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11 in j, PAUL (urnv mushuai libr.\ry
ANZEIGE \i
FÜR KÜNDE DER DEUTSCIIEX VORZEIT.
Neue Folge.
ORGAN DES GERMANISCHEN INUJSEUMS.
I» I- i i i e r K a ii «I.
Jahrganp; 1856.
Nürnberg, ira Verlag der artistisch -literarischen Anstalt des gcrninnischon Museums.
Leipzig, in Comrnission bei Friedrich Fleischer.
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>\K
Drurk von Kr. Onmpn A Holm In Nllnib<T(t.
THE J. PAUL GETTV CEnfTER
Redaction des Anzeigers:
Freiherr H. v. u. z. Aufsefs, ür. jur., erster Vorstand des ircniiiinisclien Museums.
Aug. V. Eye, Dr. pliilos. , Vorstand der Kunst- und Altertliunissaniniluniren.
Karl KroiiiMuinn, l>r. pliilos., Vorstand des Arciiivs und der Mililiolliek.
Beiträge
zu vorliegendem Hände haben geliefert:
Burack, A., Dr., Cunservalor und .Sekrelar hei der Bihliülhek
des geniian. Museums.
Barsch, G., Dr., k. pr. geli. Rcgierungsriilh und .Miijur a. I).,
in Col)Icnz.
Barisch, K., Dr., Coiiservator der Bibliothel( des gcrni. .Museums.
Bergmann, Jos., k. Ralh, C'uslos des Muuz- u. Anlikeucaliinels,
in Wien.
Burkhard!, H., Dr., Conscrvalor u. Sekrelar l)eim Archiv des
pernian. Museums.
Costa, Eihh. Heinr., Dr., in Laihat^h.
Crecelius, W., Dr., in Dresden.
Estorff, Krh. v., k. nieder!. Kammerer, auf Selilofs Jüiiershurg.
Falke, Jac., Conservator u. Sekrclär der huiislsammluiig des
german. Museums.
Falke, Joh., erster Sekretär de.s german. Museums.
Feifalik, Jul., Amanuensis der k. k. Univ ersitiitshihiiolhek zu Wien.
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versität zu Breslau.
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lUiiUloff, K., Professor u. Conservator, z. Z. in Ilafsfurt.
Kaufmann, Ale\., furstl. Loweiistein. Arehivrath, in Wertheim.
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Laiendorf, Friedr., Cand. phil., in Neustrelitz.
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Marmor, ]., in Constanz.
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Mooijer, E. F., in Minden.'
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german. Museums.
Olle, Heinr., Pfarrer, in Fröhdcn.
Pescheck, Chr. Ad., Dr., .\rchidiaconus, in Zittau.
lieufs, Kr., Dr., qu. Professor, in Aiirnberg.
liochal, .Mfr., Dr., Privatdocent an der Universität zu Zürich.
Schnaase, K., k. pr. geh. Oherrevisionsrath, in Berlin.
Schneegans, L., Dr., Sladtarchivar u. Bibliothekar, in Strafshurg.
Sehönhulh, Ottmar, Pfarrer, in Edelfingen.
Schreckenslein, Karl Roth Freih. v. , k. w. OlierlieulenanI, in
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Soldan, Willi., Dr., Professor an der Universität zu Giefsen.
Schuh, Alli., k. pr. Regierungsrath, in Magdeburg.
Slemel, Theod., Cand. theol., z. Z. llilfsprediger in Zerbsl.
Slöher, Aug., Professor am Collegium zu .Mlilhauscn.
Wamkönig, Th. .\., Dr., fiirjll. I.iiwenslein. Doniaiienrath, in
Wertheim.
Weller, Emil, in Zürich.
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^^ igand, Paul, Dr., Stadtgerichtsdirector a. D., in Wetzlar.
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Woesle, Friedr., in Iserlohn.
Zapf, I.iidw., in Münchberg.
7,eufs, haspar, Dr., iju. Profcssdr, in Kronaih. |
y.inyerle, I^mi. \ in/.., Dr., Professor aiu (iyiuna.'iiuin zu Inii.'iliruck.
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selben, Nro. 23. rue Notre Dame de Nazareth,
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AMIGER
FDit KII^DE »Ell
Neue Folge.
F. Klincksieck, Nr. 11. roe de Lille, oder
bfi dem I^ohtamt in Karlsruhe; für A'nj^
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.SlrL'ct Covent-Garden in London; fUr-Vord-
nmerika bei den Püstümtem Bremen und
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Gebiete in Verbindung stehen, werden auf-
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reile mit 7 kr. oder 2 Sgr. berechnet.
DEITSCIIE\ VIIIIZEIl
Vierter Jahrgang.
1856.
ORGAN DES GEHMMStUEN MLSEIDIS.
M 1.
Januar.
VVissenscIiartliclie MittlieiluiiÄcn.
Gab vn in Basel einen Bi««chof Bruno ?
(Schlufs.)
Wir sehen aus diesem chronologischen Verzeichnisse,
dafs ein Bruno in den Jahren 1046 und 1047 nicht wohl
Bischof von Basel gewesen sein kann. Die Jahre 1025
und 1040 liefsen die Erwahlung eines solchen zwar zu,
doch ist dies nicht wahrscheinlich, wie denn auch in diesem
Falle ein Bruno entweder sofort wieder entfernt, oder
gestorben sein mUfste, da für die nachfolgenden Jiihre aus
Urkunden erhellt, dafs ein solcher nicht Bischof war. Nun
gehen aber auch ältere Bischofslisten die Reihefolgc, wie
oben, mit Auslassung eines Bruno an, wodurch die Exi-
stenz eines solchen noch zweifelhafter wird; daher man
unbedenklich annehmen darf, dafs ein Bruno das Bisthum
Basel in dem fraglichen Zeitabschnitt nicht innegehabt habe.
Ein Umstand würde freilich für die Existenz sprechen:
es soll nämlich in den Nckrologien des basel'schen Dom^lifls
der Tag seines Todes, als am 27. Mai erfolgt, sich einge-
zeichnet finden '-). So viel ich nun weifs, ist ein Nekrolo-
gium jene« Stifts durch den Druck noch nicht bekannt ge-
macht worden, so dafs daraus nicht ersichllich ist, ob sich bei
dem Namen etwa der Zusatz : e p i s c o p u s B a s i 1 e e n s i s oder
episcopus noster befindet. Ich kann hierbei die Vermnihung
nicht unterdrücken, dafs sich in jenen iVckrologien htichst
wahrscheinlich nur der Name Bruno ohne allen Rcisalz,
höchstens etwa mit dem von episcopus gefunden habe.
Wenn sich dies, wie ich vcmuithe , wirklich so verhallen
»olllc, und worüber basersclie Historiker, welchen es ver-
gönnt ist, die Urschrift eines solchen Nekrologiums einzu-
sehen, sicheren Aufschlufs geben könnten, dann dürfte ohne
Weiteres anzunehmen sein, dafs mit jenem Bischof Bruno
ein anderer desselben Namens bat bezeichnet werden sollen;
ja, ich zweifle dann gar nicht, dafs darunter der gleichna-
mige Bischof von WUrzburg zu verstehen ist, von wel-
chem feststeht, dafs derselbe am 2 7. Mai 1045 mit Tode
abging. Der kölnische Erzbischof Bru no II. starb zwar am
29. Mai 1137, — wobei sich also ein Unterschied von
zwei Tagen findet, der sonst nicht verschlagen würde, da
ähnliche Falle mehrfach angelrolfen werden, — ich kann
mich aber nicht überzeugen, dafs dieser hierbei in Belracht
zu ziehen wäre, selbst wenn die Bezeichnung als Erzbischof
dabei unberücksichtigt bliebe.
Sciriiit fiele in diesem Falle auch der llaiiplirruiid weg,
welcher, wie schon bemerkt, die Ansicht von dem Vorhan-
densein eines Bischofs Bruno in Basel unterslülzen würde.
Nun ist glücklicherweise, wie oben schon erwähnt worden
ist, ein Nekrologium des basePschcn Donislifls in einer Hand-
schrift aus der ersten Hälfte des vierzehnten Juhrliiinderls
vorbanden. In demselben findet sich (nach der Miltbeilung
des Dr. Böhmer) unlerm 27. Mai die folgende Einzcich-
nung: „G. VI kal. iun. Bruno episcopus qui sepullus est"*)
in cripla anleriori.^' Dafs damit ein bascl'scher Bischof hat
bezeichnet werden sollen , durfte aus zwei Gründen anzu-
nehmen sein, nämlich 1) weil gesairl wird, es sei der^clbe
in der vordem Krypie der Domkirchc becrnben, und 2)
weil das N\ ort episcopus darin cilirie alle .Nobenbcreichiiung
Anzeiger für Kunde der deulsclicn Vorzeit.
sieht, und dies liier wohl nur auf einen basel'srbea Bischof
zu deuten ist, überdies, da alle übriii'en baseTsehen, in dem
Nekrologium nanihaft gemachten BiscIiOre eines bestimmteren
Zusatzes, wie etwa ep iscopus basileensis oder episio-
pus noster entbehren und fremde Bischöfe, bei denen eine
genauere Bezeichnung nothwendig gewesen sein wilrde, nicht
darin vorkommen, wenigstens so weit dies aus den mir
vorgelegenen Exzerpten ersicliliich ist. P'iir den obigen
Fall müssen wir zwar von dem wUrzburgischen Bischof
Bruno Abstand nehmen, da dieser nicht in Basel begraben
worden ist; denn derselbe, welcher den K. Heinrich III.
auf dessen Heereszuge gegen Peter, König von rngarii
(1038, vertrieben 1041, wiedereingesetzt 1044, -j- 1047),
durch Oesterreich nach Pannonien begleitete, ist im Jahre
1043, wie angenommen wird, in der Burg Boscuberg oder
Besenburg an der Donau'-'), dem zwischen l.inz und Wien
gelegenen Orte Ips gegenüber, gestorben, darauf dessen
Leiche nach Würzburg gescIialTt und dort beigesetzt wor-
den ist**). Nun wäre es aber möglich, dafs in Basel selbst
noch ein anderes Nekrologium vorhanden wäre '*), und in
diesem Falle wUrde ein solches vielleicht durch eine darin
sich möglicherweise lindendc genauere Bezeichnung den
Ausschlag in dieser .Sache geben, die bis dabin wenigstens
noch zweifelhaft bleibt.
Was nun noch die (von WurstiMscn a. a. 0. .S. 2iHi aus-
gesprochene) Vermuthung anlangt, der basersche Bischof
Bruno möge wohl der von Hermann dem Lahmen zum
Jahre 1047 als kaiserlicher Kapellan angeführte Bruno
sein, so sagt letzterer dies gar nicht, es berichtet derselbe
vielmehr""), iler Kaiser habe seinen Kapellan, den basei-
schen Donipropst üietricli (Herzog von Lothringen, -j-
28. April lOblt ) damals zum Bischof von Verdun be-
fördert '').
Bei der gegenwärtigen Untersuchung kommen noch an-
dere Fragen zur Sprache, deren Erörterung wir uns nicht
wohl entziehen können. Bruno, Bischof von Basel, soll
(nach .Schneller) kaiserlicher Kapellan gewesen
sein; da aber die Jahre, während welcher derselbe den Bi-
schofssitz in Basel innegehabt haben soll, in dem Zeit-
räume zwischen 1025 und 1047 liegen, so würde es sich
zuerst fragen, bei welchem Kaiser er dies Amt bekleidet
hülle. ISun wurde lleiurich II. schon am 1 1. Febr. 1014
zum Kaiser gekrönt und starb um 13. Juli 1024. l'nter
diesem Kaiser IrelTcn wir jedoch, so viel mir dies zu k<iii-
staliren möglich gewesen ist, einen Bruno nicht an, nmiIM
aber einen Kanzler, nämlich den Bruder des Kaisers, wel-
cher Bis(lir)f von Augsburg war und am 23. April 1029
das Zeilliche segnete. K. II e i n r i c h s II. ^achfolger, Kon-
rad IL, ist am 2(>. Miirz 11)27 zu Rom zum Kaiser ge-
krönt worden und starb am 4. Juni 1039. \\'idircnd der
Kegieruugszeit dieses Kaisers wird nun zwar ein Bruno
als Kapellan namhaft gemacht, der, den hildesbeimischen
Annalen zufolge'*), indessen königlicher Kapellan ge-
wesen wäre, wonach derselbe diese Stelle zwischen dein
8. Septb. 1024 und dem 27. März 1027 bekleidet haben
müfsle, welches mir aber zu ermitteln und nachzuweisen
nicht gelungen ist; nach dem sächsischen Chronographen "J
aber wäre dieser Bru no kaiserlicher Kapellan gewesen,
doch wird eben dieser Bruno für identisch mit dem spä-
teren Bischof von .Minden gehalten, der am 15. üezb.
103ti in llalberstadt zum Priester ordinirt, und ^mi 29. Mai
1037 in Italien vom kölnischen Erzbischof llerinanii IL
(Pfalzgrafen, erwählt nach dem 15. Aug. im Jahre 1030,
f 11. Febr. 1056) zum Bischof geweiht wurde, und als
solcher am 10. Febr. 1055 starb. Wohl kommt auch ein
Kanzler desselben Namens in Urkunden von beiläufig Ende
1027 bis zum 8. Juni 1031 und auch 1035, so weil ich
dies habe ermitteln können, vor, doch zweifle ich nicht,
dafs dieser der obengedachte würzburgisclic Bischof Bruno
(14. Apr. 1031, -;- 27. Mai 1045) war. Endlich hätten
wir noch K. Heinrich III. zu berücksichtigen, der erst
am 25. Dezb. 10 IG die K;iiserkroue empfing und am 5.
Oklb. 105() starb. Während der licgicriingszeit desselben
habe ich weder einen Kapellan noch cinoii Kauzler des
Namens Bruno iiiiriinden können.
Es fragt sich ferner noch, ob Obiges nidit etwa auf einer
Verwechselung mit einer anderen Person aus Basel beruhen
dürfte. Man hat angenommen (sagt Ochs I. 225), der Bischof
Dietrich IL v. Basel ( 1 04 I , -|- 1055) sei vorher Kapellan
des Kaisers lleiurich III. gewesen, in welchem Falle er dieses
Amt z>'»ischen dem 25. Dezb. 1046 und dem 5. Okt 1056
bekleidet haben müfsle. Dies ist aber jedenfalls irriir. ^lenn
Dietrich IL war bereits im Jahre 1041 Bischof, und kann
nicht füglidi die Stelle eines Kapellans beim Kaiser bei-
behalten haben. Bei dieser Vermuthung beruft man sich auf
das Geschichtswerk Ilermann's des Lahmen zum Jahre 1047,
woselbst jedoch, wie bereits erwähnt worden ist, ganz et-
was Anderes gesagt wird. Mir ist auch ein Kapellan Na-
mens Dietrich zu jener Zeil nicht aul'geslofsen, wohl alicr
ein Kanzler desselben Namens. Gehen wir die Beihe der
Kauzler durch, so trelTen wir einen Dietrich bereits in
einer Urkunde vom 1. Mai 1039"''), und zuletzt am 18.
OUlb. 1010"). Dieser Kanzler Dietrich kann sehr
wohl der gleich darauf erwählte, gleichnamiifc Bischof von
Basel gewesen sein, der dann dem Bischof Ulrich IL da-
selbst, welcher am 25. Mai lOlO sinrb. gefolgt Ware, wenn-
Anzoiiji'r für Kiiiuie diT denlsihcn Vorzeit.
6
gleich mir derselbe urliiindliili als Bischof \oii Basti nicht
früher wie 10 tl vorgekommen ist.
Aus allem diesem ersehen wir, wie milslicli es ist, einen
Bruno als Bischof von Basel, der vorher kaiserlicher Ka-
pellan geweseu sein soll, anzunehmen, iiiid hiernach glaube
ich, dafs ein solcher aus der Liste der baseTschen Bischöfe
■Ml streichen sein dürfte. Mochte es Anderen gelinsen, die
angerefflcn Zweifel z.u beseitisen, es würde dadurch wenig-
stens für die Geschichte der Bisduife von Basel ein kleiner
Gewinn erwachsen !
") Ochs, I, 224.
" ') Das Werk von J. Grofs Basilea sepulla rclecla conli-
nuala h. e. tarn urbis (juam agri Basil. munimenta scpul-
chralia, (Basil. Kifil. 4.) habe ich dieserhalb nicht ein-
sehen können.
") Es lag zwar eine Burg AVasen bürg lici Bilsch und
IVicdcrbronn in den Vogescn (vgl. S c Inj pflin , Ais. il-
luslr. I, 240, 445), doch ist hieran nicht zu dcnluii.
eben so wenig wie an den Berg Bosenberg bei .St.
Wendel, der 1501 Fufs hoch ist (Barsch, Beschreibung
des Regierungsbezirks Trier. I, 330). Biseisberg,
Bieselsberg oder Bieselberg liegt bei Liehenzell
im Wiirtcnibergischen, das um 1191 Biisclsperg heifsl
(Still in, wirtenibergische Gesch. II, 3h4, ^gl. 268, 374,
694; Codex Hirsaug. 92j, und \\unach sich 1251 H. de
Bisenberg schrieb (Keugart, Cod. Aleni. II, 195). Die
Burg Misenburg, auch Koggenbach genannt (vgl.
(icrh.-rt . I. 3(i! ; II. Is. 241 . v^j. 35), ist 1438 er-
ulicrl UMil zcrslDit «orckn (da.'. 11. 241), und die;iler-
ren v. h renk in gen nannten .<ich danach auch v. \\ i-
sen be rg. G ebizo v. Bisen berg oder v. Ba\ ens-
burg, ein Sohn Herniann's des Keichen, Stifter ili's
Klosters \\ eifsenburg , ist 1153 erstochen worden (\<^\.
V. .Memni in g er. Beschreib, des Oheramts Ravensburg,
S. 173). Eine Bienburg (Bigenburc) liegt bei Blilzen-
reulc im Oberanite Ravensburg |a};I. das.J, wonach sich
ein Geschlecht schrieb, aus welchem mehrere Glieder
anzufiihren waren. — IVacli den ersten Orten nannten
sich die Dynasten v. Usenberg, woriiber sich eine
noch zu vervollstiindigcnde Stammtafel in Schöpflin's,
Hisl. Zar. Bad. I. Tab. zu 463, sowie Nachiiehlen über
die darin aufgefidirten Glieder von S. 463—472 linden,
vgl. hierzu nocIiDümgc, 41. 43. 50. 57; Schöpflin,
Als. illustr. 241; Zapf, I, 129, 130; >cugarl. Cod.
II, 74, 171, 228; Sch.ipflin, llisl. Zar. Bad. IV. 81,
108 u. A. — Ein Riller R. v. W assin hure lebte I25;t
(Monc, Zeilschr. für die (Jcseh. des Oberrheins, III,
Ilf. I, 67); ein Werner v. Roggen ha rh im Jahre
1262 (Herrgott, II, 37Sj, einer a. W i s s c n 1. n r u
13IH (Kopp, Urk. 134). — In Ungarn lag ,,<„■ liuru
M e s c n b u r g f vgl. I, e i b n i t z , Scr. II, 6:) I ; |{ c, 1 1 i ;; .• r ,
Heinrich der Lowe, Herzog rier Sachsen uiiil Ha>eru, S.
2K|J; ein adeliges (int gleiches \amens linilcl sich im
osnahruckischen hirch.«pccle l.edde. tu i'oleii rrsclu nun
im 14. Jahrhuiidirt Herren von Weseniburg (Ra-
czynski Cod., dipl. .Maj. l'oloniae 92a, 137).
Vgl. Uss ermann, Episcopat. Wireeburg. 4S ; I'islor,
I, 286; Pcrlz, Mon. VU, 125.
Ochs, I, 224, spricht nämlich nicht von einem A'e-
krologiuni allein, sondern von mehreren.
Wursteisen, Scr. I, 328; I'islor, I, 288; Pcrlz,
Mon. VII, 126. .
Von den alteren baseischen Doiuprüpsten kenne ich nur
einen Otimo, dessen in einer Urk. vom 14. Juli 1003
gedacht wird (Herrgott, II, 99; Ochs, I, 199; vgl.
Neugart, Episc. Constant. 327; Mone, Zeilschr. für
die Gesch. des Oberrheins, IV, Ilf. IV, 210), und dann
Ezzelin, der 1033 genannt wird (Monc, Zeilschr.
IV, Hf. IV, 213).
I. eibnitz, Scr. rer. Brunsvic. I, 728; I'ertz, Mon.
V, 101; Bouquet, Kecueil, XI, 214.
Dessen Accessiones hisl. 245.
Es soll zwar auch am 21. Aug. 1039 ein Kanzler L'l-
rich vorkommen, doch weist die in der Urk. angege-
bene Indiktion, wenn sie nicht fehlerhaft ist, auf ein
anderes Jahr hin.
Schon am 10. Juli 1040 soll ein Kanzler Eberhard
urkundlich auftreten.
Ziii' IVacliiVas«* iilier dem JoliaiiiieM Trithe-
iiiiiiH Sclii-iften.
In der Beilage zum Anzeiger des germanischen Museums
1855, Nr. 10, Sp. 272 ^^ird die Anfrage gestellt: ,,Wo
mögen wol die historischen Pa|)iere des einst so berühmten
Abtes Johann Trithemius hingekommen sein? Ob sie
wol noch vorhanden sind ?"
Aul« orl.— Das beriihinlc, im J. lööb unter Herzog
Christoph von N\ irlemberg in eine Klosterschule verwan-
delte Benedictinerklosler llirschnu an der Nagold ward
in Folge des Restitulionsedictes (tG29) wiederhergestellt,
und der fromme Andreas Geist von VVildegg, Profefs zu
N\ eingarten und Prior zu Sl. Johann in Feldkirch in Vor-
arlberg, am 15. Mai 1035 zum ersten Abte consecrirt, starb
jedoch schon am 27. April l(i37. Ihm folgte am 5. -Mai
durch Wahl W iinibald Zürcher. Derselbe lloh , in je-
nem wilden Kriegsgewirre vertrieben, nebst andern Schätzen
auch die lautre verborgene Originalhuudschrill der llirschauer
Chronik J o h a nns v. Tr i t l e n h ei m (,f 1510) mit sich
führend, zuerst nach Weingarten, dann nach St. Gallen,
wo zum Glücke von derselben eine Abschrift gemacht wur-
de. \ On du begab sich der Abt mit diesem Kleinode nach
dem vorarlbergischen .Schlosse Blumeneck, welches sammt
der gleichnamiceu Hcichsherrschaft der W cinL'artnir Abt
Geurg Wcgclin (ein gcliiirncr Bregcnzer ) am 7. Februar
Anzciirer für Kunde der deulsrticn Vorzeit.
1613 von dem Grafen von Sulz sckaiifl liolle und wo der
Kurfürst Maximilian von Bayern ebenfalls mehrere Doiii-
menle abschreiben liefs. Als diis Schlors plülzlich in Brand
gerieih, ward auch dieses Manuscript von den Flammen ver-
zehrt. S. die Vorrede S. 3 der vom g-elehrten St. Galler
Bibliothekar Hermann Schenk im J. 1690 in zwei Foliobün-
den heraiisgegebcucn Annalüs Ilirsaug-ienses ; Gerardi H e f s
Prodroniiis Momimcnlornm Giielficorum seu Calalogus Abba-
tiini Impcrialis Monasterii ^^■ein^a^lensis (August«- Vindelic.
17S1), pag. 474, und Ild. v. Arx, III, 274.
Die Familie Guide npiick wanderte zur Zeil der Rc-
formalion ihres katholischen Glaubens halber aus Zilriili
aus und liefs sich in dem Sliidtchen Bludenz nieder ; diilicr
der Name Zürcher. Mehrere aus derselben verwalteten
das Bilrgernieisleramt im neuen Vatcriande. Vgl. Gabriel
Bucelini's, Stift Weingarten'schen Priors zu St. Johann
in FtldUirch, Bhielia sacra et profana (Ulma-, 1666), pag.
470. _ Wunibald war bis zu seines Lebens Ende Sliitt-
haller der Reichsherrschafl Blumeneck, und starb am 18.
Okt. ItiOl in deren Amtssitze Thüringen, in dessen
Pfarrkirche auch sein Grabstein zu sehen ist. Die Familie
Zürcher in Bludenz ist erloschen.
^Vien. Joseph Bergmann.
Zustände, nun ^iiudlibetiim iIph Oraren Kndolf von
spräche unil 'Wertlielni.
Schrift.
Handschriften- li li li;ilie, ^cildeni ich mir im Somuier vorigen Jahres
kuode. erlaubt, llru. Dr. Frommann einige briefliche iNotizcn über
die Handschriften der Kleinheubacher Holbihliolhek zukom-
men zu lassen, noch einmal Gelegenheit gehabt, dieselben
einer genaueren Durchsicht zu unterziehen, und sehe mich
dadurch veranlafst, einen früher untergelaufenen Irrthum zu
berichtigen. Das in Nr. 9 des Anzeigers v. J. 18.>t er-
wiihnte Ouodlibetum wurde nicht für den zu Anfang des
XIV. Jahrhunderts regierenden Grafen Kndolf geschrieben,
sondern fUr einen jüngeren Rudolf, der als Domherr und
Dechant in Würzburg gelebt und nach Asrhbach 1402 ge-
storben ist. Die einleitenden Verse, von denen ich genaue
Abschrift genommen, bringen die Sache ins Klare :
Hoc (piodlibelnm. diverso llore repletum
Cum prosB letum. pandens metrum(iue facelum
Anno millcno. Iriccnteno ipiocpie deno.
Ac ucl . . . . ') cito perfecio . . . pleno.
Pro Werlheim domino. Rudolpho perucnerando
•j OITi-nlinr oclvjeno.
Feruenli studio . . . bona symbola dando
Applicuere manus. carpendi nobillora
Ut sie ingenuusque. pius capiat meliora
Quiuis morselium. dabit hunc augendi llbellum
Ut variis nianibus. perficiatur opus
Principium uerum. fons eiis pia clausula reruni
Tu paler eterne. qui cuncta regendo superne
Omuia disponis. virlute sacre rationis
Hoc opus inceptum. rege ne videatur ineptum
Conipl .... fecunda, benedic. duc. iusirue. munda.
Ut diuiiiorum. palennt sacra mysticorum
0 lux clerna. lucens de luce superna
Cui par majestas. est cum patre parquc poleslas
Duc N\'erlhemenses. rege cunclos kylianitas
Daqne pias uilas. ut crescuut Herbipolenses
Cordis amore tibi. S()eque ualore >ibi.
Werlheim, Dez. 18j.j. A. Kaufmann.
Briicli stück
riner IlaiiilMelirift des Wlllehnlni.
Vier halb zersliirle beschriebene |)er^ameutbliitler wur-
den vom H. züchthausdirektor Härder in Schalfliausen, wel-
cher die gute hatte dieselben mir zuzuschicken , auf der in-
ncrn seile eines buchdeckels entdeckt und aufbewahrt. Sie
haben uns in einer unkorrekten abschrift ein bruchstück des
Willehalin eihallcu, welches augenscheinlich der Eschen-
bach'scbeu bearhcitung dieses gedichles, sowol der form,
als auch dejii iuhalle nach, nicht angehört. Jede seile be-
steht aus 2 spalten , deren ursprüngliche vcrszal jedoch da,
der untere teil abgeschnitten ist, nicht mit hestimnitheil er-
millell werden kann. Von jedem blatipaar wurde der au[5ere
rand des einen blaltes so weggcschnillen , da|5 hie und da
kaum noch ein einziger huchslabe zum Vorschein komml.
Dieses bruchstück des Willehalm, welches in der elenden
abschrift, die uns vorliegt, nicht älter als die neige des 1 1.
jhh. sein kann , gehört aller warscbeinlichkcit nach einem
der beiden bekannten forlsetzer Wolframs: Ulrich von dem
Türlin, oder Ulrich von TUrheim an. Es wird, ans dem In-
halte zu schlie|Jen, nicht zu gewagt sein, dasselbe dem zu-
letzt genannten bearbeiter zuzuschreiben, welcher den dritten
teil des gedichles vcrfa[5te. Dr. A. Rnrhal.
Blatt 1 a, erste spalte.
Sulen si lange Irurn
Si mag geriuwen die >art
Kuniel min bruoder Rennewart
Den du soll herre suochen
Litentar.
PoMle.
Anzeiger Tiir Kunde der (ieulschen Vorzcil.
10
^Vil uns geliu-ke lieruoilien
Diti Hl) in denne viniiel
Hcrre markig nitlil erwindet
Sprach kyburff diu vil reine
Min anlest i:jl nilit kleine
Ich lebe mit unareniache
Markis viir war ich wache
Von angest man^e lange nacht
Vil wol du g-elriuwen macht
Kyburg: dem armen wibe
Wan mich scheidet von dem übe
Für war der kiiiii? Tyball
Ober gewinnet den gewall
Markis die not bedenke
Swie mich diu vart nu krenke
Und mich mache vil ungemuot
Diu vart dunket mich vil guot
Und niag uns kumen ze tröste
Der Danielen da loste
Uz dem i'ibeln wurmegarlcn
Der zeige dir Rennewarten
Der macht in gerne vinden
Der Rise muoz erwinden
Swez er uns wolle twingen
Und mag din lih in bringen
So muozzen san die beiden
Von dem lande scheiden
(abgeschnitten. )
zweite spalte.
Ich frage iuch bi.schof .lolian
ßi iuwcr priesterlicher tat
\\\e behaget iuch der rat
Den mir Kyburg bieratet
Herre ob ir ie gelatel
Daz wegest an keinen Sachen
So sult ir iuch beide machen
Durch suocben iiT die Strasse
Juwen rat ich nicht lazze
Belibcn fiirhas under N>egcn
Ich und Volatin sidlen pfle;;en
Nach Rennewarie erbeil
Die angest die min herze leit
Vil gar ich der crwinde
Oh ich den kiuien viiide
So s[)rach der markis \\'illclia!m
Kyburg du muost des leides Iwalni
Aber vdm angest trinken
Din vroudiu diu muoz sinken
Biz da bist an der warte
AVie mir zc Rennewarie
An dem suocbene gelinge
Git gel daz ich in bringe
So ist daz leit verendet
Daz uns an vrouden pfcndet
Daz wizze vrouwe suzze
(iot dich bewaren muzze
Und gebe dir sinen segen
Kyburg du soll der rilter pflegen
Beide schone und wol
Vil wol ich des gedienen sol
(ahijeschttitten.)
Bl. 1 b, erste spalte.
\\ izle ich wa mit ich sinen zorn
Da her verdienet bete
Daz gericbte ich drumbe tele
Dez in wol genügen mochte
leb wen daz min geslechte
Lebt ane sine liulde
Die selben grozzeu schulde
Vil licht er an mir riebet
Der zorn sine gSte brichet
Wan sin gotlicber sin
Der weiz wol daz ich diir in Ina
Miner friinde gar alleine
Und ist der trost vil kleine
Den mir ir keiner bringet
Groz leit min herze Iwinget
Als du herre von mir versl
Gar die vröude du mir werst
Die wir sament ie gewunnen
Min herze daz muoz kiinneii
Von diner vart die werenden not
Diu dem übe tuot den tot
lehn ruochc verdirhct mir der lib
Owe ich vil armes wip
Wie groz kan sin min snierlze
Kz ist wunder daz min herze
Da vor bcliben ist so ganz
Willehelm du hast des lobes kränz
Durch mich vil dicke ervochleii
AI die beiden niht enmochlcn
Dincn hohen pris enprisen
Markis got milzze dich wiscn
(abyrichnitlrn.)
il
zweite spalte.
Anzeigrr für Kunde der deulselien Vorzeit.
12
Mit gedenken leil iili >valke
Biz daz cz also dicke vtirt
Daz ez mir iemer kiimber birt
Min liebi diu wil werden sur
Diu vart ist miner vrouden schür
Und wil die gar verslalicii
Ein regen mine wangen twaheu
Der uz den ougcn lliiizzet
Vil sere mich verdriuzzet
Biz daz du tuosl den wider kcr
Maria reine maget her
Hilf mir ze dimc kinde
Daz der markis schiere vindo
Darnach er duldet erbeit
Wilichelm wer ez dir nicht leit
So wült ich dich gerne bitten
Daz nii wurd von dir vermitten
Durch mich diu hinscheiden
Vor dem ungefügen beiden
Wir vil wol genesen mugen
Kyburg wilt du nicht gehugcn
Daz din bruodcr Kennewart
llie friimtc uf des lodes vart
Vil mangen werden sarrazzin
Den selben totlichen pin
Kan uns der rise lern
Sin Sterke uns von den ern
Scheidet und von dem libe
Wizzc daz ich nicht bclibe
Ic wil benamen von hinnen
Doch also nilit entrinnen
(ithfjcscUn'itIrn.)
(Furlselzuijg folgt.)
H anüHrlirirnirlie ZeltiiiiKrii «Ir» IB. iiiitl
17. JnlirliiinilrrtM.
Bei Durcbsucliuiig dc> fur.-ll. j?eiiburgischen alten Ar-
chive! im Schlosse zu Büdingen fand sich zerstreut unter al-
ten, bisher wenig braclitclen Papieren i'ine grofse Anzahl
geschriebener /cilungen aus dem Ki. iinil IT. .lalirh. Die-
selben sind alle gesammelt und (reniilnrl und werden von
Sr. Durchlaucht dem Fdrsten anflicwalirl.
Als Probe von diesen Zeitunircn diene folucridcs Hlntt,
von dem ich eine Abschrift beifüge :
^Zeitung aii(i Prag Vom ITten April stilo nouo Ao. i»4.
Vorgistern ist der gewesene Orisl l.an<lholTmcisler Georg
*) de(J morgens nach vir vhren von hinnen aulT seine
gewesene herschalTl Litschka gefuhrt vnd mit 150 schützen
vnd 50**) Reuteren, so von ihrer Mit. bestellt, auch seinen
zweyen dochteren , Ihrem frawen zimnier, vnd dienern be-
gleitt worden alda ist Ihme ein gemach im slo|i auf der er-
den erbawet vnd mit eisen gittern vnd anderem woll ver-
wahrt, eingeben worden, in dem er mit ewiger gefencknuU
sein leben zubringen sollt, Mit weniger ist den Comutanern,
so zwo meil wegs von dannen gelegen anbeuohlen worden,
dafi sey auf Ihrer Mtt. vnkosten 24 schützen bestellen, vnd
in Jederzeitt mit zwelf bewahren lassen sollen, zu vnder-
halllung seines lelbs, vnd der Ihme bewilligten vnd zu ge-
lassen fünf dienern, soll Ihme Jarlichen aujS den gefeilen
gcd. herschalTl 5000 Dalern passirt vnd gefolgctt werden,
den frewiein als seinen dochtern aber Jeder zu Jarlicher
vnderhalinng 2 000 biji sey Ihr .Mtt. verbeirabten, sey mit
weiterer aujistewr vnd gnad hedencken. Man darf niemand
instille zu Ihme lassen, auch Ihme weder feder noch pa-
pir ins gefegnu|5 geben, hieuorn bat er alle seine furnembste
fahrende gutter vnd harschalft auf die herschalTl l.ybocho-
wilz fhuren lassen, weil er vermeint dieselbe herschalTt wurde
Im bleiben, daselbst hat man Ilzund den ganizen Putzen bei
einander fuuden, welcher noch alda in ruhe liglt . vnd sich
aufs wenigst auf ein dreymal hundert tausent erstrecken
soll, sintemal er auf Jeder seiner herschalTt so vil silher
geschir vnd anderen vorraht an Tapczereicn, (ie^>anden vnd
anderen noturlTl gehabt daji er taglich wo er hinkommen
sein herliche Ja fürstliche TalTel halten können vnd daji we-
nigst nit mit sich fuhren dorlTcn So sol auch ein vheraulS
grosser vorraht an gctreidt noch vorhanden sein, also dafs
Ihr Mit. vher alle eingezoge herschalTtcn sol sieb vher die
512 tonnen golls erstrecken, auch nicht ein kleinen schätz
an fabrnuji bekommen, so Ihr Mtl. alles mit recht zugespro-
chen worden.
Ilzt in disser slundl i>l puhlicirl worden da|5 Ir Mit.
den lieichslag wider auf (i tag lang aufgeschoben, also dj
Ihre .Mtl. den (ilen May gewij) zu l<egen|ipurg einkommen
wollen, vnd den ersten oder anderen tags ermells monats
alhie auf sein werden, welches auch also balden den Chur-
fur>lcn eilcnt> zugeschrieben worden.
Au|i Prae Vom 12 Aprilis A<r94.
Auji llun!,'eren wirl conlirmirt dajj die Tnrcken Bre|-
senza "*) verlassen vnd In hrandt gcstcckct haben, aber sol-
ches hau|i ist ilz.iiiidl inil vnserem Krigjivolck besetzt, darin-
*) iVanic erloschen.
*) 'M nicht mehr «cnau Icshar. \ielleichl .30?
"j In lircscnza licliridct sich hinter e ein ausgestrichener
lluchstabe.
i3
Anzciffer für Kunde der deutschen Vorzeit.
14
neu lial man gieicliwoll etliche sliick i;escliulz funclun. ^o
aber von Her pninst schadliRfTl wurdun, Gleiilifals haben die
Turckcn, Segest, vnd Schelzken verhi|5en vnd /.uiior in brandl
gestcikl, darauf die vnsereii Sejrest gar zerissen, aberScIietz-
ken mit den Thanier kncchlcn besetzt, Volgcnts seinl die
vuseren vf niobar fferuckl , i)e|5 Vorhabens von dannen vf
Coxan zuziehen, vnd den hegen heimzusuchen.
Es >virl auji llungnren Cunfirmirt. daß der bn|5a zu Ofen
den Beegen von Nouigrad, hey der SchilTlirucken aulT-
hencken , Vnd hernacher zu stucken zcrhawen la|.U'n, So
wollen die Dht. Ertzberizog Mathias vf löten di|i wider ein
Impressa furnehnieu, oh nuhn solche vfGron oder ein ander
Turckisch hau|5 angesehen wirdt mau hall veiuelimen.
Weiter wirl vermelt der Graff von Serin habe breseiilza
mit 350 Man bcsetzett vndt sei albereil iu werck , dasselb
aulfs beste wiederumh zuzurichten. Er habe auch dascihsten
9 stuck grob gescbulz , vnd 8 Faickouelen ohne schaden
bekommen, der henndt sich Jetzt mit seinem voick in 15000
starck vnd nit (sie) seine weg vf Babotzka, mit holfuung
den Pa(J vf Sisech sicher zu haben und dieselbe belcgerung
vf den 25len di|i furzunehmen.
Die Talereu so zur expedition des krigs iu Hungeren
fortziehen sollen, haben ihren paß durch Poln begcrelt, der
Ist aber Inen ahgeslagen , suchen derhalben Ilz Ihren weg
durch Wallachcy vund moldaw sein vbcr 21 M nicht starck."
Von anderer Hand ist dann noch Folgendes angefügt ;
„AulV dem hungarigssen feit legernn vnd
vnngeferlichen slant des ilzigs Krigs we<eu
Denn N. das Grcfele vnd denn Galnii
soll mann lienckenn ann lichtem Holtz
Der bau|3manu wurlh auch uicks bezalt
Tel mit Vn|5 der sthelm stück gar
vell , zu hassen nn wers kann (?) sie liet
I.ige l.euleunn, '■■) Tapfer scliiiaiilzcn. mil saull'en, spieln, vnd
scheltlen
Der >. ist In seinem glauben gut Türkisch,
Vnd In Krigsratb nil gut Keiserisch,
Verdechtlich, verächtlich, kundscIierTler gegen dem Turcken,
Wehrt ab, dj mau mit dem krieg nichts kau verrichten.
Das bettel gräflein schickt ^^^ ;irnie kriegs leiilli
Vntreulicli llieill er irul \ns die heiitli,
lloscuschneid", Brand« einer Miil Opfelkreiner
Solches Wuchers soll sich Schemen er,
Des bettelt grefleins schelmen stück ahn W ei|Jenb **)
Vrlheill d" N. vnd Gall zu gut dem Türk,
Der Gall poldert, (lucht, macht sich wildt,
Vnd vns nnhr huren kind" schilt.
Ein Krigsman Im Manll, ahn d" thall nicht werlh,
Ilzt da, vnd In Polenn haben wirs wohl gebort.
Eigennützig, all verzagt, wollen nicht dran,
Verfliürn dj Volck, schraiifen sich daruon.
In Sommer sagen sie Im Winlher sey gut kriegen.
Im Miuther sagen sie Im summer sey hesser zu feld ligcn,
Verschieben also den angrill' von Tag zu Tag, da vnd dorth,
Alweil gehet Ihnen Ihr soldt vnd schinderej fliorl,
Darnach preisen einand' als beiden sehr
Dj ihr geilzs vnd schinderej nil verhindert wer,
Dj haus Osterreich ist gliar verbicndt,
üj es so b()|i stehet im Krigs Regiment d' Kaiser wirdt
schendlich vnd schelmisch betrogen, vns wirdt ProuianI,
soldt vnd heulb entzogen Ach gott thue dem Keiser herlzs
vnd äugen vif, besser warzuuhcmeu seines eigenen Krigs-
haulT, So wirdt weith vnd breit erschalleu sein iihamen,
Welch" Krigsman dj begert Sprech Amen."
Dresden, im Nov. 1855.
Dr. \\ . Cr eceli u s.
Die ]Tledailleiigaiitiiiliiiix de.<ii sermaiii«irhen
ITliiMeiini»«.
l.ehen.
crkthr. Müor-
*) Von hier begmril « ieiler c;inu neue Hand.
**) Loch im l'ajiier.
Es ist ilbcrllüssig, auf den Wcrtli iler Mciliiülcn als kunst-
objekle iinil ihre Wichtigkeit für die (jeschichic noch nnf-
merksum machen zu wollen. Wir besitzen iu unserer Lite-
ratur zwei neuere Werke, die uns dessen eiilhcben — die
Skizzen zur Kunstgeschichte der modernen Medaillcn-.Arheit
\ on Heinrich B o I z e u I h a I und .1 o s c p h It c r i: in a n u " s
Ü AM/.i'i).;cr Im Kiiridr ilii ilciilsclicn \(ii/.cil. 16
Mcdnilli'ii nur lii'i'llliiiilt' iiiiil niir<K<'''<'<<'l<i>"l« Miliiiiri' ili'H^Hlrr- lii'.Hiiroi'liriK' Mi'dnillr miii ()uiiilijii Mcs.sJJa' iiiil ilcni iiniii
i'i'iiliiiii lini KiiiM'ihliiiiliM. Wenn ilicM^ \\ iilillKlicil , wriilic «Irin l.clicn iiiiiili'lliiliii rmlriit ilo TIiciiI(ik*'I1 Imiimiiiin vuii
ihr Mnliiillni miwiiIiI lllr iliii Kiiii^Hiiiiiiil »in Idi diu lli lloKcrdiiiii ; rcriicr ciiiu nicihlciliiin iiiiididliitr Mcdiiillc, diu
nliildtri' III liiilll'lii dlilili' Im'MI/I'II, du'< KiTMIIIII. Miimiiiii um Ii der Villi lllill.i lli'/.did ( lldl/.riillllil S. Itl.'i) iiiiHiiIIi'IIiI IiIiii-
/ii riiu'i hi'iiiiidri'il llcl'lIrltnlrlilluiiiiK ilir.id» /weisen »riliri lull, Jrdmli (iliiic IIiiisiIiiiH ivI.
.Siiiiiiiiliiiiuni \ n'iiiilii.'<M-ii iiiill» lim mi tiiclir, du nie i.» im- N <>ii den Ailicilcii lii> ji-l/l uin h iiiilii Iviiiiiili r >ll'l^ll'l'
di'i'ii AliliinililliKOil dfi.M'llM'11 , will /., II. /iir Sniiiiiiliiiii; dii Ipiiiinni w \i In iv|mi I>\mim' iiiic iiiiI IIiiiiv lliirKliiiiiiir gv-
rui'li'illo, rinn ürlilllr.liiil'i- l''.rKlili/.liliK lnldiii m> I'-I idnii Ii'iIikIi' (>. idiixiii llid/M linill i. Sii' i>l in ciiii' Mcliillriiiii-
diidiircli dit'i>rn >>li'i'lifii di'it (ffiliiiiii. MiisriiiiiN iinl dir iiinlriii |iiimIiiiii kc» IiihIIi'Ii und iiiir^l im Dim Iiiiusmi '.'" '"'. Der
Si'ilr Min K*>>i' Im'MmiiIi'I'i'Ii Si ln\ irtiHkidlrii lictilcilcl. Dir iMri-.li'r i>l wiilirMliniilidi cm l.iindMiiiinii di'.s l)tir|io>t(dlleu
iMiilliiiiiiMuhr All und /ril ili I I : uMi'liiiiii4 dir Midiiillrii- und /.wiii, »ir (Irr Aii)(i'iisrlieiii y.i'litt, fiii liiii'li»( lifdtMilt'iidi-r
iirlinl i»l lirkiiiinl. Sm it|ilA|iiiiiiu llll^ riiinii iijnni Klln^t Kllii»lU'r, Mclleirlit lliiii> SilnMir/.. \\ i'iii;,'>lriiv liidiindrii »iill
IIDrillllii ; Ihr /wiM'K Wlll7.idl nirlll im Hiiii.! de-. Mrinnnin die lliin|it\voilt.sllllli'li der KIriiicii llilii Lirliril clxii in Ail){>-
Vcrlulirs liiiil I ihirilMliil- virrniii' KiiiiHlidij.lilf mIiuIM, Imii; und NllniliiTK.
dir lliirii lliill|ilr.\vi'i'U III Mili M'llisl lriit.'.rii, M iiril , >Mr Ini In iilililii her W cim' .siiiil iiiirli niiiiiilic iiinlrrc Mcdiulliii,
iilli II Kuii'.twriKi'ii , rliirr >liii lii'ii Vi'rliri'iliiiiK MirKi'liiMi|[{l. mi die inil ilrii l'iii Inilcii tun ll;lll^ l.linii. .Iiiltidi l''iiu){rr,
Hiuiii dirnli' mikIi lln^ iiiiI'IIIIkIii'Im' In IiiiIm Im Vcrralirril, iliT ('loili('li.> \ nlkiiincr iiiid Aiidiiiii ;.;('iirlii'il<'l. An Mr Mliliir>(
<iiih, niirr /.iihlriiilirii Vi-t'vii'iriilliKlNiKclii'n iiii'lil, lind m-IIisI ^i('ll ciiii' niilil iinlicIrMt liliii lir /.iilil miii Allo^llrlr - .MimIiiiI-
ilir KiiHliM'ti iMiM'liiinilt MTiiiiii'litK in iliri'r MiiiiKi'lliiiUiKlti'il li'ii und Di'iilimun/.ini im. i)liiii Imt im i;oriiiiin. Miisoiiiii, >viü
iiii'lil XU wolliMfi-ni niil den miiilrrni'ii Alii.Hi'liiiit-ii, widclio du'l'.v iimli in dtii iiii'i>li'ii Milii/.UiiliinrIoii der l'iill l^l , die
idllii Kriirnii Mtiliuo in l'iixl Kl<'i>'li>>dir>iK<'ll AlidrluiiiMi im'/.ciI' nii'diiilliii iil> iluil der AI II ii/..sii iii ml n ii ^' licliiiiidcll , wcs-
)jrii. Dir urlriidiriirii und nirilirirn Itirdiiillrii oiidliili Miid liidli cr.vli'i'r liirr, wir in drr .s).'<l<'niiili.Mlirn AiuirdiiiiiiK drr
iiDih ■.rllriur, du jrdr.'. I':\rui|i|iir liriiuilir diiN l'rodlilvl riiirr UliiNrnniSMiinmlniif'rn, iiiuli iliir Slrllr liri Alilii/.\vr>rii liiilini,
liivciindrrv dii/.ii iiii^rwiiiidlrii uillli>Hmrn Tlilltinlkril i.st. >liill dur> w iiiii dir Mriliiillrn iinuliliiiliKiK lnrviiii lirlnu li-
l'liKitmlilitl dirsrr SoliwirritjUrilmi und iiImmiIiI dii> Kr''- li'l «llrdrii >ir liri Knnsl riii/.nrrilirn wiirrn.
niiiiiinrlir iMiim-iiui iiul' t luvlinimlr /nl und riii iiiiKriiir>- ,|. ,>|,',
»oiir» (ii'liirl »icli iM'Hrriul , il mir M'iliiillnirMli»r.si>! .srliiin
lirdrnlrndr (i'rnndlii);«' iii lllirr>ulillii'lii'i' NNrisr uii|>rlt-Kt.
I>lr Mrdiiillrii.Mimuilnut! de» Ki'i'uinn. MiiNriiin.« iiinl'iilVI |'('K<'i>
&MI Sliuk, oliiid dir Diiillilrllrii , lliril.s in ((|'i»-iiiiil , nun
KrOl'soni Tliril jcdiuli in ullrni und iiriirni ('ii|>itH'u In il
ll<>lifi<M(i(<-l im l,iiii<l«> #.ii ■'■■itilkfil. i..l«'iiiwrl<«.
S,.ci..l.> V.>rlilUt-
Hir lil.ll> o iinniis III l'r.iiil. i'ii , w ■■Miri \ irr- "i"''-
irr (H-Mimmlliril Krlirii >ir in »lrll«rr Itrilir rino Au»liuiiniiK '<'linlrii .liilirliundrrlr dir .lIiirl.Kiiirm Min linindriilinr« >irh
drr llildniii; und fmlilldnuK drs (;r>rlimurl>> , rinr (uillrrir '"''l'K'«'" | vri«! Iir«. irr. Imiriir. V IT. l'j;t| srlirinl >|i|(-
»i.u lirrillimtrii und nirrk»nrdiKrn l'rrNiiiilirlikrilon . Kriu- ''"'• "'"'' ''""'' »"»''''"»T''" Krwrilrruns drs Ziillrni'srlirn (i<-
nrrniiKrn nii driikw iliill«.' llrKrlirnlirilrn drr Vortoil, In- ''''"''"' '" '•*"'»'iKou, dir l''tlr.sllii>rliiilV von Wtlrd.ur^' lu-
Irr ilinrii lirlliidrn >nh Tyiirn und l'rolirii jrdrr AluHri«un« ^*"'''''" '"' '""'"■". ''«"^ '•'»>'"• WMmOtrr iillrr kiiii.rrliilirr Tii-
air>rr Kuu>IuIiuuk , M>\Mr viiii drrru ii.inilmllr>lru Vrrirr- ^''"K"'" vrrlirlirurii l'rliilirnlrs |) u \ Im-ii ii riir orirululis
iPiii miH«'inr»rni) llrlrwr iiiiil Mu>Ur. Von ilrii lirkiiniilrii "'''' '" '""'l''''"""- "«">' l-""»'«'. wrirlirr ilioson lirrxoKlirlioii
Mri»lrr Irr driirn .irli Durrr, II. Srliwiir«, C. ül.u, Koli- '•'«•l srinrm lii.sriidilirlir rrilirlo, vviir Joliiiiin II. von
Irr, eil »Inlrr, lloldrrmiinii iiiid llrirkliiuiM-n liciludru, i>l "'"""• '"'• f" ' • '"• ***•''■ ''''• '''<'"•■»• fi'nnwr. Joiinn. II.
um i.liirk>lrn jnirr h Ilrr vrrirrirn. dr^srii Moiio«riiiiim. ""'•»• Arrliiv im W ur/.liurtf ) ; nidit, wir Sridurr. gvsiMi.l mif
riull. Iinlirr iinf .loliiinii llrrl, lirurrdiUK> niil KriW>rrrr '»«low i«, (t.'rNrliirlil.>v lirrih. Voirnlr , VO. ) . irri« licliiiu|.lrl
>V.l.r.rliriullrlikril Huf l-riodrirli llNU«niinrr liriotfru wiird. ^*«'- »»'<»"""•'«' Arrlinr. I. T, '.M:.). (loltrid IV. von l.im-
r«i|irr . nur llirliliin« i«l IUI AntriKrr lirn'il> frlllirr (Und. I S, '""*?< •''•I.H. f 1154. Urul's.
l;U> lüliiH iilKrIlirill wonlrii. • l>i 'rtviiliiirn wir —
llirrr .Srllriilinl wr^rii iimli dir ton llolrrnlliiil i .S 11'.*) ^ M,l ,.,„, r llriliiKr.f
\rtiiiil»,.illi.l..' Ut.liulM.u: l>r. Krrili. v. n. •. .\ur.o... Hr. A. v. K ) r. I»r. U. K. 1- i i..nn.
Uiutk «,>u »'t. l'uui« * Mviui In Nttiiiborii.
BEIL ACIF) 71}\ \\ZFJ(JFJ{ Fl H KINDE HEH DEl TSCHFA V0I5ZEIT
1856. .>* I. '«"uar-
riironik des germanischen Museums.
\Mr hallen die Hein verflossenen Jiilirc lieiuej-ehenc l'liru- lersliilzuns iler »enlseluii Hun(lesre);ierniiK<n einproiilen wor-
nik mil dem befriedigemlen liewiifslsein sehliefsen diirlVn, diifs den. Seine MiijestMl der Kc.ni); Inthen, gleich der Mehriiihl
diis Jahr 1855 für die KnIwieKInnc nnd Kesistellung des Na- der Ueulsehen HenierntiKen, i;eruhel , den Beslrehnngen des
lionalnuiseuins M)n der urcirslen liedentnnj; gewesen ist, indem t>edaehleii JInseunis eine wirUsarne l'ntersliilinui; unsedeilien
die Ihaliize Theilnahnie , die in seini'ni Lanl'e alle Stande des ui lassen. Von dem \orslandi- des (MTrnanisilien Mn>ennis
deutschen \olUes bewiesen haben, Burtschart leistet, dais an wird besonders der >Vnnseli gehe);!, auch die Tlieile 5einer
dem ferneren folüenwichligen Bestanile des geriiian. Museums Aul'galieii, welche mil dem kirchlichen Leben und den religio-
nicht mehr zu zweifeln ist. Dadurch fühlen wir uns berechtigt, sen Elementen der \ ergaiigcnheit in Zusammenhang stehen, ge-
die Chronik des neuen Jahres mit um so freudigeren Erwar- fordert zu sehen, nnd ist zu dem Ende eine .Xnspraelie im die Gelal-
tungen und mit der gewissen Ilollnung zu beginnen, dafs Für- liebkeil der Deutschen Lande und an diejenigen erlassen, welche
9lcn und Volk durch Beibulfc in weileslen Kreisen bestati- die Zwecke des llnlcrnchmcns aus Liebe zur .Sache zu fordern
gen werden, dafs ein iJrofses zu liegrüiideii keine l'nmoglich- sich bewogen fühlen mocbten. IVaclidem nun honigliilies Mini-
Keil ist, sobald alle den ihren Kräften angemessenen Tlieil der sierium der geistlichen und rnlerrichls-.Viigelegcnbcilrii eine
Älnhe übernehmen, und dafs diese Muhe jedem Einzelnen leicht Anzahl von Exemplaren dieser Ansprache Uns ziigeferliget und
wird, sobald das ganze Volk das Werk tragt. Dafs es aber dabei Unserm Ermessen überlassen hat, durch .>lillheilung der-
als eine moralische IMIieht des ganzen Volkes zu erkennen selben an die geeigneten geistlichen .Stellen die w issensehnflli-
sel, gemeinsam zu tragen und zu stützen, was nicht dem \ er- chen Zwecke des Museums zu fiirilern : so haben Wir hieneben
Enie'en oder dem Nutzen Einzelner dient, sondern der Verben- fiir jeden Inspections-Bezirk ein Exemplar heischlicfsen lassen,
liehung des Canzeii , hat sich schon durch das Ergchnifs des welches unter den rreiligern des Bezirks zur heniitnirsnabnic
verllossenen Jahres erwiesen und « ird sich mehr unil mehr im derselben in Circulation zu bringen und sodann in der Inspec-
Laufe der Zeit lierausslcllen. lions-Uegislratur zu repoiiireii ist. Wir wollen dabei dio An-
Es ist eine glückliche Eigenlliumlichkeit des gcrman. Mu- st;,lt sdbsl der Aiifmerksamkeil der Geistlichen emiifohlen sein
scunis, dafs es gerade durch das deutsche Volk seinen Weg lassen."
nehmen und unbekümmert sein kann um rechts oder links lie- Erfreulich kuiiiiiii «ir am h den Fortgang iler Tlieiliialime
gende Verhältnisse der verscbiedciieii Stande uikI l'arteien, ,01, Magistralen deutscher Sladte nennen, von denen iicuer-
ja sogar uubckummcrt um aufsere Stürme der Zeil seine Rieh- dings auch Eiseiiaih, Eger nnd hitzingen dem Mii>eiirn,
lung in Buhe und Frieden verfolgen kann. Indem es selbst nelien andern, jahrlichi' (i'eldimtcrsiritznngen gewahrten, Berlin
nur dienend und handreichend den gesammelten Stolf der de- „„,1 Stargard vorliiulig ihre .\rchive und Sainmlungeii zur
schichte gleichheitlich jeder einzelnen Kichlung darbietet, sich je- Benützung ofliieten. Der gute Wille des wohlwullendeii Stadt-
des subjectiven Unheiles enthaltend, steht es auf vidlig neutra- niagislrals zu Berlin, das Museum mil einer aiisehnlieheii
lern Buden in Mitten aller Bewegungen und getheilten Interes- jährlichen (ielduntersliitzung zu beileuken , seheitorte leider an
8i;n, und hat schon um dcsw illen einen gewissen ,\nspruch auf ,|,.r oi-^rentheiligen .\nsichl der Stadtverordnelen. Doch konmii
allseitige UutiTslützung und auf volles \ertraiicn. Wir haben ^^ir nicht zweifeln, dafs es nur einer nahem Aufklarnn^' be-
scbon früher in IVr. 10 und II vor. Jahres bericbtet, wie nach durle, um auch dieses, gewifs nicht weniger wolilmemindc und
Vorgang der weltlichen Kegenlen und F'ürsten auch die hohen patriotische l'ollegiuni zu einer nachliaglicheii Zusliiir ng zu
geistlichen Würdenträger ihre Theilnahmc dem .Museum zu- vermögen.
gewendet haben. Nachdem wir in unserem letzten Jahrcsbe- Auch sind die I' ri vat be il r agc zur Fuiidations- und
rieht so glücklich waren , einige der anerkennenden Schreiben Kcgiekassc des Museums unterdessen nicht unerheblich gewaeh-
katholischer Kirchenlürslen mittheilcn zu können, freuen ^^.„^ unter denen wir mit bcsonilereiu Dank eine Schenkung
wir uns nun, auch einen so eben erhaltenen Beweis woblwol- von 2(10 II. U. M. Sr. Durchlamhl de» Fürsten von üietrich-
lender Mitwirkung einer protestantischen obersten Kir- si^-i,, j,, Wien zu erkennen haben.
chenbehordc vorzulegen, welcher uns mit wahrer iMcndc Was den Zuwachs der Sa 1 I u n gen des Museums durch
erfüllte. F^s ist dicfs das Ausschreiben des kgl. llaiino\er- Geschenke hetrilft, so küiinen wir aiifser den unten aufgelidir-
schcn Consisloriuiiis vom 3. Jan. an saiiimtliehe nntergeorilnete ti'ii nicht nnterla.ssen, noch mit besonderer Anerkennung zu er-
General- und Spezial-Superinlendenltn und geistliche Ministe- wähnen, wie die Samiiilungen auch dadurch eine wesentliche und
rien in Stadien, Stiften und Klöstern, welches wie folgt lautet: bedeutende \ crmelirung erhielten, dafs <lem Miisi'um \im \er-
Diirch einen Beschlufs der Deutschen Bnndes\ersainmlung sehiedenen Seilen irileressaulc Ziichnnngen » on Gemälden, llau-
vom 28. Juli 1853 ist das (ierinanische Museum zu Nürnberg, denkmalern, llrabsteinen etc. zum fopiren milgelhedt worden
an dessen Spitze der F'reiherr von und lu Aufsess sieht, als jimL Eine hervorragende Stelle iiehiiien darunter ein die B»u-
ein für die valerbindisclie Geschichte wichtiges nationales Un- seil von altdeutschen (■'enialden, welche Herr von Itellherg in
ternehmen der schützenden Theiliiiihme und w<dilwollindeii Un- MuiicIm n. dicllrabsteinieichnungcn aus ili r llollsladli.'-cheii Sniiim-
19
Anzeiger für Kumle der deulsclieri Vorzeit.
20
lung, welche (IIk k. Akiideiiiic zu Müiiclicn , die iirchitoktuiii-
schen Zeichnungen, welche Jul. (ireih zu Uanzig niillheilte, so-
wie auch die in einer Keihe von Jahren geäaininellen Skizzen
von Kun5l- und Allerlhunisgegenstiinden des Malers J. li. Kber-
lein in INürnberg. Mürden sanirnUiche Künstler und Archi-
teklen Deutschlands sich in acht patriotischer >\eise bewogen
finden, unserin bereits im hunstblatte ausgesiirochenen Huiische
nachzukommen und ihre gesammelten Skizzen deutscher hunst-
denkmiiler, die sie nicht selbst zu verölTentlichen beabsichtigen,
zum Copiren für die Sannulungen des Museums uiitzuthcilen, es
niiirsten in Jahresfrist dieselben schon in solcher Fülle daste-
hen, daTs sie jeden Freund deutscher Kunst und Altertliunis in
Bewunderiuig versetzen würden. F)rst dadurch , dafs das .Mu-
seum von Allem, was in seinen Bereich gehiirt, durch gute Skiz-
zen zeich n nngen Kenntnirs erlangt, ist es möglich, daraus
das Beste und Wesentlichste Tür Kunstgeschichte auszu-
suchen und genau an Ort und Stelle copiren zu lassen. Es
gilt hier dasselbe, was bei Urkunden und Handschriften gilt,
wo auch — der grofsen Masse wegen — nur eine Auswahl
des Nichtigsten vollstiindig copirt, das l'ebrige nur in l'mrissen,
d. h. in Hegesten und kurzen Andeutungen gesammelt werden kann.
F'ür nachstehende (lesehenke sprechen wir unseru verbirjd-
lichsten Dank aus.
I. Für das Archiv.
Frhr. v. Imhof, k. k. Ilauplmann. d. Z. zu Kürnberg :
■IH'i. Lehenhrief des Ditz >ou Gich, zum Prül gesessen, für die
(iebrüder Heinz und Hans die Lendein, Klieber den Ael-
lern und Eberhard Klieber über den lialben Zehnten zu
I.udliarh und lluppcndürl. 1111. I-erj;.
■l'^4, I.ihenbrief des Thomas von Eysch für Heinz und Hans
die Lendein, Bürger zu Bamberg, über einen Hof zu
Obern -He) de u. ein Holz im Rotcnpühel gelegen. 1422.
I'crg.
485. Bescheinigung der ("onventsbrüder im l'redigerkloster zu
Kiirnbers für Endres Im Holfe iiber « (iuldcn in (Jcdd,
welche derselbe zu dem von Caspar und MkImI J.emell
gestifteten Jiihrlage bezahlt hat. 1.')4I. I'ap.
Sedlmalr, i|. Uegierungsregistralor, in IVordendorf:
486. Revers des Kudoljih von Hurenhain, Dunidekans zu .\ugs-
burg, und der I'üeger des Spitals daselbst, iiher 4 % Pfen-
nig lebenslänglicher Rente für Ulrich den Juncherren als
fiegenreichnifs für (iüter, welche dtrsellpe für dieses Spi-
tal an?ekault hat. 1336. I'erg.
487. Rivers Hans Seifrid's zu Ried im Landgericht Sterzing für
seinen (irundherrn Bartlmc von Kniiringcn über die Frei-
machung seines (Jules von einem mit dessen (onsens auf-
genonmienen Kapital. 1539. I'ap.
488. Lehenrever» des Anthony Wagmeister in Obermais für
Hans Sinrhmiiser , Amtmann zu Tirol, über 12 Tagwerk
Miesen auf dem (ireuthen. 1555. I'ap.
4H9. Srhrc'dien de» liischols Heinrich von Augsburg .in seinen
Renlmeister zu Augsburg, die Frnhn ilis Stierbaiirrn d.i-
selbst betr. iG3S. Pap.
Dr. Ludw. Trofs, Olurlehrer in Hamm:
l'.MI. Antwi.rt.Hchreib.n der Städte H u und Unna in lielrelf
der an sie gemachten Aufforderung zur Entrichtung einer
bereits geleisteten Zahlung, circa 16(X). Pap.
491. F'rei- und Wechselbrief des Johann Hugcnpott zum (lO-
sewinkel und Hermann Stille, Hentnieislers zum Hamme,
über die Entlassung des Johann (jrutenboke zu Berge aus
dem Uulerthanenverbande und die .\ufnahme des Wenne-
mar Dullenkampe zum hiinipe. ll>()7. Perg.
492. Brief des Hermann zur >\<llen an seinen Bruder Anton
zur \> eilen, gegenseitige Abrechnung iiber Auslagen ent-
haltend. 1645. Pap.
493. Zeugnifs über die altadeliche Abstuiiiiiiiiiig und Rillrr-
mafsigkeit der Familie von der Gruben. ITIil. Mit ge-
malt. Wajipen. I'ap.
II. Für die Bibliothek.
Ebner & Seubert , \ crliiixsliialiliandliiug m Stuttgart:
2043. Franz Kugler, Handbuch der hiinslgesthiclite 3. Aullagc
3. Liefrg. 1855. 8.
2044. Ders., Gesch. d. Baukunst. 4. Lief. 1S55. 8.
K. k. mähr, schles. Gesellschaft des Ackerlianes, der
Katur- II. Landrskiiude. in liniiiii :
2045. Dies., Schriften der bist. Statist. Sektion, rcdi;.'. v. Chr.
d'Elvert. VIH. Bd. 1855. 8.
Christian d'Elvert, k. k. Finnnzrath, in Brunn:
2(Mi;. Ders., die Culliirforlscliritte Miihrens u. Oesterreicli. Schle-
sien. 1854. «.
204". Ders., Geschichte d. Vcrkehrs-Anslallcn in Miiliren und
Oesterreich. Schlesien. 1855. 8.
2048. Ders., die Schweden vor Brunn. 1845. 8.
2049. Katalog d. Kunst- u. Produclcn- Ausstellung der k. k.
miihr. schles. Gesellseh. etc. 1850. 8.
2050. Ders., die Zderad-Siude bei Brunn.
2051. Ders., das Purtal des Brünner Ralhliauscs.
Schlesische Gesellschaft für vaterländ. Kultur,
zu Breslau:
2052. Dies.. 32. Jahresbericht. 1854. 4.
Bauer <& Raspe'sche Buchhandlung (Julius .Merz) in iVürn-
berg :
2053. J. Siebmaclicr's ANappenhuch, herausg. u. in. Erlauter,
begleit. ^. 0. T. von Hefner. Lief. 4 — 19. Nürnberg,
1854 — 55. 4.
2054. Dr. A. v. Eye, Kunst u. Leben der Vorzeit. II. 8.
1855. 4.
2055. F. v. Soden, Beitriige z. Gesch. d. Hcformalion. 1855. 8.
Dr. Herrn. Bärwald in Berlin :
2(tö6. Ders., de eicctiune RudoKi L rcgis. 18.55. 8.
2057. R. G. Düve, de jurisdictionis ecclcsiaslicae apiiil Germa-
nos Gallos(pie progressu. 1855. 8.
Dr. HefTner, prakt. Arzt, in Würzbing:
20.58. J. Fröhlich, Biographie des grufsen Tunknnsllcrs AM
G. J. Vogler. Is45. 8.
2059. Jos. A. Oegg, Versuch einer Korogr:iphie \. Wurzburg.
1 808. 8.
G. Krause, herzogl. anhält. Hufrath, in Cothen :
20tin. Ders., der fruchtbringenden Gcscilsihaft allcslir Erl/,-
.«(lirein. IS5:.. 8.
Gesellschaft für Gesch. u. Alterthumskunde der
ruBS. Ostsee -Provinzen, in Riga:
2061. Dies., Millli.iluti-cn, 1-7. Bd. I. II. 1837 — 53. 8.
21
Anzei(fer für Kunde der deutschen Vorzeit
22
2062. Dies., Beitrag zur (ii-srii. des i-htm. Bisthuiiis Dorpal.
1846. 4.
2063. Dies., Statuten. 1834. 2.
2064. Am. Possevinus, Livoniae cunirnentariuä. £d. Itr. C. E.
Napicrsky. 1852. 4.
Histor. Verein für den Niederrhein, in Kein:
201)5. Dtrs., Annalen. Er.-I. Jahrir. 1. II. 1. u. 2. .\bth.
1853. 8.
Dr. L. Ennen in Konigäwinicr:
20(;(i. Dens., Frankrei.li u. der i\iederrhein. 1. ii. 2. Bd. 1855.
Ein Ungenannter in Aürnbcrg:
2067. linel des W ollg. .Miintzer von Babenbcrg, a. Venedig,
V. 24. .Mar/. 1556. Hdschr. 2.
2068. C. Fr. v. Uuinobr, z. (;e>tli. u. Theorie der Fornischnei-
deUunst. 1837. 8.
2069. Dr. H. F. .Mafsniiinn, Literatur der Todlentanze. 1840. 8.
207(1. Job. Junii. Kechenbiich. 1578.
Karl Briigel, Buchdrucker, in Ansbach:
2071. Abdruck der in der Brügel'schen Buchdruckerci in Ans-
bach befindlichen Schrillen, Einlassungen etc. 1854. 4.
M. Gschnitzer, bürgerlicher Handelsfaktor, in Salzburg:
2072. Hiuius, (iualth. !(., der Architeclnr Inrneinbsten, .Malbe-
nialischen Ynd .Mechanischen kiinst, eygenllicher bericht,
Nunnberg, Gabriel Heyn. 1556. 2.
Th. Bertling, Bucbhandlnng, in Danzig:
2073. Jul. (inib. Danziger Bauwerke. 2. Lief. 1855. 2.
Dr. Johannes Geffcken, Prediger, in Hamburg:
2074. Ders., d. liildcrcalecbisiuus des 15. .lahrhunderls. 1. die
zehn Gehdle. Is55. 4.
V. Oelhafen, Forstmeister, in Eicbelsdorf:
2075. J. 11. \o\\ Faickenstein, Urkunden u. Zeugnisse vom 8.
Sccuin bis auf ge^enwert. Zeiten. 2 Bde. 1789. 2.
G. Freih. v. Bernewitz, k. sachs. Hauptmann, zu Chem-
nitz :
2076. De.rs., die Sankt Marienkirche zu Zwickau. 2 11. 0.
J. 2.
Feuerer, Lehrer, in >urnberg:
2077. Gebet aulf das angesteile Eiiangelische Jubelfest, den 2
IVov. 1617. Jars zu Onolzbach etc. nach der Predigt zu
sprechen, llandscbr. 5 Blltr. 8.
Dr. Reurs, i|. Proressnr, in INurnbers :
2078. Fragment einer Handschr. des 15. Jahrb., njit Brieflilu-
laturen. 2 Bl. 4.
2079. Reihenfolge der Könige Frankreichs v. Hugo Capct bis
LudwiL' Mll. Hdschr. 17. Jahrh. 7 lil. 4.
G. D. Teutsch, (iymna.slaldirektor, in Schafsburg :
2080. Ders., (;esch. der Siel.cnbnrger Sachsen. 1853. kl. 8.
Ottmar F. H. Schönhuth, Pfarrer, in Kdelfingen :
2081. Ders., Bocksberg u. d. Schupfergtund bis hOnigshofen.
1856. 8.
2082. D.rs., H.lnri.h von Hohenlohe. 1S55. K
Historischer Verein für das wirtemb. Franken,
in .Mergenlli<ini :
2083. Dcrs., Zeitschrift, H. I.\. für 1855, od. 3. Bds. 3. H. 8.
Magistrat der Stadt Stargard:
20b4. Jeske. Gesch. d. Stadt Stargard. 1843. 8.
Fröhlich, Professor, in M'urzhurg :
2085. Concert des k. nmsikal. Instituts z. Wurzburg am 3.
Juli 1834. 4.
2080. .Musikalische Produktion, aufgeführt v. d. musikal. Lehr-
anstalt zu Wurzburg am 19. .Mai 184(i. 4.
Dr. Reufs , q. Professor, in Niirnbcrg:
20S7. Ders., Materialien zu einer geschichtl. Darstellung derEnt-
\vi( kbiri<; der Hesprechungen u. Segen in Krankheilen. Hs.
Ebner & Seubert, Verlagsbuchhandlung, in Stuttgart:
20h'-. ('. HckIcIiiH, die Kunsl des Millelnltcrs in Schwaben. 4.
u. 5. Lief. ls.-,5. 4.
Subrectorat der latein. Schule zu >eii»iadi a. d. A.:
20Sil. Zur Chronik der Anslall. 1S55. 4.
Alterthumsverein für das Grossherzogthum Ba-
den, in Karlsruhe :
2090. Ders., Statuten, l844. 8.
2091. I)er.s., .Schriften, 1. — 3. Jahrg. 2 Bde. 1845 — 49. 8.
2092. Ders., Bilder-Tafeln zum 1. — 3. Heft der Schriften. 8
Blatter. Iö46 u. 1847. 2.
2093. Ders. , Denkmale der Kunst imd Geschichte des Hei-
malhlandes. Herausg. durch d. Direktor d. V. , A. von
Bajer. 5 II. 1850— 1S55. 2.
Dr. Herrn. Bärwald in Berlin :
2094. C. Frenzel, de Sabae .Malaspinac et Raymundi .Munta-
nerii scriptis. 1853. 8.
Dr. Barsch, k. preufs. geh. Regierungsrath , in Cobicnz :
2095. \. Fahne, die Dynasten, Freiherrn und Grafen von Bo-
chollz. III. Bd. Chronik der Abtei (iladbach. 1856. 2.
2096. Kachriebt von dem alten Schwestern- und jetzigen Wai-
sen-Hause in Lübeck. Hdschr. 19. Jahrh. 2.
Föringer, Bibliothekar der k. Hofliibliothek, in .München:
2097. Jagdrcgister Herzog Wilhelms IV. vom J. 1545. .Mitge-
ibeilt von F. v. Kobell. .Mit .\uszügen aus dem Jagd-
buche Herzog Albrechts V. (1555—1589.) .Mitgeth. durch
Föringer. 1855. 8.
Dr. Ludw. Trofs, Oberlehrer, in Hamm:
2098. Recept gegi'n die jetzt an einigen Orten grassirende
Seuche defs Viehes. Coln. Verordg. o. J. (17. Jahrh.)
1 Blatl. 2.
Dr. Barack , BibliolhekssekreUu' des gerjuan. .Museums, in
i\uruberg:
2099. -Millheilungen des archaolog. Vereins zu Rottweil. 1845. 8.
Dr. Madler, Revierförster, in .Miltenberg:
2100. Ders., Gesch. u. 1'opographie der Stadt .Millenberg in
Bez. auf die bürgerl. Wehranslniten. 1842. 8.
Herrn Thad. Lo6 in Würzburg :
2101. Ders., Joseph. Gedicht. 1854. 12.
K. Oberhofmarschall -Amt in Hannover:
2102. C. \, \cigcll, hur.vl-VrI.nliii aus \iedersHchscns Vor-
zeit. llrH I. 111. (I. J. •.'.
Verein für Nassauische Alterthumekunde u. Ge-
achichtttforschung, m Wusbaden:
2103. Periodische ühitter, INr. 5. (. uml T. 1855. 8.
2ä
Anzei<rer für Kund(> der deutsclicn Vorzeit.
24
2104. Grabdenkmal der Mainzt-r Erzbischofe Adolph II. und
Gerlach, in der Abteikirdie zu EhiTbach im Kheiiigaue.
Lilhogr. 1 Blatl. 1855. 2.
Dr. G. Landau, Archivar, in Cassi'i :
2105. Dcrs., die Waldungen zu halbem Gebrauche in Kurlies-
sen. 1855. 8.
2106. Ütrs., BeitTii!;e z. Gesch. der Kindvichzuclil. 8.
Verein für hessische Geschichte u. Landeskunde,
in Cassel :
2107. Ders.. Zeitschrifl. 6 Suppl. 1855. 8.
J. V. Adrian, Professor u. Bibliothekar, in Greisen:
2108. Ders., culalogus codicum manuscriploruin liililiotliecae
acadeiniac Gi.-.jrnsis. I&4U. 4.
Bauer & Raspe's'hr IIih hhuiKlIuii^ l .lul. .Vcr/.J in Aiirn-
bcrg :
2109. Zeitschrift fiir deutsche Kulturgeschichte, ilerausgeg. v.
Dr. Job. Müller und Joh. Kalke. 185C. Januiirhelt. 8.
III. Flu- die Kunst- u.Alterthumssammlung.
Freih. V. Imhof, K. K. "SUrr. Hauptmann, z. Z. in Aurn-
berg:
1029. Originalsiegel der Stadt .Aurnbcrg.
1030. l'orlrail des Georg Imhof.
„ Wilhelm Imhof.
1031.
1032.
1033.
1034.
1035.
1036.
1037.
1038.
.Michael Indiof.
Andreas Imhof.
Georg Paul Imhof.
„ Georg Andreas Indiof.
„ Jacob Wilhelm Imhof.
„ Christoph Andreas Imhof.
V. Lorber, Kcgierungs- Assessor, in Ansbach :
1039. Orden des goldenen Vliefscs (gefunden auf der Kuinc
IlellTenstein.)
1040. Sachsischer Gruschen von Kurf. Friedrich u. d. Herzo-
gen Johann u. Georg.
Dr. Glax , k. k. Professor, in Innsbruck:
1011. ^^ ien Im J. 1517. Facsimile nach Auguslin Hirschvogel
^. Jac. .Morcrette 1817. 2 ßlttr.
1042. Grundrifs von Wien im J. 1547. Kadir. von Augustin
Ilirschvogel. Reue Copie. 6 Blllr.
1043. Prospekt v. Wien (17. JhdI.J v. G. .M. Vischer. 2 Bltlr.
1044. Pros|)ekt v. Wien (l8. Jhdt.J v. F. ß. Werner. 2 Blllr.
1015. Grundrifs v. Wien v. M. Seutter.
1046. Charte der Umgegend v. Wien v. .M. Seutter.
1047. Der Briihl bei Müdling mit seinen Cmgebunnen. Charte
gest. V. C. Stein.
1048. Ansicht der Sti'phanskirche in Wien, nach d. ilulzschn.
V. 1566 neu herausgeg. v. A. Camesina. 1851.
1049. Ansicht der Steplianskirche in Wien, Kpfrst. v. Ileumann
(nach S. Kleiner).
1050. Ilohendurchschjiilt des Tluirmes der Steplianskirche in
Wien. Sleindriick.
L. Bechstein, lldlialli, in Meiningen :
1051. 5 Groschen von Friedrich II., Kurf. v. Sachsen.
1052. 5 Groseben von Wilhelm. Ldgrf. v. Thüringen.
1053. Groschen v. ].w\\\\<z II., Land^'rf. v. Hessen.
1054. 15 Grosclieii \. .luliaiiii u. .Inlianii Friedrich, Kurf. von
Sachsen.
1055. 3 Groschen von Muriz, Kurf. v. Sachsen.
1056. Groschen v. Georg, Herzog v. Sachsen.
1057. Silbermünze Georgs Grafen v. Pappeiilieim, Bischofs v.
Regensburg.
1058. Groschen des Markgrafen .\lbrecht von Brandenburg.
1059. 3 Silbermiinzen v. Joachim II., Kurf. v. Brandenburg.
1060. 5 Pfennige des Bischofs v. Bamberg, Anton v. Kolenlian.
1061. Pfennig des Bischofs v. Bamberg, Johann Georg v. Zobel.
1062. Pfennig des Bischofs v. Würzbiirg. Johann III. v. Grumbach.
1063. 2 Hiindleiiisiifennige.
1064. 9 verschiedene Silbermiinzen aus d. 15. ii. Iti. .Hielt.
G. V. Bernewitz , k. siichs. Hauptmann, in Chemnitz:
1065. 85 llic-eiiilc Blatter t\vs 17. Jhdts. politischer u. cultur-
geschiihllirher Gegenstände. ( Höchst interessant und
vverthvull.)
Cliroiiik der liistorisclien \er(inc.
W enn sich das germanische .Museum von seinem Anbeginn
an die Aulgalie gestellt lial, rliun Miltelpuiikl zn bilden, in
welchem die verschieilenen Faden der (juellen und ilill'smitlel
lur deutsche Geschichts- und .Vllerllmnislurschung — sei es auch
nur {^ufsten Theila durch blufsc Andeutung — zusammenlau-
fen, um aie von hier aus wieder entweder bis in das Kinzelii-
ate verfolgen, oder in ihrem wesentlichen Zusammenhang uber-
■chauen zu können, so inufsle es, aufser auf l'nterstiitzung ei-
nes grofsin Kreises sachkundiger Gelehrten und der iiirintlichen
wissenschaftlichen Anstalten und Saiiimliingen, iiisbesiMiderr auch
auf die Beihilfe derjenigen Vereine richneii, die sich für ih-
ren engem Kreis eine analoge Aufgabe gestellt haben, wie
.«ic das germanische Museum für das gröfscre deutsche Vater-
land verfolgt. Ks sind dies die historischen und Alter-
thu ms v crein e, deren nun gegen 90 an der Zahl in Deutsch-
land iiiiil den aiiLTenzcnden geriiianisLiien Landcslheilen beste-
llen, von denen bereits 70 mit dem girmau. Museum, wenn
auch voilaulig nur in entfenilrre lieziebung gelreleii sind. \ er-
danken diese Vereine auch zum griifsern Theil ihr Kntstehen und
ihren glucklieben F'ortgang einer Pieliit fiir den heimischen
lleerd und seine Geschichte, so haben sie nichlsilestoweniger
l'iir die Kunde der deutschen Vorzeit durch Erballung von Quel-
len, Bearbeilunff und Herausgabe derselben im Einzelnen und
somit auch liirs (iaiize Grofses geleistet. Wenn das germani-
sche .Museum iler Mitwirkung dieser \ ereine zur Kruriiiidung
der pro\inzialcn (Juellen bedarf, so kann es auch ihnen wieder
als wissenscbaftlicher Mittelpunkt niitzlich werden, indem durch
die richtige Verbindung beider die vereinzelten Bestrebungen
zum Ganzen sieb zusanimenschliefsen und das organische Ver-
baltnifs der Vereine zu einander und zu der deutschen Ge-
25
Anzeiger für Kunde der deulschen Vorzeit.
26
sihuhlswi.-i.sciisfliaft skli klarer iiiiil bcslipiirnter licraiisliilden
wird. Von dicsfiu Standpiinkli' aiissieheiid, >vird di-nii auch
das .Museum durch sein Orean, den Anzrijji'r, von nun an dem
l,el)en und Streben der liistorisclien und Allerthnmsvcrcine
Deutschlands und der anijriinzenden stamniesverwandten Lan-
destheilc eine besondere .\urmerksanikeit zuwenden imd in
f'orll au fe nd en Artikeln berichten, was des Interessanten
und Wissenswerthen von ihnen bekannt wird.
Bevor w ir ie<l()ch die IJc.~|irecliuni; des Einzelnen beijinnen,
schicken wir einen kurzen Kuckliiick auf den Anfang und das
allniahligc Herausbilden des historischen Vercinswcsens vorauf,
sowie eine zusammenfassende Ucbersicht der bisherigen F,i'i-
stungen , um den Standpunkt für die folgenden Benitheilnngen
zu gewinnen. Es ist dabei nicht beabsichtigt , etwas vvesenl-
lich Keues zu gel)en, — die historische Zeitschrift von \V. A.
Schmidt, das systematische Kepertorium von Walllier, das Cor-
respondenzblatt und andere Schriften geben über denselben (ie-
genstand theils Zerstreutes, theils Zusammenhiingendes ; doch
manches schon Dagewesene ward vergessen, weil man es nicht
ins (jedachlnifs zurückrief und mehr als eine solche gelegentli-
che Erinnerung kann in diesem historischen Rückblick der .\n-
zciger bei dem beschrankten Kaiime nicht versprechen. —
Es ist schon oft darauf hingewiesen worden, dafs die
Freiheitskriege der Deutschen gegen iVapoleon den bedeutend-
sten Einflufs auf die glanzende Entwicklung der denischen Al-
terlhnnis- und Geschichtswissenschaft geübt haben und diifs
nicht weniger die lebhafte Thcilnahme, die das historische Ver-
einswesen in allen (legenden Deutschlands in raschem Fort-
schreiten gefunden hat, in der Xeubelebnng des Volksgeisics
durch jene Kriege gründet. Zw.ir gab es schon in viel älte-
rer Zeit Vereine, die die Erforschung und die .\usbildung der
deutschen Wissenschaft und Sprache beabsichtigten, so die deut-
sche (iesellschalt in Leipzig, deren thätiger Vorsitzender schon
(iottsched war, die vaterliindische helvetische (iesellschalt zur
(ierwe in Zürich, von IJodmer 1762 gestiftet, diu Oberlausitzi-
sche Gesellschaft in Görlitz seit 1779; doch diese und andere
Erscheinungen sind durchaus vereinzelt und nehmen, aufser der
letzten, theils vor, theils mit der franzijsischen Revolution ein
mehr oder minder schnelles Ende. F>st die Gef.ihr, den lilz-
ten Rest nationaler Selbstiindigkeit an ein fremdes Volk zu
verlieren, liefs das deutsche Volk den Werth seiner iVationali-
liit erkennen und der Drang unglücklicher Ereignisse befreite
es schnull und dauernd von dem wilb'iisschlafrigen Kosiuo]>oli-
lismus, den es ohne diese iiufserc Aolli durch die \\ isseuschaft
wenigstens nur sehr langsam und sihwer halte überwinden
können. Schon mitten im gröfsten Drangsale der Zeit tau<hti:n
vereinzelte Plane zur Bildung historischer Vereine auf, so 1811
in iVasaau; 1812 geschah <lie Stiftung der geschichtsforschenden
Gesullsshaft in der deutschen Schweiz durch den Berner Fr.
von Mülinnen; der Gedanke, eine Walhalla zum (iedachtnifs
aller bedeutenden Deutschen zu erbauen, ist diesem erwachten
vielversprechenden Streben durchaus verwandt. .Vlle diese und
ähnliche l'Iane konnten wegen der Kriegsnolh nicht zur Tli.it
werden, doch um so fruchtbarer traten sie sogleich in diu er-
sten Jahren des Friedens in's Leben. Der Freiherr von Stein
bewährte auch auf diesem Gebiete eine Tlialigkeit, diu für die
deutsche Wissenschaft und das deutsche Leben von grofsarti-
gcni, dauerndem Einflüsse geworden ist. 1819 gründete er in
Frankfurt a. .M. die Gesellschaft für Deutschlands altere Ge-
schichtskunde; 1820 liefs diese (Jesellsrhafl ihr „Archiv'' aU
die erste historische Vereinsschrift der neueren Zeit erscheinen ;
1824 machte sie den l'lan bekannt, die monumenta Germaniae
historica herauszugeben, welcher wcilgrcifcndc J'lan durch die
aufopferungsvolle Unterstützung des Stifters und seiner Slandcs-
gcnossen, sowie des deutschen Bundes, und durch die Thätig-
keit nnsri'r bedeutendsten Historiker seine erfolgreiche Ver-
wirklicliung lindel. Dieser bedeutsamen Grundsteinlegung folgte
jetzt in rascher Aufeinanderfolge die Griindung anderer histo-
rischer Gesellschaften. 1820 wurde vom König von Miirtcni-
berg ein topographisches Bureau errichtet und 1622 mit dem-
selben ein \ erein für Vaterlandsknnde, dessen 'i'hcilnchniur die
correspondirenden Mitglieder jenes Bureau sein sollten, ver-
bunden ; als sein Organ gründete Meniminger die würleuiber-
gischen Jahrbücher für vaterlandische (ieschichte, Topographie,
(ieographie u. s. w. F'ast gleichzeitig, 1821, trat in Nassau
der schon 1811 beabsichtigte Verein in's Leben und bestimmte
hauptsiiclili(h die Erforschung des deutschen .\lterlhums als sei-
nen Zweck ; als sein Organ gab er die „Annaleu für nassaui-
sche .Mterthumskunde und Geschichtsforschung" heraus. 1824
erhielt der Verein für Geschichte und .Mterlhuniskimde West-
falens in I'aderborn, nach einem von Faul Wigand entworfe-
nen Plane, seine Gestalt ; bald darauf mit dem gleichzeitig in
Münster gegründeten Vereine verbunden, entfaltete er in der
Herausgabe der Urkunden und Regesten für die Geschichte
Westfalens, sowie des „Archivs" und seiner Jahrbücher , die
zugleich das Centralorgan sammtlicher historischen Vereine bil-
den sollten, unter der Leitung Paul Wigand's eine erfolgreiche
Thatigkeit. 1820 schon hatte sich der thüringisch -sächsische
Verein zu Naumburg constituirt, der später seinen Sitz nach
Halle verlegte und in seinen Schriften unter der nach einander
folgenden Redaktion der Professoren Kruse, Lorentz und Ko-
senkranz für die Wissenschaft Förderliches leistete. — Bis 1840
lölgte jetzt eine grofse Anzahl historischer Vereine, die alle
mit IVamen aufzuführen , der beschriinktc Raum uns nicht ge-
stattet ; nur FJinzelues heben w ir hervor. — Vor den andern
iuisgezeichnit durch die F'ördernng von Seiten des Regenten,
gekräftigt durch ihre innere Organisation und eine wohlgeiei-
letft Thatigkeit, traten sogleich in ihrem ersten FIntslehcn die
historischen Vereine in Bayern hervor, die, unter sich und mit
der Akademie der Wissenschaften in München in Verbindung
gesetzt, durch die: anreirende i'heilnahme des Königs und der
Regierung nach allen Richtungen lluilig sich entfalteten. Der
älteste unter ihnen ist der zu liaireulh, 1827 gegründet und
spater mit dem Vereine zu Bamberg, doch nicht ohne selbstän-
dig seine Schriften herauszugehen, vereinigt ; der thätigstc und
lur bayerische Geschichte wichtigste, auch umsichtigst ge-
leitete ist der 1838 auf Anregung iles Freiherrn von Zu-Rhein
gestiftete Verein für Ober-Bayern in München. — 1833 und
34 entständen ilie beiden hislorischen \ereine für das (irofs-
herzogthiim und das (hurfursleiithum Hessen, deren thalige
MilKlicdcr \. Itoni.n.l, Bcrnhardi, Landau, Steiner diesen Vcr-
<iui]i ihre daiicrndi' Bi'dcntung fiir die >\ issenschnfl sichern.
Auch in >\ uricmberg wurden nach und nach noch mehrere
historische Vereine gegründet, unter denen der Vi'rein für Al-
lerthumskunde in Stuttgart und der Verein für Kunst etc. in
Ulm durch Thatigkeit in der llernusgnbe allerer hunstdenkini-
27
Anzfig-er fiir Kunde der (Iciilsclicii Vorzeit.
28
ler hervorragen. In den Flufsgcbictcn des Rheines und der
Mosel wurden die Vereine vor allem auf die Erforschung der
Alte^lhum^l\unde und insbesondere der römisch -germanischen
Zeit durch die (ieschichtc ihres l.!in<les hingewiesen, wie die-
ses das rinn, germanische iMuseum in Mainz und der Trier'sche
Alterlhunisverein beweisen. — Preufsen hat in Schlesien , Osl-
preufsen, Pumniern, den Itheinlandeii, in der Allniark und der
Mark Brandenburg seine thütigen und tüchtigen historischen
Vereine, unter welchen sich der altniarkische zu Salzwedel,
gesliflcl 1836, dadurch auszeichnet, dafs er auch die Industrie
des Landes zum (jegeristaml seiner Kiirschunffcn iiiaihl, und
der Verein für I'umiiiern durch die gediegenen .\rbeilen in den
„Baltischen Studien", denen die .Mitwirkung von L. Giesebrechl,
Kranz Kugler, Hering u. A. ihre hervorragende Bedeutung si-
chert. — In Leipzig blüht seil 1635 die deutsche Gesellschaft,
als Fortsetzung der obengenannten deutschen Gesellschaft Gott-
schcd's. Den in demscilicn Jahre gegrunilelen historischen Ver-
ein für JViedersachsen in Hannover charaklerisirl eine lieslinini-
lere Planmafsigkelt in der Benutzung seiner kralle und in der
Ausführung seiner Arbeiten. Der durch Lappenherg ins Leben
gerufene und geleitete Verein in Hamburg erhielt sogleich im
Entstehen von seinem Stifter eine klare, zweckmiifsige Gliederung,
indem er sich für die einzelnen Zweige der Geschichtswissen-
schaft in scharf begränzte, mit bestimmtem Arbeitspläne ausge-
rüstete Sektionen theilte. Seine Schriften, voll der brauchbar-
sten Beitrage für die Geschichte, sind wahrend der letzten Zeil,
wie versprochen, in neuer Folge fortgesetzt, wieder erschienen.
Ein besonders reges Interesse für das historische Vereins-
wesen herrscht in der deutschen Schweiz. 1831 wurde hier
die geschichtsforschende Gesellschaft als eine allgemein schw ei-
rcrische mit der Bestimmung gegründet, der Central- und
Stützpunkt der verschiedenen Kantonnl^MScIlsciuiften zu sein
und im Gegensatz zu den spezialgcschichtlichen Forschungen
dieser die allgemein schweizerische Geschichte zum Gegenstand
ihrer Arbeiten zu nehmen. Alle zwei Jahre an einem selbst
zu bestimmenden (Jrte hidt diese Gesellschaft ihre Zusammen-
künfte : ein Ausschufs von .') Mitgliedern, die Vorstandschaft,
hat die Oberleitung und die Ausiührung der gemeinsamen Be-
schlüsse. Unter der Bedaklion einer besondern C'ommission gibt
der Verein das „Archiv fiir schweizerische (ieschichtc" heraus. —
Aufser diesem allgemein schweizerischen Geschichtsvereine mit
seinen Kantonalgesellschaften hat die Schweiz noch den Verein
der fiinf Orte, Luzern , Schwjz, tri, I'nterwalden und Zug;
seine Zeitschrift ist der „Gcschichlsfreund" und E. Kopp vor
Allen bei der Herausgabe desselben thatig. Auch Basel hat
seit 183f> seinen besonderen thatigen Geschichlsverein. — Die
deulscli-iislerreichischen Provinzen hahen ihre Museen mit Zeit-
schriften und Jahresberichten ; das Ferdinandeuni zu Insbruck,
das Juhanneum zu Grätz, das Francisco -C'arolinum in Linz für
Oesterreich ob der Ens und Salzburg. Diese .Museen haben vor
historischen Gesellschaften das Besondere, dafs sie auch nalur-
wissenschaflliche Gegenstande, soweit sie die iVatur ihres Lan-
des betrelfen, mit Vorliebe in ihren Schriften behandeln. Kärn-
ten, Krain , Mahren und SielienliiirL'cn haben ihre historischen
\ ereiiie und diese ihre Jahresschriften. \\ enn wir die Grunzen
Deutschlands rings herum verfolgen, so finden wir überall, wo
Bruchlheile des deutsehen Volkes andern Staaten einverleibt
sind, das Leben des deutschen Geistes in der Erforschung sei-
ner selbständigen Geschichte thatig sich aufsern. Das sehen
wir im Elsafs wie in den russischen Oslseeprovinzen. Seit
1834 besteht in Kiga der Verein für .\lterthumskunde iinil Ge-
schichte, der streng allen seinen Mitgliedern es zur Pflicht
macht, an den monatlichen Sitzungstagen zu erscheinen und
die ihnen aufgetragenen Arbeiten auszuführen. Seit 1838 blüht
auch in Dorpat eine „gelehrte estnische Gesellschaft." lieber
Kopenhagen setzt dieses IVetz von altcrthums- und geschichts-
forschenden Vereinen durch die dänische vom Professor Kafn
begründete und vorzüglich geleitete Gesellschaft für nordische
Alterlhumskunde die Forschungen in den fernsten germanischen
Norden fort. So finden wir gegenwärtig keinen selbständigen
Theil des deutschen Volkes in seinem Innern und keinen noch
lebensfähigen Theil an seinen Gränzcn, der nicht durch wohl-
organisirlc, thätige Vereine llcifsig und aufmerksiiin auf die
Denkmale seiner Vorzeit zurückschaut und dieselben mit Sorg-
falt und Sachkunde in Schriften und .Museen sammelt und auf-
bewahrt ; denn neben den Schriften wendet fast jeder Verein
einen Theil seiner geistigen und pekuniären Kräfte auf die An-
legung besonderer Sammlungen, die, wie das in der Natur der
Sache liegt , Hand in Hand mit den Gesehiclit-.forscliiingen der
Vereine, die .\ltertliurner der betrellcndcii Landestheile zu sam-
meln bemüht sind. Wenn gegenwartig über '.lü \ ereine zur Er-
forschung der deutschen Vorzeit ihre reiche und w eitverzweigte
Thätigkeit entwickeln, und fast jeder derselben sorgt, dafs sei-
nen Bemidiuiigen durch Jahresschriften und Sammlungen der
bleibende Erfolg gesichert werde, so wird unsere obige Be-
hauptung g( ri'chtfcriigt erscheinen.
\ a (' li r i (' li 1 (' II.
Uterntiir.
i)Uvr Friichll.riiii.'<n(len Ge.ielUchaft ältester
Ertzschrein. Briefe, Devisen und anderweitige Schrift-
stücke etc. Herausgegeben nach den Originalien der
herzogl. Bibliothek zu Cothen von G. Krause. Mit Fac-
siniilrs. Leipzig, Verlag der Dyk'schen liui lihnndliinc-
18.5.'.. 8". 501 .S. A. u. d. T. : UrkundlM-hrr Hiilrag
zur Geschichte der ileulschen Sprachgesellsehaflin im
XVII. Jahrhunderte.
Die bisherige Anschauung von dem Innern Leben und dem
rclienste der Fruchtbringenden Gesellschaft um die vaterlän-
dische Sprache und Bildung stützte sich griifsten Thcils nur auf
Zeugnisse aus der letzlen und schwächsten Zeit ihres Bestehens.
Berechtigen diese allerdings aus den bekannten (irunden nicht
zu dem vortheilhaftesten l'rlheile über sie, so hat man doch
meist übersehen, dafs zu einer vollin Anschauung iiml einem
vollgültigen rnheile der Zeugnisse mehr geboren, als der Wis-
si'nschalt bis jetzt zu (iebot slamlen. Die llerauscabe dieser
bisher noch iinbekannlen und zudem ältesten Urkunden(|uelle
macht diese Lücke in dem frühem Materiale erst recht fühlbar.
Aus tiesellschaflsbriefen. ertheillen Vollmachlen, Erlassen. (lUt-
achtcn, poetischen und andern sprachlichen Versuchen und Ar-
29
Anzeiffer für Kunde der deutschen Vorzeit.
30
Ix'ilin lieslehend, ist sie geeignet, uns ein Ifbendiges Bild von
dem innern Leben und der vielseilijren ThHli(,'keit dieser Ver-
brüderunff edler .Manner zn verschallen, die inmillcn allgemei-
ner Zertlüssenlieil den .Muth halten, der sehmaehvollen Verwäl-
sehung in .Sprarhe und Sitte einen Damm entgcgenzusetien.
Daraus ergibt 'sich denn »uch das Yerhaltnifs der vorliegenden
.Sammlung zu den übrigen auf die Kruehtbringende Gesellschaft
bezüglichen Werken unniillelbar: mochte deren reicher Inhalt
in Verbindung mit iVeuniarks „I'Hlnibainn ", der .Arbeit von 0.
Schulz und besonders Barthotds trefTlicher „Geschichte iler
Kruchtbringenden Gesellschaft •* recht bald zu einer erschöpfen-
den .llonographie iiusgebeulet werden ! A. B.
2j Der ß i Iderca tech isinus des fünfzehnten Jahrhnnderl.s
und die catechelisehen Ilauptstüclie in dieser Zeit bis auf
Luther, milgetheilt und erläutert von Job. Geffcken,
Docior d. Theol, u, Philos. und Prediger zu St. iMichael
in Hamburg. \. Die zehn Gebote, mit \2 Bilillaf. nach
Cod. Heidelb. 438. Leipzig, T. 0. Weigcl. \<>r>. 4".
VIII, 114 u. 218 S.
Dieses üeifsige und gediegene Werk des bereits vortheil-
hafl bekannten Verfassers ist ein neuer Beleg, wie viel es in
der Kirchen-, Cullur-, «ic auch in der politischen Geschichte
noch aufzuhellen gibt. Bisher hat man dem 1."). .lahrhundert
nur geringe .Aufmerksamkeit zugewendet, aber desto n)ehr auf
seine Zustande geschniidit, um auf dem dunkeln Hintergründe
das Zeitalter der Keformation um so glänzender hervortreten
zu lassen. Gewifs mit grörstem Unrecht. „Was unserer Zeit",
sagt der Verfasser, „und wahrlich nicht um der Würde 'der
Wissenschaft willen allein , Kotb thut, das ist geschichtliche
Wahrheit und (ierechtigkeit, das ist die, durch unbefangene
Geschichtsanschauung gewonnene Uebcrzeugung, dafs sich frü-
here Zustande nicht als Petrefact oder in Spiritus aidbewahren
und als für zum Leben allein berechtigte ausgeben bissen."
Iiiler den Vorwürfen, die man den Zeilen vor der Refor-
mation zu machen pflegt, fallen besonders folgende vier schwer
ins Gewicht. Es gab, so meint man (meinte es wenigstens bis
vor nicht langer Zeit), vor Luther gar kein deutsches Kirchen-
lied, die heilige Schrift war unter den Geistlichen, wieviel
mehr unter dem Volk, ganzlich unbekannt, in deutscher Spra-
che so gut als nicht vorbanden, deutsch gepredigt ward wenig
uder gar nicht und ebenso fehlte es an einem Katechismus.
Die drei ersten Punkte werden, wenn auch kurz, doch gründ-
lich widerlegt; den letzten hat der Verfasser zum Hauptgegen-
stande des ganzen Werkes gemacht. Als liesnltat der umsich-
tigen Untersuchung erfolgt der .\usspruch, dafs die Vorstellung,
als seien die katechetischen Hauptstiicke im liinlzehnten Jahr-
hundert ganzlich vernachlässigt, und nur als ein todtes Gc-
düchtnifswerk in das 16. Jahrhundert herüber gerellet worileri,
sich in keiner Weise rechtfertigen lasse. J. .^Ir.
3) Kra n k re i ch und d e r K i ede rrh e in , oder Geschichte
von Stadt und Kurstaat Köln seit dem 3üjahrigen Kriege
bis zur französischen Occupation, meist aus archivaltschen
Dokumenten von Dr. L. Knnen. 2 Bde. Köln u. Neuss,
Druck und Verlag der L. Schwann'schen Verlagshandlung.
1855 u. 56, 8». XVI, 519 u, 559 Stn.
In den letzten Jahrzebentcn haben sich die deulscben Hi-
storiker mit eben so patriotischem Eifer wie gründlicher For-
schung dir Darlegung des politischen Verhältnisses zwischen
Krankreich und dem deutschen Reiche, Oesterreich inbegriffen,
zugewendet unil die Kruclil ihrer Bemühungen ist die Klarheit,
mit der das gebildete Deutschland zum gröfsten Theil die Ge-
schichte des Kelches vom 3()jahrigen Krieg bis zu seiner Auf-
lösung durch Napoleon I. anzuschauen gelernt hat. Die Ent-
wicklung dieser Geschichte, doch mit bestimmter Hervorhebung
der Verhältnisse des Nicderrbeines, gibt uns Dr. Ennen in dem
oben bezeichneten Buche in gründlicher, aus unmittelbaren Quel-
len gezogener Darstellung. Er beginnt mit dein Julich'schen
Erbfolgekrieg im .\nfange des 17. Jahrhunderts und folgt dann
dem Laufe des SOjährigen Krieges und dem wachsenden Ein-
lliisse der französischen Politik auf die Glieder des deutschen
Heiclies. Im Gegensalz zu den diplomatischen Intrigiien Kiche-
lieu's und des Paters Joseph hebt er mit Vorliebe die Thalen
Johanns von Werl, des deutschesten unter den Helden des
yOjahrigen Krieges, hervor. Dann gibt uns der ^erfasser, ohne
jemals den Stundpunkt des deutschen Historikers zu verlas-
sen, eine umfassende Entwicklung der eroberungssüchtigen, ge-
wissenlosen Politik Ludwigs des XIV. , wie sie in Deutschland
unter den Kürsicn vor allen durch den charaklerschwachcn
Kurfürsten von Köln Max Heinrich und seine feilen, doch be-
gabten Diener, die BrüdiT Wilhelm und Franz Egon von Für-
slenberg, später durch die fürstlichen Brüder Joseph Clemens,
den Kiirlnrsten von Köln , und .Max Emanuel von Bayern und
ihre stets kaufliebe Diener und Freimden in oflener und ver-
steckter Feindschaft gegen Oesterreich gelragen wurde. Das
18. Jahrhundert in seinem ferneren Verlaufe wird uns auf die-
selbe Weise als der Kampfplatz der diplomatischen und krie-
gerischen Wirren geschildert, deren zwei Haiiptnngelpunkle
Frankreich und Oesterreich bilden und als deren drillen Slulz-
piinkt sich allmiililig Prenfsen durch Friedrich II, aus der
Schwäche zur Selbständigkeit heraufarbeitet. Den Schlufs des
zweiten Bandes bilden die Besetzung des Niederrheins und
Kölns 1794 durch die Heere der französischen Republik, die
Aufrichtung der Freiheitsbäume und die .\ufhebung der städti-
schen Freiheit in Köln, als F'ruchte der vorhergegangenen ver-
wirrungsvolleu und ehrentblofslen Zeiten. — Wir finden nicht
In diesem Buche die besondere Geschichte von Stadt und Kur-
slaat Köln, sondern die Geschichte des politischen Verhältnisses
Frankreichs und Deutschlands und jene nur, insoweit Staat und
Kurstaat Köln der Stützpunkt war für die französische Politik
im deutschen Reiche. Joh. V.
VerinlMCiite IVaclirirliteii.
1) In Siebenbiirgcn, wo bereits mehrere dergleichen Funde
geniacbl sind, hat man in den Bergwerken bei Verespatak wie-
derum acht altrömische S ch reib tafeln von Wachs aufge-
lundeii. Johann Erdy bat darüber in der historischen Abthei-
lung der ungarischen Akademie einen Berieht erstaltet und zu-
gleich dargelegt, in welchen Punkten er von Prof. .Mafsmann,
der im J. 1844 drei der froher gefundenen Exemplare entzif-
ferte, abweichen müsse. Die Tafeln, die sich sammllich im
Besitz des ungarischen Nnlionalmuseums befinden , werden in
Facsimiles denjenigen gelehrten Gesellschaften , mit denen die
.\kademie in \erbindiing steht , milgetheilt werden.
2j Die in der Vorhalle iler Salzbnrger Klosterkirche befind-
lichen kolossalen Brustbilder von heiligen Bischofen,
welche, lange Jahrhunderte unbekannt, nach dem Urlheilo
31
AnzoiL^or für Kiitule der (Ituilsclieii Vorzeit.
32
des Akadtmifdireklors v. Cornelius aus der Periode Karls des
Grorscn sUiniiiien, werden anr Antrag des Akadeiniedireklors
Ruhen, der die Malereien noch genauer untersucht hat, nun
dem bisherigen, schädlichen Lukale entnommen und ihrer kosl-
barkeil gemafs surgfiiltig aufbewahrt werden. Der erwachte
Sinn für heiniische Alterthiimer bekundet sich ferner auch da-
durch, dafs man dort ein christliches Museum zu gnindeu
gedenkt Pur Bewahrung der altin wirlliNullcn lUsle des Mit-
telalters.
3| Es wird beabsichtigt, ein eigeulhumliches .\klicnge.<chidt
zu gründen, um den Kölner Dom samnit den i'hürmeu, wo-
möglich binnen einigen Jahren, seiner Vollendung zuzuführen.
4| In dem Kest a u r a ti unsuntern eh m en für den 11-
nier Munster ist man nun durch ein technisches (iutacliten
des Stndtbaunieislers Tbran, Professors Egli; und Bauinspekturs
Rupp dahin gelangt, zur definitiven Sicherung der Sargwande
und Gewölbe des Mittelschiffes und zur Nerhinderung des sonst
unvermeidlichen Duins des ganzen prachtvollen Monumentes den
schleunigen Betrieb des Strebebogenbaues, mit Beseitigung al-
ler Urnann^ntik, in \erbindung mit einer Verbesserung der
mangelhnflen Dachstuhlconsiruclion zu beantragen. In 4 bis 5
Jahren sollen die 8 östlichen Strebebogen aufgestellt sein, wozu
60000 n. als Zuschufs aus dem Kirchen- und Schulvermögen
\ erwilligt werden sollen und S. .Maj. der König von Württem-
berg jährlich ■lUOO fl. gibt.
ö) Die .\mbraser Sammlung, witichc bis jetzt im un-
tern Belvedere zu Wien aufgestellt war, wird ihrem ursprüng-
lichen Bestimmungsorte, dem Schlofs Ambras in Tyrol, worür
sie Erzherzog Ferdinand errichtete, wiedergegeben werden.
Es ist eine Ireflliche lebcrsicht dieser Sammlung von dem k.
k. Ratli un<l Cuslos Joseph Bergmann zu Wien in der k. k.
Hof- und Slaatsdruckerei erschienen.
6| Dr. Homer -Biichner zu Frankfurt hat von den Fürsten
von Schwarzburg den Auftrag erhalten, genaue archäologische
INachforschungen id)cr das im Kaiserdom zu Frankfurt befindli-
che Grabmal des K. Günther von Schwarzburg anzu-
stellen, welches, wie die Kaisergriiber zu Speyer, eine wür-
dige Restauration und Pflege erhalten soll.
Inserate und BeKannlniaeliun!j;en.
1) In dankbarer .\nerkennurig der I tiliTsliil/.iirr^'cri iiinl
Ihatigen Mitwirkung, welche dem german. Museuiu bisher von
seinen Gönnern und Freunden zu Theii wurden , in Anerken-
nung des ganz besonderen Verdienstes um Existenz unil Fort-
gang eines nul geringen Mitteln begonnenen grofsartigen t ii-
tcmehniens, welches wir darin finden, dafs man im Vertrauen
auf eine gute Sache nicht erst abwartete, was denn einst dar-
aus werden wolle, sondern dafs man sofort etwas dafür that,
damit eben etwas daraus werden könne, — hegten wir
den Wunsch , eine kleine Gabe aus nnsern Kunstwerkstätten
als ^'eujahrsgrufs an verdiente Freunde und Wohlthaler
unseres Institutes senden zu können. Es sollte hiezu eine von
J. G. Fberlein auf Stein gezeichnete Copie einer ursprünglich
von .\. Dürer auf die Wand des Rathhaussaales zu Niiriiberg
gemallen , spiiter leider durch Uebermalung verdorbenen, hi-
storischen Darstellung, der iNürnbcrgcr Stadt pfeifer und
Sanger, ilienen. So wenig auch nunmehr noch von Dürers
Pinsel zu erkennen ist, so mag doch das Ganze als dessen Coni-
posilion, als Erinnerung an seine Person und au Aurnbergs gute
alte Zeit nicht ohne alle Bedeutung sein, und wir hofften, da-
mit wohl manchem unserer Gönner und Freunde eine kleine
Freude zu machen. Da jedoch der Druck der 1' 3'/,' hohen
nnd r 7'/," breiten Sleinzeichnung mifslang, auch derselbe sich
wegen bcsondenr ifindernissc verspiitete, so wagten wir nicht,
i-twa« zu vertheilen, was weder gerechten Anforderungen an
nns entsprochi'n, noch als ein >euj»hrsgeschenk rechtzeitig ein-
trelfi-n konnte, l'nler dieser Verwahrimg imil unter Kiinilge-
bnng unjcre» guten Vorsatze« glauben wir, nur denjenigen der
yerehrti-n Freunde und Unlerstützer des geruuin. Museums, wel-
che de SU ng e achtet gerne im Besitze eines milslungenen
.\bdrurke» obiger Zeichnung zu sein wiinschi'n und uns diefs zu
erkennen geben, einen solchen zusenden zu dürfen. Volenti
nnn fit injuria! —
Der Vorstand des germ. Museums.
L'l AL- S(|ijr^iliilHlrnck aus dem I. Baml der Denkschriften
lies gerniauisclien Aalionalmuseums ist durch Friedr. Fleischer
in Leipzig zu bezielnm :
Archiv des g-ermanischen Nationalmuseums zu
Nürnberg.
ö Bogen Text mit llulzschnillcn. Impcr. «. In l'mschlag ge-
heftet: Preis Vj Thlr. oder 1 fl. 10 kr. rhu.
Bibliothek des germanischen Nationalmuseums
zu Nürnberg-.
20 Bogen Ic.vl mit Ilulzscliuillen. Impcr. .'^. lu 1 iii>clilag ge-
heftet: Preis 1 Ihlr. lü Sgr. oder 2 fl. 15 kr.
Die liternrlsch-artistische Anstalt des germ. Jluseums.
3) Xeiie kiiltiirliiistui-iiNclK- Xeitticlii-it't.
So eben ist erschienen und wurde an alle guten Buch-
handlungen versendet :
Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte.
Bilder und Zuge aus dem l.ibcu des deutschen Volkes.
Herausgegeben von Dr. Job. Müller, Conservator der .\lter-
ihunissauuulung am german. iMuseum, imd Job. Falke, I. Sc-
kretiir am german. .Museum. Sechs Hefte oder iler halbe Jahr-
gang 2 Thlr. 20 Gr. oder 4 11. 40 kr.
Januarheft: Prospeclus. Die deutsche hullurgescliichle,
V. J. Falke. Die Bettler zu En'elder des J. KitiT u. ihre Zeil,
V. G. Brückner, l'eber Tafelrunden nnd Schildbaumc in Hil-
desheim, V. K. ScifnrI. Wohlleben und Prachlliebe der Gesell-
schaft Limburg zu Frankfurt a. .M., v Dr. Uömer- Ruchner.
Buntes.
Kurnberg, Januar IH.iG.
I! .1 u .• r & R a ,- p c.
(Jnluis Mcrz.l
Vernntwortlii he Redaclion :
Dr. Freih. v. u. z. Aufsess. Dr. A. v. Eye.
Druck von Fr. Cinipo ic Sohn In NUrnbcrg.
Dr. G. h. Fr.
irÜBNBEKO. Das Abonnement des Blatten.
welchcH alle Monate erscheint, wird ganz-
jährig an^unorumen und beträfet nach der
ncnesteii Postconvention bei allen Postäm-
tern und Buchhandlungen Z7eiif«cAtom/^ incl.
Oftstreichs 2 ft 43 kr. im 24 fl. - Fufs oder
1 Thir. Iti Sgr.
Für Frankreich abonnirt man in Strafs-
barg bei Gr. A. Aluxandre, in Paris bei dem-
selben, Xro.23. ruu XotreDanie deXazari-th,
und bei der deutschen ünchhandlung von
\mmm
m M\U DEII
Neue Folge.
F. Klincksicck, Nr. 11. rue de Lille, od<r
bei dcui Postamt in Karlsruhe; für A'n^
Ifuid bti Williams & Norgate, 14 Henriette-
•Street Covent-Garden la London ; für Xord-
atnerika bei den Postämtern Bremen und
Hamburg. —
Inserate, weiche mit den /wecken des
Anseigurs und dessen wissenschaftlichem
Gebiete in Verbindung stehen, werden auf-
genouuuen und der Raum einer Columnen-
zcile mit 7 kr. oder 2 Sgr. berechnet.
©ite^
*^^
DEllS(;ilE\ VIIIIZEIl
Vierter Jahrgang.
1856.
()iua\ i)i:s (iiiJDivMsrnEN msEUMs.
^o 1.
Februar.
Wissenscliaruieiie Milllieiliiiiücii.
(■raf l<u<l«vis von Ilelfreiii^tein.
In der Beilaffe zum Anzeiger für Kiiiide der dctilsiiieii
Vorzeil, 1806, Nr. 1 (Januar), Sp. 23 hclindet sich unler
den dasell)^t aufgeführten Gesclienken für die Kunst- und
AiterlhunissaniinUino' des germanisihen Museums [Tiv. 1039)
auch ein Orden des goldenen Yliefscs, welcher anf der Ruine
Helffenstein gefunden worden i;.t. Es ist diese an je-
ner Stelle gefundene Dccoralioii ein Beleg, wie seihst ein
kleiner Gegenstand grol'se Zeitereignisse unwillkürlich uns
vor Augen führt. Wir werden durch deuscihen an eine
traurige Periode der deutschen Gescliiclile erinnert, an die
Bauernkriege in der ersten lliilfte des secliszehnleii .lahrhuu-
derls, wo eine sehr grofse Anzahl Klüsler und Kdelsit/.e
sammt einem Theile ihrer Bewohner durch die aiifrührischen
Bauernhorden vertilgt wurden. Ks ist mir nicht unwahr-
scheinlich, dafs jenes goldene Vliefs einst dem unglücklichen
Grafen Ludwig v. Helffenstein angehörte, welchei-, hei
der Eiiinalime lies Städtchens Wcinsherg zum Gefangenen ge-
macht, ein Opfer der Bauernwuth war<l, indem er nehst an-
dern Edellculen von den ehenso (ihermlilliigen als grausa-
men Kmpiirern „durch die Spiese" gejagt wurde, ohwohl
seine (iemahlin, eine natilrlichc Tochter des Kaisers Ma.xinii-
lian, mit ihren Söhticheu, (inadc Hellend, den Wiithrichen
zu Fiifsen fiel (v. .1. I.. (iolfrid, Chronik von den 4 iMonar-
chcn, t. VII, !>. 71.'!). Fundort (die zerstörte Barg Helircn-
stein) und nahe Verwandtschaft des gemarterten Grafen mit
dem deutscheu Kaiser mochten für meine Vcrmuthung sprechen.
V. Estorf f.
Zur FeMtMtcIliiiiu' (Icm Toilt-NtaseM Meiiüter
KonratlH yoii ^l'ürzbiirg;.
Bekannt ist die .Stelle iihcr Mel.-ter Konrads vtju Wurz-
hurg Tod in den gleichzeitigen Annales I) o niinica n o -
runi C (j hn a rie nsi n m (hei Urslisins, Scriptores
rerum ge nii an icar u m. Pars II, i>. 22, ad auiium 1282):
„Ohijt Cnoniadiis d e \\ i rzi h nrc h . in leuto-
n i c o m u 1 1 0 r u m hon o r u in d i c t n m i n ii in c o m p i 1 a t o r. ^
Diese, schon vielfach henülzte Stelle heslimnil also das
Todesjahr des lieriihnileii Siingers.
Der Todestag soll in den Sterhehüchern der Dominika-
ner von I*"reil)urg im Breisgau eingetragen sein, wie JI.
Haupt in seiner Zeilschrift für deutsches Alter-
I liiMM , .lalirgaug Ib47, wenn ich nicht irre, dargetlian.
Ehenso war der Tod Meister Konrads in den Todes-
oder Jahrhüchern der ehemaligen Stiftskirche Zum Jungen
St. Peter zu Strafsburg eiiigeschriehen, wie dies aus dem
Auszuge aus jenem l.ibro vi t a e Junior is Sa nct i Pe-
tri Arg en t inensi s , den uns der gelehrte und kiinstlie-
heude Sebastian Mieg von Bofzheim in seinem schiitzharen
handschriftlichen \\'erke „Monumenta in ecciesiis et
monasteriis urgent.^ aufbewahrt hat , erhellet. Dort
heilst CS im Monat Jiiniiis, unter dem Datum kalcndas (fol.
2(» a):
„Magister C ii ii r a d u s de H c r h i p o 1 i. "
In dem Micg'.-dicn .Auszuge ist diese Stelle die erste von
nur zweien unter obigem Daliiin cingelragcncn.
35
Anzeiger für Kuritie iler deulsclu'ii Vorzeit.
36
Stimmt nun die:>e An^irabe mit derjenigfen der Doiiiiniku-
ner Jahrbiii'her zu Kreiburjf iiberein, — was irli im Auweii-
blicke nachzusehen aufscr Stande bin , — so würde der
Todestag Kunrads auf den 1. Juniiis 1382 restgestellt sein.
Ebenso ist ferner niilit mit Stillsihweisen zu übergehen,
dafs in dem noch vorhandenen, am Schlüsse des Ij. Jahr-
hunderts erneuerten T a b ii I ü l u r Imu h d e r M !■ i > l e r s ii ii -
g e r zu S t r a fs b 11 r g „Meister K o n r a d \ o n W ü r z -
bürg, ein Fidler un Hof- genannt wird.
1,. S c h n e e g a n s.
Der KupferMterher Petriis« a Merlca.
iZu iNr. 10, Sp. 219 ir. des Anzeigers v. J. 18jj.)
Der in der Sammlung des germanischen Museums belinil-
lirhe, in Nr. 8 und Nr. 10 des Anzeigers v. .Is. besprochene
Prospekt der Stadt Antwerpen enthillt die Augaben des
Zeichners, Verlegers und Stechers in folgender Weise. Am
Postamente einer Statue des Merkur, zu deren Füfsen Ge-
fnfse, eine Federbiichse, .Mefsschnur, ein Winkelhaken, Lineal,
Zirkel und ein Malcrslock mi( einer Palette liegen, liest
man : „ I, a ni b er tus n N o ort/ p i clor , ingeni ofifs;/
effigiabat/ Johannes l.iefrinck/ l'Liis impenfis
exen-/ (leb n I. \ n " 1 5 (i !). H. L." Zwischen den zwei
letzten, Hans I.iefrinck andeutenden. Buchstaben betindet sich
ein Fingerring, welcher oben mit einem spitzig zugescblif-
t'cnen Steine geziert ist. Neben dieser rechts unten im Yor-
p
gründe angebriichtcn Statne sind die Worte Petrus ,p
a Merica fecil. 1 .')f)9. nni Hoden, nahe am Hände des Sti-
ches, beigefügt. Fjne Wiederholung des Siechernamens in
flämischer Sprache ist nirgends wahrzunehmen. Die übrige
Schrift besteht theils in Benennungen der (iebiiiide etc. etc.,
theils in einer Widmung des Blattes: Cl.AIilSS : PRVDE-/
MISS : (JVE SK- NAT\ I AMVl'- BPIKNSI KilJAN- NES
I.IKFlilX'/ DEVin': »EDICA. lautend. Diese Zueignung
steht in dem Postamente einer links unten im Vorgrunde be-
lindliclieu Slalue eines Flufsgoltes (Scheide).
Dir Mammliiiis llluMfrirter flieBeuder Bluttfr im sermaniMclien ITliiMeiini.
^
Wie heutigen Tages eine illustrirte Zeitung und andere Treue folgen, so wurde auch die Neugierde, das Interesse
Werke idinlichcr Tendenz allen Begebenheiten und Bcsire- früherer Zeiten, welche der eigentlich periodischen Litcni-
bungen des iilfentlicben Lehens, in Politik und Kirche, in tur voraiifirehen, durch idiulichc Mittel befriedigt. Das sind
Literatur und Cultnr, allen bemerkcnswerthen Ereignissen im die sogenannten Einzeihliittcr oder lliegcnden Bliiltcr, wel-
socialcn und .Nnturlebcn, welche nur die (Jegenwarl nach che in derselben zuriilligen L'nregelmiifsigkeit er.schicnen, wie
irgend einer Seite hin intercssiren kiinnen, in bildlichen gerade ein bcmerkcnswcrthes ErcigniTs finirclretcn war, und
Darstellungen mit mehr oder weniger Kritik, Wahrheit und die Kunde von demselben (liinli bildlidic l)arsli:llung im
37
Anzeigrer für Kunde der deutschen Voizeil.
38
Hülz^i'hriitt oder Kiipferslich mil beigedriicktetn Text dein
Puhlikiini ühermillellen. Wie freiidij,', mit welcher Begierde
diese liliitter aurgenummen wurden, linnn der Umstand be-
weisen, dal's sie niilit seilen nrelirfaclie Aiifliigen niid ver-
besserte Ausgaben erlcblcn. In der Unregeluiülsigkcit des
Erscheinens besteht vorzugsweise der Lnterschied mit den
verwandten Blättern, sowohl der in gleicbzeiligen liistorischen
Werken, z. ß. im Thealrnm curopuctim, als auch unserer
Tage; denn an Manuigralligkeil der dargestellten Gegen-
ftilnde möchten sie Iclzlern kaum weichen, es sei denn, dafs
das heutige Leben überhau|it icicher und bunter geworden
wiire. So ist denn ihre \\ irhiigkeit liir die Geschichte in
allen erdenklichen Zweigen niclil in Frage zu stellen, ja, sie
ist um so mehr anzuerkennen, als wir es mit gleichzei-
tigen Abbildungen zu (liun haben, die, was man auch von
der Treue im KInzelnen halten mag, jedenfalls das ächte
Lehen der Zeit athnien und rascher und lebendiger ein Itild
in der .Seele entstehen lassen. N\ erfeii wir z.B. einen llilcli-
tigen Blick auf den grol'sen Flolzschnitt von ^. Meldemann,
welcher in einem Kundbilde von (i Bliittcrn die ersle IJela-
gcrung N\ iens durch die Türken im .1. 1529 darstellt. V\ ii-
haben den Plan der Sladt in klarer l'ebeisiclit vor uns. und
durch die beigefügten Inschriften sind w'w über die .*<l(l-
luiig der einzelnen Truppenablbeilungen, der Belagerer wie
der Vertheidiger, über das Lager und die .Schilfe der Tür-
ken, über die Befestigungen und die vom Aiigrilf hedrohlea
Punkte, ihre Vertheidiger, wer und welcher .Naliou sie wa-
ren, von wem sie befehligt wurden, u. s. w. sogleich uu-
terriehtel. Es isl, als stünden wir auf dem hohen Steplians-
lliurni, und die weile Sladt mit dem kriegerischen Leben
läge zu nnsern Füfsen. Wenn wir nun in einer gedruckten
Beilage erfahren, dafs der Kün.sller sich eigens zum Zweck
dieser Abbildung von Nürnberg nach Wien gleich nach auf-
gehobener Belagerung begehen, dafs er keine Mühe gescheul,
durch Empfehlungsschreiben und Geld sich ein Bild zu vcr-
scbalfen, welches ein bedeutender Künstler gleichzeitig, so
zu sagen nach der Natur, aufgenommen, — so werden wir
auch über die Treue unil Wahrheit des Bildes keinen Zwei-
fel liegen. (Vgl. über diesen selleuen Ilolzschuilt vorliegende
Kummer des Anzeigers.) Lassen wir unsere Augeii schwei-
fen über Hogenbergs grol'sen Kupferstich, welcher wie
ein aiifgerollles Hundgcmiilde in .36 Blättern den Einzug Kai-
ser Karls V. und des Papstes Clemens VII. in Bologna vor
dem berühmlen Beichstag zu Augsburg l.'i.'SO darstellt. In
einem Augenblick hat sich unsrer Phantasie ein Bild einge-
prägt, acht im (ieist der Zeil, Iren im Costüni, Iren im Cha-
rakter der helbeiliglen Personen, welches wir nur mühsam
nach einander aus der l.cMürc li:illcn zusammensicllcn luiis-
sen, was uns dennoch schwerlich mit solcher Lebhaftigkeit
und Wahrheil gelungen wäre. — Aber nicht in den Bege-
benheiten des grofsen Lebens erschöpft sich der NNerlh die-
ser Blätter, in Schlachten und Belagerungen, in Einzügen,
Iloffesicn, Turnieren und Kiiiniingsfeierlidikeilen, aus denen
wir eine vollständige Geschichte in Bildern zusammenstellen
konnten, die einzige dieser Art, die Werlli halte; — was
sich sonst Wunderbares und Bemerkenswerlhes ereignete,
Feuersbrünste, Unglücksrälle, Mifsgeburlen, Naturerscheinun-
gen, auf was sich nur die Neugierde richten konnte, es fan-
den sich schon die Künstler, die Vermitller zu bilden zwi-
schen den Ereignissen und dem Publikum — Als eine be-
sondere Klasse der lliegenden Blätter sind noch die sati-
rischen hervorzuheben, wahrhafte und liocbst charakteri-
stische Stimmen der (ill'entlichen .Meinung, welche in carrikir-
len Abbildungen mit beigedruckten Versen alle hervorlre-
leiiden Begebenheiten des politischen, kircbliclicn und sozialen
Lebens begleitelen, und uns klaren Aufschlufs darüber ge-
ben, wie dieselben im Volke aufgenommen wurden.
Die Art und V.eise ihrer Erscheinung als Eiuzelblätter
brachte freilich ihre Iciciite Vergänglichkeit mit sich, und es
darf uns daher nicht Wunder nehmen, wenn die Zahl der
bis auf unsere Zeit erhaltenen Blätter verhältnifsmäfsig eine
sehr geringe ist. Damit verglichen ist die Sammlung, wel-
che sich bereits im germanischen Museum befindet, eine
wirklich reichhallige und in zweierlei Beziehungen, sowohl
auf die Mannigfaltigkeit und Wichtigkeit der dargestellten
Gegenstände und Begebenheiten, als auf die Seltenheit
einzelner Blätter, eine höchst beachtenswerihe zn nennen.
Alle oben beiläufig erwähnten Gegenstände sind gut vertre-
ten ; so die Befürmaliouszeil in maiinigfachea Beziehungen,
in Abbildungen aus dem kirchlichen Leben, ans dem grofsen
Krieg von löKi und 47, in satirischeii Blättern beider Par-
teien gegen einander, in Gedäcbtnifsblätlern, darunter ein
als äiifserst selten bezeichnetes Blatt von Wenzel Holla r:
„Eigentliche abbildung des Leuchters wahrer Beligion , wie
dieselbe in der Augl'purgischen Confessio» kilrlzlich begrif-
fen . . . aulV der überreichten Confessions Jubelfest aiigc-
stellet" (Parlliej, Ver/.eichn. der Kpfrst. des W. llollar p.
4-1, N. 2.31). — Von den Blättern, welche Aufzüge oder
Einzüge darstellen, haben wir bereits des grossen Kupfer-
stichs von Ilogenberg, welcher sich im germanischen Mu-
seum beliiulel , oben Erwähnung gcllian. Denselben Einzug
stellt in nicht minder iiilcressanler Weise ein grofser Ilolz-
schuilt von 12 Blallern mit holläiidiscbem Text dar, auf wel-
chem der Zug in zwei Beiheii (diereinandcr forlläufl. Das
Werk ist zu Antwerpen gedruckt in der Druckerei des Bo-
berl l'cril, dessen BnisIbiUI sidi auch ioif demselben he-
39
Anzeiger für Kuiiile der (leiitselien Vorzeit.
40
lindct. Der Geiiannle ist wolil muh Yerleirer, da uin im !;erm.
Museum vorhandenes irrofses lloizsrhiiiltahleau : „ Genealo-
g\a Illustrissiniae Doniiis Anstriae" ele. in seinem Verlane
erschienen ist. Ob er aber auch hier als Verferliger des
Bildes gilt, ist uns zweiFelhafl, da nns unbekannt ist, daPs
er llolzsthneider war. Das Exeni|)lar des ^ermanisehcn
Museums scheint uns das einzige noch vorhandene, we-
nigstens bekannte, zu sein, da es bisher nirgends erwähnt
ist. Jede Auskunft über Künstler und Kunstwerk würde
höchst willkommen sein. Der Holzschnitt, welcher diesen
Mitlheilun<;en vorgedruckt ist, stellt die Hau|)lgriij)|)e ver-
kleinert dar ; unter dem Baldachin reiten K. Karl V. und
Papst Clemens VII. —
Eine Reihenfolge von Blatlern lier Muscumssainnilung be-
zieht sich auf die verschiedenen innern Kriege und Fehden
des 1(5. Jahrhunderts, sowie auf Türkenkriege , zum Tlicil
Holzschnitte von II. (iuldenmundt und N. Meldeniann,
darunter auch die obcu bezeichnete I5chigcrung von ^^'ien,
leider nnvollsliindig. Am reichhaltigsten sind die Ablhciliin-
gcn über den niederländischen und den dreil'sigjiihrigen Krieg :
jene zählt 53 Nummern, diese allein 207. Das Interesse der-
selben bleibt nicht bei den KriegsbcgeLenheiten stehen ;
aufserdeni , dafs sie bedeutende Beiträge für die Kriegsbau-
kundc und Kriegsgeschichte überhaupt geben, befinden sich
unter ihnen Einzüge und andere Ecierlichkeiten, die zu die-
sem Kriege geboren, satirische Blätter auf historische Per-
sonen und Begebenheiten u. s. w. Ihre Wichtiirkeil für die
Sitten-, insbesondere Costünigeschichte braucht kaum er-
wähnt zu werden. — Eine andere Abllieilung umfafst Sce-
nen aus dem Hof- und .Slaat.'lebcn, als Kriinungsfeierlich-
keiten, Belehnungen , Einzüge, Hochzeiten, Leichenbegäng-
nisse, geistliche und weltliche Versamnilunijcn , Strafe.xecu-
tionen, während eine andere Abiheilung anfserordcntliche
VorRille und Erscheinungen, llnglücksfälle, Naturereignisse
II. s. w. darstellt. — Unter den satirischen Rlättcru, welche,
meist mit begleitenden Gedichten versehen , auffallende Er-
scheinungen des sozialen Lebens geifseln , sind besonders
diejenigen interessant, welche sich gesen Zeilgebrecheii und
Neuerungen, z. B. aeeen den überlricbencn KIciderluxus,
gegen das Ueberliaudiielinien des Tiibakruuchens richten ; es
ist eine nicht unbeileiileiide Anzahl derselben im Museum
\ orluiiHleii.
Da die sainmlliclien Bliiller uach ihrem Inhalt ^'eordnet
sind, mit Bezugnahme auf das alicemeine System, welches
den Sommlungcn des germ. Museums zu Grunde gelegt ist,
so sind ihnen auch solche ßliitter zugetheilt, welche, nicht
eigentlich als Flugblätter zur Vervieirälligung bestimmt, hi-
storische Begebenheiten darstellen. Dahin gehören interes-
sante Fcderzeichnunsen des 15. Jahrhunderts, deren Bedeu-
tung deshalb hoch anzuschlagen ist , weil sie L'nica sind.
Die Sammlung im Ganzen hat um so huhern Werth, als alle
diejenigen Blätter, welche in Büchern vorkommen, hier
ausgeschlossen sind, mit Aiisiinlime weniser, die mit be-
sonderem Te.xt verbreitet wurden. Das Theatruni En-
ropaeuin, Franci Bclationes, Hans Bu r g km a i rs Triumph-
zug und manche andere Werke mit .Abbildungen in der Biblio-
thek des germ. Museums müssen somit zur Ergänzung her-
beigezogen werden und bilden durch ircnaue Beschreibung
und systematische Zusammenfilsunü- aller Einzelnheiten eine
reiche Fiindffriibe zur Kennlnifs der Vergauirenheit.
Sdiliefslich wollen >> ir mikIi die künstlerische Bedeutung
(lieser Blätter in Erinnerung bringen: denn von Dürer an
haben die bedeutendslen Meisler der Vervielfälliiriingskünste
an dieser Tliäligkeit Theil genommen. AVir haben schon
einige Namen zu nennen Gelcffeuheit sehabt und gedenken
nur noch eines kleineu seltenen Holzschnittes von Dürer
mit Versen, auf welchem der Tod einem gewappneten Mann
ein Stundensrlas zeigt.
Aufser diesen illii>lrirlen lilällcrn bosilzl das Museum
noch eine bedeutende Sammlung üiegender Blätter ohne
künstlerische Ausstattung, welche Avir ein anderes Blal zu
besprechen Gelegenheit nehmen werden.
II r II c li M t ü F k
einer IlniiilHclirirt «Iph IVillelinlin.
1 l'urlsi'l/iiiiL'.l
Bl. 2 a, erste spalte.
Daz mich ein man ciiluorhtc
Swie iinirevüge si der rise
Vor ime ich harte wol gcnise
Oh ich hall hie bestünde
Herre sit ir dnz ti'inde
Sprachens alle geliche
Der arme und der riebe
So iii\M'ilcii wir iiiclil hin bestan
\\ IUI w ir nicht ine Inistes hau
Herre wan iif iuwer siiochen
W"\\ gol iiiih und nns bcriiochen
Daz ir Hennewarten vindet
Der funt uns daz leil enhindet
Und ouch dnrzuo daz laut
Herre markis sit gemant
Sprach der Bischof \on Tlmlii'-
Daz wir behalleii iiicli ili/. liU'-
Und iiiiiie >r(iu«cii in» er »ip
Zustände.
Sprache und
Schrift,
Literatur.
Poesie.
41
Anzciser für Kunde der deiilsclioii Vorzeit.
42
Diö wile lins lebend ist der lip
Des lat uns herre genie/.zen
Und wizzet daz wir uns liezzen
rnrecliles todes erifilen
K man uns mocht benuten
Daz nii'lit dem prise zeme
Und Kyburg ze schaden kerne
Do sprach der suzze markis
Icli helibe niht in keine >vis
Ich \vil ez iezo runien
Min vart nicht langer sumcn
Swie ich si lazzc in kumbers dol
Diu mir hate vil dicke \\i)\
zweite spalte.
Kybnrg diu
Wizze ich kon
Vil vro und d
Amen sprach
Nu liele der
Die burg be
Ob ich die w
Zwo den ritte
So guole bur
Also han ich
Swer wol de
So kan ir ni
Dar zuo hat
Den nieman
Und holen w
Ais groz als
Bl. 2 b, erste spalte,
varn dahin
en rat
volge hat
e
trete
chle
echte
ende
de
Gehen
n
etet
stet
Wir muslen
Dar nach a
So sullen w
Mit llizze zc
Und dicke v
Damit wir
Daz si schier
Do sprach d
Wir sullen h
Biz in zerri
Daz der tu
Von hunger
Und wir de
Daz dunke
Der erst
nlreil
z lil>
wip
n
verliczen
all
tezall
her
zweite spalte.
Min IIb künde sich ie flizzcn
Swar an irs herzen willen lag
Die liebi si ungeliche wag
Die ich ir mit herzen truog
Da gen ir valschcr niuot versluog
5Iir minc vr5udc als ein schür
Daz noch ir suzze wurde sur
Damit wolt ich gerne sin
Und rechen mangen sarrazzin
Die der markis hat crslagen
Ime sol sin vil unverlragen
Daz sin band so mnngen beiden
Von dem leben künde scheiden
Die nocli vil unbegrahen sint
Sin lih hat nianger muotcr kint
Ilie ze provenzale ertötet
Daz Kyburg wurd benotet
Eins todes diu ez hat geniachet
Des wurde wol geladiet
Und den hochgeloplen gölten
Elliu vrond ist mir verhütten
Bis daz ich den markise
Von dem leben hie gcwise
Und Arabelii die verfluchten
Daz unser gotte nicht geriiocliten
Daz si ze iliesu kerte
Und ir kint unerte
Daz riebe herre inalfer
Und wiz ir beider lodeswer
Arabein und des markises
Swie du des pris cnprises
(Fortsetzung folgt. J
KpiieraaiiiHn niacaroiilciiiii «1«' roiiMlIlln et
pveiitiH hclll «Xrlininlcaliliri«
Authore, ut dicitur, llcnrico ülarcno*).
Ilaitz ein Landcravi, gcus ahn Sax, Sclierdtlin beschirs woll,
Carle Bader reibs aus ; Solvite lieicbsstcdider,
Keichsstedider nurri, quos I.ippus et ampbora dn.vit,
Saxonicfl in Scbweisbadt, ferro (piae bi nequcunt.
Spcs erat in liauris aulT>t»ndos machero doctis,
Pnietiilit iit Spie.^^is riistica turba gahlos.
*) Gluruano ? — Einen elwiis uliwrjcboiidcn Abdruck die-
se.« l'asquilU linden wir in IIuiipl» Ziil-clir. M. ;>.l^ ""d
nach diesem in 0, .Scliiiilr.s l'Vrcnl:! .MaiiircMiic.i («"■■' <•••'"
Weimar. Jahrl.u.li, I!. II). s. '.Ml
Ilistorlsclio Gt-
43
Anzcijji'r Rii- Kunde der (Icutsctien Vorzeit.
44
Gallia niiiu' vobis , Aidgiios nunc, marcus et a<^er
Consiliis DaiMis, Anglia verba dedil.
^'et• noii Golswoitum vestruni, (|ui bcscbirmere vellel,
Turcijs erat, hu ho, perfida gäelliela:i.
WHi habiiit Nürnberg, axia tragavil utraijue,
Itathsi'hlagis vestris sensit inessu dolum.
Eiu agite in Wilzis haltaudo Caesari glauben,
Me Senciac Imdo.-. wermere conveuial. V. \\ iirand.
Helngerung von \%'ieii«
llolz.sclinitl V. i\. .Meldeiniuin.
Von der ersten Belagerung Wiens durch die Tiirkcu im
J. 1529 exislirt ein llulzsibnilt vonNiiol. Me I d c üui im in
6 Blattern. Uer kunstler begab sich dairiuls , sogleich nach
AuDiebung der Belagerung, mit Empfehlungsschreiben des
Nürnberger Hathes nach Wien, in der Absiebt, „eine reeht-
geschalFene Visiernng aller geübten Handlung zu wege zu
bringen.- Üas Glück begünstigte ihn, denn ein „berühmter
Maler", dessen Name nicht überliefert worden ist, halle vom
Stcphanslhurm die ganze Belagerung mit der Slellung der
Truppen, den verschiedenen Lagern u. s. w. aufs getreuste
anfgenomnien. Vermöge seiner Empfeblnngssclireiben erhielt
Meldemann diese Abbildung auf dem Wege des Kaufes. Er
bearbeitete sie für den Holzschnitt und verölfentlichte sie
sodann in C Blattern für „yedernians kaulf vnd für den ge-
meinen man." Gewidmet halle er das \Nerk dem Halbe von
Nürnberg, an den er ancli eine Art von Broschüre richt<:le
(ein Bogen in 4"), welcher diese Angaben eulndriiiricu miuI.
Sie führt den Titel ;
„Ein knrizer bericbl vbcr die recht warhall'lig Conlra-
factur, Türckischer belegerung der slat Wien, wie dieselbig
anzusehen vnn<l zuuersleeu sey, welche zu rbum, preyji, loh
vnd ehr gaulzen Iiomischen Beich, gemayner Uitterschain,
vii insonderhcyt einem erbern Halb der slal Nürnberg, durch Ni-
clas Meldemun yelz verfertigt, getrückl vnnd aufsgangen ist."
Gegenwärtig scheinen von diesen lloizschnitlen nur noch
iiufscrst wenig Abdrücke zu e.xistiren, sodafs sie selbst Bartsch
unbekannt geblieben sind. Ein Abdruck befand sieb l'riiber
in der v. Naglerschen .Sammlung und wird wohl mit dersel-
ben in das Berliner Museum übergegangen sein. Ein ande-
rer ist im .lahr IHIH in den Besitz des Herrn Tli. von Kn-
jaran in Wien gekommen, und von diesem ist auf lithogra-
phischem Wege eine Copie erschienen.
Nun wurden vor nicht langer Zeil zwei dieser Bliiller
(Bl. I u. 2) im Original dem germanischen Museum ge-
schenkt. Dieselben zeigen nicht unerhcblicbe Verscbieden-
heilcn von der lilhographirten Copie, die wir wohl als mog-
lictist getreues Facsimilc bctratbten dürfen; mit dem Origi-
nal ist uns eine Vergleicliung leider nicht möglich. Dafs
die Blatter des germanischen Museums einem der lelzlen Ab-
drücke angehören, könnte daraus conslatirt werden, dafs
ein senkrechter Sprung durch das zweite dieser Blätter gehl.
Auch zeigt sich sonst noch der Holzslock an einigen Stellen
beschädigt; z. B. ist am „kernertbnrm" ein Stück ausge-
sprungciii auch am Dach der Kirche von St. Peter sind ei-
nige kleinere Beschädigungen vorhanden. Allein es giebt
bedeutendere Unterschiede. So ist die Leberschrift sowohl
in Bezug auf die Form des Diuckes, wie in Bezug auf die
Kedacli(in eine ganz verschiedene , und namenllicb ist auf
den Blättern des germanischen llnseunis jener oben ange-
iLilirte Bericht, als zum lli)lzsclinilt gehörig, in bestimmtester
Weise erwähnt, was auf der lilhographirten Copie nicht der
Fall ist. Desgleichen sind die zahlreichen Inschriften, wel-
che Personen und Lokalitäten bezeichnen, von grofser Ver-
schiedenlieil. — Es scheint demnach, als ob eine doppelte
Ausgabe veranstallel worden sei, sodafs die beiden Blätter
im Besitz des germanischen Museums der zweiten Ausgabe
angehören. —
Ein liiolifr iiiihekRiiiit«'!« ..I(eg;inieiit gesen Wissenschaft.
«I«'li eils''"**'««''» ^«"liliellsllü". IKilkunde.
Seuchen.
Der Katalog der Bibliotliek des germanischen Museums,
eine Gabe, durch welche sich der hochverehrte Vorstand
desselben von Neuem die gröfslen Verdienste erwirbt, führt
S. 290, Spalte 2 folgende Schrill auf:
,,yleH liurlze riid eijleiide rnderriclil, irie inun in ainer
f/eiiiaiii, die ftez/ieren tvd linllen soll, So in die kranckltail
dijS Srtncaißs fallen , liiji z-ti ireyler lierirhl. 0. 0. u. J.
(Augsburg, 1519?) 2". (Nr. 8.)"
Zunächst ist statt 1519? mit höchster Wahrscheinlich-
keit 1529 als Jahr des Erscheinens nn/.nnebmen, da in die-
sem .labre zum ersten und lelzlen Male der englische Schweifs
Deutschland überzog. — Das gröfste Interesse gewährt aber
die bezcichuete Schrift deshalb, weil die Bibliothek des ger-
manischen Museums in ihr einen kleinen Schatz besitzt. Der
genannte ^l'nderrichl'^ ist nämlich bis jetzt v(illig unbekannt
gewesen. Er ist wederGruner, welcher an seinem gleich
zu nennenden Werke 20 Jahre arbeitete, noch II eck er
(der englische Schweifs ; Berlin, 1834. 8.), noch mir selbst
jemals zu Gesiebt gekommen. Deshalb lindet sich diese
Schrift auch nicht in dem von mir herausgegebenen Werke
Grnner's: „Scriptores de sndore anglico superstites".
Jcnne, 1847. 8.
Seit der Herausgabe des letztgenaiiiitcn ^\■cl■l^cs ist <licsc
Schrift, — • abgesehen von einigen handscliriftlichcn Notizen
über den englischen Schweifs, — die zweite bisher nnbc-
45
Aiizeiffer für Kunde der deutsclien Vorzeit.
46
kaiirile, von der icli KenntoiTs erhalte. Den ersten derar-
tigen Fund machte icli vor Kurzem in dem Laj^er des Anti-
quars Herrn Spratt 7.u ^^■icn in folgender Sclirifl, die siili
gegenwiirliff in meinem Besitze befindet.
y,Aiif aiiis Krbern Rats der Stall Aiiyfpnrg heuellie, ron
wegen ainer Ersumen gemainde daselbs , rnrf sonst nia-
nigklichs begeren , ist diß kiirize eylend rnderricbl . rtiii
den üociorn der Arli,ney daselbs. geordnet. HVe maii siiii
in der kranchhuil . SchwaijSsuchl genannt, fiirsehen rnd
halten solle , biß zu irei/ter meer rnderricbl.
Jesus Christus sey rnnser helfcr.
Bessert euch, dashymelreich ist nach herbey honimen. Es
ist schon die Ast den heümen an die irurizel gelegt. .VattheiS.^^
Dies der voüsliindise Titel. Die Schrift ist in klein Quart
gedruckt, ohne Ort und Jahr/.alil, vnd enthiilt aul'ser dein
Titelblalle neun nicht paginirte Seilen, von denen die ersten
vier mit den ("u»loden Aij — Aiiij bezeichnet sinil. Sie be-
ginnt : ^ DIeireyl dise schnell einfaltend rh snrgklirhe
kranclihait, ril leut gechlingen rerlelzt rnd iiberfelt"' —
und schliefst unten auf der neunten Seite ( Bl. 6 a): ..der
wirdl hel/fen alles übel in ms überwinden Amen''''.
Schon die Verschiedenheit des Titels beider Schriften
zeigt, dafs sie nicht identisch sind ; dagcsen stimmt derselbe
doch auch in mehreren Punkten überein, und es ist darum
sehr wahrscheinlich, dafs auch ihr Inhalt viel .\ebnlichkeit
darbiete nnd dafs beide vielleicht nur zwei Ausgaben einer
und derselben Schrift sind. Ueber den Werlh der Schrift
des germanischen Mu>enms kann ich ualiirlich nicht urtbeilcn.
Der Inhalt der nieinigen weist ihr eine Stelle unter den besten
der gleiclizeiligen Flugschriflcn über das Schweifslieber an.
Greifswald. Dr. II. lliiser.
Der JKihe \\ cj Ib . den ein Forscher wie llr. rriif. Di-,
lliiser auf die soeben erwirhnle Schrift, einen ICiiiblatldnick
in der Sammlung des gcrman. illiisennis. lei'l. veraulafste
uns zu einer besonderen Ansicht desselben, wie auch zu ei-
ner genauen Vcrirleichung mit dem von Ilrn. Ilascr als nahe
verwandt bezeichneten Drucke, wozu uns die Bibliothek des
germ. Museums ebenfalls ein E.xemplar (s. Kalaloir, S. 258 b :
Vntcrricht — Nr. öS12) geboten. Das Eraebnifs der-
selben glauben wir aus dem niimlichen Grunde liier mitlhei-
len zu müssen.
Schon der erste Blick liefs in den ganz gleiiben Typen
beider erkennen, dafs sie neben einander eiilslamlen seien.
Mehr noch stellte sich heraus, dafs der Einblalldruck nichts
anderes i.'.l als ein Auszug des anderen Schriflcbens, welchen
offenbar der Ralh der Stadt Augsburg anfertigen und als
Plakat verbreiten liefs.
Aufser der oben schon milgelbeillen IJeberschrifl in 2
Zeilen, auf die noch eine dritte, ebenfalls mit dem griifseren
Schriflchen übereinstimmende Zeile mit dem Motto : .^Jesus
Christus sey rnnser hel/fer~ folgt, zählt das nur auf der
Vorderseite bedruckte Folioblall noch .")S Zeilen in 20 Ah-
siilzen.
Dil' eigenlliche llnlerweisiing beginnt in der ersten Zeile
riiil den auf der ersten Seite von Blatt Aiiij der anderen
Schrift sleheiideu ^^■orlen : „So ain nienscb in dise hranck-
bait feit, es sey jung oder alt, treyb oder man. Sy kum
niil bitz oder kellin. So bald sich dann^ u. s. w.
W'xe. schon hier in einigen Worten , so zeigt sich auch
später der Inhalt des Plakats, der sonst, bis auf einige ge-
ringe sprachliche und mehrere orlliographische Abweichun-
gen, genau mit dem Schriflchen übereinstimmt, als eine,
durch den Baum des Blattes gebotene Kürzung, die wir hier
bis ins F^inzelne verfolgen wollen. H!s fehlen nämlich :
von Bl. Aiiij" nuten: „£s ist auch' . . . bis Bl. Aiiij '' un-
ten : . . . daraujS kamen.
von Bl. .") " unten: „Voigt die l.alircrig." bis Bl. 5'' oben:
. . . „0^' brauchen^.
auf Bl. 5'' unten die Schlufsworlc des vierlen .\bsalzes:
,.ain lag biß in acht."
Bl. .j '' unten liest das Plakat; .,/»/■ d'js gijfl nimpf
(slalt: nennt) nnd liifst die gleich folgenden Schlufsworlc
des Absatzes : „oder ain Sirup" . . . n. s. w. weg.
Bl. li " oben fehlt der ganze Absatz: y,Diea:eyl von nu-
ten isl^' ... bis zu ,.tinderuugen~, sowie vom nächstfol-
genden die Schlul'sworle : ,, Auch die seirgenden ^ . . . u.
s. w.
Der Schluls lautet zwar im Plakat, wie in dem Schrift-
chen: „altes übel in rns iiberirinden Amen." doch folgt
demselben noch auf besonderer Zeile die dort auf dem Ti-
telblalle befindliche Bibelstelle: „IJesserl euch, das hymel-
reich ist nach herbey kommen . Es ist schon die axt den
beümen an die irurizel gelegt, illatbei 3 "
Was nun zum Schlüsse tlie niuthmafslicbe Zeilbeslimmung
(1J1'J?J des nudalirlen Plakates betrilll, welche »Is eine
unserem Einblatle beigefügte bandschrifiliche Notiz auf guten
Glauben auch in den gedruckten Kalalog aufgenonnnen wor-
den, so müssen wir zugeslehen , dafs die Ansicht des Herrn
Prof. lliiser, welcher das Jahr 152!l als das des Erscheinens
annimml, allerdings liiichsl wahrscheinlich ist: ja. wir sind
im Stande, dieselbe durch eine Stelle aus A\elscr"s ,,("bro-
iiica der ... Slall Augspurg^ in der denischen Ueberselzung
V. E. Werlichius (Frnnckf. a. M.. 1".!»."). Bihliolbck d. germ.
Mus. Nr. tifi:')!» ) zu unlerslülzen. Dort beifst es iiamlicli
(Tlicil III, s. Iti f.) unter dein .l;ilirc I. ")•.".» mil :;un/. dculli-
47
eher Bciieliiing- auf das in den beiden fragllilicii Drucken
verordnete vienindzwanxigstiindlge Siliwitien : ylii/S solchen
Appaieiilijs und Zufallen dieses Jais, ereuyele sielt ein
seltmme bißheio ruhekandte Seucli ron dem Oieanisclien
Meer an, durch ganli Teulschlandl, mit einem peslilenlzt-
schen SchireijS , so man den Einjlischen üchtreijS hiesse,
daran allhie jnnerhalb ii Twjen , von 3000. so darmil
inficierl gewesen, rlier 600. im Monat i\ouember yeslorbcn,
tnd ijuben etliche den Üoctorn die schuld , als icelche die
arme Patienten, diciceil es einem tüijlichen pcstihnfiischen
Fieber nicht rngleich war (derwegen auch jnnerhalb -Ji.
Stunden durch den SchiceifS im Paroxysmo rerlrieben wer-
den miifSte) die ganf.e 21. Stundt rber mit Hellen tnd
Üeckinen, zuschwiHen zu sehr beschwert, rnnd also au(S
rnerfahrenheit schändlich erslecket.- F'"-
Anzeiircr fiir Kiiiule ilor (liMilsclieii Vorzfit.
48
,t,»iss™- Quellenkunde IUP rn-toiioIcUiscIieuKrelitH-
getichiclite.
Zu den erfrciiliclislen niümcnten der ncuireslallung der
dinge in Oestcrreicli geliürt die bereits ins allgemeine be-
wufslscin gedrungene erUennlnils der noUnvendigkeit der
historischen pllege der rechtswissenscliaft. mit dem blofsea
bekennen dieser nolhwendiglieit jedoch ist bei weitem noch
nicht alles geschehen, sondern vielmehr im eigentlichsten
sinne des Wortes erst ..dergrund zum anfange" gelegt, die
geschichte läfsl sich nun einmal nicht „ machen '• , sondern
nur aus quellen erforschen, daher i!^t nnd bleibt die erste
und wichtigste aufgäbe : bekanntgebung der quellen, glük-
licher weise ist dafür bei uns zu einer zeit bereits manches
geschehen, wo das wort „rechtsgeschichle-' noch durchaus
keinen so guten klang hatte, als jezi. aber das, was bereits
in dieser richtnng zu tage liegt, ist bei uns in Oesterreich
kaum Iheilweisc hie und da jemanden bekannt, iu Deutsch-
land scheint man (in binblik auf die dortige lilcratur) davon
kaum eine ahnung zu haben, der grund dieser crscheiuung
ligt auf der band : das qucllenmatcriul der österreichischen
rcchtsgeschichte ligt in den verschiedensten Sammelwerken,
Zeitschriften u. dgl. zerstreut.
Ich habe in der cinleilung zu meinen „regesten die spe-
ciellen rechlsverhiiltuisse von Krain betrelTend-' (im \\iener
magazin f. rechts- nnd staalswissenschafl) die aufgäbe der
iistcrrcichischen recht.shistoriker als eine dreifache bezeich-
net: 1) die hersicllung eines voUslüudigcn repcrloriums über
Yeranlworlliclii; Redaclion: Dr. Frclli. v. u. z. A
Druck Ton Fr. Cuupe
sümmtliche gedrukle quellen der osterr. rechlsgesch., 2) die
ausbculung, c.xcerpirung und bearbeitung dieser quellen,
3) die zulagefürderung neuer Urkunden und reclitsdocu-
menle etc.
Die erste dieser drei aufgaben, welche zugleich die vor-
beding u n g j e d e s weitem gedeihlichen a r b e i t e n s
auf dem gebiete der öslerr. r. g. ist, habe ich vorläufig in an-
i^rill' genommen. Die aufgäbe ist keine geringe : die fülle
der durchzusehenden Sammelwerke, Zeitschriften u. s. w. ist
beinahe erdrükeud ; auch mufs man oft hunderte von selten
durchgehen und zeile für zeile überbüken , ohne auch nur
ein einschlägiges wortlein zu finden (so z. b. bei den Ver-
zeichnissen der in bibliolbeken vorhanden mss. soweit jene
gedrukt sind). Bei heistelinng dieses reperloriums richte ich
nun mein augenmerk auf folgende 3 Gegenstände: 1) auf
abhandlungen über einzelne gegenstände der ö. r. g., 2) auf
bereits gedrukte Urkunden und documcnte, welche für sie
von Wichtigkeit sind, 3) auf einschlägige noch ungedrukte
mss. soweit sie durch gedrukle Verzeichnisse bekannt ge-
geben sind.
Da bei dem niiifangc meiner aufgäbe und bei gewissen
äufsern umständen, welche eine ausschliefsliche richtung
meiner Ihätigkeit auf dieselbe nicht erlauben, — das voll-
ständige reperlorium villcicbt nicht sobald zusammengetra-
gen und sislemalisch geordnet sein könnte : so glaube ich
im Interesse dos gegenständes mit riicksicht auf die öster-
reichischen und insbesondre deutschen reclitshistoriker eine
bruchstükweise vei ölTentlichung meiner Sammlung durch diese
Zeitschrift für geeignet erachten zu können.
I. £rzherzog;tnm Oesterreich.
a) Abhandlungen
1. Leber die gränzen des landes Oesterreich unter d. E.
von J. F. Weber („beitrage zur hiudeskunde'' Wien
1832. I. S. 169).
2. Geschichte Ocstcrreichs u. d. E. während der Römer-
herschaft von J. C. Arnetb (ibid. U. S. 102).
3. Ueber die osterr. freihcitsbriefe. prüfung ihrer ccht-
hcit und forschnngen über ihre entstehung. Von W.
VValtenbach (Abb. d. Acad. VlII. 77 — 120).
4. Eine liypothese. (über denselben gegenständ) von J.
Chmel. (Sizungsber. der Acad. V. 800 — 816).
(Kortsclzung folgt.)
(Mit einer Beiliigc.)
ufscss. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Krunuim iiu.
& Sohn in Nürnberg.
BEITRAGE ZIM WZFJCiEIi FÜR KllXOE DER r)ErTSrilE\ \()RZEIT
185«. JS? 2. Februar.
riironik dos germanischco Museums.
DiT im Dfceirilirr \. J. freiiiel<leti> ^^ itukTcinlritt Hus Dr.
V. Eye als Vurslanilt-s rlir Kiin-il- und AlliTlhimissanimluii'.'cii
des Museums ist in ilon ersli'ii Tiisrn dieses Moiials erfolgt,
wo zugleich aiicli der Maler (';irl II aiiibueli aus Slullsart, w elclicr
sieh wahrend eines neunjährigen Auleiillialtes /.u London besiinders
dem FarberidruiL und der lliilzsrhneideliunsl sewiilinel, als tha-
tiges Mitglied und Ins[>ek!or der Ateliers und \\ erkstatten des Mu-
seums eintrat. Dagegen bedauern wir. melden zu müssen, dafs der
Maler G. Ebcriein seinen Posten am Museum mit einer l,eh-
rerslelle an der hiesigen kgl. hunsisehule vertauscht hat, wenn
auch wohl noch manche .Xrbeili'U lilr d.is Museum von ihm ge-
liefert werden diirlten.
Die Erweiterung der hunstthatigkeit des Museums erfor-
derte auch dringend eine fernere Erweiterung der Lokalitäten,
so dafs abermals ein .Atelier in einem Jiehenhansc gcmielhet
und eingerichtet werden niufstc ; leider schon das vierte Ge-
bäude, anstatt in Einem .\lles vereinigt zu sehen! Möge daher
nun l)«ldigst die kgl. Zusage in lielrelf der Einräumung der
Karlhause in Erfüllung gehen, ein Vunseli, der ni<lit oft
genug a u s z u s [I r e c h e n ist.
Nachdem schon früher Se. .Maj. der Hünig von Hannover
einen Jahresbeitrag von 200 Thalern dem Museum allergnädigsl
bewilligt hatte, erliefs nun auch das kgl. Staat sni i n iste-
rium unterm 24. \. M. eine den Bitten des Museums wegen
Benützung der wissenschal'tliclieu .Sammlungen des Staats ent-
sprechende höchste Entschliefsung, welche fast in jeder Bezie-
hung den in der Denk^clirilt an die iloutschen Staatsregieruu-
geu von 18.')3 ausgesprochenen Wünschen des Museums entge-
genkommt, sogar bis auf die erbetene l'nlerslülzung durch
Duubletten. Ein werlhvidles' i'rachlwerk für die Bibliothek,
Yogells Kunst- Arbeiten aus Aiedersachsens Vorzeit, liefs Se.
Maj. der Kiinig durch das Oherhofniarschallamt übersenden.
Es ist überhaupt sehr forderlich, dafs durch die Gunst der
Fürsten und Regierungen nebst den materiellen Geldmitteln
auch die Wissenschaft I iehen immer mehr und mehr ge-
wahrt werden, wobei wir nur der bereits in den Geschenkever-
zeiehnissen aufgeführten Urkundenwerke der kgl. wurteinberg.
Regierung, Miinzen des herzogl. Mün/.kabinels zu Dessau, Bi-
bliolhekswerke der freien und Hansestadt Liibeck. dann insbe-
sondere der trefllichfU liaudscliriflliilien Kegesten aus dem k.
llausarchiv zu Berlin Erwähnung zu thun brauchen.
