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Full text of "Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit"

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THE  J.  PAUL  GETIV  iMUS[{UM  l.irjR-XRY 


ANZEIGEB 


FUß  KÜKDE  DER  DEUTSCHEiN  VORZEIT. 


Neue  Folge. 


ORGAN  DES   GERMANISCHEN  MUSEUMS. 


Siebenter  Band. 


Jalir<>aii^    IHüü. 


Nürnberg,  im  Verlag  der  litprarJBch-nrtiütiHchen  AiiHtull  iltsH  gormaniüchen  Museonia. 


THE  J  PMJL  GETTY  CENTER 
LIBRARY 


Redaction  des  Anzeigers: 

Freiherr  H.  y.  u.  zu  Aufsefs,  Dr.  jur.  et  philos.,  erster  Vorstand  des  germanischen  Museums. 

Aug    V.   Eye,  Dr    philos.,  Vorstand  der  Kunst-  und  Alterthunissammlunffen 

Georg  Karl  Frommann,   Dr.  philos.,  Vorstand  der  Bibliothek. 

Freiherr    H.    Roth    v.  Schreckenstein,  Dr.  philos.,  zweiter  Vorstand   des    germanischen  Museums 

umi    Nursland   di'S  Ariliivs. 


Beiträge 


zu  vorliegendem  Baiidi'  haben  geliefert : 


Artwld,  Dr.,  in   Elberfeld. 

Baader,  J.,  Conservator  am  k.  Archiv  in  Nürnberg. 

Büchner,  A.,  Gerichtsaccessist,  in  Darmstadt. 

Costa,  E.  H.,  Dr.,  in  Laibaclu 

Falke,  Johannes,  Dr.,  Conservator    bei    der  Bibliothek  des 
german.  Museums. 

Hauser,  Gustav,  Professor  an  der  k.  Landwirthschafts-  und  Ge- 
werbschule in  Kordlingen. 

Hefele,  Carl  Joseph  von,  Dr.,  Professor  an  der  Universität  zu 
Tübingen. 

Uefner-  illeneck,  3.  H.  v.,  Dr.,  Professor,  Conservator  der  ver- 
einigten  Sammlungen  in   München. 

Hektar,  Enno,  I.  Sekretär  des  german.   Museums. 

Herschel,  Archivar,  in   Dresden. 

Hausier,  Ed.,  Dr.,  Archivdireklor,  in  Stuttgart. 

Kirchner,  Ernst,  Superintendent,  in   Gransee. 

Klein,   K.,   (lymnasialprofessor,   in   Mainz. 

Kohl,  Antun,   Gymnasiallehrer,  in   Prag. 

Krieg-Hochjeldtn,  von,  grofsh.  budischer  (ieneral,  in  Baden- 
Baden,  (t) 

Kuchenhuch,  k.   pr.  Kriegsgcrichsrath,  in   .Müncheberg. 

Lcdehur,  Leopold   Frhr.  v. ,    k.  pr.  Hauptmann  a.  D.,  Direktor 
der   k.   Kunstkammer  etc.  in   Berlin. 

Lochner,  G.   \V.  h.,   Dr.,  qu.   k.  Studienreklor,  in  Nürnhurg. 

Loffelholi,  Wilh.  Frhr.  v.,   Dr.,  fürstl.  Domanialkanzleirath  und 
Archivar,  in  Wallerstein. 

Märcker,  Tr.,   Dr.,   k.  pr.  geh.  Archivratli   und    lliiusarcliivar, 
in   Berlin. 


Manch,  (Iber-Rentamtmann,   in   Gaildorf. 

manch,  Eduard,  k.  Zeichnungslehrer,  in  Ulm. 

Meifsner,  Joh.  Karl,  Wechsel-Sensal,  in  Nürnberg. 

Mooyer,  E.  F.,  in  Minden. 

Müller,  .Johannes,   Dr.,   Conservator  bei  der  Alterthumssamm- 

lung  des  german.  Museums. 
Oscnhrüggen,  Ed.,  Dr.,  Professor  an  der  Universität  zu  Zürich. 
Palm,  H.,  Gymnasial -Oberlehrer,  in  Breslau. 
Quitimann,  Anton,  Dr.,  k.  Bataillonsarzt,  in   Niirnbcrg. 
Retlberg,  R.  von,  in   München. 

Reufs,  Kr.  A.,   Dr.,  qu.   k.  Professor,   in   Nürnberg. 
Schneider,  (ierh.,  Dr.,  k.   GerichlsarzI,  in   Ellmann. 
Schröer,  Karl  Jul.,  Professor  an  der  Universität  zu  Presburg. 
Sighart,  Joach.,   Dr.,  k.  Lycealprofessor,  in  Freising. 
Staudinger,  .Julius,  Dr.,  in  Nürnberg. 

Thudichum,  Fricdr.,   Dr.,   Privaldocenl   an  der  Universität  zu 
Gleisen. 

Vllmann,  Karl,  Dr.,  Prälat,  in  Karlsruhe. 

Voigt,  Johannes,  Dr.,  k.  pr.  geh.  Begierungsrath  und  Professor 
an  der  Universität  zu  Königsberg. 

Wagner,  Jos.   Mar.,  in   Wien. 

Walthierer,  Alex.   Cass.,   Benelicial,  in   Beilngries. 

Weller,  Emil,   in  Zürich 

Wiechmann-Kadoir,  Gütsbesitzer  auf  Kadow  in   Meklenburg. 

Winter,  F.,  Gymnasialprofessor,  in   Magdeburg. 

Wocel,  J.    E.,   Dr.,   Professor  an   der  Universiliil   zu   Prag. 
Zahn,  Joseph,  I'rofessor  an  der  Universität  zu  Presburg. 


NÜRNBERG.  Das  Abonnement  des 
Blattes,  w.*U:ht'.s  allt;  Monate  erscheint, 
wird  (fanzjalirijc  anf^L-nummt'n  nnd  beträft 
rachdcr  neM'jstenPosiroiiventioii  bei  aU<*n 
PostäniliTii  nnd  Uuehhandlun^en  HeutMch- 
landt  incL  O^^strciehü  ZA.  SCkr.  im  21  fl.- 
Fuls  oder  2Tiilr.  preuTs. 

I-'tir  Frankreich  abonniert  man  in 
Stralsturij:  bei  C.  F.  SelnniiU .  in  l'aris 
bei  der  deutst-hen  Uncbbandlun;,'  von  F. 
KUiu*k3ieekf  Xr.    II.  nie    de    Lille,    oder 


Neue  Folge. 


AMIGER 


m  KODE  DER 


bei  dem  Postamt  in  Karlsnibe;  für  t'nj- 
land  bei  Williams  &  Norsatc.  n  Hen- 
ri<-tl<-StroetCovent-<Jarden  in  London;  für 
Sordamerikn  bei  den  Postämtern  Bremen 
nnd  Hamburg'.  — 

Inserate,  wclclic  mit  den  Zwecken 
di's  Anzf'iffers  und  dessen  wiMenBcliaft- 
lii-hem  (i«*biet^-  in  Vcrbindunjc  stehen, 
werden  unrKt'nomm<;n  und  der  R;ium  ei- 
ner Colunmenzeile  mit  i  kr.  oder  2  Sgr. 
berechnet. 


iW 


Siebenter  Jahrgang. 


1860. 


ÜRGA\  DES  GEiniAMSCIlEX  WISEIMS. 

JWl. 


Januar. 


WisscDscbaltlicIic  Miniieilmii^eu. 


Orts- 
geschichte. 

Provinzen  und 
Gebiete. 


Oeschichte.   ErlüuleruiijKeii  zu  dem  Xieiibiirji^er  Krufh- 
ettück.  zur  Geiitcliielite  der  ljaut*ltw,  ''), 

Von  Lcop.  Freih.  v.  Ledebur  in  Berlin. 

Am  1.  Mai  1000  schenkte  Kaiser  Otto  III.,  nilini- 
und  siegreich  heimgekehrt  aus  Polen,  von  dem  Grahe 
des  heiligen  Adalbert  in  Gueseii,  zu  Aachen,  wo  er  bald 
darauf  (19.  Mai)  auch  die,  in  unsern  Tagen  durch  Mei- 
ster Kaulbach's  Bild  wieder  in  das  Gedächtnifs  gerufene 
Gruft  Karls  des  Grofsen  sich  hatte  offnen  lassen,  dem 
Kloster  Nienburg  an  der  Saale,  auf  Bitten  des  Markgra- 
fen Gero,  sowie  auf  Veranlassung  des  dortigen  Abtes 
Eggihard,  die  in  Gero's  Markgrafschaft  an  der  Neifse  (in 
ripa  flumiiiis  iS'iza)  gelegene  Stadt  Nienipsi,  das  heulige 
Niemlsch  bei  Guben,  sowie  das  Burgwart  daselbst  mit 
allen  dazu  gehörigen  Dörfchen  (cum  omnibus  villulisj 
und  Zuheh()r.  Von  diesen  Dörfern  werden  namhaft  ge- 
macht: Puzdicun,  Golheruno,  ßczdicz,  Gozevva,  Lcpi  und 
Tamarini  (Beckmann,  Histor.  von  Anhalt,  I,  430j.  In 
einem  BcslSligungsbriefe  des  Papstes  Lucius  v.  J.  1144 
werden  von  diesen,  sichtbar  corrumpierl,  nur  genannt: 
castellum  Niemsci,  Pozdiatin,  Bezdicz,  Gotheiuua,  Gozuua 
(das.  I,  442).  Selbst  noch  der  Bestatigungsbricf  von 
Papst  Innoccnz  III.  von  1216,  wo  die  Lausilzer  Guter 
jedoch  ISngst  nicht  mehr  dem  Kloster  Nienburg  gehörten, 
fuhrt   diese  Besitzungen    in    den   Worten  auf:    ,,e.x  duna- 


•)    S.  Aniciger,  1859,  Nr.  10,  Sp.  361  (f. 


tionc  Ottonis  III.  civitatem  Niemptz  cum  ouinibus  villis 
suis,  quarum  hec  sunt  nomina  :  Pozdiezin,  Gothewa,  Bez- 
iliet,  Gozevva,  Zepi,  Tamarinis"  (das.  I,  443).  Es  war 
nämlich  bereits  llti6  geschehen  (vgl.  Worbs,  Inventar., 
p.  44),  dafs  an  den  Erzbischof  von  Magdeburg  „civitas 
Niemeze  et  pruviucia  ei  attiuens"  (chronic.  Muutis  Se- 
reni  ap.  Mencken,  II,  193)  ubergieng,  und  unter  Mark- 
graf Dedo  II.  (zwischen  1185  und  1190)  kam  das  ganze 
Burgwardium  Niemitzsch  mit  den  Dörfern  Pohsen,  Göttern, 
Bösitz,  Jclzschko,  Leipe  und  Turno  (Neumann  in  v.  Le- 
debur's  allg.  Arch.  IV,  138),  welches  unzweifelhaft  die 
obenerwähnten  Dürler  sind,  an  das  Jungfraueokloster 
von   Guben. 

Ganz  entsprechend  dem  Umfange,  innerhalb  welches 
jene  um  Guben  herumliegenden  Dörfer  zu  finden  sind, 
erziihll  uns  die  Pelersberf,'er  Chronik,  dafs  Kaiser  Otto  III. 
dem  Kloster  die  Stadt  Niemeze  nebst  der  Provinz,  die 
7000  Hufen  umfasse  (chronic.  Montls  Sercni,  I.  c.  II, 
192)  geschenkt  habe.  Es  rcpriisentiert  dieser  Umfang 
eine  ßodcnflachc  von  nicht  weniger  als  22  Quadrat-Mei- 
len (Bergbaus,  Landbuih  d.  Mark  Brandenburg,  III,  81). 
Damit  stimmt  nun  das  Nienburger  Fragment  Ubercin, 
wenn  es  dem  Niemtschcr  Bezirke  mit  Einschlufs  der  Wil- 
der und  Gewässer  eine  Ldnge  von  10  und  eine  Breite 
von  8  Basten   oder  Stunden  gibt. 

Eine    sehr   wichtige  Bereicherung    for  die  Geschichte 
nicht    blo.s    der  ehemaligen,  jetzt  zu  einem   Dorfe  herab- 


3                                                      Auzeiper  fiir  Kunde  der  ileutsclieii  Vorzeit.                                                     4 

gesunkenen  Stadt  Memlsch,  sondt-wi  der  «müeii  Murk-  piske,  üoxivvii  ouiii  omnibiis  pcrlinenciis  suis"  (das.  I, 
giafstlialt  Lausitz,  erhallen  wir  iu  PoJgciidem.  Es  «ird  443j.  —  Auch  diese  Guter  siud  im  J.  I1B5  (\g\.  das. 
nänilicil  berichtet,  lur  Zeit  des  Wieiiburger  Abtes  Folcmar  I,  439  und  das  cliioiiic.  llontis  Sereni  ap.  Menckeii,  II, 
(t  lObJJ  sei  es  zwischen  Jlnrkgral  Heinrich  von  llburch  193,  wo  die  llanplurle  „Tribus  et  Lnbichoh  ci\  ilates"  ge- 
(mithin  früher,  als  derselbe,  was  erst  IdbU  geschah,  die  nanut  werden)  durch  Tausch  aus  dem  Besitze  des  Klo- 
Ostmark  wirklich  erhielt),  der  ein  Votershrudcr  des  nach-  slers  Nienburg  gekommen,  demnächst  aber  wahrscheinlich, 
herititji  Markgrafen  Conrad  (y  1157)  unsdrUcklich  ge-  Iheihveise  wenigstens  gewifs,  au  das  Kloslej  Dobiilngk 
naiiul  wird,   und   du«   Niemt.-elier  liurgurn   (nrbnnos  Mem-  in  der  Lausitz  übergegangen. 

ctmsesi)   au  «iiiem  heriigc-u    Kinipfe  gukonimeu.    Heinrich  Die  heillose   Verwirrung  iii  den   bisherigen  Nachwei- 

war    mit    lleeicsmiiclit    in    die   l'ruriuz   eingedrungen,    um  sen   der   hier  genannten  Ocrter   wird  vollständig   aufgelöst 

solche   seiner  Butiiiufsigkeit   zu   unlerwerfcn.      Die   Uurgcr  durch   unser  Menburger  Fragment,   aus   dem    wir   mit  gros- 

von  Niemisch   traten    ihm    aber  mit  Gewalt  iu  den   Weg,  sei  Bestimmtheit  eikennen,   dafs  es  drei   gesonderte  Grup- 

brachten    ihm    auch    eine    nicht    unbedeutende  ^iederlugc  pen   waren,  iu   welche  die  Lausitzer  Guter  zerlielen,  nach 

bei  und   trieben  die   Uebrigen   in   die  Flucht,  an   der  Beule  den  drei  Städten  Memeze,    von    der  wir    bereits  gespro- 

der   Gefallenen   nicht   wenig   sich  bereichernd.     Aber   nicht  dien,    Liubocholi   und    Tiiebus,   oder   mit   andern   Worten, 

lange  darauf  kehrte  Heinrich   mit  verstärktem  Heere   « ie-  den    Bezirk    au    der    Neilse,    au    der    Spree    uud    au    der 

der,   uud  zwar,  indem   er  einen   'l'licil   seines  Gefolges  an  Elster. 

versteckten   Orten   zurückliels,   sich   stellend,   als   nahe   er  L'cber   diese   Schenknii:^   König  Heinrichs   II,   der   aus- 

uur    mit  Wenigen.      Als    es    nun    zum   Kampfe  kam,    und  drucklich  der  Bubenberger  genannt  wird,  spricht  sich  das 

die  Niemtscher,  hoffend,  es  werde  ihnen  ebenso  gelingen,  Wienburger    Bruchstück    zunächst    in    den    Worten    aus: 

wie   das   erste   SInl,    mit   Lngestum    sich    auf    den    Gegner  „super    duas    civitates    in    Triebus    et   Livbuclioli    in   pngo 

stürzten,   du  brach    Heinrichs  Gefolge  aus  seinen  Hinter-  Lusizi  coiisistentes  :  Mroscina,  Grolhisti,   Liubsi,   Zlopisli, 

ballen  hervor,   und  es  gelang  demselben,  gleichzeitig   mit  Upprin,  Goztewisli    cum    omnibus    territoriis    suis    et   VII 

den   Bürgern  in  die   Stadt  Memlsch  einzudringen,   welche  stagiia  peroptima  jnxta  Sprewe,  que  pcrlincnl  Nienbiivch.'" 

auf    diese    Weise    dem    Jlarkgrafen     unterworfen    wurde.  Zu    welcher  der   beiden   zuerst  genannten  Sliidte   die   deni- 

Was  nun    weiter   erzählt   wird,  von  der  Flucht    der  Ein-  nächst   aufgeführten    C    Oerter    geholten,    das    wird    ihre 

wohner  aus  der  Stadt,  von   dem   Verluste,    den  das  Klo-  Lage,    die    ausdrücklich    an    der   Spree    angegeben    wird, 

stcr   an    den    Seiiiigeii    erlitlon,    von    den   Leistungen  der  sehr    bald    daitliun.      Obenan   steht  Mroscina,   au   anderer 

Wenden   des  Niemtsclier    Bezirkes,    ist    höchst    lehrreich.  Stelle  als  Burgwardium  Morscino  bezeichnet.      Es  ist  das 

Ich  gehe  jedoch   zu  anderweitigen    geographischen  Erlüii-  noch  heule  vou  den  Wenden  Mroschna  genannte  (Schellz, 

(crungen   über.  Gesch.   d.   Ob.   u.  Med.   Lausitz,  I,   Ib)   Bretschen  auf  der 

Eine   zweite   umfangreiche  Schenkung   ward   dem  Klo-  Grenze    des    Lubbener    und   Storkow -Beeskow  scheu    Krei- 

Ster   Menburg  am   H.    Aug.    1(104    durch   den   daselbst   zur  ses,    südwestlich     von    Kofsenblalt,    an    der    sogenannten 

Einweihung  der  Kirche  gerade    anwesenden   König  Hein-  Bretscheuer  Spree.    In   den   fünf  anderen  Oerterii  sind   die 

rieh   II.,    der  den    Abt    Eggihard    .'^cinen    Blutsverw  iindlen  henligeii    Dorfer   GiüdiUsch,    Leibsch,    Schlepzig,    Oderin 

nenul.      Er   schenkte   nämlich,   ausdrücklich   hcr\orhebeiid,  und   Goschzschen,    suninitlich    sudlich    und   südöstlich   von 

dafs  sein   Feldzug   gegen    die  Sluveii,    den    er    nnznlreten  der  Stadt  Buchholz,  an   der   wendischen  Spree   oder  Dah- 

im    Beüriff  war,    um   so   gewisser   mit   Sieg  gckrünl   wer-  me   gelegen,   nicht    zu    verkeimen;    und    kein   anderer   Ort 

den   niojje  :    „duas  civitates,   id  est  Triebus  et  Luihocholi,  als    das    unter   dem   Wamcu   Wendisch-Biiclihulz   bekannte 

llruscina,  Erothisli,   Liubsi,  ZInpisti,  Goslewissi''  mit  da-  Städtchen  scheint  das  zu  suchende  Liubocholi,   Liubocholi, 

tu  gehörigen  Territorien    ,,iii    pairo    Lusici    et  in   Geronis  Lnibucholi,  Lubichuh  zu   sein,    welches    dann   der  wuiidi- 

coinitnlu"  gelegen    (Beckmann,   ii.    a.    0.   I,   431  )      In    den  sehe   Warne    für    die    deutsche    Bezeichnung  liuchholz    sein 

erNvfthntni    päpstlichen    Bestaliciinjfshriefen    werden    eben  wurde.      Aus    der    Zeit    um    das  Julir    Iä20    besitzen    wir 

diese  Guter,    zum  Thell  sichtlich   corrunipiert ,  wie   folgt,  ein  Verzeichnifs    von  Altdreii    in    (i  Ortschaften    der  Lau- 

genamit,   und   zwar   vom   Papste   Lucius   114'l:   „castellnm  sitz.      Es   sind    zunächst    die     hekaunten    Studie    Lubbeii. 

LniliiiL'iili,    Moriena,   Xlopi.sIi,   (iriillilsti         .    cnstellnm  Tri-  Kirchliain.    1' insterw  aide,    SuiinenwaMe,   dann    der   DUikt- 

bus  tum   omnibus   mIIuIis   ad   illnd   peitiiienlibiis"  (das.   I,  Hecken  Stiaupilz  und   ein  Ort,  der,  wie  die  l'unJitcheii  uu- 

442),   und   vom  l'apste  Inmicenz  III   1210  :   ,,cx  dono  Hein-  deuten,    nicht    vollslilndig    zu    lesen    ist   und   Lubechuol  .  . 

pioi   Impi'ratoris  diia»   rivitiites  Triebus   et   Liilhucholi   cum  heilst    (Worbs,    inveiitar.    dipl.    Lusatiae.    p.    332).      Die 

villulis    pHruin    srilicet    llroscina,    Grothisli,    Liubsi,    Zlu-  Bedeutung   aller   der  uiideieii   Oerter   nothigt   schon,  auch 


Anzeiifer  liir  KuikIo  der  ileulscheii   \  orzeit. 


hier  ni>  ein  Sladtciien  zu  denken:  statt  also  das  kleine 
Leibcliel  bei  Leiillien  anzunehmen,  winl  auch  hier  an  die 
Stadt  BuclihuU  gedacht  werden   müssen. 

Von  eben  diesem  Spree-Bezirke  des  Klosters  Nien- 
burgs und  seinen  7  namhaft  gemachten  Ortschaften  ist 
ollVnbar  die  Kede,  wenn  es  »eilcihin  heifst,  dals  ,,in 
villicutionc  Zpreiiue"  einst  mehr  als  öO  Dörfer  waren, 
von  denen  nur  7  (die  oben  genannten)  übrig  geblieben, 
die  andern  aber  aus  Jiangel  an  Verlheidigern  verwüstet 
wurden  seien,  an  deren  Stelle  man  zum  Jlerkmale  die 
Mühlsteine  an  die  Biinme  gehängt  habe,  sowie  7  Kloster- 
hofe über  der  Stadt  Lnbii],  nitmlich  nördlich  dei'  Stadt 
Lübben. 

(Schlufs  folgt.) 


O  e  11  {BT  e  11 1>  n  r  li . 

Von  Jos.  Maria  Wagner  in  Wien. 

Godeke  klagt  in  seiner  Ausgabe  der  üichtuiigeii  Gen- 
genbach's,  S.  518,  dafs  er  ein  von  diesem  verfafstes 
Werk  über  liimmlische  Zeichen  (angeführt  von  Sim.  Gou- 
lard,  tresor  d'liist.  admir.  p.  47  f.)  nicht  habe  auffinden 
können. 

Ich  vermuthe  es  aber  hinter  folgendem  Titel  im  32. 
Katalog  von  Fid  Bulsch  in  Augsburg  (Oct.  1857),  S.  9  : 
,, Auslegung  der  fuiilf  Zaichen  so  zu  Wien  am  hymel  ge- 
sehen seind  worden  a.  1520.  bewert  durch  etlich  pro- 
phcceyen  u.  alt  historien  des  liebgehabten  Bitters.  Mit 
liolzschn.      4.      0.   0.   u.  J.,   um    1520." 

Ort  und  Zeit  der  Erscheinungen,  wie  sie  auf  diesem 
Titel  angegeben  sind,  stimmen  mit  den  Angaben  bei  Gou- 
iard,  ebenso  die  Ausstattung  mit  llulzsrimitten.  Selbst 
in  dem  von  Goulard  zur  Bezeichnung  der  Gengenbach'- 
schen  Schrift  gebrauchten  Worte  ,,discours"  glaube  ich 
eine  Stütze  für  meine  Vermuthung  sehen  zu  dürfen  ;  es 
will  soviel  besagen,  als  eine  Abh  a  nd  I  uii  g,  wie  sie  uns 
der  angeführte  Titel  in  der  Tliat  verspricht.  Sollte  von 
einer  blofsen  Beschreibung  die  Rede  sein,  würe  das 
Wort  wol  nicht  gewählt  worden.  Nicht  so  ganz  über- 
einstimmend sind  die  Angaben  über  die  Zahl  der  Erschei- 
nungen. Unser  Titel  spricht  von  fünf  Zeichen,  bei  Gou- 
lard ist  von  Sechsen  die  Rede,  die  sich  aber  auf  fünf 
Tage  verlheilen.  .4uch  liegt  hier  Gengenhach's  Schrift, 
vrenn  sie  es  wirklich  ist,  sicherlich  nicht  in  dem  Origi- 
naldrucke seiner  Officin  vor.  Gengenbach  würde  nicht 
z/((chen,  senid  geschrieben  haben,  was  auf  eine  (isler- 
reichische  oder  bayerische  Druckstütte  hinweist.  In  Augs- 
burg wurden  mehrere  Schriften  Gengcnbach's  nachge- 
druckt.    Jedenfalls    verdiente     von     Bibliothekaren     nach 


der  erwähnten  Schrift  gesehen  zu  werden.  Es  wird  sich 
dann  zeigen,  in  wie  weit   meine  Annahme  Stich   halt. 

Uebrigens  glaube  ich  nicht,  dafs  diese  Schrift  uns 
jene  eingehenderen  Aufschlüsse  über  Gengenbach  geben 
wird,  welche  Godeke  sich  davon  verspricht. 

Gengenbach  war.  das  zeigt  sich  mehrfach  in  seinen 
Schriften,  ein  besonderer  Verehrer  KarPs  V.  Wie  freu- 
dige HolTnungen  für  Deutschlands  Zukunft  die  Wahl  des 
letzteren  zum  römischen  König  in  ihm  erweckte,  geht 
aus  einem  seiner  Lieder  hervor,  das  nachtraglich  aufge- 
funden und  durch  GOdeke  im  weimar'schen  Jahrbuch,  IV, 
12  IT.  verofTentlicht  wurde.  Goulard  sagt,  dafs  Gengen- 
bach seine  Abliandlung  über  die  himmlisclien  Zeichen  an 
Karl  V.  gesendet  habe.  Es  waren  diese  im  September 
1530  in  Wien  gesehen  worden:  am  22.  des  darauffol- 
genden Uooats  wurde  Karl  zu  Aachen  gekrönt.  Der  Zu- 
sammenhang liegt  auf  der  Hand.  Gengenbach  erblickte 
in  jenen  llimmelserscheinungcn  Beziehungen  zu  der  be- 
vorstehenden Erhebung  KarPs  zum  deutschen  Kaiser,  ganz 
in  der  Denknngsweise  seiner  Zeit,  die  unverstandene  und 
auffallende  Vorgänge  in  der  Natur  stets  mit  den  Schick- 
salen der  Menschen  und  Völker  in  Verbindung  brachte. 
Aus  seinem  Munde  konnte  nur  eine  Karin  verherrlichende 
Ausdeutung  derselben  kommen,  und  seine  Abhandlung 
wurde  zur  Festschrift,  die  er  etwa  in  Aachen  überreichen 
liefs. 


Die  Maiiiiiiliiiis;   ■iiiiHikaliMflier   IiiMtrii- 
meiite  im  geriiiuiiiMflieii  .^tiiMeuiii. 

Die  alte  Instrumentalmusik  gehört  zu  den  bis  jetzt 
am  wenigsten  erforschten  Theilen  der  Alterthumskundc, 
und  wenn  für  die  Geschichte  des  Gesanges  und  der  No- 
tenliteratur auch  schon  manches  Tüchtige  geleistet  und 
mehr  angebahnt  ist,  so  haben  die  musikalischen  Instru- 
mente noch  durchaus  nicht  hinreichende  Beachtung  ge- 
funden. Und  doch  spielten  diese  im  Leben  unserer  Vor- 
fahren keine  geringere  Rolle,  als  manches  Andere,  was  ols 
wichtig  zur  Kulturgeschichte  geachtet,  wie  Kleidung,  Waf- 
fen u.  dgl.,  lind  was  wiederholt  den  eingelienil.''ten  Be- 
trachtungen unterworfen  worden  ist.  Wenn  wir  bedenken, 
wie  lief  verwebt  die  Musik  durch  das  ganze  Wesen  der 
alten  Kirche  war,  in  wie  hiiiilige  und  nahe  Beziehung  sie 
zum  Verlauf  des  bürgerlichen  Lebens  trot,  so  dürfen  wir 
nicht  anders,  als  erwarten,  dafs  die  dabei  verwandten 
Instrumente  die  bcdenttingsvollsteii  Schlaglichter  auf  das 
Leben  selbst  werfen.  Wer  wurde  z.  B.  in  der  Kriegs- 
pfeife der  ölten  Landsknechte  den  weichen  melodischen 
Ton  vemiuthen,  der  an  den  Gesang  des  Volksliedes  er- 
inuertV     Und  hat  eine  aus  einem  Noniienkluslcr  in  Nuni- 


Kunsl. 

Tonkunst 
InstruQientc 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


8 


htrg  stammende,  ge^en»artig  im  germau.  Museum  be- 
fliidlicbe  Haudurgel  iliren  Ton  nicht  wesentlicli  geändert, 
so  wird  UNS  beim  ersten  Huren  klar,  dafs  es  gouz  an- 
ders geartete  Wesen  sein  mufsleii  als  wir,  die  bei  die- 
sen Tonen  sieb  £ur  Audacht  erwecken  liefseii.  Ohne 
Zweifel  liegt  der  Grund  der  bisher  zu  geringen  Beach- 
tuug  der  alttii  )lu^ikin>trumentr  in  deren  Seltenheit;  denn 
selbst  in  grufseren  Museen  lindet  nuiii  kuuni  mehr  als 
vereinzelte  SlUcke.  Das  germanische  MuMeiim.  dus  äunst 
bezüglich  seiner  Kunst-  und  AllerthuniSfamnilun^en  die- 
sen gegenüber  bis  jetzt  nur  noch  bescheideue  Ansprüche 
machen  kann,  behndet  sich  doch  im  Besitze  verschiedener 
ileihenfolgeu  solcher  Instrumente,  die  einen  ziemlich  voll- 
btandigeii  Leberblick  über  dieses  üebiet  gewähren,  wie  das 
amScbluTs  befindliche  Verzeichuifs  zeigt.  Es  kann  zwar 
unsere  Absiebt  nicht  sein,  dicselbeu  einer  erschöpfenden 
Besprechung  zu  unterziehen,  doch  halten  wir  für  ange- 
messen, Gelehrte,  die  etwa  auf  diesen  Theil  der  Alter- 
thumswissenschaft  ihr  Augenmerk  richten  mochten,  an- 
deutend darauf  hinzuweisen,  was  sie  im  Museum  linden 
können,  auch  zugleich  zu  bitten,  die  Lucken,  sei  es  auch 
Bur   durch   getreue   Abbildungen,   ausfüllen   zu   helfen. 

lüchlen  wir  zunächst  den  Blick  auf  die  S  a  i  t  e  u  i  n - 
Strumen  te,  als  die,  welche  ohne  Zweifel  am  fiuhstcn 
der  künstlichen  Musik  zur  Grundlage  dienten,  so  finden 
wir  zunSchst  eine  jener  kleinen  Harfen,  die  wir  auf 
unziihligcn  Abbildungen,  namentlich  in  den  Händen  der 
Minnesänger  und  des  Koiigs  David  finden,  an  sich  sehr 
einfach  und  unscheinbar,  aber  merkwürdig  als  Beleg  da- 
für, dafs  jene  Abbildungen  nicht  blofse  Erfindungen  des 
Kunstlers,  sondern  Nachbildungen  vorhandener  Muster  wa- 
ren. Ein  Seitensluck  bildet  aus  etwas  spaterer  Zeit 
«jnc  sogenannte  Spitzharfe,  auf  beiden  Seiten  des  platten 
Resonanzbodens  mit  metallenen  Saiten  bespannt.  Den 
lebergong  zum  Ciavier  bildete  das  C'imbal  oder  Hack- 
brett, welches  noch  bis  in  unsere  Zeit  in  manchen  Ge- 
genden auf  dem  Lande  gebraucht  wird.  Das  im  Musenni 
vorhandene  Ciavier  v.  1580  ist  ein  wahres  l'rnchtslUck 
und  war  wol  einst  in  fürstlichem  Besitz.  Als  Sniten- 
instrumenle  schliefsen  sich  hieran  zunächst  die  Insliii- 
menle  au.i  dem  weilen  Bereiche  der  Lauten,  welche 
von  der  kleinen  sogenannten  Poschc  bis  zur  grofsen 
Mindoline  im  Museum  vorhanden  sind.  Besonders  voll- 
zahlig  ist  die  Iteihenfolgc  der  Streichinstrumente, 
von  den  einfnchsicn  und  ulleslen,  den  Trummscheiten  (  Mi>- 
nochordien  ;  ».Abbild.  Nr  1),  bis  zu  den  ausgebildeten 
Geigen  aus  der  besten  Zeit.  Ein  Contrehafs  von  Hans 
Vogel  aus  iNurnbcrg,  von  15G.3  (s.  Abb.  Nr.  2),  mag 
wnl  zu  den  grofserii  Selleiihriteii  geboren.  Nicht  min- 
der gut    ."inil   die  Blasinstrumente  vertreten,   ebenfalls 


die  mannigfache  Ausbildung  und  Entwicklung  dieser  Gat- 
tung zeigend,  von  der  einfachsten  llohrpfeife  und  Hirten- 
flöte bis  zur  ausgebildeten  Clarinette.  Dazwischen  lie- 
gen die  Übrigen  Holzblasinstrumente,  wie  sie  in  der  Rei- 
henfolge nachstcbend  aufgeführt  sind.  Darunter  von  be- 
sonderer Seltenheit  eine  zusammengehörige  Reihe  von 
8  Kiiegspfeifen  in  Futteral  und  grofse  Bafsinstrnmente 
(von  denen  2  in  Abb.  Nr.  3  u.  4j.  Die  Blechinstrumente 
sind  iiunu  iillicli  durch  eine  Reihenfolge  alter  Posaunen 
gut  vertreten,  unter  denen  die  „  R  e  i  c  h  s  p  o  s  a  u  n  e  " 
mit  Reichskrune  und  Doppeladler  den  ersten  Platz  ein- 
nimmt (s.  Abb.  Nr.  5),  mit  reichen  eingravierten  und  er- 
haben aufliegL'ndeii,  vergoldeten  und  versilberten  Verzie- 
rungen vom  Jahre  1012,  gefertigt  von  Isaac  Ehe  zu 
Nürnberg.  Diese  zusammenhängenden  Reihenfolgen  ver- 
vollständigen mehrere  einzelstehcnde  Instrumente,  wie  zwei 
der  so  merkwürdigen  Handorgeln,  zwei  Dudelsäcke  u.  a. 
Der  Sammlung  von  Originalen  steht  eine  systematisch 
und  chronologisch  geordnete  Reihenfolge  von  einigen  hun- 
dert Abbildungen  im  Bilderrepertorium  zur  Seite,  welche 
die  Entwicklung  der  musikalischen  Instrumente  vom  9. 
bis  zum  17.  Jahrhundert  übersichtlich  veranschaulicht. 
(Schlufs  folgt.) 


Alte  ltii>i(ori»4<>lie  I*roplieKeliiii|cen. 

Von  Emil   Weiler  in  Zürich. 

Fa~t  alle  Vorhersagungen  haben  bekanntlich  die  Eigen- 
heit, dafs  sie  mit  vielen  Worten  so  wenig  Bestimmtes 
als  möglich  verkündigen.  Sie  lassen  immer  mancherlei 
Deutungen  zu.  Im  16.  Jalirhnndert  gab  es  besondere 
Praktiken  (ohne  Kalender),  welche  die  zukünftige  Welt- 
lage behandelten  und  am  Ende  schreckliche  Uebel,  Ueher- 
sclnv  emmnngen,  ja  den  „Weltuntergang"  verhiefsen.  Un- 
ter diesen  .Astrologen,  einer  Ausgeburt  der  Schreckhaf- 
tigkeit und  Unwissenheit  ihrer  Zeit,  zeichneten  sich  Joh. 
StolTler  von  Jiislingen,  Joh.  Virdung  von  llafsfurt  und 
Joh.  Carion  von  Bnetikaim  aus.  Die  Zahl  dieser  mysti- 
.schen  Politiker  ist  ansehnlich.  Der  Sirafsburger  Drucker 
M.  Jac.  Cammerlander  oder  für  ihn  Joh.  Vielfeld  ( Piilycho- 
rius)  sammelte  sogar  Ausspruche  des  Cyrillns,  Melhodius, 
der  Cumaischen  Sybille,  Reinhards,  um  zu  bew  eisen,  dafs 
einmal  ein  grofser  Kaiser  kommen  werde,  der  die  Geist- 
lichkeit reformieren,  d.  h.  ihrer  Vorthcile  berauhen  und 
den  rap>t  absetzen  wurde.  Das  wendet  er  auf  Karl  V.  an. 
„Blan,  sprUchwdrt'-r  vn  propheccyen,  sie  scheinen 
wie  nernsch  sie  wollen,  seint  seilen  vergebens  ob  sie 
schon   lang   Bu|ibleyben   seint   daruiTi   nit   fecl." 


Wissenschaft. 

Hiiiunclskunde. 
Astrologie. 


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Anzeiger  tur  Kunde  der  deulsclien  Vurzeil. 


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Schliefslich  heifst  es:  „Darumb  billich  dj  dem  Key- 
ser  d3  sein  werd,  vn  sich  die  gcyslliclien  benugen  las- 
sen mit  dem  alten  zerbrochiien  liscbcr  garn  Fetri,  dessen 
nach  folger  sie  sich  on  vnterla|i  berUmen,  Vos  aulem 
non  sie." 

Auch  von  den  Franzosen  wird  viel  phantasiert.  Die 
kleine  Schrift  fuhrt  den  pompösen   Titel: 

„Keyserliche  Practika  vnd  prognostication ,  auß  allen 
alten  Weissagungen,  von  CCC  jarn  her  zusamen  geschri- 
ben,  vnd  mit  diser  zeit  verglichen,  das  eben  der  vnuber- 
windllichst  Rö.  K.  Carolus  V.  der  sey,  so  Ueformiren, 
>nd  allein  das  Regiment,  von  Orient  bi|J  in  Occident  er- 
obert soll  &c.  Auch  werden  hie  in  vil  wunder  geschich- 
ten  in  der  weit  zukünlllig  durch  den  hochgelerten  Mei- 
sler Alofresant  zu  Rhodis  praclicicrt,  Auch  wie  der  vierdt 
Erb  Hcrizog  Johans  von  Buigund  alle  mawren,  sie 
sein  gleich  eysen  oder  stäheln  erobern  werd,  klerlich 
angezeigt.  Alle  alten  Prophcceyen  von  Keyserlicher  Maye- 
stat."  Unter  diesem  Titel  der  Reichsadler,  o.  0.  u.  J. 
8  BI.     4. 

Wenigstens  drei  Ausgaben.  Ob  alle  von  Cammerlan- 
der  c.  1540,  kann  ich  nicht  sagen  ;  ich  habe  nur  die 
eine  gesehen.  Der  Titel  einer  zweiten  hat  den  letzten 
Satz  zu  oberst,  sonst  wörtlicli  gleich  : 

„Alle  alten  Prophecien  von  Keyserlicher  Maiestat.  Key- 
serliche Practica  vnnd  prognostication,  au|i  allen  alten 
Weissagungen,  von  CCC.  jaren  her  zusamen  geschrieben, 
und  mit  dieser  zeit  vergliechen,  das  eben  der  onuber- 
windllichst.  R.  K.  Carolus  V.  der  sei,  so  reformiren, 
vnd  alleyn  das  regiment,  von  Orient  bis  in  Occident  er- 
obern soll  etc.  Auch  werden  hie  .  .  .  ."  o.  0.  u.  J.  4. 
mit  Tilelholzschn.  und  vielen  andern  Holzschn.  —  Bibl. 
Schadeloock.  no.  3255,  Vgl.  noch  Murr,  Memorabilia 
II,  p.  282. 

Eine  dritte  Ausgabe  beginnt: 

„Keyserliche  practica,  vnd  prognostication  aus  allen 
alten  Weissagungen  von  CCC.  jarn  her  zusamen  geschrie- 
ben vikI  nut  diser  Zeit  verglichen  .  .  .  ."  o.  0.  u.  J. 
8  BI.  4.  —  In  Peslh.  Index  rariurum  libr.  bibl.  Univ. 
reg.   Budensis   I.   39. 

Des  Herrn  Alofresaut,  der  sich  Astoignnts  Vetter  nennt, 
Prognostication  hatte  bereits  1510  I'.  Gengenbach  zu  Ba- 
sel lateinisch  herausgegeben.    Verdeutscht  erschien  sie  als  : 

Ain  wunderliche  Prophecey  oder  Weyssagung,  ge- 
macht, praclicitrt  vnd  au(igeschriben  durch  den  Hochge- 
lerten niayster  Alofrcsant  .  .  .  Von  der  gcpurt  Crisli 
1525  biß  aulT  das  jar  1540."  Am  Ende:  München  durch 
Hanns  Schobsscr.  1519.  8  BI.  4.  (letztes  leer).  — 
In    Berlin. 


Die  „Keyserliche  Practica"  ist  also  blos  eine  ver- 
mehrte Auflage  des  Alofresant.  Mag  nun  auch  dieser 
Herzenswunsch  nach  einer  Reformation  nie  in  den  Siou 
eines  Kaisers  kommen,  so  kann  ich  um  so  weniger  eine 
merkwürdige  Prophezeiung  übergehen,  die  wirklich  in 
Erfüllung  gegangen  und  wegen  ihrer  pünktlichen  Berech- 
nung auffällig  erscheinen  mufs.  Der  genannte  Hans 
Virdung  schreibt  in  einem  Büchlein: 

Practica   von  dem  lintcrist    vn    dem  jüngsten  tag  auch 
was  gestlielien   sal  vor  dem  Ende  der  weit.   Meisler 
Hannsen   Virdung  vonii   Ha|Murt  ....   o.  0.   u.   J. 
(1523).    8  BI.    4.   —  In   St.   Gallen   (SlifLsbibl  j. 
auf  der  4.   Seile   folgende   Worte  ; 

„.  .  .  ein  grosse  coniunctiJ  nach  welcher  vber 
Neüntzig  Siben  jaie  werde  erfüllet  zehen  Salürnalisth 
reuolucion  das  ist  so  man  schreibe  würt  Tausent  Sibeu- 
hundert  aclitzigk  vn  neun  jare  vnd  zwyschen  diser  Con- 
iuuctio  vnd  der  Endüg  diser  zehe  reuolucion  würt  sich 
nahen  dj  ende  der  achten  spere  des  himels  do  da  an 
zwyfel  ein  grosse  anderüg  in  der  well  würt  sich  erhe- 
ben newe  Sect  vfi  gesatz"  u.   s.   w. 

Man  wird  Keinen  finden,  der  richtiger  prophezeit  hatte, 
als  der  Astrolog  des  Pfalzgralen  ;  er  sah  im  Jahre  1523 
das  Jahr  1789  voraus.  Der  Herzog  von  Braunschweig 
hatte  sich  die  Niederlage  ersparen  können. 


l^ebrr  Vorfeiiirriediiiiiceii   und  f>reiiziveli>  Land  u.  Leute. 
reii  von  iflarken,   Ganeii  und  liiiiideru.        Dortvescn. 

Von  Friedrich  Thudichura,   Privatdocenlen  an   der  Uni- 
versität Ciießen. 

Es  ist  in  diesen  Blättern  vor  Kurzem  (August  1859) 
die  Aufmerksamkeit  der  Geschichtsfreunde  mit  Recht  auf 
die  mancherlei  noch  sichtbaren  früheren  Anstalten  zur 
Bezeichnung  von  Dorf-,  Gerichts-  und  Landesgrenzen  ge- 
lenkt und  damit  die  Aufforderung  verbunden  worden,  diese  • 
höchst  wichtigen  Erkennungszeichen  der  alten  Landesab- 
theilungen  durch  Zeichnung  und  Beschreibung  der  Zu- 
kunft zu  erhalten.  Es  möge  vergönnt  sein,  jener  .Anre- 
gung durch  die  Ergebnisse  ausgedehnter  Forschungen 
über  diesen  Gegenstand  weiteren  Nachdruck  zu  verleihen, 
und  die  Punkte,  worauf  es  ankommt,   näher  zu   erläutern. 

DajJ  es  uraller  Gehrauch  der  deutschen  Volkcrgc- 
meinden  war,  ihre  gegenseitigen  Grenzen  durch  gro|ie 
Erdaufwürfe,  lebendige  Hecken,  zuweilen  auch  gesetzte 
Steine  zu  bezeichnen,  und  so  das  ganze  Land  einzufrie- 
digen, N%i|ien  wir  aus  den  für  un.'^  unschätzbaren  Berich- 
ten des  Caesar,  Tncitiis  und  .Ammianus  Marcellinus,  so- 
wie ans  miltelallirlichen  Üenknialcrn.  Die  älteste  Stelle 
darüber  findet  sich    bei   Caesar,    Gall.   Krieg  2,   17:  ,,Ad- 


11 


Anzciffei"  liir  Kunde  tiiT  deulscheii   Vorzeit. 


12 


juvabat  etiam  eorum  consilium,  qui  rem  dererebiiiit,  quod 
Nervii  antiqiiitiis,  quum  eqiiitalti  nihil  possent,  —  —  — 
quo  rnciliiis  nnillmortim  cquitatum,  si  praedandi  caiissa 
ad  eos  venissenl,  iiipcdirent,  tcneris  arboribus  iiicisis  nt- 
que  inflexis,  crebrisqiie  in  latiludinem  ramis  enatis,  et 
rubis  senlibusque  inlerjeclis,  cfTeccranl,  ut  instar  muri  hae 
scpcs  niiinimciita  pracberent:  quo  non  moilo  intniri,  sed 
iie  perspici  quidcm  possit.  liis  rebus  quum  iter  ng-mi- 
nis  iiostri  inpediretur,  nou  omiltendum  sihi  consilium 
Nervii  arstimnvpruul  ;"  das  hei|it:  „Don  Ruth  derjenig:en, 
welch»-  dies  hinterbrachten,  unterstutzte  auch  der  Um- 
stand, da|i  die  Nervier  von  Alters  her,  da  sie  in  der  Rei- 
terei nichts  vermochten,  —  —  —  um  die  Reiterei  der 
Greuziiarhbarn.  wenn  sie  Rauhens  halber  zu  ihnen  kamen, 
desto  leichter  abzuhalten,  durch  jung  eing'cschnittene  und 
umgebogene  Biiume  und  liHufig  in  die  Breite  gewachsene 
Aestc  und  dazwischen  gesetzte  Bronibeer-  und  Dorn- 
strauche, Zäune  zu  Stand  gebracht  hatten,  welche  mauer- 
ähnliuhe  Bercstigungcn  gewahrten,  wo  man  nicht  nur 
nicht  eindringen,  sondern  nicht  einmal  durchsehen  konnte. 
Da  hierdurch  der  Marsch  unseres  Heerzuges  gehindert 
wurde,  so  hielten  die  Nervier  für  gut,  den  Rath  nicht 
unbefolgt  zu  la|ien."  —  Daran  schlie|jt  sich  Tacitus. 
Hist.  4.  37:  ,,Ouin  et  loricam  vnllumquo  per  fines  suos 
Treveri  struxcre,  magnisque  in  vicem  cladibus  cum  Ger- 
mfuis  certabant;"  das  hei(it :  „Sogar  eine  Brustwehrund 
einen  Wall  errichteten  die  Trevcrer  ihre  Grenzen  entlang, 
und  kämpften  unter  gro(Jcn  wechselseitigen  Niederlagen 
mit  den  Germanen."  —  Tacitus,  Annol.  2,  19:  „Silvas 
quoquc  profunda  palus  nmbihat,  nisi  quod  latus  unum 
.Angrivarii  lato  aggere  extulerant,  quo  a  Cheruscis  diri- 
mereutur  ;"  d.  h. :  ,,Auch  umgab  die  Wälder  ein  tiefer 
Sumpf,  aujicr  da(i  die  Angrivaricr  die  eine  Seite  mit 
einem  breiten  Damm  erhöht  hatten,  um  sich  dadurch  von 
den  Cheruskern  zu  scheiden."  — •  .\mmianus,  18,  2:  .,ubi 
terminales  lapides  Alamannorum  et  Burgundionum 
conflnia  distinguebant."    (a.  359.) 

I  eher  die  Avaren  in  Ungarn  berichten  die  Aiinalen 
des  Mönchs  von  St.  Gallen,  Buch  2.  c.  I  (zum  .lahr'Ul): 
,,Das  Land  der  Hunnen  war  mit  neuti  ringförmigen  Hecken 
umgeben,  jede  20  Fuji  breit  nrjd  eben  so  hoch,  von  Ei- 
chen-, Bui  hcn-  und  tichletibtanimrn  anlucbunt  ;  die  ganze 
innere  Höhlung  aber  w  urde  mit  Steinen  oder  festem  Lehm 
au»KPfulll,  und  die  Oberfläche  der  Walle  mit  dichtem 
Käsen  bedeclit  An  den  Rändern  wurden  kleine  llilume 
gepflanzt,  die  sckappt  wurden,  und  dadurch  in  der  Tiefe 
Mcle  Zweite  trieben.  Vom  aujieraten  bis  zum  zweiten 
King  war  »o  weil,  wie  von  Zürich  bis  Constanr, ;  dazwi- 
sehen  waren  die  Dorfer  so  gelegen,  da|i  man  von  einem 
zum    iiixIiTri    i'ine.H   .Mllnllr^   liiif   odir   lliirnsjgnale   verneh- 


men konnte.  Jeder  King  hatte  Thore  zum  Aus-  und 
Eingeben.  Die  Entfernung  vom  zweiten  bis  zum  dritten 
Ring  betrug  10  deutsche  Meilen,  welche  40  italienische 
ausmachen;  und  ebensoviel  die  Entfernung  jedes  folgenden 
Rings.  —  Nach  einer  Notiz  im  Anzeiger  f.  Kunde  d.  d. 
Yorz.  1859,  Sp.  39,  soll  einer  dieser  Ringe  zwischen  Do- 
nau und  Thei|5  auf  der  Puszte  Sarlo-Sar  nächst  Tatar 
aufgelunden   worden  sein. 

Auch  die  Sachsen  und  Thüringer  schieiien  sich  durch 
einen  Graben.  In  der  Urkunde  (bei  Wenck,  hess.  Ldsg. 
II,  Nr.  25),  wodurch  KOnig  üllo  11.  im  J.  971)  dem  Klo- 
ster Hersfeld  den  Zehnteu  im  thüringischen  Gau  Hassega 
schenkt,  werden  die  Grenzen  dieses  üistrictes  beschrie- 
beu  :  „scilicet  a  summitule  vallis,  ubi  se  Suxones  et  Tliu- 
ringi  disjungunt,  que  Tcutonice  dicitur  girufde,  sursum 
ad  aquilonarem  plagam  usque  in  Willianwehe,  —  —  — , 
et  de  Ueimnalia  usque  ad  fossam  supra  scriptam  grofde" 
(gruft,   hier  =  Graben). 

Die  Danen  errichteten  im  9.  Jahrh  in  der  Nahe  der 
jetzigen  Stadt  Schleswig  einen  Grenzwall  gegen  die  Sach- 
sen, das  „Danawirk",  d.  Ii.  Diinen-Wehr  oder  Wall.  Auch 
die  Briten  und  Mcrcier  schied  N\iill  und  Graben.  (Dalil- 
niann,  Gesch.  v.  Dänemark,  1,  21—23). 

Dieses  System  der  Einfriedigung  wird  aber  auch  wie- 
der bei  den  einzelnen  Gnuen  und  deren  L  nteiahlheilun- 
gen  angetroffen  und  hat  sich  hier  vielfach  bis  in  die 
neueren  Zeiten  erhallen,  so  daß  sich  aus  Urkunden  und 
Weisthumern,  den  Miltlieilungen  älterer  Leute  und  dem 
Augenscheine  selbst  die  Einrichtung  dieser  Wehren  ge- 
nau beschreiben  läßt.  Wo  die  Wälder  zweier  Gerichte 
oder  Marken  zusanimeiisto|ien,  wurde  das  Gehölz  auf  eine 
Breite  von  8  bis  10  Ruthen  gestumpft  und  so  zur  Hecke 
umgewandelt.  Man  pflanzte  hier  gern  Hainbuchen,  die 
das  Ka|)pen  besonders  gut  vertragen,  eine  Eigenschaft, 
die  dieser  Buchenart  sogar  ihren  Beinamen  Hain-,  Hagen- 
buche verschallt  hat.  Nur  einzelne  Biiume  blieben  als 
Grenzbäume,  Lochbäume*),  Malbaume,  in  dieser  Hecke 
stehen  ;  in  sie  wurden  besondere  Zeichen,  z.  B.  Kreuze,  im 
Mittelalter  bis  auf  die  neuere  Zeit  auch  Wappen  der  Ge- 
richtsherren, eingehauen  ;  z.  B.  :  „zu  anfang  des  Plutter- 
flu|ies  in  der  lieeg  stehet  ein  aichbaiim  mit  dem  Vseii- 
burgischen    wappen    gezeichnet,     der     scheidet     Birstein, 

*)  Eine  Copic  der  Grenzbeschreibung  Selbuldcr  Gerichts 
V.  ICOl  liat  „loegbaum."  Guden  5,  910  a.  1426: 
„[icni  vinb  die  lochbaunie,  dos  sali  cyn  vcrzieg  sin  vnd 
snll  innn  .sleyne  .«cl/.en  an  dye  siede  oder  ander  bäume 
loch  0  n.  "  Die  Beschreibung,  welche  Jo.  Oelinger,  de  jure 
el  conlroversii.s  liniilurn,  lliinnnv.  171.'i,  S.  .'}.'!()  von  dem 
Verfahren  innrhl,  kann  ich  mit  Urkunden  nichl  nnlcr- 
ütiilzcn. 


13 


Anzeiiri'i'  lur  Kunde   der  dcutsclieii   \  orzeil 


14 


Lelifnswcisc. 

Sofiiilf  Vci- 

hältnisM*. 
Bliliragistik. 


Wiichlersbach  und  Chur- Jlajntz"  (iinsfedr.  Grenzbeschr. 
V.  1G5Ü).  —  „Ferner  die  lieeg-  fort  auf  einen  ducken 
hayiibutlien  heegstumb,  worin  ein  \  gehauen"  (ungedr. 
Grenzbeschr.   v.    1701). 

Das  Einhauen  solcher  liegenden  Krenze  (X)  ist  uralter 
und  möglicherweise  vorchristlicher  Gebrauch.  (J.  Grimm, 
K.  A.  545  Note.)  Das  weslgolhischc  Gesetz  bestimmt 
(X,  3,  3):  „Si  haec  signa  defuerint,  tunc  in  arboribiis 
notas,  quas  decurias  vocant,  coiiveiiit  observari  :  sed  illas, 
quae  anliquitus  probantur  incisae"  (welche  also  bereits 
vernarbt  sind).  Diese  Stelle  ist  dann  auch  wörtlich  in's 
bairischi-  Volksri-cht  (11,3)  uberspgangen.  Gewohnlich 
abwechselnd  mit  solchen  Bäumen,  pflegten  auch  Grenz- 
steine, durch  Kreuze,  spSter  Wappen,  ausgezeichnet,  der 
Hecke  entlang  gesetzt  zu   werden. 

In  der  Wetterau  heißen  diese  Grenzhecken,  lleegen, 
Landheegeo,  d.  h.  Einzäunung,  Hecke,  Landhecke. 
Seit  einigen  Jahrzehnten  lä|5t  man  fast  überall  das  Holz 
zu  Hochwald  schic|jeu,  aber  ich  habe  im  Buchwald  die 
Streifen  knorziger  Hainbuchenstämme  noch  Stunden  lang 
verfolgen  können,  und  vielen  Lebenden  ist  die  ehemalige 
lleege  noch  in  guter  Erinnerung. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Slittelalterllclie  »ilej^el  mit  Jalirxnlilen. 

Von  Ober-Renlamtmann  Mauch  in  Gaildorf. 

Veraulafst  durch  den  in  Nr.  7  des  Anzeigers  v.  1859, 
Sp.  251  ausgesprochenen  Wunsch  in  Betreff  der  Vervoll- 
ständigung des  Nachweises  vom  Vorhandensein  alter  Sie- 
gel mit  Jahrzahlen,  säume  ich  nicht,  aus  meiner  Samm- 
lung folgende  Notizen  zu  erheben  und  zu  dem  angege- 
benen  Zwecke   mitzntheilen 

Aufser  mehreren  der  dort  schon  aufgeführten  besitze 
ich:  einen  Abdruck  des  Siegels  Hermann  der  rot  zu 
Ulm,  mit  der  Jahrzahl  13G9.  Die  Schrift  zeigt  die  um 
diese  Zeit  ublic'h  gewordenen  Winuskcln  ;  die  Ziffern 
aber  sind,  wie  bei  allen  nachfolgend  beschriebenen,  die 
arabischen  und  stehen  am  Schlüsse  des  Schrifti  inges. 
Wo  eine  Abweichung  davon  nicht  besonders  angemerkt 
wird,  ist  dies  auch  bei   allen   nachfolgenden   der  Fall. 

Ferner  ein  solches  von  Johannes  e  hinger  v.  Mai- 
land,  zu   Ulm,   mit  der  Jahrzalil    13(i'J. 

Ein  Siegel :  „S.  be  rch  lo  Id  i  die  li  S  «  a  r  l  z  1395." 
In  der  Urkunde  v.  1398,  woran  das  Original  haiii;t,  fuhrt 
Schwarz  die  weitere  Bezeichnung  :  „Schulmaistei-  genunnt 
burgei    und  richler  ze  Gyslinge",   und   in   einer  spulern  Ur- 


kunde V.  Jahr  1399  führt  er  den  Titel:  „Vogt  ze  Gys- 
lintic." 

Aus  dem   XV.   Jahrhundert  habe  ich  anzuführen  : 
„S.  clus  dci  vngelter   1414"  zu  Ulm.     Minuskel- 
schrift. —  Das  Siegel   eines  £  hinger  v.  Ulm  vom  Jahre 
1421.    —    Desgleichen   des  Jörg    Low    (Leo)    von  Ulm, 
T.  1435;  —  des   wilhulm  rot,  richter  zu  Ulm,  v.  1437. 

—  Ein  Siegel  „hans  richart,  richler  von  gislingen"; 
die  Jahrzahl  1442  steht  im  inuern  Siegelraum  unmittel- 
bar über  dem  Schilde.  —  „S.  eitel  leo.  1449"  Alt- 
burgermeister zu  Ulm.  —  Ein  solches  von  ,,hans  kraft 
1445  ;  nach  der  Urkunde  Richler  zu  Ulm.  —  Desglei- 
chen ,,mang  kraft  14(J2",  der  jung,  Pfarikirchenbau- 
jjfleger  zu  Ulm.  —  Das  Siegel  des„mauricius  enlzin- 
gei",  Kirchenmeisters  z.  Vlm.  1465.  —  Das  Siegel 
Albrechts  v.   Rechberg  von   Hohenrechbeig,   v.    1468. 

—  „S.  jerg  lieber  1471"  von  Ulm.  —  Ferner:  Das 
Siegel  von  „heinrich  h  er  I  er  1473"  von  Hall.  —  ,,Si- 
gillum  JOS  wirttenberg  1474",  richler  und  pfarrkir- 
chenbaupflegher  zu  Vlm.  —  „S.  hainrich  renbolt 
147G",  riarrkirchenbaupfleger  in  Vlm.  —  Albrecht  vo. 
Winkentall  147..  zu  Schmidelfelil  (die  4.  Ziffer  ist  nicht 
leserlich).  —  „S.  cunrat  leins  1487"  zu  Ulm.  —  „S. 
Sebastian  rentz  1495"  Burger  zu  Ulm.  —  Das  Sie- 
gel Krafls  von  Hohen  lohe  v.  Jahr  1495.  Die 
Zahlen  stehen  niiniiltelbar  über  dem  Siegelbild.  — •  End- 
lich: „S.  daniel  Schleicher  1497"  richler,  des  rats 
vnd   buiger  zu   Vlm. 

Von  den  Siegeln  der  Städte  habe  ich  den  bereils  an- 
geführten  noch   beizufügen: 

„Sigillum  comunilalis  in  gailndorf  1434"  —  ein 
getheiller  Schild,  oben  mit  dem  \\'a|)pen  der  limpurgi- 
schen  Landesherrschaft,  unten  das  \\  a|)pen  der  Sladt :  ein 
Flofs.  —  „S.  civium  de  gruoeningcn  147  .".  (Die 
4.  Ziffer  ist  undcnllich  )  Majuskelschrift.  Die  Ziffern  im 
innern  Raum  über  dem  Schilde.  -  ,,S.  uuiversilalis  ci- 
vium in  hiberaco  1475."  Ebenfalls  mit  Majuskcischrift. 
Die  Ziffern  stehen  im  innern  Raum,  rechts  und  links  von 
dem  in  der  Mille  bcliiidlichen  Baum.  —  „S.  civitatis  in 
gislinge  14.0".  (Die  3.  Zillerist  unleserlich.)  Die  Rose 
auf  dem   Ulmer  Schilde. 

An  geistlichen  Siegeln:  ,,S.  vdalrici  mayer,  ppositi 
in  ysulis  1425."  (Probst  in  den  Wenden  zu  Ulm  )  — 
„Silm.  Ernfridi  dei  gracia  abbalis  monastcrij  in  kam- 
berg.      1450   (mit  dem  Geschlechtswappen  der  Vellbcrge). 

—  ,,S.    ieroiiimi   abbalis   monasleiii   in  ochsenhus.    1  198." 
Hiobei   mochle   ich  Herrn   Dr.   Mr.   billen,   in  Erwiij;,'iing 

ziehen  z«  w  idhii,  oli  es  nicht  im  Interesse  der  \>  is.-cn- 
schnn  liege,  nicht  blos  über  die  Zeil,  um  welche  man 
anlicijg,    arabische   Ziffern    zu   gebrauchen,    sondern   auch 


15 


Anzeiircr  für  Kuinic  der  deulschcn  Vorzeit 


16 


über  ihre  Form  uud  deren  vielfalligc  Acndcrungcn 
Forsclinngcii   amuslellcn.  *) 

Die  2r,  3r,  -Ir  und  insbesondere  die  5r  werden  dazu 
reichlichen  SlolT  geben,  und  es  dürfle  nsmenllicli  wcgm 
Erniiltlung  des  Alters  rwcifelhafter  Zahlen  selbst  der 
Versuch  nicht  ohne  Werth  sein,  durch  Sammlung  ent- 
sprechender Beispiele  wenigstens  annfihtrnd  festzusetzen, 
je  um  welche  Zeit  die  eine  und  die  andere  dieser  For- 
men  erstmals  vorgekommen   sind. 

Abbildungen  dieser  ZilTern  mit  genauer  Angabe  der 
Zeit,  aus  welcher  sie  stammen,  und  des  Orts,  wo  die 
Originale  zu  linden  sind,  mUTsten  natuilirh  mit  gegeben 
werdeo. 


*)  Diese  Anregung  des  geehrten  Herrn  Einsenders  ver- 
dient alle  Berücksichtigung.  Das  gcrni.  Museum  wird 
seine  Siegel  unter  diesem  Gesichtspunkte  nochmals  mu- 
stern und  dasErgebnils  im  Anzeiger  mitthcilcn.  Unsere 
verehrten  Mitarbeiter  werdeu  gebeten,  dann  auch  ihre 
Forschungen  auf  gleichem  Wege  zu  veröffentlichen. 


iiorordnungen.        Die  AuHHiattuiiK  (Irr  Ilorfriiiileiii  Im 

:nitlelul(er. 

Von  Dr.  Tr.  Ma  reker,  k.  pr.  geh.  Archivriitli  und  llaus- 
iirchivar,  in  Berlin. 

In  mehreren  fürstlichen  Hoforduungen  aus  älterer  Zeit, 
namentlich  in  denen  des  Herzogs  Albrecht  von  Preufsen, 
findet  sich  die  ausdruckliche  Bestimmung:  ,,dals,  wenn 
eine  Jungfrau  vou  Adel  aus  dem  fürstliclieu  Frauenzim- 
mer, mit  Rath  und  Einwilligung  des  Herzogs  und  der 
Herzogin,  sich  zu  verheiralhen  pedenkc,  der  Herzog  sie 
aus  (inaden  mit  10*)  Alark  an  baarem  Gelde  aussteuern 
wolle."  Die  Hochzeit  wurde  dann  auch  gemeiniglich  bei 
Hofe  ausgerichtet,  wovon  Moser  im  llofrecht,  Bd.  11,  S. 
tot)  IT.  einige  Beispiele  aus  den  beiden  letztverQosscuen 
Jahrhunderten  beibringt. 

Diese  in  der  Natur  des  Hofwesens  begründete  Sitte 
ist  aber  ziemlich  alt,  wie  dies  auch  Spiefs  (Aufklarungen, 
S.  249)  «US  einer  Urkunde,  d.d.  Plassenburg,  8.  Febr. 
1410,  nachweist.  Kraft  dieses  Docnmeiits  bekennen  näm- 
lich die  Gebruder  Peter  und  Christoph  die  Schlegler,  ,,dafs 
ihre  Mnitrr  Katharina  Truchsessin,  Frauen  Sophia,  Herrn 
Burggraf  Albrechts  seliger  Gedächtnifs  Gemahlin,  Hof- 
Jungfrau,   durch  selbigen  Burggrafen  Albrecht  (f  1361) 


ganzlich  bezahlt  eei  des  Zugeltes,  das  zu  demsel- 
ben Zeiten  zu  Hofe  einer  Ho  f- J  u  n  k  f  rn  w  en  ge- 
wonlich   war  zugeben  zu  einem   manne.*' 

Als  Nornialsatz  für  dieses  ,,  Zugeid"  scheint  am 
burggräflich  nurnbergischeu  Hofe  die  Summe  von  200 
Gulden  bestimmt  gewesen  zu  sein;  denn  so  quittiert 
z.  B.  (d.  d.  Nürnberg  den  19.  November  1-102)  Martin 
v.  VValdenfcls  dem  Burggrafen  Friedrieb  über  200  11.,  wel- 
che ihm  Frau  Margaretba,  Burggraf  Juhauu's  Gemahlin, 
zu  seiner  Hausfrau  Katharina  versprücben.  Wenn  dage- 
gen Ebeiliaril  v.  ^\  aldenfels  (laut  (juillung  v.  9.  Dec.  1403) 
voQ  Burggraf  Friedrich  VI.  nicht  mehr  als  ,,100  0.,  als 
seines  Weibes  Zugelt,"  erhielt,  so  geschah  dies  wol  nur 
deshalb,  weil  die  A^'aldeiifelserin  sehr  kurze  Zeil  am  Hufe 
der  nicht  lange  zuvor  vermählten  Burggräfin  Elisabeth 
(narbmaügeu  Kurfürstin  von  Brandenburg)  in  Diensten  war. 
Ein  anderes  lloffräulein,  welches  im  J.  1411  den  Albrecht 
von  Lichtenslein  heiratete,  stattete  dieselbe  Burggräfm 
mit  20011.   aus. 

Nicht  minder  wurden  die  ledig  gebliebenen  llofjung- 
fraueii  beim  Tode  ihrer  Gebieterin  letztwiilig  bedacht. 
So  vermachte  z.  B.  die  Burggrälin  Elisabeth,  geb.  v.  llen- 
neberg,  Witlwe  Johann's  11.,  in  ihrem  ersten  Testamente  v. 
J.  1361  (s.  Mon.  Zoller.  IH,  Nr.  488)  dreien  Jungfrauen 
jeglicher  100  l'fd.  Ilaller,  ihrer  Jurigfrau  Anna  aber  200  ITd. 
Ilaller.  Nach  einer  späteren  lelzt\\  iliigen  Bestimmung 
derselben  Burggrälin  (s.  Mon.  Zoller.  IV,  Nr.  25)  sollten 
ihre  ,,  J  u  n  g  frau  en"  :  die  Allhennin,  Anna  die  Schlam- 
mersdorferin,  die  Mistclbeckin,  die  Wichseiisteinerin  und 
die  Storiii,  jede  100  Schaafc,  2  Rinder  und  zwei  Betten 
erhalten,  wogegen  ihren  „Dirnen"  (Kammerfrauen)  ver- 
hältnifsmäfsig  geringere  Legate  ausgesetzt  wurden.  — 
Ebenso  vermachte  die  Burggräfin  Elisabeth,  geb.  v.  Weis- 
sen, Gemahlin  Friedrich's  V.,  in  ihrem  Testamente  vom 
28.  Januar  1375  (s.  Mon.  Zoller.  IV,  Nr.  276)  aufser 
einem  Legale  für  ihre  Hofmeisterin  llargaretlie  von  Auf- 
sefs,  „ihren  Jungfrauen  :  der  Tandorferin  und  der  Zenge- 
rin,  jeglicher  100  Pfd.  Ilaller  zegeben  zu  dem  gelle,  dnz  ge- 
w  onlichen  ist  ze  geben,  sie  zu  eygem  Hause  ze  bestallen." 

Eine  vergleichende  Zusammenstellung  ähnlicher  Daten 
aus  der  Geschichte  anderer  Hofe  wurde  gewifs  fUr  die 
Kenntnifs  des  Ilorrcchts  nicht  nur,  sondern  auch  für  die 
Kulturgeschichte   überhaupt  erspriefslich  sein. 

(Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche  Redaction  : 
Dr.   Kreih.   v.   u.   z.   .Xufscf.').     Dr.   A.   v.   Eye.      Dr.  (i.   K.  F'roniinaiin.      Dr.   Kilir.   11  ci  l  li   v.  S  ch  r  c  ckf  ns  tc  in. 

Vrrinc  der  Mlrrarisch  -  artistischen  .Vnslnit  des  germanischen  lluseuiiis  in  Nürnberg. 

U.  K.  Sebnid'nclic  Buchdruckciel. 


niJL  v(;i:  zum  vxzek.fr  f(  ii  kü\de  der  deü tsciiex  voiizeit. 

1800.  A?  J.  Jauuar. 


Chronik  des  irerniiiiiisrlMMi  Miisouiiis. 


Auch  das  lahr  18ßO  verspricht  für  unsere  deutsche  Na- 
tionalanslalt  ein  gesegnetes  zu  werden.  Kachdem  wir  im 
vergangenen  alle  Kräfte  anzustrengen  halten,  um  einen  be- 
stimmten Hohe-  und  damit  zugleich  einen  KuhepunKt  im  Aus- 
bau und  in  der  Or^anisalion  des  Museums  zu  erreichen.  Konn- 
ten wir  mit  danKharcr  Befriedigung  am  .Tahrossrhiuls  beken- 
nen, dals  unsere  Anstrengungen  nicht  vergeblich  waren.  Das 
Museum  befestigte  sich  nicht  nur  nnniillelliiir  durch  .\usbau 
seines  trefTlichen  Sitzes,  durch  Krwerhung  liosibarer  Lilera- 
lur-  und  Kunstschatzc,  unter  denen  bekanntlich  Kaulbach's 
Wandgemälde,  sondern  auch  mittelbar  durch  des  deutschen 
Volkes  immer  lauter  und  deutlicher  kundgegebene  Zustim- 
mung und  Theilnahme.  Wenn  wir  uns  auch  den  Beweis  hie- 
von  auf  den  unter  der  Presse  befindlichen  Jahresbericht  von  1859 
versparen  müssen,  so  können  wir  doch  nicht  umhin,  hier  aus 
vielen  anerkennenden  Urlheilen  eines  der  trelfendslen  anzu- 
führen, und  zwar  aus  Preulsen,  in  Aug.  H  eiche  rs  pe  r  ger 's 
Schrift  über  ehrisll. -germanische  Baukunst   (Trier,  ISüO;  S.  82)  : 

„Durch  das  Zustandekommen  des  bereits  erwähnten  Ger- 
manischen Mationalmuseums  haben  wir  endlich  einen  festen 
Mittelpunkt  für  alle  hier  einschlagenden  Bestrebungen  gewon- 
nen. Schon  der  Umstand,  dals  die  .Vnstiill  durch  einen  so 
harten  Buden  wach.^cn,  dals  sie  die  vielen  Schwierigkeilen 
und  Antipnihicen  iiberwinden  konnte,  welche  sich  ihrer  Grün- 
dung enigegenslellten ,  thut  ihre  innere  Lebenskraft  dar  und 
verbürgt  zugleich  ihre  Zukunft.  Wir  machen  kein  Hehl  dar- 
aus, dafs  wir  zu  denjenigen  gehört,  welche  den  Gedanken 
für  verfrüht  erachteten,  dafs  wir  die  Bildung  eines  so  umfas- 
senden allgemeinen  valerlandischen  Kunst-  und  Allerlhums- 
Vereines  erst  von  einer  künftigen  Generation  erwarten  zu 
dürfen  geglaubt  haben.  Allein  es  zeigt  sich  hier  wieder,  wie 
das  Glück  den  Mulhigen  beisteht,  namentlich  aber,  was  die 
energische  Ausdauer  des  Einzelnen  vermag,  welcher  sich  un- 
gctheilt  einer  Idee  hingibt,  deren  Realisierung  ein  inueres, 
wenngleich  von  nur  Wenigen  klar  erkanntes  BedUrfniis  der 
Zeit  geworden  ist." 

„Es   ist    hier    niclil    dir    Ort,   den   grol'sarligen ,  .so 

vicirach  verzweigten  Organisalionsl'lan  des  Naiionalmuseums 
darzulegen ;  wir  verweisen  auf  die  zahlreichen  VerOlTcnlli- 
chungen  seines  Vorstandes,  deren  Inhalt  in  erfreulicher  Weise 
darlhul,  wie  viele  Maschen  zu  der  Kelle,  welche  die  Aalion 
in  allen  ihren  Sttimmen  umfassen  soll,  so  zu  sagen  bereits 
fertig  daliegen  und  wie  von  Monat  zu  Monat  sich  immer 
mehrere  in  einander  fügen.  Es  war  schon  von  guter  Vorbe- 
deutung, dafs  das  Institut  mit  einer  grolsen  nrchilologischen 
That,  der  Hcslauralion  der  im  tiefsten  Verfalle  darnioder- 
liegenden  ehemaligen  Karlhauso  zu  Nürnberg,  seine  Wirksam- 
keil   begonnen     hat ;    ihre    wiedererstandenen    Hallen    bergen 


bereils  des  Schätzbaren  viel,  und  es  steht  zu  hofTen,  dafs  sich 
allmählich  .\lles  dahin  flüchten  wird,  was  anderwärts  keinen 
Wurzelboden  mehr  hat,  wahrend  es  hier  eine  Lücke  ausfiillt 
und  durch  die  Zusammenstellung  mit  .\nderem  eine  Bedeu- 
tung gewinnt."  — 

.\uch  das  k.  preufs.  Cullusministerium  hat  sich,  zwar  ohne 
noch  (wahrscheinlich  wegen  Ulangcls  einer  Budgetposilion) 
einen  Geldbeitrag  gewähren  zu  können,  neuerdings  untcr'm 
28.  Nov.  V.  J.  sehr  anerkennend  für  das  Museum  ausgespro- 
chen und  die  thsiigsle  Untersliilzung  rücksichllich  der  Be- 
schaffung der  .\bgüsse  allcrihiimlirher  Kunstwerke  zugesagt. 
Ebenso  hat  auch  das  kgl.  bayer.  ("ullusministerium  unler'm  G. 
Decemb.  v.  J.  wiederholt  die  Förderung  der  Zwecke  des  Mu- 
seums durch  amtliche  Verlheilung  seiner  Berichte  zugesichert. 

Von  den  zahlreichen  neueren  Unterslützungsbeitriigen 
sind  diesmal  folgende  aufzuzeichnen:  Se.  Ii.  Höh.  Prinz  .\le- 
xander  von  Preufseu  20  Thir. ;  Se.  Er).  Graf  Rudolph 
von  Stadion,  k.  k.  Kammerer  und  wirkl.  geh.  Rath,  ge- 
genwärtig in  Nürnberg,  einen  Jahresbeitrag  von  50(1.  nebst 
höchst  werlhvollem  Geschenke  für  die  Bibliothek. 

Von  Cor  po  ra  t  io  nen  haben  neuerdings  Jahresbeiträge 
gezeichnet:  Stadirath  B  ib  er  ac  h  5  fl.,  Magistrat  Dinkels- 
buhl  10 n.  (stall  der  Irühern5n.),  Stadirath  Ku  I  da  .1(1.  .»kr. 
Magistrat  Pfarrkirchen  2  fl.,  die  (^asinngcscllschafl  in  Wetz- 
lar, die  Freimaurerloge  „Ernst  für  Wahrheil,  Freundschaft 
und  Recht"  und  der  Turnverein  zu  Coburg.  Ueberhaupt  hat 
die  Pflegschaft  daselbst,  sowie  die  zu  Biberach,  Uarm- 
stadt,  Iserlohn,  Pfarrkirchen,  Schwabach,  W er- 
neck zahlreiche  neue  Beilrage  gewonnen.  Hr.  E.A.  Freund, 
Pfleger  für  üffenbach,  iiat  seinen  eigenen  Beitrag  auf  lOfl. 
erhöht,  um  vorläufig  seine  Sladt  selbst  zu  vertreten. 

Neue  Pflegschaften  sind  errichtet  worden  in  Bran- 
denburg, Detmold,  M.  Gladbach  (Prcufseii),  Kaschau 
(Oberungarn),   Osnabrück.   Pfarrkirchen,  Troppnii. 

Endlich  dürfen  wir  nicht  unerwiihnl  lassen,  dafs  durch 
freiwillige  Beilrage  der  wOchenilich  an  zwei  Abenden  in  der 
Hausmeislerei  der  Knrthause  zu-^niiinuiikommendcn  tiasle  eine 
sehr  zweckmalsigo  Erweiterung  dir  llirrenlrinkstube  ermög- 
licht wurde. 

Dankend  wird  der  Empfang  nachstehender  lieschenke  be- 
scheinigt: 

I.  Für  das  Ai'chiv. 

la.   Renovanz,   llnfluichhandlrr,   in    Rudolslndt  : 
IGIS — li;21.    Aiilii);rHpluii    von    Fr.    Juslus  Berlurh,    Job.    Fr. 
Rohr,  Dr.  H.  C.  A.  Eirhsllldt,  Fr.  FrObel,  Fr.  Rauch  u. 
Frau   Ibilr.   Rrinwald,  geb.   Schiller.    1807— 1815.    Pap. 


19 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


20 


JXTeigTier,   Kaufmann,  lu   Nürnberg  : 
lü2j.    Schreiben    ä.   Obersllieulenanis  Filsch    lu    Regensburg. 
1(335      Pap. 
Heinrich  Scheller,  Kimfmnnn.  zn  Nürnberg: 
lG2ij— ltJ2H.     llrii    (iraljzctlcl   «her  Niirnb.  Begrabnirssliilten  v. 

16Ö6  u.  1714.     2  Perg.  u.  1   Pap.  Abschr. 
1629.    Verieiclinif»  d.   in  d.  Grabslalle  Nr.  80  aul  d.  Johannis- 
kircbb.  z.   Nurub.   riihinden   Per«.     1831.     Pap. 
Nie,   Urban  V.   ürbanstadt,    k.   k.   Finantbczirkskom- 
mis:>ar,  zu   Kger  : 
1G30  — 31.    Uedrucklcs  Schreiben  d.  Übcrmarschalls  H.  v.  Sley- 
nilz  a.  d.  Kalb  zu   E(,'cr,  nclisl  üei'.     1.^10.     Pap. 
Käfer,    rfarrcr,   zu    llulling  : 
1G32.    Schreiben   d.    liulb»  i.   Nürnberg  a.   d.  Pfalzgr.   (»tlhein- 
rich  bei   Hhein.     1584.     Pgni. 
J.  Plafa,   Lehrer,  zu  Lanlerhofen  bei   Kasll  : 

1633.  Kevers  des  Pfalzgrafen  Ludwig  bei  Khcin  f.  Georg  v. 
Holfslcio,  1455;  nebst  Verzichlbrief  des  Erasmus  v. 
»olfstein.     1507.     Alt.  Pap.  Abschr. 

1634.  Aulographeo  v.  Abt  iUichael  z.  Kastl  u.  v.  Rectoren  u. 
Provisoren  d.  Jcsuilcn-CoUeg.  z.  Ambg.  1555—1757.  Pap. 

1635.  Artikel   des  Schneiderbnndwerks  zu  Kastl.    1584.    Pap. 

1636.  Ilandwcrksordnung  des  Schneiderbandwerks  z.  Kastl. 
1654.     Pgm. 

1637.  Ilandwerksordn.  d.  MullerhandwerUs  z.  Kastl.  1715.  Pap. 

1638.  ilandwerksurdn.  f.  d.  Schreiner,  Zimmerleute  etc.  z. 
hast!.     1717.     Pap. 

1639.  Patent  der  Regierung  zu  Amberg  für  die  Webermeister. 
1793.      Pap.   Abschr. 

1640.  C'opulationsattest  für  Wilh.  Stopf  u.  M.  Anna  kislerin. 
1797.     Pap. 

1641.  Freibrief  d.  Fürsten  u.  Abts  Castulus  zu  Kempten  f.  Ma- 
ria .\nna   Kuislin.      1707.     Pap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Schlller-GomltÖB  in  Gielsen,  Düsseldorf,  Weifsenburg, 
AL-ileld,   liergzabcrn  : 

8312.  Programme,  Gedichte,  Reden,  Berichte  etc.  zur  Schil- 
Icrf.irr.      (Ihy9.)      2.    4.    8. 

Fritz  Plchler  m  Graz: 

8313.  Ders.,  doi  Lowenlicd.  Festgedicht  zur  Schiller-Feier, 
d«.-)«.)     8. 

Dleterich'srhe   liuehhandlung   in    (Intlingcn  : 

8314.  II.  Kwald,  Gochichtc  des  Volkes  Israel.  2.  Ausg.  7. 
Bd.    185!».     8. 

831.'..    l'hilr,l„i;ii<.     llr-L'.  V.   E.  V.   Leulsch.     XV,   ].    1859.    8. 
Dr.  Adalbert  Kuhn,  Professor,  in  Berlin  : 

8316.  Uers.,  Sagen,  Gebrauche  und  Märchen  aus  Westfalen. 
1.  Tbl.     1859.     8. 

E.  Fldlcin,  Sladt-Archivnr,  in  Berlin  : 

8317.  Der».,  Kaiser  Karls  IV.  Landbuch  der  Mark  Branden- 
burg.    18.56.     4 

8318.  Ders.,  die  Territorien  der  Mark  Brandcnburf.  Rd.  I 
(1.  u.  2.)  u.  Tbl.  II.     18.57     5.y.     4. 


Verein  für  siebenbUrg:.  Landeskunde  in  Ilermann- 

stadl  : 
8319.    Ders.,  Archiv.     3.  Bd.,  3.  Hft.     1859.     8. 

Frledr.  Haas,  llofrath,  in   Darmstadt  : 
832(1.    Ders.,  über  die  F.nl.stebung  und   geograph.  Grenzen  der 
Ronianis(  hen  Sprachen  etc.     1859.     4. 
N.  Kymmel,   iSuchh.   in   Riga  : 

8321.  F.  V.  Adelung,   Uebersicht  der  Reisenden  in  Rufsland. 
2  Bde.     ISIG.     gr.  8. 

Ed.   Trewendt,   VcrIagsbuchhdI.   in   Breslau  : 

8322.  iL  Luchs,    ruman.    und    gothische   Stilproben  aus  Bres- 
lau und   Trebnitz.     1859.     4. 

R.  li.  FriderichS,   VerlagsburhhdI.   In   Elberfeld  : 

8323.  Die   Kepgauische  Chronik  :  das  Buch   der  Könige,  von  G. 
Schone.     1859.     4. 

L.  Renovanz,   llofburhhdl.   in   Kudolstadt: 

8324.  Deutscher   L'niversllals-Alnianach    lur    1859.     8. 
Dr.  H.  B.  Cb.  Brandes,  Privatdocent,  in  Leipzig: 

8325.  Ders.,   (irundriis  der  Sachs.   Geschichte.     18G0.     8. 
Eberhard,  Inspektor  der  Ateliers   des  gerni.  Museums: 

832G.    Vricse,  architektonische  Verzierungen.     1563.     qn.  2. 

Nie.  Urban  V.  Ürbanstadt,    k.    k.    Finanzbezirkskom- 
missar, in  Egcr  : 

8327.  Geschichtl.  Notizen  üb.  d.  Stadt  Plan.     Pap.  Ildscbr.    2. 

8328.  16  Patente  aus  dem   18.  Jhdt.     2. 

8329.  Artickcin    des   allgemeinen  Landtag-Schlusses  aulT  dem 
Prager-Schlofs,  1G97.     1G98.     4. 

8330.  J.  B.  Wilhelms,  topogr.-slatislische  Uebersicht  der  Herr- 
schaft Künigswart.     1859.     8. 

8331.  4  Sclirlflcn    der   12.    General  -  Versammlung    des  böhm. 
Forst-Vcroins   in    Marienbad.      (1859.)      2.   u.  8. 

Stephan  BlÖSt,  Webermeister,  in   Nürnberg: 

8332.  Munzcdikt  vom  Jahre  1G77  mit  Abbildungen.     2. 

Graf  Bentheim- Tecklenbnrg  in  Worzborg: 

833,'i.     Mciiwe    Tc>l;ini('nl.      17rM.      kl.      8. 

Sociöte  de  I'histoire  et  des  beaux  arts   de  la 
Flandre  maritime  de  France  In  Bergues : 
8334.     L.   de   B.iccker,   Sagas  dn    Nord.      18.57.      8. 

Dr.  L.  J.  F.  Janssen,   Consorvator  am  Reichsmuseum 
für  Allerthilmer,  in   Leyden  : 
8335- 83G4.    31    gröfsore    und    kleinere  Schriften   nrchflologi- 

srlirn    Inliallcs.      183()  — 59.      8. 

Dr.  Joh.  Nep.    Vogl,  nIederOsler.    I.anilschaft.ingcnl,  in 
Wien: 
8365.    Derselbe,    Volks-Kalcnder   fnr  das   Jahr    1859    u.    1860. 

18.59  u.  60.     8. 
83G(;.     2  Sl.icke    nir   Schillrrf.sl-Liloratnr.      (18.59.)      8. 

Töchter-Erziehangsanstalt  zu   Kricdrichsladi- Dres- 
den : 

83G7.     Dies.,   iiir  Krinncrung  an  die  Schiller  Feier.     (1859.)    8. 

O.  Delstung',  Buchliandler,  in  Jena  : 
83li8.    Urgan    für    Autographensammler    etc.    rrdiglrt    von   ilr. 
Joh.   Günther.     1859.     Nr.   12.      8. 


21 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


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Historisch  Oenootscliap  in  Uiret;hi!f''''-'8  ■■'■'    •'-" 
8369.    Dies..    Werken.      Co,ie\   iliplom.     2«  Serie,    IV.    Deel, 
1.  .\f(l.  Blad    13-17.  V.  Peel,  Blad  41—50.     0.  J.     8. 
837a    Dies.,  Werken.     Kronijk.     1857.     Bi.  12—24   u.  1859. 

Bl.  1-ia     8. 
8371      Dies..  Berielen.     MI.  Docl,  I!l.  1-5.     18.')9.     8. 
Gesellschaft  für  Pommer'sche  Geschichte  und 
Älterthumskunde  in  Stetlin  : 

8372.  Dies.,   ISailische    Slnilien.      17.   Jahrsj.     2.    Hfl.     1859.    8. 
■"  ^.    A.    Boltz,    Olierlieanitcr   im   k.   U.   I'oli/.ejminislorium, 

in  Wien  : 

8373.  Der.«.,  ihc  rantala   of  the   licll  hy  Fr.  Schiller.    18.'>9.    4. 

Dr.  F.  "W.  Bärensprungr,   Hoflmchdr.,  in  Schwerin  : 

8374.  E.  Boll,  die  Insel  Rügen.    Kcise-Erinnerungen.   0.  J.  8. 

8375.  Ch.  F.  M.  Eisenlohr,  das  literar- artistische  Eigenlhum 
und  Verlagsrecht.     1855.     8. 

8376.  Jo.  Bodini  colloquium  heptaplomeres  etc.  cur.  Lndov. 
Noack.     18.57.     8. 

8377.  C.  A.  .Vckerniaiin,  Repcrlorium  der  in  das  Gebiet  der 
Fremdenpolizei  einschl.  im  (Jrofsherzoglhum  MeUlen- 
burp-Schworin  geltenden  gesetzl.  Vorschriften.  1857.  8. 

8876.  e.h.  Eisenlohr,  die  PrOYOcalio  ad  Popiilum  etc.  2.  ThI. 
18.58.     8. 

8379.  Joach.  Slüter's  ältestes  rostocUer  Gesangbuch  v.J.  1531, 
hrsg.  V.  Wiechmfnn-Kadow.     1858.     8. 

^'Direction  der  administrativen  Statistik  im  k.  k. 
Handelsministerium  zu  Wien: 

8380.  Dies.,  Milllieilungcn  aus  dem  Gebiete  der  Statistik. 
Jahrg.  III -VII,  3.  l25  Ilfte.)     1854  — .58.     8. 

Dr.  Th.  Sickel,  k.  k.  a.  o.  Professor,  in  Wien  :    , ,  ^ 

8381.  Ders.,  das  Vicarial  der  Visconti.  (Sonderabdr.)  i859.'8. 

8382.  Ders.,  die  Texte  der  in  den  Monvm  graph.  medii  acvi 
enlhaltenen  Schrifltafeln.     1.  I.fg.     1859.     4. 

8383.  Ders.,  eine  Urkunde  der  Königin  Margarete,  d,  d.,.13. 
Od.  1246.     (Sylvcsiergahe)  1858/59.      8. 

Dr.  Karl  Reichel  in  Wien : 

8384.  Ders,.   Studien   zu   Wolfram's  Pariival.     1858.     8. 
Alois  Egg^er,  Professor,  in  Wien  : 

8385.  .\braliam  a  Sta.  Clara's  „Redliche  Red  für  die  Kraincr. 
Nation,   mitgethcilt  von  A.  Egger.      1857.     8. 

Thomas  "Welzenbach,  Schriftsetzer,  in  Wiirzbnrg: 
83öü.    Ders.,  Bericht  über  den  Unlcrstützu  ngs-Verein  der  Buch- 
drucker lu  Würiburf.  1848—54.  55.  56.  57.  58'.  8.  u.  4. 
Dr.  F.   A.  Ronfs,  (|niese.   Professor,   zu   Nürnberg  : 

8387.  Friinz  lloHnKiiin,  akad.  Festrede  zur  Feier  des  hundert- 
jährigen (iebiirtslnges  F'riedr.  Schillers.     1859.     4. 

8388.  Zur   Seliillerfest-Feier  in   Würzburg.      lÜ  Stucke. 
Ed.   Sch'warzmann,  k.  pr.  Archivar,   in  Sigmaringen  : 

8389.  D>rB.,  harl  I.,  lirnf  zu  Ilnhenzullern-Signiaringcn  und 
Markgrofin   Anna   von   Baden   etc.      1859.     4. 

:  Hlo.  Urban  v.  Urbanstadt,  k.  k.  Finanzbezirkskom- 
missar, in  Kger  : 

8390.  19  Stück  Patente  Ordnungen  etc.  v.  1651  —  1778.    2. 


rfoT. 


Jos    Prökl,  Phoiograph  am  germ.  Museum  : 

8391.  \.  Winter,  (leschichte  Portugals,  Spaniens  und  Frank- 
reichs.    (>.  J.     8. 

Se.  Majestät  König  Georg;  V.  von  Hannover: 

8392.  Oeuvres  de  Leibniz,  puhliees  pour  In  prcmiere  fois 
par  A.   Foucher  de  Caroil.     Tome   I.     1859.     8. 

Direktorium  des  Gymnasiums  zu  Arnstadt : 

8393.  Einen,  über  die  hohe  Bedeutung,  welche  die  Grofstha- 
ten  F'riedriehs  II.  fiir  die  Entwicklung  der  deutschen 
Literatur  gehabt  haben.     (.Prgr.)     1858.     4. 

Schillerfest-Comit^  in  Cassel: 
8391.    W.     KnlrKenlieiiiier,     Festrede    etc.      1859.      8.      Nebst 
Prolog   und   2  Programmen.     8. 
Verein  zur  Ausbildung;  der  Gewerke  in  .München  : 
8.395.    Zeilschrift.     IX.  Jahrg.     4.  Hfl.     1859.     2. 
'Wittenberger  Verein   für    Heimathkunda    des 
Kurkreises   zu  Willenbcrg  : 

8396.  Ders.,  dritter  .Jahresbericht.     Nov.  1858—59.     4. 
M.  Du  Mont-SchaubergVehe  Buehh.  in  Köln  : 

8397.  Organ  für  chrisll.  Hunsl,  hrsg.  v.  Fricdr.  Baudri.  Nr.  23. 
1859.     4. 

Prof.  Dr.  Rud.  Virchow  in  Berlin : 

8398.  Ders.,  zur  Gesehichle  des  Aussatzes.  1.  Artik.  (Sepa- 
ralabdr.)     1859.     8.   ,  ,     ' . 

Rieh.  Peinlich,  Gymnasial-Professor,  in  Gralz  : 
8.399.    Ders.,  ein  Lorbeer-  und  Olivenzweig  zur  Schillerfeicr. 
1859.     8.  V, 

laUdwlg  Ifsleib  in  Laibach  : 

8400.  Ders.,  Fesiprolog  zu  Fr.  v.  Schillers  SScularfcier.  1859.  8. 

Herm.  Martins,   geh.  Archivar,  in  Berlin: 

8401.  National -Zcilung.  Nov.  1859.  51  Nummern.  (Scbil- 
lerfeier  in  Berlin  betr.)  n 

Dr.  H.  F.  Mafsmann,  Professor,  in  Berlin  : 

8402.  Ders.,  zum  Sehillerresle  18.59  in  der  Berliner  Gesell- 
schaft  für  deulsehe   Sprache.     (1859.)     8.  .j 

8403.  Friedrich  Schiller.     Ein  Lebensbild.     1859.     8. 

8404.  Ludw.  Erk,  Schiller-Lieder.     1859. .  8.  , 

8405.  9  weitere  Slflcke  (Feslprogr.,  Lieder,"  Trinksprüche  etc.) 
zur  Berliner  Schillerfeicr.     (1859.)' 

Dr.  F.  A.  Märcker,  Privaldoccnl,  in  Berlin  : 

8406.  Ders.,  Feslgabcn  zur  hundertjährigen  Gcbmts/iü^, Fricdr. 
Schillers.     8.  .  ,!|   ..atid'jtil  .1 

8407.  C  L.  VVerther,  Festrede  zur  Schillerfeier  elc.  (1859.)  8. 

8408.  Max  Jahns,  zur  Schillerfeier.     (18.59.)     8. 

8409.  4  weitere  Slflcke  (Prolog,  Lieder,  Trinksprücli«)  lur 
Berliner  Schillerfeier. 

Comite  für  die  Sohillerausstellung'  in  Berlin  : 

8410.  Das».,  Verzeirhnils  der  aufgestellten  Bildnisse,  Hnnd- 
Bchriflcn,  Drucke,  llusikalien  unil  F.rinnerungen.  2r 
Abdruck.     1859.     8. 

Comite  Flamand  de  France  m  linnliirehen  : 

8411.  Doss.,   Bullelin,   Nr.   17.    Sept.    n.  Od.     lS.V,r     8. 


23 


Anzeipcr  für  Kunde  der  dculsclien  Vorzeit. 


24 


Joh.   Nepom.   Trieb   u.  I.eonh.   Seybold,    hiinben- 

lelirgr,   iii   MiihIcIIr  jiii  : 

8412.  Dies.,  slatisiL^rhe  Bcschreihunp  drrStadl  und  des  Stadt- 
brzirkrs  MinJcllieim.     1SÜ9.     8. 

Ig^n.  FetterB,  Gynioasiallehrer,  in  Leilmorilt  : 

8413.  Lfilrncrilicr  Wochenblall.     1859.     Ar.  4G,     4.     (Schil- 
Icrfcipr  bcir.) 

Dr.  Adalb.    V.  Keller,  Universitdtspror.,  in  Tubingen  : 
81U.    linlrasi-   zur   Sdiillcrlileralur.     1859.     4. 

MV.  F.  Beurlln  in  Trir.U  : 
8415.    Dcr.s.,    Prolog  lur  Schiller- Keicr   etc.     8.     Nebst  Auf- 
ruf und  Prnjiramni. 

Dr.  Franz  Pfeiffer,  Universiiatsprofessor,  in  Wien  : 
841(j.    Dcri..   libir   Wulilier  von  der  Vogelweide.     18G0.     8. 

M.  F.  Easellen,  k.  pr.  llofratli  u.  frcni.-Lieut.  a.  D.,  in 

Hamm:  ;,     ,t,.,-,v    •;  ^  n       -      "it'    ' 

8417.    Ders.,    Ucbersicht  der  Geschichte  der  Grafschaft  Hark. 
1809.     8. 
Direction  des  k.  k.  Gymnasiums  zu  Klattau: 
8-llS.    Dui.,  'J-  Jahre»  -  licrichl.      liuili.;    K.  Stein  v.  Korden- 
•tein,  Friedr.  v.  Spee  als  religiöser  Dichter  der  Trutz- 
Aaililiyall.)      1S.')9.      4. 

Jos.  Mar.  Wagrner  in  Wien  : 

8419.  Weislum  der  Vor.^ladl  Liopolilstadt  bei  Wien,  aus  dem 
IG.  .lalirh.     Neue   Piipicr-.Vbscbrifl.     4. 

Dr.    R.    Haas,    Dlrector   des   publicistischen   Bureaus,  in 
Wirsliadcn  : 

8420.  reniralblatt   des   deutschen  Cur-  und  Badelebens.     Nr. 
20  u.  21.     18.Ö9.     4. 

Prof.  Dr.  Wiehert,  Direrlnr  d.  Gymnasiums  zu  Guben  : 

8421.  Prn^Tr.   II   Cedichle   T.  Srhillerfcier  in  (iubcn.   (IS.ng.)  8. 
Gesammtvereln   der  deutschen  Geschlchts-  u. 

Alterthums-Vereine  m  Sniii;.Mri: 

8422.  Ders.,  Corresp.-Blatl.     8.  Jahrg.     Nr.  1-3.     18,^9.     4. 
Qöfs,   Conditor  «.   .\nlii|iiil.'ilrnbanill('r,  in   Nürnberg  : 

8123.    (ioitl.    Siegm.    Wolf,  Zunft- Vcrzeignifs  Eines  Erbaren 
nnd  Ehrlobl.  Handwerks  der  Schumacher.     1757.    Pap. 
Hanibrhr.     2. 
Dr.  C.   W.  V.  LanclzoUe,    Direktor  der  Staatsarchive, 
in  l^crlin  : 

8424.  H.  Klempin,  diplomatische  Beitrage  zur  Geschichte  Pom- 
m<rn5   de.      18Ü9.      8. 

F.  Fechner,   Rcdaclcur,  in   (iubcn: 

8425.  Gubener  Wochenblall.     1859.     Nr.  46  u.  48.    4.     (Zur 
Srliill.rf.  ier.1 

Oraf  Badolf   t.  Stadion,   k.   k    hanuiicrcr   u.  wirkl. 

geh.   Hntli,    Kriaiichl,   in    ^ll^nl)erg: 
8420.    Hern,  de  Brejdcnbach,   opusculam   iinctaruni    perogri- 
n»lioiiuin.      1480.     )i.     Pgm -Druck. 
Theodor  Wag^ler,  Kaufmann,  in  Nürnberg  : 
8-127.    Der.«.,   die   hanhaiise   zu  Niirnlierg.      1.H49.     4.     Ildscbr. 

Polytechnischer  Verein  in  Wunburg  : 
84i;-l.    Dir..,  U.,(li.M.,Lhnli.     .\r.  4.'>— 48.     1859.     8. 


Wllh.   Schmld,  Buchhändler,  in  Nürnberg: 

S429.  V.  Bibfii,  die  narkotischen  GenuUiiiiltel  und  der  Mensch, 
1855.     8. 

8430.  Ders.,  die  Getreidearien  und  das  Brod.     18G0.     8. 

8431.  F.  W.  Ghillany,  chronologisches  Handbuch  für  die  neue 
polil.  (iesrhichle.     1856.     8. 

Jac.  Eckhardt,   Webermeister,  in  Nordlingen  : 

8432.  Pomerij  Seriiic/ne»  de  Saudis  llyenialcs  et  Esliuales 
1514.     2.     Bt'igebuudc  n  : 

8433.  Slellarium  Corone  benedicte  Virginis  Marie  etc.  1514.  2. 
Trowitzsch  &  Sohn,  Hon)uchdruckerei  in  Frankfurt  a,Ü. : 

8434.  MoikiLsmIu ift  Itir  deulbchfs  Städte-  und  Gcnieindewe- 
sm,   lir^g.   V.  \.  Piper.     5.  Jahrg.      12.   Ilft.     1859.    8. 

Fürstl.  Jablonowski'sche  Gesellschaft  in  Leipzig: 

8435.  H.  Wiskcmaun,  die  antike  Landwirlhschafl  und  das 
von   TliiiiicirM'he   Gesetz.      1859.     8. 

G.  D.   Teutsch,   Direktor  des  Gymnasiums  in  Sch&fsburg  : 
843G.    Ders.,  vor  dreihundert  Jahren.    (^Separatabdr.)    18G0.  8. 

Dr.   Frhr.   Roth  v.  Schreokensteln,    11.   Vorstand 

des  gerin.   Museums  : 

8437.  Mdllfg.  Hunger,  consilmm  jurid.  über  das  von  Erzher- 
zog I'erdiiiand  ao.  158G  ausgangcii  iieligunsmandul  etc. 
Orig.   Ildschr.     2. 

F.  Schamberger,  k.  Landger.-.Xssessor,  in  Gräfenberg  : 

8438.  Ueforniacion  der  Stat  Nurcmberg.     1522.  2. 

8439.  Onolzb. -Brandenburgischer  AdrcisKalender  auf  das  Jahr 
1748.     schm.  8. 

Dr.  Jul.  Kolatschek  in  Biala  : 

8440.  Ders.,  Festrede  zur  huiidcrijührigen  Gedflchtoifsfeier  der 
Gehurt  Schillers.     1859.     8.  ,,„       ^ 

Ottmar  F.  H.  Schönhuth,  Pfarrer,  in  Edeliingen  : 

8441.  Ders.,  kleine  .Tuf;(n.lliihlioihek.    Hfl.  4.  u.  .'S.    1859.    16. 

8442.  Ders.,  die  Bürgen,  KlOsler,  Kirchen  und  Kapellen  des 
Würtlemb.  Landes.     Bd.   1.  Hfl.   1— .5.     18.59.     IG. 

8443.  Ders.,  Erinnerung  an  das  landwirlhschalll.  Fest  zu  Mer- 
geniheim.     1859.     IG. 

Dr.  A.  Namur,   Professor  ii.  'ühliolhekar,   in  Luxemburg: 

8444.  Ders.,  noticc  sur  un  d<^pot  de  nionnaies  roniaincs  du 
iime  si^clc.      1859.     8. 

8445.  Mandat  des  ßnihs  zn  Nürnberg,  Unzucht,  hindcsmord 
etc.  betr.  v.  12.  Aug.  1702.     2. 

8446.  Aerztlichcs  Zeugnifs  für  Kmtzkranke.     1GG3.     8. 
Dr.  W.  Brenner-Schäffor,  prakl.  ,\rzl,  in  Weiden  : 

8117.    I'icigramuL    und    Kisliluir    zur    Srhillerfcier    in   Weiden. 
2.   u.  4. 
Historischer  Verein  für  Krain  in  Laihach  : 

hl  IS.     Hers.,    >lillh(  iluii^cii  .    IS.^ft.      ..\iijT.        Nov.      4. 

Heinrich  LempertZ,   Inhaber  der  Firma  :   J.  M   Heberle, 
in    Köln  : 
8449.   Den.,  ßilderheltc   zur  Gesch.  des  Buchhandels.     Jahrg. 
18G0.     gr.   2. 
Gosellsohaft   fUr  Biidslavische  Geschichte  and 

Alterthümer   m   Agram  : 
645(».    Dies.,  Arki>  ,   hnijga   V.   1Ö59.     8. 


25 


Anzeipcr  für  Kunde  der  deulst'hori   N'orzeit. 


26 


Allgemeine  german.  GeBellachaft  in  Nürnberg: 
8451.    Dies.,  Tcut.     Monatscbrift  elc. ,  hrsg.  v.  Fr.  J.  Kruger. 
1%0,  1.  Ilft.     8. 
Hautz,  llolriilh,  Direktor  des  Lyceunis  zu  Heidelberg: 
8-152.    C.  Aug.  ("adcnbach,  das  Ljceum  zu  Heidelberg  in  sei- 
ner gescliicbtl.  linlwickelung.     1859.     8.     2  Expl. 
Eng-elhardt,   Kechlsralh,  zu  iN'urnberg  : 
845J.    (l'tuerbach,)  die  Wellkccrschaft  das  Grab  der  Mensch- 
heil.     18U.     8. 

8454.  .\.  Lips,  die  deutsche  Bundcssladt.     1815.     8. 

8455.  Fr.  Bolsicr,  für  Griechenland   und   Bayern.     1833.     4. 
Fr.  'Westermann,   k.  pr.  Major  a.  D.,  in  Emmerich  : 

845G.    Ellljche  Rcmcdien  so  mhan  zu  den  pferdllen  gebraucht. 
Auch   zu  den   .>llntchen.      1574.      Pap.   Ildschr.     4. 
Sr.  Schneider  in   Düsseldorf : 

8457.  Ilrijclisluck  einer  I'crgani. -Handschrift,  theolog.  Inhalts. 
2  BIttr.     kl.  4. 

Societe  fran^aise  d'archeologie  in  Tarit: 

8458.  Dies.,  Bulletin  monumental.    3.   S^rle,  tome  6,  26.  vol. 
nr.    1.      ISiiO.      ,S. 

Friedr.  Märcker,  Professor,  in  Meiningen  : 

8459.  II.  Fischer,  Rede  bei  der  Vorfeier  des  lOOjährigen  Ge- 
burtstags von  Fr.  Schiller.     1859.     8. 

8460.  L.  Bechsleln,  scenischer  Prolog  z.  Schiller-Jubelf.  1859.  8. 

8461.  7  Wfeitere  Stücke  zur  Schiller-Feier  in  Meiningen. 

Dr.    A.    Haupt,    k.    Inspektor  am  Naturalien- Kabinet  in 
Bamberg  : 

8462.  Ders.,    Beitrage    zur  Kenntnifs   des  Diluviums   und  des 
altern   Alluviums   um   Bamberg.   (Sonderabdr.)   1860.    8- 

Dr.   Frhr.   Roth   v.  Schreckenstein,   zweiter  Vor- 
stand  des   gcrm.  Muacuuis: 

8463.  Das  galante  Sachsen.     1735.     8. 
Polytechnischer  Verein  in  Würzburg: 

8464.  DcTs.,  gcniunniilzige  Wochenschrift.     9.  Jahrg.    Nr.  48 
—  .'>3.     isfifi.     s. 

Historischer  Verein  f.  d.  Niederrhein  in  Köln : 

8465.  Ders.,  Annalen.     7.  Ilft      1859.     8. 
Dr.  E.  H.  Costa,  in  Laibach: 

8466 — 67.    6  Stücke  zur  Schillcrfeier  in  Laibach. 
Ungenannter  in  Linz: 

8468.  J.  (. .    Sircinz,   Festrede   zur   Schillerfeier    in    Linz.     8. 
Nebst   7  weiteren  dieselbe  betreff.  Stücken. 

Hahn'sche  Ilofbuchhandlung  in   Hannover: 

8469.  J.    Ch.   A.    Ileyse's    Fremd würterbuch,    neu    hrsg.    von 
C.  A.  F.  Mahn.     Lfg.  6.     1859.     8. 

8470.  Job.  Lcunis,    Synopsis   der   drei   Naturreiche.     2.  Aufl. 
ThI.  1,  2.   Hälfte.     1860.     8. 

Historischer  Verein  für  Ermland  in  Braunsberg  : 

8471.  Ücrs.,  Zeit.schrifl.     2.  ilft.     1S59.     8. 

8472.  nir>.,  MiinuriHiii.i  hisloriac  Warniieusis.   2.  Lfg.  1859.  8. 
P.  Marcus  Holter,    Capilular   und  Professor   im  Bcne- 

diktlnerstift  KrenisinUnsler  : 

8473.  Xenicn    /.um    10.  Nov.  1«.')9.     Vnn  einem  Uberöitcrrei- 
cher.     8. 


Omeis,  Pfarrer  u    Senior,  in  Henfenfeld: 

8474.  Kochbuch.     Pap.  Ildschr.     1551.     4. 

8475.  IloMirri   Hins   il   Vhssea   cum   interprelatione.  1535.  2. 
Friedr.  Asschenfeldt,  Buchhändler,  in  Lübeck  : 

8476.  Urkundenbuch   der   Stadt  Lubeck.     1.  n.  2.  ThI.     1.  u. 
Hälfte.     184;i— r.!»,    4. 

K.   K.    Central- Commission    zur    Erforschung 
und  Erhaltung  der  Baudenkmale  in  Wien  : 

S477.    Dies.,  Millheilnngen.    4    Jahrg.    Nov.  u.  Dec.    1859.  4. 

J.   Plafs,  Lehrer,  zu   Lauterhofen  bei  Kastl  : 
8478.    Die  Gemain  Ordnung  zw  Berngaw.  Pgm.  Ildschr.  1549. 
kl.  4. 
Dr.  J.  Suib.  Seibertz,   Krei^gerichtsrath,  zu  Arnsberg: 
847Ü.    Ders.,   Landes-  und  Uechtsgeschichte  des  Herzogthums 
Westfalen.     Bd.  1,  Ablh.  3.  1860.     8. 
Dr.  Ludwig  Häufser,   Ünivers.-Prof.,  in  Heidelberg  : 

8480.  Ders.,    Deu Ische   Geschichte    vom  Tode    Friedrichs  des 
Grofsen  etc.     2.  Aull.  4.  Bd.     1860.     8. 

Dr.  Häser,  Universitais-Professor,  in  Greifswald  : 

8481.  A.   Schiller,   Rede   hei  der  Feier    von  Schillers  hundert- 
jährigem  Geburtslage.     8. 

Dr.  Ferd.  Wolf,  Kustos  an  der  k.  k.  Hofbibl.  zu  Wien: 

8482.  Ders.,  Beitrüge  zur  spanischen  Volkspoesie.     18,59.    8. 
Ij.  Renovanz,   llofhuchhandler,  iu   RudolstadI: 

8483      Ders.,   Chronik   der  Furstl.  Schwarzb.  Residenzstadt  Ru- 
dolsl.ndl.     2.   Hfl.      (ISlio.)     8. 
K.  Böhmisches  Museum  in  Prag  : 

8484.  Dass.,  Pam:ilky.    Ked.  K.  VI.  Zap.  D.  III,  s.  8.  1859.  4. 
Dr.  A.  Heidenschreider,  prakt.  Arzt,  in  Herrieden  : 

8485.  Ders.,   Versuch   einer  Mcdicinal  -  Topographie  des  Land- 
gerichtsliez    Herrieden.      1854.     8. 

Ii'institut  historique  in  Paris : 

8486.  Dass.,  l'Invesligateur.     25.  annee.  299.  livrais.   1859.  8. 
Dr.  Ed.  IVilh.  Löhn  zu  Ilohnstein  (K.  Sachsen)  : 

8487.  Ders.,  Dr.  Caspar  Creutiiger  oder  Crucigcr  etc.    2.  ,\un. 
18.")',l.     K. 

Dr.  Ludwig  DÖderlein,   k.   llofrath   und   Professor,   zu 
Erlangen  : 

8488.  Ders.,   F'cstrede   an  Schillers  Ininderljidirigcm  Geburts- 
tag.    (1859).     4. 

Dr  Emil  Otto   zn   Heidelberg  : 

8489.  Ders.,  Schiilerbiullien.      18,59.     8 
Historischer  Verein  zu  Bamberg: 

8490.  Ders  ,  'J-J.  Ilerichl.     18."(8,,59,     8. 

Dr.  H.  "W.  Densen,  Subrektor,  zu  Rotenburg  o.  d.  T. : 

8491.  Ders.,  Hieroglyphen  und  Buchstaben.     Eine  historische 
Studie.     1860.     8. 

8492.  Ders.,  Fr.  Schiller's  Lebensgang.  Eine  Festrede.  1899.  4. 

III.    Für  dio  Kunst-  und  Altcrlliums- 
sammlung. 

Stab,   Gerichlsliole,   in   Niinilierg  : 
3128.    Falscher  Salzburger   Ihaler   v.  J.   1687. 


27 


Anzeiger  fiir  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


88 


Sleblgk,  hrrel'  Ilnuplm.  a.  D.,  io  Dessau: 

3129.  4  5oecn.  Wcndenpfcnnige. 

3130.  2  L»ck«iepel  von  1589. 
Elze,  craii);.  {Tarrer,  in  Laibach  : 

31.'U.    .')  Lackabdriicke  von  Siegelslocken  J.  14.  u.  15.  Jhdts. 

littst,   kgl.   .\dvokal,  in  Sirnubinf; : 
313;i.    Ein  Kund    von   4U  bajr.   u.  a.  Schwanpfennigen   vom 

14.  Jhdi. 
3133.    Silbermunic  von  Erzheriop  Sigismund  von  Oestcrreich 
1;'..  Jhdi. 

Harrer,  Cloldarbeitrr,  in  Nürnberg: 
313!.    Hornbrille   v.  18.  .Tlidt. 

Dr.   Ebersberger,   prakl.   .\rzt,  in   Niimberg: 
31".'>.    Silhi  riiHin/.e  v.  Kaiser  Leopold  I..  1689. 

Graf  Poccl,  slud.  jur..  in  München: 
.Tl.S'j.    ■;  nltc  bc  i  RirliCnccU  ffcfundene  Sporen. 

Fr.  Krönlein,   (jerbereibesilzer,   in  Zeilitiheim  : 
31.(7.    Krnnkfurler  Th.iler  v.   1637. 

Back,   Lebrer,   in   Zeililzheim  : 

3138.  Broiicrni<:daille  »xif  die  Kaiserin  Maria  Theresia. 
Fr.  Oebelmrath  BCärcker  in  Berlin  : 

3139.  (^ed.Kb(nirsblair  auf  die   .Scbillerfeier,  Stdrck. 
Eogelhardt,   ('artikulier,   in  N\lrubcrg  : 

ail'i.    Sillrrmiiliiille  auf  Elisabeth   Kraus,   17.  Jhdt. 

Frhr.   V.  Aufaefs,   Zollvereinsinspektnr,  in   «iransec  : 
3111.    Zwei  allyrrm.  Brunccringe  bei  Grolswolter^lorf  in  der 
Prov.  Brandenburg  gefunden.  ;'K:)«iib 


Baron  J.  J.  v.  Hirsch  auf  (lercuth  bei  Woriburg  : 
3142.    hupferne   Kuppellnderkung  m.   e.  Sternkarte.     17.  Jhdt. 

H.  Scholler  in  Nürnberg: 
314,5.    Mansfclder  Thaler  v.  J.  1627. 

3144.  Thaler  v.  K.  Kudolf  IL  v.  J.  1602. 

3145.  7  Silbermiin2en  aus  der  Zeil  von  1650. 

3146.  28  Silbcrrnunicn  aus  dem   17.,  18.  u.  19.  Jhdt, 

3147.  5  KupIcrDiiirizen  aus  d.   18.  u.   19.  Jhdi. 
KÜblwein,   llüirsarbciter  a.   d.   liibliotbuk  d.  gcrin.  .Mus. : 

3148.  Burggräil.  nürnberg.  Silbermünze  v.  J.  1614. 

Dr.  A.  Barack,   fur.^ll.  ßibliolhekar,  in  Donaueschingen : 

3149.  Grulse  harte  des   Kheins,  von  Loller,  1794. 

Cr.  Hauser,  Professor  nn  der  kgl.  Gewerbschule  in  Nord- 
lingen  : 

3150.  Kanonenkugel  v.  17.  Jhdt. 

3151.  Siegel  Bischof  Marquards  l.  von   Eichslalt. 
Dauer,  l'rof.  an  der  kgl.  Gewerbschule  in  Nördlingen  : 

3152.  3   tiypsabgnsse    v.    Thurbesehl:i;,uii    des    1.').   Jhdis.        ^ 

Frau  Hauptmann  Frfr.  v.  Tucher  in  iNurnberg,' <  ; 

3153.  Bunter  leinener  Kissenüberzug  v.   17.  Jhdi. 
Hoffmann,  Mechanikus,  in  IVurnberg  : 

3154.  Schwert  mit  Scheide  v.  18.  Jhill. 

3155.  Bestlilng  für  einen  Glockeuzug  v.   18.  Jhdt. 

3156.  Gestell  fiir  einen  Ueifrock  v.  18.  Jhdt. 

Fr.  Dachtier,  Lehrerin  der  französischen  Sprache  an  der 
höheren   Töchterschule   zu  Kürnbcrg  : 

3157.  Messer  mit  reichverziertem  Grille  v.  1622- 


.tdil  .tCL 


Cliioiiik  der  liistoiiscbiMi  Veieiüo. 


Annalen  des  Vereins  für  Kassauische  Alter- 
t  hu  m. «künde  und  (ic  s  c  h  i  cht  s  fors  chu  n  g.  VI.  2.  A. 
.Vbhandlunsen  :  Das  Ffahlgniben-haslell  bei  Ilolzhausen,  von 
Landmesser  Wacner  in  Kernel.  —  Germanische  Grabalterthu- 
mer,  mit  besonderer  Beziehung  auf  die  Ausgrabungen  bei 
Rambach,  von  .Mcd.-Hath  Dr.  Reuter.  —  Die  Salziger  Meilcn- 
ileinc,  von  Dr.  Rössel.  —  Graf  Eberhard  I.  von  Kalzenelnbo- 
gen  und  die  ljrali.^lattc  scinci  Geschlechtes  in  der  Abtei  Eber- 
bach, von  dems.  —  Die  Sauerburg,  von  J.  B.  Junker.  —  Ji.  Mis- 
ccllcn  zur  .\rchHologie  dieser  Gegenden  und  deren  Geschichte. 

11  i  tthe  i  lungen  des  historisch  -  antiquarischen 
Vereins  für  die  Städte  Saarbrücken  und  St. Johann 
und  deren  Umgebung.  .\blh.  IIL  18.59.:  Ucber  die  römi- 
schen MederlaJiungen  und  die  Hümcrslrafscn  in  den  Saarge- 
ginilen   von   Dr.   Srhrnter.   —   (Jesellsi haflsangf legcnhciten. 

Mitt  h  ei  I  Dogen  der  Gcichicht-  un  d  A  I  tcrthums- 
th  u  nisforsr  h  r  n  d  rn  Goiellichaft  dei  Ofterlandcs, 
V,  1.  IBM:  :,nj)    -t^.iruH   üfb   -r.i 

.'ahreiberirhl  etc.  —  Die  Einrichlungen  und  Mafsnnhmen 
für  die  Gesundheit  der  Einwohner  der  Stadt  Allenburg  wah- 
rend de»  Mitlelnller.i,  von  Kr.  Wagner.  —  lieber  die  EnKte- 
hung  der  Kamilicnaamcn,  mit  bcnundcrer  Rücksicht  auf  Sach- 


sen und  Thüringen,  von  IL  C.  von  der  Gabelenli.  —  Die  Ur- 
kunden zur  Geschichte  des  Kollegiatstifles  St.  Georg  auf  dem 
Schlosse  zu  .\ltcnburg,  von  Fr.  Wagner.  —  Ucber  eine  Ur- 
kunde Dietrichs  von  Leisnig  1291 ,  von  IL  C.  von  der  Galie- 
lentz.  —  Nachtrag  zu  dem  .\ufsatz  :  Zur  Geschichte  des  rielTs- 
ncrlandcs,  von  IL  C.  v.  d.  Gabclentz.  *    T'      .     . 

Zeitschrift  des  historischen  Vereins  für  Nie- 
dersachsen. Jahrgang  1856.  (Nachtrag):  Die  Wehrpflicht 
des  Erzsiifles  Bremen  im  J.  1551  ;  mitgelh.  von  IL  v.  d.  Decken. 
—  Das  Verhallen  der  Stadt  Hannover  im  J.  1625,  beim  Beginne 
des  dün.  Kriegs,  von  Dr.  Onno  Klopp.  —  Miscellen  zur  Ge- 
schichte etc.  Chronologisches  Verzeichnifs  der  im  .Vrchive 
des  historischen  Vereines  für  Niedcrsaehsen,  Jahrg.  1845  —  49 
und  der  Zeitschrift  des  hislor.  Ver.  für  Nieders.  1850  56 
abgedruckten  Urkunden  und  Dokumente.  —  Al|ihabetischcs 
Register  Aber  6\t  12  Jahtgifnge' 1845-56. 

Jahrg.  18.57.  (Hannover,  18.55)"):  Die  Re.Mlzungen  i\vr  Ci»-' 
fen  von  Schwerin  am  lihken  Elhufer  und  der  Ursprung  die- 
ser Grafen,  von  Krhr.  v.  Hammerstein.  —  Welcher  Ver.inlns- 
sung  verdankt  Bischof  Brrnward  von  Hildesheim  seinen  Na- 
men ?  von  Dr.  Kr.  Burhholz.  --  Der  llaii.shnll  der  St.  Gollin- 
gcu  am  Ende  des  14.  und  wftlirend  der  ersten  Hallte  des  15. 


29 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutsclieii   Vurzeil, 


30 


Jahrb.  v.  W.  Havemann.  —  Geschichtliche  ^oliIen  über  Man- 
delsluh's   Vorzeit  (rail  Abbildungen),  vorn  Amlsrichler  Kiedcler. 

—  Ausgrabungen  im  Forslamtc  Rielscl,  Amts  Medingen.  von 
C.  Einfeld.  —  Nachtrag  zu  dem  AuTsalz  über  die  Hesitiungen 
der  GraTen  von  Schwerin,  von  Frhr.  v.  Uammerstein.  —  Mis- 
cellcn  zur  Altertliumskunde  und  zur  Geschichte  von  Nieder- 
sachsen. 

Z  wei  u  ndz  wa  nz  i  gs  le  Nachricht  über  den  histori- 
schen Verein  für  Niedersachsen.  Hannover,  1S59 :  Gescll- 
schartsangclegenheitcn. 

Urliundcnbuch  dess.  Ver.,  lieft  IV.:  Marienroder  Ur- 
kundcnbuch ;  vierte  Abtheilung  des  Calenberger  Urkunden- 
buchs,  von  Wilh.   v.   Ilodcnbcrg  in  Celle. 

Jahrbücher  für  die  Landeskunde  der  Herzog- 
thiimer  Schleswig,  Holstein  und  Lauen  bürg,  her- 
ausgeg.  von  der  S.  H.  L.  Gesellschaft  für  vaterl.  Gesch.,  redig. 
von  Th.  Lehmann  und  Dr.  Handelmann.  Bd.  I,  Hft.  1.  Kiel, 
1858:  Auszüge  aus  dem  Ürtsrcgisler  von  llaseldorf,  Hasclau, 
Seeslermühle,  Neuendorf,  Grofs-  und  Klein -Kolmiir  vom  J. 
1495  —  1501,  mitgelh.  von  Rud.  Brinkmann  in  Kiel.  —  Daniel 
Georg  Morhof,  von  II.  Katjen.  —  Kun.^ldenkmäler  derHerzog- 
thUmer,  milgclb.  aus  dem  Archive  des  Kunstvereins.  —  Rei- 
henfolge der  AelJte  des  ehemaligen  Cistercienser- Mönchsklo- 
ster Reinfcld,  von  E.  F.  Mooyer.  —  Kleine  Mittheilungen.  — 

Heft  2:  Hans  Penz.  Ein  aktenmafsiger  Beitrag  zur  hol- 
slcin.  Sitten-  und  Rechtsgcsch.  aus  dem  letzten  Viertel  des  16. 
Jahrb.,  mitgelh.  von  Rud.  Brinkmann.  —  Kritische  Beleuch- 
tung von  Allen,  die  ddn.  Sprache  und  die  Nationalität  in 
dem   Herzogthum  Schleswig  oder  Südjütland.  (Fortges.  in  folg.) 

—  Einige  Bemerkungen  über  die  Schrift :  Schleswigs  Recht 
und  Gerichtsverfassung  im  17.  Jahrb.  Nach  den  Gerichtspro- 
tokollen von  Dr.  C.  L.  E.  v.  Stemann  etc.,  von  Dr.  Ernst  Fried- 
lieb.  —  Kleine  Mittheilungen. 

Heft  3:  Der  Frederik  VII.  Koog  vor  Süder-Ditmarschcn, 
von  0.  Kicr.  —  Die  Kirchen  der  Ilorzogthümcr  Holstein  und 
Lauenburg,  in  kunstgesch.  Hinsicht  untersucht.  1.  Frolistei 
Stormarn,  von  C.  J.  Milde.  —  Das  sächsische  Heergewäte  und 
die  holst,  ditmars.  liaucrnrüstung,  von  H.  W.  Nitzsch.  —  Kleine 
Mittheilungen. 


Bd.  11.  H.  1.  1859:  Blutrache  unter  holstein.  Bauern 
im  letzten  Viertel  des  16.  Jahrb.,  mitgcth.  von  Rud.  Brink- 
mann. —  Zur  Chronologie  scbleswig'scber  Bischöfe,  von  C. 
F.  Mooyer.  —  Kleine  Mittheilungen. 

Baltische  Studien.  XVII.  2.  Stettin,  1859:  Dreifsig- 
ster  Jahresbericht.  —  Das  .\llarwcrk  der  Kirche  zu  Umnianz, 
von  C.  V.  Rosen.  —  Vertheidigungsschrift  der  St.  Stralsund, 
im  Mai  des  Jahres  1529  beim  k.  k.  Reichskammergericht  in 
Speier  eingereicht,  wider  die  vom  Stralsunder  Oberkirchherrn 
Hippolytus  Steinwer  erhobene  .\nklage  in  BcIrefT  der  von  der 
Stadt  verüblen  Verfolgung  des  kathol.  CIcrus.  .■Vus  den 
Reichskammergerichlsakten  mitgcth.  von  J.  G.  L.  Kosegarten. 
Die  Vernehmung  der  vom  Stralsunder  Oberkirchherrn  Hippo- 
lytus Steinwer  gegen  die  Stadt  Stralsund  gestellten  und  1.527 
zu  Grcifswald  abgehörten  Zeugen.  .\us  den  Reichskammer- 
gcrichtsakten  in  Auszug  niilgeth.  von  denis.  —  Uebergabc 
des  .\mtcs  Eldena  an  die  Universität  Grcifswald,  28.  Man 
1634,  unter  dem  Rektorat  des  Dr.  Jakob  Gerschow.  —  Bemer- 
kungen zum  Leben  des  Dr.  Jak.  Gerschow,  von  Fr.  Laten- 
dorf  zu  Neustrelilz  (Schlufs.)  —  Das  Friedlandische  Kriegs- 
volk zu  Greifswald  in  den  Jahren  1627 — 31.  Nach  den  .\k- 
ten  des  Greifswalder  Stadtarchives  von  J.  G.  L.  Kosegarten. 
(Vierte  Fortsetzung,  enthaltend  d.  J.  1630:  Gustav  Adolfs 
Landung  in  Pommern,  25.  u.  26.  Juni  1630).  —  Die  zehn  Ge- 
bote in  der  Kapelle  zu  Pudagia,  nach  einer  Aufzeichnung  v. 
J.  1548,  niilgeth.  von  Wiechmann-Kadow.  —  Nachtrag,  enthal- 
tend die  Wolfcubulteler  zehn  (iebote  und  die  Stargarder,  von 
J.  G.  L.  Kosegarten.   —    Bücheranzeigen,  von  dcnis.  — 

In  der  im  Laufe  des  Monats  December  zu  Wi  en  gehallonen 
Versammlung  des  Altert  hums-Vereins  boten  die  Kunst- 
schätze der  Kloster  Kloslerneuburg,  St.  Florian,  Admont, 
Kremsmünster  a.  a. ,  welche  als  Belege  zum  Vortrage  des 
Herrn  Dr.  Gust.  Ilcider  über  die  typologischen  Bilderkreise 
des  Mittelalters  ausgestellt  waren,  ainen  höchst  überraschen- 
den Genufs.  Besonders  an  die  kostbaren  Kunslschatze  des 
Stifts  Klosterneuburg  knüpfte  der  Redakteur  der  k.  k.  Cen- 
tralcommission,  Hr.  K.  AVeifs  erläuternde  Bemerkungen  in  Be- 
zug auf  die  Form  und  die  Technik  der  Gcfafse. 


^  a  c  li  r  i  c  li  t  c  n. 


lilteratur. 

Neu    erschionono  Worke. 

1)    N.  Feder manns    and    H.    Stades    Reisen  in  Süd- 
amerika,  1529  bis  1555,  herausgegeben  von  Dr.  Karl 
Klüpfel.     Stuttgart  (liier.  Verein),   1859.     8.    209  Sin. 
Nicolaus    Federmann    war   betheiligt   bei   dem  mifslunge- 
ncn  Colonisationsversuch,  welcher  von  dem  Welseriscbcn  Hand- 
lungshause zu  .\ugsburg  in   dem  demselben   von   Kaiser  Karl  V. 
als  l'fand   für  ein  Anlehen   vcrtragsniälsig  Uberlassenen   Lande 
Venezuela   unternommen  wurde.    In  den  „Schlulsbenurkungtn 


des  Hcrnusgcbcrs"  wird  die  Geschichte  dieser  Untcrnehinnng 
in  den  llauptzügen  vorgeführt.  —  Hans  Stade  marliio  auf 
einem  portugiciischcn  Schiffe  eine  Heise  nach  Brasilien  und 
wurde  von  den  dortigen  Wilden  gefangen  genommen.  .\üf.<er 
der  Erzählung  seiner  Abenteuer  liefert  er  noch  einen  besondern 
Bericht  über  seine  unter  den  Wilden  („Tuppin  Inbat")  ge- 
machten lieobaclilüngen  ihrer  Sitten,  Gebrauche  etc.  —  Beide 
Keisebeschrciliungen  sind  nach  allen  Drucken  von  1557,  weiche 
aus  der  liuchrrsaninilüng  des  Marlin  Crui^ius  •lammen  und 
jetzt  auf  der  Tübinger  Universitätsbibliothek  sich  befinden, 
neu  abgedruckt. 


31 


AriKoiircr  lilr  lüiiiilc  der  doiilsclion  Vorzoit. 


32 


2)  Dalimils  chronik  vonBohmen  beransgcgcben  von 
Venceslnv  Hnnka.  Slullgarl  (liier.  Verein),  1859. 
8.     253  Sin.  irf'   ui\ 

Von  demselben  Ilcr:iuspebcr  erschien  frflher  Hie  böhmi- 
sche Reimchronik  des  Daliniil  (Daliniilovn  chroniKa  elc.  V 
Prazc  1849  etc.),  von  welcher  in  einer  auf  der  Bibliothek  des 
Prager  Domkapllels  berindlichen  Papicrhandschrifl,  datiert  von 
1^89,  eine  gleichfalls  gereimte  deutsche  l'ebersetzung  existiert. 
Diese  l'ebcrsetiung  ist  es,  von  welcher  hier  ein  buchstäblich 
getreuer  Abdruck  geliefert  wird.  Voran  geht  (S.  3  — 18)  eine 
dem  Ualiinil  nicht  angehörende  llebersicht  der  böhmischen 
Regenlen  und  der  Kloslerorden  in  kürzern  Reimzcilen.  Ueber 
den  M'erlh  der  Chronik  wird  verwiesen  auf  die  „Würdigung 
der  allen  böhmischen  Geschichlschreiber  von  Franz  Palacky. 
Prag,  ]H'iO.  Der  ..Schlufsbemerkung  des  Herausgebers"  folgt 
eine  Beschreibung  der  Handschrift,  .\nnierKuugcn  (Verbesse- 
rungen) und  ein  alphabetisches  Register  der  vorkommenden 
Orts-  und  Personennamen. 

3)  Fastnachtspiele  aus  dem  fünfzehnten  Jahrhundert. 
Nachlese.  Von  Ad.  v.  heller.  Stuttgart  (liier.  Ver- 
ein),  1858.     3G7  Stn. 

Die  llauptsammliing,  welcher  diese  Nachlese  sich  an- 
schlicfsl,  erschien  1853  in  3  Banden,  wovon  die  ersten  bei- 
den 121  Stücke  und  der  dritte  .\nmcrkungcn  und  Register 
enthalt.  Die  Nachlese  bringt  noch  11  Stücke  und  Nr.  120 
wiedeiholl,  hier  in  vollstamliger  Fassung.  IJie  Bedeutung  die- 
ser Spiele  für  die  Geschichte  des  deutschen  Dramas,  der  Schau- 
spielkunst, der  Sitte  und  Sprache  ist  allgemein  anerkannt. 

4)  Die  Genesis  der  Corporatious-fjüler  der  Bau- 
ernschaft und  der  Gemeinde-Güter  in  den  mäh- 
rischen Land-Gemeinden,  mit  Rücksicht  auf  deren  ältere 
Verfassung  von  P.  Ritter  von  Chlumecky,  m.  sl. 
Archivsdirektor.  Brunn,  1859;  in  Commission  bei  Nitsch 
u.  Grosse.     8.     34  Stn. 

!■>  )Diese  kleine  Schrift  hat  zunfichst  einen  praktischen  Zweck, 
indem  sie  die  Hesnltale  wissenschafllicber  Forschungen  über 
die  Knislehung  der  gemeinschaftlichen  Guter  der  Bauernschaft 
gerade  in  einer  Zeit  vorlegt,  in  welcher  durch  Niclilbcach- 
tung  des  historischen  Rechtes  den  altbercchligtcn  Bauern  ein 
nicht  unbeträchtlicher  Schaden  zugefügt  werden  konnte.  Ob- 
gleich nur  von  den  Verhflllnissen  der  mdhrischen  [.andgcliieia- 
den  die  Hede  ist,  unri  auch  dieses  nur  in  gedrängter  Kürze, 
sind  doch  die  unter  I,  II  u.  III  gegebenen  hibtorisrhen  Nachrich- 
ten von  allgemeiner  Bedeutung  für  die  lieschichtc  der  l.and- 
wirthschaft  und  der  bflucrlichrn  Hechle.  .M.i  llauplergobnifs 
dürfte  wol  bezeichnet  werden  :  dafs  die  Landgemeinde  in 
Mahren,  und  sicherlich  auch  anderwärts,  ursprünglich  eine 
lanihvirthschafllirhe  Krwerbiginossen.schaft  war.  und  |ioliliseh 
iiirlil  existierte,  und  dnis  das  (irmrindeeigenlhiim,  welches 
ursprünglich  lin  vom  (irundlierren  abgeleitete»  gewesen  ist. 
Dicht  der  Gemeinde  als  jurihli.ichcr  Person,  sondern  den  l!an- 
crn  von  X.  Y.  /.  als  cnncrrlen  (tesninmleigenthütncrn  zustand. 
Uli  (hirdi   i.tt  nicht  ausgeschlossen,  dafs  in  vielen  andern  Land- 


strichen die  Entwicklung  der  Dorfgemeinden  eine  wesentlich 
andere  gewesen  sein  kann  als  in  Mahren.  Jedenfalls  sind 
aber  die  vom  Verfasser  gemachten  Mittheilungen  von  rechls- 
treschichtlicbem  Interesse  und  ganz  dazu  geeignet,  vor  unbe- 
rechtigter .\nwendnng  von  Abstrnctioneii  und  modernen  An- 
schauungen zu   warnen.  K.  v.  S. 

5)  Denkschrift  den  privilegirlen  Gerichtsstand 
der  Stand  es herren  im  Königreiche  Bayern  in 
Strafsachen  betreffend,  verfalst  von  Dr.  Heinrich  Al- 
bert Zachari.1,  ordentl.  Professor  der  Rechtswissen- 
sehaft  zu  Gotlingen  etc.,  Nürnberg,  bei  ,\ugusl  Reckna- 
gel.     1853.     8.     79  Stn. 

G)  Die  staatsrechtlichen  Verhaltnisse  des  graili- 
chen  Hauses  Giech  während  des  Besteheos  des  deut- 
schen Reiches  und  nach  der  Auflösung  desselben,  ein 
publicislisehes  Erachten  von  Dr.  Ludwig  l'ernice, 
Uönigl.  preufs.  geh.  Über-Regierungsralh  etc.  Halle,  bei 
Eduard   Anlon.     1859.     8.     183  Stn. 

Beide  Schriften  bezwecken  eine  gnnulliclie  Beseitigung  der 
vielen  publieislischen  Werken  zum  Vorwurfe  gereichenden  Un- 
klarheit rücksichtlich  der  standischen  I'riirogative  des  standes- 
herrlichen Hauses  der  Grafen  und  Herren  zu  Giech  und  sind 
daher  erwünschte  Beilrüge  zur  Geschichte  des  hohen  .\dels 
in  Deutschland.  Namentlich  gilt  dieses  von  der  letztern  Schrift, 
welche  die  slaalsrechllirhen  Verbiillnisse  des  grüfliehen  Hauses 
bis  in  die  iilleslen  Zeiten  zurfiekverfolgt  und  ^'2  archivnlische 
Beilagen  enlhiilt.  Schon  im  12.  und  13.  lahrlnindert  urkund- 
lich, wurde  die  Familie  Giech  am  22.  März  IfiSO  in  den 
Stand  der  Reichsfreiherren  und  am  24.  März  1695  in  den  der 
Reichsgrafen  durch  kaiserliche  Diplome  erhoben.  Ihre  Stel- 
lung zur  freien  RcichsritterschafI,  welcher  sie  früher  angehörte, 
wird  näher  besprochen.  R.  v.  S. 

7)  Handliuch  der  deutschen  Reichs-  und  Slaaten- 
rech  tsgesch  i  c  ht  e.  Von  Dr.  A.  v.  I)  a  n  ie  1  s.  I.  Tbl. 
Germanische  Zeit.  Tübingen,  II.  Lnupp.  1859.  8.  X. 
u.  597  Stn. 
Die  neuere  Zeit  hat  sieh  bekannt  lieh  der  deutschen 
Rechtsgeschiehte  mit  grofser  Vorliebe  zugewendet.  Seit  Eich- 
horn, dem  Begründer  einer  allgemeinen  Geschichte  des  deut- 
schen Rechtes,  haben  sich  neben  einer  ansehnlichen  Zahl  von 
llonographislen  und  gelegentlichen  .Arbeitern  auf  diesem  Ge- 
biete namentlich  zwei  durch  ausgeführte  Arbeiten  bekannt  ge- 
ninchl  :  Zopll  und  Walter,  wlihrend  Gengler  durch  seinen 
Grundrils  besonders  um  die  Literatur  des  deutschen  Rechts 
sich  Verdienste  erworben  hat.  Zöpfl  und  Waller  haben  in 
ihren  Werken  ilen  StnIT  in  py.«lemalischer  Methode  nach  Rerhls- 
disciplinen  und  einzelnen  Rerhisinslilulen  behandelt  ;  seinen 
eigenen  Slanilpnnkt  und  seine  Behnndliing^weise  dc.'selben 
deutet  der  neueste  Bearbeiter  so  an  :  Durchgreifend  lassen 
sich  nur  die  Zeil  vor  und  nach  .Xiiflöiting  des  karnlingiseben 
Reiches  scheiden,  xveil  in  rraterer  staatlich  der  Knlwirklungs- 
gang  für  verschiedene,  seitdem  oinjinder  srlhsIKndig  zur  Seile 
stehende    Nationen    i  in    gemeinschaftlicher    war,     in    letzterer 


33 


Anzeiger  für  Kumie  der  deutschen  Vorzeit. 


34 


dagegen  das  deutsche  Reiht  sich  als  eigenllinmlichcs  aus  dini 
weiteren  Kreise  der  germanischen  hechlsbildungen  herM>rgc- 
boben  hat.  Hiernach  wird  die  Darstellung  zwei  Haupl- 
Iheile  erhalten,  für  die  Geschichte  der  germanischen  Völ- 
kerschaften und  Reiche  und  für  die  deutsche  Reichs-  und  Staa- 
tenrechlsgeschichte.  Aeben  ZopQ  und  \Valler  hat  also  v.  Da- 
niels seinen  Sloir  noch  bedeutend  erweitert,  aber  selbst  soweit 
er  den  dreien  geuieinsani  ist,  darf  auch  hier  v.  Daniels  nicht 
blos  auf  eine  neue  Grupiiierung  desselben,  sondern  auch  auf 
neue  Gesichtspunkte  und  manche  Bereicherung  in  den  Einzel- 
heiten Anspruch  erheben. 

8)  Reisen  des  Johannes  Schiltberger  aus  Mün- 
chen iu  Europa,  Asien  und  .\frika  von  1394  bis  1427. 
Zum  ersten  Mal  nach  der  gleichzeitigen  Heidelberger 
Handschrift  herausgegeben  und  erläutert  von  Karl  Fried- 
rich Aeumann.  Mit  Zusätzen  von  Fallmerajer  und 
Hanimer-Purgslall.  München,  1859.  Auf  Kosten  des  Her- 
ausgebers.    8.     XVI  u.   l(jü  Sin. 

Der  Verl.  hatte  ursprünglich  die  höchst  verdienstliche  Ab- 
sicht, ein  grOlseres  Sammelwerk  deutscher  und  bayerischer 
Keisebeschreibungen  herauszugeben  :  diese  Absicht  ist  leider 
zurückgelegt,  und  als  eine  Frucht  der  vorbereitenden  Studien 
dazu  erhalten  wir  nur  dieses  Einzehverk  in  sorgfuliigcm  .\b- 
druck,  mit  sachgemalscD  Erläuterungen  und  einer  inhaltsrei- 
chen Einleitung.  Diese  Einleitung  enthält  die  Miltheilungen 
über  Schiltbergers  Heimat  und  Geburt,  die  Darstellung  seines 
Charakters,  wie  er  im  Reisctagebiiche  uns  entgegcnlnlt,  die 
Untersuchung  und  geographischen  Feslellungen  über  die  Rich- 
tungen seiner  Reisen,  endlich  die  Verhältnisse  seines  Ge- 
schlechtes zu  jener  Zeil  in  Bayern  unter  Herzog  .Mbrecht  III. 
Die  Erläuterungen  enthalten  zum  Theil  Auszüge  aus  frühe- 
ren Schriften  des  Verfassers,  Berichtigungen  der  Namen  und 
ähnliche,  herübergenommene  Bemerkungen  aus  Hammers  .ar- 
beiten und  von  Fallraerayer  selbst  hinzugefügte  kleinere  Mit- 
theiluogen. 

9)  Zur  Chronik  Dresdens  von  Dr.  Karl  von  Weber, 
Ministerialrath,  Direktor  des  Haupistaalsarchivs  zu  Dres- 
den. Verlag  von  Bernhard  Tauchnitz.  Leipzig,  1859. 
8.     VIII  u.  188  Stn. 

Der  Verfasser  gibt  in  dieser  Schrift  im  Zusammenhange, 
was  er  wahrend  seiner  archivalischen  Laufbahn  zur  inneren 
und  aulseren  Geschichte  Dresdens  an  schatzenswerthen  Bei- 
lragen gefunden  hat;  es  ist  diese  Chronik  neben  dem  früher 
schon  herausgegebenen,  (ür  die  Kulturgeschichte  höchst  werth- 
vollen  Werke  „.\us  vier  Jahrhunderlen"  entstanden,  indem 
die  zu  einer  Chronik  Dresdens  geeigneten  Notizen  aus  jener 
Sammlung  zuriickgelcgt  wurden.  Die  Chronik  enthalt  etwa 
4ü  einzelne  Beitrage  Iheils  zur  inneren  und  aulseren  (ieschichic 
der  Stadt,  iheils  mehr  zufälliger  Natur,  gclegeniliche  Anek- 
doten oder  Ereignisse,  die  aber  stets  für  den  Charakter  der 
belrelTenden  Zeit  kennzeichnend  sind.  Zu  jenen  erslcren  ge- 
hören namentlich  die  Absrhnille :  Bewaffnung  der  Biirgcr- 
schaft,  .Arnibrustschutzen,  Freischiefscn  :  Hauserzahl  ;  Getriide- 
ordnung  vom  12.  .\iig.  1574  :  Leichenordnung  der  Schifferge- 


sellschafl  \()n  llj07  ;  polizeiliche  Anordnungen  von  IGIO — 
1677  u.  a. 

10)  Geschichte  des  Ritterlichen  Ordens  St.  Johan- 
nis  vom  Spital  zu  Jerusalem.  Mit  besonderer  Be- 
rücksichtigung der  Bailei  Brandenburg  oder  des  Herren- 
meisterlhums  Sonnenburg.  Von  A.  v.  Winterfeld. 
Mit  lllnsirationen.  Berlin,  M.  Berendt.  1859.  8.  XVI 
u.  896  Stn. 

Dieses  sehr  schon  ausgestallelc  Werk  ist  aul  .\nregung 
des  Prinzen  Karl  von  Preufsen,  des  gegenwartigen  Herrenmei- 
sters der  Bailei  Brandenburg  des  Johannilernrdens,  ausgearbei- 
tet. Indem  einerseits  die  Erneuerung  der  Ballci  Branden- 
burg durch  den  König  Friedrich  Wilhelm  IV.  am  15.  üklbr. 
18.^2  das  Interesse  an  der  Geschichte  des  Ordens  frisch  be- 
lebt hat,  anderseits  eine  vollständige  Geschichte  desselben 
bisher  mangelte,  ist  das  Unternehmen  ein  ganz  zeilgemiifses 
und  gerechtfertigtes.  An  Vorarbeiten  und  selbst  ausführli- 
chem Darstellungen  der  alleren  Zeiten  fehlte  es  freilich  nicht, 
und  das  Verzeichniis,  welches  der  Verfasser  davon  mitge- 
theilt  hat,  bekundet,  dafs  er  in  dieser  Beziehung  auf  der  einen 
Seite  viele  Unterstützungen  erhalten,  auf  der  andern  Seite 
aber  auch  manche  Schwierigkeiten  zu  bewältigen  gehabt  hat. 

11)  Die  Geschichtschreiber  der  deutschen  Vor- 
zeit in  deutscher  Bearbeitung,  unter  dem  Schulze  Sr. 
Majestät  des  Königs  Friedrich  Wilhelm  IV.  von  Preufsen 
herausgegeben  von  G.  H.  l'ertz,  J.  Grimm,  K.  Lachmann, 
L.  Ranke,  K.  Riller,  Milgliederu  der  kgl.  Akademie  der 
Wissenschaften  (Berlin,  Wilh.  Besser's  Verlagsbuchhand- 
luug,  Franz  Duncker) 

enthalten  in  ihren  neuesten  uns  vorliegenden  Lieferungen 
30—34,  1857,  8.  folgende  Uebersetzungen  :  LieL  30,  IX.  Jahrb., 
14.  Band-  Die  Chronik  des  .\btcs  Rcgino  von  Prüm. 
Nach  der  Ausgabe  der  Monumenta  Germaniae  übersetzt  von 
Dr.  E.  L.  Dümniler.  —  Lief.  31,  VIII.  Jahrb.  1.  Band:  Le- 
ben der  Aebte  Gallus  und  0  t  ni  a  r  von  Sankigallen. 
Nach  der  Ausg.  der  Monum.  Germ,  übersetzt  von  Dr.  .\.  Pott- 
hast.—  LicL  32,  X.  Jahrb.,  1.  Band  :  Die  Fortsetzung  des 
Regino.  Nach  der  Ausg.  der  Monum.  Gcrman.  übersetzt  von 
Dr.  Max  Büdinger.  —  Das  Leben  des  Bischofs  .Vdal- 
bert  von  Prag.  —  Nach  der  .\usg.  der  .Monum.  Gcrni.  über- 
setzt von  Dr.  Hermann  Hüffer.  —  Lief.  34,  IX.  Jahrb., 
11.  Bd.:  Die  Annalen  von  St.  Bert  in  und  S  l.  Vaasl. 
Nach  der  Ausg.  der  Monum.  Germ,  übersetzt  von  Dr.  J.  von 
Ja  sm  u  n  d. 

12)  Beitrag  zu  einem  Wörterbuch  der  deutschen 
Mundarten  des  ungrischen  Berginndes.  Von 
K.  J.  Schröcr.  Wien,  Hof-  und  Staalsdruckerci.  1858. 
8.     2.  Abth.  J— Z,  S.  63-136. 

Nachtrag  zum  Wörterbuch  etc.  (w.  o.)   1859.  8.50Sln. 

Nachdem  die  erste  Abthtiinng  des  „Beitrags"  in  der  Beil. 
zum  Anz.  1858,  Nr.  9  bejpriicheii  worden,  verdient  die  zweite 
schon   wegen   der  am   Schluls    /.usainmcngeslelllcn   Sprnchpro- 


35 


Anzeiger  für  Kunde  iler  lieulsclicii  Vorzeil. 


36 


beo,  deren  nufserdeni  das  Worlerbucli  seibat  einielne  bringt, 
besondere  Erwahnun);.  —  Dem  ...Nachtrag'-  gibt  liohern  Werlh, 
di.rs  demselben  Forschungen  an  Ort  und  Stelle  zu  (!runde 
liegen.  Ein  iweiler  Theil  mit  den  eingesammelten  Sprach- 
probeo  und  grammatikalischen  Bemerkungen  soll  nachfolgen 
and  diesem,  um  das  gesammtc  .Material  mdglichst  zu  vereini- 
gen, ein  Schriftdeutsch- mundartliches  Wortverieichnifs  beigc- 
fügt  wi  rden. 

13)  Sammlung  be  r  g  m  annis  che  r  .\  usd  rll  ck  e.  Zusam- 
mongeslelll  und  kurz  erkilirt  von  M.  F.  (Jatzsch- 
mann.  Freiberp,  Oraz  u.  (lerlach  (Münnich).  1859. 
12.     ;t6  Stn. 

Diese  alphabetische  Zu.tammen.stellung  berffmiinnischer 
Ausdrucke,  etwa  1000  an  der  Zahl,  beschrankt  sich  auf  die 
fachliche  Erklärung  und  soll  zunächst  dem  Techniker  dienen. 

14)  Knrze  hochdeutsche  Sprachlehre.  Von  II.  Krause. 
Verb.  2.  .\un.    Stade,  Fr.  Steudel.    1859.    VI,  <«)  Sin. 

Far  den  Unterricht  in  Schule  und  Haus  bestimmt,  läfst 
dai  Buch  doch  die  wissenschaftliche  Form  und  selbst  diejüng- 
ilen  Resultate  der  Sprachfor.^chung  nicht  aulser  .\chl.  Die 
lleranzirliung  des  Xiider.^athsischen  und  die  Reachlunij  der 
im  llanuüvtrschen  eingeführten  Reclitschreibuug  empfielilt  es 
zunach.''t  dem    (iobrauch   im   nördlichen   Deutschland. 

15)  .Magazin  für  Geschichte,  Literatur  und  alle 
Denk-  und  .Merkwürdigkeiten  Siebenbürgens. 
Im  Verein  mit  andern  Vaterlandsfreunden  hcrausgeceben 
TOD  Eugen  von  T  ra  usc  hcn  fc  Is.  Neue  Folge.  I.  Bd. 
1.  Hefl.     Kronsiailt,  Jnh.  fiött.     1859.     8.     64  Sin. 

Eine  Vicrtfljahre.sschrifl,  die  sich  an  ein  von  A.  Kurz  be- 
gründetes und  durch  zwei  Bande  und  ein  Heft  forlgefiihrles 
Unternehmen  gleiches  Namens  anschliefsct  und,  wie  dieses, 
„ein  Organ  für  Erforschung  von  Siebenbürgens  Vorzeit  und 
Gegenwart  bilden  und  zur  Verbreitung  gründlicher  Kennlnifs 
von  Land  und  Leuten  beitragen",  auUerdem  ,,ein  mdclichst 
umfassendes  Keperlorium  über  alle  auf  dem  Gebiet  der  hei- 
mischen Landeskunde  erschienenen  selbständigen  Werke  und 
Journalartikel'  bringen  will.  Das  vorliegende  Heft  cnthiilt 
Beitrage  zur  Sittengeschichte  und  .\ndercs. 

lü)   Die   heidnische   Todtenbeslallung  in    Deutsch- 
land.    Von    Karl    Weinhold.     Mit    3   Taf.     1.    Abtb. 
Wien,  Karl  Gerolds  Sohn.     1859.     8.     90  Stn. 
Der  Zweck    des   Buches   ist,    die   ,,wüsl    aufgehäuften    Be- 
richte  über    die    Ausgrabungen    der    lleidengraber    durch    ord- 
nende Zusammenfassung    für  die  Wissenschaft  nutzbar  zu   ma- 
chen.''    Der  Verf.  gliedert  seinen  SlolT  nach   den  drei  grnfsen 
Gruppen:   Sicinbauten,   Erdhilgcl,  flache  Grabstätten,  und   be- 
trachtet   in    der   vorliegenden   .Vbliieiliing  de«   Werke»  :    I.   Die 
Sii'iiigraber.      I)    Sieinki.tlen   ohne   Sieinkreise,    2)   die   Huneu- 
bellen,    .'i|   unlerirdische    Gralikaiiiiiiern.      II.   Hügelgräber.     A. 
Die  Grabhügel  mit  iinverbrannten,  B.   mit  verbrannten  Leichen; 
—   der  vielen   Unlerabtheilungcn  nicht  zu  gedenken.     Aufser- 
dem   wird   hier   von   den   Fuiidstückcn ,  den   Beatatlungsgcbraa- 
chen   und  dem   Vorgang   beim   l.euhenbrand  gehandelt. 


17)  Sur  lacnnstruction  des  (alles  dites  des  g^ants 
par  S.  .M.  Ic  roi  Kr^deric  VII.  de  Dane  mark. 
Copenhague.  De  rimprimeric  de  Thiele.  8.  MDCCCVII. 
19  Stn. 

Eine  kleine,  elegant  ausgestaltete,  in  franzn.iischer  Spra- 
che geschriebene  .Abhandlung,  welche  ülier  die  Art  und  Ent- 
stehung der  ältesten  heidnischen  Steinbaulen  des  Nordens 
werihvolle  .\ufschliissc  gibt  und  durch  kleine  lehrreiche  Ab- 
bildungen die  Entstehung  und  Bauweise  derselben  veranschau- 
licht. 

18)  Geschichte  der  B  ucli  d  ruck  c  r  k  ii  n  s  t  im  ehema- 
ligen H  erz  ogt  h  u  m  e  F  ra  n  k  en  und  in  benachbarten 
frankischen  Städten.  Von  Thomas  Weizenbach, 
Schriftsetzer.     Würzburg,     Druck    von    Friedrich    Ernst 

■'       TheiD.     1858.     8.     145  Stn. 

Dem  Hauptzwecke  der  Schrift,  eine  bis  jetzt  noch  ver- 
mifsle  geschichtliche  Uebersicht  der  Würzburger  Buchdrucker 
zu  geben,  schickt  der  Verfasser  eine  Einleitung  voraus,  in 
welcher  er  die  Stellung  Frankens  zur  Geschichte  der  Buch- 
druckerkunst überhaupt  bespricht  und  kurze  Notizen  zum  le- 
ben der  bekanntesten  fränkischen  Drucker  bringt.  In  drei 
Abschnitten  wird  sodann  die  I  infuhrung  der  Burhdruckerkunst 
in  Siadt  und  Bislhiim  Wurzburg,  wo  besonders  auf  altere 
Wurzburger  Drucke  Kücksicht  genommen  ist,  der  F'ortgang 
derselben  bis  zur  Gegenwart  und  endlich  die  Reihenfolge  der 
Drucker  und  Kunstverwandten  in  kurzen  biographischen  Um- 
rissen  dargestellt. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Nilrnberger  Anzeiger :  Unterhalt. Blalt  Nr.  51.  Zum  Wcih- 
nachlsfest.    Die  Sage  von  den  ("hrislnachtfrüchlen.   (Kcufs.) 

AI  Igem.  Bauzeitung  :  5.  6.  Der  Lazcnhof  in  Wien.  (Forster.) 

Europa:  1859,  Nr.  51.  Die  Epochen  der  Musik.  Nr.  52. 
Die  gcschichtl.  Persönlichkeiten  im  Wallcnstein.  1860, 
Nr.  1.  Zur  Geschichte  d.  deutschen  Frauen.  Nr.  2.  Ge- 
schichte der  Leipziger  Zeitung  Das  schlesische  Colle- 
giüni   in   Leipzig. 

Illustr.  Familienbuch;  X,  1.  Die  Gcscliirlite  des  Gol- 
des.    (Kohn.) 

I'reufs.  Jahrbücher:  IV,  5.  Die  Bedeutung  und  Stellung 
der  Allcrlhuiiissludien   in   Deutschland. 

Jahr  blich  er  für  Turnkunst:  V,  2.  Noch  einmal  ,,dcr 
Hanlei"  (Mihrzahl   „die   Hantel").      (Wassmannsdorf.) 

Weste  rnian  n's  illustr.  deutsche  Monatshefte:  40. 
Breisarh.  (Sohl.)  Ucbcr  den  Simplirijsimiis  und  seine 
literltrische  Familie.     (Hnquetle.) 

Augsb.  Tost  7. e  i  long  :  Nr.  301.  Bericht  über  den  Fort- 
gang der  Kestaiiralionsarheitcn  in  der  Frauenkirche.  1. 
Die  feierliche  Erhebung  und  Ueberlragung  der  irdischen 
Ucberrestc  des  seligen  Albertus  M.  in  Köln.  115.  Da» 
Sacramcntshtluschen  in  der  St.  (lenrgskirche  zu  Dinkcli- 
buhl.  IIS.  Das  Bistliiini  Breslau,  histiirisch-stntistischc 
Notizen.    1. 


37 


Anzeijrer  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit. 


.HS 


Bremer  S  o  nn  la  gs  b  la  tl  :  ^r.  49.  Das  Kriegswesen  des 
deutschen  Reichs  im  vor.  Jahrhundert.  Nr.  52.  Zur  Ge- 
schichte des  .Vberglaubens  :  Todtcnde  todte  Fresser.  (Sei- 
fart.) 

Zeitschrift  für  christl.  Wissenschaft:  48-50.  Zur 
Gelehrten-Charakteristik   des  17.  Jahrhunderts.    (Corsack.) 

Augsb.  Allgem.  Zeitung:  Beil.  Kr.  344.  Mahren:  Zur 
Geschichte  der  Communalgutcr. 

lllustr.  Zeitung:  Nr.  860.  Frau  Holle.  Nr.  861.  Hand- 
glossen zur  Geschichte  der  gegenwürligen  Mode.    (Kalke.) 

Lands  hüte  r-Ze  i  t  u  ng  :  1.  Beibl.  Uebcr  die  Nomenclatur 
de«  Mlllelallers  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Be- 
wohner  Landshuls.      (J.   S.) 

Neue  Münch.  Zeitung:  Abendbl.  1859,  Nr.  305.  308.  310. 
Die  Sage  vom  Ritter  Tannhauser,  dessen  Leben  und  Lie- 
der. 18G0,  Nr.  1.  Nürnberger  Volksbelustigungen  in 
frühem  Jahrhunderten. 

Wiener  Zeitung:  289.  Kriegsverfassung  in  Oeslerreich 
vom  Ende  des  30jahrigen  Krieges  bis  zu  Ende  des  7jüh- 
rigen  Krieges.  (Meynert.)  316.  Die  typologischen  Bil- 
derkreise des  Mittelalters.  (Heider.)  323.  Ueber  deut- 
sche Volkstrachten.     (Falke.) 


I'rrniisriit«  Warltrieliten. 

1)  In  der  Niihc  von  Saulburg  ist  jüngst  wieder  ein  M  ü  n  z- 
fund  gemacht  v;orden,  der  aus  den  Händen  einer  allen  Frau 
an  einen  Gürtlermeisler  in  Straubing  gerieth.  Ehe  der  l'de- 
ger  des  germ.  Museums  daselbst,  der  k.  .\dvokat  Hr.  Lust, 
hievoD  Kenntnüs  erhielt,  war  der  bedeutendste  Theil  der  Mün- 
zen eingeschmolzen,  verkauft  und  verschenkt.  In  Folge  des- 
sen gelang  es  ihm  nur,  40  Stück  zu  bekommen,  die  er  schenk- 
weise dem  Museum  überlassen  hat.  .Sie  bestehen  aus  folgen- 
den Gepragen  : 

1.  Die  zahlreichsten  Slücke,  nSmIich  14,  gehören  nach 
Oesterreich :  13  Stück  haben  in  dreibogiger  Einfassung  den 
österreichischen  Bindenschild,  darüber  goth.  h,  daneben  golli. 
I  —  8.  Das  Gepräge  ist  deutlich,  die  Abbildungen  bei  Mader, 
krit.  Beitr.  II,  Taf.  2,  Nr.  24  und  Appel  II,  2,  Taf.  3,  Nr. 
38  sind  mangelhaft.  Letzterer  schreibt  sie  mit  wenig  Wahr- 
scheinlichkeit llenricus  l'lacidus,  f  1327,  zu  ;  sie  sind  aus  be- 
deutend spaterer  Zeit.  Das  14.  Stück  ist  nicht  sonderlich  er- 
halten, es  ist  einseitig  und  sein  Geprtige  besteht  im  österr. 
Bindenschild  mit  goth.  a  (?)  darüber  ;  die  Ruchstaben  neben 
dem  Schilde  sind  unkenntlich.    Vgl.  Mader  a.a.O.  Nr.  12.  13. 

2.  An  Zahl  eben  so  stark  sind  die  bayerischen  und  pfal- 
zischen Pfennige.     Nämlich : 

1  Stück :  Hs.  goth.  1  zwischen  zwei  Ringen  in  einem 
Kreise  von  kleinen  Rauten  (stricknrtig  gewunden);  R<.:IIiind, 
rückwärts  ein  Baum.  Von  Ludwig  dem  Buckeligen,  t  1445. 
Vgl.   Wellcnheim   1725. 

1  Stuck :  Hs.  giilh.  1  zwischen  zwei  Sternen  :  Rs.  wie 
oben,   anders  stilisiert.      Vgl.   Wellcnheim   1729. 

4  Stuck:  Hs.  in  einem  Krei.^ic  goth.  £.  W;  Ks.  in  einem 
Kreise    Monchskopf  von    der  linken    Seile.     Verschiedene  Ge- 


präge. Von  Ernst  (f  1438)  und  Wilhelm  zu  München  |t  1435). 
Vgl.   Wellenheim   1735. 

3  Stuck  :  Hs.  zwischen  zwei  Ringen  golh.  .\.  Rs.  in 
einem  Kreise  der  Mdnchskopf.  Verschiedene  Gepräge.  Von 
Albert  lU.  (t  1460).     Vgl.  Wellenheim   1753. 

1  Stuck:  Hs.  golh.  A?  (sieht  eher  einem  R  gleich,  kann 
aber  durch  einen  Fchlschlag  seine  seltsame  Form  erhalten 
haben.  Das  R  konnte  nur  auf  einen  pfalzischen  Ruprecht 
deuten,  allein  Ruperius  Pipan  starb  schon  1395).  Rs.  der 
Monchskopf.     Vgl.   Groschenkabinel   XI,   V,  50. 

1  Stück:  Hs.  das  bayerisch- pfalzische  Wappen,  darüber 
goth.  I  h,  in  einem  Kreise;  Rs.  goth.  am  in  einem  Kreise. 
Von  Ludwig  III.  (1410-1436  .     Vgl.  Wcllenhein  20.13. 

2  Stück  desgl.,  aber  ohne  die  Buchstaben  iiber  dem  Wap- 
penschilde. 

I  Stück:  Hs.  bayer.  Rautenschild  in  einem  Kreise,  dar- 
über golh.  io  (deutlich):  Ks.  golh.  am  in  einem  Kreise.  Von 
Johann,  +  1443. 

Widiner  und  Wellenheim  schreiben  einen  ähnlichen  Pfen- 
nig demselben  Ludwig  III.  zu. 

II  Stuck :  salzburgisches  Wappen.  Einseitig.  Wellen- 
stein 10142. 

1  Stück  :  Hs.  Löwe  mit  Schrägbalken  in  einem  Kreise  ; 
Rs.   goth.  B.     Von   Bamberg.  Dr.   Mr. 

2)  Die  in  der  Gegend  von  .Xanten  aufgefundenen  sil- 
bernen phalerae,  ein  Schmuck,  den  bei  den  Römern  ent- 
weder Personen  als  Abzeichen,  oder  Pferde  der  Officiere  um 
Hals  und  Brust  trugen,  erregle  bisher  mit  Recht  die  .\ufinerk- 
saiiikeit  aller  .Mlerlhumsfreunde ,  da  dieser  Fund  der  erste 
aus  neuerer  Zeit  am  Niederrhein  isi.  Der  Bewahrer  dieses 
seltenen  Schatzes,  Rittergutsbesitzer  vom  Rath  auf  Schlofs 
Lauersfort,  hat  kürzlich  diese  phalerae  in  einer  besondern 
Audienz  Sr.  K.  Hoheit  dem  Prinz-Regenten  dargebracht. 

3)  Neben  dem  reichen  Fund  >on  Concise  in  der  romani- 
schen Schweiz  nimmt  die  Entdeckung  zweier  anderer  Hau- 
fen von  ahnlichen  Trümmern  zu  Welzikon,  im  Kanton  Zü- 
rich, die  Aufnierksanikeil  der  Forscher  in  Anspruch.  Man 
fand  liier  Trümmer  von  T  0  p  fer  g  e  schi  r  re  n  ,  Steine 
zum  (ietreidemahlcn,  Steinhacken,  Werkzeuge  aus  Hörn  und 
Knochen,  Reste  von  Linnengewebe  und  Stroh.  Bride  Kund- 
slattcn  liegen  am  See  von  Pfefhkon  auf  den  Inseln,  welche 
durch   Torfbildung  verschwunden  sind. 

4)  Die  in  einigen  Blättern  verbreitete  Nachricht,  dafs  ein 
golhischer  .\ltar  durch  Verkauf  aus  der  .'Vugsburger 
h.  kreuzkirche  in  die  Frauenkirrhe  nach  München  kom- 
men sollte,  hat  nun  dadurch  eine  wesentliche  Berichtigung 
erhalten,  dals  fraglicher  .\llar  von  dem  St.  L'lrichsvereine  in 
Augsburg  um  1800  11.  aufgekauft  wird,  um  nach  einer  sorg- 
fältigen Restauration  in  einer  hiesigen  Kirche  aufgestellt  tu 
werden. 

5)  Auf  Betrieb  des  Erzherzogs  Mii\imili:in  soll  die  histo- 
risch und  bHiilich  nurkwiirdige  Kathedrale  von  Tricnl 
slilgerecht  wiederhergestellt  werden.  Die  Leitung  der 
Restauration  ist  dem  Architekten  Essenwein  iiberlriigen,  wel- 
cher »eine  gründliche   Kennlnils    der   alten  ,Künst    als    rirchao- 


39 


Anzeiger  für  KiiiiiK 


deutschen  Vorzeil. 


40 


logischer  Forscher   und  Schriftsteller   schon  vielfach  bethatigt 
hat. 

6)  In  Briissel  sind  nicht  weniger  als  6  Kirchen  in 
Restauration  begriffen.  Die  Arbeiten  werden  durchaus  im 
urs|irMnglicbcn  ßnustll  jener  Kirchen  aiisgcfuhrl,  die  Schaden 
grundlich  gehoben,  SiiKvidrigcs  entfernt,  Kehlendes  ergänzt. 
Zugleich  wurde  im  laufenden  Jahre  nni  Thurme  des  Stadt- 
hauses restauriert;  lö  Statuen  sind  bereits  nufgestcllt  und  21 
noch   in   Auftrag  gegeben. 

7)  Das  W  in  k  el  ri  e  d  -  Denkni  al  schreitet  seiner  Voll- 
endung entgegen.  Es  kommt  vor  den  Flecken  Stani  und 
wird  aus  einer  Gruppe  von  Statuen  aus  Marmor  beste- 
hen. Eine  Siiulenhalle  wird  es  schützend  überragen.  — 
Das  Schlachtfeld  von  Dornach  hat  ebenfalls  sein  Denk- 
mal erhallen:  die  Einweihung  fand  .<lalt  am  21.  August,  dem 
Jahrestage  des  Sieges.  Ein  aus  Stein  gehauener  Eichenslamni, 
worauf  eine  llellebarle  und  eine  .lagdtasche  eingegraben  sind, 
erhebt  sich  zu  zehn  Fuls  Hohe,  mit  der  Inschrift:  Den  Sie- 
gern von  Dornacb,  1459. 

8)  Auf  .Anfrage  des  Ministers  Rogier  hat  sich  die  könig- 
liche Akademie  Belgiens  einslinimig  für  die  Errichtung  eines 
Reiterstandbildes  Karls  des  ürofscn  in  Luttich 
ausgesprochen.     Das  Monument  kommt  zur  Ausfuhrung;  man 


hat    den   Platz  Saint  Lambert    zu   Lutlich    zur  .Vufstellung    ge- 
wählt. 

9)  Der  Konig  von  Hannover  lafst  die  Gruft  seiner  Ah- 
nen, die  Welfengrufl  im  ehemaligen  Kloster  Weingar- 
ten in  Württemberg,  einer  würdigen  Restauration  unter- 
werfen. 

10)  Laut  Finanzminist.-Rescripls  vom  15.  Dec.  1859  wird 
als  Beitrag  zur  Kulturgeschichte  Bayerns  die  Ausarbeitung 
einer  Geschichte  über  die  Entstehung  und  Entwickhing  des 
Jagdwesens  in  Bayern  beabsichtigt.  Die  k.  Forst-  und 
Rentämter  erhielten  daher  Auftrag,  alle  Behelfe  zur  Losung 
dieser  Aufgabe  sorgfältig  aufzusuchen  uiiil  den  hreisregieriin- 
gen  vorzulegen. 

11)  Die  Gesellschaft  für  viamische  Sprache  und  Literatur 
in  LOwen,  „Tyden  Vlyt",  beabsichtigt  die  Herausgabe 
eines  „allgemeinen  viamischen  Idiotikons"  und  fordert 
Sachkenner  auf,  .solche  M'orle ,  die  sich  noch  in  keinem  vla- 
mischeu  Wörterbuche  lielinden,  aul/uführen.  Für  die  gröfste 
derartige  Zusammenstellung  wird  ein  Preis  von  200,  für  eine 
kleinere  von  100  F'rcs.  geboten. 

12)  Die  V.  R  ei  d  e  r'sche  S  a  mm  I  n  n  g  vo  n  .\  1 1  e  rth  ü- 
mern,  welche  bisher  in  Bamberg  war,  ist  gegen  eine  Leib- 
rente  Eigenthum  des   Willelsliacher  Museums  geworden. 


luserate  uud  l]ekauulmacliuuu:eu. 


1)  Herr  Professor  Virchow  in  Berlin,  welcher  im  ver- 
flossenen Jahre  im  Auftrage  des  konigl.  norwegischen  Mini- 
steriums einen  grolsen  Theil  der  Westküste  von  Korwegen 
bereiste,  um  aetiologischc  und  therapeutische  Untersuchungen 
über  den  daselbst  endemisch  herrschenden  Aussatz  anzustel- 
len, veröffentlicht  im  neuesten  (XVIll.)  Bande  seines  Archivs 
fOr  Anatomie,  Physiologie  und  klin.  Mcdicin,  1859  den  Vor- 
laufer einer  von  ihm  projectierten ,  aus  urkundlichen  Quellen 
beglaubigten  Geschichte  des  Aussatzes  in  Europa, 
und  knüpft  daran  eine  Reihe  von  Kragen  an  Geschichtsfor- 
scher und  Acrzle,  aus  welcher  wir  nachstehende,  als  in  den 
Kreis  der  Forschungen  des  gcrnian.  Museums  einschlägig,  her- 
vorheben :  1)  Wo  gibt  es  Leproscnen,  wie  alt  sind  sie,  wie 
viele  Kranke  nehmen  sie  auf,  welche  Bedingungen  bestehen 
für  die  .Vufnahme,  welche  Ordnung  für  das  Hauswesen  der 
.\n.^lalt  ?  2)  Wo  gab  es  früher  Lcproserien,  wann  wurden  sie 
gegründet,  wie  grofs  waren  sie,  welche  Statuten  hatten  sie, 
wann  wurden  sie  umgewandelt  oder  aufgehoben  ?  3)  Wo 
gab  es  früher  Aussatz,  und  wann  ist  er  zuerst  und  wann  zu- 
letzt erwähnt,   welche    Formen   von   Aussatz   sind  beobachtet 


worden?  4)  Bestehen  besondere  Gesetze  über  die  Leprösen? 
5)  Gibt  es  literarische,  private  oder  ofliciclle  Berichte  über 
diese  Krankheit?  R. 

2)  Der  Unterzeichnete,  seit  mehreren  Jahren  mit  einer 
eingehenden  Monographie  über  A.  Durer  bcschalligt  und  durch 
Erfahrung  belehrt,  dafs  oft  die  wichligsicn  (Juellen  an  Orten 
versteckt  sind,  wo  nur  der  Zufall  sie  entdeckt,  richtet  an  alle 
diejenigen,  die  sich  etwa  im  Besitze  von  Ori  ginal-D  ocu- 
nienten  Über  jenen  grol'sen  Meister  befinden,  ohne  sio  selbst 
benutzen  zu  wollen,  die  ergebenste  Bitte  um  deren  gutige 
Mittheilung. 

Dr.  A.  V.  Eye. 

3)  Soeben  erschien  in  Ferd.  D  ü  m  m  I  e  r 's  Verlagsbuch- 
handlung in   H  e  r  I  i  n  : 

Bede  auf  Schiller,  gehalten  in  der  feierlichen 
Sitzung  ili  r  hönigl.  .Vkademie  der  Wissenschaften  am  10. 
November  l'iit'J  von  Jacob  Grimm.  Aus  den  Abhand- 
lungen der  kgl.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin 
1859.    Zweiler  Abdruck.    Velinpapier.    8.    geh.    8  Sgr. 


Verantwortliche   Redaclion  : 
Dr.   Freih.   v.  u.  z.  .\ufscia.      Dr.  A.   v.   Eye.      Dr.  G.   K.  Frommann.     Dr.   Krhr.   Kolli   v.  S  ch  r  e  c  k  cns  I  e  in. 

Verlag  der  literarisch -artistischen  Anstalt  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 
U.  K,.  S  ct>al(l*Kclic  Buclidruckcrei. 


NÜRNBERG.  Das  Abonnement  des 
Blattes,  w.lili.s  alle  Monate  erscheint, 
wini  K^unzjahritc  angeiioiiimeii  und  bctriijjt 
nachUi-r  neu<.-3teiiPostconventiun  bei  allen 
Postämtern  und  BuchhanJlunffen  nftitarh- 
landa  inel.  Oestreiehs  3ä.  3t>k.r.  im  21  fl.- 
I-^rs  oder  2Thlr.  preuls. 

V^r  Frankreich  abonniert  man  in 
Straisburg  bei  C.  F.  .Schmidt,  in  Paris 
bei  der  deutschen  Buchhandlnn;;  von  F. 
Klineksieck,  Nr.    ll.  ruc   da    Lille,   oder 


ANZEIGER 


FOii  mu  m 

Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  Tür  Eng- 
land bei  AVillianis  &  Normale,  it  Hen- 
rieite-StreetCovent-Garden  in  London;  für 
Nordamerika  bei  den  Postämtern  Bremen 
und  Hamburg.  — 

Inserate,  welche  mit  d«m  Zwecken 
dfs  Anzei^tTs  und  dessen  wissrnschafl- 
liehem  (iebiete  in  Verblndunjf  stehen, 
werden  aufg^enommeo  und  der  Kaum  ei- 
ner Columneuzcile  mit  7  kr.  oder  2  Sgr. 
berechnet. 


riri 


Siebenter  Jahrgang. 


1S60. 


ÜRGA^  DES  GERMWISCIIE^  WISEIMS. 


Februar. 


Wissciiscbafüiclie  MiUlieiluuffcu. 


Oeschichte.   ErlfiuternnKen  zu  deni'!Vieiil>iirK<'i*IIi*ii<'li- 


Orts- 
geschichtc. 

PrOTinzon  und 
Oebiete. 


Mtück.  zur  fJeiitehioliti^  der  Iiau!«i<z. 

Von  Lcop.  Freih.  v.  Lcdebur  in  Berlin. 
(Schluls.) 

1  Wir  dürfen  nicht  unerwähnt  lassen,  dafs  das  Nieu- 
burger  Fragment  in  Aufzählung  der  Oerter  ganz  dieselbe 
Reihenfolge  beobachtet,  welche  die  Schenkungsurkunde 
von  1004  innehält.  Nur  Opprin  wird  eingeschaltet;  von 
diesem  aber  heifst  es  weiterhin,  nachdem  der  drei  Burg- 
warte Triebus,  Liubocholi  ac  Jlorscina  gedacht  ist:  ,,ibi 
est  iiigens  lapis  vocatur  Opprin  et  VII.  optima  stagna". 
Von  der  Fischerei  in  diesen  Seen  und  der  Spree  wird 
ferner  berichtet,  dafs  ein  Jeder  für  einen  dreimaligen 
Fischrug  im  Jahre  dem  Kloster  24  Mark  Silbers  zu  ent- 
richten habe  und  dafs  Kaufleute  von  Brandenburrh  die 
Fische  zu  kaufen  dorthin  gekommen   wären. 

Als  Äliltelpunkt  der  Verwaltung  der  KIüstcrKüler  im 
Spree-Uislrikl,  als  der  erste  Klostcrhof  und  eigentliche 
Sitz  der  villicatio  Sprewae  durfte  das  nordwestlich  von 
Bnchholz  gelegene  HlUnchehofe  anzusehen  sein  ;  und  höchst 
wahrscheinlich  blieb  dies  der  Ilaupt-Wirtlisclinftsliof,  als 
die  Guter,  wie  kaum  bezweifelt  werden  kann,  um  das 
Kloster  Dobrilugk  ubergiengcn.  Denn  für  Leibscli  (Urk 
von  1211)  bei  Ludwig  reliq.  nispt.  I,  ZU),  Brelsclicn  und 
Gröditzsch  (Urk.  von  1328  in  Destinala  liter.  I,  97)  lie- 
gen  uns   urkundliche   Zeugnisse  vor;   selbst  von   Munche- 


hüfe    sind    kaum    zurückzuweisende    Gründe    geltend    ge- 
macht (Berghaus,   Landb.   II,  606). 

Wir  wenden  uns  nun  der  dritten  Gütergruppe  zu, 
die  sich  an  die  Stadt  ujid  das  Burgwart  von  Triebus, 
unzweifelhaft  das  heulige  Dorf  Trebus,  westlich  von  Son- 
uenwalde,  anschliefst.  Denn,  dafs  wir  es  auch  hier  nicht 
blos  mit  Einem  Orte,  sondern  mit  einem  ganzen  Bezirke 
zu  thuu  haben,  das  geht  schon  aus  den  Worten  der  oben 
erwähnten  Bestaligungsurkunde  von  1144:  „castellum 
Tribus  cum  Omnibus  villulis  ad  illud  pertinentibus"  her- 
vor. Unser  Fragment  lehrt  uns  nun,  wo  wir  diese  Dor- 
fer zu  suchen  haben  :  an  der  Elster,  worunter  wir  die  un- 
fern Trebus  fliefsende,  heute  sogenannte  kleine  Elster,  die 
in  älteren  Urkunden  auch  trockene  Elster,  sicca  AIcstra 
(Urk.  von  ll'J'J,  1200,  I2i)7  bei  Ludwig  reliq.  I,  206. 
16.  186)  genannt  wird,  zu  verstehen  haben,  die  an  Kirch- 
hayn  und  Dobrilugk  vorbei  und  unterhalb  Liebeuwerda 
in  die  schwarze  Eisler  fliefst.  Es  sagt  uiimlicli  unser 
Fragment:  „et  ju.xta  Alzterem  III  ville  jacenl  quarum  uua 
vocatur  Briezta,  altera  Priorna  et  ibidem  dudum  erat  mcr- 
colus  et  Liutomizoltla".  Mit  Ausnahme  von  I'riezen,  das 
so  wie  Trebus  1373  zu  den  KlostorgUliTu  von  Üiibrilugk 
gezählt  wird  (Ludwig,  rel.  I,  374.  376)  und  füglich  dos 
Brii'zla,  sowie  das  heutige  l'reschna  ()stlich  von  Sonnrn- 
waldc  sein  konnte,  wird  keiner  der  Hiidcreii  ^amen,  we- 
der auf  heuligen  Karten,  noch  in  früheren  Urkunden  wei- 
ter   genniiut;    weshalb    zu    verniulhcn    .sUlil,    dnr.^    durch 


43 


AiiKdgcr  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


44 


irgend  einen  dculscheii  Namen  der  weadjstJle  Terloren 
gegangen  ist,  su  dafs  eUva  die  heutige  ^(•<lt  Kirchliain 
an  der  kleinen  Elster,  die  wir  bereits  l'ijj  aU  mIIo 
Kircbbayn  mit  einem  Jlarkte  dtMi  Gutern  vun  üutinlugk 
beigezählt  sehen,  das  lu  suchende  Prionia  cum  mercutu 
sein  muchte,  und  das  gliichralls  an  iler  kleinen  Elster 
gelegene  Dobrilugk'sche  KlosterdorT  Jluuchhausen  (Urk. 
voo   1373  ap.   Lud>Yig  I,   :lT(i)  das   Liutomizoltla. 

Wa«  die  Yeraiilassuiig  iiir  Er\N>thijung  der  Eingangs 
des  Fragments  namhaft  gemachten  Orte  Lighinici  mit 
Markt  und  Kirche,  Zrale  (w"'  Zlrale?J,  Markt  und  iwei 
Kirchen,  Cracovra,  Stadt,  Kirche  and  Markt  (ohne  Zwei- 
fel die  zur  damaligen  Poloriia  gehörenden  Studio  Liegnitz, 
Strchlen  und  Krakau  gewesen,  ist  nicht  mit  Uewifsbeit 
zu  ersehen.  Sollte  auch  hier  irgend  eine  Schenkung  an 
das  Kloster  Nienburg  Grund  der  E^\^  ahuuug  seia?  Dann 
mufs  freilich  eingeräumt  werden,  dafs  es  dafür  an  ur- 
kundlichen Zeugnissen  ganzlich  fehlt  ;  allein  das  ist  auch 
mit  dem  unmittelbar  darauf  genannten  Lausitzisclien  Coti- 
bus  Kirche  und  Markt  mit  22  Hacken  Landes  bei  der 
Stadt  der  Fall,  uud  doch  wird  liier  ausdrücklich  der  Ab- 
gaben erwähnt,  die  an  den  Abt  \on  Nienburg  entrichtet 
wurden. 

Bei  so  vielen  ,  in  gegenwärtiger  Besprechung  keines- 
wegs erschöpften  Aufschlüssen,  die  uns  durch  das  Nieii- 
burger  Fragment  geboten  werden,  ist  es  wahrhaft  zu  be- 
klagen,  dafs    wir   eben   nur   ein   Bruchstuck   erhalten. 

Aber  wenigstens  noch  einige  Worte  über  die  Zeit 
der  Aufzeichnung  und  ihren  mulhmarslichen  Verfasser. 
Nicht  nach,  wie  vermuthet  wird,  sondern  vor  dem  .Jahre 
116Ü  mufs  die  Abfassung  geschehen  sein;  denn  bereits 
in  diesem  Jahre  gieng  der  Niemptscher  Bezirk  dem  Klo- 
ster Nienburg  verloren.  Das  Fragment  aber  spricht  über- 
all von  der  Gegenwart  des  Besitzes.  Die  Art  der  Erwäh- 
nung des  Markgrafen  Conrad  als  Brndersohns  des  einstigen 
Markgrafen  Heinrich  llifst  schliefsen,  dafs  jener  (j-  1157) 
noch  am  Leben  war,  als  die  .Anfzeicliniing  erfolgte.  Und 
der  Umstand,  dafs  aus  dem  ganzen  Bruchstück  mehr  der 
Historiker  hervorleuchtet,  als  ein  solcher,  der  nur  die 
Ab.'-irht  halte,  ein  Guierverzeichnifs  von  Nienburg  zu  ge- 
ben, fuhrt  auf  die  Vermnlhung,  dafs  derjenige  Chronist, 
dem  allein  wir  die  Kcnnlnifs  von  dem  im  Fragmente  er- 
wnhnten  .Ahle  Folcmar  von  Nienburg  verdanken,  auch  der 
Verfa.'ijer  dieses  Frajrmrnte.i  .«i-i,  nämlich  der  berühmte 
Annalista  Saxo  (ap  Pertz  VIII,  093.  723)  Bekanntlich 
schliefsen  die  Jabrbilrher  dieses  bisher  vergeblich  zu  er- 
mitteln versnchlen  Chronislen  mit  drm  .Inhre  1139;  da 
der  Annali.Ht  jedoch  den  Bischof  Wiclimanii  von  Naum- 
bnri,'  bereits  nU  Erzhischof  kennt  (p,  CSU),  dieser  aber 
■olcho   Wurde    (von    Magdeburg)    er.it    ll.'i2   erliingle,    so 


matt  daraus  gefolgert  werden,  dafs  zu  dieser  Zeit  der 
Annalist  noch  lebte.  Eine  längst  von  mir  gehegte  Ver- 
niulhung,  dafs  derselbe  Mönch  des  Klosters  Nienburg  ge- 
wesen, erhtlt  somit  durch  das  nun  an  das  Licht  getre- 
tene Fragment  eine  wichtige  Unterstützung.  Vorzugs- 
weise ist  daran  zu  erinnern,  dafs  ihm  nicht  blos,  wiesei- 
nen Vorgangern,  Chroniken,  sondern  auch  Urkunden  ge- 
rade dieser  Gegenden  zu  Gehole  gestanden  haben  Wenn 
wir  z  B.  unter  allen  Chronisten  des  3litlelalters  den  An- 
nalista Saxo  allein  berichten  sehen  (p.  ü05),  dafs  im 
Jahre  943  König  Utto  I.  :  ,,cuidam  suo  fideli  Christiane 
marcbioni  quotas  proprielates  in  Seromunti,  loco  nomine 
Sleno  et  in  loco  nomine  Qnicma  in  comitatu  ejusdem 
Chrisliani"  geschenkt  habe,  so  kann  mau  nicht  zweifeln, 
dafs  er  die  Urkunde  vom  1.  März  945  selbst  vor  sich 
gehabt  hat,  wo  es  heifsl :  „fideli  marchioni  nomine  Chri- 
slan  in  pagu  Sennunt  iii  comitatu  ejiisdeni  Chrisliani  in 
loco  qui  dicilur  Steno  el  in  loco  diclo  Quigma  quidquid 
prnprietatis  habuil"  (Beckm.  I,  382).  Die  Gegenden  zwi- 
schen Elbe,  Saale  und  Harz  sind  es  vorzugsweise,  für 
welche  der  Annalist  die  meiste,  ihm  allein  eigenlhumliche 
Dctail-Kenntnifs  zeigt. 

Die  SaninilunK   ittusikuItKirlter   IiiMlrii- 
nieiite  im  KeriiiniiiMrIieii    .TliiMeuni. 

(.Schlufs.) 
Zur  näheren  Darlegung    des    in    der   vorigen   Nummer 
des  Anzeigers   Angedeuteten    lassen    wir    ein    gedrängtes 
Verzeichnifs   der   im  Museum  belindliclien  Originale  folgen: 

1)  Harfe  mit  22  Saiten  und  4  Schallocliern.  H.  1' 
7"  0'".      lü.   .Ihdt     Anf. 

2)  Sp  i  Iz-  oder  D  ra  lith  a  rf  e  mit  durchgehendem  Re- 
sonanzboden, auf  beiden  Seiten  mit  Metallsaiten  be- 
zogen.     II.   2'    1(1".      16.   Jhdl. 

3)  Laute  mit  8  Saiten.  H.  3'  3";  Br.  1'  4".  Von 
Michael    Marlon  in   Padua.      1602. 

4)  Desgl  mit  10  Saiten,  verziert  und  mit  Elfenbein 
ausgelegt.      H.   2'   2".      1644. 

5)  Desgl.  (Mandorga)  mit  10  Saiten,  mit  II(jI/.  aus- 
gelegt,     H.    1'  5".      17.  .Ihdt. 

6)  Zwoifchorige  Cithor  mit  verlansrertem  Halse 
für  die  Bafssailcn  und  doppeltem  Stege  H.  3'. 
16     .Ihdt 

7)  l'ilher  von  späterer  Form,  bemall  und  vergoldet. 
L     1'   10".      18.   Jhdt. 

8)  II  a  r  k  b  r  et  t  (  Zi  m  bn  I )  mit  Stähehcn  zum  Anschla- 
gen  der   Saiten.     L   2'  9";    Br.  1'   1"   6"'.     10.  Jhdt. 

9)  Ciavier  (  Cl  a  vi  z  i  m  h  el )  mit  doppelter  Clavialor 
lind   Mcsaitung,  mit    Dcckelgemuldc    und   Medaillon« 


Zustände. 

Hnnst. 

Tonkunst. 

Instrameote. 


45 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


m 


reich    verziert.     L.    5'   8''.     Von    Marti  im s    van 
der  Biest.      1580. 

10)  }1  o  norhord  io  n  (  Tr  u  Dl  msch  ei  t),  im  lonern  mit 
Bcrgkrystall  ausgelegt.      H.  6'   4".      15.  Jhdt. 

11)  Desgl.     H.   5'  3"  6".      15.   Jhdt. 

12)  Desgl.      H.   G'.      16.  Jhdt. 

13)  Conlre  b  afs  miteingelegtcn  Verzierungen.  H.6'6"; 
Br.    1'  8".    Von  Hans   Vogel   zu  Nürnberg.     1563. 

14)  Desgl.  U.  4'  9";  Br.  1'  6".  Von  Erust  Busch 
zu   iNürnberg.      1641. 

15)  Violoncello.      H.   3'  8".      1599. 

16)  Viola  di  Ga  ni  b  a  mit  eingelegten  Verzierungen.  H. 
3',;  Br.  10"  10".  Von  Paul  Hiltz  zu  Nürnberg.  1656. 

17)  Desgl.  H.  2'  3"  6'";  Br.  9"  6'".  Von  demsel- 
ben   Meister. 

18)  Desgl.     H.  2'  3".  Br.   9"  6'".    17,  Jhdt. 

19)  Viola  d'amore  mit  5  Saiten  auf  dem  (JrilTbrette 
und  8  Drahtsaiten  unterhalb  desselben  zum  Nach- 
klingen.     H.  2'  3".      17.   Jhdt. 

20)  Disca  n  t-Geig  e  mit  schlangenformigen  Schallö- 
chern  und  Verzierungcu.     H.  2'  3".      16.  Jhdt. 

21)  Desgl.  mit  Schallocbern  von  neuerer  Form.  H.  2'. 
Von  Johann  Adam  Pöpel.      1604. 

22)  Desgl.     H.   1'  9".      17.  Jhdt. 

23)  Desgl.     H.    1'   10".      17.   Jhdt. 

24)  Fidel  mit  sehr  kleinem  Resonanzboden  und  Ver- 
zierungen.    H.   1'  9".     17.  Jhdt. 

25)  Sack-  oder  Stockgeige  (Posche)  mit  einge- 
legten Verzierungen  H.  1'  4".  Br.  1"  3"'.  Von 
Georg  Vorle.      1674. 

26)  Bafs-Po  saune  mit  vergoldeten  und  versilberten 
Verzierungen.     Von  Isaak  Ehe.      1612. 

27)  Posaune  mit  einem  Zuge  und  eingravierten  Ver- 
zierungen. Von  Sebastian  il  ei  nl  ei  n  zu  Nürnberg. 
1642. 

28)  Desgl.  Von  Erasmus  Schnitzer  zu  Nürnberg. 
17.   Jhdt. 

29)  Desgl.     Von  Friedr.  Ehe  zu  Nürnberg.     17. Jhdt. 

30)  All-Posaune.      17.  Jhdt. 

31.  32)  2  Trompeten  mit  gravierten  und  erhaben  auf- 
licgeiiden  Verzierungen.  Von  J.  K.  Kodisch  zu 
Nürnberg.      17,   Jhdt. 

33)  Desgl.,   einTach.      Von  demselben. 

34)  Jagdhorn  von  Broiicc,  halbkreisförmig.  Drchm. 
3'.      14.   Jhdt. 

35)  Waldhorn  von  Messing,  mit  kreisförmiger  Win- 
dung.     17,   Jhdt. 

36.  37)    2  desgl.   mit  SetzsIUcken,      18    Jhdt, 

38)  Bafs-Pommer  mit  3  Klappen.    II.  6' 9".    17,  Jhdt. 

39)  Alt-Pommer.      11.    3'    7"    6'".      17.   Jhdt. 


40)  Desgl.     H    3'   3"   6'".      17.  Jhdt. 

41)  Desgl.     H.  3'.     17.  Jhdt. 

42)  Fagott  (Chorist-Fagott),  H.  3'.  Von  J.  C. 
Denner.      17.   Jhdt. 

43)  Desgl.     H.  2'   10".     Von  dems.      17.   Jhdt. 

44)  Bio  ckflöten-Stim  m  werk  (Kriegspfeifen,  acht 
Stück,  in  einem  Futterale).  II,  7"  6'"  — 2'  10" 
3"'.    Von   H.  Fr.  Kynsker  zu  Nürnberg.    16.  Jhdt, 

45)  Blockflöte  mit  messingenem  Mundstück.  H.  3' 
6".      Von  J.   C.   Denner. 

46)  Desgl.      II.  3'   1".      Von  dems. 

47)  Desgl.      H.   3'  6".      17.   Jhdt. 

48)  T  e  no  r-Ba  SS  0  nel  li.  Bruchstuck.      17.   Jhdt. 

49)  lloboe.      H.   3'.      17.   Jhdt. 

50.  51)  2  Zinken,  mit  Leder  überzogen.  H.  1'  9"  3'" 
u.   l    4".     16.  Jhdt. 

52)  Grofs-Tenor-Co  rne  t,  mit  Leder  überzogen.  H. 
r  9".      16.   Jhdt, 

53)  Dergl.     II.    1'  9".      16    Jhdt. 

54)  Krumm  hörn  ohne  Schallbecher.  H.  1'  8"  6"'. 
16.  Jhdt. 

55)  Krummhorn  mit  Schallbecher  und  drei  Messing- 
klappen, in  der  Mitte  mit  Leder  überzogen.  Drchm. 
2'.      17.  Jhdt. 

56)  Pfeife  mit  3  Klappen.    H.    1'  7".    17.  Jhdt. 

57)  Schalmei,   H.  l'T'.  17.  Jhdt.  Von  J.  C.  Denner. 

58)  Desgl.     H.    1'   10"  6"'.      17.  Jhdt. 

59)  Clarinette.  H.  1'  8'.  Von  J.  C.  Denner,  (dem 
Erfinder  der  Clarinette). 

60)  Satyrpfeife  von  Rohr,  mit  Leder  überzogen.  Br. 
f   5".      17.  Jhdt. 

61)  Hölzerne  Trompete,  mit  Bast  umwunden.  H. 
8'  6".      17.   Jhdt. 

62)  Handorgel  mit  zwei  Claviaturen  und  zwei  Blasbäl- 
gen.   H   5"3"';  Br.  10"6"';   T.  1'2".    16.  Jhdt. 

63)  Desgl.  mit  ungetheilter  Claviatur.  H.  b"  3"';  Br. 
10"  6"';  T.  2'  8".     18.   Jhdt. 

64)  Drehorgel.      18.   Jhdt, 

65)  Sackpfeife(Dudelsack)mitBlasbalguiidElfen- 
bcinpfeifcn,   mit  rothem  Summt  überzogen.    17.  Jhdt 

66)  Sc  h  aper  pfei  f  e  (Dudelsack),  aus  eiuer  Bocks- 
haut.     18.  Jhdt. 


l'ebfr  Itorrciiirrifdimiccii   iintl  (^miv.tvrli- 
reii   von   IVlitrken,   <aHii(>ii   iiiiil   liiiiiderii. 

Von  Friedrich   Thudiclinin,    rriviildmenlen    im    ilir   l'ni- 

vcrsitlil   (iiepen. 

(Korlsctinnp.) 

Wo  die  Gerichtsgronze  durch   Wiesen  oder  Ackerfeld 

zog,   wurde    gewöhnlich    ein   tiefer,    niaiulimal    do|ipeltcr 


I  nnd  n.  Lculc 
UoriVcsuB. 


Anzeifrer  für  Kiimlc  dor  deutschen  Vorzeit. 


4!B 


Graben  ausgeworfea  *)  und  darauT  wol  noch  eine  Hecke 
gepflanzt,  oder  sonstige  Verwahrung  angebracht  Für 
diese  Art  von  Grenzscheide  ist  der  Warne  La  ri  dw  ehr,  beim 
Volk  gewöhnlich  Landgewehr,  Laiigwchr,  Laiig- 
wohr,  auch  L  a  n  d  f  ri  e  d  e  n  hergebracht;  nurselten  wird 
Heeg  dafür  gebraucht.  Urk.  v.  1333  (bei  Hallans)  :  ,,ad 
munitnenta,  quae  landwehre  dicuntur,  pro  conseruatione 
dictae  munitionis  et  terrae  nostrae  cfTodiendis"  etc. 
a.  140(1:  lantgcwirde.  (Baur,  Arnsb.  L'rk.  1131.)  „Geln- 
hiiuser  landgewehr."  (Protokoll  v.  1386.)  „An  der  al- 
ten londgewfhr  zwischen  Selbold  und  Langendiebacher 
gemarck.'"  (Grenzbeschr.  v.  ICOl.)  (Die  grenze)  ,, zeucht 
an  den  gemelten  Kavol(zhan|ier  und  MarkObeler  hege  und 
landfrieden  anhin  bi|i  an  Eckertshau(ii'r  wald."  (Grenz- 
bcschr.  V  1.  März  KiOl.  )  Auch  hier  sichern  Steine  oder 
eingeschlagene  ITahle  (Grimm.  Grenzalterlh.  119)  die  Be- 
weiskraft und  die  Ausdehnung  des  Erdwalles.  Nach  Bod- 
mann  2,  817  soll  die  Oslscite  des  Rheingaus  ein  Graben 
umgeben  haben,  welcher  „das  Gebück"  hie(i,  also  Ver- 
]iau ,  von  boken,  poken  =:  hauen,  stumpfen;  und  das 
Landrecht  aus  dem  14.  Jabrh.  (Grimm,  Weisth.  I,  541 
n.  543)  bestätigt  diesen  Wortsinn  :  §.  34.  —  „vnd  sal 
dan  iglich  man  volgen  dem  swcrt  by  30  ph.  pUntisch, 
Dit  ferrer  dan  binnen  des  lant[5  bantzUnen  de|5  Byn- 
kaw|J.  —  §  70.  ,,wan  er  begrifl'en  wonle  binnen  den 
bantzuneu  des  lanl|J."  —  Weisth.  des  Dorfes  Virnheim, 
1562  (Dahl,  Beschr.  d.  F.  Lorsch,  Urk.  S.  53):  „Es 
weipet  der  schülT  auch  zu  recht,  daji  man  soll  die  bann- 
zaun  haltten  vom  Frohnbcrg  an  bis  ahn  Weiniheimer 
hecken,   und   von   der   kirchen   ahn   bis  am   stein  creilz." 

Hierbei  erinnert  man  .sich  der  niederdeutschen  Be- 
nennung Snaat,  II  e  i  m s c h n  a  t,  wovon  Moser,  Osnnbr. 
G.  t,  <^.  12,  und  nach  ihm  v.  Low,  iMorkgcnosscnsch.  S.  4 
Note,  sodann  J.  Grimm,  K.  A.  500,  u.  v.  Maurer,  Mar- 
kenverf.  177  u.  317,  beide  letzteren  nach  Strodtmann, 
Erkliirungen  geben.  Die  sprachliche  Seite  des  Worts 
fajit  Grimm,  Grenzaltertliumer  S.  114  (Abhandl.  d.  Ber- 
liner Akad.   1843)  in's  Auge,  wu   er  sagt: 

„Snaat,  snede,  das  noch  heute  in  niedcrdentschen  ge- 
genden  für  grenze  gebraucht  wird,  hat  sichtbar  den  be- 
grilT  des  einschnittes,  sei  dadurch  ein  zeichen  in  stein, 
bäum  oder  blo|i  in  den  erdbodeii  bewirkt  worden.  Ahd. 
sneida  (GralT.  6,844),  in  den  langob.  gesellen  si  na  i  d  a 
(Biudi  0.  V.  liest  aber  Ed.  Botharia  c.  240  u.  241  anai- 
di),  da.s  kaum  tignata  zu  deuten  ist."  Letzteres  war  in 
den  Heclitsallcrthumern ,  S.  542  angenommen.     Sollte  es 


•)    Im    Walde    IriHt    man    vcrKirichnngswcisc    nur    «eilen 
ErdaufwQrfc  in  Verbindung  mit  der  Ilccgc  an. 


aber    nicht    in    erster  Linie    so    viel    wie  GebDck,    Schur 
liii(ieu   können  ? 

Die  Unterhaltung  dieser  Landwehren  und  Heegen  lag 
dem  ganzen  Gericht  ob.  Grenzbeschr.  v.  1521  :  ,, welche 
laiidheeg  das  WollTerborner  gericht  bifi  an  die  Wärlhei- 
nier  schlug  pockeir,  hauen  und  halten  mu|J."  Rorbacher 
W.  v  1460.  Gr.  3,  433:  „Die  von  Rorbach  haben  auch 
alle  wegen  —  —  —  nachfulge  getan,  auch  hege  vnd 
lantwerunge  in  dem  gerichte  zu  Ortenberg  helffen  ma- 
chen." 

Im  Jahr  14Ü4  entschied  Ludwig  von  Isen bürg,  Graf  zu  Bü- 
dingen, eine  Irrung  zwischen  den  Bürgern  der  Stadt  Büdin- 
gen und  den  gemeinen  Landmfinnern  des  viele  Dörfer  um- 
fassenden Gerichts  Büdingen  dahin  :  „Item  von  der  nuwen 
siege,  graben  und  friedens  wegen  under  der  Hardecke  ent- 
scheiden und  bescheiden  wir  sie,  das  die  lantmenner  die- 
selben siege,  graben  und  frieden  vurter  allein  halden,  ma- 
chen und  in  wesen  zu  bliben  versehen  sullen  ane  alles  zu- 
thnn  der  burger  egcnannt"  (denen  aber  auch  dafür  die  Er- 
haltung ihrer  Stadtbefestigung  allein  oblag).  Vorher  hei(5t 
es  schon  einmal  in  der  Urkunde  :  „siege,  sloji  und  graben 
des  nuvyen  friedens  undewendig  der  Hardecke"  wo  sloji 
nichts  weiter  als  Verschlu|J  heißen  kann.  Es  ist  näm- 
lich unzweifelhaft  die  von  Orleshausen  nach  Buches  quer 
durch  das  Thal  ziehende,  noch  jetzt  überall  dem  Namen 
nach,  zum  Theil  auch  sichtbar  erhaltene  Landwehr  ge- 
meint, welche  Budinger  und  (Jrtenberger  Gericht  von  ein- 
ander schied,  und  damals  erst  ganz  neu  in  dieser  Art 
errichtet  worden   sein   niu|J 

Auch  sonst  fehlt  es  nicht  an  Nachrichten,  wann  man- 
che Landwehren  zuerst  aufgeworfen  worden  sind,  und 
die  Landwehren  um  die  (lebiete  und  Gemarkungen  der 
Reichsstädte,  z.  B.  von  Frankfurt,  Gelnhausen,  sind  selbst- 
verständlich erst  Werke  des  Mittelalters.  Der  Stadt  Fried- 
berg in  der  \\etteruu  war  von  den  Herren  von  Falken- 
slcin  das  jetzt  ausgegangene  Dorf  Stra|Micim  verpfflndel 
worden.  Um's  Jahr  1411  grub  die  Stadt  eine  Landwehr 
um  das  ihr  verpfändete  Gebiet,  stellte  aber  den  Verpfifn- 
dern  einen  schriftlichen  Revers  aus,  dn|5  sie  diese  Land- 
wehr nicht  kraft  eigner  Hoheit,  sondern  mit  Verhängnis 
der  Gerichtsherren  gegraben  habe,  und  auf  Verlangen  der 
letzteren  auch  jederzeit  ablhnn  wolle.  Anjjerdem  machte 
sie  die  Zusage:  „vnd  was  siege  ader  betwciige  ufl"  die- 
selben lantwere  gesetzt  wcren  oder  wurden,  die  sullent 
viiserm  unedigen  herren  obgenant,  siner  grauosrhafft  vnd 
herrschnlTt  vnd  den  yren  vITen  sin  zu  allen  yren  bedorf- 
fen  an  geuerdc."  (Guden.  5,  880).  Unter  den  Schla- 
gen sind  die  Schlagbiliime,  Vcrschlflge,  vielleicht  auch 
Thore  zu  verstehen,  durch  welche  an  den  durchziehen- 
den   .Slra(ien    der    Ein-    und    Ausgang    versperrt    werden 


49 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


50 


konnte.  So  heißt  es  auT  einer  im  J.  1733  gezeichneten 
Karle  ,,am  schlag",  wo  die  Straße  von  Heldenbergen 
nach  Windetken  die  Landwehr  durchschneidet,  welche 
ehemals  die  Gemarkungen  beider  Orte  trennte.  Ilelden- 
berger  und  Büdesheimer  Bewohner,  die  in  Windecker 
Gemarkung  Guter  liegen  hatten,  konnten  nicht  anders 
auf  diese  gelangen,  als  durch  diesen  Schlag;  1540  und 
1570  wurde  den  Büde.shcimern  zu  Ersparung  des  großen 
Umwegs  gestattet,  die  Landgewehr  an  einer  passenden 
Stelle  vorübergchejid  zu  schleifen.  Die  Heldenbergcr 
wollten  im  J.  1340  den  „schlosshaffligen"  Schlag  als 
eine  Neuerung  Überhaupt  nicht  dulden  ;  die  Hanauischen 
aber  behaupteten,  daß  er  über  Menschen  Gedenken  da 
stehe,  von  ihnen  auch  „je  vnd  aihvegen  gepauet,  gebes- 
sert vnd   biß  vfr  diesen   tag  zugeschlossen   worden"  sei. 

Eine  übereinstimmende  Beschreibung  macht  Oetinger, 
8.  a.  0.  256 :  ,,Wo  aber  graben  an  detj  grSnlzen  eines 
landes  gemacht  und  dasselbe  damit  beschlossen  wird, 
sind  sie  öfTenllich  und  allgemein,  die  heist  man  landgrä- 
ben  und  landwehr.  Daran  man  auch  zu  zelten  dicke  ha- 
ger ziehet,  und  an  selbigen,  sonderlich  wo  die  landstras- 
sen  durchgehen,  thürn  auffhauet,  die  wir  landlhürn  nen- 
nen, und  zu  beschülzung  und  Verwahrung  der  marckungen 
und  oberkeitlichen  gebieths  gebrauchen,  welche  von  den 
Römern   ihren  Ursprung  haben." 

(Korlselzung  folgt.) 


Leben. 

Irzeugung 
P>werb. 
Handel. 


Zur    Cieschlrhte   «let«    deulHcheii   failileive- 
und  t«eiiii*  int  JUittelitKer. 

Uilgetheilt  von  Dr.  Ed.  Hausier,  Archivdirektor,  in  Slultgarl. 
Obgleich  einem  nichldeutschen  Lande  angehörig,  scheint 
die  unten  milgelheilte,  jetzt  im  Besitze  des  germanischen 
Museums  befindliche  Urkunde  doch  fflr  die  Gescliichte 
des  deutschen  Gildewesens  im  Miltclallcr  von  einigem 
Wcrthe  zu  sein.  Die  Gerechtsame  und  Einrichtungen, 
welche  darin  der  verbrüderten  Kaufmannschaft  jener  alt- 
berühmten  Stadt  Pelrikau  verliehen  werden,  welche  einst 
Könige  in  ihrer  Mille  wählen  und  Reichslage  sich  regel- 
mäfsig  versammeln  sah,  tragen  ein  so  entschieden  deut- 
sches Gepräge,  dafs  sie  ihren  Ursprung  nicht  verlSugnen, 
vielmehr  nur  als  weiterer  Beweis  dafür  dienen,  wie  deut- 
sches Recht  und  deut.'che  Art  auch  weithin  durch  die 
slavischen  Lander  wahrend  des  Mittelallcrs  sich  verbrei- 
teten. Fuhrt  doch  der  in  dieser  Urkunde  genannte  Stadt- 
vorsland selbst  wörtlich  den  deutschen  Namen  Burggraf 
(hurgravins).  Möglich,  dafs  die  petrikauische  Kuufnianns- 
brudcrschaft,  wie  anderswo  in  einzelnen  slavischen  Städ- 
ten, sogar  wirklich  aus  Deutschen  bestand.  Bemerkcns- 
wcrth    sind    die    in    der  Urkunde    verordneten   Bufsen    in 


Bier  und  Wachs,  welche  die  Aeltesten  der  Bruderschaft 
vermöge  der  ihnen  verliehenen  Gerichlsbarkeit  für  ge- 
wisse Uebertrelungsfalle  verhangen  konnten,  worunter, 
sehr  bezeichnend,  Zank  und  Scheltworte,  den  guten  Ruf 
und  die  Ehre  verletzende  Nachreden,  ferner  Verwundun- 
gen (auf's  Blut  und  bläuende)  der  Mitglieder  untereinan- 
der besonders  unterschieden  werden.  Bemerkenswerth  fer- 
ner und  nicht  minder  bezeichnend  sind  die  Bestimmungen 
über  das  Grabgeleite  eines   verstorbenen   Bruders  u  s  w. 

Die  Urkunde  hat  verhiillnifsmal'sig,  das  heifst  mit  Ruck- 
sicht auf  ihren  Gegenstand  und  die  Gegend,  der  sie  an- 
gehört, ein  ziemlich  hohes  Aller ;  auch  sind  die  dersel- 
ben beigefügten  späteren  Bestätigungen,  woraus  hervor- 
gehl, dafs  sie  bis  in  die  letzte  Hälfte  des  17.  Jahrb.  Gül- 
tigkeit behielt,  immerhin  merkwürdig.  So  mag  sie  daher 
wohl  ohne  Anstand  ihrem  ganzen  Inhalte  nach  hier  mit- 
getheilt  werden. 

König  Kasimir  IV.  von  Polen  erlaubt  den  Kaufleuten 
der  Stadt  Pelrikau,  sich  zu  einer  bleibenden  kaufmänni- 
schen Bruderschaft  zu  vereinigen  und  bestimmt  deren  Ein- 
richtung, Rechte  und  Freiheiten. 

Pelrikau,  27.  Januar  1487. 
In  nomine  Doniini  Amen.  Celebris  solliciludo  ad  hoc 
Regias  ducales-  |  que  excilat  curas  qualiler  statibus  sin- 
gulis  eciam  condicionis  inferioris  Subditorum  suorum  or- 
dinacionem  distinccionemque  minislrent,  dignam,  et  eos 
imprimis,  qui  vel  ingenij,  vel  )  manuum  vsu  victum  que- 
ritare  solent  parlicularihus  gracijs  e.xornent  atque  prcmv- 
niant,  vi  quo  suli  decencioribus  dislinccionibus  ordini- 
busqne  necnon  concessionibus  conseruati  |  fuerint  eo  li- 
berius  laboris  victusque  eorum  intentum  promouere,  et 
Regios  ducalesque  reddilns  facilins  et  crebrius  persoluere 
possent,  Proinde  nos  Kazimirus  dei  gracia  Re.\  Polonie 
necnon  |  Terrnrum  Cracouie  Sandomirie  Siradie  Cuyawye 
Lancicie  Magnufdu.x  Liihwanie  Hnssie  priissie  ac  Cul- 
meiisis  et  Elbiiigensis  pomerniiieque  dominus  et  heres  Äc. 
Ad  perpelnnm  rei  nienioriam  |  Significamus  tenore  pre- 
seiicium  quihus  e.xpcdit  vniuersis  presentibns  et  futuris 
harnm  noiiciam  huhituris,  (Judinodo  cnpientcs  .Mercatores 
Ciuilaldln  nostram  pyothrkoviensem  incolentcs  sub  {  de- 
centi  ordinc  pro  more  Cinilatnm  aliarum  Regni  uostri 
conservare,  et  eosdcm  gracijs;  constilnlionibusquc  siugu- 
laribus  premvnire  Ipsis  Fralernitatem  Mrrcatoriam  ad  in- 
stantem {  humllemque  pelicionem  oninium  et  singulorum 
Ilercatorum  Cinitatem  ipsam  hactenus  inhabitanrium.  eo- 
rum nomine  .nobis  fnctam,  in  l'iuitalc  ipsa  pyollirkouionso 
ifiler  eos  perpeluo  |  tencndam  habendam  et  seruHiidom  de 
nostra  benignitato  Regia,  dandam  concedendnm  et  insti- 
tncndam  duximus,  damn.squr  couccdimns  et  instituimus,  nc 


51 


Anzeiger   lur  Kmuli'  iliT  deutschen  Vorzeit. 


52 


ipsam  per  no^tram  cou  |  ^tituciuiicm  iiirrascriptam  regu- 
laiidam  i'l  ordiiiondam  decreuimus,  dainusque  cuncedimus 
et  iiisliluimus  iieciiuii  rcgulanius  et  urdijiamus  leiiore 
preseucium  mediaute,  decernenles  {  et  Statiientes  Quod  *) 
umries  el  siiigiili  mercalores  Ciujtatem  prediclnm  pyotlir- 
küuienseni  iiicoleutes  in  rralernilale  eutiini  presciitibus  con- 
cessa  existentes,  Merces  suas  commuiies  et  qiias  |  übet 
alias  ad  quanim  cxerclciuin  Jura  C'iiijlia  Ciiiltatis  eiiisdem 
se  exteiiduiit,  iieciiun  reiranieiita  lalca^tra  et  liujtisniodi  alia 
sine  domesticorum  Tabrorum  jinpeticioiiibus  {  veiidere  et 
fororiim  dirbus  expoiiere  debiMit,  0"ani  libertalcm  Mer- 
catunbns  adiieiiieiitibus  seu  rraleniituteni  cum  ipsis  nun 
habeulibns  prohibitam  esse  volumus,  decernimus  {  et  pro- 
hibemus  prcseiilibus,  decernenles  illos  tociens  quociens 
nierci's  illiiic  iu  preiudicium  morcaturum  ipsorum  et  Tra- 
teriiitalis  eorunidem  vendiderint  vel  exposueriiit  peiia 
cummuni  {  inTrascrjpta  per  seniores  fiaternilatis  hnius  pu- 
nieiidos  saluis  libertatibus  singulis  mercatoribus  in  foris 
cumniuiiibus  et  aniiualibus  dnri  solilis  c.xpressis  et  vbique 
sernari  |  consuetis,  quibus  furorum  libertatibus  derogare 
preseiitibus  non  iiitendimus,  Sed  iiobis  vel  successoribus 
nu»tris  Pyolhrkowye  pcrsonalilcr  oxislciitibus  lircbil  qiii- 
buslibet  mercatoribus  j  vndeciimque  adueiiicnlibus  BIcrces 
quescumque  cuiuscumque  geueris  et  maiiericij  fueiiiit 
sine  niercatorum  prediclorum  impedimeiilu  veiidcre  et 
expunere  locieiis  quuciens  vulue-  |  rint  et  quanuliu  illiiic 
sleterimus,  Sed  nobis  exinde  recedentibus  nemo  illorum 
illinc  niercancias  exercere  poterit  in  preiudicium  predicte 
rratcrnitalis  et  si  qui  post  recessuin  |  uostnim  vel  Suc- 
cessorum  iiostrürum  secusraclenles  comperli  fuerint  pena 
commvni  iiifrascripta  per  rrateriiitatis  eiusdem  Seniures 
punientur,  quos  de  fratribus  frateniilatis  {  Ciuitatcm  ipsam 
incoleiitibus  et  nou  alterius  iiicolatus  singulis  niiiiis  siue 
aliüs  sive  eosdem  per  conTralres  dcligeiiduni  slatuimus 
et  decernimus,  qui,  de  ordinaciones  ex  |  cessus  et  imper- 
tineiiclas  siiigulns  Tratrum  fraleinitatisquc  lociiis  cogno- 
scere  et  iuxta  statuta  fraternitatis  et  prcsencia,  currigerc 
potestalcmqiie  omnimodem,  alias  in  rralernitati  |  bus  per 
Seniores  baberl  solilam  babrre  debenut  quibus  Seniüribus 
laliler  ut  preniittilur  aniiuntim  eligeuiiis  pcniim  cuinniunem, 
qua  quemlibet  deordiiialum  cxcedenlem  {  el  stalulis  fralcr- 
uilalis  non  pareiileni  puiiieiil,  vidclicet  vnam  dicam  alias 
wramb  cere,  et  quurtam  purlem  ceruisic  alias  c/,>vyercz 
Slatuimus,  Quam  eciam  penam  quilibet  |  confrater  qui  vel 
Falsnm  rem  vinalcm  vel  indeliilani  libram  aul  vliiam  habere 
et  lila  vli  conipertus  fuenl  frutitriiilnti  pcrsolnet,  Sod  nlios 
inercatores   rralernilalem  |  cum   eisdrm   nun  hubcntes  ciui- 


*)  So   nnrh  drr  Abklirr.unK    tu   lesen.     Ki|;enllich  wäre  yun- 
tenus  zu  erwarten  gewesen. 


tatemque  pyollirkouiensem  nun  inhabitaiites  qui  in  falsi- 
tale  mcrcalure  suspecti  invenircntur  decernimus  per  nos 
vel  Capilaiicum  nustrum  j  pyuthrkuuiensem  et  in  absencia 
per  Burgrabium,  siue  alias  iuxta  morem  civitatum  alia- 
runi  fratcriiitates  mercalorias  liabeiicium  puniendus,  In 
cos  lameii  qui  vvlnus  j  crueiiluni  siue  eciam  liuidum  no- 
tabile  confratri  cuipiam  intulcrint  pcnani  grauiorem  alias 
vnum  lapidcni  cere,  et  Tuuiiam  cernisie  Statuimus,  per 
Seniores  |  recipiendain,  Sed  qui  eurum  verbo  inliuncslu  vel 
contencioso  rixati  fuerint  vnam  dicam  cere  et  quartam  par- 
tem  ceruisie  reponere  tenebunlur,  iiisi  fortasse  taliter  | 
conteiidcreiit  qiiiid  alterius  eurum  Tuniam  bonam  liuiio- 
renique  lederent  extunc  culpabilis  penam  predictam  maio- 
rcin  exoluet.  Item  dum  aliquis  fraternilatem  eorum  pre- 
dictam J  approbare  suscipcrcque  vellet  ex  lunc  pro  more 
rratcriiitatum  aliarum  huiniliter  sui  admissionem  apud 
Seniores  petiturus  est,  admissus  landein  per  eosdem, 
quartam  1  partem  lapidis  cere  el  quartam  partem  ceruisie 
alias  czwjcrcz  fraleriiilati  dare  teneatur.  Item  obeunte 
coiiTratre  fuiius  vbicumquc  in  ciuitate  ipsa  sepelicudum, 
fratres  |  omnes  tarn  Seniores  quam  Juniores  couduceut 
ad  monumenlum,  et  sepulture  nedum  intcresse  ve- 
rum eciam  inter  sepcliciidum  Juniores  prescrtim,  seruicia 
obiie  debent  nece  {  ssaria  sub  pena  vnius  Talenti  cere 
el  qiinrta  parte  ceruisie,  ad  que  quideni  luncra,  tum  eciam 
ad  coinniuiiitatcni  fraternitatis  tempuribus  et  locis  con- 
suetis congregaii  |  dam,  omnes  et  singuli  confratres  cum 
primum  fraternitatis  Signum  per  Seniores  missum  fuerit 
convenire  tenebunlur  sub  pena  predicta  vnius  Talenti  cere 
et  quarta  |  parte  ceruisie,  quam  penam  negligenles  seu 
tarde  veuientes,  fralernitati  exoluent,  Sub  hac  eciam  pena 
omnes  et  singuli  confratres  Seniores  et  Juniores  Senio- 
ribus  I  ipsorum  prescripto  modo  annualim  per  tolani  fra- 
ternitatis congregacioiiein  eligendis  obedientes  et  sub- 
iecti  esse  tenebunlur  et  siiit  astricii  pena  ipsa  tociens 
quuciens  re  ]  belies  inobedienlesque  reperti  fuerint  per 
eosdem  Seniores  puniendi,  Quam  quideni  frateriiitalem 
neciion  ordinaciones  constituciones  et  coucessiones  pre- 
dictas  noslras  decer  |  nimus  perpeluo  duraturas  presen- 
tibiis,  Ku  lameii  expresso  quod  si  nostris  alijs  priuribus 
concessionibus  ciiiilibus  presens  concessio  preiudicaret 
in  aliquu,  Kxtunc  eiusdem  in  I  terprelaciuneni  <lcclaraci- 
oii('in(|U('  nubis  diiiilnxnt  reseruanius  Juiibus  iiostris  sem- 
per  et  per  omnia  saluis,  llaniin  quibus  Sigillum  noslrum 
presenlibus  est  subappensuin  le  |  stimonio  lilterarum 
Actum  in  conueniione  generali  ryulhrkouiensi  die  Sab- 
balo  post  feslum  conuersioiiis  saiicti  poiili  Anno  domini 
Millesimo  quadriiitreiilesimo  octuagesimo  |  Srptimo  Pre- 
senlibus ibidem  Keuereiidissimo  et  Kencrendis  in  Cliristo 
patribu.''     dominis     Sbigneo     arcliiepiscopo     Gnetnensi    et 


53 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


54 


primate  Petro  wladislauicnsis  et  Johanne  premisliensjs  | 
Episcopis  Ecciesiarum  iiecnun  Mogiiificis  veiierabilibiis  et 
Geiiei'osis  Jacobo  de  dambnu  castellaiio  et  capilaneü  cra- 
cuuieijsi  }Ialhia  de  Biiyii  |u)ziieiisi  *j  Joliaiuie  aniur  de 
de  Tliariiüw  j  cracuuierisi  Spillicuuc  de  Jaroslaw  Snudo- 
niiriciisi  Johaiie  Swydwa  de  Szaniolliulij  calissiensi  i\i- 
colai)  de  Culhiio  laiicicierisi  et  dobeslao  de  Curoz«Bnkij 
lublinensi  pullatinis  |  Johanne  de  Utlrorug  puziianleusi 
Kaphaele  de  Jaroslaw  Sandomiriensi  et  Marsszaiku  Kegiii 
uostri  INicolao  de  Curozwaukij  Siradiciisi  Castellanis  cre- 
slao  decano  Giieznensis  j  et  caritore  cracüuiensis  Ecelesia- 
rum  cancellario,  Pelro  Thezanrario  de  Curozwankij  Et 
Gregorio  de  Ludbranyecz  prepositü  Scarbimirien  **)  et 
sancti  Fluriaiii  vicecancellario  Kegui  j  nü!>ti'i  Cunsiliarijs 
nostris  El  alijs  quaniplurihus  (idedignis  Curiensibus  iiostris 
Sincere  (^sic  !j  et  lidelibus  dilectis,  Üatum  per  maiius  eiusdem 
Venerabilis  creslai  de  Curuzwankij  Regui  |  nostri  Caw- 
cellarii  Sincere   nobis  dilecti 

Creslaiis  Cancellarius  subscripsit 

Kesoliilio  eiusdem   venerabilis  Creslai  de 
t'urozwankij  Kegni  p(olouie)  Cancellarij 
Auf  dem  Einschlage  :    ßenisum  per  DD.    Lustralores  | 
Slaioris   Poloniae  in   Anno   1G29  ]  13.  Januarij.      Achalius 
Przylecky  |  Secretarius  Kegiae  Majeslatis. 

Daneben:   Reuisum  per  DD.    Lustratores  |  Maioris   Po- 

lonisB    24.   Februarii  |  1660.  |  Joannes |  liegiae 

Majeslatis   .   .   .  ] 

,  Ad  rolher  seidener  Schnur  hängt  das  zerbrochene  kö- 
nigliche Sigill  von  rolhem,  in  eiirem  Teller  von  braunem 
Wachs  mit  dem  gevierlelen  Schilde,  in  dessen  erstem  und 
viertem  Felde  der  Adler,  im  zweiten  der  Ritter  St.  Ge- 
org, im  dritten  der  Slierkopf  mit  dem  Ringe  durch  die 
Nase  und  einem  Kreuze  zwischen  den  iiöinern  bclindlich. 
Ueber  diesem  Schilde  ein  ganz  kleines  Schildchen  mit  einem 
Doppelkreuze.  Umschrift;  S  kazimirvs  *  dei  gracia  » 
rex   *  poloiiic  *   magnvs  d ssie   *  et  ctra. 

Oben  ist  eine  grüne  seidene  Schnur  durchgezogen, 
an  der  die  Urkunde  wahrscheinlich  an  einer  Wand  des 
luuungssaales  aufgehängt  war. 


♦)  oder  poznnniensi,  das  Original  hat  hier  pozn. 
*)  so,  ohne  Abkürzungszeichen. 


lelHT  alte  C>ewifli(«>. 

Von  Dr.  ,1.  Müller. 

Unsere  Nachbarn,    die  Franzosen,    werfen   den  Deut- 
schen  vor,    dafs    die   Münzkunde   bei   ihnen   einer  nur  ge- 


ringen fliege  geniefse.  Die  DUrfligkeil,  womit  A.  de 
Barlhelemy  *)  in  seinem  sonst  schalzbaren  llandbuche 
die  deutsche  JlUnzkunde  behandelt,  «ird  von  ihm  der 
Jlangelhafllgkeil  der  denischen  Vorarbtitcn  dazu  zuge- 
schrieben. Allerdings  wird  bei  unsern  Nachbarn  diese 
hisldrisihe  Hilfswissenschaft  mit  grüfsemi  Eifer  gepflegt- 
allein  einmal  liefse  sich  denn  doch  nachweisen,  dafs  Bar- 
lhelemy selbst  bei  weitem  nicht  alle  niiniismalischen  Hilfs- 
quellen benützt  hat,  welche  schon  zu  seiuer  Zeit  die  deut- 
sche Lileralnr  darbot,  dann,  dafs  seitdem  hei  uns  in  der 
Nuinismalik  viel  Anerkennenswerlhes  geleistet  ist.  Uir 
können  eine  Reihe  von  Namen  herzählen,  die  sich  um 
die  Numismatik  im  Allgemeinen,  wie  um  die  deutsche 
insbesondeie  schone  Verdienste  erworbeu  haben,  und 
wir  unterlassen  diese  Herzahlung  nur  um  deswillen,  weil 
sie  unter  den  Kachgenossen  bereits  wohl  gekannt  sind, 
und  wir  durch  unbeabsichtigtes  Verschweigen  des  einen 
oder  andern  Namens  w  uhlbegrundetem  Anspruch  auf  .An- 
erkennung nicht  zu  nahe  treten  wollen.  Ferner  mochten 
wir  den  Nachbarn  gegenüber  doch  auch  das  bemerken, 
dafs  auch  sie  einen  llanpllheil  der  Jlunzkundc  bis  jetzt 
sehr  sliefvälerlich  behandelt  haben,  ich  meine  die  Werlh- 
verhaltnisse  der  alten  Münzen.  Die  SlUiizen  sind  in 
höchster  Instanz  Gehl;  was  sie  in  ihrer  Zeit  gegolten 
haben  und  wie  sich  ihr  damaliger  VVerth  zu  den  jetzigen 
Werthen  verhalt  —  dies  ist  ein  Gesichlspunkl,  unter  dem 
bisher  die  numismatische  Forschung  sich  sehr  wenig  be- 
wegt hat  und  dessen  Verfolg  fui-  die  Veranschaulichung 
und  das  Verständnifs  der  früheren  Kulturzustande  doch 
der  bei  weitem  wichtigste  und  fruchtbarste  ist.  In  Ver- 
bindung damit  steht  die  Renennung  der  allen  ilunzen 
und  hiermit  —  für  beides  wichtig  —  die  Schwere 
derselben,  die  oft  allein  für  Werlh  und  Namen  die  rich- 
tige Entscheidung  zu  geben  vermag.  Cappo  (die  Mün- 
zen der  deutschen  Kaiser  und  Könige  des  Mittelalters  I, 
S.  VHlJ  hat  darum  in  seiner  hierauf  hezllglichen  Bemer- 
kung vollkommen  liuihl,  nnd  er  verdient  nnsern  Dank, 
dafs  er  bei  seinen  Blunzbeschreibungen  stets  das  Gewicht 
der  einzelnen  Stücke  nach  Uecimallheileii  eines  preufsi- 
sclieii   Lülhs   hinzugefügt  hat.      Wir  mochten  selbst  w«n- 


*)  Nouvcau  manucl  coniplet  de  numlsmaliquc  du  moyen 
age  et  moderne  clc.  Paris,  1851,  12.  p.  318  hclfst  es 
hier:  ,,Le  peu  d'emprcssemenl  i|uc  Ics  .\lleninnds  ciix- 
m(mes  onl  niis  u  cludier  Icurs  ancicnncs  nionnaies, 
nous  empCrhc  de  donner  i'i  nos  Iccicurs  des  noiions 
pri'cisos  :  nous  ne  scrions  pas  eloignd  de  pen- 
scr  ((ii'apris  nvoir  cla.fsi'  nos  nncicns  monu- 
menls  melalliqucs,  ii  nous  faudrn  fnirc  une 
Invasion  n  ii  in  I s  in ii  t i <|  u  o  n u - d  e  I i'i  du  It  li  i  n  .  p o  ii r 
c I  n  8  s  c r  d  c  f o  r  c c   I  e s   nin  n  n  n i  e s   de  c c s   p a  v s.  (!) 


55 


Alizeiger  für  Kunde  der  lieulschoii  Vorzeit. 


56 


sehen,  dafs,  soviel  wie  moglicli.   auch  das  Korn  der  Müii- 
leii  benicksichligt  wurde,  denn   auch  dies   ist  sowohl   für 
die   Bestimmung,  wie  für  die  Schätzung  der  Münzen  von 
entschiedener    Wichtigkeit.     Die    Beschreibung    der  Miio- 
zen    nach    ihren    Gepragen,    ihre    Bestimmung    nach    den 
Munzherren    und   Münzstätten    ist  nach  den   Endzielen  der 
Numismatik  uur  eine  vorbereitende  Thiitigkeit,  eine  Vor- 
arbeit,   die  jedenfalls    ebenso    nolhwendig   als    schwierig 
und  dankensweith  ist,  welche  jedoch  anderseits  die  Wis- 
senschaft nicht  verleiten  darf,   einseitig  nur  ein   Heper- 
toriuni   der  zufällig   noch   erha  1  tc  neu  M  ün  zen  au- 
2ustreben.    Die   Hauptaufgabe  der  Numismatik  bleibt,  den 
UUnzschlussel ,   den    Schlüssel    zum  Verslandnifs    der  ma- 
teriellen     Kulturzustflnde     der    Vergangenheit    zu     finden. 
Hier    aber    kann    für    die    deutsche  Münzkunde    noch    viel 
gethan   werden,  und  Werke  wie:    L.   W.   Ilofmann,    alter 
und  neuer  Muutzschlussel  etc.  Nürnberg,  1G83,  4.,   v.  Fraun, 
gründliche  Nachricht  von  dem  MUnzwesen  insgemein,  ins- 
besondere   aber    von    dem    Teutschen    Munzwesen    älterer 
und   neuerer  Zeiten   etc.     Dritte   Auflage.    Leipzig,   1784, 
8.   _  wurden,   mit  Benützung  aller  gegenwärtig  zugäng- 
lichen  Hilfsmitlel    und   auf  dem  jetzigen   Standpunkte  der 
Wissenschaft  ausgearbeitet,  nicht   nur  von   dem  numisma- 
tischen, sondern  von  dem  geschichtsforschenden  Publikum 
Überhaupt  bestimmt  mit  Dank  aufgenommen  werden,   lieber 
den    Versuch   eines   derarligen  Werkes   ein   anderes   Mal. 

Die  folgenden  kleinen  Mitlbeilungen ,  die  sich  auf 
einige  im  germanischen  Museum  befindliche  Gewichte  be- 
ziehen, erheben  durchaus  nicht  den  Anspruch,  wesentliche 
Beiträge  zur  Erreichung  der  oben  angedeuteten  Ziele  zu 
sein.  Sic  sowohl,  wie  die  Einleitung  selbst,  sollen  nur 
anregen  zu  ähnlichen  Mittheilungen,  sie  sollen  die  Bitte 
begründen,  dafs  die  Münzforscher  alles  erreichbare  Ma- 
terial verwandter  Art  mehr  berücksichtigen,  es  bearbei- 
ten und  im  Anzeiger  des  Museums  der  Wissenschaft  zu- 
ganglicher machen  möchten.  Das  Museum,  welches  ge- 
mafs  seiner  Organisation  alle  Gebiete  der  Geschichtsfor- 
schung im  weitesten  Umfange  betreten  will,  kann  in  den 
meisten  Füllen  nur  anregend  wirken,  es  kann  die  Uesul- 
late  der  Forschung  in  seinen  Bepertorien  prulokollieren  ; 
allein  die  Forschung  selbst  zu  übernehmen,  vermag  es 
leiten   unmittelbar   selbst. 

Wir  wenden  uns  hiemit  zu  dem  er.>-ten  Gegenstände 
unserer  Untersuchung,  der  bereits  früher  vielfach  die  Auf- 
merksamkeit der  Jlunzforsrher  auf  sich  gezogen,  doch  bis 
jetzt  noch  keine  genügende  Erklärung  gefunden  hat.  Viel- 
leicht erwirbt  sich  die  folgende  Beifall. 


Diese  Abbildung  ist  bereits  in  den  Denkschriften  des 
germ.  Museums  Bd.  I,  Abth.  2,  S.  182  mitgetheilt.  Das 
Original  ist  dort  als  Munzgewicht  von  Bronce  beschrie- 
ben. Ils.  :  Bischof  in  hsilber  Figur  mit  Stab  und  segnend 
erhobener  Rechten,  l'mschr.  :  -f  heinrievs.  ep-^s.  Rs. : 
Dreithürmigcs  Gebäude.  Umschr.  :  f  anno,  domini  MCC. 
XL.l.X.    formatvm   est.     Drchm.    11'". 

Von   welchem   Bischof   dieses    Gewicht  herrührt,  kön- 
nen   wir    mit    ziemlicher  Wahrscheinlichkeit    nachweisen. 
Es   regierte   124'J   Heinrich   1.   v.   Flassenberg  zu  Bamberg, 
Heinrich  IV.   Gf.  v.  Württemberg  zu  Eichstätt,   Heinrich  I. 
v.   Strateich,  Bischof  v    Ermland,   Heinrich  I.   v.   Kerkow, 
Bischof   V.   Havelberg,    Heinrich    1.    zu   llildesheim,   Hein- 
rich Hl.   Gf.   V.   Geldern   zu  Lütlich,   Heinrich  1.  v.  Waren 
zu  Merseburg,    Heinrich    1.,    Bisch,   v.   Ocsel,    Heinrich  I. 
V.   Lützelburg,    Bisch,    v.    Semgallen    und  Kurland,    Hein- 
rich  1.   V.   Raron   zu  Sitten,   Heinrich  II.    Gf.   v.  Leiningen 
zu  Speier,    Heinrich  Hl.   Gf.   von   Stahleck  zu   Strafsburg. 
Unter    diesen    zahlreichen  Bewerbern    fallt    unsere    Wahl 
auf  Heinrich   III.   zu   Strafsburg.      Es  ist  uns  nämlich  frei- 
lich  unbekannt,   auf  welchem  Wege  das  fragliche  Gewicht 
nach  Nürnberg  gekommen  ist,  und  somit  kann  allerdings 
der  Fundort  hier  zur  Entscheidung  nicht  mitwirken,  allein 
eben   in  Stral'>bnrg  haben   sich  ganz  ähnliche  vorgefunden. 
.1.   C.   Eisenschmid    in   s.    Buche  de  ponderibus  et  mensu- 
ris  (ed.  II.   Argentorat.    1737)   p.  7  berichtet,  dafs  indem 
Thurme    neben    der    Stadtkämmerei    (aerarium   publicum), 
welcher  der  Pfenniglhurm   heifse,    sich   mehrere  alle  Ge- 
wichte verschiedener  Gröfse  vorfänden  ;   er  beschreibt  sie 
und  gibt  eins  derselben   sogar  in  einer  Abbildung   (tab.  I, 
n.   Ml).     Die   Beschreibung  nach   Darstellung  nnd   Schrift 
sowohl,  wie  die  Abbildung  stimmen   mit   unserm  Gewicht 
vollkommen  uberein,  bis  auf  die  Gröfse  der  letztern,  die 
auch   ein   schwereres   Gewicht   andeutet.      Allein   auch   die 
Jahrszahl  ist  dieselbe,  und  eben  diese   möchte  einen  wei- 
tern Anhaltspunkt  für  unsere  Bestimmung    abgeben. 
(Schlufs  folgt.) 


(Hit  einer  Beilage.) 


Vernnlwnriliche    Uedarlinn  : 

Dr.  Frelh.  v.  u.  i.  .\ufsel».     Ltr.  ,V.  v.  Eye.     Or.  (i.   K.  Frommann.     Hr.   Krhr.   It  o  i  h   v.  S  ch  r  e  rkenslc  in. 

Verlag  der  literarisch -artiiliachcn  Anstalt  des  gcrmaniichen  Museums  in  Nürnberg. 

U.  K.  Sf  bnld'>clir  Buclidriicktrei. 


HEILAGE  ZLH  WZElGEIl  Fllll  KÜ\ÜE  DEÜ  DEÜT8CIIE\  VOHZEIT. 

18G0.  ^  1'  Februar. 


Clironik  des  fferiiiauisduii  Museums. 


So  munter  es  vor  einem  Jahre  in  den  Räumen  der  Kunst- 
halle und  hreuigiinge  hergieng,  wo  Gruppen  von  Steinmetzen 
und  Maurern  hämmerten,  um  in  alle  Spilzbogenfenster  neue 
Mafswerkc  einzusetzen,  oder  den  Morlelauwurf  von  allen  Wan- 
den abzulösen,  so  still  ist  es  nun;  nur  vereinzelt  wandern 
fremde  Besucher  in  den  kalten  Tagen  durch  die  hohen  Hal- 
len. Ist  wohl  voriges  Jahr  sehr  viel  und  das  Wichtigste  in 
der  Restauralion  der  Karlhause  vollendet  worden  ,  so  bleibt 
dennoch  ein  grofscs  Sluck  halb  zcrfallnen  Krciizganges  übrig, 
welches  seiner  Wiedererneuerung  entgegenharrl.  Doch  so 
lange  die  schweren  Baukosten  des  vorigen  Jahres  nicht  ge- 
deckt sind  —  und  das  sind  sie  bis  jetzt  nur  zum  kleinsten 
Theil  —  darf  das  Museum  nicht  wagen,  an  die  Vollendung 
des  grofsen  Kreuzganges  die  Hand  anzulegen,  es  sei  denn, 
dals  hicfur  bcsonikrc  Mittel  geboten  werden.  Um  solche 
leichter  zu  schnlTeii,  kam  man  auf  die  Idee,  vorlaußg  die  Werk- 
zeichnungen der  21  fehlenden  Mafswerkc  der  Krcuzgangfen- 
ster  anzufertigen  und  für  deren  Vollendung  eventuell  mit 
einem  Mtister  zu  accordieren.  Der  Accord  lautet  für  vnll- 
standfge  Herstellung  eines  Fenstermalswerkes  in  Sandstein  5t> 
Gulden  oder  32  Tlilr.  Wer  nun  ein  solches  Fenster  herstellen 
und  obige  Summe  einsenden  will,  kann  unter  den  Zeichnun- 
gen ein  beliebiges  Slalswerk  auswählen,  welches  sofort,  mit 
Wappen  und  Namen  des  Stifters  zum  ewigen  Gedachtnifs, 
ausgeführt  werden  wird.  Bereits  sind  aus  Nürnberg  einige 
.Anmeldungen  eingegangen,  und  hiezu  die  Steine  angeschafft. 
Mochte  dieses  Beispiel  so  zahlreiche  Kacbahmuiig  finden,  dal's 
die  Gaste  der  niichsten  Jahresversammlung  im  Herbste  18G0 
eämmtliche  Fenster  des  Kreuzganges  in  schon  gearbeitetem 
golhischen  Malswerk  vollendet  finden,  und  dieser  noch  in 
trauriger  Verwüstung  darniederliegende  Theil  den  übrigen 
gleich  aus  seinem  Verfall  erstehen  kann  !  Wem  die  Last  al- 
lein zu  tragen  zu  schwer  ist,  der  mOge  Genossen  suchen,  die 
zusammenstehen,  um  gemeinschaftlich  ein  Fenster  zu  stiften, 
das  ihre  oder  ihres  Vereins  Namen  trägt.  Für  Glnscrarbcit 
wird   das   Museum   dann   weitere   Sorge   tragen. 

In  niiincliem  iinbpacblcleii  Winkel  aller  Kirchen,  Knllihüii- 
ser,  Schlosser,  Kloster  und  sonstiger  Gebäude  mögen  sich  noch 
Gerüthe,  Möbel,  architektonische  Verzierungen  und  derglei- 
chen aufbewahrt  finden,  die,  älter  als  die  gegcnwiirligen  Ilaupt- 
baulen  und  mit  denselben  nicht  mehr  harmonierend,  ihren  Be- 
sitzern von  keinem  Nutzen,  vielleicht  nur  im  Wege  sinil,  wah- 
rend solche  an  dein  ihnen  gebührenden  I'latze  für  die  Kulturge- 
schichte der  betreffenden  Periode  von  Bedeutung  werden  konn- 
ten. In  solchen  Fallen  sollte  man  sich  erinnern,  dals  in  dem 
gcrni.  Museum  eine  Anstalt  besieht,  welche  sich  mit  Pietdl 
der  dem  Untergange  geweihten  Penknitiler  der  Vergangenheil 
annimmt,    sie    mit  Sorgfalt   aufbewahrt    und    für    die  Wissen- 


schaft nutzbar  macht.  Zu  unserer  F'reude  wird  dies  auch 
vielfaltig  beachtet,  und  mancher  interessante  Alterthunisgegen- 
stand  ist  auf  diese  Weise  gerettet  worden,  indem  er  in  die 
Sammlungen  des  Museums  ubergieng.  Rühmend  ist  hier  zu 
erwähnen,  dals  der  Magistrat  der  Stadt  Nördlingen  die 
im  Renaissance -Stil  gehaltene  eichene  Bekleidung  eines  Por- 
tals von  1590,  welche  hei  der  Restauralion  des  dortigen  Rath- 
hauses  entbehrlich  wurde,  dem  Museum  freiwillig  anbot  und 
vor  Kurzem,  durch  Vermittlung  des  dortigen  Pflegers,  hieher 
senden  liefs.  .\us  der  genannten  Stadt,  die  schon  früher  durch 
die  Zahl  der  Beitragenden  sich  auszeichnete ,  ist  neuerdings 
auch  in  dieser  Rücksicht  eine  vermehrte  Theilnahme  ange- 
zeigt worden. 

.'Vus  den  zahlreichen  Beitragen  zur  Literatur  der  Schiller- 
feier haben  wir  als  das  werthvollste  Geschenk  hervorzuheben 
das  von  ür.  Constant  Wurzbach  von  Tannenberg, 
k.  k.  Ministcrial-Sekretiir  etc.,  mit  groisinüthiger  Unterstützung 
der  k.  k.  österr.  Regierung  herausgegebene,  im  Verlage  der 
k.  k.  Hof-  und  Staalsdruckerei  in  Wien  erschienene  und  eben- 
so durch  den  Reichthuin  des  Inhalts,  als  der  .\usstattung  sich 
auszeichneude  ,,S  c  hil  1  er  b  uch'',  welches  auf  Veranlassung 
des  Herausgebers  vom  Direktorium  der  k.  k.  Hof-  und  Staals- 
druckerei der  Bibliothek  des  Museums  freigebig  übersendet 
worden  ist. 

Unter  den  in  neuerer  Zeit  dem  Museum  zugekommenen 
Geldunterstützungen  sind  vorzüglich  bemerkenswerth  :  ein  Jah- 
resbeitrag von  50  fl.  ö.  W.  Sr.  Erlaucht  des  Grafen  F'ranz 
von  Meran;  desgleichen  von  2011.  Sr.  Erl.  des  Grafen  Er- 
win von  Schönbor  n-Wi  es  entheid  ;  ein  Beitrag  von  50  fl. 
des  k.  pr.  Konsuls  Herrn  W.  Drcxel  in  Baltimore,  ein 
Beitrag  von  20  fl.  Sr.  Exe.  des  grolsh.  bad.  w.  geh.  Raths 
und  Bundestagsges.  Herrn  Aug.  Frhr.  Marschall  von^ie- 
berstein;  ein  Jahresbeitrag  von  20  Thlr.  vom  Co  p  e  r  n  i  cus- 
Verein  für  Wissenschaft  und  Kunst  in  Thorn,  von  20  fl.  der 
Studentenverbindung  Bubcnruthia  in  Erlangen;  ferner  Jah- 
resbeiträge des  Magistrats  zu  .\  rn  s  t  a  d  t ,  der  Gymnasiums- 
bibliothck  in  Mainz  und  der  Gesammiheit  der  Lehrer  in 
Harburg;  endlich  noch  vom  Herrn  Bezirksgerichts -.Vssessor 
Schnizlein  in  Nürnberg  der  Ertrag  einer  Wette  zu  5  fl. 

Von  den  Lokalaussrhufsinilgliedcrn  ist  Rektor  Dr.  Hopf 
nusgelrelen.  und  an  seine  Stelle  der  schon  früher  zum  Ersatz- 
mann gewählte   Dr.   med.   Baicriacher  einberufen  worden. 

Den  mit  dem  Museum  in  Scliriflentnusch  stehenden  .\n- 
slalten   uiirl   Verbindungen   ist  beigetreten  : 

das  Slfidel'sche   Kunslinstiliit   in    Krankfurt   n.   M. 

In  Brixen  und  Crailsheim  tinil  neue  l'flegschnflen 
errichtet  worden. 


.59 


Anzeigor  für  Kunde  der  deutschen  Yorzfeit: 


60 


Der  Empfang  nachslebeiider  Geschenke  wird  ilankcnd  be- 
scheinig! : 

I.  Für  das  Archiv. 

Hadermann,  Sliftungsrcnlmeisler,  7.11  Schliichtern  : 

1642.  Lehrbrief  d.  (Irschwomen   d.   SchuhmBcheriunfl   711  Orb 
für  Joh.   Adam   Znhn   v.   Marjas.      1T.')I.      I'ap. 

1643.  Lehrbrief  d.  (leschwornen  d.  Kolhgerberiunfl  111  Oslheim 
V.   d.   Rhön  für   Kr.   Wilh.   Ihirlmann.     17'i2.     I'ap. 

Kähs,  llofopernsiinger,  nus  Ues-iau  : 

1644.  Schreiben    d.    Ileriogs   Ludwig  v.   .Anhall -Cdthcn    a.    d. 
(Ibrisllietilenani   Cnoche.      llH>i.     Pap. 

Kohlhag'en,    l'oslmei.'iter,   711   Lichtenfels  : 

1645.  K('srri|p|   d.  .Marher.  Christ.   Ernst  zu  Brandenburg  a.  d. 
Kloster  lu   Kultnhach.     1669.     Pap. 

Wie.  Urban  v.   Urbanstadt ,    k.  k.  Kinan7beiirkskoin- 
misüar.   in   Eeer  : 

1646.  Schreiben    d.   Halhj    d.    Stadt    ("adaun    a.    d.     Rath    der 
Stadt  Eger.     1189.     Pap. 

1647.  Concepl  e.  Schreibens  (wahrscheinl.)  d.   Haihs  v.  Eger 
an  einen  GeneraL     1647.     Pap. 

Bräutigam,   Hausmeister  d    germ.  Museums: 
164Ö.    Schreibon   d.  K.  Karl  VL   an   die  verw.  Markgrüfin  Christ. 
Charlolla   v.   Brandenb.-Onol/.bach.      1726.      Pap. 
Hermann.   Pappendcckelfabrikant.   zu   N'ilrnberg  : 
161'.'.     7   Aktenstücke    d.    Bislh.    KichstWtl.    d.    Wildbahn    in   d. 

Reichspflege  betr.     1544.     1640—43.     Pap. 
1650.    Kaufbrief   d.    .\ndr.  Kssser   (ibcr   seine»    Bauernhof  lu 
Emfsing.     17i)0.     Pap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 
Ein  Ungenannter  in  I^iirnberg: 

8493.    Uiploniu   Indvigenliarvni  Guettingensium  Leonis  X.   pon- 
lificis  a.   1517.     0.  J.     gr.  2. 
Karl  Köhler,   Privatier,   in   K'iburc  : 
8491.    L)ir  hifvsurlichen  Stadt  Breßlaw,   Statuta  vud  Ordnun- 
gen etc.      1588.     2.     Beigebunden  : 

B)    Der  Kays.  St.  Breßlaw    Vurncwerlc  Gcrichts-Ord- 
,  nang  vnd  Proceß.     l.'>91.     2.   1     ■•>)>■■ 

b)  Der  Huch-  u.  Lobl.  Herren  Fürsten  u.  Stande  im 
llertznglh.  (Ibcr-  u.  iNieder-ScIiiesien  neue  Infec- 
tions-Urdnung.     (1680.)     2. 

c)  Medicinisches  Pesl-tyonsiiium  etc.     1680.     2. 

d)  Der  Lobl.  Kiirstl.  Stadt  Sagan,  .  .  .  coo6rmirte 
Feuer-OrdnuDg.     1672.     2. 

e)  Inforniatoriuni  juris  etc.      1663.     2. 
Brückner   &   Renner,    llufbuchh.   in    .Meiningen. 

849.J.     0.    Il.ipf,    l'rdint;    zur   Schillirfcier   lu  Salzungen.      1859. 
8.     Neb;,!  2  weiteren   Stucken.     4. 
M.  Da  Mont-Schauberg'schc  Buchh.  in  Köln  : 

8496.  Organ  fiir  ehrl^tl.  hiiiist,  hrsg.  v.  F.  Bnudri.     10.  Jahrg. 
.\r.  I  -.;.     i-r,ii.     I. 

Eduard  Engelhardt,    k.   Snbrektnr.   iu  Schwabach  : 

8497.  Ders.,    Argula    vnn    Grumbnch.    die    bnjerische    Tabra. 
1860.     8. 


Dr.   Brngger,   Professor,   in   Heidelberg  : 

8498.  .\n(lr.  M:i\.  Fredro,  nionila  polilico  -  nioralia  *  icon  in- 
genioruni.     1696.      lU. 

Bauer  &  Raspe,  Verlagsbuchb.  (Jul.  Merz)  in  Nilrnberg  : 

8499.  Zeitschrift  für  d.  Kulturgeschichte,  hrsg.  von  Joh. 
Müller  u.  Joh.  Falke.     Decemberheft.     1859.     8. 

Dr.  Fr.  Bluhme,  geb.  Justizrath  u.  Professor,  in  Bonn  : 

8500.  Ders.,  Kircheiiorduung  fiir  die  evangcl.  Gemeinden  der 
Provinz  Westphalen  und  der  Rheinprovinz  etc.  2.  Aufl. 
18.59.     8 

Ein  Ungenannter  in  Freiberg  : 

8501.  Zur  Schillerfeicr   in   Freiberg.     2  SlUcke. 
Soci^te  de  la  morale  ohrettenne  in  Paris : 

8.')02.     \)'\cs..   Journal,     [«me    IX.     IVr.   6.      18,59.      8. 

Hugo  Ritter  v.  Goldegg  in  Bozen  : 
8503.    Fesigalie  zu  Fr.    v.  Schillers   hunderljahr.  Geburlsfeier 
in  Bozen.     1859.     8. 

8.504.  3   Gedirhie  zur  Schillerleier  in   Innsbruck.     8. 
Jos.   Eberle'srhe  Buchdruckerei  in   Bozen  : 

8.505.  Ostcrgabe  des  Meraner  Lesevereins  für  F'reunde  kirch- 
licher hunsl.     IK.^9.     8. 

Dr.  Andr.  HeuTsler,  Professor,  in  Basel  : 

8506.  Ders.,  die  Trennung  des  Kantons  Basel.  2  Bde.  1839 
u.  42.     8. 

8507.  Ders.,  Bürgermeister  Wettsleins  cidgenOss.  Wirken  in 
den  Jahren  1651—1666.     C1843.')     8. 

8508.  Ders.,  der  Bauernkrieg  von  1653  in  der  Landschaft  Ba- 
sel.    1854.     8. 

8509.  Ders.,  zur  Entstehung  des  eidgenöss.  Defensionals. 
1855.     '1. 

V.  'Wolfersdorff,   llauptm.,  zu  Kalhnrinenhof  b.  Meifsen: 

8510.  Willkühr  der  Stadt  Meilsen,  aufgerichtet  im  J.  1,525. 
Pap.   Ildschr.     4. 

Dr.   Fr.   Max.    Oertel,    Prof.  au  der   Furstenschule  in 
Meifsen  : 

8511.  Ders.,  das  Münster  der  Augustiner- Chorherren  zu  St. 
AIra   in   Meifsen.     1843.     8. 

8512.  Ders.,  die  drei  .Sficularjahre  der  k.  slichs.  Laiidesschule 
zu  Sl.  Afra  in  Meilsen.     1843.     8. 

8513.  Ders.,  der  Religionsfriede  zu  Augsburg,  die  gröfste 
Tliat  der  reforniiil.  Vergangenheit  liir  (iegenwarl  tind 
Ziiluinfl.      (IS.'if).)      S. 

Verein  für  Oesohiohte  und  Alterthumskande 

Westfalens  in   Munster  : 
8511      D.rs..    Z(  ilsrhrifl.      ^Vue  Folge.    10.    Itd.      1859.     8. 

Gelehrte  estnische  Gesellschaft  m  liorpat : 
851. '1.    Ums.,  V.rh.iMillunL'.n.     4.  Bd.,  3.  u.  4.  Heft.    18.59.    8. 

Karl  Preusker,    Kcnlauilmann,  in   (irolsenhain  : 

8516.  Der«.,  Nachtrag  zu  der  5.  Aull.  der  Schrift:  Die  Sladt- 
bibliolhck    in   Grofsenhain.      1H60.      8. 

Nie.  Urban  v.  Urbanstadt,  k.  k.  Finanzbezirkskom- 
missHr,  in   Eger  : 

8517.  Erster  Jahrcsber.  der  k.  k.  (Ibcr  ■  llenlschule  in  Ofen. 
lH5i;.      H. 

8518.  Jahrcsber.  d.  EgcrcrKreis-llanptscbule      1853  u.  1854.  8. 


69 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


70 


—  L'Ilalie   aux    foircs    de  Champagne    et    de    Brie,  par   prof. 
Felix  Bournelol.  — 

Annales  de  la  Soci^t6  arcfaöologique  de  IVa- 
mnr.     Tome  cinqui6me.     4.  livraison  : 

L'abbayc  de  Brugiie  ou  de  St.  Gcrard,  par  Eug.  del  Mar- 
mol.  —  Promcnadcs  diins  la  ville  de  Naniur  :  cnceintc  bastion- 
nee,  par  Jules  Borgnet.   — 

Tome  stxieme.  1.  livraison:  Promenades  dans  la  ville 
de  Mamur.  —  llisloire  des  Beguinages  de  Kaniur,  par  Ch.  Wil- 
met.  —   MoDlaigle,  par  Alf.  Bequet.    —    Analecles    namurois. 

—  Essai  de  numismaliquc  namuroise,  par  Kr.  Cajot. 

Rapport  sur  la  Situation  de  la  Society  arch^o- 
logique  de  Namnr.     1858. 

Bulletin  de  la  Societe  pour  la  conservation  des 
monuments  historiques  d'Alsace.     1859. 

(Knihalt  Sitzungsberichte.  Auiserdeni  an  archäologischen 
Bemerkungen:  Kote  sur  une  aigle  en  bronre.  --  Kapport  sur 
le  chiitcau  de  Saint- Ulrich.  —  Note  sur  les  vitraux  d'Alsace 
et  snr  un  ancien  vitrail  de  l'eglise  abbatiale  de  Wisscnibourg. 
17:^  Note  sur  une  colonne,  decouverte  dans  la  forSt  de  Weit- 
bruch (Bar-Rhin)  sur  la  voie  de  Brocomagus  Saletio  (de  Bru- 
niath  a  Scitz).  —  Inscriplions  qui  se  Irouvenl  sur  Ics  quatres 
colonnes  qui  supportent  la  tribune  de  I'cglise  paroissiale  de 
Bergholi-Zell.  —  Slatisque  monumentale  des  Cantons  de  Kay- 
sersberg  et  de  Ribeauville   (Iluut-Rhiii). 

Werken  van  het  Historisch  Genootschap,  ge- 
vestigd    le  Utrecht.     Codex    diplom.     11.    S^rie.     IV.    ücel : 


Lettres  in^diles  de  Gilles  de  Berlnimont.  Baron  des  Hierges, 
gouvcrneur  et  capitain  gener;il  de  la  Hollande,  d'L'trechl  etc. 
suivies  de  quelques  documents  concernani  Teniprisonnement 
el  la  misc  en  libert^  de  Gaspard  de  Robles,  baron  de  Billy, 
gouvcrneur  de   la  Krise  elc. 

V.  Deel:  Croenick  des  byscoppen  van  rtlerl.  hertighen 
van  Ghelre,  van  hoer  anvanck  hoc  dat  sye  beyde  onder  kes- 
ser Carell  dye  5  als  herlig  van  Beyeren,  graven  van  Hollant 
synnen  ghecoemen,  wair  in  wordi  bescrewen  was  bij  hoer 
rcgirringhe  int  sucht  van  Ultcrt,  landt  van  Gelre,  grewscap 
van  Sulphen,  het  landt  van  Overyssel,  Vreslant,  Groningben, 
Groeningher  landt  ys  gheschit,  uit  verschiden  scryvercn  und 
olde  lolTelickc  scriflen  mijl  groelen  vlijt  bijeden  anderen  dur- 
rich  Arent  toe  Bocop  ghebrocht.  —   Het  irste  deel.   — 

Das  Korrespondenzblatt  des  Gesamnitvereins  enthalt  in 
Kr.  4  des  Jahrgangs  18G0  die  Berichte  über  die  Sitzungen 
des  historischen  Vereins  für  Oberpfali  und  Regensburg  vom 
13.  Juni  und  9.  Nov.  1859  In  jener  wurde  die  Neuwahl  des 
Vorstandes  vorgenommen  und  zugleich  mit  der  Erstattung 
des  Jahresberichts  eine  .\nzahl  neu  aufgefundener  oder  ge- 
schenkler und  römischer  und  germanischer  .VItcrthumer  in  Mün- 
zen vorgelegt,  in  dieser  wurde  Bericht  erslaltet  über  die  vor- 
genommenen Arbeiten  des  Vereins  und  zugleich  über  die  Prü- 
fung der  sog.  Widmann'schen  Chronik,  welche  die  Jahre  1511 
— 1555  umfal'sl,  Und  von  Gemeiner  in  der  Geschichte  Regens- 
burgs  vielfach  benutzt  worden  ist. 


Nachrichten. 


liiteratur. 

Neu    erscliionene  Werke. 

19)  Grundzuge  der  Geschichte  des  Landes  und 
der  Landwirthscbaft  des  II  erzogt  h  umsBraun- 
schweig.  Von  Dr.  jur.  J.  L.  U.  Wedekind.  Braun- 
schweig. Druck  von  Gebr.  Meyer.  1858,  8.  XII  u. 
CCLVI  Sin. 

Die  vorliegende  Schrift  ist  ein  besonderer  Abdruck  aus 
der  Festgabe  für  die  Mitglieder  der  XX.  Versammlung  deut- 
scher l.and-  und  Forslwirthe,  jedoch  mit  mehrfachen  Erwei- 
terungen. Gcmills  ihrem  Zwecke  behandelt  sie  ihren  Gegen- 
stand in  Kürze  und  in  einem  gemeinverständlichen  und  an- 
sprechenden Tone ;  die  gelehrte  Zulhal  fehlt  Ireilich,  allein  es 
fühlt  sich  aus  der  Darstellung  heraus,  dafs  sie  auf  umfassen- 
dem und  gründlichem  (Quellenstudium  beruht.  Nach  einer  Ein- 
leitung :  1)  Die  Arier,  2)  Die  Wanderung  der  .Vrier  nach  Iran, 
zerfallt  der  Inhalt  in  drei  Abselinitte,  wogegen  der  drille 
wieder  in  zwei  L'nlerabilicilungen  iichandeit  ist.  1.  A.  Die 
Zeit  der  Celtcn.  2.  A.  Die  Zeit  der  Germanen.  3.  A.  Die 
Zeit  der  Altsachsen.  1.  Unlerabtheilung  :  Die  Zeil  der  .\lt- 
BBchsen  wahrend  ihres  lleidenihums.  2.  Unlerabtheilung  :  Die 
Zeit  der  Allsachsen  nach  der  Annahme  des  Chrittcnthums   bis 


xur  Errichtung  des  Herzogthiims  Braunschweig  und  Lüneburg. 
Ein  .\bilriick  von  Siegfrieds  Jagd  in  den  Nibelungen  nach 
der  Ueliersetzung  von  Simrock   bildet  den   Schluls. 

20)  Geschichte  der  Kloster  in  der  Mark  Branden- 
burg, nebst  Abbildungen  ihrer  Ruinen  und  Allerthü- 
mer;  von  Erntl  Kirchner,  Superintendenten  zu  Gran- 
see. Gransee,  1857.  Im  Selbstverläge  des  Verfassers. 
8.  Spec.  Th.  I:  79  Sin.  mit  2  Tnf.  Abb.;  Spec.  Th.  11: 
102  Stn.  mit  2  Taf.  Abb. 

Es  soll  das  Werk  ,  von  welchem  bereits  zwei  Hefte  mit 
den  Specialgeschichleu  der  hiosler  Zehdenick  und  lliinmel- 
plorlc  vorliegen,  nach  des  Verfassers  Plan  in  zwei  Hauplab- 
•chnittc  zerfallen:  in  einen  Hllgemeinen,  „der  dasjenige  vor- 
ausschickt, was  zur  richtigen  Würdigung  dos  Monchlhums  in 
Beziehung  auf  die  Verbreitung  und  liefesligung  des  Chrislcn- 
thums,  zum  Verslandnils  der  verschiedenen  Urden  elc.  in  der 
Mark  Brandenburg  wichtig  ist",  und  in  einen  besonderen,  der 
,,die  aus  Lrkiindeii  und  .Vrchivcn  geschöpften  l.okalgesrhich- 
ten"  enlhnltcn  wird.  Ein  gedeihlicher  Karlgang  isl  diesem 
Werke  umsomehr  zu  wünschen,  als  nicht  blos  noch  so  man- 
che Lücke  in  der  norddeulschcn  hirchengeschichle  auiiuful- 
Icn   ist,  sondern   auch  der  Autor  sich  in   iler   Dnrslelliing .  die 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulscheii  Vorzeit. 


72 


bedeutenderen  bislorischen  Mumente  betooeod,  nicht  in'i  Klein- 
liche uod   VVerlhlose  verliert. 

21)  Beiträge  zur  Erforschung  der  Baudcnkmale 
der  Germanen  und  Römer  in  der  untern  Uainge- 
gend  vonCiTrl  Arnd,  Milgl.  der  (iescliichlsvcr.  zu  Kas- 
sel, Uarmsiadt  uod  KrankTurt.  Mit  1  illuminierteu  Karte. 
Hanau,  Verlag  von  Friedrich   König,   18Ü8.     8.     71  Stn- 

Dieses  Schriftchen,  ein  besonderer  .\bdruck  der  bezügli- 
chen Abschnitte  aus  der  „Geschichte  der  Provinz  Hanau  und 
der  unlern  Maingegend",  ist  für  Freunde  der  ältesten  Geschichte 
Deutschlands  bestimmt,  welche  der  l'rovin/.  Hanau  ferne  ste- 
hen und  sich  weniger  für  die  Geschichte  nach  der  Völker- 
wanderung interessieren.  Die  Karle  stellt  den  Schauplatz 
dar,  auf  welchem  die  meisten  Kämpfe  der  Callcn  mit  den  Rö- 
mern stallfanden,  und  welchen  später  Chlodwig  zu  seinem 
Kaniniirgulc  machte.  In  drei  Abschnitten  behandelt  die  Schrift 
die  Zeil  der  allen  (iermanen,  dann  der  Roinerhcrr.schaft  und 
den  äufsern  Grenzwall  des  Komerreiches  von  der  Wetter  bis 
zum   Main. 

22)  Zur  Geschichte  des  Stralsundcr  Gymnasiums. 
Von  Dr.  Ernst  Heinrich  Zober,  Gymnasiallehrer  und 
Stadtbilillothekar  in  Stralsund,  mehrerer  gelehrten  Gesell- 
schaften Mitgliede.  Erster  Beiliag  :  Die  Zeit  der  drei  er- 
sten Rektoren.  1560—69.  Mit  dem  Grundrifs  des  Gymna- 
siums und  einigen  Fac-simile  1839.  —  Zweiter  Beitrag  : 
Die  Zeit  von  ].')'j9  bis  KJIC.  Mit  den  Bildnissi  u  zweier 
Rektoren  und  einigen  Fac-simile.  1841.  —  Dritter  Bei- 
trag :  Die  Zeit  von  lljl7  -  1679.  .Mit  den  Bildnissen 
zweier  Rektoren  und  einigen  Fac-simile.  1848.  —  Vier- 
ter Beitrag:  Die  Zeil  von  1680  —  1755.  Mit  dem  Bild- 
nisse Rektor  P.  Vehrs  und  mit  einigen  Fac-simile.  1858. 
Stralsund,  Verlag  der  LölTler'sehen  Buchhandlung  (C. 
Hingst).     4.     46,  67,  92  u.   113  Stn. 

Wenige  Jahre  nach  Luthers  erstem  Hervortreten  verkün- 
digte in  Stralsund  Christian  Ketelhoet  1522  oder  23  zuerst  das 
evangelische  Chrislentlium,  und  schon  1.525  liefsen  der  Rath  und 
die  Bürgerschaft  von  Stralsund  durch  Johann  ,\c|iinus  eine 
Kirchen-  und  Schulordnung  in  niederdeutscher  Mundart  ent- 
werfen. 1.535  entwarf  Dr.  Johann  Bugenhagen  eine  Kirchen- 
ordnung für  Stralsund,  in  welcher  ein  eigener  Abschnitt  „van 
den  srholen'-  handeil.  Nach  den  drei  llauptkirchen  der  Stadt 
errichtete  man  damals  3  Schulen,  bis  man  ir>.59  die  drei  Kir- 
chensrhülen  in  eine  grolserc  und  höhere  Schule  vereinigte, 
als  deren  llnupizweck  nulgeslellt  wurde,  dafs  man  in  dersel- 
ben sowohl  deutsch  als  lateinisch  lesen,  schreiben,  verstellen 
ond  sprechen  lernen  sollte.  Seitdem  wurde  von  Seiten  der 
Stadt  dem  Gwnnnsiuin  die  ausgezeichnetste  Sorgfall  zugewandt, 
und  unter  dem  Schulz  irelTlirher  Bürgermeister,  wie  Franz 
Wessel,  i>ik.  llentzkow  u.  a. ,  und  unter  der  Leitung  gelehr- 
ter Itekloren  blühte  es  bis  in  die  neueste  Zeil  mit  (iluck  und 
Erfolg.  Der  Verfasser  hat  in  vorliegender  Schrift  diese  Ge- 
schichte nach  den  Akten  grundlich  und  sorgfaltigst  verfolgt 
und  dadurch  für  die  Grschiehle  de»  deutschen  Schulwe.^ens 
einen   höchst  werthvollen   Beilrag  geliefert. 


23)  Geschichte  und  Topographie  der  Stadt  Keu- 
markt  in  d e  r  0  b e  r  p  f  a  I  z.  Von  Dr.  J.  B.  S c  h r  a  u  I  h , 
Arzt  und  Gutsbesitzer  in  WoHrnbach,  Ehrenmitglied  des 
historischen  Vereins  von  Überpfalz  und  Kegcnsburg. 
(Besonderer  Abdruck  aus  deiu  19.  Bande  der  Verhand- 
lungen des  historischen  Vereins  für  Oberpfalz  und  He- 
gensburg.)  Kegensburg,  1859.  Gedruckt  bei  J.  Reit- 
mayr.     8.     128  Stn. 

Diese  Schrift  behandelt  die  Geschichte  der  kleinen,  aber 
nicht  unwichtigen  obcrpfalzischcn  Stadt  ^cumarkt  in  uner- 
kennenswerther  Uinfänglichkeit.  Sie  beginnt  mit  der  Ge- 
schichte der  ersten  Bewohner  dieser  Gegend,  der  Gründung 
der  Stadt  und  ihrer  Erhebung  zur  Heichsstadt,  erzahlt  dann 
ihre  Verwandlung  in  eine  olierpfalzlsche  Residenz  und  ihre 
Geschichte  wahrend  des  Landshuter  Erbfolgekriegcs,  ihre 
Glanzperiode  unter  Pfalzgraf  Friedrich  II.  und  das  Erloschen 
ihrer  Reichsfreiheit,  die  Schicksale  während  der  Refnrmalion, 
wahrend  des  Schwedenkrieges,  im  spanischen  und  österrei- 
chischen Erfolgckrieg  und  im  letzten  Jahrhundert.  Der  II. 
Theil  gibt  die  Topographie,  die  Beschreibung  des  Bodens  und 
der  Gegend,  der  Stadt  und  aller  ihrer  inneren  Zustände  und 
Verhaltnisse. 

24)  Deutsche  Forschungen.  Die  .anfange  des  König- 
thums  bei  den  Gotlien  von  Rudolf  K  ö  p  k  e.  Berlin, 
Weidmannschc  Buchhandlung.     1859.     8.     228  Stn. 

Das  Konigthum  der  Germanen  hat  schon  unsere  bedeu- 
tendsten Ge.schichtsgelehrten  zu  den  gründlichsten  Forschun- 
gen und  zu  hervorragenden  Werken  angeregt,  ohne  dals  eine 
durchschlagende  und  feststehende  Ansicht  hätte  Platz  greifen 
können.  „Bald  schien  es  ein  unvordenklicher  Urbesitz",  sagt 
der  Verfasser  in  der  Vorbemerkung,  „die  besondere  Mitgift 
dieses  Volkes  für  die  Weltgeschichte,  bald  jungen  Ursprungs, 
ein  Erzeugnils  der  Berührung  mit  andern  Kationalitäten,  ge- 
reift unter  dem  Einfluls  römischer  Ideen  und  Vorbilder:  es 
hat  für  ausschlielslich  prieslerlicher  oder  kriegerischer  Natur, 
oder  für  beides  zusammen  in  sehr  verschiedenen  Abstufungen 
gegolten.''  Zur  Lösung  dieser  wichtigsten  Frage  unserer  äl- 
testen liesehichte  gibt  die  vorliegende,  auf  Tacitus,  Jordanes 
und  Cassiodor  gestützte,  gründlichst  und  sorgfälligst  gearbei- 
tete Schrift  einen  höchst  dankenswerthen  Beitrag.  Sie  gibt 
zuerst  eine  Darstellung  der  drei  Quellen,  des  Tacilus,  Jorda- 
nes und  Cassiodor,  dann  eine  Untersiiehung  über  das  goiliisclie 
Konigthum  bis  auf  Ernianarich,  über  die  Westgiitlien  und  llsl- 
güthen,  über  Thcoderlch,  und  faist  dann  im  .\bschnilt  ..honig 
und  Volk''  die  Gesammtergebnisse  dieser  Forschung  zusam- 
men. Der  Nachtrag  enthält  eine  Untersuchung  über  die  Ge- 
len des  Iloraz  uüd  einen  Beilrag  zur  (liiellenkritik  der  Ger- 
mania. 

25)  Die  Schweizergarde  in  Rom,  ihre  Bedeutung  und 
Wirkung  im  16.  Jahrhundert.  Nebst  brieflichen  Nach- 
richten zur  Geschichte  jenes  Zeitallers  von  den  Gardc- 
offizieren.  .\iis  den  Quellen.  Von  Alois  Llitolf. 
Einsiedeln  ii.  New-Nork.  1H.'')9.  Druck  und  Verlag  von 
Gebrüder  Karl   u.  Nikolaus  Benziger.    8.    IV   u.   121   Stn. 


Anzeiger  fiir  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


74 


Studien  über  .lost  von  Silinon,  den  Bischof  von  Grenohle 
und  Sitten,  veröflenllicht  im  15.  Bd.  des  Gcschichtsfreuiides, 
und  über  die  letzten  Sprossen  diesea  Geschlechtes  haben  den 
\erfdsser  zu  den  Akten  über  die  römische  Schweizergarde  hin- 
geführt, deren  Geschichte  er  bald  als  ein  noch  nicht  beleuch- 
tetes Monicnt  in  der  vaterländischen  Geschichte  der  Kefornia- 
tionszcit  erkannte.  Die  vorliegende  Schrift  ist  ein  Versuch, 
die  Bedeutung  dieser  Garde  iu  jener  Zeil  darzustellen  und 
mit  geeigneten  urkundlichen  Belegen  zu  stützen.  Sie  behan- 
delt die  Entstehung  der  Garde  unter  Papst  Julius  II.,  das  Ver- 
haltniis  der  Schweiz  zu  Leo  X.,  Zurieb,  die  Keforualion  und 
4/e  Garde,  unter  l'aul  UI.  und  Julius  lil.,  die  Bedeutung  ein- 
zelner Haupllcule,  wie  Kaspars  von  Silinon,  Jost's  Segesser 
u.  a.,  ihren  Antheil  an  der  Politik  und  kirchlichen  Uefornien  in 
Luzern  und  schliefst  mit  einem  Blick  auf  die  Geschichte  der 
Garde  seit  1592  und  einem  Anhange,  der  die  letzte  Kapitula- 
tion zwischen  dem  Papste  und  der  Regierung  von  Luzern 
1825  und  die  Reihenfolge  sammtlicher  Hauptmänner  der  rö- 
mischen Schweizergarde  (IIG)   enthalt. 

26)  Geschichte  des  bischoflichen  Seminars  in 
Eichstätt.  Nach  den  (Juellen  bearbeitet  von  Joseph 
Georg  Suttner,  Professor  der  Lilurgik.  (Progr.  des 
bischöll.  Lyzeums.)  Eichstält,  1859.  Druck  von  Karl 
Brönner.     4.     150  Stn. 

Nachdem  die  in  14  .\bschnitle  zerfallende  Schrift  einlei- 
tend die  Geschichte  der  allen  Eichstatier  Domschule ,  der 
Grundlage  des  bischöflichen  Seminars,  erzahlt  und  die  wohl- 
ihaligcn  Einwirkungen  der  Tridenliner  Concilbeschliisse  auf 
die  Erziehung  des  Clcrus  hervorgehoben  hat,  führt  sie  uns 
im  3.  Abschnitt  die  innere  Organisation  des  Instituts  vor  Au- 
gen, bespricht  darauf  in  den  drei  niichstfolgendcn  die  Umge- 
staltung desselben  unter  Bischof  Martin  von  Schauniberg  und 
die  Verdiente,  die  sich  namentlich  I'riedrich  Staphylus  als  Re- 
gens um  dasselbe  erwarb,  bis  es  1626  in  die  Hände  der  Je- 
suiten Obergieng,  in  welchen  es  150  Jahre  verblieb.  Diesem 
letzterem  Vorgang  und  den  spateren  Erlebnissen  des  Semi- 
nars sind  die  Abschnitte  6  bis  12  gewidmet  ;  die  letzten  bei- 
den (13  u.  14)  handeln  vom  Fond  und  von  dun  Gebaulich- 
keilen. 

27)  Das  Museum  für  Kunst  und  Wissenschaft  in 
Hannover.  IS'ach  authentischen  Quellen  von  F.  Schnell, 
Dr.  jur.  F.  Klindworth's  Verlag,  Lithographie  und  Druck. 
2.     66  Stn. 

Dieses  glftnzend  ausgestattete  Werk  gibt  in  acht  Ab- 
schnitten zunächst  eine  Chronik  des  Hannover'schen  Künstler- 
Vereins,  des  hi.storischen  Vereins  für  Niedersnchsen  ,  der  na- 
turhistorischen  (iescllschafl,  des  Vereins-Museunis  und  der  eth- 
nographischen Sammlung,  des  Vereins  für  die  OlTenlliche  Kunst- 
sammlung, des  Kunslverrins,  des  Architekten-  und  Ingeiiieur- 
vcreins  für  das  Königreich  Hannover  und  der  neuen  Sing- 
akademie. Daran  reiht  sich  als  zweiter  Haupttheil  die  aus- 
führliche Geschichte  des  Museums  für  Kunst  und  Wissenschaft 
dem    Plane   wie  der  .\usfuhrung  nach. 


28)  Das  alte  Wales.  Ein  Beitrag  zur  Volker-,  Rechts- und 
Kirchengeschichte  von  Ferdinand  Waller.  Bonn,  bei 
Adolf  Marcus.  1859.  8.  XVI  u.  535  Sin.  Mit  einer 
Karte  von  Wales  aus  der  Römerzeit  und  dem  Mittelalter. 

Der  Verfasser  beabsichtigte  durch  dieses  an  Inhalt  über- 
aus reiche  Werk  die  zerstreuten  und  völlig  ungeordneten  Ma- 
terialien dieses  anziehenden  StolTes  zu  ordnen  und  die  Resul- 
tate langer  und  sorgfaltiger  Studien  auch  anderen  nützlich 
zu  machen.  Schon  1823  begann  der  Verfasser,  durch  einen 
Zufall  auf  das  so  eigenlhüniliclie  walischc  Recht  aufmerksam 
gemacht,  dafür  zu  sammeln  und  erwarb  Hauptwerke  der  wa- 
lischen LiterLtur,  die  jetzt  selbst  in  England  zu  den  grofsen 
Seltenheiten  gehören.  Seitdem  blieb  der  Verfasser,  wenn  auch 
mit  Unterbrechungen,  immer  damit  beschäftigt  und  hat  diesen 
Studien  in  den  letzten  Jahren  Kraft  und  Zeit  ausschlieislich 
gewidmet.  Der  Verfasser  hat  seine  Aufgabe  nicht  auf  das 
Juristische  allein  beschrankt.  Das  Volk  der  Kymren  erscheint 
in  Allem  so  eigcnthumlich,  und  diese  EigenIhUmlichkeiten  han- 
gen so  enge  zusammen,  dafs  in  der  Darstellung  das  ganze 
Dasein  dieses  Volkes,  seine  Geschichte,  Sitten  und  Religion, 
Recht,  Bildung,  Wissenschafi,  Kunst  und  Literatur  erfalst  wer- 
den mulste.  Aulserdcm  haben  die  Kymren  von  den  Völker- 
schaften, welche  unter  römischer  Herrschaft  gestanden  haben, 
allein  ohne  Beimischung  des  Rechtes  und  der  Sprache  über- 
dauert, so  dals  alsu  hier  neben  der  römischen  und  gerniani- 
schen  Welt  ein  drittes,  höchst  anziehendes  Gebiet  aufgeschlos- 
sen wird.  Den  reichen  Inhalt  des  Werkes  zeigt  uns  schon 
ein  Blick  auf  das  Verzeichnifs  der  einzelnen  Kapitel,  welche, 
um  Einiges  hervorzuheben,  die  Sprache,  die  Quellen  der  Ge- 
schichte von  Wales,  die  Bearbeitungen  derselben,  Land  und 
Volk,  Verfassung,  Religion  und  Kirche,  die  Barden,  Leben  und 
Sitten,  Rechlsquellen  und  Rechtsw  IssenschafI,  König  und  Hof, 
Kriegs-  und  Hauswesen,  gerichtliches  Verfahren  u.  a.  behan- 
deln. 

29)  K  ar  I  I.  G  ra  I  zu  H  oh  en  z  o  1  le  rn  -Sigmaringen  und  Ve- 
ringen,  Herr  zu  Haigerloch  und  Werstein,  des  heiligen 
römischen  Reichs  Erbkammerer,  und  Markgraün  .\nna 
V.  Baden  und  Hochberg,  von  Eduard  Schwarzmann, 
kgl.  preuls.  Archivar  für  die  Hohcnzollern'schen  Lande. 
Sigmaringen,  1859.  Verlag  der  P.  lieliner'schen  Buch- 
handlung. 4.  30  Stil.  Text  u.  20  Sin.  genealogische 
Tafeln. 

Die  nach  archivalischen  Quellen  gearbeitete  kleine  Schrift, 
welcher  ,\bbildungen  des  Siegels  des  Grafen  Karl  I.  zu  Ho- 
bcnzollern-Sigmaringen,  sowie  der  Unterschrifl  desselben  bei- 
gegeben sind,  wurde  zur  fünfundzwanzigjnhrigen  Vermiihlungi- 
feier  Sr.  Hob.  des  Fürsten  Karl  .Viitou  zu  llohenzuUern  mit 
Ih.  Grofsh.  Hob.  der  Fürstin  Josephine,  geb.  Prinzessin  v.  Ba- 
den, gesclirieben.  Von  Inlercsse  ist  besonders  die  c|ucllcn- 
malsige  Darlegung  der  vorzollern'scben  Besitzverhullnisse  der 
Grafschaften  Sigiiiaringen  und  Veringen,  vom  Jahre  1399  an. 
Der  definitive  Besitz  wurde  vom  Hanse  Werdenberg  1459  und 
vom  Hause  Zollern  1534  erworben.  Die  genealogischen  Ta- 
bellen der  beiden   Linien   Ilohenzollcrn-Hcchingen   und  Hohen- 


75 


Anzeiger  für  Kiiiule  der  deutschen  Vorzeit 


76 


lollern-Sigmaringcn  gehen  von  der  Landestheilung  unter  Karl  I. 
lu  Hohenzollern,   1Ö7U,  bi<  aaf  die  neueste  Zeit.       R.  v.  S. 

30)  Georg  Reicherstorf fer  und  seine  Zeit.  Ein  Bei- 
trag zur  Geschichte  von  Sicbenbiirgcn  in  den  Jahren 
1527  1536.  Von  Johann  Karl  Schullcr.  (Aus 
dem  X,\I.  Bd.  des  von  der  kaiserl.  Al>ademie  der  Wis- 
senschaften herausgegebenen  Archivs  für  Kunde  österrei- 
chischer Geschichtsquellen  besonders  abgedruckt.)  Wien. 
Aus  der  k.  k.  Hof  und  Staalsdruckerei.  In  Commiision 
bei  Karl  Gcrold's  Sohn,  Buchhrindler  der  kaiserlichen 
Akademie  der  Wissenschaften.     1859.     a     69  Stn. 

„Konig  Ferdinand  I.  bediente  sich  Reicherstorffer's  in  wich- 
tigen Gesandtschaften  nach  Siebenbürgen  und  der  Moldau. 
1528  kam  er  nach  .Siebenbürgen  und  reiste  mit  seinen  I.ands- 
leulen  Sigmund  ürofs  und  Martin  Maurer  herum,  um  die  Par- 
tei des  Gegenkönigs  Jobann  zu  schwachen  und  die  Sachsen 
in  der  Treue  gegen  den  König  Ferdinand  in  befestigen.  Sie 
thaten  es  mit  solchem  Eifer,  dals  sie  grofsc  Unruhen  in  Kron- 
stadt verursachten,  ja  sogar  einige  Unbeugsame  aus  dem  Wege 
räumten  —  .  .Vllein  noch  in  diesem  Jahre  mufiten  Grofs 
und  Maurer  für  ihre  erregten  Unruhen  büfsen,  indem  sie  ge- 
ftoglich  eingezogen  und  auf  Befehl  des  Königs  Johann  xu 
Ofen  enth.iu|ili't  v%urden."  Mit  diesen  Worten  berichtet  Jos. 
Seivert  in  seinen  Nachrichten  \on  siebenburgischcn  Gelehrten 
etc.  (ITby)  über  diesen  Mann  und  seine  WirUsanilieit.  Die 
vorliegende,  auf  sorgfältigstem  Quellenstudium  beruhende 
Schrift  verfolgt  die  Nachrichten  über  das  Geschlecht  dieses 
Hannes,  sein  Verhältnifs  zu  Ferdinand  I.  und  zu  Siebenbiir- 
jen,  zu  dem  Kriege  zv\ischen  Ferdinand  I.  und  Johann  Za- 
polya,  einer  Episode  des  Krieges  zwischen  Karl  V.  u.  Franz  I., 
und  bildet  zur  Geschichte  jener  bedeutenden  Zeit  einen  höchst 
werlhvollen  Beitrag. 

31)  Albertus  Magnus.  Sein  Leben  und  seine  Wissen- 
schaft. Nach  den  Quellen  dargestellt  von  Dr.Joachim 
Sighart,  Professor  der  Philosophie  am  Lyceum  zu 
Freising.  Regensburg,  bei  G.  '.  Manz,  1857.  8.  .'!8G 
Sin.  Mit  Porlrnt  und  zwei  Kunstblattern  (Casel  und  Lehr- 
stuhl)  in   Farbendruck. 

„.Auf  den  Pfaden  der  verschiedenartigsten  Forschungen  — 
luftert  »ich  dir  Verfasser  im  Vorworte  zu  seiner  gediegenen 
Schrift  —  trat  mir  immer  der  Name  des  Albertus  enlfegcn. 
Wie  die  Sogenkunde  vom  .Albertus  zu  erzählen  nicht  ermüdet, 
tO  wird  sein  Name  in  der  Geschichte  der  tniltelallerllchen 
Baukunst  nnd  .«ellisl  de»  Orgelbans  in  der  Neuzeit  oft  genannt. 
Wie  dir  For.nrhungen  über  die  Kenntnissse  des  Mittelalters 
in  Meteorologie,  Mechanik,  Astronomie,  Geographie,  Mineralo- 
gie, Pioinnik.  Zoologie,  l'hysiognomik  immer  auf  die  Gestalt  des 
Albertns  hinweisen,  so  kann  auch  die  Logik,  Helapby.sik  und 
Geschirhie  der  Philosophie  der  Benlcksicbtigiing  seiner  Leistun- 
gen nicht  mehr  entbehren.  Und  wenn  wir  dem  Ursprünge  der 
Expo.<ilion»weise  mnnrher  Dogmen  der  Theologie  nnd  selbst  der 
jetzt  ganz  gebrrtnrhlirhrn  Terinlmn  dieser  Wissenschaft  nach- 
gehen, so  langen  wir  häufig  nm  Ende   bei  dir  Wissensrhiift  de« 


Albertus  an."  Wahrend  nun  die  Sage  dem  frommen  Bischof 
von  Regensburg,  der  wol  einer  der  bedeutendsten  Gelehrten 
des  Milielallers  gewesen  ist,  ihren  Tribut  willig  zollte,  schien 
es,  als  ob  die  wissenschfiliche  fiescliichtschreiliung  denselben 
versagen  wolle.  Professor  Sighart  hat  sich  diihcr  einer  loh- 
nenden Aufgabe  unterzogen,  indem  er  den  wirklichen  histori- 
schen Kern,  den  Stamm  der  geschichtlichen  Wahrheit  im  Leben 
des  .VIbertus,  von  der  allzu  üppigen  Fülle  der  Sagengebilde 
befreit,  und  zugleich  einen  beaehtiiugswiirdigen  Beilrag  zur 
Geschichte  der  mittelalterlichen  Gelehrsamkeit  und  Kunst  ge- 
geben hat.  Die  benutzten  Quellen  und  llulfsmittel  sind  auf 
Seite  VII  — XII  aufgezahlt.  Das  38.  Kapitel  handelt  von  den 
Schriften  des  seligen  Albertus.  K.  v.   S. 

32)    Wolfram    von    Nellenburg,    Meister   Deutschordens 
in    deutschen    und    waischen   Landen,   erster   Stiltcr  des 
Hospitals    zum    heiligen    Geist    zu    Mergentheim,    nebst 
einer  kurzen  Geschichte  dieser  .\nstall  und  einigen  dar- 
auf bezüglichen   Urkunden,  von  Ottmar  F.   IL  Schön- 
huth,    Vorstand    des   historischen   Vereins    für  das  wirt. 
Frauken.     Mergentheim.     1859.     8.     31   Stn. 
Der  Erlös  dieser  kleinen   Schrift  ist  zur  Errichinng  eines 
Denksteins  für  den  wackern  Nellenburger  bestimmt.     Die  ur- 
kundlichen Beilagen,    welche  sich  auf  das  Hospital  beziehen, 
sind  aus   dessen,   freilich   erst  zu  Anfang   des    18.  Jahrh.   aufge- 
zeichnetem Tagebuche  genommen  und    mulslen   daher,  wie  der 
Herausgeber    in  einer  Note  bemerkt,  in   etwas  modernisierter 
Schreibweise    gegeben    werden.     Die  Originale    scheinen   ver- 
loren zu  sein.    —    Auf  S.    17  das  Verzeichnifs  der  Spitalmei- 
ster von   1432—1857.    Auf  S.  6.  7.   18.  19.  u.  20  einige  nicht 
uninteressante   Inschriften.     Die  Einleitung   gibt   einen   kurzen 
Abrifs  der  Geschichte  des  Hauses  der  Grafen  von  Nellenburg. 

H.  v.  S. 


Aufsütso  in  Zeitschriften. 

Co  r  resp  on  d  a  n  t  •  XII.  3.  Les  Irois  derniers  ducs  de  Lor- 
raine.    (A.  de   Melz-Noblat.) 

Europa:  Nr.  3.  Zur  Geschichte  der  deutschen  Frauen  (2). 
Eine  Zeitung  von  IGüO  und  1760.  —  Nr.  5.  Zur  Gc- 
«chichle  der  deutschen  Frauen  (3). 

Illustr.  Fa  m  i  I  ic  n- J  ou  r  nai  :  Nr.  323.  Die  Heimsuchun- 
gen der  Volker  (zur  Geschichte  der  Pest). 

Greniboten  :  Nr.  3.  Sachsens  Aniheil  an  der  .Vusbildung 
der  neuhochdeutschen   Sprache. 

Hausbifltter:    Heft  3.    Englische  Sitten,     (v.   Reinsberg). 

Jagdzeltnng:    Nr.  24.    Die  Jagd  im  Nibelungenlied. 

Mnnatsclirift  f  n  r  deutsches  S  Itl  d  te  wese  n.  1.  Zur 
Geschichte  des   Wohnhauses. 

Deutsche«  Mu.seiiin:  Nr.  3.  Ueher  das  Verhältnifs  der 
Sprachwissenschiill   zur  Geschichte.      (Fr.   Ilaase'. 

Berlin.  Nachrichten:  8.  Ueber  das  Leben  des  Eohanus 
Hesse,  nach  einem  Vortrag  de«  Prof.  Herli.  (M.  (i.)  31. 
Ueber  ein  von  der  Kgl.  Gemaldegnllerie  erworbenes  Ge- 
mltlde  de«  Aiitnnis  .Moor  1.544,  ein  Doppelportrüt  darstel- 
lend.    (W.  L.) 


Anzeiffcr  für  Kundf  der  deutschen  Vorzeit. 


78 


Novellenzeit uDg  :  Nr.  4.  Die  Dispulalion  zu  Leipzig  zwi- 
schen Luther,  Eck  und  Carlsladt. 

Augsb.  Postzeitung:  Beil.  Nr.  119.  Das  Bislhum  Bres- 
lau, hislor.-slatisl.  Notizen.  II.  III.  —  Beil.  Nr.  2  (1860)  : 
Nachrichten  iiber  einige  gelehrte  Klosterfrauen  aus  dem 
Orden  des  heil.  Benedictus  im  Mittelalter.  —  Beil.  Nr.  14. 
15.    Der  Zopfstil  —  seine  Geschichte  und  seine  linnst. 

Theol.  Quartalschrift :  4.  Erasmus  und  sein  theologi- 
scher Standpiinlit. 

Bremer  S  on  n  t  ags  b  I  at  t :  Nr.  '3.  Schwabische  Volkssagen 
(Birlinger). 

Kegensb.  S  on  n  t  a  gsb  1  a  1 1 :  Nr.  5.  Notiz  zum  Wappen  an 
d.  Liebfrauenkirche  in  Bernried. 

Teul:  Nr.   1.    lieber  die  Lage  Nürnbergs.     (Kruger.) 

Ueber  Land  und  Meer:  Nr.  7.  8.  Kulturhistorische  Bil- 
der: Der  Luxus  in  den  einzelnen  Entwickelungsperioden 
der  Volker. 

Unterhalt,  am  häuslichen  Herd:  Nr.  16.  Luther  über 
Schulen. 

Bayer.  Volksblalt:  Nr.  28.  Jahresber.  dc.^  kirchl.  Kunst- 
vereins der  Diorese  Regensburg  für  1859.  33.  Bericht 
(iber  die  Forlschrille  des  Dombaues. 

Zeitschrift  fUr  deutsches  Recht:  XXI.  1.  Das  Ehe- 
scheidungsrechl  nach  den  angelsächsischen  und  friinki- 
»cheu  Bul.'iordnungcn.  (Hinschius  )  Der  Urhab  oder  An- 
lals.     (Osenbruggcn.)      Das   llolslengcricht. 

Zeitschrift  für  Stenographie:  Nr.  1.  Ueber  das  th  in 
d.  deutsch.  Rechtschreibung.    I.    Historisches.  (Michaelis.) 

Bozner  Zeitung:    Nr.  19.    Die  Familie  der  von  Federspiel. 

Wissenschafll.  Beil.  d.  Leipziger  Zeitung:  Nr.  1  —  3. 
Belagerung  und    Einnahme  von   Bautzen  i.  J.   1620. 

Neue  Munch.  Zeitung:  .Abendblatt  Nr.  7.  Das  Schwert 
Georg's  von  Frundsberg.  (Weininger.)  Historischer  Ur- 
sprung des  Wortes  Rädelsführer.  (Notiz.)  —  Nr.  12. 
Die  Sage  vom  Gang  zum  Eisenhammer  und  vom  Glücks- 
kind. —  Nr.  13.  Findlinge  auf  dem  Gebiete  alter  Kunst: 
4.  Dnrer's  Tempcrnmcnte  in  Salmannskirchen.  —  Nr.  16. 
Findlinge  etc.:  5.  Gemälde  in  Oberbergkirchen.  —  Nr. 
17.  Deutsche  Sprach-  und  Schreibweise  (das  Wort  „Bay- 
ern"). —  Nr.  26.  Ein  Beitrag  zur  wahren  Charakteristik 
Tilly's 

Wiener  Zeitung:  Nr.  24.  Auswärtige  Stimmen  über  die 
neuesten  archaolog.  Leistungen  in  Oesterreich.     (Bock.) 


Verniifiehte  TVHrlirirliten. 

13)  Seinem  in  der  vorigen  Nummer  erwähnten  Munz- 
geschenke  aus  dem  Saulburger  Funde  hat  Hr.  Advokat 
Lust  noch  25  Stuck  Pfennige  zugelilgt.  Davon  (ein  Slilrk 
ist  beim  Reinigen  zu  Grunde  gegangen)  gehören  G  nach  Oester- 
reich ;  5  sind  wie  Nr.  1,  das  sechste  ist  nicht  vollständig  er- 
hallen, doch  ist  der  Buchslabe  K  an  der  linken  Seile  des 
Bindenschildes  deutlich,  und  wir  dürfen  diese  Münze  Fried- 
rich III.  (1457  149,1)  zulegen.  V(;l.  Wellcnhcim  6742.  Drei 
Stück   gehören   Ernst    und    Wilhelm    zu    München;    sio   sind, 


wenn  auch  etwas  abweichenden  Gepräge»,  wie  die  bereita 
beschriebenen.  Zwei  Stück  fallen  an  Ludwig  den  Buckligen 
iWellenhtim  1725  u.  1732),  ebensoviel  an  Albert  III.  (ebend. 
1753).  Von  Heinrich  dem  Reichen  zu  Landshut  (f  1450) 
sind   folgende   riepr.'ige   vorhanden: 

1  Siuck  :  IIs.  golh.  h  zwischen  2  Ringeln;  Rs.  schreiten- 
der Hund,  rückwärts  ein  Baum.     Wellenhcim  1714. 

1  Stück:  Hs.  golh.  h  zwischen  2  fünfstrahligen  Sternchen; 
Rs.   Hund   und   Baum. 

1   Stück  :  Ils.  ebenso.     Rs.  Eisenhut. 

1  Stück:  Hs.  golh.  h  zwischen  je  zwei  in  einander  han- 
genden  Ringen  :   Rs.   Eisenhut. 

An  Ludwig  III.  von  der  Pfalz  fallt  1  Stück,  vgl.  Wellen- 
heim  2043.  —  Schlielslich  sind  noch  2  Stück  übrig:  das  er- 
stere  ist  seltsam  dadurch,  dafs  auf  der  Hs.  neben  dem  Rau- 
tenschilde ein  sehr  schmaler  Lüwenschild  angebracht  ist,  der 
jedoch  nur  eine  .\ndeulung  des  Löweo  enthalt.  Rs.  verwischt. 
Wir  beslimmen  es  gleichfalls  für  Ludwig  111.  Das  zweite 
Stück  hat  auf  der  Hs.  in  einem  Ringel  ein  Kreuz  ;  es  ist  halb 
so  schwer  als  die  vorhergehenden,  also  ein  bayr.  Heller.  Nä- 
here  Mitlhi'ilüngen   darüber  wurden   willkommen   sein. 

Von  Salzburgern  sind  noch  4  Stück  eingegangen. 

Dr.  Mr. 

14)  Der  Herr  Landesprälat  und  Abt  Dr.  Hieronymus 
Zeidler  in  Prag  hat  mit  einer  Sammlung  von  mehr  als 
10,000  Wappen,  die  zum  grofstcn  Theil  böhmischen  Fa- 
milien angehören ,  die  Bibliothek  des  Pramonsiratenserstifles 
am  Berge  Sion,  eine  der  reichsten  und  berühmtesten  Bücber- 
sanimlungen  Prag's  bereichert. 

15)  In  Solothuru  wurde  bei  Schleifung  der  Vorstadt- 
Schanze  eine  antike,  silberne  Miinze  aufgefunden  mit 
folgendem  Gepräge,  .\vers  :  PIET.\S,  Kopf  der  Göttin  Picias ; 
Revers:  M.  IIEKENNIus,  Anapias  oder  .\nphinonius,  einer  der 
katanensischen  Brüder,  seine  Mutter  aus  dem  Lavafeuer  de« 
Aetna  rettend.  M.  Herennius  war  Praetor  in  Sicilien,  im  J. 
654  nach  Rom's  Erbauung,  oder  99  vor  Chr.  Heb.  Die  Münze 
wird  in  Italien  ziemlich  häufig,  in  der  Schweiz  aber  aufserst 
selten  aufgefunden. 

IG)  Bei  .\bbruch  der  alten  Bogenbriickc  in  Lüttich  fand 
man  vierzehn  Medaillen  und  Münzen  von  Silber,  Bronce 
und  Blei  aus  verschiedenen  Epochen  ;  ferner  ein  bleiernes 
Siegel  des  Papstes  Clcnienl  VII.  —  1.342  — 1352  —  eine  Bron- 
cestaluelle  und  verschiedene  Geraihschaflen  aus  Eisen.  Samml- 
liche  Gegenstände  wurden  durch  Herrn  llnubolle,  Ingenieur, 
nn  das  Provincialmuseum  eingesendet. 

17)  Vom  Verwallungsralh  der  k.  priv.  .Xkliengescllschaft 
der  bayerischen  Ostbahnen  hat  der  historische  Verein  für 
Niederbajern  einen  bei  den  Abgrnbungen  im  Bahnhofe  zu 
Passau  5  Schuh  lief  unter  der  Erde  gefundenen  Dolch, 
verniiiihlich  eines  Hitlers  aus  dem  14.  Jahrb.,  zweischneidig, 
mit  einem  GrilTc  von  Elfenbein  und  einem  achteckigen  Knopfe, 
durchlöchert,  um  mit  einem  Keuchen  an  der  Seite  getragen 
zu  werden,   zum  Geschenk  erhalten. 

18)  Der  Ruf,  den  die  Umgebung  von  It  li  e  i  ni  ab  e  rn 
als  Fundgrube   von  rOmi  sehen   .\  I  terth  n  nie  r  n  ,   besonders 


79 


Anzeiger  für  Kundt;  tler  ileulschen  Vorzeit. 


80 


von  Terracniten,  erlangt  hat,  ist  lu  ciuer  b  e  l  r  Oge  r  isch  c  n 
Industrie  benulit  worden,  und  Nachbildungen  echter  Aller- 
thumer  sind  in  die  lliindu  rciicnder  Englander,  ja  selbst  in  ar- 
chaologisrhe  Kabinette  ubcrgeganscn.  l'm  den  Betrug  zu  er- 
mitteln, ist  Prof.  V.  Ilefner  von  der  k.  Akademie  der  Wissen- 
■cbarten  in  Miinchen  an  Ort  und  Stelle  geschickt  wordeo,  hat 
■ich  aber  nach  sorgTaltig  angestellten  l'ntersuchungen  überzeugt, 
dafs  Kheinialiern  nicht  iler  Sitz  dieser  KabriKalion  ist,  dafs  viel- 
mehr dort  gefundene  Gegenstände  nach  dem  Westrich  und 
der  üegend  von  Mainz  wandern,  dort  abgeformt  und  nachge- 
macht werden,  worauf  sie  in  den  Kunsthandel  abergehen. 
Durch  diesen  Mifsbranch  ist  das  Vertrauen  der  Käufer  gestört 
worden,  die  nun  seihst  bei  angebotenen  echten  (iegenstandeu 
Falsifikate  vermulhen. 

ly)  In  Brüssel  wird  die  Regierung  eine  .Sammlung  bel- 
gitcher  Allerthümer  zusammenstellen,  welche  zur  Kcnnt- 
niff  der  Sitten  und  Gebräuche  der  Bewohner  dieses  Landes 
von  den  ältesten   Zeiten  an  dienen  sollen. 

20)  .Auf  dem  Uaihhaus  in  Gent  hat  man  ein  altes  Per- 
gament aufgefunden,  welches  die  Bes  chreib  u  n  g  dcrOel- 
malerei  enthalt,  und  woraus  hervorgeht,  dafs  dieselbe  schon 
1328  in  Gent,  1383  in  Lille,  1351  in  Tournai  und  1393  in 
Paris  bekannt  war,  die  Brüder  van  Eyrk  aber  nur  das  Ver- 
dienst haben,  sie  in  Gent  für  ihre  grolsen  Werke,  welche  die 
Säle  des  grofsen  Rathhauscs  zieren  sollten,  angewendet  zu 
haben. 

21)  Entres  in  München  hat  den  Auftrag  erhallen,  für 
eine  von  demselben  zuerst  wieder  erkannte  Mater  dolorosa 
von  Schongauer  in  Uoni  eine  kleine  Kirche  im  reingothi- 
schen  Stile  —  die  erste  dieser  Art,  welche  Rom  besitzen 
wird  —  zu  erbauen  und  mit  allen  Bei-  und  Nebenwerken 
auszuschmücken. 

22)  Die  zur  Pestzeit  von  den  Tiroler  Standen  als  Votiv- 
kirche  erbaute  kleine  Kirche  zu  „Drei  Heiligen"  in 
der  lonsbrucker  Vorstadt,  nahe  am  Eisenbahnhof  gele- 
gen, soll  einer  umfassenden  Restauration  und  Vcrgrolscrung 
unterzogen  werden,  wozu  die  Bevölkerung  Innsbrucks  milde 
Gaben  beisteuert.  Se.  kais.  Hoheit,  Erzherzog  .Statthalter  Karl 
Ludwig  hat  zu  diesem   Zwecke  ,'iOO  fl.  gespendet. 


23)  Der  Kaiser  von  Oeslerreich  hat  zur  Restauration 
des  Ulm  er  Münsters  5(X)0fl.  anweisen    lassen. 

21)  Der  in  mehrfacher  Beziehung  merkwürdige,  soge- 
nannte „Ketzer  th  urm"  in  Regensburg  soll  abgebrochen 
werden. 

25)  Antwerpen  wird  eines  seiner  merk wiirdigston  hi- 
storischen Denkmale  verlieren,  das  alte  Haus  der  Hansea- 
ten, das  auf  den  Abbruch  verkauft  wird.  Es  ist  eine»  der 
ältesten   Bauwerke  der  Stadt. 

2())  Von  dem  Bildhauer  Bla  n  k  in  Regens  bürg  ist  ein 
Modell  des  dortigen  Domes  in  seiner  Vollendung  gefertigt 
worden,  welches  allgcnuine  Bewunderung  erregt.  Dasselbe 
soll  nächstens  im  Ralhhaussaale  zur  allgemeinen  Besichtigung 
ausgestellt   werden. 

27)  In  Antwerpen  hat  sich  ein  Verein  gebildet  unter 
dem  Namen  :  „Les  Amis  des  grands  hommes",  der  mit  dem 
Projectc  umgeht,  allen  berühmten  Antwerpenern  ein 
kollosales  Monument  zu  errichten.  Der  Bildhauer  Leonard 
de  Cuypcr  hat  das  Modell  fertig,  einen  pyramidenförmigen  Bau 
mit  44  Statuen;  über  denselben  eine  allegorische  Figur,  die 
Stadt  Antwerpen,  welche  ihre  Söhne  krönt.  Höhe  des  Denk- 
mals 200  Fuls;  Kostenanschlag  300,000  Fr.;  Standpunkt  an 
der  Kreuzung  der  Hauptavenuen  auf  dem  Boulevard  Leopold. 

28)  Die  k.  belgische  A  k  ad  emie  hat  in  ihrer  Sitzung 
vom  23.  September  v.  J.  das  Resultat  der  Preisfragen, 
welche  sie  für  das  Jahr  1859  gegeben  halle,  bekannt  gemacht. 
Es  wurden  zwei  Medaillen  von  Gold  zugesprochen  :  die  eine 
dem  Herrn  .\1.  Pinchnrt  für  eine  Denkschrift  über  die  Ge- 
schichte der  Tapelenweherei  in  den  Niederlanden  ;  die  andere 
dem  Hrn.  Jules  Rcnouvier  aus  Montpellier  für  eine  Abhandlung 
über  die  Anfange  der  Kupferslecherkunst  in  den  Niederlanden. 

29)  Ein  Bruchstück  der  Edda  ist  unter  dem  Titel  „Les 
chanis  de  Sol"  von  dem  Strafsburger  Professor  Bergmann 
zum  ersten  Mal  in's  Französische  übersetzt  worden. 

30)  Gustav  So  Hing  hat  zu  London  in  englischer 
Sprache  eine  Ucbersiclil  der  Geschichte  der  deutschen 
Literatur  von  der  frühesten  Zeil  bis  zum  Beginn  dieses 
Jahrhunderts  hcrnusgegc ben,  die  vom  Athenäum  als  ausge- 
zeichnet gerühmt   wird. 


Inserate  und  ßrkann(niar1inn!>:on. 


4)   In  der  Jos.  Tho  m  a  n  n' sehen  Buchhandlung  in  l.nnds- 
hut   Mt   f-rsrfiKii''n    nnrl    in    iillrii    I'iirlihniidliingen   zu   haben  ; 

Das  Mönohthum  In  Bajuwarlen  in   den  romischen, 


agilolfingischen  iiml  karolineischen  Zeilen,  von  .\.  Nie- 
dermaycr,  l'rie.sler  der  Diöccse  Regensburg.  gr.  8. 
Preis  1  8.  30  kr.  oder  27  Ngr. 

■  !■       Uli     II.      I    li        I       ll     ■, -^~J 1         l' ih 


iiiiM 


Verantwortliche   Rednclinn  : 

Dr.   Frrih.   v.  u.   z.   Aufsefs.     Dr.   A.   v.   Eye.      Dr.  G.   K.   Frominniin.     Or.   Frhr.   Hoih   v.  S  ch  r  r  c  k  r  n  »  tc  in. 

Verlag  der  literarisch -artistischen  .\nstiill  des  germanischen  Miisinms  in  Nürnberg. 

il.  E.  Sebnld'bclir  Hlicbdruckcret. 


61 


Anzeiger  fiTi   Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


62k 


8519.  Johresber.  der  elbogner  Oberrealscbule.     1853.     1855. 

1857.  1859.     8.  ii.   1. 

8520.  frogr.  der  siadi.  Ober-Realschule  in  Pest.     1858.     4. 

8521.  19  l'iilenic  und  4  weitere  SlücKe.     18.  u.  19.  Jahrh. 

8522.  OrUbPschreibungen  von  üossengrun ,  Dreihacken,  Lau- 
trrliiK'li   und   Schoufild    im   KgeriT   hriisc.     lldsthr.     2. 

Hlstor.  Verein  für  Unterfranken  u.  Asohaffen- 
bargr  'i  ^'ürzhurg : 

852.3.    Dcrs.,  Archiv.     15.  Hd.   1.  Ilefl.     1860.     8. 
Architecten-  a.  Ingpenieur-Vereln  für  das  Kö- 
nigreich Hannover  in  Hannover  : 
8524.    Ders.,  Zeil^rhrifi.     5.  Bd.  4.  lieft.     1859.     2. 

Sommer,   Bnuinspector,  in  Zeitz  : 
852.').    Zeiuer  Kreisblatt,  1859,  Nr.  83.  87.  89.  91-93.    (Zur 
Schlllerfesl-Liter.)     2. 
Dr.  Rob.  Zimmermann,  Uuivers-l'rofcssur,  in  Prag : 
852ti.    Dcrs..  Schiller  nls   Denker.     Ein   Vortrag  etc.    1859.    4. 
Heinrich  J.  Kämmel,  Direktor  u.  Professor  des  üyin- 
nasiunis   7.u    /j(t:tu  : 
8627.    Oers.,    Martin    Granvvald.     Ein  Beitrag   zur    Geschichte 
der  Pädagogik.     (Einladungsschr.)     1859.     4. 

8528.  Ders. ,  der  Einflufs  der  franzos.  Sprache  u.  Literatur 
auf  die  höheren  Stände  Deutschlands  seit  der  Mitte  des 
16.  Jahrh.     1853.     4.     (,\'r^r.) 

8529.  H.  M.  RUckert,  das  Gymnasium  zu  Zittau  in  den  Jah- 
ren 1828     1848  mit  Ruckblicken  etc.    1848.    4.    (Prgr.) 

G.  Korschelt,  Lehrer  an  der  Bürgerschule  in  Zittau  : 
85'il).     Deri.,   iNiichtrag  zur  Geschichte  von  llerrnhul.    1859.    8. 
Eng'elhardt,    Uechtsrüth,   zu   Nürnberg  : 

8531.  Rangordnung  für  die  Civil-Dieiierscliaft  in  den  preufsi- 
schcn  Staaten.     1798.     8. 

8532.  J.  Pezzel,  descriplion  de  Vienne.     4.  id.     1818.     12. 
Sr.   Frhr.    Roth  v.  Schreckenstein,   II.   Vorstand 

des  gern).   Mu:<euin$  : 

8533.  Die  freywillige  Beysleuer  zu  dem  .  .  .  Bau  .  .  .  der 
Kirche  bey  St.  Egidien  in  Nornberg  betreff.     1710.    4. 

K.  franzöa.   Ministerium    des   Cultus   und   des 

Unterrichts   in   Paris: 

8534.  Itevue  des  societes  savaiiles  de»  d^partements.  II"»o 
Serie,   Iniiie    II.      1859.      8. 

Hermann,   Pappendeckelfubrikaut  in   Nürnberg: 

8535.  Baier,  lljeron.,  ein  nützlich  Büchlein  von  dem  hohen 
Alter  .  .  .  von  Mnrco  Tullio  Cicerone  etc.     1626.     8. 

Laib,   PHirrer,    in   Uecliberghausen    und    Dr.    Schwarz, 
Pfarrer,  in   BohineuKIrch  : 

8536.  kirchenschniuck.  Ein  Archiv  filr  kirelil.  Kunstschopfun- 
gen  u.  chri?tl.  Alterlhuniskunde.  Itcd.  v.  Pfarrer  Laib 
und    Pfarrer    Dr.    Schwarz.     8.   Jiihrg.     (5.    u.    G.    Bd.) 

1858.  8. 

Dr.  Pitaohaft,   Obergerichtsprasidcnl,   in   Mainz  : 

8537.  Ders.,  I'otredc  zur  Keicr  des  hundertjährigen  Geburls- 
Int'es   l'riedriehs   von   Schiller.      18.59.     8. 

Karl  Klein,  Lehrer  am  Gyninaaium  cu  Mainz  : 

8538.  Der«.,  ober  die  Legionen,  welche  in  Ubergernianiun 
standen.     1853.     4. 


8539.  Ders.,  die  Bedeutung  der  Humanitatsstudien  für  den 
Fortschritt.     1858.     8. 

8540.  Ders.,  inscriptiODes  lalinac  provinciarum  Haisiae  trans- 
rhenanarum.     1858.     4. 

8541.  F.  II.  V.  hittlitz,  die  Fdrbilte  der  Thetis.     1856.     8. 
8512.    9   Slueke   zur   Schillerfeier  in   Mainz. 

Jos.  Maria  Wag'ner  in  Wien  : 

8543.  Wolffg.  Schmeltzl ,  ein  Lobspruch  der  .  .  .  Slat  Wien. 
1849.     8. 

Schäfer  U.  Koradi,   Buelihnmllung   in   Philadelphia: 

8544.  Schiller- .\lbum  zur  hundertjährigen  Feier  der  Geburt 
des   Dichters.     1859.     8. 

8545.  Fr.  Schiller,  the  song  of  ihe  bell,  translaied  by  W.  IL 
Furness.     ils,')0.)     8. 

H.  A.  CornlU-d'Orville,  Administrator  d.  Städelschen 
Hunstinstiluts  in  Frankfurt  a.  M.  : 

8546.  Berichte  Über  das  Stadeische  kunstinstitut,  1. — 4.  Ber. 
1836.   1819.   ls,-,4.  1S59.     -1. 

Allgemeine  german.  Gesellschaft  in  Nürnberg: 

8547.  Dies.,  Teut.  Monatschrift  etc.,  hrsg.  v.  Fr.  J.  Kruger. 
1860.     2.  11  fl.     s. 

Mayrische  Buchandlung  in  Salzburg : 

8548.  Verhandlung  der  9.  (ieneral- Versammlung  des  katbol. 
Vereines  Deutschlands  zu  Salzburg.     1858.     8. 

8549.  .\.  V.  Schallhammer,  Gesch.  des  k.  k.  Hauptschiel'sstandei 
zu  Salzburg  u.  des  Schtitzenwcsens  im  llerzoglhume 
Salzburg.     1859      8. 

8550.  Jos.  Miiyr,  die  ehemalige  Univers.   Salzburg.    1859.     4. 
Karl   Thon,   geh.   Stnatsralh,  in   Eisenaeh  : 

8551.  Arnold  v.  Harlf,  Pilgerfahrt  von  Cöln  durch  Italien,  Sy- 
rien etc.,  hrsg.  von  E.   ».  Groote.     1860.     8. 

Fr.  Becke,  Eigenthumer  der  J.  G.  Calve'schen  k.  k.  Uni- 
versilals-Buelihandlung   in   Prag: 

8552.  Ii.  Zininiernianu ,  Seliiller  als  Denker.  Ein  Vortrag 
etc.     1859.     4. 

8553.  Die  Schiller-F'cier  in  Prag.  3.  verm.  Aufl.  1859.  8. 
Nebst  3  weiteren  Stücken  zur  Schiller-Feier  in  Prag. 

Dr.  Andresen,  Conserv.  am  gernian.  .Museum  : 

8554.  D.  II.  Ilegewisch,  Charaktere  u.  Sittcngcnialde  aus  der 
(leul.-ielien   tiesch.  des   Milteliillers.    1.  Samml.     1786.    8. 

Adolph  Bube,  Archivrath,  in  Gotha  : 

8555.  Ders.,  die  Schiller-Feier  in  Gotha.  Mit  12  Federzeich- 
nungen.    1859.     4. 

Jos.   Zahn,   suppl.   Professor,   in   Presburg: 

8556.  Ders.,  eine  ungedruckle  Urkunde  König  Utakar's  II.  für 
das  Kloster  Garsten.     0.  .1.     8. 

Dr.  Back,   Regierungsrath,  in  .Mtenburg  : 

8557.  .i  M.inere  Schritten.     1859.     8. 

Dr.   Taubert,    Lthrer    an    der  Realschule    zu    München- 
Gladbaeh  : 

8558.  Ders.,  de  vita  et  seripiis  Pauli  Schcdii  .Melissi.    1859.    8. 
Ein  TTng'enannter  in  iNnrnberg: 

8559.  5.Vussthreilieu  aus  d.  Jahren  1510,  1511,  1551,  1621.    2. 

8560.  Wollig.  Gcus,  Berechnung  für  geslclllo  Nativiiaten. 
1577.     lldM-hr.     1   Blult.     2. 


6;^ 


Anzeiffpr  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit. 


64 


Dr.  'W.  Bncbner  in  Darmsladt: 

85(;i.    Her-.,  dcuischc   Ehrciihi.lle.     Lf?.  3-10.     18:>9.     2. 
Direktion  der  k.  k.   Hof-  and  Staatsdrnokerel 

in   Wien  : 
85Ü2.    C.   \Vurrt)nrh   v.   Tannenlierf,    das  Scliillcr-Hiirh.     Fest- 
gabe elc.     Mit  40  Tnfoln  Abbild.     l«,V.t.     4. 
Comite  der  hundertjährig^en  OebartsfeierSchll- 

ler'a   in    N  enedi«;  : 
8563.    F.  Migcrka,  Festrede  zur  liunderljatirigen  Geburtsfeier 
Schiller'«  in  Venedig.    18f)9.    4.     Nebst  einem  photogr. 
(■edrnkblnll  und  2  weiteren  Beilagen. 
Brand,   liegislrator  b.   Magistrat   in   .\nsbach: 
8.'>t;4.    .\ilas  von  94  Karlen  (Tilelblalt  fehlt,  .\ntwerpen,  1589.) 
,|n.    S. 
M.  Sch'wab,   Funktionär  b.  der  k.   Kreiskasse  in  .\nsbach : 
85tj5.    Dan.  Mei.sner,   Ihesauri  philo-politici  pars  t  — VIII,  das 
ist:   Politischen  Schat7.kilslleins  1.-8.  Theil     1624—26. 
qu.  8. 
Direktion  der  höhern  Bürg'erschule  in  Ilagen  : 
85*J6.    .*itahli)erg,  .jordonts  seil  .Inrnandis  de   rebus  (Jelici.s  libr. 
Cap.  1-3.     1859.     4.     (Prgr.) 
Oesammtvereln   der  deutschen  Oeaohichts-  n. 
Alterthums-Vereine  in  Stntigari: 
85i;T.     I).r>..   (■orrc-ponii.nz-Blall.    8.  Jahrg.    Nr.  4.     18G0.    4. 

Polytechnischer  Verein  in  Wurz.burg : 
8568.    Der«.,    gemeinnfltzige    Wochenschrift.     10.  Jahrg.     Nr. 
1-4.     ]8t;n,     8. 
Dr.  H.  XVattke,  Universitats-Professor,  in  Leipzig: 
8560.    II.  ('(Miringius,  exercjtalio  de  vrhibvs  (Jernianicis.  1652.  4. 

8570.  J.  M.  Iloscher,  Bcytr.lge  inr  neuesten  Geschichte  der 
Empörung  deutscher  Unlerthanen  elc.     1790.     8. 

8571.  Fefsler"i  Ituckblicke  etc.,  hrsg.  von  Fr.  Mofsdorf.  2. 
Ablhl.     1804.     8. 

8572.  Tlelnrlch  v.  Balow      0.  J.     8. 

8.57.'5.  Fr.  (ienlz,  ober  den  Ursprung  und  CharnUter  des  Krie- 
ges gegen  die   franz.   Kevnluzinn.     18(il.     8. 

8574.  Ocisner  u.  Reiche,  Schlesien  ehedem  und  jetzt.  1.  2. 
5.  (dopp.)  7.   U.  u.  12.  Stck.     1806.     8.  -     fi 

8&76.    C.  Fr.  Bachtnann,  über  Sprach-  o.  Begriffs- Verwirrung 

.'r    •■     der  deutschen   Philos.     1814.     8. 

8576.  K.  A.  Menzel,  über  die  Undentschheil  des  neuen  Deulsch- 
»hums.      1818.     H. 

8577.  Fr.  Aug.  v.  Siagemann,  Krinnerungen  an  die  preufsi- 
•chcn  Kricg^ihnlen  in  den  Jahren   181.S  bis   1815.     8. 

8678.    J.    B.    Engelmann,     Taschenbuch    für    Reisende    durch 

Deutschland   elr.     2.   Aull.      1821.     8. 
8579.    Transsilvnnin,   redig.   von  Jos.  B.  v.  Mildenberg  und   C. 

Neugeboren.      :.'.    Ild.      183.1.      H. 

8680.  H.  Matihisson,  über  d.  Studium  des  Altdeutschen.  18.'i6. 
4.     (Prgr.) 

8681.  C.  E.  Ch.  Schneider,  »pparalvs  crilici  ad.  Caes.  com- 
ment.   perlinens   »pecimen.      18.'i9.     4.     (Prgr.) 

8582.    J.  Beck,   (Jesriiichle   der  TeuUchen.     2.  Ablh.     18.i'.t.    8. 
868,3.    iCehn  Actenstncke  ab.  d.  Amiscniscizung  de*  Profetaor 
llolfmann  v.  Fallersicbcn.     184.'J.     8. 


8584.  Ew.  Kaiser,  die  Revision  des  gymnas.  illustre  zu  Brieg 
im  Jahre  162.5.     1844.     4.     (Prgr.) 

8585.  K.  Schonwftlder,  Urkunden  z.  Gesch.  des  Hedwigstiftes 
und  d.  Gymnasiums  zu  Brieg.     1848.     8.     (Prgr.) 

8586.  ,Tot.  Fehr,  über  die  Entwicklung  des  deul.«chen  Natio- 
nalbewulslseins  und  der  deutschen  Nationaleinheil.  1. 
Hfl.     1848.     8. 

8587.  M.  W.  I.öwenfels,  T.  Nelf  u.  G.  Thielmaun,  der  zweite 
republikanische  Aufstand  in  Baden.      1848.     8. 

8588.  Prolok.  Bericht  über  d.  Congrefs  der  Vereine  für  deut- 
sche Auswanderung  u.  Ansiedelung.  1848.  8.  Neb«! 
Satzungen  des  hess.  Zweigvereines.     1848.     8. 

8589.  Das  Reichsoberhaupt.     1848.     8. 
8.590.    Fr.  Bulau,  das  Jahr  18-i8.     1849.     8. 

8591.  Fr.  Eiilau,  das  Jahr  1849.     1850      8. 

8592.  Rastalter  Casematlen- Erzählungen  eines  Freigeworde- 
nen.    1850.     8. 

8593.  Schönwiilder,    d.   ehemal.  Verfassung    der  Stadt  Brieg. 

1850.  8. 

8594.  J.  K.  Schuller,  Umrisse  u.  krit.  Studien  zur  Gesch.  v. 
Siebenbürgen.     2.  Hft.     1851.     8. 

8595.  Jos.  Kulzen,  Friedrich  d.  Grofse  u.  s.  Heer  in  den  Ta- 
gen  der  Schlacht   bei   l.eulhen.     1851.     8. 

8596.  Beiträge  z.  Beurtbeilung  des  deutscb-dAnischen  Krieges 

1851.  8. 

8597.  K.  F.  Schönwälder,  die  Plasten  zum  Briege.  1.  Bdchn. 
1855.     8. 

8598.  E.  Th.  Gaupp,  v.  Fehmgerichlen,  m.  besond.  Rücksicht 
auf  Schlesien.     1857.     8. 

8599.  Collcgiuin  beatac  Mariae  virginis  in  univers.  Lipsiensi. 
18.59.     8. 

8600.  Das  Schiller-Jul.ilauni   in   Leipzig.      1,860. 
Dr.  H.  Brandes  in  Leipzig  : 

8601.  G.  I).  Aland,  res  regvni  et  impcratorvm  Rom. -Germ., 
stirpis  Saxonicac  cvni  Polonis.     1749.     4. 

8602 — 13.  G.  Chr.  Geba\'er.  de  regio  a|)UfI  Germanos  nomine 
elc.  1753.  4.  Beigebunden  11  weitere  Abhandlun- 
gen desselben  Verf.     1743—63.     4.  ibtiiU 

8614.  I..  T.  Spittler,  Geschichte  Wirlemberg"s  unter  d.  Hegier. 
der  Grafen   u.   Herzoge.      1783.      8. 

8615.  Chr.  II.  G.  Koochy,  Ihesavrvs  ivris  Saxoniei.  Tom.  I, 
Scct.  I.     1796.     4. 

8616.  Zeitschrift  für  geschichtl.  Rechtswissensch.,  hrsg.  v.  F. 
C.  v.  Savigny,  C.  E.  Eichhorn  u.  JvF,  >L.  Goschen.  Bd. 
1,  Hfl.  2.     1815.     8.  .Mhdotl   r 

8617.  V.  Rnlb.  von  dem  Einflüsse  der  Geisllichk.  unter  den 
Herovincern.      1H,'(0.     4. 

8618.  Neue  Zejischr.  f.  d.  Gesch.  d.  german.  Völker;  hrsg. 
durch   K.   Rosenkranz.      1.   Bd.      18.12.      8. 

Soharrer,  Gold-  und  Silbcrnrbeilcr,  in   Nürnberg; 

8619.  Luc.  .\Bsarino,  König  Demetrius  :  gehoclidenlschel.  1653. 
kl.   H. 

Dr.   "W.   Olesebreoht,   Univers. -Prof..   in    Königsberg: 

8620.  Ders. ,  ejne  lii»lier  unbekannte  Lebe  nsbetehreib.  des  h. 
Adniberl.     (Scp.  Abdr.)     1860.      8. 


65 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


66 


Dr.  Rob.  Haas,   Dir.  d.   puhlic.  BnreRas,  in  Wietbaden  : 

8621.  üers.,  Ccnlmlblalt  d.  d.  Cur-  u.  liadclebens.  3.  Jalirg. 
Nr.  22—25.     4. 

Societe   pour  la  recherche   et  la  conservatlon 
des  monnments  hlstor.  etc.  in  l.iivenihurg^ : 

8622.  Dies,,  Publications;  annce  IS.'iS,  XIV.     }Sb9.     4. 
Hlstor. -Statist.  Sektion  der  k.  k.  mähr.-Bchles. 

Gesellschaft  etc.  in  Bninn  : 

8623.  Dies.,  Sihriflen,      12.   lid.      lSr>il.     H. 
Redaktion  der  numlsmat.  Zeitung  in  WeiTsensee  : 

8624.  Dies.,  numismal.  Zciiuns.    ISrvj.    Nr.  25.  26.  u.  Titel.  4. 
K.  K.  Oelehrten-Gesellachaft  in  Krakau : 

8625.  Dies,  Rocznik.     Tom.  III.     (XXVI.)     1859.     8. 
Dletrich'sche  liuchhdi.  in  Gotlingen  : 

8626.  I'hilologus.  Zeitschr.  f.  d.  klass.  Allerlh.,  hrsg.  v.  E. 
V.   I.CMlsth.      15.  Jahrg.     2.   Ilft.      18,59.     8. 

Gast.   Meyer,   Verla^sbuchh.  in  Leipzig  : 

8627.  J.  Falke,  Gesch.  d.  deutschen  Handels.    2.  Tbl.    1860.  8. 
J.  Krenser,   I'rnl'essnr,  in   Köln  : 

8628.  Dcr.s,,  d,  chrisll,  Kircbenbau,  seine  Gesch.,  Symbolik, 
liildmrci  «ic,     1,  Bd.     2.  vorm.  Autl.     1860.     8. 

C.  H.     Hinrichs'sche  ßucbh.  in   Leipzig  : 

8629.  h.  Maurer,  islaod.  Volkssagcn  d.  Gegenwart.    1860.    8. 

8630.  Edda  Samundar  hins  Froda.  Mit  einem  Anhang  hrsg. 
V.  Tbeod.  .Möbius.     1860.     8. 

Sittmer'sche  Buchhundl.  in   Lübeck: 

8631.  G.  W.  Diiuner,  d.  lieiclisvögle  d.  freien  Stadt  Lübeck 
v^ahrend  d.  13,  u.  14.  Jahrb.  u.  der  ihnen  verliehene 
Keichszins.     1858.     8. 

8632.  Ders.,  die  Lübeck.  Familien  Greverade  u.  Warneboke 
im  16.  Jahrb.     1859.     8. 

8633.  Ders.,  genealog,  u.  biograph.  Nachrichten  über  Lübeck. 
Fiiinilien   allerer  Zeit.      1859.     8. 

Trovpitzsch  &  Sohn,  Ilofbuchdruckcrci  in  Frankfurt  a,0.: 

8634.  Monatsschrift  für  deutsches  Städte-  und  Gcmeindewe- 
»en,  hr.sg.   v.  A.  Piper.     G.  Jahrg.     1.  Ilft.     1860.    8. 

Dr.  Rad.  Vircho'W,  Univ.-Professor,  in  Berlin  : 

8635.  Dirs,.   zur  (iesch.   des  .Vussatzes,     2,  Art.     (1860.)      8. 
Dr.  A.  Namur,  Prifessor  u.  Biblioth.,  in  Luxemburg: 

8636.  Ders.,  notice  sur  le  frire  Abraham  de  Pabbayc  d'Orval. 
1860.     «. 

'Wllh.  Engen  Schultz.  Rentner,  in  Zweibrücken  : 

8637.  DcT.s.,  d.   HJrcsiau.      18;i8.     8. 

Socletö  fran9alse  d'arch^ologie  eto.  in  Paris : 

8638.  Die».,  Bulletin  monumental.  3.  Sil-rie,  lomc  6,  26.  vol. 
nr,  2.     1860.     8. 

K.  Primbs,  RcchtsprnktikanI,  in  Nürnberg: 

8639.  Ph.  Kberlin,  Versuch  einer  pr:igniiit.  Gesch.  der  Stadt 
Konülanz.     1788.     8. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung. 

Eberhardt,   Inspektor  der  Ateliers  des  germ.  Museums  : 
3158.    12   Gypsabgüsse    mit    Apostelliguren ,    von    einim   llolz- 
schnitzwrrke  in  d,  Kirche  z»  Kcrersladl  in  OberOsIcrr. 


KtihlTvein,  (iehnlfe  a.  d.  Bibliothek  d.  (ferm.  Museums: 
3159.    Silbcrniünze  des   Bischofs  Job.  Christoph  von  Eichstait. 

Leonh.  Förster,   Kaufmann,  in  Nürnberg  : 
31GII,    Kurliciiniodel   aus  gebranntem    Thon   v.   16.  Jhdi. 

J.  Schmitt,   Tapezier,  in  Bamberg  ; 

3161.  GrOlsere  Silbermünze    von  König   Philipp  II.   von  Spa- 
nien, und   kleine  würtlemb.  Münze  v.   1692. 

Ungenannter  in  Nürnberg  : 

3162.  Wappen,  col.   Holzschnitt  v.  16,  Jhdt, 

3163.  St.  Lendalin,  neuer  Abdruck  eines  allen  Holzslockes. 

3164.  15   Blatter    mit    perspectivischen    Federzeichnungen    v. 
16.  Jhdt. 

3165.  Erdkarte  in  Form  einer  Narrenkappe,  Kpistch.  v.  16.  Jhdt. 

3166.  Abbildung  eines  Schwertes.  Hpfsich.  v.  18.  Jhdt. 

Dr.  J.  H.  V.  Hefber- Alteneck,  Prof.  u.  Conserv.  d. 
verein.   Samüiluügen   in   München  : 

3167.  3  Bruclisincke  von  Kalendern  des  16.  lahrh.  u.  2  alte 
Kartenblatter. 

3168.  Bleiabgüls   eines  Siegels  von    1)94, 

'W.  Spiegel  Frhr.  zam  Desenberg,  Domherr,  in  llal- 
bcrstadt  : 

3169.  Galvanoplastische  Nachbildung  des  ältesten  Siegelslocke« 
der  Stadt   Halberstadl. 

3170.  4  Lackabdrückc  miltelalterlicher  Siegelstöcke. 
Haid.   Rector  der  kgl.  Gewerb.-schüle  in  Nördlingen  : 

3171      2  Schweizer  Brarlealen  v,  12.  Jhdt. 
Dr.  Brugger,   Professor,  in  Heidelberg: 

3172.  2  römische  Kupfermünzen. 
Kühn,    llofopcrnsanger,  in   Nürnberg: 

3173.  Pulverhorn  v.  17.  Jhdt. 
Magistrat  der  Stadt  Nördlingen: 

3174.  Verzierte    Portal-   und    l'enslcrliekliidung,    Ilolzschnitz- 
werk   V,    16,   Jhdl, 

H.  Ritter  von  Goldegg  in  Bozen  : 

3175.  7  merkwürdige  Kupfermünzen  neuerer  Zeil. 
Ign.  Seelos,  Maler,  in   Bozen  : 

3176.  3  Zeitlinuügen  nach  Alterlhumern  in   Tirol. 

3177.  6   Küplerstiche   und   Radirunscn   v.   18.  Jhdt. 
Waldmüller,   .VpollHker,   in   Bozen  : 

3178.  2  Ansichten  aus  Tirol. 

3179.  Porträt  des  Generals  Matthias  Galasso,  Steindr. 
F.   Most,   Kaufmann,  in  Kirchberg  : 

3180.  5  kleine   Hegensburgcr  Sillierniünzen    aus   der   Zeil   vor 
16:'>0, 

3181.  .5  kleine  Silbermilnzen  und   1  Kupfermünze  nach  1650. 

3182.  Knpferjelon   v.   1612, 

Dr.  Koch,  prnkl.  Arzt,  in  Nürnberg: 
318.'>.     Tlialer   dir  Grellen   Stephan    u,    Franz   Schlick    v,    liasan. 

Frhr.   v.  Dietfurt  in  Nürnberg  : 
31H1,     5   kleine   Silbermün/en   v,    15.— 17,   Jhdt, 

3185.  Zeichen    der    St.   Michaelslirüderschnft    v,    17.  Jhdi.   und 
8  neuere  Medaillen. 

3186.  Biercoinuient  vom  Anfange  dieses  Jahrhundert», 
Dr.  Zehler   in   Nürnberg  : 

3187.  Böhmische  SiiberniUnre  v.   1«M7. 


67 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


68 


F.   C.  Mayer,  I'rof.  an  der  hunstschiile  in  Nürnberg: 

3188.  3  kleine  Silbernidnien  aus  der  Zeit  vor  1650. 

3189.  12  kleine  Silhermilnien  nach  1650. 

Fr.  Beckc,  Eigenlhnmcr  der  Calve'schen  k.  k.  L'nivcrsi- 
tatsbuchhandlung  in  Prag. 

3190.  2  Denkmünzen  (Zinn  u.  Kupfer)  auf  Schillers  lOOjahr. 
Geburtsfest. 

Iitist,  kgl.  .Vdvoknt,  in  Straubing: 

3191.  25  Schwaripfennige  v.   lä.  ,Ihdt. 


Molzberger  in   Limburg  : 

3192.  Sillicrniunze  von  Kaiser  Friedrich  II. 

3193.  Kölner  Silbermünze  v.   12.   Jahrh. 

3194.  5  kleinere  SilberniUnzen  v.  17.  u.  18.  Jhdi. 

3195.  Mcssinsjclon    v.    16.   Jhdt.    und    3   neuere  auslandische 
Kupfermun/.cn. 

Albert,   Hüfpliolograph,  in   München: 
31!>i).    .'i   rhdlofjraphiecn   nach   allilnllenischen  Malereien. 

Hauck,   k.   Itevierforster,   in   Ktilmb.ich  : 
3197.    Salzburger  Silberniünze  v.  1689. 


Chronik  der  historischeu  Vereine. 


Bulletin  monumental  ou  Colleclion  de  mcmoires  sur 
les  monumenis  historiques  de  France,  public  sous  les  auspices 
de  la  Sociel(5  fran^aise  d'archcologie  pour  la  conscrvalion  et 
la  descriplion  des  monumenis  nntionaux,  et  dirige  par  M. 
de  Caumont;  3.  Serie,  Tome  5.,  25.  Vol.  de  la  Colleclion. 
Nr.  G.     18.59. 

Memoire  sur  des  chapiteaux  romans  de  la  calhödrale  de 
Ba>cux,  par  .M.  le  vicomle  de  C'ussy.  —  Cumple-rendu  du 
concours  ouverl  par  la  Societe  franijaise  d'arch^ologie  pour 
le  meilleur  projet  de  conronneuient  de  la  tour  centrale  de  la 
cath^drale  de  Bayeux,  par  51.  Koget-Lacondre.  —  Sur  les  6di- 
fices  golhi(|ucs  de  la  prcmiere  epoque  et  la  renaissance  du 
style  gnlhii|uc  pour  les  usages  domesliques,  par  M.  Parker. 
—  Kavennc  et  ses  monumenis,  par  M.  l'abbe  Crosnier.  —  Chro- 
nique.   — 

Nr.  7.  üernicr  niot  sur  le  coq  superpose  a  la  croix, 
par  Mgs.  Crosnier.  —  Documents  historiques  sur  les  anciens 
murs  du  Mans,  par  M.  I'abbie  Voisin.  —  Koliee  sur  la  Rocbe- 
Posay  (Vienne),  par  M.  l'lancheliire.  —  Projet  de  vitraux 
pour  la  chapelle  du  seminaire  de  Sommervieu,  par  M.  Noget- 
Lacoudrc.  —  La  fonlaine  de  la  reine  de  Navarre,  par  M.  Chr. 
Gomarl.  —  Coup-d'oeil  sur  quelques  chätcaux  de  l'ancicD 
comte  de  Comminges  des  XII.  et  XIII.  siecics,  par  M.  Anthyme 
Sainl-l'aul.  —  Note  sur  la  erypto  de  Salaise  (Isere)  par  .M. 
Victor  Teste.  -^  Chronique. 

Nr.  8.  Kavennc  et  ses  monumenis,  par  M.  rabb6  Cros- 
nier. —  Des  SDliquil^s  et  principalement  de  la  polerie  ro- 
maine  trnuvees  a  Monlans,  pres  (iaillac  (Tarn);  par  Elie-.\. 
Kossiunol.  —  Lei  miaslonnairea  de  l'art  golhique  cn  Allemagne 
au   Xll.  si<-clc,  par   >l.   le   baron   K.  de   Uoiiin.    -     Chronique. 

Hiillelin  du  Comilt-  KIninnnd  de  France.  Nr.  15. 
Mai  et  Juin,  1859.  Dunkrrquo.  —  Exiralls  des  procii-verbaux, 
par  .)1.  I).  Carncl.  Itapporl    fait   au    congris   des  Sociitcs 

Savnnlcs  ii  Paris  (scssioo  d'Avril  1859)  lur  les  Iravaux  da 
Coming  Flaniiind  de  Frnnce,  par  son  «leMguÄ  M.  J.  J.  Carlier. 
Ancirn  invenlnire  de  charlres  et  lilre.H  rclalif«  i'i  la  villi-  de 
Bailleul,  cnmniuniquä  par  M.  C.  de  ('oiissrmaker.  —  Note» 
sur  lancicn  dincese  d'Ypre.s,  par  H.  r»liln'!  Ccrnel.  —  Spe- 
cimen   de     la    lungue    flamando    au    VII.    sirrlr    et  ant^rienre- 


inenl,  uole  de  M.  Vieler  Derode.  —  Note  sur  les  charles  et 
documents  de  la  ville  d'Yprcs,  par  M.  Kayiiiond  de  Berlrand. 
Le  llonislagher,  par  M.  Victor  Derode.  — 

Nr.  16.  Juillet  et  AoQl.  1859:  Exirails  de  procis- 
vcrbaux  par  M.  M.  A.  Bonvarict  et  D.  Carnel.  —  Liste  des 
Charles  et  litres  relalifs  k  la  ville  de  Bailleul,  conimnniipi^ 
par  M.  E.  de  Coussemaker.  —  Notice  biogr:iphique  et  biblio- 
graphique  sur  le  R.  P.  Gauiran  par  le  K.  P.  Possoz.  —  (Quel- 
ques Chansons  flamandes  par  M.  A.  Kicour.  —  Une  lettre  de 
Catherine  de  Medicis,  communiquee  par  M.  .\.  Bonvarlet.  — 
Tableaux  de  la  populalion  des  chAlellenies  de  Bourboiirg  et 
de  Courlrai  en  1469,  communiqu^s  par  M.  le  Glay.   — 

L'Investigaleur,  Journal  de  rinslilut  historiqne.  Vingt- 
cinqui^me  annäe.  1859.  Livraisons  293  — 298:  Poesie  du  moycn- 
Sge.  —  Les  trouv^res  et  les  troubadours.  -  Ode  sur  les  croi- 
sades  par  M.  Pabbö  Boilcl.  —  (Aufserdem  Berichte  und  .Aus- 
züge, Kritiken  etc.) 

Revue  des  Socielei  Savanles  cic.  tnnie  riuijui^mc. 
1858.     Sept.  —  D(5cembre. 

(Enlliiill  Sitzungsberichte  Über  die  Arbeiten  der  einzelnen 
gelehrten  Clesell.'iiliaften  in  Frankreich  und  andere  (iesell- 
scbaflsangclegenlieilcn,  Notizen,  Kritiken,  .Vnzeigen,  aulserdem 
an  historischen  .Abhandlungen:) 

Biographie  provinciale.  -■  Fütudes  sur  la  geographic  hi- 
storiquc  de  la  France:  le  pagus  cclliquc,  le  pagus  rnmain  en 
(jaule,  par  Alfred  Jacobs,  Archivi.sle.  Descriplion  d'une  voie 
romainc,  conduisnni  de  la  Mauricnne  h  Lemincuin  et  u  Vicnnc, 
par  Aoloine  Mac^,  prof.  —  Les  ötudinnts  Suedois  ii  l'nris  au 
quatorzi^me  sifcle,  par  Prof.  Gr.  GelTroy. 

Deiixieme  Serie.  Tome  I.  18.59.  Janvier- Juin  :  Feinde 
hialnrique  :  Esquisso  d'une  histoirc  du  Cnmlii  de  Bar-sur-.\ubo, 
depuis  les  lenips  les  anciens  jusi|u'«u  (reiti<>nic  si^cle.  -  Do- 
cuments relalifs  ji  l'hisloiro  de  Houen,  par  F^  de  Trcville.  — 
Elablitsrmenl  de  l'autnrili?  rnyalp  dans  IcBerry,  jiar  B.  Ning- 
lal.  —  llistoire  des  nriideniies  de  la  Provinre,  par  \.  Silvy. 
—  Geoifruphie  liislorique  de  la  (inule  :  fleuves  et  rivii^res  de 
Itnla  nie  nl  de  la  France  an  nioyrnfige,  par  .Mfrcd  Jacobs. — 
Lnui«  Xlil.  et   sa    ruur  au\  Eaux  de  Forgea,  par  F.  Bonguel. 


letTHNBERG.  Das  Abonnement  des 
Blattes,  wilchis  alle  Monate  erscheint, 
wir*!  ffanzjührij^  angenommen  und  beträfet 
nach  der  neuesten  l*o!»teonvcntion  bei  allen 
Postämtern  und  üuehhaiullungen  Deutsch- 
land» incl.  Oeiitreiuhs  3ä.  SC  kr.  im  24  tl.- 
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t'ür  Frankreich  abonniert  man  in 
Strarsburg  bei  C.  F.  Schmidt,  in  Paria 
bei  der  deutschen  BuchhundlunK  von  F. 
ELÜDClUiecli,  Nr.   ll.  ruo   du    Lille,   oder 


AMICIER 


rllR  um  DER 


Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  fiir  fc'ng- 
tand  bei  Williams  &  NortraU*.  14  Hen- 
riftlc-StrcetCovi-iit-Clanli-n  in  London  ;  für 
Nordamerika  bei  den  Po.slÜmUTn  Bremen 
und  Hiunbur;;.  — 

Inserate,  welche  mit  den  Zwecken 
des  Anieiy*TS  und  dessen  wiMcnscUaft- 
lichem  (iebicte  in  Verbindun;;  Blieben, 
wertlen  aut'Kenommen  und  der  Kaum  ei- 
ner Columncnzeile  mit  1  kr.  oder  S  Sgr. 
berechnet. 


fiV\ 


Siebenter  Jahrgang. 


1S60. 


ORGAi\  DES  GERMAMSCIIE\  lllSEOIS. 

An. 


März. 


Wissenscbaflliclic  MitlluMliiiiffen. 


Qeschichte.    Zur  Gesrliirhte    der    Cründuiigr   den   Vln- 

Ortä-  thunK«  HaiiiberK. 

geschichte. 

Von  Prof.  Dr.  v.  llefele  io  Tübingen. 

Es  kann  nicht  unsere  Absicht  sein,  die  Gründung  des 
Bislhums  Bamberg  in  einer  iiusfulirliclicn  Abhandlung^  zu 
erörtern.  Solches  ist  schon  von  Anderen,  namentlich 
von  Ussermann  in  seinem  mit  Hecht  vielbelobten  Spe- 
cialwerke: Episcopalus  Bambergeiisis  (1801)  versucht 
worden.  Wohl  aber  mllssen  wir  einen  kurzen  Ueberblick 
über  die  Entstehungsgeschichte  dieses  Bislhums  geben, 
om  denjenigen  Punkt  in  sein  rechtes  Licht  zu  stellen,  in 
BetrefT  dessen  Ussermann  und  alle  Anderen  einen  Irr- 
tbum   in  Umlauf  gesetzt  haben. 

Bald  nach  seinem  Kegierungsaiilritte,  im  Jahre  10Ü2, 
fafste  Kaiser  Heinrich  II.  den  eben  so  frommen,  als  puli- 
tisch-klugen  Enlschlufs,  zu  Babenberg  (Bamberg)  im 
Volkfelder  Gau,  das  seil  dem  Sturze  der  Bnbeiiberger 
(973)  seiner  Familie  gehörte,  und  wo  er  von  Jugend 
an  gerne  weilte,  ein  Bislhiim  zu  errichten.  Die  Gegend 
war  damals  in  Folge  der  Kriege  und  politischen  Sturme 
fast  völlig  von  deutschen  Bewohnern  verla.^sen,  und 
heidnische  Slaven  hatten  sich  angesiedeil.  Es  galt  nun, 
sowohl  dem  christlichen  Glauben,  als  der  deutschen  Na- 
tionalitst  und  Gesittuitg  einen  festen  AnhalLspunkl  in  die- 
sen Östlichen  Marken  zu  geben  ;  und  in  der  Thal  hat  das 
neue,  von   Heinrich  H.  gegründete  Bisthum  das  Eine  wie 


das  Andere  geleistet.  Was  Ülto  d.  Gr.  mit  der  Sliftung 
von  Magdeburg,  Merseburg  und  Meifsen  im  Nordosten 
bezweckte,  das  sollte  Bamberg  im  Südosten  des  Keichs 
leisten  ;  aber,  wie  Otto,  so  mufste  auch  Heinrieb  bei  die- 
ser Sliftung  auf  Schwierigkeilen  stofsen.  da  dieselbe  nicht 
ohne  EingrilVe  in  die  bisherige  Üiöceseueintheilung  Deutsch- 
lands vüllziehbar  war. 

Schon  bei  seiner  VcrmShIung  mit  Kunegunde  hatte 
Heinrich  ihr  sein  liebes  Bamberg  als  Leibgeding  ver- 
schrieben \  jetzt,  als  seine  Ehe  kinderlos  blieb,  wollte  er 
„Christum  zum  Erben  einsetzen",  zn  Bamberg  ein  Bis- 
thum gründen  und  es  mit  seinen  bayerischen  Dunianen 
dotieren.  Machdem  der  Bau  der  Domkirche  begonnen, 
trat  er  mit  den  Bischöfen  Megingoud  von  EichstAtl  und 
Heinrich  von  \\  Urzburg  wegen  Abtretung  ihrer  Guler  und 
Parochieen  im  Volkfeld  und  Kadeuzgau  in  Unterhandlung. 
Wie  es  scheint,  war  der  sonst  so  störrische  und  wilde 
Bischof  Megingaud,  Heinrich's  Vetler  und  der  grofsle 
Virtuos  im  Fluchen,  in  Bälde  gewonnen  ;  um  so  unfreund- 
licher dagegen  zeigte  sich  Heinrich  von  WUrzburg,  und 
erst  an  Flingsten  1U07,  als  der  König  eben  zu  Mainz 
war  und  viele  Bischöfe  und  Grofse  zu  einer  Art  Synode 
um  sich  versammelt  halle,  kam  ein  Vertrag  zu  Stande, 
dem  gemdfs  das  Bislhum  Wurzburg  zur  Enlschudigniig 
für  seine  Verluste  150  Mansns  (Bauernhöfe)  in  der  Mei- 
ninger  Mark  erhallen  sollle.  Bischof  lleinrirli  wiir  da- 
mit   einverstanden    und    uiilerschrieb    die   l'rkunde   .■.oninit 


83                                                     AiueigiT  lur   Kuiiile  tlcr  lieulscliuu  Ndrzeit                                                       1^4 

Willigis  von  Waini  und  den  übrigen  Bisctioreii  *^.  Zum  der.  Synode  warf  sich  König-  Heinrich  vor  den  Bisrho- 
Zeicbea  seiner  Zustimmung  zu  diesem  Vertrage  Dber-  Ten  auf  die  Kiiiee  and  hielt,  vun  VN  illigis  wieder  aufge- 
reichte  der  Bischof  von  Wurzburg  dem  Könige  (Heinrich  hoben,  folgende  Anrede:  „Ihr  Herren  und  Väter  seid 
halle  damals  die  Kaiserkrone  noch  nicht  eihalten )  seinen  von  meiner  NWnigkeit  hieher  berufen  worden,  und  in- 
Hirtenstab.  Es  hatte  aber  der  Würzburger  Bischof  diesem  dem  ich  jetzt  die  Ursache,  warum  es  geschah,  enthülle, 
Vertrage  noch  eine  Bedingung  angehängt,  die  er  blos  bitte  ich  eure  Gute,  mich  in  dem  Plane  zu  unteitlutzen, 
mündlich  vorbrachte  und  in  der  schriftlichen  Urkunde  den  mir  die  gollliche  Gnade,  wie  ich  irlaube,  einnceben 
wohlweislich  verschwieg:  ,,dars  nämlich  Würzburg  zu  hat.  Da  ich  keine  liolTnung  habe,  Leibescrben  zu  be- 
eiuem  Erzbisthnm  erhoben,  und  ihm  Bamberg  und  Eich-  kommen,  so  habe  ich  Chrislus  zum  Erben  erwühlt  und 
statt  als  SulTraganate  unterstellt  werden  solllen  "  König  den  Eutschlufs  gefarst,  mit  Zustimmung  meines  Bischofs 
Heinrich  mnfste  ihm  Unterslutzung  hiezu  versprechen;  (Willigis)  ein  Bislhuni  in  Bamberg  zu  gründen;  und  ge- 
aber  dieser  sah  ohne  Zweifel  die  Unmöglichkeit  derÜurch-  rade  heute  will  ich  diese  Sache  zu  Ende  fuhren.  Des- 
fuhrung  ein,  zumal  der  hochangesehene  Erzbischof  Willi-  halb  bitte  ich  eure  Frömmigkeit,  dafs  die  Abwesenheit 
gis  hiegegen  noch  grofseren  Protest  eihoben  haben  würde,  dcsjefiigen  (des  Bischofs  v.  Würzburg),  der  von  mir  Et- 
ats einst  sein  Vorfahrer  Wilhelm  wegen  Magdeburgs.  was  verlangte,  was  ich  ihm  nicht  gew'ähren  durfte,  mein 
Sogleich  sandte  Heinrich  zwei  seiner  Kaplane  nach  Vorhaben  nicht  vereiteln  möge.  Sehet,  hier  ist  sein  Stab, 
Hom ,  um  neben  seinem  eigenen  Schreiben  an  den  l'apst  den  er  mir  zum  Zeichen  unserer  beiderseitigen  Ueberein- 
auch  eine  Consenserklarung  von  Seite  des  Würzburger  Stimmung  gegeben  hat,  und  welcher  beweist,  dafs  er 
Bischofs  zu  überbringen  und  die  Zustimmung  Johann'sXVHI.  nicht  um  Gottes  willen,  sondern  aus  Aerger  wegen  Nicht- 
zu  der  neuen  Stiftung  zu  erbitten.  Der  Papst  erlheilte  erlangens  jener  Würde  hier  zu  erscheinen  sich  weigert, 
sie  auf  einer  Synode  in  der  St.  Pelerskirche  im  Juni  Beachtet  «ohl,  dafs  er  den  Nutzen  der  Kirche  duich  eine 
1U07  und  nahm  das  neue  Bisthnin  unmittelbar  in  püpst-  Gesandtschaft  mit  leeren  Einreden  hindiTn  will  .'kiich 
liehen  Schulz,  ohne  dafs  jedoch  seine  Subjcction  unter  meine  hier  anwesende  Gemahlin  und  mein  eiiiziircr  Brü- 
den Jletropoliten  von  Mainz  damit  aufgehoben  werde**).  der  und  Milerbe  sehnen  sich  freigebig.-'t  nach  Durchfuhr 
Damit  war  der  .\iilrag  wegen  Würzburgs  faktisch  abgc-  rung  meines  Planes  und  wissen,  dafs  ich  sie  für  diese 
wiesen,  und  wahrscheinlich  sprach  der  Papst  den  konig-  ihre  Bereitwilligkeit  entschädigen  werde.  So  wird  auch 
lieben  Gesandleu  gegenüber  auch  mundlich  seine  Weige-  jener  Bischof,  wenn  er  kommen  und  das  ihm  Verspro- 
rung  iu  dieser  Beziehung  aus..  Bischof  Heinrich  von  WurZ'.  ebene  annehmen  will,  mich  zu  Allem  bereit  finden,  was 
bürg  erneuerte  darum  seine  Opposition   und  erschien  auch  euch  recht  scheint." 

nicht  bei  der  Frankfurter    Synode    am    1.    Nov.    1007,  Hierauf  entgegnend,  behauptete  Beringer,  Kaplan   und 

wo  die  Sache  vollends  bereinigt  werden  sollte.    Den  Vor-  Gesandter   des  Würzburger  Bischofs:    sein    Herr    sei    nur 

sitz    bei    dieser    Synode    führte    Erzbischof   Willigis    von  aus    Furcht   vor    dem    König    nicht    erschienen    und    habe 

Mainz;  anfser  ihm   waren  noch  sieben  Erzbiscliöfc :    Lui-  uiemals  in  die  Beeinträchtigung  der  ihm   von  Gott  aover- 

dolf  v.  Trier,  Härtung  v.  Salzburg,  Heribert  v.  Cöln,   Ta-  trauten   Kirche  eingestimmt.      Auch    beschwor    er  die  ßi- 

gino  V.  Magdeburg,  Burcfaard  v.  Lyon,   Badolf  v.    Taran-  schüfe  bei  der  Liebe  Christi,  Deraitiges  in  Abweseuheit 

taise  und  Auastasius  aus    Ungarn,   mit  vielen    andern  Bi-  seines  Bischofs  nicht  zuzugeben,  und   verlas  mit  gehob«- 

schöfen  zugegen.     Es  war   dies  eines    der  gröfsten  Coii-  ner  Stimme  die   Privilegien  seiner  Kirche, 

cilien,   dje    in  Deutschland    gehalten   wurden,    und  selbst  Unterdessen   hatte  Konig  Heiurich,    so   oft  er  an  den 

Bufscrdeutsche    Prälaten,    wie    die    genannleu   Erzhischöfe  Mienen  der  Bischöfe  zu   bemerken  glaubte,  dafs  ihre  A,aH 

aus   Burguiid   (Lyon   und  TarantaiseJ   und   aus  Ungarn,   und  sieht  wanken   wolle,    sich  jedesmal    wieder   demüthig  zu 

auch  mehrere  itali»chc  Bischöfe  nahmen  Theil   wegen   der  Boden  gewöiTen    und  damit  sein  Ziel    erreicht.     W'ilhgi« 

engen  fie,ziehvngcn  Heiurich's  zu  dieseu  Lbndern,  nament-  forderte  jetzt  die  }]ilgUe<Jer  auf,  ihre  YiQte  qbiugeben,  qml 

lieh  zu  König  Stephan   dem  Heiligen   von   Ungarn    und    zu  da  'fagino  von  Magdeburg  sich  sogleich  ganz  entschieden 

König   liudi'lf  III.    von    Burgnud,    Hciurich's    kinderlosem  fur  den   Plan  des  Königs  erkjHrle,  .•.limmicn  ihm  iille  Ali? 

Qbeim.  den   er  zu  beerben,  gedachte.     Glpicb   bei  Bcgino  dem  bei,  und  es  wurde  alsbald  der  Kanzler.  Eberh  ard 

1,11   „1^.  i;^ — ;                                        .  li   ,,  ,,„  vom    Konige    zum    ersten    Bischof   von   Bamberg    ernannt 

•      •)   M«inl,colleclio  ronoll.  T.  XIX.;  l>.' 285.     Hardnin,  coli.  »"d    von    Willigis    cousecrierl.      Zugleich    bc^chenlitc    der 

concil.  T.  VI     i".  I.    n.  TGÖ.  Konig    das    neue    Bislhura    mit   Gütern    und   Kostbarkelten 

..,»•)    Die  Urkunde  inl  noch  vorhanden  bei  Hansi,  1.  c.  p.236  ""^   grilndele    nufser    der   Domkiiche    noch    zwei   Klöster, 

und  llarduin,  I.  c.  p.  770.  zu  Ebreu    des  U.   Stephauus    und    des  Erzengels   Michael. 


85 


A^(tci(rer  ntr  Kiinrlo  der  deütschfii  Vdrr.cit 


86 


.■-..ja'itaijS      2um   Schlüsse    wtirrte   fioch    dit» '  Ohiiierw  aliiile   pap.-^lliclif 

bau    orl'iinni'      r*    i       .  i^         *  n        l  i  j  i 

,  '       Uekrct    zu   (lunsteu    Danibfrgs    veile^en   uud   von  den   an- 

weseiiden  Biscböfen  angenonunen  und  unterzeichnet.  Spä- 
ter versöhnte  sich  auch  der  Bischof  von  Worzbnrg-  noch 
mit  dem  Könige  durch  Yermitlluug  seines  Bruders,  des 
Erzbischofs  Heribert  vqd  Cöln,  iind  in  Fpl^e  der  kräfti- 
gen Ermahnungen  von  Seite  des  Bischofs  Arnulf  von  Ilal- 
berstadt.  Auch  der  l'atriarch  Johannes  von  Aquilcja  rich- 
tete jetzt  sammt  seinen  SulTragaiien  ein  BeglUckwUn- 
schuiigsschreiben  hierüber  an  den  Bischof  von  Würz- 
burg *). 

Noch  dem  Vorgänge  der  Boll  and  ist  e  t)  stellte  Us- 
'sermann  (1.  c.  p.  XXII.)  die  Behauptung  auf.  es  seien 
in  dieser  Sache  zwei  Frankfurter  Synoden,  die  eine  im 
J.  1006,  die  andere  im  J.  1007  gefeiert  worden.  Zu 
dem  gleichen  Irrthum  liefs  sich  llansi  (1.  c.  p.  28") 
durch  die  Bollandisten,  Binterim  durch  Ussermann  ver- 
leiten**). Es  beruht  aber  diese  Annahme  in  ihrem 
IIa uptbe weise  nur  auf  einem  JIifsversl4ndnifs.  Der  Bio- 
graph des  Kaisers  Heinrich  II.,  Diakon  Adalbert,  sagt 
allerdings:  habilo  igilur  rursum  generali  concilio  in 
Frankenvurt  (Ferlz,  T.  VI,  Script.  IV,  p.  T97J  ;  aber  das 
rursum  bezieht  sich  rjicht  auf  den  Ort  Fra  nk  fürt,  son- 
dern auf  cüi.cilium,  und  es  ist  zu  übersetzen  :  ..nachdem 
nun  wieder  eine  Synode  (wie  vor  Kurzem  zu  Mainz,  so 
jetzt)  in  Frankfurt  abgehalten  wurde."  ^  Dafs  seine 
Worte  so  irklart  werden  müssen,  erhellt  aus  seiner  eige- 
nen Diir.>.lfllung.  Zuerst  referiert  er  kurz:  ,,am  l.Nov. 
1007  sei  eine  grofse  Synode  zu  Frankfurt  gefeiert  wor- 
den'' (eben  die  unsrige).  Um  nun  den  Zweck  derselben 
recht  deutlich  zu  machen,  berichlet  er  zunächst  von  den 
dieser  Synode  vorangegangenen  Bemühungen  Heinrich's 
für  Bamberg,  kommt  damit  auf  die  l'liiigstsynode  zu 
Jlainz.  von  der  wir  oben  redeten,  und  erzShlt  dann  wei- 
ter, wie  sich  der  Konig  nach  liom  gewandt  und  welche 
Antwort  er  von  da  erhalten  habe.  Nach  diesen  Einlei- 
tniigeii  kommt  er  auf  die  Frankfurter  Synode,  um  deren 
willen  er  eben  jenes  Einleitende  beigebracht  halle,  zu- 
rück und  sagt;  „Nach  alle  dem  ist  wieder  eine 
Synode,  und  zwar  zu  Frankfurt  veranstaltet 
worden,  und  es  wurde  jetzt  das  päpstliche 
Edikt  zu  Gunsten  Bambergs  allgemeirt  ange- 
-nommeii."  Adalbert  wollte  sonach  nur  von  einer 
Frankfurter  Synode  in  dieser  Sache  sprechen,  und  aufser 
seinem  rursum  ist  kein  anderer  Zeuge  für  die  Zahl  zwei 
(t.i  rti  .idm-'liiri  I  ■•)'  f.'^i  ilü'/  i-'.niv 

*)    Vgl.  Peru,   Mnnum.  T.  V  (Script.  III),  p.  814.     1.  VI 
(IV),  p.    79.5.  798.     Man.«!,    1.    c.  p.   283  sq.     llnrduin, 
'  I.  c.  p.  767  sq. 

**)   Binterim,  deutsche  Concilicn,  Bd.  III,  S.  382  ff. 


vorhanden  Kaiser  Heinrich  aber  halte  die  Freude,  schon 
im  Mai  1(ir>  (nicht  im  J.  101 1,  wie  der  gelehrte  l'agi 
annahm)  der  Eiliweihung  des  Doms  von  Bamberg  anwoh- 
nen  zu    können. 

Ein    Brief   ]TIrlaiirlillioii'H    an    den    :Tla|i;i-      Personen- 
»*«rat   der  »ladt   Kreiuuilz   In   l  liKarii.  eeschichle. 

ti'u(?rapliie. 
Milgelhcilt  von  Prof.  h.  J.  Schröer  in  Presburg. 

Der  uachfolgende  Brief  Melanchthon's,  der  für  ilen  un- 
mittelbaren Einflufs  der  Keformatoren  auf  den  Proteslan- 
lismus  Ungarns  bezeichnend  ist*),  wird  noch  gegenwär- 
tig in  dem  Archive  der  Stadt  Kremnilz  im  Original  auf- 
bewahrt, woselbst  ich  ihn  den  25.  Aug.  1858  zu  copie- 
ren  Gelegenheit  nahm.  Er  scheint  oft  abgeschrieben  zu 
sein  und  befindet  sich  abschriftlich  in  dem  Besitz  meh- 
rerer protestantischer  Familien,  woraus  hervorgeht,  wel- 
chen Werth  man  bei  uns  auf  den  unmittelbaren  Verkehr 
mit  jenen  unslerblichen  Mannern  des  Glanbeus  zu  legen 
pflegt.  Ich  habe  jedoch  Grund,  zu  vermuthen,  dafs  alle 
bisher  geschehenen  Abschriften  (wie  auch  der  Abdruck 
desselben  in  ßretscbneider's  Corpus  Keformatorum ,  vol. 
VIII,  p.  lt)2)  aus  einer  leichter  lesbaren  topie  des  Brie- 
fes hervorgegangen  sind,  in  welche  sich  ungenaue  Les- 
arten eingeschlichen  haben,  die  in  dem  hier  folgenden 
nach   der  Urschrift  durchaus  beseitigt   werden. 

Adresse  aufserhalb  :  „Den  erharn  weisen  vnd  furne- 
men  herrn  richlern,  vndt  Kadt  der  loblichen  Stadt  Crem- 
nitz,   meinen  günstig^  herrn. 

Das  Innere   des  Briefes  : 

„Gottes  gnad  durch  seinen  eingebornen  son  Jhesum 
christü  vnsern  heiland  vnd  warhafftigen  hellTer  zu  uor. 
Erbare  weise  fnrneme  günstige  herrn,  Ew  r  Erbarkeiten 
wissen  das  gottliche  wei(Jheit  selb  beides  verkündigt 
hatl,  nemlich  das  in  diser  letzten  zeit  der  weit,  grossere 
Zerrüttung  der  Reich  sein  werden,  denn  zuvor  gewesenn 
sind,  vnd  das  dennoch  der  allmechlige  son  gotles  Jhesus 
Christus  jhni  für  vnd  lür  bi|5  zu  vlTerwekuDg  der  toden 
gewisslifh  Ein  Ewig  Kirchen  snmicn  will,  durchs  Evan- 
geliü,  vnd  will  dazu  elllichc  herberg  vnd  regiment  wun- 
derliarliih    iiliald(,,    diseii    nottigen    trost   sollen    wir  offt 

*)  Den  Brief  Luthers  an  den  Magistrat  der  uncr.  Berg- 
stadl  Libelhen,  in  welchem  er  seine  Verwandten  em- 
plichll  (.s.  Zip.scr  im  Hcsperus,  ISll,  S.  92i,  deren 
KacliKnmmcn  (Marlin  Luther,  Johann  Luther  und  Paul 
Luther)  1811  daselb-st  noch  lebten  und  Töpfer  waren, 
konnte  ich  niciit  mehr  autHndcn.  Ein  .indercr  Zweig 
von  Blulsverwandlen  Luthers,  die  seinen  >nnien  fuh- 
ren, lebt  noch  in  dem  ungr.  Sladichcn  Somnierein  auf 
der   lii.scl    S<  luill. 


87 


Anzeiger  für  Kiiiuie  der  deutschen  Vorzeit. 


bedenk^  vnd  vnfs  damit  Sterken,  vod  sollen  des  froliche, 
christliche  lelir  pflantzen  vnd  wissen,  das  dise  arbeit  nicht 
vergeblich  sein  wirt,  d^weil  denn  Zeiger  discr  schriflt 
Paulus  Niccus  von  Namslaw,  Ewr  kirchen  zu  dienen  er- 
fordert ist,  vnd  ist  derwegen  hie  öffentlich  in  christlicher 
Ordnung-,  ordinirt,  bitt  ich  Ewr  Erbarkeit  wolle  ihr  ihn 
gunsliglich  lassen  bevohlen  sein,  denn  ehr  hatt  vieissig 
studirt  vnd  ist  zuchtig,  das  ich  holTe  ehr  werde  sich  ge- 
bvrlich  hald^,  der  allmechlige  Gott  vatter  vnsers  heilands 
JheSH  Christi,  wolle  umb  seines  sons  willen,  dem  kojiig- 
reich  Hungarn  friden  geben,  Ewr  Stadt  vnd  kirchen  vnd 
Ewr  Erbarkeit  vnd  die  Ewrn  gnediglich  bewaren.  ded^ 
witeberg  vff  den  12  tag  octobris  1553.  Eur  Erbark^ 
williger  l'hilippus  itlelanthun." 


Venusberg;. 

Von  Prof.  l)r.  Fried r.  Reufs  in  Nürnberg. 

Einen  merkwürdigen  Fall  einer  auf  die  alte  Volks- 
sage vom  Venusberg  begründeten  Damonomanie  aus  der 
Umgegend  von  Thurnau,  vom  Jahre  1C08,  bietet  J.  Hor- 
nungi  cista  medic.   epistol.   Norinjbcrga;.    1626.   4.   p,  81. 

Ein  mir  vorliegender  Wappenbrief  des  J.  A.  Feny- 
bcrger,  „Scriptus  und  GerichtsverstSndigcr"  zu  Bogen, 
crlheilt  von  A.  F.  Hundt  von  Lauterbach,  erblich.  Com. 
palal.,  vom  28.  Mai  16G2  versinnlicht  dieselbe  Mythe  in 
einem  auf  den  Personennamen  anspielenden  Gesclilechts- 
wappcn,  welches  Venus  vor  einem  grünen  MUgel  stehend 
vorstellt. 


Zustände. 

Sprache  und 

Schrift. 

Literatur. 

Saga. 


TynipMiion    an    der   AltMtädtpr    Hlrrlie    zu  Pforzheim. 

Von  Dr.  Karl  U  1 1  in  a  n  n  ,  Prälaten,  zu  Karlsruhe. 


Knnst. 

Bildende  Kunst. 
BaulnDiist. 


Die  bildliche  Darstellung,  welche  der  ohenslchpiidc 
Holzschnitt  treu  wiedergibt,  helindet  sich,  flach  in  Stein 
gehauen,  über  dem  vorderen  Hnnpteingange  der  jetzt  so- 
genannten .Mlstadter-,  früher  St.  Martinskirrhe,  in  Pforz- 
heim. Diese  Kirche,  die  auch  St.  Maria  geheifsen  zu  ha- 
ben scheint,  kdinnil  jcdciifnlls  in  Urkniiden  des  1  1.  .Iiilirh 
vor,  gehört  aber  ihrem  Ursprung  nach  ohne  Zweifel 
einer  bedeutend  frühem  Zeit  an*).  Der  Bau  selbst  in  sei- 
ner gegenwärtigen  BeschafTenheit  ist  jüngeren  Datums  und 
dürfte    aus    seinem    ;ilt(Mthllmlirhen ,    viellticlil    fnilnslen 


Bestand   nur  das  Portal   mit  seinem   räthselhaften  Bildvferk 
bewahrt  haben. 

Bader  in  seiner  Badeuia  (1844,  Bd.  Hl,  S.  186) 
glaubt,  die  Kirche  sei  vielleicht  ursprünglich  ein  heidni- 
sclier  Tempel  gewesen*),  oder  rubre  doch  wenigstens 
ans  der  ersten  Zeil  der  Verbreitung  des  Christenthums 
in  unseren  Gegenden  her.  Gehres  in  ,, Leben  Heuchlin's 
und  Denk«  Urdigkeilen  seiner  Vaterstadt"  (^('iirlsruhe,  1815) 


*)  wol  dem  12.  Jahrh. 


Anni.   d.   Krd. 


•)  In  der  All.'iladi  Pforihcim  wurden  1R.12  Mnnicn  aus 
der  llc|;i('riint;87.cit  der  Kaiser  Valcnii  und  Valcnlinian 
auagcgrnbcn. 


89 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


90 


liefert  aebst  einer  ungeoUgendea  Abbildung  des  Portals 
einiges  Historische  über  die  Kirche  und  fuhrt  die  Mei- 
nung des  pfalrischen  Historikers  Lamey  an,  nach  wel- 
cher die  dargestellten  Figuren  kabbalistische  Zeichen  sein 
sollten,  die  vielleicht  erst  aus  Reuchlin's  Zeit  stammen 
und  nach  dessen  Angabe  an  der  AltsISdler  Kirche  aus- 
gehauen  worden   sein   mochten. 

Diese  Ansicht  wird  durch  den  ganzen,  sehr  alterthUm- 
lichen  Charakter  des  Bildwerkes  widerlegt;  eine  positive 
Erkl<iruiig,  die  irgendwie  genügen  könnte,  weifs  ich  aber 
allerdings  auch  nicht  zu  geben*).  Ich  bemerke  nur 
noch,  dafs  Ähnlich  raihselhafle,  wiewohl  sonst  abwei- 
chende, bildliche  Darstellaugen  auch  an  andern  Kircheu- 
portalen  vorkommen,  i.  B.  an  der  Kirche  zu  Grofsen-Lin- 
den,  unfern  (iiefseii  in  Überhessen,  worüber  das  mit  ver- 
schiedenen guten  Abbildungen  ausgestattete  Werk  des 
Professors  und  Bibliothekars  Dr.  Klein  über  die  Kirche 
cu  Grofseu-Lindeii   (Giefscn,   1857)   zu   vergleichen  ist. 


')  Nach  der  Zusammenstellung  der  einzelnen  Figuren : 
Löwe  mit  Schlangenschweif  (hier  offenbar  der  Löwe 
als  Zeichen  des  Bösen  genommen)  und  vor  dessen 
Brust  ein  Hahn,  wie  es  scheint,  ferner  der  Pfau  auf 
einem  Lamme,  das  eine  Kette  um  den  Hals  tragt,  dazu 
noch  Kreuz  und  Rad,  dürfte  hier  kaum  zweifelhaft  blei- 
ben, dals  jener  ein  symbolischer  Gedanke  zu  Grunde  liegt. 
Der  Mann  in  Halbfigur  mit  greisem  Schnurrbart  tragt 
den  Charakter  eines  Porträts  und  dürfte  wol  auf  den 
Stifter  zu  beziehen  sein.  Anm.  d.  Kedakt. 


and  u.  Leute,  l^ber  DorfeInfrieduiiKen  und  Urenxtveli- 
Dorfwesen.        r«n  von  JTInrken,  CiHuen  und  liündern. 

Von  Friedrich  Thudichum,    Privaldocenlen   an    der  Uni- 
versität Gießen. 
(Fortsetzung.) 

Der  Zweck  der  Hecgen  und  Landwehren,  wie  er  mehr 
oder  weniger  bis  auf  unser  Jahrhundert  fortgcdnucrl  hat, 
war  vornehmlich:  eine  Mark,  ein  Gericht,  ein  Jagdgebiet 
(namentlich  wo  freie  Birsch  galt  I)  von  den  benachbar- 
barten  Gebieten  abzugrenzen,  fremde  Viehhcerden  abzu- 
halten, den  eigenen  den  Ausgang  zu  verwehren,  Holxfre- 
vel  zu  erschweren.  Man  findet  Landwehren  mit  noch 
viel  speciellerem  Zweck;  so  war  die  den  Dörfern  über- 
mocksladt  und  Danernhcim  gemeinsame  Koppelweide  von 
ihren  Sondergütern  durch  die  sogen,  neue  Lundwi  lir 
getrennt;  so  der  Grllningen  -  DorfgUller  Murkwald  von 
dem  Gruninger  Ackerfeld  durch  eine  sotr.  ,,Z«  crchlHcg". 
Aber  sie  sollten  auch  gegen  Räubereien  und  plötzliche 
UeberfÄlle    des    Feindes    einigermajien    Schulz    gewahren 


und  Personen  und  Eigenthum  sichern.  Dies  wird  als 
Zweck  der  Hecke,  welche  die  iNervier  um  ihr  Land  ge- 
zogen hatten,  ausdrücklich  angegeben  und  erscheint  auch 
im  fehdereichen,  polizeilosen  Mittelaller  noch  als  wohl 
verstandlich.  So  schreibt  auch  Konig  Sigismund  dem 
Erzbischof  von  Trier  im  J.  1414,  deuen  von  Frank- 
furt förderlich  zu  sein,  ,,ir  warte  und  lantwere  zu  ma- 
chen, das  sy  dieselben  viijire  vnd  des  richs  stat  Francken- 
furd,  vnd  die  Strassen  vmb  sich  dester  baz  bewahren 
vnd  in   friden  gehalten   mögen  ;"   (nach  Haltaus). 

Eine  Anzahl  von  Gelehrten,  wie  der  um  die  Geschichte 
der  Wetterau  so  hochverdiente  Professor  Dieffeubach  (im 
Archiv  für  hess.  Gesch.,  4,  133  IT.),  Steiner,  in  seiner 
Gesch.  u.  Topogr.  des  Maingebietes  und  Spessarts  unter 
den  Römern  (1834),  Decker,  der  im  Archiv  f.  hess.  Gesch. 
7,  125  Landwehren  des  Odenwalds  beschreibt,  hielten 
seither  alle,  oder  doch  die  meisten  dieser  Uehren  für 
römische  Werke,  „römische  Partialbefestigungen",  die 
mit  dem  gro|5en  limes  in  Verbindung  gestanden  hatten; 
und  diese  Ansicht  ist  seitdem,  wie  ich  zum  Ueberdru[5e 
erfahren  musle,  bei  Studiert  und  Ulistudiert,  bis  zu  den 
Bauern  herab,  die  allgemein  herrschende  geworden.  Eine 
gründlichere  Untersuchung  la(5l  aber  diese  Annahme  als 
ganz  unhaltbar  erscheinen.  Wenn  man  nicht  blos  den 
noch  sichtbaren  Erdaufwürfen  nachgeht,  soudern  ihre  Be- 
deutung für  die  Marken  und  Gerichte  ins  Auge  faljt,  so 
lösen  sich  alle  Zweifel.  Für  die  Wetterau  wenigstens, 
wo  ich  umfa|iendere  Untersuchungen  angestellt,  als  alle 
meine  Vorganger,  uud  wo  mir  eine  gro|k  Menge  früher 
unbenutzter  Akten,  Urkunden,  Grenzbeschreibungen  u.  s. 
w.  zu  Gebot  standen,  habe  ich  mir  volle  Gewifsheit  ver- 
schallt. Die  neuerdings  wieder  mit  so  vielem  Eifer  auf- 
genommenen Forschungen  über  den  römischen  limes  wer- 
den hiernach  manche  Berichtigung  erleiden  mujien,  da 
manch  gute  deutsche  Landwehr  irrlhumlich  zu  eiuem  rö- 
misclieii  l'fahlwerke  gestempelt  wurde.  Meiner  Ansicht 
nach  ist  man  nicht  berechtigt,  aus  dem  bloßen  Vorhan- 
densein von  Erdanfwürfen,  ohne  da|J  auch  römische  La- 
ger, Castcllp,  Wohnbanser,  Bäder  nachgewiesen,  und  ro- 
mische Waffen,  Geräthe,  Münzen  aufgefunden  werden,  so- 
fort auf  romische  Walle  zu  schliejjen.  (Münzen  allein 
liefern  noch  nicht  einmal  erheblichen  Beweis,  weil  auch 
bei  den  Deutschen  römisches  Geld  umlief.)  .\uch  der 
Name  Heeg,  Landwehr  gibt  hierzu  kein  Recht;  gerade 
der  V«  Stunden  lange  Graben  zwischen  Altenstatt  und 
Jlarkobel  in  dem  wir  am  iinzweifelharteslen  di'ii  linics 
vor  uns  haben,  trugt  diesen  Namen  nicht,  bildet  auch 
keine  Grenze,  sondern  dnrclisclineidel  gernile  die  Heeg, 
welche  Altenstilltcr  und  Eckarlshauser  Mark  (rennt,  setzt 
sich   also   in   zwei  verschiedenen,   auch   zu   keiner  Zeil   zu- 


Aiiz^iVe."  für  K^uri(iS'acf''«^ills'bWeriVV)W^ 


'92 


sammerigehöfi^  gew'isenen  Gieblef^h  rorl'.  "£6eh"so  w'i- 
niff  beweist  es  römischen  Ursprung-,'  daß  (iie  Heegcri  üiriJ 
Landwehren  zuweilen  den  eliemaligen  Landesherren'  cigeii- 
^hbmlich  zusleheJn.'  Diese  sind  meist  erst  ini  tl'.'v.  lÖ. 
'Jahrb.,  in  Folge  eines  'ziemlich  (illgcmein  gcUbleii  He- 
gals  auf  wüste  Plätze,  in  den  Besitz  geliingt.  Viel- 
Tach  habea  sich'  aber  auch  die  Gertiein'den  iii  ihretn'ßesUi!^ 
tehauplct,  und  es  findet  sich  dann  hrinfig,  dnß  die  Land- 
wehr den   angrenzenden  Gemeinden  je   zur  llülfle  gebort. 

Landwehre'h  uHi  Dorrgemarkungeii, 'd'ie  noch  zu  feinem 
"ha  'demselben  Landgericht  geborten,  atso  nicbt  seihstän- 
dige Territorien  bildeten,  habe  ich  bis  jetzt  nirgends 
hngetrolTeii. 

Einfriedutigen   der  Dörfer. 

Bei  allen  deutschen  Völkerschaften,  welche  iiöih  jetzt 
in  geschlossenen  Dörfern  wohnen,  war  jedes  Doi-f  irii't 
einem  Graben  oder  Zaun  umgeben,  durch  welchen  nur 
bestimmte  Thüren  einließen.  Dies  gilt  nicht  blos  von 
Franken  und  Alemannen,  sondern  auch  von  Engern,  Ost- 
falen  und  Angelsachsen,  wie  die  unten  beigebrachten  Be- 
lege erweisen.  Mehr  oder  weniger  erhalten,  sind  diese 
Dorffrieden  überall  noch  anzutrcITeii.  In  der  Wetteraii', 
deren  meiste  Ortschaften  ich  persönlich  besuchte,  heißt 
er  gewöhnlich  H  ai  ngra  b  e  u,  nicht  selten  auch  blos  der 
Ilain;  z.B.  tragen  diesen  Namen' die  Gärten,  welche  das 
Städtchen  Wenings  unmittelbar  umgeben;  ebenso  ein 
'etWa  '400  Schritte' Tanger  Strich '  Landes  unmiltelbar  ati 
der  südwestlichen  Jliiuer  des  Slädlchens  Lanbach,  wel- 
cher Gemeindeeigenthum  ist  und  ostlich  an  den  „Ilain- 
berg"  stößti'  Hain,  Hein,  tnhd.  hagen,  beißt  Einheegn'ng, 
Einzäunung,  und  kommt  von  dem  nhd.  Vcrbnm  haj^an,  ha- 
kan  =  umzäunen,  welches  jedoch  nur  im  Partie  Pral.  kelia- 
gin  erhalten,  und  Von  dem  auch  hegen,  nlid.  hekjan  abge- 
leitet ist  (Weig'nnd,  d.  Wörlerb.   unter  (lag,   Hain,  Hege). 

Seltener,  wie  z.  B.  zu  Lieblos  bei  Gelnhausen  und  zu 
Torihausen  bei  Büdingen,  trifft  man  statt  dessen  die  Be- 
nennung Hege  an.  Das  Niedei wöllstädter  G'crichtsbuch 
gibt  zum  11.  Jan.  1727;  ,,heeg  —  oder  haingraben." 
GebQck  lindeK  sich  in'  einem  Weislhum  bei  Grimm,  I, 
488:  ,,der  statt  oder'  flecken  veSlunggräbeii,  pfortlen, 
hayn,  gebicke."  In  der  Wetteran  kam  es  mir  nur  zu 
'feildii]gen  vor,  \Vo  es  S'm  nördlichen  Slaillgraben  „das 
Gebuck"  heißt.''  ßanniaun  ist  dem  Volksmunde  völlig 
entrückt.  L'rk.  v.  1434:  Mann  soll  auch  den  von  Ey- 
chen  gerten  geben  zu  iren  ban  zeunnen.  Nach  Versiche- 
rung Ortskundiger  sollen  in  Rheinhessen  viele  D<irfcr  mit 
ßill-graben  umgeben  sein,  worüber  weitere  Aufschlüsse 
zu   erwarten   sind. 

(KtirLscI/nnsr   l'ildl.l 


'         Autoren -lliiiiorar  Im  ^Tllttclulter.  Leben. 

",'  Von  j;  BBÄäer';  Conservätpr  am  k'.'Arih'iv  in  A'ilmber'g.      ^"Emefi,  ' 

Unter  so  mancbcn  Beispielen,  die  uns  hierüber  bekannt 
geworden,  w.K bleu  , wir, .|iur  ^ii|  paar.j  sie  betreuen  Sig- 
mund IJ^^st-erliflit  den  Chronisten,  der  iStadt  Nürnberg, 
den  berühmten  M  a  r  t  i  M  Behaim  und  den  gekronteu  Dich- 
ier  uuti  l'üljhislor  Conrad  Celles,  von  welchen  der  er.>te 
die  befcaiiute  Cliruiiik,  der  zweite  einen  Erdglubus  und  def 
dritte  eine  Beschreibung  der  Stadt  Nürnberg  in  Veisen  aus- 
gearbeitet.bat.  \\  ie  sie  von  derselben  für  ilire  \\  erke  be- 
zahlt wurde;D,  Beigen  nachstehende  Kechnungs-AuszUge,: 

titit.  Item  j  %  nuni  x.  haller  für  viscb,  die  man 
her  Sigmunden  .Meusteilin,  l'lurrer  zu  (iriiidlabb,  der  Iblatt 
.Cronica   halben  gegeben   bat.,,  ,    „j^ViiÜ   ir>:?1ui    .n-ib 

14li>^.  Item  .\ij.  gnldin  landswerung  vud  ij  S  noni 
dedimus  Herrn  Sign)nn<leii  Meuslerlin  vuii  der  Statt  Cro- 
nica  wegen,  der  hat  Iin  her  Bupprecht  Ualler  vj.  vnd 
Jörg  Alt  vj.  vnd  auch  ij  tb.  noui  für  viscb  darumen  zu 
kau^ffen  gegeben, -also  das  vns  mitnilem,  das  vormals  deß- 
halb  anßgeben  "tiid  fegislrirt  ist,  bey  37  guldin  darauff 
'gegangen'  ist,  alleUi  demselben  Meusterlin. 
''",'«**!«."  (i'e'm'24W."j1B&  lioui'O  iChriliiig  2  h'iller  für 
den  apllel  der  .tiappa  mundj,  so  her  niertin  peiiam  zuge- 
richt   bat.     quarla  poigt  Sebaldi. 

I30%.  Itpm,  ^.,  guld^ii^  CQorado  Ce;ltes  vinb  sein  mUe, 
mit  bescbrcLbmig  vn;ser  Slat  vnd  .^r^  {lei-koineiis  gehabt. 

Ueber  alte  (Senirltte. 

Von  Dr.  J.  Muller. 
(Schluls.) 
Seit  dem  Aiifauge  seines  bischuflicheu  Amtes  (beifsl,es 
bei  Strobel,  vaterl.  Gesch.  d.  Elsasses  |,Si.  54,7)  halle  Heii»- 
rich  von  Stahleck  vielfach  bemerkt,  wie  wenig  die  auf  ihre 
Kechle  so  eifersUcbligen  Itichter  und  iJiithsberren  bereit  wa- 
ren, auch  andern,  besonders  Armen  und  Frauen,  Kecht  wi- 
derfahren Zu  lassen.  Der  Unfug  überschritt  so  sehr  alles 
Jlafs,  daf.s  der  Bischof  in  Person  den  liflthen  und  andern 
angesehenen  Bürgern  darüber  Vorwurfe'  Machen  muffle 
Und  insonderheit  die  tadeliiswertbe  Nachlässigkeit  des 
Richters  rügte,  der  so  sehr  seinen  Beruf  verkannte.  Nuh 
wurde  im  Jahre  1249  Criic  Versammlung  zur  Durch- 
sicht der  besteheiideh  Sindtlegislation  veranstaltet,  ah 
welcher  der  Bischof,  die  Ralhe  und  die  übrigen  vorneh- 
men Bürger  Theil  nahmen,  nebst  den  Domherren  und  den 
Dienslleiiten  des  Stiftes.  Auf  dieser  Versammluni;  kam 
in  der  Thal  ein  neues  Statut  zu  Stande  (abgedruckt  hei 
Strobel  fl  a.  ().,  ferner  bei  Ganpp,  deiitsrhe  Sladtrechlo 
d.  M.  A.  I,  S.  60  (T.)  Dasselbe  cnthAll  meistens  Bestim- 
mungen crimihalrechtlichen  Inhalts,    Und   das  Ganze  läfs't 


93 


An!tei<rer  für  hu'nie  dfr  deulschcii  Vorzeit. 


94 


auf  emen  Zustand  argsler  V6r\Yilderuiig  derSitleu  schlies. 
seil.  Es  liegt  nun  nahe,  dels  Heinrich  von  Slalili'ck,  der 
Dicht  nur  als  ein  Slaiin  vun  t^i  ufscr  E[it:>clilusseiiheit  und 
grotser  Gewandtheit  in  weltlichen  GeschAflen,  sondern 
»nrh  voll  grofser  Zuneicung  lu  Strafsburg  und  bürgcr- 
freundlich  geschildert  wird,  überhaupt  die  bessernde  Hand 
an  die  Verhidtnisse  seiner  L'nterlhaneii  legte.  In  diu  un- 
ruhigen Bewegungen  seiner  und  der  vorhergehenden  Zeit, 
in  den  Fehden  mit  den  Nachbarn,  in  den  Burgerkriegen 
der  Hobenstaufen  mit  ihren  GegenkOnigen,  wpran  ebeu 
Heinrich  von  Stahleck  sich  lebhaf'test  betheiligt  hatte, 
mochte  der  Verkehr  im  Allgemeinen  sehr  zerrüttet,  das 
Müiizwe^en,  illafs  und  Gewicht  in  arge  Verwirrung  ge- 
ratheq  sein.  Heinrich  slcllle  darum  auch  hipr;,  gleich- 
zeitig mit  dem  neuen  Statut,  die  Ordnung  wieder  her, 
er  liefs  das  Gewicht  normieren  und  übergab  die  neuen 
Prpbegewirhte  dem  betre|fe»<len  Beamten  zur  Aufbewah- 
rrfngMi  iSo  beifat  es,  auch  schon  in  dem  altern  Strafsburi 
ger  Stadirechte: 

LYl.  Ad  ollicium  Thelonearii  perliuet  omnes  mensu- 
ras  miniilns  sive  gr^iides  in  sale,  in  vino,  oleo,  frnmento 
a  magistrii  cauponum  foimplas  igirito  ferro  cquteiiare; 
et  eas  null!  debet  concedere,  nisi  forsan  concivi  suo  ad 
amam  vini,  vel  ijuartale  frunienti.  et  in  bujns  mudi  par- 
vis  et  »irif   pretio, 

LVH.  Has  tarnen  qujcunque  civium  voluerit  ad  opus 
suuni  habere,  lice(  ei,  ita  quod  ex  Thelonearii  consciencia 
et  per  ipsum  signate  sint.  Sicut  etiam  lieet  unicuique 
burgensiuni  pondcra  liberarum  in  domo  sua  prnpriu  lia- 
h^bere^,  ita  t«men  quud  p  Monetario  sint  formata. 
Gaupp,  a.  a.  ü.  S.  62.  63, 

Analog  mochte  es  in  der  spatern  Zeit  sein,  und  der 
Munzmeister  seiue  Prohegewichte  in  dem  rfeiiniglliurm 
aulhuwahren.  Von  hier  ans  wird  unser  Stück  durch  ir- 
gend einen  Zufall  oder  die  begehrliche  Hand  ein^s  Lieb- 
habers nach  Nürnberg  gewandert  sein.  , 

Was  die  Schwere  bclnffl,  so  bemerkt  Eisenschmid, 
er  habe  nach  umsjch|iger  PrUFung  herausgebracht,  dafs  das 
damalige  volle  Pfund  15  Unze»,  2  Gros  und  20  Gian  oder 
8804  Gf-pn  im  pariser  .Gewichte  wog,  Ejiie  Stiaf^burger, 
Unte  vpn  550'/4  par.  Gran  spi.  also  pinjep  kölniachen  ge- 
nau gleich*)  Unser  .Sinck  wiegt  3".'si  Loth  Zollge- 
wicht vd^r  &iJ,?Ti -^'''snj'"'-''''  ""''  jpdpph  nichlgoK^  , ge- 
nau ist.  Nehmen  ,y|rir||l, .Gramme  =.|Q,82!7,  par,  Gran, 
so  wurde  unser  Gewicht  ungefähr  1003  par.  Gr.  (genau: 
1002,85564)    wiegen-      Hieriiacb    stellt  es    sich,   bis    auf 


*)  Kach  V.  Praun  a.  a,  0.,  S,  19  ward  das  kolnisilio  MnrJi- 
gcwichl  von  8  Unzen  oder  IG  Lolh  auf  nur  Ijri'J  Grnn 
berechnet;  demnach  kanten  auf  eine  Unze  nur  544 Gr, 


«ine  unbedeutende  DilTerenz  als  '/e  Pfund  vom  Pfunde  zq 
8804  par  Gran  dar.  Wir  dürfen  es  also  als  einen  Ferto 
oder  eine  Viertelmark  betrachten. 

Es  wäre  interessant,  konnte  maa  das  Verhaltnifs  der 
Munden  Heiniichs  vou  Stahleck  zu  diesem  Gewichte  aus- 
milteln.  Allein  leider  sind  uns  von  ihm  mit  Sicherheit 
keine  bekannt.  Berslett  in  seinem  bekannten  \\  crke : 
Versuch  einer  JlUnzgeschichte  des  Elsasses,  S.  55  ff.,  fuhrt 
Münzen  mit  Namen  von  Bischöfen  nur  bis  zum  Ende  des 
11.  Jahrb.  (Udo  oder  Otto  f  1100)  auf;  dnnn  erscheiut 
ein  Stuck  mit  der  Legende  H  ei  nric  vs,  welches  er  unserni 
Bischöfe  zuschreibt;  das  Gewicht  gibt  er  zu  10  Gr.  an, 
es  ist  also  ein  leicht  ausgeprügter  Halbliug,  S.  60  bemerkt 
er  ferner,  dafs,  vvn  den  Denaren  oder  (?J  Schillingen 
(jedenfalls  gilt  da^  nur  von  den  erstem)  im  A|lgemeiAea 
160  Stuck  auf  die  Mark  giengen,  und  die  einzelnen,  „wie 
sie  auf  uns  gekommen  &ind,'S  beilaulig  24  Gr,  wiegen. 
Dies  gibt  180X24  Gr,  =  4ß^0  Gf,.  für  die  Wark,  864q 
Gr.  für  das  Pfund.  Da  Berstett  einmal  das  Gewicht  der; 
Denare  nur  als  ungefähres  angibt,  ferner  von  den  al- 
tern Zeiten,,  redet,, so  können  w,ir  das  E|;gebnifs  diesei] 
Berechnung  mit  unserm  obigen  nicht  zusammenhalten.  Zu- 
dem wi.sseii  wir  nicht,  was  für  ein  Gra^igewicht  er  zq 
Grunde  gelegt  hat.  ; 

..ij 

Ein    M«l«ttlium    au«i    dem    XIII.    JrIutH  it 

liuiiilert.  II 

Die  Bibliothek  des  gernian.  Wuseunis  besitzt  unter 
Nr  7095  ein  Bruchstuck  eines  Weisthums  in  deutscher 
Sprache  aus  dem  Anfang  des  13,  Jahrb.,  das  in  mehrTaw 
eher  Beziehung  besonderes  Interesse  erweckt,  weshalb 
wir  dasselbe  narbfolgend  in  buchstäblich  getreuem  Ab- 
druck wiedergeben.  Die  darin  vorkommenden  Nninen,' 
als  Horburg,  Kesicuholz,  Lebrach  (Lebrau),  Norgassen 
u.  ».,  weisen  nach  dem  Elsafs,  und  zwar  auf  die  Gegend 
von  Colnior  hin.  Was  das  Aenfsere  angeht,  so  ist  die^ 
ses  schatzbare  Dt'nkmal  nuf  die  Vorderseite  «iner  ITi". 
6'"  langen  nnd  8"  ß'"  breiten  Hollo  starken  Pergnnuen-i 
tes  geschrieben,  an  deren  oberem  Ende  ursprimf;lich  noch, 
ein  Stuck  angeheftet  und  angeklebt  M  qr,  wahrend  em  uu-i 
teren  eil»  Xheil  weggerissen  ist,  so  dDfi»  also  Aufnng  und, 
Schlufs  des  tianzeii  fehlen.  Die  Schrift  ist  grofs,  srhuiv 
und  regclninf.-^ig ;  die  Zeilen,  deren  noch  Is  \ullslandige 
und  )2i  unvollsiiandtgie  vorhanden,  Ajnd  mit.Jinfr  vprgc- 
zeiohnet,  wie  auch  am  Bande  lluks  und  rechts  von  Din- 
teiilinien    begren?.!. 

felin  einen  vilzhvl.  vn  zwenr  hrnlfrhvhr.  darvmbe 
fol  in  d^  Meier  geben  drige  bovnie  in  kaflenholz  \  rweiir, 
vh  in  Bvbfhcilz  einen  Die  vorflcre  föleiil  nlffi  h\'len 
fwen   fie  darinne  vindet    ane  golfhuf  1  Inte   mi  b\ber  den 


Staats- 

anslalten. 