Neu beigetretene Buchhandlungen sind :
229) E. Fabricius in Magdeburg.
230J Baum garten de Toinp. in üessaii.
231) l'. Aug. Staiigi^s ilufliuchhandlung in Dessau.
232) Helm sehe Buchhandlung iC A. Ileldj in Halberslndl.
233) k o f sl i n g sehe Buchhandlung in Leipzig.
234) .\ugusl Quednow in Magdeburg.
235) Tb. Grieben in Berlin.
236) Pnstet'schc Buchhandlung (Carl I'lcuger| in Passn«.
237) Ernst' sehe Bucbhandlimg in (.luedlinlurg.
238) H. Neubürger in Dessau.
239) Schlesinger'sche Buch- u. Musik.- Ilandl. in Berlin.
240( R. l. Fried rieh's Verlagshaudlung in Elberfeld.
241) Gustav t'arl Würger in Ilandmrg.
242) Eiseiidrath's Buchhandlung in .Xmslerdaui.
243) Carl Jakob Klemann's Verlagshandlung in Berlin.
244) J. Rick er 's Buch- u. hunslhandlung in (.'iefsen.
245) H. Mercy in Prag.
246) J. E. Krieger 'sehe Buchhandlung in Kassel.
217) llerder'sche liuchhandlung in Karlsruhe f A. (lefsner).
248) VV. Levysohn in Grünberg.
249) C. A. Son n e wa Id 'sehe Buchhandlung in .Slullgarl.
2.50) A. Wienbrnck in Leipzig.
251) J. C. Hu her in Berlin.
2,52) F. C. W. Vogel in Leipzig.
Von einer überaus grofsen Anzahl jüngst eingegangener
Geschenke geben wir in dieser A'unimer nur über folgende un-
sere dankendi- Eiupfangsbesclieinigung.
I. Für das Archiv.
Ein Ungenannter zu INümberg:
494. Fragstüeke zur Zeugenvernehmung in der Slreilsaehe des
Th. Escourt gegen J. Kendricks in London; L'ebersendung
giringlialiigen deutschen Geldes betr. 1645. Pgm.
Dr. LUst, k. Advokat, in Straubing:
495. Kaufbrief Diepolls von Pinishaim für Hans den Wenger
zu Landshnl über sein Gut zu Nyderkchaini. 137S. Perg.
496. I'eslanient der Katharina von Kniiringen, anfgenomuieD
vom .\olar Audre^is Hcm. 1543. Perg.
497. Vidimus des Notars Bernhard Treilwcin zu Landsliut von
einem \>app(ubri<rf Kimig .Maximilians I. für Christoph von
Preising zu Oherarnbach. 1576. Perg. .Mit gem. Wappen.
Joh. Reinhard zu Rofsbach in Hessen:
49>*. Protokoll in Sachen Ernst Ludwigs v. Kombrodt u. Cons.
gegen Johann v. Lneder zu Lofshausen. iNebst l'rlheil
d. fuldischen Hofralhe. Leizleres BriK hsl. 1594. Ab-
schrift. Pap.
199. Bescheinigung des IVikolaus Pfoeli für Johann Reinhardt
von und zu I.udder u. Lofshausen iiber 16 11. Bes(ddung.
1612. Pap.
500. Schrift des Anwalts il<s Jidiann Min und zu Ludder und
Lofshausen an die fuldlsrhrn hanzlei und IlMhr. dline
Datum. Pap. Entwurf.
.501. Verzeichnifs ülwr llrennliolz von Haselslein, hirchhascil
u. KafsdorL Ohne Daliim. Pap.
502. Verzeiehnifs über Abgaben. Ohne Orl u. Halum Pap.
503. Verzeichnifs von (i'elreiilgefalli-n aus d. Golern zu Lutler.
Ohne Dat. Pap.
504. Verzeichnifs des Hilpert llalbleib über Accis und Trank-
sleuer, die er dem /enlgrafen zu Weyhers anno ltJ.'i3 ab-
gegeben. Ohne l)H. Pap.
51
Anzeiger Pdr Kunde der deulsi-hfn Vorzeit.
52
505. Vcrxuidiiiif» di-r Ri-iclis#lciier zum Ellors, llalloiiroill iiiiil
Lenters iiticl in iler I.cngsffld-Ciissf in der SihiIi Kuldn.
Uline Dal. i'up.
50tj. r<).<ls(ri|)lnni eines Brit-Is Cunrails «li-s Aellern, rin Ansii-
i'hi'ii urji IliMxli- zur Jugil betr. (Ontuiii ut in litcris). l'ii|i.
Dr. Bartsch, Bibliulliekscuslns iles scrniiin. Mu.sciiniä:
507. (ierictitsliriel' ili-r Stliii|>pcn in Bresliin iilier das von den
Vorniiindern der nncli^elnfsnen Kinder des Jniiehini hust-
1er wegen des Hauses und Erlies derselben crlaTsne Anf-
gebi.t. 1540. I'crg.
5Ü8. Geriehlsbrief der Scbiippen in Breslau iilier das Min .Mar-
llia, Hans Wolfs liinterl. Wittwc, wegen ilires Hauses u.
Erbes ergauane .\ufi;ebol. 1571. Perg.
509. Gerichtsbrief iler ."«eliiippeii zu Breslau für Kranz Troilo
iiber das in •:ehegleni (iericlile iliiii zusesprncheni' Hans
u. Erbe. 1583. Perg.
510. Incdlats-Dipliiin iler l'nivinz Siidpreufsen von hiinig Frie-
drich Wilhelm III. vun Prenfsun i'iir die Gulshesitzer Ju-
bann l'brisliaii und Daniel .Sigmund Schwanz zu i\ieder-
kelile im Trehnilzisihen Kreise. ITüT. Perg.
Lohrer, Kanlor zu Sl. Johannes bei .Xiiniberg:
5t 1. (,>uillung des .^icliael Eckhart, Kichters des Klosters (jnn-
denberg . Pur ilie vier Zeichi'nmeister des Tucbhauses zu
.>uriiliirv' iiber iO Gniden ewigen Zinses. t57i». Pap.
G. Korschell in Berthelsdorf:
512. Eigenhändiger Brief des (irafeii von Zinzeiidortr au Job.
Andr. Holb, verordneten Prediger der Gemeinden Ober-,
Mittel- u. Aieder-Birlholsdor(r. 1:23. Pap.
II. Für die Bibliothek.
Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften,
in Görlitz:
2110. Dies., neiie.i Lausilzisches Magazin. 'A2. I5ds. !. Hell.
1 «.■)5. S.
Otto V. Bieber, l.ieuUnanl bii der k. (iarni-sons- Coiiip.ngnie
in .\wii|iliinburi;:
2111. Leben und Leiden eines Kindes. 1844. S.
2112. Politisches Kiinilgcmalde, od. kleine Chronik des J. 1810.
Desgl. d. J. 1M42. H.
2113. ('. .L F. Iliibnig, iib. d. Verwendung der Ihieriscbcn l'e-
berreste iiiisirer Hausthiere etc. 1848, H.
Ein Ungenannter in A'iimberg :
2114. Silihi Giiardi. ausgestellt M,n den Biscbijfeii zii;Bambrrg.
Wur/.l.iiru u. der .'stadl .Niiriil.ir- ; l.i53.
Hugo Ritter von u. zu Goldegg in Bozen:
211.'). Kranlz Adam Graf von Brandis, defs Tirolischen Adlers
iiiimergrüniniles Ehren - Krantzel. 1678. 4.
211«. A. (;. von Lindinbur:;, Le) irkbinge an- lyrnl. 1843. 8
Hist. Verein v. Oberpfalz u. Begensburg, in Be-
gensburg:
2117. Di.r.s., Verhanilliini,'iii. H. Bd. iler neuen Folge. 1855. H.
Hist. Verein für Oberfranken, m Bambirs:
2l|s D.Ts . .'i. II.. i:,. II. 17 l;irMlil. s.
Hugo Carl, Fürst und Altgraf zu Salm - Reiffer-
scheid. Dun hlainbi , in Bniiiii :
2119. Die Landlafel des Miirk-ranhums Mahren. 1. -III. Lief.
1854 n. 55. 2.
Gesellschaft des Museums des Königreichs Böh-
men , iTi l'r;iu :
2120. Diis.. Paiiiatky arcbaeoliigicke a iiiistopisne . Bedaklor
K. V. Zap. Dilii 1. sesit 1. — 8. 1854—55.
2121. Dies., Verhandlunsen in den J. 1S51 — 53. 1H55. h.
2122. J. E. Wocel, archäologische Parallelen. 8.
2123. Ders., Bericht über eine kiinst - nrchiiulog. Bereisung
Biihmens. S.
Dr. Frelh. von Hammer -Purgstall in \>ien:
2124. Ders., die ."^cbulil il.r Tiniplir. 18.-,.-,. 4.
Verein f. mecklenb. Gesch. u. Alterthumskunde,
in Schwerin :
2125. Ders.. Jahrbiicher u. Jahresbericht. 20. Jahrg. 185.5. 8.
Riegel & Wiefsner, Buchlull. , in IVurubcrg:
212t;. J. W. Hilpert, (iesch. der Entstehung ii. Knrlbililim- d,
priilesl. hirilu-n-\ermiigcns der Sladl >"iirnber^'. 1818. 4.
Dr. Lust, k. Advokul, in Straubing:
2127. Andreae. Brunneri annalium boicorum partes 111. Kdil.
iiova: Francof. ad iM. 1710. 2.
2I2.S. Des Diirchl. Hochgeb. Fiirslen ii. Herrn, H All.rechls
.Marggrauen zu Brandenburg etc. Hof- u. (tlii-r- Hofge-
richts Ordnung vfm Gebirg. 0 0. u J. (1543.) 2.
2129. Verlrag zwisclien Friedrich. Markgrafen zu Brandenburg
etc. 11. Georg, Bischof zu Bamberg. Geben .\nuo etc.
115)12. 2 Bliilter. 2.
Hist. Verein f. d. Grofsherzogth Hessen, in Darmsiadi:
2130. Ders.. Ar.liiv. I.— 7. ii. s. lids. I. ii. 2. Hfi. 183.5—
55. 8.
2131. C. F. Giintlier, «euisler zu d. 5 ersten Banden des Ar-
chivs. 185(J. 8.
2132. Verzeichnil's der Druckwerke und Handschriften in der
Bibliothek d. bist, \ereins zu Darmsladt. 1852. 8.
2133. G. W.J. Wagner, d. Wuslnu-en im t;rursher/,(>glb. Hes-
.seu. 2 H. |H.i8. 8.
2134. L. Baiir, rrkundinliuch des hloslers Arnsbiirg. 1819—
51. 8.
2135. Ph. A. F. Wallher, lilerar. Handbuch f. Gesch. u. Lan-
deskunde v. Hessen im .MIgern. ii. d. Grofsherzogthum
Hessen insbesondere. 1. Suppl. 1850. 8.
2136. Ed. Didier, neue Beilrage z. Gesch. Philipps d. Grofs-
niiilhigen. IS42. ,s.
2137. Dr. Keuscher, d. Feuerbriinde der Stadt Bingen in d. J.
140.1, 1490, 1540, 1fiS9 u. 1850. 1854. kl. 8.
A. J. Hammerle, Bildlnllieksbeanitrler, in Innsbruck:
2138. Ders. . neue Krinneriingen n. d. Bergen Tirols. Sagen
11. Mal,rchc;i. iM.'il. 1(i.
2139. Ders., neue Erinnerungen a. d. Bergen Tirols, .\lpcn-
bilder. lS,i5. 21.
Dr. C Bartsch, Bibliolhekscuslos am german. Museum:
21 III. F. II. Min der Hagen, Gesch. u. Beschreib, des Bres-
l.iucr inclihanses. 1821. 8.
Dr. Rieh. Röpell, Profes.sor, in Breslau:
2111. ClironiiH diiiiiiis Sarensis. Heraiisgeg. \. Biili. Biipell.
1H54. 8.
.53
Anzeiger für Kunde der (Jeulsclieii Vorzcil.
54
Dr. Ludw. Oelsner in Breslau:
2142. Ili rs. . ili- ri|i|iiiio rege FrHncoruni qiiaestiunes alii|uut.
B. Hidber, Arclmur der üll(;.-in. tficliiihuforsch. Gesell-
scIiiiU der Schweiz, in Bern:
2143. IJers., IJuktor Tliunias Murner's SlreiUiandel mit d. Bid-
tfenosscn v. Bern ii. Zürich. (185").) 8.
Allgem. geschichtsforsch. Gesellsch. d. Schweiz,
in Bern :
21(1. Dies., .\reliiv. 10. Bd. 185.'». 8.
y. Ebner'sehe Bnehhandlnn<; in iViirnberg :
214J. <;. h. Kruiiiiniinn, die <kulseheii Mundarien, Oktoher— De-
eeinher. Isöö. ^.
Jos. Freih. v. Hammer - Purgstall in Wien:
2146. Porlraltallerie des -Sleierniurkischeii Adels aus der Ilüll'le
des Will, .lahrh. llerausf;eL'. N. Freih. Jos. Ha.unier-
l'uri,'slall. r.' Lief. IS,".,-,, ^rr. 2.
Kais. Akademie d. Wissenschaften in Wien:
2147. iMonnmenta Ilahshurgiea. I. Ablh. 2. Bd. 1855. 8.
2148. Pontes reruni Austriacanini. I. .\bth. 1. Bd. 2. ,\bth.
8. u. 9. Bd. 1855. 8.
2149. Sitzungsberichte d. kais. Akad. d. Wissenseh. Iti. Bd.
2. Heft. 17. Bd. 1. 2. H. 1855. 8.
2150. Archiv für Kunde Österreich. (ieschlcht.<ii|uellcn. 14. Bd.
2 Abth. 15. Bd. 1. Abth. 1855. Kebsl l\'olizenl)lalt ;
INr. i;<— 24. 1855. 8.
Hist. Verein f. Niedersachsen, in Hannover:
2151. Ders., ZeilschnCt. Jahr«. 18.5:i 1. Doppelheft. 1856. 8.
Dr. Euler, Sekretair d. {jlesellscli. frir Frankfurts (n-sch.,
in Frankfurt a. M.:
2152. üers., »her die Verfassungsgeschiclite d. denlsehen Stiidte.
1855. 8.
Dr. L. H. Euler, Advokat u. j\olar, in Frankfurt a. M.:
2153. Der«., das im J. 1417 angelegte (iesetzbuch der Stadt
Frankfurt a. M. 1855. 8.
Gesellschaft für Frankfurts Geschichte u. Kunst,
111 Frankliirl a. M.:
2154. Ders., Archiv f. Frankf. (Jesoh. u. Kunst. 7. H. 1855. 8.
Dr. Rehlen in IViirnberg:
2155. ,1. 1'. Kindler, interessante .Millheilungen über die Zigeu-
ner. 1831. 8.
2156. F. W. (ihillany, das Judenthuni u. d. Kritik. 1841. 8.
2157. Kincr Heike kleinerer hist. Schriften, v. versch. Verfass.
E. F. Mooyer in .Minden:
2158. Denina, beschichte Piemonts. 1800. 2 Thic. 8.
2159. L. V. Ledebur, diploni. d'eschichtc d. Stadt n. Herrschaft
Vlotho. 1829. 8.
2160. Wildeshansen in altcrthuiiil. Hinsicht \on (;. W. A. Ol-
denburg n. J. r. E. (Jreverus. 1837. 8.
2161. Wesiphülischc Provinzialblalter. I.— 3. Bd. u. 4. Hd. I.
Hfl. 1828 — 47. 8.
Dr. H. J. Zeibig, Pfarrer, in Ilaselbach:
2162. Ders., \iia lieali llartrnanni, praepositi Claustroneobur-
gensis. 1855. 8.
Freih. von Estorff, Kammerherr, auf Jagersburg:
2163. Annalen dir hrauiischw eig-luneburg. Lande. Jahrgang
1. III, 3. u. 4. IV, 2. V. 2.-4. VI. 2.-4. VII ,3. VIII,
4. 1787—94. 8.
Th. Chr. Fr. Enslin, Buchh., in Berlin:
2164. Dat buk wichhelde recht. Herausgeg. v. .\. v. Daniels.
1853. 8.
F. E. C. Leukart, Buchh., in Breslau:
2165. Fr. Kuhn, Wahlslatt 1241 u. 1813. (I. J. 8.
2166. t". G. IVees von Esenbeck, d. allgem. Formenlehre der
A'alur. 1852. gr. 8.
E. Kummer, Buchh., in Leipzig:
2167. Oesterreich. Centralorgan für Glaubensfreiheil etc. der
Juden, redig. von J. Busch u. il. Leileris. l\r. 1 18.
22 — 49. 1848. 8.
2168. Chr. .Andr. Uolmboe, det norske Sprogs vaesenlligste
Ordsforraad. 1852. 4.
G. Korschelt, Schullehrer, in Bcrihelsdorf :
2169. Ders., Ortgeschiehte v. Bcrihelsdorf u. Il.rrnhiit. 1852.
8. 2 Lief.
217(1. Der.s. . Geschichte V. Herriihut. 1853. 8.
Chr. Petersen, Professor u. Bibliothekar, in Kanibiirg :
2171. Ders., Gesch. d. Ilainburgischen Stadibibliolhek. 1838.
5. M. Abbild.
2172. (;eschüflsordnung für d. llauib. Stadibibliothek. 1853. 8.
2173. .MenioriamJ. V. de Sienen coiuniendal (I. Krabbe. 18.38. 2.
2174. iMenioriani M. Garliebii Sillein ciininiendat f'hr. Petersen.
1837. 2.
2175. Chr. Petersen, memoria Chr. A. Pehmoller. 1847. 2.
2176. .Meiiioriaiii M. II. Schnillcringk comiiiendat J. {',. Chr.
Lehmann. 1837. 2.
2lT7. J. Chr. .\. Grohmann, in mcnioriam Chr. .M. Schriider.
1823. 2.
2178. Chr. Petersen, memoria J. V. Heise. 1835. 2.
2179. Chr. Lehmann, memoria Chr. D. Benecke. 1853. 2.
2180. G. ,M. Redsloh, memoria J. H. Barlels. 1853. 2.
2181. Chr. Petersen, memoria J. G. Bausch. 1837. 2.
2182. J. G. Chr. Lehmann, memoria Guil. Amsinckii. 1833. 2,
2183. C. F. Wurm, memoria A. A. Ahendrolh. 1852. 2.
2184. G. .11. Ked.sicd cmuria D. Schluler. 1847. 2.
2185. J. G. Chr. Lehmann, C. Fr. llarlmanni \ila. 1829. 4.
2186. J. C. A. Grohmann, manibus J. Gurhili. 1829. 4.
2187. C. Fr. Hipp, naralio de vila J. M. II. Gericke. 1629. 4.
2188. J. C. .\ (irohmann , in memoriani Chr. D. Ebelingii.
1818. 4.
2189. J. Gurlilliis, narralio de vila G. Doormanni. 1826. 4.
219(1. Chr. Pelersen, memoria II. J. W illcrding. 1836. 4.
2191. J. Gurlilliis, vila Fr. a GralTen. 1824. 4.
2192. J. iM. H. (uricke, pine mrmoriac J. J. Knmbach. 182(1. 4.
2193. C. Fr. Hipp, memoria I). Liennu. 1817. 4.
2194. Ordnung d. offentl. Staatsbibliothek. 1751. 4.
2195. Ki'Milirte Gesetze für d. Hainb. Stadibibliolhek. 1844. 4.
2196. Begleiiiciit für d. Benutzung der Hamb. Sladibibliolbek.
IMI. 4.
2197. Heilen bei der Kiiiluhning der drei neu erwalilu-ii Pro-
fessoren d. akad. (iyiiiiia». 1833. 8.
Anzeiger fiir Kunde der (leiitsclicn Vorzcil.
55
219K J. <;. l. I.climaiin ti. C ri'lersen, Ansichlcn ii. Bnurisst-
der ni-uen (k-Iiiimli' (. Itnniburgs »llfiill. Bililungsarislal-
tcii. IS 10. 4.
Verein f. Hamburg'sche Geschichte, i» llainliurs;:
2199. Die MinialurBn zu dem Hamb. Stadlrtclitt- \uiii J. 1497,
rrl. V. J. iM. Lappeiiberg. 1845. I.
2200. Die neueren Hamb. Miuizeii u. Mcilaillcn I. — T. Stück.
1843 — JO. 4.
2201. Hamburg. Miinzcn u. ^ledaillen. 2. Ablb. 1.— 4. Hefl.
1852—54. 4.
2202. Die Eibkarte des M. I.urirh v. .1. I. ')(■>«, erl. v. J. M.
Lappenberg. 1847. 4.
2203. Hamburgische Chroniken. Ilerau.sgeg. ^. .1. M. i.appiii-
bcrg. 1852. 8. 1. Lief.
2204. Zeitschrift il. Vereins f. Hamburg. Gcscb. 1. B., ,t. u. I.ll.:
2. u. 3. Bd. 1843—51. 8.
22().=i. 11. Schröder. Lexikon iler hamburg. Schrillstelbr. I.
1(1. IUI. 1849 -.55. N.
Belgische Akademie d. Wissenschaften, in Brüssel:
■>2UU. ))„•... ünllearis .1.- lara.lrmie rovalr. n. Bd. 1. Ilallle.
1855. 8.
2207. Dies., Bibliographie acadernique. 1854. 8.
2i(IH. nies.. Anniraire de racadeinic royale. 2lnrp annec. 1855. 8.
Hist. Verein für Krain, in Laibaih:
22119. I»ei>.. Miüli.-iliinv'iii in. Januar, Okli)ber, I\"v .■nilicr |S.')."i.
4: neb.>t Miluliederverzeichnils. 185.").
Alterthums - Verein in Wien:
221Ü. Ders., Berichte u. Mitlheilungen. 1. Bd. 2. Ablhl. 185t;. 4.
III. Tür die Kunst ■ u. Alterthumssammlung.
Dr. LudW. Trofs, (IhrrUhnr . in llaniiii:
KKib. I'orlrail des C. A. hc.rlum d. dr. u. Bergarzt in
Bochum |.
1067. Wappen des Charles E. K. de Boisschol.
1068. Grabstein des Grafen Joh. Zierotin n. seiner Gemablin.
Keder/..
Bautenbacher. Bene(i/.iat, in (Jimzburg:
1(J69- 72. Vier l'rospekte. Kupferstiche.
Dr. Bärach, k. preufs. geh. Kegierungsralh, in Coblenz :
1073. l'ortrail des Sigmund Streit, Kaufmanns in Venedig.
Wolf, Zeichenlehrer, in IN'iirnberg:
107 1. Siegel des Kaisers Wenzel.
1075. Siegel des Kaisers Leopold L
1076. Siegel der Landgemeinde Gnodstadl.
1077. 2 Siegel des niarkgrfl. (Jerichts in (inodsladl.
1078. Siegel des Gjmnasinms zu Kollwcil.
1079. Sii'gel de» Klosters Siegbergen.
J. Oöfa, Antiquar, in iNnrnberg:
1080. Klippe des .>larkgrafen Friedrich \. \ on Baden.
Freih. V. Blbra in .Vnrnberg :
|(H|. Illiiab«nrs lincH Srhlussi'lhakens. 15. lahrli.
Verein f. nassauische Alterthumskunde und Ge-
schichtsforschung, IN \N ir.-liarli n :
10H2. (irahdenkuinl iler .Mainzer Krzliischnfe Adolf II. n. tier-
lacb, (Jrafi'n v. I\BS.«an, in der Ahleikirche zu Kberbacli.
56
Joh. Reinhard zu »ofshach hei Fulda:
KKf. 1(1 neuere Siegel.
Th. Stenzel, Candidal, in Kaihmannsdorf:
1(IH|. Z«Mif..'rontstiick des Fürsten Friedrich August von An-
halt-Zerb-sl V. 1764.
1085. Desgl. Vicrgroolsliick.
1081). .Morizpfeiinig.
1087. Vierpfonnigsliick der Fürstin Joh. Klisabelh von Anhall-
Zeil.st V. 1719.
1088. Bracteat v. Albrechl <l. Stolzen v. .Meifsen.
1089. Böhmischer Bracteat.
1090. .Vnhaitiii. Bracteat.
Dr. K. Bartsch , Bii.liotheksi nstos des serm. .Museums :
11191. .1 l.illiugrapliieen vom Tuchhaus in Breslau.
P. Dambacher, Copist beim german. Museum:
11192. I'finni;; des Grafen v. Leuchlenl.crg v. 1520.
Lommatsch in Wittenberg :
1(19:;. 31) neuere Siegel.
Zingerle, I'rofe.ssor, in Innsbruck:
1094. Alles Basrelief in der l'farrkirche in Mais bei Meran.
1095. Schauplalz der lielden.sage in Tirol; Karle.
Ein Ungenannter in Nürnberg :
109(). Ahbildnng zweier Fürlher Glocken.
1097. Portrait des Pfalzgrafen Johann Casimir; Holzschn.
Loe , rriilessor, in Miltenberg:
1098. Silbermünze des K. Philipp 11. v. Spnnien.
1099. Silbernuuize der K. Klisabeth v. England.
1100. Silbennunze des Erzbisch, von Köln, Ansi-lm Franz v.
Ingelheim.
IKlI. Sill.cnioiiizr X. K. Leopold I.
Dr. Schäfer in Dresden :
1 102. Stempel von Broncc.
Sälz, SchlossiMineisler, in INiirnberg:
1103. 2 Mustcrtuchlein, Seide auf Leinwand gestickt; 18. Jhdt.
A. V. Witzleben in Wiesbaden:
1101. I'(irlrail des .\rcolano Armafodrito, Copie des Kpfrstchs.
von W. Ilidlar nach dem Gem. des Correggio.
Verein f. Hamburg. Geschichte, in Hamburg:
11(1.-,. llanilHiri; iiiiis J. llilü. Kacsini. d. hpirstchs. v. Dercksn.
IHKi. KlbKiirle \. .M. Lorsch. Ifili». Copie.
Polytechn. Verein in \Vnrzlinrg;
1 1(17. II l'uilrails \(ir lli.')0.
1 U)«. 28 Porlr:iils ii:i<li l(i"iO.
Ein Ungenannter in .Nmnlicrg:
llOlt. Fli.i;enile> lüall ii.il ll..lzs.hnill v. II SchanlT.Oein.
Frh. von Estorff, kgl. haniio\. han.mcrherr . auf Schlots
JagiT-b... ;: :
111(1. Sl. A.iloiiius. SchrotkunstblatI ; 15. Jhdt.
Dr. Rehlen in Aumbcrg:
im. .Icloi. de- >iir..l>ergiTs Kilian Koch \. 1787.
Ein Ungenannter in IVurnberg:
1112. 15 verschiedeni- Blatter mit Siegelabl.il. Iiiugi'u.
Platner, k. belg. Generalkonsul, in Nlirnherg:
1113. Silbennunze des (Jrafen v. Hanau v. 11)57
1114. Silbennunze der Stadt Brc.i.ei. v. 1754.
57
Anzeiger für Kundi- drr dfiilsclieii \'orzcit.
58
Ein Ungenannter In Aümberg:
111.T. K.icsimilc eines Blattes aus einer Klorenlinischcn llnnil-
schrifl des Corpus juris aus d. 7. Jlidt. Kpfrst.
Strauch, Kevierrörsler, in Waldsnjsen :
Ulli, .\iirnherger Rechenpfennig.
Chronik (In* liislinisiiun \('reiiie.
Es ist leicht erklärlich, dafs bei einer so weilen und viel-
seitigen Ausbreitung und Knllallung des historischen Vercins-
wesens die Vereine im Einzelnen, wie im Ganzen, dahin streben
iiiurslen, eiiien innigem geistigen Verkehr unter sich anzubah-
nen, für denselben eine bleibende Form zu si'winneii und ein
Organ zu schaffen, das theils die Correspondcnz unter den Ver-
einen iiberuehnie , theils. um mehr fruchtbringende Erfolge zu
erzielen, die wissenscliariliihen hriille nach bestimmten tie-
siehtspunkten vereinige und lenke. Schon 1831 füsle Paul
M'igand dem Archiv für westfülische Geschichte und .\lter-
Ihuniskunde. dem Organe der Vereine von .llünsler und Pader-
born, als Beilage Jahrbücher der Vereine für Geschichte und
Allerthuniskunde hinzu, die von den Bestrebungen und den
Leistungen der einzelnen Vereine Bericht erstatten und ein
Vermitllungsorgan sanimilicher deutscher Geschichlsvereine bil-
den sollten. Bis zum Jahre 1838 luhrte der Herausgeber in
kurzen, gedrängten Berichten diesen Plan njit Energie durch :
mit dem 12. Hefte jedoch fiel die Unternehmung wegen .Man-
gels an allgemeiner Unterstützung. Diigegen unternahm es jetzt
der thürinsisch-sächsische Geschichlsvercin, von den verschie-
denen historischen Vereinen und ihren Leistungen in Form von
Oorrespondenzeii und Miscellen iNacliriclit zu geben, erreichte
aber weder die Uebersirhllichkeit seines Vorgimgers, noch übte
er zum Kulzen der Wissenschaft dieselbe gründliche und frucht-
bringende Kritik. — 1833 erbot sich der Freiherr von und zu
Aufsefs, seinen seit 1832 begründeten jVnzeiger lur Kunde des
deutschen Mittelalters als ein Centralorgan den historischen
Vereinen zur Verfügung zu stellen. Die ^ieniiniite Zeitschrift
enthielt seitdem i-inr eigene Ablheilung liir „(iesellschaftsan-
aclegenheiten"' und berichtete, was ihr hieriiber von den Ver-
einen mitgelheilt wurde. Schon damals würde die später als
praktisch und gut anerkannte Idee eines Ceniralvereines der
historischen Vereine und j.ihrlicher Generalversammlungen der
deutschen Geschichtsforscher zur Ausfidiruns gekommen sein,
wenn nicht die Opposition im eisreneii Lairer diefs unmöglich
gemacht halle. Wen es inleressiren sidlli', die fniclilbjsen Be-
mühungen des Kreih. von Aufsefs um die Hcrsleümiff vinvs
allgemein deutschen Centralvereins der Vereine mit Jahres-
versammlung und rentralmiisenm in den dreifsiger Jahren ken-
nen zu liTuen . ilen verwi'isen wir auf dessen Anzeiger, Jahr-
gang 1H;i3. pai;. 20fi s((i|. und Sendschreiben vom J. 1H4() pag.
r, s.n-
Das Bcdiirlnifs nach der durch jene l'Mlernehniungen an-
gestrebten Einigung war den Vereinen, wie di'ii einzelnen Ge-
schichtsforsrhern, zum Bewufstsein gekommen und ward drin-
gender, je tiefer ilie Thatigkeil der historischen Vereine in das
Gebiet der deutschen Alterthunis- und (ieschichtswissenschafi
eindrang und je weiter sich das Netz dieser Vereine räumlich
ausbreitete. Was im Grofsen nnd Ganzen noch nicht halle ge-
lingen kbnnen , wurde jetzt im Einzelnen oft mit glijcklii'hem
Erfolge versucht. — Freiherr von Hormayr machte nach der
Gründung des neuen historischen Vereines für Kieder- Sachsen
im Aainen desselben den übrigen Vereinen den Vorschlag, dafs
die Vereine siimmtlicher IV'achbarlande sich regelmafsige ,>lit-
tlieilnngen machen und insbesondre jede Entdeckung , welche
zur Förderung der gegenseitigen Forschungen dienen könnte,
alsbald 7,ur Kennlnifs der beireifenden Vereine bringen möchten.
Der ^orsl■hlag wurde mit Beifall aufgenommen, jedoch wegen
Mangels eines statigen Organes nur in sehr dürftiger und iin-
regelmafsiger Weise ausgeführt, üersi'lbe .Mangel eines ver-
mittelnden Organes machte sich fühlbar, als Prof. Bernliardi
dem Vereine für hessische Geschichte und Landeskunde den
Plan einer vollsliihdigen Sprachenkarle von ganz Deutschland
vorleffto, die eine gemeinsame Thal siimmtlicher Geschichtsver-
einc Deutschlands werden sollte. Die liei<len hessischen \er-
eine traten, um dem .Mangel wenigstens im Einzelni-n abzuhel-
fen, seitdem zu gegenseitigen Mitlheilungen in den „Periodi-
schen Blattern" zusammen ; mit ihnen vereinten sieh nach und
nach die Vereine von Wiesbaden, Frankfurt a. M. und .Mainz,
und so bilden diese Blätter, die unter jährlich abwechselnder
Kedaktion alle 2 oder 3 .Mcmale erscheinen . den allgemeinen
und reichhaltigen Sprechsaal dieser fünf Gesellschaften. — 184.">
erschien das „Systemalische Keperlorium über die Schrillen
säninitlicher historischer Vereine Deutschlands" von Dr. Wal-
ther zu Darmstadt, welches Werk wenigstc^ns den durch die
Vereine schon zu Tage geförderten wissenschaftlichen StofI in
löblicher Vollstimdigkeit zusaiumenstellle und für den allgemei-
nen Gebrauch zugänglich machte. Dr. Klüpfcl in Tübingen gab
1841 in der Zeitschrift l'iir (ieschichtswissenschafi von Dr. .\.
Schmidt eine iibersichtliche Geschichte der historischen Vereine
in Deutschland und seit 1843 brachte dieselbe Zeilschrift, mit
der freiwilligen Zustinunung der Vereine, fortlaufende Berichte
imd Kritiken über ihre Geschichte nnd ihre wissenschaftlichen
Arbeiten, leider nur bis zum Jahre 1848. Vor allen waren da-
bei ihälig die Herren A. Schmidt, Klüpfcl, Wailz, Sienzel,
Landau n. .\. Sie hallen die .\bsicht, nicht nur Bericht zu er-
statten, sondern dmch die Kritik zugleich eine leitende und
rathende Thätigkeit auf die Vereine auszuüben und durch Vor-
schläge eine zweekmäfsige innere Organisation des Vereinswe-
sens anzuregen. Mit Recht machlen sie daraul aufmerksam,
wie viele .Mühe, Cnnflikle und imniilhige Wiederh<ilnnsen durch
eine Verbindung der durch ihre (iescliiehle nnd raundichen
Granzen zn.-animeiigeh(irenden Vereine erspart und vermieden
werden könnten. So machte Prof. Wailz den freilich unbeach-
tet (jcbliebenen Vorschlag, dafs die Vereine von Schleswig-
Holstein -Lanenburg, von Haniloirg und Lübeck, deren (Ji'-
schichte un<l Gi'schichisiinellen nnzerlrennlich in einander ver-
flochten sind, in eine engere Verbinduni; trrUn solllm. —
Im Sept. I84(i einten sich unter Ja.ob Grimms Ni.rsilr in
Frankfurt a. M. die denlsclien tiiv-rhicbls-. He.liH- und Sprach-
59
Anzeiger für Kunde der detilschen Vorzeit.
60
rorichiT zu ciiKT allgt'nii'incn GcrniMniilenviTsaiiiniluiig. Dirsi«
Verssiiiiiiiliiiii; lit-nülzlf nun wieder Kreiherr >un und zu Aur-
stfs »ur (iillondiiiachuns; seiner Iriiliern Vorscliliige und regle
solche vuii Aeueui «n durch ein Sendschreiben, worin er dringend
auf die .\olh« endigkeit eines Anschlusses der hislor. \ «reine
an diese allgemeine Versaiumlung und einer organisirlen Nur-
bindung der \ ereine unter einander inirinorksani niiiehte, zu-
gleich den Antrag stellte, für die zukiinrtigen Versaninilungen
deutscher Rechts-, Sprach- und lieschiclilsrorscher eine spe-
zielle Einladung nn die einzelnen in Deutschland bestehenden
GeschichtsN ereine ergehen zu lassen und einen eigenen Aus-
schufs Tur ileren Zwecke und Angelegenheiten zu bilden. —
Zugleich hiili derselbe hervor, wie imlliwendig ein allgemein
deutsches Museum lur (;eschichte. Sprach- und Kecblskimde
sei, nicht als eine (.'entrulisnliun der bestehenden .Museen, son-
dern im Wesentlichen als ein reperlorisircnder und ordnender
.Mittelpunkt derselben, von «o aus sie in einer ideellen syste-
niulischcn Znsaninienstellung überschaut und leichter benützt
werden konnten, wie diefs nun gegenwärtig im germanischen
.Museum zu IVürnbcrg verwirkliclil werden soll. .Ms drittes
Moment hob der .\nlragsteller die liegrundnng eines l'enlral-
blalles hervor, als.\nzeige- und l'orrcspondenzblattes zur hund-
inachung von Bestrebungen und Leistungen im Kache der hi-
storischen Wissenschaften, mit kurzen gediegenen Bemerkun-
gen, Kritiken, literarischen und artistischen .\nzeigen, .\nl'ragen
und Beantwortungen , jedoch mit .Ausscblufs grüfserer .Xufsiitze
und .Abhandlungen, ganz in derselben \\ eise wie nun wirklich
der .\nzeiger für künde der deut.schen N orzeit sich seine .Auf-
gabe gestellt hat.
Die Frankfurter (ierinanislenversamniliing war zu beschäf-
tigt, um diese Vorschlage in gründliche Berathung zielicn zu
können, und so kam es über keinen derselben zu einer endli-
chen Entschliefsnng. Dagegen cunslituirte sich auf dieser Ver-
sammlung eine besondre liesellschaft der deutschen (ieschichts-
forscher unter der Leitung der Herren Pertz, Ranke, Lappen-
berg und .V. Schmidt, dii^ ihre Constituirung auch den andern
Vereinen kund machte und in einem Rundschreiben vom \'.i.
Kebr. 1847 diese Vereine aiilTorderle , wegen der Herausgabe
der Keichstngsakten, des Verzeichnisses samnitlicher Orte Deutsch-
lands bis 1500. der deutscheu .\ekrolugien u. a. gemeinsamen
.Angelegenheiten durch .Miltbeiliuigin in Verbindung zu treten.
Die Berathung über die besonileren \ erein>angelegenheilen
wurden auf die neue (fermanistenversammluiig zu Lübeck, Sept.
1847, vertagt. In der Zwischenzeit wurde diese .Angelegen-
heit, besonders in der Zeitschrift für (jescbichlswissenscbaft v.
.A. Schmidt, mit mancherlei Vorschlagen besprochen. Zu Lübeck
trat sie bei den ßerathungen sogleich in den Vordergrund. In
einer Vorberalhiing am 25. Sept. wnrde für dieselbe ein be-
sonderer .Ausschufs nul Berucksiihtigung des nördlichen, mittlem
und südlichen Deutschlands gewidill und in der er>len ordent-
lichen N ersamndnng, 27. Sept. , wurde dieser Beschlufs gebil-
ligt und als .Ausschufsniitglieder die Herren Freih. v. .Anfsefs,
Landau und \\aitz bestätigt; weitere Beschlüsse jedoch kamen
über diese Angelegenheit nicht zu Stande. Für die nächste^
nach Aiirnberg, Sept. 1848. ausgeschriebene (i'ermanislenver-
sainmlung machte A. Schmidt in der genannten Zeitschrift den
Vorschlag, dafs sänuutliche historischen \ ereinc einen gedräng-
ten Jahresbericht einsenden sollten, damit durch einen Central-
jahresbericht die Berathungen über die Vereinsangelegenheilen
unterstützt werden könnten. Die Ereignisse des Jahres 1848
machten eine (jennanistenversammlung unmöglich und mit ihr
Helen einstweilen die so weit gediehenen \ erhamllungen über
die Organisation des Vereinswesens, wie über ein deutsches
IVationalinuseum und das C'orrespondcnzblatt. .Alle diese Fra-
gen waren jedoch zu enge mit dem dermaligen Stand der deut-
schen Geschichtswissenschaft verwachsen und zu innig aus dem
Vereinsleben selbst hervorgegangen, zu nothwendig für die
weitere Forlbildung desselben , als dafs eine politische Bewe-
gung, die zwar lief, doch immer nur vorübergehend die Auf-
merksamkeit des ganzen Volkes in Anspruch nahm , dieselben
ganz in den Hintergrund hätte drangen können.
N a c li r i (' IM c ii.
liKeratur.
4) Beitrüge zur Geschichte der Reformation und
der Sitten jener Zeil mit besonderem Hinblick auf Chri-
stoph SchcurI IL iVarh archivalischen und anderen hand-
scbrifllichen fnellen bearbeilet von Franz Freiherrn
von Soden. Mit Scheiirls Bildnifs nach Lucas Cranach.
Nürnberg, Verlag von Bauer und Raspe I Julius Merz).
1855. 8°. 519 S.
\\ie in der Geschichte von Aalionen, m> gibt es in der
Geschichte der Stallte Glanzperioden, in denen die ganze Fiille
der Zeil zum gesteigerten .Ausdrucke gekoinmen zu sein scheint.
Eine solche l'eriode für .Vurnberg war die Zeil, in der es in
seinen .Mauern eine Reihe ausgezeichneter .Manner vereinigle,
ia deren gcmemsuniem Streben alle Interessen der bürgerlichen
Gemeinschaft gleichmafsige Richnung fanden. Im Vereine mit
diesen, in hauhgein liugangc und Briefwechsel mit den grofs-
Irn Gelehrten, hunsllcrn und Staatsmännern seiner Zeil, haulig
als Gesandter an fürstliche Höfe und auf Reichstage geschickt,
Bath Kaiser Karls V ., des römischen Königs Ferdinand und der
Bischöfe von Salzburg und Trienl , selbst ausgezeichnet durcb
Reelilsgelehrsuiiikcil und Staalskunst, dafs ihn Rieh. Sbrullius
Cicero gcrnianus und Johann Säubert, ein Theologe in Aurn-
berg, den Varro dieser Bepublik und das allgemeine Urakel
nennt, war Christoph Scheiirl wohl geeignet, zum .Mittelpunkte
Pur ein Gemälde seiner Zeit und insbesondere für die Refurina-
tions- und Sittengeschichte seiner Vaterstadt zu dienen. Die-
ses Gemaide hat denn auch der Verlasser mit Hülfe arcbivali-
scher und anderer handschriftlicher (^luellcn mit den reichsten
und interessantesten Einzelnheilen ans dem kirchlichen, politi-
schen, wissenschafllichen, Kunst- und (iewerbsleben au.sgestal-
tet, und damit, indem er sie durch Beziehung auf einen ge-
ineinsanien .Miltelpunkl zu einem wuhlgcorduetcu Ganzen zu-
saminenfafstc, ein anschauliches Bild jenes denkwiirdigen Zeit-
raums gegeben , das jedem (icschichtsfrcundc empfohlen zu
werden verdient. A. B.
61
Anzeiaw für Kunde der deutschen VorzeiL
»2
5) Ze i is'-hr : fi I ir 1 t u i • ' :i »- h u ) I a r g e» c h i ch t «■- Bil-
der nni Zögt »o« öem VolkHebm 6ef d«it»cbeo > olke».
Hrraaig«-?eb«-n von Dr. JobaniM-f Müller. <'on>ervstor
der Khtnbummmmlans sm serinan. Maietim, u. Johannes
Falke, erslem äekreUr am genmn. Museum. 185S.
Januarheft. Härahers- B»oer u. Rupe < }. Mm). %'.
\1 u. ** Slu.
Es kann in einer Zeit, dir Alles daraaf hindriinst. die
im Verhällnifse rtir poKti»chen fie>.chjchte unsere» Volkes tief
reniachlafsiste Kenntnir» seines Kulturlebens sich zur eigensten
Aufsake lo niarLen. keine Frage mehr »ein über die Wicbtie-
keit and Bedeutnns eines Orraoes. das der .Mittelpunkt dieses
aOfeiti; erwachenden Sirebens zu werden besliiiinit irt. Aieht,
als ^erkenne es die Wichtigkeit des auf diesem Felde bereit*
Geleisteten, aber die wissenschaftlich nothwendije Beziehung
aller schon beleuchteten Züje zum ganzen '»rganisnias des
deultchen Kultnriebens rnnfste das unorganische und zum Tbeil
n*ch formlose .Anseinanderliepen derselben . sowie die vielen
Boch Ode liegenden Strecken auf dessen weitem Gebiete um
so merklicher und fühlbarer erkennen lassen. Dieser That-
garhe gegenüber «telh sich diese Zertschrifl eine doppelt« .Auf-
gabe: es soH in ihr das vielgertahige und überall zerstreute
Material der knltorgeschirbte durrli ein planmarsiges Zosam-
mengreifen A'ieler gesammeil und zur konslgemari>eo Verarbei-
tung in selbständigen Gesrhicbtswerken Torbereitel werden: so-
dann soJl die Methode der Ifulturgeschichlsehreibmig festge-
stellt, entwickelt und in ihrer ganzen Fruchtbarkeit den für
die Gescfcichle sich interessirenden Kreisen der Gebildeten rtn-
lebendigen Charakteristik gel>racbt werden. Zur Aiifklänui;
von der .\rt und Weise der Durchführung dieser Idee giebt
das erste nunmehr vorliegende Hell den geeigneten Anfang.
Es enthält dasselbe, gleichsam als Programm des ganzen Tnler-
nehmens. zoerst einen Aufsatz über die deutsche Kulturgvschichte.
deren Bedeutung. Inhah tind Grenzen. Demselben folgt eine
Abhandlung über die Bettler zn Effelder. ein schatzenswerlher
Beilrag zur Geschichte des SOjahrigen Krieges. Ein dritter
.Aufsatz handelt über Tafelrnnden und Schildliaume in Hildes-
faeim. Der vierte gibt eine ausführlicbe Schilderung von dem
WohHefcfn und der Prachüiebe der Gesellschaft Limburg zu
Frankiort a. M. im Mittelalter. Diesen grör»ereii .Abhandlangen
folgen fodana den Plane gemäfs kleinere Beiträge . einzelne
Steine ans dem lei>endigen Baue des Volkslebens. Die in die-
sem Hefte gegebenen be.^ielien in ?iotizen zur Geschichte des
Rauchens, in einer Beschreibung de? HeiHelberger Fasses aus
dem Jahre 16(1^. in einer Zusammenstellung von Büchern zur
Charakteristik der FrauenlekUire im .anfange des vorigen Jahr-
hunderts: die letzte endlich liefert einen Beleg Tur daj> Tragen
falscher Haare von Seite der Frauen mh imm 13. Jahrtnindt-n.
Wenn gleich erst nach Ers<-heinen einer grof-crn \rizalil
v«o Heften der volle Plan dieser Zeilscfarifl und die Art und
Weise seiner Durchruhrang klar und vullftandig vor .\ugen
treten wird, berechtigt doch schon das bereits gelieferte, sowie
die grofse .Anzahl tüchtiger Mitarbeiter z« den besten Holf-
# Dongcn und zu dem lebbafteo W uuscbe einer allseitigen Theil-
oahme. K. B.
6j Mittbeilongcn der L. k. Ccotralcomm ission
zur Erforschung und Erhallung der Bau-
de nkuiale unter der l.eiinng des k. k. .xrclHjn.'chef»
und Präses der k. k. Cenlralc<jmmis»ion Karl Frei-
herrn von C z o r n i g. Redacleur: Karl Weifs. 1. Jahr-
gang. Jänner. Wien. f65<!. In CommissioD bei dem
k. k. Holbuchhandler W. Braumüller. Aus der k. k.
Hof- und StaaUdruckerei. 16 S. 4.
Dem jetzt allgemein regen .Sinn für die Denkmale der
Vorzeit hat auch dieses Institut seine Entstehung zu verdanken.
Nirgends ist wohl »eine .\ufgabe eine nothwendigere ond be-
lohnendere als in Oesterreicti , wo bei allem Reichthoni des
Vorhandenen mehr als vielleicht anderswo das Interesse und
die Pietät für die l'eberre--te mittelalteriichrr Kunfl vennifsl
worden sind. Die Comraission gibt mit diesem Blatt, welche»
von jetzt an jeden Mon^it regelmäfsig erscheinen soll, in er-
freulichkler Weise da» erste literarische Zeichen ihrer Thalig-
keil. .\ls .\ufgabe steih sie sich, d^mit .ZersBirmigen entgegen-
zutreten, den Samen der Belehrung auszustreuen und jenes
Bauraaferiale für die Wissenschaft der .\herthamskunde auf-
zuspeichern, das gegenwänig entweder noch ganz unbearbeiKI
daliegt, oder in lausend Büchern, Journalen und Flogschriflen
zerstreut isl." Diese .\ufgabe spricht der erste einleitende
Aufsatz ans. Der 2. erläutert mit Beigabe trefflich ausgeführter
Holzschnitte symbolische Steinbilder in der Kloslerkircbe zu
AeuLerg in Steiermaii. Des Weiteren berichtet das Blatt in
gröfseren und kleineren .Artikeln ülw-r alle neuen Ereignisse
im Gebiet der .Mterthumskunde des Kaiserreichs. Forilanfende
.\rtikel sollen Kunde geben von den Restaurationen der letzten
Jahre: der.\nfaiig ist bereits mit der Provinz Venedig gemacht.
Literarische Besprechungen bilden den Scblufs. Beigelegt ist
ein Sleinstich mit Grundrifs und Einzelbeilen der kloslerkircke
und des dazu gehfirigen Kreuzgangs in .Aeuberg.
Das Blatt empfiehlt sich als ein nothwendiges und wün-
sclienswerthes durch sich selbst, und da es aus der berühmten
k. k. Hof- und Slaalsdruckerei hervorgehl, so isl die Be-
merkung überflüfsig. dafs es schön ausgestattet ist.
Job. F.
7) Kuuslarbeiten aus Aiedersachsens \orzeit,
herausgegeben von C. .A. > ugell, 3 Hefte. Hannover.
Fol
Die berühmU: Sauiuilüng von Reliquienbebaltern lu der
.Scbiofbkircbe z« Hannover, die noch bekanntere von Aller-
tbümem im Dum zu Ualb«rstadt enthalten die reichsten Denk-
male aller deutscher hunst. die in der bv zanlinisHien Zeil eine
vorzügliche .Stalte in .\iedersachsen halle. Diese beiden Samm-
lungen sind aber nicht die einzigen . v^'elche Zeugnif» davon
ablegen: Lüneburg, Hildesbeiiii. Braunscbweig sind Städte fast
nidil niader wichtig fGr die Ge.scbicbte der Kun«t und des
Kunstgewerbes: und noch manches lindel sich zerstreut, was
weniger genannt und noch weniger bekasnt ist. Im to er-
freulicher ist die .Absicht des Herausgebers, diese Schatze in
Abbildun?i-n «llgemein bekannt zu machen. E« sind bis ietrt
3 H<-' «eiche im .'^ ■ ' .
in ev 'tg. mrl ni*'L*
pradi:. ...ung. einen L.^
von Hannover, Lüneburg und Kloster Ebstarf wi> .'
Ein Blall mil erkUrendeiu Tett berichtet in gedrängt' >
eher den Aufb^rwabrunfs^rt, die Eutslehiuigtzeit oder du: L>c-
63
Anzeiger für Kunde der deiilsclicn Vorzeil.
64
schict.lu ilor iibgt-bilililin Kmislwtrlii' iidiI lü^t liin/.ii, wiis
sonst zum VtTsUindinTs zweckilcfiilicli ist. — Eine Beiiicrkung,
die uns iiiifireslorseii ist, wollen wir nicht unlenliiicken. Auf
dem byzanliniscK verzierten Teller, dessen Abbildung die erste
Tafel des ersten Heftes (;icbt, seheinI dem Herausgeber das
Wappen mit der L'eberlieferunjr, dafs dieser Toller ein Geschenk
der Mathilde, Gemahlin Heinrichs des Löwen, sei, so zn wider-
sprechen, dafs er die Ueberlieferun^' xerwirl'l. DerAViderspruch
ist richtig: aber es ist ncicli ein zweiler vorhaiiiln), und das ist
der zwischen der Schildlurni des >>uppens und dem Slil der
Ornamentik, sowie Costüm und Schildform der Figuren. Da
das Wappen schwerlich vor dem Beginn tivs 14. Jahrhunderls
eingefügt sein kann, sn mag die Leberliererung immerliin be-
stehen bleiben. .lob. K.
VerniiMClite IVachricIiteii.
Tj M enn wir in Deulschlünd nocli nicht .-o weil mit Ord-
nung unserer .\rchive sind, als die Franzosl-n, welche schon
vor einigen Jahren ein Gcneralreperlorium der Urkunden, ahn-
lich dem vom gernian. .Museum beabsichtigten , in .\ngri(r ge-
noiinnen, so dürfte die Ursache nicht im .Mangel an gutem Wil-
len um! wissenschaftlichem Eifer, sondern gewifs mehr im .Man-
gel fmanzieller .Mitlei liegen. Herr von Lancizollc in Berlin
hat in einer Denkschrift iiber die preufsischen Slaalsarcliive
nachgewiesen, dafs Frankreich jiihrlicli 1 1. '5,468 Thir. auf seine
.\rchive verwendet, wahrend I'reufsen und Oeslerreirh zusam-
men nur 3;')fX)0 Thir. dafiir ausgeben.
H) Das Grabmal Günthers \ o n Sc h w a r /li ii rg im
Dome zu Frankfurt wird von dem .Maler .M(j|'singer rcstaurirl
werden, der sich durch die Restauration der Grabdenkmale des
Bitlers V. Sachsenhausen und der v. HolzhausenVcliin Ka.nilie
den Beifall der Kenner und iVichtkcnner erworben Iwil.
(Vergl. .\nzciger, i\r. 1, verni. IVaehr. , 6.)
9) Der Dom zu Frankfurt ist am Tage iMaria Lichlnids
eriilTnet worden. Der hintere Tlieil der Kirche mit der Orgel
ist dirrch eine provisorische A\and von dem mittlem und vor-
dem Theil getrennt. Die reslanrirtc Kirche findet den allge-
meinsten Beifall.
10) Die Weifsfrauenkirche in FraiikfnrI n. M. . deren
durehgreijcnde Kenovalion in Kurzem beginnen wird, wurde
in der .Mille des i;t. Jahrhunderts an der Stelle der um das
Jahr 121(1 abgebrannten .Maria - Magdali'na - Kapelle erbaut.
Ueber der mittleren Thnre belindel sich eine Inschrift in .Mönchs-
schriH . «elihe die \\ asscrhcdie an dieser Stelle bei der Unge-
heuern Ueberschwemiiiung des Jahrs 1313 bezeichnet. Das
Kloster der Keuerinuen , zu wehliem die Kirche gehorte, be-
stand bereits im Jahre 1142, unil trat im Jahr iJ3.5 zur .lugs-
burgischen Confession über.
llj Ein Kölner Bürger, Kenlner F. G. K. Franck, hat
zum .\eubau der Kirche zum h. .Mauritius die beträchtliche
Sui e von 80,000 11. geschenkt. Der (Jeher hat zugleich durch
den bewalirlen .Vrchilektcn Naienliii Stadiz einen Entwurf im
altdeulschen Slil ausarbeiten lassen und dem Kirchenvorslande
iiberreicht.
I2j Das nunmehr im Bau begrill'enc Museum für Kunst
lind Wissenschaft in Hannover wird am 23. F'cbr. , um
Tage vor der ErolTniing der Kunstausstellung, iMiltags 1 Uhr
Icierlich eingeweiht «erden. Der KUnig und die Königin wer-
den bei der l'eier zugegen sein. Dieselbe wird in der solen-
nen l ebergabe des Insliluls an die OelTentlichkeil, an die Ver-
eine, die es direkt benützen werden, an das Publikum, dcui
es gewidnicl ist, bestehen; sie wird mit der ersten OcH'nung
samnitliclier Räume zur .\nsiciit der darin anfgeslellten Schatze
der Kunst und \> issenschaft verbunden werden.
13) \uT einiger Zeil wurden in .Vngsbur;; bei Keslaura-
liiin der ztini sliidtischen Musium umgestaltetru Baulichkeiten
au der .\iifsenscile des gegen die St. Annaslrafse stehenden Hauses
werllnolle Frescoma lereien entdeckt, welche dem berühm-
len Hans Burgmair (1514) ihr Entstehen verdanken. Der
löbl. Sladlmagislrat hat sich schon damals für die sorgfältigste
Wiederherstellung dieser historisch und kunsigcschichtlich denk-
würdigen Zierde der Stadt ausgesprochen, und die .Vusrühriing
der kunsigelibicn Hand des k. Galerie -ronservalors, Hrn. Eig-
ner zugedachl. der sich sofort auch hiezu bereitwillig erklärte.
Dieser Beschlufs wird nunmehr, nachdem er vor wenigen Ta-
gen auch die Zustimmung des Collegiums der Gcmcindebevoll-
Miächligtun erhallten, bei eintretender günstiger Jahreszeil zur
Ausführung kommen, und .\ugsburg dadurch eine interessante
Sehenswiirdigkeil mehr aufzuweisen haben.
14) Auf einem Acker in Spanarps, Kirchspiel Halmslader
Lan. von welchem früher ein aus losen Steinen bestehender heid-
nischer (irabliügel weggenommen worden, ward jungst ein
yrofser Ring von sogenanntem Pistolengold gefunden. Der
King ist dreikantig und dick, hat ausgezogen eine Lange von
mehr als 1 Ful's, und ist an den Enden so eingerichtet, daf&
sich iliese iti einander schlicfscn.
iHscralo und Ikkaiiiilmacliiinaon.
4j Im Selbstverläge des Unlcrzcichnelen nnil in CiiiiiniisMcin
der Slellncr'schen Kunst- n. Buchhandlung zu Lindau erscheint
nächstens : D er Hoch a I ta r in d er 1' farrkirc h e zu iMoos-
burg in Oberbnyern samnit seinen Details, ein plastisches Denk-
mal des ,\V. Jahrhnnderl.s. Bearbiilet und gezeichnet von A.
Harrer '»teinstich V. Juli. Rheingruber in Miinehen. Allar-
/iirbniiM^' IS" boili. 11" beit nebst 1« Dclailblatlcrn. Da.s
Altarblutt erscheint in 3 .-Vusgaben im Preise von 3 fl , 2 11.
3ß kr. lind 2 fl. ; die Delailblälter in 2 Lieferungen, jede zu
I II. 4.3 kr.
Lindau. A. II a r r e r ,
Vorstand der k. Ei.-cnbahnliau-SeKlinn etc.
\ crontwortlirlie Rednction: Dr. Freih. v. n. /.. Anfsess. Dr. .\. v. Eye.
Druck Ton Fr. Canipo & Soliii in NUrnbcrg.
Dr. G. K. Fl
n^NSEBG. Das Abonnement des Blattes,
wcIctit^K alle Monate erscheint, wird Kanz-
jUhriK aiiRenontnien und beträgt nach der
neuesten Postconvention tici allen Postäm-
tern und Buchhandlungen />^tJtjrL7(toruf« Incl.
Oestrcichs 2 a ii kr. im al a. - Fufs oder
1 Thlr. Ifi Sgr.
FUr Frankrrich .ibonnlrt miin in Strafs-
bur« bei Gr. A. Ale}taiidr<>, in l'aris bei dem-
selben, Nro.2:l.nie N'otreUame deSazareth,
und bei der deutschen Buclilmndlung von
AmiCiER
m mm der
Neue Folge.
F. RliitckBieok, Nr. 11. ruc de Lille, oder
bfi dem Postamt in Karlsruhe; für Eng-
land bei Williams & NorEate, 14 Henriette-
StreetCovent-Garden in London; für A^ord-
amerika bei deu Pobtäiutcm Bremen and
Hamburg. —
Inserate, welche mit den Zwecken des
Anzeli^erti und desseu wissenscliaftlichcm
Gebiete in Verbindung stehen, werden auf-
genommen und der Kauui einer Culumnen*
zcile mit 7 kr. oder 2 8gT. berechnet.
\m\ \wim.
Vierter Jahrgang.
1856.
ORGAN DES GEH^IAMSl IIEN MUSEUMS.
März.
Wissensciianiiche )IittlieiIun2;en.
Zur C>flelirteii{eei«vliich<« d«8 16. Jahr-
hunderts.
In (lein Cod. niscr. ^^. 114 der Universiliilshihliotliek
zu Giersen (oder Bibl. Senikciibcrff. Cod. nuscr. Nr. 201)
findet sich von fol. 357 — 360 folg-ende, von einer Hand
des IT). Jahrliiiiiderls (resiliriebene Copic :
Hacc quae tribiis pagellis scqucnlibus et nnä dimidiä con-
tinenlur, exinni in matriculä Collcgii Theologie! exarata manii
Liitheri.
Pagiiia 3 T. Eodcm anno 153.) snb Decanatu I). M;ir-
tini Lulhcri, undctinia die Sepleinbris, ne.>i|i()iideriMil pro Li-
cenlia in .sacra Theolog^ia Venerahiics viri D. Hieronvmu.s
AVeller a Friherirä Misnae et D. M. Nicolaiis Medlerus et
admissi sunt jiidicio Dominoruni de facultate, praesedit D.
.Marlinns l.nlher, Deindc XIIII die scilicet exaltationis S.
Criiiis piihlico niore sunt promoti et doctoralibus insig-niti,
promotor fiiil I). .lustiis Jonas. Dederuiilque daiida et splen-
didum prandiiim, idque de bona voluntato.
Anno Diii löSG sub Decanatu I). Murliiii l.ulheri, Dccinia
die Octobris re.spondcrunl pro Licenlia in sarra Thcoiogia,
Vencrabiles viri Dng M. Jacobiis Sthenik et Ü. Philippns
Moth, Et adinis.si sunt, Praesidens fuil D. Marl. I.ulh. Duo-
decima die eiiisdcm mensis iidem .sniit piiblico ritu et more
promoti et insignibus Doctoralibus donnli coram tola Uni-
versitate, et honestis hospitibus, nnineraveruntqnc oninia se-
ciindiiin statuta, dederuntqne de benevolenlia speciali pran-
diiim spicndidum, promotor fuit D. Caspar Crulziger.
Anno Domini lö37 sub Decanaln D. Martini I.nlberi con-
linuato, ila volcntiliiis palribus conscriptis praeter morcmque
Die prima Junii responderunt pro lirentia in sacra Theolo-
gia Venerabiles viri D. Petrus Palladius Danus, et D. Thile-
mannns >' F.icenliatiis Lovaniensis etc. Et admissi sunt Prae-
sidens fuit D. Martinas Lulber.
Post die sexta Junii iidem sunt promoli piiblico more
coram Iota universitate et Doctoralibus insignili, Dederunt-
que danda , Promotor fuit D. Justus Jonas. Exbibuerunt
(|iioque prandium benevolenter etc.
pag. 3 8. Anno 1538 sub Decanatu continualo D. Mar-
tini Lulberi, invili scilicet et coacli
Itespondit pro Licentia in sacra Theologia D. venerabi-
lis Cyriacus Geriehen ex Cerbist, Pastor Bcrnbiirgcnsis , Die
sexta Septembris, Et admissus est, Praesidens fuit D. Marti-
niis Luther , Die iiona promolus est coram tota universitate
et insignilus Doctoralibus. Dedilqiie danda c( splendidum
prandium benevolenter, promotor fuil D. Jiisliis Jonas.
.Morliii. Anno 1540 sub Decanaln D. Martini l.ulheri
conlinuato, Respondit pro licenlia in sacra Theolosria D. \'e-
nerabilis Magister Joachim Moriin \\'iteber!jensis , Pastor in
Arnslet Thurinfrine , Praesidens fuil D. .Marlinns Lulber, Et
die 1(> Si'picmbris promolns est coram tola Cniversitalc,
et insigniliis Doctoralibus , promotor fuit,
Deditqiie danda Et prandium splendidum benevolenter.
Anno Domini 1542 Die Fchrnorii tertia sub Decanatu
D. Martini Lulberi hactcnu> pcrpeluo. Itespondit pro licen-
lia in Sacra Tlieologi« Venerabilis vir D. Johannes Maicebeus
67
AnzL'iijiT für Kurulf der ilculsclicn Vorzeil.
68
Scoliis ßaculanus Tlicologine formnliis Coloiiiensis, Praesi-
dens parilcr el proiiiolor fuit D. Murlinus Liillier.
Scxla die sequeiile i)roniolus coram Iota Uiiiversilole,
ln.signilu$(|ijc Ducluralil)ii$, Dedilque personalia mihi, sed
lisco per alios siatisrecil. YoialUi^ a Daiiuriiin Ciirisliano
piissimo Rcje ad miiiius Eccicsiarum gubcrnandaruni.
Anno eodcin seplinia Jiilii respondil pro Licentia in sa-
ira Tlieologia Vcnerabilis vir D. Magisler lloiirii'iis Liine-
hurgensis, Praesidens fuil D. illartinus Liilliur. Undecinia
posi Julia promolus, coram lola L'nivcr>ilalc, insi;,'tiilns(|iie
Doiloralibus. Dedil(]ue danda et prandium de benevolenlia
sua addidil. Vocalus aulcm ab Illiislri Principe ü. Ilenrico
DuceMegalopolensi Roslochiuni Professor in ea scliula Tlieo-
logiae.
pag. 3!). Anno 1543 Die Febiiiarii 16 sub Decano
D. Marlino I.ulliero liespondil pro Licenlia in sacra Theolo-
gia, VeDera!)ili> vir, Üoniinns Magisler Jobannes Marpacli
Liodaensis, vocalus Paslor in Etclia Isiii. Praesidens fuil
ü. Marlinus I.ulber. promnlor l). Johanne> Pnineraiins, Pa-
stor Wilelierg. Seipieiile f. 3 promolus coram lola l'niver-
sitate, Insignilusque üodoralibus, dedilque daiida. el jiran-
dium magniiicuni.
Eodeui anno, die Aprilis 24 siib Decaiialu I). Marlirii Lu-
thcri, Kesponderuut pro licentia in sacra Tlieologia , Vene-
rabiles viri D. Ilieronymus iN'oppus Paslor liegeuspurgensis
Eecliac El JI. Fridericus Backofen Lipsensis Paslor Eccliae
Hammelburgensis in Buclionia etc. Praesidens fuit D. Dlurli-
nus I.ulber. Sequenle feria 5 .j. 26 Aprilis pronioti coram
tola L'niversilale, Insigniliquc Docloralibus, DederunUpie dan-
da, et prandium niagnificum, Promolor fuil I). Casper
Creulziger.
Eodem anno 1543 die 24 Augusti s. sancli Bartholo-
maei respondit pro licentia in sacra Theologia Venerabilis
vir M. Erasmus Alberus Pastor in Sladen prope Francforl
ad Hloganum, Praesidens fuit D. Marlinus Luther.
L'ndecima vero Oclobris coram Iota L'uiversilale |)romo-
lus, Dücloralibus(pie insignilus , Promolor fuil D. Johannes
Pomeranus, urbis Episcopus. Dedilque (hiriihi el praiidiiiiii
magnilicum.
Anno 1544 die 23 ,Maij KesponderunI pio licentia iii
»acra Theologia , Venerabiles viri D. Theodorns Faliricius
et D. Slanislans i.ituanus Baccularins formulus Tbetdogiac
Cracovien.si.'i , Praesidens fuil D. Marlinus Luther. El 2!)
Maij coram Iota üniversitale promoti, Doctoralibusquc in-
signiti sunt, promolor fuil D. Caspar Creulziger, dederunl-
quc danda el prandium liberale.
pag. 4 0. Anno 154 1 die 12 DccembrLs KesponderunI
pro licentia in sacra Theologia Venerabiles viri M. Georgius
Maior Nurinbergensis, el .Magister Jahannes F'aberins Mona-
censis, praesidens erat D. Marlinus Luther.
Et 18 Decenibiis coram lola L'niversilale promoli, Do-
cloralibusqne insignili sunt, promolor fuil I). Johannes l!u-
genhagius Pomeranus, Urbis F^piscopus, Dedeniulque danda
el [)randium liberale.
Anno 1545 Dominica Triiiitatis, perpetualo Decanntu
liusdem I). Martini Lulheri receptus est D. Ccorgins Major
ad farultatem facta promissione debila.
Anno 1545 die Julii tertia liespondil pro Licentia in
Sacra Theologia Venerabilis vir Magister Petrus Hegemon
Franrus , Praesidens fuil D. Marlinus Lnllier. El die XVII
Septcmbris coram lola l'niversilale Docloralibus ornamenlis
insignilus, Promolor fuil D. (jeorgins Maior, Dedilque danita,
et prandium magnilicum.
KB. Huc usqiie manu Lulheri e.xarala e.\tant in niatri-
cula Collcgii Theologici ea qnae hac dimidia el pracceden-
tibus trihus pagellis continenlur.
Anno 1546*) Die 18 Februarii Marlinus Lullieius Tlieo-
logiae Docior. cuius minislerio Dens Evangelii puritalem re-
sliluil, e.\ hac morlali vila, in oppido Isjebcn, in quo nains
fueral, decessil anno aelalis suae se.\agesimo lerlio inchoato.
Nalus est enim anno 1483 die decimo Novembris hora un-
decinia posI meridiem, iit e.\ narralionc boneslissimae malris
eins comperimus. Ilabuil pnrenles honestos (|ul cum babi-
tassenl in oppido Isleben, postea migrarunt in oppidum
Mansfelt. (pag. 4 1.) Palris farultales ex vcnis nielailicis
mediocres fuerunt. Ipse adolescens cum in Academia F>-
fordinna disceret initia Philosopbiae , et gradu magislerii
philosophici ornalus esset, singnlari quodnm lerrore molus,
vitac nionaslicae se dedidil apud Augnsliniauos , ul doclri-
nam ccciesiae studiosius coguoscerel , el maiora bahercl
e.xercitia pielatis, quam in sodaliciis, quae sihi plus sumunt
licentine. Poslca facliis est Leclor el concionator in mo-
naslerio \\ ilebergensi, el ^\'ilebergae ornatns gradu Doclo-
rum, fuil leclor TiieolouHCus. üeiiiis docirinae Ipsius el ccr-
tamina e.\ eins libris, qui exlani, cognosci possunt. Nlebiani
vocalus erat ad dirimenda-s Comiluui coniroversia'-, uKi iiiurlio
pic et placide ex hac vila decessil.
Giefsen , den 21. Mov. 1855.
Dr. .Sdidau.
*) Beim Kiil^rniit'Ti sltlil al.i ItaiMlIx'iiii rkiiug : llaci' i-xarala
(in malricula Collrgü Tlirdlugici) manu l'liilippi .Melan-
chthonis: sed prncrcdpnlia In pagellis Irilms cum diinidin
MunI siripta manu i|>siu.H Lutlirri.
69
Anzeieer Hir Kunde tlor (Icutstlifii Yorzt-it.
70
llaH CJrabnial tiew PBri»eel«iHS lu S«l«burR.
Mchrfic mc.li. iiiimIi -lii.-l'iriMlic Wciki; cnllialkn in ih-
ren lAlieii>l)o.Mliieil)m)i;oii des Pjracelsus von Holieti-
heiiii JlilllicMlunsren über die Grabslülte des beriilimten Arz-
tes. Ein Besuch der St. Sebastianskirthe rii Sahburg im
Herbste 1855 hat mir (Telegenheit gitreben, die bisherigen
ungenauen und unvollständigen Angaben durch das Nach-
stebende zu berichtigen und zu ergänzen.
Ursprünglich war Paracelsus auf dem St. Sebastians-
kirchhofe begraben. Im J. 1752 wurden seine Gebeine in
der Vorhalle der Kirche selbst, an der linken Seile des von
Strafse in dieselbe führenden Einganges beigesetzt. Hierbei
wurde die ursprüngliche Deckplatte des Grabes senkrecht
in eine bis zu ansehnlicher Hohe ragende geschmacklose
Jlarmorverzicrung eingemauerl. — Die Inschriften dieses
Grabmals sind folgende :
Zu Oberst die neue Insclirifl \oni J. lT.")'.i :
_ P h i I i |i p i T h e 0 p h r a s t i P a r a c e 1 s i , () u i t a n -
taiii orhis faniam ex auro cbvmico adeptus est,
elfigies et ossa, donec rursiis ci r c ii md ab ilu r
pelle sua. '«'1' i- 1^- "
Unter dieser Schrift befindet sich das gemalte Bildnifs
des Paracelsus, eine Rose haltend; in der rechten Ecke des
Rahmens das Wappen von Uri (der Slierkopf) und ein an-
deres Wappen mit einem Baume; zur Seile ein Streifen mit
den Worten _anno etatis LIII. " Zu oberst im Bilde
steht das Geburtsjahr des P. — „1491".
Die untere ursprüngliche Grabschrift (in lateinischen
grofsen Buchstaben) lautet folgendermafsen :
.Conditus hie PbilippusTheophrastus, in-
s i g n i s ni e d i c i n e d o c t o r. q u i d i r a i 1 1 a v u I n e r a 1 e -
pram podagram hydroposim aliaque insanabilia
CO rporis con l agi a mirifica arte sus tu Ii t ac Im na
sua in paupcres dislribiienda collocanda(|ue
honeravit anno MDXXXXI die XX II II Sc p t. vitam
cum ni o r t e m u I a v i t. "
liierunter ein Wappen und znlelzt die Worte ;
„Pax vi vis requics aeteriia sepullis. "
Die Wohnung des Paracelsus am nordlichen Ufer der
Saizacli, unweit der Brücke, trägt an ihrer Aufsenwand ein
Porträt (lesseihen mit der Insihrift:
,, Pliih p |H]> ilieoplirii vi US Paracelsus qui in
h a c (I o ni o U a lii I a v i I e I ni o r I u u s e s l. 15 4 1."
Die Ironie des Schicksals hat gewollt, dafs in diesem
Hause jetzt ein ehrsamer „bürgerlicher Wundarzt" sein Ge-
werlie treibt !
Grcifswald. II- Haser.
»«teilen auM einem alten PtayMiolosus.
Ifj der .*<eil(ii!,iipelle iler Pfarrkirche zum h. Da-
niel in t'illi in <lei- untern Steiermark sind an der Seiten-
wand drei Sleinlafeln eingemauert mit folgenden Stellen in
Mönchsschrift aus einem alten Physiologus, die ich im
J. 1842 daselbst abschrieb.
I. Tafel.
der straii^j') legt sein aier pei d~ ni(e)r
i den sanl vn v'gist ir daj er darczv
nicht chumpt vli dl aier pruete sich
vö d' hicz d' sun also di viid'tan des
saumigen prelacz des (l. der) wiert v'gejj
es sei daii daj seu di svn gotleicher
II. Tafel,
ein merwnd baijjet scilla das hat auf
di guertel ein schon iunchvrauen gestalt
vn daj anu' \ tail gar fraijsam 1 dem gar
grojcen vng 1 witer rechet is den czagel
auf der ist alj ein segel vnd heht sich an
die chiel vnd trenchet den dem tuet die
valsch werll »geleich die trencht manige.
III. Tafel.
S. Johanes ewangelisle mit liben tugeut
gecziert ist im hat got gemaehet wajjer
czv wein an de abetessen grojjew weijjhait
schein an de chreucz enpfalch di mucter
sein gift vii haijjes ole chvnd im nicht scha-
den er ward aujj d' wuest gelade mit leib
vnd sei gen himel tragen.
Joseph Bergmann.
ZostäDde.
Sprache und
SchrifU
Inscliriften.
RoHB niundi , non Ror«a niunda«
Das in Nr. \l des Anzeigers v. ,1. Is.'. 1, Sp. iTl durch
Hrn. Petters mitgelheilte Distichon :
„Hie jacet in tumba Rosa miindi , non Rosa nuiiida :
N'on redolet, sed olct, quac redolere solel."
galt in England für die Grab.schrifl der schönen Rosaniunde
von Clifford, der unglücklichen Geliebten Heinrichs IL, und
soll sich nach Stowe, Annais. Ed. 1G31, p. 154, im Non-
nenkloster Godstow befunden haben ; vergl. auch Percy,
Reliques of ancient English poetry. Ed. 1845, p. 125.
Eine »on Slowe milgtitheille englische Ucbcrselzung jenes
*) Vgl. .Mafsmanns deutsche Ccdichle des XII. Jnhrhun-
(lerls und der nachslverwandlcu Zeil (yuedlinburg u.
Lcipiig, 18;i7.(: Physiologus, S. i'i'i.
71
AnzeijjiT für Kunde der dcuLsclieii Vorzeil.
72
unübersetzbaren Disliihons in sieben Ian«:eii Vcr.-en wird
durch die deutscbe Version in fredachter Noiiz des Hrn. Pet-
ters, wenigstens was Knappheit des Ausdrniks belangt, vor-
theilhaft überlrolTeH. Thomas Delone, der Dichter der trelT-
lichen Romanze: „Fair Rosamond", bei Percy i. c, spielt
in zarterer Weise mit dem Namen Rosamundc, als der ue-
wandle, aber derbe lateinische Kpigrammatisl.
A. K a u Tm a n n.
Litcr&tur.
Poftsie.
Bruchstüek
einer üaiidMehrirt deM «tillehalni.
iFurl.-cl/un^'.)
Blatt 3 a , erste spalte.
El hat der künig Tybalt
Sine ger so sere niissezall
Dem werden kiinige favore
Ich duclite in gar ein tore
Ob ich die ger volle fuorte
Diu e min herze ruorte
Nu hurt hie sin spotten
Ich wil des hers rotten
Swaz wir des mugen haben
Daz si sich nahe an den graben
Mit ii' kraft aiumbe legen
Da vou die kristen nicht cnmegcn
Drabc entwichen für war
Ich wil Wesen hie zwei lar
lehn müge orense gewinnen
Swer nu verl von binnen
Den wil ich des lehens hebern
Slocbniet dez wil ich dir sweru
Daz gebot ich nicht bricbe
Daz ich gen dir spriche
Si taten swaz der künig sprach
Des morgens man vil baniere sach
furn gen orense
Ime riezze der wilden gense
Ist des winters nicht me
Dem markise tet vil we
Daz er diz mfisle lideu
Dez knnde er vrSude midcn
Der markis gie ze rate
zweite spalte.
Ime wolt Da w)n v
Wir sullc Als i, h V
Spr Der heid
Da l.<i duz \v
.Sprach d Wir mu
Orense
Wolt ir
So lat si
Gottes h
Sprach
Ich weiz
(Jen uns
Die eng
Tragent
Keine h
Blatt .1 b, erste spalte
de waz
gast
ntz
nlK
rst
urf
Nienier
Swem d
D
Daz ist
So wil
Und im
Gottes
Beide
t
vise
n bot
ch bilden (al/jeschnitUn.)
Blatt 3 b, zweite spalte.
Oder denne Kuniff Beide« in
Zehn gesach nie so licchten schin
An keinem manne mere
Swcz rat mich icbl lere
Daz uns nu si daz beste
Wie wir bebaben die vesle
Daz ralciit alle gemeine
Min angesl ist nicht kleine
Die ich gen dem risen han
Swic ich doch habe wan
Daz er si Kennewurt kint
(iar die ritter die hie sint
Die rnochen mir tlic lere geben
Wie wir bebaben vor ime daz leben
Do sprach der bischof Johan
Die ritter halb oder mer
Ir wissi't nullt «Ich hinker
Wenne den luiint die beiden
Swelhe nu von hinnen scheiden
Die komen her wider so ir well
Und daz zil in si gezclt
73
Anzeiger für KutiJo der deutschen Vorzeit.
74
Tut irs so S'il ir »i/.e
Und gebristel uns der -spise
So sin wir l)etnlle verlorn
Wir iian noch llei.-ch und körn
Sprach Kybnry: und kneten win
Wellenl die vorworchk-n Sarra7.7-in
Noch zwei iur hie entwellen
Daz gol doch nicht sol »eilen
iSihliirs folgr.i
Kunst. nie SaniniluiiK «ler ITIiniaturen Im geritia-
BUdendo Kumt. niHchen ITIiitieuin.
Malerei.
Wenn uns >clion \ or :iti Jahren die Forscher deutscher
Rechts - und Kulliirsreschichle Kopp, Mone, Ball, Baho u.
A. m., wenn uns in neuerer Zeit Kunstrorscher, wie NNaagen,
Kupier n. A., auf den hohen ^\ ertli. welchen die alten Minia-
turmalereien fdr die Kultur- und Kunsteeschiclite des Mit-
telalters haben, nurnierksain niaditen und wenn wir die
Prachlwerke über Miniaturen eines Bastard, eines Silveslre
u. A. in Betrachtung ziehen, so durfte es wohl ilberllussitr
sein, liiernorh von der Wichtigkeit einer Gattung von Kunst-
dcnkmalen zu spreihcn, welche in frühesten .lahrhundcrlen
neben den spürlichen Resten der ältesten Wand- und Glas-
malerei wohl die einzigen von Bedeutung aus dem Ge-
biete der zeichnenden Kunst waren. Das germanische Mu-
seum, deren volle Bedeutung erkennend, hat auch derselben
durch das ernsteste Bestreben in Originalen wie in Copien
eine ansehnliche Miniaturensanimlung zuAammen zu brin-
gen, Rechnung zu tragen gesucht.
Das Museum, von dem schon bei Anlasre seiner .'^amm-
lungen beobachteten Grundsatz ausgehend, dafs keine Zw eig-
sanimlung des Museums auf Unkosten der anderen sich be-
reichern dürfe, vielmehr alle Gallnngen der Quellen ver-
eint und gleichmärsig den Zwecken des Ganzen nach
verschiedenen Richtungen bin zu dienen haben, legte nicht
mehr ^^■erth darauf, in seinen Mappen eine bedeutende
Zahl von einzelnen Miniaturen zu verwahren, als sie in al-
ten Handschriften zu besitzen und, «o solche in Origi-
nalen nicht zu erhalten waren , aus fremden Bibliotheken '')
durch Copieen zu erlangen. So kommt es denn, dafs die
Miniaturensammlung des Museums, wie diefs auch übnlich
bei der Kupferstich- und llolzscbnittsamnilung der Fall ist,
nicht als ein formell vereinigtes Ganze dem Auge sich
darstellt, sondern, in Archiv, Bibliothek und Kunstsammlung
vertheill , nur durch die beschreibenden Repertorien verei-
nigt nnd iihersiclitlicli ist. Zusammensenonimen, Originale
und Copieen der Minialuren, ist die Sammlung derselben. für
einen Anfang nicht unansebiilicli, indem sie auf mehr als
2 500 >ummern anzuschlagen und bedeutend in Rücksicht
auf Auswahl , auf Umfang der Zeitperioden zu nennen ist,
da von den ersten Kunstanf.ingen bis ins 17. Jahrhundert
aus den vorliegenden Malereien des Museums der F^ntwickc-
lungsgang der Miniaturmalerei leicht zu erkenncn'sein dürfte.
Der nun vorliegende gedruckte''BUcherkatalog des Mu-
seums weist die Handschriften und P.-achlw erke mit Male-
reien des Mittelalters genugsam nach, wie das vorliegende
Archivsverzeichnifs die, wenn auch noch weniger zahlrei-
chen, doch zum Theil sehr interessanten und prachtvollen
Miniaturen in Urkunden, namentlich W appenbriefen bezeich-
net, so (lal's wir hier niiher darauf einzugehen unterlassen,
und blüs im Allgemeinen bemerken, dafs durch Origi-
nale und Copieen der Bibliothek, welche vom II). bis 17.
Jahrb. zahlreiche Werke mit Malereien, zum Thcil smt ilu^-
gezeichneler Schönheit und Tracht, bewahrt, die llaiipl-
grundlaye für die Miniaturen.-ammlnng des Museums gelegt
sei. Zur Ergiinzung und zum griifsern Schmuck dieser
*) Ks sind aus diu Bil.li. «linken lu Erlangen, Muncliro,
I\iirnbirg, Slnllgiitl, «iirzburg die .Malereien von 60
deutschen llandschrillen des 12. — IJ. J»hrhunderl» co-
pirt im .>lii.<cuMi Mirliiinilen.
Anzciffcr fiir Kunde der (ieiilsclicii N'oiv.eit.
76
Sammliiiij^ dietien die in Mappen gesumnicllcn ßUider aus
solclieii Haiid>ihrirten, weiche um des Per^'anieiilwerllies
willen zcrselinilleii und vernichtet wurden und vun denen
man nur noch einzelne IJliiller und Frasmenle zu retten im
Stande war.
Nicht aU das schönste, sondern als eine.< der iiltesten
Blätter dieser Mappen pahen wir oben eine um ein Drittel
verkleinerte Fedcrmalerci, im Original rolh , hiau, schwarz.
Es folgt diesem eine Reihe höchst werihvoller Bliitter aus
dem 10., 11., 12. und 13. Jahrhundert. Das 14. Jahrhun-
dert ist tretriich vertreten, insbesondere durch einige, wahr-
scheinlich niederdeutsche Malereien, wovon wir das gröfsle
Blatt in Folio als ein hervorragendes, wenn auch leider et-
was ruinirtes, niiher bezeichnen wollen. Es stellt eine Kreu-
zigung dar. Der Hintergrund ist rolh mit goldenen Sternen
verziert. Die Conturcii sind mit der Feder schwarz gezeich-
net und mit Farbe ausgerullt. Das Fleisch hat grünliche
Schatten. Der Faltenwurf, die Bewegung und der Ausdruck
der Gesichter sind aufserordenllich schon und niafsvoll. In
der blumigen Verzierung auf Goldgrund sind au den vier
Ecken die Zeichen der Evangelisten angebracht. Gehen wir
zum 15. Jahrhundert über, so wächst natürlich der Slotf um
Bedeutendes, und man kann wohl sagen, dal's dieses Jahr-
hundert ganz vorzüglich vertreten sei. Wir erinnern hier
blos an die bereits im Anzeiger Bd. I. Sp. 'i'A IT. besproche-
nen 10 prachlvollen Bliitter des Augshnrgers Johann Gutlin-
ger. Das 1(!. Jahrhundert crscLcint im Verhälttiifs zur frü-
hem Zeit weniger reich vertreten , indem idierhaupt mit
Zunahme der Kupferstich- und Holzschneidekunst, der Oel-
malerei und Illuminirung von Holzschnitten das Bedürfnils
freier Produktionen im Gebiete der Miniaturmalerei abge-
nommen hat. Dennoch bewahrt das Museum manches
trefriiche Bildchen, wovon wir besonders eines hervorzu-
heben uns veranlafst fühlen. Es ist diefs ein 3" 3'" ho-
hes Gemälde, die Ausgiel'sung des heil. Geistes am Pfiugst-
fesle vorstellend, wahrscheinlich Schule von Memliiig, in ei-
ner Weise ausgeführt, welche an Vollendung nichts zu wün-
schen übrig läfsl. Auch manche andere tleil'sig »iisgeführle
Blätter von wunderbarer Farbenpracht, namentlich Blumeti-
arabcsken, zeugen von hoher Vollendung der Majertedinik
und des guten Geschuiackcs des l(i. Jahrhunderts.
Die ganze Sammlung der Einzelblätler iHlriiLit iiirhl
über 300 Stück, wobei jedoch die Malenicn in andiin
Zwcigsamminngeu , /.. B. der Sammlung der \V;i|i|iiii, ilcr
Initialen, der Trachten u. s. w. nicht mitgerecliiiet .Mnd, wel-
che wenigstens eine gleiche Zahl ausmachen. Es sind dar-
unter für Sitten- und Knlturi,'eschichte hiichsl nii.Tiv« ürdige
.Malerei! n , wovon «ir mir cm alle> Zeiiuliaiis mit allen)
Küstungs- und WalTenapparat, ein Turnier, beide in meh-
reren Blättern aus dem Iß. Jahrhiihdert , anführen wollen.
Qiirlleiikiiiiil<> xiir ÜHlfrrrichif'rhen
KeclitHKfHrliicIite.
I l-'(Pi Iselziin^'. )
b ) (i (■ d r 11 k t e ii r k u n d e n.
5. Fridrich liliiinhergcr : Gehall des österreichischen Pfen-
nings im .MV.jhrh. (Arcli. d. acad. VIII. 131 — 136).
(i. J. Stülz: aiisschufstag der fünf n. ij. lande in Wien
15j(i. (ibid. 155 — 173.)
7. Dr. A. v. .Meiller: österreichische stndirechle und Satzun-
gen ans der zeit der Babenberger. (Archiv der acad.
X. 87 — 174):
1. fürs. Polten, 1159; 2. 4. Ens, 1191 ; 1212;
3. für die in Wien handeltreibenden Kegensbur-
ger kanfleute, 1 192 ;
5. 7.8. 11. für Wien, 1221, 1237, 1238, 1244;
(i. 9. 10. für Wiener Neustadt, 1239, 1244;
12. für Haind)urg, 1244; 14. für die Juden in Oe-
sterreich, 1244 ;
13. österreichisches landrecht 1 2 Ui ; l,"i. de^gl. v.
12b0.
8. E. Birk : urUiindenaii.-züge zur gesi liiclilr K. Fndrich
des IH. (ibid. XI. 139— 177.)
N. 20. ta.xordnuug für Wien, 14()G; S. 172 If.
9. A. V. Meiller: das bannlaidingsbuch von Ebersdorf aus
dem XV. jrh. (Arch. d. acad. XII. 207 — 304) vor-
ansgeseliickt ist ein verzeichnifs sämnillicher bis dahin
gedrukler (316) banntaidingsbücher des e. h. Oestcr-
reiih und dc.^ deulschen theils von L'nuarii ^allll^l i|iiel-
lenangalie.
10. A. M. Böhm: Verhandlungen bezüglich des gcschafls-
betriebs ausländischer kauficute in Wien, und riiefs-
fallsigc Verordnung kaiser Ma.\. 1. von 15 15. (Arch.
d, acad. XIV. 259—304.)
11. J. Ihmel: die von österr. für;tcn iinuo 1310 — 1314
vorkomuieiideii verpfaniliingen ihrer guter u. s. w.
(ibid. H. 519 — 557.)
12. J. E. Schlager: bulle palist Boiiira/. I.\. mihi 2. jiini
1399 (Arch. III. 215 — 224): „Kein l.cvM.hiKr W leus
darf v<M> L'ei>llii lie gerieht gezogen w erden. ~
13. Dr. II. .1. /riliiir : urkiindcnbuch der .>'tadt Kloslcrneu-
liuU' l Arch. \II 309— 346), 42 Privilegien von
129b— 1565 enlhalleud.
14. Neuslädter ariiienorduung, 147b. (H(irin»\rs arcliiv,
1847, S. 49 n.)
Wissenschaft.
77
Anzeiger liir Kunde der deulsrhen Vor/.eil.
78
15. Maximilian I. freilicilsbricf für die deiil.-cliLMi li!indel>- Sclioltz, Laiisitzcr Gesiliiclilc, I. 487.
Studie zii Wien, 1515. (ibid. S. 296.)
1(>. l'i'harium des Franenklosicrs Diirriistein v. 15.'{3. (Si-
y.uni'sber. d. aiad. II. 119 - 174.)
17. rrbariiirn der llerrsfliafl llerinals au.-; dem 16. und 17.
jrli. (ibid. 179 — lb7)i darin: ,,[)anl;pdun2sreihl",
.. purkfriedordnnn?'-. ,,priinnrec!il".
18. Dreizeiin lirieTe und aklensliilic zur eesch. der stund,
verliüllnifse von Unterüslerreieli , 1111, 1442, (ibid.
II. 37S — 406.)
19. Entscheidung: der Wiener uuiversiliit von 1413: „ob
ein Vormund die guter seines miindels verschenken
dürfe?" (ibid. III. 14 IT.)
20. Jlünzifericbt und Stadtgericht. Wien. 1415. (ibid. III.
19.)
21. Neue niilnzordnunsj v(iri I Uti. (ibid. 111. 20.)
22. Abiinderuns eines artikel#des Wiener eibrcchls, 1420.
(ibid. III. 24.)
23. Pronicinoria der städlc an den laiiilhi£r, 1437. (ibid.
III. 42. J
24. Nene form des Berichts in Scheib, 1439. (ibid. III. 46.)
25. Asylrecht des pfarrhofs zu Kg-emberg, 1439. (ibid.
III. 47.)
26. I'rag:menle aus den sländischun Verhandlungen im er/.b.
Oestcrreich nach dem todc Ma.viniilian I. (Sizungsb.
der acad. IV. 42 — 49.)
27. „Die österreichischen reclilshiicber des millclalters"
hrsg. V. .1. P. Kaltenbück.
I. reihe: „die pann und bergtaidingsblichcr^ I. Band.
Wien, 1846. 8. C30 S. (Heiligenkreuz, Melk, Mauer-
hacb, Kloslerneubnrg, S. Dorothea u. domkapilel in
Wien, erzbisthum Wien.) Am schlufse ein alphab. re-
gislcr. Freyli von Cuslel.
II. Band. Wien, 1847. 1. und 2. lieferung bis .S. vom Riedt.
320 wo der lexl abgebrochen ist. das weitere ist von Wonneburg,
nicht erschienen. (Gütlweig, S. Polten, llerzogenburg, von l.önburg.
S. Andrea, Dürrnstein, Lilienfeld, Seitenslüttcn, Neu- Anhorn.
I.eonhardi's Geographie von Sachsen, III. 606.
Canzler's Tablean, 526. 704.
Lausilzer Magazin, 1708, 33. 49 (v. Knaulb).
Kreysig, de pagis l.usalornm.
Strunz, disqnisitio de agro Nisani.
Anton"s alle Topographie der Oberlausilz, bis in die Slitle
des 14. Jahrh. (Mscpl. zu Görlitz.)
Singularia l.usatic« , I.\, 248.
l.ausitzisches Magazin, 1829, 188. 353. 535.
Worbs: Was gehOrte von jeher zur Marca orienlalis oder
Budcsin. Preisscbrift. Laus. Monalschrilt, 1804, I, 151.
Gau ZagosI: daselbst 1802, I, 437. 1807, 456. Laus. Ma-
gazin, 1772, 363. 1773, 7. 1829, 341. Anaiccta Sa-
.\on. 1 766, 1 15.
L'eber Gränzurkunden von 1213 u. 12l>> \\ urbs Archiv,
II, 319. Gerkens Gesch. von Slolpen, 543. Ussilegium
Bennonis ; München, 1765. KüulTers oberlaus. Gesch.
lY , Anhang. Bosch in der laus. Monalschr. 1807, 455.
Laus. Magazin 1833, 486. 1834, 42. 429. 1835, 223.
276. 1836, 2S9. 1838, 155. 1850, 249. Bonisch's
Camenzer Geschichte, 82. Schütigen, de burgwardiis sa-
,\on. 174S. .Schultes, dircctorium diplomaticum von Ober-
sacbsen, II, 649. v. Leulsch, über Markgraf Gero, 1828,
216. Calles episcopi Misnens. 161.
Privatpapiere beim Alterthumsforscher Preusker in Grofsen-
hain und dem Geographen SchilTner in Dresden.
Zillau. Dr. Pe seh eck.
klosler, Wiener kloster, Tiiln, Erla , Zwetl.)
Die documcnte beider bände geboren dem 14
jlirli. an
(S.liliif. n,l:;l.)
17.
Zur liiterntiir Aber die Gaue DeutMrhlnnilM.
L'eber die (iaue der l.ausil/. rnipfiliiiii «ir zum >arli-
lescn Folgendes :
Worhs in seinem neuen An Im , II. 310 (zur Bericliliguna
von .Schollgen u. Gerken).
IVaiiirii der in die adellrlie ne^üclliiicliart zur
Katze 111 CoiiHlanz eiiisetraeeiieii Familien.
Naili der Wappenrolle von 1547.
Vnder schöpf.
Seburgtor.
von lIolT.
von Roggwyl.
l'eherlinger.
.Spül.
Maiiugg.
Hube.
Im Thurn.
.Schaniigg.
Inderbunde.
Marncr.
Linde.
Ougsburger.
Schdlcr
Scbwarizen.
von Kreulzlingen.
Swinlin.
.Scbwarlzcn zum Wiml.
Schwarlzcn vridern -.ulu.
Beltwinger.
Ilafenn.
SIriilin.
von l.indow.
.Sehne« ys.
Keller.
79
AnzA'itrcr fiii Kunde der dciilsi-lien Vorzeit.
&0
Gudenlz.
Blaiirer.
(ioldHst.
Rauensburger.
Sioii.
Hinter Sant Johan.-.
Tochler.
Dinnt)arh.
von Teltikoven.
Blaicher.
Hut) CT.
Hiiprpclit.
Tiirntierr.
Wienncr.
Golcg.
Bis.
Sciltllenberf,' v. Peter
Ziiriiher.
PfffTerliart.
Sulgur.
Sthwertrürwel.
i<üniun£r-
(llii'kliuser.
Jdtider.
Spriitenliovcr.
Manffclzlioven.
KtiiTclin.
Atz.
Adler.
Illiclihuser.
Zainicr.
Am Gries.
Huler.
Bettler von llerdcrn.
Gepfs.
Spetker.
Herdlor.
Gotzly.
.Nii>plin!5(.T.
Sclialleinliurp.
Slrit.
Appcntcggcr.
Tübinger.
Von IJIm.
SchadTiBuser.
Stockar.
Frys.
Bader.
Siirp,
von Bayern,
von Miiiit|)rat.
Lutscher,
von Schönow.
Brysacher.
Sailer.
Steiler.
Im Stainhus.
Gamelsehwang.
Manpolt.
hausen. Fryhurffer.
Grünenhcrger.
Boltschuser.
Lanul7..
Wyd.
Grie.sineir.
Zobel (der rnllic Roffkopf als
Wappen).
Eclin.
Kikhherr.
Jiiger von Marslcllen.
Schulthaifs.
.Sihwarlzach.
Sonnentag.
Ehinsrer.
Eckhart.
Zwick.
Hödorir.
Nytiiart (Wappen der l'Imcr
l'alrj
liudolpli.
Ber>cr(i- ( W a/ipeii der l Imer
l'atr. )
\;i(er.
Motleliu V. Itappi'rivli'iii
l.andenlierg'.
llUrus.
Miiselin.
Murer.
.StolTacker.
Bilder.
jMesnang.
Munchwyl.
von Frowys.
von Suomedinpen.
Itychlin.
Send.
Iluyndwyl.
V. Ciioraria (Croaria).
Rotten V. Ulm (ohne Wappen).
Ulrich von l.andenberg.
von Möckcn (tdnie [Sappen). .lermcn.<ee (ohne Wappen).
Gaisbers-
Vofjt.
I.iebetifels.
Wellcnberi;.
Slickel.
Elennd.
von Fulach.
Saltzli.
Breinkli.
OufTenburger.
Am Stadt.
Kontz.
von Freiberg.
Beiz.
(ioUllin.
Ilochrüllner.
Zoligkovcr.
Mentishoven.
Pracht.
Rescher.
Cüiiratler.
' Job. Caspar u. Mauritius die
llerter.
von llertler.
Nikolaus GrifT (?).
Franz La cour.
Landsee.
Nclzstallerin (oA/ze Wappen), von Eliinger.
Das Ori^'inal ist in der .Sladlbibliolbtk zu leberlingen.
Es besteht aus zwei grofsen Porgamentbogen , die an-
einander geleimt sind. Der erste Bogen ist ganz voll Wap-
pen, auf dem zweiten sind nur einige; doch sind Schild
und Helm bereits angelegt zum Bebiile der weiteren .\us-
füllung. Die Wappen sind streng heraldisch und gewandt
behandelt. Der Maler war sehr geschickt. Wo nur die l'e-
berschrift vorhanden ist, das Wappen aber fehlt, habe ich
es bemerkt. Dafs die Wappen den Gesellen zur Katze an-
gehörten, beweist eine auf dem ersten Blatte benudliche
Jungfrau, welche auf der linken Brust eine Art Dekoration
trügt und Scbildhalterin eines blauen Schildes ist, in dein
sich eine wcifse, gekrönte Katze befindet.
Die ,luiii,'frau Iriigt das Banner der Stadt Conslanz mit
dem bekannten schwarzen Kreuze (ohne das rolbe, in ei-
nem Panner nicht « obl anwendbare Scliildhnupt ). Zu Haup-
Icn die .Iiihreszabl Ijl7. —
1! Olli \. Seil recken st ein.
( Mit einer Beilage.)
Vcranlwi.rlliclii- Kedacllun: Dr. Fr
u. 1. Aufs es«. Dr. A. v. Kye. Dr. (;. h. Ki
'r. Ciilupe & Soliii In NUnibirK.
BEILAGE Zr>l WZKK.Eli Ff K klXDE DER hEI TSniEX VOHZEIT
1850. A' l Mar/..
dironik des i>eriiiaiiisciien Museums.
Wie im vuri;.'c'ri, so »iinlc aiirli in (Iji'stMii .l;<lirt' Nun clcr
kgl. Im 5 tri sehe II lligifriiii;; ein niinilisifUi- iiurbiTordnilli-
chur Bfilrag zur Bci'ti'eiUMia; ilir l'unoaiisla^vu des ^^lu-
stuiiis huldvollst yewiiliil. Kiiie iLTiieie wesoiilliclio I'nlcr-
stüt/.iiii^ rrlvciiiK'ii \Mi' iincli in dir durch dsis k. b. StuuUiiii-
uisteriuiii lur hircluii- und Schuliin^clcginhcitcn im die küni^^l.
Bibliotheken und huheren Scbulaiiätulten urlaüscne Kinplelduiiy
und Genehmigung in BelrefT der AiisohalTnng der Deiik-
schrii'ten des Museums. Se. Jlaj. dir Künig von Hanno-
ver liefseii auf 6 Exemplare derselben »ubscribire» und hiebei
zu erkennen geben, dafs „Allerhiielistdiesclbun mit angelegent-
licher Theilnahmc den Fortschritten jenes grofsen Instituts l'iil-
geii, «elches einen hohen wissenschaltlichen Zweck zu vcr-
lolgeii sich bestrebt." Ebenso fandvii von Seiten anderer deut-
scher Fürsten und Kegierungen die Ücnkschriflen geneigte .Vul-
und Abnahme, wie wir diel's bereits schon von Württem-
berg, Seh vva rzburg-Rudolst adt und Lübeck nieideii
können. So haben auch Se. Kais. Hoheit Erzherzog F'erdinand
.MiiMiiiilian von Oe st errei c li, Se. Durchlaucht der Fürst von
T h u r n und Taxis zu Regeusburg die übersendeten Exemplare
wahrhaft fürstlich lionorirt. Wir glauben schon aus diesen an-
fänglichen Erfolgen die gute Hoffnung schupfen zu dürfen , es
werden dem .Museum die allerdings schweren Opfer der Her-
ausgabe des ersten Bandes der Dcnkscbriltcn in ßiilde vergol-
ten sein, die es in seinem unerschütterlichen \ ertrauen auf
hohe (jiinner und Freunde, sowie auf die patriotische Theil-
naliuie des deutschen Volkes freudig auf sich nahm.
l iitir zahlreichen Zeichnungen gröfserer und kleinerer
Jahresbeiträge erhielt das Museum von Sr. Kais. Hoheit dem
Prinzen Peter von Oldenburg, kiinftigem Statthalter der
Ostseeprovinzen, die Zusicherung von jahrl. 25 Thalern, von
Sr. Durchlaucht dem Prinzen F'elix v. Hohen lohe von jührl.
25 il. Desgleichen erhielt es von der k. k. Haupt- und Re-
sidenzstadt \> ien 100 11. Stiftung, vuii der k. Haupt- und Re-
sidenzstadt Dresden 200 11. .Vklienknpital, aufserdem Min den
Städten A seh äff e n b urg, Frankfurt a. 0. , F ranke n-
stein in Schlesien, kaiifbeureii, Kitzingen, Ohrdruff
in Thüringen, Parchim in Mecklenburg Zeichen der erfreu-
lichsten .\nerkeiiiiung, Ijeschenke und Zeichnungen auf Schriften.
.Mit bestem Erfolg scheint jedoch unser Aufruf bezüglich
der Vermehrung unserer Agenturen belohnt zu vs erden, indem
bis jetzt schon znhlreiihe .Vmrbieten einliefen aus .\aleii,
Altona, Annaberg, .\iisliacli, .\ugsbiirg, Berlin.
Bischofsheim, Breslau, Fl h nie r sh eini, Frankfurt a.
0., Grofs-Glogau, Hannover, Heidelberg, Hof,
kirehlierg, Köln, K ii I in liach, Merseburg, Aeusladi
a. A., Oldenburg, S c h w a b a c h , Stettin, S e i f h e n n e r s -
do r f , Trier, Ulm, Wiesbaden, W u n s i e d e I , Z w i e k h ii.
.Mochten auch in den übrigen Stadien geeignete Männer sieh
linden und dun li Wort und Tli:it dir Sache des Miiseiiiiis filr-
derii ! (Die bereits bestehenden Ageiiliireii s. Anzeiger 1855,
.\r. 12, Sp. 321.J
.\achstehcnde Geschichts- und AI te rtli ums ve rein e
haben sich neuerdings wieder mit dem germ. .Museum zum ge-
genseitigen Schriflenaiistauscli vereinigt :
tilij der Geschichts- und .Mlirthiiinsverein zu Emden,
117) die archiiologischi^ Sektion des k;;!. boliiii. Miiseiiius in
I'rag,
t^S) der polytechnische Verein in Würzburg. I Dieser haupt-
.siichlich durch Geschenk einer zahlreichen Sammlung
hislor. Kupferstiche.)
.\eii heigelreteiic IJ ii c h lia n diu ii ge ii sind:
2.03) J. Witt mann in Bonn.
254J Dünimler's Buchhandlung (VV. Grabe) in Berlin.
255) Verlagsbuchhandlung des Volksschriften-Vereins
in Zwickau.
256) K. Wiegandl in Berlin.
257) C. A. Kochs Veilagshandlung (Theodor hnniike) in
Grcifsvvald.
258) U. H. Grimm in Dresden.
Zum Schlüsse geben wir über die im Folgenden aufgeführ-
ten Geschenke mit dem besten Danke unsere Knipfangsbe-
scheiuigung :
I. Für das Archiv.
Baron Brenner, k. k. Le:.ralionsrntli ii. Bundeskanzleidi-
rektur, in FVaiikfurt a. M.:
5lo. Stiftniigsbrief der Karissiiiia, \\ ittwe des Ritters Gerlach
\on Stedebach, für drei hliislerkirchen der Küllner und
Trierer Diüzese über inelirere Renten. 12b2. I'erg.
51 1. Silunkungsbrief der Beguine Gertraud von Klein - Kublenz
ftir ihres Bruders Sohn .\ikolaus über das von ihren \ei-
tern u. Schwestern ihr zufallende Erbe. 1293. Perg.
515. üestiiliguiigsbrief des Erzbischofs Peter von .Mainz über
die von König Adolph u. seinen IVaehfolgern dem Eribi-
si hol Boemund von Trier u. seiner Kirche gemachten Schen-
kungen. 1316. Perg.
G. L. Roth, Biiciibindi r. in .Nürnberg:
51G. Zeugnifs des Raths zu Fldistadt für Hans Härder von da
über seine Kopulation mit .\iina llalierstumpfln von iVcii-
markt. 159U. Pap.
517. Ein Faszikel von 2t) grid'slenlheils die Stadt :\euiiiarkt
betrelfenden .Vkteiisliickeii. lli. Jhdi. Pap.
518. Pruzefsakteii in Sachen Hans Georgs v. Zetwil/ zu Schon-
bach gegen Sabinen von Geilsdorlf, geb. von W irschbergk
Erben. Vol. I\. lt>5H — lti73.
510. Extrakt des Ainlcs Plauen über Einiiahnien ii. Ausgaben
von Mich. 1663 bis dahin 1664.
520. I'riizefsaktcn lies .Viiites Pbuu'ii in Sailieii rrlinn l'nsp.irs
V. Feililz.sih rn Treniii gegen (ieurg V.liiiii >. Miigwilr,
83
Anzeiger für Kunde der tleulschon Vorzeil.
84
Adam Heinriili und Ilt-iiirirli Wilhelm von Btulwilz, dann
Heinrich v. Bunau wegen Injurien. löGT.
521. Prozefsaktun iu Sachen der Beata Su^anna vud W iucliel-
mann gegen Carl Ludwig von Winikeliiiann u. Kngilhards
V. Wirukelniann hinlcrlasscne hind.r. 167'l — 1702.
II. Für die Bibliothek.*)
F. A. Brockhaus, \ i-rla;;sliuihhajidl., in Leipzig:
2211. Dr. Keinhdld Sihniid, die Gesetze der Angelsachsen.
1832. S.
2212. Niederländische Sagen, gesaninielt von Joh. WMi. WM.
1843. 8.
2213. Chr. L. Stieglitz, geschichtl. Darstellung der Eigenlliunis-
Verhidmisse an Wald und Jagd in Deutschland. 1832. 8.
2214. Fr. V. Kaunicr, Geschichte Europas seit dem Ende des
1.). Jahrh. 8 Bde. 1832—50. 8.
221.'). h. \\. K. \on Funck, Gciniilde aus dem Zeilullcr di'r
Kreuzzuge. 4 Theile. 1821—24. 8.
2216. G. G. l'ehelen, Entstehung der Landstande des chemal.
Hcrzugthums Wiirttemherg. 1818. 8.
2217. K. Treilschkc, Heinrich der Erste luid seine Gemahlin
Mathilde. 1814. 8.
2218. UKilas, herausgeg. Von II. i'. \. (Jalielenlz und J. Lohe.
2 Bde. 1843. 4.
2219. Correspondenz des Kaisers Karl V., milgelheilt von Dr.
K. Lanz. 3 Bde. 1844 — 46. 8.
2220. S. Sugenheini, Geschichte der Entstehung ii. Ausbildung
des Kirehenstajites. 1854. 8.
2221. Rcgeslen des Geschlechtes Salza. 18.i3. 8.
2222. A. Fr. I'ult, die I'ersonennamen, inshesonderc die Fa-
miliennamen und ihre Entstchungsarlen. 1853. 8.
2223. Des Landgrafen Ludwigs des Frommen Kreuzfahrt, aus
d. einz. Hs. durch Fr. II. v. d. ilagen. 1854. 8.
2224. Traditiones Corbeienses. Herausgeg. von P. Wigand.
1843. 8.
2225. Volkssngen u. Muhrchen, herausg. v. Lothar. 1820. 8.
2226. J. Weitzel. Betrachtungen über Deutschland. 1828. 8.
2227. W. Lobe, Geschichte der Landwirthschaft im Altenburg.
Osterlande. 184.5. 8.
2228. Konrad Wallenrod, gesch. Erziihlung aus Litthauens und
Prcursens Vorzeil v. A. .Miekiewicz, übersetzt v. K. L.
Kanncgierser. 1834. 8.
222y. Fr. V. Baumer, Briefe aus Paris. 2 I'heile. 1831. 8.
2230. ('. L. l'linlevius, Gesch. d. deutschen Poesie nach ihren
antiken Elementen. 1. Theil. 1854. 8.
Weidmann'sehe Bnchh. in Leip/.ig :
2231. Zeilsiluili 1. deutsches Alterthum, herausg. v. AI. Haupt.
10. Bd. I. u. 2. Heft. 1855. 8.
R. Besser'sche Buchh. in Stuttgart:
2232. Chr. Siegwart, Ulrich Zwingli. 1855. 8.
8. O. Lieschlng'B Verlagsbuchh, in Stuttgart :
:^233. KauMier, h. v., (iesch. d. Pädagogik. 4. Theil. I854. K.
*),Du bMctirünklon Raumoa wri;<^D künnon wir die vinKCfranKoncu
Quachcnko illafBnikl nlrlit nlli! t>cHclii-lnigon und vcrwL'ltfen duntiBtli
Muf diu nUdifltu Nu
W. Besser's Verlagsh. (Kr. Duncker) in Berlin :
2231. II. I'ndile, Fr. L. Jahns Lehen. 1855. 8.
Cotta'^-lie VerlBgsbtichh. in Stotigart :
2-'3.'). .M. I(iip|), (;runilrirs der Grammatik des iiido-curop.
Sprachstanunes. 2. Bds. 1. u. 2. Hälfte. 1H55. «.
2236. A. Klingemann, Theater. 2. u. 3. Bd. 1811 u. 1820. s.
2237. Freih. Jos. von llormayr. sammtliche Werke. 3. Baml.
1822. S.
Th. Bertling's Buchh. in Danzig :
223H. J. Greth, Danziger Bauwerke. 3. Lief. 1855. 2.
Schindler's Verlagsbuchh. in Berlin :
223;». K. Barthil, I. eben u. Dichten lliirtmanns v. Aue. 1854. 1!.
Brückner <fc Renner'sche Hofbuchh. in Meiningen :
2240. A. Henneberger, Jahrbuch f. deutsche Literaturgeschichte.
1. Jahrg. 185.5. 8.
Laupp'sche Buchh. in Tiihingen :
2241. J. Felir, Gi^<ch. d. europaisch. Kevolutioneu seit der lli -
furmation. 2 Bde. 1850 — 51. 8.
Joh. Naumann'sche Buchh. in Dresden :
2242. .Mor. Aleurer, hatharinc Luther, geb. v. Bora. 1854. 8.
2243. F. Rieck, .Andeutungen üb. d. Zusamineidiang des Gym-
nasiums m. d. Kirche. 1851. 8.
Verlags -Comptoir in Würzen:
2214. C. A. Scliweigerd, Oeslerreiehs Helden und Heerluhrer.
14.— |K. Lief. 1856. 8.
Herrn. Schultze'sche Buchh. in Leipzig :
2245. H. Scherer. Gesch. des Welthandels, l.u. 2.rh. 18.52—
53. 8.
Otto Wigand'sche Verlagsbuchh. in Leipzig:
2246. J. Kehrnri, Grammatik d. deutscheu Sprache. 3 Theile.
1854-56. 8.
2247. Ders., Handbuch deutscher Prosa. 1. u. 2. Th. 1855. 8.
2248. Joh. Scherr, Gesch. d. Religion. 1. 11. 2. Buch. 1855. 8.
2249. G. Heubner, Witlekind. 1852. kl. 8.
2250. Gudrun, üeberselzt n. m. Einleit. Vers. v. Friedr. hoch.
1847. kl. 8.
2251. W. HolTmann, d. Gisch. d. Handels. 2 Aufl. 1847. 8.
2252. J. G. Kronlein. >N alleiislein u. s. neuesten historisch. .\n-
niiiger u. VerllKMdiger. 1H45. 8.
2253. 0. L. B. Wolir, Volksromane. 1. — 6. Th. 1848. 12.
Gebr. Bornträger, Verlagsbuchh., in Königsberg:
2251. Joh. Iriibcrg. preufsische Chronik. Herausg. v. F. A.
.Mc.Kcll.ur-. 1848. M.
Rudolph Weigel, Buchh., in Leipzig:
2255. lt. Aaumann, .Xrehiv f. d. zeichnenden Künste. I. Jahrg.
1.-4. Hfl. 18?)5. 8.
Geratenberg'sche Bnchh. in Hildesheim :
2256. Zeitschrilt des .Mn.seums in llddesheim. I.Bd. 1846. 8.
Job. Ambr. Barth, Buchh., in Leipzig:
2257. L. hohler, Joh s Hufs u. seine Zeil. 3 Bde. 1816.
2258. Eberhard, RIaafs u. J. G. Gruher, deutsche Synonyniik.
4. Aufl. von Dr. C. H. Mcycr. 2 Bde. lH,52 — 53. kl. 8.
2259. Isid. Kaini, d. Hirchcnpatronalsrechl nach s. Entstehung,
Entwiekelung 11. heut. Stellung im Staate. 1845. 8.
Anzeiger für Kunde der deutsrhen Vorz.i'il.
Gustav Heckenast, Buchh. , in Pest:
22t)ll. V. Ilcirinanfslv), (itsch. des österr. Kaiscrstaales. 2 Bde.
IHÖ3- j-l, h.
22fil. Uif iiiigarisclio Krone. IHÖ3. kl. 8.
Alex. Duncker, Buchh., in Berlin:
2262. (;. llesikiil, Aiiclirichlen z. (Jesch. des Geschlechts der
Crafen hiiniiismarck. 1854. 8.
2263. J. V. .Minululi, Friedrich I., hHrfurst von Brandenburg.
185(1. 8.
2264. Uers., die weifse Krim. 1850. 8.
2265. J. C. I'üggendorf, Lebenslinien i. tiescli. der exaclen
Wissenschallen. 1853. 4.
2266. A. Zininierinann. (Jescli. des brandeiiliurgisch-preiil'sisch.
.Staats. 1851. S.
2267. K. V. Uechtrilz, Alhreclit Hohn, e. Gesch. aus der Re-
lorniationszeit. I. — 3. Ahlh. 7 Bde. 1852 — 53. kl. 8.
T. O. Waigel , Buchh., in Leipzig:
2268. Das (leiibchi- Volk. 6. — 13., 15. — 20. Bd.
2269. C. \. Cornelius, Gesch. des .Münstcrisch. Aufruhrs. 1.
Buch. 1855. 8.
2270. E. V. VVielerslieini, zur Vorgeschichte deutscher Nation.
1852. s.
2271. Jul. Zacher, die deutschen .Sprich« ortersainudungen.
1852. 8.
2272. lleinr. Ottc, Handbuch d. kirchl. Kunst -Archäologie des
deutsch. Mittelalters. 1!^54. 8.
2273. A. Kurz, die ältesten deutsch. Sprachdenkmale. 184S. 8.
2274. Ein Vcrzcichnifs von Handschriften der ehem. Ileidelb.
Bibliothek. Jlitgetheilt v. F. L. Honmann. 1850. 8.
2275. F. Th. Kichter, Geschichts- Tafeln zur Erläuterung der
allgcni. Gesch. 1. Abth. 1. u. 2. Hit. 1853 u. 56. 2.
2276. E. H. Kneschke, d. V\a|ipen der deutschen freiherrl. u.
adeligen l'amilien. 1. u. 2. Bd. 1855. 8.
G. W. Körner, Buchh., in Erfurt:
2277. J. .1. A. Ilciiiieyer, d. Altar- u. Responsoriciigesang der
kalb, hir.l.e. 2. Ausu- 0. J. 2.
C. W. Ramdohr's Hofkunsthandlung in Braunschweig:
2278. C. G. W. Schiller, die miltclalterl. Architektur Braun-
schweigs. 1852. 8.
K. Geibel, Buchh., in Leipzig:
22711. Tal\j, Handbuch e. Gesch. der Slavisch. Sprachen u. Li-
teratur. (Iculsch V. B. K. Brühl. 18,V2. 8.
Gerhard Stalling , Buchh., in Oldenburg:
22HO. Sagen u. ,\o\ellen aus Olileuburgs Vorzeit. 1.— 5. Hft.
1H45--4;. kl. .H.
Ferd. Förstemann, Buchh., in Aordhausen :
2281. E. Fürstemann, alttcutschcs namenbucb. I. lid, H. Lief.
1855. 4.
A. L. Ritter'sche Buchh. in .Arnsberg:
2282. J. Evelt, die (terichts - Verfassung n. d. Civil-rrozefs in
l'reufsen. 1852. 8.
StaherscUv Buchh. in Würzburg :
2283. St. (latscbenbcrger, Grundrifs d. (iesch. Schleswig -Hol-
steins. l^iJl. 8.
2284. N. Iteininger, .Munnerstadl u. seine niichalc Umgebung.
1852. 8.
J. G. Müller, Buchh., in Gotha:
22h5. Janus. Cinlral -.Magazin lur (.'csch. u. Lilerargesch. der
.Medizin. HerausK. v. H. Bretschnelder, .\. W. E. Th.
Henschel, C. Fr. Heusinger, u. J. G. Thirrfelder. Bd. L
Hfl. 1. u. IL H. I. — 3. 1851—52. 8.
Gustav Mayer, Buchh., in Leipzig:
22Mi. r. K. hircliniann, Gesch. d. Arbeit u. Cultur. 1855. 8.
R. Frantz , Buchh. , in llalbrrsladt :
2287. C'l. Frantz, Gesch. d. gcisll. Liedirrtexle. 1853. 8.
W. Adolph & Comp., Buchh., in Berlin:
22SS. A. F. Sclinuill. bist. Beitrage z. Kenntnifs des kirchl. u.
socialen Lebens in Deutschland. 1850. 8.
Carl Jügers Verlajsbncbh. in Frankfurt :
2289. L. Schiicking, Helvetia. Natur, Gesch., Sage im Spiegel
deutscher Diibtunn.
Leop. Vofs, Buchh., in Leipzig:
2290. J. .1. A. Worsaae, zur .VIterlbuiiiskunde des Nordens.
1817. 4.
G. F. Aderholz, Verlagshandl. , in Breslau:
2291. J. Lingard, .\llertbiinier der .\ngelsächs. Kirche. Hcraus-
geg. V. .L .L Ritter. 1847. 8.
2292. T. Schnabel, Gesch. Schlesiens. 1847. 8.
B. G. Teubner, Buchb., in Leipzig:
2293. Lex roiuana Visigothorum. Inslr. Gust. Hiinel. 1848. 2.
2294. IL B. Chr. Brandes, Beitrüge z. Charakteristik des Her-
zogs u. Churfürsten Jloritz u. s. Regierung. 1853. 8.
2295. K. W. Volz, Beitrüge z. Kulturgeschichte. 1852. 8.
2296. C. Gohring, Deutschlands .Schlachtfelder. 3 Bde. 1818.
kl. 8.
Gödsche'sclie Buchh. iu Meifsen :
2297. .1. 11. Cngewilter, Gesch. des Handels, der Industrie u.
Scbidlahrt. 2. Aufl. 1851. 8.
22P8. J. Heilmaun, d. Feldziige der Bayern in d. Jahren 1643,
1644 u. 1645. 1851. 8.
2299. Ders. , d. Kriegskunst d. l'reufsen unter König Friedrich
d. G. 2. Abth. 1852 — 53. 8.
230(1. Ders., d. Kriegswesen der Kaiserlichen u. Schweden z.
Z. d. 30jülir. Kriegs. 1850. 8.
Dieterich'sche Buchh. in GOltingen :
2301. G. Wailz, Schleswig- Holsteins (iesch. 2. Bds. 2. Hälfte.
1854. 8.
2302. Ders., d. neueste danische \ersuch in d. Gesch. d. Her-
zogth. Schleswig. Ib52. 8.
2303. Ders., ijber Hermann Körner u. d. I.iibccker Chroniken.
1851. 4.
2304. W. Havemann, Gesch. d. Lamle liraunsch« eig n. Lüne-
burg. 2. Bd. 1855. «.
2305. VV. Th. Kraut, d. alt<- Stadtreclit v. Liineburg. 1646. 8.
2306. Gicseler, iiber die Lehninsche Weissagung. 1850. 8.
2,307. Ein Sendbrief v. Ant. Corvinus an d. Adel v. GAltingen
u. Kaleuberg. Herausg. v. Gerh. Hhlhorn. 1853. 8.
2308. Huirniaiin v. h'allersleben, Loverkcnn, allniederliind. Lie-
der. 1H52. H.
2309. W. Grimm, Alhis u. I'rophilias. 1852. 4.
2310. Der»., z. Gesch. des Keims. 1852. 4.
87
Anzeiger für KuiiHe der deiilsclien \orzeil.
88
2311. \V. Th. Kr;iul, ilii- Vormunilscliiift narli ilen Grundaülzen
des (Iriilüclieii Kcclits. 2 Bde. 1835 — 47. 8.
Hahn'.-ii'lic Hürimrlili. in KiinnovtT:
2312. J. Liunis, S.Miopsis der drei Kaluir.ichf. I.Th. l.lliiMtr.
1856. 8.
2313. Besilireibiiiig der Speise- .\iistalt v. G. KgeslorlT in Lin-
den bei Hannover. 1855 4.
Jäger'sche Bmhli. in Krankfurt ii. M. :
•i.<l 1. C. ('. Konitzer, J. \\ . A. Jüger, (irnnder der .)ii;.'erMlien
tiucliliaiidinnsr. 1851. 8.
E. Anton, Verlagslmchh., in Halle:
23I.i. H. Leo, Lohrhneli der l'niver.^ial- Gescliiclile. 1. I!d. 3.
All«. 1849. 8.
2316. Fr. Lölier, Fürsten nnd Stallte zur Ziil der Hohenstau-
len. 1846. 8.
V. Ebner'<elie Bmlili. in Aürnlierg :
2317. (i. Ii. Froniiiiann, die dentsclien Mnmlarteii. 3. .lalirg.
Januar. 18ri(i. H.
Vieweg & Sohn, Buelih. . in Brannscliweig:
2318 ll.rni. K..|i|i. (iisili. der Clieniie. 4 Bde. 1844 — 47. 8.
Gesch.- und alterthumsforsch. Gesellschaft des
Osterlandes, zu Altinlmri; :
2319. Dies., I. — 3. Bericht f. d. Jahre 1838—42. 8.
2,32'". Dies., .Millheihinsen, I. Bd., 4. II. IL Bd., 1., 3. u. 4.
H. Hl. Bd., I. — 3. II. 1845-51. 8.
Dr. Back, (^eh. Begicrungsrath, in Altenburg:
2321. Ders. , über Wetterliinten und Welterkor». ri8.")5.) 8.
2322. Ders., das alle Eisenbcrji. 1839. 8.
2323. Ders., 4 kleinere .Schriften. 18.30, 1845. 46 n. 54. 8.
2324. A. J. Lohe, de origine vocabuli Kirche. 1855. 4.
2325. Einige Nachrichten über d. Bezirk d. Kreisamts Allen-
bnrg. 1843. 8.
Ludw. Aug. Frankl in M ieu :
2326. Ders., Inschriften des alten jüdisch. Friedhofes in Wien.
1855. 8.
2327. Ders. , nach der Zerstörung'. Hebräische Elegieen. In
hi-br. .Nachbildung v. .Mav Letteris. 1856. 8.
Dr. Drechsler, BlirgernuMster, in I'archiin :
2328. F. J. Chr. Cleeniann, Chronik und Urkunde» der .Stadt
rarchim. 1825. 8.
Polytechn. Verein in Wiirzburg :
2.329. Drrs.. l!iMni>sc nicderhind. lürstl. Personen. Aus einem
nnl.ekaunti-u Werke ( Mairrl. .il. .St.
III. Für die Kunst- u. Alterthumssammlung.
Ein Ungenannter in Aurnberg:
1117. 2 Blatter l.illiogr. mit .\bbilchingen alter Bauwerke.
V. Schwarz in AurnlKT^':
1HH. l•;^a. llolzstaluette. 16. Jhdt
Dr Barsch, k. jireufs. geh. Brgleriing«rath, in Koblenz:
11)9. .i >er.scliiedine Kupferstiche.
Polytechnischer Verein in Wiirzburg:
1120. I,(,2 l'orlr. hi h|.lrst. n. Iladir.
1121. :. Trospekte.
1122. 14 historische Blatter.
1123. (i Abbild, von (irabnialern.
1121. 8 Abbild, verschiedener Gegenstände.
1125. 66 lil. , gestochen nach Zeichn. v. Chodowiecki.
1126. 21 Bl. Abbild. X. Pferden >. H. Gidtjiius.
L. Bull, Kaufmann, in .\tirnberi; :
1127. Sachs (Hc.sihen v. I.V.'."..
H2H. Handl.-insprenui;:.
Ein Ungenannter in .Numberir:
1129. Portrait des Kiasnms v.liotlerdam v. H. Holbein. Hlzschn.
1130. Belayerun- der Stadt Brannschweig, 1605. Kpfrst.
1131. Abbild, eines llolzrelids: der Abschied Christi. Blei-
sliftz. v. Ph. Waller.
Dambacher, Copist beim genua». .Museum:
1132. .Sachs. Groseben v. 1623.
Hassel, Be\is(ir au d. Bundestagskaiizlei, in FrnnkfurI :
1133. Malirbeilslhalcr >. Ileinr. Julius v. Braunschweig- Lüne-
burg, lüscbofx. Ilalberstadt, \. J. 1597.
Dr. Zehler in .Nürnberg :
I i:;l. Ibihm. (;roscbeu
Der Stadtrath 'u OlinlrulV:
1135. Silbermedaille des Landgralcn Krnst Lud«isr v. Hessen.
Dr. A. V. Nitzschke in Brannsebwei; :
1136—37. 2 Portrailrelrels in Elfenbein.
1138. I'ortr. des Herzogs Karl Willi. Ferd. v. Braunschweig.
Silhouette »uf Glas
1139. .lliniatnrportr. i'incr Herzogin \. Brannschvv.. auf Porzellan.
1140. Portrailmedaillon des Bi^chüfs v. .Miinster, Franz Arnold
V. .Melleruich (in Wachs).
II II. Medaillon in Birkenrinde.
1112. Minialurportr. eines Fürsten Min Anhalt- Kölhen.
1143 — 46. 4 verseh. Medaillen.
1147. Petschaft der Familie \. Scheitber.
1148. Petschaft d. Fam. v. Hauen.
1149. 3 nnbik. I'elsi h
115(1. 27 ver»cli. Sieijel mit Autograph.n.
1151. 4 Medaillon.s in Siegellack.
Fräulein V. Loen in Brüssel :
1152. Kmaillirlii h ischerriiig in bjzant. Stil.
Ein Ungenannter in Anrnber:; :
11.53. Wappen des W<ilf<faiig Soldner, auf Pergam. gemalt, v.
152S.
1154. Wappen des P. Apianiis, Holzschn. v. M. Ostcndorfer.
1155. Kill Drechsler des 16. Jliills. in sejner W erksliiltf. Koli-
ll'llZl icliii.
1156. (iedacbtiiif-blall auf den Grafen .Mav. W il. i oii friii bsefs-
Waldbur.'. hpli-l \. W. hilian, 1617.
11.57. Prospekt v. Ingolstadt, Federz. v. 1519.
Roth, Bnchbiiidi-r, in l\urnberg:
11.58. Arabesken. hplr~l. de. 16. Jlidl-.
J. C. V. Hueber, gen. Florschütz v. Florgperg, Kgl.
würllrinh. Ilaiiptiunnii, in Stiitigarl :
1159. 6 Abdrücke von uriental. Talismanen.
1160. SlRnimbanm der Familie v. Frryberg-Kisenberg.
89
Anzeiger für Kunde der dtnitsclien Vorzeit.
('Iironik der hislorischcii VoiTiiie.
90
Im lli-rlisti- ISiü l.iiltfii ilie Il.rriii ».y^'-l "'iil Dr. I.is. h
ilcn (jedunkcn , einr \ tTsainmluiis von Di'iiulirtcn •■iiiz(rlm'r
Vereine, sowie »on .^ItiTlhuiiisrcirscherii anziirejfen . wohei vor
allein l'reiliih dus Studium der monumentalen Gesehiclits-
<|iipllen Dnilschliinds ins Anpc gefal'sl wurde. Zu einer Be-
ruliini; dieser Versaminlunj Kiini es niihl. .\in I. Mai lsö2
wurde auf ilie Anrejfuns des Baurallies v. yiiasl der l'rin/. Jo-
hann von .'^aell^eu im iVanien deutscher Allerlliumsrorselier ein-
■jeladen, diis Präsidium einer zu berufenden Versammlung zu iilrer-
uehnien. Der Prinz erklärte sich bereit und der li. siichs. (ieschichts-
u. Alterthuius>erein in Dresden übernahm es, das Direklcuiuni zu
diesem /wecke zu unterstützen. Fast zu «gleicher Zeil nn't dem
von Dresden ausgeijangeuen Einladungsschreiben erliefs der
\ erein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Altcr-
Ihünier eine KInlailung zu einer am 16. Sept. in Mainz abzu-
haltenden Versamiidung von Abgeordneten der ileulsche» Ge-
schichts- und .\llerthunisvcreine. Da man die \ ei-sammliuigen
dieses Jahres überhaupt nur als vorberathendo ansah, so er-
kannte man in einer doppelten Versauunlung kein Ilindernil's
zur endlichen Einiizinig sammtlicher Vereine. Schon in der
Zwischenzeil ward die liildiing eines l'enlraldiri'kloriuuis der
Vereine in einer .Stadt .Mitteldeutschlands angeregt und bespro-
chen. Am 16. Aug. crölTncte S. kon. Hoheit der l'rinz Johann
die Versammlung zu Dresden. Die Orgauisationsfrage der
Vereine trat wieder als die wichtigste hervor. Freih. von und
zu Aufsefs hatte kurz vor der Versammlung einen Entwurf zu
Satzungen eines germanischen Museums durch den Druck vcr-
ofl'eutlicht und auf seinen Antrag wurde zu deren liigutachlun;;
ein Ausschufs von 10 Mitgliedern durch den erlaucliteu Vor-
sitzenden ernannt, unter ihnen die Herren v. ^>nast, Lisch, Hüf-
ler, J.appenberg, Arneth, Schulz. Derselbe Ausschufs sollte
zugleich über ein bleibendes Verhaltnil's der einzelnen bistor.
Vereine Deutschlands zu der Generalversammlung Bescblul's
lassen. Beschlossen wurde, dafs die Vereine mit Beibehaltung
ihrer selbsiversliindlichen .\utunomic zur Foideruiig der gc-
nieinsanien .Angelegenheiten einen Ceiilralausscbufs bilden soll-
ten 1) aus den Deputirten der einzelneu Vereine, die, wo mög-
lich, eine jahrliche Zusammenkunft in einer jedesmal zu bestim-
menden Stadt halten — und 2) aus einem standigen Direkto-
rial-Ausschufs, der die laufenden Geschiifte besorgen sollte;
dann , dafs das auf .Xnlrag des Frh. v. u. z. Aufsefs und des-
sen dargebotene Griuidlageu ins Leben gerufene Museum in
iVürnberg von jetzt an als .Nationalanstalt für begründet zu be-
trachten und dasselbe als solche der Generalversammlung drin-
gend zu empfehlen sei ; gestützt auf die von der ganzen Ver-
sammlung sanctionirten Satzimgen dieses gernjan. Museums, solle
ferner iIjc Bearbeitung eines genauen liepertoriums der .Monu-
mente der Kunst und der Geschichte deutscher \ orzeit dem
sUinditfen Aussiliu.ssc als Geifensland besonderer Wirksamkeit-
überwiesen werden ; endlich solle der Aussc-hufs die Heraus-
gabe eines Organes für die Kunde der deutschen Vorzeit in»
Werk setzen und eine Anstalt zur Abformung, Verbreitung und
Aufbewahrung der Denkmäler deutscher Vorzeil errichten. —
,\uf der vom 16. — 1!l, Sept. desselben Jahres gehaltenen
Versainndung zu .Mainz, die auch von vielen Mileliedern der
Versammlung zu Dresden besucht wurde, setzte man die Ver-
handlungen über einen Cenlrnlverein fort, und es wurden durch
einen Ausschufs die Statuten desselben bcralhen und von der
A ersammluiig sanctionirt. IVürnberg wurde zum Versnnunlungs-
ort für das uiu-hste Jahr bestimmt und das Verhaltnifs des zu
Dresden beschlossenen und gcgriindeten german. Museums zu
einem neu zu erricbtendi'n Museum in Mainz vorläufig in der
Art und im Allgemeinen festgestellt, dafs jenes für die christ-
lich germanischen, dieses für die röm. germanischen .Mterthü-
mer einen Centralpunkt bilden solle. Die Statuten fiir da»
Mainzer Museum konnten damals wegen Kürze der Zeit nicht
ausgearbeitet, sondern innfsten nach dem üebereinkommen bei-
der Museen der Zukunft überlassen werden. Es ist zu be-
dauern, dafs bis zur Zeit ein organisches Verhiillnifs beider
.Museen zu einander noch nicht hergestellt ist, ungeachlel aller
freundlichen Beziehungen zu einander.
Seit diesen Versammlungen erfreut sich das historische
Vereinswesen in Deutschland eines neuen kräftigen .Aufschwun-
ges im Einzelnen wie im Ganzen. Der Gcsaminiverein, der
als sein Organ ilas l'orrespondenzblalt zuerst unter der Re-
daktion des Prof. Dr. Lowe in Dresden, seit IHö.i unter der
des Dr. Grolefend in Hannover beraus^ibl, hielt zahlreich be-
suchte «und erfolgreiche Versammlungen im Sept. 1853 zu Nurn-
berir, Sept. I8,'>4 zu .Münster, Sept. 18.55 zu Lim, über deren
Verhandlungen das Correspondenzblatl ausführlichen und genü-
genden Bericht erstattete. Zu gleicher Zeil schritt das german.
Aalionalmuseum einer immer vollständigem Organisation entge-
gen und das rom. german. Museum in Main/, entfaltete unter
Leituug der Herren Archivar Habcl und Prof. Lindenschmit
eine höchst anerkeniienswertbe Thiiligkeit, insbesondere durch
.Vbfonnung rom. und altgerman. Ausgrabungen. Die einzelnen
Vereine andererseits versäumlen nichts, von ihren Bemühungen
um deutsche Geschichte und deutsche .Vlterlhümer in Jahresbe-
richten 11. historischen Jabresschriften Ziusjnifs alizulegi-n. Bei
so lebendiger Thcibiabme Aller und so aiifopfcruMüsvoller Thii-
ligkeit Einzelner darf man mit wohlbegriindeter Zuversicht die
HolTnung auss|)reclien, dafs die niicliste Zukunit die begonnene
Hegelung des deutschen Vereinsweseiis durch auf Gegenseitig-
keit gebauele .Vnuäherung und Unlerstütziing der vorhandenen
Elemente und Körpersrhalteii zum besten Gedeihen Aller voll-
enden werdi'.
N a c li r i c li t c n.
I^llerRtiir.
Neu erschienene Werke.
8j Satiren und Pasi)uillr aus der Belormatiunszeil
herausgegeben von O. Schade. 1. Banil. Hannover,
C. Humpler. 1856. 8". XII u :i(5 Stn.
Eine samnilimg der zahllosen satirischen llu;;schriflen ile»
serhszehnicn Jahrhunderts wäre ein aufserst verdienstlichen,
aber, wie der hirausgebcr bemerkt, eben so scli« ierigt s unter-
nehmen, weil das material dazu in »Heu bibliollickeii Europa'.^
zerstreut ist. O. Schade, der — man iiiufs r» grstihcii — auf
91
Anzeiger fiir Kiiruio der deutsclu'n Vorzeit.
92
dem sebittf der tifiilschcn litcmtur eine ersUunlichc Vielsei-
tigkeit unil rruclilbnriicit unluickelt, HbI au» den iliin ziinüchst
licgeodfii bihliotlieken von Weimar und Gulhii eine üainnilung
solcher flugsclirillen- in verölTonlliilien lie<;(innen , deren fort-
selzuns in jesliclier bezieliiing zu wünschen isl. In dem vor-
liegcnden hiinde beziehen sich die erslen sechs stücke auf
religiöse \erhullnisse und zustiinde, die sechs folgenden sind
gegen herzog Heinrich von Braunschweig gcrirhiel, das niiclislc
behandeil einen Vorfall im Salzluirsischen vom jähre 1537, un<l
das letzte allgemein sociale verhiillnisse. Mehrere dieser schrit-
ten sind in dramatischer form abgcfasst. — In der behaudlung
der texte hat der \erfasser einen weg eingeschlagen, der bis-
her für die literatur des sechszehnten Jahrhunderts nicht üblich
war. Er hat namlich versucht, die allerdings grofsen inconse-
quenzeii und abweichungen der Schreibweise auf bestimnilc
regeln zurückzuführen. \> enn man auch im ganzen dieses
princip nicht missbilligen wird, so scheint doch die durchfuh-
rung desselben allzugewaltsnni. üas l(i. jalirli. kennt keine be-
stimmten geselzc für die rechtschreibung und das eben ist der
character der in ihm gedruckten werke. Diese daher regeln,
die Schreibweise auf altere einiacliere formen zurückführen
wollen, heisst doch wohl nicht im sinne und in der absieht
der auloren handeln, die in der ausgäbe des dr. Schade schwer-
lich ihre originale wiedererkennen würden. Mit demselben
rechte dürfte ein herausgeber auch die arge Verwilderung im
Versbau regeln wie zum Ihcil Schade wirklich gethan. \> enn
eine zeit so wenig feines gefühl für die poetische form und
so wenig consequenz in behandlung derselben zeigt, wie es
sich in den meisten werken des 16. Jahrhunderts ausspricht,
so wird man die consequenz auch nicht in die behandlung der
Schreibweise einführen dürfen. — Die annicrkimgen , die, wie
der herausgeber ausdrücklich sagt, nicht ausschliefslich für den
gelehrten und Sprachforscher bestimmt sind, aeben, neben den
abweichenden lesarten, im inlialt verwandtes aus gleichzeitigen
deulschen und lateinischen schritten. ('. B.
9) 1' a m p h i I u s Gengen barli. Ilciansgegeben von K.
Güdeke. Hannover, f. Hümpler. IH.J6. 8". XXYHI
u. 6<J9 Stn.
Dieser bisher wenig bekannte, fast verschollene Schweizer
dichter wird ims hier in einer neuen ausgäbe vorgelegt, die
nichts zu wiinsclieu übrig liisst. AVas der herausgeber über
das leben iles diclilers in crfahriing bringen konnte, gibt er in
der einleitung. Die Schriften seilst stellen uns mitten hinein
in eine vielbewegte zeit, an deren verschiedensten ricliliingen
der dichter regen anlheil nimmt. Seine ersten gedichte be-
trefTen die kriege in Uberitalien, die, wie der herausgeber
wahrscheinlich macht , (jengenbach wohl zinu theil als mit-
kampfcr erlebt hat. Schon hier zeigt sich des dichters Mir-
liebe für die draui<iti<< he gattung. .\uf einen andern .-cliau-
plalz führt uns das gedieht: der bundtsehu, in welchem Gen-
genbach, der leidenschafllichkeil der parteieti gegenüber, in be-
.sonnener ruhe zum gehorsam und zur mafsigung mahnt. Kine
trefTliche schildermig des xilkslebens bietet das buch vom bett-
lerorden, welches das (reiben der bettler und landslreicher uns
vorführt. Das religiöse gebiet belrill der dichter in der erzah-
luiig von den lünf Juden , die seinen hafs gegen dieselben un-
verliolcn uml .*lark ausspricht. .Vnfiinglich ein gegner der re-
forninlion. wird er später ein eifriger anhiinger l.nther's und
mehrere seiner Schriften stellen sich ganz auf die seile der
neuen lehre. Gengenbarh's dramatische werke, meist fast-
nachtspiele , sind allegorischen Inhaltes , aber voll humor und
witz und Tiir die kenntnifs der sittenziislanilc jener zeit von
wichtigkeil.
Schon aus diesen kurzen andeiilungen des reichen Inhaltes
w ird sich ergeben, dafs Gengcnbach's schritten eine neue aus-
gäbe wol verdienten. Besonderen wert erhidl dieselbe noch
durch die anmerkiingen, in denen der herausgeber seine grofsc
liclesenheit nnd keiintnifs in der literatur sowol des l(i. jahr-
liunderts als dir alteren zeit bekundet. Die erste abtlieilung
der anmerkungcn gibt bibliographisches, eine übersieht der ver-
schiedenen ausgaben einzelner schriflen mit angäbe der lesar-
ten , die zw eite abtheilung erkliirungen sachlichen Inhalts und
belege aus anderen schrillen. Der alidruck der gedichte halt
sich getreu au die originale, sogar die druckfehler sind beibe-
halten worden, auch die interpunktion ist nur dn angegeben,
wo sie in den allen drucken sich fand. Du im ganzen (!en-
genbach's schrillen sich leicht lesen, so wird man eine weitere
nachhilfe durch interpunktion nicht vermissen, die bei schwie-
rigeren Schriftstellern, wie z. b. Fischart, zur erliMchterung des
>erslaii(lnisses kaum fehlen dürfte. ('. H.
10) Germania. Vierteljahrsschrilt fur deutsche Allerthnuis-
kinide, herausgegeben von Kranz Pfeiffer. I. Jahr-
gang. 1. Heft. Sliiltgart, J. B. .Melzler. ISöü. gr. b".
128 sin.
Wenn neben der seit einer reihe von jähren bestehenden
llaupt'schen Zeitschrift noch eine zweite begründet wird, die
ganz denselben zweck verfolgt, so mag dies im ersten augcn-
blicUc als eine art von rivaliläl erscheinen, die zugleich in dem
gegeusatze zwischen nord - und siiddeutsclicm iliiiienle ihren
griind haben dürfte. Allein, dafs die Germania nicht so klein-
lichen rücksichten ihre cnislehung verdankt, dafiir bürgt schon
der name des herausgebers, dem es nur um das Interesse der
wissenschalt zu Ihiin ist. Dafs aber das Interesse der Wissen-
schaft gefördert und gehoben wird , je mehr neben einander
strebende organe sie sich schaflt, wird jedem einleuchten. .\lso
ein wclteiler im edelsten sinne mag hier immer angestrebt wer-
den, nur scheint es eine verirrung, wenn jemand in der be-
gründiing der Germanin parteiinteressen suchen wollte. Haupts
Zeitschrift hat durch veriiirenllichiing kritischer texte eine rich-
tung eingeschlagen, die das Wesen einer Zeitschrift beeinlnich-
ligt. \on dieser crkenntnifs ausgehend, will Pfeiffer, so viel
als miiglich, die herausgäbe mui li\lcn in seiner zeltsclirifl aus-
schliel'sen. In der tliat isl der iiiiifiiiig der ilciitsclieii aller-
thumskunde so liedeulend, dafs, wenn die Iheilnahme derer,
die mit der Vergangenheit des deulschen Volkes sich beschäfti-
gen, sich dem unternehmen zuwendet, der Stoff sicherlich nicht
mangeln wird.
Das vorliegende erste heit. in wclihcm die glauzcnilsten
iiameii der deutschen philulogie vertreten sind, lieierl iiblinnd-
hingen des verschiedensten Inhaltes. Zur sagenkunile liefern
mehrere der darin enllialtencn aiifsalie interessante und man-
nigfaltige lieitriii;e , Mir alli in dir hcilrag viin I.. I lil.inil , mit
93
Anzeiger für Kundf der deutschen Vorzeit.
94
dem IUP snnzi- zcilschrifl in wiinlijjsler weise er(iiriu't wird.
Die injllioio'ie lielinndell W. .Menzel in seinem aul'satze: „dii.«
altdeiit.'clie sonnenlehen" nnd .\lliert Jliifer's: „zur myllioluifie
und sillcnkunde aus roiiiniein". Zwischen inytholo<,'ie und li-
Icralurgesehithle stellt der uufsiitz von J. V. Zingerle iilier die
heinint der Eekensa<;e, die von ihm nach Tirol »esetzt wird.
Znrnrke's Untersuchung über Kaspiir von der Kiin , die Troja-
saffe der Franken von K. I,. Holh und die ahhandlung üher
Boner >on M. v. Slürler behandeln verscliiedene zweige der
altdeutschen literaturijeschichte. Sprachlichen Inhaltes ist der
interessante heilraj von J. (iriinin „iiher die zusaniniensieselz-
fen Kahlen" nnd .\. llollzniann's: „über die alten k'os*"''''"-
Der herau-'^eber hat eine unlersuehnns iilier den Gunzenle,
eine in niitlelalterlichen schrillen vielfach vorkoniniende ürt-
lichkeit, üelielerl und Holland eine nierkwiirdlae iiliereinstim-
mung zwischen einer stelle der Gudrun und eines alllranzösi-
schen Gedichtes nach^'e wiesen. Den schlufs hililen rencensio-
Mcu, iheils kürzere anzeigen, iheils ausführlichere besprechuu-
gcn. — \Vo so grofse niannigfalligkeil geboten wird, wie sie
diese kurze iibersiclil zeijiit, da wird man die besten erwarlun-
gen des crfolges hegen und auf die tlieilnahnie des ptiblikunis
sicher hauen dürfen. ('. I>-
II) Denkmale der hun.^l und Geschichte des Hei-
mat blandes. Herausgegeben von dem .Mlertliums-
verein für das Grofsherzogthuni Baden, durch dessen Di-
rektor \. V. Bayer. I8.J4 u. ISJ."). Fol. 3 Blatter
mit 2 Bogen Text.
Schon in seinen frühem J'ublikationeu hat der badische
Alterthunisvercin seinen Mitgliedern als Jahresgabc Abbildun-
gen vaterländischer Denkmale gebracht. So enthielten die Hefte
für 1850 und 1853 ausgegrabene Ri)merwerk(! zu Baden-Ba-
den ; das Heft von 1851 Zeichnungen vom alten Thurm bei
Sinsheim, dem s. g. Stein.sberge oder Weiler Thurm, in per-
spektivischer Ansicht, in Aufrifsen , Grundrifs, Durchschnitt u.
s. w. in einer vollständig jeden Anfordenmgen des Studiums
geniigendeti ^^eise; das Heft von 1852 .\bbildungen der in
Holz geschnittenen rhorstühle in der Ilospilalkirche zu Baden-
Baden, welche im Jahre 1512 aufgestellt wurden Die künst-
lerische ,\usführung dieser theils farbigen Lilhogrnphieen ist
vortrefflich und lafst nichts zu wünschen übrig. Dasselbe silt
von dem vorliegenden Heft für die Jahre 1854 und 1855. Es
enthalt in farbigen Lilhograpbieen 2 Blätter nnl .\bbildungen
von dem alten Grabdenkmal der heiligen IVolliurga in der Kir-
che zu Hochhausen am iVeckar, nebst der .M)bildung eines rö-
mischen Feldzeichens, welches im J. 1851) aid'gel'iuideu wurde.
Beiden Gegenstanden sind Abhandlungen beigefügt: dein ersten
von Fickler, welche die verschiedenen Sagen von der heiligen
Kotburga bespricht, dem zweiten von Hofrath Zell. Mit dein
Verfasser der ersten Abhandlung können wir in Bezug auf das
Alter des Denkmals nicht übereinstimmen , denn dini Cuslüme
nach zu schliefsen gebort es in die zweite Hälfte des 14. Jahr-
hunderts.
12)Danziger Bauwerke in Zeichnungen \oii Julius
ürelh. l.~.S. Lieferung. Danzig, Th. Berlling. lHj5.
Fol. G Blätter.
Es ist bekannt, wie die deutschen Oslseeprovinzen sich
der allgemein hciTschenden Kunstrichtung nie entzogen haben,
jedoch durch lokale Kinililsse, besonders auch in der .Architek-
tur rlurch das .Material der Ziegeln veranlafsl, dem jedesmali-
gen Stil ein eigenthümliches Gepräge aufdrückten. Jedem, der
sich mit dem Charakter aller Sladlc nnd Bauten in Süddeutscli-
land oder im Westen des Vaterlandes vertraut gemacht hat,
wird dies sogleich in die .\ugen springen, wenn er die drei
genannten Hefte durchblättert. Das Verdienst des Herausge-
bers und Zeichners, der uns die Bauten seiner berühmten und
uns mannigfach so fremdartigen Heimat in trefflichen, malerisch
aufgefafsten und behandelten Litbographieen vorlührt. ist um
so gröfser, als trotz des wichtigen und anerkannten Interesse,
welche diese Ostseeländer der Kunst- und C'ullurgeschichle
gewähren, sie von beiden noch zu wenig berücksichtigt sind.
Die 3 Hefte enthalten zusammen 6 Blätter, auf welchen fol-
gende Gebäude Danzigs abgebildet sind: Das Frauenihor, das
en<;lisclie Hans, das Zeughans, das altslädtische Rathhaus, das
hohe Thor und die St. Trinitatis- mit der St. Annenkirche.
Der l'reis für das einzelne Heft ist sehr gering gestellt.
Aufsätze in Zeitschriften.
Hitzigs Annalen: 73. Bds. 1. 11. Stadt St. Gallische He-
venaktcn seit 1600, mitgeth. v. Gonzenbach. Zur Gesch.
der eisernen Jungfrau.
.\usland: Nr. 5. Culturskizzen aus Liv-, Esth- u. Kurland.
>r. 7. Das Zuckerwerk im .Mittelalter.
Frankfurter t' on vers al ionsbl at t : Ar. 11 u. 12. Johann
Rcuchlin. >r. 13 u. 14. Khabanns .Maurus. Ar. 31. Drci-
konig, Fastnacht und Ostern im Volksglauben und Volks-
leben, V. AI. Jlenninger. Kr. 51 u. 52. Die Restauration
des Frankfurter Doms
Didaskalia; INr. 45 ff. (ieorg .\lbrecht I., Graf zu Erbach.
Erheiterungen: 1. Heft. Kurze Geschichte u. Beschreibung
besonders der Baudenkmale in Regenshurg, v. F. Uolzwarlh.
Europa: Nr. 40. Die Sage vom Mäuscihurm.
Illustrirtes Familienbuch: 2. Heft. Ein deutscher Raths-
herr: Wilibald Pirkheimer. 3. HeA. Zwei mittelalterliche
Spiele: Gesellenstecben in Nürnberg f 14461 und Schün-
bartlaufen. 4. Heft. Historisches über Kahleiibergerdrtrfel,
Ileiligenstadt und Grinzing bei Wien.
Die Grenz boten: Nr. 3. Notizen üher das frühere >\ erbe-
wesen. Nr. 5. Deutsche Fastnaclitsgebräuche.
Deutsches Kunstblatt: Nr. 3 Die Ruinen der C'isterzien-
serabtei Hude im Grofsherzogthuni Oldenburg, v. Herm.
Allmers. — Der Hochaltar von rialzel bei Trier. Nr. 8.
Leber das Sebaldusgrab von l'etcr Vischer nnd einige an-
dere Bronzewerke seiner Zeil.
Lesefrüchte: I. Bd. 13. und 14. St. tieschichtliches üher
Schmuck und Kleidung der Frauen.
Magazin f. d. Literatur d. A us 1 a n d<>s: Nr. <J. Ein>olks-
fest auf Fiihnen.
Deutsches Museum: Nr. I n. 2. Kurze Geschichte der Ka-
lindcrverbisserung. von Sncll. Nr. 4 Historische \ olks-
95
Anzeififer für Kiiiule der dfulschen Vorzeit.
96
livdrr aus ilc-ni niinllichcii Bühmrn. IVr. 9. Di«- Sat^c vuiii
ewii;rn Jiiiltii in iii)tliijch., hislor. ii. clhisdi. Beziehung:,
(v. G. \V. Kiider.)
Movvlleiizeitung: Ar. 4. Die Rose im Millehiller. — Go-
ihc's Voreltern.
Bremer .S onnlags b lut t : Kr. 1. Grnusanikeilen »us der
Küche der guten allen Zeil. — Religiüse Vorslelliuigen der
Lithauer. IVr. 4. Versündigungen am deutschen Sprarh-
geisle, V. A. Lübben. i\r. j. Kleine Beilriige zur Refor-
niationsgeschiclile, v. Ed. Köhler. !Vr. 7. Der neue Frank-
furter Kuustveriin. l\r. 8. Sittenbilder .'lus der Vorzeit
I. Galgenroinanlik, v. K.Seifail. Nr. 9. ,\us dem liremi-
sehen Altcrlhum. Iluclizeit. Werllie . l'roeeiile. I v. Herrn.
Krause.)
Unterhaltungen am häuslichen Jlerd: i. Bd., Ar. 10
Johann Kepler. Zur (jcsehiehte der deutscheu Märtyrer.
Deutsche V i ertclj a hrsschrift : Januar — .März. Die Kai-
sergr.iher in Speyer. Keime der .\lcheniie bei den Alten.
Zeitschrift f. d. gesamuite Sta ats \v i sse n seliaf t : (Tü-
bingen) 6. Bd.: Altwürttenib. (iewerbe-\ erfassung in den
letzten .3 Jahrhunderten. — Collegiuni illustre in Tübingen,
oder staalswissensch. Unterricht in Vi iirtleuilicrg, beson-
ders im 16. u. 17. Jahrb.
Augsburger Allgemeine Zeitung: Ar. üti. liisloriscli-
statistische .\ngal)<:n über die Einwohnerzahl von Worms.
Kr. 6.'i. Der Komet von IJ.'iG bis I.'jCO und dessen I5e-
obachlunit vom Landgrafen \> illielm dem \\ eisen. (\on
Rummel. J
IVruc .Münchener Zeitung, Abendblatt: Ar. 11. Stu-
dien zur bayerischen Cullurgesehichte, v.Fentsch. \r. 13.
.Münchener Jesuilendramen im 17. Jhrh. Kr. 14. Rolands
Graalfahrt. Ar. 15. Archivschiilzc und I.audesgeschiclile,
V. K. Löher. — Keliquienschrein des h. Sebald in A'ürnberg.
Ar. 18. Ueber die deutsche Orthographie, v. .Mulzl. Kr.
30. Wissenschaflliohe Vcrwerlbung der bayer. Archive
auf Befehl und Kosten Sr. 3laj. des Königs Maximilian.
Nr. 39. Die Ikonographie der luiltelalterlicbc n Kunst, (v.
Sighart ) .Nr. 53. Die Volksmüre von Prunn an der .\lt-
niühl, (\. .Vul/.lj.
VerniiHclite IVncliricIiten.
l.ij Der Kon ig ^ün l'reurseii bat als l'r(ileklür des
Karlvereins zu .\achen. welcher sich die \\ i e d e rlie rs te I -
lung des .Vaeheuer Doms zur Aufgabe gemacht hat, aufs
Nene die .\nslührung zweier grofser Kirehenfenster für das
Chor des .Münsters bewilligt. Die beiden neuen Tableaux ent-
halten in ihrer Uarstellnng: II ilie \\ idmuug des .Munsters
durch Karl den (ir. zur Eine der Mutler Gottes; 2) die heil.
.Maria als Fürsprecherin der christlichen Gemeinde am Throne
(iottes. Der Prof. A. Tesehner ist mit den Coiupnsitioneu und
der .\nsliihrnng der Cartuns beauftragt worden und hat sich
des ki>nigl. Beifalls über die vorgelegte Compositiun zu dem
ersten grofsen Fenster zu erfreuen gehabt. Aeben den alle-
gorischen Darstellungen umlalVl der (arton des >(> Fid's hohen
Fenslers eine überaus reiche llruppirnng sauinitliclier riini. Kai-
ser und Konige , welche zur Kirche und zu der Stiftung des
Kapitels merklich beigetragen haben. Die künstlich gearbeitete
Abbildung derselben befindet sich an dem in Gold und Silber
irearbeitelen Sarkophage, in welchem gegenwärtig die Gebeine
Karls des Gr. in ilcr Sakrislei des Doms aufbewahrt werden.
11)1 In ^t len diiikt man au einen .\usbau des unvollendet
uebli.benen Tliuniio auf der Aordseile des pracht>oll.n Sle-
pbansdoms. Die Kosten sind auf jOO.tMKI (I. bcrechnel, wel-
che SiMume man durch jährliche Beiträge der Giineinile und
diinli äammlungen aulzubringen gedenkt.
171 Prof. R. v. Eitelberger in Wien hal sich im \rriine
iiiil Dr. G. Heider und dem .\rchitekten J. Hieser entschlossen,
die m i 1 1 e I a 1 1 c r 1 i e h e n K n n s t d e n k ni ü 1 e r d e s g e s a ni ni -
len iislerr eichischen Ka i sers taa tes in Schrill und Bild
herauszugeben. Wir zweifeln niiht, dafs dieses literarisch-
künstlerische rnlernehni'.'n die Theilnahme und den Dank aller
Kunst- und Geschichtsfreunde erhalten wird.
18) Die Restauration der Wartburg wird auch im
nächsten Sommer mit Eifer forlgeselzl werden. Die nächste
.Arbeit wird die in der Lutherkapelle sein, deren Fenster nun
auch auf der Südseite mit den grofsartigeu Glasmalereien nach
den Zeichnungen eines berühiulen Meislers ausgeschmückt wer-
den sollen.
19) Zu den sellinen allerlhumlichcn Schätzen, welche der
li is 1(1 r iscli e Verein zu .\ugsburg bereits besitzt, wird
nun »neb die werllivolle M ünzsa in nil n n g des verlebten Baii-
i|iiiers Herrn \on Haider kommen, die von den Erben dessel-
ben dahin abgegeben worden ist. -Man ist nunmehr mit deren
Kalalogisirnng beschäftigt, worauf sie in dem prachtvollen Ma-
\iiiilliansmuseum entsprechend aufgeslelll werden wird.
Inserate iiiid Hekaiiii(iiiarliiiiii>eii.
5) Im LauCi- dieses Jahres wird erscluini ii :
Stammbaum des erlauchten Oesammthauses
Hohenzollern^
verfafst >un .Ma.\im. E. Jul. v. Witzleben,
in 9 Blattern auf feinem Velinpapier lithographirt. Das Tah-
leaii enlliall mit den Kandverzierungen eine Länge von 4 Ellen
iiiid eiio II. .he M.ii :> Klleii 15 Zoll, und kann ilasselbe in ein-
zelnen lilallern, oder carloninrl. oder auch im Tiibleaii aufge-
zogen, abgegeben v\ erden. Ein Eveiiipbir in Schwarzdruck
kostet «Thir., desgl. colorirt l8Thlr , auf l.rinwand in S.liwar/-
druck 14 Thlr. , desgl. color. 22 Tblr.
•Meifsen. Der \ c r fa» .-.i- r.
Veranlw iirtllche llcdaclion :
Dr. Freih. >. n. /.. Aufsess. Dr. A. v. Eyi
Druck Tun Fr. Camp« ii lioliu In NUniberg.
Dr. G. h. Fro inma n n.
MUKtlUESG. Das Abonnement des Blattes,
welches alle Monate erscheint, wird Eunz-
jährig' anKenommen und beträt;;t nach dir
neuesten PoBtconvention bei allen Postäui-
tern undBuchbanaiun^-en I>ru(,scil(i>u/j incl.
Oestreichs 2 fl 12 kr. im 24 a. - Fuf« oder
1 Thlr. 16 8gr.
Für Frankrei>^h abonnirt man in Strafs-
burg bei Gr. A. Alexandre, in l'uris bei dem-
selben, Nro. 23. rue Notre Dame de Nazareth,
und bei der deutschen bucbhandluug von
AMIGER
F. Klincksieck , Sr. 11. nie de Lille, oAn
bei dem Poattirat io Karlsruhe; für En^
Ittnd bei WUlianis & Normale, 14 Henriette-
Strect Covent-G«r<len in I^iidoii; für Xord-
airttrüca bei dcu PostaUitern Bremen und
Hanibiirp. —
luserate, welche mit >len Zwecken des
Anzeigers und desKcn wiäsenschafUichem
Gebiete lu Vt-rbinJunp stehen, werden auf-
penomni*-n und livT Kaum einer Columnen-
Eeib- T'it T Vr • <!• r :; Bgr. berechnet.
FÜR um DER
Neue Folge.
^<
Vierter Jahrgang.
1856.
ORGAN DES GER^l VMStllEN MUSEUMS.
JV^ 4.
April.
VVissenscIiarilicIie Mittlieiluii!i:eii.
Einiee Bemerk iiiifEeii und Fragen zur tie-
sehielite der HlÖMter.
Eine undalirle, vor Julireii von mir in den weslpluili-
schen Provinzial-Blilltern (Bd. 1. Hfl. 2. Cod. dipl. p. 2.
unter Nr. 2.) aus dem, im hiesigen Stadtarchive hinleriie-
penden , Originale, hekanntgeniachte Urkunde, welche die
Ausgleichiiug zwischen Hermann 1. (v. Holle), Abt des in
der mindenschen Diözese gelegenen Cistcr/.ienserkloslers
Locf um , und der Stadt Minden in der Streitsache mit
Heinrich v. Lahde (H. de l.olhe) enlhiill, ist in mehr-
facher Hinsicht nicht ohne Interesse.