Ordnunsren 
und  Rocht«, 


95 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


96 


folent  de  pfenrfe  alfe  fie  in  vindt'iit  an  demc  flage  beide 
ros  vn  rider  nemeii.  |  wereot  fie  fich  des.  fo  ful  He  ein 
Toget  von  horb'g-  pTeiulfn  fwa  er  fie  gepfende  mac.  vnibe 
den  ge  |  wall,  vü  ful  ime  des  dultein  vriheit  vor  fin.  die 
pfant  fölenl  fie  antwrten  in  difen  hof  vö  fol  er  fie  |  dan- 
nan  gewinne  von  dem  Prcbefle  vn  dem  Meiere  fo  er 
befte  mac.  kvnt  aber  er  ze  wege  von  |  dcme  flage  fo 
folent  die  vorfler  vallen  after  an  die  swanken  vfi  füiont 
abe  ziehen  fo  vil  fie  mö  |  gent  vnr.  ez  fnr  daz  holz  kv- 
met  fo  rölent  fie  in  lazen  varn.  Vindet  fie  aber  dinne 
fce  Üyonif  livte  vö  hvb^  von  den  fvlet  fie  iieme  pfant 
f«az  fie  in  gebet.     Darvbe   fol  aber  in   d'>  Meier  gebiete 

I  in  daz  nebefte  dinc  vü  ful  darvbe  wetten  drizic  Schil- 
linge, vn  fo  fie  daz  iar  vz  gehvteiit.  fo  fol  |  der  Proheft 
aber  her  vorn  ze  horiivges  dinge  vn  fol  nemen  d^  hvb'' 
80  vil  er  wil  vn  fol  daz  holtz  |  fchowe  hant  fie  miffe- 
hvtet  (lorvbe  folent  fie  fich  anlwerle  ze  leberahc  in  des 
Probcfles  ge  |  walt  vn  etifölejit  nvt  dannen  kvmme  ane 
finen   wille.      Wollen   fie   fich    des  weren    fo  fol  fie  twin- 

I  gen  d*  von  borlfg  oder  fiii  voget.  Vfzer  difeme  hove 
fol  gan  ein  pllug.  vier  ohfen  zwei  pfert.  |  vn  ein  viulin 
die  folent  gan  vor  fvngihlen  Tierzehen  naht  vber  eigen 
vn  erbe  ane  vf  körn.  |  darvbe  fol  d^  kiieht  d*  ir  da  hv- 
tet  tragen  eine  mele  *_)  d*  fol  liun  an  ie^ederme  ende 
ein  isin  daz  {  fol  er  fetzen  fo  er  dar  bi  stat  vn  hvtet 
vnd*  fin  kinne  vn  vf  finen  füz  ob  er  fiafen  wolle  daz  |  in  daz 
ifin  flechc.  daz  er  erwache,  daz  vihe  so  ez  gnvc  gizzct 
vf  den  malen  fo  fol  erz  vz  Iriben  |  an  die  brache  vmbe 
daz  vindet  ez  dekein  man  an  fincr  malen  ligcnde  darvbe 
fol  ime  der  {  Jleier  bczzern  drizic  Schillinge.  So  fol 
daz  ka.ttenholtz  alfo  gebannc  fin.  fwenne  die  hvber  [  be- 
dorfent  vITen  ir  hvphöve  holzes  fo  fol  in  d^  Meier  vn  d* 
Probeft  geben  drvzelie  liolzer  zv  [  einem  botichen  zcime 
hvfe.  Daz  leihe  hvs  vf  deme  hvphove  fol  alfo  rmbeuange 
fin  fwenne  |  d*  vrige  vogel  dar  kvmc  vn  die  hvber  ziehen 
wil  fo  fol  man  fine  ros  flellen  vf  den  hvphof  vn  |  d^  dar 
uffe  gcfezzen  ift  d^  fol  ime  trnkene  flal,  vh  gerumete 
cripfe  geben.  Wolle  d*  herre  finen  |  roffen  gen  ezzen 
daz  Ivge.  d^  hub*  git  in  nvt.  l)az  fol  alfo  vmbegange 
fin  daz  er  demc  fchilkneh  \  te  gebe  den  fluzzcl  werdent 
die  ros  verflolen  after  vz  d''  hvb^  gelle,  werdet  siv  vor 
TZ  Tcrfloln  I  d^  voget  fol  den  fcbaden  han.    Swenne  einre 


*)  mele,  lo  steht  deutlich  geichricben  ;  es  ist  aber  wol 
das  mhd.  mcnel,  m.,  Treihsinchel,  stimnlua,  in  ver- 
ilehcD. 


hvben  wirt  vzgediget  daz  d^  Meier  mit  den  bvbern  | 
erzivge  mac  fo  fol  er  laden  den  vrige  voget  von  horb'g 
vn  fol  d*  die  hvben  ziehen  d*  da  ift  vz  |  gediget  vh  fol 
d''  voget  dar  kvmc  mit  zwelf  roffen  vh  pferden  deme 
fol  d^  Meier  gen  ze  ez  {  zeode.  bringet  er  me  daz  fol  er 
felbe  gelle,  dar  zv  git  ime  d''  Meiere  von  iedeme  zuga 
viunf  I  fchillinge.  Sweme  die  selbe  hvbe  gezoge  wrt  fo 
fol  fie  iar  vn  tac  ligen  daz  weder  d^  Meier  {  noch  ginre 
deme  fiv  gezogen  ift  dar  uf  kvmet.  ift  daz  er  dem  fi« 
gezogen  ift  in  d^  iars  frift  |  kvml  fo  fol  er  legedinge  mit 
dem  Meiere  fo  er  befle  mac  vmbe  fine  hvbe.  die  ime  da 
gezoge  I  ifl.  So  daz  iar  vz  küt  daz  er  nvt  gelegedinget 
hat  des  fie  ift.  fo  fol  fie  d*  Meier  ziehen  zv  )  deme  fel- 
gvle  VII  fol  des  houes  lidic  fin.  \n  ift  daz  eInre  ftirbet 
d^  in  difeme  ein  hvber  ift  {  des  erben  folent  kvmen  in 
den  drizic  tagen  obe  fie  innewendic  landes  fint  vn  fvlent 
wi  I  der  vorderen  ir  hvben  vmbe  den  Meier.  d^Meier  fol 
fiv  in  wider  liheii  obe  fiv  lidic  ift.  ift  |  fie  nvt  lidic.  fo 
fol  er  mit  dem  Meier  über  ein  kvmen  vmbe  zins  vn  vmbe 
dinclofe  ob  |  ez  dar  ulfe  vh  fol  erz  ime  denne  lihen.  Ist 
aber  d*  erbe  uzwendic  landes  fo  fol  fich  der  |  Meier  d* 
hvben  gefinen  des  gvtes  fin  fi  vil  oder  wenic.  vü  fol  ez 
ieneme  enthalte  viize  {  er  ze  lande  kvnt.  ifl  daz  ez  me 
zinfes   mac  gegeben  daz  fol  ime  d'*  Meier  gehallt",   ift  die 

I  hvbe  fwach''  dan  ri''  zins  gewegen  mac  fo  fol  er  den 
zins  flahe  vf  die  hvbe  viize  er  ze  lande  kvl.  |  So  fülent 
die  Ivle  in  difeme  dorf  an  dem  palmelage  drie  banwarte 
fetze  ub^  ir  velt  ze  behvle  |  de.  d''  fol  d^  vronehof  eine 
gen.  der  gvt  von  Norggazzen  einen,  fo  lit  hie  ein  gvt 
deme  gibt  mä  (  div  eigen  daz  fol  ovcb  eine  geben.  An 
deme  felben  tage  fo  fol  in  der  fchultheize  die  Banwar  { 
tvm  lihen  darvmbe  git  ime  ielich*  einen  fchillinc.  fo  fol 
aber  er  in  helfen  iren  Ion  ingewin  |  nen  darvmbe  fie 
clagct  darvbe  folent  fie  hvtcn  vnze  man  den  erften  ban 
fnidet.  fo  man  |  denne  den  erften  ban  gefnidet  fo  folent 
fie    ariegan    ir    bonkorn    famenen    von   d^  iucharten  I  eine 

garbe do    man    ez    meiget    fol    er  nemen   an 

ein   fchovpfeil  dar  (daz?)  | idet  da  fol  er  nemen 

eine  garbe  alfe  fie  ez  felb^  bindet  |   ihten  vierce- 

hen   naht  den  vi    livtcn  |   ....fie    haben    ir  nvt  fvnden  | 

heilige.      So    folent    fie  |   ...  .sie    ez    vindent  der  | 

In  difen   felhc  hof  { n  fiben  naht,   dar  |   .  .  . 

.  .  .c   ze  ezr.endc    fo  | en    vberwirt  fo  ir  zil  |  .  .  . 

andc  hin  fuidc  drie  | der  fin  ge-  | 

Liiiii — lilir.-  yiui     i  iti.  ir  tti) 


~t-U 


n    linltii    >•* 


,il<iy. 


(Hit  efner  Beilage.)  ^m"    tlori 


J<i'li 


Vernntwortlicho   Redactinn  : 

Dr.  Freih.  v.  u.  i.  .\ufscf8.     Dr.  A.  v.  Eye.     Ur.  ü.   K.  Krommann.     Dr.  Frlir.  Kuth  v.  S  ehr  c  c  kons  t  c  in. 

Verlag  der  literarisch -arlialischcn  Anslnlt  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 


U.  E.  S  cl>  Rl  (l'bclir  Bitrliclnickrrrl. 


BEILAGE  ZUM  AAZEIGER  FÜR  RU\DE  DEIl  DEÜTSCHEX  VORZEIT. 

1860.  ^^  3.  März. 


Chrouik  des  iircnuauischcu  Museums. 


Dem  in  voriger  Nummer  crwSlinlen  Exemplar  des  Wuri- 
bach  von  Tannenberg'schen  ,,Schillcrbuchs"  hat  die  Di- 
rektion der  k.  k.  Hof-  und  Staalsdruckerei  in  Wien,  anf  An- 
weisung Sr.  Exe.  des  Hrn.  Finanzniinisters,  Frhrn.  v.  Brück 
daselbst,  ein  zweites,  prachtvoll  in  rothes  Chagrinlcder  gebun- 
denes folgen  lassen. 

Von  neuerdings  gezeichneten  Geldbeiträgen  verdienen  er- 
wähnt 7.n  werden:  Von  Sr.  Durchl.  dem  Prinzen  Wilh.  von 
Löwcnstcin-Werthe  i  m-Freudenberg,  k.  pr.  aufser- 
ordentl.  Gesandten  u.  bev.  Minister  in  München,  10  D. ;  von 
Sr.  Durchl.  dem  Prinzen  Karl  Ernst  von  Schönburg- 
Waidenburg  auf  Grauernitz  bei  Meilsen  5  Thlr.  jiihrl.; 
von  der  Sladt-Commune  Cronsladt  50  11.  ö.  W.;  vom  Stadt- 
jnagislrat  in  Langensalza  2  Thlr.;  von  den  Gemeindebe- 
hörden der  Städte  Geifslingen  und  Ueidenheim  je  5  fl. 
und  der  Stadt  Saulgau  4  fl.  jöhrl. ;  von  Sr.  Gnaden,  Herrn 
Franz  Joseph,  Bischof  von  Linz  10  fl.  ö.  W.  jährl. ;  von 
Herrn  Franz  Uanfstängl,  h.  sachs. -kob.-goth.  Ilofrath,  in 
München  10  fl. ;  von  Herrn  Friedrich  v.  Klinggräff,  Guts- 
besitzer in  Pinnow  (Meklenburg)  10  Thlr.  jshrl.  und  ein 
Geschenk  von  25  Thlr.;  von  Hrn.  Buchhändler  Kiefslingin 
B  rü  sse  1  20  Frcs.  Sehr  daukctiswerthe  Erlolgc  sind  jiingst  von 
den  Pflegschaften  in  München,  Thorn  undMcifsen  gemel- 
det worden. 

.,  j^eue  Pflegschaften  sind  in  Blanbeuren,  Lengs feld 
(Sachsen-Weimar)  und  Rechtenfleth  (bei  Bremerhafen) 
errichtet. 

In  Schriftenlausch  mit  dem  Museum  sind  getreten  : 
die  Commission  Koyale  d'Ilistoirc  in  Brüssel  und 
die  Wetterauer  Gesellschaft   für   die   gcsammte  Naturkunde 
in  Hanau. 
Den  Buchhandlungen,  welche  ihre  einschlägigen  Verlags- 
werke dem  Museum  überlassen,  tritt  bei  : 
378.    Friedr.  Pustet  in  Regensbnrg. 

Dankend  bescheinigen  wir  den  Empfang  nachstehender 
Geschenke  : 

L  Für  das  Archiv. 

Brand,  Registrator,  zu  Ansbach  : 

1651.  Revers  d.  Dietr.  v  .Rothenburg  f.  d.  Rath  zu  Rothenburg 
a.  T.  üb.  s.  Aufnahme  als  Bürger.     H03.     Pgm. 

Karl  Graf  von  Oieoh  zu  Thurnau : 

1652.  Corrcspondenz  der  Frhrn.  Johann,  Adam,  Hans  Encires, 
Hans  .Adam,  Hans  Albrecht  u.  Georg  Albrecht  v.  Wolf- 
slein und  ihrer  Beamten.     1.530—1659.    Pap.    42  Stck. 

1G53.    Sieuerbricf  d.  Ilcrzogih.  Steiermark.   IGll.    l'ap.  Druck. 

KeltZ,  Bibliothekar,  zu  Fulda:  , 

1654.    Facsimilc  einer  Urkunde  v.  Pipin,  Rflnig  der  Franken. 


752  (?).     Unvollständig.     Pgm. 

1655.  Facsimile  derselben  Urkunde.     Vollständig.     Pap. 

1656.  Facsimile  einer  Urkunde  von  Karl,  König  der  Franken. 
781.     Pap. 

Dr.  Märcker,  k.  pr.  geh.  Archivrath  u.  Hausarchivar,  zu 
Berlin  : 

1657.  Erlafs  d.  K.  Matthias  v.  Ungarn  an   den   k.  Rath  U.  Ch. 
Woltzogen,  Frhr.  z.  Neuhaus  1609.     Pap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Dr.  Alfr.  Reumont,  U.  pr.  Kammerherr,  Legationsrath 
u.  Ministerresident  am  grofsh.  loscan.  Hofe,  in  Florenz  : 

8640.  Ders.,  descrizione  di  Firenze  nel  1598  del  principe  Lo- 
dovico  d'Anhalt.     1859.     8.     2  Expl. 

8641.  Ders.,   delT   introduzione  del   cristianesimo   in  Prassia 
etc.     1858.     8.     2  Expl. 

8642.  Ders.,  della  bibliotcca  Vaticana  etc.     1858.     8. 

C.  A.  Schwetschke  &  Sohn  (M.  Bruhn),  Buchb.  in 
Braunschweig : 

8643.  Fr.  Lucä,  des  H.  Rom.  Reichs  uhr-alter  Graffen-SaaL 
1702.     4. 

Smithsonian  Institution  in  Washington : 

8644.  Dass.,   iiniiii:il   rcjiort  etc.  for   tlie  juaur  lbö8.    1S59.    8. 

Verein  für  meklenburgische  Gesch.  u.  Alter- 
thumskunde  in  Schwerin  : 

8645.  Ders.,  Jabrbiicher    u.  Jahresber.     24.  Jahrg.     1859.     8. 
Mit  Quartalber.,  XXIV,  2.  3  u.  XXV,  1  n.  2.   1859.   8. 

Fritz  Plchler,  st.  st.  Beamter  am  Archiv,  Münz-  u.  An- 
tlKen-Cabinet  des  Joanneunis  in  Gratz  : 

8646.  K.  Kronek,  d.  Erstürmung  der  Blockhäuser  Malborgeth 
und  Pridil  durch  d.  Franzosen  i.  J.  1809.     1853.     8. 

Ein  Ungenannter  in  Hof: 

8647.  Die  Jubel-Feier  der  Geburt   Fr.  v.  , Schiller.     1859.     8. 
Gesellschaft  znr  Beförd.  des  Ackerbaues,  der 

Natur-  u.  Landeskunde  in  Brunn  : 

8648.  Dies.,  Mitthiilungen.     ISf.O.     4. 

8649.  Dies.,  Notizinhlalt.     IS;)'.!.     4. 

Institut  historique  in  Paris: 

8650.  Dass.,   Tinvcstigateur.     26.  nnnöc,   t.  IX,   sir.   3,  üvr. 
300.  301.     1859.     8. 

J.   Zeiser's   Buch-   und   Kunsthandlung  in  Nürnberg  : 

8651.  Albrccht  Dürcr-Albuni,   v.  W.  v.    Knulbach  u.  A.  Krc- 
ling.     11.  Lfg.     2. 

Ein  Ungenannter  in  Nürnberg : 

8652.  K.ils-lJtschr.ibung.  Erster  Theil.  1G70.    1.    Pap.  Ild.«chr. 

8653.  Foriiiulnrbucli.     Bruchstück  einer  i'gni.  Ildichr.  des  14. 
Jahrh.     8. 


9^ 


Auzciffer  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


100 


Dlrection  der  adminlstr.  Statistik  im  k.  k.  Han- 
delsministerium in  Wien  : 
8S54.    Dici.,  ^lUht'iluDgcn  aus  dem  Gebiete  der  Slalistili.     7. 
Jiihrg.     4.  Hfl.     1858.     8. 
Ad.  Horawitz  in  Wien  : 
8655.    Album    z.    Schillcr-Fcier'.     Von   den    Studierenden' der 
WiiTior  L'nivers.     1859.     8. 
A.  Eg'g'er,  Prof.  am  k.  k.  aliadem.  Gyninas.  in  Wien  : 
8650.    Fr.  Ualm,  vor  bundert  Jahren.     Festsp.  z.  Sacutarfcier 

des  Geburlsfestes  Scliillcrs.     1859.    8. 
8657.    A.  Scliwenda,  Scliiller  und  Uliland.     1859.     8. 

Hort).  Dechant,  Prof.  am  li.  1<.  Schottengymnas.  in  Wien: 
8i658.    Ders  .   ziii  .'^chiller-Fcicr,  als  Erinnerungsgabe.  1859.  4. 

Dionys  Grün  in  Wien  : 
8659.    iJurs.,  I'rulog    zu    des   akad.  Gymnas.  hunderljahr.  Ge- 
burlsfeier Fr.  V.  Schiller's.     1859.     8. 
Dr.  Ij.   Spengler,   Ilurrath.  in  Ems: 
8C60.    Dfrs..   (iii-   kiithnl.   Kirche   auf  dem  Spicfs.     1860.     8. 
Dr.  Jacob   Schneider,  Überlehrer  am  Gymnas.  in  Düs- 
setdorf: 

8661.  Ders.,  neue  Beitrüge  zur  alt.  Gesch.  u.  Geographie  der 
Rheintande.  1.  Folge  :  Die  Rheinlandschafl  von  Nym- 
wegen  b.  Xanten  unter  d.  Herrsch,  d.  Kflmer.  1860.  8. 

Dr.  Helnr.  KÜnzel,   grolsh.  tiess.  Hofralh,   JnDarmsladt: 

8662.  Ders.,    der   liess.    .\hnensaat.     40  Bildnisse  etc.     1858. 
,  Royal  2.  u.  8.,       ,  .  ., 

TP.  A.  Brockhans,  Saclih.  iii  Leipzig : 

8663.  Adalli.  hulin,  Sagen,  Gebrauche  und  Märchen  aus  West- 
f.il.n  cic.     L'.   Thl.  u.  Suppl.     1859.     8. 

Trowitzsoh  &  Sohn,  IlofbuchdrucUerei  in  Frankfurt  a,0.: 

8664.  Monatsschrift  für  deutsches  Städte-  und  Gemeindewe- 
sen.    Jahrg.  VI.     Hfl.  2.     1860.     8. 

P  Dr.  B.  V,  Köhne,  k.  russ.  Slaatsrath,  Direktor   der  he- 
rald.   Abllieil.    im   dirig.  Senate  zu  Sl.  Petersburg: 
8C65.    Ders.,  Zeitschrift  f.  Miinz-,  Siegel-  und  Wappenkunde. 
^,,       Jabrg.  UI.  6.  Hfl.  u.  V,  1.-4.  u.  6.  Heft.    8.  u.  4. 
MaatschappiJ    der    nederlandsche  letterkande 

in    i.i-\  ili-n  ; 

8666.  Dies.,  Handelingen  etc.     1859.     8. 

.    K.  Du  Mont-Schauberg'sclie  liuchh.  in  Köln : 

8667.  (lrg:in   I.  cliri^ll.  hiuist.     10.   Jahrg.     i\r.  4.     1860.     4. 
V.  Bück,   ßuchh.,  in  Lu.\eniburg  : 

8668.  E.  Koch's  Gedichte,  aus  dessen  Karhiasse  ges.  u.  hrsg. 
1859.     8. 

J.  Lechner,   k.  k.  Tahak-Haupiverleger,  in  (inuindcn  : 

8669.  Dl  r-.,  V(ilk.<sagen  u.  Schilder,  prachtvoller  Gcbirgsaus- 
(luge  aus  dem  Salikammergute.     18.59.     s. 

Verein  fttr  nassaulsche  Alterthnmakunde  und 

Ol 

Geschichtsforschung  m  \\  n  4iailin  : 

8670.  Periodi.cbe   lilalUr.     i\r.    12.      1H60.     8. 

8671.  Ucbcrsichls-Karte  zu  F.  W.  Schmid's  Unlersuck.  d.  rOm. 
Grenzhcfesl.  zw.  Main  u.  Sieg,     1859,     2. 

■^672.    Brunhildcs  Bett,     (l.ithogr.  Godenkblatt.)     1859.     2. 
8673.    Limburg  1615.     (Lilhogr.  Gedenkblatl.)     1859.     2. 


;'8674.    Die    grofse    Glocke   auf  dem  Münster  zu  Schaüliausen. 
1850.     ■-'. 
Vaterland'  Jffuseum  Carolinp.-Aususteum  in  Salz- 
burg: 
b675.    Dass.,  Jnhrcs-Bcricht  f.  d.  J.  1858  u.  1859.     8. 

Bauer  &  Raspe,  (Jul.  Merz),  Buchhdl.,  in  Nürnberg: 
8676.    A.  V.  Eye  u,  Jac.  Falke  ^    Kunst  |).  Leben  der  Vorzeit. 
,..        HSy-  16-  18  u.  20.    1858.    4.  "   '    "' 
^677|,,  J. |Siebmacher's  gr.  u.  allgem.  Wappenbuch,  hrsg.  von 

Ö.  T.  V.  Ilefner.     Liefg.  50—55.     18.59.     4. 
9678-    J.  Baader,   Wallenstein  als  Student  an  der  Universilttt 
Alldorf.     1860.     8. 
F.  A.  Stocker'sche  Verlagshandl.  in  Frick  : 
8079.    Die    Schweiz.     Illustr.    Monalsschr.    des    Bern,    literar. 
Vcr.,  hrsg.  v.  Ludw.  Eckardi  u.  P.  Volmar.     2.  Jabrg. 
Kay.  u.  3.  Jahrg.  Jan.     18.59  u.  1860.     4, 
Anton  Emmert  in  Tricnt: 
8G.S0.    Catal.igus  cleri  dioecesis  Tridcnlinae.     1860.     8. 
Alterthumsvereln  zu  Wien  : 

8681.  Vortrage,  gehallen  im  Alterlbumsyereio  zu  Wien  etc. 
1860.     8. 

Dr.  Karl  Lind  in  Wien  : 

8682.  Ders.,  d.  Sl.  Michaelskirche  zu  Wien,     ]859.     4. 
Dr.  C.  B.  A.    FiCkler,  Professor,  in  Mannheim  : 

8683.  U.  Fr.  Kopp,  Bilder  und  Schritlen  der  Vorzeit.  2  Bde. 
1819  u.  21.     8. 

8684.  H.  Gj'D.'  C.  Francopolilae  wahrer  Bericht  v.  d.  alten 
KönigT.  Auslrasien  etc.     1682.     4. 

8685.  Gründlicher  u.  W'arhafflcr  Bcrtcht  Vom  Ursprung  des 
Fleckens  Edenkoben  etc.     Pap.  Handschr.     1716.     4. 

8686.  Zeitschrift  für  .Vrchivkunrfe ,  Diplomallk  u.  Geschichte, 
hrsg.'v. 'L:  F. 'Höfer,  H.  A.  Erhard  u.  Fr.  L.  B.  v.  Me- 
dem.     1.  u.  2.  Bd.     18.34     30.     8. 

Beck,  Obcrhofgerichts-Regislralor,  in  Mannheim  : 

8687.  Jac.  Wencker,  apparalus  et  instruclus  archivorum  etc. 
1713.     4. 

8688.  Ph.  \y.  L.  Fladt,  Anleitung  zur  Kcgistraliirwissensch. 
1704.     4. 

8689.  K.  G.  Günther,  über  die  Einrichtung  der  Hauptarchive. 
1783.     8.  ■ 

8690.  Kur-Badische  Obergerichtsordnung,  'ö.  J.  8.  Beige- 
bunden: Legal-Inspections-Ordn.  (1803)  u.  Eidesordn. 
(1802.) 

8691.  K.  F.  Terlinden,  prnkt.  Anleit.  z.  Registratur-,  Expe- 
ditions-, Canzlcy-  und   Sportel-Cassep- Wissenschaft.    2. 

•'"    '    AuO."l804.    8. 

8692,' E.  J.  Kulenkamp,  Versuch  einer  Anteil,  z.  zwcckm. 
Anordn.  u.  Erhall,  der  Amts-,  Renihcroy-,  Stadt-,  Fa- 
milien-, Gerichts-  und  Kirrhenreposiluren.     1805.     8. 

8693.  Grofshrrzngl.  Badische  Obergerichlsordn.     1807.     8. 

8694.  K.  Hecl\l,    Versuch    einer  Theorie    d.  Itegistralurlehre. 

'•1808.-  S.^   ■■''"".,,,. 

8695.  J.  A.  Qggi,  Ideen  einer  Theorie  der  Arrhivwissensch. 
18Ö4,    8.  '"  •"■' 


lT)i 


Anzeiffor  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


102 


8ß96.  C  W.  Sander,  Versuch  einer  Anleil.  i.  pract.  heniitnifs 
des  hassen-  und  Kechuungswesens.  ,);}.^  Aull.    1817.    8. 

8697.  H,  Chr.  Hensoldt,  die  hranUhcilcn  der  ,St«Btsbehörden 
und  ihre  grüudl.  Heilung.     1831.     8. 

8698.  Val.  Schlolstein,  Entwurf  einer  iheoret.-prBkt.  Anleit. 
z.  Einricht.  u.  Erhall,  der  Registraturen  u.  Archive. 
1831.     Ö. 

8699.  A.  Sinnhold,  d.  Archivar  u.  das  Archivweeen.   1812.   8. 

8700.  C.  W.  Böhaimb,  allgem.  Darstellung  u.  Anweisung  d. 
Registraturdicnslee  d.  Justiz-Gerichte.     1.  Bd.    1812.    8. 

8701.  W.  Weidlin,  d.  Geraeinde-Hegistraturen.     18i7.     8. 

HL    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung. 

,    K.  Probst,  Maler  und  Photograph,  in  Nürnberg  : 

3198.  Messingene   I.iclitscheere  v.  Ki.  JhdI. 

Se.  Durchl.  Fürst  von  Hohenlohe-Schillinga- 

fürst   zu   Kuplerzeli  : 

3199.  Siegelartige  rolhe  Wachsplatte  mit  dem  Nürnberger 
JungTeruadler  v.  16.  Jhdl. 

laanzenberg'er,  Ilülfsarbeiler  am  germ.  Museum: 
32rX'.    Üauiberg-Wurzburger  .Silbermflnze  V.  1683. 
Schäfer,   Kaufmann,   in   Nürnberg: 

3201.  Nürnberger  Ilalber-Guldenlhaler  v.  1560. 
F.  Keitz,  Bibliothekar,  in  Fulda  : 

3202.  3  lilhngr.  Blätter  mit  Denkmälern  aus  Fulda. 
B.  V.  Köhne,  k.  russ.  Staatsralh,  in  Pctersbnrg. 

3203.  24  pummersche  u.  mecklenburgische  Silbermünzen  vom 
14.-19.  Jhdt. 


3204.    19  Bleiabscbliige   von  soirben.  «iiiy/nnn 

J.  Xa.  Rofshirt,  fursll.  Hofmaler,  in  Uehringen  i  :      1 

320Ö.    8  Gypsabgüsse  von  niittelallerlicben  Siegeln. 
Historischer  Verein  in  Wiesbaden  : 

3206.  139  (iypsabgfisse  v.  millelallerlichen  u.  neueren  Siegeln. 

\r.  Arnswald,  Major,  Kommandant  der  Wartburg  : 

3207.  Verzierter  .\derlarsschnepper  v.  18.  Jhdt. 

V.  Köthe,  Oberliculcnant,  in  Hannover :  . 

3208.  Zinnmedaille    auf  die   Jubelfeier  der  Universität  Jena. 
1808. 

Dr.  Grotefend,  Archivsekretär,  in  Hannover  ; 

3209.  Kegensburger  Kronungsmcdaille  von  1653.     Silber. 
H.  Ritter  von  Goldegg  in  Bozen : 

3210.  Brixener  Sladtsiegel  v.  15.  Jhdt. 
C.  Eckstein,  Maler,  in  Nürnberg- 

3211.  4  Kleine  Silbermünzen  und  3  iUipfernifliizen  vom  15.— 
18.  Jhdt.  .    „  ,.,  ,,    ;,,,„,,  „j     .  , 

Fr.  Frhr.  v.  Anfsefs,  Cadel,  in  Nürnberg : 

3212.  .\ller,   zu   Scblofs  Aufseis  gefundener  Schlüssel. 

J.  Eberhardt,  Inspektor  der  Ateliers  am  germ.  Museum  : 

3213.  Verkündigung  Mariae,  GypsabguTs  von  einer  Holzschnitze- 
rei des  15.  Jhdts.  zu  Kefermarkt. 

ZiOChmtiller  in  Nürnberg  : 

3214.  Eiserne,  tylinderfOrmige  Wage  mit  Federkraft. 
K.  Dieterich,  Pfarrer,  in  Bottingen  : 

3215.  Plan   der  Schlacht  hei  Maiplaquet,    grofse   Pergament- 
zeichnung. 


-0*. 


Cliroiiik  der  Iiistorischeii  Vereine. 


Verslag  van  hcl  ver  h  an  de  1  in  ge  in  de  aHgemecne 
vergadering  van  het  provinciaal  Utr'echlsche  Genoot- 
schap  van  knnsfen  en  -wetenschappen,  gehenden  op  DingS- 
dag  24.  Juny  1856,  Dingsdag  op  30.  Juny  1857,  29.  Juny  1858, 
28.  Juny  1859.  — 

Werken  van  het  historisch  Genootschnp  ge- 
yestigd  te  Utrecht.    Berigten  etc.  Vll.  Deeh  Bladl— 5. 

II.  Detl.  1.  Stuk.  1859.  Claudius  Civilis  cn  zijne  worste- 
ling  met  de  Homeincn.  In  vrije  navoliring  van  hed  geschied 
verbaal  van  Tacitus  door  A.  G.  W.  Uamacr.  — r  , 

Aantekenin  gen  van  hcl  vcrbandelde.iin  de  S«cMc-Vcr- 
Saderingen  van  hei  pro vipciaal  P tr,echt,s,cbe  Genoot- 
schap  van  kunstcn  en  wetenschappen,  gcdurcn  de  het  go 
nool.schappelijkc  Jaar.1855— .56.  IS.'iti— .57.  1857—58.  1858 
—59.  (Enthalt  Vortrage  und  ücnicrkungen  verschiedenen 
wissrnscb.   InbaUs  und  liescll.scbaftäangelegeubcitcn). 

Berigten  van  het  historisch  Gezelschap  te  Ut- 
recht. Eerstc  Deel.  Eerste  Aflcvering.  Utrecht,  1846.  (Ent- 
halten eine  Anzahl  kleinerer  Beitriigc  für  die  allgemeine  Ge- 
Bchichle  der  Niederlande,  die  Geschichte  der  Wi.ssenseliiiflrn, 


der  llniversitüten,  der  Kungle  etc.     Aus  diesen  Beitragen  hp,- 
hen  wir  hervor:)  .,    ,  ,|.,;,    _  ,    :  ,,.ln. 

1.  1.  Over  de  benoemingen  tot  den  raad  van  State,  bij 
de  komst  van  den  aartsbertog  Matthias,  door  Prof.  L.  G.  Vis- 
bcher.  -  Leuvcnscbe  raad  van  stale  door  Prof.  L.  G.  V.  — 
Johannes  van  der  Linden,  abt  van  St.  Geertrui  tc  Leuvcn,  afge- 
v^ardjgle  ter  sta^n-gen.,  lid  van  den  raad  van  slate,  door  Prof. 
L.  G.  Visschcr. --  Valerius  .\ndrcas,  eenc  nalezing,  door  Dodt 
v.  Fl.  —  Job.  Bapt.  Ilouwaert,  door  l'rof.  L.  G.  Vischcr.  — 
Over  Jan  van  Rode,  verlaler  der  Summe  le  Roy,  door  Prof. 
\..  G.  Visschcr.  -^  KoniiiKlijke  beslnilen  omircnt  hol  hooger 
ondcrwijs.  —  Geschiedenis  der  lltreclilsche  hoogcschool.  — 
Adam,  Paul  en  Christiaan  van  Viancn  door  Dodt  v.  Fl,  —  Pie- 
ter  Potlcr,  door  C.  Kram.  —  Dirk  Hijswijk,  door  C.  Kram. — 
Karel  viiii  Mander  cn  Zoon.  —  Hcl  l'trecbl.^chc  hand.<ci:rifl 
der  Snorra  Edda,  door  Mr.  C.  L.  Scbullcr  tot  Peursnm,  advo- 
caat  te  l'lreeht.  —  Over  de  vornaam.ile  bouw-  en  boeldbouw- 
kundigc  voorlbrcngselen  in  ons  land,  voornnnielijk  uit  de  niid- 
delecuwen,  cn  de  middelcn  tot  derzclver  bewaring,  door  Mr. 
F.  N.    Eijrk  tot  Zuyiirbeni.  —    Uclii|iilrn    in    de  St.    Salvntor 


103 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


io4 


aanwezig  1587,  door  Jonkh.  Mr.  A.  M.  C.  van  Asch  von  Wijck. 

—  Korl  begrip  otnirent  de  oude  doopvontea  in  odi  land,  door 
Mr.  F.  N.  Eijck  tot  Zuylicliem.  — 

I.  2.  Over  hei  munlwezen  tijdens  het  beleg  van  Leiden 
ao.  1573—74.  »[edcgedceld  donr  Jhr.  VV.  J.  C.  Rammelman 
Elsevier.  —  StoUc's  rcisverhaai  in  Holland.  —  Jets  over  de 
Leid'sche  schilders  van  liilO,  in  verband  met  het  geslacht  der 
Elseviers  door  etc.  Rammelmann  Elsevier.  —  Calalogus  van 
Nederlandsche  handschriften,  welke  berusten  in  de  keizerlijke 
bibliolhek  le  St.  Petersburg;  mcdegedeeld  door  Dr.  F.  G.  B. 
Tan  Bleeck  van  Rijsewijk.  —  Bonaventura  Vulcanus,  hooglee- 
raar  aan  do  hoogeschnol  le  Leiden,  door  Jhr.  W.  }.  C.  Ram- 
melman Elsevier.  —  De  Schul-  of  Schullengilde  in  Nederland, 
door  Jhr.  Mr.  A.  M.  C.  van  Asch  van  Wijck.  — 

IL  1.  Verblijf  van  Chrislicrn  IL,  Koning  van  Denemar- 
ken,  Zweden  en  Norwegen,  in  de  Ncdcrlandcn  len  iarc  1521, 
door  Mr.  G.  A.  J»sel  de  Schcppcr.  —  Slukken,  betrcirende  het 
regtsgeding,  gevoerd  legen  Cornelis  de  Witt  etc.,  mcdege- 
deeld door  G.  L.  F.  van  Kinschot.  —  Beroerten  te  Gent  onder 
Heizer  Karl  V.  1536  —  40,  medegcdeold  door  .Ihr.  Ph.  Blom- 
maert.  —  Hort  ovirzigt  van  den  bouwirant  der  middclceuw- 
«che  kerken  in  Nodrrland,  door  Mr.  F.  N.  Eijck  tot  Zuyiichem. 

—  Verhaal  von  de  innecming  der  stad  Amcrsfoort,  in  het 
jaar  1G29  geschreven  door  den  Heer  Mr.  Willem  van  Dam, 
burgemecster  dier  stad,  in  zljne  gcvangenis  den  20.  Augnstus 
van  dat  jaar.     Mcdegedeeld  door  Dr.  N.  P.  Visschcr.  —   — 

-In'  Kronijk  van  het  Historisch  Genootschap  geve- 
itigd  de  Utrecht.  Derliendc  Jaargang.  1857.  Derde  Se- 
rie.    Derde  Deel.     Utrecht,  1857. 

Uilspraak  van  bisschop  Jan  van  Diest  in  de  geschillen 
tnsschcn  den  graaf   van  Benthem    cn    den  beer  van  Sieinfurt. 

—  Twisten  lusschen  den  bisschop  van  Utrecht  en  den  beer  van 
Wisch  in  1400.  —  Stadrcgt  van  Zwollc  en  Kämpen.  —  Oor- 
kondcn  belrekkelljU  den  twist  lusschen  den  bisschop  vnn  Ut- 
recht en  de  beeren  van  Wisch  in  1490.  Inventaris  van  het 
archief  von  Ijsselslen.  —  Brief  van  Manrits  aan  Foppe  van 
Aitzema  over  oitgewekcn  reinonstranlsche  predikanlen.  — 
Brief  van  Foppe  van  Ailzema  aan  Maurits  over  de  polilieko 
beirekkingen  met  de  Noord  -  Duilsche  slalen.  —  Verloog 
van  Prins  Manrils  an  de  regering  vnn  Dclfl,  27.  Nov.  1617. 
Zeldzaam  boekwerk.  —  Brief  von  Johan  Maurits  aan  de  Bur- 
gemecstcren  van  Arnhem,  16.  Dec.  1671.  -  Journaal  van  de 
logt  van  De  Rujter  in  1659  naar  Dcnemarkcn.  —  Benoeming 
■van  een  chirurgijn  voor  Zeeland,  M.'JO.  —  Bijdragcn  over 
liet  geschutwrezen  in  1543.  —  Archief  van  (luilcwalcr.  —  Lijst 
van  uilgeslolenen  uit  bei  General-Pardon  1574.  —  Regt  der 
lieeren  van  Wisch  om  op  le  Veluwc  tc  jagen.  —  Twce  sluk- 
Iten  van  den  bisschop  van  Utrecht,   Andreas  van  Cuyk  1131. 

—  Het  boekje:  Opoomsto  der  Nederl.  beroerten,  1G42.  — 
Fundatiebrief  van  het  Ewouta-gaathuia  te  Wijk  bij  Duurstedc. 


—  Begifligcrs  en  bezittingen  van  het  Carthutzer-convent  bij 
Utrecht.  —  Ulrechlsche  stukken  van  1587.  —  Pelru«  Gellim 
Faber  de  Bouma,  hofpredicant  te's  Gravenhage,  1584.  —  üver- 
slroming  van  1570.  —  Brief  van  Hargarelha  van  Oostenrijk, 
22.  Sept.  1525.  —  Geschenken  door  de  Slalen -General  ge- 
daan  1577—  1581.  —  Brief  van  Jehan  Richardot  aan  den  Aart». 
herlog  Albrechl,  29.  Dec.  ICOl.  —  Charter  von  1368,  bevat- 
tende  een  overzigl  van  het  bisdom  Utrecht  in  1278.  —  Een 
brief  van  Jacobus  Arminius.  —  Uilspraak  van  het  consislorie 
der  Fransche  gemeenic  te  Londcn ,  legen  dat  der  Nederland- 
sche  in  eene  huwelijks  zaak.  —  Oude  zegelslempel.  —  Do- 
Icanlie  van  die  van's  llerlogenbosch  aan  Parm,-«.  —  Inventaris 
van  licl  archief  van  Schagen.  —  Verhaal  der  Beeldenslorm  te's 
Hcriogcnbusch.  —  Nog  iels  over  het  geslacht  der  van  Mander's. 

—  Besluit  van  de  Slalen  van  Ilenegouwen  tot  llandhaving  van 
de  Koomsche  godsdienst,  de  gehoorzaahmeid  aan  den  koning 
en  de  algemeene  unie  in  1579.  —  Een  Carlularium  van  den 
Dom  le  L'lrecbl.  — 

Jaarg.  XV.  1859  :  Brieven  van  Prins  Willem  van  Oranje 
aan  zijne  vrouw,  Anna  van  Egmond  (1552).  —  Huis  Rijne- 
slcin,  bij  Colhcn.  —  Baljuwrekening  1305—7.  —  Liefdadige 
stichlingen  le  Ulrechl.  -  Augustinus  van  Teylingen  en  zijno 
Opcomsle  der   Nederl.    beroerten.  —  Doopvonicn.   —   Sigbrit. 

—  Verwoesling  van  Ijsselslein  in  1418.  —  Ilollandsche  to- 
neelspelers  in  Denemarken.  —  Gedicht  van  Karel  van  Man- 
der.  —  Eisch  tegen  de  Regeering  van  Utrecht.  —  Ambassado 
van  Cals  naar  Engeland.  —  Brieven  van  Karel  V.  —  Remon- 
stranlie  van  Ulrechl,  1573.  —  Krijgsbcdrijven  en  levensbijzon- 
derheden  van  de  Gebroeders  Bacx.  — 

Handelingen  van  het  Friesch  Genootschap  van 
Gescbied-,  Oudheid-  en  Taa  Ikunde.  1848—57.  Ver- 
slagcn  20  —  29.  (Berichte  über  Gesellschaftsangelegenheiten, 
literarische  Notizen,  Anzeigen  u.  dgl.) 


In  der  am  3.  Febr.  abgehaltenen  Sitzung  des  Altcrthums- 
vereins  in  Wien  wurde  ein  Antrag  de»  Mitgliedes  Hrn.  A. 
Camesina  wegen  Herausgabe  des  kostbaren  im  Kloster  Neu- 
burg vorhandenen  sogenannten  „Vcrduner  Altars"  einhellig 
angenommen.  Herr  Ministerial- Sekretär  Dr.  Gustav  Ueider 
wird  den  enisprcchenden  Text  dazu   au.sarbeilen. 

Der  Bundesralh  hat  auf  das  Budget  fiir  18G0  der  ge- 
scbicbtsforscbcnden  Gesellschaft  der  Schweiz  fur  ihr  Urkun- 
register  einen  Beitrag  von  3000  Fr.  angesetzt. 

Der  neugegnlndelc  historische  Verein  des  Kantons  Thor- 
gan  hielt  kllrr.lich  unter  dem  Präsidium  des  Herrn  Dekan  Pu- 
pikofer  seine  erste  Sitzung.  Es  wurde  beschlossen,  ober  die 
kflrzlich  im  Untersee  entdeckten  Pfahlbauten  Nachforschungen 
anzustellen,  einen  Kredit  zur  Erforschung  der  römischen  Bau- 
dcnKmJilcr  in  Tliurlhal  auszuwerfen,  und  eine  Sammlung  sammt- 
licher  Flurnamen  des  Kantons  zu  veranstalten. 


105 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschrn  Vorzeit. 


106 


Nachriclilen. 


lilteratnr. 

Neu    erschienene  'Werke. 

33)  Inscriptionei  latinae  provinciarum  Hassiac 
trän  s  rhen  a  nar  u  ni;  collegit  Carolus  Klein.  Mo- 
gonliaci.  Suniptibus  Henr.  Prickarls.  1858.  VI  u.  22 
Sin.     gr.  4. 

Ehe  ein  corpus  inscriptionum  lalinarum  erscheinen  kann, 
wie  die  Berliner  Akaileinie  beabsichtigt,  sind  Lokalsaniniliin- 
gen  nothwcndig.  Eine  solche  ist  vorliegende,  welche  In- 
schriften enthalt,  die  bisher  in  den  beiden  diesseitigen  (^rechls 
liegenden)  Provinzen  des  Grofsherzogthums  Hessen,  Oberhes- 
sen und  Slarkenburg,  gefunden,  oder  aus  andern  Ländern  in 
das  Grofsherzogthum ,  namentlich  nach  Uamisladl,  verbracht 
sind.  Es  sind  ihrer  in  .\llcni  96.  Der  Verf.  hat,  wie  er  in 
der  Vorrede  bemerkt,  die  knappe  Weise  von  Mommsens  In- 
schriftensammlungen  nachgeahmt,  also  nur  wenige  Erklärun- 
gen gegeben,  dagegen  ausführliche  (11)  indices  angefügt, 
welche  hie  und  da  als  Erklärung  dienen  können.  Die  mei- 
sten der  vorhandenen  Steine  hat  der  Verf.  selbst  verglichen  ; 
daher  nur  bei  wenigen  uns  einiger  Zweifel  verbleibt,  z.  B. 
Nr.  30,  39,  78,  welche  letztere  der  Verf.  in  Darmstadt  nicht 
auffinden  konnte  (?).  Warum  ist  nur  ein  Stein,  Nr.  23,  fak- 
similiert ?  Andere  hätten  es  auch  verdient;  z.  B.  60,  wie 
auch  mehrere  TOpfernamen,  wo  ein  Fragezeichen  nicht  hin- 
reicht. Kr.  76  steht  Geryonis  statt  Gorgonis.  Wir  wünschen, 
(lafs  der  Verf.  eben  so  bald  die  Inschriften  der  Kheinprovinz 
bearbeiten  möge;  sie  sind  weit  wichtiger,  aber  auch  viel 
schwieriger.  — i — 

34)  Geschichte  der  Sla<ft  und  Insel  Potsdam  von 
E.  Fidicin,  Stadt-Archivar.  Mit  Karten.  Berlin,  1858. 
4.     170  Stn. 

35)  Geschichte  des  Kreises  Ober-Barnim  und  der 
in  demselben  belegenen  Städte,  HittergUter,  Dörfer  u. 
8.  w.  von  E.  Fidicin.  Mit  einer  Karte.  Berlin,  1858. 
4.     101  Stn. 

Genannte,  in  einem  Bande  vereinigte  Schriften  bilden 
den  zweiten  Theil  des  umfassend  angelegten  Werkes :  „Die 
Territorien  der  Mark  Brandenburg,  als  Fortsetzung  des  Land- 
buch.s  Kaiser  Karl  IV."  bearbeitet  vom  genannten  Verfasser, 
in  dessen   Selbstverläge  sie  auch  erschienen  sind.  — 

Die  erslere  beschäftigt  sich,  nach  kurzer  Einleitung  und 
geschichtlicher  Uebersicht,  in  acht  Abschnitten  mit  der  Insel, 
Burg,  Schlofs,  Vogici  und  Stadt  Potsdam  und  gibt  über  die 
Gründung,  ersten  Baunnlagen  ,  Befestigung  und  F)rweilcrung 
der  Stadt,  deren  Slrafsen  und  Slrafsennamen,  die  Feldmark 
und  das  Weichbild,  ihre  Einwohner  und  deren  Gcwerbsbe- 
Irieb,  das  Gerichtswesen,  den  Magistrat,  die  Vertretung  der 
Bürgerschaft,  sowie  Über  Kirchen,  Schulen  und  Dorfer  der  In- 
sel, ausfuhrliche  und  (juellenmarsigc  Nachwcisungen.  l'nlerdcn 
Beilagen    sind    besonders    hervorzuheben  :     die    urkundlichen 


Nachrichten  über  das  sog.  alte  Haus  zu  Potsdam,  wie  das  kur- 
fürstliche Schlofs  damals  hiefs,  als  es  der  Kanimcrjunkcr  von 
Hake  1606  übernahm;  die  Auszüge  aus  dem  Potsdamer  Stadt- 
buche ;  ein  Verzeichnils  der  Grundbesitzer  seil  dem  15.  Jahr- 
hunderle ;  ein  Kirchenvisilalionsabschied  von  1541  und  eine 
Abhandlung  über  die  slavischen  Ortsnamen  der  Insel,  die  letz- 
tere von  Dr.  Cybulski,  Docenlen  bei  der  k.  Universität  ZD 
Berlin. 

In  der  zweiten  Schrift  werden  insbesondere  die  Dörfer 
des  Über-Barnimcr  Kreises  abgehandelt,  da  die  Geschichte  der 
Städte  desselben  für  einen  folgenden  Theil  des  Werkes  vor- 
behalten blieb.  Die  Nachweisungen  über  den  Besitzstand  in 
den  Jahren  1375,  1450,  1550,  1650,  1750  gewahren  mancher- 
lei Interesse.  Dem  Ganzen  sind  Orts-  und  Personenregister 
beigegeben.  K.  v.  S. 

36)  Beiträge  zur  Geschichte  der  deutschen  Schu- 
len Au  gsburgs.  Aus  urkundlichen  Quellen  gesammelt 
von  L.  Greiff.     Augsburg,  1853.    8.    VIII  u.  157  Sin. 

Die  vorliegende  Schrift  ist  ein  Abdruck  aus  Dr.  Ileindl's 
„Reperlorium  der  pädagogischen  Journalistik."  L'rsprünjlich 
nicht  dazu  bestimmt,  der  OefTentlichkeit  übergeben,  sondern 
als  Manuscript  einem  zu  gründenden  Schularchive  zugestellt 
zu  werden,  hat  sie  der  Verfasser  nur  auf  die  Aufforderung 
eben  des  Dr.  Ileindl  erscheinen  lassen.  Sie  enthalt  werlh- 
volle  Materialien.  iSach  ein  paar  einleitenden  Bemerkungen 
gruppieren  sie  sich  in  folgende  Zeiträume:  I.  Abschnitt  1518 
—  1548;  II.  Abschn.  1548—1580;  III.  Abschn.  1580  —  1628; 
IV.  Abschn.  1628-1649;  V.  Abschn.  1649-1700;  VI.  Abschn. 
1700—1773;  VII.  Abschn.  1773-1806;  VIII.  Abschn.  1«06 
bis  auf  die  Gegenwart.  Neben  besonderer  Ruck>ichtnahme 
auf  die  Schulordnungen  und  die  Schulbücher,  zun<al  die  Ka- 
techismen, werden  auch  die  äufsern  Schicksäle  der  Schule 
und  ihrer  Beamten  ins  Auge  gefafsl.  Hierdurch,  ferner  durch 
die  statistischen  Mittheilungen  ergeben  sich  dankenswerihe 
Beiträge  zur  Kulturgeschichte. 

37)  Kurzer  Bericht  über  die  für  das  Museum  in 
Basel  erworbene  Schmidsche  Sammlung  von 
Alterlhnniern  aus  Äugst.  Von  Prof.  Wilhelm 
Vi  sc  her.  Hasel.  1858.  4.  26  Stn.  Mit  einer  Stein- 
drucktafcl. 

Diese  Schrift,  deren  .Anspruch  über  die  Bedeutung  eines 
Progrnuimes  nicht  hinausgeht,  gibt  eine  von  manchen  erklä- 
renden Bemerkungen  begleitete  Uebersicht  der  genannten 
Sammlung,  die  durch  verschiedene  Umstände,  namentlich  durch 
die  gebotenen  .\nhallspunkte  fiir  Zeitbeslinimung,  von  be.'on- 
dercr  Wichtigkeit  i.^^l.  Mochte  dieser  kur/c  Ilerichl  der  Vor- 
läufer einer  ausführlicheren  Arbeil  über  denselben  Gegenstand 
sein  I 

38)  Einiges  über  das  berühmte  .\llarbild:  das 
jüngste   Gericht   in   der   M  a  r  le  n  ■  K  i  r  <'  h  e   i  u  I '  n  n  - 


107 


Aiizeisrer  für  Kunde  der  deulscben  Vorzeit. 


108 


lig.     Von    Leopold  Freiherrn    v.    Ledebur.     Berlin. 
Verlag  von  Ludwig  Rauh.     1859.     8.     24  Stn. 

Der  Verrasser  macht  in  dieser  kleinen  Schrift  den  bisher 
noch  kaum  gewagten  Versuch,  yom  Grunde  verschiedener  ge- 
schichtlicher Wissenschaften,  der  Paläographie,  Genealogie, 
Biographie  und  Heraldik ,  Untersuchungen  auf  dem  Gebiete 
der  Kunstgeschichte  za  veranstalten,  und  gelangt  zu  Resulta- 
ten, welche  lum  Umfange  des  genannten  Büchleins  gerade  im 
umgekehrten  Verhältnisse  stehen.  Ein  so  glücklicher  Ver- 
such sollte  in  weitesten  Kreisen  als  Anregung  dienen,  auf  der 
gewiesenen  Bahn  vorzugehen. 

39)  St.  Gallische  Handschriften.  In  Auszügen  heraus- 
gegeben von  Gustav  Scherer.  St.  Gallen,  Huber  n. 
Comp.     1859.     8.     92  Stn. 

Eine  grOfstentheils  bisher  ungedruckte  Kachlese  aus  den 
Hand.schriften  St.  Gallcns,  vom  13.  — 16.  Jahrb.,  mit  deren  Be- 
schreibung und  sonstigen  Erläuterungen,  als  Beilrag  zur  Ge- 
schichte der  deutschen  Sprache  und  Literatur;  enthält:  Aus 
Rudolfs  Weltchronik,  Conrad  von  Helmsdorf,  der  deutsche 
Calo,  St.  Galler  Sladtbuch,  Tschudi's  Liederbuch,  Vadianischer 
Briefwechsel,  ein  Schauspiel  und  ,\ndercs ;  am  Schluls  ein 
Verzeichnifs  alter  Drucke.  Der  Herausg.  spricht  die  Hoffnung 
ans,  die  Auswahl  der  Frohen  werde  geeignet  sein,  die  Um- 
wandlung der  Begriffe  in  dem  angegebenen  Zeitraum  anschau- 
lich zu  machen.  Ein  Druckfehlerverzeichnifs  blieb  aus  Ver- 
sehen zurück,  wogegen  ein  .\uszug  aus  Conrad's  Trojaner- 
krieg nur  mitgetheilt  wurde,  weil  die  v.  Keller'sche  Ausgabe 
etwas  zu  spät  erschien. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Art- Journal:  Nr.  62,  Februar  1860.  Jlediaeval  manners. 
(Whright). 

Ausland:  Nr.  7.  Die  Epidemieen  des  Mittelalters.  —  Nr. 
11.    Zur  Geschichte  der  Taschentücher. 

Ben-Chanaja,  .Monatsschr.  für  jüdische  Theologie.  1.  Ein 
Schutzbrief  von  Kaiser  Heinrich  IV.  1090.  —  K.  Heinrich 
schützt  die  verfolgten  Juden  1097.  —  Das  Heil  Israel's 
in  Siiddeulschland,  ein  Gegenstand  des  Landfriedens  1265. 
Suskind   von   Brimbcrg  1218.     (Carnioly.) 

Fliegende  Blatter  ans  dem  rauhen  Hause:  I.  Vom  deut- 
schen   Volkslicde    auf    dem  Gebiete    der    innern    Mission. 

Der  Bund:    43.    Die  Thiere  der  Pfahlbauten-Zeit.    (Runge.) 

Jahrbücher  für  deutsche  Theologie:  V.  ].  l'rljanus 
Rcgius  im  Abendmahlstreit. 

Europa:   Nr.  10.    Die  Gotterwelt  der  deutschen  Vorzeit. 

Uautbifltter:  1860,  Heft  5.  Faslnachlsgebrauche.  (F.  Fried- 
rich). 

Magazin  für  die  Litrr.itur  cl.  .Xuslnndes:  Nr,  II.  Zur 
Gesrhirhic  der  willlirhrn  llrrr.-rhafl  der  I'iipste.  (Kulilir). 

Weste  rma  nn 's  Monatshefte:  '11.  Der  Karbcngeschniack 
uod  die  Müde.    Eine  kulturhistorisch«  äkiixo.  (J.  Falke.) 


Die  Quellen  der  Donau.  (Walchner.)  Das  Kirchlein  des 
KatharineDspitals  zu  Stadt  am  Hof.  (Weininger.)  Das 
Geld  in  Urdeulschland.     (J.  Müller.) 

Deutsches  Museum:  Nr.  7.  Stapel  und  Börse.  (Joh. 
Falke.) 

Augsb.  Postzeitung:  Beil.  11.  Die  Einwirkung  der  ka- 
tholischen Kirche  gegen  den  .Aberglauben  in  den  letzten 
2  Jahrhunderten  vor  der  Reformation.  Beil.  17.  Die  Re- 
liquien in  Aachen. 

Bremer  Sonntagsblatt:  Nr.  7.  8.  Die  Zeitung  an  der 
Drehorgel  (zur  Geschichte  der  flieg.  Bllt.)  I.  II.  (Slra- 
ckerjan).     Nr.   10.  11.    Franz  von  Sickingen. 

Würzburger  Sonntagsblatt:  10.  Ein  Besuch  in  Maria- 
Einsiedeln. 

Augsburger  Tagblatt:  65.  Ueber  die  früheste  Anlage 
der  Lechkanäle  in  .Augsburg. 

Bayer.  Volksblatt:  Nr.  48.  .\us  dem  ersten  Jahresbericht 
des  Dombauvereins  von  Regensburg  pro   1859. 

Illustr.  Zeitung  :  Nr.  869.  Das  Schönbarllaufen,  eine  Nürn- 
berger Fastnachtslustbarkeit  in   der  Vorzeit. 

Neue  Munch.  Zeitung:  .Abendblatt  Nr.  48.  Zur  deutsch. 
Sagenkunde.  —  Nr.  55.  57.  59.  Die  Entwickelung  mit- 
telalterlicher Kunst  in  München  wahrend  der  letzten  De- 
zennien. I.  II.  III.  —  Nr.  60.  Rheinzabern  und  seine 
neuesten  alterthümlichen  Funde.     (Ilefner). 

Süddeutsche  Zeitung:  Nr.  56.  Ein  historisches  Konzert 
in  .München.     Mit  biographischen  Notizen. 

Wiener  Zeitung:  Nr.  36.  Die  Schriften  A.  Reichensper- 
gers  und  ihre  Bedeutung  für  Wiederbelebung  der  christ- 
lich-germanischen Kunst.  (Fr.  Bock.)  Nr.  43.  Die  Wand- 
gemälde der  St.  Georgs-Legende  in  der  Burg  zu  Neuhaus 
in  Böhmen.  Nr.  53.  Skizzen  aus  den  Osterreichischen  Al- 
pen.    (R.  P.) 


Verniimrlite  XHrlirirliten. 

.Bl)  Die  innere  llerstcllnng  des  Stephansdoms 
in  Wien  ist  nach  dem  Plan  des  Architekten  Ernst  in  An- 
griff genommen  worden.  Es  soll  mit  Consoqueni  alles  Bei- 
werk fortgeschafln  werden,  welches  nirht  im  Stil  des  Baues 
gehalten  ist^  so  namentlich  die  meisten  Allfire,  (jrabnialer  und 
Figuren  an  den  Wunden,  deren  ganze  Steiovrrkleidung  durch 
ßiae  neue  ersetzt  wird.  Der  Schmuck  der  Kirche  soll  ohoC 
Ueberladung  und  im  ursprünglichen  Charakter  derselben  her- 
i;esielll  werden.  In  zehn  Jahren  hofft  man  mit  der  Herstel- 
lung  fertig   zu   sein. 

.')2)  Die  Sl.  St  ep  han  slhurni  s  |>  i  tzc  in  Wien  wird  al- 
ler Wahrschcinlirhkvil  nach  abgetragen  werden  miissen, 
nnd  zwar,  wie  e«  bciCst,  in  einem  Mafse  von  42  Klafiera. 
Die  Aufnelzunff  der  eisernen  Spitze  druckt  mit  ihrer  g.inzea 
Schwere  »<>  auf  die  Steine,  dnl«  die  Schwingungen  sieh  nicht 
Uli  hr  cleichraalsig  verlheilen  knnnen,  und  bei  einem  (Irkao 
groUc  Gefahr  droht.  Der  Thurin  >oli  dann  ganz  nach  dem 
urspranglichcn  Plane   wieder  bis  zu  seiner  jetzigen  Hohe  er- 


'409 


Arizeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vurzeit 


110 


ftrtft  "We'rdeii.  Nach' neuesten  Nachrichten  hat  der  untere  Theil 
atf'AusgangspjTamide  hereits  eine  Neigung  von  6  Zoll  gegen 
das  Kirchendach.  Es  -wurde  nun  derThurm,  um  ein  weiteres 
Zerldiiften  der  Pfeiler  an  jenem  Thcilc,  wo  möglich,  zu  ver- 
hindern, mit  drei  eisernen  Schlicfsen  umgeben. 
""'  38)  Die  St.  Gottha  rdskapelle  am  Dome  in  Mainz, 
'i\nks  der  ältesten  und  interessantesten  Bauwerke  am  Rhein, 
bisher  entstellt  und  verbaut,  wird  eben  restauriert,  um  als 
Versammlungssaal  des  jungst  gestifteten  „christlichen  Kunst- 
vereins"  zu  dienen.  Schon  1852,  als  die  Geschichlsvereine 
dahier  tagten,  wurde  durch  diese  Versammlung  der  hiesige 
Bischof  um  die  Wiederherstellung  der  Kapelle  ersucht,  was 
jetzt  erfolgt;  jedoch  glauben  wir  nicht,  dafs  sie  ganz  von 
Bpätern  Zuthaten  gereinigt  wird.  Zum  DiOzesan- Museum  ist 
eine  Halle  im   Ostchore  des  Domes  bestimmt. 

341  In  Ingolstadt  bringt  ein  Kreuzerverein  die  Mittel 
auf,  die  Frauenkirche,  eines  der  gröfseren  Baudenkmale 
der  allbayerischen   Lande,  innen  zu  restaurieren. 

35)  Das  Comile  der  „Christoffelfreunde"  in  Bern  erläfst 
eine  öffentliche  Einladung  zur  Subscription  für  die  Restau- 
ration des  Christoffcl  thurmes.  Es  werden  ganze  und 
halbe  zinstragende  Aktien  ä  100  Fr.  ausgegeben  und  unver- 
■insliche  Beiträge  angenommen.  Hit  besondererer  Wärme 
wendet  sich  die  Einladung  an  die  Frauen  als  „die  erhaltende 
Macht.^' 

36)  Die  Restauration  der  St.  L  u  d  ger  i-Kir  che  in 
Münster  wird,  so  viel  es  die  Mittel  erlauben,  mit  Eifer  be- 
trieben. Als  man  unlängst  die  Statuen  der  Heiligen  im  Chor 
von  der  Tünche  befreite,  entdeckte  man  auf  dem  Schwerte 
Karls  d.  Gr.  eine  halb  verwischte  Inschrilt.  An  der  einen 
Seite  des  Schwertes  liest  man  die  Buchstaben  :  D.  P.  C.  C.  A. 
D.  C,  auf  der  andern  die  Deutung:  id  est:  /Jeceni  /»raecepto- 
ram  custos  Carolus  a  Duo  constitutus. 

37)  Der  kürzlich  bei  Sitten  in  einem  noch  jetzt  „bi- 
chöflich^r  Baumgarten"  genannten  Griindstflcke  drei  Fufs  tief 
unter  der  Erde  gefundene  Bischofsring  Iriigt  auf  Email 
die  Initialen  S.  D.  €.  —  Pater  Sigmund  Furrer,  (iuardian  des 
Kapuzincrkloslers  in  Sitten,  ein  in  der  Walliser  Geschichte 
wohlbewanderter  Mann,  behauptet  nun,  diese  Anfangsbuchsta- 
ben milfsten  rückwärts  gelesen  werden  und  hiefsen :  Cardina- 
lis üivae   ä'abinac. 

38)  Bei  Konigsfelden  (Aargau)  finden  gegenwärtig 
unter  Leitung  des  Dr.  Urcch  Nachgrabungen  nach  rö- 
mischen Alterlhümern  ulatt,  welche  bereits  ein  sehr 
interessantes  Resultat  ergeben  haben.  Die  Arbeilen  wurden 
bei  Allenburg  begonnen,  wo  sich  zur  Rönierzeil  die  aus  den 
Trümmern  der  Sladl  Vindonissa  erbaute  BurgCastruui  erhob. 
Der  erste  Fund  war  ein  Inschri^l.^lcin ,  der  einem  als  Fcld- 
herrn,  wie  als  Dichter  ausgezeichneten  Römer,  dem  Lucius  Pom- 
ponins  Secundus,  gewidmet  ist,  während  die  meisten  Inschrif- 
ten, welche  sonst  in  jener  Gegend  gefunden  werden,  sich  auf 
gemeine  Soldaten  der   II.   und   21.  Legion   bezithcn. 

39)  Wie  sich  früher  in  Augsburg,  in  dem  .\nwc.ien  des 
Maurermeisters  Treu,  Reste  eines  römischen  Estrichs  vor;:e- 
funden  haben,  so  wurden  unlängst  bei  einem  Kellcrbnu  in  der 


Mohrenköpfchen  -  Wirthschafl  r  0ml  sehe  Münzen,  Urnen 
nnd  andere  Gefäfse  gefunden,  ein  Zeichen  also,  dafs  begil- 
terle  Römer  daselbst  Wohnsitze  hatten.  Dafs  aber  dessen  un- 
geachtet die  untere  Stadt  zu  Romcrzeiten  nicht  zur  Sladl  selbst 
gehört,  sondern  aufserhalb  der  Mauern  sich  befunden  habe, 
wird  dadurch  dargcthn,  dafs  man  bei  Anlage  des  neuen  Ka- 
nals in  der  untern  Stadt  auf  ein  Römergrab  geslofsen  ist. 
Da  nun  das  Gesetz  der  XII  Tafeln  das  Beisetzen  von  Leichen 
innerhalb  der  Mauern  der  Stadle  strengstens  untersagt,  so 
mufs  die  untere  Stadt  sich  aufserhalb  derselben  befunden 
haben. 

40)  Eine  in  Mannheim  entstandene  Gesellschaft  von 
Alterthumsfreunden  hat  bei  dem  uahgelegenen  Wallstatt 
(in  alter  Zeit  Walahstade,  Wahlstatt,  genannt)  Nachgra- 
bungen vornehmen  lassen,  wodurch  bereits  ein  Leichenfeld 
mit  .\schcnkrilgen  etc.  aufgedeckt,  auch  eine  römische  Münie 
gefunden  worden  ist. 

41)  Hoffmann  von  Fallersleben  hat  unter  den  aus  dem 
Reichsarchiv  zu  Wetzlar  der  k.  Bibliothek  in  Berlin  zuge- 
kommenen gedruckten  Werken  und  Manuscripten  das  hohe 
Lied  in  ho  1  la  n  d  is  che  r  Sprache  gefunden.  Das  Schrift- 
stück ist  eine  den  Text  des  Liedes  selbst  überwuchernde  Pa- 
raphrase, welche  die  einzelnen  Verse  wörtlich  überträgt  und 
in  freier,  gewöhnlich  mehrfacher  Bearbeitung  wiederholt  und 
umschreibt.  Der  poetische  Gehalt  ist  natürlich  geringer,  als 
ihr  literarischer  nnd  geschichtlicher.  Handschrift  und  Sprache 
gehören  dem  15.  Jahrb.  an  ;  die  einzelnen  Fragmente  wurden 
heim  Ordnen  des  reichskammergerichllichen  Archivs  auf  Akten- 
Umschlägen  entdeckt.) 

42)  Johann  Uilter  von  Neuberg  bat  die  nach  seinem  ver- 
storbenen Vater,  dem  Oberstlandschreiber  Norbert  R.  v.  Neu- 
berg, hintcrbliebencn,  für  Geschichte,  Heraldik  und  Genealogie 
sehr  werthvollen  und  besonders  reichhaltigen  S  a  m  m  lu  n  gen 
von  Adelsdokumentcn  und  Wappenabhildungen 
dem  Statthalter  von  Böhmen  zur  Verfügung  gestellt.  Nach 
Bestimmung  desselben  sind  diese  Sammlungen  dem  böhmisch- 
ständischen  Landes-Ausscbusse  übergeben  worden. 

43)  Herr  Bürgermeister  Frhr.  v.  Seiller  in  Wien  hat 
durch  ein  Circular  die  Wiener  Innungen  aufgefordert,  alle  in 
ihrem  Besitze  befindlichen  Bücher,  Schriften,  Urkun- 
den, Siegel,  Embleme,  Fahnen  etc.  dadurch  der  Zer- 
streung  und  dem  Verlusie  zu  entziehen,  dafs  sie  dieselben 
vorlaufig  in  das  städtische  Archiv  oder  Zeughaus  abliefern, 
da  es  nur  durch  solche  Concenlrierung  möglich  ist,  diese  für 
die  Geschichte  der  Stadt  so  wesentlichen  Materialien  in  geeig- 
neter Weise  zu  benützen.  Spater  sollen  sie  dann  die  in  den 
Käumlichkeiten  des  künftigen  Stadthauses  anzulecende  grös- 
sere Sammlung  bereichern. 

44)  Die  an  Lusaticis  und  ßohemicis  aulserordenllich  reich- 
haltige Bibliothek  des  zu  Zittau  verstorbenen  Arrhidiako- 
nus  Dr.  Peschek  wird  von  den  Erben  der  dortigen  Sladl- 
bibliolbek  geschenkt  und  also  jener  Stadt  und  Landschaft 
giflcklicher  Weise  erhallen   werden. 

45)  Nach  dem  .Xbbruche  der  allen,  durch  eine  an  anderer 
Stelle  gelegene  neue,  ersetzten  Kirche  in   Bolkcnliain   in 


111 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


112 


Schlesien  hat  eine  zur  Gemeinde  gehörige  Willwe  nuf  dem 
Platie  des  ehemaligen  Allars,  damit  er  nicht  durch  gemeinen 
Gebrauch  cnlwcihl  werde,  einen  Springbrunnen  mit  grnnit- 
nem  Becken  errichten  lassen.  Die  Geberin  hat  mehrere  tau- 
send Thaler  auf  dieses  Werk  einer  ungewöhnlichen  Pietät 
verwendet. 

46)  Das  alterthiimliche  schöne  Stadthans  von  Ypern, 
der  ehemaligen  Hauptstadt  Westflanderns ,  hat  an  seiner  Pa- 
rade den  ursprunglichen  Bildschniuck  wieder  erhallen, 
nämlich  die  Standbilder  von  einunddreifsig  Grafen  von 
Flandern,  von  lialduin  Eisenarm  bis  Karl  V.  Aulscrdem 
hat  die  Stadt  einen  erheblichen  Preis  für  die  besten  Lebens- 
beschreibungen dieser  Grafen  mit  besonderer  Bezugnahme  auf 
die  Geschichte  der  Stadt  seihst  ausgesetzt.  Die  königliche 
Akademie  Belgiens  hat  den  Entscheid  über  die  eingegangenen 
Arbeiten  übernommen. 

47)  Ein  junger  Priester  aus  der  Diözese  Regensburg, 
Niede  rniay  er,  durch  mehrere  kunstgcschichlliche  Werke  be- 
kannt, der  zur  weitern  .Ausbildung  in  der  Kunstgeschichte, 
besonders  auf  kirchlichem  Gebiete,  gegenwärtig  in  Wilrzburg 
verweilt  und  diesem  Behufe  aus  Sr.  Majestät  Kabineiskasse 
ein  Stipendium  von  700  fl.  erhalten  hat,  vrird  in  einigen  Mo- 
naten eine  Kunstgeschichte  der  Stadt  Wilrzburg  er- 
scheinen lassen,  die  bei  dem  bedeutenden  Rcicbtlium  an  Kuiist- 
gegenständen  in  den  vielen  Kirchen  u.  s.  w.  alle  Kunstfreunde 
freudig  begrufsen  werden. 

48)  Bildhauer  Gremser  jun.  in  Augsburg  hat  den  Altar 
der  Klosterkirche    in  Blaubeuren,   welchen  nebst  an- 


dern Schnitzarbeiten  im  J.  1496  Georg  Surlin  aus  Ulm  ver- 
fertigte, in  Elfenbein  nachgebildet.  Es  ist  dieses  Werk  durch 
Correktheit,  sowie  Zierlichkeit  der  Arbeit  vollkommen  wür- 
dig, in  eine  Kunstsammlung  aufgenommen  zu  werden. 

49  I  Freunden  der  Kunst  wird  es  lieb  sein,  zu  hören,  dafi 
von  der  berühmten  Kreuzabnahme  des  P.  P.  Rubens 
nächstens  ein  trefflicher  0  r  ig  in  nlslich  von  Fr.  Wagner  io 
Blünchen  erscheinen  wird.  Wagner  hatte  das  Glück,  in  den 
Jahren  1850  und  1851  in  Antwerpen  zu  sein,  als  das  Bild  ge- 
rade zu  einer  nothigen  Restauration  von  seiner  Stelle  in  der 
Kathedrale  in  einen  unbenutzten  Nebenraum  geschafft  war,  und 
konnte  somit  eine  ausgeführte  Zeichnung  danach  anfertigen. 

50)  Um  die  grolsen  Verdienste  der  Reformatoren 
und  deren  Gehülfen  in  Wittenberg  auch  durch  einen 
besondern  feierlichen  Act  in  dankbarem  Andenken  zu  erhal- 
ten, hat  der  dortige  Hagistrat  den  Bcschlufs  gefafst,  die  Ge- 
burtstage des  Dr.  M.  Luther  am  10.  Nov.,  des  M.  Phil.  Me- 
lanchthon  am  16.  Febr.  und  des  Dr.  Joh.  Bugenhagen  am  24. 
Juni  in  der  W'eise  leierlich  zu  begehen,  dals  an  diesen  Ta- 
gen Morgens  7  Uhr  der  Choral  „Ein  feste  Burg"  vom  Thurme 
geblasen,  an  den  Geburlstagen  der  Reformatoren  aber  zuvor 
mit  Glocken  gelautet  werden  soll. 

51)  Zu  Ehren  des  Sieges,  den  vor  500  Jahren  die  ta- 
pfern Weiber  von  Luugucz  am  Felscnpnssc  von  Porclas, 
der  dieses  Thal  vom  Vorderrheinihal  bei  llanz  trennt,  über 
den  Grafen  von  Montforl  davontrugen,  dessen  Heer  sie 
in  Abwesenheit  ihrer  Manner  mit  Ilolzblöcken  und  Steinen  in 
die  Flucht  schlugen,  soll  nächsten  Sommer  ein  Erinnerungfest 
gefeiert  werden.     Bereits  ist  ein  Ausschufs  dafür  bestellt. 


Inserate  und  ßekauudiiaehiiiiireu. 


.5)  Soeben  ist  erschienen  und  im  Selbstverläge  der  Anti- 
(|uarischen  Gesellschaft  in  Zürich  zu  haben: 

Die  'Wappenrolle  von  Zürich.  Ein  heraldisches 
Dinkmal  des  11.  .lalirliunderls.  Herausgegeben  von  der 
Antiquarischen  Gesellschaft  io  Zürich.  Zürich,  1860.  gr. 
4.     24  Sin.  u.  XXV  Tafeln  colorierte  Abbildungen. 

6)  Im  Verlage  der  II.  La  u  p  p'schen  Buchhandlung  (l.aupp 
d:  Siebeck)  in  Tübingen  ist  netl  erschienen  und  in  allen  Buch- 
handlungen zu  haben  : 

Daniels,   Prof.    A.    v.,     Handbuch    der     deutschen 
Reichs-   a.   Staatenrechtsgeschichte.     Er.ster 


Theil.      Germanische    Zeit.     gr.  8.     broch.   Rthlr.  3 
od.  fl.  5. 

Haas,  Dr.  C,  Qeschlchte  der  Päpste  nach  den  Er- 
gebnissen der  bewiihrteslen  Forschungen.  47  Bog.  gr. 
8.    broch.    (In  4  Lief.)    Complet  Rlhlr.  2  od.  11.3.  36  kr. 

Roth  V.  Schreckenstein,  Dr.  C.  H.  Freih.,  Geschichte 
der  ehemaligen  freien  Reicharltterschaft  in 
Sehwaben,  Franken  und  am  Hhein,«trome,  nnrli  (tuellen 
bearbeitet.  Erster  Band.  Die  Entstehung  der  freien 
Heichsritterschafl  bis  zum  Jahre  1437.  gr.  8.  broch. 
Rlhlr.  3.  20  Ngr.  od.  D.  6.  Der  zwcile  Band  erscheint 
Ende  1860. 


Verantwortliche  Rediction  : 

Dr.  Freih.  v.  u.  z.  Aufsefs.     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.  K.  Frommann.     Dr.  Frhr.  Roth  v.  Schreckenstein. 

Verlag  der  literarisch -artislischi-n  .\nstall  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 


V.  K.  SFbiild'>clir  Buchdrurkerti. 


NÜRNBERG.  Das  Abonnement  des 
lilaltus.  w.  li-ht;»  alle  Munule  crscluint, 
wird  »;anz;jahri;?  anpenoniinf  n  und  betrafft 
nach  der  nouestenPustconvenliun  bei  allen 
Postämtern  und  Buehhandhm)<-en  Deutsch- 
lands inel.  Oestreichs  3Ü.  3Gkr.  im  t\i\.- 
Ful's  oder  2Thlr.  preuls- 

Für  FrauUreich  abonniert  man  in 
Stralsburff  bei  C.  F.  Kehmidl,  in  Paris 
bei  der  deutdehen  Buchbiliidluii^'  von  F. 
Klineksicck,  Nr.   11-  nie    de    Lille,   oder 


ANZEIGER 


FClt  ki:\DG  DEK 


Neue  Folac. 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  für  A-'h^- 
taud  bei  \Villiams  &  Nor^ate,  14  Hen- 
rii'tte-SlreetCovent-Gardeu  in  London  ;fUr 
yordoineriln  bei  den  Postämtern  Bremen 
und  Hambun;.  — 

Inserate,  welehe  mit  den  Zwecken 
des  Aazeiffers  und  dessen  wiÄSenhchafl- 
liehem  (Icbiete  in  Verbindung  stehen, 
werden  auf^irenommen  und  der  Raum  «i- 
ner  Cohnnnenzeile  mit  7  kr.  oderSSgr. 
berechnet. 


\ 


Siebenter  Jahrgang. 


18CÜ. 


ORGA«J  DES  (;EU]1A\1SCIIE\  MISEIWS. 

ML 


April. 


WisscDScLalUiclic  i)liUheiluMffeu. 


beschichte.   Ein  Reltra«  zur  Cieschielite  de»   Baiierii- 

esondere  Bc-  krlegi^. 

;ebenheiten. 

Bauernkrieff.     Von  Dr.  Joliannes  Voigt,  k.  pr.  Regierungsrathc  und  l'ro- 
fessor  an  der  Universität  zu  Königsberg. 

Nachfolgender  Brief  des  Grafen  Wilhelm  von  Hciine- 
berg  an  den  Herzog  Albrecht  von  Preufscn  vom  2.  Fe- 
bruar 152G  verdient  wohl  allgemein  bekannt  zu  werden, 
da  er  nicht  blos  über  die  Theilnahme  des  Grafen  an  den 
damaligen  Ereignissen,  sondern  auch  über  andere  Ver- 
hältnisse Manches  enthalt,  was  für  die  Zeitgeschichte  von 
Interesse  ist.  *) 

Dem  Hochgebornen  Fürsten  und  hcrrn  Herrn  Albrechtcri 
marggrafen  zu  Brandenburg  und  Herzogen  zu  Bien|Jen 
unserm  freuntlichen  lieben  herrn  Oheymb  und  Stlnvager 
zu  Eigen  banden. 
Unsere  gantz  willige  frcuntliclie  Diii.st  zuvor,  Hochfre- 
borner  fürst  lieber  hcrr  Oheim  und  Schwager,  wie  nns 
Ewer  Liebde  geschrieben  und  begcrt  haben,  dieselbig  zu 
vcrstendigen,  wie  sich  die  Bcwrische  nnfrur  begeben  und 
was  sie  au|igericht  haben,  Als  sint  sie  mit  Er.«ten  am 
Schwartzwalde  und  im  landl  zu  Schwaben  aufgewest  bi{5 


•)  Leider  ist  der  Brief  schon  so  von  Jloder  anccgrilTcn 
und  an  mehreren  Stellen  so  zerfressen,  dafs  die  Lücken 
Dicht  haben  ergänzt  werden  können. 


hieherwarts  Nordllingcn  in  unsers  herrn  Oheymen  und 
Schwageis  Miiiggrafen  Cojiimirs  etc.  landt  und  darzu  im 
weyn|iperger  tal  und  Meckmulc  bi|5  gen  Wnrtzpurg,  ha- 
ben die  zwölf  Bawern  arlickel  stracks  anzunehmen  und 
zu  lialtlen  haben  wollen,  und  haben  die  im  weiii|Jperger 
tul  und  in  der  Stadt  dic(5e  verzeichnete  Graven  und  EdeU 
leut  durch  die  S|)ie(5  gejagt  und  erschlagen,  in  dem  sint 
die  Bawren  im  Landt  zu  Francken  in  beyden  Stiefftlen 
Bamberg  und  Wurtzpurg  auch  aufkomen,  die  Cluster  und 
pfaffen  gütter  alle  eingenommen  und  unsere,  auch  anderer 
Graven  herrn  und  der  von  der  Uitterschaft  Bawren  zu 
sich  in  Ir  Bruderschaft  zu  kommen  gefordert  mit  denen 
wortten,  wue  sie  nit  kemen  und  die  zwolfarttickcl  hundt- 
baben  hullTen,  So  woltten  sie  kommen  und  Inen  nehmen 
alles  das  sie  betten,  darzu  was  unsern  Bawern  gull  pfeuf- 
fen,  dan  sie  taiitzlcn  alle  gern  und  lielTeii  alle  dahin  und 
wir  sahen  in  der  Erst  alle  zu  geiielen,  auch  woll  das  es 
über  pfalTen  und  nionche  gierige,  wüsten  aber  nit,  das  uns 
das  uiigewiller  auch  als  nahend  wa.-^,  wollt  auch  sieh  keiner 
zum  andern  llniii  und  |)liebcii  die  Edclleulte  in  Iren  hew- 
|icrn,  Ire  gutlere  zuverwarcn  und  zubehalten,  und  brnucht- 
Icu  die  Bawern  zuerst  die  geschic  klicbkeitt,  be.M  blieben 
dieselben  zu  Inen  zu  kommen  und  mit  Iiieii  zu  geloehen, 
welche  dann  kamen,  die  niu|Jteii  mit  Inen  gehen  und  dorft 
keyner  rcytten,  auch  namen  sie  gar  nichl.-;,  bi(i(ilan(j  sie 
dieselben  den  mhererenlheyll  lu  Inen  hrnchllcn,  die  aber  nit 
zu  Iiieii   wollten,  die  plünderten   und  brennendon  liion  die 


115                                                 Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit.                                                116 

hew|3er  gar  ab   und  darnach  da  sie  die  Edelleut  hatten,  da  allerbest    zu    mit    sampt  den  zwölf  Bawern    artickeln,  die 

betagtten  sie  dieselben  in   die  Stete  umbliere  in  die  wirts-  wollten   sie  von   uns  auch  geballten  gt-hapt   haben,  da  wir 

hewser   und   lie|icn   Ir  zchen  in  keinem  haulTeii  beyeinander,  also   gar   plo|J     und    allein    waren    ujid    zu    keyner   wehre 

do  sie    nu    in    den  Clostern    alles  gessen,    außgedrunken  kommen  konnten,  funden   wir  in  rath   zu   Inen  zu  reythen, 

und  was  vorhanden   was  vcrlhan  hellen,   do  fielen   sie  in  und    zu  hören,    was  sie  wollten,    damit    unser    herschaft 

der  Edelleut  hewser,   namen  was  darinnen   war  und  brent-  nit  gar  verwuslet   und  verderbt  wurd.    Als    wir    zu  Inen 

ten  die  darnach  auß,  das  oberhalb   Wurtzpurg  herauf  im  bey    die  Stadt  Meynunghen  ins  leger  kamen,  do   umbrin- 

gantzen   Stieft ,    auch  im   Stieft  Bamberg    keins  Edellmans  geten  sie   uns    von  stundt    an    wol    mit  zweytausent  man 

bau|i  stehend  plieben,   sondern  all  an|5gebrent  und  zurijien  und   notlen   uns  einen  brief  aber  uns  zu  geben,  die  zwölf 

siot,    desgleichen    dem   Bischof  von    wurtzpurg  alle  seine  Bawern   arlickell  zu  hallten,  Wiewol  wir  uns  ufdasgleitt 

SchlojJ,  das  nit  eins  sttfhendl  were  plieben,  aufserhalb  unser  beruften   und  gerne  wider  hinder  sich  gewest  weren,   hulf 

Frawenberg  zu  Wurtzpurg,  dasselbig  was  besetzt  und  E.  L.  gar   iiichts,    sondern    das    gcthan    oder    lodt    geschlagen, 

bruder    Marggraf   Friederich    Thumhrobst    henptman    dar-  Also  gaben   wir    Inen    einen    brief,  die  zwölf  artickel   zu 

auf.     So   sint   dem   Bischof  von   Bamberg  auch  alle  seine  haltten,  so  ferne  sie  für  christlich  und   bestendig  erkanlh 

Schlo(5  umb  Bamberg  verbrennet,  aufserhalb  fUnlT,  die  her-  und  von  andern  forsten  auch  angenommen  worden,  welchs 

auf  gegen  der  Pfaltz  gelegen  sint,  die  wir  ilzo  in  der  Eyle  nur  mit  gro|5er  muhe  und  arbeitt  also   erlaiigtten  und  da- 

nit  zu  nennen  wissen,   und    ist  uns  unser  bestes  hau|i  Main-  mit   Widder   von   Inen  kamen,    und   war  dcrselbig  haulT  wan 

bürg  auch  geplündert   und  gar  aujigebrennel  worden,   des-  sie  beyeinander  waren,    mehr  dann   acht    taujient   starck, 

gleichen    auch    sunslen    vier  Scliloji   wiewol    die  nit  gutt  Iiideme   käme  der  Landlgraf  von   Hessen  auf    und   schlüge 

gewe[ien,    Aber    Schlew|iingen,    JIa|jrellt,    Northeim    und  die   Bawern   vor  Fulda,    die   unsern  Son    auch   zu   solchen 

Ilmenaw   haben    wir  behallten,    und    halt   solcher  Humor  Brief  gedrungen   hatten,  Do  käme  von   denselbigen   Baw- 

geweret   von    der  Carwochen    an    biji  uff   den    pfingstag,  ern  von  Fulda   mit  großer  Clage  Bottschaft,   wie  der  Landt- 

Do  ist  der  Bundt    für  Wurtzpurg   konimcu    und   dieselben  graf  so  lyranniscb   niil  den  Bawern  were   umbgaugen   und 

Bawern  geschlagen,    desgleichen    wir    auch    zum   leyll   uf  erioerten  sie  bey  den  pflichten,  die   die  Bawern   also  zti- 

der  andern   seilten   durch   hilf  unsers  herrn   und  Oheynien  sammen  gethan   hellen,  denen   von  Fulda  zu   hilf  zu  kom- 

des  ChurfUrsten   von  Sachsen   etc    und  gieng  uns  sonder-  men,    Do  zugen    sie    mit  dem  ganzen   haulTen   hinter  sich 

lieh  übel,   wurden   auch   gar  übcreyllt,  dann  wir  Nyemants  und   wollten  dem   Landlgrafen  entgegen   ziehen,    sich   mit 

bey  uns  hallen,    konnten    auch    nyemant  zu  uns  bringen,  Ime  zu   schlagen,  Do  sie  für  die  Stadt  Eysennach   kamen, 

dann  wir  unsere   Reuthere  all    von   uns  geschickt  hatten,  wollte  der  Schullteis  daselbst   den   haulTen    nit  einlassen, 

hatten  wir  unserm   Sone    grafen  Wolfgang    bey    Neunzig  sondern    den    heuptman    mitt    den    Belhoii ,    Do   dieselben 

pferden  zu  geben,    unserm    lieben   herrn   und   Oheym   und  hynein   kamen,   liug  er  den  beuptmau   mit  den  Kelhen   und 

Schwager  Harggraf  C....   zu  hillT  zugeschickt,   nachdem  legte   sie  in  die  gefengnu|i  und  machet  das  g....   unttcr 

seiner    Liebden    Bawern    auch    aufgestanden    waren,    der  den   andern   Bawern   der  Landgraf  ke  .  .  .  .    Do    war   er  von 

dem    Bischof  von   Wurtzpurg   bei   Secbsundzwanzig  Fulda   derselben  Zeit  gen  V(ach)  gezogen    vier   meyll   von 

pferden  und  konnten  derselben  darnach  nit  «iddcr  zu  Eysennach,  Do  liefen  sie  alle  von  eynander,  also  wurd  der 
uns  bringen.  Wir  versahen  uns  zu  der  Zeit  nit,  das  un-  liiiufT  zerstöret  und  wurd  dem  hcuplmaii  sampt  seinen 
sere  Bawern  sollen  anfgcslaiiden  und  lrewlo|J  worden  lictlien  selb  sieben  die  KopIFe  abgehawcn  und  wurd  uns 
seyn ,  das  wir  also  gar  von  unserm  gesynde  enlblo|5et  unser  brief  wider,  den  «ir  über  uns  gegeben  hatten, 
waren  und  konntlen  wie  obslett  sunslen  nyemant  zu  uns  das  wir  leilig  wurden.  So  lagen  noch  zweii  haulTeu,  einer 
bringen  un<l  waren  also  von  vier  grujien  lianfTen  Bawern  zu  Melrichsladt  ....  Biscbon"  von  Würlzpurgs  kästen  nur 
beiretten.  Es  kam  au|i  dem  Lande  zu  Hessen  dae  Wasser,  von  ltla|ifeltt  zwue  meyll,  nach  dem  er  einen  gulten  ka- 
die  Werra  herauf  von  Vach,  Eysinach,  Creutzburg,  Sal-  slen  daselbst  hati,  und  der  ander  häuf  zu  Bildhau|icn  ime 
Iznngen  und  derselben  landart  here  die  unller  den  Edel-  Closler  vier  meyl  von  Ma|irelll,  in  yedem  haufTen  ob  den 
leuten  auch  gesej^en  waren  und  zuheii  vor  Meynunghen  viertausenl,  Davor  wir  uns  alle  tage  auch  besorgen  mü- 
des des  Bischofs  von  Wurtzpurg  ist  und  ein  halbe  meyl  slen,  das  sie  über  uns  zugen,  mu|iten  guttc  und  boe|5c 
untter  unserm  Srhlo|i  Ma|Sfellt  ligl,  und  brachlten  durch  wort  schrcyben  und  geben,  bissolang  wir  unsere  Reuther 
schrieft  und  trawwort  olle  unsere  Stelle  und  Bawer-  von  Onolzpach  wider  zu  uns  brachten,  So  läge  dann  ein 
Schäften  zu  Inen,  die  uns  alle  trewlos  worden  und  he-  gro|ier  häuf  vor  Arnslat  und  doselbst  vor  dem  Durin- 
srhriebcQ  uns,  wir  sollen  zu  Inen  kommen  und  Ir  ge-  gcr  walde  umbhere,  der  uns  alle  tage  trohelt  über  uns 
mute  vernemcii,   schicklten   uns  ein   schriefllich  gleilt  ufs  zu   ziehen,   Do  sie  horeleu,    das    wir   wider  ledig  waren, 


11  ■ 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulschen  Vorzeit. 


118 


und  wider  zu  Inen  zu  kommen  zu  dringen,  mit  denen 
wir  auch  viel  zu  schicken  halten  bi|5  wir  sie  Stilletten, 
konttcn  weder  unserm  Sone  dem  Coadjutori  zu  Fulda, 
noch  unserm  Eydam  gein  Arnstadt  zu  hilf  kommen,  des- 
gleichen sie  uns  auch  nit,  Also  zöge  der  Laiidlgraf  die- 
weyl  Er  der  Erst  zur  wehre  kommen  was  und  die  Baw- 
ern  zu  Fulda  geschlagen  hatte,  von  Fulda  nach  Eysen- 
nach  ins  Laridt  zu  Duringen,  und  kamen  der  ChurTUrst 
und  faertzog  Georg  von  Sachsen  auch  auf,  und  wurden 
die  Bawcrn  die  im  Landt  zu  Düringen  aufgestanden  wa- 
ren, ob  denn  Sechstausent  zu  Fraiikcnhausen  geschlagen 
und  wurdt  Mülhausen  ein  reichstadt  die  die  aulrur  im 
Landt  zu  Düringen  den  mehrertejil  gemacht  und  bewegt 
hatten,  gewonnen  und  gestraft,  Also  wurdt  fried  vor 
dem  ilarz  und  im  Landt  zu  Düringen,  Do  braciitten  wir 
auch  unsern  herrn  und  Oheym  den  C|)urfürsten  von  Sach- 
sen  auf,   mit  uns  biß  für  Meynuughen   mit  seinem  dapfTem 

kriegsvolk  zu   ziehen,   seine  Licbde  sich  wider  von 

uns  in  Ire  landt  thetten  und  wir  mit  Sechs  oder  Sieben 
....  (hundert)  pferden,  die  uns  unsere  herrn  und  .... 
der  Landtgraf  zu  Hessen,  hertzog  Heinrich  von  Braun- 
schweig und  die  Graven  beim  Hartz  zugeschickt  hatten, 
auch  etlichem  Fu|5volk  ob  denn  tausent  das  Landt  zu 
Franken  hyn  bi(i  gen  Würtzpurg  und  fortter  mit  unserm 
herrn  von  Wurtzjiurg  weitler  rai|5ctten  und  seinen  sticft 
Ime  widerumb  einnehmen  hülfen.  Das  also  umb  uns  fried 
gemacht  wurde,  und  golt  geh  lang  noch  ist,  Aber  E.  L. 
sollen  uns  in  aller  waiheilt  glauben,  das  wir  uns  all  un- 
ser lebenlang  nye  keiner  Sachen  noch  handhiiig  dann 
solcher  Bewrischen  aufrur,  nach  dem  sich  ein  lange  Zeitt 
kein  fürst-  noch  sunsten  nyemants  zur  wehre  schicken 
noch  aufkommen  wollt,  hefTtiger  angenommen  haben, 
welches  unsere  gelben  har,  so  uns  E.  L.  sehen,  zeugen 
und  anzeigen  sollten  und  hett  uns  gott  durch  seine  .  .  . 
zur  selben  Zeitt  geldt  profandt  und  sunst  alle  notturft  mit 
geschUtz  Pulver  und  was  zum  kriege  geliörett,  gnugk  be- 
schert,   allein    das  wir  nit  leutt  haben   konnten,  die  bey 

uns  pleybcn  und  sich  we auch   der  mehrcrtcyl  der 

Fujiknecht  wider  die  Christlichen   Brüdcre  nit  thun   wolt- 

tcn, do    betreuen    gewest,    können    E,   L.    selbst 

Di(;  Bawern    so    in    der  Stadt   V\Uit?.pnrg    und    das 

schlo|5  doselbst  belagert  haben,  sjnt  mit  Götzen  von  Ber- 
lichingcns  HaufTen,  der  ein  mercklichc  anzall  bey  Ime 
gchapt,  oh  denn  funfzchen  tausent  stnrck  gewest.  Das 
alles  wir  E.  L.  nf  derselben  begcren  frennllicher  mey- 
nung  unoDgezeigt  nit  lajien  ^^  olllen.  Datum  Schlew|iingeD 
am   tage  Purificationis  Jlariii  Anno   XXVI. 

Von  gotles  gnaden   Wilhelm   (irnve   und 
herr  zu   Ilcniienberg. 


BruchMliirk    (Im    'Yf'illehitlni    von    Orange 
von  tlolfraui  von  Esrhenbacli. 

Milgelheilt    von   Jos.   Maria   Wagner   in   Wien. 

Ein  Pergamentdoppelblatt  in  kl.  4.,  anscheinend  der 
1.  Hälfte  des  14.  Jahrh.  angehörend,  welches  jüngst  aas 
einem  Buchdeckel  der  Wiener  Hofbibliothek  gezogen 
wurde.  Jede  Seile  hat  2  Spalten  zu  38  Zeilen.  Das 
Blatt  umfafst  Vers  1,1  —  6,2  und  Vers  37,22  —  41,16 
nach  Lachmann's  Ausgabe,  bildete  also  das  äufsere  einer 
Lage  von  4  Doppelblattern  mit  zusammen  1216  Vers- 
zeilen. Je  die  zweite  Zeile  beginnt  mit  einem  roth  durch- 
strichenen  grofsen  .Anfangsbuchstaben.  Die  einzelnen  Ab- 
sätze sind  durch  rothgemalte  Initialen  hervorgehoben. 
Die  zweite  Spalte  auf  Bl  1  a  ist  zu  drei  Vierlhcilcn  ab- 
gerieben und  unlesbar  gemacht ;  Spalte  1  der  rUckwÄrti- 
geo  Seite  des  zweiten  Blattes  ist  durch  einen  Schnitt 
von  oben  nach  unten  um  einige  Buchstaben  am  Anfange 
der  Zeilen  gekommen.  Die  Mundart  des  Schreibers  ist 
die  bayerisch-österreichische.  Erhebliche  Abweichungen 
vom  Lachmantrschen  Te.\t  weist  unser  Bruchstück  nicht 
auf;  ich  gebe  zur  Probe  Anfang  und  Schlufs  und  zeige 
dann  einige  der  bemerkenswerthereu  Varianten  an. 

Anfang  (Lachmann   1,1  — 1,12): 
'  A>e  vnlfch  du   raincr 

du   dreier  und   doch   ainer 

Scliepli^   über   alle   gefchaft 

an    erhab   dein    flarche   chraft 

An   ende  auch   beleibet 

ob   du   von   mir  vertreibeft 

Gedanche  die  gar  flüflich   fint 

so  bist  du  vater  vnd  pin  ich  chint 

Höh   edel  ob  aller  edelkheit 

la   deinen   tugenden   wefeii   lait 

Da   eher  dein  erbarmende  zv 

wa   ich   hcrre  an  dir  misse   tv. 

Schlufs   (Laihmann   41,1  —  41,10): 

Ez   nullit   crpitwcn  des  mores  wach 

margot  terrameres  mach 

Braht  im   daz  volli   hvrncin 

den  kybnrch  die  chvnigin 

Ze'  tcrmif  vnd   ze  oranf  zoh 

fiviaiitz  vnircriie  llüh 

Dos   marchgravon  fwcfler  chint 

hvrt  als  ob  in   fv'rt  ein   wint. 

Indaz  her  des  chvnigos  korhnnd 

daz  da  cliom   von  indyfchon   land. 
Varianten.     2,   5.    Luft    foiwor    (^of)    watior    vnd 
erde.     3,    11.    Lo    cont    Wilhalms    von    orangis.     3,    17. 


Zustände. 

Sprache  und 

Schrift. 

Handschriftcn- 
kande. 


119 


Anzeiger  für  lünulc  (lc>r  deutschen  Vorzeil. 


120 


der  schal  von  arl.  3,  30.  cliiinich  charl.  4,  9.  seit 
dai.  4,11.  pifl  du.  -4,19.  Mich  wolframen  v.  c.  1,20. 
fo  fag  ich  miiiiie  viid  ander  chlag.  4,  30,  mag  Pich  gc- 
Dozen.  5,  13.  Yalfhait.  5,  14.  nu  höret  ez  hie.  5,  16. 
noii  Narribon  der  graf  heinreih.  5,  29.  rehl  ir  zil.  — 
30,  17.  kricolang  (:  monlang).  36,  20.  weihe  grüz  het 
er  vi!  gepelen.  36,  27.  mit  grozer  florie.  37,  29. 
Swerbei  W.   starb.    38,  12.   wambe]   leiwe.    39,12.   mein 

amie.     39,   16.    unser    minneclich    geselleschafl]    

zwair  g.  40,  4.  ruof]  wüf.  40,  5.  wolT]  chint.  40,  9. 
ob   ich   fo  von   im   Tpr.   mach.     40,    II.    durch  sneit. 


Dif  filterten  Biirlidriicker  Xürnberss* 

Von   J.  Baader,  Conscrvalor  am   kgl.  Archiv  in   Nürnberg. 

Es  ist  bekannt,  dafs  nach  der  Einnahme  von  Mainz 
durch  Erzbischof  Adolph  im  .1.  1462  viele  Druckergesel- 
len SchüfTer's  und  Fusfs  aus  der  Sladt  hinwegzogen  und 
sich  nach  allen  Richtungen  zerstreuten.  DaTs  eine  Stadt 
von  der  Bedeutung  Nürnbergs  manchen  dieser  Gesellen  an- 
gezogen habe,  lafst  sich  vermulhen.  Aber  erst  10  .lalire 
später  taucht  der  erste  derselben  in  dieser  Stadt  auf. 
Es  ist  dies  Heinrich  Keffer,  der  ehemalige  Diener 
und  Geselle  Gultenberg's.  Im  Jahre  1472  erhielt  er  zu 
Nunrberg  das  Burgerrecht;  es  ist  jedof h  wahrscheinlich, 
dafs  er  sich  schon  vor  diesem  .luliie  laiigere  Zeit  allda 
aufgehalten  habe. 

Nachdem  sich  Keller  zu  Nürnberg  niedergelassen, 
wächst  die  Zahl  der  dortigen  Drucker  in  rascher  Folge. 
Ihre  Namen  nennt  Panzer  in  seiner  ältesten  Buchdrucker- 
geschichte und  Murr  in  seiner  Beschreibung  der  vornehm- 
sten Merkwürdigkeiten  Nürnbergs.  Wir  sind  im  Stande, 
dieses  Yerzeichnifs  mit  manchem  neuen  und  bisher  unbe- 
kannten Namen  zu  bereichern,  und  das  Jahr  ihrer  Auf- 
nahme als  Burger  Nürnbergs  aus  sicherer  Quelle  feslzii- 
stclleii.  Ihnen  ist  in  den  Ducumenten,  aus  welchen  wir 
geschöpft,  jedesmal  das  Trudikal  ,,Bnch(lrncker''  beige- 
setzt.*)    Es  sind   ful^;ende  : 

Heinrich   Keffer,    1472.  Christoph  Beger  und 

Wilhelm  Ellenhofer,    1479.        Peter  Leber,   1481. 

Hanns   Vcill,   1481.  Cniil/.  I.nw  llirprunner,  Mb.'). 

•)  Im  J.-ihrc  1 1()1  und  llHl  erscheinen  Kriinz  Vpslenbcrger 
und  .Mericn  holberger  oder  Koherger  als  ,,vrdrucker." 
Welche  IScdeulung  hiit  dieses  Wort  ?  Bezeichnet  es  einen 
Buchdrucker  oder  ein  anderes  Gewerbe?  Auffallend 
ist,  dnfs  diese  Bezeichnung  nur  in  den  Jahren  14G1 
und  l|t)4,  und  sonst  weder  vorher  noch  nachher  vor- 
kommt. 


Endres   Biber, 
Hanns   Beynman, 
Michel   Bair   und 
Jörg  Doner,   1185. 
JOrg   Mullner, 
Caspar   Funk   und 


Hanns  Nidermair,   1494. 
Hanns   von    Mannheim, 
Cüsnuis   Ilerll    und 
Heinrich  Wild,   1496. 
Michel   Mutter  und 
Arnold  von  der  Wihc,   1497. 


Caspar  Hohfeder  gegen  En-       Hanns  Burckhart,   1498. 

de    des    J.    14S5    und  im       Stephan   Frejberger,   1499. 

J.   1486.  Erhart  Gulman   und 

Reicharl  üorfner,   1488.  Jeronimus  Ilullzl,    1500. 

Hanns  Kenner,   1491. 

Nach  diesem  Jahre   schweigt    unsere  Quelle   von    den 
Buchdruckern  bis    zum  Jahre   151  1.     In    diesem   setzt  sie 
die   Reihe  derselben  wieder  folgender  Mafsen   fort: 
NicIasKawsvonLorch,  1514.      Virich  Gewolf,  1585. 


Fridrich   l'eypus,    1^15. 
Benedikt  Stumpf,   1516. 
Endres  Froschlein,   1520. 
Johann    Petri,    1523. 
Gorg   Verhlr,    1525. 


Hanns  Aichnawer, 
Niklas  Kin(iecker  und 
Simon  TunckI,    1526. 
Gorg  Wächter   und 
Wolf  Bair,   1528  etc. 


Hier  wollen  wir  abbrechen.  Als  „Buchfuhrer"  oder 
Buchhändler  zu  Niirnberg  erscheinen  um  diese  Zeit:  .\r- 
bagast  Schaick  und  Linhart  von  der  Aich  im  J.  1526, 
und   Hans   lluber  im  J.    1533. 


Ein   Krlireihen    tloH   KntliH    zu    Krliln^Ken-   Wissenschaft. 
«valtl   an  ]TFelunrlitli<»ii.  JCrzichmiK   und 

Ililduiitc. 
Mitgetheilt  von   .\  n  t  n  n   Kohl,   Gymnasiallehrer,  in   Prag.  Schulwesen. 

Die  königliche  Bergsladt  Schlaggenwald  in  Böhmen 
(Egerer  Kreises)  hatte,  gleich  vielen  anderen  Sliidten  des 
erwiihiiten  Landes,  im  16.  Jahrb.  der  protestantischen 
Lehre  sich  zugewendet.  Da  war  es  nun  gleich  von  An- 
fang her  ein  Hauptaugenmerk  für  die  dortigen  Balhshcr- 
ren,  einen  Praceplor  zu  gewinnen,  der  seinem  Amt  ge- 
wachsen und  tüchtig  zur  Kräftigung  des  neuen  Glaubens 
bei  der  heranwachsenden  Jugend  wflre.  Erzherzog  Fer- 
dinand hatte  der  Stadt  auf  ihre  Bille  ein  jährliches  „gna- 
dengell'"  von  40  Thulern  aus  dem  Zehenten  des  Schlaggen- 
walder  Zinnbergwerkes  bewilligt  ,,zw  desto  stadlicher 
Vnderhallung  eines  gelertteii  Schulmeisters  vnd  inslitui- 
rung  vnd  aulferzihung  der  Jngendl"*),  und  so  wandten 
sich  denn  Bürgermeister  und  Bath  direct  an  den  Mann, 
dem  liiebei  die  entscheidendste  Stimme  zukam,  an  Phil. 
Melanchlhiin.      Das     an    den    grofsen    lieformator    deshalb 


•)  Auftrag  de»  Erih.  Ferdinand  nn  den  „Zchcnincr"  (Ze- 
hentrncislcr)  in  Schlnggenwiilcl,  d.  d.  25.  November  1553, 
im  unten  crwidinlen  Codex,  fol.  2G9  b. 


121                                                   Anzeiger  fiir  Kiiinlc  der  ik'utst-lu'ii   Vorzfil  122 

ergangene  Schreiben  habe  ich  in  einem  handschriftlichen  alten  Baunisliinipfcu.  Vom  Dorf  Dortelweil  im  Niedgau 
Codex  des  Schlaggenwalder  liathsarchives,  der  die  Cor-  hei|it  es  in  einer  von  einem  dortigen  Bauern  gcfulirten 
respondenz  des  Käthes  vom  Jahre  1545  bis  Anfang  1556  Chronik  zum  Jahr  1711:  „Im  herbst  ist  auff  obrigkeit- 
enthalt, aufgefunden*)  und  erlaube  mir,  es  im  Nachfol-  liehe  Zulassung  hinter  der  hofTiatteii  auf  der  Obcr-ga(i 
gendcn   mitzutheilen  *'*j.  der  d  op  b  el  t  e  haingraben  geschleilTt  und  der  erden  kleich- 

gemacht  worden,  —  —   mit  dem   versprechen    eine   gute 

,,An  philippum   Melanchtonn  zw  Wittenbeig.  maucr  aufT  ihre  kosten   zu   bauen."     Diese   Mauer  umgibt 

Vnser   frinndtwilligen  Dijiste   mit  Wunschnng  alles  gu-  auch   noch  jetzt  die  üstseite   des  Dorfes,   wahrend   auf  der 

tan  zuuorr  Achtbar  vndt  hochgelertter  günstiger  her,  Wir  Westseite    der    Haingraben    fortdauert.     Auch    das    Dorf 

geben  E.   u.  W.  diiistlichen  zuuornehmen,  das  bey  vns  in  Rendel    umgab,    wie    noch    ältere  Leute    gesehen    haben, 

der  kuniglichen  Bergksladt  Schluckenwaldt,  Gott  lob,   ein  ein  doppelter  Graben. 

stadtliche  Jugendl    aulTerwechsl,  dieselb  sich  auch  tegli-  in    den    letzten    drei    und    vier   Jahrzehnten    sind    die 

eben    merelh,    welche    zum    theil,  vnseres  erachteus,  zu  Hecken   ausgerodet,    die  Gräben    an    vielen   Orten    ausge- 

studiren  vor  duglich  geacht.    Wir  spuren  vnd  sehen  aber,  füllt,   geschleift,  überbaut,  veraujicrt  worden.    Regelma|iig 

dafs  solche  Jugcndt  eines  vorslendigen,  gelcrtten,   vnuor-  sin,)  sie   Eigenlhum   der  Gemeinde;    zuweilen  haben  sich 

drossen  vnd  vleissigen  preceploris  und  Schulmeisters  hoch-  auch    die    Landesherren    dieselben    zugeeignet,    oder  An- 

notlorftig,    damit    aber     dieselb    zu    Gottes    ehren,    lieb,  spruche    darauf    erhoben,    auch    schon    vor    Zeiten    >Nohl 

forcht  vnd  erkentnus,    Zu    deme    auch    in    guten    kunsten  Stucke    davon    gegen    einen    ,,Haingrnbenzins"    zu    Bau- 

mecht  autferzügen,  vndt  durch   vns   nit  vorabseumbt  wer-  platzen    uberla(ien.     Häufig,    z    B.    zu    Gro|5karbeu ,    Bon- 

deu,  So  langt  an  E.  u.  W.   vnser  freundtliches  vnill  dinst-  stadt,  Wolfersheim,  Holzheim,  Eberstadt,  bildet  der  Gra- 

liches  hochuleissiges  bitten,    dieselben    wollen   vns  einen  beii  jetzt    einen    auf  beiden   Seiten   mit  Heclten   eingefrie- 

gelertten    gesellen,    der  ein  gut  christlich  Schniregiment  digten   tiefen  Fujiweg    um   das    ganze,    oder    einen   Theil 

anzurichten,  zw  regieren  vnd  zu  erhalten  weste,  do  einer  des  Dorfs. 

in  Wittenberg,  als  vns  nit  ZweilTeldt,  zu  bekommen,  vmb  Der  Ilaingrabeii  läuft  entweder  dicht  hinter  den  Hän- 
der ehre  Gottes  willen,  günstig  Zuwejsen  vndt  befurderii.  sern,  dder  gewolinlich  hinter  den  kleinen  llausgärlen  her. 
Desgleichen  auch  einen  guten  Canlorem  der  ein  chor  Diese  Gärten  hei|5en  gemeiniglich  Haingarteo.  Auch 
versorgen  kontte.  Dargegen  so!  ihnen  von  vns  iherliche  urkundlich  kommen  sie  vor;  z.  B.  im  Niederwollslädter 
besülthung  gegeben,  daran  sie,  vnseres  erachteus,  benugig  Gerichlsbuch,  im  J.  1720:  „der  hoppengarten  in  den 
sein  werden.  Vndt  das  sy  sich  vor  Ostern  uff  das  Wir  obersten  haingarten."  Nach  der  Bechtung  von  Borsikon 
vns  mit  ihnen  vorglichen,  Zw  vns  gehn  Schlackenwaldt  (Grimm,  Weisth.  1,  51)  soll  von  Urlheilcn,  die  zu  V>'\iU 
verfugcn,  vndt  uff  Trinitatis  negst  hernach,  vnsere  Schul  husen  gesprochen  sind  „gen  Hedingen  zu  dem  heingar- 
bezihen  wollen.  E.  u.  W.  wollen  sich  des  nit  beschwe-  ten"  appelliert  werden.  Auch  das  kaiserl.  Ilofgericht  zu 
ren,  vordinen  wir  vmb  dieselbten  in  allem  guten,  iedcr  Rottweil  wurde  im  ,, Haingarten"  daselbst  gehalten,  wo- 
Zeit  gantz  willig.  Günstige  antwortt,  vns  darnoch  haben  raus  aber,  nach  Obenslehendem,  keine  so  alterthumlich 
zurichten,  dinsllich  bitende.  schmeckenden  Folgerungen  gezogen  werden  können,  wie 
Actum  29    januarij    1554."  dies  v.   Langen,  Beitr.   z.   Gesch.   der  St.  Rotweil,  S.  134, 

thut. 


•)  Es  Btehl  dort  auf  Blatt  271.  pj^,  lebendigen   Zäune  am   llaiiigrnhcn    hatten   die   An- 

•*)  Melanchlhon    gedcnKl  dieses  Aufirages  in  einem  Briefe  ^             ^^   „„terhalten.     DIock.stadter  Markordnung   v.   U;G3, 

an  Camcrarius,  vom   IG.  Febr.   1554      Vgl.  Breischnei-  „,         .                          .     .            ,           i  a   j  ■■         u 

"  ort.  f)l  :    „Ist  ...  verordnet  worden,   da  i  die  inwohncn- 

der,  corpus  reforniatorum,  VIII,  220.  „      „            „    ,        ,           ■  ,       j-        r  •    i         ■  i             j 

^^^    j    Rcdalit.  ''''"   virstofkr  aulT  den   heyn   lebendige  frieden  ziehen  und 

hallen   sollen,   und   wann   einer  oder   mehr  erfunden  wirdi, 

der  da   luckeii   in  seinem   zäunen  oder  frieden  halte,    der 

soll   mit    '  1  n.    gestralTt  werden." —   „Diejenige  nachbarn, 

welche   uf  den   hein   sto|ien,    sollen   inuerhalh   zeit   von   4 

Von  Friedrich  Thudichum,    I'rivatdoccnlcn   an    der  Uni-       wochen  bey   straff  eines  gUldens  die   tüchtige   hain   zeune 

versiiai  Gießen.  machen,   welches   besichtiget    und    erkand    werden   solle". 

(Forlseliung.)  (Ocaiber  Gerichtsbuch   zum   J.    1721).    —     ,.Den   haynfric- 

Dicse    Haingraben    waren    gewöhnlich    breite    Graben       den    soll  jeder,    so  weit    sein  dislrict  gehet,    zumachen. 

und   Erdaufwurfe,  bewachsen   mil  niedrigem  Gebüsch   und       niemand  etwas  daran   beschädigen,   nichts  hicuein  werffeu, 


andn.  Leute,  leber  Ilorfeliifrlj'iluniir«'"   uml  IJreiiz.weli 
DorfweseD.         ren  von   .^larken,   fänuen   und   liäiiilern. 


123 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


124 


noch  darüber  springen  oder  dardurcli  grlu'ii,  siiiidcni  die 
ordentliche  weege  durch  das  dorff  eebraucheii  bey  hoher 
herrschaftlichen  straffe."  (Verordnung  für  Höchst  a.  d. 
N'idder  aus  dem  18.  Jahrh.)  —  Im  J.  1708  wurde  ein 
Büdesheimer  Nachbar  gerügt,  weil  er  „hinter  seinem  gar- 
ten im  dorffrieden  einen  gemeinen  gang  durch  gehalten. 
(Büdesheimer  Gerichtsbuch.) 

Die  von  Gemeinde  wegen  angeordneten  Aus-  und  Ein- 
ginge durch  den  Dorffrieden  waren  mit  Thoreii  verschen, 
welche  sich  nach  der  Seile  hin  öffneten,  aber  vermöge 
ihrer  Befestigung,  sei  es  durch  ihr  eignes,  oder  ein  noch 
besonders  airgebrachtes  Gewicht,  jedesmal  von  selbst  wie- 
der schlössen,  daher  sie  Fallthore  liie(5en.  So  erklärt 
auch  Schuu'ller,  bayr.  Worlerb.  I,  5'i2,  ein  solches  als 
„Zaunlliur  über  Fahrwege,  das  von  selbst  zufallt,  beson- 
ders ein  solches,  wodurch  der  eingezäunte  Bezirk  um 
ein  Dorf  von  dem  freyen  Felde  au(5erhalb  desselben  we- 
gen des  Weideviehes  abgeschlossen  werden  kann."  Vgl. 
auch  V.  Maurer,  Markeiiverfassung,  318.  —  A.  1291  : 
„inter  quatuor  valvas  ipsius  ville  Heidebach,  que  valle- 
dor  dicuntur.  Guden  1,  852.  Hier  werden  die  Fall- 
thore ausdrücklich  als  ThUrflUgel,  valvae,  bezeichnet.  Kür- 
lere Formen  sind  :  valdor,  J.  1335,  Wcnck,  1,  Nr.  202 ; 
valder,  ,1.  1369,  Grimm,  2,  759;  falter.  Nichts  an- 
deres bedeutet  auch  f  e  1  te  r  (Mon  Boic.  2,  99)  und  feld- 
tor,  wie  die  einander  nachgebildeten ,  vielleicht  hier 
nicht  ganz  correcten  werlheimischen  Weisthümer,  bei 
Grimm,  3,  561,  563,  565   und   574  haben. 

Uebrigens  haben  i[i  der  Wetterau  nicht  blos  die  klei- 
nen Städte,  sondern  auch  sehr  viele  Dörfer  steinerne 
oder  hölzerne  Pforten  mit  Dach  und  Fach  gehabt,  die 
meist  in  diesem  Jahrhundert  abgebrochen  worden  sind. 
Hierher  gehört  z.  B.  Wicksladt:  „vmb  dye  steinen  por- 
ten,  vmb  blanken,  zune,  graben,  siege,  vnd  vmb  allen 
dorffriede  des  egen.  dorffis  Wixstadt"  ;  v.  J.  1400  Baur, 
Arnsb.  Urk.  1131.  Die  Fallthore  schlojien  die  Strafen 
des  Dorfes  gegen  das  Feld  hin  ab.  —  „Item  sollen  die 
hofleut  zu  Strossen  (Strassheim)  das  fallthor  halten  und 
vermachen  mit  den  zciinen  daneben,  so  dasscibig  fehl 
.gesäet  ist,  und  soll  solch  vermachen  under  inen  umbge- 
hen  bei  der  buss  und  zeit  wie  ohsteht;  v  .1.  1484. 
Grimm  I,  450.  • —  ,,Allc  falthor  abgestellet,  au(5gen(»m- 
men  vor  tlen  gemeinen  gassen  vor  den  flecken  (nämlich 
den  vier  Dörfern)  sol  man  ziehmlich  geben,  gegen  dem 
befruchtigen  feile,  uf  das  dem  viehe  der  au|Jgnng  ge- 
wehret sey."  Zeulbrieff  der  Grossenlinder  marck  v.  1537. 
(Abschr.)  —  ,,Die  fcld  -  frieden  und  fallthore  sollen  in 
guter  Verwahrsam  gehalden  werden,  dn|i  an  unser  zcbeiid- 
fruclit  kein  ahgang  erfolge."  Hessen -Darmslädt.  Zehnt- 
ordnung  V.   1695,  $.  22.     (Abschr.) 


Was  hiernach  inuerhalb  der  Zuune  und  Fallthore  liegt, 
ist  das  Dorf,  der  Complex  der  Häuser,  weshalb  die  Weis- 
thümer hierfür  den  Ausdruck  lieben  :  „als  ferne  die  Zeune 
wenden";  ,,so  weit  die  Zeune  oder  Gräben  beschlie|ien", 
oder,  indem  sie  das  am  Thor  allem  fest  und  unverrttckt 
stehende,  die  Thorpfosten  oder  Thorsäulen,  ins  Auge 
fassen:  ,, innerhalb  der  Fall  tho  r-Säulen."  So  z.  B. 
„Dann  waz  von  kleynen  bufssen  inn  den  vieren  falther- 
sueln  gescheen,  dieselbe  habe  man  zu  Burbach  geruget 
und  do  verteydiget".  J.  1460.  Gr.  3,  433.  „Auch  hane 
unser  aldern  gewyst  und  uff  unss  bracht,  als  von  der  schef- 
ferey  wegen,  wie  dass  sal  sein  ein  schefer  zu  Carben 
und  einer  zu  Keychen,  und  soln  sin  gemeyn  scheffer,  die 
sohl  dryben  uff  die  vier  valtersuwehi  der  dorff."  15. 
Jahrh.  Gr.  3,  403.  Nach  anderer  Abschrift  ,,valller 
sUwln."  D.  h.  das  ganze,  abgeerntete,  Feld  steht  der 
Schaafbeerde  offen.  Sul  :=  Säule;  feiler  seul  (Mon. 
Boic.  2,  S.  99  um   1400). 

Bezüglich  der  Frage,  ob  die  Dörfer  nach  gewissen  Re- 
geln angelegt  gewesen,  lä|5t  sich  aus  den  jetzigen  Ver- 
hältnissen, da  so  viele  Dörfer  erweislich  durch  Brand 
oder  Krieg  fast  ganz  zerstört  worden  sind,  wenig  Siche- 
res entnehmen  Die  Urkunden  geben  auch  nur  dürftige 
Anhaltspunkte. 

Urk.  V.  1291  über  das  Dorf  Heidebach,  bei  Giiden, 
I,  852:  ,, inter  quatuor  valvas  ...  que  valledor  dicun- 
tur."   Lengfurler  VV.    1448.    Gr.   3.  574.    vier   feldlhore. 

Von  vier  FallthorsSulen  redet  ein  Theil  der  ausgezo- 
genen Weisthümer.  In  Dänemark  soll  jedes  Dorf  als 
Kreuzweg,  mit  vier  Ausgängen  aufs  Feld  angelegt  ge- 
wesen sein.  Dahlmaun,  Gesch.  v.  Dänemark,  1,  135. 
Vgl.  auch  die  unten  mitgctheilte  Stelle  bei  Wilda,  Strafr. 
der  Germ.  244:  ,,Wird  innerhalb  der  vier  Gränzzäunc, 
welche  die  Dorfleute  zusammen  haben"  u.  s.  w.  Andere 
Nachrichten  la|ien  auf  blos  zwei  Thore  schlie(ieii.  Weisth. 
V.  Florstadt.  1416.  Gr.  3,  449:  „Item  wann  der  hirle 
usslribet,  so  sol  ein  probst,  oder  wer  sinen  hof  inne 
hat,  das  über  vallhor  bestellen  und  die  gemeine  das  un- 
ter valthor." 

Die  den  Dorfzniin  von  an(ien  umgebenden  Garlcn, 
Beunden,  erscheinen  hier  und  da  als  zehnlfrei.  W.  v. 
Florstadt.  1416.  Gr.  3,  448:  „Item  sind  die  buDdcn 
zchendes  fri  von  deme  zune  15  roden  in  die  stucke", 
d.  h.  von  dem  Zaun  ans  15  Bnthen  in  die  Grnnilslückc 
hinein  ;  Stück  hei|il  dem  Wcllernuer  so  viel  wie  (iriiiid- 
stUck.  —  So  ist  es  auch  mit  i\pn  Beunden  zu  Seckbach, 
Griesheim,  Med  und  l'rniiiihcini,  nih'  im  Niedgnu  gelegen. 
(Period.  Blätter  der  Geschichlsvereinc  zu  Kassel,  Darm- 
sliult  n    Wicsbadcji   1858,  Nr.   7,   S.   172;   1859,  Nr.  8, 


125 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


126 


J|       S.   216).     Die   Ableitung    des  VVorlcs    Beuiide    ist   noch 
unermitlelt   (Grimm,  d.   worterb  ). 

(Fortsetzung  folgt.) 


Fränkische  GeiiieiiideordnunKeii. 

Von  Dr.  Julius  Staudinger  in  Nürnberg. 

Nach  llittermaier  (deutsches  l'rivatrecht,  ö.  AuQ.  Ud.  1., 
§.  122,  Note  8)  hat  fast  jedes  Dorf  in  Frauken  eine  Ge- 
meindeordiiung.  Übüleich  solrlie  Dorfs-  oder  Gemeinde- 
Ordnungen  für  Staats-,  Hechts-  und  Kulturgeschichte  von 
gleich  hohem  Interesse  sind,  wurde  bisher  doch  nur  vou 
wenigen  genauere  Notiz  genommen.  VerolTentlichungen 
finden  sich  z.  B.  bezuglich  der  Gem.-Ordn.  von  West- 
heim V.  1479  und  von  Fürth  vou  1497  (s.  Mittermaier, 
a.  a.  0.),  derer  von  Lehrberg  vom  28.  Febr.  1559*  von 
Kalchreuth  vom  6.  Mai  1560  und  vou  Glaishammer  von 
1691  (s.  Jahresberichte  des  histor.  Vereins  von  Mittel- 
franken  1846,  S.  42,  1853,  S.  69,  75  fg.  und  1858,  S. 
76  fg.).  Neuerdings  sind  mir  folgende  in  Mauuscripten 
uuler  die   Hand  gekommen  : 

1)  Dorfsordnung  zu  Zirndorff  vom  St.  Martinstag  1457. 

2)  Anwander  Gemeinordnuug  von   1573. 

3)  Gemain  Ordnung  zu  Buschschwobach  v.  1.  Okt.  1573. 

4)  Ordnung  der  Gemein  Im  Dorff  vnnd  Fleckhen  Rofs- 
stall,  auffgericht  den   5.   May  defs   1580  Jahrs. 

5)  Gemain  Ordnung  des  Dorll's  Panderbach  vom   5.  Juni 
1582. 

6)  Schaff  und  Gemeinordnung  zue  Wachendorf  v.   14. 
Dez.    1589. 

7)  Gemeind-,  ßronuen-    vnd   Lochordnung    zu  Ilabers- 
dorir  v.   1589. 

8)  Gemeindts- Ordnung  zur  Kirchfarnbach    und   Obcrn- 
dorlT  vom   20.  Juni   1597. 

9)  Dorffs  oder  Gemein-dnlrinntr  defs  Dorffs  Veitsbrnnn, 
renovirt  am  24.   .August   1679. 

10)  Weinzicricr  Gemeinordnung  vom  9.   Okt.   1671. 

11)  Ammerndorfer    Gemeindordnung     aulTgerichtet    den 
15    Marty  ao.    1683. 

Abschriften  hievon  sind  dem  gcrman.  Museum  vcr- 
schalTt ;   hier  sei   folgendes  Wenige  bemerkt. 

Der  Ursprung  der  vorbenannten  Gemeindeordnungen 
ist  verschieden  :  die  einen  wurden  von  den  Beamten  des 
Territoriulbcrrn  oder  den  Guts-  und  Eigenberrschaften 
den  Gemeinden  octroyiert  oder  auf  deren  Begehren  er- 
lassen ;  andere  gründen  sich  auf  gemeindliche  Autonomie 


und  sind  von  jenen  Gewalten  entweder  blos  zur  Bekräf- 
tigung der  Geltung  und  des  Ansehens  ausgeschrieben, 
oder  förmlich  ratiliciert. 

Was  den  Inhalt  anlangt,  so  bilden  die  Bestimmungen 
über  die  gemeindliche  Verfassung  allenthalben  einen  Hanpt- 
bestnndtheil.  Diese  selbst  ist  sehr  einfach.  An  der  Spitze 
der  Gemcinile  stehen  mehrere  jährlich  neu  gewählte  Durfs- 
meisler,  auch  Bürgermeister,  Vierer  oder  Führer  genannt, 
denen  die  Sorge  für  sammtliche  Gemeindeangelegenhei- 
len,  besonders  die  Verwaltung  der  corporaliven  Einkünfte, 
die  Obhnl  über  öffentliche  Unhe,  sowie  überhaupt  die  Auf- 
rechlhaltung  der  Gemeindeorilnung  zusteht.  In  ein  paar 
gröfseren  Orten  theilen  sie  ihre  Befugnisse  mit  einem 
von  der  Territorialregiernng  bestellten  Hichter  oder, .Am- 
man" Diese  Dorfsmeister  sind  besonders  in  Eid  und 
PDicht  genommen,  andererseits  aber  auch  gegen  Verun- 
glimpfungen durch  Strafbestimmungen  geschützt.  Die  Thd- 
tigkeit  der  Gesammigemeinde  äufsert  sich  in  den  Ge- 
meindeversammlungen, die  von  dem  Dorfsmeister  berufen 
und  geleitet  werden.  Das  Erscheinen  hiebei  ist  eine 
allgemeine  Pflicht,  welche  jedem  wirklichen  Gemeinde- 
bürger obliegt.  Wer  ohne  eheliafte  Grunde  ausbleibt, 
oder  die  Versammlung  vor  dem  förmlichen  Schlüsse  ver- 
lafst,  ingleichen  wer  in  derselben  durch  ordnungswidri- 
ges Betragen,  durch  liader  und  Zank  di«;  Kühe  und  Ein- 
tracht stört,  verfallt  in  Strafe.  In  einem  auffallenden 
Contraste  mit  den  Bräuchen  der  alten  Volksdinge  steht 
die  überall  besonders  betonte  Anordnung,  dafs  Niemand  in 
der  Gemeindeversammlung  mit  Wehr  und  Waffe  er- 
scheinen  dUrfe. 

Eine  zweite  Gruppe  bilden  Bestimmungen  wirtbschaft- 
schaftlicher  Natur.  Sie  betreffen  die  Verwaltung  des  Ge- 
meindevermögens, die  Einhebung  und  Verrechnung  von 
gemeindlichen  Einkünften  und  Abgaben,  wie  der  llirteu- 
pfründe,  regeln  den  Weidegang  der  Dorfslieerden,  den 
Gebrauch  der  Wässernngen  u.  dergl.  und  erstrecken  sich 
namentlich  auch  auf  die  Nützung  der  Almenden.  Als 
(jnelle  für  die  Geschichte  der  Healgi'meinden  und.Mmen- 
den  ist  besonders  die  Grofshabersdorfer  Lochordnung  von 
1589  zu  erwähnen.  Wirthschaftspolizeilicber  Natur  sind 
einzcitie  in  den  Genieindeordnnngen  enlbnllene  Vorschrif- 
ten über  Viehzucht  und  Ackerbau.  Satzungen  über  ge- 
ringe Feldfrevel,  Feuerfrevel,  ölTentliche  Keinlicbkeit  u. 
a.   m.   stehen  jenen   zur  Seite. 

Die  Lclx'rtretung  aller  dieser  Gebote  und  Verbote  ist 
mit  genau  bestimmten  Strafen  bedroht,  welche  regclmflfsig 
in  Geldbnfsen  bestehen.  Selten  geschieht  anderer  Slraf- 
miltel  ICrwiihnung.  Der  im  Anzeiger  von  1858,  S.  341 
milgctheillen  Strafart  ähnlich  ist  eine  in  Uofsstnll  noch 
der  dortigen   Gem.-Ordn.    gegen   Feldfrevlor  angewendete 


127 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


128 


Waffenachulz. 

KrlfKSbedarl". 

Rüstung. 


Pon.  Ueber  einem  Wasser  wurde  nämlich  ein  Korb  auf- 
gehdngt,  in  diesen  der  Frevler  mit  eines  Pfennigs  Weiih 
Brod  gesetzt  und  fernerhin  weder  mit  Essen,  noch  Trin- 
ken versehen,  „biji  er  selbst  auji  dem  Kurb  springt  vnnd 
sich  sauber  gebadt  hat."  — 

Im  Gefolge  der  bisher  skizzirten  Nurnicu  befinden  sich 
noch  einige  vorwiegend  privalrcchllichc  Bestimmungen  : 
so  bezüglich  des,  wie  überhaupt,  auch  hier  mannigfa- 
chen localen  Observanzen  urjterliegenden  lleberhangs-  und 
Ueberfalls-Rechts,  der  Anwende,  der  Pfändung  und  des 
Schadenersatzes  bei  verübten  Freveln  und  vorgekomme- 
ncD  Bcscliädigungcu. 

Belorderung  des  Gemeinwohls,  Verhinderung  von  Un- 
einigkeit, Hader  und  Zank,  Erhaltung  des  ölTentlichen 
Friedens  in  der  Gemeinde  sind  die  Grundgedanken,  wel- 
che jene  Ordnungen  durchdringen;  der  alte  Salz:  „Pu- 
blica Salus  suprema  lex  esto  !"  findet  auch  in  ihnen  fak- 
tisch sowohl,  als  mit  direkten  Worten  einen  unverkenn- 
baren Ausdruck. 


JVotiz  zur  Erklärung  der  lieldiilfielien 
Broncerlii||;e. 


MEyft  N  . 


yini  valentInv 


Wer  eingehend  mit  dem  Studium  der  heidnischen 
Grabfunde  sich  beschäftigt  hat,  weifs  noch  mehr,  als  der 
oberilfichliche  Beobachter,  wie  viel  Rsihseihaftes  unter 
denselben  vorkommt.  Es  ist  bei  manchen  Dinpen  er- 
sichtlich, dafs  «ir  ihre  Bestimmung  nur  würden  erfahren 
können,    wenn    wir    etwa    auf  ollen   Abbildungen  sie   mit 


anderen  in  Verbindung  gebracht  oder  in  Anwendung  ge- 
setzt sahen.  Auf  diese  LinterstUlzung  müssen  wir  aber 
mit  den  ^elleuslen  Ausnahmen  verzichten.  Viel  gerathen 
und  gefabelt  ist  auch  über  die  so  haulig  vorkummendeo 
Uronceringe,  namentlich  die  Spiralen,  daraus  man  sogar 
/oplbaiider  bat  macheu  wollen.  Dafs  die  allgemeine  An- 
sicht, welche  sie  als  ituslungsstucke  erklärt,  die  richtige 
sei,  scheint  uns  die  oben  gegebene  Abbildung  zu  bestä- 
tigen. Diese  ist  Bruchstück  aus  der  Beliefvirzierung 
einer  äufserst  merkwürdigen,  bei  Colchester  in  England 
gefundenen  romisch  -  britischen  Giaburne,  welche  aufser 
einigen  jagdbaren  Thieren  die  Gruppen  zweier  Kampfer 
und  zweier  Personen,  die  mit  einem  Bären  beschäftigt 
sind,  enthalt.  Von  den  letzteren  geben  wir  nur  die  eine, 
welche  durch  die  Hinge,  mit  der  sie  wie  mit  einer  Hu- 
stungrangethau  ist,  uns  interessiert.  In  ähnlicher,  noch 
vollständigerer  Bewaffnung  sehen  wir  die  beiden  Kam- 
pluuden.  Diese  Lrne  ist  vollständig  abgebildet  in  einem 
englischen  Werke  :  Collectanea  anliqua,  etchins  and 
notices  of  ancient  remains  etc.  by  Charles  Uoach 
Smith.  Da  das  Buch  jedoch  nicht  im  Handel  erschie- 
nen ist  und  den  meisten  unserer  Leser  unzugänglich  sein 
durfte,  glauben  wir,  die  Wiedergabe  wenigstens  des  wich- 
tigsten Theils  der  Abbildung  sei   nicht  unangemessen. 

Wir  bemerken  hier  zugleich,  was  Manchem,  den  die 
Sache  interessiert,  entgaugen  sein  durfte,  dafs  auf  einer 
Malerei  einer  im  Vatican  aufbewahrten  Handschrift  des 
Virgil  aus  dem  4.  oder  5.  Jahrhundert,  darauf  romisch 
gerüstete  Krieger  im  Kampfe  mit  Barbaren  dargestellt 
sich  linden,  die  ebenfalls  häufig  genüg  vorkommenden 
steinernen  Ae.xtc  oder  Hammer  in  Anwendung  gebracht 
sich  zeigen.  IVebeii  den  Kriegern,  die  mit  Ae.\len  käm- 
pfen, stehen  andere,  die  Knuten  schwingen.  In  der  Zeich- 
nung der  ersteren  bemerkt  man  deutlich,  wie  der  Stein 
in  den  gespaltenen  Stiel  eingeklemmt  ist.  Slan  bemerkt 
keine  andere  Waffe  und  statt  der  Bustung  tragen  die 
Kämpfenden  weite,  gegürtete  Gewiinder,  die  siezuniTheil 
um  den  linken  Arm  gewickelt  haben  und  wie  einen  Schild 
vor  sich  halten.  Eine  Abbildung  ist  in  der  Jedermona 
zugänglichen  Sammlung  der  vorzüglichsten  Denk- 
mäler der  Malerei  von  Serou.v  d'Agincourt,  re- 
vidiert von  A.  F.  von  Quast,   Taf.   XXV  gegeben. 

(Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche  Redaclion  : 

Dr.   Freih.   v.   u.   /..   Aur.Hcf.i.      Dr.  A.   v.   F.ye.      Dr.  d.   K.   Fr  oni  in  ;i  ii  ii.      Dr.   I'rlir.   II  o  1  li   v.  S  ch  r  e  ck  rns  Ic  in. 

Verlag  der  literarisch -artiilischen  ,\n.sliill  den  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 

U.  K.  Sclinld'tchr  Buchrinickcrri. 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGER  FLR  KUXDE  DER  DEÜTSCIIEX  VORZEIT. 

1860.  J\^  1  April. 


Chronik  des  geruiuuiscbeu  Museums. 


Der  Jahresbericht  für  1859  ist  versendet  und  wird  hof- 
fentlich wieder  seine  guten  Fruchte  tragen.  Er  wird  dem 
deutschen  Volke  die  Ueberzeugnng  gewiihren,  dafs  der  Na- 
tionalsitin  für  dessen  höchste  geistige  (iliter  noch  fortlebe  und 
Bich  beieuge  an  einem  gemeinsamen  Werke,  durch  IhalUriif- 
tige  Mitwirkung  zum  Aulbau  desselben,  ebenso  aber  auch, 
dafs  die  als  Wachler  uud  Arbeiter  zu  diesem  Werke  Berufe- 
nen mit  ununterbrochener  Thätigkeil  und  Treue  solches  för- 
dern. Freilich  müssen  wir  eben  auch  aus  dem  Jahresbericht 
entnehmen,  dafs  die  Arbeitskräfte  zur  baldigen  Lösung  der 
grolsen  und  schönen  Aufgabe  des  Mu.seums,  als  deutscher 
Ceniralanstalt  für  licschichte,  Literatur  und  Kunst,  noch  nicht 
zureichend  sind,  indem  die  materielle  Beihulfe  von  Aufsen 
noch  immer  nicht  die  sachgemaise  Höhe  erreicht  hat,  die  zur 
Gewinnung  und  Besoldung  der  nöthigcn  gelehrten  und  künst- 
lerischen Krftfte  gehurt;  ja,  dafs  sogar  Gefahr  besteht,  die  be- 
reits gewonnenen  —  gerade  die  besten  --  zu  verlieren,  wie 
aus  dem  Jahresbericht  ersichtlich.  Es  scheint  daher  um  so 
wünscheuswerther,  ja  nothwendig,  dals  grolscre  Staatsbei- 
trage dieser  nationalen  Sache  zu  Hülfe  kommen,  und  endlich 
auch  die  beiden  deutschen  Grolsslaatcn,  Österreich  uud  Preus- 
Bcn.  gleich  den  übrigen,  ihre  milde  Hand  aufthun  und  aus  den 
Staatskassen  den  vom  deutschen  Bund  langst  befürworteten 
Staatsbeitrag  gewahren.  Auch  durfte  bei  einer  bessern  Be- 
theiligung der  reichen  und  gebildeten  Klassen  in  grofsen 
Städten  —  die  kleinen  sind  nach  Ausweis  der  im  neuen  Jah- 
resbericht enthaltenen  Verzeichnisse  weit  besser  vertreten  — 
ein  nicht  unbeträchtlicher  Thcil  der  nölliigen  Mittel  zusammen- 
kommen, ohne  den  Einzelnen  irgend  lästig  zu  fallen.  Wol- 
len wir  das  Beste  vom  neuen  Jahresbericht  holfen,  der  nun 
nebst  Aufruf  in  alle  Welt,  selbst  übers  Meer  gehl. 

Erfreulich  ist  es,  zu  melden,  dnfs  unsere  in  Nr.  2  des 
Anzeigers  enthaltene  Bitte  an  Freunde  des  Museums,  den  noch 
nicht  hcrgcsltlllen  Tbeil  des  Kreuzgange.s  mit  gothischem,  stei- 
nernem Fenstermalswerke  zu  versehen,  bereits  gute  Folgen 
hatte,  indem  von  den  21  noch  herzustellenden  Fenstern  weit 
über  die  llalfle  durch  Uebernahme  der  Kosten  (für  1  Fensler 
32  Thir.  oder  .0611.)  gedeckt  ist,  ja  6  der  Fensler  schon  fer- 
tig dastehen.  Wir  behalten  uns  vor,  im  n.'tcli,-.lfolgenileii  Be- 
richt rlje  IVanien  der  Wohlthatrr  zu  nennen,  an  deren  Spitze 
bereits  mehrere  filrsllicbe  stehen,  so  I.  h.  II.  die  Prinzessin 
von  Preufscn,  hochstwelchc  noch  überdies  r>0  11.  Beilrag  zum 
Museum  gew.'ihrte,  und  Sc.  Höh.  der  Fürst  von  Hohcnzollcrn- 
Sigmaringen. 

Von  den  im  abgelaufenen  Monate  eince^'unginen  Beitra- 
gen erwähnen  wir  nuiserdem  noch  die  von  der  Pllcgsrhait 
in  Wien  neulich  angezeigten,  die  wieder  eine  ansehnliche 
Mehrung  ergeben. 


Eines  seiner  Gelehrtenausschursmilglieder,  den  Freiherrn 
Gottlieb  von  .\nkershofen  in  Klagenfurt,  k.  k.  .Appella- 
lionssekrctär,  Direktor  des  Geschichtsvereins  für  Kärnten,  der 
früher  auch  unserm  Verwaltungausschufs  angehörte,  hat  das 
Museum  leider  am  6.  Miirz  durch  den  Tod  verloren,  und  es 
ist  an  seine  Stelle  ein  anderer  Vertreter  aus  Osterreich  zu 
Wahlen.  i 

Die  neu  begründete 

Zoologische  Gesellschaft  in  Frankfurt  a.  M. 
ist  vor  Kurzem  mit  dem  Museum  in  Schriftentausch  getreten. 

An  folgenden  Orten  sind  neue  Pflegschaften  errichtet  : 
Apolda,  Fnrstenfeld  fSleierm.)rk) ,  Ippesheim,  Ko- 
lben, Liebte  nfels.  ticiuagen.  Riedlingen. 

Für  die  nachstehend  verzeichneten  Gesch.enke  sagen  wir 
besten   Dank  :  j,  ,7   .,,1, 

I.  Für  das  Archiv. 

Dr.  Bernhardl  zu  Kassel : 

1658.  Zeugnif»   des  Kaths   zu  Nürnberg  für  Gg.  Tob.   Finckh 
und   Gg.  Ersam.     1685.     Pgm. 

Gschickt,  Modelleur,  zu  Nürnberg: 

1659.  (^erichtsbricf  der  Bichler   und  Schöffen    d.  Gerichts  zu 
Bingen.     1497.     Pgni. 

£.  Uiiller,  Gymnasiallehrer,  zu  Köthcn  : 

1660.  Stiftungsurkunde    des   Klosters   Kolbeke   üb.  Dotierung 
einer  Pfarrei  in  Lenze  u.  Nycorde.     1316.     Pgm. 

Cellariua,  Stadlpfleger,   zu  Öhringen  : 

1661.  Quittung   d.    Konrad    Widerholt    zu  Neidlingen  für  den 
Flecken  Neidlingen.     166G.     Pap. 

Tepfer,   Domanialdireklor,  zu   Nürnberg: 

1662.  Gerichtsbrief  d.    Grafen  Johann  von  Sullz,    llofrichters 
zu  Hotweil.     14(!').     Pap. 

1663.  Vcrzeichnifs  der  von  Gg.  Frhrn.  zu  Herbcrslein  hinter- 
lassen  Urkunden       16.  JhdI.     Pap. 

Dr.    Frhr.    Roth  v.  Schreckenstein,    II.    Vnrsiand 
des  gerin.  Museums  : 
1G64.    Kaufvertrag  zwisclien  Hans  vni  Schellenberg    u.    Hans 

Gg.  von  Zell.     1600.     Pap. 
1665    Lehenbrief  d.  Hitlers  Leonh.  v.  Juiigingen.     1399.    Pfni. 
1666.    Gericblsbrief  <1.  Schullhcirscn  Konrad  l'liiuiug  zu  Nürn- 
berg.    1320.     Pcm. 

Hadermann,  Stiflsrentmeisler,  zu  Scbliichlera: 

l(jt>7.     Si  hri  ilien    des    .\btes    Chrisllnn     zu    Srhlüchlorn    a.    d. 

hlo»teramlin.   Wnll*r   v.   Morlau.     1480.     Pnp. 
1668.    Palcnl   d.   h.   Fricdriih   II.   v.   Preiifsen  I.   d.   Fcldmes-ier 

Job.  Peter  Srhurniann.     1779.     Pgm. 
1069.    Bflrgarnieislcrrechnung  der  Stadt  Steinnu.     llJ.V.I.    r«p. 


131 


Anzeiger  für  Kunde  der  ileulselieii  Vorz<Ml. 


132 


Batters,  ProTessor,  zu  Zweibrücken  : 

1670.  Doelordiplom  für  Joh.  Balth.  Ilorinaiin  aus  Zweibnicken. 
1619,     Fem. 

Fr.   Sandbök,  Ruch-,  kunst-  u.  Musikalienhdl..  zu  Stevr: 

1671.  Diplom  <J.  (iraf.  Ant.  Sforlia  für  V.  Kcrd.  Spindler  v. 
Hoffeg  als  Palast-  und  Hoftrraf  etc.     1687.     Ppm. 

De  Marees,   Arrhldlnknnus,   zu   Zerbtt  : 
167:?.    Kiiufbrief   des   Kapitels  d.  Rirche  in  liaulzen  über  eine 
Kenle  in  Clappindorph  elc.     136"2.     I'sjii. 
laOtter,   KafTeewirth,   zu   Nürnberg  : 

1673.  Eine  grolsc  Parlhie  von  .\klensluiken,  grorstenlheils 
d.  Stadt  .Vuerbach  i.  d.  Überpfalz  betr.      17.  JhdI.     Pap. 

Baron  Karl  v.  Reitzensteln  zu  Dresden  : 

1674.  Ein  Fascikel  m.  7  l'rk.-Abschr.  u.  15  Notizblattern  üb. 
d.  Dynailie  Tannrode.     1214 — 1417.     Pap. 

1675.  Ein  Fascikel  m.  6  Urk.-.\bschr.  u.  2  Abschr.  v.  Schrei- 
ben d.  Keichsminislerialen  v.  Gleisberg  belr.  1145  — 
1467.     Pap. 

Christoph  Jac.  Karl  Baron  v.  Welser  auf  Neunhof: 
1676 — lö.SO.    Vier    Rechnungen    Karl  Welsers   v.  Neunhof  üb. 
die  Mendlische  ZwolfbrnderStifiung  u.  d.  Convertiten- 
aml  z.  Nurnb.     1694  —  1696.     M.  Beil.     Pap. 
Wennlng^,  Gutsverwalter,  zu  Wclzendorf: 
1681-8.3.    Drei  Urkunden  v.  1743,  1760  u.  1787.     Pap. 
Fr.  Ernst  Amthor,    k.    s.  Advokat  n.  Notar,    zu  Wal- 
denbur^'  : 

1684.  Spruchbrief  d.  Bischofs  Leo  v.  Regensburg.   1276.  Pgm. 

1685.  Kaufbrief  Arnolls  d.  Sandizellers  für  seinen  Bruder  Or- 
toll.    1322.     Pgm. 

1686.  Lehnbrief  d.  Knp.  d.  Kirche  zur  all.  Kapelle  i.  Regens- 
bnrg.     1336.     I'gm. 

1687.  Revers  d.  Frau  Ufnyc,  d.  Ehefrau  Boprechts  v.  üken- 
biunde.     1341.     Pgm. 

1688.  Verzichlbiief  von  Mccfalhild,  Ulr.  Wilbrands  Ehefrau. 
1344.     Pgm. 

1689.  Revers  Mechthildis  d.  Wilbrnndin  für  lleinr.  d.  Wil- 
brand   zu   Regensburg.      13,')0.      Pgm. 

1690.  Revers  d.  Albrecht  v.  Haydaw.  lur  lleinr.  d.  Wilbrand. 

1350.  Pgm.     ,/:.;;„„, ,:, :„..::;,;„;.;  ,.„:.. 

1G91.  Gerichtshrief  de»  Schullh.  Ott  WoII.Ir  zn  Regensbnrg. 
1367.     Pgm. 

1692.  Pfandbrief  Ott  des  Zengcrs  v.  Schwarzcncck.  1371.  Pgm. 

1693.  Kaufbrief  (Jll  des  Zengers  v.  Schwarzcncck.   l.)71.    Pgm. 

1694.  Schuldbrief  Dietrich«  d.  Jg.  v.  Salzcnhofen.  i;37I.  Pgm. 

1695.  Revers   Heinrichs   d.   .\niinan    f.    d.  Comlh.   Wilbrand   v. 
"  -  '  Parkstein  in   Regensburg.     1.37.^.     Pgm. 

1606.  Sflhnchrief  d.  Konrad  Slangelmiillner  zu  Regensburg. 
137.5.     Pap. 

1697.  Sprnrhbrief  d.  Plalzgr.  Stephan  bei  Rhein  n.  Herz.  v. 
Bayern.     13H<J.     Pgm. 

1698.  (Rainung  d.  Priors  Dietrich  Krrlingcr  z.  Regensburg. 
1403.     Pap. 

1699.  Urfehdebrief  des  lleinr.  Korhanger.     Ml.'i.     I'gm 

1700.  Vergleich  d.  II.  Schwartzmayr  z.  Hnmelstorff.  14.34.  Pgm. 


1701.  Kaufbrief  d.  Abts  Michel  zu  Malleradorf  f.  Ruprecht  d. 
Chirchmajer.      1441.     Pgm. 

1702.  Quittung  des  Hermann  Pich,  i)eutschordens- Triftler  xu 
Ellingen.     1447.      Pap. 

1703.  Kaufbrief  d.  Hans  llardimair  z.  Landlquardt.    1448.    Pgm. 

1704.  Kaufbrief  d.  Leonh.  Schelshorn  zu  Alkhofen.    1572.    Pgm. 

1705.  Kaufbrief   des    Hans    Schwab,    Schusters    zu    Alkhofen. 
1618.     Pgm. 

1706.  Kaufbrief  des  Thomas  Schicsll  zu  Keninath.    Kl'JO.   Pgm. 

1707.  Geburlszeugnils    d.   Raths    zu  Augsburg    für  Daniel   und 
Hans  Christoph  die  Schmid.     1629.     I'gm. 

1708.  Vollmacht  v.  Pelcr  Colombine  u.  Söhnen  v.  Norwich  in 
England.     1766.     Pap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Hammer,   Ökonom,   zu   lleroldsberg  : 

8702.  Beschreibung  des  Munsters  zu  Strafsburg.     1737.     4. 

8703.  Fr.  C.  Heilz,  d.  Zunftwesen  in  Strafsburg.     1856.     8. 
Wetteraner  Gesellschaft  für  die  gesammte  Na- 
turkunde in   llnii.iu  : 

8704.  Die«.,  naturhistor.  Abhandlungen  a.  d.  Gebiete  der  Wet- 
tcrau.     1858.     8. 

870.5.    Dies.,  Jahresbericht,   1855-57  n.  1857-58.     8. 
Hlstor.  Verein  In  Mittelfranken  zu  Ansbach : 

8706.  Ders  ,  27.  Jahresbericht.     18,59.     4. 
J.  M.  Fuchs,   Professor,  in  Ansbach  : 

8707.  British   .Museum.     A    guide    lo  the   drawings   and   prints 
etc.     1858.     8. 

8708.  British    Museum.     A   guide    lo    the    autograph    letter«, 
manuscr.,  original  charters  etc.     1859.     8. 

8709.  Ch.  Nicholson,   calalogue   of  Egyptian    and  olher  anli- 
quilies.      1858.     8. 

Manuel  Raschke,  GNmnasiallehrer,   in   Tcschen  : 
871U.    Dcrs.,    vcrglerchcnde   Betrachtung    beider   Blutcoieilen 
der  deutschen  Dichtung.     18.58.     4.     (Prgr.) 
A.  Keltz,   Bibliothekar,   in   Fulda  : 

8711.  (  alalogus   librorum   omnium  bibliothecae   majoris  ecclc- 
siac   Kuldenpis   pergammo.     l*ap.   Hdschr.     2. 

Franz  Bamberg^er,  Lithograph,  in  Fulda  : 

8712.  Facsimiles  der  3  Codices  Bonifaciani   zu  Fulda.    3  Bl.  2. 
Antiquarische  Oesellohaft  in  Zürich  : 

871.3.    Dief.,   die   Wappenrolle  v.  Zürich.     Ein    herald.  Denk- 
mal des  14  Jhdls.     18i».     4. 

8714.  Dies.,  .Miitheilungen,  Bd.  1,3,  Ablh.  2,  Hfl.  1,  Graf  Wern- 
her  von  Hombcrg.     1860.     4. 

8715.  Dies.,  15.  Bericht,  1868-69.     4. 

8716.  Die«.,  Bericht  Ob.  d.  ZusMnd  d.  .Sammlungen.  1860.  4. 

8717.  Dies.,   .\nzriger  f.  Schweiz.  Gesch.-  u.  ,\llcrlhuin«knnde. 
5.  Jahrg.      18.59.     8. 

H,   Laupp'.ii  hc   Buchhandlung   in   Tübingen  : 
K718.    .\.   V.  iinniel.'i,  Handbuch  d.  d.  Reichs-  u.  Stoatcnrcchti- 
gesch.     1.  Thl.     1859.     8.  «li  loh  uoV 

Voigt  ft  OÜnther,   Burhh.  in   l.eiprig  : 
8719.    H.   koch.   CnliTsuch.    iibcr  die   Empörung    und   den   Ab- 
fall der  Niederlande  v.  Spanien.     1860.     8. 


13'! 


Anzeiper  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


134 


Direktion  der  k.  k.  Hof-  u.  Staatsdrnckerei  in 
Wien  : 

8720.  C.  Wuribacli  v.  Tanueoberg,  da«  Schillcr-Üuch.  Fest- 
gabe etc.  mit  40  Tafeln  Abbild.  1859.  4.  (Pracht- 
eximplar.) 

K.  pr.  Akademie  der  Wissenschaften   in  Berlin: 

8721.  Dies.,  pliilolog.  und  hislur.  .Abhandlungen  aus  d.  Jahre 
1858.     1859.     4. 

K.   Dieterich,   Pfarrer,  lu  ßötlincen  (Wurtlcmb.)  : 

8722.  II.  Sla\f,Mnayer,  ain  Srlmner  Dialogus  oder  (jesprech, 
von  a>ncni  .Miinch  vnd  Becken  etc.     1521.     4. 

8723.  Gcuieiu  aupschrejbe  des  liurtjermeysters,  Kalbs,  Bilrger 
vnd  voicks  von  Zürich,  die  FiinfTorl  ...  zu  vbcrzie- 
hen  vnd  zu  straffen  etc.     1529.     4. 

8724.  Gal.  Capclla,  Beschribung  vnd  Geschieht  deß  Mcylan- 
dischen  kriegß  .  .  .  durch  D.  Wencesl.  Lincken  ver- 
liilschel.     1,539.     2. 

Dr.  E.  H.  Zober,  Professor,  in  Stralsund  : 

8725.  (I)ers.i  Ferdinand  v.  Schill  u.  die  halbhundertjahr.  Ge- 
dachlnifsfeier  seines  Todes  am  31.  d.  Maimonats  1859 
jn   SlraLsund.      1859.     8. 

Iiiterarisch-g'esellig'er  Verein  in  Stralsund: 

8726.  Ders.,  d.  litcrar.-gesell.  Verein  zu  Stralsund  während 
der  ersten  25  Jahre  seines  Bestehens.     18G0.     8. 

C.  Hingst'sche  Buchhandl.  in  Stralsund  : 

8727.  E.  II.  Zober,  zur  Geschichte  des  Siralsunder  Gymna- 
siums.    5.  Beilr.     1859.     4. 

Dr.  Herrn.  Friedr.  Knothe  in  Ziiiau  : 

8728.  M.  llorn,  zu  Schillers  einhundertjähr.  Geburtstagsfeier. 
18.59.     8.     Mit  3  weiteren  Stücken. 

Redaktion  der  nnmismat.  Zeitung'  in  Weifsensee  : 

8729.  Dies.,  numismal.  Zeitung.  27.  .lalirg.   ^^.  1  u.  2.    18(J0.  4. 
M.  Du  Mont-Schauberg'sche  Buchh.  in  Köln  : 

8730.  Urgan  f.  chrisil.  huusi,  hrsg.  v.  Baudri.  10.  Jahrg. 
Nr.  5-7.     1860.     4. 

Hahn'sche  llof-ßuchhandlung  in  Hannover: 

8731.  G.  A.  W.  Nieper,  Quellen  des  Criminal- Processe«  etc. 
1S41.     S. 

Dr.  H.  Sudendorf,  .\rcbivsekretar,  in  Hannover  : 

8732.  Ders.,  Commende  der  Kitter  des  deulichen  Ordens  in 
Osnabrück.     1842.     8. 

8733.  Ders.,  Geschichte  der  Herren  v.  Dincklage.  1.  u.  2. 
Heft.     1814.     8. 

Verein  für  hessische  Geschichte  and  Landes- 
kunde in  Tassel  : 

8734.  I)urs.,   Zeillsrhrifi,  Bd.  7.   Ilft.   1.     1859.     8. 
Histor.   Verein   für    das   'wirtemb.   Franken   in 

Mergentheim  : 

8735.  Ders.,  Zeitschrift.     Bd.  5.,  Ilft.   1.     1859.     8. 

Job.   Ant.  Jos.   Hansen,    katli.   Pfarrer,  in   Ottweiler: 
873»;.    Ders.,  (iebetbucb  f.  Berg-  und    lliillenlenle.     1859.     8. 
^'ebsl  Statuten   des  Knappen-Vcreini.     8. 
Xa.  Fr.  Fnes'schc  VerlBgs-Biirhhdl.  in  Tübingen  : 
873V.    F.  Chr.  Bauer,  die  chrisil.  hirclie  v.  Anfang  de»  4.  bis 
ziJiri   Knde    de»   l>.   Jahrb.      1S59.      8. 


Bräutigam,   Hausmeister  am  german.  Museum  : 
873s    J.  Fr.  B.  C.Majer,  museum  musicum  tbeoret.-practicum. 
1732.     qu.  4. 
V.  Hoiningen,    gen.  Hüne,    k.    pr.    Bergmeieter,   in 
.Siegln  : 

8739.  Belidor.  la  science  des  ingenieurs  etc.     1754.     4. 
6.  D.   TentSCh,   Direktor  d.  (^yninas.   in   Schafsburg  : 

8740.  Ders.,  Rede  z.  Feier  d.  hundert].  Geburtstages  Fr.  Schil- 
\i.-r'!^.    \fir,0.    S.    \obst  Kriinsl.  Zeit.    18.59.    Kr.  183.  4. 

Polytechnischer  Verein  in  Wunburg : 

8741.  Ders.,    gemeinnutzige    Wochenschrift.     10.   Jahrg.     Nr. 
8.     1860.     8. 

Societe  de  la  morale  chretienne  in  Paris : 

8742.  Dies..  Journal,  tome  lU.    Kr.  1.     1860.     8. 

Dr.  A.  Namur,   Professor  u.  Bibliotb.,  in  Dünkirchen  : 

8743.  Ders..   nolice  sur  uno   nionnaie  carlovingienne.   1^59.  8. 

Archäolog.  Section  d.  k.  böhm.  Museums  in  Prag : 

8744.  Dies.,  Pamriiky  archaeologickö  dilu4,  se^it  1.   1860.  4. 

8745.  Die  archäolog.  Samml.  im  Museum  d.  Konigr.  Böhmen 
zu  Prag.    1.  Abth.  heidn.  Alterlh.     1859.     8. 

Dr.  J.  Erasm.  Wocel,  k.  k.  Univers.-Profess.,  in  Prag: 

8746.  Ders..  die  Wandeemaldc  der  St.  (ieorgs- Legende  in  d. 
Bur<:  7,u  Neuhaus.     18.59.     4.     (Sondcrabdr.) 

Schles.  Gesellschaft  für  Vaterland.   Kultur  in 
Breslau  : 

8747.  Dies.,  36.  Jahres- Berirhi.     1858.     4. 
Alterthums-Verein  f.  d.  Orofsh.  Baden  in  Karls- 
ruhe : 

874S.    Ders.,  Denkmale  der  hunst  und  Gesch.  des  UeimatUan- 
des.     Jahrg.  1856  o.  57.     gr.  2. 
C.  Hofrichter,  k.  k.  Kolar,  in  Fronleiten  b.  Graz  : 

8749.  Ansichten  aus  der  Steiermark.     H.  5 — 8.     0.  J.    qu.4. 
Seidel,  f.   Thurn  u.  Taxis'scher  hassier,  in   Kegensburg  : 

8750.  J.    L.    Hocker,    llailsbronnischer    Antiquitäten  -  Schatz. 
2  Thle.     1731.     2. 

Karl  Gafsmann,  Buchh.,  in  Hamburg: 

8751.  A.  L.  I.na,  bildende  hiinsl  in  Hamburg.    1.  H.    0.  J.    8. 
Gesellsch.    für    pommersche   Gesch.    u.    Alter- 

thumskunde  in  Stettin  : 

8752.  Dies.,  31.  .lahres-Berirht.     1859.     8. 

Ottmar  F.  H.  Schönbuth,  Pfarrer,  in  Edeltingen  : 

8753.  Ders.,   d.  Burgen,   hioster,    Kirchen    und  Kapellen   des 
Wurltemb.  Landes.     Bd.  1,  H.  6,  7,  9  u.  10.    1859-60.8. 

8753  a.    Ders.,  kl.  JiigrndBiblioihek  ;  6.  Heft.     1859.     8. 
Dr.  O.   Phillips,    k.   k.   Ilofralh   u.   I'niv.-Prof.,   in  Wien: 

8754.  Ders.,  deutsche   lleichs-    u.  Hechtsgesohirlilr.     4.  .Vufl. 
1859.     8. 

Karl   Aue   (Franz   Kohler'sl   BuchhdI.  in   Slulii;:irl  : 

8755.  BiMhriiliung  des   tiberanils   Freudcnsladl,    hr»g.   von  d. 
k.  stillist. -topogr.   Bureau.      1S58.     8. 

8756.  Beschreibung  des  Oberamli   Liidwigsburg  etc.    1S59.    8- 

8757.  Beschreibung  des  Obcranils  Calw  etc.     1860.     8. 

W.  Besser'*  Verlagshnndlung  (Franz  Dunckrr^  in  Berlin  : 
875s.    (iniiiiii,   KiniltT-    ii.   liinisniarcben  ;     kl.  Ausg.     10.   Auil. 
1858.     8. 


135 


Anzeiffor  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


136 


8759.  Vifr  Docunifntc  ans   rOni.   .\rrhiven.      1843.     8. 

8760.  G.  Heine,  Briefe  an  Kaiser  Karl  V.  geschrieben  von 
seinem  Beirhlvaler  in  d.  J.  1030—32.     1848.    8. 

8761.  Joe.  Vencdey,  Geschichte  d.  cleulschon  Volkes.  3.  Bd. 
1858.     8. 

8762.  Ders. ,  Macchiavel,  Montesquieu  u.  Kousseau.  2  Thie. 
1850.     8. 

8763.  H.  Sudendorf,  registrum.  od.  merkw.  Urkunden  f.  d. 
deutsche   Gesch.  _'    u.  .i.  Thl.     1851  u.  54.     8. 

F.  Symon  de  Carneville,  k.  b.  Major,  in  München : 

8764.  E.  FiefTe,  Geschichte  der  Kremd- Truppen  im  Dienste 
Frankreichs.  Deutsch  von  F.  Symon  de  Carneville. 
2.  Bd.,  8.  Lief.     1859.     8. 

Verein  für  Geschichte  der  Mark  Brandenbarg: 
in  Berlin  : 

8765.  A.  F.  Riedel,  nov.  codex  diplomaticus  Brandenburg. 
1.  Ilaupttli.,  17.  n.   18.  Bd.     1859.     4. 

Oesammtverein   der   deutschen  Geschichts-  a. 
Alterthums-Verelne  in  Stutisart: 

8766.  Dfrs..  Corrospondeni-Blatl.   8.  Jahrg.  Nr.  5.  6.    1860.  4. 
Ernst  &  Korn,  Verlagsbucbh.  in  Berlin  : 

8767.  F.  Adler,  miltelalterl.  Backstein-Bauwerke  des  preufs. 
Staates.     Hft.  1  u.  2.     1859-60.     gr.  2. 

8768.  F.  V.  C'oast,  Denkmale  d.  Baukunst  in  Preufsen.  Hft. 
1.  u.  2.     0.  J.     er.  2. 

8769.  F.  Mcrtcns,  iib.  d.  System  d.  Weltgeschichte.    1847.    8. 

8770.  Fr.  Kugler,  Vorlesung  üb.  dos  bist.  Museum  JU. Ver- 
sailles.    1846.     8.  jilsn 

Dr.  Andresen,   Conservalor  am   gcrm.   Museum  : 

8771.  .T.  I).  T;rof,  Nachricht  v.  d.  Schicksalen  der  Agidier- 
kirche.     1768.     4. 

8772.  .Monvmentvm  insigni  mvniliccnliae  alqve  immortali  glo- 
riae  Chr.  Jac.  Trewii.     1769.     2.  -.j      "r 

8773.  Erlafe  des   Raths  zn  Niirnbere  v.  1688.     2. 
Verein    für    Helmathkunde    des   Kurkrelses   in 

Wittenberg  : 
.8774.    G.  Stier,   die  Schlofskirche    zu  Wittenberg.     18G0.     8. 
-19:      2  Exeoipl. 

Dr.  F.  la.   HofTmann  in  Hamburg  ; 

8775.  Ders.,  notes  sur  une  serie  de  lettre«  adress^es  ä  Eras- 
me  par  des  Beiges.     1859.     8. 

Fr.  Harter'sche   Buchhandl.,  in  SchafThauseo  : 

8776.  J.  A.  Schopf,  Handbuch  d.  kathol.  h'irchenrechle.  1.— 4. 
Bd.     18.55-58.    8. 

8777.  C.  F.  Rofihirt,  d.  staatsrechtl.  Verbfiltnifs  zur  kath. 
Kirche  in  Deutschland  seil  d.  wesiphiil.  Frieden.    1S59.  8. 

8778.  J.  N.  Schneider,  d.  chiliast.  Diictrin  und  ihr  Verhiiltuifs 
i.  christl.  Glaubenslehre.     1859.     8. 

8779.  C»».  Cantu,  nllgcm.  Gesch.  d.  neueren  Zeil,  frei  bearb. 
V.  J.  A.  M.  Brühl.     1.  Bd.     1859.     8.     ■:     -  .,1 

8780.  F.  Boticr,  Idee  der  Gesch.  d.  kath.  Kirche.     1859.     8. 
Fr.  Brandstetter.  Ituchhdl.,  in  Leipzig: 

8781.  Fr.  Kcirncr,  Chnrnklergemalde  au»  dem  Geschichts-  und 
Kulturleben  d.  deulscheo  Volke«.  1.-3.  Bdchn.  1856 
-57.     8. 


8782.  A.  W.  Grube,  Charakterbilder  aus  der  Gesch.  u.  Sage. 

.'..   Aiiir    1.     3.   Thl.      18,58.     8. 

Hermann  Böhlau,  Buchhändler,  in  Weimar: 

8783.  Bergreien.    Eine  Licdersaniml.  d.  16.  Jahrb.  etc.,  tirsg. 
v.  0.  Schade.     18,54.     8. 

8784.  A.  Bräunlich,  Protestant.  Characterbilder  aus  Thüringen. 

1857.     8. 

8785.  J.   K.  Schauer,   über  die  richtige   Ableitung  und  Erklar, 
des  Ortsnamens  Jena.     1858.     8. 

8786.  G.  Demelius,  die  Rechtsfiktion   in   ihrer  ge.schichtl.  und 
dogmat.  Bedeutung.     18,58.     8. 

8787.  H.  Sachs,  vier  Dialoge,  hrsg.  v.  Reinh.  Kohler.  18.58.  8. 

8788.  G.   Zeifs,    Lehrbuch   der  allcem.   Gesch.   v.   Standpunkte 
der  Kultur.     .3.  Thl.  2.  Abth.     1858.     8. 

8789.  H.  Böhlau,  Quellen  u.  Literatur  d.  gem.  u.  preufs.  Straf- 
rechts.    1859.     8. 

8790.  W.   v,  Bippen,  Eutincr  Skizzen,     1859.     8. 

C.  H.  Beck'scbe  Buchh.  in  Nordlingen: 

8791.  J.   J.  Rofsbach,    vier   Bücher   Geschichte    der    Familie. 
1859.     8. 

8792.  A.  Planck,  Melanchthon,  Praeceptor  Ger  maniae.  1860.  8. 
Adolph  BÜChting^,   BuchhdI.,   in  Nordhausen  : 

8793.  Ders.,  Verzeichn.   der  zur  lOOjahr.  Geburtsfeier  Fr.  v. 
Schiller's  erschienenen  Bücher,  Kunstvrerke  etc.  1860.  8. 

Oberlausltzische  Gesellschaft    der  Wlssensch. 

in    (iOrlitz  : 

8794.  Dies.,  neues  lausitzisches  Magazin.     36.  Bd.     1860.     8. 
K.  Akademie  der  Wissenschaften  in  München: 

8795.  J.   V.   I.iebig,    Rede  in   der  OlTcnll.   Sitzung   der  k.  .Aka- 
demie der  Wissenscb.  am  28.   März   1860.     4. 

8796.  W.  Christ,   von    der  Bedeutung   der    Sanskritstudien  f. 
d.  gricch.  Philologie.     1860.     4. 

Comite  Flamand  de  France  in  Dtinkirchen  : 
8707.    D.Tss.,  Bulletin,  Nr.  18,    Nov.    u.  DOc.     1859.     8. 

Friedr.  Schulz,  Profess.  am  Gymn.  zu  VVeilburg  :    ' 
8798.    Ders.,  nber   d.  Bedeut.    der   germanist.  Studien  filr  die 
Gegenwart.     1860.     4. 

Otto  Janke,   Bucbhnndl.,  in   Berlin  : 
8790.    G.  Ilcsekicl,  v..Iena  nach  Königsberg.    3.  Bde.    1860.8. 

J.  J.   Lentner'schc  Buchh.  (E.  Stahl)  in  München  :     ---^ 

8800.  F.  .1.  Vilsccker,  Lehre  v.  roin.  Choral-Gesangc.    4.  Aufl. 

1859.  8. 

8801.  Const.  V.  Schazler,  die  Lehre  von  der  Wirksamkeit  d. 
Sakramente   e\    opore   opernto   etc.      lSt',0,      S, 

Königl.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  m  Got- 
tingen : 

8802.  Dies.,  gottingisrhe  gclcbrle  Anzeigen   auf  d.  ,lahr   1859. 
3  Bde.     8. 

8803.  Dies.,  Nachrichten  v.  d.  Georg  -  ,\ugu«ts- Univer^itHI  v. 
J.  18.59.     8. 

Z00l0g:iS0he   OesellSOhaft   in    Krnnkfurt   n.    M.  : 

8804.  Dies.,    d.    rm-liigische   Garten.      1.  .Inhrg.,    Hf».    1  —  6. 

1860.  8. 


137 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzcil. 


138 


Society  fran^aise  d'arcbeolog'ie  etc.  in  Pirie : 

880l).    Üies.,  Iiulltlin  monumental.    3.  .-irie,   toine  6.,  "iü.  vol. 

Nr.  3.     1860.    8. 
H.  laanpp'sche  BiichhdI.  in   Tubingen  : 
8S06.     ('<■   .M.    Dursch,    Sjjuliollk   d.    chrisll.   Religion.     1.  u.  2. 

Bd.     1858  u.  59.     8. 

8807.  C.  K.  Köstlin,  Gesch.  d.  deutsch.  Slrafrechts  im  Umrifs. 
hrsg.  V.   Th.  Gel'sler.     1859.     8. 

8808.  R.  V.  .Mohl,  Staatsrecht,  Völkerrecht  u.  Politik.  1.  Bd. 
1860.     8. 

HUtorlBoher  Verein  für  Krain  in  Laibach  : 

8809.  I>irs .  Miilhfiluncen.     Dcc.   1S59.     Register  u.  Titel.    4. 
Dr.  H.  R.   Brandes,  ProTess.  u.  Rektor  des  Gymnasiums 

in   Lemgo  : 

8810.  Ders.,  Warum  ist  Schiller  der  hochgefeierte  Dichter? 
lsi;0.     4.     (Trogr.1 

Dr.  Theod.  Htrsch,  froTessor,  in  Uanzig  : 

8811.  H.  Boeszoermeny,  Daniigs  Theilnahme  an  dem  Kriege 
der  Hanse  gegen  Christian  IL  von   Danemark.     4. 

.    J)r.  F.  Fikenscher,  Rev.  Hin.  Cand.,  in  Namherg: 

8812.  G.  W.  A.  Kikenscher,  gelehrtes  Fürslenlhum  Baircut. 
12  Bde.     1.801-  5.     8. 

8813.  Ders.,  vollstand,  akad.  Gelehrten -Geschichte  der  Univ. 
Erlangen      1.— 3.  .\blh.     1806.     8. 

8814.  Der».,  Gesch.  d.  k.  pr.  Friedr.-.\lcx.  Universität  lu  Er- 
langen.    1.  Thl.     1795.     8. 

8815.  Ders.,  Statistik  d.  Fflrstenth.  Bayreuth.  1.  u.  2.  Hälfte. 
1811-12.     8. 

8816.  Ders.,  Geschichte  d.  Filrstenlh.  Bayreuth.  Bgn.  1—26. 
1813.     8. 

8817.  Ders.,  Lehrbuch  d.  Lnndesgesch.  d.  Fürstenih.  Bayreuth. 
1807.     8. 

8818.  Ders.,  Leitfaden  heim  Vortrage  der  Topographie  d. 
Fürstenih.  Ba>reuth.     1807.     8. 

8819.  Ders.,  v.  d.  Errichtung  u.  dem  Zustande  des  Lyceums 
tu  Culmbach.     1797.     8. 

8820.  Ders.,  Athenaei  qvod  Cvlmbaci  Francor.  est  albvm  etc. 
1801.     8. 

8821.  Ders.,  Versuch  einer  Gesch.  des  Alumneums  zu  Culm- 
bach.     1799.     8. 

£822.  Ders.,  Beytrag  zur  Gelehrtengesch.  oder  Nachrichten 
von    Zöglingen  d.  Gymnas.   zu  Bayreuth.     1793.     8. 

8823.  Ders.,  Beitrag  zur  Gesch_,  der  Bildungsanstalten  :  Gesch. 
des  illustr.  Collegii  Chrisliano-F>nestini  zu  Bayreuth. 
1807.  8.  Nebst:  2.  Tbl.  Bgn.  1  — ,'(2.  (4.-6.  Stck.) 
u.  weitere  Forts,  im   Mscr.  (7.  Stck.)    1809  fr.    8.   u.   4. 

8824.  Ders.,  Versuch  einer  Gesch.  d.  ehcmal.  Augustintr-hlo- 
sters  zu  Culmbach.     1800-     8. 

8825.  Der».,  Versuch  einer  Gesch.  de»  sogen.  MOnchshofes  zu 
Culmbach.     1804.     8. 

8826.  Ders.,  Gesch.  d.  Buchilruckorwruens  in  d.  Uurggraf- 
tbum   iNilrnb.  obcrh.   Gcburgs.      1.4112.     8. 

8827.  •oilrag  zur  Gesch.  der  Handwerke  u.  Zünfte,  (iesch. 
der  Kaltschmidte,  Kefsler  etc.     1803.     8. 

8828.  Ders.,  br.  rccensvs  acadcmiar.  gymnasior.  et  clnrior.  scho- 


larvm  doclorvm  qvorvm  ingenia  ill.  colleg.  Christiano- 
Ernestinrm   quod    linrulhi   floret   polivit.      1792.     8. 

8829.  Ders..  Christ.  Wilh.  Baron   von  Krohnemann.     1800.    8. 

8830.  Ders.,  freymuth.  Gedanken  u.  Vorschlage  .  .  .  das  Schul- 
wesen betr.     1800.     8. 

8831.  Ders.,  de  poutificvm  eccies.  Christ,  maximor.  poleitate 
eaqve  nimia  elc      1813.     8. 

8832.  Ders.,  opvscvia  varii  argvmenti:  coli.  1.  —  4.  1799 
-1803.     8. 

8833  Ders.,  nvm  et  i|valenvs  lillerar.  bludiosor.  nvimrvs  in 
terris  Brandenb.-Biirvlh.  ivslo  major  videatvr  etc.  1803.  8. 

8834.  Ders..  Eremitage,   Kanlaisie  und   Sanspareil.     1812.     8. 

8835.  Ders.,  Rüge  des  literar.  Unfug».     1801.     8. 

Dieterlch'sche  Buchhdl.  in   Göttingen  : 

8836.  \V.  Tli.  Kraut,  d.  Vormundschaft  nach  d.  Grundsätzen 
d.  deutschen   Rechts.     3  Bde.     1847—59.     8. 

8837.  Zeilschrift  f.  deutsche  Mythol.  u.  Sittenkunde,  hrsg.  v. 
Jlannhardl.      4.   Bd.,   3.   Hft.      1859.      8. 

8838.  H.   Ritter,  die  christl.  Philosophie  etc.     2.  Bd.    1859.  8. 

8.   O.  Zilesching,   Verlagsbuchh.   in  Stuttgart: 

8839.  G.  Schwab,  d.  deutschen  Volksbücher.  4.  Aufl.  m.  180 
Illustr.     18.59.     8. 

8840.  C.  Frommel,  der  Hohenstauffen  u.  der  Hohenzollern.  Mit 
einem  histor.  Texte  v.  W.   Menzel,     gr.  2. 

Job.  Iiindauer'sche  Buchh.  in   Mnnchen  : 

8841.  Lor.  We.sicnricder,  Beylrage  zur  Vaterland.  Historie, 
Geogr.,  Statistik  etc.     10  Bde.     1788—1817.     8. 

8842.  Ders.,  Betracht.  Qb.  Ludwig  d.  Brandenburger.   1793.  4. 

8843.  Ders..  akad.  Rede  über  d.  Rechtbuch  d.  Rupert  von 
Freysing.     1802.     4. 

8844.  Ders.,  Briefe  nher  und  aus  Gaslein.     1817.     8. 

8845.  .\.  Winter,  Vorarbeiten  zur  Beleueht.  der  Baier.  und 
Uester.  Kirchengesch.  etc.  2.  Bd.  2.  u.  3.  .Abhandl. 
1810.     8.  ,1. -,>.,!. 

8846.  Teutoburg.  Zeilschr.  {.  d.  Gesch.,  Läuterung  u.  Fort- 
bild, d.  deutsch.   Sprache.     Jan.  u.   Febr.     1815.     8. 

8847.  A.  .).  Lipowsky,  Ungrund  der  Domanien  in  Baiern. 
1770.     4. 

8848.  J.  A.Eisenniann,  Kriegsgesch.  d.  Baiern.  2  Thle.  1813.8. 

8849.  Ders.,  Folgen,  die  aus  den  Nutitheilungon  der  biiir.  Her- 
zoge etc.     181(1.     8. 

88,50.  M.  Schreltiugcr,  Versuch  eines  vollsland.  Lehrbuch»  der 
Bibliothek-WisBenschiift.      2  Bde.      1829.     8. 

8851.    Das  Nibelungenlied,  ubers.   v.  .Ins.  v.  Hinsbere.     5.  Aufl. 
().  J.     8. 
Franckh'M'he   Vrrlngshandlung  in  StultHurt : 

8S52.    K.   Hagen,  zur  polil.  Geschichte  Deutschland».    1842.    8. 

88.53.  G.  \V.  BischolT,  die  Botanik  in  ihren  Grundrissen  etc. 
1848.     8 

8H54.    Chr.  Fr.  Grieb.  |)(i|iullirei;isellsiliiifts-Okoniiinie.    1818.  8. 

88:').'».    Ad.   Lafaurie,   (Jisch.   d.    Handels.      18-18.     8. 

8850.  E.  Zellcr,  Gesch.  d.  chrisll.   Kirche.     18-18.     8. 

8857.    A.  Schwegler,  liesch.  d.  Philosophie  in  Umrixc.  1Ö60.  8. 


139 


AnzeisTcr  für  Kunilt;  der  dcutschi'n   N Urzcil 


140 


Landes- Industrie -Comptoir  in  Weimar: 

8858.  üenealogisth-hislor.-slatisl.  Almanacl).    Jahr^.  1,  7—12, 
14-25.     1824.  1830-35.     1837-48.     8. 

8859.  Joh.  Voigt,   Hildchrand  als  Papst  Gregorius  VII.  u.  sein 
Zcilnltcr.     2.  .\uD.     1846.     8. 

Rnd.  Besser,  Vcriagsbucbh.,  in  Stattgart: 
S8G0.    f.   K.   Jiisrr,   Aniir.    Bodenslein   v.   Carlsladl.      185ü.     8. 
Oerstenberg'sche   Biiclihandl    in   Hildesheini  : 

8861.  I..  Schulmann,  norddütsche  Stippstörken  un  Legendeben. 
2.   Re?p.     1S59.     8. 

Ed.  Leibrock,  llorbuchhdi.,  in  Braunschweig: 

8862.  J.   F.  Neigebaur,  Eleonore   d'Olbreuse,  die  Stamnimntter 

der  Königshäuser  v.  England.   Hannover  und   Preufsen. 
1  ^bO.     8. 
KrüU'sche  Univers. -Buchh.   (J.   G.   W  ölllc)   in   Landshut : 

8863.  J.   Sigharl,  von   München  nach  Landshut.     1859.     8. 
TrCwitZBCh  &  Sohn,  Horiiuchdruckerei  in  FranKfurt  a,0.: 

8864.  Monatsschrill    f.    d.   SUidle-   und   (iemeindewesen ,  hrsg. 
V.    I'i|Hr,      Jahrir.   »;,  3   u.    1.      1860.     8. 

K.   A.   HÖStermann,    k.    pr.   Landgcrichlsralh,    in   Saar- 
brücken : 

8865.  Sabinus   und  Epnnine.     Ein   Trauer-Spiel  elc.    1751.   8. 

8866.  Phil.  Jlclanehlhon,  der  Lehrer  Deutschlands.    1860.    8. 

8867.  Hesse,  Rede  bei  der  Feier  des  Schiller-Fcslcs  tu  Bres- 
lau.    18.')9.     8. 

8868.  4   Stucke  zur  Schillcrfeier  in   S;iarbrucken.     2.  u.  8. 
Dr.  Ortel,   Prof.  a.  d.  Filr.stcnschulc  zu  .Meilsen  : 

8869.  A.  Pelers,  Schiller  d.  klass.   Dichter  der  Ideale.   1859.  8. 

8870.  W.  Milbcrg,  zwei  Schillerkranze.     1859.     8. 

8871.  Der»..   Festspiel   zum   Geburtstag    Sr.   Maj.  des  Kön.  Jo- 
hann.     18.5.5.     8. 

8872.  Ders..  Schlots  Albrechtsbur;;.    |  l.cipz.  Zti,'.  1859.  ftr.  65  ff.) 

Redaktion  der  numismatischen  Zeitung  in  Weis- 

sensee  : 

8873.  Dies.,  numismatische  Zeitung.     27.  Jahrg.     Nr.  3  u.  4. 

isi;ii,    .1. 
Konlnklljke  Akademie  van  Wetensohappen  zu 

in-,    Anulerdani  : 

8874.  Dies.,   Verhandelingcn.     Afdecl.   Letterkunde.     I.  Deel. 

1858.  4. 

8875.  Dies.,  Vcrslagen  en  Mededeelingen.     Afdeel.     Lelterk. 

IV.   Decl.     18,59.     8. 

Dr.  Jnr.  et  phil.  E.  Heinr.  Costa  in  Laibach  : 

8876.  Dcrs.,  die   Menogin   v.   Angouk^me.     1852.     8. 

8877.  Dcrs.,   Krain    und    Kadclzky.      1H60.     8. 

Societe  pour  la   conserv.    des  monum.  hlstori- 

ques   d'Alsace    in    Stralsburg: 

8878.  Dies.,  Bulletin,  T,  III.  livr.  3.     1860.     8. 
Museum  Francisco-Carolinum  in  Linz  : 

8879.  Da:.5. ,     1',).    liericlii,    nebst    11.    Liefg.    der    Beilr.    etc. 

1859.  8. 

la'inatltut  hlstoriqne  in  Paris  : 

8880.  Da»5.,    I'investig.-ilcur;    27.   anniic.      T.    10,   3.  86r.,   livr. 
302  u.  303.     1859.     8. 


C.  H.  Beck'schc  Buchhandl.   in   IVOrdlingen  : 

8881.  Die  deutschen    Mundarten.     Viertiljahrssrhrift   etc.,  her- 
ausgegeb.   v.   Fr inaun.      Ij.  Jahrg.,  4.   Hfl.    1859.    8. 

Dr.  Heinr.  Schreiber,   Professor,  in  Kreiburg  : 

8882.  Ders.,   Gesch.    d.   Stadt  Freiburg  im   Breisgau.     4  Thie. 
1857  u.  58.     8. 

8883.  Ders.,    Gesch.    d.   Albert -Ludwigs -ünivcrsitst  zu   Frei- 
burg im  Br.     .'i  ThIe.     1857-60.     8. 

Arnoldische  Buchh.  in   Leipzig  ; 

8884.  J.   G.  Th.  Griilse,   Lehrbuch  d.   allgem.    LilerSrgesch.  3. 
Bd.  (in  4  Abth.)   n.  4.  Bd.   (Register).    18.52—59.     8. 

8885.  0.  Seidenschnur,    Repertorien    der   sfichs.  Medicinalge- 
setze.     1845.     8. 

J.  D.  Passavant,   Direktor  des  StüdePschen  Institnts  in 
Franklurt  a.  M. : 

8886.  Ders.,   le   peinire-graveur.     Tome  I  el   IL     1860.     8. 
Carl  B.  IiOrok,  Buchhändler,  in  Leipzii; : 

8887.  A.   V.   Etzel,  d.  Ostsee  u.  ihre   KiiRtenlilnder.     1859.    8. 
Friedr.  Fleischer,    liuchbandler,  in    Leipzig: 

8888.  Ed.    Hrinrkmeier,    die  Sago   von   den   Abenteuern   Carls 
des  Grofsen  und  seiner  Paladine.     1843.     8. 

Otto  Deistung,   Buchhändler,  in  Jena  : 

8889.  Organ    l'nr  Autographensammler,   redig.   v.    J.    Günther. 
Kr.  3—11.     18,59.     8. 

8890.  B.  Görwilz,    Knrf.    Johann    Friedrich'»   v.  Sachsen  Pro- 
memoria   u.   prolest.   Testament   L   d.   Ilochsch.  Jena.    8. 

Schulze'sche  BuchhdI.  in   Celle: 

8891.  J.  Sackmann's  plattd.   Predigten.     7.   Aufl.     1860.     8. 
Direktion  des   Gymnasiums  Andreanum   in  Ilil- 

de.slicini  ; 

8892.  Ziel,  in   Sophociis    fabula   Electra  (juae  fuerit  cum  tce- 
nae   dispositio,   tum   argumenli  Iractatio.      1860.     4. 

Franz   Sandbök,    Buch-,  Knnst-   o.    Musikalienhändler, 
in   Steyr  : 

8893.  Mandat  des  K.  Leopold,  vom  9.   Dez.     1686.     2. 
Ij.   Renovanz,   Buchhändler,   in    Rudolsladt: 

8891.    Der.'».,  Chronik  d.  f.  schwarzb.  Residenzstadt  Rudolstadt; 
,i.   Iirt.      1860.     8. 
A.   Oosohorsky's  Buchh.   (L.  F.  Maske)  in  Breslau  : 

8895.  A.   Kahlert,    Angclus  Silesius.     1853.     8. 

8896.  Fr.  Pfeiffer,  Untersuchungen  Über  die  Repgowische  Chro- 
nik.    1854.     4. 

Dr.  H.  GrätZ,   Lehrer  a.  jdd.-lheolog.  Seminar  in  Breslau: 

8897.  Dcrs.,    d.    wcstgolh.  Gesetzgebung  in  Betreff  d.  Juden. 
18.58.     4.     (Prgr.) 

Dr.  Wilh.  Vischer-Hensler  in  Bn.<el : 

8898.  KctriabrsblatI    fiir   Basels   Jugend.      XXVIII.      1860.      4. 

8899.  8  .siiick    7iir   Schillcrfeier  Ba.iel       1S59.     2.   u.  8. 
J.  O.  Cotta'schc  Buchh.   in   Stuttgart: 

8900.  M.  Rapp,  vergleichende  Grammniik,  1  — III,  1  —  3.  (6  Bde.) 
1852     .59.     8. 

Ebner  &  Seubert.  BmcMuII,  m  Stuttgart: 

8901.  F'ranz   kugler,  Ilandliinb   der  lüinsigeschichle. 'S.  .^ufl. 
2.  Bd.     18;")9.     8. 

8992.    Ders.,  Gesch.  d.  Baukunst.    2.   u.  3.  Bd.     1858—59.    8. 


141 


Anzeiger  fiir  Kiindp  di'r  (Ifiitsclicii   \orzeit. 


142 


8903.  Fr.  Müller,  die  Kilnsller  aller  Zeiten  n.  Völker  ;  foriges. 
V.  Klunzinger.     I.fg.  17-22.     8. 

8904.  Christliches  Kunstblatt;  hrsg.  durch  G.  Bunz.  18ü9,  1. 
u.  2.  Semester.     8. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung. 

Frledr.  Slefenstahl  in  Nürnberg: 
321G.    .Jüdischer  Bleisekel. 

OÖfS,  C'onditor  und   Antiquar,  in   Nürnberg: 

3217.  Ein  «elag,  Ölgemälde  v.  17.  Jhdi. 
Iianzenberger,    llulfsarbeiler  am   german.   Museum  : 

3218.  Niirtibcrircr  .'«ilbermiinze   v.    1G24. 
Satzing^er,   hnufüMun,  in   Ilohenburg  • 

32U».    lirundrifs   der  Stadt  Nürnberg. 

Frhr.  K.  von  Reitzensteln,  i.  L.  in  Dresden  : 

3220.  Drei  Siegelabgusse  v.  1.3.  u.  11.  Jhdl. 

3221.  Sechs  Brakteaten  v.  12.  u.  1.3.  Jhdl. 

3222.  Denar  llzg.  ülto's  d.  Erlauchten  v.  Sachsen. 

3223.  Groschen  von  Johann  I.  von  Böhmen. 

3224.  Kartling  des  Bischofs  Georg  von   Regenshurg. 
J.  'Wagner,  Kaufmann,  in  Nürnberg  : 

3225.  Nürnberger  Kreuzer  von  1624. 
Kaspar  Löhle,   I.andwirth,  in  Wangen  : 

3226.  Kunde  aus  den  Pfahlbauten  des  Bodensees :  Fruchte, 
Brod,  Gerstenahren,  eine  Pfeilspilze  von  Stein  und  ein 
durchbohrter  Zahn. 

'    Alterthumsvereln   fUr   das  wirtemb.    Franken 

io  Mergentheim  : 

3227.  272  Kupferstiche  von  17.  u.  18.  Jhdt.,  Portrate,  An- 
sichten, Karten,  Schlachtplane  u.  s.  w. 

Ungenannter  m   Nürnberg  ; 
3227  a.    (irol.scs   coliir.   Wappen   in   ilolzschn.  v.   IG.  Jhdt. 

3228.  Oberer  Tbeil  der  B.  Nr.  3G  aufgeführten  Radierung  v. 
A.  Kirschvogel. 


3229.  Zwei  Nürnberger  Münzedikte  von  1563  a.  1613. 

Dr.   Andresen,    Inspektor   des   Generalropertnriums    am 

german.   Museum  : 

3230.  34  hislor.  Blatter  in  Kupferstich  u.  Holzschnitt  v.  17. 
u.  18.  Jhdt. 

3231.  Abbildung  des  Astrolabiums  von  J.  Regiomontanus  aus 
dem   J.   14G8.   Sldrck. 

Dr.  Schnizlein,  Professor,  in  Erlangen  : 

3232.  I'ergameniblatt   a.  ein.   lalein.  Psalterium   d.   14.  Jhdts. 
Scharrer,   Goldarbeitcr,  in   Nürnberg  : 

3233.  4  Porträte,  Kpfsiche  v.  17.    Ihdl. 

3234.  Spotlbild  auf  einen  polnischen  Edelmann,  Kpfsich.  von 
1 702. 

3235.  K.  Leopold  U.  im  KrOnungsornale. 
Tepfer,   Domanendircktor,  in  Nürnberg  : 

3236.  Lackabdruck  des  Stockes  eines  Leuchtenberg'schen  Ge- 
richljsiegels  vom   15.  Jhdl. 

ungenannter : 

3237.  23  Gipsabgüsse  von  miltelalterl.  Siegeln. 

Seufferheld,  Zeichnenlehrer,  in  Neustadt  a.  A.  : 

3238.  Ililndleinspfennig. 

J.  Eberhardt,  Inspektor  der.\teliers  am  germ.  Museum: 

3239.  Paradespiels   mit  gravierter  Spitze   v.   17.  Jhdt. 
C.  Probst,  .Maler  und  l'hotograph,  in  Nürnberg  : 

3240.  Kupfermedaille  auf  die  Universität  Altdorf  v.  1697. 
Dr.  F.  Flkenscher,  Prcdigtamtskand.,  in  Nürnberg  : 

3241.  l'drlrai  des  .Müi  Kgrafen  Friedrich  von  Brandenburg., 
Schwarzküiist,  18.  Jhdl. 

3242.  Zwei  hislor.  Blatter  in  Bezug  auf  die  Universität  Er- 
langen, Kpfsiche.  aus  einem  Werke. 

Ijöflfler,  fürslI.Fi.rslenb.  Cabinelseiped  ,  in  Donatieschineen  : 

3243.  Gypsabguls  aus  einer  bei  Donaueschingen  gefundenen 
Thonform  mit  dem  rorlrütmedaillon  des  Kaisers  Titus 
Vcspasianus. 


,;!' 


Chronik  der  bistorischeu  Vereiue. 


Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  der  Geschichte 
Liv-,  Ehst-  und  Kurlands,  herausg.  von  der  Gesellsch.  für 
Gesch.  u.  .Mtcrihumsk.  der  russ.  Ostseeprovinzen.  Riga,  185,8. 
IX.  I.  Enthalt  an  historischen  Abhandlungen:  Dietrich,  Bi- 
Bchof  von  Wirland,  von  E.  F.  Moojer.  —  Die  Uebergabe  Nar- 
va"»  im  Mai  1558,  nach  Wulf  Singchoff,  mit  .\nmerkun.:en 
und  Vorwort  von  K.  II.  von  Busse.  —  Uebcr  einige  Ereig- 
nisse aus  der  Regierungszeil  Miuduwigs,  von  V..  Bunncll.  — 
Das  freundschnltliche  Verhaltnils  zwischen  dem  Deutschmei- 
ster zu  Mergrniheim  und  den  livl.  Ordensoliern  zur  Zeit  der 
Reformation,  von  dems.  —  Miscellen,  enthaltend  Urkunden, 
Akten,  kleinere  Mittheilungen  zur  Gesch.  des  Landes,  —  Ge- 
scllschaflsangelegenheilen. 


Verhandlungen  der  gelehrten  Ehstnischcn  Ge- 
sellschaft zu   Dorpat.    IV.  2 — 4.    Kalcwipoeg,   2.-4.    Lf. 

lahrbuch  der  gelehrten  (Jesellschall  der  Jagel- 
ionischen Universität  zu  Krakau.  Abtiieilung  für  Kunst 
und  Archäologie.  1851  n.  52.  II.  1  u.  2.  —  18.58,  lom.  1. 
Atlas  der  Gesellschaft  lur  Abiheilung  der  Kunst  und  .\rch«o- 
logie.   —   S  t  at  u  len  der  k.  k.  Gelehrten. Gesellschaft  in  Krakau. 

Pamiitky  a  rc  he  o  I  ngi  c  k  e  n  niistopisnr  etc.,  her- 
ausgcg.  von   harcl   Vladislav  Zap.  III,  3.  Prag.   ls.^)8;  III,  4. 

Soci([-tti  Hoyalr  des  auliijüaires  ilu  Nord.  (KopcD- 
hagcn.) 

Atlas  de  l'archi^ologie  du  Nord,  rcprt^sentanl  des  i'chan- 
tilluns  de   Tage    de    bronzc    et    de  Page   de   fer.     Copenhngue, 


143 


Anzeiger  ftir   luiiidc  der  (Iculschcii   Vorzeit. 


144 


de  rimprimerie  de  Thiele.  Leipiij,  rar)  B.  Lorck.  Londreä, 
■Williams  A  iNorgate.  —  MDCCCLVII.  (Gr.  Fol.  Prachtaus- 
gabe mit  vielen  Reihen  von  .M)l)il(luneen.) 
■■  Kongelige  NordisUe  Ol  ds  k  ri  fl- S  e  Is  k  a  h.  (Kopcn- 
hafren)  :  En  Vandring  gjcnnpin  Jnurr.spriis'.s  llave  oj  Lund. 
.\flrykt  af  .\nnalcr  for  nordisk  Oldkyiidighcd  og  Historie  for 
Aaret  JIDCCCLVI. 

Mcmoires  et  Documcnts,  pulili<5s  par  la  Sacidtö 
d'histoire  et  d'a  r  chco  logic  de  fienive.  —  Tome  on- 
zi{;me.     Geneve,  1859. 

Charles  Perrot,  pasteur  genevois  au  seizi(>nie  sieclc,  par 
M.  J.  E.  Cell^rier,  professeur.  —  Suite  ii  la  notice  sur  d'anciens 
cimelieres  truuves  soll  en  Savoic,  solt  dans  le  canton  de  Gendve, 
par  M.  H.  J.  Gosse.  —  Une  coalition  onvriire  ä  (Jen^ve  «n 
181.'».  par  M.  Ed.  Mallet.  —  Aiiiorlissement  du  clochor  de  la 
place  du  Molard  :i  Ocneve,  par  M.  Blavignac.  —  Le  hras  de 
ferde  Joan  d'lvoire,  par  le  mfemc.  —  Hecherches  sur  Toriginc, 
Thistoire  et  les  cITets  de  la  Chambre  des  bles,  par  M.  E.  Cel- 
It'ricr,  prof.  —  Leltres  patentes  des  Provinces-Uiiies  des  Pajs- 
Bas  en  faveur  des  docteurs  et  aiilres  gradiies  de  l'AcadtSniic 
de  Geneve,  par  M.  Theophile  Heger.  —  Besanzon  llugues,  li- 
b^rateur  de  Geneve,  par  M.  .!.  B.  G.  Galiffe.  —  Note  sur  les 
anliquit^s  romaines  dccouvertcs  sur  les  Tranehees,  par  M.  H. 
Faiy.  —  Note  relative  ä  la  Notice  biographique  sur  Charles 
Perrol,  par  M.  J.  E.  Cellerier,  prof  —  Bulletin. Regle- 
ment de   la   Societe.  —   Liste  des  membrcs. 

•  KiVchenschm  uck ,  ein  Archiv  für  weibliche  Handar- 
•Wit.  Herausgegeben  unter  Leitung  des  christlichen  Kunst- 
vereins der  Diocese  Rollenburg,  redigirt  von  Dr. 
Florian  RieTs,  PTarrer  Laib  und  Pfarrer  Dr.  Srbwar/..  —  Un- 
ter den  zalilrcichcn  .Mihandliingen  und  Bemerkungen  dieser 
Zeilschrilt  heben  wir,  als  fUr  die  ältere  Geschichte  der  christ- 
lichen Kunst  benierkenswerlh,  hervor: 

Bd.  \.  1857.  Ueber  Entstehung,  Form  und  ornamentale 
Ausstattung  des  Rockleins,  von  Conservator  Bock.  —  Die  Albe, 
von  Andre  Fey.  —  Die  Hasel  des  h.  Bernhard,  von  Andre  F'cy, 

—  Etwas  Gelehrtes  Über  Stickkunst  und  Stickereien  und  wie 
man   in  früherer  Zeil  diese  Sachen  benannt  hat,  von  Fr.  Bock. 

—  Ilisloriscbc  Notizen  Über  die  Kasula,  von  Dr.  Schwarz.  — 
Aeltere  Mclsgewünder  im  Dom  zu  Kraknu  in  plastischer  Sti- 
ckerei, von    Fr.   Bock. 

Bd.  IL  1857.  Bekleidung  des  Altars  und  Altarmnppen, 
von  der  Redaktion.  —  Die  Sakristei  des  Ordens  vom  „Kinde 
Jesu"  in  ,\achen,  von  Fr.  Bock.  —  Die  Perlstickereien  des 
14.  .Talirh.  im  Dom  von  St.  Veit  zu  Prag,  von  Fr.  Bock.  — 
Alte  Pnranirnti'  in  Andeihs,  von  Sigharl.  —  Das  Mcfsgewand 
det  1).  Albertus  Magnus.  —  Ein  rommiininnliM  h  aus  alter 
Ziiij  \6n  Sighart. 

-■•■"'  Bd.  III.  1858.  Dir  Kuiisiscbdtze  tu  Niederalinch  in  Nie- 
Jernnyern.  —  Petrr  Arier,  der  Mci.iler  von  Schwiibisrh-(;ni(lnd, 
vbii  Fr.  Bock.  —  Die  Jungfrauen  von  Lntidsbcrg  in  alter  und 
neuer  Zeit.  —  War  die  Fertigung  von  Kirchenparamenicn  im 

-,'■:■>  -.       -I.      M ..: ,     .  I    ,../     ..■.      .,...       . 


Mittelalter  auüjchlielslirh  in  ilrn  Ihtndcu  der  religiösen  Orden, 
oder  war  sie  auch  ein  wtllllchps  (iewerbe?  von  Dr.  S.  — 
Kölnische  Bildslickcrinnen  von  ehemals  und  heute  etc.,  von  Fr. 
Bock.  —  Eine  niitlelaltcrliehc  Kasula  mit  Figuren  in  Platt- 
stickerei. —  Ueber  die  Bedeutung  des  Usus  romanus  in  der 
kirchlichen  Parnmentik  und  Ornamentik.  —  I 

Bd.  IV.  18f)8.  Geschichtliche  Notizen  über  die  Alba.  — 
Kirchliche  Gefalsc  und  Gtralhschallen  zu  Rom  im  8.  u.  9. 
Jahrb.,  von  Dr.  IL  —  Die  Beschäftigung  der  Damen  im  Mit- 
telalter und  in  der  Neuzeit,  von  Dr.  Sighart.  —  Kirchliche 
Vorschriften  über  Paramentik.  —  Geschichte  der  Stickerei.  — 
Zur  Geschichte  miltelaltcrlicher  Stickereien.  -  Wandteppiche 
im  Dom  zu  llallicrstadt.  —  F'orm  der  Kasula.  —  Fallenrei- 
ches  Chorlienid,  das  als  Superpellicium  in  der  Abtei  Echler- 
nach  gelragen  worden  ist.  —  Ueber  die  Albe.  —  Die  kirch- 
lichen Ornate  des  Ordens  vom  gold.  Vliels.  —  .\lte  Paramente 
im  Kaiserstaat  Oesterreich.  —  Das  Birrel,  von  B.  —  Die  Kir- 
chenbckleidung  in  den  ersten  3  Jahrhunderten,  von  Prof.  Dr. 
llefele.  —  Beschreibung  einer  alten  Kasula  aus  dem  .\nfang 
des  2.  Jahrtausends.  —  Ueber  das  Schuller- Velum,  von  Dr. 
llefele.   —    Der  Amikt. 

Mittheilungen  der  k.  k.  GeographischenGesell- 
schafl.  III.  Jahrg.  1859.  II.  1,  redigirt  von  Franz  Fötterlc, 
k.   k.   Bcrgralh  etc.      Wien,    18,'')9.   — 

Jaliresberichle.  .\bbaudlungen  :  Organisation  und  Fort- 
schritt der  mililür. -kartographischen  .\rboiten  in  Oesterreich, 
von  Aug.  von  F'ligely  etc. 


Der  historische  Verein  der  Steiermark  hielt  am 
21.  März  seine  allgemeine  (iircntl.  Versammlung  und  begann 
dieselbe  mit  einem  Nachruf  an  den  (irilnder  und  Presidenten, 
Erzherzog  Johann,  durch  den  Vereinsdirektor  Ludwig,  .\bt 
zu  Rein.  —  Dann  erfolgte  die  Berichterstattung  Aber  die  Ge- 
schiiftsverwallung  und  das  Wirken  des  Vereins.  ^  Der  7. 
Band  der  Gcschioble  Steiermark»  ist  aus  Muchars  hinterlas«c- 
neu  Schriften  zusammengeslelll  und  druckferlig.  —  Ein  Vor- 
trag von  Knabl  über  die  Zeit,  in  welcher  Nnricum  unter  rö- 
mischer Herrschaft  in  ein  Noricum  ripense  und  niediterrane- 
uni  gethcilt  ist :  Vortrag  von  Weinhold  über  die  Lyriker  der 
Steiermark  im  Mittelaller;  von  Schciger  über  ein  historisches 
Gemälde  im  Schlols  Spielfeld  etc.  —  Der  Verein  be^chlofs, 
Ilauser,  die  von  inirkwiirdigcn  Miinnern  bewohnt  waren,  mit 
Tafeln  auf  Kosten  de«  Verein«  zu  schmucken.  — 

Die  schon  seit  laiigerer  Zeil  benbsirhiigle  Gründung  eines 
„Vereins  für  ki  rchliche  Kunst"  in  Sachsen  ist  nach 
erfolgter  Einsetzung  des  Vorstandes  durch  Künstler.  Geistli- 
che und  Kunst  freunde  in  Dresden  und  Leipzig,  sowie  durch 
das  Ergebnils  der  au  die  Freunde  des  rnternchnien»  gerich- 
teten Beitrillsaulforderung  als  gelungen  zu  hetrarhlen.  —  Die 
-von  den  Stünden  des  Koni(;reichs  bewilligte  ttiimmc  von 
riOOO  Thir.  jÄhrlich  filr  ..Knnst/weeke'-  wird  r.um  Tbeil  aiieh 
diesem  jungen  Verein  ciho  hoirenllirb  irrhl  lörderlirhe  I'nter- 
slUUnng  gewlihren. 


145 


Anzei);er  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


146 


K  a  c  li  r  i  c  li  t  e  II. 


Kilteratur. 

Neu    erschienene  Werke. 

40)   Gejcliichle    der    ehemaligen    Reichsstadt    Op- 
penheim  am   Rhein;    nach  urkiindlirhen   Quellen  bear- 
beitet von   W  i  I  h.   Franck.     Dnnnstadl.   auf  Kosten   des 
lil  ,.-,,;Wslorischen    Vereins    für    das    Grofsherzuglhum    Hessen. 
"la'je.     8.     XXIII  u.  560  sin. 

Zuerst  gibt  der  Verf.  eine  ausfuhrliche  Geschichte  von 
den  ältesten  Zeiten  bis  jetzt,  neu  begründet  auf  eine  grolse 
Zahl  bisher  unbenutzter  Urkunden,  dann  fügt  er  das  Stadl- 
buch  wOrilich  bei,  welches  eine  Menge  kulturhistorischer  Sel- 
tenheiten enthält  und  als  juristische  Antiquität  höchst  interes- 
sant ist.  Zuletzt  folgen  221  Urkunden  von  dem  J.  1226— 
1579,  hier  zum  ersten  Male  mitgetheill,  die  nicht  nur  für  Op- 
penheim, sondern  auch  für  viele  andere  Orte  manche  neue 
Thalsachen  enthalten:  daher  bedauern  wir,  dafs  ein  Register 
fehlt.  Sonst  gehört  das  Werk  zu  den  bessern  Jlonographieeh 
über  einzelne  Städte  und  gibt  manchen  neuen  .Xufschlufs  über 
das  Verhültnils  Oppenheims,  der  Reichsstadt  sowohl,  als  der 
Reichsbiirg,  Landskrone  genannt,  sowie  auch  die  (leschichtc 
des  Millclrhcins  in  einigen  Punkten  vermehrt  worden  ist;  denn 
der  Verf.  hat  mit  unermüdlichem  Fleifse  gesamniell  und  zu 
seiner  Geschichte  die  Urkunden  sorgfältig  benutzt!.       I  i''in« 

i(41)  Oas  P  o  r  lal  zu  Ke  nia  gen  (von  l'rof.  Dr.  Brau  nj.  Pro- 
>  ;,  ;^  gramni  zu  F.  G.  Weickers  lünfzigjahrigcm  Jubelfeste  am 
II  )iir.iiJ8.  Oktober  18.')0,  herausgegeben  vom  Vorstande  des  Ver- 
.i:')lbri'-einä  von  Allerlbumsfreunden  in  den  Rheinlandcn.  Bonn. 
;iili  ■:'   1859.     A-  Marcus.     4.     53  Stn.  mit  2  Abbildungen. 

^  Der  Verfasser  gibt  dem  bisher  rSthselhaft  gebliebenen 
merkwürdigen  Portale  eine  einfache  und  ungezwungene  Deu- 
tung, indem  er  zugleich  an  das  zu  Grofsen- Linden  in  Hes- 
sen befindliche  Seitenstack  anknüpft  und  die  Schrift  des  Prof. 
Dr.  Valentin  Klein  würdigt.  Die  Grundidee  des  eigenlhümli- 
chen  Reliefs  durfte  der  Kampf  des  Guten  mit  dem  Bosen  sein, 
und  zwar  in  der  .\rt,  dafs  die  aulserhalb  der  Kirche  stehen- 
den bosen  Leidenschaften  und  niedrigen  Triebe  den  Eingang 
in  das  lleiligthum  umlagern.  Es  enthält  die  kleine  Schrift 
Yiele  beaehlungswürdige  Bemerkungen  zur  Symbolik  der  christ- 
lichen Knnst.  li.  V.  S. 

1,42)  Die  deutschen  Bruderschaften  des  Mitlclal- 
1,  tcrs,  insbesondere  der  Bund   der  dculsthen  Steinmetzen 

,,  und   dessen   Umwandlung  zum   l'reimaurerbund.     Von  J. 

Winzer.     Gicfsen,,1859.     8-     192  Sin. 

-.;..      Der  Verfasser  gibt  uns  mit  diesem  Buche  eine  auf  histo- 

ifische  Thalsacheii  begründete  Geschirlitp  dir  freien  Schwur- 
genoaseuseharicn  und  Gilden  im  deulsilicn  Vatcrh.ndi',  von 
den  Zeiten  des  Tacilus  an  Ims  auf  den  IJpkcrgang  der  geisti- 
gen Elemente  der  frühem  Baugenostenschifl  oder  Sleinmetzen- 
zunfl   in   den   Freimaurerbund.  .    1  1  ^:    jiiupuu  1  ■ 


'-J  'il    .1.   .1     :  ■ilr.i  'i.ii.d 

Wir  ersehen  daraus,  wie  schon  bei  den  allen  Deutschen 
die  Neigung  und  das  Bedurfnils  zu  engeren  Verbindungen 
vorhanden  war,  wie  diese  nachher  bei  Einfuhrung  des  Chri- 
stenthums  und  unter  den  deutscheu  Kaisern  sich  allmählich 
zu  Gilden  gestalteten,  welche  die  Ordnung  und  das  Gedeihen 
der  Gewerbe  beförderten,  unter  welchen  namentlich  die  Slcin- 
meizenzunfl  durch  ihre  herrlichen  Bauwerke  rühmlich  hervor- 
ragte. .Ms  diese  mit  Ausgang  des  Miltclalters  in  Verfall  kam, 
gieng  das  geistige  Besilzlhuni  in  den  zu  .\nfang  des  vorigen 
Jahrhunderts  errichteten  Freimaurerbund  über,  der  nach  der 
Ansicht  des  Verfassers  auf  urdeutschen  Lebensaoschauuagen 
beruht  und  in  mancheq  seiner  Formen-  an  das  Ritual  der 
Vehnie  und  an  die  Gebräuche  der  Uandwerksgilden  erinnert. 

43)  Katholische  Kirchenlieder,  Hymnen,  Psal- 
men, aus  den  ältesten  deutschen  gedruckten  Gesang- 
und  Gebetbüchern  zusammengestellt  von  Joseph  Kehr- 
ein. Erster  Band:  Die  ältesten  katholischen  Ge- 
sangbücher von  Vehe ,  Leisentrilt,  Corner  und  An- 
dern in  eine  Sammlung  vereinigt  von  Joseph  Kehr- 
ein.   1.  Bd.    Würzhurg,  Slahel.    1859.    8.   X  u.  7,52  Stn. 

HofTmann  brachte  in  seiner  „Geschichte  des  deutschen 
Kirchenliedes  bis  auf  Luthcr's  Zeit,  2.  Ausg."  ?,30  vorzugs- 
weise aus  Handschriften  geschöpfte  Lieder  und  Liederbruch- 
stücke. Fortbauend  auf  diesem  Grunde,  will  Kehrein  mit  sei- 
ner Sammlung  die  Periode  vom  Ende  des '  15- JatrH.  ^is  znm 
Jahre  1G3],  wo  die  2.  Aufl.  von  Corner's  grofsem  Gesangbuch 
erschien,  umfassen  und  das  Material  in  zwei  Hauptgruppen 
vertheilen,  deren  erste  720  eigcutliche  Kirchenlieder,  Gesang- 
büchern entnommen,  enthalten  soll,  wahrend  der  andern  in 
277  Mummern  die  Uebersctzung  der  lateinischen  Kirohenhym- 
nen  von  R.  Edingius,  die  Bearbeitung  der  Psalmen  von  Ulen- 
berg  und  verschiedene  religiöse  Gedichte  zugctheill  werden. 
Ein  Wörterbuch  ist  als  Beigabe  versprochen,  und  der  letzte 
Band  zur  Aufnahme  von  Mclodieen  mit  geschichtlichen  Erläu- 
terungen und  Nachweisen  bestimmt.  Der  erschienene  1.  Band 
gibt  in  der  Einleitung  Geschichtliches  über  das  deutsche  Kir- 
chenlied, Zusammenstellung  der  zugleich  in  katholischen  und 
protestantischen  Gesangbüchern  vorkommenden  Lieder,  Lite- 
ratur des  kalhol.  Kirchenliedes,  Beschreibung  der  bcnul/.tcn 
Gesang-,  Psalmen-  etc.  Bücher  und  Vorreden  aus  verschiede- 
nen Gesangbüchern.  Weiter  enthalt  dieser  Band  aus  der  er- 
sten Hauptabtheilung  372  Nummern.  Ucber  jedem  Liede  ist 
das  Gesangbuch  angegeben,  welchem  es  entnommen  ist,  und 
unter  dem  (ältesten)  Text  die  Lesarleu  nach  diT  Zeitfolge, 
nebst  literarischen   Nachweisuogen. 

44)  Johann  Jakob  Hüger.  Chrnni.<t  von  Srhallhnaion. 
Ein  lleitrng  7.ur  schweirerisriien  Cullur-  und  hirrhrn- 
geschichle  in  der  zweiten  Malfie  des  lil.  Jiibrhiinderl«. 
von  J.  J.  Mrzger,  Prof.  nin  Gyniimsiiiin  zu  .Sch.iffhnu- 
aen.  Verlag  der  Hiirler'sehen  Diichhiindlunf  ^  1669.  -8. 
167   Stil,  (mit   Hileer»   l'ortral).  ■. hki 


147 


Anzeiger  für  Kumle  der  deutschen  Vorzeil 


148 


Der  am  15.  Juli  1548  geborene  und  am  19.  August  1606 
als  Pfarrer  am  Munster  seiner  Valersladl  SchafTliausen  gcslor- 
bene  Geschichlschreibcr  J.  J.  Rüg  er  hat  in  der  Thal  eine 
Biographie  verdient,  denn  er  w«r  ein  mehliger  Tharakler  und 
ein  vielseitig  gebildeter  (ielehrter.  Die  vorliegende  kleine 
Schrift  stutzt  sich  insbesondere  auf  .\rehivalien ,  Raths-  ond 
Sehulralhsprotokolle,  den  schriftlichen  Nachlafs  des  Dekans 
Conrad  von  l'lm  und  viele  an  Rüger  gerichtete  Briefe.  Die 
Sladlbihliolheken  lu  Zürich,  Hasel  und  SchalThansen  theilten 
mehr  als  1500  solcher  Briefe  mit.  Ruger's  Verhaltnisse  in 
auswärtigen  Gelehrten,  -wie  Adolph  Occo,  Georg  v.  Werdert- 
steln,  Oswald  Gabelkofer.  Hans  von  Schellcnberg,  Marcus  Wel- 
ser, Malhias  Thalinann,  Wilhelm  Stueki  u.  a.  m.,  werden  ans- 
fdhrlich  besprochen.  Der  sechste  .Abschnitt  handelt  von  Rii- 
gers  historischen  Schriften,  insbesondere  von  seiner  Chronik 
und  deren  Quellen.  Dieselbe  ist  indessen  keine  eigentliche 
Chronik,  sondern  mehr  eine  historisch  -  topognipliische  Be- 
schreibung von  Stadt  und  Landschaft  Schaffhausen.  Ihre  durch 
archivalische  Forschungen,  soweit  solche  damals  möglich  wa- 
ren, über  das  gewöhnliche  Mals  gehobene  Zuverlässigkeit, 
wird  von  mehreren  kundigen  Specialhistorikern  anerkannt. 
Die  Originaihandschrift  befindet  sich  im  .\rchive  zu  SchafThau- 
sen.  Die  Malereien  derselben  sind  von  Rilger's  Uevalter,  Job. 
Caspar  Lang,  dem  späteren  BUrgermeisicr.  Im  .\nhange  be- 
richtet Professor  .Mczger  iiber  den  Stand  der  bekanntesten 
Abschriften.  Rüger  war  auch  ein  Liebhaber  der  Pflanzen- 
kunde, der  Musik  und  astronumischcr  Studien.  Ueber  seine 
theologische  Riclitung  gibt  seine  Correspondenz  mit  Bullinger, 
von  der  noch  über  50  Briefe  vorbanden  sind,  die  nölhigen 
Nachv/eisungen.  R.   v.  S. 

45)    RechisquellenvonBascl  Stadt   und  Land.   1.  Tbl. 

"■   '       Basel,   Bahnmaiers  Buchhandlung  (C.  DellolT).    1856.    8. 

-in/il!    57g  (;,„      Zweite   Ililllie  de.«   1.  This.,   1859,  im   Gartzen 

1114  Strt.  ■   '»"    

Die  llerausgcber  dieser  verdienstlichen  Sammlung  sin'fl  die 
Doktoren  ;  C.  F.  Burckhardt,  II.  Bun  Kli;irdl,  ("hr.  I..  Ehinger, 
J.  Heimlicher,  E.  Thurneisen  und  C.  Wieland.  Sie  haben  sich 
zu  diesem  Werke  zusammengelhan  ,,und  stehen  nun  auch  selb- 
siebcnt  dazu  zu  voller  GewAhr."  Die  Vorliegenäe  Zusammen- 
stellung bietet  die  Beschlflsse,  aus  welchen  ini  Laufe  von  mefir 
als  sechs  Jahrhunderten   —  die  eingereihten  Sliickc  gehen  von 

'  c.  l220  bis  179f^  -  (las  Recht  hervorgegangen  ist,  das  je- 
weilig in  der  guten  allen  SladI  und  deren  Landschaften  ge- 
golten hat.  Als  belege  zu  diesen  Rechisquellcn  sind  in  den 
Noten  auch  solche  Urkunden,  welche  nur  als  Kechlszeugnisse 
gellen  können,  mehrfach  henillzt  worden,  (teircntliclies  Recht 
nnd  KirchenrechllicJies  wurden  durchaus  weggelassen,  au.i 
dem  Poliicirechle  ist  nur  aiifgcnninnien.  was  siltengeschichl- 
Ijch  erhrblu  h  seinen,  aus  der  Ueclit.sorgnnisalion  nur,  was  die 
Taxen  und  Besoldungen  ancienp,  so  dals  also  dnt  eigentliche 
Privatrechl  haupUacbiich  berucksicbligl  worden  ist.  Der  vor- 
liegende erste  Hand  gibt  die  Quellen,  soweit  sie  die  Sladi  an- 
gehen. Ein  zweiter  Hand,  d' r  sich  iinlor  der  iVesse  befindel, 
umfafat  die    Hechisquellen    der   Landschafl    uml   wird  auch  die 


Register  zum  Ganzen  nachliefern.  Auf  S.  VI  ff.  sind  die  Üri- 
ginalbandschriflenj  aus  denen  geschöpft  wurde,  naher  ange- 
geben. Ueber  die  riicksichllich  der  Sprache  beim  Abdrucke 
befolgten  Grundsatze  eibi  die  Vorrede  Rechenschaft.  Die  t)rd- 
nung  der  .^»97  Nummern  ist  die  chronologische.  Jede  erhielt 
eine  kurze  Ueberschrift  rücksichtlich   ihres   Inhalts. 

R.  v.  S. 

46)  Studien  zu  Wolfram's  Parzival.  Der  zu  Wien  ta- 
genden achtzehnten  Versammlung  deutscher  Philologen, 
Schulmanner  und  Urientalisten  zum  Grufse  dargebracht 
von    Dr.    Karl    Reichel.'    Wien';   Carl    Gerold's    Sohn. 

'■"'      1858.     8.     25  Stn. 

Der  Verfasser  erörtert  die  Bedeutung  der  „unterlassenen 
Frage"  Parzival's  und  gibt  die  Lösung  einfach  als  Frucht  eines 
,, sorgfältigen,  unbefangenen  Lesens  des  Dichters",  ohne  allen 
Apparat.  Die  Deutungen  Simrock's,  San  Marle's  und  Anderer 
werden  als  unbegründete  nachzuweisen  gesucht.  Statt  eines 
Hanges  zur  Mystik  vindiziert  der  Verf.  dem  Dichter  lieber 
„den  hoben  Gedanken,  dafs  er  die  sittlichen  Schätze  des 
chriätlichen   Glaubens  im   Leben  verwerthet   wissen   wollte." 

47)  D  e  r  0"  e  1 1  k  u  1 1  US  in  der  Schweiz.  Von  II.  Runge. 
Zürich,  Meyer  und  Zeller.     1859.     8.     47  Stn. 

Diese  Abhandlung,  die  sich  .ähnlichen  über  einzelne  .Ge- 
genstande des  altgcrnianischen  Glaubens  von  demselben;  Verf. 
anreiht,  enthalt  eine  reiche  /usaminenslelluug  dessen,  was 
über  die  lleili^'hnllung  der  Quellen  und  Brunnen,  als  einen 
Theil  dc.t  allgemeinen  Wasserkultus,  in  der  Schweiz  dnrch 
Ueberliefening'  sich  erhnlteh  hat.  Scliarfe  Ausscheidung  des 
Germanischen  von  keltischen  und  anderen  fremden  Kleinenlen 
wird  so  wenig  beabsichtigt,  als  eine  Erschöpfung  des  Slolfes. 
Die  Abhandlung  zerfiillt  in  zwei  Theilc,  deren  erster  eine  Reihe 
von  Kachweisen  darüber  gibt,  dafs  Quellkiillus  in  der  Seiiweiz 
überhaupt  bestand,  und  zwar  in  ausgedehnter  Weise,  wahrend 
der  zweite  die  damit  verbunden  gewesenen  religiösen  Ge- 
bräuche aufzeigt:  Opfer,  Festzüge,  Illumination,  Tanz,  Zusain- 
künfle,   Waschung«!,, i^„^j,ii|r„i     .,y,i,,,,„   „j.,,,  ,^^ 

■  .■:       ,      .111. I     ,    .: ;!      ,    ,i.      ...1,.  ,         .1: 

49)  Der  Zauberer  Virgili  US.  Gelesen  in  der  histor.  Ge- 
sellschaft zu  Basel,  2.  December  1858,  von  h.  L.  Rotli. 
ivien,  Jacpi)  u. 'HolzhauseD.     isäS.     Ö.     4Ö  8lp. 

■'!'■•  "'Ii      J'i:.l...   .        -    ■  c      ...    ■      '.i ■       r   ,1,      -       .      f,: 

Die  Fragen:  „ob  der  iCnuberer  mit  dem  Dichter  Virgilius 
nachweislich  /.iisanimenliaiige,  wann  und  wo  das  .Märchen 
entstanden,  wie  seine  Verbreitung  vor  sich  gegangen,  und  aus 
Welchen  Ursachen  seine  EnlMehnng  zti  erkfrtren  sei*',  werden 
hier  mit  moglich.'jfer  Sicherheit  zu  beantworten  gesnchl,  dem- 
gemöls  die  ersten,  dem  Ende  des  12.  Jaht'h.  angehftrenden 
Berichte  ober  die  Lage  milgelheilt,  weitere  Quellen  aufge- 
zeigt, über  Neapel.  Rom  nnd  Mnntua  al.<  Schniiplaifc  der  Sage 
nflhere  Angaben  gemacht,  die  Bestandlheile  derselben  zerlegt 
n.  s.  w.  Der  Verf.  aacht  scbliefstich  nachzuweisen,  dal«  liie 
Mille  des  12.  Jahrb.  als  der  Zeilpnnkl  aniiinrhmen  sei,  wo 
der  iVanic  des  Dichters  VirgiliUH  zuerst  mit  /aubersngen  in 
Verbindung  gebracht    >viirde.        oiiuui-jioiiiiirji'i   iinb   iit   iiiiük 


141t 


Anzeiger  Itlr  Kuniie  der  (Jeutschen   Vorzeit. 


150 


rA9)    Die    Gegchiclili'    des    deutschen    Handels.     Von 
M  Ur.  Johnnoes  Falke,    erstem   Sckrelar    des  perninni- 

srh..'n   .Museums   in  Miirnlierg.     Zweiler   Tlieil.     Leipzi)^, 

G.   Mayer.     IStiO.     8.     422  Stn. 

Dieselben  Vorzüge,  die  wir  ao  dem  ersten  Theile  dieses 
so  recht  zeilgimalscn  Werkes  hervorhoben,  leiffen  sich  auch 
an  dem  vorliegenden  zweiten :  besonders  klare  Grup)iieruog 
des  StolTes  und  anziehende  Darstellung  desselben.  Der  zweite 
Theil  bietet  selbst  noch  mehr  Interesse,  als  der  erste,  insofern 
nilmlicli  die  Hülle  des  Details  bedeutender  ist.  eine  natürliche 
Folpe  der  in  den  jetzt  behandelten  Perroden  reichlicher  strö- 
menden Quellen.  Die  Darstellung  gliedert  sich,  analog  wie 
im  ersten  Theile,  in  zwei  Hanptablhcilungen,  wovon  die  erite : 
des  Handels  Gebiete  und  Wege,  wiederum  in  zwei  Pe- 
rioden zerralll,  nanilich  :  1.  Deutschlands  weitere  Handels- 
blüthe  und  sein  allmähliche«  .\usscheiden  aus  dem  Welthandel, 
von  I.'jCHJ  — 1620,  und  2.  Deutschlands  llnndelsverfall  und  neue 
Bluthe,  von  1620  bis  zur  Neuzeit.  Diese  zweite  Periode  theilt 
sich  in  zwei  Abschnitte  :  1.  Deutschlands  schlimmste  Zeit  im 
17.  Jhdt. ;  2  Deutschlands  allmähliches  Erwachen  bis  zur  Ilan- 
delseinigung  durch  den  Zollverein.  Ebenso  sind  in  der  zwei- 
ten Hauptablheiluiig  des  llaudels  Einrichtungen  und 
Waaren  in  zwei  getrennten  Kapiteln  :  I.  Der  Waarcnhandel, 
II.  Der  Geldhandel,  übersichtlich  dargestellt.  Ein  ausführli- 
ches Register  gibt  ebensowohl  von  der  reichen  Fülle  des  Ma- 
terials Zeugnifs,  als  es  den  Gebrauch  des  Handbuches  sehr 
erleichtert. 


Aufsätze  in  Zeitschriften.  "  ■    i 

Bauzeitung:    11.  Wohnhaus  in  Köln  .,zum  Helm"  unÜ  Eck- 

ihdmichen    eines    andern   Hauses    daselbst.    —    Erker    in 

Düren  und  Details  der  Kirche  zu  Brauweiler.     (Mohr.) 

Illustrirtes    Fa  mi  1  i  e  n  -  J  o  n  r  n  a  1  :     Nr.    332.    Feste     und 

'       Sitten  der  .\lplcr:  I.  Frlthlingsfeste.     (Fr.  IHaller.) 

Grenzboten:  Nr.   13.   Der  Mond  im  Aberglauben.. 

inlij.ilA 
llau^blittter:    Heft  6.  S.  463.     Das  Ürde^sfesti  fu  f^^ltgart 

■[^I'm  November  i603.     (K.  PfslT.)    .,",,'., ',.,",.'',■'!    .„ 'i 

Allgemeine  K  i  rch  c  n  7,  e  i  t  u  ng  :  23.  .Aufruf  des  Cnniile  zu 
Breiten  zuf  Er;;irblung  eines  Jtcianchthon- DcnkruHls. 

Frank.  ^.^xi^lf■:uJl^rr,iQl.uV)2.,  GrUiul«iDiierslag,  Karffeilag, 
Uftern.  ,^..,„r,  ■     ,..:,    ■.-,„;, 

Magazin  für  die/{^i  (erat  u  r  d.  .\  us  la  n  des:  Nr.  19'  Eine 
in  Krankreich  verloren  gegangene  und  in  Hcutsclihind 
wieder  aufgefundene  Stadt,  Kbcinau. 

W|e^t«rmann's  Honatsbe^ftec  42.  Sagen  und  Schwanke 
aus  Stadt  und   Stift  Hildcshcini.     (Seifart.)  .,i   .',^ 

Deutsches  Museum:  Nr.  10.  Hi.'itorisclie  Volkslieder  :  1. 
Johann  Bornemaker,  der  Bremer  Mtirtjrer:  hisl.  Volks- 
lied  V.    1,')2,5.     2.   Ein   hislor.   Lied   von    1632.      (Krause.) 

Augsb.  Postzeitung:  Beil.  24.  Das  schönste  mitlelalterl. 
Kunstwerk  Schwabens.  Mit  historischen  Notizen  Aber  die 
Klosterkirche  zu   Blaubeuren.  Nr.  ,'33.   Das  Sacramenls- 


hauschen  in  der  Pfarrkirche  zu  Donauwcrth,  Zell  und 
Kohrenfels.  Der   Wnudlabernakel    in    der    Kapelle    zn 

Zell  bei  Slaufen  im  .Mlgau.  ; 

Revue  con  tempo  rai  n  e  :  XIII.  Dunkenjue  et  lagglomera- 
tion  Lilloise.     (Jonglez  de  Ligne.) 

Revue  des  dou\  niondes:  4.  Rivaliie  des  Charles  V.  et 
de  Kran^ois  I.     (Mignet.J 

Bremer  So  n  n  tags  b  1  at  1 :  Nr.  15.  Sagen  aus  Stadt  und 
Stift  Hildesheini.     (Seilart. | 

Ueber  Land  und  Meer:  Nr.  22.  Apologie  der  deutschen 
Schrift.      (hIeinert.) 

Unterhaltungen  am  liiiusl.  Herd:  Nr.  23.  Die  Deutsches 
zur  See  im  .Miltclullcr.  Miilelallerliche»  Wanderleben. — 
Nr.  25.    Die  Seeräuber  im   .Mittelalter. 

Zeitschrift  für  österr.  Gymnasien:  2.  Ueber  den  Be- 
griff der  deutschen  Philologie.     (R.  v.   Raumer.) 

Äeitschrift  fürhistor.  Theologie:  2.  Mittheilung  aus 
der  protestantischen  Secten -(ieschiehte  in  der  hessischen 
Kirche.      (Ilochhulh.)  Jacobus  Spreng,   genannt  Probst. 

(Klose.) 

Zeilschrift  für  christliche  Wissenschaft:  8.  Zur 
Feier  des  300jährigen  Todestages   Melanchthons. 

Illustr.  Zeitung:  Nr.  875.  Deutsche  Volksbrauche  der 
Osterzeil. 

Neue  Miinch.  Zeitung:  .\bendbl.  Nr.  86.  Die  friesischen 
Inseln. 

Wiener  2)«itung:  47.  Der  hohe  Tliurm  des  St.  Stephans- 
Domes.  76.  Das  Venetianische  .Vrchivio  dei  Frari  und 
die  palflographischen  Schulen  in   Venedig  und   Padua. 


fT;.r''-V«'rn«l»eli«f   i\'i*ritrirliten.  r 

'  '62)  InFarrubaeh.  unweit  Nürnberg,  Idfst  der  Üfajorats- 
herr  Graf  Pockler  durch  den  B.nnratli  Solger  von  .\iirnlierg 
ein  Mausoleum  erbauen,  das  mit  Hecht  aU  ein  würdiges 
Seitenstück  jenes  der  forstlich  Tnxis'schen  Familie  in  Regen»- 
barg  erschcinl.  Der  Bau  wird  im  reinsten  altdeut.«chen  Stile 
aasgeführt.  durch  eino  reichdurchbroehene  tiallerie  gekrönt: 
das  Darb  schlielsl  mit  einem  kreuze  ab.  Das  Giebelfeld  iiber 
dem  llauptporlal  schnitIcKi  das  b'amilienwappen  der  Pdekler, 
mit  dessen  .Ausführung  in  grofsen  Verhultnissrn  gegenwärtig 
Bildhauer  Kraulser  von  Nürnberg  bcscliafligl  ist.  Derselbe  hnt 
4cn  Auftrag  erhalten,  für  das  Mausoleum  einea  .Vllnr  in  altdeui- 
tcheni  Stile,  dann  einen  gekreuzigten  Christus  zu  ferlitien. 
Das  Bautnalerial  des  .Mau.soleum>  ist  aus  den  Kurrnliaehrr  Stein- 
brüchen, aus  denen  in  Kurlh  unil  Nürnberg  ninneb  Irelflichcr 
Bau  hcrvörglt'ng. 

=  "'"''8i3)'F«i' die  Errichtung  eines  Me  U  nrh  i  hon  Dertk'- 
mals  in  Bretten  hnt  sich  ein  .Vussrhuis  von  zehn  Knrrern 
gebildet,  und  sieh  mit  dem  Künstler  Friedrich  in  Slrnl>burg 
ins  Henebmun  gesellt,  welcher  die  .Anfertigung  eine»  Sliind- 
bildes  in  iinderlhnlbfacher  Leben.sgrOlse  iibernebnieii  wird. 
Durch  die  Freigebigkeit  des  Grofshcriogs  sind  ileni  Ausschusse 
horcils  .300  11.   übermittelt   worden. 


151 


Anzeisrer  für  Kunde  der  deu(sclien  Vorzeit. 


152 


54)  Die  StadI  Maricnburw  gedenkt  den  8.  Aügnsl  d. 
J.  als  den  400jahrigen  Todestag  Blumes,  „des  lelilcn 
Helden  von  Marienburg",  in  ernslfeierliclier  Weise  m  bege- 
hen und  durch  eine  (Jedachtnifslafel  oder  Inschrift  am  Ralh- 
bause  das  Andenken  dieses  für  die  Stadt  so  bedeutsamen  Man- 
nes zu  ehren.  Er  wurde  bekanntlich  bei  der  Einnahme  der 
Stadt  durch  die  Polen  hingerichtet,  und  seine  Besitzungen  dem 
Woiwodcn  von  Pomerellen,  Otto  von  Mnrhwil/.,  zngeihtilt. 
Dieser  gab  sie  jedoch  Iheils  der  Wiitwe  zunlck,  theils  dem 
Elisabeth-Hospital.  Die  Urkunde  dieser  Schenkungen  befin- 
det sich  noch  auf  dem  Stadtarchiv,  sowie  der  Plan  der  Be- 
festigung Marienburgs,  auf  wrelchem  der  Todesthnrni  mit  dem 
Kamen  lurris  Blumii  noch  zu  erkennen  ist. 


55)  Professor  Hflufser  ist  im  Laufe  dieses  Monats  in 
Berlin  eingcIrolTen,  um  in  den  .\rrhiven  Nachforschungen 
zum   Zweck   historischer  Arbeiten  nnzuslellen. 

5G)  Der  belgische  Gelehrte  Kervin  de  Letteohoven  hat 
in  den  Bibliotheken  des  Vatikans  eine  vollständige  Copie  der 
Chroniken  Kroissnrts  gefunden,  die  eine  ganz  neue  Dar- 
stellung des  Todes  Jakobs  van  .Vrtevelde  enthalt. 

57)  In  den  Pfahlbauten  zu  Rohenliansen  (Zürich) 
hat  man  verkohltes,  tellerförmiges  und  von  Waizcn  gcbacke- 
nes  Brod  gefunden.  Solches  findet  sich  auch  in  den  Pfahl- 
bauten des  Bodensecs,  doch  ist  di^ft  Br(>4  uifibl  ,a.i^s  Waj^z^if, 
sondern  aus  Gerste  gebacken.  i|  ;..  ,,.   ,,,    .,i,.,!t  ,.,.-,.  .,., 


:  ilinnil;;-!"/ 


Inserate  imd  ßekaimlmacliuus:eu. 


'.fimni  jrj-. 


-.1    .1 


■II    li  >le 


7)  Der  ,,Verwaltiingsralh  der  \V  e  d  e  k  i  nd"sclie  n  Pr  eis- 
aufgaben  für  deutsche  Geschichte'  zu  Goitingen  hat  unterm 
14.  März  d.  J.  wiederholt  die  Aufgaben  bekannt  gemach», 
welche  für  den  zweiten  Vcrwaltungszeilranm  (1-1.  Mari  1856 
bis  dahin  186<j)  von  ihm  gestellt  worden  sind.  Vgl.  Anzeiger 
f.  K.  d.  d.  V.,  1857,  Nr.  4,  Sp.  139.  .   .„i 

8")  Die  kais.  Akademie  der  Wissenschaften  in  W*ieh  ifal'iur 
Belhätigung  ihrer  Theilnahme  an  dem  Nationalfeste  der  Siicu- 
lar-Feier  von  Schiller's  Geburtstag  nachstehende  Preisauf- 
gabe ausgeschrieben  und  bereits  unterm  27.  Oct.  1859  be- 
kannt gemacht  : 

■Würdigung  Schiller's  in  seinem  Verhältnlfs  zur 
'Wissenschaft,  namentlich  zu  ihren  philosophi- 
schen und  historischen  Gebieten^, .^;,  ^^, 

Darleeune  seiner  wissenschalllicben  Ausbildung  mit  ROck- 
.sicbt  auf  seine  Zeit-  ond  personlichen  Verhältnisse  ;  —  kriti- 
sche Würdiguue  der  Eigenthdmliclikeit  seiner  Leistungen  aul 
den  Gebieten  der  (ieschichte  und  Philosophie;  Beleuchtung 
der  Wechselwirkung  zwischen  diesen  und  seiner  Dichtung; 
Nacfaweisung  seines  Einflusses  auf  historische  Darstcllungs- 
wcise,  wie  auch  auf  ästhetische  Anschauungen  und  sittliche 
'Grundsatze. 

Preis:  200  Stück  k.  k.  Osterreich.  Münz- Dukaten.  — 
Termin  der  Einsendung:  10.  November  1860.  —  Erlhei- 
lang  des  Preises  :  am  30.  Mai  1861. 

9)  Soeben  ist  im  Verlag  von  Eduard  Trcwcndl  in 
B  r  CS  Ja  u  ,  crschieneu  und  in  allen  Buchhandlungen  zu  hüben: 


'  liüclis,  t>r.  ir.,  SomänlächiB  und  gothische  Sfll- 
proben  aus  Breslau  und  Trebnitz.     Kinr  kurze 

Anleitung  zur  Keniilnils  der  bildenden  Künste  des  Mittel- 
alters, zunächst  Schlesiens.  Mit  drei  iithographirlen  Bild- 
tafeln.    4.     Eleg.  brosch.     Prefs  20  Sgr.' • '    i''J  •'' 

Vorliegendes  Werkchen  entstand  zunächst  aus  dem  Wunsche, 
zu  dem  in  den  letzten  .fahren  erschienenen  ,, Führer  durch 
Breslau"  (Preis  5  Sgr.),  besonders  der  für  mittelalterliche  Kunst 
gütigen  .\usdrücke  wegen,  einen  Commentar  zu  liefern,  dann 
aber  auch  aus  dem  Bedürfnisse,  die  schlesische  Kunst  einmal 
mit  dem  Auge  der  heutigen  Wissenschaft  anzusehen. 

10)  Im  Verlage  der  Wagner 'sehen  Buchhandlung  in 
Innsbruck  ist  erschiepeu  und  durch  alle  Buchhandlungen 
zu   beziehen  : 

Ficker,  Dr.  Jal.,  Prof.  an  der  Universität  zu  Innsbruck, 
Ueber  die  Entstehungs -Zeit  des  Sachsenspiegels  und  die 
Ableitung  des  Schwabenspiegels  aus  dem  Deulschenspie- 
'  ^el.  ''£in  Beitrag  zur  Geschichte  der  deutschen  Rechtsquel- 
len. Innsbruck,  1859.  8.  136  Stn.  Preis  11. 1.12  kr.  od. 
24  Ngr. 

Der   Spiegel   deutscher    I<eute.     Tr\tahdruck    der 
Innsbrucker  Handschrift.     Mit  Unterstiitzung  der  k.  k.  Aka- 
demie   der   Wissenschaften    herausgegeben    von   Dr.  Jul. 
•'Ficker.     Innsbruck,    18.59.     8.     XXX."  209  SW.'  « -2. 
I"i    ''24kr.  oder  Thir.  1.  15  Ngr.  ■"'    'I -i  -  ■l"-,' I   iii 

Wir  verweisen  zur  Würdigung  dieser  zwei  höchst  wichti- 
gen Wertii  Hilf  die  Resprechongen  der  Herren  Dr.  Wailz  tirid 
Dr.  Kraut  in  den  Göltingischcn  Gelehrten   Anzeigen. 

I  I    li     -1        ilir  ^    -ttl   ■-'  r"'--     • i  .  1        Ui ■    iH  tl-l  ■   H   iii — r    1  11    I  r  i  li     1  li 


itl  l>,i  1"'!    ml  li    [\"l — •Hill  I.     •,'     II. 'I    ,'.  .1-.    il  . ' — ' : r i-r-7TT '         ' 

Verantwortliche  ttetJactiöii :    '  ""'  ■'         '         ' '''       • '•  ■  ^      ■'   "i  ■' ■' 
Dr.  Kreih.  v.  u.  ?..  .Aufsefs.     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.   K.  Fromniann.     Dr.  Frhr.  Roth  v.  Schreckenstein. 
Verlag  der  literarisch -artistischen  Anstalt  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg, 
H;'B,  9«b»l)i>>clirflili>h<li^rli«V«r>''''    -^  •'■■^^ 


NÜRNBERG.  Das  Abnnn.'me.it  des 
IJIattt-s,  w.-li.-hfs  alle  Muiiat«-  irsehriiit. 
winl  ;;-iiiizjahrif;  afiKonomun-n  unj  bclnürt 
nach  ji-r  neui'StcuPosU'Onvi'iitioti  hei  alliii 
Po.staintcrii  und  Uuchhandluii;;<-ii  Deutsch- 
lands iiiL-l.  Oi-streicbs  :iÜ.  3Gkr.  im  24  Ü.- 
Fuls  oder  *JThlr.  prcul's. 

Für  Frnttireiih  abonniert  mau  in 
ßtralsbtir;;  bfi  C.  F.  Schmidt,  in  Paris 
bei  dir  dcutstlitii  ßuchhaiidhui;,'  von  F. 
Klimk^i- 'k.  Nr.    11.  nie    de    Lille,    oder 


AWZEICiER 


m  kl\DE  »Ell 


Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  fiir  i^ng- 
innd  bei  Williams  &  Nurj^ate.  14  Ilen- 
rit'tte-StreetCovonC-Garden  in  London;  für 
\i>rdnmeril:a  bei  dcn  PoMÄmtern  Uremen 
und  Haniburt?.  — 

Inserate,  welche  mit  den  Zwecken 
des  Anzci;fers  und  dessen  wisfieusohaft- 
lii-heni  (ieltiete  in  Verbindung  stehen, 
werden  autj^enommen  und  der  Kaum  ei- 
ner Culuntnenzeile  mit  7  kr.  oder  2  Sgr. 
berechnet. 


Siebenter  Jahrgang. 


1860. 


ORGAX  DES  (iERMA\ISCIIE\  WÜSEIUS. 

A?  5. 


Mai. 


Wissenschal'tliclic  .Wiüheiluuffcu. 


Geschichte. 
Personcn- 
gcschichte. 

Kirchliche  Per- 


Ziimtitze    zur    RellieiifolKe    tier   Aehle    <lei« 
CiütercitMiHerklomtei'M  Mcliöiiuu. 

Von  E.  F.  Mooyer  in  Minden. 

Im  ersten  Hefte  des  eilten  Bandes,  S.  CO,  der  Zeit- 
schrift für  die  Geschichte  des  Oberrheins  wird  eine  ver- 
besserte Serie  der  Aeble  von  Schönau  niit<relli('ilt.  Zu 
de/i  Desidcrien  der  Geschichtsforscher  gehören  noch  im- 
mer Sammlungen  von  zuverlässigen  und  vollständigen  Ver- 
zeichnissen von  KloslervorstSnden,  und  am  schmerzlich- 
sten wird  dieser  Mangel  für  Norddeutschlaud  cmpfumlen, 
weshalb  ich  seit  Jahren  bemüht  gewesen  bin,  Cur  einzelne 
Klöster   verbesserte   Serien   bekannt  zu    machen. 

Da  ich  mich  Aun  in  der  Lage  befinde,  wenigstens  bei 
einigen  der  verzeichneten  Aebte  von  Schönau  noch  eine 
kleine  Nachlese  aus  gedruckten  Werken  hnllei]  zu  kön- 
nen, so  wird  deren  Miltheilung  der  Vollstliiidinkeit  we- 
gen vielleicht  nicht  ungern  gesehen  werden.  Meine  Be- 
merkungen als   Zusätze  sind   nun   folgende  : 

Konrad  I.  wird  fUr  einen  Grafen  v  Ilcnneberg 
gehalten  und  soll  bereits  1150  als  Abt  vorkommen  (Wid- 
der, Versuch  einer  vollständigen  geogr.-hislor.  Beschreib, 
der  KnrfUrstl.   Pfalz  am   Rhein,  I,   319). 

Gottfried!,  soll  seil  1 182  Abt  gewesen  scin(Schan- 
nal,  llist.  Worm.  I,  156.  Wilhelmi,  Gesch.  des  Klosters 
Sinsheim,  37)  und  noch  Anfangs  1101  (Schainial,  !.  15G. 
Origg.  Guclf.,  in,  598)   und    1192  (Wurdtwein,  Nova  sub- 


sid.  dipl.  \II,  123).  Sollte  er  etwa  vor  seinem  Ableben 
resigniert  haben?  denn  das  Todesjahr  1196  OVidder,  I, 
349)  kann  nicht  richtig  sein,  wenn  sein  Sterbetag  der 
5.  Sept.  (Gelen,  de  maguitud.  Colon.,  720)  gewesen  (vor- 
ausgesetzt, dafs  dieser  nicht  auf  Gottfried  II.  zu  be- 
ziehen ist);  denn  sein  Nachfolger  tritt  urkundlich  schon 
zu  Anfang  desselben  Jahres  auf.  Im  Uebrigen  war  er 
1197  bereits   verstorben   (von   Gudeu,  Sylloge,  52). 

Diepolt,  noch  1184  Prior  (Origg.  Guelf.  III,  596), 
tritt  urkundlich  zuerst  um  21.  Jan.  und  6.  Juli  1196  auf 
(aufser  anderen  (Quellen  auch  Schaunat,  I,  155.  156.  II, 
92.  Acta  acad.  Palat.,  III,  97.  Origg.  Guelf.  III,  605) 
und  ist  1206  Abt  von  Eberbach  geworden  (Widder,  1, 
349.  Schannat,  I,  156.  Brtr,  Gesch.  d.  Abtei  Eberbach, 
I,  141.  326.  Vgl.  V.  Guden,  Syll.  71),  woselb.st  er  am 
21.  Febr.  1221  mit  Tod  abgegangen  ist  (Btir,  I.  111. 
518.     llenriquez,  Menolog.   Cistcrc.   26,  mit  24.  Jan.) 

Wallhcr,  von  1206  bis  1208  (auch  Widder  I,  349. 
Schannat,  I,  156.  Origg.  Guelf.  III,  636.  Bebtmeier,  Braun- 
E^chw.  Chronik,  424).  Dniiu  kommt  ein  nicht  aufgeführ- 
ter Abt: 

Philipp,  1209  (Schannat,  I,  157),  der  vielleicht  aus- 
fallen  durfte;   ilciin 

Daniel  kommt  .schon  12(IS  \or  (Bar,  I  b,  431  |.  auch 
noch  1218  (vgl.  Leibriitz,  Scr.  ror.  Brunsvic,  II,  5 IC). 
Sein  Todestag  ist  der  27.  Juni  (llonriqiiet,  208.  Gelen,  701). 


155 


A*zei<rt'r  fiir  Kunde  der  deutschen  Vorzcil. 


156 


Christian  erschcinl  um  22.  ,luli  1230  (Widder,  I, 
349.  Schannat,  I,  157)  und  1221  (Booc,  AnKcigor  f. 
K.   d.  d.   Vorzeit,  Jahrg.   1939,  S     198). 

Konrad  II.  «ird  von  1222  (^Widder,  I,  349)  bis  12. 
Febr.  1224  (v.  Gudeti,  Syll.,  139)  genannt,  war  aber  1228 
Terstorbeu   (das.,   154). 

Berthold  wird  1224  zuerst  genannt  (Wurdtweio, 
Nova  siibs. ,  1,  170).  Da  er  io  diesem  Jahre  auf  einer 
Synode  in  Worms  anvvesenii  war,  auf  welcher  eine  Streit- 
sache zwischen  dem  Abte  E  usta  z  von  II  i  jn  m  er  o  d  e  ( Jus- 
tacius  abbas  de  claustro)  und  dem  Ititter  Dietrich  vou 
Kirrweiler  in  BctrelT  des  Palronalsrechls  zu  Metten- 
heim  (Uedenheini)  verhandelt  wurde,  welcher  letztere 
dieses  Patronalsrecht  im  J.  1211  übergeben  halte  (Rem- 
ling,  Urk.-Buch  1C7),  Eustaz  aber  im  J.  122-1  am  l(i. 
Hai  (Henriquez,  163)  oder  am  17  Mai  (üelcn,  690)  ge- 
storben sein  mufs,  da  dessen  Nachfolger  Heinrich  I. 
V.  Andernach  ebenfalls  im  J.  1224,  freilich  nur  mit 
dem  Anfangsbuchstaben  seines  Namens  II.  urkundlich  auf- 
tritt (Rcniling,  174),  so  wird  unser  Bert  hold  zwischen 
dem  12.  Febr  und  16.  Mai  1224  erwählt  worden  sein, 
und  die  obige  Synode  nach  dem  16.  Wai  statigcfundeu 
haben  (Schannat,  I,  ''67).  Sodann  erscheint  B  e  r  tho  Id 
auch  1225  (das.,  I,  157).  auch  am  30.  April  1227  (Acta 
Palat.,  V,  529.  530)  und  zuletzt  am  22.  Aug.  (octaua 
assumpt.  Marie)  und  am  26.  Nov.  1232  (v.  Guden,  Syll. 
179.  181).  Wenn  er  also  1232  gestorben  sein  soll  (Wid- 
der, I,  349.  Schannat,  I,  157),  dann  durfte  sein  Able- 
ben  in   den   Monat   üecember   fallen. 

Konrad  III  wird  zuerst  am  19.  Nov.  1233  (Widder, 
I,  349.  Schannat,  I,  157.  v,  Guden,  Syll  ,  595),  zuletzt 
aber   1240  angeführt   (das.,  I,   349.     Schannat,   I,    157). 

Ulrich  kommt  nur  1242  vor  (das.,  I,  349.  Schan- 
nat, I,   157). 

Rudolf,  zuerst  am  25.  Jan.  1245  genannt  (Widder, 
1,349.  Schannat,  I,  157),  soll  1248  gestorben  sein  (das.) ; 
gleichwohl   kommt  er  noch   1249  vor  (Schannat,  I,  157). 

Heinrich  tritt  am  7.  Jan.  1251  zuerst  auf  (das.  u. 
Widder,  I,  349). 

Ebelin,  seit  Aug.  1259  erwähnt  (das.,  I,  15M.  II, 
127.  Widder,  I,  319),  kommt  zuletzt  am  25.  Aug.  (fer. 
IV.  post  oclau.  osüumpt  Marie)  12(i3  (das.  u.  Widder, 
I,  349)  vor,  kann  aber  nicht  bis  1268  Abt  von  Scbonau 
gewesen  sein,  da  er  schon  1263  nach  Eberbach  ver- 
setzt warde  (Biir,  Ti*?),  wol  .spater  abdankte  und  1272 
starb  (das.,  142).  —  VN'enn  eine  l'rknnde  von  1261  aus- 
gestellt worden  ist  von  K.  Dei  gracia  NN'unnaciensis  epi- 
scopns  et  cndem  grncia  nbbas  Schonnwensis,  dann  kann 
dieser  Aufang.sbncli.slube  de.s  Namens  nicht  in  Kbelin  auf- 
gelöst werden,    da    der    nni    28.   l)ec.    1257    zum   Bi.scliof 


vonWorms  crwshite  Rauhgraf  E  bc  rha  rd  I.  am  23.  März 
1277  starb  (vgl.  mein  Onomastikon,  123),  und  dieser  Eber- 
hard nicht  zugleich  Abt  von  Schünau  war;  es  mufs  viel- 
mehr ein  A'.  vor  eadem  gracia  ausgelassen  sein,  wenn  nicht 
das  erste  E.  sich  auf  zwei  verschiedene  Personen  bezie- 
hen  soll,   und   diese  waren  dann  Eberhard   und  Ebelin. 

Otto  tritt  schon  im  Mai  und  am  21  Okt.  1267  ur- 
kundlich auf  (Baur,  Urk.  2ur  hessischen  Landesgesch.,  I, 
35  V.  Guden,  Cod.  dipl.  Mog.  III,  749),  zuletzt  aber 
am  13.  Okt.  1277  (dessen  Urkundenbuch  des  Kl  Arns- 
burg,  I,  104)  und  1278  (Bd.  III,  329  der  Zeilschr.  f.  d. 
Gesch.   des  Oberrheins). 

Friedrich  I.  und  II.  sind  nur  e  i  n  e  Person.  Er  mufs 
Dach  Otto  erwählt  worden  sein;  denn  er  war  Abt  von 
Schunau  vor  1281  (Jongelin,  II,  70)  und  wurde  dann  Abt 
von  Beb  e  n  ha  Ilsen,  woselbst  er  17  oder  18  Jahre  blieb, 
nämlich  bis   1298  oder  1299. 

Werner  war  anfanglich  (1262)  wol  Subprior  (v  Gu- 
den, Syll.,  243),  1270  aber  Prior  (Acta  Palat.,  VH,  299), 
und  kommt  als  Abt  zuerst  am  7.  Dec.  1282  (Widder, 
I,  349.  Schannat,  I,  158),  zuletzt  aber  am  27.  Mai  1286 
(Böhmer,  \^'ittelsbacher  Regesien,  131)  und  am  14.  Mai 
(vigil.  asccus.  dorn.)  1287  (Widder,  I,  349.  Schannat, 
I,  158)  vor. 

Johann  I.  erscheint  urkundlich  schon  1291  (Acta  Palat., 
V,  525  und  Zeilschr.  f  d.  Gesch.  des  Oberrhrins,  VII,  41) 
und  dann   noch   1294  (Widder,  I,  349.     Schannat,  I,  158.) 

Friedrich,  Abt  von  Bebenhausen,  zum  zweiten  Male 
seit  1298  (Wurllemberg.  Jahrbücher,  Jahrg.  1846,  II, 
172)  oder  1299  bis  1300  nach  31.  Okt.,  kehrte  nach  Be- 
benhausen zurück  und  starb  dort  am  5  Jan.  1305  (Hcfs, 
Monum.  Guelf.,  1,264.265.  Jongelin,  11,71.  Gall.  Christ., 
V,  490,  Kraufs,  Annal.  Svevic.  11,  498,  Oberrhein.  Zeil- 
schr.  III.   426). 

Peter  I.,  mit  Zunamen  Klemanu  (Clemnn),  wird 
1304  zuerst  (Widder,  I,  349.  Schannat,  I,  Ijh  v.  Gu- 
den, Cod.  HI,  20)  und  am  16.  Dec.  1309  (L'rk. -Buch  des 
historischen  Vereins  für  Niedersachsen,  III,  73)  erwtthnl; 
wenn   aber 

Hugo  schon  am  17.  März  1307  auftritt  (Obcrrlicin. 
Zeitschr.,  VII,  43),  dann  mufs  hinsichtlich  der  Jahrszahl 
dieser   letzteren    beiden   Urkunden   ein   Irrlhum    obwalten. 

Jakub  I.  kommt  schon  am  1  Nov.  1312  vor  (Rem- 
ling,  466.  Widder,  I,  319.  Schannat,  I,  158),  auch  am 
19.  Apr.  (feriall.  post  dominic.  quasim.)  1316  (Acta  Pa- 
lat. VII,  30)  und  zuletzt  am  25.  Apr.  1321  (Oberrhein. 
Zeitschr  ,  VI,  320). 

Engelbert  findet  sich  nur  1327  (^^'idder,  I,  349. 
Schannat.   I,    l.')8)  ; 

Driitwin   nur   1350  (das.   u.  Schannat,   I,    158). 


157 


Anzeiger  für  Kuiulo  der  deulschen  Vorzeit. 


158 


Johann  11.  tritt  1357  auf  (Oberrhein.  Zeitschr.,  VII, 
53),   war  aber   13()2  bereits  verstorben   (das.  II,   1C4). 

Heilmann  wird  bereits  am  22.  Nov.  1360  genannt 
(das.,  VI,  53),  und  dann  1363  (Vidder,  I,  349.  Scban- 
nat,  I,  158). 

Peter  11.  (1377)  resig-nierte  und  starb  am  7.  Okt. 
1393  (das.   u    Schannat,  I,   159). 

Gottfried  II.  erscbeint  1395  (Dahl,  bist.  -  topogr. 
Beschr.  d.  Fürstenth.  Lorsch,  262.  Urk.-Buch,  112)  und 
am   6    Juli   1400  (Oberrhein.   Zeitschr.,  IV,   198). 

Eberhard  II.  wird  1405  erwähnt  (Widder,  I,  349. 
Schannat,  I,   159). 

Mark  ward  erscheint  am  7.  Okt.  1405  und  29.  Apr. 
1406   (Oberrhein.   Zeitschr.   XI,  58.   59). 

Konrad  IV.,  zuerst  1423  erwähnt  (Widder,  I,  349. 
Schannat,  I,  159),  dann  am  22.  Aug.  142C  (Wurdtwein, 
llonast.  Pal..  1,467),  auch  1437  (Widder,  1,349.  Schan- 
nat, I,    159). 

Gerhard  (1450  —  1459)  wird  auch  am  22.  Febr. 
1458  urkundlich  angetroffen  (Oberrhein.  Zeitschr.,  VIII, 
415);  ebenso  am  5.  Msrz  und  7.  Apr.  (das.,  XI,  59)  und 
zuletzt  am  21.   Aug.   1459  (das.) 

Peter  III.  (1461—1464)  kommt  auch  1463  vor 
(Widder,  I,  349.  Kremer,  Gesch.  des  Kurf.  Friedrich, 
Urk.  288). 

.Johann   III.   (1468  —  1469.) 

Eberhard  IL  1460  und  zuletzt  am  1  Aug.  1482 
(Obenhein.   Zeitschr.,  XI,  59). 

Nikolaus  I.  wurde  am  30.  Okt.  1491  erwählt  und 
wird  noch  am  13.  Januar  1495  angeführt  (Widder,  I, 
349.     Würdlwein,   Subs.   dipl.,  IX,   262). 

Melchior  fällt  hier  aus,  da  er  seit  1468  Abt  des  Be- 
nediktinerkloslers  dieses  Namens  (dioec.  Trevir.)  war, 
und  am  31.  Dec.  1493  gestorben  sein  soll  (vgl.  meinen 
Commenlar  zum  Nekrologium  des  llildesheimischen  St. 
Michaelisklosters  im  Vaterland.  Archiv  des  histor.  Ver- 
eins für  Niedersachsen,  Jahrg.    1843,  S.  83). 

Jakob  II.  (1503)  resignierte  am  21.  Juni  1520  (Wid- 
der, I,  349.  Schannat,  I,  159)  und  starb  wo!  am  1. 
Okt.  (Mencken,  Scr.  rer.  Germ  ,  II,  146). 

M  a  rk  II  9  seit  1520,  resignierte  1523  (.Schannat,  I,  159). 

Nikolaus  II.  ist  1523  erwählt  worden  (das.  u.  NN'id- 
dcr,   I,   349). 

Loreni;  tritt  1527  auf  (das.  u,  \N  idder,  I,  ."ilO)  und 
starb   (Anfangs)    1529  (das  ) 

Sebastian  Pfungstatt  ist  am  II  Jan.  1529  er- 
wählt worden  (das.  u.  Widder,  I,  350),  wird  nufser  an- 
deren auch  15,53  (Dnhl,  l  rk -Buch,  51 ),  15IH  (Wnrltcmb. 
Jahrbücher,  1855,  llft.  II,  191)  crNMihnl  und  stnrli  am 
9.   Ang.   1554   (Widder,   I,  350). 


Wol  f  ga  ng  Kart  hau  scr  (Kartheiser),  1554  erwählt, 
verschied  als  letzter  Abt  am  24.  Aug.  1563  (das.  I,  350. 
Schannat,  I,  159.  Archiv  f.  hess.  Gesch.  u.  Landesk. 
VIII,  293). 

Von  Prioren  dieses  Klosters  sind  mir  nur  die  fol- 
genden wenigen  aufgestorsen : 

Dietbold,   1184   (s.   oben),  dann  Abt. 

Heinrich,    1228  (v.   Gudcn,   Syll  ,   159). 

Wolfram,  1248  (das.,  107),  am7.Jan.  1251  (das., 
210)   und    I2C2   (das.,  243) 

\\  erncr,  1270  am  20.  Dec.  (Acta  Palat  ,  VII,  299), 
dann   Abt. 


Konrnil  ^ff«*!*,  ein  Illlilliaiier  (lew  16.  Jnlirli. 

Von  Dr.  J.  II.  von  11  e  fn  c  r- A  llen  eck,  Professor,  Conser- 
vator  der  vereinigten  Sammlungen  in  tlUnchcn. 

Bekanntlich  existieren  in  öffentlichen,  wie  iu  Privat- 
sammlungen, manche  kleinere  Basreliefs  und  Statuetten  aus 
der  ersten  Hälfte  des  16.  Jahrb.,  welche  man  für  Werke 
Albreclit  Durer's  ausgibt,  oder  welche  doch  ohne  Zweifel 
dafür  gehalten  würden,  wenn  sie  das  Monogramm  dieses 
Meisters  trügen,  oder  wenn  man  überhaupt  mit  Bestimmt- 
heit sagen  konnte,  dafs  Dürer  eigenhändig  Bildwerke  in 
Elfenbein,   Buchsbaum   oder  Alabaster  geschnitten   habe. 

Wir  glauben  nun  an  einem  Werke  den  Namen  des 
Meisters  gefunden  zu  haben,  dessen  plasti.sche  Werke  eine 
solche  innige  geistige  Verwandtschaft  mit  den  Gemälden, 
Zeichnungen  und  Stichen  DUrcr's  haben,  wie  sie  nicht 
leicht  wieder  in  den  Arbeiten  zweier  verschiedener  Mei- 
ster angetroffen  wird. 

Es  ist  dies  eine  freistehende  weibliche  Figur,  die  Ju- 
dith darstellend,  welche  mit  der  Linken  das  Haupt  des 
Ilülofernes  auf  ein  ihr  zur  Seite  stehendes  Postament 
niederlegt.  Diese  unbekleidete  Figur  zeigt  eine  bis  in 
das  Aeufserste  getriebene  Naturtreue,  welche  sich  bis 
auf  die  hohe  Vollendung  der  einzelnen  Haare  des  Haup- 
tes und  der  Nagel  an  lliinilcn  und  Filfsen  erstreckt.  Das 
Ihnijil  dis  Ilülofernes  zeigt  bei  gleicher  Ausführung  edio 
Gesichtszuge. 

Es  ist  nicht  nur  der  Ihnrnktcr  des  Ganzen,  «<  Klier 
an  die  Werke  Durer's  erinnert;  sondern  auch  das  Indi- 
viduelle der  weiblichen  Gesichtsbililiing,  wie  der  eigen- 
tliumliche,  nur  aus  einem  IlHargcIli'clite  bestehende  Kopf- 
putz, ist  mit  Vorliehe  in  vielen  Werken  dieses  Meister» 
angebracht.  Die  Weichheil  der  Körperformen  ist  durch 
die  Naturfarbe  des  Alabasters  erhöht,  welcher  nur  mit 
künstlerischem  (icfilhle  dadurch  iinchgeholfen  worden  ist, 
dafs  die  Lippen   und  NN  angeii   leicht  gcrdlhel,  die  AngApIcl 


KüDstlur. 


159 


Anzeiger  für  Kunde  der  ileulscheii  Vorzeit. 


160 


Zustände. 

Sprache  und 

Schrift. 

Schroibmati;- 
rialicn. 


mit  branner  Farbe  angegegeben,  und  die  Haare  iliirch- 
schillenid   vergoldet   sind. 

Das  Ganze  beirügt  in  der  Höhe  11  Pariser  Zull,  in 
der  Breite   5   Zoll. 

Auf  dem  Piedestal,  auf  dem  das  Ganze  ruht.  Iic.«l  man 
in  vertiefter  und  vergoldeter  Schrift:  „KOiNHAD  UEIT 
AVS  WOKiMS". 

Da  diese  für  die  Kunstgeschichte  der  Dürcr'schi'n 
Periode  so  wichtige  Arbeit  in  genauen  GjpsabgUsse n 
wohl  bald  in  mehrere  Museen  und  Sammlungen  gelangen 
wird,  so  ist  anzunehmen,  dafs  sich  in  Folge  der  Ver- 
gleicbung  bald  mehrere  Sculplurcn  als  Werke  dieses  Mei- 
sters herausstellen   werden. 

Wenn  auch  schon  der  Name  Konrad  Meit  in  Nagler's 
KUnsllerlexikon  genannt  wurde,  so  war  uns  doch  nicht 
gesagt,  dafs  er  aus  Worms  stammt,  und  wir  sahen  noch 
kein  so  ausgeführtes  Werk  von  ihm,  welches  uns,  mit 
seinem  Namen  versehen,  als  Anhaltspunkt  zu  künftigen 
Forschungen   halte   dienen   können. 

Diese  Statuette  befand  sich  früher  in  dem  k.  Elfen- 
beinkabinet  in  der  Maxburg  zu  München,  wo  es  wenig 
beachtet  wurde;  von  da  war  es,  ganz  verborgen,  in  Ver- 
gessenheit gerathen  und  befindet  sich  nun  in  dem  baye- 
rischen Nationalmuseum   zu   München. 


Zar  FrnKP  »nrh   dem  Aller  tier  frülieMten 
Papier  urkuniieii. 

Das  germanische  Jhisenni  he.'-itzt  ein  interessantes 
Aktenstück,  auf  welches  wir  im  Interesse  genauer  Nach- 
forschung durch  competente,  der  obenbezeichiieten,  atuh 
technische  Schwierigkeilen  einscliliel'senden  Frage  gewach- 
sene Persönlichkeiten   hicmit  hinweisen   möchten. 

Das  fragliche  Schriftstück  ist  keine  l'rkunde  im  eigent- 
lichen Sinne,  sondern  ein  Schreiben,  auf  slaikeni  Papier 
ohne  Wasserzeichen,  circa  8''  lang  und  2"  2'"  breit, 
briefförmig  zusammengelegt  und  mit  den  Kesicn  eines  grü- 
nen, zum  Verschlusse  dienenden  Wachssiegcis  versehen. 
Da  auch  der  Inhalt  des  Schreibens  nicht  ohne  Interesse 
und  ganz  kurz  ist,  Ihcilen  wir  denselben  völlig  mit,  unter 
Auflösung  der  vielen   Abkürzungen. 

„Enicho  dei  gratia  cpiscopns  frisingensis  viris  di- 
gcretis  ac  in  Christo  sibi  dilectis  dominis  G.  decanu  toli- 
que  capitulo  ecciesie  |  Inticensis  salutem  cum  nlTeclu  sem- 
per  hencuülo  et  sincero.  Quin  sernitores  (iDuiinoriim  i't 
consanguincorum  nostrorum  illnstrinm  ducum  Karintliic 
ad  expcdicionem   conucjcali   de   Karinlliia   et  (C)arniolin*) 

*)  Ein  Loch    im   I'npier    hat    eimn   Thcil    des   cl    und   des 
C  hinweggenommen. 


sursiim  ascensnri  per  Inticam*)  vel  ejus  terminos  fur- 
tassc  I  transihunt  sinceritatem  uniuersilatis  vestre  requi- 
rimns  et  hortamur  quatenus  nostros  ac  ecciesie  vestre 
Inticensis  homines  et  Colones  permoneatis  ut  animalia 
ceterasque  res  suas  de  quibus  c.x  tali  transitu  imminere 
fürmidant  periculum  ad  loca  secura  |  perferant  et  tradu- 
cant.  Datum  in  Lak.  in  die  beati  Ypoliti  Martiris.  — 
Als  Aufschrift  :  ,,Emichonis  episcopi  dilecti  sibi  dominis 
G.  decano  tolique  capitulo  ecciesie  Inticensis"  und  von  an- 
derer, aber  gleichzeitiger  Hand  ,,amicabilis  auisatio  Epi- 
scopi frisingensis  facta  ca|iitulo  ne  dampnum  patiantur 
ipsi  et  eorum   homines  per  exercitum." 

Leider  ist  die  .lahrzahl  nicht  beigefügt.  Bischof  Emi- 
cho  safs  (nach  Mooyer,  S.  39)  von  1283,  Jan.  24.  bis 
1311,  Juli  28.  —  Die  Schriftzüge  stimmen  mit  dieser 
Zeit   uherein. 

Dr.  Frhr.   Koth  v.  S  ch  reck  c  n  st  ein. 


')  Innichcn,  Collegialstifl  in  Tirol. 


Zur  Ge«it>Iiielite  fler  iTIuMikliiM(riinieii<e. 

Von  R.  V.  Rettberg  in  München. 

Der  Aufforderung  im  Anzeiger  gemflfs,  folgt  hier  eine 
kurze  Uebersiclit,  die  ich  jedoch,  um  nicht  zu  viel  Haum 
in  Anspruch  zu  nehmen,  hier  erst  mit  der  KuroUngcr- 
Zeil   hef,'i[inen    will. 

Zur  Kirchenmusik  bediente  man  sich  damals  nament- 
lich der  Tuba,  vermuthlich  Jenes  langen  und  graden 
II  or  II  es,  in  dessen  Klang  der  Cborgesang  einstimmte; 
„mox  tuba  Theutonis  clare  dat  rite  boalum,  quam  seqni- 
tur  clerus  protiiius  atqne  chori"  E.  Nig.  4,  435.  Auch  im 
Beownlf  kommen  aul'ser  der  Harfe  (,,liearpan  svög",  Beo. 
89)  —  hörn  und  hyman  (2943),  vermuthlich  Krumm- 
horn  und  jene  grade  Trompete,  vor  Gewissermafsen  ge- 
hören hierher  auch  die  Glocken,  über  welche  ein  ander 
illiil  das  Nähere.  Bei  den  .Ausgrabungen  von  (Ibcrllaclit 
in  Württemberg,  welche  der  Zeit  vom  4.  —  8.  Jlidt  zuge- 
schiii  Inn  werden  (vgl.  „die  Ileidengrnlier  am  Lupfen  bei 
Oberflachf,  aus  Auftrag  des  VVürttemb.  Alterlh. -Ver- 
eins von  v.  Durrich  und  Wolfg.  Menzel,  8.  10,  II),  will 
man  sogar  auch  schon  eine  hölzerne  Fiedel  oder  Geige 
gefunden   haben. 

Vor  Allem  aber  gehört  der  ältesten  Zeit  bereits  die 
u  citer  ausgebildete  Sackpfeife,  niimlich  die  Orgel  an, 
welche  jedo<h  zunächst  nur  eine  einfache  Windorirel  war. 
Schon  unter  Kaiser  Julian,  also  im  4.  Jhdt.,  wird  sie  gc- 
iinniil  (vgl  .Inliani  opp.  cd.  Spnnheim ,  nppcnd.  p.  9.  10), 
und    der  Frankenkönig    Pipiii    erhielt    eine    solche    im  J. 


161 


Anzeiger  für  Kiiiidc  der  deutsclieii  Vurzeit. 


162 


757,  da  er  grade  zu  Compiegiie  sich  befand,  von  dem 
griechischen  Kaiser  Konslanlin  Kopronymus  aus  Konstan- 
tiuopel,  wo  man  sich  dieses  Instrumentes  bei  OlTentlicIien 
Lusthariteileu  zu  bedienen  pflegte,  zum  Geschenke  Einh. 
ann.  a.  757.  —  Eine  zweite  Orgel  erhielt  Karl  d.  (jr. 
vom  griech.  Kaiser  Michael,  und  er  begründete  mil  ihr, 
indem  er,  sie  ihrer  ursprünglich  weltlichen  Bestimmung 
entziehend,  sie  dem  Dome  zu  Aachen  übergab,  die  spä- 
ter immer  mehr  ausgebildete  Kirchenmusik.  Vgl.  E.  Nig. 
4,  (j39.  Näher  beschreibt  sie  der  Mönch  von  St.  Gallen  : 
Griechische  Gesandte,  welche  zu  Karl  d.  Gr.  kamen,  brach- 
ten sie  unter  allerlei  andern  Musikwerkzeugen  mit.  Karls 
Werkleutc  sahen  sie  behufs  der  Nnchbildnng.  die  ihnen 
leicht  wurde,  sich  genau  an,  nanienllicli  aber  ,,illiui  nui- 
sicorum  Organum  praestanlissimum  qiiod  dolus  ex  aere 
conflalis  follihusqne  taurinis  per  lislulas  aereas  mire  per- 
flantibns  rugitum  quidem  lonilrui  boalu,  garrulitatem  vero 
lyrae  vel  cymbali  dukediiie  coaequabal.  (Qiiod  uhi  po- 
situni  fuerit,  quamdiuqne  durnverit  et  quomodo  inter  alia 
rei  publicae  post  dampna  perierit,  non  est  hnins  loci  vel 
temporis   enarrare)   Mon.   Sang.  2,   7. 

Sodann  meldet  sich  826  bei  Ludwig  d.  Frommen  ein 
Presbyter,  Namens  Georgius,  ans  Venedig,  VYelcher  ver- 
spricht, eine  Orgel  nach  griech.  .\rt  zu  bauen,  und  freund- 
lichst empfangen  wird,  da  er  etwas  biete,  was  zuvor  im 
fränkischen  Reiche  nicht  im  Gebranch  gewesen  wäre. 
Anon.   vita   Illudow.   imp.  40  und   Eiiih.   ann.   a.   826. 

Für  die  Kcnntnirs  der  Musikwerkzeuge  zur  Zeit  der 
der  Sächsischen  Kaiser  (911  —  1024)  ist  das  Psalterbuch 
der  Bibliothek  zu  Stuttgart  von  höchster  Wichtigkeit,  in- 
dem wir  hier  durch  die  eingefügten  Federzeichnungen 
ein  klares  Bild  derselben  erhallen.  Zunüchst  ist  daselbst 
ein  Horn  abgebildet  in  Form  eines  einfach  gebogenen 
Kuhhornes  mit  einfacher  Fassung,  welches  beim  Blasen 
so  gehalten  wurde,  dafs  das  Schalloch  in  die  Hohe  ge- 
richtet war  ;  noch  finden  sich  derartige  Ilörner  von  El- 
fenbein, auch  mit  Bildwerk  verziert,  in  einigen  Kunsl- 
kammcrn,  wie  z.  B.  zu  Berlin  Sodann  die  Harfe  oder 
das  PsaKcr,  ein  mit  einem  Giebel  versehener  vierecki- 
ger Rahmen,  innerhalb  dessen  die  Saiten  von  unten  nach 
oben  aufgezogen  sind,  und  den  der  llnrfncr  sitzend  zwi- 
schen oder  auf  die  Kniee  zu  stellen  pflegte.  Ferner  die 
Zither  oder  Lnnte,  noch  ohne  Schalloch  im  Klangbo- 
den, in  Form  eines  liijiglicheu,  an  den  vier  Ecken  abge- 
rundeten, mit  einem  Hals  versehenen  Brettchens,  über 
welches  der  Länge  nai  h  1  oder  5  Saiten  gespannt  sind, 
die  mil  einem  Schingkiel  berührt  werden,  wtdirend  die 
Finger  der  linken  Hand  durch  Aufdrücken  nnf  dieselbeu 
den  NN'echsel  der  Tone  bedingen  ;  am  untern  Bande  der 
Lunte   ein    runder   oder   dreifach   eingekerbter   Knopf,   wel- 


cher die  Saiten  unten  festhalt;  am  oberen  Ende  des  Hal- 
ses der  Knopf  desselben  oder  der  sogen.  Kragen,  in  Form 
einer  Bund-  oder  Spitzscheibe,  auf  welchem  die  einzelnen 
Saiten  je  mit  einem  Knopf  aufgezogen  sind.  Die  zu  jeuer 
Zeit  sogen.  Cymbeln  sind  zwei, gelbmetallene  Becken  an 
zwei  langen  Stäbchen,  welche  zuunterst  mil  einander  ver- 
bunden sind.  Die  Hand  fafste  das  eine  SUbchen  und 
durch  Rütteln  desselben  schlügen  die  zwei  Becken  ertö- 
nend an  einander.  Solcher  Cymbeln  werden  auch  in  je- 
der Hand  ein  Paar  gelragen,  von  Frauen  wie  von  Män- 
nern, und  sie  dienten  namentlich  auch  in  der  Kirche  zur 
BenUiiiiiig  des  Gesanges  und  der  Orgel ;  ,.el  laudem  Deo 
simul  universi  clamore,  quo  quisque  poterat,  in  organis 
nihiliimiiius  et  cymbalis  et  qnncumquc  signo  laeticiae 
personueiunt."  Ruotg.  13.  —  Die  Orgel  endlich  besteht 
aus  nebeneinander,  wie  bei  der  Hirtenpfeife,  auf  einem 
einfachen  Gerüste  aufgerichteten  Pfeifen,  in  welche  die 
Luft  durch  einen  mit  Sehlauchen  und  einer  Handhabe  ver- 
sehenen, auf  dem  Boden  liegenden  und  von  Männern  ge- 
tretenen Blasbalg  eingeführt  wird  (Abbildungen  in  Hcf- 
ncr"s  Trachten,  I,  53.   74.   75). 

Unter  den  Fninkisclmi  Kaisern  (1024 — 1137)  hat 
das  Horn  —  Jfigerhorn  —  noch  die  frühere  Form; 
die  Harfe  dagegen  ist  nicht  mehr  viereckig,  sondern 
dreieckig,  wie  die  Bilterschildc  dieser  Zeit,  wobei  die  Sai- 
ten mit  der  dem  Spieler  abgewendeten  Seile  parallel  auf- 
gezogen sind,  so  dafs  sie  natürlich  auf  die  andere,  ihr  zu- 
nächst liegende  Seile  spitzwinklig  zulaufen  und,  wie  dort 
die  tieferen,  so  hier  die  höheren  Töne  liegen.  —  Im  angel- 
säi'hs.  Gedicht  ,,Ph6ni.\"  werden  Trompeten  (byman).  Hör- 
ner (hornas),  Harfe  (henrpan  ),  Orgel  (organon)  und  Snck- 
pfeife  (sv6g-Ieother)  erwähnt;  Phon.  134.  (Ausg.  v  Grein.) 
Sodann  tritt  uns  jetzt  die  Geige  oder  Fiedel  in  be- 
stimmter Zeichnung  entgegen  und  zwar  in  Form  des  Lan- 
gendurchschniltes  eines  Rettichs  oder  einer  Birne,  die  auch 
die  Bitlerhclme,  Geföfse  u.  s.w.  jetzt  oft  haben,  —  drei- 
saitig und  auf  dem  Scliallbrett  oder  sogen.  Sangboden,  zu 
beiden  Seiten  des  Saitennufzugs,  je  drei  Rundseheiben, 
vielleicht  bereits  Scballucher  ;  unten  der  Soilenhalter, 
oben  ein  runder  Knopf:  Wirbel  zum  Spannen  der  Saiten 
noch  nicht  sirhtbar.  Die  linke  Hand  greift  die  Tone, 
die   rechte   führt  den    Bogen, 

Endlich  soll  um  diese  Zeil  bereits  das  (jedoch  nur 
noch  cinsailige)  CUvichord  und  ("Invirymhel  von  Guido 
v.  Arezzo  erfunden  worden  sein;  doch  dürfen  «ir  dabei 
keineswegs  an  unser  Klavier  denken,  sondern  «ol  nur 
all  das   Monochord 

(Forlseliung  folgt.) 


163 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


164 


Land  P.Leute,  leber  llorfeliifrleiliinicoii   iinil  «irenziveli- 
Dorfwesen.         reil  von  ^larkeii.   (äaiieii   und    liiiiiilfrii. 

Von  Friedrich   Tli  u  d  i  cli  um,    l'rivatdoccnten   an    der  Uni- 
vcrsilüt  Gießen. 

(Schlufs.) 

Häuser  aujierhalb  des  Dorfgrabens  zu  .«teilen  ,  war 
wol  an  vielen  Orten  gegen  das  Herkommen.  Im  .lalire 
176!)  verweigern  die  Märker  der  Altenstadler  Mark  das 
verlangte  Bauholz  für  Wohnhaus  und  Stalliiug,  sofern  dic- 
selberj  außerhalb  des  „Hain-friedens"  anf^'eschlagen  wer- 
den sollten.  Doch  soll  aus  diesem  vereinzelten  Fall  noch 
keine  feste  Regel  hergeleitet  w  erden.  Dagegen  lä(it  sich 
mit  ziemlicher  Bestimmtheit  behanpten,  daß  nur  die  al- 
ten, ursprünglichen  Dörfer  von  Haingräben  umgeben  sind, 
nicht  auch  die  kleineren,  wol  erst  später  und  unter  be- 
sonderen Verhältnissen  (z.  B.  mit  Erlaubnifs  des  Königs, 
des  Grafen)  in  der  Dorfmark  entstandenen  Ansicdlungen. 
Nachweisungen  hierüber  an   einem   andern   Orte. 

Das  Dorf  in  seiner  Umzäunung  hatte  einen  besondern 
Frieden.  Alle  Fehde  war  darin,  auch  an  den  drei  Wo- 
chentagen, wo  man  sonst  nach  den  mittelalterlichen 
Reiclisgesetzen  sich  der  Person  seines  offenbaren  Feindes 
ungestraft  bemächtigen  konnte,  gänzlich  ausgeschlo(ien. 
Wurde  an  einem  der  zur  Fehde  freigegebenen  Tage  .le- 
mand  bei  der  Verfolgung  seines  Feindes  wider  seinen 
Willen  durch  das  Ungestüm  seines  Bosses  über  den  Zaun 
des  Dorfs  gelragen,  so  mufste  er  augenblicklich  die  Waf- 
fen von  sich  werfen  und  vor  der  Obrigkeit  des  Dorfs, 
oder  jedenfalls  nachher  vor  dem  höheren  Richter,  schwö- 
ren, d»j5  er  nicht  aus  Vorsalz  den  gehegten  Dorfraum  be- 
treten. Ileinrici  regis  treuga,  1230.  l'ertz,  leg.  11,  207: 
§.  2.  Ecclesie,  cimiteria,  aratra,  nuilandiua,  ville  infra 
sepes  suas,  eandem  pacem  habebunt.  §.  3.  Quicun- 
que  habet  manifestum  inimicum,  et  (lies:  eum)  in  feria 
secunda,  feria  tertia,  feria  quarta,  extra  predictas  res 
et  loca  in  persona  et  non  in  rebus  ledere  potest.  %.  5. 
Si  eliquis  in  dicbus  vel  in  quibus  hostem  suum  ledere 
potest  ipsum  insequatur,  et  equus  contra  voluntalem  suam 
infra  sepem  ville  eum  pertulit,  arma  deiciat,  tarn  princi- 
palis  quam  complices  sni ;  et  si  timore  persone  statim 
in  eadem  villa  iurare  non  audct,  postmodum  coram  iu- 
dice,  quod  non  sponte  intravit,  iurahit.  —  Sachsensp. 
2,  66  :  Alle  dage  scolen  urede  hebben  —  —  kerken  unde 
kcrkhouc,  iindc  iowelk  dorp  binnen  sincr  groue  unde 
tuoe  ;  d.  h.  Alle  Tage  sollen  Frieden  hoben  —  —  Kirchen 
und  Kirchhöfe,  und  jeglich  Dorf  innerhalb  seiner  Grdben 
und   Zflnne. 

Es  steigert    aber   auch    die    Schwere    von    Verbrechen 
und   Vergehen,   wenn  sie  innerhalb  des  befriedeten  Dorf- 


rnums,  oder  auf  dem  zunächst  daran  stoßenden  Grund 
verübt  werden,  l'pl  M.  c.  12  ^  1.  p.  142  nach  Wilda, 
Strafr.  d.  Germ  241  ;  .,Wird  innerhalb  der  vier  Gränz- 
zäune  (innau  fiurae  tomplae  rn ) ,  welche  die  Dorfleule 
(byaeman)  zusammen  haben,  einer  von  denen,  welche 
daselbsl  ein  Haus  und  lleimath  haben,  erschlagen,  oder 
(iO  Faden  von  dem  GrSnzzaune,  so  wird  er  wie  einer,  der 
in  seinem   Hause  erschlagen   worden,  vergolten." 

Auch  für  die  Begründung  der  Competenz  des  Landge- 
richts oder  aber  des  Dorfgerichls  scheint  es  von  Einfluß 
gewesen  zu  sein,  ob  das  Vergeben  In-  oder  außerhalb 
der  Dorfzäune  verübt  worden  war,  obwohl  erst  eine 
größere  Zahl  von  Belegstellen  feste  Anhaltspunkte  ge- 
währen können.  Weisth.  v.  Hullengesaß.  142C.  Gr.  3, 
425  :  ,, Schlugen  sieb  Izwcne  oder  mee  inn  den  bannelzu- 
ueii  desselben  dorffs"  u.  s.  w.  Weisth.  auf  d.  Lands- 
lnTg,  1430.  Gr.  1,  472:  „Wann  sich  zween  auswen- 
dig den  bannzäunen  in  dem  feld  mit  einander  schlügen" 
usw.  Weisth.  V.  Rorbacb.  1460.  Gr.  3,  433  :  „Dann  wai 
von  kleynen  bussen  (lies:  freveln?)  in  den  vieren  faU 
thersucln  gescheen,  dieselbe  habe  man  zu  Horbach  geru- 
get  und  do  verleydiget"  (nicht  im  Landgericht  vor  Or- 
tenberg  ) 

Im  J.  1270  verpfänden  die  Herren  von  Eppenstein 
den  Grafen  von  Kalzenelnbogen  und  Werlhcim  die  Ein- 
künfte der  Dorfer  Cleesladt,  Großaulieim,  Kleinauheim 
und  Haiiisladt  (oberhalb  Hanau)  zum  Selbstbezug,  je- 
doch: „exceplis  majoribus  emendis,  scilicet  homicidiis 
perpetratis,  blulrunst,  et  hiis  similibus,  de  quibus  nobis 
in  judiciis,  que  lanlgerichle  dicunlur,  nostre  comicie 
attinentibus  satisfactio  exhihetur  et  emenda;  que  judicia 
homines  villarum  prescriptarum  qnerenl,  sicut  hartenus 
consueverunt.  Minores  vero  emende,  videlicet  dissencio 
verborum,  evaginatio  gladiorum  et  hiis  similia,  que  in- 
fra hannzüne  co  m  mitten  tur,  cedent  comitibus  anle- 
dictis."  (Archiv  f.  hess.  Gesch.,  1,  510  nach  Joannis, 
spicileg.  t.  1.  v.  p.  291).  ,,Were  auch  also  das  bynne 
der  fallcr  siilen  das  eyn  büße  gefiele"  u.  s.  w.  J.  1303. 
(Baur,  hess.  Urk.  Nr.  325,  S.  233,  Z.  20  ist  dort  statt 
worden:   wonden,   Z.  5.   st.   warmol  :  watmal  zu   lesen  ) 

Die  folgenden  Stellen  sind,  weil  sie  AusnahmsverliSlt- 
nisse  bolretTen,  als  Beweis  allerdings  nicht  zu  brnurhen, 
mögen  aber  doch  hier  lincu  Platz  linden.  —  Guden  I. 
H.')2.  .1  1201:  ,, Alias  antcin  predicti  frolres  de  Rikkem- 
bach  ter  in  anno  possiint  in  strnln  communi  indicio  pre- 
sidere  in  villa  predictn  ;  et  ibidem  omnes  excessns  et 
fncln,  (|ne  inier  quntiior  vnlvns  ipsins  ville  Ileidehach, 
(|iie  valledor  dirnnlur,  contingnnt  seil  emergunt,  in  sirola 
publica   sine  dispendio  cuinslihel  iudirnre.    (Hinter  einer- 


165 


Anzeiger   fiir  Kiiiule  der  deutsclicti   Vorzeit 


166 


gunt  ist,  «ie  hier  geschehen,  ein  Komma   zu   setzen,   und 
das  bei   Gudenus  hinter  publica  stehende  zu   streichen). 

Im  .1.  1534  werden  als  Lehiisohjecte  aufgeführt  (nach 
llaltaus,  unter  Zaun):  „das  dorf  Bnbendorf  mit  gericliten 
vber  hals  vndt  handt,  so  weitt  die  zeune  ader  grebeii  be- 
schlie|Jcn,  vnd  auf  dem  felde  die  erbgericht.  —  Das  dorf 
Kuppersdorf  mit  geiichten  vber  hals  vndt  handt,  in  den 
zeuneii,  vnd  erbgericht  in  den  felden,  u.  s.  w.  —  Item 
das  dorf  Kusennfas  —  —  vnd  die  obergerirht,  als  ferne 
die  zeune  wenden,  in  vnd  vnib  dasselbig  dorf."  Wenck, 
1,  Nr.  202.  J.  i'i'ib :  ,,und  spriihcn  :  daz  her  Heinrich 
Byz  zu  Zorne  binnen  den  valdorne  alleine  fait  und  leheu- 
here  ist,  der  heren  leclits  unvergessen,  alz  iz  hir  ist  kom- 
men. 31e  sprechen  wir,  daz  uzewendig  der  zune  here 
Sifrid  und  neben  l'uide  und  lehenhereu  sint  gliche  herii 
Heinrich  Bjz,  an  walde,  an  wasser,  an  weiden,  nach 
marzalen  alz  si  hüben  drinn  haut"  (neben  =;  nelTen.  Bei 
Wcnck  ist  unrichtig  „nebenfoide''  gedruckt). 

Ob  sich  aus  Vorstehendem  etwa  Folgerungen  zur  Auf- 
hellung der  Streitfrage  über  Stellung  und  Bedeutung  des 
Frankischen  Tunginus  ziehen  lassen,  erlaubt  der  Raum 
hier  nicht  weiter  zu  erörtern.  Die  angelsächsischen  tun- 
scipes  und  der  tun-gerefa  (s.  Lappenberg,  Gesch. 
V.  England,  I,  582)  erscheinen  aber  gewifs  jedom  wohl 
verstandlich 

Schlic(ilich  ist  noch  einiger  Formeln  aus  den  \A'eis- 
thUmern  zu  gedenken,  deren  .1.  Grimm  in  den  Rechtsal- 
terthumern,  S.  277  u.  278  etliche  zur  Unterstützung  der 
von  den  namhaftesten  Rechtslehrern  getheilten  Ansicht 
beibringt,  „da(i  der  Adel  alle  (seine)  Guter  unabhängig, 
wie  der  Künig  die  seinigen,  verwalten  und  die  darin  ge- 
8e(5enen  Unfreien  selbst  vertreten  durfte,  ohne  Einmi- 
schung öfTentlicher  Beamten"  Hierher  gch()rt  das  Leng- 
furter  Weisth.  1448,  Gr.  3,  574:  Die  ScholTen  zu  Leng- 
furt Hl  Franken  wisseir,  da|i  der  Herr  von  Wertheim  ,,sie 
auch  zu  besch Hessen  habe  mit  den  vier  feld- 
t  boren."  —  iNauheimer  Weisth.  v.  1431)  (Beschreibung 
der  Hanau-WUnzenb.  Lande,  Urk.  102)  :  „und  sye  auch 
nymand  wnhnhalTtig  daselbst,  den  die  vallthorc  besliesen, 
fryhe,  danne  pristere,  edel-ludte,  eins  herren  von  Ha- 
nauwe  foydt,  und  des  dorlTs-knecht,  den  man  nennet  ein 
buddel."  —  Bei  Grimm,  H.  A.  278  ist  der  wichtige 
Nachsatz:  „danne"  u.  s.  w.,  weggelassen,  welcher  be- 
weist, was  auch  sonst  feststeht,  da[i  hier  nur  von  Frei- 
heit von  Steuern  und  Diensten  die  Hede  ist.  Die  Bewoh- 
ner von  Nauheim  waren  keineswegs  allesammt  persön- 
lich unfrei,  und  noch  weniger  die  Bewohner  der  Stadt, 
oder  auch  des  Landgerichts  vor  Ortenberg  ;  auch  bezüg- 
lich der  übrigen  Dörfer  und  Gebiete,  über  welche  flhn- 
lirlii-   .•^teilen   beieebracht   werden,   niu|i   dies   bis   zum   Be- 


weis des  Gegentheils  behauptet  werdeu.  Das  Hecht, 
seine  Leute  mit  den  Fallthoren  zu  beschliejien,  wird 
aber  ferner  in  jenen  Weislhumern  offenbar  niemand  an- 
derem als  dem  Landesherrn  zuerkannt:  zu  Lengfurt 
den  Grafen  von  Wertheim,  im  Bheingau  dem  Erzbischof 
von  Mainz;  zu  Ortenberg  könneo  unter  dem  Junkher  nur 
die  Herren  von  Hanau  und  von  Eppenslein,  welche  zur 
Zeit  der  .Abfassung  des  Weisthums,  im  J.  1372,  Landes- 
herren dort  «areii  (Landau,  \\  ellereib.  119),  verstanden 
sein,  keineswegs  ein  von  der  Landeshcrrscliaft  verschie- 
dener Adlicher.  Wirklich  ist  die  Formel  :  ,, einen  mit 
ThUr  und  Thor  beschlie|ien"  weiter  [jichts,  als  ein  Aus- 
druck für  obrigkeitliche  Gewalt,  wie  auch  Haltaus,  S. 
1785  es  richtig  erklart:  „aliquem  tutelae  ac  ditioni  suae 
habere  subiecluni."  Der  Austritt  aus  dem  Unterthans- 
verband  wird  in  ahnlicher  handgreiflicher  Weise  ausge- 
drückt; z.  B.  im  Bingenheinier  Weisth.  v.  1434.  Gr.  3, 
438 :  „Auch  wolle  dieselbige  fraw  oder  derselbe  man 
Widder  hinweg  ziehen,  oder  wer  in  dem  gericht  sitze 
dem  soll  man  die  fahler  ufthun  und  inen  ziehen 
lassen,  wo  er  hin  wolle,  doch  da  er  ichtes  schuldig  were, 
das  er  dasselhige  zuvor  bezale." 

In  der  That  gehört  denn  die  Annahme  einer  Immuni- 
tät des  Adels  in  obigem  Sinn,  so  allgemein  sie  auch  noch 
sein  mag,  zu  denjenigen  hergebrachten,  theih>eise  sogar 
von  ausländischen  Zuständen  hergeleiteten  Lehren,  deren 
Ucberwiiiduiig  und  Widerlegung  durch  fortgesetzte  und 
unbefangene  Forschung  schon  in  nächster  Zeit  vorauszu- 
sehen ist. 


lieber  alte  Cieuirliie. 

Von  Dr.  J.  Müller. 

II. 


Ar.   1. 


Erzeugung   u. 
Erwerb. 

llundi'lsniltlrl. 
G.wiohlc. 


(/?5iw.r'"?^ 


i\r.  2. 


Ein  dem   germanischen  Jluseum  ingehflrige.'!  Kil.ilrhon, 
9'/4   pnr.  Zoll   laue   und  rlienso   4'/.   breit,   enthält  :i<i  Gold- 


167 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulsclion  Vorzeit. 


168 


gewichte,  deren  Bouennung  rlaneben  gcschriclirii  steht, 
und  die  mit  Geprfigeii  versehen  sind,  «eiche  ihre  Erlflu- 
terunsr  durth  eine  Abhildniiff  am  innern  DecUel  des  Käst- 
chens finden.  Diese  Abl)ilihiiig  selbst  enthalt  anrscr<lem 
die  gedruckte  Benennung  der  einzelnen  Stücke,  ferner 
die  Werthaagabe  in  hamburg.  Mark  und  Schillingen, 
lieber  diese  vgl.  0.  C.  Gädcchcns,  hamburg  Münzen  und 
Med.  II,  S.  189.  Auch  enthalt  die  gedruckte  Abbildung 
Tolgende  Bemerkungen:  De  krusaten  wicht  meii  mit 
dem  Vngerschen  Gülden.  Recht  Koepmans  ge- 
wicht. D  e  s  s  e  man  k  a  n  alle  o  1  d  e  Gewichten  w  e  d  - 
der  tho  rechte  makcn.  Desse  Gewichte  vindct 
men  tho  kiipe  tho  Hamborch  vp  der  TrostbrUgge, 
by  Hans  van  Breda,  se  syn  recht  vorlykct.  Auf 
dem  Hände  des  Kastchens  steht  geschrieben:  Rechtt 
koepmans  gewichtt.  De  krusalt  wichtt  men 
mith  dem  Vngeri  sehen  gulden.  Ueber  der  OelTnung, 
worin  unter  einem  Deckel  die  Asse  liegen,  befindet  sich 
die  ins  Holz  geprefste  Jahrzahl  15  87.  Die  Ueberschiiriin 
über  den   messingenen   Gewichten   sind   gleichzeitig. 

Im  Folgenden  geben  wir:  1.  das  gegenwärtige  Ge. 
wicht  der  einzelnen  Gewichlstücke  nach  einem  moder- 
nen Dukatengewicht,  das  hier  in  Nürnberg  und  zwar  vor 
Kurzem  angefertigt  ist;  dieses  stimmt  übrigens  genau 
mit  dem  Dukatengewicht  von  1587  Auf  das  DnUaten- 
gewiclit  werden  65  Asse,  auf  die  kölnische  Mark  4352 
Asse  gerechnet.  Vgl.  Hofmann,  MünzschlUssel  (1683), 
S.  74  fg.  2.  Von  den  darnach  geprägten  Münzen  die 
Stückzahl  auf  die  rauhe  Mark  und  die  daraus  sich  er- 
gebende Schwere  des  einzelnen  Stückes.  Benutzt  ist 
hier  llofmann,  Taf.  I,  p.  288,  der  seine  Angaben,  jedoch 
ohne  nähere  Erklärungen  zu  geben,  Friesen's  Munzspie- 
gel  (1592),  S.  179  entnommen  zu  haben  scheint.  Die- 
ser sagt  in  Bezug  auf  die  Kronen  :  „Nun  seyn  noch  et- 
liche eintzelen  E.xtraordinaricn  vnd  Extra  vaganten  in 
den  Niederländern  geschlagen,  die  kürtzlich  in  folgen- 
der TafTeln  angezeigt,  jhre  Wichte  vnd  Valor,  was  sie 
gelten,  als  auff  Troische  gew  ichte,  vnd  den  Ta.xt  zu 
Antorll',  Anno  (15)80  vntern  namen  de|i  Königs  von  Hi- 
spaiiieu  aii|Jgangen,  der  etwas  geringer  angeschlagen, 
dieweil  das  (iolt  der  zeit  vndl  der  endls  die  vberhandt 
genommen.  Die  Eschen  seyn  nach  Cöllnischen  gewichte, 
68  auff  ein  Otii'it  vnd  60  aulT  einen  Rheinischen  Golt- 
gUldcn.  3.  Die  Stückzahl  auf  die  kölnische  Mark,  wie 
sie  von  llofmann,  Tab.  II  berechnet  ist.  4.  Den  Feinge- 
halt,    b.  Den  Werlli  in  Tbalern  und  Groschen  nach  Frie- 


sen's Tabelle.  6.  Die  auf  der  Abbildung  in  nnserm  Käst- 
chen mitgetheilte  Werthangube  in  hamburg.  Mark  und 
Schillingen. 

Die  W'erlhaiigabe  nach  dem  heutigen  Curse  unterlas- 
sen wir  darum,  weil  der  Preis  des  Goldes  schwankend 
und  nach  den  verschiedenen  Orten  veränderlich  ist.  Be- 
kiinntlich  wird  die  Mark  in  8  Unzen,  16  Lotb,  24  Karat, 
C4  Quentchen,  256  Pfennige,  288  Gran,  512  Heller  und 
4352  Asse  getheilt.  Hieraus  ist  das  Probiergewicht  ge- 
nommen :  bei  der  Legierung  rechnet  man  für  Gold  nach 
Karaten,  für  Silber  nach  Lotheii,  indem  man  für  das  Gold 
die  Alark  in  24  Karat,  den  Karal  in  12  Gran;  für  Sil- 
ber die  Mark  in  16  Lolh,  das  Lotb  in  18  Gran  abtheilt. 
Eine  Mark  des  reinen  Metalls  heifst  dann  eine  Mark  fein, 
oder  für  Gold  24knralig,  für  Silber  ICIothig.  Die  le- 
gierte Mark  heifst  bekanntlich  die  rauhe  Mark,  und  so 
viel  sie  an  reinem  Metall  enthalt,  so  viel  karatig  ist  sie 
für  Gold,  oder  lothig  für  Silber.  Ist  Korn  und  Schrot 
einer  Münze  bekannt,  so  lüfst  sich  darnach  ihr  Werth 
bestimmen,  nämlich  der  \Nerth  des  feinen  Metalls,  wel- 
ches sie  enthalt,  da,  zumal  beim  Gold,  der  Zusatz  nicht 
in  Anschlag  gebracht  wird. 

In  Nürnberg  kostet  nun  das  Dukatengewicht  (65  As) 
Gold  zu  24  Karat  fein  5  11.  48  kr. ,  zu  23  K.  5  11  33  kr., 
zu  22  K,  5n.  18  kr.,  21  K.  5  11.  3  kr.,  20  K.  4  0.  48  kr., 
19  K.  411.  33  kr.,  18  K.  4  11.  18  kr.  Tiefer  hinunter  ge- 
hen die  naclifdlgend  aufgeführten  Münzen  nicht.  Die  Dif- 
ferenz von  Karat  zu  Karat  ist  also  15  kr  ,  was  für  den 
Gran  1'/»  kr.  ausmacht.  Vermittelst  der  gegebenen  Schwere 
(in  Gran  nach  kölnischem  Gewicht)  und  Gehalts  ist  die 
Berechnung  der  einzelnen  Munzsorten  also  sehr  einfach. 
Der  Portugaleser  wiegt  650  As  und  ist  23  K,  11  Gr. 
fein  ;  er  hat  also  in   Nürnberg  folgenden  Werth  : 

65  As  (Dukatengewicht)  zu  23  K.  11  Gr.  fein  =  511. 
46V«  kr- 

650  (Forlug.):  65  (Duk.)  =  10  X  5  ü.  46'/»  kr.  = 
59  0.  50  kr. 

1.  Doppeldukaten:  1)  2  Dukalengcw  icht  und  1'/» 
As,  2)  35  Stück  auf  die  rauhe  Mark  Iroyisch  soll  wiegen 
130  Asse,  3)  '.iVU  Stück  auf  die  köln.  Mark,  4)  Gehalt 
23  Karat  8  Gran,  5)  Galten  im  .1  15S0  3  Thnler.  6)  im 
J.   1586  0  Mark  4  (J. 

(Fortsetzung  folgt.) 

(Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche  Redaclion  : 

Dr.  Kreih.  v.  u.  /,.  ,\ufsr'l.<.     Dr.  .V.  v.  Eye.     Dr.  G.   K.  Frommnnn.     Dr.  I'rhr.   Ilulli   v.  S  cli  re  ckcnsl  e  in. 

Verlag  der  literarisch -artisliachen  Ansl.ill  des  germanischen   Museums  in  Nürnberg. 


U.  E.  Scbnid'ficlie  Btlc)i()rlirUrrfi. 


BEILAGE  ZUM  A^ZEI(iEK  FÜR  KUNDE  DEIl  DEUTSCllEX  VORZEIT. 

1860.  JN^  5.  ^^"^  '-'■  Mai. 


Chronik  des  gcrmaiiischcü  Museums. 


Der  Bepinn  der  schonen  und  lu  AusflUpen  einlndenden 
Jahreszeit  hat  dem  Museum  bereits  eine  liemliche  Anzahl  von 
Fremden  rupeführl,  und  wir  dürfen  mit  Zuversicht  die  Erwar- 
tung ausspreclien ,  dafs  der  immer  grOlserrn  Umfang  erhal- 
tende Kremdenbesuch  die  Kunde  von  der  unauspeselzten  Ihä- 
tipKeit  in  den  Mauern  unserer  nationalen  Ansiall  mehr  und 
mehr  verbreiten  und  zum  fiedcihen  derselben  fruchtbringend 
machen  werde. 

Ali  erfreuliche»  Zeichen  der  Theilnahme  können  wir  be- 
richten, dafi  die  in  Berlin  von  ausgezeichneten  wissenschaft- 
lichen Kräften  zu  Gunsten  des  Museums  gehaltenen  Vorlesun- 
gen, deren  bereils  in  Nr.  12  v.  J.  gedacht  wurde,  einen  Rein- 
ertrag von  IM  Thalern  gewfihrt  haben.  Dieselben  werden 
xnr  Beschaffung  einer  mit  Inschrift  versehenen  Gallerie  in  der 
Kunsthalle  verwendet  werden.         '    ''■"•*  •('''-'■•''   •'    ■''"'-'« 

Se.  Erlaucht  Graf  Karl  von  Schlitz,  genannt  von  Görli, 
in  Schlitz  zeichnete  einen  Jahresbeitrag  von  12  fl.  und  Se. 
Erlaucht  (iraf  Eduard  von  Solm.s-Rodelheim  in  .\ssenheini  einen 
desgleichen  von  10  (\.  Baron  v.  Rothschild  in  Kranlifurt  a.  M. 
gab  ein  Geschenk  von  200  fl.  Der  Stadtrath  von  Göppingen 
zeichnete  einen  Jahresbeitrag  von  5  fl.  :  ebenso  bewilligte  die 
Turngemeinde   in   Biberach  einen   Beilrag 

Dagegen  haben  wir  auch  mit  aufrichtigem  Bedauern  den 
pani  unerwartet  erfolgten  Tod  des  um  die  Kunde  des  deutsch- 
mittelalterlichen  Lebens  !>o  vielfach  verdienten  herzoglich-sach- 
ten-mciningCDichen  Hofralhs,  Bibliothekars  und  Archivars  Lud- 
wig Bechslein  in  Meiningen  zu  berichten.  Das  Museum 
verliert  in  demselben  ein  Mitglied  seines  Gelehrtenausschusscs. 

Eine   neue   Pflegschaft  wurde   in  II  a  mbu  rg  errichtet. 

Der  Zahl  derjenigen  Buchhandlungen,  welche  das 
Museum  durch  Ueberlassung  eines  Freiexemplars  ihrer  einschla- 
gigen  Verlagbwerke  fordern,  ist  ferner  beigetreten: 

Ludwig  Schmidt's   llorhücbhandlung   in  Duiiaueschingen. 

Kur  die  im  Folgenden  verzeichneten  Geschenke  sagen  wir 
biemit  unsern  betten  Dank  : 

I.  Für  das  Archiv. 

3.  Bär,   Buchbiiniller  u.   Anlii[uar,  zu   Frankfurt  n.   M.  : 

1709.  Lihenlinif   des    Giilz    vom    Rotenhan    d.    Alt.    zu   Hcnt- 
weinsd<irf.      1107.      Pgm. 

Ctintler,   Rezlrksgerichlsacccssisl,  zu   Nilmberg: 

1710.  Spruchhrief  d.  Ralbet  d.  Stadt  Lindau.     145a     Pgm. 

1711.  Kaufbrief   d.   Oswald   .Sutler    u.   Hans   Feller  zu   Lindau. 
l.VJÖ.     Pgm. 

1712.  Kaufbrief  de«  Hans  Nagel,  Zunftmeisters  d.  Fischer  zu 
Lindau.      15:^9.     F'gni. 

1713.  Tauschbrief  des  Horbiii  Kawalz  zu  Lindau.    ir>.''>8.    Pgro. 

1714.  Kaufbrief  d.  Joh.  Baptist  Grubcl  zu  Linduu.    1[>[>8.    Pgm. 


P.   Sieg'hardt,   Schriftsetzer,   zu   Nürnberg  : 
1715.    Schirmbrief   d.    rOm.    Königs   Wenzeslaus    für   d.   Katha- 

rinenkloster  zu  Nürnberg.     1376.     Pgm. 
171G.    Gerichlsbrief   des    Schillh.   Gabriel   Nutzel  zu  Nürnberg 

über  die  lleirath  d.  Berth.  Niilzel.     1491.     Pgm. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

T.   Gar,  Sladibibliothekar,  in   Trient  : 

8905.  Dcrs.,  bibliotcca  Trenlina  etc.   Disp.  XII— XY.   1860.   8. 

A.  W.  Hayn,  k.   Kommerzienrath,  in   Berlin  : 

8906.  L.  Schneider,  das  Buch  vom  rolhen  Adler-Orden.  1857.2. 

B.  StUIfrled,  Graf  von  Alcanlara,  k.  pr.  Kammerer,  Exc., 
in   Berlin  : 

8907.  Dcrs.,    geschichtliche    Nachrichten    v.   Geschlechte    der 
Stilllried  von   Rallonitz.     1.  Bd.,  2.  Abth.     1860.    2. 

Ä.  Fahne  V.  Roland,  Gutsbesitzer,  Friedensrichter,  za 
Fahnenburg: 

8908.  Ders.,  d.  Dynasten,  Freiherrn  und  Grafen  v.  Bocboltz. 
1.  Ud.  2.  Abiheil.     1859.     2. 

8909.  Ders.,    die   Herren    und   Freiherren    v.,  Ilövel.    1.    Bd. 
ISliO.      ?v.!..rurjy   .i,    ,!in(|    .,{ ,  .-    .,„    .J    .a 

8910.  Dcrs  ,  d.  Grafschaft  n.  fr.  Reichsstadt  Dortmund.    4.  Bd. 
1859.     8. 

8911.  J.  Niesert,  d    Recht  des  Hofes  zu  Loen.     1818.     8. 

8912.  Cl.  A.  Schlüter,  Trovinzialrecht   der   Provinz  Westpha- 
len.     I.  u.  2.  Bd.     1829-30.     8. 

Satzlng^er,   Kaufmann,  in  Hohenburg  : 

8913.  A.  H.  Spclla,  d.  Kluge  Narrheit  .  .  .  ins  Teutsche  ver- 
setzt durch  G.  Fr.  Messerschmid.     2  Thie.     1615.     8. 

8914.  Griphangnus,  Fabro-Miranda   (G.  Fr.  Messerschmid)  von 
des  Esels  Adel.     Vnd  der  Saw  Triumph.     1617.     8. 

Hug'O  Brendel,  Banquicr,  in  Berlin: 

8915.  J.  V.  Homiajr,  Wien,  seine  Geschicke  und  seine  Denk- 
würdigkeilen.    1.— 9.  Bd.     1823-25.     8. 

8916.  Beschreibung    dir   beiden    neuerbauten  Thürme   auf   d. 
Friedrirlis.siadlir   MarKle  zu   Berlin.      1785.     4. 

J.  A.  Stargardt,  Buchhändler,  in   Berlin: 

8917.  BUcherschalz  der  deutschen  National -Literatur   des  16. 
u.  17.  Jahrh.     18.54.     4. 

Dr.   Sachse,   Oberlehrer,  in   Berlin  : 

8918.  Dcrs.,  über  den   Ritter  Kci,    Truchscfs  des  Königs  Ar- 
tus.    UCO.     8,      (Pgr.) 

Dr.  F.  A.  Märckcr,  Privatdocent,  in  Berlin  : 
6919.    Zwei  Aetenstuike,  betr.  d.  Errichtung  eines  Denkmals 

für  Goihe  in   Berlin.     1,%0.     8. 
8920.    Honiherg's  Zcilachrift  f.   prakt.   Baukunst ;  hr.ig.   von   E. 
Knoblauch.      17.  Jahrg.,   IL  4—6.      18.57.     2. 


171 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


172 


.in  Vi 


8921.  J.  G.  Veiter,  clavis  lu  der  Land-Charle  des  Burggrafth. 
Nürnberg.     1735.     8. 

F.  A-   Credner,  Hof-,  Buch-  u.  Kunslh.,  in  Prag: 

8922.  C.  Ilddcr,  Heinrichs  IV.,   Königs  v.    Krankreich,   Plan, 
dem   Ilau.-^e   llabstuirg  Italien  zu  entreirsen.     1859.    8. 

8923.  Marlinus  Foloniis.     Codex   saec.   XIII.    Teplenus,  collat. 
cvulgalusque  a   I'.   Ph.   Klirncs.     18.')9.     8. 

O.  Ebrhardt,  llnivers.-Buchh.  in  Marburg: 

8924.  Einladung    lur    OfTenllichen    Prüfung    der  Schüler    dp« 
Kurfürstl.   Gymnasiums   zu   Marburg.      1860.     4. 

O.  P.  Aderholz.    Buchh.,  in   lireslau  : 

8925.  Robe,  zur  Urgeschichte  der  Donauländer  zwischen  Naab 
n.  Theifs.     1859.     8. 

Dr.  Paulas   Caasel,  Professor,  in  Berlin  : 

8926.  Ders..   Kose -und   i\achligall.     1860.     8. 
Vandeahoeck  &  Ruprecht,  BuchhdI.  in  Gättingen: 

8927.  W.  Bensell,  über  das  Leben   des  UIGU»   u.   d.  Bekehr, 
der  Golhen.     1860.     8. 

8928.  C.  Schulte,  d.  bibl.  Sprichwörler  d.  deutschen  Sprache. 
1860.     8. 

8929.  W.  Weingarlner,  System  d.  chrisll.  Thurmbaues.  1860.  8. 

8930.  G.  Schmidt,    bibliotheca    hislor.-geographica.     7.  Jahrg. 
2.  Hft.     1859.     8. 

Dr.  A.  Ij.  J.  Mlchelsen,  geh.  Justiz-  und  Oberappell.- 
Ger.-Hath,  in   Jena  : 

8931.  Berichte   der   k.  Sachs.  Gesellsch.  der  Wissensch.    1859. 
Bog.  2  u.  3.     8. 

V.  Olfer«,   k.    pr.   geh.  Rath   u.  Generaldir.  d.  k.  Museen 
in  Berlin  t"*-' '■"'■""'''"■'"   •'''  •"  ii'i''»>'ii'' •"  ,  >•.■'•'"    ■»'!'• 

8932.  Denkmaler  u.  Forschungen.    18.  .Tahrg.  Nr.  l33: 134.   4. 
Allgemeine  german.  Gesellschaft  in  Nürnberg: 

8933.  Teut.     Mon;ilschrift  etc.    1860.     4.  Hfl.     April.     8. 
Dr.  E.  A.  Quitzmann,   k.  b.  Balaillonsarzt,  in  Nürnberg  : 

8934.  Ders.,  Heisebriife  aus  Ungarn  etc.    Neue  Ausg.  1850.  8. 
B.  Stillfried  Graf  v.  Alcäntara,   k.  pr.  Kämmerer, 

Exe,    und   Dr.    Tr.   Märcker,    k.   pr.   geh.    Arthivralh 
und   llausarrhivar,   in   Berlin  : 

8935.  Dies«.,  .Wonumenia  /ollerana.     6.  Bd.     1860.     gr.  i. 
Dieterioh'sche  BuchhdI.  in  Gottingen:  "T     '  . 

8936.  Philologus.     Zcitschr.   etc.  hrsg.  v.  E.  V.  Letitscli.'   15. 
Jahrg.     3.  Hft.  u.  1.  Ruppl.-Bd.,  4.  H.     1859.     8. 

8937     Kr.   W.   Unger,    Ucbersicht    der  Bildhauer-    und    Maler- 
schulen seit  Constanlin   ä.   Gr.     1860.     8. 
Dr.  Beeg,   Rektor  der  k.  Gew.-  u.  Handelsschule  in  Fürth: 
6938.    Bruchstucke     einer    niirnbcrg.    Chronik.      Pap.-lldschr. 
17.  .Ihdt.     4. 
H.  Klemm'S   Verlag   in   Dresden  : 
8939.    VV.  Schäfer,    d.  k.  Gemalde-Gnileric  im  neuen  Museum 
zu  Dresden.     1.  u.  2.  Bd.     1860.     8. 
Iilterarisch-artiatiache  Anstalt  in  Mtinrhm  : 
8910.     •!.    I'liilli(is,     deutsche    Kiiilis-   u.   Kcchlsgcschichtc.     4. 

Aun.     18.59.     8. 
8941.    Hislorliche   Zeitschrift,    hrsg.    v.    Ileinr.    v.    ^ykeK      1. 
Jahrg.     1859.     8. 


Historischer  Verein  des  Kant.  Bern  in  Bern: 

8942.  Ders.,  Archiv.  4.  Bd.,  2.  Hfl.;  nebst:  Quellen  zur  Kir- 
chenreform in  Bern.     Bgn.  18  —  20.     8.  __ 

8943.  Neujahrsblatt  f.  d.  bernische  Jugend.     1860.     4. 
Dr.  DletZ,   prakl.  Arzt,  in   Wallenfcis  : 

8944.  G.  van  Swiilcn,  Erläuterungen  der  Boerhaavischen  Lehr- 
sfttze.     5  Thle.     (10  Bde.)     17.55-75.     4. 

Frhr.  W.  v.  Maltzahn  in  Berlin  : 

8945.  Olier  vnd  nider  Knserich,  wie  auch  Böhemisch  Journal, 
1621.     4. 

8946.  Exilium  melancholie,  das  ist,  Vnlust  Vertreiber.  1643.  8. 

8947.  Chr.  Wermuth,  Specificatio  derer  Medaillen  od.  Schau- 
Stücke  etc.     1698-99.     8. 

8948.  Ders.,  EntwurlT  derer  alten  und  neuen  erkundigten 
Schwarizb.  Mnntzen  und  Medaillen.     1609.     8. 

8949.  P.  Chrn.  Ililscher,  Etwas  zu  d.  hircben-llistorie  in  Alt- 
Drepden.     1721.     8. 

8950.  11.  Hock  u.  Chr.  H.  Müller,  hist.-theol.  Denkmahl  der 
in  St.  Georg  neuerhauteu  heil.  Dreieinigkcitskircbe. 
1750.     4. 

8951.  V.  Maripny,  Gesch.  der  Araber.    3  Thle.    17.53-54.    8. 

8952.  Blicke  auf  K.  Wilh.  Müllers  Leben  etc.     1801.     8. 

8953.  A.  Sommer,  Gedenkbuch,  enthaltend  die  Geschichte  u. 
Beschr.  des  Friedcrichs-Denkmals  in  Berlin.     1852.    8. 

8954.  Edw.  Dorer-EglolT,  kleine  Schriften.    1.  Bdchn.    1858.8, 

8955.  Verzeichn.  der  zur  hundenjahr.  Geburlstagsfeier  Schil- 
ler's  aufgestellten  Bildnisse,  Handschr.,  Drucke  etc.  2. 
Abdr.     1860.     8. 

O.  Ullmann,  Kaufmann,  in  Nürnberg  : 

8956.  Gebete  u.  Kirchenlieder  in  lal.  Sprache.  Pgm.-Hdschr. 
4  Bltt.     8. 

Kais.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien  : 

8957.  Dies.,  Sitzungsberichte.  Bd.  .30,  2.  n.  3.,  Bd.  31,  1.— 3., 
Bd.  32,  1.  u.  2.  Hfl.  u.  Regist.     1859.     8.  '  •' 

8958.  Dies.,  Archiv  f.  Kunde  Osterr.  GeschichlsOucllen.  Bd. 
21,  2.;  22,  1.  u.  2,  23,  1.     18.59.     8. 

8959.  Dies.,  Notizenblall.     9.  Jahrg.     18.59.     8. 
8959  a.    Dies.,  Fontes  rcr.  Auslriac.     2.  Ahth.     Bd.  16.  ül  IS.' 

1859.     8. 

8960.  Dies.,  Almanach  der  k.  Aknd.  d.  Wissenschaften.  9. 
Jahrg.      1850.     8. 

Dr.  Robert  Haas,   Direktor  elc,   in  Wiesbaden  : 

8961.  Cetilrallilalt  d.  diiilschen  Cur-  u.  Badelehcns;  hrsg.  v. 
Reib.  Il.iiis.     4.  Jahrg.     Nr.  1   u.  2.      1860.     4. 

Gebr.  Karl  u.  Nik.  Benziger,   Iturhli.,  in  Einsiedeln: 

8962.  I'.    harl    ürandcs,  die  liirrhcn  auf   <lc  r  Ufeiiiiu.    1859.    8. 

Historischer  Verein  für  das   Grofsherzogthum 
Hessen  in   Dnrmslndt : 

8963.  W.  Kranck,  Geschichte  d.  ehemal.  Reichsstadt  Oppen- 
heim.    18,59.     8. 

S.  Höhr,   BiicIiImII  ,   in   Zürich: 

8964.  Johanni»  Viiodurani  cbrooicon,  hrsg.  v.  Georg  y.  Wjfi. 
1856.     8. 


i.iii  I  II  If. 


In«;  ; -ili]ini  .li'iL  .n  fu-iu!»  i/i    .tiiil 


173 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


174 


R.  Herroae,  BuchhdI.,  in  M'itirnbcrg; 

8965.    (j.    Siicr,     corpusculum    inscriplioDum    Vitebergensiuni. 
,„:  18ti0.     ö.     2  Expl. 

Dr.   W.  H.  Kolster,  Professor  u.  Rektor  der  Gelehrlen- 
schole  in   Meldorf: 
896B.    Uers.,  BruchslUcIte  aus  der  Geicli.  des  Klosters  zu  Mel- 
dorf.    iPrgr.)     18.59.     4. 
8966  a.    Ders.,  die  Einweihung  des  neuen  Schulgebaudes  etc. 
1860.     4.     (Prgr.) 
Dr.  Saafse,  Prorektor  des  (lymnnsiums  in   Guben  : 

8967.  Dcrs.,  Beilrage  zur  Gesch.  der  Stadt  Guben.  (Prgr.) 
1860.     4. 

Frhr.  V.  Weiser,   k.   Bezirksger. -Uireklor,  in  Ndrnbcrg: 

8968.  Marci  Velseri  opern  liislorica  et  philologica  elc.  accur. 
Chr.  ArnoMo.     1682-     2. 

Dr.  FÜrnrolir,   Professor  am   Lyceum  zu   Kegensburg  : 

8969.  Geschichls-,  Geschlechts-  u.  Wappen- Calender  a.  d.  J. 
17.51.     8. 

Dr.  F.  Flkenscher,  Rev.  Min.  Cand.,  in  Nürnberg: 

8970.  Kr.  S.  Mursitin.i,    akadem.  Taschenbuch   a.  d.  J.    1791.   16. 

,,    K.  franz.  Ministeriam  des  öffentlichen  Unter- 
richts und  des  Cultas  in  Paris: 

8971.  Revue  des  sociales  savanles  des  deparlcoients.  H.  serie, 
t.  III.  Janv.  —  Mars.     1860.     8. 

Ernst  laambeck,   BucbhdI.,  in   Thorn: 

8972.  J.  E.  Wirnick c,  Wegweiser  diirch  Thorn  und  «eine 
UmKcbungen.     1846.     8.     ,     i,.,i.il,ii:i'.oii),ri    ;•-    .['■'■tl'C 

897.3.    H.  llohure,    die    Belagerungen    der  Stadt   und   Festung 

Thorn  seit  d.   17.  Jahrh.     2.  Abdr.     1850.     8. 
8974.    J.   y.  Wernicke,  die   Thorncr  Schülzengilde.      1854.     8. 
^975.    Pauli  Orosii  advers.  paganos  historinr.   libri  VII.    1857.    8. 
O.  Brückner,  Professor  an  der  Realschule  zu  Heiningen: 

8976.  Mich.  Miiller,  die  Woblthaiigkeits- .Stiftungen  zu  Melle- 
richstadt.     18:58.     8. 

8977.  K.  W.  hnochenhauer,  d.  clektr.  Luftthcrmomeler.  1860. 
4.     (Prgr.) 

8978.  Heim,  qua  ratione  composita  llomericae  linguae  cpitbeta 
conformata  sint.      1860.     4.      (Prgr.) 

8979.  Hunger,   über   grammat.  Inversionen.     1860.     4.    (Prgr.) 
Hlstor.  Verein  für  Niederbayern  in  Landshut: 

8980.  Uers.,   Verhandlungen.    Bd.  6,   Hft.  3  u.  4.     1859u.  60.  8. 
BUndnerische  gesohichtsforsohende  Oesellsoh. 

in   Chur  : 

8981.  Archiv  fur  d.  Gcsrhirhle  der  Hepublik  Graubünden, 
hrsg.  von  Conrhdin  r.  Moor.     31.   Illt.     1860.     8. 

Verein  zur  Ausbildnng'  der  Oewerke  in  München: 

8982.  Ders.,  Zeilsrhnfl.      10.   Jahrp.,    1.    Hfl.      ISIJO.      2. 
J.  C.  Hinrichs'sche  Buchh.  in   Leipzig: 

8983.  t»irs.,  Viprleljahrs-Cnialng;  Jahrg.  185?,  .3.  u.  4.  Hft. 
Jahrs.    18.5'J   u.   1800,    1.    Hfl.     8. 

8934.  Hanilliuih  der  (ieographic  u.  Sliilislik,  bocrnndcl  durch 
C.  •;.  I).  Stein  u.  K.  Ilorschrlmnnn,  neu  In  arb.  von  J. 
E.  WsppauB.  l.Aufl.  I,  1-8;  U,  1.  2;  III,  1.  2;  IV, 
1.     1853  -  59.     8. 


8985.  J.  Overbeck,  die  archäologische  Sammlung  der  Unirer- 
»iiat  Leipzig.     1859.     8. 

8986.  Th.    Mobiiis,   analocla   Norrocna.      I.   Text.      1859.     8. 
F.  "W.   Genthe  in  Eislebeo  : 

8987.  Ders.,  Rede  in  der  Aula  des  k.  Gymnasiums  zu  Eisle- 
ben  am   10.  Nov.     18.59.     4.     Nebst   Beilage. 

8988.  H.  C.  Fuchs,  komisches  Heldengedicht,  der  Muckenkrieg, 
hrsg.   v.   K.   W.    Gcnlhe.      1846.     8. 

C.   Kühn,  Iloroprrnsüngcr,  in  Nürnberg  : 

8989.  Oiscursus  tabvlae  genealogicae  in  qva  ad  vivum  de- 
monstratvr  jvs  successionis  .  .  .  Joan.  Sigismvndi  Elect. 
Brandenb.  in  ducatibus  Cliviae  etc.     2. 

C.   Rafsw^urm,   Inspektor  der  Schulen   in   Hapsal  : 

8990.  Ders.,  nordische  Sagen  der  deutschen  Jugend  crzAhlt. 
1842.     8. 

8991.  Ders.,  Sagen  aus  Hapsal  und  der  Umgegend.  1.  Samml. 
1856.     8. 

Historischer  Filial- Verein  zu  Neuburg: 

8992.  Ders.,  Colleclaneen  Blalt.     25.  Jahrg.     1859.     8. 

8993.  Ders.,  Jahresbericht  f.  d.  J.   1859.     8. 

Dr.  F.  A.  Reurs,  qu.  k.  Professor,  zu  Nürnberg  : 

8994.  Materialien  z.  Archäologie,  Mythologie,  Ethnographie, 
filtern  Natur-  und  Heilkunde  des  Kreises  Unlerfranken 
und   AschalTenburg.     Ildschr.     1860.     8. 

8995.  Ders.,  Analecte  z.  Gesch.  d.  Forst-  und  Jagdwesens  im 
Kreise  Unlerfranken  u.  AschalTenburg.    Ildschr.    1860.    2. 

8996.  Ders.,  Johann  Böhm  von  Aub.     1860.     8. 

Dr.  E.  H.  Zober,  Professor  am  Gymnasium   zu  Stralsund  : 

8997.  Gymnasium  lu  Stralsund.  1860.  Einlad.  zur  Theil- 
nahme  an  d.  Feier  des  3.  Jubiläums  dieser  Anstalt. 
1860.     4.     (2  Prgr.  mit  2  Beilagen.) 

8998.  H.  Schulze,  M-njerijgtg  nt]yeiox>j<:.     1860.     8. 

8999.  Ders  ,  Bede  zur  Vorfeier  des  hundertjahr.  Geburtsfeste» 
Fr.  v.  Schillers.     1859.     8. 

9000.  Drei   Schill -Lieder.     8. 

C.  Hing^st'sche  Buchhandl.  in  Stralsund  : 

9001.  E.  H.  Zober,  urkundl.  Geschichte  des  Siralsunder  Gym- 
nasiums.    6.  Bcilr.     1860.     4. 

Palm'S  VerlagsbuchhdI.  in  Erlangen  : 

9002.  J.  P.  HnrI,  Encyklopudie  d.  gesammten  Geldswissen- 
schaft.    1.  ThI.     1806.     8. 

Dr.   Rnd.  v.  Raumer,  Univ.  Professor,  in   Erlangen  : 

9003.  Ders-,  über  den  Begriff  der  deutschen  Philologie  (a.  d. 
Zeitschr.  f.  d.  Osterr.  Gymnas.)     1860.     8. 

Heinr.  Schräg,  Buch-  und   Kunsthandl.,  in  Nürnberg: 

9004.  Fr.   ("aiii|io,   /.um   Andinkcii    Wilib.   Pirkheiiners.      12. 

9005.  M.  M.  Mayer,  Wilib.  I'irkheinicrs  Aufciilhalt  zu  Neun- 
hof.    1.S28.     12. 

Polyteohnlsober  Verein  in  Wuriburg  : 

9006.  Dir».,   W(,.h,n>.linfi.      10.  Jahrg.     Nr.  9-17.    1S60.    a 
M.  Du  Mont-Scbaubcrg'scho  lluchh.  in  Köln  ; 

ä0(J7.    Urgan    i.    christl.    Kunst,    htsg.    v.    Ilaudri.      ItV    Jahrg. 

Nr.  8.     lsi;o.    4. 
Redaktion  der  namismat.  Zeitung  in  Wclfsrnsee  : 
9008.     Nuniisiiiiil.    Z(  ilung.      27.   Jahrg.     .\r.   5   u.   6.     1860.     4. 


175 


Anzeiger  Tür  Kunde  der  deulsclicii  Vorzeit. 


176 


C.  Kreba,  Ruchhdl.,  in  AschafTenbur^ : 

9009.  Legende  v.  d.  tieil.  Chritloph  und  Meisler  Hans  Ilem- 
lings  Bild.     1836.     8. 

9010.  Jul.  V.  Ilöninghaus,  chronolog.  Vcrieichnifs  der  dcnli- 
wilrdigen  Bclichrungen  vom  Prolestanlisnius  zur  katho- 
lischen Kirche.     1837.     8. 

'9011.    J.  M.    Göschl,    über   den  Ursprung   des    kirchl.   Zehnts. 
1837.     4. 
Comlte  Flamand  de  France  in  Piinhirchcn  : 

9012.  Das.«.,  Bullelin  ;   lome  II.   .\r.  1.  Janv.  et  KtSvricr.   1860.8. 
Dr.  Schläg^er  in   Hannover  : 

9013.  Jul.  Barons,  d.  Bedeutung  der  Reformation  f.  d.  Gegen- 
wiirl.     1860.     8. 

Allg'emeine   geBchichtforschende  Gesellschaft 
der  Schweiz  in  Bern  : 

9014.  Dies.,  Katalog  der  Bibliothek.     18.59.     8. 
Dr.  XV.   Rein,   (!)  mnasialproTessor,  in  Eisenach  : 

9015.  Ders.,  die  erloschenen  Adelsgeschlechler  des  Eisena- 
cher  Landes.     1.  Abth.     (Sonderabzug.")     8. 

Engelhardt,   Bechtsrath,  in  Nürnberg: 

9016.  Accis-Ürdnung  Christian  Ernstens  Marggr.  zuBrandenb. 
1698.     4. 

9017.  4  marggrsD.  Brandenburg.  Verordnungen.  18.  Jahrh. 
2.     Ein  weiteres  Stück. 

9018.  Astronom.  Abbild,  des  Cometen  v.  30.  August.  1769.   4. 
Ein  Ungpenannter : 

9019.  (H.  M.    Mnseberosch),   Philander's   von   Sittewalt   saty- 
Tische  Gesichle.     3.  und  4.  Theil.     1646.  -fl."^ 

"90^.    2  kaiserliche  Mandate  v.  J.  1734.      •    '  -  ■ 

9021.  Eine  gereimte   Berlinungsaufgabe.  ' 

9022.  G.  Trapp,  gereimte  Gratulation  f.  d.  Bürgermeister  G. 
Glersinuller  u.  A.     Hdschr.     1592.     2. 

9023.  Exlract  aup  vntcrschiedlichcn  Schreiben  vnd  Kundt- 
schnlltcn  im  Martio  1632.     Pap.  Hdschr.     2. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthiuns- 

.•iMi.iMfn  Sammlung. 

O.  Standke,   Musikdirektor,  in   Gladbach  : 
3244.    LacKabdruck    eines   SiegeUlockes   der    Stadt   Gladbach 
vom   16.  Jhdt.   '-'  •'■     »il-I'.M '■.".•!    ,h,.ll    .>!    .1    .-(lliC 

8245.  Karlen  der  Bislhümer  Münster,  Paderborn  und  der  Ab- 
tei   Corvcy  von  J.  Gipas,  aus  den  Jahren    1612-1650. 

3246.  Ansichten  von  Münster,  Osnabrück  u.  Wesel,  Radier. 
aus   Braun's  Siadtcbuch. 

E.  Kempf,  hUrg.  Schlossermeistcr,  zu  Regensburg  : 

3247.  2  kleine  Figuren  von  Bronce. 

5248.    Grofsc  verzierte  Mcs.singnadel   v.  17.  Jhdt. 

3249.  Handfe..8tl   vom   17.  Jhdt. 

3250.  4  alle  Pferdegebi.isc  u.   2  Sporen   von  verzinntem  Eisen. 

3251.  künstlich  zusamniengesctzter  Schraubenzieher  und  Grad- 
liidiing   vom    17.   Jhdt. 

Direktorlnm    des    kgl.  Kupferstlchkablneta   zu 

Berlin  : 
8252.    6  ("opieen  in  Sieindruck   nach  den  Dürer'schen  Portrttt- 
zcirhnungen   zu   Berlin. 


Frau  geh.  Archivrath  Märcker,  geh.  Freiin  v.  Auf- 
sefs,  zu   Berlin  : 

3253.  Bemalte   l'orzelinnlasse  der  Königin  Elisabeth  Christine, 
(jcni.'ihlin   Friedrichs  d.   Gr. 

Ungenannter  zu  Berlin  : 

3254.  2  Silbermedaillen    auf   den    Prinzen    Eugen    und    Karl 
Theodor   von   der  Pfalz. 

ungenannter : 

3255.  Schlafende   Frau    u.  Brustbild   eines  Mohren,   Wachsbild- 
nereicn  vom  17.  Jhdt. 

Dr.  Beeg,   Rektor  der  Gewerbschule  zn  Fürth: 

3256.  Pergamentblalt  aus    dem    Wappenbriefe   des    J.    Chr.    t. 
Limbach,  mit  gemaltem  Wappen.     17.  Jhdt. 

3257.  .Teton  vom  Jahre  1594. 

32.')8.    Silberjeion  mit  einem  Steckenreiter.     16.50. 

3259.  Salzburger  und  Würicmherger  Silbermünze  v.  16.  Jhdt. 
Kreling,  Direktor  der  Kunslschulc  zu  Nürnberg: 

3260.  Ein    mit   abenteuerlichen  Figuren    verzierter  Krug  von 
Steingut. 

Wild,  (iaslhofl)esitzer,  zu  Nürnberg: 

3261.  Aushitngezeichen    eines    Sporers,  aus  einem  verzierten 
Pferdestriegel  und  Sporn  zusammengesetzt,   1626. 

Frl.  Diemer  zu  Berlin  : 

3262.  Grofser  verzierter  Sleinkrug  vom   17.  Jhdt. 

Dr.  Fr.  Bock,  Curatgeistlicher,  Direktor  des  chnstlichen 
Museums  zu  C(tln  : 

3263.  3    Pliotographicen     nach    Einzelheiten     der    deutschen 
und  böhmischen  Krönungsinsignien.  •'J^'"'""   •''     ■<■>'.'*< 

Frhr.  Stillfried  v.  Rattonitz,  Oraf  v.  Aloäntara 
etc..  Exe,  zu   Berlin  : 

3264.  Photographie  nach  der  gestochenen  Grabplatte  des  Lu- 
cas  von   (iorla   in   Breslau. 

Körte,  kgl.  Advokat,  lu  Nürnberg:        '!lüt'   .cl-jiK    .öTCS 

3265.  Messer   mit   graviertem   ELsengrilT  vom   16.  Jhdt. 
Walthierer,  Heneflzial,  zu   Beiingries  - 

3266.  5  Lackalxlrüekc  der  Sladtsiegcl    v.  Beiingries    aus  ver- 
schiedenen Zeiten. 

3267.  12  rapicrsiegcl  v.  18.  Jhdt. 

F.  C.  Mayer,   Professor  a.  d.    Kunstschule  zu  Nürnberg: 

3268.  11  Silbermünzen  aus  dem  17.  u.   18.  Jhdt. 

Jos.  BermaJin,   Kunst-  u.    Musikallonlinndliing,  in  Wien  : 

3269.  25  grolsc  Ausicbtcn  vqn.O^l^rr.  Städten  uud  Gcgeudcn, 
Tondruck. 

Dr.   Heim,  prakt.  Arzt,  zu  Ansbach  - 

3270.  3  fflinischc  Silheiniunzon  und    1    Kupfermünze. 

3271.  8  Kleine  mittelalterliche  Silbermünzen. 

3272.  2  Fainilienstiickc,   Glasmalereien   v.   16.  Jhdt. 
Feurer,   Lehrer  a.  d.  hob.  Tochterschule  zu  Nürnberg: 

8273.    Orijjinal.siegcl  des  Chr.  Ernst,   Marschall   v.  Pappcnheim. 
Seiler,   Pfarrer  bei  St.  Sebald  zu   Nürnberg  : 

3274.  Silliermunz«:  von   K.  Karl  V.    und    andere    von  K.  Phi- 
lipp  II.   von  .Spanien. 

Zemsch,   Knurmann,   zu   Nürnberg: 

3275.  2  OriginaLsiegel  vom   14.  JhdI. 


Anrciger  für  Kunde  dor  deutschen  Vorzeit. 


178 


Ungenannter  cu  Nürnberg:  O.  Haaser,    l.ehrcr  an    der  kgl.  Hewerbschule    lu  Nord- 

32T(j.     Plan  der  Belagorune   von   Stralsund   durch  Wallenjlein,  linpcn  : 

Kupferstich  von  C.  Vischer.  3278.    Bracleat  mit  einem  Adler  vom   13.  Jhdl. 

BI.  C.  Baron  V.  Rothschild  zu   FrankTurt  a.  M.  E.  Kirchner,  Superintendent,  zu   Cransee  : 

3277.    l'holopraphie     nach    einem    fclfeiibeinschnitzwerk    von  3279-    Sammlung     von     92    alleren     und     neueren     Siegelab- 

-n>          Fiamiogo  im  Besitze  des  Herrn  Geschenkgebera.  drücken. 


Cliroiiik  der  bistorisclieii  Veroine. 


,  Milthe  ilun  gen  def  historischen  Vereins  für 
Krain.  Uedig.  von  Kliat  Kebitsch,  Geschaflsleiler  des 
Vereins.  Jahrg.  13.  Wov.  1808.  Fernere  Schicksale  unsere» 
heutigen  hrains  unter  den  rom.  Kaisern  und  zwar  seil  dem 
Tode  des  Kaisers  Tiberius  bis  zum  Regierungsantritte  Anto- 
nlna  des  Frommen,  37  138  n.  Chr.  Geb.  —  Ein  früherer 
Versuch,  einen  historischen  Verein  für  Krain  zu  bilden,  von 
P.  Hiizinser.  Dec.  1858.  Beiträge  zur  neueren  Geschichte. 
iTTT  Gesellschnflsnngelegenhciien.   —   Kc-gister. 

Jahrg.  14.  redig.  v.  Aug.  Dimitz.  Januar,  1859:  Fer- 
nere Schicksale  des  heut.  Krains  elc.  (Forts.)  138  —  284.  — 
Zur  Geschichte  von  Neustadtl  oder  tiudolfswert,  von  P.  Kitzin- 
ger. —    Februar,   1859:    Fernere  Schicksale  etc.  (Forts.)  284 

—  395.    —    Zur  Geschichte   von   Nfuinarkll,    von   I'.   Ilitz.inger. 

—  März,  1859:  Protokoll  über  die  allgemeine  Versammlung 
des  historischen  Vereins  für  Krain.  —  Zur  Geschichte  von 
Meumarkll.  —  April,  1859:  Die  Vermahlung  Erzherzog  Fer- 
dinands (II)  mit  Maria  Anna  von  Bayern,  23.  April  IGOO.  Ein 
Beitrag  zur  Gesihichle  des  Slandewcscns  in  Krain,  milgeth. 
von  Dr.  E.  II.  Costa  (Forts.).  Juni  u.  Juli  1859:  lleckcnslal- 
lers  Frisingensin,  Auszuge  daraus  durch  Prof.  J.  Zahn.  —  Ueber 
das  alle  Siscia  oder  Segeste  (Sissek)  nach  den  vom  Vereins- 
milglied  H.  Leopold  M.  Krainz  in  Agram  eingesendeten  No- 
tizen. —  August,  1859  :  Nachrichten,  betreffend  die  Erbauung 
der  Filialkirche    des    h.  Florian    am    alten    Markt    in    Laibnch. 

—  September,  1859:  Zur  Geschichte  des  Laib.icher  Bislliums 
unter  Otto  Friedrich  Grafen  von  Puchaim,  1641  —  Itiül,  vom 
Ver.-Sekrelar  A.  Dimitz.  —  October,  1859:  Das  Privilcgicn- 
buch  der  ehemaligen  freisingischen  Stadt  Lack  in  Krain.  Von 
Prüf.  Joe.  Zahn.  -  Grabstein  des  Herrn  Georg  von  Leoko- 
vitscli,  Freiherrn  zu  Freyenthiirn  und  WordI,  durch  P.  v.  Ma- 
dii.  —  November,  1859  :  Kegesten  aus  bisher  nicht  yerülTent- 
lichlen  Urkunden  des  Lacker  Archivs,  als  P'orlsetzung  der  von 
Dr.  V.  F.  Klun  als  Anhang  zum  ,,DiploniBtar.  Carnioliciim"  1855 
begonnenen  Kegesicn.  Von  A.  Dimiiz.  —  Decembcr,  1859: 
Das  Budget  der  inneroslerreichischen  Erblande  im  Anfange 
des  18.  Jahrhundi Tis.  —  Dorumenia  liistnnae  Furojuliensis 
saec.  XIII  üb  a.  12(X)  ad  1299,  suiiimatiin  regosla  a  P.  Jos. 
Biaurhi    l'llnensi. 

.-,:  Archiv  de»  Vereins  fiir  si  e  be  R  b  ü  rgis  che  Lan- 
deskunde. Neue  Folge.  Ud.  III,  II.  III,  herausgrg.  vom 
Vereiii»aus.«cliu(».  hromtadt,  1859:  Die  Broncrnltertluinier, 
eine  (.luellc  der  alteren  siebcnburg.  Geschichte,  von  Fr.  Mül- 


ler. —  Kritische  Beilrage  zur  Kirchengeschichle  des  Hermann- 
stadter  Kapitels  in  Siebenbürgen  vor  der  Reformation.  —  Ge- 
schichtliches über  die  siebenbürg.  Paläontologie  und  die  Lite- 
ratur derselben,  von  Joh.   Ludw.  Neugeboren.   —    Miscelle. 

Hitlheilungen  der  k.  k.  Cenlralcominission  etc. 
IV.  September,  1859:  Der  Dom  zu  .\gram,  beschrieben  von 
Karl  Weifs  (foriges,  in  folg.)  —  Das  Schalzverzeichnifs  des 
Domes  von  St.  Veit  in  Prag,  angefertigt  durch  den  Domdekan 
Bohuslaus  und  den  Sakristanpriester  Smilo  aus  dem  J.  1387. 
Erläutert  von  F.  Bock  (fortges.  in  folg.)  —  Beiträge  zur  mit- 
telalterlichen Siegelkunde  Ungarns,  von  .\rnold  v.  Ipolji-Stum- 
mer  (foriges,  in  folg.)  Ileidengräber  und  Ueberresle  einer 
allen  Stadt  in  Unlorkrain,  v.  Dr.  II.  Costa.  —  Archäologische 
Notizen  (Beiträge  zur  Glockcnkunde  Tirols  elc.)  —  Lilerar. 
Anzeigen.  —  October,  1859:  Ein  byzantluisches  I'urpurge- 
webe  des  XI.  Jahrb.,  von  Dr.  Fr.  Bock.  —  Gilbert  Scotts  Ur- 
theil  über  Restaurationen  von  Profanbaulcn.  —  Archäologische 
Notizen.  --  Lilerar.  .\nzeigen.  —  November,  1859:  Kunslar- 
chaologische  Skizzen  aus  Friaul,  von  R.  v.  Eilelberger  (fortge». 
in  folg.)  —  Die  Kirche  Sl.  Michael  in  Wien,  von  Karl  Lind. 
—  Archäologische  Notizen,  lilerar.  Anzeigen  elc.  —  Decem- 
ber,  1S;')9:  Die  Zeitbeslimmung  des  Chores  der  Kirche  des 
Doruiitoriums  zu  Ileiligenkreuz  bei  \Vien,  von  .\ugust  Ejsen- 
wcin.  —  St.  Zeno  und  seine  Kirchen  in  Tirol,  von  I'hilipp 
Neeb.   —   Archäologische   Notizen   etc. 

Nolizenblatt  der  historisch-statistischen  Sec- 
tion  der  k.  k.  oiähr.-schles.  Gesellschaft  etc.,  redig. 
von  Chr.  d'Elvc  rl.  1839.  Ans  den  historischen  Notizen  he- 
ben wir  hervor:  AValdsteios  Wirksamkeit  in  Mahren  und  Oslerr. 
Schlesien.  —  Auszöge  aus  den  Rechnungen  der  Stadt  Hof, 
1G22 — lf).50,  über  die  damaligen  hriegsauslagcn.  Die  Schwe- 
den in  Mahren  1()42 — 48.  —  Erledigung  der  mährischen  Land- 
tagsbescliliisse,  1G.50.  —  Kurzer  Bericht  über  die  im  J.  1858 
▼orgenommene  archäologische  Forschungsreise  in  einigen  Krei- 
sen Böhmens  und  Mährens,  von  Mnuriz  Trapp.  —  Zur  Ge- 
schichte des  ."iOjahr  Krieges  in  Mahren,  1039  u.  40.  Die  Land- 
häuser in  Olmiiu  und  ßriinn.  —  liuehdruckerprivileginm  für  Ni- 
kolaus llrailelzky  In  CHninlz  1G31.  —  Trebitsch  zur  Zeit  des 
SOjahr.  Krieges.  —  Otto  II.,  der  Schwarze,  Herzog  von  IH- 
mülz,  von  Vincenr.  ßrandl.  --  Da»  Klo»ler  llrnditsch  in  neue- 
rer Zeil.  —  Ein  Lied  iiher  die  Verlreiliung  der  hultpri»rhen 
Bruder  aus   Mahren,   im  J.    1535,  mitgelh.   von  Jul.   Frifnlik. 


179 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


180 


Schriften  der  li  istor.-s  tat  i  s  t.  Sertion  der  k.  k. 
ma  b  r.-sch  I  ea.  Gesellschaft  etc.,  rerlig.  von  C  h.  d'El- 
vert.  Bd.  XII.  Brdnn,  ISfiS  :  llrkundliche  Oeiirngc  iiir  Ge- 
Bchichle  der  Lileraten-GescllschBften  io  Muhren,  von  Fcilalik. 
—  Der  Lilcralcn-Chor  in  Policzka.  —  Heinichronik  eines  Ig- 
lauer  Burgcrs,  1607 — 17,  von  Fcifalik.  —  DasBrünner  latein.- 
deutsch- böhmische  Wörterbuch,  von  dems.  —  Au.'ilcpung  der 
10  Gebote  von  Johann  von  Iglau.  —  Allböhmische  Legende 
vom  Leben  der  h.  Elisabeth,  von  dems.  —  Bericht  iibcr  die 
Stadt  Dalschitz,  von  Dundalek.  —  Wie  die  Stadt  Gavn  königlich 
geworden.  —  Zur  Geschichte  der  Zigeuner  in  Mähren  und 
Schlesien,  von  d'KIvert.  —  Kasimir,  lleriog  von  Bcuthen,  und 
Micislaus,  Ilcriog  von  Teschen ,  von  Kasperlik.  —  Zur  Ge- 
schichte der  Stadt  llradiscb,  von  Czibulka.  —  Aus  den  Pa- 
pieren eines  llexcnrichlers.  Ein  Beitrag  zur  Osterr.  Hechls- 
und  Sillengeschichte  de»  17.  Jahrb.,  von  Bischof.  —  Das  Zau- 
ber- und  llexenwesen,  dann  der  Glaube  an  Vampyre  in  Mäh- 
ren und  Österreich.  Schlesien,  von  d'Elvert.  —  Die  Einfüh- 
rung gleichen  Mafses  und  Gewichtes,  dann  deren  Cimentie- 
rung  in  Österreich.  Schlesien,  von  d'Elverl.  —  Zur  Geschichte 
der  Preis-SatEungeo  (Taxen)  in  Mähren  und  Österreich.  Schle- 
sien, von  d'Elvert. 

Neunzehnter  Bericht  fllicr  das  Museum  Fran- 
cis co-Ca  ro  I  in  u  m.  Nebst  der  14.  Lieferung  der  Beitrage 
lur  Landeskunde  von  Oesterreich  ob  der  Ens.     Linz,  1859: 


Jahresbericht.  Vermehrung  der  Sammlungen.  Verände- 
rungen im  Stande  der  .Mitglieder.  —  An  historischen  Aul- 
satzen  :  Zur  Geschichte  milder  Sliflunpen  im  Lande  ob  der 
Ens,  von  Joh.  Gaisberger.  —  Conlouren  zu  einer  Monogra- 
phie des  Traunsees,  von  Ernst  llrdJna.  —  Die  geognostische 
Abtheilung  des  Museums  und  Aufstellung  der  betr.  vaterläa- 
dischen   Sammlungen,   von  K.  Ehrlich. 

Jahresbericht  des  vaterländischen  Museums 
Carolino-Augusteu  m  der  Landeshauptstadt  Salzburg  für 
das  Jnhr  1858:  Grsellschaftsangelegenheilcn.  ^  Die  Lage  von 
Cucullac,  beschrieben  von  P.  Robert  Millermilller,  t).  S.  B., 
Piofrssor.  —  Jahrg.  1859  :  Ein  .Vusflug  über  Sahburg  in  die 
wunderschöne  Landschaft  bis  zum  Pafs  Lueg  und  die  Lage 
von  Cucullae  noch  einmal,  von  K.  Koch-Sternfeld.  —  Aufge- 
nommene Anlehen  des  sal/.b.  Erzbischofs  Mallhäus  zur  Bestrei- 
tung der  Hriegskoslen,  vcranlafst  durch  die  Empörung  der 
Stadt  Salzburg  1523,  sowie  durch  die  Bauernaufstände  1523 
und  2(i,   zusammengestellt  von  Joh.  Riedl,  k.  k.  Hauptmann. 

Abhandlungen  der  Naturforschenden  Geael]- 
schaft  zu  Görlitz.  Bd.  IX.  (Görlitz).  Kurze  Uebersicht 
über  die  Geschichte  des  Erdmagnetismus,  von  Wage.  —  Bei- 
trage zur  Literatur  der  oberlausitzischcn  Alterthümer,  von  Dr. 
Pescheck.  —  Nachtrag  zu  meiner  Literatur  der  Naiurforschung 
in  der  Uberlautilz,  von  dems.  —   Gesellscbaflsangclegenheilen. 


Nachrichten. 


Ijiteratur. 

Neu    eraohienona  Werke. 

50)  Ueber  Walther  von  der  Vogel  weide.  Von  Franz 
Pfeiffer.     Wien,  Tendier  u.  Comp.    18G0.    8.    44  Stn. 

Entgegen  der  Ansicht  Lachmann's  sucht  der  Verf.,  ohne 
■US  neuen  (Jufllrn  zu  schöpfen,  Franken  als  die  ürimat  Wal- 
iher's  und  den  Namen  Vogelweide  als  dessen  wahren  Ge- 
»chlccblsnamen  nachzuweisen.  Dieser  Untersuchung,  in  der 
mit  „Walther's  Heimat  nnd  Geschlecht"  (ibersrhriebenen  Ab- 
theilung seiner  Schrift,  läfst  er  in  einer  zweiten  kritische 
Versuche  zur  Herstellung,  Berichlijung  und  Erklärung  der 
beitchenden  Wnlther'schen  Liedertexte  folgen. 

51)  Die  Territorien  der  Mark  Brandenburg  oder  Gc- 
schichle  der  einzelnen  Kreise,  Städte,  Hilterguler,  Stif- 
tungen und  Dörfer  in  derselben,  als  Fortscliung  des 
Landbuchs  Kaiser  Karls  IV.  bearbeitet  von  E.  Fidicin, 
StaduArchtvar.  Bd.  l.  4.  Berlin,  1^57.  Vorlag  von 
J.  (iulleota,;. 

Enthalt:  Geschichte  de»  Kreise»  Teltow  und 
der  in  demselben  belegenen  Städte,  Hitterpuier,  Dörfer 
etc.     (Mit  einer  harte.)     XVIII  u.   ItX)  Stn. 

Gescbichle   de*    Kreise»    N i ode r-B arni m    und 


der  in  demselben  belegenen  Städte,  Kitterguter,  Dörfer 
etc.  (Mit  einer  Karte.)  XVIll  u.  144  Stn. 
Diese  beiden,  den  ersten  Band  eines  höchst  dankenswer- 
then  Unternehmens  bildenden  Kreisgeschichlen  zeichnen  sich 
aus  durch  das  zu  Grunde  gelegte  sorgfältige  nnd  umfassende 
Quellenstudium  dos  auch  durch  andere  Arbeiten  schon  ruhm- 
lichst bekannten  Verfassers.  Die  erste  Schrift  behandelt  in 
einer  Einleitung  die  allgemeine  Geschichte  des  Kreises  Tel- 
tow im  Umrils  von  der  Eroberung  durch  Allirccht  den  Bären, 
der  diese  und  andere  eroberte  und  ererbte  Lander  1144 
von  Kaiser  Konrad  zu  Lehn  erhielt  und  sich  seitdem  Mark- 
graf von  Brandenburg  nannte,  bis  auf  die  neuesten  Zeiten, 
gibt  dann  die  Einzelgeschiehtcn  von  den  Städten  und  Schlos- 
sern Copenick,  Miltenwalde,  Trebin,  Scblols  und  Marltflecken 
Wusterhausen,  der  eheninligrn  Herrschaft  Zossen,  mit  der  Stadt; 
eine  dritte  Ablhiilnng  enthalt  die  (ic.scliichte  der  Dorfer  des 
Kreises  Teltow.  In  derselben  Weise  enthält  die  zweite  Schrift 
in  der  Einleilung  die  (tcschichtc  des  Kreises  Nieder-Barnim  von 
Aibrechl  dem  Bären  bis  zur  Neuzeil,  dann  di»  Geschichte  der 
Städte  Bernau,  der  SladI  Liebenwalde,  endlich  die  Genf  hichl« 
der  Dorfer  des  Nieder- Barnim'scben  Kreises.  —  F(lr  die  (Je- 
scblclite  des  Stiidlewesins  wie  des  bäiierlirhin  Lebens  in 
diesem  Theile  Nordiieulschland»  bietet  dieser  erste  Band  höchst 
scbätzenswerlhe  Beiträge... :''"'if>d">i»  lunll«  iib  nl'ijuij    la'rt 


181 


Anzeiper  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


182 


52)  Beschrcibunp  des  Oberamts  FrrudeiKladt.  Mit 
drei  Tabellen  und  einer  Karle  des  Oberamis,  einem  Ti- 
telblatt und  einer  Aniicht  des  wilden  Sees.  1858.  8. 
339  Sin. 

Beschreibung  des  Oberamts  Ludwigsburg.  Mit 
drei  Tabellen  und  einer  Harte  des  Oberamts  und  iwei 
Abbildungen.     1859.     8.     346  Sin. 

Beschreibung  des  Oberamts  Calw.  Mit  drei  Ta- 
bellen und  einer  harte  des  Überamts,  zwei  Ansichten 
und   einem   Holzschnitt.     1860.     8.     378  Stn. 

Alle  drei  sind  herausgegeben  von  dem  königl.  stati- 
stisch-topographischen Bureau  und  erschienen  im 
Verlag  von  Karl  .\ue  in  Stuttgart  (Franz  Köhler's  Buchhand- 
lung.) .  ,: 

Obwohl  diese  drei  Werke  historische  Bemerkungen  über 
die  filtere  Zeit  nur  eingestreut  enthalten,  benutien  wir  doch 
gern  die  (Jelegenheit,  diese  aufserst  sorgfältig  und  umfassend 
ausgearbeiteten  Topographieen  an  diesem   Orte   aufzuführen. 

53)  l)e  M  u  urschilderijen  der  Sl.  Janskerk  le  Go. 
rinchem.  Kene  Bijdrage  tot  de  (icschiedenls  der  mid- 
deleeuwsche  Kunst  in  Nederlanü,  dnor  L.  J.  F.  Jana- 
Ben.  Uitgegeven  door  de  Koninklijke  Akademie  van 
Weleoschappen.  Met  een  en  twinlig  Fialen.  Amster- 
dam, C.  G.  van  der  Post.     1858.     4.     62  Sin. 

Eine  ausführliche,  durch  Schwarz-  und  Farbendrucke  un- 
terstülztc  Besprechung  der  genannten  alteslen  niederländischen 
Wandmalereien,  mit  Rücksicht  auf  ahnliche  Kunstdenkmäler  in 
den  benaclibarlen  Landern  und  auf  die  spätere  Entwicklung 
der  niederland  sehen  Kunst  überhaupt.  Der  cigenihumliche 
Charakter  der  letzteren,  der  schon  in  den  besprochenen  ^^'and- 
malcreien  in  bedeutenden  Anklangen  sich  vorgezcichnel  fin- 
del,  macht  diese  auch  für  die  allgemeine  Geschichte  der  ger- 
manischen Kunst  wichiig. 

54)  Bilder- Hefte  zur  Geschichte  des  Bücher  ban- 
deis und  der  mit  demselben  verwandten  Künste  und 
Gewerbe.  Herausgegeben  von  Heinrich  Lempcrtz, 
Köln,  1860.  Verlag  von  J.  M.  Heberle  (H.  Lemperti). 
Heft  VilL 

Die  8.  Lieferung  dieses  gediegenen  und  prächtigen  Wer- 
ke», in  der  bekannten  Ausstallun;  den  vorhergehenden  gleich, 
bringt  das  liildnil»  des  Georg  Willer,  liuclihiindlers  zu  Augs- 
burg und  Gründers  des  Melskataloges,  in  getreuem  l'Resimile 
eines  Kupferstiches  von  Alex.  Mair,  sowie  das  Signet  dessel- 
ben ;  auf  dem  2  ßlalle:  Facsimile  eines  Briefes  des  Thomas 
Aoshelm  an  J.Koburger,  ferner  Druckersignele  aus  l'forzheim, 
Tubingen  und  llagennu  und  Proben  der  für  den  Pliniu»  in 
Nürnberg  geschnittenen  Iniliiilcn  ;  auf  Tafel  .'i :  Bildnils  und 
Facsimile  F.  A.  B  r  ock  h  a  u  s'  zu  Leipzig  ;  auf  Tafel  4:  Biblio- 
thekzeichen des  Kurfürsten  Johann  Friedrich'»  L  von 
Sachsen,  de«  Joach.  Camerarius  d.  J.  und  des  Wcihbi- 
(chofs  Melchior  von  Con.stanz  ;  auf  dem  letzten  Blatte  zwei 
prachtvoll  ausgestattete  Buthereinbande  mit  den  Bildnixen 
Luthers   and   Melanchthon's. 


55)  Johann  Tnrmair,  gen.  .^venlinns,  Geschichtschreiber 
des  bayerischen  Volkes.  Nach  seinem  Leben  und  sei- 
Den  Schriften  dargestellt  von  Dr.  Theodor  Wiede- 
mann,  weil.  Pastor  der  deutlichen  Kolonisten  in  Petro- 
polis,  Mitgliede  verschiedener  hislor.  Vereine.  Freisiag, 
Druck  und  Verlag  von  Frani  Datlerer.  1858.  8.  IV 
366  Sin. 

Der  Verfasser,  durch  Manner  wie  Schmeller,  Stalin,  Förin- 
ger,  Ruiand  a.  a.  in  dieser  Arbeit,  der  er  viele  Jahre  des  sorg- 
fältigsten Fleifses  gewidmet  hat,  unterstützt,  hat  durch  dieselbe 
der  Geschichte  der  Historiographie  den  wesentlichsten  Dienst 
geleistet,  indem  er  uns  durch  gründliche  Herbeischalfung  und 
Benutzung  des  vorhandenen  Materials  ein  eben.'=o  klares  wie 
umfassendes  und  kritisch  gesichtetes  Bild  von  Turmair's  Leben 
und  Schriften  dargestellt  hat.  Im  ersten  Buche  behandelt 
der  Verf.  Turmair's  Leben,  seine  Jugendjahre,  sein  Wirken  als 
Erzieher  bayerischer  Prinzen,  als  Stiller  einer  gelehrten  Ge- 
sellschaft in  Ingolstadt,  als  „bayerischer  Hisloriograph",  in  sei- 
nem Verhallnisse  zu  Hause,  zu  seinen  Freunden  etc.  Das 
zweite  Buch  gibt,  nach  einer  kurzen  Uehersicht  der  deutschen 
Historiographie  bis  auf  Avcnlin  und  insbesondere  der  Histo- 
riographie von  Bayern,  eine  vollständige  Beurlheilung  der  Ge- 
schichtschreibungAventin's,seinesBildungs9tandes,  seiner  'Juel- 
len  und  Kritik,  seiner  Kenntnisse  in  den  einzelnen  Fachern 
der  Wissensebaft,  seiner  politischen  .Ansichten,  seines  Charak- 
ters und  seiner  Grundsalze,  wahreml  das  dritte  Buch  die  ein- 
zelnen Schriften  und  den  handschriftlichen  Nachlafs  in  sehr 
eingehender  und   kenntnilsreicher  Weise  bespricht. 

56)  Ueber  die  Münstcrischen  Erb  amter  von  Dr. 
Ludwig  Perger.  Aus  der  Zeitschrift  für  Vaterland. 
Geschichte  und  Altcrthumskunde  Westfalens,  19.  Band, 
besonders  abgedruckt.  Mit  lithographierten  Wappcnab- 
bildungen.  Munster,  gedruckt  und  in  Cuminission  bei 
Friedr.   Kegcnsberg.     1858.     8.     58  Sin. 

Diese  kleine,  sorgfältig  gearbeitete  Schrift  gibt  einen  sehr 
brauchbaren  Beitrag  zur  Geschichte  der  Ilofamler  im  deut- 
schen Reiche.  Im  Ilochstifle  Münster  waren,  wie  der  Verf. 
im  Eingänge  bemerkt,  die  Erz-  und  Erbaniler  der  deutsehen 
Kaiser  und  Könige  vielleicht  treuer  als  in  andern  Lflndern 
nachgebildet.  Unterstützt  wurde  der  Verf.  in  dieser  Arbeil 
durch  das  hinterlassene  Manuscript  eine»  berufenen  Gelehrten, 
welches  noch  durch  ungedrucktes,  aus  dem  Archiv  und  aus 
den  Saniuiiurigcn  anderer  Gelehrten  erhobenes  Material  er- 
gänzt wurde.  Die  .Schrift  belinndelt  in  den  einzelnen  Ab- 
schnitten: I.  die  Erbaniter  im  Allgemeinen;  IL  die  Erbamter 
der  Bischöfe  von  Munster,  1.  der  Truchsefs,  Drösle,  2.  der 
Schenk,  3.  der  Kflniniercr,  4.  der  Marschall  ;  III.  die  oberen 
Erbamter  im  llnchstiite  Munster:  IV.  die  Hnraniler  des  Mün- 
sterischen DoniKnpilels.  Die  Anl.ngen  enihullen  einige  bei  der 
Ausarbeitung   briiiilzte   Urkunden   und   .\Kten. 

57)  Johann  Hftlini  von  Anb,  Priester  de»  deulsrhen  Or- 
dens, Druturblands  nlirster  Kihnogrnph.  Eine  literftrhi- 
Btori>che  Skizze  von  D  r.  F.  A.  Re  u  (  ».  Nürnberg,  Druck 
Ton   B.  J.   MBich.     1860.     8.      16  Sin. 


188 


Anzeipor   für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


184 


Dirte  kleine  Schrifl,  nur  in  finer  g<rin^en,  für  den  Kreis 
der  Subscribenlen  bcsliiiimlen  AuflnRC  nligednickt  und  vom 
Verfasier  nirht  in  den  Buchhandel  gegeben,  enibalt  die  Leliens- 
verhallni$se  und  literarische  Wirksamkeit  des  Johann  Böhm, 
Priesters  im  Deulschordenshnfe  lu  Ulm  (f  lu  Roienburg  o. 
d.  1.  1533  oder  1535)  und  Verfassers  des  bekannien  Werkes: 
,,Omniuni  pcnliuni  mores,  leges  et  rilus."  Sie  sind  hier  aus 
den  zerstreuten,  nur  spärlichen  Quellen  gesammelt  und  ge- 
würdigt. 

58)  Die  Reformation  in  denBisthilmcrn  Chur  and 
Como.  Dargestellt  nach  den  besten  alleren  und  neue- 
ren Hülfsmilleln  viBli'  Clirisliaii  Immanuel  Kind, 
Pfarrer  und  Cancellarius  der  evangel.-rhsiischen  Synode, 
Mitglied  der  biindnerischen  und  schweizerischen  ge- 
srhichlsforschenden  Gesellschafl.  Chur,  1858.  Verlag 
der  Crubenmann'schcn  Buchhandlung.    VI  u.  310  Stn.    8. 

Der  Verf.  sagt  in  der  Vorrede,  dafs  er  bei  der  Armuth 
der  ödcnlliclien  llulf.sniitlel  darauf  habe  verzichten  müssen, 
ein  eigentliches  neues  yuellcnslndium  zu  uniernchnien.  Das 
erofae,  mit  aufserordeotlichem  Kleifs  und  umfangreichem  Ma- 
terial ausgearbeitete  Geschichtswerk  von  a  Porta,  das  aber 
schon  vor  bald  ilO  Jahren  erschienen  ist,  bildet  die  hauptsäch- 
lichste (irundlage  dieses  für  grofsere  Leserkreise  beslinimlen 
Buches,  aufserdcm  die  Rcgeslen  des  Laudarchivs,  Ferdinand 
lle)er's  Geschichte  der  evangelischen  Gemeinde  zu  Locarno, 
Kaiser'«  Geschichte  des  Fürslenthums  Lichtenstein,  CampelU 
rhaiische  Chronik  u.  a.  in  der  Vorrede  genannten  Werke.  In 
klarer  und  angemessener  Darstellung,  in  sloffreicher  Au.sfiihr- 
lichkeii  stellt  der  Verf.  im  ersten  Kapitel  die  den  Reformbe- 
wegungen voraufgegangenen  Verhallnisse  Rhaiiens  dar,  im 
(Weiten  die  Rel'ormbewegungcn  im  Bislhum  Chur  bis  zur 
Schlacht  von  Cappel,  im  dritten  die  reformalorischen  Einrich- 
tungen bis  zum  Schlufs  des  Tridentiner  Concils,  im  vierten 
die  let/.ien  Kampfe  um  das  Bislhum  und  die  Befestigung  der 
Gegonsal7.e,  im  fdnflen  endlich  die  Gegenreform  und  Iler- 
(tellung  des  Gleichgewichts. 

59)  Culle^ium  Beatae  Mariac  Virginis  in  Unirer- 
sitate  Lipsiensi.  I.  Der  Zusammenhang  des  Cnllcgii 
Beatae  Slariae  Virginis  mit  den  Anfangen  der  Universi- 
tät Leipzig.  Am  2.  December  1859.  Leipzig,  Comniis- 
tions-Verlag  von  Alexander  Edelmann.     8.     51  Stn. 

Es  wurde  diese  Abhandlung  im  Namen  des  genannten  Kol- 
legiums von  dessen  damaligen  Slilgliedern,  den  Doktoren  Oswald 
Marbnch,  Heinrich  Wutlke  und  Heinrich  Brandes,  der  Alma  Mater 
Lipsiensis  zur  Keier  ihre»  l.'')()jahrigen  Bestehens  dargebracht. 
Die  Kiiileilung  gibt  die  Geschichlc  des  um  die  Wende  des 
14.  Jahrhunderts  von  zwei  würdigen  Klihrcrn  der  polnischen 
Nation  der  Prager  Universität,  den  Sclilesiern  Johann  von  Mun- 
»tcrberg  und  Johann  llolTninnn  von  Schweidnili,  durch  eingo- 
■auimrltu  Beilrage  und  iliiri  h  Legale  gegriindelen  Collegiunis, 
dn>  sich  in  DeiitschlHiid  als  der  letzte  UeberresI  der  iirspning- 
lichen  UnivertilAlsverfassung  eihallen  hat.  Von  S.  17  an  li>l- 
gen  Aktenstucke  :   da*  Testament  des  Magister  Johann  Uilonls 


von  Mnnslerberg  vom  7.  April  1116,  die  ersten  Bestimmunsen 
wegen  Gründung  des  Collegiunis  enihallend;  die  im  Jahre 
142'2  durch  den  Markgrafen  Friedrich  erfolgte  Beslatigung  ; 
die  Statuta  anti(|ua  anni  )4'^&i  eine  Schenkungsurkunde  des 
Bischofs  Johann  von  .Mcifsen  vom  1.  .\pril  1440;  die  Icges 
et  constilutiones  des  Jahres  1G28  und  endlich  die  Conflrma- 
tion  der  Statuten  durch  den  Bischof  Johann  von  Merseburg, 
als  einigen   Kanzlers   der  Universität   Leipzig,  vom  Jahre   14G5. 

R.  V.   S. 

60)  Baltische  Sagen  und  Mahren.  Gesammelt  und  ge- 
sungen von  Andr.  Wilh.  v.  Wittorff.  Riga,  Willi. 
Ferd.  Ilrtcker.      185!).     8.      150  Stn. 

„Mein  Büchlein  wird  ebensowenig  den  Historiker,  als  den 
literarischen  Kritiker  zufrieden  stellen;  jener  wird,  auf  den 
Titel  hinweisend,  das  zu  einseitige  Sammeln  vorwiegend  liv- 
landischer  Stoffe  und  zum  Theil  ihre  zu  freie  unhistorische 
Behandlung  schellen,  dieser  gar  manche  formelle  Harten  und 
tiefer  eingreifende  Flüchligkeilen ,  und  Beide  werden  leider 
im  Recht  sefh !"  sagt  der  Verfasser  im  Vorwort,  Den  In- 
halt, der  in  poetischer  Form  gegeben  wird,  bilden  meist  hi- 
storische Sagen,  worunter  auch  „Ein  Küchenzettel  aut  dem 
16.  Saeculo"  und  der  3.  und  4.  von  4  Gesangen  eines  grös- 
sern  epischen  Gedichts  „Wenden"  (1577).  Einzelne  Namen, 
Daten  und  Ausdrucke  werden  am  Schlufs  erlftulert. 

61)  Ortsnamen  um  Potsdam.  Vom  Standpunkte  der 
Terrainplaslik  und  der  .\nsiedelungspra\is  erklärt  durch 
Victor  Jacobi.  Gegenschrift  wider  Hrn.  Dr.  Cybulski 
in  Berlin  etc.  Nebst  einer  Karle  der  Umgegend  von 
Potsdam.  Leipzig,  H.  Mendelssohn.  1859.  8.  XXXVr, 
60  Stn. 

Im  Gegensatze  zu  der  vorzugsweise  etymologisierenden 
ErklSrungsweise,  welche  auch  Dr.  Cybulski  in  seiner  Abhand- 
lung „Slawische  Ortsnamen  der  Insel  Potsdam  etc.  erkliirt" 
anwendet,  stützt  sich  der  Verfasser  der  obigen  Schrift,  die 
sich  an  eine  frühere  von  demselben:  ..die  Bedeiilung  der  böh- 
mischen Dorfnamen  für  Sprach-  und  Weltgeschichte"  anschlietst, 
in  der  Ortsnamendeulung  vor  Allem  auf  die  Erfahrung,  wobei 
er  namentlich  die  BcschafTenhcit  des  Terrains  ins  Auge  fafst, 
Karlen  /.u  Hülfe  nimmt  und  von  seinen  landwirthschafllichen, 
naiurgeschichllichen  und  technischen  Kenntnissen  Gebrauch 
macht.  Sein  speciciles  Fach  ist  nämlich  die  (ieschichle  der 
Landwirihschafl.  Die  hier  erkiBrten,  auf  slawischen  Ursprung 
zurilckgefuhrlen  Ortsnamen  werden  in  der  Reihenfolge,  welche 
ihre  wahrscheinliche  Verwandl-chaft  an  die  Hand  gab,  vor- 
geführt.    Ein  Namensregistcr  ist  angehiingl.  '  '  ' 

.11  A 
(32)    Statistische    Beschreibung    der  Stadt  und  de> 

Stadtbezirkes    Mindelheim    im   Regierungsbezirke 

Schwaben    und    Neuburg    des    Königreichs    Bayern.      Mit 

einem   Stahlstiche.      Von   J.  N.  Trieb  und   L.  Scybold^ 

Mindelheim,  Selbstverlag  des   Verfasser».     1859.     8.  ,  Vi 

146  Sin. 

.\ngeregt  auf  der  im  Oktober  18.56  r.u  Mindelheim  slall- 
gf-fundcnen    Gcneralconferenz   der   Schullchrcr   des   Distriktes 


185 


Anzcijjer  lur  Kunde  der  duulschen  Vorzeit. 


186 


Mindclheim  I,  wo  die  Bearbeitung  von  Orlsslalistikcn  als  sehr 
zwerkdieiilich  zur  Forderung  der  lleinialskuiidr  und  des  Va- 
terlandsgefuhls  eniprohlen  wurde,  unlernaliincn  die  Verfasser 
das  vorliegende  Werk.  Anfser  mehreren  schriflliciien  Quel- 
len vf rwerthelen  sie  dabei  besonders  ihre  eigenen  lanejilbri- 
gen  Anschauungen.  Das  so  vorhandene  Material  vcrtlicilten 
sie  auf  7  .Abschnitte,  wovon  jeder  jedoch  wieder  mehrere 
Kapitel  umfaist :  1.  Lage  und  Umfang.  II.  Maturliche  licschaf- 
fenheit.  III.  Einwohner.  IV.  Wohnorte.  V.  Kahrungssland. 
VI.  .Staats-  und  kirchliche  Einiheilung.  VII.  Geschichtlicher 
Ueberblick.  Dieser  letzte  Abschnitt  behandelt  die  merkwür- 
digen Begebenheiten,  die  Reihenfolge  der  Djnaslen  der  Stadt 
und  llerrschall  .Mindclheim,  die  berühmten  und  vcrdicnlen 
Männer  und   schliclslich   die  AlterlhUmer. 

63)  MonumenlB  Germaniae  historiea  inde  ab  anno 
Christi  quingentesimo  nsqne  ad  annuin  millesimnm  et 
quingentesimum  anspiciis  socielalis  aperiendis  fontibus 
rerum  germnnioarum  mcdii  aevi  edidil  Georeius 
lleinricus  I'ertz  etc.  Scriplorum  tomus  XVI.  Hannn- 
verae,  impeni^is  bibliopolii  aulici  Ilahuiani  JIDCCCLVIIII. 
fol.  VllI  u.  780  Stn. 

Enthalt  zur  Geschichte  von  Oslfranken  :  Annales  Herpi- 
polenses,  Annaics  Ilalesbrunnenses.  Zur  Geschichte  von  Thü- 
ringen und  Sachsen:  Annales  S.  Pctri  Erphesfurdenses,  Ann. 
Erphordenses,  Velerocellenses,  Palidenses  auct.  Thcodoro  nio- 
nacho,  Rosenveldenses,  Magdeburgcnses,  Stederburgenses,  Pe- 
gavicnses  et  Bosovienses,  Sladenses  auct.  Alberto,  Uanibur- 
gcnses,  Ryenses,  l.ubicenses,  Saxonici,  Kotac  llannovcranae, 
Ann.  Yburgenses,  Noiae  Monaslericnscs.  Zur  (ieschichlc  von 
Friesland  und  Holland:  Ann.  Egmundani.  Zur  Geschichte  von 
England  :  Annalium  .Vngliac  excerpta.  Zur  Geschichte  von 
Frankreich:  Ann.  Engolismenses,  ('atalaunenses.  Zur  Ge- 
schichte Lothringens  :  Ann.  Mosellani  ,  S.  Pauli  Virdunensis, 
Aquicinctini,  S.  Quinlini  Veromandensis,  Cameracenses  auct. 
Lamberto  ^Vaterlos,  Gandenses,  Parchcnses,  Marchianenses, 
Floreffienscs,  S.  Jacobi  Leodiensis,  Ann.  .\quenses,  Rodenses, 
Brunwilarenscs,  Ann.  Colonienses  minores.  Als  Herausgeber 
der  einzelnen  Schriften  sind  in  diesem  Bande  genannt  J.  M. 
Lappenberg  und  L.  C.  Bethniann.  Von  Dr.  Karl  Fcrti  ist  ein 
•nsfohrlichcr  Index  beigegeben. 

64)  Die  Repgauische  Chronik,  das  Buch  der  Kö- 
nige. Von  Dr.  Gustav  Schöne.  Aus  dem  1858er 
Programm    der  Elberfeldcr  Realschule.     Elbcrfeld,  Ver- 

.^,_      lag  von  R.  L.  Friderichs.     1809.     4.     VIH  u.  109  Sin. 

Diese  Chronik  erschien  1857  auf  Kosten  des  literarischen 
Vereins  in  Stuttgart  in  einer  Ausgabe  von  Malsiunnn,  „das 
Zeitbuch  des  Eike  von  Repgow,  in  ursprünglich  niederdeut- 
scher Sprache  und  in  früher  lateinischer  Uebcrsctzuug."  Dem 
neuen  llernusgeber,  Dr.  Schone,  schien  es  nach  sorgfiilliger 
Prüfung  der  M.iismaon'schcn  Ausgabe  aus  Gründen,  die  er 
in  der  Einleitung  darlegt,  für  angemessen,  neben  der  allen 
Ausgabe  dieser  wichtigen  Chronik,  welche  die  Geschichte  der 
dieutscbeo  Könige  von  Karl  dem  Grofsen  bis  Friedrich  IL,  ui>4 


in  einem  Ankaug  bis  auf  Ludwig  IV.  umfafst,  eine  neue  band- 
lichere, und  schon  durch  Wohlfeilheit  mehr  zugangliche 
zu  veranstalten.  Es  war  dabei  nicht  der  Zweck,  eine  voll- 
ständige kritische  Ausgabe  zu  liefern,  sondern  hauptsäch- 
lich, Schulzwecken  zu  genügen,  und  dann,  die  .\rbeit  .Mafs- 
manns  zu  benutzen,  zu  erganzen  und  zu  berichtigen.  Wie 
griindlich  und  sorgfrtltig  der  llirausp:eber  diese  .Aufgabe  ge* 
löst  hat,  beweist  sowohl  der  Text  der  Chronik  ,  wie  die  in- 
haltreichc  Einleitung,  welche  besonders  über  die  vorhande- 
nen Ilandsehrifien  und  ihr  Verhältnifs  zu  einander  sich  eini 
gehender  verbreitet. 

65)  Des  Barlholomüus  von  St.  .\cgidius  Chronik 
von  Prag  im  Reforniatinnszcitalter.  Chronica  de  .«e- 
ditione  et  tumnilu  l'ragensi  1524 — 1531.  Im  lateinischen 
Texte  zum  ersten  Mal  auf  Kosten  und  unter  Mitwir- 
kung der  k.  böhmischen  Gesellschaft  der  Wissenschaf- 
ten herausgegeben  und  mit  historischer  Einleitung  be- 
gleitet von  C.  Ilöfler.  Prag,  1859.  In  Commission  bei 
F.  Tempsky.     8.     XVI  u.  301   Stn. 

Das  böhmische  Original  dieser  wichtigen  Chronik  wurde 
1851  von  Archivar  Erben  herausgegeben.  Da  dieselbe  aber 
für  die  Geschichte  von  Böhmen  in  der  1.  Hälfte  des  llj.  Jahr- 
hunderts und  insbesondere  für  die  Geschichte  des  Untergangs 
der  Jagellonischen  Dynastie  1526,  des  Emporkommens  des 
Hauses  Habsburg  auf  den  böhmisch -ungarischen  Thron,  der 
Bauernkriege,  sowie  der  Glaubensspaltung  und  ihrer  einzel- 
neu Ereignisse  jedem  Forscher  unentbehrlich  ist,  aulserdem 
für  den  Zeilraum  der  Geschichte  Oesterreichs,  da  dieses  Kai- 
serreich erst  seine  volle  Stellung  als  eine  ost-  und  westeu- 
ropäische Macht  einnahm,  die  werihvollsten  Beitrage  enU 
halt,  xvar  es  gewifs  ein  flul'serst  dankenswerthes  unternehmen, 
den  lateinischen  Text  neben  dem  nur  Wenigen  zuganglichen 
czechischen  herauszugeben.  Palacky  sagt,  dals  wir  in  dieser 
Chronik  ein  anschauliches,  treues  Gemälde  von  dem  Treiben 
und  Drangen  der  Zeitgenossen,  von  der  Uhnmacbt  der  Ge- 
setze und  dem  empörenden  Ucberinuth  der  Machthaber  im 
Lande,  von  der  Sittenlosigkeit  und  Heuchelei,  womit  die 
Zwecke  der  Selbstsucht  fast  ohne  .Ausnahme  verfolgt  wurden," 
sehen.  Der  Chronist  betrachtet  die  böhmischen  Bewegungen 
jener  Zeit  als  die  Vorläufer  und  die  Vorbereitungen  zu  der 
Reformation  in  Deutschland  und  die  Deutschen  gewissermafsen 
nur  als  die  Nachtretcr  der  Böhmen,  wenigstens  auf  diesem  Ge- 
biete ;  Erasmus  und  Luther  nahmen  den  Faden  da  auf,  wo 
ihn  Hufs  und  die  Seinigen  gelassen.  Dies  kennzeichnet  vor- 
nehnillcli  den  Standpunkt  des  Mnnnis,  der  durchaus  als  der 
Ausdruck  einer  l'artei,  des  Lilra(|ui.smus,  erscheint.  Von  dem- 
selben Standpunkt  aus  beurtheilt  er  auch  mit  rücksichtsloser 
Scharfe  die  Führer  und  Gegner  dieser  Uewegungen,  z.  B.  den 
Erzbischof  Johannes  von  Rokjzann,  der  vom  Stiiudpunklc  eine« 
eifrigsten  Utraijulslen  sich  zu  dem  eines  streng  römischen  hie- 
nkers  zurückwandte,  ebenso  den  (iallus  Czahera,  den  .Vdniiiii- 
slrator  der  l'traqnisien,  der  als  Schiller  Luther»  zuerst  eine  Ver- 
bindung zwischen  den  Bewegungen  in  Buhinen  und  Deutscblnnd 
einleitete,  sputer  aber  aufs  Entschiedenste  solche  Yexcinigung 


187 


Anzeiger   fiir   huiuic   der  deutschen   N Urzeit. 


im 


tu  Ttrhindern     and     dif     ganit    Bewegnn»    m    nnlordrUckcn 
suchte. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Erheitf  r  ungen.     Beibl.    z.    AschafTcnh.    Ztg.:    Nr.    93.98. 

Annlekie    zur    Geschichte   Asc^nlTcuburgs    un^    des    Spes- 

harU   (Kcufs).       ..,  ,,.|.i-,:   •,,!!.  ,-,/    .  ..i.n,  ilir.H      .1 .:  )nli 
Gartenlaube:    Nr.  15.    Zur    Geschichte    des   Volksaberglau- 

hens  :   der  Freibrief. 
Hausblatler:    Heft  8,  S.   126.    .Sagen  und  Gescliichlcn  (Proh- 

le).     Heft  9,  S.  203.    Forli..  ders.     S.  208.    Enslisdie  Sit- 
■■'=:    ten.     (Rclnsberg).     S.    228.    Das   Bardeninslilul  der  alten 
"        Briten.      (Warnkdni?.') 
Allgemeine    K  i  rch  en  r  e  i  l  n  ng  :     30.     Phil     Melanchthon, 

Vortrag   gehalten   zu    Gicfsen.      (Zrtclder.) 
Maue  evangrl.   Kirchenzeitung:    16.    Zu  Melanchthon '9 
'»•'  -SOOjilhrigem  Todestage.  '    •'  "'" 

Pro  teslan  ti  ."ic  h  e  K  irch  c  n  z  e  1  lu  n  g  :  14.'  melanchthon  und 

das  Lulhertlium   des   16.  Jahrhunderts. 
Christliches   Kunstblatt:   7.8.  Melamhthon's  Gcdachlnirs. 

(G.)      Die   Wartburg.      (G.) 
Botiatsschrifl  flirGeschichte  des  'udenthums.  M.'irz. 

Die  Juden  in    Dortmund.      (Kayserling.)  " 

Deutsches    Museum:     Nr.    16.    Historische    Volkslieder  in 

Böhmen   (Waldaul. 

,  ■'  , '  '1    ..  -i    "l    ■;■ 

Berliner  Nachrichten:  65.  Zur  Autorschaft  des  Liedes 
„Jesus  meine  Zuvcrslrhl".  (L.  Frege.)  86.  Zur  Grund- 
slcink'gung  des  Melanchthon-Denkmals  in  Wittenberg.  89. 
Gescliichlliches  zur  Grundsteinlegung  etc.  (wie  vor.) 
Au(!sb.  Posizeitung:  Beil.  Nr.  48.  Geschichte  des  l'eter- 
pfinnigs.  —  BcrI.  Nr.  ^>().  Wiirltcmberg  und  Koin  vor  200 
Jahren.  —  Die  lieldcnmulhigeNunnt  (geschieht!.  AneUdote). 
Bremer     Son  n  t  a  gs  b  I  at  l  :     Nr.    16.    Zur    Zeitung    an    der 

Drehorgel,      ((ienthe.)     Zur   Rolandssagc. 
Zeitschrift    f  li  r   allgemeine  Erdkunde:    VIH,   1.    Das 
nrgeschichtliche  Schleswig-llolsicinische  Land.     Ein  Bei- 
lrag  zur  historischen   Geographie.     (Maask.) 
Th  e  ol.  Zeitschrift:  2.  Beitrag  zur  Ceanlworlung  der  Frage 
nach  Luiber's   Siellung  zur  Lehre  von   der  absoluten  PrS- 
destinalinn.      lPhilip|ii.) 
Zeitschnfl     für    christliche   Wissenschaft:     14.  Zwei 
Briefe  Melamhthon's.     (Böhme.)  ,  ,i,ii|„i(   , 

IJJadr.   Zeitung:     Nr.  877.     Germanisches  Leben   In    Bel- 
li., gien.   —    878.    Die   Wnlpurglsnachl    und   noch  einmal   die 

gute  alle  Zeil.  —  81 9.  Die  Bolnnik  des  Aberglaubens. 
Nene  Miinch.  Zeitung:  .\beudbl.  Nr.  95.  Exkomniuniha- 
lionen  gegen  Pursten,  Könige  und  Kaiser;  geschichtliche 
Notizen.  —  Nr.  96.  Eine  neue  Ueberselzung  des  Paril- 
val.  ■  Nr.  98.  99.  Ainhei,  Vilbel  und  Wnrbet  (Weinin- 
ger  .  —  Nr.  101.  102.  Melanchthon  und  das  Nürnberger 
Gyinnasium. 


Wiener  Zeitung:  13.  Zur  Geschichte  der  frnheren  Leib- 
garde in  Oesterreich.  (.Meynerl.)  27.  28.  Ein  Beitrag 
zur  Geschichte  der  .SpiilKarlrn.  96.  97.  huiisischatze  de« 
Miltrlalters   in  der  Schlolskirche   zu  Q)uedlinburg.   (Bock.) 


V«rnilMrhte  IVwrlirlrliten. 

58)  Eine  Viertelstunde  südwestlich  der  Sladi  Beckum 
wurden  in  der  ersten  Hälfte  Aprils  beim  .\uswerfen  von  fünf 
Graben  zu  Drainröhren  alte  Waffen  und  Anderes  gefun- 
den. Die  Gegensliinde  sind:  2  einschneidige  Sihwerlklingcn 
(19  Zoll  Khld.  lang),  2  eiserne  .Spitzen  von  Wurf-  oder  .Slofs- 
walTcn,  2  (Jcberresle  von  .Messern  odrr  Dolchen,  eine  Plerde- 
ireose  von  Bronce  mit  einem  Gelenk  in  der  Mitte  (im  Gan- 
zen 8'/i  Zoll  lang),  eine  Trense  von  Eisen,  zwei  Rosetten 
zum  l'ferdigescliirr  von  Bronce  und  zwei  von  Eisen,  eine 
kleine  lironcenc  Zange  (mit  dem  daran  belesliglen  Ringe  4 
Zoll  lang),  \\ovon  jeder  Ann  aulscn  ilie  eingegrabenen  Zei- 
chen X  (  X  tragt  (unter  den  Legionen  des  Varianischen  Hee- 
res, welche  im  Teutoburger  Walde  ihren  Untergang  fanden, 
war  auch  die  19.),  ferner  noch  mehrere  Stucke  von  Bronce 
und  Eisen  von  verschiedener  Form  und  zu  verschii  denen 
Zwecken  bestimmt,  sodann  ein  grofscr,  an  einem  Ende  durch- 
bohrter Zahn  von  einem  Höhlenbären  und  gegen  80  Stock 
sog.  cellische  Korallen,  ganz  ähnlich  den  bei  Nordendorf  in 
Bayern  gefundenen.  Sammlliche  Fundstücke  sind  jetzt  Eigen- 
thum  des  llofraihs  Essellen   in  Hamm. 

59)  Bei  den  Erdarbeilen  an  den  neuen  Befeetlgungen  von 
Lille  fand  man  jüngst  in  einem  alten  Hnnengrabe,  ohne 
eine  Spur  von  Knochen^  einen  Ungeheuern  Steinblock,  dessen 
Gestalt  und  luschrUlen  ihn  deutlich  als  D  r  u  id  cn  -  AI  t  ar 
kenn/eicbnen.  ,,Hesus"  und  „Teulalcs"  schcineu  die  heidni- 
schen Gollheitcn  gewesen  zu  sein,  denen  dieser  ,\llar  geweiht 
war.  Neben  dem  Steine  fand  man  auch  eine  goldene  Hippe, 
womit  die  l'riesler  die  Mistel  von  der  Eichel  abzuschneiden 
pflegten,   upter  welcher  der  Altar  stand. 

60)  In  Sitten  ist  beim  Bau  eines  Hauses,  13  Fufs  unter 
der  Erde,  ein  celtischcs  (irabnial  entdeckt  worden.  Dei) 
aus  rohen  Steinplatten  besleheade  Sarg  lag  in  der  Richtung 
von  Nordwest  nach  Südost  und  enthielt  die  Gebeine  einer 
F'rau  nebst  einer  Anzahl  bronceiier  SchmuckgegenslUnde. 
Auch  neben  dem  Sarge  wurden  Anliijuiiaien  aus  der  celli- 
scbeu  Bruncc-I'eriodc  gefunden.  Sic  »lud.  Dank  den  Bemü- 
hungen des  Hrn  Prof.  Kiedmalten,  sammllicli  für  das  Museum 
in  Sitten  erworben   worden. 

61)  Der  Realschullehrer  Dr.  Seiiricr  in  Trier  hat  die 
Wiibrncliinung  geninclit,  dnfs  der  hiilkyelialt,  den  ver.schiedene 
Brunnen  der  Stadt  und  (,)uelleii  der  Umgegend  bei  sich  füh- 
ren, nicht  von  der  nnlArlichen  Bodenheschaffenheil,  sondern 
von  drin  Mörtel  römischen  Banschults,  der  aus  dolo- 
mitischem  Mu^chrlkalke  biTeilel  wurde,  herrührt.  Hierauf  ge^* 
stiM7l,  ist  von  iliin  (in  Leitfaden  für  Narhgrnbunpf  11  nach  rö- 
mischen Altcrlhüinern    verfafst  worden ,    welcher    solchen  Ar- 


189 


Anzeig:cr  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


190 


beitcn    eine   beslimmte  Kichtung    gibt    nnd  den  Erfolg  dersel- 
ben sicher  alellt. 

62)  Beim  Grundgraben  eines  Ilausct  vor  dein  Kölner  Thor 
in  Andernach  ist  man  in  einer  Tiefe  von  8  Kuls  auf  eine 
24  Fufs  breite  Bömerstralse  pcstofsen,  de  aus  einer  fe- 
sten Lage  mit  Kiesdicke  von  2  Fuls  Hohe  besieht  und  an 
beiden  Seiten  mit  Kufsweecn  aus  Schieferplalten  versehen 
ist.     Anch  eine  römische  Münze  wurde  entdeckt. 

G3)  Zu  Kurtnsch,  einem  deutschen  Uorfe  im  sudlicheu 
Tirol,  am  rechten  Ufer  der  Eisch,  ist  beim  Grundgraben  ein 
Merkur  aus  Varnior  gefunden  worden.  Leider  fehlt  dem 
vorlrelTlichen  HunslwcrKe,  das  dem  Museum  in  Trient  ge- 
schenkt wurde,  der  hopf;  die  Formen  des  Körpers  aber  sind 
von  so  regelmalsiger  .Schönheil,  dals  dieses  Werk  der  Blü- 
tbezeil  antiker  bildnerei  angehören  mufs. 

t>4)  Bei  dem  Bau  der  Eisenbahn  zwischen  Zittau  und 
Reichenberg  stiefs  man  bei  dem  Dorfe  W  ei  fs  k  i  rc  lien  vor 
Kurzem  auf  einen  Topf  mit  Bracteaten;  när  eine  kleine 
Anzahl,  unaefahr  12  Stück,  sind  dem  Schmelzliegel  entgan- 
gen. Es  sind  wahrscheinlich  böhmische,  da  die  auf  ihnen 
sich  befindende  Figur  eine  Krone  Ir.iet,  welche  .luf  den  an 
Gröfse  und  Form  ganz  ähnlichen  des  Markgrafen  von  Meifsen, 
Heinrich  des  Erlauchten,  nicht  angetroffen  wird.  Die  erhal- 
tenen Exemplare  zeigen  sänimtlich  verschiedene  Stempel. 

65)  Vor  Kurzem  fand  ein  Handwerker  zu  Wildeshau- 
sen im  (irofsherzogthume  Oldenburg,  beim  Graben  einer  Grube, 
vier  Fuls  unter  der  Erde  ein  irdenes  Gefals,  welches  6  l'fiind 
alter  Silberm  (i  nzen  enthielt.,  Diese  Miinien,  reichlich  400 
Stück,  bestehen  in  wenigen  Tuinosen;  das  Uebrigc  sind 
Dickgroseben,  um  die  Mitte  des  1-1.  Jahrhunderts  für  Braun- 
schweig,  Münster,  Osnabrück  und  Bremen  geprägt. 

66)  In  Gent  hat  man  das  Grab  Jukob  van  Arte- 
velde's,  welches  man  durch  die  Bilderstürmer  des  16.  Jahrb. 
leistört  glaubte,  im  volblandigen  Zustande  der  Erhaltung 
aufgefunden.  Indem  man  den  Boden  in  derlMahc  des  Hospitals 
der  Bylogue  durcbgrub,  um  hier  den  Grund  für  das  Haus  des 
Direktors  zu  legen,  trafen  die  Arbeiter  auf  einen  Stein,  der 
ein  Grabgewölbe  bedeckte,  in  welchem  man  ein  Skelett  fand, 
das  der  Zutritt  der  Luft  keineswegs  in  Staub  verwandelt  hat. 
Eine  oxydierte  .Metallplalte,  wornuf  man  noch  deutlich  lesen 
kann :  „Jacob  van  Arteveldc  upperhoofman.  Hooymaend 
MCCCXXXW",  lafst  keioen/^eifel  .liber  die  Identität  dieser 
Ueberreste.  ,  .,  .  .  i    „.  ,   , 

67)  Vermögende  Protestanten  in  Prag  bealisichtigen  mit 
Unterstützung  des  dtulsclien  Giislav-Adolf-Vereins,  das  Zim- 
mer, worin  Johannes  Hufs  im  Jahre  1373  zu  Hussinec 
geboren  wurde,  in  würdieer  Welse  zu  restaurieren  und 
es  mit  dem  Bildnisse  dieses  Vorläufers  der  Reformation  zu 
schmucken. 

68)  Dem  Vernehmen  nach  ist  der  sogenannte  „Troll- 
mOnch"  an  der  Glockengiefserstrafse  (das  ehemalige  Ordens- 
haiis  der  Trollbrüder  -  jetzt  ein  Gefanenifs)  in  Goslar  und 
die  neben  dem   Kaiserhausc  belegene  uralte   Kapelle  St.  Ul- 


rici  für  Rechnung  der  Kronkasse  angekauft  worden.  Die 
Kapelle  soll  ausgebaut  und  wieder  in  ihren  ursprünglichen 
Stand  lurückverselzt  werden,  wie  auch  der  Kaiserstuhl  und 
einige  andere  werthvolle  Antiquitäten  aus  der  früheren  (ilani- 
periode  Goslars   in   derselben    ihren   Platz   finden   sollen. 

69)  Die  am  12.  .\pril  in  der  Miinchener  Vorstadt  .\  u  ab- 
gebrannte Papierfabrik  von  Medikus  ist  eine  der  ältesten, 
wo  nicht  die  älteste  Papierfabrik  in  Deutschland,  indem  sie 
unter  der  Regierung  Kaisers  Ludwig  des  Bayern  '1317)  ge- 
gründet wurde. 

70)  In  München  hat  sich  ein  Z  w  e  ig\  e  re  i  n  des  Re- 
gcnsburger  Dnmb  au  Vereins  gegründet,  dessen  proviso- 
rischer Ausschufs  demnächst  einen  .\ufruf  an  die  Einwohner- 
schaft zur  Betheiligung  erlassen  wird.  Vorstand  des.-^elben 
ist  Graf  von  Drechseh  man  zahlt  schon  viele  Notabiliiaten 
unter  den   Mitgliedern. 