Was die Zeit der Abfassung der Urkunde anlangt, so
kann deren Ausstellung nicht vor dem Jahre 12.'59 erfolgt
sein, weil der gedachte Abt erst am 14. April dieses Jah-
res erwählt wurde. Zuletzt geschieht dieses Abts Krwidi-
nung in einer Urkunde vom 13. Septb. 1260 (Wilrdtwcin,
ISova suhsid. dipl. V, 14; Origg. Guelf. IV, 20;"); Scheidt's
Cod. dipl. 714; vgl. v. Spilcker, Beilrage, H.Uik. S. 131.),
und noch in demselben Jahre (Weidemann Geschichte des
Klosters Loccum, 17.), oder am 1. April 12G2 (Lcibnitz,
Srr. rer. Brunsvic. IH, 695.), soll er iibgedankt luihcn ;
nicht lange nachher ist er an einem 2. Februar mit Tode
abgegangen (Ungedr. Nekrologicn des mindensihen Moii/,-
kloslers und des Klosters Loccum.). Sein Nuclifolecr Diet-
rich soll 1260 oder am 2'J. Jnnr. 1262 in seine Stelle
gewählt worden sein, seine Würde aber am 24.Janr. 1273
niedergelegt haben, und ist wohl (nach Anleitung der bei-
den erwähnten Nekrologien) an einem 11. April geslorben.
Zuerst wird dieser Abt in einer Urkunde aus dem Jahre
1262 namhafl gemacht ( v. Ilodenberg, Archiv des Klosters
Wennigsen, 30.).
Der gleichfalls in der gedachten Urkunde erwiihnle
Heinrich v. Lahde war Hitler, ersclieint in Urkunden
zuerst im Jahre 1233, zuletzt aber im Jahre 1261, und ist
vor 1269 mit Tode abgegangen.
Die fragliche Urkunde kann aber auch nicht wohl vor
1243 ausgestellt worden sein, weil das darin erwähnte Ci-
sterzicnserkloster Isenbaifen erst in diesem Jahre gestif-
tet sein soll (Jon?elin,Notiliae ahbaliarum ord. Cistert. Lib.
HI, 52; Leuckfeld, Antiqq. Poledeus. 101 — 104; Origg.
Guelf. in, 719 — T21 cf. 243).; sie wird aber schon vor
1259 ausge.,tellt sein, weil damals schon dieses Kloster
nach Backe nro de verlegt wurde (das. 52; Leuckfeld,
Ant. Poled. 106. 107; Origg. Guelf. 111, 244.); ihre Ab-
fassung wäre hiernach zwisclien 1243 und 1259 zu setzen.
Merkwürdig ist es, wie ausgedehnt damals die geistliche
Brüderschaft (confi'aleruitas) zwischen dem Kloster Loccum
und anderen Kliistern desselben Ordens war, denn ein Theil
der in einer solchen Verbindung niiber miteinander verbun-
denen Klöster wird uns in der Urkunde mit Namen irenannl.
Der griifsle Theil der KlÜAter liisst sich näher bestimmen;
dagegen linden sich dariinlcr auch die folneudcn, worüber
mir ein Naihweis fehlt. Ks sind diese die Kloster Er. Jf-
rosalem, kaladia, Karelo, kjlius, kokrssal, Modria und
RrUWfria. Zur näheren llc.slimmiing mögen liier i in ige An-
deuliiiigen sieben.
99
AnzeiijLT für Kunde der deuUclieii Vorzeil.
100
Er ist doch nicht dus 1126 gcstiriele CisliTzienserklo-
sier Ebrach in der Diözese von WUrzbiirg', da das 1133
gegründete Kloster Everbach (Erbach) in der Diözese
von Mainz wohl das in der Urkunde er\Mihiik' Ku erb ach
sein wird.
Dafs Kaladia das im Jahre W>7 2;e>tiltele Kloster la
Chol ade (Caladia) in der Diözese von Verdiiii in Frank-
reich sei, bezweifle ich kaum. Schwieriger ist es Kareto
zu bestimmen. In Ceret am Fufse der Pyrenäen bestanden
zwar zwei Klöster, ich wcils jedoch nicht, ob eines davon
ein Cislerzienserkloster war. Ein Kloster Cerretlo, Cer-
reto (Cerelum), dessen Stillung im Jahre llSfi erfolgt sein
soll, liegt einige Meilen von Mailan<l entfernt; in Cereto
im Neapolitanischen befanden sich drei Kloster, mir ist aber
nicht bekannt , zu welchem Orden dieselben gehörten. In
Carracedo (Caracetum) in der Diözese von Aslorga in
Spanien wurde im Jahre 990 ein Benediktinerklosicr einge-
richtet, welches zwar 112tj für Cisterzicnsermönrhe umge-
wandelt wurde, doch wird hieran wohl nicht bei obigem
zu denken sein. Eben so wenig Berücksichtigung möchte
das 113.3 gestiftete Kloster la Charete (Caritas) in der
Diözese von Bisanz verdienen. In keinem Falle ist an das
in Spanien gelegene Jlaricnkloster Carrizo zu denken, da
dieses ein Nonnenkloster war (Hcnriquez, iMenologium Ci-
stert. 336.); ein Marienkiosler inCarixto soll in der Lom-
bardei liegen (das. 215.).
Kylios wird nicht das im Jahre 1198 gestiflele Klo-
ster Kilson, Kilsonne (Kilsona) in der Diözese von
Tuam in Irland sein; Kill ist das lateinische cella.
Kokessai bat Laulähnlichkeit mit Coggeshall (Co-
geshalium) in der Diözese von Norwich in England, das
1 140 gestiftet wurde.
Modela könnte verschrieben oder verdruckt sein; ein
Kloster Mogila (auch Claratomha genannt) lag bei Kra-
kau, bestand vorher seit etwa 1218 in einem Orte Caci-
ciim (wo?), aber seit 1222 in Mogila; dagegen ist
Mogilno bei Bydgost (Bidgosch), in der Diözese von Gne-
sen, ein Benediktincrkloster, undMogiIna bei Danzig heilst
auch das Albrecbtskloster (St. AIhrecht?); ein Kloster
Bändel 00 oder Bodeloo lag bei Gent, und ist 1235
gestiftet worden.
Bruweria kniin nlilil Brauweilcr in der Diözese
von Köln sein, da letzteres ein ßenediktinerkloster war.
Bei dieser Veranlassung verweise ich noch auf meine
Anfrage in dem Correspondenzblalle des (iesammtvereins
der deutschen (ieschicbts- und Allerthunis - Vereine ; III.
Jahrsang, 1855. Nro. 12. S. 106, womit ich um gefällige
Auskunft über die Lage eines (französischen oder spanischeo)
Klosters bat, dessen Abt im Jahre 1171 Petrus Dei gra-
tia Annalrariuni abba.s genaunl will! I vgl. KrhanI, Cod. dipl.
bist. Wesifaliae, II. 128.).
Mit Dank werde ich jede .Auskiuifl und Bdehruna: ii!)er
die fraglichen Klöster anerkennen.
Minden, 23. März 1856.
E. F. Mooyer.
Eine deiitMrhf llniiilMrIiril't dtr erKbiMrliol-
llrhen »lÖKfMaii -Ribliotliek zu Krliiii
In UnjKHrn.
In Folge der, bei Gelcgcnlieit eines fridieren Berichtes
„über altdeutsche Handschriften auf der crzhiscböflichen
Bibliothek zu Erlaii in Ungarn- (Anzeiger, 1S55, Sp. 252
Anmerk.) von uns ausgesprochenen Bitte und nach beson-
derem Auftrage Sr. E.\c. des Hrn. Erzbiscbofs , Adalbert
Bartakovics von Kisappony, ist von dem dortigen Bibliothe-
kar, Hrn. Prof. Dr. Fr. Albert, eine ausführliche Beschrei-
bung des in jenem Berichte nur kurz berührten „Code.x
eines didaktischen Gedichtes" niedergesetzt und durch gü-
tige Vermiitelung des Hrn. Ladislaus v. Szalay in Ofen dem
germanischen Museum milgelbeilt worden. Da wir nun aus
derselben jene Handschrift sofort als einen, dem Hauptin-
halte nach werthvollen, bisher noch ganz unbeachteten Fund
erkannt haben, so legen wir hier unter allseitigem Aus-
drucke unseres ergebensten Dankes für die uns gewordene .
Mittheilung einen Auszug aus derselben den Freunden der
altdeutschen Literatur vor.
Der Code.v Nr. 5196 in kl. (.)uarlformat, in geprefstcs,
jedoch ungegliittetes Schweinsleder gebunden und auf dem
Rucken mit ,,Poema(a moralia. Cod. Ms. Saec. incerti''
bezeichnet, besteht aus 51 nicht paginierten Bliittern eines
dicken, sehr festen, graulich -weifsen Linnenpapiers (8 Wie-
ner Zoll hoch und 5 V'^ breit) mit dem Wasserzeichen eines
gröfscren und eines kleineren Kreises, die eine, etwa vom
Mittelpunkte tk:i letzteren ansirehende, den ersleren diame-
tral durchschneidende, und anfserhall) desselben sternförmig
auslaufende Linie mit einander verbindet. Sie scheint dar-
nach, wie auch nach den Schrifizügen, die deutlich uml
nur mit wenigen Abkürzungen versehen sind, um die Jahre
1 320 — 30 geschrieben zu sein, und enthiilt vier verschie-
dene Stücke. Das erste derselben ist religiösen Inhalts :
eine gereimte Anweisung zur rechten Frömmigkeit und zum
Gebete. Diese umfasst die ersten II Seilen mit je 23 — 21
Verszeilen und iiutiTscheidet 1 Abschnitte , Min denen der
erste (S. 1 — 5; 116 Zeilen) also beginnt:
Zustände.
Spr.nche und
Schrift.
Iliin.lschriften-
101
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
102
Swer sich da hin wil lajjcn
AuT die himel straj,^en
Der vindel pei dem wage stan
Vi! edel pluiiien wolgelan
Die im den wecii bcraiteiit
Vnd in zu got lailcnt
und schliefst ;
Nv nennet di>e plumen war
Vnd beliaitelj auch gar
So ist der schönen rosen kranczz
Von rehter schöne worilen ganczz
VVoI im der hie so ringet
Daj er den l<ranczz der pringet
Der ist seelidcich geporn
Vnd hat den pesten lail erchorn
0 suzzcw fraw karitas
Hilf mir in des liimeis palas
Daj ich ihesuni da gesehe
Vnd daj churczleich geschehe
Dej pit ich dich got vater gut
In deiner liut hah mich behut
Vertreibe von mir dej teufeis samcn
Vnd bis pey mir got vater amen.
Der zweite Abschnitt (S. 6 — 9: 90 Zeilen), ein Gebet,
fangt :
Ilcrrc got erpaiine dich
Nach deiner parmiiug vlicr midi;
der dritte (S. 9 — 13: 72 Zeilen) unter der rotlien IJeber-
schrifl: „Auf daj Aue Maria ein edel grvjj":
Ave der grvjj dir chom vö got
Den sagt dir gabriel der bot
Des grujes frucht ist von dem prot
Das vns erlöst von dem tot;
der vierte (S. 13 — 14: 42 Zeilen):
Got vater herre ihesu christ
Wann du ie werde vnd immer pist
Ein mechtig chunig der ewichait
Lob vnd cre sei dir gesait.
AmSchlufsc der 14. Seile beginnt mit der rolhen l'cbcr-
schrift :
Die/, puili i^t V(in dem liL-licii Siiiit (iregorio
Den got mit Freudea zv im zoli
der zweite llaupttheil des Codex, — eine bisher noch un-
bekannte Absclirifl \(iii llarlnKinii".-. v. der Aue Gregor auf
dem Steine.
(Schlufs fulgt )
Xotttwnttlm ,.Kotta niuudi. iiou Roi«a niunda.*^
Zu den in >r. II dieses Aiiz. v. .1. Ib'il. Sp. L'7I u.
in ISr. 3 v. 1850, Sp. 7(1, angeführten Anwendungen des
betrelTenden Distichons füge ich noch die aus Sarnicki,
Anal. Polon. IV, 20 in meiner Polnischen Königssage
(Berlin, H. Schultze : 184b.) cilirte Inschrift der ehernen
Statue der Konigin Vanda, welche zu deren Verherrlichung
auf ihrem Grabhügel bei Krakau (der polnisch .Mo-rila, latei-
nisch Clara Tumba liiefs) soll aufgestellt gewesen sein, wo
jedoch durch die Verwandlung des solet in solebat der Pen-
tameter zum Hexameter umgewandelt ist, in welchem Vers-
mafse die 10 Zeilen der Inschrift gehalten sind. — Auch
Engcllius, Chronic, ed. Ilelmstadi , 1671, S. 125 (auch
bei Leibnitz, Script, ßrunsw. II, p. 1048.) fuhrt dasselbe
Distichon als Sprüchwort in Beziehung auf Alboins Gemahlin
Rosamunda an. — Es wäre interessant zu erfahren, wo
zuerst dieser Spruch vorkommt, der so mannigfaltig ver-
wendet worden ist.
Magdeburg. Schulz (San-i"ilarte.).
BriirliMtücU
einer DaiitlMClirii't dei« ^Villehalm. ' j
(Schlufs.J
Blatt 4 a, erste spalte.
Der lere ich nicht er» i;ide
lehn versuochu si zeliant
Kunig Tybalt ir sint geschant
Wir tragen mit iuch schände
lehn kum nicht von dem lande
E daz wir in angesigen
Oder aber sigelus geligen
Wol hin und heizzen sich daz her
Kür die bürg von dem nier
Legen hin biz an daz tor
Da wil ich selbe ligen vor
l'nd die porte also belii'ilcn
Üb si daz alle da muten
Daz si gerne da uz wern
Daz uzgan si verbern
Tybalt sprach daz belibe also stete
Waz mengclich do Icte
Für die bürg si zogten
Kunde got nu wol bewogten
Den markis des waz ime \il nut
Der markis siiic hende bot
Kyburg in ir hendc
Literatur.
Poesie.
*) In dir \urigtn Ar,, ."^p. 72, Z. 2(1 >.u. lies li Im .«I. /ciin.
403
Anzeiger für Kunde der deutsclieii N orzeil.
104
Dez wart ir vroiiil eilende
Do er nach dem urlobe sprach
Daz leit von leide ir lierze brach
Da ^eschach ein wunder an
Si sprach herzeiiehcr man
Wizze daz din liiiikern
Min herze kan versern
zweite spalte.
Min suezzcs leben wil surn
Min grüne wunnc wil werden val
und sol nicht sin an der zai
Da man die vrSiidebern zeit
Min muot daz triirn hat erweit
Und die vroude hin varn
Daz der tot mich nu kan sparn
Daz ist wider minem muote
Got harre dine hiiote
Dill niuzze niins herzen pfleijen
Willehelm war sol ich wegen
Ziio dime körnende niinen sin
Des 7,ils ich iinbewiset bin
Sprach der werde Kylames
Trust dich liebe vrouwe des
Daz nach dir mins herzen muot
Von gedenken mangen siuflen tuol
Her wider mich daz bringet
Vil schiere swie mir gelingen
Da mit wil ich urlob han
Lieber herre Bischof Joban
Gctriiiwer fiirste von Tholus
Ich bevilhe iiich wib und hus
und darzuo dise ritter gar
Der Sult ir also ncnien war
Daz irs ere und frnme
(iewiiinet ob ich wider kume
Von monpasilier Philippe
Gedenke ilnz du mir si|ipc
Blall J b. erste spalte
Und sich hie besitzen lant
Durch mich so mangen beiden
^\an ich niemcr wil gcscheiden
Von iurh den lib noch daz guot
Ein ding durch iuwer triuwe tuet
Vermidet gar daz striten
Noch duz ir zc keinen ziten
Komet fiir dji; porlc
Vülgel alle minem worte
Für war daz ist das beste
Swer wol gebilet biz ze lesle
Vi] wol inie gelonet wirt
Swer den slrit dnrch mich verbirl
Dem wil ich iemer genade sagen
Heiz mir her min hurnesch tragen
Kjburg vil liebe vrouwe min
Ich und der alte volatin
Muozzen aber die vart beslan
Und riten uf geliickes wan
Ob uns daz kint des gunne
Daz soug der megde spunne
Daz von ir reinen herzen gie
Kyburg do des niht eiilie
Si enspreche zuo dem markise
Herre in welher wise
^^'ilt du von hinnen scheiden
Da sol nieman mit uns beiden
Von hinnen varn vrouwe min
Wan ich und min ors volatin
zweite spalte.
Des eilen nie künde verzagen
Begunde dar in sliefen
Kyburg mangen siuflen tiefen
Begunde von dem herzen nemen
Und aller vrönde gar verzemen
Do si gesach den ernst
Vor leide si aller gernst
Wer gewesen in dem paradisc
Si sprach zuo dem markise
Owe mir lieher markis owe
Der an dem kriuze lule schre
Das reine wort hely hely
Des genade wese dir bi
Und mSzze sin kunst dich lern
Daz du beginnest kern
Da min bruodcr ist Rennewart
Viduw e nu i>l nnin'spiirt
Idiii ^^l•llt• Miri dir sdii'iden
Mit viel lierzeklichen leiden
Ir hcni beswcrl
Vil trar mir nu unmert
Swaz ich vrönde solle pllegen
Mnrkis gut gebe dir den segen
Sprachens al gemeine
Der getriuwe sfizze reine
iOö
Anzi^ifiTiT für Kunde der deutselien Vorzeit.
106
Gewafeiil ze Kyburs; gie
Diu minne in do des iiihl erlie
Em druckte ir herze an das sin
Und sprofli vi! fuzze margravin.
A. Rocliat.
Ule HolzMChnidManiinliinK im Kermaiii-
HClieii ifliiMeiini.
vorlius;!. .Nur glauben wir nicht unliemerkl lasscu zu dürfen,
dafs das .Museum eine Arbeit ul)ernabm, welclie gewifs je-
der Freund und Kenner der .XylosrapLie gerne anerkenneo
wird. Es ist diefs die Zusauimenslellung der in der ziem-
liili grofsen Masse von Druckwerken enthaltenen Holzschnitte
nach Meislern und Schulen , von denen ein Theil wenig-
stens Bartsch u. A. noch nicht bekannt geworden war. \\'ie
das Museum in allen Theilen seiner Sammlun<ren nur Ein
Ganzes sieht und, wo es auf Counexiliil eines Theiles zum
andern ankoninil, durch gleichartige Behandlungsweise und
Zusaninienstellung die möglichste Volisliüuliu'keit zu errei-
chen sucht, so fiihrle diefs auch hier bei dem Ilolzschnilt-
\erzeichnisse zu einem überraschendem Resultate, zu einer
Itcihe von mehr als 400 bekannten und unbekannten deut-
schen Meislern des lö. u. 16. .lahrli., welche aus der Zu-
sammenstellung der Einzelblütler in Mappen und den Wer-
ken der Bibliothek hervorgehen. Für den Forscher dürfte
es vielleicht interessant sein, einige hier vorkommende, bei
Bartsch. Brulliot und Heller noch nicht angeführte Mono-
gramme kennen zu lernen, weshalb wir hier die vorzüg-
lichsten in treuer Copie mittheilen.
Auf der Titelvignelte von Job. Rasch's ,.NN einbuch :
(I. Abthcilung ies im Aiiz. 1»:>4, Sp. 2», bcsprüchoneii Holzpluttfindruckes.)
Nachdem bereits den übrigen Sammlungen des Museums
für zeichnende Kunst eine kurze Besprechunsr gewidmet wor- ^^^^ ^^^ y^,,,, i,g„. v„(| pflege des Weins" u. s w. München,
den (s. Anzeigern, Sp. 36. 6 ij. 144. HI, Sp. 7,3.), bleibt uns j^ ij^.^g. 0. .1. 4".
nur noch übrig, der Sammlung aller Holzsciinitle einige Spal-
ten zu widmen. Was wir in Beziehung auf die Sammlung
der Einzelbliilter für die Mappen bei Miniaturen bemerk-
ten, gilt auch hier in vollster Ausdehnung und noch weiter
gehend, indem insbesondere bei den Holzschnitten der ,em was zu derReullerei gehorig'^u. s. w. Remling, 1609—10
Grundsatz feslgehallen wurde, dafs die Mappe» nur solche ^^ ^.^^
^
Auf einigen Darslellnngen von Pferden in G. K. Liih-
neysen's: „della cauallcria. Grundllicher Bericht von al-
%
.^1^)9
Auf zwei Hol7.,-ch nillen in (iciler v. Key s ersber g"s :
„die Emeis dis ist das Buch von der Omcifsen" u. s. w.
Slrafsburg, J. Grieninger. l.)16. Fol.
Blätter enihalien dürfen , welche nicht für Bücher bestimmt
waren und nicht in Druckwerken vorkommen. Hs ist da-
her die gröfsere .Masse, ja der wichtigere Theil der Holz-
schnitte des Museums nicht in den nnch Meislern jieordneten
Mappen, sondern in den iiltcrn Druckwerken der Bibliothek
zu suchen , welche hier als Ersiinzuiiff der Kunstsammlung
erscheinen. Wie bekanntlich die Bucbdruckerkunsl aus dem
Holzächnilt bervorgieng und die eisten ijedruckten Bücher
Holztafeldriicke waren, welche Schrift und Bild ilurch ein
und dieselbe Holzplalle gaben, so blieb der Holzsclinilt lange
Zeit noch vereinigt mil der Typographie und wir kenneu
kaum einen llr)lzsclineiiler von liedeulung, der nicht auch
zur Verherrlichung der typographischen Werke beigetragen
hätte. Dafs das Museum hievon eine nicht unbedeutende
Auswahl des Besten besitzt, bedarf hier keines nähern E wä gc I y b uo ch : S um m er v nd W in tcrt eyl" u. >
Nachweises mehr, da der Kutiilog der Bibliolhek gedruckt Basel, Ad. Petri. IJN. 2°.
^£^ 6 (')
Auf dem Titel von H. Brunscbwig's „Dis ist das Buch
der Cirurgia" u. s. w. Slrafsburg, J. GrUninger. 1497. Fol.
ir
Auf zwei Holzschnitten in „Das Plenarium oder
107
Anzeiger fiir Kunde der deulschcn Vorzeit.
108
G A
Auf einem Brusibilde der Maria in .1. Efl«ius" „enchi-
ridion loconini (ömiiniü adiicrsiis Ltillcranos. " Laiulsliut,
1525. 4".
ü
Auf der Ti(elvieiietle von J. Cvreiis .genlis Silesiae
annales." Willenberg, J. dato. 1571. Fol.
Auf der Tilthifiuelle vnn (i. W i c e 1 i ii s ' ,,()iionias(icon
ecrlesiac" u. .<. >v. Sl. Viilor b. Mair,/,, Fr. Bebem. 1541. 4°.
H Fl
Auf der Darslelluus des üeit bsadlers in G. nyxner's
„vrsprung: vniid bcrkommen des Thuniirs in Tiiil^eher na-
tion". Siemern, H. Rodler. 1530. Fol.
Auf einem Einzelblatle : „Ein Schlaebt, da rinn
Marggraff Albret hl dfer Echter, aber einmal er-
legt, V n d geschlagen ist w o i- d e n b e y d e r ."^ l a I
Schwartzach. " 2 Bll. 155t.
^
Auf einem P(.rlrail des .iu.-lu> Viilleius v. .1. I5(i'
Auf einer Geburt C'liri>li in ,,das Plenariuni oder
Ewägely buoib u. .~. w . (>. oben.)
^^s.
Auf der TitelvigntlU; in ..Arlickell aller Ba^r-
schafft vnnd lly ndcrsess c n" u. ?. w. 0. 0. u. ,1. 1".
Die Sammlung von Einzelblalteru konnte aber um so
eher airf engere Gränzen beschränkt werden , ein je rciihe-
res Material in Druckwerken sich zur F>giin/,ung derselben
vorfand. Doch enthalt sie für die wichtigsten Meister we-
nigstens einige charaklerislisclie Blätter als Belege ihrer
Kunstweise und auch manches iiileressanlc Blalt aus den
frühesten Zeiten der Holzschneidekunst oder von späteren
unbekannten Meistern. Ein flol7.|)lattendrnck der lille.slen
Periode ist bereits im Anzeiger 1851, S|(. 241 besprochen
worden, von dem wir oben eine Alilhciliini: seiner Darstel-
lungen in Copic beifiigen.
Wohl eben so alt ist eine heil. Brigitta, und eine
Krcuzigujig Christi, beide mit dem Reiher gedruckt
und leicht cülorirt, das letalere sogar, obwohl riiilit für ein
Druckwerk bestiinml, noch nach Weise der älteren Miniatu-
ren mit aufgelegtem Blallgoldc behandelt. Die Zeit des
M. W obigem uHi ist schon in zahlreicheren E.\em(iliireii
verlrelen : ihm selbst oder seiner Schule <liirfte ein Blalt mildem
Zeichen I. U.S. in symbolisch verzierter Einfassung angeboren,
sowie ein gröfseres , colorirtes Blalt mit den Aposteln Pe-
trus nud Paulus auf einem Throne, von zwei Engeln, dem
beil. Wolfgang und dem Bischöfe Johann III. von R e-
gensburg verehrt, welcher letztere neben seinem grol's aus-
geführten Wappen kniet. Noch deuten wir auf eine Reihe
von Spoltbildern und satirischen Darstellungen, die in der
grofscn Anzahl, in der sie vorkomme«, einen Blick in die
anfängliche Bedeutung dieser Kunst tbun lassen, die vorzüg-
lich dazu gedient zu haben scheint , die Kunst überhaupt
populär zu machen und sie aus den Kirchen und Ratbliäu-
sern in das Volk einzurühren. Da haben « ir Frauen,
welche Narrenknappeii zuschneiden, und .Männer, die sie tra-
gen; einen Mönch, der Eier ausbrütet und die Küchlein ei-
nem alten Weilie zum Verkauf anbietet; eine crofse Sau,
hei der Juden in spitzen Hüten die Stelle der Ferklein ver-
treten; Scenen aus Dorfkirchweihen, den Pelzmärtel u. s. w.j
sämmllicb in kräftiger, grotesker Manier ausgeführt. Von
Werken bekannter Meister nennen wir nur den Hexen-
sa hhatli von H. B. Grün v. J. 1510, Bartsch p. gr. VII.
p. 319, N. 55, der, in kräftigem Tondruck ausgeführt, wohl
eins der ersten Beispiele dieser Art von .Xylographie lie-
fert ; ferner den beil. Georg zu Pfeide von A. Dü-
rer, B. p. gr. VII. p. 13S .\. 111. der in zwei Excmpla-
reu vorkommt, die gegeneinander Ali« cidiiinircn enthalten,
welche weder von Bartsch, noch Heller oder A. er-
wähnt, auch au und für sich nicht bedeutend, aber hinrei-
chend sind, um auf zwei Stocke schliefsen zu lassen. —
An die Sammlung der Hol/schnitte .-chliefst sich eine An-
zahl von Ilolzstücken , von denen (i Platten mit je einer
Figur im Zeiikoslüme , für ein Nürnberger Gescblechterhuch
bestimmt, sowie zwei zusammengebiireiide , noch altere
Platten mit den llciligtbümern von St. l'lrich und Afra zu
AugsliUii; und eingeschnittenen Schriften ebenfalls den An-
fängen der Holzschneidekuusl angeboren. Die beiden letz-
tem Pliiltcn ^i^d durch ncirere Abdiiicke hckaufjt geworden.
^lifilcilkiiiiii«- 7.III' ÖHl<>ri-«'irllii>Fli<>lt Uis.senschRn.
K<-rll<HK4-MCllirllt<>. lUclil.wlBUcn-
»chafU
(Srhinis, I
c ) r u g e d r u k t e m a n n s c r i p t e.
?b. Landlag zu Korneiihnrg 1 105. (Verhandlung v^^,gen
der laudstreiclier u. s. w. ) .Ms. der köii. bofbiblio-
tbik iti Miiiulicn. (od. germ. monnc. 70.'!.
109
21).
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
AnzoiffiT für Kumh' der deulsclion Vorzi'il.
HO
Orrtniin; der öslerr. Iiindscliufl, iiufsclilaj? und bczali-
liins der dieiisllculc und andre arlikel l)elrcnVud von
1479. (ibid. Cod. bav. nion. i:)8t) fol. «12 — 614.)
Gcriilile und andre Ordnungen bei der n. ü. re^ierun?
(wie es si-heinl zur vorhiije an die stünde) in 20
Iractatcn verfalVI von H. W'alllier, docior. 1öö2 —
läj.). (ibid. t'sni. 1154. 1155.)
I.andordnun? oder landlarel 1615. liuih 1 — 4. (ibid.
(Vm. 1156.) derselb. bucb III. u. lY. — \\Mac\> ab-
weichend, fibid. Cgm. 1157.)
Peinlii;be lanclffcricblsonlniiim von l()5ij. (ibid. Csm.
1158.)
E. L. Leopold, saz - iirid ordiiuiiii \(iri iiiilcrM-biedli-
clien gerecliligkeilen, lirca 1679. (ibid. Cum. 1149.)
J. B. Sullinger, Consiietudinarium anslriaium ad slylum
jud. prov. infraAnesum accom. — alpliabelisch, 1663.
(ibid. Cpni. 1160. 1161 —1164.)
Ober- und nicderöslerreichische hindlagsbandlunn-fii
1578 — 1601 (viele belrelTen reliirion und scliulsa-
sachen). (ibid. Cgm. 1166 )
(Veit Stiiailiel), fornuilarien und proceduren des lands-
Iiauptmanscbiifllicben Berichts zu Linz von «cisunu-cn
(de probalionibus), reclilsreseln und ffebriinrlien in
Obciöslcrreicli. (ibid. Cgni. 1175.)
Vi'ie über ein adeliges gut in Oeslerreiib der ariscbliig
zu machen. (lericlilsprocels l)ei der landsh;ui|ilinan-
schaft zu Linz. (ibid. Cffni. 117(i.)
Vorschlag einer neuen Ordnung des zunfl- und gcwer-
bcwesens in Oesterreich , 1705. (ibid. 1177.)
Veit Schachel eine "-crichlsordnung und procefs f.
Oesir. 0. d. E. 1555. (ibid. Cgm. 1167.)
Landtafel oder landreeht und gebrauch des e. h. Oestr.
o. d. E. scc. XVII. '1. 2. (heil. (ibid. Cgm. 1 168.)
3—6. Ibeil (ibid. Cgm. 1169—1171.)
Dieselbe in iillercr fassung. ( ibid. Cgm. 1172. fol.
1—97.
Oeslerr. reclils- und liindsge!)raucli in iThscIiaflssachcii.
(ibid. fol. 189— 208.)
Artikel der landgerichle 151 1. (ibid. fol. 208—216.)
Landstiindische Verhandlungen o. d. K. 1580 — 1()07.
(ibid. Cgm. 1173.) darin: ordnunjz f. aufnulinie neuer
landleule n. s. w.
Formularbuch des pnesgorichl» Mied KiOl — I(iI3.
(ibid. Cbm. 2528.)
Ehehaften von Wildshut. (ibid. Cbm. .■?238. fol.
117— 130.)
Privilegiu spccialia, freilieil und recht des hauscs Oe-
sterreich 1 156 — ItiOI. (ibid. Cgm. 1189.)
48. „Tailbrief der land-. (ibid. Cgm. 335 fol. 209.)
49. Verordnung vom umgcit. 1359. (ibid. Cgm. 335 fol.
211 b.)
50. N'eue Ordnung der östr. lande, aufsericlilcl zwischeo
Kaiser und standen zu Augsburg 1510. (Cgm. 335
fol. 222 — 234)
51. l'ttendorfer ehehaflsartikel. Cbm kl. Iti7.
52. Landtafel des e. h. Oesterreich 1571 — 1572. M .S.
der Stuttgarter iilTontl. bibliothek. 121.
53. Dr. Gerhards, vicckanzlers, c.xlract aus allen acten die
österreichischen und lirolischen leben belrelTend. Von
1308. 1361, 1392. 1418, 1455. (ibid.)
Wien, Decembcr 1855.
Dr. Ellibin lleinr. Costa.
l'eberlinjEen.
Diese in früheren Zeiten keineswegs unwichtige Reichs-
stadt hat bisher nur wenig Beachtung gefunden. Einige
diirftise Monograpliicen, das Sladiregiment und die Belage-
rung durch die Schweden betrefTcnd, sind, unseres Wissens,
so ziemlich Alles, was aus der Geschiehte L'eberlingeus ge-
druckt worden ist. Vereinzelle Notizen finden sich freilich,
wie das in der Natur der Sache liegt, in verschiedenen äl-
teren historischen und slaalsrechllichen Werken. Was von
iilteren, namentlich Kaiser -l'rkunden im reichsstiidtischcn
Archive (im s. g. Pfcnniiiijihnrme) vorhnnden war, befindet
sich nunmehr in Karlsruhe. Von grofsem Belang für die
Geschichte l'eberlingeus und der Umgeirend sind die histo-
rischen Collectatieen des .lunkers Jacob Reutlinser. Die-
selben bestehen aus 16 sauber geschriebenen, starken Folio-
biindcn und werden in der städtischen Bibliothek aufbe-
wahrt, lieutlinger wurde im .lalire 1600 Bürgermeister.
Wir bezweifeln, dafs diese, keineswegs uninteressante Ouelle.
welcher gedruckte üiegcnde Blätter u. dergl. beigebunden
sind, nach Gebühr bekannt und benutzt ist.
Bauliche Merkwürdigkeiten enthalt Ueberlingen mehrere.
Das Münster ist ein fünfscliilTiires, imposantes, leider! niemals
fertig gewordenes Gebäude. Bauversländige werden uns
beipflichten, wenn wir das jranze jetzige Dach ein iNothdacb
nennen, welches nur von Zeil zu Zeil erneuert wurde. Die
verschiedenen Bauepocheu sind nicht jenan festgeslelll. Ohne
Zweifel enlbidl Heullingers Sammelwerk liiehcr cchorise
Notizen. In iIit .\ussichl, diese Ouellen auch in dieser
Kichtung benulzcn zu kt'tnnen, hallen wir unsere Vermn-
thungen zurück und bemerken nur, dafs der gritfslc Thcil
des erhaltenen Baues dem 15. Jahrhunderte »nzugehorcn
scheint, dafs ältere, aber Keine roninnisclien Theile \orhan-
Land ii. Leulr,
TopoRrmphle.
iU
Anzeiger für Kunde der deulsdien Vorzeit.
112
Klrrl,.-.
K*tcchitili.
den sind und dafs die cr>le Gi'un(l.-teinicgun£r schwerlicli vor
dem 13. Jidirliuodert erfolgt i^(. Jlan nennt das Jahr 12G7
als das Jahr, in welchem Uebcriingen die Keichsfrcilieil er-
langte. Unbezweifell ist, dafs Ueberlinffen unter K. Ru-
dolph V. llahsburg reichsfrei war. \Vir haben Böhmers
Kaiserre^estcn nicht bei der Hand, glauben uns aber zu er-
innern, dafs sich in demselben die urkundliclicn Nacbwci-
sunjren finden.
In Hausleutners schwäbischem Arcliivc lindet sich die
Behauptung, das l'eberlinger Miiii>ter sei nach dem Vorbilde
g^en anfrercffl worden durch den bekannten ^icolaus von
Cusa, welcher auf seinen Visitaliunsreisen durch Deut>chiand
die Unwissenheit des Volkes kennen gelernt und daraus
Veranlassung genommen hatte, in den Kirchen Tafeln mit
dem Texte der Zehn Gebote, des Glaubens und des Vater-
unsers aufhängen zu lassen. Eine solche Tafel befand (oder
belindel sich nochV) in der Sacristei der Lambcriikirche 7.n
Hildesheim, und auf derselben gehen den IIau|itstucken die
einleitenden Worte voran: „Do de dudesce Cardinal >'ico-
laus van Knsa: by Pawes Mcolaus tyden den liften, des
des l'lmer iMiinslers erbaut worden. Das wäre niiher zu negestcn Jahres na dem gülden Jahr') na dudescen Landen
untersuchen. Bckunullicli dauerte der Bau des Ulmer Jliin- gesaut ward: de denn sünderlickcn strafede dat gemeine
sters (von l.'ii" au) irar lange Zeit unter verschiedenen wcrtlike Volck , dat se dat Pater nosler und den Gloven
Meistern. nicht recht spreken , darumme gaf he dat in Scbrinieu und
Im Mün^le^ nimmt unsere Aufmerksamkeit vor .Mliiii in heyl idt in de Kerken hengen na sodaner Wyse als hier na
Anspruch der ligurtnreiche, schöne Hochaltar, — gelunge- volget." Nun kommt zuerst das Vaterunser ohne Doxologic,
nes Holz-Schuilzwcrk im Henail'sauces'cschmack. Die Fi- das Ave Maria, der apostolische Glaube und die Gebote**).
guren sind ansdrucksvoll: doch ist das Ganze etwas über- — Eine plastische Darstellung des Moses mit den Gesetzcs-
laden, wenngleich imposant. Das Holz behielt entweder tafeln, aufweichen die Gebete lateinisch und deutsch eingc-
seine natürliche Farbe, oder bekam vielleicht einen schü- graben sin<l, vemiulhlich jedoch erst aus der Zeit nm 1500,
tzenden An>lrich : bunte Bemalung ist nicht vorhanden. beiludet sich unter der Orgel im Dome zu Merseburg. —
Das f horgestühl ist gothiscli, von Heifsiger Arbeit, aber Das inleressauteste Denkmal dieser Art jedoch besitzt die
nicht gerade bedeutend ( 15. Jahrhundert). Ein renaissance- Elisabethenkirche in Breslau in zehn grolsen Bildtafeln auf
mäfsiges Ciborinm verdient alle Beachtung, da Wcihbrodge- Goldgrund, um so interessanter, s\> dieselben Copien der
hause aus dem 16. Jahrhundert selten sind. von Gell'cken aus einer Heidelberger Handschrift in Facsi-
Von den Ueberlinger Patrizierfamilien gibt eine Anzahl niiles mitgelheillen Holzschnitte zu sein scheinen; ich kann
im Dome beiindlicher Todlenschilde einige Kunde. 1) Hans mich hiefilr z«ar nur auf eine etwas dunkle Erinnerung an
Schultheifs, j 10. Juli 1580; 2) Clemens Reichlin von die Brcslauer Tafeln bezieben, aber die anscheinend Imch-
Meldegg, y 8. Miirz 1559; 3) Hanns Schultheifs d. ältere, släbliche Ucbereinstinimung der zum Theil sehr individiiali-
f 1556; 4) Christoph Beiz, f 9. Mai 1600; 5) Wilhelm sirenden Inschriften anf den Spruchbändern '**) läiVI ndcli
Bayer (vel von Bayern), f 8. Dec. 1540; 6) Dionysius nameullirh aus dem Grunde meine Vermulhun<r aussprechen,
Reirhiin , -j- 1510; 7) lliinii> von Frejliury, Hitler, f 8. nm auf diesem Wege entweder die Bestätigung oder die Ver-
Nov. 1542. werfnng derselben berbeizuführen. — Im Uebrigeu erlaubeich
Siimmtllche Todlenschilde sind sehreut erhalten und mirauf die in meinem llandbuche der Kunslarchiiologie, S. 312
tbeilweise schön.
(Schhifs fülgl)
Ziir HnterhiMiniixfceMrhichle.
Hr. Dr. J(di. Gellcken hat in seinem auf den gruudlich-
slen Studien beruhenden Werke über die Bilderkatechis:ncn
des -W. Jalirhun<lerts (Lpzg. 1S55) erwiesen, welch ein
reges Leben namentlich in der zweiten Hälfte dieses Zeit-
raumes auf diesem Gebiete des religiösen Volksunterrichts
sich dorumentirt; es scheint aber, als wUren jene Bestrebnn-
iiber didaktische Bilder cnlhalleneu Bemerkungen zu verwei-
sen und auf die in den Neuen Mitlheil. des Thüritiff. -Siicbs.
Vereins, V. 1. S. 93 If. u. VI. 3. S. 127 IT. abgedruckten
Dckalogte.vle.
Fröhden. Ölte.
*) Das ist im J. 1451.
**) Casp. Calvoor, Saxonia inferior; ITII. S. 105.
***J Vgl. Kunisch, die St. Elisabethk. zu Breslau. S. 20 IT.
(Mit
VeriiMlworllli In
Hcdiiclupti; Dr. Freib. v. u. i. Aufscss, ür. A. v. Eyi
l>ruck von Fr. Cunpe & Boho In Nürnberg.
inrr Be,ia;.'e.)
Ir. G. h. Fruiiinia n n.
BEHAGE ZUM ANZEIGER FÜR KINDE HER RElTSdlEN \(IRZEIT
1856. JV? 4. April.
Chronik des germanischen iMusenrns.
Wir lalit-n im Moiiiil Miirz im^'etiiiigeii . iilxr den Krluli;
unserer Bemüluingcn um neue Agenturen Bericlil zu crsUillen,
und die zahlreichen Anerhielen aufgeziilill, die an uns aus den
verschiedensten Gegenden Deutschlands eingelaufen sind. Es
freuet uns . heute noch folgende Anuieldungcn hinzulugcn zu
können: aus Brunn, Kreilierg, Gratz, Jlomhnrg , Miinchherg,
Keuinarkl, I'roskau in Sfhli-sien, Ohiau, Kegenshurg, Schweiu-
furt, Siegen, ^^■eifsenhurg. Von den friiher genannten sind
schon folgende organisirt: zu llerniannsladt, Acusladl a. d. A.,
Hof, Wunsiedel, (Jlogaii, Altona, Trier, Ansbach, Annaberg, Stet-
tin, Schwabach, Kirchberg a. d. Jaxt, Breslau, Berlin und Sie-
gen. Wir wünschen den Bemühungen der .Agenten dieser
Sladlc den besten Krlolg und holTen , dafs durch ihre und an-
derer Freunde und Goiiuer JlüHcleislung die .Sache des ger-
manischen Museums iniirier mehr im deutschen Volke Boden
gewinnt.
Auch den Zeichnungen zu Jahresbeiträgen hat der ver-
flossene Monat eine nicht nnerheblichc Vermehrung gebracht,
unter denen sich einige Beitrage von Städten und l'rivaten
auszeichnen. Ebenso nehmen die Bestellungen auf die Denk-
schriften des .Museums, deren erster Theil in den letzten Wo-
chen manche freundliche Besprechung in olTenllicIien Blaltern
gefunden hat, erfreulichen Fortgang, insbesondere von Seite
der Fürsten, Städte und Bibliotheken. \ du den deutschen Ge-
schichts- und Alterthumsvereinen hat sich im letzten Monat der
Zahl der übrigen mit dem Museum in Verbindung getretenen
Vereine angeschlossen :
69) der historische Verein des Kantons Bern.
Neu beigetretene Buchhandlungen sind:
259) Albert Sehcuricn in Heilbronn.
260) Friedrich Weifs's Buch-, Kunst- u. Musikalien-
handlung in Grünberg.
2G1) Riegel 's Buch- u. Kunsthandlung in Berlin.
2G2) F)duard Leibrock's, Hofbuchhandlung in Br:iun-
schweig.
26.3 J F. Schott in Mainz.
264) R. F. Hergt in Koblenz.
Zum Schlüsse bescheinigen wir den Empfang der iin Fol-
genden aufgeführten (ieschenke mit unserem besten Danke:
I. Für das Archiv.
Dr. A V. NitSChke in Braunschweig :
522. Rechnung von Bernhard ,'Marschalh, .\mlniatin zu Tcniu-
berg, 1.501 - 1,502. Pap.
Dr. Wllhelmi , Decan u. Stadtpfarrer in Sinsheim :
523. Kiiulbrief Herzogs Ulrich von Würtemberg für Philipp v.
Witslal. genannt llagenpueh, über 65(1. Zins. 1511. Perg.
521. Vertrag zwischen Veronica von Angelloch, .\eblissin zu
Lubcnfeld, und Heinrich von HHudschuchsheim wegen des
Dorfes Epflenbach (Offenbachl. I5IS. Pap,
Lohrer, t'.mtur zu M. .luhannis bei Nürnberg:
255. Sehreiben der .\nna .Maldonerin , Moriz Slronieycr's d. J.
Ehefrau , als Entgegnung auf die Eingabe des .Schnitt-
arzles SlroincNcr. I.")S;I. Pap,
Prof. Dr. K. Biedermann in Weimar :
526. Revers des Cunz Zweidinger zu Wettringen über ein er-
kauftes Gullein. 1470. Pgni.
II. Für die Bibliothek. *)
Anton Falger zu Elbigenalp in Tirol:
233t>. Ders., Sammlung von Lithographieen.
2331. Ders., Sammlung historisch- topogr. .\otizen über das
Lechthal in Tirol. Hdschr. Mit Abbild,
H. Neubürg-er, Bucbh., in Dessau:
2332. F. .1. (irulicb, Denkwürdigkeiten der altsiichs. kurfurstl.
Uisidcuz Toruau. 1834. 8.
Baumgarten <& Comp., Buchh., in Dessau:
2333. \V. Grolse, lur,-l Wolfgang der Standhalle von Anhalt.
1 855. s.
Franz Köhler, linohh., in Stuttgart:
2334. Frz. Pleider, Beitrage z. Gesch. d. mitteldeutschen Spra-
i'he u. Literatur. Di« Deutschordenschronik des IVikol.
von Jeroschin. 1854. 8.
2335. Ferd. F'riedr. Faber, die Württembergischen Familien-
Stiftungen, '.1. — 13, H. 1854 — 55. 8.
Ferd. Aug. Oldenburg' aus Braunschweig:
2336. Ders., d. Fabriken v. Augsburg. 1850. 8.
2337. V. J. Kollmann, die Wasserwerke v. Augsb. .Mit bist.
iVotizen verseben u. redig. v. F. A. Oldenburg. 1850 6.
Evang. Gymnasium zu Kronstadt in Siebenbürgen :
2338. Programm dess. 1855. 4.
Dr. L. Ennen in honigswinter:
2339. Ders., Gesch. der Reformation im Bereiche der allen
Diüccsc Kühl. 1849. 8.
2340. Fr. J. Lührer, Gesch. d. Stadt Aeufs. 1840. 8.
2341. J. Goltfr. Broix, Erinnerungen un d. alte berühmte Tol-
biacuni. 1842. 8.
2342. J. Mooren, d. Dortmunder .\rchidiakonal. 1852. 8.
Dr. Barsch, k, pnuls. geh, Regierungsrath, in Koblenz:
:':(l,t. .l.ibnslKr.clil iilur il, Schulcursus 1854 — 55 an d. K.
(nmiiaMiiiii zu KoblcM/., 18.55, 4.
Wilhelm von Knobelsdorff, Premier -Lieuttiinnt, in
Berlin :
2344. Ders., z. Gesch. der Familie vcui Knobelsdorff. 1. II.
1855. 4.
•) Den boMlirlinklun Riumr.. «<'ficn kennen wir die rlnCPirinRrnnn
Uoickcnlco dlcrumil ulrht alli' bmclit^inlRrn und vrrwclica ilc.liall>
>uf dk nlichntc Niiiuiui:i.
115
AnziMffcr für Kunde der deiil.schcn Vorzeil.
116
J. F. L. Woeste in Isprlolm:
2345. Dcrs., Volksubfrliefeningen in d. (Irafsi liiill M;irK, mbsl
fiMi-in (;i..>s:ir. 1S.|S. M. 8.
Se. Durchl. d. Fürst Constantin von Waldburg--
Zeil - Trauchburg In /ril :
2346. M. >. riippciiluini, tlinmik der innlisis.^rn von Wiild-
l)ur£. 1777-85.
Schabst, furstl. \Viilcllinr;;-\\ur7.:icliisihir Ilinltii\ir« ;illcr
u. .\rilii\;ir , In \\ ur7.;uli : ,
2347. Der J.'suili-n- Orden. 0. J. 2.
2348. V. Piiiily, Beschreib, d. Oberiiml.- )..iiikir.h. 1843. 8.
2319. Kauüiiinn. 40 Freiniiiurerlieder. 2. Anll. 1784. 8.
23.50. J. Scbullis, rolybyiimui. 176;t. H.
2351. Faustln oiler da.s |)hil(>so|>b. Jahrb. 1784. 8.
2352. G. Riindrans, Lisi- n. Lebensbeschrcib. des bitrü!;li(licii
Bauernstandes. 1682. 12.
2353. Alnianarco l'niversab- Sopra I Anno Kiseslile 1692. Del
(iran l'escalore Di Chiaravalle. kl. 8.
H. Denzinger, Professor, in >Vijr«biirg:
2351. llirs. . kritische Unlersncbnn): über das Leben des luil.
.MarUrers Ai]nillnus. 1855. 8.
Metzler'silie Buebh, in Slnllffarl :
2355. (ierniania. Vierleljabrsschrift f. denlschc .\llerlhiiin,<knnile,
heraii.s-. v. Fr. ITeimr. 18.56. 8. 1. Jahrg. 1. Hell.
Schünemann'S Bnchh. f J. Kühtniann) in Bremen :
2356. Jferniann der Deutsche. Ein lleblenlied. 1855. 12.
2357. iMeucster Wegweiser durch Bremen u. seine Umgebun-
gen. 1818. 12.
2358. Joh. Kriigcr, Bilder aus d. (;es(b. Brem.wis. 1855. 8.
2359. Verfassung des rieutschen Reichs, gr. 8.
Chr. d'Elvert, K. k. Flnanzralh, in Briinn :
2360. J. hüller, die Belagerung v. Briinn durch die .Schweden
im J. 1645. 1845. 8.
2361. Chr. d'Elvert, Gesch. u. Beschreib, der kgl. Kreis- u.
Bergsladt Iglau in .Mahren. 1850. 8.
2362. Ders., hislor. Lileralurgesch. v. .Mähren u. Oesterreich.
Schlesien. 1850. 8.
G. Reichardt, Buchb., in Kisleben :
2363. K. Krumhaar, die Gralschalt Mansfeld im lielorniations-
zeitaller. 6 Lief. 1854. 8.
A. SacCO, Bnchh., in Berlin:
2364. Fr. D. INicolas, Spiegel iIcs .Millclallers in .<ilnen denk-
würdigen Fraut^n. 8,
J. Naumann, Bmlib., In Dresilcn :
2365. M. Mciirer. Lulhrrs Leben liir chri.slliche Leser ans den
«.»uclii II erzählt. 18.50. 8.
F. Föratemann, Bnchh., In .^llrdbausen:
2366. E. Forstimaiin. alldeutsches namenbuch. I. Bd. 9. I.lif.
1856. 4.
J. C. Haber'sclie Verlagshandlung in Berlin:
2367. (iediclite des Fr. I'etrarca. Ileberscizt %on W. Krigar.
1855. H.
Literar. Anstalt IJ. Butlen) in FranUrnrl a. M :
236>-. U. Fr. .Straufs, Leben n. Schriften des Dichters u. IMii-
lulogen Nikud. Friachlin. 1855. 8.
Gebrüder Bornträger, Buchh., in Königsberg:
2.'ft;'.i. W Drumanii, Gesch. Bonifacius des Achten. 1852. 8.
Aug. Melfsner , Buchh., in Hamburg:
■.':)7(l. Seil! , ilcr Bcligionskrieg in U.'Utscblaml. 2 Theile.
1M50. S.
2371. llaiub. Rechtsalterlhiimer. Bd. 1: die ältesten Stadt-,
Schiir- u. Landrechle Hamburgs, herau.sg. v. J. M. Lap-
peiibcTü. 1845. M.
G. D. Bädeker , Buchh. . In Kssen :
2372. Volkslieder, alle u. neue, für .Männerstimmen gesetzt u.
huraiisg. v. L. Erk. 1. n. 2. Heft. 1845 — 47. (|u. 8.
2373. Vierslimmige Churalsälzc der vornehmsten -Meister des
16. u. 17. Jahrh. Ausgewählt n. herausg. v. L. Erk u.
Fr. Fihtz. 1 Tbl. 1845. 4.
2374. Fr. Fiedler, Geschichten u. .Xlterlliümer des untern (Jer-
manlens. 1. Bändchen. 1821. 8.
O. Wigand, Buihh,, in Leipzig:
2375. J. Scherr. (ic.^ch. der Beligion. 3. u. 4. Buch. 1850. 8.
Schles. Gesellsch. f. vaterländ. Kultur, in Bri;slau:
2376. rdicrsiclil der Arbeiten ii. \ eraudcrimgen 1818 — 49.
28. 11. 29. Jahresbcriiht. 1851—52. 4.
C. Rümpler, Buchh., in Hannover:
2377. Kirchen- Ordnung des Herrn Friederichen. Herlzosen zu
Braunschwelg. 1G43. rnveränilcrler .Abdruck. 1^.")3. 4
2378. Kirchen- Ordnung, vnnser von Gulles Gnaden, Hertzogen
zu Braunschweig. 1569. Unveränd. .\bdr. 1853. 4.
2379. Hoffmann v. Fallersleben, Gesch. des deutschen Kirchen-
liedes. 2. Ausg. 2. Abth. 1854. 8.
2380. Der IVibelunge llct, vollständigste ausg. v. H. Aaberl.
1855. 8.
2381. SIgenot, nach dem alten A'iirnbergcr Drucke v. Fr. (iut-
knecht herausg. v. 0. Schade. 1854. 8.
2382. Weimarisches Jahrbuch f. deutsche Sprache, Literatur ii.
Kunst, herausg. v. Hoffmann v. Fallersleben u. 0. Schade.
1. — 3. Bd. 1854 — 55. gr. 8.
2383. Antwerpener Liederbuch v. J. 1544. Herausg. >. Holf-
maunv. Fallersleben. 18.55. 8. (Horae Belgicae, J'ars.Xl. |
2384. Deutsche Geschlchtsbibliolhek oder Darslellungcn aus d.
Weltgeschichte, herausgeg. von 0. Klopji. 1.— 4. Bd.
18.53-56. H.
Karl Gödeke in Celle:
2:!H5. raiii|diiliis (icnucnbach, herausg. v. K. (iodeke. 1856. 8.
F. C. W. Vogel, Bnchh., in Leipzig:
2386. W. Waehsmulh, allgemeine Kulturgescbichl". 3 Theile.
1850 — ,52. h.
2387. Fr. G. A. Schmidt, fortgesetzte Beitrage zur Gesch. des
Adels. 1795. 8.
2388. J. R. Roth, Staatsrecht deutscher Helchslunde. iNebst
einem Anhange der neuesten kaiserl. Walilcapitulntioneu.
1788. 8.
2389. J. A. .Müller, Versuch einer Geschichte der Fürsten- und
Landschule zn Meifsen. 2 Bde. 1787 — 89. 8.
2390. J. Chr. Ilerchenhahn . (ieschichte der Regierung Kai-
ser Josephs dis Ersten. 2 Bde. 1786 — 89. 8.
2391. Ders., (iejch. der Oesireicher unter den Babenbergern.
1784. 8.
H7
Anzeiger für Kunde der deiilsrhen Vorzeit.
118
2392. Chr. ('•. Krelschinann, Gesch. dos Obi'rholijcriclit.* ui
Li-ipzig. 1804. 8.
Ein Ungenannter in Xürnhorc :
2393, Der Diinlihmchli^'eri Ilirrti Virichs Herlzoijen tu Wir-
trnilii ru' \n(l rhilipscn I.anrllgraiien iii llessi'ii Ansuchun;,'
Lei h:.y. M 1.').«. 8.
Frh. Rudolph v. Krosigk in Berlin:
2391. Ders., I\achrirhten zur (iesrh. des Dynasten- u. Frei-
herren-Geschlechts V. Krosigk. 1856. 4.
Föringer, BibliotheUiir, in München:
239.')., Ders., l.ilxnsskizze Schniellers. 1855. 4.
E. Schweizerbart'sche Verlagshandinng in Stuttgart :
2391). C. I' l.:iui<)|i. (Jas Korst- u. Jagdwesen u. die Korst-
u. Jasdiileratur Deutschlands. 1843. 8.
2397. J. Chr. v. Schmid, Schwäbisches Würterbudi. 2. Ausg.
1844. 8.
2398. K. Pfair, Geschichte des .Militiirwesens in \\ urlleniberg.
1842. 8.
2399. Ders., Fürstenhaus u. Land Württemberg nach den Ilanpt-
momenten geschildert. 1849. 8.
2400. L. Georgii, alte Geographie, beleuchtet durch Geschichte,
Sitten, .'^agen der Volker. 2 Abth. 1838 — 45. 8.
K. Fr. Mosch, Professor, in Görlitz:
2401. Ders., die alten heidnischen Opferstalten und Steinalter-
thünier des Riosengcbirgcs. 1855. 8.
Verein f. Lübeckische Gesch., in Lübeck:
2402. Ders., Siegel des Miltelallcr.s aus den Archiven d. Sladt
Lübeck. iN.-.ti. 4.
Dr. H. Schläger in Hannover:
2403. Ders., gegen die hannoversche Erklärung am liimdes-
tage über die ritterscbaltl. Beschwerden. 1855. 8.
2404. Ders., die Einweihung des neuen Gebäudes fiir das Lj-
ceuni und die höhere Bürgerschule der Stadt Hannover.
1854. 8.
2405. Ders., d. hannoversche Verfassungsfrage u. der Bundes-
tag. 1855. 8.
Dr. F. G. F. Schläger, Pastor prini.', in Hameln:
2106. Ders-, die ujiulierwindl. Macht der evangelischen Wahr-
heit. Ib5li. 8.
M. Schleiz, (and. jur. , in Pfizingen :
2407. Ders.. Beilragi- zu <li'n Keelitsqnellen in Dorfs- u. bauer-
hchen \ erliallnissen. 1853. 8.
O. F. H. Schönhuth, Pfarrer, in Edelfnigen :
2408. Ders., Ilohenlohe wie es war und ist, oder Sagen und
Geschichten des llohunloher Landes. 1856. 12.
2409. Ders. , Historie von dem Kreischützen. 1854. 8.
2410. Ders., der Findling im Schwarzwald. 1843. 8.
G. Jonghaus, Hofbuchh., in Darnistadt:
2411. Ph .\. K WallhiT. das Grofsherzogth. Hessen nach Ge-
sch.. hie . Land. Volk etc. 1S,54. (s.
Frh. Jos. Hammer - PurgBtall in \Men :
2412. (;es.h. Wassafs, persisch herausg. u. deutsch nbers. v.
IL er-l'urgstall. 1. Bd. 1856. 4.
Ebner db Seubert, Verlagsh., in Stuttgart:
2413. Kr. .MulUr, d. Künstler aller Zeiten u. V.dker. :•. Lief. 8.
Bauer & Raspe sehe Verlagsh. (J. .Merz), in .\urnberg:
2414. /.rilschr. f. deutsche Kullurgesch. , herausg. v. J. .Muller
II. J. Kalke. I8r)<.. Kebruarheft. 8.
Verein f. d. ivürttemb. Franken, in .Mergeniheim:
24|.'i. Ders.. /eitschr. il. bist. \ erelii> I. d. wurllenib. Franken.
3. H. Jahrgang 1849. 8.
V. Ebner'sche Buchh. in .Nürnberg:
24l(j. J. Hub. d. deutsche koniisclie und hniiiorislische Dich-
tung. 2. Bd. 1855. gr. 8.
Schrag'sche Buchh. in iVürnberg :
2117. Kr. Campe, Reliquien von A. Dürer. 1628. 12.
J. Heckler, grofsh. hess. Ubercinnehmer , in Darnistadt:
2l\H, Dirs., Beitrag z. Gesch. d. Sladt Bensheim n. ihrer Um-
gehung mit besonderer Kucksicht auf das Kloster Lorsch.
IS.Vi. 8.
W. E. Wilda, Professor, in hicl:
2419. Ders., von den unechten Kindern. I8.-,J. 8.
Gesellschaft für bildende Kunst u. vaterl. Alter-
thümer, in Emdeu:
2420. Dies., die alle Kirche zu Marienhafe in (lstfrie^laild.
1845. 4.
Dr. R. Haas, Schulinspektor und erster Stadtpfarrer, in
H.iiger:
2421. Ders., der Elementarlehrer in seinem Berufe. 1847. 8.
2422. Ders., Wiesbadener Kurkalender. 1855. 8.
2423. Ders., Calendrier des baigneurs de Wiesbaden. 1855. 8.
2424. Ders.. Andenken an Schlangenbad. 1852. 8.
Polytechn. Verein in Wiirzburg:
2425. Ders., genieiiiiml/.igc \\ (icheMs.hrifl. VI. Jahrg. \r. 1 — 9.
gr. 8.
Ferd. Enke's Verlagsbnchh. in Erlangen:
212ti. (i. L. ^. .Maurer, Gesch. d. iMarkenverfassung in Deutsch-
land. K)ti. 8.
Ein Ungenannter in Leipzig:
2127. Den .Manen Kaiser Franz des Ersten. Gedicht. 1835. 8.
Dr. Reufs, qu. Professor, in Nürnberg:
2428. (Kinein Lotorcs. Sittenspriiehe. Pap. -Hdschr. 2 Bl. 16.
Jahrb. 4.
KÖnigl. Museen, .\btheil. der agypt. .Mterthumer , in
Berlin :
2429. Die Wandgiiiialdc der vcr.schiid. Räume. 37 Taf. nebst
Erklärung. 181.".. qu. 2.
Fr. Weifs, Buchh.. in (irnnberg:
2i:t<l. O. Wulff. Gesch. der Stadt Grunberg. 1848. 8.
R. L. Frlederichs, Buchh., in Elherfeld:
2131. K. Bartsch, provenzalisches Lesebuch. 1855. 8.
Schulze'sehe Buchh. in Berlin :
2132. Blicke in der Sta.ll Oldenburg V.rgiiugcnheit u. Zukunft.
18,")3. 8.
Albert Sacco, Buchh. in Berlin:
2433. B. Ilcfslciii, Chronik berühmter Gebäude. Schlosser und
KninuN u. <lercn Bewohner 20 )l u J. 8.
119
Anzeiirer für Kunde der deulsclieii Vorzeil.
120
III. Für die Kunst- u. Alterthumssaramlung.
Meineke, Sprachlelircr, in Aiirrilivrg:
1161. ^urrlllt■rger Silberiiiiinzc von 1574.
William Bell in London:
ll<;2. i;r:iliMi;il tint-s Grnfen v. Oxford, 2 llol/silinitle.
Ein Ungenannter in >'ürnl>erg:
II 'Kt. l'ros|](it Min Leipzig, Radir. v. J. Iü6ä.
Rosenberg, SlaiHsanwüll, in Bergen:*')
lUil. 3 ((in\ülute schcilienföimigcr Splitter von Feuerstein.
1160. 4 l'onvointv mit prisiiialiscli geschlagenen Jlesserschalcn
von Feuerstein.
IKiö. 18 linsenfiirniige Sclileudcrsteine von Feuerstein.
1167. 12 rohe Entwürfe zu Streitäxten.
1168. 40 prismatisch geschlagene .Mes.ser von Feuerstein.
1169. 1 Convolut von Brnchsiticken solcher -Messer.
1170. 2 kleine Blocke, von denen solche .Messerschalen ab-
ffeschlagen sind.
1171. .Sireitaxt von (jriinstcin.
1172. 16 Streitäxte von Feuerstein.
1173. Schmalnieifsel u. Brnchsliicke von solchen.
1174. ilohlmeifsel von Feuerstein.
117.'). Dolcharliges .Messer von gellieni Feuerstein.
1176. Halbniondfiirmiges .Messer von gelbem Feuerstein.
1177. Liinzenspitze von hellgrauem Feuerstein.
1178. Harpunspitzen verschiedener .\rt u. F"orni.
1179. 2 Schlagsteine von Granit u. Quarzit.
IISI». 1 l'onvolut Bruchstücke von dolch- und halbmondförmi-
gen Messern.
1181. :i wohlgcschlilTene Schürfen von Slri'ilavlcn.
Dr. A. V. Eye, Vorstand der huiisl- und Allcrlluiiu.>^-unini-
lungen am gernian. .Museum:
1182 (Iruppe >ün Engeln, Kpfrst. von 1548.
Sälz, Schlossermeisler, in Kilrnberg :
1183. Gischnil/,te Sluhllchne, 17. Jhdt.
Ein Ungenannter in A'ürnberg:
1184. 2 Prospecte von Slrafsburg v. J. 1597 u. 1616.
1185. Ueberfall der Stadt Brannschweig im J. 1605. Kpfrsl.
1186. Karle von Oldenburg, Kpfrsl. von J. Aützhurn; 17. Jhdt.
Dr. Märcker, geh. .\rchivralli u. k. llausarchivar, in Berlin:
1187. 56 .\bgiisse von Siegeln des Ilohcnzollerisclien Hauses
Schwab. Linie.
Dr. A.V. NitSChke in Braunschweig:
1188. 2 Kepfersliche v. II, Aldegrever.
1189. 3 Kupfersliche v. IL S. Beham.
1 190. 5 Kadirungen v. Kembrandt u. .\.
1191. Triumph .lesu Christi, Kpfrst. v. l). Ilopfcr.
1192. 7 verschiedene Wappen.
1193. 8 versch. I'orlraits.
1194. 16 Bliiller versch. Ilolzsclinille, Kupicrsli.he und Lithü-
graphicen.
1195. Abbildung eines alten im .Moor bei .Vurich gefundenen
Schuhes.
*) Sämmtliclie von 1164—81 verzeichnete Gesenstünde wurden
der Insel ICügcn gefnndt-n.
llironik iler liLslorischeii \oreiiie.
Nach den vor.'insge.-ichirklen. die Knhvickelung der histori-
schen Vereine betrelTenden Thalsaclien wenden wir uns jetzt
zur Betrachlung der Vereine im Einzelnen und ihrer Thiiligkeit,
und versuchen (jrundsalzc und Gesiclilsjjunkle aufzustellen, die
bei der gemeinsamen (iriindlagc aller den einzelnen bcslimnile
Charaklerzüge und unlerscheidenile Merkmale verleihen. Die
(Jeschichts- und noch mehr die Allcrthumsvereine sind ihrem
Wesen und Bedingungen geniäfs, die sie ins Leben rufen und am
Leben erhalten, auf die Erforschung der niichslcn l'mgebung,
auf die ergriindende Darstellung des Landes- und Volkstheiles,
dem ?ie angeboren, angewiesen ; wir sehen sie daher auch nur
ausnahmsweise iiber diese ihnen gesteckten Grenzen hinausgehen,
und nicht, wie dies der Gang der Geschichtswissenscliafl im .\ll-
gemeinen ist, die hervorragenden und weitgreifenden Ereignisse
der gemeinsamen Geschichte mit Vorliehe behandeln und von
hier aus zu den diese Ereignisse verbindenden und vorbereitenden
Zeiten (ibergchcn, sundern einen ganz anderen VN eg beschrei-
ben. Je sorgfaltiger ein historischer Verein seine .\ufgabe zu
losen bemiiht ist, um so gewissenhafter ist sein Bestreben, die
Geschichte des ihn betrelTenden Landes- unil Volkstheiles bis
in's Kleinste und Einzelnslc hinein zu erforschen, und als glieder-
reiches Gnnze zu erfassen und darzustellen. Die Wntur de« Lan-
des und seiner Bewohner, der Chnrnkler der Lokal- und Spezial-
geschirhle geben den .Arbeiten dieser Vereine ihr (iepragc und
wo ein Landestheil einen besonders Ihaligen und folgenwichligen
Eindufs auf (mu Ercignil's von allgemeinerer Bedeutung ausübt,
ila sehen wir auch seinen historischen Verein mit besonderer
Vorliebe der Ergriiniluiig dieses Einflusses seine Thiiligkeit zu-
wenden und die Kü.-kwirknug des Ereignisses in die unbekanii-
leslen unti der Geschichte unzugünglichslen Winkel seines enge-
ren Vaterlandes verfolgen. Die noihwendigen Zielpunkte, die
wir bei der Gründung jedes Vereines ausgesprochen finden, die
.Mitglieder, durch deren Beitriige ii. Thiiligkeit der Verein fort-
Iwstcht, die rnigeluing, ilie auf Keinen ihren Riiz auszuüben
verfehlt, die Quellen, die vor allen .\ndern den Theilnehmern
eines Vereines ziigiinglicb sind und um deren llernusgabe die
meisten Vereine mit Hecht angelegentlichst Sorge tragen, be-
dingen diesen Grnndzug der Geschichls- und Alterlhumsvereine
und der durch sie begründeten .Museen uhd Einzclsammltingen,
die gleichfalls hinsichllich ihrer Erhallung unil N ermchrung zu-
nächst auf das aus ilcr iingehiirigeu liugeliung ihnen Zuge-
brachte angewiesen sind. Freilich sehen wir oft durch den
Einflnfs einzelner wissenschaftlicher I'ersiinlichkeilen , die nach
ihrer besondern Anschauungsweise die Thatigkeit eines Ver-
eines anzuregen wissen, sowie durch eine von den Regierun-
gen ausgehende maafsgebende Führung den Charakter ein-
zelner Vereine vermnnnichfachl, doch nie in dem Grade , dafs
lener lirlliche Grundchnrakter ganz dadurch verwischt würde.
121
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
122
Su ricblet »itli die Tlialigkeil der hislorisclieii Vercim- in Bajtrn,
die sich vor den übrigen von jeher der Theihiahnie ihrer kgl.
Regierung zu erfreuen gehiibl haben , mit Vorliebe und Erfolg
auf die topographische Erforschung aller Lnndestheile des dies-
seitigen Bayerns und wir finden in ihren verschiedenen Jah-
ressehrilten Arbeilen, die wir unbedenklich itluslerarheiten die-
ser An nennen diirfeii. Doch nicht diese ist die einzige Art
der Thiiligkiil der bayerischen Vereine. Wenn wir ihre Schriften
durchgehen, tritt uns als ein gemeinsamer l'haraUtirzug ihre
erfolgreiche Erforschimg des roni.- germa n. Alterthunis entge-
gen, die durch die iilteste (jeschichtc des Landes angeregt und
durch die reichen Trümnierrcsle, die über und unter der Erde
die niichsle Umgebung bewahrt, unlerslülzt wird. So sehen
wir denn die Vereine für Oberbayern, Oberpfalz , Schwaben,
-Mittel- u. l'nlerfranken der Auffindungen von Hoincrstrarsen und
Kümerschanzen, ilcr Fi'stslelhing der (Frenzen des rom. Heiches
gegen das unabhängige (iermanenlliuni unil der Erforschung von
Ucberreslen römischer Kunst und Thatkralt in Ouellenaufsuchung
und INachgrabungcn eine besondere und erfolgreiche Aufmerk-
samkeit widmen. — Kolgen wir der Grenze weiter, die das
Hömerthum und die freien deutschen Völker schied, so finden wir,
wie in Baiern, Oesterreich, so in VVürtcniberg, Baden und auf
beiden Ufern des Rheines in seiner ganzen Ausdehnung das
r ü mische Element unserer ältesten Geschichte insbesondere auf
die rheinischen Vereine, auf den zu Mainz, in Nassau, am IVie-
derrhein bis zu den wcstphalischen hinüber einen vorwiegen-
den Künflufs au.subt. — In Medersnchsen sehen wir ein an-
deres Element, das slawisch-deutsche, seinen .\nfang
nehmen und über -Mecklenburg nach Pommern an die Östliche
Grenze von Deutschland, dann »n dieser hinauf über Baiern, ohne
hier besondere Theilnahme zu finden, bis nach Oesterreich hin-
ein sich erstrecken. Vor allem ist der mecklenburgische Ge-
schichlsverein ihiilig, die gegenseitigen Einflüsse beider Volker-
schaften von einander klar zu scheiden , die raundiche und
sprachliche Grenzlinie, soweit sie .Mecklenburg betrink , festzu-
stellen und das Uebergcwicht oder den ganzlichen Sieg des
einen Elementes über das andere nachzuweisen. Kachgrabun-
gen, urkundliche und sprachliche, topographische und ethnogra-
phische Forschungen unterstützen diese -Vrbeiten, unter denen
manche für die Krnntnifs der slawisch -deutschen Verhiillnisse
ebenso bereichernd wie unentbehrlich sind. Der (ieschichls-
verein für I'onimern in tien ,,Ballischen Studien" verfolgt mit
derselben Gründlichkeit und Energie einen ähnlichen Weg und in-
dem er, angeregt durch seine Leiter, ohne jedoch die übrigen
Elemente der vaterländischen Geschichte auszuschliefsen, neben
dem Wendischen auch das Altnordische mit Sorgfalt be-
rücksichtigt, ergänzt er in ausgezeichneter Weise den meck-
lenburgischen Verein.
N a c li r i c li t e u.
Liiteratiir.
Neu erschieneneWerke.
13) (Jo Ihisches Musterbuch. Herausgesehen von V.
Stalz und G. Ungewilter. .Mit einer Einleiliing v.
.\. Reichensperger. Leipzig, T. 0. Wcigcl. 1. Lieferg.
18.')6. Fol.
Die Frage über die praktische Wiederbelebung der Gothik
fiir die moderne Zeil ist noch eine olTene. .Mit Rücksicht auf
den griifsten Tlieil dessen , was bis jetzt in dieser Beziehung
geleistet worden ist, kann man den Gegnern ihren Widerspruch
nicht verargen. Es ist vor allem aus Unklarheit der ßegrilfe
vielfach gefehlt worden , indem man theils die Slilarlen der
einzelnen I'erioden zu wenig schied, theils die speciellen .Vn-
forderungen des Materials nicht berücksichtigte, iheils die kirch-
lichen Formen als die einzigen betrachtet« imd sie allein , ei-
nerlei wo, anwendete. Solche Unlerscheidimg und Reinhaltung
der Bcgrifle ist aber erstes Erfordernifs , wenn auf Grund des
Allen in organisch lebendiger Weise Acnes geschaffen werden
soll; eine unklare riiuntasie führl zu IVichls, wenn sie auch
noch so gedankenreich ist. >ur gute und iiclile Musterbei-
spiele »US jedem Zweige der Kunst - und llandwerkslhaligkeit
vermiigen uns weiter zu führen. Von diesem Standpunkt aus begrus-
»en wir das Werk, welches wir hiermit anzeigen, als ein durch-
aus zeitgemafses und nutzliches. Es hat sich den Zweck ge-
setzt, für die gcsnmmte Kunst de» Mittelalters vom l:i. — tt>.
Jahrhundert, so weit wir sie die gothische zu nennen pflegen,
in guten Abbildungen .Muster zu geben. Du« (Janze »oll etwa
1 j liefii-, jedes zu 12 Tafeln umfassen: ein solche.« wird vier-
teljährlich erscheinen. Die ersten 8 Hefte sollen vorzugsweise
Einzelheiten, Dekorationen, Details u. s. w. , die letzten 7
selbstständigere, architektonische Werke in sich schliefsen. Der
erste Theil wird enthalten: Das -\lphabet, .Mafswerkverzierun-
gen in Steinhauerarbeit, geschmiedete Arbeiten jeder .\rt, IViel-
loplalten, Glasmalereien, plastisches Ornament, geordnet nach
dem .Material; der 2. Theil: Baldachine, Slrebepleilerentwick-
lungen , Taufsteine, Kanzeln, Tabernakel. .Mtärc, Portale, Ge-
wölbcconstruktionen jeder .Vrt, dann llolzwerk, als: Chor-
stiihle, Fbigelaltiire, Verläfelungen u. A.
Die ,\bbildungen der ersten Lieferung, .\lphabet, Mafswerk
und Eisenarbeilen in guter Auswahl, sind im Steindruck mit
grofster Sorgfalt und Feinheit ausgeführt. Im beigegebenen
Text mochte noch eine genaue Angabe der Zeit, welcher die
einzelnen Beispiele angeliiiren, zu wünschen sein.
14) Vermischte Schriften üb er christliche Kunst.
Von August Reichensperger. Nebst 8 Tafeln mit
Abbildungen. Leipzig. T. 0. Weigel. 1856. 8. S. 586.
Die Richtung, welche Herr Reichensperger in der Kunst-
geschichte und Kunstkritik verfolgt, und die eigenthumliche Leb-
haftigkeit und Energie, mit welcher er seine .\nsichten vertritt,
sind bekannt genug. Seinen zahlreichen Freunden wird daher
diese Sammlung seiner kleinereu Schriften und .\ufsatze,
welche wahrend eines längeren Zeitraum» theils in periodischen
Blattern , theils in Itroschurenform erschienen sind , eine » ill-
konimenc (iahe sein. Der umfangreiche , schon ausgestattete
Band \erbrcilct »ich über das ganze Gebiet der chri»llirhen
123
Anzeiger für Kunde dor deutschen Vorzeil.
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Kunsl. Er ifFfalll in irichrorc Abtheilungen. Der erste enthalt
«lie gröfseren Alihtindlunpen nebst einem Abdruck von „des
Meislers I,. Lacher l'nlerweisuns", der zweite unter derl'eber-
schrift ^Kiinslblerarisches" Biicherrccensionen, der drille kleinere
aus Zeilscbrillen gcsaninielle Anfsalzc. Es folgen noch einige
in der preufsisrhen Kammer gehaltene Heden, welche sich auf
ehrrslliche Kunst beziehen, aphoristische (jednnken, und einige
in franzosischer Sprache geschriebene Aufsiilze, welche in Di-
drons Annalen erschienen sind,
15) Ueber die fcslnca nolala und die germanische Tra-
dilionssymbolik. Ein germanistischer , lur die k. bayer.
Akademie der Wissenschaften beslimniler Vortrag von
Dr. A. L. J. Mi eh eisen. Jena, Fr. Kromniann. 18.>6.
30 stn in 6.
Diese abhandlung schliefst sich an eine frühere des herrn
Verfassers „über die Hausmarke" unmittelbar an. Von der
richtigen ansieht ausgehend, dafs die traditionssynibole im alt-
deutschen recht keine willkürlichen, den gerichtlichen akt poe-
tisch veranschaulichenden, sondern im Wesen desselben tief
begründeten zeichen sind, gibt der Verfasser eine Übersicht der
bei Iradition eines grundstückes etc. üblichen symbolischen
handlungen und geht näher auf die hedeutung des Symbols der
festuca ein, die er, abweichend von der bisherigen nieinung
der deutschen rechlsforscher und in iibereinstinimung mit der
ansieht der iilleren, namentlich französischen forscher, als Stäb-
chen von holz erklärt, in w elchem er die alte haus - und hof-
marke erkennt. Der beisatz notata (nicht n od ata, wie s.
11 erwiesen ist) wird auf die mit dem symbolischen mcsscr
(cullellus) in das Stäbchen eingeschnittenen worle und zeichen
(marken) gedeutet. Die reihe der traditionssynibole wird ge-
netisch entwickelt und als letzte wante und andelang be-
zeichnet. Letzteres wort, das noch J. üriuim (wbch. 1, 304)
ein rathsel geblieben , findet hier zum ersten male durch das
französische gantelet eine genügende eiklarung. üb freilich
in der form an de lang, wandeinng eine zusanimenselziing
mit lange (binde, wickel) zu suchen, oder nicht vielmehr
— lange eine cnistellle ableitungsform ist, neben der — lag
eben so häufig vorkommt, mag dahingestellt bleiben. Dagegen
möchten wir zur Unterstützung eines banpipunkles der Unter-
suchung, nämlich der erklärung des dem lal. fesluca entspre-
chenden, durch die alliteration der deutschen formel „band und
halm" getragenen Wortes halm hinzufügen, dafs schon im niit-
telhochd. fs. Müller, wbch. I, 673.), doch mehr noch in olier-
deulschen mundarten, das alle halp, schüft, in den f(jrrrien
halm u. heim mit halm, calamus, zusamnienfalll.
C. B.
16) Der kleine Kalechisuius Dr. Martin Luthers in sei-
ner rrgeslalt. Kritisch untersucht und herausgegeben
von Dr. Tb. Harnack. Stuttgart, S. G. Liesching. 1856.
4. LXIV u. 'JO S.
Im Interesse, das der kleine Katechismus Luthers für den
Unterricht in Kirche , Schule und Haus neuerdings wieder er-
halten , bat es ili r Herausgeber, nachdem schon mehrfache li-
Icrarhislürische Nachforschungen und kritische Bearbeitungen
voriiugegingcn waren, unternommen, einen neuen Abdruck
desselben in seiner Urgestalt auf Grund bisher unbenutzter Aus-
gaben herzustellen. Es haben ihm zu diesem Zwecke vor Al-
lem die beiden Uriginalausgaben v.J. 1529 und 1539, jene ein
kostbarer Schatz des germanischen Museums, diese der Nürn-
berger Stadtbibliolhck zugehörig, vorgelege?i , aufser denen er
noch 2 in der Weimarischen Bibliothek befindliche Exemplare
und den gleichfalls noch nicht verglichenen Miirburger .Vbdruck
V. J. 1.529, auf der Bibliothek zu Wolfenbultel, benutzt hat.
Dem, soweit es die Beschaffenheit der Ausgaben gestattete,
vollständigen Texte des Nachdrucks und der beiden Witlenber-
ger Originalausgaben, dem noch im .Anhange die Vorrede luni
kleinen Katechismus nach der niederdeutschen L'ebertragung
V. J. I.i29 beigefügt ist, geht eine längere kritische Einleitung
voraus, welche sich nach Beschreibung der benutzten Duellen
mit der l'nlersuchung über die Urgestalt des Katechismus und
dessen innere Geschichte von 1529 — 1542 bcsehäftigl. Den
Mittelpunkt derselben bildet die Frage iiber die Urgestalt des
Katechismus, die der Herausgeber, abweichend von den
Ergebnissen der frühern l'ntersuchungen, dahin beantwor-
tet, dafs die ursprünglichste Gestalt des kleinen Kate-
chismus uns in den beiden Abdrücken, dem Erl'urler und .Mar-
liurger, erhalten ist, während die Wittenberger Ausgabe v. J.
1529, Eigenthum des germanischen .Museums, den ältesten bis
jetzt bekannten Originaltext liefert.
Zur Veranschaulicbuug der Innern Geschichte des Katechis-
mus ist eine den Schlufs der Einleitung bildende Zusammen-
stellung der hauptsächlichsten Veränderungen des Textes und
der Gestalt des Katechismus sehr zweckmäfsig. Auf diploma-
tisch genauen Abdruck der Texte wurde grofse Sorgfalt ver-
wendet; auch die aufsere Ausstattung des Buches ist eine an-
erkennenswerthe. A. B.
17) Die deutschen Rechlsbücher des Mittelalters
und ihre Handschriften. Von (i. Ilorneyer. Berlin , F.
Diimuder. 1856. 8.
Vorliegende Schrift ist eine neue Ausgabe des bereits im
Jahre 1Ki6 veröffentlichten, jedoch damals nicht in den Buch-
handel gekommenen „Verzeichnisses deutscher Kechtsbucher u.
ihrer Handschrilten" — aber eine neue Ausgabe im strengsten
Sinne des \> urles, auf jedem Blatte, man konnte sagen, in je-
der Zeile die sorgsam fördernde Hand ihres Urhebers verra-
thend. Uelicr die erheblichslen .\bweichungen dieser jiingeren
Edition \on der früheren gibt die Vorrede S. V selbst eine
kurze Notiz. Mehrere ehemals in die Keihe der llechtsbucher
aufgenommen gewesene Kechtsdenkmaler sind jetzt, nachdem
deren Charakter durch historische Specialforschungen besser
ergründet worden, aus dem die erste Abtheilung (S. 1 — 62)
bildenden „Verzeichnisse der Kechtsbucher" verschwunden. So
das oberbayerisclie Kechlsbuch Kaiser Ludwigs IV. von 1346,
welches der zu frühe verewigte Auer als wirkliches l'articular-
gcsetzhuch nachgewiesen hat; so ferner das schwäbische KechLs-
gangbuch , welches einer «uf S. 176 nachträglich gegebenen
Andeutung g<:mäfs nichts weiter als das erste Buch des klei-
nen Kaiserrechls enthalten soll: so endlich ibis nimmehr als
uin Bruchstuck aus dem Buche dir honige erkannte s. g. l'a-
triarchenrechl. Auderniheils hat aber am h die Zahl der auf-
Ijefiihrteii liechlsbucbcr durch Einreibung der ,.1! In ine von
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Anzeiger fiir Kunde der deutschen Vorzeit.
126
M a c il il'u r (;" , eines \ierllieiligin . iu einem (liirlit/.iT C'udex
aur(;efundenen I'roeef.>lianilbuches des \ ielsc lireiliers iVieolaus
Wurm (S. 23, 24, 97), der vurnchiiilicti durch v. Wachler neu
hcleuehleteii V e m ge r ic h Is buc h e r (S. 24, 25), sowie der in
Osnahrucker und Soesler Jlandsehriflen Ijegegnenden, deutsch
);eschriebenen „Infurmalio ex privilegio seu speculo
Saxonuni", eines weitlüufigen Merkes über die lierichtsver-
(aiisung aus der lelzlen llalfle des 1"). Jahrhunderts (S, 25, 26);
ferner durch kurze Krwiihnun^ des von OrllolF mitgetheilten
Eisenacher und >on Itufslcr augeliihrten nia hrisclicii
Kechtsbuches (S. 25, 37J, sowie endlich der kleineren Aufsatze
„von l)ewysingc ummu len und liftucht" (S. lOj, von
der rechten Klagweise nach Lehenrcchl IS. 20), und über Sipp-
zalil (S. 9) einen nicht unhetriichtlichen Zuwachs bekommen,
lliemit sind iibrigens die Neuerungen im Inhalte der ersten
Abtheilun;; noch keineswegs erschiipri. E> wurde vielnielir.
abgesehen von einigen zweckmiifsigen Abänderungen iu der
Anordnung des Stoffes , fast jedem Artikel eine ISereicherung
durch höchst lieachtenswerthe Zusätze zu Theil. Kamentlich
gilt dies von den Abschnitten iiber die Glosse zum Sachsen-
spiegel (S. C, 7), iiber die lateinischen Versionen desselben
(S. 11 — 14|, wo auf die interessante Notiz, betrelTend das in
der (Jnesencr Handschrift TiVr. 249) mit „neptunius", Kobold,
übertragene mysteriöse Wort allvil, in der \ote zu S. 14
aufnierksaui gemacht werden mag, über den Richtsteig Land-
rechts, von welchem jetzt 5 Classen von JISS. gesondert wer-
den (S. 16 — IS), über den Schwabenspiegel (S. 38 — 54) und
über die alphabetischen Arbeiten (S. 57 — 61). Eine ebenso
durchgreifende Kevision uml nicht minder liedeutsame Erwei-
terung erluhr a)>er auch die zweite, das „Nerzeichnii's der Hand-
schriften'' auf S. 63 — 168 bringende Ahtheiinng, in welcher
sich nun 741 SISS. , also um 214 mehr denn in der ersten
Ausgabe, zusammengestellt fjuilen, obgleich iiber 70 IVummern
der letzteren hinweggclassen werden niufslen. Manche vervoll-
ständigende Beiträge diirftcn sich noch in den Jahresberichten
und Zeilschrilten der verschiedenen historischen Vereine Deulsch-
land's und der Schweiz linden lassen. So w ird — um nur Ein
Uei.spiel anzuführen — in den .'HittheilHngeu der (jeschichts- u.
Alterthunisfurschenden Gesellschaft des üsterlandes zu .\Iten-
hurg, Bd. 111. lieft 1 (1850), S. 73 iiber eine auf dem Archive
des Stadtrallis zu .Mtenburg sub l', I nr. 82 aufbewahrte, sehr
lieachtensH erlhe Handschrift des Hechtshuches nach Uistinctio-
nen von E. Hase ausführlich berichtet, und zivei weitere .MSS.
desselben Werkes auf dem Olrnützer Stadtanhive beschreibt in
Kürze F. Bischof in seiner gründlichen Abhandlung „Deut-
sches Kecht inülmütz" (Das. 1855. 8.), S. 23 flg. Endlich den
.Schlufsslein des (ianzen bildet eine ebenso nuihcvolle als niitz-
liche „Zahlen -l'ebcrsichl der in den Handschriften enthaltenen
(Quellen" (S. 169 — 71) nebst einer Anzahl von „Zusätzen und
N erbesserungeu" (S. 175 — 76). Die sch(>ne Ausstattung und die
t orrcktheit des Abdruckes vollenden die Vorzüge die.se.< von
jedem \ erehrer des miltelalterliclien Itechls gewifs mit dank-
bnrcr I'"rcude begrufsten trefflichen WerKrhens.
Geiigler.
Aufsatze in Zeitschrifteo.
.\rcliiv für preuss. Landeskunde; (Jiiarl. 1. Von der
Bildung des Terrilorialhestandcs im preuss. Staate wahrend
d. Regierung des Hauses Huhenzollern. (Ghrth. Schubert.)
— Geschichte d. brandenh.- preuss. Kriegs -.Marine, in ih-
rer Entwicklungsstufe. (Jordan.) Das Rittergut Wolde.
0 ester re i ch i sehe Biälter für Literatur u. Kunst:
Nr. 2. Ilabsb. -Oesterr. Urkundenschatz in der Stadt Vil-
lingen, l. Urk. des XIV. Jh. (F.)
Fr an k furter Conversatio ns b latt: Kr. 67. Zur Geschichte
der Seidcninduslrie. Nr. 81. Entstehung des Gebrauchs,
bei feierlichen (ielcgciiheiten 101 Schufs zu geben.
Uidaskalia: Nr. 71. Deutschlands Kriegs- u. Friedensherold.
Nr. 80. Die Wiederkehr des grofsen Kometen von 1556.
Europa: Nr. 15. .\lte Sagen und alle Gebräuche.
Faust. Poligr. illustr. Zeitschrift: Nr. 1—2. — Das
Lustschlofä Schonbrunn. Kr. 1. 3. Die Sage vom Stock im
Eisen in Wien. (Nie. Lagusius.)
.\ II gemeine Kirchenzeitung, von Zimmermann.- Nr.
15 — 17: Die Kirchengewalt der Kurf. von Hessen aus der
hess. Kirchenordn. >oiii 21. Okt. 1566. (^^Hcinr. Heppe.)
Protestantische Kirch en zeitung für das cvangel.
Deutschland: Nr. 4. Scrvets Hinrichtung zu Genf und
Calvins Betheiligung dabei. 1553. (H. Eltester.)
D c u t s c h c s K u n s t h I a 1 1: Nr. 10. Acht Tage inPreiifsen (Lübke).
Nr. 11. Die wissenschaftliche Begründung der christlichen
.Xrchäologie durch Prof. Pipers Mythologie u. Symbolik der
christlichen Kunst.
.Magazin für Rechts- n. Staats w issenscha ft , von Hai-
merli: Kr. 1. OuellenniateriBle zur Rcchtsgeschichte in
Oesterreich. IE. Costa.)
Morgenhialt: Nr. 14. Briefe über die bildende Kunst. IM.
Carriere. )
Frankfurter Museum: Nr. 4. Das Siebdrehen. Kulturge-
schichtliche Skizze. (Karl Enslin.)
Theologische (.) ua rt alschrif l : I. Konr. >un Megrnhurg
u. seine Zeit. (Hüflcr.j
Allgemeine Seh ulzci tu ng, von K. Zimiuermaiin: Kr. 1.
Ein Brief von Dr. Luthers Frau.
Sonntagsbeilage zum .\ugsb. A n zeigeb latt: Nr. 3. 4.
Angsburger Denkwürdigkeilen. Das Burgthor u. das Im-
hofsche Haus.
Bremer So n n tagsbia tl : Kr. 13. Der Hansische Slahlhof in
London.
Zeitschrift für deutsches Recht: .\r. 1. Zur Staats - u.
Rechtsgcschichle der Wetterau. ( Ed. Wippermann. ) —
Beilr. zu den deutschen Hechtssprichwiirtern. (Sachse.)
.\ugsl)iirger allgemine Zeitung: Beilage zu Nr. 3^. Die
Hirschjagd in Bayern. Der Cnrneval oder die Fastnacht.
Beil. 7.U Kr. .^t. Zur Geschichte der b.ihni. Lil.ratur. Beil.
zu Kr. ,'iH. Wichtigkeit des Studiums der Miiiidaricri u. Li-
teratur dieser. Beil. tu Nr. 60. Das Studium der all-frnni.
Poesie in Dcntsihlund, Kr. 61 llauplbiMt. D.is Kibelun-
127
Anzeiger für Kunde der deulschcn Vorzeil.
128
gen- Vcrsinars und ilic Keilscliriflcn. Kr. 63. Der ("omet
von 1556 bis 1560. Kr. 79. Das Diarium des Johannes
Burchard.
Neue Miinchcncr Zcilnng, .\l)ond lil.: Ar. .'iT IT. Das Ma-
ximilians-Museum in .Xii^sliurj;. ( K. .Marggrnf.^ IVr. 62. Zur
(folhischen BauUunde. (J. Siiihart.) Ar. 65. .Studien 7.nr
bayerisclien C'ullurgeschichte. (.\I.) (E. Fenlseh.) Kr. 6".
Die Stellung der Frauen im Orient und Oceidenl. ( Fr. Bo-
denstcdt.J Kr. 68. Zur (jescliichle Kudwigs des Strengen,
Herzogs von Bayern. (Dr. Söltl.) Kr. 72. Zur Ikonogra-
phie des Millclalters (die .Mittelsäule der Krypta zu Frei-
sing). (Dr. J. .Sighart.) Kr. 72 — 74. Die Kechtswissen-
schafl in England und auf dem C'ontinent. (Dr. Gunder-
mann.) Kr. 87.: .Vrniinius u. Thusneldn's Sohn.
Augshurgcr l'osl. Zeitung, Beilage: Kr. 2. ZurKupcrls-
frage. (R. M.) Kr. 7. Otto d. Grofse, Bischof v. Freisin-
gen und (ieschichtschreiber. Eine LebenssUiz-zc. Kr. 9.
Beitr. z. Erforsch, christl. KunstdenUm. in d. Augsb. Diö-
cesc: XIV. Die golhisrhe von Kaiser Maximilian f. das heil.
Kreuz in Donauwörth gesliflete -Alonslranz. Kr. 11. u. 17.
Zur Kunsigesch. d. Diüc. Regenshurg. Kr. 13. 14. 15. Der
Dom zu Konstanz, Kr. 18. Audiliirung idier das Keuesle
in der Rnpertslrage. Der Osterslreil. Kr. 20. Verhreilnng
des gregorian. Kirchengesanges bes. durch Carl d. Gr. Kr.
21. Die Kirchenmusik des zehnten Jahrh.
Kuniisniatische Zeitung: Kr. 1. Münzen zu Marsberg od.
Stadlherg gepriigl.
Verniiselite IVaclirichteii.
20j In Mainz wurde im „Hof zum .hingen" (erstes Drurk-
haus Gutenherg's) heim Graben fiir Umbau eiucs, Kellers, etwa
24 Fufs tief im Erdschutt, ein historisch wichtiger p'und gcllian.
Man fand nämlich ein Onerholzstück von einer Buchdrucker-
presse, die dem Erfinder der Buchdruckerkunst, Johann Gcns-
ileisch zum Gutenberg, angehört haben mufs, denn die Buch-
staben J. G. und die Jahrzahl 1411 sind in das Ilolzslück ein-
geschnitten, und in der Mitte, wie es nach der Construction der
allen Pressen iihlich war. befindet sich die Mutier fiir die
Schrauhenspindel. Soirnl wäre, Slrafsliurg und Ilarlem gegen-
über, für Mainz die Ehre, der Erfindungsort der wichtigsten
oller Erlindungen zu sein , aufs neue in sehr erheblicher Art
documentirt. Der Besitzer dieses interessanten Fundes soll,
wie berichtet w ird, für denselben den Preis von 20,000 fl. ver-
langen.
21) Die Miinster-Resla uratinn in Ulm ist jetzt für die
niichslen 4 Jahre in der Art vollkommen gesichert, dafs Sc.
Majestiit der König für diese Zeit jährlich aus allerhöchst eige-
nen Mitteln .3000 Si. gnädigst bewilligt haben, die Staatsver-
waltung anstatt der seitherigen 3000 II. die doppelte Summe
gibt und die Ulmer Sliflungs- und Stadtpflege ebenso 6000 (I.
beiträgt. Es sieben somit jährlich 15,000(1. zur Errichtung von
4 unumgänglich nolliwendigen Strebebögen zur Verfügung, um
den Sargmauern des .Millclschifres die von ,\nfang an schon
fehlende Sicherheit zu geben.
22) In .\ugshurg wurde neulich beim .\bbruclie des dem
Hrn. Grafen Fischler -Treuburg gehörigen Bräuhauses in dem
ehemaligen Kloster Holzen nächst Kordendorf ein heliauener
()uaderstein ausgegraben , auf dem sich ein in halb erhabener
Arbeit ausgeführter weihlicher Kopf befindet, der, in mehr
als I.ebensgrüfse dargestellt, von zwei verciniglcn Schlangen
umgeben ist. Es dürfte Keinem Zweifel unlerlicücn, dafs dies
ein Denkmal aus der Römerzeit ist, ähnlich demjenigen,
von dem Welser uns eine getreue Abbildung erhalten und das
Hr. V. Raiser in seinen Werken (Abth. II, III, 183. S. 73) na-
her beschrieben hat.
23) Auf der Südseite von Kordbralianl in der ganzen süd-
lichen Umgegend von Tilburg ist eine merkwnrdige Strecke
voll alter gcrm an isch -hei d n ischer Erinnerungen.
Dahin gehören die Todlenhügel zu Alfen in Kordbrahant, fer-
ner die germanischen Denkmale der Urzeit in der Gemeinde
Hilvarenbeek, und namentlich die jungst im \\eiler Westerwyk
derselben Gemeinde gefundenen 9 Urnen, mit Asche und Men-
schenknochen gelülll, welche die Bauern, die sie fanden, ehr-
lurchlsvüll an ihren I'lalzen liefsen , ohne ihren Inhalt weiter
zu imlersuchen. Diese germanisch -heidnische ßegräbnifsstalte
ist nahe bei der St. Lamlierluscapellc — ein neuer Beweis da-
von, dafs die Chrislenbekelirer nurh im germanischen Lande
dem Ileidcnlhume sich anbec|uernten , wie Papst Gregor vor
1250 Jahren in England ihal.
Inserate und Hekannlmaehiinfi;en.
C) Zu dem in Kr. 3 , Sp. 78 ff. milgclhc ilUn \ crzeichnissc
berichtige ich nachträglich folgende Irrthümer:
Sp. 78a, vor Z. 6 v. u. schalte ein: von Kiderwyle.
„ 79a, Z. 9 V. o. lies: Tellikoven.
„ 79a, Z. 18 V. u. lies: iMangcIlzhoven.
„ 79b, Z. 13 V. (.. lies: Stetter.
„ 79b, Z. 17 V. u. lies: J. v. Marstetten.
„ 80b, Z. 11 V. 0. lies: lloehrültner.
„ 80b, ^. 13 V. 0. lies: Menlishoven.
Ich biincrkc ferner, dafs sich in iMichail I'raun, Beschrei-
bung der adeligen und erbarn Geschlechter in den vornehmsten
Reichsstädten (Ulm, 1667. 4.), S. 135 H". ein ziemlich überein-
stimmendes, an einigen Stellen aber olTenbar falsches Verzcich-
nifs der Grsellschall zur Katze, angeblich v. J. 1350, abge-
druckt lindel.
C. Freih. Roth v. Schre c k c n stein.
Verantwortliche Bedaction : Dr.
Freih. v. u. z. Aufscse. Dr. A. v. Eye.
Druck TOD Fr. Campe Sc Bobn in KUrnbcrg.
Dr. G. K. Fro iiima n n.
nUBUBEEG. Das Abonnement des Blattes,
wekliLS alle Monate erscheint, wird sanz-
jahri^' iiiiireuomnien und beträßt nach der
ueuesteii Postconvention bei allen PustÜm-
tem und Uucbbandlunf^en DfUf«(;Afan<f« incl.
Oeatrcicb« 2 fl 12 kr. im 24 fl. - Fufs odoi
1 Thlr. 16 8ffr.
Für Frankreich abonuirt man in Strafs-
burg bei Gr. A. Alexandre, in Paris bei dem-
selben, Xro. 2:'>. ruc Notre Dame de Xazureth,
und bei der deutschen Buchhandlung von
ANZEIGER
F, Klincksieck . Sr. IJ. nie de Lille, od«
bei dem Postamt in Karlsruhe; filr Kn^
lamJ bt-i Willlauiti A: Xoivai.-, 11 Henriette-
.Str^Lt CVvt-ut-ilariUii in L-iidon ; filr Xord-
amrrika bei den Postämtern Bremen nnd
liaiuburg. —
Inserate, welche mit den Zwecken des
Anzeigers und dessen wissenschaftlichem
Gebiete in VerbindunfC stehen, wc-rdea «af-
genommen und der Kaum tiner Cotumnea-
Zeile mit 7 kr. oder 2 S^rr. berechnet.
Fi mm m
]\oiie Folge.
\ k'itor Jahrgang.
1856.
OnCiW DES GEI«)I\MS( IIEN MLSELMS.
Mai.
Wissensdialdiclie Mi(tlieiliinii;eii.
Die SaiiiiiiliiiijiE lti«g;rR|iliir<clicrliiiiiiiitilciik-
intiler im KeiuuailiMClieii ]VIiiiüeiiiu.
Uiiler dieser Sammlung bildlicher Darslellungeii von
Personen schliefst das germanische Museum drei Ahlhei-
luDgcn in sieh, niimlich Porlraitniedaillen und Münzen, Grah-
miiler und Portraits. üebcr die erslere hahcn wir bereits
im Anzeiger d. J. Nr. 1 berichtet, so dafs uns nur noch
über die zwei andern Alithcilungen Nacliridit zu srclicn üli-
rig bleibt.
Beide konnten wohl der Mehrzahl ihrer einzelnen Num-
mern nach auch anderen Ablheilungeu der Knn.st- und Al-
Icrlhumssammlung zugewiesen werden. \\ ie die Medaillen
einen Theil der Münzsammlung bilden , so würden die
Grabsteine eben so gut den |)laslischcn Denkmälern, die
Portrails den Gemülden, llandzeiclinunircii, Kupfersliihen.
Holzschnillen u. s. w. angereiht werden können; doch ist
die>es bei dem durchaus objectiven Standpunkte, den das
germanische Museum allen einzelnen Zweigen der Alter-
Ihnmsknndc efegcnühcr festzuhalten trachtet, mit sehr we-
nigen Ausnahmen nicht geschehen. Allenlinirs entgeht da-
durch manche nicht geringe Zienic scheinbar den zuletzt
(benannten Ahtheilungcn der Kunsisammlunfi:, fiir deren Ver-
vollständigung mancher Liebhaber derselben weil mehr be-
sorgt üein würde, als für Anlegung einer Sammliitig von
Bildnissen verstorbener Personen, von denen oft auch min-
der bedeutende durch trelTliche Kunstwerke verewigt wur-
den. Doch gerade weil die in den an<lern Ahtheilungcn
fUr Kunst durch sachliche Zusammenfassung einzelner Theile
entstehenden Lücken nur scheinbar, nicht alier «irklich vor-
banden sind, so wird sich auch der Liebhaber von Kupfer-
stichen u. dcrgl. leichter darüber trösten können , der Por-
traitsammler dagegen um so mehr erfreut sein, die Abthei-
Inng der persönlichen Darstellungen auch mit Treinichem
ausgestaltet zu finden. Ausnahmen wurden nur da gemacht,
wo es galt, die Mappen ausgezeichneter Meister mit vorzug-
lichen Bliiltern zu versehen; wie es denn z. B. gerechtfer-
lijrl erscheinen mag, dafs die kostbaren Bildnisse des Ph.
M e 1 a n c h l h 0 n , \V. P i r k h e i m e r , E r a s m u s , Y a r n -
b übler, Maximilian L in guten Abdrücken von A. Dürer
in der Reihe der Kunstbliitler dieses Meisters verblieben.
W aszunachsl die G r ab mü 1 ers a niml u n g betrifft, so
kann das Museum seinem Grundsätze zufolge, dafs .Monu-
mente dem ursprüuiflichen Bestimmuti<rsorle erhalten bleiben
müssen, an Originalen beinahe nichts aufweiset). Sie sind
bis jetzt nur durch ein einziges, doch sehr werllivolles Stück
aus dem 13. .laliili. repriisciitirt , und zwar durch einen
tirabslein mit ciiitr weiblichen Fiifur, der Anna v. Ebner
aus der bekannten allpatrizischen iNürnberger Familie, wel-
cher sich in dem alten Franziskanerkloster in Nurubeii; be-
fand und nun, bei dessen rmwandciiin-r in ein KalTcehaus,
gerellel wurde.
Das irermaiiiscbe Museum soll eine Art Hetliingsanslalt
für der<;lciclien Monumente werden , sofern man ihm liier.u
hülfreiche Hand bietet. Die Kreuzgange der Korlhanse, die
Kaum fiir Hunderte von (irabsteinen bieten , sollen diTeinst.
dem vorliegenden Plane j;enncrs , wenigstens jii jfeirciien
131
Anzeiger fiir Kunde der deulsclieri Vorzeit.
132
Gyb^al) Russen das historisch Merkwürdigste und fiir
Kunst- und Costiimgcsihichte lnleics>antesle an firabnionu-
nienten Dt'iitM'lilunds Miciiiigen, und es dilrftu, Itei gliuk-
licher Durtiifuhrun^ des Planes, gerade diese Partie des
Museums, welche eine Art Mausoleum des deutschen Ge-
sanimtvalerlandes bildet, eine der anziehendsten vom Gan-
zen werden. Vorläufig und bis zur Uebergabe und Restau-
ration der Kreuzgiiiige konnte hiefiir wenig geschehen. Das
Museum besitzt bis jetzt 5 Abgüsse von Grubnionumenten,
von denen dasjenige des Kaisers Ludwig des Bayern aus
der Donikirche zu München das <.'rorsarligsle ist.
(Georg FrauonbLTKCr v. HohenburK im Kloster Ghfs.)
Dagegen ist das Museum fortwährend bemüht, sich correctc
Grabsteinzeichrningcn zu verschaffen, von denen es bis
jetzt 180 besitzt, grofsten Thcils mit Bleistift und der Feder
vorlrclflirh ausgeführt, in grol's Folio. Nebenbei besteht ein
Verzeichnil's der in Werken enthaltenen Grabsteinabbildun-
gen, welche sehr zahlreich vertreten sind. Da es im Plane
des Bluseunis liegt, siimmtlichc in Deutschland und den
germanischen Landen befindliclic Grabmonumente zu ver-
zeichnen und wenigstens in Hüchtigen Skizzen zu sammeln,
wo nicht die höhere Bedeutung eine genaue Zeichnung er-
fordert, so würden die Frcirnde des Museums demselben
eine wesentliche Krleichlcrung verschalTen, wenn sie die
ihnen bekannten iiltern Grabmonumente , so weit sie nicht
als bereits allbekannt vorausgesetzt werden können, niizei-
gen würden, um dadurch Veranlassimg zu geben, solche
näher untersuchen und zeichnen zu lassen. Die Existenz
der Grai)monuniente für biographische Foiscliungen ist zu-
mal in der Periode, wo Urkunden noch nicht zahlreich sind,
weder Kirchenbücher, noch Portrails und Denkmünzen exi-
stiren, von so hoher Bedeutung, dafs das Museum sich vor-
zuglich berufen fühlt, auf das Thätigste sich derselben an-
zunehmen, zumal gerade dieser Zweig der ileut.-clien Ar-
chiiologie noch zu wenig beachtet wurde, auch tiiglich
mehr und mehr der interessantesten Grabmonumente zu Grunde
geben.
(Si.innnnil v. Avifstfs ; i:>7f..)
Für die aus mehr als 3000 Nummern bestehende Samm-
lung der Portr ai ts (aus der Zeil vor 16.') I ) ist der Grund-
satz möglichst beobachtet, dafs darin nur Kinzelbliilter. die
in ■\Verkrn oder hestinimlen Reihenfolgen nicht vorkom-
men, und nur gleichzeitige Originale aufgenummen
werden. Anfser der Vervollständignnir , welche diese Ab-
tbeilung den Sammlungen überhaupt gewährt, bietet sie nicht
nur dadurch ein besonderes Interesse , dafs sie uns bedeu-
tende Menschen, die wir anderswoher aus ihrem Leben und
Wirken kennen, auch in ihrer Persönlichkeit vorführt, son-
dern auch dadurch, dafs dieselbe eine Menge der kostbar-
sten Kiiustwci'kc. nnmenllieh in llolz>chnilt und Kupferstich
cntliiil!.
i33
Anzciffor für Kunde Hör (iciilschen Vorzeit.
134
Wenngleich, wie oben liemerkl, einzelne l'ürliaiL- ilues
besondern Kunslinleresses wegen in den Kupfcrslichmapiien
liegen, so gehiiieii sie nichts desto wenii;cr Iiieher; eben<o
bewahren auch die Portraitmappen viele Bliilter von beson-
derer Bedeuluna' für die Kunst. Zu den interes>uiileslen
und stlteuslcn Blättern srchört ein blattgrol'ses Bnislliild des
Job. Hufs in llol/.sclinill, /.wyr erst v. ,1. 1 J37, doch in ei-
ner so derben, grotesken Manier gearbeitet, dafs es auf ein
iillercs Vorbild zirrilckwcisel. Zu den Seltenheiten gebort
auch ein Portrait des D r. M. Luther als Junker Georg, Bru^l-
bild in mehr nis halber I.ebensgröfse, wahrscheinlich lirncli-
stiick eines umfungreicheren Bildnisses. ^^ ie man überhaupt
damals Gefallen daran fand, die Beileuluug dieses Jlunncs
auch durch die Grofsc seiner Bildnisse auszudrucken, zeigt
ein anderer Holzschnitt von 4' 4" Höhe, welcher Luther in
ganzer Figur darstellt. An diese schliefst sich ein anderes
seltenes Blatt mit dem Bildnisse des entschlafenen Heformators
lind einem Trauergedichtc : Des ehrwürdigen Doctoris
Martini Lulheri Christlicher abschiedt aufs diser
Welt. Anno 1547. — Gedru ckt d u rcb Hans Gulden-
mund t. In der ersten Hiilfte des 16. Jahrhunderts besitzen vor-
zugsweise fürstliche Personen gleichsam das Recht, durch den
Holzschnitt, der in dieser Zeit auf seiner Hohe steht, ihre
Bildnisse verbreiten zu lassen, wovon ein vorzügliches Zeug-
nifs die grofsartigen Darstellungen sachsischer Fürsten von
nnd nach L. Cranach ablegen. Auch Herzog Ulrich von
Württemberg isthäuiig dargestellt; am zahlreichsten aber
sind die Mitglieder der kaiserlichen Familie, namentlich K.
Karl V., von dessen Bildnissen wir nur einen prachtvollen
Holzschnitt anführen : „HerrCarol D er C bristen lic h
Keys er v ii d Künig..." Von K. Ferdinand I. nennen
wir eine Darstellung dcssulben in ganzer Figur von CS: und
ein Brustbild mit einer Pelzmütze, v.J. 154*. Andere Darstel-
lungen fürstlicher Personen in Holzschnitt sind nodi die Bild-
nisse der Pfalzgrafeii Johann Casimir und ^\'olfgallg
(letzteres von i\. Ostendorf er, v. J. 1545), sodann des
Prinzen Moriz von Uranien, alle drei in ganzer Figur, der
erste und der letztere in liüslung daigcslellt. iNach dcrKefor-
mation treten auch Gelehrte, vornehmlich berühmte Theologen,
mit in die üeihe. Ihrer Darstellung verdanken w ir eine grofsc
Anzahl der trelflichsten Holzschnitte. So nennen wir die Por-
traits des Job. Fabricius, Moriz Heling, Koban lles-
8 us , Jo h. K arsmann , K o n rad K lingen heck , (icorg
Miller, S i in o n P a u I i , J o h. P o s s e I i u s , J a c o b S t u r m ,
Hatth. Wesenbeck, l'lrich Zwingli u. A. .Nanienilich
war es die Schule der Stimmer, welche in dieser Beziehung
Vorzügliches leistete. — Mit dem Hndc des 1 H. Juhrhundcrls
wcrdiij (In- Kiipfcr.-Iiihc und lliidirnngfn Imuligcr. rnicr die-
sen ist eine llciiie von eiijenhanuigen kuiistierradirnngen
besonders merkwürdig, wie die des Nürnberger Malers und
Possenreifsers Hans Amnion, gen. Leberwurst, des
Augustin Hirschvogel u. A.
Zu weit würde es uns führen, wollten wirdie, zumThcil
durch ihre Technik ausgezeichneten Stiche der Meister des
17. Jahrhunderts von W. Dollar und P. Ifselburg bis auf
Kdeling u. A. auch nur in einer Auswahl andeuten. Eine
reichhaltige Ergänzung erhält die Sammlung der Einzclblat-
ter durch ganze Beibculolgen von Portraits in Werken der
Hiblinlliek. wie durch das mit Hnlzschnitten von L. Cranach
U.A. ausgestattete seltene Büchlein: ,Warhaffle Bildnis
etlicher Fürsten vnd Herren" u. s. w. (Nr. 515 des
Kataloges), durch das prächtige NNerk von A. van Hülle;
„icones legatorum" etc. (Nr. 537) und vieler anderen.
Einen wichtigen Beitrag zu der Sammlung der Portraits
lietern auch die Gemälde der Vorzeit, von denen das ger-
manische Museum in Original und Copie eine Anzahl besitzt.
Besonderes Interesse gewähren hiebei die sog. Volivbilder,
worauf der Stifter mit seiner ganzen Familie sich abbilden
liefs. Sind nicht gerade die Porlrailbilder unserer grofsen
Meisler die Zierde fast aller Gallerieen ? Dürer"s gröfstes
Meisterwerk ist vielleicht das Portrait des Hieronymus llolz-
schuhcr zu Nürnberg. Wenn auch meist von untergeord-
netem Kunstwerlh , so doch von historischer Bedeutung
sind die noch vorhandenen zahlreichen Portraits in Fa-
milien ga 1 leri ee u fürslliclici- und ndelicher Häuser. Sie
in der^^'cise, wie oben von den (irabmälern bemerkt wurde,
zu verzeichnen und je nach ihrem \\ erthe auch zu copieren,
ist gleichfalls eine Aufgabe des Museums. F^s wurde auch
bereits der Anfang gemacht und zwar auf der Burg Aufsefs,
als dem ersten Ausgangspunkte der Sammlungen des ger-
manischen Museums, wovon obiger llulzschnitt , wenn auch
nur in unvollkommeirer AVeise, Zeugnil's gibt.
Niuunt nuiii nun zusammen, welche Fülle von Persön-
lichkeiten uns .Medaillen und Münzen, (irabnmlcr und Por-
traits aus der Vorzeit vorführen, so erhält man, abgesehen
von dem speziellen biographischen Interesse, im l'eberblick
des Ganzen ein wahrhaftes und trelHiches Gesanimibild der
menschlichen Gesellschaft einzelner Epochen, und ge-
winnt damit den lebendigsten Spiegel jener Zeilen selbst,
wo dann auch uiilerL'cordiiete Pcrsiinlichkrilen als nolhwiri-
dige Ziithat zum (äinzen ihre Stelle behauplen. Daraus ist
aucfc erkliirlicb, wie die Liebhaberei für Portrait- undAulo-
grapheiisainmlungcii eine so allgemein verbreitete geworden
ist, ja selbst unter Leuten, die wenig oder gar keimii Sinn
für Kunst oder historische Studien haben.
135
Anzi>iL''t'r ftir Kunde der (ifutsclien Vorzeil.
136
SebMütlan Brant'M lateliiischein Eitltniililiini
auf (lieiler von HaiMerMbf rji;.
In seinem Anhange zu liranl's >iirreii>i hilV llieilel F r.
Zarncke, S. 195, unter den kleinern laleinisrhen Gedicli-
len des strafsburgischen Satirikers aiiili dessen Epilapliiiini
auf seinen Freund Geiler von Kaiscrsber? mit, jedoch nach
der durch willkürliche Abänderungen verunstalteten Abfas-
sung Nicol. Reusner's, des Verfassers des Textes der y,Icones
sive imagines virorum lileris illustrium etc. curanleBernhardo
Jobino." Argentorali, 1587. Biiij. In der Anmerkun» sagt
Zarncke: „wo das lateinische (Gedicht) zuerst erschienen
sein ma?. ist mir unbekannt sreblicben."
Das Gedicht erschien, noch in Geiler's Todesjahre, in
folgendem Büchlein von .1 a c. \Vi m p h eli ng: In .lob.
Keiscrspergii, Theologidoctrinavitaque proba-
tissimi primi Argentinensis eccles. predicatoris
mortem: Planctus etLamentatio cum aliquali vitac
suae dcscriptioue et (| uor umd. (a m) epitbaphiis.
Heidelb. 1310. impressum. XV fol. 4. Unter den 20 Traucr-
gedichlen bcllndet sich auch eines, das den damals erst
(Irci/.ehHJiihrifi-en , in Heidelberg studierenden Phil. Me-
lancblhon zum Verfasser hat. Hier Branfs Gedicht;
Carmen i s t u d a S e b. Brandt s e p u I c h r o
Keiscrspergii affixnm est.
Quem merito deflet urbs Argentina : .loannes
Geyler, monte (juidcm Caesaris egcuitus,
Sede sub hac recnbat , quam rexit praeco lonantis
Sex prope lustra docens verba sahilifera.
Tu splendor cleri , specuhim pietalis , amator
Virtutum, pacis , iusticiaeque sator,
Tu niorum censor, viciornm acerrimus hostis,
Tu scelerum omnigenüm maximus osor eras.
Solameu miseris : inopum pater : atque palronus,
Mitis in occessu, perque benignus item.
>'on pcrsonariim fueras acccptor : at aequa
Taxabas cunctos lancc libraqiie pari,
^on pracbendarum cuiuulasli parcus acernos
Contentus fueras, sed tcnui officio:
Diuitias contcnipsisti fastuniqne et honores,
Nuniilegos druides carpcrc suctns eras:
lu factis conslans, stabilis quoque non ut arundo
Vcnio ngitata .solet seu stipula aeripes.
Cuncia opere cxpicsli bciiefncia prins , docuisli
Tum deinrcps alios te et tiia facta sequi ;
Tu pompas saccii fugisti et gaudia vnna,
Verba Dci assidue , scripinque sancia Icgens:
Ergo tuis coelum virtutibus obtinuisti.
Sub pedibus tuis sydera dara vides.
Mulliausen.
Aug. S t ü b e r.
Eine fleut^che IlanilHrlirirt der erzblKCliör- Zastände.
liehen ItlözeMan-Biltliotliek xii Krlaii Sprache und
In t iiKnrn. ^"^"'^
ILindscliriftcn-
(Scblufs.) '"'"•'"
Diese Handschrift, wenn auch nur eine Papierbs. von ge-
ringerem Werthe, erhält doch neben den wenigen bis jetzt
aufgefundenen Ueberresten von Hartmann's Gregor (s. Haupt's
Zeilschr. V, 32 ff.), welche Lachmann seiner Ausgabe des-
selben (Berlin, 1838. 8°) zu Grunde gelegt hat, eine höhere
Bedeutung.
Zum Eingang, der in den bisher bekannt gewesenen
Handschriften nur wenige, schon von I.achmann als mangel-
haft erkannte Zeilen cnthiilt, bringt der Eriaticr Codex fol-
gende, freilich sehr verderbte Verse :
MEin herczze hat betwngen S. 15.
Vnd dicke meine zvngen
Daz si des vil gesprochen hat
Daz nach der werlt loue slat
Vnd waizz das wol für war ')
Swer durch des belle scliergen rat
Den trost zu seiner ivgent hat
Daz er dar auf sUndet
Als in div ivgent schündet
Daz er gedenchcf daran
Du pist noch ein ivng" man
Aller deiner missetat
Der wirt noch vil gut rat
Du gebetest in dem alter wol
Der gedeucht als er zereht sol
Den für gcdanch richtet
Vü in daz alter prirliet
Mit einem snellem ende
Der gcnoden eilende
Hat dannc den pezzcrn lail enhoru
Vnd were aber er geborn
Von ndam mit abel
Vnd solt mit im sein sei S. 1 6.
>Vcrr- anc Sünden slach
N ncz an den iungsten tacli
*) Die Heimzeile fihll.
137
Anzeiger für Kunde der deutsclien Vorzeit.
13S
So hiil er nicht ze vil gegebeu
Vnib das ewige leben
Daz aiiegenges nicht enhat
\nd auch nimmer zergal.
Durch daz were ich gern berait
Zc sprechen die warhait
Da nimmer siindeclciciic biirde
Ein teil durch meine mulicheil
Die ich geringet würde
Auf mich mit waten hin geleit
Nücii gebirge nocii walt
Der enhaf zehaizz noch zekall
Er Verl in des libes not
Vnd leit auf in den ewige (ol
Es ist walhischez laut
Equitania genant
Vnd leit dem niere vnverre
Des selben landes herre
Gawan bei seinem weihe
Zwai kind die an ir leibe
Diu nicht schöner mochten sin
Ainen sun vnd ein lOchtcrlin.
Nach diesen Versen fehlt ein Blall in der Hs. (= Vers
15 — 61 bei Lacbm.) , ein anderes nach S. 20 (etwa V.
169 — 214 bei Lachm.), mehrere (wahrsclieinlich 20 IJliit-
fer) nach S. 24, denn S. 23 beginnt mit V. 1246:
Daz nieman ist erchani
wie ich her cliomen pin.
Ferner fehlt ein Blalt zwischen S. 40 u. 41, welche letzlere
mit V. 1774 anfängt, und 3 Bliilter nach S. 68 (clwa V.
2680 — 2817). Das Gedicht bricht mit dem Verse (Lachm.
3737): „Er sprach frow so gehabt euch wol" ab, so dafs
auch hier wieder eine Lücke von 2 Bl. (V. 3738 — 3834)
sich herausstellt.
Unmilleihnr dahinter, auf S. i)0 fl'. steht, von der glei-
chen Hand, doch ohne Unterscheidung der Verszeilen ge-
schrieben, Frauenlob's Fraucnleich. Auch hier fehlt
der Anfang. Die erste Zeile ist (vgl. v. d. Hngen's Minnes.
II, 341 a, 13 u. Ellmilller, Heinrich v. Mcil'seii des Frauen-
lobcs laiche, Sprüche, sireiicedichle u. lieder; Quedlinb. u.
Leipz., 1843: I, 13, 44): „mein vater vii mein vridol. der
vil alle" ; der Schliifs (S. Ü5) ist das Ende des Leiches :
„des Irosles brosiil Man hnylsam ab euch sireichen niuz sust
w"del in (ir) dez Ilimels Margarictcn" (margaritcn).
Seile 06 ist leer. Auf .S. 97 beginnt der letzle, pro-
saische Theil des Codex, mil scliwilrzcrer Dinle und \ün an-
derer Hand geschrieben: „Swer Res Curyren welle lernen
d' lese discn prief. den hat vns gemuchet Jlaist' Albrant
Chaiser Fridreich Sniit. vnd Marstaller von napels. d" hat
disew chüDst allew v'sucht an den Erherigen Rossen, da vT»
disew chunsl genczleich gewis vnd gewer ist," — eine öf-
ter vorkommende, nachmals auch im Druck verbreitete Samm-
lung von Rece|)len gegen Krankheiten der Pferde. Sie zahlt
hier 33 Vorschriflen in dculscbcr Sprache und schlief>t mit
dem Zusätze: „Signa bonorum equor. Aures acute , buccae
Caput e.xiguum , caro dura, et grandes oculi, nasus spissus,
caudaque grossus. — Cum asccndis equum cum signo crucis
die in fronte equi istum versum : homines et jumenia satu-
rabis domine, qucmadmodimi multiplirasli munificetilioui luani
domine. Et scias hoc si (|uid feceris illo die non periclila-
beris. Dominus mens et deus nieus Amen.'-
Uas lieben der lieiligeii llildeganl.
Im Besitze des Freih. Karl von Hornstein auf Grüningen bei
Riedlingen befindet sich eine 60 Bliitter in 8. umfassende Per-
gamenlliandschrift, welche die Legende der heiligen Hildegard
in lateinischer Sprache enthält und sich durch scheine Initialen
auf Goldgrund auszeichnet, wie auch durch 29 blatigrofse
Miniaturen von correkter Zeichnung und lebliaflen, mit Ge-
schmack ausgewählten Farben.
Das erste Blatt stellt den Kaiser (Friedrich III ) und die
Kaiserin auf Thronsesseln sitzend dar ; vor ihnen knieet der
Abt von Kempten (seinem Wappen nach aus dem Gesclilechte
derer von Werdenau), von dessen Munde zwei Spruchbän-
der ausgehen, das eine gegen den Kaiser: ^Iniperalor iii-
rictissi/iie lenele jiira mea iiiconfractc"' ; das andere gegen
die Kaiserin, deren Erbmarschall bekanntlich der jeweilige
Abt von Kempten war: ^Imperalrix muyiii/iceiilissiiiia
coiisercale Moiiaslerii viei pririlet/iii sine lesiira."
Nach einem liandschrifllichcn Kataloge der Aeble von
Kempten war Johann von \\erdenau von 1460—1481
undPilgrin von Werdenau von 1434 — 1451 Abt daselbst,
lieber das Wap|)en wallet kein Zweifel oh : halbrunder
Schild, schwarzer Schrägbalkcn im silbernen Felde; auf
cleui Scbrägbalken drei goldene Ballen. Auch Kaiser Fried-
rich 111. isl deutlich erkennbar an der l'nlcrlippe etc.
Das zweite Blall zeisrl die Wappen der 4 Erzerhämicr
des Stiftes und das des Stiftes seihst : das Haupt der heili-
gen llildegar<l im rolh und blau gelheillen Schilde. Von
später Hand isl beigcschrichen : Coiireiiliis S.Josrfilii Oeii»-
/joiili 10.')l>.
130
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzoil.
140
Auf dem drillen Blatte kniet der Abt (abermals mit dem
Wappen derer von Werdciiau) vor der beiliiren Hildcffiird.
Sprutbhand :
Htjldi'jard seid el caiiipidniiciisis roiiithu finiddlrix
Sis mihi et monasterio meo auxilialrix.
Die übrigen Miniaturen stellen vornehmliili Minikel und
andere Scenen aus der Lesende der h. Ilildeenrd dnr.
Ludwig^sburi;.
C. Roth Freiherr v. S eh recke »stein.
Wissenschaft. E rliiiier u n g:
Geschichts- au etile reirlie Quelle für die Cultiii'Ke-
^"""'"" Mehiclite um «1. J. 1300.
Der grofse Erasmus von Kotterduni war, untreachlet
er sein Leben fast ganz mit Büchern in der Hand zubrachte
und als einer der Allergelehrlesten gelten konnte, doch auch
ein praktischer Bcobacliler der Welt und des Lebens, wozu
seine Reisen ihm Zeit und Gelegenheit g-ebolen haben mö-
gen. Von seinen Erfahrungen hat er viele in einer Schrift
niedergelegt, die zwar sonst in Aller Händen war, aber seit
100 Jahren fast ganz vergessen ist; ich meine seine
Colloquia. Sie scheinen dazu bestimmt gewesen zu sein.
die .lugend, wie es nun damals erforderlich war, in rech-
tes Lateinsprechen einzuiihen. Er selbst war ein grol'ser
Meister der Conversntionsspracbe, wie er sie aus Ciceros
dialogischen Schriften und aus Plautus und Tercnz erlernt
hatte. Seine (iewnndlheit in echt romischem Ausdruck ist
im grüfsten Contraste mit dem damals üblichen Münchslalein
der damaligen anderen Lateinsprecber in und aufser den
Klöstern, das man aus den unvergleichlichen E|)islolis obscu-
rorum virorum hinliinglich kennen lernen kann. Erasmus,
den eben diese Schrift unendlich ergötzt haben mul's, wollte
zeigen, wie man Latein zu sprechen habe, und verfassle
der studierenden .lugend zu Liebe jene Colloquia und zeigte
Allen, wie auch über Dinge da gemeinen Lebens gut latei-
nisch gesprochen werden könne. Er bespricht in ihnen
manigfaltige interessante Themata und nicht seilen gar
scherzhaft, um der .lugend das Latein nicht zu \ erleiden,
sondern lieh zu machen. Mit grofseni Beifall wurden sie
aufgenommen und ein paar Jahrhunderte lang viel gebraucht;
ja sogar Basedow machte in seiner modernen Dessauer
Schule noch Gehrauch davon. Längst sind sie nun verges-
sen; aber wir können noch daraus einen Schatz von No-
tizen zur Sittengeschichte jener Zeit holen und
Kenntnifs des Cultnrzuslandes im Zeitalter um 1317 gewin-
nen. Ich will hiermit auf Einiges aufmerksam machen.
In dem ('ollo(|uinm „de lusu" Hndet man die vor .'iOO
Jahren üblichen Spie I c (gymnastische, Karlen- iiud Brett-
spiele) eeschildert. In dem ..Convivium" lernt man die
damals gewöhnlichen Küchenkünste kennen. Das „Convivium
relisiosum" stellt uns einige ernste Miinner dar, die in einem
(iartenbause ernste Gespräche fuhren. Hier erfährt man
die damalige Ziergartenkunst und sehr interessant ist die
Nennung der Geschenke, welche der Gastgeber als Anden-
ken vertheilt. Ein „Convivium fiiliiiloMitn" liii-lct eine
Unterhaltung mit allerlei erzählten Schwänken. Das Collo-
quium „Diversoria" ist eine humoristische Schilderung des
Contrastes zwischen holländischen und deutschen Wirtbs-
hiiusern. Dort schildert er die allgemeine Sauberkeit , die
aufmerksamste Bedienung und die Freundlichkeit der Wir-
thinnen und Schenkmädchen. Von den deutschen Gast-
häusern erzählt er lauter uncomfortable Einrichtungen, Grob-
heii, Uudienstfertigkeit. UnsauberUeil.
Im „Conjugium infelix" ffibt eine verständige Frau ei-
ner andern, die mit dem Manne nicht zufrieden ist, die al-
lerbesten Vorschläge, ihn zufrieden zu machen, lauter tref-
fende Benicrkungeir, die heute noch die vollkommenste Bil-
ligung verdienen. In dem Gespräch „Virgo conjugio nliena"'
spricht er dringende Warnung gegen den Vorsatz aus, in ein
Kloster zu gehen. In dem Aufsatze „Puerpera" eifert Eras-
mus mit den dringendsten Gründen gegen das Ammenwesen.
Das Collo(|uium „Senatnlus" schildert eine Frauenconferenz
oder einen Weibersenat höchst humoristisch, der Gesetze
macht gegen den nachahmenden Luxus der niedern Stände.
Hier ist eine schöne Fundgrube zur Geschichte der Mo-
den. ,. E.xorcismus sive spectrum" stellt eine herrliche Ge-
spenstergeschichte dar, worin ein geislerbannender Mönch
lächerlich gemacht wird. Das Colloqnium .i.VIcumistica"
stellt die Gaunerei eines angeblichen (iol<hnacbers und die
Leichlirlüubijrkeit eines Andern so treffend dar, dafs Alle
dies halten lesen sollen, die noch im 18. Secnio sich so
milsbrauchen liefscn. Höchst interessant ist das letzte Ge-
spräch mit der Aufschrift „Funus". Dargestellt wird hier
der Conlrast zwischen einem Sterbenden, der eine Beute der
Mönche geworden ist und einem andern, der die beifalls-
wcrthesten Anordnungen macht und sich in jeder Hinsicht
Ireiriich verhält. Letzterer ist crasmisches Ideal. Beiläufig
kommt auch so Manches vor, was ein geschichtliches Mo-
ment darbietet; z.B. Erasmus kannte schon Alleen, während
man in Bidimen 200 Jahre später sich ungemein wunderte,
als Wallenstein solche setzen licfs. Bei Erasmus kommt
vor: „via utrinque arhorihiis pari digeslis inlervallo sepla."
D. Pesc h eck.
141
Anzeiger für Kundo der deutschen Vorzeil.
142
nd u. Leute. l'eberllii|reii.
\\as die Uebuiliiiger Patrizierraniilicii belrilll, so sind be-
sonders zu nennen: die Am Ort (üilis nennt ein Baseler
Gesihlciht •.'leiclien Namens — ni failor) Tiiiinger, Beiz,
V. Gamersdi\van<;, Besserer (die L'eberlinger Besserer füh-
ren einen Pelikan im Wappen), Spolllin, BursI, v. IlüdorlT,
Reicblin v. Meidegg:, Bayer, üurnsperger, v. Freyburg, Both,
Han (alias Haan), v. Pllunimern, Mader, BcMitlinser, v. Bai-
bach, Schullheils, vdn llu|)erl ii. s. >v.
Der Unterz.eiclinele besitzt Urkunden vieler l'cberlingcr
Geschlechter.
Niichsl dem Münster verdient hervorgehoben zu werden
das Kathhaus. Der Kathhaussaal ist eine Heise werth. Man
wird sehr selten Gelegenheit haben, einen durch vollstiindigc
Verliifelung und reichstes, der besten gothischen Kunst an-
gehöriges Schnilzwerk verzierten Saal so gut erhallen vor-
zulinden. Die Ornamente am Plafond, an den Wanden
u. s. w. sind so schön und so manigfaltig, dafs man ein
viele Tafeln starkes Werk ediren konnte, wenn man sich
auf Einzelnheilcn einlassen wollte.
Der in Ueberlingen wohnende, tüchtige Ileraldiker und
Maler, Xaver Stichle, hat für Seine Konigl. Hoheit den Prin-
zen von Preul'sen eine gelungene Skizze dieses schönen
Saales gefertigt. Der Saal gehört wohl in die zweite Hälfte
des 15. Jahrhunderts. Die vertäfelte Wandung wird be-
krönt durch eine Reihe von circa 2 Fufs hohen, trelflich
gearbeiteten Slatuelteii. Dieselben sind am \^'appenschilde
und an Spruclibiindern keniillich und stellen vor:
1 — 3 die geistlichen Churfiirsten: Mainz, Trier, Cöln;
4 — 7 die vier Markgrafen: Meilsen , Mähren, Baden,
Brandenburg ;
8 — 11 die 4 Landgrafen: Thüringen, Hessen, Leueh-
tenberg, Elsal's ;
12 — Ij die 4 einf. Grafen: Savoyen, Cilly, Cleve,
Seh« arzenberg;
Ui — 19 die vier Städte: Metz, Augsburg, Aachen, Lü-
beck;
20 — 23 die 4 Bauern: Salzburg, Cöln, Constanz, He-
gensburg ;
24 — 27 die 4 gestrengen Bilter: Andlan, liandegg,
Fronsberg, Mcldingen;
28 — 31 die semperfreicn Schenken : Allenwaldcn, Mei-
sterburg, Limburg, liaro oder Tussis;
32 — 33 <lie l üurgjrrafen : Slromburg, Maffdebuiir,
licineck, Nürnberg;
3f) — 39 die 4 weltlichen Churfürsicu : Brandenburg,
Sachsen, Pflzgf. bei llheiir, Böhmen.
Leber der Thure ijI der kaiserliche gekrönte Doppelad-
ler angebracht, unter demselben der gekrönte einfache Reichs-
adler und der ungekrönte Stadtadler. Die SInluetlen begin-
nen, in der durch die Nummern bezeichneten Reihenfolge,
links am grofsen, eine ganze Wand einnehmenden Fensler,
so dafs die geistlichen und welllichen Churfurslen vis a vis
zu stehen kommen, und die Slaluengallcrie um die ganze
Wandung (im Hufeisen) lauft. Die Arbeit sieht der an den
bekannten Syriinschen Chorstillilen kaum nach, und gehört
jedenfalls zum Besten, was man in dieser Art hat.
Eine iretreiie Abbildung würde jedem kunsthislorischen,
z. B. HeidelolPs neuesicm, Werke zur Zierde gereichen. Was
die Spielerei mit den vier gestrengen Rillern, 4 Bauern des
Reichs u. s. w. betrilft, so ist sie, wie wir glauben, erstmals
im Wappenbuche des Ritters Grünenberirer zu finden . und
gieng wohl aus demselben in andere Werke, z. B. Sebastian
Münster's Cosmographie, \iber.
Das Rathhaus wurde im Innern im 17. Jahrliunderte in
schlechter Renaissance da und dort verschlimmbessert, so dafs
der alte Saal, der Pfcnninglhurm u. s. w. die bedeutendsten
Sehenswürdigkeiten sind. Die vertäfelten Wände im Saale
sind durch eine schöne, manigfallige .\bwcchsiung ircwuh-
rende Blendarchitektur gegliedert.
Ganz nahe am Rathliause ist die ehemalige Löwenzunfl,
das Inuunirshaus der Geschlechter. L'eber der Thüre ein
vorlrelflich gearbeiteter heraldischer Löwe en haut-rclief.
Im Innern einige Reste der allen Herrlichkeit, namentlich ei-
nige steinerne , bemerkenswcrth schöne Fenster|pfeiler. Der
eine stellt einen Baumslamm vor und das abgesluztc, gothisch
slylisierte Astwerk bildet eine Art von Känipfergesims.
Von öUeullichen (jebäuden können genannt werden: das
alle, zum Abbruch bestimmte Hospital mit seiner Hauskirchc,
das ehemalige stiidlische Zeughaus und der Gallenlhnrm. Dafs
l'ebcriingen einst sehr fest war, sieht man noch jetzt an
mehreren, gut erhaltenen Thilrmcn, dem liefen ausgemauer-
ten Graben u. s. w. Die Frauziskanerkirchc wurde iiii vo-
rigen .Jahrhundert renoviert. Das an dieselbe anslofsende
Kloster (nunmehr Schulhaus) ist ein sehr grufses Gebäude.
Am Salcmer Kloslerliofe (nunmehr Privalhaus) bemerkt man
eine recht hübsch gearbeitete Thüre (rcnai^sancemässig-
ina.ximilianisclier Styl ).
Mehrere alle Palrizierhöfe verdienen Frwiihnung, so der
lldf der lieichlin von Meldegg, der Schultheifs. der Beiz,
der lialbach. Im balbachischcn Hause belindet sich eine
hübsche Hausknpellc. Eine lateinische Inschrift über der
Thüre verdicril ihres fürchlerlicheii Lateins halber Dcnchluns.
Die Namen der Besitzer sinil n:irnlich lalini.-icrl ^^ ie folyl :
143
Anzcisrer für Kunde der deutschen Vorzeit.
144
Leben.
Verkehr. Mün
Diviles-Reichlin ; Ainali- Biiol ; Relorniali-Bcssercr; Lapi- „Gedruclit zu \\'it- I Icmberg, durch | Nickel
des pcrlerrili-Sihreckenslein. Schir | lentz. M D XXXI." 12". mit vielen Holzsclinit-
Vor dem .Miliister. auf der Südseite, ist ein (rrofser, |en. Dieser vortrelTliilie .^lidriick ist in diesem .\iigenblicke
schön ffearbeileterOell)erg mit einer, durch srf>tliischc Arclii-
teclur ircliildelen l'cberdachunff. Er srehOrt wohl dem 15.
Jahrhundert an. .Mone macht bereits auf denselben im ba-
disrhen Archive aufmerksam.
Ludwiirsburg. C H. v. Sdi reckeuslein.
Bracte«ten8teiii|iel.
Wir haben im Jahrgänge 1854 des Anzeigers für Kunde
der deutschen Vorzeit ( Sp. 242 ) einer Anzahl von uns im
liiesigen Staatsarchive aufgefundener .Münzstempcl gedacht,
unter welchen ein Braclealcnstenipel der merk« urdigste ist.
Ausgezeichnete Antiquare und Numismatiker, wie Tbomsen
in Copcnhageu, Cappe in Dresden, C'halon in Brüssel u. A.
m. freuten sich sehr, als sie durch uns das Voriiandensein
eines solchen Stempels vernahmen.
Man glaubte früher oft, die Bracteatenstcnipel seien höl-
zern gewesen, was jedoch nicht richtig sein dürfte, denn
der hier in Rede stehende ist von Eisen, aus welchem Me-
tall wohl alle derartigen Stempel bestanden haben, und mifst
8 Pariser Zoll in der Lunge. Die Münze selbst bietet den
Kopf der Fürstühtissin von Zürich en face dar, mit dem
Schleier; auf der rechten Seite des Halses ein Stern, auf
der linken eine Kugel, sowie die Buchslaben 5 y. Um Brac-
teaten schlagen zu können, wurde der Stempel in einen höl-
zernen Klotz gesteckt, das dünne Silberblech, welches man
für die Bracleatcn verwandte, darauf gelegt und auf den
Stempel mit einem Hammer, ohne Zweifel von weichem
Holz, geschlanen, denn vermillelsl der Schlüge eines eiser-
nen hülle der Stempel sich rasch abgenutzt, und Prägestöcke
hat es in dem Zeilalter der Bracleatcn gewils noch nicht gegeben.
Zürich. G. von Meyer von Knonau.
Ullis
innsan-
llcn.
liiitlier'M HatecliiMiiiiiii«.
Die in der Beilage zur vurigcn Niiriiincr des Anzeigers
gegebene Inhaltsanzeige des Schriftcbens von Ilarnack
„Der kleine Katechismus Dr. M. Lnlher's in seiner Ur-
gcslall" veranlafsl, anfein milder schönsten und umfassend-
sten Sammlung Lulherischer Schriften und Autographen, so-
wie von Schriften über Luther so eben wieder in"s Ausland,
d.i. nach England, gehendes E.xemplardes kleinen Katechismus
von Luther hinzuweisen. Titel: „EN C II I K I D I 0 N | Der
kleine | Catechismus für die | gemeine Pfarher |
vnd Prediger,! Mort. Lu. | MDXXXIj". Schlufs:
mit jener ausgczeiciineten Sammlung aus dem Besitze des
Lizeniaten Schneider zu Berlin in die Hunde des Kunst -
und Buchhändlers Anton Bar von Frankfurt a. M. übcrge-
^MU^'en, um, wie g(sa:;t. « tun nicht (icill ein Eiiiselicn hat,
wieder nach Altengland hinüberzuwandern. H. F. M.
Joliaiiii liicIiteiiaiier'H Fechtkuiist.
Von der Fecbtkunst des Joh. Licbtcnauer liegt das
Fragment einer Handschrift vor, die in mancher Hinsicht
der im Anzeiger 1853, Nr. 4 u. (i beschriebenen ühnelt,
jedoch in der Sprache von ihr abweicht. Sic ist in Quart
und al)wecliselnd mit schwarzer und rother Tinte geschrie-
ben; Minialuren linden sich auf jeder Seite.
Bl. 1": (rolh) „Hansen endlers hüls gmacht." Darunter
ein kleines Wappen mit einer schwimmenden Ente. Dann:
(^schwarzj „Das ist dy kunst des langt; Schwerdlles." Dar-
unter zwei Ritter in Harnisch, welche mit langen Schlacht-
schwertern kämpfen. Bl. 1 "^ : ein Wappen (ohne Hclm-
schmuck), in welchem vier rothe und gelbe Felder, die
gelben mit einem Krückenkreuz, vorbanden. Bl. 2*: (roth)
„Dis ist die vorred. Hans liechtenawers fcehter buoeh." Die
darunter folgende Vorrede ist fast dieselbe wie in dem Co-
de,\ zu Rom, nur orthographisch verändert. Unten auf der
Seite eine kleine Leiste mit kampfenden Rillern, welche auf
Ziegenböcken reiten. Bl. 2 '' (roth) : „Zorenbawe. krimp, twirg
Hat Schiler mit scheillar. Alher vorsetzt. Nachryssen. Vber-
lauff. hawleczt. Dorcbwechsel.zuck''u.s. w. — DerZorcnbawe.
Darunter zwei Ritler, von denen der eine mit gebogenem
Knie den Hieb des andern abwehrt. B. 3" (rolh); „Vher-
lauff. — guot gesneiet sogt meister licchtenawer." üariiii-
ler zwei Ritter, deren Schwerter ein Kreuz bilden. Bl. 3 •*
enthalt keinen Te.xt, sondern nur eine Malerei, zwei Rillcr
zu Rofs darstellend, welche mit gehobenen Schwertern auf
einander zusprengen.
Ukert war der erste, welcher in seinen Beilrügen zur
altern Literatur, B. 3, S. 107 u. f. Lichlenauer's Fechlbuch
nach der Handschrift in der herzogl. Bibliothek zu (iolhu
beschrieb. Derselbe bemerkt auch, dal's dies Fechtbuch
grör^tenllleils in dem 1558 bei Egenolph's Erben zu Frank-
furt n. M. gedruckten Fechtbuch enthalten ist.
Wiechmann-Kadow.
(Mit einer BeÜRgu. )
blaalsan-
stalten.
Vcranlworllicli« Rcdnclion: Dr. Freih. V. u. t. A
I>ruck voD Fr. Camp«
ufacaa. Dr. A. v. Eye. Dr. (j. h. Fruniinann.
& Sohn in NOmberg.
BEILAGE ZUM ANZEIGER Fl l{ KLXDE DER DE! TS( IIE\ VORZEIT
1856. JW 5. Mai.
Chronik des iiiormanischen Museums.
Im verflüsseiuii Mnn.it hiit Sc. Mjjtiliit d.r Kuiiij; vuu
Prt'ulsen das geriiian. Museum mit einem erfreulichen Zeichen
seiner allerhöchsten Gunst beehrt, indem er durch die Herren
von Stiillried und Dr. .Märcker der Bibliothek des Museums die
Monumenta Zollerana zu übersenden die Gnade gehabt hat.
Eine fjanz besondere Kreude macht es uns, unsern Gönnern
und Freunden heule von der bedeutenden Unlerslutzung und
der erfreulichen .\nerkennung berichten zu können, welche das
gcrinan. Museum in .München in der Kammer der Abgeordneten
gefunden hat. .Vuf einen Antrag des Hrn. Kreiherrn von Ro-
tenhan, dafs die dem gerinan. .Mn.<cum aus der Staatskasse zu-
fliefsendc jahrliche Unterstützung von 1000 11. auf 250011. möge
erhöht werden, entspann sich eine Debatte, an welcher sich
auf eine ebenso eingehende wie anerkennende Weise manche
als Gelehrte wie als Staatsmanner gleichbedeutende .Mitglieder
der Kammer belheiliglen. Das hier Mitgetheilte entnehmen wir
den stenographischen Berichten über die Verhandlungen der
bajr. Kammer der .abgeordneten , 63. ölTentlichc Sitzung , Bd.
ni. p. 95 sqq. Als der Erste, der für eine erhöhte Unter-
stützung des gerinan. Museums sprach , aufscrte der Fürst von
Oetlingen-Wallerstein unter Auderm : „Wenn dieses germa-
nische .Museum den vorgesetzten Weg so fortschreitet, wie es
ihn betreten hat, so erhalt Deutschland einen Ouellenschatz,
wie kaum ein anderes Land ihn besitzt, und fürwahr kein Land
braucht einen solchen (juellenschatz mehr als Deutschland ver-
möge seiner politischen Gestaltung und seiner Trennung in zahl-
reiche Einzelstaalen. Würde ein .\ntrag auf Erhöhung der
Summe gestellt, so würde ich, so sehr ich gegen jede Erhöhung
an und für sich bin, zu einer solchen Erhöhung ans tiefstem
riliclitgefühle stimmen. Denn ich wiederhole, es handelt sich
hier um ein <leiitsches Nationalunternehmen und gereicht'Bayern
zur Elirc, dasselbe in seinem Sehoofse zu besitzen."
Im weiteren Verlaufe der Debatte motivirle Freiherr
von Kotenhan in längerer .Vuseinandersetzung seinen An-
jra g, ans welcher wir folgende Stelle wörtlich hervorheben:
„Die Anstalt gehört der gesammlen deutschen Nation an und
gerade , weil sie in dem .Vugenblick noch im Beginnen ist,
weil es allerdings Tür ihren BesU-ind von wesentlicher Gefähr-
dung sein könnte, wenn der .Mann, der sich nn°t wahrhaft zä-
her Beharrlichkeit derselben widmet , ihr entzogen werden
sollte, ehe sie noch vollständig gesichert ist , gerade deswegen
glaube ich, meine Herrn, ist es eine iloppellc Aufgabe der
bayerischen Landesvcrlrelung, ihr hilfreiche Hand zu bieten. —
In einer Zeit , m. H. , in der der deutsche Patriotismus haupt-
sächlich nur in dem Gebiete mulerieller und geistiger Interes-
sen seine Einigungspnnkte suchen kann , in dieser Zeit ist es
ganz gewifs doppelte Aufgabe der deutschen Nation, solche In-
slitute zu unterstützen und zu fordern." —
l'rof. Dr. V. LasauK sprach seine Ansieht über das ger-
manische Museum also aus: „ — Das germanische Museum er-
innert mich sehr lebhaft an die ganze Kiihliing, welche es re-
prnscutirl, die Erlursi hung des deutschen Alterlhums, der deut-
schen Sprache, der deutschen Geschichte, des ganzen Lebens
unsers einst grofsen Volkes. .Meine llerni! wissen Sie, wann
diese Richtung zuerst begonnen hat ? Es ist psychologisch in-
teressant. Sie hat begonnen nach der Schlacht von Jena und
nach dem Falle des ehemaligen Reiches deutscher Nation.
Damals haben einige patriotische .Männer am F'ufse des Jellen-
büliles in Heidelberg sich zusammengefunden und haben etwas
Reisig zusammengetragen, um in der kalten winterlichen Zeit
sich zu erwärmen , vielleicht auch um die schlechten diploma-
tischen Dünste zu vertreiben, die nicht blos damals die Luft
verpesteten. Damals sind die Studien geboren worden , die
heute blühen. Sie sind hervorgegangen aus dem Vereine von
kaum einem halben Dutzend .Männern, von denen die meisten
jetzt unter der Erde ruhen; es waren Ludwig Achim von Ar-
nim, KIcmeiis Brentano, Joseph Görres und die beiden Bruder
Grimm. Diese Studien beiuliten lediglich auf der Persönlichkeit
dieser Männer, welche den Eigensinn hatten, wenigstens die
Erinnerung an eine bessere Vergangenheit festhalten zu wollen,
und es war allerdings zu fürchten, dafs, wenn sie das .\ugc
schlössen, auch diese Studien wieder erlöschen wurden; das
aber ist glücklicher Weise nicht geschehen, es hat sich an ih-
rem Geiste eine jüngere Generation entzündet und wenn auch
die' letzten jener Männer unter die Erde gehen, das Feuer,
welches sie angezündet haben, wird noch eine Zeit lang fort-
brennen. In ähnlicher Weise nun, ni. H., ist das german. .Mu-
seum, wenn ich nicht irre, entstanden nach den gescheilerlen
Holl'iiuugen des Jahres lSf8 — 49. Das, was in dem grofsen
politischen Leben des deutschen Volkes für diesmal mifslungen
ist, soll auf dem idealen friedlichen Boden der wissenschaft-
lichen Forschung dort in der Stille gepflegt werden. Die .An-
stalt verdankt ihre Entstehung dem deutschen Enthusiasnms
eines einzelnen Mannes, der, in keineswegs glänzenden Ver-
hältnissen, sich am .Munde abgespart hat, was er seiner Samm-
lung und der .Viislalt zugewendet hat. Und ich hoffe , dufs
diese Eigenschaftcu der Deulschen, das treue Festhallen an ei-
nem idealen Gute des Lebens, auch wenn die realen Güter alle
zertrümmert werden , nicht mit jenen beiden Augen seines
Gründers erlöschen und sich schliefsen werden. Ich hege da-
für gröfsere Hoffnung als einer der Vorredner und unterstütze
daher den Antrag des Freiherrn von Rotenhan auf das
Wärmste. — — "
Aus der Rede des Referenten Freiherrn »ori l.en lnrir.ld
heben wir Kolgemles hervor: „ — Was das german. .Mu.seum
belriin, so mufs ich aufrichtig gestehen, ich hätte selbst einen
Antrag der Art geslellt, wenn ich mir nicht streng vorgenom-
men hätte , als procurator diaboli in der ganzen Malerie keine
Art von .\nlrageu auf Erhöhung irgend eines Elalssaliis lu
stellen, nachdem ich nnch verpflichtet gefühlt habe , in meiner
Beziehung auf Abstriche antragen lu nnissen. Ich kann dir
Ansicht des vcrehrlin Freundes Riiland nicht ganr iheilen, ich
147
Anzeiffer für Kunde der deutschen Vorzeil.
148
hoffe, d»rä, wenn dieäe Anstalt sich lebenskräftig entwickelt
hat, das Schliefsen von zwei Augen sie nicht zum Tode führen
wird und ich glaube auch, dafs, nachdem uns ton der ganzen
ileiJtiihin Vergan-ienheit nichts «jehlitben ist, L'itr nichts, als
der Keine und die (Jeschiclite , wir ein paar Tausend Gulden
aufwenden können, um diese Erinnerung zu erhallen, so lange
sie sich erhalten liifst, deswegen beturworli- ich in meinem
Privalnamen aufs Wärmste die Sache. — — "
Zum Schlüsse geben wir noch aus der Kedi- des k. .Mi-
nister iai komm issars, Freilierrn von Lerchenfeld, was das
german. Museum betrim. „Schliefslicli noch einige Worte iiber
den Antrag des Freiherrn von Rotenhan über das germanische
Aluseum. Es ist dieses Institut ein so grofsarligcs in seiner
Anlage, dafs es die Kräfte jenes Privatmannes, welcher das-
selbe ursprünglich mit grofsem Patriotismus unlernonimen und
grofse Opfer dafür gebradil hat, übersteigt. Es ist nur durch
Beitrage samnitlicher deutscher Staaten möglich, diesen Zweck
zu verfolgen. Bayern ist zunächst dabei betheiligt, niichdem
Kürnberg der Sitz dieser Anstalt ist und der liisherige Beitrag
von 100(1 11. ist kein grofscr. Eine Erhöhung dieses Beitrages
kann nur wUnschenswerth sein. Menn Sie denselben geneh-
migen, wird von Seite der Stantsrrgierung ein sob her Zuschufs
nur mit Freude angenommen werden. — Es wurde schliefs-
lich nun noch das Verhaltnifs der Lokalitat berührt. Ich er-
laube mir in dieser Beziehung zu bemerken , dafs das Ueber-
lassen eines Gebäudes, welches aber allerdings noch restaurirt
werden niuTs, bereits seil liingerer Zeit Gegenstand von Ver-
handlungen ist, dafs aber bisher die Hindernisse nicht ganz
beseitigt werden konnten . welche der sofortigen Einräumung
des Gebiiudes im Wege stehen, dafs aber llodiiung besteht,
diese Angelegenheit bald zu bereinigen und diesem .Museum ein
eigenes Gebäude mit entsprechenden und hinreichenden Loka-
litäten einzuräumen. — "
Die darauf erfolgende .\bstininiung ergab die Annahme des
durch Freiherrn von Kotenhan gestellten .\ntrages, somit die
Erhi.hung der jahrlichen l'nterslützung von 1000 fl. auf '2500(1.
Hinsichtlich der Agenturen des Museums können wir den
erfreulichen Bericht erstatten, dafs es uns gelungen ist, neue
in folgenden Stiidten vollstiindig zu organisiren: in Brunn, Frank-
furt a. 0., Gratz, Hannover, Heidelberg, Kidn, .Münchberg,
Neuhans bei Höchstadt , Neumarkt, Proskau, Regensburg,
Schweinfurt , Zwickau.
Für die nachstehenden Geschenke sagen wir den verehr-
ten Geschenkgebern durch olTentliche Bescheinigung unsern be-
sten Dank :
I. Für das Archiv.
C. Becker, k. preufs. Stcuerinspeclor , in Wiirzburg :
527. l'rkunde der Rathe des Herzogs Wilhelm in Bayern über
einen Vergleich zwischen Herzogin Margarelha v. Bayern
und Reginn Gerhamerin wegen eines Zehnten in Moring.
1512. Perg.
52ft. Lehnbrief de» Herzog» Wilhelm v. Bayern für Margaretha,
Herzogin v. Bayern, Aebtissin in Neuburg, über den Zehn-
ten in Mtiring. 1513. Perg.
529. l'rkniide des Conrad und Georg Seulz über Befreiung
einer Behausung und Hofstatt in ürsing von einer Ver-
schreibung. 1513. Perg.
530. l'rkunde des Georg mwi und zu Gumppenberg für .Maria
Salonie Pergerin Ingolstadt wegen Befreiung ihr( s Hofes
lu Mcming aus dem Lehensverhaltnifs. 1575. Perg.
.531. Attestat des Domkapitels in Salzburg über die Ritterbur-
ligkeil des Geschlechts von Oetlingen und der Geschlech-
ter Trübenegg, Soeleren und Cronenberg. 1731. Pap.
II. Für die Bibliothek. *)
Justus Alb. Wohlgemuth in Berlin:
2434. \\. Bollicher. Erinnerung an die 1000 Jahr. Dauer des
> erlrages von Verdun in Bez. auf die deutsche Kirche
unserer Zeit. 1843. 8.
Ferd. Dümmler's Buchh. (W. Grube) in Berlin:
2435. G. Honuyer. d. Stellung des Sachsenspiegels zum Schw a-
benspiegel. 1S53. S.
E. H. Schröder's Verlagsh. in Berlin:
2436. K. Ernst, .li.liann Hufs. Ilistor. Trauerspiel. 1853. 8.
Josef Max A, Comp. , Buchh., in Breslau :
2437. A. ^^ . E. Tli. Ilenschel, Schlesiens wissensch. Zustande
im 14. Jahrb. 1850. 8.
2438. Zeitschrift des Vereins f. Gesch. u. Alterlh. "Schlesiens,
Heraiisg, v, R. Röpell. 1855. 8.
H. Laupp'sclie Buchh. in Tübingen:
2439. G. :<\. Dorsch, Aesthetik der christl. bildenden Kunst des
.Mittelallcrs in Deutschland. 1854. 8,
2440. (). Eiben, d. volksthüud. deutsche .Miinnerge.sang, s. Gesch.,
s. gcscllschafll. u. nationale Bedeutung. 1855. 8.
Dr. A. Pichler, Professor, in Innsbruck:
2441. Ders . über das Drama d. Millelallers in Tirol. 1850. 8.
F. W. Neumann -Hartmann, ßnchh.. in Elbing.
2442. G. Döring, z. Geschiebte d. Musik in Preufsen. 3 Lief.
1852 — 55. 8.
Verein für hamburg-ische Geschichte, in Hamburg:
2443. Ders., Zcilschrin. I. Landes I, u. 2. Hen. 1841. 8.
Bauer & Raspe'sche Verlagsbucbh. in Nürnberg:
2444. Zeitschrift f. dcuts.he Kullurgeschichle. Ilerausg. v. Dr.
.loh. Muller 11. Jcdi. Falke. 1856. .MarzheR. 8,
Cl. Th. Perthes, Professor, in Bonn:
244.i. Ders., d. Staalsdieusl in Preufsen. 1838. H.
2446. Ders., d. Einverleibung Crakau's u. die Schlufsacte des
Wiener Congresses. 1847. 8.
2447. Ders., Friedrich Perlhes Leben. 3 Bde. 1848 — 55. 8.
2448. Ders., z. Andenken au Wilh.lm Perthes, (18.53,) 8.
2449. Ders,, d. Ilerbergwrsen d. Hundwerksgesellen. 1856. 8.
Dr. A. Rochat, l'rivaldocent, in Zürich:
24,'>ll. Der-., drir Scbw riierdichter aus d. 13. Jahrb. 1s.-,(i. H.
Histor. Verein von Unterfranken und AschatTen-
burg, in \Vurzbnrg:
2451, Ders., 20. Jahresbericht, 18.50. 8.
•J De« bpscbrJtnlcten R«ume* weRen könncD wir di« einKO;{ani;enen
OtiRrlienltn nuch illeftfmftl nirtit alle boücliplnlgpn uod Tervuijica
d^iliktb auf di« nioliitf Nil
14 9
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
150
HiBtor. Verein f. Krain, in l.aihBch:
24')2. IJirs., Mitlhriliini.Hii. Dezember Ib55. 4. ii. Diploiiiala-
riiiiM Ciinmilicuiii. Bugen 7 u. ><. 4.
M. Ad. Borg-uet in Brüssel:
24J3. Der»., rMpjiorl fait a la cuniniission royale dhistoire sur
la publicaliun d'un corps de chroniijucs Liegeoises ine-
diles. I8Ö6. 8.
Dr. Beeg , Reclor, in Fürth:
24 J4. -Viisee des llierincs et de l'Iiolel de Clugny. Calaloguc
et deseription des objcis d'art de ranticjuile, du inoyen-
;ige et de la rcnaissonce, exposcs iiu musee. 1855. 8.
Adolph Bube, herzosl. saohs. Arcliivrath, in Gotha:
2171. Der.«., nlic r die fesluea notata u. die germanische Tra-
ditKjnssyinbolik. Ib56. gr. 8.
Dr. A. V. Nitschke in Braunsrhweig:
2472. Der Stadt Braunschweig Bürger Eyd. 2 Blatter. (I. J.
(Iti. Jahrh. ) 4.
Gesellschaft zur Erforsch d vaterl Denkmale der
Vorzeit, m Sm.sheimr
2473. Dies., «. u. 14. Jahresbericht. 183b u. 1856. 8.
K. Bauer, Mechaniker, in Nürnberg:
2474. Juli. Copp, .\strulabium, sainpt einem kurlzen Vnterricht,
wie man sulch Instrument brauchen sol. Gebessert durch
Z. Burnnian. 1597. 4.
2455. Chr. Schuchardt, (iuthes Kunstsamiiilungen. 3 Th. 1848 2475. Casp. Vttenhofer, pes mechanicus uder Werckschuch, d. i.
— 49. 8.
2456. .M. F. Rabe, der Püstrich zu .Sundersliausen kein dUtzen-
bild. 18.52. 8.
2457. J. (;.• Lehmann, Gesch. des Kluslers Limburg bei Dürek-
heiin an der Ilaardt. 0822.) 8.
Dr. Carl Theod. Pabst, Direclor des (Jyinnas- in .\rn-
stadt:
2458. J. C. I.indiier, .'^ülbslbiugraphic. Ilerausgeg. v. J. Chr.
Hellbi.eh. I'=il2. 8.
ein new erlundene weifs , allerley Sonnen Vbren aus
einem aursgctheilten Werckschuch zu machen. (1615.) 4.
2476. (i. .M. Luwiz, deseription cumplete ou second avertisse-
ment sur .les grands globes lerrestres et Celestes.
1749. 4.
2477. Casp. Uttenhufcr, Beschreibung eines Quadrantens. 1751. 4.
2478. Ders., Sammlung der Versuche, wodurch sich die Eigen-
schaften der l.uft begreiriich machen. 1754. 4.