71)  Das  grofsartige  Unternehmen  des  Ausbaues  der  Ke- 
gcnsburger  Domthürme  hat  auch  auf  Seile  der  dortigen 
Protestanten  ähnliche  Bestrebungen  hervorgerufen.  Es  ist 
ein  Verein  in"s  Leben  getreten,  welrhcr  theils  den  .Ausbau,  theils 
die  Restaurierung  ihrer  Kirchen  sich  tum  Ziele  gesetzt 
hat.  .\n  der  Neupfurrkircbe  wird  bereits  rüstig  gearbeitet  ^ 
an  der  DreieinigkcitsKirche  sollen  die  Thürme  gleichmafsig 
erbaut  und  andere  entsprechende  Verschönerungen  vorgenom- 
men werden;  die  Oswald»l.irche  soll  statt  ihres  bisherigen 
hölzernen   Thurmes  mit  einem  steinernen  geschmückt  werden. 

72)  Der  Grundstein  zum  .M  e  I  a  n  ch  th  ons- Denk  mal 
in  Breiten  ist  am  19.  .April  mit  entsprechenden  Feierlich- 
keiten gelegt   worden. 

7.'!>  In  Werden,  wo  die  Gebeine  des  im  J.  809  ver- 
storbenen .\postels  des  .Münslerlandes,  des  heiigen  Ludgerns, 
ruhen,  wird  vom  20.  Mni  bis  3.  Juni  das  lOöOjahri.e  Jubi- 
läum seines  Todes  feierlich  begangen,  bei  welcher  Gelegen- 
heil seine   Reliquien   ausgestellt  werden  sollen. 

74)  In  München  wird  im  .Mai  das  .'XKIjahr.  .lulielfest 
des  1Ö60  von  Herzog  .\lbrecht  dem  Grofsinuthigen  gcgrftiide- 
len  W  i  Ih  el  m  s- G)  mn  asiu  ms,  das  mit  dem  Ludwigs-  und 
Maxiinilians-Gymnasinm  für  die  klassische  Bildune  sorgt,  feier- 
lich  begangen   werden. 

75)  Vor  einiger  Zeil  ist  ein  Werk  veröfrentllcht  worden, 
das  für  Kunstler  und  .\nliquare  und  besonders  diejenigen, 
welche  mittelalterliche  Architektur  studieren,  höchst  interes- 
sant sein  mufs.  Es  ist  dies  ,,Ein  Farsimile  des  Skiz- 
zenhiiclis  von  Wilars  de  Honecort,  einem  Baumeister 
des  13.  Jahrb.  ,  mit  ("oininenlaren  und  Beschreibungen  von 
Lassus,  früher  Bnnincister  an  der  NutreOame-Kirchr  etc.,  und 
Guicheral,  Prof.  der  Archäologie  an  der  Ecole  des  Charles  tu 
Paris;  übersetzt  und  herausgegeben  von  dem  Hev.  Robert 
Willis.  London,  J.  H.  u.  J.  Parker."  Die  llandsrhnfl,  besle- 
henil  aus  .'i.'t  Blattern  (es  waren  urs|>rünglich  41)  Federzeich- 
nungen mit  Noten  in  der  pikardischen  Mundart  des  13.  JhdI., 
war  früher  in  der  Bibliothek  des  Abtei  St.  Germain  de»  Vrt*, 
aus  welcher  sie  zur  Xeit  der  ersten  Revolution  in  die  Natio- 
nal-Bibliolhck   zu  Pari»  gebracht  wurde,  wo  sie   sich  noch  be- 


1»1 


Anzeiger  für  Kunde    der  deutschen  Vorzeil 


192 


findet.  Wilars  de  llonecorl  slellle  ii.  A.  den  erofsern  Theil 
der  Kathedrale  von  Cninbray  wieder  her,  war  laiieere  Zeit 
in  Ungarn,  und  man  vcrniiilhel,  dnls  er  auch  hu  dem  Bau  der 
Kirche  bl.  Elisabeth   zu  )Iarburg  Antheil  gehabt  habe. 

76)  Die  filrill.  J  a  blo  n  o  w  ski'scbe  Gesellschaft  in 
Leipzig  hat  aus  der  Geschichte  folgende  Preisfragen  ge- 
geslellt :  Gesrhichle  des  llaudels  und  der  Schillfahrt  von  Stet- 
tin seit  dein  Niedergange  der  Hansa  (1859  unbearbeitet  ge- 
blieben und  daher  für  lütJO  erneuert)  ;  Geschichte  der  Schifl"- 
fahrl  auf  der  Ostsee  vor  dem  Aufkommen  der  Ilansa  (aus 
dem  J.  1858  wiederholt);  Kulturgeschichte  der  Städte  Danzig 
und  Thxrn  in  der  Zeil  vom  J.  1454  bis  zur  ersten  Theilung 
Polens  ;für  18G1)  ;    Darstellung    der   in  Ueutschland    zur  Zeit 


der  Kefnrmalion  herrschenden  national-ökonomischen  Ansichten 
(für  ISlid).  Jede  gekronle  l'rcisschrilt  wird  mit  48  Smek 
Dukaten   honoriert. 

77)  Von  Thalis  Bernard  ist  des  Deutschen  Johann  Zin- 
zerliog,  der  unter  dem  Kamen  Jodocus  Sincerus  schrieb,  in 
Thüringen  1590  geboren  war  und  1618  starb,  lateinisch  ab- 
gefalstc  Kciscbcschrcibung  Frankreichs  „Ilinerarium  Gal- 
liae"  ins  Tranzosische  übersetzt  und  herausgegeben  worden. 
Auf  der  kaiserlichen  üibliothek  in  Taris  befindet  sich  eine 
.\nsgabe  des  lateinischen  Originals,  gedruckt  im  J.  1616  bei 
du  Creun  in  Lyon,  wo  der  Verfasser,  der  sich  übrigens  als 
ein  sehr  gelehrter  Mann  erweist,  als  Schriftsetzer  gelebt  ha- 
ben soll. 


iDscrnte  uud  ßckanutiuachuiis:cu. 


11)   In    der  Die  t  e  r  ich'schcn  Büchliandlung    in   Gottin- 
gen  sind   erschienen: 
Unger,  P.   W.,    Uebersicht   der  Bildhauer-  und 
Malerschulen  seit   Constantin   dem  Grofsen. 

gr.   ^.      II)   iNgr. 
Sauppe,  H.,  die  Mysterien.    In.'^clirifl  aus  Andania.   gr.  4. 
20  i\gr. 

12)  In  J.  L.  Schrag's  Verlag  (A.  (i.  Hoflniann)  in 
Leipzig  erschien  soeben  und  ist  durch  alle  ISuch-  und  Kunst- 
handlungen  zu   beziehen: 

Das    Kriegswesen    des    heiligen    römischen    Rei- 
ches deutscher  Nation  unter  Maximilian  I.  und  Karl  V. 
Gewidmet    Sr.  Excell.    dem   Kreiherrn  Moritz  von   Koyne- 
burg- Lengsfeld,  k.  k.  österr.  General  der  Cavalerie.    Hi- 
storischer Entwurf  und  Durchfuhrung   von   (}uirin  Leit- 
ner,   k.   k.  «slerr.    (Jber-I.ieulenant.      Gezeichnet    von    A. 
Eeumann.     7  lilatter  in  Koyal-Korniat  mit  allegorischem 
Titelblalte    nebst    entsprechendem  Texte.     In    höchst   ele- 
,^  ,  gantcm  Carton.  -    Preis  Bthlr.  10.  20  Ngr.  =  fl.  16  o.  W. 
in  Silber. 
Jlit  Kecht  glaubt   die  Verlagshandlung   auf  die  Sympathie 
des  deutschen   Volkes,  besonders  der   Herren  Militärs,  bei  die- 
lem  Unternehmen  bauen  zu  können,  indem  das  durch  Feder- 
xeichnung  in  sieben  Blattern,  jedes  ohne   Kand   12"  hoch  und 
$10",  breit,  meisterhaft  dargestellte  Kriegswesen  ein  schönes  Stück 


deutscher  Geschiclile,  nSmlich  die  Gründung  des  Institutes  der 
frommen  Landsknechte  und  der  stehenden  Heere  im  deutschen 
Reiche  überhaupt  zur  Zeit  Maximilian  I.  und  Karl  V.  behaor 
delt.  Die  Durchführung  zeigt  das  gründliche  Ouellen-Studiuin 
des  Herrn  Verfassers,  wodurch  einer  jeden  Erscheinung  die 
Farbe  blieb,  die  sie  im  Leben  trug  nnd  ihr  Wesen  deutlich 
unseren  Blicken  zeigt.  Das  Werk  ist  besonders  wichtig  für 
die  Herren  Mililiirs,  Bibliotheken  und  Militiirerziehungsanstal- 
ten,  interessant  für  jeden  Gebildeten. 

Die  7  Blatter  enthalten  :  l.  Portrat  des  Kaisers  Maximi» 
lian  I.,  Griindcrs  des  Inslilüles  der  Landsknechte.  Nach  Ru- 
bens, aus  der  k.  k.  Bildcrgallerie  im  Belvedcre  zu  Wien.  II. 
Porträt  von  (ieorg  von  Frundsberg,  des  Vaters  der  Lands- 
knechte. Nach  einem  Originale  in  der  .Xmbraser-Sammliing 
zn  Wien.  III.  Einpler,  so  in  einen  gewalligen  Heerzug  ge- 
hören. (Historischer  F'ixpnnkl  nach  der  Schlacht  bei  Pavia 
1525.)  Mit  den  Porlrüts  des  Ferdinand  Franz  d'Avalos,  Mar- 
quis von  Pesrara,  und  des  Herzogs  Karl  von  Bonrbon.  IV.  Das 
Regiment  der  Landsknechte.  (Am  Marsche  nach  Rom  1527.) 
Mit  den  Porträts  des  Georg  von  F'rundsberg  und  des  Kurt 
von  liemmelberg.  V.  Das  Fendlein.  Mit  dem  PortrJil  de« 
Kaspar  von  Frundsberg,  der  mit  seinem  F'ahnlein  Gemeine 
halt.  VI.  Von  dem  Reisigen  Zeug.  (Reilerschlacht  bei  Pavia 
1525)  Mit  den  Porträts  von  Lannoy,  Alba  und  Salm.  VII. 
Die  Arckellcy.  (Belagerung  einer  Feste  in  der  ersten  Hälfte 
du  16.  Jahrhunderts.) 


Verantwortl 

Dr.   Freih.   v.  u.   z.   .\ufsels.      Dr.  A.  V.  Eye.      Dr.  (i. 

Verlag   der  literarisch- artistischen   .Vn.ila 


che  Redtelion  : 

K.    FronunaiiM.      Ur     l'rlir.    H  o  t  li    v.    S  c  li  r  r  c  K  c  n  s  1  e  i  n. 
Il   des  gemianischen   Mux'ums  in  Nürnberg. 


U.I^,.^'<M14><:>><^  B^cliiiruckerel. 


NUBNBEKG.  Das  Abonnement  de« 
Blattes,  wrkhes  alle  Monate  erscheint, 
wird  j^anzjiihri^  anpenünimen  iinil  betraget 
Dauhder  oeue-stenPuHteonventiun  bei  allen 
Postänit<-rn  und  Iliu-hliandlunjcen  Dtruttch- 
(<init>  inet  Oestreichs  3ä.  36 kr.  im  21 U.- 
FuTa  oder  ü  Thlr.  preuls. 
''  Für  Frankrrieh  abonniert  mMi  in 
Stral'eburK  bei  C.  F.  Schmidt,  in  Paris 
bei  der  deutschen  Uuchliandlunfr  von  F. 
Kliueksieek,  Nr.    11.  ruo   de    Lille,    oder 


AMlCiER 


Fiiit  mn  DEit 


Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  fiir  En$- 
Innd  bin  \VilIiuins  &  Norjcatc.  14  llen- 
rM'tte-8trfelCovent-(Jarili'ii  iiiLoudon;  für 
Sordamerika  bei  den  Potitäiuturi)  lirt^meci 
lind  nambtirK-.  — 

Inserate,  welche  mit  den  Zwecken 
d(j8  AnzrijriTß  und  dessen  wisscnschatl- 
lieheni  (iebiete  in  Vorbindunj?  stehen, 
werden  uuf^fcnominen  und  der  Kaum  ei- 
ner Columnenzeilo  mit  7  kr.  oder  2  Sgt. 
berechnet. 


Siebenter  Jalirgiing. 


18ÜÜ. 


ORGAN  DES  (JERMWISCIIEII  MISEIMS. 


Juui. 


WisscuschalHicIic  Millliciluüi!:eu. 


■i 


schichte.   IVorh  einmal  Aber  Hans  Felber  von  l'Im. 

Von  Eduard  Mauch,  U.  Zeichnuiigslehrer,  in  Ulm. 

Herr  Rector  Lochner  gab  im  Jahrgang  1858,  Nr.  8 
dieser  Dlälter  ilber  einen  ,,JIeister  Hans  Felber  von  Vlin", 
Kriegs-Ingenieur  im  Jahr  1427,  und  über  einen  „Kalben 
von  Vlm",  Orgelbauer  im  Jahr  1476,  urkundliche .  für 
die  ulmische  Geschichte  bisher  unbekannte  Mittheilunjen. 
Da  er  aber  schliefslich  zu  der  Vermuthung  kam,  dal's 
vielleicht  die  Namen  ,, Felber"  und  ,, Falben"  idenli.'^fli 
wären,  oder  der  spSter  auftretende  Orgelbauer  ein  Nach- 
komme des  Kriegs-Ingenieurs  sein  konnte,  und,  um  hier- 
über eher  zu  einer  Sicherheit  zu  gelangen,  deren  gegen- 
wärtige Landsleute  aufforderte,  wenn  möglich,  Weiteres 
bekannt  zu  machen,  so  gab  ich  „vorläufig"  umgehend  in 
Nr.  9  eine  gleichfalls  urkundliche  und  für  die  Linier  (ic- 
scbicbte  ebenmöfsig  neue  Miltheiluag  über  Falh  (auch 
Falw),  woraus  erhellte,  dafs  die  Numpii  nie  idenlisch 
waren,  und  somit  zwischen  beiden  Meistern  auch  eine 
Blutsverwandtschaft  nicht  wohl  stattfinden  konnte.  In- 
dem ich  damit  also  der  Anfrage  des  Herrn  Lochner  In 
der  llniiptsache  entsprochen  zu  haben  glauble,  lau  es 
nicht  In  meiner  Absicht,  mich  über  Hans  Fcllici  weiter 
zu  verbreiten.  Wenn  daher  mein  verehrter  Liindj-mniin, 
Herr  Professor  llafsler,  in  der  letzten  Niininier  vorigen 
Jahres  —  also  fast  anderthalb  Jahre  nach  der  Aufforde- 
rung —   noch   diejenigen   fitillcn   der   hiesigen   stenrramt- 


licheu  Akten  wörtlich  nachtrSgt,  welche  schou  Weyer- 
inann  in  seiner  iMuiiographie  Hans  Felber's  hciiulzte,  SO 
ist  damit  iusofcme  allerdings  Weyermauus  und  meiue 
Jliltheilung   vollständiger  gegeben. 

Ich  glaube  aber  die  seitherige  Wirrnifs  ihrer  Auflö- 
sung doch  naher  gefuhrt  zu  haben.  Da  wir  nämlich  in 
Folge  der  ueuesten  Forschungen  nunmehr  wissen,  dafs 
Hans  F'elber  (auch  Kelwer)  in  all  seinen  uns  bekannten 
Kigensclialten,  nämlich  als  Brunnenmeister,  als  Buchsen- 
und  Kanonengiefser,  als  Werkmann  und  Überhaupt  als  Iq- 
genieur,  stets  mit  seinem  Geschlechtsnamen  genannt  wurde 
—  wie  überhaupt  seine  Vor-  und  Nachfahren  —  so  wer- 
den »ir  \\o\  annehmen  dürfen,  dafs  er  mit  keinem  der 
\un  1404  bis  löKi  in  der  Geschichte  blos  mit  den  Tauf- 
nanien  genannten  Steinmetzen  und  liaumeister  „Haus  von 
\lm,"  und  ,.Hans  von  Vlm  vnd  Landau'  zu  verwechseln 
sei  Deshalb  und  überhaupt  in  Betracht,  dafs  von  Hins 
Felber  bis  jetzt  noch  kein  Aktenstück  oder  ein  Uuudeiik- 
mal  gefunden  wurde,  das  ihn  in  bestimmter  \>  eise  als 
Baumeister  bezeichnete,  verliert  die  bisherige  Vermu- 
Ihnng  :  dafs  Hans  Felber,  der  von  1429  bis  1  l;<5  beim 
Hau  der  St.  (jeorgskirche  in  Nordlingen  gcnnnnle  ,,Hnns 
von  Vlm"  und  ein  Tochtermann  des  Ulrich  Ensinger  ge- 
wesen sei,  eben  so  sehr  an  Wahrscheinlichkeit,  als  dio 
weitere,  dafs  Hans  Felber  die  anfsere  Kirche  In  \\aihliii- 
gen  im  Jahr  I  IU9  vollendet  habe,  da  nämlich  der  Meister 
damals   iinlic7.ii    100  Jahre   alt  gewesen   sein   niilfste.     Khcr 


195 


Anzoiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


196 


liefse  sich  solches  von  einem  Sohne  desselben  denken, 
wenn  nicht  zu  gleicher  Zeit  angenommeD  werden  mUfste, 
dafs  derselbe,  gleich  seinem  Vnler,  den  Gescliieclilsna- 
ineo  gefQhrt  haben  wQrde;  es  ist  also  auch  das  letztere 
nicht  sehr  wahrscheinlich.  Das  an  der  Kirche  befindliche 
Slonogranim  ist  allerdings  von  liedcntutig,  ist  aber  leider 
i>is  jetzt  noch  nicht  gelöst  nnd  an  der  Nurdlinger  Kirche 
bis  jetzt  noch  nicht  entdeckt  worden.  Sem  Träger  ge- 
5  hürt  aber  ohne  Zweifel  einem  der  „Hans  von  Vlm"  zu; 
vielleicht  könnte  der  Schlüssel  dazu  eher  in  Landau  ge- 
funden werden  ?  Auch  in  der  Kirche  zu  Kornwestheim 
- —  nicht  sehr  entfernt  von  A\'aiblingen  —  soll  gestanden 
haben:  ,, Diesen  Buw  hat  gemacht  Heister  Hans,  Stein- 
metz, den  man  nennt  von  Vlm  da  mau  zeit  1516"  (s. 
die  Künstler  aller  Zeiten  und  Volker,  von  Dr.  Klunzin- 
ger).  Gleichfalls  von  Interesse  für  die  gegenwärtige  Un- 
tersuchung mag  die  Milthcilung  Fufsli's  in  seiner  Beschrei- 
bung der  Stadt  Zürich  (1842)  sein,  wo  er  S.  48  sagt, 
indem  er  sich  auf  Vogeli  beruft  :  ,, Dieser  Hans  Felder, 
Baumeister  der  St.  Oswalds-Kirche  in  Zug,  und  von  wel- 
chem auch  die  Kirche  zu  St.  VVoIfgang  mit  ihrem  schö- 
nen Tabernakel  herrühren  soll,  ein  sehr  geschickter  Stein- 
metz, von  Uetlingen  im  Kies  gebürtig,  ward  auf  Lieht- 
messe  1475  seiuer  Kunst  wegen  mit  dem  Bürgerrecht  in 
Zürich  beschenkt  und  hierauf  zu  der  Stadt  Werkmeister 
in  Stein  erwithlt.  Hüchst  wahrscheinlich  ist  er  auch  der 
Erbauer  des  herrlichen  Chores  der  von  1493 — 149&  neu 
aufgeführten  Kirche  in  Meilen."  Könnte  hiebei  nicht  ein 
Versehen  im  Lesen  der  Urkunde  stattgefunden  haben,  so 
dafs  P'elder  aus  Fclber  entstand  ? 


Besondere  Be-  Ein   Krief  fleH   OrurHiiieiHterM    tles  Juliaii- 
gebenhelten.    niterurdriiH  nii  ilrii  Köiiiic  UiiMtav  Ailolplt 

\oii   Mcliitt'dfii. 


DreirsiRjähri- 
ger  Kric(f. 


Milgcllicilt   von   Gustav   Ilauser  in   >'Ordlingcn. 

Ein  Brief  eines  durch  seine  Stciluirt;  hervorrogenden 
Hannes  an  den  grof.sen  Schwedeiikonig  ist  an  und  für 
«ich  ein  der  Aufbcwahrnug  werther  («egenstand.  Der 
nachfolgende  Brief,  welcher  ans  den  als  Jlaknialnr  ver- 
schleuderten Akten  des  Job  Conr.  von  Hosenbach,  der 
zur  Zeil  de»  schwedi.scli  -  dentschnn  Krieges  .Idlianiiiler- 
ordens-Commeutlnir  zu  Kleirjerdlingcn  und  Kullieijlinrg 
war,  durch  Zufall  gerettet  «mde,  gehört  unter  die  zahl- 
reichen Belege,  aus  welchen  hervorgeht,  wie  wenig  na- 
mentlich die  geistlichen  Ordensguter  von  Seite  der  schwe- 
dischen Armee  geschont  wurden.  Aber,  abgesehen  von 
seinem  speciellen  Inhalte,  bietet  derselbe  noch  ein  wei- 
teres  Inleres-se    dnreli   seine  ganze  Passung  dar,  insofern 


sich  in  der  Art  und  Weise,  wie  der  Grofsmeister  eines 
der  geistlichen  Kilterorden  an  den  König  schreibt,  jene 
liiilie  Meinung  kund  gibt,  in  welcher  Gustav  Adolph  auch 
bei  seinen  Gegnern  stand. 

,,Serenissime  ac  Potentissime  Rex. 

Pcrtuleral  ad  lias  usque  oras  fama  constans,  Majestä- 
ten! Vestram  in  Suis  tot  victoriis,  piissimo  exemplo,  Ec- 
clesiastica  bona  non  diripi,  sed  legitimis  suis  possesso- 
ribus  intacta  relinqni,  ubiijue  voluisse.  Nunc  tarnen  non 
exiguü  mei  mocrore,  in  ma.ximum  Sacri  hujus  mei  ordi- 
nis  detrimenlum  audio,  llierosolymilani  juris  Commendas 
et  bona,  qnae  pro  Dei  gloria  et  Chrisliani  nomiiiis  tu- 
tela  fundata  sunt,  a  Majeslatis  Vestrae  dueibus  et  militi- 
bus  pessundari.  Id  fieri,  inscio  ac  nolente  tanlo  principe, 
reor,  ob  idque  Reglam  imploro  clementiam,  nt  dignetur 
eorundem  bonorum  indemnitati  suis  juribus  providere. 
Praesertim  vero  Commendas  duas  Ven.  fratris  Jo.  Con- 
radi  de  Rosenbach  Majestatis  Vestrae  Regiae  benignitati 
cyniniendo.  Earum  altcia  uuucupatur  de  Rutenburg  ad 
Tauber,  cum  suo  membro  Keichartsrot,  altera  de  Erlio- 
gen  cum  suo  Casali  Holheim.  Hasce  duas  Rotenburgensis 
cujnsdam  civis  (cui  nomen  Voelcer  junior)  filius  et  tri- 
buni  Vestrae  Majestatis  locumteaens  omniuo  pessundedit. 
Si  Regio  Hajestas  Vestra  nutu  tanto  damno  consnlere  et 
Commendas  praedictas  earumquc  vasallos  a  contribulio- 
nibus  liberare  et  in  suis  exemptionibns  manutenere  digna- 
bitur;  Militiam  haue  sacram,  meque  ejus  Moderatürero 
indignum,  perpetuo  obligationis  vinculo  adstriugct,  qui 
Majestatem  Vestram  hnniillime  revereor.  Datum  Melilae 
2.  Augusti.  Hi'i'i,  Majestatis  Vestrae  humillimus  servus. 
U.  Magister  llospilalis  Hierosolm, 
F.    Antonius   de    l'a  n  I  a." 

^^  eichen  Erfolg  der  Brief  hatte,  ist  aus  den  übrigen 
noch  erhaltenen  Commenthurei-Akteu  nicht  sicher  zu  er- 
mitteln ;  doch  geben  die  letzteren  über  die  nächsten 
Schicksale  des  Johanniterordenshauscs  zu  Kleinerdlingen 
zum  Thcil  nicht  uninteressante  Aufschlüsse  Wie  der 
Schwedenkönig  selbst  es  nicht  immer  für  seine  PHicht 
achtele,  das  Ordenseigenthuui  zu  respeelicren ,  beweist 
der  Umstand,  dafs  er  wahrend  seiner  Anwesenheit  in 
Augsburg  dem  Italh  der  Stadt  NördlinL'cn,  (Icr  sieli  durch 
zw  ei  Abgeordnete,  BUrgermei.slcr  GnndcKinger  nnd  liaths- 
advokal  Seefried,  der  königlichen  (iiiadi'  <  iripfehli  ii  liefs. 
airfscr  Anderem  das  Sehlofs  (Ordenshnns )  zu  Kleinerd- 
lingen mit  allen  l'ntertliiinen,  Einkünften,  Regalien  nnd 
Freiheiten  schenkte  und  seiner  Kanzlei  befahl,  die  Dono- 
lionsiirknnde  nnsziifcrtigen.  Der  llath  von  Nördlingen 
saniiito  auch  nicht,  mit  Hülfe  der  schwedischen  Waffen 
die    Schenkung    geltend    zu    machen    und    die    VorrAIhe, 


197 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


198 


Zehnten  und  andere  Einkuufle  des  OrdiMishauses  in  Be- 
schlag zu  nehmen,  wubei  nach  den  Aufzcichnuiigeu  des 
Commeothurs  J.  C.  v.  Koseubach  nomentlich  jener  Völ- 
ker vun  Kütlienburg  als  Ihatiger  itlitheirer  neben  den 
Kordlinger  üepulierlen  erscheint.  Aber  auffallender  Weise 
liefs  die  gehofTte  Donationsurkundc  vergeblich  auf  sich 
warten.  Sie  wurde  auch  wShrcnd  der  zweiten  Anwesen- 
heit des  Königs  in  Nordliiigcn,  vom  10.  auf  den  II.  Ucl., 
von  demselben  nicht  unterzeichnet.  Die  ISordlinger  Chro- 
oislen  und  Geschichtschrciber  wissen  sich  das  Käthsel 
theils  gar  nicht  zu  erklären,  Iheils  sprechen  sie  die  Ver- 
mulhung  aus  :  weil  man  das  Kanzlei-Personale  nicht  mit 
den  erwarteleu  Geschenken  bedacht  habe,  darum  werde 
die  Urkunde  dem  Könige  nicht  zur  Unterschrift  unter- 
breitet worden  sein.  Aber  was  lag  an  dem  Kanzlei-i'er- 
sonale,  wenn  der  König  ernstlich  wollte!  Schenkte  er 
doch  während  seines  Aufenthaltes  in  Nördlingen  selbst 
einzelneu  Personen  viele  Aufmerksamkeit  und  kümmerte 
sich  um  andere  Verhältnisse  von  ganz  localer  Natur: 
wie  hätte  er  des  der  Stadt  schon  vor  geraumer  Zeit  ge- 
machten Geschenkes  sich  nicht  w  ohl  erinnern  sollen ! 
Liegt  nicht  vielmehr,  wenn  man  den  Gang  der  Thatsa- 
chen  verfolgt,  wie  er  aus  den  mehrerwShnten  Akten  er- 
hellt, die  Annahme  sehr  nahe,  dnfs  ihm  inzwischen  der 
(den  Geschichtsclireibern  gar)Z  unbekannt  gebliebene)  höf- 
liche Brief  des  Grofsmeisters  zugekommen  war  und  ihn 
bestimmen  mochte,  vorläufig  in  der  Sache  wenigstens 
nichts  weiter  zu  thun  ?  Es  wäre  dies  kein  nnbemer- 
kenswerther  Zug  in  seinem  Charakter.  Aber  Dinge  weit 
ernsterer  Art  nahmen  bald  seine  Thaligkeil  in  Anspruch, 
und  als  er  am  II.  Okt.  Nordlijigen  vei liefs  und  fröhli- 
chen Mnthes  gen  Nürnberg  zum  Löpsinger  Thore  hinaus- 
ritt, ahnte  er  wohl  nicht,  dafs  er  schon  nach  wenigen 
Wochen  auf  blutigem  Sthlachtfclde  das  Ende  seiner  Lauf- 
bahn erreicht  haben   werde. 

Lange  erst  nach  des  Königs  Tode,  unterm  6.  Jan. 
1634,  wurde  endlich  die  Donationsurkundc  von  dem 
Kanzler  Oxenslierna  ausgeferligl.  Aber  eine  noch  schlim- 
mere Zeil  war  für  das  Urdenshaus  gekommen.  Der  all- 
mächtige Kanzler  war  noch  freigebiger,  als  sein  König, 
gewesen  und  halle  die  GrBf.sili;ift  Wullerstein  dem  silnv  e- 
dischen  General  Lorenz  von  llofkirchen  ,,erb-  und  eigen- 
thUmlicb"  geschenkt.  Hiemit  waren  die  Johonniterordens- 
Unterthanen  zu  Klcincrdlingcn  überdies  die  Schnlzheruh- 
Icnen  des  scliwedisclun  Generals,  als  ihres  neueu  Ober- 
lehnsherrn, geworden,  und  ein  schwedischer  Commissär 
hatte  sie  .,sub  poena  militärischer  Execulion"  auf  das 
Schlofs  zu  Wallcrslein  beschieden,  um  dem  neufingesetz- 
ten  Grafen  die  Erbbuldigniig  zu  leisten,  die  denn  nnrh 
am    M.    Miirz    1033    erfolgt    war.      Halle    dir    lliilli    dir 


Stadt  Nordlingcn  in  liberaler  und  duldsamer  Weise  sich 
eines  EingrilTes  in  die  kirchlichen  Verhältnisse  der  grofs- 
tenlheils  katholischen  Gemeinde  zu  Kleinerdlingen  entf. 
halten,  so  forderte  jetzt  der  neue  Graf,  der  allenthalben 
die  katholischen  Geistlichrn  entfernt  und  auch  die  Mönche 
zu  Neresheim  aus  ihrem  Kloster  vertrieben  hatte,  auch 
hier  die  Beseitigung  des  katholischen  Geistlichen  uud 
drohte,  wenn  es  nicht  geschehen  wurde,  die  Pfarre  selbst 
mit  einem  protestantischen  Geistlichen  zu  besetzen.  So 
mufste  sich  der  Ralh  entschliefsen ,  die  fest-  und  sonn- 
täglichen Gottesdienste,  sowie  die  Casunlien,  durch  einen 
seiner  Geistlichen,  den  M.  Sebastian  liotlinger,  von  iN'ord- 
liugen  aus  besorgen  zu  lassen.  Die  N'ördlinger  Schlacht 
am  7.  Sept.  1C3-1  änderte  aber  bald  alle  diese  Verhyll- 
nisse  und  brachte  die  Dinge  wieder  auf  ihren  alten  Stand 
zurück.  Job.  Cour,  von  Kosenbach  versiiumte  aber  nun 
nicht,  durch  seinen  Commenlhurei  -  Verwalter  Auguslio 
llueber  in  einem  ansführlichen  Bericht  all  den  erlittenen 
Schaden  aufzeichnen  zu  lassen,  und  insonderheit,  was  die 
Stadt  Nördlingen  seit  der  Occupation  der  Commenthurei, 
„welche  ihrem  Vorgeben  nach  von  der  Konigl.  Maj.  und 
Reiche  Schweden  erslberührter  Stadt  solle  doniert  und 
aigenthumblich  geschenkt  worden  sein,  an  Früchten,  Geld, 
Gehölz  und  anderen  Intraden  genossen  und  zu  ihren  Hän- 
den genommen."  Diese  liecliiiiing,  die  den  besten  Beleg 
dafür  gibt,  wie  gegründet  die  in  dem  grofsmeislcrlicben 
Briefe  ausgesprocbeiuMi  Klagen  waren,  ist  noch  in  ande- 
rer Ilinsii'lil  interc-sant,  indem  sie  nicht  blos  von  den 
reichen  Hinkünflen  des  Ordenshauses  zeugt,  sondern  auch 
daraus  die  Preise  von  verschiedenen  Landesprodukten 
in  damaliger  Zeit  und  in  hiesiger  Gegend  zu  ersehen 
sind.  In  letzterer  Rücksicht  dürfte  ein  Auszug  ans  der- 
selben einen  vielleicht  nicht  unwillkommenen  Gegenstand 
für  eine  spatere  Mittheilung  abgeben. 

Ein  zu  PnMMaii  aiirK<'riiiiil<>ii<>H  IlrurliMtürk. 
einer  liiMrlirirt. 

Von  Dr.  J.  Sighnrt,  k.  Lycealprofessor,  in  Freising. 

Die  Kirche  des  njiiltcn  l''niuiiiKlii;.ti'rs  Niedernburg 
zu  Possau  wird  eben  durch  den  liiichw  .  Herrn  Bischof  da- 
selbst einer  bedeutenden  Ucstaurution  unterzogen.  Bei 
dieser  Gelegenheit  fand  sich  aufscr  mehreren  romanischen 
Säulen  u.  dgl.  unter  der  Tünche  der  Wund  beim  Portal 
eine  in  Majuskeln  geschriebene  Inschrift,  welche  leider 
verstümmelt  ist,  aber  >on  historischem  Interesse  zusein 
scheint.  Sie  bezieht  sich  ofTenbar  auf  eine  llniidlnug  des 
Kaisers  Friedlich  Barliaros.sa,  der  sich  in  l'assnu  nftor 
aufhielt,  dieses  Klosters  sich  besonders  annahm  und  o8 
im   J.  IKil    dem   Bischof  Conrad   von    Piit.sau   ubergub.    So 


Zustände. 

Sprache   und 

Schrift. 

luKchrlfton. 


199 


Anzeiffer  für  Kunde  der  dculschen  Vorzeil. 


300 


viel    wir    von    der  Inschrin    zu    enträthselo    vertiochten, 
würde  sie  lauten  :  Fridcricus  mperator  Äquisgrancnsil/us 

Jtistitiam  dedit,  quam 

"■''Wir  geben  aber  hier  eine  mög'licbst  Ireoe  Copie  der- 
selben mit  der  Bitte  an  die  Geschichtsforscher,  etwaige 
Funde  und  Erklärungen  auf  diesem  Wege  gütigst  milzu- 
tbeilen. 


FKIDEKIG 

IMPERATO.  AJC 
VI--r6  RAM  E  14^1  ß- 
lUTICIA-DEBWAM 


ArchiTalien.  l'rber    eine    l'rkunde    Frletlrirh'fit   11. 

Von  Joseph  Zahn,  suppl.  Professor,  in  Presburg. 

Id  den  Regesten  Kaiser  Friedrich's  IL  führt  Böhmer, 
p.  95,  Nr.  246  eine  Urkunde  mit  dem  Datum  vom  29. 
Dec.  1218  ,.apud  Celiua"  auf,  womit  der  Konig  die  St. 
Leonhardskapelle  in  Passeyr  dem  Deutschorden  verleiht. 
Das  Documeiit  findet  sich  an  zwei  Orten  vollständig  und 
zwar  durch  weiland  Baron  Ilormayr  abgedruckt ;  zuerst  in 
den  „Wiener Jahrbuchern''  (Bd.  47,  Aiizeigeblolt,  p.  äl), 
dann  in  dessen  ,,Hohenschwangau",  p.  7  Der  Herausge- 
ber will  drei  verschiedene  Copialbiicher  benutzt  haben; 
aber  desungeachtet  erscheint  die  Urkunde  mit  solchen 
Mängeln  behaftet,  dafs  Böhmer  nicht  umhin  konnte,  sie 
in  vorliegender  Form   für  unecht  zu   erklären. 

Leider  bat  es  mit  Ilormayr's  Urkundenabdrürken  ein 
eigenibumlichcs  Bewandliiifs.  Selbst  ohne  aufrallcMde  Mo- 
mente kann  man  so  ziemlich  immer  sich  darauf  gefafst 
nachen,  absicbllichc  Unrichtigkeiten  in  denselben  durch 
Vergleich  mit  den  Quellen  aufdecken  zu  müssen,  der  un- 
absichtlich   unterlaufenen    nicht  zu   gedenken.  *)      In    der 

*)  Einen  interessanten  Beilrag  zu  dieser  Angabe  lieferte 
V.  Meillcr  in  seinen  ..Herren  von  Ilindbcrg"  (I)enksrbr. 
der  k.  Akad.  der  Wiss.  VIII,  p.  K!  u.  IT.  des  Sepnrnl- 
abdr.)j    andere    Zuge    äa    llormayr'schcn    Vcrfahrcos 


oben  erwähnten  Urkunde  aber  sind  die  Merkmale  des 
Verdachtes  zu  grell,  als  dafs  Bohmer's  Urlheil  iiicht  ge- 
rechtfertigt sein  sollte.  Der  verdienstvolle  Autor  der 
Kaiserregesten  hatte  aber  nur  die  Datierung  im  Auge; 
hierin  kann  eine  heilsame  Kectlfication  vorgenommen  wer- 
den, ohne  dafs  man  eine  besonders  strenge  Anklage  wi- 
der Hormayr  erbebt.  Ist  die  Datierung  einmal  herge- 
stellt, so  fallt  auch  der  Vorwurf  der  Unecblheit  des  Do- 
cumentes  hinweg.  Desungeachtet  sind  aber  Fälschungen 
dabei  vorgekommen,  und  zwar  in  den  Zeugen.  Für  diese 
l'unkle  soll  hier  der  Nachweis  aus  dem  Originale  geliefert 
werden. 

Dasselbe  hinterliegt  in  ganz  nnbeanstandbarer  Form 
im  Centralarchiv  des  Deutschordens  zu  Wien ;  das  Ma- 
jestälssiegel  hängt  an,  ist  aber  etwas  verletzt.  Um  auch 
bezüglich  des  Textes  die  nöthige  Sicherheit  zu  geben, 
dürfte  eine  diplomatisch  getreue  Copie  der  Urkunde  hier 
am   Platze  sein  : 

In  nomine  sancte  et  indiuidue  trinitatis.  F.  dei  gra- 
tia  Romanorum  rcx  fempcr  auguftus  et  rex  ficilio  Om- 
nibus I  hanc  paginam  infpicientibus  noftri  regni  gratiam 
fuam  et  omne  bonum.  Nouerint  uniuerfi  pariter  et  fu- 
turi  {  ,  quod  nof  ecclefiam  fancti  Leonardi.  ba- 
ri  r  in  montanis  domui  teotonicorum  fancte  Marie  ob  fa-' 
Intern  anime  noflre  I  et  remedivm  parentnm  noflrorum 
conceffimuf  in  perpetuum  poffidendam,  ftatuentcf  ut  qui- 
cunque  aufu  |  temerario  prcfatam  domum  in  porfeffione 
predicte  capelle  grauare  prefumpferit  eidcm  centum  mar- 
cas  I  auri  soluere  teneatur,  Hoc  autem  ut  ratum  in 
eternum  permaneat  et  ne  aliquif  contraire  prefumprerit  | 
palrocinio  figilli  noftri  et  karactere  confirmamns.  Huius 
rci  teftef  funt.  Epifeopus  Albertus  tridenlinns  Epi- 
fcopns  ßerhtoldns  de  Brihfin.  Rupertus  de  malliz. 
Comef  albertns  de  tyrol.  Dominus  albertnf  de 
waiigin  et  frater  fünf  Bcrhtoldus.  Dominus  Otto 
de  monte  albani.  Dominus  swicgoruf  de  nionte 
alhani.  Dominus  lliltiboldnf  de  monte  albani. 
Berhtolduf  tarant.  Kngilmaruftnrant.  Alber- 
tuf  de  meaigir.  et  frnter  fuuf  Bl  a  r  |  q  ua  rd  u  f.  Rerh- 
tunguTde  meaigif.  Datum  apud  vlmam.  XII".  kalend. 
iaiiuarii.  Indictione  viii.  I  anno  ab  iiicarnalionc  domini 
Mo.ccO.XIX".  Affunt  et  hi  teftef.  Comef  \lricuf  de 
e  p a  n .  h  u  g o  de  t  u  u i  r  fh .  S  w  i  c g  e  r u  f  d e  riehen- 
he  rc. 

Der  Nachsatz  von  „Affunt"  bis  zu  Ende  ist  kleiner, 
doch  gleichzeitig  und  von  derselben  (?)  Hand,  tjur  etwas 
flüchtiger,  geschrieben. 


thelltc    ein    ehemaliger    llulfsarbeiter    Ilurniayrs    dem 
Schreiber  dieser  Zeilen  mit. 


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Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


202 


VtTj^leicht  man  den  Text  hier  mit  jenem  der  genann- 
ten zwei  Abdrücke,  so  bemerkt  man  etliche  Varianten, 
die  theils  auf  der  veränderten  Schreibweise  der  Copial- 
bucher,  Iheils  auf  fluchlig-er  Lesung  beruhen  mögen,  aber 
dem  Wesen  der  Sache  nichts  benehmen.  Anders  da- 
gegen  verhalt  es  sich  mit  der  Datierung  und 
mit  den  Zeugen. 

In  den  beiden  Abdrucken  Hormayr's  finden  wir  durch- 
gehends  das  Datum  ,,IV.   kalend.   ianuarii",    die  Indiction 

VII,  nnd  in  der  Reduelion  des  Jahres  1219  im  liegest 
die  .lahreszah!  1218.  —  Wie  die  Tageszalii  IV.  kal.  aus 
jener  des  Originals  (XII.  kal.J  entstanden,  ob  etwa  Hor- 
mayr's Copist  nur  nachlässig  gelesen,  oder  schon  das 
Copialbuch  an  dieser  Verstümmelung  Schuld  trage,  ver- 
mag ich  nicht  zu  erralhen.  Genug  an  dem;  wir  haben 
statt  des  angenommenen  29.  Deccmbers  den  21.  zu  setzen. 
Aber  auch  das  Jahr  ist  bei  llormayr  unrichtig  reduciert. 
BehuTs  dessen  bestimmterer  Feststellung  dient  eben  die 
Indictionsangabe  als  Conlrole  und  in  dieser  scheint  Hor- 
mayr  sich  eine  „Correctur"  erlaubt  zu  haben.  Er  setzt 
nämlich  die  Indiction  VII  und  fugt  in  der  Erklärung  sei- 
ner Abdrücke  eine  kleine  Berechnung  des  Datums  bei,  die 
nur  allzusehr  als  Rechtfertigung  erscheint.  Allerdings 
gilt  für  das  Jahr  1319  die  Indiction  VII,  doch  nur  bis 
zum  23.  Sept.,  oder  respective  dem  24.  December  ;  vom 
24.  Sept.,  oder  25.  Dec.  ab  niufste,  je  nachdem  die  kö- 
nigliclie  Kanzlei  eben  rechircte,  eine  neue  Indiction,  die 
VIII.,  ihren  Lauf  beginnen*).  Wir  haben  also  auch  1219 
noch  in    den    letzten   Monaten    oder  Tagen    die    Indiction 

VIII,  was  mit  dem  Ansalze  des  Originals  vollkommen 
stimmt.  Es  ergibt  sich  sonach  aus  der  Berechnung,  dafs 
die  königl.  Kanzlei  bei  dieser  Urkunde  von  der  Datierung 
nach  kals.  Indiction,  vom  21.  September,  ausgieng,  und  dafs 
wir  sonach  nicht   1218,   sondern    1219  zu  setzen  haben. 

Komisch  aber  ist  fast  der  Iirlhiim,  der  Hormayr  mit 
dem  Orte  passierte.  Er  liest  überall  ,,apn(l  Celina",  was 
er  bald  in  Friaul,  bald  in  Zelling  in  der  iNühe  des  Bo- 
densces  und  Lechs  finden  will,  und  hat  dabei  selbst  seine 
begründeten  Zweifel,  die  ihn  von  dem  Verdachte  des 
freiwilligen  Irrthnms  sehr  wohl  reinitjcn.  Im  Originale 
steht  einfach  ,,npud  v  I  m  u  m  ",  und  wenn  man  sich  die- 
sen Ortsnamen  in  der  fluchtigen  Schreibweise  eines  Co- 
pialhuclies  de»  15.  Jahrhnnderls,  wo  die  Schäfte  und 
Striche  der  Buchstaben    nicht  all/.ngennu  sich   zusammcn- 


•)  cf.  Brinckmcier :  Chronolog.  Handbuch,  p.  28.  —  Ein 
Jiihr  später,  auch  im  Moiiale  Decenilier ,  sdirieli  die 
Kanilci  Kriedrichs  schon  die  I.\.  Indiction,  obgleich  für 
dieses  Jahr  im  .MIgcnieincn  Indiciiun  Vlll  nngesctzl 
wird   (cf  Koliicid.l.  der  kai.i.  Akad.   1851,  p.   119.) 


fugen,  gegeben  denkt,  so  mag,  allerdings  etwas  gezwun- 
gen und  für  fluchtige  Lesung,  der  Name  „celina"  er- 
scheinen. 

Somit  wäre  das  volle  Datum  nach  dem  Originale,  (bei) 
Lim,  21.  Dec.  1219.  Jetzt  ergibt  sich  aber  auch  für 
das  Itinerar  Friedrich's  kein  Widerspruch  mehr,  denn  in 
jene  Zeil  fällt  der  Iloftag,  welchen  der  Konig  in  dem 
nahen   Augsburg  hielt. 

Nun  zur  schwersten  Anklage,  die  Zeugen  helref- 
fend.  Vergleichen  wir  in  dieser  Hinsicht  das  Original 
zuerst  mit  Hormayr's  Abdrucke  in  den  Wiener  Jahrbü- 
chern, nnd  es  ergeben  sich  Unterschiede,  die  in  Ver- 
gleich mit  dem  2.  Abdrucke  leicht  zu  nennen  sind.  Ans 
Berhloldus  (de  ^^'angin)  wurde  hei  ihm  ein  Bernaldus  ;  Hil- 
tibolt  von  Montalban  und  Engilmar  Tarant  sind  ganz  aus- 
gelassen, und  durch  Hinaufziehung  des  Titels  ,,comes" 
des  Albrecht  von  Tirol  wurde  Ruprecht  von  Malliz  ein 
ein  Graf,  ohne  dafs  übrigens  Albrccbt  um  diesen  Titel 
gebracht  wäre.  Diese  ungewöhnliche  Benennung  Rup- 
recht's  scheint  auch  Hormayr  „unverdaulich",  aber  durch 
diese  leichte  Kritik,  wozu  er  sich  selbst  den  StolT  lieferte, 
werden  gewisse  Zengen  seines  2.  Abdruckes  (Hohen- 
schwangau)   nicht  geniefsbarer. 

In   diesem   nahm   er  folgende  Veränderungen   vor  : 
1)   Engilmar   Tarant  wurde  ganz  ausgelassen, 
3)  die  3  nach   dem   Datum    beigesetzten  Zeugen   (der 
von    Epan,   Tuulr.-h    nnd  Riclienberc)   wurden    in   die   obere 
Reihe,    unmittelbar    nach  dem    Grafen   Albrecht  v.    Tirol, 
eingeschaltet. 

3)  Hiltibolt  von  Montalban  wurde  in  einen  Ilillibolt 
von  Schwangau  umgetauft,  ohne  zu  bedenken,  dafs  sprach- 
richtigor  doch  Swangawe  oder  Swangowe  gesetzt  wer- 
den  müsse,   und 

4)  wurden  Walther  von  Vax  und  Gebehard  von  Star- 
chenberch  ganz  neu  zugefügt. 

Solche  Varianten  sind  denn  doch  nicht  mit  der  An- 
gabe, die  Zeugen  seien  in  3  verschiedenen  C'opialbuchern 
verschieden,  zu  bemänteln  !  Das  Original  weist  im  Gan- 
zen 17  Zeugen  auf,  der  erste  Abdruck  Hormayr's  15  und 
der  zweite  bei  allen   Veränderungen    18. 

Fragt  man  muh  der  Ursache  eines  solchen  Vorgehens 
Hormayr's,  so  dürfte  sie  uns  der  Annliigie  leicht  .sich 
ergeben.  Dafs  es  Geschichlschreiber  gab,  welche  dort, 
wo  die  Onellcn  sie  mit  erfrischenden  Thiilsuchen  im 
Stiche  liefsen,  dem  Jlangcl  durch  eigene,  milir  oder  min- 
der positive  Combinalion  zu  Hülfe  kamen,  wird  Niemand 
bestreiten.  Das  ist  das  ,,corriger  la  fortunc"  der  Spie- 
ler auf  diesem  Felde.  Hormayr  wollte  den  sirrllbaren 
Herzog  Friedrich  II.  von  Ocaterreirh  als  Kampfer  gegen 
die  ilongolen   schildern.    üikI   er   \\i'[^   ihn   ..in   rn.slris   ron- 


203 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulschen  Vorzeit. 


204 


Kunst. 

Tunkuust. 
Instrumente. 


tra  Tartaros  apud  Kloboiik''  erscheinen;  ftlr  die  Geschichte 
Hohenschwatig'airs  brauchte  er  den  tnuirlichst  weit  in  Hie 
Vorzeit  hinaufreichenden  Namen  eines  Herren  von  ischwan- 
gau,  und  er  benutzte  die  angegebene  Urkunde,  um  Hilti- 
boll   von   IMontalhan    für  seinen   Bedarf  umzuSndein. 

Vielleicht  liefsen  sich  in  dem  Werkclien  Über  jene 
Burg  noch  ähnliche  Collisionen  mit  der  quellenmfifsigen 
Wahrheit  nachweisen,  da  Dinge,  wie  diese,  in  der  Regel 
nicht  vereinzelt  stehen. 


Zur  OexFhlcIite  der  MuMlklnisttrMiueiite. 

Von  K.  V.   KeHberg  in  München. 
(^Kortsclzung.) 

-!"  Unter  den  Hohemtaiifen  (1137— 1273J  kommen  be- 
reits mehr  als  ein  Dutzend  verschiedener  Jlnsikwcrkzenge 
Tor  und  zwar  von  allen  Galtungen,  zum  Theil  mit  Namen, 
die  jetzt  nicht  mehr  in  Gebrauch  sind,  oder  doch  eine 
andere  Bedeutung  erholten  haben;  wie  z.  B.  rottunibes 
(Hanripauke,  TamburiiiJ,  siimbiut  (Sailentpicl ,  ob  etwa 
die  Sambuca,  ein  mit  Saiten  überzogener  King  oder  Be- 
cken?), rotte,  eine  Art  Zither  oder  Psalter  (vgl  Forkel, 
Gesch.  d.  Musik,  2,  S.  744);  simfonie  (Trommel),  die 
auf  beiden  Seiten  geschlagen  wird  (l.sid.  2,  orig.  c.  21); 
zum  Theil  auch,  wie  die  berühmteren  Rosse,  Schwerter, 
Helme,  Schilde  der  Helden,  mit  besonderen  Eigennamen, 
wie  z  B.  Schwalbe  für  die  Harfe,  „diu  der  kUncgtn  Se- 
cundillen  was"  und  welche  Anfortas  der  Orgeluse  sandte, 
(Parz.  C23,  21.)—  Besonders  beliebt  war  die  (noch  im- 
mer, und  zwar  bis  ins  14.,  ja  in  besonderer  Form  noch 
iml6..1hdt  )  dreisaitige  Geige,  deren  Sangboden,  obere 
Fläche,  jetzt  eirund  ist,  und  deren  zwei  Schallocher  die 
Form  eines  Kreisabschnittes  haben;  sie  war  oft  reich 
verziert,  z.  B. :  „dö  hiez  er  im  bereiten  mit  stdinen  sei- 
len ein  videlen,  erziuget  wol,  als  si  ein  vürsle  vUeren 
sol,  daz  (holz?)  gebrünieret,  der  cappclon  (sogenannte 
Kragen  ?)  gezicret  mit  golde  und  mit  gesteine,  von  edu- 
lem  helfenbeine,  under  dem  swebet  ein  (palmSt  sfdin) 
borte;  si  was  ze  allen  orten  mit  (rnldin  borten  überlcit; 
alsus  diu  gige  wart  bereit,  die  iregel  waren  euldin,  diu 
glge  >»ap  von  siden  fin  gewirket  wol  mit  bilde  klär  " 
Gesamml-.^briil.  l(i,  397  —  Berühmt  ist  namentlich  die 
Fiedel  Volkcr's  im  Nibelungenliede,  sowie  er  selber  der 
berühmteste  der  Spielleute,  unter  ili'ncji  nametitlich  mich 
die  Knappen  des  Koniijs  F.tzel  :  Werbel  und  Swenimel, 
sodann  lloraml  in  der  ..(iiidrun".  Tristan,  Isang,  König 
Kother,  der  Zwergenkitnig  Goldemar  u.a.  mit  Isliren  ge- 
nannt werden.  —  .Sehr  reichlich  war  nametitlich  die  Kriejrs- 
und  Tiirniermiisik  bereits  besetzt  und  hatte  nicht  iilliin 
ihre  Trompeten    (trumhtn),    llorner    und    Posaunen   (busi. 


nen .  pusdnen).  Pfeifen  (phifen)  und  Flöten  (floiten), 
Trommeln  (tambürcn),  Pauken  (|u1k(n)  und  Handpauken 
(rottunibes),  sondern  auch  die  Fiedel  mufste  dabei  sein, 
and  zwar  als  eine  Art  Ehren-Instruinent,  zur  nächsten 
Begleitung  hoher  Herren.  Zwar  in  der  Kaiserchronik 
kommt  nur  vor  das  Hörn :  „wichorn",  (10,079)  und  ,,he- 
rehorn"  (505),  im  Holandsliede  des  Pfaffen  Konrad  :  Trom- 
pete, llorn.  Pfeife  —  „bniden  die  tunibin  blisen  ir 
trumbin",  Ruol.  9,  18;  —  „do  nam  der  hell  rulond  sin 
hörn  in  sine  haut,  er  hlis  iz",  10,  4 ;  —  ,,si  blisen  ir 
wie  hörn,"  10,  30;  —  „Marsilie  chom  mit  lorne.  siben 
tusend  hörne  uor  im  cluugeu",  194,  17;  —  „ir  herhoru 
clungeu",  208,  17;  —  „si  blisen  ir  trumben  hörn  unt 
pliifen",  272,  12.  —  BeilauHg  hatte  die  luba,  also  hier 
trnnibin,  Trompete  (nach  der  Herrad  Hortus  deliciar. 
tab.  5)  jetzt  nicht  mehr  die  ursprünglich  grade,  sondern 
die  Form  eiufach  gekrümmter  StierhOruer  und  war  bald 
ganz  schlicht,  bald  auch  mit  Querbändern   verziert. 

Sodann  in  Veldecke's  Eneit  und  in  Wolframs  Wille- 
halm und  Parzival,  im  Lohengrin,  Laurin  u.  s.  w.  sind  die 
Aufzuge  schon  weit  reicher  mit  ,,rottumbes",  Wil.  360, 
5 ;  ,,manec  rottunibes  mit  zunel"  (Tamburin  mit  Schel- 
len), Wil.  3b2,  15;  —  „vil  püken,  vil  tambüren,  bust- 
nen,  vnd  floylieren,"  Wil.  34,  6;  „man  hört  da  piisinen, 
lainbürn,  floiticrn,  sttven",  Parz.  764,  26  und  ,,die  hellen 
pusinen  mit  krache  vor  im  gäben  döz.  von  würfen  vnd 
mit  siegen  gröz  zw2n  tambüre  gäben  schal  :  der  galm 
Uhr  al  die  stat  erhal.  der  dön  iedoch  gemischet  wart 
mit  floylieren  an  der  fart :  ein  reiscnote  (Marsch)  si 
bliesen,  nu  sulen  wir  niht  Verliesen,  wie  ir  hfirre  kö- 
rnen si  :  dem  riten  vid  e  1  ae  re  hi",  Parz.  63,  2.  So  auch 
schon  Eneas  ritt  „zc  Lanrente"  ein  ,,mit  pfifen  vnd  mi4  gc> 
sänge,  mit  trumben  und  mit  seilspilc",  En.  337,  37; 
,,nü  huop  der  junge  soldäu  sich  in  den  strft  da  man  vant 
beide  slac  unt  stich,  vil  pusdii  unt  rottumbes  mau  vor 
im  hörte,  dar  luo  tampür  ein  niichel  teil",  Lhgr.  138, 
1  ;  —  ,,floitieren  unt  tampären  schal,  pusünen  snarren 
daz  ez  in  die  Luft  erhal".  Lhgr.  505,  4.  —  Auch  vor- 
nehme Frauen  wurden  von  Geigern  begleitet  :  ,,nncli  hove 
do  gie  vor  der  knnigin  maere  maiiech  kurzer  videlaere, 
ie  zwein  vnt  zwei  besunder,  Luar.  1748;  und  wioSimild 
im  Berge  des  Königs  Loiirin  mit  ihren  Dienerinin'n  zu 
Hofe  geht,  .,do  kam  vil  niaiiiger  .spilman  unt  machte 
froeude  nianigcrlei  mit  bosiinen  unde  schalmei",  Luar. 
1728.  —  Im  llorliis  dcliiinr  t  I  wird  die  oben  er- 
wähnte II  a  II  (I  pn  u  k  e  (tynipaiiiim,  rnlliinibes  ),  jcd<icli  ohne 
Schellen,  an  riinni  liiimlt:  nm  den  Hals  gehüngt  getragen 
und  mit  linrin  linlu'iifornii(;en  Sclil.'i(;el  geschlagen:  und 
wrnn  die  Trompete  bereits  in  gekrümmter  (jesliill  erscheint, 
so    wird    man    sich    vielleicht    das    frühere    llurn    (rurnii) 


205 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit.  206 

lieber  alte  Ciewirhte. 

Von  Dr.  J.  MuUer. 
(ForlselzuDg.) 
2.    Dukaten:   1)   1  Dukatengewicht.    2)  70  St.,  65  A. 


noch  mehr,  und  namentlich  die  Posaune  melirmals  ge- 
krümmt, doch  noch  ohne  Zuge  zu  denken  haben,  wie  das 
sogen.  Thurner  Hörn.  —  Zur  Jagd  bediente  man  sich 
nur  des  Hernes :  „ir  horiireichen  huruten  sie".  Trist.  H. 
2421  ;  —  zum  Tanz  und  bei  der  Tafel  der  Saiteninstru- 
mente, namenllich  der  Fiedel,  auch  der  Handorgel :  „Kar-  3)  67  St.  4)  23  K.  8  Gr.  5)  l';,  Thir.  6)  3  II.  2ß. 
sie,  sinnik  vnd   klük,  hiez  die  videlaere  uf  strichen  w  uu-  3.    Ungarischer    Gulden;    1)    1   D.    1    As.    2)   70 

nebere    und   sie  machen    einen    tanz".    Trist.   H.   620;  —       St.,  66   A.    ö)    1 '/i  Thir.    6)  3  M.   2  |5. 
„dö  vrägte    min    h6r  Gäwän    vmb    guote  videlaere  —  —  „Aber    der    Alten    sonsten    Hungarische    Gulden    oder 

dö  was  Werder  knappen  vil  wol  gelert  üf  seitspiel",  Rsbler  genannt  gehen  66  auf  die  kolii  iMark,  halten  an 
Parz.  639,  4;  —  „da  was  spiel  unde  sank,  buhurt  unde  fein  Gold  23  K.  lü  Gr."  Nach  einem  Bluuzbericht  von 
gedrank,    phifen  unde    springen,    videlen    unde  singen,       1551   sollteu  der  ungarischen  Goldgulden  66',t  Stuck  auf 


Erzeugung   a. 

Erwerb. 
IIiuKl'Umittel. 

Gewichte. 


orgeln    unde   seitspil",    En.  345,  31;    —    dö  getzen 
wart,   mau   hiez  videler  üf  strichen",  Lhgr.   320,  6. 

Musikwerkzeuge  endlich  der  Sänger  n.  s.  w.  waren 
namentlich,  aufser  der  Simfonie  wiederum  die  verschiede- 
nen Arten  des  Saitenspiels  und  zwar  mit  dem  Bogen  die 
Fiedel  und  ohne  Bogen  die  Harfe,  Rotte,  Lire  und  Sam- 
biut  (Trist.  36T4).  Im  Hort.  del.  4.  5  ist  die  kleine 
Harfe  dreieckig;  an  einer,  mit  10  Saiten  bespannt  (de- 
cachordon),  hängt  der  dazu  gehörige  Stimmschhissel  her- 
ab. Die  Kolte  spielten  namentlich  auch  Frauen:  ,,ein 
magct  spilte  mit  einer  rotten  vor  der  kUnegin  rieh 
(Kriemliill),  Koseng.  999.  Die  Lira  hat  im  Hort.  del.  8 
die  Form  einer  ISngsgetheilten  Birne  und  ist  mit  nur 
einer  Saite  bespannt,  dabei  hat  sie  zwei  Schallöcher; 
—  Daselbst  ist  eine  sogen.  Bauernleier  (organistrum) 
mit  drei  Saiten  bespannt;  dagegen  die  Leier  Davids  am 
Altarwerke  zu  Wechselburg  hat  fünf  Saiten  und  eine 
mehr  antike  Form.  Für  die  Orgel  wurden  keine  we- 
sentlichen Fortschi  ille  gemncbl  ;  in  der  ,, Mater  verbo- 
rum"  (Hdschr.  der  München.  Bibl.  um  1210,  cod.  Schir. 
3,  pict.  7  c)  ist  eine  solche  abgebildet  :  sie  besteht  aus 
einem  hoch-\ierfufsigeii  Kasten,  aus  welchem  vorn  lange 
Züge  hervor-,  obeu  mehrere  Orgelpfeifen  emporsteben  und 
wobei  hinten  eiu  Gehulfe  an  ein  kleines  Loch  des  Kastens 
einen  genau  mit  der  Spitze  hineinpassenden  Blasbalg  ein- 
setzt. —  Beliebt  war  auch  das  Cim  bei  spiel.  In  der 
„Mater  verborum"  ist  die  Mirjam  mit  einer  Gefahrtia  dar- 
gestellt, wie  sie  mit  einem  Hammer  an  solche  nebenein- 
ander aufgehängte  Glucken  schlägt  ;  und  auch  in  der 
„Historia  scbolastica"  der  Munch.  Bibl.  um  1220  —  26 
(cod.  Schir.  5,  pict.  13  a)  ist  Frau  Musika  mit  einem 
solchen  Glockenspiel  (Glöckchcn,  die  innerhalb  eines 
rechteckigen  Rahmens  neben  einander  hängen)  und  mit 
einem  Hammer  dargestellt.  Diese  Cimbeln  sind  demniirb 
jetzt  sehr  verschieden  von  den  obenerwdbnlon  Doppel- 
bccken  des   10.   Jhdt. 

(Fortsetzung  folgt.) 


die  köln.   Mark  gehen. 

4.  Englische  Krone:  1)  1  D.  3  A.  2)  71  St, 
67  A.  3)  68V«  St.  4)  22  K.  8  Gr.  5)  1  Thir.  10  Gr., 
2  M.  12  (i.  (Mit  der  Rose).  In  Bezug  auf  die  Stück- 
zahl (Nr.  3)  mul's  bei  llofniann  eine  Irrung  sein,  da 
nach  den  übrigen  Angaben  deren  kaum  65  aus  der  köl- 
nischen Mark  geschlagen  sein  können. 

5.  Goldgiilden:  1)  1  D.  weniger  5  As.  2)  75St., 
60  A.  3)  „der  Goldgüldeu  sollen  Vermög  der  Reichs- 
Ordnung  auf  die  Mr.  gehen  72  St."  4)  18  K.  6  Gr.  5) 
1   Thir.  3  Gr.    6)  2  M.   4  (J. 

6.  Hose  nobel:  1)  2'/4  D.  weniger  3Vi  A.  2)  32 
St.,   140  A.     3)   31^5   St.    4)   23   K.    10  Gr.     5)  3   Thir. 

8  Gr.     6)   7  M.   10  (i. 

7.  Halber   Roseuobel:    Ij    1   D.   7   A.    2)  64  St., 

70  A.    3)  62V7  St.     4)  23  K.   9  Gr.    ÖJ   l'/zThlr.   4  Gr. 

8.  Doppelter  Milreis:  I)  2  D.  12  A.  2)  32  St., 
140  A.  5)  3  Thir.  6)  6  M.  4  (i.  Also  dem  Doppel- 
dukaten au  Werth  gleich. 

9.  Milreis:  1)  1  D.  6  A.  2)  64  St  ,  70  A..  dem 
Dukaten  an   Werlh  gleich. 

t((.    ,\  II  (I  r  easgul  den  :    1)   1  D.   weniger  2'/i  A.    3) 

71  St.    4)    1«  K.   6  Gr.    5)   1    Thir.   3  Gr.     6)  2  M.  4  (i. 

11.  Rittergulden:  1)  1  D.  weniger  6  A.  2)  76 
St.,  59  A.  3)  73  St.  4)  19  K.  5)  I  Thir  7  Gr.  6) 
1   M.  9  |} 

12.  lleinrichsnobel:  1)  2  D.  weniger  3' ,  A.  2) 
36  St.,   126  A.'S')  3ä  St:    4)  23  K.  9  Gr.     5)  2V,  thlr. 

9  Gr.   4   rr.      6)   6  M.   4   |j. 

13.  Halber  He  inr  ic  lis  n  obe  I  :  I)  1  D.  »rniger 
1  A.  2)  72  St.,  63  A.  3)  7(1  St.  4)  23  K.  9  Gr. 
5)    1    Tblr.   2    Gr. 

14.  Da  v  i  dsgnlden  :  1)  1  1>  woniecr  4'«  A  2) 
76  St,,  59  A.  5)  1  Thlr.  9  Gr.  1  IT.  (i)  2-^  \y  Hol 
den  Namen  von  Bischof  David  von  Utrecht  1457 — 1496, 
der   den   Konig   I)ii\iil    mit   der   ILirfc   darauf  prflgen    lief». 


207 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulscheri  Vorzeil. 


208 


Es  gibt  grofse   und  kleine  Dariusg-ulden,  jene  sollen   15      errichten,    ist  bekannt.     Dafs  diese  Kreuze  aber,  wul  in 


Slnalj- 
anstallcn. 


K.,  diese   15  K.   7   Gr.   hallen.     Dos   Slünzedikt   K.   Ferdi- 
nand's  I.   v.  J.    1559  setzt  die  kleinen   auf  63   kr. 

15.  Burg  u  ud  ische  r  Ritter  (zu  unterscheiden  von 
Nr.  II,  dem  geldriscben  Ritter):  I)  fehlt  das  Ge\Viclit- 
stück.     2)  70  St.,  65  A      3)  67';»  St.     4)  23  K.  6  Gr. 

5)  r/i  Thir.     6)  2  M.    15  (5.     Vgl.    den  Dukaten.     Der 
burguudischc  Ritter  ist  eins   mit  dem  goldenen  Ritter. 

16.  Wilhelmsschild:  1)  1  D.  weniger  1  A.  2) 
72  St.,  63Vi  A.  3)  69  St.  4)  17  K.  8  Gr.  5)  1  ThIr. 
3  Gr.  4  Pf.     6)  1  M.   14  (J. 

17.  En  gellet:   1)   IVi  D.  weniger  2  A.    2)  48  St., 

95  A.     3)    46   Sl.     4)   23  K.    10  Gr.      5)  2  ThIr.    4  Gr. 

6)  4  51.    10  |i. 

18.  Halbe  Engellot:   1)  ^:\  D.  weniger  1  As.     2) 

96  St.,  48  A.     3)  92  St.     4)  23  K.   10  Gr.     5)   1  Thlr. 
2  Gr.     6)  2  M.  5  (J. 

19.  Goldener  Löwe:  1)  1  D.  13  A.  2)  59  St., 
77  A.  5)  r/,  Thlr.  4  Gr.  6)  3  M.  4  (i.  Hiervon  auch 
ein  zweites  Gewicht  vorhanden,  jedoch  nur  1  D.  weni- 
ger  13  A.   schwer. 

20.  Emdener  Gulden:  1)  1  D.  weniger  7  As.  6) 
1  11.  8  [J.  Eine  Bestimmung  von  1551  setzt  verschie- 
dene Gepräge  desselben  auf  17  K.  3  Gr.  und  15  K.  und 
14  K.  2  Gr.  fein. 

21.  Klemmer  Gulden:    1)    1   D.   weniger  4  As.    2) 


der  Hcgtl,  vcrlragsniafsig  durch  den  Todtschlsger  errich- 
tet wurden,  steht  zu  vcrmulheii.  Nachfolgende  Auszüge 
dos  Originalurkunden  im  Archiv  der  Stadt  Beiingries  durf- 
ten auch  als  diplomatische  Beiträge  zur  Art  und  Weise, 
in  welcher  sich  die  Todtschlftger  mit  der  Familie  des 
Erschlagenen  aussöhnen   konnten,  nicht  ohne  Werlh  sein. 

1430,  Montag  nach  Vnser  I.  Frauentag  in  der  Vasten 
(März  26).  Lienhart  Schnchsler|5,  genannt  lleckcr,  «ird 
vor  mehreren  genannten  Spruchleuten  mit  Anna  der 
Warnfritzyn  gesühnt  wegen  des  an  ihrem  Manne  began- 
genen Todtschlags.  Die  Aecker,  um  welche  der  Streit 
mit  dem  Warnfrilz  begann,  bleiben  der  Warnfrilzyn  und 
deren  Kindern  ;  die  ebenfalls  zum  Streite  beitragende 
Geldschuld  ist  ab.  Hecker  hat  binnen  Jahresfrist  eine 
Romfahrt  und  Aclifahrt*)  zu  thun  und  darüber  gute  Ur- 
kunde beizubringen,  ein  Steinkreuz  setzen  zu  lassen,  wo 
es  ihm  die  Warnfritzyn  weisen  wird.  Ferner  soll  er 
derselben  12  fl.  rh.  zahlen  und  9  h.  Messen  an  drei  Or- 
ten  für  die  Seele  des   Erschlagenen   lesen   lassen. 

1463,  Mittwoch  vor  Oculi  (März  9).  Grahenheiiitz 
und  Grabenfriedell,  Gebrüder,  zu  llirspcrg  haben  L'lein 
Pöggcl  d.  j.  ,  des  Ulrich  Pöggel ,  zu  Kaidorf  gesessen, 
leiblichen  Sohn,  erschlagen.  Sie  werden  nnn  von  Herrn 
Albrecht  von  Wolfslein,  Pfleger  zu  Hirspeig,  und  Seba- 
stian Ponlunter,  Richter  zu  Berngau,  als  erbetenen  Spruch- 


1   M.  8  fj.     Die    von    Herzog   Karl    wurden   1551    auf  65  leuten,   mit    dem   Vater    und    den   Brüdern    des    Ulein    auf 

Kreuzer  und  von  Herzog  Arnold  auf  51  Kr.   valviert,  im  J.  nachfolgende  Bedingungen  gesühnt  :   Bis  kommende  Ostern 

15S9  abgewürdigt.     Vgl.  Abbild.    1   in  der  vorigen   Nr.  lassen   sie  30  Seelenmessen   lesen   und  geben  20tBVVachs 

22.    Golden  Real:    1)    r/2  D.  3  A.     2)  46  St.,  98  dazu;    binnen    Jahresfrist    unternehmen    sie    eine    ,,Rome- 

A.   (spanische  R.)    3)   44  St.  (span.),  44V5   (deutsch  oder  fartt   und    ein  Achfartt".     Sie    lassen    ,,ein  steyne  kreutz 

fläm.)     4)   23   K.   8  Gr.   (span.),    23  K.   10  Gr.   (deutsch  fertigen    vnd    setzen    an    die    enndt    do  solicher  totschlag 


oder  Dam.)     5)   2  Thlr.   7   Gr.     C)   4   M,    10  (5. 

23.    Halbe  Real:   1)   Vi  D.   6  A.     2)   Hat  die  Tafel 
bei  Hofmann,  a.  a.  0.  70'/i  St.,  64  As. 
(Schlufs  folgt.) 


Ntrliikreiize.   von   'l'o«l(MrlilHKerii  zur 

Mitgctheilt  von  Herrn  Beneficiatcn  Wallliicrer  in  Bcilngries. 

Die  Sillr,   nii   ilcm  Orle,   wo  ein  Todtschlag  begangen 
wurde,   cur  Suhuc   und    zum  Gedachtnisse   ein  Kreuz   zu 


geschehen."  Den  Hiiilerblicbenen  zahlen  sie  15  fl.  rh. 
—  Beide  Theile  machen  sich  zu  einer  dem  Herrschafls- 
pfleger  verfallenen  Conventionalstrafe  von  30  fl.  rh.  ver- 
bindlich, falls  sie  diese  Sühne  nicht  halten,  oder  deren 
Artikel  unerfüllt  lasseo. 

■  i'  'il !  11 1|  - 1  ■-!  '1  '■■■  i  ' 

*)  Ueber  Achfahr»,  eine  Bufsfahrt  nach  Aachen  als  ge- 
riclillich  vcihangle  Strafe,  vgl.  Schmer,  Waclilrag  zum 
Wörlcrh.  der  di'ulsclicn  Mundarien  des  ungri.ichcn  Berg- 
landes (Wien,  ,1Ö5Ü),  S.  15.  Die  Hcd. 


.ilM    (lii: 


(Hit  einer  Beilage.) 


Dr.  Frcih.  v. 


Veranlwdrtljchc  Redaclion  : 
n.  7..   .Auf.icfs.     Dr.   \.  v.   Kyc.      Dr.  (I.   K.   Froniinnnn.      Dr.   Frlir.   II  n  1  li   v.  S  ch  r  0  c  kcnslc  in. 
Verlag  der  literarisch -artistischen  Anstalt  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 


U.  £.  SrbnId'Kclir  Biirlidnickerci. 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGER  FIR  RUXDE  DER  DEÜTSCllEX  VORZEIT. 

1860.  ^^  6.  Juui.  "' 


Chronik  des  germanischen  Museums. 


Nachdem  der  I.  Vorstand  des  Museums,  Frhr.  v.  AiiTsers, 
von  seinen  Reisen,  die  er  im  Interesse  unserer  Anstalt  nacb 
mehreren  Sisdlen  Deutschlands  im  Frühjahre  d.  J.  unternom- 
men, zurilcliffekehrt  ist,  dürfte  es  nun  an  der  Zeil  sein,  Einiges 
hierüber  uiilzutheilen.  wenn  auch  noch  nicht  alle  Früchte  jener 
Bemühungen  zu  vollständiger  Reife  gediehen  sind.  Seme  Auf- 
nahme war  eine  sehr  freundliche  und  wohlwollende  in  allen 
Kreisen  der  gebildct>'n  Gesellschaft,  sowie  auch  an  den  llofen 
zu  Weimar,  Hannover,  Berlin  und  Wien,  und  es  be- 
rechtigt die  ernstliche  und  aufrichtige  Anerkennung,  die  da- 
»elbst  das  perman.  Museum  in  seiner  gegenwärtigen  Stellung 
als  d  e  u  Isch-na  tio  n  a  le  Cenlral-Anslalt  fand,  zu  den  besten 
HolTnungen  anf  kräftigere  Unterstützung  aus  Staatskassen,  na- 
mentlich der  grofseren  deutschen  Staaten,  —  Am  Sitz  der 
deutschen  Bundesveisammlung  zu  Frankfurt  gelang  es  Frei- 
herrn V.  Aufsels,  einen  für  Erthcilung  der  langst  angestrebten 
Pos  tportoCreiheil  günstigen  Bundestagsbeschlüls  (v.  10. 
Mai  d.  J.)  zu  erwirken.  Würden  die  Regierungen  darauf  ein- 
gehen, so  hätte  das  Museum  jührlich  eine  Summe  von  2500  fl. 
erspart,  ohne  dals  es  den  Staatskassen  im  Geringsten  fühl- 
bar wäre.  Auch  hier  zeigte  sich  ein  Vorangehen  der  Miltel- 
staaten  vor  den  grölseren,  indem  mehrere  der  erstem  dem 
Uusenm  längst  die  Freiheit  des  Postporlos  bewilligt  haben. 

Eine  der  erfreulichsten  Früchte  der  Rundreise  des  I.  Vor- 
stondes  ist  die  Anbahnung  eines  Hülfsvereins  in  Wien  und 
die  Stiftung  eines  F  ra  uen  ver  ei  ns  in  Berlin,  der  auch  in 
Nürnberg  und  anderen  Orten  Nachfolge  finden  durfte !  Fer- 
ner die  (lewinnung  einiger  tüchtiger  Pfleger,  die  Erschlies- 
sung mancher  wichtiger  Literatur-  und  Kunstschillze  für  die 
Benützung  des  Museums,  sowie  die  Erwerbung  solcher  durch 
Schenkung  und  Kauf.  Der  in  Berlin  zur  Forderung  des  ger- 
manischen Museums  zusamiiiengelrelene  Frauenverein,  an  des- 
■en  Spitze  als  leitender  Vorstand  4  Frauen  und  2  Jungfrauen, 
nebst  2  Herren,  Regier. -Kalb  Gabler  und  hanzlei-Ralh  kurs, 
als  deren  Geschaftsbeistandc,  stehen,  „hat  das  Ziel  seiner  ge- 
meinsamen Thaiigkeit  zuntlchst  darein  gesetzt,  für  die  .\us- 
schmückung  und  Vcrvollslündigung  der  mit  besonderer  Sorg- 
falt gepflegten  „Frauenhalle"  beizutragen.  Für  diese 
Abtheilung  des  Museums,  die  ein  treues  Bild  des  Familien- 
lebens in  der  deutschen  Vorzeit  gewahren  snil,  sind  vorzugs- 
weise die  vom  Frauenverein  auf/.ubrincendcn  Geldmitlei  be- 
stimmt, und  die  Frauen  setzen  einen  freudigen  Sinlz  darrin, 
wenn  gerade  dieses  Werk  von  ihren  Illinden  mit 
aufgebaut  wird."  Möge  das  schone  Bei.spiel  di'r  Berliner 
Frauen  und  Jungfrauen  weithin  durch  Oculschland  und  dar- 
über hinaiia,  ,.so  weit  die  deutsche  Zunge  klingt,"  freudige 
Nncheifrrung  finden!  Denn  wo  die  Frauen  unser  Werk 
miirordcrn  helfen,  da  müssen  doch  wohl   noch  manche  .Man- 


ner dazu  erweckt  werden  und  sich  berufen  fühlen,  einer  Sache 
nicht  langer  fremd  zu  bleiben,  die  so  ganz  dazu  geeignet  ist, 
das  geistige  Band  deutscher  Einheit  und  das  nationale  Be- 
wurslstin  durch  ein  th  a  Ik  ra  fti  ge  s,  ewig  fortlebendes  Werk 
fester  zu   schlingen   und   zu   starken. 

Von  den  Geschenken,  die  wir  soeben  erwähnten, 
glauben  wir  herausheben  zu  müssen  :  10  Blatter  Passionsdar- 
stellungen, Kupferstich  von  Israel  von  Mcken,  von  Bildbauer 
H.  Gafser  in  Wien  und  ein  grofses  Relief  in  Gypsabgufs  aus 
dem  kgl.  Museum  zu  Berlin;  von  den  Kaufen:  den  Iti  Blatt 
grofsen,  seltenen  und  höchst  interessanten  Holzschnitt  von 
II.  Mülich  v.  1549:  Belagerung  von  Ingolstadt,  mehrere  treff- 
liche Abdrücke  der  grOfsern  Blätter  von  Israel  v.  Heken, 
einige  merkwürdige  und  seltene  Druckwerke,  darunter  die 
zweite  deutsche  Bibel  v.  1466,  und  mehrere  werthvolle  Perga- 
menturkunden und  Handschriften.  Dabei  können  wir  auch 
nicht  unterlassen,  zu  bemerken,  dals  eine  dem  Museum  an- 
gebotene Urkundensammlung  von  80  Stuck,  meist  das  Klo- 
ster Siefsen  in  Oberschwaben  hetrelTend,  aus  dem  13. — 15.  Jlidl., 
durch  den  Vorstand  des  Archives  und  II.  Vorstand  der  germ. 
Mus.,  Frhrn.  Roth  v.  SchrecUenstein,  fast  um  den  Pergament- 
werlh  angekauft  wurde.  Nur  Schade,  dafs  dem  germani- 
schen Museum  nicht,  wie  dem  britischen,  Mittel  geboten 
sind,  dem  deutschen  Vaterlande  so  manche  kostbare  Schdtie 
zu  erhalten,  die  theils  unwiderbringlich  auswandern,  theils 
ganz  zu  Grunde  gehen.  Wenn  wir  auch  die  IlolTnung  dazn 
nicht  aufgeben,  so  geht  doch  unterdessen  entsetzlich 
viel  verloren.     Drum   helfe   bei  Zeiten   wer   helfen    kann! 

Erfreulich  und  gewifs  nicht  ohne  Erfolg  ist  in  diesem 
Jahre  der  stets  im  Zunehmen  begriffene  Freindenbesuch,  ins- 
besondere auch  von  bedeutenden  und  hochstehenden  Perso- 
nen. Erst  diese  Woche  beehrten  Se.  kgl.  Höh.  der  Grofshcr- 
zog  von  M  ek  I  e  n  bu  rg- Sc  h  we  ri  n  mit  Gemahlin  das  Mu- 
seum mit  ihrem  Besuche  und  sprachen  ihre  grofste  Befriedi- 
gung und  Ucbcrraschung  über  den  schnellen  Aufschwung  des 
Instituts  aus,  welches  sie  vor  einigen  Jahren  in  seinen  ersten 
Anfangen  gesehen  hallen.  Der  (irolsherzog  «ulserle  den  Wunsch, 
es  mochten  alle  deutschen  Fürsten  kommen  und  sehen,  um 
mit  desto  grOfsercr  Freudigkeil  das  iinliimale  Werk  7u  iinlcr- 
slUtzen. 

Von  den  neuesten  Geldbeilragen  beben  wir  lolgende  her- 
vor:  Jabresbiilrag  der  Stailtgemeinde  Karlsruhe  zu  I.'ill., 
des  Magistrats  iinil  (irmcinderalhs  der  Stadt  Koihcn  zu  4  Thir., 
des  .Mterihiimsvereins  zu  Freiherg  (SnchsenJ  zu  511.,  der 
k.  k.  Oberrcalschule  in  Salzburg  zu  3  ff.  45  kr.  0.  Vf.;  vom 
Gaswerk  NOruberg  als  Beitrag  der  am  24.  Mai  vorsam- 
melt gewesenen  Koiiferi-nr.iiiilglirder  der  Gnsdirekloren ,  -In- 
genieure   lind    i'iii  linilinncr    15  fl.  ;    vom    Kaufmann   und    Hnn- 


8il 


Anzeiger  für  Kunde  dei*  deutschen  Vorzeit. 


212 


delsvonleher  G.  Z.  Platner  dahier  100  fl.  durch  SrhenkuDg 
seiner  Aktie,  vom  k.  b.  Ilofbanquier  Herrn  Joseph  v.  Hirsch 
in  Muacheo  eine  Aktie  zu  100  11. ;  Jahresbeitrag  zu  10  fl.  O.W. 
des  Herrn  Dr.  Franr  Egger,  Hof-  und  Gerichtsavokaten,  in 
Wien;  Beilrag  des  Hrn.  Adolph  Frhrn.  von  Foche,  k.  k. 
Statth.-Vice  Trasid.  etc.,  in  Kaschau  lu  'JO  11.  ö.  W.,  des  Hrn. 
Dr.  .\rlhur  Lulze  in  Roihen  zu  121hlr.  und  des  Herrn  Buch- 
handlers  Kummer  in  Leipzig  zu   10  Thir. 

,,  Auch  ist  nun  die  Herstellunir  samnillicher  21  Krcuz- 
gangrensler  (s.  Chronik  in  Kr.  2  u.  4)  von  Gflnnern  und 
Freunden  des  Museums  übernommen,  worüber  wir  uns  für 
die  nachsle   Nummer  Kahrres   vorbehalten. 

Leider  haben  wir  schon  wieder  den  Verlust  eines  unse- 
rer Gelehrlenausschufs-Milglieder  anzuzeigen,  nämlich  den  Tod 
des  Dr.   E.  .\pell,  Professors  an  der  Universität  zu  Jena. 

feil;. 

.   In  Schriftenlausch  mit  dem  Museum  ist  getreten  : 
der  Altert  hums-Ve  rein  zu  Freiberg  (Sachsen). 
Neue  l'flegschaflen  wurden  errichtet  in  Donaueschin- 
gen und  Jowa   (Nordamerika). 

Mit  Dank  bescheinigen  wir  den  Empfang  nachstehender 
Geschenke  : 

I.  Für  das  Archiv, 

Kühn,  Hofopernsanger,  zu  Niirnberg: 
17i7.    Facsimile  von  Luthers  Handschrift.     Dessen  Lobgedicht 
auf  die  Musik.     Pap. 
fein  ungenannter  zu  Nürnberg  : 

1718.  Schirmbrief  d.   Kaisers    Karl   IV.   fiir  das  Kloster  Perge. 
Vi:>9.     Pap.  Abschr. 

Hersfeld,   Oberpostamtssekretar,  zu   Hamburg: 

1719.  Urkunde    d.  Kaths    zu  Bergamo   über   die  .\bstammung 
d.  Grafen   von  Parlenfeld.     1731.     Pgm. 

Fr.  E.  Amthor,   k.  s.  .Advokat  u.  Notar,  zu  Waidenburg: 

1720.  Spruchbrief  d.  Pfalzgr  Kudolph  bei  Rhein.    1311.    Pgm. 

1721.  Spruchbrief  Heinrich   d.  Salraers,   Kichters  zu  Stauff,  u. 
Andrer.     1334.     Pgm. 

1722.  Lchnbrief  Ulrichs  d.  Wilbrant  v.  ParUstein.   1339.    Pgm. 

1723.  Raufbrief  Ulrichs  d.  Wilbrant  üb.  ein  Gut  z.  Haunstadt 
etc.     1344.     Pgm. 

1724.  Quillung    Sifrids  v.   Oeltingen,    Domherrn   z.    Eichstlltt. 
1350.     Pgm. 

1725.  Quittung  Keichkers  d.  Pyschofs  zu  Kegensburg.    13.51. 

1726.  Kaufbrief  Knnrads  d.  Reuters  in  d.  Vorstadt  z.  Regens- 
burg.    l.'if)8.     Pgm. 

1727.  Schuld-    u.   Pfandbrief  fleinrirhs    u.    Otts  d.   Zeneers   v. 
Schwsrzeneck.     1361.     Pgm. 

172S.    Gerichtsbrief  Ludwigs  d.  Straubingers,  Schultheifsen  zu 
Regensburg.     1361.     Pgm. 

1729.  Kauflirief  Heinrichs  u.  Otts  d.  Zengers  v.  Schwnrzencck 
üb.  einen   Hof  zu   Aetelprunn.      13G6.     Pgm. 

1730.  Schuldbrief   Dietrichs    d.    Salzenhofers    zu    Schneeberg 
u.  seiner  Sohnc  Dietrich  n.  Hans.     1367.     Pgm. 

1731.  Schuldbrief  Dietrichs  d.  Satzenhofers  zu  Schneeberg  u. 
«einer  Sohne   üb.  31  Pfd.  Pfennig.     1367.     Pgm. 


1732.  Kaufbrief  ürtlieb   d.   Grauls   v.  Willhof   u.  seines  Bru- 
ders  Friedr.  d.   Grauls.      1367.     Pgm. 

1733.  Vertrag  Johanns  d.  Noihaft,  Komth.  z.  Regensburg,  we- 
gen eines  Seelgerfilhes.     1368.     Pgm. 

1734.  Di.spcnsalionsbricf  d.   Dekans    Conrad    v.   Gerenberg  v. 
Augsburg  für  Johann,  gen.   Ungelulr.      1370.     Pgm. 

1735.  Revers   Johanns   d.    Zengers   vom    Tannstein   für  Hein- 
rich d.  Wilbrant.     1371.     Pgm. 

1736.  Revers   Ulrichs    d.   Leirendorfers   für   Heinrich    d.    Wil- 
brant V.  Parkstein     1375.     Pgm. 

1737.  Revers    d.   Mayr    Ott    d.   Rakolfs    für   Heinrich    d.    Wil- 
brant v.  Parkstein.     1375.     Pgm 

1738.  Quittung  Albr.  d.  Kothafts  zu  Wernberg.     1370.    Pgm. 

1739.  Bescheinigung   Friedrichs    u.    Georgs    d.   Auers  üb.  Ur- 
kunden.    1391.     Pgm. 

1740.  Zeugnifs  d.  Komihurs  Joh.  d.  Merkingers  z.  Regensburg 
üb.  d.  Eröffn.  eines  Lädleins.      1391.     Pgm. 

1741.  Lehnbrief  d.  Grafun  Ludwig  zu  Olting  üb.  d.  Burgstall 
Meilenhart.     1415.     Pgm. 

1742.  Vergleich   d.    Peter  Trüchtel  z.  Mallersdorf,  mit  Künz- 
lein  d.  Rottaler  etc.     1423.     Pgm. 

1743.  Revers  d.  Ulrich  Ncumaier  zu  Prflm   u.  Anderer  für  Hans 
d.  Juchkhofer.     1433.     Pgm. 

1744.  Verzichtbricf  d.  Konrad  Paumgärtner   für  d.  Komlh.  Wil- 
helm Zollner  zu  Hegensburg.      1439.     Pgm. 

1745.  Veriichtbrief  des  Michel  Manntla  u.  s.  Geschwister  üb. 
den  Hof  zu  Saulbach.     1447.     Pgm. 

1746.  Empfehlungsbrief  d.  Deutschordens- Komthurs   Melchior 
z.  Ellingen.     1469.     Pgm. 

1747.  Kaulbriel   des    Pfal/.gr.  Wilhelm    bei   Rhein  für  den  Bi- 
schof Philipp  V.  Regensburg.     1.589.     Pgm. 

1748.  Erbtheilungsvcrtrag  zwischen  d.  Wittwe  .\ndr.  Danners 
zu   Allkhoven   u.   ihren   Kindern.      l.'i;i.'>.      Pgm. 

1749.  Eheverlrag  Peter  Danners  zu   Allkhoven   mit  Katharina 
Gredlerin.     1.597.     Pgm. 

1750.  Kaumrief  d.    Sebastian   Eberl    z.    Allkhoven    für   Peter 
Danner  daselbst.     1602.     Pgm. 

1751.  Tauschbrief  d.  Martin  Ötl  z.  Allkhoven   für  Hans  Schwab 
zu  Eylling.     1609.     Pgm. 

1752.  Zeugnils  d.  Raihs  z.  .\achen    üb.  d.  gesunden  Zustand 
der  Stadt.     1669.     Pap. 

Dr.  W.  Frhr.  v.  Löffelholz,    f.  öit. -wallersl.    Domn- 
niiilKiiri^Icinilh   u.  Arcliiviir,  zu    Wallersicin  : 

1753.  Gerichtshrief  d.  Friedrich  v.  LaulTenholz,  Schultheifsen 
zu  Nürnberg.     1391.     Pgm. 

1754.  Wappenbrief  d.  Pfalzgr.  Joh.  Christoph  Metzger  für  Gg. 

Z;iiinrr  In   Salzburg.      1656.     Pgm. 

Dr.  Holder  zu  Stuttgart : 

1755.  Lehrbrief  des  Apothekers   0.   Siegfr.    (iode    z.    Militsch 
für  K.   Kr.   Hii-Ilscher.      1 7.H2.     Pgm. 

Nie.  Urban  V.  ürbanstadt,    k.   k.   Finan/bczirkskom- 
missar,  zu   Ecer  : 

1756.  Conlirmationshrief  d.    Kaisers    Karl   IV.    üb.   d.   Srhcnk- 
mcisteraml  in  Böhmen.     1348.     Pap.  Abschr. 


213 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


2U 


1757.    Kerormation    d.    heil,    heimlichen    Gerichts.     15.    Jhdl. 

fap.  Abschr. 
i758.    Gerichtsbrief   d.   Freigrafen  Manegolt  zum  Frienhagen. 

1452.     Pap. 

1759.  Gericblsbrief  d.  Freigrafen  Manegolt    des  Freisluhls  i. 
Frienliagen.     1,455.     Pap.  Abschr. 

1760.  Spruchbriel  d.  v.  Markgr.  Albr.  v.  Brandenb.  u.  d.  Stadt 
Eger  erwählten  Spruchmanucr.     1469.     Pap.  Abschr. 

1761.  Schreiben  d.  Kurf.    Ernst  u.  d.  Heri.  Albr.  v.  Sachsen. 
1480.     Pap.  Abschr. 

1762.  Erlais    d.  K.  Budniph  IL   an    d.  Kalh    zu    Eger.     1595^ 
Pap    Abschr. 

1763.  VerlcihungsurKunde   d.   K.  Rudolph  II.    tili.  d.  Burg  in 
Eger.     1599.     Pap.  Abschr. 

1764.  Citalion  d.  k.  Raths  Heinr.  Fr.  v.  Kunilz  zu  Eger  a.  d. 
St.lnde  d.  Kr.  Eger.     1634.     Pap. 

1765.  Mandat  d.  K.  Leopold  L  Ab.  d.  Salzeinfuhr  in  Böhmen. 
109-2.     Pap.  Abschr. 

1766.  Mandat    d.   Deputirten   d.    allg.    hreditdep.    d.  bohm.  u. 
österr.  Stande.     1761.     Druck.     2  Expl. 

1767.  Schulzeugnifs    d.  Gymn. -Prafcktcn  K.  Steiner  z.  Eger. 
17!)3.     Pap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Gesammtverein   der   deutschen  Geschlchts-  u. 
Alterthums-Vereine  in  Stuttgart : 

9024.  Der.«.,  Corrospondenz-Blatt.  8.  Jhrg.  Nr.  7—8.    18G0.   2. 
G.  H.  V.  Krieg-Hochfelden,  grofsh.  bad.  General,  in 

Carlsruhc  : 

9025.  Ders.,  das  Kirchen-Portal  d.Abtey  Pelcrshausen.  1852.  8. 
£d.  Tre'wendt,  Verlagshandl.  in  Breslau  : 

9026.  IL  Luchs,   das   Ralhhaus   zu  Breslau.     (2.  Beil.    z.  157 
der  Breslauer  Zeitung.)      1860.     8.     gr.  2. 

F.  A.   Stocker'sche  Verlagshandlung  in   Frick  : 

9027.  Die  Schweiz.     Illuslr.   Monatsschrift  etc.,    hrsg.  von  L. 
Eckardt  u.   P.   Volniar.     3.  Jahrg.     2.   llft.     1860.     4. 

Dr.  Franz  Ilwof  in  Gratz  : 

9028.  Ders.,  Beiträge  zur  Gesch.  der  Alpen-  und  Donauländer. 
IL     1857.     4.     (.Sonderabdruck.) 

9029.  Ders.,  die  Einfalle  der  Osnianen  in  die  Steiermark.    L 
8.     (Sonderiil.ilr.) 

Herrn.  Härtung',  Buchh.  in  Leipzig : 

9030.  Marl.  Luiher's    kleiner  Calechismus    1529.     (Neuer  Ab- 
druck.)    8. 

9031.  Ad.  Bnttger,  (^hristopli   Marlowe's  DocKir  Faust  u.  die 
alte  cn^'lischc  Ballade  vom   I).  Faustus.     1857.     8. 

IjUd'w.  Schmidt'g  Ilofbuchhandl.  in  Donaueschingen  : 

9032.  Eiselein,  d.  riiniliaficn,  anklingenden  und  ablautartigcn 
Formeln   der   hOrhdenischen  SprAche.     1811.     8. 

9033.  Chr.  Th.  Schuch,    poljl.  und   Kirchen- Gesch.  v.  Laden- 
burg  u.  der  Neckarpfalz.     1813.     8. 

9034.  (M.  V.  Schonberg),    der  hödiche  Schijlcr.     S«r  ferbep. 
u.  ferm.  and.     1844.     8. 

9035.  F.  Genin,  d.  Jesuiten  u.  d.  Universitut.     \us  d.  Franz. 
llbers.   von   G.   Fink.      1844.     8. 


9036.  J.  N.  V.  Yanotli,  Geschichte  d.  Grafen  v.  Montfort  u. 
V.   Werdenberg.     Nebst  genealog.   Tab.      1845.     8. 

9037.  G.  Vögeli,  d.  Konslanzer  Sturm  im  J.  1548.     1846.   8. 

9038.  Jos.  Eiselein,  begründ.  Aufweis  des  Plazes  bei  der 
Stadt  Constanz,  auf  welchem  Joh.  Hus  u.  Hicron.  y. 
Prag  .  .  .  \ erbrannt  worden.     --Vusg.  IL     1847.     8- 

9039.  Chr.  Th.  Schuch,  de  poesis  lalinae  rhythmis  et  rinii». 
1851.     8. 

9010.  A.  Vf.  Schlegels  Elegie  auf  Rom,  erklart  v.  Chr.  Th. 
Schuch.     1853.     8. 

9041.  Chr.  Th.  Schuch,  curae  boum  ex  corpore  Gargilii  Mar- 
tialis.     Mit  krit.  wie  sachl.   Bemerkungen.     1857.     8. 

Dr.  Otto   Buchner,   Reallehrer,   in   GieTsen  : 

9042.  G.  Baur,  F'estrcde  zur  Sacularfeier  des  Geburtsfestes 
Schillers.     1869.     4. 

9043.  2  Stücke  zur  Schillerfeier  in  Frankfurt  a.  M.     2.  u.  4. 
Dr.   G.  Barsch,   k.  pr.  geh.  Reg.-Ratb,  in  Coblenz  : 

9044.  8  Schriften  über  d.  sogen.  Tugendbund ,  v.  Schmalz, 
Niebuhr,  Koppe,  Schleiermacher,  Wieland,  Krug  u.  A. 
1815-16.     8. 

9045.  J.  Voigt,  Gesch.  des  sogen.  Tugend-Bundes.     18.50.    8. 
^046.    J.  II.  Bartels,   Bericht  über  das,  was  im  Jahr  1813  in 

Hamburg  vorging  etc.     1815.     8. 

9047.  A.  .Schreiber,  d.  Rhein.     .5.  Aufl.     1841.     8. 

9048.  A.  yiednow,  aus  der  Schule  des  Lebens.     1842.     8. 
Alex.  Dominions,   GymnasialdireKlor,  in  Coblenz; 

9019.    Ders.,  d.  Erzstifl  Trier  unter  Boemund  V.  'Warnesberg 

und   Diether  v.   Nassau.      1853.     4. 
90.50.    Ders.,    zur  Geschichte    d.   Trierischen   Erzbischofs  Bal- 

diiin  v.  Liilzelburg.     1859.     4. 
Carl  Rümpler,  Verlagshandlung  in  Hannover: 

9051.  Ecken  Außfart,  nach  d.  alten  Strapb.  Drucke  v.  1559 
hrsg.  von  Oskar  Schade.     1854.     8. 

9052.  0.  Schade,  Satiren  und  Pasquille  aus  d.  Reformation»- 
zeil.     3.  Bd.     18.58.     8. 

9053.  H.Fischer,  Nibelungenlied  od. Nibelungenlieder.  1859.  8. 

9054.  Walther's  v  Lille,  gen.  v.  Chätillon,  zehn  Gedichte, 
hrsg.  v.  W.  Müldener.     1859.     8. 

9055.  IL  Sudendorf,  Urkundenbuch  zur  Gesch.  der  Herzöge 
V.   l!i  auii.'.chw.  u.  Lüneb.  u.  ihrer  Lande.   1.  Thl.   1859.  4. 

Theodor  Fischer,  Verlagsbuchh.  in  Cassel  : 

9056.  ('.  Kr.  Weber,  Geschichte  der  städtischen  Gelehrten- 
schule zu  Cassel.     1846.     8. 

9057.  IL  Geyer,  histor.  Gemalile  sius  d.  Leben  d.  allen  Deul- 
srhill.      I,    IUI.       IS.'iO.      S. 

Hermann  NeubUrger,  Burhh.,  in  Dessau  : 
90.58.    F.  H.  Frflnkel,   zur  Gesch.  'd.  Medizin    in  den  Anhalt'- 
schen  Ilerzogthilmern.     1858.     8. 

9059.  Friedr.  Kempe,  Friedrich  Schneider  als  Mensch  und 
huiisll.r.      1859.     8. 

Fr.  Hurtcr'sche  Burhh.   in  SrhafTliRusen  : 

9060.  v.  Villcrmonl,  Tilly  od.  d.  dreilsigj.  Krieg.     1860.    8. 
Gebrttder  J&neoke,  Verlagshandlung,  in   Hannover  : 

9061.  W.  V.  Hndenberg,  Calenbrrgrr  IJrknndinbuch.  3.  Ahih. 
1858.     4. 


215 


Anzei<rpr  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


=2!^ 


Stahel'sche   Buch-  u.  Kunstliandluiig  in  M'arr.burg ; 

9062.  C.  Key,  die  antike  u.  moderne   Civil-Jusli?..     1859.     8. 

9063.  A.  Kulaud,  die  in  der  Sdirift  des  „ßr.  K.  Halm,  Erläu- 
terungen" gemachten  Angriffe  zurtickgewiesen.  1859.  8. 

90G4.    L.  ririclis,    über  einige  antike  Kunstwerke.     1859.     8. 
Karl  Schmidt,   Vrul.  an   d.   Iheol.   Facullat  und  am  pro- 
leslantischen   Seminar  zu   Strafsburg: 
^65.    Ders.,  hislojre  du  chapilrc  de  St.  Thomas  ä  Strasbourg 
pcndant  Ic  mojen  äge.     18ü0.     4. 
Sr.  F.  Xj.  Hoffmann  in  Hamburg: 

9066.  Ders.,  di'scriplion  biblios:ra|)hi(|ue  de  quelques  livrcs 
rares  nu  curieux,  conscrvi's  dans  la  bibl.  publique  de 
la   ville   de   Ilambourg.     4ii"'-  st'rie.     8. 

Smlthsonian  Institution  in  Washlngion  : 

9067.  Iliis.,    I.isl    dl    luri'ign    iuslilulions.      1860.      8. 
Aug.   Sartori,   Oberlehrer,  in   Lübeck: 

9068.  Das  Schillcrfcst  in   Lübeck.     IS.OO.     4. 

9069.  Die  Schillerfcicr  des  Catharineums.  1860.  4.  (Schul- 
prouT.) 

Dr.  Wilhelm  Fiessing'  in  Lübeck  : 

9070.  Ders.,  Carl  (ieorg  C'urlius,  Dr.  der  Hechte,  Syndicus  der 
freien    «ml    llnnsesladl    Lübeck.      1860.     8.  • 

Gustav   Sommer,   liauiuspcktor,   in   Zeitz  : 

9071.  Jlatlh.  Gruvius,  ariibnietica  vulgaris,  geometr.,  geograph. 
et  aslronomica.     1669.     16. 

Dr.  Wilh.  Frhr.  v.  Iiöffelholz,    f.  oti.-wallerst.  Do- 
manialkan/.U'iralh   u.  Archivar,  in   \^  allerstein  : 

9072.  Geschlechlsbuch  des  fränkischen  Adels.  Pap.  Ildschr. 
(Bruchst.)     17.  Jhdt.     gr.  2. 

Dr.  med.  H.  Holder  in  Stuttgart: 

9073.  G.  Fr.  Consbruch,  historia  febris  mucoso-biliosac  aunis 
1783  et  1784.     Stuttgardiae  grassatae.     1790.     4. 

9074.  Chr.  Kr.  Jacnbi,  dissert.  de  febre  piluitoso-nervosa  Stutt- 
gardiae aulumno  et  hyemc  1792  epidcmice  regnanle. 
1793.     4. 

^75<  fh.  Th.  Knaus,  annolationes  circa  morbum  bilioso-mu- 
cosum  annis  1783  et  1784  Stuttgardiae  grassatum. 
1786.     4. 

9076.  C.  Slarck,  dissert.  de  catarrho  epidemico  anni  1782. 
1784.     8. 

^77;    Q}i  llfm\}i,    observationes   circa   cpideminm    hvivs    ajini 

dysenlericam.     1794.     8. 
.9078.    Chr.  Jo.    de  Schcrer,    historia    morborum    i|iii   in   c^pc- 
ditinne   ronirn    Russiam  anno   1812  facta   legiones  Wur- 
temlierg.   invaserunl.     8. 

9079.  J.  J.  Uiedlc,  Beitrüge  zur  mcdizin.  Statistik  Wnrteni- 
berg».     1834.     8. 

ipCISO.  ,v.  Pomnjer,  Bericht  des  Gcsundhrilsrathe.'i  an  d.  Ii.  Ke- 
gler, in  Zürich  über  d.  Medieinaivvesen  des  C'ant.  im  J. 
1838  -  1839.     8. 

9081.  G.  CIcf«   u.  G.  Schubicr,    Versuch    einer   mcdiz.  Topo- 
,      grnphie  d.  k.  Ilaupl-  u.  Kesidcnzsiadt  Stuttgart.   181,5.  8. 

9082.  Allgcm.  Wurtlenib.  Kalender  f.  18.59.      1. 

J.   Ii.   Schrag'B   Verlag   (\.   (i.   Iliiirmanii)  in   Leipzig: 

9083.  h.  J.   hreul/berg,   Gesch.    d.  Zeugdiuckerei.     1844.     8. 


J.  Kühtmann  &  Comp.,  BuchhdI.  in  Bremen:      '"' 

9084.  Zuruckweis.  der  ungebiihrl.  Misdeulungcn  des  Hrn.  Dr. 
H.  A.  Muller  in  s.  Irrlehren  Ober  plast.  Denkmale  in 
Bremen.     1857.     8.  ' 

9085.  Wiepen-Lieder,  Ammen-Reime  u.  Kinderstubcn-Schei'ze 
in   plalld.   Mundart.      1859.     8. 

Heyn'sche   Buchh.   ^E.   Hemer)   in   Görlitz,  : 

9086.  L.  Haupt,  (!csch.  d.  ev.  Haupt-  u.  Pfarrkirche  zu  5t. 
Peter  u.  Paul  in  Görlitz.     1857.     8.  " 

MÜIler'sche   Buchh.  (Hugo  Neumann)   in   Erfurt  : 

9087.  K.  .Arnold,  Balladen,  Romanzen  u.  Sagen  aus  Thürin- 
gens  Hlllerzeit.      1858.     8. 

J.  J.  Lentner'sche  Buclih.  in  München : 

9088.  Ludw.  Clarus,  d.  Fassionsspiel  in  Ober-Ammergau.  2. 
Aufl.     1860.     8. 

9089.  Fr.  A.  W.  Schreiber,  Geschichte  des  bayer.  Herzogs 
Wilhelm   V.  des  Frommen.      1860.     8. 

Ernst  Schäfer,   Buchh..  in   Leipzig  : 

9090.  Neueste  Münzkunde.  Abbild,  u.  Beschreib,  der  jetzt 
coursirendcn  Gold-  u.  Silbermünzen.     1.  Bd.     1853.    8. 

9091.  lllustrirtc  deutsche  Adelsrolle  des  19.  Jahrh.  1.-9.  Lfg. 
1858  —  59.     8. 

Bernhard  Schlicke,  Buchh.,  in  Leipzig : 

9092.  L.  Fiathe,  Gesch.  d.  deutsch.  Reiches  u.  Volkes.  Hit 
50  Bildern.     1849.     8. 

9093.  L.  Bechslein,  deutsches  Dichlerbuch.     1854.     8. 

9094.  IL   SchwcrdI,  zum  Feicrnbeud.      1.   Jahrg.      l.'^59.     8. 
Architecten-  u.  Ingenieur-Verein  für  das  Kö- 
nigreich Hannover  in  Hannover  : 

9095.  Dors.,  Zeilschrift.     Bd.  6,  Hft.  1.     1860.     2. 

9096.  Ders.,  Beitrage  zur  Förderung  der  Kunst  in  den  Gc- 
werkcn.     Bd.  1,  Hfl.  ;).     1S60.     2. 

Verein  für  hamburgische  Geschichte  in  Hamburg': 

9097.  Hamhurgisrhc  Chroniken,  hrsg.  v.  J.  M.  Lappenberg. 
2.  Heft.     1860.     8. 

Dr.  med.  Rud.  Mannl  in  Karls!>ad  : 

9098.  Ders.,  Erinnerungshhiller  aus  der  Gesch.  Carlsbads. 
1858.     8. 

9099.  J.  de  Caro,  Carlsbad,  ses  eaux  et  ses  cnvirons.    1857.   Q. 

9100.  A.   L.   Stohr,   Kaiser   Karlsbad   etc.      2.  Aufl.      1812.     8.' 
Franz  Nemeczek,  Arn,  in  l-alkenau: 

9101.  Vollst,  teulsehc  Stadt-Iiecht  im  Erb  Königr.  Bnheiiu  u. 
Marpgrnflh.   Mahren.     1721. 

Nie.  Urban  v.  ürbanstadt,   k.  k.  Finan/.bezirkskom- 
mis.-iar,  zu   Kger  : 

9102.  Ucchnungsber.  üb.  d.  Armeninstilul  in  Eger.  1858.  4. 
Nebst  4  Plakaten.  *    , 

bl03.    5  kais.  Mandate  v.  1621,  1625,   1714,  1748,  1751  und 

ein  Armee-Befehl  v.  1809.     2. 
9104.    Gebete    in    latein.    u.    deutsch.    Sprache.      Pap.    Ildschr. 

1,8.  Jahrb.     8. 
0105.    Zwei    Abhandlungen    asirulog. -kabbalistischen   Inhalts. 

Pap.    Ildschr.     19.  Jnhrh.     4.  ,   ,  , 

9106.    Ab.-ehit'd    eines    ungrisch-bnhm.-pnln.  Landtags  zu  l^e- 

neschau,   1473.     Pap.  Ildschr.     1.5.  Jhdt.     4. 


217 


Anzeif^tT  für  Kunde  der  deutschen  Vurzeil 


218 


9107.  3  kleinere  Stücke.     Pap.  Hdschr.     2.  u.  8. 

9108.  Beilrtige  znr  toiiogr.-histor.  Beschreibung  der  Pfarrorle 
Michelsberg  u.  Waltsch  im  Egerer  hreise.  Pap.  Hiischr. 
185*.     2. 

Rad.  Weigrel,  Buch-,  Kunst-  u.  Landkartenh.  in  Leipzig: 

9109.  J.  1).  ra>savanl,  Ic  peinlre-graveur.    T.  I  et  II.    18G0.   8. 
Verein  für  Geschichte  and  Alterthnmskande 

in  Frankfurt  a.  M.  : 

9110.  Der«.,  Miltheilunccn  etc.     Nr.  3.     1859.     8. 

9111.  Ders.,  KeiijahrsBlatt  für  18ü0 :  Ed.  Ileyden,  der  Frank- 
Inrter  Chronist   Aihlllcs  .\ug.  V.   Lersncr.     4. 

Dr.  Jar.  L.  H.  Euler,   Kechlsanwalt,  in  Frankfurt  a.M.: 

9112.  Ders.,  d.  steinerne  Haus  und  die  Familie  v.  Melem  in 
Frankfurt.     (Sonderabdr.)     1859.     8. 

9113.  G.  A.  Bachmann,  über  die  Lehnsfolge  d.  Seitenver- 
wandTen.     1797.     Nebst  Nachtrag.     1798-     8. 

Dr.  F.  Fikenscher,  Kcv.  Min.  Cand.,  in  Nürnberg: 

9114.  M.  G.  \V.  A.  Fikenscher,  Statistik  d.  Fürstenthums  Bay- 
reuth.    2.  ThI.     4  Bde.     Mscr.     4. 

9115.  Ders.,  Gesch.  des  illustr.  Christian -Ernestin.  Collegii. 
3.  Stck.     1807.     8. 

9116.  Ders.,  unbefangene  Aeulserungen  Ober  Gegenstände 
des  Schulwesens.     1.  Lfg.     1804.     8. 

9117.  Der  entlarvte  Betrug,  oder  Widerlegung  der  Flug- 
schrift: Carl  Langlois.     1796.     8. 

9118.  Leges  Aluninorum   Culmbaccnsium.      Hdschr.     4. 

Darch  die  Pfiegrschaft  des  germanischen  Mu- 

Seums   in    Darniiladt  : 

9119.  Ordnung  vnd  Reformation  Vnser  von  d'otts  gnaden  Wil- 
helms, Ludwigs,  l'liiii[)scn  vnnd  Georgens,  Gebrüder, 
Landigrauen  zu  Hessen  etc.     1572.     2. 

9120.  Vorfeier  zu  Fr.  Schillers  hundertj.  Geburlstag  in  Darm- 
stadl.     8. 

Fr.  Lintz'sche  Buchh.  in  Trier: 

9121.  Jahresliericlit  d.  Ge.sellsch.  f.  nUtzl.  Forschungen  v.  J. 
18,08  -  1859.     4. 

9122.  A.  Görz,  Regesten  d.  Enbischüfe  zu  Trier.  1.  Abth. 
1859.    4.  "'  ,' •^-■<'"'<'' ■>'"■■"* '■'■y- 

91^3.  F.  W.  Grflir,  d.  Eigenthiim  d.  Italliol.  Kirche  an  den 
ihrem  Kultus  gewidm.  Metrop.-,  Caihedr.-  und  Pfarr- 
kirchen.    1859.     8. 

.9124.  i(.  Grill),  S«hillerri;de,  geliuiten  zu  Brüssel  am  10.  Nov. 
1859.     8.  ,,v.- 

9125.  Miltheilungcn  aus  dem  Gebiete  der  kirchl.  Archäologie 
und  Gesch.  dur  Diöcese  Trier.     2.  Hfl.     18G0.     8. 

9126.  J.  Marx,  Gesch.  des  Erzsliftes  Trier.    3.  Bd.    1800.    8. 

I.'inatitat  historlqae  in  Paris : 

9127.  Dass.,  rinveslignteur  cic.  livr.  304.     1860.     8. 
Friedr.  v.  Schiller,  k.  w.  Kanzleibcamtcr,  in  Efslingcn  : 

9128.  Kcgviac  soiidalis  Jesv.     0.  J.     16. 

9129.  Kurtzliche  Beschreibung  des  HuchfUrslI.  Stuffls  Ellwan- 
gen etc.     1732.     Pap.  Ildsrhr.     2. 

9130.  J.  B.  Pfeider,  usus  modernus  glnlulornm  Elvnccnsium 
de  annis  1-160—1501  el  1506.     Pap.  Hdschr.     1781.    2. 


Pflegschaft  des  germ.  Masenms  zu  Miltenber^i^ 

9131.  Iiidw.  I'.  rgcr.  iijpir  die  münslerisclicn  Erbämter.  1858> 
8.    (Sonderabdr.) 

Dleterlch'sche  BuchhdI.  in  Gottingen: 

9132.  Philologus.  Zeitschr.  etc.,  hrsg.  v.  E.  v.  Lcutsch.  Jahrg. 
15.  4.     18W.     8. 

Verein  f.  Erdkunde  n.   verwandte  Wissensch. 

in   Darmstadt  : 

9133.  Der«.,  Notizenblalt,  hrsg.  v.  L.  Ewald.  Jahrg.  1860. 
Nr.  27-40.     8. 

M.  Du  Mont-Schauberg'srhc  Buchh.  in  Köln  : 

9134.  Organ  I.  clirisll.  Kunst,  hrsg.  v.  Baudri.  10.  Jahrg. 
Nr.   III  u.   n.     IsiJO.     4. 

Katholisches  Institut  in   Cinrinnati  : 

9135.  Geschichte  und  Organisation  des  kalhol.  Institutes  in 
Cincinnali.     1860.     8. 

Jos.  Bergmann,  k.   Ralh,  Custos  etc.,  zu  Wien  : 

9136.  Ders.,  die  Edlen  von  Enibs  zu  Hohenembs  in  Vorarl- 
berg.    1860.     4.     (Sonderabdr.) 

Jos.  Maria  'Wagner  in  Wien  : 

9137.  .Mandat  des  Erzherz.  Ferdinand  v.  Oesterreich  wider 
die  Stralsenriiuber  etc.     152.5.     2. 

Dr.  TV.  Brenner-Schäffer,   prakt.  .\rzt,  in  Weiden: 

9138.  Ders.,  hislor.  -  lopogr.  Beschreibung  der  Sladt  Weiden 
in  der  Ohcrpfalz.     1860.     8.     (Sonderabdr.) 

Dr.  Robert  Haas,  Direktor  etc.,  in  Wiesbaden  : 

9139.  Centralblall  des  deutsch.  Cur-  und  Badelebens;  hrsg. 
von    Hob.    Haas.      4.   .lahr};.      Nr.   3   u.   4.      1S60.      4. 

Historischer  Verein  für  Krain  in  Laibach: 

9140.  Ders.,  MiUhcilunjjen.     Jan.  —  April.     1860.     4. 
Comlt6  Flamand  de  France  in  Donkirchen : 

9141.  Dass.,  Bulletin.     Nr.  2.     Mars  et  Avril.     1860.     8. 
Dr.  Ed.  Rösler,  Gymnasiallehrer,  in  Troppau  : 

9142.  Ders.,  Prolog,  gesprochen  hei  der  musikal.-declamalor. 
Akademie  zu  Ehren  von  Friedr.  Schiller's  lOOjahr.  Ge- 
burlstage in  Troppau.     1859.     4. 

Carl  Bellmann's  Verlag  in  Prag : 

9143.  Siegfr.  Kapper,  d.  Handschriften  v.  GrOnbcrg  u.  Koni- 
ginhof.     1859.     8. 

9144.  Jos.  Proksch,  Aphorismen  über  kalh.  Kirrhenniusik. 
1858.     8. 

9145.  J.  F.  Sumavsky,  Wörterbuch  der  slaw.  spräche  in  den 
6  haipldialekten.     1.  thi.  1.  bd.     18.59.     8. 

9146.  J.  Wenzig  u.  J.  Krej?'i,  der  Bfthmerwald.     Lfg.  1  u.  2. 

isi;ii.    s. 
Polytechnischer  Verein  in  Wur/bnrg: 

9147.  Ders.,  Wochenschrift.     10.  Jahrg.   Nr.  18— 21.    1860.  S. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Altorthums- 
sammlung. 

G.  K.   C.  Masch,   l'farriT,   in   Deniern  : 

3280.  19  norddeutsche  Silberniünzen  v.   15.  u.  16.  Jhdi. 
Dr.  Martlus,  l'nivrrsiiatsprofe.isor,  in  Erlangen  : 

3281.  2  llandleiii.spfennige  und  2  kleine  Nürnberger  Milnicn 
(eine  in  Blei)  v.   17.  JhdI. 


219 


Aiizeiccr  für  Kiiiide  der  duulsclicn   Vorzeit. 


220 


Kunstanstalt  für  Klrchengeräthe  von  Karl  Sie- 
benpfeiffer in   ITor/hciin  : 
328"2.    llüiipi  riiristi  in  reicher  Einfassung,  aus  Silber  getrieben. 

3283.  I'holocrnphie   nach   einem   4  Fuls  hohen,  reichveraier- 
len  Crucifixe  aus  getriebenem  Silber. 

J,  Eberhardt,  Inspektor  der  Ateliers  am  gcrm.  Museum  : 

3284.  2  Evangelisten,  Gypsabgusse  nach  Hoizrclicfs  lu  Kefer- 
niarkt   v.   15.  Jhdt. 

8ev.  Müller,   Archivconscrvalor  am  gerra.  Museum: 

3285.  >lanslil(lcr   Uriltellhaler  von    lt)72. 
Ign.   Seelos,   Alaler,  in   Bozen  : 

328G.    11   Zeichnungen   nach  alten  ^Vandmalc^L'icn  im  Schlosse 
Kunkelstein  in  Tirol. 

3287.  Bildiiils  der  Kaiserin  Maria  Theresia,  Kpfslch. 
Amthor,   Kechtsanwall,  in   Waldcnliurg : 

3288.  2  Lacknildrucke  eines  Siegelstockes  der  Stadt  Walden- 
liurg  V.   14.  Jhdt. 

Dr.  Frhr.  v.  Löffelholz,  fürst.  Olt.-wallerstein.  Doma. 
nialkanzleirath   u.   .\rchivar,   in   Wallerstein  : 

3289.  Zug  Kaiser  Kriedrich's  III.    nach   Köln    i.  J.  1175,  col. 
Kederzeicbn.   v.    17.   Jhdt. 

Ol.  med.  Holder  in  Stuttgart: 

3290.  Bildnifs  des  Keuchlin  und  des  llana  Sachs,  eingerahmte 
Tuschieichnungen  von  1799. 

3291.  Grolses  ver/.iertes  Vorhüngsclilols  v.  15  Jhdt. 

3292.  (irof.scr  hurhenmodel   von   Holz  von   15.'38.     • 

3293.  Kleinerer  desgl.   v.   17.  .Ibdt. 

3294.  Deeen  mit  verziertem   Korb  u.  Scheide.     17.  Jhdt. 
329.^.    5  Croben  bunten  Papieres  v.  18.  Jhdt. 

Ungenannter  in  Nürnberg: 

3296.  ifä  ^Nürnberger  und  Brandenburger  SilbermUnzen  v.  17. 
—  19.  Jhdt. 

3297.  11    Silbcrmünien    und   4   Kuprermünzcn   verschiedener 
Hünzhcrrcn  v.  16. — 18.  Jhdi. 

3298.  2  Ansichten  des  Inneren  des  Stephansdomes  zu  Wien, 
Railicrunuen   von   (i.  C.   \A'ilder. 

Dr.    Schönlein,    geheimer  tiath ,   Professor  u.  s.  w  ,  in 
,       Bamberg  : 

3299.  Ansicht   von   Ziirich,   Holzschnitt  v.   157G.     N.  Abdr. 

3300.  3  Würzburger  Silbermünzen  vom  14.  u.  15.  Jhdt. 
Dr.  Frommann,   Vorstand   der  Bibliothek   des   german. 

.,.,1      Museums  : 

3301.  ^nrnlicrger  Sechser   von   1622. 

Fr.  V.  Schiller,    Sekretär   des   kgl.  wUrltcmb.  Gerichts- 
hofes in  Efslingen; 
3.i<)2.    Bleimedaillc  auf  die  Aufhebung  des  Jesuitenordens. 


330.).    Ellwangischer  Almanach  v.  J.  1757. 

3.(04.    Knrte   de«  Fürstenihums  Ellwangen   v.  J.   1746. 

ungenannter  in  Nürnberg : 
3305.    Goldgulden   zur  Feier    des  Jubelfestes   der.  Augsburger 

Cünfession,  1650. 
3308.    2  Kronenlhaler;   von  Maria  Theresia  u.  v.  K.  Ludwig  XVI. 

3307.  140  kleinere  Silbermünzen  v.  16.  — 19.  Jhdt. 

3308.  16  Kupfermünzen  v.  17.  u.  18.  Jhdt. 
C.  CellariuB,   fand,  jur.,   in   Uehriiigen  : 

3309.  ('o]iie  einer  Gla.^malerei  auf  dem  Scblofsthurme  zu  Oeh- 
ringen   von   1550. 

Kellner,  Poslhalter,   in  Fürth  i.   W.  (Überpfalz) : 

3310.  Rosenkranz  von  llornperlen  mit  eingefafsten  Reliquien, 
17.  Jhdt. 

Dr.  Schuch  in   Kegensburg  : 

3311.  2  grolse  Albcrmedaillen   auf  K.  Maria  Theresia  u.  Jo- 
seph IL 

H.  Gasser,  Bildhauer,  in  Wien  : 

3312.  10  Bhitier  aus  der  Passion  von  Israel  v.  Mekcn. 
Ungenannter  in  Nürnberg : 

3313.  2  Tilclbordüren  von  H.  Ilolbcin,  Holzschnitte  aus  Druck- 
werken V.   151G  u.  1519. 

Frhr.  Richard  V.  König,  kgl.  wurltemb.  Kammerherr, 
in   Warthausen  : 

3314.  14    LackabdrücUc    von    mittelalterlichen    und    neueren 
Siegelslöckcn. 

Primbs,  RcchtspraktiKant,  in   Kegensburg  : 

3315.  Lackabdruck    eines  Siegels   der   Anna   IngolsIStterin  v. 
14.  Jhdt. 

3316.  40  Wappen,  Kupferstiche  v.  18.  Jhdt. 

N.  Urban  v.  Urbanstadt,  U.  k.  Finanzbezirkskommis- 
sar,   in   Eger: 

3317.  Stammbaum  der  Freiherren   von  I'isnitz  und  ein  ande- 
rer der   Pergicr  von   Perglas,   llandsrhriri. 

3318.  6  Abdrücke  Michelsberger  Sicgelstocke  und  einer  Harke 
der  Stadt  Pilsen. 

3319.  2  Originalsiegel  v.   15.  u.  IG.  Jhdt. 
Meyer,  Nagelschmiedmeister,  in  Nürnberg: 

3320.  48  Bücherschliefsen  von  Bronce,  v.  15.  u.   16.  Jhdt. 
Prechtel,  Posthaltcr,  in   Holfeld  : 

,3321.    Wcstphalische  Silbermflnze  v.  13.  Jhdt. 

Dr.   Andresen,    Consrrvator   der    Allerthumssamml.   des 

gerni,   Musciiiii.'J  : 
3322.    Ansicht  des  ehcmal.  UmgeldgebHudes  zu  Nürnberg,  Ra- 
dierung V.  F.  S. 


riinuiik  (Icr  liislorisflini  VnTine. 


Si  c  bc  nu  ndz  wa  n  7.  igs  I  er  J  ah  rrsb  c  ri  cht  des  h  i  sto-       über  dicjciiigin   .\nlir|uillitcn  ,   Kunsigegenstande,  Münzen   und 

rischr  n  Vereins  in   M  i  I  te  I  frank  en.      1859.     Ansbach.  Medaillen,    welche    Job.   Georg   Pfister    dein   bist.   Vereine  etc. 

GeselischaflsaDgcIcgcnheitcn.    —    Beilage  I:  Inventariuni       1858  übergeben  hat.  —  Beil.  11  :   llruchstiick  aus  einer  Samm- 


221 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulsclicn   Vcirzoit 


222 


lung  von  Beitragen  zur  Ueschichle  der  Stadt  und  des  Mark- 
grarthams  Ansbach,  milgeth.  von  Prof  J.  M.  Fuchs,  1437  — 
i486.  —  Beil.  111:  Beitrage  lur  Geschichte  der  Ahtei  Ahau- 
»en  und  deren  Aebte,  von  E.  K.  Mooyer.  —  Beil.  IV:  Col- 
lectaneen-BeitrHge  zu  einer  pragmatischen  Cieschichle  der  Gra- 
fen von  Hirschberg  auf  dem  Nordgaii,  von  Hegierungsrath  Sax. 
Beil.  V :  Kleine  Beilrage  zur  Mythologie  und  filieren  Sitlen- 
kunde  in  Mittelfranken,  von  Dr.  F.  A.  Reufs  in   Nüigberg. 

Zweiundzwanzigster  Bericht  über  das  Wirken 
und  den  Stand  des  hislor.  Vereins  zu  Bamberg,  im 
J.  1858-59.  .Jahresbericht.  —  .\uszitee  aus  dem  Kopidlbueh 
des  Klosters  Lsngheim.     1.  Abiheilung.   —   Miscellen.  — 

Archiv  des  hislor.  Vereins  von  Unlerfranken 
und  Aschaffenburg.     Bd.  XV.     H.  I.     18G0. 

Die  Marien-  oder  Kilterkapelle  zu  Ilalsfurl.  Ein  Beitrag 
zur  Bnugeschichte  derselben,  von  R.  Reininger,  Domvikar  etc. 
zu  Wurzburg.  —  Historische  Darstellung  des  Stiftes  St.  Bur- 
kard  zu  Wurzburg,  von  Michael  Wieland,  Lokalkaplan  des 
Mililar-I.azarelhes  und  der  Festung  Marienberg.  —  Das  Frauen- 
kloslcr  Weclilerswinkel,  von  Dr.  Himmelstein,  Domprediger. 
Ueber  die  Lehenschafi  des  freiherrl.  von  Fechcnbach'schen 
Dorfes  Laudenbach  am  Main,  von  Hofr.  Dr.  Steiner.  —  Archi- 
valische  Nachrichten  über  die  Schlacht  bei  Bergtheim  im  J. 
1400,  von  Pfarrer  Joh.  Bapt.  Kesller  zu  Zell.  —  Das  frei- 
herrl. von  Hiitlen'sche  Danienslil't,  von  Dr.  Ignaz  Denzinger, 
Univ. -Prof.  —  1'.  Bealus  Bishalm,  l'octa  laureandus,  niit- 
geth.    von  Dr.  Himmelslein.  — 

Verhandlungen  des  historischen  Vereins  für 
Kiedcrbayern  ;  VI,  'S.     1859. 

Geschichte  des  Marktes  Thann,  k.  Landger.  Simbach  a  J., 
von  Dr.  med.  F.  S.  Baumgartner.  —  Beschreibung  der  Pfar- 
rei Kirchdorf  bei  Oslerhofen,  von  Pf.  Jos.  Klömpfl.  —  Vier 
Lieder  aus  Niederbayern,  milgelh.  von  Alois  Schels.  —  Bei- 
trage zur  Geschichte  der  Wirlingcr,  Wirling,  Würdinger  aus 
Kiederbayern,  von  Oberlieut.  Jos.  von  Würdinger.  —  Abbach 
bei  Kegensburg,  von  Ilaupim.  Hans  Weininger.  —  Chronik 
vom  Pfarrdorf  Trugen,  k.  Landger.  Kelheim,  von  Oberlieut. 
Schuograf.  —   Das  Wappen  des  Marktes  Geisenhausen.   — 

VI,  4:  Achler  Jahresbericbt  des  historischen  Vereins  für 
Niederbayern  pro  1859;  erstattet  in  der  Generalversammlung 
vom  9.  Febr.  1860,  von  Dr.  Anton  Wiesend,  (enthalt  Berichte 
über  die  im  vorigen  Jnhrc  herausgegebenen  Verhandlungen 
über  die  Erwerbungen  für  die  Kunst-  und  Allertlium.ssamm- 
lungen  etc.)  —  Das  Johannitcrkirchlein  zu  Kelheim  oder  das 
Monument  Herzogs  Ludwigs  I;  vod  Bayern  und  das  Falsum, 
betreffend  die  Ermordung  dieses  edlen  Fürsten,  von  Herrn 
Lehrer  Sloll.  Die  Glasgemalde  zu  Jankofcn,  Landger.  Lands- 
hul,  von  Dr.  .\nton  Wiesend.  —  Hariprechl,  der  lel/le  llnrs- 
kircher  von  Zangberg,  herz,  niedcrbayer.  Kamnierberr  nnd 
Kath,  von  H.  .Jakob  Grofs.  —  Hislor.  Notizen  über  die  Burg- 
ruinen Erlach  nlichsl  dem  Markte  Veldcn  und  2.  das  im  ehe- 
maligen alten  Erdinger  Gaue,  nun  zum  k.  Landgerichte  Landg- 
hut  gehörige  llarlingcr  Amt,  von  II.  Zopf. 

Zeitsrhrifi  des  historischen  Vereins  für  ilas 
w  i  r  I  f  111  li.    F  r  a  n  k  e  n.      V,   1 .      18:")9. 


I.  Historische  .Abhandlungen  und  Miscellen  :  1.  Ritterliche 
Geschlechter  im  Gebiete  der  Jagst  :  die  Herren  von  Badilin- 
gen,  von  DOrzbach,  von  Kiepsau,  von  .Varlach.  von  liieringen, 
von  Urhausen  bei  Aschhausen,  auch  die  Pfahle  von  Aschhau- 
sen, von  Rolsrielh  oder  Kossach,  von  (Jagst-)  Hausen,  von 
Alfeld,  von  Eicholzheim  (auch  von  Aschhausen  und  Bieringen), 
von  Ubenkein  oder  Eubigheim.  —  2.  Uuchcnbach.  —  3.  Die 
letzten  Herren  von  Schupf.    Kolbeuberg.    Die  Herren  von  Tief. 

—  4.  Das  Aufblühen  der  Stadt  Crailsheim  unter  der  Herr- 
schaft der  Herren  von  Holicnlohe  im  11.  Jahrhundert.  —  5. 
Bernbronn.  —  (i.  Das  Kloster  Gerlachsheim.  —  7.  Die  Her- 
ren von  Zobel  und  von  Geyer.  —  8.  Die  Herren  von  Rosen- 
berg. —  II.  Urkunden  und  Ueberliefcrungen.  —  III.  Alter- 
thümcr  und  Denkmale.  —  IV.  Statistisches  und  Topograplii- 
sches.         V,   liucheranzeigen  etc. 

Zeitschrift  des  Vereins  für  Hess.  Geschichte  u. 
Landeskunde.     Bd.   VIII,  H.  1.     Cassel.     18,59. 

Beitrage  zur  Geschichte  der  Cistercieuser  Nonnenklöster 
Frauensee  und  Kreuzberg,  von  Pf.  Büff.  —  Heinrich,  Bischof 
von  Hildesheim,  von  E.  F.  Mooyer.  —  Hessen  vom  13.  Juli 
1757  bis  21.  März  1758,  milgelh.  von  Dr.  Landau.  —  Latein. 
Inschriften  des  Kurfürstenihums  Hessen,  zusanimengcslellt  und 
erklart  von  Prof.  K.  Klein.  —  Der  Heiligenberg,  von  Dr.  Lan- 
dau. —  Zur  Erinnerung  an  Dr.  C.  F.  Löber,  von  Ferd.  Alt- 
mUllcr.  — *  Beilrage  zur  hessischen  Ortsgeschichte,  milgelh. 
von  Dr.  Landau.  —  Nachtrage  zur  Reihenfolge  derjenigen 
Personen,  welche  den  Nonnenklöstern  Egestorf,  Fischbeck, 
Mollcubeck,  Obernkirchen  und  Rinteln  vorstanden,  von  Dr. 
E.  F.  Mooyer. 

Einunddrei fsigster  Jahresbericht  der  Gesell- 
schaft für  Pommer'sche  Geschichte  und  Aller- 
thuinskunde  über  die  beiden  Jahre  vom  1.  April  1857  bis 
1.  April   1869 

(icsellschaftsangelegenhciten.  --  Bericht  des  Greifswalder 
Ausschusses :  1.  Aiilerligung  der  Zeichnung  und  des  .Aufris- 
ses der  Kirchenruinen  zu  llilda  bei  Greifswald.  —  2.  Das  alle 
niedcrdeulschc  Gedicht  über  die  zehn  Gebote,  ehemals  an 
einer  Wand  der  Kapelle  zu  Pudagla  auf  der  Insel  Usedom.  — 
3.  Das  niederdeutsche  Gedicht  Über  die  zehn  Gebole  in  den 
Slargarder  Handschriften.  4.  Die  Greilswaldcr  Ordnung  für 
die  Makeler,  1443.  —  5.  Die  Denkschrift  des  Michel  Vilh, 
Allermanns  des   Gewandhauses  zu  Stralsund,  1(!02       ,'U). 

Jahrbücher  und  Jahresbericht  des  Vereins  für 
in  ekle  nb.  Geschichte  und  ,\llerthumskunde,  her- 
aiisgeg.  von  G.  C.  F.  Lisch  und  W,  G.  Bi-yer.  24.  Jahrg. 
Schwerin,   1859. 

A.  Jahrbücher  für  Geschichte :  1.  Der  sOndervissingscho 
Runenstein,  von  dem  Etatsrath  Kafn  in  Kopenhagen.  2.  Uchcr 
die  Runen  der  kobclichrr  Urne,  von  Wocel  und  Hiinu«.  — 
3.  Bischof   NiknhiuB    Boddeker    von   Schwerin,    von   D.  C.   W. 

—  Die   letzte    ile.-idenz   dcrhursten   von  Werfe,  von  Dr.  Lisch. 

—  l'ebi  1     dir    lli  fiirnialiiiii    der   Kirrlie    /u    Griibenhngrn    und 


223 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


224 


Dietrich  Maltzau,  von  demselb.   —  Beiträge  kd  der  (jeechiclile  denn.  —  Zur  Kennlnifs  der  ältesten  Kassenschidel,  von  Prof, 

der   evangeli!>chen   Kirchen  -  Reformniion  in  Oesterrcicli,    von  Dr.  Schaariiauscn.   —    Die  Drachen,    aus    dem  Volltsnberplag- 

dems.    —    Der  Zwist  der  evangelischen  l'rediger  zu   Ruslock,  ben  ,    von    l'aslor    Cunther.    —    l' r  k  u  nden-S  a  ra  ni  I  u  n  g.  — 

1531,  von   Viiihmann  Kadow.    —    lieber  des  Syndicus   Dr.  Jo-  B.    Jahrbücher    für    Alterthumsluindc    (enthalten    verschiedene 

hann  üldiuddrp  Wegt'ong  aus  Rostock,    von  dcms.  —    Üeisl-  Mittheilunpen    rur    meklenb.    Alterthumskunde    und     lur   Ge- 

liche  Lieder   auf  die  Wahlsprüche   meklenburg.  Fürsten,  von  schichte  der  Baukunst.) 


Nachricbtcn. 


I>iterntiir. 

Neu    erschienene  Werke. 


'r, 


66)  Der  christliche  hirchcnttau,  seine  Geschiohte, 
Symbolik,  Bildneiei,  nebst  Andeutungen  für  Neubauten. 
Von  J.  hreuser.  I.  Band.  2.  verni.  Auil.  Kegens- 
burg,  Kriedr.  Tustct.  lÖtiO.  8.  7Ü8  Stn. 
Formenlehre  des  romanischen  und  f;nthi sehen 
Baustyls  von  Fr.  I^aib  undDr.  Fr.  Jos.  Schwarz, 
leitenden  Mitgliedern  des  Röltenburger  Diözesan -Ver- 
eines Tür  christliche  Kunst.  Mit  12  lilhograpliierten  Ta- 
feln. 2.  vcrm.  Aull.  Slullgarl,  ü.  Rümclin's  Willwe. 
1858.     8.     91  Sin.  ""■  '  '     ;'.''  ' 

Die  Entwicklung  der  k  ir  ch  lic  iien"B'au'K,u  nst  des 
Mittelalters.  Zwei  Vorlesungen  iin  evangelischen 
Verein  zu  Berlin,  gchalien  \on  F.  v.  Ouast.  Mit  einer 
Kupfertafel.  Berlin,  Verlag  von  Ernst  u,  Korn.  1858. 
Diese  drei  genannten  Schriften,  wie  so  manche  an- 
dere in  jüngster  Zeit  in  demselben  Bereiche  hervorgegan- 
gene, entsprangen  dem  gleichen  Bedürfnisse  und  streben 
zum  selben  Ziele,  nämlich  praktisch  auf  Erkenntnifs  und 
(jcschmack  der  Oegenwarl  einzuwirken  und  der  Ralhlosig- 
keit,  namentlich  auf  dem  Gebiete  der  kirchlichen  Baukunst 
abzuhelfen.  Der  Weg  zwar,  auf  dem  jede  einzelne  dieses 
Ziel  anstrebt,  ist  verschieden  von  dem  der  anderen,  und  be- 
dingt somit  das  verschiedene  VerhSltnifs  des  Werkes  zur  Wis- 
senschaft. Die  erstgenannte  Schrift,  bei  weitem  die  umfang- 
reichste, bringt  einen  aulserordenllichen  Heichlhum  geschicht- 
licher Daten  und  sucht  so  viel  als  niüglicli  durch  lückenlose 
Aneinanderreihung  derselben,  gewisscrmatsen  durch  die  nO- 
thigende  Logik  der  vollendeten  Thatsachcn  den  Schlufsgedan- 
ken  aufzubauen.  Die  zweite,  kleinere  Schrift  ist  mehr  aus 
durchdringender  Bewunderung  und  Liebe  der  allen,  in  sich 
vollendeten  huiist  hervorgegangen  und  gestaltet  sich  unwillkür- 
lich zur  geschichtlichen  Lobrede  auf  dieselbe.  Der  Verf.  der 
letzten  halt  sich  mehr,  im  vollen  Besitze  des  wissenschaftli- 
chen Stoffes,  über  seinem  Gegenstande,  dessen  hauptsächliche 
Momente  er  aufdeckt,  um  sie  selbstredend  für  sich  und  das 
Ganze  sprechen  zu  lassen. 


67) 


Drnkm.ile  der  Bnukun.-^t  in  Trcüf-sen,  nach  l'ro- 
vinzin  geordnet,  (iezeiehnet  und  herausgegeben  von 
Fcrdin.  von  (juast.  Ilirlin.  Ernst  u.  hörn,  lieft  I. 
u.  IL     2. 


Hittelalterliche  Backstein-Bauwerke  des  l'reus- 
sischcn  Staates.  Gesammelt  und  herausgegeben  von 
F.  Adler,  Baumeister.  Berlin,  Ernst  u.  Korn.  2.  Ilft.  I 
u.  II.     Stadt  Brandenburg.     1859. 

Beide  Werke,  mit  derselben  Gediegenheit  und  Pracht  aus- 
gestaltet, wie  alle  Erscheinungen,  die  aus  der  genannten  Ver- 
lagsbandlung  hervorgehen,  gehören  unhedinjl  zu  denjenigen, 
die  nicht  nur  der  Wissenschaft  zum  Nutzen,  sondern  auch  un- 
serm  Volke  zur  Ehre  gereichen.  Das  erste  Werk  behandelt  bis 
jetzt  das  interressante  Schlofs  und  andere  mittelalterliche  Bau- 
ten zu  lleilsberg,  Schlofs  und  Kirche  zu  Kossel  und  die  Kirche 
zu  Wormdilt  mit  12  Tafeln  Abbildungen  in  Karbendruck, 
Kreidezeichnung  und  Radierung  auf  Stein  :  sowohl  malerische 
Ansichten  wie  Einzelnheiten.  Das  zweite  Werk,  mit  10  ra- 
dierten Tafeln  in  jedem  Hefte  und  zahlreichen  llolzschniden 
im  Texte,  halt  den  wissenschaftlichen  Charakter  strenger  fesl 
und  schliefst  die  malerischen  Ansichten  aus. 

68)  D  ie  St.  Michael  iskirc he  zu  Wien.  Beschrieben  von 
Dr.  Karl  Lind.  Mit  1  llolzschn.  u.  8  Taf.  Wien,  1859. 
gr.  4. 

Den  zahlreichen  Erscheinungen,  welche  der  mächtige 
Aufschwung  des  Studiums  niillclallerlicher  Kunsl  seit  jüngster 
Zeil  auch  in  Oesterreich  hervorgerufen,  reiht  sich  diese  Schrift 
als  werlhvolles  Glied  an.  Auch  sie  verdankt,  wie  schon 
manche  andere  tüchtige  Arbeit  auf  diesem  Gebiete,  ihre  Ent- 
stehung dem  Wiener  A  It  er  t  h  u  ms- Ve  r  ein  ,  aus  dessen 
Berichten  und  Millheilnngen  sie  besonders  abgedruckt  ist. 
Mit  grofser  Ausführlichkeil  sind  die  geschichtlichen  Notizen 
zusammengetragen,  welche  die  Kirche  im  Ganzen,  wie  die 
einzelnen  Denkmaler  derselben  belrelTen.  Die  Architektur  der 
ersleren  wird  durch  sauber  ausgeführte  Steinradierungcn  er- 
läutert. Auch  Grabsteine  und  andere  Denkmäler  sind  in  Ab- 
bildung gegeben. 

69)  Kaiser  Friedrich  der  Zweite  von  Dr.  Fr.  Wilh. 
Schirrmacher,  Oberlehrer  an  der  kgl.  Riller-.\kade- 
mic  zu  l.icgnilz,  Mitglied  des  Vereins  für  (ieschichic  u, 
Allcrlhum  Schlesiens,  der  Gesellschaft  für  Errlkiindc  in 
Berlin.  I.  Band.  Goitingen,  Vandenhocck  u.  Ruprecht. 
1859.     XVI  u.  354  Stn.     8. 

Eine  erschöpfende,  durch  Parteileidenschafl  ungetrübte 
Darstellung   der   Geschichte   des    llohenstnufcn    Friedrich's    11, 


225 


AnzeiffiT  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


226 


gehnrt  noch  immer  lu  den  Aiifgnben  unserer  (iesehichtswis- 
■enschnfl,  welche  sie  trotz  des  allgemeinen  Verlangens  bis- 
her noch  nicht  hat  lösen  können.  Es  ist  deshalb  jede  Be- 
arbeitung dieses  Zeilraumes  oder  eines  Bruchlheiles  dessel- 
ben, jum:il  wenn  sie  sich,  wie  das  vorliegende  Werlt,  durch 
Gründlichkeit  in  den  Vorarbeiten,  Besonnenheit  in  der  An- 
schauung, Klarheit  in  der  Darstellung  auszeichnet,  als  ein  dan- 
kenswerlher  Beitrag,  als  eine  fordernde  Vorarbeit  willhoni- 
men  lu  heifsen.  Freilich  verlaugnet  auch  der  Verfasser  die- 
ser Schrift  -  und  wer  könnte  oder  dürfte  das  auch  wohl 
bei  einer  (icschichte  dieses  Kaisers  ?  -  einen  beslimniien  Par- 
teistandpunkt  nicht;  ,. meine  ganze  Darstellung,"  sagt  er  in 
der  Vorrede,  „mag  man  immerhin  als  eine  leidenschaftslose 
Entgegnung  ansehen  auf  diese  (C.  liofler's)  in  Leidenschaft 
getränkte  Parleischrift."  Dieser  erste  Theil  stellt  die  Ge- 
schichte FriedrTcli's  im  Zusammenhang  bis  lur  KaiserkrOnung, 
dann  in  mehr  eingehender  Weise  als  bisher  die  Kegierungs- 
geschichlc  König  Heinrichs  VII.,  des  Sohnes  von  Friedrich  II., 
dar.  Er  zerfallt  in  drei  Bücher.  Das  erste  beginnt  mit  der 
Darstellung  von  K.  Ileinrich's  VI.  Erbfolgeplan  und  seinem  Tode 
bis  zu  Kriedrich's  KaiserkrOnung  und  seinen  Verhandlungen 
mit  l'apsl  llonoriu»  l'J19  — 20;  das  zweite  Buch  stellt  die  Re- 
gierung des  Königs  Heinrich  und  deren  Bedeutung  filr  Deulsch- 
lond  und  den  Kaiser  dar,  des  Königs  Vormundschaft  bis  zum 
Tode  Engilbert's  von  Köln,  die  Zeil  der  Pflegschaft  Lndwig's 
von  Bayern,  des  Königs  Selbständigkeit  bis  zur  Unlerwerfiing, 
seine  Kegierung  von  der  Sühne  bis  zur  .\bsetzung,  1235.  — 
Den  Schluls  des  1.  Theils  bildet  eine  grolse  Anzahl  von  An- 
mirkungen,  Quellenangaben  und  Beweisführungen  enthaltend. 

70)  Das  Leben  und  der  Brie  fwcchsel  des  Landgra- 
fen Georg  von  H  essen- Da  rm  s  lad  t,  des  Eroberers 
und  Verlhcidigers  von  Gibraltar.  Ein  Beilrag  zur  Ge- 
schichte des  spanischen  Successionskriegcs,  zur  Memoi- 
renliteratur des  17.  u.  18.  Jhdts.  und  zur  hessischen  Lan- 
desgeschichte. 

Nach    den   deutschen,  englischen,    französischen,  spa- 
nischen,   italienischen,    holländischen     und    lateinischen 
Originalpapicren  des   britischen  Museums  und  der  .\rchivo 
zu  London,  des  grolsherz.ogl.  Haus-   und  Staatsarchiv.'  zu 
Darnisladl,    des    Ii.  k.    Reichsarchivs    zu    Wien,    der  Ar- 
chive   von    Paris,    Madrid,    Lissabon,    Venedig    und    im 
Haag,  von   Gibraltar  und    Barcelona,  des   kgl.   wurtlemb. 
Staatsarchivs     zu   Stuttgart    und    filrstl.    öttiiigisrhen    Ar- 
chivs   zu  VVallerslein    darKeslelll    von    Heinrich    Kun- 
ze!.    Mit  dem  Bildnisse  des  Landgrafen  Georg  und  der 
Admiraliiaiskarle    von    Gibraltar.    —    Friedberg   in    der 
Welterau,  Verl.   v.  Carl  Scriba.     London,  bei  John   Mil- 
cheil, Buchhändler  der  Königin.    1 8.^)9.   8.    XII  u.  713  Sin. 
Obwohl    der    Gegenstand    dieses  Werkes    schon    über  die 
Zeil  hinausliegt,    welche    dieser  Anzeiger    mit    dem    germnn. 
Museum    als  Arbeitsgrenzc  angenommen   hat,    so  können  wir 
doch  nicht   umhin,   dieses  fleilsig  gearbeitete,  an  interessantem 
Material   reiche,  auf  gnlndlii  ben  archivnlischen  Studien   beru- 
hende Werk  den   Freunden  der  deutschen  Geschichte  zu  em- 


pfehlen. Landgraf  Georg,  ein  deutscher  Fürst  voll  Kriegs- 
kühnheit und  Kriegsgeschick,  griff  dadurch  in  die  Geschichte 
von  Europa  bedeutungsvoll  ein,  dafs  er  in  rascher,  glückli- 
cher Thal  den  Englandern  Gibraltar  erobern  half.  Seine  uns 
liier  vorliegende  Lebensgeschichte  behandelt  in  den  einzelnen 
Bilcheru  zuii.Tihst  des  Laiiderafen  Jugendjahre  und  Feldzuge 
in  Ungarn,  Griechenland,  Irland  und  am  Rhein  16fj9  — 1694, 
dann  Leben  und  Thaten  desselben  in  Spanien  1G95  —  1701, 
die  Einnahme  von  Gibraltar  1702  —  1704,  die  Belagerung  und 
Vcrlheidigung  der  Festung  bis  Mai  1705,  di'-  Expedition  ge- 
gen ("alalonicn  im  Soiiinier  1705,  und  des  Landgrafen  Tod, 
14.  Sept.  1705,  und  Charakteristik. 


Aufsätze  In  ZeitschriiterL 

Ausland:  Nr.  19.  Ueber  die  unterscheidenden  Charaktere 
der  verschiedenen  Sprachenfamilien.  (Oppert.)  —  Nr.  20. 
Die  Nachtigall   in  alter  Dichtung. 

Bund:  136.  Die  schweizerischen  Pfahlbauten  der  ältesten 
Zeit.     (Runge.) 

Europa:  Nr.  15.  Die  Pariser  Handwerksmeister,  ihre  Lehr- 
linge und   Gesellen   im   13.  Jahrh. 

Illustr.  Familienbuch  :  X.  Bd.,  6.  Hft.,  S.  191.  Die  Lett- 
ten  der  Grafen  von  Scliauinburg.  Eine  hessische  Sage. 
(Prcser.) 

Grenzboten:  Kr.  19.  Die  Geschichte  der  Uhcinzölle.  — 
Nr.  22.  Bilder  aus  der  deutschen  Vergangenheit  :  For- 
tune eines  Bürgerlichen  nach  dem  dreifsigjahrigen  Kriege. 

Ilausblfilter:  Hft.  10,  S.  301.  Hft.  1],  S.  392.  Aberglaube 
in  der  Normandie.     4.  —  8.     (.Vugustin.) 

Jahrbuch  für  romanische  und  encL  Literatur:  II, 
3.    Die  Quellen  des  ,,Barlaam  und  Josaphal."     (Liebrecht.) 

Evangel.  hirchenzeitung  von  Hengstenberg:  4.  Am 
300jahr.  Todeslage  Melanchthon's.     Eine    Gymnasialrede. 

Neue  evangel.  Kirchenzeitung:  17.  Die  Melanchthons- 
feier  in   Wittenberg. 

Magazin  filr  die  l.it.  d.  .\usl.:  Nr.  19.  Rechtsüberliefe- 
rungen  der  Iren   und   Schotten. 

W  ester  m  au  n's  Mona  Ishcflc  :  44.  Mathcsius,  der  alle  Berg- 
prediger zu  Joachimsthal. 

Morgenblalt:    Nr.  23  IT.  Zur  Geschichte  der  Spielkarten. 

N  0  vel  len  ze  i  tung  :  Nr.  23.  Ein  deutsches  Bad  und  Bade- 
leben  im   dreifsigjahrigen  Kriege. 

Bremer  Son  n  l  ags  b  1  al  t  :  Nr.  19.  Paslor  Waldschmidl  und 
die  Judenarzte.  Ein  Kirchenbesiich  um  ItiüO.  (Seifarl.) 
—  Nr.  22.  Zur  Poesie  der  plalldculschen  Sprache.  (Eschcn- 
hagcn.) 

KOnigsbergcr  Sonn  tags  p  osl  ;    18.    Phil.  Melanchthon. 
Zeitschrift   für    G  ym  niisi  a  I  w  es  cn  :    Mnrz.    Eiiipfihhing 

der  deutschen   Prosaiker  des   Iti.  Jahrhundert.«  zur  Schul- 

lectüre.      (Dr.    Roth   in   Tübingen.) 
Zeitschrift    des    I  a  nd  wi  rthsch  a  f  1 1.    Vereins,     fi.  Zur 

Geschichte  des  llnpfenbaues  in  der  llallertau.     (Filscr.) 


227 


Anzeiarer  für  Kuiule  der  tieulsciu'i)   Vorzeit. 


228 


Zeilschrlfl  f  ii  r  christliche  Wissenschaft:  17.  Eine 
Schulrertr,  zur  Meliinchthonsreier  im  JoRchimsthal'schcn 
Gjmnnsiuni  grhiilten. 

Allgemeine  Zeiltin«;:  Beil.  t.  Nr.  14f>.  Die  natürlichen 
and  die  geschichtlichen  (iriinzen.  Beil.  z.  Nr.  IGO.  Die 
deutsche  Bewegung  in  Belgien. 

Illusir.  Zeitung:  Nr.  880.  Das  Berghaus  auf  dem  Pila- 
tus. —  Die  Kassiiben  am  LehaüuCs  in  Pommern.  (Eschen- 
hagen.)  -  Nr.  881.  Die  Burgen  lloheu  NculTcn  und  Ho- 
hen-Urach  in  Württemberg.  —  Kr.  884.  Das  Kloster  Muul- 
brnnn. 

Leipziger  Zeitung:  Beil.  32.    Die  nordfriesiscbe  Insel  Sylt. 

Neue  Jlunch.  Zeitung;  .Micndbl.  Nr.  125.  126.  Die  Enl- 
wicMung  des   deutschen   Theater.-!.     (Forts.) 

Pos  t- Ze  i  t  u  ng  :  58.  Zur  (je.<chiclilc  des  schweizer.  Fremden- 
dienstes. 64.  Der  Frnhniillnr  im  Dome  zu  .\ugsburg. 
6Ö.  Die  welfische  Ahnengruft  und  die  curopiiische  Dyna- 
slenwiege. 

Wiener  Zeitung:  37.  Die  bisherige  Wirksamkeit  des  Kiirt- 
ner  Gescliichts-Verein.«;  und  die  letzte  Jahresversammlung. 
111.  Slilthcilungen  aus  der  Ilandelgeschichte  Oestcrrelclis, 
insbesondere  von  Wien  und  der  Donau.  128.  Die  in  der 
Stirisbiblioihek  zu  St.  Gallen  auFgefundene  Klingenbcr- 
giscbe  Chronik.     (Bergmann.) 


TerniiHrlit«-   Xarhrirliten. 

78)  Von  dem  hohenhergisrhcn  Alterthumsverein  zu  Rot- 
te nburg  wird  eine  römische  Niederlassung  bei  Neu- 
haus ausgegraben.  Die  Mauerwerke  um.<chlicl'sen  einen 
Plalz  von  7  Q  Morgen  und  zeigen  Fundamente  von  einem 
Thurm  und  mehrt  ren  lliiusern.  Das  llaujitgebaude,  dessen 
Grundmauern  sich  an  einigen  .Stellen  noch  bis  zu  6'  Hohe 
erheben,  ist  123'  lang  und  94'  breit,  und  obwohl  die  bes- 
sern Steine  verschleppt  sind,  zeugen  doch  einige  FuLsgestclIe 
von  grofsen  Säulen  u.  \.  noch  von  einem  Prachtbau.  Ini  In- 
nern der  Gebäude  fanden  sich  bereits  viele  Scherben  feineren 
Geschirres  aus  Siegelerde,  worunter  über  20  mit  gesleinpcl- 
ten  Namen  der  Fabrikanten,  ferner  Sachen  aus  Glas,  Eisen, 
Bronce  u.  s.  w.,  endlich  Münzen, worunter  eine  silberne  mit 
der  Umschrift  und  dem  Kopfe  der  Kaiserin  Faustina.  Dies 
noch  frische  (ieprage,  der  viele  Br;indscliull  u.  A.  lassen  den 
Bau  als  schon  vor  1700  Jahren  gewaltsam  zerstört,  jeden- 
falls als  einen  der  frühesten  römischen  in  dieser  Gegend  vcr- 
mulhen.  Die  llnnplfiindstücke  werden  zu  Wachendorf  ver- 
wahrt, wo  gleichfills  ein  ßrandschiillhilgel  abgetragen  wurde, 
der  Geschirre  und  Flüiinn  aus  Tlion  und  viele  Eiseneegen- 
«lande  enihiell.  In  Mnliringen  olfnele  man  gegen  20  Graber, 
worin  Thon-  und  Bernsleinperlen,  Schwerler  und  Dolche  etc. 
Auf  der  Burg  llohenberg  wurden  Grundmauern  bis  iM  4' 
Hohe,  ein  schöner  Dnleli  u.  A.  zu  Tage  gefordert.  Die  Kui- 
nrn  Aiierbiirg  bei  Wciiingen  liefirt  viele  milteiallerlirhe  lie- 
railischnric  n  und  WiilTeti.  Bei  Koitenburg  fimlen  sich  fort- 
während   bedculeiide   Uehirrcsle    tiMnisrhir  Bauten,  und   eine 


daraus  angelegte  Sammlung  zahlt  u.  A.  einen  Grundslein  mit 
dem  Namen  der  Colonia  „Sumelocenne",  12  SteindenKmale  mit 
Insihrifteu  und  Reliefs,  Münzen  (von  Cäsar  bis  auf  Valenti- 
nian),  (iefafsinschriflen  u.  s.  w. ;  auch  Theile  einer  hriegs- 
wurfmaschine  haben  sich  geiunden. 

79)  In  Siebenburgen  ist  die  Bildung  einer  Gesellschaft 
im  Zuge,  welche  die  Ausgrabung  von  römischen  Al- 
terthiimern  zum  Zwecke  hat;  mehrere  hervorragende  Per- 
sonen erlassen  diesfalls  eine  Einladung  an  die  Patrioten  Sie- 
benbürgens, sich  an  diesem  auf  Aktien  zu  griimlcnden  Unter- 
nehmen im  Interresse  und  zur  Forderung  der  KoAst  und  Wis- 
senschaft zu  betheiligen. 

80)  In  Breslau  stiefs  man  bei  der  Grabung  eines  Kel- 
lers auf  eine  grolse  Menge  von  Sargen  mit  verschiedenen 
Gerippen,  die  in  6  bis  8  Schichten  übereinander  gehäuft  wa- 
ren und  wovon  einige  noch  leserliche  Inschriften  zeigten. 
Diese  ergeben  die  Jahrzahl  1540,  und  aus  dem  Umstände,  dafi 
man  an  vielen  Sargen  noch  einen  Kalküberzug  wahrnimmt, 
darf  man  schliefsen,  dal's  die  Leichen  zur  Zeit  einer  verhee- 
renden  Pest  hier  beigesetzt   worden  sind. 

81)  In  Koblenz  ist  heim  Grundgraben  in  dem  Rondell 
am  l.eerthore  am  22.  Hai  in  einer  Tiefe  von  8  Fufs  ein  wohl- 
erhallener  Kömersarg  aus  Tufstein  gefunden  worden,  der 
folgenden  Tages  in  Gegenwart  des  Generals  Prinzen  von  Hol- 
stein, vieler  Militdrpersoncn,  Beamten  und  Gelehrten  eröffnet 
wurde.  .Vufser  dem  Gerippe  lag  darin  eine  Opferschalc  aus 
Glas,  eine  kleine  Schnalle  aus  Bronce,  eine  Melallspange 
und  ein  kupferner  Gegenstand  von  unbekannter  Anwendung. 

82)  Bei  Tieferlegung  des  Kanals  in  der  Nahe  des  £tsl!b> 
bettes  in  Trient  slielsen  die  Arbeiter  auf  ileu  dachförmigen 
Deckel  eines  Sarkophags,  dessen  cyklopische  Massivität 
beinahe  pclasgischen  Ursprung  zu  verralhcn  schien.  Man  fand 
darin  drei  nackte  Skelette,  drei  amphorac  vinariae,  eine  ThrS- 
nenllasche  u.  A.,  alle  aus  Glas,  nur  die  Todtenlampe  von 
Thonerdc.  Zwischen  dem  Sehadel  und  der  Kinnlade  eines 
Skelettes  befand  sich  der  einst  jener  Leiche  in  den  Mund  ge- 
legte kleine  Obolus,  welcher  noch  kenntlich  genug  das  Ge- 
präge  Konstantins   iL  zur  iSchau  trug. 

83)  Nahe  bei  Hämmern  am  Bodensee  sind  Pfahl- 
bauten aus  der  ältesten  Zeit  entdeckt  worden.  Bis  Jetzt 
hat  man  eine  60  Fuls  lange  Reihe  von  Pfählen  nnd  eine 
Hinge  sieinoniT  NNerkzenge,  Alles  von  sehr  roher  .\rbelt,  ge- 
funden. 

81)  In  Pr.  Holland  fand  man  beim  Knrlrliumen  des 
Schuttes  unter  dem  Fulsboden  eines  abgebrochenen  Hauses 
in  drei  irdenen  Topfen  silberne  Geld  münzen  von  ver- 
schiedener (Irölse,  Iheils  brnndenliiirgischi  n,  Iheils  österreichi- 
schen, Iheils  polniFcheu  Gepräges  (.iiis  der  Zeil  des  grolsen 
Kurfürsten)  im  Taxwerlhe  von  100  Thlr.  Die  Eigenllinmer 
werden  amiliih  aufgefordert,  ihre  Ansprüche   nachzuweisen. 

85)  Im  Eingänge  tum  k.  SindikommissariaisgebRüdc  in 
Landshut  wurden,  inilem  man  in  Folge  des  Kallihaiisl>aiie9 
Stutzen  einsetzte,  nach  iCiiirerniing  ilcs  Uebervtuifes  eine  Reihe 
von  Wappen  aller  Lnndsliiiler  Bürger  entdeckt,  worauf 
Kenner  und  Liebhaber  mit  Recht  aufmcrksnin  gemacht  werdeoi. 


229 


Anzeiger  für  Kutule  der  deutschen   Vorzeil. 


230 


86)  Unter  der  intihrvullen  Bearbeitung  eines  ersten  al- 
phabetischen Kiilalogs  der  St.  Galler  St  i  Tlsh  I  b  I  i  o '.h  ek 
ist  dem  Bihliolhel>ar  l'rof.  ür.  Henne  ein  fiuisersi  wichtiger 
Fund  gelungen.  Ein  aus  dem  aufgehobenen  Klofter  rrnHers 
insKantonsarcliiv  gekommener  llandschrirtenhand  Tschudi's  gab 
ihm  nicht  nur  Kunde  iibcr  die  sog.  hl  i  n  g  en  he  rg  is  ch  e 
Chronik,  sondern  auch  dir  Gewii.sheil,  diiLs  und  wo  dieselbe 
noch  vorhanden  ist.  Sic  ist  gefunden,  und  iwar  das  auf 
dem  Schlosse  Grüplang  gewesene,  von  Tscliudl  selbst  benutzte 
und  mit  seinen  eigenen  Notizen  und  Vcrvollslandigungen  ver- 
sehene Exemplar. 

87)  In  der  Bibliothek  zu  Kpinal  ist  eine  Handschrift 
entdeckt  wordin,  aus  welcher  hervorgeht,  dafs  die  Einwoh- 
ner von  Meli  bereits  im  J.  1324  zweier  Kanonen  sich  be- 
dient  haben. 

88)  Die  erste  Arbeil,  welche  der  neugegrOndete  hislor. 
Verein  von  Aargau  übernehmen  wird,  ist  eine  Sammlung 
von  Urkunden  und  Dokumenten,  die  Rechts-  und  Kir- 
chengeschichle   de.s  Kantons  bcIrelTend. 

89)  In  Köln  wurde  am  14.  Mai  das  erzb  i  s  chofli  che 
Hnseum  feierlich  eröffnet.  Dasselbe  ist,  wie  der  Kardinal 
Erzbischof  von  Köln  bei  dieser  Gelegenheit  erklärte,  dazu 
bestimmt,  die  allen  Erzcngni.^se  christlicher  Kunst  zu  sam- 
meln und  zu  bewahren  und  dadurch  die  christliche  Kunst  zu 
beleben  und  zu  fördern.  t)ie  in  diesem  Museum  bereits  vorhan- 
denen Gegenslande  sind  Erzeugnisse  der  Malerei  und  Schnilz- 
kunst,  Kirchengefäfse,  prächtige  PrieslergewÄndcr  u.  s.   w. 

90)  In  dem  Galleriesaale  der  k.  Kunstakademie  zu  Düs- 
seldorf ist  ein  höchst  iuteressiinler  alldeutscher  Rad- 
leuchter, mit  Thurmen  spalgothischen  Stils  versehen  und 
von  etwa  9  Fufs  Durchmesser,  ausgestellt.  Er  stammt 
aus  der  Kirche  des  ehemaligen  adelichen  FrAuleinslifls  zn  Vre- 
den  in  Westfalen,  ist  aufKosIcn  des  Forsten  zu  llohenzollorn- 
Signiaringen  von  Prof.  Andreas  Milller  in  nrspriinglichein  Cha- 
rakler  restauriert  worden  und  tragt  die  Inschrift  :  „Gert  Bul- 
»inck  1489." 

91)  Die  beiden  Slrompfeilcr  der  Rh  ei  n  lir  iick  e  in  Köln, 
welche  Keine  Thurjne  erhalten,  sollen  mit  vier  Kolossa- 
len Figuren  aus  Sandstein,  hervorrngendeu  Persönlichkei- 
ten aus  der  reichen  Geschichle  Kölns,  geschmückt  werden. 
Mit  der  Anfertigung  derselben  ist  der  Bildhauer  Mohr  beauf- 
tragt, von  dem  die  schonen  Skulptur-Arbeiten  am  Dome  her- 
rühren. 

92)  Die  Steinmetzarbeiten  zum  D  o  ni  li  a  u  in  Re- 
gensburg haben  in  der  grolsen  WerkhUlle  begonnen,  und 
man  holTi  für  dieses  Jahr  eine  recht  grofse.  allgemeine  unil 
ergiebige  Belhciligung  aller  Bewohner  der  Stadt,  des  Krei- 
ses, des  ganzen  Landes  und  darüber  hinaus  an  diesem  srlio- 
nen,  frommen  und  grofsarligen  Nalionalnnlernohmcn.  Dafs 
gliichzeilig  auch  die  Erneuerung  der  sogen,  allen  Pfarro 
nicht  mehr  langer  auf  sich  wnrien  lasse  und  der  gefahrdro- 
hende Thurni  derselben  abgetragen  werde,  ist  ein  nicht  we- 
niger sachgcmillser  Wunsch,  als  dafs  die  Romerlhurmlrage  bald 
in  Erledigung  Komme. 


93)  Letzter  Tage  erstattete  der  Ausschufs  fur  Restau- 
ration des  Christoffellhurms  (s.  Anz.  Nr.  3)  Bericht 
über  die  bisherigen  Subscriplionen.  Kachdem  zu  diesem  Zwecke 
die  in  der  Tl.at  bedeultnde  Summe  von  79,r)25  l'rc.  gezeich- 
nel  worden  ist,  werden  nun  ünlerhandliingen  mit  dem  Ge- 
melnJeralh  behufs  unenlgeltljcher  Abtretung  des  Gemäuers 
erOlTnet. 

94)  Die  St.  Cyriaci  (Slifis-)  Kirche  in  Gernrode, 
eine  der  ältesten  Kirchen  Deulschlands  gegründet  um  901), 
wird  jetzt  restauriert,  wozu  die  fürstlich  bernburgische 
Regierung  (J0,0(10  Thlr.  angewiesen  hat. 

95)  Die  Sl.  Golthardska  pe  llc  am  Mainzer  Dome, 
eins  der  Slleslen  und  inleressanleslen  Bauwerke  am  Rhein, 
bisher  enislellt  und  verbaut,  wird  restauriert,  um  dem 
dortigen  „chrisllichen  Kunslverein"  als  Versammlungssaal  zu 
dienen. 

96)  Im  Schlosse  Trausnitz  bei  Landshut  werden 
gegenwärtig  wieder  einige  dringende  Reparatnren  an  den 
Umfassungsmauern,  welche  den  Einsturz  drohen,  vorgenom- 
men. Bei  den  geringen  .Mitteln,  welche  der  Verwallung  über- 
haupt fur  dergleichen  ZwecKe  zu  Gebote  zu  stehen  scheinen, 
wird  wol  eine  seit  Jahrzehenden  gehegte  Liebeshoffnung,  diese 
herrliche  Burg,  an  der,  so  zu  sagen,  jeder  Stein  geschichtliche 
Bedeutung  hat,  endlich  im  Geiste  der  Vorzeit  erneuert  zu 
sehen,  leider  noch  lange  unerfüllt  bleiben,  was  jeder  Freund 
vaterländischer  Geschichle  um  so  mehr  bedauern  mufs,  als 
namenllich  die  hcrrlicheu  Fresco  Malereien  im  Innern  des 
Schlosses  immer  mehr  dem  Zahn  der  Zeit  verfallen. 

97)  Dem  Geschichlschreiber  Johannes  Tburmayr,  1466 
zu  Abensberg  in  Mederbayern  geboren,  beKantiler  unter 
dem  Namen  Avenliiius,  den  er  sich  nach  der  lateinischen  Be- 
nennung seiner  Vaterstadt  beilegte,  wird  von  derselben  ein 
Standbild  errichtet,  das  der  Bildhauer  I'uille  in  Lnnds- 
hul  überlebensgrofs  ausgeführt  hat.  Es  wird  auf  20  Fufs  ho- 
hem Sockel  den  Landgerichlsplatz  zieren  und  am  4.  Juli  ent- 
hüllt werden. 

98)  Die  liiislp  des  Bürgermeisters  Barthol.  Blume,  der 
als  treuer  Anhanger  des  Deulschordens  im  J.  HUO  ein  Opfer 
der  Polenrache  ward,  isl  dem  Bildhauer  Freilag  in  Danzig  zur 
Anfertigung  übergehen  worden,  und  soll  vor  das  Rathhaus  in 
Marien  bürg   zu  sieben   kommen. 

99)  Für  das  am  28.  .Mai  slallfindende  Fest  an  der  l'or- 
clas  am  Eingang  in"s  Lugnez  zur  Feier  der  ginuzendin  Waf- 
fenlhal,  welche  die  Weiher  dieses  Thaies  gegen  den  Grafen 
von  Montforl  im  Anfange  des  14.  Jahrhunderts  verrichteten 
(s.  Anz.  Nr.  3),  werden  Vorhereilungen  gelroffen.  JJie  Re- 
gierung von  Graubünden  soll  sich  an  dieser  geschichtlichen 
Erinnerung  an  rhalisclien  Weibrrmulli  aus  allen  Zeilen  durch 
eine  Abordnung   lielheiligen   «ollen. 

100)  Das  ICMjahri-e  Jululfesl  des  heil.  I.ndgrrus 
(s.  vor.  Nr.)  ist  am  19.  Mai  zu  Werden  n.  d.  Ruhr  gefeiert 
worden,  wozu  der  Bischof  und  der  Weihbisihof  von  Mimsler, 
der  Weihhi.-i  liiif  von  Köln  und  viele  Würdenträger  dir  hin  he 
sich  eingefunden  hallen. 


231 


Anzeiger  für  Kunde  diT  dtnilscIuMi   Vorzeit. 


2.12 


101)  Der  Senat  der  Universiiai  Basel  hat  Einladun- 
gen lu  dem  400Jilhrl<;en  Jubel  Test  dieser  Hochschule  für 
den  6.  und  7.  September  an  alle  deutschen  Universitäten  pe- 
richlet. 

102)  Die  2  7.  Versaninilune  franzosischer  Aller- 
th  u  m  »  fo  rs  ch  er  (congres  arihe(i|ogii|uc  de  Krance)  wird 
vom  16.  bis  23.  Aag.  in  üünkirchen  aligchalltn  werden, 
ood  namhafte  deutsche  .\lterthums-,  Geschiihts-  und  Sprach- 
fosscher  sind   zur  Theilnahme    eingeladen    worden.     Das  Pro- 


gramm fuhrt  24  Kragen  in  Beiug  nufneschichls-  und  Sprach- 
kunde auf.  Zu  jenen  gehört  die  Bestimmung  der  llafenplAtze, 
in  denen  Julius  Titsar  sich  nach  England  einschifTle  und  wo 
er  dort  landete  ?  Zu  diesen  eine  Untersuchung  der  Bezie- 
hungen zwischen  dem  vlitniisrhen  Idiom  in  Frankreich  und 
den  Sprachen  der  deutschen  BevOllieningen ,  sowie  zwischen 
den  vlanii.>.chen  und  den  nordischen  VolksgesSngen,  wofdr  Fir- 
menich in  seinen  ,,Volkerstimmcn  Uermaniens"  schon  die  beste 
Anleitung  gegeben  hat. 


Inserate  uud  Ueknniitiuacliuiiiren. 


13)  .Vuf  die  Anfrage  des  Hrn.  Professor  Virchow  in  Ber- 
lin über  Statuten  der  noch  erhaltenen  Leprose  nhiluser 
(s.  Anzeiger,  1860,  Nr.  1,  Sp.  ."39)  sei  hier  bemerkt,  dals  eines 
der  interessantesten  Häuser  der  Art  das  Leprosenliaus  St.  Achaz 
bei  Wasserburg  ist,  da«  sich  sammt  der  Kirche  erhalten  hat 
nnd  an  der  Aul'senseile  auf  einer  Tafel  noch  hiule  die  ll.iupt- 
gcselze  des   Hauses  zeigt. 

Freising.  Prof.   Dr.  J.   Sighart. 

'"'  14)  Rocksichtlich  meiner  Miinzgeschithte,  deren  I.  Theil 
im  Yerlag  von  T.  0.  Weigel  in  Leipzig  jüngst  erschienen  ist, 
würde  ich  es  dankbar  anerkennen,  wenn  die  Freunde  dieses 
Unleriiehnuns  mich  mit  Miltheilung  von  Materialien  unter- 
stützen wollten.  Es  gilt  dies  vorzugsweise  beziiglich  solcher 
Materialien,  die  mir  von  hier  aus  unzugänglich  sind.  (Jewis- 
senhaft  werde  ich  das  Mitgelheille  nach  gemachtem  (iebrauclie 
zurücksenden,  auch  der  freundlichen  Theilnahme  betreffeu- 
den  Orts  Erwähnung  thun.  Besonders  wUnschenswerlh  sind 
mir  Angaben  über  Milnzwerthe,  Mafse  und  Gewichte, 
Preise.  Dr.  J.   Müller. 

15)  Der  nnlüngst  verstorbene  Hofralh  Ludwig  Bech- 
stein,  bekanntlich  ein  eifriger  Sammler,  hat  auch  eine  kleine 


Münzsammlung  hinterlassen,  die  manche  Seltenheiten  enl- 
h,lll,  Sie  umfafst  im  Ganzen  .3G50  Stuck  ,  darunter  ,300  (al- 
tere und  neuere)  Medaillen  ;  die  übrigen  Münzen  gehören 
aller  Herren  Landern  an.  Doubletten  sind  fast  gar  nicht  vor- 
handen. Die  Erben  sind  geneigt,  sie  zu  veränfsern,  jedoch 
nur  im  (Janzen.  Nähere  Nachrichten  ist  Hr.  Dr.  Keinbold 
Bech.slein   in   Meiningen   zu   geben   crbOlig. 

16)  Das  germanische  Museum  hat  jüngst  für  seine  Kupfer- 
stichsammlung die  Passi(rti  von  Israel  von  Meken  erwor- 
ben, in  welcher  jedoch  die  Gefangennahme  Christi  (B. 
Nr.  11)  fehlt,  dagegen  die  Darstellung  Ch  risti  vorKaiphns 
(B.  Kr.  12)  zweimal  vorhanden  ist.  Sollte  Jemand  zur  Ab- 
lassung des  erstgenannten  Blattes  gegen  das  letztere  geneigt 
sein,  baten   wir  um   gi  fallige  Milibeilüng.  D.   lied. 

17)  Grundrirs  der  Karthause,  Sitz  des  germani- 
schen Museums,  26'/i  Zoll  hoch,  lü'/i  Z""  breit,  auf  Stein 
radiert,  mit  Angabe  aller  inneren  Einrichtungen,  auf  Lein- 
wand aufgezogen  in  Umsehlag  11  Sgr.  od.  38  kr.,  ohne  Lein- 
wand in  Umschlag  7  Sgr.  od.  24  kr.,  ohne  Umschlag  .'»  Sgr. 
od.  18  kr.  zu  haben  in  der  literar.-artistisrhen  Anstalt  des 
german.  Museums  zu  Nürnberg  und  in  allen  Buchhandlungen. 


Jahresconferenz  des  germanisclien  Museums. 

Die    dic.'ijShriec    ( O  ii  fiTcn  z    der   A  u.s.scii  ii  s.se    und   l'l'li-ijcr    des    i,m' rtii  ii  n  i.s  ch  e  n    Musouins, 
;iii  diMii'ii  auch  iille  niil  E li  riMi karl  o ii  vcrschoiie  Krcurnh'  der  Aiishtll   Tlicil  iieliineri  köiiiicti,   wird  diiliier 

vom  17.  bis  19.  September  d    J. 
abguliHlliMi   werden,  wdzu  vorliiiiCiij  hieinit  eingelcidoii   wird      ^ähl•^('s   im   iiiiclisten   lilallc. 

^  II  rii  |p  (■  r  tr,    itit   .Fiini    1860. 

Der  Vorstand  dos  gorman.  Museums. 

Verantwortliche   Kedaclion  : 

Dr.   I'rcih.  V.  u.  z.  .Vufscf».     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.   K.  Frominann.     Dr.  Krhr.   Holh  v.  S  ch  r  c  ckcns  te  in. 

Verlag  der  literarisch- artistischen  Anstalt  des  gcrmnnischcn  .Museums  in  Nürnberg. 

U.  E.  Scb«td'«clic  Biichdrtickcici. 


NÜRNBERG.  Das  Abonnement  des 
Blattei,  wi-klit's  alle  Monate  erscheint, 
wird  jfanzjährig'  ant^enommen  und  betraf 
nachdcr  neuOAtL'iiPüsleonventiuu  b«i  allen 
Postäintt-rn  und  lluehhandlunjren  Drutsth- 
landd  irieL  Oe^treiehs  3H.  3t>kr.  im  ^iitl- 
ITuls  oder  JThlr.  preuls. 

Für  Fraitkreirh  abonniert  man  In 
Stralsburg  bei  C.  K.  Suhmidt,  in  Paris 
liei  der  deutsehen  UnchhandlnnK'  von  F. 
Klincköieck.  Nr.    11.  ruo   de    Lille,    oder 


AMIGER 


m  kl\DE  DER 


Neue   Folge. 


hei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  für  tng- 
htnd  bei  ^Villiams  k  Kor^ute,  1-1  Hen- 
rit't  te-.Strt'etCovent-Gurden  in  lA>ndon ;  für 
\orilameriktt  bei  dou  PostÜiutL'm  Bremen 
und   llanilinr«'.  — 

Im^i'rate,  welche  mit  den  Zwecken 
des  Anzeiffers  und  dessen  wissenschalt- 
lichem  CJobietu  In  Verbindung  stehen, 
w«-rdeu  aufgenommen  und  der  Kaum  ei- 
ner Columnenzelle  mit  T  kr.  oder  2  Bgr. 
berechnet. 


l)f:iI\(;ilE\  VORZEIT. 


Siebenter  Jahrgang. 


V-"-  —- 


1860. 


ÜRGW  «ES  GERMANISCHEM  WISEIMS. 

JM7. 


Juli. 


Wisseusclialliicbe  MiülicilüUi^eu. 


Cella  und  Iloveii,   zivei  ÖMlerreleliiNrlie 
PrO|if!tteleii. 

Von  E.  F.  Mooyer  in  Minden. 

Im  19.  Bande  des  von  der  kais.  Akademie  der  Wis- 
senschaften zu  Wien  herausgegebenen  Archivs  für  Kunde 
österreichische!  Geschichlsquellen  finden  sich  höchst  schätz- 
bare Auszuge  aus  bisher  un gedruckten  Nekrolo- 
gien  der  Benedi  ktiner-Klöster  St.  Peter  in  Salz- 
burg und  Admont  iu  Steiermark,  welche  der  Aka- 
demiker Dr.  Andreas  V.  Meiller  (auch  in  einem  beson- 
deren Abdruck,  welcher  mir  vorliegt)  milgelheilt  bat.  Da- 
rin kommen  einige  Vorsteher  von  Cella  und  Hoven  vor-, 
deren  Propsteieii  der  Alittheiler  nicht  nachzuweisen  ver- 
mochte. Mit  einem  Commi-nlar  zu  jenen  Todlenbucheri] 
beschäftigt,  war  ich  genuthigt,  den  Versuch  zu  machen, 
die  eingezeichneten  Personen  näher  zu  bestimmen,  und  ich 
glaube,  dafs  mir  dies  bei  vielen  gelungen  ist  ich  will 
die  obigen  beiden  Propsteien  hier  scharfer  iii's  Auge 
fassen. 

Was  Cella  anlangt,  so  ist  dies  sicherlich  dei  im  ehe- 
maligen Piuzgaue  (vgl.  Über  diesen  :  v.  Pallhauseii,  ^!lch- 
trag  zur  Urgesch.  der  Baieru,  S.  247;  v.  Lang,  Baierns 
Gauen,  147;  v.  Spruuer,  Bayerns  (jiiuen.  102(  am  Zel 
ler-See  gelegene  Markt  Zell  im  Dekanat  Salleldeii  (vgl. 
Hubncr,  Beschreib,  des  Erzstifts  und  KeichsfUrsteiilbums 
Salzburg,  II,  577;   v.   Kleynmeyer,    Nachrichten   vom   Zu- 


stande der  Gegenden  und  Stadt  Jnvavia,  I,  441  ;  Abliand- 
lungen  der  kOnigl.  Baier.  Akademie  der  Wissenschaften, 
V  [oder  Bd.  .\X1IIJ,  Ablb.  I.  58),  dessen  Stift  um  1140 
einen  grolseren  Aufschwung  gewann  (v.  Kuch-Sternfcld, 
Salzburg  und  Berchtesgaden,  II,  25ü.  2C3),  dessen  Kirche 
aber  am  30.  Dec.  1217  dem  neugestiftelen  Bisthume  Chiem- 
see  zugcthcilt  wurde  (lluud,  Jlelrop.  Salisburg.,  edit. 
1719,  II,  Itjl  ;  Munum.  Boica,  II,  2'JÜ;  v.  Kleynmeyer, 
Juvavia,  1,  266;  Steyermiirk.  Zeitschrift  [Gratz,  182ä], 
Hfl.   IX,  23)  und  den  h.  Ilippiilyt  zum  Schutzpatron  hatte. 

£s  ist  zwar  nicht  mehr  bekannt,  dafs  in  diesem  Urte 
ein  Collegiatstift  bestanden  hat;  doch  mufs  dies  der 
Fall  gewesen  sein,  da  uns  Urkunden  eiue  Anzahl  von 
Propsleu  namhaft  machen.  Da  diese,  su  viel  ich  weifs, 
bisher  noch  nicht  zusammengestellt  worden  sind,  so  mö- 
gen sie,  soweit  ich  auf  dieselben  geachtet  und  sie  mir 
verzeichnet  habe,  hier  folgen  : 

Heribert,  1129,  31.  Juli  (Hund,  I,  104,  v.  Koch- 
Steruleld,  II,  258;  vgl.  Besch,  Aetas  millcniiriu  ecciesiae 
Aguntinae  in   Norico,    147). 

Friedrich,  1117,  3.  Jnli  ( v.  Korb-Slerufeld,  H,  20), 
um  llöO  (Abhandl.  der  bayer.  Akad.  der  Wisseiisch.,  V, 
Ablh.  I,  58),  1159  (das.  II,  26.  258)  und  1160  (Novisa. 
Chronicon   S.  Pelri,   23b)      Sein  Todestag   ist  der  19.  Sept. 

Grinimo,  der  in  Urkunden  noch  nicht  aiiKcIrofTen  ist, 
verschied  am  2.   Dec. 

I'olkei    odei  U  (ilfger   ( v.  Klleubrechtskirchen  )  1190 


235 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulschen  Vorzeit. 


236 


(v.  Koch-Sternfeld.  II,  258;  Pusch  M»d  FroKd),  Di^lo«. 
Sacra  ducatus  Styriae,  I,  169),  wurde  awi  11.3I«rr  1191 
Bischuf  von  Passau  (Uansilz,  German.  sacra,  II,  337), 
dann  1204  Patriarch  von  Agiey  und  starb  am  23.  Jan. 
1218  (Mooyer,  Onamaslikon,  1,82).  Vorher  war  er  Dom- 
herr in  Passau. 

f       Bertbold,    1191    (v.   Koch-Sternfeld,  II,  258;   Mon. 
loic«,  III,  &S2). 

Ortvlf,    II 98  (idas.  IL,  21) 

Rüdiger,  vorher  Domherr  in  Passau,  1215,  5.  April 
(v.  Maderna,  Hist.  caiioniac  Sand- Hippolylanae,  II,  90; 
Hansilz,  I,  3^9)  und  3.  Juni  (v.  Koch-Sternfeld,  II,  258; 
Pes,  Thesaur.  Anecd.,  III,  741  ;  Hund,  I.  253).  —  Er 
ist  doch  nicht  etwa  identisch  mit  dem  1211  als  Pfarrer  in 
Saliburghufen   acisefuhrteii   Rudig^er  (das  )  ? 

llrich,   1244,    14.   Juli  <Mon.   Boic«,  V,  4£l) 

Ob  ein  He  in  r  i  c  US,  decanus  in  Zellen,  dessen  am  28. 
Nov.  1349  ErwÄhnung  geschieht  (das.  H,  409),  hierher  zu 
rechnen  sei,  mufs  ich  der  Ermittelung  Anderer  anheim- 
geben. 

Hoven,  worin  die  Cella  S.  Maximiliaiii  vom  ersten 
salzburgischcn  Erzbischof  Hupert,  einige  Zeit  vor  dem 
Torte  des  Herzogs  Theodo,  erbaut  und  eingeweiht,  und 
dann  dem  St.  Peterskloster  in  Salzburg  zugewiesen  wurde 
(Hund,  I,  29:  Noviss.  Chron.  48.  49.  102  —  104.  127; 
Hansitz,  II,  21.  24;  v.  Kleynmeyer,  Juvav.,  I,  433;  II, 
29;  Duckher,  Salzburg.  Chronica.  27,48),  lag  im  vorma- 
ligen Pongau  (vgl.  «her  diesen  v.  Pallhausen,  247;  v. 
Lang,  147;  v.  Spruner,  103),  heifst  um  1150  Hove  (v. 
Lang,  Regesta  Boica,  I.  196)  und  Hovcn  am  28.  Jan. 
1214  (das  II,  64;  Lnuig.  Spicil.  eccies  ,  I,  Forts.  1063) 
und  1217  (.Mon.  Boica,  II,  396).  ist  aber  von  dem  H  ou  ne  zu 
unterscheiden,  worin  1130  ein  Altar  der  h  Felicitas  war 
(das.  I,  217;  v.  Lang,  Reg.  I,  132),  da  rties  das  Kloster 
Au  ist.  Ein  Gut  (predium),  genannt  Hoven,  wird  um 
1160  erwähnt  (das.  I,  160);  ein  Ort,  wol  in  der  Ge- 
gend von  St.  .\ndre  in  Kttrnten,  Namens  Hove,  erscheint 
■rkuiidlich  am  20.  Okt.  1164  ( v.  .Xnkershofen.  Urkunden- 
Regesten  zur  Gesch.  Kärntens  im  Archiv  für  Kunde  österr. 
Geschichtsquelleii.  VIII.  im  besoiid.  Abdruck,  S.  37),  ein 
Hove  (vielleicht  bei  Admont)  1279  (  Nrngart,  Hist.  monn- 
sterii  ord.  S.  Bened.  ad  S.  I'aulum,  II.  228)  und  die  Marien- 
kirche in  Hoff  bei  Graziup  I2G9  (das.  I,  103),  ein  Ho- 
wen  1219  (Mon.  Boica,  IV,  429);  ich  mufs  jedoch  die 
Bestimmung  der  Lage  ort.>il<nndigen  Lesern  überlassen. 
Auch  ein  Ort  ilnheahouwen  wird  1157  erwähnt  (llan- 
aitz,  II.  254). 

IJnier  hier  in  Betracht  kommender  Ort  Hoven  ist 
kein  anderer  als  B  i  s  c  h  of  s  hofe  ii  im  vormalit,'en  Pfleg- 
■ad  Landgerichte  Werfen,  im  Dekanat  Altenmarkt,  worin  die 


•ehr  »Ite  Pfarrkirche  den  h.  Maximilian  zum  Schutzpalron 
fiat,  weldie  1217  dem  Bisthum  ("hiemsee  zugetheilt  wurde 
(Hubner,  II,  358.  359;  v.  Kleynmeyer,  Juv.,  \,  2ÜG,  vgl. 
445;  Hund,  11,  161;  v.  Koch-Sternfeld,  II,  261  ;  Steyer- 
mark.  Zeitschr. ,  IX,  23).  Um  1140  ist  von  einer  Wie- 
derherstellung des  Klosters  und  von  einer  grofseren  Auf- 
nahme desselben  die  Rede  (v.  Koch-Sternfeld,  U,  256. 
261).  Im  Uebrigeo  ist  hierbei  rieht  an  dieCella  St.  Pan- 
taleonis  am  Bodensee,  die  auch  llofen  heifst  (Hund,  II, 
194)  zu  denken,  worin  anfänglich  ein  Nonnenstift,  dann 
eine  dem  Kloster  Weingarten  untergebene  Propstei  be- 
stand. Nach  obigem  Orte  nannte  sich  auch  ein  Adels- 
geschlecht, aus  dem  ein  Berthold  und  dessen  Bruder 
Noppo  (Poppo?)  1144  (Noviss.  Chron.,  217),  ein  Bu- 
diger  aber   1150  (v.  Lang,  Beg.  I,  196)   angeführt  stehen. 

Wie  von  Zell,  so  ist  auch  von  Bischofs hofen 
nicht  mehr  bekannt,  dafs  dort  fruherhin  eine  klösterliche 
Einrichtung,  die  aber  später  aus  unbekannten  Ursachen 
eingieng,  bestanden  hat;  wir  kennen  indessen  eine  .Anzahl 
von  Pröpsten  derselben,  welche  hier  namhaft  gemacht 
werden    mögen  : 

Diethelm,  1143  (v.  Koch-Sternfeld,  11,258)  und  am 
9.   Dec.    1144  (Noviss.  Chron.,  217). 

Adalbert,  Magister,  21.  Aug.  1 150  oder  1152  (Hund, 
III,  163),  1155,  9.  Nov.  als  Adalbcrtus  prepösilus  s.  Ma- 
ximiliani  (v.  Koch-Sternfeld,  II,  258;  Mon.  Boica,  V,  236), 
1159  (das.  11,  26;  Mon.  Boica,  III,  541  ;  Besch,  aelas 
mill.  148),  1161  (Pusch  und  Frölich,  Dipl.  I,  152),  9.  April 
(v.  Kleynmeyer,  II,  29),  6.  Sept.  (Hund,  III,  166;  llan- 
sitz,  H,  263),  13.  Sept.  (Mon.  Buica,  III,  477),  1163,  1. 
Jan.  (Nov.  Chron.  232,  17.  Dec.  Mon.  Boica,  IV,  135) 
und  1171,  3.  April  (das.  V,  238;  v.  Koch-Sternfeld,  H, 
25b).     Sein   Ableben   erfolgte  am   25.   März. 

Es  erscheint  ein  Adalbert  als  Erzdiakon  und  Propst 
in  Friesach  in  Urkunden  vom  6.  März  1167  (Hansitz,  IL, 
280;  v.  Ankershofen,  Urk. -Regesten,  41;  Pez,  Thes.  IH, 
718  mit  1I6!5)  und  30.  Aug.  1168  (das.  II,  281;  v  An- 
kershofen, 45),  der  wol  der  Nachfolger  eines  Hartn- 
mars  war,  derll58,  20.  Juni  (v.  Ankershofen,  19),  1161 
(Mon.  Boica.  IH,  477;  vgl  Hnod,  III,  166;  Pusch  uad 
Frolich,  I,  252),  1161,  6.  Sept.  (Hansitz,  II,  263)  und  1. 
Jan.  1163  (Nov.  Chr.,  232)  urkundlich  genannt  wird. 
Sollte  dieser  etwa  mit  unserm  Ada  I  b  e  r  t  identisch  sein? 
Er  ist  letzteres  nicht  mit  Adalbert  (Ilovensis)  der  an- 
fänglich l'ropsl  in  Chiemsee  gewesen  sein  soll  (1193. 
1202),  am  6.  Nov.  1204  Doropropst  in  Salzburg  wurde, 
1212  aber  seine  Stelle  niederlegte,  noch  1217  am  Lebro 
war,  und  an  einem  22.  Nov.,  vielleicht  erst  1829  (Mob. 
II,  277)  starb. 


237 


Anzeiffer  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


238 


Gundakar,  1179,  14.  Febr.  (Mon.  Boica.  IV,  139). 
Wurde  dieser  etwa  spater  Dompropst  iu  Salzburg  (1184, 
t  5.  März  1196)? 

Konrad,  1209,  14.  Juli(Pez,  Thes.  III,  738  ;  v.  Koch- 
Sternfeld,  II,  258). 

Ein  Johaiiu  Schorn  oder  Scham  war  1482  Pfar- 
rer in  Bischofshofen  (v.  Koch-Sterofeld,  II,  277  ;  Steier- 
mark.  Zeitscbr.,  IX,  34). 


Zur  CieMclilrltte   Eppelin'M  von  (üHllinicen. 

Von  J.  Baader,  Conservator  am  k.  Archiv  in  Nürnberg. 

Die  Sagen  und  Fabeln,  mit  welchen  die  Zeit  im  Laufe 
von  Jahrhunderten  die  Thaten  und  Schicksale  dieses  küh- 
nen Raubritters,  des  Schreckens  der  Kaufleute  und  Bur- 
ger Nürnbergs  und  der  andern  Städte  im  Frankenlande, 
umgeben  und  bereichert  hat,  sind  schon  durch  Waldau 
in  seinen  vermischten  Beiträgen  zur  Geschichte  der  Stadt 
Nürnberg  (Bd.  1,  p.  209)  und  Andere  berichtigt  und  auf 
das  wahre  Mufs  geschichtlicher  Thalsachen  zurückgeführt. 
Quellen  und  urkundliche  Belege  über  das  letzte  Schicksal 
des  Ritters  aber  sind,  meines  Wissens,  noch  nicht  ver- 
öffentlicht. 

Das  kgl  Archiv  zu  Nürnberg  besitzt  aus  dem  Jahre 
1381  eine  Zusammenstellung  der  Kosten,  die  Nürnberg 
auf  die  Gefangennehmung,  den  Procefs  und  die  Hinrich- 
tung Eppelins  und  seiner  Spiefsgescilen  verwendet  hat. 
Hier  folgt  sie  : 

,.Item  dedimus  kiener  nunccio  xj  Schilling  haller  zu 
lawITen  gen  Rotenburg,  do  man  den  Ekelein  Geylink  ge- 
uangen  het. 

Item  dedimus  vni  nunccio  ix  Schilling  haller  zu  lawf- 
fen  gen  Weizzenburg. 

Item  dedimus  dem  Pilsacber  xxvj  Schilling  hallcr  zu 
reiten  zu  dem  Burkgrafen  gen  Culmach,  do  Ekelein  gey- 
link geuaiigen   ward. 

Item  Ez  kost,  daz  Ekeleiu  Geylink  vnd  herman  vnd 
Dietrich  die  Bernheimer,  seiner  swester  sün,  vff  reder 
gesetzt  wurden  vnd  daz  irer  knehten  viren  die  haupt 
abgeslagen  wurden,  allez  zum  Ncwenmarkt ,  mit  allen 
Sachen  vj  ^'tl  xxxviiij  Q>  xiiij  Schilling  vnd  vj.  haller,  vnd 
sie  wurden  verderbt  feria  iiij'»  post  Nereij  et  Achilleij 
(15.   Hai)   Anno  Ixxxj 

Item  Ez  kost,  daz  etliche  vnser  Söldner,  mit  den  die 
Burger  gedingt  heten,  etliche  zeit  zu  rcyteu  vIT  vnser 
vcint.  Ekelein  Geylink  vnd  sein  helfer,  mit  alliMi  suchen 
Ixxxj   d  vnd  XV  Schilling  lialler. 

Item  dedimus  dem  Schenken,  dem  Wisenhofer  vnd  iren 
gesellen  sibentzehen    mit   glefen  xiij   tl   vnd  xv.  Schilling 


haller,  do  sie  vff   der  Strassen  bey  Hagenbuch*)   waren, 
do  sie  zwu  naht  awz  waren  nach  den  Bernbeimern. 

Item  dedimus  der  von  Windsheim  boten,  iij  Schilling 
haller,  der  vns  einen  brief  bracht,  daz  der  Conrat  Bern- 
heimer vnd  sein  kneht  enthaupt  wcrn  worden  ju  Bey- 
gelberg.  **) 

Item  dedimus  vni  nunccio  j  ti  haller,  der  dem  von 
Prawnek  einen  brief  bracht  von  dez  lantfrids  wegen,  vnd 
den   Conrat  Bernheimer  in   seiner  venknussc  verbot. 

Item  dedimus  dem  Richter  zu  Tanne  vnd  den  pawren 
und  etlichen  andern,  die  bey  der  tat  waren  gewesen,  do 
der  geylink  vnd  die  Bernheimer  geuangen  wurden,  vnd 
die  man  mit  dem  Heister  von  Tann  verriebt,  xliiij-  il  hal- 
ler, vnd  daz  haben  geteydingt  von  dez  Rats  wegen  Peter 
Stromer,  vlrich  gralant  vnd   Nyclas  Muffel. 

Item  dedimus  für  C.  den  Rakel  xxvij  5.  vnd  viiij  Schil- 
ling haller  von  der  pferd  wegen,  die  im  C.  Bernheimer 
genonien  het,  do  er  geuangen  vnd  verderbt  wart  selb 
ander  mit  seinem  kneht." 


*)   Dorf  in  der  Nühe  der  Stadt  Weifsenburg. 
**)    Ein    im  Bauernkrieg   zerstörtes    Schlots   auf  einer   An- 
hohe  hei  Aul)  und    ehemals  den  Herren  von  Brauneck 
zugehörig. 


l^rkuiiden  atiM  OberHrliivalirn. 

Zu  den  Aufgaben,  welche  sich  das  germanische  Mu- 
seum gestellt  hat.  gehurt  auch  die  Rettung  von  solchen 
Archivalien,  die  ohne  die  Fürsorge  wissenschaftlicher  An- 
stalten zu  industriellen  Zwecken  verwendet  werden  wur- 
den. Es  befindet  sich  noch  eine  grofse  Anzahl  von  zum 
Theil  sehr  interessanten  Urkunden  und  Akten  in  den 
Händen  der  Htindler,  und  die  Goldschlager,  Buchbinder, 
Orgelbauer  u.  s.  w.  verarbeiten  jährlich  ein  der  Wissen- 
schaft entzogenes,  reichliches  tlaterinl.  In  letzter  Zeit 
hatten  wir  Gelegenheit,  bl)  Pergamenturkundon.  welche 
beinahe  alle  die  Besitzungen  des  ehcinaligeu  Fraiienklu- 
slers  Siefsen  bei  Saulgau  (Künigr.  Wurttemb.)  betreffen, 
käuflich  erwerben  zu  können.  Der  Zeit  nach  vcrlheilen 
sie  sich  folgeiidermassen  :  13.  Jhdt.  2;  14.  Jhdl.  47; 
15.  Jhdt.  30  und  II)  Jhdt.  1  Stuck.  Ausgestellt  sind 
sie  von  Bischüfen  von  C'onstonz  und  deren  Geuernlviki- 
ren ,  Achten  von  Weingarten,  Aebti.^sinncn  von  Uuchau 
und  Gliedern  der  Funiilieii  viiii  Monlfort.  v.  Nellcnbiirg, 
v.  Werdenherg,  Truchscfs  v,  N\  aldburg,  v.  Stadion,  v.  Kö- 
nig8eg|[{,  v.  Ilurnslciu,  v.  Kcisrhach  ii  s.  >«.,  sowie  von 
vielen  Althurgerii    der    Stadt   Saulgau       NN  ir    »erden   >(>n 


Zustände. 
Sprache  und 

Schrift. 
.\rctiivalien. 


239 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


240 


Kunst. 

ToDkonet 
Instramente. 


Zeit  sn  Zeit   Ober    ähnliche,    andere  Theile  Deutschlands 
belreffende  Erwerbungen  kurze  Notizen  ffebeti. 

R.   V.  S. 

Zar  CieMrhIrhte  drr  MuMikliiMtriinieute. 

Von  R.  V.   Rellberg  in  München. 
(Forlselzuug.) 

Gegen  Ende  des  13.  und  in  der  ersten  Hälfte  des  14. 
JTidts.,  »0  uns  namentlich  die  Manesse'sche  Minnesanger- 
bandschrift  und  die  Züricher  Wappenrolle  als  Quelle 
dient,  ist  das  Hörn  kurz,  an  der  Schailmuiidun";  weit, 
mit  Ringen  umTafst;  die  Trompete  laug  und  grad,  in 
der  Mitte  mit  einem  Knopf,  an  der  Schallmundung  halb- 
kugelförmig  erweitert,  und  am  Schaft  bereits  mit  einem 
baonerartigen  Schwenket.  Darf  ich  eine  Vermuthung  wa- 
gen, so  liefs  sich  der  obere  Theil  an  der  Stelle  des  Kno- 
pfes —  denn  derselbe  als  blofse  Handhabe  erscheint  un- 
nötbig  —  zur  Modulierung  des  Tones  ein-  und  ausschie- 
beo,  und  wir  hatten  hier  demnach  die  erste  Form  der 
Züge,  mit  denen  uns  seit  der  2.  tialfte  des  15.  Jhdts. 
auch  die  mehrfach  gebogene  Posaune  begegnet,  und  die 
UDO  diesem  Instrumente  vorzugsweise  eigenthumlich  blei- 
ben. Sodann  begegnet  mir  jetzt  zum  ersten  Male  (Züri- 
cher Wapperirolle,  im  Schilde  der  Lonberg,  Nr.  409)  das 
sogen.  Pläterspiel,  ein  Krummhorn  mit  6  GrilTluchern 
Qod  einer  Blase  am  Uuudstuck.  (Helbl  14,  49  „bläter- 
pflfe'',  d.h.  also  nhd.  Blaseiipfeife  genaniitj.  Die  Zinke 
hat  bereits  ein  oben  eingesetztes  Mundstuck  (Blattchen); 
die  Sack  pfeife,  welche,  so  uralt  sie  auch  ist,  mir  doch 
hier  zum  ersten  Male  vorkommt,  ist  ein  sogen.  Bock, 
aber  noch  ohne  Stimmer.  —  Die  Laute  mit  5  Saiten 
und  bereits  2  Schallöchern  daneben,  hat  ungefähr  die  flache 
Form  zweier  verschrankten  Krei-'^llachen,  wie  die  spatere 
sogen.  Quintern  und  Guitarre.  mit  nur  kurz'm  Hals,  und 
dieselbe  Form  hat  die  nun  bereits  viersailige  Geige, 
nur  ist  der  sogen.  Sailenhalter,  an  welchem  die  Saiten 
unten  befestigt  sind,  so  weit  heraiifgeruckl,  dafs  die  zwei 
Schallöcher,  welche  beiläufig  die  Form  der  Rundbogen- 
fenster  haben,  nicht  neben  dem  Sailenaufzng.  sondern  ne- 
ben dem  genaiiiitcri  Brettchen  liegen  Statt  der  NN  irhel 
sieht  man  noch  immer,  wie  früher,  nur  KnOpfe ;  wäre 
dies  aber  auch  nur  ein  .Mangel  der  Zeichnung,  so  sieht 
man  doch  jedenfalls,  dafs  die  Wirbel  noch  nicht  an  die 
Seiten  des  sogen.  Kragens  eingedreht  waren,  sondern  in 
die  Fliehe,  auf  welche  die  Saiten  aufgezogen  sind;  die 
Harfe  hat  die  Form  des  Ritlerschildes.  Die  Pauke 
endlich,  welche  um  den  Hals  gehängt  wird,  ist  quer  Über 
das  Fell  mit  einer  Saite  Überspannt  und  wird  bald  mit 
zwei  Schlägeln  geschlagen,  in  jeder  Hand  einer,  bald  wird 


sie  mit  der  linken  Hand  vor  der  Brust  gehalten  und  die 
rechte   fuhrt  darauf   einen    gabelförmigen  Doppelschltgel. 

—  Von  der  Orgel  verlautet  zwar  hier  und  da  etwas, 
wie  z.  B.  dafs  1312  ein  Deutscher  in  Venedig  eine  sol- 
che gebaut  habe,  aber  noch  bis  tief  in's  15.  .Ihdt.  konnte 
man  keine  vollständige  Begleitung  für  den  Kirchengesang 
darauf  zuwege  bringen 

In  der  zweite».  Hälße  des  11.  Jhdis.  hat  die  viersai- 
tige  Geige  wieder  noch  ziemlich  die  Form  der  langsge- 
theilten  Birne,  doch  sind  die  Schallöcher  noch  mehr,  als 
im  vorigen  Zeiträume,  nach  oben,  etwa  in  die  Mitte  des 
Larigeudurchmessers  geruckt,  wodurch  sie  nun  wieder  in 
eine  nähere  Beziehung  zu  der  Besaitung  kommen,  so  z.B. 
auf  einem  Teppich  im  Kloster  Wienbausen  bei  Celle.  Die 
Harfe  folgt  auch  jetzt  noch  der  Form  der  Ritterschilde: 
im  Jahre  1369  ist  die  Hauptform  noch  dreieckig  mit  ab- 
gerundeten Ecken;  1377  aber  bereits  auf  dem  Grabdenk- 
mal des  Ilennel  Landschaden  in  der  Kirche  zu  Neckar- 
steinach nach  .Art  der  spateren  Schilde  mehr  dem  Vier- 
eck ähnlich,  mit  unten  eiförmiger  Abrundung,  doch  mit 
etwas  mehr  künstlerisch-freiem  Schwung,  indem  der  Rah- 
men einem  Drachen  nachgebildet  erscheint,  dessen  Hals 
und  Kopf  den  oberen  Rand  bilden.  Geradezu  viereckig, 
doch  insofern  nicht  ganz  von  der  Hanptform  des  Drei- 
eckes abweichend,  als  es  trapezförmig  ist,  erblicken  wir 
im  Speculum  human,  salvationis  der  Munch.  Bihl.  gegen 
1400  (c.  p.  35b,  fol.  38b)  die  Harfe  (Psalter)  des  Kö- 
nigs David.  Auch  in  Hefner  und  Becker.  Kunslw  und 
Geräthsch.  3,  14.  15  ist  eine  Harfe  aus  der  2.  Hälfte  des 
14.  Jhdts.  (im  Besitz  des  Herrn  Soyter  in  Augsburg)  ab- 
gebildet, mit  musivisch  eingelegten  Mustern  von  fnrbigem 
Holze.  Uehrigcns  sind  die  Harfen  noch  immer  vcrhSlt- 
nifsmSfsig  klein,  so  dafs  der  Harfner  sie  leicht  in  den 
Händen  hallen  kann  und,  wenn  er  sich's  bequem  ma- 
chen will,  sie  sitzend   nur  auf  das  Knie  zu  stutzen  braucht. 

—  Beiläufig  wurde  bei  den  Ausgrabungen  der  Burg  Tan- 
nenberg auch  eine  Miinitrommel  gefunden,  ein  Be- 
weis, dafs  dieses  Instrumejit  wenigstens  in  der  2  Hsifte 
des  14.  Jhdts.  schon  bekannt  war  (Hefn  n.  Wolf,  Tan- 
nenb.   VIH,  a  ).    — 

Seit  dem  Anfang  des  15.  Jlidlf:.  hat  die  Geige  bei 
noch  immer  geltender  Birnform  doch  bereits  einen  dün- 
neren Hals  als  früher  und  wird  auch  von  Frauen  ge- 
spielt, wie  ein  (zweiter)  Teppich  im  Kloster  Wienbau- 
sen beweist.  • —  Die  Harfe  nflhert  sich  wieder  mehr  der 
Dreieckform,  die  nun  auch  nicht  wieder  verlassen  wird; 
doch  ist  der  Rahmen  mehr  ausgeschweift  als  früher,  hier 
und  da,  z.  B.  die  obere  Seite  stark  einwärts,  die  vordere, 
dem  Spieler  abgewendete  auswärts  gebogen  u.  s.  w. ; 
auch   kommen  Zeichnungen  vor,   wo  der  Harfner  das  noch 


241 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


242 


immer  sehr  kleine  Instrument  stehend  spielt,  so  daTs  ihm 
die  UntersluUuug  (auf  den  Kuieen)  Tehlt  und  es  nur  an 
einem  starken  Halsbande  oder  Tuch  getrig-eu  wird  (Uef- 
ner,  2,  128).  Die  Saiten  sind,  wie  früher  (und  auch 
spSter)  parallel  mit  dem  auswärts  gewendeten  Schenkel 
des  Dreieckes  aufgespannt.  —  Die  Feldtromp  et  e  a 
mit  dem  bannerartigen  Schwenkel,  auch  bereits  mit  einem 
Wimpel  am  letzteren.  Die  Posaunen  (ThurnerhornJ  wa- 
ren beiläufig  beliebt  bei  sogenannten  Kreuzgängen  (Prozes- 
sionen), wie  es  z.  B.  beim  Concil  zu  Konstanz  (im  Conci- 
lienbuche  des  Ulr.  v.  Keicliental,  fol.  31  b  und  öfter)  heifsl : 
.,vnd  bliejient  stätiklich  vmm  vnd  vmb  neun   pusaner." 

Je  naher  wir  der  Mitte  mid  2.  Hälfte  des  15.  Jlidts, 
entgegen  schreiten,  je  mehr  sehen  wir  den  Trieb  erwa- 
chen (wie  auch  in  der  bildenden  Kunst),  die  Darstellungs- 
mittel zu  vervollkommnen  und  eine  reichere  und  zugleich 
reinere  Tonfülle  zu  gewinnen.  Das  .1  agerho  rn  hat  noch 
die  einfache  Krümmung;  die  Trompete  noch  die  Form 
des  langen,  graden  Hernes  mit  einem  Schwenkel  daran, 
wie  z.  B.  im  Srhatzbehalter  1491.  Eine  solche  lange, 
jedoch  zweimal  umgebogene  Trompete  (ebenfalls  im  Schatz- 
behalter  und  im  Concilienbuche  *),  die  sich  somit  der 
Form  unserer  Posaune  nähert,  ist  das  sogenannte  Thur- 
nerhorn.  Auch  dieselbe  Posaune  mit  Zügen  und  so- 
wohl mit,  wie  ohne  Schwenkel  daran,  kommt  bereits  in 
der  Wolfeggischen  Bilderhandschrift,  deren  Heransgabe 
eben  jetxt  im  Werke  ist,  vor.  VVenn  wir  nun  wissen, 
dafs  die  Posaune  durch  Jleuschel  in  Nürnberg  1498  we- 
sentlich verbessert  wurde,  und  ich  mich  genothigt  sehe, 
jene  Wolfegg.  Hdschr.  in  das  Ende  des  15.  Jhdts.  zu 
setzen,  —  meine  Gründe  dafür  ein  ander  Mal  anderswo 
—  so  könnte  diese  Posaune  bereits  die  MeuschePsche  sein; 
doch  mufs  dies  einstweilen  dahingestellt  bleiben,  da  wir 
nicht  genau  wissen,  ob  ileuschcPs  Verbesserung  in  der 
Erfindung  der  Züge,  oder  nur  in  deren  und  anderweiti- 
ger Vervollkommnnnsj  bestand.  —  Unter  den  FlOlen  se- 
hen wir  die  Hl  ock  flöte  ihrer  Einfachheit  wegen,  na- 
mentlich in  den  Händen  untergeordneter  Slusikliebhaber, 
neben  der  kleinen  Handtrommel,  oder  am  Munde  eines 
Schalksnarren  u.  s.  w. ;  die  Zinke,  bald  grad,  bald 
krumm,  ist  ein  etwas  nach  oben  verjüngtes  Rohr  mit 
Tonlochern  und  spitzem  Mundstücke ;  die  Schalmei  nn- 
unten  an  der  Schollmundung  etwas  ausgeschweift ;  auch 
kommt  bereits  (in  der  Wolfegg.  Hdschr.)  der  Pommer 
oder    Bombard    vor    (vervollkommnet    durch     die    spdtere 


*)  Das  Concilienbuch  gilt  mir  zwar  dem  Texte  nach  alt 
gleichzeitige  Quelle,  also  für  die  1.  H.  d.  IT).  Jhdl»., 
die  Holzschnitte  aber  natürlich  nur  für  die  Zeit  der 
Herausgabe,  1483. 


Hoboe  und  Klarinette)  mit  mehreren  sogenannten  Schlüs- 
seln. Sodann  das  bereits  in  der  1.  H  d.  14.  Jhdts.  er- 
wähnte Platerspiel,  welches  uns  namentlich  wieder  in 
der  Wolfegg.  Hdschr.  begegnet.  Ferner  hatte  man  bereits 
kleine  tragbare  (Hand-)  Orgeln  (Portativ),  welche  der 
sitzende  Spieler  auf  dem  Schoofse  hielt,  mit  der  Linken 
ein  hinten  befindliches  Gebläse  bewegend,  wahrend  die 
Hechte  auf  einem  bereits  angebrachten  Tastenwerke  spiel- 
te ;  war  das  Instrument  jedoch  etwas  gröfser,  so  mufste 
ein  Gehülfe  genommen  werden,  um  die  Balge  anzuziehen. 
Diese  vielleicht  erste  Form  des  eigentlichen  Klaviers  (mit 
Saitenaofzug)  gieng  aus  der  Vervollkommnung  des  Hack- 
bretts durch  Anwendung  eines  geordneten  Taslenwerkes 
und  durch  Verbindung  desselben  mit  kleinen  Orgelpfeifen 
hervor,  welche  aber  später  wieder  wegfielen  und  der 
eigentlichen  Orgel  überlassen  blieben.  Auch  soll  ein  ge- 
wisser Bernhard  um  1470  für  die  grofsere  Orgel  das  Pe- 
dalklavier erfunden  haben;  doch  wird  die  Erfindung 
der  Pedalorgel  dem  Heinrich  Drafsdorf  (Traxdorf)  zu 
Nürnberg  ebenfalls  zugeschrieben  und  zwar  schon  um 
1444.  Jedenfalls  wurde  die  Orgel,  nachdem  das  Tasten- 
werk wol  schon  der  1.  H.  d.  Ij.  Jhdts.  angehört,  in  der 
2.  H.  durch  das  Pedal  so  weit  vervollkommnet,  dafs  man 
nun  endlich  Choräle  darauf  spielen  konnte,  was  bei  der 
Einführung  des  eigentlichen,  kunstmftfsigen  Kirchengesan- 
ges dnrch  Luther  diesen  wesentlich  forderte.  —  Die 
Laute  nähert  sich  jetzt  mehr  der  Form  eines  längsgetheil- 
ten  Eies  mit  Schalloch  in  der  Mitte,  kurzem  Hals  und 
zurUckgebogenem  Kragen,  —  andere  haben  statt  des 
ruiidgewölbten  einen  flachen  Rucken,  und  die  Wirbel  be- 
reits an  der  Seite  des  Kragens;  sie  wird  mit  blofsen 
Fingern  oder  mit  einem  Schlagkiel  gespielt  (Hefn.  2, 
128.  IG").  Schon  kommt  dos  Triimscheit  vor.  ein- 
saitig, oben  abgetheill.  Die  Baiiernleier  ist  in  der 
Wolfegg.  Hdschr.  ein  Rahmen,  innerhalb  dessen  sich  eine 
hohle  Walze  bewegt,  die  mit  der  rechten  Hand  gedreht 
wird;  die  Pauke  kommt  jetzt  paarweise  vor,  mittelst 
eines  Bandes  um  den  Hals  getragen  :  auch  trug  man,  wie 
in  unsern  Tagen  nnmenllich  die  Kamt'el-  und  Baienführer, 
eine  kleine  Trommel  an  einem  Ketlrhen  über  den  linken 
Unterarm  gehängt  und  die  rechte  Hand  führte  ein  Stäb- 
chen zum  Aufschlagen  (Hefn.  2,  128),  wahrend  die  linke 
wol  auch  dazu  eine  kleine  Blockflöte  an  den  Mund  hielt; 
dieselbe  Trommel  auch  in  der  mehr  zusammengedruckten 
Form  unserer  heuligen   Handtrommel   (Tamburin). 

In  der  crsicu  llälßv  des  lll.  Jhdts.  sehen  wir  bereits 
eine  grofse  Menge  Musikinstrumente  vor  uns  und  solche 
systematisch  besprochen  nebst  Holzschnittabliildnngen  in  : 
„Musurgia  seu  praxis  mnsicae.  lllius  primo  qnte  instru- 
mentis  agitnr    ccrtn   ratio,    ab   Oltomaro  Luscinio  Argeo- 


243 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


344 


tino  duobus  lit)ris  absoluta  etc.  Ar^entorati  apud  Jo. 
Schottum  a.  Chr.  1536."  Einen  grofsen  Tlieil  jener  In- 
strumente sehen  wir  auch  bereits  in  den  Kupferstichen 
uod  Holzschnitten  etc.  von  Albr.  Durer,  oamenllich  in 
den  Randzeichnungen  zum  Gebetbuche  und  in  der  Ehren- 
pforte des  Kaisers  Jlax  (beide  1315),  in  Burgkmair's 
Weirskunig(1515),  SchäulTelein's  Theuerdank  (1517),  Ni- 
kol.  Glockeudon's  Mefsbucb  in  der  Bibliothek  zu  Aschaf- 
fenburg u.  s.  w.  abgebildet,  die  uns,  namentlich  bei  Dü- 
rer's  anerkannter  Zeichnungstreue  und  insofern  sie  die 
früheren  Quellen  sind,  als  noch  wichtiger  erscheinen, 
aber  im  erstgenannten  Werke  wesentliche  Bestätigung 
und  Vervollständigung  erhalten. 

Das  Jagerhorri  hat  noch  immer  die  Form  des  ein- 
fachen, mehr  oder  weniger  schraubenförmig  gewundenen 
Kuhhornes  und  ist  meist  eben  ein  solches  selbst,  z.  B. 
im  Weifskunig,  Dürer's  Kf.  des  h.  Eustach,  B.  57;  in 
der  Ehrenpforte  u.  s.  w.  Die  lange  und  grade  Trom- 
pete kommt  namentlich  bei  Durer  oft  und  meist  etwas 
gebogen  vor,  aber  fast  nur  noch  als  ideales  Werkzeug 
in  den  Flätiden  von  Genien  (Kf.  B.  66)  und  Engeln  (Rand- 
zeichn.  p  37;  Offenb.,  B.  68.  69;  klein.  Holzsrhn.  Pass. 
B.  52  :  Ehrenpforte),  bisweilen  mit  machtigem  Banner  (Eli- 
renpf. ),  aber  auch  bereits  in  der  um  sich  selbst  geboge- 
nen Form  (daselbst),  die  offenbar  nur  als  eine  Verän- 
derung des  Thnrnerhorns  zu  betrachten  ist  (die  Feld- 
trummet und  die  ähnliche  Clareta).  So  auch  die  Po- 
saune, welche  fast  ganz  die  Gestalt  des  Thurnerhor- 
nes  hat  aber  wesentlich  verbessert  ist  durch  ihre  ZUge 
und  welche  im  Weifskunig  und  im  Bilde  der  Sladtmusi- 
kanten  im  Nürnberger  Ratlihause  (1518)  bereits  vollstän- 
dig ansgfbildpt  er.^cheint  So  wird  denn  nun  das  Thur- 
nerhorn  nach  zwei  Seiten  hin  überflügelt  und  kommt 
nach  und  nach  nur  noch  selten  vor,  wie  z.  B.  RanJzchn., 
S.  37.  Auch  das  sogen.  Posthörnchen  kommt  bereits 
vor.  —  Unter  den  Flöten  sehen  wir,  wie  oben  das  lange 
Hörn  vorzugsweise  den  höheren  Genien,  die  Hirten- 
pfeife  namentlich  den  niederen  Waldteufeln  (Satyrn) 
oberwiesen  (Ehrenpf,  Rdzchn.  S.  40) ;  auch  die  Block- 
flöte, die  zwar  im  Weifskunig  noch  unter  den  vorneh- 
meren Instrumenten  ihre  Stelle  lindet,  bleibt  mehr  den 
untergeordneten  Kreisen  überlassen  ( Dürer's  Hzscbn.  des 
Bades,  ß  128;  Rdz.  S.  14.  25),  namentlich  auch  als  Ge- 
sellin der  kleinen  Handtrommcl,  während  die  Querflöte 
oder  Zwcrch pfeife  namentlich  bei  den  Lanzkncchtoii 
die  Gefährtin  der  grofseren  Trommel  ist;  sie  ist  meistens 
ziemlich  lang  (Weifsknn. ,  Rathhausbild,  Rdz.  14)  und 
wurde  nebst  einigen  kürzeren  OnerHöten  in  einem  Fut- 
teral getragen,  wie  man  es  in  Zi'irhnungen  (Khrenpf., 
Rdz.   14  etc.)    lifter   sieht    und    wie  es  hier  und  da   auch 


noch  in  Wirklichkeit  vorkommt,  z.  B.  im  german.  Mu- 
seum. Uebrigens  wird  die  Blockflöte,  indem  sie  einen 
sogen.  Schlüssel  erhalt,  das  Vorbild  zu  weiterer  Ver- 
vollkommnung. Auch  kommt  eine  kleine  krumme  Pfeife 
vor  (Rdz.  14).  die  nach  ihrer  Form  Gemsenhorn 
genannt  wurde.  Die  nach  oben  veriüngte  Zinke  PindeD 
wir  noch  im  Weifskunig  und  im  Nürnb.  Rathhausbild,  mit 
und  ohne  aufgestecktes  Mundstuck  ;  sodann  die  der  cy- 
lindrischen  Blockllcite,  welche  unten  zwei  Hinge  an  der 
Schallniündung  hat,  ähnliche  S  chwegel,  welche  sich  da- 
durch unterscheidet,  dafs  sie  nur  3  TonlOcher  hat,  welche 
ganz  unten,  nahe  au  der  SchallmUndung  angebracht  sind. 
Bisweilen  ist  diese  Mündung  etwas  ausgebogen,  auch 
oben  ein  Mundstück  aufgesteckt. 

(Fortsetzung  folgt.) 


liebfimbcdarf  Im  15.  Jahrliiiiidert.  Leben. 

Lcbcnsbedarf 
Mitgetheilt    von   Jos.   Maria  Wagner   in   Wien. 

Der  Wiener  Mischcodex  3027  (HolTmann,  Nr.  XCII, 
43)   enthält  auf  Bl.  348b  — 350a  folgende  Aufzeichnung  : 

j.Item  ze  merkben  was  ain  man  vnd  sein  waib  vnd 
Dirn  zw  passaw  ain  jar  bedurlTen  : 

Zwm  ersten  wan  das  choren  get  vmb  iij  ä.  oder  teu- 
rer So  muessten  drey  person  haben  vmb  prot  all  Wochen 
iiij  facit  ain  jar  vij  flb  .%. 

(Bl.  349a.)  Item  wan  daz  choren  get  vmb  vj  B.  3^, 
oder  teurer  So  wedurffen  drey  person  vm  Ix  ^i  facit  ain 
jar  13  «  ^,. 

Item   vmb   allcrlay  fleisch  ein  iar  12   fi.   ^. 

Item  vmb  allew  tag  wein  12  »!{r  facit  ein  jar  8(1  48  ^. 

Item   vmb  chrawt  12  (J  .Jjr. 

Item   vmb   milich   12  (J  ^,. 

Item   vmb   schuech   12  (J   Jjr,. 

Item   der  schafferin   12  ß  »%. 

Item   czeim   päd   12  (J   J)»,. 

Item  vmb  nllerlay  liecht   12  (J   Sf . 

Item  all  wochen  vmb  milichram  vnd  vmb  käs  20  ^ 
facit  Bin  jar  4   tl.  80   A . 

Item  ain  jar  vmb  holcz,  schmaIcE  vnd  vmb  salcz  5fl.<5j;,. 

Item  ollerley   *)  6  |J   ^. 

Item   vmb   oppfel,  piern,   ruebn  4  (J   S^. 

Item  vmb  nnderlay  .....**),  kästen,  per,  holper, 
haiper,  pramper,  walschnH(J,  hasslnus  **•)  vnd  vmb  aller 
lay   etc.   naschleicb   10  |^  vjr,. 


•)  slupf,  Bluff?  unleserlich. 
**)  wc.rh..?  unicierlich. 
***)  Haselnüsse. 


245  Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit.  246 

Item    ainem    man  vmb  pfaitteo,    prucli    vnd    vmb    hos-  auf  die  rauhe  H.  72  St.,  wiegen   62  Asse,  gelten   1  Thlr. 

oestl   3  ^.  8  Gr.     Nach  der  Angabe  unseres  Kastchens  galt  die  ita- 

Item   ainem   man  vnd  seinem  weib  zw  pessern  an  sei-  lienische  Krone  2   M.   10  [!>. 
Dem  leib  gewant  vnd  pet  gewandt  4  ft  -J^.  29.   Po  stui  a  t :   1)   1  D.  weniger  2','i  A.    2)  (utrech- 

Ilem    so    wedarff    ain    fraw    haimlich    von     Iren    man  tische:  61   St.,   54  A.).     6)  2  M.   10  ß. 
ain  ft.  ^.  30.    Doppelter  Postulat:   1)  2  D.  weniger  2  As. 

Item   czw  gcfaterschaft,  zw  opfern,  zw  peichten,  vnnd  31.    Alte  Krone:    1)   1   D.   weniger   1    As.     6)  2  M. 

czw  aller  geistlichen  Ordnung  2   tl  J^.  II   |1 

(Bl.  350a.)     Item   umb  schnssel  loffel ,  täller,  helTen,  32.    Por  tuga  lös  er  :    1)   3  Kronen   und   ',,  D.     2)   7 

haffen  deckl  nacht  scherb  *)  3  (i  ^.  St.,  650  A.     3)  6'/,„  St.     4)  23  K.  11   Gr.    5)  15  Thlr. 

Summa  aufT  dy  drey  persono  ain  iar  71  it<  6  ß  8  J^.  6)  33  M. 

%  »DJ   e  9t."  33.    Philippsgulden:   1)   1  D.    weniger  2'j  A.     2) 

74  St.,   61   A.     5)   1   Thlr.    10  Gr.   4  Pf.     6)   1   M.    14  |i. 

•)  zweifelhaft;   doch  kann  es  nicht  leicht  anders  gelesen  34.    Halber    Philippsgulden:     1)    ';j  D.    weniger 

werden,  pafst  auch  sonst.  IV«  As. 

_^_^_^ 35.    Neuer  Goldgulden:   1)   fehlt  das  Gewicht  im 

Kästchen,  wird  dort  aber  zu  2  M.  4  (i  angegeben;  Inder 

zeufTUDK  und  KartofTeln  und  Tabak.  Abbildung  fehlen  : 

£]rwcrl) 

Von  Professor  Dr.  F.  A.  Reufs  in  Nürnberg.  ^^     Neue  Krön  e  :   1)   1   D.   weniger  8  As. 

37.    Sovereign:    1',,  D.   und  6"/,  A. 

Nach  Hornung,   cista  medic.  epistol.  Nbgae  1626.  4.  ,,Kgl.    englische    Souverian  Edwardus  gehen  auf  die 

pagg.  227.  432  wurden  die  Kartoffeln  bereits  1598,  der  fcöln.  M.  fein  22'/5  St.,  halten  an  fein  Gold  22  K.   4  Gr. ; 

Tabak   ItiOl   zu   Nürnberg  angebaut.     Auch  Tabakrauchen  halbe    dito   44*5  St.    und  22  K.    6  Gr.;  König  Heinrich'« 

war  allda   in   li-tzterem   Jahre  allgemein   bräuchlich.  40' ,  und    ebenso  fein;    kgl.    spanische    21'/,  St.   und  22 

K.   2  Gr.   fem,    halbe  42'/3  St.;    halbe    hollaiidisrbe    und 

halbe  zwollische  Souverian   47  St.,  22  K.   fein." 
»ndeUmittel.  l.Teb««r  alle  Gewichte.  Wir  sehen,   was  besonders  zu  beachten  ist,  dafs  die 

Gewichte.  ,    .,    , ,  Gewichte  in  unserem  Kastchetj    mit  den  gesetzlich   voree- 

Von  Dr.  J.  Müller.  ^  * 

schriebenen    nicht    immer  zusammenstimnu'ii ,  obwohl  sie 

(Schluls.)  anscheinend  vollkommen  gut  erhallen  sind,  ja  dafs  sie 

24.  Golden  Pr  in  z  en  tha  ler  =  Qber  dem  Gewicht  selbst  untereinander  nicht  zusammenstimmen.  Daraus 
geschrieben:  Kaiscrgulden.  1)  1  D.  1  A.  6)  2  M  4(5.  durfte  sich  ergeben,  dafs  die  llunzen,  will  man  ihr  Ver- 
Vgl.  Abbildung  2  in  Nr.   5.  hallnifs  zum   gesetzlichen  Gewichte  feststellen,  besser  mit 

25.  Ilorns  Gulden  (z.  B.  von  dem  zu  Brüssel  eut-  den  Urkunden,  besonders  mit  den  Munzedikten,  als  mit 
hauplelen   Philipp):    1)   Vi  D.  und   12  A.     6)    12  (5.  den    uns    erhaltenen  Gewichtslucken  zu   vergleichen   sind. 

26.  Sonnenkrone:   1)    1   D.   6)   2  M.    12  \i>.  Hierdurch    soll    aber  keineswegs    der  Werlh    der  uns   er- 

27.  Golden  Salut:  1)  fehlt  im  Kastchen  das  Ge-  haltenen  Gewichtstncke  fUr  die  nähere  Kenntnifs  des  Sl- 
wicht.  2)  72  St.,  63'/»  A.  3)  69  St.  4 )  23  K.  5)  teren  MUnzwesens  geliugnet  werden:  im  Gegenlheil  be- 
1    Thlr.    10   Gr.      6)   2  M.    14   |J.  absichligeii    wir   in   einem   S|niteren   Artikel   diiranf  beson- 

28.  Italienische  Krone:  1)  1  D.  weniger  1  As;  dcrs  hinzuweisen.  Ferner  durfte  aus  unserer  Zusammen- 
bei  Hofmann  a.  a.  0.  heifst  es:  spanische,  romanische,  Stellung  hervorgehen,  dafs  die  alteren  Bearbeiter  unseres 
mailandische,  venetianische  und  andere  italienische  dop-  Munzwesciis  milnntcr  nicht  ganz  zuverlässig  sind  Ab- 
pelte  Goldkronen  gehen  auf  die  kolii.  M.  fein  35"/i5  Stuck,  gesehen  davon,  dafs  der  Hamburger  Gew  ichtmncher  und 
halten  an  fein  Gold  21  K.  8  Gr.  ;  romanische  oder  püp-  Hofmann  unter  demselben  Namen  manchmal  eine  andere 
stische  Kronen  gehen  auf  die  koln.  M.  fein  69'a  St.,  hol-  Munic  verstehen  was  bei  der  Zersplitterung  des  deut- 
ten  an  fein  Guld  22  K.  6  Gr.  ;  italienische  Kronen  von  sehen  Jlünzwesens  liiinfig  gar  nicht  vermieden  werden 
den  alten  gehen  auf  die  köln.  U.  fein  69';4  St.,  halten  konnte  —  so  weichen  sie  auch  in  der  Werthbestimmung 
an  fein  Gold  21  K.  8  Gr.;  spanische  doppelte  Kronen  derselben  Münzen  manchmal  ab.  Es  liegt  darin  eine 
gehen  auf  die  rauhe  Mark  36  St ,  wiegen  124  Asse,  gel-  Erinnerung,  die  (.hiellen  uns  nicht  durch  zweite  oder 
ten  2'/i  Thlr.    4  Gr.;    Pistoleten    oder    spanische    Kronen  dritte  Hand   zuleiten    zu   lassen,    sondern    sie    unmiltelbir 


247 


Alizeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


248 


Lebensweise. 

Sociale  Ver- 
hältnisse. 


selbst  ZU  benutzen.  Hier  kann  sich  besonders  die  Lo- 
kairor^chuiig  sehr  verdieut  machen  ;  wenn  der  Slunzliel)- 
haber  nicht  nur  die  Münzen  seines  Bereiches  sammelt, 
sondern  auch  die  sie  erklärenden  Quellen,  so  kann 
durch  die  vielbändige  Thaligkeit  endlich  einmal  in  die 
deutsche  Munzgescbichtc  ein  genügendes  Licht  gebracht 
werden. 


Uaet  Siegel  der  »»ladt  AMcUaireiiburs. 

In  der  neuen  Ausgabe  von  Siebmacher's  Wappenbuch 
(Bd.I,  4.  Hft.,  I)  sagt  der  Herausgeber,  das  älteste  Wap- 
pen dieser  Stadt,  das  ihm  vorgekommen,  sei  das  bei  Sieb- 
maoher  I,  224,  nämlich  in  S.  ein  r.  Palriarthenkreuz. 
Ob  dies  das  erste  und  richtige  ^^  appen,  lasse  sich  nicht 
versichern,  da  altere  Urkunden  hierüber  nicht  vorhanden, 
auch  das  ganze  stadtische  Archiv  1631  von  den  Schwe- 
den mitgenommen  wordeu  sei.  Nachfolgende  Angaben 
scheinen  für  das  Patriarchenkreuz  als  ältestes  Wappen 
der  Stadt  zu  sprechen.  Es  fuhrt  dieselbe  in  ihrem  älte- 
sten uns  vorliegenden  Siegel  den  h.  Martinus.  Derselbe 
sitzt  vorwärts  gekehrt  auf  einem  niedrigen  Stuhle  mit 
Huridsköpfen,  im  bischöflichen  Ornate,  in  der  Linken  den 
Stall  hallend,  die  Hechte,  mit  zwei  ausgestreckten  Fingern, 
zum  Segen  erhoben.  Die  Architektur,  worin  derselbe  sitzt, 
besteht  aus  einem  Spitzbogen  mit  Kreuz,  das  in  der  Um- 
schrift steht,  und  zwei  Thürmchen  zwischen  zwei  gröfseren 
Thurmen.  Umschr.  :  SI6ILLVM  :  ClVIViild  IN  ASÜAF- 
FLNBVI'.G.  Uer  Zeit  nach  gehört  das  Siegel  in  das  XIII. 
Jahrb.  Da»  zweite  Siegel,  viel  schlechter  gearbeitet,  ist 
eine  Nachahmung  des  alteren.  Wir  haben  dasselbe  Bild, 
jedoch  in  der  Haltung  verändert,  roher,  ohne  Architek- 
tur, an  dem  Stuhle  die  Köpfe  (Löwenköpfe)  mit  Hals 
und  Vorderbeinen  so  sehr  ausgeführt,  als  safse  der  heil. 
Bischof,  der  hier  einen  Heiligenschein  hat,  statt  auf  dem 
Stuhle  auf  zwei  Löwen.  Die  Nebenschrift  (schlechte  go- 
Ihische  Majuskel)  lautet;  S  —  6P  AHTI  —  I?VS  ;  die  Um- 
schrift: t  S°  OI'IDI  ASal>AFFHRBVR6flr?SIS  c  AI)  o 
ClAVSASe*.  Die  Urkunde,  woran  sich  das  Siegel  be- 
findet, ist  vom  J.  1550.  —  Ein  drittes  Sieifel  enlhiilt 
als  Bild  wiedrrnm  den  h.  Marlin  in  derselben  Haltung, 
nur  in  der  Bischof.'itracht  des  17.  .lahrh.  Umschr.  :  •{-  SI- 
6ILLVM  CIVITATIS  ASCHAFFENBVKGENSIS  Die 
Urkunde    datiert    vom    J.    17.39.    —    Ein    viertes    endlich 


stellt  den  h.  Martinus  als  Ritter  dar,  \\ie  er  mit  dem 
Schwert  ein  Stuck  .-eines  Jlantels  abschneidet  und  einem 
lieben  dem  Pferde  kauernden  Bettler  reicht.  Umschrift 
(in  schlechten  gothischeii  Minuskeln)  :  f  sigillum  f  officü 
•j-  commissarie  f  aschaffenburgensis.  Der  Stil  verweist 
dies  Siegel  (auf  einer  Oblate)  in  das  Ende  des  XVII. 
Jahrh.  Das  Jahr  der  Urkunde,  woran  es  sich  befand, 
ist  ganz  ungewifs,  da  es  aus  derselben  herausgeschnit- 
ten  ist. 

Sammtliche   vier  Siegel    befinden  sich  in  der  Samm- 
lung des  germanischen  Museums. 


HuiupelMClkützeii.  Staalsscbutt. 

Waffenschutz. 
Im  Archive  des  german.  Museums  befindet  sich  nach-  k,  hützenwcsen. 

folgende,  entschieden  dem  15.  Jahrb.  angehörige  Aur- 
zeichnung ;  wie  es  scheint,  die  gleichzeitige  Abschrift  einer 
scherzhaften,  in  die  Form  eines  Fehdebriefes  gekleideten 
Einladung  zu  einem  Armbrustschiefsen.  Wir  theilen  die- 
ses Schriftstück  als  Curiosum   mit. 

Bischof  Philipp  von  Bamberg,  ein  geborner  Graf  von 
Henneberg,  safs  von  1475  —  87.  „Ilumppelschuczen" 
könnten  schlechte  Schützen  sein.  Die  ,,presentz  von  der 
Annen  wegen"  liefse  vielleicht  eine  Deutung  auf  das  Ilof- 
lager  der  Markgräfiu  Anna,  Gemahlin  des  Albrecht  Achil- 
les, zu  ?  Die  näheren  geselligen  Beziehungen  zwischen 
Bamberg  und  dem  markgraflichen  Hofe  wären  zu  ermitteln. 

,,Wifst  hV  philips  Bischof  zu  Bamb^g  Graf  Ott  von 
Heiinenb''g  iianiis  von  Bebitz  ThunihV  Nordenwein  von 
Ilesperg  vnd  ander  Humppclschuczen  ewresteils  das 
wir  vnns^  ere  mitsambt  vnsern  guln  schuczcn  gegen 
euch  bewart  wollfi  haben,  Vorbehalt^  die  Humppelschu- 
czn  vf  vnus^  seyteii  die  wollii  nicht  abgesagt  haben, 
Vnd  was  ir  von  vnns  zu  Swnbach  zu  Cadolczpurg  vnd 
der  newcnstat  schadii  empfalit  an  ew^m  gute  von  vnns^ 
rillWichen  gegeuwer  mit  dem  armprost,  wollii  wir  vnns 
gnug  mit  bewarf  llabü  defsgleicliii  mit  dem  schach  za- 
bel  auch  mit  der  [iresenlz  von  der  .\nnen  wegen,  Dar- 
nach habt  euch  Znrichtn  Vnd  druckt  den  briefe  nit  vn- 
der  Wir  llabn  sein  abscbrifl.  Dalg  zu  O9  vff  der  baiick 
do  was  vnns  bej  den  fraweii  die  weil  nit  langk,  Dat '' 
(das  letzte  Wort  ist  durchgestrichen).  B    v.  S. 


(Mit  einer  Beilage.) 


•  lim' 


Verantwortliche  Redaction  : 

Dr.  Frcih.  v.  u.  7..  Aufsei«.     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.  K.  Frommann.     Dr.  Frhr.  U  n  1  li  v.  S  ch  r  e  c  licn»  1  c  in. 

Verlag  der  literarisch -artigtischen  Anslelt  de«  gcrnianiichen  Museums  id  Nürnberg. 

U.  B.  Sebald'iiclic  BdchilruckerM. 


Die  Kciislci'  des  siidlicluMi  KnMiz^i.ui'ics  der  Karlliaiise, 
wciclu'  diii'cl»  l)('ilrä'ie  t'iiizdiuM'  Wohllhäicr  \l\iM)  neu  in  Stein  luM'«('slelll  >Y(udi'ii 


li 

M  '  .  iil 
^ -fe 


l)i:KrlinH,v.  u.Z.         Mmn'frmpister  Dr.M^W'u.XDall-        WoidiiiStT-CrcsplI.      Cln-ist(>phenfrrpsi?ll.      JoliZplüiPijFalirik-      J  K.ll  Frau  l'riimi'Ciiii 

vViifscCs  a Sürnbe.       Miiller  z.  Jfumbl        iiiayrrii.X.Slrieen.       .scliafl  ü  Xiii-iiliü       Hchjtft  z  Xuriilii.        liesilipr  tXünibs.  \- Prcusscti 


S-IL Fürst  Carl  v. 

Holifny.ollprn'Sie- 

liiariuiieii . 


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SExz.Graf  At^  a. 

I  )(nili£iir-Friedri('lv 

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S.Brl.Oraf  C.A.J.       Die  vier  Besitzer 
v..\l(|pnliureB('uüiick.    der  CrraliM^haft  üohiui 


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S.  Erl.Omf liulwi^        Frhr  Beav.Hei'iiuiim         S.  Kurolil  Prinz 
z.i'appeiihciin.  aufWaiii.  Kinil  »ii  S.-iyii- 

MfltL'eii.stt'iii 


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Kf  lir.  Ailoliiliv 
lii'iiiniiii  in 
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IHeSlndl  Tlinrii        l^iir(icnr«  Klierlciii        F 
1.  .NiiniluTi; 


Aiil'si'l.t  III  iMn'i'. 
.'iiirxciiv 


BEILAGE  ZUM  WZErGER  FIR  Kl\DE  DER  DEÜTSCIIEX  VORZEIT. 

1860.  .¥  7.  Jiili. 


Chronik  des  fferinaiiisduMi  Museums. 


Der  in  der  Iclzleii  iNurniiicr  der  Beilage  z.  Anr.  enthal- 
tenen Zusage  gciiiafs,  celien  wir  und  iwar  durch  eine  hiinst- 
beilaee  nicht  nur  die^'a^len  sSmnillicher  verehrlichen  Stifter 
der  herzustellen  gewesenen  Kreuzgangfcnsler,  sondern  zugleich 
eine  Abbildung  der  von  ihnen  gestifteten  Fenster  selbst. 
wobei  nur  noch  zn  bemerken  ist,  dafs  die  Namen  dem  von 
jedem  Stifter  selbst  gewählten  Fenster  beigeseizi  sind.  Der 
ganze  sudliche  hreuzgang  ist  damit  wenigstens  in  soweit  re- 
staarierl,  als  nur  noch  die  Verglasung,  welche  dem  Jahre 
]8(>1  vorbehalten  bleibt,  fehlt.  Es  ist  aber  schon  gegenwärtig 
von  mehreren  der  obigen  Stifter  auch  dafür  Sorge  getragen, 
und  namentlich  sind  passende  Glasmalereien  in  altdeutschem 
Styl  auf  deren  Kosten  besorgt  worden.  Obgleich  es  natiir- 
lich  vor  Allen  den  Stiftern  der  Steinienslcr  (wovon  jedes 
r>6  fl.  oder  32  Thaler  kostete)  überlassen  bleibt,  ob  dieselben 
ihr  mit  ihrem  eigenen  Wappen  und  Namen  (in  Stein  gehauen) 
versehenes  Fenster  noch  weiter  durch  Glasmalereien  (auch 
mit  Wappen  ihrer  Stifter),  seien  es  neue  oder  iillcre,  aus- 
schmiicken  wollen,  so  ist  es  doch  nicht  benommen,  ja  sogar 
wunschenswerth,  dafs  .\ndere  für  die  vom  ersten  Stiller  nicht 
mitübernoniniene  Ausschmückung  der  Fenster  sorgen. 

Im  Jahr  1862  und  1863,  wo  das  zehnjährige  Erinnerungs- 
fesl  an  die  1853  .:eschehene  Eröffnung  des  Museums  gefeiert 
wird,  dürfte  holfenllich  auch  die  Restauration  des  letzten 
Theiles  des  grolscn  hreuzganges,  des  bis  auf  die  innere 
Mauer  eingerissenen  M  i  1 1  c  1  st  il  ckes,  durch  wohlthatige  Gön- 
ner und  Freunde  unseres  Nationalinstitutes  ermöglicht  wer- 
den. Auf  das  Bauen  waren  wir  von  Anfang  an  aus  gerecht- 
fertigten Gründen  nicht  gefafst.  Da  die  gewöhnlichen,  durch 
Jahresbeiträge  zuflielsenden  Mittel  zur  Durchführung  des 
Zweckes  der  Anstalt  gehören,  ja  dazu  nothwendig  .sind,  so 
mulslen  wir,  nach  Erschöpfung  der  zu  der  dringendsten  Her- 
stellung von  Localitaten  aufgebrachten  Geldmittel,  die  Voll- 
endung der  übrigen  Restaurationsarbeiten  von  aufseror- 
dcntlicher  Bcihulfe  abhangig  machen.  Dankbar  ist  diese 
patriotische  Hülfe,  wodurch  schon  ein  grolser  Tlieil  jener  Ar- 
beit hergestellt  werden  konnte,  anzuerkennen,  und  berechtigt 
dies,  an  Erfüllung  obiger  Hoffnung  nicht  zu  zweifeln.  Hat 
ja  unsere  gute  Sache  —  ungeachtet  einer  noch  da  und  dort 
im  Finstcrn  schleichenden  Opposition  —  als  eine  echt 
deutsche  Nationalsache  immer  mehr  und  mehr  festen  t^rund 
und  Boden  bei  Fürsten  und  Volk  grfunilon,  und  ein  Zeuge 
nach  dem  andern  tritt  auf,  der  dn  beweist,  duis  diese  Art 
von  Opposition  nicht  mehr  beachtet  werde,  und  ihr  hi.iheriger 
schädlicher   Kiniluls   im   Erloschen  sei. 

Fast  gleichzeitig  haben  die  Vertreter  der  konigl.  Resi- 
denzstädte Berlin  und  München  dem  (.'erinan.  Mumuni  be 
Irflchtliche    Jahresbeiträge,    crsterc    xu   200  Thir.,    letztere    zu 


50  Gulden  zugesichert,  wobei  die  Stadtverordneten  zu  Berlin 
ausdrücklich  anerkannten.  ,,dafs  dasselbe  (das  Museum)  für 
die  Kommunen  Deutschlands  von  wesentlichem  Nutzen  sei.'' 
Auch  sind  vom  Senat  der  freien  Stadt  Frankfurt  a.  M.  für 
1860  100  n.,  von  Sr.  Durchl.  dem  Fürsten  Günther  von 
Seh warzburg-Rudolstadt  2  Friedrichs'dor  eingegangen, 
vom  Oberamt  Ulm  jährlich  25(1.,  vom  Stadtrath  zu  Bopparl 
jahrl.  3  Thlr.,  von  den  Stadiralhcn  zu  St.  Goar  und  Ober- 
wesel jahrlich  je  2  Thlr.,  von  der  Stadtgcincinde  Riedlin- 
gen jiihrl.  3  11.,  von  der  Wiedener  Kojnmunal-Oberrealschule 
in  Wien  jahrl.  5  fl.  ö.  W.,  vom  wissenschaftlichen  Verein  in 
Grolsglo  gau  jahrl.  3  Thlr.,  vom  Allerthumsverein  in  Ried- 
lingen jahrl.  211.  gezeichnet,  sowie  unter  den  durch  die  Pfleg- 
schaft Weimar  angezeigten  neuen  Jahresbeiträgen  derjenige 
des  Grafen   Harrach  zu  5  Thlr.  sich  befindet. 

Fürst  Ilohenlohe-Waldenburg,  der  mit  seiner  Ge- 
mahlin (las  Museum  mit  einem  Besuch  beehrte,  wurde  durch 
die  Idee  und  Anschauung  der  Grabsteinhalle  dazu  bewogen,  den 
Abgufs  eines  trelTlichen  Grabmales  der  Aebtissin  zu  Gnaden- 
thal,  einer  Griilin  von  Ilohcnlohc  (11.  Jhdt.),  in  Aussicht  lu 
stellen. 

Den  Buchhandlungen,  welche  einschlitgige  Verlagswerke 
an  das  Museum  abzulassen  erklart  haben,   ist  beigetreten  : 
380.    Johann  Giontini  in  Laibach. 

Neue  Pflegschaften  wurden  errichtet  in  ßeuren  bei  Isn>, 
in  Crefeld,  Havre  und  Pest-Ofen. 

Unter  den  nachstehend  verzeichneten  zahlreichen  Ge- 
schenken ,  für  die  wir  im  Namen  des  Museums  unsern  Dank 
aussprechen,  müssen  wir  die  alten  Munzstempel  der  Stadt 
Isny  mit  dem  Wunsche  hervorheben,  dafs  auch  andere 
Städte,  die  Miinzrecht  hatten,  uns  ihre  unbrauchbaren  Munz- 
stempel anvertrauen  möchten,  wodurch  eine  jetzt  noch  nir- 
gends vorhandene,  für  die  (ieschichle  der  deutschen  .Munzwis- 
senschaft  höchst  merkwürdige  und  lehrreiche  Zusammenstel- 
lung entstehen  dürfte.  Das  gernian.  Museum  soll  ja  aufser 
seinem  Hauptzwecke  auch  den  haben:  vereinzelt  al« 
werthlos  erscheinende  Dinge,  die  ihm  als  Depositum  oder 
zum  Eigenihum  der  Nation  überlassen  werden,  durch  ihre 
Vereinigung  und  Anordnung  für  Wissenschaft  und  Anschauung 
werthvoll  zu  machen. 

Geschenke  des   letzten   Monats  sind  : 

I.  Für  das  Archiv. 
Dr.   Frhr.   Roth    v.  Scbreokonstetn,    iweitrr  Vor 

stand   des   gcrni.    Miisiuiiis; 
1768.    Schreiben  d.   Wolf  Haller  an   Gg.  Volkamer  u.  Seh.  Hal- 
ler zu   Nürnberg.     1.^37.     Pap. 


251 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


252 


Ballnheimer,   Plarrer,  tu  Linden  bei  H.  Erlbach: 

1769.  Vidimu»  d.  Oek.  W.  v.  Tungenial  v.  e.  Urk.  des  Abis 
Konrad   v.   Koniburg.     1331.     Pgm. 

1770.  (Juitlunjr  d.  Th.  Schweicker  7.u  Hall  üb.  5  fl.  1593. 
Pap.     Mit  d.   Fufse  geschrieben 

n.  Für  die  Bibliothek. 

Verein  für  siebenb.  Landeskande  in  Hcrmannsiadt : 

9148.  üers.,  Archiv.     Neue  Folge.    4.  Bd.   1.  Hfl.     1859.    8. 

9149.  Ders.,  Jahresbcrichl  für  d.  Vereins-Jahr.    1858-59.    8. 

9150.  K.  Schwarz,  Vorstudien  zu  einer  Geschichte  d.  städti- 
schen Gymnas.  \.  C.  in  Hermannsladl.   1859.  4.  (Prgr.) 

9151.  J.  Kahini,  der  Weinbau  in  Siebenb.    1859.     4.    fPrgr.^ 
Mazlmllians-Heilangs-Anstalt  f.  Aag'enkranke 

in   Nürnberg  : 

9152.  Dies.,  46.  Jahresbericht.     18.Ö9— 60.     4. 

Dr.  Jnr.  a.  phil.  Steiner,   llofrath  etc.,  in  Seligensladt : 

9153.  Ders.,  Samml.  u.  Erklär,  allchristl.  Inschriften  in  den 
(icbiftrn   (I.   oberen   Donau   u.   des  Kheins.     1859.     8. 

Georg^e  Jaquet,  Verlagshuchh.  in  München  : 

9154.  Fr.  Mayer,   Vaterland.  .Magazin.     Jahrg.  1839  —  41.     4. 

9155.  A.  Buchner,  Geschichte  von  Bayern.     5.  Bd.    1831.    8. 

9156.  Ders.  u.  L.  Zierl,  neue  Beilrage  zur  valerländ.  Gesch. 
etc.     1833.    8. 

9167.    Ders.,  Karle  von  Bayern  i.  Zeit  d.  Römer.     1831.     2. 

9158.  Chr.  Maier,  Gesch.  d,  Landgrafen  u.  Herzoge  <.  Leuch- 
lenberg.     1841.     8. 

9159.  J.  G.  Krabingerus,  eclogae  illustr.  poctar.  lalinor.  recen- 
lioris  aevi.     1835.     8. 

9160.  G.  Beck,  Ulrich  d.  Heilige,  Bischof  v  Augsburg.  1856.  8. 

9161.  H.  Döring,   Historie  v.   Killer  Götz  v.  Berlicbingen.    8. 

9162.  A.  Zimmermann,  drei  wunderbare  .Mahrchen.  2.  .\ufl. 
1852.     8. 

9163.  Till  Eulenspiegels  wunderbare  u.  seltsame  Geschichte. 
6.  Aufl.     1856.     8. 

9164.  Geschichte  der  .\gnes  Bernauerin.     4.  .\ull.     1840.     8. 

9165.  Wunderschöne  Geschichte  v.  d.  gehörnten  Siegfried.   8. 

9166.  (Vogi,  k.  W.)  Sagen  und  Geschichten  des  Untersbergs. 
2.  Aufl.     1854.     8. 

9167.  Sechzehn  bildl.  Darstellungen  aus  d.  bayer.  Geschichte 
clr.      :!.    \ull.      IH.Vi.      ,|u.    kl.   8. 

Societö  de  la  morale  chretienne  in  Paris : 

9168.  Dies.,  Journal,  T.   10.    Nr.  2  u.  3.     1860.     8. 
A.  Morlot  in  Lausanne  - 

9169.  Ders.,  (f-tudes  geologico-arch^ologiqiies  en  Danemark  et 
en  Suisse.  (Bulletin  de  la  »ociete  Vaudoise  des  scien- 
ces  naturelle!.,  t.  6.  nr.  46.)    1860.     8. 

Societe  d'hiatoire   et  d'arch^ologie  de  Oeneve 

III   Genf: 

9170.  Dies.,  Mismoires  et  documenis,  t.   12.     1860.     8. 
F.  A.  BrockhauB,   Biithhdl,  in  Leipzig: 

9171.  L.  A.  W  .  I  inl/f.  Provinzialrcchl  des  Fllrstentb.  Ilalber- 
sladl.      1H27.     H. 

9172.  Cl.  A.  Schlüter,  Provinzialrcchl  der  Prov.  Westphalin. 
3  Bde.     1829  IT.     8. 


9173.  Lemsn,  Provinzialrecht  der  Provinz  Weslpreufsen.  3 
Bde.     1830  f.     8. 

9174.  P.  Wigand,  d.  Provinzialrechle  des  Fürstenihams  Min- 
den.    2  Bde.     1834.     8 

9175.  Ders.,  d.  Provinzialrechle  der  Fiirslenlh.  Paderborn  u. 
Corvey.     3  Bde.     1882.     8. 

9176.  Fr.  A.  Holzhausen.  d.  Protestantismus  nach  s.  gesch. 
Entsteh.,  Begnlnd.  u.  Forlbild.     3  Bde.     1846—59.     8. 

9177.  Kudrun.  Ucberselzung  u.  Urtext,  m.  erklar.  Abband!., 
hrsg.  V.  \\.  V.  Plonnies.     1853.     8. 

9178.  F.  Gregorovius,  d.  Grabmaler  d.  röm.  Papste.    1857.    8. 

9179.  H.  Th.  Schletter,  die  Constitutionen  Kurf.  Augusts  v. 
Sachsen  v.  J.  1572.     18.')7.     8. 

9180.  L.  Schefer,  d.  Hirtenknabe  Nikolas  od.  d.  deutsch.  Kin- 
derkreuzzug  im  J.  1212.     1857.     8. 

9181.  Ch.  C.  J.  Bunsen,  Gott  in  d.  Geschichte.  3  Bde.  1857 
—  58.    8. 

9182.  Histor.  Taschenbuch,  hrsg.  v.  Fr.  v.  Kaunier.  3.  Folge. 
10.  Jahrg.      1859.     8. 

Hammer,  Oekonom,  in  lleroldsberg : 

9183.  Franciseus  Josephus  Antonius  de  Hell  etc.     8. 
Fr,  Mauke,  Buchhändler,  in  Jena  : 

9184.  .lenai-sche  Blatter  f.  Geschichte  u.  Reform  d.  deutsch. 
Universilalswesens,  hrsg.  v.  K.  H.  Scheidler.  1  —  4.  Hft. 
1859  -  60.     8. 

9185.  H.  Häser,  Lehrbuch  d.  Gesch.  d.  Medicin  u.  der  epidem. 
Krankheiten.     2.  Aull.     2.  Bd.  1.  Ablh.     1859.     8. 

F.  A.  Stocker'.-iche  Verlagshandl.  in   Frick  : 

9186.  Die  Schweiz,  hrsg.  v.  L.  Eckardt  u.  P.  Volmar.  3. 
.lahrg.     4.  Hft.     1860.     4. 

Dr.  Heafs,  qu.  k.  Professor,  in  Nürnberg: 

9187.  Ders.,  Analekte  z.  Gesch.  d.  Forst-  u.  Jagdwesens  im 
Kr.  Unlerfranken  u.  Aschaffenb.     Pap.  Hdschr.    1860.    2. 

Dr.  K.  Weinhold,   Univers. -Prof.,   in   Graiz  : 

9188.  Ders.,  über  d.  Aniheil  Sleicrmarks  an  d.  iliiil-rh.  Dicht- 
kun.st  des   13.  Jahrb.     1860.     8. 

Dr.  Emil  Otto  in  Heidelberg  : 

9189.  5  verschied.  Festgedichte  aus  Heidelberg.    1860.   4.  u.  8. 
Ein  Ungenannter  in  Nürnberg  : 

9190.  Das  Buch  der  hcjligen  Romischen  Reichs  vnnderhallt- 
lunge.     0.  J.     2. 

9191.  .\nfang  und  Endt  des  Verderblichen  Baurenkriegs,  wie 
er  sich  alhie  zu  Rollenburg  vIT  der  Taiiberj  zugetragen 
hau.     Pap.  Hdschr.     17.  Jhdt.     2. 

9192.  Commenlarius  super  sedilione  Banibergensium  ciuico- 
riiiii   rl   agristiuin.     Pap.   Hdschr.      17.   JhdI.     2. 

Cellarias,  Suullpfleger,  in   Uchringen  : 

9193.  A.  van  llullr.  iconet  legaloruin  (|ui  ad  paceni  consti- 
tuendnni.  Monasicriuro  Wcstphalor.  el  (IsnnbniL'ain  con- 
vinrriint.      1648.     2. 

9194.  Beschre  bung  der  Geburl,  Leben  vnnd  Sierbin  des  D. 
V.  (ir.  Königs  von  Engelinndt,  Seh.  v.  Irl.  (,'aroli  def 
Ersten.     0.  .1.     2. 


253 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeil. 


254 


Dr.  C.  E.  V.  Malortie,   k.  hannov.  Oberhofmsrscball,  geh. 

Regif  rune.Talli   etc.,   in   Hannover  : 

9195.  Ders.,  Beilrüge  z.  Gesch.  des  Braunschw.-Luneburg.  Ilau- 
.■=es  11.  Hofe«.     1.  11.  2.   Hfl.     1S60.     8. 

Anton  Bitter  v.  Gallenstein  in  Klagenfurt : 

9196.  Ders..  Goltlieb  Frhr.  v.  Ankersbofen.  liiogr.  Skiize. 
1860.     S. 

Ändr.  Niedermayer,  l'riestcr.  in  Wtirzburg  : 

9197.  Dtrs.,  hunstKesfhiclite  der  Stadt  Wiribiirg.     1860.     8. 
E.  Vorwerck,  Überlehrer  am  .\rcblg)ninas.  zu  Soest: 

9198.  Ders.,  die  Capelle  St.  Petri  auf  d.  v.  Ilonrode-Plelten- 
berg-Oirschen  u.  d.  Capelle  St.  Juhannis  auf  d.  v.  Ho- 
bergschen   Hofe.     18Ö0.     4.     l'rogr. 

Naase'sche  Buchh.  (A.  Ziegler)  in  Soest : 

9199.  II.  E.  Plafsmann,  d.  Schule  des  h.  Thomas  v.  Aquino. 
Bd.  1,  2,  3,  1.  u.  -2.  Lief.,  4,  1.  u.  2.  Lf.,  5,  1.  u.  2. 
Lf.     1857  —  58.     8. 

K.   K.    Central  -  Commigsion   zur   Erforschang 
and  Erhaltung:  der  Baudenkmale  in  Wien  ; 

9200.  Dies.,  Mittbcilnngen.    5    Jahrg.    Jan.      Mai.    1860.    4. 
Dr.  F.  Fikenscher,  Kev.  Min.  fand.,  in  Nürnberg: 

9201.  Verzeichn.  der  ;iiif  der  Univ.  Halle -Wittenberg  beste- 
hend.  ,'^liiiendien   und   Benelicien.      1851.     8. 

Just.  Perthes'  geographische  Anstalt  in  Gotha  : 

9202.  K.  V.  Spruner's  histor.-geogr.  Hand-Atlas.  1.— 3.  .\bth. 
2.  Aufl.     1854-55.     qu.  2. 

9203.  K.  V.  Spruner  u.  S.  Hanle,  Tabellen  z.  Gesch.  d.  deut- 
schen Staaten  u.  ihrer  geschichtl.  Geographie.  1.  —  3. 
Us.     1845—47.     qu.  2. 

J.  Hübner,  Professor,  in  Dresden  : 

9204.  Bericht  über  die  4.  Vcrsamnil.  d.  deutsch.  Kunstgenos- 
senschaft.    1859.     4. 

O.   ScheltZ,   HofbuchhdI.  in   Kudolstadt : 

9205.  (.\.  Sommer),  Bilder  u.  Klänge  aus  Rudolstadt.  1.-4. 
H.     1857  —  59.     8. 

Fr.  SchuIze'S   Buchh.   in   Berlin  : 
9200.    \.    K.    II.    Schneider,   zur    Literatur    d.    Schwenckfeld. 
Liederdichter.     1857.     4. 

9207.  G.  Schweder,  Weimar  in  s.  Bedeut.  f.  d.  Protestantis- 
mus u.  die  evang.  Kirche.     1859.     ö. 

9208.  A.  F.  H.  Schneider,  Über  den  gesch.  Verlauf  d.  Refor- 
mation in  Liegnilz.     Abth.  1.     1860.     8. 

Just.  Naumann,  BuchhdI.  in  Dresden  : 

9209.  i.  B.  Trautmann,  Gesch.  d.  christl.  Kirchen  fortgcs.  v. 
K.  A.  E.  Kluge.  1.  Tb.  u.  2.  Th.,  1.  u.  2.  Abth.  1851 
—54.     8. 

9210.  M.  Mcnrer,  Phil.  Melanchthon's  Leben.     1860.     8. 
Dlttmer'sche  Buchh.  in  Lilbeck  : 

9211.  II.  Asmus,  Grundlinien  der  liibischen  Gesch.     1859.     8. 

9212.  G.  W.  Diiimer,  d.  Lübeckischc  Bischof  Burchiird  von 
Serken  u.  s.  Zeil.     1860.     8. 

Rad.  Lechner'«  Univers.- BuchhdI.   in   Wien: 

9213.  J.  Schilder,  Compeodium  d.  roni.-kath.  Kirchengeicb. 
1856.     8. 


9214.  K.  J.  Schroer,  deutsche  Weihoachtsspiele  aus  Ungern. 
1858.     8. 

G.  M.  C.  Kaaoh,  Pastor,  in  Demern  : 

9215.  üers.,  Gench.  u.  Urkund.  d.  Familie  v.  Kardorff.   1850.  8 

9216.  Ders.,  das  Jahr  der  Stiftung  des  Bisthums  Ratzeburg. 
1834.     8. 

9217.  Ders.,  d.  grofsherzogl.  Alterthümer-  u.  MUnz-Samml.  in 
Neustrelitz.     1842.     8. 

9218.  .S  Sonderahdrncke  verschied.  Aufsätze  in  Zeitschr.     8. 
O.  Schlickeysen,   «lud.   phil.,   in  Berlin  : 

9219.  Fidicin,  die  llauptmomente  aus  der  Geschichte  Berlins. 
1858.     8. 

9220.  E.  K.  August.  Schiller.     Ode.     1859.     4. 
Trowitzsch  &  Sohn,  Hofbuchdruckerei  in  Frankfurt  a  0. : 

9221.  Monat,«schrift  f.  d.  Städte-  und  Gemeindewesen,  hrsg. 
V.   A.    l'ipir.      VI.   Jahrp.,   5.   u.   tl.    Ilft.      1%0.      8. 

Direktion  des  grofsherzogl.  hess.  Gymnasiuma 

in   Giefsen  : 

9222.  J.  H.  Ilainebach,  die  Wurzeln  FE2.  und  E£  m.  ihren 
Ableit.     1860.     4.     (Progr ) 

Dr.  Ä.  Namar,  Professor,  in  Luxemburg  : 

9223.  Ders.,  Interpretation  d'un  triens  m^rovingien  du  pays 
des   .\ulrrc]ius.     (Sonderabdruck.)     8. 

Dr.  Bad.  Virchow,  Univ. -Professor,  in  Berlin: 

9224.  Ders.,  z.  Gesch.  d.  .Vussatzes  u.  d.  SpiUler,  3.  Art. 
1860.     8. 

Jul.  Springper,  Verlagsh.  in  Berlin  : 

9225.  Briefe  d.  nachinal.  k.  pr.  Legationsraths  K.  E.  Oelsner 
an  den  herz,  oldenb.  Justizrath  G.  A.  v.  Halem  i.  d. 
J.  1790     92:  hrsg.  v.  Merzdorf.     1858.     8. 

9226.  A.  Streckfuls,  Hohenzollern  ;  1.  u.  2.  Th.     1859.     8. 

9227.  J.  Wiggers,  d.  Verfassungsrecht  im  Grofsherz.  Mecklen- 
burg-Schwerin.    1860.     8. 

9228.  Elsafs  u.  Lothringen  deutsch.     1860.     8. 
Historischer  Verein  für  Steiermark  in  Gratz  : 

9229.  Ders.,  Millhcilungen  ;  9.  Uli.     1859.     8. 

Ders.,  Jahresheriehl,    l(t.  u.  11.     Nebst  Ber.   üb.  d.  X. 
allgeiii.   Vcrsaniiiil.      l.s.'.;)  — GO.     8. 

Societe  fran^aise  d'archeologie  eto.  in  Paris : 

9230.  Dies.,  bullelin  monumental.    3.  st^ri«,  tome6.,  26.  vol. 

Nr.  4.      IHtiO.      H. 

Gebhard  &  Körber,   BuchhdI.  in   Frankfurt  a.   M.  : 

9231.  Tischer,  t;iriii,nnias  KNipe  etc.    Dramat.  Ged.     1860.    8. 
J.  Bicker'sche   BuchlKlI.   in   Giefsen  : 

9232.  0.    Buchner,    d.    Feuermeteore,    insbes.    d.    Meteoriten 
1 850.     H. 

Gerhard  Stalling:,  BuchhdI.  in  Oldenburg: 

9233.  Orlschaflsverzeichnifs    für    das    Grofsherzogthum   Olden 
bürg.     1857.     4. 

9234.  J.  F.  L.  Th.  Meridorf,  Oldenburg'«  Münzen  und  Medail 
len.      1860,      S 

Dr.  H.  Albr   Oppermann,  Obergerichi»»nw«li.  in  Nirn 
bürg: 

9235.  Ders.,  zur  Geschicliir  des  Königreichs  Hannover  von 
1882-60.     1860.     8. 


2n5 


Anzeiger  für  Kunde  der  ileulschen  Vorzeit 


256 


C.  Mersebargrer,  BuchhdI.  in  Leipzig : 

9236.  Anrcgungpii  lur  hunsl,  Leben  und  Wissensch  ,  hrsp.  v. 
Fri.  Brt-ndtl  u.   K.  Pohl.     ].— 4.  Jahrg.     1856-59.    8. 

Anton  Emmert  in  Tricnt : 

9237.  Uie  Kerurni  der  polii.  Vrrwallunpsbehörden  Oesterreicbs. 
1860.     8. 

Promperger'sche   BuchhdI.  (R    V.  Baur)  in  Bozen  : 

9238.  J.  Ladurner,  Beilr.  t.  fiesch.  d.  Pfarrkirche  von  Bozen. 
1851.     8. 

9239.  J.  Jordan,  Gesch.  d.  Entstehung  v.  Siihlavionc  (Maja), 
Mais  und   Meran.     18.59.     8. 

Hago  fiitter  von  n.  zu  Goldegg  in  Bozen : 

9240.  J.   .K.    Kuinar,    Gesch.    d.  Burg  u.   Familie  llerberstein. 

1.  u.  -J.  Thl.     1817.     8. 

Historischer  Verein  für  das  Orofsherzogthnm 

Hessen  in   Uarmstadt : 

9241.  L.  Baur,  hp>s.  Urkunden.    Schlulshefl  d.  L  üds.  1860.  8. 
J.  M.  Heberle  (H.  Lempertz),  Buchh.  in  Köln  : 

9242.  IL  l.ödcl,  kl.  Beitrage  zur  Kunstgeschichte.     1857.     4. 
924.'(.    Montaleinixrl,    Gisrh.  d.  heil.  Elisabeth  v.  Ungarn.    Nach 

dem  Französ.     4.  .\usg.     186(3.     8. 
Dr.   Frhr.   Rotli  v.  Schreckenatein,   IL   Vortiand 
des  germ.  Museums : 

9244.  J.  L.  Ideler,  die  Sage  von  d.  Schufs  d.  Toll.    1836.    8. 

9245.  E.  Uummler,  de  .\rnulfn  Kranrorum  rege.     1852.     8. 

9246.  G.  V.  Schniid,  die  tacul.  Bisihunier  Teutschlands.    1.  u. 

2.  Bd.     1858.     8. 

Donauer,  k.  k.  Osterr.  Lieutenant  a.  D.,  in  Koburg  : 

9247.  Vcrsch.  jetzlebender  .  .  .  Personen  .  .  .  gehcimnilsvnllc 
ISanien.     Pap.-Ils.     17.34.     2. 

Verein  für  Geschichte  der  Mark  Brandenburg 

in   Berlin  : 

9248.  Ders.,  mark.  Forschungen.    Bd.  V  u.  VI.    1857—58.    8. 
J.  A.  RambOUZ,  Conscrvalor  d.  stftdt.   Mus.  in   Köln  : 

9249.  IJers.  üeilr.  z.  Kunstgesch.  d.  Mittelalters.    1860.    gr.  2. 
Archäolog.  Sectlon  d.  k.  Böhmischen  Museums 

in    l'r.i^'  : 
92.00.    IJics.,  PamiitUy  archaeol.     I).  IV.  s.  2-     1860.     4. 
Engelhardt,   Kechtsrath,  in  Nürnberg: 

9251.  Jalirbiicher   d.    gr.   Loge    Royal    York    z.    Freundschaft 
in  Berlin.     1798-99.     8. 

Esper,  k.  Landrichter,  in  Nürnberg: 

9252.  G.  E.  V.   Lohneisen,  Hof-,  Kriegs-   u.  Reilschul :   hrsg. 
V.  V.  Trichter.     1729.     2. 

Hermann,   lloriutendanl,   in   (iolha  : 

9253.  Des  lobl.  Ilaup   vnd    FUrstenlhmbs  Obern  vnnd  Nidern 
Bayren   Frey  heilen.      1.568.     2. 

HAhnSche   llorbuclihandluiig  in   Hannover  : 

9254.  •'.  E.  V.  Malorlie,  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Braunschw.-Liine- 
burg.  Hauses  und  Hofes.     Heft  1  u.  2.     1860.     8. 

9255.  C.   Ilaa:...   die   SonM(  nlinsternifs.      1860.     8. 
Dr.  H.  Luchs   in   lircklau  : 

9256.  Drr.s ,  d.  |)(  nkm.  d.  KIrsabc  ih-hirche  in  Breslau.   1860.  8. 
S.  Herrose.',  ButhhdI.,  in  Wittenberg  : 

9257.  K.   II.   Ed.    Lommatzsch,    Festreden   zur  Erinnerung  an 


d.  300jähr.  Todestag  Phil.  Melanchthon's  etc.    1860.  8. 
2   Excnipl. 

N.  G.  Elwert'sche  Universit«ts-Buchh.  in  Marburg  : 

9258.  W.  Florke,  d.  Lehre  v.  d.  tausendjahr.  Reiche.  1859.  8. 

9259.  L.  Fr.  Ilse,  Gesch.  d.  deutsch.  Bundcsversaniml.  I.  2. 
1860.     8. 

9260.  Fr.  Dietrich,  Kynewulfi  poitae  aelas  etc.     1860.     4. 

9261.  A.  F.  C.  Vilmar,  Gesch.  d.  deutsch.  Nutional-Lileralur. 
2  Bde.     8.   Aufl.      1860.     8. 

Historisch  Genootschap  in  Utrecht : 

9262.  Dies.'  ci.dev  diplomaiicus.  2.  ser.  IV.  deel,  2.  afd.,  bl. 
1-12  u.  V.  deel.  bl.  51—60.     8. 

9263.  Dies.,  Kronijk,  1S59:  bl.  14—24.     8. 

C.    C.  Meinhold  u.  Söhne  (Sep.-Conto),   BuchhdI.  in 
Dresden  : 

9264.  F.  Bulau  u.  IL  B.  Thr.  Brandes,  d.  deutsche  Geschichte 
in  Bildern.     2.  Bd.     13.  u.  14.  Lfg.     .]u.  4. 

Pflegschaft  Bukowina  (N.  v.  Mustatza  in  Wien): 

9265.  J.  G.  Jenkina.   Apostrophe  an  d.  Wellgeist.     4.     1859. 
Anton  Sommer,  ("and.  d.   Theo!.,   in   Rudolstadt  : 

9266.  Bruchstück  aus  Hugos  v.  Triniberg  Kenner.  Pgm.  Dop- 
pelblatl.     15.  Jhdt.     2. 

Dr.  J.  Fr.  H.  Abegg,  Univers -Prof.,  in  Breslau: 

9267.  Der.-i.,  Beilr.  zur  Begutachtung  des  Entwurfs  des  Ge- 
setzbuches über  Verbrechen  u.  Vergehen  f  d.  Konigr. 
Bayern  v.  J.  1854.     1854.     8. 

9268.  Ders.,  die  Berechtigung  der  deutschen  Strafrechts- Wis- 
senschal'l    der   (Gegenwart.      1859.      8. 

Dr.  K.  D.  Hafsler,  IVcf..  Conservator  etc.,  in  Ulm  : 

9269.  Ders.,  d.  alemann.  Todtenfeld   hei  Ulm.     1860.     4. 
Dr.  Fr.   Thudichum,   Privaldocent,   in   Gleisen  : 

9270.  Der.s.,  l'ntersuchiuigcn  üb.  d.  Nachlheile  der  Bodenier- 
splitterung  etc.     1857.     8. 

9271.  Ders.,  gesch.  d.  freien  gerichls  Kaichen  i.  d.  Wetterau. 
1857.     8. 

V.  Behr  Negendank  und  Jul.  v.  Bohlen-Bohlen- 
dorf in   Seniinw   und   Hohlenrlorf : 

9272.  Jul.  v.  Bohlen-Bolilendorf,  Georg  Behr.  Ein  pommer'- 
s.hes   Lebensbild.      1859.     8. 

J.  IiOdtmann,  Pastor,  in  Osnabrück  : 
927.i.    K.   Hahn,  d     I' lunl   v.   Lengerich.     18,')4.     8. 
Dr.  F.  X.  Wegele,   Univ.-ProL,   in   Wnrzburg: 

9274.  Ders.,  d.  Hof  /.um  Grafen-Eckard  zu  Wirzburg  u.  Graf 
Erkiird.      IHCII.     8. 

O.  SchÖnfeld'S  Bnchhnndl.   (C.   \.   \Nrrner)   in   Dre.-.den  : 

9275.  Neuer  .\nzeiger  f.  Bihliogniphie  u.  Bibliothek«  issen- 
schafl,  hrsg.   v.  Jul.   I'elzhnidt.     Jahrg.    1.S.56— 60.     8. 

9276.  J.  Pclzholdt,  Uebersirht  der  gesaniuil  militar.  Biblio- 
graphie.    18.57.     8. 

9277.  Ders.,  calalogi  hibliothecae  sccundi  generi«  prineipalis 
Dresdens,  spec.  XL     1857.     8. 

9278.  Ders..  Katalog  der  von  Sr.  Maj.  d.  Konig  Friedr.  .\ug. 
>.   Sachsen   nacligel.   hartenaammlung.     1860.     8. 


257 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


258 


Dr.  J.  Petzholdt,    liorrath,  Bibiiolhekar  etc.,  zu  Dresden  : 
927',t.    Dirs.,  cat:ilo^i   bibifalhecae   seciindi  ^encris  prlncipalis 
Dresdens,    spec.  I.  — VIII.     1839-51.     8. 

9280.  Verzeichnifs  der  Buchersammlun^  des  Gewerbvereines 
zu  Dresden.     1842.     8. 

9281.  J.  Petzholdt,  Nachr.  v.  d.  Bibliothek  d.  Gi-werbver.  zu 
Dresden.     1843.     8. 

9282.  Ders.,  Beleuchtung  der  llctze'schen  Eingabe  gegen  meine 
Nachr.  v.  d.  Kibl.  des  Gewcrbver.  etc.     1843.     8. 

9283.  Ders.,  Bibliotheken  der  Klöster  und  des  Collcgiat-Stir- 
les  zu  Frcibcrg.     1842.     8. 

9284.  Der«.,  index  aliquot  codicum  chartaceoruiii  olini  Erfur- 
tensiuni,  nunc  Dresdcnsiuni.     1845.     8. 

9285.  Ders.,  l'lauen>che  Bibliothek.     1846.     8. 

9280.    P.  TrOmel,  d.  I.itteralur  d.  deutsch.  Mundarten.  1854.  8. 

9287.  Ders.,  Uebersiclit  <l.  wicht.  Erschein,  auf  d.  Gebiete 
der  Bibliogra|)hie  im  J.  1854.     8.     (Sondcrabdr.) 

9288     91.    4  Sonderabdrüeke  aus  dem  .\nzeiger  f.  Bibliogra- 
phie.    1852     58.     8. 
O.  Jong'haaB'sche  Hofbuchh.  in  Uar^stadt : 

9292.  Ph.  A.  F.  Walther,  d.  Samml.  im  grofsh.  Museum  zu 
Darmstadt.     2.  .^ull.     1844.     8. 

9293.  Ders.,  d.  ,\ntikensaal  im  groTshcrz.  Museum  zu  Darni- 
sladl.     2.  .\un.     1844.     8. 

9294.  C.  F.  Günther,  Bilder  aus  d.   hess.  Vuizeil.     1853.     8. 

9295.  G.  I,.  Kabonau,  aiphabet,  giuidu.  Verzeichn.  sjimmtl. 
zu  d.  ("irnfsh.  Hessen  gehör.  Städte,  Flecken,  Dörfer 
etc.     .'..  Aufl.     18.54.     2. 

Helnr.  Schindler,  Buchh.  in  Berlin  : 
929ß.    J.  0.  Thiefs,  Gelehrtengesch.  d.  Univers,  /.u  Kiel.    1.  Bd. 
1.  Th.     1800.     8. 

9297.  A.  Tweslen,  d.  drei  dkumcn.  Symbola  d.  Augsb.  Conf. 
u.  d.  repelitio  conftss.  .Vugusl.     etc.     1816.     8. 

9298.  .T.  Andr.  Cramer,  Luther  u.  Mclanchthon.     1817.     4. 

9299.  G.  K.  Bretschneider.  d.  deutsch.  Kcformal.  d.  Kirche 
etc.     1855.     8. 

9300.  W.  Mannhardt,  d.  Götterwell  d.  deutsch,  u.  nord.  Völ- 
ker.   I.  Tb.    isno.    8. 

Verein  zur  Errichtung  eines  Museums  f.  schle- 
sische  Alterthümer  in  Breslau  : 

9301.  Dtr.s.,   /wcilir   liriicht.     1860.     4. 

A.  Ph.  V.  Segesser,  Nationalratb,  in  Lucern  : 

9302.  Ders.,  die  Beziehungen  der  Schweizer  zu  Matthias  Cor- 
vinus,  König  v.   Ungarn.     1800.     8. 

Dr.  Fr.  Klopfleisch,    l'rivaldocenl   a.   d.  Univers.  Jena: 

9303.  Drr.'i.,  dn-i  DcnKin  inillclalterl.  Mnlc-rei  aus  den  obcr- 
sächs.  Landen  elc.     1860.     8. 

Herder'srhc  Verlagshandl.  zu  Freiburg  i.  Hr.  : 

9304.  .1.  Bader,   d.  breisg.  Freiburg  u.  ».  Umgeb.     1838.     8. 

9305.  Ders.,  d.  Grolsh.  Baden,  wie  es  war  u.  wie  es  ist.   1838.  8. 

9306.  Badenia.  od.  d.  badischc  Land  u.  Volk  ;  hrsg.  v.  J.  Ba- 
der.    1.  Jahrg.     1839.     8. 

9307.  D.  Verdienste  d.  Hauses  d.Zahringerum  d.  Kirche.  1843.8. 

9308.  V.  Andlaw,   üb.  d.  Stiftungen  im  Grofsh.  Baden.    18-15.  8. 

9309.  C.  J.  Iltfele,  Conciliengesch.     1.-4.  Bd.     1855-60.    8. 


III.    Pur  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung*!. 

E.   Müller,   k     llvmnasiallehrcr.   in  Coblenz  : 

3323.  Zwei    mittelalterliche    Tborriegel    von   Eichenholz    mit 
eisernen   Besrlilacen.  Schlössern   und   Schlüsseln. 

Frfr.  V.   Schaumberg,  Aebtissin,  in  Nurnbere: 

3324.  Bildnils   einÄ  Bamberger  Bischofs,  Oelgem.   v.    18.  Jhdt. 
E.  Müller,   Lehrer,   in  Zerbst : 

3325     .\bdruck    einer  Glockenschrifl   v.    11.  Jbdt.   ans   Cöthen. 
Priem,   Literat,  in  Nürnberg  : 

3326.  Mainzer  Silbenunnze  v.  13.  Jhdt. 

G.  M.   C.   Masch,   Pfarrer,   in   Demern  : 

3327.  Bruili.siiicKc    von    Urnen    aus   verschiedenen    Perioden. 

3328.  24  Bracleaten  aus  dem  Funde  von  Reinshagen. 

3329.  10  Schillinge   der   Städte  Rostock  und  Stralsund.  Her- 
zogs Bogislaus'  und  Albrecht's   von   Preufsen. 

Federlein,  Organist,  in  Neustadt  a.  A.  : 
33.30.    11   \\iirzb. ,   Strafsb.   u.  Wdrllemb.   SilbermOnzen  a.  d. 
16.  u.  17.  Jhdt. 

BuUnheimer,  Pfarrer,  in  Linden: 
3.331.    Zwei  Glasgemfllde  a.  d.  17.  Jhdt. 

G.  Cantler,   Bezirksgerichtsassessor,   in  Niirnber": 
33.32.    Siegelstork    des  KlnsterSchöntharschen  Amts  zu   Gom- 
mersdorf.     17.   Jhdt. 

Max  V.  Parceval,   k.  bayr.   llaupim.,  in   Forchheim: 
3333     3  Siibermilnzen  aus  Chur  u.  Srliaffhausen  v.  17.  Jhdt. 

Dr.   StantZ   in   Bern  : 

3334.  liolilcner   Bing  au.<  der  merowingischen   Zeit. 
J.  Eberhardt,   Inspektor  am  german.  Museum  : 

3335.  Ilrii  Sporen  v.  17.  u.  18.  Jhdt. 
Dombauverein  in  Regensburg  : 

3336.  2  Phülograpliieen   d.   Dumlliurmniodells   v.   Regensburg. 
Faist,  Assistent  a.   d.   kgl.   Gewerbschule  in   Nürnberg: 

3337.  Marke   des    Klosters  Veilsdorf  im  llerzogtb.  Meiningen 
T.  1766. 

Albert  v.  Hirsch  in  München: 
.3338.    2  ThurgrilTe   mit  verzierten   Beschlagen   a.   d.   15.  Jhdt 
3339.    Oedenzschale  von  Steingui  aus  dem   17.  Jhdt. 

Karl  Offner,    Magistrat.*revisor,  in   .\ugsburg: 
33)0.    4  ii.slerr.,  bayr.  u.  salzb.  Silliermunzen  ».  d.  l(j.  u.  17.  Jhdt. 

Karl  Rose,   Diakonus,  in  Koburg  : 

3341.  '^leinkeil,  in   Koburg  gefunden. 
Scharrer,   (ioldarbeiler,  in   Nürnberg: 

3342.  Vier  Porträte  in    Kupferstich  ii.   e.   Buche   v.   17.  Jhdt. 

3343.  Neuer    Abdruck    einer    Cnpie    nach    A.    DUrcr's    Dudel- 
sackpfeifiT. 

Bach-  u.  Kunstbandl.  v.  H.  Schräg  in  Nnmberg: 

3344.  Abbililung   dir  sillurnen    Berckannr    /ii   Goslar.  Sldrck. 
J.   G.   Hoffmanu,   Pfarrer,   in   Eibach  : 

3345.  Waiidkiili  nilir    in    hölzernem,    mit    Metnil    auagrirgtrm 
ka«ien  v.  1654. 


•)  Zu  Nr.  SKM  In  dvr  Miilnuniniir  <J.  .1.  ht'nii'rkrn  wir  vrrljciuiiTnil, 
daU  Herr  v(»ii  lliivol  eu  MoKrIu-rff  bei  (Jraufcer  Schcnkor 
der  bplitch  Stlbrrmednlllon  ist. 


259 


Aiizeiner   für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


260 


Prof.  Matthias  Lexer,  z.  Z.  in  ^u^nberg: 
334t).    Mederland.   Kupferjelon   v.   16.  Jhdl. 


Stadtsohaltheirsenamt  in  Imy : 

3347.    12  Milntstempel  der  Keicholadl  Iiny. 


Chronik  der  historischen  Vereine. 


Märkische  Forschungen.  Ilcrausgcpebcn  von  dem 
Vereine  für  (ieschichle  der  Mark  Brandenburg. 
V.  Band.     (Berlin,  18.^7.) 

Ulrich  Zeuschel,  ein  niarkischcs  Lebensbild  des  15.  Jahrh  , 
TOn  Kreisgerichlsdir.  Odebrccht.  —  Berichtigungen  und  Er- 
gänzungen zu  seiner  „Geschichte  des  Klosters  Lehnin",  von 
Prof.  Dr.  W.  M.  IIcITter.  -  Der  grofse  Kurfürst  und  derschle- 
sische  Hall  Grofsburg,  von  Dir.  Odebrechl.  —  Ueber  die  frü- 
hesten Berührungen  der  Burggrafen  von  Nürnberg  mit  den 
Markgrafen  von  Brandenburg,  von  geh.  Archivrath  Dr.  Märcker. 

—  Des  Sachs.  Annalisten  Erwähnungen  Brandenburgs,  von 
Dir.  Leop.  Frhr.  v.  Ledebur.  —  Berichtigung  einiger  irrthum- 
licher  .\n.abcn  in  von  Kloden's  ,,Waldeninr'',  von  Oberlehrer 
Voigt.  —  Zur  ältesten  Geschichte  von  Berlin  und  von  den 
Besitzungen  der  Cisterzienser- Abtei  Walkenried  in  der  Mark 
und  in  Pommern,  von  Dir.  Odebrechl.  —  Die  Ruinen  auf  dem 
Kapellenbcrge  bei  Blankensee,  von  lloirath  L.  Schneider.  — 
Das  feste  Haus  Zolchow.  v.  Hofrath  L.  Schneider.  —  Zwei 
Hohcnzolli  rii-Fürslen  in  Jerusalem,  von  dems.  —  Das  Cister- 
zienser-Nonnenkloster  zum  h.  Kreuz  in  Zehdenick,  vom  Su- 
perinlend.  Kirchner  zu  Gransee.  —  Die  letzten  Jahre  unmit- 
telbarer Herrschaft  des  Kurf.  Friedrich  l.  über  die  Mark  Bran- 
denburg 1420     142G,  von  geh.  Archivrath   Dr.  A.  F.  Riedel. 

V  L  Band,  18.'i8:  Das  Cisterzienser  Mönchskloster  llim- 
melpforle.  vom  Superintend.  Kirchner  in  Gransee.  —  Der 
Ausgang  des  askanischen  Hauses  in  der  Mark,  von  Prof.  F. 
Voigt  in  Berlin.  —  Beiträge  zur  Glockenkunde  der  Millel- 
mark,  von  Dir.  Leop.  Frhr.  v.  Ledebur.  —  Einige  Bemerkun- 
gen über  die  Wiedervereinigung  der  Neumark  mit  der  Mark 
Brandenburg,  von  Prof.  F.  Voigt  in  Berlin.  —  Die  historische 
Windmühle  bei  Sanssouci.  Bruchstück  aus  einem  historischen 
Werke  über  Sanssouci,  von  Hofrath  L.  Schneider  in  Potsdam. 

—  Ueber  den  Krankhcilszustand  des  Kiirfur.sten  Friedrich  II. 
and  seine   Niederlegnng  der  kurf.   Würde,   von   .\.   F.   Riedel. 

N  o  >  u  s  Codex  d  i  p  I  o  m  a  I  i  c  u  s  P>  r  a  n  il  e  n  b  u  r  g  e  n  s  i «. 
I.  Haupllheil,  oder  Urkundensaniniliing  zur  Geschichte  der  geist- 
lichen Stiftungen,  der  adligen  Familien,  sowie  der  Städte 
nnd  Burgen  der  Mark  Brandenburg.,  von  Dr.  A.  Fr.  Riedel- 
(Fortgesetzt  auf  Veranslaltunt'  des  Vereins  für  Geschichte  der 
Mark  Brandenburg.)  L  Haupllheil,  XVIL  Band.  Drille  Ab- 
iheilung. —  Die  Allmsrk  (Forts,  des  XVL  Bandes).  —  Die 
Junüfraucnkloster  Arendsee  nnd  Dambeck.  Nachlese  Alveiis- 
leben'scher,  v.  Barten»leben'scher,  v.  dem  Knesebeck'scher  und 
v.  Krochcr'tchcr  Urkunden.  Vermischte  nllmarkischc  Urkun- 
den. — 

XVIM.  Band.  Fünfte  Abtheilung.  Die  Neumark.  Arens- 
walde, Matienwaldc  und  Beetz.  --   Berlinichen,  Lippchne  und 


Bernslein.  —  Callins,  Nnrenberg,  Falkenburg  und  verschie- 
dene von  WedePsche  Besitzungen.  —  Schiefelbein  und  Drain- 
burg. -  Driesen,  Friedeberg,  Woldenberg  und  Tankow.  — 
Neu-Landsberg,  Himmelsladt  und  Zantoch.  —  Stadt  und  Cotle- 
giatslift  Soldin.  — 

Die  Seh  lo  fsk  i  reite  zu  Wittenberg.  Uebersicht  ih- 
rer Geschichte  bis  auf  die  Gegenwart.  Zur  Sakularerinne- 
rung  an  die  beiden  Jahre  1560  und  1760  zusammengestellt 
und  im  Auftrage  des  Vereine*  für  Heimalhkunde  des  Kurkrei- 
ses herausgegeben  vom  zeit.  Schriftführer  desselben,  G.  Slier. 
Mit  5  noizschnitten.  Wittenberg.  Zimmermann'sche  Buch- 
handlung.    1860. 

Sechsunddreifsigster  Jahresbericht  derSch le- 
sischen Gesellschaft  für  vaterlandische  Kultur. 
(Enthalt :  Arbeiten  und  Veränderungen  der  Gesellschaft  im 
Jahre  1858). 

Neues  Lausitz  isches  Magazin:  Im  Auftrage  der 
oberlausitzischen  Gesellschaft  der  Wissenschaflen  herausgege- 
ben von  Gustav  Köhler.     Sechsunddreifsigster  IJand.     1S.'J9. 

Heft  1:  Historische  Nachricht  von  dem  Hussitenkriege 
in  der  Uberlausitz  seit  dem  J.  1430,  von  M.  Jak.  Golll.  Klofs. 
—  Die  Urkunden  des  Gubencr  Rathsarchivs,  nach  den  Ab- 
schriften des  Dr.  Neumann.  —  Inhalts -Uebersicht  des  Dom- 
stifts-.\rchivs  zu  Budissin  (Forts.).  —  Geschichte  der  berühm- 
ten Orgel  in  der  Haupt-  und  Pfarrkirche  zu  St.  Peter  n.  Paul 
in  Görlitz.     Nebst  Beilagen  ;  von  Archidiak.  Haupt. 

Heft  2:  Briefwechsel  Zittauer  Raihsherren  mit  Häuptern 
der  reformirlcn  Kirche  zu  Zürich  im  Zeilalter  1541  :  mitgelh. 
M.  K.  Theod.  Hergang,  Pfarrer.  —  Schlangensagen  aus  der 
Ober-  und  Niederlausilz,  von  Cand.  Carl  Haupt.  —  Geschichte 
der  geistlichen  Adminisiralur  des  Bisthums  Mcifsen  in  der 
Obcrlausilz;  nach  den  Urkunden  des  Stiflsarchivs  zu  Budissin 
etc.,  von  Dr.  Th.  Neumann. 

lieft  3  :  Ueber  die  F^infnhrung  heckenartiger  Einfriedigun- 
gen der  Aecker  in  der  Obcrlausilz,  von  v.  Mollendorf.  — 
Bartholomäus  Ziegcnluilg  (Vortrag).  —  Literatur  des  oberlau- 
sitzischen Adels,  von  Dr.  C  A.  Peschcck.  —  Geschichte  der 
geistl.  Adminisiralur  elc.  (Forts,).  — 

Heft  4:  Gesellschaflsangelegcnhciten. 

Haiuburgischc  l'hroniken.  Für  den  Verein  liir  hani- 
burgische  Geschjchle,  herausgegeben  von  Dr.  J.  M.  Lappenberg. 
Zweiles  Heft.     Hamburg.   1860.     (Perthes,  Besser  u.  Mauke): 

Hamburg- holsteinische  Reimchronik  vom  J.  1199—  1231. 
Ilruchsincke  einer  hanibiirg.  -  holsleini.-clien  Reimchronik.  — 
Kurze  haniburcische  Kejmchronik  vom  J.  801  bis  zum  Tode 
Graf  Adolfs   IV.    von    Holstein.    —   Hamburgische  .lahrbücher 


261 


Anzeiifer  für  Kunde  der  deutscht-ii  Vorzeit 


262 


vom  Jahre  H57  für  die  Jahre  1388  bis  1413.  -  Ein  kort 
Utloch  der  Wendeschen  Cronicon. —  llanibDrg.-hansi$che  Jahr- 
bücher von  1531  —54.  Ues  Biirgeriiieislers  M.  Reders  ham- 
burger  Chronik  von  1534  —  1553.  —  Des  Biirgernieislers  H. 
Langebck   Berichl  über  den   Aufstand   zu   lliimburg  v.  J.  1483. 

Zeitachrift  des  Architekten-  und  Ingenieur- 
Vereins  für  das  Königreich  Hannover.  Bedigirt  von 
dem  Vorstände  des  Vereins.  Aus  dieser  Zeilschrift  heben  wir 
als  Beilrage  zur  deutschen  Geschichte  hervor  :  Bd.  I,  im  An- 
hang „Uebersichl  der  mittelalterlichen  Baudenkmaler  Nieder- 
sachsens" :  St.  (lodehardikirche  in  llildesheim,  mit  Zeichnun- 
gen. Text  vom  Bauinspektor  C.  >V.  Hase  zu  Hannover. 
Die  Kirche  des  Klosters  zu  Sl.  Michael  in  Hildesheim,  mit 
Zeichnungen    von    denjs.  Die   Kirche    zu    Wallenhorst    bei 

Osnabrück,  mit  Zeichnungen,  von  dems.  —  Die  Klosterkirche 
zu   hredcisloh  bei  Einibeck,  mit  Zeichnungen,   von  dems. 

Bd.  II :  Die  Kirche  des  kaiserlichen  Stiftes  zu  Königslut- 
ter, mit  Zeichnungen,  von  dems.  -  Die  Klosterkirche  zu  Fre- 
delsloh  ;  Kachtrag  zum  Geschichtlichen,  von  Dr.  Grotefend.  — 
Krypta  der  ehemaligen  Kloslerkirche  zu  Kichenberg,  mit  Zeich- 
nungen, von  H.  l'rael.  —  Die  Kirche  zu  Nikoiausbcrg  bei  Göt- 
tingen, mit  Zeichnungen,  von  C.  W.  Haase.   — 

Bd.  III  :  Die  Kloslerkirche  zu  Bursfelde :  eine  Säulen- 
Pfeilcr-Basilika,  mit  Zeichnungen,  vom  Arcliileklen  W.  Stock. 
—  Die  Kloslerkirche  zu  Wilhelmshauscn.  eine  flachgedeckte 
Pfeiler-Sauleobasilika,  mit  Zeichn.,  von  W.  Stock.     -   Das  Klo- 


ster Hilwartshausen,  von  dem».  —  Die  Kloslerkirche  lu  Bai. 
sum  in  Westfalen  zwischen  Verden  und  Bremen,  mit  Zeich- 
nungen, von  W.  Luer.  —  Die  Kirche  des  ehemaligen  Augusliner- 
kloslers   zu  Hamersleben,  mit  Zeichnungen,   von   C.W.   Hase. 

Bd.  IV:  Die  Kirche  des  ehemaligen  Moritkloslers  bei  Hil- 
desheim, mit  Abbildungen,  von  C.  W.  Hate.  —  Die  Benedik- 
tinerkloslerkirche  zu  Breitenan  in  Hessen,  eine  flachgedeckte 
Pfeilerbasilika,  mit  Zeichnungen,  von  W.  Slock.  —  Die  Kuine 
der  Kirche  des  ehemaligen  Benediklinerkloslers  zu  Burgha- 
sungen  in  Hessen,  mit  Zeichnungen,  von  W.  Stuck.  —  Die 
Kirche  zu  Idensee  bei  Wunstorf,  mit  Zeichnungen,  von  C.  W. 
linse.  — 

Bd.  V:  Die  Klosterkirche  zu  Drübeck,  mi'  Zeichnungen, 
von    C    W.    Hase.  Die    Gemeindekirche    zu   Dnilieck.  von 

dems.  —  Die  Beoediklerkirche  zu  Ilsenburg,  mit  Zeichnun- 
gen, von  dems.  -  (Dieselben  Gegenstände  aus  der  Kunstge- 
schichte Medersachsens  sind  auch  von  demselben  Verein  her- 
ausgegeben worden  unter  dem  besonderen  Titel  :  Die  millel- 
allerlichen  Baudenkmäler  Niedersnchsens.     4  Hefte.     2.) 

Bd.  VI,  H.  1:  Die  Verkehrsanstallen  zu  Harburg,  als 
einleitende  Millheilung  der  KedaKlion  zu  einer  .\bhnndlung 
von  L.  Franzius  in  Hannover:  Der  Hafen  zu  Harburg,  mit 
Zeichnungen.  —  Als  .\nhang  enthalt  dieses  Heft  in  der  „Ueber- 
sichl der  mittelalterlichen  Baudenkmäler  Medersachsens'* :  Die 
Stiftskirche  zu  Wunsdorf,  mit  Zeichnungen,  von  C.  W.  Hase, 
Bauralh. 


K  a  c  ti  r  i  c  li  t  e  n. 


liltpratur. 

Neu    erschienene  'Werke. 

71)  Einige  kritische  Erörterungen  über  die  frü- 
here Geschichte  der  Grafschaft  Luxemburg 
von  Dr.  Johann  Schotter,  Prof.  der  Geschichte  am 
kOnigl.  grofsherzogl.  Athenäum  zu  l.u\'  niburg.  Luxem- 
burg, Druck  und  Verlag  von  Peter  Brück,  1859.  4.  .58. 
Stn.  (mit  einer  genealogischen  Tafel.) 

Der  Verf.  bezeichnet  im  Vorworte  als  den  Zweck  dieser 
.Abhandlung  die  Darstellung  der  genealogischen  Geschichte 
des  ardennisch-luxomburgischen  Hauses  in  der  ersten  Periode 
seiner  Entwicklung.  Die  Abhandlung  selbst  zerfflllt  in  vier 
Kapitel,  deren  erstes  die  Gaue  des  Luxemburger  Landes  be- 
handelt, den  Mosel-,  Waver-,  Bed-  und  Ardenncr- (Jau,  und 
zahlt  die  in  den  Urkunden  genannten  einzelnen  drlschaflen 
etc.  dieser  Gaue  auf.  Das  zweite  Kapitel  stellt  die  Vcrhalt- 
ni<se  des  Luxemburger  Landes  zum  lothringischen  Reiche  dar, 
das  dritte  gibt  die  (leschichtc  des  knnigl.  ardennisrhen  (le- 
schlcchles  im  Allgemeinen  und  das  vierte  die  (ieschichte  des 
ardennisch- liixeniliurgischen  Hauses  im  Besondern.  Als  ein 
Hauptergebnils  der  Schrift  bezeiclinet  der  Verf.  selbst,  dafs 
das    Luxemburger  Land    zur   Zeil    der   Franken    nur    in  jene  4 


(laue    gelheilt    gewesen   sei.    dafs    das  ardenniscbe  Geschlecht 
nicht  einen  gewissen   Rikuin,   sondern  den  Pfalzgrafen   Wige- 
rich    zum  Stammvater    hatte   und    dafs    von  Siegfried  bis  zum 
Erloschen  der  mannlichen  Linie  desselben    mit  Konrad   II.    (f 
1]3())  drei  firafrn,  welche  alle  den  Namen   Heinrich  führten, 
ilber  das   Land   herrschten,   deren   bei   den   valerlandischen  Ge- 
schichtschreibern   keine  Erwähnung   geschieht. 
72)    Verden  er  Geschicbtsqn  eilen  von  Wilhelm   von 
Hodenberg.     Zweites  Hefl.     Celle,  Cnpaun -Karlowa- 
sche  liuehhnndlung.      1857.     8.     VI  u.  ■\V2  Sin. 
Die    Diözese  Bremen    und    deren    Gaue    in  Sach- 
sen und   Friesland,  nebst  einer  DiOiesan-  und   einer 
Gaukarte  Ton   Wilh.  »on   Hodenberg.     Dritter  Theil. 
Beilagen.     Celle,    Cnpnun -Karlown'sche    Buchhandlung. 
1859.     4.     103  Sin. 
Wir  erhnllin   hier  die   Korl.»elziiiig   von   zwei  (.'uellenwer- 
ken,  auf    deren   Vurtrelllichkeit    und    Wicliligkeil    für    die   Gp- 
ichicble  Niedersachsens  wir  schon  früher  aufmerksam  gemacht 
haben.      Dieses  13.   Hefl  der  Verdener  (ieschielilsi|uelleii   enihfll 
als    Nr.   \II   CopiRriiini    privtleginrum    errlesie    Verdensis,    se- 
culi    .\IV    nelisl    Ortsregisler    iiiid    griindlichen    und    unifaxen- 
den    Cominenlnren    zu    diesem     Copiar,    aufserdem    nurh    ein 
vollständiges  Gaierregisler  zu  den   zwölf  Lieferungen   der  Ver- 


263 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


264 


dener  lieschichtaquellen.  lleTt  1  u.  2.  —  Die  „DiOzeae  Bre- 
men", 3.  Th.,  cnihall  als  Beilagen  zu  den  frnheren  Thiilen  : 
1.  u.  2.  Text  und  Ueberselzung  der  Urkunde  des  Königs  Karl 
vom  14.  Juli  788,  nebst  der  Kritik  dieser  Urkunde:  .'j.  König 
Karl  über  die  Stiftung  der  Bislhilmcr  Bremen  und  Verden 
795  —  800;  4.  Papst  Honorius  111.  bestätigt  die  am  24.  Dec. 
zu  Bremen  publicierte  Entscheidung  der  /.wischen  den  Bre- 
mer und  Hamburger  Kirchen  bestandenen  Streitigkeiten,  1. 
Apr.  1224;  5.  Verzeichnisse  der  Erzbischofe  etc.  der  Bremer 
Kirche,  6.  .alphabetisches  Register  der  Kirchen,  Klüster  und 
Kapellen. 

73)  Uiplo  malische  Beitrage  zur  Geschichte  l'om- 
merns  aus  der  Zeil  Bogislafs  X.  Im  .\uflragc  des  Di- 
recturiums  der  Slaats-Archive  herausgegeben  von  Dr.  K. 
Klempin,  Provinzial-.Archivar  von  l'ommern.  Mit  einem 
Facsimile  der  Handschrift  des  Herzogs  Bogislaf  X.  Ber- 
lin. In  Commission  bei  A.  Bath  (Mittlers  Sortimenls- 
buchhandlung).     1859.     8.     VIII  u.  628  Sin. 

Durch  die  pommern'schen  Communalslande  unterstiizt, 
beabsichtigt  die  Archivsverwaltung  dieser  Provinz,  eine  Her- 
ausgabe der  pommern'schen  Urkunden  vorzunehmen,  die  be- 
stehen soll  in  einer  Sammlung  von  Regesien  und  einem  da- 
mit verbundenen  Urkundenbuche.  Durch  obwaltende  Verhalt- 
nisse aber  erhoben  sich  gegen  die  .Vusfuhrung  dieses  Planes 
Schwierigkeilen,  so  dafs  der  Herausgeber  des  vorliegenden 
Werkes  vorzog,  zuerst  einen  bestimmten  Zeitraum  und  zwar 
zunächst  die  Regierungszeit  Bogislafs  X.,  als  besonders  wich- 
tig für  die  Entwicklung  des  Landes,  zu  behandeln.  Das  Werk, 
in  ebenso  trefTlicIicr  .\usstallung  wie  sorgfältiger  Ausführung, 
enthalt  I.  Regislrum  .\dministrationis  Episcopalus  Caminensis 
von  1489  1494,  11.  Statuta  Capiluli  et  Episcopalus  Caminen- 
sis, III.  Jlcmorabilien  des  Herzogs  Bogislaf  X.,  welcher  letz- 
tere .\bsclinitt  auch  fUr  die  Kulturgeschichte,  insbesondere  für 
Löhne.  Preise  der  Gewerbe  etc.  höchst  werlhvolle  Beitrage 
enthalt.  Jedem  einzelnen  Abschnitt  sind  besondere,  sorg- 
fältigst ausgearbeitete  Personen-,  Orts-  und  Sachregister  bei- 
gegeben. 

74)  Volksuber  liefe  rungen  aus  dem  FUrstcnthum 
Waldeck.  Märchen,  Sagen,  Volksrcime,  Hathsel,  Sprich- 
worter, Aberglauben,  Sitten  und  Gebrauche,  nebst  einem 
Idiotikon.  Von  L.  Curlze.  Arolsen,  Verlag  von  A. 
Speyer.     1860.     XIV  u.  518  Stn. 

Der  Verfasser  (Gymnasialdireclor  zu  Corbach)  hat  früher 
eine  sehr  schätzbare  (ieschichte  und  Beschreibung  des  Kiirjten- 
ihums  M'aldeck  (.\rnlscii,  Speyer,  18ÜÜJ  herausgegeben.  Durch 
dai  vorliegende  Buch  erwirbt  er  sich  ein  nenei  Verdienst.  Wir 
haben  hier  zuerst  .'i7  Mrirchen.  Der  Kundort,  ob  im  sachsischen, 
ob  im  frankischen  Landestheil,  ist  immer  angegeben.  Anmer- 
kungen unter  dem  Texte  zeigen:  wo,  in  welchem  Volksge- 
hiet,  wenigstens  in  welcher  Bearbeitung  und  Sammlung,  der 
hier  gefundene  Stoff  sonst  noch  erscheint.  Mit  S.  181  erhal- 
ten wir  alsdann  waldeck'sche  Sagen  und  zwar  140  an  der 
Zahl.     Darauf    folgen   S.  27511.   drittens   Volksreime,  Thierlie- 


der,  Vogelstimmen,  natürlich  in  heimischer  Volksweise,  worin 
auch  8  der  Märchen  gepel  en  sind.  Viertens  S.  289  fl.  er- 
hallen wir  Hathsel.  Einige  Bemerkungen,  die,  wie  auch  bei 
fruhern.  Abschnitten,  auf  die  Bedeutung  des  Stoffes  aufmerk- 
sam machen,  leiten  ein.  Darauf  kommt  fünftens  eine  Samm- 
lung von  624  Sprichwörtern.  Wiederum  eine  orientierende 
Einleitung  ubi-r  .Mlileration,  Assonanz,  Reime  mit  der  Lite- 
ratur der  Sammlungen.  Der  sechste  Abschnitt  bringt  „Aber- 
glauben'' in  247  Nummern,  übersichtlich  geordnet,  und  mit 
einem  .\nhange  von  Beschwörungsformeln.  Am  dürftigsten 
würde  der  achte  Abschnitt :  ,, Sitten  und  Gebräuche"  zu  nen- 
nen sein,  da  der  Verfasser  in  dem  im  Eingang  erwähnten 
früher  herausgegebenen  Werke  bereits  vorgegrilTen  hatte,  wäre 
nicht  eben  hierin  ein  waldeck  schcs  Weihnachisspiel  niitge- 
theilt,  welches  höchst  lesenswerlh  ist.  Den  Schlul's  des  Gan- 
zen macht  ein  sehr  reichhaltiges  Idiotikon,  nach  dem  Alpha- 
bet geordnet.  In  Betreff  der  Aufnahme  in  dasselbe  könnte 
man  mit  dem  Verfasser  hin  und  wieder  rechten.  Sowohl  der 
Aufnahme  jedenfalls  aus  dem  Jnristenlatein  und  den  Gerich- 
ten in  den  Volksmund  gedrungener  Ausdrücke,  wie  ,,(}ue- 
rel"  Klage,  als  jener  überall  im  kirchlichen  «Item  Sprachge- 
brauch vorkommenden  Bezeichnuntren,  wie:  „Glicdmafsen" 
der  Kirche  für  Glieder,  Mitglieder  derselben  —  scheint  doch 
die  Berechtigung  zu  fehlen.  Dahin  rechne  ich  natürlich  auch 
aus  dem  Französischen  corrumpierte  Ausdrücke,  wie  :  ,,Baka- 
tell",  deren  sich  ja  aller  Orten  unzahlige  anfuhren  liefsen. 

R.  K. 

75)  Sagen,  Märchen,  Schwanke  und  Geh  rauche 
aus  Stadt  und  Stift  II  i  1  d  es  h  e  i  in.  Gesammelt  und 
mit  Anmerkungen  verschen  von  Karl  Seifart.  /.weile 
Sammlung.  Cassel  ii.  Gotlingen,  (i.  II.  Wigand.  1860. 
8.     XII  u.  206  Stn. 

Die  erste  Sammlung  erschien  bereits  im  .].  1854.  Sie 
ward  mit  vielem  Beifall  aufgenommen.  Dieselbe  .-Vuerken. 
nung  verdient  die  vorliegende,  zweite.  Der  Herausgeber  hat 
alle  die  Eigenschaften,  welche  für  eine  erfolgreiche  Thaiig- 
keit  auf  diesem  Gebiete  noihwendig  sind  :  das  gluckliche  Auge 
des  Kinders,  die  Kenntnils  des  l'harakterislischen ,  die  Pietät 
für  das  Ueberlieferle  und  die  Gelehrsamkeit,  um  dieses  für 
die  Wissenschaft  in  vollem  Malse  fruchtbar  zu  machen.  Er 
gibt  uns  dies  Mal  70  Sagen,  3  Märchen,  8  Schwanke,  11  Ge- 
brauche und  dazu  einen.  Verschiedenes  umfassenden  Anhang. 
Die  Wiedergabe  ist  s.hniurklns  und  getreu,  die  .\nmerkungen 
lehrreirli  unil  zurichlweisend  :  somit  wird  das  Büchlein  allen 
Kieunden   der  Kiillurgescliichte  sehr  willkommen  sein. 

76)  Zeitschrift  fUr  Münz-,  Siegel-  uml  Wappen- 
kunde. Neue  Kolge.  1.  Bd.  1.  Hfl.  Berlin,  Mittler. 
1859.    4.     64  Stn.  u.  3  Taf.  Abbild. 

Wir  begrüfsen  diese  neue  Kolge  einer  Zeitschrift,  die  vor- 
dem des  TrelTlichen  und  Miaiichbaren  so  viel  gebracht  hat,  mit 
lebhaftestem  Beifall  und  liolfen  mit  Zuversicht,  dals  sie  in 
gleichen  Bahnen  mil  gleichem  Erfolge  sieh  bewegen  werde. 
Dafür  bürgen  schon  die  Namen  der  Mitarbeiter,  die  sich  auf 
dem  behandelten  Gebiete    bereits   seit  langem  eine  rühmliche 


2r,r, 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulschen  Vorzeit 


266 


Anerkennung  erworben  haben.  Das  vorliegende  Heft  cnth&li 
7  Beiträge.  1)  Jacob  von  Reichel  und  seine  Milnzsaminlung 
—  ist  eine  biographische  Sliizze  und  eine  liurie  Ucbersicht 
der  Sammlung.  Den  Katalog  derselben  besitzt  das  gernian. 
Museum  noch  nicht,  und  es  könnte  daher  ein  Freund  der  na- 
tionalen .\uslall  mit  dem  Ausfüllen  dieser  Lucke  sich  ein  dan- 
kenswerlhes  Verdienst  erwerben.  2)  Die  ersten  Könige  des 
Kimmerischen  Bosporus,  aus  aspurgianischem  Geschlechtc, 
von  B.  V.  Hohne.  .'{)  Bruchsliickc  zur  Miinzeescliichte  Albrechls, 
ersten  Herzogs  in  l'reulscn.  von  F.  A.  Volsberg  —  schätzbar 
wegen  der  urkundlichen  Unterlage.  4)  Goldmünzen  des  XV. 
und  XVI.  Jnhrh.,  von  H.  Dannenberg  —  aus  einem  reichen, 
im  J.  1851  im  Anhaltischen  gemachten  MiinzTunde.  5)  Gold- 
medaille Papst  Benedicts  XIV.  für  König  Johann  V.  von  Por- 
tugal, von  B.  V.  Höhne.  G)  In  Korwegen  gefundene  byzant. 
Bleibulle,  von  llolmboe.     7)  Neueste  Currentmünzen. 

Wir  wünschen  dem  Unternehmen  einen  kräftigen  Fort- 
gang und  hoffen,  dal's  ebenso,  wie  die  Masse  des  Bekannten 
durch  neue  Jlitthciluniren  vermehrt  wird,  auch  das  ,\eltere 
mehr  und  mehr  erklärt  werde,  besonders  was  die  noch  so  dun- 
keln  WcrliivirliHltnisse  der  Münzen   bctrilfl. 

77)  Deutsche  Münzgeschichte  von  Dr.  .Johannes 
Heinrich  Müller.  lu  drei  Theilen.  Erster  Theil  : 
Deutsche  Münzgeschichte  bis  zur  Uttonenzeit. 
Leipzig,  T.  0.  Weigel.     18G0.     8.     XVI  u.  376  Sin. 

Schon  lange  ist  auf  dem  Gebiete  unserer  Geschichtswis- 
senschaft der  Mangel  einer  klar  und  handlich  gearbeiteten 
deutschen  Münzgeschichte  fühlbar  gewesen,  denn  ohne  ein 
Verstandnils  des  überaus  verwirrungsvollen  und  in  fast  un- 
glaublicher Weise  zertheilten  denischen  Münzwesens  ist  ein 
klares  Erkennen  der  materiellen  Zustande  und  deren  Entwick- 
lung zu  jenen  Zeiten  eine  Unmöglichkeit.  Selbst  die  gründ- 
lichsten Gelehrten  mufsten  sich  in  Bezug  hierauf  mit  allge- 
meinen Bestimmungen,  mit  oft  genug  halllosen  Annahmen 
begnügen  und  sich  auf  die  Autorität  von  Vorgangern  stutzen, 
die  vom  Kern  der  Sache  auch  oft  nicht  viel  mehr  verstanden. 
Diesem  Mangel  strebt  das  vorliegende  Werk  abzuhelfen,  in- 
dem es  im  Gegensatz  zu  den  nur  beschreibenden  Münzwerken, 
deren  die  fJegenwarl  in  nicht  unbedeutender  .\nzalil  hervorge- 
bracht hat,  in  die  Tiefe  des  Gegenstandes  eindringt  und  die 
Entwicklung  des  gesammten  Mnnzwesens  für  sich,  sowie  im 
Verhaltnils  zu  allen  übrigen  Zustünden  im  damaligen  Slaats- 
und  Volksleben  betrachtet.  Klarheit  und  ruhige  Glcichmas- 
sigkeit  der  Darstellung,  gründliche  Kenntnils  und  Benutzung 
der  Ouellenschrifien,  wie  der  deutschen  und  französischen  Be- 
arbeitungen, verbünden  mit  einer  besonnenen  und  sicheren 
Kritik  falscher,  bis  jetzt  herrschender  .\nsichlcn,  kennzeichnen 
diesen  ersten  Band  und  werden  ihm  auch  aufserhalb  des  en- 
gern Kreises  der  gelehrten  Arbeiter  Freunde  und  Leser  ge- 
winnen. Mach  einer  allgemeinen  Darstellung  der  ältesten 
Zeiten  und  ihrer  hierher  bezuglichen  Zustande  schildert  das 
Werk  im  'J.  Abschnitt  die  A  n  f«  n  g  e  des  f r  a  n  k  i  s  c  h  e  n  M  ü  n  z  - 
Wesens,  im  ,'i.  die  k  a  r  o  I  i  n  g  i s c h  e  M  U  n  z  g  e  s  e  t  z  g  e  b  ii  n  g , 
im  4.    die  Entwicklung   des   Hunzrechtes,   im  5.  das  Ge- 


präge, die  Verhaltnisse  der  Münzstätten  und  ihrer  Be- 
amten, im  6.  die  M  ü  n  zbe  n  enn  im  gen  ,  im  7.  Gewicht 
und  Wcrth  der  Münzen,  endlich  im  8.  die  Preise.  Ein 
sorgfaltig  gearbeitetes  Bcgistir  macht  das  Buch  zum  Handge- 
brauch des  Gelehrten  sehr  geeignet. 

78)  Geschichte  der  preufsischen  Post  von  ihrem  Ur- 
sprünge bis  auf  die  Gegenwart.  Nach  amtlichen  (,luel- 
len  von  H.  Stephan,  k.  preui's.  Postrath.  Berlin,  1859. 
Verlag  der  kgl.  geheimen  Ober- Hofbuchdruckerei.  (R. 
Decker.)     gr.  8.     XIV  u.  810  Stn. 

Preufsen,  dessen  Verwaltung  der  Verl.  für  den  Staat  das 
nennt,  was  die  Denkkraft  für  den  Körper  ist,  hat  das  beson- 
dere Glück  gehabt,  dafs  die  einzelnen  Zweige  und  Richtun- 
gen seiner  inneren  Entwicklung  schon  eine  .\nzahl  irelTlicher 
Bearbeiter  gefunden  haben.  Den  umfassenden  Werken  aus  die- 
sem (iebiele,  welche  der  Verfasser  in  der  Vorrede  zum  gros- 
sen Theile  aufführt,  schliefst  sich  die  vorliegeode  Arbeit  über 
eines  der  ältesten  und  am  folgerichtigsten  entwickelten  Staals- 
institute  Preulsens,  was  die  Gründlichkeit  der  archivalischen 
Forschung,  sowie  den  Umfang  und  den  erschöpfenden  Keich- 
thum  des  Materials  betrilft,  in  würdiger  Weise  an.  In  zwei 
Theilen  behandelt  das  Buch  die  zwei  Jahrhunderte  der  preufs. 
Post  von  der  Zeit  der  Gründung,  1640,  durch  Friedrich  Wil- 
helm d.  Gr.  bis  zur  Gegenwart  und  zwar  I,  1.  die  Gründung 
der  preuis.  StaatsposI  durch  Fr.  Wilh.  d.  Gr.  1640— lt>88:  2. 
das  preuis.  Postwesen  unter  Friedrich  I.,  1688  —  1713;  3.  un- 
ter Fr.  Wilh.  I.,  1713  —  1740;  II,  4.  unter  Friedrich  d.  Gr., 
1740  —  1786;  5.  vom  Tode  Friedrichs  d.  Gr.  bis  zum  Wiener 
Congrefs,  1786 — 1815;  6.  vom  Wiener  Congrefs  bis  auf  die 
Gegenwart,  1815—1858.  — 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Pädagog.  Archiv:  6.  Ueber  das  historische  Studium  un- 
serer deutschen   Sprache   auf  Schulen.      (Rleinsorg.) 

Ausland:    Nr.  23.    Die  magischen  l.ufifahrlen  des  Mittelalters. 

Allgemeine  Bauzeitung:  Die  mittelalterlichen  Burgen 
am  Rhein  und  ihre  Wiederherstellung.  (Bock.)  Die 
Wartburg  bei   Eisenach.     (Bock.) 

Die  Dioskuren:  21.  Verein  zur  Erhaltung  der  alterlhum- 
licheu  Bauwerke  und   Denkmaler   Danzigs. 

Urenzboten:  Nr.  24.  Deutsche  Narrenstadte.  —  Nr.  26. 
Der  Aberglaube  vom  Augenzanber.  —  Nr.  27.  Bilder  aus 
der  deutschen  Vergangenheil :  Pfelfersacke  und  Krippen- 
reiter um   16(>0. 

Ilausblatter :  Hfl.  12,  S.454.  Sagen  und  Geschichte.  8.— 
12.     (l'rohle.) 

Allgemeine  Ki  rchcn  z  ei  tung  :  37.  Die  Mclanchthonsfcier. 
39.    Der  Munster  in  Ulm.     (Geffcken.) 

Wesler  m  an  n  "s  i  I  lustr.  deutsche  Mona  Ishe  fte  :  Nr.  46. 
Deutsche  Märchen.  (Simrock.)  —  Ueber  millelnllerlichp 
Burgen.      (Wciuinper.) 

Berliner  Nachrichten:  113.  Das  neue  l'"in«li'r  fur  «U» 
Munster  zu   Aachen.      (Vi.  I..) 


267 


Anzeiger  l'ür  Kunde  der  deutsclieii  Vorzeil. 


268 


Augsb.  Pos  t- Ze  i  I  u  nir :  Beil.  73.  Der  westfälische  Friede 
und  die  frnni'.Osische  Politik.  77.  78.  Medicinische  und 
naturwissenschaftliche  Studien  bei  den  Benedictinern  im 
.Mittelalter. 

Die  Schweiz:  3.  Jahrg.,  1.  Ilft.,  S.  31.  Volkssagcn  aus 
dem  Obersimmenthal.  —  S.  32.  Volkslied  aus  dem  Kan- 
ton Bern.  —  Redensarten  (Zürich).  —  S.  48.  Volkswitze 
und   Volksreime. 

Bremer  S  on  n  tags  b  I  al  t  :  Nr.  21.  Zur  fieschichtc  der  Dom- 
kirche und  des  Katholizismus  im  Erzbisthum  Bremen.  — 
Zur  niederdeutschen  Literatur:  1.  Hermann  Wcpse  (1571). 
2.  Hundert  lubische  Volksreime.  —  Nr.  27.  Ein  altes 
Bankelsangerlicd  aus  dem  Jahre  1680.  —  Nr.  28.  Ein 
bremisches   Insrhriflenwerk. 

Leipziger  Sonnlagsblatl:  24.  Aus  der  Helgoländer  Ge- 
schichte des  16.  Jahrhunderts. 

Konigsberger  Sonn  tags  p  o  st  :  21.  Verschiedene  Urlheile 
über  die  Keformalion. 

.Augsburger  Tagblalt:   160.   Der  Kirchfnbau  bei  St.  Moriz. 

Dorpater  Zeitschrift  fUr  Theologie  und  Kirche: 
II,  2.  Paulus  Speratus  zu  Wien  und  Iglau.  Ein  Bild  aus 
der  österreichischen  Reformationsgeschichte.     (Silleni.) 

Allgemeine  Zeitung:  Beil.  z.  Nr.  180.  Das  alte  Schlofs 
Meersburg. 

Neue  Miinch.  Zeitung:  .\bendblalt  Nr.  143.  Wallenstein's 
„Seni".  —  Nr.  152.  Das  bayerische  Naiionalmuseum.  — 
Die  Madonna  von  .\ndechs.  —  Nr.  153.  Zur  Restaura- 
tion der  Frauenkirche  in  München  (das  llerzogenfenster). 
—  Nr.  154.  Wo  hat  Luther  disputiert?  (Notiz).  —  Nr. 
160.   161.    Das  Passiiinsspifl  in  Uljerammergau. 

Weimarer  Zeitung:  Nr.  13.  Hat  Luther  wahrend  seiner 
Gefangenschaft  auf  der  Wartburg  vom  4.  Mai  1521  bis 
zum  4.  März  1522  daselbst  gepredigt?     (Funkhiinel.) 

Wiener  Zeitung:  146.  Kembrandt  in  dem  österreichischen 
Kunsivereine.  —  Abendblatt  68.  70.  Skizzco  aus  den 
Österreichischen  .\lpen.     (R.  P.) 


\>rniiHrIit«  !WHrliriplit«*ii. 

103)  Gypsforinnlor  .Mark  in  München  hat  dieser  Tage  einen 
interessanten  .Xuflrag  für  Paris  und  Petersburg  durchgeführt. 
Es  galt  nämlich,  im  Interesse  der  U'itscnschaft  ganz  genaue 
Abgösse  von  mehreren  in  der  Schweiz  aufgefundenen, 
angeblich  keltischen  Schjideln  zu  machen,  welche  \u{- 
gäbe  um  so  schwieriger  sich  gestallelc,  als  die  über  fragliche 
Mensrhenrfsle  daliini;(  scbwundenc  Reihe  vieler  Jahrhunderte 
selbe  ganz  morsch  gemacht  hatte. 

104)  Aus  dem  Pfahlbau  von  Kohcnhüusen  bei  Wetzi- 
kon  werden  ncuerdincs  interessante  Entdeckungen  cemeldcl. 
So  wurden  grolse  verkohlte  .\ipfel  aufgefunden,  welche  llr. 
Prof.  Heer  als  kulliviirtc  erkannte,  ferner  kamen  mehrere 
Pflaumen-  und  hirschenarlen  zum  Vorschein,  ein  Beweis,  dafs 
in  jenen  vorgeschichtlichen  Zeiten  die  Ureinwohner  Helve- 
liens  bereits  (Ibstbnu  betrieben.  Auch  vom  Hunde,  der  zu 
den    Zeiten    der    Pfnhlbaucr,    seit    welchen    eine    sechs    Fufs 


hohe  Torfschicht  im  Laufe  der  Jahrlausende  sich  bildete,  nur 
in  einer  einzigen  Species  vorhanden  war,  wurden  dortUeber- 
reste  gefunden  ;  ebenso  hnuchen  von  .\uerochsen  in  drei 
Exemplaren,  wahrend  man  sonst  in  der  ganzen  Schweiz  nur 
vier  Exemplare  derselben  gefunden   hat. 

105)  Gelegentlich  der  in  verschiedenen  Theilen  Regens- 
burgs  vorgenommenen  Kanalbaulen  finden  sich  fast  überall 
ganze  Schichten  von  .Menschen-  und  Thierknochei).  Reste  von 
Waffen  und  Eisengerathen  u.  dgl.  Bei  der  last  gleichmalsi- 
gen  Tieflage  dieser  Ueberbleibsel  der  frühesten  Jahrhunderte 
dürfte  die  Annahme  gerechtfertigt  erscheinen,  dafs  die  Stadt 
ehedem  viel  tiefer  lag  und  die  jetzige,  namentlich  in  den  äl- 
testen Sladtlheilen  bemerkbare  Bodenerhohung  ihren  Grund 
lediglich  darin  habe,  dals  bei  den  häufigen  ZerstOruncen  durch 
Krieg  und  Feuer  der  Boden  einfach  geebnet  und  wieder  dar- 
auf gebaut  wurde.  Nicht  minder  interessant  sind  die  israe- 
litischen Grabdenkmale,  welche  bei  dem  Umbau  der  Terrasse 
an  der  Neuplarrkirchc  blolsgelegl  werden.  Sie  bildeten  die 
Umfassungsniauer  und  waren  mit  ihren  Inschriften  nach  in- 
nen gekehrt,  gehören  dem  14.  und  15.  Jahrhundert  an  und 
zeigen  sinnniche  Sprüche  sowie  Namen  der  ältesten  Juden- 
Ge.<;chlechter,  deren  es  um  jene  Zeit  viele  in  der  Stadt  gege- 
ben bat. 

106)  In  Günz bürg  wurde  bei  Umgrahung  eines  Gar- 
tens eine  römische  Üpfersirttte  entdeckt,  auf  der  sich 
noch  ein  .Xschenhaufen ,  sowie  verbrannte  Thierknochen  be- 
fanden.    Auch  eine  römische  Münze   lag  dabei. 

107)  Auf  der  aus  zwei  niedrigen  Hügeln  bestehenden 
H  0  he  n  bu  r  g,  zehn  Minuten  westlich  von  Nordhcrrinsen  (Preus- 
scn,  Reg.-Bcz.  Arnsberg),  und  zwar  auf  dem  höbcrn  Hügel, 
wurde  im  Juni  d.  J.  fünf  Fuls  unter  der  Oberflache  eine 
merkwürdige  Anlage  entdeckt.  Sie  besteht  aus  einem, 
durch  sogen,  trockne  Mauern  eingehegten  Raum  von  12  Fufs 
Breite  und  gliichei  Lange.  Die  Mauern  werden  von  schwe- 
ren Sandsleinblocken  gebildet,  die  2  Fufs  !ioch  lothrecht  über 
einander  liegen,  aber  nicht  durch  .Mörtel  verbunden  sind.  In 
diesem  Raum  fand  sich  zwischen  grolsen,  anscheinend  an  der 
Luft  getrockneten,  durch  das  Feuer  in  dem  Räume  selbst  et- 
was gebrannten  Ziegelsteinen  und  kleinen,  rothsebraiinlen 
Sandsteiniu  ein  Gemenge  von  Kohlen,  .Vsche,  verbrannten 
und  uiivirliriinntin  hnochrn,  llni'en  und  Zahnen  von  Pferden 
oder  .Maullhurcn ,  Hulrisen,  Waffen,  Nageln  etc.  Die  bisher 
gefundenen,  vom  Besitzer  der  liohenburg  dem  llofrath  Essel- 
len in  Hamm  geschenkten  Sachen  sind  :  1  eiserne  Lanzen- 
spitze, 4  Pfeilspitzen,  2  Sporen,  8  Hufeisen.  1  .^chlols,  1  sehr 
verrostete  Kandare,  2  Spangen  nebst  andern  Eisenstücken, 
Stucke  einer  auf  der  Drehscheibe  verfcrtieten  Urne,  1  irde- 
ne» Töpfchen.  Obwohl  sich  viele  Reste  von  Thierknochen  fan- 
den, war  doch  von  .Menschcnknochen  keine  Spur  zu  ent- 
decken. 

lO.'^)  Auf  dem  Kirchhofe  vo  n  (i  ro  I  s  wa  1 1  s  I  a  d  t  (l'n- 
terfranken)  wurden  jnngsl  zwei  steinerne  Sarge,  aus  dem 
14.  und  15.  Jahrhundert  stammend,  ausgegraben  und  nach 
AschafTenhurg  gebracht,  von  wo  sie  auf  der  Eisenbahn  nach 
München  gehen. 


269 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


270 


109)  Am  3.  April  il.  J.  entdecklen  beim  Chausst-cbaiien 
in  der  Gemeinde  Bois  Robert  (Canlon  Longueville)  bcschuf- 
ligtc  Arbeiter  am  Abhang  eines  Hügels  menschliche  Gebeine, 
an  welchen  sich  verschiedene  nielallene  Gcgciislanilc  allirlhiim- 
licher  Arbeil  befanden.  .Man  nbertrab  sie  dem  Abbe  Caeliet, 
einem  tüchtigen  Antiquar,  welcher  erklärte,  dafs  sie  aus  der 
merovingitchen  oder  karoliugischen  Zeit  stammen  miilsten, 
und  sich  an  Ort  und  Stelle,  nachdem  er  noch  mehrere  Grä- 
ber aufgefunden  hatte,  davon  uberreuglc,  dals  man  die  Ent- 
deckung eines  me  r  o  vi  ngi  seh  en  hirchhoics  gemacht 
hatte. 

110)  Bei  Meppen  (Hannover)  wurden  jungst  einige  gol- 
dene Amulette,  wahrscheinlich  dem  12.  oder  13.  Jahrhun- 
dert angehörend,  von  einer  ganz  eigenthilmlichen  Form,  im 
.Moore  gefunden.  Dieselben  befinden  sich  gegenwartig  im 
fiesitz  des   Horbuchliandlers  Fr.   Mahn   in   Hannover. 

111)  Zwischen  Timen  und  Sprakel  im  Meppenschen 
wurde  3  Fuls  unter  der  Oberfläche  eines  Moores  eine  unge- 
fähr '/i  Meilen  lange  Brücke  von  eichenen  Bohlen  aufge- 
fanden.  Die  Bohlen  sind  2  bis  3  Zoll  dick,  ohne  Verbin- 
dung unter  einander  oder  mit  ihrer  Unlerlage,  erweicht,  er- 
harten aber  an  der  Luft.  .\us  allen  Umstanden  wird  geschlos- 
sen, dals  es  eine  Romerbrücke  aus  der  Zeil  des  Drusus  sei. 

112)  Ein  ausgezeichneter  Goldschmuck,  der  im  Früh- 
jahr 1847  im  hannoverschen  Kirchspiel  Lengerich  nebst  einer 
Menge  romischer  Gold-  und  Silbermünzen  gefunden  und  von  Fr. 
Hahn  in  einer  Schrift  v.  J.  1854  ,,Der  Fund  von  Lengerich  etc." 
näher  beschrieben  wurde,  ist  am  29.  Mai  d.  J.  von  dem  Pa- 
stor Lodtmann  in  Osnabrück,  der  in  den  Besitz  des  Fundes 
gelangte,  um  120  Louisd'or  an  Se.  Maj.  den  König  von  Han- 
nover verkauft  worden. 

113)  Vor  mehr  als  zwei  Jahren  wurde  in  der  Nahe  eines 
Dorfes  in  Oberbayern  eine  grolsc  Menge  Goldmünzen 
aus  vorchristlicher  Zeit  aufgclunden.  Der  grölste  Theil  der- 
selben, nahezu  GOO  Stück,  wird  jetzt  von  Amis  wegen  dem 
öffentlichen  Verkauf  unterstellt.  Kauflustige  haben  sich  an 
das  k.  Landgericht  in  Ingolstadt  zu  wenden. 

114)  Ein  Schweizer  in  Paris  hat  dem  .Museum  zu  Lau- 
sanne ein  interessantes  Geschenk  gemacht,  nämlich  eine  zu 
Lausanne  geschlagencGnldmUnze  der  Merovinger, 
wahrscheinlich  von  KOnig  Guntram.  Man  kennt  nur  drei  sol- 
cher zu  Lausanne  geschlagenen  Münzen,  wovon  eine  sich  im 
Museum  zu  Chambery  befindet. 

115)  Die  Gründer  des  Aktien  verein  s  zur  Ausgra- 
bung romischer  Alterthümer  in  Siebenbürgen  ver- 
öffentlichen in  ihrem  Programm,  dafs  die  Gesellschaft  nach  er- 
haltener Conces.tion  ihre  iVachgrabungen  beginnen  wird.  Die 
dem  Schoolse  der  Erde  entrungenen  Schatze  sollen  nach  den 
Beschlüssen  der  jährlich  abzuhaltenden  (ienerHlversaminliing 
verwendet,  und  insbesondere  die  Bereicherung  des  siebenbur- 
gischen  Museums  mit  werlhvollcn  Antiken  im  .\uge  behalten 
werden. 

IIG)  Der  neugegrUndete  christliche  Kunst  verein 
in  Mainz  entwickelt  bereits  rege  Thllligkeil  und  erfreut  sich 


der  L'nlerstütiung  der  geistlichen  Behörden.  Von  Seiten  dei 
Bischofs  und  des  Domkapitels  wurde  dem  Vereine  die  Sl 
Gollhardscapelle  als  Versammlungslokal  und  eine  gleichfall« 
mil  dem  Dome  verbundene  schone  Halle  als  Dioresanmuseum 
eingeräumt. 

117)  In  der  ErzdiOcese  Freiburg  hat  sich  mil  Geneh- 
migung des  Erzbischofs  ein  unter  dessen  besonderem  Schutz 
stehender  „Verein  für  christliche  Kunst"  gebildet, 
welcher  ein  Glied  des  christlichen  Kunsivereins  für  Deutsch- 
land in  Köln  isl.  Der  Hauplverein.  dessen  Präsident  I'rof. 
llirscher  isl,   hat  in  Freiburg  seinen  Silz. 

118)  Se.  Maj.  der  Kaiser  von  Oesterrcich  hat  nunmehr 
die  .Abtragung  des  Thurmhelms  des  St.  Slephans- 
doms  in  VV  i  c  n  in  der  Höhe  von  28  Klaftern  genehmiel, 
und  zugleich  ausgesprochen,  dals  die  zum  Wiederaufbau  auf 
fünf  .fahre  bewilligte  Slaalssubvention  auf  weitere  fünf  Jahre 
verlilngerl  werde.  Das  Baucomit^  hat  in  Folge  dieser  aller- 
höchsten Entschliefsung  die  zur  sofortigen  .\btraguDg  und  bal- 
digen Wiederherstellung  des  Thurmhelms  in  seiner  ursprüng- 
lichen  Gestalt  noihigen  F)inleitungen  gelrofTen. 

119)  Im  (ieschaftslokalc  der  Jos.  Thomann'schen  Buch- 
handlung in  Landshut  isl  das  Projekt  der  Restauration 
des  dortigen  Ratbhauses  in  schöner,  in  Farben  ausgeführter 
Ilandzeichnung  zu  sehen.  Nach  diesem  Bilde  kann  Landshut 
sich  zur  gothischen  Erneuung  des  Raihhauses  nur  Gluck  wün- 
schen. Es  wird  dasselbe  als  eine  wahre  Zierde  besonders 
dem  bclrelfenden  Theil  der  .Mlstadl  ein  ganz  anderes  .Aussehen 
verleihen. 

120)  Die  Keslauralion  der  Burg  11  oh  enzo  1 1  ern  , 
verbunden  mit  Herstellung  einer  Befestigung,  in  welcher  eine 
ziemlich  starke  Besatzung  zur  Vertheidigung  untergebracht 
werden  kann,  ist  zum  grolslen  Theil  vollendet  und  hat  einen 
Aufwand  von  circa  25O,O0U  Thir.  erfordert. 

121)  Aus  Lausanne  wird  der  Zerfall  des  Schlofs- 
ihurines  von  Wufflens,  unweit  Morges,  einer  der  schön- 
sten landschaftlichen  Zierden  des  waadllandischen  I.emanufers, 
gemeldet.  Dieses  uralle  Gebäude,  in  welchem  einst  die  Ko- 
nigin Kerllia  residierte,  ist  vom  Zahne  der  Zeil  so  scharf  be- 
nagt,  dals  es  den  Einsturz  droht,  so  dafs  es  Ihcilweise  ab- 
gebrochen wird  ,  weil  anderseits  die  Restauration  dieses  ge- 
schichtlichen Denkmals  zu   kostspielig  erschien. 

122)  .\ni  Bodensce  wird  jetzt  eines  der  ältesten  und 
merkwürdigsten  BHudcnkmale  des  gesammlen  Scliwabenlan- 
des  zum  Ver  k  a  uf  ausgebolen,  das  alle  S  ch  lo  Is  zu  Meers- 
burg nämlich,  das  mit  seinem  „Belfricd"  oder  Donjun,  dem 
sogenannten  Dagoberllhurm,  bis  in's  siebente  Jahrhundert  hin- 
aufreicht. 

12.'i)   Dem    mulhmalslicheü    ersten    Verfasser    des   Till   Eu- 
lenspiegel,   dem   vlaruischen    Dichter  Jakob  vnn   MaerInnI 
soll   in  Brügge  ein  Denkmal  gewidmel  werden.     Zugleich 
hat   die  Akademie    einen  Preis    ausgesetzt    fiir  die  beste  Lob- 
rede auf   MaerlanI  in  Versen  oder  Prosa. 

121)  Unter  der  liürgerschafl  Abensbergs  fand  ein  Cir- 
culnr  gegen  die  .Aufslrllung  des  .\  ven  I  i  ns- D  c  n  k  m  ii  I»  auf 
dem   siigeiiannleii    l'aradeplalz,    ,, diesem    so    cnllegencn   Platz, 


271 


Anzeiorer  für  Kumle  der  deutschen  Vorzeit. 


272 


fern  von  allem  Verkehr  und  entzogen  dein  Blick  der  durch-  historischen  Verein  von  Niederbayern  das  Gesuch  um  Auf- 
reisenden Kunstfreunde-,  lehhaftesten  Anklang,  und  es  wer-  Stellung  auf  dem  schön  gelegenen  Platte  vor  dem  Kegens- 
den  die  Unterschriften  fast  sämmllicher  Burger  demnächst  dem       burger-Thor  einhellig  begründen. 


Inserate  und  ßekaiiiiliiiachuiiircu. 


18)  Berichtigung.  In  den  ersten  Theil  meiner  in  d. 
J.  ausgegebenen  westfälischen  Landes-  und  Rechts- 
geschichte bat  sich  eine  Corruption  des  Teiles  eingeschli- 
chen, die  ich  erst  nach  der  Ausgabe  des  Buchs  entdeckt  habe 
und  die  dadurch  entstanden  ist,  dafs  ein  Stellvertreter  des 
gewöhnlichen  Setzers  sich  nicht  so  gut  wie  dieser  in  den 
Correcturen  meines  Manuscriptes ,  das  ich  vorher  in's  Keine 
zu  schreiben  nicht  wohl  Zeit  habe,  zurecht  zu  finden  wufsle. 
Er  hat  namlicli  S.  297  gesetzt : 

„Die  übrigen  Rechlssammlungen  Justinian's  wurden  fast 
gar  nicht  gebraucht,   besonders  weil  alles    Kirchliche   in 
den   kaiserlichen  Constitutionen    seines    Codex    aus  die- 
sem   in    den    von   der    Geistlichkeit    stark    gebrauchten 
Tbeodosischen  Codex  übergegangen  war." 
Das  ist  nun    ein  sehr  arger  Anachronismus,   weil  Justinian's 
Codex  104  Jahre  junger  ist,  als  der  Theodosische.     Obgleich 
ich  aber   eben    deshalb   wohl   hoffen  darf,    dals    er  mir  nicht 
auf  Rechnung   gesetzt    werden    wird,    so    halte    ich    doch    für 
angemessen,   ihn    hiedurch    friiher   zu   berichtigen,    als    es  in 
einem  Vorworte    zum    zweiten  Theile    geschehen    kann.     Die 
Stelle  mufs  nämlich  in  den  gesperrten  Worten  heifscn  : 

„weil  meist  alles  Kirchliche   —   seines  Codex  in  die- 
sen aus  dem  .  .  .  Thcodosischen"  u.  s.  w. 

.\rnsberg,  den   1.  Juli  1860. 

J.  S.  Scibcrtz. 


19)  In  Scheller's  Bucherkunde  der  niederd.  Sprache  kommt 
unter  Nr.  94.^)  eine  Schrift  Werner  Truwracdt's  iiber  den 
Glauben  und  Gehorsam  Abrahams  (Rostock,  1547)  vor.  Es 
wäre  sehr  erwünscht,  zu  erfahren,  wer  dieser  W.  Truwraedt 
gewesen.  Gefallige  Mittheilung  darüber  wolle  man  an  die  Re- 
daclion  des  Anzeigers  richten. 

20)  In  Commission  der  J.  Lu  tzenberge  r'schen  Buch- 
handlung in  Burghiiusen  erscheint  in  wenigen  Wochen  auf 
dem  Subscriptionswege  : 

Oeschichte  der  Stadt  Burghansen  In  Oborbayern. 

.\us  urkundlichen   und   andern  (.luellen   bearbeilel  \on  Joli. 
Georg  Bonifaz  lluber,  Docior  der  Philosophie  etc. 

21)  Bei   f.   K.   I.anz   in   Wrilluirg  ist   ersrliioncii  : 

Volkssprache  und  Volkssitte  im  Herzogtham 
Nassau.  Ein  Beitrag  zu  deren  Kenntnifs  von  Jos. 
Kehrcin,  Direktor  des  herzogl.  nnssauischen  Schullch- 
rerseminars  zu  Montabaur.  1.  u.  2.  Lief  brosch.  a  9  ngr. 
=  30  kr.  rhein. 

Dieses  neueste  Werk  des  als  Sprachforscher  so  rilhmlich 
bekannten  Verf.  wird  allen  Freunden  der  Volkssprache  und 
Volkssilte  höchst  erwünscht  sein,  da  man  nur  Tüchtiges  zu 
erwarten  hat.  Es  erscheint  noch  im  Laufe  dieses  Jahres  voll- 
sttindig  in  6  —  7  Lieferungen. 
Weilburg,  im  Juli   18ü0. 


Jahresconferenz  des  germanischen  Museums. 

Die    (iiti.sjiihrige    L Oiit  ereii /.    (Ilt   A  u.s.sdi  iis.se    tiiitl   IMIcitit    des    «rc  rinn  ii  is  cli  eit    Museums, 
an  wolclier  aucii  alle  mit  Kli  re  nkarl  e  ii  vcrseliene  Freunde  der  Anslall  Theil  nehmen  können,   wird  dahier 

vom  13.  bis  15.  September  d    J.   (nicht  17.  bis  19.) 
abgehalten  werden.     Die   llati|)tsitzun};en  finden  am   13.   September  Äloruens    und    l.'i    Abends    shilt,    wozu 
alle  Ehrenkarlciiiiihalier  Znirilt   habtüi ,    sowie    zu    den    iremeinsaiiieii    tasilichen  Abcndnnlerhallungeii ,    die 
.schon  am    12.   September  Abends   7   l'hr  in    der  Karlhause  beginnen      Autii   Kreiude,    die    sich    der    Sache 
an.schlierscn   wollen,  sind  willkonimi'ii 

.\iii  nberu,   am    20    ,lnli    1860. 

Die  Vorstände  des  german.  Musemus. 


Verantwortliche  Redaclion  : 

Dr.  Kieih.  v.  u.  z.  .\ufsel».     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.  K.  Fronimann.     Dr.  Frhr.  Roth  t.  S  cli  r  c  c  K  r  ii.«  i  e  i  n. 

Verlag  der  literarisch -artistischen  Anstalt  des  gennanischcn  Museums  in  Nürnberg. 

U.  £.  Sct*alc1*iiclie  Btichdnicliercl. 


NÜRNBERG.  Das  Abonnement  des 
Bliittiv*.  w.'liln-.s  alli*  Monate  trsiIiL-int. 
wird  pinzjähri;;  angenommen  und  betrugt 
nach  der  neuesten  Fostconvention  bei  allen. 
Posliinitern  und  liui-hhandlunKeii  Deutsch- 
lands inel.  Oecttreicliä  iÜ.  3<fkr.  im  ^4  tl.- 
FuCs  oder  "^Tlilr.  preuis. 

Kür  Frankreich  abonniert  man  in 
Strulsburg  bei  C.  F.  Schmidt,  iu  Paris 
bei  der  deutschen  Buelihandhinff  von  F. 
Klineköieck.  Nr.    ll.  riio   de    Lille,    oder 


AMICiER 


FÜR  kli^E  DEK 


Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  iu  Karlsruhe:  fiir  tlng 
Innd  bei  Williams  k  Nortraie.  \\  Hen- 
rif*t  tc-Stn-etCovenl-Garden  in  London;  für 
Sordomfriin  bei  den  Pü^tamtt  rn  Bremen 
und  Hamburfr.  — 

Inserate,  welche  mit  den  Zwecken 
des  Anzeigers  und  dessen  wissensjchaft- 
liehem  Gebiete  in  Verblödung'  stehen, 
werden  uut'^euommea  und  dgr  Bauai  ei- 
ner Columnenreile  mit  1  kr.  oder  2  Sht. 
■  ereebnet. 


V 


r#ri 


«^Cfea 


Siebenter  Jahrgang-. 


18ÜÜ. 


ORGW  DES  (iERMA\ISCHE\  MISEIMS. 


August. 


WisscuscIialHiclie  Miltlieiluuireu. 


Orts- 
eschichte. 
täilti'  und 
Mäiktu. 


ischichte.   Ein  Mlrlitlfceüi  ^flaiiiiscrlpt   zur  Gesriilclite 

IjlllltHVilH. 

Von  Dr.  J.  II.  Custa  in  Laibach. 

Unter  die  bedeutendsten  Quelienschrirtsteller  der  Ge- 
schichte Krajns  wird  mit  Recht  Joh.  G  r  eg.  v.  Thalberg 
gezählt,  und  es  mufs  nur  bedauert  werden,  dafs  noch  Nie- 
mand es  unternommen,  die  Biographic  dieses  verdienstlichen 
Mannes  zusammenzustellen.  Von  seinen  Werken  ist  die 
Mehrzahl  ungedruckt.  Unter  anderen  bewahrt  die  Bibliothek 
des  Laibacher  Üomcapitels  ein  interessantes  Manuscript  (4''\ 
unpaginiert,  Lein«andhand),  das  eine  wichtige  Ergänzung 
zu  desselben  Verfassers  1714  zu  Laibach  im  Druck  er- 
schienenen „Epitome  chronologica,  continens  res  memo- 
rabiles  nobilis  et  antiquissimae  Urbis  Labacensis"  bildet. 
Dieses   Manuscript  fuhrt  den   Titel  : 

„Annales  Vrbis  Labacensis,   Metropolis  Inclyti  Ducatus 
C'arnioliae.    das    ist  Jahrsgeschichten   der  fur.sllidifn 
haubt    Statt    Laybach.      Von    Anno    lüliü    hi^    1700. 
Dann  Contitiuirt  von  Anno   17ÜÜ  bis   17     (19)  durch 
Johann   Gregor  Thalnitscher  v.   Tlialberg.   J.   V.   Dr." 
Da   bisher  noch   nirgends    eine   Nachricht    hierüber  veröf- 
fentlicht wurde,  so  halte  ich  es   fUr  angemessen,  den  In- 
halt dieses  für  die  Gesch  i  chte  K  rain  s  überhaupt,   dann 
für    die    S  t  äd  teges  r  hie  h  te    und    riamriitlicli    dir    Ge- 
schichte vonLaibach  wichtigen  Manuscriptes  kurz  zu 
skizzieren. 


Einem  Vorworte  ..An  den  eeneigten  Leser-  (4  Sei- 
ten), datiert  vom  27.  Dec.  1701,  folfft  auf  S.  8  :  ,.Punkta, 
worauf  meistens  gegenwärtige  Geschichts-Beschreibung 
gegründet  worden  und  deren  erklärung  in  sich  enthaltet: 

1.  Von  Slaatssachen.  —  2.  Religioos-  uud  geistliche 
Verrichtungen.  —  3.  Geist-  und  weltliche.  —  4.  Lust- 
barkeiten und  crgölzuiigen  der  Invohner.  —  5.  Frucht- 
uud  Infruchtbarkeit .  zeichen  und  wunder.  —  6.  Man- 
cherley  denkwürdige  Begebenheiten.  —  7.  Geburts-  und 
Todesfalle,  Personen  von  Qualitäten."  —  Dann  beginnen 
nach  diesen  Gesichtspunkten  :  ,.Joannis  Gregorii  Thal- 
nitscheri  Carnioli  Labacensis  —  Aiinales  vrbis  Labacen- 
sis. Jahrgescbichten  der  fursti  Haubt  Stadt  Laybach  im 
Herzoglhumb  Craiu  von  Anno  1660  bis  1700"  (29  Blat- 
ter) ;  darauf  folgt  die  Fortsetzung  von  1701  ..Deo  Duce, 
Comite  verilale"  bis  December  1718  (60  Blätter).  In 
dieser  Fortsetzung  ist  Thalnitscher  viel  detaillierter  und 
erzahlt  von  jedem  JIoikiIc  mehr,  al.s  fnilicr  von  einem 
Jahr. 

Nun  folgen  11  unbeschriebene  Blätter,  und  hierauf: 
„I'atroiii  et  Tutelares  l'ariiioliae  et  Vrbis  Labacensis  per 
»iiigulos  nienses  distribuli  (1  Blatt). —  „Nomina  Episco- 
porum  Labaceusium  et  eorum  symbola"*  (2  Blätter)  — 
,.Relatio  succinta  de  Episcopatu  Lnbacensi"  (3  Bl  )  — 
,.liiscriptio(nes)  Ambnlocri  in  medio  monlis  Labacensis" 
(4  Bl.)  —  ,,Ad  Ironologiam  ("aesaris  del  Hipa .  «dda- 
tur,   f arniolia  osia  ("rayria"   (IVi  BL),   (eine  Beschreibung, 


275 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


27G 


wie  Krain  und  Laibach  sinnbildlich  dargestellt  werden). 
..Templa  Labaceiisia"  ('i  Bl.)  —  ..Kurze  Beschreibung 
Laibachs'  (2  Bl.)  —  „Succinta  descriptiu  Templi  Catlie- 
dralis  Labacensis"  (2  Bl.)  —  Eine  leere  Seite;  dann  9 
Verse  auf  Laibach  ('jBI.) —  ..Quatuor  feslivitates  publi- 
cae  Vrbis  Labacensis''  (IBI.)—  Das  nämliche,  doch  zum 
Theil  abweichend,  deutsch  :  ..Vier  unterschiedliche  offeiil- 
lichc  herrliche  feyerlichUeiten  der  Stadt  Laybach  zu  unter- 
schiediicbea  Jehresseileii,  welch«  ru^irlioh  auf  einen  Saal 
gemaleii   können   werden"  (IBI.)  —   Sic!  „Bedeutung 

der  beigefugten  Kupferstiche,  welche  anzeigen  glorwür- 
dige  Krieg&lbalen  der  Craiuerischen  Nation  vnod  merwUr- 
dige  Geschichte.  Zu  der  geographischen  delineation  des 
Crains  (sie!)  gehörig"  (2  Bl.)  ..Memurabilia  et  naturae 
portenta  Carnioliae"  (I  Bl.)  —  ..Cathalogus  Librorum  a 
Joe  Gregorio  Thalnitschero  Carniolo  Labacen&i  compOGi- 
toruni"  (l'j  Bl.)  —  Eine  leere  Seite.  —  „Künstliche 
llallerey,  welche  in  Laibach  zu  sehen"  (in  der  Dom-, 
Franziskaner-,  Capuziner-,  .Augustiner-,  St.  Jacobs-  und 
St.   Michaels- Kirche). 

Schon  dieses  Inhaltsverzeichnifs  durfte  einen  Einblick 
geben  in  die  Wichtigkeit  dieser  Handschrift,  deren  Veröf- 
fentlichung den  Geschichtsforschern  sicher  erwünscht  wäre. 

Für  heute  niufs  ich  mich  begnügen,  schliefslich  den 
„Catalogus"  der  von  .].  G.  Thalberg  verfafsten  Werke 
(als  Beitrag  zur  Ouellenkunde  der  Geschichte 
Krains  und  zur  krainischen  Literaturgeschichte) 
hier  wörtlich   mitzutheilen  : 

„1.  Patrocioium  Lebacense.  in  8.  Edituni  Labaci  Anno 
1689.  —  2.  Rivus  Lacrymarum,  animae  Christo  compa- 
tieotis.  Edit.  Labaci  in  8.  Anno  —  3.  ilisloria  belli  Fo- 
rijulieusis.  Typo  parata.  -■-  4.  Thesaurus  Labacensis 
Culestis  seu  E.xercitia  pietatis  Coniraternitalis  St.  Corpo- 
ris X"  Anno  1711.  —  5.  Herum  Labacensinm,  libri  quin- 
que,  quibus  Vrbis  Labac.  olim  Aemonae  origo,  Situs,  in- 
terior  et  exterior  facies,  Kudera.  nionumenta,  inscriptio- 
nes,  natura  soll,  Imperium  majorum,  .Arac,  fori,  l'rospcri 
el  sinistri  eventus  ennarantur.  in  folio.  —  6.  Cypressns 
Labacensis,  sen  Epilaphia  et  iiiscriptiones  Labacenses.  in 
4to.  —  7.  Annales  Vrbis  Labacensis:  ab  Anno  IG60  us- 
que  ad  Annum  IT03.  in  4lo.  —  8.  Aiitiquilatiim  Labaccn- 
sium  epitome,  seu  Vrbis  Aemonae  vestigia  antiquitalum, 
monumenta,  Kudera  et  vetnst :  opnm  vesligin.  in  4to.  —  9. 
Hisloria  (,'atheilr.  Bn.''ilicae  Labacensis  veteris  et  novae. 
in  fol.  —  10.  Chronicon  Vrbis  Labacensis.  Idiomatc  ger- 
manico.  in  4to.  —  II.  Corona  illustriiim  »c  eruditonim 
lurlilan  gcnlis  ("Brnioliae.  in  4to.  —  12.  Theatrum  me- 
morlae  Academicorum  Liiilorum.  in  fol,  —  13,  .Maricnale 
Carnioliae  in  8.  cnm  iconibus  Tractatus  de  Terramotu. 
Savus   lluvjus.     Ejus    origo,    cursiis,    et    Regiones,    quos 


aluit,  percurendo  uni><«rsam  Camioliam,  Partem  Styriae, 
Croaliae,  Slavoaiam,  Bosniam  et  Serviam,  donec  ad  Bel- 
gradura  Reg.  Serv.  postquam  8U  Milliaria  germ.  geomel. 
cursu  suo  confecerat,  jungitur.  Descriptum  opere  et  stu- 
dio. —  14.  Epitome  chronologica  (etc.  Vgl.  das  Ein- 
gangs erwähnte  Druckwerk).  —  15.  Ectypon  Bibliothe- 
cae  i'ublicae  Labacensis  seu  accuratn  notitia  ejusdem, 
conlinens  Memorias  Virorum  Litteris  illustrium  inclytae 
gentis  Cerniolicae.'' 


Albreelit  Dürer'«  Haus. 

Das  germanische  Museum  ist  in  jüngster  Zeil  durch 
Schenkung  in  den  Besitz  einer  Albreeht  Dürer  und  sei- 
nen Bruder  Andreas  betrelTenden ,  gnterhaltenen  Perga- 
menturkunde gekommen,  deren  Inhalt  nicht  ohne  alles 
Interesse  sein  dürfte.  Enndres  Tür  er  (im  weiteren 
Verlaufe  der  Urkunde  ist  immer  Thürer  geschrieben), 
Bürger  zu  Nürnberg,  quittiert  seinem  Bruder  Albrecht 
Thürer  wegen  seines  Anlheils  an  dem  bisher  gemeio- 
sam  besessenen  Uaose  „zu  ISürmberg  vnnderlralb  der  ves- 
sten  am  Ecke  an  Ortolf  Stromairs  seligen  haw(i  gelegen", 
welches  den  beiden  Brüdern  aus  dein  Nachlasse  ihres 
Vaters  Albrecht  Thürer  seligeu  und  ihrer  Jlutler  Barbara 
(Familienname  fehlt)  seliger  zugefallen  war.  Dafür,  dafs 
Albrecht  seinen  Bruder  völlig  ausbezahlt  hat,  sind  Zeu- 
gen und  Siegler  :  „die  ersamen  und  weisen  Herren  Wil- 
bald  Birckhaymer  des  Rats  und  Lazarus  Spenngler  Kats- 
schreiber. Datum  Mittwoch  sannt  katherinen  der  h.  juiigk- 
l'raweu  Abend,   1518"  (Nov.   24).  v.  Sehr. 


Herr  llHnna  von  ^l'eieliMilorl'.  KiXer. 

Von  Dr.    Loch  n  er,    qu.    kgl.  Sludienrcktor,    in  Ndrnberg. 

Pirkheimer's  Schweizerkrieg  (bellum  Suitense  sive 
Helveticum)  ist  erst  in  der  von  Melchior  Goldast  1610 
veraiistaltetcn  Gesamnitausgahe  von  Pirkheimer's  Schriften 
erschienen,  hierauf  1717  im  dritten  Band  \oii  Freher's 
Script.  Her.  Germ,  und  1734  in  dem  zu  Zürich  heraus- 
gekommenen Thesaor.  histor.  helveticac  wieder  abgedruckt 
und  endlich  von  E.  Muiich  in  seiner  nur  zu  einem  Bande 
gediehenen  Arbeit  über  Pirkheimer  (Basel,  1826.  8.)  in's 
Deutsche  übersetzt  worden.  Müllncr,  der  in  seinen  Jahr- 
büchern beim  Jahr  1499  davon  spricht,  hotte  naiürlirh 
eine  Handschrift  vor  sich  liegen,  da,  als  er  die  Arbeil 
anfertigte  und  sie  dem  Rath  überreichte,  Goldast's  Aus- 
gabe schwerlich  schon  in  seinen  llftnden  sein  konnte. 
Wahrscheinlich  wurde  er  auch  über  die,  offcnhar  in  einer 


277 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulschen  Vorzeil 


278 


Ucileserlichkeit    derjenigen    Kandschrin,    der  sich   Goldast 
bediente,   wurzelnde  Unrichtigkeit  eines  Namens  sich  aus- 
gesprochen   haben,    da    er  jn    überhaupt  den   \N  erth  der 
Arbeit  gering  anschlagt  und   sagt:    man  erTahre  nicht  \iel 
daraus.     Absehend    aber    von    ihrem   Werthe,    da    Andere 
gewir«  anders   urlheileu,   wolle  man  einige  Abweichungen, 
zu   denen   auch  die    eb^n   angedeutete  Unrichtigkeit  eines 
Namens  gehört,    io's  Auge   fassen.     So    nennt  Firkheimer 
nur  sich  als  Hauptmann  des  Zuges,  wihrend   Mullner  als 
andern   Flaiiptmaiin   den  Wolf  Pumer  angibt   und   als  Fähn- 
rich   den   Georg   Kelzel;   der  Guldschiager    Anlhoni   Kreu- 
zer wiederum,   der  als  Gleichzeitiger  auch  gehurt  w  erden 
darf,    weifs    von   WulT  Pumer  gar    nichts   und   nennt  den 
Wolf  Ketzel    als    Fähnrich.     Die    Hathsvcriasse    sprechen 
zunächst    nur    von   Firkheimer    und    nennen    sonst  keinen 
Namen.      Nur  erwähnen   sie  später,  dafs  auch   Herr  Hanns 
von   Weichsdorf,   der  schon   vorher  iu  der  Stadt  Diensten 
stand,   auch  als   Hauptmann   zu  dem   Zuge  geordnet  wor- 
den sei,  lassen   es   aber  ungewifs,   ob  er  gleich   mit  Firk- 
heimer abgieng,   der  an   Ilinimeirahrt  (9.  )Iai)   in  Ulm   an- 
langte, wo  ihn  Kreuzer  durchziehen  sah,  oder  aber,   was 
wahrscheinlicher   ist,   ob  er  eine  zweite  Abtheiinng,  die 
zur  Verstärkung  der  ersten  nachgeschickt  wurde,   zu  fuh- 
ren hatte.     Firkheimer    nennt  nur  einen  einzigen   Namen, 
den    „eques    auratus  Johannes    de  Kaiersdorf",    der    unter 
Anderm    zur  Rechtfertigung    der  Nürnberger    eine    lange 
—  natürlich   von   Firkheimer  nach   dem  Vorbild   der  Alten 
erfundene   und   ihm   in   den  Mund  gelegte   —   Rede  an   den 
römischen   König  gehalten  habe  und  von  demselben  nach- 
her ebenso  wie  er  durch  ein  Geschenk  ausgezeichnet  wor- 
den  sei.      Von   einem   solchen  Namen   weifs   nun   aber   we- 
der Mullner   noch    das  Rathsbucb  auch    nur  das  Mindeste, 
und   daher   kommt   es,    dafs   in   der   Erzählung   von   der  Be- 
Iheiljguiig  der  Nürnberger  am  sog.  Seh«  aben-  oder  Schw  ei- 
zerkrieg    zwei  Redaktionen  ganz  parallel,    ohne  von  ein- 
ander Notiz  zu    nehmen,    neben   einander  herlaufen:    die, 
welche    blofs    die    Firkheimer'sche    Krzahlung    bei    Gold- 
ast   etc.    zu    Grunde    legen,    und    die,    welche    blofs    die 
Mullner'schen  JahrbDcher    und    die  Rathsverlasse  eingese- 
hen haben  (Soden  in  d.  Gesch.  v.  AlTallerbach,   Marx  u.   a  ) 
OiTenbar  haben    die  Letzteren  das  bessere  Theil  erwählt. 
Denn  jener  eques  auratus  .lohanncs  de  ßaiersdorf  ist  eben 
kein   anderer  als   der   Hüter  Hanns   von    Weiclisdorf  (oder 
Weigsdorf),  dessen  Anfangsbiicbslabe.   nach  der  auch  in 
Bilibaldus    und    anderen    Nomen    beliebten     Latinisierung, 
Beichsdorf  oder  Beigsdorf  geschrieben    und  bei  der  bedeu- 
tenden   Unleserlirhkeit    der    Firkheimer'schen    llandsrhrift 
für    den    bekannleren    Namen    Baiersdorf  gchallen   wurde 
Ob    es    ein    adeliches    Geschlecht   dieses    letztem    Namens 
gegeben  habe,  darf  wohl  ohnehin   in   Frage  gestellt   wer- 


den ;  jedenfalls  aber  war  der  Begleiter  Pirkheimer's,  der 
ihm,  dem  im  Kriegswesen  ganz  unerfahrnen,  nur  juri- 
stisch und  humanistisch  gebildeten  jungen  Rathsherrn.  als 
erfahrner  Kriegsinann  zur  Seite  gegeben  wurde,  eben  je- 
ner Hanns  von  Weichsdorf.  Er  war  aus  schlesischem 
Geschlechte,  war  nicht  nur  schon  verlier,  wie  bereits 
erwähnt,  in  der  Stadt  Dienst,  sondern  wurde  auch,  als 
1500  der  Schultheifs  Wolf  von  Farsberg  abtrat,  an  des- 
sen Stelle  mit  einem  Sold  von  800(1.  zum  Schullheifsen 
ernannt.  Dieses  .4mt  bekleidete  er  bis  1503  und  trat 
hierauf  in  kiirsachsische  Dienste.  (S.  Stromer.  Gesch.  d. 
Reichsschultheifs.  p.  93,  wo  in  dem  Cilat  des  Siebmacher. 
Wappenbuches  die  Zahl   172   zu  andern   ist  in   72) 

Schon  in  den  Zeugnissen  Über  d.  deutsche  Mittelalter 
(I,  253  Anmkg.)  ist  auf  eine  ganz  ähnliche  Vertauschung 
in  Lang's  Gesch.  Ludwig's  des  Bärtigen,  p.  253  und  in 
Freiberg's  Gesch.  d  baierisch.  Landsläiide,  I.  391  hinge- 
wiesen worden,  wo  als  Stuhllierren  der  Velime  anstatt 
der  Herzoge  von  Berg  die  Herzoge  von  Baiern  (Bairn, 
Beim)  genannt  sind,  ohne  dafs  die  Verfasser  auch  nur 
ein  leiser  Zweifel  ob  der  Möglichkeit  angewandelt  zu  ha- 
ben  scheint 

Veri^rliiedeneM    zur    «leulMclien   Hullurce- 
t«chirli<e. 

Von  J.  Baader,  Conservalor  am  k.  Archiv,  in  Nürnberg. 

1)    F  fa  I  zgra  f  R  uprecht   läfst   Knallbuchslein   los 
vor  HerEOg  Albrechts  Wohnung 

In  einem  Schreiben,  das  Anton  Telzel  zu  Nürnberg  im 
Auftrage  des  Rathes  an  die  fünf  geheimeu  Rathe  zu 
Schwäbischcn-Hall  wegen  verschiedener  Buiidesaugelegen- 
lieiten  am  20.  März  1;)()1  absehen  liefs,  meldet  er  ih- 
nen auch  einige  Tagesneuigkeiten  und  unter  Anderm  den 
muthwilligen  Streich,  den  Ffalzgraf  Ruprecht,  der  Schwie- 
gersohn des  verstorbenen  Herzogs  Georg  des  Reichen 
von  Niederbayern,  auf  dem  Reichstage  zu  Augsburg  vor 
der  Wohnung  seines  Gegners,  des  Herzogs  Albrecht  von 
Oberhayern,  verübte  Darüber  lufst  sich  das  Schreiben 
Tetzels   also   vernehmen  : 

,,Newe  zeiltung  Ist  beyxnns  die  sag,  «  ie  herizog  Rup- 
recht kurlzllch  hey  nacht  zu  Auirspurg  ouff  der  gassen 
gefareii  vnd  ein  va|i  mit  zweybundert  klaiiier  messiner 
pUchslein  zngericht  vnd  meinem  gnedigen  herro  hertzog 
Albrechten  für  die  llerberg  kommen,  vnd  daselbst  die 
piichssen,  So  mit  Bappir  geladen  gewesl.  anzinden 
lassen  Do  soll  ein  solch  prasseln  worden,  du  sei- 
ner gnaden  gemnhel  vnd  die  Jnniren  furslen  vnd  furstin 
ser  erschrocken,  auch  die  Burger  In  der  Slat  vnd  ny- 
mand   gewisl.    was    das  gewest  ist.    haben    sich   des  bey 


Zustände. 

.\llgemeine 

Kultur- 

iii9l,lnde. 


279 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


280 


konigclicher   mayestat  beclagt,   die    soll    des  nicht  gefal- 
lens  gehapt  haben   etc. 

2)  Kaiser  M  axi  m  i  lia  ii"s  I.  Gärtner  nimmt  Unter- 

richt bei  den  Gärtnern  zu  Nürnberg. 
Im  Jahre  1503  schickte  Kaiser  Maximilian  seinen 
Gärtner  Peter  von  der  Pnt  nach  Niirnbcre,  nm  bri  den 
dortigen  Gärtnern  Unterricht  im  Säen  und  Ziehen  der 
Tannen  und  Föhren  zu  nehmen.  Auch  gab  er  ihm  ein 
Empfehlungssehreiben  an  den  Kalh  mit.  Dieser  liefs  Pe- 
tern  von  der  Pul  durch  die  Sladt- Gärtner  die  nolhigen 
Anweisungen  im  Säen  und  Pflanzen  geben,  und  bewilligte 
ihm.  als  er  einen  Metzeii  Saamen  verlangte,  zwei  Melzen 
guten  Saamens.  Durch  Schreiben  vom  14.  Jliirz  1505 
wurde  der  Kaiser  hiervon  in  Kenntnifs  gesetzt. 

3)  Der    Rath    zu   Nürnberg    schickt    dem    Herzog 
AI  brecht  von   Bayern   zw  ei  Holz-  u.  F  cid  m  es  ser. 

Im  Jahre  1507  verlangte  Herzog  Albrecht  von  Bayern 
vom  Rathe  zu  Nürnberg  zwei  bestellte  Holz-  und  Feld- 
messer, die  die  Forsten  und  Wälder  um  Hiltpoltsteiii, 
Haideck  und  Allersberg  ausmessen  und  schützen  sollten. 
Am  Freitag  nach  Matthiä  fertigte  der  Rath  dieselben  an 
den  Herzog  ab  ;  der  eine  war  ein  Bauersmann,  der  ,,nach 
dem  anslagcn  vnd  auszaigen  des  Sails  oder  der  schnür 
durch  langen  geprauch  des  Messens  kundig  war,"  und 
in  der  Umgegend  Nürnbergs  schon  viele  Forsten,  Wal- 
der und  Felder  gemessen  hatte.  Der  atjderc  war  ein 
Bürger  ans  Nürnberg,  der  „au|i  der  kunst  der  Geometria 
weld,  vorst  vnd  holczer,  Es  sey  aulT  berg  oder  tal,  doch 
souer  das  man  dieselben  holczer  gcrings  vnibziehen  vnd 
gcen  müg".  zu  messen  und  auszutheilen  verstand  und  ob 
seiner  Kunst  sehr  gerühmt  wurde.  Eigen  bestellte  Holz- 
nnd  Feldmesser  aber  hatte  der  Rath  nicht;  das  erklart 
er  in  seinem  an  den  Herzog  gerichteten  Schreiben. 

4)  Wein   und   Brot  als  Urkunde*). 

In  früheren  Zeiten  geschah  es  sehr  hiinfig,  dafs  die 
deutschen  Kaiser  ihre  Briefe  an  die  Reichsfürsten  und  an 
die  übrigen  Reichsstflnde  etc.  durch  <lie  grüfseren  Reichs- 
städte, die  vielfache  Vcrbindniigeri  im  Lande  halten,  be- 
stellen liefsen.  Nürnberg  hat  diesen  Dienst  gar  oft  ver- 
richtet. 

Im  Jahre  1507  sollte  es  auch  einen  Brief  des  Kaisers 
an  Herrn  Friedrich,  Schenken  zu  Limpurg,  be.-itellcn.  Der 
Bote  aber  traf  den  Herrn  nicht  zu  Haus,  und  gab  darauf 
den  Brief  dem  rflegcr  zu  Speckfeld,  von  dem  er  eine 
Eniplangsbestatiguiig   verlangte.     Statt  derselben  gab   ihm 


der  Pfleger  einen  Becher  mit  Wein  und  eio  Brot  zu  Ur- 
kund  Diesen  höchst  seltenen  Fall  constatieren  wir  durch 
nachfolgenden,  einem  gleichzeitigen  Copialbuch  entnom- 
menen Eintrag  : 

..Hanns  Peck  der  pol  hat  bcy  seinen  pflichten  ange- 
sagt, das  er  am  Suiitag  nach  Sant  Augustins  tag  deu 
21.  Augusti  Romischer  königlicher  Jlayeslat  vnnsers  Al- 
lerguedigisten  herrn  brielT  an  herrn  Fridrichen,  Schenken 
von  Limpurg,  verlautend,  dem  Pfleger  zu  Speckfeld  ge- 
aiintwurt  vnd  aiiier  vrkund  begert,  darauff  Ime  dcrselb 
pfleger  geanntwort  hab,  sein  Herr  sey  nit  vorhauden, 
wol  Im  den  zufügen,  vnnd  Im  ein  pecher  mit  wein  vnnd 
ein  prot  darfür  zu  vrkund  geben.  Actum  der  ansag  am 
pfintztag  nach  Egidy   1507.'' 


•)  Vgl.    Grimm,   «1.  Wörterbuch,  II,  274  f.   unter  Boten- 
brol.  D.  Kfd. 


Die  $!»elilut>Iit   von  lieitanto. 

Von  E.  Weiler  in  Zürich. 

Für  den  Geschichtsforscher  wird  es  immer  von  hohem 
Interesse  sein,  die  alten  Zeitungsberichte,  diese  Akten- 
stücke der  Zeit,  welche  meist  von  Mitbetheiligten  jener 
KricgsalTairen  ausgiengen,  selbst  kennen  zu  lernen,  selbst 
zu  studieren.  Man  schrieb  solche  Dinge  damals  nicht 
von  Hörensagen  und  einer  dem  andern  nach,  wie  es  heut- 
zutage so  häufig  geschieht. 

Ueber  die  berühmte  Schlacht  von  Lepanto  habe  ich 
in  Nr.  24  des  ..Serapeum"  185'J  drei  Berichte  genannt; 
aber  das  so  grofses  Aufsehen  machende  Ereigniis  liefs  es 
nicht  bei  den  wenigen  bewenden.  Was  mir  weiter  noch 
bekannt  geworden,  will  ich  hier  auffuhren,  und  zwar  zu- 
erst das  in  Prosa,  dann  das  im  Volkslied,  welches  zum 
Bankelsängertoue  ausgeartet  war,   Gegebene. 

Ware  vnd  Eygendtliche  Abeontcrfoytüng  des  gar  wun- 
derbarlichen  Siegs,  so  die  Venediger,  mit  hillT  <les  ßapsts 
vnd  des  Königs  au|i  Hispanien,  wider  den  Turcken  er- 
langt haben,  aulT  den  vij  VVeinmonals  dises  1571  Jars. 
Am  Ende:  Gedruckt  zu  Basel  bei  ChristolTcl  von  Sichem 
Formschneider,  o.  J.  (1571).  Folioblall  mit  Holzschnitt 
(Schlachliirdnung  der  Flotten). 

Aigenlliclie  Conlriifactiir  der  gewalligen  Niderlag  deji 
Türeken  Armada,  so  ausser  de|i  Blorhafons  Lepöto  nit 
weit  vö  Lülzolarj,  von  der  Rom.  Spanische  vn  Venedi- 
sche  Armada,  an|i  Gotlicher  hilf  erlegt  worde,  de  7  Oc- 
tobcr  Ao.  1571.  Am  Ende:  Zu  Augspnrg  bey  Hans  Ro- 
gel,  Formschneider,  o.  J.  (1571).  Folioblalt  mit  Holz- 
schnitt (die  Schiffe  in  Schlachtordnung  mit  ihren  Namen). 

Der  Christen  gewaltiger  vnd  vuerhorler  Meersirir,  den 
VII.  (»ctobris,  im  MDLXXl.  Jar,  VI.  Meil  vmb  (.'ortzolari 
geschehen.  Am  Ende  :  Mit  Gnad  vnd  Freyheils  druckt« 
zu  Wien  Blasius  Eberus,  in  depLflmbl  Bursch,   o.J.(l571). 


281 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


OSO 


Füliublatt  mit  Holzachuitt  (Karte  des  „Yeuedig  Mer"  mit 
dem   Kampfe  der  Flotten.) 

WarhafTte  Coiilraractur,  der  Herrlichea  gewaltigen  viind 
wolgerusten  grossen  Venedischen  Galleen,  zum  gebrauch 
viid  Schlachten  des  Meers:  Newlich  eygeiitlich  enlworf- 
fen  vnnd  verfertigt,  sampt  aller  jr  zugebor,  für  alle  die 
jenigeii.  so  wejt  vnnd  fern  des  Meers  erkaiidtnus  nit 
bewust,  sich  deren  erlustigen  zusehen.  Welche  rii|i  1571. 
Jar,  wider  den  Erbfeind  der  Christenheit  des  Turcken, 
zugerichtet  gemacht  vnnd  gebraucht  worden,  deren  sie 
in  jrer  Schlacht,  sccli|5  zum  angriff  voran  geschieht,  vnd 
dermassen  mit  jrem  grossen  Geschütz,  so  gewaltig  vnd 
wolgelrolfen,  voigcnills  mit  jrem  iiachdruck,  durch  gnad 
vnd  beystand  deji  Allmecliligen  Gottes,  die  Victorj  vnd 
Syg  erhallen,  o.  0.  u.  J.  (Nürnberg,  M.  Weygel,  1571) 
Folioblatt  mit  Holzschnitt,  ohne  Text. 

WarhalTtige  Abcontrafactur,  der  Herrlichen  vnd  ge- 
waltigen grossen  neOwen  Venedischen  ISaue,  genandt  Gal- 
lion ,  dejigleichen  zuvor  nyemals  gesehen,  yetzt  aber  im 
Jar  1571.  Wider  den  grewlichen  Erbfeind  der  Christen- 
heyt,  zugericht  vnd  vollendet  worden  ist.  o.  0.  ii.  J. 
(1571).  Foliobiatt  mit  grofscm  Holzschnitt  (ein  zwei- 
masliges  ScbifT).  Der  untere  Theil  abgeschnitten,  viel- 
leicht auch  ohne  Te.xt.  Neben  dem  kleineren  Jlaste  ri'chts  : 
Vento   ührese   Fuora  Bunete. 

WarhafTtige  Beschreybung  de|5  Glücklichen  l'rciden- 
reichen  Wasser  Sigs,  so  die  Christenheit  erlanget  hat  an 
dem  Tiirckischen  Erbfeynd,  den  7.  tag  Octobris,  Ajino 
1571.  M.D.LXXI.    o,  0.  (Basel,  S.  Apiarins).     4  Bl      4. 

Ain  New  Lied  .  .  .  zn  ehr  den  Hochlii|)licli<-n  (bri- 
sten wider  der  TUrcken  Armada  Vicioii  vnd  Sig  .  .  . 
Durch  M.  Auguslinum  Neser.  Augspurg,  Philipp  Vlhart. 
o    J.   (1571).     8  Bl.    8.   —   In  Berlin. 

0  reicher  Gott  in  deinem   thron. 

Ein  schön  New  Lied  von  der  christlichen  Sigschlacht 
auf  dem  Meer  den  7.  Octobris  1571.  In  Bruder  Veitten 
Thon.      Augspurg.      1571.     8  Bl.      8. 


Zur  CäeMchlrlite  der  .TlnMikiiiMtriiiiieiitc. 

Van  K.  v.  Bettberg  in  München. 
(Fortsetzung.) 
Die  Schalmei  unterscheidet  sich  von  der  lilocklliite 
durch  das  Mundstuck  und  dadurch,  dafs  die  Schallmnndung 
erweitert  und  ausgeschweift  ist.  In  der  Schedeisch.  Chron. 
(1403)  und  in  Dilrer's  Bdz.  45  hat  sie  am  Mundstücke 
eine  Kapsel.  Wie  die  Blockflöte  hier  und  dn,  so  erhalt  auch 
die  Schalmei  unten  1  oder  mehrere  sogen.  Scblösacr  oder 
Schlüssel  und  heifst    dann   Tommer   oder  Bombard.     So- 


dann kommt  bereits  im  Weifskunig,  aber  noch  nicht  bei 
Durer,  das  sogen.  Krnmmhorn  vor,  eine  unten  stark 
gekrümmte  Schalmei  mit  Kapsel  am  Mundstuck.  Auch  jetzt 
begegnen  wir  noch  dem  i'la  t  e  rspiel,  doch  war  es  nur 
ein  gemeineres  Instrument,  denn  bei  Durer,  wo  es  bei- 
ISuhg  (imKf.  der  Salyrfamilie  1505,  B.  09,  —  Bdz.  S  1. 
14.  29  u.  Ehrenpf. )  stets  gerade  ist,  kommt  es  nur  in 
den  Händen  von  Bauern  und  Satyrn,  im  Weifskunig  aber, 
wo  die  edleren  Instrumente  fast  sämmllich  vertreten  sind, 
gar  nicht  vor;  auch  scheint  es  bald  wieder  abgekom- 
men zu  sein,  da  es  z.  B.  in  Mich.  Praetorii  synlagma 
music.  (Wolfenhltl.  1019),  welches  uns  eine  llauptquelle 
für  die  2.  11.  des  10  Jhdis.  ist,  und  .worin  doch  der 
Luscinius  vielfach  benutzt  ist,  nicht  mehr  vorkommt  Uei- 
lauhg  wurde  jenes  Krummhorn  beim  Blasen  so  gebalten, 
dafs  die  Schallmündung  nach  oben  gerichtet  war,  das  ge- 
rade aber  wie  alle  übrigen  Flöten,  welche  von  oben  geblasen 
werden.  —  Die  Sackpfeife  mit  zwei  Stimmern  kommt 
im  Weifskunig  nicht,  sonst  aber  oft  vor,  z.  B.  in  Ma- 
nuels Todtentanz  und  namentlich  bei  Durer,  aber  nur  in 
den  Händen  von  Hirten  (Hdz.  14.  29;  im  Marienleben, 
B.  78.  85;  Kf  B.  91);  und  wenn  sie  auch  neben  einem 
Engelein  in  der  heil.  Familie,  Hz.  B.  97,  erscheint,  so  ge- 
schieht dieses  nicht  ohne  humoristische  Beziehung  und 
jenen  gemüthlich-scbalkhaften  Nürnberger  ^^■itz,  welcher 
auch  unsern  Dürer  so  gut  kleidet.  —  Die  kleine  Hand- 
orgel.  welche  der  Spieler  auf  dem  Schoofse  halt,  kommt 
auch  jetzt  noch  vor  (Sched.  Chr.  und  Rdz.  14),  doch 
rüunitesie  nach  und  nach  der  weiter  ausgebildeten  S  tan  d- 
orgel  (Positiv)  und  der  noch  gröfseien.  eigentlichen 
Kirchenorgel  das  Feld,  welche  nun  namentlich  durch  die 
Erfindung  der  sogen.  Registerzuge  und  durch  die  Verbes- 
serung der  Blasbälge  und  Windladen  vervollkommnet 
wurde.  Im  Weifskunig  sahen  wir  bereits  eine  Zimmcr- 
orgel  mit  Pedal,  deren  Balge  jedoch  von  einem  Gehulfen 
aufgezogen  werden.  Die  besten  Kirchenorgeln  von  Konr. 
Hotenburg  (um  1495)  halten  um  diese  Zeil  die  Barfufser- 
kirche  zu  Nürnberg,  die  Kapitelskirche  zu  Bamberg  und 
die  gröfsle,  von  H.  Kranz  1499  erbaut,  der  Blasiusdom 
in  Brauiischweig.  —  Was  die  eigentlichen  Klangwcrk- 
zeiigc  betrifft,  so  rinden  wir  neben  der  Manllromnul,  die 
eben  seit  dem  14.  .Ilidt, ,  ohne  Unterbrechung,  ihren  be- 
scheidenen Gang  bis  auf  unsere  Tage  fortgeseUt  hat  und 
aniser  dem  Ambos,  Topf,  der  zwei-  oder  mehrfNchen 
Klapper,  dem  Cimbel-  oder  Glockenspiel  u.  s.  w., 
die  Luscinius  eben  auch  mit  abbildet,  die  aber  wol  lu 
allen  Zeiten  gelegentlich  mit  einem  Ton  ausgehniren  ha- 
ben, namentlicb  den  Triangel,  der  mit  3  Hingen  behiingt, 
aber  noch  an  allen  3  Erkeo  geschlossen  ist  (Weifskun. ; 
lldtchn.    der   h.    Farn     v     Hnnr    1509   zu   Wien  :    lief»     3. 


283 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


284 


63)  und  neben  der  llandtrommel,  die  in  gleichem 
Range  mit  Blociiflote  nnd  Sackpfeife  in  Durer's  lldz  der 
Engeiltonigio  (^B.  lOi)  wiederum  humoristiscli  von  einem 
Engel  geschlagen  wird,  die  gröfsere  Trommel  (Baiti- 
hausbild,  Kdz.  14.  Ehrenpf. ,  auch  Weifskun).  welche 
aber  noch  keinen  Schutzreif  um  das  Fell  hat,  doch  be- 
reits zur  Förderung  des  Klanges  über  der  einen  Flache 
2  Schnüre,  welche  spitzwinkelis:  zusammenlaufen  :  so  auch 
neben  der  flachen  Handpauke  (Tamburin)  mit  Blechschei- 
beo  oder  Schellen  im  Rand  (Ehrenpf.)  die  fortan  meist 
paarweise  auftretende  aröfsere  Kesselpauke  (Weifskun  , 
Rdz  37,  Ehrenpf.).  oft  mit  flatternden  Tüchern  iinibnndpii, 
dazu  2  Schlägel«  je  mit  3  runden  Knöpfen,  wie  an  den 
Filgerstähen  —  Unter  den  Saiteninstrumenten,  welche 
geschlagen  werden,  hat  die  Laute  bald  die  halbe  Bim-, 
bald  die  halbe  Eiform  mit  nur  einem  Schalloch  und  stark 
zuruckgebogenem  Kragen,  in  welchen  die  Wirbel  von 
der  Seite  eingedreht  sind  ;  manchmal  ist  bei  der  Eiform 
der  Hals  lang  und  der  Kragen  nicht  so  stark  zurUckn-e- 
bogen,  auch  die  Besaitung  mehr  beschiinkt  (Weifskun., 
Hz.  V.Dürer,  B.  97  147;  Rdz.  14.  38  etc.)  Die  Harfe 
kommt  noch  klein  vor,  doch  schon  in  der  Schederschen 
Chron.,  im  Weifskun.,  ÜUrer's  Marienleben,  B.  95  und 
Rdz.  H)  ist  sie  so  weit  gestreckt,  dafs  sie  von  nun  an 
zwischen  den  Knieen  auf  den  Boden  gestellt  wird.  So- 
dann begegnet  uns  bereits  im  Weifskunig  das  Klavier, 
dessen  verschiedene  Arten  als  clavichordium,  clavicithe- 
rium,  virginale  und  clavicimbalum  (letzteres  mit  senk- 
recht gestellter  Besaitung)  unterschieden  werden.  Es 
hat  im  Allgemeinen  die  üufsere  Form  eines  länglichen 
nachen  Kästchens,  das  auf  den  Tisch  gestellt  und  dessen 
Deckel  aufgeschlagen  wird,  so  dafs  man  die  Besaitung 
sieht;  —  auch  das  Hackbrett  in  einfacherer  Form  tritt 
auf  mit  parallel  neben  einander  über  ein  Kästchen  mit  2 
Schallochcrn  über  2  Stegen  aufgespannten  Saiten,  die 
statt  der  Tasten  mit  zwei  Stabchen  geschlagen  werden. 
Die  Bauernleier,  welche  wir  schon  am  Schlüsse  des 
vorigen  Zeitraums  mit  einer  hohlen  Walze  versehen  sa- 
hen, kommt  auch  jetjt  noch,  ohwol  mit  reicherer  Kenais- 
sance- Verzierung  ausgestattet,  in  der  früheren  flachen 
Lauten-Form  mit  dem  Bade  vor.  —  Das  Trumscheit, 
in  der  Regel  ein-  oder  zweisaitig.  kommt  doch  auch 
dreisaitig  vor,  wie  z.  B.  im  Weifskunig.  —  Die  (je ige 
kommt  zum  Thi'il  noch  dreisaitig,  wie  in  Dürers  Hz  des 
Bades.  B.  l'iS,  nnil  in  einer  lldzchn.  zu  Wien  um  1508. 
vor,  doch  auch  fnnfsnitig  (Bratsche  oder  Allgeigc,  Rdz. 
14),  und  beide  Arten  in  Itürer's  Ehrenpforte.  Sie  (wie 
auch  die  Bouernicier)  nähert  sich  bereits  —  doch  noch 
mit  ebenen  Flächen,  —  der  Form  unserer  heutigen 
Geige,    nur    ist    der    Kragen    noch    flach,    kleeblottförmig 


und   die  Wirbel  sind   von  oben   eingedreht.    Im  Weifskun. 

aber,   i'beiitalls  funfsaitig,   hat  sie,  was  damals   noch   neu 

und   vornehnier  sein  mochte,   bereits  einen  Ansatz  zu   der 

später    noch    mehr    ausgebildeten    sogen.    Schnecke,    die 

Wirbel   an  der  Seite. 

(Schluls  folgt.) 

j.it) — *«4 — ' — 

ItHM  Kirrlien -Portal  <ler  Abtei  Pelem- 
haiiMeii*). 

Von  V.  Krieg-Hochfe  I  den,  grofsh.  bad.  General,  in  Baden- 
Baden. 

Der  Freund  und  Kenner  alter  Geschichte  und  Kunst 
llndet,  wohl  nicht  ohne  Ueberraschung,  mitten  in  den  rei- 
zenden Gärten  zu  N  e  u -E  b  e  rst  ei  ii  im  Murgtbale.  an 
riner  der  Zwinger-Mauern  dieser  Burg,  das  wühlerhaltene 
Kirchenportal  der  ehemaligen  uralten  Abtei  Petershau- 
sen  hei   Konstanz. 

Die  Liebe  Seiner  Königlichen  Hoheit  des  Grofsher- 
zoges  Leopold  für  vaterländische  Denkmäler  hat  eine 
reiche  Sammlung  sehr  gut  erhaltener  Glasgemälde.  ^^'af- 
fen,  Elfenbein  -  Schnitzwerke  und  Metall-Arbeilen  im  Rit- 
tersaale zu  Neu-Eberslein  aufgestellt  und  ein  kleineres 
Gemach  mit  trelTlicheii  Oelgemälden  aus  der  oberdeut- 
schen Schule  geschmückt. 

Für  die  Werke  alter  Skulptur,  welche  bei  dem 
noch  immer  häuligen  Abbruche  aller  Gebäude  der  Zer- 
störung wohl  schwerlich  entgangen  wären,  boten  der  in- 
nere Burghuf  und  die  in  Garten  verwandelten  Zwinger 
sehr  angemessene  Stellen.  Und  so  gibt  denn  daselbst 
mancher  merkwürdige  Stein  —  nicht  nur  von  der  Kunst- 
ferligkeif  längst  vorübergegangener  Zeiten,  sondern  auch 
von  der  damaligen  Lehens-  nnd  Anschauungsweise  der 
Menschen  selbst  ein   lehrreiches  Beispiel-. 

Bischof  Gebhard  11.  von  Konstanz  begann  im  .lahre 
983  den  Bau  der  Kirche  nnd  Abtei  P  e  t  ersh  nuse  n  .  und 
am  28.  Oktober  992  weihte  er  die  erstere  zur  Ehre  des 
heiligen   Gregor  ein. 

Gebhard  war  der  jüngste  Sohn  des  Grafen  Ulrich 
von  Bregcnz,  wurde  in  der  Domschnle  zu  Konstanz  er- 
zogen und  nach  dem  Uiugange  des  Bischofs  Gaminolf 
im  .lahre  980  zu  dessen  ^nchfolger  crvviihlt.  Eine  sei- 
ner   ersten  Verrichtungen    in    der  neuen   Würde    war  die 

*)  Das  hier  Milgollicille  i.*!  ein  Au.^izng  einer  im  J.  1802 
nur  in  wenigen  E.vcinplnrcn  erschienenen,  nicht  in  den 
Buchhandel  gekommenen  Druckschrift,  welche  uns  von 
dem  Herrn  Verfas.icr  pilljgst  milgelheill  worden  ist. 
Bei  der  Wichligkeil  i\pit  bciiirncliencn  Kiinsldenkinal» 
durfte  ein  neuer  nnd  auch  für  einen  grolseron  Leser- 
kreis zugänglicher  .\bdriick  sicherlich   von  \Vprlh  sein. 

.\nni.  d.   Red. 


Hililcndo  Kuns 
B.iuknnst. 


285 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


286 


Stiftung  des  Beiiediklinerkloslers  Peter  sha  u  seu.  Im 
deo  Bau  mogiicbst  bald  zu  vollbriugea,  verwendete  er 
diejenigen  seiner  Leibeigeoen,  welche  Handwerke  iriebeu. 
bei  demselben  und  schenkte  ihnen  dafür  die  Freiheit 
vum   Leibfalle. 

Bischof   Gebbard   suchte   überall    die   Rechte   seines 
Bisthums   tu   h ihren  und  dessen  Einkünfte  zu   vern)ehren: 
dabei  aber  war    er    auch    ein   Vater    der  Armen    und    der 
freigebigste  Woblthäter  seiner  frommen  Stiftung,  welche 
schnell   und    freudig  emporbluhte.     Er  starb   am   27.    Au- 
gust y9t>  und  wurde   in  der  Kirche  von  Peter.-'hausen  zur 
Erde  bestattet,  wo  man  ehedem   folgende  Grabschrift  las: 
Uebita   pars  terrae  falleutia   tempora  sperne, 
Et  memorare  viae,  quam   testatur  ciuis  iste. 
Gectis   honor  nostrae  jacet   hie,  gentis  dolor,  atque 
Pracfuit  hie  urbi,  cuucto  sed  profuit  orbi, 
Hancque  Deo  sedem  templi  fuodavit  et  aedem. 
Parti   terrenae  Deus  ignoscens  miserere, 
Redde  vicem  justae,  quia   te  dilexerat  iste. 


Das  .\  b  t  e  t  g  ebau  d  e  wurde  nach  ihm.  wahrend  des 
eilflen  und  der  ersten  Hälfte  des  folgenden  Jahrhunderts, 
erweitert  und  mit  Knnstschitten  bereichert,  tl39  aber 
durch  eine  Feuersbrunst  völlig  zerstört,  wobei  Viele  von 
den  Lmwohneru  des  Klosters  an  den  xu  reitenden  Kost- 
barkeiten die  gewissenlosesten  Diebstähle  begiengen. 

Der  Abt,  unter  welchem  dieses  Unglück  die  Peter«- 
hauser  traf,  war  Konrad  I,  gewählt  112T  und  gestor- 
ben 1164.  Er  hatte  in  den  Zeiten  vor  dem  Brande  mit 
aller  Thütigkeit  an  der  Erweiterung  und  Verschönerung 
seines  Stiftes  gearbeitet,  und  eben  so  eifrig  betrieb  er 
hernach  die  Wiederherstellung  desselben. 

Im  Jahre  1162,  am  Vorabende  des  Himmelfahrtstages, 
wurde  der  Grundstein  zum  Wiederaufbau  der  Kirche 
gelegt,  und  zwar  auf  der  ^orgenseite,  wo  sich,  abwei- 
chend von  den  gewöhnlichen  kirchlichen  Anordnungen, 
das  erwähnte  Portal  erhob.  Den  Namen  des  Werk- 
meisters hat  uns  die  Chronik  aufbewahrt,  er  hiefs  We- 
zilo,    war    aus  Konstanz    und    hatte    früher    die  niederes 


287 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 
sein   Name    ist    flieh    über    dem 


288 


geistlichen    Weihen*); 
Thurslurze  tjn^ehauen. 

Der  Itundbogen,  die  mit  vierecltigen  Pfeilern  abwech- 
selnden Säulen  in  der  Erweiterung  der  ThurulTnung:,  die 
zierlichen  Kapitale  und  der  reiche  Figurenschmuck,  in 
Lebereinstimmung  mit  der  oben  gegebenen  Jahreszahl, 
weisen  auf  die  Blüthezeit  des  romanischen  Bausti- 
les  hin. 

An  dem  Portale  von  Pvtershausen  ist  aber  der 
Schmuck  strenger  und  ernster.  Die  Perlschuure,  Blät- 
ter und  Arabesken- Gewinde,  wie  die  bei  andern  Gebäu- 
den jener  Zeit  so  häufig  vorkommenden  Nestelknupfun- 
geD,  sind  durch  Figuren  in  ganz-  und  halberhabciier 
Arbeit  ersetzt.  Nur  ein  einziges,  indessen  sehr  geschmack- 
volles Arabesken- Gewinde  zieht  sich  am  Innern  Halb- 
kreise des  BundTeldes  hin.  Die  flachen  horizontalen  Lei- 
sten unten  und  oben  am  fbürsturze ,  wie  die  bogenför- 
migen im  obern  Rundfelde,  sind,  statt  alles  Schmuckes, 
mit  schönen  tiefeingehauenen  Buchstaben  bedeckt,  welche 
leoninische  Verse  bilden,  mit  dercu  Lesung  wir  uns  wei- 
ter unten   beschäftigen. 