Königl. Geheim. Archiv zu Kijnigsberg:
2459. H. Uhlworm, Beitrage z. Gesch. d. Gymnasiums zu Arn- 2479. J. Vui^'t, iude\ diplumalicu.s Prussicus. 4. Bde. 1836
Stadt. 2 Th. 1847 u. 53. 4. (I'rogramm.) —53. 4.
2460. llallenslebcn, Beiträge z. Charakteristik Hölderlins. 1849. J. Voigt, k. geh. Itegierungsrath u. Professor, in hunigs-
4. (Trogr.) berg :
2161. K. Hl. l'ab-1, di.' Inleiiiisch schreibenden Dramatiker 2480. Ders., Namen-Code.\ der deutschen Ordens -Beamten.
Deul.>chlands im 16. Jahrh. 1851. 4. (l'rogr.) Üer Kitler-Orden S. .Maria des deutseh. Hauses zu Je-
2462. Ilallenslelien, z. Gesell, des patriut. Liedes. 1855. 4. rusalem in Preul'sen. 1843. 4.
(Progr.) 2481. Ders., Sendsehreiben an St. Theiner in BelrelT des von
2463. Walter, Dr. Joachiiii .Mürlin, ein Leben aus d. Reforma- ihni behaupteten L'elierlrilts des Herzogs ,\lbreclit von
lionszeit. 1856. 4. (Frogr.) Preufsen z. katli. Kirche. 1846. 8.
Gesellschaft f. Gesch. und Alterthumskunde der 2482. Chronicon sen annales Migandi .Marburgensis. Edid.
russischen Ostseeprovinzen, in liij;a:
2461. Die.«.. .M.lllieilun;;eii. VII. Bandes 2. u. 3. II. 1854. 8.
Dümmler's Verlagsbuchh. in Berlin.
24i;."). ('•. Iluriiever, d. deut,<eb. Keelilsbiicher des Mittelalters u.
ihre llandsclirilleii. 1856. h.
K. K. Centralcommission z. Erforschung u. Er-
haltung der Baudenkmale m Wien:
2466. Die.<. , .Milih.iliMigeii. I. Juliri;. .Linner-Marz. 1856. i|y(;. Portrait eines ilenl.sclien Baumeisters, v. 1482. Wasser-
J. Voigt et E. Kaczyiiski. 1642. 4.
III. Für die Kunst- u. Alterthumssanunlung.
J. H. V. Hefner - Alteneck, Dr. Prüf, und ('»nser\aliir
der vereinigten Sammlungen, zu München:
tr. 1.
F. W. Harseim, k. (Iberrevi.^ur , in Hannover;
Malerei von llollsladt.
Echt, Kiiiislllascliner, zu A'iirnberg:
2167. Ders., Ke>l- Album zu der am 17., Ib. u. 19. März 184(1 ,,,,- |.r„s|„kl der vordem Ledergasse in Nürnberg. Wasser-
statlgelund. niilitairisch. Jubelfeier Sr. .Maj. des hunigs
Ernst August von Hannover. 2. Aufl. 1843. 8.
24('8 Ders, D.rikmal, gesetzt der Vi-rmalilnng .S. K. Hoheit d.
Hriinprin/.en Georg von llniiiiuver mit Ihrer Duriblaueht
der Prinzessin .Marie von .Mleiiburg. 2. Ausg. 1813.
kl. H.
2469. Der.-i. u. C. Schlüter, statisti.sche.s llaiidbiirli 1. d. huiiig-
rri.b llaiMiover. IhlH- 4.
Dr. A. L. J. Michelsen, t'cb. Justiz- u. Obcrappellaliuns-
geriehlsralh u. Professor, in Jena:
2170. Ders., acta judieialia in causa ipiae inter comites Holsa-
I"
iiialer.i inif rcrL'aiiienl ^. J. 1646.
Diezfelwinger. Cand. |iir. n. Lil<riit, zu Nürnberg:
1198. 3 neuere Kiipl'ersliclie.
1199. Ansicht von SHbbaburg in Hessen. (Iilmalerei.
Körte, k. Advokat, zu Nürnberg:
12IKI. Maria mit dem Kinde, Kpfrst. v. A. Di.rer. B. p. gr.
Nr. 35.
1201. Die Himmelskniiigin auf der Mondsichel, h|.frsl. Cupie
mich .\. Durer. B. p. gr. Nr. 32.
Jagel , Pfarrer, zu Neuhaus:
tiao et eonsules Hamburgense» medio üaec. XIV. agilata 1202. (»riginaUiegel de» Stephan Geiger, des Hans Stroluiir u.
est de Übertäte civitatis llaiiiburgensis |iubliea. (1814). 4. der Stadt Nuriiberg.
151
Anzoiffer für Kunde der deutsrhon Vorzeil.
152
HeintZ , Minisicrialralh a. D., tu München:
12(13. Bniiueplalle niil einer Burg in freier Landscliafl, in Re-
lief aus^esilinitlen, rund; vom Jalir 1501.
1204. Lacknliilrmk des Fragniunl.s eines im elieiiiali|ien Slift
Hordi l)ei (jeriiierslieini gefundenen, aus gebranntem
Thon gefertigten Modells, eine Bauernhochzeit darstellend ;
V. l.i. Jhdi.
1205. üriginalsiegel des Kurf. Otto Heinrich van der Pfalz.
1206. Originalsicgel der I.ehenkaniiner des Kurf. Johann Wil-
helm V. d. Pfalz.
1207. Originalsiegel des (irafen Ludwig v. Leiningen.
1208. Originalsiegel des Georg von Steinkallenl'els.
1209. Originalsiegel des Heinrich von Steinkallcnfels.
1210. Originalsiegel des Heinrich von Brandenfcls.
Kunstverein zu Halhcrsladt :
1211. 1 neuere Kupferstiche.
1212. Porlriiil des Dr. Kr. Lucitius; Kplrsl.
G. Korschelt zu Bcrlheisdorr bei Ilerrnliul :
12i:(. Zwei Sugchil.ilrucke vom IS. .Ihdi.
Graf PoCCi , k. b- h^iiiinicrhiTr u. llof-.Musikinleuilaul, zu
.Muiicl.eu:
1214. Gj|)sal)gurs eines aus Holz geschnitzten Chrislushildes v.
15. Jhdl.
J. H. V. Hefner -Alteneck, Dr., Professor und Conser-
valiir <Ier vereinigten Sammlungen, zu .Miinclien :
121.1. (ijiisiiligufs eines lironcenen Heliquienkastcliens vom 10.
Jhdt. in den verein. Sanindungen zu München.
1216. (lypsabgurs einer Alabaslergrnppe: Maria mit dem Kinde
auf dem Lager ruhend , daneben .loseph stehend ; vom
14. Jhdt.
1217. (Jvpsabgnfs eines Holzschnitzwerkes: Manu und Krau in
Helief unter gothischen OrnaMienlen; vom 1"). .Ihdl.
Sandel. Kaufmann, zu IVürnberg:
1215. Silbermiinze des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt.
Weifs. Brauereibesitzer, zu Nürnberg:
12111. Silberrnniize vom Jahr 1571 , mit verwischtem (icprage.
Ein Ungenannter, zu Niimberg:
1220. (irundrisse und Aufrisse der Sladtkirche zu Kiirlh, Ke-
derzchg. von Johann Bien. 1627.
1221. Muster für eine Helleharlc mit süchs. Wappen; Wasser-
malerei in IVaturgrüfse. 17. Jhdl.
1222. Bruchstücke ('i^ Blatter) der Originalzeichnungen von J.
Drentwed zu den von S. tl. Ilübschmann gestochenen
festlichen Aufzügen in Dresden im J. 1678.
Karl Knoll, zu München:
122,(. I'liotographie nach dem vom Schenker erfundenen und
uji>dellirten „Tannbäuserschilde."
L. Bull, Kaufmann, zu INiirnherg:
1224. Ku|)fermunze von Kaiser Karl V. v. 1549.
1225. Burggraf!, nurnherg. Silbcrpfennig.
1226. Churfur.stl. Sachs. Silberpfennig.
Loe, Studienichrer , ?.» Mildenberg:
1227. Burggr.ill. nurnherg. Dreier von 1623.
122><. Churfiirsll. brandcnburg. Dreier von 1555.
1229. 10 kleinere Silbermünzen nach 1650.
C. Becker, kgl. prenfs. Sieuerinspeclor, zu Würzburg:
1280. t> Gypsabgüsse von Metallbeschlagen an Büchercinlianden.
1231. Gypsform für ein Medaillon K. Ludwigs von Ungarn; \.
1520.
1232. Siegel des Herzogs Karl Albrecht von Bayern.
1233. Siegel des Bischofs Kranz Ludwig von Eichsladl.
1231. Siegel des Markts in Kesehing.
1235. 4 Gypsabsüssi- nach Elfenbeinschnitzereien im Darmstiid-
liT Museurn.
Fr V. Grundherr, (Irofshandler, zu Nürnberg:
1236. Silberinunze v. Kaiser Ferdinand Hl.
Ph. Rappold, Antiquar, zu Nürnberg:
1237. Abbildung des Siegels der Stadt Augsburg. Was.serma-
lerei auf Pergament von 1544.
J. S. H. Schmidt. Buchhalter, zu Bayreuth:
123S, Bemalter hreu.seni-r Krug von 1686.
1239. Braun glasirler Krug vom 17. Jahrb.
F. C. Mayer, Prof., zu Nürnberg:
1240. Die Apostel Simon und Judas Thaddaeus, mit einander
gehend: Kpfrst. v. IL S. Beham, v. J. 1520.
1241. Jonadab u. Amnion, Kpfrst. von IL Aldegrever vom J.
1540.
1242. St. \\ilhelnMis, Herzog von .\i|iutanien ; Kpfrst. von IL
Wierx.
1243. 45 neuere Kupferstiche u. Kadirungen, zum Tlieil aus
Büchern.
1244. Portrait des Hieronynujs Sulzer.
J. H. V. Hefner -Alteneck, Dr., Prof. und Consorvator
der verein. Samnilungen , zu München :
1245. Bause einer niederrhein. Handzeichnung im k. Kupfer-
stichkabinel zu Dresden, vom 15. Jhdt.: Entwurf eines
(irabmonunients.
Fr. Hanfstängl, zu München:
1246. Photdgrapuie nach dem Majestatssicgel Kaiser Maximi-
lian.: I.
Ein Ungenannter, zu Nurulur!; :
1247. Christus am Kreuze, Kupferstich von Kr. van de Steen,
nach einem llidzschnitzwerke von A. Diirer.»
1248. Zwei Pfeile aus iler Stadtkiinimerei zu Bamberg, wahr-
scheinlich V. J. 1435.
Sälz , Schlossermeisler, zu Nürnberg:
1219. (irosclun des Landgrafen Moriz zu Hessen.
riironik der liislorisdion \m\\w.
Wir haben so von den Geschichlsvereinen Deulsi hlamls
iwei (Jruppen ausgeschieden, deren eine durch die Erforschung
des rom.-german. Allerthums ihren Charakter erhalt und dem
Laufe der südlichen und westlichen Grenzen Deutschlands folgt.
153
Anzeiffer für Kunde der deutschen Vorzeit.
154
deren andere die Ersründuiig der slawisch -deutschen (jeschichte
in den nördlichen Küstenstrichen und den ustlirhen deutsrhen
Grenzlandern als ilauplziel sieh gestellt hat: in (lesterreich auf
der einen, zwischen der ^>'eser und der untern Eljie auf der
andern Seile sehen wir die beiden Gruppen zu einem geschlos-
senen Ringe sich vereinigen. Im nordüsilichslen Theile des deut-
schen Volksgehieles, in den deutsch -rufsischen l'rovinzen tritt
in den Arbeilen der gelehrten estnischen Gesellschafl zu Uor-
pal das deutsche Element der Landc'gesehichte , als das spä-
tere, vur der Geschichte der Esten, der älteren Bewohner, in
den Hintergrund, und bildet so den Uehergang zu fremden
Völkern , indefs die Gesellschaft für Gesehiclile und Allerlliums-
kunde der russischen Ostseeprovinzen zu Kiga sich nn't Vor-
liebe der liearbeitung der Landesgeschicblc seil der deutschen
Herrscliafl ziiwendel.
Es ist jedoch mit solcher Cliarakterliestimmiuig keineswegs
gesagt, dafs alle Arbeilen dieser Vereine die eine Richtung
als die alleinige einhalten, denn so vorlrefflichc Beiträge z. B.
der oberbayerischc Verein zur Bestimuuing der Kcimerslrafsen
etc. liefert, ebenso werllivoll sind seine Arbeiten iiber die ade-
ligen Burgen und Geschlechter, iiber Dorf- u. Stadtgemeinden
und seine Quellen- und Regesteusammlungen ans dem Gebiete
der politischen Geschichte, insbesondere aus der Zeit Ludwigs
des Baiern; nicht minder gibt uns der mecklenburgische Ver-
ein neben mannigfaltigen Quellen- und Urkundenabdriicke» die
vielseitigsten Arbeiten iiber die politische und innere Geschichte
seines Landes nud der Verein fiir I'ommern in den „Ballischen
Studien" leistet neben anderen fiir die Kunstgeschichte das
Vorlrefllichste. Hier gibt es nur einen gemeinsamen, den einen
Verein von dem andern scheidenden (inmdzug aufzufinden.
Da jene Grenzlieriilirungcn so grofsen Einilufs auszuüben
vermögen, so ist auch leicht (•rklärlich, dafs die zwischen die-
sen Grenzen, also im Herzen Deutschlands, thäligen Vereine von
diesen Grenzen hinweg sich mehr nach innen gewendet haben
und wähnend sie nach Westen hin an das Altrüniische nur da,
wo es sich nicht abweisen läfsl, und ebenso vorübergehend
nach Osten hin an das Slawische streifen, mit um so griifserer
Energie und Wärme das unvermischt germanische Allerthuni zu
erforschen und die spätere innere deutsche Geschichte, nach al-
len Richtungen hin darzustellen sich bemühen. Diese (iruppe,
zu der auch die Vereine des nördlichen Baierns neigen, bilden
die Vereine für >> ürtemberg, obwohl diese zum Theil noch
vom Riimisehen angeregt sind, für die beiden Hessen, für Ober-
sachsen M. Thüringen, fiir Kiedersachsen u. Westfalen, in welche
letzteren auf der einen Seile das rümische, auf der anderen das
slawische Element bereinraeen . (dine jeijoch auf ihre darstel-
lende und sammelnde Tlialigkeit einen maafsgebenden Einüufs
ausüben zu können. An diese Gruppe schliefst sich auch die
berlinische Gesellschafl für deutsche Sprache u. Alterlhumskunde,
die, ohne einen beslimiiiten Lokalcharakter in ihren Arbeiten
angenommen zuhaben, in der „Gerniania" die deulsclie Sprach-
II. .\llerlhun)swissensehafl wie ilie Literaturgeschichte mit man-
chen gediegenen Beitragen beriicherl hat. Die Jahresschriften
der übrigen Vereine dieser (Iruppen geben uns für das girma-
nische Allerthum, für die Enlwicklrnig der innerii Zustande des
deutschen Volkes in allen .«einen Standen, für die Geschichte
der Deutschland \ür allem betreffenden grofsen Ereignisse, z.
B. für den Bauernkrieg, die Reformation, den dreifsi^ahrigen
Krieg, den westfälischen Frieden, für die Kultur- u. Rechts-
gesehichte, für die Verhältnisse der Kirche ii. der Schule, hin
u. wieder auch (lir deutsche Sprachkunde u. Literaturgeschichte
neben den Abdrücken von Urkunden u. andern handschriftli-
ohen Quellen zahlreiche und werthvolle Arbeiten.
Von diesen Vereinen scheidet sich wieder eine kleine aber
bedeutsame Gruppe, die, beschränkt auf ein eng begrenztes ter-
ritoriales Gebiet, vor den übrigen ihre Aufnierksamkeit der Ge-
schichte eines sich reich und kräftig entwickelnden slädli.^chen
Genieindelebens zuzuwenden angeregt sind ; es sind die Ver-
eine Frankfurt a. .M., Hamburg, Lübeck. Während der Verein
von Frankfurt seine nicht ohne Eigenthümlichkeit u. Selbstän-
digkeit sich entwickelnde Verfassungs- u. Rechlsgeschichte zu
erforschen mit Vorliebe bemüht ist, sehen wir da^ norddeutsche
Hamburg seine grofsartigcren politischen Beziehungen nach
aufscn , seine bedeutsame Theilnahme an dert theologischen u.
literarischen Bewegungen Deutschlands u. die Persönlichkeiten,
welche die Träger dieser Theilnahme sind, darstellen. Diese
Gruppe schliefst sich durch den Charakter ihrer Forschungen
au den historischen Verein von Basel und bildet so den lleber-
gang zu der Gruppe der schweizerischen (ieschichts- u. Alter-
thumsvereine. Auch der Verein zu Basel, dessen Arbeilen als
ursprünglich mimdliche Vorträge sich durch Lebendigkeit und
eine allgemeiner ansprechende Form auszeichnen, wendet sich,
beschränkt durch die (iranzen eines städtisi hen Gemeindelebens,
mit Vorliebe zu der Darstellung der einzelnen Enlwicklungs-
phasen desselben u. der ]\länner, die mit Erfolg» u. hervorra-
genden Eigenschaften diese Entwicklung nach den verschiede-
nen Richtungen hin forderten. Die anderen, griJfseren schwei-
zerischen Vereine richten ihre erfolgreiche und unermudele Thä-
tigkcit auf die Herausgabc der alleren Geseliichts(|uellen und
sind bemüht, die Erforschung jener Zeilen zum Abschlufs zu
bringen , in denen die Eidgenossen sich lösend vom grofseren
Slaatenverbande des deutschen Reiches zu einer selbständigen
staatlichen F^nlwicklung den (irund legten.
Es bleiben uns jetzt noch die Geschichlsvereine der deutsch -
listcrreichischen Lander, von denen die von Tirol, Salzburg und
dem Erzherzogthuni Oesterreieh als Sektionen von „Museen", die
ahnlich wie der Verein für vaterlandische Landeskultur in West-
falen, die (iescllschafl fiir die Altmark in Stendal, die schlesi-
sche Gesellschaft für die vaterländische Kultur in Breslau auch
die verschiedenen Zweige der Aaturwissenschafleu behandeln,
und der Verein für die Geschichte Sleiermarks auf die Erfor-
schung der röui. -girman. (i'eschichte und ilie Aufsuchung und
Sammlung rom. Alterlhümer eine erfolgreiche Thaligkeil ver-
wenden, ohne dabei die spätere und neueste Geschichte, die
wir in den Vereinsschriften von Tirol ii. Vorarlberg mit war-
mer Vaterlanilsliebe behandelt finden, zu vernachlafsigen. Auf
die Vereine von Krain, Siebenbürgen, .Mahren, Kärnten übt wie-
der die Berührung der (law isehen und ungarischen Elemente mit
dem deutschen ihre »nregendi' Kraft aus und iudiiu al>o diese
Vereine bemuht sind, durch verarbeilete Forschungen und durch
Herausgabe \on urkuncllichcn u. handsihriftlirhfu Quellin dir
Bedeutung der deutschen Geschichte der slawKihcn und unga-
155
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
156
riichfii gegenüber ans ticht zu stillen und jene .Museen sich treten und so den Anfang jenes Ringes bilden, dessen Halbkreise
mehr dem rum. germ. Zeitaller zuneigen, sehen wir diese eine wir schon oben in ihren entgegengesetzten Richtungen verfulgt
Gruppe in zwei mit unterscheidenden Merkmalen auseinander haben.
N a 0 ii r i c li t c n.
lilteratiir.
Nea erichienene Werke.
18) Die alle Rauenspurc(Ravensliurg), das Stamnischlofs
der Weifen, seine Umgebung und sein Geschlecht. Von
Friedrich Gutermann. Stutlgarl, K. Ilofbuchdrucke-
rei Zu Guttenberg. 1856. 8. 86 Sin.
Der Verfasser legt uns hier grofsentheils urkundliche For-
schungen iiber den Slaiiinisitz und das Geschlecht der Weifen
vor, die: um so willkommener geheifsen werden iiiiissen , je
bedeulungsvoller einst das Eingreifen desseUien in die Geschichte
war. Doch ist es nicht blos das weUische Haus und dessen
Territorium, auf das sich seine Unlersuihungen erstrecken, son-
dern die ganze Geschichte des ehemaligen Alemannieiis wird
mit in den Kreis derselben hineingezogen. Von besonderem
Interesse ist das, was der Verfasser iiber die Verwaltung der
weifischen Giiter, iiber die ökonomischen Zustande jener Ge-
gend überhaupt und namentlich über die Lebensweise der rei-
chen Weifen sagt. Mcht weniger willkommen , wenn gleich
theilweise schon bekannt , sind die IVachrichten über die be-
rühmten Kloster St. Gallen, Reichenau und Weingarten, sowie
die nicht seltenen Winke über den damaligen Stand von Wis-
senschaft und Kunst. A. B.
19) Weimarisches Jahrbuch l'iir deutsche Sprache, Li-
teratur und Kunst, herausgegeben von Hoffniann von
Kallerslebcn und Oskar Schade. 1 — 3. Bd. Han-
nover, C. Rüniplcr. 1854—55. gr. 8.
In weiterem umfange das gebiet des deutsclien allertliurTis
umfassend als Haupt's Zeitschrift und die seil kurzem begrün-
dete Germania von Pfeiffer, gibt ilas weimarische jahrliiich ei-
nerseits selbständige neue forschungen, andererseits will es die
resultale der gelehrten furschung in .genieinfasslicher " dar-
slellung — wie dies gleich der erste aufsatz ausdrückt — wei-
teren kreisen zugänglich machen. Es beschriinkl sich nirlit nur
auf die altere literatnrperiode, sondern behandelt, iiiid in den
letzten zwei banden fast ausschliesslich, auch die zeit irac li der
reformation. Ebenso will es nicht nur spräche uriil lileralur,
sondern auch die deutsche kunst umfassen. Da.ss bei einer
solchen aasdelinung des planes nicht alle gebiete gleichniiissig
bearbeitet sein können, isl natürlich. Die deutsche knnst ist
fast gar nicht berücksichtigt , nui:h des sprachlichen bieten die
drei blinde, mit ausnähme von ein paar aufsiilzen im ersten
bände, sehr wenig. Am reichsten sind die millheilungen übir
das leben, die poesie und die sage des Volkes. Mir lulien
hier besonders ilie thüringischen Volkslieder von (). Schade,
hiopfan von ilemselben , Weidsprüche und jiigerschreie mpo
R. Kohler, deutsche Volkslieder von 1)^20 von lloffmann
V. F. hervor. .\uf diesem gebiete hat das Jahrbuch schon
viel dankenswerthes geliefert. Speeiell die altdeutsche lile-
ralur behandeln mir «eilige aulsalze: so die den ersten band
einleitende abliandliing iiber altdeutsche melrik von 0. Schade,
die, auf Lachiiiann's Untersuchungen fussend, eine übersicht-
liche darstellung gibt. Ein anderer aufsatz von G. \. Weiske,
dem Übersetzer der lieder Walther's von der Vogelwcide,
sucht aus den liedern dieses dichters seine liebesverhältnisse
nachzuweisen. Den liauptstoff bilden mitlheilungen aus der
lileralur der neuzeit, die, so interessant sie auch sind, uns
hier nicht berühren. Im dritten bände haben sich die heraus-
geber getrennt, so ilass jeder die hälfte eines bandcs zur her-
ausgäbe üliernimiiil, C. B
■M) Villelallerliihe h u » ^ tde n k m a I e des Oester-
r eichischen ha ise rs t aa les. Ilerausacgebcn von
Dr.tiustav Herder, l'rofessur R u d. v. Ei tel be rge r
und .\rcliilekteii J. Hieser. Erste Lieferung. Sintigart,
Ebner und Seuberl. — Wien, E. W. Seidel. I8.if). gr. 4.
Mit Abbildungen in Holzschnitt , Stahlstich und Farben-
druck.
Dieses Werk bililel gewissermassen eine .\ritwort auf die
nicht selten und nicht ohne einen herben Beigeschmack des
Vorwurfs gcthane Frage, ob Oesterreich seine kostbaren Schatze
aus dem Bereiche der .\llertliiimskuiiile und Kunsl nicht zu
würdigen verstehe, lud um diese Krage zu beaiilworleii, ha-
ben sich Historiker, Kunstverständiger und Architekt verbunden,
iinil mit welchem Bewusstsein der eigenen Kraft man zur that-
saclilichen Widerlegung des Vorwurfs geschrillen isl, zeigt so-
gleich das erste, eben so sehr durch gediegenen Inhalt wie durch
würdige .\usstaltung sich empfehlende Heft. Dasselbe behan-
delt das Cislercienser Kloster H e i I i gen k re nz unweit \Mcn.
mit einer historischen Kinleitnng von J. Feil; bir die nächsten
Lieferungen sind (i'egensliinde aus den verschiedensten Gebie-
ten lii'i Kaiserslaates angekündigt, die nicht minder inleressant
sich darstellen zu wollen scheinen ; wie überhaupt der rinstaiid,
dass hier so mannigfache Entwicklungen, wie die unterschie-
denen Gegenden , Stiimnie und Viilker des weilen Reiches sie
bedingen, zu einem einheitlichen Ganzen sich verbinden, ileiii
Werke einen eigeiilliiiiiilichen Heiz verleihen wird. i\ur be-
dauern wir, dass Bekaiinles oder \ieliiiehr bereits liekanntge-
machles nicht mit aulgenomiiien werden soll. Gibt denn die
erste Wahrnehmung eines Kunstwerkes oder (Jeschichtsdenk-
inales auch immer ein Recht des ausschliesslichen Besitzes oder
der alleinigen Behandlung'.' - Kann ilenn Etwas, was schon
einmal besprochen isl, nicht noch anilers und eingehender be-
handelt werden, oder Kniiiile man nicht durch Vcrwei.Mingen
kiirzen? — In einem Merke, das durch seine ganze Anlage
den Zweck hat ein iniiglichst vollständiges llild der hunstent-
«ieklung innerhalb eine» bestimmten Bereiches zu geben, dür-
fen doch Hauptwerke nicht fehlen, weil sie schon bei andrer
(ielegeiiheil bekannigemachl sind ! —
157
Anzpirrcr für Kumln der deutschen Vorzeil.
158
Die Holzschnitte des Merkes schliessen sich den hestcn
unsrcr Zeit an ; die Stahlstiche uherwinden so viel als mug-
lieli die iihlc Eigenschaft des Modernisirens, die sonst dieser
Technik anhanjl. Von dem Farhendruck penii«rt es zu sagen,
dass er aus der K. K. Hof- und Staatsdnickerei in Wien ist.
Von diesem Werke werdeo jährlich ti Lieferungen, zu 2fl. 12kr.
rhein., erscheinen. K.
21) .Monumenta Zollorana. Urkunden -Buch zur Ge-
.schichte des Hauses Hohenzollern. llerausgegehen von
Rudolph Freih. v. SlilM'ried und Dr. Traugott
Miircker. Zweiter Band. Urkunden der Friinkisclien
Linie. 1235 — 1H32. Berlin, in Coniniissio» hei Ernst
& Korn (Gropius'sche Buch- uikI Kunsthandlung). 18.i6.
gr. 4. VII u. 4,iO Stn.
In dem uns vorliegenden zweiten Bande dieses ausgezeich-
neten yuellenwerkes, einer Saninihing aller auf die Geschichte
des Hauses Hohenzollern his zum Jahre 1417, d. h. bis zur Bc-
lehnung des Burggrafen Friedrich VI. von iVürnhcrg mit ilcr
Kur Brandenburg, bezüglicher Urkunden, sind nur solche der
frankischen Linie und zwar aus den Jahren 123.5 — 1332
enthalti'U, nachdem der erste Band, aiifser den ältesten Urkun-
den <les gemeinsamen Zollerstairiines, die <ler seh wa bisch en
und dii- früheren der fränkischen Linie dargelegt hat. Das
hier erschlossene reiche MatiTial von C8I theils vollständig ab-
gedruckten, theils, weil von untergeordneter Bedeutung für die
Geschichte der Burggrafen, nur im Auszuge mitgethcllten Ur-
kunden ist mit grofsem Forscherdeifsc fast aus allen deutschen
Arrliiven zusammengetragen , so dafs uns beim Anblicke eines
solchen Werkes recht augenfällig der unberechenbare IVutzcn,
ja die dringende Nothwendigkeit eines Generalrepertoriums
über die archivalischen, wie auch über alle anderen geschidit-
lichen Denkmäler entgegentritt, ein Autzen, der den ersten Ge-
danken zur Gründung eines germanischen IVationalmuseunis
hervorgerufen und in dem Vorworte zu diesem Bande selbst
seine Anerkennung gefunden hat. Nur so mächtigen Trieb-
federn wie diejenigen, welche für die Monumenta Zollerana
Ihätig sind, konnte gelingen, was dem gewöhnlichen Historiker
nimmermehr erreichbar wäre. Und doch war es selbst hier
nicht möglich, alle Urkunden in den Uriginalen einzusehen,
sondern rücksichtlich mancher Materialien in I'rivatarchiven
war man genöthigt, sieh mit früheren, meist unvollkommenen
Abdrücken zu begnügen.
Die sorgfältigste Behandlung des Inhaltes sowohl, als die
geschmackvolle typographische Ausstattung dieses Werkes ist
des königlichen Urhebers und I'üegers desselben vollkoinnicn
würdig.
Aofsltie in Zeitichriften.
Archiv für das Studium der neuem Sprachen: ^'r. 2.
Ueber ilie neuesten Versuche, die allere ijeulsche Literatur
populär tu machen. (Sachse.)
Hist. polit. Blätter: Nr. 8. Ursachen und Kolgen der Erb-
lichwerdung aller Lehen,, in Dcul.«chland.
üesterr. Blatter lur Lit. u. Kunst: Nr. 6. Zur Gesch.
des Rechts in Oesterreich. Nr. 9 f. Ueber die Einheit
des Nibelungenlieds, fllüller.) Nr. 13 f. Johannes Vi-
ctoriensis u. Peter v. Künigssaal, hisl. Studie. (Slügniann.)
Nr. 14 f. Beitr, zur Gesch. des deulsciien u. insbe«. des
Wiener Theaters.
Frankfurter Con ve rsa tiuns b la tt : Nr. 9" IT. M alpur-
gis, Hinimelfahrt und I'iingslen. (A. Henninger. | Nr. 11).
Der Hahn auf der Frankfurter Brücke.
Didaskalia; Nr. 91 IT. Die Sibylle von Keniel. Episode
aus dem Leben des .Mainzer Kurfürsten Joh. I'hil. von
Schünboni und des letzten Heilffubcrg, Doiiiherni Phil.
Ludw. von KeilTcnberg,
Faust: Polygr. Zeitschrift. Nr. li. Zwei Juden, Moses Adongi,
Verlheidiger v. Nngy-Ida gegen die Tiirken 1557 u. Laz.
Abele in Prag 1630. (.Mor. HermannJ. Nr. 7. Die frühere
Doininikanerhastei. (G. A. Schimmer.) Zur Gesch. der
Glasmalerei >on Br. Die Sage vom Wunderstreit uni's
Kreuz Christi im Kloster Melk. fSchmitt.) Nr. S. Im Wie-
ner Stadtgraben. (.Melzerich.) Nr. 9 f. Der Toggenburger
Brudermord u. seine Folgen. (Feierabend.)
Die Grenz boten: Nr. 18. Zur Literatur der Dämonologie.
IIa US b I ä tter : Nr. 2. Im Jahre des Herrn, kulturgeschichll.
Skizze. (Kiehl.) Nr. 3. Von der Jungfer mit dem langen
Bart, eine Hildesheimer Sage. (Scifart.J Nr. 4. 6. Zur
Volkspoesie, Sagen u. Gebr. aus Stadt u. Stift Hildesheim.
(Seifart.) Nr. 7. Der grüne Junker. Deutsches Sitten-
bild aus der Zeit des 30jährigen Kriegs. (K.Seifarl. Nr. 9.
Bilder aus dem hessischen Volksleben. (Sommcriad.)
Minerva: Nr. 7. Die Fastnachtsgebräuche in Deutschland
nach ihrer hislor. Bedeutung. (Kessel.) Nr. 2. Deutsch-
land, dasGeburts- u. Slammland der Zeitungen. (Werner.)
Morgen hl alt: Nr. 14 IT. Bilder aus Schlesw;ig- Holstein.
Deutsches Museum: Nr. 14 IT. Ueher einige Schwierig-
keilen für die weltgeschichtliche Behandlung der Kunst.
(K. Rosenkranz.) Nr. 16. Ueber den deutschen Menschen-
schlag. (AI. Peez.)
Augsh. Postzeilung: Nr. 28. 29. 39. 40. 51. 52. 63. 64.
69. Zur Kunstgeschichte der Dioc. Kegensburg. Nr. 49.
Ueber Kirchenrestauralionen. Nr. 68. Die Kirchenmusik
13. u. 14. Jahrb.
Revue co nt em po ra in e : Nr. 97. Les Minialurs Karloviu-
giennes. (Louandre. )
Allgemeine Seh ii I /. eilii n g : Nr. 21. Ueher MiMidiirlcn u.
Idiotismen.
Bremer Son nt a gs hl a 1 1 : Nr. Hi. Zur Geschichte des
Weins.
Weimarer So n n t a g sb 1 a tl : Nr. 14 ff. Hans Sachs. (J.
Saupe )
Deutsche Vierteljahrsschrift: Nr. 71. Vergangenheit
und Zukunft der deutschen Gemeinde. Dculsche Dialekt-
puesie. (.M. Rapp.)
ZeiHchrifl für die österr. tJymnasien: Nr 111. Ueber
die Grunde der Gefangennehmung de» K. Richnnl durch
Herzog Leopold 1. >on Oesterreich. (Jager )
159
Anzeiger fiir Kunde der detilstlicii Vorzeil.
160
Zeitschrift für vergl. Sprachforschung: Kr. 2. 0er
Name der (lOthen. (Loltncr.) Uel)er eine goth. Mundart.
(Mannhardt.)
Zeitschrift für chrisll. Wisse n sc h a l'l : Ar. 2. Die An-
Hingn der efangel. Kirchenzucht mit der Rücksicht auf
Bucers Verdienste um dieselbe. (Ilassencamp.) Nr. 5. Ni-
colaus Decius und seine Lieder. (Oberhey.)
All gem. Zeitung, Beilage: Nr. 79. Das Diarium <\vi
Johannes Burchard. Nr. 118. Kunstgeschiclitl. Arbeiten in
Oesterreich.
Illusirirte Zeitung: Nr. 668- Ein Dolch aus dem 16.Jahr-
hundert zu Erbach im Odeowaldc.
Neue Miinchen. Zeitung, Abendbl. : Kr. 90. Zur Sillen-
kunde. Bauernhochzeiten am fiirstbchen Hole in Bayern.
(Fr. Pocci.) Nr. 98. Der Dom in Kegensburg. (Sdlll.)
Nr. 104 (T. Deutsche Mythologie. (H. Holland.) Nr. llOff.
Ein .Ausflug nach Regensburg. (Dr. Förster.) Nr. 115.
Die Regcn^l)u^ge^ Dombau-Rechnung v. J. 1-I.i9. (J. .Sig-
hart.)
Nuniisniat. Zeitung: Ar. 3. Die Anhalt -Dessaulschcn Sil-
berniiinzen. (Stenzel.) Kr. 3 !f. Verz. der Münzen des
Bisth. u. d. Stadt Paderborn. Nr. 6 f. Neuere .Münzen des
Bislh. Regensburg. Kr. 7 f. Die Münzen des Erzbislh.
Salzburg neuerer Zeit.
Vermlselite KTaeliricIiten.
24) In der Sitzung vom 14. März der Socielät der Wissen-
schaften zu Gotlingen wurde der durch die WedeUind'schc Stiftung
ausgesetzte Preis für das beste in den letzten 10 Jahren er-
schienene Werk über deutsche Geschichte der von Dr. Böhmer
in Frankfurt im Jahre 1849 herausgegebene Schrift „Regesten
des Kaiserreichs von 1198 bis 1254" zuerkannt.
25) Die Oberlausilzer (lesellschaft der \\issenschaften zu
(inrlilz hat einen Preis von 50 Tlialern fiir ilie Sagen derOber-
und Niederlausitz ausgeschrieben. Die Sagen sind in der Form,
wie sie im .Munde des Volkes leben, wiederzugeben, dann aber
Ort und Gegend ihres Bestehens, ihr etwaiger Ursprung, ihre
Beziehungen zur Mythologie oder (leschichlir etc. nachzuweisen.
Der Einsendungstrrmin ist 31. Janner lS5tf.
26j Nachdem die früher dem Hennehergischen alterthums-
lorschenden Vereine aus der Staatskasse zugeflossene Unter-
stützung denselben seit dem Jahre 1848 entzogen worden war,
wurde dieselbe von Neuem wieder in erfreuliche .\ussicht ge-
stellt. Auf diese vom Vereinsdirecliir , Hofralh Bechstein, in
der Sitzung vom 20. .\pril gemachle Miltheilung wurde der
Be.schlufs gefafst, die Vereinsdruckschrilten , die seitdem eine
Unterbrechung halten erleiden müssen, wieder fortzusetzen.
27) In dem mittelalterlichen Saale des neuen Museums in
Berlin wird unter .Anderem aucli das ganze Sebaldusgrab Pe-
ter Vischer's in Nürnberg im (iypsabgufs zusammengestellt.
Bisher exislirlen nur Fragmenlabgüsse.
28) Die Pflege der kirchlichen Kunst« erkc unil .Vllenhu-
mcr hat die Aufmerksamkeit auch des lierzogl. coburgischen
Kirchenregiuienlcs auf sich gezogen. Zunächst sucht man eine
Ucbersicht der in den kirehl. Gebiiudcn befmdlichen zu erlan-
gen. Es sollen für jede Kirche jedes Karrst werk, Sculpturen,
Gemälde, Crueifixe , Taufbecken u. s. w. aufgeführt und bei
jedenr Gegenstände angegeben werden: das .Material, daraus
er besieht, "die Stiftung oder sonstigen Erwerbslitel, Zeit der
Erwerburrg, der Kirnsllcr, Gegenslaml dir Skulptur, Beschaf-
fenheit u. s. w. .\iich die Moniirrrente auf (ioltes.ickern .sollen
berücksichtigt werderr, sofern sie aus iler Zeit vor 1650 her-
rühren.
29) In der Nahe von Scraing bei Liittich wrrrde ein fran-
kisch-nrerovingischer Kirchhof entdeckt, der ungefähr ISOGrab-
stütten umschliefst. Verschlcrieue Gegenstände von hohem In-
teresse, dem ö. und 6. Jahrhundert angehörend, sind dabei ge-
funden worden ; naurenilicU Schwerter, Slreilirxte, Schilde, Lan-
zenspitzen, Urnen, emaillirle Schmucksachen irnd auch einige
römische .Mirnzcn. Die .Mehrzahl dieser Gegenstände wurde
von einem Liebhaber aus Liittich erworben, der dieselben dem
Museum des dortigen archäologischen Instituts zu schenken ge-
denkt, sobald die Provinzialverwallung ein passendes Local
zur Verfugung dieser Gesellschaft gestellt hat. Die Nachgra-
brrngen werden fortgesetzt, und Alles läfst glarrben, dafs noch
ncire Enidcckrrngcn gemacht werden.
30) Der neulich verstorbene .\. T. haltenburn, l.ieritenaul
bei der Akerhusisihcn Brigade, der sich mit urol'ser Liebe und
Eifer der Erforschung der norwegisclnri Geschichte, besonders
des heraldischen Zweiges derselben, widmete, hat aufser zwei
bereits veröfl'entlichten Abhandlungen „ über Wappen und Sie-
gel der norwegischen Städte" , noch eine gröfsere Arbeil hin-
terlassen, betitelt „Sammlung norwegischer Fanrilien-, Stadte-
unil Slaalssiegel." womit er sieh seil rrrehreren Jahren beschul
tigte, und an denn llcrairsaabe der Tod ihn leider giliiiiilcrt
bat.
Inseralo und H('kaiin(ma('liiiiii|;(i).
7) Berichtigung. In Nr. 2 des Anzeigers von d, J.
hat Hr. Schneegans irrig 1282 als das Todesjahr des Dichters
Konrad von Würzburg angegeben. Sowol bei Uritiiiua (11, 22)
aU bei Böhmer (Fontes II, 24) steht die angeführte Stelle der
Annales folinar. unter dem Jahre M. cc. Ixxx. vll.
Kordhnnsen. E. G. Förateniann.
Veranlworilirh« Redaction: Dr.
Freih. v. it. z. Aufs es«. Dr. A. v. Eye.
Druck Ton Vt. Cuupe ili Botin In NUmberg.
Dr. G. K. Frumrrra no.
HOKNBESC. Das Abonnement des Blattes,
welches tiUe Monato erscheint, wiril ganz-
jiihrig auKCUommen und beträft naeh der
neuesten Postconvention bei allen Postäm-
tern und Buchhandlungen VeutschJanda ine!.
Oestreichs 2 li. 42 kr. im 21 fl. - Fuf» oder
1 Thlr. 10 Sgr.
Für fntnkrtkh abonnirt man in Strafs-
burg bei Gr. A. Alexandre, in Paris bei dem-
selben, Nro. 23. rue Xotre Dame de Narareth,
und bei der deutschen Buchhandlung von
AlVmCiER
Fli mm DER
Neue Folge.
F. Klineksieck , Nr. 11. rue de Lille, od«r
hei dem Postamt in Karlsruhe; filr Äiy
(,iri</ bei Williams & Nurgate, U Henriette-
Strect Coveut-üarden in I^undon; fUr A'or<i-
amtrika bei den Post&mlem Bremen und
Uamburg. —
Inserate, welche mit den Zwecken de»
Anzeiger« und dessen wibseuschaftlichcm
Gebiete in Verbindung stehen, werden auf-
genommen und der Kaum einer Culuninen-
teile mit 7 kr. oder S Sgr. berechnet.
ÖElTJi(;ilE\ VÜHZEIl
Vierter Jahrgang.
1856.
ORGW DES riEllMWISl IIEN MUSEUMS.
JODI.
Wissenschaftliche Mlüheiliiiigcn.
^VolimrtHweiule iinil die CJaiiicoirM-Hapelle.
Das l'furrtJürf >Vol parts >vc iid e, da.-., unfern Havtns-
biirg in Oberscliwaben, am Rande einer Hochfläche über dem
Schnsscnthale in einer obst- und fruchtreichen Gegend liegt,
gewährt eine überaus schöne Aussicht, die durch die Schwei-
zer und Tiroler Gebirge begrenzt wird. Etwa zweihun-
dert Schrille von der Pfarrkirche entfernt, welche schon im
Jahre 1236 in einem Streite mit dem Kloster Weingarten
in Gemeinschaft der drei Pfarreien Alidorf, Grünkrut und de
Cella wegen Neubruchzehenden vorkommt, befindet sich die
sehr alle Kapelle zum heiligen Gangolf mit einem Bade.
Sie war frliher ein Wallfahrlsoit. Der Sage nach wurde
in dem dabei belindlichen (Gangolfs-) Brunnen ein nocli jetzt
in der Pfarrkirche zu Wolparts« ende aufbewalirles eisernes
Kreuz gefunden, das die Namen mehrerer Heiligen enihall,
deren Beliquicn sich in vier OelTnungen befauden. Auf der
Ruckseile desselben steht die Jahreszahl 1281.
Der seltene Bau dieser Gangolfs - Kapelle , der meine
Aufmerksamkeit auf sich zog, bildet ein Sechseck mit einem
Anbau gegen Osten. Diese Form, die ursprünglich die ei-
nes regelmiifsigeu Sechsecks gewesen zu sein scheint, ist
auffallend und liifst eine nähere L'nlersnchimg von einem
Allerthumskundigen wUnschen. Vielleicht linden sich Spu-
ren eines heidnischen Tempels an dieser Kapelle. Aufser
allem Zweifel liegt es, dafs die Riimer in der Nahe der-
selben feste Niederlassungen hatten; denn man lindel wirk-
lich noch Spuren von dem Dasein dieser Universalmenschen.
(S. des Verf. Schrift : Die alle Raucuspurc etc. Stuttgart,
1856; S. 4.)
Wolpa r ts wend e war eine Welf'sche Besitzung. Der
Weife Konrad der Heilige vertauschte nach seiner Erhebung
zum Bischof von Konstanz (934) die von seinem Vater er-
erbten Güter auf dem rechten Ufer der Schüssen, nämlich
Alidorf (Aulendorf) , Wolpolteswende (Wolpartswende),
Berge , Fronhoven mit allen Zugehörden an seinen Bruder
Rudolf (S. Neugart, Episc. Consf. p. 282.). Später halle
der Ort seine eigenen Edclleule, welche ihren Sitz in Wol-
partswende hallen. Wahrscheinlich stand in Wolpartswende
eine Burg; denn das grolsartig ganz von Stein aufgefilhrte
sehr alte Gebäude, jetzt Wirllisliaiis daselbst, wird im Muude
der Bewohner von Wolpartswende immer noch „das Schlofs'"
genannt. — Im Jahr 1100 erscheinen drei Brüder Hawin,
Cuoiirad und Albrecht, welche sich von Wolvoldcswcndi
nennen und mit Einwilligung Herzog Wclfs (per manum
ducis Welfonis) das Kloster Ochsenhausen*) stiften. Diese
*) Ochsenhausen, eine iihciiialige Bciiediklincr- Abtei,
an der l.aiidslrafsf von lülirrach naili Miiiiiiiingiii , auf
filier Aiihiilie mit sclilincr .\ussirhl gcirgcn, hiille Im
Jalir 1803 hei ihrer .\uflosung ein Gebiet von 70 (Irlen
mit 11,000 Einwohnern und mehr als 100,000 11. Ein-
kUnfle. Ihrem Nnmcn liegt folgende Sage lu Crunde :
Ein zuvor .schon hier stehendes Nonninklosler soll
955 von den l'ngarn lerstdrl worden sein. Niuhm«!»
sei durch das Auftn-ien eines pflupenHeu Ochsen eine
163
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
164
Personen-
geschichte.
BUdniäse.
Stiftung beweist den Reichthum der Edeln von Wolparts-
■\vende, zugleich aber auch, dafs sie Vasallen der Weifen
waren, welche diese altwcITschen Ciilcr als Sdidlelien bc-
safsen, indem die Weifen diese Sliflung besliilig-ten. Doch
wohnten die Stifter, wie es scheint, um jene Zeil nicht in
Wolpartswcnde, sondern in und um Ochsenhausen.
Später ersclieincn noch ein Veit, und 12:10 ein Cuonrad
ujid Johann, welche den Namen ^Ritter von A\'olpartswende''
führen. Dann findet sich eine Lücke in der Geschichte die-
ses Orts. Die von M'olpart.swende verscliwinden, und zu
Anfang des XV. Jahrhuirdcris helinden sich die von Königs-
egg im Besitze von Halzcnthurn und Wolparlswendc. Im
Jahr 1363 kaufte das Spital zu Ravensburg von Eberhard
und Luilhold von Kouigscgg und Ilatzenlhurn die Gerichts-
barkeit über das Dorf Wolpartswende sanimt etlichen Hufen
darin um 676 n. und im J^ilir 1419 verkaufte Flaos von
Künigsegg die Vcste Halzenlhurn nebst Zugeliör, ferner
Kirche und Kirchensatz von Wolpartswende um 700 Gold-
gulden ebenfalls an das genannte Spital, das dieses Bcsitz-
thum noch immer hat.
Stuttgart.
G nl er m a n II.
Heiiiricli Biilliiiger'ci BildiiifM mit Ver.««'!!
von Joli. FiHCliart.
Unter den verborgenen Seltenheiten der Züricher Stadl-
bibliothck fand ich aurli ein trefflich ausgeführtes Bilduifs
Heinrich Bullingers auf einem Folioblatte, welches in
dieselbe Kategorie gehört wie die meisterhafte „Fürbildung"
des astronomischen L'hrwerks und andere FJnblattdruckc. Ich
schliefse auf den gleichen Verfasser für die dem Bilduifs
angehängten Verse, nicht allein aus der Unterschrift seines
Schwagers Bernhard .lobin , sondern aus der Sprache und
der Gedankenfolge, welche vollkommen der F'iscbarfs
entspricht. Wenn in den Versen auch nichts besonders
Hervorstechendes liegt, so hat doch das Ganze, wie alles von
Fischart, so .viel literarisch -geschichtlichen Wcrih, dafs ein
getreuer Abdruck von Titel und Inhalt hier am Platze ist.
Der Titel steht oberhalb des Portrails:
von den cninohtnen Können v ergrabene Kislc niil K(i«l-
barki-ilcn entdeckt und so die .Sliftung ilcr Bcnediklincr-
Abtci durch «lie Herren von VVolpcrIswendc veninlafst
worden, — die daher den IVamen Ochsenhnusen crhal-
tvu habe.
EigciitlicLe Con Icrf ehlu ng Heinrichen Bullin
gers, Dieners der Kirchen zu Zürich.
Darunter die Verse :
Wiewol grofs Aller, und graw Haar,
Seind an jm scibs ansehlich zwar:
Ist doch fürnemlirh hoch zuhalten
Das Alter , in denselben Alten,
Die jhr graw Haar also erlangen.
Das sie mit Ehren darmit prangen.
Und solche ^räwe bau bekommen
In Gottes dienst , mit nutz und frommen
Des Vatterlandls, und Christi gmcin.
Fürwar die hoch zu Ehren sein.
Gleichwie Herr Bullingcr getlion,
Der fiiufllzlg .lar oii uuderlon
INun in des Herren AN'cinbcrg hie
Arbeil mit sonderm Qeifs und müh:
Das er difs Jar nun eben gleich
Das sibend und sechtzigst Jar erreicht,
(Dann er geboren ward allhier
Im Jar Tausend, fünflbundert, vier;)
In welcher zeyl er all sein Leben
Hat auff das Prediganipt begeben,
Darmit gedient gar mancher Kirch :
Und nicht allein dasselb zu Zürch,
(Da er nun vicrlzig Jar versieht
Des Zwinglins statt, das Volck herichl :)
Sonder der gaulzen Londtscliall'l auch.
Dann jhn hat sonderlich gebraucht
Bremgarten sein lieb \'atlerhuidl.
Da sie das Bapstumb hat verbandt:
Cappellen er auch underwiefs.
Da sie die bäpstisch mifsbreuch liefs,
Und andre Ort auch noch vil mehr.
Durch miindilich uü durch schriiniirh lehr:
Ja sein Nani ist gestiegen auch,
Über das Schweitzer gbirg so rauch.
Das nun sein Tugendt und verstandt
Würl frcmbdi' Voickcrn auch bekandt,
Denn wa ist ein war Christlich Ort?
In dem allein laut Gottes Wort?
Da man nicht von sein Büchern wifsl?
Dieselhig auch 'mit freildeii liefst?
Weil sie Gulls worl trewiich erklüren,
Und Chri.'<li iMncht und Ehr bewurcn,
Und alle jrrlhunili widerleucn.
Derliulbcn \\ir w ol diiiiikeu uiugcn
165
Anzeiger fiir Kunde der deutschen Vorzeit.
166
Für solche Lehrer unserm Gott,
Und bitten jhii utnb sein genod,
Diis er uns lialt bey gsunder Lehr
Und (rewe Lehrer hie hesihchr.
Mit Kün. Keys. Mny. Kreylieit.
Gedriicltt 7.11 Strafsburg Durch Bernhardt .lobin Forni-
schneider. Anno M. D. L x x j.
Der Gedanke Jobins, ein solches Tabicau anzufertigen,
mag wohl auf eine Jubilarfeier des verdienten Greises Be-
zug haben.
Zürich.
E. Weiler.
Zustände.
Allu.riKinr
ullur- und Sc-
ale Zustande.
nie Saniiiiliinie iirKrMCliielitlirliei* Alter-
(hüiiier im geriuauiMclieii ^IiiMeuni.
(Opferschale von Bronce.)
In der Zeit der Begründung des germanischen Museums,
so lange es die HolTnung festhielt, mit dem romisch -ger-
mnuisclicn Museum in Mainz in Verbindung zu treten und
gemeinscliaftlich mit diesem , wenn auch jedes auf seinem
bestimmten Gebiete, die umfassende Arbeit der Repertorisi-
riing deutscher Geschichtsquellen zu betreiben, vermied er-
sleres fast ahsichllich, nach der Seite der vorgeschichtlichen
Zeiten des deutschen Volkes seine .Sammlungen zu berei-
chern. Eine nicht grofse .\nzabl germanischer Anticaglien
befand sich zwar im Museum, doch berücksichtigte man sie
vorläufig nicht und würde sie nach Mniuz hin abgetreten
haben, falls jene Vereinigung zu Stande gekommen wäre.
Da indefs die Aussicht dazu mehr und mehr schwand, wäh-
rend der Zeit auch diese Sammlung durch Geschenke —
unter denen vorzüglich die höchst schiitzenswerthen Beitrage
des Forstmeisters, Frhrn. v. Crailsheim zti Nürnberg und
des Staatsanwalls Rosenherg zu Bergen auf Rügen zu
erwähnen sind — ■ bedeutend gewachsen war, wandle man
anili hierauf die Aufmerksamkeit, und in letzter Zeit, nach-
dem Freiherr C. von Estorff zu Schlofs .lUgersburg einen
ausgesuchten Theil seiner reichhaltigen Sammlung dem ger-
manischen Museum überlassen, hat in dem letzteren diese Ab-
theilung, vornebndich durch Irelfliche reprSscntirende Stücke,
eine Vollständigkeit erhalten, die sie einer besonderen Be-
sprechung wertb macht.
Der Zahl nach besteht die Sammlung gegenwärtig aus
355 Originalen, welche sich über das ganze dem allen Ger-
maneulbum eingeräumte Zeitalter und die drei angenomme-
nen Perioden des Stein -, Bronce- und Eisengebrauchs ver-
theilen. Als allen dreien zugleich angeborig stellen sich zu-
nächst die Urnen und anderen thiinernen GeHifse dar, deren
Entwicklung in Bezug auf Form, technische Behandlung nnd
ornamentale Ausschmückung durch 10 ziemlich vollständig
erhaltene Originale und einige Gypsabgüsse, sowie durch
eine Anzahl charakteristischer Bruchslücke anschaulich ge-
macht wird. Einige dieser Gefäfse, die sich früher in der
Sammlung des F'reiherrn v. Estorlf befanden, sind abgebildet
in dessen Werke : „HeidnischeAlterlhümcr derGe-
gend von Uelzen" Taf. XIV, F. 2; Taf. XV, F. 18; und
Taf. XVI, F. 5. Fünf andere, aus derselben Sammlung stam-
mend, sind noch nicht bekannt gemacht worden; ebenso
eine llacbe Schale von äufserst regclmäfsigerForm und sau-
berer Arbeit. — Das sog. Steinzeitalter ist zunächst durch
eine lange Reihe der bekannten Sicinkeile vertreten, welche
gröfslentheils vo» der Insel Rügen stammen, aus verschiede-
nen Steinenarten bestehen und von der robesten Bearbeitung
bis zur feinsten Politur und Schärfe aufsteigen. Diesen
parallel lauft eine ebenso zahlreiche Folge der nicht weniger
häufig vorkommenden Feuersteinmesser, an welche sich
die für Sägen gebaltcnen Instrumente in Halbmondform und
ähnliche, aber auch die Waffen aus Stein, wie Pfeil- und
Lanzenspilzen , Dolche u. s. w. anschliefsen. Nur aus den
letzten beben wir ein, im Fürslenibum Lüneburg gefundenes
Exemplar von durchsichtigem Feuerslein hervor, welches mit
solcher Meisterschaft gefertigt ist, dafs man nicht ohne Ver-
wunderung iune wird, wie auch eine au sich niedrige Cul-
(urslufe in ihrer Art sich eiue'Vollendung herausbilden kann.
Auch Hämmer, Aexte und ähnliche lustrumenle finden sich
von den ersten Anfängen bis zum letzten Verlaufe ihrer
Entwicklung vorhanden, welche letztere namentlich durch
einen sog. Axthamnier von glimmerbaltigcr Sieinart rcprii-
senlirt wird, der dem in Worsaac's Irefriiclicm Werke:
„Afbildninger fra det Kongeliire Museum for
Nordiske Oldsager i Kjobouhavn", abgebildetem
Exemplare, X\I, 75, au Schönheit vcdlkommcn irlrichkouiml.
Aus diesem Bereiche sind noch ein oberer und nulerer Mühl-
slein, sowie ein Schleifstein, sämmtlich im nordlichen Peulscb-
land gefunden, zu erwiihnen. Die Rronccdcnkmaler sind,
wenn auch weniger zahlreich, doch in um so bedeutenderen
167
Anzeiger fiir Kiiiidc iIit diMilsclion Vorzeit.
168
Exemplaren verlreleti. Die Keile, Mcifscl und sosreii. Celle
siüd ebenfalls zum Tlieil in dem genannten v. EstorlTscIien
Werke abscbildel : Taf. VII. F. 23, 21, 25 u. 26; ebenso
die Fibeln, Bruslsparrgen, Ilaarnndeln , Hinge, Olirringe und
ähnliche Gegenstände: Taf. VIII, F. 7, 11, K, 18; Taf. X,
F. 4, 18, 26; Taf. XI, F. 4, 4a; Taf. XIII, F. 30. Ein Dia-
dem findet sieh Taf. XI , F. 6; und ein fein oruamenlirles
Stirnband, das wohl auch als fürstliche Auszeichnung gedient
hat, Taf. XI, F. 10 abgebildet. Eine prachtvolle Brustspange
mit breiten Spiralen an beiden Seilen, bis auf die Nadel
vollkommen wohl erhallen und elastisch, befand sich schon
früher in der Sammlung des Museums. Besonders werth-
voll sind unter den Broncesachen die Gegensliinde , welche
einem religiösen Zwecke gedient zu haben scheinen, zunüchst
das oben abgebildete Becken von 11" Durchmesser und
1" 9'" Hübe. Nicht minder kostbar wegen seiner Selten-
heit ist das hier von uns in einer Seiten - und unteren
Ansicht, bei v. Eslorll' Taf. XI, F. 1 gröfscr wiedergege-
bene Hauch- oder Opfergefilfs.
sowie das hier abgebildete, im Fränki.^chcu bei Unlerfer-
rieden gefundene Opfermesser mit durchbrochen verzier-
tem Grifl'e,
wozu >icb kaum ein zweites E.xcmplar finden diirflc. Auch
die gewöhnlich vorkommenden Broncewaffen , Schwerter,
Dolche, Lanzenspitzen, Arm- nnd Beinringe, Spiralen und
dergl. — s. v. Estorff: Taf. VII, F. 8, 16; Taf. X, F. 4,
18, 26 — finden sich in reprüsentirendcn E.xemplarcn ;
aufscrdem noch Gefafse und Gefüfsdcckel, Buckeln. Knopfe,
Handmesser, eine Sichel, Arbeitsnadeln, GürlelhaUen, Schnal-
len, Stucke von Wehrgebiingen, eine Pincelte u. s. w. Be-
sonders hervorzuheben ist noch eine, im FUrstenlhum Lüne-
burg auf einer Urne gefundene ßronceschlacke, welche als
wichtiges Beweisstück für die Frage dient , oh die Broncc-
geriithe auch in germanischen Landen selbst gefertigt, oder
von auswärts eingeführt seien. Dafs letzleres aber bei man-
chen Gegenständen auch stattscfunden, beweist wohl die
Figur eines Hercules, die ciruskischen Ursprungs zu sein
scheint, aber auf einem allgermanischen Begrühnil'splatze
gefunden ist.
Den Uebcrgang zu den Eisenarcriillieu bil<let eine 2' 6"
laiisre Schwerlklinge von Eisen, in welcher die Mete und
Niigcl noch von ßronce sind. Aehnlich ist eine Haarnadel
zusammengesetzt , deren dicker , wenig verzierter Knojif
von Bronce wahrscheinlich ehemals vergoldet war.
Wie viel seltener und darum wichtiger die aus der all-
germanischen Zeit slammcnden Eisengeräthe sind, weifs Je-
der, der mit diesem Studium sich beschiifligt hat. Das Mu-
seum besitzt wenige, aber schiitzbare Denkmiiler dieser Art.
Aufser den genannten erwähnen w'ir eine A.\t, abgebildet
bei V. Eslorir, Taf. XIII, F. 37, einen kesselbakenäbnli-
chcn Reifen, Taf. VIII F. 33: besonders aber das Bruch-
sliick eines Hundehalsbandes, kettenartig mit 3" breiten
Gliedern, mit langen Stacheln besetzt, welches einem ge-
waltigen Thiere mufs angehört haben und unwillkürlich in
die Zeilen versetzt, als noch der Bär und das Elend in iinsern
N\ äldcrn gejagt wurden. Ein ganz ähnliches Halsband, je-
doch kleiner und aus christlicher Zeit, findet sich ebenfalls
im germanischen Museum. Aufserdem wäre noch eine Menge
kleinerer Dinge zu bemerken.
Seltner noch sind im Allgemeinen die Denkmäler von
Glas und beschränken sich in unserer Sammlung auf ein sog.
Thränennäschchen von länglicher, birnförmiger Gestalt, das
offenbar romischen Ursprungs, aber in einer germanischen
Urne gcfun<len worden ist. Hieran schliefst sich noch eine
Perle, von fünf verschieden gefärbten und zackig geformten
Lagen zusammengesetzt, und zwei andere von blauem
Schmelze, die eine durchbohrt, die andere hohl und mit
kleinen Buckeln besetzt.
Von Gold ist ein Draht vorluindeti. der, wahrsclieinlich
ehemals als Ring benutzt, jetzt aber, wiihl durch Schuld der
Finder, seine Form verloren bat.
Neben der Sammlung vou Originalen geht eine andere
von Gypsabgüssen her, welche vorzüglich durch ein reich-
balliges Geschenk von bemalten Abgüssen aus di^in l.i yde-
ner Museum vervollständigt worden ist.
Da übrigens nun das Museum in dieser Richtung zu ar-.
heilen und zu sammeln begonnen bat , wird es die Ergän-
zung des bisher vorhandenen Slolfes durch Nachbildung von
Originalen — soweit diese nicht selbst zu erlangen sind —
in Abgufs uriil Zeichnung scllislandig und syslemalisch in
die Hand nelimen.
169
Anzciirpr für Kunde der deulsrlien Vorzeil.
i70
Eine iiiiterKeHCliobfiie FriileririniiiNrlie
1 rkiinde.
Herr Archivassisleiit Landgraf x.ii liamlters liezeiigle
aDi 30. Mai 1841, dafs nachstellender Wnppcribrief „von
Wort zu Wort aus einem auf Pergament ge.scliricbenen Co-
peibnche getreu copirt .«ei" :
Fricderiiu.s diuina faucnic tienienlia iniperiilor auguslus.
Hundt ond ze wifsen sey allen ze allen Zeiten, daz für ons
ond onsern Riillicn erschienen ist onser lieber gctrew Ritter
Krusten von Flalzfeld bittend, daz wir ihm wollen ein au-
dienz geben, ond da ihm soklie ist bewilligt worden, bat er
on.< für die Augen gestellt , vieinillige seiner Vorfahren
diensle, die sie denen Kaysern ond Kunigen geleist haben,
ond beweifst zugleich sein altes herkuniinen ond freyes Ge-
schlecht im Reich, ond nennet zur beweisnng seiner Vorfah-
ren seinen Urgrofsvaler Reinhardt von llalzfeld ond seine
lirgrofsmult' Bertba von Reyfenberg ond hat uns fürgelegl
seinen alten abgemalten Schild nach der nialerkunst ausge-
striiheri, in welchem er hat zwone in sich verhengte schwarze
Krampen im güldenen feld, den heim und auch zwone gül-
dene adlerfliigel gegen einander ausgebreit, ond auf jedem
zwey schwarze Krampen, ond verehren ond begaben wir
onsern trewen Rittere Ernsten von Hatzveldt aus Kaiserliche
Gnad mit einer kuniglichen Krön ond darauf einen halben
mann schwarz gekleidt mit einem schwarzen Sturmhut ond
silbernem stülp, wie das Wappen nach der maier Kunst ob-
slcht, die heim decke aber ist gülden ond schwarze Farbe,
welches woppen er für sich ond seine nachkummen in krie-
gen, kiimpfen, ritterlichen Spielen ond Andern notbdurflen
gebrauchen soll. Data \\'irceburg VI. Jd. Julii JI". C". L.
X. V. III.
Eingefügt in diese bezeugte Abschrift ist eine Wappcn-
zeicbnung, in welcher der „halbe Mann" sich auf dem ge-
krönten Helm zwischen den ,,zwonen Adlcrllügcln" dessel-
ben befindet.
Diese Urkunde ist unecht, und daher Herr Landgraf,
oder wer sonst im Stande ist Auskunft zu geben, gebeten,
sich darüber verbreiten zu wollen, wie es sich mit dem
Banibergcr Copeihuche verhallen mag.
Die Gründe gegen die Echtheit sind so vielfache, dafs
ich diejenigen, welche jedem Sachversliindigen ersichtlich
sind , übergehe , und nur anfiilire :
1) I.'nmnglich kann 1 KiB lliilzfeldl geschrieben sein, da
dieser Burg- und Geschlechlsname noch in den Urkunden
aus dem Anfange des 1.3. .labrbundcrls Ilapesvclt, Iluliis-
veld und llapsfeidt, in der zweiten iliilfle des 1.3. Jahr-
hunderts llati.s — , Hades . — , Heles — , so><ie Ilaitoz- oder
Haizfcld, auch Ilotcs — und llolzfcld, im Jahre 127,') zu-
ylcicb llapesvell und Hutsfeld, und erst seit dem 14. Jahr-
hundert llatzfcldt geschrieben wird. Vrgl. z. B. Gudenus
Cod. dipl.I, 429. 432. 484. 488. 549. JC9. 589. G02 sq.
HI, 1150. Baur, Urkundenbuch des Klosters Arnsburg,
Nr. 145. Wenck, Hess. Landesgesch. Bd. III. ÜB. S. 177.
2) Der Verfertiger der Urkunde lufsl den Kaiser Ern-
sten von Ilalzfeldt mit einer königlichen Krone über dem
Helme begaben. Wie dies an sich undenkbar ist, so ist
auch nie eine königliche Krone von der Ilalzfeldlischen
Familie geführt worden. Vielleicht balle der Vcrferliger
ein neueres Gesammtwappen des fürstlich llalzfeldischen Hau-
ses vor Augen, in welchem er die Fürslenkrone idicr dem
Slammscliilde für eine königliche Krone hiell.
3) Der Kaiser begabt ferner den ,,Riller Ernsten von
Ilatzfeldt" mit einem naher beschriebenen „halben Mann-
über dem Helme. Dieser halbe Mann gebort der Herrschaft
Wildenberg (auf dem \\esterwalde_) an, welche 1417 oder
1418 Goddart der Ruwe (Rauhe) von Ilalzfeldt durch seine
Mililer Jutta, geborene von Wildenberg, erwarb, .«-o dafs seit-
dem die Herren von Ilatzfeld das Wildenbergische Wappen
mit dem ihrigen verbanden. Das ist ein uniimslöfslicher Be-
weis , dafs ein plumper Betrug vorliegt. Der Kaiser wird,
so wenig wie der „Ritter Ernst von Halzfeldt", 11C8 eine
Ahnung davon gehabt haben, dafs im 15. Jahrhundert God-
dart von Ilalzfeldt Wildenberg erwerben werde. Aber der
Betrüger, der das ursprüngliche Stamm wappen der Hatz-
feldischcu Familie nicht genau kannte, hatte ein jüngeres
Gesammtwappen vor Augen, und rechnete zu den drei Ro-
sen im Wildenhcrgischen Schilde irrig den Helm der 1636
von einer llalzfeldischen Linie erworbenen Herrschaft Ro-
senberg (jetzt Lowenstein- Wertheimisch); oder er kannte
ein combinirtcs Ilatzfeld -Wildenbergisches Wappen, in wel-
chem der quadrirte Schild in zwei Feldern die llalzfeldi-
schen „Krampen", in den zwei andern die Wildenbergischcn
Rosen zeigt, und nur ein Helm vorhanden zu sein pilcgt,
auf welchem sich , genau so w ie in der Zeichnung unseres
unechten \\'appcnbriefes , der \N'ildcnhcrgisclie liiilbe >Iann
/.wischen den Ilatzfeldiscbcn Adlcrnugcln beriiidct. S. auch
Imhof, Not. Proc. Tab. XII.
4) Die Aufnahme in ein Bamberg er Copcibuch liefsc
sich daraus erklären, dafs 1634 Franz von Ilalzfeldt zum
Bischof von Bamberg crwiihlt >\urde, ein Umstand, welcher
dem Betrüger bekannt gewesen sein wird. Indessen dürfte
der Betrug doch der neueren Zeit angelniren. Der Betrü-
ger, keineswegs sonderlich bewandert in der Geschichte der
Hatzfeldisclien Familie, kannte doch die gangbaren gciica-
logiscben \N erke, namentlich II ii m b r a c h I 's Imchsle Zierde
Teutschlands. Taf. 207. Wahrend nun die urkundlichen
171
Anzeiger für Kunde der dculsclieii Norzcit.
172
^acll^iclllen über die von llatzfeld nicht über das Jahr 1213
liinausreii'hcti, und Fiiniiliennainen meist erst mit dem 12.
Jahrhiindeil aufkommen : ziehen die iiltern GeMealojreri in
bekannter Weise ohne erkennbare kritische Unterlage den
Staaimbuum der llatzfeldischen Familie bis znr Schlacht bei
Soissons herauf. Hnmbracht, Riixner, Sommersberg, Iseliii
etc. stellen insonderheit in das Jahr 968 einen Rcichhard
oder Rheinbard oder Richard von Halzfeldt und nennen als
dessen Gemahlin Berllia oder Hedwig von ReilTenberg , so-
wie für das Jahr 1165 einen Ritter Ernst von Iliilzfeldt.
1168 nahm der Betrüger, weil in diesem Jahre ein Reichs-
tag zu Würzbnrg gehalten wurde. Höher als bis auf Rein-
hard und Bertlia von Halzfeldt aber sieng er wohl deswe-
gen nicht herauf, weil Humbracht, Gauhe etc. es bei ihnen
als iiltcslen Stammeltcrn bewenden lassen.
Marburg.
E d na rd \\ i p p er m a n n.
ErliiiiterunKrii zu Jörg GrafTH liieilern.
lin 2. Ikfto des 1. liaiides der weiniariscben Jabrhiulicr
hat Oskar Schade zwei 1-iedcrdicliter aus der ersten Hälfte
tlcs 16. Jahrhunderts, Jörg Graff und Hans Witzslat, zusam-
mengestellt, von denen der ersterc , Jörg Graff, wie schon
der Herausgeber bemerkt bat, in einzelnen Stellen seiner
Lieder, deren 9 mitgctheilt sind, Nürnberger Oertlichkeiten
erwähnt, was, aufscr dem Hans Güldenmund und der Kune-
gund Herrgottin, zweien bekannten Buchdruckernamcn, auf
einen längeren Aufenthalt in iNürnbcrg, wenn auch nicht
gerade als auf die Heimat des Dichters, scbliefsen liifst. Ein-
zelne solcher Anspielungen sind natürlich nnr dem Einge-
bornen vcrstilndlich; es möge daher verstallet sein, sie hier
zu erläutern.
Im Lied 2, Str. 11, 5 wird der Nene Wald erwiilint.
Dieser kommt schon in dem Lied auf die sog. Schlacht von
Affallerbach (1502) bei Soden (Beitr. 156, n. VH.) vor.
Es war der in der Nahe der Stadt gelegene Thcil des Reichs-
walds Lorenzer Seite, verrufen wegen losen Gesindels bei-
derlei Geschlechts. In den handschriftlichen Chroniken wird
in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in welcher Zeit
diese Aufzeichnungen ausführlicher werden und mehr ins
Besondere und Einzelne eingehen, öfters die Neue-Wiilde-
rin genannt, später auch als Neue- Wälders -Vettel und,
um allen Zweifel zu heben, als Neue- Wählers -Hure und
Schleppsack gekennzeichnet, und noch am 28. Merz 1617
.•.pricht M. Jübann llagendorn, Kaplan bei St. Sebald, in sei-
nen Aufzeichnnngen über die von ihm im Loch besuchten
und zum Tod vorbereiteten armen Sünder von einer Vettel
im Neuen Walde. — In demselben Lied kommt Str. 15, 2
der Lewe vor, was bereits ans Scbmeller als urllicher
Ausdruck für den GehUlfen des Nachrichters erklärt ist; wir
bemerken nur, dafs dieser Ausdruck noch bis in unsere Zeit
boshind. und der letzte, der im F'cbr. ISO* sliirli. im .^n-
zeigeblalt in dem Verzeiclinils der Geslorbenen als Jobann
Martin Helbel, der sogenannte Low aufgeführt ist. — Fürt
(15, 5) ist die nahegelegene Stadt, zu welcher die Pegnitz,
in westlicher Richtung, hinlliel'st und sich dort mitder Rednitz
vereinigt. — Das folgende, zwar auch in Nürnberg durch
GUIdenmnndt gedruckte, aber nicht mit dem Namen des Jörg
Grair bezeichnete Bettlerlied weist nulser den mundartlichen
Formen (z.B. Zinst, Ziechen, Handel u. a.) auch in Strophe
() ganz besonders auf Nürnberg hin, wenn der Bettler sagt:
., Ilindcr die ßarfüsser ich lauf, daselbst mein scbuch und
kandel kauf!-' Die ßarfüsser ist das ehemalige BarfUsser-
Clostcr, jetzt Museum, llölcl Grudl und Findel. Hinler dem-
selben, an der Südseite der ehemaligen Closterkirche, sitzen
die Scliuhllickcr oder Altreufsen , auch Altmacher genannt
(früher eine besondere Zunft, seit Aug. 1809 mit denSchu-
slern vereinigt), noch jetzt in eigenen Kramen oder Standen.
Als 1424 die Reickskleinodien mit dem Heilllium tiach Nürn-
berg kamen, wurden die Schuhllicker vom Mark! hinler die
BarfUsser versetzt. S. Roseuplüt's Spruch von Nürnberg,
p. 27. Ob man auch Kandeln (Kannen) dort kaufen konnte,
wäre zu bezweifeln. Vielleicht ist hier ein ursprünglicher
Druckfehler. — Das Lied 4 erwähnt ein Liebesabenteuer
auf der Bucbenklinge „von Megeldorf nicht weit", welche
Oerllichkcit erst kürzlich durch das am 2.3. Mai d. J. daselbst
gehaltene Kllnstlerfest, über welches man auf den in der
Allgem. Zig. belindlichen Bericht verweisen kann , aus der
Nichtbeachtung, in welche sie verfallen war, hervorgehoben
worden ist. Eobanus Hesse, der die Lieblichkeit dieses, zu
seiner Zeit viel besuchten Orts anerkennend und rühmend
schildert, sagt, es sei dieser Platz für die Musen ganz ge-
ciirnet, so dafs sie, wenigstens hier zu Lande, keinen andern
wählen würden ; fährt aber dann fort : Doch weil sich hin-
ter der 0"elle Oft Frau Venus versteckt . . . Flohen die
Göttinnen fort. Die Verlegung eines Liebesabcnleners auf
die Buchenklinge war daher ganz richtig; dieser Ort war
dazu gleichsam bevorrecblcl, denn er gehörte ganz besonders
zu dem oben erwähnten Neuen Walde.
Nürnbcrc, am Mittwoch vor Medardi , 1856.
I. o ebne r.
173
Anzoiffer für Kunde der deutschen Vorzeit.
174
Zigeuner.
Das erste Erscheinen der Zigeuner in Olierileulsiliinnd
setzt Hcrnliart Herlzo? in seiner „Edelsal'ser Cronik" (Slrasb.
ffetriukt diirili Bcrnh. Jol)in. 1592.) insJnlir 1422: „Vnder
der Regiernnff dieses Kejsers Sigisniundi, Itam Ano 1422.
ein ce.^clieide vfi vnnulz voick, die Zitreiner genant,
erstlicli celin Basel vnd in das Wicsenllial, wol niil 50. Pfer-
den. Halle einen Obersle, der nant sicli llerizog- Michel
aufs klein Aesyptcn*). Hallen darzn vom Bapst vnd König
Pafsporlen, darumb man sie (wicwol mil vnwillen des Land-
iiolcks) ziehen liefsc. Sie gaben für jhr vrspriig vvcre von
de Aegypiiern, «eiche Joseph vnd Maria (da sie für Hcro-
dis grim, mil dem newgeborne Herrn Jesu in jhr Land
endiflolie) kein llcrlierg geben v^ölleu **), defshalb sie Gott
weifslol's in das eiicnrl vcrsloPsen belle." Edels. Cliron.
II, 97.
Der, aus dem Slalulenbucbe des Fürstbischofs Gerbard
V. Schwarzenburg zu A\'ürzburg cnlnommenen Verordnung
,,Von d e n d y Bemisclie lut e b cherbergen" . (An-
zeiger, 1855, S. 83 n. 84) zufolge, M-ären die Zigeuner
bereits im 14. Jahrhunderte in Deutschland erschienen.
Um zwei Jahrhunderle hoher hinauf, nämlich ins Jalir
1270, würde sie folgende Siclle aus Hertzogs Edels. Chro-
nik, B. X, fol. 198, setzen, wenn nicht, wie ich zu glauben
sehr geneigt bin, die daselbst vorkommende Benennung Zi-
geuner ein Anachronismus ist. Die Siclle ist jedoch in
jeder ilinsiclit merkwürdig; sie bezieht sich auf die erste
Judenverfolgung im F.Isafs. Ein Bürger von Wcifsenburg
hnllc sein Kniiblein Heinrich eine AVcilc an einem Ende des
Feldes allein gelassen, um an dem entgegengesetzten zu ar-
beiten; als er wieder auf die Stelle kam, war das Kind ver-
schwunden. Die Juden wurden nun angeklagt, dasselbe ge-
stohlen, heinigescblcppt und einige Tage hernach, wiibrend
eines grofsen, ungestümen Wetters, grausam gemarlerl und
gelödtet zu haben***). Den Tag nach dem Verschwinden
*J „Sic wann ans Epiri), der giiiicin Manu iiaridls aufs
Klein Egipten." Traiisch, handschr. Slrafsburgisclie
Chronik, II, 36b. Nach T. erschienen „die Zcyginer"
im J. 1418 /.iier.st in .Strasburg.
**) „Sic snelcn CS rnüsslc' alle 7 Jahr ein Itoll aufzicbon
vnd Biifs Ihun, dicwcibl sie vnsscr liebe Fraw niclil
haben beherbcrceu wollen." Kliendas.: vgl. Wur-
st iscn, Basl. Chron. CCXL.
***) Die Juden, .sieben an der Zahl, wurden eingefangcn,
„hinaufs geführt, geradbreclil, vnnd nah liey dem ackcr,
da sie das Kind gesliilcn, jedweder vfT ein rad gcsclz.l,
vnd al.sodcr vniucnsrhlirlic borsliainige Morrll ilisi-r vcr-
ralherisclien Buben mil aller well fruliitkeu pestratrcl
vnd gerochen. " fol. 20t.
des Kindes halle sich der Vater aufgemacht , es zu suchen :
„Der Valter rüst sich, vnnd gieug in grofser Irawrigkeit vnd
Icidt des tags durch den forst, inn grofser eyl, vnd kam gen
Hagenaw, fragt jedcrman, ob niemandl ein Jungs Kniiblin
gesehen hell, das soll dahin gekommen sein, das hell er
verloren , die leut kerlen sich vmb , vnnd antworten jhme,
wie sie kein Kind gesehen oder vernommen hellen. daraulT
der Valter, weil er kein zeitung von seini Kind vernemmeu
koni, mil grofsem leit vmhkerl, vor dem Wald fand er ein
Zigeunerin oder Warsagerin sitzen, die bathe er sie
solle jhme doch sagen, wo sein Kind, das er so wunderlich
verloren, hinkommen sein müclil, die Teuffei shesch we-
rerin bedachte sich vnnd sprach : gern, lieber Meisler, bracht
ein Becher mit wasser, vnd hiefs jhne zweu pfenning dar-
ein legen, zur busz sie sie haben mnste, so wolt sie jhr ar-
beit vor nemmen, vnnd jhni vom Kind sagen. Er setzte sich
vor vnmutli vnnd müde neben sie, sähe jhr eigcullichcn zu,
wie sie ein haulfeu Creulz maclite, vnnd auch inn dem lachet.
Inn dem sie noch mehr nachgell (verlangt), üb er dessen mehr,
vnnd wieviel er helle , dessen er sie bericht , auch zu band
gäbe, das waren noch drey helbliug, als solchs gescheheu,
vnnd er kein grund von jhr erfahren kundt, sonder sich
mit lugen vnnd betrüge gedeuscht sähe, kert er von jhr mil
Verlust der zeit vnd seins geldes."
Aug. .S I 0 b e r.
Ueiitt^clie Tracliten um «Irh Jalir 1356.
Eine alle Pergamcnlhandschrift des sludlischeu Archivs
zu Speier enthält unter andern Verordnungen desRalhcsdcr
Sladt folgende gegen überhandnehmenden Kleiilerubermuth
in Stadien und auf dem Lande, bei Frauen und Miinneru.
welche, gerade in diesem Jahre das Aller eines halben Jahr-
tausends erreichend , reichhaltig an Bezeichnungen aller
Kleiderlrachten, gewifs hier vollsliiudige und genaue .Mil-
Iheilung verdient. Sie Innlel :
Veber hoehvertige kleider vnde gezierdc.
Wir der Ral zu Spirc bekennent vns an diseni briefe.
duz wir hatit gemerket grozen brestun , der iclzcul ist, in
sieldcn vnde in laude an hochvarte vnde vbemiiile, die ouch
die erste dotsvnde gewesen ist, die ie beschach vnde \s>cr
der selben svnden alle svnden gewurtzcl sini, vnde als die
selbe svnde gole widerzcmc ist vnde den lulen schcdeli-
chen ols daz nv wol lanlsihlig vnde schinlich worden ist un
ertbidemc vnde nn grofsen plagen, damit sielde laiid \nde
Inte ceplaget sint vnde verdorben sinI nn libe vnde an
gute. Dar ninbc , wnnne «ir \nserrc siclde »ncle \nserre
Leben.
Lobensbed.irf.
175
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
17G
bürgere erc, nulr., friimmen vndc selikoit gar Iure gesworn
iiant vnde vnserc bürgere billiche vor schaden viigemoche
bchülen >5llenl , als verre wir kvnnent oder inugent. So
haben wir mit gotes helfe vnde mit guter beratnisse dar
vber gesessen, vnde habent soliclic stucke als hienach be-
nant vnde beschriben sint die hochvart vnde vbermut benit,
sliflent vnde machenl, vcrbotden irole /.n lobe vnde zu eren
vnde den luten zil fruninien vnde zil nutze. In dise wise als
hienach gcschriben stet, daz ist also. Daz wir vber alle
vnser bürgere, vnde inwonnngere vrovwen vndc man, die
vnder vnserme gerillte sint, gesetzet gebotden vnde gemäht
habent, vnde setzent srebietcnt vnde machent, an disem briefe
vesteclichen zil hallennc.
Zil dem ersten vber "die vrovwen der sol deheine
kein schappel dragen oder deheynen ^leyger, genannt kru-
seler, dragen , der mc habe vmbe gewunden, danne vier
vach, also daz die seihen vach alle, an den flocken dnran,
von der stirnen vber sich vf, niht höher sint oder sin stil-
Icnt danne eins twcrch vingers hoch. Noch sol ouch ir de-
heyne, ire zSphe, oder har, binden abe lassen hangen oder
vornan verlessenlichen gebunden locke machen, oder ouch
binden abe harsnure lassen hangen in deheine wise, danne
ir har sol vf gebunden sin vngeiierlichen. Aber eine jung-
vröwe die niht mannes hat , die mag wol ein schappel
dragen , vnde ire zophe vnde harsnure lassen hangen , biz
daz sie beraten wirt, vnde einen man ze nymct, darnach so
daz geschiht, so sol sie dcz schappels niht me dragen, noch
der zophe oder der harsnure niht me lassen abehangen, als
da vorgeschriben stet. Es sol ouch deheine vrovwe oder
jungvrovwe deheinen mannes mantcl dragen, noch deheinen
zersnitzelten kugelhiit dragen. Ouch sol ir deheyne , kein
golt Silber, edelgestcyne oder berlin dragen an iren men-
tcln rocken oder kugclhulen, weder an bendeln an furspan-
gcn oder an gurtein in deheine wise. Ez sol ouch ir de-
heine, keinen barthenrock vnderrock oder oberrock zu den
siten brisen oder durch engcnisse mit snüren iiizichcn oder
ir lip oder ir brüste mit engenisse inlwingen oder binden.
Ez sol ouch ir deheine, deheinen läppen an ermein lenger
dragen, denne einrc elen lang von dem ellenbogen. Ez sol
•ouch ir deheine keinen rock oder manlelbrewen oder dra-
gen gebrewet, mit heltzwerkc hvntwerke, mit siden , oder
zendel, breiter dennc zweier twerchvingcr breit oben vnde
niht vndcn wanne vnden sol kein rok oder niantel gebre-
wet sin vnde sollent ouch ire mcntel oben zfi gemäht sin
ane golt silher vnde berlin mit messigen niht zu witen hou-
betloucben als von alter gewonlicben waz. Vnde sol ouch
ir deheine keynen strifelchteu oder stuckchten rok furbazer
nie dragen , noch ir deheine keinen geruheten siden oder
phellerin rok dragen, noch ir deheine kein houbetlocb an
rucken dragen, da die ahsseln her vz genl, danne ir abssein
sollent bedecket sin mit den houbellocheni also daz sie vf
den ahsseln ligeu sullent. Vnde sollent ouch keinen rok
dragen der vornen abe oder bi siten zS geku<'i|ihelt si in
deheine wise. Vnde sol ouch ir deheine an kiigelliülen an
rucken oder an mentel dragen deheinen buslaben , vogel,
oder ander verlessenliche ding mit siden gcnat in deheine
wise aue allcrslahte geuerde.
(.Schluls folgl.J
SntiriiiCliei- IIolzKCliiiilt aiil' di«> Kriiiidiiiie
den« $icliielM|iiilv<'i-M iiiid der Feiiertvatren.
In eiiieuiConvoliite aller, gru^^lcnlllcils aus Büchern ge-
nommener Holzschnitte befand sich das in Nachfolgendem
beschriebene satirische Bliittchen von einem Meister aus der
Schule des jungem llulbein und etwa aus der Mitte des 16.
Jahrhunderts. Auf diesem, 2" 4'" im Gevierte messenden
Formschnilt sehen wir zwei wohlgenührle Münchc, von de-
nen der eine rechts Schiefspulver in einem Mörser bereitet,
bei welchem Geschäfte ihm eine ilher seinem Haupte schwe-
bende Teufelsge»tall Hülfe leistet, wiihrend der andere Mönch
zur Linken Pulver auf die Zündpfanne einer Kanone streut.
Diesem zur Seite steht eine abenteuerliche Satansfigur mit
einem ZUndstocke und im Vordergründe kriecht ein ebenso
sonderbarer llollenhewohner, welcher mit seinem langen
blasebalgiilinlichcn Rüssel die Kohlen in einem Gefäfsc an-
bliist.
Da das Blatt aufgezogen ist, so lüfst sich von dem Texte
auf der Bückseite nichts sagen; jedoch soll dasselbe in eine
zu Zürich gedruckte Chronik geboren.
VV i e c h ni a n n - K a d u w.
( Mil einer Beilage.)
Verantwortliche Redaction: Dr. Freih. v. u. z. Aufacia. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Fronimann.
Druck TOD Fr. Campe & Hohn iu NUmburg.
BEILAGE ZUM ANZEIGER FÜR RUINDE DER DELTSniFA \ORZEIT
1856. J\o 6. Juni.
Chronik des gerraanisclien Museums.
Das germanische .Museum hat sieh seil dem Eintritt der
wannern Jahreszeit eines steigenden Besuches in iNürnherg an-
wesender Fremden zu erfreuen. Namentlich trafen in den
letzten Wochen manche interessante und hochgestellte Persön-
lichkeiten zusammen, deren Anerkennung dem iMuseum von be-
sonderem Werlh sein konnte. So beehrten kürzlich auch Ihre
k. H. II. der Grofsherzog und die ürofsherzogin von .Meck-
lenburg-Schwerin das Museum mit einem Besuche und
schieden mit dem Ausdruck besonderer Befriedigung. W. von
Kaulbnch, Direclor der k. Academie der bildenden Künste
in .München, gewann durch nähere persönliche Einsicht in die
Sammlungen und .\rbeiten des Museums eine so wohlwollende
Meinung, dafs er aussprach, zu dessen Besten nicht nur eine
Ausstellung seiner sämmtlichen .Malercartous veranlassen, son-
dern auch das neue Local, die harthause, wenn solches in
den Stand gesetzt sei, durch ein der Sache entsprechendes
grüfscres Wandgemälde zieren zu wollen.
Mit dankbarer .\nerkennung können wir berichten, dafs auch
Se. .Maj. der König von Hannover, Se. K. II. der Kegcnt von
Baden, Sc. K. II. der Grofslierzug von Meck I en bur g- St re -
litz, Se. H. der Herzog von Anh a 1 t-Be rn b urg, sowie das
k. wiiitemb. Staatsministerium die Herausgabe der Denk-
schriften des .Museums durch Abnahme von Exemplaren dersel-
ben zu unterstützen geruhten ; ferner, dafs die Magistrate der
Städte A n k 1 a ni, Asehersleb en, Marienburg, Treffurt
und II 1 in durch jährliche Geldbeiträge dem Museum Unter-
sttitzung gewahren.
^eue .Agenturen wurden errichtet zu 1! c rl h eis d o rf ,
Klamersheim, IUI d bur gh a usen , l.iegnilz, Merse-
burg, Fassau und W eifsenburg a. S.
Von Vereinen traten zu wissenschaftlichem Schriftenaus-
tausch bei :
TOJ (.'omite Flamand de France zu Dunkircheu;
TljSüciete de Ihistoire et des beaux arts de
1 a F I a n d r e m a r i I i m e de F" r a n c e zu Berguez ;
72j Sehleswig-holstein-lauenb. Gesel Ischaft fii r
vaterländische Geschichte in Kiel.
Neu beigetretene Buchhandlungen sind:
265) Muller'sche Bucblmudlung (Tb. v. d. Nahmer) in
Stettin.
266) Henry u. Cohen, Buch- u. Kunslliandl. in Bonn.
Schliefslich bescheinigen wir mit bestem Dank die eingi-gaii-
genen Geschenke, deren grofse Zahl uns freilich in die INoth-
wendigkeit versetzt, für dies .Mal die Chronik der histori-
schen Vereine auszusetzen.
I. Für das Archiv.
Dr. K. Back, geh. licgierung.sralh, 711 Allenburg:
:>y>. Vollmacht des Schnepel zu llaiuburg für Job. Träger, der
Hechte Doctor, aufgenommen vom Bürgermeister und Ualh
zu Hamburg; 1549. I'erg.
Dr. Rehlen m .Nuruberg:
533. Kaufbrief des Conrad von Hürnheim für Lulz vcm Dan-
hausen über Vogici und Gilt des Hofes zu rilenstelten ;
1426. I'erg.
534. Kaulbrief des Wallher Löher zu Dinkelsbühl für Sebald
Berlin zu ^Urdlingen über 7 11. Zins aus einem Hofe zu
Clteiistilten; 1 I l'.t. I'erg.
53J. Bestandbrief des Baii-Hans zu Utlcnstetten für den De-
chant zu Maihingen über den Hof U. L. F'rauen zu l'tlen-
stetten ; 1465. I'erg.
536. Urkunde des Bischofs Johann zu Augsburg über die Bei-
legung der Irrungen zwischen dem Grafen Ludwig von
Oettingen u. dem Stift zu Augsburg wegen eines Gütleiivs
zu Ultenstetten ; 1471. I'erg.
537. Urkunde des I'eler Karoli, Stalthalters d. Klosters .Marie-
may, und seines Conventes tur d. Johanuisaltar in d. Pfarr-
kirche zu Dinkelsbühl wegen Entrichtung von jahrl. 6 fl.
in Stutberg; 1472. Perg.
53s. Tauschbrief des M alliier von Hürnhaim für die Kirche und
den Convent zu Maria .Maihingen über den Tausch zweier
Hölzer; 1553. Perg.
F. W. A. Schlickeysen, Rechnungsrath, in Berlin:
539. Schreilull des Grule» .\dulf von VValdeck an den Grä-
len Gerhard vuu Blankenhain , dessen Schwester .Marga-
retha v. Waldeck betr. 14. Jhdt. Pap.
540. Lchnrevers des Grafen \N illielni von Blankenhain Pur den
Grafen Simon zuSpanlieim undV^andeu über empfangene
Lehen; 1407. Pap.
511. Revers des Johann, Herrn zu Dollendorf, für seine Nichte
Katharine und ihren .Mann Thyefs van Enderen über zu
verabreichende 9 Malter Korns; 1425. Perg.
542. Quittung der Gertraud .Morren, Johanns von Bircheiii zu
Colin Hausfrau, f. Johannes v. Lammerslorf über 46', , fl.
1443. Perg.
543. Kaufbrief des Hans Bor für Curd Slreleinann zu Perleberg
über Pflugdiensie von verschiedenen Höfen; 1481. Perg.
544. Befehl des .Markgrafen Philipp von Baden, als Gouver-
neurs der Lande l.uvemhurg und Cbini , eine Appellulion
des Dietrich von Enscheringen belr. ; 1522. Pap.
545. Antwortschreiben des Chiirfursten Emmerich Joseph von
.Mainz an den Freiherrn von Boos, DomdcchanUn zu Trier,
auf eine Neujahrsgratulution; 176H. Pap.
Ein Ungenannter zu Nürnberg :
54». S. hrciloii des k^iiserlichen Kalhs Dr. Matthias Held an
Lorenz Friefs, würzburgischen Kath n. Sekretär 2u Wiirz-
burg; 1531. Pap.
547. Sclircilien des Johannes Ilagins (en?) zu l'adiia an Dr.
Fr. Bernheck, Senator zu Kilzingen ; I55t>. Pap.
548. Schreiben des Johannes llagius (en?) zu Neumarkl nn
Dr. Friedrich Bernlieck, Senator luKiliingcn; 1561. Pap.
179
Anzeiger fiir Kunde der (leutsrliL'n Vorzeit.
180
549. Schreiben des Kardinals Otto zu Augsburg an den liiscliuf
Friedrich zu Würzburg; l.i66. Pap.
550. Schroibc-n di-s Joh. faul, Caslellinius zu Moin an den Bi-
sihüf Friedrich zu Würzburi; ; 1.')67. Pap.
551. Schrcibeu des Hirzous Johann Ernst vun Sachsen-Koburg
an seinen Sohn. 1707. Pap.
II. Tür die Bibliothek.*)
K. Schönwälder, Professor, in Drie'.' :
2483. Ders. , gesch. ürtsnarhrichlen von Brieg. 2 Th. I84r)
-47. 8.
2484. Ders., die Piaslen zum Briege oder Gesch. derSladt und
des Fiirslenthums Brieg. 2 Bde. 1855. 8.
Hofbuchdruckerei von Trowitzsch <& Sohn in KranK-
lurl a. 0.
24^'). .Moiialssehrin f. Preufsisehes .Sladlewesen. Kedig. v. B.
Craser. Jahrg. I. u. II., Heft 1 -4. 18.55 — 56. 8.
Amold'sche Buchh. in Leipzig:
2486. K. G. Heibig, Gustav Adolph und die Churnirslcn von
Sachsen u. Brandenbnrg. 1854. 8.
2487. .\. Schiifl'er, Tabelle z. Süchsischen Geschichte. 1845. 8.
Kunst -Verein zu Ilalberstadt:
2488. Ders., Verzeichnisse von Kunslausslellungcn und Nach-
richlcn über den Verein. 11 Hefte. 1836 — 52. 4
und 8.
W. Diezfelwringer , cand. jur. u. Literat, in Nürnberg:
2489. Ders.. d. germanische Museum. Poetische Beschreibung.
185t). 8.
Heintz, Ministerialrath , in München:
2490. Urkundensammlung zur Geschichte der Herrn von Kal-
kenstein und der Herrn von Trimberg. Ildschr. 18.
Jahrh. 4.
Bauer & Raspe'sehe Buehh. (Jul. MerzJ in Nürnberg:
2491. Zeitsc hril'l fiir deutsche l(ulturgeschichti\ Herausg. von
Dr. J. Müller u. Joh. Kalke. 1856. April. 8.
Dr. H. Schläger in Hannover :
2492. Der Weg ,|,.r Leiden. Predigt. Mit Vorwort von Dr.
Schlager in Hameln. 18.56. 8.
2493. Gulhe, z. Gesch. u. (;eograpliie der Land.schal'l Margiane.
Progr. 1856. 8.
Historischer Verein f. Niederbayern, in Landshut:
2 IUI. Ders., Verharirilun-eii. |\ . Bandes IV. Heft. 1856. 8.
Gymnasium in PI.- n :
24'.l'. A. B. Volluijnun, de niunere Jesu Christi prophelico,
pars I. Progr. ( I856.J 4.
MUller'sche Buchh. in Fulda:
2496. H. A. Weher, d. Fremde in Fulda. (1850.) kl. 8
2497. Programm zur F'eicr lOOOjähr. Erinnerung au llrabanus
Naurus. 1856. 4.
Hahn'sche Horbuihh. in Hannover :
2498. C. Cavedoni , biblische Numismatik, von A. v. Werlhof.
2. Th. 1856. 8.
*) Des beschrüiikten Rftiimi-s wogen könnnii wir die cingcganRoncii
Oiaclienlce aiicli illnsmai niclit alle liosckeltiixeii UDil verweisen
dcahalta mur die nkcliiito Nummiir.
2199. W. Lehzen, Hannover"s Staatshaushalt. II Th. Die Aus-
gaben. 2. Hälfte. 1856. 8.
B. F. Voigt, Buchh., in Weimar:
2500. J. I . I olijiilioun, histor. Enthüllungen über d. geh. Wis-
senschaft aller Zeiten und Volker. Bearb. von II. llart-
inann. 1853. 8.
Riegel's Buch- u. Kunslhanillung in üerlin :
2.')(il. h. W. V. Schoniiiu, der siebenjahriiie Krieg. Der bayer.
Erbfolgekrieg. 4 Bde. 1851—54. 8.
2502. K. F. V. Kliiden, Biographien berühmter Baumeister und
Bildhauer. I. Bnd. Andreas Schliiter. 18.i5. 8.
2503. C. L. Hüberlin, gen. Belani, Sanssouci, Potsdam u. Um-
gebung. 1855. 8.
2.504. Der Dom zu Meifsen. 22 Taf'eln'iiiit erläuterndem Texte.
Neue verhess. Aufl. 1849. gr. 2.
MUller'sche Buchh. (Th. von der Nahmer) in Stettin :
2505. Fr. Thiede, Chronik der Stadt Stettin. 1849. 8.
J. J. Weber, Verlagsbuchh., in Leipzig:
2506. K. lli(ilerni:iiMi, Krauen -Brevier. Kulturgeshichtl. Vor-
lesungen. 1856. 8.
2507. A. Hagen, Norica. 2. .^ufl. 1855. 8.
2508. V. Jacobi, Forschungen üb. d. Agrarwesen des allenbur-
gisch.n Oslerlandes. 1845. gr. 8.
Gebr. Bornträger'sche Buchh. in Königsberg :
2509. J. Voigt, Handbuch der Gesch. Preiifsens. 2. Aufl. 3
Bde. 1850. 8.
2510. Ders.. Briefwechsel der beriihniteslen Gelehrten des Zeit-
alters der Reformation mit Herzog .Mbrrcht von Preufsen.
1841. 8.
2511. Ders., Gesch. der Eidechsen -Gesellschaft in Preufsen.
1822. 8.
2512. Ders., Gesch. Marienburgs. 1824. 8.
2513. Ders, die Weslphiilischen Femgerichte. 1836. 8.
2514. C. Rosenkranz, zur Geschichte der deutschen Literatur.
1836. 8.
2515. E. G. Grair, die althochdeutschen Präpositionen. 1824. 8.
2516. W. E. Albrechl, die Gewere, als Grundlage des altern
deutschen Sachenrechts. 1828. 8.
2517. >V. Schubert, Preufscns erstes politisches Auftreten unter
Friedrich Wilhelm d. Gr. 1823. 8.
C. A. Koch'S Verlagsbuchh. (Th. Kunike) in Greifswald:
2518. Codev Pomeraniae diplomaticus. Herausg. v. K. F. W.
Hasselbach, J. G. L. Kosegarten u. Fr. v. Medeni I. Bd.
1843-54.
2519. Prokopius v. Ciisarea. Gesch. sein<T Zeil, l'ebersetzt u.
mit Erläuterungen versehen von P. K. Kaiinigiefser. 4
Bde. 1827 — 31. 8.
2520. J. G. L. Kosegarlcn, Pommerschc u. Rügische Ceschichts-
denkmäler. 1. Band. 1834. 8.
2521. B. Sastrow, Herkommen, Geburt u. Lauf seines Lebens,
von ihm selbst beschrieben. Herausg. u. erliiulerl von
(J. Ch. K. Mohnike. 2 Th. 182.)- 21. 8.
P. Theodorich Hagn, Sliftsarchivar , in Kremsmunsler:
2522. Ders., das Wirken der Benediktiner- Abtei Krenismiinstcr
1. Wissenschaft, Kunst u. Jugendbildnng. 1848. 8.
181
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
182
2523. Ders., Urkundenbuch f. d. Gesch. desBenedikliiiiT-Stifts
Kreinsiminster. (18.'J2.) 8.
K. K. mährisch -schlealsche Gesellschaft zur Bc-
fiirderun;; drs Ackerbaues, der >atur- und Landeskunde,
in Brunn :
2524. Dies., .Mittheilunf;en. Nr. 27 — 51. 1855. 4. Notizen-
blalt Nr. 2 — 7.
Ed. Anton, lluchb , in Halle:
2ÖI1. II. I.cii, \(,rlesungen üb. d. Gesch. des deutsch. Volkes
u. Kelches. I. Bd. 1854. 8.
Historischer Verein für Niederbayern, in l.andshut:
2542. Ders., Verhandlungen. I. B. 2., 3. u. 4. Heft u. H. B.
4. II. 1«I7 u. 1SJ2. 8.
Ein Ungenannter in Nürnberg:
2525. Chr. d'Elvcrt, die Cullurfortschritle Mährens und Oester- 2543. J. J. v. Wallhausen, Archiley Kriegskunst. 1. Buch
reichisch -Schlesiens. 1854. 8. Hanaw. I(il7. 2.
Dr. L. A. Warnkönig, geh. Hofralh u. Univ. -Professor, 2544. Arniamenlarivin prinripale oder hriegsmunilion vnd Ar-
in Tübingen: tillerey-Buch. Kranckfurt a. M. 1625. 2.
2526. .Messager des sciences hisloriqucs, des arts et de la bi- 2545. Jos Kurllenbaeh , Büehsennieislerey- Schul. Augspurg,
bliographie de Belgique. 1855. 2. et 3. livrais. 8. l''-*^. 2.
V. Biber, k. bayr. Lieutenant, in Passau: Loö, Studienlehrer, in Miltenberg:
2527. P. deBourgüing, tableau de l'etat actuci et des progres 2546. Novae archiepiscopatus Muguntini labnlae. .Mogunl. sumpt
probables des cheniins de fer de IWllemagne et du con
tinent Eurcipeeii. lfS42. 8.
Dr. J. M. Lappenberg, Archivar, in Hamburg:
2528. Ders., über die Entstehung der bür^erl. Verfassung in
Hamburg. Progr. 1828. 2.
Neumann, Landesbestelltcr der Nicdorlausilz, in LUbben :
2529. J. (i. Wiirbs, inventarium diplomaticuni Lusatiac infcrio-
1. Band. 1834. 4. 2 Exenipl.
Person. 0. J.
Dr. Constant. Wurzbach von Tannenberg in Wien:
2547. Ders., lnbliüL'ru|jbiscli-stalisliselie reliersielu der Litera-
tur des Österreich. Ilaiserstaatcs vom 1. Janner bis 31.
Dezember 1854. 1856. 8.
C. Becker, k. preufs. Steuerinspector, in Würzburg:
2548. Inventarium des Würzburger Zeughauses. Pap. Hdscbr.
1584. schm. 2.
2530. C. Ph. Hoffinann, schediasma de aetate juvenili, contra- 2549. R. P. van de Kasteele, guide du cabinet royal de curio-
■ royal ; ä la Haye. 0.
hendis sponsalibus ac malrinioniis idonea , ut et de an-
nis, (juibus quis sub poena matriirionium inire lenetur.
1721. 4.
2531. G. Ehrenhaufs, de inatrimoniu dvarvni focminarvm scxu
masculinu simvlato inilo. 1729. 4.
2532. J. B. U eppliug, de scvusequiori eruditionis faina cvrusco.
1707. 4.
2533. Ch. Ch. Händel, de ervditis Germaniae muliuribus.
1688. 4.
2531. J. Chr. Thilo, de eo , quod jvris est circa jvbilaea.
1730. 4.
2535 Christ. .Marschall v. Biebcrstein, de romanis |iontilicibvs
ex Geruianorvm genle crealis. 1683. 4.
2536. Ordeiitliibes Diarium, was bey der Belagerung der Rc-
sidenlz- Stadt Drefsden etc. von 22. Aug. bis 9. Sept.
(1759J vorgegangen. 4.
2537. A. Neumann, Dei inq\isitio in Adamvm et £\umi delin-
qvenles. I68|. 4.
R. V. Stillfried, Kreili. , k. preuf.s. Kämmerer u. Oberce-
reMiiiniinmeister, und
T. Märcker, k. preufs. Arehivrath und llausarchivar , in
Berlin :
2538. Monumenla /ollirana. Ileraiistr. von 11. v. Slillfried u.
T. Marcker. IL Bd. lH.j(i gr. 4.
Historischer Verein des Kantons Bern, in Bern:
2539. Der»., Abhandlungen. Jahrg. I-Ill, I. Hell. ISIh-
55. 8.
J. E. von Hueber, K. »urtlemb. Hauptmann, in Stutt-
gart:
2540. Ders., Denkmale aus dem Kloster Liehtenatern. 18 2559. G. Brückner, Ablinndl. ubi-r das Kloster ll.isenthal oder
sitds; ä la Haye. 0. J. 8.
2550. Notice de tableaux du muse
J. 8.
Dr. Paul Wigand, Stadtgerichtsdirector a. D., in Wetz-
lar:
2551. Ders., Geschichte der gefürstetcn Rcichs-.\btci Corvey
und der Stiidle Corvey u. Höxter. 1. Bd. lft|9. 8.
2552. Ders., sind die ehemal. Corvey'schen Lehne Vilingambl
und Ehringliausen .Mannlehne oder Weiberlehne? U.
J. 8.
E. J. K. Noever in Gladbach:
2553. (!. Kekertz und E. J K. Noever, d Benediktiner -.Vblei
.M. Gladbach. 1853. 8. 2 Exempl.
Bened. GreifT, k. Studienlchrer und Bibliothekar, in Augs-
burg:
25.')4. Ein büb.sch Spiel von Sant Jörigcn und des Königs von
Lybia Tochter. Ilerausg von Bened. Greiff. 1856. H.
'l Exempl.
Karl Göpel, Huihh , In Stuttgart:
2555. hircbennlaiibe und Erfahrung. 1854. 8.
Friedr. Gutermann, Archlv-Commlssar beim k. wurtt.
Minislerlum d. Innern, In Stuttgart:
2556. Ders., die alle Kauenspurc (Ravensburg). 1856. 8.
Albert Scheurlen, Buchh. , in Heilbronn:
2557. II Tilc.l. :,Ms|i.hrliche Beschreib, u. Gesch. der evnngeL
llau|.lkinlie zu lleilbroiin n. N. 1833. 8.
G. Brückner, Profe.i.sor, in Meiningrn:
255b. Ders., S.hdler in Bauerbach. 1856. 8.
Dr. Reufs, c|u. Profe.isor, in Nürnberg:
Wappen. Bleiatiflzcicbn.
Sinnershuusen. Progr. 1855,
183
Anzeiijer für Kutnlt- der dculsilicn Vorzeil.
184
Dr. K. H. Funkhänel, Uüfmtli u. Gyninusial-Üiroctor,
in EistneiLli :
2560. Ders., ülur dii.< geistliche Spiel V(jii ik-n zehn Jiiiiijrriiiieii.
1855. 8.
Hennebergischer alterthumsforschender Verein ,
in ^Iciriingcn :
2ü()l. (j. lirücluitT, Landeskunde dis Ilrrzoglliunis .Meiningen.
2 Th. IKöl — 5.3. 8.
L. Bechstein, Ilofrath, BiMiulliekar und .\rilii\nr, in iMei-
ningen:
2562. Ders., neue Volkshucher mit Jlcilzschnitten. 32 — 34.
Jleft. 0. J. 12.
Dr. Albert Schulz, Iti-gierungsrath, in .Magdeburg:
2563. .)3 Siegcllafeln aus den „kleinen Selinllen" des h. P.
I.epsiud.
A. de Caumont, l'resident des Institut.« des proviiices de
France, in l'aris:
2561. Ders., liullelin nionunienlal. 3. ser. turn. 1.. 21. vol. de
la CüUecl. 1856. 1856. 8.
2565. Ders., rappurt verbal fait a la sociele Iraiivaise puur la
conscr>ation et la deseriptiun des nionunieiits hisloiiuues.
1856. 8. 2 Ex.
2566. Annnaire de 1' Institut des provinces et des congres scien-
tiliques. INJIi. 8.
J. H. K. Förster , .\ppellatiünsgericbtsralli , in Königs-
berg :
2567. Ders., Gescliichle der Deutschen und (irundzüge des
ileutsdien Hechts. 1848. 8.
Historischer Verein f. Niedersachsen, in Hannover:
2568. Ders., 19. INachricht. 1856. 8.
2569. Ders., alphabct. Vcrzeichnifs der Bibliothek. 1856. 8.
Historischer Verein von und für Oberbayern, in
.München:
2570. Ders., oherbayer. Archiv f. vaterländische Geschichte. 15.
Bandes 2. u. 3. Heft. 1855. 8.
2571. 17. .lahresberichl f. d. J. 1854. 1855. 8. •
2572. Fnringcr, l.ebensskizze Schmellcrs. 1855. 8.
Thomas Gar, Vorstand der Stadibibliothek in Trient :
2573. Martini, scritti di storia ed'archeologia, ordinati da Tom-
niaso Gar. 1855. 8.
Historischer Verein für Krain, in I.aibach :
2574. Der-., Milih.ilung.n. 10. ,l:,hrg. u. Diplomatariuni Car-
niolicurii, 1. B. hcrausg. v. ^. V. Iilun. 1855. 4.
J. V. Zingerle, Professor, in Innsbruck:
2575. Aus einem mitlelhochdeulsclien Psalter. (IIiTansg. \on
J. V. Zingcrie) 1856. 8.
Dr. G. Homeyer, geh. Oberlribunalralh , in Berlin:
2576. Ders. , die deutschen Beclitsbücher des Millclallers und
ihre Ilandsehririen. 1856. 8.
Bauer & Raspe'sche Bnchh. (Jul. iMerzJ in Aürnbcrg:
2.i77. /.iil^rlirirt liir deutsche Knltnrgescliichlc. ilerausg. von
.1. .Miillcr „. Job. Falke, 1850. .Mai. 8.
Joh. Leonh. Schräg, Buchh,, in Kürnberg:
2578. F. W. Ghdiuny, die Unduldsamkeit der christl. t'onfes-
sioncn. 1838. 8.
2579. Ders., die Menschenopfer der allen Hebräer. 1812. 8.
2580. Ders. , die Judenfrage. 1843. 8.
2581. Ders., der Erdglobus des Marlin Behaini v. J. 1492 und
der des Johann Schoner v. J. 1520. 1842. 8.
2582. Die arabischen Aktenstücke über die Ermordung lies
P. Thomas und seines Dieners in Damaskus. Uebers.
von A. v. Morell. 1843. 8.
2583. .Apologie de Frederic Auguste, roi de Saxe. 1814. 8.
2584. Ein Wort über die Zukunft Sachsens und seines Königs-
hauses. 1814. 8.
2585. Erlangen's VVicbtigkeil f. d. Königreich Baiern. 1810. 8.
2.586. Feuerbach, die Wcllbcrrschaft das Grab der Menschheit.
1814. 8.
2587. J. J. Günther, physische Geschichte unserer Erde.
1833. 8.
2588. Zur Standeversammlung in Baiern. 18l9. 8.
2589. Fr. W. v. Hoven, Biographie. 1840. 8.
2590. G. Vi'. K. Lochner, chronologisch geordneter l'eberhlick
der deutschen Geschichte. 1837. 8.
2591. L. v. VVesttnriedcr, Handbuch il. baierischen Geschichte.
1820. 8.
2592. G. Döring, Alhrecht der Weise, Herzog von Bayern.
Schauspiel. 1825. 8.
2593. J. K. F. Trautner, Verzeichnifs der in der Stadtbiblio-
thek zu IVürnberg enthaltenen luedicinisch-phlsicalisclien
Werke. 1843. 8.
2594. J. F. liolh , Kürnbergisches Taschenbuch. 2 Bdchn.
1812—13. 12.
2595. F. Mayer, Kürnberg u. seine Merkwürdigkeiten. 1852. 8.
2596. Verzeichnifs der Gemälde in der kgl. Gemälde- Gallerie
in IVürnlierg. 1840. 8.
2597. A. Klein, Aus- u. Ansichten der Burg in Aürnberg. Ge-
stochen v. F. Geifsler u. J. Poppel. 4.
2.598. Sämund's Edda des Weisen, l'ebers. u. in. Anmerkun-
gen begleitet von J L. Studach. 1829. 4.
2599. Hans Sachs, ernstliche Trauerspiele, liebliche Schauspiele
etc. Bearb. u. herausg. v. J. G. Büsching ; 3 Bücher.
1816 — 24.
III. Für die Kunst ■ u. Alterthumssammlung.
Frhr. V.Estorff, kgl. niederl. Kammerherr, zu Jägersburg :
1250. Bnichstuck eines leinenen, mit Wolle gestickten Teppichs
v.on 1 I. JhdI.
G. F. Waagen, Professor und Dirccior der kgl. Geiniilde-
gallerie , in Berlin :
1251. 3 Abdrücke niillclaltcrlichcr Siegel in (lyps und Giilta-
Perclia.
1252. .Medaillon der .Margarelba Tndor; Gypsabgiifs.
Sälz , Schlossermeister, in >ürniierg :
1253. Kiicheninodcl von Holz, mit dem Lai e Gottes.
C. V. Eglolfstein in Nürnberg :
1254. Eine Pfeilspitze.
Greil , Maler , in Forchhcini :
1255. Portrait einer Fürstin in ganzer F'igur, Oflgeinalde vom
17. JhdI.
155
AnzciiTor für Kiinili> der deulsilicn Voriicit.
186
Fr. Lucas, Privatier, in \Vandsl)ecU :
1256. Porlrail des L). l'. lilnnrk und die Krmonluii? des Sta-
der (irnlcn Kudolph II. Slciiidr.
Schlickeysen , k^l. preiiTs. Rechnungsrath , in Berlin :
I2ö7. Fliegendes Blalt mit Abbildung des Strafsburger Domes
und einem darauf bezüglichen (ledirhle; v. J. 1603.
1258. Pfennig der Sladt Stendal v. 15. Jhdt.
1259. Kupli-rinünzc der Sladt Marsherg vom 17. Jlidl.
1260. Schilling des nochmeisters Paul v. Rufsdorf.
1261. 4 Sillierniünzen des C'liurfürsten Karl Kaspnr v. d.Lcyen
von Trier.
1262. 1 Pfennig des Churfürsten Otto IV. v. Brandenburg.
126."?. Pfennig des Churf. M'aldemar v. Brandenliurg.
1264. 2 Pfennige des Churf. Friedr. II. v. Brandenburg.
1265. 4 Pfennige des Churf. Johann v. Brandenburg.
1266. 3 Sachs. Groschen von den Jahren 1553, 1622 u. 1677.
1267. Groschen von Kaiser Ferdinand II.
1268. Drcigroschenslüik des Herz. Albreelil v. Preufsen.
1269. Dreigroschenslüik und 2 (iroschen des Herzogs Georg
Wilhelm von Preufsen.
1270. 7 neuere Silbermüuzeu und 4 Kupfermünzen des König-
reichs l'reufsin.
Ruprecht, Fabrikant, in Nürnberg:
1271. Böhmische Kupfermünze von 1611.
Kayser, .Schlofsgartner, in Kürnbcrg:
1272. 3 sächsische Silbermünzcn vom 16. Jhdt.
1273. 3 würtcnib. Silbermünzen vom 16. Jhdt.
1274. Pfennig des Markgrafen Joachim Ernst v. Brandenburg.
1275. 2 Salzburger Silbernmuzen vom 16. Jhdt.
1276. Silbcrmünze der Stadt Sirafsl.urg v. 16 Jhdt.
1277. 3 Silbern.ünzen der Stadt FranMurl a. M. v. l6. Jhdt.
12TS. I Sdliermüiizen der Sliidl Nürnberg v. 16. Jhdt.
1279. 2 Silherniiinzcn der Sla.lt Regensburg v. 16. Jhdt.
12fS0. Silbermünze der Sladt l'lm v. l6. Jhdt.
12t<l. Silbermünzc de.s Bischofs Johann llarlmann v. Würzburg.
1282. 6 Münzen mit unbekanntem Gepräge.
1283. 2 Nürnberger Jetons.
L. Bull, Kaufmann, in Nürnberg:
1281. Denar des Bi.^thums Paderborn vom 14. Jhdt.
Ein Ungenannter in Nürnberg :
1285. Portrait des Erzbisch, n. Churfürsten Daniel von Mainz.
Kupferstich.
1286. Ehrenged.ichtnifs Herzog Wilhelms IV. v. Sachsen. Kpfsl.
von J. V. Sandrart.
1287. Wappen. Wassermalerei v. IG. Jhdt.
J. Hoffknecht, Canzlist am gerju. .Aluseujjj :
128S. 3 .Messingietons v. 16. Jhdt.
Sommer, Gjpsformator, in Frankfurt h. .M.:
1289. .\vers und Revers der grofsen Gedachtnifsmedaille auf
den Bau des Rallihauses in Kürnberg. GypsabguTs.
Durch die Agentur des gerni. Mus. in Frankfurt a. M.:
l29(l. Müiizsiegel Kais. Friedrichs IV. Vorderseite. Gypsnbgufs.
1291. Münzsiegel Kais. .Sigismunds. Rückseite. Bron^cahgufs.
1292. Majestalssicgel Kaiser .Maximilians II. Bronveabgufs.
1293. Siegel des Erzherzogs Albrecht, später Kais. Albrechts R.
Gypsabgufs.
1294. Siegel der .Maria von Burgund , Gemahlin .Maximilians I.
Gypsabgufs.
Arold, Skribent, in Nürnberg:
1295. Silberniünze des Erzherzogs Ferdinand Karl, v. J. 1662.
Schellein, Silberarbeiter, in IVürnherg:
1296. Bleimedaille dos Bischofs Ernst v. Bamberg.
N a c li r i c li t e n.
I.ilteratiir.
Neu erschienene Werke.
19J Der INibelungc lict. vollsliindigstc ausgäbe zum
gebrauche für . schulen veranstaltet und mit Wörterbuch
versehen von Dr. Heinrich Kabert. Hannover, C.
Rumpier. 1855. VIH und 3C4 .stn. 8.
Eine neue Schulausgabe der Nibelungen würde bei der
grofsen anzahl der schon vorhandenen kaum ein be<lürfnifs sein;
allein die vorliegende verdient deshalb beachtung, weil sie, wie
der berausgeher etwas breit auf dem titel ankündigt, die erste
ist, die den lext auf dieHoltzmann'sihen Untersuchungen griindet
und durch theilweise hinzuziehung der von H<dlzniann für so
wichtig befundenen Wallersteiner hands.hnft lur manche stellen
diui wahrscheinlich echten te.il herstellt. Eine kritische dunli-
arbeitung de« texles nach den neuesten Untersuchungen ist Irci-
licli in der ausgäbe nicht zu liuden. Der lieraiisgeher hat das
Canze Ijed in zwei hauplabscliuille getheill : „Siegfrieds leben
und lud' und „Kriemhilde rai he." Die terscusur ist durch ei-
nen scnkrecblen strich bezcichnel, was sicli freilich nicht be-
sonders ausnimmt, aber durch den zweck der ausgäbe ent-
schuldigt werden mag. Schon weniger zu billigen ist die an-
wcndung des nposirophs und die trennung der inclinierten pru-
numina durch einen bindeslrich und apostropb , zuni.il in fallen
wie gab-er, wo entweder gaber oder gap er zu schrei-
ben ist. Hier kann nicht einmal die entschuldigung der deul-
liclikeit slallllnden, ila die trennung jedenfalls deutlicher wäre.
Wie iilicriadru nihiiien sich nun gar Schreibweisen aus wie
1820, 1: aulwuil' - 'em künege! Der herausgeber dehnl
die incliuation sogar auf fiille aus, wo sie keine handschrifl
hat, wie 1524, 4: ni ag - im m er. — Zu loben ist die uiiler-
scheidung von e und <;. Dagegen sind zu rügen die zahlrei-
chen nacblassigkeiten und verslwfse ziinial gegen den Versbau.
Der herausgeber schreibt z. B. gegen die allgemeine regel bei
7.^^eisilbigem aultakte d<) Pur du, 1032, I. 103», I. da für
da 1571, 2. jiine für jaii» 1571, 4., in der Senkung w i «i
iz für wie ez oder besser wiez 1522, 3., unt für undc
1592, 4. beten für hiilen oder bieten 191«, 4. er-
mordet für ermorderl 1918, 3. IS55, 1 isl irre b.>liin
ein bir die Nibiluugeii unslHlthafler >cr.>.-chlur.>. Ili.ulig genug
187
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit,
188
sind typographische verschen, wie 1519, 3: höchzit, 1524,
1 : sin Tür sin, 1567, 4 : geruow ei im für gerouw r.i in,
1578, 2: ir fiir ir, 1592, 4: Iren für iren oder besser im,
i r , 2047 , 3 : u n l e r s l ä n Tür ii n d c r s 1 1! n , 1917, 3 : s c h a -
denrilen, wo nach Hollzmann's conjecliir schadenrilcn
zu lesen (wobei freilich die quantiliil hinderlich ist), 2lf)0, 2:
sin fur sin, s. 222, anm. Übe für liebe. — 1521, 3. 4.
scheint es doch etwas kühn, eine Floltzmannschc oonjcetur von
l'/i Versen ohne weiteres in den te.vl aurziuiehinen, denn so
viel Wahrscheinlichkeit auch der gedanke hat, sii sind doch die
Worte reine vernuilung. ('. I!.
23) Leben und Schriften des Dichters und Phi-
lologen IVikodenuis Frischlin. Ein Beilrag zur
deutschen Kulturgeschichte in der zweiten Hälfte des
sechszchntcn Jahrhunderts. Von David Friedrich
Straufs. .Mit dein Bildnisse Frischlins. Frankfurt aiu
.Main. Literarische Anstalt (J. Rlilten). 1856. 8.
Umi sich die Zustände und den Geist einer hestininit cha-
rakterisirten Zeilperiode lebhaft vergegenwärtigen zu kiinnen,
ist nichts lörderlieher, als die Entwicklung eines .Mannes, der
mit gabenreieher Eigenlhünilichkeit den schlagenden .Vusdrnck
seiner Zeil bildet, in ihrem ganzen Laufe zu verfolgen, und zn
erforschen, wie hier die eine Seite seiner Geistes- und Wil-
lenskräfte von den entsprechenden Elementen seiner Zeit ge-
lragen und entwickelt wird , eine andere dort mit widerspre-
chenden Kichtungen in Gegensatz tritt und, zum Kampfe her-
vorgerufen, dieselben entweder mit sich auf neue bessere Bah-
ren fortreifst, oder von dem erzürnten Gegner trotz unermüd-
licher Gegenwehr rückwärts, oft zu tiefem Falle gedrangt wird.
Das vorliegende Werk , in dem wir zugleich ein Zeugnifs der
Theilnahme einer billiger denkenden Nachwelt erkennen, gibt
uns in IVikodemns Frischlin (geb. 1547, f 1590) das Bild eines
Jlannes, der, obwohl mit seinen Gaben und seiner Bildung
durchaus ein Kind seiner Zeil, dennoch als eine genial ange-
legte, lebensfrischc Katur mit dem erstarrten Geistesleben, das
auch ihn in drückenden Fesseln halten wollte, alsbald in Wi-
derspruch gerath und gegen dasselbe durch ein Leben voll Un-
ruhe und Beschwerden , voll selbstverschuldeter Leiden und
feindseliger Verfolgungen mit unersohiipiter Geisteskraft einen
miihcvollen, sieglosen Kampf unternimmt und bis zu seinem ge-
waltsamen Tode forlltihrt. Der Verfasser schildert uns mit
seiner klaren, fesselnden Darstelinngsweise die Bildungszeit
des Dichters , sein erstes Auftreten an der Universität zu Tü-
bingen, seinen theils durch nngebornen Leichtsinn, theils durch
den Gegensatz seiner Geistesnalur zu dein damaligen l'edautis-
nius in der Wissenschaft und im Leben der (ielehrlen anhe-
benden Kampf gegen die Verhältnisse und die l'mgebung, sein
Leben am Hofe, seinen Kampf ge^jen den unversölinlicli gereiz-
ten Adel, seine erlittenen Verfolgungen nnd Irrfahrten, seine
erneuerten Streitigkeiten und vergeblichen Sühnversurhe , end-
lich seine Gefangenschaft auf llohenurach bis zu dem todlich
endenden Fluchtversuch des an jeder Gerechtigkeit und Gnade
Verzweifelnden. Jeder Leliensabschiiitl des Dichters, der in
einem vielbeweglen Lehen , mit einem nie riihenilin (Jeiste
alle Klemenle des damaligen Lebens wenigstens berührt, iilT-
lict lins den Blick in eine andere Seite jener Zeilperiode, wel-
che die nach neuen grofscn Zielen ringende Befornialionszeit
in die ziellos nach allen Richtungen zerfahrende Zeil des dreis-
sigjahrigcn Krieges hinüberleitet und von der dramatischen
Spannung, welche die Biographie dieses Mannes, wie keines
andern, in uns erregt, fortgerissen, sehen wir durch die Kunst
des (ieschichtschreibers die gauze Zeit in allinähligem Fort-
schritte zu einem wuhlgerundeten Bilde vor uns sich entfalten.
Vortrelllich stellt der Biograph uns dar, wie Frischlin mit sei-
nem Wissen, seinen Fertigkeiten und der ganzen Art der gei-
stigen Bildung seiner Gegenwart angehört, indefs er mit seinen
iiribezähmten Leidenschaften , der ziigellüscn Wildheit seines
Charakters, der bald zum maafslosen Uebermuth gesteigerten,
bald zu gänzlicher Erschlalfiing herabgesunkenen, nie an Alil-
teln und Entwürfen erschiipflen Geisleskralt vorwärts auf die,
an eigenlhümlichen Charakteren unendlich reiche Folgezeit
deutet. Wie wir das Lehen des Dichters und seine äufseren
Verhältnisse in jedem .Momente im innigsten Zusamincnhange
mit der Zeit geschildert sehen, so gibt uns der Verfasser in
der Darstellung der Werke Frischlin's ein treues lebensvolles
.\bbild des geistigen Strcbens und Treibens jeuer Zeit , die,
gefesselt von ««len erstarrenden Uelierlieferun^ien einer älteren
humanistischen Bildung, selbst in einem Frischlin nur in ver-
einzelten .Momenten Kraft genug halte, um einem selbständig
organisirten, gesunden Volksgeiste Rechnung tragen zu künnen.
— Dieser Biographie ist durch den gründlichen Fleifs und die
Umsicht in der Forschung, welche zahlreiche, bis dahin unbe-
kannte Quellen unterstützten , und durch die vollendete Kunst
in der Darstellung und Verarbeitiinj; fur die deutsche Kultur-
geschichte dauernder Werth gesichert.
Joh. F.
24) Bildersani alldeutscher Dichter. Bildnisse,
Wappen und l)arstellun;;en aus dem Leben und den Lie-
dern der deutschen Dichter des 12. bis 14. Jahrhunderts.
iMit geschichtlichen Erläuterungen von Friedrich
Jleinrich von der Ilagen. Berlin. J. .\. Stargardt.
1856. 279. S. 4. iMit 75. Abbild, auf 41 Taf. in Folio.
(Auch unter dem Titel : .Minnesinger. 5. Theil.)
Der berühmte Verfasser gibt mit diesem Werk eine Fort-
setzung und Ergänzung seiner grofsen .\usgabc der deiilschen
Liederdichter vom 12. bis 14. Jahrhundert. Dem Te.\t der Lie-
der und den literarhistorischen INaclirichten stellt es sich aber
insofern als ein selbständiges Buch gegenüber, als es vorzug.«-
weisc Abbildungen gibt und zwar solcher künstlerischen Denk-
mäler, welche sich entweder direct auf die Minnesinger bezie-
hen oder sonstwie dazu dienen , den Geist dieser Zeit zu cha-
rakterisieren. So fiihrt «ns der Verfasser im begleilcnden Atlas
auf 41 Tafeln 75 leider uncolorierte Bilder vor, welche zum
weitaus gnifsten Theil gelreue Facsimiics von Bildern der
.Manessischen Handschrift sind ; zur Vergleichiing lafsl i-r zwei
Copien der Weingarler und eine der späteren Berliner Bililer-
handschrift folgen, .\iigehangt sind noch einige .Abbildungen
von Rillerburgeii, kirchlichen Bauwerken nnd anderen Dinkiiia-
lern der Kunst. Bei dem anfserordentlichin und anerkannten
Gewinn, ((^'n die Ciillurgeschichle aus Quellen dieser Art zu
ziehen vermag, ist es iiberlliissig, das Verdienst des Verfassers,
welches er sich durch die allgemeine Bekannlniachiing dersel-
ben verschalfl, noch besonders zu lohen. Jedermann, der »ich
mit solchen Studien beschäftigt, ist ihm dafür dankbar, und man-
189
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
190
cheni wird ilir Wcrlh durch eine so reiche Zusaniincnslellun^
erst recht 7.11111 I5ewur.<lsein koinnieii. In dem Biiiide, welcher
den •{rorseiillieils iius Vorlriieeri in der Berliner Akiiileinie ent-
standenen Te\t enthiilt, macht v. d. Hagen sellist den Versuch,
die Abliildungcn fruchtbar zu machen, indem er aus ihnen eine
Uebersicht zusammenstellt iiher die altere ritterliche Bewaffnung,
über Kleidung und Trachten, öfTentliches und häusliches Leben,
Beliisliguiii;en und Spiele u. s. w. Weiter werileii die Bilder
einzeln ausluhrlich besprochen und daran Jültheilunpen ulier
das Geschlecht, das Leben und die Lieder dieser Dichter ge-
kniipl't. Mit den Zeitbestimmungen des Yerlassers können wir
uns nicht überall einverstanden erklari'n ; so dürfle doch wühl
das Elfenbeinschnitzwerk (abgebililet auf Tnf. 43), welches der
Verfasser in die Zeit um 120() setzt, nach Tracht, Architektur
und Knnsistil um wenigstens 1.")0 Jahre jiinger sein. Was der-
selbe S. 76 für «wolkig rolhin Kcderschmuck" des Ritters auf
Taf. 47 halt, sind die bekannten Zalteln des untern Kleides,
welche aus den Fugen der Rüstung heraushangen. Die Zn-
sammenstellung von mittelallerliehen Darstellungen der bekann-
ten Begebenheit mit Aristoteles und der Geliebten Alexanders
(S. 8lj könnten wir aus Originalen des germanischen .Museums
durch mehrere Beispiele vervollständigen.
Zum Sclilufs noch die I!i nicrKiing, dafs der .\tlas nicht voll-
ständig ist. Es fehlen 13 Tafeln , welche noch Eigenthum der
Berliner Akademie der Wissenschaften sind, nach der Satzung,
dafs, was derselben vorgelegt wird, erst nach 5 Jahren wieder
Kigenthuin des Verfassers wird. Diese Blatter wurden iler
Akademie im Jahr 18Ö2 mitgethcilt.
Aufsätze in Zeitschriften.
Annales arclieol. 1. L'art du nioyen-age cn Suissc. (Rame.)
Katbol. Blatter ans Franken: IVr. 1. 6. 10. Die kirchliche
Kunst.
Frankf. l' o n versat io nsbl att : IVr. 137. Zur Tannhauser-
sage. — Ursprung einiger Gerathe.
Didaskalia: I\r. 124. Heppenheim und die Starkenburg.
Erheiterungen: 10. Heft. Die Oltersteine (b. Dresden).
Faust: Nr. 13. Die kaiserl. Burg in Wien. (Schimmer.)
Die Grenzboten: Nr. 21. Bilder aus der deutschen Ver-
gangenheit. Seelenkanipfe eines Junglings (Friedr. Myco-
hiii^) um! sein Einirilt ins Kbislcr. I.')l(). Nr. 23. Das
Duell. Die im III ilciilsilieii I.aiiilskiiecbte.
F)vangol. K irchen Zeitung : Thomas Münzer. (Leo.)
Lcsefrüchlc: 2. B., 15. St. Tilly und der Todtengraber in
Leipzig. 16 St. Die Entstehung der Stadt Brüssel.
Minerva: April. 2. Freufs. Stiidtebilder. Danzig.
Deutsches Museum: Nr. 21. lieber den deutschen Men-
schenschlag. (Alex. Peci.) Forts.
Frankf. Museum: Nr. 20. fullnrbilder diT W ctterau. II.
Deutsche u. Homer. (Schaub.) ^r. 21. 22. *l)er Tfeifer-
tanz , bist. Skizze aus d. Rheinhandel. Nr. 22. Johann
Cleeberger aus Nürnberg.
Nuv e llenzeitung : Nr. 21. Pracbtlielie Wilhelms v. Oranicn.
Au'.'sb. Postzeitung: Nr. 94. Zur altern Statistik d. Bislh.
Wurzburg. Beil. 8 j : Der Gunzenle. Nr. 88. 91. 123.
Zur Kunstgesch. d. Diöc. Regensburg.
Revue des dcu\ mondcs: Fev. 4. Charlcmaffne et les Runs.
(Thierry.)
Sonntagsbeilage z. Aiigsb. Anzeigblatl: Nr. 21. 22.
Wellenburg bei Augsburg. (Ed. .Mayer.)
Bremer S on n tags bla tt : Nr. 20 ff. Sittenbilder aus der
Vorzeit. II. Altteulscher Sludenlenspiegel. (K. Seifart. J
Nr 22. Die Judengasse in Frankfurt a. M. (J. W. Appell.)
Nr. 23 ff. Erinnerungen a. d. 30jiihrigen Kriege. (J. Lunecke.)
Katbol. Sun n tagsbl att (VVürzb.): Nr. 16. Der Kaiserdom
zu Speier.
Rcgensb. Son n ta gsb la tt : Nr. 13. Das Sonnenwendfeuer.
(Sprüche 11. Gebr. aus d. bayer. \\alde.J
Zeitschrift für vergl. Sp r ach forsch. : Nr. 4. Golhische
Studien. (Ebel.)
.\1 Ige 111. Zeitung: Beilage zu Nr. 111. Historische Nach-
richten über den frühem Besuch hessischer Fürstensöhne
der Akademie in Genf. Nr. 133. Hat man im Allerthunic
geraucht? (Walz.) — Beil. zu Nr. 145: Ein neues
Bruchstück einer Nibelungenhandschrift. Nr. Ifil. (.)uel-
lenlitteralur der Reforinationsgeschichte.
Illustrirtc Zeitung: Nr. 673. Das Sechselauten in Zürich.
Die springende Prozession in Echternach.
Landsh. Zeitung: Nr. 112. Der Hochaltar in der St. Sal-
valor- Kirche zu Heiligensladt v. 1480.
Numisni. Zeitung: Nr. 9. Vermulh. über die iilleslcn zu
Halle gepr. Bracteaten.
VeriiiiHCIite ]Vacliri«lit«ii.
31) An der porta praetoria dexira des hei Homburg v. d.
Höhe gelegenen, so merkwürdigen nunischen Caslells Saalburg,
dessen Ausgrabungen schon seit 3 Jahren fortgesetzt werden,
wurde kürzlich wieder ein sehr interessanter Fund gemacht.
Von den Arbeitern wurden daselbst an einer Stelle über 41K)
römische Silbermünzen ausgegraben. Aus welchem Zeitalter
dieselben herslammen , ist noch nicht verlautbar. Sie w erden
ohne Zweifel der Münzsammlung im Museum des Iloiuburger
Schlosses einverleibt werden. Bekanntlich wurde 1817 eben-
falls in di-r Nahe oben genannten Punktes ein Topf \oii terra
sigillata ausgegraben, der 300 rmiiisclie .Münzen ehihicit. wobei
Stucke von aufsersler Seltenheit.
32) Vor kurzer Zeit wurden bei Eisenbahiiarbeilen bei Mei-
ningen mehrere Skelette, zwei pfeilforniige Spiefsc , ein eiser-
ner Ring und dergl. Haken gefunden. In der (icgend, wo die
Gegenstände gefunden wurden, im sogiii. Salimaniistha! , fand
im J. 14:'ir) ein Scharmützel des Herrn >on Bibrn mit den hie-
sigen Burgerii .■.lall. Die Form der \\ alfiii deutet «uf jeno
Zeit.
101
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
192
33) Herr Arcliivar G. v Meyer v. Knonau in Züricli hat im
Landcsarohiv von Oltwalden eine neue Quelle für die Ge-
schiclitc des Teil entdeckt : es ist das, aus dem 1 5. Jahrh. stam-
mende sog. „älteste weifse Buch", das neben Abschriften der
ülteslen liundesbricfe eine Kurze Chronik der iillestcn Geschichte
der drei Lander enthüll und in letzterer die Tcllgeschichte, al-
ter als die des Chronisten .Melchior Wul's, und augenscheinlich
von Gilg Tschndi benutzt und ausgeschmückt. Einen Abdruck
dieser die Tellgeschichte hetrefl'cndcn Stelle mit nehenanstelien-
der Ucbcrliefcrung Tschudi's hat Herr v. Jleyer v. Knonau in den
Blatt, f. Kunst u. Literatur (Beilage z. Keuen Zürcher Zeitung
Nr. 21) gegeben.
34) Zu AscIialTenliurg wurde kürzlich, als Reliqnienhehallnifs
in einen Altar eingemauert, ein höchst merkwiirdiffes Schach-
brett aus dem 13. Jahrh. gefunden, dessen Felder unter Berg-
kri.'ilallhedeckung die wunderlichsten Figuren in romantischem
Stil aus Silberblech zeigen.
35) Zu Maesiricht sind höchst wichtige I.ütticher Münzen
aulgefunden worden, die auf die numismatische Geschichte des
Landes ein neues Licht werfen. Es sind ungefähr 300 Silher-
stücke, wobei einige 20 unedierte Typen, die aus den .Münz-
statten von .Macstricht, Lüttich, Vise, Ciney, Celle, Saint-Troud
und Staveldl st.iiniMen; alle gehiiren dem elften J;dirhundcrl an.
.Man bemerkt darunter Münzen der Bischiil'e Nitard (.1038), Va-
zon fl042), Theoduin von Bayern (1048) und Heinrich von
Toni (1073). Bis jetzt kannte man keine authentische Lütti-
cher hischolliche .Münze, die vor der Regiernng des 1119 ge-
storbenen Otberts datierte. Hr. de Cosler, .Mitglied der belgi-
schen numismatischen Gesellschaft, wird diesen Fund zum Ge-
genstand einer Arbeit machen . die in einer der nächsten Lie-
ferungen der „Revue nuiiiismalli|ne" erscheinen soll.
Inserate iiiid HekniiiilnKH'luin£;en.
8j Bitte. .Mit einer ausgäbe d(s liedcs \om Huniiii
Seifried beschäftigt komt es mir auf möglichste volstiindig-
keit des materials an. ich kenne von dem liede bis her fol-
gende drucke :
1) Kürnherg, Kunegund Hergotin , o. j.
2) Nürnberg, Georg Wächter, o. j.
3) Bern, Siegfried Apiarius, 1561.
4) Basel, Johann Schröter, 1594.
5) Die stellen welche Goldast, Paraeneticorum veterum pars
1, p. 346. 450. 451. 452 aus einem alten drucke anführt.
6) Strophe 2 nach einem nnbckanlen drucke bei Cyr. Span-
genherg adelsspicgel 2, 272 b.
7) Strasburg, Christian .Müllers erben, 1580.
8) Frankfurt a. M., Weigand Han, o. j.
9) Ohne ort und drucker, 1585.
Kl) l>. o. u. (Ir., Ifiül.
11) Leipzig, Nickel Nerlich, 1611.
12) Die niederdeutsche bearbcilung. Hamburg, Joachim Low,
0. j.
An alle jene , welche andere mir noch imbekanle drucke
dieses gedicktes besitzen, oder von solchen künde haben solten,
stelle ich hier die bitte um freundliche na<hricht davon.
Eben so werden nüch mitteilungen über drucke des prosai-
schen vollcsbuches vom gehörnten Siegfried, besonders
über solche, die über dieses Jahrhundert hinaus gehn, aufs leb-
hafteste zu dank verpflichten.
Berlin, 20. mei 1856.
Julius Feifalik,
amanuensis der k. k. imiversitälsbibliothck zu Wien,
(zur zeit in Berlin, .Mittelstrafse 2, 3 treppen).
Jahresconferenz des germanischen Museums.
Die J.ihresfonferciiz der beiden «vörseren .Vu.ss chii.sse des <j e nna ii istlien Mii.seuni.s
wird für 1856 an des.sen Sitz zti Mtiiibeif;;
vom 11. bis 13. September
abgehalten , wozu hicinit die säniintlicheii verelirlichen Mitglieder des \ erwaltungsausscliusses und
des (ielehrtcnausschusses freundliclist eingeladen werden. Die Vorlage der I5eratliimgsgegeiist:iiide
wird rechtzeitig erfolgeti. Da es nach §. 4.') des Organistniis jedem einzelnen VussfiiiiCsiiiilgliede zu-
steht, eitiscliliigige Fragen zur Heratiiuiig zu bringen, so wird gel)eten. dergleifhen, wo moglieii, schon
zuvor und zwar bis zum 10. \ugust d. J. gt^falligst niitzutlieilcii , um solciie vor dein Zusam-
mentritt im .\nzeiger zu weiterer Kenntnifs britigen zu können.
\iirn!)erg. ani li. Juni 185(5.
Die Adrstäiide des "■('fmanisilicii ,'Miisettins :
Dr. Frhr. v. u. z. Aufsers.
Ur. UccR.
Verantwortliche Kedaction: Dr. Freih. v. u. z. Aufscst. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Krommani
Pruck Ton Fr. Campe & Solin 1d KUrnborg.
KüENBSRG. Das Abonnement des Blattes,
welches alle Monate erscheint, wird ^anz-
jährJK ttDi^euommen und betriiKt nacli der
ueuetiteu Postconventiou bei allen Postäm-
tern und Buchhandlungen i>«ii(5cA7anif« incl.
Oestreicba 2 fl. 42 kr. im 24 fl. - Fufs oder
1 Thlr. 16 Sgr.
Für Frankreich abonnirt man in Strafs-
bnrg bei Gr. A. Alexandre, in Paris bei dem-
»elben, Nro. 23. nie Notre Dame de Nazareth,
und bei der deutschen Buchhandlung von
ANZEIGER
m um m
Neue Folge.
F. Elincksieck. Nr. 11. rue de Lille, od«
bei dem Postamt iu Karlsruhe; für En^-
Imiä bei Williams & Nur^ate, 14 Hcnriette-
Street Covtnt-Garden in London; für .Vor J-
ttmtrika bei den Postämtern Bremen und
Hamburg. —
Inserate, welche mit den Zwecken des
Anzei^'ers und dessen wissenitchaftlichem
Gebiete iu Verbindung stehen, werden auf-
genommeu uud der Raum einer Columnen-
zeilu mit 7 kr. oder 2 tigr. berechnet.
Vierter Jahrgang-.
ORGAN DES GEiniAMSlIIEX )ILSEUMS.
185(1.
.V 7.
Juli.
Wissensdiartliclie Mittlieilunaen.
Ein Denkmal .Tlnrtiit K<'liRini''M, dem See-
i'alirei't«.
Als der junge Martin Beliaiin , des licriilimten Socfiih-
rers und Kosmographen Solin, im J. 1519, also 13 Jahre
natli dem Tode seines Vaters, in ISiirnberg seine Verwand-
ten beäuelile, stiftete er zum Andenken desselben in der
Kalharinenliirche zwei Denkmäler, einen Todtcnscliild mit
den Wappen des Vaters und der Mutter und einen grol'sen
Leuchter, weither vom Gcwülbe der Decke über dem Grab-
mal des Konrad von Neumarkt hcrabhicng. Zur Zeit, da
V. Murr seine diplomatische Gesciiichte Behaim's (2. Ausg.
Gotha, 1801) schrieb, befanden sich beide Denkmiiler noch
in der Kirche; er giebt von ihnen eine Beschreibung sammt
den vollständigen Inschriften. Im Anfang dieses Jahrhun-
derts wurden bei der Ausräumung der Kirciic die sämmf-
lichen Todlenschilde fortgcscbalft , welches Schicksal denn
auch den erwähnten traf: seitdem war er verschwunden.
Auch der Leuchter wurde damals entfernt. Ghillany in sei-
ner Geschichte Beiiaim's (Nürnberg, 185.'?) giebt die Beschrei-
bung nach .Murr und fügt hinzu, dals er nicht mehr vorhan-
den sei. Es ist aber dieser Leuchter, wenn auch nicht mehr
im ursprünglichen Zustande, doch .seinen llaiiptbestandthei-
len nach, in den Besitz des germanischen .Museums ge-
kommen. Nach Murr's Angobc bestand er aus 2 Absätzen
(sechseckigen Platten, 1'8" im Durchm. haltend), zwischen
denen sich Felsen mit kleinen Kapellen und dem liegenden Bild
der heiligen Katharina befanden. Das Ganze wurde durch
eine eiserne Stange zusammengehalten und hieng an einer
Kelle Iiciab. Die beiden Platten nun, starke eichene Schei-
ben mit Handeinfassung von Eisenblech, sind es, welche
nunmehr wiederaufuefunden und in den Besitz des germa-
nischen Museums übergegangen sind, und zwar in einem
Zustande, welcher, die Schrift ausgenommen, eine Restau-
ration mit geringer Mühe zuläfst. Die Malereien belinden
sich, da der Leuchter von unten gesehen wurde, auf den
unteren Seiten der Platten. Die obere zeigt das vereinigte
lind vermehrte Wappen Hehaim's und seiner Gemahlin Jo-
anna de Macedo, der Tochter eines niederländischen Hitlers
in portugiesischen Diensten, Harter, dessen Frau aber der
portugiesischen Familie Miicedo angehört hatte. Der Ritter
und seine Gemahlin knieen zn den Seilen des Wappens,
hinter welchem sich das Bnistbild des Sohnes belindcl.
l'eber dieser Gruppe nmgiebt ein Wolkenkronz .Maria mit
dem Kinde und zwei heilige F'raucn. Der beigefügte Holz-
schnitt giebt die ganze Darstellung wieder. Unter dem Wap-
pen steht: in mcmoriam cus; das L'ebrigc ist nicht mehr
zu lesen. Da der Kopf des Ritlers völlige Aehnlichkeit mit
dem Bilde zeigt, welches Ghillany seinem Werke voranffe-
stellt hat, so ist auch wohl auf Portrailähnlirhkeit der Frau
und des Sohnes zu schlicfsen. Die untere Platte zeigt wie-
derum beide \\'appen , in besondern Schilden znsninmenue-
.•-tellt, mit Helmen und Helmzuiclicn. darüber eine «ciMiohc
Figur, welche sie hält, ifleichend der (ieniuhliii Behnim's.
Ucber dem Ganzen trügt ein fliegender Zettel die Inschrift ;
desiderio tc dcsidcrnvi. Murr hat hier falsch gelesen, wie
auch zuweilen hei den l'iii-iliriflen , welche die Himdcr der
195
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
196
Platten umziehen. Dafs seitdem eine Restauration stattge-
funden habe, ist nicht wohl anzunehmen, da das Denkmal
bald darauf aus der Kirche entfernt worden ist; es weisen
aber manche Spuren deutlich auf eine frühere Erneuerung:
der Schrift hin. An der ohern Tafel lafsl sich jetzt noch
Folgendes lesen: Soanna capitaneia horlu^al re^ni filia in-
sularum azorum , Catheridum domini Üandrie no.i..uxür
domini niartini bohemi foelix memoria. Die untere trairt
die Umschrift: (po)rtugalia Regis martinus beheimus miles
ciut(?) afTriCanos mauros fortiter debellavit et vltra..rmis
terre uxorem... Dagegen hat Murr (mit einigen olTcnbaren
Versehen) noch Folgendes gelesen; Joanna Capitanei Por-
tugaliae Regni filia, insularum Azorum, Catheridum, domine
Flandrie novae. U.xor domini Martini Bohemi — an der ohern,
und an der untern Platte: Serenissimi Portugalie regis, Mar-
tinus Beheimus, miles auratus. AfTricanos Mauros fortiter
debellavit et ultra finem Orhis terrae u.\oravil. —
nie HIttrrKrilft zu S|>nrneek.
Der Bericht in >r. ."). des diesjährigen Anzeigers über
die Sammlung biographischer Knnstdenkmuler im german.
Museum erinnerte mich an eine hieher einschliigige interes-
sante Entdeckung, welche am 14. April 1853 in der Pfarr-
kirche zu Sparneck gemacht wurde. Ihrer möge nun auch
hier mit kurzen Worten nachträglich Erwähnung geschehen.
Bei Gelegenheit der um die genannte Zeil vergenomme-
nen Vergrufscrung der Kirche niimlich unterwarf man auch
die in geringer Tiefe vor dem Altare beflndliche alte, un-
terirdische Gruft einer nühern Untersuchung. Dieselbe ist
durch eine Anzahl aneinandergefügter (liegender) Grab-
steine verschlossen und bedeckt, welche durch Beseitigung
der oberen Erdsehichtc, des Kirchenbodeiis, leicht blofszu-
legen waren. Von diesen mit \\ oppen und Inschriften schön
verzierten Platten fesselte besonders eine die Aufmerksam-
keit iler Beschauer. Sie ist reich an heraldischem Schmuck
und die in rcgelniul'»igeu gothischen Buchstaben sorgfaltig
ausgeführte Umschrift liefs in ihr das Grabdenkmal Fried-
richs von Sparneck erkennen, des frommen Gründers
eines im J. 1476 begonnenen und durch Caspar von Spar-
neck im darauffolgenden Jahre vollendeten Franziskaner-
klosters zu Sparneck, dessen Kirche dem heiligen Veit ge-
weiliet war. Diese Umschrift, soweit solche erhalten, lau-
tet"): ...Ixxrij am. lag. kalixli. starb, d' erb' und vest
jiikher. Friderich. ton sparneck. hie. begraben, am lag der
/(... Die übrigen Grabsteine, unter deren Wappenzeichen
auch das Hirschgeweih belindlich, was vielleicht eine Ver-
wandtschaft des Sparnecker Hauses mit den früher iu der
Nahe, auf liudolfstein und Hirschstein gesessenen Hirschber-
gern annehmen läfst, tragen, soweit mir erinnerlich, sämmt-
lich spatere Jahreszahlen; Friedrich von Sparneck (nicht
zu verwechseln mit seinem Zeitgenossen gleiches Namens
auf Burg Stein, welcher noch im Jahre 1485 in einer
Verpfäudungsurkunde vorkommt) war sonach der Erste,
welcher in diese Gruft in dem eben auf sein Geheifs er-
stehenden Kloster beigesetzt wurde, dessen Stelle demnach
die jetzige protestantische Kirche noch bezeichnet.
Das Innere der Grnft, welche einst diese stattlichen Rit-
ter und Frauen aufnahm, bot der Nachforschung nur wenige
Ueberreste des früheren Inhaltes dar: kleine Fragmente gol-
dener Stoffe, Lederstückchen u. dgl. nnd einen goldenen,
mit einem edlen Steine verzierten Ring, welcher damals bis
auf weitere Bestimmung im Pfarrhause in Aufbewahrung ge-
nommen wurde. Bemerkenswerth ist noch, dafs unter all
diesem Staub und Moder auch eine ganzlich erhaltene mensch-
liche HaiKl wiederaufgefunden wurde, von deren Vorhan-
densein man bereits von einer frühern Untersuchung der
Begriibnifssliitte herKenntniss halte. Es erinnert diese That-
sache an jene, in der Kirche zu Eisenberg in der Rheinpfalz
aun)ewahrte unverwesliche Hand, von der im „Sickinger
Boten-, Jahrgang IS't'i , berichtet wurde (s. Schöppncr's
Sagenbuch, III, 93!»). —
Münchberg. '• '^•
*) Nach der wulir.'icilcinlich ninslichsl genauen AliluKhieig
dieses Steines in der kleinen Schrift : „Die Bergvesle
Waldslcin clc." (Wunsiedcl, Rinnclt 18,'j4) wiederge-
geben.
197
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
198
Mille der Seite .stellen drei Kleeblätter in Form eines nach
unten gekehrten Dreieelis. Darunter; Anno M. D. \LII.
Seite 2 ist leer; ebenso das gan7.e vierte Blatt.
Auf Bl. 2" beginnt das Schriflihen, das im Ganzen 84
Zeilen enihalt, mit den Worten :
-New Zeitung 1 vom Rein.
lidther'it ,.^>»* Zeitung vom Rein*- vom
J. 154«.
Zu den zahlreichen Flugblattern, welche die stürmisch
bewegte Zeit der Reformation umhertrieb und grofsen Theils
fernhin entführte, oder giinzlicb verwehele , gehört auch
Luther's neue Zeitung vom Rhein, welche derselbe im J.
Iü42 gegen den Cardinal Albrecht, Erzbischof zu .Magde- ES ist ein ) Mandat, so weit sich , Meiutzisch Bi.-lhumb |
bürg und .Mainz, den damals ersten Kirchenfürsten Deutsch- erstreckt am Reinstram I aulT allen Cantzelu vcr- \ kundigt.
lands, ausgehen liefs wegen der von diesem ganz besonders Das jr Bi- | scholf alle Reliquien, so | seine ChurfUrstliche
betriebenen Reliqiiienverelirung und des damit verbundenen gnade zu Halle in Sacli- | ssen gehabt, Vnd mit arossen
Ablafshandels. Dieses Blatt ist bis auf die neueste Zeit her- Romischen | Ablas, Gnaden vnd Priuilegien begnadet | vnd
ein den Gesammlausgaben von Luther's Werken unbekannt bestettigt , Habe er aus mercklichen vr- ] sacken vnd ein-
geblieben, so dafs noch de Wette (Dr. M. Luther's Briefe, geben des heiligen Geists, gen ■ Meintz in Sanct Martins
Sendschreiben und Bedenken; 5. Th. , S. 504) bekennen Kirchen transtujirt, |"
mufste, dafs er zur Erläuterung eines Briefes an Justus Jo- Der Schlufs (Bl. ,3'' Mitte) lautet:
nas, in welchem sich Luther diesem seinem Freunde als den „Vnd alles was er | darnach sundigen kan oder mag, |
bekannten Verfasser des „Spottzettels vom Heiligthumb des zehen jar lang, Vnd sol | jm alles nicht | schaden zur | Se-
Cardinals- nennt, nichts zu sagen wisse. lig- | keil. | ".• | Das ist ia grosse reiche gnade, vor \ nie
Erst im ,1. 1841 hat Dr. Gustav Sehwetschke in einem erhöret, das sich meniglich | wol zu frewen hat."
besonderen, mit historischer Einleitung und vier Beilagen
versehenen Sihriftchen (Dr. M. Luther's .Newe Zeitung vom
Rein. 1542. Eine Flugschrift Luther's gegen das Heiligthum
des Kardinals Albrecht. Wieder aufgefunden und heraus-
gegeben von Dr. Gustav Sehwetschke. Halle, 1S41. 8". VI
u. 40 Sin.) dieses für die Geschichte der Reformation nicht
unwichtige Denkmal aus dem Dunkel hervorgezogen, nach-
dem er es abschriftlich am Schlüsse eines der Marienbiblio-
thek zu Halle gehörigen Exemplares des 1520 daselbst ge-
druckten Verzeichnisses der in der dortigen Kathedrale be-
findlichen Heilislhiimer entdeckt halte.
Wir liolfen daher, den Bibliographen sowohl, als den
Freunden der Reformationsgeschichte einen wesentlichen
Dienst zu erweisen, wenn wir sie hiemit auf das Original
dieses fast gänzlich verlorenen Flugschriftchens aufmerksam
machen, das sich bei der fast vollzähligen, an typographi-
schen Seltenheilen so reichen Siinimlung Luther'schcr Ori-
ginalschriflen in der Bibliothek des germanischen Museums
(iSr. 3771 ") befindet. Auch glaubten wir. dies um so mehr
thun zu müssen, als die von Sehwetschke aufgefundene, in
dem erwiilinlen Schriftchen abgedruckte Copie eine nur
lückenhafte und dabei höchst ungenaue ist, wie sich schon
aus einer Vergleichung der sogleich milzulheilcnden An-
fangs- und Schlufszeilen unseres Exemplars mit denen des
neuen Abdrucks erkennen lüfst.
Von den 4 Bliittern des halben Bogens, welchen die
Flugschrift umfafst, ist das zweite mit AiJ, das dritte mit
Aiij bezeichnet. Die erste Seite des ersten Blattes enthalt
folgenden Titel: New Zeitung [ vom Rem. In der
Zwei inerktTÜrdiice alte Brlefsammlunsen.
Das eine Volumen beginnt mit zwei eigenhändigen Brie-
fen von Melanchthon, wovon auch jüngst Copieen für
Bretschneider's Corpus Reformatorum abgeliefert worden
sind, wo sie auch im 1. Bunde (1834) abgedruckt stehen.
Die übrigen Briefe jenes Volumens sind von bernhmlen Theo-
logen der Vorzeit, wie Martin Geier, Valentin .\lherli, Adam
Scherzer, Veit Dietrich. Die meisten sind sehr gelehrte Briefe
des Jacob Thomasius an den Reclor Theill in Bauzen. Viele
sind an den Diac. Janke in Zittau gerichtet. Zwei sind von
der Hand des in der Lausitz unvergefslichen Stipendienstif-
ters, Gregorius Matlig in Budissin. Ebendaselbst sind 2
Volumina Briefe, an den einst berühmten Christian Weise
geschrieben, von Balbinus, Sagittarius u. Andern. Ehe es
Zeitschriften gab, wo man gelehrte Neuigkeiten mitlheilen
konnte, sprachen sich die allen Gelehrten nur in ihren Cor-
respondenzen aus.
Ein zweites Volumen enlhiill Briefe an den gelehrten
Leipziger Polyhistor Carpzow in lateinischer, französischer
und italienischer Sprache. Hier finden wir die Handsdirifl
lind die Mitlliciliingen vieler Miinner von europuischini Rufe
und bictibendeni Namen, wie Mabillon, Magliabecchi. Mcnii-
gius .Marquard, Gudius, Graevius, Grouovius, Gry|ilmi>, llein-
sius, Cellarius, Büchner, Baluzius, Almeloveen, Mcibomuis,
Morhof, du Moulin, Ludolph, rerizonius, Pufcn<l<irf, Rcine-
sius, Spon, SchurzfieiAch. Spcner, Struda. Naihweisung
Zustände.
Sprache und
Schrift.
199
Anzeiger für Kunde der deulsclien Vorzeit.
200
mehrerer solcher Epistelschälze s. in MorhoTs Po-
lyhistor, p. 63. (ed. Luber. 1714) u. Laiisitzer Mag-uzin,
1833, 335 IT. u. 310 IT., besonders über die Correspon-
denz des Meursius.
Dr. Fe seh eck.
Briiclistiicke eiiirM iiiilteliiiederliiiidii^clien
TroJaiierkriegH.
A. Erstes brui-hstück: I vorwärts a.
I D ie dcfe
0 nTe land fo wonddi gherne
W ilden wi eii \vi vontlloen
B idi fo fal elo laciiter doeii
5 S inen viant al daerhi mach
P atroclus enhorde noch enfach
S ijnt dat god die vereld ITichte
E nhorde nieman in ^hedichle
I) at je man fo rike wäre
10
III
V 0 rwiirts b.
E enen van der Grie.\er Tide
S tachi metten fpere doot
D al hi viel in die porffe ^root
B ede die Tiden vielen lefamen
S o groot wies die fl rijt d ' fi quanien
M eneghen heim flouch mer dure
D ie fchilde hadde meneghe fchure
Daer mochtemen alfberge sien dorhomve
E il mcneglien riddere te blouwen
rückwärts a.
H ector waent v ' liefen fijn ere
W ant hi was onder hem Ie voet
M aer doch metten fwerde goet
J agedi menegcn ficre vaerde
U flehi äsende bare paerde
D iere ftorten flouch hi mede
A He flicken daer ter flede
U aer waerre. XX. cn viere
10
IV
r ü rk^v il rt s h.
II ... . wiist bitlerlike ftridP
II i clovcdcn hocfden eii ziden
D icn hi ghcracct hi dociene lumc
E Ti fijn gereidc mede riimcn
H are froren feuert hi ontwec
M eilen fwerde vvil als die fnec
M ach hi merioene ghemoeten
J e wane hine onfachle fal grocle
E II diil hi lit-m piitioclufe flain
B. Zweites hruchstUrk: I vorwärts
N v fie waerre hier dufentich hilen
1) ie alle |)iiien ijuaul kcylijl'
0 mme te hebbene dijn lijf
H erioen reet alle die verwoede
5 H i ftakene mel feilen moede
D Orden feilt verliebtet wel
D at hi ter erden neder vel
M aer tors en liet hi niet gaen
II i naeml jn den t . . . che! fan
II v o r ^^ a r l s I).