Das  halbkreisförmige  Rundfeld  wird  auf  seinem  äus- 
seren Bande  von  den  er\^ ahnten  Arabesken  umfafst,  im 
Innern  aber  durch  bogenförmige  Leisten  (von  gleicher 
Breite,  wie  an  dem  Thursturze)  in  drei  kleinere  Felder 
getheilt,  deren  mittleres  das  oben  und  unten  zugespitzte, 
BUS  der  Durchschneidnng  zweier  gege/i  einander  gerichte- 
ter Kreisbogen  entstandene  bekannte  mystische  Ovnl  zeigt. 
Die  beiden  andern  Felder,  rechts  und  links  von  dem- 
selben, bilden  dreieckige  symmetrische  Zwickel.  Alle 
drei  Felder  sind  mit  Figuren  in  halb  erhabener  Arbeit 
geschmückt. 

Der  breite  liurizuntale  Thürsturz,  in  kleine  Ge- 
simse und  Hohlkehlen  abgeschrägt,  zeigt  auf  seiner  vor- 
deren Fläche  eine  Reihe  kleinerer  Figuren;  seine  untere, 
gegen  die  Schwelle  gerichtete,  wird  von  einer  reichen 
Arabe>kenbortc  ganz  bedeckt ;  sie  erinnert  an  jene  gleich- 
zeitige, welche  den  prachtvollen  Erker  auf  dem  Try- 
fels  umzieht. 


*)  Paulalim  de  die  in  diem  basilica  S.  GregoHi  extruendo 
reformatur,  Wcmilone  quodam  de  Constancia  ex  cle- 
rico  opifice.  Das  Chronicon  Pctcrshusanuni  in  Mone's 
tjuelleniRmml.  fUr  die  baditche  Landes-Gesch.  I,  170. 


Zwischen  zwei  Sä  u  le  ns  teil  ungen  zur  Rechten  und 
Linken  der  ThUre  treten  die  mehr  als  lebensgrofsen.  sorg- 
faltig gearbeiteten  Bildsaulen  des  heiligen  Gregor,  als 
des  Patrons,  und  des  heiligen  Gebhard,  als  des  ersten 
Grunders  der  Kirche,  bedeutsam  hervor  und  verleihen 
dem   Ganzen   einen   ruhigen,   erosteu  Charakter. 

Betrachtet  man  die  Ve  rhältniss  e  des  Baues,  nament- 
lich jenes  der  Saulenschäfte,  in  ihrer  Höhe  zu  ihrer  Dicke 
genauer*),  so  sieht  man  deutlich,  wie  wenige  Jahrzehnde 
später  bei  den  reichen  Kapitalen  und  Sänicnfufsen  die 
allzugrofse  Hohe  und  Dünne  der  Schäfte  sich  dem  Ge- 
schmack fühlbar  machen  mnfste.  Hieraus  ergab  sich  die 
Uebereiiianderstelhing  kürzerer  und  somit  verh^illnifsmas- 
sig  dickerer  Schafte,  wie  wir  sie  in  der  Uebergaiigspe- 
riode,  am  Anfang  des  13.  Jahrhunderts  linden  ;  eine  An- 
ordnung, die  sich  aber  nicht  lange  erhielt,  und  durch  die 
viel  angemessenere  Zusammenstellung  vieler  und  dunner 
Schäfte  zu  jenen  mächtigen  SäuleubUndeln  ersetzt  wurde, 
welche  einen  der  Grundzlige  der  eigentliiimliclien  deut- 
schen  Bauweise  bilden. 

Einen  andern  Uebelstand,  den  Mangel  an  Licht,  der 
mit  den  kleinen  Fensteröffnungen  des  romanischen  Bau- 
stiles verknüpft  war,  und  die  Mittel,  wie  man  ihm  gegen 
Ende  des  12.  Jahrhunderts  abzuhelfen  versuchte,  werden 
wir  weiter  unten,  bei  Betrachtung  der  Bildwerke,  näher 
in's  Auge  fassen.  Das  Material  des  Portals  bildet  die 
schone  grünliche  Molasse  der  obern  Seegegend,  welclie 
leider  dem   Verwittern   sehr  unterworfen  ist. 


*)  Hier  niuls  bemerkt  werden,  dafs  die  Sä  nl  enschaf  l  e, 
die  sich  gegenwärtig  an  diesem  Denkmal  befinden, 
nicht  die  alten  u  rs  p  r  li  ng  1  i  c  li  cn  .sind.  Diese  mufs- 
tcn  wegen  bedeutender  Schadhaftigkeit  durch  neue  er- 
setzt werden,  welche  etwas  zu  dUnn  ausgefallen  sein 
mOgen,  wie  sich  aus  dem,  für  sie  allzuweilcn  Hals- 
bande des  alten  Kapitales  nachweisen  lälst.  Aber  auch 
selbst  nach  dem  Durchmesser  dieses  lilzlern  zu  nrthei- 
len,  waren  sie  immer  noch  sehr  dnnn.  Auch  die  obern 
doppelten  Platten  Ober  den  Kapitalen  sind  nicht  mehr 
die  ursprünglichen,  ja  diesen  nicht  einmal  unmillelbar 
nacligebildcl,  weil  sie  die  ersten  und  letzten  Worte  auf 
den  beiden  nhern  Leisten  verdecken,  was  in  der  er- 
sten Zeit  nach  dem  Baue  unmöglich  der  Kall  sein  konnte. 
(Scblufs  folgt.) 

(Hit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche  Redaclion  : 

Dr.  Kreih.  v.  u.  z.  Aufaefa.     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.  K.  Frommann.     Dr.  Frhr.  Roth  v.  Schreckcnsle  in. 

Verlag  der  literarisch -artialiachen  Anstalt  dea  germaniachen  Museums  in  Nürnberg. 

U.  E.  S  eb  nl  d'Hche  Btichdriickcrel. 


BEILAGK  ZUM  ANZEI(;Kn  FÜR  Kl\DE  DFU  DECTSl  IIE\  VOItZEIT. 

1860.  3?  8.  *  Augiisl. 


Chronik  des  germnnisciKMi  Museums. 


Die  Fnrslen-ConferenF.en  zu  i)ailcn-B»deii  und  Teplil/..  die 
Trinksprilclie  bei  EröfTnung  der  Eisenbahn  von  Wien  nach 
München  und  so  manches  andere  deutsche  >Vorl,  welches  in 
den  lelzicn  Monaten  laut  gesprochen  und  lesrrlicli  genup  ge- 
druckt worden,  bercililigen  uns  woi,  mehr  noch  als  Srliiller- 
feier,  die  gleich  einem  Triumphwagen  voraniog,  fest  daran 
zu  glauben,  dal's  die  deutsche  Einheit  doch  etwas  mehr 
sei,  als  ein  bloi'ses  Phanlasiebild,  und  dafs  ihre  geistige 
Kraft  bereits  auch  greifbare  und  materielle  Kräfte  in  Be- 
wegung gesetzt  habe.  Wem  kann  aber  diese  von  Fürsten 
und  Völkern  Deutschlands  so  laut  ausgesprochene  Einigungs- 
bestrebung erfreulicher  und  willkommener  sein,  als  gerade 
dem  g'-rmanischen  Museum,  auf  dessen  mit  dem  deutschen  Ad- 
ler gezierter  Fahne  das  Motto  sieht:  „Durch  Einheil  stark"  ? 
Erst  mit  dem  starken  Yolksbewulstsein  der  Einheit,  sei  es 
auch  nur  Zusammengehörigkeit,  wird  das  germanische  Katio- 
nalmuseum  aus  der  Holle  eines  Stiefkindes,  als  welches  es 
bisher  von  allen  deutschen  Staaten  ohne  Ausnahme  angesehen 
und  unterstützt  worden  ist,  in  die  eines  rechten  und  leibli- 
chen Kindes  des  deutschen  Vaterlandes  übergeben  und  dann 
als  solches  auch  so  genährt  werden,  dals  es  seine  ganze  Kraft 
und  Thdiigkeit  auf  die  Entfaltung  und  Hurchfülirung  seiner 
grofsen  Aufgabe  wird   verwenden   können. 

Zum  Zwecke  einer  schnelleren  Uebersicht  über  die  Samm- 
lungen des  germanischen  Museums  fiir  die  besuchenden  Frem- 
den ist  ein  kurzer  Leitfaden  mit  Holzschnitten  als  „Fremden- 
führer" unter  der  l'resse,  wodurch  auch  für  das  Personal 
des  Museums  einige  Erleichterung  eintreten  wird.  Ein  grofser 
Grundplan  der  ganzen  Karthause,  bereits  fertig,  wird  diesem 
Führer  beigegeben. 

Mit  freudigem  Dank  können  wir  melden,  dafs,  obgleich 
Se.  Konigl.  Hoheit  der  (irolsherzog  von  II  ess  c  n  -  D  a  r  m  sta  d  I 
schon  \(M)  fl  aus  seiner  l'rivatchatouille  jahrlich  beitragt,  aus 
der  Landeskasse  des  Grofsherzogtliums  ein  gleicher  Beitrag 
für  1860  eingezahlt  worden  ist.  Eine  weitere  erfreuliche  Bei- 
hulfe  ist  ein  im  Anltrage  Sr.  Durchl.  des  Landgrafen  vonllcs- 
sen-Homhurg  uberniittrller  wiederholter  aufserordentlicher 
Beitrag  von  .'i.'j  (1.  Herr  Dr  l'aulus  Melchers,  Bischof  von 
Osnabrück,  gewahrte  eine  Unterstützung  von  lOThIrn.  und 
der  Magistrat  Frankcnherg  (Sachsen)  eine  gleiche  von  5 
Thirn.  Jahrliche  Beiträge  zeichneten  :  die  Amtsversaninilung 
der  Stadt  Schw.  Timünd  mit  11(1.  und  der  Stadt  W  a  I  d  .s  ee 
mit  ir»  fl.  und  die  Freimaurer-Loge  in  Freiberg  mit  'J  ThIrn. 
Ein  bedeutender  Zuwachs  zu  den  Jahresbeiträgen  wurde  von 
der  I'negschaft  Berlin  angemeldet. 

In  Schriftcnlausch  mit  dem  Museum  ist  neuerdings  ge- 
treten : 


die    oberhessische    Gesellschaft    für   Natur-    und    Heilkunde 

in  Gie  fs  en, 
die  rmnlandische  Gesellschaft   der  Wissenschaften   zu    Hcl- 

s  I  ng  f  0  rs. 

Eine  neue  Pllegscbafi  würde  in  Speier  errichtet. 

Der  jüngst  erfolgte  Tod  des  l'nivers.-Prof.  Dr.  J.  G.  L. 
Kusegarten  in  Greifswald  laist  das  Museum  leider  schon 
wieder  den  Verlust  eines  Gelehrtenausschufs  -  Mitgliedes  be- 
klagen. 

Den  Empfang  nachstehender  Geschenke  bescheinigen  wir 
dankend  : 

I.  Für  das  Archiv. 

Johann  Christian  Hütter,   Vergolder,  zu  Nürnberg: 

1771.  Kaufbrief  <l.  Job.  J<](liic.   Ililteprandl.     1G70.     I'gm. 

1772.  Lehnbrief   d.    Markgr.    Christ.    Ernst    v.    Brandenburg. 
1670.     I'gm. 

1773.  Lehnbrief  d.   Markgr.   Gg.   Fried.   Karl  v.  Brandenburg 
für  Joh.  Chr.  Clevc.     1727.     Pgm. 

1774.  Lebnbrief  d.  Markgr.  Gg.  Friedr.  Karl  v.  Brandenburg 
für  Zach.  Volmar.      1727.     Pgm. 

1775.  Lehnbrief  d.  Markgr.  (Ig.  Friedr.   Karl  v.  Brandenburg 
für  Christ.  Engelh.  Beck.     1728.     Pgm. 

1776.  Kaufbrief  d.  Zachar.  Volmar  zu  Nürnberg.    1728.   Pgm. 

1777.  Lehnbrief  d.  Markgr.  Friedr.  v.  Brandenb.  1737.   Pgm. 

1778.  Lehrbrief  für   Bcnj.  Sigism.  Bielitz  in  Dresden.     1733. 
Pgm.     Nebst  Attest.     17r)7.     Pap. 

1779.  Lehrbrief  f.  J.  Wolf  Seeberger  a.  Redwitz.    1771.   Pgm. 
Dr.  F.   A.  Reurs,  qu.  Professor,  in  Nürnberg  : 

1780.  Urkunde   des    Bischofs    Wolfram    v.    Wurzburg.      1331. 
Nrue   P.ip.   ,\bschr. 

M.  Straurs,  Optikus,  zu  Schwabach: 

1781.  F^hevertrag   zwischen  Gaudcnz   v.    u.  z.  Wcichs  u.  Ma- 
ria Preniliii.     162.'!.     Pap. 

Fr.  E.  Amthor,   k.  s.  Advokat   u.  Notar,   zu  Waidenburg : 

1782.  Sprürlibrief  mehrerer  CandiiiKi  r    d     Duniklrclie    zu   Ue- 
gensburg.     ]2ri2.     Pgm. 

1783.  Stiflungsbrief  d.  Nicia»  auf  der  Wog  für  d.  Kapelle  i. 
den  Zwolfboten  a.  d.  Brunnleite.     1314.     Pgm. 

1784.  Kaufbrief  Conrads  d.   Ilegnein  u.    Heinrichs  d.  .\ingiih- 
lig   für   F^lsbel  d.  Saulbcrgerin.     1.348.     Pgm. 

1785.  Kevers   Werners,    Bereitirs  d.  Aebtissin   Elspct   v.  Nie- 
dermunster,  üb.   d.  ihm  vcrl.  Srhcrgrnamt.     l'lti'.).    Pgm. 

1786.  Lehenrevers  Conrads  d.  Engelhofers  für  Muri|uart  Zoll- 
ner v.   Hotenslnin.      138S.      Pgm. 

C.  A.  Krag',   lliiuptmann  b.  d.   Infanterie,   in  Kopenhagen  : 

1787.  Lilirlirict  d.   Gililemi'iKirr  d.   M.itrrijili.<tcn-Gildc   in   iler- 
lin   f.   Mnrt.   Friedr.   Nidiiling.      17  >i'.      l'gi" 


291 


Anzeiger  für  Kuiiiie  der  dfutschoii  Vorzeit. 


292 


1788.  Lehrbrief  d.  Gildeineisler  d.  MateriRllffeo-Gilde  in  Ber- 
lin  für   ras|inr  rhrisliaii   Dollie.     1732.     Ppm. 

Ernst  V.   Braun,  Archivar,   zu  Allenliurg  : 

1789.  Vericiclinifs  der  im  Kaihsarchiv  lu  Aitenburg  befindli- 
chen  Original -llaiipliirkuiiden. 

Engelhardt,  Kechtsrath,  zu  Nürnberg  : 

1790.  Zehenibeschreibung  v.  Pörhilsch,  Prinicrsdorf  etc.,  nebst 
Regierungsbescheiden.     liiSl.     Pap. 

H.  Ij.  V.   Proeck,  (IIxTslIitnlcnant  n.  D.,  lu  Guben: 

1791.  Funfiindj'wan/.ig  .\klenslucke,  d.  Johanniter-Ordcn  betr. 
1672—1774.     Pap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Helnr.  Phil.    Cappe   in   Dresden  : 

9310.  Dcrs..  \n>ihT.  i\.  Aliinicn  v.  Goslar.     18C0.     8. 
Dr.  med.  Stick,  linleramtsarzt,  in   Isny  : 

9311.  J.   II.  Spechl,  Isnisches  Denkmal  elc.     1750.     8. 

9312.  M.  Wcberbcck,  Samml.  denkw.  Begebenheiten  d.  Sl.  u. 
(I.  hl.   Isny.     1822.     8. 

J.   Zeiaer'B   Buch-  und  Kunsth.  in  Nürnberg  : 

9313.  W.  V.  hanibach  u.  A.  Kreling,  Albrecht -Dürer -Album. 
12.  Lief.     ffr.  2. 

i}.  V.  Heldeloff,  l'rofessor  u.  Conservator,  in  Stuttgart : 

9314.  Ders.,  d.  Hiltcr- Namen  der  Wappenschilde  an  d.  Rit- 
lerkapellc  in   llalslurl.     •_'    Aufl.     1859.     8. 

9315.  Dcr..^..   il.  Marien-  Oll.  Kilterkapelle  lullalsfurt.    1860.    8. 
K.  J.  Dnmesnll,  membre  du  conseil  gen^ral  du  Loiret, 

in  Puiseaux  : 

9316.  Ders.,  histoire  des  plus  c^ldbres  amaleurs  elrangers ; 
t.  V.     1860.     8. 

Gustav  Köhler  in  Görlitz  : 

9317.  Wnlltnbach,  des  Schweidnilzer  Sladtschreibers  Jak. 
Garthener  Bericht  über  d.  Unruhen  zu  Schweidnitz, 
l.SL'O  — 21.     8. 

Verein  zur  Ausbildung-  der  Gewerke  in  Miinchen: 
9:318.    Dtrs.,  Zeilschrifl.      Id.   Jahrg.     2.   Uli.      1860.     2. 

M.  Ch.  Q.  Lorenz,  Prof.  a.  d.  k.  Landesschule  zu  Grimma  : 
9319.    Ders.,   Bericht    über   die  Griindung  und  Eröffnung  der 

Landcsschule  zu  Grimma  im  J.  1,550  etc.     1850.     8. 
9820.    Ders.,  Grinimenscr-Album.     18.50.     8. 

9321.  Ders.,  ein  Blatt  aus  Grimmas  Chronik.     1853.     8. 

9322.  Ders.,  scries  prneceptorum  illusiris  apud  Grimani  Mol- 
dani.     1850.     4. 

9323.  üers.,  scries  minislrorum  Eccicsiae  EvangelicoLulhcrn- 
nae  Grimensis.     1854.     4. 

9324.  Der».,  die  Stadt  Grimma  im  Knnigr.  Sachsen.  l.Alith. 
(II.  1-5)  u.  2.  Ablh.  (II.  C-  9).     l.S.56fr.     8. 

Bigm.   Eisinger,  Sladirechner,  in   Oilenburg  : 

9325.  K.  Barth,  z.  Erinnerung  an  die  d.  17.  Juli  1853  zu 
UlTenburg  Btaltgehabte  feierliche  Schlufssteinlegung  u. 
Enthüllung  des  Drake-Den^^maU.     18.53.     8. 

9326.  Programm  der  grofsh.  bad.  Gymnasiums  zu  Offenburg 
von   1857      58.     8. 

Dr.  theol.  etphll.  J.  Oeffcken,   Prediger,  in  Hamburg: 

9327.  Den.,  d.  kirchl.  Hamburg  vor  hundert  Jahren.  18G0.  8. 


9328.  Ders.,  die  Gnade  Gottes  an  seinem  treuen  Diener  Me- 
laniblhon.     1860.     8. 

Dr.   Ij.   DÖderlein,   llofrath   u.   l'rofessor,   in  Erlangen  : 

9329.  Ders.,  z.  Feier  der  ,50jahr.  Einverleibung  des  Fürsten, 
thunis   Bayreuth   in   d.   Konigr.   Bayern.     1860.     2. 

Cbrn.  Handschuch,  Archivgehulfe  im  german.  Museum: 

9330.  Kr.  \.  K.  Frank,  ad  ecciesiasl.  de  satisfaclione  Christi 
docirinam  observaliones  aliigüot   dognialicae.    18.59.    8. 

Dleterloh'sche  BuchhdI.  in  Gotlingen  : 

9331.  Philologus  ;  lir.<g.  v.  K.  v.  I.eutsch.  16.  Jahrg.  1  Hft. 
1860.     8. 

Direction  des  Gymnasiums  zu  Bautzen: 

9332.  C.   P.  Jaehne,   vila   Grefforii   Maelligii   elc.     1860.     4. 

9333.  C.  J.  Röfsler,  Rede  am  lOOjahr.  Geburtstage  Schillers. 
1859.     8. 

K.  k.  geographische  Gesellschaft  in  Wien : 

9334.  Dies.,  .Mittheilunge»  ;  redig.  v.  Fr.  Fotterle.  3.  Jahrg. 
3.  Heft.     1859.     8. 

Dr.  Th.  Jos.  Lacomblet.    k.  pr.  .\rchivrath  ü.  Biblio- 
thekar, in  Dusseldorf: 

9335.  Ders.,  Urkundenbuch  f.  d.  Geschichte  d.  Niederrheins ; 
1.— 4.  Bd.     1840-58.     4. 

9336.  Archiv  f.  d.  Geschichte  d.  Niederrheins,  hrsg.  v.  Th.  J. 
Lacomblet;   1-3.  Bd.  1.  Heft.     1832-60.     8. 

Bon'S  Buch-   und   Mus.- Handlung   in   Königsberg: 

9337.  IL  Fr.  Jacobson,  Geschichte  der  (juellen  des  Kirchen- 
rechts d.  preufs.  Staats;  I,  1.  u.  2.  u.  IV,  3  mit  Ur- 
kunden.    1837—44.     8. 

Arwied  Frhr.  v.  'Witzleben  in  Köln  : 

9338.  Der».,  Süppicmenl-Blalter,  Bericht.,  Erganz.  u.  Nachtr. 
zur  Gesch.  u.  Geneal.  des  ges.  Fürstenhauses  Nassau. 
1858.     2. 

9339.  S.  Heuringius,  \lmanach  vnd  Schreib  Kalender.  1561.  4. 

9340.  Joach.  Heller,   Schreib  kalender  vff  das  1565.  Jar.     4. 

9341.  Job.  Pralorius,  Schreib  Calendcr.  1590,  94,  96  —  98. 
1601.     4. 

9342.  S.  Marius,  Schreib  Calender.     1607.     4. 

9343.  Die  feiert.  Eröffnung  der  Rhein -Bahn  Köln -Mainz  am 
15.  Dcc.  1859.  8.  Mit  12  weiteren  darauf  bezügli- 
chen Schriftstücken. 

F.  Ä.   Stocker'srho   Vcriagshandl.   in   F'rick  : 

9344.  Dil'  ."ii  bweiz.  Illusir.  Monatsschrift,  hrsg.  v.  L.  Eckardt 
u    I'.   Volniar.     3.  Jhrg.     5.  u.  6.   II.     4. 

Dr.  A.  Birllnger,  Pfarrverweser,  in  llundersingen  : 

9345.  Granz-Boic,  1860,  Nr.  22—2.5,  28-33  u.  35.     4. 
Heinr.   Scholler,   Kaufmann,   in   Nürnberg: 

;i31t;.    Ta.sihriil.iul,   1.   Bayern'.s   Landwehr       1H4I.     H. 

9347.  C.  A.  Kallenbrunner,  obero.stcrr.  Lieder.     1845.     8. 

9348.  UbcrOstcrr.  Jahrbuch  f.  Literatur  u.  Landeskunde,  hrsg. 
V.  K.  A.  Kaltcnbrunncr.     1.  u.  2.  Jhrg.     1814  —  45.  8. 

9349.  C.  R.  V.  Renauld,  Bilder  au.«  dem  staatl.  Geschafts-Lc- 
ben.     1.   IL     18.5(1.     8. 

Ij.   Baur,    Direktor    des    geh    Haus-  und   Staatsarchivs,  in 
Darnihladt  : 

9350.  II.  E.  Scriba,  General-Register  zu  d.  Regesten  der  bis 


293 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


294 


jetzt  ecdr.  Urkunden  z.  Landes-  u.  Orlsgtsch.  d.  (jrofs- 
her/.oülli.   Hessen.      ISfiO.      1. 
Voig'tländlscher  alterthumsforschender  Verein 

in    llohrnk'iil>en  : 

9351.  Ders.,  Viiriscia.  Iirs«.  v.  Fr.  Allierti.  5.  Lfg.  8.  Nebst 
Fi.ri-.   il.   {'M;i\    (I.   Bibliothek. 

Johann  Oiontini,  Buclih.,  in  Laibach  : 

9352.  li.   Dziin.tki.  Laihach  u.  s.  Umgebungen.     8. 
Ung'enannter  in  Nürnberg : 

935.'i.    .Insl.  Sltnffel,  bewerte  Bier  Künste.     1626.     4. 
Verein  für  nassauische  Alterthumsknnde  and 
Geschichtsforschung;  in  U lesliaJin  : 

9354.  Uers.,  Annalcn,  VI.  B.,  3.  H.  1860.  8.  auch  als  Son- 
derabdr.  :  Johannes,  Limburger  Chronik,  hrsg.  v.  K. 
Rössel.     1860.     8. 

Dr.  F.  Zi.  J.  Dillenins,  Dekan  a.  U.,  in  Weinsberg: 

9355.  Ders.,  Wiinsbery,  vormals  freie  Heichs-,  jelit  wilrtt. 
Ober:iinlsstadt.     1860.     8. 

H.  Krause,  Conrektnr  am  Gymnasium  zu  Stade  : 

9356.  J.  I'h.  Kuling,  Beschreib,  d.  i.  Furstenth.  Göttingen  ge- 
hörigen Slndt  Nortbcim.     1779.     8. 

O.  ITslar's  llofhucbh.  in  Pyrmont ; 

9357.  h.  K.  Sirals,  l'yrmont  u.  dessen  Umgebungen.    1859.    8. 
Leop.  Vofs,  Buchh.,  in  Leipzig : 

9358.  I).  Gymnasien  Oesterreichs  u.  die  Jesuiten.     1859.    8. 

9359.  Aegidii  Corboliensis  camiina  medica,  ed.  L.  Choulant. 
1826.    8. 

C.  A.  Schwetschke  &  Sohn   (M.  Bruhn),  Buchh.,  in 
liraunschweig  : 

9360.  Ü.  V.  Ileinemann,  Markgraf  Gero.     1860.     8. 
B.  F.   Voigt,   Buchh.,  in  Weimar: 

9361.  J.  Fr.  Theoci.  Wohlfarth,  Mclanthlhon-ßüchlein.  18C0.  8. 
Friedr.  Vieweg  &  Sohn,  Buchh.,  in  Braunschweig  ; 

9362.  II.  Ilettner,  Literaturgesch.  d.  18.  Jahrh.  1.  u.  2.  Th. 
1856  u.  60.     8. 

Dr.   Andresen,    Conservator  der   Alterthumssamml.   des 
gerni.   Museums  : 

9363.  Peter  Ilasenclever.     1794.     8. 

Dr.  J.  Ii.  F.  Janssen ,   Conservator   am  Reichsmuseum 
in  Leiden  : 

9364.  Ders.,  13  Sonderabdrucke  v.  Aufsätzen  in  d.  Algemcene 
Konst-  en  Leitcrbode.     1860.     8. 

Oberhesslsohe  Gesellschaft  für  Natur-  u.  Hell- 
kunde  in   (Nielsen  : 

9365.  Dies.,  7.  u.  8.  Bericht.     1859  u.  60.     8. 
Hlstor.  Verein  von  Oberfranken  zu  Bayreuth : 

9366.  Ders.,  Archiv  für  Gesch.  u.  Allcriliuiiisk.  Bd.  VIII,  1. 
l-s(;o.     M. 

Dr.  J.  C.  Bluutschll,  Univers.-Prof.,  in  München  : 

9367.  Ders.,  Gesch.  d.  Schweiz.  Bundesrechtes.  2  Bde.  1849 
—52.     8. 

9368.  Dert.,  Staats-  u.  Rechtsgesch.  der  Stadt  u.  Landschaft 
Zürich.     2  Theile.     2.  Aufl.     1856.     8. 

Otto   Melfsner,   Bürlihdl..  in   Hamburg: 

9369.  G.  Weigcll,  d.  nordfries.  Inseln  vormals  u.  jctil.  1858.  8. 


Carl  Uainberger,  Verlagsbuchh.,  in  Nürnberg  : 

9370.  I).  r...  .Neu.sie.  über  Nürnberg.     1860.     8. 
Societe  archeologique  in  Namur : 

9371.  Dies..    Viinules.    louie   6,   livr.  2.      1859.      8. 

Rod.  Blanchet,   vice-pr<^s.   du   conseil   de   l'instruction 
publ.  du  canton  de  Viiiid,  in   Lausanne  ; 

9372.  Ders.,  memoire  sur  ies  monnaics   des  rois  de  !a  Bour- 
posrne  transjurane.     1856.     4. 

Ein  ungenannter  in  Zerbst : 

9373.  W.  (  orle,  Festrede,  gehalten  am  lOOjahr.  Geburtstage 
F.   V.  ."»cliiller's  etc.     4 

E.  Fidloin,  Stadiarchivar,  in  Berlin: 
9371.    Ders.,  histor.-diplom.  Beitrüge   z.  Gesch.  d.  Stadt  Ber- 
lin.    5  Thie.     1837  —  42.     8. 

9375.  Ders.,   die  Territorien   der  Blark  Brandenburg.     3.  Bd. 
1860.     4. 

Direktion  des  evang.  Gymnasiums  zu  Schafsburg  : 

9376.  J.  Matz,  d.  siebenb. -sfichs.    Bauernhochzeit.     1860.     8. 
Prcr. 

Dr.    Frhr.    Roth  v.  Schreckenstein,    II.   Vorstand 
des  germ.  Museums  : 

9377.  L.  F.  Heyd,  Gesch.  d.  Grafen  v.  Groningen.     1829.    8. 
Architecten-   u.  Ing'enieur-Verein  für  das  Kö- 
nigreich Hannover  in  Hannover  : 

9378.  Ders.,  einhcill.  Halssystem  f.  Deutschland.     1860.     2. 
A.  Hildebrand,  Burhh.,  in  Schwerin  : 

9379.  Fr.  Wifrcer,   meeklenb.  Annalen  bis  z.  J.  1066.     1860.    4 
Baumgarten  &  Comp.,   liuchii.,   In   Dessau  : 

9380.  C.  II.  Clauls,  Christian  III.,  König  v.  Danemark.    1859.8 
Hahn'sche  Hofbuchhandlung  in  Hannover  : 

9381.  W.  Meyer,  deutsche  Sangerwarte.     1860.     8. 
C.  Trosohel,  Buchh.,  m  Trier  : 

9382.  N.  Hocker,  d.  Mosellandes  Geschichten,  Sagen  und  Le- 
genden.    18.52.     16. 

V.  Bück,  Buchbdi.,  in  Luxemburg : 

9383.  J.  Kngling,  d.  Luxenib.  Glaubensbekenner  unter  d.  fran- 
zösischen   Republik.     1860.     8. 

Fr.  Chr.  'WUh.  Vogel,  Buchh.,  in  Leipzig  : 

9384.  M.  Steinsehneider,   bibliograph.   Hiindbuch  ub.  d.  tbeor. 
u.  prakt.  Literatur  für  hehr.  Sprnchkunde.     1859.     8. 

Expedition  des  Albums  d.  Königreichs  Bayern 
iu  Leipzig  : 

9385.  C.  Heyn  u.  C.  W.  Vogt,  Album  d.  Konigr.  Bayern.     I. 
Scel.     1.  II.     isno.     ,|ü.    1. 

K.   K.    Central  -  Commisslon    zur    Erforschung 
und  Erhaltung  der  Baudenkmale  in  Wien  : 

9.'!S(;.     Dil-...    MilllMiliiii;.Mii.    .'i     .IhIiii;.     Juni  u.  .liili.      l-^i'.O.      -1. 

Verein   für  Kunst   und  Alterthum   In  Ulm  und 
Oberschwaben  in  lim: 

9387.  Ders.,   \  erhnndlungen.    13.  VerOlTentl.    12.  Ber.    l^iO.    1. 

9388.  Ders.,  Catnlog  der  Bibliothek  etc.     1859.     8. 
Bleblgk,   k.   anliiilt.   llHupliniinn   ii.   1)..   in   Desnnu  : 

93n'J.     A.    Kode,   VCgweisor  durch   dir  Sehens« iirdigknlcn   in 
und   um  l)e.<MU.     1.  II.     1795.     8. 


295 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulschcn  Vorzeil 


296 


3390.    G.  II.   C.  Lippold,  Geschichte  der  Religionsveranderun- 
gen  in  .\nhall.     1826.     8. 

9391.  .\.  Fuchs,  Dessau,  Wörlilz  und  Oranicnbaum.    1843.    8. 

9392.  II.  I.indner,  Millheil.  a.  d.  .\nhalt.  Geschichte.     1.  u.  2. 
Heft.     1830.     8. 

9393.  VV.  Crosse,    Fürst  Wolftiang  d.  Slandh.  v.  .\nhalt.   ISöo.  8. 

9394.  C.  F.  F.  .Sintenis,  Joachim  Ernst,  Fürst  zu  Anhalt.   18.")4.  2. 
Dr.  F.  'W.  Gentbe  in  Eislehr n  : 

9395.  Ders.,    Kode    r.ur  300jahrigcn  Gedachtnirsfcier  des  To- 
destages  Ph.   Mclanchthons  etc.     1860.     8. 

J.   C.  Hofrichter,   k.   k.   iNolar,   in   Grati  : 
939G.    (Dcrs.),  Ilnrtljcrp.  Ilistor.-topogr.  Skizze  etc.    1859.    8. 

9397.  Ansichten  ans  d.  Steiermark,  H.  9  u.  10.     1860.    qu.  2. 
Dr.  G.  Waltz,   Univers. -Professor,  in  Gottingen  : 

9398.  G.  F.  C.  Kobert,    urkundl.    Beitrage    zur   Staatengesch. 
Diulschlands  in   d.  napniconischon  Zeit.     I.     1852.     8. 

V.   Proeck,  k.  pre uls.  Obersllieulenant  a.  D.,  in  Guben  : 

9399.  25  Slück  preuls.  Mandate,    Ordnungen    etc.    v.  1688  — 
18:1'2.     4.  u.  2. 

SchTvelghauser'sche  VcrIagsbuchhdI.  in  Basel : 

9400.  >V.  Wackcrnagel,   Gesch.    d.    deutsch.  Literatur,  1  —  3. 
Abth.     1851  —  55.     8. 

9401.  J.   I'ropst,     d.   Schweiiergesch.    für    d.   Schweizervolk. 
1850.     8. 

9402.  Beilr.  z.  valerlflnd.  Geschichte.     5.  Bd.     1854.     4. 
Bahnmaier's   ßuchhdi.   (C.   UellolT)   in  Basel : 

9403.  Chr.  Mdhricn,   Gesch.  d.  Waldenser.     1844.     8. 

9404.  Zeitschrift  f.  schweizerisches  Recht,  hrsg.  v.  Ott,  Bahn, 
Schnell  u.  v.  Wj  fs.     Bd.  I  — VIII,   1.  18.52-59.     8. 

9405.  J.  Knebel,    Chronik    a.  d.  Zeiten  des  Burgunderkriegs. 
1  u.  2.  Abth.     1851  -55.     8. 

9406.  J.  Schnell,  d.  Israelit.  Recht.     1853.     8. 

9407.  Fr.  ütle,  d.  Abtei  Murhach  bei  Gcbweilcr.     1857.     8. 

9408.  C.  Stokar,  David  Spleils.     18.58.     8. 

9409.  Ph.  lieber,  Waldo  u.  d.  alteren  Waldenser.     1858.     8. 

9410.  A.  SlOber,    Chr.  Fr.  Pfeffel,  d.  Historiker  u.  Diplomat. 
1859.     8. 

9411.  E.  Buisson,    d.  Mensch,   d.  Familie   u.   d.    Gesellschaft. 
1859.     8. 

9412.  A.  Stober,  d.  Ihinerhubcl.     Per  Weiler  Ell.     1859.     8. 
Frlesoh  Genootschap   etc.  in   Leeuwarden  : 

9413.  Dies.,  de  vrijc  Fries.     8.  deel    (nicuwe  reeks :  2.  d.  4 
«l.)     1859.     8. 

9414.  Dies.,  31.  Verslag    der  Handclingcn  cic.   ovcr  het  jaar 
1858-59.     8. 

9415.  G.   Tli.  van  Coehoorn,  hei  leven   van  .Vcuriu   b;iron   van 
Coehoorn  etc.     1860.     8. 

Aoademie  Boyale  des  sclences  etc.  m  Brüssel : 

9416.  Di«..,     l.iillcliiis.     L'S.   .innri.-,    'J.    sir.,    lonie   VII.    VIII. 
1859.     8. 

9417.  Diei.,  annunire,  26.  annee.     1860.     8. 

9418.  Dici. ,  compte  rendu  des  s^nncei  de  la  commlssion  ro- 
yale  d'histoire  ;  3.  ser.,  I.  I.  1— .'{.  bull.    1859-00.     8. 

9419.  Jac.  v.  .Maerlant,  der  naiurrn  blneme,  uitgcg.  door  J. 
II.   Bnrnian».      1.   Deel.      1857.     8. 


9420.  Jac.  V.  Maerlant,  rymbybel,  uitgeg.  door  J.  David.  1.— 
3.  Deel.     1858  —  59.     8. 

'Wagner'sche  Buchhdl.  in  Innsbruck  : 

9421.  J.  Ficker,  d.  Spiegel  deutscher  Leute.     1859.     8. 

9422.  J.  V.  Zingerle,  Sagen,  Märchen  und  Gebrauche  aus 
Tirol.     18.59.     8. 

9423.  J.  Ficker,  ilber  d.  Entslehungszeit  d.  Sachsenspiegel!. 
18.59.     8. 

Dr.  Ed.  Rösler  in  Troppau  : 

9424.  Ders.,  zur  Kritik  allerer  iingar.  Geschichte.  1860.  4. 
l'rgr. 

Wilh.    Stade,   Musikdirektor,  in  Altenburg: 

9425.  R.  V.  Liliencron  und  W.  Stade,  L:eder  und  Spruche 
aus  der  letzten  Zeil  des  Minnesanges.     4. 

H.  Scholler,  Kaufmann,   in   Nürnberg: 

9426.  Jurist.  Ergöt/.lichkeit.  v.  Jung-CJcsellen-Rechte.  1715.  8. 
9426a.  Jurist.  ErgOlzlichkeiten  v.  Jungfrauen-Rechte.    1715.   8. 

9427.  Jurist.  Ergötzlichkeiten  v.  Hunde-Kechte.     1715.     8. 

9428.  J.  J.  Schudi,  ,Jud.  Frankfurter  u.  Präger  Freuden-Fest. 
1716      8. 

9429.  Clericus,  Betrachtungen  v.  Glück  u.  Unglück  in  Lot- 
terien.    1716.     8. 

94,30.    S.  V.  Kilsling,  Schauplatz  des  Todes.     1736.     8. 
9431.    Fr.  Roth-Scholtz,  eröffneter  Todten-Schule   1.  u.  2.  Tbl. 
1722.     8. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung. 

Dr.   med.  Stick,   UnleramtsnrzI,   in   Isny : 

3348.  Kupfcrplatte  m.  c.  Ansicht  der  Stadt  Isny,  v.   17.  Jhdt. 
J.   Engert.   Gypsformalor  am   germ.   Museum  : 

3349.  .'3  iNiirnberger  Zeichen  von  Eisenblech,  v.  1517  u.  1530. 
Sev.  Müller,  .Vrchivconscrv.   am   germ.   Museum  : 

3350.  SiK-hsischer  Dritlelsthaler  v.   1569. 
Eisinger,  Stadtrechner,  in  OITenburg: 

3351.  Sogen.  Rappenmtinze  v.  14.  Jhdt. 
33.52.    Salzburger   Tbiiicr  v.    1694. 

33.5;!.    Drei  Mciiicre  Silbermiinzen  v.  1623,   1624  und   T662. 
Ungenannter  in  Niirnlierg: 

3354.  Christus  nach  seiner  Auferstehung  der  Maria  Magda- 
lena erscheinend,  Kpf.sirh.  v.  Langlois  nach  einem  alt- 
kölnischen Meister. 

3355.  .5  Blatter  an»  der  Passion,  Kpfstche.  v.  J.  Busscniecher, 
mit  unlirgclcglin  Zcugslililu  11,  sogen,  grspickcllc  Arbeit. 

M.  Lorenz,   Prof.  a.   d.  k.   Landesschule   in   Grimma  : 

3356.  5  LiickabHrücke  von  Siegelslocken  der  Stadt  Grimma  aus 
verschiedenen  Zeilen. 

Frhr.  v.  Roggenbaoh  in  Mniinliriin  : 

3357.  (l\|is;ibi:uis   eines   riuniin     Kiipilals   von   der  Salzburg. 
Rudolf  Ritter  v.  Wolfskron  in  Lemberg  : 

3:!.'iS.     r,HJ    ,l,r    M^na.    Miniahir    ^.    II.   Jhdt. 

Arwied  Frhr.  v.  Witzleben  in  Köln  : 

.'i.l.'.M.     lln.n.rmcd.Mlie   aiifKrcirn.  .1    Itbcinbnbn,    15.  Dcc.  1859. 

Held,    Kaufmann,   in   Liiiiluirg 
3360.    Trier'ichc  Silbcrmilozc  v.   166ii. 


297 


Arizeis;er  für  Kunde   der  di'ut.sctieii   Vorzeit 


298 


3361.    Zwei  Zinnmedaillen    auf  Hermann   den  Cherusker    und 
auf  das   Kalliliaus   zu   Augsliur^. 
Dr.  Birlinger,   ITarrvcrwescr,  in   Hundcrsin^en  : 
33(j2.    Vier  Silbermunien  v.  14.-16.  JhdI. 
336?.    Vier  Kupfermünzen  v.  lü.  u.   17.  Jhdt. 
3364.    Zwei  rom.  KupfermUnrcn. 

3363.    Papiersiegel  des  Jos.  Kiedlingcr  und  drei  Lackabdrilcke 
viin   Wurnilinger  SiegelslOtken. 
J,  £berhardt,  Inspeklor  am  german.  Museum  : 

3366.  Pulverhorn  v.  17.  JhdI. 

3367.  Sporn  v.  17.  Jhdi. 

Fenrer,  I.threr  an  d.  höh.  Töchterschule  in  Nürnberg: 

3368.  Pislolenschlols  für  Feuerstein. 
Heck,  ."»chlosscrniiisler,   in   Nürnberg: 

3368  a.     Il(lhlhippt'llei^en   v.    l.'ill. 

J.   G.   V.  Helder,   k.   k.   Hauptmann,  in   Suizbach  : 

3369.  Indischer    Fahnenträger,    .Malerei    auf   Glaspapier    aus 
Palna. 

Seidel,  Pflasterermeisler,  in  Nürnberg  : 

3370.  Göllinger  Silliernniuie   v.   1619. 

Fr.  V.   Seebach,  .Major  a.  U.,  in  Weimar  : 

3371.  Zwei  kleine  Bronccschilde,  wahrscheinlich  Panzerstucke 
aus  karoling.   Zeil. 

Schuster,   Keisender,  in  Nürnberg:. 

3372.  (Irofsc  türkische  Kupfermünze. 
Ungenannter: 

3373.  3  Papier-  und  2  Lacksiegel  v.  18.  Jhdt. 
'Weininger,  k.   b.   Ilaupimann,  in   Regensburg  : 

3374.  4   Tuschieicliniingen   nach  alten   .Archilckturen   u.   dgl. 

Dr.  FronmUlIer  in  Fürth: 

3375.  (Irofser  Plan    des  Wallenstein'schen    Lagers   bei    Fürth, 
Copie  nach  dem  alten  Originale. 

Steinhäuser,    Kaufmann,   in   Nürnberg  : 
33TT;.    23  Blatter  mil  .Vbbildungen  von  Medaillen  in  Kpfsich., 
aus  einem  Werke. 

Alex.  Gibsone  in  Ballensifidi  a.  IL: 

3377.  4ii   kleinere   .Silberniunzen   v.   16.  — 18.  Jhdt. 

3378.  8  Kupfermünzen  v.  18.  u.  19.  JhdI. 

3379.  Mcssingjeton  v.  1771. 

3380.  Zwei  Kupferstiche  v.   17.  u.   19.  JhdI. 
IVagner,   h.iufniann,   in   Nürnberg  : 

.M381.    /.uri(lier  .Silherniünze   v.   1563. 

C.  Heffner,  .Magistratsralh,  in   Wurzburg: 
3382.    44   üjpsabgüsse   von   niillelailerlichen   Siegeln. 


Primbs,   KechlspraktikanI,  in   Regensburg  : 

3383.  17   Larkalidrucke   von  alleren  u.  neueren  Siegelstöcken. 
Chr.  Handschach,   llulfsarbeiler  im  .\rchive  des  germ. 

Museum.*  : 

3384.  Schneckendeckel  in  Blei  eingefafsl.  .\mulel. 
Siebig^k,  h.  anh.   Hauptmann   a.   1).,  in   Dc-^sau  : 

3385.  Bronccne  Speerspitze,  Sleinhammer  und  irdenes  Gefafs 
sauiinll.   In    dir   .VItinark    gefunden. 

Ein  Ungenannter  zu  Nürnberg: 

3386.  2  geprefste   Buchdeckel   v.   KJ.  Jhdt.   mil   Monogramm. 

Ein  Ungenannter  zu  Nürnberg: 

3387.  158  kleinere  Silbermünzen  v.  16.— 18.  Jhdt. 
338S.     m  KuiiferEuunzen  v.   17.— 19.    Ihdt. 

Thienemann,   Sekretär,  in  .\ltenburg  : 
3369.    Bracleat  v.   12.  JhdI. 
3390.    Silbermünzc   von   Kr.   Heinrich  IL 

Kühl'wein,  Bibliolheks-.\ssistent  am  germ.  Museum  : 
3.i91.    Wurzhutger  Silbermünze  v.   1624. 

'Wagner,   haulmann,  in   Nürnberg  : 

3392.  Zwcimariengroschcnslück  v.    1653. 
Spiefs,   Buchbinder  am   german.   Museum  : 

3393.  7  Kreuzerstücke  v.  16.-18.  Jhdt.  und  eine  Spielmarke 
V.  18.  JhdI. 

M.  Fischwenger  in  ISraunau  : 

3394.  Marmormodell  des  1806  dem  von  Napoleon  L  geopfer- 
ten Buchhändler  Palm  gesetzten  Grabsteines  auf  dem 
Friedhofe  zu  Braunau. 

H«  Zeltner,   Grofshandler,  in  Nürnberg: 

3395.  Man.<reld'sche   Silbermunie    v.    1611. 

Ungenannter : 

3396.  Ein  Fund  von  1 16  niillelailerlichen  Silbermunien,  grofs- 
lenlheils  schweizerischen. 

Dr.  Fr.  Weber  in   Halbersladi : 

3397.  Wappen  des  Card.  Mkgf.  .\llirechl,  Kurfürsten  von  Mainz, 
in   Messing  geschlagen. 

3398.  Bleiabschlag  eines  Stempels  v.  14    Jhdt. 

3399.  .5  Zinkabgüsse  und  2  Lackabdrucke  von  millelallerli- 
rhen   Siegelstocken. 

Sommer,   Bildhauer  und   Gypsformalor,  in  Frankfurt  a.  M. 

3400.  Siegel   Königs   .\lphons   von   Deulschlanil,   Gypsabg. 

3401.  Kaiser  Ferdinand  711  Pferde,  Relief  V.  IL  Dollinger,  desgl. 
Oechsle,   Kader,  in  Nürnberg  : 

3402.  NordliriL'er   Kreuzer  v.   1535. 

Chr.   Braunstein,   Biblioth.-.\ssislent  am  germ.  Museum  : 

3403.  Leuehlerleller   von    Blech    v.    17     JhdI. 


üirouik  der  liislorisclicii  Vcreiue. 


Zwölfter  Jahresbericht  des  altmttrkischen  Ver- 
eins für  vaterländische  Gcscbichic  und  Industrie:  .\bibeilung 
für  Geschichte.  Herausgegeben  von  Tb.  F"r.  Zechlin,  Ver.-Se- 
kretar.     Salzwedcl,  1859.  — 

Aufser    den   Berichten    über    GcscIUchaflsangclegenhcilen 


enthalt  dieses  lieft  :  .\llmarkischr  Sagen  uml  tJev^ohnhrilrn, 
von  Dnnncil  und  Krüger.  —  .Mluwirkisrlie  Gloekeiiinsrhriflcn, 
von  Bartsch.  —  Die  Wuslon  der  .\llmark  (Forlselzung),  von 
Danneil.  —  Sicgcltafeln  mil  Kriliulerungen,  von  WiggcrI. 

Dritter    J  a  li  r  e  .■•  b  e  ri  c  li  l     de»     W  i »  I  e  n  b  e  r  e  e  r    V  e  r  - 


299 


Anzeiffer  für  Kunile  der  deutschen  Vorzeit. 


300 


eins  für  llcimalhktindp    des  Kurkreis  es.     Kov.     1858 
— 59.   —    Siliuiigsbericlile.     GesellschBflsRnecli'gcnhtilen. 

Zeilsehrift  des  Vereins  zur  Erforschiine  der 
rheinischen  G  e  s  c  h  i  c  li  l  c  und  A  1 1  e  r  l  h  inn  e  r  in  M  r  i  n  z. 
II,  1   u.  2.     Mainz,  1859. 

Chronik  der  niedrifistcD  Wasserslflnde  des  Rheins  vom 
Jahre  70  nach  Christi  Geluirl  bis  1858  und  Nachriililen  über 
die  im  J.  1857—58  im  Rheinbelle  von  der  Schweiz  bis  nach 
Holland  zu  Tage  gekonimtnen  Allerlliüiner  und  Herkwiirdig- 
keilen,  insbesondere  über  die  damals  sichlbaren  Steinpfeiler- 
reste  der  ehemaligen  festen  Brücke  bei  Mainz  und  die  un- 
fern dieser  Stadt  im  Rheinsirom  gemachten  Entdeckungen, 
mitgelheilt  von  Dr.  med.  Wittmann.  —  Antiquarische  Reise- 
benurkungen ,  von  K.  F.  —  Römische  Inschriflen  aus  Mainz 
und  der  Umgegend,  zusammengestellt  von  l'rof.  Dr.  J.  Becker 
in  Frankfurt.  —  Vermischtes  :  Baureste,  gefunden  im  Kästrich 
in  Mainz,  von  Laske.  Die  in  der  Niihe  des  Ludwigbahn- 
hofes In  Mainz  aufgefundenen  jüdischen  (irabsleine,  von  Dr. 
Lehmann. 

Kechtsd  enk  nia  le  aus  Thü  r  in  ge  n.  Dritte  Lieferung. 
Namens  des  Vereins  für  thüringische  Geschichte  und  Alter- 
thuniskunde  herausgegeben  von  A.  I..  J.  Michelsen.  .Jena, 
Friedrich  Fromraann.     1859. 

V.  Die  alten  Stadlrechle  von  KudolstadI  :  1.  Stalulcn  vom 
J.  1404.  2.  Zusätze  in  den  Statuten  von  1488.  3.  Zusätze 
zu  den  Statuten  von  1488  aus  der  .Mitte  des  Ki.  Jahrh.  — 
VL  Stadtprivilegien  von  Blankenliurg  von  1450  u.  1470.  — 
Vn.  Urkundliche  Nachrichten  über  Verhandlungen  westfäli- 
scher Fehmgerichte  mit  der  Reichsstadt  Nordhausen  im  15. 
Jahrh.  —  VIU.  Auszüge  ans  einem  weiniar'schen  Sladibuche 
des  14.  Jahrh.   —   Statuten  der  Stadt  honigsee,  besliitigl  1559. 

—  Hegung  des  peinlichen  Halsgerichles  bei  Konigsee  im  J. 
1547.   - 

Annalen  des  Vereins  fiir  Nassauische  Alter- 
thumskunde  und  Geschichtsforschung.  VI,  1.  Wies- 
baden, 1859. 

Die  HeilgOtter.  (Ueber  ein  Knochcnrelief  des  Museums 
zu  Wiesbaden).  Von  Prof.  0.  Jahn  in  Bonn.  —  Griechische 
Kupfermünzen  von  der  Insel  Leuke.  (Im  Museum  zu  Wies- 
baden.) Von  Dr.  J.  Friedltlnder.  —  Die  römischen  Inschrif- 
ten des  llcrzoglh.  Nassau,   II.  Abth.,  von   Prof.  Klein   in  Mainz. 

—  Der  h.  Ilildegaid  Subtililnliim  diversarum  naturarnm  crea- 
turaruni  libri  novem,  wissenschafllicli  gewürdigt  von  I'rol.  Dr. 
Hculs  in  Nürnberg. —  F.  W.  f^chmidt's  LnkalL'ntersuchungcu 
über  den  Pfahlgraben,  sowie  über  die  allen  Befestigungen 
zwischen  Lahn  und  Sieg.  (Aus  den  Papieren  des  Vcrstorlie- 
nen  herausgeg.  v.  Major  E.  Schmidt.) 

Publikationen  des  historischen  Vereins  für 
Nassau. 

Uebcrsichtskarte  zu  F.  W.  Schmidl's  h.  pr.  Obcrstlieutc- 
nants  Untersuchungen  der  romisrhen  Grenzbefestigungen  zwi- 
schen Main  und  Sieg.  —  Limburg  1G45.  —  Die  grolse  (.ilockc 
auf  dem  Munster  zu   Schatfiiausen. 


Periodische  Blatter  derGeschichls-  und  Allcr- 
thu  ms  vereine  zu  Kassel,  Wiesbaden,  Darmsladt. 
1859.     Nr.  9  -  12. 

Sitzungsberichte.     Gesellschaftsangelegenheiten. 

.\nnalen  des  historischen  Vereins  für  den  Nie- 
derrhein,  insbesondere  die  alte  ErzdiOcese  Köln. 
Herausgegeben  von  dem  wissenschaftlichen  .\usschusse  des 
Vereins.     Siebentes  Heft.     1859. 

Das  Schützenbnch  der  St.  .Sebastians -Brüderschaft  in  der 
Stadt  Andernach,  beginnend  im  J.  142G.  Im  .\uszuge  niitge- 
theilt  von  Jul.  Wegeier  in  Coblenz.  —  Ueber  die  ältesten 
rheinischen  Pfalzgrafen  mit  Bezug  auf  den  Ort  und  die  Abtei 
Brauwciler,  von  Pfarrer  Giersberg.  —  Nachrichten  über  die 
Pfarrei  Bcrk  bei  Cronenberg  in  der  Eifcl,  milgetheilt  von 
Dr.  Berrisch.  —  Drei  Urkunden  über  die  Gründung  und  Do- 
latinn  der  Kirchen  zu  Donsbrnggen ,  Lobith  und  Griethausen 
im  Clevischen,  milgetheilt  vom  Pfarrer  Nabbel'eld.  —  Zur  Ge- 
schichte der  Abtei  Knechtsteden,  von  Pfarrer  Mooren  In  Wach- 
tendonk.  —  Ueber  die  Zeil  des  zu  .\achen  gegen  Feliv  von 
Urgel  gehaltenen  Ooncils,  von  Kaplan  P.  J.  Nicolai.  —  Pcre- 
grinus  Bertie,  von  geh.  Reg.-Kalh  Dr.  Barsch.  —  Die  Haupt- 
veränderungen des  untern  Hheinbetles,  namentlich  zwischen 
Köln  und  Xanten,  von  D.  M.  S.  A.  —  Tagebuch  des  kölni- 
schen Rathslicrrn  und  Gewallrichlers  Jan  van  Brackerfelder 
(Sehliilsi,  niilselheill  von  Dr.  Eckertz.  —  Peter  Ulner  von 
Gladbach,  von  Dr.  \.  J.  Krebs.  —  Zur  (Jeschichte  Schleidens, 
von  Prof.  Dr.  Braun.  —  Das  adeliche  Frauleinstift  zu  Heins- 
berg, von  dems.  —  Der  Maler  Meister  Wilhelm.  —  Litera- 
tur etc.   — 

Zeitschrift  für  vaterländische  Geschichte  und 
Alterthumskunde.  Herausgegeben  von  dem  Verein  für 
Geschichte  uud  Alterthumskunde  Westfalens,  durch  Dr.  W.  E. 
Gicfers  und  Assessor  Geisberg.  Neue  Folge.  X.  Band. 
Münster,  18.59. 

Ludolf  von  Suthem,  Pfarrer  im  liochstift  Paderborn,  und 
dessen  Reise  nach  dem  h.  Lande,  von  Prof.  Dr.  Evelt.  —  Stu- 
dien zur  alteren  Geschichte  der  Abici  Herford,  von  W.  Hoff- 
bauer,  Kreisgcrichlsrath.  —  .\ellcsle  Kirchen  im  Sprengel  Pa- 
derborn, von  Pfarrer  F.  A.  Koch.  —  Einige  Mittheilungen 
über  das  Priester-Seminar  und  die  Kridt'sche  Stiftung  zu  .Mün- 
ster, vom  Doniwerkmcistcr  Krabbe.  —  Nachlese  lur  Geschichte 
der  Wiedertäufer  in  Münster,  von  Dr.  B.  Hölschcr.  —  Hal- 
linghausen,  weiland  l'farrorl,  Archidiaconalsilz,  Freisluhl  und 
Edelsilz  Herzogthums  Westfalen,  Bislhums  Paderborn,  von  Pfar- 
rer Kampschullc.  —  Zusammenstellung  derjenigen  Tagebuchs- 
notizen,  welche  der  k.  prcufs.  Oberstliculenanl  und  Ablhei- 
lungsehef  im  grnfsen  Gcneralstabe,  F.  W.  Schmidt,  über  seine 
daselbst  angestellten  hi-ilorisch  -  anti<|uari8chen  Forschungen 
aufgezeichnet  hat,  aus  den  hinlerlassenen  Papieren  herausge- 
geben von  Major  a.  D.  D.  E.  Sehmidi.  —  Geschichte  der  Herr. 
Schaft  Gemen,  ihrer  Herren  und  deren  Geschicrhtor.  Ein  Bei- 
lrag zur  (ieschichlc  der  wcstfni.  Dynasten-  und  Riltergutcr, 
von  Fr.  Reichsfreiherrn  von  Landsberg- Vclen.  -  Miscellen. 
—  Chronik  des   Vereins  elc.  — 


301 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulsclipii  Vorzeit 


302 


Denkmale  der  huu»!  und  (iescliichle  des  Hei- 
inalhlandes,  herausgegeben  von  dem  Alterlhiimsvereine  für 
das  (Jro  f  s  h  e  rzogt  h  11  m  Baden,  durch  dessen  Direktor  A. 
von  Bayer.  — 

Die  kirchlichen  Bauten  auf  Reichenau,  von  C.  B.  A.  Fickler. 

MittheiluDgen  an  die  Mitglieder  des  Vereins 
für  Geschichte  und  Alterthumskunde  in  Frankfurt 
a.  M.  Nr.  3.  Ausgegeben  im  Ocl.  18,')9.  Frankfurt  a.  .M. 
Im  Selbstverlag  des  Vereins. 

Gesellschaftsangrligenhcilen. —  Miscellen  :  Das  steinerne 
Haus  und  die  Familie  von  .Meiern,  milgetheill  von  Dr.  Euler. 
—  Beschreibung  eines  Bechers  von  1592,  von  dems.  —  Die 
Geschichte  des  Romerbergs,  von  C.  Th.   ReiHenslein  u.  a. 

N  e  ujahrsb  I  a  1 1 ,  den  Mitgliedern  des  Vereins  fijr  Ge- 
schichte und  .\lterlhniriskunde  zu  Frankfurt  a.  M.  dargebracht 
im  J.  1860:  Der  Frankfurter  Chronist  .\chilles  August  v.  Lers- 
ner,  von  Dr.  Eduard  Heyden,  d.  z.  Mitglied  des  Vorstandes 
des  Vereins  für  Geschichte  und  Alterthumskunde  in  Frank- 
furt.    Mit  dem  Bildnisse  l.ersners.     FVankfurl,  ISGO. 

Slittheilungen  aus  dem  Gebiet  der  kirchlichen 
Archäologie  und  Geschichte  der  DiOcese  Trier 
von  dem  historisch-archäologischen  Verein.  H.  2.  Mit  einer 
Abbildung.     Trier,  1860. 


Zur  Geschichte  der  sogenannten  romischen  Bader  in  Trier, 
von  Dr.  Ladner.  —  I'roject  zu  einem  Hochaltar  (Stil  des  13. 
Jahrh.1  für  die  l.iebfrauenkirche  in  Trier,  gezeichnet  von  P. 
Gumsheimer.  —  Archäologische,  ästhetische  und  liturgische 
Studien  von  Baron  F.  de  Roisin,  ans  dem  Franzosischen  über- 
setzt von  Dr.  Ladner.  —  Zur  bildlichen  Darstellungsweise 
der  unbefleckten  Empfangnils  der  allerseligsten  Jungfrau,  vom 
Pfarrer  Schaufler  zu  Sl.  Gangolf  bei  Melllach.  --  Heber  Glas- 
malerei. (Abdr.  einer  llilschr.  von  löOl.)  —  Ein  byzantini- 
sches Reliquicnkfistchen  des  ehemaligen  Frauenkloslers  Stu- 
ben an  der  Mosel,  jetzt  in  der  Domkirche  zu  Limburg  an  der 
Lahn,  von  Domvicar  Ibach  zu  Limburg.  —  Einige  noch  nicht 
edierte  Inschriften  aus  Pfalzel  bei  Trier  und  aus  Trier  selbst, 
von  Dr.  Ladner.  —  Inventarium  Ober  die  hosibarkelten  und 
Reliquien  des  Domschalzes. 

Bibliothek  des  literarischen  Vereins  in  Stutt- 
gart. LL  Stuttgart,  gedruckt  auf  Kosten  des  literarischen 
Vereins:  Decameron  von  Heinrich  Steinhöwel,  herausgegeben 
von  Adelbert  von  Keller.     Stuttgart,  1860.     8.     704  Sin. 

LIL  Dietrichs  erste  Ausfahrt,  herausgegeben  von  Dr.  Franz 
Stark,  Privatdocenlen  filr  deutsche  Sprache  und  Literatur  an 
der  k.  k.  Universität  zu  Wien.     8.     353  Stn. 


K  <i  c  h  r  i  c  b  t  c 


n. 


lilieratur. 

Neu    orsohienene  'Werke. 

79)    Historische  Zeitschrift,  herausgegeben  von  He  i  n  - 
rieh   von   Sybel,   o.  0.  Prof.   der  Geschichte    an    der 
k.  Ludw.-Max-Universitat  in  München.    München,  Litera- 
risch-artistische .\nstalt  der  J.  (i.  Cotta  sehen  Buchhand- 
lung.    1859.     8.     Ilft.  I  u.  II.    540  Stn. 
Aus  den  ersten  beiden  Heften  dieser  mit  so  vielen  Ilolf- 
nungcn  begonnenen    und   willkommen  geheifsenen  Zeitschrift 
heben  wir  hervor :  Zur  Charakteristik  der  heutigen  Geschicht- 
schreibung in   Deutschland,    von   (iiesebrcchl ,    Waitz,    Kanke, 
Pertz  nnd  Uroysen.  Macaulay's  Friedrich  der  Grolse,  von 

HSusser.  —  Der  platonische  Staat  in  seiner  Bedeutung  für 
die  Folgezeit,  von  Zeller.  —  Die  Koniginhofcr  Handschrift  und 
ihre  Schwestern,  von  Budinger.  —  Das  reale  und  das  ideale 
Element  in  der  geschichtlichen  Uebcrlieferung  und  Darstel- 
lung, von  Lobell.  —  Polnische  Wirthschafl  und  französische 
Diplomatie,  von  Heibig.  —  Der  Verfassungskanipf  Island»  ge- 
gen Dünemark,  von  K.  Maurer.  —  Uebcrsicht  der  historischen 
Literatur  des  Jahres  18.58. 

Aus  Heft  III  und  IV.  (576  Sin.)  :  Der  Verfassungskampf 
Islands  gegen  Dänemark,  von  h.  Maurer.  —  Der  Volksauf- 
sland in  England  im  J.  13f5l,  von  G.  licrgenroth.  —  Die  all- 
bohnyschen  Handschriften  und  ihre  Kritik,  von  V.  Palacky.  — 
Entgegnung  auf  den  Aufsatz  des  Herrn  Palacky,  von  M.  Bu- 


dinger. —  Die  neuere  Literatur  der  Befreiungskriege  1812- 14 
und  ihre  Ergebnisse,  von  Theodor  von  Bernhardi.  —  Wilhelm 
von  Grumbach,  von  Franz  Wegele.  —  Zur  deutschen  Stadle- 
geschichte.  Eine  Recension  von  C.  Hegel.  —  Uebersicht  der 
historischen  Literatur.  —  Eine  Beilage  (61  Stn.)  enthalt: 
Nachrichten  von  der  historischen  Commission  bei  der  k. 
bayerischen   Akademie   der  Wissenschaften.   — 

80)  Geschichte  der  Stadt  Freiburg  im  Breisgau. 
Von  Dr.  Heinrich  Schreiber.  Freiburg.  Verlag 
von  Franz  Xaver  Wangicr.  8.  I.  Theil.  Von  der  äl- 
testen Zeit  bis  zum  Tode  Herzogs  Berthold  V.  von  Zub- 
ringen. Mit  3  Beilagen  und  sechs  lithographierten  Blat- 
tern.     1857.      1011  Stn.   (aulser  den   Beilagen). 

II.  Theil.    Freiburg  unter  seinen  Grafen.  1857.  287  Sin. 

III.  Theil.  Von  ihrer  Selbstübergabe  an  das  Haus 
(lestreich  bis  zum  30jahr.  Krieg.     1857.    410  Sin. 

IV.  Theil.  Vom  dreirsi:jahricen  Krieg  bis  zum  l  eber- 
gang der  Stadt  an  das  grofsherzoi;!.  Hau.«  linden. 
Hit  den  Planen  der  Schlacht  von  1641  und  der  Be- 
lagerungen von  1713  u.  1744.     1858.     440  Sin. 

(ieschichte    der   Alberl-Ludwigs-UniversilAI    tu 
Frei  bürg  im  lireisgau.     Von   Dr.   Ileinr.   Schrei- 
ber. 8.  Verlag  von  Franz  Xav.  Wangler.  Freiburg.    1857. 
I.  Theil.    Von  der  Stiftung  der  UniversilAI  bis  lur  Re- 
formation.    1851.     246  Stn. 


303 


Anzeiger  für  Kim(i(>  der  deutschen   Vorzeit. 


304 


II.  Theil.    Von    der    Kirchenrerorniation    bis    zur  Aullie- 
bung  dir  Jesuiten.     IStiO.     490  Sin. 

III.  Theil.    Von  der  Aufhebung  der.lesuilen  bis  zu  Ende 
des  18.  Jhdis.     18(j0.     'J2Ü  u.  XVI  Stn. 

Beide  Schriften  sind  miteinander  zu  einem  umfangreichen 
Werke  unter  dem  Titel  ..Geschichte  der  Stadt  und  Universi- 
titt  Frtiburg  im  BriisgHu'  verbunden  und  bilden  eine  der  um- 
rassend.slen  und  vullstandigstcn.  auf  gründlichstem  ^luellenstu- 
dium  beruhenden  Siadlegeschicbten,  welche  die  deutsche  Ge- 
scbichtsliteralur  aufzuweisen  hat.  Der  Verf.  bemerkt  im  Vor- 
wort, dafs  es  sich  hier  nicht  um  Oerlliches  allein  handle,  obwohl 
dieses  natürlich  dem  ganzen  Werke  als  die  nnlliwendige  Grund- 
lage diene,  sondern  dafs  sein  llaiiiilbesireben  gewesen,  dasselbe 
an  das  Allgemeine  und  Ganze  anzuknüpfen  und  damit  zugleich 
den  Antheil  hervorzuheben,  welchen  es  von  daher  empfangen 
und  dahin  abgegeben  bat.  Für  die  verschiedenen  Elemente 
des  Siadtewesens,  für  die  Geschichte  der  Verfassung ,  des 
Zunft-  und  (iewerbwcsens ,  der  Künste,  insbesondere  der 
kirchlichen  liaukunst,  für  die  Geschichte  der  bürgerlichen 
Sitten,  sowie  für  die  allgemeine  Geschichte  des  Breisgaus  und 
seiner  Bevölkerung,  seiner  Entwicklung  im  Frieden,  seiner 
Leiden  in  den  Kriegen  bietet  die  Geschichte  der  Stadt  die 
reichhaltigsten  Beiträge.  In  gleich  umfassender  Weise  behan- 
delt die  zweite  Abtbeilung  des  Werkes  die  Geschichte  der 
Universität  von  dem  Jahre  ihrer  Stiftung,  1456,  durch  Erz- 
herzog Albrecht  VI.  von  Oeslerreich  und  seine  Gemahlin  Ma- 
thilde bis  zum  19-  Jahrhundert  und  gibt  uns  ein  Bild  der  Ge- 
schichte wissenschaftlicher  Bildung  in  Deutschland,  wie  sich 
dieselbe  in  den  Ereignissen  und  Verhältnissen  dieser  einen  Uni- 
versität abspiegeln  konnte.  Gnindlichkeil  und  Vollslaniligkeit 
in  den  Vorstudien,  Ordnung  und  Klarheit  in  der  Darstellung 
sichern  diesem  Geschichtswerke  bleibenden  Werth. 

81)  Geschichte  des  Klosters  und  der  Pfarrei  St. 
Georgen  auf  dem  Schwarzwald  mit  Rücksicht  auf  die 
Umgegend.  Ein  historischer  Versuch  von  Ed  u  a  rd  Chri- 
stian Martini,  Pfarrer  in  St.  Georgen.  Mit  3  litho- 
graph.  .Abbildungen.  Villingen.  Druck  von  Kcrd.  Für" 
derer.     18,ö9.     8.     V  u.  310  Stn. 

Dieses  Werk  entstand,  wie  der  Verf.  in  der  Vorrede  sagt, 
,,um  der  Kirche  willen.''  Die  Wiederherstellung  der  einst  grols- 
arligen  Klosterkirche  ist  für  die  stets  wachsende  Gemeinde  eine 
Noihwcndigkeit  geworden,  zu  welchem  Bau  der  Verf.  durch 
dieses  Werk  Sern  Scherriein  beitragen  will.  Fleils  und  l'nisiilil 
in  Benutzung  der  zugänglichen  (Juellen,  Klarheit  und  .Anspruchs- 
losigkeit in  der  Darstellung  empfehlen  diese  Ortsgeschichte. 
Von  den  Quellen,  die  in  der  Vorrede  aufgeführt  sind,  beben 
wir  hervor:  die  St.  Georger  Jahrbücher  des  Bernhard  Lenz, 
16  Foliobandc,  die  St.  Georger  Copeybücher  von  l.'JOO— 1504, 
in  3  Foliobanrten,  welche  dir  Liegenschaften  und  leibeignen 
Leute  enthalten,  das  llercynianum  Sumniarinm,  ein  Vcrzeich- 
nif«  der  kauflichen  Erwerbungen  und  einiger  Orlschaflen  des 
Klosters,  ein  Coppvliuch  des  Abts  Georg  II.  Gaifser  von  1644 
—  45.  Die  vorliegende  Schrift  behandelt  im  1.  Theile  die  Stif- 
tung des  Klosters,  die  Aeblc,  Besitz  und  Kechtsstand,  die  Ge- 


baulichkeilen    und    den   Untergang,   im  'J.   Ihcil  die  Geschichte 
nach  der   Kelormalion   bis  auf  die   (jegenwart. 

82)  Geschichte  des  deutschen  Volkes  von  der  ältesten 
Zeit  bis  auf  die  Gegenwart.  Von  .Jacob  Venedey. 
Dritter  Band.  Berlin.  Verlag  von  Franz  Duncker  (W. 
Besser's  Buchhandlung).     1858.     8.     VIII  u.  535  Stn. 

Der  dritte  Band  dieses  nach  seinen  Tendenzen  und  seinem 
Werihe  schon  hinlänglich  bekannten  Werkes  behandelt  den 
Versuch  einer  Wiederherstellung  von  Kaiser  und  Reich  in  6 
Büchern  (XII-XViT).  Das  erste  Buch  (XII):  ..deutsche  Kul- 
tur  auf  der  (iriinzscheide  zwischen  Mittelalter  und  iVeuzeit" 
gibt  eine  Darstellung  der  literarischen  und  geistlichen  Zu- 
stande und  der  gesanimten  Kechls-  und  Verfassungsverball 
nisse  im  Mittelaller,  das  zweite  (XIII):  die  Geschichte  des 
deutschen  Reiches  und  seiner  politischen  Verhältnisse  nach 
innen  und  aulsen  unter  Rudolf  1.  von  llabsburg  von  1273  — 
1291,  und  das  dritte  (XIV):  die  Geschichte  der  Wahlfürslen- 
oligarchie  von  der  Wahl  .Adolfs  von  Nassau,  1292.  bis  zur 
Wahl  Karls  von  Lu.vemburg,  1346.  Das  vierte  Buch  (XV)  stellt 
uns  die  Geschiebte  der  Kidgenossonschaften  und  des  Reiches 
unter  den  luxemburgisch-böhmischen  Königen  bis  zum  Reichs- 
tage von  Eger  im  J.  13Ö9  dar  ;  das  fünfte  (.Wl)  die  Geschichte 
der  reformierenden  Concilien  von  l'isa,  Konstanz  und  Basel 
und  der  gleichzeitigen  politischen  Ereignisse,  das  sechste 
(XVII)  die  Geschiebte  des  schwäbischen  Bundes  und  der  ewi- 
gen Frieden  als  ein  Mifslingen  der  Reichsreforin,  zu  Anfang 
des  16.  .Jahrhunderts. 

83)  Urkun<lenbuch  zur  Geschichte  der  Herzöge 
von  Braunschweig  und  Lüneburg  und  ihrer  Lande, 
gesammelt  und  herausgegeben  von  II.  Sudendorf,  Dr. 
phil.,  Sekretär  am  k.  Archive  zu  Hannover.  Erster 
Theil,  bis  zum  Jahre  1341.  Hannover,  Carl  Rünipler. 
1859.     4.     LXXXIII  H.  3.'>8  Stn. 

An  die  Anzahl  der  Urkundrnsamnilungen,  womit  die  neu- 
ere Zeit  unsere  Geschichtswissenschaft  in  so  ausgezeichneter 
und  brauchbarer  Weise  bereichert  hat,  schlielst  sich  der  erste 
Band  dieses  neuesten  Urkundcnbucbes  in  Bezug  auf  .\usstat- 
tung,  sorgfältige  Ausführung,  Vollsinndigkeil  in  durchaus  eben- 
bürtiger Weise  an.  Die  Vorrede  enthalt  die  Darlegung  der 
befolgten  Grundsätze;  ihr  ist  ein  vollständiges  Verzeichniis  der 
Copiare.  Register  und  Manuscripte,  die  zu  diesem  ersten 
Bande  binulzl  sind,  angefügt.  Eine  ilann  folgende  genealogi- 
sche Tabelle  enthalt  die  Stammtafel  der  Herzoge  von  Braun- 
schweig  und  Lüneburg,  und  die  höchst  lleifsig  und  sorgfältig 
auf  Grund  dieser  Urkundensanimlung  gearbeitete,  umfang- 
reiche Einleitung  gibt  die  Geschichte  dieses  Hauses  und  ihrer 
einzelnen  llcrrscbaflen   bis   um   ilie  Mille   des    14.  Jahrhunderts. 

8-1)  Die  I.  n  b  e  1  k  TS  (  lie  n  Familien  Greverade  und 
Warneboke  im  eechszehnlen  Jahrhunderte.  Ein  Bei- 
trag zur  Kulturgeschichte  dieser  Zeit  von  G.  W.  Ditl- 
nier.  b.  R!)r.  etc.  Lübeck,  1859.  Verlag  der  Ditltiier'- 
scheii    l'iii  hbiiiidlnng.      S.      21  Stn. 


30?) 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


306 


Beide  Familien    haben    ihre  Namen    in   l.iibeck  durch  be- 
deulende  Stiflungcn,  die  Grevenrado'sche  und  WarnebökcVchc 
Stiftung,    aiil  die   (iegenwart    gebracht.      Ludwig    (irevcnrade, 
der    Slifler    dieser    Familie    in    Lübeck,     kam     in    der    ersten 
Hälfte  des   15.  Jahrb.    aus    der   Itheingegend    dorthin   und   bald 
gehorte  seine  Familie,  wie  die  M'arneboke'sche,  zu  den  ersten 
der  Stadt ,  wurde  mit   diesen   verschwägert  und   vcrschwistert 
und   nahm  aufs  Lebhafteste  an  den   inneren  und   ftufseren  An- 
gelegenheiten   Tbeil.      Diese   kleine   Schrift    maihl   uns   aus   al- 
ten,   früher    den    Familien    zugehörigen    handschnniichen    Bu- 
chern über  die  (ieschichte   der    beiden  im    ly.  und   16.  Jahrb. 
manche   .Mittheilungen    und    enthalt    namentlich    auch  zu   einer 
lieschichle  der  Preise  in   Deutschland  nicht  uninteressante  No- 
tizen. 
85)    Der    l'r  o  1  e  sla  nl  i  s  m  u  a     nach    seiner    geschichtlichen 
Entstehung,  Begründung  und  Fortbildung.     Von  Dr.  phil. 
Friedrich    August    Ilolzhausen,     Licentiaten    der 
Theologie    an    der  Universitit  zu  Göttingen  und  ordent- 
lichem )litgliede  der  historisch-theologischen  Gesellschaft 
zu    Leipzig.      8.      Leipzig,   K.  A.   Brockhaus. 

Erster    Band.     Die    geschichtliche     Entste- 
hung  de»    Protestantismus.     1846.     XXXIl  u.  400 
Stn.  —    Zweiter  Band.     Die  geschichtliche  Be- 
gründung   des    Protestantismus.      1849.     XVI    u. 
959    Sin.    -      Dritter   Band.     Die    geschichtliche 
Fortbildung    des    Protestantismus.      18.59.      XV 
u.  840  Stn. 
Dieser    dritte    Band    des    umfangreichen    und    in    seinem 
Werthe  schon   anerkannten   Werkes    enthalt    im  vierten   Buche 
die  Geschichte    der  Keaktii>n    gegen    den   Protestautismus    und 
die   weitere   Entwicklung    dieser    scifdem   16.   Jahrb.  und   be- 
schrankt   sich    nicht    auf    die   Darstellung    dieser    Entwicklung 
in  Deutschland,  sondern   umfafst  alle  Länder  Europa's,  wo  nur 
protestantische    Ideen    im   Volke    sich    regten.     Das    erste    Ka- 
pitel stellt  uns  die  Entwicklung  des  Papismus  dar  im  Gegen- 
salz  und  Gegenkampf  gegen  die  bccinlrachligende  neue  Lehre. 
Als  hauptsächlichstes  und  wirksamstes  Mittel  der  Keaktion  wird 
uns  der  Jesuitenorden  in   umfassender  und  lebendiger  Darstel- 
lung  vorgeführt   und    daran   die    ausführliche    Geschichte    des 
Tridenllner  Concils  und  seiner  einzelnen  Sitzungen  angereiht. 
Es   folgt    dann    die   Geschichte    der   Reaktion   in   den   ein/.iincn 
Lflndern,    die    Unterdrückung    des    Protestantismus    in    Italien, 
in    Spanien,    Krankreich,    Polen,    Ungarn,    in   Böhmen   und    in 
Deutschland.     Das    zweite   Kapitel    enthalt    die  Entwicklungs- 
geichichte  des  Protestantismus  in  Europa,  und  zwar  In  einzel- 
nen   umfangreichen    Abschnitten:    die    Geschichte   der    evange- 
lisch-lutherischen Kirche   in  Deutschland,   der  danischen  Kirche, 
der  Kirche   in   Schweden,   der  evangelisch  -  reformierten  Kirche 
in   der  Schweiz,    der  niederländischen,    der    scboltischen    und 
englischen  Kirche. 


Atifantze  in  ZeitBohriften. 
Archiv  für  das  Studium  d.  neuern  Sprachen:   XXVII, 
3.    Uebcr    den   Ursprung    und   die   Bedeutung   des   Namen» 
der  Stadt  Berlin.     (Mahn.) 


Pädagogisches  Archiv:  Nr.  7.  L'eber  Anlehnung,  Umbil- 
dung  und  Umdeulung  in   deutschen  Wortern.     (.\ndresen.) 

Bauzeilung:  IV.  Eine  In  Frankreich  verloren  gegangene 
und  in  Deutschland  wieder  aufgefundene  Stadt   (Kheinau). 

Dauiaris:  Nr.  2.  Die  .-Vnfange  iler  dramatischen  Poesie  in 
Deutschland. 

Europa:  Nr.  31.  Skizzen  aus  d.  deutschen  Handelsgeschichte. 

Illustrirtes  Familienbuch:  Bd.  \,  H.  8.  S.  283.  Die 
ersten   Zeitungen   in    Deutschland. 

Jagdzeitung  :  Nr.  12.  13.  Einige  vergleichende  Zusammen- 
stellungen der  heuligen  und  der  ehemaligen  Jagden  in 
dem  Reiche  und  ein  Gegenüberstellen  der  modernen  und 
Siteren  Jagerei.     (Eberh.   Graf  v.  Erbach  -  Erbach.) 

Allgemeine  Kirchenzeitung:  Nr.  56.  Ueber  den  Ort  in 
Leipzig,  wo  Luther  1519  disputierte.  —  Die  Luthersamni- 
lung  des  Uberpredigers  Auguslin. 

Magazin  für  d.  Literatur  d.  .\usl.  :  Nr.  32.  Belgischer 
Fest-Kalender:  Der  DreikOnigstag. 

Morgen  lil  a  tt :  Nr.  30  ff.  .Tunker  Hans  vom  Staal.  Ein  Le- 
bensbild  aus  dem    17.  Jahrh       (\.   Harlmann.) 

Deutsches  Museum:  Nr.  29.  Historische  Volkslieder  in 
Böhmen.  (Waldau.)  —  Ein  Bruderzwist  und  seine  Fol- 
gen  fUr  Deutschland.     (Heinrich.)  > 

Berliner  Nachrichten:  Nr.  155.  Die  deutsche  Hansa.  Hi- 
storische Reminiscenz.  (G.  J.)  —  Nr.  158.  Johann  von 
Staupitz.  Seine  Beziehung  zu  Luther  und  seine  Bethei- 
ligung an   der  Kirchenreform.     (K.   v.  Kessel.) 

Augsb.  Post-Zeitung:  Beil.  Nr.  80,  81.  Frankreichs  Po- 
litik gegenüber  Deutschland  und  Oesterreich  unter  Lud- 
wig XIV.  —  Nr.  81.  Die  VerhKltnisse  der  Katholiken  in 
Wurtemberg  im  17.  u.  18.  Jahrhundert.  —  Nr.  84.  Profa- 
nierte Kirchen.  Nr.  85.  .lohannes  Telzel,  der  .Xblafs- 
prediger.  —  Nr.  89.  Heilthumsfahrt   nach  .Aachen. 

Bremer  Son  n  tags  blat  I  :  Nr.  29.  30.  Lulherthum  u.  evan- 
gelischer Protestantismus.  Ein  Fragment  aus  der  Bremi- 
schen Kirchengeschichte  des  16.  Jahrhunderts.  (Wilkens.) 
—  Nr.  30.  Zur  Geschichte  des  deutschen  Gaunerthuins. 
(Seifart.) 

Regensburger  S  o  n  n  I  a  gs  bla  1 1  :  Nr.  28.  Vom  Stephans- 
thurm. 

Stimmen  der  Zeit:  Juli.  Die  neuesten  Forschungen  über 
den   .\bfall   der  spanischen   Niederlande. 

Mdnchener  U  n  t  er  ha  1  tungsb  la  1 1  :  Nr.  5.  Barbara  Blom- 
berg  und    Don   Juan   dWusIria. 

Zeitschrift  für  l!  y  ni  n  a  si  a  I  w  e.sen  :  Juni.  Gehört  das  Mit- 
tilhncbdculsche  in  den  I. ehrplan  des  (iyninasiums  ?  (Stier.) 

Zeitschrift  fcir  Musik:  Nr.  5.  Der  Choral  von  heule  und 
ehemals.      (Kleinert.) 

Zeitschrift  f  u  r  h  i»  I  orische  T  he  o  1  ogie  :  Nr.  4.  Luthers 
Grundbesitz.  (Seidemann.)  Celio  Sccundo  Curioni.  (C. 
Schmidt.) 
Allgemeine  Zeitung:  Beil.  z.  Nr.  196.  Da»  Kaiserfen- 
ster im  Aachener  Munster.  Beil.  tu  Nr.  200.  Scliwei- 
zergeschichtliche  F'orschungen  über  Wilhelm  Teil.  (Ilid- 
ber.) 


307 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulsehen  Vorzeit. 


308 


Illusir.  Zeitung:  Nr.  890.  Alldeutsches  Recht  und  ticrichl. 

Landshuter  Zeitung:  Nr.  Itj9— 172.  Zur  .\iichcner  lleilip- 
Ihunisrnhrl.  —  Beiblatt  Nr.  2(i— 28.  Das  Spital  zum  hei- 
ligen (ieist  in  Landshut.  Ein  Beitrag  zur  Geschirhie  der 
Stadt  Landshut.     (J.  S.) 

Neue  Munch.  Zeitung:  .XbendblatI  Nr.  165.  Das  Passions- 
spiel in  Oberanimergau.  II.  —  Nr.  166.  167.  Aus  dem 
bayerischen  Nationnlmuseum.  —  Wo  starb  Pfalzgr;if  Ku- 
dolf?  —  Nr.  169.  Das  llimmelbrndschutxen  auf  der  .8al- 
lach  bei  Laufen.  (Pectz).)  -  Nr  178.  L'ebcr  die  Fäl- 
schungen  der  Terracotten  von   Bheinzabern.     (Heiner.) 

Wiener  Zeitung:  Nr.  183.  Das  k.  k.  WafTenmuseum  im 
Arsenal.  —  Abendbl.  Nr.  77.  Siebenburgische  Grenz-Ge- 
birgspäsee. 

VerntiHrlite  XHrlirlrliten. 

125)  Zu  den  ehrwürdigen  kirchlichen  Bauten,  welche 
die  Pietät  der  Enkel  im  Sinne  und  Geiste  des  ursprunglichen 
Entwurfes  zu  restaurieren,  auszuschmiirken  und  zu  vollenden 
unternommen,  zahlt  auch  die  des  k  ar  o  I  in  gischen  .Mun- 
sters zu  .Vacben.  Langsam  aber  stetig  schreiten  die  Ar- 
beiten vorwärts  und  die  Reihe  der  Fenstergemaide  ist  nahezu 
vollendet.  In  diesen  Tagen  nun  ist  das  vorletzte  dieser  Kunst- 
werke eingesetzt  worden,  ein  zweites  Geschenk  des  Königs 
von  Preufsen,  der  bereits  auch  das  letzte  Fenster  zugesagt 
hat,  und  überhaupt  durch  seine  Thatigkeit  das  Kestauralions- 
werk  wesentlich  förderte. 

126)  Der  Stadtmagislrat  von  Bamberg  hat  sich  neuer- 
dings um  den  historischen  Verein  sehr  verdient  gemacht,  in- 
dem er  nicht  nur  ein  Geschenk  von  50  fl.  zur  Kestaura- 
tion  d  e  r  Ma  tc  r  n-K  ap  el  I  e  hergegeben,  sondern  auch  noch 
einen  jährlichen  Beilrag  von  20  fi.  leistet.  Ilicbei  ist  noch 
zu  bemerken,  dals  die  Aktien,  welche  behufs  der  Restaurie- 
rung genannter  Kapelle  ausgegeben  werden,  sehr  gute  Auf- 
nahme finden,  was  um  so  mehr  zu  wünschen  ist,  da  diese 
Kapelle  zu  einem  würdigen  Lokale  für  Aufbewahrung  der 
Sammlungen  für  die  vaterlandische  Geschichte  bestimmt  ist. 
Nur  so  ist  es  möglich,  der  ferneren  Entfremdung  der  ge- 
schichtlichen   Reste   der  Stadt  vorzubeugen. 

127)  In  Bamberg  ist  die  Restaurierung  der  Sta- 
lionsgruppen  von  der  ehemaligen  E  1  i  sa  be  ih -Ka  p  e  1 1  e 
bis  St.  Gel  reu  in  Angriff  genommen  worden.  Dieselben 
sind  das  Werk  eines  Bamberger  Domherrn,  der  sie  am  An- 
fange des  16.  Jahrhunderts  anfertigen  und  aufstellen  liels, 
um  auch  dahicr,  wie  in  Wurzburg,  Nürnberg  u.  s.  w.,  einen 
Kalvarienberg  zu  haben.  Diese  Stationsgruppen  gehören  nach 
dem  Urtlieile  von  Sachverständigen  zu  den  schönsten  SKulplur- 
arbeilen,  welche  die   Stadt  aufzuweisen   hat. 

128)  Am  19.  Juni  fand  das  von  dem  Kölner  Miiuner- 
gesangverein  veranstaltete  Voc;<l-  und  Instrumental- Conccrt 
im  grofsen  Saale  des  Gurzenich  stall,  dessen  Ertrag  als  Bei- 
steuer zu  den  Kosten  der  Eindeckung  der  neuen  Dum- 
da  ch  c  r  und  des  M  i  t  te  1  th  u  r  ni  es  ,  wofiir  die  hochragenden 
Baugertlsle    iiereils   aufgestellt   sind,   d<'r   Dnnjbnu -Cnssc  Über- 


wiesen worden  ist.  Der  Vorstand  des  Vereins  halte  an  300 
.\rbeilcr  aus  der  DnnibauhUllc  und  aus  der  Mnschinenanstalt 
harten  zu  dem  ("oncerle  verllieill.  Dasselbe  bildete  den  Schlufs 
der  Jahresversammlung  des  Central  -  Donibau- Vereins. 

129)  In  Limburg  a.  d.  Lahn  ist  zum  .\usbau  des  auf 
einem  Felsen  am  Ufer  der  Lahn  malerisch  gelegenen  Domes 
ein  Verein  gegründet  worden,  der  zunächst  Mittel  dafür  be- 
schaffen will,  dem  Ganzen  die  zwei  noch  fehlenden  Thurme 
beizufügen.  Herzog  .\dolf  von  Nassau  hat  das  Prolekloral 
übernommen,  und  Erzherzog  Stephan  von  Oeslerreich  dem 
Verein  durch  ein  huldreiches  Schreiben  seinen  Beitritt  als  Mit- 
glied  angezeigt. 

1.30)  Die  .Vufstelluug  des  kolossalen  Gerüstes 
am  Donithurme  in  Rege  nsburg  sehreitet  rasch  vorwärts, 
nicht  weniger  die  Vorarbeit  der  Steinmetzen,  welche  rüstig 
schaffen,  und  bereits  einen  namhaften  Vorrat  h  zierlich  behaue- 
ner  Bausteine  bereit  gelegt  haben.  Es  ist  mit  Grund  zu  hof- 
fen, dafs  mit  dem  Monat  August,  wenn  der  Mauerkranz,  soweit 
nothwendig,  abgetragen  ist,  die  Aufsetzung  beginnt.  Es  sol- 
len schon  .50,000  11.  jährlich  gc.-iicherl  sein. 

131)  Dem  Vernehmen  nach  soll  bis  zum  October  die  so- 
genannte „alte  Pfarre"  in  Regensburg  wieder  vollstän- 
dig in  Stand  gesetzt,  die  bisher  für  den  Gottesdienst  benutzte 
Stiftskirche  St.  Johann  aber  zu  einer  grofsen  Dombau- 
hütte (vorzüglich  für  den  Winter)  benutzt  werden.  Um  die 
Majestät  der  Kathedrale  durch  die  eigene  Winzigkeit  und  Ge- 
schmacklosigkeit nicht  zu  becintrüchligen,  soll  seihe  nach  vol- 
lendetem Bau  mit  einigen  daranstofsenden  Gebäuden  abgetra- 
gen werden.  Die  Gerüste  am  südlichen  Thurme  sind  beinahe 
vollendet  und  die  Massen  der  um  die  Bauhütte  lagernden 
bearbeiteten  Quadern  hacren   des  Aufzuges. 

132)  Nach  getroffenen  EinIcituiigcB  durfte  die  .\btra- 
gung  des  Tliurmhclmes  des  St.  Stephansthurmes 
in  Wien  bis  Ende  des  Jahres  1861  vollendet  und  sodann  der 
Aufbau  eines  neuen  Helmes  aus  Stein  in  einer  Höhe  von  28 
Klaftern  nach  einem  vom  Dumbaumeister  Ernst  entworfenen 
und  von  dem  Donibau-Coniite  genehmigten  Plane  sogleich  be- 
gonnen werden. 

133)  Die  Porzellan -Fabrik  in  dem  alten,  hochgelegenen 
Schlosse  zu  Meifsen  wird  nach  einem  anderen  Gebäude 
verlegt,  und  das  historisch  merkwürdige  Schlofs  aus  dem  13. 
Jahrhundert  wieder  zu  fürstlichen  Wohnungen  eingerichtet 
werden. 

1S4)  Der  Stiftnngsralh  von  Alpirsbach  veröffentlicht 
eine  Danksagung  für  die  Stiftung  von  3000  Tbrn.,  welche 
König  Friedrich  Wilhelm  IV.  von  Preufsen  aus  Anlafs  eine» 
Besuchs  am  21.  August  18.51  zur  Besichtigung  des  dortigen, 
noch  aus  dem  11.  Jahrhundert  stammenden,  von  Graf  Albert 
von  Zollern  gestifteten  Klosters  und  seiner  Basilika  beschlos- 
sen halte,  deren  Zinsen  zunHchsl  zur  Conscrvierung  der  hier 
befindlichen  Denkmale  und  Erinnerungszeichen  des 
Hauses  Hob  e  n  zol  le  rn,  soweit  aber  ein  Ueberschufs  ver- 
bleibt, zur  Ortsarmen-l'nterslützung  verwendet  werden  sollen. 

135)  Die  belgische  Stadt  Maseyk  hat  in  ihrejn  Sladirathe 
den  Beschlufs  gefafsl,  nach  der  deliniliven  Aufhebung  des  Uciroi 


309 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


810 


auf  zwei  oder  drei  Jahre  eine  Art  Kopfsteuer  einzufnhrcn 
und  aus  dem  Erlrage  dieser  Steuer  dem  bekannten  Maler 
Jan  van  £yk,  geb.  in  Maseyk  gegen  das  Ende  des  14- 
Jalirhunderls  (1370?),  dem  man  gewöhnlich  die  Erfindung  der 
Oelmalerei  zuschreibt,  ein   Denkmal   zu  errichten. 

136)  Der  Besitzer  der  bei  Darkehmcn  gelegenen  Ritter- 
güter Bcyruhnen  und  .\ngerap,  Hr.  v.  Kahrenheid, 
bat  aus  bedeutenden  Geldmitteln  sich  ein  Museum  erbaut, 
und  mit  reichen  Kunstschatzen  versehen ;  letztere  bestehen 
aus  Gypsabgüssen  und  Nachbildungen  antiker  Statuen  in  Zink- 
blech ;  aus  einer  Galerie  von  Oelgenialden,  einer  Kupferstich- 
sammlung und  einer  .\nzahl  von  römischen,  elrurischen  und 
griechischen  Vasen.  Die  meisten  dieser  Gegenstände  sind  von 
dem  Besitzer  auf  Reisen  aufgekauft  worden.  Freunde  der 
Kunst  in  der  Provinz  machen  von  der  Zuganglichkeit  dieses 
Museums  den  ausgedehntesten  (iehrauch,  und  das  Fremdeu- 
bucb   weist  jahrlich   Über   lüOO  Kamen  nach. 

137)  Die  A  ug  US  ti  n  i  sehe  Luthersammlung  in  Hal- 
be rst  ad  t  ist  an  die  Direktion  des  kgl.  Predigerseminars  in 
Wittenberg  abgeliefert  worden,  um  in  dem  Lutherhause  auf- 
gestellt zu  werden.  Der  Prinz-Regent  hat  auf.XnIrag  des  Kul- 
tusministers dfn  .\nkauf  befohlen,  nachdem  die  Erben  den 
mflfsigen  Preis  von  3000  Thrn.  beansprucht  halten.  Die  Samm- 
lung enthalt:  1)  3-1  Gemälde:  Bildnisse  Luther's  etc.,  zum 
Theil  von  L.  Cranach's  eigner  Hand;  2)  in  34  Mappen  gegen 
7000  Bildnisse  Luther's  und  seiner  Familie  etc.  ;  3)  Autogra- 
phen Luther's  und  seiner  Zeitgenossen,  vielleicht  gegen  2000, 
in  213  Kapseln;  4)  294  Denkmünzen  und  Mun/.abgusse  ;  5) 
Büsten,  Statuetten  etc.;  6)  eine  Bibliothek  von  2000  Banden, 
worunter  113  Folianten.  Da  die  Sammlung  nun  eine  üfl'ent- 
liche  Bestimmung  erhalten  hat,  so  wird  zur  Mehrung  dersel- 
ben aufgefordert. 

l'M)  Die  Münzsammlung  des  l'eslher  Nalional- 
Bluscums,  soweit  sie  jetzt  systematisch  geordnet  zur  Schau 
gestellt  ist,  zahlt  9020  .Münzen  verschiedener  Lander  uud  Natio- 
nen, unter  andern  auch  279  celtische.  Mit  den  noch  in  Schub- 
fächern aufbewahrten  belüuft  sich  jedoch  die  Zahl  der  vorhan- 
denen E.xemplare  auf  mehr  als  10,000  ungarische  und  über 
10,000  griechische  und  römische  Münzen.  Aulser  der  von 
dem  Gründer  des  Museums,  dem  Grafen  Franz  Szechenyi,  ge- 
schenkten reichen  Münzsammlung  wurde  das  numismatische 
Kabinet  vornehmlich  durch  den  Ankauf  der  von  Jankovics'- 
schcn,  dann  der  J.  Vezerle-  und  I.  Kil's'schen  Sannnlung  be- 
reichert. 

139)  Bekanntlich  hat  der  Bürgermeister  der  Stadt  Wien, 
Dr.  Frhr.  v.  Seiler,  sammtlicbe  Innungen  und  Gremien 
Wiens  eingeladen,  ihre  Dokumente  und  sonstigen  Gegen- 
stande von  historischem  Wcrthc  dem  städtischen  .Vrchivc  zur 
Aufbewahrung  zu  übergeben.  Dem  Vernehmen  nach  haben 
hievon  nahe  an  .30  Innungen  bereits  Gebrauch  gemacht  ;  von 
den  übrigen  hat  ein  Theil  der  Innungen  und  Gremien  be- 
schlossen, ihre  historisch  werihvullen  (iegenstiinde  in  eigener 
Verwahrung  zu  behalten,  und  der  Rest  der  erstcrcn  hat  er- 
klärt, dieselben  erst  nach  vollzogener  Neubildung  der  Genua- 
tenschaften  im  städtischen  .\rchive  zu  hinterlegen. 


140)  Unter  den  Bereicherungen,  welche  der  königlichen 
Bibliothek  in  Berlin  im  vergangenen  Jahre  zu  Theil  gewor- 
den sind,  nehmen  vorzüglich  zwei  Sammlungen  die  erste  Stelle 
ein,  nämlich  die  durch  den  verewigten  General  v.  Scharn- 
horst  im  Laufe  eines  langen  und  viel  bewegten  Lebens  und 
wahrend  eine.«;  Aufenthaltes  in  den  meisten  Landern  Europa'« 
mit  groister  Sorgfalt  gebildete  kartensa  mml  u  ng  von  un- 
gefähr 30,000  Nummern;  dann  die  musikalische  Biblio- 
thek des  verstorbenen  Professors  am  Conservatorium  zu  Wien, 
Joseph  Fischhof,  an  3978  Nummern,  welche  die  schon  be- 
stehende k.  Sammlung  ergänzt  und  um  ganze  .\btheilungen 
vervollständigt. 

141)  Der  Ausschuls  des  Wiener  A  I  te  r  t  h  u  m  s  ver  ei  ns 
beschäftigte  sich  in  einer  seiner  letzten  Sitzungen  mit  den 
Vorbereitungen  zu  der  für  den  November  d.  J.  projektierten 
„.\usst  e  1 1  u  ng  m  i  1 1  el  a  1 1  er  I  i  ch  er  Ku  ns  t  wer  ke".  Eine 
Reihe  der  hervorragendsten  geistlichen  und  weltlichen  Kor- 
porationen und  Privatpersonen  aus  den  verschiedensten  Kron- 
ländern haben  sich  schon  mit  freundlichster  Zuvorkommen- 
heit bereit  erklärt,  die  Ausstellung  mit  den  in  ihrem  Besitz 
befindlichen  Kunstschat-zen  zu  beschicken. 

142)  Auf  einem  Felde  der  B  am  be  rger  M  arkung  wurde 
kürzlich  ein  Stein  mit  der  römischen  Schrift:  ROT.\Rl'M 
SEN.\TORUM  aufgefunden.  Spater  noch  ein  anderer  mit 
der  Inschrift:  SEX  ILLI  PES  VERA  MEI  ARMA  SILES  SINT 
GUTTA  REl  BONA  SI  VERNA  STAT  VAGA. 

143)  In  einer  Mergcigrube  bei  dem  Dorfe  Sievernich, 
Kreis  Düren  (Preulsen) ,  slielsen  die  .-Vrbeiler  in  einer  Tiefe 
von  G  Fufs  auf  verschiedene  Gegenstande  römischen 
Ursprungs,  worunter  besonders  ein  Sarg  von  rothlichem 
Sandstein  merkwürdig  ist,  auf  dessen  Platte  sich  ein  kolossa- 
ler Mannskopf  mit  über  der  Stirn  aufgeschlagener  Kopfl)e- 
deckung  belindet,  der  schön  gemeifselt  und  in  seinem  obern 
Theile  gut  erhalten  ist.  Im  Sarge  lag  ein  Messer,  dessen 
Klinge  zwar  der  Rost  gefressen  halte;  das  Heft,  aus  glasar- 
tiger Masse  mit  goldnen  Reifen  zierlich  gearbeitet,  wäre  da- 
gegen ein  guter  Fund  gcweseu,  hatte  nicht  Ungeschick  es 
beim  üelTnen  mitten  entzwei  gebrochen.  Aurserdem  sind  Ta- 
felchen von  Schildpatt  mit  kunstvollen  Basreliefs,  die  kriege- 
rische Scenen  darstellen,  von  Werth,  jedoch  ziemlich  verwit- 
tert. 

144)  In  der  Nahe  von  Alosl  in  Belgien  ist  ein  galli- 
sches Grab  aufgedeckt  worden,  das  11  Fufs  lang  und 
8  Fufs  hoch  aufgematiert  und  mit  Steinplatten  p^raniidalisch 
bedeckt  war.  Aufser  Menschen-  und  Pferdoknnrhcn  la};en  fol- 
gende Gegenstände  darin:  ein  HaUschmurK  uml  Armbänder 
aus  grauen  und  bläulichen  Perlen  und  Scheiben  mit  Golddraht 
verbunden;  ein  Schwer!  und  ein  Dolch  aus  Erz,  beule  nni 
Griffe  mit  der  Inschrift  l'K.lJ  versehen;  in  den  vier  Eckin 
vier  thönerne  Vasen,  jede  mit  zwölf  .Miinzen,  das  erste  Dulrend 
von  Gold  mit  einem  Maniiskopfe  auf  der  Vorder-  und  einem 
Pferdekopfe  auf  der  Rückseite  und  der  Umschrift  :  FE^tl, 
das  zweite  von  Silber  mit  Mannsknpf  und  einem  Pferde  und 
der  Umschrift:    VllldS,    das    dritte    ebenfalls    von    Silber    mit 


311 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


312 


weiblichem  Kopfe   und  einer  Victoria    lu  Rofs  und  l'nisrlirirt       münniichem   Kopf  und  einem  Kreuze.     Der  Gebrauch  verschie- 
PIXTILOS,    das    letzte    Uulzend    aus    geniischteni    Metall    mit       dencr  anderer  (icrathe  blieb  unbeKnnnt. 


Inserate  und  Keknnulniachuniren. 


21)  Anfrage.  An  verschiedenen  Orten  wird  darüber  ge- 
handelt, wann  zuerst  gezogene  Buchsen  in  Anwendung 
gebracht  sind;  auch  deren  Verbesserung  durch  August  Kolter 
zu  Nürnberg  kennt  man.  Aber  es  ist  walirschcinlicli,  dafs 
man  zuerst  nur  gerade  Zuge  gebraucht  und  die  spiralför- 
migen, weiche  ungleich  mehr  Vorihcile  gewahren,  spater 
erfunden  hat.  Ueber  die  Zeil  jedoch  und  über  den  Ürt,  wo 
diese  ausgezeichnete  Erfindung  gemacht  ist,  scheint  noch  vol- 
lige Dunkelheit  zu  herrschen.  .So  viel  mag  gewils  sein,  dals 
in  keinem  Lande  Europas  die  .\usbihlniig  des  Schillzenwc- 
sens  früher  und  mit  solchem  Eifer  und  Erfolge  betrieben  wor- 
den ist,  als  in  Deutschland.  Wahrscheinlich  wurden  auch 
hier  die  ersten  Büchsen  miKSpiralziigcn  gebraucht.  Bei  dem 
grofsen  .\nsehen,  in  welchem  von  jeher  das  Schulzenwesen 
gestanden,  findet  man  schon  von  .Vllers  her  Über  dasselbe 
auch  Vieles  geschrieben.  .Man  darf  daher  sehr  wohl  der  Ver- 
muthung  Raum  geben,  dafs  in  irgend  einer  allen  Handschrift 
oder  Chronik  eine  Bemerkung  niedergelegt  sei,  die  geeignet 
Würe,  jene  Dunkelheit  anfr.uklaren.  Darauf  bezügliche  Mit- 
theilung wolle  man  geneigtesi  an  dir  IddiiKlinn  des  .Anzei- 
gers  richten.  K.   \V.   D. 

22)  Herr  Professor  Dr.  Job.  Val.  Klein  in  Giefsen  hat 
von  seinem  vorzüglichen,  fleilsig  ausgearbeiteten,  von  der  Kri- 
tik alleemein  als  geistreich  und  scharfsinnig  anerkannten 
Werke: 

Die  Kirche  zu  Grofsen-Iiinden  bei  Giefsen,  in  Ober- 
hessen. Versuch  einer  historisch-symbolischen  .\usdeutung 
ihrer  Bauformen  und  ihrer  Portal -Kclicfs.  Giefsen,  J. 
Ricker'sche  Buchhandlung.     1857. 


V>  Exemplare  dem  Museum  zur  Verfügung  gestellt  und  ihm 
den  Ertrrag  aus  deren  Verkaufe  zugewendet.  Dieselben  sind 
jedes  zum  Preise  von  4  Thir.  oder  7  II.  rhcin.  von  dem  Pfle- 
ger des  Museums,  Herrn  Dr.  0.  Buch  n  er  in  Giefsen  zu 
beziehen. 

23)  In  Rud.  Kuntze's  Verlagsbuchhandlung  in  Dres- 
den  ist  erschienen  : 

Böttcher,  F.,  Dr.  d.  Theol.  u.  Phil.,  Unseres  Alpha- 
betes ürspränge  gemeinfalslich  dargelegt.  Eleg. 
broch.      1»;  Kgr. 

Friedreich,  J.  B.,  Geschichte  des  Rathsels.    Eleg. 

broch.     1   Thlr.   15  l\gr. 

Der  Verf.  bietet  den  Freunden  der  l.ilc  laiur  in  Vorste- 
hendem ein  Werk,  das  sich  um  so  mehr  einer  allgemeinen 
Theilnahme  erfreuen  durfte,  als  ein  solches  der  deutschen  Li- 
teratur  bisher  fehlte. 

24)  In  der  Verlagsbuchhandlung  von  Woldemar  Türk 
in  Dresden  erscheint  vom  I.Oktober  1860  ab  und  ist  durch 
alle   liuchliandlungin   und   Postämter  zu   beziehen: 

Sachsengprün.  Cullurhistorische  Zeilschrift  fUr  sSmmt- 
liche  Lande  sächsischen  Stammes,  herausgegeben  von  Hof- 
rath  Dr.  Gustav  Klemm,  kOnigl.  sSchs.  Oberbibliothe- 
kar, Pastor  August  Victor  Richard  und  .\rchivar 
Eduard  Gottwald.  Monatlich  2  Lieferungen  von  1' 
bis  l'/i  Bogen  Text  in  hoch  4.  mit  je  2  schönen  Litho- 
graphieen  und  vielen  in  den  Text  eingedruckten  Holz- 
schnitten. Preis  pr.  Quartal  1  Thlr.  oder  pr.  Lieferung 
5  >gr. 


Jahresconferenz  des  germanischen  Museums. 

Die    diesjährige    Coiirereiiz    der   A  u.sscli  üsse    und   ITIegor    dos    ge  nna  n  isch  en    Musi>unis, 
an  welcher  auch  alle  mit  Ehrenkarlen  verseliene  Freunde  der  Anstalt  Theil  nehmen  können,   wird  dahier 

vom  13.  bis  15.  September  d    J.   (nicht  17.   bis  19.) 
abgehalten  werden.     Die  Hauptsilzungen  (inden   am    i'.i    Sepleniher  Morgens    und    15    Ahends    statt,    wozu 
alle   Klirenkarteninhahor  Ztttrill  haben,    sowie    zu    den    genieinsameii    lagiiclien   Abeiidnnterliallungen ,    die 
schon  am    1.'.   Sepleniber  Abends  7   l'hr  in    der  Karthause  beginnen.     Auch   Fremde,    die    sich    der    Sache 
anschliefsen  wollen,  sind  willkommen 

iNnriilMTir.  am   20.   .luli    1860. 

Die  Vorstände  des  german.  Museiuus. 


Verantwortliche   Redaclion  : 

l>r.   Kreih.   v.  u.   z.   Aufseis.      Dr.   A.   v.   Eye.      Dr.  G.   K.   Frunimanu.      Dr.   Krhr.   Roth   v.  S  ch  r  e  c  k  r  ns  t  c  i  n. 

Verlag  der  lileraritch-artidischen  .Vnstalt  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 

U.  K,  S  «bald  '  tclir  Biiclidnirkricl. 


NÜHNBEHG.  Das  Abonnement  des 
Blattes,  welches  alle  Munate  erseheint, 
wird  sanzjäliriKansenommen  und  beträgt 
nacbderneiiesteiil'osteonvcntion  bei  allen 
Postämtern  und  Buehhandlunscn  Deutach- 
landt  inc'l.  Oestreichs  iü.  3Gkr.  im  21  tl.- 
Ful's  oder  2Thlr.  preul's. 

FUr  Fratilreich  al)onniort  man  in 
Stralsburs;  bei  C.  F.  Sebmidt,  in  Paris 
bei  der  deutschen  Buchhandluns-  von  F. 
Klineksieek,  Xr.    U.  rue   ilo   Lille,   oder 


MZeiOER 


FÜR  KODE  DEK 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  fiir  hing- 
Innti  bei  AVilliams  &  Norffatc,  14  Hen- 
riette-StreetCovfnt-Giinien  in  London;  für 
\or(innieril:a  bei  dcn  l^ostÜnittTn  Hremen 
und  HambnrK.  — 

In^fiHtc,  welche  mit  den  Zwecken 
dt*«  Anzeit:<*r8  und  dessen  wisscnwbaft- 
liebcm  Gebiete  in  VL-rbindun»?  stt-ben, 
WL'rdt-'u  auffrenommen  und  drr  Raum  ei- 
ner Columnenzeile  mit  7  kr.  oder  a  Srt. 
berechnet. 


riri 


Neue  Foli>e. 


Sie])cnter  Jahrgang. 


INGO. 


ÜIIGW  DES  GElUIAAlSCIlEi^  MISEIUS. 


Soplember. 


AVisseuselialllicIie  Miüheiluugeu. 


äsehiehte.    Kur  CieMcliloUle  tie«  srliwarzeii  'I'odoH  iiiiil 

rserordeiit-  der  Jiiilenv<>rfolsiiiis<'ii. 

:he  Ereig- 
nisse. Von  Archivar  llerschel  in  Dresden. 

Der  Codex  A.  59  der  Dresdener  Bibliothek  enthalt 
des  Paulus  Buigeiisis  scrutiniuni  scriptuiae  sacrac  und 
einige  kleinere  theologisch  -  polemische  Schriften.  Auf 
den  letzten  Blattern  finden  sich  noch  unter  der  Aufschrift: 
,,epistulB  contra  Judeos"  zwei  Schreiben  der  Stadtralhe  von 
Lübeck  und  Rostock  von  einer  Hand  des  13.  Jahrhunderts 
eingetragen,  welche  den  schwarzen  Tod  und  die  .ludeu- 
verfolgungen  des  vorhergegangenen  Jahrhunderts  betref- 
fen. Auf  diese  mehrfach  merkwürdigen  Schuften ,  die 
ein  grelles  Bild  ejner  dustern  Zeit  liefern,  hat  der  Ein- 
sender im  Lcipz.  Serapenm,  1853,  S.  218  aufmerksam  gc- 
»  macht.  Da  ihm  nicht  bekannt  ist,  dafs  diese  Stliriflstucke 
veröffentlicht  worden,  z.  B.  auch  iiii  lit  in  dem  gegenwär- 
tig erscheinenden  cüde.x  diplumatieus  Lubeccnsis,  so  glaubt 
er,  dafs  ihr  Abdruck  hier  nicht  nngercchlfertigt  erschei- 
nen werde.  Fehler  und  Unverstdndlichkeiten  bittet  er 
der  ziemlich  liederlichen  Abschrift  des  15.  Jahrhunderts, 
nicht  aber  der  jetzigen,  sorgfältig  genommenen  beizu- 
messen. 

I. 

r 

Inffpnuo  principi  8C    precxcellenti  domino  Otloni   iluci 

Luneborch  consiilcs  civitatis  Lubek   cum  honoris  continiio 


iucremento  ad  quevis  serviciorum  genera  coiitiuuo  se 
l)aratos. 

Insiuuamus  veslre  preexcellenti  nobilitati.  quod  iiuper 
quendam  malefactorem  nomine  Keyenort  in  iiostra  civi- 
tate  captivavimus,  qui  dum  propler  sua  maleficia  deberet 
interemi.  manifesto  fatebatur,  quod  intoxicacionis  nialefi- 
cium  in  divcrsis  locis  a  I'rucia  inchoando  usque  ad  no- 
stram  civitatem  Luhek  ex  perswasione  Judeorum  e.xer- 
cuisset,  pro  quo  solummodo  asseruit  se  tres  solidos  gros- 
sorum  a  quodam  Judeo  sublevasse.  Eeiam  quedam  mu- 
lier nobiscum  deprehensa  et  sepulta  manifeste  fatebatur, 
quod  tractatus  babuisset  cum  veneuo  facto  de  vermibus, 
quüs  dixerat  se  personaliter  cum  ejus  domino  uutrivisse  et 
cum  hoc  tractassel  puerum  mortuum  sub  fimo  fossum, 
de  quo  eciam  veneniim  eonfecisse  voluissel  et  cum  utro- 
qne  vencno  tolam  gentem,  quam  attingcre  in  divcrsis 
parlibus  potuisset,  iutoxicasse. 

Preterea  consules  civitatum  Sundis,  Rostok,  Wismer, 
congregati  aggravaciones  necessitatum  et  plagarum  ipsis  et 
communi  populo  racione  intoxicacionis  ex  operacione  Ju- 
ilet>rum  crudeliiim  et  quoruiidam  maliciosoriim  Christia- 
iiorum  iiicuinbenles  mutuo  iiiter  se  convenientes,  ubi  duo 
scdentes  in  vinculis  aperte  absque  aut  quiilibel  tormen- 
tacionum  penis  falcbantur  roram  consulibus  civitatum 
prediclarum,  quod  qiiidam  Judei  nomine  Mosseke  et  Da- 
vid dedisscnt  eis  paurnm  peiuiiie  summam  et  ruilibrt  eo- 
rurn   pnrtrni   sn.ini   cum  veueficjo  per  SC  oltvro  corum  ne- 


315 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulsclioii  Ndr/.cit. 


316 


sciente,  ob  hoc  iit  debereiil  iindiqiie  sanitiitem  cum  pre- 
dicto  venelicio  iotuxicare  el  huc  asserueniiit  pro  tota  eo- 
rum  possibilitate  se  fecisse  circumquaque  iji  terra  Slavie 
et  locis  siugnlis,  que  aUinirere  polueriiiit.  El  super  nd- 
didit  UHUS  ex  eisdcni  duohus.  quod  predictiis  Mosseke 
oiomordisset  sibi  maginini  vnluus  super  snuiii  capiit  ve- 
neiio  sibi  presenlalo.  quud  vuluus  manifeste  ostendebat 
et  hujusmodi  morso  sibi  facto  dixit  se  beuivolum  fuisse 
M  intoidckAd'um  totim  \;hrisliaiii((itein  si  potuisset  et  hoc 
alter  cciam  approbavit  sibi  ex  quibusdam  verbis  sibi  al- 
locutis  fuisse  injunctum,  sed   ipse   iioii   fuit  morsus. 

Freterea  consules  Godlandie  quandam  notulam  uobis 
Duper  sub  eorum  sigillo  destinabarit,  sonautem  in  hec 
verba  :  ootandum,  quod  quidam  combustus  erat  Godlan- 
die in  profesto  sauctorum  Processi  et  Dlartiiiiaiii  nomine 
Tidericus,  qui  coram  advocatis  dum  morte  dampnabatur 
et  cum  igni  debuit  apponi  coram  omni  popuio  fatebntur, 
quod  scrvivit  equitando  in  terra  Saxonie  cum  qnüd;im 
advocato  nomine  Voliicrsum  prope  llyldensem,  circa  quem 
erat  multum  bene  acceptus  ita  quod  quidquid  egit  seu 
dimisit  inviolatiim  hoc  utiquc  permansit.  Tandem  veuit 
ad  uuam  civitatem  uomiue  Dasle  ad  quendam  Judeum  no- 
mine Aaron,  filium  Salomonis  divitis  de  Houovere,  qui 
cum  ipso  concordavit  et  dedit  illi  XXX.  marcas  puri  ar- 
genli  cum  CCC.  bursiculis  cum  veneliciis  et  intoxicacioiii- 
bus,  cum  quibus  christianitatem  ut  fecit  destrnere  deberet. 
Et  sie  decliuavit  ab  eo  ad  civitates  viriclicet  Hannoveram, 
Pateiisem,  Gronowe,  Peync,  Bokclem,  Tzerstede,  Hylden- 
sem  et  ibidem  in  civilatibus  omnes  fontes  et  puteos  ac 
in  villis  circumquaque  quo  tjansiit  inloxicavit  veneficiis 
supradictis  et  cum  populus  incepit  comniuniter  mori  ver- 
sus Lubeke  fugam  cepit  et  in  via  illa  dictas  XXX.  mar- 
cas totaliter  detessf ravit.  Et  cum  venil  Lnbek  in  hos- 
piciü  Hermanns  Sassen  sui  huspitis  quidam  .ludens  iio- 
.rnine  Moyses  sibi  occarrebat,  cm  iiarravit  omnia  ante 
dicta  et  ille  Moyses  ipsi  Tiderico  X.  marcas  Lubecenses 
com  quodam  pixide  cum  veneficiis  coiidonavit  et  sie  de 
Lubek  versus  Vrowenborch  in  terra  Prncie  transvelificavit, 
ibi  circa  XL  homincs  vc!  plures  ibi  tradidit  murti  et 
inde  versus  llemele,  ubi  iterum  circa  XL.  capila  interfe- 
cit  et  deinde  versus  llasscnputh ,  nbi  XL.  homines  vel 
plures  moriebantur  de  prediclis.  Deinde  versus  Golding-e, 
Dbi  XL.  et  in  l'iltena  XL.  homines  et  ultra  in  Winda 
quol  capita  interl'ccit  nescivit  propter  ipsoriim  plnraüla- 
tcm  exceplis  l'urionibn.s  mortuis  et  jiiterf|^lis  de  eodem. 
Ibi  predictum  ad  littora   l'odit  et  ibi  remansit. 

Sed  quia  ex  hujusmodi  nperacionihns  maledictis  niali- 
ciosürum  Judeorum,  beu  nt  apparel,  periculum  irrecupe- 
rabile  et  destructloirem  sistit  toti  christiiinitati,  petimus 
omni  diligencia    i|na    valemns    cordintime    vestram   nobili- 


t-prache   und 
Schrift. 


talis  doniinacloueni,  qualenus  premissa  omnia  cordi  vestro 
imprimatis,  miseriam  et  necessilatis  molem,  qua  chrislia- 
nitas  est  dolenter  aggravata,  benigne  inspicientes,  ordi- 
nando  amore  dei  el  jnslicie,  vestre  proprio  anime  in  sa- 
lutem,  ut  Judei  in  vestris  terriloriis  existentes,  ex  quo 
indilFerenler  sunt  emuli  Christi  et  tocius  christianitatis 
odiosi  perseculores ,  desirnaiilur  judicio  vestro  mediante. 
Nam  timendum.  quod  mortalitatis  aggravacio,  qua  popu- 
lus et  Christianitas  undique  ex  consiliis  Judeorum  cru- 
cialHS  iion  cesset,  quamdiu  ipsi  Judei  sub  proleclione 
aliquorum '  priiK'ipum  et  dominorum  illesi  possint  residere 
et  munere  eorum  pro  hujusmodi  operacionibus  maliciosis 
exercendis  erogare.     Christus  vos  conservet       Kespons  .  . 

de   premissis   nobis   petimus    reformari.    Scriptum 

nostro  sub  sigillo. 

Eciam   consules  Thurunenses  scripserunt  nobis  de  plu- 
ribiis  Judeis    baptizatis   in    civitate  eorum   deprehensis    et 
omnes  recognovissent,  quod   hujusmodi  operacio  iutoxica- 
cionis  totaliter  a  Jndeis  ortum   habet  processum. 
(Schlafs  folgt.) 


Dreierlei  y-iirdeiilHrlini  .\itiiifi)rnr<>fliiiiig;.      Zustände, 
Von   F.   AVinIcr  in   Magdeburg. 

1.  Lehmann. 
Nach  Nr.  6  des  Correspundenz-Blattes  der  Geschichts- 
vereine von  1859  war  in  der  letzten  Virsainmlung  der 
deutschen  Geschichtsvereine  vom  Prof.  Jacobi  dem  Herrn 
V.  Ledebur  gegenüber  darauf  hingewiesen  worden,  dafs 
der  Name  Lehmann  aus  dem  slavischen  lau,  Hufe,  zu 
erklären  sei,  und  demnach  liurenmann,  Hufner  bedeute. 
Die  iMfiglichlieit  eines  solchen  slavisch-dentschen  Wortes 
zugegeben,  sind  doch  die  Verhältnisse  der  Gegenden,  in 
denen  der  Name  besonders  häufig  vorkommt,  der  germa- 
nisierten Wendenländer  auf  dem  rechten  Eibufer,  der  .-Xrt, 
dafs  die  obige  Ableitung  und  Bedeutung  gewichtige  Be- 
denken erregen  mufs.  Die  jetzigen  Persoiialnameii  halten 
doch  unzweifelhaft  bei  ihrer  Entstehung  den  Zweck,  im 
Bereiche  eines  Ortes,  speciell  hier  eines  Dorfes,  Perso- 
nen vielleichl  mit  demselben  Taufnamen  von  einander  zu 
unlerscliciden.  Zu  diesem  Zwecke  mufsle  man  nolhwen- 
diger  Weise  zu  einer  Benennung  greifen,  die  nach  ihrer 
Bcdiutiing  im  Bereiche  des  ganzen  Dorfes  nur  dieser  ein- 
zelnen Person  zukommen  konnte.  Nun  besteht  aber  in 
den  Gegenden  auf  dem  rechten  Elhufer  der  llaupislock 
der  Dorfbevölkerung  ans  lliilenbauern,  zu  denen  nur  noch 
eine  bei  weitem  geringere  Anzahl  von  Kossäten  oder 
Gilrlinrn  zu  kommen  pflegt.  Ware  es  nun  nicht  gerade- 
zu  widersinni!.',    nnlrr    10.    1,'),   20  Gleichberechtigten   den 


.^17 


Anzeiger  lür  Kmiilc  der  deulsclien  Ndizcit 


318 


einen  vur  allen  andern  ..Hufuer"  zu  nennen  V  Eben  su 
unwahrscheinlich  macht  diese  Abteilung  die  Analogie 
der  gleich  h;in(iif  vorkommenden  Namen  :  Schulze,  Muller, 
Sclimidt  Einen  Schulzen  gab  es  in  jedem  üurfe.  aber 
eben  nur  einen.  Ueberdies  haftete  das  Scbulzenamt  fast 
ohne  Ausnahme  an  einem  bestimmten  Gute.  Der  Besitzer 
dieses  Schulzengutes  mul'ste  also  naturgemäfs  den  Mameu 
„Schulze"  bekummen.  Einen  Muller  und  Schmied 
gab  es  in  den  meisten  Durrern,  aber  immer  nur  einen, 
als  flir  die  Bedurfnisse  dieser  Ortschaften  völlig  ansrei- 
cheud.  Ganz  ähnlich  nun  verhalt  es  sich  mit  Lehmann, 
wenn  man  es  mit  v.  Ledebnr  und  Wohlbruck  von  dem  deut- 
schen Worte  ..Lehn-  ableitet.  LehngUter  gab  es  unter  den 
zahlreichen  Hufengutern  immer  nur  wenige,  oft  nur  eins, 
höchstens  wol  drei.  Wo  in  einem  Orte  ein  einziges 
Lehengnt  vorhanden  war,  leuchtet  von  selbst  ein,  vMe 
die  Bezeichnung  Lebnmann  als  Eigenname  auf  den  Besitzer 
desselben  übergehen  mufste.  Aber  auch  wo  deren  zwei 
oder  drei  vorhanden  waren,  konnte  der  Name  Lehnmanu 
als  Eigenname  auftreten.  In  diesem  Falle  nämlich  haftete 
meistens  auf  dem  einen  das  Schulzenamt,  auf  dem  andern 
etwa  die  Muhl-  oder  Schankgerechtigkeit.  Es  wurde  da- 
her der  Besitzer  des  ersten  oder  zueilen  Lelingules  als 
Schulze,  Müller  und  KrUger  bezeichnet,  und  so  blieb  denn 
wieder  für  den  Besitzer  des  dritten  Lehngutes  naturge- 
mäfs  der   Name    Lehnmaiin   übrig. 

Em  Beispiel  wird  das  Gesagte  naher  begründen.  Ich 
greife  dazu  in  die  Dorfverhaltnisse  des  sächsischen  Kur- 
kreises und  bemerke,  dafs  in  allen  Amtsdorfern  die  Ver- 
haltnisse ähnlicher  Art  sind,  wie  sie  jetzt  dargelegt  wer- 
den sollen.  In  Stolzenhaiu  (Schweiuitzer  Kreis)  be- 
steht der  alle  Grundslork  des  Dorfes  ans  drei  Lchnhufen-, 
15  l'achlhufen-  und  sechs  Kossaten-Gnlern.  An  diesen 
Gutern  haften  bestimmte  Namen,  die  unabhängig  von  dem 
jedesmaligen  Besitzer  von  Geschlecht  zu  Geschlecht  sich 
fortpllanzen  und  in  dem  Munde  der  Dorfbewohner  vor- 
zugsweise zur  Benennung  der  Güter  und  der  dort  sefs- 
haflen  Personen,  seihst  Knechte  und  Mägde  nicht  ausge- 
schlossen, gebraucht  werden.  Diese  Gutsnamen,  nur  in 
der  Genitivform  gebräuchlich,  sind  ge«ifs  zum  grofsen 
Theil  Namen  der  ersten  Besitzer.  Dafür  scheint  mir  das 
häufige  Vorkommen  von  Taufnamen  unter  den  Bezeich- 
nungen der  rachlhufcnguler  zu  sprechen.  Unter  diesen 
15  Güternamen  linden  sich  nämlich  folgende  mit  Vorna- 
men in  Beziehung  stehende:  Büders  (Budolf),  t'läsen 
(Claus),  llendricirs  (Heinrich),  Hermes  (Ilermanii ),  Krt"s 
(Erhard),  Mietzsch  (wol  wend.  Matscho,  Mallbans  ). 
Auch  die  andern  Güter  haben  Namen,  die  meist  von  der 
Person  des  Besitzers,  nicht  von  der  eigenlhuniliclien 
BescbalTenbeit  des  Gutes  hergenommen  sind  ;  z.  B.  Wol- 


geniöt's  ( Wulilgemulb) ,  Neiwert's  (Neuwirth),  Ilerschen 
(Hirsch),  Lobick^s  (Globig),  Käsclimann  etc.  Nur  Pür- 
melder  (Bauermuller)  deutet  auf  die  Eigenthümlichkeit 
des  Gutes  hin.  Bei  den  Lehngutern  dagegen  sind  die 
Bezeichnungen  alle  von  den  Gütern  selbst  hergenommen. 
Auf  dem  einen  dieser  drei  Güter  haftet  die  Schankge- 
rechtigkeit: es  ist  „Kricr'sch"  Gut  (Krugers  Gut).  Mit 
dem  zweiten  ist  das  Schulzenamt  verbunden  :  es  ist  „Schul- 
ten" Gut  und  der  Besitzer  gilt  kurzweg  als  „Schulte."  Das 
dritte  endlich  ist  ein  einfaches  Lehngut  ohne  besondere 
Gerechtigkeit,  und  das  ist  „Lehmes  (Lehnmann's)  Gut." 
Dem  Volke  ist  das  Verstandnifs  des  Wortes  Lehmes  frei- 
lich jetzt  abhanden  gekommen.  £s  konnte  daher,  als  in 
neuerer  Zeit  ein  Lehmann  in  dieses  Gut  hinein  heiratbete, 
selbst  von  einem  „Lehmes-Lehmann"  im  Gegensatz  zu  an- 
dern dieses  Namens  sprechen.  Das  scheint  mir  aber  nur 
um  so  mehr  für  das  Aller  dieser  Benennung  zu  entscheiden. 

Man  konnte  vielleicht  gegen  die  obige  Beweisführung 
einwenden,  dafs  unter  den  Verhältnissen  dieser  Art  auch 
der  Name  Hubner  nicht  habe  entstehen  können,  und 
es  wurde  demnach  zu  viel  bewiesen  sein.  Indefs  sind 
doch  Falle  denkbar,  wo  in  einem  Dorfe  ein  einziger  Hüf- 
ner  mehreren  Kossälen  gegenüber  gestanden  hat,  und 
so  das  Appellalivuni  Eigenname  werden  konnte.  Und  ge-. 
rade  das  überaus  seltene  Vorkommen  dieses  Namens  in 
den  oben  bezeichneten  Landstrichen  scheint  mir  ein  Be- 
weis mehr  zu  si  in  für  die  Hichligkeit  meiner  Ausführung. 
(Schluls  folgt.) 


Zur  OeMcliU-lit«'  der  ITluHikiiiMlriiiiieiile. 

Von  R.  V.  Reltbcrg  in  München. 
(Sehlufs.) 
In  der  sweitcu  Ilälße  (k'S  Ki.  Jlidts.  sehen  wir  aber- 
mals die  Zahl  der  Musikwerkzeuge  durch  vielfache  Ver- 
besserungen vermehrt.  Das  Jägerhorn  kommt  zwar 
meistens  noch  in  der  allen  Form  des  gewundenen  Küh- 
hornes  vor,  doch  krümmt  es  sich  auch  zu  dem,  zwar 
noch  kleinen,  .•^ogen.  Waldhorn,  mit  einmaliger  Win- 
dung; die  gekrümmte  Feld  Iro  ni  p  e  t e,  — ■  denn  die 
lange,  grade  sinkt  nun  zum  Srhäferhorn  herab,  —  hat 
bereits,  um  sie  anders  stimmen  zu  können,  sogen.  Krumm- 
bugel,  und  so  auch  diePosaune,  welche  nun  das  sogen. 
Thümerhorn  ebenso  verdrflngl,  wie  die  Trompete  das 
grade  llorn  ;  das  P  ost  liorn  cli  e  n  erhält  1  und  noch 
mehr  N\'indungen.  Der  Pommer  oder  Bombard,  den 
wir  im  vorigen  /cilranm  aus  der  BlockHolc  nnd  Schal- 
mei entslehen  sahen,  indem  diese  einen  oder  mehrere 
Schlüssel  erhielten,  erhält  nun  auch  eine  mehr  oder  wc- 


huDsl. 

ToukuusL 

instraiuoate. 


319 


Anzeiffer  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


320 


niger  gekrilnimle,  oben  eingesteckte  metallene  Miiuilrohre 
und  gewinnt  im  grofsen  Bafs- Pummer  eine  ansehnliche 
Grörse.  Einen  Schlüssel  erhalten  nun  auch  sowohl  der 
krumme,  wie  der  grade  Zinken  und  das  Kr  u  m  mho  r  n  ; 
Schalmei  und  Krumnihorn  erhalten  ein  in  das  Mundstück 
eingestecktes  BlSltchen,  und  die  Schwieget  ein  ähnli- 
ches, oben  eingesetztes  JIctallrohichen,  wie  derPommer. 
Indem  nun  das  lange  Rohr  des  Bafspommers  aus  der 
Mitte  an  einander  gebogen  und  von  einem  gemeinschaft- 
lichen Futteral  umschlossen  wurde, ^so  dal's  es  dieselben 
Dienste  Ihat,  wie  ein  noch  einmal  so  langes  Kohr.  und 
zwar  so,  dafs  nun  Mundstück  und  Schallmündung  beide 
neben  einander  erscheinen,  entstand  das,  jedoch  erst  ge- 
gen das  Ende  des  16  Jhdis.,  angeblich  von  Avianus  von 
Tadua  erfundene  Fagott.  Nach  anderer  Seite  hin  wurde 
die  Flole  vervollkonimnet,  indem  sie,  mit  einer  Kapsel 
über  dem  Mundstücke,  aufser  den  Tonlöchern  vom  und 
hinten,  solche  auch  an  der  Seite  erhielt,  —  die  sogen. 
Schreierpfeife;  und  indem  dieselbe,  um  grofse  Liuigc 
des  Rohres  bei  kleinem  Umfang  (nicht  über  11,  Zoll) 
zu  gewinnen,  nach  Art  des  Fagotts  zusammengebogen 
wurde,  und  zwar  nicht  nur  ein-  sondern  neunmal,  wo- 
bei nun  auch  wieder,  wie  bei  den  übrigen  Flöten,  das 
Mundstück  oben,  die  Schallmundung  aber  unten  ist,  — 
entstand  das  sogen.  Rackett,  dessen  Futteral  ebenfalls 
dreierlei  Tonlöcher  hat.  —  Auch  die  Sackpfeife  erfährt 
in  diesem  Zeitraum  allerlei  Veränderungen ,  und  so  er- 
scheinen uns  nun  neben  einander  bald  der  sogen,  grofse 
Bock  mit  nur  einem  Stimmer  (Stimmröhre),  bald  die 
sogen.  Schflferpfcife  und  das  kleinere  llummelchen,  je  mit 
2,  und  der  kleine  Dudei  sogar  mit  3  verschieden  langen 
Stimmern  ;  noch  eine  andere  Art  ist  die  Magdeburger  Sack- 
pfeife mit  2  Stimmern,  aber  zugleich  mit  2  verschiedenen 
Flötenrohren,  einem  für  die  rechte  und  einem  für  die  linke 
Hand,  jedes  vorn  mit  drei  Toulochern.  Nur  darin  stim- 
men diese  5  .Arten  der  Sackpfeife  überein,  dafs  sie  alle 
noch  ein  besonderes  Röhrchen  haben,  welches  eben  der 
Sackpfeifer  an  den  Mund  setzt.  Das  Platcrspiel  aber 
kommt,  wie  schon  im  vorigen  Zeiträume  bemerkt  wurde, 
jetzt  nicht  mehr  vor.  —  Ungemein  Ihälig  war  man.  wie 
überhaupt  im  16.  Jhdt.,  so  namentlicli  in  der  2.  II.  des- 
selben bis  zum  SOjiihr.  Kriege  im  Orgelbau,  und  zwar 
besonders  im  mittlem  und  nördlichen  (protestantischen) 
Deutschland,  wo  sich  neben  den  Orgeln  des  sudlichen 
Deutschlands  zu  Kostnitz  un<l  Ulm  u.  a.,  in  Sachsen  die 
zu  Dresden  und  Sondershausen  (v.  Goltfr.  Fritzsche),  Halle, 
Leipzig,  Zwickau,  llalberstadt  und  Griiningcn  (v.  Dav. 
Bock);  sodann  zu  Breslau  ( v.  Mich.  Ilirchfelder),  Torgnu, 
Kassel,  Bückeburg  (v.  Esaias  Compenius),  Hildesheini 
(Godehardskirchc)    und   Braunscbweig  (Dom),    beide  von 


Henning  aus  Hildesheim,  Riddagshausen  (v.  Heinr.  Com- 
penius) und  weiter  nordwärts  zu  Magdeburg,  Berjiau  in 
der  Mark  (v.  Hans  Scherer),  Stendal,  Hamburg,  Lübeck 
(PetersUirche  v  G.  Bnrkart,  Frauenk.  v.  Barlold,  Dom 
V.  Jakob),  Rostock  (v.  Heinr.  Glovatj),  Stralsund  (v.  Nik. 
Maafs),  Danzig  (v.  Jul.  Anton)  erhoben.  Lüneburg  soll 
bereits  um  die  Mitte  des  10  Jhdts.  eine  Orgel  aus  Her- 
zogenbusch (Niederl  )  erhallen  haben.  —  Was  die  Klang- 
instrumente betriin,  so  sehen  wir  die  Kesselpauken 
dadurch  vervollkommnet,  dafs  sie  eine  Art  Fufs  haben 
und  an  der  Seite  eine  Schraube  zum  Spannen  ;  diese  er- 
halt auch  die  Trommel,  ihr  Rand  ist  aber  noch  sehr 
niedrig;  das  Triangel  ist  jetzt  an  einer  Ecke  offen; 
auch  die  Strohfiedel  zeigt  sich.  —  Unter  den  Saiten- 
instrumenten finden  wir  das  Scheitholz,  welches  dem 
Trumscheit  ähnlich  ist,  aber  nicht  mit  einem  Bogen  ge- 
strichen wird;  die  Bauernleier  kommt  noch  mit  dem 
Riidehen  vor,  doch  auch  zugleich  mit  eiuem  Taslenwerk; 
die  Wirbel  bald  an  der  Seite,  bald  oben  ciiigeschroben. 
Die  Harfe  hat  in  der  hohlen  Hauptsänie  mehrere  Schall- 
lücher.  Auf  dem  Hackbrett  sind  die  Saiten  jetzt  bün- 
delweise aufgespannt.  Das  Trumscheit  hat  jetzt  4, 
ungleich  lange  Saiten.  Die  dreisaitige  Geige  ist  jetzt 
zur  Taschengeiffe  (sogen.  Posclie)  verkleinert;  die  Dis- 
kanlgcige  hat  4,  die  Allgeige  oder  Bratsche  ö  (7)  Saiten, 
letztere  die  Wirbel  noch  von  oben  eingesteckt.  Eine 
wesentliche  Verbesserung  hat  der  Steg  erhallen,  indem 
seine  obere  Kante  nicht  mehr  grade,  sondern  empor  ge- 
krümmt ist,  so  dafs  der  Strich  auf  den  einzelnen  Saiten 
weit  leichter  rein  zu  halten  ist.  —  Die  Kniegeige 
(Gambe),  welche  6  Saiten  hat,  ist  der  Diskanlgeige  in 
der  Form  ähnlich,  doch  im   Verhiillnisso   schlanker. 

Ich  bescheide  mich  jetzt  mit  weiteren  Mittheilnns'en 
über  das  17.  .Ihdt.  fg.,  aus  dem  bereits  Eingangs  erw:ihnlen 
Grunde,  und  finde  wol  ein  iindiT  Mal  Gelegenheit,  weiter 
fortzufahren. 


IIhm  I4irrlirii  -  Porlitl  ilri*  Alitei    Prtera- 
liniiMfii. 

Von   v.  KriefT- II  ci  eil  fe  1  den,  groLsh.   bad.  General,    in  Baden- 
Baden. 
(Fortsetzung.) 

Wenden  wir  uns  nunmehr  zu  den  bildlichen  Dar- 
stellungen, und  zwar  vorerst  zu  ieneii  des  linndfeldes 
und  des  Tli  u  rs  l  n  rzes. 

Hier  hnl  die  Ueberjrnngszeit  von  den  ruhigen,  aber 
hagerri  und  steifen  Geslallen  byzantinischer  Bildnerei 
zu  den  anmulhigen  um!  lebensvollen  des  spiitern  Mittel- 
alters  bereits    begonnen       Bei    sdnunllichen    Figuren    sieht 


ItihtciuleKim 
Uuiiktinsl. 


321 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


322 


Rec-60Ktbi:>Ti.m/i^-  i:cL,.£:iT  :)iiü-vict,'X-e  i  •   ^^  Qyos-ne-D"Ä.-.)!.tjri,,v.vc;;;.i.<.A;;öCo-a:^ccM>d-    I 


man  die  ersten,  niclit  immer  uiiglilckliclien  Anfänge  leb- 
hafter Bewegung.  Das  Kostüm  ist  das  uralte,  liirchlicli- 
traditionelle  langer  Gewander  mit  langen  Mänteln  über 
beiden  Schultern.  Die  Anordnung  der  Falten  "ist  oft 
geschmacljvoll  und  glucklich,  ihre  technische  Behandlung 
aber  (sie  sind  durch  tief  eingeliauene  Linien  oft  mehr 
angedeutet,  als  plastisch  gebildet)  erinnert  an  die  alte 
byzantinische  Schule.  Am  meisten  zurück  war  der  alte 
Meister  in   der  Behandlung  der  Küpfe. 

Die  ganze  Darstellung  (im  Rundfelde  sowohl,  als  auf 
dem  Thürsturz)  ist  die  der  Himmelfahrt  Christi. 
Das  Mittelfeld  zeigt  den  Erluser,  sich  zur  Hechten  her- 
abneigend,  gleichsam  Lebewohl  sagend,  in  der  Linken 
einen  mit  dem  Kreuze  geschmückten  Stab  haltend,  wel- 
cher  weit   über  die   einfassende   Leiste   hinausragt. 

Das  Haupt  des  Herrn  ist  bartlos,  mit  langen  herab- 
wallenden Locken;  die  Gewandung  eine  kurze  anlie- 
gende Tunika,  mit  weiten  Aermeln  über  einem  langen 
Unterkleide  Auf  der  linken  Schulter  wird  ein  «allen- 
dcr,  gut  drappierter  Mantel,  wie  es  scheint,  ilunli  einen 
breiten,  von  der  linken  Sihulter  unter  dem  rerhleii  Arme 
durchgehenden   Gürtel  gehalten. 


Die  ganze  Darstellung  ist  weder  im  Stile  des  frühem, 
noch  des  späteren  Mittelalters,  und  bezeichnet  so  recht 
deutlich  die  damals  eingetretene   Uebergangsperiode. 

Die  Engel  in  den  beiden  dreieckigen  Seitenfeldern," 
mit  ihren  mächtigen  Schwingen,  sind  in  lebhafter  Bewe- 
gung, auf  das  Knie  zu  sinken,  ihre  Gewandungen  wohl 
angeordnet  und  sorgfältig  ausgefujirt. 

In  der  Mitte  des  breiten  und  langen  Feldes  über  der 
Thüre  steht  die  Himmelskönigin  mit  der  Krone  auf 
dem  Haupte.  Sie  allein  ist  iu  völliger  Hube,  mit  aufge- 
hobenen Händen.  Dir  zur  Seite  rechts  und  links  sind  die 
Apostel,  mehr  oder  weniger  bewegt,  mit  den  Geherden 
der  Andacht   und   des   Staunens   zum    Erlöser   aufblickend 

Der  nächste  zur  Hechten  ist  Telrus  mit  dem  Schlüs- 
sel,  zui'  Linken  Johannes;  die  andern  ohne  Svmbolo 
sind  einzeln  nicht  wohl  zu  erkennen.  Sieben  von  ihnen 
tragen  UUchcr,  ein  einziger  halt  eine  Holle.  Tctrus  hat 
bereits  den  traditionellen  Jlanrkranz,  das  Hanr  der  l'ebri- 
gen  ist  lang  und  gescheitelt.  Am  wcuig.ilen  gelungen 
sind  die  zum  Theil   bartigen   Kopfe. 

Zw  ischen  der  Mutter  Gottes  uud  dem  hciligcu  Jubau- 


323 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


324 


nes    ist    der   Name    des    Kuusllers  *)     ciiigehaueu ,    aber 
ohne  alle   nähere  Bezeichnung. 

Wenden  wir  uns  nunmehr  zu  den  beiden  kulossalcn 
Bildsäulen  rechts  und  links  des  Einganges.  Die  er- 
stere  zeigt  uns,  wie  schon  erwähnt,  de»  heiligen  Papst 
Gregor  (von  590  bis  604. J  Folgende,  nicht  mehr  vor- 
handene, iu  der  Uuellensammlung  der  badischen  Landes- 
geschichte aufbewahrte  InschriTt  bezieht  sich  auf  die- 
ses Bild  : 

S.  Gregorius,    spiiilu.s    sanclus    super  liunieris  ejus 

in   specie  coiumbae. 
SiDunio  2'(i^f'-»'i  '*ös  ])lam,  sande  Gnyori. 

Die  Taube,  als  Sinnbild  des  heiligen  Geistes,  ist  das 
Wahrzeichen  dieses  Heiligen  ;  ihr  oberer  Theil  ist  abge- 
gebrochen, die  Fufse  und  den  Rumpf  sieht  man  noch  auf 
der  rechten  Schulter  des  Bildnisses,  welches  in  Bezug 
auf  die  Uirchliche  Traclil  jener  Zeil  eine  nähere  Be- 
schreibung verdient. 

Der  Papst  ist  zuvorderst  mit  der  bis  auf  die  Fufse 
herabreichenden  Alba  bekleidet,  wie  sie  jeder  katholi- 
sche Priester  bei  kirchlichen  Handlungen  heutzutage  noch 
anhat.  Darüber  trägt  er  ein  etwas  kürzeres  Gewand  mit 
weiten   Aermeln,  die  Daliiiatica. 

Unter  der  Dalmatica  sehen  die  mit  dem  Kreuze  be- 
zeichneten Enden  der  Stola  hervor;  Über  derselben 
aber  trägt  der  Papst,  wie  jeder  Priester,  die  Casula, 
eine  Art  einfachen,  auf  den  Seiten  geschlossenen,  glocken- 
förmigen Mantels  aus  reichem  SeidensolTe,  welcher  we- 
gen des  Durchstreckens  der  beiden  Arme  bis  zur  Höhe 
der  Ellenbogen  auf  beiden  Seiten  aufgeschilrzt  ward, 
und  vorn  in  naturlicher  Drappierung  heriibFiel. 

Ueber  der  Casula  trägt  der  Papst  das  Pallium,  ein 
breites,  aus  \i  eifser  Lämmerwolle  gewobenes  ui^d  mit 
rolhen  Kreuzen  besetztes  Band,  in  der  Art  einer  Stola; 
auf  dem  Haupte  aber,  welches  ein  Lückenkranz  umgibt 
(wie  bei  der  Figur  des  heiligen  Petrus),  die  Tiara  als 
einziges  Zeichen  seiner  päpstlichen  Würde.  Dieselbe  hat 
noch  die  Gestalt  einer  oben  beschlossenen  und  mit  einem 
Barett  ausgefnlllen  Krone,  von  welcher  auf  beiden'  Sei- 
ten   Bänder  auf  die   Schultern   herabhangerr 

Die  Bildsäule  des  Bischofs  Gebhard,  zur  Linken 
der  ThUre,  zeigt  denselben  in  seinem  bischöflichen,  uns 
nnnmrhr  bekannten  Ornate.  Merkwürdig  ist  das  sorg- 
fältig au.sgefiihrte  Modell  der  Kirche  in  seiner  Hand. 
Auch  auf  ihn  bezog  sich  eine  besondere  Inschrift,  welche 
die  Kloslerchronik  also  gibt: 

*)   \VK/II.O  (das  K   auf  dem  Holzschnitte,  sinit  der  Blark 
verwillerten  Buchslaben  I  L  0  ist  ein  Fehler). 


S.   Gebhardus  in   manu  habens  ecclesism. 
l'ro  twbk  umcrlis  pravaid  Gcbluiidc  pnceris. 
(Schlufs  folgt.) 


Ule  CrltiiuiiiiK  <l<*i)*  Hrliiiiieii  Bruniirns 
in  AüriilierK« 

Von  J.  Baader,  Coiiscrvator  am  k.  Archiv  in  Nürnberg. 

Der  berühmte  schöne  Brunnen  zu  Nürnberg  wurde,  so 
glaubt  man  wenigstens  allgemein,  von  den  Gebrüdern 
Georg  und  Friedlich  Buprecht  und  von  Sebald  Schunho- 
fer,  den  Baumeistern  und  Bildnern  der  Frauenkirche,  er- 
baut. Einen  urkundlichen  Nachweis  hierüber  gibt  es 
nicht;  diese  Annahme  stutzt  sich  auf  einige  uuverhifsliche 
Chroniken  und  auf  die  Behauptung  etlicher  Schriftsteller, 
von  denen  übrigens  keiner  einen  urkundlichen  Beweis 
beigebracht  hat.  Die  bessern  Chroniken  der  Stadt  nen- 
nen die  Meister  nicht.  Die  Gestaltung,  künstlerische  Aus- 
führung und  Anordnung  der  schönen,  vielfach  durchbro- 
chenen gothischen  Pyramide  und  der  darin  aufgestellten 
Standbilder  erinnern  zwar  au  die  Schöiihoferische  Form- 
bildung  der  Bildwerke  iu  U.  L.  Frauenkirche,  aber  ihre 
Aehnlichkeit  beweist  noch  nicht  die  Identität  der  SIeister. 

Dagegen  besitzt  das  kgl.  Archiv  zu  Nürnberg  eine 
gleichzeitige,  wenn  auch  nur  sehr  summarisch  gehaltene 
Baurechnung  über  den  schönen  Brunnen  v.  J.  1385  bis 
1396,  aus  der  sowohl  über  die  Zeit,  in  der  das  Werk 
entstanden,  .sowie  über  den  Baumeister  bestimmte  Nach- 
richten  zu  schöpfen   sind. 

Die  Hechnung  beginnt,  wie  gesagt,  im  Jahre  1385  und 
gehl  ohne  Uiilerhrechnng  bi.s  zum  .lahre  I39().  umfaf.sl  also 
einen  Zeitraum  von  1!  Jahren,  innerhalb  welchrr  der 
Bau  zum  Abschlufs  kam.  Ein  Alitglied  des  Kalbs  führte 
die  Oberaufsicht  über  denselben.  In  den  Jahren  1385 
bis  1388  war  es  Friedrich  Plintzing:  während  dieser 
Zeit  erhielt  er  vom  liulh  zu  dem  ..paw  des  "ewen  prun- 
iien  am  markt"  in  verschiedenen  Baten  über  2000  i?..  Mal- 
ler ausbezahlt;  davon  trelVen  allein  auf  das  Jahr  1385 
1017'/]  ü..  hl.  Als  Phntzing  starb,  führte  Meister  Hein- 
rich der  Balier  im  J.  1389  den  Bau  ganz  allein.  Er 
stellte  auch  die  Bechnung.  Für  seine  Mühe  und  Arbeit 
erhielt  er  in  diesem  Jahre  37',iii.  hl.;  den  Steinbrechern 
und  Schmieden  zahlte   er  42  i).  hl. 

Im  J.  1390  wurde  die  Oberaufsicht  über  den  Bau  und 
diu  Bechnung  dem  llathsherrn  Ulmaun  Stromer  übertra- 
gen; er  führte  beide  bis  zur  Vollendung  des  Brunnens 
im  J.  1396  Während  der  Jahre  1390  bis  1392  erhielt 
er  von  den  Bürgern  des  Bath.<s  ..zu  dem  paw  am  priiu- 
neii"   verschiedene  Summen   ausbezahlt:   imJ.  139U  354  tV 


325 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deuUclieii   Vorzeil. 


326 


bl.,  im  J.  l;{9l  449«.  und  3  \i  hl.,  und  im  J.  l:{92 
132  fl.  h\  und  abermals  ib"'li  tt.  und  9b  II  ungeriscli 
und  i'umisch.  Üei'  grofstc  Iheil  der  im  .1.  1392  bewil- 
ligten äumnieu  wurde  zur  Vergoldung  verwendet.  Jlei- 
ter  Kucloir  der  Maler,  der  ohne  Zweifel  die  Verguhlung 
besorgle,   erhielt   72   »   lil     und    lt>  II 

Im  J.  1393  zahlte  der  llalli  an  Ulman  Slriimer  zur 
Forlselznug  des  Baues  412  fl  hl.  Davon  gab  dieser  hin- 
wieder dem  Meisler  Heinrich  dtm  Balier  54  ü  hl.  ,.ze 
liebung  (Verehrung)  von  dem  prunnen  fUr  sein  muw,  die 
er  damit  gehabt  hat,  uanu  er  klagt,  daj  Im  ze  wenig 
daaoii  worden  Nver.''  Desgieichen  erhielt  H.  Vogel  3  tt 
hl.  (LiebuHg)  für  die  in  der  obern  Reihe  der  Siarjdbilder 
aufgestellten  ..kleinen"  Propheten.  Ob  diese  von  Vogel  ge- 
macht worden,  oder  ob  er  sie  allenfalls  nur  vergoldet 
hat,  läfst  sich  aus  der  Rechnung  nicht  entnehmen.  Zu 
den  Figuren,  so  darf  man  annehmen,  wurden  Steine  aus 
Pirkenfelt,  wo  ein  guter  feiner  Sandslein  gebrochen 
wurde,  verwendet;  denn  der  dortige  Steinbrecher  erhielt 
einmal  3  fb  hl. 

Im  .lahre  1394  betrug  die  Bausumme  213  «.  und  im 
J.  1395  63  ü.  hl.;  davon  erhielt  Meisler  Heinrich  für 
seine  Arbeit  24  Ü 

Im  J.  1396  verwendete  man  noch  G3'.2  fl.  hl.  und 
20'/j  fl.  Von  diesen  erhielt  Jleisler  Heinrich  Kill.  n)il 
dem  Beisalz  „vrjd  ist  also  verriebt".  Im  Ganzen  wurden 
gegen   4500  ll  hl     uuf  den   Brunnen   verwendet. 

Es  fragt  sich  nun,  wurde  diese  bedeutende  Summe 
lediglich  zur  Vollendung  des  von  den  Gebrüdern  Ruprecht 
und  Sehald  Schonhofer  im  Jahre  1355  begonnenen  Wer- 
kes verwendet,  oder  aber,  hat  man  den  Brunnenbau  erst 
im  J.  1385  angefangen  und  durch  Meister  Heinrich  den 
Balier  ausfuhren  lassen?  Wir  behaupten  letzteres,  da 
nicht  wohl  anzunehmen  ist,  dafs  man  den  Brunnen  25 
■lahre  lang  unvollendet  habe  dastehen  lassen  uud  erst  im 
J.  1385  wieder  an  die  Fortsetzung  des  Baues  gegangen 
sei.  Eine  blofse  Reparatur  kann  es  wol  auch  nicht  ge- 
wesen sein:  denn  der  angeblich  erst  im  J.  1361  vollen- 
dete Brunnen  bedurfli-  derselben  noch  niclil.  und  derar- 
tige Reparaturen  erfordern  keinen  Zeitraum  von  II  .lah- 
ren  oder  Summen  von  4500  fl..  Wir  geben  gerne  zu, 
dafs  die  Gebilde  der  Pyramide  und  die  Standbilder  der- 
selben au  die  Bildwerke  der  Frauenkirche,  namentlich  an 
jene  erinnern,  die  dem  Sebald  Schonhofer  zugeschrie- 
ben werden ;  daraus  folgt  aber  nicht,  dafs  sie  gerade 
von  Ruprecht  und  Schonhofer  herrühren  müssen.  Ein  so 
bedeutender  Kunstler,  als  welchen  letzterer  sich  ausweist, 
hat  gewifs  auch  seine  Schtiler  gehabt:  und  ein  solcher 
mag  Aleister    Heinrich    der   Balier  gewesen    und   identisch 


sein  mit  jenem  H.  Beheim  Balier.  der  im  ,1.  1378  das 
Burger-   und   äleisterrechl   zu   .Nürnberg   erhielt*). 

Die  am  Brunnentrog  angebrachte  Jahreszahl  beweist 
nichts,  da  sie  allem  Anschein  nach  gleichzeitig  mit  dem 
bayerischen  Wappen  bei  der  im  J.  Ib24  vorgenommenen 
Restaurierung  des   Brunnens   eingemeifselt  wurde 

Wer  den  Verfasser  dieses  Artikels  eines  Bessern  be- 
lehren kann,  dem  wird  er  sich  zu  Dank  verpflichtet  er- 
achten. 


*)  S.  Baader,  Beitrage  zur  Kunstgeschichte  Nürnbergs,  S.  3. 


Zu  den  M|irürlten  von  fleutnrlien  FlHrli«*». 

Milgcthcilt  von  Wiechiiiii  n  n-h  ad  0  w  auf  hadow. 

Die  im  Anzeiger  1857,  Sp.  362  f.  besprochene  deut- 
sche Schrill  über  die  Kunst  Vogel  und  Fische  zu  fangen 
(Strafsburg,  1508.  4.)  ist  vielleicht  zum  grofsten  Theile 
nur  die  Uebersetzung  eines  gleichfalls  noch  unbekannten 
niederländischen  Druckes,  den  ich  mit  einer  Incunabeln- 
Sammlung  aus  der  Bibliothek  des  verstorbenen  Prof.  C. 
Kirchner  zu  Schulpforta  erwarb. 

Dir  Titel  lautet  : 
(1  Dil  b  o  e  c  .\  k  e  n  1  e  e  r  l  h  o  e  m  e  n  mach  v  o  g  h  e  - 
1  e  n  I  V  a  n  g  h  e  11  m  e  1 1  e  n  h  a  n  d  e  n .  1 1  Q  Ende 
ho  (inen  mach  vis  sehen  vanghe  metle  | 
banden  ende  oeck  andersins  ||  (f  Ende 
oeck  lol  Wal  I  ij  d  e  n  van  den  iare  dal  een 
I   yeghelijck   visch   tsijnen   besten   is. 

0.  0.  u.  J.  (um  1500.)  S  Bll.  iu  4  mit  Sign.  A  und 
B.  Mit  neun  Holzschnitten,  von  denen  sich  mehrere 
wiederholen. 

Die  Spruche  über  die  verschiedeneu  Fische  fehlen  der 
der  niederländischen  Schrift,  sie  werden  wol  deut.^^cheu 
Ursprungs  sein;  auch  entsinne  ich  mich,  sie  schon  früher 
am  Ende  einer  rergamenl-llandsclirifl  der  konigl.  Biblio- 
thek zu  Stuttgart  gelesen  zu  haben.  Dieselben  Spruche 
finden  sich  auf  der  lelzlen  Seite  des  von  Gefsner  her- 
ausgegebenen Fischbuches  von  G  rego  r  Mangoll :  ..Von 
der  natur  vnd  ei  gen  seh  äfft  der  vi  sc  he,  inson- 
derheit deren  so  gefangen  werdend  im  Boden- 
sec"  (Zürich,  o.  J.  kl.  8.)*);  doch  sind  dort  die  bei- 
den Fische  Pclromyzon  lluvialills  (l'ricke)  und  Saimo 
Fario   (Bachforelle)   weggelassen. 

Mangolt's  Fischbuch  enthalt  aufscrdeni  i.'crrimle  le- 
berscbriften  von  .laicib   11  uff*!,   z.   1! 


Wjs.senschafl. 

Niituiwissen- 
•    silmfl. 
Zoologie. 


*)    Da.i    Fi.srlibnch    liildel    rincii   Thcil    der    von    Maiiudll 
verfalslen   Chronik    der  üIcII   und   Innd.schnITicn   um   Bo- 
dcnscc  u.  a.  w. 
♦♦)    Vgl.   Kollingrr.  J.   llulT.s    Klirr   lleini.    1.H17.   S.   XXVIII. 


321 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


328 


Staats- 
anstalten. 

Hof-  und  Erb- 
ämtor. 


Blicken,  Seh  waten   sind  schleclit  viscli, 
Den  armen   tvommendts   über  tisch. 
Doch  mag  man   sy  \v  u  I  u  u|ierwellen, 
.Am   besten  siuds  im   Apre  Den. 


Anfang  des  15.  Jalirh.  angehörende  ItOnstlerische  Ansfuh- 
rung  des  Schwertes,  auf  welrlie  wir  übrigens  liier  we- 
niger Gewicht  legen,  da  es  oft  gewagt  ist,  daraus  allein 
chronologische  Schlufsfolgerungen  ziehen  zuweilen.  Eben 
so  mifslich  ist  es,  aus  gleichzeili?en  Abbildungen  —  wie 
z.  6.  aus  dem  schönen  Altargemäide  der  St.  Gumpertus- 
kirche  zu  Ansbach,  den  Kurfürsten  Albrecht  Achilles  und 
seine  Würdcnlriiger  darstellend  —  auf  die  Zeil  der  An- 
fertigung der  darauf  vorkommenden  Insignien  schliefsen 
zu  wollen,  da  dieselben  nie  die  Einzelheiten  treu  genug 
wiedergeben. 

Einen  deutlichen  Fingerzeig  für  die  Zeitbestimmung 
gibt  uns  dagegen  ein  von  llöfler  in  dem  Kaiserlichen 
Buch  des  älarkgrafen  Albrecht  Achill,  S.  191  ff.,  heraus- 
gegebenes Schreiben  des  Kurfürsten  Friedrich  II.  von 
Brandenburg  vom  17.  Juni  1169,  in  welchem  derselbe 
seinem  Bruder  Albrecht  seine  kurz  zuvor  in  Breslau  slalt- 


Drm  hraiiileiiltiirKiMflie  KiirHflmert. 

Von    Dr.    T.    Mürcker,    Kgt.    pr.    geh.  Archivralh    und  llaus- 
archivar,  in  Berlin. 

Ueber  das  brandenburgisehe  Kurschwert,  welches  noch 
heutzutage  zu  den  preufsischen  Reichsinsignien  gehört 
und  bis  vor  Kurzem  in  der  königl.  Kunstkammer  zu  Ber- 
lin aufbewahrt  wurde,  jetzt  aber  in  den  Kionschatz  nie- 
dergelegt worden  ist,  haben  in  Betreff  des  Zeitpunktes  sei- 
ner Anfertigung  lange  Zeit  Zweifel  bestanden  (s.  die  Be- 
schreibung in  V.  Ledebur's  Archiv,  Bd.  XII,  S.  9  f.),  de- 
ren Losung  erst  jetzt  mittels  eines  neuerdings  zu  Tage  gehabte  Zusammenkunft  mit  König  Matthias  von  Ungarn 
gekommenen  Schriftstücks  gelungen  ist.  beschreibt    und    dabei    unter   Anderem    sagt:    „wir  haben 

An  diesem  Prunkschwert,  dergleichen  die  Fürsten  bei  da   uff  Brandburgisch  wol  gelebt  und  einen  schönen,  rei- 

feierlichen    Aufzügen    als    Symbol    ihrer  Herrlichkeit  sich  sigea  zeugk    gehabt    und    uns    gestalt    als    ein    kurfurste, 

vortragen  liefsen,  sind  Kreuz   und   Griff  (in  der  Lange  und  unser  guldin  Swerdt   ist   glich  hoch  des  konigs 

von   1   Fufs)    aus    vergoldetem  Silber   und  mit  Blätterver-  Swert   in    der   Procession    an    des    heiligen    leichnamstag 

zierungen  geschmückt.    Die  Klinge  ist  3'  lang  und  zeigt  und    sust    überall  getragen."   —    Unter  diesem   ,. goldenen 

auf  beiden  Seiten  eine  durch  Ausschleifen  mangelhaft  ge-  Schwert"    nun    ist    kein  anderes,    als    das    Kurschwert 

wordene    Inschrift,    welche    das    darüber  befragte  ger-  zu  verstehen,  und  da   dasselbe,  den   darauf  angebrachten 

man.    Museum    folgendergcslalt    glücklich    entziffert    hat:  Wappen   nach,   frühestens  in  das  .lahr   1  IG"   zurückreicht, 

„Accipe  sanctum  giadiuni  munus  a  Deo,  in   quo  Dei  feries  so  ist  anzunehmen,  dafs  der  praclitliehende  Kurfürst  das- 

adversarios  perpetuo.''  selbe  auf  seiner  in  diesem  Jahre   unternommen  Badereise 

Die    reichvergoldete    silberne    Scheide,    mit    durch-  nach  Süddeutschland   in   Nürnberg  oder  Augsburg  bestellt 

brochen  gearbeitetem   Laubwerk  ausgeschmückt,    mit  ro-  und    1  l(Jb    geliefert   erhalten   habe,   oder,   dafs  es  in   letz- 

them   Sammt    unterlegt,    zeigt  auf  jeder  Seite  3  Wappen  terem  Jahre  ganz  besonders  zu  jener  schon  lungere  Zeit 

mit  emaillierten   Tinkturen,  nämlich:    den  brandcnbur-  beabsichtigten   Zusammenkunft  mit  dem  Ungarnkonig  an- 

gischeu    rothen   Adler,  den   schwarzen  cassubischen  gefertigt    wurde,    sein    Ursprung   also   jedenfalls    vom    J. 

und    rothen   pommer'scheu  Greif,    den    rügenschen  1468  datiert. 


Löwen  über  den  Zinnen,  den  b  u  rggrä  flich-nürnber- 
gi  scheu  Löwen  und  den  hohen  zollern 'sehen  qua- 
drierten Schild.  Nach  diesen  Wappen,  unter  denen 
bereits  die  von  Kurfürst  Friedrich  II.  (1404  und  /esp. 
1467)  angenommenen  pommer'schen  erscheinen,  aber  noch 
nicht  das  erst  von  Joachim  II.  recipiertc  crossen'sche 
(1538)  und  prcufsische  (1569),  liifst  sich  der  Ursprung  die- 
ses Schwertes  in  den  Zeitraum  von  1407 — 1538  setzen. 
Hierauf  deutet  auch   die  gewifs  eher  dem   Ende,  als  dem 


Was  übrigens  die  Benennung  dieses  Staatsschwer- 
tes anlangt,  so  « ird  dasselbe  wahrend  der  ganzen  kur- 
fürstlichen Periode  einfach  als  „das  Schwert"  bezeich- 
net, lind  erst  mit  der  Erlangung  der  Sonveriinetiit  Preus- 
sens  durch  den  grufseii  Kurfürsten  kam  der  Name  „Kur- 
schwert '  in  stetigen  Gebrauch,  im  Gegensatz  zu  dem 
preufsischen   (nachmaligen  Kelchs-)  Schwert. 


(Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche  Redaction  : 

Ur.  Krcih.  v.  u.  i.  \uSeels.     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  (i.   K.  Fronininnn.     Dr.  Frhr.   K  o  t  li  v.  S  ch  r  eckcns  I  e  in. 

Verlag  der  literarisch- artistischen  Anstalt  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 

U.  K.  Scbald'Kclir  BiK'lidriicl^erci. 


BEILAGE  zun  A\ZEIIJER  FLU  IvLXDE  DEK  DELTSCllEX  \ OllZEIT. 

1860.  A?  9.  ScpIcinlMT. 


Chronik  des  ireiiiiauisclicii  Uusemiis. 


Gcmüfs  der  jungst  erlassenen,  auch  in  den  Icl/.len  Num- 
mern der  Aniciger- Beilagen  abgedruckten  Bekanntmachung 
wurde  die  diesjährige  Conlerenz  der  Ausschüsse  und  l'lleger 
des  Museums  vom  13.  bis  15.  Sept.  dahier  abgehallen.  Zur 
Erledigung  der  Geschürte  war  auch  diesmal  wieder  eine  Cora- 
mission  von  sieben  iMitgliedern  des  Verwaltungs- Ausschusses 
erwählt  worden,  bestehend  aus  den  Herren:  Part.  Cappe  aus 
Dresden,  Frhrn.  v.  Ledebur  aus  Berlin,  Frhrn.  v.  Löf- 
fel holz  aus  Wallerstein,  Prof.  Pfeiffer  aus  Wien,  fer- 
ner Prof.  Uietz,  .\dvokat  Körte  und  Adv.  Merck  von  hier. 
Schon  am  .\bend  des  12.  Sept.  trafen  die  Genannten  mit  an- 
deren Freunden  und  Angehörigen  des  Museums,  unter  anderen 
mit  Prof.  Wachs  mulh  aus  Leipzig,  Prof.  SchrOer  aus 
Presburg,  Obertrihunalrath  v.  Daniels  und  Ucg-Kath  Gab- 
ler aus  Berlin,  im  Lokale  der  Ilausmeisterei  (llerrenlrink- 
stube)  zusammen.  Am  folgenden  Donnerstage,  Morgens  9  Uhr, 
vereinigten  sich  die  Mitglieder  der  Commission  zu  einer  Vor- 
beralhungssilzung,  wo  die  hauptsächlich  das  Kcchnungswcscn 
betrcflendcn  Vorlagen  bekannt  gegeben  und  die  Geschalte  in 
der  .\rt  verlheilt  wurden,  dals  Frhr.  v.  Lollolholz,  Hnl(  r  Mit- 
wirkung des  Prof.  Fickler,  die  Durchsicht  und  Prüfung  des 
Archivs  übernahm,  Prof.  Pfeiffej^die  der  Bibliothek,  Frhr.  v.  Le- 
debur die  der  Kunst-  und  .Vlterthunissaniinluug  überhaupt  und 
Part.  Cappe  die  dfr  Munzsaniinlung  insbesondere,  lerner  .\dv. 
Körte  die  der  Geschaftslokale,  Magazine  etc.  und  .\dv.  Merck 
die  des  Kechnungswesens,  während  Prof.  Dietz  den  Bericht 
Über  eine  .\dresse  an  den  hiesigen  Magistrat  Übernahm. 
Vormittags  11  Uhr  wurde  mit  der  ersten  öffentlichen  Sitzung 
in  der  Kunsthalle  die  Confercnz  förmlich  cröfl'nct.  Nach- 
dem der  I.  Vorstand  mit  dem  Ausspruch  seines  freudigen 
Dankes  für  die  zahlreiche  Betheiligung  an  der  Confercnz 
die  Versammelten  begrüfst  hatte,  las  der  I.  Sekretär  einen 
Bericht  Über  die  Fortschritte  des  Museums  wahrend  des  Ver- 
waltungsjahrs 18"/6o.  Der  •'.  Vorstand  hielt  sodann  einen 
Vortrag  über  die  Bedeutung  des  gcrm.  Museums  für  die  deut- 
sche Wissenschaft,  worauf  dann  noch  Frhr.  v.  Ledebur  über 
die  Thaiigkeit  des  Berliner  llulfsvereins,  Ueg. -Katli  Gabler 
über  den  dortigen  Frauenverein  und  Prof.  Fickler  über  den 
Ilulfsverein  in  Mannheim  sprachen.  Den  Nachmittag  dieses 
und  den  Vormittag  des  folgenden  Tages  verwendeten  die  ver- 
schiedenen Cummisslonrn,  Ausschusse  und  Pfleger  zu  Sitzun- 
gen und  .\rbeilen.  Die  ßeralhungeii  des  Gelehrtenausscliusses 
betrafen  die  Wahl  neuer  Mitglieder,  die  Ergänzung  des  Sy- 
stems, die  Vereinfachung  der  Repertoriennrbeiten  und  die  pc- 
rioilTschcn  Druckschriften.  Die  Namen  der  nengewahlleri  Mit- 
glieder, deren  Wahl  vom  Verwallungsausschuls  bcsialigl  wunlc, 
werden  spater  veröllentlicht  werdrn.  Die  Section  der  rilc;;- 
schaften  berielli  u.  A.  über  dus  Vcriuhren  bei  unergiebigen  und 


über  die  Gründung  neuer  Pflegschaften.  .\m  Nachmittage  des 
zweiten  Tages  (14.  Sept.)  wurden  die  .\rbeiten  durch  die  .\b- 
haltung  eines  grolsen  Instrumental-  und  Vokalkonzerts  in  der 
kunsthalle  unterbrochen.  Die  Musiker  und  Sanger  hatten  ih- 
ren Stand  auf  der  neuerbaulen  Gallerie  genommen  und  führ- 
ten den  Zuhörern  verschiedene  klassische  Instrumental-  und 
Gesangstücke  unserer  besten  Meister  in  trefflichster  .\usfüh- 
rung  und  unter  allgemeinem  Bcifalle  vor.  Den  Schlufs  bil- 
dete das  Arndtsche  Vaterlandslied.  Gcmcinscliaflliche,  von 
heiterer  Stimmung  belebte  Millagsniahl'  und  abendliche  Zu- 
sammenkünfte in  der  Trinkhalle  der  Kartbause  dienten  gleich- 
falls dazu,  die  geschäftlichen  Anstrengungen  des  Tages  we- 
niger fühlbar  zu  machen.  Der  Verwaltungsausschuls  hielt 
seine  letzte  Sitzung  am  Morgen  des  15.  Sept.,  wo  die  Resul- 
tate der  vorgenommenen  Besichtigungen  und  Prüfungen  zu 
Protokoll  genommen  und  die  gemachten  Yerbesserungs- Vor- 
schlage zum  Beschluls  erhoben  wurden.  Im  Ganzen  hatte 
die  Einsicht  der  Sammlungen,  Repertorien,  .\rbeilen  und  Ein- 
richtungen sehr  befriedigt.  Die  verschiedenen  Rechnungen 
wurden  sammtlich  gc-nchrnigl,  der  Etat  für  das  künftige  Ver- 
wallungsjahr  festgestellt  und  dabei  auf  Beschrankung  der  .\ui- 
gabcn  und  auf  andere  Mittel  zur  Hebung  der  finanziellen  Ver- 
hältnisse möglidist  Bedacht  genommen.  Der  Nachmittag  die- 
ses Tages  vereinigte  die  Freunde  des  Museums  zum  letzten 
Male  in  der  Kunsthalle,  wo  der  I.  Vorstand,  nachdem  er  den 
Versammelten  einen  kurzen  Ucberblick  über  die  Resultate  der 
Verhandlungen  gegeben  hatte,  unter  Versicherung  des  Dan- 
kes für  die  thätigc  .Mitwirkung  der  Erschienenen ,  die  Confe- 
rcnz beschlols.  Wahrend  der  Dauer  derselben  liefs  sich  die 
höchst  erfreuliche  M'ahrnehmung  machen,  dals  die  Betheilig- 
ten das  lebhafteste  Interesse  bezeigten  für  Alles,  was  das  gcr- 
man.  Museum  angieng,  aufmerksam  und  eingehend  den  Ver- 
handlungen folgten  und  mit  walircni  Eifer  die  ihnen  gewor- 
denen .\ufgaben  und  Geschäfte  erledigten.  Es  lafsl  sich  hier- 
aus für  die  Zukunft  des  Museums  das  Beste  hoffen  nml  vor- 
aussehen. 

.\ls  ein  schönes  Zeichen  der  Anerkennung  von  Seilen 
der  hiesigen  Stadtkomniandantschnft  ist  zu  berichten,  dals  die- 
selbe auf  .Vnsuehen  sieh  bereit  erklärt  hat,  dem  Museum  in 
allen  den  Fällen,  wo  den  hiesigen  städtischen  und  staatlichen 
(iebauden  eine  Schutz  wache  der  Landwehr  /ugelheill 
wird,  dieselbe   Vergünstigung  zu   gewaliren. 

Die  M  on  um  e  Ute  iisa  m  ml  u  n  g  des  .Museums  hat  einen 
bedeutenden  Zuwachs  erhalten  durch  den  kürzlich  nngelnog- 
ten  .Vligiifs  des  im  Dom  zu  Speyer  belindlirhen  lirabdenkmnU 
des  Kaisers  Rudolf  von  llabsburg,  welchen  Se.  Majestät  der 
Kaiser  von  Oeslerrcich  für  das  Musrum  iinrerli;;cn  liefs. 
Ein  wcilorcr    lieiiicrkiii«\vrrihrr  Gewinn   für   die  hunstsamin- 


asi 


Anzeiger  fiii'  Kniuli'  iler  doulsclii'n  Vtirzcit 


332 


luns;  ist  ein  von  der  freihcrrlich  von  Crai  Uli  ci  msclien 
Familie  dem  Jlusium  geschenkter  und  jüngst  ubersandler  Al- 
tar aus  der  Kirche  zu  Bronnholzheini  (15.  Jhdt),  der, 
wie  jenes  Kaiserdcnkmal,  in  der  Kunsthalle  aufgestellt  wor- 
den ist. 

Dem  Pfleger  Herrn  flirniann  Pfau  in  Zwickau,  der 
schon  im  vorigen  Jahre  dem  Museum  als  ISeheizungsiualerial 
90  Clr.  Steinkohlen  zusandte,  haben  wir  jetzt  eine  zweite 
Sendung  dieser  Art  zu  danken.  Von  ferneren,  dem  Museum  zu- 
gewendeten Unterstützungen  sind  zu  erwähnen  eine  .Vklie 
zu  100  Thlrn.  vom  Rechtskandidalen  Herrn  E.  G.  Landiraff 
in  Leipzig,  von  Herrn  Karl  Salircr  v.  Sahr  auf  Dahlen 
(Oberlausilz)  ein  Jahresbeitrag  zu  10  Thlrn.,  von  Frau  Maria 
Grafin  von  Wimpffen,  geb.  Freiin  von  Eskeles,  in  Wien 
desgl.  10  fl.  ö.  W.,  von  Herrn  Vicloi*  Grafen  von  Wimpffen. 
k.  k.  Linienschiffslieutenanl,  in  Venedig  desgl.  10  11.  ü.  W., 
von  Hrn.  Wolf  (irafen  Baudissin  in  Dresden  desgl.  1011. 

Neue  Pflegschaften  wurden  gegründet  in  Amsterdam, 
London,  Paris  (iliese  drei  durch  persönliche  Vermiltelung 
des  Hrn.  Buchhändlers  Sold  an  hier)  und  in  Hanau. 

Dankend  bescheinigen  wir  den  Empfang  nachstehender 
Geschenke : 

I.  Für  das  Archiv. 

K.  Frhr.  v.  Reitzenstein,  z.  Z.  in  München  : 
1791  —  löU5.    15  I'liolugraphische  Machbildungen   von  Urkun- 
den aus  den  Jahren  1200  bis  1386. 

1806.  Gerichtsbrief  des  Schullheifsen  Hans  Geuder  z.  IVürnb. 
1.374.     Pgm. 

1807.  Gerichtsbrief  d.  Schullheifsen  Wygeleis  v.  Wolfstein  z. 
Nürnb.     1422.     Pgm. 

1808.  Lehnbrief  d.  Heinrich  zu  Bappenheim.     1450.     Pgm. 

1809.  Tauschbrief   des   Bischofs  Eberhard   zu  Bamberg.     1017. 
Phologr.   Nachbildung. 

1810a — m.    12  neue  .\lischrifltn  v.   Urkunden  zur  (ieschichtc 
,       des    Kämmerer-   und  .Marschallaintes   b.    Stift  Bamberg. 
1399  — 1532.    Pap. 

1811.  Pfandschaflskündigung  d.  Markgr.  Job.  v.  Brandenburg. 
0.  J.     >.  Abschrift. 

1812.  Empfehlungsschreiben    fur   Wilh.    u.  .loh.   v.   (irumliach. 
1491.     N.  Abschr. 

1813  a  —  m.    12    neue    Abschriften    z.    Geschichte    d.    Klosters 
Banz  und  Wilhelms  v.  Grunibach.     1491. 

1814a  — g.    7    Abschriften    von  Schreiben,   Sittich  v.  Zedwilz 
l.oir.     llsi_1482.     Pap. 
Schnlzlein,  Professor,  zu  Erlangen  : 

1815.  t.initlung  d.  Laurentius  Knwcr.     1472.     Pap. 

1816.  Zahliinirsanwcisung  d.   Hans   Imhof.     1553.     Pap. 

Dr.  F.  Weber,    Lehrer   a.    d.    h.  Töchterschule    i»    llnl- 
bcrsladl : 

1817.  Geburlszeujnifs  des  Raths  zu  Mellrichstadl.  1517.  Pgm. 
l.-5l«-l.S.K.    Eiir  Urkunden   V.    l.M;.i—  lt;;)|,     Pap. 

Dr.    Frhr.    Roth  v.  Schreckenstein,    II.   Vorstand 
des  gerni.  Muieums  : 
1829.    Kaufbrief  d.  Hittcr.i  BurKari  von  Uosrnowe.    1333.    Pgm. 


IS.jO.    Lehnbrief  d.  Abtes  Otto  zu  Kastei.     1381.     Pgm. 

1831.  Uebersabsbrief  d.  Kilters  Wilh.  v.  Maspach.   1,381.  Pgm. 
Birkner.  Prediger  bei  d.  reform.  Gemeinde    zu  Erlangen: 

1832.  Lchnbrief  d.  Markgrafen  Gg.  Friedrich  v.  Brandenburg. 
1559.     Pgm. 

Leitzmann,   Buchbinder,  zu   Nürnberg: 

1833.  Gel  iclilsbrief  Dietrich  Staulfers,  Vilzthums  zu  Sulzbach. 
1.382.     Pgm. 

1834.  Lehnbrief  d.  Killers  H.  v.  Stauf  zu  Ernfels.  1448.  Pgm. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

N.  G.  Elwert'sche  Buchhaiidlung  in  Marburg: 

9432.  Fr.  K.  Th.  Pideril,   Geschichte  der  Universitül  Rinteln. 
1842.     8. 

9433.  H.  Ileppe,  Gesch.  d.  deutsch.  Protestantismus.     4  Bde. 
1852  u.  59.     8. 

9434.  A.  F.  C.  Vilmar,   d.  Königtum    d.    alten  Testaments   u. 
d.  Königtum  d.  deutsch.  Volkes.     2.  Aufl.     1857.     8. 

9435.  V.  v.  .Meibom  u.  P.  Kolb,  kurhess.  Privatrecht.     1.   Bd. 
1858.     8. 

9436.  0.  Hartwig,  Leben  u.   Schriften  Heinr.  v.   Langenstein. 
1858.     8. 

9437.  Conr.  Will,  d.  .\nf(inge   d.  Restauration   der  Kirche  im 
11.  Jahrh.     1.  Abth.     1859.     8. 

A.  Förstner'sehe  Buehliandl.  (P.  Jeanrenaud)   in  Berlin: 

9438.  Th.  Bohel,  d.  Haus-  und  Fcldweisheit   des  Landwirths. 
1855.     8. 

Wallishauser'sche  Buchh.   (.Tos.  Klemm)   in   Wien  : 
943'.».    li.  1'.  I'rcnih,  Gesch.  d.  Entstehung    u.  d.   Fortschrittes 
d.  Eisenhandcls  d.  vereinigt.  Staaten  v.  Nord-.\nierika. 
186(1.     8. 
G.  SchÖnfeld'S  Buchhandl.  (C.  A.  Werner)  in  Dresden: 
9410.    Neuer   .\nzeiger    I.   Bibliographie    u.    Bibliothekwissen- 
schafl  ;  hrsg.  v.   Petzholdt,  Jahrg.   1860.      11.  8.     8. 
Tendier  &  Comp.,   Buchh.,  in  Wien  : 

9441.  tl.  Lorenz,  d.  üslerr.  Regentenhalle.     1857.    8. 

9442.  Vollst.   Personen-    und   Grlsverzeichn.    zu    Bergmann's 
Mcihiillen.     1858.     S. 

Weidmann'sehe  Buchh.  (h.   Uiimrr)   in   Berlin: 

9443.  Zeilschr.  f.  deutsch.  Allerthum,  hrsg.   v.  Haupt.    Bd.  11, 
2.  H.  3.  IL     1858,  59.     8. 

9444.  J.    E.    Kopp,   Gesch.   d.   eidgenAss.    Bilnde.     Bd.   V,    1. 
Ablh.     1858.     8. 

Rad.  Kuntze,   Verlagsburhh.,  in  Dresilen  : 
944.5.    J.   I!.   l'rii-.lrcirh,  Gesch    d.  Raihsels.     1860.     8. 
T.  F.  A.  Kühn,   Buchh.,  in   Weimar  : 

9446.  I'.  ().  Ela,  JubilaumskKinge.     2.  Aufl.     18,58.     8. 

9447.  G.  Treumund,  Churf.  .loh.  Friedr.  d.  Grofsmüth.  u.  Jena. 
18.5S.     8, 

9448.  Zur   Erinnerung   an   d.   grofsh.  Bibliothek     zu  Weimar. 
1H59.     S. 

Constantin  Nleae,  Buchh.,  in  Saalfeld: 
'.Uli).    It.  A.   ,\ii/rliiii(l(l,  Phil.  Melanchlhou   rir.      isiii».     8. 

J.  C.  Hinricha'sche  Buchh.  in  Leipzig  : 
94,50.    Vieruljahrs-Ualalog  etc.     Jhrg.   1860,   2.    Hell.     8. 


338 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


334 


Verlag's- Bureau  in  Aliona  : 

9451.  Die  JunggermaDiscIic  Schule.   Ziel  u.  Grundsaizc  ders.  8. 

9452.  Der  Buctitiandcl  v.  J.  1815  bis  z.  J.  1860  etc.  G.  Thl. 
1860.     8. 

Allg'em.   deutsche  Verlags -Anstalt  (S.  WolfT)  in 

licrlirt  : 

9453.  Komberg's  Zcilsclir.  f.  prakt.  Bauliunst,  redig.  v.  E. 
Knoblauch.  Jhrg.  1858,  4.-12.  It.,  1859  u.  1860.  1. 
bis  6.  H.     2. 

Sud.  MUnnich,   Buchhandi.,  in  Freiberg: 

9454.  A.  K.  I'rolls,   zwei  Sacularrcden.     1860.     4.     Prgr. 
Ein  Ungenannter  m  Aiirnherg  : 

9455.  Kr.  de  Müiii|jarl  ii.  \.  de  Brenner,  Prodromus,  od.  Vor- 
Licht  des  erülTn.  Schau-  und  Wunder-Prachtes  aller  de- 
ren an  d.  kais.  Hof  Carl  VI.  beflndl.  kunsl- Schätzen 
etc.     1735.     2. 

Dr.  Ferd.  Piper,   Iniv.-Prof.,  in  Berlin: 

9456.  Der.s.,  ver^'kiclicndcr  Kalender,  1.  —  9.  Jahrg.  1851 — 
59.     8. 

Dr.  C.  B.  A.   Fickler,  Professor,  in  Mannheim  : 

9457.  Ph.  Küder  v.  Diershurg,  des  Markgr.  Ludwig  Wilh.  v. 
Baden  Feldziige  wider  d.  Türken.  2  Bde.  1839  u. 
42.     8. 

9458.  A.  Arueih,  Prinz  Eugen  Savoyen.     1  Bd.     1858.     8. 

9459.  Zur  Erinnerung  an  d.  Säcular- Feier  d.  Geburlsl.  Fr. 
Schiller's,  geh.  zu  Mannheim.     1859.     8. 

Allgemeine  german.  Gesellschaft  in  IVürnberg : 

9460.  Dies.,  Tcnl.  Miiii;il>-~clir. ,  hrs-.  v.  Ivruger.  1860.  4. 
—7.  II.     S. 

Fr.   Sachs,   Dekan   a.   [).,  in   Karlsruhe  : 

9461.  Keyser  Sigmunds  reformation  (1442)  u.  Jac.  v.  Cassa- 
lis  aul'slegung  des  Schachzabel  spyls  etc.  Pap.  Ils. 
1501.     2. 

Dr.  H.  W.  Heer'wagen,  k.  Studienrektor,  in  Kurnberg: 

9462  Ders.,  zur  (ieschichte  d.  Nürnberger  Gelehrlenschulcn. 
1860.     4.     Prgr. 

Dr.  Rud.  Minzloff,    Oberbibliothekar  an  der  k.  üBfcnll. 
BiLliolhiK   III   St.   Petersburg  : 

9463.  Ders.,  die  altdeutsch.  Handschrift,  der  k.  OlTcnll.  Biblio- 
thek zu  St.  Petersburg.     1853.     8. 

9463  a.    Bruder  Hansens  Marienlicdcr.     N'.   Abschr.    aus   einer 

Pgm.-Ils.  dos   M.  Jalirh.     8. 
Dr.  Franz  Weber  in  llalberstadt : 

9464.  Ders.,  der  Liebsten  Schmuck.     Gedichte.     1860.     8. 

9465.  Festreden,  gehalten  zu  (Juedlinburg  z.  Feier  d.  lOOjiih- 
rigcn  Geburlst.  Schiller's.  1859.  8.  Mit  2  weil.  Beil. 
aus   llalberstadt. 

Robert  Schellwien,  Kcchlanwalt,  in  Ouedlinburg  : 

9466.  Drrs..    hrililv    ili'S    M;itcri.ilisiiiiis.      8, 

Rektorat  des  k.  Maximilians  -  Gymnasiums   in 

Miinchcn  : 

9467.  M.  Ileumann,  Bcitr.  z.  Kcnntnils  d.  mustcrgult.  lal.  l'rosn. 
(Forts.)     1860.    4.    2  Ex. 

9468.  Jahres-Bcrichl  tiber  il.  Maximilians- Gymnasium.  1859 
—60.     4.     2  Ex. 


K.  k.  Ober -Realschule  in  Linz: 

9469.  Dies.,  9  Jahres -Bericht.     1860.     4. 

Dr.  K.  H.  Funkhänel,  grofsh.  silchs.  Ilofrath  u.  Direk- 
tor, in  Eisenacli : 

9470.  Ders.,  Programm  d.    KarlFriedr.-Gymnasiums   zu  Eise- 
nach.    1860.     4. 

Chr.  Handschuch,  .\rchivgehulfc  des  german.  Bluseums : 

9471.  Jahresber.  d.  k.  Studienanstalt  zu  Erlangen.     1860.    4. 

9472.  Verzeichn.  d.  Vorles.  der  Unix'ers.  zu  Erlangen.    1860. 
—  61.     4. 

Dr.  R.  H.   Costa  in   Laibach  : 

9473.  J.  Keciisek,  Gesch.  d.  Laibacher  Gymnasiums,  II.    1860. 
4      Prgr. 

Societe  francaise  d'archeologie  etc.  in  Paris : 

9474.  Dies.,  bulletin  monumental.    3.  serie,  tome  6.,  26.  vol. 
Kr.  5.     1860.     8. 

Verein  zur  Erforschung  der  rhein.  Geschichte 
und  Alterthümer  in  Mainz ; 

9475.  Ders.,  Zeitschrift,  2.  Bds.  1.  ii.  2.  (Doppel-lleft).  1859.  8. 
Alterthums- Verein  im  Zabergau  zu  Guglingcn : 

9476.  Ders.,  siebenter  lirriciit.  1858-60.     1860.     8. 
Alterthums- Verein  in  \Mcn  : 

9477.  Ders.,  Bericht.- :  lid.  3,  Ablh.  2  u.  Bd.  4.     1860.     4. 

9478.  C.  Lind,   archäolog.   Notizen   über   Nieder -Oeslerreich. 
1860.     4. 

Dr.  Pescheck,  .\rchidiakonus,  in  Zittau   (f)  : 

9479.  Ders.,  Nachtrage  z.  Literatur  d.  obcrlausitzer  Alterthü- 
mer.    Sonderabdr.     8. 

9480.  Ders.,    Probe    eines   Literatur- Rcpertoriums,   betr.  die 
Stadt  Löbau.     Hdschr.     1859.     4. 

Dr.  F.  A.  Reufs,  qu.  Professor,  in  Nürnberg : 

9481.  Ders.,  d.  geograph.  Physiognomik  der  alten  Geschicht- 
und  Erdbcschreiber.     1860.     8.     2  Ex. 

Dr.  med.  Herrn.  Rohlfs  in  Bremen  : 

9482.  (Ilinrilv  V.  AlliiHi).  Keynike  Vofs  de  Olde.    1572.     4. 
Dr.  med.  H.  Holder  in  Stuttgart: 

9483.  Ih.  Jordani  Brunnogallicus   seu  luis  novae  in  Moravia 
exortae  dcscriplio.     Ed.  II.     1583.     8. 

9484.  Göttliches  Wunder-Buch  etc.     1630.     4. 

9485.  Soudery,  Ibrahim  u.  d.  bestandigen  Isabellcn  Wundcr- 
Geschicht.     1667.     8. 

9486.  E.  G.  Ilappelius,  dcp  Ungarischen  Kriegs- Romans.     6. 
Thcil.     1697.     8. 

9487.  D.  gelehrte  ("riticus  über  100  Dubia  u.  Fragen.  1704.  8. 

9488.  J.  M.J.  Muhlpauer,  de  fcbre  catnrrhali  passiin  hactenus 
epidcniia.     1730.     4. 

9489.  F.  B.  V.  Lindern,  speciilum  Yeueris  etc.     1732.     8. 

9490.  W.  Fr.  Schoiihnnr,   Beschr.   d.   zu  Bayreuth    1748  vor- 
gcganucnen   Hoch  Fiirsll.  Beylagers  etc.     1749.     2. 

9491.  D.  reine   Wurheil   od.  Denkwilrdigk.   il.  Hauses  Wirteni- 
berg.     176.').     8. 

9492.  J.  G.  Pietsch,   Gesch.  pract.  l'iillc  v.  Gicht  u.  Podagra. 
1.-3.  Th.     1774-76.     8. 

9493.  J.  D.  SchOpff,  V.  d.  Wirluini;  des  Molinsnft.*  in  d.  Lh«I- 
Bcuche.     1791.     8. 


335 


Anzeiger  l'iir  Kiitide  diT  doutsclicn  Vorzeit. 


336 


9494.  D.  Reichs-Miilrikel  aller  Kreise.     1796.     S. 

9495.  SpazierganfT  durch  Krähwinkel.     -J  Thle.     13'21  f.     8. 

9496.  A.  Moll,  Dr.  Alex.  Seilz  aus  Marbach  u.  s.  .Schrift  iib. 
d.  Liisiseuche  v.  J.  1509.     1852.     8. 

9497.  J.  Krcullc,  d.  Ursachen  d.  grols.  Sierhiichkeit  im  Obcr- 
aitil  Ehingen.     1839.     !S. 

9498.  SchelmuDskys  Rcisebeschreibung  etc.,  2  Thle.     8. 
Dr.  A.  V.  Renmont,  .Minislerresidcnt  etc.,  in  Florenz  : 

9499.  Ders.,  Fenduri)  l'anofka.     ISGO.     8.     (Sonderabdr.) 
Hensen  &  Comp.,  Buehh.,  in  Aachen  : 

9500.  l).  Aachener   lleiliethunifahrl  elc.     1S4G.     8. 

9501.  P.  Sl.  Kanlzcler,    der    d.  Gebeine   Karls    d.  Gr.  ciilhal- 
lende    iKli^rllcr.      18.59.      8. 

6.  H.  Wigand,  Buchh.,  in  Göttingen  : 

9502.  D,  Ilildebrandslied,  hrsg.  v.  C.  W.  M.  Grein.    1858.    8. 

9503.  Chr.  V.  Ronimel,  Gesch.  v.  Hessen.     10.  Bd.     1858.    8. 

9504.  Fr.  W.  Unger,  d.  bildende  Kunst.     1858.     8. 

9505.  E.  Koch,  W.  Ljnker  u.  C.  Altniiillcr.  drei  Weihnachls- 
Geschichtcn.     8. 

Georg-e  Westermann,  Buchh.,  in  Braunschweig: 
950G.    J.    Sporschil.    d.    dreilsigjiihr.  Krieg.     2   Bde.     2.    Aufl. 
1846.     8. 

9507.  Dcrs.,   Karl  d.  Gr.,  sein  Keirh  und  sein  Haus.    1846.   8. 

9508.  H.   Viehoir,  Handbuch   d.   deutsch.   Nationalliteratur.      1. 
-3.  Th.     2.  Aufl.     1860.     8. 

9509.  Th.   B.    Macaulay,   ausgewählte    Schriften.     1.— 4.   ßd. 
1860.     8. 

Se.  Majestät  König  Georg  V.  von  Hannover: 
951ü.    (Iiinro    dl-   l.ciliiHl/..    |iu1jIiii-s   par  .\.   Fuucher  de   Ca- 
rcil.     T.  II.     1860.     8. 
Ernst  Homann,  Buchh.,  in  Kiel : 

9511.  K.  Mullcnhoff,   üb.   d.  Weltkarte   u.    Chorographic   des 
K.iixT   Aiiiiuslus.      IK'i'i.     4.      l'rgi-. 

Finnländische  Gesellscliaft   der   Wissenschaf- 
ten in  Helsingfors: 

9512.  Dies.,  acta:   tomus  I.  —  V.     1842  —  58.     4. 

9513.  Ofversigt  af  Finska  velcnskaps-socicictens    förhandlin- 
gar.     I.  — IV:   1838-57.     1853  —  57.     4. 

9514.  Sveriges    rikes    stadslag,    öfvers.  pa   Finska    spr.   af  L. 
Thoniae,  ulg.  af  VV.  G.  Lagus.     1852.     4. 

9515.  Sveriges   rikes    landslag,   öfvers.   pa  Finska    spr.    af  L. 
Thomae,  utg.  af  \V.  G.  Lagus.     1852.     4. 

9516.  Ilidrag    tili   kanncdoni   om   Kinlands    iiatur    och    folk.    I. 
och   II.  haftet.     18.58.     8. 

K.  Universität  zu  Helsingfors : 

9517.  J.  J.  Teng.stroni,  Gezelii  den  yngres  niinne.     1833.     8. 

9518.  W.  G.    Lagus,  *Aho  hofraits  hisioria.  I.  Delen.    1834.  8. 

9519.  Chronol.   forleckningar  och    anleckningar  «fver    Finska 
univcrsiletcts  procancellerer  etc.     1836.     8. 

9520.  E.  Gronblad,    urkunder  upplysande  Finlands   öden  och 
till>tMnd.    1.  Fl.,  1.-;).  n.  och  2.  Fl.,  1.  H.  1843—56.  8. 

Naturforschende  Gesellschaft  in  Emden: 

9521.  Dies.,  kleine  .Schriften:  VI.  u.  VII.     1860.    4. 

9522.  Dies.,  45.  Jahresberirhl.     1860.     8. 


E.   Schweizerbart'sche  Verlagshandlunrr  in  Slutlgarl: 
952.1.    A.   1,.   l'liil.i  I.   Handbuch  d.  Vaierlandskunde.    1858.    8. 

C.  Deis,   Kupferstecher  u.  Xylograph,  in  Stuttgart: 
0521.    A.  Hiirers  kleine  Passion,  getreu  in  Holz  nachgeschnit- 
ten von  C.  Deis.     6  Lfgn.     4. 

J.  Veith,  Buchh.,  in   Carlsruhe  : 

9525.  Der  Friedhof.  Allgeni.  .Muslerbuch  ausgeführter  Grab- 
Denkmiiler  u.  Monumente.     1.— 6.  Heft.     qu.  8. 