D ie van vlicne niet en welen
M erioen was gbindcr mede
D ie wonder oninie palrociufe dede
D aer was die fdijt flaciide eii groet
5 M enech ridder wafer bebloel
S i pijnden hem jn dien tornoye
S ere te fcadene die van troye
H ector was echt ten doden ghebeet
G he
III r ü c k w ä r t s a
W ant en weet ne geeu troijeu
W at fo fi flaet of hem v'waert
H ine mach niet com op Tij paerl
N och fine conflent gewinne echt
5 M iceus een fijn feilt knecht
S aghene ftaen jn defe noot
E ii brocbt hem. ij. fperen groot
N' ie was man bedroeuet mere
IV rückwärts b.
S 0 dat die ninur al weder zanc II
E tu dreef oni den finen niefbuer M
W antbifc fach in perffen daer IV
G hewont vielen ende doot il
5 D aer was die tornoy liarde groot i>I
eniftens di ridder goet S
dede mcncch ftoiit gcinoel N
Troylufc gberaecte hi so wel S
S 0 dat lii van den . . ffe \el
B I 9 teuchel?
B IV 91. orlTc.
201
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
202
Vorsiehende bructistücke fand ich im jähre 1854 in ei-
nem biindel von frajmenten lateinischer und hohinisdier
handschriften des zwölften bis fünfzehnten Jahrhunderts, das
sich aus Boczeks narhlafs nun im mahriscli-sliindisclien ar-
chive zu Brunn beRndet. es sind zwei dünne perg'ament-
slreifen, die ehemals wahrscheinlich als bUcherfalz dienten;
die band gehört dem anfange des vierzehnten Jahrhunderts
an. die handschrift war ohne zweifei in folio, mit drei
spalten, wovon jedoch die drille abgeschnitten ist, so dafs
man nur mehr die anfangsburhstaben der Zeilen der dritten
spalte auf der rückseite jedes bruchstückes bemerken kann
(siehe A iv und B iv). die absätze hatten grofsere, abwech-
selnd rot und blau gemalte anfangsbucbstaben, der erste
bucbslabe jedes verses ist hinaus gerückt, wie- diese frag-
mente in Boczeks besitz kamen, weifs ich nicht zu sagen:
eben so wenig ist es zu ermitteln, woher sie stammen, wenn
gleich die Vermutung nahe liegt, dafs die handschrift, der
sie entnommen sind, sich in Mähren selbst befunden habe,
war ja der verkehr dieses landes mit den Niederlanden im
mittclaller grofs genug: und auch der ältere dialect der
deutschen ansiedinngen in Mähren zeigt zaIreich nieder-
deutschen einllnfs, was sich durch viele colonien aus nie-
derdeutschen gegenden zur genüge erklärt.
Berlin, moi ISfjö.
Julius Feifalik.
Deutsche Trachten iiiu dn«« Jahr 1356.
(Schliils.j
Darnach setzen wir vber die man daz der deheinre
dragen sol, deheine veder , rSre, oder gesmellze vf den
hilten. Noch sol ir deheinre der nilit ritter ist dragen dehein
guldin oder silberin harte, oder bendelin vmbe den kugel-
liiit , oder dehein golt silber oder berlin dragen an kugel-
hfiten rficken menteln oder an gurtein oder an deseben oder
an scheiden, oder an spitzmesscrn. Ez sol ouch debeincr
man deheinen kurtzern rock dragen, danne der für die knye
abe get vnde niht an den knvwen oder obewendig den knv-
wen windet, vzgenomen wambescb schapen wapcnrocke har-
neschrScke vnde riterocke, die mag man wol kurtz tragen, nill
namen obe harnesche oder so man vber velt ritet oder get, oder
riten wil odergerilden hat, dez dages ungeuerlichen vnde niht
anders. Doch mag einre derwil ein harnesch wambescb
dragen vnde da inne gen, so ime daz fiigct. Ez sol oucli
ir deheinre keinen spitzen snabcl vornan an schShen oder
an lederhosen dragen , vnde sol oach dehein schüchinecher
hie zu Spire der selben gesnehellen schiibe oder lederhosen
niht me machen deheinre pcrsonen , vrovwen oder mannen
die hie zli Spire wonent sie sint bürgere oder niht, oder
wer sie sint. Ez sol ouch dehein man , der niht ist ritter,
keinen schlich dragen zerhovwen mit luubern oder mit wehen
klüglichen snytden, wie die snytde sint, die durch hochvart
vnde niht durch gesvntheit gemäht sint ane <reuerde. Ez en-
sol ouch dehein man deheinen hart oder scheilel dragen
noch deheinen gewunden oder zersnytzelten ziphel dragen
vnde s6llent ir ziphel niht lenger sin, denne anderhalb elen
lang vnde sol ouch ir keinre dragen deheinen kugelhäl, der
vnder den ougen zersnytzelt si in deheine wise.
Vnde wer dirre vorgeschrieben gcsetzede vnde gebot
deheins brichet oder vbervert , ez si vrovwe oder man, die
vnder vnserme gerihtc sint, der oder die git zwei phunt hel-
lere zu pene, an vnserre stctde bu, als dicke sie daz dvont,
vnde sollent die mantrihlere die pene nemen vf den ort,
vnde nyman varn lassen , noch wider geben , vnde sol die
pene der vrovwen obe sie die verbrechcnt, angan nach sant
Martins dag als diz gebot beschehen ist, vnde die man mit
namen vmbe die kurtzen rocke, sollent sich dar vf rihlen
hie zwuschent vnde Dvnrestag zll naht, der nach sant mar-
tins dag zll nehesle kvmet, daz ir rScke lang gnlig werdenl,
oder sollent darnach die pene geben als vorgeschriben stet.
Ez sol ouch nieman bie zu Spire er si gast oder burger,
an dem svnnentage oder an allen gebannen virtagen nihtzit
veil haben, denne daz man essen vnde drinken mag, bi
einre pene fünf Schillinge hell, an vnser stetde bu, die man
nemen sol als vorgeschriben stet, vzgenomen an vnser vrov-
wen dag der messe, als sie geborn wart vnde an dem kir-
wihelage, vnde die wile die messe wert ane geuerde mag
man wol veile bähen waz man wil vnde niht anders.
üiz wellen wir der Rat halten vnde daz ez ouch vestec-
lichen gehalten werde, als vorgeschriben ist, als lange biz
daz ein Rat z8 Spire daz andernt minrent oder merrciit mit
geluter glocken vf dem hone zu Spire. Actum anno dni
M^cccLVI'" ipsa die beali Martini epi.
Kronacli.
Zcufs, Prof.
Dai« llatliMgeläiite in Battel iiii«! 1 iiler-
italdpii.
Bei Forschungen in dem reichhaltigen Archive der ehe-
maligen Reichsstadt Basel kam uns eine Urkunde aus dem
Jahre 1-159 in die llande, wori« Hans von Klachslnnd. Bür-
germeister, und der Ralh von Basel bekennen, dofs -in nn-
serni Ratt, der nach der Statt Gewonheil mit der glocken
besamlel vnd hcliitet gewesen ist"', einhellig drei Perso-
l-ibinsHcise.
Sliion lind ao-
brKucbc.
203
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
204
nen die Summe la fordern gegeben worden sei, welche Frau
Elisabelha, Herzogin zu Sachsen, VVitlwe, und die Edeln
Herren. Philipp der allere, Domherr zu Slrafshurg, und Phi-
lipp der jüngere, Herr zu Weinsberg, wie der Munzmei.sler
zu Frankfurt an Basel schuldeten. Wahrend wir dieses la-
sen, ertönte über uns helles Geläute; waren es auch nicht
mehr die Glocken von 145S, so dienten diese Klänge doch
dem nümlichen Zwecke. Unter allen deutschen Schweizer-
städten ist wirklich Basel die einzige, wo dieser uralte schone
Gebrauch noch statlfindel und wir liefsen uns von einem
ausgezeichneten Manne daselbst erzählen : An den Rath^la-
gen , Mittwoch und Samslag, werde eine Stunde vor dem
Beginn der Sitzungszeit mit der einen der beiden Kathsglockeu
das sogenannte Zeichen gegeben, d. li. es werde etwa zwei
Minuten lang damit geläutet; sodann beginne genau eine
Stunde später das Hathsgeläute mit beiden Glocken und
daure fünfzehn Minuten. Sowie die Glocken verklungen, trete
der die Silzunir abwartende (bedienende) Grofsweibel oder
(»berstratlisdiener aus dem Abwartzimmer in den Sitzungs-
saal und zeige das Aufhören des Geläutes dem Amlsbilrger-
meister mit einer stummen Verbeugung an, w orauf derselbe
seinen erhöheten Silz besteige und mit den Worten: „Beliebfs,
meine hocbgeachten Herren", die Käthe einlade, sich an
ihre Platze zu verfügen. Jeder stelle sich nun hinter seinen
Stuhl zum stillen Gebete, worauf man mit den Geschäften
beginne. Ganz älinlicli verhalte es sich bei Sitzungen des
grofscn Rathes.
In den Urcantonen, llri, Schwyz und llnlerwalden, wo
sich sonst noch mancher ehrwürdige Gebrauch erhalten hat,
werden nur noch im Canton L'nterwalden und zwar in bei-
den Landestheilen, in iNid- wie in Obwalden, die Hatlis-
sitzungen eingeläutet, und in Staus, dem Hauptorte Mdwal-
dens, wird, um den Aufzug ins Bathsbaus noch feierlicher
zu machen, der regierende Landammann vom sogeheifsenen
l.andläufer (huissier) in Amisfarbe abgeholt und nach der
Sitzung wieder nach Haitse begleitet. Wohnt das Standes-
haupl in Stans selbst, so geleiten an allen Sonn- und Feier-
tagen die beiden Landschreiber, der Landweibel und Läufer,
letztere zwei in Farbe, dasselbe in die Kirche und zurück;
ist der erste Staatsvorsteher aber aufser dem Dorfe, wie die
Slanser ihren stadtahnlichen Ort bescheiden nennen, wohn-
haft, so geschieht dies nur an den vier Hauptfestcn.
Die moderne Zeit verwirft zwar ein derartiges Ceremo-
niel, allein sie übersieht, dafs auch in Bepubliken der ge-
sunde Volkssinn solche Aeufscriicbkeiten verlangt, und dafs
die Obern, wenn sie das Decorum Preis geben, leicht Gefuhr
laufen, in der Achtung der Menge zu sinken.
Zürich. von Meyer von Knonaii.
nie Si<rt;<^lManiniluii|c im grrinaniMChen
.^HHeiiiu.
Social« VerhalU
nisse. Sphrikgi-
atik.
Die Sieselsammlung ist bis jetzt unter den einzelnen Ah-
theilungcii der Kunst- und Alterthuinssammhing des germa-
nischen Museums die zahlreichste und vollständigste. Sie
wird ergänzt durch die Siegel, welche an den Urkunden
im Archive sich befinden, die dem Orte ihrer Bestimmung
nicht entfremdet, aber einzeln im Kataloge mit verzeichnet
werden. Mit diesen, jedoch ungerechnet die vielen Dou-
hletten, die namentlich im Archive vorkommen, und eine fast
eben so bedeutende Anzahl von Siegeln aus der Zeit nach
1650, enthält die Sammlung bis jetzt gegen 10(1(1 Stück;
darunter etwa 3000 Originale, die übrigen zum Thcil als
Abgüsse in Gyps, Schwefel, Wachs, auch in Bronce aus der
Werkstatt von Röckel in München, zum Theil als Abdrücke
von allen, noch vorhandenen Siegelstiicken und Petschaf-
ten. Abgesehen von Alter und Stolf, zerfällt die Sammlung
wieder, obwohl sie der Übrigen Organisation des Museums
gemäfs rein alphabetisch verzeichnet ist, in geistliche und
weltliche Siegel und diese weiter in Siegel der hcjhercn
geistlichen Würdenträger und der Stifte, Abteien, Klöster,
Kirchen u. s. w. , sodann in Siegel der Fürsten, des höhe-
ren und niederen Adels, der Städte, Corporationen u. s. w.
Unter den erstercn sind besonders die Bamberg er Bi-
schöfe, auch die Halbe rs tu dt er mit den zugehörigen
Kloster- und Kirchensiegeln zahlreich vertreten. Vor Allem
aber zeichnet, wie es in der Natur der Sache liegt, die
Reihe der deutschen Kaiser sich aus. Auch die Folge
der Osler reichis che n Herzoge und Erzherzoge,
ferner der Brandenburger, Braunschweiger, Hen-
iieberger, auch die der zollerischen Siegel und die
205
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
206
der Städte und des Adels von Mied e rsa chs eii eewah-
reii jede für sich ein stattliches Gesamiiitbild. Die Siegel
des fränkischen Adels, sowie derallen Nürnberger
Patrizier sind, wie es die Gelegenheit erwarten lüfsl,
in grofser Vollständigkeil vorhanden. Das älteste unter den
Originalen ist ein Siegel Kaiser Otto's I., sodann Kaiser
Heinrich"s III., eben so all wolil ein bischöfliches Siegel
mit nicht vollständig mehr 7.11 enl/.ilTernder Inschrift. Aus
dem Ende des 11. und dem 12. Jahrhundert werden die
Originale bereits häufiger. Zu den schönsten Siegeln gehört
das oben abgebildete des Pfalzgrafen Ludwig I. von
Zweibr iicken-Velden z , dessen feine Ausführung der
obige Holzschnitt freilich nicht ganz wiedergiebt. Bekannt
sind auch die herrlichen Siegel der Aeble von St. Eci-
dien zu Nürnberg aus dem 15..Iahrhiindert, die in voll-
ständiger Reihe sich vorfinden. Siegelsammler und Kunst-
freunde machen wir auf ein Siegel Herzog Heinrichs II.
von Braunsch weiff-LUneb urg- zu Grubenhagen von
seltener Schönheit aufmerksam, das im germau. Museum an
einer Urkunde von 1.350 sich befindet. Doch würde es
zu weit führen und unnöthig sein , wollten wir auf Einzel-
zelnes näher eingehen, da bei dem stets grofser werdenden
Interesse für die alte Siegelkundc die seltensten und schön-
sten Beispiele dieses wichtigen Zweiges mittelalterlicher
Plastik in Gypsabgufs und anderen Nachbildungen sich über-
allhin verbreiten und bekannt sind. Wir benutzen vielmehr
diese Gelegenheit, ein einzelnes Siegel näher hervorzuheben,
das bisher weniger bekannt geworden ist, aber wegen der
hoben VorlrelTlichkeit seiner Anlage und Ausführung die
Blüthe der Kunst des Siegelstccbeus genannt zu werden und
die Beachtung aller Derjenigen verdient, die für alle Kunst
Versländuifs und Interesse haben. Wir meinen das, von
Hömer-B Uchn er in seinem Werke: Die Siegel der
deutschen Kaiser und Könige nicht mit aufgeführte
grofse Hajestätssiegel Kaiser Maximilian"« I.
Lange Zeit zweifelte mau bekanntlich , ob es überhaupt ein
gröfscrcs Majeslätssiegel dieses Kaisers gebe, da man nir-
gends ein solches gefunden hatte, obwohl bei der grofsen
Pracht- und Kunstliebc dieses Monarchen man glaubte vor-
aussetzen zu dürfen, dafs gerade er nicht werde verfehlt
haben, seine ausgestellten Documcntc mit einem prächtigen
Siegel zu schmücken; bis endlich geheim. Regisiralor Vofs-
berg in Berlin, einer unsrer bedeutendsten Siegelkenner
und Sammler, mit einem solchen hervortrat, das nicht nur
alle Erwartungen übertraf, sondern an die Bewunderung
auch sogleich das Bedauern knüpfte, dafs dieses herrliche
Werk in etwas schadhaftem Zustande und nur in diesem
einen Exemplar vorhanden sei. Das Siegel, olFenhnr ein
Probeabdruck, da die Umschrift noch fehlt, besteht aus
dünn aufgelegtem, rolhem Wachs auf papierner Unterlage,
mifst 4" 9'" im Durchmesser und stellt fast bis zu V2 ''er-
vortretend den Kaiser in ganzer Figur und vollem Ornate
auf einem reichverzierten gothischen Throne dar. Zu bei-
den Seilen des letzteren befinden sich oben ein Engel und
darunter gruppirl drei W appeii, von denen das unterste von je
einem Greifen gehalten wird. Zu den Füfsen des Kaisers
befinden sich noch zwei Wappen. Das Siegel ist ohne In-
schrift, obwohl der Rand für eine solche frei gelassen ist
und später olTenbar damit bat versehen werden sollen, was
durch unbekannte Umstände mufs verbindert worden sein;
doch an der Portraitähnlichkeil der 3" hohen Figur ist gar
nicht zu verkennen, wem es angehört habe. Die Arbeit
ist, wie schon gesagt, des ersten Meisters würdig und als
reines Kunstwerk zu bewundern. Nachdem das Siegel in
Besitz des königl. Hausarchivs zu Berlin übergegangen, be-
warb sich das gcrnian. Museum um die Vergünstigung, ei-
nen Abgufs desselben versuchen zu dürfen, was freilieb
wegen des schadhaften Zustandes des Originals, der die
gröfste Schonung verlaugte, in hohem Grade bedenklich
erschien. Um so mehr mufste das Museum es als einen Be-
weis des Vertrauens schätzen, als der Versuch wirklich ge-
stattet wurde. Derselbe gelang glücklich und ein Abgufs bil-
det jetzt eine Zierde der Siegelsammlung des germau. Museums.
Au diese Sammlung schliefst sich eine andere von mit-
telalterlichen Siegelstöcken und Petschaften, an Zahl gerin-
ger, doch nicht ohne Stücke, die durch Alter oder Schön-
heit nennenswerth sind. Zu den ältesten gehören die Sie-
gelstöcke des Lorenz Peter Err oder Erri und des
Friedrich von Pa utzchon vom 13. Jahrhundert , so-
wie die derConvente von Michelfeld und Münchsrolh
vom 14. Jahrhundert. Durch schöne Arbeit zeichnet sich das
silberne Petschaft des Kunz von Aufsefs aus dem l."».
Jahrb. aus. Eine reiche Ergänzung erhält diese Abtheilung
nocli durch die Sammlung von Siegelringen und geschnit-
tenen Steinen.
UnterweimiiiK über die zeliii Kebole.
(All^ (Irin Xlll. .InlirhiiiMl.Tl.)
Bei Durchsuchung einer alten, fast vergessenen liihlio-
thck ist dem Unterzeichneten ein interessantes Mauuscript
mit einer Art von calechctischer Abhandlung über die zehn
Gebote unter die Hand gekommen, das w<dil noch nirgends
verulTcnllicht sein mi)chle. Das Mauuscript ist leider nur
ein Bruchstilck, ein Quinlern in klein Folio, gewifs nur ein
kleiner Theil des Ganzen, und bildet den Anfiing einer llnnd-
Rclluiuntan-
.''Inllon.
207
Anzeifircr für Kunde der deutsclicn Vorzeil.
208
sihrifl ohne Titel auf starkem, pergamentulinliilieiii Papier.
Die liandsclirift i.-t pünktlich liniert, hat auf jeder Seile 23
Zeilen; oben ist die Seitenzahl, unten die der Bliilter auge-
geben. Die Icberschriflen der einzelnen Gebole, welche
abgehandelt werden, sind mit rolber Tinte geschrieben,
ebenso die Namen der Kircbenviiter und die aus deuselben
angezogenen Stellen. Die Schrift hat nur wenig Abbrevia-
turen, eine conscqueute und geregelle Orthograpliie und ist
durchaus vou einer Hand schon und deutlich geschrieben.
Das .Manuscript gehurt , den Schriflziigeu nach zu urtheilen,
der zweiten Hüllte , vielleicht auch dem Schluls des XIU.
Jahrhunderts an, obwohl Papierhaudschriflen aus dieser Zeit
zu den Seltenheiten gehören.
Der erhaltene Uuintern dieser lhuid>cliiilt eiilh..ll die
vollständige Unterweisung über das erste Gebot, vou wel-
cher wir hier den Anfang*) in worllichem Abdrucke, bei
welchem nur die nnbedeuleuden Abbreviaturen aul'gelOsl
sind, vorlegen.
Ueher den Verfasser dieser Unterweisung können wir
nur Vermuthungen aufstellen. Er gehörte, wie wir aus der
Sprache und Darstellungsweisc zu entnehmen glauben, zu
den Mystikern des XUl. Jahrhunderts, die dem edlen Jo-
hannes Tauler von Slral'sbuig vorangicugeu, und war
vielleicht ein Zeilgenosse des Bruder David von Augsburg,
genannt Teutonicus (f 1271), von dem Bibliothekar uud
Prof. Dr. Franz Pfeiffer in seiner Ausgabe deutscher My-
stiker des vierzehnten Jahrhunderts im Anhang einige in-
teressante Stücke milgetheilt bat. Ja, die vorliegende Ab-
handlung hat so viel Aehnlichkeit mit der Sprache und Dar-
stellungsweisc des genannten Mystikers, dal's sie ihn selbst
zum Verfasser haben konnte.
Edelfingen. Ollniar Schunhutli.
(Seile IV.) Dis ist von dem ersten Gebot.
Du solt wissen das got zu allererst das gebot von dem
gebette gab vnd sprach also Non adorabis deos all-
en os Du solt nilt fremde gütte anbellen. Owe lieber iuu-
ger was sint fremder gölte in nianiger lute herlzen. Du
solt wissen was der mensche wider got niinnet das das sin
aptgol ist was ouch bilde in dem menschen mit iren wil-
len slanl die in got iiiit inliihtet das >inl allc> apigolte. Nu
sprichet sanctus Angu>liirus da.-- man ^ul einen gut anbct-
*) Eine .Abschrift dieses inleressaiilcn Uruclislückes, das in
Keinem ganzen Umfange der heschriinkle Raum hier niit-
znlheiicn verbietet, ist uns vom Hrn. Pf. Schünhulh ein-
gesendet. 0. Red.
ten mit drierleie wise. Zuo dem er^ten mit ganlzem glov-
ben Also das der mensch vnt iren geboten gehorsam si vnt
kein ding glovbe das die heilige kirche verwürfet vnt ovch
die artikel des heiligen glovben (S. V.) in sime herlzen
trage ane zwiuel. Zuo dem anderen sol man einen got an-
bellen mit gantzer einiger zuofersicht. Also das man an
siner erbermede null verzwifel von keiner siinde wegen vnt
sol mit zuofersicht ewiges lebens in anbilleu vnt in vor-
setzen allein als ein zil aller genügede. Zuo dem dirteii
sol man einen got anbellen mit rehler minne Also das man
keine creature zuo vil mynne als in vnt in ohe allen din-
gen mynnen so vil das man e den tot wolle liden e das
man von imc sescheiden w(j|le >in mit der minnesten tot
^un(lc. So der mensche die driu slucke an ime selber hat
so hellet er das erste gebot nach der blossen notdurft vnt
wo das nuit ist so vellet der mensch in tot suude vnt bi
diser lere Sanctus Augustinus so merkest du wol das ma-
uigerlei luite das gebot brechent vnt do vou vcrdampnct
werden. Zvo dem ersten sint hie verdampnet alle vngelov-
bige luite vnt alle die die wissentliche falsch artikel hallent
(S. VI.) Die die heilige kirche verwerfent. Zv dem ande-
ren male alle die die mit zovber vnt mit losbuchen vmbe-
gant Es were denne alleine das süs durch kurtze wile Iri-
bent Zuo denie dirten alle die eine stunde vor die anderen
erwelent ir werg zuo tunde die frien willen angant. gat es
aber den lip an an naturlichen Sachen So mag man wol eine
stunde vor die ander erwelen .\lso das sich der mensche
lassen wil oder des gelich tuon. Zuo dem vierden.sint alle
die verdampnet die in Irovme gelovbent wanne sü von dem
hosen geiste koment vnt nilt von gölte Gelovbet aber der
mensche an trovme als vil so sii von naturen koment vnt
vf nalnrliche wise rihtent. das ist keine sUnde. Als dem
menschen Irovmet das er in schüfen oder in kalten wasser
sitze, so mag er wol gelovbcu daz er zu vil kalter fiicli-
tikeit in ime habe vnt Irovmet ime das er in fuir si vnt
nuil riilfen möge oder von stritten vnt vou rehlen So muge
er wol glovben daz er zuo vil blutes in ime habe wanne
das sint alles naturliche ding vnt gant (S. VII.) nuil vf vricn
willen Zuo dem sunlcn sint alle die verdampnet in disem
gebot die die artikel des glovben nnit kunnent vnt sü doch
wol lernen vnt wissen moliten vnde sü in maniger versme-
hete niet lernen enwellent. Zuo dem seheslen alle die die
den glovben mit freucl wellen ergründen vnt den artikclen
des gelovben wellen mit vbermuot nach gan.
(iMit einer Beilage.)
Veranlworlliche Hudaclion :
Dr. Frcih. v. u. z. Aufsess. Dr. A. v. Eye.
Druck von Fr. Campe & Solin In NUnibcrg.
Dr. ü. K. FroiiMiiii ii n.
BEILAGE ZIM WZEIGEli FÜR KUM)E \m\ DEITSI IIE\ \ OHZEIT
1856. J\o 7, Juli.
Chronik des ii;eriiianiscluMi Museums.
Auch im verHiLsstiien .Miiiint war Irulz der liiigunslifjcrcn
Witterung der Fremdenbcsuch im german. Musciim ein lebhaf-
ter : unter den beileulenderen l'erscinlichkeiten heben wir Varn-
bagen von Ense aus Berlin, Albert Knapp aus Stuttgart, Biblio-
thekar Valcnlinelli aus Venedig, Graf Scblieben aus Potsdam,
Bar. von Stockhausen aus Hannover, lloffmann von Fallers-
leben aus Weimar, geh. Staalsarchivar u. geb. Rath Friedliinder
aus Berlin, geh. Archivrath u. Hausarchivar Miircker aus Ber-
lin hervor.
Ferner haben wir den FreMnden des .Museums zu berichten,
dafs die Stadt Eschenbach das Urkundenverzeiehnifs ihres Ar-
chivcs übersendet und , gleichwie auch die Stadt Neufs , ihr
.\rchiv dem german. Museum zum Behuf wissenschaftlicher
Zwecke zur Verfügung gestellt hat. Auch sind neue Agen-
turen angeordnet worden zu St. Goar und zu Düsseldorf; zur
Feststellung noch andrer Agenturen ist bereits die Einleitung
getroffen worden. —
Von Buchhandlungen ist neuerdings beigetreten:
267) W. Bcsser'sche Verlagsbuchhandlung (Vtanz Dunckcr)
in Berlin. —
Die eingegangenen Geschenke bescheinigen wir in IVach-
slehendeni mit unserni besten Danke.
I. Für das Archiv.
Fr. Schnerr, Buchbindermeister, zu Nürnberg :
552. Revers des Franz Behaim zu Kiirnherg über die Auf-
gabe seines Burgrechtcs daselbst. 139«. I'erg.
553. Re»ers des Fritz Behaim zu Nürnberg über die Aulgabe
seines Burgrecbles daselbst. 1106. Perg.
C. Roth von Schreckenstein zu Ludwigsburg:
554. Abschrift zweier l rkundin zur (iesehichte des Bauern-
kriegs; 1525. Pap.
J. Reinhardt, Literat, in Rufsbacb:
555. Creditiv des Bischofs Heinrich v(in Fulda für seinen
Ohereiunahmsdirektor Karl Benedikt Welle; 1780. Pap.
Fr. Woeate zu Iserlohn :
556. Kaufbrief Dietrich's, Grafen von Limburg, für Eberhard,
Grafen von der .Mark, über die krumme Grafschaft. 1282.
l'npierabschrift.
557. Kaufbrief Ottos, genannt <ic Hereberghen , für Conrad
Dietrich , genannt Wulf, in Hannover üb. Güter in Wert-
beke; 1333. Papierabschrift.
558. Urkunde der Gräfin .Margaretha von der Mark über die
Ernennung des Dietrich von Wermincbuscn zum Amt-
mann über ihr Leibgedinge, Gericht und Renten; 1317.
Papierabschrift.
559. Urkunde des (Jrafen Engelbrecht von der Mark für Die-
trich, Herrn zu Limburg, über die Verpfatjdung eines
Hnnseszn Ruwendal an denselben; 1367. Papierabschrift.
.tTiO. hiiufiirief des Ludulph von .\llena für Hermann van
Letmete. genannt hulinch, über .Vleke, Biavautes luch-
ter; 1419. Papierabschrift.
II. Für die Bibliothek. *)
V. Jenisch u. Stage'sche Buchh. (Heine & Comp J in
Augsburg:
2600. Kern , geschichtliche Darstellung des Verlheidigiing-
Standes und der Kriegshegehenhcilen der Stadt .\ugs-
hurg. (18221 8.
2601. Briefe eines Frauenzimmers aus d. XV. Jahrb. (Herausg.
V. Stellen.) 1793. 8.
2002. T. E. Freih. v. Seida u. Landcnsberg, bist. Statist. Be-
schreibung aller Kirchen-, Schul-, Erziehungs- u. Wohl-
thittigkeitsanstalten in Augsburg. 2 Bde. 1813. 8.
Comitd zur Redaction u. Herausgabe der mähri-
schen Landtafel in lirünu :
260:i. Laiidlalel, IV. — VI. Lief. 18o6. 2.
Se. Durchlaucht Hugo Karl Fürst zu Salm in
Brunn :
2604. Lanillalel, IV. -VI. Lief. 1856. 2.
Joh. B. K. Kraus , k. k. Kechnungsrath , in Wien :
2605. Ders. , Handbuch für das Berg-, Münz- u. Forstwesen
im Kaiserthume Oeslerreich für 1856. 17. Jahrg. 8.
Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländi-
sche Alterthümer in Emiieii :
2606. Dies. , die alte Kirche zu Marieuliafe in Ostlrieslaud.
1845. 4.
Königl. bayer. Akademie der Wissenschaften in
Müi.ilieu:
2607. Dies., Abhandlungen der historischen Classe. h. Bds.
1. Abth. 1856. 4.
2608. Fr. B. W. v. Hermann, über die Gliederung der Bevöl-
kerung des Kiiiiigreicils Bayern. Ihö.'i. 4.
Gesellschaft des Museums des Königreichs Böh-
men in Prag:
2609. Dies , Paniiitky archaeologicke a mistopisne. Redaktor
K. VI. Zap. IJilu II. sesit 1. 1856. 4.
Dr. Karl Back, geh. Regierungsrath, in Altenburg:
2610. Ders., die Erbauung der evangelischen Gottesacker- u.
Friedhofs- Kirche in Allenburg. 1645. 8.
2lill Kers , Gesammt-Berichl über das Bestehen und Wirken
der Kunst- und Handwerks- Vereine, Kunst-, Gewerb -
•) De» bMchrKnktcn lUumoa wegen kiinoen wir diu elnKegwigcncii
Ocüchonko »iich iHomniil nielil »llo bMcbelnIgon nod vcrwclicn
dcslialb auf die nücliitu Numiuer.
311
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
212
u. Sonntags -Schulen in den Schweslerslädlen des Lan-
des, im J. 1855. 8.
2612. Ders., Steinmetzen -Zeichen, undtiesinde- oder Dienst-
boten - Markte lietr. t Vortrage. 1855. 8. 5 Ex.
2613. Ferd. Huckner, die Parochie Treben. 1844. 8.
2614. Wagner, die wüsten Fluren in dem Heriogthum Aiten-
burg. 1850. 8.
2615. C. Dels, Auszug aus den hirchenbiuhern der Han|pt- u.
Residenzstadt Allenburg v. J. 1562—1852. 1853. 8.
2B16. Gesetze für die Studierenden der tjesainnit- Akademie
in Jena (1831). 1837. 8.
2617. Statuta der Stadt ,Iena. Papierhandschr. 1704. 4.
Ferdinandeum f. Tirol u. Vorarlberg in lnnsl>ruik :
2618. Dass , Zritschrill, drill.: Folge, ."i. II. 185ti. 8.
2619. Dass. , 2tj. Jahresbericht. 1856. 8.
Adolf Bube , herzog!. Sachs. Archivrath , in (iutha :
2620. Ders., Thüringischer Sagenschatz in Gedichten. Herausg.
1851. kl. 8.
2621. J. l"hr. V. Hellbach, Nachricht von der sehr allen Lieben
Frauen -Kirrhe und dem dabei gestandenen Junglrauen-
Klust.-r zu Arnstadt. 2. Ausg. 1828. 8.
2622. A. -M. Öchulze, Georg u. Luther, oder Flhrcnretlung des
Herzogs Georg von Sachsen. 1834. 8.
2623. A. J. Weidenbach , die Grafen von Are , Hochsladcn,
Kurburg u. Neuenare. 1845. 8.
2624. K. J. hininiel, de Joanne Sachsio, Korimbergensi poeta.
Oratio l,1837J. 8.
Wilh. Bock in Leer:
2625. Archiv für Friesisch- VVestfalische Gesch. u. Alterthums-
kunde. Herausg. V. J. H. D. Möhlmann. I. B. 1. H.
1N41. 8.
G. D. Bädekersche Buchh. in Essen:
262t;. H. fieck, die Ableikircho zu Werden. 1856- 8.
Polytechnischer Verein in Würzburg:
2627. Ders., gemeinnutzige Wochenschrift. VL Jahrg. Nr. 14
-17. 1856. gr. 8.
Freih. von Ankershofen, Direktor des Geschichtsvereins
in K.irnli'n, in hlagirilurl:
2628. (Jallenslein, eine .Meinung iiber die antiken Gebauderestc
auf dem Zollfelde nächst Töllsehach; nebst Grundrifs.
0. 0. H. J. 4. u. 2.
F. W. A. Schlickeysen, Rechnungsrath, in Berlin:
2629. IJera. , Erkbiruiig ilir Abkürzungen auf Münzen des Al-
terthums, des Mittelalters und der neueren Zeit. 1855. 8.
2630. Ders., topogr. Beschreib, des Regierungs- Bezirks Trier.
1833. 4.
2631. Instituten ein warer vrsprung>nd fumliiirient desKeyser-
lichen rechtes, von Th. .Murner vrrdnischl. Basel, Ad.
Pelri vö Langendorff. 1520. 4.
Hermann Schultze, Buchh., in Leipzig:
2632. A. Mullrr, Gesch. d. Reformation in der .Mark Branden-
burg. 183«. 8.
2633. Ders., Klio. Eine Sammlung histor. Gedichte. 1840. 8.
2634. Der Heiland (Heliand). Uebers von K. L. Knnnegiefser.
1847. 8.
2635. J. E. Th. Wilisch, Handbuch der kirchl. Geographie u.
Statistik. 2 Bde. 1846. 8
2636. A. Mehring, kurze Gesch. der Einfuhrung der Reforma-
tion in die Mark Brandenburg. 1839. 8.
2637. Ders., über das Alter d. Städte Berlin u. C.dn. 1841. 8.
2638. J. L. Ideler, Sa(;c u. Geschichte. 183». 8.
2639. C. G. F. Schenk, brandenb -preufs. Gesch. 1841. 8.
J. O Cotta'si'lie Buchh. in Stuttgart :
2640. Chr. Fr. v. Stalin, Wirtembergische Geschichte. 3. Theil.
IS.-iH. 8.
Schlesinger'sche Buch- u. .Musikalienhandl. in Berlin:
2641. J. M. J(jsl, neuere Geschichte der Israeliten; 3 Bande.
1846 — 47. 8.
J. B. WalliBhauser, Buchh., in Wien:
2ti42. J. Kis.hhof, Versuch einer Gesch. d. Klavierbaues. 1853. 8.
Henry <& Cohen , Buchh. , in Bonn :
2643. J. Wegeier, das Kloster Laach. Gesch. u. l'rkunden-
buch. 1854. 8.
C. J. Kiemann. Buchh., in Berlin:
2644. Ph. Marheineke. die Keformalion , ihre Entstehung und
Verbreitung in Deutschland. 1846. 8.
T. O. Weigel, Buchh., in Leipzig:
2645. H. A. Müller, harte der miltelalt. Kirchen- Architektur
Deutschlands. 1856. 8.
F. C. W. Vogel, Buchh., in Leipzig:
2646. G. A. B. Wollt", Chronik des Klosters Pforta, nebst Per-
sonen - n. Sachregister. 3 Bde. 1843 — 47. 8.
Adolph Müller, Buchh., in Brandenburg:
2647. II. Bergli.iiis, Landbuch der .Mark Brandenburg und des
M,irkgr:iltliums Meder-Lausitz. 3 Bde. 1854 — 56. 8.
K. Jügel, Buch- u. Kunslhdl. in Frankfurt a. M. :
2648. A. V. Stolterfoth, rheinischer Sagen -Kreis. 1835. <iu. 4.
2649. K. Geil), die Sagen und Geschichten des Rheinlandcs.
Neue Ausg. 1850. S.
Hofbuchdruckerei von Trowitzsch & Sohn in
Frankfurt a. d. ().:
2650. Monatschrilt f. Preufs. Städtewesen. Redig. v. B. Gra-
ser. Jahrg. IL 5. H. 1856. 8.
Königl. GeselUchaft der Wissenschaften in Got-
lingen ;
2651. Dies., gelehrte Anzeigen. 3 Bde. IH55. 8.
2652. Dies., Nachrichten von d. Georg- Augusts- UniviTsilat
u. d. k. (M'sellsch. d. Wissensch. in Gottingen. 1h55. 8.
Dr. Ludw. Spengler, Hofralh u. Badearzt, in Ems:
26r>3. Ders., Reitr. 7. {Wf.<:\\. d. Medizin in Meckicnb. 1851. 8.
2654. Ders., d. Curgast In Ems. 1S54. H.
Schleswig-Holstein-Lauenburgische Gesellschaft
für vaterländische Geschichte m hiel:
2655. Dies., Archiv; Bd. 1 — 3, redig. v. A L. J. Michel.sen
u. J. Asmusscn. B. 4. von A. L. J. .Michelsen. B. 5. v.
Falck u. Ratjen. 1833 - 43. 8.
2656. Dies., nonlalbiiigische Studien. Neues Archiv. B. 1— 4,
redig. v. G Waitz, R. 5, v. G. Maitz u. H. Katjcn, B.
6, V. II. Batjen u. K. W, Nitsch. 1844 — 54. 8.
2657. Dies'., 5. 6. 9. 11-16. Bericht. 1842 — 52. 8.
213
AnzcitrtT für Kunde dor dciitsrlien Vurzeil.
214
2658. Dies., llrkundensamiulune. 1- "■ ? B., redig. v. A. L.
J. MicheUen, 3. B. l. Ablli. Hcr.iusg. von A. Jessien.
1839-52. 4.
2659. A. L. J. MichcIseD, Sammlung alldilhiiiürsclicr Kichlj-
((iiellen. 1842. 8.
2660. F. V. Wariislidt, üb. AllerlhunisgeRerisliuiile. Aiispriiche.
1635. 8.
Thüringisch- Sächsischer Verein f. Erforschung
der vaterl. Alterthümer u. Erhaltung s Denk-
male in Ihille :
2661. Oers., neue .Millheilunjien. Bd. 1—3, B. 4, H. 1-3.
B. 5 — 8: 1834 — 50. 8.
E. Krügelstein, Conreclor am Frogymnasium in Ohrdruf:
2662. üers., liidenkworle an Dr. Fr. Krügelstein. 1849. 8.
2663. Ders. , IVaehr. über die milden Stillungen und »ulilllial.
Anstalten in OhrdruT. 1855. 8.
2664. Fr. Krügelstein, Kaelir. von der Stadt Ohrdrul u. deren
Umgeb. (1844) 8.
2665. Ders., über lleinr. Friedr. Ülto, Verfasser der Thuringia
siic-ni. ri843| 8.
Joseph Wartinger, Arcbivar, in (iralz:
2666. Ders., Privilegien der Kreisstadt Bruk. 1837. 8. 2 Ex.
2667. Ders., Privilegien des Marktes Eisenerz. 1841. 8.
2668. Ders., Privilegien des Marktes Vordernlerg. 1841. 8.
2669. Ders., Privilegien des Marktes Tüffer. 1841. 8.
2670. Ders., Ablösungen d. Trliarialdicnste im 14. u. 15. Jhdi.
1849. 8.
2671. Ders., kurzgefafste Gesch. der Steiermark. 1853. 8.
2672. Christoph Frei , vfivo; et( Ta yevt9Xia rov xvptov xai
Otür>;po; iJumv 'JjjOov X^idrov. Ex autogr. a. 1576 exa-
ralci. (Ilerausg. v. J. Wartinger) 1847. 4.
2673. [.andhandfeste Kaiser Karls VI. für das Herzogth. Steier-
mark v. J. 1731. 11842) 2.
Steiermark. -ständisches Joanneum zu Cratz :
2b?4. Da.^s., I. — 43. .lahresberieht, nebst Programm, 1811-
1854. 4.
Ein Ungenannter in iVürnberg.-
2675. <i. (j. Plato, Intersurhunj;, ob die von J. G. v. Eck-
hart in d. lirkliirung eines alten hleinodienkilstleins etc.
bezeichnete Münzen Heinrich , Herzog zu Brannschweig,
zuzuschreiben seien. 1765. 4.
2676. K. Seelander, Annierk. u. Bericht über einige Bracteaten,
so von J. (i. V. Eckhardt 1725 beschr. w. (1725) 4.
Ein Unbekannter in \cnstadt a. d. Kaardt:
2ti77. J. Aipiii.aTi. ncuwe Biblische Figuren, defs Alten vnd
>cn\Mii Icstauicnts, geordnet vnd gestellt durch J. Bockü-
pcrgcr. Kran<kfurt a. .M. 1569. (|u. 8.
Th. Bertling, Buchh., in Danzig :
2678. J. Grelli, Danzigcr Bauwerke. 4. Lief. 1856. 2.
2679. C. Seidel, die Gesch. der Friedrich-Wilhelms-Schutzcn-
Gesells.haft zu Danzig. 1851. 8.
Dr. Val Ulrich in München :
2tlH0. P. Kup. Mittcrniuller, das Zeitalter des heil. Knpcrl, 2.
Ann. 1855. 8.
H. Rau in Frankfurt a. M.
2681. Der.-^., Feuernocken d. Wahrheil. 2 Theil. 1855. 8.
J. Bendixen. (Jynmasial-Dircktor, in Plön:
2682. Hrolswitha, Conuidien, ubers. u. erliiut. v. J. Bendixen.
1850-53 8.
Geschichts- u alterthumsforschende GesellBchaft
des Osterlandes in Alieuburg :
21,83. Dies.. Miltheilungeu, IV. B. II. H. 1855. 8.
2684. Einige Aktenstücke zur Gesch. des sachs. Prinzenraubes.
ls5.^r Kl. 8.
K. preufs. Gymnasium m Scbleusingeu :
2685- Dass. . .lahresberieht. 1856. 4.
Ein Ungenannter in Nürnberg :
2686. Wappen des Barth. Wagner ans Augsburg. 17. JhdU 4.
G. Braun'sche Hofbuchh. in Karlsruhe :
2fiS7. Die Kaiscrgraher im Dom zu Speier. 1856. 8. 2 Ex.
Ebner & Seubert, Buchh., in Stuttgart:
2688. Fr. Muller, die Künstler aller Zeilen u. Volker. 6. u. 7.
Lief. 8.
H. Schrag'sche Buchh. in Nürnberg:
2689. .1. AcudorfTer, Nachr. von den vornehmsten Künstlern ii.
Wcrkleiilen in Nürnberg. 1828. 12.
Dr. Karl Klunzinger in Stuttgart :
2690. Ders., arli^l. lii sc hreibung der vormaligen Cisterzicnser-
Abtei .Maulbronn. 3. verb. Aufl. 1856. 8.
2691. Ders. , Gesch. des Zabergäus n. des jetzigen OberamCs
Brackenheim. I. u. II. Abth. 1841. 8.
C. A. Sonnewald'sche Buchh. in Stuttgart :
2692. K. hlimzingir, urkundliche Gesch. d. vornialigen Cisler-.
zieuser-Abtei Maiilbronn. 1854. 8.
von Ebner'schc Buchh. (J. -M. Weydoer) in Nürnberg:
2693. Die deutschen Mundarten; herausg. v. Dr. G. K. From-
manii. III. Jahrg., Febr. — Juni. 1856. 8.
J. A. Stargardt , Buchh. , in Berlin :
2694. Fr. II. \ . der Ilagen , Bildersaal altdeutscher Dichter.
Is.Mi. 4.
J. A. Wohlgemuth. Buchh., in Berlin:
2695. A. Turcke, Sirkingen. 1855- 12.
Jos Plafs, Schullebrcr, in Castl (Oberpfalz) :
2696. Ders., d. Besitzer d. Herrsch. Ehienlels. l.Th. Manuscr.
12 Bog. 2.
Jos. Bär, Buchh., in Frankfurt a. .M. :
2697. F. K. v. Erlach, d. Volkslieder d. Deutschen. 4. u. 5. B.
1835 — 37. 8.
Dr. Val. Ulrich in München:
2698. J. .M. Broxner, Gesch. d. Edeln von Bcnzenau auf Kem-
nat bei Kaufbeuren. 1850. 4. Progr.
2699. I.. Brunner, die Einfalle der l'ngarn in Deutschland.
IHi.'i. 4. Progr.
Carl Rümpler, Verlagsbuchh., in Hannover:
:'70(l. Oiiii.. hlopp, Gesch. Ostfriesbind» V. 1570—1751. 1856. 8-
Ein Ungenannter in Nürnberg :
27(11. J. Amman. //«vo.TXia Per II. Sch<i|iperuiii. Frnncof. aJ
M. (J. Corvin. 1568. 8.
Jos. Wartinger, Archivar, in Gratz:
2702. Dcr^.. l'rinicgien der HHupIsladt Graz. 1836. 8.
215
Anzeig'er für Kunde der deutsrhen Vorzeit.
216
K. Klein, Professor, zu Mainz:
2703. Ders., iihnr (Jiittenberg und das Im iTSlrii UruiUhaus
(lisM Ihiti aiiluMlurnJiri.- Fragrmnl st-iniT Presse. 1856. 1.
Carolino - Aug'usteum in Salzburg :
2T(M. Dirs., Jalirc=ljLrichl I'. d. J. 1855. jrr. 8.
Dr. Franz Palacky, K. K. Historioj^rapli, in Prag:
270.'). Ders., ZiriirinM-rlior ülu-r den Tod Kiinii; J.adislaws
\on Ingarii und Bi.Imii.m im .) I.l.'i7. lNJ(i. 1.
K. statistisch-topographisches Bureau in Stuti;;nrt:
2706. Dass., Wurttenilierifische Jahrhürher. Jahrg. 1854, l.u.
2. H. 1.-^55 — 1856. 8.
Directorium des Gymnasiums zu .Stade:
2707. h. K. II. Krause. B.itrage z. Gesch. Sladc's. 1856. 8.
Pro<;r.
V. Ebner'sihe Buchliamlluni; in IN'iirnlierg:
270S. W. Diezlehvinger, das gcrman. Museum. Ged. 1856. 8.
G. D. Teutsch , Gymnasialdirektor, in Schiifsburg:
2709. Ders., Gesell, der Siebenl.iirger Sachsen. 1. II. 18.56. kl. 8.
m. Für die Kunst- u. Alterthumssammlung.
L. Zapf zu Münchlierg:
1297. Hund von .Metall, |)laltirl.
12!>S. Ahhilrluiig des Wasensttins in den Vogescu ; Bleistifl-
Zficlimmg.
Ein Ungenannter:
1293. Damlirettstein aus dem 12. Jhdt. ; Gypsaligufs.
Salz, Sohlossermeister, zu Kürnberg:
1300. .Silin riiiünzi- mit undeutlichem (leprage; IS. Jhdt.
Ein Ungenannter zu IViirnberg:
1301. .Medaille des Jacob Blas, würzburgischen Munziueistcrs:
Messing, vergold.
Schnerr, Buchbindermeistcr, in Nürnberg:
1302. Stück eines Wandkalenders von 1502.
L. Wasser, Pfarrer, zu I.ehmingcn bei Oettingen:
1303. Burggriillich niinibergischer Silbcrpfcnnig vom 14- JhdI.
1304. Kupfermünze des Erzherzogs Albrecht von Oeslerreich
von 1610.
1305. Kupfermünze der Stadt Münster v. 17. Jhdt.
1306. Kupfermünze der Stadt Rostock v. J. 1650.
1307. Pfälzische Kupfermünze v. 17. Jhdt.
1308. 2 Kupfermünzen v. 18. Jhdt.
Löffelholz, Frhr. V., fUrstl. Oett.-Wallerslein'scher Archi-
var, zu Wallerstein :
1309. 82 Abdriicke alter, in den fürstl. Oelling.- Wallerslein-
.■■1 liiri Sammlungen hefindlieher llolzsiocke.
Bautenbacher, Benefiziat, zu Günzbnrg:
1310. Portrait ile.s .Markus U eiser; Schwarzkunst.
1311. Portrait des IJr. med. Georg llenischius; desgl.
1312. Portrait des Prof. Janus Grulerus; desgl.
1313. Portrait des Dr. theol. Joachim l.utkcmann; Kupferstich.
1314. 4 Portraits v. 18. Jhdt.
Ein Ungenannter zu Niirnberg:
1315. Portrait des Lucas Gassei; Kupferstich von Jacob Bink.
Auernhammer, Sludicnlihrer, in Neustadt a'.\. :
13lli. Sillieniiimze des .Markgrafen Christian zu Bayreuth.
1317. llenneberg. Silliernuinze v. 1541.
1318 — 21. Kreuzer des .Markgrafen Joachim Ernst von Bran-
denburg; Wurzburger Kreuzer von 1625; Baniberger
Kreuzer von 1629; siichsischer Kreuzer von 1637.
1322. 2 Kupfer- und 4 Silberinünzen nach 1650.
L. Bull, Kaufmann, zu Nürnberg:
1323. Silbermunze des Pfalzgrafen Richard v. Simmern v. 16.
Jhdt . und \\ iir/.burger Pfennig v. 1527.
Ein Ungenannter zu Nürnberg:
1324. KrrKllHll^esprach, Kupferstich mit Versen v. 17. JhdI.
F. Woeste zu Iserlohn :
1325. Zinnmedaille auf die ,\ufheliung des Jesuitenordens v.
J. 1773.
1326. 20 .Silbermünzen nach 1650.
1327. Elbcrfelder Brodmarke v. 1817.
1328. 6 Kupfermünzen nach 1650.
V. Egloffstein, pens. Revierförster, zu Nürnberg:
1329. ) in der Gegend von Cadolzburg ausgegrabene Hufeisen.
1330. 2 mittelalterliche, ebendaselbst ausgegrabene Schlüssel.
1331. Bruchstücke eines irdenen Gefiifses und verschiedener
Urnen, ebendaselbst ausgegraben.
Dr. Steinheimer, Landgerichtsarzt, zu Schlllingsfürst :
1332. Rechcnpfeunig von Messing v. l6. Jhdt.
Kublan, Revierfiirster, zu Slaiif hei Tbalmessingcn :
1333. 6 Denare von König Otto !V.
1331.' .Ausffcgrabeiier Sporn,
A. Engelhardt, Particulier, zu INiirnlierg:
1335. Handschriftlicher Stammbaum der Grafen von Mansfeld
bis zum Ende des 16. Jhdts.
V. Graimberg, Philibert, Graf, zu Heidelberg:
1336. Siegel des Sl. Severiiskapitels zu Erfurt. N. Abdr.
1337. Siegel der Aebtis.-in Anna v. Schimleld ; N. Abdr.
1338. 16 Abdrücke \on neueren Siegcistöcken.
Reck, Zeichner am gernian. Museum:
1339. Eisenslange, unter einer allen Eiche bei Slauf ausge-
graben.
Frhr. J. v. KUnsberg-Gutenhahn, Oberlieut., zu Bam-
berg:
1310. Sillieriiiunze Konig Philipps II. von Spanien, \. 1571.
Barsch, Dr. und Geh Rath, zu Coblenz :
1341, l'elschalt des Job. Leisserig v. 14. Jhdt,
1312. Siegel des Erzl.isch. Gerhard I. von Mainz; GypsabguTs.
1343. Siegel des Kiuiigs Ladislaus von Ungarn; (iypsaligufs.
1344. Siegel des Antoine de Croy, v. 1453; Gypsabgufs.
1345. Siegel des Pfalzgrnfen Johann, v. 1612; Gypsahgufs.
1346. Siegel des Peter v. Hosladen, v. 14. JhdI,; N. Abdr.
1347. Siegel des Konrad v. Lcngenfeld, Dechnnt zu Sl. Flo-
rian in Coblenz; n. Abdr,
1348. 58 neuere Siegel.
1349. 6 Schwefelahgüssc moi ;miIiK( n Gemmen,
217
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
218
Chronik der liislorisduMi \(Teine.
Wir werden jelzl, um die im Vorlieri;elunileii \ersiirlile
Grup|iiriing der Vereine naher zu begründen , ilen einzeirjeu
Jiihressiliriflen derselben unsere Aurmerksiinikeil zuwenden. Als
die crsle Guippc haben wir jene Vereine bezeichnet, die, an-
geregt durch die Geschichte ihrer Ileiniath, mit Erfulg die Pe-
riode unserer Geschichte durchforschen, da die gerruauischeu
Stamme dem nach unbedingter Herrschaft sirelienden Einflüsse
des Rom erreiches theils folgten, theils widerstrebten, bis
sie im gewaltsamen wiederholten Anstürmen das ermallite
Keich niederwarfen und sich zu einer selbständigen Entwick-
lung Raum und Freiheit eroberten. Wir beginnen mit der Be-
riicksichligung der österreichische» Vereine, als dem üstlichsten
Theile dieser Gruppe, und verfolgen dieselbe auf dem Wege,
den wir oben vorgezeichnet haben. Es iibcrschreitet durchaus
die Gninzen dieser Arbeit , alle Abhandlungen und Beitrüge
namhaft zu machen, nur Einzelnes des Bedeutenderen können
wir beispielsweise hier anführen.
Der Verein für Siebenbürgen gibt uns in seinem „Ar-
chive" Abhandlungen über die Peutinger'sche Tafel mit besondrer
Beziehung auf Siebenbürgen (I. 2), über die .Monumente, Stein-
schriften, Münzen und Itincrarien aus der Römerzeit, mit be-
sonderer, Hinsiebt auf Dazicn (1.2), über die siebenbürgischen
Alterthümer, von Henzen f neuer Folge I. Band); der Verein für
Krain erstattet uns in seinen „.Milthcilungen" durch Costa Be-
richt über die Ausgrabungen in den Ruinen von iVoviodunum
(Jahrg. 1840), durch Ullepitsch fJahrg 184Tj über die Lapidar-
denUmiiler, durch Kitzinger (.lahrg. 1850, 1854) über ehemalige
Befestigungen und Römcrstrafsen in Krain. Der Verein für
Kiiruten belehrt uns in seinem „.Xrchive" über Rümcrslrafsen
in Kiiruten (Jahrg. 1849, durch Jahornegg) und übf;r Rünicr-
denkmalc im Glonthale (Jahrg. 1850, durch Ritter von Gallen-
stein), der Verein für Steiermark in seineu „Millheilungcn"
über die rüui. Alterthümer im obern .Murrlbale (Heft 1., durch
Rieh. Knabl), über Münzen u. a. antiquarische Funde in ver-
schiedenen Gegenden der Steiermark. Das Museum Fran-
cisco-Ca roli n um beschreibt uns in den „Beiträgen etc."
Lauriacum, Juviacum, Juvavia und deren Lage und Alterthümer
durch L. Gaisherger. Das Museum Fe r d in a n d eu ui bringt
uns neben Beriihten über reim, .\llertbiiuier eine aus dem Ita-
lienischen des Grafen Giovanelli übersetzte Abhandlung über
den Saturnusdiensl in den tridentinischen Alpen.
Die liistorlsrhen Vereine Bayerns haben dieses Gebiet der
deutschen Geschichte mit Vorliebe und erfolgreicher Thatigkcit
angebaut und durch Samudungen wie durch Abhandtungen För-
derndes und Unentbehrliches für die Geschichtswissenschaft ge-
leistet. Der Verein für Oberbayern gibt uns in seinem
„Archive" neben Berichten und Beschreibungen über theils
früher gesammelte, tlu'ils neuenideckle Miinumenle , Mün-
zen, Inschriften u. a. griindliche Belehrung über das Strafsen-
nctz, das in der Römerzeit, wohlbefesligl durch hnstelle,
Brüikenköpfe und Schanzen, dun h ganz OberbayiTu sich aus-
breitete : so erhalli'n wir durch Wei'thanpl llli.2.| Bericht über
die llocli- unrl ileerslrafse von Augusta Vindclicorum bis Ju-
vavia, durch l'anzer |>r. 3.) über die Slrafse bei Achering,
durch Obernberg (VI, 3 u. VII, 3) über die Aeben- und Verbin-
dungsstrafsen durch Oberbayern, durch Zopf (XV, 1), über die
Nebenstrafsen am Lech, an der Amper und der Loisach ü.s. w.
Der Verein für Schwaben und Neu bürg, der in seinem
vortrefflichen Museum in Augsburg eine für die älteste Ge-
schichte dieser Gegenden hiichst reichhaltige Sammlung aufge-
slelll hat, berichtet in seinen Jahresberichten über die reichen
Funde in und nahe bei Augsburg, über die ergiebigen Aus-
grabungen bei Aordendorf (1844), Langweid u. a. Orten: der
Verein für M.it tel f ran k en belehrt uns über dieRöinersIrafse von
Vetonianis (Aassenfcis) nach Opie (Bopfingcn) durch v. Stichaner.
beschreibt verschiedene Befestigungen und Schanzen hei Wilz-
burg, Weifsenburg, Fappenbeim und gibt ein Vcrzeichnifs der
alten rom. Grabbuj;el und Schanzen im siidlichen Tlieil des
Kezatkreises. Der Verein für Oberpfalz und Regens bürg
lehrt uns in seinen „Verhandlungen" manche in und bei Re-
geusburg gefundene röm. Kunstgegenstände und Inschriften
kennen, weist den Lauf und die BescbalTenheit alter röm. Be-
festigungen und Schanzen nach, so des l'falrankcn oder der
Teufelsniauer (durch F. X. .Mayer; II. 3), des röm. Kastruni
am Ring in der Saler Au (durch J. R. Schuegraf; X. 1.) und
besehreibt alte Römerurte, wie Aureatnm, Feltonium, t'ellu-
sum, Colonia fcronia. —
Die Vereine in der Schweiz, iii Württemberg, in
Baden und Fr a n kf ur t a/.M. geben uns in verschiedeneu Ab-
handlungen ebenfalls Bericht über manche Reste aus der Ro-
mcrzeit, doch reichhaltiger und mannigfaltiger ist, was uns der
Verein des Grofsherzogtbums Hessen in seinem „Archi\e",
herausgegeben von llol'r. Sieinir, auf diesem (Jebiele uiitlheilt.
Der Herausgeber gibt uns die geographische Bestimmung der
riiiii. Civitates im Grofsherzoglhum Hessen (Band I.), der nuu.
Heerstrafsen am linken .Mainufer, die Beschreibung von Schan-
zen, Badern u. .V. ; Ur. Knapp beschreibt uns die röm. .Vlter-
thümcr in der Grafschaft Breubeig, Dilthey das riim. Bingen ;
auch über den Gott Cautopates und sein Verhaltnifs zu dem
Mitlirasdienst erhalten wir Aufscblufs. Der \ erein zu Mainz
erstaltet durch K. Klein Bericht über die in den letzten Jah-
ren dort aufgefundenen römischen Inschriften, durch Linden-
schmitt über die vom Vereine veranstalteten Ausgrabungen und
gibt uns Abbildungen \um Grabsteine des Blussas, \ um Schwerte
des Tiberius u. a. In den „.\nnalen des ^ ereines für i\as-
sauisclie Alterthiiiuskniide und Gescbicblsfurschung'- belibrl
uns Dr. Habel über die riiiii. Ruinen bei Heddernbeim tl. l.|,
über den iMitiirastenr)iel in diesen Ruinen iL 3) und über die
Feldzeichen des röm. Heeres, insbesondere der XXH. Legion
(II. 3(; Freiherr von Gerning gibt eine Uebersicht der merk-
würdigsten Allertbiiuier im Ilerzoglhum Hassan (I. 2 und 3.1,
IN. Mililer bespricht das lleddernheimer .Milhrasmuiiumeiil im
Museum zu \\iesbiiden (IL l.i u. a. Allerlhumer. Dr. Romer-
Büchner bebaiidell den dolichenischen Gott (,1V. 2.), I'rof hieiii
und Dr Becker die roin. liischrillen des Ilerzoijlliiiiii» (l\. 3). — .,
219
Anzeiger für Kunde der deiilsihen Vorzeit.
220
Auch in Prciifsin haben die dem Rheine bciiüihliiirlin Ver-
eine manchem zur Erforschung jener Zeiten heigetragen. Der
Verein von Allerthunisfreunden im Kheinlaodc lu Bonn
berichtet uns iiber roni. Niederlassungen bei lireujuach, (l. I u. 2).
über lirusoniagus oder Dormagen und dessen ruiii. Alterlhiinier
(I. M, über Cleve (I. 2.) und Coblenz (II.) als Homerstädte,
Die Uesellschaft für nützliche Forschungen lu Trier beschreibt
uns neben Anderem die allen Befestigungen hei Trier, den Um-
fang dieser Stadt unter den Koniern und einen hei Trier ent-
deckten riini. Brunnen. In Vcrhindring mit dem histor. anti-
(|uar. Verein zu Saarbrücken und St. Johann hat Dr. Fr.
Schroter auslührliche und gründliche Abhandlungen über die
dann durch Dr. Braun über Jupiter Dolichenus zu Pferd und röm. Niederlassungen nnd die Römerstrafsen in den Saarge-
uber röm. .Mterthümer und Aiifgrabun^'en in und bei Bonn. genden geschrieben. —
Nachrichten.
■.literatiir.
Neu erschienene Werke.
25) Geschichte de r c hr isll ichen Kunst, derroc-
sie, Tonkunst, .Malerei, Architektur und
Scniptur von der ältesten bis auf die neueste Zeit,
von Johann Aeumaier. 1. Bd. Sehaffhausen , Fr.
Hurter. 1856. X und 414 stn. 8.
Es liegt nicht in der aufgäbe des germanischen mnseuni.s,
einen confessionellen Standpunkt einzunehmen : wir wollen da-
her die sperifisch- katholische richtung des Verfassers, die er
gegenüber der „rationalistischen" anlTassung der literatiir-
geschichte, zumal der von Gervinus, verfolgt, nur erwähnen,
ohne flic weiteren consequenzen dieses Standpunktes beurtheilen
zu wollen. — Der plan ist, wie der titel zeigt, von grossem
umfange und setzt grundliche kenntnisse in den verschiedensten
gebieten voraus. Der vorliegende erste band behandelt die
poesie nnd tonkunst. In der poesie sucht der Verfasser überall
eine religiöse grundlage nachzuweisen. Dafs er dieSielbe auch
in den Nibelungen und der Gudrun zu linden meint, wollen
wir als einfache thatsachc hinstellen und uns eines urtheiles
darüber enthalten. Die auszrige, die er zur bestätigung seiner
ansichten mittheilt , sind nicht fehlerfrei und zeigen öfter von
mifsvcrsteben der älteren spräche. Uebrigcns darf man, was
bei dem umfange des von dem Verfasser zu behandelnden ge-
bietes zu vermulhen steht, keine eingehenden (luellenforschiin-
gen erwarten. Der Verfasser hat im ganzen nur die vorhan-
denen literaturwerke benutzt und aus ihnen, was seinem zwecke
dienlich war, ausgewählt, ohne jedoch, mit wenigen ausnahmen,
seine ijuellen zu nennen. I'ebrigens bchnudell er nicht nur ilie
deutsche kunst, sondern auch die der romanischen Völker, wo-
durch der umfang des gebieles natürlich bedeutend erweitert
wird, beschränkt sich nicht auf die ältere zeit, sondern führt
die kiinsl bis zur gegenwarl, bei welcher der parteistandpunkt
des Verfassers, wie sich denken läfst, noch weit mehr hervor-
•rill. K. li.
2C) Zeits.hrifl lur .: h r i > I liehe A r clia u l„ u i e u inl
Kunst. Ilerau.sgegeben von F. v. Ctuast und II. Otte.
Erster Band. 1. I.iipzig, T. 0. Weisel. 1856. 4. 48 S.
.Mit 3 Stahlstichen und 7 ilolzschiiitten.
l'eber Bcdeulun); und Werlli rlieser Zeitschrift, die nach
kurz vorhcruehender AukündigiinK nun im I. Hefte vorliecl,
konnte Niemund im Zweifel sein, der die Stellung der beiden
Herren Herausgeber auf dem Gebiete der Wissenschaft kennt;
überrascht hat uns die prachtvolle Ausstattung, die freilich des
Verdienleu \ erlegcrs nicht weniger würdig ist. Zur näheren
(haraklerisirung des Merkes genügt eine .\ngalic des Inhaltes:
I. Die .Müiislerkirche zu Essen, von V. v. (.tuast; mit 3 Stahl-
stichen und G IJülzscIinitlen. II. Die Congregation der Schotten-
klösler in Deutschland, von Dr. Wattenba eh. III. .Mannich-
faltiges: 1. Kleinere .Aufsätze und Notizen. 2. Nachrichten über
Erhaltung und Zerstörung der Denkmäler. 3. l'eber historische
und Alterthumsvereine. 4. Ueber archäologische und Kunsl-
zeilschriften. 5. Literarische Anzeigen.
27 1 ü Hellen und Erörterungen zur bayerischen
und deutschen Geschichte. Herausgeg. auf Be-
fehl und Kosten Sr. ülajestät, des Königs Maximilian II.
Erster Band. .München, 1856. Bei Georg Franz.
-Mit diesem Werke wird dem Bedürfnisse der Geschichts-
wissenschaft unserer Tage wieder in der erfreulichsten und
dankenswerthesten Weise Rechnung getragen. Beauftragt und
unterstützt von S. M. König Maviniilian II., hat es die Kommis-
sion zur lleraus:;abe bayer. und deutscher Quellenscbrilten unter
dem Vorsitze des Vorstandes des k. Keichsarchives Dr. G. Th.
Rudhart unternommen, aus den historischen Schätzen der Ar-
chive und Bibliotheken des Königreichs alles Werthvolle, zn-
nächst das auf die bayer. (ieschichtc sich Beziehende, später
auch das die gemeinsame Goschichle <]vi dciilschen Vaterlan-
des Ergänzende zu verölfenllichen und allgemein zu^'änfflich
zu machen. Die köniul. Unterstützung und .\nregung, sowie
die geschichtserfahrenen .Mitglieder der Kommission und die
Mitarbeiter bürgen für den glücklichen Fortgang und den dau-
ernden Werth des Unternehmens. Um dasselbe zu erleichtern,
werden neben den Quellenabdrucken auch von solchen Quel-
lenschriften, die vermöge ihres Uinfanges oder ihres theihveise
fremdartigen Inhaltes weniger zum vollständigen .\bdruck sich
eignen, nur Erörterungen gegeben. Auch wird aus demselben
(iriinde die Kommission in der Veröirenllichung der Quellen-
schriften , deren aufser den im ersten Baude enthaltenen im
Vorworte auch " schon andere zum Drucke zum Theil vorbe-
reitete genannt sind, keine streng chronologische oder sysle-
iiiatische Reihenlolgc liuhalten , da eine solche auf den iin-
nnlerbrochiuen Fortgang des \\ irkrs nur hemmend einwirken
wiir<le. Ebenso ist eine neue Bearbeitung wichtigerer, schon
gedr ink ti^r Quellenschriften auf eine Zeit hinausgeschoben,
221
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
222
da der Abdruck des noch nicht verofTcnllichlen , im \ orworte
im Allecmi'inen l)fzei( lirieten Stoffes vollendet sein wird. Je-
der Qucllenschrifl, die surgfaltigst nach der iTschrift besorgt
und mit Koten begleitet wird, ist eine Erläuterung beigegeben,
die auch solchen, welche erst zum Quellenstudium hinzutreten,
die Arbeit zu erleichtern bestimmt ist. IViemand wird ver-
kennen, welchen wesentlichen Dienst ein solches Unterneh-
men der deutschen (jeschichtswissenschafl leistet, die in der
Gegenwart immer strenger von jedem, der sich ihr widmet,
Terlangl, dafs er sorgfältigst und gründlichst auf die unmittel-
barsten Quellen zuriickgebe, die doch, so lange sie noch un-
gedrucKl sind , immer nur Einzelnen und diesen meistens erst
nach mnnchen Opfern offenstehn. — Der oben angegebene
erste Band, der die Reihenfolge dieser Schriften eröffnend in
jüngster Zeit ausgegeben wurde, enthalt das Schenkungsbuch
des Klosters St. Enimeramni zu Regcnsbnrg, herausg. von Dr.
Wittmann; von dems. das Schenkungsbuch des Stiftes Ober-
miinsler in Kegensburg; ferner das Schenkungsbuch der ehe-
maligen gefursleten l'robstei Bercbtesgaden von K. A. Älulfat
und die Annales Scheffllarienses; A. von 1092 — 1247; B. von
814 u. 1215 — 1242, herausg. von Dr. G. Th. Rudhart. Auch
der Anhang bringt uns noch werthvolle Beitrage, ans denen
wir die Pfrundeordnung des vormal. Klosters Geisenfeld, 13.
Jahrb., und die historischen IVotizen aus einem Rechnungsbuche
des Klosters Aldersbach, 1291-1362, hervorheben.
Joh. F.
Aufsätze in Zeitscbriftea.
Annales archeol.: Nr. 2. 3. 1,'arl et l'arclieologie cn Hol-
lande. (Albcrdingk Thjni et Didron.) — Les quatre Ca-
valiers de lApocalypsc d'apres Alb. Dürer.
Ausland: Nr. 124. Die Deutschen in Ungarn.
Oesterr. Blätter f. I.it. u. Kunst: i\r. 26. Oestr. llr-
kundcnschatz zu Villingen.
Didaskalia: IVr. 14B. Das lateinische u. deutsche .Mphabet.
Europa: Kr. 24. Thusnelda und Vhumelicus. Kr. 28. Tri-
stan und Isolde.
Gartenlaube: Kr. 27. Der .lahdi-Iiuscn Im Grofsherzog-
thum Oldenburg.
Gewerb z eitung: Kr. 10. liuhbirbeit , .Marqueterie, Slab-
mosoik. Nr. 11. Historisches iib. die Kadelfabrikalion. (Bg.)
Die Grenzboten: Nr. 27. Der Sundzoll. Nr. 2H. Deutsche
Geschichtsehrcibcr. fG. Wnilz.)
Hansblatter: 12. H. ff. Schleswig. Holsleinscbe Bauern.
(M. Busch.) Die Kordfriesen. 14. H. Bilder aus dem hes-
sischen Volksleben. III. Die Fastnacht. (Sotnmerlad.)
Frankf K o n vrrsat ionsbl att : Kr. 145 ff. Die christliche
ll.ldensage u. Robert der Teufel. (R. Marggraff.) Kr. 156.
Schweinsberg.
Lescfrüchle: 2. B. 22. St. ff. Trachten und (^brauche auf
Helgoland. 25. St. Das Fest der Sonnenwende des Som-
mers.
Protest. Monatblätter: Gregor VII. u. Heinr. IV. (Floto).
Morgenblatt: Nr. 24. Aus Rheinhessen. Nibelungcnfahrten. I.
Deutsches Museum: Nr. 25. Deutsches Reich und ro-
misches Recht. Nr. 26. Ueber den deutschen Menschen-
schlag. I A. Peez.) III. Die heterodoxe Mythologie.
Frankf. .Museum: Kullurbilder aus der Wetterau. III. Die
Volkermischung. | Schaub.)
Post Zeitung Beilage: Kr. 132. 134. 136. Zur Kunsigesch.
d. Diöc. Regensburg. Werke der Skulptur, .Malerei und
Giefserei. Kr. 143. Die niittclalterl. Kunstdenkm. d. cislerr
Kaiserstaats und das Mönchthum.
Bremer So n n t a gsbl at l: Nr. 27. Aus dem hanno\er'.<then
Wcndlande.
Unterhaltungen am häuslichen Herd: Kr. 36. .Martin
Luther als Schutzzöllner. Nr. 37. Dante in Sachsen 'i Nr.
38. ff. Tycho de Brahe. (F. Nobbe.)
Allgemeine Zeitung: Beilage zu Kr. 186. Das Schlofs
zu Signiaringen.
Illustrirte Zeitung: Nr. 677. Das Geschlecht der Grafen
von Thun. Kr 679. Die Geschichte der Rose.
Neue .M ün ch euer Z e it ung, Abc n d bla tt : Nr. 164. Ueber
das Augsburger Stadtwappen. (J. v. Hefner.)
Novellen-Zeitung: Kr. 24. Der Herzog Alba. Lieblings-
speisen grofser Männer. Nr. 27. Tod und Leiehenbe-
gangnifs Kaiser Karls V. Nr. 28. Die ersten Kachrichten
vom Schiefspulver.
Nuinisni. Zeitung: Die altern .Münzen des Bisthums Hal-
bersladt. (Grotefend.)
Verniisclite IVachricIiten.
36) In Beziehung auf die in der Aiigsb. allgeni. Zeitung v.
12. .März d. J. und In mehreren anderen Blattern, wie auch
im Anzeiger (1856, Kr. 4. Sp. 128, 23) mitgethelllc Nachricht
des Leydsche Courant über die bei der St. Lainbertus-
kapellc in der Gemeinde Hilvarcnbcek ausgegrabenen, an-
geblich heidnischen Urnen ist uns aus Leyden eine Be-
riclili^'ung des Hrn. J. L. F. Janssen zugegangen, wonach diese
Gegenstände nichts anderes sind als glasierte irdene Kochtopfe
und die in einem derselben enthaltenen Gebeine die eines etwa
6jährigen Kindes. Eine dabei gefundene Münze gehiirl dem 1".
JiihrluiniliTl an.
37) liei Uhr in /.all cm wurde /u Ende des Monals Mai
ein äufserst seltener Alterthuinsfund gemacht. In einem irde-
nen Kruge zeigten sich nanilich die noch leicht zu erkennen-
den Ueberbleibsel eines ledernen Beutels, in welchem sich die
daneben liegenden K u pf e r niuii zen von den Casarn Uon-
stans, l'onstantius, C'onslantinus u. A. befunden halten. Bi'i
Blum eil fe I il wurde ein Vespasian voll (Jold, und zu
Allmenilshurcn und Altstadt bei Mofskirch wurden
zwei treflliih erhaltene Neroni' von (; ro fs r r i ausgegraben.
223
Anzeiger für Kumle der deulsdien Vorzeil.
224
Bndlich wurde bei Achern eine Höhle enldeckt, die Aehn-
lichkeit mit der sogen. Ueidenhühle bei t'eberlingen und der
von Eydcbcnz beicliriebencn lldhlc bei Beniinlingen hat.
38) In der Ucmcindc Yzel im Luxenburf;isclien hnl niiin
am 2'J. .Miii einen inleresianten arrhiiologischen Fund j^cciiiiiht.
iMan entdeckte in einem Steinbruche, l'ere (jilleä geniinnt, zehn
colossale Skelette, die in einer Reihe lagen, den Hopf ge-
gen eine K/ lange .Mauer geslülzl. Vier der Skelette hatten
ein über 2' langes Schwert an der .Seite, dessen viereckiger
GrilT aus einem Sliick geschmiedet war. Bei jedem der Ske-
lette lag ein fast 3" langer Dolch und bei einem ein Schwert
mit Parierslange in Kreuzform. Zu den Fiifscn derselben stan-
den l'rnen aus Thon. Aufscrdem fand man eine .Menge Mün-
zen und bei weitcrem .Nachgraben die Fundamente eines
aus zwölf Gemachem bestehenden Baues. Eines der Gemacher
halte einen reichen Mosaikboden. Werkzeuge und mehrere
Bleiridircn wurden in den Zimmern gelunden. Die IVachsra-
bungen sollen fortgesetzt werden.
39) In Begensburg h.nt m.Tn bei einem Umbau in der
Obernnm.'.lerkirclie aul'scrordenliich si;h<ine Fr e sk o ge ma Id e
aus der ältesten Zeit, vermuthlich aus dem 10. Jahrb., aulge-
funden und zu Tage gelegt. Sie stellen das Jüngste Gericht
dar. Die Figuren sind gut gezeichnet, die Farben ziemlich
frisch. Keben den Bildern sind sehr schone Ornamenlenkränzc.
40) Die Grofsherzoglich Hessische St aals re gier un g
hat die Eriauhnifs zur Gründung eines Donibauvercins und
zur allgemeinen Sammlung von Beilragen für Restauration
des Doms zu Worms ertheilt.
41) Von Hannover geht der Vorschlag zur liildung eines
Actien Vereins deutscher Bücherfreunde aus, der nach
dem Beispiele des Stuttgarter Vereins seltene Druckwerke vom
Beginne der Burhdrncktrkunst bis zum 30jahr. Kriege in cor-
rccteii Acudriickcn geben soll. Gegen einen jährlichen Bei-
trag von 5 Th. wiril man Mitglied des Vereins und erhalt die
im Laufe des Jahres erschienenen Werke im Umfange von 60 —
80 Druckbogen. Mit den Schwanken des Hans Sachs soll der
Anfang gemacht werden. Die Einladung ist neben sechs Herrn
aus Hannover von J. Grimm milunlerzeichnet. Im ersten Jahre
besorgen diese Herren die .\ngelegenheiten ; künftig wird der
Vorstand alljährlich durch die .Mitglieder gewühlt und zwar
mittelst Einsendung von Stimmzetteln.
Inserate und Bekanntniacliunfi;en.
9) Bemerkung. In !Vr. 3 des .\nzeigers von d. J. hat wir hier unter 1536 statt dcdcrunlijne im Über Dccanorum :
Hr. Dr. Soldan in Giefsen scheinbar ein Incditum nach einer dederuntiiuoque; statt Crulziger: Creulziger; I542statt Maicebeus :
Handschrift der Universilätsbibliolhek daselbst abdrucken lassen :
.Vufzeichnungen Luthers und .Melanchthon's von 1 53.5 — 4fi. nach
einer allen Abschrift der Matrikel der theologischen Facultat
zu Wittenberg. Diese .\ufzeichnungen sind aber schon langst
nach dem Wiltenbergcr Aulograph durch meinen sei. Neffen,
C. E. Forslemann in Halle, gedruckt worden in dem Liber Dc-
canorum facullatis thcologicac acadcmiae Vitebergensis (Lips.
1838), p. 31 — 34. Indessen ist auch die alle Giefsener Ab-
schrift von der Hand eines kundism Schreiber-:; nur linden
Maccabeus ; 1543 statt Lindaensis : Lindoensis; statt Rcgens-
burgensis : Regenspergensis, u. 1544 statt Baccularius: Bacca-
laurcuä ; statt IVurinbergen.^is : Nurmbergensis.
IVordhausen.
E. G. Fi) rsl'e mann.
101 D ru ck f eh 1 erber ich tigung. In der vorigen Num-
mer des ,\nzeigers ist auf Sp. |63, Z. 16 v. o. statt II. die
.Mikiirziins iii (l'fund Pfennige) zu lesen.
Jahresconferenz des germanischen Museums.
Die Jahresconferenz der beiden ■; r ö Is er <■ n Vnsscliiisse des <> e rniiiii is i lic n Musen ms
wird für 1850 an dessen Sitz zn Mirnberü
\ (I in 11. bis 1 ;J. Se|)te in her
abj;elialten , wozu Iiieinit die säinintliilicii \creiirlichen aiitf^lieder des Ver\vallnn<;sanssclinsses und
des (Jelehrlenanssclinsses (Vemidiiclist einj^claden werden. Die \ orla^e der 15erathun;;s;je';enstande
wird reiiitzeiti;; erfoli^en. Da es nacli §. 4.'» des Oi};anisnuis jedem einzelnen Vnsschiirsmitjiliede zu-
steht, ein.sthl;i>^ioe Fragen znrBerathnni;- zu brinf^en, so wird (gebeten, dergleichen, wo nii)iiii(li, schon
zuvor und zwar bis zum 10. .Vuj^ust d. J. »efälli^st mifzutlKilcn . inii snlciic \>ir ilcm Zns:ini-
nientritt im Anzeij>er zu weiterer Kennlnils briiif;en zn können.
.N ii r nb <■ r ;; . am l'2. .Iiiiii IS.'iG.
Die \ (irsliinilc des j;('inianisciien Museums:
Dr. Frhr. v. u. z. Aufsefs. Dr. Becp.
Verantwortliche licdaction: Dr. Freih. v. u. z. Aufscss. Dr. A. v. Eye. Dr. (i. K. Fnurj
Druck von Fr. Campe & Solin in NUrnbcrg.
HttBNBERG. Das Abonnement des Blattes^
welches alle Monate erscheint, wird ganz-
jährip angenommen und beträft nach der
neuesten Postconvention bei allen Postim-
tern undBuchhandlungen i>«u(«(:JUaruf« inrl.
Oestrcichs 2 tl. 42 kr. im 24 H. • rufs oder
1 Thlr. 16 Sgr.
YÜr Frankreich abonnirt man in Strafs-
borg bei Gr. A. Alexandre, in Paris bei dem-
selben, Nro. 23. rue Notre Dame du Nuzaretli,
nnd bei der deutschen Buchhandluiifc von
MZeiGER
Pw^^
m mm m M^m
Neue Folge. "^^Mm^^
F. Klincksicck , Nr. 11. nie de Lille, oder
bei dem PostAmt in Karlsruhe; fUr fn^
land bei Williams &i Nor^ate, 14 Henriette-
Street Covent-Gardi-'n in Lundoo; für .Yorrf-
aynerika bei den Postämtern Bremen und
Hamburg'. —
Inserate, welche mit deu Zwecken des
AnzciKers und dessen wissenschaftHcbL-m
Gebiete in Verbindung stehen, werden auf-
genomniL-n und der Kaum einer Culumncn-
zeile mit 7 kr. oder 2 Sgr. berochnct.
Vierter Jahrgang.
ORGAN DES GEBMAMSlllEX )ll]SEU>IS.
1856.
J\^ 8.
Aii^iis^
Wisseiisclialdiclio )Iillli('iluii<i;i'ii.
Geschichte.
Orts-
geschichtc.
Städte u. Märkte
Bericlitiiceiitle Beiträge zur OeMCliicIite
und BeMClireibiiiiit; der ütadt KoiiMtaiiz.
In dem rälimlicli bekannten, von Reisenden vielfäl-
tig benutzten Werke von Gustav Schwab: „Der Bodensee
nebst dem Kheintbale von St. Luziensteig bis Klieinegg,
2. Aufl. Stuttg. u. Tübingen, 1840''' finden sich in der zwei-
ten Abtheilung mehrere irrlhiindiche Angaben über die Stadt
Konstanz, die sich niOglicherwcise auch in andere Werke
und Keisehandbiicher eingeschlichen haben können uml niicli
veranlassen, solche zu berichtigen.
S. 68 spricht .Schwab zuerst von zwe i Tliiinnen nii
der Westseite der Domkirche, und etwas weiter unten vcjii
dreien, die vor dem Brande am 21. Oktober 1511 viel
gröfser gewesen. Von den beim Brande zerscliniolzeneii
10 Glocken soll unter Anderm auch das Marienbild auf der
Marmorsäule auf dem obern Miinsterhofe gegossen worden
sein. — In diesen Ansahen ist Wahres und Iirlhiimlidies
unter einander gemengt. Ursprdnglich war die Dond<irchc
vor dem J. 1497 eine Basilika, deren Vordergiel)el (Fronli-
spice) sich zwischen den zwei iNclienlhiirmen lii'fiiiKl. KrsI
in diesem Jahre wurde die Basilikaform abgeijnderl, inilciii
nach Christoph Schullliaifs (Colleklaneen, I. Band) am 18.
April 14!)7 der mittlere neue MUiisterthurin zu baue -
gefangen wurde. Das Fundament, sagt er, war drei Mutiii
lief, weshalb etliche Steine von den andern Thürmen ab-
rissen und fast .^> Knechte crschlairen hiitten. Bischof Muco
von llohcn-l.andcnbcrc legte den ersten Stein durch seinen
Hofmeister, Walllier von llalwjl. — Die slciiicincii Thiirme
waren wohl niemals hiiher, als sie jetzt sind ; allein auf den
zwei >ebenlliürnien , und später auch auf dem mittleni, er-
hoben sich hohe, mit Blei gedeckte llelmthürme, die mit
kupfernen, vergoldeten, gröfsern und kleinern Knöpfen,
Türkenkopfeu u. dgl. geziert waren. In diesen drei llelm-
thiirmen befanden sich die 10 Glocken, und in dem mitt-
lem übui' dem s. g. Glockenziminer die Wohnung der Hoch-
wache, welche vier Erkerchen zum Ausschauen halte. In
zwei Stunden, sagt Scliulthail's , war das Feuer so grofs,
dal's^die Glocken herabfielen und zerbrachen,
also nicht zerschmolzen , wie die Sage gehl. Aller Wahr-
scheinlichkeit nach werden die Glockentrümmer wieder zu
Glocken uniu;eschmolzen worden sein; jedenfalls ist es sehr
unwahrscheinlich, dul's man einen Theil des besagten Glocken-
nietalls 171 Jalire lang aufbehalten haben soll, um im J.
1Ü83 unter dem Bischöfe Johann von Bral'sberg die schöne
iMarienstatue auf der Granilsanle (nidil .Marmorsäule) auf
dem obern Miinsterhofe daraus zu giel'sen, was vom hiesigen
Kiiiistler Allü:auer geschah, dessen Name um Saume des Ge-
wandes angebrachl ist. — /um Wiederaufbau der Thurme
gab i'apst Julius 11. im J. 1 ,'i I 3 einen Ablufs.
S. 7U. -Da.-- sludlische Halliliiiiis , von Wasser umge-
ben, aii> (Iciii 1.'). Jiihrliundcrlc , im J. 173;i erneuert."' —
Das jetzige Gebäude am Fischniarklplal/.e ist schon das dritte
Kathhaiis der SIndl. Heber die l'>buiiung des ersten liutli-
hauses an dieser Stelle ist nichts bekannt; im J. 1114 wurde
aber Kaiser Sigismniid mit seiner Geinalilin und (iefolgc,
als er am \\ cihiiachl.-fole von l'clui Jiiiyrcii muli Ki'ii>liin7.
227
Anzeiger für Kunde der deutscticn Vorzeit.
228
kam, darin l)ewirlhel. Die Grundfeste zum zweiten Kalh-
hause an gleicher Stelle wurde am 3. August 1181 ansre-
taogen. Die Bildliauerarbeit über der Thüre schenkte Mei-
ster Ulrich GrylTenbero- der Stadt. Geg^enwiirtig g-ehürt das
IT.'JS erneuerte Gebäude einem Privaten.
(Schliifs folijt.)
i'ersoncnge- IVotizen übei- eiiiis;<>. liiMlier «■■■bekiiiiiitr
schichic. JTIalereieii von Alhi-eehl Würer.
Biographieeu.
Künstler. j„ ßesilz des gcrnian. Museums sind in der letzten Zeit
zwei interessante Corrcspondenzen gelangt, die über einige
Malereien des genannten grofsen Meisters, von deren, wenn
auch leider nur ehemaligem, Vorhandensein man bisher keine
Kunde gehabt, .Nachricht geben. Die erste, vom ,T. 1628,
enihiill die Briefe des Gabriel Tucher und Augustin
Haimbl, Bibliothekars und Kammerdieners des Churfürsten
Ma.\imilian von Bayern, an Lucas Friedrich Be-
liaim, des Innern Bathes zu Nürnberg; die zweite, von
1629 u. 1630, Briefe des Wiguleius Widmann, chur-
fUrsIl. Kammcrrathes, Castners u. s. \v. zu München, an den-
selben, und werden ergänzt durch die Copirbilcher des letz-
teren, in welchen Auszüge aus den Antworten an die oben-
genannten Briefsteller in München enthalten sind. Beide
Correspondenzen behandeln neben einigen anderen politi-
schen und privaten Ansclegcriheiten vorzüglich den Ankauf
alter, vorzugsweise Dürer'srher Bilder, welche der Chur-
ftirst in Nürnberg zu erwerben sucht. Dieser w ird aus der
ganzen Vcrhandluns', indem er seinerseits seinen Briefschrei-
hern den Inhalt der einzelnen Schreiben fast wörtlich in
die Feder gibt und die von Nürnberg eingehenden Brief-
schaften alle selbst prüft, als grofser I-iebhaber und
Kenner der Kunst, aber auch als gewandter Händler er-
kannt. Er erkundigt sich nicht allein nach allen vorher-
gehenden Verhältnissen derjenigen Bilder, in deren Besitz
er zu gelansreu denkt, sondern auch nach Gröfse, Aussehen,
Aller, bisherigem Aufbewahrungsort u. s. w. von solchen
Bildern, die anderswohin von Nürnbero- auseewandert sind.
Er erinnert sich ziemlich genau der früheren Verhandlun-
gen in ähnlichen Verhältnissen, wie er zum Beispiel, und
zwar unter Berufung auf die Acten, den Nürnberger Herren
gegenüber behauptet, sie hätten das berühmteste Gemälde
von A. Dürer, die vier Evangelisten, »m 100 fl. ver-
kauft. (In den hier gepflogenen Unterhandlungen stehen
400 Rlhlr. rrr. 600 Gulden.) In Nürnberg erscheint im
Allgemeinen das Verständnifs der Kunst um diese Zeit schon
sehr gesunken; man hat nur noch das unklare Bewufsisein,
dafs ein grofser Werlh nn solchen Sachen hafte und mög-
lichst viel herauszupressen sei. Dieser ganze Handel lost
sich endlich auch , indem man dem Churfürsten statt eines
w erthvollcn Gemäldes , auf das man ihn begierig gemacht,
ein ganz schlechtes Stück zuschickt, was er für einen Be-
trug oder Spott hält und wodurch er so beleidigt wird,
dafs er alle lluterhandluagen, wenigstens in diesem Brief-
wechsel, abbricht.
Die erste Correspondenz beginnt mit einer Anfrage
llainibTs an L. Fr. Behaim, ob in Nürnberg nicht Dü-
rer'sclie Bilder zu kaufen sind, worauf von letzterem 1 Stück
aus der Bebaim'schen und 2 aus der Tucher'schen Familie,
darunter eine Darstellung der Anna imd Maria angegeben
und alsbald mit Ansätzen von 500, 600 u. 250 Thirn. an
den Churfürsten abgesendet werden. Eine Bemerkung im
Copirbuche des L. Fr. Behaim besagt, dafs die Ansätze
im Nothfallc auf 400, 500 und 100 Thir. könnten herab-
gesetzt werden. Der Churfürst kauft eines der Bilder um
400 Thlr. und schickt die anderen zurück. Bemerkenswerth
ist, dafs er zu dein Preise eine Copic des angekauften Bil-
des herausgibt, was häulig zur Bedingung gemacht wird,
wodurch auch die noch in Nürnberg belindlichen Copieen
DUrer'scher Bilder zu erklären sein dürften. Doch wird die
Copie etwa in Frist eines Monats an- oder vielmehr abge-
fertigt. — In Nürnberg werden solche Bilder, was als Cha-
raklerzug der Zeit hier bemerkt werden mag, gut „papistiseh"
genannt. Zur selben Zeit weilt der Grofsherzog von Tos-
cana in Nürnberg und sucht Dürer"sclie Beute davon zu
tragen. Kurz vorher sind wenigstens augebliche Dürer'sche
Stücke nach Frankreich gegangen ; man sieht, wie man be-
reits von der vergangenen Herrlichkeit zu zehren angefan-
gen hatte.
In der Folge dreht sich der Handel vorzüglich um eine
St. Anna mit einem Kinde auf dem Anne, die dem Chur-
fürsten zugesandt, von diesem aber als Copie zurückge-
schickt wird, dann bei einem Bürger und W'einbändler KOfs-
ler in einem anderen E.xemplar >vieder auftaucht, vom Chur-
fürsten gekauft wird, aber nicht ohne dafs dieser bei den
späteren Verhandlungen darüber Heue bezeigt und behaup-
tet , doch nur eine Copie bekommen zu haben. Noch ist
die Bede von einem Ecce homo in halber Figur, das in
einer Copie von T orrison i vorkommt; von einer Heil.
Dreieinigkeit mit 3 Personen in ganzer Figur auf Wol-
ken dargestellt, von Engeln umgeben; ferner von einer
Altartafel mit der Geburl Christi und dem Monogramm Dürers,
die früher in der St. Kalharineukirche zu Nürnberg sich be-
funden und dem Churfürsten, der in manchen politischen
Angelegenheiten der Stadt zu Diensten ist, geschenkt Mor-
den. Auch andere Meister und Bilder kommen in der l'n-
229
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
230
terliaiidluug vor, wie ein Jephta von G. Pencz ii. a. —
Der Correspuudent in Mirnberg hl sehr gesdiaflig:, dem
hohen Liebhaber der Kunst zu Diensten zu sein und gibt
sich alle Jluhe, Kunstwerke aufzutreiben, zwar nicht, ohne
zu Zeilen den besonderen „Gnadenpfeunig- iii Anregung
zu bringen. Endlich findet er über die iNathlassensthalt des
Haus Im hol' zu berichten und aus dieser Correspondenz
rühren zwei Verzeichnisse her, die wir vollständig her-
setzen. Eine Verglcichung derselben mit dem, was Heller
über denselben Gegenstand angibt, wird sich Forschern
von selbst darbieten.
(Schluls lulgt.)
Zur liiterattir des hiMtoriiicii«n L.iedeM.
Durch die Güte des Hrn. C. W. M. Grein i.^t uus ein
in einem theologischen Miscellanbande der Casseler Landes-
bibliotlitk befindliches lliegendes Blatt in Abschrift mitge-
Ihcilt worden, welches zwei historische Lieder aus der Zeit
des dreil'sigjährigcn Krieges enthält. Da wir dieselben in
der Weller'schen Sammlung *) weder abgedruckt, noch in
der dort zusammengestellten Bibliographie angezogen fin-
den, so scheint es, dafs sie zu den seltneren geboren, wes-
halb wir hier deren Titel und Anfang angeben wollen.
„Warhafflige Zeilung, ] Die Erlösung Augspurg
betreffend, welche den 7.8. 9. 10. j dieses Mo-
nats Aprilis von Kon. .Mayl. Ploc- j quiert, end-
lich durch Accord einbekom- | men worden. '
Darbey | Ein lob vnd dancklied der Evangeli-
schen I Burgerschafft in Augspurg. | Im Jahr
M.DC.XXXII.
„Das Erste, im thon ; Kompl her zu mir, spricht Gottes
Sohn" beginnt:
„.\ls Königliche Majestät
Zu Schweden fast verrichtet hat
Das werck in Beyerlande,
Erlegt Altringer vnd Till verwundt,
Welches geschach in wenig stund.
Wie jederman bekandte.''
Es zählt 6 solcher Strophen.
„Das Ander. Ein Danck- und Lobgcsang der Aiigspur-
gischen Evangelischen langhero betrangtcn BurgerschafTt"
umfafst 13 Strophen, deren erste lautet:
..Lob Gott meiu Seel vnd daiicke deinem Herren,
Lob Gott,
Weil er vnser bitt vns hat tbun gewehrcn
In der betrübten zeit.
Ach welches hcrtzenleyd
Ertrugen wir o Herre Gott :
Du hast gehollTen aus der .Noht.
Gott lob, Gott lob.-'
Bei dieser Gelegenheit sei auch ein uns vorliegendes
Actenstück mitgetheill, das eine interessante Beziehung auf
ein historisches Spottlied jener Zeit enthält. Es ist eiu
.jVerzcichnufs
Der Jeuigeu Persobnen, welche dafs Liedt in des Prcdi-
cantcn Stuben zu Tbungen , wegen Ihr Kays. May. ^ingen
huren ;
llanuls Heünisch vnd
Martin Renckh bcede mein Diener
Ein Edelmenuischer viKlerthau, welcher vorm Jahr Hei-
ligen Pfleger gewesen, mit nahmen Casper Proceller, ist
bei disem gesang gewesen ; hat am Andern tag obgenant
Hanfs Heünisch mein dicner zu Ihme angefangen, wal's sie
gestern vor ein schons Liedt gesungen, er geandtwortt,
wafs haben wir den gesungen, wie hats geläutt, Er mehr
erwenter mein diener, darauff geandtwortt, ihr habt Ja ge-
sungen Friedericus du Scheines mein Lieb, Fer-
din an t US du Schelm du Dieb, Er der Edelmennische
vuderthan, wider daraiilT angefangen, Lauts doch auch also,
vnd zu niebrer Zeügiiul's noch einer meiner Diener oder
Knecht, nahmens Hanfs Köder, auch dorbej gewest solche
reden gehurdt ; vnd dorbej bewuuden, Signalum Thüngen
den. 8. February A. 610.
Ludolph Jacob Katzcldorn.
*) Die Lieder ilis .IrcirsigjMirigen Krieges nach iliii Ori-
ginalen iiligiilriiikt. Zum «rslen Male gcsamriiell von
Emil WtlliT. Mit einer Einli-ilung von W . Wacker-
nagtl. Basel, 1855. 8. L u. 272 Sin. |
Uie Kiitlie KÜHiieii.
Für die in der leberschnfl gonaunle Sillc gibt liocli-
holz in der werthvollen Abhandlung gleichen .Namens (Pfeif-
fer's Germania 1.2. 134 IT.) nur hochdeutsche Belege; einen
Miedcrdeulschen bietet Tappi u^ Gernuinicorum adagiorum
cum Latinis ac Graecis cullalcpruni Ccnturiae Septem. Ar-
gcnt. 1339.
.,Post mala prudenlior, hcifst es namlich wörtlich lil.
18 b, ueru tu iifUU(fo<)VifiiuT({}0':, id est. post arcrba
prudenlior. l bi ipiis sno malo fit caulior, ipiod usu venire
solet, ul plurimum in pucris , qui si non vcrbis , lunc xcr-
beribu.- cmeiidantnr. Nani ut ajunt Gcrmaiii,
Sprllchwörtrr.
231
Anzeiger für Kuiidu der ikiilsilicii Vorzeit.
232
Die rBht, macht die Ivinder g-lil.
Idein teslülur Salumoii Piovcibiorum 22. Slulliiin col-
ligata e^it in rorde pueri, et virga disciplinae fus-nhil eam.
Ideo pueri Gernianiae iiiferioris i-ogunliir post verberii vir-
gis occiiiere,
Danck liebbe rbudo , dallbii beiue kiiuler inacUeii kaii.-l.
El illud superioris Gerinaniac pueri,
Liebe rlitll, Ihetteslu, ich thel nimmer gut.
Im der iiocbdeulschcn Fassung statt tbettestu bei Gei-
ler «ercslu (s. Koiidiolz a. a. 0.): hinsichtlich der bei bei-
den Verben iiinznzudenkcndcn Negation vgl. Grimm bei
>\olf, Zeitschr. f. deutsche Mythologie.
Neuätrelitz. Friedr. I,aleud(jrf.
Kunsi. I"<^ RelterMtaliie Hnif^er Otlo'i« I. In
Icnde Kunst. ^aKtleblire
stik in Stein.
>vird eine nothwendige l^e^lau]■ullon erhallen , deren \ or-
arheiteu schon den Nutzen gewährt haben , die ursprüng-
liche Anordnung des iMonumcnles restzustclleu. Dasselbe,
dessen Entstehung spätere Chronisten an die Lebenszeit des
Kaisers anknüpften, scheint im dreizehnten Jahrhundert,
wahrscheinlich sogar in dessen zweiter Hälfte, errichtet zu
sein; wenigstens linden sich keine IJebcrreste , die auf frü-
here Zeit schliefsen lielsen. Die Strebepfeiler, durch welche
das Postament verstärkt ist, und die mit zum Theil noch
jetzt erhaltenen, ansclicincnd die vier welllichen Kurfürsten
darstellenden, Statuen besetzt waren, geboren dem 14. Jahr-
hundert au; der Baldachin hat, wie die daran belindlichen
>Vappen der städtischen Beamten ergeben, seine jetzige
Gestall im Renaissanccstjl bei einer bald nach der Zerstö-
rung durch Tilly's Soldaten unternoniniencH Restauration
erhalten. Inde>sen leidet es keinen Zweifel, dafs schon frü-
her ein Baldachin vorhanden war, der auf dem Uolzschnitte in
einer Chronik des 16. Jahrhunderts dem Style des 13. Jahr-
hunderts zu entsprechen scheint. Das ursprüngliche Monu-
ment bestand .nach alle diesem zunächst aus einem hohen
Postament; fünf Pfeiler, der mittlere viereckig, die vier
äufsern funfseitig und zwar so, dafs ihre äufsern Seilen ei-
nem Achlecke angehörten, erhoben sich auf (juadraler Basis
und trugen, durch Kundhögen verbunden, auf einer acht-
eckigen Platte die Reiterslaluc und zwei weibliche Gestal-
ten, keincsweges, wie man gemeint hat, die beiden Ge-
mahlinnen des Kaisers, sondern allegorische Figuren , die
eine mit der Fahne, die andere mit dem >Vappenschilde.
Rofs und Reiter sind aus einzelnen, ziemlich roh verbunde-
nen SandsteinslUckcn zusammengesetzt und durch ein eiser-
nes Gestell gestutzt, waren aber, wie die Farbenspuren er-
geben, bemalt, vielleicht so^ar ganz vergoldet. Schon diese
Bebandluus läfsl darauf schliefsen, dafs man die Statue, de-
ren Styl und Costüni unzweifelhaft auf das 13. Jahrb. hin-
weist, weder der Witterung noch den Augen der Beschauer
ganz frei und ohne Schutz aussetzen wollte, dafs daher ein
Baldachin ursprünglich beabsichtigt, und dafs wahrschein-
lich jener Baldachin des Holzschnittes der Statue aleichzei-
tig gewesen. Selbst jene weiblichen Ncbenllguren erklären
sich dadurch am Besten, dafs sie bestimmt waren, die ob-
longe Gestalt des Pferdes mit der achteckigen des Balda-
chins auszugleichen. Am Poslameute linden sich jene Rund-
bögen und Prolllirungen mehr romanischer Art, indessen
kann dies nicht bestimmen, ihm ein höheres Alter zuzu-
schreiben , du diese ältei'en Formen in Deutschland noch
wahrend des ganzen dreizehnten Jahrhuuderts, namentlich
an 'i.'nterbauten, wo ihre einfachere und schwerere Haltung
der architektonischen Bedeutung zusagte, nicht selten ange-
wendet wurden , und da andrerseits die fünl'seitige Gestalt
der äul'seru Pfeiler , der dadurch bewirkte Uebergang aus
dem Viereck iu's Achleck, endlich die Schmiegen, welche
die Seiten des Achtecks mit der viereckigen Basis verbin-
den, schon eine Kenntuifs des gothischen Styls verrathen.
lieber das ISähcre der Restauration ist noch nicht definitiv
bestimmt, wahrscheinlich wird man indessen sowohl jene
Anordnung des 13. als auch die Strebepfeiler des 14. Jahr-
hunderts (da dieselbeu mit ihren Statuen ebenfalls die Be-
deutung eines historischen Monumentes haben) herstellen
und dem Baldachin nach den Andeutungen jenes Holzschnit-
tes eine dem Style des 13. Jahrb. entsprechende Form
geben.
Die Annahme, dafs das ganze .Monument erst im 13.
Jahrb. entstanden und nicht an die Stelle eines älteren
Standbildes getreten ist, dürfte auch innere ^^'ahrschei^lich-
keit haben. Ein Denkmal aufserbalb kircblicber Räume ent-
spricht den Verhältnissen der frühem Jahrhunderle nicht;
erst diese Zeit des wachsenden Bewufstseins städtischer
Freiheit hatte ein Interesse, den kaiserlichen Stifter der
Stadt zu feiern, um dadurch an die von ihm verliehenen
Privilegien zu erinnern und gegen deren Verlctzi/iiü zu i)ro-
lestiren. Die Statue würde dadurch eine ähnliche Bedeu-
tung haben, wie die oft vorkommenden Rolaiidsbildcr und
vielleicht ebenso wie diese gedient haben, die Stelle der
Ausübung scwisser städtischer Gerechtsame zu bezcichuen :
eine Vcrmulhuug, deren Prüfung \>ir weiterer Forschung
unterwerfen.
Berlin. K. S.
233
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
234
Leben. Der Cilüehiihnfen zu Rostock im J. 151S.
wTverhält- 1"' lalirR iJl^ iiiitetiialim in der Stadt HoslocK ein dor-
"^^ tiger Bürger, Namens Eier Lange, wahrend der Plingstmesse
einen GUiokshafcn , in wclciiem goldener Schmuck. Silber-
geräth, Pelzwerk, Tuch und Damast als (iewinne ausgesetzt
waren. Von dem Ankündigungshlatte dieser Lotterie , ei-
nem Dokumente, das wegen der darin gegebenen umständ-
lichen Beschreibung der Volksbelustigung immer wichtig
bleibt, ist ein Exemplar bis auf unsere Tage erhalten wor-
den; es belindet sich auf der Universitiits - Bibliothek zu
Rostock. Leider dient das merkwürdige Blatt, dem durch
den beigefügten Holzschnitt, eine Darstellung der Ziehung
und der Gewinne, noch mehr Wcrth verliehen ist, halb lose,
halb festgeklebt, als Ueberzug für die Deekel eines allen Bandes.
Der in Pateutform ausgeführte Druck beginnt ;
Van denic potte des geluckes vnde den kienodien to
Rozstock ingesettel. Eyne klare vnderrichtinge vor
de ihenne : de sodans vnde der geliken nicht cer gc-
seen hebben.
KVnth vnde wytiik sy alle den jhenne, de diissen breelf
seen, hören, edder lesen. Dat de bescbede Eier lange bor-
ger vii inwoner lo Rozstock , mit vorloue vii fulbord des
Ersamen Rades darsulues, vor eyne höuesche ') kortwile
eynen pot efTte tunnen vp etlike golden, sulueren, vnde
andere hyr na vortekende kienodien, eyneiu yderen deine
de.s gelüstet lo gelucke, gewynft vii euclüre angerichtet
hefll, in mathen vnde formen wo hyr nauolget. Dat alle
de jhenne so vp dussc ingesetlede klenode touallenden ge-
luckes waghen vnde medeeuenturen -) willen, moghen eren
cristliken namen vnde tonamen vor eynen Schilling lubessch
lathen inschryuen. Edder so vele der namen alfse eyuer dar
jnne hebben wil, vor eynen yderen eyne Schilling lubessch
to vornoghende. Vnde scholen inlerste de sullllen namen
bynnen Rozstock dorch den vorgenäte des polles edle glu-
ckes houetman , Edder bute Rozstock dorch des sullTten
meclitiger vnde gcsworen beuclhebber yn eyn Register, vnde
dar negest vth deiTi Register yn kleyne ceddele gcschreuen,
vnde de tosamen gerullet, vort yn eynen pot eilte tunnen
gcworpe, vii beih vpp den dach der vthnemingc vorsam-
melt werden. Vnde leghen eyne yslike myt den namen
bescreuen ceddelen, wert men yn eyne anderen pot effle
tunnen , eyne kleyne witte vnbcscreuenen ceddcl£n werpü,
so dal der witte vubescreuen ceddelen so vtle werden,
alfse dar de namen vppe staeu, niyn ^). xxiiij. ceddelen, dar
de yngesetden klenode scholS vpgeschreuen. vnde niangk
de Witten ceddelen geworpen, vnde tosameo vormeget wer-
den, Vnde wenecr *) dusse ceddelen elTle namen also wo
bouengeroert '^) alle ingelecht synt. So wert men yn dus-
sein schirslkomeuden pin.vlmarkede to Rozstock eyne stella-
sie '^) elfte geruste vpp den market buwende, dar de kle-
node beneue den twen potteii eilte vorsloten tuunen , myt
den woluormengeden ceddelen. scholen openbar vor ogbeu
gebracht, vnde aifsdenne de sulflten ceddelen by paren dorch
eynen siechten vnuordecbtliken iunghcn, myt bloten armen
vnde banden vtbgenouinien, vnde vort dorch twe dar to
vorordente vnd geswore uotarien elTle leser openbar vth-
geropen werden, So vaken ") denne eyu van den ceddelen
manck den Witten, dar eyn kleynode vppe steyt vthgeua-
nien wert, so scholC dar lo de speellude ock vppe dem ge-
ruste stände, vphlase dem volke dar myt to verkünden, dat
eyn van den kleynoden elTte gelucken vthgekamen, vii dorch
den ihennen des name to gelyke myt dem klenode gelesen,
gewunnen ys, vnde so vort alle ceddelen bet tom ende
vthtonemen, vnde wes name elTte ceddele alder erst vth
kiipt, de sulffle schal hebbe vnde vvynne to gelucke eynü
suluere stoep •*) van Iheyn rinsche gulde, Dergelike de leste
ceddele schal ok hebbe vnde wynnen eynen stoep dan. .\.
gülden, vfi scholen alle den jhenne de wes wynnen, myt
dein klenode elfte gelucke, boue de opebare affropgnie ')
dorch eynen gesworen notarien yn bywesen Iwyer louen-
werdiger tuge vp gescbreuen, vnde dar to openbar an dat
Rathbufs geslagen werden, dar myt eynem yderi; (sulues
nicht torstede wesende) syn gelucke vnde gewynst vnuor-
borghen blyue , vnde ok nycht yn vnrechte bände kome,
elfte vnderslagheu werde, vnde schal eyncih ydere deni dat
glucke wes geuende wert, vnde sulues tortijt der vthne-
mynge nycht torstede werc, syn gewynst jar vnde dach
na geholden, vn by den Raedt to Rzostock yu vorwaringe
gelecht, vnde dem sulffle vp syue bekostinge sodans schrilTt-
liken vorkundet werden. —
(Schlufs fulgl.)
*) wann. — ') wie oben erwähnt. — ') Gestelle. Gerüste. —
') oft. — 8) Pokal. — ') Aufruf.
') hübsch. — ') sein Glück versuchen, eucnlurc — aben-
tcuer. Man vcrgl. Grimm's M'iirlcrbuch I, .S. 2". —
') minder, weniger.
Die SainniliinK kirrlillrlier (^eriillie im
K<*riiiiiiti>i!"r ■><'■> .HiiHi'iiiii.
In der letzten AbtheiUmg des Systems der deut-
schen Geschichts- und Alt er Ihum s künde, wel-
ches zur Anordnung der Sammlungen des germanischen
Museums entworfen ist, in der Rubrik: Besondere An-
stalten für allgemeines Wohl, nehmen die Rcli-
gionsnnslalten. die wiederum in heidnische und christ-
liche zerfallen, die erste Stelle ein. Von den Dcukm.ilcrn,
235
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
J36
die mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeil ehemals der
heidnischen Goltesverehrung ang-chort haben, ist schon die
Bede gewesen. Die Sammlung von Denkmälern aus der
christlichen Kirche mOge hier eine kurze Besprechung
finden, weniger, um neue Gesichtspunkte für diesen viclbe-
handeilen Gegenstand, oder unbekannte Ergebnisse heraus-
zustellen, als vielmehr, um zu zeigen, dafs auch in dieser
Beziehung das germanische Museum seinem Vornehmen so-
viel als möglich nachzugehen getrachtet und durch Sammeln
und systematisches Zusammenstellen von Belegen nacli al-
len Seiten dem Studium dieses Theilcs der Alterthumskunde,
an den auch die Gegenwart noch ganz besondere Ansprüche
macht, entgegenzukommen.
In eine Sammlung kirchlicher Denkmäler würde jedoch,
genau genommen, Alles gehören, was jemals zu kirchlichen
und religiösen Zwecken gedient hat, und dieses festgehal-
ten, würden die wichtigsten anderen Rubriken, wie die
Architektur, die Plastik, Malerei , Musik , die Siegelsamm-
lung u. a. einen bedeutenden Theil des ihnen Angehörenden
abgeben müssen, wie ja bekannt ist, dafs manche Zweige
der Alterthumskunde, wie z. B. die der Malerei, bis ins 15.
Jahrhundert nur aus dem kirchliehen Lehen Material zu
sammeln vermögen. Doch ist im gcrman. Museum der
Grundsatz aufgestellt, dafs jeder Gegenstand, ohne Hück-
sichl auf Kunst oder andere Merkmale, allerdings dahin
eingeordnet wird , wohin er seiner ursprünglichen Bedeu-
tung nach gehört — aber nur, wenn diese noch hinreichend
in"s Auge springt, um für die Wissenschaft etwas daraus
zu cutnehmen. Ist jedoch ein Denkmal zu sehr von seinem
alten Zusammenhange gelöst , so wird es dorthin versetzt,
wo es vermöge seiner Eigenthümlichkeit den meisten Vor-
Iheil brinst. So werden z. B. vollständig erhaltene Alliire
nicht etwa der Ablhcilung für l'laslik oder Malerei, sondern
den kirchlichen Gerathen zugetheilt; ein einzelnes Altar-
bild aber, eine vereinzelte Figur den erstercn. — Mit Aus-
nahme nun der Gegenstände, welche nach diesem Grund-
satze in eine andere Rubrik fallen, umfal'st die Sammlung
kirchlicher Denkmäler, für die vorzugsweise nur die Ge-
riithe, grüfsere und kleinere, übrig bleiben, bis jetzt in
Originalen, plastischen Nachbildungen und Zeichnungen 2U3
Nummern. Iliebei ist zu bemerken, dafs die Sammlung,
namentlich durch Zeichnungen, welche zum gröfstcn Theil
von den Zeichnern des Museums selbst gefertigt werden,
fortwährend in Vergröfserung begrilfen ist. Sie zerfällt
nach dem Systeme wieder in mehre Unterabtheilungen, nach
denen hier Einzelnes näher angedeutet werden mag. Die
erste Rubrik nach der K i rchen ver fassu ng im All-
gemeinen, welche durch wicblisere Denkmäler aus der
Kunst- und Alterlhumssamnilung vertreten ist, umfafst die
Hei I igthü mer, geheiligte Sachen und Orte. Es
gehören hierhin vorzüglich die Reliquien, von denen einige,
die vorbanden , besonders durch die alte Art ihrer Aufbe-
wahrung, in llmnähungen von Zeug oder in Kapseln von
edlen Metallen u. s. w. , wie sie von Pilgern aus dem Mor-
genlande mitgebracht, oder im Abcndlande in Kirchen und
Klöstern niedergesetzt wurden, Interesse erregen. Auch
findet sich ein Beispiel vor eines nachgeahmten Schädels
von Holz, mit Seide von orientalischem Muster umwunden,
wie man sie wohl in Ermanglung von wirklichen Rcli-
(piienhäii|)tern, besonders zur Ausfüllung von Lücken in
Altären, aufstellte (?). Die Abtheilungen für Altäre. Sa-
crarien, Tanfsteine und Weihgefäfse, für Kan-
zeln, Chorstuhle und Beichtstühle, sowie die für
Glocken und Orgeln sind, wie es in der >'alur der
Sache liegt, mehr durch Copieen als durch Oriirinale ver-
treten. Nur eine Reihe von Haus- und Tragallären ist hier
hervorzuheben, die erslcren vom 14, bis zum Au.sgang des
IG. Jahrhunderts, unter den letzteren eine merkwürdige
Platte v. J. 1479, die am Rande mit bunten Hölzern, in
der Mitte mit einem polirten Litbographirstein ausgelegt ist,
auf welchen die Figuren eines leidenden Christus , eines
anbetenden Mönches und ein Wappen eingcälzt sind. Um
so reicher ist die Ablhcilnng für Ornat, Kirchenschmuck
und Gcräth ausgestattet, in welcher allein 867 Nummern
237
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
238
sich finden, darunter MefserewäDder, AgralTen von Bischofs-
niantflii, Biscliofsstiibe, Altarbehange, liiicklaken für Kir-
cbenslühle und andere Teppiclie aus Kirchen, Altar- und
Kronleuchter, Lampen und Prozessionsleuthter, Kreuze und
Crucihxe, Keliquienkastcheii , Monstranzen, Kelche, Cibo-
rien, Hostien, Becken und Büchsen, gestickte Küstchen für
Aufbewahrung der Kelchtücher, Taufbecken, Kannen und
AVnscbKefafse für den Priester, üelgefiifse und Kauchfasser,
Weihkessel, Schellen, Lesepulte, u. s. >v. und die ^enanu-
ten fast sümmtlich durch Originale vertreten. Von letzteren
heben wir ein Paar Mel'sgewiinder, Planetae, hervor, das
eine von weifser Seide mit reichen Stickereien, das andere
von rotheni Saniniet mit eingeprel'sten Verzierungen und
einem erhaben aufgelegten Cruciti.xe mit farbiger Seiden-
stickerei überzogen, beide aus dem 15. Jahrhundert. Ein
ähnliches Crucifi.\ , aus uoch früherer Zeit , aber besser er-
hallen, ist, wie aus seiner Grtifse sich schliefsen lilfst, einer
Prozessionsfahne entnommen. Unter den Altarbehiingen und
Teppichen befindet sich das Brnchstück eines buntgemuster-
ten Leinengewebes, das dem 14. Jahrhundert, eine Wol-
lenwirkerei mit Figuren der Apostel und Heiligen auf blauem,
gestirntem Grunde, die sogar dem 13. Jahrhundert ange-
hört. Ein grofser Teppich mit der Darstellung des jüngsten
Gerichtes, der noch in voller Farbenpracht praugt, ist aus
der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts; aus derselben Zeit
sind mehre Seidengewebe von grüfserem Umfange. Von
den noch ziemlich häufig erhaltenen, oft mit seltsamen ür-
nanicnten verzierten Altarleuchtcrn aus dem 12 — 14. Jahr-
hundert findet sich ein Original von Bronce aus der frühe-
ren Zeit, mehre Exemplare in Metall- und GjpsabgUssen.
Ein broncencr, vergoldeter Leib Christi von einem Cruci-
fixe dürfte noch aus dem 10. Jahrhundert herrühren; aus
dem 13. bis 15. Jahrhundert finden sich mehre reichver-
zierte Crucifi.xc, darunter eins mit Emaille belegt, abgebil-
det bei C. B ecker u. J. V. Hefn er- Alt e nee k : Kunst-
werke u. s. w. XVI, 12. Ein Heliquienkästcheu aus dem
13. Jahrli. trägt denselben Schmuck. Aus späteren Epo-
chen finden sich solche von verschiedener Form vor. Unter
den Monstranzen sind besonders zwei grofsere aus der Zeit
um 1400 und die kleinere abgebildete aus späterer Zeit
zu nennen; unter den Gefulsen die Gestalt eines byzantini-
schen Löwen, der als Aquamanile gehraucht worden; unter
den Hoslienkapseln eine in Schachlelforni, reich mit Limo-
sinmalerei verziert. Doch würde eine weitere bloPse Auf-
zählung mehr ermüden als das Interesse erregen und wir
verweisen deshalb auf den demnächst im Druck erscheinen-
den Katalog. — Von andern Hubriken führen wir nur noch
kurz an die für Gebets- und A n d a c h t s U b u n g e n und für
Wallfahrten, Bufsuhungen und Gelübde. In er-
stcrer kommen aufser mehren Bosenkränzen (darunter einer
Tür Karl V. gearbeiteter) und ähnlichen Gegenständen ein-
zelne der seltensten Einzeldrucke des 15. Jahrhunderts,
Holzschnitte mit angehängten Gebetsformeln und Ablassen,
sowie ein merkwürdiffes geschriebenes Blatt mit Feder-
zeichnungen vor, welches unter wirkliche Gebete allerlei
Formeln zum Schutz gegen Gefahren des Leibes und der
Seele mischt. In der zweiten Abtheilung kommen allerlei
Bufsinstrumenle, wie Geifseln, Cilicien u. s. w. , Geräth-
schaflen , wie man sie auf Wallfahrten und Pilgerschaften
gebrauchte, auch zwei uralte eiserne Volivbilder vor.
Ijnndskneclite.
Zur Charakteristik der Zeit gehört auch die Kritik der
oirentlichen Meinung über das Soldatenthum und was mit
ihm zusammenhängt. Beulegier und Plünderungssucht fan-
den immer wenig duldsame Herzen. Aber erst im Verlaufe
des dreifsigjährigen Krieges sprach sich trotz confessioneller
Erbitterung der Mifsmulh über das Kriegs- und Söldner-
wesen allgemein in Deutschland aus. Ich gehe ein Jahr-
hundert zurück. Schon damals offenbarte sich eine gewisse
Opposition gegen das aus den frühesten Zeiten stammende
Raubsystem der deutschen Obersten und Herzöge. Der
Krieg war Handwerk geworden, und Bürger und Bauern
mufsten die Zeche bezahlen.
Ich erlaube mir einige speciell dieses Soldatenhandwerk
behandelnde Stücke aus dem Staube der Vergangenheit zu
ziehen, welche in der Gestalt colorirter Folioblätter im
Volke cursirten und nicht wenig eifrige Beschauer und Le-
ser oder Vorleser gefunden haben müssen, jedenfalls mehr
als die vielgelehrlen theologischen Streitschriften , die sich
noch so rein, so sauber, so zahlreich bis heute conservirt haben.
Drei Holzschnitte liegen mir vor. Der erste zeigt ei-
nen foliogrofsen Landsknecht mit Federhul und Mantel.
Darunter folgende Reime:
Ich bin ein edler Reüttur werdt
Und wann ein Hauptmau mein begcrdt,
Zu Rol's will ich mich brauchen lohn,
Und solt der Boden undergohn.
Ich bin in meinem Klayd verrucht
Hab llaweu. Stechen wol versucht,
Solt ich mich nit mit dreycn schlagen,
^^ olt nit das mich der Bodn solt tragen.
Als Druckort steht darunter: .Augspurg, Martin Wcygcl,
ohne Jahresangabe. Dieser uud die nächsten llolzschiiille
sind zwischen 15r)0 und 1560 erschienen. —
Der zweite Holzschnitt ^ll•l|| tinon Landsknecht dcrsel-
Slaauan-
stallen.
Waffenjichatx.
Kricgslcute.
239
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
240
ben Grofse in Pluderhosen, ein Glas emporhallend, vor. Der
Drucker fehlt, aber es ist der nämliche M. W'eygel in Augs-
bure. Unter dem Holzschnitt :
Mein Hertz frciidt sich nllzeyt so sehr
Das vil fremhd Hauptleiit koüicn her
So laulT ich mit inn grünen Waldt
Da singn die Vögel jung und alt
So gfelt mir nit so wol jr singen
Als wann ich hör die Druinen klingen.
So will ich mein langen Spiefs tragen
Solt ich mich mit dem TcülTel schlagen
Nnn frisch daran es gilt als gleich
Ich hab wol sorg werd nyilier reych
Der Wein ist mir allweg zu gut
Frif|5 mit LeITeln aufs dem Hut.
Auf dem dritten Holzschnitt steht ein rothbärtiger Sol-
dat mit Beute beladen, daneben lateinische Distichen und
deutsche Heime : Dises Bilds Erklerung.
Wann Gott die Welt hart straalTen wil,
so helt dieselb darvon kein zil.
Zeugt die zeit N'ohe verworren
Defsgleich Sodom und Gomorrhen.
Ja Christus, Paulus thunds sagen
das, wie damals jetster tagen
Lieb, speifs, tranck, kleid scheutzlich verheert
mal's, Zucht darinn werd gar unwerdt.
Drumb Teutschland bsich dil's ebenbild
innen ists mehr dann aufscn wild.
Am kleid von kuttlen, biut, hratwurst
kennst den frafs, am liut <iriill on durst.
Plodern zeigt an hochs verschwenden,
visch, fleisch des gmüts sclinells verwenden,
Der hart ist rot, dslirn unverscliempt,
band, fufs stctz nach peut nach blut rennt
Glaubst, das die Alten drah klagen?
meinst, durch solch werd der feind gschlagen?
Weifs wol, ein yeder frommer spricht,
Ein solchs hertz und kleid taugt zu nicht.
Ein rechter grewel ists vor Gott,
friimbd, heimsch, Ttlrck, Heid, .lud liats für spott,
Derhalb hoch nider, wer du bist,
gedentk du seyst ein mensch, ja ein Christ,
Dir ninijit solch kleid artliche gstalt,
dfiill entzuckt dirs Reich (Jotls mit gwalt,
Henck flachfs, woll, dsyden all an dich,
es halt kein schütz, wurfT, streich noch stich,
Kriefffsmann du must nüchter bring sein,
sohhs gmiit, solchs kleid bringt schand ufi pein.
0 Fürst, Graf, ach du Rdels blut,
man spricht. Seiner armen leuten gut,
Iren schweifs hat der an sich ghenckt,
in erdtrichs blut sieb selbs erlrenckt.
KauiT, hawrs, liandwercksmaü wo gdeckt hin?
dafs all dein sorg, miiy, arbeit, gwiü.
In fraafs, in kleid thust verschwenden ?
da dich sunst olfl gelt thut wenden
Von Christbriiderliclien sachen.
warlich es ist hie nit zu lachen.
Die axt ist schon gelegt an hauju,
nit, nit renn mit verhengtem zäum.
Zu eignem deinem verderben,
als woltst in sUnden ersterben.
Erweicht dich kein plag, kein straaff nit,
hunger, krieg, presten, der jarrilth.
So schon der zorn Gotts vor der thiir,
heltst das Wort, sein Diener nien für?
Ersieh dich doch selbs in dem kleid,
das fürgenialt niemand zu leid.
Zur Warnung aber yederman,
den TeulTel selbs man nimmer kan
So artlich der Welt fürstellen,
als eben mit dem gesellen.
Der an aul'srer gstalt gantz seheuchlich,
innen tansent jnal mehr grewiich.
In dieselbe Gattung reibt sich: -Ein new Klaglied, eins
allten Teiitschen Kriegsknecht, wider die gräwliche und un-
erhörte Pliiderliosen, Gezottct hiit, ufi gefalzet Stifel.'' o.
0. u. J. (c. 15ti(l). 8., dessen erste Ausgabe 4 Blätter, die
zweite und dritte 7 Bl. zählt. Ich thcile hier nur den Nar-
renspruch am Ende des Lieds mit:
Seind difs nit fein Kriegsgesellcn
Die wol all Teufeln in der Hellen,
Auch Tatlern und die Tnrcken all
Erschlügen, wenns nur k<imen all.
Auch bey dem Bier und kühlen Wein
Lafs mir sie waidlicli Kriegsieüt sein.
Mit säur sehn, fluch ufi dapfcr schwörti
Thun sie die Feind allsampt verfürn.
Potz haut. Potz kraut. Potz leberwurst
Hab als vcrzert, noch bab ich durst.
Zürich. E. Weiler.
(Mit einer Beilage.)
ViTiinlwcirllii hl- Ktdiicliori: Dr. Kreih. v. u. z. A
Druck VOD Fr. Cuiipe
nfscss. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Fronimann.
& Sohn 1d Nürnberg.
BEILAGE ZI>1 ANZEIGER FÜR KUNDE DER DEl TSCIIFA VORZEIT
1856. A? K August.
Chronik dos ffermanischert Museums.
Die ileutschi-ii Sliidk- lalinii lorl, i!iii-ii Kilrr lur du Öiiclie
des .Miisi'iiiiis iliirch «irtlivullu ücilrii^T inis ihren Archiven zu
bethuligen. Die Stadt Tilsit in üslpreufsen hat einen Fas-
rikel von iibsehriflliehcn Äktenstiieken, griifslentheils das (ic-
vverbswesen betreffend, niitgetheilt und die Stadt Srhwcid-
nitz in Schlesien das mit grofser Sorgfalt und (Jenauigkeit ge-
schriebene Repertoriuni ihres Stadt- u. Kaihsarchive.s in einem
schonen Foliübande, sowie die Stadt Lauingen ein Verzeich-
nifs ihrer stadtischen Irkunden als Geschenk übersendet. Des-
gleichen hat der Magistrat dcrSlaill Dinkclsbuhl eine hand-
schriftliche lieschicbte dieser Stadt zugleidi mit einem I'lanc der-
selben eingeschickt.
Es freut uns, aufserdeni den (jonnern und Freunden des
Museums berichten zu können, dafs der Fremdenbesuch sich
noch taglich mehrt und in den letzten, vom Metter begünstig-
ten Tagen bisweilen fast die Kräfte des zur FrcnidenfUhrung
bestimmten Personales überstieg. Unter den Fremden von Be-
deutung nennen wir Sc. Durchlaucht den regierenden Fürsten
von Liechtenstein, der mit seiner durchlauchtigsten Gemahlin
und dem Prinzen, seinem Sohne, den Sammlungen und Arbei-
ten des Museums die wohlwollendste Aufmerksamkeit widmete;
aufserdeni den k. k. russischen Staalsratb .VlriganielT aus Pe-
tersburg, den Bundejlagsgesandlen Dr. Ilarnier aus Frank-
furt, den Generaliicspector der (iffenllichrn Bibliotheken Frank-
reichs, iMatter. Auch hnlten wir die Freude, schon bisher meh-
rere .Mitglieder unseres Gelehrtenausschusses hier zu begrüfsen
und erkennen darin ein günstiges Zeichen für einen zahlrei-
chen Besuch der bevorstehenden Jahresconfercnz. Manche der
Besuchenden gaben durch Einzeichnungen nicht unbeträchtlicher
Jahresbeiträge ihre Tlieilnahmc für das Museum zu erkennen.
Für die Geschenke, die auch in diesem .Monate wieder
reichlieh uns zugegangen sind, sagen wir, im i\'aihsteln-nden
dieselben bescheinigend , unscrn freundlichsten Dank.
I. Für das Archiv.
Ma^Btrat der Stadt Tilsit in Osipieufsen :
.'".61. Irkiindc- dis Markör Allircihl il. Ae. /.ii Brandenburg über
Fundaion und l'rivilegiuüi der Stadt Tilsit; l.')52. Keue
Pap.-Abschr.
562. Willkur der Stadt Tilsit; l.iti',1. .Neue Pap.-Abschr.
&(i3. 2 Urkunden über die Fischerei und den Fischkauf in Til-
sit; 157!) u. 1637. Neue Pap. - Abschr.
564. Ordnung der Tischler in der Stadt Tilsit; IM'J. Weue
Pap.- Abschr.
56Ö, Einigung der Tischler und Glaser in der Stadt l'ilsit; 16(11.
Neue l'ap. - Abschr.
$66. 5 Aktensliicke über die Besetzung der geistlichen Stellen
in Tilsit; lfi12, 1586 u. 1587. >. Pap. -Abschr.
JüT. Oriliiiiiif; lur di Stliiieiilir und Tuchscherer in Til.-it vom
-Markgr. Johann Sigmund in Brandenburg; IC1>'*. .Neue
Pap -Abschr.
Ö68. Bescheid des Markgr. Georg Wilhelm zu Brandenburg Tiir
den Rath zu Tilsit, die .\nlegung eines Kruges betr.; 1623.
N. Pap.-Abschr.
569. Ordnung für die Grobschniiede in Tilsit vom .Markgr.
(leorg Wilhelm zu Brandenburg; 1637. IN. i'ap.-.\bschr.
570. Bolle der Schustergesellen in l'ilsit vom Bürgermeister u.
Rathe daselbst; I63U. K. Pap.-Abschr.
571. Rolle der Dreher oder Dressler in Tilsit vom jMarkgr.
Giürg Wilhelm von Brandenburg; 1640. K. Pap.-Abschr.
H. Kraatz, l'hrmacher, in Hildesheim:
572. INotanatsinstrument des iieinrich llimptken über eine vom
Kloster Heilige geschehene Verpfandung von Gütern an die
Kirche Lulkcn -Flöte. 1463. Pcrg.
573. Schuldbrief des Raths der Stadt Hildesheim Pur Antonius
ßenterbarg über ein Darlehen von 600 Thalern. 1585.
Perg.
574. Lebenbrief des Bisehofs Christian von iMindeii , Herzogs
von Braunschweig und Lüneburg, fiir Hermann Balthasar
Chimmer ulier mehrere (iül<r und Zehnten. 1612. l'erg.
Ein Ung:enannter :
575. Stiltiiiigsbrirr des lüschols Wallher ^ on Augsburg über
das Kloster Kaisheim, 1137. Pap. -Facsimile. rtj.l
J. C. von Hueber, Hauptmann, in Stuttgart:
576. Adelsbrief des römischen Kaisers Ferdinand II. für Johann
Flurschiite. 1634. Pap.-Abschr.
Obereinnehmer Heckler in Bensheim :
577. INoliiriatsinstniiiiiiit des Christoph Westhoff über die Be-
sitznahme der .Vltiirislenwiesc zu Fritzlar. 1635. Pap.
578. .\ktenlaszikel, kaiserliche \\ »ppenverleihungeii au bürger-
liche Personen betr. Mit \> appenzeichnungMi. 16. Jhdt.
Pfarrer Jäckel in Aeuhaus:
579. De( ret dis .Markgrafen Alexander von Brandenburg für
den Kandidaten Johann Christoph Sonnlag über die Ver-
leihung der Pfarrei Auerbruch. 1772. Pap.
II. Für die Bibliothek.
Verein f. Gesch u. Alterthumskunde Westfalens
III Miinsl.r :
2711), Drrs , /cilxliriri Neue F. 7. B. 1856. 8.
Dr. W. Engelb. Giefers in Paderborn:
2711. Dcrs., die „(/ufcrssrhr Hypothese'' uhrr d. Ort dir \ n-
rianischcn .Niederlage >erlheidigl. \K<:i. 8.
2712. Dcrs., Gesch. der \> efelsburg u. des Biich. Theodor v.
F'ürstenbcrg „Memorial- Büchlein." 18dö> Ö.
2713. Ders., über das Caslcll Ali.*o. 18.".6. 8. .
343
Anzeiger Tür Kunde der deutschen Vorzeit.
244
2714. 20., 26., 27., 30. u. 31. Jahresl.criclil über das Gyiiinas.
Thpodorianum zu Paderburn. 1844, 50, 51, 54 u. 55. 4.
O. F. H. Schönhutb, Pfarrer, in Edeirmgen :
2715. DiTs. , iiiui- S:igin u. Grschichten di-r Vorieit. 2. H.
1856. 8.
2716. Viii larls-Bad zu Mercenlheini. 0. J. qu. 8.
2717. ErinniTiinai'n a. d. Carls-Bad zu Mergenlheiiii. Ilerausg.
V. 0. F. H. Schonhulh. 1856. 8.
2718. Der Landinann. 25 schmucklose Lieder. 1854. 8.
2719. Der Hausfreund, lllustrirler Monalskalender. Januar
1853. 8.
Bauer & Raspe'sche Buchhandlung (Jul. Jleri) in Kiirn-
berg :
2720. Zcilschrifl f. deutsche Kullurgeschlchle. Herausg. v. Dr.
J. Müller u. Ji.h. Fnlke. 1856. Junlheft. 8.
Verein für siebenbürgische Landeskunde in Her-
niannstadt :
2721. Ders., Archiv. Aeue Folge, II. B. (1. H.) 1855. 8.
2722. J. K. Schuller, die Frage iiber die Herkunft der Sachsen
in Siebenburgen. 1856. 8. 2 E\.
2723. F'r. Schüler v. Libloy, siebenbürg. Bechlsgeschichte. I. B.
u. II. B. 1. Lief. 1855 — 56. 8.
Dr. H. Zöpfl, Hofralh u. Professor, in Heidelberg:
2724. Ders., Grundsiilze des üllgeni. deutschen Staatsrechtes.
2. Th. 4. Ausg. 18.56. 8.
Histor. Verein der fünf Orte in Luzern:
2725. Ders., Geschichlsfrcund. 12. B. 1856. 8.
Alex. Grebel , k. Friedensrichter, in St. Goar :
2726. Ders. , d. Schlofs u. d. Festung Rheinfels. 1844. 8.
272T. Ders , Geschichte der Stadt St. (Joar. 1848. 8.
Ein Ungenannter In Nürnberg :
272«. .M. Luther, Catechisnius Kleinot .... kleiner fatcchis-
nius, sanipt dem Wnrienibergischen, vnd zehen Predigten
Jacobi Andreae. Durch .M. Casp. Lulzen. iMüuipelgarten,
1591. 8. Beigebunden:
Job. Bauhin , Hislorj von ettlichen wiitendon rasenden
Wclfr.n. Mumpeigart, l.Wf. 8.
Administration giniisAe de la justice zu Luxem-
burg:
2729. >'. Maniur, catalogue de la bibliotheque de l'.-Vthenee
Royal (irand - Ducal de Luxenibourg. 185.5. 8.
K. K. Centralcommission z. Erforschung u. Er-
haltung der Baudenkmale m >>ien:
2730. Dies., Mitiliiilungeii. I. Juhrg. April — Juni 18.56. gr. 4.
Polytechnischer Verein in NNurzburg:
2731. Der.-., \^n,hcn^.•llr. VI. J.ihrg >r 18-22. 1856. 8.
Verein f. Hamburgische Geschichte in Hamburg:
27,32. Ders, /.eis. bnit Arne K..lj;e. I. B. 2. HeR. 1855. 8.
Verein f. thüringische Geschichte in Jena:
2733. Ders.. Zeitschrift. IL B. 3. H. 1856. 8.
2734. A. L. J. Michelscn, urkundlicher Ausgang der Grafschaft
Orlamunde, 1856. 4.
Dr. G Homeyer, geh. Oberlril)unalralh, in Berlin:
3735. Der»., über die unachte Reformation Kaiser Friedrichs III
(1856.) 8.
Directorium de«» k. Gymnasiums zu Esicn :
2736. \\. Bucldeherg, Friedrich Li.ar. Eine biü-iapliische Skizze.
1^42. 8.
2737. Dr. Milberg, Gesch. il. Gymnasiums zu Essen. 1844. 8.
2738. H. J. Lilzinger, d. Verfassung des Hochslifls Essen.
2739. Ders., d. Schulz- u. Schirms -Paclen , wie selbige i. J.
1648 zwischen Sr. ehurf. Diirclil. zu Brandenb. u. der
Aeblissinn zu Essen erneuert und bestätigt worden.
(1843). 8.
Directorium des k. Friedrichs - Gymnasiums in
Breslau :
2740. J. Th. hunisch, de l'eiro Eschenloero. i^iS. 4.
2741. Barthul. Sthenus, descriptio Vratislaviae sncc. XVI. initio
exarala. Ed. J. Th. Kunisch. 1832. 4.
2742. Ders., deseirptio Silesiae saeculi XVI initio exarala. Ed.
J. Th. Kunisch. 18.36 4.
2743. Erinnerung an den deutschen Dichter Withof. 1840. 4
2744. J. G. Kunisch, AbnTs der Gesch. des k. Friedrichs-
Gymnasiums 1845. 4.
2745. Geisler, über die schriftstellerische Thäligkeit Thomas
Abbfs. 1852. 4.
Directorium des Theodorianischen Gymnasiums
zu Paderborn :
2746. C. Bade, geschichtl. Nachrichten über das Gymnasium
zu Paderborn. 1845 u. 46. 4.
Dr. A. L. J. Michelsen, geh. Justiz- u. Oberappellalions-
gerichlsrath , in Jena :
2747. Ders., urkundlicher .\usgang der (irafsch. Orlamunde.
1856. 4.
Dr. J. Aschbach, Professor an d. l'niversilat in Wien:
274K. Der.-i , (iesih. Kaiser Sigmunds. 4. B. 1845. 8.
Heinr. Haas, k. b. Landrichter, in Erlangen:
2749. Ders., die Auslru- Burgundionen u. Logionen. 1856. 8.
Directorium der Realschule in Berlin:
2750. F". Voigt, über die Grenzen der von dem .Markgrafen
VValdemar im J. 13l0 an den deutschen Orden abgetre-
nen Gebiete von Danzig, Dirschau u. Schwetz. 1847. 4.
2751. Ders., historisch -geographische Studien. 1854. 4.
Directorium des k. Friedrich -Wilhelms -Gymna-
siums zu Kiiln:
2752. H. Lucas, nolices sur la vie et les ouvrages de Jean
Friiissnrt, le grand Chroniqueur du XIV. siede. 1849. 4.
Dr. Barsch, k. preufs. geh. Regierungsrath , in Koblenz:
2753. .Annalcn des histor. Vereins für den >iederrliein. I. Jahrg.
2. H. 1855. 8.
Giuseppe Valentlnelll , Bibliotheki'r bei St. .Marcus in
Venclii; :
2754. Ders., degli sliidi ,siil Friuli. 1856. 4.
2755. Ders . dell.i Bildinleca del .><eminario di Padova.
Dr. H W. Bensen in Rotenburg n. d. T.:
2756. Ders., Beschreibung und Geschichte der Stadi Rotenburg
n. d. T. 1856. 8.
Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften
III Görlitz :
2757. Dies., neues Lauiiliisches .Magazin. 33 Bd. 1. u. 2. H.
1856. 8.
245
AnzeigiT für Kunde der deulschen Vorzeil.
246
Directorium des Domgymnasiums m .Nauinbiirg:
27Ö&. V II. SiIIkt. V.rsiuh ul). .1. solhisclirn Ualiv. 1»45. 4.
2759. Ders. uült li. Mudus im ^luliu.h.l.iit.M hcn. 1854. 4.
Rudolph Freiherr von Stillfried -Rattonitz, k. pr.
hamnicriT iiiiil UbtTceremunii-nriioisler, in BitIhi:
2760. Ders., die .Miinslerkirchc lu lleil.<lironn. ISöfi. gr. 2.
J. M. HeberleVhi' liucMiniKlI. III. LeiiipcrU) in koln:
2T61. H. Li-iiipiTli, Bildtrlicllf i. (iestli. des Biicherliniidels.
Jahrsan^ 1S56.
2762. F. E. V. Jlering, Geschichle der Burgen, Bitterguter,
.Vbtclen u. Klöster in den Rheinlanden. 10. H. 1855. 8.
Thomas Gar, Vorstand der Sladtbibliolhek in Trienl :
27t)3. Ittr». , tpisüdio de! medio fvo Trcnlino. 1856. 8.
Directorium des k pr. Gymnasiums zu Prenzlau:
2764. r. L. .\. i'aalzow, z. Grsili. des (jyninasialbaui-j in l'reiiz-
lau etc. 1542. 4.
2765. Buttmann , Götbe als Vermittler des Alterthums und der
modernen Zeit. l849. 4.
2766. Die Stiftung der verwittwelen Obrist von W inlerfcld,
geb. von Berg, zu Prenzlau. Abschrift.
H. Kraatz , .\genl des gerni. .Museums, in Hildesheini:
2767. Beilrage z. Hildesheimiscbcn Geschichte. 3 Bde. 1829. 8.
2768. J. A. Cranier, physische Briefe über llildesheim u. des-
sen Gegend. I79i. 8
2769. Christ. Jusl. .Mühlpl'orl, IVacbrichl von den Streitigkeiten
über das Meyer-Recht im Stifte llililesbeini. 1718. 8.
2770. Vertheidigle Freiheit oder dokumenlirte Darstellung der
Reichs- und Kreis -Unniillelbarkeil der Stadt Hildesheini.
1796. 2.
2771. F. \. Hostinann, Spiegel der Wahrheit u. Gerechtigkeit
in Sachen der Vogteien H.ihenhameln , Rosenthal und
Dungelbeck wider den Hofkaninierath und .\inlniann von
Lochhausen zu Peine. 1789. 2.
2772. ISachlrag zu dem im J.ibrc 1691 von der Fürstl. Hildes-
heim. Regierung gegen die Stadt Hildesheim bcyni Kay-
serl. Reichs - C'iinimergericht exhibirte Restitulionsbill.
(1797 J 2.
2773. Belehrung an d Ilililesheimische Publikum, die zwischen
beyden Städten lliMesheim ausgebrochenen Irrungen be-
treffend. 1793. 2. und: .\u.«zug aus d. Kays Konimis-
sions- Akten in Sachen Bürgermeister und Rath der.\lt-
<tadl Hildetbeim wider B. u.R. der i\eustadt H. 1794. 2.
2774. Bericht an lobliche Biirgersehalt der Stadt Hildesheiin.
1790. 2.
2773. Bericht u. Ermahnung an löbliche Bürgerschaft der Alt-
(Uidt Uildesheiiii. 1*90. 2.
2776. 4 weitere Aktenstücke rechtlichen Inhalts. 1712-93. 2.
2777. 4 Schriften, Hochfurstl. Uildesheiniitche Verordnungen ent-
hallend. 1690—1785. 4.
Dr. William Bell in London:
277'>. Ihr |-riM eeding» of thc Essei archaeological Society, for
ihc \.ars XKvi, 1>>53 u. 1854. Part. I., vol. 1. 1855. 8.
Directorium des Ic. Gymnasiums zu Erfurt:
277'J. J. D. W. Richter, Aecblung der rcichsfreien Stadt Du-
n.iuwarth. 1843. 4.
2780. F. Krilz, de codicibus bibliothecae Ainploniaoae Erfur-
teiisis putiuribus. IS.'iO. 4.
2781. J. D. \V. Richter, letzte l'nterhandlungen des Konig«
Jacob von England mit dem Konige Philipp III. von
Spanien über die Zurückgabe des Pfalzer Kurtbunies an
den Kurfürsten Friedri(h. 1855 4.
Directorium des k. Marien -Gymnasiums zuPo.-^en:
27b2. Sclineminski . Entwurf zu einer ticsib. des k. Marien-
Gyninasiuiiis. 1848. 4.
Commission zur Herausgabe bayer u. deutscher
Quellen -Schriften m Munchi-n:
27XH. ^liiellcn u ErlaultriiM;;en zur bayer. u. deutschen Ge-
schichte. Erster B.: Quellen, l. B. 1856. 8.
J K. RÖCkl, Agent, in .Veuburg a. D.
2784. K. Thurneisser, zeheii Bücher von kalten, warmen, Mi-
nerischen und .Mellalischen Wassern. Strafsburg, 1612. 2.
Historischer Verein für Kärnten m Klagenfurt:
27«.i. Ders., Archiv. 3. Jahrg. Iböti. 8.
8oci6t6 Fran^aise d' Archäologie pour la conser-
vation des monuments historiques m l'^ns:
2786. Dies., congres archcologique de France. Seances gen«'-
rales tenues en 1855. 1856. 8.
Erben des Freifräuleins Caroline von Krefs, in
Murnberg:
2787. L'alho morali.<simus lat. et gerni. o. 0. u. J. 4.
2788. I'irger, Bernardus, Graniiilica noua. Vienn. 0. ü. u. J. 4.
Directorium des k. Gymnasiums zu L)ck:
2789. Horch, L'ebersichl der Gebietsveranderungen Deutschland«
u. der jetzigen deutschen Staaten. 1848. 8.
E. SchTAreizerbarfscbe Verlagshandlung in Stuttgart:
2790. G. li. Dcpping, die Juden im .Mittelalter. 1834. 8.
2791. K. F. Kofsliirt, Gesch. u. System des deutsch. Strafrechla.
3 Th. 1838 — 39. 8.
2792. Ph. V. Golbery, Gesch. u. Beschreibung der Schweiz u.
Tyrols. 1840. 8.
2793. K. Stangcl , d. deutsche Post« esen in gesch. u rechtl.
Beziehung. 1844. 8.
2794. Fr. I'. G. Guizot, allgem. Gesch. der europaischen C'ivi-
lisation. l'ebcrtrag. v. C. Sachs. 1844. 8.
2795. J. A. Pflanz, (lesterreich. Charakterbilder aus d. Gesch.
d. Kaiserslaates. 1852. 8.
2796. Allgem. Gesch. besonders der europiiischen .Menschheit.
Im \ erein mit einigen süddeutschen Historikern herausg.
V. Karl Pfair. 4 Bde. 1832-35. 8.
2797. Grufs, Rud., hisUirisrher Schulutlas in 9 Blattern. (I. i.
•lu. 2.
Weidmann'schi- Buchhnmllung in Berlin :
2798. Zeitschrift f. deutsches Mlcrlhuni, herausg. v. .M. Haupt.
10 ß. 3. H. IH.56. 8.
O. F. H. Schönhuth, Pfarrer, in Eddfingen:
2799. .Monut Kosen Im Verein mit Mehreren herautgeg. »oo
0. F. H. Schönhuth. 1847. kl. 8.
2800. Hans Sachs, die \\ ittenbergisch ^aciltlgall. die man jclit
höret vbcrall etc. von iNeuem ans Lichl gestellt durch
0. F. H. SchOnbuth. 1846. kl. 8.
3ilK
Anzeiger für Kunde der di-utschen Vorzeit.
34a
2801. C. Diclerich, Christof, vierter Herzus von Wirten bers;.
1846. kl 8.
G. H. Freih. Roth von Schreckenstein in I.udwigs-
burg:
2802. Dcrs., das Patriziat in den deutschen Studien, besonders
Reichsstndten. 1856. 8.
Polytechnischer Verein in Wunburg:
2803. Ders., .Milslieder-Verzeiehnifs. 1856. 8.
2804- Der»., Verzeichnifs der Bibliothek. 18.56. 8.
2805. Ders., Wochenschrift, VI. .lahrg. ^r. 23 — 30. 1856. 8.
2806. K. A. Huberti, Katalo«; der Kreis- .Muster-Modelle-Sanim-
lun;; von LnlerlVanken u. Aschaffenburg u. des teihno-
lügischen C'abinrts des polytechnischen Vereins in Wurz-
burg. 1856. 8.
Historischer Verein für Krain in Laibach :
2807. Der.«., Miltheilnn-ien. Miirz-Juni. 185«. 4. Diploinal.
carniol. i5og. 9, n. Statuten d. Vereins.
Directorium des k. Gymnasiums zu Siegen :
2808. C. W. Lorsbacli, Beitriige zur Gesch. der ehem. lalein.
Schule zu Siegen. 4 H. 1841—55. 4.
Directorium des lt. Gymnasiums zu iiecklinghausen:
280(1. B. Ilc.lschcr, Al.liiindlung über diis deutsche Kirchenlied
vor iler Kelorrualion. 1H4I). 4.
2810. J. C. L. Hantschke, über die Bedeutung der Ortsnamen
auf lar , insbesondere über die Entstehung und Gedeu-
tung des IVaniens Wetzlar. 1857. 4.
2811. <;. (irafr, der deutsche Orden. 1848. 4.
Directorium des Friedrichswerderschen Gymna-
siums zu Berlin :
2812. Bee.-ikow, de sedibus Cheruscorum. 1844. 4.
2813. Stechow, Pflanzung und Aufnahme d. Christenthunis un-
ter den Deutschen. 1848. 4.
2814. W. Schwartz, d. heutige Volksglaube u. d. alle Ilcidcri-
llium. 1850. 4.
Directorium des franz. Gymnasiums in Berlin :
2815. Charribeau, l.ouis de Baviere et l'hiiij.pe Ic Bei. 1847. 4.
Directorium des Pädagogiums z. Kloster Unser
Lieben Frauen in .Magdeburg :
281G. Eiselen, d. Itelorniation u. die Entwicklung der politi-
schen Freiheit. 1. Buch. 1850. 4.
2817. (Jcjlze, einige Bemerkungen z. frcogr.iphiscb. Unterrichte
auf preuls. tiymnasien. 1856. 4.
Directorium des Stifts -Gymnasiums zu Zeitz:
2hlH. J. f. K. Hüinc, CS hat keinen S.ii.gerkneg auf d. Wart-
burg gcgeb.^n. 1812. 4.
2819. Ders., (Mthes Iphigenia auf Tauris. 1849. 4.
2820. Fehnier, Bede, g.hallen z. Feier des .KK) jähr. Todes-
tages Dr. M. LuUhts. 1«47. 4.
Directorium des Gymnasiums zu Sorau:
2821. Mu.ser, Gedanken über den Charakter der germ. Welt
im Vergleich zum romanischen. 1845. 4.
2822. I.enniug, Über Sorau» Znaliinde in den frühem u. frühe-
sten Zeiten. 1846. 4.
Directorium des Fürstlich-Hedwigschen Gymna-
siums zu Aeuslettin :
2823. ileidtniann, Garcia de l.oaysa, Cardinal u. Bischof von
Osma als Beiditvaler und Rathgeber Kaiser Karls V. im
J. 1530. 1850. 4.
2824. Beden, gehalten bei der 200jalirigen Jubelfeier des
Gymnasiums am 15. Oktober 1810 von Klotz, Giesebrechl
u. (irall. 1840. 4.
2825. A. Giesebrecht, Gesch. des Gymnasiums zu Neustetlin.
1840. 8.
Directorium des Gymnasiums zu I.uckau:
2826. W. J. Vetter, Beytrüge z. (Jeseh. der Kirchenverbcssc-
rung in der Niederlausitz. 1 — III. Ablh. 1833 — 45. 4.
Directorium der Gelehrtenschule zu Meldorf:
2827. W. II. holstcr. von d. Burgen, DcilTlen u. Mammen des
alten Dilmar.scliens. 1855. 4.
Dr. Fr. Münscher, Gymnasialdirector, in Marburg:
2828. Grebc, eine Gruppe von .Xufgaben ober d. geradlinige
Dreieck. 1856. 4.
Dr. Val. Ulrich in München :
2829. Job. Ev. Boll, die ersten zehn Jahre des Bonediktiner-
Slilles St. Stephan in Augsburg. 1856. 4.
Falcke & Röfsler , Verlagsbuchhandlung in Leipzig:
2830. K. Weller. irulcv Pseudonymorum. 1856. gr. 8.
Dr. G. W. Hopf, Beklor der Ilandelsschide in Nürnberg:
2831. II. Snriis. eine .\u.<vvahl aus dessen Werken, herausgeg.
von (i. W. Hopf. 1. Bilchn. 1856. 8.
Ch. G. Ernst am Ende, Buchhdig. in Leipzig:
28:!'>. Dre.Mlencr Galerie- Buch. 1856. 8.
K. Preusker, Benlamimann , in Grossenhain:
2833. Derselbe, Uebersicht der mit der k. Antiken-Sammlung
in Dresden vereinigten Preuskersclien Sammlung valer-
bindischer Alterthumcr. 1856. 8.
J. Diemer, Director der k. k. UniversilaLsbibliothek in
Wien :
2834. Ders. , kleine Beitrage z. älteren deutschen Sprache und
Literatur. III. Tbl. 1856. 8.
M. Du Mont - Schauberg'sche Buchhundl. in Köln ;
2835. Organ hir clirislliclic hiin.st, herausgeg. >on F. Baudri.
M J/diri;. i>r. 11- II. IS5(i. 4
H. Trowitzsch & Sohn , Hofbuchdruckerei in Frank-
lurt H. 0 :
2836. Monalsschrill f. preiifs. Stadlewesen, redig. v. R. Griiscr.
Jahrg. II. II. 6 u. 7, 185(i. H.
Directorium des k kathol. Gymnasiums zu (Max:
2837. J. Miillir, Naihridilen über d. iirspriingl. (Jiiindiing und
nllmiilige An.-bild. d. k. kalb. Gymnas. zu (;iaz, 1842. 4.
2838. A. Bach, urkundl. Kiichen-Grscb. d. Grafsch. Glaz. |H41. 8.
Hahn'sche llofbuchhandlung in Hannover:
2839. C. Sallnsli Crispi Caltlina , Jngurlhn , hisloriaruni frag-
menta, rriiigu. et illnstr. Fr. Krilziiis. ISfiti. 8.
Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier:
2840. Dies., Jahresbericht der (iesellsrhaft, herausgeg. v. Schnee-
mann. 1856. 4.
249
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
230
Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande
in liuntK
2841. Oirs, Jiihrliiich.r, I, II, Vll. Xlll, XIV. XVII— XX, XXIII.
1812 — 56. 8.
2842. L. LiTsili, ();is Külner .MosHik. 1«46. 8.
2843. DiTs., Apollon der Hi-iLspt-mier. 1848. 8.
2844. Dirs. , diis sogenannle Sihwcrl des Tiberius. 1849. 4.
284.0. \V. J. Braun, die h.npilolf. 1849. 4.
2846. Dfr.s. , Erklarunj; eine.'; iHiliKrn .SiirkopliatiS /.u Trier.
1850. 4.
2847. Johann Overlierk, die rnniisclii- Villa bt-i WLingarltii.
1851. 4.
2848. AV. J. Braun, Jupiter Dulichenus. 1852. 4.
2849. Ders., das Judenbad in Andernach. 1853. 4.
Gesellschaft f Pommersche Gesch. u. Alterthums-
kunde In .^^Icllin : ,
2850. Dies., neue runinier'.sche rrüviniiiilblalter. B. 1—4.
1827 — 30.
2851. Dies., ballische Sludien. 16. Jahrg , 1. II. 1856. 8.
2852. 28. Jahresbericht. 1856. 8.
G. Emich, Verlafrshuchhdl., in Pest:
2853. AI. Horviilh, (Jesch. d. Ungarn. 2 B. 1850 — 55. 8.
2854. Ungarn und Siebenbürgen in Bildern. I. B 1854. 4.
Dr. G. Homeyer , geh. Obertribunalrath , in Berlin :
2855. Dirs., Johannes lilcnkok wider den Sachsenspiegel.
1855. 4.
C. Rufswurm, Inspektor der Schulen zu Hapsal:
2856. Ders., Eibololke oder die Schweden an den Küsten Khst-
lands und auf liuno. 2 Th. unt lilhograph. Beilagen.
1855. 8.
Histor. Verein für Steiermark in Gratz:
2857. Ders., Slrjcnnarkisclic Zcilschrift. 1. — 12.il. 1821-34.
l\eue Folge. 1.-9. Jahrg. 1 II. 1834-48. 8.
2858. Ders., Mitlheilungen. 6. II. 1855. 8.
2859. E. riatiibcvera, die keltischen und römischen Antiken in
.Sleierniark (1856). 8.
A. Stöber , Professor, in Midhauscn im Elsafs :
2860. Ders.. z. Gesch. des Volks-.\bcrglanhens im Anfange d.
16. Jaiirh. aus Dr. Job. Geilers von Kaisersburg Enieis.
IS.-,fi. 8.
Schweighauser'si he \rrlllg^bu(■hhdlg. in Basel:
2861. Gast's Tagebuch. In An.sziigen behandelt von Tryphius.
Ucbersetzt und erläutert v. Buxtorf-Falkeisen. 1856. 8.
Ernst Lambeck , Buchhdl. , in Thorn :
286-'. r.i;. M.irknll, d. Bau d. altstadt evang. Kirche. 1856. 8.
P. Kaiser, Professor in Vaduz:
2863. Ders. . Gesch. des Fürsti-nthunis Liechtenstein. 1847. 8.
Ein Ungenannter in Mirnberg:
2864 hrjsirlii her \nd des II, Heichs Kechten, die vier Bü-
cker (Irr liistjtulen vnil Vnderwcisung Keysers Jusliniani.
Vcrlculschl \iu\ anfsgcicgt durch D. J. Goblcr. 1552. 2.
Se. Erlaucht Graf Giech, Slandeshcrr, zu Thurnnu:
2865. Ilansgcsctz im Ceschlechtc d( r (Irafcn und Herrn von
Giech. 1855. 4.
2866 Motive zu dem Ilaus-Geselz, lithogr. 1855. 2.
Historischer Verein f. Niedersachsen in llannu\er:
2H67. Der...,, ZciiMlirilL Jnlirg. Is:,:). 2. Dnppelheft. 1856. 8.
Polytechnischer Verein in Wurzburg:
2868. .M. F. Chemnitz , d. polyt. Verein z. W. in den ersten
:>() Jahren s. Bestehens. 1856. 4.
Rudolph Violet'S Buchhdig. in Berlin:
2869. Frledr. Förster, des grofsen Kurfürsten achte Runde in
der ?\(n|;dirsna(hl. 1837. 8.
Dr. Ernst Müller, Kanzleiralh in Weimar:
2870. Ders., Staats- Handbuch f. d. Grofsherzogthuni Sachsen-
Weimar- Eisenacli. 1855. 8.
Historischer Verein f. den Niederrbeln in Küln:
2S71. Derselbe. Annalen. I. Jahrg. 1. H. 2. Abth. u. I. Jahrg.
2. II. l.s.O.-). 8.
Bauer & Raspe'$clu' Buchhdig. iJul. Merz) in INurn-
berg:
2872. Zeitschrift f. dentsche Kulturgeschichte. Ilerausgcg. von
J. niüller u Job. Falke. Juliheft. 1856. 8.
Württembergischer Alterthums- Verein in Stuttgart:
2873. Der..^. , Jahn-henc. VIII. II. fl856), gr. 2.
2874 D.r.s., 7. Kechenschaftsbericht (1856 ■. 4.
2875. Ders., Schriften. 4. H. 1856. 8.
Jäckel Pfarrer, in Neuhaus:
2876. Augspurgisches Jnbel-Gcdachlnifs im Jahre 1730. 0. J.
gr. 2.
2877. Vaterlandische Biographie oder Lebens- Umrisse berulim-
ler Manner aus Bayern. 1832. 8.
2878. M. (;. Saphir, drei Tage in Nürnberg. 1833. 8.
2879. C. M. lleigel , der Führer auf dem Schmausenbuck.
1832. 8.
2880. Ders., 12 Schmausenbuck- Lieder. 1832. 8.
2881. Ders., Sammlung der auf d. Schmausenbuck zerstreuten
Inschriften. 0. J. 8.
2882. J. D. Tyrof, Nachricht von den Schicksalen der .Xepi-
dierkirche in Nürnberg. 1768. 4.
2883. C. Ruprecht, Glückwnnseh f. Job. Albr. Vogel, Pfarrer
zu St. Sehald. Schriftprobe. 0. J. 2.
Ein Ungenannter in Nürnberg.- ' l .iCl
2884. ('liriiniii)n .8|iiliinbcrgense nunc priimiin in luccm cditum,
von P. J. Biancbi. 18,-)6. H.
Magistrat der Stadt Dinkelsbühl:
2885. J. ('. l'. Zangmeister, topographische Beschreibung von
Dinkelsl.nhl. IMschr. I«55. 2.
Directorium des Gymnasiums zu Schafsburg:
2886. Fncilnih Mnlbr. (icsch. der siebenbürg. llo.spilaler bis
7, J. l(i->.">. I^.'.ii. 8.
P. Ritter v. Chlumecky, mahr. stand. Archivs-Dircdcir,
in Brunn :
2887. Ders., die Gesch. des Markgraflhums Mahren und ihre
Quellenforschung. 1850. 8.
2888. Instruction für das niühr. sISnd. Landr'snrchi\. Aulogr.
1856. 2.
Dr. Jos Chmel, k. k. Rrgierungsrath, in Wien:
28h;). Vcinnuicnla Ilabsburgica. Erste \bthlg. 2. Bd. gesam-
iiiill und nulgcll.rill %. Jov l'hmcl. 1855. 8.
251
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
252
2890.
2891.
Dr
2Mt3.
2894.
2895.
Academie gemeinnütziger Wissenschaften in
Erdirl :
Dies , D.nkschrin. («54. S.
Dies., wisscnsrhaflliche Berichte, lieraii.sgee. von S. (P.j
Cassel. II. III. 1S54. 8.
Paulus Cassel, aus der Hagia Sophia. Bericht über die
durch die k. .\kadernie d. Wissensch. zu Erfurt seil d.
.\|)ril lS.-)4 geübte Thatigkeit. 1856. 8.
Karl Back, geh. Rogieningsrath , in Altenburg:
Slauiiiitareld. Hauses Hessen-Koleriburg. ^^. IV. u.Staniin-
lafel der Hessischen Hauser Philippsthal und liarchleld.
>'r. V. qu. 2.
Stammtafeln der Familien von Kessel , von Brand , von
.Meusbach u. von Krciwald (s. .Mitthl. d. Gescilsch. des
Osterlandes. II. B. 4. H. 1848.) qu. 2.
Tafellieder zum Juristenfeste in Altenburg um 2(1. .luli
1856. 8.
III. Für die Kunst- u. Alterthumssammlung.
Dr. A. V. Eye, Vorstand der Kunst- u. Alterlhuiussainiii-
lungen am german. .Museum :
1350. Geschnitztes Eichenblatt aus einer ('hi)rstulilverzierung
von 1519.
1351. Gypsabgufs eines .Moses in halber Figur, Helief aus dem
Dome zu Augsburg.
Weifs, C'uslos am gerni. Museum:
1352. Das Abendmahl, Kupferstich \on Wenzel von Olmülz.
>. Abdr.
L. Bull, Kaufmann, zu .\iirnberg:
1353 u. 1354. ^urnbe^ger burggnill. Silberniunze v. li;22 und
.Strafsburger Silbernmnze vom 17. Jhdl.
Kraatz, Uhrmacher, Agent des gerni. .Museums, zu Hildes-
beim:
135&. Originalsiegel der Stadt Hildesheim v. 13. Jhdt.
1356. Originalsiegel der Stadt Lüneburg v. 14. Jhdl.
Dr. J. H. V. Hefner- Alteneck, Profess u. Cons. der
vereinigt. Samml., zu .München:
1357. Gjpsabgiifs einer trauernden .Maria v. 15. Jhdt.
1358. Gjpsabguf» eines Krauensiegels v. 14. Jhdt.
Lo8, Sludienlehrer, zu Miltenberg:
1359. Papstliche Silbermedaille v. 1826.
1360. Mainzer Silberniunze v. 1629.
1361. 3 neuere Silber- und 1 Kupfermünze.
Ein Ungenannter:
13(i2. Alibililuiig Min 5 kiiieenden Kiltern, Tusclizchng.
Arnold, Küulmann, ru .\urnbert:
1363 4 lileireliefs \om 16. Jhdl u. 2 Aiib.ldungen von (Jrab-
stritien in hiipfrsl.
Erben des Frfrl. C. v. Krefs zu Aürnberg:
1364. (Jrundnfs \. .Nuriibirg, Fcilerzchng. v. 17. Jhdl.
1365. Derselbe Grundrjf." in Kupferstich.
1366. Aeufsere Ansii hl der Kirche zu Kraflshuf. Tuschzchng.
v. 17. Jhdl.
1367. Innere Ansicht derselben Kirche. Tifschzchng. v. 1893.
1368. St. Christophorus und Krefs'sches Wappen. Holzschnilte
V. .\. Dürer.
1369. Christus am Kreuze und die eherne Schlange. Holzschn.
V. (i. Harlmann.
1370. Die drei Männer im Feucrofen und Belustigungen im
F'relen. Kupfersl. v. Mc. de Bruyn.
1371. Verzierter Messergriff.
Lommatsch zu \Mllenberg:
1372. h:> ii.u,-.rc Sicgebibdrucke.
Schwarz bei Ziiricb :
13T3. iNachbildiing einer S|ioltmedaille v. 16. Jiidt. in Kupfer.
Ein Ungenannter in Aurnberg:
1374. Anbelcndir Johannes, Bleirelief v. 16. Jhdt.
1375. Vier Revers von ßleiniedaillen des 16. Jhdt.
1376. Siegel des Kmiigs Wenzeslaus von Böhmen. N. Abdr.
1377. Siegel des Hans Im Slaa. Ji. Abdr.
1378. Siegel des .Medicinercollegiums zu Augsburg. N. Abdr.
8e Erlaucht Graf Giech, Standesherr, zu Thurnau:
1379. (Jrnndrifs des Scliln.sscs Thurnau in Steindr.
Se. Hoheit Herzog Leopold von Anhalt-Dessau:
1380. 27 .Silbermunzcn der alleren Markerairn \vn Branden-
burg.
Kunst- Agentur u. Verlag von R. Violet in Berlin :
1381. (Jedachmifslilatt zur 2. Jubelfeier der Keformalion, 1817.
Kpfrst.
1382. Gedaclilnifsblatl zur dreihundertjabr. Jubelfeier der Re-
formation, 1830. Steindr.
1383. 13 Blatter mit neueren Portrait«; Steindr.
Verlagshandlung von Gustav Emich zu Pest.
1384. \ ersuch einer Sprachkarte d( r Österreich. .Monarchie,
Farbendruck.
Dr. Fronmüller zu Fürth :
1385. Ansicht der iVordseite der Stadt Fürth ; Steindr.
Ein Ungenannter in Nürnberg:
1386. Abbildung der Seeschlacht bei Gibraltar zwischen den
Spaniern und IViederlandern ; Kupfersticli v. 17. Jhdt.
1387. Grofses Tableau mit Darstellungen von niederländischen
Regenten, Stadien, Trachten u. M appen ; Kupferstich v.
17. Jhdt.
W. Arold, Gehilfe des kgl. Landgerichts- Taxamis in .Nürn-
berg:
1388. .\ugsburger Silbermiinzc von 1625.
1389. Silbermüuzc des Erzbischofs von Trier Karl Jos. Ign.
Anton.
1390. Oesterreichische Silbermiinzc von 1708.
Jäckel, Pfarrer, in >euhaus bei Hochstadt n. \.
1391. Broiiceniiinze v. Kaiser Tiberius.
1.392. 2 »achsische Silliermiinzen v. 16. Jhdt.
1393. 3 Strafsburger Silbeniiunzen v. 16. Jhdt.
1394. Ein Handleinspfennig.
1395. Silberniunze von Kais. Albrechl I.
1396. Silberniunze von Kais. F'erdinand II.
1397. Böhmische Silberniunze v. 1592.
253
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
254
139><. Tirolisrhe Silberniunie v. 16. Jlicll.
1.399. LfipiigtT SilLeriminze \. 1610.
1400. 88 Portrait« in Kadirun? u. Kupferstich.
1401. Ahliildung dor kunslli<hfn l'hr auf dem Slrafsburgcr
ittunslrr. Jlit Versen, huiiferstich v. 1605.
1402. >Vandlialender v. 1641.
1403. Verschiedene Ornamente. Radrg. v. 0. (". Wilder.
1404. 13 Kupferstiche mit verschiedenen Darstcllunsjen.
1405. 11 Uambretlsteine mit eins;epresslen Reliefs v. IM. ,lhdt.
Borger, l'farrer, lu IVurnherg:
1406. Silbermedaille zur Jubelfeier der Reformation v. 1717.
1407. 4 huplermünzcn und 2 Silbermünzin nacli KiöO.
Hans Gasser, Bildhuuer, in Wien:
1408. Photographie nach einem grofsen, im Besitze des Schen-
liers befindliche:!, geschnitzten Altare v. |5. Jhdt.
Joseph Zahn, (and. jur. , in Wien:
l4o;i. Jlcrruirs, lldizschn. v A. Durer; Bartsch ^'r. 127.
1410. „Gerechter Wee<j\\ eiser defs jrrländischen Königs aufj
dem Pragcrischcn Thjergarlen." Fliegendes Blatt vom
17. Jhdt.
1411. .Die Wiener- Hofburg im J:ihrc 1560 nach Ilirschvogels
Kupferstich. ■' Steindr.
141 2. „Die Form und gestaldt des beyltumbsstuels." ti. Copie
in Steindr.
1413. Tafel mit Werkzeugen der Kriegskunst. Kupfersl. vor.
Jl. Seutter herausgeg.
1414. Karle der Praposilur Ellwangen. Von S1. Seutter her-
ausgegeben.
1415. 5 Ansichten aus der Schweiz in Kupierstich.
1416. 6 architektonische Ansichten aus Wien in Steindruck.
1417. Ansicht von Trarbach. Kupferst. v. 17. Jhdt.
Chronik der liistoriscliiMi Vereine.
Wie wir schon oben bemerkten, haben diejenigen Vereine,
welche längs der Ost- und Nordgriinze Deutschlands thatig sind,
das (jemeinschaftliche , dafs sie eine erfolgreiche Aufmerksam-
keit den Berührungspunkten iler deutschen mit der wendischen
oder slawischen (jeschichte zugewendet haben. Vor allen sind es
der Verein für Meklenburg und der fiir Pommern, welche, je-
ner in seinen Jahrbüchern, dieser in den baltischen Studien,
diesen Geschichtszvveig angebaut haben. Die Jahrbiieher des
nieklcnburgischcn Vereines bringen uns neben gehaltvollen,
zumeist vom Archivar Lisch verfasslen Aufsalzen über alle
wendische Burgen, wie Doliin, Werlc, Jlow , Jlekbnburg, Ro-
stock, Kessin u. a. eine Abhandlung über das frühere Slawen-
thum in den üstseelandern von Prof. Fabriciiis in Breslau,
Jahrg. \ I., andere ebenda von verschiedenen Autoren über die
Sprache der alten Wenden in Meklenburg, über die wendi-
schen Götzen und die Stadt (loderac von Lisch ; im VII. Jahrg.
über die Volkssprache der nordwestlichen Slawenstamme von
Boll ; im \. Jahrg. eine Gesihichle des Fürsten Pribislav I. von
Parchim-Kicbenberg und seinen IVachkommen, von Dr. Beyer,
im XIII. Jahrgang: „König Krolo und sein (ieschlecht ," von
Dr. Beyer u. a. m.
In den „Baltischen Studien" belehrt uns L. Giesebrechl
VI. 1. über die Religion der wendischen Volker an der Ostsee
und ebenda über wendi.sclie Runen. VI. 2. gibt uns ilcrscllic
Historiker eine „wendische Geschichte vor den Karolingern"
und VII. 1. eine „wendische Geschichte aus der Zeit der Lu-
dolfinger." X. 2. finden wir aufser einigen hier einschlaglichcn
Arbeiten von L. (ücscbrecht „WOIdcmars und Knuts Ileereszüge
im Wcndenlandc" von L. yuandt, und eine Beschreibung des
Burgwallcs von Kriwitz. XI. 1. gibt uos L. (iicsebrecht eine
Zusammenstellung iller nfouiischen Mittheilungen xur Geschiebte
des Wendcnlandes" und berichtet über „sechs Gefasse aus der
Vorzeit des Luitizcrlandes ;" Hering gibt eine .\bhandlung über
die Loylzen. XI. 2. behandelt L. Giesebrecht >die Trigorki,"
die Landwehr der Luitizen und der Pommern, u. ». m.
Unter den .Vrbeiten, welche andere Vereine in derselben
Richtung bieten, heben wir hervor: „Ein wendischer Gott Boy-
gerd zu Sepeberg ," von Dr. M. Lewerkus, Kordalbing. Stu-
dien II. I.; ferner „zur Urgeschichte der Slawen," Jahrg. l!^16
und 1847 der .Mittheilungen des historischen \ereines furhrain;
die „vier Moosburgen der in Unlerpannonicn, Karantanien,
Friaul einst niachligen Geschlechter der vvindischeu Woywodcn
Privinna, Braslavv und deren Kachkonimen," im Archiv etc. des
Vereins für Kärnten ; endlich „Spuren der slawischen Sprache
in der Topographie und der Sprache Frankens," im 1. Jahres-
bericht des Vereines für Millelfranken.
Um die Uebersiclit dieser, die Grenzberühruncen der deut-
schen mit den fremden Vcilkerslaiiimcn licliandeliidcn .\rbcilen
abzuscbliefsen, erwähnen wir noch in der Kurze, was die > er-
eine der deutsch-russischen Ostseeprovinzen in dieser Rich-
tung geleistet haben. Mit Gründlichkeit und mit einer das
deutsche Element fast ausschlicfsenden Vorliebe hat die ge-
lehrte Estnische Gesellschaft zu Dorpat in ihren „Verhandlun-
gen etc.- die Literatur, die Volkssagen und die Lieder, die
Sprache, den (Jlauben und du- .M>llu.logic der K.-ten behandelt.
1. 1. erhallen wir eine Abhandlung von Jurgenson über die
Entstehung der beiden Ilauptdialekte der estniscben Sprache ;
Kahlmunn lehrt uns ebenda „Estnische Sagen," im 2. Heflc des-
selben Bandes „diu Fleiion des Worlslamines in der Kslni.ichen
Sprache," im 3. lieft „die Dckliiialiun der Kstniji hen Aoiiiina"
kennen. Dasselbe Heft bietet uns noch eine „Gi'Kchichlp der
Estnischen Literatur" von Jurgenson. Im iweilen Rande belehn
255
Anzeiger für Kunde der dfulschen Vorzeil.
256
uns Fählniann nübtr die Worlwurzellehrt in der Eslnischon
Sprache" und „den heidnischen Glauben der allen Esten,"
Kreutzwald iiber „die Volkslieder der im Pleskau'schen Depar-
tement angesiedelten Esten," über ^Estnische .Mylholo;;ie " ii.
a. m, — Auch die (ieselischart für (icschiclili' und AltiTlIuinis-
kunde der russischen Ostseeprovinzen , die sich vor alleui der
Erforschun«; der mittelalterlichen Geschichte ihrer Heimath, da
das deutsche Element das herrschende war, angelegen sein
lässl, gibt uns einige, hier einschlagliche Beiträge, so: „über nor-
dische und insbesondere livländische Allerthürner aus der vor-
christlichen Zeil" und den „Beitrag zur hetinlnifs der Aller-
thürner, besonders aus Bronze, welche in den Ostseeprovinzen
Russlands aus der Erde gegraben werden," von BradecK.
Indem wir jetzt zu den Arbeiten übergehen, welihe die
Elemente der deutschen (ieschichtswissenschafl abgesondert von
fremdartigen .Mischlhcilun behandeln, hallen wir es für zweck-
mässig, dafs wir zunächst unsere Aufmerksamkeit auf jene Thä-
tigkeit richten, welche die ältesten Denkmiller deutscher Ge-
schichte und deutschen Kulturlebens durch Nachgrabungen auf-
zufinden imd in wohlgeordneten Sammlungen zu erhalten be-
müht ist. Des Weileren auf die unterscheidenden Merkmale
der Sammlungen selbst einzugehen, ist hier niclil der Ort; wir
liabcn schon oben bemerkt, dafs auch hier die Geschichte der
Ileimath meistens den Charakter der Sanmiinngen bedingt, und
lieben jetzt unter den Vereinen , die mit wenigen Ausnahmen
alle in dieser Bichlung eine fruchtbari' Thaligkeit entfallen, nur
die für die Aufdeckung des rein- deutschen Allerthums Uuitig-
sten hervor. Freilich müssen wir uns dabei entballen, in den
Streit über den Zusammenhang und den Unterschied des deut-
schen Allerthums und des slawischen und kellischen einzu-
greifen. —
Der Verein für Oberbayern gibt uns in seinem „Archive
clc." fortgesetzte Berichte über die Grabhügel in Oberbayern,
über germanische Gräber bei SU Andrea, bei Oberschleifshcim,
über das Schlacht- und Todtenfeld bei Fridolfing, iiber archäo-
logische Funde und Denkmäler bei Tittniaiining n. a. ; der Ver-
ein für Millelfranken berichtet tmter anderem im V. Jahresbe-
Tichl über Alterthiinier, im VII. über Grabhügel und Schanzen
im Kezatkreise , im XI. über die Malberge des alten Frankens,
im XXIII. über altdeutsche Gerichtsstätten; auch der Verein für
Schwaben und >euburg, dessen vorzügliche Thätigkeil fiir die
Tijm.-germ. Allerthürner wir schon oben erwähnten, ist nach
dieser Dichtung hin mit grofsem Erfolge Ihälig. Der Sins-
}i<imer Allerthumsverein unter Leitung des II. Wilhelmi er-
stallel uns in seinen Schriften über manche erfolgnii he Aus-
grabungen genauen Bericht. Der allerlhumsforschende Ver-
ein in Ilennebrrg erzählt uns in seinem Archive, l.iel'erung
I — V. , den Verlauf und Erfolg der von ihm angestell-
len Ausgrabungen, desgleichen der Vniglländische Verein
in der jetzt erloschenen „Variscia." Der thüringisch -säch-
»isihe Verein in »einen „^euen Mittbeiliingen clc." gibt uns
neben anileriin im ersten Bande Berri hl über einen Alterlliums-
fund bei llarsekau imii iiber iNachgrabuiigen bei Salzwcdel; Im
II. Band über .\usgrabungen bei Güsscfcld in der Altmark und
an der schwarzen Elster ; IV. 1. über Aufgrabungen bei Schlie-
beu ; VIII. über alle Grabstatten in Pomuiercllen durch Dr. E.
Fürstemann, sowie durch C. K. Schumaun iiber eine bei Gol-
fsen in der Niederlausitz entdeckte Werkslalle von Feuerstein-
\\erkzeugen. Der kiinigl. sächsische Verein in Dresden belehrt
nns Heft I. durch I'reusker über AUerthiimer aus der german.-
slawischen Periode, sowie durch G. Klemm über Denkmale der
german. Alterthftmer in Sachsen. Die (iesellschaft des Oster-
landes zu .\lleiiburg schildert in den „.Millheilungcii etc." I. eine
It^lU beim Dorl'e .>lelliia im Kreisanitsbezirke Allenburg und
andere an andern Orten slattgefundenen Ausgrabungen, berich-
tet dann II. 3. durch Dr. Back über heidnische Opferplätzc und
Kingwalle, Hünengräber u. s. w., und III. 4. über die Ausgra-
bung zweier Hünengräber an der Storchsecke in der Leine.
Die deutsche Gesellschaft in Leipzig bietet in ihren Berichten
fortgesetzte Miltlieilungen über Ausgrabungen und .\llerlhünier.
Der Altertliuiiis\erein zu .Mainz behandelt in seiner Zeitschrift
durch \V. I.indensi'hiiiill die sogenannlen Sireitmeirsel und er-
stattet durch d*iselbeii Bericht über die von ihm bis jetzt ver-
anstalteten Ausgrabungen ; der Verein für IVassau berichtet
durch Dr. Lehne in den „Annalen etc." über die Gauen des
Taunus und ihre Denkmäler, über Ausgrabungen am Kemel, im
Frauensteiuer Forst, am Hollerborn, dann Bd. II. über Grab-
hügel bei Dotzheim, Bd. III. über germanische (iraber bei
Bilkheim u. s. w. .Vuch der Verein für das Grofsherzogth. Hes-
sen gibt in seinem „Archive" neben aiiderciu Bd. II. Mitthei-
lungen über Allerthürner bei Schliz , Lauterbach u. a. 0. und
über den Ursprung und den Zweck der sog. Ringwälle, B. III.
über die Haineburg, einen germanischen Ringwnll , über ger-
man. Begräbnirsstiitten bei Dariiistadl, (Jralifnnde bei der Ro-
senhiihe u. a. m. Der Verein für Aiedersachseii schildert uns
in seinem „.\rchive" den Erfolg mancher mit grol'ser Umsicht
und Sorgfalt geleiteten Ausgrabungen, so durch H. Kcmble der
im Amte Soltau und im Amte Oldenstädt gehaltenen; in dem-
selben Archive legt uns Bluinenbnch in einer ausführlichen und
grundlichen Abhandlung die „liesullate aus german. Gräbern"
dar, Jahrg. 18.'>1 u. 52. Der Verein fiir die Alliiiark gibt im
VI. Jaliresb. eine „spezirlli- Nacbweisiiiig der lliinen!;raber in
der Alliiiark" und im Vlll. .lahrg. <lurch .Masch einen Bericht
über die allen Gräber Skandinaviens; auch der Verein für
Lübcckischc Geschichte bringt uns „Beiträge zur nordischen
Allerlhumskunde" und eine Beschreibung der Opfer- und Grab-
allerlhiimer zu \Vallhusen. Der Verein für Meklenburg gibt
in seinen „Jahrbüchern" mit Fleifs und Sorgfalt fortgesetzte
Hccheiischaltsbcriihle iibcr die Sammlung und .Xufsnchiing hi-
stiirisclier Dcukmiiler, Bildwerke etc., sowie über den Erfolg
der von ihm geleiteleii oder angereglcn .Xufgrabiingen.
(Mit einer Fortsetzung.)
Verantwortliche Kedaction: Dr. Frelh. v. u. z. Anfsos. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Frommnnn.
l>ruck Ton Fr. Cani))« & 8ohD in MUrnbcrg.
FORTSETZUNG
1856.
I) E l{
BEILAGE
J\? 8.
ZUM WZEIGEK
August.
1\ a c li r i c li t e n.
liiteratur.
Neu erschienene Werke.
26) Die III i 1 1 c I a 1 t e r liehen K i r c h i; ii j; e b ii ii d e
Doulsclilands nach der alphabetischen Reihenfolge
ihrer (lerler. Von Dr. lleriii. AI. Müller. Lei|)/.ig, T.
(I. Weigel. 1856. 43 S. 8. .Mit einer Karle.
Die auf dem Gebiet der altdeutschen Kunst so Ihiiligc und
verdiente Verlagshandlung gibt uns hier wieder ein treniichcs
und höchst praktisches Ilülfsbuch für das Studium der niiltel-
alterlichen Baukunst auf deutschem Boden. Was das Biichlcin
will, sagt der Titel. — In alphabetischer Reihenfolge sind alle
diejenigen Orte verzeichnet, welche noch irgend erhebliche
reberreslc der Architektur aus dem .Millelalter enthalten , mit
Angabe der Zeit und des Stils, welchem diese angehören, seihst
nach ihren einzelnen Theilen, falls Umbauten sie verändert ha-
ben. Auf der beigefiigten Karle sind alle dieselben Angaben
durch einfache und deutliche Zeichen gemacht. Das Buch ge-
winnt durch die Karle, welche in ihrer iiufsern Einrichtung der
alten Kreiseinlheilung folgt, ein erhöhtes Interesse. Wir über-
sehen auf ihr mit einem Blick, auf welche liegenden sich das
alle Kunslleben vorzugsweise concentrirtc , wo es temporär
blieb, oder wo es sich dauernd entwickelte, und welche Ge-
genden es nie erreicht hat. Der Verfasser hat möglichste Voll-
ständigkeit angestrebt; doch vermissen wir Einiges, wie z. B.
die höchst interessante golhische Kirche mit der Krypie zu
Peter.<dor f bei Wien, im .Artikel Niirnberg die Martha-,
die Johanniskirche und die Kirche des Karthauserklosters, des-
sen Kreuzgaiig hiofs erwähnt ist, und den romantischen Kreuz-
gang an der Kirche zu Ratze bürg.
29) W i r I e Hl b e r g i s c h c G e s c h i c h I e von Christoph Fried-
rich von Stalin, Dr. der Rechte und der Philosophie,
(Ihersliidienrath etc. Dritter Tlieil. Schwaben und Siid-
Irankcn. Schlufs des .Mittelalters, 1269 — ll!)6. Stutt-
gart, J. (J. Cotta'schcr Verlag. 1856. 8. XX. u. 801 S.
Nachdem nns Chr. Fr. v. Stalin in den beiden ersten Bän-
den seiner wirteiubcrgischen Geschichte die den schwäbischen
Volksslamm belrelTenden Ereignisse von den ältesten Anfängen
der deutschen Geschichte bis zum llntergaiige des letzten schwä-
bischen Herzogs aus hohenstaufischem Blute, des Konradin
(f 12G9), erzählt bat, gibt er uns in diesem dritten Bande die
Geschichte dieses Volksslammcs in der zweiten Hälfte der mit-
telalterlichen Zeil, von dem Tode jenes letzten h(dieiislaiilischeii
Herzogs bis zum Tode des ersten Herzogs aus dem wirtcmber-
gisehen Grafenhnuse, Ebcrhard's im Bart, (j M06.) Wir sehen
in diesem Bande zuerst durch Rudolfs I. unermüdliche Thalig-
keit mit den (ihrigen deutschen Landern auch das fehilereiche
Schwabeninnd, »oviel es iiberhnupt damals möglich war, all-
mahlig befriedet; dann schildert uns der Verfasser das kiihne.
kraftvolle Eiiiporringen des gräflichen Hauses Mirteiiiberg, das
zähe Widerstreben Eberhard's des Erlauchten gegen K. .Mbrechl,
das gewaltsame, erfolgreiche Zugreifen Eberhard's des Greiners,
dieses und seines Sohnes Ulrichs wechselvollen, doch endlich für
das Grafenhaus glücklichen Kampf gegen den schwäbischen
Städlebund, 1372 — 1388, die weiteren \erhallnisse des Hauses
zu den Städte- und Kitterbündnissen, den Schlcgiern , dem
St. Georgenbunde u. a., dann, soweit sie die schwabische Ge-
schichte berühren, die wiederholten Landfrieden in dieser Zeit
der kaum unterbrochenen , gegenseitigen Befehdung aller
Stände des Reiches, endlich diefür Wirtemberg durch die ver-
schiedenen Hausverträge, in Urach 1473, Stuttgart 1485 u. a. ().,
durch die Stiftung der Universität Tübingen (1477), die Errich-
tung des schwabischen Bundes (1487), durch die Erhebung des
Grafenhauses zur Herzogswürde (1495) so überaus wichtige, eine
neue Periode der Landesgeschichle begründende Regierungs-
zeit des klugen und milden Eberhard im Barte. Wir sehen aus
dieser Darstellung, wie durch die kluge Benützung der Ver-
hältnisse des zerlallenden Reiches, durcli ein \orsichliges und
zähes Beharren bei den einmal gcnnmmenen Zielpunkten sich
das einzelne Haus nach allen Seilen kämpfend aus der Dunkel-
heit und Machtlosigkeit emporringt und, die auseinanderslre-
benden Theile eines vielgetheilten Reichsgebietes zusammen-
zwingcnd, eine 'immer machtvoller sich entfaltende Herrschaft
begründet und der selbständigen, bedeutsamen Geschichte der-
selben den sichern Boden gewinnt. Dieser, in allen ihren Ab-
schnitten gründlichst von den (Quellennachweisen begleiteten
Darstellung schliefst sieh die gedrängle (ieschichte der übrigen
schwäbischen Grafenhäuser an, sowie die der Entwicklung die-
ses Volksslamines in Staat und Kirche, in den Künsten und
Wi.ssensehaflen, in Gewerbe, Handel und Sitten, bei welcher
wir, wenn auch hinsichtlich der Gediegenheit und Klarheit des
Gegebenen nichts zu wünschen bleibt , dennoch in manchen
Einzclnheiten ungern eine ähnliche .Vusfübrlichkeit vermissen,
wie sie den oben geschilderten, politischen Theil dieses vur-
Irefllichen Werkes auszeichnet.
Job. F.
30) Geschichte 0 .^l f rics lan d s von 1,570-1751. Von
Onno Klopp, Dr. phil. etc. Hannover, Carl Kunip-
Icr, 1856. 8. VI u. 633 Stn.
Der Verfasser führt nns in diesem Werke die (ieschichte
Ostfrieslands vom Schlufs der voniiuiidschafllichen Regierung
der Gräliii Anna und der .Miindigkeilserklariing Edzard's II. bis
zum Erloschen des Hauses Cirkscnn mit Karl Ediard. der dar-
aus hervorgehenden brandenburgischen Besitzergreifung (1744|
und der Aiirbebiiug der Aiisnabiiieslellung Emdens als Staat im
Staate (1719) vor das Auge. Das llniis Cirkseii«, ilas mit Hülfe
der Hanse und insbesondere Hamburgs, die iibrigen llaupllings-
fainilienOstfrieslands überflügrlnd, sich zur herrschaftlichen Würde
259
Anzeiger für Kunde der deiilsclu'ii Vorzeit.
260
ciiiporgi'hobcn iiiul durch die geistige Bedeutung einzelner Glie-
der, wie Edznrd's 1. und der Griilln Tlieda, sich schnell in der
Gunst dieses mehr als andere freien deutschen Yulksstainines
eine wohlverdienlc Sicherheit erworben halte, sehen wir in
dem hier geschilderten Zeiträume durch hauslichen Zwist und
Leichtsinn, durch allniahlig abnehmende Willens- und Geistes-
kraft bei gesteigerten Anspriichcn auf unnmschriinkle Machtvoll-
kommenheit mit den drei Ständen ihres kleinen, doch an -Mit-
teln reichen Landes und der Stadt Emden, die als machtig auf-
strebende Handelsstadt einen selbsliindigen Staat im Staate zu
bilden, ebenso hartniickig wie eigensüchtig trachtete, in jalir-
hundertlange Zwietracht gerathen, als deren Begleiter und P'ol-
gen ims schreckensvolle Durchbrüche der vernachlässigten
Deiche, das Sinken des Handels und der SchilTfahrt, das Ein-
mischen der Generalstaalen in die innersten Vcrliultnisse, die
unseligsten Verheerungen durch die Mansfelder, eine dreizehn-
jährige, gewaltsame Einquartierung des hessischen Heeres durch
die Landgralin Amalie, Streitigkeiten mit iVinisler, Braunschvveig
u. a. Kachbaren, blutige Bürgerkriege , endlich die preufsische
Besitzergreifung geschildert \verd<n. Wir sehen das zu Anfang
dieser Periode gliickliche Ländchen durch eigene Schuld und die
Schwache des Kelches so sehr an den Rand eines unentllieh-
barcn Abgrundes gedrängt, dafs uns jenes letzte Ereignifs, ob-
wohl dadurch den bis dahin , wie in keinem andern Staate
Deutschlands, treu erhaltenen ständischen Freiheiten und Hech-
ten ein Ende gemacht wird, dennoch als eine Erlösung er-
scheint von dem Alles zersetzenden Hader der Parteien, die
immer gefahrvuller und unlösbarer sich in einander verwirren.
Mit dieser vorlrefTlich gelungenen Darlegung der politischen
Verwicklungen des trotz seiner reichen Mittel beklagenswerthcn
Landes sind die Schilderungen des Charakters und der Sitten
dieses eigcnthümlich begabten VolKsstanimes , seines Hamlels
und seiner Schifffahrt, seines Ackerbaues und des damit ver-
bundenen Ringens gegen das ununterbrochen ankämpfende Meer
verknüpft. In diesen gründlichen, knappen und klaren kultur-
geschichtlichen üarstellungen glauben wir Maeaulay als glück-
lich gewähltes Vorbild zu erkennen und hiedurch sowohl, wie
durch die (leifsige Benutzung neu entdeckter Quellen sehen wir
Wiarda's bekanntes Geschichtswerk in befriedigender Weise
ergänzt und forlgelulirl.
Job. K.
31) Dresdener Ga leri e - Buch. Ein bcrathender Füh-
rer zur Auffindung und zum Verständnifs der Meister-
werke in der k. Gemälde- Galerie zu Dresden. Kacli
besten Hülfsiuellen bearbeitet von einem Kunstfreunde.
Dresden. Chr. G. Ernst vom Ende. 18.3(i. 221
S. 8.
Der Verfasser liefert mit diesem Merk einen Begleiter
durch die neu aufgestellte Dresdener Galerie , welcher nach
dem Inhalt des Mitgetheilten, sowie wegen der Art der Anord-
nung und der Besprechung lür Jeden , der w enigcr gründliche
Kenntnisse der Kunstgeschichte mitbringt und doch mehr als
flüchtigen (ienur» davontragen will, gewifs zu empfehlen ist.
Aachileni in iler Einleitung eine Gcschicble der Galerie gege-
ben ist, wird die Samndung nach deij Schulen besprochen,
und zwar so, dafs in der Entwicklung derselben bei Gelegen-
heit des einzelnen Meislers die ihm zugehörigen Hauplbilder
besonders besprochen werden. Es ist auf diese Weise einem
Jeden ermöglicht, an den Werken seiher gcwisserinassen einen
praktischen Cursus der Geschichte der Malerei mit geringer
Mühe durchzumachen. Angehängt ist ein Verzeichnifs der Ma-
ler und ihrer Schulen mit Hinweisung auf die Seitenzahl, so-
wie iler Bilder nach ihren iVummern. Die Auffindung ist in
mehrfacher Weise sehr erlciililcrl.
32) l'ebersicbt dir mit der konigliihi'n Anlikcnsanimluri^
in Dresden vereinigten P r c u s k e r 's c h e n Sa m m long
V a t (■ r 1 ä n d i s c h e r A 1 1 e r t h ü m e r. Mit 1 lithogra-
phirlen Tafel. 1858. In Conim. bei Hermann F'rilzscbe
in Leipzig und in Carl ücirneniarin's Buchhandlung In
Grofsenhaiu. 24 S. 8.
Der sächsische Kentaintmann Karl Preusker hatte durch
langjährige Bemühungen , durch eigne Ausgrabung und Tausch
eine schöne Sanimlimg germanischer Alterthümer zusammen-
gebracht, welche bereits gegen 700 IVummern zählte. Sie ent-
hielt, wie andere Sammlungen dieser Art, Waffen und Werk-
zeuge, Gefäf'se, Schmucksachen u. s. vv. Im J. 1S53 hat er
dieselbe der königl. sächsischen Antikensammlung zu dem
Zw eck überlassen, damit sie später nicht zersplittert werde und
als Ganzes den Kamen ihres Sammlers forttrage. IVachdem
dieselbe nun im Japanischen Palais in Dresden aufgestellt ist,
begleitet Herr Preusker sie mit dieser kleinen Schrift, in wel-
cher er, nach einleitenden Bemerkungen über die verschiedenen
Arten solcher aufgefundenen (jegenslände, die vorragendsten
Stücke seiner eigenen Samndung bespricht. Auf einer beige-
gebenen lilliograjiliirlen Tafel sind ein/.elne Beispiele abgebildet.
33) K I e 1 n e B e i t r ä g c zur altern d e u t s c h e n S p r a c h e
und Literatur. Gesammelt und herausgegeben von
Jos. Diemer. 3. Thcil. Wien, 18ä(). 110 stn. 8.
Der herausgebcr, der bereits früher im 1. theile seiner
beitrage und in den österreichischen blättern f. literatur und
kunst, (1804, nr. 9 — 11) das verhältnifs der Ava und ihrer
beiden söhne und ihre bcdeutung für die literatur des 12. Jahr-
hunderts zu entwickeln versucht hatte, hehandell denselben
gegenständ, der für diese noch so wenig genau untersuchte
lileraturperiode von höchstem Interesse ist, in dem vorliegen-
den (Irilliii theile ausführlicher und eingehender. Er sucht in
Heinrichs gedichle vom gemeinen leben die historischen he-
ziehungen mit grosser bcsonnenheit nachzuweisen, und hat,
wie es uns scheint, überzeugend dnrgethan, dafs es in das
zweite jahrzehnd des 12. Jahrhunderts fallt. Gegen diese hi-
storischen beweise ist von geringerem gewichte die allerdings
für diese zeit sehr auffallende reinheil des reims, die denmach
unsern dichler ungewöhnlich hoch über seine zeit stellen w ürde.
Doch kann, wenn des herausgebers vcrmuliMig richtig, dafs ilas
gedieht uns nicht in seiner ursprünglichen form überliefert ist,
manches von dem iiberarbeiter herrühren, zu dessen zeit rei-
nere reime bereits im gebrauch waren. — Den Verfasser Hein-
rich sucht der hi^rausgeber im Benediktinerkloster (ioltweig,
nicht in Midk, wo ziemlich um dieselbe zeit gleichfalls ein abt
Ercbcnfried vorkommt. Auch hier wird man seinen gründen
beistimmen können. Die Identität dieses Heinrich mit dem Ver-
fasser des „pfaffcnlebens" wird uns durch näheres eingehen
auch auf den Inhalt dieses gedichics festgestellt, indem sowol
261
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
262
die hiälorischen beziehunaen gleiche icil bedingen als die nahe
Verwandtschaft l)eider gedichte auf e i n e n dichter hinführen.
Auch die Vermutung, dafs der frater Uenricus, der dem kloster
Götlweig ein bedeutendes geschenk an büchcrn machte , eine
person mit dem dichter des gemeinen Icbens sei , gewinnt bis
auf einzelnes grolse Wahrscheinlichkeit ; der „libellns versuum"
wird vvol kaum deutsche gedichle enthalten haben, die gewifs
als „rhylhmi" bezeichnet worden waren. Der einzige noch et-
was bedenkliche punkt in der abhandlung scheint uns der be-
weis, dai's Ava mit der um 1120 ins kloser Gottweig getrele-
neii l.andrath identisch sei, so viel Übereinstimmung in zeit und
lebensverhaltnissen auch vorhanden ist. Man wird dem her-
ausgeber für seine sorgfiiltige Untersuchung, die or in bezug
auf Ava's zweiten söhn Hartinann fortzusetzen verspricht, sehr
dankbar sein. — Den te\l des gebiigde , der sich dieser ab-
handlung anschliefst , gibt der herausgcber von neuem nach
der handsclirifl und berichtigt damit einige versehen des mass-
niann'sehen abdruckcs. Seine Verbesserungen des freilich nicht
besonders gut überlieferten textes kiinnlen zuweilen etwas kühn
und nicht immer nothwendig erscheinen ; er selbst will damit
nur einen lesbaren text geben und eine kritische ausgäbe an-
bahnen, nicht selbst liefern.
K. B.
Zeitschrift fiir deutsches Recht. XVI. 2. Die öffentl.
Anklage in Deutschland. (Orllolf. I Zur Geschichte des
deutschen Strafrechts. (Abegg.j Ueber angclsächs. .Mark-
verfassung. (Maurer.)
Zeilschrift f ü r vergl. Sprachforschu ng : 5. Deutsche
Etymologien (Loltner.)
Augsb. allgemeine Zeitung, Beilage zu Nr. 219: Das
Münster in Otterberg.
lllüstrirtc Zeitung: Nr. 684. Die drcihunderijäbrige Ein-
führung der Keformatiun in Baden. — Gisela , Königin
von l'ngarn.
Landsh. Zeitung, Beiblalt : 28. Flügelaltar der Kirche zu
Kriestorf.
Kcue .11 unebener Zeitung, Abendblatt: Ar. 178. Die
Errichtung von Standbildern auf olfentlichen Platzen. —
Nr. 18U. Das Allgiiu und der Grünten.
Novellen-Zeitung: Nr. 31. Hinrichtung des Grafen Eg-
nionl.
Nuinisniat. Zeitung: Noch ein Wort über den Dondorl'er
.Münzfmid. (Stenzel.)
Augsburger Tost-Zcilung : Kr. 175. Die kirchl. Kunst
in Bayern. — Bischüfl. Generalien betr. Gründung kirchl.
Kunslverelne.
Aufsätze in Zeitschriften.
Das Ausland: Nr. 29. Die altenburglschcn und lausitzer
Wenden.
Blätter f. Lit. u. Kunst: Nr. 28. Die historische Liter,
über Kärnthen. (Mone). Nr. 30. Gisela. (Bergmann.)
Kr. 31. Beitrag zur Gesch. d. Buchdruckerkunst in Ocster-
reich. (Spann.)
Didaskalia: Kr. 178. Speyer. (Der Dom.)
Europa: Kr. 30. Rembrandt und die Grafen von Flandern.
(A. V. Sternberg. J Nr. 31. I'intiland und der Skandina-
vismus. — Das Museum iu Dresden.
Illustrirt. Familienbuch: VI. B. 9. Holt. Die .Stadt Raab
und ihre Umgebung.
Faust: Kr. 17. Die Ruinen von Hainburg. (Hottner.)
Morgenblall: Kr. 30. Nibelungenfahrten, (s. Kr. 25.)
Rundschau z u r B c I e h r u n g des g e b. P u b I i k u m s : Nr. 3.
Gesch. des europ. Ordenswesens. (Ackermann.)
Sonntagsbeilage z. Augsburger Anzeigebl. : Nr. 27 — 29.
Schlofs Hainsofen. Nr. 30. 31. Kloster Hammeln.
Unterhaltungen am ha usl ichen Her d: Nr. 42. Eine
Schriftstellerin (Anna Maria von Schurmann, von Kidn)
des 17. Jahrb. — Alte Tage ein Spiegel für neue. (Karl
d. Kühne und die Schweizer.)
Deutsche V ier t e Ijahrs -Seh ri fl : 1856. 3. H. Das Le-
ben in den Buchstaben. L Das hollandische Idiom. (Das
Landgcbiel der alten Balavier.) (K. J. Cleineut.) —
Die Aussichten der Hinimelskunde. (.Madler.)
Verniiselite IVacliricliteii.
42) In dem xylogrii|ihis(hen ln.*lilule des llirrn Döring iu
Nürnberg wird gegenwartig eine Reihe der seltensten und
schönsten Holzschnitte Albrecht Dürers neu geschnitten. Bis
jetzt ist ein Blatt fertig, dessen Ausrührung von Sachverstän-
digen geprüft und für sehr gelungen erklärt wurde.
43) Bei der seit einigen Tagen vorgenommenen Restaura-
tion des Ralhhaussaales zu llildeshcini sind iniler einer star-
ken Kalktünche höchst ausgezeichnete Frescoinalereien des
fünfzehnten Jahrhunderts entdeckt worden. So viel man bis
jetzt, nach Fortnahme des Kalkaufsalzes, wahrnehmen kann, tre-
ten bereits drei Bischofsgestalten auf blauem (;runde, mit gold-
ncn Sternen geziert, in lebendiger Darstellung hervor.
41) Man ist seit einiger Zeil mit Wiederherstellung des dem
Verfalle nahe gewesenen Miiiiselhurms bei Bingen beschuftigl.
Das Innere desselben wird in wohnbaren Zustand gesetzt nnil
auch der Thurm seine frühere Gestalt erhalten.
45) Am 2. d. M. wurden bei .Vusgrabung eines Brunnens zu
einem Hausbau iu Westerhofen — einem im Landgerichte In-
golstadt zwischen der Teufelsmauer (valluiu romanuni) und der
Römerstrafse gelegenen Filial-I'farrorle — das Eck eines Mo-
saikbodens und mehrere kleine, interessante ("nnide nebst ei-
nem Conipluviuni iiid'gefunib'n. Die bisher sorgfältig vorgenom-
menen Abgrahnniieii haben bereits einen prachtvollen Mosaik-
fufsboden zum Vorschein gebracht, iler in der ganzen Umge-
gend den Gegenstand allgemeiner Bewunderung bildet und we-
263
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
264
gen seines unschälzbarcn Kiinslwcrihes auch bald die Aiilmerk-
samkeit aller Kunst- und Allerthuinsfreunde unseres Vaterlan-
des auf sieh ziehen dürfte. Der nach der jetzigen Bemessung
erst zur Hälfte (über SiM) Ouadratfufs) auscegrabene iMosaik-
boden ist iui Ganzen auf das Beste erhallen. Ks sind bereits
vier Darstellungen auf demselben mit Mcergüllern, Tritonen,
im Wasser schwimmenden IVj niphcn ersichtlich , welche theils
reiten, theils verschiedene, mit der Fischgestalt endende Thiere
am Zaume führen. Da noch Alehrercs zu erwarten steht und
dieses Werk aus der idtcsten Vorzeit ein walircr Schatz der
Kunsträumc unserer Haupt- und Residenzstadt Miinchen sein
dürfte, so wird mit aller .''pannung den alsbaldigen Verfügun-
gen von Oben entgegengesehen.
4G) Im Haag in der NijhofTschen Buchhandlung ist der Ka-
talog von Büchern aus dem ersten Jahrhundi-rt der Buch-
druckerkunst, die sich in der Residenz in der kun. Bibliothek
finden, erschienen. Die erste Scction hegreift die in den Nie-
derlanden gedruckten Bücher, 555 an der Zahl, wozu noch
lOO Werke kommen aus dem Museum Meernianno-Weslree-
niani. Die Druckorte sind Oudenacrde , Aalst, Antwerpen,
Brügge, Brüssel, Herzogenbusch, l'uilenburg, Deventer, Delft,
{jent, Gouda , Haarlem , Hasscit (in Overyssel), Leeuwarden,
Löwen, Kiniwegen, Schoonhoven, Zwolle nnd Utrecht. Die
zweite Section befasst die im 1."). Jahrhuuilerl aufserhaib rltr
IViederlande gedruckten Bücher — 928 Nummern.
Inserate und Bekannlniacliuniüen.
11) Die Madonna in der H irschelgassc zu Nürnberg,
unter diesem Namen als eins der schönsten Denkmiiler altdeut-
scher Plastik bekannt, ist vom jetzigen Besitzer des Hauses,
an welchem dieselbe sich befindet, dem Gutta-Pereha-Fabrik-
Besitzer C". .\. Rupprecht, durch Gypsabgüsse vervielfiiltigl
worden und sind solche im Preise von 66 11. rhein. bei dem-
selben zu beziehen.
12) Zur Berichtigung des Anzeigers.) Nr. 6, Spalte
175, Z. 26 V. 0. statt zc nyniet lies genymet. Nr. 7, Spalte
202, Z. 15 V. o. statt vf den ort lies vf den eit.
13) Noch im Laufe dieses Monals verlasst die Presse und
ist durch Fr. Fleischer in Leipzig oder die unterzeichnete An-
stalt zu beziehen :
Denkschriften des germanischen Nationalmuseums.
Krsler Band. Zweite Abllu'ilung.
Kunst- und Alterthumssammlungen.
Mit Holzschnitten.
Preis dieses Thciles (24 Bog. Impcr. 8.) 3 Thir. od. 511. 15 kr.
Beide Theile zusammen S'/^ Thlr. od. 9 ft. 30 kr. Für die
Besitzer des ersten Theiles wird der zweite Theil um 2Vi Thlr.
oder 4 fl. 45 kr. nachgeliefert.
Die literarisch -artistische Anstalt des grrman. Museums.
Jahresconferenz des germanischen Museums.
Die Jahresconferenz der beiden fjröfseren Aiiss clii'is.se des <;■ e rina n isrhen Museums
\\ir(l für 1S5(» an dessen Sitz zu Nürnber«;-
V (I nt 11. bis 1 ;5. Seilte niber
abgehalten , «iizii hieniit die säinintliclien verelirlieheii Jlitj^Iieder des Verwalliinjisanssehiisses nnd
des (jeiehrtenausschusses freundlichst eingeladen werden. Die \ orlage der IJerathnngsgegenstände
wird rechtzeitig erfolgen. Da es nach §.4.') des Organisnins jedeiu einzelnen AMssciiiilsinitgliede zu-
steht, ein.schlägigc Fragen zur Berathung zubringen, so wird gebeten, dergleichen, «o inoglidi, schon
ziiNor und zwar bis zum 10. August d. J. gefälligst niitzutheilen, um solche viir di-ni Zusain-
nientritt im .\nzeiger zu weiterer Keiiiitnifs bringen zu können.
Nürnberg, am 12. Juni 185f».
Die \'(irstände des germanischen 3Inseuins :
Dr. Frhr. v. u. z. Aursels. Dr. Deeg.
Verantworllichf! Rcdaction: Dr. Freih. v. u. z. Aufsess. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Fronimann,
Druck von Fr. Campe & Sohn In Nürnberg.
NUEKBERG. Das Abonnement des Blattes,
welches alle Monate erscheint, wird ganz-
jährig anKt'nommen und beträgt nach der
neu«steu Postconvcntion bei allen Postäm-
tern undBuclihuudluDgun Z>eu/JcAton(/« incl.
Oestreich« 2 8. 42 kr. im 21 fl. - Fufs oder
1 Thlr. 16 Sgr.
für Frankreich abonnirt mnn in Strafs-
barg bei Gr. A. Alexandre, in Paris bei dem-
selben, Nro. 23. rne Notre Dame de Nazareth,
und bei der deutschen Buchhandlang von
mimm
m mm n
Neue Folge.
F. Klinckfiieek, Kr. 11. rne de Lille, oder
bei dem Postamt in Karlsruhe; für £>t^
lanj hv\ Williams & Nornrate, 14 Henriette-
ßtnet Ci)Vi'iit-Gardcn in London ; für Xord'
amerika bvi den PostÄmtem Bremen und
Hamburp. —
Inserate, welche mit den Zwecken des
AnKei;;erB und dessen wissenschafUlchem
Gebiete in Verbtndunf; stehen, werden auf-
genomineu und der Kaum einer Culumnen-
reilu mit 7 kr. oder 2 Sgr. berechneL
OE[!SaiE\ VIIRZEII.
Vierter Jahrgang.
1856.
ORG V\ DES GiEI{>l VMSCllEX MUSEl)tS.
JV^ 9.
September.
Wissenscliaftliclie Mittlieiliinsen.
Bericlitieeiide Beitrüge zur C>ei«cliiclite
und BeMClireibiiiig der i»tadt HoiiMtniiz.
iScIilufs.!
S. 71. „Das Hiuis zur Katze, ein uralles, ans Un-
geheuern Quadern erbautes Maus; als Konstanz noch die
grofse Messe liatle, war es ein Lagerhaus. Spater war es
Ei?enlhum des Konstanzer und benachbarten Adels und
wurde die adelige Zunft genannt u. s. w." — Chri-
stoph Sfhullliaifs im I.Bande seiner Coliektuneen S. lüO' ,
sagt hierüber: „Auf Fafsnatht 1-129 kaufte die Gesellsthaft
der alten Geschlechter das Haus des Jakob von Ulm,
hinler St. Stephan gelegen , stofst einerseits an der Mante-
ler's Haus , anderseits an des Schwarzbäkcrs und an Jörg
Baders von N\ilperg Haus, um 587 11. Rheinisch. Zu dieser
Zeit waren öS Gesellen auf der Katze, von denen jeder zum
Bau derselben in 3 Anlegungen 10 11. Rhein., der Bischof
10 1B^(, mehr 411. Rhein, und die Herren vom Domkapitel
50 n. Rhein, gaben." Scbulthaifs, selbst einer von den Ge-
schlechtern, würde bei seiner sonstigen Genauigkeit sicher-
lich angegeben haben, dafs dies Huus ein Lagerhaus ge-
wesen sei, wenn dies der Kall gewesen wäre. Dafs er es
nicht that, beweist mir, dafs das Haus ein Privathaus war, wel-
ches dem hier ansässigen Gcschicchtc der von Ulm gehörte,
die schon lange Gesellen auf der Katze waren. Kaiser Si-
gismund wandelte erst 1414 den in Konstanz seit langer
Zeit gehaltenen Jahrmarkt in eine Messe um, also 15 Jahre
vor dem Ankaufe des besagten Hauses durch die Geschlech-
ter, und es ist nicht wahrsclieinlicb, dafs dasselbe jemals
seiner Oertlicbkeit wegen ein Lagerhaus gewesen sei. Im
J. 1821 (nicht 1826) wurde es vom Herrn Kunsthändler
Pecht vom Spitale erkauft, in dessen Besitz es auf eine mir
nicht bekannte Weise gekomuien war. Das erste Haus der
Geschlechter zur Katze befand sich in der heute s. g. Samm-
lungsgasse; es ist die jetzige Katzenschmiede. Der Name
wurde sodann auf das neuerkaufte Haus übertragen. —
S. 71. „Die alte Pfalz: als das seiner Ausdehnung
nach gröfste, seiner Lage und Bestimmung nach merkwür-
digste Gebäude, sollte sie von keinem Reisenden uubesich-
ligt bleiben." etc. — Die.->e Aufforderung an die Reisenden
bat schon manche derselben zu vergeblichen Kreuz- und
Querzügen um das Münster herum veranlafst, bis sie durch
ältere Leute erfuhren, dafs schon seit langer Zeit die Pfalz
nicht mehr bestehe. Dieselbe wurde nämlich schon im J.
ISHl abgebrochen und auf deren Platz das Museumsgebäude
aufgeführt, dessen Schwab S. 73 ebenfalls als eines neuciu-
gcrichtcleii, ansehnlichen Gebäudes bei der Domkirche er-
wähnt. Wie er beider, auf dem nämlichen Platze stehender
Gebäude gleichzeitig erwähnen konnte, ist mir ein RaIhscI.
Diese Pfalz, welche von Bischof Salomon IH. um das Jahr
891 erbaut wurde, war die zweite bischöfliche Uesiden/..
Die erste Pfalz wurde im J. f)9Ö hei der zweiten Erwei-
terung der Stadt, wegen Mangels an Raum innerhalb der
Ringmauern, vor die Stadt hinaus, südwestlich vom innero
Schotlenlhore, in die Gegend gebaut, wo gegenwartig das
Hofgerichtsgebäude und der Garten dabei sich befindet.
267
Anzoiorer für Kunde der dtnilsclien Vorzeit.
268
S. 72. „In der Schreiberj^asse bei der s. g. Niederliurij :
das Haus des lil. Biscliofs Koiirad. Inschrifl: Domiis S. Con-
radi." — Die Insehrifl des vor etwa 12 Jaliren oder iiielir
zusammengefallenen Hauses, von dem nur nocli das Erdffc-
scliofs mit einem neuen Ueberbaue stebt (Hausnummer 42),
lautet ffcnauer: „1899 S. Conrad! Donius". Da Bischof
Konrad der Heilige schon im J. 974 starb, so ist es mir
unerklärlich, in welchem Zusammenhange dies Haus aus dem
J. 1499 mit demselben gestanden haben möge. Nach meiner
Ansicht ist die angegebene Bezeichnung dieses Hauses eine
rein willkürliche und nichts weiter als ein Name, don iruni
demselben vor Einführung der Konskriptionsnummern wie
jedem Hause gab, um es von nndern zu unterscheiden.
S. 7f). „Der grofse Armenspital im aufgehobenen
Augustinerkloster, gegründet von Bischof Konrad (im J. 976),
erneuert und reich beschenkt ums .1. 1220 von den Edeln
Heinrich Binzenhofer und Ulrich Blarer." Hier irrt Schwab
in doppelter Beziehung, denn 1) befand sich das Spital zum
hl. Geist, oder das grofse Spital genannt, nicht im Augusli-
ncrklostcr, sondern am Merkslade (in foro litoris), dem
üstlichen Ende der heute s. g. Jlarktsliittc, und 2) erbaute
nicht der heil. Konrad dasselbe, sondern im J. 1225 zwei
hiesige Bürger, Heinrich von Bitzenbolfen, nicht Binzenhofer,
und Ulrich, genannt Blarer, wie aus dem lateinischen Bestii-
tigungsbriefe Bischof Konrads II. vom J. 1225 hervorgeht,
der sich im hiesigen Spitalarchive befindet. Schwab ver-
wechselte hier das St. Konradsspital vor dem Kreuzlinger-
Ihore im Thurgau, welches der hl. Konrad nach seiner Bück-
kehr von Jerusalem im J. 968, nach Andern im J. 970 für
12 arme Personen, sowie für Verpllegting armer und kranker
Beisenden erbaute, und daneben ein Kloster für regulirte
Chorherren mit einer Kirche errichtete, von einem Stück-
chen Holzes vom bl. Kreuze Kreuzungen genannt, mit
dem grofsen Spitale.
S. 76. „Die St. Magda Icne n -S ti flu ng oder der
kleine Spital (das Spiliile), im J. 1299 vom Bischof Hein-
rich von Klingenberg begründet, ursprünglich für die kranke
und altersschwache Dienerschaft des Domkapitels." — Die-
ses Spital, ursprünalieh an der Stelle erbaut, wo vor 1278
sich schon die dem Kloster Marzell gehörige Kapelle der
hl. Maria Magdalena beim Bhcinthorc befand, wurde im .1.
1313 von besagtem Bischöfe errichtet, nachdem Probst und
Konvent in einer Urkunde vom 1. August 1313 auf jene
Kapelle mit Zugcbordc zu Gunsten Bischof Heinrichs II.
gegen einen Jahreszins von 6 IB Iliillcrn verzichtet hatten.
Dieser Bischof vergobte liiczu in einem Testamente vom J.
1299, gegeben auf dem Schlosse Kastei bei Konslonz, 270
Mark reinen Silbers und verordnete, dafs in diesem Spitule
zum Mindesten 14 Arme Wohnung bekommen, unterlialten
lind verpflegt werden sollen. Schon im 14. Jahrhunderte
nahm solches zahlende Pfrüiidner auf und im 17. wurden
dessen Einkünfte zur Unterstülzun^j armer Studenten, später
zu Gnadengelialten und Almosen an arme Edelleute etc. ver-
wendet. Im J. 1726 wurde beschlossen, dafs zuvorderst
die Diener des Domkapitels und Doinstiftes, welche die meiste
Zeit in solchen Diensten zugebracht hiilten, zu berücksichti-
gen seien. Der ursprüngliche Zweck war also nicht die
l'nterstülzung der armen und altersschwachen Dienerschaft
des Domkapitels, wie Schwab irrtbUmlich angibt. Im J.
1609 wurde das kleine oder neue Spital, das schon in
Urkunden vom J. 1536 unterm Namen St. Konradsspital
erscheint und dadurch zu Verwechslungen Anlafs gibt, an
die Kalzengasse ins fürsllicbe Insieglers-Haus (jetzige Ober-
ciniiehmerei, Nr. 163) verlegt, und das Spital selbst in eine
Wohnung für den Domprobst umgewandelt. Gegenwärtig
ist letzlere der Silz der Seekreisregierung in der Hbein-
slrasse. J. Marmor.
IVotizen über einige, l>it«lier iiiibekannte
Malereieii von Albreelit Uiirer.
(Kurlsii/.un;,'.)
„Vcrzeiclinus derer meislheils Dürcrischcn gemiihl, welche
in Herren Hansen im Holl' Seeig. zu Nürnberg hinderlassenen
Kunst Kammer vorhanden, vnd werden dicselbige ästimirt,
wie hernach volgelt.
1. Ein Tiiffelein in silber vnd ebenliollz eiii!rcfiisl von Al-
berli Dürers aigner bandt, wie fraw \Nilbalt liirckamerin
im Todtbelb liegt, niilt herumbstelienden vielen Personen,
auf Pergament, de Ao. 1504 schlagen wir an vmb 11. 400.
2. Ein hrustbild, Ecce homo lebens gros von Ocbifarbcn,
auf holtz von Alberti Dürers aiirner handt de A". 1509,
wird wegen der Kunst geachtet miiIi .... 11. 000.
3. Ein Tüffelein mit eben holt?, vnd silber cingcfast aulT
Pergament, daraulV ein Iiinilschain Gcjiigt vnd schönes
laubwerckh, zu samblt Zwcyen weiblein welche dz
Pirckamer vnd Bieter wappeii in der Handt von Alberti
Dürers aigener handt, ein vberau|J saubere arbeitt vmb
II. 400.
4. Ein S. Hieronynius null Pergament von Alberti Dürers
aigener handt vmb II. 300.
5. Ein TälTcIcin von Oelilfarben ein liriisibilt ein wciblein
de 1507 von Alberti Dürers aigner biiinlt zu Venedig
gemahlt, sehr lieblich vmb 11. 300.
(i. Ein TalTclein darinnen 4 Vntcrsrhicdlirbc Pirkliamcri-
sche Wappen, mit vnlerscliiedlichcn bildern geziercl von
wasscrfarb, von Alberti Dürers aigener handt II. 100.
Personenge-
schichte.
269
Anzeicer für Kunde der dculsclien Vurzeit.
270
7. Adam utul Kva ganlz von Person von Oeldfarlien anlV
liolU de A°. 1513 von Alberli Dürers lianndt fl. 200.
8. Ein Taffel von Wasserfarben, darinnen All)rcclil Dürer
sich selbst, A". 1197 als er 20 Jahr alll gewesen, ab-
gcmahlet pro H- 2öO.
9. Apostoluä Simon lebens grufs von Wasserfarben anll
tuch von Albretbl Dürers aigner handt, de A". 1j27
iät ein bruslbildt pro 11. S.'iü.
10. Ein J. Maria bruslbildt von Wasserfarben lebens g^riis
von Albreclit Dürers band!, doch etwas schadlialTt pro
11. 250.
11. Wiederunib die II. .Iungf(J. Maria inilt dem Christ Kind-
lein in einen garllen sitzent von Ochlfarben auff hollz
von Alberli Dürers handt de A*. 1522. ist wegen der
grossen Arbeit vnd Kunst wohl werth .... 11. OOO.
12. Ein Brnstbildllein die Jungfj;. Maria von Oebifarb
sambt den Christ Kindicin von Alb. Dürers handt de
A°. 1503 sehr lieblicher gcstalt pro . . . . fl. 250.
13. Des Alb. Dürers Mutter Conterfäct aufT hollz mitt Oehl-
farben, ein bruslbildt von Dürers aigner handt vmh 11. 200.
14. Des Albrecbt Dürers Sehwecr Conterfäct als er etliche
tag schon im grab gelegen von wasserfarb, lebens gros
von Dürers handt fl. 125.
15. Kill Löh aulT Pergament in einer scbwarizeu ralim ge-
fast von Alb. Dürers handt, 1518 pro ... II. 150.
16. Ein Lcopart aulT Pergament von .Alb. Dürers handt de
A". 1512 pro n. 100.
17. Ein Hügel von einem Nuslieher auf Pergament nach dem
leben von Alb. Dürers handt de A". 1524. Dergleitben
Kunst vnd fleifs der Dürer an Kein sluckli gewändet halt
pro n. 500.
18. Ein Haas nach dem leben in einer rahm aulf Pergament,
von All). Dürers handt fl. 150.
19. Ein Monstrum eines hafsen Kopll's mit 4 olirn von Alb.
Dürers Handt nach dem leben II. 300.
20. Vier Pappigeyfedern auf Pergament , von Alb. Dürers
handt de A". 1512 11. 50.
21. Ein ganlz Ecce Homo aufT Pergament davor ein weibs
bildt Knichet von Dürer fl. 50.
22. Zween llandries sindt zween KöpIT fast lebens gros aufV
blau pappier mit weis ver herd (so! verhöhet?) von Alb.
Dürers handt, de A". 1 520 sehr rein vnd Künstlich fl. 80.
23. DreyMans KöpfT auf holtz mit bleyweis gemalt, so Alb.
Dürer in aillTten iahr seines alters (so!), ehe man ihm
zu einem mahler Hielt vmh fl. 10.
21. Die Creülzigung des Herren Christi von Meisler Lucas
^ on Leiden, aulf Pergament, Darumb der gantze Passion.
Ein sehr schönes sluckh vmb H. 25(».
25. Widerumh die Creulzigung Christi von üehlfarben, mit
A bezeichnet mitt einer schönen landschalTt ein gultes
stuck vmb fl. 150.
2C. Die Au|5fUhrung des H^. Christi von sehr viel Personen,
Konibt auji Alb. Dürers werckstalf, Vnd ist vnserm
Vatter Seel. oIll mahlen \iel gellt ilafiir geholten wor-
den n. 200.
27. Ein .1. Maria bildt mit dem Christ Kindlein \<in llollbein
gemahlt pro n. 100.
Welche vier lelzern sluckh vnser lieber Herr Valier
Seel. allezeit den Dürerischen gleich geballen.
28. Ein Horariuni oder Bctbücblein, sambt einem Calendario,
mit vielen schonen geistlichen figuren , vnd blummcn-
werckh, von grosser arbeit vnd herrlieben färben, zu
Andorif gemahlet, halt vnser Herr Anlierr Seel. selbsten
alda darl'ür bezalt 100 Ducal^. ist von vnserm Vatter
Seel. gesetzt pro 300 II. darbey wir es auch verbleiben
lassen fl. 300."
(Schhifs folgt.)
Der er«ite Itiiclidi'iickei* in Sclittabeii.
Den Bemühungen des Herrn Oberstudienraihs Dr. von
Stalin in Stuttgart verdanken wir die nicht unwichtige Zu-
sammenstellung der bis jetzt bekannten schwäbischen
Buchdrucker des fünfzehnten Jahrhunderts, welche
derselbe in den wirtenib. Jahrbüchern, (1837, Hft. I, S. 132)
veröffentlicht hat.
Nach dieser Darstellung wäre Augsburg die siebent-
alteste Stadt, von der man dalirte Drucke besitzt, und
Günther Zaiucr (Zciner) de lieutlingen (1468) der erst-
bekannle schwäbische Buchdrucker daselbst.
Während meiner historischen Forschungen der neuern Zeit
fand ich aber einen Lukas Brandis, der unter dem Bi-
schöfe Hermann von Landenberg zu Meersburg (am Bo-
densee) eines der ersten iu Schwaben gedruckten Bücher fer-
tigte nnd welcher schon zu Anfang der zweiten Hälfte des
fünfzehnten Jahrhunderts im liavensburger Patriziat vor-
kommt.
(ileiehzcilig mit diesem Lukas Brandis erscheinen unter
eben diesem Patriziat ein Hans und ein Kunrad Brandis,
letzterer mit seiner grofsjahrigen Tochter Margarelh».
Das älteste von Lukas Brandis bekannte Buch hat derselbe,
wie oben erwidinl, unter dem Bischöfe Hermann von Lan-
denberg zu Jleersburg gedruckt : Scii Auguslini libcr de
(|Uieslionibus crofii marfipoli, 1473, IV'", von welchem ein
E.vemplar der kürzlich verstorbene Freiherr Josef \ on l.afs-
Zustände.
Spr.ulu- uiwl
Schrill.
Typogralihic.
271
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
272
berg 7.11 Meersburg erworbeo bat. — Lukas Brandis bat
aber wahrscbeiubch zuvor scbon auch in seiner Vaterstadt,
Ravensburg, wie Zainer von Reutlingen in Augsburg und
Reutlingen, Bücher gedruckt; denn man weih gar wohl,
dafs unter der ansehnlichen Sammlung von allen Druck-
scbrinen , welche in der sehr reichen , Ravensburg benach-
barten Priimonstratenserabtei Weingarten, *) deren Kunsl-
schälze während der Besitzergreifung Oraniens (1802) zum
gröfstenTheile für Schwaben verloren giengen, selbst Tafel-
drucke sich befanden, die in \\'eingarten und Ravensburg
gefertigt worden sein sollen. Ravensburg, die heimat-
liche Residenz der Weifen, hatte schon zu jener Zeit eigene
Münzstülte und eigene SIempelschneidcr. Es hatte aber auch
dasselbe frühe schon Glasmaler, Briefmalcr, (wie man die
Verfertiger von Heiligenbildern nannte), Holzschneider,
Kupferstecher und Kartenmacher , von denen die ersteren
reichen Stoff und grofsen Verdienst in der Wohlhabenheit
der Kloster und Wallfahrtsorte Oberschwabens, letztere bei
dem zahlreichen, fehdelustigen Adel daselbst fanden, bei
dem dos sogenannte l.andsqucnecks- (Landsknechts-) Spiel
frühe schon üblich war, wie es heut zu Tage im Heere der
Franzosen noch ist. Ravensburg war für alle diese herr-
lichen Erfindungen der Gedankenniitlheilung auf schrift-
lichem Wege auch vorzugsweise geeignet wegen seiner
vielen Papiermühlen, von denen fünf schon im vierzehnten
Jahrhundert daselbst urkundlich vorkommen (unter welchen
drei die Brüder Frick und Hans Holbein (1301) erbaut ha-
ben), wegen der Güte dieses Papiers, dessen sich auch Fust
und Schüffer zu den Erstlingen ihrer Presse bedienten, und
wegen seiner glücklichen Lage, unfern von den Grunzen
Italiens, der Schweiz und Frankreichs, bauptsiichlich aber
wegen seines lange vorher blühenden Leinwandhandels und
seiner grofsen Markte, die schon im Jahre 1103 von aufser-
ordentlicher Bedeutung waren. (S. des Verf. Aufsatz im
Serapeum, 1845, Nr. 17 u. Nr. 18.)
Gulermaiin.
Literatar. DI« IniiMbriicker llniiüMrlirirt der Oi^mald-
Poeiic. ipK«-iide.
Dieses Manuscript fim Ferdinandenm Ms. 3, a, 76) ent-
halt, neben einem Gedichte vom Leiden und der billcrn Marter
unsers Herrn Jesu Christi und einem Gebete zur Golles-
muller, einen verstümmelten und verderbten Te.vl von der
*) I)a.< Kloster Weingarten oder, wie c» sich früher
nannte, Altdorf wurde im neimten Jahrhundert von
den Weifen gestiftet.
Oswaldlegende, die Ettmüller veröffentlicht hui. An vielen
Stellen niihert er sich der Eltniüller'schen Ausgabe sehr,
manchmal weicht er von derselben, doch nicht sehr bedeu-
tend, ab. Ich gebe hier Beispiels halber den Anfang des
Gedichtes und eine spiitere Stelle, die eine Lücke des Ett-
niüller"schen Textes ausfüllt.
1 b Hie hebt sich die hystory an von sand Oswalt, wie
er erwarbc chunigs Aronis lochler uwer nier. Alleluja.
Es was ain kunig rieh,
nynert vant man sin glich
von hcrschschain vnd gewalt,
sein nam was Oswalt genant.
2 a der hat an sinem holT
beid fursten, berlzogen vnd grolfeu,
riller vnd knecht,
die do im warn gerecht
aulf seinem hoff erzogen,
die do manhait wol pllagen
vnd im zu dienst worn berait,
so si fürstlich gnade begert.
Oswald der gulte
er hei in sim mute
gotes dienst vnd .sin gäbe,
dez er mit innikail pllage.
er diente iemer sunder spott
gol der heiligen Irinital,
vnd wes er von im begert
des wart er fellichlcich gewerl.
2 b ains morgens fruw
sanl Oswalt lag an siner ruw
vnd gedocht in sinem sinne,
wie daz er ze weip nenie
ains riehen kaissers kint,
die im wol zimpl.
der kaisser an allen won,
der was ein heidnisch man,
der hett sein lochter so iiien
daz kainer mit synem minen
komen mocht zu ir.
daz waz kunig Oswald laide mer
der ruITl ze hoff sin gesinde.
nun merket waz er begunde
mit sinen dinern zu reden,
vnd begunde sie zu hielten
3 a ob chainer vnder in wer,
der da west vmb die mer,
wie man zu des kaissers lochlcr sult choinen,
der soll er ymer haben fromen.
273
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
Sfli
do sprach ein aller greisser man :
ich >vil des gedechlnus han.
ich wil dir raten, ob ich clian ')
recht als ein yglich gelruwer man.
du hast zogen auf dem liolTc dein —
des lob got der genaden sein —
eynen edeln raben.
den solt du ze aincm poten haben,
cz lebt aulT erde chain werd man,
der ez dir paz gewerben chan.
er ist dir nutzer vbcr das wilde mer,
danne ob du santest ain groTzes her.
3 b er hat von vnserni hern daz gepot —
duz gelaubt mir Oswalt an allen spot —
daz dein rab ist redunt ■»orden.
daz geloubt mir, fürst hoch geporcn.
do sprach der fürst lobesam:
wie wcnik ich daz gelawben chan,
ich han yn gezogen, daz ist war,
voUicleichen zwelf iar,
daz (ich) chainer slochte slime
von im nie pin worden jnne.
nyemant ez gelouben mocht
ich horte danne sin pracbt etc.
(Schlufs folgt.)
Die Hieben freien Künste.
„Syben sint der fryen kunste vnd hciJMu darvme fry
daz si dy fricn forsten vnd herrn zcu erst gelernit han vü
daz si nymät mit tagelone vnd vzwenig' crbeit ubit vnd
den menschen an lybe an sele frien vn machf en in allen
dingen vornuftig. — Vndir den küsten sint sebin eygin
kuDste vnd heiJMn darüme eygin daz si dine mu[kn den
frien vnd vz den körnen die hantwerg.
Dy erste ist di bu winde kunst, di and'c di we-
binde küst di derte dy schiffinde küst di ferde di
ackerküst di funffte di spisinde kunst dy sechste dy
arczinde küst dy sebinde dt hofeküst.
Dy buwinde küst had vndir er sechz houpt hantwerg.
daz erste ist kalgwerg vnd ist ey houpt hantwerg vnd h.id
vcl and' hantwerg vndir cm alz stcymetzccn murer
toncher kalgboriier zcigeler topphir steybrechir
berglute kleyber greber vnd der glithin. Daz ander
ist zcimer werg vnde ist ey houplhanlwerg vnd hat vel
ander hantwerke vndir em alz zcimcrlute dcisnydcr
weyner nrmbrostcr drijieler spTneler botener
becherer vnd der glichi. Daz derle ist smedew'g vnd
ist ey houpthantwerg vnd hat vel and' hantwerke vndir em
alz huffsmede goltsmede me(Sirsraede kleysmede
phansmede sorworchter plelener besseler kan-
gi[ier neldener vnd der glicliin. Das verde ist gi(J-
vverg vnd ist eyn houpt hantwerg vnde hat vel andir houpt
hantwerke vndir em alz glockingi(Jer tupphTgijJer
kägijJer buuhsingi(Jer gleser vnd der glichin. Dar
funffte ist müzcewerg vnd ist eyn houpthantwerg vnd hat
vel andir hantw'g vndir em alz gelbmüzcer goltsleger
silbermüzcer phengmüzccr spengeler silberbor-
ner testborner wechseler vnd der glicbr Daz sechste
ist Czucw'g vnd ist ey houpt hätw'g vnd hat vel andir
hantwerg vnd' em alz maler fensterer snitzcer po-
le rer vnd der glichT dcjJe hantwerg alle geliorin vndir
di buwende küst.
Dy webindc küst hat vndir er sech[i houpt hütwerg.
Daz erste ist sydinwerg vnd ist eyn houphanlwerg vnd
hat vel andir hantwerke vndir em alz sydenspTner syden-
wercker samitwerker sy dinstricker bortenwer-
cker vnd der glichin. Daz andir ist wollenwerg vnd
ist eyn houpthantwerg vnd (etc.) alz spyner werker ge-
zcouwer welker ferwer schercr wollenslegir
horlechener vnd der glichf Daz derte ist lynenwerg
vnd ist ey (etc.) alz rysener zcychener bantwerker
vnd d' glichin. Daz ferde ist hast werg vnd ist ey (etc.)
alz Seiler sluler flechtener korber teken' vnd
der glichü Daz funffte ist ruchwerg vnd ist ey (etc.)
als korstn' pelczzcer vilczmechir huter vnd der
glichr Daz sechste ist slechtw'g vnd ist cy etc. alz
lower wisgerwer pergamen' schuchwartf holcz-
schuchir rymensnyder tcschen' gorteler buteler
blasbeiger seteler zcoymer vnd derglichin. di >7t alle
vndir der webinde küst."
(Schlufs folgt.)
•) Vcrgl. EllniUlUrs Ausgnbe Airs 343 », IT.
Ein Eirenbeinfiiphni«7.nrrk in den fnrMtl. iiiijond« Kumt.
Oettingen-^VnllerHtfiiiiHrlien KiinHt- i-iuuk in Kiro»-
$ininiiiliiiiKeii.
Das germanische Museum und mehrere Kabinette und
Freunde sind bereits in Besitz von Abgüssen einer Elfen-
heinsculptur, welche sich in den Kunst- und wissenschaft-
lichen Sammlungen des fUrstl. Hauses Oettingcn-Wallerslein
zu Kloster Mnyhingen befindet. Ihnen ist es gewifs nicht
uninteressant, einige Notizen Über diesen Gegenstand zu
vernehmen, welche ich erst kürzlich aufzufinden die Freude
hatte. Im I\. Bande der ilistoire de rAcndcmic Bnyalc des
Inscriptions et Delies Lettrcs (Paris, C.Pankoucke; 1770. 8".)
275
Anzeiger für Kunde der deulsclien Vorzeit.
276
ist von Seile 549 — 5ö3 eine „ExpiicatioD de quelques bas-
reliefj en ivoire^ gegeben, und unter den dazu gebürigen
Kupfern erblicken wir eine gelreue Abbildung jenes eine
Hirschjagd vorstellenden Elfenbein -Basreliefs. Nach der
hier gegebenen Beschreibung ist es die hintere Scitenwand
eines Kiislchens und gehören noch vier andere Theile dazu,
welche gleichfalls näher bezeichnet werden. Herr von Boze *)
war in Besitz dieser Basreliefs gekommen und hatte sie
der Akademie vorgelegt. Der Akademiker Pierre Alexandre
Levesque de la Kavaliere unterzog das Kunstwerk näherer
Untersuchung und setzte in einer folgenden Sitzung der
Versammlung seine Ansicht über dessen Gegenstand aus-
einander. Er erkannte in den fünf Darstellungen eine Folge
von Abenteuern, die einem älteren Komane entnommen,
oder durch des Künstlers Phantasie zu einem Komane ver-
einigt worden sein mochten.
Eines der kleineren Elfenbeinsliicke bildete die linke
Schmalseite des Kiislchens; Ein RiHer mit olTenem Visier,
das Schwert emporhallend, die Brust mit dem kleinen Schilde
deckend, auf welchem eine Lowenlalze, liegt auf einem
Käderbelle, an welchem mehrere Glückchen hangen, vor
dem Thore einer Burg, von deren Zinnen eine Prinzessin
mit ihren Frauen herabschaut. Aus den Wolken stürzen
Lanzen und Schwerter gegen den Ritter und über seinem
Hauplc breitet ein Baum seine Aesle aus, auf denen drei
Vogel umgestürzt liegen, während zwei Löwen die Burg zu
hüten scheinen und aus dem Thore der Kopf eines Pferdes
hervorragt. Wie sich Hr. von La Kavaliere die Folge der
Darstellungen dachte, so ist die zweite derselben der Deckel
des Kästchens: **) Zwei Kitler rennen im festlichen Turniere
gegeneinander, der König und sein Hof blickt von der Gal-
lerie des Schlosses auf sie herab und zu beiden Seiten
stehen Haufen von Zuschauern aus dem Volke. Das drille
Basrelief, die vordere Langenseile mit dem für das Schlofs
gemachten Ein.schnilt, stellt in vier Abllieilungen Kämpfe
zwischen Killern und wilden Männern zur Befreiung der von
letzteren bedrohten .Jungfrauen vor, die sich mit der Me-
dcrlage und Fesselung der Wilden endigen. Das vierte
Schnitzwerk auf der hintern Langenscitc ist eben unsere
Hirschjagd, und die andere Schmalseile wird von der fünften
Sculplur eingenommen; sie zeigt die Ankunft des Ritters
*) Cloude Gros de Boze, Fnspccior des kgl. Medaillcn-C.ibi-
ncls in Paris und Milglicd der Akndoiin'e seit 1715, j 17.")4.
**) Von diesem Turniere, doch ohne die auf dem Originale
befindlichen TliUrcn uml ohne die vor deren Thoren
«lebenden Zuichaurr, ist eine Abbildung im Deiembor-
hefl von 17i7 „des Acue^len ans der anmutbigen Gelchr-
sümkeil'.
mit seiner Begleitung vor der Burg, wie er den Kopf des
erlegten Hirschen der Prinzessin entgegenhält, die mit ihren
Frauen auf der Zinne steht und den Ritter bewillkommt.
Nachdem nun Hr. v. La Ravaliisre seine Idee über den Zu-
sammenhang der einzelnen Seenen mitgelheilt , welche hier
übergangen wird, stellt er Vergleichungen mit anderen Kunst-
dcnkmalen an den einzelnen Bildern und ihren Details an
und kommt zu dem Schlu;se, dafs der Kunstler, dem diese
Sculplurcn das Dasein verdanken, nicht später als unter der
Regierung Philipps von \'alois gelebt habe und sein \N'erk
nicht jünger als vom Jahre 1350 sein könne.
^^■o mögen nun die vier anderen Theile des Kästchens
aufbewahrt werden? —
M'allerstein, den 17. August 1836.
Wilhelm Freiherr v. LolTelholz.
Lebensweise.
Soclalo Verb<-
nisse.
Uer Cilückfiilkaten zu KuHtock iiu J. 151S. Leben
{SMul's.)
q Item So liefi't sick ok dusses polles eCfle geluckcs
houelman, by gesworen eden vörplychlet vnde vorwilliget,
dat alle betalde cedellen vnde name scholn gelruwelik an-
gesehreuen, vüd mede yn den pol gelecht, Vü jn dussem
vorgnorden handeln des ynlegedes elfte vthnemendes ney-
nerleye geuerde, lyst, elTle valseheyt schal gebruket, Noch
jhenige ceddele dorch ene, vor sik sulues, edder jhenige
syner fruiide vnde vorwanlc lo gude, mede yngelccht
werden.
(J Forder So helTt he dciTi Ersamü rade to Rozslock
ghenoghairiigen vorborgel, Dat dusse gelucke ceddele jn
dussem tokomenden pinxlniarckle. Edder yo loiTi lengesten
des fridages na des hilgi- lychams daghe vnvorthogert schu-
len vigenome, vnde de tijt ok nicht lenger vorschoucn wer-
den, de klenode syn Hl[3denne belalt edder nicht, des schal
vnde wil hc syn euentüer slaen. '")
(J lle So helft sik ok dusses vorgeschreuen poltcs elfte
geluckes houelman vorplichlet vüd vorwilliget, OITl jemant
were, dcüi dat gelucke wcs gcgeue hcddc, vnde sik he-
dungken lete, dat klenodc to hoch gesellet, vnde der be-
nömede laxe nicht weert were, Dei7i schal me vp syn bc-
hap ") dat rede ") gelt dar vor ghcue, yo doch van ysliken
.X'. gülden vor dat makclon des suluerwerkes cITlc andereüi
gelucke eynen giilden ynne lo beholdede. q Was ouer(i
de porizelen, vnde wo vele der klenode, vnd wo hoch de
yngescttet, vnde laxeert synt, vindet man houcn dorch figu-
ren vnde schrilTl klurlik vorlekenl.
'") seine Gefahr siehn. — ") Verinngcii.
') liereil, haar.
277
Anzeiffer für Kunde der deutschen Vorzeit.
278
<j Derglikcn wor men syk niagh lallien ynscliryuen vin-
det mcn liyr bciiedeii vorlekent, Dur na sik eyn yder magli
■\vetcn lo richten."
Darauf folfft die Erlaubnifs des liallies der StadI Kostock,
dalirl: „nach vn|5es heren Crisli gebort, vcnteynhildcrl, dar
na yn dein achteynden jarc, des myddewekens na vnser
leuen frouwen dage kruthwyggiiiire genant."
Die abgebildeten Gewinne sind z. B. : Eyne suluerc
schale van .xj. ghulden — Eyne sulucre sloep van .viiij.
ghulden — Eyn bonct ") myth niaerle '*J genodert vä
.iiij. güld' — iiij. elen Damask vä .v. gülde. —
Id typographischer Hinsicht ist diese Lotlerieankiindi-
gung, aus der Presse des Ludwig Dielz zu Rostock , bereits
von Lisch in dessen Geschichte der Buchdriickerkunst in
Meklcnburg, (Schwerin, 183!), S. 149, Nr. 5) erwiihnt wor-
den. Wiechmann-Kadow.
Die ^VaflreiiMRiiiniliins im gerniaiiiiiiclien
TtliiMeiini.
Diese Sammlung enthält gegenwärtig, mit Originalen
und Copieen in Gyps, Papiermache tmd Zeichnung, etwa 250
Nummern, welche nach dem System in 18 Kubriken und
Unterrubriken cingctheilt sind, nach denen wir die Einzcln-
heiten durchgehen wollen. Zwar cnihiilt — da das System
nicht allein in HUcksicht auf die Kunst- und Alterlhumssamm-
lung, sondern auch auf das in Arcliiv und Bibliothek vor-
handene Material entworfen ist — die llauptablhcilung Waf-
fenschutz mehr als die genannte Zahl der Unterablhcilun-
gen ; doch liegt es in der Natur der Sache, wie ein Blick
auf das vollständige System darthun wird, dafs nicht siimmt-
lichc itubriken durch wirkliche Denkmiller vertreten sein
können. Die erste aber, welche Nummern zählt, belrifn die
Rüstung für i\Iann und Pferd. Zwar hat unter dersel-
ben das germanische Museum nicht .solche Praclilstiicke auf-
zuweisen, wie etwa die Wartburg, die Vesle Coburg oder
andere grofse Sammlungen, aber in Zeichnung hat es we-
nigstens zusammenstellen lassen, was sich dargeboten hat.
M'irklichc Originale finden sich aber sogleich in der folgen-
den Rubrik, welche die Rüstung für .Mann allein uni-
fafst und, der besseren Uebersicht wegen, diese wieder in
volle Rüstung und in Einzelnheiten eintheilt. Ein
vollständiger Harnisch aus Eisenblech vertritt den Charakter
der Rüstung aus der 2. Iliilfte des 16. Jhdts. Zwei sehr
schone Sturmhauben (sog. Saladcs) mit beweglichem Visier
gehören dem Ende des 15. Jhdts. an; ebenso ein Paar
Handschuhe von schöner getriebener Arbeit. Helme, Brust-
harnischc — darunter die beiden oben abgebildeten —
Handschuhe von Eisen und andere Einzelnheilen aus der
ersten und zweiten Hälfte des 1 6. Jhdts. sind mehre im
Original vorhanden. In Bezug auf das Studium für nicht
■weniger wichtig müssen wir mehre treffliche Nachbildungen
in Papiermache aus der Fleischmann'schen Fabrik zu Nürn-
berg halten , namentlich eine täuschend treue Copie der
Prachtrüstung auf der Kunstschule zu Nürnberg vom 15.
Jlidt. , eines Helmes (Bourguignon) ebendaselbst und einer
Riistung vom 16. Jhdt. aus der frhrrl. v. LölTelholz'schen
Sammlung. Die Gypsgicfserei hat in neuerer Zeit nicht we-
niger versucht, Rüstungs- und Waffenstücke, die sie sonst
als aufserhalb des Bereichs ihrer Kunst liegend ansah, nach-
zuformen, und auch davon liegen gelungene Proben vor;
so der merkwürdige Helm vom 14. Jhdt. mit spitz vor-
springendem Visier, welchen J. H. v. Hefner- Alteneck in
seinen Trachten des christl. Millelallers II, 50 ab-
gebildet hat, und ein Stechhelm aus dem 15. Jhdt., ebendaselbst
abgebildet. Besonders werthvoll ist noch eine Anzahl alter
Originalzeichnungen nach WafTenslücken in längst auseinan-
der getragenen Rüsthäusern, die auch in andern Abthoi-
lungen dieser Sammlung vorkommen und zum Theil von
Kunstwerth sind. Aus dem Rüst- und Saltelzeuge für
Pferde heben wir vor Allem einen Turniersaltel vom An-
fang des 15. Jhdts. hervor, früher in der Pnulsdorfer- Ka-
pelle zu Regensburg belindlich. Derselbe besieht aus star-
") Mütze. — "j Marder.
279
Anzeiger fiir Kunde der dculschen Vorzeit.
280
kern Holzg-efüge, ist mit rolhan£re^lI■ic■henem Lcder über-
zogen, auf beideu Seilen mit dem gemnlten Wappen der
Paulsdorfer verziert und mit den lief heraijreiihenden Bcin-
scliilden 3' hoch. — Unter den AngrillswalTen nehmen die
Sthiefswa ffen den ersten Platz ein, welche sich wieder
in Schiefsnaffen mit Schnellkraft und mit Pulverkraft
scheiden. Unter den erstereu kommen alllieidnisclie Schlcu-
derst€ine,AusgTabung-en aus verschiedenen Gegenden DeuUcli-
lands, ebenso allgernianische Pfeilspitzen, und aus späterer
Zeit Armbrüste verschiedener Art, darunter eine grofse
Maucrarmbrust, Armbrüste mit Holz-, Bein- und Stahlhogen,
Schnepper u. s. w., sodann Pfeile der manigfachsten Art,
Kücher, Pfeilkästen u. s. w. vor. Die zweite Unterab-
theilung enthüll, aufser mehren grofsen Wall- und Haken-
büchsen aus Bronce und Eisen vom 15. u. 16. Jhdt., aller-
lei Zugehür, als Gabel, Lunic, Palronenkapseln, Pulvcrhürner,
Kügelformen u. a. Auch hier Irelen alte und neue Zeich-
nungen, insbesondere von allen Kanonen, ergänzend hinzu.
Die Sammlung der Stichwaffen zählt unter ihren Num-
mern Speer- und Wurfspiefsspilzen von Stein, Bronce und
Eisen aus dem frühesten Millelaller, aus späterer Zeit eine
vollständige Turnierlanze und Einzelheiten von solchen, den
16' langen Landsknechtsspiefs und die gewöhnlich vor-
kommenden Hellebarten aus dem Anfang des 15. bis ins
17. Jlidl., Piken, Spiefse u. s. w., welche durch eine Reihe
von Abbildungen aller Formen ihre Ergänzung hndcn, dar-
unter wir eine alte üriginalzeichnung einer prachtvoll ver-
zierten Hellebarte mit dem sächsischen Wappen in Natur-
gröfse hcivorhebcn.
Die Sammlung von Schwertern, Degen, Dolchen
bietet in Originalen einen ziemlich vollständigen Ueber-
blick der Entwicklung dieser Waffenart vom Zeitalter der
Steingerälhe bis ins IT. Jhdt., mit Ausnahme des frühesten
Mittelalters. M'ir geben in Abbildung ein Schwert aus dem
14. Jhdt., das Schwert eines Landsknechts und einen Panzer-
siecher vom J. 1547. Bemerkouswerlh ist noch die hieher
gehörende Sammlung von Ueberreslen allgermanischer Wehr-
gehänge. — Eine eigene Ahtheilung besteht für Kolben,
Aexte, Hämmer, worin all der bunte V^orralh der Phan-
tasie- und Nothwaffen sich vorlind«!, wie wir sie aus den
Hussiten- und Bauernkriegen kennen: Morgensterne, Dresch-
flegel, aber auch ritterliche Slreitä.\te, Hämmer und Kolben.
An Schilden besitzt das Museum im Originale zwei vom 14.,
zwei voin 15. und einen aus dem 16. Jhdt.
Der von uns abgebildete Ueiterschihl aus <lein 15. Jhdt.
trägt in Oclfarben gemalt das Wappen der Stadt Deggen-
dorf. — Die folgenden Ituhrikcn : Munition nnd Wagen-
burg, Proviant-, Feld-, Sturm- nnd Belagerungs-
requisiten 11. s. w. sind mit wenigen Ausnahmen mehr
durch Abbildungen vertreten. Wer ober die reiche Zahl der
alten nnd neuem Werke über Krieirs- und Watfenwcsen
der Vorzeil kennt, welche in der KibllnllieU und Kunst-
sammlung des Museums enthalten sind, wird eingestehen,
dafs für das Studium auch dieser Seite der Allcrthumskundc
kein unerhebliches Material bereits vorhanden ist.
Verantwortlich«! Redacllon: Dr. Frcih. v. u. z. Aufscss. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Fronimann.
Druck »on Fr. Canum & Bolm In NUriibcrg.
BEILAGE ZDI ANZEIGE« FIK KINDE l)EI{ hElTSl IIEN VOI{ZEIT
im. .V \), September.
Clu'onik des a'i'iuauisclieu Museums.
^Vir haben scliuii im vorigen Bialle buriciitul, daTs sicli im
LanlV des Augusis niulirerc Milglietler des Gelelirlenaiisscliusses
im .Museum als wandernde Uasle eingefunden liallen, und glaub-
ten hieraus llolTnung seliüpfen zu dürfen , dafs die diesjährige
t'onferenz der Ausschüsse noch zahlreicher als im vorigen Jahre
besucht werden würde. Aber gerade die durch das gute Wet-
ter veranlafste Wanderlust mochte, namenllich bei einheimischen
und nulle wohnenden Milgliedern, Ursache sein, dafs diese Er-
wartung nicht in Erlüllunggieng, wozu noch besonders die zahl-
reichen anderwärts gefeierten Jubiläen und Ziisamnienkiinflc von
(jelehrlen mitwirkten. Dennoch konnten wir vom 11. bis 13.
September in vorgezeichneter Weise unsere J ahresconferenz
abhalten und es bethatigten sich hiebei auch mehrere der ab-
wesenden .Mitglieder durch schriftliche Anträge und Gujachlen.
Von den anwesenden müssen wir insbesondere den Herren
k. pr. Sieuerinspektor Becker aus Würzburg, Professor Dr.
Bruno Lindner ans Leipzig und .\rchivar Kreiherni von Lüffel-
holz aus Wallerstein für ihre uriunterbroclienen Bemühungen in
den Ausschufsarbeilen unseren besonderen Dank aussprechen.
^"achdeiii in der ersten vorberathenden Versammlung die
vom I. Vorstande vorgelegte Geschäftsordnung für die
Jahresconlcrenzcn geprüft und gebilligt worden, wurden nach
der hi(!rin festgestellten Ordnung die Sitzungen des Vcrwallnngs-
iind des tielehrlenaiisschusses, sowie die allgemeinen gehalten
und in der Zwischenzeit von der dazu erwählten Kommission
die Sammlungen und die Arbeilen des Museums, sowie die
geschäftlichen Journale desselben der i'rüfung unterzogen. Die
Sammlungen und alle Arbeilen, wissenschaftlicher wie
geschäftlicher Art, erhielten sowolil wegen der stets einge-
haltenen, dem Urganismus durchaus entsprechenden Ordnung,
wie wegen ihrer sorgHilligen Veruiihrung und zweckinafsigen
Vervollständigung die unbedingte Billigung der Kommission, dic^
nach der l'nifung nur den \\ unsch noch hinzuzufügen sich
veranlafsl fühlte, dafs das jMusenni bald in den Stand gesetzt
sein möge, fiir seine an Zahl und Werlli schon so bedeulcn-
den Sammlungen geeignete K:iunilichkeilen einrichten und für
seine grofsarlige wissenschaftliche .\iifgabe noch mehrere tüch-
tige Arbeitskräfte anstellen zu können. — Die Prüfung di'r
vollständig abgeschlossenen Kechnungen, welche wejjen der
neu eingeführten Rechnungsperiode den Zeitraum von 18. Mona-
ten für diesmal umfassen, übergab man nach allgemeinem
Beschlüsse dem Lokalausschusse, du in der kurzen Zeit der
Konferenz die anwesenden Mitglieder des Vcrwalliingsausschiisses
einer so schwierigen und mehrere Tage beanspruchenden .\r-
beit unmöglich genügen konnlin
Ausserdem wurden, neben andern weniger erheblichen, in
diesem Jahre folgende Beschlüsse gefafst:
1. Das System der (i'es ch ichts- und Alterthnnis-
wisscnschaflcn , wie es bis jetzt den Sammlungen und Ar-
Iieiten de.i Museums zu (irundc gelegt worden, solle auch für
die Zukunft im Wesentlichen unverändert beibehalten bleiben und
für dringende Fälle dem Vorstände Vullinachl gegeben sein, auf
Vorschlag der Ireflenden Beamten des .Museums, einzelne .\h-
iheilungcn des Syslemcs nach eigenem Ermessen und der
aus der Sache selbst gtrschöpflen Erfahrung umzuändern und
zu erweitern. —
2. Die Zeilschrifl des .Museums, der Anzeiger, welcher
in seiner jetzigen Gestalt volle .Viicrkennung erhielt, solle wie
bisher fortgeführt werden ;
3. desgleichen die Denkschriften des geriii. .'Museums,
wie das auch im \()rigcn Jahre schon beschlossen worden, und
zwar in der Art, dafs die eine .\bllieilung aus den Reperto-
rien cnlnommene Nach Weisungen von Quellen, die zweite
Abtheilung Abhandlungen über in das wissenschaftliche Gebiet
des Museums einschlagende Gegenstände, die noch nicht gründ-
lich behandelt worden sind, enthalten solle. — In Bezug auf
die .\uswahl der Stolle für diese Abhandlungen wurde fest-
gestellt, dafs im Allgemeimii der Cyclus von Materien, die fUr
die Denkschriften zu bearbeilen wünschenswerth erscheinen,
durch den Anzeiger bekannt gemacht und dann eine freie Kon-
kurrenz eröffnet iwerden soll. Das Honorar wurde auf 22 bis
25 fl. für den Druckbogen des Formates der Denkschriften
bestimmt.
4. Der Gelelirlenausschufs soll in diesem Jahre nicht wei-
ter vermehrt , auch eine Klasse korrespondirender Mitglieder
desselben zur Zeit nicht geschafl'en werden. — Der Vorstand
soll jedoch ermächtigt sein, im Falle es im Laufe des Jahres
als wünschenswerth und nothwendig sich herausstelle, zwei
Ehrenmitglieder des Gelehrtenausschusses zu ernennen und
ihnen die Diplome auszufertigen.
5. Die Verhältnisse zum röm.-gerni. Museum in Mainz soll
nach vergeblich gemachten Einigungsvorschlägen das gerinan.
iMusenm auf sich beruhen lassen und zuwarten, bis etwa von
jener Seite Gegenvorschläge gemaclil werden.
Zur Vertretung der Interessen des german. .Museums auf
der Versammlung der deutsch-historischen > ereine zullildcs-
heiin wurde diesseits der II. Vorstand Dr. Beeg abgesandt,
welcher von dorther die befriedigendsten Miltheilungen üher-
bruchte.
Für die Geschenke, die uns auch im verflossenen .Monat
reichlich zugegangen sind, sagen wir mit nachstehender Be-
scheinigung unscrn aufrichtigsten Dank.
I. Für das Archiv.
Joseph Zahn, Candld. juris, in \\ieu:
.")M(. Tau.^cll\ ertrag des Werner von Minzenberg mit den
Deiilschordensbrüilern in Frankfurt über den Tausch diT
Kirche in Bruningesheini gegen eine Kapelle in Itedeln-
heiin. 1225. Pap.- Abschr.
.581. Kaufbrief des Burggrafen Ruprecht in Kriedhcrg fiir die
Deiilsehorrfensbruiler in SHchscnhaiisen über ein von
283
Anzeiger für Kunde der deiilschen Vorzeit
rKaullrs Stiirk l.:inil. l'>:ii.
284
Winthcr von Bninish
Pap.-Alisclir.
582. Lchi-nbriff des Hillirs lliirljuanri vciii Cltii lür Iliinricli
Slennirz üher 4 Iluhen zu Velwile. 1307. I'ap.-Abschr.
583. Schenkungsbrief des Dielrieh von Bruningesbeim lür die
ücutscbordensbriider in Sachsenbnusen über Abgaben
von einem (iut in Durnheiui. 1323. Pap. -Abscbr.
584. Schiedsrirblcrliehcs Urllieil in Siiiben Kcbarls von Fiscb-
born gegen das Deulschordcnsbaus zu Frankfurt wegen
6 .Maller Korns. 1429. l'ap. -Absehr.
585. Klage des Conilhurs des deutschen Hauses in Sachsen-
haus"n gegen Henne von Kreyenfelt den Aeltern wegen
versefsner Gülle elc. 15. Jbdi. l'ap.- Absclir.
586. Kevers des Ballbasar von Weispriaeh für den Kaiser
Friedrich wegen Rückgabe eines Teiclies unter deni'Scblofs
Karlsbcrg. 1463. Pap.
587. Aufsendungsbrief des (leorg Grimjnng zu Ile\nndorf für
Vcil Sirein, Herrn zli Schwarzenau , über diu Zelinten
zu Traifsdorf. 1514. Pap.
588. Lebenbrief des Wolfliart Strein , Herrn zu Schwarzenau,
für Hans Lasperger über einen Zehnten zu Puscbolfels-
dorf. I53"i. Pap.- Al)schr.
589. Aufsendungsbrief des Georg Grabnicr, Erasni. Lasperger
und Leonb. Pülzer für ^^ olfbart Sirein über den Zehnten
zu Piscblsdorf. 1554. Pap.
590. „Panntaiding" von Guinpolzkirclii n In Meder-Oeslerreicb.
15C0. Pap. -Abscbr.
591. Privilegium des Kaisers HuiluH II. iider_ die Forldauer
der Freiheiten der Sladi iModor. 1582. Pap. -Abscbr.
592. Vidiiuus des Hans Jacob LobI , Freiberrn auf Breinburg,
über eine Urkundi' des Erzherz. Matthias von Oeslerreicb.
1601. Pap. -Abscbr. in dnplo.
593. Lehensherrlicher Consens von Carl, Iliirn \nu Liichliii-
stain von Mcolsburg, für den Bischof Melchior von W ien
zur Verleihung eines Beneliziums. 1606. Pap.
594. Vcrzeicbnifs aller Krlrägnisse der Pfarrkirche Pczenkir-
chcn. 1616. Vidiniirte Pap.-.\bschr.
595. Lchenbrief des Hans Joachim, Herrn von Zinzendorff, für
Heichard Beyer zum Edipach über den Sitz Edlpacb in
der Herrschaft Freydegg. 1617. Perg.
596. Lehenbrief des Hans Joachim , Herrn von Zinzendorff,
lür Keichard Beyer zum Edipach über den Hof, das
Weifslehen genannt. 1617. I'erg.
697. (julllung des Ballbasar Thnrncr für ille Erben des Hans
Wilhelm von Sch/mkirchen iibcr IUI 11 11. Iß 'iO ^f,.
1619. l'ap.
598. l'rkunde der Vcrordmlen dir l.andschafl des Erzberzoffth.
Oeslerreicb unler ilcr Ens über die Priorität einer Schuld-
forderung de» Grafen Wilhelm zu Ilardem: iinil des Frei-
herrn Sebastian von Greifs an \\ illjcliu ^()n Schdrikirrhen.
1622. Vidimiric Pap. -Abscbr.
399. Schuldschein des Johann Ernst von Scherfenberg auf
Spilbcrg lür Georg Jacob, Freiherrn zu Aursperg, über
8000 n. 1623. Pap.-Abscbr.
600. Lehenbrief de.i Abtes Keimerus zu M.dckli liir Johann
Baptist Weber, Freiherrn zum l'is.senberg, id)er >erschic-
denc Güllen und Güter. ÜJi' ■ Pap.-Abscbr.
(iOI. IU\crs des Lirich Mcolaus Aydeni von Weiupaeh über
die \ iralpreicbung mehrerer .\bgaben >on dem vom Klo-
ster Waltbaufsen crkauflen Hof zu Urofs. 1()3(>. Vidini.
Pap.-Abschr.
602. Kaufabrede zwischen dem (;rareii Hans \Mlh. zu Hardegg
und dem Freiherrn Sigm. I'clcr Adolph zu Scbiinkirchen
iibiT die HiTrscbafl Grofsen-Scliwciubarlh. 1634. Pap.
fi03. Kevers des Grafen Hans Willi, zu Hardegg für d.-n Frei-
herrn Sigm. Peler Adolph zu Schünkirchen über Aus-
händigung der aul die Herrschaft (irofsen -Schweinbarlh
bezüglichen Documente. 1634. Vidim. Pap.-Abscbr.
604. Ouiilung des Grafen Job. Bapl. von Verdenberg für die
Grälin Maxiniiliana von Hardegg über Ifi9.">0 (1. 1642.
Paj). -Abscbr.
605. Execulorial-. Mandat der biscböfl. Curie zu Couslanz zu
Gunsten der .\niia iMaria Scbelliamer und ihrer Sdnvcster
Blaria Euphrosyne. 1645. Pap.
606. Schulilbrief des ;\Volf Sigm. Freiherrn von Aursperg für
Jac. Klingl idjer 620 11. 1649. Pap.-Ab.schr.
607. Cessionsnrkunde der Intestaterben des Freib. Friedrich
von Windiscbgräz über 300 fl. rückständiger Interessen
des Freih. Georg Jac. von Auersperg. 1649. Pap.-.\bschr.
608. Schuldbrief des Wolf Sismund Freih. von Auersperg für
Jacob Klingl über 120 n. 1050. Pap.-Abscbr.
609. Dreizehn Urkunden und Urkundenabschriflen , gröfslcn-
Iheils Österreich. Familien betr., von den Jahren 1661 bis
1736, worunter 2 auf Perg., die übrigen auf Pap.
610. Ein Faszikel von 28 Briefen und .\klenslücken verschie-
denen Inhalts, griifslenlheils öslerreichische Orte imd Fa-
milien betr , von den Jahren 1402 bis 1779. l'ap.
Ein Ung'enannter in Fürth:
tili. IVotarialsinslruinc nl des Johannes Kut über die Cilalion
des Peter (iüulber zn Cflenheim. 1490. Perg.
612. Vollmacht des Bürgermeisters und Kalbs der Stadt Minds-
heim für Job. Kün, als ihrem Prociirator vor dem west-
plial. (jiricbl zu Brunichbauscn. 14.')6. Perg.
Freiherr v. Löffelholz, fnrstl. Oellingcn-Wallersl. Archi-
var, in ^\aller.^leirl:
613. Gerichlsbrief des Scbidlheifsen Ileinr. Gimder zu INiirn-
berg für Fritz Orllib über die Entsagung von Reehtsan-
sprüehen an ein Erbe in der Zistelgassc zu IVurnberg.
1367. Perg.
614. Lehenbrief der Aeblissin Anna zu i\eulinrg nn<l ihres
Convenles für Cunz Schalter über den .\mtbi>r unii das
Krnillcben zu .Moringen. 1449. Perg.
Wüstemann, Justlzamtsaccessist, in Obrdruf:
61.'). Schrcilicn des Bürgermeisters Harluiaun Kot und des
Käthes zu Basel an den liürgermeisler und Kalb zu Slrafs-
burg, Gcddforderiintfcn Knselscher Bürger an Strafsburger
Burger betr. 1374. Perg.
616. Kaufbrief i\vs Hans von Wangeheim für llcinr. Ilynrperg,
Studenten in Erfurt, über 10 rheinische (^dden jahrlicher
Gülte aus di'n Renten des Dorfes Iloclieym. 1436. Perg.
617. Atlestnt der fürsll. Kauzlei zu Friedenslein für Mcolnus
(irotling.4 Erben in M idfis ober erlitleiieu Brandschaden.
173.i. Pop.
265
AnzciiTcr für Kunde der deutschen Vorzeit.
286
Ein Ung-enannter in Kürnhcrg:
018. >üt:iriiil>in<lriiinriit des tirejor Goclhi^yiis zu Antwerpen
2Wri. Dies., 10. n. II. Bericlit. 1854 u. 1855. 4.
L'institut historique in l'üns:
ulier IUI- iKlIichc .\iissa:;e des Joh. (jouscakus und .Marcus oa/w. i. i-- •
t- ,. u . ,1 I T I . ■ • . .... " "• ""SS., I invrstigateur. Vingl-lroisii-nic annt-c. Tome \I
H**lh«>r<?fkr III Ki.rn.ll ll.-.i 1 (l(lMCl;inrMC di..; Irt iritm h\.\hi,wir.iw ° "^ «"nii. »l
Felberger in Belrell des Todeilages des .lulianii Kelburgcr.
15G2. I'erg.
Dr. von Eye, Vorstand der Kunst- und Allerlliumssaiiiiii-
Inngen des <rerniaii. Jluseunis:
619. (i'ericlitslirief des Heinr. Dolihellioiir, Williul.n lirini;li und
lleriiiann viiri Boi klidrin . liiir^crineisler und Katlie zu
Fürstenau, über den von Bereudl Hoden und seiner Krau
gescliehenen Hausverkauf. 159.'). I'erg.
Dr. CreceliuS in Dresden:
620. Confirmiilionsbrii.'f des roni. Künigs Adolf über zwei
dem Kloster .\delliereh vom Kaiser Friedrieh I. und dem
roni. Konig lleinrieh VII. erlheilte i'rivilegieu. 1293.
Pap. -Absehr.
Dr. Zöllner, prakt. Arzt, in Aub;
tyH. Irkunde th-f Friedrieh von Lothringen über die von
Andreas und Wilhelm, den Söhnen des Kitters NVillielm
von Bodcnea, abgegebene Erklärung in Betrelf der Erb-
schaft der Tochter des Evcrzo von Wilre, A"nes. 1309.
I'erg.
622. Urkunde des Eberhard Lescb, Abts vcm S. Burkhard in
M'ürzburg, über die Stiftung eines ewigen Lichtes in der
Pfarrkirche zu Aub. 1428. Perg.
II. Für die Bibliothek. -)
Bauer & Raspe'sche Buihh:indlung (Jul. .Verz) in Aiirn-
berg:
2896. Zeitschrift für deutsche Kulturgeschieble. Herausg. von
Joh. .Müller H. Joh. Falke. 1856. Augustheft. 8.
V. Hoiningen gen. Huene, k. pr. Bergmeister, in Siegen:
289T. Chr. Andr. Sehlulir. gründl. Ihilerrieht von Hütte-Wer-
ken, nebst einem vollsland. I'roliierbncli. 1738. 2.
Rectorat des k. Maximilians - Gymnasiums zu
.München :
2898. F'. Steininger, zur Erinnernn!; an Dr. Kranz von Paula
llocheder. 18.J6. 4. 2 E\.
C. G. Moräwek in Zittau:
2899. Uers., Besehreibung des Berges Oj bin b. Zillau. 2. Aull.
0. J. kl. 8.
2900. Ders., d. Führer in die ^onnenklunzenfelsen und ihre
Umgehung in Keiijonsdorf bei Zittau. (I. J. kl. 8.
2901. Ders., einige Nachrichten über 100 Denksteine, wovon
32 Kreuzform haben. (1854) kl. 8.
2902. Ders., (;csehichte der Dorfer Pethau u. Ziltel v. 138(1
— 1851. 185'^. kl. 8.
2903. Ders., Jubelfesibueh der Stadt Zittau. 185.5. 8.
Zürcherische Gesellschaft f. vaterländische Alter-
thümer in Zürich.
2904. Dies., Mittheilungen XIX. u. XX. 1855 u. 185C. 4.
•) De« bcicliiiinlttcn Raumes »ckoii köjinc-ii wir illo cliiKCgangcnoii
Ocsclicnku «ncli clli^iminl nicht alle ticsclirlnlgcn iinil verweisen
deshalb auf ille nKchito Niunmor.
III. Serie. 254—259. livraisun. 1856. 8.
Aug. Stöber, Professor, in .Mülhausen:
2LIII7. EI.M.ssiscbe .\eujahrsblatler für 1813 — 48. Herausg. v.
A. Slober u. F. Ölte, (i Bde. 8.
29U8. A. Stober, der Dichter Lenz u. Friedericke von Sesen-
heim. 1842. 8.
2909. ih.ü.rnhardl, StrofsburjerWibble. I. Bdcheu. 1856. 8.
Bautenbacher, Benelieiat, in Giinzburg:
2910. Sebasl. .Mvn.ster, Dietionarisui llebraicvni. iBasd.J Joh.
Frohen. 1523. 8.
W. Stricker, Dr. med., in Krankfurt a. M. :
2911. Ders., die (leschithle der Heilkunde und der verwand-
ten \\issenscliaften in der Stadt Frankfurt a. .\l. 1&47. 8.
Ein Ungenannter iu Kürnbcrg:
2912. Chr. Entzelt, altmarekische Chronica. 1736. 4.
2913. II. .Meibom, Walbeckisehc Chronike. Heraus" v Casn
Abel. 1749. S.
Voigtländischer alterthumsforschender Verein in
llohenleuben:
2914. Ders., 12., 29., 30. u. 31. Jahresbericht.
2915. \y. B(irner. \ olkss.igen aus dem Orlagaii. 1838. 8.
Koppelmann Lieben m Prag:
29l(i. Ders., (iaI-Eil. (;rabsleininschnllen des Präger isr.
Knedhols. Ib5li. )s.
Dr. L. A. Warnkönig, Hulrath u. Prof., in Tübingen:
2917. J. de Saint-Genois, catalogue de inanuscrits de la biblio-
lhe(|iie de la ville et de I' universite de üand. 1849—
1852. 8.
2918. Älessagcr des seiences historiques i\cs arts el de la biblio-
graphie de Belgi,|ue. Anne.- ls.-|ö. I . u. 4. livrais. 8.
Sociöte archöologique de Namur in Aamur;
2919. Dies., rapporl .,ur la Situation de la societe en 18.53,
1854 n. 55. 8.
2921). Dies., annales. T. W . 1. u. i. livrais. 1855. 8.
Augustin de Kubinyi, k. k. Kath u. Direetor des unga-
riM-lien iNalioiia! - Aliiseiiiiis , in l'esi:
2921. Dr. Joh. Erdy, de tahiilis cenitis in Transsilvania reper-
tis. 1856. 8.
2922. l'uiiarn und Siebenbürgen in Bildern. I. Bd. 1854. 4.
Dr. Karl Hase, Professor an der Universität zu Jena:
292.). Ders., J. ii:,iscb( s Kiclite- Büchlein. 1856. 8.
Dr. Heinrich Künzel , Lehrer der Geschichte an d. hob.
Gewerliscbiile in Darmstadl :
2924. Ders., Geschiclite von lle8..ieii. 1856. H.
2925. Ders., über das zu Biii);< n am Ithein gefundene Chrislus-
bild. 1817. 8.
Rectorat des k. Gymnasiums zu Erlangen:
2926. Schiller, Stamme und .S|i,iii,n (inechenlands. |855. 4.
2 Ex.
2927. D.iderlein, Coiiinienlare zu D. ,|,rleins Vücnbulariuin.
IR5(>. 4. 2 Ev.
287
Anzoiüor fTir Kunde der doulsclicn Vorzeit.
288
Grebel in St. «onr.
2928. Kurzer nber gegründelir Bericht, wariiiii die Kiinigl.
.Mnyl. zu Schweden der Sliiilt Maudiliur;; nicht srcun-
diren Können. 1631. 4.
Directorium des k. Gymnasiums zu Sugnn :
29211. Juli. Fl"i;.l. l!iilriii,'c zur (ioih. des Sagancr Gjnina-
siuiiij. IS 16, 1817, It^yj, ixjti. 1.
Fr. Commer, k. preufs. Musik- Dircdnr. in Iterlin:
2930. Uers., collectio operuni niusiidriini B:ilat uruiii saeculi .W I.
T. I.\. u. X. 0. J. gr. 4.
Jos. Lindauer'sche Buchhandlung in .Vünchen:
293t. J. Christ, v. Aretin , iiher die Iriihcslen universalhistor.
Folgen der Erlindung der Buchdruckerknnst. 1808. 4.
2932. Ders., Abhandlung über die erste gedrnckle .Samm-
lung iler Westphiilischcn Friedensakten. 1802. 8.
2933. Ders., vun den ältesten Denkniiihlcrn di r niirlidnulai-
kunst in Bayern. 1801. 4.
2934. Karl Krislian von .Mann, Kaiser Ludwig IV., genannt der
Bayer, u. .Maximilian I., KurlÜrsl von Bayern. 1806. 8.
2935. C. W. K. Breyer, Beitrage zur Geschichte des 30jähr.
Kriegs. 1812. 8.
293G. F. J. Streiter, Erinnerung an I'falzgraf Karl. 1812. 4.
2937. L. Westcnrieder, iilicr Berichligiingen der Kegierungs-
gesch. des Herzog Mainhard, 1361 — 1366. 1792. 4.
2938. Ders., Betrachtungen über d. Will. Bd. Monnm. boic.
1808. 4.
2939. Ders., Betrachtungen über Lud« ig den Brandenburger.
1793. 4.
2940. Ders., Rede über das Hecblbndi des Hnperls von Krey-
sing. 1802. 4.
2941. Ders., über die Yerheinilirhiing aller Handschriften inid
Urkunden. 1788. 4.
2942. Ders., welche waren die (irundursachen der zahlreichen,
V. 11.— 1.5. .Ihdt. in Baiern gestifteten Abteien? etc.
1787. 4.
2943. Kuprccht von F'reysing, Rechtliuch, baierische.'i, Iierausg.
von L. Westenrieder. 1802. 8.
2944. V. A. Winter, Geschichte der baicr. Wiedertäufer im
IC. Jhdt. 1809. 8.
2945. Ders. , Vorarbeiten zur Beleuchtung der baierisch und
iisterr. Kirchengcsch. überhaupt und der Agilolfingischen
Periode insbes. IL B. 1. Abth. 1809. 8.
2916. Ders., Gesch. der Schicksale der cvang. Lehre in und
durch Bayern, in d. I. ILdfte des 16. Jahrhdis. 2 B.
18()<l — 10. «.
2947. 1". l'b. Wolf, (icsdi. Maximilians I. ii. seiner Zeit. I.,
2. u. 4. Bd. 1807 u. 1811. 8.
2948. Ders., Geschichte, Statistik u. T()|ingrapliie von Tirol.
1807. 8.
2949. Rechll. Ansichten und W iinsche der oberpHilzischen Na-
tion bei dem Hegiernngsantritte Maximilian IV. 1799. 8.
2950. L. Westenrieder, slaatistische Beschreibung des churf.
Landgerichts Dachau. 1792. 8.
29.>1. IVeue hislnr. Abhandlungen iler kurfürsll. baier. Akademie
der Wissenschaften. II. B. 1781. 4.
2952. 1. V. llinsberg, Armin der Chernskerlürst. (ii ilichl.
1834. 8.
Friedr. Manz, Buchhändler, in Wien :
29.")3. Cunslant Wurzbacli von Tannenberg, bibliographisch-
statistische llebcrsieht der Literatur des öslr. Kaiscrslaa-
les V. 1. Janner bis 31. Dez. 1853. 2. Aufl. 1856. 8.
V. Ebner'schi- Buchhdlg. (.). M. \\(ydner) in Kiirnberg:
29.')4. Die deutschen Alundarlen. Ileraiisg. v. G. Karl Froni-
niann. III. .lidir;;. Juli — Sept. IbftC. 8.
III. Fül- die Kunst- u. Alterthumssamnilung.
Clöter. rhirnr, iii Kmskircben:
1418. Inschrift der mittleren Glocke in der Kirche zu Enis-
kirehcn. I'apierabdr.
Job. Reinhardt, Literat, in Borsbach:
1419. Sic;;il>l()ck von Bronce, ohne Namen; 1«. Jahrb.
V. Hoining^en, Ki;l. preufs. Bergmeistcr, zu Siegen:
I 120. 2 Sil i;( liihdiiu ke und ein Blatt mit dem Wappen des
Schenkers.
Stiller, Stadtpfarrer', in Harburg i. B.:
1121. /ehner des Erzherz. Leopold von Oesterreich, v. J.
162.~>, und ein .Messingjeton vom 16. Jalirh.
C. Oberhäufser, Landgerichlslaxbeamter, in Kürnbcrg:
1422. 9 Silbermünzen vom 17. u. 18. Jahrb.
Arnold. Kaid'mann, in Nürnberg:
1423. 28 italiänische Medaillen und iVachbildnngen antiker
Gemmen in Blei; 16. Jhdt.
C. Becker, kgl. preufs. Slenerconlroleur und Zollinspektor,
zu ^^ ürzliiirg:
1121. 10 rorlrails in Kupferstich.
142j. Ansicht der Sladt Burghausen ; Kupierst. >om IT. Jahrb.
Ein Ungenannter in Nürnberg:
1426. Portrait des .Matthias Mair: eol. Kupierst, v. 17. JIhIi.
1427. J'orlrait des Franz V. Traytorrens; Kupierst, v. IT.Jahrh.
1428. Grundrifs der Befestigungen von Augsburg; Kupferst.
V. 1632.
1429. Mnslerblall für Wappcnnialer : Tuschzcichn. v. 16. Jahrh.
Voigtländ. alterthumsforschender Verein in llcdien-
leuben :
1430. Drei verschiedene .\nsgrabnngen aus dem sogen. Dachs-
hügel bei Grofsdrachsdorf: Schlacken n. Ilrnenscberbcn.
Dr. A. V. Eye, Vorstand der Kunst- u. Allcrthunissamm-
lungen am gerni. Museum:
M:tl. Stück einer bemalten Lcderlapete; 17. Jahrb.
Max Freib. v. Erggelet in Wien:
1432. Bcrgmannssiegel v. 1560.
1433. Siegel der Zicgeldeckcr zu Prag, v. 1614.
1431. Siegel der Stadt Lhenic, v. 14. Jabrh.
1435. Siegel der Aebtissin von „erulbnaw", vom 15. Jahrb.
Neuer Abdr.
11,16. Si-chs neuere Pcl.scIiaflalMlrui Ke.
Ein Ungenannter:
ll;t7. l'nL'arische Medaille von Bronce; v. J. I846.
Dr. Riecke in Nordhanscn :
1438. 9 norddeutsche Braclealen ; 15. Juhrh.
1139. Ein waldeck'scher Ilohipfcnnig.
289
l'liO. 3" Sill)i'rniünzcii vuiii 16. u. 17
1441. 6 KupriTiiiünzcn vum 17. Jhdt.
1442. 3 Silbcrriiiinzin nnch 1650.
Ein Ungenannter in Nürnberg':
1443. I'ürlrait (Us drlando Lasso; Kiipft-rsl. v. J. Sadeler
AnzpiiTiT für Kunde der deulsclien Vorzeit,
. Jhdi.
290
Salz, Schlüäsrrinei.'iler, in Kiiriibcrg:
1444. Kürnbcrger Zcichi-n; 16. Jnhrb.
1445. Silberniunxo des (irafun Jubann Dcinbardt v. Hanau.
1446. Henneberg. Silbermünic v. 16. Jahrb.
1447. 2 Silburniünzen v. 18. jHbrh.
Clironik der liisl(uiscli('n Vereine.
Wir geben jclrt im Kacbfoleenden eine übersicbtlicbi- Zii-
saninienslellung dessen, was von den Vereinen für den Abdruck
von yuellenscbriften zur deiilsrben (jesrbichle «jcscbebon ist.
Wir rechnen zn diesen 0"e'l*'nscbnflcn Urkunden wie Urkiin-
denre-testen, Chroniken, hopialbiicber, Nekrologien, Kechnunccn,
Statuten- und Kethtsbiicher, Briefe u. a. und schhefsen nur
die Werke der Dichtkunst aus, um spater eine Uebersicht (\n
hteraturhisloriscben Arbeiten im Zusammenhange gehen zu
können. Wir fassen alle jene, ihrem Inlialte nach freilich ver-
schiedenartigen yuellcnschriflen hier deswegen zusammen,
weil die uns gegebenen engen Grenzen uns zwingen, so sehr
aU möglich die l'ebcrsicbt zusammenzudrängen.
In Baiern sind die historischen Aereinc für den .\bdruek
von Ouellen und die Anfertigung von Regesten fast alle nn't Er-
folg Ihiitig gewesen. Der Verein für Oberbayern hat in sei-
nem Archive schon Vieles und Wichtiges verölfenllicht, aus
welchem wir Naclislehendes hervorheben.
Bd. I. Urkundliche Beitrage zur Geschichte Ludwigs 1\'.
II. a. liayerischer Klirsten. Aufserdem 12 Urkunden, ebenda. —
Bd. II. Tradilionscodex des Kollegiatsliftes St. C'astulus in
iMoosburg. — Aktenstücke, .Max Emanuel betreffend. — Hege-
sten zur bayer. Orts-, Kamilien- und Landesgeschichle. —
Bd. III. Spicilegium anecdotorum ad diplomatarinm Frisingcnse.
Dasselbe wird fortgesetzt Bd. IV. u. V. Kegesten etc. —
Bd. IV. Urkunden zur Geschichte des Dorfes Peitingen. —
Regeslen, fortgesetzt Bd. V, VI u. folg. — Urkunden zu den
bayerischen Unterhandlungen mit dem rüm. Stuhl. — Bd. V.
Stellen aus Fiilrers ungedruckler Chronik von Bayern. —
Bd. A III. Relation der Aebtissin Ursula zu Frauenchiemsee
über den pfalz. -bayer. Erbfolgekrieg. — Bd. IX. Urkundliche
Beitriigc zur Spezialgeschichte Bayerns; fortgesetzt in Bd. X,
XII u. XIII. Anfserdeni in X. die iilteren Malrikeln des Bis-
thuins Freising. Bd. XI, XIII, XIV.
In den Verhandlungen des Vereines für Oh er pfalz und
Regens bürg finden wir:
Jahrgang I. Catalogiis episcoporum Hatisbonensium. —
Chroniken und Handschriften iiber Regensburg. — Jahrg. III.
Avcntins Hans- iiad Handkalender. — I'aurn-Rais, Manuscripl.
— Jahrg. IV. Saalbiiiher Herzogs Otto des Erlauchten und
Ludwigs des Strengen. — Jahrg. V. Saalbiiebcr Herzogs Hein-
rich. — Jahrg. VIII. Zunft- und Gewerbeordnung von Rcgens-
burg. — .labrg. I\. Saalbnch des Dnineiistifles Meder-Miinsler.
— Regensburgs Waclilgedingordniing von 1746. — Urkund-
liche Bellrage zur Reglerungsgeschlehtc Ludwigs drgBnicrn. —
Xlll. Zinsburb der Stadt Amberg. — ' ■ '• •' ' ^^■|••^■
In den Jahresliericbten des Vereines für Schwaben und
i\ e 11 b H r g :
Bericht VII. 1811: Codex diplomalicus, das BIsthuin Augs-
burg bcirelfendc Urkunden. — XII. 1847: Originalbriefe Luthers
aus dem Augsbiirger Archiv. — Regeslen des Klosters St.
Kalhariiia zn Augsburg, fortgesetzt in XV u. XVI. — Recesten
zur Gcscbichic der von Ilcimenhofen , fortgesetzt in XV, XVI
n. folg. — XIII u. XIV: Tagebuch des Hans Luchs aus Augs-
burg, 1,")2j.
In den Jahresberichten des histor. Vereines für Obcr-^
franken:
Beitrage zur Urgeschichte Bambergs von Jiick in VI, VII
II. folg. In .\: Kopialbuch des St. Katharinenstilles in Bam-
berg. In .XI : Kopialliutb des hollegiatsiifles St. Jacob in Bam-
berg. In XVI: Das Urkundenbuch des Abtes Andreas im Klo-
ster Michelsberg bei Bamberg, in vollsliuidigen Auszügen inil-
g(!thcilt von C. A. Schweitzer. —
In den Jahresberichten des Vereines für jM illelfran ken :
In II. 1831: illitlheilungen alter Gcrichtsbücber. — VI. 1835:
Kegesta circuli Rezatcnsis sive bist. pag. etc. von C. H. von
Lang. — VII. 1SS6: Excerpte aus dem Dokumenlencodex des
Klosters Heilsbronn. — In I\. 1836: Urkunden, die (irafen
Giech betrcflend. In .\. 1841: Urkunde zur Geschichte Ludwigs
des Bayern, von Fuchs in Ansbach, fortgesetzt in XII. u. s. w.
Im Archive des Vereins fiir Unter franken und Aschaf-
fen bürg:
Bd. IV. Wahlkapitulalioncn des Bischofs Rudolf von Scberen-
berg. — V. .\lle Dorlordnungeii. — Bcgiiinen betreifende Ur-
kunden. — Korrespondenz zwischen Karl V. und Kunrnd III.,
Fürstbischof von M iirzliurg. — VI. Urkunden des röiii. Königs
Ruprecht in Beziehung auf Würzburg. — Frsinkische Regeslen.
— VIII. Aktenstücke über die an Chr. Grafen von Henneberg
verübte iMordthat, 1532. — IX. Fragment aus einer Chronik
ober den Bauernkrieg. —
Auch in 0 est erreich waren die Vereine nach derselben
Kichtiing hin nianigfach thallg; wir beben aus der Anzahl der
geleisteten Arbeiten folgende hervor :
In der Zeilschrifl des Ferdiiiandeums etc. IVir Tirol iiiiil
Vorarlberg linden wir:
Bd. I. (ioswin's Chronik von Marienberg ("üs dem Latei-
nischen). — V. .Vktensliicke der Tiroler Erbhuldigiing. — X. .Max
des Ersten Ausschreiben an Vorarlberg. —
In den Millheiliingen des \ ereines für Steiermark:
Heft 1. Die älteste Originalurkunde im Johnnneiimsarrhive.
— Hell V. Urkundcnrcgcstcn für die Geschichte von Sieieriiinrk.
291
Anzeiger für Kunde der deiilsihen Vorzeit.
292
In den .Mittheiliingen des Vereines fiir km in:
Jahrg. 1847: Diplonialarium Carniolicuni; dasselbe forlge-
selzl in den Jahrgg. 184«, 49 u. folg. — Jahrg. 18J0: Kege-
slen mit hesonderir Kiicksiclil auf Krain. — Jahrg. 1853: Ur-
kunden des SliflesFrcudcnthal. — Aufserdcni nennen wir noch
das Archiv für La ndcsgesch ichte des II erzogthu ms
Krain von Dr. V. F. Klun.
Im .\rcliive des Vereines fiir .Siebenbürgen:
Bd. I. Ein Transsumt Sigmund Bathoris, Urkunde, lid. II.
Statuten ihs .Mediascher Kapitels von 1397. — Aus dem hand-
schriftlichen Nachlasse eines Sachs(;n des 17. Jahrh. — Bd. III.
Tentamen indicis di|ilom. publici. — B d. IV. Copiae privilegio-
rum. — Bd. V. Bislritzer Urkunden. Urkundliche .Miltheiluuj-en
zur Geschichte Siebenbürgens. — Die Schiifsbiirger Gemeinde-
rechnung von 1522. — Zwei Briefe des Bistritzer Kapitels etc. —
Die grofste und erfolgreichste Thiitigkeit entwickeln die Ge-
schichtsvcreiue der Schwel z für den Abdruck ihrer Geschichts-
«[uellen und unter ihnen besonders der Verein der fünf Orte.
Der Geschichts freund, herausgegeben imtcr Mit-
wirkung der Herren Kopp, Schneller, Call Morel, Bannwart
u. a., bringt in den uns bis jetzt vorliegenden 11 Bünden,
1843 — 1855 eine grofsc Anzahl Quellenschriften zur eidgenössi-
schen wie zur österreichischen Geschichte zum Abdruck unter
den Bubriken: Beichssachcn; kirchliche Sachen; Ilofrechte;
Sladlrcchte, Burg- und Landrechte, Vogtei und Lehen, Bünd-
nisse und Urfehden, Eidgenössisches und Oesterreichisches;
lilier Ilcremi; vermischte Urkunden. Das Einzelne namentlich
aufzufiihrcn, fehlt es an Baum.
In den Abhandlungen des Vereines des h an Ions Hern
finden wir abgedruckt:
Jahrg. II. 185] : A. Archer, Seckelmeisterreclinung von 1482
und von 1500; niitgetheill von Fetscherin. — A. Archcr's Se-
ekeimeisterordnung von 1505. — I'etcrs von Balni Ordnung v.
1338, von Fetscherin. — Aktenstücke zu Adriun's von Buben-
berg Biographie etc. von Fetscherin. — Thuner Urkunden, den
Altinger Handel (I410J be^reflend etc. —
Im .\rchiv für Schweiz. Geschichte, herausg. auf
Veranstaltung der allgem. geschichlsforschenden Gesellschaft
der Schweiz, finden wir in Bd. .\. 1855, der uns allein vorliegt:
.\chtzehn ungedruckte Briefe von Ulrich Zwingli und Alber-
tus Biicerius au Bcalus Bhenanns, von Dr. Fechter in Basel. —
Einige Bruchstücke aus der ungedruckten Fortsetzung von
Tscliudi's Schweizerchronik, niitgetheill von Vogel. — Samm-
lungen merkwürdiger, noch ungedruckler Aktenstücke zur Ge-
schichte des allen Zurichkrieges. — Dr. Thomas Murner's Sireil-
handel mit den Eidgenossen von Bern und Zürii:h mit Urkun-
den. \(iM llidber in Bern. —
In der Z eitscbrift des Vereines f ii r da s h u rf u r.<len-
Ihuni Hessen:
Bd. I. 1837: Zwei Büstungsregistcr aus den Jahren I 174
— 1476. — Bd. IL 1840: Aktenstücke, die Unterdrückung der
Beformalion im Hochstifte F'nlda belreffcnd. — Urkundliche
Bcitriige zur Keuntuifs des germanischen Rechtes etc. — VVeis-
Ihümer, gesammelt von Landau. — . Auszüge aus hessischen
Bufsregistcrn des 15. Jahrh., von Landau. — Bd. HI. 1843.
Gütcrerwerbungcn des Klosters Haina in der ersten Hälfte des
13. Jahrh., mit Orlsregistcr. — Urkundliches zur Geschichte
Ludwig Philipps des Grofsmüthigen, von Bommel. — Bd. IV.
1844: Urkunden zur Geschichte des 30jahrigcn Kriec-<. — Weis-
thünier, von Landau. — Urkunden zur Geschichte des Land-
grafen .Morilz von Hessen. — Bd. V. 1850: .Vusziig aus der
Chronik des Job. ISohe, von Landau. — Bericht des Erzb.
Adolf von .Mainz idier die Eroberuiiff der St. Mainz, 28. Oct.
1402, von Landau. — Urkunden des Kaisers Ludwig des Baiern.
— Bd. VL 1854: Das alte Bechtsbuch der Stadt Eschwege.—
.\klenslücke, die Stadt Eschwege belreH'end. — Abschiede der
hessischen üiözesansynoden 1583, 89 und 93. — Abdruck der
ältesten Kachricht über den Beginn der Reformation zu Hers-
feld, 1523. — Su ppicnien than d: Wigand Lauze's hessische
Chronik; Leben I'liilipp's.
Nachrichten.
L<iteratiir.
Neu erschienene Werke.
34 J Deutsche Volksmiirchen aus dein Sachsenlande in
Siebenbürgen, gesammelt von Joseph Ilallrich, Pro-
fessor am evangelischen Gymnasium zu Schafsburg. Ber-
lin, Julius Springer, 1856. 8. X.\ u. 337.
Der vorliegende, wohlausgeslallele Band ist der Beginn
der Ausführung eines gröfsern Unternehmens, welches in mehr
»Is einer Beziehung auf eine biMiculendc und wanne Thcil-
nahme und Anerkennung rechnen darf. Im siebenbürgischen
Sachsenlunde, dem nocli immer frisch grünenden Zweige des
weil ausgreifenden deutschen Slamnies, hat ein kleiner Verein
jugendlich rüstiger Manner die Ernte im (lebiele ihrer heimat-
lichen Kulturgeschichte untcrnomnicn, in der Absicht, was an
.Miirchcn und Sagen, au Volksliedern und Raihseln, an Sillen, Gc-
briiuchen , herküiumliclien Itedcn und Redensarten dort vor-
hanili'ii, für die >Visseiisrlial'l und das Volk zu sammeln.
Hier ist die erste Frucht: achtundsiebenzig .Märchen, nach
einem gewissen Plane geordnet, indem zuerst die mit ent-
schieden und sichtbar mythischer Grundlage vorangestellt sind,
dann die schwaukliaflen und zulelzt die Kleinkindernlärchen,
darunter auch eini:;e I liicrniarcheii, folgen. Sii^ sind nach des
Heraiisgeliers Mlllheiluiig frisch aus der Quelle geschöpft, da
er durch seine Stellung in den Stund gesetzt war, m>ii dm
Zöglingen des Schafsburgcr Seminars bi^sonders viel Material
zu erwerben , das durch deren sielen Verkehr mit ihren Hei-
niRtsörlern wie an Grufse, so auch an Reinheil gewonnen.
Aber mindestens eben so hoch, «Is hierdurch das Buch für die
M^rc licrililcratur gestellt wird, scliiilzen wir dasselbe eiiiiiiiil
293
Anzeiger für Kunde der deulsclien Vorzeit.
294
als Vulksburh, dann ali I'fanil des in Siebenbürgen wacker
l'urlbluhenden deutschen Lebens. Es ist deutsch in seiner Wurzel
und es weht in ihm ein echter Hauch deutscher (icniuthh'ch-
keit und Innij;keit. J. Mr.
35| Erkliirun;; der Abkürzunsjen auf .Münzen des
Altcrlhurns, des .Mittelalters und ilir neuern Zeit, sowie
auf Denkniiinzen und niüiizarligcn Zeichen. Von K. \V.
A. Schlickcjsen, Kechnunsisrath, ordentlichem und
Ehren-JIilgliede mehrerer gelehrten Gesellschaften. .Mit
2 Kupfertafeln. Berlin, 1855. F. .Schneider ic Cornji.
X. 268. S.
In diesem Buche legt der Verfasser den .Münzfreunden das
Resultat einer zehnjährigen, mühsamen Forschung vor. Wie
er bemerkt , jeder Besitzer einer .Miinzsammlung stellt sich die
Aufgabe, deren Lösung ihm Belehrung und Vergnügen gewahrt:
die auf seinen Münzen dargestellten Bilder und ,\ufschrirtcn zu
erklaren. Oft war dies jedoch der bisherigen mangclhaflen
Hilfsmittel wegen nicht möglich, und der Wunsch , die Ermitt-
lung der Bedeutung jener Abkürzungen und Buchslaben zu
erleichtern, vorzugsweise die unangenehme Lücke in der F>-
klärung der Kamens- Anfangsbuchstaben der Miinzmeister,
Wardeine und Slempelschneidcr auszufüllen, veranlafsle den
Herausgeber zu seinem Werke, dem er durch umfassende arcbi-
valischc Nachforschungen die möglichste Vollständigkeil zu geben
versuchte. Dafs ihm ungeachtet allen Fleifses nicht Alles auf-
zuklaren gelang, dafs noch viele Abkürzungen auf neueren
Münzen ungedeutel bleiben, gesteht er selbst und knüpft daran
die Bitte an alle .MUnzl'reunde, ihm das F'ehlende mit ergiinzen
zu helfen. Wird — was sehr zu wünschen ist — die Theil-
nahnie die ferneren Bemühungen des Verfassers nachdrücklich
unterstützen , so sollen die Zusiilze und Verbesserungen in
einem spätem Kaclitrage besonders veröllenllicbt werden.
J. Mr.
Aufsätze in Zeitschriften.
Bibliothequc de IVcole des chartes: Nr. 5. Bibliotheque et
archivcs R. do Stuttgart. (Valet de Viriville.)
Blütlcr für Literatur u. Kunst: Nr. 32. Gescliiehtl. Nach-
richten über Lehranst., Gelehrte, Bibliotheken und Archive
in Siebenbürgen seit dem 16. Jahrb. (Schuler v. Libloy.)
Nr. 33 ff. Sopbocies u. Opitz, (.\piarius.)
Bote für Stadt und Land (Kaiserslautirii): Nr. 97. Das
Münster in Olterberg.
Czas fhrakau): Nr. 22. 2.1 Die Heiraihsgesch. des Herz'
Wilhelm V. Ocsterreich mit der Königin Hedwig v. l'olen.
IJidnskalia: Nr. 193. Der l'ilatus am Vierwaldstätter See.
Nr. 196. Kaspar Kratzer aus Ulm, Schicksale. Nr. 202 (T.
Karl von Mansfcld und Lancelot v. Brederode.
Donau: Nr. 4. Sieicrniärkischc Alterthümrr.
Europa: Nr. 33. Coster in Haarlem. Die Hirsebrciliihrt nach
Strafsburg im J. 1576. Nr. 37. Zur Slreilfrage ober die
Ossinniscben (iedichte. Die deniscbe Kochkunst bis zum
18. Jahrh. (Dr. linifse.) Alttculscbes Siudcntenleb.n.
Die tirenzboten: Nr. 33. TuufeUsage aus Wien und Prag.
Nr. 37. Die friesischen l'lhlandc in Schleswig.
Frankfurter Kon versat ionsbl .-i tt: Nr. 204. Die hessi-
schen \ülkslrachlen. Nr. 205 tt. Die Gründung der Uni-
versität Giefsen und des Gynuiasiums in Dartnstadt.
Deutsches Kunstblatt: Nr. 34. Reisestudien in Frauken u.
Schwaben. (A. v. Ejc.) Nr. 35. Der Teufel und seine Ge-
sellen in der bildenden Kunst. Die Malerschulc Hub. van
Ejk nebst deutsch. Vorgängern U.Zeitgenossen. (E. Förster.)
Lesefrüchte: 3. B. 10. St. Ein Turnier in Landshut. (1475.)
3. B. 14. Sl. Der Kölner Dom.
Magazin für die Literatur des Auslandes: Nr. 90 ff.
Die Attila-Sage nach magyarischer Tradition.
Schwäbischer Merkur: Nr. 197. Die württembergischen
Forslkartcn im 16. Jahrh. Nr. 200. Die neuesten Bestre-
bungen in der deutschen Literaturgeschichte.
Morgenblatt: Nr. 35. Der Ausgang der Zaringer. Geschichte
und Sage.
Deutsches iMuseum: Nr. 35. Das .Munster in liasel und die
l'aulskircbe in Frankfurt a. M.
Sonntags-Beiblatt der Augsb. Tostzeitung: Nr. 36.
Das Had im Wappen der Kurfürsten von .Mainz.
Bremer Son n t a gs b la 1 1: Nr. 33. Vom östlichen Harze.
(Stecklenburg, Lauenburg, Suderode, (Jeinrode, Günters-
burg, Erichshurg, Heinrichsburg, Burg Anhalt, Schlofs Fal-
kenstein.) Nr. 34. Sittenbilder aus der Vorzeil (K. Seifarl.)
HL Ein Spaziergang mit Hieronymus Bock. Nr. 35. Der
Falkenstcin im Harz. (A. Scheibe.)
Zeitschrift für chrisll. Wissenschaft: Nr. 30 ff. Carl-
stadt's Stellung in Wittenberg vor dein Eckischen Streit.
(Jäger.)
Zeitschrift für die gesammte kaihol. Theologie:
7. B. 3. H. Ueber die geisll. Verfassung imd wellliche Stel-
lung der böhmischen Brüder in ihren Sitzen, mit bcsond.
Berücksichtigung Bidimens und .Mährens. (Dr. A. Gindely.)
Zur Geschichte der Slavenapostel Cyrill und .Melhod. (Dr.
A. Ginzel.)
AI Ige m. Zeitung: Nr. 219. Das Münster in Otlerhcrg. Nr.
228. Das Ma.ximilians- Museum in Nürnberg. Nr. 245.
Irisch - cellische Sitten. Nr. 246. Ueber Glasmalerei.
Nr. 250. Die Ausgrabung der römischen Villa bei Ingol-
slatll.
Augsb. l'ostzeilung: BinI. Nr. l!-2. Zur Geschichte des
Bauernkriegs. 1.^25. Nr. 1^5. Zacbar. Krell, Anfuhrer
im Schwab. Bauernkriege. 1525. (Böheimb.) Nr. I.^^e ff.
Hzgs. Wolfg. V. Neiiburg Rückkehr zur katli. Kirche. 1615.
Nr. lilO a\ Instruction der über beede junge Herzogen
Maximilian I. und l'hilippen nufgestelllen Hofmeister und
l'racepturen betrellend. 1584.
Brünner Zeitung: Nr. 57. Die (ieschichte des .Markgr.
iMidiren und ihre (.•iiellenforschung.
Illusirirle Zeitung: Nr. 684. Die 300jähr. Feier der Ein-
fuhrung der Reformation in Raden. Gisela, Königin >on
Ungarn. Nr. 687. Da.i Karrcnlaiifen im Allg:iu. Der
293
Anzeiger für Kunde der dculschcn Vorzeit.
296
Slleste urkundlich nnchffewiescne Goldsihmieil in Uetilscli-
lanil. (Friedr. tJuterinann.) Rr. 688. Das tTzhischüfl. .Mu-
seum zu hulii. Ein altdeulschcs Schwert.
Klagenf. Zeitung: Nr. 84. Zur Geschichte des Ileimliillcs
Kärntens an Ocslerreich.
Kiilnor Zeitung: Nr. 241 IT. Eine Sthiitzen!,'ildc.
Neue -München. Zeitung: Nr. 189. ^Vo sind die ersten
.Anfinge des Spitzbogen -Slyls zu suchen? Das Franlien-
steincr Eselslehen. Nr. 191. Die christlich deutsche Fa-
milie. Nr. 194. Der bayerische DialcUt und seine \er-
hidtnisse zur allgemeinen, insbesondi're zur antÜKin S|)rarli-
wisscnschafl. Nr. 198. Der iMosaikboden in Weslerhofcn.
Nr. 199. Rothenburg an d. Tauber. Restauration der St.
Jakobskirebe. Nr. 209. Der .MosaiUfufsboden in \Vester-
hofen (Dr. J. v. Hefner.) Nr. 210. Die Celtcn.
Novellen-Zeitung: Nr. 36. Die Messen und die iMärkte.
JNumismat. Zeitung: Nr. 15. 16. Neuester .Münzfund in
Weichcring in Bayern. Nr. 16. Nachtr. u. Berichtig, zu
den Kupfermünzen des Johanniter- Ordens. (Freudcntlial.J
Vernili^elite IVacliricIiten.
4") Nach einem in der 12. Jahresversammlung der schwei-
zerischen geschichlsforschenden Gesellschaft zu Solothurn gc-
fafstem Beschlüsse soll sogleich IFand an die Herausgabe eines
allgemeinen schweizerischen l'rkiindenbnchs gelegt W'erdcn.
Die Vortrage wissenschaftlicher Arbeiten begann l'rofessor Ha-
gen in Bern mit einer Abhandlung über die politischen Ver-
hältnisse in Deutschland und der Schweiz zur Zeil der Sempa-
cher Schlacht. Hr. Forel aus Morsec las einen Aufsatz von
Hrn. Professor Secretan über das FeudaKvesen vor; Dr. Stidilin
aus Basel iheilte interessante Nachrichten mit über wichtige
(jucllcn zur Scliweizcrgescbichte, die er in England gefunden;
Ffurrer Fiala schilderte Solothurn im lünlzebntcn Jahrhundert ;
Professor Sluder von Bern sprach über das Verhidtnifs der
Chronik des Albert von Strafsburg zu der des .Matthias von
Neuenburg.
48) Der Name E. V. Becker's gehört zu den bekanntesten
der deutschen .Musikhistoriker. Deswegen wird es auch bis
in weitere Kreise von Interesse sein, zu hürcn, dafs seine im
Gebiete nuisikhistorischer und theoretischer Werke aller Spra-
chen rühmlichst genannte Bibliothek, die aufser 1414 Wer-
ken über .Vkustik, Geschichte, Theorie und .\esthetik der .Musik
noch 552 Cboralwerke aller Confessionen (von 1430 bis 1852!),
dann 227 alte Originaldrucke und .Manuscripte (16. u. 1". Jahr-
htmdertl, endlich 12.iO Nummern von alten und neuen Parti-
turen in C'opie enthalt, durch .Vblretung an die Stadtbihliothck zu
Leipzig gegen eine jahrliche, unbedeutende Rente der ufrenllichen
Benutzung zugiinglich geworden ist. Dies ist um so wichtiger,
als es bisher in der iMnsikerwelt bedauert wurde , dafs der
Ucsitzer aus leicht begreiflichen Gründen bezüglich fremder
und einheimischer Benutzung seiner Schiitzc sehr schwierig war.
49) Ein für die Geschichtsforschung höchst wichtiges Institut
ist das .\rchivio generale in Venedig und die damit verbundene
i. r. Scuola di Palcogralia. In den weiten Localilaten i\ci
ehemaligen Klosters der frat. miuori di S. Francisco ist der un-
geheure Schatz von Documentcn angehäuft, der sich In den
verschiedenen Archiven der venelianischen Republik und der
aufgehobenen Klöster und Körperschaften befand. Dieser Schatz
war bisher ungelioben, nicht wenige Documenle waren unbe-
niitzt, viele unzugiinglich. Erst in der jüngsten Zeit wurde
das Archiv geordnet und In einer Welse hergestellt, wie es
wohl bei wenigen Archiven der F'all sein dürfte. Die kaiser-
liche. Regierung unterstiitzt auf das grofsmülhigste dieses In-
stitut: sie hat durch wirksame Verordnungen dem Verschleppen
der Urkunden eine Schranke gesetzt und zu gleicher Zelt den
\\ unscli ausgesprochen , dafs dem Studium der Documenle für
Zwecke der Geschichtsforschimg an dem Institute der mög-
lichste Vorschub geleistet werde. Nicht minder erfreulich ist,
dafs eine k. k. Schule für Paliiograpble daselbst vor zwei
Jahren gegründet und mit diesem Institut in Verbindung ge-
bracht wurde. Die Wichtigkeit einer solchen Lehranstalt an
diesem Illonstrearchive leuchtet von selbst ein.
v>0) In Oberkarsdorf bei Dippoldiswalde hat man einen
geschichtlich merkwürdigen Fund gethan. Beim Aufhacken
eines Weges wurden 220 St. Bracteuten, in eine Rolle ziisam-
mengclegl, scheinbar ohne Umhüllung', aufgefunden. Sic sind
vom feinsten Silber ohne Zusatz und haben fast alle ihren
ur.sprüuglirlien Silberglanz. Das zieudich rohe (ieprage zeigt
niannliclic unil wiihliche Figuren mit vcrschicilcni'n .Attributen,
ihclls F'ahncn, tlieils Lilien in den Händen führend. Uebcr
Ursprung und .Alter derselben wagt man kein l'rtlicil; doch
scheinen sie wenigstens nicht römische zu sein.
Inserate und |{ekannlniai'liunii;en.
Ml Die Stclli' <\f!s II. Sekretärs beim gcrman. iMusiiiiri Ist geschiiftsgcwandten jungen Mann demnächst wieder besetzt
ilnrch Berufung des bisherigen 11. Sekretärs Lützelherger als werden. Portofreie Meldungen wolle nian an den I. Vorstand
Stadtbibliolhekar zu iNürnherg erledigt und soll durch einen des gcrman. Museums richten.
Vcrantwortlichr; Rcdaction: Dr. Freih. v. n. z. Aufscss. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Fronimann.
Diucli von Fr. Campo & Suliii In NUriibei-g.
NÜRNBERG. Das Abonnement des Blattes,
welches alle Monate erscheint, wird Rftnz-
jährig angenommen und beträgt nach der
neuesten Postconvention bei allen Postüm-
tem und Btichhandlungen £eu(jcMan<fj> Incl.
Oestreichs 2 fl. 42 kr. im H a. - Fufs oder
1 Thlr. 16 Sgr.
Vür Frankreich abonnirt man in Strafs-
bnrg bei Gr. A. Alexandre, in Paris bei dem-
selben, Nro. 23. rue Notre Dame de Nazaretb,
and bei der deutschen Buchhandlung von
AMZeiGER
Fl» MM DU
Neue Folge.
F. Klincksifck . Nr. 11. rue de Lille, oder
t'<i dem Postamt in Karlsruhe; für Eng-
.'ind bei Williams & Norgate, 14 Henriette-
street Covent-Garden in London; Tür \ord-
•imrriia bei den Postinitem Bremen und
Hamburg. —
Inserate, welche mit den Zwecken des
Anzeigers und dessen wissenschaftlichem
Gebiete in Verbindung stehen, werden auf-
genommen und der Raum einer Columnen-
zeile mit 7 kr. oder 2 Sgr. berechnet.
mmm \mm.
1856.
Vierter Jahrgang.
ORGA\ DEN GEh)! VMS( IIE\ >ILISELMS.
A? 10. Odober.
Wisseiiscliartllclic )Iii(lioil(ini»en.
»er Dichter WAnUgret alt« VerlaNNei- «lew
11 eil- iinil lIiiiniuel-HäflsM.
Einer der verdienstvollsten unserer alten classisihen
Dichter ist der Verfasser des „Welt und Hummel Kefi^".
Weder Vog-t (p. 565 des Calalogus lilir. rar.), noch Gry-
phius, *) noch irircnd ein neuerer Literaturhistoriker hat
ffeahnt, dafs J. W. Zinkgref dieses satirische, pikant und
fein geschriebene Büchlein verfafsle. Es ist wohl das Geist-
reichste, was die lange Trauerperiode des dreifsigjidirigen
Krieges aufweisen kann, und gehört dabei zu den seltencii
Dingen; Vogt /,. B. halte es nicht gesehen und sagt nichts
Näheres darüber. Zinkffref niiifs den „ Weltkefio- '^ kurz
nach der Belagerung lleidelherffs in Strafsburg geschrieben
haben, wo er auch gedruckt zu sein scheint. Die erste Aus-
gabe (in 4.), seitdem fast verschwunden, wurde niimlich
1623 ohne Angabe des Druckorls und des Verfassers be-
sorgt. AlsZinkgref von seinen Reisen zurückgekehrt war und
die Kriegsereignisse wieder driinglen, veranstaltete er oder
ein Anderer, wahrscheinlich bei Weif.se in Frankfurt a. M.,
eine zweite, ebenfalls anonyme Ausgabe, mit den Worten
an den Leser:
„Lieber Leser, dieses Weltkefig ist Anno 162;?. an sei-
nem Ort cetruclit worden, selM<rer Zeit hat mans noch nicht
verstehen wollen. \Veil es nun aber jetziger zeit der .Sachen
*) Gryphius spricht nur von tlcni Verfasser als einem Exul
Pal.'itinus.
Aiil'sgang allenthalben bekrälRigt, so leget mans wieder aulT.
Lieber Leser, besiehe es durch, wann du änderst sehen kanst,
und dir die Augen nicht verpicht seyn, und sag mir, ob
dieses Tractetlein nicht die pur lautere Warheit seye?"
iMan lernt aus dem „Weltkefig" die freisinnigen An-
sichten Zinkgrefs zum ersten Male genauer kennen, den hel-
len Geist, der aus jeder Zeile spricht, bewundern. Mancher
wird mit dem grtWsten Interesse von Anfang bis Ende lesen,
und sich erstaunt fragen, warum die Schrift so lange un-
beachtet geblieben. Witz nnd Ernst wechseln beständig,
aber es ist nicht der schaale, leere, erzwungene Witz, der
mit den Worten spielt. Zinkgref bemerkt auf der vierten
Seile, er müsse „ein gantz Buch voll l'ennalbossen" drucken
lassen, und im Jahre 1624 erschienen seine ,, Pennal und
Schulbossen" in zweiter Auflage.
„Was gilts, setzt Zinkjref hinzu, ich will den kitzeligen
Studenten jhre Feder, Dinlcn iiiind Sclireiberey so erleiden,
dafs sie mir alle zulaufl'en? Es ist doch mit der Feder, mit
schreiben und mit sagen nicht zu thun , das siebet man nun
wol: Es geboren Fiiiisl darzu, iinud befinde ich diese Bursch
Kar tanglich, dann der Buckel bat sie lang gejucket. \\ie
haben sie sich aud jlircn llniverstanden bifshcro mit jbrcu
Fetzern, Steinhawern und l'laiilis nur so Krantwclsch gc-
macbt, das fnnlTfingeren haben sie bald vollend seleriil, dann
sie begreilTen ein ding schwind, sonderlich wann es ein Hein,
Handhab oder Schnur daran hat."
Es thut mir in der That leid, dafs ich nicht das (Janzc,
drei Bogen, oder eigentlich zwei iind lincn IihIIpcu. hier
299
Anzeiger für Kunde iler deulsihen Vor/eit.
300
abdrucken lassen kann, sondern mich damit hegnüs'en mnfs,
den Tilel und den Sclilufs milzullieilen.
„Quollibetisches | Welt uod Hummel kelis; Darin-
nen das jetziger Zeit gegcnwerlises 1 Tyriinni^iiende, raube-
riscbe Weltgetiimmel, Gebümmel unnd Getrilmmel, wüten
und I toben, irren, verwirren, synceriren, liefen, | Irieg-cn,
und kriegen, irlcichsam als in | einem klaren Spiegel vor
Augen i gcstellel, und erwiesen wird, | Dafs in Teutschland
kein beständiger | Fried zu holTen, ehe und zuvor die |
Ketzer alle gut Catholisch seyen. | Dem hochbetrangten Vat-
terlatid Teutscber | >ation zur hochnübtigsten Warnung |
wolmeynend in Truck gegeben. | Ridentem dicere verum,
nil vetat, et prodest."
(Abbildung eines mit Vögeln nnd Insekten gefüllten run-
den Kiifigs, der aus den \\'ülken herabbiingt.)
.,Inlerdum genus est peritiae, vilare, (|uod doctis placeat.
Getruckt im grossen W iinder .labr.
M.UC.XXXll/^
Auf der Bückseite des Titelblattes:
„Synibolum Turbalorum Imperii Koniani.
Wills Hcicb nicht unser erblich seyn,
So wolln wirs ehe gar werlfen ein:
Was bahn wir auch das Reich zu schützen,
Davon wir haben keinen Nutzen."
Der Schlufs lautet:
„Datum in .Innckcr Ernsten Lager, zn'der silbern Hand,
in Signor Aretini panhesiastis ilagelli i'rincipuin Zelten,
Anno Diaboli incarnati, et per Europam furentis, Quinto,
Quo Reges delirant, I'rincipes sedcnt, sapientes tacent, omnes
Antichristo dormiunt, Baleami coecutinnt, et Asini landeni
videre ac ioqni coguntur."
Die Züricher Stadlbibliolhek besitzt /.\\ ei E.xemplare des
„Weltkefig", aber, leider! beide von der zweiten Aus-
gabe; *) ich habe sie also nicht mit der ersten, librigens
*) Auch <lii: Bililidtlu'k des geriiian. Miisetiiiis liesilzt nur
eine spatere Ausgabe des Welt- und Hummel- Käfigs
(i\r. 6660 b.J. Sie ist zwar ebenfalls im Jahre 1632 ge-
dnickl, zeigt aber schon In der Silireiliweise und Zol-
li-niililhiiinng des Titels, doch iiiclir noch in ihrem iiliri-
EL-n Inlialle, erhebliche, bald Kürzende, bald erwcilerndc
Abweichungen von dem, was nns Hr. Dr. Weller aus
der Ihm vorliegenden Ausgabe milgelheill hat. So hcifsl
es z. B. in den Morien „An den Leser": „Lieber Leser,
dieses Welthefig ist Anno 162.3 zu Citlln, oder wie et-
liche ballen, zu Mayniz Rcdriiikl Wdrden" etc. Der
eigentliche Anfang lautet liiir. tiaili ficu l'cberschrillen
„(.luollilictisches W eltkelig." und .Hidenlein dicere verum,
Quid velal?" iiUo: „Bolz! Bolz! des grofsen Ketigs Nun
mir noch in keinem Exemplare vorgekommenen vergleichen
können, glaube auch kaum, dafs diese sich irgendwie unter-
scheidet.
Die erste Ausgabe ( wovon die Frankfurter Stadtbiblio-
thek ein Exemplar besitzt) der Zinkgrefschen
Schuelbosseu. 1). i. Allerley Lustige Facetiae Pennalium etc.
erschien o. 0. KilS. Vergl. Gervinus III. S. 71.. auch J.
Zacher, die deutschen Sprichwörtersainmliingen. Leipzig.
1852. Die übrigen Ausgaben datiren von ll>24, 1625,
162", 1636-, Schnakcnbcig. 1G43; l(iJ2 und Kiöl.
Zinkgrefs übrige Üriginalarbeiten sind:
Soldaten Lob, oder Unüberwindlicher Soldaten Trutz, o. 0.
I(i25; Frankfurt, bei J. F. Wei.ssen. 1G32; o. 0. 1(544.
Zuerst in dem Anbang von Opitz" Gedichten.
Emblemata ethico- politica. Francof. 1618; Apud de ßry
(Heidelbergae). 1619,- Francof. 1623, 1624; lleidel-
bergae. 1664, 1666; Francof. 16()6; Heidelbergae. 1681 ;
Francof. 1698. Die zweite Ausgabe fand ich im Cata-
logue Gancia, Buchhändlers zu Brighton, S. 122.
Apophthegmata. Strafsburg. 1626, 1628 (2. Theil 1631),
1639; Danzig. 1640; Leyden. 1644; Amsterdam. 1653.
5 Theile (4. u. 5.Th. 1655); ebd. 1654; Leyden. 1655;
Frankf. u. Leipzig. 1683; o. 0. 1692; Danzig. 1704;
Mannlieini. 1835.
Zürich. E. Weller.
IVotizeii ühei* eiiiiise. I>i«i«lier unbekannte
Malereien von Albreelit Uiirer.
(Schlufs.)
Verzeichnns Der Dürerischen Gemächt , so in Herren
Hansen im HolTs Set:, hinterlafsnen Kunst Kammer aniezo
iiocli Vorhanden.
1. Ein biiistbildt. Christi Salvalons. Von ollarbcn auf
bollz r _, schnell hciili. 1' , seil, biail Ao. 150!) ge-
inacbl.
2. Beata Virgo Maria mit dem Christkindlein, gaiilz Von
person, in einen Garten silzendt, von Oclfarhen auf
hollz in der hcilii' 1 ' , scliiuh.
bnb ich mein lebelng kein gröfsercs gesehen. Ey wie
thiin die Karren darinnen ?" elc. Dem oben angegebenen
Schlnfse (S. 26.) folgt in unserer .\nsgahe uninitlelhar:
„Exlrncl. \uß der Instruction l'apsis l'ij V. so er dem
Cardinal Coinondona gegeben" n. s. w. nnd dann (S. 27) :
„Translalio Extracts, Au,<J Jlnherli Tbomne Leoodij vierd-
leiii Buch seiner (Jesebicht. von rfallzgralf Friedrichs,
de,<J Andern Cburfiirslen Lehen." Der Srhhifs ist (S. 28):
„Setzt aber darzn, da;3 er | vom hcysi'r hiervon gantz-
lich abge- | wiesen worden. | EM)E.'- I). Red.
301
Anzeiger für Kundi; der deutschen \orzcil.
302
Zustände.
Literatur,
Poesie.
3. Ein brust bildl Virginis Mariae Von Oelfiirben auf holt?.
1 schlich hoch. .\o. 1503 gemiihll.
4. Adam Vnd Eva, ganlz von person von Oelfarb auf holtz
Ao. 1."j13. 1 Vj seh. hoch, 1 schnch brait.
5. Die Geburt Christi in stahulo 4 schuch hoch 3'/^ seh.
brait. von Wasserfarben auf tiuli.
6. Ein brustbildt Bealissimae Marine, sehr schadhaFTl, von
wasserfarb auf luch. 1 \\ seh. hoch. 1 '/^ seh. brait.
7. Ein brustliildt Aposloli Simonis, l%scli. hoch. 1 'a, seh.
brait. Von Wasserfarben auf tuch. Ao 1523 gemacht.
8. Vntersebiedliehe stuclih Von Wasserfarben auf Ferment
gemacht, als, S. Hierouimus; Ein low. Eine Löwin, ein
Monstrum eines haascnkopfcs, mit 4 ohrn; Endlich ein
llügel. Von einem Nufsheber, mit solchem fleifs und so
frisclien färben gemacht, dz von sein Dürers handt, fast
nichts Künstliihers vnd bessers solle gesehen worden sein.
9. Etliche schöne llandtrilTs vnd Vnter denselben 3 Köpf,
welche er im aillllcn Jahr seines alters, Vnd ehe er
das Mahlen gelernet, gemacht, so sehr wohl zu sehen.
Die IiiniDbrueker HandBClirli't der «Imiiald-
legende.
(Schluls,!
Nach dem Verse 744 in Ettmiillcrs Ausgabe, der in un-
serer Handschrift lautet:
„die sprach uu waz mir friid erdacht",
tritt eine Lücke ein. Deshalb sind die in Etlnuillers Aus-
gabe folgenden Verse bis V. 800 nicht vertreten. Dieser
lautet in unserer Handschrift:
„höret wie er selber zu im sprach" —
Nach Vers 840 ist die ScbarTliausener Handschrift unter-
brochen, in der Innsbrucker folgen hier die Verse:
„chan vns jemant gesagcn rechte, 8 a
der vns peschied der mere,
wes der chlug vogel were:
do sprach ein haidenisebcr hofeschalcli,
der war. von art ein aw/.vel palch.
er sprach: ir haiden alle gesampt,
dez raben vart ist mir wo! pecliant,
mich trigen danne die sinne mein. 8 b
er ist gesant zu der chunigin.
der rab sprach mit einem schellen :
der licfel an?, der hellen
ehlaffet dir zu aller sinnt
WZ deinem valscbcn munt.
daz dir dein maul vcrus en vere,
daz deucht mich ein liehe mere.
daz du chain rat mochtest gegeben,
die weil du hast daz valsche leben.
er sprach: ir haiden alle sampl,
mein vart tun ich euch wol bechant.
ich pin geflojen pald
her von einem linstereu wald.
ich han vi! eren verrioraen
vn<l pin auf genad her chomen
durch die grofse ere sein. 9 a
dl) sprach also schone
der reich chnnig Arone:
pistu durch mein haus er her chomen,
trewn daz birn ich gern vernomen.
wez du an mich gerst,
dez soitu alles sein üewert.
der her hiez palde pringen
dem raben ze ezzen vud trinchen.
der chanu-er sanipt sieh nicht mere
vud trüg ze ezzen vnd trinken her.
do man ezzen vnd trinken praclit,
der rab sich einer frag pedaeht.
an derselben stunt
der rab den ebuuig fragen liegund.
er fragt yn also schone:
sag mir reicher chunig Arone: 9 b
wer izzet dein praten wnd Irincht dein wein,
dem tust du nicht an dem leben dein?
der chunisr sprach vuverporgen :
rab du tarft nicht sorgen,
wer trincht mein win
vnd izzet mein prat,
der ebumpt in chainer sluhte not.
hie auf]' dem liolTe mein
soltu an alle sorgen sein.
dein laib vnd dein gut
ist pey mir wol pehut.
do er die red wol vernam,
zehant er sich frcwn pcffun.
aller not peiruiid er vergezzen
vnd pegund frolich trinken vud ezzen.
als der rab traucli vnd gas 10 a
alles laides er iiar vergas.
er gedacht in seinem gedeehl,
wie er dem ehunigc die polsehaft inprecht.
er sprach also schone: ")
edler chunig Aaroue.
*) Verpl. EltiiiUllcrs Ausciihe \ crs Sil.
303
Anzeio-er für Kunde der deutschen Vorzeit.
304
du duncliest micli so srar ein vcsler maa,
daz ich dir mein potsrhafl nicht besagen chun
du wollest mir dane deinen frid geben,
peyde mein leib vnd mein leben;
so woll icli dir sagen drat,
waz dir man gepoten hat etc.
Im weitern Verlaufe stimmt unsere Handschrift mit Ett-
miillers Ausgabe dem Inhalte nach getreu zusammen; auch
die Reime sind gröfstentheils dieselben. Zuweilen mul'sten
sie dem beschriinkten Sinne des Abschreibers weichen und
er reimte gewalt mit geuant, gäbe mit pflage, spot
mit trinitat, ir mit mar (statt schier) und idinlichc.
Dr. Zingerle.
Kunst. Die Hieben freien Künste.
(Schlufs.)
Dy schiffinde kunst hat vndir er zwei huip baiit-
werg. Daz erste ist schifwerg vnde ist ey etc. alz pa-
trone segeler sturmöner vischer vnd der glichT Daz
ander ist furwerff ist ey etc. kouflute fnriule kerner
vnd der glichin.
Dy ackirkiisl hat vndir er feir houpt hantwerg. Daz
erste ist ackerwerg vnd ist eyn etc. alz enken mewe
seuwer s neter drescher vnde der glichin. Daz and' ist
wynwerg vnde ist ey etc. alz wing'tener hecker kel-
lerer winschenkin eherner winschroter vnd der
glichin. Daz irarfenwerg ist ey etc. als obeser kruter
hoppben' proppber vnd der glichi" Daz forstwerg
ist eyn etc. alz holczhouw' bachflo(Jer barczflojJir
koler aschenborn' vli d' glichf
Dy spiseküst hat vnd' er dry bonplhätwcrg. Daz erste
ist bagwerg vnd ist ey etc. alz den ninlner den reder
den becker vn der glichH Daz andir ist fleijiwerg vn
ist ey etc. alz ieg' weydelute flei(5hower schinder
koche garbret'. Daz trägwerg ist eyn boiplbant-
werg vnd hat vnd' em berbruwer metebrnwer ber-
schenckin.
Dy arzcende kSst bat vndir er zcwei houpt hätwerg.
Daz erste ist der libe arcztige vnd ist ey etc. alz den
Apotheker den worzceler den slangcnfeng'. Daz
andir ist d' wüt arcztige vnd ist ey houpt hätw'g vnd
bat vnd' em den le|5er den schercr den beder.
Dy hofekunsl had vndir er <lry lioupthälwcrg. daz
erste di vecliler vnd ist eyn etc. alz die sc hernier reu-
gcr Sprenger ryter Stecher schutzcen vnde lier
glichr Daz andir ist di gcrinde vii ist ey etc. al/.o er-
linlilr Sprecher sehet der seng' pbiffer piicker
pnsuu' koke 1er. Daz derte ist speien vnd ist ey etc.
alz bretspeler worffelspeler knienspeler weltc-
loyffer vnd der glichr
Alsus werdin alle bescbiinweliche werke der sele be-
grilTen in den sehen vorgen. frien kosten vnd alle vzweuigc
werkügc der lute w'df begrilTin in den sebin eygin ktisten.
Wy nu die hölwerke zcum erstin fiidin Tit daz stet et-
waz in dem erstin buche moysi beschr^ also da vn(i vatir
adani daz gebot gotes gebrach vii vn|5 niuter ena du irkan-
tiu si hose vii gut vü begoudf sich Schemen daz si nackit
warf vnd machli vor er schemede quesli vnd behingin sich
mit ligblelirn mit lonbe vnd nertcn sich der fruchte von den
b()\ineu vü der erdin wo si di fnndin vnd des büingez si
bchingen sich mit vellen von den tyren vii hatten keyne
andir kleider Hy zcychin sich vz dry hantwerg daz sint di
(|uestiu binde r schinder korsener. vndir den rede-
licbsten hantwerkin sit die korsener di erstin wan dar-
nach langezcyt di lute keyne andir kleydüge hallen si siut
vndirwilen di best! kouflute daz kömil dar voue daz si sich
ni|5en an buntwerg willwerg."
Vorstehendes stiick Ibeile ich hier nach einer abschrift
meines freundes C. W. M. Grein mit, der dasselbe einer
hs. der Kasseler landesbibliothek (MSS. poet. 4". no. 8)
entnommen, im l.').jahrb. geschrieben, die hauptsiichlich ein
(lidakliscbes gedieht „der Kitter spygel" und eine abhand-
lung vom Erbrecht (Dil ist von der erbeschaffl vnd dez sint
dry bucbcr daz erste ist von sippeschafll das andir von
hergeweete vnd gerade vnd lipzcucht das derte von husunge
eckern vnd vihe) enthält. Es steht blatt 150 — l.')2 am
schlüge der hs. und ist vielleicht binzugclügt in bcziehung
auf einige stellen des Killerspiegels. In diesem heilst es
Str. 6.58:
König du sali neme in dine rad
eyne vornüftigin frome man
der selig sy in allir sincr lad
vnd der di sibiii fry Künste knn;
und Str. f).j<!:
Di Könige di t'iirsliii \ rid cdelc man
llotlin di wise \(ir larin
Daz sy sich nnmen der kuustc an
Vnd gar wol gelart wariu;
ferner str. 8(i8 If. :
Di lischer vnd ouch die fogeler
vnd di daz lucb küncn irewebin
schucbarlin snyder bullicler
vnd dl slfllicbih in rullcdc Icbin
305
Anzeio-er für Kunde der deutschen Vorzeit.
306
Vnd di er hätwer!; ubiii al>ü
daz sy darziu stille silzcin
der werdil mä »eldin ziu strile fro
si tu^iii iiiclil au die spilzciii
Di smede di siot alliz gud
vnd di mit <lenic ysiii vme gehin
vnd di do liabin eyne sulclii mud
daz si ztu ere erbeid stehin
Die zi'imerlulbe vnd lleischüwer
di gi|ier vnd di steymetzcin
di mejierer becker vnd lower
di ieger di daz \\\\{ btlzcin
Dy berzie vnd Imidin vabin
di bern siechi vnd di wildi swin
vnd wolH'e vnd andir vvilt irslabin
di sullin berzcu gerechint nn.
Dresden. Dr. \A . Crecelius.
lende Kunst.
stik in Hulz.
Schuilzaltäre in Poiuiiiern.
In meiner „Pomnierscben Kunstgeschicbte" habe itli u. A.
über den Heicbtbum an Sclinitzalliiren pomnierscher Kircben,
soweit mir dieselben auf einer lieise durch die verscliiedeneu
Gegenden des Landes (im J, 1839) bekannt geworden, Be-
richt erstattet, kh hatte das Glück, hiebei Werke sehr aus-
gezeichneten Ranges in die Geschichte der vaterländischen
Kunst einzuführen; der Altar von Tribsces, imKordwesten
von Vorpommern, dürfte insbesondere als ein Werk von
höchst gereinigter Idealschonheit, dem Besten gleich, was
sich aus dem Anfange des 15. .Inhrbundcrts in niederrbeini-
schen und wcstphalischen Schulen erhalten hat, bezeichnet
werden. Neuerlich hat sich die Gelegenheit ergeben, jenen
Werken eine erhaltende und herstellende Fürsorge zuzu-
wenden. Die Stadt Stralsund, im Besitz zahlreicher Schnitz-
altiire, ist hierin mit ancrkennenswerthem Beispiel vorange-
gangen: das überaus grofse und umfassende Schnitzwerk
des Hauptallares der dortigen St. Nikolaikirche ist durch
den Bildhauer Fr. Ilolbcin zu Berlin, in Geiiieinschaft mit
dessen Bruder, dem Maler B. Ilolbein, in völlig meister-
hafter Weise hergestellt worden. Hierüber habe ich im
deutschen Kunstblatte, 1856. .\r. 27, mit anderweitigen
Bcobachtuni;cii, zu denen mir clii' crrieiile Besichtigung dieses
merkwürdigen Werkes Veranlassung gab, berichtet.
VN'icderholte Beiseti, welche der Bildhauer Ilolbein zur
Besichtigung der Schnitzallare von Stralsund und der Um-
gegend unternommen, haben uns die Kunde über noch an-
dere N\erke der Art gebracht, die mir bei jener Reise un-
bekannt geblieben »aren und unter denen sieb ebenfalls
Arbeiten ersten Banges belindcn. kh erlaube mir, nach
seinen Mittheilungen das Wichtigste im Folgenden zusam-
menzustellen.
Zu Deyelsdorf, zwei Meilen von Tribsees, befindet
sich ein Altarschnilzwcrk, welches dem von Tribsees in
künstlerischer Vollendung und Ausführung völlig zur Seite
gestellt wird. Es ist im Ganzen 14 Fufs hoch und 18 Fufs
breit. Es besieht aus einem schmalen Mittelfelde und zwei
langen Sciteufeldern, welche letzteren, durch die herrlichsten
Ornamente in zwei übereinander stehende Beihen getheill,
in je 12 Abschnitte zerfallen, in denen unter Baldachinen
einzelne , doch in der Handlung verbundene Figuren von
Aposteln und Heiligen enthalten sind. Im Untersatz die Bc-
liefbilder von Püpsten. In dem Mittelfelde ist ein schlechtes
Machwerk vom Ende des 18. Jahrhunderts enthalten; früher
scheint darin ein altes , noch byzanliiiisircudes Schnilzwerk
der Krönung Mariii, welches sich abgesondert in einem ^^'in-
kel der Kirche vorfand, aufgestellt gewesen zu sein.
Ein Schnilzaltar in der Kirche des Dorfes Waase auf
Ummanz, einer kleinen Nebeuinsel von Bügen, soll früher
einer Stralsunder Kirche gehiirt haben. Er ist im Ganzen
T'/j Fufs breit und mit dem hohem Mittelfelde und dem
Untersatz (der aber keine Darstellungen hat) 8yj Fufs hoch.
Die oberen Tlieile des Mittelschreins und der Seitenschrcinc
enlhallen die Darstellungen der Kreuztragung, der Kreuzi-
gung, der Klage um den Leichnam Christi, nebst kleineren
Scenen der Passionsgeschichte, der Sakramente u. s. w. auf
den Einrahmungen; die unteren Theile aller drei Schreine
enthalten legendarische Scenen. Die Darstellungen, aus Eichen-
holz geschnitzt, sind, wie gewöhnlich, vergoldet und bemall ;
die Figuren der grcifseren Darstellungen sind ungefähr 10 Zoll,
die der kleineren Rahmenstücke ungefähr ti Zoll hoch; die
Zeit der Ausführung scheint der Anfang des lü. Jahrhunderts
zu sein. Ilr. Holbein bezeichnet diese Arbeiten als das
Allervüllendetsle, was ihm je von Werken der Art vorge-
kommen; die Ausfuhrung jeder einzelnen, auch der klein-
sten Figur als Zeugnil's höchst vollendeter Meisterschaft, nur
einem Dürer, nur einem Cellini vergleichbar. Wir dürfen
hoflen, das Werk, behufs seiner Herstellung, bald in Berlin
zu sehen, es wird sich dann vielleicht Näheres über seine
Verdienste und die Eigenthümlichkciten derselben dnrleiren
lassen. Auf den Anfsenilächen der Seilenschreine sind .Ma-
lereien von sreringerer Bedeutunif.
In derselben Kirche helinden sich noch 7,\^ci kleinere
Sdiiiilziildirc vom Ende des 1 .'). J.ibrhiinderN, den eben sie-
307
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
308
nannten nicht vergleicliliar , cloih aber 7.u den liessein ilirer
Zeit gehörig; der eine mit den Gestalten der Maria mit dem
Kinde, der h. Anna und der h. Katharina; der andere mit
den Gestalten der Maria und des Johannes, wahrend dos
Kreuz mit dem Eriiiser, welches (iher ilinen aufriijrle, nicht
mehr vurhanden ist.
Ein Schnitzaltar zu Ei.vcn, unfern von Tril)sees, im
Ganzen 7 Fufs 8% Zoll hoch und 10 Fufs 11 Zoll breit,
hat im .Miltelschrcin oberwiirts die Darstellung der Krönung
der .Maria und zwei Heilige zu den Seiten , unterwärts den
Kampf St. Georgs mit dem Drachen, auf den Seiten eben-
falls zwei Heilige; auf jedem Seitenschrein vier Heilige. Er
gehört dem Anfange des 16. Jahrhunderts an, erinnert im
Styl und den miifsig gebrochenen Falten der Gewandung an
Veit Stofs und entspricht der Schule, aus welcher die Mehr-
zahl der besseren Werlic der Art, welche Vorpommern be-
sitzt, herrührt. Auf den AursenlliicIieM der SeitenschreiiH;
und dem Untersatz des Miltelschreincs sind ebenfalls Male-
reien von minder erheblichem Werthe belindlich.
Ein Schnitzaltar, der in der neu erbauten Kai)elle zu
Bredwisch hei Grimme bewahrt wird und früher auf dem
Altare der allen abgebrochenen Kapelle stand, ist im Ganzen
6 Fnis hoch und !) Fufs 4 Zoll breit. Er enthält im Mitlel-
schrein die figurenreiche Darstellung der Maria mit dem Kinde
in einer Strahlenglorie , umgeben von schwebenden Engeln
nnd von Heiligen, oberwärts die Figur des Gott Vater, und
auf vier besondern Seitentheilen hohe Einzelgcstalten heiliger
Frauen ; auf den Seitenschreinen je zwei Darstellungen aus
der Kindheit Christi. Diese Arbeit, der Epoche um 1500
angehörig, ist wiederum von ausgezeichnetem Kunstwertli.
Die vier Fufs hohe Mittelfigur der Maria ist eine meisterliche
Gestalt, die Gewandung im schönsten Linienllusse, ohne ecUig
gebrochene Falten, auch der Kopf von edler Bildung; ebenso
trefflich die erwähnten Gestalten der heiligen Frauen. Viele
Köpfe in den reichen Gruppen der Seitenschreine werden
als von fast griechischer Schönheil bezeichnet. Die Malerei
auf den Aufsenlliichen der Seitensclircinc ist verdorben.
Aufserdem hat diese Kapelle noch einige Einzclstilcke
aus dem Anfange des 1.'). Jahrhunderts von kleinerer Dimen-
sion, namentlich eine Clirislu>.figiir und eine sitzende Gestalt
der h. Anna.
F. Kngler.
Die ^liitiatiiroii in flcr
HiliilotiirU «leH
smiinii. .TliiHeiiniH.
ie Besprechung
■r .Minialurcn-
iHimlung im ger-
nn. .Museum, in
er Mummer vom
März 185t), wo
schon auf die
Kririinzufig hingewiesen wurde, welche dieselbe
ans einzelnen Bibliothekswerken erhält, die einer
nähern Beachtung werlh sind, als ihnen in jenem
Aufsatze gewidmet werden konnte, schliefsen wir
hier einige Andeutungen darüber an, die wenig-
stens die dort erregte Aufmerksamkeit in etwas
rechtfertigen.
Das hier in Abbildung gegebene Initial C, im
Originale lebhaft zinnoberroth, ist mehr seines Alters wegen
merkwürdig, indem es einem Manuscriptc des 11. Jahrhdts,
der ars caiculatoria des Helperirus, entnommen ist.
Die eigentlichen Malereien beginnen erst mit dem 13. Jahr-
hundert. Aus diesem nennen wir zuerst ein Antiphonalc
mit 3.1 gröfscren uml iinit Mcnt'c kleinerer gemalter luilia-
309
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
310
JKn, die er^lerell /.um Tlieil mit liiblisclicii und legeiidari-
sihcri D.irslellungcn ausgestaltet. Als Muster des iiocli ziem-
licli rollen Stiles gelieii wir das üben abgebildete Initial A.
Die Zeichnungen sind mit starken scliwar/.en Rundern um-
rissen, mit einem Lokalton ausgcrullt und mit Weil's crliüht;
selten nur findet sich eine farbige Scliatlenlage. Die Palette
des Malers ist sehr einfach; Lasurblau, Zinnober, saftiges
Purpurroth und Grün herrschen vor. Neben den goldenen
Hintergründen finden sich rotli und blau gethcille. In der
Zeichnung bemerkt mau am meisten Uebcrlieferung, hie und
da .Manier, doch aucb, namentlich im Falteuwurfe, gutes Ver-
standnifs. Im Ganzen haben wir hier einen Vorläufer der nie-
derländischen Schule, die ^ich spater so eigenthiimlich ent-
wickelte und wie sie von Waagen genau cliariikteri-
sirt ist. Diesen Stil liaben wir in völliger Ausbildung in
einem Psalterium aus etwas späterer Zeit, doch noch
demselben .lahrhundert angehürig. Dasselbe enthält, unter
einer grofsen Zahl von kleineren, 20 gröfsere gemalte Ini-
tialen, zum Theil mit ligiirlicben Darstellungen. Die Um-
risse sind noch schwarz, aber die Zeichnung äiifserst fein
und zierlich. Dieselben Ornamente und Farben wiederholen
sich; der blau und roth gelheilte lliiilergriind ist aber ge-
mustert. In eine ganz andere Gegend, wahrscheinlich in
den Osten Deutschlands, versetzt ein anderes Psalterium
aus derselben Zeit. Dieses enthält aul'ser 10 grül'seren Ini-
tialen 2 blaltgrofse Figuren, den heil. Petrus und einen
König im Ornate. Die Zeichnung ist roh, schwarz, in den
Gesichlern zum Theil rolli umrissen, mit schwachen byzanti-
schen Anklängen. Die Farben sind reicher zusammengestellt,
aber von düsterem Charakter. Etwas Düsteres, Schneidendes
hat auch der Gcsiclitsausdruck der ('iguren. Der Hintergrund
hinter diesen ist blau, erst grün und zu äiifserst roth um-
rahmt. Dem 14. Jahrhundert gehört ein Speculum hum.
salv. an mit 3.3 gemalten Darstellungen aus dem alten und
neuen Testamente, je zwei und zwei auf einem Blatte zu
symbolischer Deutung zusammengestellt. Die Darstellungs-
weise im Allgemeinen so wie Einzelnheiten erinnern an die
alten Kölner ; eine gewisse Idealität mit grofser Naivität zu
einem eigenthUmlicheii Reize verbunden. Der Anfertiger
dieser Zeichnungen, der allerdings iilTcnbar keinen Anspruch
auf eigenlliche Künsllcrschart macht, ist seines Erfolges nicht
immer sicher; ihn treibt mehr <ler allgemeine (ieist seiner
Zeit und Gegend. Manchmal aber gelingt ihm eine Figur
von hoher Schönheit. Dahin gehört der Engel, der bei der
Taufe Christi das Gewund desselben aufbewahrt, mit rundem,
blondem, überaus lieblichem Köpfclien. Alle anderen Darstel-
lungen Ubertrilft aber eine schützende Himmelskönigin, die
ihren weilen Mantel über eine .Meime von Sihnlzbedürfligen
breitet. Häutiger werden die illuslrirten Handschriften aus
dem 15. u. Iti. Jahrhundert. \\'ir übergehen eine Anzahl
derselben , welche blofs rohere, colorirte Federzeichnungen
enthalten, die ohne Zweifel von den Schreibern selbst, ohne
künstlerischen Beruf, je nach Lust und Bedürfnifs in den
Text eingezeichnet wurden, wie eine Geschichte der schönen
Melusina, des Trojanerkrieges u. a. Von hohem Kuiistwerth
ist aber ein lat. Gebetbuch vom 15. Jahrbdt. mit voran-
gehendem französ. Kalender, 24 biblischen und legendari-
schen Darstellungen und Randverzierungen, aul'ser einer
grofsen Menge von gemalten Initialen. Die Malerei, mit
grau in Grau ausgeführten Hauplliguren vor bunten Hinter-
gründen, weiset die bekannte, überaus minutiöse Behand-
lung der späteren niederländischen Schule auf Die Rand-
verzierungen enthalten die ebenfalls häutig vorkommenden
satirischen, selbst obscönen Darstellungen, aber auch ein
häutig w iederholles Wappen mit zwei rothen , gegen eine
ebensolche Säule aufsteigenden Löwen auf silbernem Felde,
welches einen .Inhalt für die Entstehung des Buches hildcn
könnte. Aus dem Jahre 1503 ist ein Gebetbuch des Frei-
herrn Christoph zu Seh warzenberg mit 7 blaltgrorseii
und 29 kleineren Malereien, mehr band« erksmäfsig geai heilet,
aber durch die Darslellungsart von Interesse. Ganz ähnlich
ist ein „Cursus de passione dni noslri jhesu cristi"
aus derselben Zeit. In einem Psalterium aus wenig spä-
terer Zeit, ehemals im Besitz einer Herzogin von Bayern,
überrascht ein sauber ausgeführtes Titelblatt mit einer Wald-
scene von frischester Natürlichkeit. Als seltenen Besitz müs-
sen wir auch ein Kräuteihuch vom IC. Jhdt. mit 3l!3
Pllanzenabbildungen erwähnen, welche eine äufsersi unbe-
fangene Naturanschauung mit phantastischer Auffassung ver-
einigen und mit wahrer Genialität zum Ausdruck bringen.
Ein kostbares Werk aus dem Ende des 1 6. Jahrhiinderls ist
ein G e s c li I e c h t s b u c h der F u m i I i c K a u t z mit Porlrait-
lisuren, Wappen, Siegelabbildunüeii u. s. w. , auch für die
311
Anzeiffer für Kunde der dfutschen Vorzeit.
312
Leben.
Lebensweise.
Sociale Verhält-
nisse.
Spbragistik.
Siiireibekiinst ein Mnsler. Werthvolle Beitrüge liefern noili
die Wappenbüctier vom 15. — 16. Jahrliiiiiderl , auch
manche Wappenbriefe, Doctord iplome ii. a. im Ar-
chive, deren Besprechung im Einzelnen indes zu weit fidiren
würde. Nur zweier, gewifs seilen vorkommender Male-
reien in Urkunden müssen wir Erwähnung thun, eines Rit-
terschlages, den K. Ferdinand I. einem Paul v. Hülsen
ertheilt, in dessen Adelsbrief v. J. 1554, und eines entlas-
senen Landsknechtes aus dem 30jährigen Kriege, dessen
Portrait, wie vorstehender Holzschnitt zeigt, in dessen Passe
sich findet.
Es dürfte wohl diese alte Mode, das Sisnalemenl zu malen
anstatt zu beschreiben, in unserer Zeit leichler anwendbar
werden, wenn jedes Pafsbüreau eine photographische An-
slalt an der Hand liiillc.
Die aitewIeii'aul'KeilpÜc Ute II Wacli«-
Mieeel der Mpäteren Periode.
Die ältesten — seit den Carolingischea Zeilen vorkom-
menden — Siegel wurden aufgedrückt, bis allmählig im
12. Jahrhundert das Anhangen der Siegel in Brauch kam.
Die Einführung des Lumpenpapiers als Schreibstoff für Ur-
kunden machte indessen das Bedürfnil's einer anderen Be-
siegelungsart fühlbar und man kehrte daher zu der uran-
fiinglichen Methode des AufdrUckens der Siegel zurück, nur
dafs jetzt, nach Verhiiltnifs der Starke des zu besiegelnden
Stoffes, das Siegel nicht mehr so massiv, sondern llacher
und leichter ausfiel und daher auch nicht, wie früher ein
Einschnitt in die Charte nothwendig war, durch welchen das
Wachs durchgedrückt wurde, um auf der Bückseile befestigt
zu werden.
Dergleichen aufgedrückte — an^l:ltt anitcliaiigter — Sie-
gel der späteren sphragislischen Periode, w eiche hauptsäch-
lich bei Secretsicgeln und bei minder solennen Ausfertigun-
gen angewendet wurden, kommen im 14. Jahrhundert in
Deutschland noch verhältnifsmärsig seltener vor, wenn auch
bei Weitem nicht so selten, als man bisher anziiiielimen ge-
wohnt war.
Noch Gnlterer (Elcm. art. dipl. §. 340) kennt blos ein
Holzschuherisches Siegel, welches auf eine Papienirkunde
v. J. 1389 aufgedrückt ist; aus dem 15. Jahrhundert aber
führt er 2 Beispiele v. J. 1445 an, wo Wachssiegel auf
Pergament aufgedrückt wurden. Ein anderer Sphragistiker,
Lang, (in Meusels (icschichlsforscbcr Th. II. S. 156 ff.)
sagt; „Auf pergamentene Urkunden wurden die Siegel schon
im 15. Jahrhundert bisweilen aufgedrückt, nicht ange-
hängt'', und führt dabei als Sellenheit an, dals er sogar
eine auf Leinenpapier geschriebene Urkunde v.J. 13C4 ge-
sehen, der das Siegel aufgedrückt war.
Dagegen hat Referent allein in dem k. bairischen Reichs-
archive und zwar allein schon unter dem dortigen, verhiilt-
nifsmäfsig geringen Vorrathe von Dokumenten , welche die
Burggrafen von Nürnberg betreffen oder von denselben aus-
gestellt wurden, nicht weniger als 117 Urkunden aus der
Zeit zwischen 1360 — 1400 gefunden, sowohl Pergament-
ais Papierurkunden, bei welchen das Wachssiegel aufge-
drückt ist — und zwar mehrcntheils rückwärts aufge-
drückt, zuweilen auch schon — was mit der Zeit immer
häufiger geschah — mit Papier überlegt.
Aber auch weiter und bis weit in die erste Hälfte des
14. Jahrhunderts hinauf läfst sich diese Erscheinung ver-
folgen.
So besitzt z. B. das grofsherzogliche Staatsarchiv zu
Weimar eine Papierurkunde v. J. 1356, auf deren Rück-
seite das gräflich schwarzburgische Siegel in grünem Wachs
aufgedrückt ist.
Ferner findet sich bei zwei in dem Reichsarchiv zu Mün-
chen verwahrten, von dem kaiserlichen Hofrichter, Herzog
Bolko von Falkenberg, den Burggrafen von Nürnberg unterm
27. Januar 1356 und 17. Dccember 1355 ertheillen Per-
gaineiil-Urkunden das Hofgerichlssiegel rückwärts in Wachs
aufgedrückt.
Ebendaselbst e.vistirt eine Pergamenlui künde der Burg-
grafen Johann und Albrecht von Nürnberg für die Stadt
Rolenburg, dd. 30. Novbr. 1356, wobei die bursgräflichcn
Secrete in rothes Wachs, mit Papier ülierlcirl, der ("harte auf-
gedrückt sind.
Bei 4 daselbst bcniidlicben Pcrgamcnturkiinden , welche
Kaiser Carl IV. den Burgirrafen dd. 18. Novbr. 1355 aus-
stellt, ist das kaiserliche Sekret gleiclimäfsig in rolhcs Wachs
auf der Rückseite aufgedrückt; au zwei den Burggrafen
uiilerm 25. Januar 1355 unil 27. Februar 1354 vom Kaiser
erlheilten Pergamenturkuuden war dasselbe Siegel in gleicher
Weise, jedoch auf dem unteren Runde der Vorderseile an-
gebracht, und ebenso an einer kaiserlichen Urkunde vom
18. Februar 1352 filr die Buiggraferi Johann und .Mbrcihl.
(.Schlufs lülgl.)
(Mit einer Beilage.)
Verantwortliche Redarllon: Dr. Freih. v. u. i. Aufscss. Dr. A. v. Eye. Dr. G. l\. Kroniinunn.
Druck von Fr. Canipo & Solin in Nürnberg.
BFJLAGE 7A}\ WZRICiF.R H H KVWW. \)V}\ \)\r\S{\\\\ MWUHT
1856. J\o 10. {kU)\m.
(Iiroiiik des aTiuauiscIieii Miiseiiiiis.
Es frt'iil uns, den lionncrn des Miiseiiiiiä berichten zu kun-
nen, dafs. bejjiinsligl durili den zahlreichen Frenidenbesuch
wahrend de-^ verlliisserun Sommers und durch die neu (;ewon-
aenen Agenturen, die Beitrage vun l'rivatpersunen aus allen
Standen in stetem, erfreulichem Wachsen sind und namentlich
die letzten Monate in dieser Beziehung ein durchaus befriedi-
gendes Resultat gegeben haben. Der neu errichteten Agen-
turen sind eine bedeutende Anzahl, niinilich zu Braunschweig,
Aalen, Wiesbaden, Ellmann. Herzogenaurach, Allenliurg, Bi-
schofsheini, Homburg. Lubben, Nordlingen, ,\ordhausen. Da
auch wegen noch anderer Agenturen die Verhandlungen schon
eröffnet sind, so hoffen wir, bald dieser Liste noch eine Anzahl
anreihen zu können.
Hinsichtlich der Erweiterung des wissenschaftlichen Ver-
kehrs haben wir zu berichten, dafs
73. das königl. ungarische Museum zu Pesth
sich den mit dem .Museum in Schriftenaustausch getretenen
Vereinen angeschlossen hat. —
Fiir die im Folgenden vcrzeichnelen (ieschenke sagen wir
ansern besten Dank.
I. Für das Archiv.
Dr. Bruno Lindner, Universitatsprofessor, zu Leipzig .-
t)2:i. I'rkunde des Biscb. (iheuchardus zu .Merseburg über die
.Ablreluug eines Zehnten in Zcernecin etc. von den (ie-
brüdern von I.oebchavve an den Dekan Engelbert und
den Kanonikus Ulrich von Ostrowe. I3'iy. I'erg.
624—628. Fünf Schreiben des Stadtvogts und der Schöffen zu
Zwickau und des Käthes und der ttemeinde zu Eger; —
Korrespondenz wegen Wegnahme von Gütern durch die
Deliczer. 1451. Pap.
629. Urkunde des Baplista von l'rsinis. .Meislers des Johannis-
Spitals zu Jerusalem, ubcr die Verleihung der Bailei von
Erlingen an Wilhelm von Bodman. 147.'). I'erg.
630. Testament der Ursula, Hans Huters sei. Wittwe, Bürgerin
zu Eger. 1542. Pap.
631. Decret des Erzbisehofs Ernst von Colin lur Johannes
Ramme in Bonn über die Verleihung einer Secular-Prä-
bende. 1591. I'erg.
632. Crediliv des Erzbisehofs Ernst von Colin lur Timon Pias,
beider Kerbte Doclor. 1611. Pap.
633. Lehnbrief des .Markgr. 'Christian zu Brandenburg fnr
Wolf Dietr. von Gcilsdorf, über die Obergericlile und
Hochjagden zu Regnizlosa. 1621. Perg.
634. Lehnbrief des Markgr. Christian zu Brandenliurg für Chrisl.
Adam und Georg Kud. von Keilzenstein über das Gut
Kegnitzlosa. It"i46, Perg.
635. Erlafe der Käthe des Inquiaitionsgerichtes zu Rum an
den Canonikus Adam von Peickoven an der Kathedrale
zu Froisingen, in Betreff des Lesens verbotener Bucher.
1678. Perg.
Ed. Kwisda, Doctorand der Rechte, zu Prodlitz In Mahren:
t;36. Lehrbrief des Chr. Bauer, Hof- und Luslgärlners zu iNeu-
liaiis, lur Job. Sam. Lillie aus Lauenbnrg. 1728. Perg.
Dr. Reufs, <\u. l'rofessor, in iVurnberg:
687. Diclilerdiplora des >ic. Keusner, J. U. D. u. Com. Palat.,
für Job. Georg Hoch-stalter aus h'itzingen. 1599. Pap.-
Abschr.
II. Für die Bibliothek.
Dr. J. Gust. Stickel, l'rm an rier liiiMrsilat zu Jena:
2955. üers. , de Dianae l'ersieac nionumenlo GraecliwWiano.
1856. I.
Weidmann'sche Buchhandlung in Berlin:
2956. C. Hegel, Gesch. d. Stadteverfassung von Italien. 2 Bde.
1847. 8.
2957. 0. Klopp, Geschiebten, charakterist. Züge u. Sagen der
deutschen Volksstamme. 2 Thle. 1851. 8.
2958. Zeilscbrift (. deutsches Allerthum, herausgeg. xin M.
Hau|pl. II. B. l.ll. 1856. 8.
Dr. Th. Märcker, kgl. preufs. geh. .Vrcbivralh und Haus-
arcbivar, in Berlin:
2;'59. Ders. , die silbernen Hochzeiten im konigl. Hause der
Hohenzollern. 1854. 2.
V. Tschaun- Zeerleder in Bern:
296(1. K. Zeerle<ler, Urkunden f. d. Gesch. der Stadt Bern u.
ihres Irübeslen (Jeliiles. :i Bde. m. Reg. 1853—55. 4.
Dr. Ludwig: Bechstein, lldlrath, Bibliothekar u. .Archi-
var, in Meiningen :
2961. Das grofse thüringische Mysterium od. d. geistl. Spiel
von den zehen Jungfrauen, herausg. von Ludwig Bech-
.-.lein. 1855 8.
Dr. Riecke in ISordhausen :
:i962. J. M. Wenck, d. Gesch. von Hessen. 1762. 8.
2963. Kriedr. Roth, Hermann u. Marbod. 1817. 8.
Dr. Val. Ulrich in München:
2964. G. Phillips, Biitrage zur Gesch. der Universität Ingol-
stadt. l.Hlfi. 4.
Geschichts- u. Alterthums-Verelne zu Kassel, Darm-
stadt, .Mainz, \Mesbaden u. Frankfurt n. .M. :
2965. Dies., periodische Bliilter. Nr. 9 u. 10. 1856. 8.
Directorium des k k. Staats - GymnasiumB m
lnn>bru.k:
2966. J. (ireuler, die rrsachen und ilie Eiitwirklung des
fiauernaufslandes im J. I.~i25 mit vurzUgl. Rucksicht auf
Tirol. 1856. 4.
Museum Francisco - Carolinum ui l.inz:
2967. 1. 2. 3 Berielil über die Leistungen des >alerland. Ver-
eins zur ItildiMig eines Museums fiir «las Krilu r/dK'h.
315
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
316
Oeslcrr. oli. <i. Knns n. d. flirzou'lh. Salzliur.' Ki-i —
1S39. 4.
2968. U.1SS. 9. u. 16. Benclil. ^el)4t der 11. Liel. der Bei-
Iriige 7. I.iipidrskiinde von Üesterr. ul). d. Eiins. 1856. 8.
Franz Carl Ehrlich, Cuslos am Museum Friineisco-C'oro-
linuiii, in Linz :
2969. Üers. , .Museal -Aolizen. 18ö6. iV
Dr. K. V. Räumer, Bergratli u. Professor, in Erlangen:
2970. ,l()h. H(;;i(>rn(int,rnuj. scripta de toniuelo, aslrolabio ar-
niillari, re!;ul:i magna Ploli'maica : aucta necessarüs Joan-
uis Sciioneri addilionibus. ^orinll>. 1.^-14. 4.
2971. Dcrs. , in Plolemaei .Majni ronipositionem , quam alnia-
gestvm vorani, libri Iredecini. iNurib. 1550. 2.
2972. Ders. , tabvlae dircclionum profectionvmqve, nun tani
aslrologiae ivdiciariae , qvain tabvjis instrvnienlisqve
innvmcris labriiandis vliles nc necessariae. Denno nunc
edilae. Vvileb. 15H4. 4.
2973. Dasselbe Buch. Tvbing. 1559.
2974. Valenl. Engelhart , quadrans planispliaerii , nobilissinivni
inslrvnicnlvm , evivs vsv atqve traclalione uariae tani
Aslronomicae quam (ieographicae eipediunlur & expli-
ranliir ol)servationes Vvitel). 1559. 4.
Dr. Zöllner, Physikus, in Aub:
2975. Laurent. Phries, Traclat der Wildbedcr natner wirckiing
und eigentschafrt . . . Strafsburg. 1319. 4.
2976. Ilicron. Bock, Bader Ordnung. 15.50. 4.
2977. Raym. Lulius, künstliche erülfnung aller verborgenheyten
vn" geheymnussen der natur — jns flochteutsch ver-
wendet. Augspurg, 1532. 4.
2978. Kiinstreichs war . . vnd wolgegründtes vrleil vnd . . oiilin,
des harns. Strafsb. 1588. 4. (Titel defect.j
2979. .Magnus Hundt, ein niililiches Regiment, sampt dem be-
richt der Ertzney . . . Kranklurdl a. .M. 1549. 4.
2980. Allerley .Mackel und Flecken aufs Gewant, Sammath,
Seydcn . . ?.u bringen . . Dazu auch wie cyncm yeck-
lichen Gewant seyn verlorne färb Widder zu bringen
sey . . Meintz, 1532. 4.
2981. Cas|rar Scheidt, ein kurizweilige Lobrede von wegen des
Meyeii. 1551. 4.
2982. Par fratrum suis falls infortunatum. Oder: Zweyer, durch
ihren ruchlosen Lebens- Wandel iniglijcklKliiT Brüder,
Eigentliche Abbildung. 1737. 2.
2983. F. Ch. .). Fischer, über d. Probenaehte. |n53. 12.
Dr. F. O F. Schlügrer in Hannover:
2984. 4 .Schrirtiheii verschied. Inhalts. 8.
F. Stegen, Buchliandler, in Alleld :
2985. II) .Srhriflchen ver^^chiedenen Inhalts. 8.
A. Kraatz, I linnaclier. in llilde.'<hciin :
2986. J. B. I.aiierislein, llildcsheiniische Kirchen- und Bdiirnia-
lions- Historie. 1734—36. 8.
2987. Der»., hislorla diplomatica episcopatvs Hildesiensis. 0 J. 4.
298.8. F'cuer- Ordnung für die Stadt ilildesheim. 1824. 4.
2989. U. M'. Crome, Beylriige zur Berichtigung der Urtlieili'
über die jetzigen Stil'thildesheimisclien .\ngelepenlieitcn,
1800. 8.
2990. F>ns P.eben und die Meinungen des Hrn. Magister .St-hnl-
■='^' dns ^othnnker. 2 B. 1775. 8.
2991. .I..I1. ()^l^.;^cl,l. hiniinl. (iarlen-Gesellschaft. 1635. 8.
■iWi. II. M. Mallen, ncncslc Wdlkunde. 1. B. 1. H. 1844.
J. KobrtBCh u. GrSChibay, Buthlidl. in Eger:
2993. P. A. Grafsold, Beschreibung der alten Burg zu Eger.
1831. 8.
J. Seb. Grüner, Magistrats- u. k. k. Kriminal -Kath, in
Eger:
2994. üers., Beilnige znr Geschichte ilrr k. Slaill Eger u. d.
Egerschen Gebiets. 1843. 8.
Societe de I'Historie et des Beaux-Arts de la
Flandre maritime de France, zu Berguez:
29(15. I.uuis de Bacckrr, du ('alcndri.T chcz les Klamands et
les peuples du i\'ord. 1855. 8.
2996. Ders., de l'instrHclion des Sourds-Muets. 0. J. 8.
Subrectorat der lat. Schule zu Aeustadt a. d. Aisch:
2997. iG. Ilxlilcniaiinj zur ('lirunik der Anstatt. 1856. 4.
G. D. Teutscb, Directur des Gymnasiums zu Schäfsburg:
2998. J. Ilaltrich. die Stiefmütter, die Stiel- und Waisenkinder
in der Siclicnburg.-Sacbs. Volkspoesie. 1856. 8. 6 Ex.
Bauer u. Raspe'sche Buchhandlung (.lul. .Merz) in >'üm-
berg :
2999. Zeitschrift lür deutsche Kulturgeschichte. Ilerausgeg. v.
.loh. Muller u. Job. Falke 1856. Septeniberhelt. 8.
Th. Bertling, BucKhdl., in Danzig:
;^OUii. Iiil. Grclli, Danziger Bauwerke in Zeichnungen. 5. 6.
u. II. Liderung. lS">(i.
Dr. W. Bruno Lindner, Professor an der l'niversitat zu
Leipzig:
3001. Joh. Coler, calendarium oecunomicuni * perpetuum. 0. J. 4.
3002. Der,., (lecononiia. Oder Hausbuch. I5>I5. 4.
Ein Ungenannter in .Niirnberg:
30ÜJ. Lanlraiicus, kicjne VVundarIznei, durcli Olhunem Brun-
fels verleulscht. 1528. 1.
3004. Das Gemainst, Wolbekonimlichsl Psaline'büchlein. Strafs-
burg. 1577. 8.
3005. Evangelia und Epi.^teln . aull alle Sonnlag. Siralsburg,
1578. 8.
3006. .1. Hahermaiin, u.ichenliche t'hristliche Gebet. Slrafs-
burg, 1577. 8.
3007. Catechismus, chrisll. vnicrrichlung od. I.ehrtafel. Slr»fs-
burg. 1578 8.
Fr. Bock, Curatgeisllicher und Con.-icrvalor des chrisll. .Mu-
seums, in Köln :
3008. Ders., die (ioldsc liinicilekunst i\vi Millclallers. 1855.
8. 2 Ex.
Polytechnischer Verein j.u Wurzburg:
3011'.!. |)cr>.. .lahrishcnchl. I8,5fi. 4.
.■iOlO l)(r>.. Woclnn.s.hrill. .\r, 32 — 35. |S5«. S.
Societ6 pour la recherche et la conservation des
moniunenta historiques m Luvemliurg:
.3011. Dies., publicalhins Ann.-c 18.'i.>. XI. I8.')ti. 1.
Gesellschaft f Gesch. u. Alterthumsk. der rufs
Ostsee -Provinzen m Higa:
:MH2. Dies., >liilh( Illingen: 7. If. 2. 11. .<. IL u. 8. B. 1. 11. 2.11.
1855. 8.
317
Anzeisjer für Kunde der ileulsthen Vorzeil.
318
3011 ViilfMl. Rascius, Kigeiisis liiiiiiillus inili» «-l (irogressuä.
Historischer Verein für Oberfranlcen m Bnyrnitli:
3014. Dirs., Archiv: 6. B. 3. H. I85G. S.
Ed. Kwisda, Doctorand d. Rechte, »u l'riKlIili ( Mahren J:
3015. Kr. i.üboJBtiliy, lOOjahrige Chrnnilt od. die Schicksale
des Sachs. Volkes seit 1750—18,50. (t. <>. u. J. gr. 4.
3016. K. C". Hilliirdl. Sliginographie. Ibl6. 4.
3017. K. H. Wckchrod, Saiuiiil. d. Vcrc.rdnuugeii ii. (ieiieralicn
für säniiiilliche Zünlle und Innungen. 1799. 8.
3018. Augusta Canilinae virtulis monunienta seu aediflcia a
Carulo VI. ))er (irl)uiri Anstriacuni [lublico liono posita.
1733. 8.
Joh. Peter Nees & Comp, m oiicnLach a. .M.;
3019. Dies., S<liMlt|.rolifn. IS54. 2.
H. Phil. Cappe in Dresden:
3020. Ders. , Besciireiliungen der Mainzer .Miinzcn des .Mittel-
alters. 1856. 8.
Alex. Baron V. Minutoli, k. preuls. Kcgierungsralh. zu
I.H-1.MI11/.:
3021. \. Minutoli, iilicr einige im hohen Norden unsers euro-
päischen Festlandes aulgelundene griech. , riini. u. nior-
genland. Ivimst-Producte. 1842. 8.
3022. J. i; DorsI, Grabdenkmäler. 1. B. 1841. 4.
Ign. Petters. (;>ninasiallcbrcr, in Pisek:
3023. Ders. , über die Bildung der deutschen und böhni. Per-
soncnnanien. 0. .J. 4.
Dr. Ludw. Oelsner in (;ieiwitz:
3024. Ders., Diego d Aguilar im J. 1736. 8.
Dr. Carl Hegel, Professor, in Erlangen:
302.1. (Jisihichle lUi mecklenburg. Landstünde bis z. J. 1555.
I85(). ^.
Dr. Th. Märcker, U. preuls. geh. .\rchivrath und ]|;ius-
archivar, in Berlin :
3026. Ders., die Stamm - .Mütter der deutseben Herrscher- Ge-
schlechter \oui GebUite der Hohenzollern. 1856. 2.
3027. G. C. F. Lisch, Geschichte der Buchdruckerkunsl in
Meklenburg bis z. .1. 1.540. 1839. 8.
3028. Ders., Ilrkunden-Samnilung zur Geschichte des Geschlechts
von .Maltziihn. 5 Bde. 1842—1853. 8.
3029. Ders., urkundl. Geschichte des Geschlechts von Oertzen.
1. Th. 1847. 8.
3030. Ders., die verwandtschaftlichen Verbindungen des altern
Hauses Gans von Pullitz iriit allfiirstl. Geschlechtern.
1841. 8.
3031. Ders., über die Hausurtien, besonders über die Haus-
urncn vom Albaner- Gebirge. 1856. 8.
3032. Zwei kleinere Schriften von demselben Verfasser. .1837
u. 1844. 8.
3033. A. .Mallzan, Beitrag zur Geschichte der Osten'schcn Gü-
ter in Vorpommern. 1843. 8.
3034. Scb. Daser, llennebergische Chronica. Pap. -ilandschr.
16. Jhdt. Ende. 4.
3035. Wolfg. .Moller, oratio di> Georgio Ernesto Henneberglco
in debilum funeris honorem habita. 1584. 4.
Schweighauser ^che Verlagsbuchhandlung in Basel:
3U:(ti. Basler Insclienbuch. Hir.iusgeg. v. W . Ih. Sireuber.
7 Bdchcn. Basel, 1850—56. kl. f«.
3037. Beiträge zur Vaterland. Gesthichle. Herausgeg. v. d.
histor. Gesellsch. in Basel. 4. u. 5. B. 1850 u. 1854. 8.
K. F. Schönwälder, Professor, in Brieg:
3038. Dcr.v. .In l'u,>un zum Bricge oder Geschichte der Sudi
und .Ic.; Für.^lcnlboln^ Hri.-g. 3. Bdcben. 1856. 8.
P. Ritter V. Chlumecky, mahr. stand, .\rchivdireclor,
in Brunn :
3039. De^^.. die Regesten der Archive im Jlarkgrafthume
.\b,hr.ii: I. B. 1^.5»;. 8,
Hueber V. Florschütz, k. uurtteinli. Hiuiptuianii. in .>»tutl-
garl:
3040. Des Kurstenthumbs AViru niberg Fleisch- vnd .Metzger-
ordnung. 1 554. 2.
3041. Erneuerle Statuten des herzogl.-württemb. Ritter-Ordens.
1763. 2.
3042. Verzeichnifs der Fürsten. Grafen und Edelleute, welche
in (I. Stände-Versammlung Viril-Stimmen haben. 1815. 2.
Verein für Geschichte der Mark Brandenburg in
Berlin:
304:i. Ders.. Markische Forschungen. I. — 4. B. 1841 — 1^50. 8.
Stadt Hildesheim:
304). II. A. Luiilzel, der heil. Bernward, Bischof v. Hildes-
heim. iN5i;. s.
Historischer Verein für Niedersachsen in Hannover:
3Ü4Ö. Ders., den Theilnehmcrn an der allgemeinen Versamm-
lung deutscher Geschichts- und .\llerthujiisforscher zu
Hil.lesbrim. 18,56. 8.
Ein Ungenannter durch H. .\rchivsecrelär Dr. Grolefend
in Hannover:
3046. Der .Augsburger Keligionsfriede vom 25. Sept. 1555.
1855. 8.
Historischer Verein für Krain in Laibach:
3047. Ders.. Miltiii-iliingcii. Juli -Sept. I85H. 4.
Gesellschaft für nützliche Forschungen m Trier:
304s. (i. Sc lineeiiianii. das roiii. Trier und die l nigegend nach
den Kri'ehnis.Mii der hislier. Funde. Trier. 1852. 8.
Philibert Graf v. Graimberg m Heidelberg
3049. Th. A. Leger, Fuhrer durch Heidelbergs Schlofsruinen.
4. Aufl. herausgeg. von K. v. (Iraimbcrg. Heidelberg.
1849. 8.
3050. Ders., erklärendes Nerzeichnifs der Denkmaler in der
Graimbergischen Alterlliumer-Sammlung. Herausgeg. v.
K. v. Graimberg. Heidelberg, 1838. 8.
A. Harrer, Inspeclor, in Lindau:
3051. Ders., Beitrage zur Holiarchitectur des .Mittelalters. De-
tails des HochalUirs in der Sladipfarrkirche zu .Moosburg.
LindiHi, Ih5ti. ■>.
Ant. Neu-.Mayr, Oberuommissair, in Venedig:
3052. Ders. , inloriio agli aulografi ragionamcnlo. Vcncii»,
1846. 8.
3053. Ders., arti.sli Alemanni. Veneria, 1819-1820. 2 Bde. 8.
319
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
320
Ein Ungenannter in ^ü^nl)crs: Ein Ungenannter in Nürnberg:
3054. .1. Kroll. \. Hurmavr. >Vien. seine Geschichte u. seine 11.07. .Sum-I (l(s .\ht (»leslin von St. (iailen. iV. Abdr
Bde. >Vi
1H23-24. 8
l)rnk«ürilii;ki-iliri.
Mähr, schles. Gesellschaft zur Beförderung des
Ackerbaues etc. m limnn :
30Ö5. Ulis., .Mitlhcilunstn |H">ti. Nr. I— 2fi 4
Historischer Verein für den Niederrhein In huln:
3050. Ders. , Annalen. 2. Jalirganff. I. Ilill. 2 .\btheiliing.
Köln, 1856. «.
Antiquarische Gesellschaft in Ziirich:
SO.nT. Di.-.s , hnlal.,^' ilrr Bibliothek. Zürich, 1855. 8.
Friedr. Bauer, In.^pnlor der Missionsanslalt in Ncucn-
detlelsan:
3058. Dtrs., Grundzüge der neuhocbd. Graniiiiallk. 4. Aufl.
Nördlingcn, 1857. 8.
I4."i8. Blau mit mehreren satir. Darstellungen. Kedeneichn.
rol. 16. Jhdt.
Beierlein, VVeinhandler. in München:
H.')9. KronccmcdHille des Job. .Mandl in Deitenbofen.
140O. Medaille des Ludwig Scnfl. Nachbildung in l'orcellan-
erde.
Culemann, Senator, In Hannover:
14'il. (ioldjiulden des Herzogs Ludwig von Bayern. IT). Jhdl
Grotefend, ArchlvseKretur. in Hannover:
I4ti2. .Silbermedaille des Martin Kehlen (?J vom 16. Jhdl.
116:1 Altdorler rrelsinedaille von Silber v. J. 1612.
Frhr. V. Grote in Hannover :
1464. 8 millelalterliche Hohlpfennige.
1465. .Mittelalterlicher Bracleat.
Sälz, Schlossermeislcr, in Nürnberg :
Dr. Aug. Buchholtz im Ri!.'a:
30.59. Ders., Sr. Ilo.helir«. den, llrn Oberpaslor am Dom zu ,46^. rSürnberger IMennig v. 1743.
Kiga elc. .Marl. Dan. Taube am Tage seiner 2.5jahr
Prcdiglamts-Feier d. 29. Juli 1856. 4.
III. Für die Kunst- u. Alterthumssammlung.
Fr. Bock. Curatgoisilicher , Conserv. des christl. Museums,
in hiibi:
1448. 14 Gypsahgiisse von nn'llelnllerlichen kinhiirhen Ge-
räthen.
Dr. Br. Lindner, Universitiitsprofessor, in Leipzig:
1449. 2 I'orlralls des fhurfiirslen Ernst von Köln, Kpl'rst. vom
IT. .Ibdl.
G. V. Mayer V. Knonau, Slaal.^arcllivar, in Zürich:
14.50. Silberner Siegelslock des Job. Burgauer v. J. 1569.
1451. Bracleat der Stadt Zürich.
P. Dambacher, Kanzlist am germ. .Museum:
1452. Silberniünze des £rzh. Ferdinand Karl v. .1. 1643.
H. L. J Kraus in Bremen:
1453. Die Dnmkirche in Bremen. 2 Bl. Sieindr. cnl.
1454. Portrait des Dr. Thomas Ahrens, Sieindr.
Bauer, .Mechanikus, in Nürnberg:
1 155. Kxemplar des grofsen Lowiz'schen Globus.
V. Minutoli, Kegicrungsrath, in Liegnilz:
1456. I'bütographle nach verschiedenen allen Holzschnitzwerken.
Ein Ungenannter in Nürnberg:
1467. (;\p>;ibi;iirs einer Medaille der Cliurf. August u. .lohann
Genrs von S^iclisen v. J 15>(|.
Schlesischer Kunstverein in Breslau:
146!5. \ereinsblall liir die Mitglieder des sihles. Knnsivereins
lür Ih56.
Gesellschaft für nützliche Forschungen in Trier:
1469. 13 Gypsabgüsse und Abdrucke mittelalterlicher Siegel.
14T0. 18 mlltelalterliche Sllbcrinünzen der Erzbischöfe von
Trier.
V. Mayenfisch, k. pr. Kammerherr und Direktor d. fiirstl.
Sanimliin!>en, in Signiaringen :
1471. 52 mittelalterliclie Bractealen.
Schwedische Akademie der Antiquitäten in Stock-
liolni:
1172. Altnordi.sclier Kunenslali.
L. Bechstein, Hofrath, Bibliothekar und Arclii>ar in .Mei-
iilngen :
1473. 49 alte Papierprobeii und 7 Druckproben auf Pergament.
1474. Ein geschriebenes lloruskopion.
Graf Giech, kgl. bayer. Standeshorr, Erlaucht:
1475. Gypsabgufs des iille.*len Giech'schen Wappens zu Fraucn-
Iborn.
Meinecke, Sprachlehrer, in Nürnberg:
1476. Römische Kupfermünze.
Clii'oiiik der liisiori.sclicii \('r(iiie.
im Archive für hessische Geschichle und Landeskunde
Bd. 1. 1835. ITrknndliche Nachrichten iiber die Grafscl
I'rkundlicbi' Naclirnlitcn iibir die BesMziingen der Grufeii Er-
...i .....,, i.„.., bach — III. ixii. Irkunden znr Geschichle der Sladt Grün-
lichen, über die Dyna.^en von Büdingen, Hohenlohc, Rreu- lierg. — VI. 1816. Urkundliche Beilrage zur Geschichle des
berg, Trimberc etc. — Bd. II. 1838. Vermischte Urkunden, Klosters Marienborn, v, Dr Henner In Mainz. — Bekennlnifs
321
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
322
des Ritters Hans Laiidschadtn von Stciniicli elc. VIII. 1H54
Bruchstück aus oiner poet. Lfbrnsbesclircihuii!; Karls des hiihnon
von Burgund. —
In den neiiin .M iUS ei lun i,'en des tliürinj;. saehs.
Vereines:
Bd. I. Die alten Slatule der Stadt Halle. — Weisthiimer
(ür den Ratli der Stadt Nordliauscn etc. mit^etlieilt von Forslc-
niann. — l'rkiind>;ii des l'nlerstiftes S. Sixti y.u .Merseburg,
I2S9— 1382, l'orljjesetzt in Bd. IV. etc. Briefe .Melanchlhun's. —
Bd. II. Historia llagellantiuin etc.— üulerverzeichnifs des Kol-
Icgiatstirtes zu Walbeck, aus dem 13. Jhdt. — Calendariuni
Merseburgense, lortgeset/.t in Bd.\., von Korstemann. — Ver-
mischte Urkunden, lortgesetzt in folg. — Cbronicon nionasterii
ante u|i[)iduni Scheningen. — Briefe Mclantblhons elc. , Briefe
des Job. Spangenberg eli-. — Bd. III. I.andiriede .Vlbreoht's II.
1438, zu i\urnberg. — Willeribergs hanimereirechnung aus
dem IG. Jhdt. — Briefe des Anton C'orvinus etc., des IVik.
.Medier an Just. Jonas. — Uiplomatarium nionasterii St. Liud-
geri prope Helmstcde, fortgesetzt in Bd. IV. — 12 Briefe aus
der Kelormationszeit. — Bd. IV. Urkunden der Benediktiner-
Abtei St. Maria zu llujsburg. — Stadtbuch der St. Bceskow in
der ^iederlausitz. — Briefe über den An rsch der Mongolen,
1241. — Urkundliche ^achrichtcn zur (ieschichte der Kefornia-
tion in Jüterbog. — Bd. V. Gesetzsammlung der St. IVordhau-
sen im 15. u. 16. Jhdt. — Hofstaatsrechnung des Herzogs Job.
von Sachsen, 1513 — 18 etc. —
In den K et bis den k malen aus Thüringen, Samens
des Vereines für ihüring. Geschichte etc. herausgeg. v. A. L.
J. .Michelsen. 1. Lieferung. 1852. Stadtreclitc von Arnstadt. —
Alte Statuten der Stadt zu dingen. —
In den thüringischen Geschichtsquellen, Namens
desselben Vereines herausgeg. von Dr. Fr. X. VVegele. Bd. 1.
Annales Keinhardsbrimnenses. lad. II. Cbronicon Ecclesiasli-
cuin Nicolai de Siegen.
In den Baltischen Studien etc.:
Jahrg. II. riiili[)p Hainholers Keisclagebuch durch Franken,
Sachsen. Mk. lirandrnburg und Pommern, l()17. — Jahrg. V.
Vcrbandluiigeii der |iomnierschcn Gesandten auf dem westphal.
Friedeii.',kon^rel's, fortgesetzt in folg. — VlI. Gerhard Henneni.
Stralsundcr .Memorialbuch 1553 — 1587. — VIII. Joachim Lindc-
nianns, wuiland Stralsunder Rathschreibers, und seiner Amts-
nachfolger Memurialliuch. — XII. INik. Gcntzkow's Tagebuch
von I.i58 — 15Ü«.
In den \\ ctzlar' sehen Beiträgen etc. herausgeg. von
Dr. I'aul Wigand:
Bd. I. 1840. Alte üorfweisthünier aus dem 15. u. 16. Jlidt. —
Diplomatische Aehrenlese aus den Akten des Keicliskanimer-
gerichls. — Urkunden des St. Mariensliftes zu Wetzlar. —
Bd. II. 1846. Denkwürdige Urkunden, fortgesetzt in Bd. III. —
Weislhümcr, mitgetheill von Dr. F. W. V\oll. — Kaiserl. Ur-
kunden zur (ieschichte Wetzlars. — Urkundliches aus den Akten
des lleicliskanimergerichtes. — Bd. III. 1851. » eisthiiiiier. —
Dorfordnung zu Olieraufsbeini 1553. — UrkuiideiilMii h der St.
Wetzlar. —
In den VN est falischen 1' rov inzial hlii tte rn etc.:
Bd. I. Code.t diplonialicus, Urkunden aus dem Archive der
St. Minden, fortgesetzt in folg. — Bd. 11. Regesta noliiliuin
doniinoruin de Monte »eu de Scalkesbcrge, von VV. v. Iloden-
berg und U. F. Mooyer. — Bd. III. Statut der Stadt Herford
von 1423. .•Vlies Lehnsregisler der iGrafen von Ravensburg. —
Im .\rcbive des Vereines für N ieder-Sachsen :
Jahrg. 1846. Urkundliche Nachrichten, den Harz belreflend.
— Jahrg. 1848. Extraclus actoruni etc. — Jahrg. 1849. Ur-
kunden, nebst historischen Nachrichten, betreffend Orte des
.\nites Fallersleben eli'. von Behrens. — Kopienbücher in der
Registratur der k. Juslizkanzlei zu Celle. — Jahrgang 1850.
Akten <les Magistrats zu Münden. — Jahrgang 1851. Urkund-
liche Nachrichten, die braunschweigischc Landeslheilung 1635
betreffend. — Nekrologinm des Klosters Woltingcrode, von f.
.Mooyer. — Jahrg. 18-52. Zur Geschichte der Succession des
Hauses Hannover in England. — Jahrg. 1853. Urkundliche
Nachrichten von den Dynasten von der Bückeburg und von
,\rnheini. — Im Urkunden buch des Vereines fiir .\ieder-
Sachsen: Heft I. 1846. Urkunden der Bischöfe in Hildesheim. —
H. 1852, Urkunden des Slifies Walkenricd, bis 13(KI-. III. 1855.
Derselben zweite Abtiieiluns.
In den Jahrbüchern d e s V e r e i n e s für .>! e k I e n b u r g :
1. Jahrg. 1836. Doberaner Nekrologiuin von Lisch. — Ur-
knridensammlung, Briefsammlung, welche beide, durch die fol-
genden Jahrgänge fortgesetzt, reiches Material enthalten. —
III. Jahrg. 1838. Memorienbuch des Klosters Amelungsborn, von
Dr. Schmidt. — Die deutsche Chronik des Klosters Ribnitz von
Lamprecht Slagghert, von Dr. F'ahricius in Stralsund. — VI. Jahrg.
1841. Das Kirchenbuch des grauen Klosters zu Wismar, von
Dr. Krain. — VII. Jahrg. 1842. Urkunden über die Vormund-
schalt und den Regierungsantritt Albrechls. — XVI. Jahrg.
Auszug aus einem Tagebuchc des Czaren Peter des Grofsen. —
In der Zeitschrift des Vereines für Hamburgi-
sclie Geschichte:
Bd. 1. Libcr actoruni coram Consulibus de rosignationc
bereditatuni anno 1248 — 74. — Die hamb. Hochzeilsordnung
von lliOit und die hamb. Kleiderordnung von 1618. — Ph. Me-
lanchthons Schreiben an den Rath von Hamburg. — Bd. III.
Des Grafen (iaiazzo Guald.i Priorato Beschreibung von Ham-
burg, 1663.— Aktenstücke über die Verhandlungen des Königs
Heinrich VIII. mit Lübeck und Hamburg 1533. —
In den Nordal bingischen Studien etc.:
Bd. I Urkunden und Urkundenverzeichnisse. — Statuta et
consuctudines vicarioruin Majoris Ecciesiac Lubecensis elc.
mitgetheill von Dr. Leverkus. — Bd. IL Historische Nachrich-
ten aus einer lldschr. der Oldcsloer Kirchenbibliothek, von
Mommsen. — Urkunden und Briefe. B. T\'. Verhandlungen
zwischen dem Könige zu Danemark und dem hgl. Gotlorrscben
Hause 1658—84, von Ratjen, mit Urkunden. — Urkunden, forl-
gesetzt auch in folg. Bd. VI. Fragment der holstein. Reiin-
chronik, milgetheilt von Waitz. — Urkundliche Beitrage zur
Geschichte Chrislian's I., von Waitz. — Urkundliche Beitrage
zur Gitscbichte der Reiinion der Herzogthiimer, von Samwer. —
Urkundliche Beitriige zur Geschichte Christians II. wahrend
seiner Landlliichtigkeit, niilgetheill von Waitz.
Für die Topographie, die (ieschichte und Beschreiliung
einzelner Land- und Kriscbaflen , der Städte, Burgen, Klo.^ter
u. s. w. ist last von allen historischen Vereinen mit grofsi'in
Fleifse gearbeilcl. Aus den sehr zahlreichen Abhuiidlungco
dieser Art heben wir nachstehende hervor.
323
Anzeiffer für Kunde der flnitschen Vorzeit.
324
Im Archive Jes Vereines für Oberbaytrn:
I. 2. Pfarrei Trofsberg. i. harlsberi; und Uhfriteisniering.
II. Kloster Scteyern. Schlors Burghiiusen. Weslerholen, Schlier-
see, .\galharied etc. Kalkenstein, hirnslein und Auerburg. Stadt
Burghausen. — III. Hohcnvvaldeck und .Vllcnwaldeck. — Schlofs
Trubenbach. lY. Chronik von Brannenburg und Umgebung.
V. Pasing. Pfarrei und Hofniark Sulhuben. — VI. Grafschaft
und Landgericht Dachau. — VII. Sandau, ehemaliges Kloster
am Lech. — Die Scbliisser Herzheini und (jreifenslcin. —
VIII. Die Hofniark Ilobcnrain. — Gunzenlcch (conciulegisj. —
IX. Seefeld, VVinhcring, Kraucnbühl, Pahl, Kaufring etc. —
X. Zur alleren Topographie von .München. — ürlschaftcn aus
der Umgegend von Greifenberg. — .VIV. Orlschaftcn aus der
Umgegend von Brannenburg u. s. w. —
In den Verhandlungen des Vereines f'iir die 0 berpfa Iz:
Jahrg. I. Prun an der .Xllmiihl. Geschichte von Etleri-
hausen, Leugenfeld, .\bach, des Lauberthalcs. II. SchluCs und
Herrschaft Kürn, Geifselhoring, Pforing, Stauf an der Donau. —
III. Historisch -statistische Beschreibung von Laberweinting.
Chronik von Pettenreuth. Leuchtenberg. — IV. Zur Geschichte
der ehemaligen Landgerichte Hirschberg, Sulzbach, Amberg.
.Monographien des Landgerichtsbezirkes Riedenberg. — Unter-
gegangene Orlschaiten der Oberpfalz. V. Geschichte von Es-
sing und Randeck, .Mkl. Briick, Schwarzenberg, Hetz, Wald-
münchen. VI. Wüstungen in der OberpfaLz. Laber, .Murach,
Auerbach. — VII. Lauteriiofcn, Siegenstein, Stamnisried u. a.
Der bayerische iVordgau. — VIII. Peltendorf, Hilpoltstein, Krauen-
zell, Pfaffenhofen. — IX. Tiefenbach, Priifeniug a. a. X. Fürth,
Allersbnrg. Uohenstein. XV. Geschichte der Stadt Weiden, von
Brenner- Schefer.
In den Jahresberichten d. Vereines für Mitte If ran ken;
IL Topographie von .Mittelfranken, forlgesetzt In folgender
Beschreibung des Oberaintes Wabrberg-Herridcn. — IV. Städte,
Schlosser, Kloster, Burgen \on .Mitteifranken. — X. Chronik
von Iphofen. — .VI. Werninghausen , Wilhermsdorf , Leutcrs-
hausen , Burgbernheim u. a. .\II. Chronik der Stadt VVinds-
heini. XIII. Kloster Heideuheini , Festung Rotle«iberg u. a.
XIV. Die Kbister Pillenreulh und Engelthnl, Geschichte von
Lichtenau, Trautskirchen u. a. XV. Chronik von Kalchreuth.
XVIIl. Markt Pleinfeld. XLX. Stadt Velden. —
Im.\rchiv des Vereines von U n tc rf ran ken u. Aschaf-
fe nbu rg:
IV. Bodcnlnuben. Die Kloster Hclligenthal. Schonau, das
Kapuzinerklostcr in Ochsenfurt. \. (iescbichle von Eibelstadl,
Hendungen. Frauenroda. VII. Der Baunachgrnnd. IX. Ostheini,
Arnstein, Kloster Einsitdel im Spessart. — X. Schlofs Reiisen-
berg. Frauenkloslcr Unlerzoll. XL Abtei iiildhausen. Das
Schenkenscblüfs. — .XIL Hof llaucnstein, Pfarrei Wolfsmunstcr,
Dorf Laub. Teniplcrbof in Wuriburg u. e. w. .\\ I. Die Osler-
burg, die Rabensburg, Kissingen.
Auch die übrigen bayerischen Vereine habou für die To-
pographie ihrer Heimath manche trelfliche Beilrage geliefert,
welche alle namentlich hervorzuheben, der Raum nn> leider
nicht gettatict. —
In der neuen Zeitschrift etc. des thüringisch-
sächsischen Vereines:
Geschichte des Schlosses Kevetoburg. Lvkalitats- und Ge-
schichtsverzeichnifs des manefeldigcben Gebirgskrciscs. Stadt
und Klurmark Freiburg — In den neuen .Mittheilungen etc.
desselben Vereines. I. Verzeichiiifs der im hegicrunt'sbezirk
■Merseburg untergegangenen Dörfer. Die Kloster Vefsra und
Hamerslcben. — 11. Untergegangene Dörfer etc. im Amtsbezirke
Erfurt. — IV. Zur Marken- und Gaugeographie der Sorben-
lander. —
In den .Mitthtilu ngen des Vereines für das Üsterlaod
zu Altenburg:
I. Die Kloster u. s. geistliche Stiftungen im jetzigen Mer-
zogthuin Sachsen- Altenburg, von Dr. Wagner, forlgesetzt iui
folgenden. .Mittheilungeo über das St. Georgenstift in Altenburg,
von Dr. Lobe. — IL Die Gründung der Parocbie .\llkirchen
1140, von Dr. Wagner. — Der Pleifsengau und das l'leilsner-
land, von Dr. v. d. (iabelentz. — Das Franzlskanerkloster in
Altenburg, von Dr. Wagner. — III. Die «üsten Fluren im
Hzgth. .\lleuliurg, von Dr. Wagner. — Die dein Kollcgiiilslifte
St. Georg untergeordneten Kirchen und Ka^iellen . von Dr.
Wagner. .—
In der Zeitschrift des Vereins für hessische Ge-
schichte und Landeskunde :
1. Burg und Stadt Grebenstein. IL Der Landsberg und
die Buri Rodersen. Das Gericht Volker.-^lianscn. — Hl. (iüler-
erwcrbungen des Klosters Haina etc. mit Ortsregister. — Kloster
Hasungen, \on Schlereth. Dudenhausen. Die iV'auniburg bei
Windecken. — Schlüsser in der Uerrscliaft Schnialkalden. —
V. Kes.-iel.<ladt und Philippsruhe. — VI. Burg Hausen. Burg
Herzberg. Kloster .Mariengarlen. — VII. Wolfgangsklo.stcr bei
Hanau. — Suppiementband : Geschichte der Stadt \\ olfhagcn,
von K. Lyncker. — Hislorlsch-topogruphischc Beschreibung der
wüsten Ortschallen Im Kurfurstenthuin Hessen von Dr. G. Landan.
3 Hefte. —
Im .\rchive für hessische Geschichte und Lan-
ces ku iid e:
I. üeitragc zur Beschreibung des Grol'sheizogtbuins Hessen.
Kloster iMaumburg In der Wetlerau. -- Kirche und Pfarrei Eisen-
hauseu. Schlosser iMiinzenberg und Starkenberg. U. >\ iesenau,
Landskron u. a. Urkundliche (ieschichte der Klilster in und
bei Worms, von Lehmann. — HL (ieschichte der Stadt Winipfen
etc. von Bauer. StanlVenberg und Grofsenliiidcn. Die Kloster
Steinbach und Altenburg. Die ausgegangenen Orte Bergheim
und Bonigheim. — IV. Zur ürgcschicht<! der Wetterau. von
Dr. Ph. Dieffenbacb. — V. Zur Geschichte des allen Gaui»
hdnigssiindra etc. von Fricdemann. — Zur Orlsgeschichle, fort-
gesetzt in folg. — Das Gebiet von Hessen zur Zeit der Völker-
wanderung, von Dilthey. — Zur Geschichte aimgegangi'iier Orte,
fürtgcselzl in folg., von Dr. Wagner. — Ehemalige Herrschaft
Frankenstein. — VII. Zur (ieschichli- von Zwingenberg an d«r
Bergslrafsc. — Kirchspiel W ingershausen. — VIII. Die ehe-
maligen Besitzungen der Grafen und Frediirrii von lioineburg. —
L Supplementbaiid: (ieschichte der Stallt Grunberg, von Karl
Glaser. —
In den Annalen des Vereines für IVassnu:
1. Geschichtliche Darstellung der Herrschaft Schaumburg. —
Geschichte der Stadt Lahnstein und der Burg Lalinmk, von C.
Dahl. — Die Burgen Driedurf, Kigeuberg ii. a. , fortgesetzt in
folg. — II. IVachrichten von der Burg Sonninbcru ii. a. , von
Vogel. — Kloster TiefenthaJ im Khutogau. — Aathxicbtun über
die Gauen de* Utgth. JVatsau von Schmidt, mitgetkeilt von Dr.
325
Anzfiirer für Kunde der deulschen Vorzeit.
326
S«eiiier; furlgesrlzl in fülff. — Biirj und lltrn ii vun Malsbiirs,
von (iorz- — IV. Die Burgen und llerrschaflrn Ki'iffcnbert und
lliiltjtein im Taunus , von Dr. Hannappcl. — .\uji;e(;»ngene
Durfer und Hofe im lUgth. ^assau, von Vogel. — .\us3Krdeni :
P. Ileriii. Hiir's _di|iloniatische Geschichte der Ablci Ebersbach
im Kheingau, im Auftrag des Vereines herausgegeben von Dr.
Kossei. —
In den Jahrbüchern des Vereines für Mecklenburg:
Jahrg. I. Geschichte der Koriithurei Kraak und der Priorei
Eixen, von C. F. Lisch. — II. Die Abtei Alt-Doberan, von
Lisch. — IIL Die .Stiltuna des Klosters Broda und das Land
der Bhedarier , von Lisch. V. Geschichte der Schlosser lu
Wismar, Gadebusch, Schwerin von denis. VUI. Johanniler-
konithureien IVenierow, Gartovv, .Mirow, von denis. — Xll. Ge-
schichte der Besilzuneen auswärtiger Kloster in )lecklenbur^
fortgesetzt in folg., von dems. — XIV. Geschichte der Besitzun-
gen der Kitlerorden Livlands und Preufsens in ilei klenburg,
von denis. — Dio Besitzungen des Erziiislhums Kiga in Meck-
lenburg. — XVn. Geschichte der Stadt Plau und deren IWn-
gebung, von Lisch. —
N a c h r i c li 1 0 n.
lilternttir.
Neu erschienene Werke.
36 j .Mittelalterliche Bauwerke nach .Merian. Voir
Vinzenz Statz. Mit einer Einleitung von .A. Rei-
chcnsperger. Leipzig, T. 0. Weigel. 1856. gr. 8.
Dieses Werk beabsichtigt, wie der Pröspert sagt, auf die
reiche Fundgrube liinznlenken , W'clche <lie .Merian'schen Pro-
specte darbieten. Es gibt die inleressanleslen niiltelalterlichen
Architekturgruppen in vergröfsertem Mnarss^abe und mit
solchem Detail ausgestattet, wie es der Geist des betreffen-
den Styles erfordert, so dafs die Kachbildung und die
künstlerische Sei bsttbätigkei t Hand in Hand gehen.
Die Ausstattung des Werkes ist prachtvoll ; die Zeichnungen
sind sauber ausgeführt uud zeugen von \ erstandnifs. Das Ke-
gister aber gibt zu wenig Machwcis. Lus war in dem 1. vor-
liegenden Hefte, in der Einleitung die Bemerkung des Hrn.
Keichensperger über das germanisciie Museum besonders inte-
ressant, die mit der anzuerkennenden grofsartigen Ansicht von
der \\ irkenskraft dieser Anstalt doch noch den Irrthum ver-
bindet, als läge ein l' on centr ire n der alten kunstdenkiualer
in ihrer .\bsicht. Und so oft und nachdrucklich ist es in den
Veroffeutlichungen des Museums ausgesprochen, dafs seine Ten-
denz eine ganz andere ist, dafs die Sammlungen des Museums
nur etwas Zufälliges, Accidentielles , die Hauptsuche aber die
Arbeiten, die Kcperlorisirung und weitere Vciarbuitung der
noch erhaltenen und zu erballeudcn Kunst- und Alterthuuis-
dcnkmaler ausmachen. V^ as bis Jetzt die Sammlungen des gcr-
niaii. Museums vermehrt lial, bestanil aufser I\ia<libildiing in
Zeichnung unilAbgufs entweder in livn freien Geschenken An-
derer, die das, was ihnen lieb geworden, in festem Besitz zu
wissen wünschten, oder in Ankaufen solcher Gegenstände, ilie
anders auf irgeml eine Weise würden verloren gegangen sein.
Auch wir sind der vollen Uebcrzeugnug, dafs nur eine Erhal-
tung der Denkmäler an Ort und Stelle die rechte, und dafs die
Kntferiiiing eines Denkwales vom Orte seiner ursprünglichen
liestimiiiung eine halbe Zerstörung desselben ist; aber wir
meinen andrerseits auch, dafs die Kepertorisirung und Inveiita-
rlsirung samnilllcher DenkiiHiler Deulschlnndti, welche das .Mu-
seum anstrebt, ein bedeutendes .Mittel auch mit zur Erlialluiig
derselben sein niufs, da dann wenigstens Nichts mehr „ohne
iNachweis" der Vernichtung preisgegeben werden kann.
37 J Beilrage zur Hol zar chi l ekt ur des .Mittelalters.
Details des berühmten Hochaltars in der Stadipfarrkirche
zu Moosburg. Im 15. Jahrhundert in Holz geschnitzt.
Zur Benützung fiir .'\rchltecten, Bildhauer, (.'iseleure,
Decoraleurs u. s. w. I. Lieferung. Gezeichnet und be-
arbeitet von \. Ilarrer. Lindau im iiodensee bei Slell-
ner. Fol.
Seitdem man begonnen , neben der Baukunst im engeren
Sinne auch der kleüieren mittelalterlichen Architektur eüi ge-
naueres Studium zuzuwenden, sind Erscheinungen dieser Art
und namentlich von so trefflicher Auslührung höchst willkom-
mene Gaben. An die Keihe ahnlicher Werke, welche Hoff-
stadts Gothisches ABC begonuen, schliefst sich dieses als
ebenbürtiges Glied an , in Ausstattung ahnlich gehalten wie
Botlichers schönes Buch über Holzarchilectur, doch noch mehr
die rein wissenschaftliche Seite herauskehrend und vorzugs-
weise technische Belehrung anstrebend. Es ist Aussicht gege-
ben, dafs in einer Fortsetzung dieses Internehnicns andere
Denkmäler des .Mittelalters in ähnlicher Bearbeitung werden
vorgefiilirt werden Mochte der verdienstvolle Herausgeber
sein .Augenmerk vorzüglich auf solche richten, die einer noch
früheren Zeit und reiuercni Style angeboren.
38) Das Patriziat in den dcutsclien Studien, bc-,
sonders Reichsstadien, als Beitrag zur Geschichte
der deutschen Städte und des deutschen Adels, \on C". H.
Freiherr Roth vun Schrcckcnstein. Tübingen, t^-^ti.
Verlag der II. Laupp sehen Buchhandlung.
In einer Zeit, dn die Frage nach dem Wesen der Stande,
ihren Verhultnissen zu einander und zum Ganzen des ätautcs
so bedeutend In den Vordergrund iritL, ist ein Werk, wie da>
oben genannte, da,- einen wisentlichen Theil des Bürgerthumes
in seiner lii>lorisclien Entwicklung und Bedeutung darzustellen
»ich zur Aufgabe gestellt hat. gewifs für jeden Geschichtskun-
digen ein sehr willkoinniener Beitrag. Der Herr Verf. nennt
das Patriziat sehr Irrlfend da« nunmfhr rrstorbrne Bindeglied
/wisi'hen der ritterlichen .Vrislokriilie und dem niirgcrlhuine
327
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit
328
und spricht ilarnil dii' Zielpunkte stincr ü.irslullun^ iius , die
er an einer andern Stelle eine Verlhcidigung des Patriziates
nennt. Das Buch, das auT sorgfiiltifren Studien beruht, die ins-
besondere rUr das süddeutsche Sliidtcleben manches IVeuc zu
Tage fürdern , schildert uns in seinem ersten ilnuptstUcke die
Enluicklun:; lies Altbürgerthums in den ältesten Zeiten Deutsch-
lands bis zum Ausgange des siichsischen Kaiscrlianses, in einem
zweiten die Zeiten der stüdtischen Geschlechter unter den
Saliern, den Ilohenstaul'en, dem Interregnum, Kudoll' von Habs-
burg; das dritte llauptslück verbreitet sich vur allem über den
Kampf der Geschlechter und der Zünfte, über den Fürsten-
bund und den grofsen Sladtekrieg, über die Zeiten Ludwigs
des Baiern, Karls des IV. bis zum Verfall des deutschen Kei-
ches. Excurse, theils social-politischen, iheils kulturhistorischen
Inhaltes, über die Stellung des Patriziates zum Landadel, die
Patrizier als Grofsbandler, die Stellung der Patrizier zu Wis-
senschaft und Kunst u. s. w. bilden den Schlufs. Sorgfalt in
den Studien, Liebe für den erwählten Vorwurf, Sinn für den
Gang der geschichtlichen Entwicklung ist in keinem Abschnitte
des Werkes zu verkennen, doch glauben wir, würde die Dar-
stellung nur haben gewinnen können , wenn der Herr \ erl.
seine Polemik, zu der ihm freilich die Berechtigung niemand
absprechen wird, mehr auf einzelne Punkte zusammengedrängt
hütte, statt so oft, wie es jetzt geschieht, den ruhigen Gang
einer geschichtlichen Darslelluiig zu durchschneiden und zu
unterbrechen. Joh. F.
39) Geschichte der Stadt Prag. Von Wenzel Wla-
diwoi Tomek, k. k. auTserord. Professor der Öster-
reich. Geschichte an der Präger Universität, l. Band.
Aus dem Böhmischen übersetzt vom Verfasser. Prag,
1856. J. G. Calve'sche Verlagsbuchhandlung.
Wir erhalten unter diesem etwas unscheinbaren Titel einer
Geschichte der Stadt Prag den ersten Band eines historischen
Werkes von eben so grofsem Umfange wie gründlichem Quellen-
studium und sorgfaltiger Darstellung. Dieser erste Band, schon
etwa 700 Seiten, enthält ein Drittel des ganzen Werkes, das
eine vollständige äufserc Geschichte der Stadt, die Entwick-
lung ihrer staatlichen, gemeindlichen, kirchlichen Einrichtungen,
ihres geselligen Lebens, der Beschäftigungszweige der Bevöl-
kerung, der öffentlichen Anstalten jeder Art enthalten soll.
In seinem ersten Buche schildert uns dieser Band das alt-
slavische Prag bis zu den ersten Regicrung.sjahren Wenzcl's 1,
im zweiten Buche die Entwicklung der Stadt bis zur Zeit
Karl's IV. und belehrt uns auf das (Jründlichste iiber.\lles, was
die Oertlichkcit der Stadt Prag betrifft, über die Prager Bür-
gerschaft, die Landesverwallung und den kimigl. Hof in Prag,
die Prager Geistlichkeit u. a. Es ist nicht allein die eigen-
Ihumliche Entwicklungsgeschichte der einzelnen Stadt und ihres
Gemeinwesens, die uns dieses gründlich gearbeite Buch werth-
voll macht, sondern auch die Schilderung und erschöpfende
Darlegung der gegenseitigen Verhältnisse der slavischen und
deutschen Volksstamme, die sich hier in der Stadt, wie auf
dem Lande feindlich oder freundlich berühren und nach allen
Kichtungen hin vom Verfasser aufgedeckt werden, lassen uns
den Wunsch aussprechen . das Werk bald in seiner ganzen,
amiassenden .Anlage vollendet zu sehen.
Joh. F.
Aufsätze in Zeitschriften.
Blätter fiir Literatur und Kunst: j\r. 40. Die Korrespon-
denz zwischen Wallenstein und Colalto in den J. 1624—
1630. (Lorenz I
Faust: IVr. 19. Kin Bild von Lavenbnrg. (.MeUerich.) Nr. 19
und 20. Die Ruinen von Hainburg. (Hottner.) .\usflug auf
das Kahlengebirge. ( .llctzerich. )
Hausblätter: Nr. 20. Die Dithmarscher. (Busch.)
Allgem. Kirehenzeitung: Ein Besuch in Landstuhl.
Theoloaische O'iart alschrift: Urkundlicher Bericht über
die Säcularisirung des Bisthums .Meifsen unter di in Bisch.
Joh. V. Haugwitz.
Revue contemporaine: Nr. 106. Lo Rhin et les Kuines de
Hlünzenberg. Nr. 107. De Nauheim a Marburg. (Mery.)
Zeitschrift für christl. Wissenschaft: Nr. 34. 35. Die
Anfänge der evangel. Kirchenzucht. Strafsburg. Kapito
und Buccr. (Hasenkamp. |
Augsb. Postzeitung: Beil. Nr. 207. Die Dominikanerkirche
zu Augsburg. [Vr. 227. Die Pfarrkirche zu Unterknöringcn.
Numismatische Zeitung: Bericht über einen zu Röggen-
baeh, (,'ant. Baselland, gemachten Bracteatenfund. (H. .M.J
Veriult^ciite IVacIirlcliten.
51) Der rege Eifer für Erhaltung und Wiederherstellung
älterer Baudenkmale, welcher sich bisher an den Domen zu
Aachen, Bamberg, Basel, Köln, Speier, Ulm und Xanten, an
der Elisabethenkirche zu .Marburg, an der Frauenkirche im
Efslingen, an der Katharinenkirche zu Oppenheim u. a. m.
auf eine höchst erfreuliche W eise thatig erw iesen hat , w ird
sich nunmehr auch der Domkirche zu >\ orms, diesem schö-
nen Muster byzantinischer oder romanischer Architektur zu-
wenden. Zu dem Ende hat sich unter dem Protectorate des
Grofsherzogs von Hessen ein Dombauverein gebildet, dessen
Thätigkcit einen guten Fortgang nimmt.
52) Der wiirtt embergische Diöcesa n verein für
christliche Kunst hat am vergangenen 2. u. 3. Sept. in
Ravensburg eine zahlreich besuchte Versammlung unter dem
Vorsitze des Vereinsvorstandes, Prof. v. Ilefele, abgehalten,
bei welcher so manche interessante Vorträge von dem segens-
reichen Wirken und Streben dieses erst seit wenigen Jahren
bestehenden Vereines Zeugnifs gaben.
53) Ein Verein königlicher Hofmusiker in .München hat es
sich zur Aufgabe gemacht, einige der älteren und seltneren
musikalischen Instrumente, wie die Viola di Gamlia, die
Maudoline u. n. zur Geltung zu bringen.
Verintwortlirhp, Redaction: Dr. Freih. v. u. z. Aufscss. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Fronimann.
Druck von Fr. Campe & Uohu in NUniljcrg.
NÜRNBERG. Das Abonnement des Blattes,
w»;!cht:s alle Monate erscheint, wird Ranz-
jahrip: anR»!nouimen und beträgt nach der
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tern und Buchhandlungen De^uf^cWand* incl.
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Für I-yankreich abonnirt raau in Strafb-
bürg bei Gr. A. Alexandre, in Paris bei dem-
selben, Nro.SS.ruoNutreDaniedeNazareth,
und bei der deutschen Buchhandlung vuu
mvmm
m um m
Neue Folge.
F. Kliucksieck , Nr. II. rue de Lille, oder
Ix-i dem Postamt in Karlsruhe; für Kn^
l-inä bei Williums & Norgate, 14 Henriettt»-
Strvet OtfVwiii-Oarden in London ; flir Surd-
nittirikii \iti den Postämtern Bremen und
Huniburg. —
Inserate, welche mit den Zwecken des
Anzeigers und duuen wliuenscbaftUchem
Gebiete in Verbindung ütehen, werden auf-
genommen und der Kaum einer Columnen-
Zeile mit 7 kr. oder 2 Sgr. berechnet.
,|^ l)ElTS(:i\ Villi/Ell
Vierter Jahrgang.
1856.
ondw ms (,ij{>i\MS( UFA miisf.ü>is.
M II.
November.
Wisseuscliardiclie Mitllieiliiiiiten.
Zur CifMcliicIitr «oii Al'ertheini.
Die iiltcsle uiUniidlicIic Ninliriclil iibcr U'dllicim , die
AscIiI)<k1i in seiner Gcscliiclile Her Gr;ifen vun Werdieini
er\>iilinl, ist vom J. 1009. „In wessen Besitz der Ort W'erl-
lieini in den Karolingisclien und Ottonisclicn Zeilen war,
oder ob er vielleicht erst geofen das Ende des zeliiilen Jalir-
iiundcrts erbant Wiird, ist eine Frage, die aus Mangel an
aullientischen Nachrichten nicht mit Sicherheit beiinlwortet
werden kann." (Asciibach a. a. 0. S. 19 — 20). Indessen
geben Schannal's Traditiones Fuldeoses S. 284, und zwar
unter „Ebirhardi monachi Fuldcnsiö sumniaria Iradilionuni
velerum,'^ Cap. I. Nr. 6ü, folgende Erwähnung vun \N eil-
heim: „Kunibertli comes trndidit Sancto lionifatio bona
sua in llohlorf, Gruniga, Chireiheim, Fehinge, .Slan!;ebuli,
Vulfinge et in Bolcburon, Adalollesheini, Yuahaliiigc, Bun-
ningcn, Lutra et in llessingesheini et in Saulenheini. Ileju
in Wcrtheini, in BiscofTesheim ( Tauherbischoirsheini , (i
Stunden von NVertlieim?), NufTesc et in Bowileidieiin, lle-
ringesheini et in Kamerdinge, (juicquid proprietutis habuil
tarn in apris t|nam in sylvis, pratis, campis et faniiliis." Nun
findet >ich zwar die Schenkungsurkunde ilher W'ertheim und
BiscliolTsheim bei Schannat nicht abgedruckt, wohl aber die-
jenige über die Schenkung der vor \\'ertheini erwidinten
Ortschaften, die der Graf Kunibert der Abtei Fulda gemacht
haben soll. Diese letztere Sclienknngsnrkunde ist vom 10.
Merz 779 und steht auf S. 31 unter Nr. 59 der Traditiones
F'uldeuses. liiernach darf wohl mit Sicherheit angenommen
werden, daf> der Ort Werlheim schon vor dem .1 779 er-
baut war. Dr. Tb. \ A\'arnkonig.
Zur Spriciiitörlerliterntiir. Zastäade.
Von Eberhard Tapp, den Körte in der Einleitung zu ^P"";''« "nd
' ■ Schrill,
seinen Sprichwörtern der Deutschen nur im Vorübergcbn er- Litor«tur.
wiibnl, verzeichnet Jul. Zacher (die deutschen Sprichwörter- Sprich» ürt«r.
Sammlungen, 18j2; S. 12) als das erste und ültesle Werk:
Germanicorum adagiorum cum Latinis ac Graecis collaloruni,
Cenliiriae Septem per Eberhardum Tappium l.unenscni. Ar-
gent. 1.J39. Dieses seihst aber ist nach Tappius eigenen
\\ orten nur die Wiederaufnahme und ^^ eiterfiihrung eines
schon friiher in idinlicliem Sinuc ausgeführten Planes. Aiinis
()uidem abhinc deceni, sagt er selber (Bl. 4 b.) am
Be<;inne seines 'NA erkcs, plus minus Cenluriam unam
pro \ erbi oru m (i ermanicorum cum Latinis colla-
liiriini i'ffiidi verius quam scripsi, ut fieri solct Cal-
chographis subinde opt-ram e.vigenlibus, idquc noii alio animo,
quam ut aliis, quibiis iibcrior esset emdilio diligentius hone
rem vesligandi darcuius occasionem. Verum cum inlerea
temporis liuic opcri se nemo accin.vcril, et libcllus in tot
e.xemplaria typis ideiitidcm t ransscrip t us sit, ut
nullo modo in spongiam poteril revocari tarn rudc . lumque
impolilum opus manihns Gerinanicae juventulis, cui liic labor
desudavil, ampliiis traclari minime poini ferre. Ilaqnc operac
preciuni videbatur si iiovum opus de inlegro condcrem, quo
prior libellus e mcdio tollatur, si hie arriscrit, aul ulcrque ,
igni inancipetur.
331
Anzeiger für Kunde der «leatsrhci» Voraeil.
332
Wie bescheiden aber auch T!ip|iiii> von seiner aiirun^-
licheii I.eistuiii? urlheilen mag, Tilr uns 'nlü^^le die W iedir-
iinrnndnniT eines so weil verbreiteten Buches in mehr iils
einer Be/.iehuna: von Wicbtisrkeit werden. Wir gewiiunen
daran zuniichst eine dem A^'i-ieola uleich/eiliite Sammlunir,
ilic sich, uiiabliun-ris' von diesem, wesentlich auf Volksülier-
lieferuns; sliilr.t ( „mobile vul^u», ex cujus fece picraque
:idagia erant nobis exliaiirienda." lil. ö b.); und du voraiis-
se(7,lich such schon in jener früheren Ausgabe den lateini-
schen Sprichwürlern durclischniltlicli mehr als ein cnlspre-
cliendes deutsche wird beiffefUsrt sein, würde Tappius selbst
an Reichhaltigkeit des StolFes sich mit Ag-ricola messen kön-
nen. Gestattete aber somit die Combination beider Sanim-
lun<ren einen sicheren Schlufs auT die vcrbreitetsten alteren
(leulscbcn Sprichwörter uad die ihnen zu Grunde liegenden
Vorstelinnffskrcise, so wäre zweitens die Fräste von histo-
rischem Interesse, ob sich Tappius auch schon damals (also
ulwa 1529) veraulafst veseheu, die meisten Sprichwörter
hochdeutsch mit/.utheikn. Dal's er duneben, «ie in der spä-
teren Sammlung, eine beträchtliche Anzahl westphaliscbcr
und hulländischer Sprichwörter unverändert wird beibehal-
ten haben („quod perilura esset irciiuina illa (rratia si in
alind idioma transfuiidcicnM-. • lil. !• b. ) . liir>l siili hcilidi
.-cbon so vornu.s.scizcn.
Aber auch die C'enturiae scplem scheinen in der Slral's-
burircr Ausgabe, trotz dem Privilegium Imperiale ad septen-
nium, nicht zuerst selbstiindig hervorgetreten zu sein; we-
nigstens deuten die Worte des Druckers Wendel, liiheliiis :
„Libellus hie non indiligcnter ncquc imperite conscriptus de
collalis ndagiis Latinis, Graecis atque Germanicis, mihi niipcr
Francofordiae ab amico quodani meo singulari dono dalus
e>t. cujus autorcm Eberhardum Dappiuni | ita | ille facie-
li a I , quod e .\ i n s e r i p t i o u e I i (j u i d u ni esse \ i d e t u r.
De titulo enim nihil prorsus immutavi. — Mihi vi-
deor hac ttditionp picbcjo consuluisse lectori,
neque tarnen ofrcndisse conscriplorcni, cum sine
hujiis incommodo et cum illius magna ulililate legatur. —
Argentinac. Idibus Martii Anno 1539.'* — in etwas myste-
riöser Weise auf ein ursprdnglicheres Schrift- oder Dnick-
excmplar hin.
Für die Bioiiraplm: T;i|i|hij> Kiiiiie Irriicr iiocli in Frajje,
ob er den ßl. 3i b. an;,'cdeiileten literarischen Plan ausge-
führt hat. Ks ergübe sich dann gleichfalls eine weitere (.'iielle
ppricliw örtlicher Fügiiugen. Die bclri'ireiuli' Stelle liiiilcl :
(Adagiiiin), quo \\eslpliali uluntur:
Die sau hui den wein umbi;estossen.
Natum ex bistori«, quam alio volumine, Dco vulentc,
refcremus.
Die bei Zaclier w eiler verzeichneten Schriften : die 2te
.\ul1age seiner Centiiriae septeni (Arsent. 1545) und die
Collier .\ussabe der Epilome Vdairiorum von 1542 hat er
beide nicht mehr aesehen. Weniffslens berichtet Conr. Bruns-
seniiis Embecanus in der Dedicationscpistel des letztgenann-
ten Werkes, wie er nach dem plötzlichen Tode des Tappius
seine Arbeit zu Ende geführt hübe. .Vbeedruckt — und
daher kenne ich sie — ist dieselbe in iler Aiilwerpener Aus-
gabe (ex officiiia .loaniii.« I.oei, 15M), die am Bande hie
und da mit niederländischen Sprichwörtern versehen ist, vcr-
nuilhlich nach dem Vorsfanue des Tappius, der der Cölner
Ausgabe niederdeulsche Sprichwörter wird heigeareben haben.
In mehr oder w eniger directem Ziisamnienhangc damit stehen
andere bei llarrebomee Spreek« oordeiiboek der Nederland-
sclie laal verzcichnele Sanimliiiigen , insbesondere Nr. 5 :
epil. Aduir. AnlNerp. 15 15. Knie wcilere l'nlersuchung
niüfste prüfen, ob für alle bei Zacher aus Nopitsch genann-
ten Ausgaben der Epitonie Adatf. auch Tuppiuü geiiannl wird;
ich bezweifle es für die durch die Worte „Colon., Jo. Gymni-
cus, 1539-' bezeichnete Ausgabe und stdlze mich dafür auf
die \\'orte von Conr. Briinsscnius a.a.O.: Eberhardiiin eon-
diixerat (Gymniriis pater) ut Chiliades in Epitonien redigeret:
\oi'uiii coiu'iiiiiius paiilii, i| u a m ante annos duos
forte Aiilverpiae prodiil. Coloniac Calend. Marliis
Anno ,1ID\LII. Auch diese Anlwerpener Ausg. von 1540,
in der sieh gleichfalls niederländische Sprichwörter voraus-
setzen lassen, erwähnt Zacher, der eine Leydener von 1530
aufführt, nicht; eliensowenig Erhard, hall. Encycl. s. v.
EniMnus, S. 2(12 a.
Welclii'U ^^ erlli Tappius als Sammler niederländischer
Sprich Wörter beansprucht, wird uns llarrebomee lehren: Seb.
Frank hat eingestandener Jlafscn aus ihm geschöpft , was
selbst die wenigen bei llöfcr „Wie das Volk spricht'' unter
diesem Namen aiifffefiihrlcn apologischeii Sprichwörter schon
beweisen können.
Auch er hat in seinen Centiiriae septcm dankbar an seine
Vorgäiiffer sich angeschlossen, ciliert so neben Erasmus wie-
derholt den Agricola und einmal selbst Seb. Frank Bl. l.'Ui a :
..illiid vulgo celebrc, si Scbastiano Frnnco credimiis : De-
mütiger münich | hoch fertiger abl." Es erhebt sich
also die Frace : weisen a n dere S ch r i ff e n S eh. Fra n k"s
jene Wen du im ii ii i li . cnlci i>l die A ii ii ;i li in c des
ersten Erscheinens jener Sa m ni I ii ii i; ii in I ,'> 1 1 eine
i r r t li ii in liebe?
.M(i(hle für Tappius bald auf dem Boden seiner lleimuth
ein würdiger Biograph erstehen! Wenn vnlcrliindische Ge-
Mniiiiii'r, biiiiKiiic Hildiiiii.' und ruck^lchl^lo^e Wahrbcibliebe
333
Anzeig-er für Kunde der deülschen Vorzeft.
334
ein Kennzeichen (ie> echten Manne> simt. wird keiner einen
solchen Kuhni ihm vorenthsiten.
N'eusirelilr.. Kriedr. Latendorf.
Kunst. Dir ■laiidzeirliiiiiiiK«'" in der Bihiiodiek
Icnde Kunst. d^M KerillHII. ^Iliwetllll!».
«eiclineodt;
Klinste
Ncheii der Siiininliui!; der Miniiiinnn pilmll auch die der
Handzcichiiiiniren ans den Handschriflen des "-ernian. Muscnnis
eine schiil/.enswerlhe Krgiinzun^, die hier, wie jene, eine
kurze Besprechung (inden inoffc. — Das Hauptwerk, welches
hier anzuführen, ist noch immer das hereils im An/.eisrer, Jahrg.
1853, Sp. 12 f., besprochene „Eernbuch Mans Slam-
niens vnd Namens des Fugff erischen geschleclils,"
V. J. 1546 in srr. Fol. mit 114 hlatlgrofseii Federzeichnnn-
gen, in Ber.ug auf das wir hier nur hinzuftisren, daTs die da-
mals gestellte Anfrage, oh sich nach dem hier vorliegenden
Entwürfe irgend wo ein ausgefiihrlcs ^^'erk finde, seit der
Zeit ihre Erledigung gefunden hat. Im Besitz Sr. Drchlchf.
des Fürsten Fugger-Bahenliausen lindet sich nilmlich
dasselbe Werk, mit Zeichnungen und Schriften von dersel-
ben Hand, aber noch umfangreicher und prachtvoll colorirl.
Von den übrigen wichtigeren Merken nennen vir als
das iillesle zuerst ein hebräisches Maniisrript, die Hagada,
vom Ende iles II. oder .■Vnfange des 15. .labrhunderls mit
35 grofsen Initialen, liandverzieningen , Monalsvignetten
n. s. w., mit alttestanienllichen Scenen, abenteuerlichen Fi-
(fureii u. dal. verziert. Rie Zeichnungen sind ziemlich roh,
doch ünfsersl charakteristisch mit der Feder ausgeführt, hie
und da coloriit. und zwar meistens in den Hintergründen,
die mit einem schmutzigen Koth, Blnu oder Grün ausgefüllt
sind, bisweilen mll sjellien Sternen iibersaet. Die eigentlichen
Zeichnungen befinden sich auf den breiten Flachen der Buch-
staben, wcifs in Schwarz ausgespart. Es ist interessant,
hier denselben Dar.-Iellungen zu begegnen, wie wir sie schon
ans dem 13. .lahrbundert auf einem F'inzelblatle in unserer
Sammlung besprachen und wie sie Silveslre in seiner
Paleographie, I, 24, bereits in's 10. Jahrhondert versetzt.
Biblische Scenen kommen verhüftnifsmufsig wenige >or,
mehr Darstellungen ans dem gewi*hnlichcn Leben, vorzugs-
weise Jagdscenen , am meisten aber abeuteuerliclie Tliiere,
wie sie das 14. .lahrbundert liebte. .Ms Probe dieser Kunsl-
uiid Gcschnincksrichlung geben wir in obensleherideju Holz-
sclinitle eine der Malereien in \erkleinerleiri Maal'sstabe. Eine
andere wichtige Handschrift rührt von Paul Lautensark
d. a., dein bekannten Künstler und Mystiker, her und zwar
sowohl dem Inhalte, als der Schrift und den illuslrirenden
llandzeichfinngen nach. Der Inhalt ist religiös-mystisch und
enthalt für die ganze .\nschauung danialisrer Zeit bedeutsame
Aufschlüsse : uns iuteressirt hier aber nur die künstlerische
.\iis.stattung. Diese besteht aus einer grofscn Menge von
kleineren und grofseren Federzeichnungen, offenbar nur
auf Erliiulerung des Te.\tes, nicht auf künstlerische \Vir-
kuiig berechnet, doch, namentlich die grofseren, mit Meis'.er-
schaft gezeichnet. Die Gcgen-staude sind meistens der Olfeii-
barung Sl. Johaunis entuoinnien; andere tragen ein kabba-
listisches Ansehen. Thierkreis- und Evangelistenzeichen,
Sonne, Mond und Sterne, Schwert und Lilie sj)ieleu Haupt-
rollen. Die umfangreichste Darstellung ist ein Christus am
Kreuzesstamme, von Gott Vater getragen, zur Linken Adam
und Eva unter dem Baume und ein Altar mit dem Lamme,
Priester und betende Heilige (.Maria); zur Hechten -Moses mit
Schlange und Gesetzestafeln, vorn ein Heiliger (St. Johannes)
hinler einem Tuufsteine. Das Ganze ist von einem runden
ItahuRU umgeben, den die allegorischen Figuren \ ou Sunde,
Tod, Holle und Teufel zu einem Viereck ergimzen. Eine
Menge interessanter, zum Theil auch werthvoller llandzeich-
nungcn, meistentheils colorirt, enthalten auch die Geschlcchts-
und ^^'appenb(Kher der Bibliothek, l'nter den ersleren he-
ben " ir uamentlich ein Gescblechtsbucb der Familie Tetzel
vom .laliie 1550 hervor mit vielen Idealportmils in ganzen
(knieenden) Figuren und einer noch griifseren Anzahl von
N^appcn, erstere einzeln und in Gruppen, letztere als Bei-
g'obe oder für sich dargestellt, mit leichter Feder nusgefnlirt.
aber gut gezeichnet und colorirt. In ähnlicher \> eise i^t
ein Geschlechlsbnrh der Familie Zingel v. J. 1542 behan-
delt, welches 21 Sluinmbaumbilder, grOfslen Tlieils halbe
Figuren mit iintergeselzleu \\ uppen, enthalt. Noch erwähnen
wir eine Handschrift oder vielmehr Sammlung von llnnd-
zeichmingen , welche das deutsche Kouh in seinen Gliederu
33ö
Anzeijier für Kundo der deutschen Vorzeil.
336
dnr.slclll und in 31 blalljriur>oii Fe(lcrzeiiliiniiij,'tn ilie l'iiur-
fiirsleo, Fürsten u. >. \v. des Reiciies mit ihren ^\'ll|)pen anf-
fnhrl. Der iviinsllerische Wertli dieses Werkes wird Docii
iilierbolen durcli den culturgescliicbliiclien, indem die ein-
zelnen Fig-iiren, oline Zweifel nacL allen Vorbildern, in der
Tracht vom AnTungc des 15. Jahrliunderls dargestelll sind.
Wir benutzen diese Gelegenheit noch, anch aus denjeni-
gen Ahtlicilungen iler Kunst- und Altertbunissaminlung, die
nicht S|)e7.iell die Ilandzeichniingen umf;issen. aber, wie wir
schon früher erwähnten, ebenfalls manchen Beitrag zu den-
selben liefern, das Wichtigste kurz hervorzuheben. .So
enthält die Ahtheilung für Nalurerscli eiiiunsen die
tredlich ausgcführle Zeichiiuns- eines ohne Arme und Beine
geborenen hiniles. Von dem Originalhauril's eines gothi-
sdien Thnrnics vom Ende des 14. Julirlinnderts ist in die-
sen Blättern, Jahrgang 1833, Sp. 111 If. , schon die Hede
gewesen. Zu diesem hat sich seit der Zeil der Aufrifs eines
.•^iikriimentshanses mit dem Monogramm ^\^c "'"' "Icr
.h.hreszidil löl4 gesellt. Derselbe ist ebenfalls auf l'erüii-
nient gezeichnet und ö' hoch, eins der schiitzenswerlbeslen
Kunstdenkmäler im germanischen Museum. Unter den Fro-
specten ist eine werthvolle Mandzeicbniing von G lloef-
iiagel, die Stadt Znaim, die Originalzeiclinung für das enl-
sprechende Blatt in G. Brauns Städtebuch. Amb unter
den Abiheilungen für Trachten, für Wappen, öffent-
liche Feste, Mummenschanz, häusliche und kirch-
liche Geräthe, Waffen u. s. w. befindet sich njanche.
anch in Bücksicht auf Kunst w erlbvolle Handzcicbnung, deren
.Aulzäblung im Kinzelnen jedoch zu weil fühlen würde.
Die St. Victor«! -Kirche zu Xanten.
Die Stadt Xanten, untcriialb Wesel, am linken Uler des
Bheines gelegen, ist wahrscheinlich auf den Trümmern einer
römischen Colonie, Culonia Trajana, nach und nach erbaut
worden. Auch auf dem FUrstenberge über .Xanten befanden
sich römische Gebäude, auf deren Trümnicrii der b. Norbert
(v. Gennep, Erzbischof von Magdcburir; 7 113 1) eine Ca-
pelle haute, in welche Abt Gottfried von Siegbiirg (1259)
die Nonnen des abgcbruunicn Klosters Horst versetzte. Im
Niederländi-cben Kriege wurde das Nonnenkloster auf dem
hirslenherge im Jidire Libli zerstört und die Nonnen ilber-
sicdelleii nun nach Xanten. Im 17. Jahrhundert wurden die
Hesle der Gebäude des Nonnenklosters auf dem Fürstenberge
zum Abbruch verkauft. Damals wurden auch zwei Tbiirme
ans Tufstein, wahrst heinlich ein lUimurwcrk, abgebrochen.
Jel?l heRndcl sich auf ileni Fnrsleidierec ein schönes, dem
Herrn v. Hocliw achter gehöriges Landcul. Am\\ steht hier
noch eine, im 17. Jahrhundert erbaute Capellc, welche zur
Kirche Sl. Victor in Xanten gehört. Diese Kirche war sehr
all. im 13. Jahrhundert aber ganz verfallen, iiiui «iirde,
wabrscbeiiilich gegen das Jahr 13H3, von Grund auf neu
gebaut. Seit der Zeit ist die Kirche, ursprünglich im älteren
romanischen Style erbaut, vieirältig verändert worden. Jetzt
erscheint sie im gothischen Style; nur die beiden ThUrme
sind im romanischen Style erbaut. Die gröfste Länge der
Kirche beträgt 2'AH Fufs, die gröfste Breite 123 Fiifs: die
beiden SeilenschilTe sind bis zu den Dächern 43 Fufs hoch,
(liis lliuiplscbifr hat eine Hohe von 76 Fufs bis zum Dache.
Die Kirche hat fünf Schiffe, deren Gesammtbreite 11.} Fufs
beträgt. Besonders schön ist das Portal am Anfaiiire fies
SeilenschilVes. 49 Fufs hoch 12 Fufs breit.
Die beiden äufseren Seitenschilfe haben schöne golhische
Fensler. .Ilidirere dieser Fenster sind mit Glasmalereien ge-
zierl, von wekheii sich wenigstens noch ein Tbcil erhallen
bal. Aiifser dem Hochaltare befinden sich 23 Altäre in der
Kiiche, mit vielen Gemälden, worunter mehrere sehr werth-
volle von Johann von Calcar und andern berübnilen .Meistern,
einiife sogar von Biibens.
.Auch au schönem Holzschnilzwerk ist die Kirche reich.
Nicht blos durch den Zahn der Zeit, son<lern auch durch
Veruachiiissigung hat die Kirche sehr gelilten. Die franzö-
sische Kegierung beabsichligte sogar die Kirche abbrechen
zu lassen und die Steine zu dem beabsichliglen Bau von
Fesliiiigswerkeu zu benutzen. Das unterblieb aber zum (ilück,
niclil aus Achlnnu nir .Mterlhuiii und Kunst, sondern weil
mau bei der l!ere( bnuiii: fand, dafs die Kosten des Abbre-
chens höher zu sieben kommen wunleii. als die Bescbairnng
von frischem Material. So wurde denn diese alte, merk-
würdige und schöne Kirche, eine Zierde des deutschen Va-
terlandes, gerettet. Unserer Zeit, welche den VVeiterbau des
herrlichen Doms in Cöln bewirkt, welche die ehrwürdigen
Kaisergräber in Speyer wiederhergestellt hat, wird es vor-
behalten sein, anch den schönen Dom in .\aiileii «ledeilier-
ziislellen. Schon ist ein Coinile für diesen /«eck ziisain-
menuelrcteii , auch ein Kostenanschlag angefertigt, welcher
die zur Kestaiiration der Kirche nothwendig erforderliche
Summe zu seclizigtniisend Tluiler berechnet. Unser kunst-
sinniger König, welcher erst vor kurzem (2b. September)
bei der F^inweihunir der Basilika zu Trier (jetzt die Kirche
„zum Erl()ser" genauntj, die er in ihrer ursprünglichen Form
mit einem Kosteiiaufwnnde von 480,01)0 Tlialern wieder-
herstellen lassen, zugegen war, hat bereits die Hälfte der
zur Iteslauraliou des Domes in .Xanten veranschlagten Summe,
mit 30,000 Tbnlerii, bewilligt. Die Kirche »Hol uibt ans
337
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorteil.
338
ihrem Vermögen die bedculeiide Siimmi- von 10,0(10 Tlia-
lern lier. Die nun noch fehlenden 20.000 Thaler büflt man
durch eine Collecte in der preufäischen ^lunarchic und durch
Sammlungen im ganzen deutschen Vatcriande zusammenzu-
bringen. Uann gedenkt man die Kestauration zu bei:innen
und in einem Zeiträume von fünr Jiihreu zu vollenden. Der
verehrliche Vorstand des germanischen .Museum», der lur
die Erhaltung der Denkmiiler deutscher Kunst so rühmlichst
bemüht ist, wird gewil's gern bereit sein, Beitriige
für die Kestauralion des alten Domes zu Xanten
anzunehmen.
Zu dieser Bitte linde! sieh der l'iiler/eieliiiete gauz be-
sonders durch einen Besuch jener Kirche im Juni dieses
Jahres veraiilafsl.
Coblenz, im September 1856.
Dr. G. Barsch.
Obiger AnlTorderung gerne Folge leistend, wird das
germanische .Museum mit grofster Bereitwilligkeit alle ihm
zukommenden Geldbeilriige für die Best auration des
alten Domes in Xanten an das dortige C'omite über-
mitteln.
Der Vorstand des germaiii»chen Mu»eums.
Ein Pokal mit niittelRlteriiciien i^ünzeii.
Im her/.iigi. Schlo.-se zu Dessau wird ein mit beispiel-
loser Kunstfertigkeit hergestellter silberner Pokal aufbewahrt.
Derselbe i^l, laut Inschrift, verfertigt aus dem Silber einge-
schmolzener Miin/.en, welche 1744 im Dorfe Torten, 1 Stunde
von Dessau, gefunden worden sind. Dieser Fund mittel-
alterlicher .Münzen mufs h()chst bedeutend gewesen sein, und
es ist nur zu beklagen, dafs derselbe nicht mehr in seiner
ganzen Vollständigkeit vorliegt, da ohne allen Zweifel darin
höchst seltene ßrakteaten und Denare gewesen sind. Das läfst
sich schlielsen aus den mit Meislerschaft in den Pokal ein-
gclöthetcn .Münzen Dieselben sind nach den sorgfiilligen
l'ntersuchungen der Herren VVifeert »n> Mairdebnre und
I.. Brehmer aus Berlin folirendc.
I. Acht grol'se Brakteaten, um! zwar:
1 V. Heinrich dem Erlauchten (f 1288),
1 V. Halbcrstadt,
1 V. Böhmen, vielleicht v. Ollocur II. (f 127h),
1 dsgl., mit 2 Löwen mit Doppelschv\'anz,
H v. Bischöfen v. Meifscu und
1 aus (Kr Zeit Heinrich» de» Erlauchten.
II. Zwölf kleinere Brakteaten, und zwar:
5 sogen. Muriz-Pfennige v. Magdeburg, v. verscbie-
<lenen Stempeln, a. d. Zeit v. 1240 — 1270,
1 v. Willebrand (f 1253) oder liudolph (f 1260) v.
Magdeburg,
I glcichralls .Magdeburger,
1 Sachse (?) und
4 Brandenburger.
III. .Vclil dergleichen, und zwar:
1 .\iihalliiier oder .Sachse,
1 V. Willebrand, Erzb. v. Magdeburg,
2 Moriz-Pfennise,
2 bestimmte Brandenburger und
2 derjrleiciu'ii unbestimmte, worunter auch ein Mau-
ritius (?) sein kann.
IV. Zwölf dergleiclieii In der I. Beihe :
1 V. Willebrand,
1 Thüringer (?) mit einer Böse,
1 Sachse (?) mit einem grofsen Schilde unter 2 Fahnen,
1 Saclise,
4 Maiiiitius,
1 bestimmter Brandenburger,
2 uiibe»linimte dergleichen oder Sachsen,
I mit 2 Köpfen unter einem dreitliürmigen Tliore,
auf den Anhalt, \\ie auch Sachsen und Branden-
burg .\n.'-|MiHli machen kann.
V. Zwölf dergleichen:
1 Anhaltiner,
1 Sachse,
1 .Mauritius,
2 .tlagdebiirgcr,
C bestimmte Brandenhurjer und
1 nnbestimmler Branilenburs'er.
VI. Acht dergleichen :
4 Mauritius, i . . , , . , ',
1 .Magdeburger,
1 V. Willebrand v. .Magdeburg, ,1
1 Sacb.sen-Willeiib. (VSduiticniann, Si luulcleber Fund,
,Nr. ^:i) und
1 ? Z» ei Bi>cb(ire uiil Iriful iiiiler liiiem ilreilliiiriin-
v-eu Tbore.
VII. Z«olf deri;lricheii:
1 .Anhnlliner, Siecfried v. Zerhst , (f c
>eiu Sohn Albreuhl I. (f r. 1316),
1 Aiihalliner (Helm),
1 .Mauritius, ' ■•
12i»(») oder
339
Anzdsrer für Kunde der deutschen Vorzeit.
340
1 Sathse (Schaileleljer Kund, Nr. 83),
2 bestimmte Sathsen,
1 unheslinimler Saclise,
4 bestimmte Bi andcnbura^^^,
1 uiibe^tininiter Brariileiiburger.
VUI. Im Fufse sind au zweiseitigen Pfennigen :
1 wie ^Veidhss III, 6;
1 wie Weidbas III, 1(); Kobne, Beitrage >r. 164;
1 wie W. IV, 10; Köbue Nr. 44; Otto V., Albr.ni.,
Ollü VI. i. 1290;
1 wie >V. V, 2; Kobne Nr. 179.
2 \V. V, i:{ (Köline ». 11), nur ist auf dem einen
statt des brandenb. Adlerschildes das anhält. Wap-
pen: (irote 1,19.
3 wie W. V, 20. (Köhne Nr. 57).
1 wie \\. VI, 7; Kühne Nr. 175.
1 unketintlicher Pfennig und
1 11s. Der stehende Fürst, Scbwerl und Fahne bal-
lend. Umschrift: DVX und 2 uukcnnilicbe Buch-
staben (?). Rs. iibnl. Weidhas II, 21 (Köhne
Nr. 71), nur ist das Thor mit .3 Tbiirnicheu besetzt.
Es würde mir sehr lieb sein, wollte mir,lemand nament-
lich über den letzten Pfennig gütigst nähere Auskunft er-
theilen.
Zerbst. Tb. Slenzel.
Lebeasweise.
Sociale Verhält-
nisse.
Die älteMten aiifirrdriiek« en '%%'RrhH-
Hiesel der späteren I*eric»de.
I Sdiliifs.)
Eine gleichfalls zu Mutuhen belindliche Papierurkunde
des Markgrafen Friedrich von Meifsen dd. 8. April 1,353
für Burggraf Albrecbt von Nürnberg und Graf Eberhard von
Würtemberg zeigt das markgriiflicbe Secret in grünes
Wachs rückwärts aufgedrückt, und genau dieselbe Be-
siegclungswcise bat bei einer Pergamenlurkunde des königl.
I.andscbreibcrs zu Sulzbach dd. ti. Seplbr. 1.351 stattge-
funden. Eine von d«n Burggrafen von Nürnberg unterm
17. Mmtz 1351 der .SladI Itotenbiirg erlhciltc Pergamenl-
urkunde ( Orig. r.ii München ) tragt auf der Rückseite die
burggraflieben .Secrclc in rotbes Wachs , mit überlegtem
Papier, aufgedrückt.
Ferner befindet sich im Besitz des bekannten Numivma-
tikers und .Sphragistikers VofsbiTg zu Berlin eine Pergamenl-
urkunde der .Sindt l'ulm \. J. 13J5, auf welcher das älteste
Siegel der Stadt hinten aufgedruckt ist
Ein noch etwas alleres, übrigens bereits von Spiefs (de
bulla aurea Budolphi §. 30 sqq ") citirtes Beispiel bietet die
jetzt im königlich bairischen Reiclisarchive asservirte Perga-
menturkunde Kaiser Lndwig's vom 5. Februar 1343, wo-
durch derselbe die Burggrafen von Nürnberg ihrer Schulden
gegen die Juden enlledigte. Das hier aufgedrückte Siegel
ist das kaiserliche Secrelsiegel. Eine ebendaselbst aufge-
fundene Porgamenturkunde des Burggrafen Johann für Bern-
hard von Seckendurf d. d. 15. Juni 1341 ist mil dein auf-
gedrückten burggraflicben Secret versebiu.
In einem gleichfalls zu München belindlichcn Notariats-
iiislrunicnt vom Jahre 1323 über ein (jetzt nicht mehr vor-
handenes) in demselben Jahre von Burggraf Friedrich IV.
erlassenes Scbutzmandal für die Juden im Würzburgischen
heifsl es, bei Beschreibung des Letzteren, ausdrücklich, dafs
das burggrii fliehe Secretsiegel auf dem Rücken
der Urkunde aufgedrückt sei.
Endlich findet sich unter den Müncliener Arcbivschalzeu
sogar eine unterm 3. üctober 131.'! von Burggraf Friedrich IV,
von Nürnberg der Stadt Itegenshurg ertheilte Pergamenlur-
kunde (s. Monunientu Zollerana T. II. p. 317), auf deren
Rückseite das (leider gröfsteniheils abgcliliillerle) bnrggriif-
licbe Secretsiegel in \\'acbs aufü^edrückt war, und ist dies
vorlaulig das ültesle bekannte Beispiel dieser Besiegelungs-
weise.
Mag dieser (iegenslanii audi Vielen unwesentlich er-
sdieiueu , so liegt es doch im Interesse der Wissenschaft,
dafs Saclikundiire demselben ihre Aufnle^k^alnkeit zuwenden
lind ihre Errabriiiig darüber mitlheilen.
Dr. Murcker.
Z u .s a t z .
Zu obigen Beispielen des 14. u. 15. Jahrhunderts sind
wir in den Stand gesetzt , aus dem Urkuudcnscbntze des
germanischen Museums vorliiulig folgende nachzutragen.
1. Pergamenlurkunde (Entscheidbrief des Grafen Ludwig
von Oettingen für die (iemeindc ^^ alcbshcim) vom 27. Juni
1314. Leider ist das Siegel, ungcfidir 2" im Durchmesser
und rückwärts aufgedrückt, bis auf wenige Spuren abge-
blättert.
2. Pergamenlurkunde ((;ernjil*brief des Landgerichts zu
Nürnberg) v. J. 13!»3 mil rückwärts anfgedrücktem Siegel
des Landgerichts von ungefiihr 2" 7'" im Durchmesser.
3. Papierurkunde (Vorladuuir) v. J. 1400.
4. Pergamenlurkunde ( (Jiiittung des Arnold Schwarzen-
berger zu Mublhausen) v.J. 1421 . mit den rückwärts auf-
341
Anzeiger für Kunde der deulsilien VorzeiU
342
gtdriickleii Siegeln der zwei Zitiiseii Hans vom E£li)IT>lciii
iiiiil liiidoir SaliAe.
j. Piipieriirkuude ( (,>uitlunsr dc> Heinrich Klinik, Lese-
mei^lers vom Predia^erorden zu iNünilier!; ) v. J. 1423 mit
dem riitkwarls anfgedriiiklen 7.v^el^l>itzi^c^ Koiiveiil>iri.'-el
von rotliem Waclise . mit Papier iiberli-gl.
(). Desgleichen von Hans Tintiier /.ii Nürnberg \..l. I 122
mit uiitvrgedriu'klem Siegel.
.1. Mr.
Veber die Fartieii dvm I'liiiei* StRdtMirerlM.
\h Herrn Professor Dr. Hafsler in lliu.
Lieber Freund!
In dem olTcnuu Sendschreiben, mit weltbeiii Du mich im
Iclzlvergaimencn .lalire beehrt ha.st (S. Verliandliingen des
Vereins für Kunst und Allertlium in Lim und Oberschwaben,
9. u. 10. Bericht, Iböö, und in einem besonderen Abdruck
an die Mitglieder der Versanimlnng der deutschen (ieschichts-
und Alterthimisfoischer in Lim v.J. aii.Ko-cllieilt), bist Du von
der ganz richtigen Vorausselznng ausgegangen, dafs für mich
alles dasjenige von besonderem Interesse sei, v^as der schwä-
bischen und speziell der ulmischen Kunstgeschichte angehört,
— und so mag es keiner weitem Krliiuterung bedürfen, wenn
ich auf gleiche Art und Weise Deine sehr interessante und
mit Abbildungen erläuterte Abhandlung über die Siegel der
Stadt rini bespreche, die Du dem siebenten Berichte des
Vereins für Kunst und .Mterlliuiu in Ulm und Oberschwabeii
eiiivcrleibl und in der Du selbst die Ansicht ausges|)rochcn
hast, dafs .jeder, dem die nothigcn Kenntnisse und die Ge-
legenheit zur Seite stehen, mitwirken müsse, auch wenn sein
Beilrag nur ein kleines Scherfleiii wäre, damit das Ziel mög-
lichst erreicht «erde."
Indem ich mich lieschcido, heute niclit auf den gauzen
Inhalt Deiner .\liliandliing einzugehen, wähle ich vor der
Hand, den die Darstellung der Farben belrelfenden Thcil
in besondere Belrachlung zu ziehen. Da* Wappen und die
Siegel von Lim sind im Allgemeinen schon von verschiede-
nen Sclirinslellcrii und Gescbichlsforscherii beschrieben wor-
den, doch hat sich aufser VeeseiimcytT. der im Neuen liter.
.Vnzciger, 1807. Nr. 2. zuerst die, aus seiner .Sammlung
gezogenen Kesultate etwas ausführlicher millheilte, und,
indem er auf die verschiedene üarslellungeii der llmer Siegel
aufmerksam machte, dabei bemerkte, dafs der Gegenstand
Wühl einer genauem Bearbeitung wcrtli wäre, meines Wis-
sens noch keiner das Verdienst erworben, die gestellte Auf-
gabe SU ausführlich bearbeitet zu haben, als diefs iu Deiner
Abhandlinig der Fall ist. Was nun aber deujcaigeii Theil
Denier Besclireibuug belrilTl, in welchem Du du- Farben de*
l liiier Schildes uud die Art ihrer Darstellung abgehandelt
hast, so linde ich um so mehr Grund, jel/.t darauf naher ein-
zugehen, als in einer ganz neuerlich in den U urlcmbergi-
scheu Jahrbiichern ( Iböt. 2. Hell) erscliiencueii .Abhand-
lung über die Städte- Wappen Würtembergs bezuglich der
Llmer Siegel . unter Hinweisung auf Deine .Abhandlung,
bereit:) die Bemerkung geniaclit ist, dal's die Llmer im lö. Jahr-
hundert die Farlienslelinng eine Zeil lang geändert liatlen.
Ausgehend nämlich \ou der ulfenbur irrigen Voraussetzung,
als habe man schon im 1 f. JnlirbundtTt verstaudeu, die Farben
der Wappen und Siegclbilder plastisch darzii.'.tcllcu, glaubtest
Du die V\ ahriiehniung zu machen, dafs es eine Zeit gegeben
habe, zu welcher die Ulnier die Farben ihres Schildes ver-
wechselt und insbesondere ilas weifse Feld obenan gestellt
hätten, und linde.-t den Beweis dafür in den schräglaufenden,
sich durchkreuzenden Linien, von denen Du bei Beschreibung
des Siegels von 1351 S. 4!) sagst: „der Schild sei ganz
anders lingirl als dies später der Fall war. Seine obere
Hälfte sei schwarz, die liniere wcifs mit kleinen Lilien in
den scliräglauieiiden (juadraten ;'' und bei dem Siegel von
1383 S. 52 glaubst Du sogar auf eine Tinctur des Orna-
ments aufmerksam machen , und , im Widerspruch mit der
obenerwähnten Annahme, dafs das Gitterfeld die weifse F'arbe
bezeichne, aus den dort angebrachten Schräglinien erkennen
zu können, dafs gerade die damit ausgefüllten drei Blät-
ter schwarz gehalten worden seien. Hiegegen ist vor Allem
zu bemerke«, dafs die Ornamcnfe nie tingirt wurden. Die
schräg gekreuzten Linien, welche auf den drei Blällern des
Rosen-Ornamenis des Siegels von 1383 zu sehen sind, be-
deuten so wenig die schwarze Farbe, als das Gitter« erk die
weifse. Sie sind vom Künstler lilos deshalb angebracht wor-
den, um damit das darauf liegende leere Feld des Schildes
besser hervorzuheben. \\ ollle damit eine Tinctur angedeutet
werden, so käme ja, gegen die Hegeln, Schwarz auf Schwan
zu stehen. Jene Schräglinien, welche verschobene Vierecke
iiilden. zwischen welchen liaullg kleine Punkte oder auch
Liliin /.ii sehen sind, bezeichnen keine hesliinintc Farbe und
linden sich in älteren Siegeln in der Kegel du nngcwendet.
wo zwei sogen, leere Plätze über oder neben einander zu
»leben kommen, Iheils , um damit die Verschiedenheit der
Farben anzudeuten, Iheils aber, um allzugrofse Fliidieu, die
sich namenllich in Siegeln nie gut ausnehmen, mit irgend
einer Verzierung, Dainascirung' genannt, zu bedecken; —
343
Anzeiger für Kunde der deulsclieii Vorzeit.
344
sie sind die Erfindung- des KUastlerü, der, ohne bestimmte
Gesetze, lediglich seinem Geschmacke folg^end, bald den
einen, bald den anderen Raum damit bedeckte, und sie nicht
blos bei der «eifsen oder der schwarzen, sondern aurii bei
allen übrigen heraldischen Farben oder Metallen anwendete,
wie es gerade die Gelegenheit mit sich brachte. So linden sich
dieselben nicht nur in der oberen Hälfte des Ulmer Schildes
zu einer Zeit, wo nicht der mindeste Zweifel bestehen kann,
dal's dieselbe schwarz bemalt sein müsse, sondern auch auf
anderen Siegeln, von denen ich beispielsweise einen sächsi-
schen Schild anluhre, wo diese Versitterung im goldenen
(S. V. Hefner 1. Band Taf. 2t) oder einen österreichischen,
wo sie im rothen Felde zu sehen ist (S. Mclly I. 16.). Wei-
tere Beispiele, namentlich von alteren Patrizierwappen, konnte
ich eine Menge citiren. Die Kunst zu tingiren. nämlich die
Art und \\'eise die Farben der Wappenfelder nach bestimm-
ten Regeln durch Schraftirung. mittelst horizontaler, verti-
kaler oder schräglaufender Linien, oder auch durch Punkte
zu bezeichnen, ist erst eine Erfindung der neueren Zeit und
in Deutschland höchstens seit der Mitte des 1 7. Jahrhunderts
im Gebrauche. Unter den vielen, in unserem Münster belind-
lirhen Grabsteinen und anderen Werken der plastischen Kunst
ist eine geregelte Schraflirung sogar vor dem Anfang des
18. .lahrhunderts nicht zu bemerken. Ich will meine Be-
hauptung indessen auch noch durch Aussprüche sehr conipe-
lenler Männer bestärken und mich zunächst auf Melly beru-
fen, der in seiner „Siegelkunde des Mittelalters" S. 181 sagt:
„die Füllungen des Wappenfeldes mit Vergilterungen, ge-
kreuzten, schrägen oder sonstigen Linien, oder mit Körnern
u. s. w. sind durchaus nicht als Farbciibczeirlinung zu be-
trachten, wie man hie und da verwirrend hat glauben machen
wollen, sondern als Zier zur Verminderung des leeren, glat-
ten Raumes" u. s. w. und auf v. Hefner (S. Grundsätze der
Wappeukunst S. 11): „die sogenannte Damascirung ist eine
Erliiidung der Wappenkiinstler und c.vistiric in der Form,
wie wir sie jetzt kennen, bereits im 15. .lahrhunderl. Sic
ist unstreitig blos eine Modernisirung der schon in den älte-
sten Zeiten eingeführten Ausfüllung leerer Plätze in den
Schilden (lur<h gekreuzte Linien, Rosetten, Punkte n. s. w.,
wie wir sie namentlich als eine .\rl Bezeichnung fiir Unter-
schied von Farbe und Metall schon im 13. .lulirhundeil auf
Siegeln und als Decoration auf Siegclliildcrn finden." Habe
ich nun hiedurch nachgewiesen, dafs die fraglichen Vergit-
terungen keine bestimmte Farbe andeuten, so halle ich es
noch viel weniger für erlaubt, von einer solchen Damascirung
einen Sclilufs auf die Farbe des nebenan befindlichen Platzes
zu machen, wie Du bei der Beschreibuna: des Siegels von
1454 (S. 52) gcthan hast, indem Du sagst: „der Schild
selbst ist anders tingirl, indem Jetzt die untere Hälfte schwarz
ist.** Allerdings sieht man aus der beigegebenen Zeichnuna,
dafs das untere Feld ganz auf diejenige \\ eise schrnflirl ist,
wie man heut zu Tage die schwarze Farbe darstellt, — allein
Du wirst mir erlauben, hiegegen die H^inwendnug zu erheben,
dafs die von Dir gegebene Abbildung zwar dem beabsich-
tigten Zwecke, aber keineswegs der ^^■ilklifhkeit ents|)richt.
Auf dem Original, das an der fraglichen Stelle ganz glatt
ist, sieht man so wenig auch nur eine Spur von Strichen,
als auf den betreifenden Feldern all der übrigen Siegel, die
Du in Deinen Illuslialionen gegeben hast, \^■o liegt also
ein Beweis dafür, dafs diese Plätze schwarz sein sollen '?
Ich inufs mich wundern, wie Du Aniresichts der vielen, Deiner
Behauptung entgegenstehenden, älteren und neueren, fast
an allen öll'cntlichen Gebäuden Ulms, auf Wand- und Glas-
gemälden und selbst auf Fahnen angebrachten Mappen und
Farbenstellungen zu der irrigen Annahme kommen konntest,
als hätten unsere Vorfahren je einmal die weifse Farbe im
oberen Felde ihres Schildes geführt! Doch — wer kennt
nicht aus eigener Erfahrung, wie leicht man bei Verfolgung
eines Gedankens, besonders in dem Falle auf Abwege ge-
räth, wenn es sich um die Aufstellung neuer, bisher noch
unbekannter Dinge handelt? Dich aber, dem es bei seinen
Korschungcn nur um den edelsten Zweck, um die ^^'ahrlleit,
zu thun ist. Dich kann es nur freuen, auf einen solchen Irr-
Ihum aufmerksam gemacht worden zu sein.
Ulm, im October I85ü.
Eduard .Muuch.
Ci lockeiiiiiiiMrlirlft.
Die gröfste glucke des kirclidorfes üeilingho\en , kr.
Iserlohn , trägt folgende Umschrift :
Vcrbum doniini nianct in eteruum.
ioscir f hgib iohkns slcvk *) nie ef ficit ibh aos ano 1510.
Iserlohn. F. \\ .
*) wol für .Sciuk, nnine des glockengiefscrs; vgl. Scib.
Westf. Urk. nr. 245 (a. 1218): sclacht, jel« slaclit.
(Mit einer Beilage.)
Vtrantworiliche Redaclion: Dr. Freih. v: u. z. Aufscss. Dr. A. v. Eye. Dr. G. K. Fr o riii.ia n n.
Druck Tou Fr. Campe & Soha in Nürnberg.
\m\Mn] ZI M \\zi:i(ii:i{ i (k \{\\m mw hi:i tsiiiia vonzur
l!5')(). J\o 11, XONdlllHI'.
riironik des »Tniiaiiisclun >Iiis(miiiis.
Wir freuun uns, iiiillheilcn zu köiiiiiri, d^ifs die huln- di tit-
sche BundcsviTsainiiilunjj in Frankfurt die Angelegenlifil des
gerinan. Museums neuerdings wieder zum Gesenslandc ein-
gehender Beralhuns erhohen und am 6. Kov. d J. nachstehen-
den Beschhifs gefafst hat:
1) die höclisleu und hohen Regierungen, unter Bezug-
nahme auf die am 28. Juli tSJ^i hesehlossene Empri lilun:;, um
Aeul'seruug darüher zu ersuchen, oh und in wie weil sie ge-
neigt seien, dem germanischen Aluseum jährliche (ielduuter-
slülzungen zu gewahren ;
2) den Vorstand des gcrnianischeu .lluseums auf seine Vor-
stellung vom a. Juni d. J. hiervon vorliiufig mit dem Bemerken
in Kenutnifs zu setzen, d.ifs man aus den dcrselhen anliegen-
den Druckschriften mit Befriedigung den erfreuliehen' Fortgang
dieses Instituts entnommen hahe.
Als erfreuliches Zeichen der Theilnahmc deutscher Stan-
desherrn an der Sache des germanischen Museums können
wir auch melden, dafs Se. Durchlaucht, Fürst Ferdinand von
So I ms- Br a unf eis einen Jahresbeitrag von 20 fl. zugesichert.
Sc. Durchlaucht, Fürst Clodwig von II oh e n lohe-Sehill i n gs-
fiirst 100 n. durch Aktie licicclrageu hat.
\>'alirend so von Oben dem Museum neue Unlerstülzungen
in Aussieht stehen, laufen fortwiihrend günstige Berichte von
unsern Agenten ein, deren Zahl sich wieder vermehrt hat, in-
dem zu Bicl c fei d, Hamm, Herford, Wetzlar und Wesel
neue Agenturen errichtet wurden. Der unter der Presse befind-
liche neue Jahresbericht wird durch Zusammenstellung der
bedeutenden Fortsc hrilte des Musitums wahrend des letzten Jahres
ferner dazu beitragen, neue Freunde und (ionner für dasselbe
zu gewinnen, sowie die alten zu befestigen.
In unserem Personalstatus haben sich nachstehende
Vcrimderungen vom 1. Kovember d. J. an ergeben. Nachdem
Stiftungsadministrator Freiherr v. Ebner die Fondsadministra-
tioii des german. .Museums niedergelegt hat, trat für denselben
.\mtiuann und Wecbseluolar C. Güllich ein. Für den bis-
herigen zweiten Sekretär und Kegieverwalter C. I.iitzelber-
ger, der das Amt eines stiidtischen Bibliothekars zu Kürnberg
übernommen hat, trat der bisherige Kustos der Kunstsanim-
lungen G. Rüll, vorläufig als Verweser, ein. Der bisherige
Archivsekreliir F. W. Düll übernahm die erste Conservator-
stclle am Archiv, für ihn trat als Archivsekretar Fr. II. Burk-
hard! aus Jena ein.
Von Buchhandlungen haben
2ß^. Hermann Aland in Breslau,
269. IVitsch und Grofse in Brunn imd
270. die «llgcm. deutsche Verlagsanstalt ( S. Wollf) in
Berlin
ihren Beitritt erklärt.
Für die im Foli;endi'n verzeichneten (ieschenke sagen wir
hieniit un.si'rii besten Dank.
(iiiriiii'sseri iihcr \ ( rbchiedene Güter etc. zu Ejlensen.
1.^1.^. Per-
Dr. Karl Back, geh. Regierungsrath, zu Alteuburg:
639. Zeugnifs des Marl. Kufsberg für Hans Lypmann über des-
sen ehel. Gehurl und ehrliche Beschäftigung. 1-174. Pap.
64(1. Zeugnifs des Casp. von Sehonbcrgk auf Bursseuslein für
\al. Klemme zu Freiberg. 1497. Pap.
Dr. Bruno Lindner. Universiliils-Professor, zu Leipzig:
611. IrKiinilc ilc- li.iths zu Zeitz für ein Haus der Pfarrkirche
St. Michael das. über Erlafs der jahrl. Zinsen. 1467. Perg.
642. AOlariatsinstrument des Johannes Camps, Secrctairs zu
Braun^cbweig, über die vom Rath der Stadt dem Herzog
Ernst vorgestreckten Gelder. 1604. Perg.
643. Lehenbrief Friedrich Ulrichs zu Braunschweig für die
Herrn von Brocke und llorneburg über einige Güter.
1617. Perg.
644. LehcMibrief des Herzogs August v. Braunschw. für Heinr.
von Brocke und seine Brüder. 1644. Perg.
Schubarth, rommerzienrath, zu Regensburg:
61."). liifchl des Erzbischufs Clement August zu Coln für Peter
Breuer zu Deutz , die Verhallung des Bürgermeisters lu
Cöln bell. 1725. Pap.
646. Schreiben des Erzhischofs Joseph Clement von Coln an
Peter Breuer zu Deutz, wegen zu fürchtender Repressa-
lien der Stadt Cidn bis auf Weiteres die Stadt zu mei-
den. 1695. Pap.
II. rtlr die Bibliothek. ")
Bauer u. Raspe'sche Buchhandl. (Jul. Merz) in ^u^nberg:
3U(l(l. Ziilschrilt lür deutsche Kultiir^'eschichle. Herausgeg. v.
Job. Miillcr u. Joh. Falke. 1S56. Ocloberhefl. 8.
J. B. Metzler'sche Buchhandlung in Sluttgart:
3ü(il. Germania. Herausgeg. v. Franz Pleilfer. 1. Jahrgang.
2.— 1. Heft. Stuttgart, 1856. 8.
Dr. Barsch, k. pr. geh. Reg. -Rath, in Coblenz:
3062. .Xntialen des historischen Vereins fiir den Kiederrhein,
2. Jahrg. I. IVr 2. Ablh. Kcdn, 1S56. 8.
Directorium des k. Gymnasiums in Aordhausen:
3063. Drei Prograiiiiue des Gymnasiums. 1831. 1853. 1855.
Kordhiiuseii. I.
Verein fUr Geschichte der Mark Brandenburg in
Berlin:
3061. ftinus Codex diploni.iticus Braiidenburgensis , v. .\. Fr.
Riedel 10. u. II. Bd. Berlin, 1856. 4.
Polytechnischer Verein in Würzburg:
3065. Ders., gemeinnützige Wuchenschrift. 0. Jnhrg. Nr. 36—39.
Würzburg\ 1856. 8.
Otto Gerland,
638. Lehenbrief do
Für das Archiv.
sind. jiir.. zu Cassi-I :
Dietrich. Herrn zu l'lesse, liir Diricke
*) Dom besclirJinkton Ilniiinca wo^on Itönncii wir illo üingcgmiRc
Goncheiiku micli dluiiuftl ulrlil iillu boBchctiit|;vn und rvrwd
deiüialb niif diu nKclistu KiimtiHT.
347
Anzeiurer fiir Kuiuie der deutschen Vorzeit.
348
Institut historique :i l'^iris:
3066. I)asä., linvesligaleur. 260. livraison. I'aris, 1856. 8.
Jäger'sclu' Buch-, Papier- iinil LRiidkarlcnhandlun^ in
Frankfurt a. M.:
3067. J. <;. A. Jäirer, I.'AlleiiiaijiiL- en LX grandcs leuilles.
Krarikfiirl a. >!. fI789). gr. 2.
Alterthutnsverein in Lüneluir; :
3068. Ders., .Mturlliünier der .Stadt I.iinibnrff und des Klosters
Lüne. 3. LfjT. 1856. 2.
Magistrat der Stadt Glu°;au:
3069. y. MinslMTi:. Cesrhielite der Stadt und Festung Grofs-
(iloCHii. 2 Bde. 1853. H.
Dr. Karl Back. geh. Keglerungsrath, in Altenbiirg :
307(1. Canlzley viid Gerichts Taxa . . So im .llarggrafftliurnli
Oberlausit/, . . im 1562. Jars aufTgerielit, vntid l'ulilicirt
worden. 1564. 2.
3071. Ein alchemistisclies Werk, grijfstentheils in deutscher
Sprache. Pap.-Hdschr. 15. Jahrh. 12.
3072. B. G. .Medcr, .Marggr. Brandenb. u. Hertzogl. Sachs.
Ikyiager, d. 16. Okt. 1699. Pap.-Hdschr. 18. Jahrh.
13 Bl. 12.
L. Elllermann, Buchh^milllcr. In ilannovir:
30;:i. K. Gcideke, Griindrifs z. Gesch. der deutschen Dichtung.
I. Hüllte. 18,-,7. 8.
Radefeld, herzogl. siichs. Seminarlehrer, in Hildbiirghaiisen:
3074. Seh. (Ilaser, rapsodiae Hcnnenhergcnses. Hennenhergi-
sche Chronicka. Pap.-Hd.schr. 16. Jahrh. 2. Hallte. 4.
Directorium des k. Gymnasiums u. d Realschule
zu Duishurg :
3075. Kühnen, zur Geschichte des Gymnasiums in Duisburg,
nebst der Fortsetzung. 1850 u. 1851. 4.
3076. 0. F. Kleine, diploinata Dnisburgcnsia historica. 1839
u. 1840. 8.
J. Chr. Burchard, Oberlehrer, in lielligt^nsladt:
3077. Ders., chronolog. Abrifs d. Kirchengesch. der 6 ersten
Jahrhunderte und chrnnol. Abrifs der Kirchengesch. des
.Mittelalters. (I«44| n. |K47. 4.
Directorium des k. Stadtg'ymnasiums zu Cüslin:
3078. I,. Grieben, Festrede zur Erinnerung an die Uebergabe
der Augsburgischen Confession. 1830. 4.
3079. E. L. G. Grieben, de primordiis eccicsiae Britannicae
eoruniquc calaniitatibus eonimcntatio histor. 1844. 4.
Directorium des k. Gymnasiums zu Katibor:
'M)^l). ScIi.iflVr, über d. clirlsll. hiin>li(liali' \ erglichen mit iliiien
der allen V(dkrr. IS4H. 4.
3081. (iultniann, iiber die Ausgaben der Gesariimiwerke von
Opitz. \H:,U. 4.
Directorium des Gymnasiums zu Wesel:
30><2. K. I'h. Irincke, Gulhes Faust nach seiner Idee und Ein-
heit. 1843. 4.
3083. F. Fiedler, Beitrage zur (Jeschichle \>(sels: In.schriften.
1848. 4.
3084. J. Hiidemann, Vorarbeiten zu einer Geschichte des htihcrn
Schulwesens in Wesel. Erste Al>lh. von 1516 — 1543.
(1853.) 4.
Directorium des Gymnasiums zu Ocis:
3085. Leifsnig, Versuch einer (»seh. d. Herzogl. li\mnasiums
zu Oels. n. Ablh. 1. Ahsch. 1842. 4.
3086. E. H. Lange, von d. Benutzung antikiT Stoffe f. Zwecke
der modernen i'oesie. I848. 4.
:tO'-7. Hehm, Göthe und Hegel. Eine historische Paralelle.
18 19. 1.
Directorium des Gymnasiums zu Potsdam:
3088. Huhrmund, Probe einer l'ehersetzung des Wollranrschen
ParziNal \>*i^. l.
3089. Ders., inwiefern ist die Episode von Gawan in Wolframs
von Eschenbach Parzival gerechtfertigt? 1849. 4.
3090. Jettuiar, l'eherresle slawischer Orts- u. Volksnanien der
Provinz Brandenburg. 1846. 4.
3091. H. C. Schmidt, das holonialwesen der Itonier, vornehml.
ihre .Mililairkolonien. ISJ7. 1.
Directorium des Gymnasiums zu Bricg:
3092. Schmieder, ein Blick in das Schulleben, wie es vor 200
Jahren war. 1832. 4. 2 H.
3093. K. E. G. -Matthisen, .Momente aus der (iesch. des kgl.
(iymnasiums zu Brieg. 1842. 4.
3094. K. Schcmwalder, Urkunden zur Gesch. des Hedwigstilles
und des (iyninas. zu Brieg. 1818. 4.
3095. Ders., die ehemalige Verfassung d. Stadt Bricg. 1850. 4.
3096. H. E. Kaiser, de iMelchiore Laubano, gyninasii Bregensis
quondam Rectore. 1854. 4.
Directorium des Archigymnasiums zu Soest:
3097. E. Ndruerck, cjm lintrag zur Geschichte von Soest.
1844. 4.
.3098. Ders., die Kapelle <ler heiligen drei Kipnige (in Soest).
1849. 4.
.3099. Ders., Daniel von Soest. 1856. 4.
3100. W. F. P. Patze, Biickblick auf die frühem (Jymnasial-
(icbiiude zu Soest. 1845. 4.
3101. A. Kopp, zur Förderung d. deutsch. Unterrichts auf der
obern liM<lungssture diT (Jyrunasien. 1852. 4.
Directorium des Gymnasiums zu Elbing:
3102. J. A. .Merz, Gesch. der (iymuasiums-Bibliothek. 1840—
1848. 4. 4 H.
Directorium des k. katholischen Gymnasiums zu
Oppcin:
3103. H. HabUr, ubersichll. Darstellung der Entwickelung und
Ausbildung des deutschen Sliidtewesens im .Mittelalter.
1H41. 4.
Directorium des Gymnasiums zu Salzwedel:
3104. J. K. Danncil, (lisch, il. (iMiinas. zu Salzwedel I. u.
2. Abth. isi.'2 o. 24. s.
Directorium des k. kathol. Gymnasiums zu Breslau:
310.) A. Wissowa, Beitrage zur (ieschichle des (iynmasiums.
2 Ablh. 1813 4.
Directorium des k. katholischen Gymnasiums zu
Clogau:
3106. F. .Minsbirg, das alle Slavenlliuru verglichen injt den
Znslanilen anderer alteuropaischer \ dlksstammc. 1849. 4.
3107. A. Kniili 1, der opisch-laleinische Volksslamni, seine Eln-
wandiTuug und Verbreitung in Italien. 1853. 4.
349
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil
350
Directorium des Domgymnasiums zu .Virscburg:
3108. A. Schiiiekel, über Dilhmar von Jlerst'liurg. 1856. 8.
3109. C. K. W icrh. Rede zur Ernffming der SOOjahr. Rcforma-
liunsleier. 1M44. 4.
Directorium des Kneiphöflschen Stadt - Gymna-
siums zu hunlnsberg:
3110. K. A. ^\i«, d. preufä. Liindiau' im Febr. 1813. 1856. 4.
Directorium der lat. Hauptschule zu ll:ille:
3111. V. \ KcUslein, liiilnij;e /ur (;e.si b. |der lliille'scben
.SibuUri. I, 11. 2. Sirk. IhöO ii. 51. 4.
Jak. Katzfey, (iyuinasial-Director und geisll. Kiitb , in
■MunstereKel :
3112. Ders. , I'rospect zur liescbielUe der Stiidl Jluiislereifcl. 3IS2. läruwerus el .Mnseiiius, nietropolis ecclesiae Trcvcricai
Verein für thüringische Geschichte und Alter-
thumskunde iu Jena:
3128. Ders., Zeilsebrift. II. 15. 4. H. 1856. 8.
Theod. Möbius, Docent a. d. liniversilÄl in Leipzig:
3129. Der.«., e.nl.ilogus librurum Islandicoruin el Norvegicorum
ii.latis in( cliae. 1856. 8.
Dr. Spengler, ilufratb, in Bad Eni$:
3130. Uers., die nicdicinische Literatur Kassaus im Jahre 1853,
1854. 1854 u. 55. 4.
3131. Ders., die Verhanillungen der dculsclicn GcselUch. für
Hydrologie zu Berlin am I. u. 2. Mai 1855. 1855. 8.
R. F. Hergt, Huehhdl., in Cublenz :
ü. J. 4.
3113. Ders., Geschichte der Stadt .VüJi.stenilel. 1. u. 2. Tb.
1854 u. 55. 8.
3111. Ders., was sagt ein echter Deutscher dazu? 1848. 8.
3 E.xempl.
3115. J. J. Kospatt, die Vertbeidigunffskriege d. Römer am
Rhein. 1847. 4.
Dr. Adelb. von Keller, rrolessor an der riiiversilat zu
TubinK.n:
3116. Elblin von Eselberg, herausgeg. von .\dclb v. Keller.
I8.")6. 4.
Hahn'sclie Holbucbbandluiig In Hannover:
3117. h. Karmarsch, die polytechnische Schule in Hannover.
2. Aufl. 1856. 8.
3118. J. Leunis, Schul-^aturgeschichle. 3 Thie. 1856. 8.
3119. E. GefTckcn, Versuch einer Pharmacopoea veterinaria
germanica. 1856. 8.
H. Laupp'sche Buchhandlung (Laiip]i & .Siebeck J in Tü-
bint;en:
3120. C. II. Roth von SchrecUenstein, das Patriziat in den
deutschen Städten, bes. Reichsstädten. 1856. 8.
Fr. Chr. Wilh. Vogel, läuchhdl. in Leipzig:
3121. (;. L. Zeifsler, Gesch. d. Sachs. Oberhofprediger. 1856. 8.
Hofbuchdruckerei v. Trowitzsch <fc Sohn in Frank-
furt a. 0.:
3122. .Monatsschrift für preufs. Stiidtewesen. Redig. von B.
Graser, Jahrff. H. H. VIII u. IX. 1856. 8.
Gesellschaft des Museums des Königr. Böhmen
in Prag:
3123. Dies., Pamatky archaologicke a mislupisne. Redaktor
K. VI. Zap. Dilu H. sesit 3. 1856. 4.
K. k. Centralcommission zur Erforschung und Er-
haltung der Baudenkmale hi Wim:
3124. Dies., Mitlbeibing.n. Redakteur: K. Weils. I. Jahrg.
Juli, August, September. 1856. 4.
Gelehrte estnische Gesellschaft zu Dorpai:
312.'.. Dies., \erlMiMlliiii«eii. 3. lid. 2 II. I8.")6. 8.
312t;. J. K. liankaii, D.iiidaiis;rn , Ritterscblols u. Privatgul in
Kurland, be.Minceii. I'^.')."i. ^.
Präsident von Hartmannsdorf, Exe, in Stockholm:
3127. Hi Dybeck, Sveuska Rnn-I rkundi n, uleifna. 2. u. 3. II.
Eiiieiidav., aux., ed. Chr. de Slrainberif. T. I u. II.
1855 u. 56. 8.
3133. P. Conrad, Trierische Geschichte bis zum Jahre 1784.
1821. 8.
Dr. G. W. Hopf, Rector der Handelsschule, in IVürnberg:
3134. H. Sachs, eine Auswahl aus dessen Werken herausgeg.
v. G. W. Hopf. 2. Bdchen. 1856. kl. 8.
Directorium des Gymnasiums zu Görlitz :
313.3. .\iiton, K. d'.. alpiiab. Virzrii linifs mehrerer in d. Obcr-
lausil/, ublirbeii, ihr zum Thcil eigenihiimlichen Worter
und Redensarten. 19. II. 1825—1848. 4.
3136. Ders., eomparatiir mos recens hieme expulsa aestateni
canlii salnlandi cum similibus velerum moribus. 3 H.
1839—41. i.
3137. Ders., dissert. de Ouer\is et sigiiilicatione eoriim Hominis.
1834. 4.
3138. E. Struve, über den Zustand der W elt zur Zeil der Er-
scheinung Christi. 1817. I.
3139. Seinem hochverdienten Rector, dem Hrn. K. G. Anton
am Tage seines 50jahr. Aiiilsjubilaums glück« unschend,
das Lchrer-Colleg zu (iiirlitz. 1853. 4.
Directorium der Gelehrtenschule zu Husum:
3140. J. K. G Schutt, Versuch einer Darstellung der allleul-
scben l.itteraturgeschichle für Schulen. 1849. 4.
Dr. Ludwig Trofs, Oberlehrer, in Hamm:
3141. Ders.. ad Jiiliiiiii Kleutelol decodice, quo amplissimus
continetur Phaedri paraphrastes epistola. 1844. S.
3142. Magisiri Reneri de Bruxella Tragoedia. Ed. Ludov. Trofs.
1848. 4.
Dr. F. A. Eckstein, Rector der lat. Hnnplschule zu Halle:
31 13. Iiicerti ainloris ilironica Monlispereni. Ree. F. A. Eck-
stein. 1«.")6. 4.
Dr. C. A. Pescheck, Diakon, in Zittau:
3114. 10 Dissertationen historischen Inhalts. 4.
311,'). J. G. Kneschke, de religione chnsliana, a sc\u inuliibri
per eonniibia propagata. Comment. 1 — 1 1. 1817—24. 4.
3146. E. F. Haupt, W ilhelm und Konrad, Brüder >esen, Kiro-
laus von Doruspacb und M. Prokopius ft'aso. 18-13. 8.
3147. K. G. Moriiwek, Gesch. der bohmisch-evaiigel. Exulnn-
tenRcmeinde in Zittau. 1847. 8.
31 4H. M. Ciinow, Itesehreibiin); von Görlitz, 1838. 8.
351
Anzeiffor für Kunde der deul.silieii Yorzeil.
352
31 U'. Albr. üriüliui und Joli. Vivianus, iiinerarivni per non-
imlliis (iailmu ßrlgiciir piirtes. 1529. 8.
3150. 3 kliinorc hislor. Scliriflcn. 4. u. 8.
Directorium des Pädag;og. des Klosters Unser Lie-
ben Frauen I" Miindilniri;:
3151. .Nfuisjalirbiicli des riidiigos. zu l'. I.ieliin Kranen. I., 3.,
(i. , 9., 10., II. u. 12. Siück. Forts, des neuen Jalirli.
2. Sl., neue Kons. 1.— 3. u. 12. 11. IHOl— 181)^. S. u. I.
Nel>3t eini'ni IVo^jr. d. k. l)oirii;yrnn-,isiuins.
III. Für die Kunst- u. Alterthumssammlung.
Sälz, Sclilossernieistir, in .\iirnl]eri;:
I4T7. 10 alte verzierle Sehlofsbesclilage von Eisen.
Dr. Pescheck, Diakon, in Zittau :
147-. l'iM-lnil des Irliiin Ciiuhisih : Ilulzsrlinilt von 1580.
1479. I'drlriit <les I\ie. v. l)orns|iiich; Kpfrst.
Ein Ungenannter in .Sehefslitz :
14^(l. 18 neiieri' luiplersliclie.
Dr. Carl Back, Kegiemngsrath, in .Mteuburg:
1481. ;i (jj |)sabuüss(^ von älteren und neueren .Medaillen.
liH>. 4 l'orlrals in hpfersl. und llolzseiinilt.
O. Gerland, stnd. jur., in Cassel.
1483. 3 Kupleriuiinzen und 2 Knpferzeiilien v. 17. ii. 18. Jalirh.
1484. 7 Blatter mit Porträts und Ansieliten in SleindrueU und
Kuplerstirb.
M. Lossen, ilultenbesitzer aul der .Miclielliaeher llutle in
Aassau :
1485. Silbcrtbalur h. liudolls II.
1486. Silberiueilaille von 1761. u ein Zweialbussluck v. 1697.
L. Zöpfl, Fabrikant, in Kiirnberg:
1 |S7. Zweigrosehensliick von 1634.
Dr. A. Pocke in l'oblenz :
14'^><. 2 allgerni. (Jraburnen und 1 irdenes Becken.
148'J. 17 l!ruehstu<ke von verzierten Kriigen vorn 16. .Ilidt.
Dr. A. V. NitSChke in llraunseli«eig:
1490. Abbiblung der Bergkanne aul dem Itatbhanse zu (iuslai
Steindr.
Ein Ungenannter in INnrnber!;:
I l'.M. i;ieiiii.'<l:nile des Job. .Slabius.
Freifrl. Carol. v Krefs sei Erben in >uruberg:
I 1Ü2.
1493.
I 194.
1495.
c
I \w.
P
1497.
sein
. A. Durer.
Miiiialur ai
d Per-
II. 17.
Karten.
Jahrh.
(irnnd-
K. Lco-
Coldssaler CbrislusKopl : IM
Ein gewappneter Herr v (Ii
ganienl xoni 17. Jahrb.
3 Stempel von Holz gesehnil/.!. vom I
16 Einzclblätter vom 17. u. Ib. J dirb
risse, Ansieliten, Porträts u. s. w.
Heffner, Magistratsratb, in Würzbnrg:
l'J.i (iypsabgüsse von mittelalterlichen Siegeln.
Braun, Kanlmann, in Nürnberg:
SMIicrninnze K. BnilolTs II. und eine desgl. von
p,dd I.
Schneider, .'^ludiclsus. m Erlani.'eri:
1498. Silbermuuze des K. Sigisniund vun Polen.
Dr. Br. Lindner, Univers. -Professor, in Leipzig
1499. 2 Braclealen vom 12. Jahrh.
Dr. Freudenberg in Bonn:
1500. Sillienuunze des Erzb. Siglried \. K(dri, iiinl ei
kannte kölner .Münze vom 13. Jahrb.
1501. Sächsischer Engelsgroschcn vom 16. Jahrb.
1502. Ein Händleinsplennig.
1503. Eine kulnische u. eine knrpl'älzisehe Silbcrmiinze nai h 1650.
1501. Eine riini. Kupreriuiinze.
C. Becker, kgl. pr. Steuerinspeclor, in \>ürzl)iirK:
1505. Jephia seiner Tochter begegnend; llandzeichnung >oi
Jost Amman.
1506. „Mors omnia aequat" ; Handzeicbn. von 1564.
1507. 2 Blätter mit Darstellungi;n aus einem Uescllensleehen :
NVassermalerei vom lö. 'ahrh.
150«. Zeiihnimg eines Armschildes im .Museum zu Dainisladl.
nnbi
Cliroiiilv ilcr liislorischen \mm\
Kur (j enealogic linden \<ir im A r ch i \ lur 0 b c r ba ye ru :
Die l.ampotinger, IV. 2. — Die von .Massenliausen , \ I. 3. —
Die Essenhaimcr. V. 2. — Die Scbmalholz in l.audsberg, V. 3.
— Die Freiherrn und Grafen von Kuepp auf F'alkenslein, VI. 1.
— Die letzten .Scaligcr von Verona als oberhayer. F-delleule,
Wililcurotl und llal-
rplal/.
VII. 1. — Die Herren von llegnenberg,
denberg, VII. 2. —
In den Verhandlungen des Vereines liir (M
etc.: Die Panisdorler, VII. 1. — Die llobcnlelser, IX.
Im Archiv etc. für l' n l e r fr a n k c ii : V. Die Herren \
Fladnngen.
In den Bei trägen etc. (ür Tirol n. Nora rl be rg: \ . I i I
die Grafen von Taraspo. — In der minn Zcilscbrill disKc
dinandeums etc.: .\1. u. Ml. Die erloschenen Edelgeseblcrh-
ter Tirols mit Wappenlafeln. — In den Beilragen etc. liir
O e s 1 e r i- c i c h o b d c r E n n s u. Salzburg: VI. Zur Genealogie
der Herren ^oll hap( llcu. — In den iM itl hei lu ngen des Ver-
eines cic. liir hraiii, Jahrgang 1851: Die Grafen von Scharf-
Icnlicig. —
In der Zeilsihrift des Vereines für hess. (ieschichlc
lii . 1. Die Dynasten xon Immcnbuusen etc. IV. Die Grafen
von (ielnhausen. — Im .\rchiv liir hessische Gesehiihli' etc.
Diplomatische (Jeschiehte der Dynasten von Falkcnslein, Herrn
\on iiiiil /u MiiM/.cnberg. — III. Die Herrn von liomrud , von
Dr. .SrhiiiMJl. — IV. Die Grafen von Ullstein an der V\ errn. —
Zur CcMliichli- der Dynastien \on Eppc iisicin. — Die halbe
353
Anzeiger für Kunde der ileutselien Vorzeit.
354
von Huiiilieiiii. — \. Zur Cescliiiliti! «rlosoheiiiT adiligfr ]•'■<-
iiiilieii, fortgcsetzl in VI. \ II., von Dr. Wagner. — VI. Adlijfe
Familie von Halzleld. — VII. lienealogisclie Beilriige von Scriba,
foripes. in Vlll. — Herrschaft Krankenslcin und ihre Hrrren.
In der ncuenZeilschri II elc. des Ihur. saehs. Vereins:
I. 3. üie Grafen von Gleichen. — III. 1. Die Freilierrn von
der Asseburs, im 13. u. 14. Jhdl. — IV. 1. Die Geschichte der
Herrn von W olfmbullel. — VII. 3. Beilraje zur Genealogie der
Dynasten in (juerfurl, von C. F. Mooyer. —
Im Vaterland. Archiv für bann o v. - b ra unsch w. Ge-
schichte etc.: Jahrg. 1833. Beitrag zur Gescbicble der edlen
Herrn von Adenoys, mit Slanimlafel von Spiecker. — Znr Ge-
scbicble der Grafen von Ilallerniimd. von Tb. Ilolscber. —
Jahrg. 1835. Einiges iiber die Asselburg und die F'iMuilie von
Assel, von Hege. — Jahrg. 1836. Die Genealogie der Grafen
Spielberg betreffend. — Das Geschlecht der von Engeiborstel,
von C. F. .Mooyer. — Jahrg. 1837. iVachrichten von der ade-
ligen Familie von Diepholt in Oslfriesland. — Jahrg. 1838. Die
adlige Familie von Aordorl und l-'olkelsbausen in Oslfriesland.
Jahrg. 181(1. Geschichte der Grafschall Dassel, mit I'rUunden
und Starnmlafel, von Koken. — Jahrg. 181H. Die Herrschaft
lluhenbuchen und die Edlen von Rüsing, von Dr. Ilavemann.
— Jährt;. 1844. Beitrag zur Geschichte der Familie von .\sscl,
von Dr. .Sack. — Im Archive cic. für Meder-S a clis en,
Jahrg. 1851. Die Seeburg und die Dynasten von dem See. —
Jahrg. I8j2. Die Edelhcrrn von Boldenselc oder Boldcnsen,
von Dr. (Irotefcnd. — Jahrg. 1853. Kachrichten von den
Dynasten von IJiiikeburg und Arnbeini. — Zur (ienealogie der
Grafen von Spie^'elberg, von C. V. .Vooyer.
In diu Jiih rbiichern etc. für .Meklenbnrg: XI. Die
DoberauiT und die Parchim'schen Genealogien. — Zur Genea-
logie der Grafen von Schwerin, von C. F. .Mooyer. —
In den Nor dalbingischen Studien: III. 1. (ienealogi-
sche Beitriige zur (Jeschichte der Grafen von Holstein und
Scbaueiiburg, fortgesetzt in 111. 2, V. 2., von Dr. v. Aspern. —
Zur Hevision der (iescbicbte des Schauenburger Grafenbauses
Kieler Linie, von Biernatzki, fortges. in III. 2. — (ienealogiscbe
und biographische Kacbricblen von der Familie von (Jualen,
von Dr. Schröder. — IV. 2. Beilrage zur Adcisgeschichlc. —
Die Familie Kumohr, von P. Jensen. —
Für Spbiagistik u. Heraldik finden vir im Archive
für Oberbayern: VIII 2. Die bayerischen Landes-, Ilaus-
und Keichswappcn. — XL 1. Siegel und Wappen der .Münchner
Geschlechter. — In den Jahresberichten lur Schwaben
u. Neuburg: I. Wappen der Sliidte et<'. — In den Schriften
des Allertbumsvereins für Baden: Jahrg. III. Die alleren
Siegel des zaringischen Fürsienhauses, von Dr. Jos. Bader. —
Das fürslenbergische Wappen, von dems. ^
In der Zeilsibrifl für hess. Geschichte etc.: 1\. lli>t(i-
risihe Entwicklung des hessischen Gesammlsiegels, von Ifnll-
mei'-ler. — V. Bcjlriige zur hessischen Heraldik elc. —
Im Archiv liir hess. Geschichte elc: III. Dii' Wappen
der Stadle des Grofsherzogthums , fortges. in VII. — IV. Die
Wappen der Dynasten von .Miinzenberg , forlgcs. in V. —
Schwerl und Siegel der Stadt Alsfeld. Vlll. — Die Wappen
der liiidinger, von Gimiher.
Im Archiv lür Frankfurt elc: V. Die Siegel der Slndl
IriinKlurl. von Dr. I( r- Büchner. — In der Zeilscbrifl
des tliuri ng. -Sachs. \ ereins etc.: 1. 3 n. 4. Der h. Mauri-
tius und die Eiscnachur Stadlsiegcl. von W. Kein. — l\. 2.
Sphragistische Zugabe. — VI. I. Sphragislisches von l.epsin.s.
In den Jahrbüchern des Vereines für .M e kl en bürg : I. Zur
Heraldik des meklenburgischen Landeswappens. — Siegel des
Vereines, von Lisch. — X Die Siegel der Fürsten von I'arehini-
Kiclienbcrg, von Lisch. — Siegel des Bislhums lialzeburt', von
.Masch. — Aul'serdem bieten diese Jahrbücher zur Sphraiiislik,
wie zur Heraldik manche kleinere, brauchbare Beiträge. —
Für die Numismatik (inden wir im .\rchiv elc. fiir
Oberbayern: X u. XII. .Medaillen auf berühmte Baiern. In
den Jahresberichten etc. lur Schwaben und Neuburg:
I. .Münzen aus der miltelallerlichen und neueren Zeil. — V. Be-
schreibung der von IMi, IL Müller in Augsburg geschnittenen
Portrait- und Kunstuiedaillen, foriges, in VI, VII u. a. — XII.
Geschichtliche .Medaillen. .Münzenfunde. — In den Verhand-
lungen elc. für Niederbayern: III. .Münzenlünde bei Saalberg
von Chr. Sedimair. — Im Archiv elc. für U n terf ran ken :
V. Würzburg, frankische Numismatik. — VI. Mono:;raiume auf
einigen würzburgischen Münzen. — Die Bamberger .Münzen,
von Jos. Heller. — .Miiuzvereinigungen der Bischöfe von Würz-
liurg mit anderen Müuiherrn im 15. Jhdt. — IX. Denkmünzin.
— X. .Münzwesen unter Lorenz von Bibra. — .Münzwesen unter
Kr. h. von Schönborn. — Münzwesen unter Anselm von Ingel-
heim. — Münzwesen unter Konrad von Thungen u. a. —
In den Jahresbericht e n für Mi 1 1 e I f r a n k e n : Vlll. Herzogl.
bayer. u burggrall. nurnberg. .Münzen. — X. Münzen etc.
In den Jahresberichten elc. für Tirol u. Vorarlberg:
II. Tirolischc Silbenniinzen von Kudolf IV. — V. .Münzen der
Grafschaft Tirol. — In den Beilragen elc. fürOestreich
ob der Eons u Salzburg : \ . Münzen der Sladt Linz. — In den
.Miltheilungen etc. für Steiermark: II. Numismatische Bei-
trage. — In den Mitt h e il ungen etc. für krain, Jahrg.
1849: .Münzwesen der deulschcn Bischöfe und Erzbischofe inil
besonderer Kücksichl auf Laib:ich. —
Im Archiv elc. lür Henneberg: 11. Aumi brac'eali. —
In der Zeitschrift für hess. Geschidite elc : IV. Zur
Geschichte des iMünzvvesens in Schmalkalden. — Fuldaischc
.Münzen des XII. Jhdt. — Hessische .Münzen. — Im Archiv
für hess. Geschichte etc.: I. Die hessischen .Münzstallcn im
Mittelalter. —
In der neuen Zeilschrift elc. für ihu ring-säch».
Geschichte: I. Naumburg -Zeitzische .Münzen. — In den neuen
Miltheilungen elc dess. Vereins: I. Brakleaten bei Naumburg.
II. 37 alte .Münzen. — III. Brakleaten, in Leilzkan bei Magde-
burg gefunden. —
In den Baltische ri S I ii d i c ri elc: II 1. Zur .Munzknnilu
rüiumcrns. — \I1. 2. W illeuplemiige vuii Anklam, von Lisch. -
Im .\rihiv lür Frankfurts Gescbicble n. Kunst: V. Krank-
Inrlcr Goldgidden aus Kni.ser Huprechls Zeilen, von Euler. —
\1. Die ältesten Nachriclilen über diu .Münze in Frankfurt. —
VII. Schanmiinzen ziü-i Angedenken von Bewohnern Frankfnrls,
von Hoppell. —
In den Annalen elc fiir.>HssHu: I. 1. Zur (iischii hie ilis
.Münzwesi ns im .M. A. , an.^ l'rkundcn von .Vnioldi. - III. I.
Ueber die deulsclien .Münzen , von Nebel. --
Im vnterbind. Archiv für ha nno v. - bra unsch w. (ie-
,cbichlr rl( : Jahrg. 1831!. Gesi hichlliclie Darsl.llung des Muni-
355
Aiizeififer für Kunde der deulsclien Vorzeil.
35«
WL'si-ns diT lltrzii;.'e zu Harburg iJ.il — 1Ü42, von \\ . ('. I.uilc-
wiy. Im Archiv ftc. für R ied ersuchsen : Jahrg. ISäl.
Wachrichlfn iiher die seit dem 16. Jhdl. im lluchslille Hildes-
lieiiii vorhanden gewesenen herrschiillliihen .Miinzstalten «Ic. —
Die .Münze zu Braunschweig, ehemaliges Be.silzlhiirn der Sladt.
— Jahrg. 1853. .Miinzthätigkeit fiir und iii Walkeririud —
In der Zeitschrift des Vereins liir Lübeck etc.: Hefl 1.
Geschichte der ersten Goldausniiinzungen in Liihecli. — Auch
die Jahrbücher etc. für .Vekl e n hu rg bieten uns zur I\u-
mismalik eine belrachlbche .\nzahl kleinerer, werlhvollcr Mil-
Iheilungen. —
In den .Mittheilungen der .\uniisiiialischeii liesellscliiift
zu Berlin: Heft I. lieber die ältesten .Münzen Böhmens, insbe-
sondere der christlichen Herzoge etc. von Cappe. — II. lieber
zwei merkwürdige Münzen des Bischofs von Utrecht , Hein-
richs I., von Cappe. — Ein .Munzfnnd von Dessau, von Dan-
nenberg. — lieber die ältesten Gehrauche beim Anfertigen von
Münzen, von Vufsherg. —
In den Verhandlungen der gelehrten estnischen Ge-
sellschaft: 1. 4. Das .Münzrcrht der Sladt Dorpat. — III. 1. Uehcr
die Quellen zur Herausgabe eines Munzverzeichnisses , sowie
über mehrere, bis jetzt noch nicht bekannt gemachte Schil-
linge elc von Sachscndahl. —
\ a c li r i c li t e ii.
Ijileratiii*.
Neu erschienene Werke.
■U)) Unindrirs zur Geschichte der deutschen Dich-
tung von Karl Gödekc. I. Hälfle. Ihmover, L.
Ehiermann. 1857. 224 stn. w.
Neben der grofscn anzahl von couipendien deutscher lite-
ralurgeschichte, die namentlich in den letzten jähren sich stark
vermehrt hat, wird K. Gödcke's grundrifs durchaus keine über-
flüssige arbeit erscheinen. Der tilel erinnert zuniiclist an den
nun freilich vielfach veralteten, aber immer noch schätzbaren
grundrifs von der Hagen's, und in der that bildet Gödeke's buch
eine noihwendige ergiinzung zu jenem iiltcren ; zwar wird, was
zum gröfstcn theil aus des Verfassers früheren werken, nanienl-
lich dem „mittelalter" (Hannover, 1854. gr. 8.) bekannt ist,
nur kurz behandelt und auf jene verwiesen. Die literarischen
nachWeisungen sind möglichst gedrangt und kurz; in wenigen
werten, fast aphoristisch, charakterisiert der Verfasser die hanpt-
siichliclisten lileraturerscheinungen. Die ausgaben der einzelnen
Schriftsteller werden angeführt, handschriflen nur im allgemei-
nen, weil das „mittelalter" darüber ausführlicher handelte. In
acht büchern gedenkt der Verfasser das gebiet der ganzen
deutschen dichlung zu umfassen. Die ersten vier liegen bereits
vor; davon behandelt das erste die dichtung der geistlichen,
das zweite die hiifische dichtung. Diese beiden abschnitte sind
verhaltnifsmafsig am kürzesten behandelt, weil sie des bekann-
ten am meisten boten und weil namentlich dem zweiten buche
von der Ilngen schon seine hauptaufmcrksanikeit zugewendet
halle. Dagegen sind die beiden folgenden bücher „die biirger-
lich gelehrte dichtung" und „die kirchliche volksdichtimg" zeu-
gen von den umfassenden sludien und kenntnissen des Ver-
fassers. IVamentlich ist es der lelzigenannte abschnitl, der an
vollsliindigkeit des beigebrachten matirials die bisherigen liiind-
biicher der lilernlur weit hinter eich zurückliifst.
K. B.
senschaftlich und etymologisch nachgewiesen von Victor
Jacobi, Professor an der Universiliit Leipzig. Leipz.,
Hermann Schnitze 1856. 8. 2.'>1 S.
Der Verfasser stellt das Prinzip auf, dafs die alten Orts-
namen in ihrer Bedeutung durchgiingig durch die Beschaffen-
heit des Bodens veranlafst sind. ..Die Uransiedler bezeichne-
ten niimlich als praktische Menschen, die slels Befriedigung
praktischen Bedürfnisses vor Augen hallen , die Ocrilichkeilen
auf eine, den plastischen, oder wenigstens sonst als nioglichsl
unvirkennbar sich ankimdigenden Aeufserlichkeilcn entspre-
chende Weise, beschrieben sie also durch topographische Aus-
drücke, die ihnen selbst, ihren Kachbarn und IVaclikümmen für
den .\ugenblick und für alle Ewigkeil versliindlieh bleiben soll-
ten." Spiiter seien die Ausdrücke freilich unverständlich ge-
worden , und um ihnen wenigstens einen Sinn unterzulegen,
habe man sie gezwängt und gedreht und so vielfach etwas an-
deres daraus gemacht. Den Beweis sucht der Verfasser ety-
mologisch aus dem Slawischen zu führen , nichl weil dieses
I'rincip den slawischen Volksstämmcn ausschliefslich zukomme,
sondern es sei „ein allen Vülkern der alten Welt zu Grunde
liegendes und an den slawischen Ortsnamen nur deshalb leich-
ter nachzusv eisen, weil die Sprache dieser \olkcrfanulie mehr
ihren frühesten Formen gltMchgeblieben ist, als die anderer
indogermanischer A'alionen." .\ui h hicfür wird der Beweis zu
führen gesucht. — Das Prinzip, obwohl es in der That als zu-
nächst liegendes erscheint, möchten wir als ein ausschliefs-
liches nichl zu vertheidigen wagen. Uebrigens bleibt der Ver-
fasser mit seiner Art zu etymologisiren so wenig bei den böh-
mischen wie überhaupt bei den Ortsnamen stehen und dehnt
seine llnlersuchungen sprachlich und hislorisch in freier Weise
auch auf andere Länder und Gegenstände aus.
Aufsätze in Zeitschriften.
Hl Die licchiiturig der böhmischen Dorfnauien für Archivio stör. it. III. I. Kngguagli conlciup. dclle ullinie iiii.
Sprach- »uii Wellgeschichle. Topographisch, naliirwis- prcsc e della morlc ili .VIb. \\ allcnsleiii. ( l'aiii|Miri. |
357
An/.cinfpr für Kutiiie der deiitsclien Vurzeil.
358
Ausland: Kr. 37. Zur (iesrh. dtr I?iiili|jiri(lfrluirisl.
Hisl. polit. Blätter Ar.9. K. Kerdin. II. Kriorni. in liohnun
und seine Beiclilviilcr aus der (icseilscli. Jesu.
Bl;itter für literarisehe L' nterlui Itn n;;: Kr.41. Fischarls
„Klohliiilz, Weibcrirali;.'' ( liesrlireibung der Ansgabe
von lö73. )
Blätter für I.it. u. Kunst: iVr. 42. Der Aufstand in Cent
«inier Karl V.
Börsenblatt: Tir. 109. Ein Prefsprozefs genfen den Magde-
burger Buchhändler J. Frank , in der Leipziger Oslcr-
inesse 1591.
Erinnerungen an merkw. Becebeuheilen : Kr. 4. Prager
Uebcriief. und Sagen.
Faust: Ar. 22. Die Vollerulunj des Slefansilorus. (Hollner.)
Die Grenzboten: >r. 41 IT. Bilder aus der denlsrhen Ver-
gangenbeil. Die Schlesier und ihr liederlirher Herzog.
Kr. 44. Bilder aus der deutschen Vergangenbeil. Kleine
Scenen aus den Hussitenkriegen.
N ausbliilter: 20. H. Schleswig- Holsteinische Bauern. ( .M.
Busch.) VI. Die Dilbniarscher.
Frankf. K on versati onsblal t: Kr. 25.'). Frankfurt a. .M.
bei Kachl im Jahr 16|S. Kr. 260 ff. Der Hansische .»^tahl-
hof in London.
Deutsches Kunstblatt: Kr. 38. Studien. III. (iernianisch-
Christliches bis Dante. Kr. 43. Bemerkungen über einige
Kunstwerke in einigen Provinzen Frankreichs. ( G. F.
Waagen.)
L esefriichte : 4. B.. 7. St. Der Brügger Kaufmann ßeckerholt.
.\us der Vor/eil Hamburgs. I. B. , 8. St. Eingemauerte
Kinder.
Theol. Litcralurblall; Kr. U)5. Ernsm. Albcrus, ein Bei-
trag zu dessen Biographie. (Stromberger.)
Schwäbischer jMerkur: Kr. 266. Der Blaubeurer Hocliallar.
Protest. iMonatsblältcr: Kr. VIII. 3. Der Proleslantismus
in Spanien zur Zeit der Bcformation. (Helirericb.)
Deutsches .Museum: Kr. 38 (f. Die Literaturgeschichte in
ihrer Enlwickclung als Wissenschalt (K. PrutzJ. jVr. 43.
Deutschlands Gescbichls- und .\lturthunisvereine.
Frankfurter Museum: Kr. 28. Die VVcifsfrauenkircbc in
Frankfurt. (Keilfenstein.) Jir. 40. Culturbilder des deut-
schen .Mittelalters. I. Ein Bcichtspiegel aus dem ll.Jahrh.
Ko ve llenzci tung: Kr. 44. Ursprung der Fuchstaufc.
Bremer Sonntags blatt: Nr. 37. Von Falkenstein nach
Ballenstcdt. Nr. 38. Das Groelfest zu Braunsehweig. (Ed.
Gollwald.) Der Esihnische Scböpfungsmjthns. Nr. 44.
Die initlelallerlichen .Mysterien. (E. Sagelken.) Nr. 45.
Der Korb und das Korbgeben.
Deutsche Vierteljahrsschrift: Nr. TU. Dir Eilirin^Tapliir
auf der Landkarle. Eine Skizze ans Rhcinbajerii (W. H.
Kiehl.) Eine grammatische Frage oder die (ieschichtc des
Buchstaben S. (M. Kapp.)
All gem. Zeitung, Beilage zu Nr. 305. Histor, Darstel-
lung der Entwicklung der niedicinischen Fncultat zu Wien.
Illustr. Zeitung: Kr. 696. Zur (iedächtnifsleicr des Baseler
Erdhebens im J. 1356.
Kölner Zeitung: Kr. 294. Die Saalburg bei Homburg vor
der Hohe. ( W. v. Waldbrülil. |
Neue Munch. Zeiluns, A l.end 1. lal l: .\r. 2(8. Die lluf-
kirche von Blulenburg.
Nuiiiismat. Zeitung: Kr. Ib. .Munzluml bei Kienburg. iSlen-
zel.l Nr. 2U. Die Anball-Bernb. Silbermünzen. (Stenzcl.j
Oeaterr. Zeitiini;: Nr. 6, Oesterr. Städtebilder: Ulmütz.
Kr. 165. Das .Siblofs Lueg eine Sai;e aus Krain.
Verniiiieltte IVnclirieliteii.
54) Die Idee, welche das gernianisclie .Naiinnulmuseum im
Grofsen und Ganzen zu verwirklichen strebt: die ideale l'enlrali-
salion und systematische Ordnung des sänimtlichen .Materials für
die deutsche Geschiilile und das deutsche Leben der Vorzeit,
soll in Oesterreich durch Gründung eines iislerreichischcn Cen-
tralarchives im Besondern zur Ausführung kommen. .Man
beabsichtigt, die archivalischen Schätze sänimtlicber .Ministerien,
namentlich des Haus-, Hof- und Staalsarchivs, der .\rchive der
Ministerien des Innern, des (.'ullus, der Finanzen und des Han-
dels, vielleicht auch des Hofkriegsarchivs, in der \\ eise zu ver-
einigen, dafs alle wichtigen Urkunden regestenweise verzeich-
net und so in einem gröfsern Kachschlagewerke zusaninienge-
fafst würden, welches, systematisch geordnet, einen Ueberblick
des Ganzen und einen Wegweiser zum .Vuflindeii auch des
Einzelnen darbiite.
55) Die Akademie der Wissenschaften, Classe der schönen
Künste, in Brüssel, hat folgende Preisfragen aufgegeben: 1. (Je-
schichte des Ursprungs und der Forlschritte der liuplersleclier-
kunsl in den Kiederlanden bis zum Ende des 15. Jahrhunderts.
2. Welches ist im Mittelalter in Belgien der Einllufs der bür-
gerlichen Corporationen auf den Zustand der Malerei und auf
die den .\rbeilen der Künstler aufgedrückte Leitung gewesen ?
3. Welche sind die Uebereinslinimungen des Volksliedes in
verschiedenen Ländern mit den Anfängen des religiösen Ge-
sanges seit Gründung des Chrislenlhiims ? Diese Uebereinstim-
mungen durch Denkmale nachweisen, deren .\iithenticitäl nicht
bestritten werden kann. 4. >\'elches ist der Einflufs gewesen,
den die .Malerschule Italiens und die der Niederlande seil dem
Anfang des 15. Jahrhunderts bis zum Tode von llubens auf-
einander ausgeübt haben? Der Preis für jede dieser Fragen
beslehl in einer goldenen Medaille von 600 Fr. Werth. Die
Abhandlungen müssen lateinisch , französisch oder ilämisch ge-
schrieben sein, lind dem Secretar der Akademie, Hrn. yiielelel,
V(jr dem I. Juni 1857 postfrei zugeben.
56j In Madrid wird eine palaugraphisch - diplomatische
.8<liiile „zum Unterricht in Kenntnissen, welche lür die Stellen
der \ orsleher und anilerer Beamten der königl. .\rchiM' er-
forderlich sind," errichtet, weli he aufser l'alaographie Lehr-
stühle für das Latein des Millelalters, das alle Castilianische,
das Liniosinische und das (iailicische, ferner fiir die Geschichte
Spaniens im Mittelaller haben soll. Weiterhin sollen <lie Zög-
linge iiber Einricbtiing von Anhiven und Bibliiilheken, und die
in Spanien wie im ,\iisland ubliihen Methoden derselben uiiler-
richlel »erden, (■cschichl ilas in Spanien: » iiriim niilil auch
in Di'iilschland?
359
Aii/.cifrcr für Kunde diM- ilfiilsilicii ^'()|•zeil.
360
J7j Walirriid iiiiiii liei di-ii liu»liiiiriiliuiis:ir|jriliii iliT Sl.
Joliiinniskiri'lii' lii'i Aicdi-rlirhiistein ilninit boscIiarU;;! mir, dir
dem Bnuc iiiilit enisprecheiidi', spiiler angedickte Saerislei nb-
zureirscn, enldeckle man in dvrsellicn ein prachtvolles altes
FrescoKeilirtIde. unter Andern) unsern Heilaiirl in tineni Slernen-
niantcl vorstellend, welches mit der Tünchert|naste, wie leider
s(i h.iiiliL'. üIxTstriihen worden war. Alan hat nun sogleich mit
dem Ahliruelie Einhall gethan und einstweilen ein Hretlerdach
darnher gelegt.
58) Im Sngganihale (Slciemi.) fand ein Gutsbesitzer aus
dein ■•>»( seinem Acker eine .tiasse von Antiken aus Brnnce,
Eisen und Thon. Der merkwiirdigsle und seltenste Theil des
ganzen Fundes, ein lironeepan/er aus Brust- und Kuekenslüi k
bestehend, konnte ta.st vollsländig wieder zusanimen(>esetzt
werden. Der keltische Krieger, dem diese eben so kunstreich
als geschmackvoll gearbeitete Schulzvvaffe angehört halle, niufs
vielleicht ein miichtiger Iliiuplling gewesen sein , da nicht bald
ein Grab so reich mit Todtengesehenken ausgestattet war, wie
dujLS. Dir Ausschuls der luKtoriscIun Vereines in Gr;ilt hat
diese Antiken dem Kinder um eine nandialle Sunune abgelöst.
59) In Innsbruck ist man bei .Vnsgrabungen behufs des
Schotters fiir den Bahnhof auf mehrere .Mauerresle gcstofsen.
Das Material dieser Mauern bilden gewohnliche Kundsteine, mit
dem lesleslen Morlel verbunden. Kine \ Crtielung . die man
anliingliih Cur ein (iewolbe hielt, stellle sich als Kanal von un-
gemeiner Festigkeit und Dicke heraus Eine der bisher ge-
fundenen acht rümischcn Kupfermünzen, deren Imperalorenköpfe
sammtlich gut erhalten sind, ist nach der gut lesbaren Uiiischriit
vom Kaiser Gratianus.
til)) Wie der K()nig von I'reufsen dem römisch- gerniani-
schen Museum in .Mainz eine jiihrliche Subvention von 2(X) Thirn.
bewilligte, so hat auch der Kaiser von Oesterrcich mitlelsl Ent-
schliefsung vom lU. August d. J. diesem Museum eine jahrliche
Unterslulzung von 300 (1. aus der Staatskasse erlheilt.
Iiiscrato 1111(1 lU'kaiiiiliiiacliiiiii^cii.
1.")) Es sind mehrere Herren so freundlich gewesen, nn:ine
vor liingerer Zeit in diesem lilalle i;eslellle Frage nach Un-
zuchtslrafen im .Millelalter und in den spiiteren Jahrhunderten
zu beantworten. Es ist indes, weil ich meine Frage zu un-
bestimmt gestellt halte, nicht das, was ich eigentlich wünschte,
beantwortet. Ich will daher meine Frage mit der Bitte um
Kachweise iiber Ehrenstrafen uud Kir chenbufsen gefal-
lener .Mildchen wiederholen. Ich meine nicht die bekannten
Todesslrafen der Kindesmörderinnen, sondern jenes „im Siimler-
hemdehen Kirchbufs' lliun", was Göthe im Faust andeutet, bh
finde, dafs in der Tradition solche Slraleu beim \olke sagen-
haft im Gediichlnifs sind, möchte aber einen IVachweis gesetz-
lichi^r Bestimmungen darüber haben, oder doch einen IVachweis,
dafs und wo und unter welchen Form al it a lin solche
Strafen erkannt und ausgeführt wurden.
Göttiiigcn. Dr. K. Seifart.
16J .Mit .\nfcrtigung eines liepertorinms der deutschen
Natur- und Heilkunde im Mittelalter für das germanische .Mu-
seum besrhiifligt, habe ich bereits mehrere , bisher unbeachtete
Aufzeichnungen über das, vielleicht sporadische, Vorkoniinen
der Syphilis in Deutschland vor 1490 gesammcM. In (iudtniis
code.x diplomat. II. ÖHI, wird eine 1471 zu jMainz herrschende
VVantfrosche Seuche angeführt, über welche der damit
behnHele Schreiber eines Mainzer Codex in iihnlicher Weise
sich beklagt , wie dieses über die neue Franzosensucht in iMa-
nuscripten jener Zeit hiuing geschieht. Ist unter dieser Seuche
wohl eine S}pliilise|iiilemie zu verstehen?
IVürnberg. Ileufs.
1T| Zur Vervollslaniligung einer geschichtlichen Ziis -
meiislelliing über die reiehsgrafliche Familie S c h r a t ten ba c h
bedarf der Gefertigte Daten über die Vorzeit dieses Geschlech-
tes bis zum IT Jahrhundert; er bitlel daher, ihm durch .\n-
gabe etwa bekannter Quellen durch den .Vnzeiger oder in un-
frankirten Briefen behulllich zu sein.
i'riiillitz bei lirünn in .Mahren.
Ed. Kvvisda.
IHj Unter dem Titel: „Gallerie der Meisterwerke
alldeutscher Holzschneidekunst, in facsi mili rt en
(" o p i e n I u s a m m e n g c s t e 1 1 1 und mit e r 1 ii ii t e r n d c m
Text herausgegeben von Dr. A. von Eye und Jacob
Falke" wird im Verlage von J. I,. Schmid in Nürnberg ein
neues artistisches \Verk erscheinen, welches das Schönste, was
die alte Kunst in diesem Zweige geliefert hat und jetzt nur im
Besitz der Cnbinette oder begünstigter Sammler sieh befindet,
zum Gemeingut machen soll. Auf Bliitter, die zu den Selten-
heiten geboren, falls sie von Kunstwerth sind, wird besonders
Hücksicht genommen. Jedes Heft — (irofslolio — soll 3 Bliit-
ter enthalten; das erste wird schon in einigen Wochen aus-
gegeben werden.
19) Berichtigung. In der vorigen INuinmcr des .\n-
zeigers ist auf Sp. 320 zu lesen:
Graf Giech, k. bayer. erbl. Keichsrath u. Standesherr, Erlaucht,
und unter Kr. 1475. ist Frauenthorn in Frauendorf zu ver-
bessern.
Verantwortlich« Redoction: Dr. Freih. v. u. z. Aufscss. Ur. A. v. Eye. Dr. G. K. Fronimann.
Druck von Kr. CBliipo & Solin In NUrnbcrR.
NÜENBEEO. Das Abonnement dos BUtle»,
welches alle Münate erscheint, wird Rant-
jährip aneenommeu und beträRt nach der
neuesten Postconvention bei allen Postäm-
tern undBuchhandlungen DmitchhtnJt incl.
Oestreichs 2 6. 42 kr. im 24 fl. - Fufs oder
1 Thlr. IG 8gr.
TUT Fraukrticli abonnirt man in Strafs-
bnrg bei Gr. A. Alexandre, in Paris bei dem-
selben, Nro. 23. rue Noire Dame de Xaxareth,
and bei der deutschen Buchhandlung von
immm
m mm de»
Neue Folge.
F. KUncksieck, Xr. 11. rue de Lille, oder
bei dem PosUmt in Kartbruhe; ftir En^
land bei Wlllioius & Norfrate, 11 Henriette-
Street Coveiit-Gardcn In London; für .Vord-
amerüca bei deu PosUüutern Bremen und
U&mburp. —
Inüerate, welche mit den Zwecken des
Anzeii^ers und dessen wisBenbchaftlichem
Gebiete in Verbindung stehen, werden auf-
genommen und der Ilaum einer Coliininen-
zeile mit 7 kr. oder 2 Sgr. berechnet.
■\ VORZEIT.
\ k'itor Jrtlirgaiio-.
1856.
ORGW DES (,FJni\MS( IIIA MLSEIMS.
J\i VI.
Dccciiibcr.
AVisscnscIiarilicIic MiKIiciliiiiüen.
Kur Gi^Hrliirlite .%lltrerlit ArliillM v»ii
Braii(leiil>iii-g und AI illit>IiiiM von !>iaeli««n.
Es lie<T( uns ein im Archive des permanisilien .IIikspimiis
befindliches Originalschreihen des Marksrrafen Aibrechl Achil-
les von Brandenburg- an seinen Bruder, Churfilrst Friedrich II.,
vom 11. April 1407 vor, dessen Inhalt, in vielfacher Be-
ziehung äufserst lehrreich, besprochen zu werden verdient.
Nach jenem Schreiben halte sich niimlich Wilhelm von
Weimar an den Churfiirslen Friedrich von Brandenburg mit
dem Antrag gewendet, derselbe möge ihm sein miirkisclies
Churfurstenthum für die Länder abtreten, welche Wilhelm
in der bekannten Theilung mit seinem Bruder erhalten halle.
Der ChurfUrst von Brandenburg Iheilte dies Ansuchen
sofort seinem Bruder Albrecht Achill mit, welcher mit ge-
wohnter Klarheit sich folgender Massen darüber aussprach.
Der Antrag müsse ohne Weiteres zurückgewiesen wer-
den, da eine einzige vSladl in der Mark besser sei als alle
Orte zusammen, die Wilhelm verlauschen wolle. Selbst das
Voiglland, welches ihr Vater schon früher für 24000 Gul-
den hiitte erkaufen können, habe mit Ausnahme von Plauen
einen nicht gröfsern Ertrag als 1000 Gulden. Ueberbaupl sei
der Antrag Wilhelms insofern eine merkwürdige Ziimulhiing,
als Brandenburg sowohl in der Mark, als in Franken einen
viel gröfsern Ertrag erziele als ganz Sachsen, und hülle
Sachsen einmal die Mark Brandenburg, dann wolle es auch
das Land auf dem Gebirg, Bayern würde nach Franken und
Eichsitidl, Sachsen nach Bamberg gehlsten, und W iirzburg
werde sich dann aiuli nicht lange gegen Sachsen und die
Pfalz hallen. — Auch insofern nehme ihn Sachsens Antrag
Wunder, dal's dasselbe Liinder erwerben wolle, wiihrend
es doch „vor schulden weder gewaten noch ge-
schwimmen" könne. — Wie Wilhelm einsl dem Apel
von Vilzthum ßofslau für die coburgischen Besitzungen ein-
getauscht, und es demselben dann wieder genommen , so
wolle Wilhelm wahrscheinlich auch mit diesem Tausch ver-
fahren. Selbst wenn ganz Thüringen , das er ganz bequem
von Coburg aus in 3 Tagen durchreiten könne, für die .Mark
gegeben werden solle, so könnte man ebenso wenig darauf
eingehen; die Mark könne man kaum in 10 Tagen durch-
reiten. — Im Uebrigen sei sie bezüglich der Einnahme mit
\\ilhelms Landern gar nicht zu vergleichen. — \N'ilhelnis
Sliidtc nnd Oerter seien ja ganz unbedeutend: von einiger
Bedeutung seien ja nur die Städte Coburg, lleldburg, Königs-
berg und die Markte Eisfeld und Bot (Bodacli). Im Schlofs
Sonneberg könne nicht einmal ein Edclinaun mit Ehren
sitzen; das darunter liegende Sliidtchen Neustadt sei eine
Stadt wie ein anderes Dorf. — Es sei nicht >olli zu ver-
kaufen, da ihnen Golt hinliinglich ihre Kisten. Keller und
Kasten mit dem verschen habe, was in diese gehöre. —
Soweit eine Millheilnng Albrechls, die einen liefen Blick
in die Politik Sachsens und in Albrechls Ansichten gewahrt.
Klar, wie immer Albrechls Correspondenzen, bedarf dieses
Schreiben keines weitem Comnienlnrs. —
Indessen ist doch eine Stelle dieses Schreibens und zwar
der Anfang durch einen einzigen Ausdruck unklar.
\\'ir holen daber hier den .\iif;iiig des Schreibens nach, indem
363
Anzeiffor fiii- Kunde
(Iculsclu'ii Viirzi'il.
364
wir denselben eelreu liis zu der Stelle hin wiedergchcu, wo
wir üben eingesetzt haben. Es hcifst da :
„W'oiten sie das lant zu Sachssen verkaufen nachdem es
klein ist vnd zuuergelten stund, vf das wir zwey kurfursten-
Ihum an vnser herschafl brechten, wollen ewr lieb vnd wir
red hörn. Wir sind die nechsten worden nach dem precht-
lin Schuster, vnd schreibt sich ein knrfur.st zu Branden-
burg den andern kurfurstcn gleich vnd gegen etlichen koni-
gen Bruder, vnd mochten wirs darczu bringen, das wir vnns
kayser vnd konig schriben vnd wern, wolten wir lieber
thon dann kurfurstcnllium vhcrgeben und ein ort der graf-
schalTt zu Heniicnberg darfurnemcn, die gnedig herrn zu
vnns llarggrafen zu Brandenburg, (lic iiiihl kurfurstcn sind,
sprechen." —
Eine Aufklärung über die Bedeutung jener Stelle „Wir
sind die nechsten worden nach dem prechtlin schuster"
würde uns sehr willkonimcn sein. H. B.
Zustände. Kürkblick auf tlie ITIlUlieiluiiseii über
Zweige der KaiiiiiiliinKeii ile« sernianiHClieii
.TIiiHriiniH.
Wer die Andeutungen über einzelne Abtheilungen der
Sammlungen des german. iMuseums, die im letzten .lalugange
des Anzeigers gegeben wurden, unter der Voraussetzung
angesehen hat, für die sie gegeben waren, mehr aber noch,
wer die im Druck erschienen Kataloge einer Prüfung unter-
worfen, wird sich den Gesichtspunkt festgestellt haben, von
dem aus diese Sammlungen allein zu betrachten sind und
vom Museum selbst zur Geltung gebracht werden wollen-
Gegenüber den zwei, im grofsern Publicum noch nicht aus-
getilgten, einander entgegenstehenden Mifsversländnissen, als
liege die unerreichbare Idee dem Museum zu Grunde, alle
Schatze des deutschen Alterthums zu „centralisircn,'' wiibreud
man anderseits dem Museum zum Vorwurf macht, dafs
seine (erst im Entstehen begriffenen) Sammlungen noch „un-
vollstiindig" sind, glauben wir nicht oft genug auf den frei-
lich fchon häufig ausgesprochenen Zweck des Museums und
seiner Sammlungen hinweisen zu können. Auch in den
erwähnten kleinen Aufsätzen wollten wir nur zeigen, wie
weder erschöpfende Vollständigkeit auf diesem oder jenem
Gebiete, noch auch prunkender Kcichthum , sondern allein
völlig unparteiisch vcrtheilte Allseitigkeit auf dem
ganzen Gebiete wissenschaftlicher Forschung den Samm-
lungen des Museums Bedeutung verleiht. Stehen dieselljcn
auch neben den Museen unserer Haupt- und Bcsidenzstädtc,
namentlich in ihrem ccirenwärliircn, höchst kärirlicheu Anf-
slellunL'.^ldkiililiitcn unscheinbar vor den Auijcii dc^ llinbti-
geu ßescliauers, so liegen uns desungeachtet beruliisende
Urlheile Kundiger vor, dafs aufser dem Museo Burbonico
in Neapel kaum ein anderes mit dem germanischen zu ver-
gleichen sei, und dafs Studien über manche Zweige der Wis-
senschaft in jenen glänzenden Hauptstädten weit schwieri-
ger zu machen seien, als hier. Freilich trägt dazu die eigen-
tbümliche Bearbeitung des vorhandenen Materials, aber auch
die Conglomeralion desselben bei, die, auch das Unbedeu-
tendste nicht verschmähend, ein bis ins kleinste Detail des
alten Lebens und seiner Entwicklung ein?eliendes Bild zu-
sammenstellt, das eben, wie gesagt, mehr in Allseiligkeit,
als in Einzelnheiten eine belehrende Vollständigkeit zu er-
streben angewiesen ist. Grade , was Staatssamminngeu zu
fehlen pllegl, die Denkmäler des kleineren Lebens, die sich
sonst nur zerstreut und vereinzelt in s. g. Kunst- und Ba-
ritätenkiibincllen u. s. w. linden und in ihrer Vereinzelung
fast ohne Werth sind , ist dem germanischen Museum <re-
lungen in einer Vollzähligkeit systematisch zusammenzu-
bringen, welche eine noch wenig benützte Qnelle des ge-
schichtlichen Studiums erschliefst und worin die fast neue
\\'issenscliaft der Cul turgeschichte ein ausgewähltes und
am becpicmsleu bereit gelegtes Material vorfindet. Uebrigens
können jetzt schon Abtlieilungen der Museumssammliingen,
wie z. B. für Siegel, Medaillen u. a. m., als an und lür sich
beachtenswerth genannt werden. Anderseits sind die Samm-
lungen durch Geschenke und Ankäufe fortwährend so im
Wachsen begriffen , dafs die erst kürzlich gedruckten Ver-
zeichnisse in vielen Theilen schon jetzt nicht mehr als rich-
tiger Mal'sstal) gelten können.
Xivei Eiiiblntdli-iieke von Biirkard IValdls Sprache und
lind Julian» Aicrieola. Schrift.
liil)lloj,T3pliie.
Was wir aus den alten Zeiten bieten, ist nicht immer
gehaltvoll, glatt und glänzend; aber die Bibliographie hat
es nicht mit ästhetischen Mafsstäben zu thun : sie nimmt
Alles wie es ist. So auch die beiden, wie es scheint,
noch unbekannten Holzschnitl-Foliodrucke, die ich hier kurz
beschreiben will.
„Eine wunderliche Geburt eines zweyköpffi-
gen Kindes, zn Witzen bansen in Hessen ge-
schehe n , D c n dritten tag n a c h T r i u m H c g u m , A n n o
M. I). \ I. ij-
Mil cini III llolzsclinilt, ein zweiköpfiges Kind vor>lcllciid.
Unterzeichnet : B. W .
Das Wunder wird in 1<I(> Vcrszi;ilcii bc.-uus;eu. deren
Anfalle also liiiilct:
365
Anzeiger für Kuiiciu der deutschen Vorzeit.
366
N\ o niHii lue gantze Scliriin durili li>l,
Erwigt, bctracht und rcclit abmist.
So lind siclis, Das in alten Jaren,
Aacli Christ Geburt, und lan<r.s| ziivurn
Von jar zu jar, von zeit zu zeit,
Von tag zu tag, bis itzuud beut.
Wo Gott will etwas Newes schalTen,
Die Welt zu schrecken und zu stralTen.
Die Reich und Monarcbey versetzen.
Gros König an einander hetzen.
Die .Sied und Lender zu verstören.
Lest er zuvor sehen und hören.
Von (ihen rah Zeichen und Wunder etc.
liurkiird ^\ iildis, denn dieser ist der Verfasser, will
die ,. Deutung- (\k<. Wunders andern Leuteu iiberlassen.
Dadurch unterscheidet er sich vortheilhaft von den geist-
lichen Zeicliendeutern seiner Zeit, welche bei jedem unge-
wöhnlichen Ereiguil's Ach und Weh schrieen und des Him-
mels Zorn und Strafe verliiefsen.
Abergläubischer behandelt Job. Agricolu eine der
vielen diinialigcu Wundergeschichten, und nur durch eine
markigere Sprache zeichnet sich seine Beschreibung vor
dem Gewöhnlichen aus. Sein voller Name ^lelil auf dem
Blatte.
„Dis erschrecklich wunderzeichen, ist am hi-
mel an vielen orten des Deutscheu Landes ge-
sehen worden, am tage der unschuldigen Kind-
lein zwischen vier und sechsen, geschehen Anno
15 61. Und ist w o\ ?, u \ e r m ii t e n d a s e i n F e w r i m
I a n d entbrennen, und ii n » die a s c b e a u f f den
Kopff fallen mochte.
Job. Agricola Spremb. Gedruckt zu .Magde-
burg, durch P a n g r a t z K e ni p f f "
Der Holzschnitt stellt ein .Meteor, eine feurige Lufter-
scheiuung vor. Das Gedicht beginnt:
Wach auir du Deutsche Nation
Vom schlaff thu itzund abelon,
All frewden spiel und Sicherheit
Sollu ablcgn in diser zeit etc.
Zurieb. E. Weiler.
Xiir ^|irit*liit<»i*lfi*li(<Tntiii'.
Der in der vorigen Aumnicr des Anzeigers, Sp. .i'.U) l\.
abgedruckte Artikel war bereits an die lledaction abge-
schickt, als mir die Libcrnliiiit der Berliner liibliolbek hier-
orts die Benutzung alterer Werke der Spricbwörlerliteratiir
gestaltete. Diinacli i>t die Vermulhung, dals in der Kpitom.
.Xihii;. tili. 1 JI2 rleutsclic Sprichwörter entliullen >eiii uiuch-
tcn , eine irrige^ gleichwohl steht die Abhängigkeit der in
<len Antwerpeuer Ausgaben von 1544 und 1545 enthulteueu
niederländischen Sprichwörter von Tappius aufser allem
Zweifel. L'nd wie die Anordnung des lateinischen Textes
auf diesen zurückgeht i wird sich dasselbe auch von der
Antwerpener Ausgabe von 154Ü voraussetzen lassen, auch
wenn unsere Erwartung vergeblich niederländische Sprich-
wörter darin suchen sollte. — Für die Abfassungszeil des
Tappius'schen Buches und damit zugleich für die Unabhängig-
keit seiner ersten Sammlung und Priorität derselben vor der
des Agricola dienen noch die Worte: Solent divinatri-
ces aliquandu e sortibus dira praedicere, quo stullos ac
credulos territent, cum saepenumcro nihil eveniat eorum
quae minantur. Id (|uod et accidit superlorc anno
Anabaptistis dira extremaque nobis minantibus
(169 b und gleichlautend an eben der Stelle in der Ausgabe
von 1545). Für seine erste Sprichwörterzusammenstellung
ersiibt sich danach also etwa das .lahr 152() als Abl'assungs-
zelt.
Neuslrelilz. Fried. Laleudorf
Xiii* Tecliiiik ilfr allen HiiiiMt.
Wie wenig erforscht bis jetzt das technische Verfahren
der alten Maler und anderer Künstler ist und wie wichtig
auch für unsere Kunst eine genauere Kennlnifs desselben
wäre, ist bekannt. Bei der Schwierigkeit, über diesen Ge-
genstand Studien zu machen und Erfahrungen einzuziebcu,
mul's jeder Beilrag willkommen erscheinen. Einen solchen
liefert ein ziendich starkes Mauuscript in b°., aus der ersten
Hallte des 1 C. .lahrhunderts (Ms. Cent. VI. 89.) auf der Stadt-
bilillutlick zu Nürnberg, das iu Etwas ein Seiteusluck zu
dem bekannten Malerbuche vom Berge Athos bildet, mit
dem es freilich auch das gemein hat, dafs es Manches als
bekannt voraussetzt, was wir gern näher beschrieben haben
möchten. Doch gibt es manche Ausbeute und, um darauf
aufmerksam zu machen , setzen wir das Inbaltsverzeichnifs,
das zugleich als Titel dient, her:
„Das puchlein hat drcw laill das erst tayll Aaget vö den
klaidern die dem gotlichen dinst zu gehorn als do sint
me|J!rewanI vii rock vli alhe. vli korkappe vü wie vil eleu
zu ydeni Indien niufs vü wie man varb wid" priiiü-en ^(>l auf
samet vil auf seiden vn auf wnlleii durbcru die die varb
v'lorn habe.
Das ander teil dilz puchleius sagt von auf trucke silbcr
vii golt vnd vö wollen vnd vö allen färbe vnd wie mau
pilil truik vö papir vnd was inü zu ydeni haben muji.
367
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
368
Das (rilleil äh puihleis saget vü glas zu mache als du
ist gemolt glas vri scheybe glas rauten glas viid was zu
ydem gehürt. ( Diesen Tlieil hat W. Watkernagel für
seine Geschichte der Glasmalerei benutzt.)
I. Ein ornat vü saniat.
II. Ein ornat vö gulde tuch. •
III. Ein ornat vö pellikin.
IUI. Ein ornat vö damasco.
V. Uein ayniutzeln kaseln vil was dar zu gehört vö saniet.
VI. Ein nieji gewant vö gulde tuch.
VII. Ei meß gewät vö tuch vö dama.sco.
VIII. Ein me|i gewant des preilc tiichs vö damasco.
IX. Ein me(i gewät vö pcilikin.
X. Ein nieji gewant vö schamhil.
XI. Ein me|i gewant vö zendel.
XII. Ein niejj gewant vö tolTat.
XIII. Ein me|i gewät vö borstet.
XIIII. Ein meji gewant vö arras.
XV. Ein mejJ gewant vö parchant.
XVI. If ein alben zu mache.
XVII. Ein kor kappen: vö samäl.
XVIII. Ein kor kappe; vö guldeni tuch.
XIX. Ein kor kappe: vö de tuch \on damasco.
XX. Ein kor kappen: vö zendel.
XXI. Ein kor kappen: vö talTcl.
XXII. Ite wie mä pech auji gewät prlgl
XXIII. Wie man fleck an(5 gewät prigel
XXnil. \t wie mä färb wid' |>ringet auf seydcn: od'
samet oder gülden tuch das bego[icn i.st.
XXV. Wie man seyde netzt das sie pald trucken wirt.
XXVI. Wie man die varb d' grllnen seide wid' pringet.
XXVII. Wie mä die varb an grüne samat wid' prigt.
XXVIII. Wie mä wage smir au|i dem gewant pringt.
XXIX. Wie man wiii' pringt grün gewant dz begossen
ist mit wein.
XXX. Wie man wid' pringt, varb auf rotem, od" prawn,
od' eyse gewant das begossen ist mit wein.
XXXI. Wie man wid' pringt grün gewant das begösse
ist mit wei.
XXXII. Wie man linken auji gewant wcschct.
XXXIII. Wie mä vnf rock wasche sol.
XXXIIII. Wie mä ob' rock wasche sol.
XXXV. Wie mä ahentwirlTet plumß od' tierlein vö gül-
den tucher. (Die Kunst des Bausens.)
XXXVI. Wie man Icynwat stercket.
XXXVII. Ein gut fundamct auf zu trucken silher od' golt.
XXXVIII. .Mit rot" färb auf zu trucken.
X\\I\. Wie mä ocer preiinet.
XL. W ie mä auflruck grüne färb.
.XLI. Wie mä auf truck mit plob" färb.
XI.II. Wie (man) auf Iruckt wei(5 i weiß.
.\L1II. Wie mä swartz färb mache sol auf zulrucken.
XLIIII. Wie mä mit wolle auf truck.
XLV. Ein fundamct auf zulrucke mit rot" wollen , od"
mit prawn".
XI-VI. Ein Riilamel zu plol)' fiirb.
XI. VII. Ein fundamct zu grün' wolle.
.XI-VIII. Wie man gute virne(i syde.
XLVIIII. Wie mä pleyweili macht.
L. Wie mä indich (indich) mach.
LI Wie mä pari|J rot mach!.
LH. Wie mä truckt mit papir. (Die Kunst aus Papier-
mache plastische Sachen darzustellen.)
Llll. Wie man allerley stein zu streich zu wa|ier.
Lim. Wie mä leynbat verbet mit prisilgen.
LV. Wie mä rote sehet" ferbel.
LVI. Wie mä grün sehet' od" leybat v"bet.
LVII. Wie man färb mach, auf zu streiche auf papir.
LVIII. Plabe färb auf papir.
LVIIIl. (iriine färb auf papir.
LX. Gelbe färb auf papir.
LXI. Wie niä v"gült auf papir.
LXII. Wie man mejiing od" kupf versilbert.
LXIII. Wie man kupfer v"guldet.
LXIIII. Wie man guido fede prennet von gülden porle,
od" vö gulde tucher.
LXV. Ab du sie will smellzli.
LXVI. Wie man stahel weych macht.
LXVII. Wie mä swartz od" geizen schon macht.
LXVIII. Ein gut äuge wajier.
LXIX. Wie mä tuci bereite sol.
LXX. Wie man tiniten mache sol.
LXXI. Wie man mache, ein salbe für die lcu|5.
LXXII. Wie mä wachs macht zu grossen jnsigel an die
pricIT.
LXXIII. Wie man rot wachs macht.
LX.MIII Wie mä dz grün wachs macht.
LXXV. Wie man Inssur sclieidut \ö den steinen, dy do
heysse lazuln.
L.WVI. W ie mä macht laziir.
L.XXVII. Wie man reynigt vnd saub"t die lo^sur.
LXXVIII. Wie man tcmporir die lazur.
LXX.X Wie mä gut lazur mach.
LXXXI. Aber wie man gut lazur mach.
I..XXXII. Wie mä kweksilb" macht.
I.XXXIII. Wie ni,l uTiin ;.pcn miulil
369
Anzeicrer für Kund»; der deutsihen Vor/L-il.
370
LXXXIIII. Wie man den Cynob' niathl.
LXXXV. Wie man menig maciit.
Von den dritten teji di|i puclilels.
LXXXVl. ^\■ie man mach varb zu gemolten glas.
LXXXVII. Wie man gemolt glas macht.
LXXXVIII. Wie man raute glas mach.
LXXXIX. Wie man gut 16t mach.
LXXXX. Wie man Scheiben glas mach.
LXXXXI. Wie man alt glas weschef.
LXXXXII. U'ie niä plob auf leines ferbt.
LX.XXXIII. Ein ander plob färb auf leines.
LXXXXIIII. Wie man grün verbt.
LXXXXV. Wie mä grün auf plob verbt.
LXXXXVI. \\ ie mä grün auf leines ferbt.
LXXXXVII. Wie mä gelb auf leines ferbt.
LXXXXVlll. Wie mä rot auf leines ferbt.
LXXXXVlllI. Wie mä grab auf leines ferbt.
LX. (so!) Wie mä swarz auf leines vnd wulleins ferbt.
audendo Kanst. Hulzscliultzarbelteii In der Schlorskapelle
"""" '" Holz g„ Büdingen.
Im fürstl. Ysenburgischen Schlosse zu Büdingen befluden
sich in der Schlol'skapclle in Holz geschnitzte Stühle von
der schönsten Arbeil, die von Sachverstandigen zu dem
Besten gezählt werden, was in der Art vorhanden ist. Zu-
fällig fand ich beim Durchsuchen des alten Archives die
Quittung der beiden Künstler, welche jene Arbeit verfertigt.
Dieselbe ist zwar schon nach einer Abschrift von mir im
Jahresbericht des Gymnasiums zu Büdingen von Dir. Thu-
dichum milgelheilt; da jedoch dieser Bericht in die Hände
von nur wenigen kommen wird und die Quittung von In-
teresse ist, weil nur selten die Namen von solchen Holz-
schneidekünstlern erhalten sind, so will ich hier eine Ab-
schrift derselben folgen lassen:
„Ich peler srhanntz vnnd ich michell Silge Bede
vonn Worms Bekennen vnnd thun kunth allermeniglich
mit diessem BricIT Als wir ulf Sonnlag nach vnnsrs Hrrn
Lichnams lag des Siebenn vnnd neunizigstenn jairs der
mindernn zalc von deme wolgebornen Hrrn Ludwigenn von
Isennburg graffen zu Büdingen vordingt angnonimen Ein
gestultz j nuder Ca pellen des schlois Budingenn
zumachenn zwischen Sanct Johanns Sonbvnden vnnd iMarlinj
darnach volgende Also das er (es?) vff deneselben sanct
Martinstag soll au|igcmacht sein, dorumbc vnns sein gnade
funlTzigk guldenn angulde auch denc costen derselbenn zeit
geben soll jnnhalt des gedingts Wir dejihalp angenommen
Nun sich abr soihs gemechts vntz vfT dene Sonlag nach
Erhardj des Neunundneuntzig.>len jairs vorwilet Also das
wir solche arbeit derzeit erst au|igemacht Vnnd als wir vnns
gegen gedachten vnnsrm gnedis. Hrrn haüdt vornemen
loissen woe vnns sein gnade zehenn guldenn mehe geben
wolt denn jme geding licgrilTenn woltcnn wir die angefengte
arbeit jmchorc etwas schimbarlicher vnnd besser dann vnns
angedingt machen *) das vnns dann vonn sein gnaden auch
zugesaigt dorlzu zwene guldenn ander Siegen jnnder ge-
dachten Capellen ") das xij guldenn mehe dann das gedingts
pringt Vnnd als sich abr solche arbeit vorzogenn vntz vIT
die obbestympte zeyt vnnd vnns sein gnade dene costenp
diezeil here noch der gesalzten zeit bis zu Ende des wergks
vbr das es sein gnade nit schuldig gewesenn gnediglich holt
reichenn loissenn vnnd vbr das alles das wir des gedingten
gelts zusampt dene zwolfF guldenn weil vergnügt vor dieser
zeit vnns viertzigk guldenn angulde zu einer vorerunge
geschangkt die wir zuhohem dangk angenommen vnnd
dorulT so sagcnn wir sein gnade seiner gnadenn jrbin vnnd
GrauenschalTt vITlgedachts gedungis lones auch alles des sich
solher arbeil halbr vnns gepiirt ader gepurenn magk gannlz
qwidt ledig vnnd loes Vnnd des alles zu vrkunde hanndl
wir mit vieis gebetlen dy Erbarn vnnd vestenn vnnsere lie-
benn jungkern Jorgenn Reipprechl vonn Büdingen vnnd
Wilhelm vonn Cleburg das jr yeder sein Eigenn jngesigel
fuer vnns vnndlen vff diesenn brielT gedrugkt holt des wir
Jörg Ripprecht vnnd Wilhelm vonn Cleburg von belli« wegen
also vorsigelt Bekennen doch vnns vnnd vnnsre Erben n
one schaden der gebenn jst am Montag nach Erhardj als
man von der gepurl Christj vnsers liebenu Hrrn Tausent
vierhundert neuntzigk vnd neun jair zelel."
Da mir das Original nicht zur Hand ist, so habe ich
diese Abschrift nach dem oben erwähnten Jahresbericht ge-
geben. Indes scheinen darin einige Druckfehler eingeschli-
chen zu sein, die jedoch nicht von Erliehliclikcit sind.
Dr. W. Crecelius.
*) Gerade die Stühle im Chore zeichnen sich durch die reiche
Arbeit aus; die im SchifTc sind sehr cinfiich geholten.
*) Bezieht sich wol darauf, dafs auch an der Treppe, die
aus dem uiilcrn Kaum der Kapelle auf die Gallerie fuhrt,
die Stühle etwas reicher verziert werden sullli-n. An
dieser Stelle befindet .sich das Bild eines Hofiiarren.
Der HolzMrlinelder lleMid. Beychrl.
im .Muxiini zu hulmar fniid ich im ilcni Schiiilzwerk
einer Allar>talTel (die 12 Apostel) ans der rrczeplorie der
371
Anzeiofer Tür Kunde der deutschen Vorzeil.
372
Zeichnende
KQnsle.
HoUschnelde-
kun5t.
Anlonisten zu Isenlieiiii (4 Stunden von Kolmar) den mir
bis jetzt unbeknnnteii Namen Des (Desiderius?) Beythel.
Das Werli scheint mir aus der Zeit um 13 10 zu sein. Es
würe wiinsclieuswertli, diesem .Meister naher auf die Spur
zu kommen. H. v. Kellherif.
Ein HoIzMrliiiitt Albreclit Uürer'g.
Von Durer"s IIulzM-hnilt „der Kriecer, dem der Tod
eine Sandulir vorhülf- beschreibt Heiler den ersten Druck.
Das g^crmanische .Museum ist in Besitz eines zweiten Druckes,
mit modernerer Schrift und am oberen Rand rechts etwas
ausgebrochen, welchen Heller nicht kannte. Wir lassen
deshalb dessen Te.vt hier zur Vergleicliun;,' iiiil dem bei
Heller angegebenen älteren folgen.
Ueberschrift: Kein ding hillTt für den zeitlichen Todt,
Darumb dienent Gott fru vnd spolt.
1. Spalte: Das mug wir all wol erspehen
Das bald vmb ein mensch ist geschehen
Daii so wir heut ein mensch haben
Vileicht wirt er morgen vergraben
Darumb 0 menschlich herlikeil
Warumb sind dir nit dein sUnd leyd
So du doch wol bist verncmen
Das Gott all bü(J würt beschcmen
In ewikeit durch seiu (so!) streng ge rieht
2. Spalte. Do enineucht keyner dem Richter nit
Durcli allein du fiirchtest hie Gott
Dardurch entrinst dem ewigen tod
Drumb heb an nach Christo zuleben
Der kan dir ewiges leben gebeu (so!)
Des halb kain zeyllichs ding an sich
Aber noch künlfligcm rieht dich
Vnd thu stelz noch gnaden werben
Als solleslu all stund sicrbcn.
R. V. Rettberg.
Leben.
Handclsmlttcl.
Der Müiizriiiid in Vol|iert*!iiiaui9en.
Vol|ierlshanKii i>l ein Dorf \uii <i(l lliiuMTfi mit lifiO
Einwohnern, mit einer evangelischen Pfarrei im Kreise Wetz-
lar des Regierungsbezirks Cobicnz. Am 2.3. Mai d. J. war
der Schullheifs Möglich mit drei andern Einwohnern be-
schiifligl, ein Grub für einen verstorbenen Nachbar zu graben,
als sie etwa drei Ful's unter der Erdoberfliichc eine Menge
alter Silbermtlnzen fanden, deren Zahl sich über zweitausend
belauft und deren Gesammtgcwicht etwa vier Pfund betrügt.
Die gefundenen Münzen sind sogenannte Rraclenlen,
meist von derselben Gröfse, jedoch von verschiedenem Ge-
präge. Es scheint, dafs sie als Hohlmünzen geschlagen
wurden, weil der Rand gebogen ist. Sie sind aber auch
auf der Kehrseite geprägt, wodurch die Figuren und Um-
schriften der ohnehin plumpen Zeichnung unkenntlich ge-
worden sind. Wahrscheinlich wurden die Münzstempel auf
Platten von dünnem Silbcrblech abgedrückt, dann rund ge-
schnitten und gewogen. Bei dem Ausschneiden mögen dann
einige Buchstaben abgeschnitten worden sein. Auf Veran-
lassung des königlichen Landraihs , Herrn Regierungsraths
Groos in Wetzlar, dem ich die Mittheilung über diesen .Miinz-
fund verdanke, hat der Schullehrer Neu zu Volpertshausen
alle Münzen einzeln nachgesehen und die auf den verschie-
denen Stücken erkannten Buchstaben nach einem bestimm-
ten Plane aufgezeichnet, um so, wo möglich, die Umschrift
vollständig zu ermitteln. Auf einigen .Münzen sind die Na-
men Philipp und Otto deutlich zu erkennen. Kaiser Philipp,
aus dem Stamme der Hobenstaufen, folgte seinem Bruder,
dem Kaiser Heinrich Vi., im Jahre 1198. Ein Theil der
deutschen Fürsten hatte aber den Weifen Otto, einen Sohn
Herzog Heinrich"s des Löwen, zum Kaiser g waiill. Deutsch-
land halte also zwei Kaiser zu gleicher Zeit und war in
zwei Heerlager gelheilt. Kaiser Philipp wurde 120b von
Otto von Wittelsbadi ermordet und Otto IV. wurde nun
allgemein als Kaiser anerkannt und 1209 vom Papst Inuo-
ceuz IH. in Koni gekrönt. Bald zerfiel aber Kaiser Otto
mit dem Papste und Friedrich, der Sohu des Kaisers Hein-
rich VL, wurde 1210 zum Gegenkaiser aufgestellt und 1215
in Aachen gekrönt. Nach mancherlei Kämpfen und \\ ider-
wärligkcitcn starb Kaiser Otto iV. im Jahre 121S.
Die gefundenen Münzen sind hiernaih zwischen 1198
und 1218 geprägt.
Wie aber diese Münzen in so bedeutender .Menge nach
Volpertshausen gekommen sind, läfst sich schwer ermitteln.
Herr Sladtgericbtsdireclor Dr. Wigand, welcher den
Münzfund an Ort und Stelle untersucht hat, erwähnt in einem
von ihm abgegebenen Gutachten einer Sage, nach welcher
ein Ritter Vollprechl die Kirche gebaut und dem Orte seinen
Namen gegeben haben soll. Auch bemerkt derselbe, dafs
der Ort schon in einem Wetzlarscbcn Decanatsverzcichnisse
des 13. Jahrhunderts genannt wird. Später gehcirle der-
selbe der Familie von Buseck.
Coblenz, im September 185G. Dr. G. Barsch.
Uniteliannte ^Vaiiiicn an tler lllttcrkapelie LebomwcHe.
"'..„,. . SocUlo VcrhUl-
Zn llalHllirt. nls.o. Heraldik
Halsfurl, am Einflufs der Nafsach in den Main, im Her-
zogthiim Franken gelegen, ehemalicer Haiiptorl des llafs-
373
Anzeiwer für Kunde der deulschen Vorzeit.
374
gaues — ein Umstand, welcher für das hohe Aller der Stadt
Zeugnifs gibt, — besitzt ein glänzendes Denkmal deutscher
KuosI aus dem 14. Jahrhundert. ^Vir meinen die Ritler-
kapelle daselbst, die zugleich ein interessantes Monument
des deulschen Adels bildet, aber bis jetzt wenig beachtet
worden ist Diese Merkwürdigkeit ist dadurch einzig in
ihrer Art, dafs sie von aufsen und innen mit vielen Hunderten
in Stein sehauener Wappen der allen deulschen Reichsritter-
schafl geziert ist, welche ursprünglich bemall waren. Die
Farben sind gegenwärtig bis auf kaum bemerkbare Spuren
verschwunden. Viele der Bilder lassen den Namen der ehe-
maligen Stifter erralhen ; zu manchen Wappen, welche wahr-
scheinlich erloschenen Geschlechtern angeboren, sind diese
noch nicht gefunden. Da geffcnwärlig diese Kirche in ihrem
ganzen Umfange hergestellt wird, wobei die Wappen be-
sonders berücksichtigt werden, um ihre Inhaber zu erfahren,
so ersucht man eine wappenkundige, wissenschaftliche .Aulo-
riliit mit der ergebensten Bitte, diesen Gegenstand zu be-
herzigen und über die hier im Bilde beigedruckten Wap-
penzeichen Auskunft zu geben und uns dieselbe durch die
Redaclion dieses Blatte.^ gütigst zukommen zu lassen. Wir
fügen zugleich die Namen der bekannten übrigen Inhaber
der Wappen, welche die unbekannten umgehen, bei, damit
man ersehe, in welcher Gesellschaft letztere sich befinden.
Es sind folgende: Erste Reihe: v. Sparneck, v. Hofwarth,
V. Eschenbach, v. Staufenhcrir, v. Reizenslein, v. Wicsen-
thau, V. Stralenhcrg, v. Bebenburg, v. Mafsbach. Hier
folgen die unbekannten Schilde a. b. Ferner:
v. Farsherg, v. Ilerlingshausen, v. Wulfingcn, v. Has-
furl, Schild c. Pfalzgraf v. Tübingen, Graf Salm , v. Be-
roldingen, v. Ilanilschusheim, Graf v. Wcinsbcrg, vom Holz,
v. Prcysine, v. Doneck, v. Licsch. Zweite Reihe: v. Mcn-
eersreulh, Schild n, v. Mnllenrolh, Graf Caslell, Rüd v.
Collenberg, v. Knöbel, v. Cullenburg oder Culenburg. Dritte
Reihe: v. Aufsefs, v. Leourolh, v. Baslheim, v. Sche-
renberg, Fuchs v. Kandenberg, v. Seckcndorf, Schenk v.
Siemau, Stein v. üstheim, v. Buchheim, v. Bemburg. Diese
augeführten Wappen bilden einen kleinen Theil des Frieses,
der um den ganzen Chor hcrumlaun. Sie sind in drei Reihen
über einander gestellt. Die Wappenschilde der ersten Reihe
haben 27" Hohe, die der andern beiden 3'.
Die unbekannten Wappen sind in folgender Weise bla-
sonirt: Fig. a, ein im Vordcrtheil halb sichtbares, vorwärts
schreitendes gelbes Rofs in horizontal getheiltem Felde;
das obere Feld schwarz, das untere blau. Fig. b, im rotlieu
Felde ein grüner Baum, fast so wie ihn die fränkische Fa-
milie AlTalder führt, deren Schild aber gelb ist. Fig. c hat
ein nicht heraldisch aussehendes Wappenbild wegen der
Gruppirung der Sichel. Ohne diese Sichel führt ein solches
Wappen — und zwar gelb in weifsem Felde — eine wür-
lembergische Familie v. Grüfser. Das angeführte Wappen
hat aber in schwarzem Felde eine gelbe Garbe und slahl-
farbene Sichel mit gelber Handhabe. Fig. o, deren Schild
horizontal gelb und roth gelheill ist, hat im oberen Felde
einen grünen Eichclzweig mit 2 Blattern und im unteren ein
in der Mittle erhühtcs Wellenband. — Das 14. Jahrhundert,
in das die Stiftung des Denkmals nillt, mufs besonders bei
Aufsuchung und Prüfung der Wappen berücksichliu't werden.
Noch fügen wir die Notiz an, dafs die vorgefundenen dürf-
tigen Farbenspuren nicht als durchaus mal'sgebende Richt-
schnur angenommen werden dürfen, da die Schilde öfter
anders übermalt waren.
HeidelolT.
Eiiie .\otiz Tiber di«' «t<*Hl|iliäliHrlicii Kfliui-
icerielite In Uezieliimic itiil' ■^clileHlcii.
Es ist bekannt, dafs die wesipbälischen Febmgericlile in
ihrer Eigenschaft als kaiserliche Gerichte den Anspruch
machten, ihre Gerichlsbarkeil über ganz Deutschland zu er-
strecken, und dafs diese Ausdehnung ihrer Gewalt in den
verschiedensten Gegenden Klagen und Beschwerden hervor-
rief. Auch Schlesien ist von den Eingrilfen jener Gerichte
nicht verschont gehliehen, obwohl die einzelnen Thnisuchen.
auf die es dabei ankommt, zum Theil in Dunkel gehüllt
sind. Aus dem gelehrten Werke von Samuel Benjamin
Klose: Von Breslau. Dokiimcnlirlc Geschichte und Be-
schreibung. III. 2. S. 415. 422. erfahren wir, dafs gegen
Ende des 1 5. Jahrhunderts eine fehmircrichllichc Ladung
nach Breslau ergangen war, deren Grund und Vcrnnlassune
jeddch nicht niilgelhcill werden. Im J. 1 l'.'O Iruir ii;iiiiluh
Maats-
an.'ilallrn.
SUat.i.clmIX.
375
Anzeiger Tür Kunde der deutschen Vorzeil,
376
der lialli geiiumilor Sl.i(it (li;iii Kuiiiff vuii Bühnieii ^^'ladis-
law unter andern Saclien auch eine Beschwerde über jene
Citation in einem Schreiben vor, worin es heifst : es seien
die Huihmannuen und alle Einwoliner von 18 Jahren au vor
diu freien Schuppen und Freigerichl in VVestphalen geladen,
und abermals (!) aufs härteste gefordert hei Penen und Ur-
Iheil über Leib, Ehren und Gut. Unter Berufung auf alte
Privileirien hillen sie, der König wolle ihnen darin rathen
und sie schülzen, damit sie ihrer alten Freiheiten nicht be-
raubt und zu Kost, JlUhe und Arbeit gedrungen würden.
In Folge dieses Verlangens aber wandte sich König Wla-
dislaw an den Kaiser Friedrich III. mit der Bitte, den west-
phälischen Fehmgerichten jene Uehcrgrilfe zu untersagen ;
und wirklicli erffieng hierauf aus Linz am 11. Decembcr 1191
ein Brief des K. Friedrich III. an die Freigrafeu und Frei-
scböppen zu Brakcl bei Dortmund und sonst au alle Frei-
grafen und F'reischüppen in VVestphalen, worin der Kaiser
ihnen allen verbot, gegen die Unterlhanen des Königs \\\a-
dislaw in irgend einer Art mit Ladungen und andern Pro-
zessen zu handeln und etwas vorzunehmen, zu richten und
zu urthcilen. Denn der König VVIadislaw habe ihm, dem
Kaiser, vorbringen lassen, dafs das Königreich Böhmen mit
sammt seinen Hlinwolinern und Zugehörigen von den Römi-
schen Kaisern und Königen von allen äul'seren und fremden
Gerichten eximirt und gcfreiet sei. Wofern also sie, die
Freigrafen und Freischöppen, gegen jene Untertbanen des
Königs Wladislaw etwas vornehmen, handeln, richten, ur-
theilen und prozediren möchten, so wolle Er von Bömisch
kaiserlicher MacbtvollUommenheit, dafs dasselbe alles und
jedes kraftlos, nichtig und untauglich sein solle.
Die folgende Mitlhcilung wird zeigen, dafs dieses Ver-
bot keineswegs den beabsichtigten Erfolg gehabt hat. Meines
Wissens ist bisher von einer wirklichen Sentenz, welche
von einem Fehmgerichle in Beziehung auf Schlesien gespro-
chen worden wiire, noch gar nichts bekannt gewesen. Vor
kurzem aber ist eine solche von mir aufgefunden worden.
Die königliche Universitätsbibliothek bierselhsl hat vor eini-
ger Zeit von einem Privalmanne eine Handschrift käuflich
erworben, in welcher sehr MTScbiedenarlige Quellen des
deutschen Rechts zusammengetragen sind. Der ziemlich
starke Codex in fol. , auf Papier geschrieben, ist seinen
meisten Bestandtbeilcn nach iin'cubiir im 1."». .lahrhundert
angeferliirt , aber die jüngsl( ii und lil/hrj SliuUe sind erst
am Anfange des 16. .lahrhunderls bcigefilgt worden. Diis
liauptstück des Ganzen ist das Sächsische Lehnrecht mit dir
lungeren Glosse; an dieses aber schlicfscn sich mancherlei
stadlrcclitliche Quellen, zum Tlieil polizeilichen Inhalts an,
wie eine llochzeitordnung von Breslau, ferner eine beträcht-
liche Anzahl magdeburgischer Schöllenurlheile, von denen
sehr viele ungedruckt sind, und Urkunden über verschiedene
Gegenstände. Mitten unter diesen Documenten hat nun auch
ein febmgerichtliches Urlheil Platz gefunden, welches der
Freigraf Jacob mit den Hunden, gewürdigter Freigraf der
königlichen Dingstatt an der breiten Eiche gelegen , gegen
einige Einwohner von Schlesien ergehen liefs. Der Klüger
wird darin bezeichnet als der ehrbare CbristolTel , Bieder-
mann von Breslau, ein echter, rechter Freiscböppe des hei-
ligen freien Gerichts, welcher für sich und als Anwalt seiner
Miterben geklagt hatte. Die Verklagten waren die Herren
Johann Polagk von Kaymekau, Ritter und ein Hauptmann
der königlichen Majestät zu Polen, Ernst Zchammer, und
die ehrsamen Bürgermeister der Stadt Grofsglogau. Die
Klage aber war erhoben worden wegen angeblich grofser
Gewalt, welche die Verklagten an dem Schwager des Klä-
gers verübt hätten, indem derselbe ohne SchölTenurtbeil durch
die Genannten vom Leben zum Tode gebracht, auch ihm
das Seinige wider Gott und Ehre und alles Recht genom-
men worden sei. Da die Verklagten, wie sich aus dem
Ganzen ergibt, der an sie gerichteten Ladung keine Folge
gelei.>'tet hatten , so wird nun dem Kläser mit Bücksicht auf
seine erwonnene, bewährte, wabrgemacbte, behaltene und
bewiesene Sache mit Urtel und Recht die Befugnifs zuerkannt:
dal's er den ebgenaniiten Verklagten ihren Leib und Gut
möge nehmen in Holz und Feld, auf allen Strafsen des hei-
ligen Reiches, auf Wasser, Land, Sand und Forst, in Ge-
riililen oder auswendig derselben, in allen Reichsstädten,
andern Städten, Dörfern, Märkten, Flecken, nichts davon
ausgeschieden.
Der Freigraf .lacoli mit den lliimU ii i^l am li ^onsl eine
bclvaiiiil(^ Persönlichkeit, uiul wird (illcrs in Irluinrion aus
dem Ende des 15. Jalirbundcrls als Freigraf zu der breiten
Eiche erwähnt. Vgl. Karl Phil. Kopp, Verfassung der
heimlichen Gerichte; S. 157. §. 141. Usencr, die Frei-
und heimlichen Gerichte Weslphalens; S. 19. 50. 176. 178.
Die Dingstatt an der breiten Eiche lag in der Freigrafschnft
Ilundcmen, an den Grenzen der Cölnischcn Diöces und der
Grafschaft Nassau. Kopp, a. a. 0. S. 156. 157. §. 139. 140.
Ich beschränke mich hier auf diese kurzen vorläufigen
Angaben, holfe je<loch, den interessanten Gegenstand näch-
stens noch an einem andern Orte ausführlicher besprechen
zu können.
Breslau, den 2. Dcccndicr 1856.
Dr. E. Th. G aupp.
(.Mil einer Builnge.)
Vcr.'iMtworllirlic Kcdaction:
Dr. Frcih. v. u. z. A
Druck von Fr. Cninpo
ufscss. . Dr. A. v. Eye. Dr. ü. Kir*Fronimann.
& Sohn in MUrnborg.
BEILAGE ZLM ANZEIGER FLU KINDE DV\\ r)ElTS( IIEN VOHZEIT
1856. A? 12. Dcfembcr.
llironik des germanisiiieii Musenins.
.Mit wahrer Beniliigung künneii wir diesKS Jahr bcschliersen,
in wclclicin die Korlschritlc unseres naliontilen Unternehmens
eine gelsligc und materielle Fördeninj; erhielten, wie nie zuvor.
Der bereits erschienene Jahresbericht für 1855/56 wird dies
bestätigen.
Aus der Geschichte des verflossenen Monats haben wir
vor .\llem zu berichten, dafs Se. konigl. Hoheit der Grorsherzog
von .Meklenburg-Strelitz eine jiihrliche l'nlerstützung von
100 fl. zugesagt hat, mit Anfügung einer ehrenden und auf-
niunleniden Zuschrift, welche „die gerechte Anerkennung des
in fortschrcilender Entwicklung zu einem wahrhaft deutschen
Kalionalinslilut begriffenen germanischen .Museums" au.sspricht. —
Von deutschen Htandesherrn trat .Se. Erlaucht der Graf u. Herr
Albrechl zu l'appenheim mit einer Aktie zu 100 (1. in die
Zahl der Unterstülzer des Museums. Auch hat die Stadt
Schluihtern in Hessen ihre Theiliiahme für das germanische
Mnseum durch Zeichnung eines Jahresbeitrags belhätigt, sowie
eine nicht geringe Zahl von Privaten.
Unter Uebersendung des Jahrganges 185.^ der historisch-
philologischen Abtheilung der Denkschriften und ehrender An-
erkennung der wissenschaftlichen Bestrebungen des germani-
schen .Museums hat sich
die konigl. Akademie der Wissenschaften in Berlin
den Akademien und gelehrten Vereinen, die mit dem germani-
schen .Museum in Schriftenaustausch stehen, angeschlossen. —
Von deutschen Verlagsbuchhandlungen sind in diesem Monate
beigetreten :
271. die Buch-, Kunst- u. .Musikalienhandlung von J. h o brtsch
und Gschihay in Eger;
272. die Buchhandlung von F. Stegen in Alfeld. —
Ferner melden wir, dafs die Angelegenheit der Agenturen
einen sehr erfreulichen Fortgang zu nehmen nicht aufbort und
ihre Zahl durch neu errichtete Agenturen in Burghausen , Em-
merich , (Joltingen, Laibach, .Mannheim, IVidda, Paderborn,
Schluchtern, Soest und Ulm vermehrt worden ist.
Für die im Folgenden aufgeführten Geschenke sagen wir
hiemit uuscrn besten Dank.
I. Für das Archiv.
J. B. Fuchs, Sladipfarrer, zu .Spalt:
647. Schreiben des Bischofs Emiclio von Freisingcu an das
Capitcl zu Innichcn , die Bewohner zur Sicherslellung
ihrer Hübe wegen des Durchzugs kiirntnischer Truppen
zu cruiahneu. c. 1.t07. Pap.
Frh. Sichart von Sichartshofen /.u Hnlcck:
648. Schreiben des Hans von Pudewels au den Marku'ralcn
Christian von Brandenburg über den Stand der Kriegs-
angelegcnheitcn um Erfurt. 1629. Pap.
649. Bericht des Kriegscommissiirs Andreas Liehhuit an den
Castner zum l.auenstein über die .Vnkunft neuer. Truppen.
1629. Pap.
650. Bittschreiben des Grälen .Vdain von Schwarizenberg an
Caspar von Feilitsch wegen Bclchnung, 1635. Pap.
651. Reisebericht des Joh. Georg von Dolen an seinen Vater
Joachim von Dolcn. 1638. Pap.
Freifrl. Caroline von Krefs sei. Erben rni\urnbcrg:
652. h^Hilbrur lies llcniii.b M.ri lU.nm lür die Priorin und
den Content lu Kiigcllhal über sein (iut in \> imlcruch.
1270. Peru'. Facsim.
653. (iericbtsbrief des Albrecht JarslOrlfcr, Landrichters der
Grafschalt Hirschberg, über die Klage der .Margarclha
Kruppeckin gegen Michel ßehaim wegen einer Hofstatt
zu Kor. 1392. Perg.
654. 5 Urkunden aus dem 15. Jahrb.; 21 aus dem 16. Jahrh.;
120 aus dem 17. Jahrh. (.bis 1650J; 9 nach dem J. 1650
und 6 undatierte, theils Orig , theils .Vbschriflen, Krefsi-
sche Angelegenheiten betrcflend ; 3aufPgm., die übrigen
auf Pap.
655. Acta und Correspoii<lenzen zur (jeschichte von Kclzels-
dorf: 16. u. 17. Jahrh. 2 Convol.
656. Acta und Correspondcnzen zur Geschichte ton Frimmers-
dorf; 1594—1611.
657. Acta und Correspondcnzen zur Geschichte der Familie
von Krcss; 1515 — 1G50.
658. Acta, Klag- und Procefssachcn des 16. u. 17. Jahrh.
(^_ 1G5ÜJ betreffend
659. Acta und Correspondcnzen über die Verhandlungen zu
.Münster und Osnabrück nebst verschied. Beschwerde-
scbriften deulsclur Studie und Stände aus dieser Zeil.
1044-16Ö9.
660. Varia, als: Inventarien, Beschreibungen von Gütern etc.
1441—1643.
661. Rechnungs- und Quittungsbücber über Güter der von
Krefs'schen Familie. 16. u. 17. Jahrh.
662. Varia zur Geschichte Xürnbergs. 1581 — 1649.
663. Acta unil Correspondcnzen von 1651 bis auf die neuere
Zeit. 4 Convol.
I."
IL Ftii- die Bibliothek.
Decker".s.bc geh. Ober-HufbucbdruckcK i in Berlin:
3152. Job. Voigt, .Markgraf .\lbrecht AIcibindes von Brunden-
burK-Kulmbacb. 2 Bde. 1852. 6.
5313. Ders., Gesch. des sogen. Tugend-Bundes. 1850. 8.
3154. F. Bäfsler, evangelische Liederfrcmle. 1863. 8.
3155. Ders., Heldengeschichten des Mittelalter». Neue Folge.
1.— 5. H. 1819— 5().
3156. G. W. von Hauiuer, die Insel Wollin und das Seebnd
Misdroy. 1851. 8.
3157. 0. Franklin, Hie deutsche Politik Fricdri<lis I., Knrfurslin
von Brnndcnbnrg. 1851. 8.
3158. L. Uriesen, Leben des Fürsten Johimn Moritz v. Nassau-
Siegen. 1849. 8.
379
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil
380
3159. C. V. Jungst, i\\e volksthiinilichcii Benennungen im Kö-
nigreich IVeufscii. 16 1^. 8.
3160. Th. Csrlyle, über Helden, Heldenverelirung und dns Hel-
dcnlhümliche in der (ies( liichle. Deutsch v. J. IVeuheri;.
1853. 8.
3161. ü. V. Viebahn, Erinnerungen aus Hohenzollern. IS-iS. 8.
3162. Ad. .Müller, die Kiffhäuser- Sage. 1849. 8.
3163. C. F. (Jüsdiel, Erdniullie Sophie, Markgriifin v. Branden-
burg-Kuinibach. 1852. 8.
3164. F. V. Worin^en, Miihrehen. 1851. KI. s.
3165. Katharina Diez, nene Miirchen ans Wald, Feld u. Wiese.
1854. kl. 8.
3166. 0. F. Gruppe, Theudeliiide, Kiinigiii der l.ciniiiarden.
1849. S.
3167. G. H. Pertz, die kgl. Bibliothek in Berlin in den .lahren
1846 bis 1850. 1851. 8.
3168. .Monument of Frederik Ihe Great king <d f'russia. I«.')l.
gr. 4.
Ein Ungenannter in .Nürnberg:
3169. Andreas Musculus, Ciitechismus. Kinderpredig. 1566. 8.
Matthias Lossen, Hutlenbesilzcr auf der Michelbachur
Kutte I Aassau |:
3170. Joh. S. Ersch, llan.limcli der deulscben l.iler.itur. 2 Bde.
in h .Milh. 1M2— 14. h.
3171. A Schreiber, Handbuch liir Keisende am Khein. 2. Anlb
0. J. >i.
3172. C. Jager, Handbuch lür Keisende in den Aeckargegenden.
1824. 8.
3173. F. Gottschaick, Taselieubudi lur Heisendc in den llnrz.
I^Ofi. 8
3174. J. Geifsel, die Schlacht am llasinbidi! u. d. Konigskreuz
zu Güllheim. 1835. 8.
3175. St. A. Wiirdlwcin, Wem (.'laudins iJrusus Germanicus
Maguntiaci supcrioris metrupolis eonditor. 1782. 8.
3176. Die Resultate der Sitlengesch. I. Die Fiirstcn. 1808. 8.
3177. Chr. Garre, über den Charakter der Bauern. 1796. 8.
3178. Deutsclie Volksbibliolhek. 1. Bd. (14 Lief.) 1832—33. 8.
3179. C'hurl. Trierische verbesserte neue Wald- und Forsl-
Ordnung. |786. 2.
3180. General- Gouvernement vom Wieder- und Mitlelrhein.
Forst-Dircetion. (1814.1 2.
3181. A. Schreiber, Deutschland und die Tentschen von den
ältesten Zeilen bis zum Tode Karls d. Gr. 1. II. 1823. 4.
3182. J. Ch. Eisner, disscrt nicdica de Syphilidis origine.
1809. 4.
3183. Allgcm. Abbildung des Erdbodens f. d. Anl.uigcr in der
Erdbeschreibung. (). (), u .]. 1.
3184. Cäcilia, eine Zeitschrill lur die musikalische U eil. .">l!de.
1824—26. 8.
3185. Abend-Zeiinng. auf das Jahr 1820; hcrnusgeg. v. Tlieod.
Hell und^Fricdr. Kind. 4 Bde. 4.
3186. Ailgem. Anzeiger und Naiionalzeilung der Deutschen.
3 Ilfle. IH.KI. 4.
3187. Ailgem. Anzeiger für Bayern. 10 lllie. 1822. 4.
3188. Ailgem. Zeitung. 10 Jahrgnge. 1842— ,52. 4.
3189. Frankf. ConversHtionsblntt, Oktob. , Nov., Dec. 1834.
und A|)ril — Sept. 1835. 4.
3190. J. J. Escheiiburg, Entwurf einer Theorie imd Literatur
der schonen Kedekunste. 1H05. ,s.
3191. Keues geneaioü. Keiehs- und Staats-Hand-Bueh auf das
J. 1777. 8.
3192. ]K. Z. Becker, Mildheimisehes Lieder-Buch. 180«. 8.
Mm. 10 Werke verschied. Inhalts. 4. u. 8.
J. Hetzel, Cundidat der Philologie, auf der Enimershauser
Hütte (Aassau):
3194. J. G. Eccard, de origine germanoriim. 1750. 4.
3195. M. f. SarbicviuB, lyricoriim libri IV. 1721. 8.
3196. De Lcodiensi repvbiica auctores praecipui, Ed.M. Z»erivs
Boxhornivs. 1633. 12.
Bernh. Greve, Beallehrer, in Limburg a. d. L :
3197. Klorileglvm renovalvm et auctvm. 1611. 2-
3198. Busch, einige Bemerkungen liber das .\lter der Dom-
kirche zu Limburg. 1841. 8.
Carl Christian Könitzer, Besitzer der Jager'schen Buch-
rapier- iiiiil Landkarte iili:iiiilluiig, in Frankliirt a. .M. :
3199. Abschied auir geliallenem Landtag zu llombrrgk in Hes-
sen, Anno 1553, belangende die Stewr von Getränk
(1558J. 2.
3200. Extract avfs allen Reichs- und Depulalions- Abschieden,
vom Jahr 1356 . . hcro, was wegen gemeines .Munlz-
wesens . . beschlolscn vnd verordnet worden. 1661. 2
V. Bieber, k. Lieutenant, in l'assau:
3201. Abrahaiii ii S. Clara, wunderwiirdiges, ganlz neu ans-
aiiigclockles Warren-IVest. 1751. 8.
And. Andresen, Dr. phil. aus Schleswig, in Tübingen:
3202. (i. J. von Jenssen-Tnsrh , zur Lebens- u Regierungs-
gesch. Christians VIII. 2 Lief. 1852—1853. 8.
3203. Topographie des Herzoglhnms Schleswig. 1853. 8.
3204. A. Liilffen, Feldzug der Schleswig-Holslelnischen Armee
und Marine im J 1850. 18.52. 8.
3205. ,\. V. (iagern, Operationen der Schleswig-Hulsicinisch.
Truppen in der Landschaft Slapelholm etc. 1852. 8.
3206. Claus Harms, 2 Reformationspredislen gehallen am 3.
Siicular-Jubelfeste. 1817. 8.
320T. K. Miillenhoff, enmmenlationis de anliquissima Germano-
ruiii poesi choriea particula. 1847. 4.
321)8. 2 weitere kleinere Schriften. 4. u. 8.
Bauer <& Raspes Buchhill. (Jul. Merz) in IVnrnberg :
3209. Zcitscbnll liir deutsche Kulturgeschichte. Herausgeg. v.
Joh. Müller 11. J(di. Falke. Novemberheft 1856. 8.
Dr. Bruno Lindner, Universitätsprofessor, in Leipzig:
3210 lliiiis (Jorge V. Sehönburg. 10 Federzeichnungen. 1599. 12.
C. Becker, k. prenfs. Sienerinspector, in Würzburg:
3211. M. Merians topographia elecloratus Brandenburgici et
ducalu« l'omerianac etc. (1652.1 2.
3212. yiiadragesiinale nouum cililu' ac pri-dicatu" ar <)iiodam
l'ralre minore de obseruantia in inclita eiuitale Basilien'.
de lilio prodigo . . . per sermones diuisiim. 1495. 8.
Heinrich Meidinger in hrankfuri n. M.:
3213. Der-., MTL'Icichcudes cl\molog. Wiirterbuch der golhisch-
Ir nisi'hcn Mundarten. 2. Auil. 1836. 8.
Dr. Rehlen, Privalgelehrter, in Nürnberg:
3214. G. B. Wincr. Handbuch der iheoloi;. Literatur. 1826. 8,
381
ArizeiifiT Tür Kumle (k-r deulsilicti Voizoil.
Eduard Mauch in lim:
3215. Ilislur. ii. kritisrlie Beitrüge zur KestiiiiralKin des Clnu-r
Miinslers. 1854. 8.
Sociale Neerlandaiae pour 1 encouragement de
l'art musical /n HdllcnlaTn:
.S21t>. Kr. foiniiiir . lolleclid ü|ieriini iiiijsnoriini Hnln\oruiii
sarc. XVI, ed. I. \i. \ll. \ III. 0. J. J.
Dr. theol. F. G. J. Schläger in Ihimmrln:
3217. (J.meinnüliiee Bliillir 182») — 31. 3i. Jiinuar — Oclober
u. Dez.. I-^SS. Kebr. ^ Dez. 4.
3218. I'.l kleinere Schriften verschied. Inhalts. 8.
Dr. T. Märcker, «eh. .Vrchivralh H. k. Ilansareliivar, in
Berlin :
3219. Beurkundete .AusrUhriini; des IKrz. Vecklenh. Landes-
und Lchnherrllchen Keclils an ilns ndelirhc ImjI Slavenow.
(). J. i.
Directorium des k. k. Gymnasiums v.u draiz :
3220. J. La Koche, .Vhhandl. iiher die Grundidee des I'hihjktel
von So|diokles. |ft.i6 4.
Ottmar F. H. Schönhuth, Plarrcr, in Edellingen :
3221. Ders., Ilohcnloh,' «!,• es war und i.st. 4. u. 5.' I.iefff.
l8:-|<i. M. b.
Historischer Verein für das wirtembergische
Franken in .Mergentheim:
32>2. D.rs., Zeitschrill. 4 Bd. t. H. I8.'56. «.
Polytechnischer Verein in Wiirzlmrg:
32-':v II. 1.-.. Wc.licnsclirin. .\r. 41»-4». 1856. 8.
Freifrl Karoline v. Krefs sei. Erben in'iXiirnberg:
3224. 800 Dissertationen und 50 andere kleinere Schriften.
Directorium des k. Gymnasiums zn Saarlniickin:
3225. K. G. Schwalb, die landschaltl. Wörter an der Olier-
und Mittel-Saar. 1833 n. 48. 4.
Directorium des k. Progymnasiums zu Deutsch-Crone:
322t;. F il. .MiilUow.^ky, (I,- lilins duobus niannscriplis ad res
.Maxinidiani I et l'aroli V. aetate pestas pertinentibus.
1842. 4.
Bauer <& Raspe's Bi.ehh. (Jul. .MerzJ in i\urnbcrg:
322T. ZeilM hrilt liir deutsche Iliulturgesch. Hcrausgeg. von
Job. Alnllcr u .Icdi. Falke. Dczcmb.-rbclt I83(;. 8.
Verein für siebenbürgische Landeskunde in ller-
niannsladt :
3228. Fr. Schuler v. Libluy, siebenburg. Hecblsgescb. II. Bd.
2. Lief. 8.
L. Bechstein, herz, sachs. ilorralh, lidjliolhekar n. Archi-
var, in .Meiningen:
3229. A. \V. .Müller , Deiiksebrilt zur 25jabr. Anitsjubelfeier
uns. verehrt. Direktors Lnilw. Bechstein. Im Kamen des
llrnni'berg. alt.Tlbiiriisr. Vereins. IH.'it;. H.
Historischer Verein in Mittelfranken i'. Ansbach:
32,30. Ders, 22. ii. 24. Jahresberb ht. 18.53 u. IS.i.'i. 4.
F. Mauch, grall. Wald. -Linipurg. Obcrrcntbeaniler, in
Gnildorf :
3231. Zeitschrift <lcs liistor. \ ereins bir das wirtundierg. Fran-
ken. II. Bd. I. II. I85(>. 8.
Andr. Arnold, l'rnalicr, in .Nuruberg: .-.a • -
32;i2. (Job. Jac. Carbach) .\urnbergisches Zion. 1733. 2.
3233. Beschreibung der Stadt .Nürnberg von dessen Anfang
und Erbauung, nulfs kiirzeste nach dem Alphabeih zu-
sammengetragen etc. Hdschr. 17. Jhdt. 2.
3234. Sal. Kleiner, vera «-t accurala delineatio omnivm tcmplo-
rvni et coenubiorvni, quae lani in Caesarea vrbe ac
srtli; Vicnnae Ausiriae, quam in circunijacentihus svb-
vrbijs ejus repcrivntur. Excusa et ediUn a Job. And.
l'lelTel. 2 Thie. 1724 u. 25, ,)u, 2.
3235. J. B. ilumann, Alla» coui|ieridiarius. 0. J. 2. defect.
Freih. Arwied von Witzleben In Miltenberg:
323»;. 3 Scbrillcn. |-<I3 u. 44. 4. u, 2.
Dr. H. Burkhardt, Archivsecrctar am gcrm. .Mu.-eum :
3237. Ein schone vnd IViitzlichc weifs das Gewissen taglich zu
erlorsch-Mi. Augspurg, 1619. I Bi 2.
Joh. Leonh. Schräg, Verl.-ßu.hb,, in Aürnl.erg:
3238. D. ,1. I). A. Ilueck, statistische Uebersichl der im J. I8l0
der Krone Bayern zugelallenen Lander. 1811. 2.
323U. Abbildungen in Landshut ausgegrabener Altcrthiiuier.
2 Tal. 2.
3240, II. Sachs, 2 Tragödien und 1 Comödie. Neue .Vbschrift,
ein Sliick wahrsrbeini v. Biischings Hand. Hdschr. 4.
Dr. Joh. Merkel, l'niversitälsprofcssor, in Halle:
3211. Dirs. , (;rcg()rius Heinibiirgcr und Lazarus Spengler.
185ti. 8.
Historischer Verein für Niederbayern in Landshui:
3242. Ders., Verhandlungen. V. B 1. H. 1S56. 8.
V. Proeck, Obersllieutenaul in (niben:
3243. Ad, Kemp, calendarivm Saxonicvni. 1587. 8,
3244. Ihr, .liMukir, t'liur- n. KürstI, Sachs, Geschichls-Calendcr
V. J. 1100 bis ICOO. 1697. 8,
3245. J. I'. II. Dreyer, Sanindung verinischler Abhandinngen,
1.— 3. Tb. 1754—63, 8.
3246. .Inc. Diipicr, theatrnm poenaruni, snpplicinriini et evocu-
lionnm criminaliiim. 2 ThIe. 1693—97. 4.
Th. Stenzel. Ililfspredigcr, in Zerbsl:
3217. II. t; brenfsler, Beschreibung der Feierlichkeilen am
Jubellesle der Universität Leipzig. tSIO. 4,
3248. J. II. Leich , de origine et incrcmentis t) pographiae
Lipsiensis (1740). 4. Mit einem Beihande.
3249. Joh. Petersen, Chronica der Lande zu Hülsten, Slormarn,
Dilmarschen vnd Wagern, Zeilbuch elc. 1557, 2. .Mit
einem Beibande.
Trowitzsch & Sohn, l>ii<hli., m Franklurt », d, 0.:
3250. .Monatsschrilt für preuls, Sladtewescn, Jahrg. II, Heft
X II. XI. 1856. 8.
Directorium des k Gymnasiums zu Osirowo:
3251. Dass.. 4 u. II. Inhrcsberi.hl. I '^ 19 u. 1S56. 4.
Directorium des Gymnasiums zu Schwerin:
3252. K. f. \\e\, «le isl M.ckUiibnrg deutsch zu .schreiben,
und wie laliinisili zu I.. nenne ii '.' löjti. 4.
Directorium des Gymnasiums zu .Minuicreirvl :
3253. Da»s„ l'rogra i. Ih.n;. 4. .
383
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
3S4
Freih. Strein v. Schwartzenau - Dammer, Oherit-
liculetiiinl fti'., zu l):iriirmr in l'oson :
3254. DtTS. , i\acliricliU'n >on (lein Gesclileililc dt-rer Slrein
Freih. v. Schwarlzcnau. Ildschr. 1846. 2.
Joh. Chr. Krieger'schc Buchh. in ("asscl:
325.T. J. .\rnolili, .\ufklarungen in der Gesch. des deutschen
Reichäijralenstandes. 1802. 8.
3256. K. W. Jusli, Grundziige einer Gesch. der Universität zu
Miirlmrp. 1827. kl. 8.
3257. Hals- oder Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V.
Herausgeg. v. J. Chr. Koch. 8. Ausg. 1824. 8.
3258. E. J. Kulenkamp , Gesch. der Stadt Trejfsa in d. Graf-
schaft Ziegenhayn. 1806. 8.
3259. C. W. Ledderhose, jvrivni Hassiac principvni in Aliba-
tiani Hersfeldensem ante pacis Gvestfalicae labvlas lire-
vis assertio. 1787. 4.
3260. Ph. iVeInnchton, responsiones ad impios articvlos Ba-
varicae inquisitionis. Denuo cdi curavit E. Sartorius.
1824. S.
3261. Rchm, Handbuch der Gesch. des Mittelalters. 4 Bde.
1821—39. H.
3262. J. F. Roos, Prohlenie aus der allen unil neuin Gesch.
1. Abth. 1798. 8.
3263. J. H. Steubing, biografisehe Aachrichten aus dem XVI.
Jahrh. 1790. 8.
3264. F. \\ • Strieder, Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten-
iind Schriftsteller-Gescb. IG. Bd. Herausgeg. von L.
Wachler. 1812. 8.
3265. Gl. G. Keudecker, Urkunden aus der lUloriualionszeit.
1836. 8.
3266. L. Wachler, Aphorismen über Universitäten. 1802. 8.
3267. Ders., über Universitäten. 1808. 8.
3268. Ders., Grundrifs der Gesch. der altern, uiiltlcnn und
neueren Zeit. 1806. 8.
And. Andresen, Dr. phil. aus Schleswig, in Tübingen:
32r)9. II. ;>. A. .linsen, Angeln. Histor. beschrieben. 1844. 8.
3270. F. W. Olle, Beschreib, d. Insel Fehmern. 1796. 8.
3271. J. F. A. Dörfer, Topographie von Schleswig. 1805. 8.
3272. A. Heimreich, nordfriesische Chronik. Zum 3. Male hrsg.
von >'. Faick. 2 Thle. 1819. 8.
3273. W. E. Christiani, Gesch. der Herzogthüiner Schleswig
und Holstein. Fortgcs. v. D. H. Hegewisch, und Regi-
ster v. V. A. Heinze. 9 Bde. 1775—1802. 8.
3274. Schleswig-Holstein-Lauenburgische Laiide.slieridile. Hrsg.
V. H. Blernalzki. l^lfi u. 1847. 8.
3275. Das Jutische Low -Buch. Zum 3. mahl zum Druck be-
fördert durch E. W. 1717. 4.
3276. B. Faber, thesanrus ervditionis scholasticae. Ed. Ch.
Cellarius. 1 696. 2.
3277. Histor. Volkskalender für die llerziiHlliiiinir .Selileswig-
Holslcin. lM.i2. kl. H,
3278. Volksbuch. Heraiisg. v. K. L. Biernatzki. 2., 3., 5.-7.
Jahrg. 1845, 46, 48, 49 u. 50. kl. 8.
3279. Der Wandsbecker Bote. Herausg. v. L. Lenz. 18|ü u.
1847. 8.
3280. Wer erbt in Schleswig? 1846. 8.
3281. L. flaufser, Schleswig-Holstein, Dänemark u. Deutsch-
land. 1846. 8.
3282. V. Kugler, Verzeichnifs der Gemalde-Sainnilung des k.
Schwed. u. ftorweg. CodsuIs J. H. W. Wagener. 1838. 8.
3283. J. Günther, Gesch. der Vehmgerichlc. 1843. 12.
3284. F. V. Warnstedt, über Alterthuin.s-(;cgcnslande. 1835. 8.
3285. Schleswig-Holstein. Grundgesetz oder Landes-Privilegien,
wie solche von konig Christian I. im J. 1460 erthcilt.
1846. 8.
3286. Cl. Harms, der 16. Artikel der Augsburg. Confession:
Von Pulicei und weltlichem Regiment. 1846. 8.
3287. 15 kleinere Schriften verschied. Inhalts. 8.
3288. Norddeutsche Freie Presse. Vom I. April 1849 bis 28.
Febr. 1850. Kr. 1—289. gr. 2.
Kaiserl. Akademie der Wissenschaften, philos.-
histor. Classe, in >Vien:
:i2Ml. Dies., .Sitzungsberichte. Bd. XVll. H. lll. Bd. XVIII.,
XIX. u. XX. Bd. l. H. 1855—56. 8.
3290. Dies., Fontes rerum Austriacarum. H. Abth. XII. Bd.
1856. 8.
3291. Dies., Archiv f. Kunde österr. Geschichts-Quellen. XV. Bd.
II. u. XVI. Bd. 1. 18.56. 8.
3292. Dies., Aotizenblatt. 1856. Nr. 1 -14. 8.
3293. Dies., Almannch. VI. Jahrg. 1856. 8.
L'institut historique in Paris:
3294. I)a.ss., Iinvestigateur. T. VL HL S. 261 u. 262. livrais.
1856. ti.
Dr. H. Burkhardt, Archivsecrctiir am german. Museum :
3295. G. \\ . K. Loehuer, hiiiiig Ludwigs des Bayern Zug gegen
Herrieden im J. 1316. 1836. 8.
3296. H. V. Minutoli, Beschreibung einer in den Jahren 1826
und 1S27 zu Stendal in der Altmark aufgefund. alten
heidnischen Grabstaitc. 1827. 8.
3297. Vict. Strigelius, scholae historicae. Editae opera et
studio Christoph. Pezclii. 1856. 8.
3298. Caialou der k. Gcuuilde-Galerie zu Dresden. 0. J. 8.
Major V. Casper, in Bamberg:
3299. G. Fournier, Handbuch der itzt üblichen Kriegsbaukunst,
aus dem Französ. verhochdeiitschct. 1667. 12.
Königl. Akademie der Wissenschaften in Berlin:
3.300. Dies., philologische und historische Allhandlungen. Aus
d. J. 1S,55. IHJt,. gr. II
Directorium des Gymnasiums zu Saarbrücken:
,1H(I|. Sei ha Programme d. Gymnasiums. 1847, 51, 53—56. 4.
Ludwigp, Cantor, in Neustadt a. d. A.:
3302. J. Schoner, Conjectur odder abnenilichc aufslegung . . .
vber die Cometen so im Augstmonut, des 1531. jars
erschienen ist. (). J. 4.
B. Schmid'sche Buchh. in Augsburg:
3303. Archiv liir die Gesch. des Bisthiiiiis .Vugsburg. Heraus-
geg von A. Steichelc. I. Bd. IK4I — "i6. H.
3304. F. M. Brug und L. Lang, Lebensbilder aus der Gesch.
Bayerns u. seiner Fürsten, t. — 10. Bdchn. 1854 — 56. 8.
3305. L. Brunncr, die EinHille der Ungern in Deutschland bis
zur Schlacht auf dem Leehfelde. 1.S.55. 4.
3S5
Anzeiger für Kumie der deutschen Vorzeil.
386
Gottlieb Freih. v. Ankerabofen in KUgenTurt:
3306. Dcrs., Ilandhuch d. Gesch. des Herzoglh. Kiirnteii. II. Bd.
4. H. 8.
E Ranke, Professor, in .Marburg:
3307. Kra^'ir\enla versionis laline antehieronyiiiianae prophc-
lariini Iloscae, Aniosi et .Michae e rodicc Fuldensi.
1856. 4.
III. Für die Kunst- u. Alterthiunssammlimg.
G RUli, VerwaltunssarntSHkluar, in Nürnberg:
1509. .Siegel des J. Kr. Telzel, und des B. Kotlele v. 15. Jhdt.
1510. 4 Kupferstiche vom 17. Jhdt.
Dr. P. Wigand, .Slailtgerichlsdirektor a. D., in ^\elzlar:
151 1. fi Denare der Kaiser Heinrich VI., Otto IV. u. Philipp.
Philibert Graf v. Graimberg in Heidelberg:
1512. Origiualsiegel der Stadt Spejer v. 13. Jahrh.
1513 Siegel des Capitels zu l'hinon. iVeuer Abdruck.
1514. 14 neuere Siegel.
Ein Ungenannter in Nürnberg:
1515. I'orlrail Kaiser Kndolfs H.; Kupferstich v. A. Sadeler.
1516. Die Anbetung der heil. 3 Kimige. Tuschzeiclinung von
H. H. Wagmann.
Metzger, Kaufmann, in Fürth:
1517. Polnische Silberniünzc v. 1594 und pfalzische Silbermünze
>on 1137.
Dr. J. H. V. Hefner-Alteneck, Professor und Conser-
vator der vereinigten Sammlungen, in .llünchen :
1518. 4 Proben von buntgexvebten und bedruckten Zeugen.
Göfs, Antiquar, in Nürnberg:
1519. kleine silberne Spotlmedaille vom 17. Jhdt.
F. Mauch, grafl. Waldeck -Limpurg. Oberrcnlbeamter, in
Gaildorf:
1520. (iypsaligufs der .Medaille im Innern des bei der Krönung
Kaiser .Maximilians II. dem Keichserbsehenkcn Christoph
V. Limpurg verliehenen Bechers.
1521. 25 Lackabdrücke xon alteren Siegeln.
A. Maurer, Conditurgeliiilfe, in Nürnberg:
1522. Kleine hupfcrächeibe mit kabbaliat. Zeichen.
Chr. Gary, C'onditorgehülfe, in Nürnberg:
1523. Polnische Kupfermünze vom 17. Jhdt.
Job. B. Fucbs, Stadtpfarrer, in Spalt:
1524. Mantelspnnge xonBronv«, gefunden auf di r lliiriiiarkung
W asserzell der Pl.irrei Spalt.
1525. Bronremedaille auf die elfhundcrtjahrige Jubelfeier des
Bisthums Eichstadl.
Tb. Stenzel, z. Z. Hülfsprediger in Zerbsl:
1526. Ilcrzogl. sächsische Nolhklippe v. 1621.
J. G Mebring, I'orzellanmalcr, in Nürnberg:
1527. Neuere Bleimedaille, Würzburger Silberniünzc v. 1673
und liajr. Silberpfennig v. 1624.
Dr. Frommann, \orstand des Archivs und der Bibliolhek
am gerinan, .Museum :
1528. Slavonische Silbermünze v. 15. Jhdt.
V. Caspar, k. bayr. .Major, in Bamberg:
1529. Kxercierplarie, colorirte Federzeichnung v. 17. Jhdl.
Fr. V. Weickmann-Frauenberg, Hauptmann, in Nürn-
berg :
1530. Thaler von Kaiser Ferdinand I.; 1557.
C. Becker, kgl. preufs. Steuerinspeclor, in \> iirzburg :
1531. 7 Gypsaligüsse von romanischem Cnpilalornamenl aus
dem Prämonstratenserkloster Oberzcll bei Würiburg.
1532. Blciabgufs eines Lolfels v. 16. Jhdl.
("Iiroiiik (Icr liislorischoii \(iTine.
Für die Geschichte der L an d w i rt h seh a ft und des
Bergbaus, der Gewerbe, des Handels, der Erfindun-
gen, der Künste finden wir in den Jah res berichten etc.
für Überfranken: VI. 1843. Einige Nachrichten über die
fürstl. bischoflichen Hofbuchdrucker zu Bamberg. — Vlll. 1M45.
Verzcichnifs von bambcrg. Porlraits in Holzschnitt, Kupferstich
etc. von Dr. Heller, fortgca. in IX. u. X. — In den Verhand-
lungen etc. für Oberpfalz: Jahrg. II. Notizen über Pokale,
Trinkgeschirre, Kirchengefafse etc. — Jahrg. IV. Beitrage zur
(icschichle des Eisenberg- und Hullenwesens im Norilgau. —
V. Berg- und Hnitenanit Bodenwolir. — VI. Die Hammer zu
Aicholling, Meuschendorf und Zargeiistcin. — IX. Geschichte
der Erfindung der Glocken etc. in Hegensburg. — XI. u. XII.
Der Dom von Kegcnsburg, von Scliuegraf. — .\IV. Der Maler
Oslendorfer in Hegensburg, von Schuegrnf. — Im Archiv etc.
für l' n tcrf ra n k en : IV. Der Kiliansdum zu \> ur/.burg. —
Eiscnerdengrubeu zu Oberebersbaeh. — VI. \N urzburger Künst-
ler. — In den Jahresberichten etc. für .M i tie 1 fran k en :
XIV. Knnsigcgensliinde in der Kirche zu Kalchrenlb. — .W . (irali-
denkinaler zu Sl. Aegidien in Nürnberg. — .Maurerzeichen au
dc-r Kirche zu \>endelslein. — X\I1I. I.andwirlhschaflliche Be-
triebsamkeit im 16. Jhdl. — Auch in den Jahresberichten
etc. für Schwaben und Neuburg finden wir mancherlei .Mit-
thcilungen iiber Gegenstände milli'hillerliclier Kunst.
In den neuen Beilragen elc. für Tirol und Vor-
arlberg: I. Die Kunsller Thomas u. Joseph Lang. - IV. Por-
tale der Schlofskapelle zu Tirol und zu Zenolicrg bei Tirol. —
VI. .Marlin Knoller. — In der neuen Zcilaehrift des Fcr-
dinandciims für Tirol und Vorarlberg: I. II.Xl Joseph Hell
und seine Schnilzwerke. — In den Beilragen elc. Iiirdesl-
reich ob der Enns und Salzburg: \ll. Von den Garten
der all<'ii und neuen Zeil. — XIII. (ieschiiiUlir Hochallar in
387
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.
388
■Jtr Kiritic zu hiil'ennarkt, von AdcllnTl Sliller. — Im Archiv
elf. lur sieben bürg. La niicsku ii de: III. Zur Geschichte
des siebcnbfirg. Ilnndeis 972 — 1845. — In den .Hilthci! ungen
etr. für Krain: .Inhrj. 1851. .\eltesle Biichdrurkrrkunst in
Krain. — In den Schriften cic. der k. k. ma h r. - seh les.
GeselUchafl: II. T)er Kohlenbau in Mahren und iislr. .Schle-
sien, von d'Elvert. — IV. (ie.-ieliichle des Thinlers in Miihren
elc. von deins. — Geschichte der Landkarten von Mahren etc.
von dcnis. — VH. Die liiiltiirrorl.schrille .Mährens etc. von denis.
— (leschichtc der Verkchrsanslallen eli\ von denis. — In den
Beiträgen zur (ieschichle und Sialistik Mährens etc. : I.Ge-
schichte des Bücher- und Steindrucks, des Buchhandels etc.
von d'Elvert.
In den Schriften des Altert hunisverei ns für das Grofs-
herzoglhuni Baden: I. Die Alterthuinshallc und ihre Denk-
mäler, fortges. in folg. — Die Grabmäler Irniengards und lUi-
dolfs VI. in Lichlentlial, fortges. in folg. — III. L'ebcrsicht der
geschichtlichen ßaudenkriiäler im (irofsherzogthuni Baden, u. a. —
Irn Archiv des hennelierg. Vereins: I. Ideen über
Entstehung und Einführung des Spitzbotfens. — Johauniskirche
in Saalfeld. — II. Ueber Spitzbogen , Taufbecken u. a. —
Eine so anerkennenswerthc wie erfolgreiche Thatigkeit
für die schwäbische Kunstgeschichte entwickelt der
würtcniberg. Allerthnmsverein in Stuttgart, der in prachtvoll
und sorsfällisjsl ausgeführten .Abbildungen die interessantesten
Bau- und Bildwerke \\ ciilemberüs zur allgemeinen Kcnntnil's
zu bringen sucht und scliou eine aufscrsl werthvuile lieilie sol-
cher .\bbildungen, darinilcr die Standbilder würtcniberg. Her-
zöge, die St. VV'aldrichskapcllc in .Murrhardt, die Frauenkirche
in Efslingen u. a. m. veröffentlicht hat. — In den Verhand-
lungen des Vereins elc. in Ulm u. Oberscliwaben: Ber. I.
Vortrag über den geschiclillichen Gang der ältesten Holzschnei-
dekunst in Schwaben, von Dr. Ilasslcr. — Mittheilungen über
.Malerei, Zeichnung, .Vllerthüinor in Schwaben. — VI. Ueber
die Restauration des Münsters zu Ulm von 1H4I— 48 von Thron.
— Beschreibung altdeutscher Bilder. — .\ufscrdem enthalten
die Berichte auch dieses für die Kunstgescliichtc des M. A. sehr
thälpsen Vereines in Verhandlungen, Vortragen und .Miscellen
über Baukunst, Sculplur, Malerei, Zeichnung u. s. w. schatzens-
werthe Miltlieilungen. —
In der Z e itschrift für hessische Geschichte etc.: II. Die
Ktirlskirche von Landau. — Zur Geschichte der Landkarlen. —
III. Beilrage zur Geschichte idcs Weinbaus in Althessen. —
Geschichte der Glashütten in Hessen, von Landau. — Die Tbon-
gruhen von Grufsalmerode, von dems. — IV, Zur Geschichte
der Schiflbarmachiuig der AVerra. — VI. Geschichte der hess.
.Xlaunbergwcrkc. — Im Archiv für hess. d'eschichte etc.:
II. Historische iVachricht über das Brunnenkunstwerk zu Grün-
burg. — III. Zur (ieschichle der Mainzer Drucke. — Die Reliefs
am l'ortale derhirchi: zu Grufsen-Lindcn. — V. Das zu Bingen
1,'efunilene l'hrislnsbild. — Die Kanzel in der evaiig. Kirche zu
Brensbach. — VI. M.ltelalterl. Taufsleine. —
In den Annaleu etc. für iVassnu: I. Die erste Vcrbrei-
liine der Biichdruckerkunst im Hcrzocth. Ahsshu, von Dr. Schaab.
ßeschreiliung und Erläuterung bcmerkenswerther Alterlhumcr
im Museum zu Wiesbaden. — II. Die üomkirche in Limburg.
— Die alte Kirche zu Höchst am .Main, von Dr. Jluller. —
III. Die Krypte des h. Bardu im Dome zu .Mainz, von Dahl,
u. a. —
In ilir neuen Z eitschr ift des t liuring. -säclis. Vereins
etc.: III. Die Kirchen des Regierungsbezirkes .Magdeburg. —
Zur Baukunst in Sachsen, von l'f. Otle. — VL Thiergestalleu
au den Kirchengebauden des .M. .V., von dems. — VII. Erin-
nerungen an eine Heise durch Thüringen, von .Medeiu. — In
den neuen Mittheilungen etc. desselben Vereines: VII. Die
Kirche des ehemaligen Cisterzienser Muncbsklosters zu Zinna,
von l'f. Otte. — Antikritische Bemerkungen über Geschichte
und Architektur des Domes /.u Merseburg, von dems — Die
Pfarrkirche und Krypte zu Stadt-llm, von Dr. Gulil. — VII. Be-
richt iiber einen Taufstein in .Visleben , von l'f. Oltc. — Die
Kirchen zu Zeigerheim und Oberpreilipp etc. von Dr. B. Starck. —
In den baltischen Studien etc.: II. Die älteren Kirchen
Stettins, von Fr. Kugler. — VII. Die Kirche zu Berchen bei
Demmin, von Lisch. — \lll. I'ommersche Kunstgeschichte etc.
von Fr. Kugler. —
In der Germania, Jahrb. der berlin. Gesellschall etc. :
II. Deutsche Bildhauerkunst des 12. u. 1^. Jahrb. von v. d.
Hagen. — 111. .\ltdeutsche Bildhauerkunst, von dems. — VI.
Altdeutsche Baukunst von dems. — Geschicbtsabrifs der deut-
schen mitlelallcriichen Baukunst, von Kallenbacli. —
In den Jahr buche ru elc. für Mck leu bürg: I. Materiaücu
zu einer Geschichte des alleren meklenburg. Theaters, von Dr.
Bärensprung. — IV. Geschichte der Bucbdruckerkunst in .Mek-
lenburg bis IÖ40, von Lisch. — V. Ueber die Baukiuisller des
XVI. Jahrb. — Beiträge zur älteren Buchdruckergeschichle in
Meklenburg, von .Muhnike u. a. — VI. Geschichte der Eisen-
gewinnung in .Meklenburg aus inländischem liaserierz. — .\I. Die
Salinen zu Sülz, Konow, Süllen u. s. w. — XV. Geschichte
des Schlosses zu Schwerin und dessen Bauperioden, von Lisch.
— Aufserdem enthalten diese Jahrbücher eine beträchtliche
Anzahl werihvollerer kleinerer .Mitibeilungen über (iegenstande
der Kunstgeschichte u. s. w. —
In der Zeitschrift etc. für Hamburg: 1. Ueber die
älteste Reihefalirt zwischen Hamburg iiiid Stade, von Lappen-
berg. — IL Die rcrspcktivansicht Hamburgs von UV'^T. —
Der lelzte Neubau der Donikircbe zu Bremen und Hamburg. —
III. Die ältesten hamburg. Opern, von Dr. Gelfcken. — Ueber
den Erbauer der kleinen St. .Michaeliskirchu. — INolizen über
den hamburg. .Maler F. Tynimermaun, Schüler des Lukas Kra-
nach, von Schrader. — Aufserdeui ,liamburg. Künsllerlevikon"
von Schrcider.
Im Vaterland. Archiv für han nov. -braun seh w. Ge-
schichte etc.: Jahrg. 1834, Beschreibung der ältesten, bisher
bekannten Landkarte aus dem M. .V. etc. von Blumenbach —
.Mittbeilungen ober die raihselhaften metallenen Kircliengcraihe,
von v. Sirouibeck. — Jährt. 1K4I. Die Goslarscheu Berggesetze
des MV. Jahrb. von Dr. Schauiuanu. — In der Z <• il seh ri 1 1 etc.
für l\ieder-Sachs(u : Jahrg. IH4li. Besclireiliung d(^s alten
Kaiserpalasles zu tioslar und der kniserlicben llauskapelle, von
Blniuenliacb.
3S9
Anzciücr für Kunde der deutschen Vorzeit.
390
\ a c li r i (• li 1 (' II.
Uleratiir.
Ken erschienene Werke.
42) (i fsr h Irh te il er Stadt .V ii n slore ifel und der nach-
liarliihcn Orlschaflen , von Jak. Katzfey, Gyninasial-
Dircktor etc. Zwi-i Tlieile. Köln, 18.54 u. 1S55. Druck
und Verlag von J. G. Schmilz.
Die.ies Merk bietet uns eine fleifsige, sorgniltige , auch
wohl erschöpfende Znsanirrienstellunji <lc.s siininillichcn .Materia-
les zu einer Geschichte der Stadt .Miinslereifcl und der ihr he-
nachharten Orte. Aach den Ituhriken Topographie, Landes-
hoheit, Magistrat, Polizei, Stiftskirche, Schule etc. sind alle
Urkunden, alle schriftlichen Aufzeichnungen, die zu der Ge-
schichte dieser Stadt irgend ein Thatsächliches enthalten , im
ersten Theile fleifsig gesammelt und sorgfältig neben einander
abgedruckt, vom Herrn Verf. liurch einzelne Siilze und Para-
t'raphen nur locker verbunden. Der zweite Theil enthalt in
ahnlicher .\nordnung und Zusanimenstellung die .\hrweilcr,
Anlweiler u. a. benachbarte Orte betreffenden historischen und
statistischen Thatsaeben. Zur Lektüre ist dieses Werk freilich
nicht gesehalTen, da es statt einer verarbeiteten Ge.scbiehle der
Stadt nur die Vorarbeiten , die .Malerialicnsammluug zu der-
selben enthüll; doch der Forscher, der sich die .Midie des Su-
chens nicht Acrdriefsen liifst, vor allen der Knilurhistoriker,
dem die orlsgescbichllichc .Monographie oft das brauchbarste
■Material bietet, wird hier fiir die Geschichte des 17. u. 18. Jahr-
hunderts manche willkommene Beitrüge flndcn.
43) Geschichte der meklenburgiscbe n Landstande
bis zum Jahre 1555, mit einem Urkundeiianhang von
D. C. Hegel. (llcUtoratsprogranini. ) Hüsl(jck. Drnck
von Adlers Erben. 1856.
Der Herr Verf. stellt in dieser Schrift die allmähliche Ent-
wicklung der deutschen Territfirialverfassung in .Meklenburg ans
dem gegenseitigen Verhalliiifs ihrer beiden llaupllaktoren dar,
der landstandischen Hechten und der fiirsllichen Landeshoheit
und führt deshalb die Geschichte dieser Laiidslande bis zu dem
Zeitpunkte, da die Grundformen der landsliindiscben Verfassung
mit der Einigung der Landslande zu einer gemeinen Landschaft,
die auf der andern Seile auch von der Ilerslcllnng der Landes-
hoheit beclcilel und bedingt ist, als festgestellt erscheinen.
Das ailinabliche Zustandekommen jener l'nion sowie ihre Be-
deutung für die Landesverfassung weist "der Seliliifs dieser
Schrift nach; den Anhang bilden urkundliche Belege. Indem
der Verfasser in seiner klaren , überzeugenden Darstellungs-
welse das slavlsche und deutsche Element, deren Wechsclver-
hültnisse für die Geschichte Mcklenbiirgs bedeutsam in den
Vordergrund treten, auseiuanderhall und nanienllich dem deut-
schen seinen vorwiegenden Einlliifs auf die Entwicklung der
standischen Verfassung sichert, indem er die Theilnahnic der
einzelnen Stande am Verfassungswerke, die griifsere Zurück-
haltung der Geistlichkeit, die erzwungene ibeilnahnilosigkeit
des Bauernstandes, das kraftvollere^ Vorgehen des Adel.» und
iler Studie schildert und das fordernde oder hindernde Ein-
greifen der polnischen Vcrhallnissi- , namentlich der Landes-
theilungen, und einzelner hervorragenden Karsten, wie des
jüngeren ileinrirhs des Löwen und Albrechls des Ersten, dar-
legt, weist er das Erwachen des mehr bewufsten standischen
LebeiK in den einzelnen Landschalten nach, in Slargard, W en-
den, Werle, Meklenburg, das sich dunli Enlstehung \oii Eini-
gungen und Landiriedensbundnissen aiiküiHliul und endlich in
der Ziisanimenschliefsnng der Einzelslande zu einer Gesaniint-
heit durch die landstiindischc Union von 1.523 der Verfassung
zu ihrer Vollentwicklung den Boden gewinnt. So bildet diese
Schrift einen unentbehrlichen Beitrag zu der Geschichte der
landstandischen Verfassung in Deutschland, die, wie K. F. Eich-
horn schon bemerkt, nur aus dem Studium der einzelnen Ter-
ritorialverrassungen richtig erkannt werden kann.
4-lj Elblin von Eselherg, herausgegeben von A. v. K e I -
1er. Tübingen, 18.56. 48 sin. 4.
Bei der Vernachlässigung, welche die literalur des 15. Jahr-
hunderts bisher erfahren, ist jeder neue beilrag zur kenntnifs
derselben schon von vorn berein dankenswert. Elblin von
Eselbcrg, ein spütling huMscher poesie, war bisher fast gar
noch nicht bekannt. Der herausgeber liefert in der einleitung
sehr schatzbare notizen über die geschlechler der herren von
Eselsberg und Esclsburg , welche lieide nanien in Schwaben
vom 12. bis 16. Jahrhundert aus Urkunden nachweislich sind.
Allein, ob der dichter einem dieser geschlechler an-rehiirt, stellt
der herausgeber in frage und neigt sich schliefslirh zu der
ansieht (irafTs, dafs der name Eselberc f ähnlich wie Goiichcs-
berc, AfTenberc, Laslerberc, Sa'ldenberc, Tugentbercj ein an-
genommener sei, wozu auch der vornanie Elblin , der sonst in
den genannten sebwäbisehen familien gar nicht, dagegen als
allegorischer naine oft vorkumml |s. 12). am besten stimmt.
Abgesehen also von dem zusammenhange Elblins mit jenen
beiden familien, entsteht die frage: war der dichter ein Schwabe?
Mir scliciiil, nach seiner rciiiiwcise iiiiissen wir ihn eher nach
.Mitteldeutschland setzen. Freilich geben reime des 1.5. jalir-
bunderts, in denen die mhd. lautverliäitnisse sclton vielfach
getrübt sind, keinen so festen anhaltpunkt als bei einem streng
reimenden dichter des 13 Jahrhunderts. Fllblin reimt 1, IH.5
art: vcrkarl; 1,296 art: Wort (wart?): 1,392 erkorii:
gepiirn; 1, 191 v ollen bräht: mabt (für mohlej; 1, 219
hörten: orten; 503 wort: geliOrt; 436 gepurn: fern;
189 niier: schier: 5'6 künde: stilnde; 2, 191 sun: liln;
1, 201 gesellen: welle; 2, 3 ringen (iniin.): dince;
2.91 vorne: hüchgcporiicn ; 1, 306 gctpannen: manne.
Alle diese reime weisen nach Milteldeutschland. — Der ein-
liilung folgen zwei gedirhie, von denen das eine in Gralfs
Diuliscii (II, 91) bereits nach einer Stuttgarter lis. gedruckt
war. Dein tonte sind lesarten anderer hss. beigeliigl , unter
denen wo! in der ersten erzahlung B eine grOfscre nicksicht
verdienl halle, als der lext von A, iler dies gedieht vielfach
entstellt gibl. In der ersten erzahlung (.v. 1.54) ist wol zu
bessern: ir \> erden minne r("isl.
391
Anzciirer für Kunde der deulschen Vorzeil.
392
Die Verweisung aiir die blufs durch nuniuicrn bozeiihnetin
hss. macht den wünsch von ncuvrn rege , der hcriiusgchcr
müchle sein verheifsenes verzeichnifs alldeutscher hand.schriflcn
demnächst erscheinen lassen. h- B.
4.5) The od. .Moebius, catalogus liliroruni islandi-
corum et iior v egi coru ni aetiitis uiediae cditorum
versoruin illustralorum, Skäldalal sive poelarum reccnsus
Eddae llpsaliensis. Lipsiae, \V. Engdniann. IbäO. 8.
XII u. 20fi stn.
Den freunrlen altnordischer lileralur wird hieniil ein werU
geboten, das liiiigsl ein bcdürfnifs sein niufste. Dem eigent-
lichen verzeichnil's der literatur echt eine Übersicht der allge-
meinen hillsniitlel voran, der literarhistorischen werke, der
grammatiken, Wörterbücher, ferner der grofsen quellensamni-
lungen, deren inhalt bis ins einzelnste verzeichnet ist. Der
„catalogus librorum" selbst ist in alphabetischer Ordnung mit
zahlreichen Verweisungen. Bei jedem werke sind ausgaben,
Übersetzungen und abhandlungen darüber genau verzeichnet.
Die alphabetische anordnung, die zum nachschlagen jedenfalls
die bequemste ist, wird durch eine am Schlüsse beigefügte
systematische Übersicht ergänzt. Dem Verzeichnisse folgt ein
diplomatisch genauer abdruck des Skiildatal, dieses für die ge-
schichte der nordischen dichtkunst so hiichst wichtigen denk-
n)ales; dann ein verzeichnifs der dichter, ebenfalls in alpha-
betischer Ordnung, mit beifugung der lebenszeil, nebst abdruck
der für die lebensumstande wichtigsten stellen aus den quellen
und binweis auf die nordischen denkmäler, in denen Strophen
der dichter vorkommen. Diese Zusammenstellung, die referent
in ahnlicher weise behufs einer künftigen herausgäbe der ge-
sammten Überreste der skaldenpoesie sich ebenfalls angelegt,
ist sehr willkommen ; ebenso das verzeichnifs der könige in
alphabetischer Ordnung mit beifugung ihrer regierungsjalire.
K. B.
Aufsätze in Zeitschriften.
Archiv des Cr i min alrechls : 3. Sl. Der Aberglaube und
das Verbrechen. Ein Beitrag zur Strafrechtsgeschichte.
(Abegg.)
Histor. polit. Blatter: Ar. 10 IT. Markgraf Jacob III. v.
Baden. •
Ocslerr. Blatter für Uteratnr: Kr. iB. Der Untergang
des Hauses C'illi am 9. IVov. 14.56. (Bergmann.) — Die
hist. Literatur über Kiirnten. II. (Monc.) Nr. 48. Ein neu-
entdeckter Heidenfrieflhof bei Neudorf. (.Schröter.)
Didaskalia: Nr. 272 ff. Der Fischer von Olfenbach. Histor.
Erzählung aus dem 11. Jabrh. — Das liömercaslell in
Homburg.
Europa: Nr. 48. Karl der Grofse und sein (ieburlsort.
Illusirirtcs Familienbuch: VII. B. 1. II. Götz von Ber-
lichingen. Eine biographische Skizze. (K. v. Kessel.)
Die firenzbolcn: iVr. 17. Die Gothik und die moderne Bau-
kunst. iVr. |H. liilder ans der deutschen Vergangenheit.
Brief eines Hamburger Itürgcrmeisters an seinen Sohn in
Lissabon.
Lesefrüchtc: 4. B. 12. St. ff. Die friesischen Ulhlande oder
das friesische Inselland. 4. B. I«. St. Sl. Goar.
.Magazin für die Literatur des .\uslandes: iVr. 144.
Die erste deutsche l'rkunde in Brabanl. i\r. 149. Der
iNationalitatenslreit und die Danisirungsversuche im Herzog-
thiim Schleswig.
Deutsches Museum: i\r. 47. Das (ireifswalder Jubelfest.
I'razske Koviny: Nr. 15. Die slav. Orte in Niederosterreich.
Nr. 36. Portrate der Priniatoren und Bürgermeister Prags.
Kevuc coli te mp oraine: Trois jonrs a Treves. (de Saulcy.)
Revue numisiiiat. Beige. VI. 3. Nolice sur des monnaies
noires et de billon de Reckheiin et de Stein. (Piot.) Le
denier de Charlemagne frappe ä Liege et le berccau de
ce Prince. (Piot.) — Une monnaie de .Marguer. de Breclerode,
.\bcsse de Thorn.
Bremer So nnlagsblatt: Nr. 46. Vor 1.50 Jalircn. Eine
kulturgeschichtliche Betrachtung. (K. Seifarl.) Nr. 47. Die
StierstorpITsche Gemäldesammlung in Driburg. ( .\. Th.
Brück.) Nr. 48 If. Leipzig im Jahre 1593. (E. Goltwald.)
Nr. 49. Die miltelallerlichen .Mysterien. (E. Sagelken.)
Sonntagsblalt zur Ilil d es heim. Allgcni. Zeitung und
Anzeigen. Nr. 47. Recblspflege in Ilildesheiin widirend
des 15. u. 16. Jahrhunderts.
Allgem. Zeitung: Beil. zu Nr. 322. Die kaiserliche Galerie
am Bclvedere in Wien. Nr. 329. Der Verein für histor.
Kunst. Nr. 337. N'ordalbingische Urkundcnbucher. Nr.348.
Ein Zeilgenosse und Geschichtschreiber des SOjiihrigen
Kriegs. — Pappus.
Augsb. Post-Zeitung: Beilage Nr. 280. 83. Die Pfarrkirche
zu St. Georg in .\ugsburg, Einrichlung, Zier, Baugeschichte.
Illustrirte Zeiliing: Nr. 700. Die Ausgrabungen in Viernheim.
Lcmberger Zeitung, Woehenbeil.: Kr. 28. Hedwig aus
dem Stamme Jagello, Herzogin v. Baiern. (Szajnocha.)
Neue .München er Zeitung, .Vbendhlatt; Nr. 271. Zur
bayerischen Geschichtsforschung. Die Krage über den Ge-
burtsort Ottos d. G. und die Residenz desselben. Nr. 277.
Das Etablissemt^nl des k. Hof-.\nliquars Pickert zu Fürth.
Nr. 297. Die Saalburg bei Homburg. (J. v. Hefner.)
Numismat. Zeitung: Nr. 23. 24. Beschreibung einer Aus-
wahl niittelallerl. .Münzen aus dem herzogl. .Vnhalt. Ca-
binete zu Kötlicn.
Prager Zeitung. 3. Prags industrielle Zustände bis zur Mitte
des 12. Jalirh. Nr. 71 IV. Prags Kinanzverw allung im
13. u. 14. Jahrh.
Prcssburger Zeitung: Nr. 71. Das Schlofs in Pressburg.
Salzb. Zeitung (Intelligenzblatt.): Nr. 19. Die deutsehen
Fastnachlsgebräuohe. Nr. 23. Der .Mäusetburm bei Bingen.
(Im Feuilleton) S. 2. 8. 18. 28. 40. 46. 50. Notizen aus
dem Geschiehlskalender des llerzogthiims Salzburg. —
Streitigkeit zwischen dem Erzbischof Theodor v. Raitcnau
und .Max, Herzog in Bniern. S. 17. — Geschichtliches über
Anif. S. 25. (Pichler. ) — Erzbischof Leonhard v. Keulschach.
S. 31.
Veriiilf«rli(e ]\'nclii*irli<fii.
61) Die unter Chmels und Karajans Leitung enl.slehonden
„Monumenla llabsburgica" schreiten allmählich ihrer Vollendung
zu. Hierunter nimmt der .,C'odex diplomaticus Ausiriae inferioris",
393
Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeil.
394
des Slanimlandcs des grofscn Kuiserrciclis, eine hervorragende
Siellung ein. Die bedeutenden Sarniiilnrigen der Meder-Oesler-
reichisch-stündisehcn Registratur, fler Bihliüthek und des Archivs
wurden zu obigem Zwecke zum grofsern Theil ausgehentet.
Der Codex diplomaticus wird nach einem von dem unermüd-
lichen Chmel entworfenen Plane , der wegen seiner leichten
Ausführbarkeit sicher Anerkennung finden wird, zusamnicnge-
slelU werden.
62) Der literarische Verein in Stuttgart ist im Begriffe,
seine Mitglieder mit einem hochwichtigen Werke aus dem
Kreise des deutschen Schrificnihums, der Kepkauischen Chronik,
in einer Ausgabe von Mafsmann zu erfreuen. Der Druck des
Buches ist echon weit vorgeschritten.
63| Das Berliner Kunstbliilt, herausgegeben von F. Kggers,
bisher Eigenlhurn der H. Schindler'schen Verlagshandliing, soll
nach einem grofsarligcn Mafsstabe erweitert und zu diesem
Ende in ein Actienuntemehnicn verwandelt werden. Der be-
treffende .\urrHf ist von F. Kugler, Dr. Lazarus, üeheimrath
Schnaase, Director Waagen und W. v. Merkel unterzeichnel.
61) Beim .\aehgralien in der Stiftskirche zu Huy an der
Maas in einem IVebcnschiffe hinter einem Grabsteine aus schwar-
zem Marmor entdeckte man die Gebeine des Bisch. Theodiiin
von Bayern, welcher im J. 1066 die Kirche weihte. Nur der
Schädel war ganz erhalten; sonst fand man blos Ucberbleibsel
des Sarges und Stücke des Leichentuches.
65) Bei der Anlage eines Eiskellers in Paderborn ist vor
einigen Tagen in den Ueberre.sten einer alten Grund - oder
Kellermauer ein interessanter Schatz aufgedeckt worden. Der
Fund besteht aus vier ziemlich grofsen silbernen Bechern, einer
grofsern Anzahl silberner Löffel in antiker F'orm , mehreren
güldenen Ringen mit Steinen etc., einem silbernen Crucilix,
einer Partie werllivoller alter Gold- und Silbermünzen und
verschiedenen andern Gegenstanden. Man nimmt an , dafs die
Sachen zur Zeil des 3Üjahrigen Krieges dort geborgen wor-
den sind.
66) Bei Abbruch eines zum Klarissenklosler gehörigen
allen Gebäudes zu Eihternach fand man in einem Topfe un-
gefiihr NO Münzen, C in Gold, die übrigen in Silber. .Mit
.\usnahnie einiger von Karl v. Lollir. geboren fast alle Trier
(Kuno) und Köln (Friederich) an. — Wichtiger ist der Fund
von Ilelfaut, wo llirtenkinder in einem verlassenen Steinbruche
einen Bleitopf mit Silbcrmünzen fanden. Cnter 160 zur Unter-
suchung gekommenen Stücken befanden sich 32 Luxemburgische
von Elisab. v. Görlitz und Johann v. Bayern, 2 Groschen von
.Melz, 3 Kiilnisclic, 1 Trier'scher, und ein freireichssladtischer
mit dem Gcpriige des K. Sigismnnd.
67) Bei dem Grundgraben für Erweiterung des Frohn-
festcgebäudes in Augsburg hat man nicht nur römische, zum
Theil noch gut erhaltene .Münzen, sondern auch Vasen etc. ge-
funden, wclche'^urn so mehr Wichti<;keit haben dürften, als sich
vcrmulhen lafst, dafs sich in der ISalie, nämlich auf dem St.
Slephans|iliilze, ein röm. Amphitheater befunden habe.
68) Zur Reparatur des Domes in Halbersladt, eines be-
kanntlich ausgezeichneten Denkmals miltelalterlicher Baukunst,
sind von S. Maj. dem König 20,000 Thaler angewiesen.
69) Zur Restauration des Doms in Mainz, der sich vor-
zugsweise auch durch seine , sechs Jahrhunderte hindurch rei-
chenden , zum Theil sehr merkwürdigen Grabdenkmäler aus-
zeichnet, dabei eine der schönsten und gröfsten romanischen
Kathedralen ist, ist ein Verein zusammengetreten, der vor
kurzem die landesherrliche (iinehmipung erhallin und seine
Thiitigkcit bereits begonnen hat
Inserate und Bekanntniaclinni^eii.
20) Zu dem Aufsätze in i\r. 9, Sp. 270 des diisjaling. ri
Anzeigers geben wir die Berichtigung, dafs das fragliche Mar-
sipolis nicht Meersburg am Bodensee ist, s(jndern da.^ sachsi-
sche Merseburg. Vgl. Schwctschke, vorakadeinische Buch-
druckergesch. der Slailt Halle; Anhang 1. *)
V. Stalin.
21) Anfrage. Der bekannte Ethnograph Job. B(ihm
aus Aub, Pfarrer zu Ulm, fertigte nach eigner Angabe in einem
Briefe an Althammer, d. 8. Dec. 1520, eine deutsche Ueber-
sclzung von Ovid's Metamorphosen , ( „melamorpbosin üvidii
teutonicam facio, singiili aiirci numi de singulis mihi libris tlan-
tur, verbum verbo rcddere conor." Ballenstadii vila Allliani-
•) Vergl. tlbrlgena auch Kalkenstcln's Gesell, der BuclitlriickorkuiiBt, 8. 173.
Midi. \\ülfcnliiil. 17111. 4. pag. 65.) welche, so viel mir be-
kannt', nicht im Drucke erschien. Ist die Handschrift dieser
Version vielleicht irgendwo noch vorrindlicli?
Reufs.
22) Wo finden sich ältere Nachweise über die Sitte, bei
(ieburten und Hochzeiten einen Baum zu pflanzen? Ge-
fallige Antworten auf diese Frage wolle man an die Re-
dnction des Anzeigers richten.
23) .Mit einer geschichtlichen Arbeit über das Schlofs
R u n k e 1 s t a i n , bei Bozen, beschäftigt, ersuche ich alle Freunde
lirolischer Geschichte, mir auf diese Burg bezügliche Urkunden
und Notizen gefälligst mitlheilen zu wollen.
Innsbruck, 3. Dec. 1«56.
Dr. Ign. Vinz. Zingerle. k. k. Professor.
Da mit dieser Nummer der Jahrgang 1856 des Anzeigers geschlossen ist, so wird
die gefällige Bestellung der Fortsetzung desselben hiemit in Erinnerung gebracht.
(Halbjährige Abonnenten werden nicht angenommen.)
Verantwortliche Hednclion: Dr. Freih. v. u. z. A ufscs«. Dr. A. v. Eye. Dr. (i. K. Fronimann.
I i I II. ! In ti .< Druck Ton Fr. Calil|>e & Bohn iu NUmbcrg.
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Alpliabeiisclies Ueglster
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des
Anzeigers l'ür Kunde der doiil scheu V(»r/eit.
Vorbemerkung: Mit B siml die BeltauntnmcliunKtn und Inücrate, mit L die lilcrariscUcn Anzeigen unlerschiedbn
Ahkiiriungen auf Münz-i^n : Erklärung dirsclhtii. I- 293
Agricola, Johann s. Einlilaltdriu ke.
yUterlkümer, ur(rcschi(lillklif, s. Jlnsciiiu, gcrinanisilifs: Snniin-
liingcD.
Allerlhümcr, viilerlandischf, s. Uebersiclil.
Allerlliumskunde s. Germaniü.
Anlikensiimmlting s. Uebersiclil.
Archäologie, cliristliclie, s. Zeitschrift.
Arckileklur s. Geschichte.
„ s. Ilolzarcliitcklur.
Baden s. Denknialr.
Basel s. Bruno.
„ s. Raihsgelaulc.
Baump/Jamcn bei Gchiirlcn iiikI lluihxeilcn. 391.
Baijern, Geschichte s. Quellen.
Behaim, .Martin: ein Denkmal dess. (in. Ahhild.) IM ff.
Beilräge zur ültern deulschen Sprache u. I.ileralur. I.. 260 1.
Beychel, Desidoriiis, Hul/.schneider. 37(1 1.
Bildercalecliismus des lö. Jahrh. L. 29.
Bildersaal alldeutscher Dichter. L. 188 H.
Blatter, illudtricrlc fliegi:ndv, s. Miiseuin, (■cruiaiiisclics; Sauiin-
lungen.
B»7im, Joh.: dessen l'ehcrsetz.. von Ovids Metauiorpli. I!.39ar.
Böhmen s. Durfnainen.
Bracleutenslempel 1-13.
Brandenburg: Albrecht Achilles s. (ieschichte.
Braut, Sebastian: dessen lat. E|)ila|ihiuni auf Geiler von Kei-
sersberg. 135 f.
Briefsammlungen, zwei merkwürdige alle. 198 f.
Bruchstücke eines initlelnirderl. Trojanerkriegs. 119 IT.
Bruno, Bischof zu Basel (Selilufs). I fl.
Buchdrucker, der erste, in Sch\val)eri. 270 1.
Büdingen s. Ilob.schnilr.arbeiten.
Kullinger, Heinrich: Bildnifs iless. I(i3 (T.
Caliilngiis libruriiiii islaiidrcorum et nnr>egic<>riirii. L. 391.
Caicchismut: /.ur Geschichte dess. 111 1.
„ t. BildcrratechisiHUs.
_ 8. Luther. ;. --
Centralcommission, k. k., zur Erforschung und Erhaltung der
Baudenkmale: Millheilungeu ders. L. 6t f.
Clifford, Kosamunde von: Grabschrift ders. 70 f. 102.
Conslanz, Stadt: Beilriige zur Geschichte u. Beschreibung ders.
225 II. 2''ä Ii.
Conslam s. Gesellschaft.
Danzig's Bauwerke. L. 93 f.
Denkmale der Kunst und der Geschichte des lleiinathitndes
(Baden). 1- 93.
Deutschland: Friedrich I., Kaiser, s. Urkunde.
„ Otto L, Kaiser, a. Heiterslalue.
„ Geschichte s. Onellen.
„ (iaue s. Lileralur.
„ s. Kirchengebiiude.
Dichter, alldeutsche, s. Bildersaal.
Dichtung, deutsche: (irundrifs zur Geschichte ders. L. 355.
Dorfniimen, böhmische: Bedeuluny derselben. L. 355,
Dresden: Antikensaniinlung s. Ueliersicht.
(;alcrie-Burh. L. 259 f.
Dürer, Albrecht s. Holzschnitt.
„ „ s. Malereien.
Ehrcnsirafen u. Kirchenluifscn gefallener Mädchen. L. 359.
Einlilattdrucke, zwei, von Burk. Waldis u. Joh. Agricola. 364 f.
Klfenlieinsrhnilitrerk s. Kunslsaiumlungcn.
ICyigramma niacarouicum de consiliis et eventis belli Sciimal-
ealdici 42 f.
Kpitaphiiim s. BranI, Sebastian.
Krasmus v. Rotterdam: dessen Collocjuia. 139 f.
F.rlau s. Handschrift.
Ertzschrein s. Gesellschaft, frucblbringende.
Esrtherg, Elblin v. 390.
Familien, ndeliche, s. Gesellschaft.
Fechlkunst s. Lichlenauer.
Fehmgrrichte, wesiph.nlische, s. Notiz.
Fcstiica iiotala und die german. Tradilionssyniliolik. I.. 123.
Feuenraffen: Erliiidung ders. s. Holzschnill, satir.
Fischarl, Johann: dessen Verse zu II. Bnllinger't Bildnifs. 163 IT.
Franken, Land: lloheitstitel in deiiis. 16.
397
Alpliabelisches Hegister zum Anzeiger für Kuiule diM- deutschen Vorzeit.
Frankreich und der Niedi-rrliein. L. 29 f.
Frischlin, Kikod., s. Leben.
Gangolfs - Ktiptlle a. Wolparlswende.
Gebote, zehn: Unlerwcisung über dies. 206 f.
Geiler von Kaisersberg -'s. BranI, Seb.
Gelehrlengeschichlc des 16. Jahrb.: Beitrag zu der». H5 11'. 223 IT.
Gengenbach, i'uniphihis: Srhriften de.ss. I.. 91 f.
Geräihe, kirchliche, s. Museum, (lernianiscbes: Saniinluni.'en.
Germania, Vierleljalirsschrirt l'iir ileutschc Allcriliniuskuude.
L. 92 f.
GeschicKle Albrecht Achills v. Brandenburg und Hilhelni's v.
S.ichscn: Beilrag zu derselben. HKl IT.
Geschichte der chri.sllichen Kunst, der Poesie, Tunkunst, Malerei,
Architektur und Sculptur. L. 219 f.
Geschichte der Stadt iMünstereifcl. L. 389.
Geschichte der nicklenburgischcn Landstande. ],. 3^9 f.
Gesellschaft, adeliche, zur Katze in Conslanz. 78 (f. 127 f.
„ fruchtbringende: ältester Ertzschrein ders. L. 27 IT.
(jlockenumschrifl. 344.
Gtuckshafc, in Rostock im J. 1518. 233 f. 276 f.
Grabmal des Paracelsiis zu Salzburg. 69. Ah.it- 1
Graff, Jörg: Erläuterungen einiger Lieder dess. 171 f j ^
Gypsabgüsse s. Madonna. ,:•.}/.
„ s. Museum, germanisches. 1 . .i^i i. ^ i„\ '.
Handschrift, deutsche: zu Erlau in Ungarn. 100 IT. 136 fl.
„ zu Innsbruck. 271 IT. 301 IT.
„ s. Willehalm.
Handieichnungen s. .Museum, germanisches : Sammlungen.
Ifartmttnn's Gregor vom Stein: Handschrift dess. 136 IT.
Hafsfurt s. Wappen.
llelffenslein, Ludwig Graf von. 33.
Hildegard, beil.: Leben ders. 138 f.
Hochaltar in der l'farrkirche zu Moosburg B. ()3 f.
Hoheitslilel a. Franken.
Ilohcniolhrn s. Slammbauui. I Ij;
„ s. Monumenta. '< •'
Hoharchilektitr des Mittelalters: Beiträge zu ders. L. 326.
Ilohschncidekunst s. Meisterwerke.
Hohschnitt Albrechl Dürers. 371.
„ satir., auf die Erfindung des Schiefspulvcrs und der
Feuerwaffen. 176.
Hohschnitle s. Museum, germanisches: Sammlungen.
Holischniliarbeilen in der Schlofskapclle zu Büdingen. 369 f.
Innsbruck s. Handschrift.
Island s. l'atalogus.
Jahrbuch, Weimar., für deutsche Sprache, Literatur und Kunst.
L. 155 f.
Kirche a. Victors- Kirche.
Kirchenhufsen s. Ehrenstrafen.
Kirchengebaude, luittclallerlicbe, in Dculsi lilaiid. L. 257.
Kloster: Bemerkungen und Fragen zur (ieschiclite ders. 97 ff.
Köln, Stadt und Kiirslaat: Geschichlc ders. 29 f.
Konrad von Wurzburg: Feststellung seines Todestage». 34 f.
B. 159 f. .:.■■.;.-
Krieg, schmalkaldischer s. Epigrainina.
Kulturgeschichte, deutsche, s. Zeitschrift.
„ (um 1500): reiche yuclle für dies. 139 f.
Kunst, alle, s. Technik.
Kunst, christliche, s. Geschichte. .aiiDliiiMu.''. .hv- .. K
„ „8. Schriften. :<
„ „ s. Zeitschrift.
Kunstarheiten aus IViedersachsen's Vorzeit. L. 62 f.
liunstdenkmale , millelalterliche , des Österreich. Kaiserslaales.
L. 156 f.
Kunstji tikmnier. biographische, s. Museum, germanisches: Samm-
lungen.
Künste, die sieben freien. 273 f. 303 ff.
Kunstsammlungen, fiirstl. Oett - Wallersleinische : Elfenbein-
schnitzwerk. 274 n.
Kiissen der llulhe. 230 f.
Landsknechte. 238 If.
Landstande s. Geschichte.
Leben und Schriften des I)h lilers und IMiilülogcn IVikodenmt
Frischlin. 1, 1S7 f. , ■. . -. „,-,. .■„,,.
Lichlenauer, Job.: dessen Fechlkunst. 1 44j"/ i'd: T.an ciu./
Lied, historisches: zur Literatur dess. 229 f.
Lied vom Hiirnen Seifried: alte Drucke dess. B. 191 f.
Literatur über die (iaue Deutschlands. 77 f.
„ ältere deutsche, s. Beiträge. '
„ des histor. Liedes s. Lied, histor.
Luther, Catcchismus. 143 ff. L. 123 f.
„ new Zeitung vom Kein (1542). 197 f.
Mädchen, gefallene, 6. Ehrenstrafen.
Madonna in der lllrschelgassc in Kurnberg: Gypsabgüsse da-
von. B. 263.
Magdeburg s. Bciterstatue. i' /.vit If iinl mIi)|i:!ii|iiii lim MiJ-il
Malerei 3. Geschichte. ' ■ ■ ' -• - ■■■■'(
Malereien von Albrechl Dürer: Notizen darüber. 227 ff. 268 ff.
300 f.
Medaillen s. Museum, germanisches: Sammlungeu.
Meistericerke alldeutscher ilulzschneidukunst. B. 360. iA\.vi>)
Mvkhnburg s. Geschichte.
Meldemann, Nie, s. Wien. '
Merica, I'elrus a, Kupferstecher. 35 f.
Miniaturen s. Museum, germanisches: Sammlungen.
Monogramme auf Holzschnitten des 15. u. 16. Jahrb. (m. Abbild.)
106 f.
Monumenta Zollerana. L. 157.
Moosburg s. Hochaltar. '
Mnnstercifel a. Geschichte. ..h-jh, um. i, •. . ; <■ »vA
Mumen s. Abkürzungen. ' ,..iii i—.. ii .a,.\: ,.,>.- '.l
„ s. Pokal.
Miinzfund in Volpertshauseu. 371 f.
Museum, germanisches: Chronik dess. 17 ff. 49 ff. 81 II. 113 11.
145 ff 177 ff. 209 ff. 241 ff. 281 ff 313 ff 345(1. 377 IT.
„ Denkschriften. B. 32. 264.
„ Jahresconferenz. B. 191 f. 223 f. 263 f.
„ „ Prüfnngs- ii. Berathungsgegenstande.
BeiU I. A. ^r. n.
,. Neujahrsgrufs. B. 31.
„ l'reisverzeichnifs von Gypsabgüssen Heil i. A. Wr. 3.
„ Sammlungen: urgeschichtlicbe Allcriliuiiicr (in. 4 Ab-
bild.) 165 ff.
„ illustr. (liegende Blaltcr (m. Abb.) 35 ff
„ „ kirchliche Gerathe (m. Abbild.) 231 ff.
„ „ Han.lieicbnungen (ni. Abbild.) 333 ff.
399
Alpliabelisclies Register ziiin Anzeiger fiii- Kumle der deutschen Vorzeit.
400,
Museum, Sniiiiiilungiii: llulzsilinitle (iii. Aliliild.l lO.i IF.
„ „ kkigriipliisclif Kiirisldtiikiiiiilir ( III. 2 Ali-
liild.l \i\) IT.
„ I :^ . iMfdiiiiU-n Im. Alihild.l 14 IF.
.;tii#Bl<-|-i»i(ia rfl Jliniiiturcn I iii. Aliliild. ) 73 (T. 308 11.
„ „ Siegel (m. Abbild.) 2(U ff.
„ „ \V;iiron (m. 7 Abbild.) 277 ff.
„ „ liiiikbliek iiiif die .Millheilungen iiber
Zweige dcTS. 363 f.
Musifrbuch. gdlhisehes. L. 12t f.
A«r/.ricÄ(fH, vermi-^ehle. 30 ff. 63 f. 95 f. 127 f. IS'J f. 190 ff.
222 ff 262 ff 295 f. 328. 358 IT.
Mbelmigeitlied. L. 185 ff.
!\ie<lerihein s. Frankreicli.
ifiedersachsen a. Kiiristarbeiteii.
Nonregen s. Catiilogus.
A'o/is über die weslphali.<ch(ii hihnigcrielite in Beiieliiing aiil'
Schlesien. 374 ff.
Nürnberg 3. Miidunna.
Oeslerreich s. hnn^ldenkniale.
OslfricslmiJ: Gcscliicble. L. 258 1.
Osiraldlegende: Hand.scbrifl ders. /.u Innsbriiik. 278 ff. 301 ff.
Paracehus s. (irabmal.
Pasquille s. Satiren.
Palriiial in den deutschen Städten. L. 326 f.
Physinlogus : Stellen aus dems. 70.
Poesie s. Geschichte.
Pokal mit mittelalterlichen iMunzen. 337 ff.
Pommern s. Schnitzaltiire.
Prag, Stndl: Geschichte ders. l. 327 f.
Preusker'schK Saniinlung vaterländischer .Mlcrlbuiner s. Ueber-
sicht.
Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Ge-
schichte, l. 220 f.
Quellenkunde zur Österreich. Rechlsgeschichle. 47 f. 76 1. 108 ff
(Juodlibelum s. Wertheini, Graf Kudult' v.
Raihsgeläule in Basel und Unterwnlden. 202 f.
Rauenspurc (Havensburg), die alte. L. 155.
Rechlsbucher, die deutschen, des Mittelalters. L. I24 f.
Rechtsgeschichle, (isterreich., s. Quellenkunde.
Reformation: Beitrage zur (ieschichle ders. L. 59.
Regiment gegen den englischen Schweifs. 44 ff.
Reiterstalue Kaiser Otto 's I. in Magdeburg. 231 f.
Rillergrufl zu Sparneck. 195 f.
Rosa mundi, non Kosa niunda, 7U. 102.
Rostock s. Gliickshafcn.
Runkehtain, Schlofs, in Tiriil. 394.
Sachsen: »ilhelin s. (jeschichte.
Salzburg s. (irabnial.
Satiren und Tasquille aus dir Krforniiilmnszeit. I.. 8'.) (I.
Schiefspuher : Erfindung s. Miilzschnitt, satir.
Schlesien s. IVoliz.
Schniliolläre in l'oniinern. S't.'i ff.
Schratlenharh, ri-icbsgrafl. Kainilie: Geschichte ders. B. 3HII.
Schriften, vermischte, über christliche Kunst. L. 122 I.
Schiraben s. Buchdrucker.
Schireifs, englischer, s. Kegiiiicnt.
Sculptiir s. Geschichte.
Seifried, der hürnene, s. Lied.
Seuche, wanlfrosche. K. 359.
Siebenbürgen s. Volksmärchen.
Siegel s. .Miisium, germanisches: Sammlungen.
„ s. Stadtiiegel.
Sparneck s. Kittergrufl.
Sprache, ältere deiilsche, s. Beilriige.
Sprichirörterlileratur : Beilrag zu derselben. 330 ff. 365 f.
Studie, deutsche, s. Piitrizial.
Sladtsiegel von Ulm: Farben desselben. 341 11.
Staminbauin des erl. Hauses Iluhenzollerii. ß. 95 f.
Technik der alten Kunst: Beitrag zu derselben. 366 ff.
Tonkunst s. Geschichte.
Trachten, deutsche, um d. J. 1356. 174 ff. 201 f.
Traditionssijnibolik, germanische, s. Fesluca.
Trithemius. Johannes: dessen Schriften. 6 f.
VeUerlingcn. 110 f. 141 ff.
l'ebersicht der mit der königl. Anlikensammlung in Dresden
vereinigten l'reuskcr'sehen Sammlung vaterländischer
Alterthiimer. L. 260.
(7m s. Stadlsiegcl.
Ulrich von Turheim s. Willelialm.
Vntericalden s. Katlisgeläute.
Urkunde Kaiser Friedrich's I., iinicrgrschobene. 169 ff.
Vereine, historische: Chronik derselben. 23 ff 57 ff. 89 ff.
119 ff. 151 ff. 217 ff. 253 11'. '289 ff. 319 ff. 351 ff 381 ff.
Victors -Kirche in Xanten. 335 ff.
Volksmärchen, deutsche, aus dem Sachsenlaiide in Siebenbiirgen.
L. 291 ff
Volpevtshuusen s. Münzfund
Wachssiegel , die ältesten aufgednukleii der späteren l'eriodc.
311 f. 339 ff
Waffen s. Museum, germanisches: Sammlungen.
M'aldis, liiirkard, s. Einblalldrucke.
Wappen, unbekannte, an der Kilterkapclle /.u lliif>lurl ( m. Ab-
bild.) 372 ff
Welt- und Hummel -Käfig s. Zinkgref.
WertUeim: zur Geschichte der Sladl. 329 f.
Wertheim, Itudolf (;rar von: (liiodlibe i fiir dens. 7 f.
Wien, Belagerung: Holzschnitt. 13 I.
Willehahn: Brilclisilick einer Ihmdschrift desselben. H If. 4(» ff
71 ff. 102 n.
Wirirmberg: Geschichte. L. 257 f.
\\ illetiherg, Universität: zur Geschichte derselben. 65 ff.
Wolpartsirende und die Gangolf .s-Kapelle. 181 ff.
.Xanten s. Victors -Kirche.
Zeitschrift für christliche Arch/iolocie und Kunsl. I,. 219 f.
„ fiir deutsche Kulturgeschichte. H. .12 I.. r>l
'Ärilung. neue, vom Hhein s. Luther.
Zeitungen, hnndschriflliche, des 16. u. 17 .ialirli II ff.
Zigeuner. 173 f.
Zinkgref .1. W.. als Verfasser des Welt- u. Hunimrl-Knrigs. 297 ff.
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3 3125 00455 4016