9526.  U.  Iliibsch,   Bau-Werke.     2.  F.,  1.  u.  2.  Heft.     gr.  2. 
Dr.  H.  Hübsch,  grolsh.  bad.  Baudireklor,  in  Carlsruhc  : 

9527.  !)(  IS.,  ilii-  alichristl.  Kirchen  elc.     1.— 3.  Lfg.     gr.  2. 
K.  Studienrektorat  in   Erlangen  : 

952-^.    .liihrcsbcriclil   d.   k.  Sludienanslall  zu  Erlangen.   1860.  4. 
K.   Studienrektorat  in   Münuerstadt  : 

9529.  Jahresbericht  üb.  d.  k.  Studien- Anstalt  zu  Jlünnerstadt. 
Ifc60.     4. 

9530.  P.  Keller,  monumentum  pietatis.     1860.     4.     Prgr. 

9531.  II.   Schnecbcrger.   (]un(sli(.ucs   duae.      \^t\l).      1.      I'rgr. 

Histor.  Verein  von  Oberpfalz  und  Regensburg 

in   Regensburg  : 

9532.  Ders.,  Verhandl.,  19.  Bd.  (n.  Folge  11.  Bd.)    1860.    8. 
Dr.  Jac.  Falke,  f.  liechtenst.  Bibliothekar,  in  Wien: 

9533.  Ders.,    iiImt   Kun-slgcwcrljc.      1860.     8.      SniiilcralHJr. 

Hanauer  Bezirksverein  f.  hess.  Gesch.  u.  Lan- 
deskunde in  Hanau  : 
953J.    Dcrs.,   Millhfilungou.     Nr.  1.  u.  2.     1860.     8. 
J.  C  V.  Hueber,  k.  w.  Hauptmann,  in  Ulm  : 

9535.  L"ordre  des   francs- nia(,-ons   Irahi.     1758.     8. 
Dr.  jur.  Otto  Franklin  in  Breslau  : 

9536.  Ders.,  observaliones  ad  articulos  ipiosdam  constitutionis 
pacis  quam  Fridcricus  II.  imp.  publicavit  Moguntiae 
a.   1235.     1852.     4. 

0537.    Dcrs.,  Magdeburger  Weisthümcr  für  Breslau.    1856.    8. 
9538.    Ders.,  de  iustitiariis  curiae  imperialis.     1860.     8. 
ii:").!!).    Zur  Krinnrruiiir  nn  E.  Th.  Gaupp.    1859.    8.    Sonderabdr. 
J.  Ludw.   Schmid's  Verlag  in  Nürnberg: 

9540.  A.  v.  Eye  u.  Jac.  Falke,  Galleric  d.  Meisterwerke  nll- 
Heutsrh.   Holzschneidekunst.     Lfg.  9  u.  10.     1860.    gr.  2. 

Ungenannter  in  Nürnberg  : 

9541.  ^Th.  Wilson),  a  catalogue  raisonne  of  the  selecl  col- 
lection  of  engravings  of  an  aniateur.     1828.     4. 

Andr.  Heusler,  Privatdocenl  a.  d.  Univers.  Basel : 
O.'ilJ.     Ders.,   Verfassungsgeschichte  der  Slailt  Ba.sel   im   Mittel- 
alter.    1860.     8. 

Societe  archeologique  du  grand-duche   de  Lu- 

Xembourg   in    l.u.Miul.urg  : 
9543.    Dies.,  rapport  sur  les  travau\  piinlarit   1859.     8. 
K.  b.  Akademie  der  Wissenschaften  in  München: 

9514.     Dies..    SiI/.um:;.s|)(tjcIiIc.      Im'.i).      Uli.    1.      ,s. 

W.  E.  Drugulin  in  Leipzig: 
it545.     Ders.,   allgeni.   Portrait- Katalog.      1860.     8. 

Dleterich'sche   liuchhdi.  in  (iotlingen  : 
9546.    Philologus.    /eitschr.  hrsg.  v.  E.  v.  Leutsch.     16.  Jahrg. 
2  Illt.     1860.     8. 


337 


Anzeiircr  für  Kiiiulo  der  deulsclieii   \  ur/.eil 


338 


Dr.  Alfons  Huber,    I'rivaldoccnl  an  der  Universil.lt  lu 
Iniiibrui  K  : 
9547.    Uers.,    uber   die  Knlslehungszeit    der   Osterreicli.    Frei- 
heilsbriefe.     IHtjO.     8. 
Ein  Ungenannter: 
954^.    J.  Cliiiicl,    ri';.'csla  chroii.-diploiii.  Kuperli  rcgis  Ronia- 
nor.     1834.     4. 

9549.  J.  Kr.  Böhmer,   reeesla  iinperii  inde  ab  a.  1314  usque 
ad  a.   1.547.     18.39.     4.     2  Ex. 

9550.  Kits..  \Villcl.-.liach.   liisislcn  v.   1180— 1;>40.    1854.     4. 

Schlesische  Gesellschaft  für  vaterländ.  Kultur 

^  in   Breslau  : 

9551.  Diis  .  .!7.   Jnliris-Iiirichl.     1859.     4. 
Ungenannter  m  .Nninlicrg: 

9552.  Joa.   Boenius,   omnivni    ponlivni  mores.    Icges  et  rilvs. 
1520.     2. 

9553.  J.  Schalling,  de  naivra  ocvioruii]  elc.    Iil)ri  III.    1615.   2. 
Verein  für  hessische  Geschichte  in  Cassel : 

9554.  Dt  rs.,  ZeiiM-bi.     liil.  VlII      II.  :.',  ;;  u.  4.     1860.     8. 
955.').    Ttiidd.  lihiiicr  etc.     Nr.  13  ii.  14.     1860.     8. 

Dr.   K.  Rössel,  Bibliothekssekrelür,  in  Wiesbaden  : 

9556.  Nürnberger  Chronik.     Pap.-Ils.     2.     17.  Jhdt. 

Statistisches  Bureau  d.  k.  sächs.  Ministeriums 
des  Innern  in  Un  sdcn  : 

9557.  üass.,  slalist.  Mitibeilungen  a.  d.  Kgr.  Sachsen  ;  1. — 4. 
Lfg.     1851  —  55.     4. 

9558.  Dass.,  Zeitschrift.     1.  — 5.  Jahrg.,  1855  —  59.     4. 

K.  Aug.  Ludw.  Frhr.  v.  Eickstedt,   k.  pr.  Oberst 
a.    1).,   jjj    Uiiduliowilz    iii   S(hlc.-.i(ii  : 

9559.  Uers.,  yamilien-Buch   des  djuastisclicn   Cieschlechls   der 
V.  Eickstedt.     1860.     8. 

Karl  Arud,  Uiirf.  I.andbaumeistcr,  in   Fulda  : 

9560.  Ders.,  Cischichle   des   llochslifls  Fulda.     1860.     8. 

G.  A.  L.  F.  Hauser,   Lehrer  a.  d.  k.  Landwirthschafls- 
und  Gewerbschule  in  Nordlingen  : 

9561.  Ders.,   Beschr.  d.  Baume  u.  Strauclicr  des  bolan.  Gar- 
tens tu  Nordlingen.     1856.     4. 

9562.  Ders.,    .Vnmcrkungen    zur    Geschichte    des   Weinstocks. 
0.  J      4. 

9563.  Ders.,   prndromus    florae    Nordlingensis.     1  — III.     1858 
-60.     4. 

Direktion  d.  k.  k.  Ober-Realschule   zu  Trnppau  : 

9564.  Fr.  ilniner,   Wenzel,  als   deutscher  hdnig,  u.  dessen  .\b- 
selzung.      1860.     8.     Prgr. 

Ottm.   Schönhuth,   Pfarrer,  in  Edelfingen  : 

9565.  Dur.s.,  d.   Ijuigen,   Klöster,    Kirchen   u.   Kapellen   Würt- 
tembergs; I,  9  u.  in.     II,  1   u.  2.    5-  10.    1860.    12. 

9566.  Der-.,   MUS   dirn   l.il)iu   Ph.   Melanchthnns.      1860.      12. 

Historischer  Verein  zu  Osnabrück  : 
9.567.    Ders.,  .Millhcilungen.     6.  Bd.     1860.     8. 

Foreningen    til    norske   fortidsmindesmierkers 

bevaring   in   ('liri>li;inia  .' 

9568.  Ders.,  anrsbereturng   fiir   185H,   IHäO.     8. 

9569.  Ders.,  norske  bygninger  Trn  forlidcn.     I.  II.     1850.    2. 


III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung. 

Rosenberg,  Staatsanwalt,  in  Bergen  auf  Rügen  : 

3404.  Lichipuizc  ans  Broncegufs  v.   17.  Jhdt. 

3405.  5  miltelalterlichc  Siegel  in  GutlaperchaabdrUcken. 

3406.  2    Photographieen    nach    alten    Sculpluren    lu    Schlofs 
MninluTg. 

Theodor  Frhr.  v.  Crailsheim  in  Winkel: 
3!ii7.    Kiiilsisciu-  Silbcrmunze  v.  1679. 
Ungenannter : 

3408.  3  Silbermilnzen  v.  16.  u.  17.  Jhdt. 

3409.  4  Kupfermünzen  v.  16.  u.  17.  Jhdt. 

3410.  8  Jelons  v.  16.— 18.  Jhdt. 

3411.  3  Bleimedaiilen  v.   16.  — 18.  Jhdt. 

3412.  17  Kupferstiche  aus  dem  Kevolutionsalmanach. 
'Wild,  (iasthofbesitzer,  in  Nürnberg: 

3413.  Bildnils  des  P.  v.  Praun,  bemaltes  Thonrelief,  16.  Jhdt. 
Bildnifs  d.  K.  Friedrichs  HI.,  Thonrelief  v.  1603. 

Dr.    Andresen,    Conservator   der    Alterlhumssamml.    des 
gerni.   .Mu.-cunis: 

3414.  Abbildung  des  Skelettes  eines  vierfüfsigen  Huhnes,  Ra- 
dierung von  G.  P.  D.     1573. 

Schick,  Pfarrer,  in  Ellwangen  : 

3415.  Sleinhammer  aus  einem   Grabe  bei  Rofswangen. 

3416.  Altes  Hufeisen. 

Holder,   Dr.   med.,  in  Stnilgart  : 

3417.  Künstlich  conslruiertcs  Thurschlofs  V.  16.  Jhdt. 

3418.  Emailierte  Dose  v.  18.  Jhdt. 

3419.  Stählernes  Petschaft  v.  18.  Jhdt. 

3420.  Falscher  Kronenthaler  v.  1800. 

3421.  5  Wassermalereien  v.  18.  Jhdt.  :  MaskenanzOge,  Lager- 
scencn   u.   ein   Stuttgarter  Sladireiter  von    1775. 

3422.  29  Portrats  v.  17.-18.  Jhdt.  in  Kpfrsl.  u.  Sieindr. 
Hammer,  Oekonom,  in  Heroldsberg: 

342.').    Eine  Cylimlerwagc  von  1697  aus  Bcsangon. 

Bacbmeyer,   Kaufmann,  in   Passau  : 
34"_'l.     Iii;inns(  h«  tiger   Tlialcr  v.    1597. 

Lancizolle,  k.  pr.  Generaldirektor  der  Archive,  in  Berlin: 
342.').    Gjpsabguls  eines  byzantin.  Elfenbeinreliefs. 

3426.  Gypsabgufs  eines  Siegels  des  Erzherzogs  .Maximilian  u. 
der  Maria  v.  Burgund. 

3427.  (iypsnbguls    eines    Siegels    des    Kurf.    Joachim    I.     von 
lirandcnliurg. 

Frhrl.  v.  Crailsheim'Mhe  Familie: 

3428.  Em  Altar  v.   15.  Jhdt. 
Genthe,   Stud.,  in   Eisicben  : 

.34J'.'.    Sicinkeil    und  römischer  SchwertgrifT  von  Bronce,  mit 
ein.  Mc<lu>cnliaupte,  in  il.   Grafschaft  Mansfcld   gefunden. 

B.  V.  Hunoltstein,   k.  b.  (ieneral.  in  Nürnberg  : 
;M30.    Zwei    alle    in    der    Nahe    des    riiiemsee.i    nusgrgrnbene 

llnrt-isrn. 

Friederike  Freifr.  v.  Schaumborg.   Hof   u.  SiiOs- 
ilame,   in   Nilrnberg  : 
3431.    Ilüheniohischer  Thalcr  v.  1797. 


339 


Anzeiger  für  Kiindo  dor  deutschen  Vorzeil. 


340 


F.  Rudolph  in  Nordhelm  : 
343l'.    Siiliii  iniirize  des   Kaisers   Trajan. 

Dr.  Alex.  Ringler  in  Munchen: 
343o-    Nürnberger  !«iibermun2e  von  1623. 


K.  Chi.  Frhr.  v.  Reltzensteln,  r.  Z.  in  Miinrhen  : 

34.'11.     I'liiilii;;rii|ilili-   niuli    dir   IMViUpit/e .    welche   Erasnius   v. 
Keilzenstcin   11   Jahre   lan?  im   hiipfe   trug. 


riiroiiik  der  liislorisrlicu  Vereine. 


Revue  des  Socio  t£s  savantcs  des  Departements, 
publlee  souä  les  auspices  du  Minisire  de  l'inslruclion  publique 
et  des  culles.     Deuxiemc  S(5rie.     Tome  11.     1859. 

Juillet:  Travaux  du  Coniile :  rapporls  fall  au  Conilti^. 
Eludes  hisloriques  :  des  Etats  provinciaux  sous  le  rigne  de 
Louis  XIV.,  par  M.  Mnglat.  —  Nolices  sur  des  ouvrages  pu- 
blit-s  en  province  ou  relatifs  4  la  province.     VarictiSs.  — 

.\oüt:  Travaux  etc.  —  Eludes  lilsloriques  :  Les  trois  lll- 
neraires  des  .Xquae  Apolllnares,  par  M.  Jacobs.  —  Revue  des 
travaux  des  Societds  savantes.   —   Nolices  etc. 

Septembre:  Travaux  etc.  —  Eludes  hisloriques:  Geo- 
graphie de  Fridögaire,  de  ses  continualeurs  et  du  Gesta  re- 
gum  francorum,  par  M.  Jacobs.   —   Revue  elc. 

Octobre:  .\cles  officiels.  —  Travaux  etc.  —  Etudes  hi- 
sloriques- Fragments  de  philologie  pour  servir  a  la  geogra- 
phic  celtique  de  la  Gaule,  par  M.  C.  Morin.  —    Revue  etc. 

Novcnibre:  Travaux  etc.  —  Etudes  hisloriques:  Hi- 
sloire  des  .Maires  de  la  ville  de  Tours  par  les  jelons,  par  M. 
Dauban.  —   Revue  etc. 

Deccmbre:  Travaux  elc.  —  Eludes  hisloriques:  Me- 
moire sur  la  CDsmographic  du  nioycn-äge,  le  Traite  de  la 
spherc,  par  Nicolas  Uresme  et  les  dccouverlcs  maritimes  des 
Normands,  par  M.  E.  de  Fr^ville.  --   Revue  etc.  — 

Tome  IlL     Janvier,  Fevrier,  Mars  1860. 

Travaux  du  Comile.  —  Eludes  hisloriques  et  scienlifiques: 
de  letal  des  villes  de  la  Gaule  apres  la  conqut^te  romaine  et 
spöcialement  sous  le  regne  d'Augusle,  par  M.  .\.  Chcruel.  — 
Examen  hisloriquc  et  topographiquc  des  lieux  proposSs  pour 
representer  Uxellodunum,  par  M.  M.  le  giniral  Creuly  et  le 
docteur  A.  .Jacobs.  —  Des  poids  et  mesurcs  au  XIV.  siede, 
par  M.  E.  Boularic.  —  Revue  des  travaux  des  soci^K-s  savan- 
tes. —  Nolices  sur  des  ouvrages  publie»  cn  province  ou  rc- 
lalifs  a  la  province.  —  VarieiC-s.  —  Bibliographie.  —  Chro- 
nique. 

Bulletin  du  CiMiiitc  l'lnniand  de  France.  Nr.  17. 
Sept.  el  Ocl.     10.09.     Dunlarquc  etc. 

Exirails  des  proces-verbaux,  par  M.  M.  A.  lionvarlet  el 
D.  Carncl.  —  Noticc  sur  Tobiluaire  de  Pancicn  doyenne  de 
Cassci,  pnr  M.  A.  Bonvarlel  elc. 

Nr.  18.  Nov.  et  D(!c.  1859:  Exiraits  des  procis-verbaux, 
par  M.  A.  Bonvarlel.  —  Le  pot-le  Salomon  Faber  el  Nolre- 
Dame  de  Thiine  ii  Ypre»,  par  M.  J.  J.  ("arlier.  —  Michel 
Dricuv  et  Ic  College  qu'il   fonda   a   Louvain,   par  le   R.   Vitse. 

L'Investigaleur.  Journal  de  rinslitut  iii.'tlo- 
riqne.  25.  ann^e;  tome  IX,  IIL  scrie,  299.  livr.  Oel. 
1859.    —    Paris    etc.    —    Memoire».     Apercu    sur    les    Iriivaiii 


scienlinques  exöculös  sur  le  conlinent  Sud-Amöricain,  adress^ 
a  M.  Renzi,  par  le  docteur  Marlin  de  Moussy.  —  La  pocsie 
dans  la  Suisse  roinane,  p;ir  M.  hohler.  —  Revue  d'ouvrages  etc. 
300.  et  301.  livr.  Nov.  et  DiSc.  Essai  historique  sur 
les  Sophisles    grecs,    par  M.  Valel.  —   Revue  d'ouvrages  elc. 

—  Extrait  des  proces-verbaux.    Correspondance  etc. 

26.  ann^e;  lomc  X,  III.  Serie,  302.  livr.  —  lanv.  18(50. 
Memoires.  —  Noticc  sur  la  vie  et  les  ouvrages  de  Michel- 
Ange,  par  .M.  Erncst  Breton.  —  Extrait  des  procfes-verbaux 
etc.,  par  M.  Renz.i.  —  Chronique.  —  Bulletin  de  la  Sociale 
industrielle  d'.Xngers,  par  M.  Massen.  — 

303.  livr.  Fevrier  1860.  Memoires.  —  Noiice  sur  la  vie 
etc.  (Suite).  —  Revue  des  ouvrages.  Rapport  sur  les  me- 
moires de  .\cademie  de  Stanislas,  par  M.  Valel.  —  Extrait 
des  proces-verbaux,  par  M.  Ren7,i.  —  Chronique.  —  Armo- 
rial  de  Jersey,  par  M.  Bertrand  l'ayne,  analysc  de  M.  Breton. 

—  Bulletin   bibliographique. 

304.  livr.  Mars  1860.  Notice  sur  la  vie  etc.  (fin).  Com- 
paraison  enlre  les  civilisations  des  nations  de  l'Asie  au  XIX. 
sieele,  par  M.  Alix.  —  Revue  des  ouvrages.  —  Extrait  des 
proces-verbaux  etc.,  par  M.  Kcuii.  —  Chronique.  —  IJulletiii 
bibliographique.  — 

Bulletin  monumental  ou  colleclion  des  memoires 
sur  les  monunient.s  hisloriques  de  France  elc.  par  M.  de  Cau- 
mont.     3.  Serie,  tome  6.  26.  vol.  de  la  colleclion  Nr.  1. 

Rapport  verbal  fall  au  Conseil  de  la  Sociele  Irnn^aisc 
d'archeologie  sur  divers  monuments  et  plusieurs  publicalions 
archeologiqucs,  dans  la  siJance  du  25.  ocl.  1859,  par  M.  de 
Caunionl.  —  Dissertation  sur  quelques  edifices  d'Ürleans  pri'- 
sumes  carlovingicns,  par  M.  Alfred  Ram(5  elc.  —  Chronique. 

Nr.  2.  Les  iSmaux  d'Allemagne  et  les  emaux  Limousins. 
CommunicRlious  de  M.  de  (Juast  et  M.  de  Verncilh.  —  Note 
sur  un  cercucil  gallo -romain  en  plomb,  trouvö  ii  Lieusaint, 
par  M.  de  Caumont.  —  Unc  ville  deshcril«5e,  par  M.  le  Dr. 
A.  Wiihu  etc.  —  Note  sur  les  vtlements  d'etolTe  donnes  a 
ccrtaines  slatues  de  la  Ires-sainle  Vierge,  par  M.  Charles  Ucs- 
Moulins.  —  Melanges  d'archeologie  etc.  —  Chronique  etc. 

Nr.  3.  Les  emaux  dWIleningne  elc.  (Suite  et  Tin.)  — 
Dissertation  sur  quelques  ödiflces  d'Orleans  etc.  (Suite  el  fin.) 
L'origino  de  la  basiliqiie  chrelicnne,  par  M.  le  baron  de  Roi- 
sin.  —  Eludes  sur  les  polerie.«  gallo-romaines  dieoiivertes  au 
Maus    ii   diverses  öpoqucs,    par    M.   E.  Iliicher,  insperleur  etc. 

—  Chr»nic|ues. 

Nr.  4.  Architeclure  numisninlique  de  ranliquite  classique, 
cxpliqut'e    par    la    conipar.-iison    iles    nu'dailles  avec   les  monii- 


341 


Anzeisrer   für   l^uinlc  der  (k'iilsclieu   Nurzeit 


342 


meiits,  par  1'.  L.  Llonaldson.  —  Compte-rciKlu  de  .11.  l'iirKer 
d'Oxford,  traduit  par  M.  Campion  elc.  —  Quelques  röflexioos 
sur  le  trace  de  reneeinle  gallo-romaine  de  Lisieux,  par  M.  Ch. 
Vasscur  elc.  —  Monoeraphie  des  Fhicey -Icz-.Moiilbard.  (Cüte 
d"Ür)  au  XU.  et  XIII.  si' des,  par  .M.  A.  Uuponl.  —  Ranporl 
verbal  lait  au  Coiueil  de  la  Sociale;  friinpaise  d'archeologie, 
sur  divers  monumeots  et  plusieurs  publicalions  arclieologiques, 
dans  la  scance  du  25.  Uclobre  1859,  par  M.  de  Cauinont.  — 
La  plus  vicile  des  ^lables  u  porcs,  par  Charles  Des  .Moulins. 
—   Chronique. 

I'ublications  de  la  Sociele  pour  la  rethercho 
et  la  conservation  des  monuments  historiques  dans 
le  Grand-duche  de  Luxenibourg  elc.  annöe  1858.  XIV. 
1859.     4. 

Preiuioic  partic  :  ((icsellschartsangclffrenlicilcn).  —  Deu- 
xit'nie  partie:  Kolice  sur  les  ancicns  Trcize  Jlaiircs  et  les 
corporalions  des  nieliers  de  la  vllle  de  Luxembourp,  par  M. 
J.  Ulveling.  Essai  ilymologique  sur  les  noms  de  lieux  du 
Luxembourg  germanique,  par  )Ir.  de  la  Fontaine.  —  Table 
chronologique  des  chartes  et  diplönies  relalifs  a  l'hisloire  de 
Tancicn  pays-duclie  de  Luxembourg  et  comld  de  Chinft,  par 
M.  Fr.  Xav.  Wiirlh-I'apuel.  —  Charles  luxenibouigcoises,  par 
le  m^ine.  —  Die  alle  l'farrlurche  von  üspern   (^ini  Canlon  Re- 


dingen), aulgiiiurnnun  und  beschrieben  von  II.  h.  .\rendt, 
Slaatsarchitekl.  —  Die  ältesten  Taufsteinc  im  apostolischen 
Vikariale  Luxemburg,  von  I'rof.  Joh.  Engling.  —  Georg  von 
Eyschen,  dargeslclli  von  Kaplan  X.  J.  BreisdorlT.  —  Die 
Konier  auf  dem  Gebiete  der  Gemeinde  Burscheid.  von  I'rol. 
Joh.  Engling.  —  Rapporte  a  la  Sociele  archeologique  sur  une 
sepullure  romaine  lrouv(5e  a  llolstum-lezllosingcn,  par  M.  C. 
.Vrendt.  -  Die  St.  Willibrordus- Basilika  und  die  Sl.  Alphon- 
sus-Kirche  in  Luxemburg,  von  Bau-Ingenieur  .\.  Ilartmann.  — 
4  Planches. 

Memoires  el  ducuuiens  publies  par  In  Socii^-te 
d'histoire  el  da  roh  iSologie  de  (ieneve.  Tome  douzi- 
eme.     Genive  elc.     1860. 

Comptes  des  döpenses  de  la  conslrurlion  du  ilocher  de 
Sainl-Nicolas  ä  Fribours;  cn  Suisse  de  1470  a  149i),  publies 
el  annolfo  par  Ja  D.  Blavignas,  archilecle.  —  Du  röle  poli- 
lique  de  la  Venerable  Conipagnie  dans  Pancienne  r^publique 
de  Geneve,  sp^cialement  dans  la  crise  de  1734  et  ann^es 
suivantes,  par  M.  J.  E.  Cellerier,  professeur.  —  Note  sur  les 
anli(|uites  romaines  decouvertes  sur  les  Tranchees.  par  M. 
Henri  Fazy.  —  -  J.  D.  (,'hapnnniere  :  .\lloculion  a  la  Sociel6 
d'histoire  et  d'archcologie,  le  24.  novembre  1859,  par  ,M.  Gu- 
stave Revilliod,  pr^sident.  --  Bulletin. 


N  a  c  li  I'  i  c  li  l  e  u. 


I.ii(4'i*a<ur. 

Neu    erschienene  Werke. 

86)    Deutsche    Reichs-    und    Rech Isges chi c h  l  e    zum 
Gebrauche     bei    akademischen    Vorlesungen    dargeslelll 
von     George     I'hillips.     Vierte     vermehrte    .\ullage. 
München.    Verla'.;  der  literarisch-artistischen  Anstalt  der 
J.    G.    Colta'schen    Buchhandlung.      1859.     8.     XVIII    u. 
486  Sin. 
Der  Charakter  und  der  Werth  dieses  Buches  ist  von  der 
Wissenschaft  schon  genugsam  gewürdigt  worden,  und  die  prak- 
tische Brauchbarkeit  wird   dadurch  erwiesen,   dafs  es   jetzt  be- 
reils  die  4.  Auflage    erlebt    hal.      Das   \>crk    behandelt  seinen 
Gegenstand     in    chronologischer    Reihenfolee.      In    der    Einlei- 
tung   begrenzt    der  Verf    zunächst   den  Gegenstand    der  deut- 
schen Reichs-  und   Rechlsgeschichle,  beschreibt  die  einzelnen 
Perioden,   und  schildert  und  beurlheilt  die  benutzten  Cluellen 
und   IIuMsmillel.     Die   erste    Periode    umfalsl    dann    den   /eil- 
raum    der    deulschen   Geschichle    von    den    allesUn    Zeilen   bis 
zur    Trennunj»    des    oslfrankischen     (deulschen)     Reiclies    von 
dem  wcsifrankischen  im  J.  888;  die  zweite   behandeil  die  Ge- 
schichle  der    Deulschen   von    der    Trennung    Deutschlands   bis 
zur  Errichtung   des    ewigen  Landfriedens    durch    Kaiser  .Mnvi- 
miliau   I.,   vom  J.  888  bis  zum  J.    140r>,  und   die  drille   die  Ge- 
schichle    des    deulschen    Reiches     von    diesem    ZeilpuiiKle    bis 
zur  Auflösung  des  Reiches,  vom  J.   14"J5  bis  zum  J.   1806. 


87)  Die  Ostsee  und  ihre  h  ü  sten  liind  er,  geographisch, 
naiurwissenschafilich  und  historisch  geschilderl  von.\n- 
ton  v.  Etzel.  Leipzig,  Verlagsbuchhandlung  von  Carl 
B.   Lorck.     1859.     8.     XVIII  u.  ,V_'(l  Sin. 

Dieses  Buch  enthalt  in  lebhaflor  und  angemessener  Dar- 
stellung manches  Lehrreiche.  Der  historische  Theil  behandelt 
die  Ge.-ichichle  des  Handels  innerhalb  des  üsiseegebieles  von 
der  alleslen  Zeit  durch  die  Zeit  der  Hanse  bis  in  die  Gegen- 
wart herab  und  wendet  besonders  der  Geschichle  der  Hanse 
und  des  Sundzolles  die  Aufmerksamkeit  zu.  Diesem  ersten 
Buche  schliclsen  sich  die  7  folgenden  Bücher  über  die  hydro- 
graphi.schnalurhislorische  BeschallVnheil  der  Ostsee,  über  das 
Ihierische  Leben  und  die  Produklionen  derselben,  über  das 
Flulsnelz  des  ballischen  Meeres,  Ober  die  danischen  Ufer,  die 
slldlichen  Gestade,  die  russischen  Ufer  und  die  schwedischen 
KUslen   an. 

88)  (.»  u  (•  II  <■  II  II  n  d  L  i  I  e  r  a  I  u  r  des  gemeinen  deulschen 
und  priufsischen  Straf  rechts  von  Dr.  Hugo 
Bob  lau.     Weimar.     Herrn.  Bnhiau,  1859.    8.    .U   Sin. 

In  vorbeuaiinler  liroschiire  bielel  der  Verfasser  eine  kurze 
/usanimenstellung  der  Quellen  und  Haupllilernlur  des  gruieinea 
deulschen  und  preiilsisclien  Sirafreclil».  nach  einer  Ihcils  chro- 
nologischen, Ibeils  dofinengeschichllichen  .\nordniing.  .Vn- 
hanssweise  sind  auch  kurze  Noli/en  über  Quellen  und  l.ilc- 
rnlur  der  neueren  deulsclicu  parliculltren  SlrafgeseUgebungoo, 


343 


Anzeiger  lur  kuiule  der  deutsclien  \urzeil. 


344 


sowie  einige  Allegale  aus  der  Literalur  der  criminalislischen 
tlüirswisitenscharien  gegeben.  Urspriinglicli  und  liaiiplsiiclilich 
ist  das  Schriflchen  als  Grundlage  für  akademische  Vorlesun- 
gen bestininil,  jedoch  als  kleines  Kepertnrium  auch  von  all- 
gemeinerem Werihe  und  namentlich  fiir  Historiker  brauch- 
bar, wenn  sie,  wie  oft  der  Fall,  veranlalst  sind,  da  oder  dort 
mit  ihren  Studien  das  Gebiet  der  CriminRlistik,  namentlich  der 
Strafrechlsgeschichte  zu  betreten.  Dem  Wunsche  des  Verfas- 
sers nach  Berichtigungen  entsprechend,  niOge  hier  zu  S.  11 
bemerkt  sein,  dals  v.  Keuerbach  zuletzt  nicht  geh.  Heferen- 
där  im  k.  bayer.  Justizministerium,  sondern  k.  b.  Slaatsratli 
und  Präsident  des  Appellationsgerichts  für  den  Kezatkrcis  in 
Ansbach  war.  —  r. 

89)  Das  Römische  Recht  in  Deutschland,  wahrend 
des  zwölften  und  dreizehnten  Jahrhunderts,  von  Dr.  Wil- 
helm Schaffner.  Erlangen,  Th.  Bläsing.  1859.  8. 
70  Sin. 

Der  Verfasser  unterscheidet  zwischen  der  Erwähnung  des 
römischen  Ketlils  in  den  (ieschäftsurkunden  und  dessen  prak- 
tischer .\nwendung  in  den  Gerichten.  Die  letzlere  zeigte  sich 
in  Deutschland  bei  geistlichen  Gerichten  in  einzelnen  Fällen 
im  Laufe  des  dreizehnten,  bei  den  weltlichen  aber  erst  gegen 
das  Ende  des  fünfzehnten  Jahrhunderts,  —  freilich  abgesehen 
von  jenen  Bestimmungen,  die  in  deutsche  Rechtsbücher  und 
Stadlrcchle  übergegangen  waren.  .\uf  S.  l.ö — 18  wird  die 
Stellung,  welche  die  Kaiser  aus  dem  Hause  Staufen  bei  Ein- 
führung des  römischen  Rechtes  einnahmen,  andeutend  gewür- 
digt. Von  S.  19  —  70  reichen  interessante,  nach  den  einzel- 
nen Landschaften  gruppierte  Nachweisungen  römischer  Kor- 
mularjurisprudenz  und  sonstiger  ältester  Spuren  der  Kennlnils 
des  besagten  Rechtes  in  Deulcliland.  Es  wurden  hiebet  die 
bekaunleslcn   UrUundenbücher  fleifsig  benützt. 

B.  V.  S. 

90)  Eine  bisher  unbekannte  Lebensbeschreibung 
des  heiligen  Adalbert.  Abdruck  und  kritische  Ein- 
leitung. Von  W.  Giesebrecht.  (Separat  ■  .\lidruck 
aus  den  Neuen  Creulsischen  Provinzialblatlern.  3.  Folge. 
Bd.  V.  H.  1.)  Königsberg,  ISGO.  Druck  der  Universi- 
täts-Buch- und  Steindruckerci  von  E.  J.  Dalkiiwski.  — 
8.     22  Stn. 

Vom  hl.  Adalbert  sind  eine  grolse  .Vnzahl  Lihen.-Iieschrci- 
bungen  und  Legenden  auf  uns  gekommen.  Um  ihre  Kritik 
hat  sich  vor  allem  Job.  Voigt  verdient  gemacht,  der  eine  der- 
selben, die  beginnt  :  Est  locus  in  partibus,  als  die  iillcsle  und 
die  Grundlage  aller  übrigen,  die  ihm  nur  als  Paraphrasen 
von  jener  erschienen,  darslellle  und  dieselbe  d<m  Gaudentius, 
Adalberls  Begleiter,  zuschrieb.  Abweichender  Ansicht  ist  Perlz, 
der  diese  Biographic  vielmehr  als  ein  Werk  von  Johannes 
Canaparius,  der  vom  J.  1002  —  1004  Abt  des  Klosters  auf  dem 
Avenlin  war,  nachwies  und  der  von  Brun  von  Oiicrfiirl  her- 
rührenden Lebensbeschreibung  einen  viel  bedeutenderen  hi- 
storischen Werlh  beilegte,  als  Voigt  gelten  lassen  wollte. 
Der  VcrL   dieser  kleinen  Schrift   wurde  in  München  auf  eine 


Handschrift  der  Bibliothek  aufmerksam  gemacht,  welche  ein 
kurzes  Leben  Adalberls  enthalte,  und  fand  bei  näherer  Prü- 
fung, dafs  dieselbe  aus  dem  11.  Jahrb.  herrühre,  mit  den  bei- 
den bekannten  Biographieen  in  keiner  Verbindung  stehe  und 
die  dort  berührten  Verhältnisse  in  einem  ganz  neuen  Lichte 
zeige.  Der  Herausgeber  halt  diese  Biographie,  deren  ihm 
vorgelegte  Abschrift  früher  ein  Eigenihum  des  Klosters  Te- 
gernsee  gewesen,  für  das  Werk  eines  Polen  aus  dem  J.  999 
oder  IIX)0.  Die  Einleitung  zu  der  auf  4  Seilen  abgedruckten 
Handschrift  enthalt  die  weiteren  kritischen  und  historischen 
.Vusfuhrungen   über  diesen   (iegenstanJ. 

91)  Geschichte  des  Erzslifls  Trier,  d.  i.  der  Sladt 
Trier  und  des  Trier.  Landes  als  Churfürstenthum  und  als 
Erzdiözese,  von  den  ältesten  Zeilen  bis  zum  Jahre  1816 
von  J.  Mar.x,  Professor  der  Kirchengeschichle  und  des 
Kirchenrechts  am  biscliöll.  Seminar  in  Trier.  II.  .\b- 
theilung.  Enthaltend  die  Geschichte  der.\bleien,  Klö- 
ster und  Stifte.  Erster  Band.  Die  .\bteien  des  Be- 
nediktiner- und  CiSterzienserordens.  Trier,  Verlag  der 
Fr.  Liniz'scben  Buchhandlung.     1860.    8.    X  u.  593  Stn. 

Dieser  drille  Band  des  schon  bekannten  und  umfassen- 
den Werkes  berichtet  uns  in  der  Einleitung  über  die  Entste- 
hung des  .\sceten-  und  Mönchswesens,  über  Lebensweise  und 
Regeln  der  Orden,  die  Anfange  des  Mönchswesens  im  .\liend- 
lande  und  insbesondere  zu  Trier,  dann  nbcr  den  h.  Benedikt 
und  seine  Regel,  wie  über  die  klösterlichen  Genossenschaften 
zu  Trier  in  der  römischen  Periode.  Hieran  schlierst  sich  die 
Geschichte  der  Abtei  St.  Maximin  bei  Trier,  deren  älteste  Ge- 
schichte sich  der  römischen  Periode  anschlielst.  Die  aulscre  Ge- 
schichte der  .^btei,  die  Entwicklung  ihrer  Innern  Ziislflnde,  ihre 
bedeutendsten  Aeble  und  Zöglinge,  ihre  rechtlichen  Verhalt- 
nisse und  lesonders  ihre  noch  im  17.  Jhdt.  erneuerten  Strei- 
tigkeiten mit  den  Erzbischöfen  von  Trier  über  ihre  Immedia- 
tat,  ihre  Schicksale  unter  Ludwig  XIV.  bis  in  das  18.  Jahr- 
hundert werden  uns  in  sorgfältiger  .\usfuhrung  dargestellt. 
In  derselben  umfassenden  Weise  erzahlt  der  Verf.  die  Ge- 
schichte der  .Miteien  von  St.  Eucbarius  oder  Sl.  Matthias,  der 
geforsteten  .\btei  St.  Salvalor  zu  Prüm,  der  Abteien  Echlcr- 
nach  und  Mettlach ,  denen  er  in  bei  weitem  kürzerer,  ihrer 
geringeren  Bedeutung  angemessener  Darstellung  die  Geschichte 
der  .\btei  St.  Marien,  St.  Marlin,  Tholey,  Laach,  Munster  zu 
Luxemburg,  Schonau,  sowie  die  Geschichte  der  Frauenklosler 
des  Benediktiner-  und  des  Cisterzienserordens  anreibt,  wah- 
rend die  Geschichte  der  Cislerzicnserahlei  llinimerod.  der  die 
Geschichte  der  Cislerzineserablei  Orval  sich  anschlielst,  wieder 
in  umfassenderen  Zügen  uns  vorgefilhrl  wird.  Ein  vierter 
Band  ist  in  Aussicht  gestellt. 

.92)  Tilly  oder  der  d  rei  fs  i  gj  alirige  Krieg  von  1618 
bis  1632  von  Graf  von  Villermonl.  .\us  dem  Fran- 
zösischen übersetzt.  Schaffhausen,  Verlag  der  Fr.  Ilur- 
terschen  Buchhandlung.     1860.     8.     XII  u.  820  Stn. 

Tilly,  sein  Charakter  und  seine  Gaben,  seine  Beileuliing 
als  Feldherr  und  Staatsmann,  seine  Kriegszüge  in  Knrddeulsch- 


345 


Anzeiger  für  Kunde   der  deutschen  Vorzeil. 


34(? 


land  und  seine  Eroherung  und  ZcrsUlrunE  der  Sliidl  Mngdc- 
burg  haben  von  jeher  zwischen  den  hnlholikcn  und  l'role- 
slanten  grorsen  Anstofs  zn  wissenschaftlichen  und  parteilichen 
Streiliffkeiten  gegeben,  zum  Beweise  wenigstens,  dafs  Tilly 
ein  Mann  von  eben  so  aulserordenllichcn  (iaben.  wie  hervor- 
ragender Stellung  und  Bedeutung  unter  den  leitenden  Man- 
nern seiner  Zeit  gewesen  sei.  Männer  wie  er  werden,  wie 
sie  in  ihrem  Leben  hervorstechende  und  scharf  charakterisierte 
Führer  gewesen,  so  nach  ihrem  Tode  Mittel  für  Parteizwecke 
und  haben  gewöhnlich  das  Schicksal,  dafs  sie  erst  am  späte- 
sten eine  billige  unparteiische  Darstellung  und  Bcurlhcilung 
erfahren,  wozu  in  Bezug  auf  Tillj  das  vorliegende  Werk  ver- 
möge seiner  unifassendeii  und  klaren  Erzählungsweise,  sowie 
seiner  reichhaltigen  historischen  Grundlage  Manches  beitra- 
gen wird.  Von  dem  bekannten  Benscn'schen  Werke  liber 
die  Schicksale  Magdeburgs,  dem  es  sich  in  seinen  Zwecken 
ansclilielsl ,  unterscheidet  es  sich  durch  den  Keichlhum  und 
die  Umfanglichkcil  des  Inhaltes,  da  es  den  ganzen  drcilsig- 
jahrigen  Krieg  mit  seinen  zunächst  voraufgegangenen  ursäch- 
lichen Ereignissen  umlalst  und,  wenn  auch  nicht  als  den  lei- 
tenden Mittelpunkt,  doch  als  einen  der  hauptsächlichsten  und 
grüfsteu  Trager  dieser  Zeiten  und  Ereignisse  den  Feldmar- 
Bchall  Tilly  darstellt,  ohne  gerade  den  alleinigen  Nachdruck 
auf  seine  Keinigung  von  der  Schuld  an  Magdeburgs  Zerstö- 
rung, die  freilich  auch  gegeben  werden  soll,  zu  legen. 

9.3)  Die  Getreidearien  und  das  Brod.  Von  Frei- 
herrn von  Bibra,  Dr.  med.  et  phil.  Niirnberg,  Ver- 
lag von  Wilhelm   Schmid.     18G0.    8.     VIII  u.  502  Stn. 

Der  bekannte  Chemiker  und  Reisende  hal  diesem  Werke, 
dessen  Ilauptablheilungen  die  Chemie  der  Getreide,  das  Brod 
und  dessen  Bereitung,  sowie  chemische  Untersuchungen  über 
Brod,  die  Beurtheilung  fremder  und  die  Darstellung  der  eige- 
nen Untersuchungen,  enthalten,  eine  historische  Skizze  des 
Getreidebaues  voraufgeschickt  (S.  3  — 101).  Dieselbe  behan- 
delt Mythisches  über  (Jetreide,  das  Urgetreide,  Vaterland  und 
Verbreitung,  die  Getreidekultur  der  alteren  Völker  und  end- 
lich den  .\ckerbau  der  Deutschen  bis  zur  Gegenwart,  in  zwar 
kurzer,  doch  klarer  und  anziehender  Darstellung.  Der  wei- 
tere Inhalt  der  umfangreichen  Schrift  gehört  andern  Wissen- 
schaften an. 

94)  Le  I'eintre-Gravcur  par  J.  D.  I'assavant.  Con- 
tenaut  Thistoire  de  la  gravure  sur  bois,  sur  ni^tal  et  au 
burin  jusquc  vers  la  fiu  du  XVI.  sifccie  :  Phisloire  du 
niellc  avec  complenient  de  la  partie  dcscriptive  de  Tes- 
sai  sur  les  niciles  de  Uuchesnc  ain6  et  un  cataloguo 
8uppl(imcntaire  aux  eslumpes  du  XV.  et  XVI.  siede  du 
pcinlre-graveur  de  Adam  Bartsch.  Avec  Ic  portrait  de 
l'auteur.  Leipsic,  Rudolph  Weigcl.  1800.  gr.  8.  Tome 
I,   XVI  u.  ;J78  Stn.  u.  Tome  II,  304  Sin. 

Zwei  Blinde  dieses  hingst  mit  grofscr  Spannung  erwarte- 
ten Werkes  liegen  vor  und  kiinden  dasselbe  als  ilie  bedeu- 
tendste neuere  Erscheinung  auf  diesem  Geliiete  der  Kunstge- 
schichte   an.     Es   gibt    nicht    nur    eine    Vervollständigung    der 


bisher  erschienenen  Verzeichnisse  von  A.  Bartsch,  Du- 
chesne  und  ihrer  zahlreichen  Nachfolger,  die  um  so  wichti- 
ger ist,  je  mehr  die  Mittheilungen  des  Verfassers  auf  eigner 
.Anschauung  beruhen,  sondern  auch  »bschliefsende  Abhandlun- 
gen iiber  manche  allgemeine  Fragen  aus  dem  Bereiche  der 
Kupfersiech-  und  Holzschneidekunst,  wie  über  die  Erfindung 
der  Radierung,  die  Eigenhändigkeit  des  Formschniltcs  bei  den 
älteren  Meistern  u.  a.  m. 

95)  Die  Wandgemälde  der  St.  Georgs-Legende  in 
der  Burg  zu  Neu  haus.  Von  J.  E.  Wocel,  k.  k. 
Professor  u.  s.  w.  Mit  4  Tafeln.  Besonders  abgedruckt 
aus  dem  10.  Bande  der  Denkschriften  der  philosophisch- 
historischen Classc  der  kaiserlichen  Akademie  der  Wis- 
senschaften. Wien.  Aus  der  k.  k.  Hof-  und  Slaats- 
drucKcrei.    In  Commission  bei  K.  Gerolds  Sohn.    1859.    4. 

Piese  merliwUrdigen  ältesten  Wandmalereien  des  König- 
reichs Böhmen  bringen  nicht  etwa  blos  die  gewöhnlich  in 
der  alten  Kunst  vorgeführte  Scene,  die  Erlegung  des  Dra- 
chen durch  den  heil.  Georg,  sondern  eine  lange  Bilderreihe 
aus  dessen  Geschichte,  was  den  Verfasser  veranlalst ,  seinen 
Untersuchungen  über  die  Bilder  selbst  eine  eingehende  Be- 
sprechung der  St.  Georgs-Legende  und  deren  Literatur  voran- 
zuschicken. Hierauf  begründet,  erhält  sodann  die  Bespre- 
chung der  Malereien  ein  doppeltes  Interesse,  ein  literarisches 
und  ein  kunsigeschichlliches,  welches  letztere  durch  die  in 
Farbendruck   ausgeführten  Abbildungen  noch   unterstützt  wird. 

96)  Geschirhle  deutscher  N  a  t  i  o  n  a  I  i  I  ii  t.  Von  Dr. 
W.  Wach.sniuth,  ord.  I'rol.  der  Geschichte  an  der  Uni- 
versität zu  Leipzig.  Erster  Theil.  Die  (iesamintheit  der 
deutschen  Nation.  Braunschweig,  C.  A.  Schwelschke  u. 
Sohn.     (M.  Bruhn.)     1860.     8.     VIII  u.  426  Stn. 

Der  Herr  Verfasser,  durch  ein  langjähriges,  unermüdli- 
ches und  fruchtreiches  Arbeiten  auf  dem  Gebiete  der  Ge- 
schichtswissenschaft aufs  rühmlichste  ausgezeichnet,  setzt  in 
diesem  neuen  Werke  seiner  unerschöpflichen  geistigen  Frische, 
wie  seiner  warmen  und  wahren  Vaterlandsliebe  ein  schönes 
Denkmal.  „Möge  es,"  sagt  der  VerL  in  der  Vorrede,  „wenn 
immerhin  mit  unverkennbarem  Merkzeichen  der  Arbeit  eines 
Veteranen,  doch  nicht  als  die  eines  Invaliden  erscheinen,"  und 
es  wird  gewifs  jeder  Kundige  gern  gestehen,  dafs  dies  Werk 
durch  den  lieichthum  an  Material,  durch  die  Fülle  der  Bele- 
senheil, durch  die  sichere  Behandlung  und  Anwendung  der 
reichhaltigen  Mittel  eben  so  sehr  ein  Zeugnils  vollendeter  (ici- 
stesreife,  als  durch  die  Wärme  und  Frische  der  Darstellung 
einen  Beweis  für  die  bewnlirle  Wärme  und  Krnftfulle  gibt. 
Dieser  erste  Band  enthalt  in  .'I  Itücherii  eine  D.irstelliing  der 
Geannimtheit  der  deutschen  Nation,  und  zwar  im  I.  Buch  die 
Germanen  und  ilas  Fniiikenreich,  im  2.  die  dcut.iclic  Sellpstäii- 
digkeil  und  hiiiserhoheit ,  im  3.  die  neuere  Zeit  und  die  Ge- 
genwart. Ilervnrzuhelicn  ist  noch  die  umfassende  .\nlnge  des 
Werke«,  dn  da.«sellie  in  kurzer,  doch  stolfreicher  Weise  nlle 
hnuplsächllchen  Kigenihunilichkeiten  des  dciitschin  Geiste»  und 
Charakters,    alle    Entwicklung.iuioineiile    seiner    sittlichen   Dil- 


•347 


Anzeisrer  tiir  lüiiule  der  deutschen  Vorzeil. 


348 


duiif,  die  Geschichte  seiner  Sprache,  die  Enlfallung  seiner 
Arbeit  und  Thaligkeit  auf  den  verschiedensten  Gebieten,  sowie 
seiner  politischen  und  kriegerischen  Gaben  behandelt,  so  diils 
dem  deutschen  Kulturhisloriker  dieses  Werk  höchst  willkom- 
men sein  wird.  Ein  zweiter  Theil,  der  bald  erscheinen  nuipe, 
wird  die  Geschichte  der  St:iinme,  .\este  und  Zweige  der  deut- 
schen Aation  in  ihrer  Sonderstellung  zur  gemeinsamen  Natio- 
nalität enthalten. 

97)  Die  Grarschall  und  freie  Reichsstadt  Dort- 
mund. Von  A.  Fahne.  Vierter  Band:  Die  verschic- 
nen  Geschlechter  Stecke,  Beuerhaus'  Entwurf,  IS'ieder- 
hofs  Meinorabilien,  ISachlrage  zur  Chronik  und  Urkun- 
denliuch,  belrelfend  die  freie  Keichssladl  Dortmund.  Mit 
Wappen.  Coln,  Verlag  von  .1.  .>!.  Ileberle  (II.  Lcmpertz). 
1859.     8.     334  Stn. 

Von  den  hier  gegebenen  ferneren  Beiträgen  zu  einer  Ge- 
schichte Dortmunds  bietet  uns  der  ..Summarische  Entwurf  der 
Freien  Keichs-Stadt  Dortmund,  Weltlichen  und  Geistlichen 
Verfassung  sammt  dahin  gehörigen  Geschichten,  entworfen 
1759  und  vermehrt  1782  von  J.  L.  B."  zur  Innern  Geschichte 
der  Stadt  und  Grafschaft  Dormund,  zur  Entwicklung  der  Ver- 
fassung derselben  wahrend  des  18.  Jahrb.  brauchbare  Bei- 
trage. Die  Memorabilien  des  Niederhof  enthalten  in  einzelnen 
oft  höchst  interessanten  Notizen,  die  zum  Theil  (ilteren  Zei- 
tungen entnommen  sind,  für  die  Geschichte  der  Relormation, 
des  .Vberglaubens  und  der  Sitten  manches  Wissenswcrthe  und 
sind  insbesondere  auch  von  Bedeutung  fiir  die  Geschichte  des 
ältesten  deutschen  Zeitungswesens.  Die  Nachtrage  zu  dem 
Urkundenbuche  und  zu  der  Chronik  sind  hanpisacblich  in  der 
.Vbsiclit  gegeben,  um  das  Material  möglich  vollständig  zusam- 
menzutragen, einem  späteren   Geschichtschreiber  zum   Nutzen. 

98)  Zur  Geschichte  des  Aussatzes,  besonders  in 
Deutschland,  nebst  einer  .Aufforderung  an  Aerzle  und 
Geschichtsforscher,  von  Rud.  Virchow.  Erster  .\rlikel. 
Separalabdruck  aus  Virchow's  Archiv  für  pathologische 
Anatomie  und  Physiologie  und  für  klinische  Medizin- 
18.  Band.     1859.      Gedruckt  bei   Gg.  Reimer.    8.    2G  Sin. 

Zur  Geschichte  des  Aussalzes  und  der  Spi- 
täler, besonders  in  Deutschland.  Von  Rud.  Virchow. 
Zweiler  .Vrlikel.     Gedruckt   bei  G.   Reimer.     8.     57  Stn. 

„Obwohl  kein  anderes  Land,"  sagt  der  Verfasser  zu  An- 
fang des  ersten  .Vrlikels,  ,,so  gründliche  und  umfassende  Un- 
tersuchungen über  den  Aussalz  besitzt,  als  das  unsere,  so  Ist 
doch  sonderbarer  Weise  die  Geschichte  des  Aussatzes,  wie  er 
in  Deutschland  selbst  bestanden  hat,  fast  noch  gar  nicht  zum 
Gegenstande  allgemeinerer  Nachforschungen  gemacht  worden. 
Arbeiten  wie  die  von  Simpson  für  die  l.epra  in  Kiiuland 
und  Schottland,  wie  d'lsracis  für  den  Aussatz  in  llullaud. 
fehlen  bei  uns  fast  vollständig."  Der  Verl.  bat  es  nun  unter- 
nommen, diese  Lücke  in  der  Geschichte  der  Medizin  und  des 
Medizinalwesens  in  Deutschland  auszufüllen,  oder  wenigstens 
zur  .Vusfullung  derselben  die  Anregung  zu  geben.  Diese  bei- 
den .Vrtikvl   enthalten   die  ersten  Fnlchtt.'    dieser  lUriiiiliiiiigcn 


und  geben  einen  ebenso  erfreulichen  Beweis  vom  Eifer  und 
der  geschickten  und  verstandigen  Beherrschung  des  Materiales 
von  Seiten  des  Verf.,  wie  von  bereitwilliger  und  fruchtbrin- 
gender Dienstleistung  von  Seiten  anderer  Gelehrten,  indem 
in  klarer,  knapper  Darstellung  die  beiden  Artikel  eine  Ueber- 
sichl  über  alles  bis  jetzt  zu  Tage  gelegte,  den  zum  Vorwurf 
gewählten  Gegenstand  betreffende  Material  geben.  Möge  es 
dem  Verf.  bald  gelingen,  sein  Unternehmen  zur  Ehre  und 
zum  Nutzen  der  deutschen  Geschichtswissenschaft  auszuführen  ! 

99)  Die  Li  in  burger  Chronik  des  Johannes.  Nach 
J.  Fr.  Faust's  Fasti  Limpurgenses  herausgegeben  von 
Dr.  Karl  Rössel,  Sekretär  des  histor.  Vereins  für 
Nassau.  Wiesbaden.  In  Commission  bei  W.  Roth.  1860. 
8.  XI  u.  IIG  Stn.  3  Tafeln. 
Diese  für  die  hullurgeschichle,  wie  für  die  deutsche  Sprach- 
wissenschaft äufscrst  interessante  Chronik  war  bisher  nur  We- 
nigen bekannt  und  zugänglich  geworden.  Der  älteste  Druck 
von  1617,  den  J.  Fr.  Faust  aus  AschalTenburg  herausgab,  ge- 
hörte schon  im  17.  Jahrb.  zu  den  gröfsleii  bibliographischen 
Seltenheiten;  eine  zweite,  durch  G.  E.  Winkler  in  Wetzlar 
um  1720  besorgte  .\usgabe  ist  ebenfalls  schon  lange  vergrif- 
fen, eine  dritte,  1747  erschienene  Ausgabe  hat  der  Verf. 
selbst  nirgends  auftreiben  können,  und  auch  eine  neue  Aus- 
gabe, 182G  von  C.  D.  Vogel,  ist  ebenfalls  nur  antiquariscb  zu 
haben.  So  wird  durch  die  vorliegende  Ausgabe  dieses  merk- 
würdigen Sprachdenkmals  der  rheinlandischen  Mundart  des 
14.  Jahrb.  einem  dringenden  Bediirfiiils  abgeholfen.  Der  Verf. 
hat  vor  allem  auf  den  sprachlichen  Theil  der  Chronik  Rück- 
sicht genommen.  Vom  Standpunkte  des  Literarhistorikers 
ausgehend,  liels'er  sich  besonders  angelegen  sein,  auf  den 
von  den  spateren  Herausgebern  viellach  milshandellcn  l'ricxt 
zurückzugehen  und  ihn  mit  möglicher  Treue  zu  weilerer  Be- 
handlung und  Erklärung  zu  überliefern.  Ein  aus  den  älteren 
.\usgaben  herübergenommenes,  aber  ergänztes  Register,  sowie 
kurze  Erklärungen  der  schwierigsten  Woriformen  erleichtern 
den  Gebrauch. 

100)  Historische  Gemälde  aus  dem  Leben  der  alten  Deut- 
schen. Von  Heinrich  Geyer.  Erstes  Heft:  Die  al- 
ten l'ommer- Wenden.  Cassel,  Druck  und  Verlag  von 
Theodor  Fischer.     18.59.     8.     76   Stn. 

„Der  Zweck  des  vorliegenden  Schriflchens  und  der  etwa 
noch  nachfolgenden  ist,  dem  deutschen  Volke  in  einer  an- 
schaulichen und  populären  Weise  das  hauslich-burgerliche  und 
religiöse  Leben  der  verschiedenen  allen  Volkerslämme  vorzu- 
führen und  zwar  au.«  dem  Zeilaller,  in  welchem  sie  aus  dem 
Ileidenlbiiiii  /um  rhrisiinihuiiie  übergicngcn."  Mit  diesen  Wor- 
ten bezeichnet  der  Verfasser  selbst  den  Zweck  des  Schrifl- 
chens. 


Aufsätze  In  Zoitschrtrten. 
The     Arl  -  .liMiriial  :    .\r.    L.WIII,    (Aug.     \X>;0.)      Mediaeval 

mnuners.     ^Wriglit.) 
.Vusland:    Nr.  35.    Die  Verkleincrungcu     des   Namens  Maria 

im   Vlämischen. 


349 


Anzoitrpr  fiir  Iviiiule  der  deutschen  Vorzeit. 


35§ 


Biälter  Nr  liter.  ünlerti.  :  Xr.  35.  Zur  Slrcidiuge  über 
das  Nibelungenlied. 

lUustrirtes  Familienbuch:  X.  Bd.,  10  II.,  S.  34411. 
Wilhelm  Teil  in  Geschichte  und  Sage.     (Cuhn.) 

(jren  zbolen  :   Nr.  34.  Deutsche  Erntegebrauche. 

llausblatter  :  lieft  18,  S.  448  ff.  Sitten,  Gebrauche  und  Aber- 
glauben der  Wenden   in   Jiicdersachsen.     (Ziehen.) 

Jahrbiieher  für  l'hilol.   und   l'adag.  :    Nr.  6.    Woher  ist 

tt  in  tritt  entstanden?  —  Thauen.  (Andresen.)  Zur  Etymo- 
logie der  Fremdwörter.  (Andreseo.)  Zur  Logik  der  deut- 
schen Sprache. 

Jahrbücheuliir  deutsche  Theologie:  V,  3.  Zum  drei- 
hunderljahrigen  (iedachlnils  des  Todes  Melanehlhons  :  ller- 
manni  Sauppii   oratio,   Kede   von  Dorn,   Kede  von  Gunderl. 

Illuslrirle  deutsche  Monatshefte:  Nr.  47.  Von  der 
Minne.  (Carriere.)  —  Nr.  48.  Ulrich  von   Hüllen. 

Berliner  Nachrichten:  Nr.  189.  Reisebilder  aus  der 
Mark.    I. 

Augsb.  I'ost-Zeilung :  Beil.  Nr.  100,  101.  Die  Schulen 
im  .Mittelalter.  —  Nr.  105.  Adalbcrl,  Erzbiscliof  von 
Bremen. 

Revue  contcm  poraine  :  XVI,  3.  Les  pretentions  de  l'Al- 
lemagne  sur  l'.Xlsace   et  la   Lorraine.      (Lefaivre.) 

Bremer  Son  nl  ags  b  1  at  t :  Nr.  34.  Der  Gebrauch  von  Spitz- 
namen. (Winter.)  —  Nr.  37.  Die  Pferdekopfe  auf  den 
Bauernhäusern.    (Wilkens  ) 

Wurzb.  Sonn  tagsb  1  at  t :  Nr.  34.  Das  2.50iahrige  Jubiläum 
der  .Marianischen  Burger- Sodalilal  in  Wurzliurg,  lü.— 15. 
August. 

Theologisehe  Studien  und  Kritiken:  Nr.  4.  Die  lu- 
therische Lehre  vom  Opfertode  Christi.    (Schneider.) 

Allgemeiner  deutscher  Telegraph:  Nr.  2.  3.  Ein  Vor- 
schlag zur  Verbesserung  des  Kalenders. 

Zeilchrifl  für  schweizer.  Hecht:  VIII,  2.  Die  Rechls- 
quellen  des  Kantons  Bern.  (Schnell.) 

Zeitschrift  für  christliche  Wissenschaft:  Nr.  32. 
Zwei  Briefe  Mcinnchlhon's. 

Allgem.  Zeitung:  Beil.  zu  Nr.  246.  Die  pseudofr.inkischcn 
Kunen.     (Lausch.) 

Illustr.  Zeitung:   Nr.  894.    Schlofs  Meersburg  am  Bodensec. 

Landshuler  Zeitung:  Nr.  193.  Uebcr  das  Binathal.  Nr. 
199.    llistoriographi8che.<i. 

Neue  Mlinch.  Zeitung:  Abendblatt  Nr.  217.  Weitere  Auf- 
schlilsse  über  die  Fälschungen  der  Anlikcn  von  Blicin- 
zabern.  (v.  Ilcfner.)  —  Nr.  218.  219.  Die  l.epro.sen  im 
Mittelaller.      (Weiningcr.) 

Wiener   Zeitung:     Nr.  Is8.    Das  bairrischc  Naiionalniuseum. 


VprniiMrIit«'    Viaclirirlilrii. 

145)  In  der  Nahe  des  Dorfes  Binzikon  (Zürich)  haben 
Kalkstclnhrecher  schon  seit  einiger  Zeit  eine  .\hzahl  Ske- 
lette aufgedeckt,  bis  jetzt  18  an  der  Zahl ;  es  »lelll  »ich 
heraus,  dnfs  die  Gerippe  aus  uralter  Zeil  herrühren  und  mehr 


den  .\llcrlliunisforsclier  als  den  Kriminalisten  interessieren 
können.  Ein  unter  den  Knochenresteii  gefundenes,  herzför- 
mig zugesehnillenes  Stuck  Goldblech  scheint  auf  hohes  .\llcr 
des  Fundes  hinzudeuten. 

146)  Beim  UmpHügen  einer  Weide  in  der  Nahe  von 
(.)uickborn  (Hannover)  wurde  eine  Taschenuhr,  ein  so- 
genanntes Nürnberger  Ei,  gefunden.  Die  Uhr  ist  in  läng- 
lich runder  Form,  von  der  (iröfse  eines  kleinen  Hühnereis 
und  noch  so  weit  gut  erhalten,  dafs  das  Gewerk  zusammeu- 
hangend  aus  dem  Gehäuse  herausgenommen  werden  kann. 
Auf  dem  ZilTerblall,  das  von  derselben  Masse  zu  sein  scheint, 
wie  das  Gehäuse,  befinden  sich  in  einem  ovalen  Kreise  die 
zwölf  römischen  Zilfern ;  inwendig  in  dem  Kreise  ist  die 
,\nsicht  einer  Stadt,  wahrscheinlich  Nürnberg  darstellend, 
eingraviert.  Das  ZilTerhlalt  ist  von  einer  Kapsel,  die  zum 
Oeffncn  eingerichtet,  bedeckt  und  anscheinend  nur  mit  einem 
Stundenzeiger  versehen  gewesen.  Das  Ganze  ist  stark  ver- 
goldet, selbst  die  einzelnen  Theile  des  Werkes,  aber  an  ver- 
schiedenen Stellen,  namentlich  an  der  Stelle  des  (iehauses,  wo 
die  UelTnung  der  Uhr  sich  befindet,  stark  \i>i\  Host  ange- 
griffen. 

147)  Beim  Torfsiechen  in  der  Nahe  von  Rheinzabern 
hat  man  einen  römischen  Paukenkessel  von  feinem  Erz 
gelunden,  den  die  Sammlung  der  Allerlhumer  in  Karlsruhe 
erworben   hat. 

148)  Eisenbahnarbeitcr  haben  bei  Höntrop,  Reg.-Bez. 
Arnsberg,  in  einer  Tiefe  von  3  Fufs  zwei  Schwerler  und 
den  Rest  eines  drillen  gefunden.  Das  eine  war  3  Fufs 
lang,  mit  breilein  KiicKen,  Grill'  und  I'arierstange,  noch  wohl 
erhallen;  das  zweile  18  Zoll  lang  und  zweischneidig:  au  den 
Schneiden    klebte  noch  Holz   der  Schwerlscheidcn. 

149)  Im  Laufe  des  Monats  Juli  haben  mehrere  Arbeiter  zu 
Prevali  (harnten)  in  der  Gegend  gegen  Gulenstein  aus 
dem  Mielsflusse  20  kolossale,  von  marniorarligem  Steine 
ausgearlieitele.  zum  Theil  noch  mit  gemcifseltem  Gesimse  ver- 
sehene Bautriimmer  herausgefordert;  allem  .\nscheino 
nach  rühren  diese  Blöcke  von  einem  alterlhuinlichen  Ge- 
bäude, einer  Kirche  oder  einer  Burg,  her,  welche  in  der  Ntihe 
des  Miels  stand,  die  durch  das  Verandern  des  friihereu  Bet- 
tes mit  ihren  Flulhen  das  Fundament  des  (iebaudcs  unterspülte, 
dessen  Einsturz  lierbeifnbrle  und  die  Gebäude  versandele.  Die 
aufgefundenen  Blocke  liegen  in  der  Orlsebafl  l'revali  zur  .\n- 
sicUl    und   /um    Kaufe   bereit. 

l.'iD)  .\nf  (lim  I' 1"  li  II  h  II  fi-  in  Auiifliur;;  wird  eine 
Ausgrabung  der  (!rund  mauern  der  an  der  sildosilichen 
F>cke  dieses  Platzes  gestandenen  und  im  J.  1809  abgebroche- 
nen St.  J  ohn  n  n  eskirchc  vorgenoinnien,  nach  Vrrnehinen 
auf  Veranlassung  des  historischen  Vereins.  Diese  Kirche, 
welche  früher  für  die  Dompfarrei  die  Pfarrkirche  und  zugleich 
das  PrediKlhaus  war,  (im  Jahre  15.38  ist  auch  ein  protestan- 
tischer Pfarrer  bei  St.  .lohansen  beurkundet)  ist  im  Jahre  9(j0 
vom  Bischof  Ulrich  ziiiii  steten  .\ndeiiken  des  5  Jahre  zuvor 
über  die  Ungarn  auf  dem  Lechfeldc  erfnchtcnen  grofsen  Sie- 
ges erbaut  worden.  Aus  diesem  Grunde  hrsleht  die  Vcimu- 
tliung,  dafs  in  den   Gruiid.-Ieiu  derselben  auch   Dokumente,  die 


3rA 


Anzeitrer  für  Kunde  der  deulsclifii  Vor/cit. 


352 


nähere  Delail;  (ilier  die  Ungarnschlailil,  vielleicht  auch  über 
die  friihereu  Zustande  der  Sladl  eiilhallen,  gelegt  worden 
seien. 

151)  Dem  Vernehmen  nach  wird  die  uralte  St.  Marlins- 
kirche  auf  dem  Domberiie  in  Kreising,  die  bisher  zu 
weltlichen  Zwecken  benutzt  wurde,  in  ein  Museum  lilr  die 
Samnilungen  des  kirchlichen  lüinst -Vereins  der  Erzdiöcesc 
Muncben-Freising,  die  bisher  in  einem  sehr  beschriinKten  Lo- 
kale untergebracht  waren,  umgewandelt   werden. 

152)  Ein  Trierer  Bürger  hat  der  Stadt  10,000  Thir. 
zum  Bau  eines  städtischen  .Museums  mit  dem  Verspre- 
chen zum  Geschenke  gemacht,  dals  er,  wenn  andere  l'rivale 
8000  ThIr.  zu  demselben  Zwecke  darbringen,  noch  2000  Thlr. 
dazuschicfsen  wolle. 

153)  Aus  einer  grofsen  Anzahl  bereits  eingelangter  Schrei- 
ben von  ausgezeichneten  Kirchenfursten  und  Prälaten  Oesler- 
reichs  hat  der  .\lterlhunisvcrein  in  Wien  die  erfreuliche  Zu- 
versicht geschöpft,  dafs  er  für  die  im  Kovembcr  statllindende 
Ausstellung  raittelallerlicherKunst  werke  ohne  Aus- 
nahme auf  die  wohlwollendste  Unterstützung  des  Unterneh- 
mens rechnen  darf.  Der  Verein  hebt  besonders  das  bcziigliche 
Schreibet*  Sr.  Eminenz  des  Kardinal-Filrslerzbischofs  von  Wien 
hervor.  Bei  dem  hervorragenden  .\ntheil  iler  Kirche  an  der 
Blillhe  der  mittelalterlichen  Kunst  belinden  sich  ohnehin  die 
interessantesten  und  kunstgeschichtlich  werthvollslen  Gegen- 
stände in  Verwahrung  der  Dom-  und  Klostcrschatze. 

154)  .\m  9.  Sept.  begieng  die  kleine  flandrische  Stadt 
Damme  bei  Brügge  ein  nationales  Fest  mit  der  E  in  w  ei- 
lt u  n  f;  des  Standbildes  Jakobs  van  Maerlant,  des  be- 
ruhriileti    vlaniischen    Uiclilers   des    IG.   J;ilirliunil('its. 


ITi.^)  In  den  Tagen  des  19  ,  20.  u.  21.  Augi/sl  begieng 
die  Stadt  Dirschau  (Preulsen)  feierlich  das  Fest  ihres 
GOOjahrigen  Bestehens  als  Sladl. 

150)  Die  Sladl  Kolh  (Bayern)  feierte  am  19.  und  20. 
.Vugust  das  8(X)jahrige  Ju  bil  au  m  der  Einweihung  ihrer 
Sladlkirche.  Im  Jahre  lOiiO  nanilich  wurde  die  Kirche  von 
dem  damaligen  Bischof  (iundekar  II.  von  Eichstatt  eingeweiht, 
welcher  auch,  gleich  seinen  Nachfolgern  auf  dem  Bischof- 
stiihle,  das  Patronat  Über  die  Kirche  bis  zur  Einfuhrung  der 
Heforniation  halle.  Markgraf  Georg  der  Fromme  führte  im 
Jahre  158'!  die  Keiormalion  ein,  und  im  Jahre  1535  wurde 
die   Kirche  selbst   erweilen   und   uingebaul. 

157  I  Die  Kestauration  des  Wornise  r  Domes  hat  be- 
gonnen, bereits  stehen  die  200  Fuls  hohen  Gerüste  zur  .\b- 
deckung  und  zum  Wiederaufbau  der  nach  der  Zerstörung  von 
1689  im  verdorbensicn  Geschmack  wieder  aufgcfiilirlcn  und 
jetzt  bereits  aufserst  schadlialleti  Ustkuppcl.  Mach  dem  Wie- 
deraufbau dieser  Kuppel  in  ihrer  ursprünglichen  Form  wird 
die  Verankerung  der  gewichenen  Säulen  des  Mitlelschill'es  die 
nächst  dringende  Arbeil  sein.  100,000  fl.  beträgt  der  Voran- 
schlag für  die  zur  Erhallung  des  Domes  nölhigslen  Arbeilen, 
und  erst  20,000  11.  sind  in  .\ussicht  gestellt. 

158)  Der  Dom  von  llildesheini  wird  eine  grolsarlige 
Heslauralion  erfahren,  namentlich  sollen  alle  Vergoldun- 
gen, die  darin  reichhaltig  anzutreffen  sind,  wiederum  echt 
vergoldet  worden.  Es  ist  dazu  ein  Fond  von  1G,000  Thirn. 
ausgesetzt. 

159)  Der  Mnnchener  Zweigverein  des  Kegensburger  Dom- 
bauvereins hat  als  erstes  Kesullal  seiner  Thaligkeil  löOfl. 
eingesandt. 


Inserate  und  nekiuinlniaehnniiren. 


25)    Die    Verlagshandlung    von    F.    .\.    Brock  haus    in 
Leipzig    ladet    zur    Unlerzcichnnng   auf  das    in    kurzem   da- 
selbst erscheinende  Werk  ein  : 
Ferdinand  von  SchiU's  Zug  und  Tod  Im  Jahre 
1809.     .Mil    dem   l'orlriilc   Schills,    einer   harte    des    Zu- 
ges und  Plänen  von  Dodendorf,  Oomitz,  Damgarlen  und 
Stralsund.     Von  Dr.  Georg  Barsch. 

Der  Subscriplionspreis  belr.'igt  1   Thlr.  15  Ngr. 

2ti)  Zweite  Auflage  ! 

Soiliiii   cr-ctiicn: 

SIemoiren    Alexander   von   Humboldts.      1.  —  5 
Lieferung,     broch.     ii   10  i\gr. 
Die   Memoiren  lliinilioldi's   werden   in   allen  Kreisen  der  ge- 
bildeten Well  mit   spannender  Theilnahme  empfangen  werden; 


sie   umfassen   das   ganze    Wirken   dieses    grofsen    Mannes   bis 
auf  die  letzte  Zeit. 

Lcipzi  g^  18(j0. 

Ernst  Schäfer. 

27)  Mit  Bezug  auf  das  Inserat  22  in  der  Beilage  zu  Nr.  8 
des  Anzeigers  habe  ich  zu  bemerken,  dafs  Herr  Prof.  Klein 
die  12  Exemplare  seines  Ireiflichen  Werkes :  „Die  Kirche  zu 
Grofscn-Linden  bei  Giefsen,"  mir  übergeben  hat,  um  dieselben 
zu  irgend  beliebigem,  auch  viel  geringerem  als  dem  Buch- 
liandlirprcisc  für  die  Zwecke  des  germanischen  Museums  zu 
verkaufen.  Auf  den  Subscriplionspreis  von  .5  II.  oder  den  spä- 
teren Ladenpreis  von  7  II.,  der  in  Nr.  8  irrlhümlich  angege- 
ben isl,  werde  ich  also  nicht  rcflcclieren. 

Giefsen.  im   Scpl,   18(10. 

Dr.  O.   Ilnrhner, 


Vernnlworlliche  Rcdaclion  : 

Dr.  Freih.  v.  u.  z.  .Vufsefs.     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.  K.  Frominnnn.     Dr.  Frlir.  It  n  t  h  v.  S  ch  re  ckcnele  in. 

YerlRg  der  literarisch -artistischen  .\nslall  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 

U.  F..  SrbHld'^clir  Hiu'hllriirkfrri. 


NITEISrBERG. 
Blatiir».   M.k-Ii' 


DiiK  A*>oiint'menr   des 

11.-    MullJltl-    .■tsciirillt, 


wird  ^iizjäliritc  Hiit^enoiimifii  und  betrinkt 
nachat-rueui)6tenPo.stfonventiün  liei  allen 
PostämtiTii  und  Buchlianiilunffen  Dfuttrh- 
Innilt  iiic'l.  Ocstrfk'lis  3t\.  3Gkr.  im  >lü.- 
Fuls  (iiliT  2Thlr.  pri'uls. 

Kür  Frnnl:reirh  abonniert  man  in 
Stralsbui;;  bei  C.  K.  .Sihuudt.  iu  Pari« 
bei  der  deutschen  Uuelihnndlunp:  von  F. 
Klincksieek,  Nr.   11.  ruc   du    Lille,   oder 


AraiGGR 


FÜR  kl\DE  DER 


Neue  Folge. 


l'fi  dem  PostHtnt  in  Karlsruhe;  für  tlng- 
latiil  bi-i  \N  illiams  &:  NorK-at«-,  H  Hen- 
rii'tte-StrottC"<jvi'iil-Gar(lf'n  in  London;  für 
Sordntnrrila  bei  den  I*o.''liimt<'rii  Bremen 
und  Hamburg.  — 

Inserate,  welche  mit  den  Zwecken 
des  AnzriRt-rs  und  dessen  witisenschaft- 
liehPin  Cebiele  in  Vrrbindnnt;  stehen, 
werden  iiul'Kenuinnicn  luid  der  Kaum  ei- 
ner Columnenzt-ile  mit  7  kr.  oder  2  8gT. 
berechnet. 


ÖElTS(;ilE\  VORZEIT. 


Siebenter  Jahrgang'. 


1S6Ü. 


ORGAIV  DES  (]iEKMA\lSCil£.\  MISEIMS. 

JN?  10. 


Odohcr. 


Wisseuscliariliclic  MilUiciliiiij^^cu. 


heBchichto.    t'ber  «Inw  RriirliMtiirk  eliieM  \ekrolosiiiiiiN 

Personen-       «les  St.  BlaMiuMklOMterH  im  Kclinarzivaltle. 

geschichle. 

Von  E.  F.  Moojer  in  Minden. 

Dem  Herrn  Dr.  JalTc  in  Berlin  verdanke  ich  die  Mit- 
theilung  eines  Druckblalles  unter  dem  'f  ilel :  ..Necrologii 
Sanblesiani  Fragnientum.  Sylveslergnlie  von  Max  Bü- 
dingen (Wien,  1858/59.  4  Stn.  gr.  8.).-'  Dieses  Bruch- 
stück ist  einer  unvollslflndigen  l'erganienlhandschrifl  in 
Quart  auf  der  k.  k.  Hofbibliolhck  zu  Wien  (Nr.  9)  ent- 
nommen und  enthalt  einige,  nicht  \in\vichtige  nekrologi- 
sche Einzeichnungen.  Nach  den  Vorhemci  klingen  des  Her- 
ausgebers ist  das  ganze,  zum  Theil  jetzt  verloren  gegan- 
gene Todtenhuch  etwa  um  das  Jahr  10.')0  angelegt  und 
bis  nicht  lange  nach  1IG7  fortgeführt  worden.  Die  darin 
aufgenommcnei),  durch  Wurden  niiher  bezeielincteii  Per- 
sonen sind  gröfsteiitheils  durch  den  Herausgeber  bereil.s 
(in  alphabetischer  Anordnung)  nachgewiesen  worden.  Es 
mag  mir  gestaltet  sein,  dazu  eine  kleine  Nachlese  zu 
halten. 

Adelbero  episcopiis  (f  16.  Okt.)  ist  der  WM  mit 
Tod  abgegangene  Adclbert  III.  (nicht  II.),  Griif  v. 
Froburg,  Bischof  von  Basel  (vgl.  mein  Onomnstikon, 
p.  7),  der  zuletzt  am  22.  Sept.  1137  urkundlich  ange- 
führt steht  (Galtula,  llist.  Casinens.  access.  I,  P.  I,  253. 
Margarin,  Bullar  Casin.  II,  158.  Trouillat,  I.  2ti8.  Sl(i- 
lin,   II,  273.      Lunig,  XVIH,  793,   vgl.  JafTe,   Lothar,  22(1), 


und  zwar  mit  Indict.  I,  die  also  mit  dem  1.  Sept.  be- 
gann. Zum  Sterbejahre  1137  (v.  Eckhart,  Corp.  bist.  I, 
679)  wird  von  Gerbert  (llist.  nigrae  Silvae,  I,  380)  der 
Monat  September  hinzugefugt.  Hier  nun  lernen  wir  den 
v\'ahren  Todestag  kennen.  Dafs  übrigens  sein  Name  sich 
nicht  in  dem  baseischen,  noch  ungedruckten  Nekrologiiim 
eingezeichnet  findet,  beruht  wohl  auf  dem  Unistaude,  dafs 
er  in  Aricia  in  Italien  starb. 

Adelberlus  abbas  Fructuariensis  (f  22  Okt.).  Un- 
ter den  Aebteu  des  St.  Benigniklosters  zu  Frulluaria  in 
der  Diözese  von  Yvrea  werden  im  11  Jahrb.  zwei  mit 
Namen  Albert  namhaft  gemacht,  von  denen  der  erstcre 
nach  Iü41  zur  Itegierung  gekommen  und  1044  im  Amte 
gewesen  sein  soll,  wie  dies  Francesco  Agostino  dell« 
riiiesa  (Francisci  Augustini  ab  Ecciesia,  S.  R.  E.  Cardi- 
nalium.  arcliie|iiscoj)ornm  etc.  Pedemontanae  regiouis  chro- 
nul.  Illstoria;  Augustae  Taurinor.  1045.  4.,  p.  263)  be- 
richtet. Dieser  soll  bereits  104G  in  einem  Suppo  einen 
Nachfolger  gehübt  haben  (das.),  den  .andere  aber  erst 
1048  erwählt  sein  und  1061  mit  Tod  abgehen  lassen 
(Artur  du  Monstier,  Neusiria  pia ;  Bothomagi,  1663.  fol., 
p.  385.  Bouquet,  liccueil  des  bistor.  de  France,  XI,  256 
u  präf.  XLI,  vgl.  d'Achcry,  Spicil.  II,  386).  Suppo  wurde 
schon  1023  (Bonquet,  X,  323)  oder,  wol  richtiger,  1033 
(das.  XI,  255  u.  pref  XVIH  Nrustria  pia,  384  Lahbe, 
Ribliolh.  I,  34^)  zum  Abt  von  Moni -Sniril  -  Michel  in  der 
Normaiidie  erwählt.      Als  Abt  von  Fruttuaria  wird  seiner 


355 


Anzeiger  für  Ivuiido  der  deutsclicii   Vurzeit. 


356 


nrkiiiidlich  am  18.  Apr.  1055  (ilclla  Cliiesa,  363.  Uiiiche- 
noii,  Bibliolh.  Stbus.  300.  Gt-rbeit,  I,  243.  vgl.  l'erlz, 
Hon.  YIII,  515)  und  1056  (das.  264)  gedacht.  Üiesem 
Suppo  fulgte  dann  Albert  IL,  der  jedoch  iiiiht  schon 
1058  .Kill  gewesen  sein  kaou  (das.),  «eiiii  jener  nicht 
etwa  vorher  seine  Wurde  niedergelegt  haben  sollte.  Ur- 
kundlich erscheint  dieser  Albert  II  im  J.  1063  (das.), 
am  3.  Jan.  1064  (llistoriae  Patriae  Monum.  I,  tiOl),  am 
l.Apr.  1065  (Gerbert.  I,  243.  della  Chiesa,  204.  Giiiche- 
non,  303;  vgl.  304)  am  10.  Mai  1070  (das.  I,  245.  Gui- 
chenon,  137,  vgl.  236.  Ilisl.  Patr.  Monum.  I,  620;  vgl. 
Archiv  der  Gestllsch.  für  ullere  deutsche  Gesch.  V,  327), 
und  zuletzt  1079  (della  Chie.-a,  264).  Seit  dem  Jahre 
1089  tritt  dann  als  dessen  Nachfolger  ein  Hubert  auf 
(das.),  wenn  das  Jahr  nicht  richtiger  lO'JT  sein  sollte 
(Hist.  Patr.  Mon.  I,  720).  —  Beide  Kloster  standen  übri- 
gens in   Confraternilät   (Gerbert,  I,   259.     III,   39). 

Bo  lez  la  US  du.\  (1-28.  Okt  ).  B  o  1  es  law  III  Kr  u  m  m- 
manl  starb   (nach   Hopell)    1139,   nicht   1137   (I,  297). 

Chüno  comes  (7  16.  Ukt.)  Ware  hierbei  im  Ne- 
krologium  von  Zwifalten  nicht  bemerkt,  dofs  er  der  Stif- 
ter des  Klosters  gewesen,  dann  durfte  der  Graf  Chnno 
V.  Rhein  felden,  welcher  am  14.  Okt.  1026  slaib  und 
ein  Wühlthaler  des  Klosters  Muri  genannt  wird  (Herr- 
gott, III,  838),  vielleicht  in  Betracht  zu  ziehen  sein, 
wennelei(  h  die  frUlie  Todeszeit  des  Grafen  dagegen  zu 
sprechen  scheint. 

Chonradus  episcopus  Augustensis  (■{■  24  Okt.)  Der 
augsburgische  Bischof  Konrad  (dessen  Bruder  1154  KU- 
diger  hiefs,  vgl.  Mon.  Boica.  Coli,  nova  VI,  38)  starb 
nicht,  wie  ich  (Onamastikon,  3)  angenommen  habe,  am 
24.  Mai,  sondern,  wie  hier  richtig  bemerkt  wird,  am 
24.  Ukt.  1167  in  Italien  an  der  Pest.  Uas  iNekrologium 
von  Oiesseu  (Oefele,  II,  669)  hat  unterm  23.  Okt.  die 
Einzeichnung  ;  ,.Chuonrudus  Episcopus  pust  .Moiiachus 
factus  obiit'',  aus  deren  letzterem  Satz  abzunehmen  sein 
möchte,  dafs  er  vorher  resigniert  habe.  Einige  nennen 
ihn  einen  v.  H  i  rsche  ck,  Andere  einen  Grafen  v.  Ln  Izel- 
slcin  un<l  Beel  (Boela)  aus  dem  Elsofs.  .Sein  Nachfol- 
ger llartwich  ist  am  1.  Nov.  1I()7  ei"iilill  worden 
(llencken,   Scr.   I,    142«). 

Teileiicus  Basileensis  episcopus  ('(  29.  Uec.)  Der 
baseische  Bischof  Dietrich  soll  1053  (Schneller,  die 
Bischöfe  von  Basel,  18)  oder  1057  (Mune,  Zeitschr.  II, 
Hfl.  II,  201)  gestorben  sein.  Wenn  elwu  diu  Urkunde 
vom  8.  Juni  1065  (Gerhert,  III,  27.  Nengarl,  Episcop. 
Constaot.  375.  Dumge,  Meg  20.  Trouillat,  I,  Ih6)  in 
das  Jahr  1056  (das  9  Kegierune^jahr  des  K  Heinrich  IV.) 
zu  setzen  sein  möchte,  dann  wurde  diese  die  letzte  sein, 
worin   seiner  gedacht    wird,    und   in   diesem   Falle   mUfslc 


dann   sein   Ableben  am  29.   Dec.   1056  erfolgt  sein.    Ver- 
mulhlich   wiid  darin   aber  des  Bischofs  Dietrich   nur  in  Be- 
zug auf  die  zu  seiner  Zeit  gemachte  Schenkung  erwähnt. 
(Schluls  folgt.) 


Zur  Ciei^rliirlite  ileH  Hrliitarxeii  ToileM   iinil   .Vufserordeii 
«lei-  .luilenv«*iiolKMnicen.  luhe  Vorfall 

Von   .\rchivar  llersehel   in   Dresden. 

(Schlufs.) 

II. 

l'niversis  presencia  visuris  seu  audiluris  consules  in 
Kostok  siucere  dilcctionis  constanciam  cum  promptu  fa- 
mulatu. 

Noveritis  nos  literas  clausas  honestorum  virorum  duo- 
rum  consuhini  civitatis  Wisbicensis  terreGodlandie  et  sigillo 
eorum  sigillatas  recepisse  in  hec  verba  :  honorabilibus  et 
discretis  viris  dominis  precoiisnlibns  et  consulibus  civitatis 
Rostok,  amicis  eorum  specialibus,  prccunsules  et  consu- 
les civitatis  Wisbicensis  terre  Godlandie  obsequiosam  in 
Omnibus  voliiutatein.  Noverit  vestra  discrecio  gloriosa, 
nos  novem  maleficos  seu  intoxicatores  et  proditores  to- 
cius  christianitatis  a  pascha  huc  usque  nobiscum  depre- 
hendisse,  iiiter  quos  nnus  erat  organista,  qui  coram  com- 
muni  populo  in  ultimo  sue  vite  et  eciam  prius  non  coa- 
ctus  lucide  fatebatur,  quod  omnes  puteos  in  civitatibus 
Stocholm,  Arosie,  Arboga  et  siagulas  paludes,  aquas 
Stentes,  puteos  alios,  quo  Iransiit  Sweciam  circumquaque 
suis  veneficiis  iutoxicavit  ipsiusque  veuelicii  inagnam 
partem  cum  ipso  et  post  ipsum  invenimus,  quod  penitus 
et  non  immerilu  est  destruclnm.  Eciam  dixit  idem  in 
extremis  suis  cum  igni  debuit  apponi,  quod  aclu  nobis- 
cum pulvcrem  queudam  coxerat  et  temperaverat,  de  quo 
nnns  homiiinin  in  tota  terra  Godlandie  si  vixisset  ad 
uiiius  anni  circulum  vivus  non  debuit  remansisse,  suis 
duiitaxat  exceptis. 

Ceterum  ibidem  recognovil,  quod  plurimi  essent  de 
sua  societale,  qui  se  pro  divitibns  mercaloribus  et  qui- 
huscunque  uliis  per  lotuni  mundnm  orPiciis  repiilant  et 
per  plurimos  repulantur  et  \adnnt  cum  sIngulis  iirgen- 
tcis  et  omiie.'-  tales  iiicediiul  quasi  deliri  et  ali(|ualiler 
insensati,  eciam  lalcs  qiiodam  signo  greco  >el  hrbrayco 
sunt  signali.  Lltiinatim  ilixit  :  nescio  piura  vobis  dicere, 
sed  tota  christiiinitas  est  per  Judeos  et  pessinios  nos 
inloxicala. 

Celcrum  percipil.  (|uiid  inier  predictos  uuM-in  diio 
fuerunt,  qui  se  pro  sacerdntibus  repiilavcrunt ,  qui  dete- 
riora  omnihus  prefatis  falebanlur.  Sed  cum  debuit  poni 
ad   igiiem   di.\it  singnUriler  unus  horum:    toln    chrl'-tiaiii- 


357 


AiizeiL'^iT   lur   Kuiiile   licr   doutsclieii    N'urzeit 


358 


tas  perdita  est,  nisj  divinitu!'  medicetur,  quia  vobis  ca- 
veri'  debelis  pro  sacerdotibus  et  relii,'iosis  aliis  quibiis- 
ciiiique  Idem  fatebatiir  feria  seciinda  petithecostes,  cum 
missam  celebrat  in  ecciesia  saiicti  Olavi,  iiobiscum  ma- 
pulam,  quam  od  hoc  officium  perag-eiido  habuit,  venefi- 
ciis  inloxicavil,  ita  ul  omiies  in  oirortoriu  ipsani  oscu- 
lantcs  tercia  die  fueruiit  mortui  aut  quarta  et  simililcr 
omnes  ipsos  visitantes.  Quare  scientes,  quod  plebaiius 
ejusdem  ecclesie  et  tres  alii  saoerdoles  et  plurimi  nlii 
nostri  concives  breviler  sunt  mortui  de  eodcni  et  com- 
morantes  omnes  et  conversautes  moriebantur  cum  eisdem 
et  ut  dixerunt  e.xperli  sumus,  procb  dolor,  hoc  in  lolo. 
Igitur  secundum  sua  prenii»sa  facta  et  lassa  ut  premitti- 
tur  exigenciain   sui   meriti  susceperunt. 

Sasacilatem  igilur  vestram  petimus  prere  mulla,  qua- 
teiius,  civilatibns  et  villis  circuniquaque  circa  vos  situa- 
tis  sollicite  nuncielis  et  si  ii|ji|iia  christianitati  seu  nobis 
nociva  perceperitis,  iios  preiautos  iitique  habealis,  quod 
vobis  simililer  farere  non  iiegcmus.  Dominus  vos  con- 
servet,  nobis  fideliter  precepturi. 

Nos  igilur  consules  Rostoit  voleiites  acquiesccre  pe- 
ticiouibus  consulum  N\  isbicensium  proptcr  commune  bo- 
Dum  terre  premissa  vobis  uotificamus  secreto  iiostro  si- 
gillo  tergotenus  communita,  ut  eo  melius  quantum  poteri- 
tis  et  deus  auuuerit,  vobis  poteritis  precavere  et  aliis 
quibus  valueritis  intimare. 

Datum  per  copiam  et  facta  sunt  bec  circa  annos  do- 
miiii  JIC'CC  quiuquagesimo." 

Erläuterungen  dieser  stadlratlilicheu  Schreiben  beizu- 
fügen, würde  hier  zu  \\eit  führen;  nur  als  zu  verwen- 
dende geschichtliche  Bausteine  sind  sie  mitgutheilt  worden. 


Dreierlei  xiir  tleii(Hcl>euXitiiteiifori«cliuii|K« 

Von  F.  Winter  in   Magdeburg. 
(Schlufs.) 

2.  F  II  lir  I  u  n  d  See. 
Id  ebenderselben  Versammlung  ist  die  hcde  auch  auf 
die  Ableitung  des  Wortes  Fahrlundsce  gckonirncn 
Sowohl  Jacobi  als  l'ybiilsky  sind  auf  slavische  Wurztln 
zurückgegangen.  Meines  Erachtens  braueben  wir  nliir 
das  Deutsche  nicht  hinauszugreifen.  Nr.  v.  Lcdebur  fuhrt 
an,  dnfs  die  älteste  lienennung  dieses  Sees  „Vogc- 
landsee"  sei.  Der  Vogelandsee  wurde  von  den  An- 
wohnern plattdeutsch  genannt  und  war  gcwifs  im  Munde 
des  Volkes  als  vällandsi-e  bekannt,  da  väl  viuil  wohl  fafst 
durchgangig  die  platldcuLschc  Form  für  „Vogel"  ist.  Sei 
es  nun,    dafs    dem   Volke    selbst    die   Bedeutung    des  val- 


landsee  abhanden  gekommen  ist  und  es  in  Folge  dessen 
eine  jitue  Ableitung  von  ..fahren"  suchte,  oder  sei  es, 
was  mir  \n  ahr&cbeinlicher  ist.  dafs  ein  hochdeutscher 
Beamter,  der  die  ursprüngliche  Bedeutung  des  vallandsce 
nicht  verstand,  frischweg  etymologisierte  und  als  amtliche 
BiMiennung  den  vallandsce  als  Falirlundsee  in  Umlauf 
brachte:  kurz,  es  scheint  mir  im  hüben  Grade  wahr- 
scheinlich, dafs  der  beutige  Fahrlandsee  nichts  anderes 
ist,  als  der  alte  Vogcllandsee  (denn  so  wäre  darnach 
«ohi  richtig  zu  schreiben  ?J,  der  durch  das  plattdeutsche 
Medium  des  vällandsee's  hindurch  gegangen  ist.  Viel- 
leicht hat  das   Volk  noch  die  Form   vallaudsee? 

3.  Etwas,  das  auch  vor  Verwesung  zu  schützen 
w  a  r  e. 
Man  ist  in  neuester  Zeit  sehr  beschäftigt,  des  Volkes 
Sitte  und  Sprache  schriftlich  zu  verzeichnen  und  sie  der 
Nachwell  zu  erbalten.  Es  ist  das  ein  erfreuliches  und 
zugleich  ein  trauriges  Zeichen  der  Zeit.  Erfreulich  da- 
rum, weil  es  zeigt, '  dafs  man  fUr  des  Volkes  Thun  und 
Treiben  ein  Herz  hat;  traurig  darum,  weil  die  Geschäf- 
tigkeit in  der  Einsammlung  auf  die  nahe  Verwesung  hiu- 
deutet.  Weil  nun  aber  die  Verwesung  der  natura  uchsi- 
gen  Volkssitte  je  mehr  und  mehr  hereinbricht,  und  wohl 
keine  Macht  im  Stande  sein  wird,  sie  aufzuhalten,  so 
möchte  ich  auf  zweierlei  aufmerksam  machen,  das  bei 
dem  Einsammeln  nicht  drauf.>ieii  gelassen  werden  sollte. 
Ich  bemerke,  dafs  ich  auch  hier  besonders  die  Gegenden 
auf  dem  rechten  Eibufer  in  Chursachsen  und  der  Mark  im 
Auge   habe. 

a)  Mit  Beeilt  bat  Lundaii  auf  den  nalionuleii  Hausbau 
aufmerksam  gemacht  und  zugleich  auch  die  für  das  länd- 
liche Leben  so  wichtige  Flurauftheilung  in  den  Bereich 
desselben  gezogen.  Um  diesem  Bilde  aber  seine  rechte 
geschichtliche  Bedeutung  zu  geben,  wird  es  notliig  sein, 
auch  die  Art  der  Bewii  tlisclialtuiig  zu  verzeichnen,  wie 
sie  bisher  betrieben  «iinle.  Diese  gebt  mit  der  Sepa- 
ration, die  je  mehr  und  mehr  Boden  gewinnt,  gänzlich 
ihrem  Untergange,  entgegen  und  mit  ihr  gewifs  auch  die 
7UU  Jahre  alle  Geschichte  der  Agrar-Verhaltnisse  in  die- 
sen Gegenden.  Es  ist  daher  hohe  Zeil,  dafs  sie  gebor- 
gen   und   der   Wissenschaft  dienstbar  gemacht   «erde. 

b)  Viele  iu  allen  Urkunden  genaunte  Ortschaften  kön- 
nen ihrer  Lage  nach  jetzt  nicht  naher  bezeicbiiel  werden, 
weil  sie  als  Ortscbiiflcn  nicht  mehr  existieren.  Ich  glaube, 
dafs  jetzt  noch  die  Möglichkeit  vorhanden  ist,  die  Lage 
vieler,  vielleicht  aller,  aiisnndig  zu  marheii.  Es  ist  in 
hohem  Grade  wahrscheinlich,  dnfs  von  jedem  eingegan- 
genen Orte  sich  entweder  in  <lrr  Uelierlieferung  des  Vol- 
ke»,   oder   in    wüsten   Marken,    oder  endlich   in   den    Flur- 


359 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


360 


Wissenschaft. 

Nalurwisscn- 

»chat'tun. 
Astronomie. 


nameii  eine  Spur  erhalten  habe.  Es  ist  nur  nothi^,  diese 
Mittel  an's  Licht  zu  ziehen.  Hierzu  ist  nun  aber,  was 
die  Flurnaniei]  belrllTl,  wicdenim  hohe  Zeit.  Bis  zur  Se- 
paration spielten  die  Feldschläge  der  Dorfmarken  in  der 
Bewirlhschaftung  eine  grofse  Kolle.  Nach  der  Separation 
sind  sie  nberdilssig  geworden,  und  ihre  Namen  leben  nur 
noch  wie  zufallig  fort  in  der  Bezeichnung  von  Planen  der 
Einzelbesitzer.  Diese  Flurnamen  sind  zwar  zum  Theil 
in  den  Akten  der  General-Commissionen  schon  verzeirh- 
liet.  Jedoch  man  wird  sich  auf  die  dort  gegebenen  For- 
men nicht  allzusehr  verlassen  dürfen.  Besser  ist  es  je- 
denfalls, die  Namen  nach  ihren  Lautverhältnissen  ans  dem 
Hunde  des   Volkes  anfzuzeiclinen. 

Für  die  früher  wendischen  Gegenden  haben  diese 
Flurnamen  noch  eine  andere  wichtige  Bedeutung.  Sie 
werden  nämlich  dazu  dienen,  das  Verhillnifs  ursprüngli- 
cher wendischer  Bevölkerung  und  deutscher  Einwanderer 
Daher  festsetzen  zu  helfen,  .ledenfalls  ist  es  nicht  zufäl- 
lig, wenn  Stolzenheim  nur  deutsche  Flurnamen  aufzu- 
weisen hat,  wie  :  llueben,  Wischmäten,  Nidlinge,  Middel- 
felt,  Dorpsteaden ,  Weibern,  Klöten ,  Riedeken,  Buek- 
horscht,  hummclgrunt,  Käpfenden.  Sorge  (?),  Weärdich  (?) 
u.  s.  w.,  in  Wen  disc  h- \V  ieper  sdorf  dagegen  mei- 
stens nur  Flurnamen  vorkommen,  die  auf  wendischen 
Ursprung  hinweisen,  wie;  Luscbekeii,  Okelzen,  Haedern, 
Graseben.  Wadzeckweäsen,  IVkern.  SAren,  Pascheck.  Au- 
lickeo,  Krützschkene,  Buen,  Wanzken   u.   s.   w. 


Alte  '%l'ittoruiiK>!>r(>|celii. 

Hitgetheilt  von  H".  Palm,  Gymnasial -Oberlehrer,  in  Breslau. 

Eine  Pergamenthandschrift  der  Kirchenbibliothek  zu 
St.  Maria-Magdalena  in  Breslau  (72  BIttr.  4,  14  — 15. 
Jahrh.)  enthält  neben  verschiedenen  anderen  Stücken  auch 
folgende  alte   Witterungsregeln. 

„Vnser  herre  gut  wisete  hie  bevor  eime  iudescbcn  pri- 
slere der  hiez  esdras.  wie  die  iar  werden  solden  Swenne 
der  iarslac  ist  an  eime  suntage  So  ist  der  wynter  wcr- 
melich  vnd  der  lenze  naz.  Der  sumer  vnd  der  herwest 
windec.  gut  körn,  vihes  genuc  vnd  honiges.  wienes  smal. 
die  garten  vortcrben.  Die  iungen  sterben,  vnd  die  schaf 
sterben,  vnd  schif  verterben,  vnd  wirt  groz  vrloiige.  vnd 
wenic  vrides.  vnd  zu  herbeste  ein  groz  sterhot.  vnd  veil 
eichein.  vnd  so  der  larstac  an  dem  mantage  ist.  so  ist 
vrlonge.  \iid  .--chif  hau  gut  weter.  kürnes  genuc.  vnd 
sterbenl  vil  Inte,  vnd  gesehen  grose  svnde  vnd  schone 
vrowcn  werden  beirnbet  vu'!  der  herbesl  wirl  nicht  gut. 
vnd  so  er  den  dinslac  gevellet.  so  wirt  groz  winler. 
vnd  vil  regende  vnd  wyndu.  vnd  der  lenze  wirf  naz.  vnd 


der  suemer  tincUen.  vnd  vrowen  sterbende,  vnd  der  gehe 
tut.  vnd  die  huser  werdent  vallende.  vnd  burnende.  vnd 
sterbent  wirt  groz.  vnd  muse  sterbent  vnd  zu  rome  be- 
trupnisse.  Unde  so  her  gcvellel  an  der  mitewochen  so 
wirt  ein  herte  winter.  vnd  kalt  vnd  der  lenze  wirt  herle 
vnd  wegende  vnd  wirt  vil  kornes,  vnd  wienes  vnd  epfele. 
vnd  nu«e  mere.  Vnd  so  her  an  den  donerstac  gevellet 
so  wirt  ein  gut  iar  an  getreide  vnd  herren  nement  vor  aa 
gewnide.  vnd  srhaf  werdent  sich,  vnd  vische  wol  veile. 
vnd  wenic  honeges.  vnd  der  lenze  wegende  vnd  regende, 
vnd  die  wasser  werdent  sich  vz  gisende  vnd  olei  vil 
vnd  wenic  kornes  vnd  wienes  vnd  kalt  vnd  vrlovge  vnd 
vil  offenbarer  svnde.  vnd  swin  sterbende.  Viide  so  er 
an  den  vritac  vellet.  zo  wirl  win  vnd  körn  kume  nur 
kumende  vnd  der  lenze  gut.  vnd  regende,  vnd  kinder 
sterbende,  vnd  vrlouge  vnd  ertbebende.  vnd  vnslete  win- 
ter. vnd  der  herbest  dürre,  vnd  gut.  vnd  nuwe  mere  von 
den  herren.  Vnd  zo  er  an  den  sunnabant  kumet  zo  wirt 
ein  gut  iar  vnd  vil  lute  sterbende,  vnde  wenic  wienes. 
vnd  der  lenze  regende  vnd  vrlouge.  vnd  vie  sterbende 
vnd  aide  Inte  vnd  manigerhande  sichtage,  vnd  vil  buwes. 
vnd  swer  winter  vnd  wegende,  vnd  die  vrucht  kumet 
kvme  nur  vnd  vngewiter  in  deme  suemer  vnd  hunre 
sterbende.'' 


CienieindevertretuniK  im  iTIittelniler. 

Von  Wilh.  Freih.  v.  Loffelholz,  fursll.   Domanialkanzlei- 
rath   und  .Archivar,   in   Wallerstein. 

Die  Art  der  Gemeindevertretung,  wie  sie  in  einem 
Ricser  Dorfe  im  Mittelalter  bestand  ,  ist  aus  nachstehen- 
der Urkunde   er.siclitlich  : 

,. Wir  Ludwig  der. lunger')  Graufe  zu  Ötingen  Beken- 
nen vnd  tun  kunt  olTenlich  mit  disem  briefe  Allen  den 
die  jn  sehen  oder  hören  lesen  Als  wir  zU  gerichte 
gesessen    sein    an     der     Laiitschrann  •)     zu    kirclihain    vIT 

')  Ludwig  der  Jüngere,  (iraf  zu  Oellingen,  war  ein  Sohn 
Ludwigs  des  Aelleren  „im  liarl",  slarb  fruh/.eilig  bei 
der  Belagerung  der  Vesle  Graisbach  im  bayerischen 
Kriege,  in  welchem  die  Grafen  von  üettingen  als  Bun- 
desgenossen des  Herzogs  Heinrich  von  Bayern,  den  Her- 
zog Ludwig  von   Bayern  Ingnj.'^tadt   /.um   Gegner  biitlen. 

')  Das  alle  Landgericht  der  (iral.'iiliafl  Oeltingen  war  von 
ansehnlichem  Umfange.  Landgerichlsorte,  Malstälten, 
wo  Olfcntliches  Gericht  gehalten  wurde,  waren  in  den 
ältesten  Zeilen:  Wasscralfingcn,  die  ThorsHulcn  (zwi- 
schen ()etlin|;rn  und  Wemdingen),  die  llnhncrlohe  (bei 
Nitlingen  im  Bios),  Weiltingen,  lliirliuri;,  neuere:  die 
Goldlnirg  (Berg  bei  l'Hunnilnch),  die  Lenrn  (rhemnilgc 
Haidc  bei  Dciningen),  Kloster  hirchhcim,  hloster  Zim- 


Land  u.  Lent 
Dorfwesen. 


361 


Anzeiger  für  Kuiule  der  deutschen  Vurzeil. 


362 


de»  tage  als  diser  brife  geliü  ist,  aji  sl.il  iJei-  liocli- 
gebbnieii  Ludwigs^)  viid  Fridriclis  ■*;  gebnidtr  Grauen 
zu  Uliiigeii  vuserr'  lieben  vatters  mkI  velleni,  das  lur 
vos  kome  daselbs  jii  geiichle  mit  liiisprecheii.  Haiii- 
rich  Toter  ^J  burger  zU  Nördlingeii,  viid  braucht  di)  lur, 
wie  daz  sein  vatter  selig,  ein  Mulin  zii  Trothtelfinffen '') 
gelegen  an  der  Eger  erkaiiffet  vnd  die  langzit  Inn  gehebt 
vnd  genossen  helle,  darnach  als  sich  der  krieee  erhübe 
vod  aiineiige    zwischen    fUrstiMi   herren   vnd  den  Steten''), 


mern,  auch  Oetlingen  selbst  und  AVallersteln.  —  Land- 
Schranne,  d.  i.   Land -Bank,  Gericlils -Bank   (der  Land- 
richter fragt  „unib  die  Ritter  an  der  Schrann",  wie  es 
in    andern    Landgerichtsbriefen    heilst)    und    dann    das 
Gericht  selbt. 
')  Ludwig    der  Aellere    im    Bart,    Graf  lu  Oeltingen,    der 
Vater,    war    Kaiser    Sigmunds   Hofmeister  und   starb   im 
Jahr   1440. 
*)   Friedrich  der  Fromme,  regierte  mit  seinem  Bruder  Lud- 
wig die  Grafschaft  gemeinschaftlich  und  starb  im  Jahre 
1423. 
')   Die  Toder  waren  ein  ansehnliches,  altes  nördlingisches 
Geschlecht.     Fritz    und    Heinrich    die    T.  zeugen    im    J. 
1283,   wieder    ein    Friedrich    T.    und    dann    sein    Sohn 
Heinrich  besafsen  die  Vogtei  zu  Ederheim,  die  zum  Kir- 
chensatz von  L'lzniimmingen  gehorte,  im  J.  1371,  und 
letztgenannter  Heinrich  T.  und  sein  Sohn  Heinrich  stif- 
ten   diesen   Kircbensatz    zum   Kloster    Christgarten    und 
bauen  daselbst  die  erste  Zelle   l.'i83.     Fritz  T.,  der  Va- 
ter, „gesworner  burger    des  Ualz    der  stat  ze  iSordlin- 
gen"  siegelt  im  J.  1374. 
')   Trochtellingen    ist    ein    greises   Dorf,    jetzt    wUrteniber- 
gisch,  an  der  bayerischen  Grenze  zwischen  Nordlingen 
und  Boplingen  gelegen.     Der  Ort    hatte    seinen  eignen 
Adel  und  schon  im  J.  1153  kommt  Berngerus  de  Troh- 
lelvingen  als  Zeuge  vor,   1238    Jlarcjuardus  de  T.,  Ul- 
rich  V.  T.   1259  bis  1277,  und   wohl  derselbe  bis  1293, 
sein  Bruder  Friedrich  127()  (f.,  Conrad  niiles  de  T.  1286, 
Friedrich   nennt  sich    auch    einmal   (1290)    der   Slutcn- 
hofer,  und   es  erscheinen  spater  noch  1360       1387  zu 
Trochtellingen  ein  Ulrich  von  Slukenhoven  (Sluttenho- 
ven)   und  Friedrich  Sluttenhover.     Allmahlich  haben  sich 
auch  andere  Geschlechter  dort  ansässig  gemacht  und  lin- 
den  sich  noch  von   fünf  verschiedenen   adeUchin  Sitzen 
die  Ucbcrreste  und  die  Erinnerung  daselbst.    Es  haus- 
ten auf  diesen   verschiedenen  Edeisltzen  in   mehrfachem 
Wechsel  die  Herren  von  Emershofcn,  die  Hacken  (Han- 
ken)  von  llüheneck,  die  von  Zipplingen  und  ilie  Fuchse 
von   Zi|)|illngt'n,    die   von   Uerrlicnbach ,   von    Herkheim, 
von  Hausen,  die  Stein  von  Dienuuitslcin  ;    auch  waren 
die    von  Ellrichshausen    und    andere  F'anillien    hier    be- 
gütert. 
')  Die   Grafen  von   Oettingen  waten  dem    1.187    gegen   die 
Ueichsstadte   errichteten   Furslenbunde  beigetreten. 


du  wurde  die  selb  mulin  \brent  vnd  wüst  gelegt,  vnd 
als  derselb  kriege  zu  freuntschafTt  kome  vnd  verrichtet 
wur<le  do  habe  er  dieselben  mulslal  wider  vfTgerangeii 
vnd  gebuwen,  mit  erlaubung  der  GraulTschalTt  von  Ütin- 
gen  Laiitgerichle.  vnd  nach  rate  vnd  erkantnu|5  der  ge- 
sworuen  Muller,  die  vher  den  wasserbuwe  gesetzet  seint. 
Daran  In  gemaialichen  die  geburschalft  arm  \nd  reych 
zu  Trochtellingen  jrrten  engten  vnd  darjn  sprecheti  wie 
daz  er  anders  gebuwen  bette  dann  von  alter  her  kamen 
were.  DarNrnb  er  begerte  nit  anders  dann  man  schickte 
die  cgeuanten  gesworneii  Jluller  dartzii,  vnd  erkenten 
die,  das  er  recht  gehu\ven  bette,  daz  er  des  g-enusse, 
lielte  er  aber  anders  gebuwen.  dann  billith  wer  \nd  die 
gesworneii  JlUllei  erkant  betten  des  wolte  er  engelten, 
Daz  aber  lutz  von  zipplingen  ^)  vnd  filnf  von  Trochtel- 
lingen mit  Jm,  mit  nameo  Fritz  Sturm,  der  Prusser,  vlia 
dürr,  hans  SlegmUller  vnd  der  maylin,  verantwurten  mit 
fürsprechen.  von  desselbe  dorlTs  wegen  gemainlichen,  vnd 
sprachen.  Wie  daz  hainrich  töter  ein  Mulin  gebuwen 
hette,  anders  dann  von  alter  herkomen  were,  die  in  al- 
len grossen  schaden  tete  an  wismat,  vnd  begerten  darvmb 
nit  anders  dann  einer  Erb^n  kuntschaffte^),  zU  erfaren. 
wie  das  von  alter  herkomen  were,  daz  sie  also  gemachet 
würde,  DarvIF  aber  Hainrich  Toter  egeiiaiit  antwurt,  mit 
Fürsprechen,  vnd  sprach,  wan  nu  die  sach  gemaiiilich 
Reich  vnd  arm  zil  Trochtellingen  antreffe,  vnd  Lutz  von 
zipplingen  vnd  die  egenant  fünf  mit  Im.  sieh  des  anne- 
men,    von    derselben    gemainschaffl    wegen,    ob    sie  dann 

")  Vom  Dorfe  Zipplingen  im  Kies  schrieben  sich  zwei 
verschiedene  Geschlechter,  welche  hanlie  mit  einander 
verwechselt  werden.  Die  alten  Zipplinger,  welche  zwei 
aufrechlslehende  kurze  Schwerler  im  Wappen  fahrten, 
erscheinen  schon  in  der  Mitte  des  13.  Jahrhunderts  in 
den  Urkunden  ;  die  Fuchse  von  Zipplingen  aber  habe 
ich  erst  von  1319  an  gefunden,  ihre  Wappenligur  ist 
eine  redende,  ein  aulspringender  Fuchs,  allein  sie 
schreiben  sich  auch  haulig,  wie  die  vorigen,  nur  „von 
Zipplingen",  und  ich  finde  z.  B.  in  einer  Urkunde 
von  1410  am  St.  Elsbethenlag  einen  „Lutz  von  ZOpp- 
liiigcn  geseizen  /u  Trohtelliiigen"  und  neben  ihm  einen 
„Jorg  von  Zuppliiigen,  vogt  zv  Baldern",  als  Siegler. 
Von  letzlerem  ist  noch  ein  Fragment  des  Siegels  er- 
halten, das  den  F'uchs  von  Zipplingen  erkennen  lalsl; 
des  ersicrcn  Siegel  fehlt  zwar,  allein  an  einer  andern 
Urkunde  vom  Maria-Mngdalenenlngr  1  lO.'i,  welche  auch 
ein  l.ulz  von  /.ipplingen  (ohne  Zweifel  der  nämliche) 
besiegelt,  ist  es  erhalten  und  mit  den  beiden  Schwer- 
lern versehen.  Dieser  Lutz  v.  Z.  scheint  der  in  unse- 
rem vorliegenden  Lnndgerichtsurtheilsbriefc  genannte 
zu  sein. 
')  Zcugsrhafl,  .Vusspruch   von  SuchrersUindigcn. 


363 


Anzeiger  lür  Kunde  der  deulsehen  Vorzeit. 


364 


icht  billirh  g-ewnllsbriefe  weiplen.  von  der  selbe  ffemaiti- 
sibalTt.  Also  «eres,  ob  er  jn  mit  dem  rechli-ii  enbreihe, 
dal  er  dauii  der  gantzeii  gemaiiischefTt  enbrocheii  were. 
üasselb  aber  lutz  von  zipplin^eii  viid  mit  jm  die  egeiiaii- 
ten  fuiife  mit  furspreclien  veratitwurteri  Also  wie  des 
dorfs  zu  Trochlelling-en  ffewimhcit  were.  das  sie  alle 
jar  uemeii  fiiiif  von  dem  dorffe  viid  einen  Edeln 
zu  JD,  die  das  dorff  vmb  alle  Sachen  das  selb  jar  ver- 
aiitwiirteii  vnd  vssrirhlen,  des  sie  auch  vollen  gewalt 
viid  mäht  hellen.  Also  weren  sie  vfT  ditz  jar  von  ge- 
mainscbalTt  des  dorlTs  wegen  erkoren  worden,  das  sie 
daz  verajilwurteii,  vertreten  vnd  versprechen  sollen,  des 
sie  auch  mäht  vnd  gewalt  hellen.  Vnd  nach  ir  baider 
rede  vnd  Widerrede,  baten  sie  viis  ze  fragen  die  Hitterj 
do  ertailt  der  merer  tail  daz  sie  Iren  gewalle  billich 
wei|jlen.  mit  briefen  oder  sunsl,  oder  aber  dem  Toter 
dorur  sprechen.  Weres  ob  er  jn  icht  mit  recht  enbrochei 
daz  er  dann  der  egen"  gemainschalTl  enhrochen  were,  daz 
also  beschach,  Darnach  hiib  der  toter  sein  clage  wider 
an  mit  seinem  fursprechen,  als  dann  zum  ersten  ge- 
schribfl  slat.  Das  aber  Intz  von  zipplingen  vnd  die  an- 
dern mit  jm  aber  verantwurlen  jn  der  n)a|i  als  vorge- 
schribü  slat.  vnd  baten  vns  baiderseil  der  vrtail  ze  fra- 
gen. Also  ward  mit  gemeiner  volge  vnd  vrlail  erlaill, 
das  sie  des  baiderseil  in  ein  Erber  kuntschafTl  homcn 
sollen,  vnd  die  kvnlschafrt  lUte  sollen  sein  die  gesworn 
Muller,  die  vber  die  wasserbuwe  gesetzt  sein  vnd  gesworn 
haben,  vnd  die  kiintschain  solle  verhören,  der  lantuogte'") 
hans  von  Althain").  So  möcht  auch  wol  yetwederer 
tail  einen  zu  dem  Landvogt  geben,  die  dahy  weren  als 
man  die  kuiilschalTt  verhören  würde.  Des  zu  vrkilnde 
Geben  wir  jn  disen  brief  besigellen  mit  des  obgenanten 
LanteerichLs   anlinnHciidem    Insiüel  '-),    der    geben    ist  an 

*")  Die  I-andvogIci  war  als  (Jericht  dem  Landgerichte  un- 
tcrgeordncl.  ihr  stand  nur  die  Aburlhcilung  geringer 
Vergelien  und  Frevel  zu,  aber  in  administrativer  Be- 
ziehung hatte  sie  eigene  Competcnz. 

")  Dieser  Hans  von  Allheini,  welcher  von  1409  bis  Uli 
als  Ollinpischer  Landvogt  vorkommt,  gehörte  dem  seit 
der  Mitte  des  13.  Jahrb.  in  Ottingischcn  Urkunden  er- 
scheinenden Geschiechte  an,  das  in  dem  heuligen  Ilo- 
hennlthrim  im  Kie.ii  seinen  Sitz  halle  und  im  .Schilde 
einen  wachsenden  Hund  führte. 
■  ,,  ")  Die  ültingiscbcn  Landgerichtssiegel  waren  in  verschie- 
denen Zeiten  auch  verschiiden;  das  gegenwärtige  zeigt 
innerhall)  der  Umschrift:  Sigilluni  Judicii  l'oniitaliis  de 
Oelingcn,  nur  den  Helm,  geselininckl  mit  dem  allen 
Ollingischen  Meinode,  dem  mit  Lindenblailern  oder  Her- 
zen besäten  Schirmbretle  (Pfnuenschweif),  dessen  äus- 
serer gebogener  Hand  aber  nicht,  wie  nufdcn  allen  Gra- 


sand   Dswaldstage    Do    man    zait    nach   Crisli   gcbnrt  vier- 
zehenhuiiderl  jar   vnd   darnach  jn   dem   Aylillen  jare  Ac.-' 

fensiegeln,  mit  Kugeln,  sondern  mit  Sternen  besetzt  ist. 
Lang's  Materialien  zur  öttingischen  älteren  und  neueren 
Geschichte  enthalten  im  V.  Bande  eine  .\bbildung  die- 
ses Siegels. 

ÜTIünxfiinil   In  ^rliwnben. 

Von  Dr.  J.  Müller. 


Leben. 

KrioiipunK  und 

Erwert). 
UandelsmitteL 


Hinler  dem  Tiifelwerke  eines  Hauses  in  einer  ober- 
schwabischen  Stadt  fand  sich  eine  Anzahl  von  Münzen 
folgender  Gepräge  : 

1.  Waldeck.  Schild  mit  Stern,  darüber  \V,  daneben 
V  —  0.  Die  Buchslaben  unterbrechen  den  Perlzirkel. 
Hohlpfennig.     8   Grad   nach   Ajipel. 

2.  Lippe.     S.   Abbildung   I. 

3.  Slollberg.  Quadrierter  Wappenschild.  Hohlpfen- 
nig.    8, 

4.  Sachsen.  Wappenschild  mit  dem  llaiilenkrunze. 
Einseilig.     8. 

5.  Mainz,  Berlhold,  Graf  v.  Henneberg,  Erzbisrhof. 
1484 — 1504.  Gespaltener  Schild  mit  Rad  und  Löwen, 
darüber  zwischen  2  Kingeln   ß.     8. 

C.  Verci  n  sm  II  nze.  In  Perlzirkel  quadrierter  Wap- 
penschild mit  den  liihlern  von  Mainz,  Köln,  Trier,  Bay- 
ern (lluuleii).  lieber  dem  Schilde  drei  Kronen.  8.  Zwei 
Slllck. 


365 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


366 


7.  Desgl.  Mit  deu  Bildern  von  Köln,  Mainz,  Bayern, 
Trier,  darüber  R   (Kupreclil   v.   Kuln,   14Ü3-  U»ü). 

8.  Desgl.  von  Wolfgaug  von  Dalberg,  Erzbisch. 
V.  Mainz,  1582  —  lÜOl.  (Quadrierter  Wappenschild,  dar- 
über  VV.     b. 

9.  Augsburg,  nach  Beyschlag,  S.  64,  Taf.  Ill,  Fig. 
49,  Bischof  Johann  11.  von  Werdenberg,  1469  — 1466. 
Zwei   Sluck. 

'10.   Bamberg.      S.   Abbildung  2. 

11.  Passau,  Ernst  V.  Bayern.  Hs. :  Quadrierter  Wap- 
penschild,   darüber    die    Jz.    1518.     t  EHNST' 

DVX.   BAA. 

Rs.  :  Der  Heiliffe,  unten  vor  ihm  der  Wappenschild. 
SVB.   TVU.   PRESIDIO.      17. 

12.  Nördlingen.  Die  beiden  bekannten  Wappen- 
scbilde,  darüber  die  Jz.   1533,  darunter  N. 

13.  Bayerische   und  pfulzische  Gepräge: 
a)   lls.  :  In  zwei   Reihen   ^    A     _ 

Rs. :  Rauteuschild.  Von  Heinrich  d.  Reichen  zu  Lands- 
hut,  gemeinschaftlich;  vgl.   Groschenkabinet.      >'r.  42. 

bj  Gespaltener  Wappenschild  mit  dem  Löwen  und 
den  Hauten,  darüber  I.  Einlassung  von  Kugelchen.  Drei 
Stück,  Stempelverschiedenheilen.  Von  I'lalzgraf  Johann 
zu  äimmeni. 

c)  Quadrierter  Wappenschild  mit  Löwen  und  Rauten, 
darauf  ein  Mitlelschild  mit  dem  Lo«  eu.  Ceberschrift ;  W. 
(Wolfgang);   Einlassung  von  Kugelchen.     Zwei  Stuck. 

d)  Zwei  Wappenschilde  mit  Löwen  und  Rauten,  dar- 
unter ein  Lowe,  darüber  1  P  (Johannes  Palatinus  ?).  Zwei 
Stuck. 

e)  Quadrierter  Wappenschild  mit  Löwen  und  Rauten, 
darauf  ein  Mitlelschild  mit  dem  Löwen.  Leberschrift; 
G.   G.   P.   (Georg  Gustav  zu   Lantercek  ?) 

()  Dreifach  gelheilter  Wappenschild  mit  Löwen,  Rau- 
ten und  Reichsapfel,  darüber  F  (Friedrich  III.  od.  IV  V) 
Die  drei  letztern  (ieprage  mit  der  Einfassung  von  Kugel- 
chen.    Grofse :  b  Gr. 

14.  Ulm  und  Ueberlingen,  Die  nebeneinanderge- 
stellten Wappenschilde  dieser  beiden  Städte,  darüber  V. 
In  starkem  Ringe.  8.  Ein  zweites  Exemplar  hat  einen 
Ring  von  Kugelchen  um  die  Wappensrlulde  ;  ob  über  die- 
sen gleichfalls  das  V,  ist  nicht  denilich. 

15.  Ulm,  Ueberlingen  und  Ravensburg.  Die 
in's  Dreieck  gestellten  Wappenschilde,  herum  ein  Ring 
von  Kugelchen.  Fünf  verschiedene  StUcke.  Ein  sechstes 
hat  die  Scfcilde  durch  Scheukel  getrennt.      8. 

16.  Isny.  Im  Ririü;c  von  KUgcIchcn  der  Wappen- 
schild.     Vier  verschiedene  Stucke  ;   das    erste    ohne   wei- 


teres Zeichen,  das  zweite  mit  vertiefl.m  Krenzchen  auf 
dem  Hufeisen  und  Kugekhen  innerhalb  desselben  ;  das 
dritte  mil  6  Kugelchen  über  dem  Wappeuschilde :  das 
vierte   mit  4   (?)    Kugelchen   ebenso. 

Ferner:  Hs.  ;  Einfacher  gekrönter  Adler  mil  Wappen- 
schild vor  der  Brust.     MON.  NUV.  CIVIT.  ISiSEI.     1555. 

Rs.:  Gekrönter  Doppeladler.  tARULI.  V.  Dil'  AVG. 
P.   F.   DECR.      14  Gr. 

17.  Frankfurt.  Handleinspfennig  von  bekanntem  Ge- 
präge. Umschr.  :  FRANCOF'.      10  Gr. 

18.  Trier.      Vgl.   Mader  I,   Nr    79. 

19.  S.  Abbildung  3.  Von  Einigen  lleilbrunn  zuge- 
schrieben.    3  Sluck. 

20.  Konstanz.  Hs.  :  \\  appenschild.  f  WO.  CIVI- 
TATIS. CÜNS. 

Rs.  :   Adler,     j  TIBI   SULI.   GLRIA   (sie)  ET.      lu  Gr. 

21.  Breisach.  Hs.  :  Wappenschild,  f  MONE.  NO. 
BRISACENSl. 

Rs.  :  Grofses,  die  Umschrift  theilendes  Kreuz.  GLO- 
RIA.  IN.  EXCELS.   ü       13   Gr.  ' 

22.  Thann.  Hs  :  Wappenschild  in  dreibogiger  Ein- 
fassung,    t  MOl?tlTA.    lfO\A.   JAlUlidllS.. 

Rs.  :  Der  Heilige,  sitzend,  mit  Stab  uud'segneud  er- 
hobener Rechten.  Zu  beiden  Seiten  ein  Tanneubaumchen. 
S-  Tl?t(ORA  —  LDVS.  UPS.      15.  Gr. 

23.  Siralsburg,     a)   Aehnlich   wie  Berstett  Nr.  196. 

b)  Hs. :  LHie.     j  MOl^UTA.   ARGHI?. 

Rs.  :  Lilie,     f  6LA.   lÜ   fci.XUHLS.   DO.      11    Gr. 

c)  Hs.  :  Lilie.     Umschr.  :   Lilie.     ARGENTINA. 

Rs.  :  ebenso.  DEÜ  GLORIA.  Die  Umschriften  durch 
Sternchen  getheilt.      II   Gr. 

d)  Hs. :  Lilie,     j   ARGENTINA. 

Rs.  :  Lilie.  Sechsstrahliger  Stern.  Umschr.:  ebenso. 
10  Gr. 

(Schlufs  folgt.) 


Die  .«diriilii-i. 

Von    Dr.    Tr.   Märcker,    k.    pr.    geh.    Archivrnlh    und   Haus, 
archivar,   In   Berlin. 

In  Nr.  6,  Sp.  208  des  Anzeigers  d.  J.  ^\ird  bei  Ge- 
legenheil einer  schätzbaren  Miltheilung  „über  diu  vou 
Todlschlilgern  zur  Sühne  errirlilelen  S  te  in  k  r  eu  ze"  auch 
der  sogen.  Achfahrt  (d.  h.  Bulsfahrl  nach  Aachen)  als 
einer  gerichtlich  vcrhflngleii  Strafe  gedacht.  Dieselbe 
verdiente  aber  wohl  ihrer  kulliirhi!<lori.>rheii  Itcdtiilsiim- 
kcil  wegen,  einmal  -  und  zwar  haupl.siichllch  vcm  juri- 
stischen Standpunkte  ans,  welchen  selbst  die  neuesten  Mo- 
nographeii    über    die   Aachener   lleiliglhumsfahrt ,    sowohl 


Bciiondcrf  An- 
siallen. 
Kirclu-, 
lliirsilbuiigcn. 


367 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


368 


Qiiix  als  Flofs,  ganz  aiifser  Acht  pelasseii  haben,  — 
uaher  beltuchlel  zu  werden.  Zu  diesem  belinl'e  mögen 
die  nacbsleheudeu   Materialien  als  Beitrag  dienen. 

Als  lluns  von  Elrichsbausen  den  Götz  Schenk  von 
Lochhof  erschlagen  hatte,  trat  unter  Vorsitz  des  Burggra- 
fen Friedrich  V.  \on  iN'urnberg  am  21.  üec.  13b3  ein 
Mannengericht  zu  Üiiolzbacb  zusammen,  um  über  den  Mord 
zu  richten.  Laut  der  darüber  aufgenonimenen  L'ikunde 
(s.  Jlonum.  Zollerana,  Bd.  V,  Nr.  CXXXII)  sullle  der 
'f  odtschläger  Elrichshausen  : 

1)  Die  beiden  Tochter  des  Ermordeten  in  einem  Klo- 
ster  unterbringen; 

2)  an   dessen    Giabe   ein   ewiges   Licht   stiften; 

i)   „ein  liiimlart   und   ein  .Vchfart   tun,  oder  schicken 

getan." 

4)  mit  seinen  Knechten  und  vielen  Hitterii  mit  200 
Kerzen  das   Grab   umgehen  ;   und 

3)  eiu  steinern  Kreuz  an  dem  nächsten  Scheideweg 
von  dem  Ort,  wo  der  Mord  geschehen,  setzen  lassen,  wo- 
rauf des  Todten  Schild    und   Helm   eingehauen. 

In  einem  am  14.  März  1347  zu  Stande  gekummenen 
Vergleiche  zwischen  den  l'falzgrafen  bei  liheiu  einerseits 
und  den  Burggrafen  zu  Nürnberg  und  Landgrafen  zu 
Lenchtenberg  andererseits  wurde  durch  die  Schiedsrich- 
ter unter  Anderem  bestimmt,  dafs  derjenige,  der  einen 
Förster  Namens  llejdenaber  erschlagen  habe,  „ein  Rom- 
vart  und  ein  Ochevarl-  zu  dessen  Seelenheil  vollbrin- 
gen   solle    (s     Mon.   /..Jkr.   III     Nr.    CL.WIII).    —    Nach 


Aber  nicht  nur  von  Edlen,  sondern  auch  von  Perso- 
nen niederen  Standes  lass-en  sich  eine  Anzahl  Beispiele 
derartiger  Sühnen  zusammenbringen.  So  z.  B.  meldet 
eine  von  Knanlh  (("hronik  von  Allenzelle,  VIII,  S.  210) 
niilgetheilte  Itelatioii  über  den  14Ltl  an  l'ater  Hebenstreit 
zu  \\aldheim  durch  Blasius  Weinmeisler  verübten  Mord; 
dafs  der  Todlschliiger  unter  Anderem  eine  Aach  fahrt 
zu  Unser  Frauen  Munster  habe  thun  mü^sen.  —  Eine 
ganze  Heihe  ähnlicher  Beispiele  bat  ferner  Klose  in  seiner 
Breslauer  Chronik  (bei  Slenzel  Script.  Her.  Siles.  T.  III, 
p.  109  sq.)  aus  den  letzten  Jahren  des  15.  Jahrh.  auf- 
bewahrt, wovon  wir  hier  eins  hervorheben  wollen:  es 
mufste  nämlich  im  J.  1497  Hans  Grundel  wegen  Todt- 
schlags  ,.eine  Ochtart  auf  seine  eigene  Zerung  und  ua- 
gebettelt   tun." 

In  allen  den  letztgedachten  Fallen  wurde  übrigens 
auch  dem  Todtschlager  auferlegt,  eine  Capelle,  ein  Cru- 
dlix,  „ein  steinern  Kreuz"  oder  auch  „ein  Marler" 
zu   setzen   an   der  Stelle,   wo  der  Mord  geschah. 

Sehr  häufig  wurde  die  Achfahrt  als  kirchliche 
Bnise  auferlegt,  am  häurigsteii  aber  —  wenn  auch  nur 
seilen  documentierl  —  geschahen  diese  BufsUhungen  aus 
eigenem  religiösem  Antriebe,  zur  Losung  eines  Gelübdes, 
oder  wurden  zum  Seelenheil  Verstorbener  letzt- 
willig verfugt,  von  welcher  letzteren  Kategorie  wir  hier 
schlief.-'licb  noch  einige  Beispiele  folgen   lassen. 

Im  J.  1347  bestimmte  Eckolf  der  Lierchenvelder  von 
Griesbach  testamentarisch:  dafs  seine  Hausfrau  zu  seiner 
Seelen   Heil   „ein   Komvart  und  ein  Achvart"   ausrichten 


einem  von  König  Sigismund  im  J.  1415  zu  fonslanz  ge-  g„|ig  (s.  Monum.  Boica  II,  p.  234  sq.).  —  Elisabeth,  Burg- 
Ihanen  Ausspruche  sollte  Herzog  Heinrich  von  Bayern, 
zur  Strafe  für  das  gegen  seinen  Vetter  Herzog  Ludwig 
verübte  Attentat,  unter  Anderem  4  Wallfahrten  thun  : 
nach  Born,  \\  ilsnak  und  Aachen  und  eine  auf  ein  Jahr 
Uber's  Meer,  —  Als  Suhne  für  die  bekannte  Ermordung 
des  Grafen  Andreas  von  Soiinenberg  legten  im  Novbr. 
1524  die  kaiserlichen  C'ommissarien  dem  Grafen  Feli.v  von 
Werdenberg  unter  Anderem  auf  :  „Er  soll  disc  nach- 
gend'jii  kikhfart  thun  und  von  dem  wallen  und  raisen 
nit  lassen,  bis  dafs  die  all  vollbracht  werden:  die  er- 
sten gen  Jerusalem,  die  ander  gen  Hom,  die  dritte  gen 
Sanct  Jacob  und  vierte  gen  Auch"  (s.  Vanolti ,  Gesch. 
der   Grafen    v     Moiitfort,   S.   651). 


grSfin  zu  Nürnberg  (VVittwe  Johanirs  II. )  bedachte  in  ihrem 
am  3  April  1364  errichteten  Testamente  (s.  Monum. 
Zoller.  IV,  Nr.  XXV)  das  Kloster  Birkenfeld  und  de.*sen 
Aebtissin  Anna  (ihre  Tochter)  mit  kostbaren  Vermacht- 
nissen, woran  sie  die  Bedingung  knüpfte:  ..davon  sol 
sie  des  tun  ein  Homvart,  niid  drei  vart  gen  den  Einsie- 
deln  und  sieben  Uchvart." 

Aehnliche  Bestimmungen  über  Wallfahrten  enthalt  das 
in  dem  vorjährigen  Anzeiger  Nr.  X,  S.  37  1  IT  mitgetheilte 
Testament  der  rialZKrnlin  Margaretha,  Gemahlin  Kurfürst 
l'hilipps  von  der  Pfalz,  v.   J.    1488. 


(Mit  einer  Beilage.)/ 


Verantwortliche  Redaclion  : 

Dr.  Kreih.   v.  u.  i.  Aufscfs.     Dr.   A.  v.  Eye.     Dr.  G.   K.  Frommnnn.     Or.   Krhr.   U  i>  1  h  v.  S  ch  r  cc  kcn»  tc  in. 

Verlag  der  literarisch -arlietischen  Anstalt  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 

U.  £.  S  el)  al  <rhclir  Uuchdiiirkriri. 


BEILAGE  ZUM  A\ZEI(;EIJ  FCR  ivU\DE  DER  l)EUTS(IIE\  VOKZEIT. 

1800.  JN?  10.  Oclobcr. 


Clirouik  des  ti:enuauistlieu  Miiscuiiis. 


Fast  unniillrlbar  nach  dem  Schlufs  der  Jahresconlereni 
des  germanischen  Museums  begaben  sieb,  nebst  mehreren  der 
dabei  betheilit'ten  gelehrten  Gaste,  die  beiden  Museumsvor- 
stande nach  Muuchen,  um  der  dort  vom  18.  bis  21.  Septem- 
ber Staltrindenden  grOfseren  Versammlung  von  Forschern  und 
Freunden  der  Geschichls-  und  Allcrthumskunde ,  welche  der 
Gesammlvercin  der  deutschen  historischen  Ver- 
eine veranstaltet  halle,  beizuwohnen.  Obgleich  das  Interesse 
des  germanischen  Museums  hiebei  nicht  speziell  zu  vertre- 
ten war,  so  konnte  doch  durch  persönliche  Berührung  mit 
hier  sich  zusammenfindenden  Freunden  der  Sache  des  Mu- 
seums Manches  für  dasselbe  gewirkt,  Manches  noch  nfiher 
erörtert  und  besprochen  werden.  Zwei  Gegenstande  wur- 
den auch  von  Seite  des  ersten  Museumsvorslandcs  der  Ver- 
sammlung zur  Vorlage  gebracht.  Der  erste  betraf  eine  liil- 
derhandschrift,  im  Besitze  des  Fürsten  Waldburg- Zeil -Wolf- 
egg, aus  dem  15.  Jahrh.  mit  Federzeichnungen  von  Zeitblom*) 
welche  das  germanische  Museum  in  getreuer  Nachbildung  mit 
Text  herauszugeben  beabsichtigt  und  wovon  11  radierte  Hlat- 
ter  in  Folio  zur  Bcurlheilung  der  Sektion  für  Kunstgeschichte 
vorgezeigt  und  durch  Vortrage  von  Hrn.  v.  Kettberg  und  Hrn. 
Prof.  Dr.  Halsler  erläutert  wurden.  Die  für  Kulturgeschichte 
des  l,"j.  Jahrh.  höchst  merkwürdigen  Zeichnungen  und  deren 
Kachbildung  landen  den  ungelluilTen  Beifall  der  Versammelten. 

Die  zweite  Vorlage,  welche  bereits  schon  auf  schriftli- 
chem Wege  früher  an  das  Direktorium  des  Gesammtvcreins 
und  die  Einzelvereine  gebracht  war,  betraf  die  beiden  Zeit- 
schriften des  Gesammtvereins  und  des  german.  Museums: 
Correspondenzblatt  und  Anzeiger,  f.  K.  d.  d.  V.,  und  deren  ge- 
mcinschaflliche  Herausgabe  durch  die  Kedaktion  des  germ.  Mu- 
seums. Indem  wir,  zur  Krsparung  einer  Wiederholung,  auf 
die  weiter  unten,  Sp.  379,  in  der  Chronik  der  historischen 
Vereine  vorkommende  Verhandlung  über  diesen  Punkt  ver- 
weisen, bemerken  wir  blos,  dafs,  obgleich  zuvor  schon  M  hi- 
storische Vereine  schriftlich  für  den  Vorschlag  des  Museums 
sich  erklärt  hallen,  und  in  der  Depuliertcnsil/.ung  nur  '2(1  Ver- 
eine vertreten  waren,  der  Vertreter  des  Museums,  Frhr.  von 
Aufsefs,  zur  Erhallung  der  Einigkeit,  auf  dcGnilivc  Abstim- 
mung verzichtete  und  eine  Vertagung  bis  zur  nächsten  Jah- 
resversammlung der  Vereine  beantragte,  um  die  Sache  nach 
Vorschlag  des  l'rof.  Dr.  Halsler  durch  eine  eigene  Comniis- 
sion  naher  prüfen  zu  lassen. 

Nachdem  erst  in  der  vorigen  Nummer  von  einem  Geschenko 
Sr.  Maj.  des  Kaisers  von  Oeslerreich  berichtet  werden  konnte, 
iit  heute  schon  ein  neuer  Zuwachs    zu    den  Monumenten    der 


*)  Wie   einer  unserer  (rrörsten  Knnsikenncr,   Ilnrzen,  Im    Archiv 
für  die  zeichnenden  KOnsto,  VI,  1,  nncbgowlcsen  hat 


Grabsteinhalle  zu  melden,  bestehend  in  einem  Abgufs  von 
dem  interessanten  Grabdenkmale  des  Erzbischofs  Peter  von 
Aspelt  im  Dome  zu  Mainz  (v.  J.  1,'320),  welcher  dargslellt 
ist,  wie  er  drei  deutsche  Könige  krönt.  Das  grolsherzogl. 
Kreisami  Mainz  benachrichtigt  das  Museum  im  Auftrage  des 
grolsh.  Ministeriums  des  Innern,  dafs  die  durch  die  Anferti- 
gung dieses  Abgusses  erwachsenden,  zu  100  Thlrn.  veran- 
sclilaglen  Kosten  auf  einen  I'onds  für  cJlTcntliche  und  gemein- 
nützige Zwecke  werden  übernommen  werden.  Von  ühnlichen 
bedeutenden  Beitragen  zur  Monumenten-Sammlung  hoffen  wir 
noch  öfter  berichten  zu  können. 

Zu  den  jährlichen  Beilragen  würltembergischer  Oberärater, 
deren  wir  schon  einige  mittheilen  zu  können  so  glücklich 
waren,  sind  wieder  mehrere  hinzugekommen.  Die  Amisver- 
sammlungen der  überämter  Kirchheini  u.  T.  und  Saulgau 
haben  je  25  11.  jahrlich  bewilligt,  ferner  die  Amisversammlung 
in  Ludwigsbnrg  20  fl.,  in  Weinsberg  I5fl.,  in  Ellwan- 
wangen  ein  Geschenk  von  50(1.  Die  Verdienste  des  Pfle- 
gers für  Ulm  um  die  Erwirkung  dieser  Heitrage,  wozu  die 
ersten  Schritte  von  ihm  ausgiengen,  sind  vollster  Anerken- 
nung würdig.  Koch  ist  ein  Jahresbeitrag  des  .Sladtralhs  zu 
Plauen  von  5  Thlrn.  zu  erwähnen. 

Den  mit  dem  Museum  in  Schriflenlausch  stehenden  Ver- 
einen ist  beigetreten  : 

Foreningen    til    Korskc   Fortidsmiodesmxrkers  Bevaring   in 

Chr  is  I  ia  nia. 

Neue  Pflegschaften  wurden  errichtet  in  Besigheim, 
C  onslantinopel,  Potsdam  und  Kofsleben. 

Der  Empfang  nachstehender  Geschenke  für  die  Sammlun- 
gen wird  dankbar  bescheinigt : 

I.  Für  das  Archiv. 

Baron  V.  MayenflSCh,   K.  preuls.   Kammerherr,  zu  Sig- 
maringen : 

1836.  Gerichtsbr.    d.    Ilillpoll  Bruder,   Schulth.    zu    Waldshut, 
üb.  einen  Gutsverkauf.     13tJ3.     I'gm. 

1837.  Inventar  e.  Bischofs  v.Constanz;  um  1550.  Pgm.  Bruchst. 

1838.  Testament   des  Bischofs  Hnllh.    zu  Ascalon.     NoI.InsIr. 
1588.     Pgm. 

Baron  von  Roggenbach  in  Miuinluim  : 
lb3'.t.    Gerichtsbr.    d.   Ncliullli.    Henne   l'rumebaum    zu   Luniers- 
heim.     1456.     I'gm. 

1840.  Lchenrcv.  d.  J.  Adr.  von  Doringenberg  für  d.  ErzbLich. 
von  Mainz.     1608.     Pgm. 

1841.  Lehenrev.    d.    Conr.   Ad.  von   Hodenhausen    für  d.   Eri- 
bischof  von   Mainz.     1627.     I'gm. 

1842.  Ailelsbr.  d.  K.   Ferrlinand    III.  f.  die  l.nndshultcr.  1634. 
Pgm. 


371 


Anzeiü^er  für  Kiiiule  iler  (Iciilsclu'ii  Vorzeit. 


372 


1843—1845.    3  weitere  Pergament-Urkunden  des  17.  Jtiill. 

1846.  Bitlschr.  d.  Dr.  Jae.  hrel  an  die  k.  haniiiierricliler. 
152S.     l'ap. 

1847.  54  Zettel  u.  Rechnungen  von  Dr.  Bunlz,  \Vilh.  hlöcker 
u.  .\.     1609-1703.     14  Pgni.     40  Pap. 

Dr.  Kreutzer,   Cuslos  d.  k.  k.  Univers.-BiM.,  in  Wien  : 

1848.  Brsihwcrde  d.  Raihs  zu  Aiirnbcrg  an  K.  Rudolf  II., 
in    Saiho    Br;i[idi.rili.      \'<-^'<.      l'i;ni. 

Nie.  Urban  v.  Urbanstadt,  k.   k.  Finanzbezirkskom- 
missär,  zu  Eger : 

1849.  Ablafäbr.  für  Job.  Purkhart.     1481.     gedr.  Pap. 

1850 — 51.  2  Schreiben  des  Burggr.  Heinr.  v.  Meifsen  u.  des 
Chr.  V.  Globen  u.  \.  an  Landgr.  G.  v.  Leuchtenberg, 
die  Ellenbogen'schcn  Lehen  betr.     1553.     Pap. 

1852.  Bericht  des  Landgr.  von  Leuchtenberg  an  K.  Ferdinand 
in  gleichem  Betr.     1553.     Pap. 

1853.  Bericht  der  Ritterschaft  d.  Egerer  Kreises  etc.  in  Sleuer- 
sachen.     1587.     Pap. 

1854.  Vollmacht  d.  Ritterschaft  u.  der  Stadt  Eger  fiir  ihre 
.Vbgeordneten  nach  Prag.     1588.     Pap. 

1855—1860.  6  Schreiben  d.  Raths  zu  Eger  an  d.  Riltersch. 
des  Egerer  Kreises.     1604—1610. 

n.  Für  die  Bibliothek. 

Dr.  W.  Wachsmuth,  Professor,  in  Leipzig: 
95711.    Drrr...  (u-.mIi.  iloiitsrher  iNalionalilat.    2.  Tbl.    1860.    8. 
Dr.  C.  B.  A.  Fickler,  Professor,  in  Mannheim : 

9571.  A.  Leger,  evplicalion  des  nionumenls  de  Part  qui  com- 
posent  la  galerie  des  anliquites  du  chitteau  de  Heidel- 
berg.    1S12.     8. 

Anton  Emmert  in  Trient : 

9572.  N.  Toneatti,  calendario  ecciesiastico.  Anno  1.  —  4. 
18.56-   r^'X     8. 

Firmln  Rufinatsoha,   k.   k.   G\mn.-Prol.,  in  .Mcran  : 

9573.  C.  Stampfer,  erstes  kirchungcsch.  Fragment  ober  Vinsl- 
gau.     8. 

9574.  IL  (Islirgabe  des  Mcraner  Lesevereines.     1860.     8. 
E.  Kiefsling,  k.  Ministerialcalculator,  in  Dresden  : 

9575.  Warhalliige  newe  Zeitung  aup  Präge.     1611.     4. 

9576.  II.  Waarniund,  andere  newe  Zeitung  von  Berlin.   1614.  4. 

9577.  Wundeir  iNeiiwe  Zeitung  darinnen  ein  wolmeinend  vn 
vertrnwlich  Collo(|uiuni  etc.     1615.     4. 

9578.  S.  Brandinus,  Prognoslicon.     1615.     4. 

9579.  W.  Albertus,  k.  Erinnerung  vnd  Verwarnung  etc.  1617.  4. 

9580.  Entschiildigungs-.*<chriiri,  aus  was  für  Vrsachcn  alle  drcy 
Stande  d.  hunigr.iliohainib  ein  iJefcnsion  Werck  anstel- 
len  müssen   etc.      1618.     4. 

9581.  Rutblichcs  Bedenken  eines  vornenien  Osterr.  Frejherrn 
ob  der  En«  etc.     1619.     4. 

9582.  üeull.  n.  grOndl.  .^ußfuhrung  drcycr  jetzo  hochnöliger 
u.  g.   wichtiger   Fragin.      161!l.     4. 

958.3.    Sachs,  llod-  und   Slaals-Cnlender  a.  d.  J.  1729.     4. 

9584.  17  Brochuren  zur  tieschichlc  Sachsens  in  d.  J.  1811 
und  1815.     8. 

9585.  65  Einblalldrucke  aus  d.  J.  1806—15. 


Herrn.  Hering,  l'rofessor,  in  Stettin  : 
95S6.    Dirs..  ücilr.  z.  Topographie  Stollins.     4. 

9587.  Fr.   Koch,  iSachr.  v.  d.  n.   Elnriclilung   d.   gr.   Raths-Ly- 
ceums.     1793.     4. 

9588.  Ders. ,   frohe  .'Vussichten    des  Schulmannes  am  Schlüsse 
des  18.  Jahrh.     1800.     4. 

9589.  Ders.,    Ideen   zu  einer  Statistik  des  Schul-  und  Erzie- 
hungswesens.    1803.     4. 

9590.  Ders.,  d.  Fürst  u.  d.  Schule.     1821.     4. 

9591.  P.    Chelopoei    enarralio    de    conversione    et    religione 
Pomeranorum,  ed.  Fr.  Koch.     1824.     4.     Pgr 

9592.  L.  Giesebrecht,  llalfred  Vandrädaskald.     1830.    4.    Prgr. 

9593.  II.  Hering,    üb.  d.  Kcnnln.   d.  Alten   v.    d.  Lande  u.  d. 
Völkern  auf  d.  Sudseite   der  Ostsee.     1833.     4.     Prgr. 

9594.  L.  Giesebrccht,   lib.    d.  Religion    der   wend.  Völker  an 
d.  Ostsee.     1838.     4.     Prgr. 

9595.  K.  E.  A.  Schmidt,    die   allen  Mundarten  der  deutschen 
Sprache  in  Gymnasien.     1842.     4.     I'rgr. 

9596.  K.  F.  \V.  llasselbacb,   Bcitr.   z.  Gesch.    d.  Gymnasiums 
in  Stettin,  v.  1543-1593.     1.  H.     1851.     4.     Pgr. 

9597.  Ders.,    d.    JagteufePsche   Collegium   zu   Stettin.     1852. 
4.     Prgr. 

9598.  Ders.,  d.  Geschichte  des  ehemal.  Pädagogiums  zu  Stet- 
tin.    1.  Ablh.     1844.     4.     Prgr. 

9599.  P.  Barlholdy,  «her  Erziehungsplane.     18.59.     4.     Prsr. 

9600.  Alb.  Wellniann,  d.  golh.  Adjcciivum.      183.').     4.     Prgr. 
9601  —  6.    6   weitere   Programme  des  Gymnasiums    zu    Stettin 

aus  d.  J.  1823,  26,  5.3,  .55,  .57  u.  58.     4. 

9607.  Th.  Schmidt,  zur,  naturgcschichtl.  Statistik  der  in  Pom- 
mern ausgerotteten  S.'iuüelhiere.     1856.     4. 

9608.  31.  Jahres-Bcrichl    d.   Gesellschaft    f.  pommer'sche  Ge- 
schichte u.  Alterlhumskunde.     1859.     8. 

9609.  Baltische  Studien,   17.  Jahr?..  2.  II.     1«59.     8. 
"Verein    für    siebenbürgische   Landeskunde    in 

llermannsladt : 

9610.  Ders..  Jahresbericht   für  18.59/60.      1860.     8. 
Aug.   Kleindienst,   Postliailer,  in   Crailsheim  : 

9611.  Chr.  V.  l-iircrs  v.  llaimendorlT Reis-Beschreibung.  1646.  4. 
C.  Fistorius,  .\mtsrichtcr,  in  Crailsheim  : 

9612.  Ders.,  Funde   in   alemann.  Grflbern  aus  d.   Gegend  von 
Crailsheim.     Ils.  mit  S  Taf.  Abbild.     1860.     8. 

Direktion  d.  höh.  Handels-Lehranstalt  in  Prag: 

'J(;i.j.     ('.    .Xr.'n/,   Colljcrt   etc.      l^bO.      1.      I'rgr. 

F.  A.  Stocker'sche  Verlagshandl.  in  Krick  : 
9614.    Die   Schweiz,,  hrsg.    v.   L.  Eckanlt    u.    P.    Volmar.     3. 
Jhrg.     7.  II.     l.S6().     4. 
C.  r.  Schmidt,   Burhh..  in   Siralsburg  : 
961.0.    C.   ^chniiiil,    der  Anlliiil    der  Stralsburger   an    der  Re- 
formation in  Churplniz.     1860.     8. 
Dr.  V.  Maack  in  Kiel  : 
',1616.    Dirs.,   il.    urtrischii  hil.   Schleswig -Holsteinische   Land. 
I.MJO.      ,S.      (SondrTabdr.) 
Dr.  H.   Zöpfl,   llolralh  u.   Univ.-l'rol.,    in   Heidelberg: 
9617.    Ders.,   Vergleichung   der   rOm.   Tutel    u.  Cura    mit  der 
heutigen  Vormundschaft  cic.     1828.     8. 


373 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutsclien  Vorzeit. 


374 


9618.  Ders.,  de  tutela  mulierum  Germanica.     1828.     8. 

9619.  Ders.,  über  akadem.  GerichtsbarKeil  und  Studenten- 
Vereine.     1832.     8. 

9620.  Ders.,  über  Resrierunps- Vormundschaft.     1830.     8. 

9621.  Ders.,  d.  ErofTn.  der  legitimen  Thronfolge  etc.    1833.  8. 

9622.  Ders.,  deutsche  Staats-  und  Kechlsgeschichtc.  1.  Aufl., 
neue  Ausgabe.     1841.     8. 

9623.  Ders.,  üb.  d.  ehel.  .Abstammung  d.  hochfurstl.  Hauses 
Löwenstein- Wertheim  etc.     1838.     8. 

9624.  Ders.,  üb.  d.  span.  Succcssionsfrape.     1839.     8. 

9625.  Ders.,  üb.  d.  Verhaltn.  d.  Beschlüsse  d.  deutschen  Bun- 
des etc.     1844.     8. 

9626.  Ders.,  Antikritik  der  von  l'rol.  Voligrall  berausgeg. 
sogen,  krit.  Beleuchtung  etc.     1845.     8. 

9627.  Ders.,  Bundc-reforni,  deutsches  Parlament  und  Bundes- 
gericht.    1848.     8. 

9628.  Ders.,  rechtl.  Gütachten  etc.  (d.  Erben  d'Hervart  betr.) 
1848.    4. 

9629.  Ders.,  Denkschrift  und  Protestation  etc.  (Bentinck  betr.) 
1850.     8. 

9630.  Ders.,  Commissionsbef.  üb.  d.  Beitritt  d.  Grolsh.  Baden 
runi  Vertrage  v.  26.  Jlai  1849.     1850.     8. 

9631.  Ders.,  deutsche  Union  und  deutsches  Reich.     1850.     8. 

9632.  Ders.,  Hechts -Gutachten  etc.  f.  d.  Osnabrück.  Kilter- 
schafl.     1851.     8. 

9633.  Ders.,  Kechts-Gutachten  üb.  d.  Gleichstellung  der  Israe- 
liten in  Frankfurt  a.  M.     1852.     8. 

9634.  Ders.,  d.  weibl.  Lehenerbfolgc  in  Fuldische  und  Pfalz- 
Fuldische  Mannichen  und  Burglolien.     1852.     4. 

9635.  Ders..  d.  Demokratie  in  Deutschland.     2.  Aufl.    1853.   8. 

9636.  Ders.,  üb.  Mifsheirathen  in  d.  deutsch,  regier.  F'ürsten- 
häusern.     1853.     8. 

9637.  Ders.,  die  euua  Chamavorum.     1856.     8.     Sonderabdr. 

9638.  Ders.,  Alterlhümer  des  deutschen  Keiths  und  Hechts. 
1.  Bd.     1860.     8. 

9639.  Ders.,  Denkschrift  üb.  d.  Hechtmalsigkeit  und  Zweck- 
malsigkeit  der  Todesstrafe.     1830.     8. 

9640.  Microcosmus.  Eine  polem.  Zeitschr.  f.  Staatskunst  u. 
Staatsrechtswissensch.;  hrsg.  v. Zopfl.  1.-  4.Lfg.lH32.  8. 

9641.  F.  Kümmerer  u.  H.  Zöpfl,  zwei  Kechtsgutachten  üb.  d. 
Erbjungfernrecht  im  grüfl.  v.  Bothmer'scben  Fideicom- 
misse.     1837.     8. 

9642.  Die  peinl.  Gerichtsordn.  Kaiser  Karl's  V.j  hrsg.  v.  ZOpH. 
1842.     8. 

9643.  Aller  derer  Namen  verzeichnet,  auß  den  Acht  Löbl. 
Ilandiwerckcrn ,  so  in  d.  Reichs  Statt  Nürmberg  inn 
den  Rath  erwOhlet  worden  etc.  (m.  handschril'tl.  Kort- 
letz.)     4. 

9644.  W.  V.   Thüngen,  d.  saclis.   Weiclibildrecht.      1837.     8. 

9645.  \y.  A.  Boden,  d.  in  d.  griill.  Bentinck'schen  Erlifolge- 
streit  beschlossene  Cabinctsjusliz.     lyöO.     8. 

9616.    F.  G.  Eckenberg,   anlikrit.  Bcitr.,   betr.    d.  Prof.  Voll- 

graff  krit.  Beleuchu  etc.     1845.     8. 
9647.    C.  Weicker,  d.  roichsgrüfl.  Benlinckische  Erbfolgestreil. 

1847.     8. 


Gesammtverein   der   deutschen  Geschichts-  u. 
Älterthums-Vereine  in  Stuttgart : 

9648.  Dir-..  ("rr.^i.Mnil,  n/.|',lall.    8.  Jhrg.  Nr.  10—12.  1860.  4. 
M.  Du  Mont-Scbauberg'sche  ßuchh.  in  Köln  : 

9649.  Urgan    f.    chrisll.   hunst    etc.     10.    Jahrg.     Kr.   12  —  18. 
1860.     4. 

Kedaktion  der  numismat.  Zeitung  in  Weilsensc: 
OG.'iil.    Dies.,   niniiisni.  Zeilun;;:   J7.  Jhrg.    Ar.   10-16.  1860.  4. 
Dr.  Robert  Haas,  Direktor,  in  Wiesbaden  : 

9651.  Centralblatt  des  deutsch.  Cur-  u.  Badelebens;  4.  Jahrg. 
Nr.  5—18.     1S60.     4. 

Polytechnischer  Verein  in  Wurzburg : 

9652.  Hers.,  Miirluiischrirt.     lü.  Jahrg.   Kr.  22— 30.    1860.   8. 
Dr.   J.  S.  Seibertz,  Krcisgerichtsralh,  in  Arnsberg: 

96.53.    W.  K.  (ii.r,r>.  d.  Annin;;e  d.  Bi^lh.  Padcrburn.  1860.  4. 
F.  K.  Fürst  zu  Hohenlohe-Waldenburg:,  Durchl., 
in  Kuplerzell  : 

9654.  Ders. ,  zur  Geschichte  des  Fürstenbergischen  Wappens. 
1860.     4. 

Dr.  K.  D.  Hafsler,  Prof.  u.  Conservator,  in  Ulm  : 

9655.  Ders.,   d.  Beziehungen    Gustav   Adolphs   zu   d.  Reichs- 
stadt Ulm.     ISili».     4. 

Dr.  Gustav  Heider,  Professor,  in  Wien  : 

9656.  Ders.,  d.  Glücksrad  u.  dessen  Anwendung  in  der  Christ). 
Kunst.     1859.     4.     Sonderabdr. 

9657.  Ders.,    liturg.    Gewiinder    a.    d.  Stifte    St.    Blasien    im 
Schwar/.walde.     1860.     4.     Sonderabdr. 

9658.  Ders.  u.  Camesina,   d.  Allaraufsatz   im  regul.  Chorher- 
ren.^ilifle  7.  hioslerncüburg.     1860.     4. 

Dr.  G.  C.  F.  Lisch,  .\rcliivar  u.  Cunserv.,  in  Schwerin: 

9659.  Ders.,    Wendenkirchhof  zu  Wotcnitz.     1860.     8.     Son- 
derabdr. 

Dr.  Hyacinth  Holland  in  München  : 

9660.  Der.*.,  h.  Ludwig  d.  Bayer  U.S.  Stift  zu  Ettal.    1860.   8. 
Dr.  Jos.  V.  Hefner,  Professor,  in  München : 

9661.  Ders.,  Tegernsee  u.  seine  Umgegend.     1838-     8. 

9662.  Ders.,  über  d.  literar.  Leistungen  des  Klosters  Schcycrn 
1840.    8. 

9663.  Ders.,  d.  röm.  Denkmäler  Oberbayerns.     1.  u.  2.  .Vbth. 
1844  u.  46.     8. 

9664.  Ders.,  d.  kl.  inschrifll.  antiken  Denkmäler,  etc.    1846.    8. 

9665.  Ders.,   de   statuis    viris    illusir.   apüd    Romanos  positi». 
1847.     4. 

9666.  Ders.,  3  röm.  Denkmäler  im   k.  Landgericht  Ingolstadt. 
1856.     8. 

9667.  Ders.,  üb.  eine  von  Kassenfels  nach  Manching  üb.  Feld- 
kirchen  ziehende  Römerstrasse.     1857.     8. 

9608.    Ders.,  d.  roni.  Mosaik-Fur.>iboden  in  Westerhofcn.  1857.  8. 

9669.  Ders.,  d.  (irotteuhalle  ü.  d.  (irollenhofohen  etc.   1860.  8. 

9670.  Ders.,   röm.  Inschriften,   mit   Bemerk.     4. 
9()71.    Ders.,  Leistungen  d.  KL  Bcnediktbcuern.     8. 

9672.  Ders.,  d.  röm.  inschrifll.  Dcnkni.  Hegcnsburgi.     8. 

9673.  Ders.,  d.  mm.  Denkra.  in  Kiederbayern.     8. 

9674.  Ders.,  Calalog  der  vereinigt.  Samml.    Kr.  1.     1845.    8, 

9675.  Catal.  d.  Saniiul.  d.  k.  Anliquariuius.     6.  Aufl.     8. 


375 


Anzeiücr  liir  ImiiuIo  der  dfulsilicii   Norzeit. 


376 


967().    V.  Braunmuhl,  d.  unlerird.  Gän^e  des  zerstörten  Schlos- 
ses Rockenstein  bei  Alling.     8. 
Maximilian  Frhr.  von  Rog'g'enbach  in  Mannheim : 
9677.    Statuta   et   orilinationrs   ccciesie   Sli    Ciriaci   iNuhnsensis. 

Pgm.-Hs.     1507.     2. 
967'^.    ')  Stainnibiichblatter  in.  geniall.  >\a|)peu.    1G59.    iju.  8. 
Ludwig;  Zapf,  Kedacleur,  in  .Miinchber^ : 

9679.  Bragnr;  hrsg.  v.  Griiter.  Bd.  IV,  2.  u.  V,  2.  1796—97.  8. 

9680.  Ilcntze,  Berneck.     1790.     'I. 

9681.  D.  geöfTn.  .\rchive  etc.     I.  Jhrg.,  9.  u.   10.11.    1821.   8. 

9682.  1'.  Uesicrreicher,  Gesch.  d.   Dorfes  Streilau.    1836.    8. 

9683.  Th.  Dorfmiiller,  d.  Schlols  Leuchlenberg.     1836.     8. 
Th.  Herberger,   Archivar,  in  .\ugsburg : 

9684.  Zeil  lininis;in   etc.   zum   Bau   der  FIcischbrücke  in  Xürn- 
bire.      Ils.    l.'iM-^.      ]i;    lil.      2.   u.  8. 

Smithaonian  inatitution  in  Washington  : 

9685.  Morris,  catalogue  of  thc  described  lepidoptcra  of  North 
America,      l'^lid.     8. 

K.  statiat.- topogr.  Bureau  in  Stuttgart: 
96S';.     Das,-..,   wiirllrriili.   Jahrliucher.     8.  Jahrg.     1860.     8. 

Theodor  Flacher,  Buchhändler,  in  Cassel : 
9687-    Mulhause,   d.   L'rreligion   d-   deutsch.   Volkes.     1860.     8. 

■W.  J.  A.  V.   Tettau,  k.  pr.  Obcrregicr.-Kath,  in  Erfurt: 
3B88.    Dcrs.,    üb.   d.    staatsrechtl.   Verhaltnils   v.    Erfurt    zum 
Kr/.slifl   Mainz.      1860.     8. 

Ungenannter  in  iNiimberg: 
9689.    H.  Bebelius,  opuscula.     1509.     4. 
969<l.    Jar    llenrichinan,   prognostica.     1509.     4. 

Trowitzach  &  Sohn,  Ilofbuchdruckerei  in  Frankfurt  a  0. : 
9691.    Monatsschrift  f.  d.  Städte-  u.  (Jenieindcvvescn.    6  Jahrg. 
7—9.  II  ft.     1860.     8. 

Joh.  Ph.  Raw'schc   Buchh.   {(,'.  A.  Braun)  in  Nilrnberg  : 
969:.'.    Zaliii,   hircliengcsängc  f.  d.  Mannerchor  a.  d.  16.  u.  17. 
Jahrb.,  1.  u.  2.   Ilalfle.     1857  u.  60.     kl.  4. 

J.  Ludw.   Schmid'a   Burbh.  in  Nürnberg: 

9693.  Friinmulltr,    (iisch.    Altenbergs   u.    d.   allen  Veste   bei 
Fürth.      I«ii0.     S. 

Dr.  Ant.  Quitzmann,   Bataillons  .Vrzt,  in  Nürnberg: 

9694.  Dcrs.,  A.  heidn.  Religion  der  Baiwaren.     1860.     8. 
ungenannter   in   Nürnberg: 

9695.  Arndt,  v.  wahren  Chrislcnthum.     1699.     8. 

9696.  Schreier,  theoria  solis  el  lunac.     1728.     4. 

9697.  SchafTer,   medicin.    Ortbeschreib,    d.   Stadt  Rcgeusburg. 
1787.     8. 

9698.  Mayer,  d.  Ganze  d.  I.andwirlhschaft.     2.  Bde.    1792.   8. 

9699.  llislor.  Bilder-Saals  sechster  Theil.     1710.     8. 

9700.  Bibliothi-quc     universelle     de    Geneve.     Nr.  2.      F(;vr. 
1836.     8. 

Magistrat  der  Stadt  Hof: 
97(J1.    BcM;hriili.   d.  Fi  irr   des  .'lO  jähr.  Jubiläums  der  Vereinig, 
d.  Stadt  Hof  mit  d.  hrnne  Bayern.     1860.     4.     2  Expl. 
Histor.  Verein  für  Krain  in  l.aibnch: 
9702.    Dcr.s.,   Miilheiluni:iii  ;    Mai    bi.s   Aug.      1860.     4. 
'  N.  TJrban  v.  Urbanstadt,  K.  k.  Finanzbezirkskommis- 
5iir,  III   Eger: 


9703.  I'rogr.  d.  Obcrgymn.  zu  Eger.     1860.     4. 

9704.  18  Patente   u.  and-  Einblattdrucke.     16.-19.  JhdI.     2, 
4.  u.  8. 

9705.  Bcitr.   z.   Gesch.   u.  Beschr.   d.   Stadt   Ludilz  u.  d.  Orte 
Slicdra,   Tvis  und   Sch(pnwald.     Pap.    Ils.     2. 

Dr.  Andr.  Andresen,  Conscrvator  am  germ.  Mus. : 

9706.  Fr.  Weifs,  d.  Ritterburg  llildpoldslein.     1844.     8. 
K.  R.  Pabst,   Professor  und   Rektor,   in  Bern: 

9707.  Ders.,  Schiller,  d.   Liebling  d.  Jugend.      1859.     8. 
W.   V.  Knobelsdorff,    U.   pr.   Hauptmann,   in   Berlin: 

9708.  Ders.,    z.    liesch.   d.    Familie   von    KnobelsdorlF;    4.   u.  5. 
Hfl.     1859—60.     8. 

Teichmann,  k.  sächs.  Oberzollinspcktor,  in  Annaberg: 
'J7u',i.    UiuKlilicke    auf  Annabergs   u.   seiner  Umgeb.  Vorzeit. 
1.     .5.  Hfl.     18.55     .59.     8. 
Cotta,  .\a|)pcllationsgerichtsrath,  in  Zweibrücken  : 

9710.  Rau,    d.  Regiments- Verfassung   der   freien    Reichsstadt 
Speier.     I.  u.   II.  Abth.     1844  u.  45!     4. 

Dr.  W.  Wackernagel,  Univers.-Prof.,  in  Basel : 

9711.  DiTS.,    i.Ti-u  rrrcfjoiyrcc.     Jubcischrift   etc.      1860.      4. 
Bahnmaier'S   Buchh.  (C.  Denoff)  in   Basel  : 

9712.  Ilcusler,  Verfassungsgesch.  d.  Stadt  Besel.     1860.     8. 

9713.  Slillheil   d.  Cesellsch.  f.  Vaterland.  Allerthumer.    18tiO.    8. 

Kgl.    Gesellschaft   für  nordische    Alterthuma- 

kunde   in   hopenhagen  : 

9714.  Dies.,  antii|uarisk  tidsskrifl.    1855—57.    8.     m.  Aarsbc- 
rclning. 

9715.  Tlionisen,  the  iiorthnien   in   l<i-land.     1859.     8. 
Architecten-  u.  Ingenieur-Verein  für  das  Kö- 
nigreich Hannover  in   Hannover  : 

9716.  Ders..   Zeilscbrifl,   VI,  2  u.  .3.     1860.     4. 
Gesellsch.  f.  Aiifsuch.  n.  Erhalt,  d.  geachichtl. 

Denkm.  im  Grofah.  Luxemburg  m  l.uvemburg: 

9717.  Dies.,  Publications ;  anni-e  1859.     VI.     1860.     4. 
Verein  f.   Gesch.  n.  Alterthumskunde   in  Frank- 

liirl    a.  M.  : 
971  s.    Dcrs.,   Archiv  I.  Fraukf.  Gesch.  u.  hunsl.    1.   B.    l.SiK).   8. 
Dr.  jur.   L.  H.  £nler,  Kechtsanwall.   in   Frankfurt   a.  M.  : 

9719.  Difenbach,  de  feimeris  etc.     1707.     4. 

9720.  Ders.,  svnodus  Francica ,   a.  742  sub  Carolomanno  hn- 
bila.     170S.     4. 

9721     hluinpf,  de  privilegio  Ilenrici   VII.  etc.     1730.     4. 

9722.  .Müller,  testaiiieuli  publici  origo  elc.     1736.     4. 
Hautz,   llofralh  u.  Prof.,  Direktor  d.  Lyccums  in  Heidelberg: 

9723.  Jaliresbcrichl    über  "d.    grofsh.  Lyceum    zu  Heidelberg, 
18.59—60.     8.     2  Expl. 

W.  Weber,  Direktor  der  Olicrrealschiilc    in    Elbogen  : 

9721.  Uir.^.,    iiber   die    Ausbreitung    der  deulschcn   Natiunali- 
lal   III   r.uliniiri.      186(X     4.     Prgr. 

Dr.  J.   Gutenäker,  Studienrcklor,  in   Bambirg  : 

9725.  Ilolfmann,  der  Ameiscnslaat.     1860.     4.     Prgr. 
Bernhard  Schlicke,  Buchh.,  in  Leipzig  : 

9726.  lirllii  1    u.    Hl  Hill  K,   niirh   ein  Todlenlanz.     6.  .Vufl.   i|U.   2. 

9727.  L.   UhIiIct,   vier  ausgef.   Radiriingiii.      1 

9728.  E.  (irair,  .Meisterwerke  d.  Holzschneidekunst.    1.  H.    2. 


377 


Anzeiger  für  Kunde  iler  deutschen  Vorzeit. 


378 


Dr.   Wllh.  ViSCher,  Univ.-l'rolessor,  in  Basel : 

9729.  Ders.,  Gesell,  d.  Universität  Basel.     1860.     8. 
Stadler,  kauluiann,  in  Kilrlh  : 

9730.  Mun.'iter,  Cosmojjraiihie.     (l)efect.) 

Dr.   G.   Barsch,   k.  pr.  geh.  Rcgicningsralh,  in  Koblenz: 

9731.  Dcr.-^.,  Krrd.  v.  SohilPs  Zug  u.  Tod  im  .1.  1809.    1860.   8. 

9732.  rii.  V.  Trolha,  Vorstudien  z.  Gesch.  d.  Geschlechts  von 
Trolha.     1860.     8. 

9733.  W.  Fischer,  Geschichll.  aus  u.  lib.  Isselburg.    1860.    8. 
Aloys  Ijütolf,  Curalpriester,  zu   Lurerii: 

9731.  Uir,-..  (I.  l.(|irosen  u.  ihre  Ver|illpguiig  in  Lucern  und 
d.   Uiiige:;eiul.     1860.     8.     Soiiderabdr. 

Histor.  Verein  der  fünf  Orte  in  Lucern: 

9735.  Ders.,  Geschichlsfreund :  10.  Bd.     1860.     8. 

9736.  Ders.,  die  Sammlungen  des  histor.  Vereins  d.  5  Orte 
etc.     Nr.  2.     1860.     8. 

Histor.  Verein  v.  Oberfranken  in  Bayreuth : 

9737.  Verzcichuils  der  in  dun  Siaiiiiul.  d.  histor.  Vereins  etc. 
belindlichen  Druckschriften.     2.  Aufl.     1856.     8. 

■Weyprecht.  Kanunerrath,  in  König  im  Odenwald  : 

9738.  Alldruck  des  Biidiiigcr  \Valds-\Veilslhums.     1721.     2. 
Dr.  Friedr.  v.  Weech  in  Kiimberg  : 

9739.  Ders.,  Kaiser  Ludv.ig  der  Bayer  u.  König  Johann  von 
Böhmen.     1860.     8. 

V.  Kleinmayr  n.  F.  Bamberg,  ßuchh.  in  Laibach : 

9740.  J.  Ilitiiiiger,  d.  Quecksilber -Bergwerk  Idria  v.  seinem 
Beginnt   bis   zur  Gegenwart.     1860.     8. 

Dr.   F.  Weber,  Lehrer,  in  llalbersladt  : 

9741.  Ders.,  d.  Recht  der  histor.  Warheil  etc.     1856.     8. 

9742.  J.  F.  Fischer  v.  Ehrenbach,  an  d.  k.  k.  Maj.  Implora- 
lion  in  Sachen  Hrn.  Grafen  Friedr.  Ernst  v.  Scbaum- 
burg-Lippe  etc.  •   1753.     2. 

9743.  Sickler,  Gesch.  d.  Wegnahme  u.  Abführung  vorzügl. 
Kunstwerke  etc.     1.  ThK     1803.     8. 

9744.  Hessen  vor  dem  1.  Kov.  1806.     1807.     8. 

9745.  Pii^ccs  histor.  relatives  au  proc6s  du  Duc  d'Enghien. 
1823.     8. 

9746.  Back,  accurat.  aufgezeichn.  Donau-Slroni.     28  Bl.     8. 
Th.   Held,   Kaufmann,   in   Limburg  : 

9717 — ,')1.    .'>  Bill  her  iheol.,  Jurist,   u.  philolog.  Inhalts.  4.  u.  8. 
Dr.  A.  Namur,  Professor  u.  Bibliothekar,  in  Luxemburg: 
97,')2.     Ders.,   dolruclicjH   (rKpliaLiiiu   elt.      ISGO.      S. 

K.  böhm.  Museum  (archäol.  Sektion)  in  Trag: 

97,')3.     DiTS.,   |i;irn;ilk)    ariliauiil. :   dilu    IV,   s.   3.      iMln.      1. 

Verein  für  Geschichte  der  Mark  Brandenburg 

in  Berlin : 

9754.  Kiedcl,  codex  diplomat.  Braodenb.  I.  Ilauptth.  19.  Bd. 
u.  IM.  Ilpllh.  2.  Bd.     1860.     4. 

Societe  pour  la  conservatlon   des  monuments 
historique  d'Alsace  m  .simi-sburg  : 

9755.  Dies.,   Bullelin,   Inme   III,  livr.    1.     1860.     h. 

C.  A.   Schwetschke   &  Sohn   (M.   Bruhn),  ßuchh.  in 
Braurisehweig  ; 

9756.  Sack,  Oesch.  d.  Schulen  zu  Braunschweig.  L  Ablh. 
1860.     8. 


W.  Bück,   liuchh..   in   Luxemburg: 

9757.  Fischer,    noiices    histor.   snr   la   sitnalion   agricole   du 
grand-duchi-  de  Luxenibourg.     2.  ed.  1860.     8. 

9758.  de  Colnet  dlluarl,  physique  du  globe.     1860.     8. 
Dieterich'sche  BuehhdI.  in  (iöltingen  : 

97."i'.>.    NuldiUe,  Gesch.  des  Qoräns.     lsi;0.     8. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung. 

Se.  Maj.  Kaiser  Franz  Joseph   v.  Oesterreich: 

3135.     (I\  |i>mIii.'iiIs   dih  liriiliiKiilwii^il.-.  hiii.scr  liudiill.s    viiii  lliibs- 
burg   aus  dem   Dome   zu   Speier. 

Wolf  Graf  von  Baudissin  in  Dresden  : 
3436.    Portrat  des  Heinrich  von  Kaiilzau,  Oelgem.  v.  16.  Jhdt. 

Dr.  C.  B.   A.  Fickler,  Professor,  in  Mannheim  : 
3137.    10  Mcssin;.'j(tons   vom   16.  u.   17.  Jhdt. 

3438.  5  .Medaillen   vom    18.   u.   19.   Jhdt. 

E.  Kiefsling,  iMinislerialkalkulator,  in  Dresden  : 

3439.  Lackabdruck  d.  Kirchensiegels  zu  Bibrach  v.  13.  Jhdt. 
Engelhardt,   Rechtsralh,  zu  Nürnberg  : 

3-110.     Kiiinilierlrs   Messingdiplychon   mit  slavonischer  Inschr. 
Aug.  Eberhardt  in  Aumberg :  < 

3441.  2  Kleine  Silbermünzen  v.  1680  und  1742,  und  franzOs. 
Kupfermünze  aus  der  Revolution. 

Feuerer,  Gymnasiast,  in  Nürnberg : 

3442.  2  Uleine  Silbermünzen   und    9  Kupfermünzen    vom    17. 
—  l<t.  Jhdt. 

O.  Gran,   Goldarbeiler,  in  Nürnberg  : 
34^13.    Sachs.  Silbermunze  vom  KurL  Jloriz. 

Jos.  Bermann,  Kunst-  u.   Musikalienhändler,   in  Wien  : 
3444.    7  neuere  Porträts  in  Steindruck. 

L.   Frhr.  V.   Aufsefs,   Oberlieulenanl,  in  Neustadt : 
344.').    Veroiiisiiniii/c    m>ii    Wurzburg.,  Bamberg  und  Nürnberg 
V.   ir..  Jhdt. 

Wünsch,  Collaboratur,   in   Crailsheim: 
3446.    Silbermunze  der  Königin  Elisabeth  von  England. 

F.  X.  Angeli  in  Biberach: 

■3447     2  Schwab.    Bracloalen   v.   13.  Jhdt. 

Kühn,   llofiipernsanger,  z.  Z.  in  Nürnberg: 
341S.    Piirlral   Glucks,  Photographie. 

H.  Petschnig,  Trofessor  a.  d.  Ober-RenlschDlo  in  Pesth : 
3419.    2  l'hi)l(igraphieen  nach  der  vom  Geschenkgeber  erbau- 
ten   Realschule   zu   tifcii. 

Ungenannter  in   Nnmlierg  : 
3t.'iil.     is.l  kleinere  allere  n.  ausländische  Silbermilnzen. 
3451.    12  Kupfermünzen. 

Dr.    Andresen,    Conservntnr   der    .\lterthumssainml.    des 
gerni.   .Museums: 
34.')2.    .Medc»,  Kupierst,  v.  G.  Penz. 
3553.    Die  hl.  Jungfrau,   Radier,  v.  D.  Ilupb'r.     B.  N.  36. 

3454.  7  spiltere  Radierungen  von  Ossenbeck,  Swnnefell,  Wil- 
der u.  A. 

3455.  l'orlrUI  d.  Com.  (ieinmi,   Kupfersl.  v.  Ph.  Galle. 
Ungenannter  in  Nnrnbcrg  : 

'SV.iu.    J  Zeil  hiiungcii  aus  der  Kapelle  lu  den   14  Nothhclfcrn 


379 


Aiizeisrer  lur  Kunde  der  deiitsclien   Vdrzeil 


3S0 


zu    Nürnberg    und    eine    nach    einem    Portale    vom   Ste- 
phansdonie  zu  Wien. 
Chr.  Bürger,  k.  geistl.  Kalli  u.  l'farrdi-kan.  in  Aiirnberg: 
S-l'iT.    littlui(ii|irenni!r  von   löTit. 

Baumeister,  Beichtvater  in  Maria  Miulingen  : 
34.''>.    >at:il   des   Klosters   Modingen   v.   13.  Jhdt.,  Lackabdr. 
Nie.  Urban  v.  Urbanstadt,    k.  k.  Kinanzbczirkskom- 
missar,  zu  Eger  : 
3459.    Abschriften  zweier  Stammbaume  aus  dem  Schlosse  Kir- 
chenpirg  im  Egerer  kreise. 


Chr.  BraunstelB,  UibIioth.-.\.ssistent  am  germ.  Museum : 
3-lf!0.    Ein   mit   llnli.schn.   beklebter  Schachteideekel  v.  HJ.  Jhdt. 
Cotta,  kgl.  Appellationsralh,  in  ZweibrQcken  : 

3461.  Verzierter  Buchdeckel  v.  16.  Jhdt. 

3462.  3  Prospectc  v.  16. --18.  Jhdt. 

LUst,  Kgl.  AdvoKni,  in  Straubing. 

3463.  Ilochzeitsmüiize    auf  die  Vcrniiihliing   des  bayer.  Kron- 
prinzen, von  1810. 

3464.  Böhmischer  Groschen  v.  16.  Jhdt. 


Cliroiük  der  hislorisclicu  Vereine. 


Die  Versammlung  des  Gesa  mm  t  Vereins  der  deutschen 
historischen  Vereine,  welche  im  vorigen  Jahre  wegen  drohen- 
der Kriegsgefahr  zum  ersten  Jlalc  seit  Bestehen  des  Gesaniml- 
vereins  aushel,  wurde  dieses  Jahr  vom  18.  bis  21.  September 
zu  Miinilien  abgehalten.  Da  die  Verhandlungen  dieser  Ver- 
sanunlung  bereits  durch  einige  Zeitungen,  namentlich  die 
Allgemeine  Augsburger  und  Neue  Munchcner,  zu  öffentlicher 
Kenntnils  gelangten  und  noch  ausfiihrlicher  im  Correspondenz- 
blatte  des  Gesammtvcreins  geliefert  werden,  so  beschranken 
wir  uns  nur  darauf,  ober  Dasjenige,  was  den  Gesammlverein 
und  die  ihm  beigetretenen  Spczialvcreine  angehl,  in  Kurze 
zu  berichten.  Von  letzteren  waren  22  durch  Deputierte  ver- 
treten. Direktorium  und  Verwaltungsausschufs  des  Gesammt- 
vcreins zu  Stuttgart  erschienen  vollzählig  und  Herr  Graf  Wil- 
helm von  Württemberg,  Erlaucht,  führte  den  Vorsitz.  Es 
zeigte  sich  auih  diesmal  wieder  eine  rege  und  erfreuliche 
Thcilnahme,  sowohl  durch  zahlreichen  Besuch  auswiirliger 
Gelehrter  und  Freunde  der  Geschichts-  und  Alterthumskunde, 
als  auch  durch  die  freundliche  und  gastliche  Aufnahme  in  der 
Stadt  .München,  sowie  durch  die  persönliche  Theilnahme  der 
höchsten  Behörden  des  Staats  und  der  Stadt.  Es  nahmen  im 
(ianzen  etwa  löO  Personen  an  den  Versammlungen  Theil, 
fremde  und  einheimische,  fast  ein  Drittel  mehr,  als  bei  der 
letzten  Versammlung  zu  Berlin  im  Jahr  1858.  Unbezweifelt 
liegt  in  dem  Zustandebringen  und  in  der  Belebung  der  hi- 
storischen Wa  n  d  ervers  a  ni  m  lu  ngen  eines  der  grölsten 
Verdienste  des  Gesammlvereins,  wir  möchten  fast  behaupten, 
das  wichtigste,  l^nd  wenn  auch  unmittelbar  kaum  etwas 
Wesentliches  für  die  Förderung  der  Spezialvercinc  bei  der 
gegenwärtigen  Organisation  geschehen  kann,  so  wirken  doch 
gewifs  schon  diese  Zusammenkünfte  durch  persönliche  Anre- 
gung nutzbringend  und  belebend  auf  die  Thiitigkeit  der  Ver- 
eine zurück,  weshalb  eine  recht  zahlreiche  lietheiligung  der- 
selben zu  wünschen  wtiro.  Die  speziellen  Bcrathungcn 
derselben  durch  ihre  Deputierten  erstreckten  sich  auch  dies- 
mal  auf  kaum  mehr  als  auf  die  Wahl  eines  neuen  Vororts, 
d.  h.  Direktorium»  des  Gesammlvereins,  welches  durch  Accla- 
mation  dem  bisherigen  wieder  Übertragen  wurde.  IVur  durch 
das  .Vncrbieten  des  germanischen  Museums,  die  Kediiktion  des 
Correspondenzblattcs   des  Gesammtvcreins  durch  Vereinigung 


desselben  mit  dem  Anzeiger  des  Museums  zu  Übernehmen 
und  letztem  als  gemeinschaftliches  Organ  herauszuge- 
ben, wurde  eine  längere  Debatte  veranlafst,  welche  durch  18 
gegen  2  Stimmen  vorlaufig  dahin  entschieden  wurde,  dafs 
das  Direktorium  des  Gesammlvereins  eine  Commission  ernenne, 
welcher  das  Anerbieten  zu  genauerer  Prilfung,  als  im  Augen- 
blicke jetzt  möglich  sei,  übergeben  werde,  um  in  nächster 
Versammlung  mit  Erwägung  aller  Grilndc  dafür  und  dagegen 
zur  definitiven  Beschlulsfassung  Vortrag  zu  erstatten.  Indes- 
sen soll  aber  durch  .\rifbringung  hinreichender  Geldmittel  da- 
für gesorgt  werden,  das  dem  Zwecke  des  (Jesamnitvereins 
nicht  vollständig  entspreihende  und  die  Druckkosten  nicht 
ganz  deckende  Correspondenzblatt  zu  heben  und  zu  sichern, 
in  welchem  Falle  natürlich  das  Anerbieten  des  Museums  von 
selbst  wegfiele.  Als  nächster  Versammlungsort  wurde  .\lten- 
burg  gewählt.  Die  Vortrage  über  die  fortlaufenden  Untersu- 
chungen über  den  limes  imperii  Itomtlni ,  iiber  das  römisch- 
germanische Museum  in  Mainz,  über  die  Restauration  des  Ul- 
mer Münsters  wurden  in  der  allgemeinen  Schlufssitzung  unter 
reger  Theilnahme  der  .\nwcsenden  erslallel.  sowie  manches 
trelTlichc  und  erhebende  Wort  vom  l'rösidenlcnstuhlc  und  der 
Ucdncrbiihne  aus  zur  Versammlung  gesprochen. 

.\nzeiger  für  schweizerische  Geschichte  und 
Alterthumskunde.     5,  Jahrg.     1859. 

Mfirz.  Nr.  1.  Geschichte  und  Recht:  Pfalzgral  Otto 
von  Burgund,  Graf  von  Lenzburg.  Acte  rclatif  a  la  guerre 
des  Armagnacs ;  18.  sept.  1444.  —  Kunst  und  Alterthnm  : 
Ueberresle  römischer  Niederlassungen  bei  Sarmensdorf  im 
Aargau.  —  Serrns  (Landwehr).  —  Müstheil,  Impelinis.  Impe- 
dinis.  —  Beschreibung  von  einigen  im  Dorfe  Onsvala  etc.  ge- 
fundenen Allerthümern.     Berichte,    Corrcspondenzen,  Notizen. 

Juni.  Nr.  2.  Geschichte  und  Recht:  Erste  Berührung 
Berns  —  und  wol  eines  alt  -  eidgenössischen  Standes  über- 
haupt —  mij  Frankreich  im  J.  1356.  —  Mad,  .luchert,  Schu- 
pose,  Hube.  —  Knnst  und  Allcrthum  :  Verschiedene  kleine  No- 
tizen.    Berichte  etc. 

Aug.  Nr.  3.  Geschichte  und  Recht:  Dir  Pfarreien  in 
Dri,  Schwyz  und  llntrrwalden.  —  Convention  passt^e  en  1170 
cntrc  le  comlc  de  Savoic  et  PevCquc  de  Sion.  —   Kunst  und 


381 


Anzeiger   für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


.^82 


Alterlliuiii  :  Komische  Allcrthumcr  lu  liasel -Äugst.  —  Aus 
der  Schweiz  stammende  Glasgeniälde  im  Hotel  Cluny  zu  Pa- 
ris etc.  —  Berichte.  — 

Dez  Kr.  4.  Geschichte  und  Recht  :  Die  zwei  eidgenös- 
sischen Tage  zu  Slans  am  25.  Aov.  und  am  1.  Dez.  1481.  — 
Kote  sur  une  Charte  de  St.  Maurice  dWgaune,  dalee  de  la 
14.  annfSe  du  regne  de  Pepin-Ie-Bref  (an.7B6).  —  Note  sur 
un  nouveau  Comic  de  la  Bourgogne.  —  Allemanique,  men- 
tionnd  dans  une  Charte  de  St.-Mauricc  en  Valais  de  Tan  1009. 
—  Notice  sur  quelques  passages  de  Frddegaire.  —  Adamnan's 
Leben  des  h.  Columba,  ein  Mscr.  der  Stadtbibliothek  zu  SchaCT- 
hausen.  —  Kunst  und  .\lterlhum  :  Ilabilations  lacuslrcs  de  Con- 
cise  etc.  —  Berichte  etc. 

Fünfzehnter  Bericht  über  die  Verrichtungen 
der  antiquarischen  Gesellschaft  in  Zürich.     1.  Nov. 

1858  bis  1.  Nov.  1859. 

« 

Mittheilungen  der  antiquarischen  (ic Seilschaft 
(Gesellschaft  für  vaterländische  .VIIcrthuiiRr)  in  Zürich,  lid. 
Xlll.     Abth.  2.     II.  1. 

Graf  Wernher  von  Ilomberg,  Reichsvogt  in  den  ^VaId- 
stälten  Uri,  Schwyz  und  Unterwaiden  und  Keichsfeldhaupt- 
mann  in  der  Lombardei  zur  Zeit  des  Kaisers  Heinrich  VIL 
Von  Dr.  Georg  von  VVyls.     Zürich.     1860. 

Bericht  über  den  Zustand  derSammlungen  der 
antiquarischen  Gesellschaft.     1.  Jan.  1860. 

Archiv  des  historischen  Vereins  des  Kantons 
Bern.  IV,  H.  2.  Zur  Geschichte  des  Inseiklosters.  (l'ort- 
selzung).  — 

Neujahrsblatt  für  die  be  mische  Jugend,  1860, 
herausgegeben  unter  Mitwirkung  der  bernischen  Künsllerge- 
sellschaft  vom   historischen   Verein   des   Kantons   Bern.  — 

Die  Schweizer  in  Italien  und  der  bernische  Feldhaupt- 
manu  Albrecht  vom  Stein.     Ein  Zeit-  und  Charakterbild    aus 


dem  Anfang  des  16.  Jhdis.  Von  Dr.  J.  Ilidber.  (Bern.  Ver- 
lag der  Buchhandlung  von  H.  Blom.     4.) 

Archiv  für  die  Geschichte  der  Republik  Gran- 
bUnden.  Herausgegeben  von  Conrad  i  n  von  Moor.  XXXL 
Hfl.  Codex  Diplomalicus.  III.  Bd.  p.  181—240.  —  J.  l'.  von 
Salis-Seewi.s  gesammelte  Schrillen,  S.  181 — 240. 

Mittheilungen  des  historischen  Vereins  für 
Steiermark.     Gratz,  18.59.     Neuntes  Heft. 

Vereinsangelegenheiten  :  Jahresbericht,  Veränderungen, 
Sammlungen,  Bericht  über  die  IX.  allgem.  Versammlung  des 
Vereins  am  24.  Apr.  1858.  —  Historische  Mitlheilungen  :  Slei- 
rische  Bruchstücke  altdeutscher  Sprachdenkmale,  von  Dr.  K. 
Weinhold.  —  Ueber  das  deutsche  Volkslied  in  Steiermark, 
von  dems.  —   Epigraphische  Excurse,  von  Pf.  Richard  Knabl. 

—  Abt  Gottfried  von  .\dnionl.  ein  Beitrag  zur  vaterlandischen 
Kulturgeschichte,  von  Prof.  Dr.  Fuchs.  —  Neuester  Fund  rö- 
mischer Inschrillcn  in  Cilli  ;  beschrieben  von  Pf.   Rieh.  Knabl. 

—  Die  Einfalle  der  Osmanen  in  Steiermark,  von  Dr.  Franz 
Ilwolf.  —  Spital  von  Semmering,  vom  Archivar  a;n  Johan- 
neum  in  Gratz,  Dr.  C.  Schniit,  Ritler  von  Tavera.  —  Ergän- 
zungen zur  Reise  der  Bischöfe  von  Lavant ;  von  Dr.  Karlmann 
Tangl.  —  Bericht  des  Landes  -  Archäologen  H.  Carl  Haas.  — 
Auszüge  aus  den  .Mittheilungen  der  Herren  Bezirkscorrespon- 
denten  und  Vereinsmitglieder.  —  Urkunden-Regesten  für  die 
Geschichte  von  Steiermark,  milgeth.  von  Dr.  Gg.  Goih.  (Forts.) 

Bericht  über  die  allgemeine  Versammlung  des 
historischen  Vereins  für  Steiermark,  am  10.  .\pril 
1859. 

10.  Jahresber ich  I  über  das  Wirken  des  historischen 
Vereins  für  Steiermark  vom  1.  März  1858  bis  1.  Apr.  1859, 
vom  Vereinssekretar  Prof.  Goth.  — 

11.  Jahresbericht  über  den  Zustand  und  das  Wirken 
des  historischen  Vereins  für  Steiermark  vom  1.  .\pr.  1859  bis 
28.  Febr.   1860,  von  dems.  — 


W  a  c  li  r  i  c  li  t  e  ii. 


liiteraliir. 

Neu    erschienene  Werke. 

101)    Alterthumer  des  deutschen  Reichs  und  Rechts, 
von  Dr.  II  e  inr  i  ch  Z  Opfl,  grolsh.  bad.  Ilolralli  und  o.  0. 
Professor  zu  Heidelberg.     I.  Band.     Leipzig  und  Heidel- 
berg, C.  F.  Winter.     1860.     8.     398  Sin. 
Es    beabsichtigt  der   durch   eine  Reihe   rechtshistorisehcr 
Schriften   bestens  bekannte   Verf.,  diesem   ersten  Bande  seiner 
Studien,   Kritiken    und  Urkunden    zur   Erläuterung    der   deut- 
schen   Rechtsgeschichte   in   weiteren   Banden    Fortsetzung   zu 
geben,  ein  Vorhaben,   welches   sicherlich  mit  grofsem  Danke 
aufgenommen    werden    wird.     So    verdiensllich     auch    die    in 
neuerer  Zeit    mit    besonderem    Fleilse    in    Angriff   genommene 
Herausgabe  von  Urkunden  ist,  so  blieb  doch  in  Rucksicht  auf 


sachgemafse  Zusammenstellung  und  Verarbeitung  derselben 
Mancherlei  zu  wünschen  übrig.  Das  vorliegende  Werk  — 
reinwissenschallliclun  und  praktischen  Bedurfnissen  gleich- 
inalsig  Rechnung  tragend  —  wird  manche  bisher  dunkel  ge- 
bliebene Materie  aufbellen,  weil  es  die  zerstreuten  Beweisur- 
kunden zusammenfal'st  und  vielen  in  ihrer  Vereinzelung  bisher 
nutzlos  erschienenen  .\ngaben  durch  systematische  Gruppie- 
rung Wcrih  zu  verleihen  weil.».  Es  srhlielst  sich  nn  die,  bei 
Krabbe  18.58  erschienene,  ,'1.  .\ufliige  fler  Rerhisgeschirhte  des 
Verfassers  an.  —  Die  I.  Abhandlung  setzt  die  Dinghofe  als 
Ausgangspunkte  der  Landrsherrlichkeil  und  Wiege  des  deut- 
schen Herrenstnndes  und  liefert  die  Kachwei.iungen  hnupIsAch- 
tich  nn  einem  konkreten  Beispiele,  an  dein  Diiigliof  zu  KIkts- 
lieim  im  Elsals.  Sie  enlwicKelt  den  Begriff  iles  Dinghnfp». 
—  eines  Hcrrcnhufcs,  woran  der  Herr  das  rechte  Eigenthum 


383 


Aiizeiuer  für  huiido  der  iloiitschen  Vorzeil. 


384 


hat,  und  zu  dem  eine  bald  mehr  oder  minder  grol'sc  Anzahl 
von  Bauernhöfen  gehören,  die  daselbst  dins|illiclili{;  sind  -  ; 
zahlt  uhersichllieli  die  einzelnen  Befugnisse  des  Dinghofherren 
auf  und  gellt  dann  auf  die  slaalsreehlliche  Bedeutung  dieser 
Verhaltnisse  über.  Von  besonderem  Werthe  erscheint  hiebet 
die  juristische  Fesislellung  der  Begriffe  sprachlich  vieldenlsa- 
mer  Worte.  So  wird,  um  ein  Beispiel  zu  geben,  der  Bann 
zuerst  im  .MIgemcinen,  dann  als  Gebot  und  Verbot  in  Bezug 
auf  Gericht  und  Kecht ;  ferner  als  Verbot  in  Bezug  auf  Acker, 
Weinberg,  Wald,  Weide  u.  s.  w. ;  als  Gebot  der  Landlolge, 
der  Wachdienste  und  Heerfolge;  als  Strafgeld,  Bulse,  Besse- 
rung, Einung;  als  Bannbezirk  und  endlich  als  das  alte  mitium 
oder  mistuni  —  der  Mist  — ,  durch  eine  grol'se  Anzahl  von 
Belegstellen  rechtlich  und  sprachlich  erläutert.  Auf  S.  39 — ^2 
wird  die  den  Uinghofherren  zustehendi^  Immunität,  die  be- 
kanntlich bezweifelt  wurde,  deutlich  nachgewiesen.  Hieran 
reiht  sich  eine  Besprechung  des  Asylrechtes.  Von  S.  54 — 70 
finden  wir  interessante  iVachweisungen  über  die  dinghofliche 
Gerichtsbarkeit,  den  Stock,  Diebsstock,  Stein,  Lasterstein,  Klap- 
perstein, Krölcnstein,  Schandstein,  Hagslein,  Meierstein,  Ka- 
benstein,  SlalTelslein,  das  Steingericht,  Stalfelgericht ,  über 
Dieiistahl  und  Frevel  und  über  den  Spruch ,  d,  h.  das  Kecht 
in  Sachen,  welche  zur  Compelenz  der  gutsberrlichen  (ierichts- 
barkeit  gehörten,  durch  die  lluber  Urlheil  sprechen  zu  lassen. 

Was  nun  die  staatsrechtliche  Bedeutung  der  Hechle  der 
Dinghofherren  betrilft,  so  ist  zu  unterscheiden  zwischen  den 
regelmalsig  vorkommenden  Rechten  und  besonderen  kaiserli- 
chen Verleihungen.  Den  Dinghofherren  kommen  ursprunglich 
alle  Gerechtsame  zu,  welche  den  Zentgrafen  zustanden,  ehe 
sich  die  Zenten  zu  eigentlichen  Criminalgcrichten  ausgebildet 
hatten,  tibgleich  nun  die  Gerichlsbarkeit  der  Dinghofher- 
rcn  den  höchsten  tJerichten  untergestellt  blieb,  machten  doch 
die  in  den  Dinghofsurkunden  regelmalsig  vorkommenden  Hech- 
te,  d.  h.  Zwing  und  Bann,  Stock  und  Steingericht,  Frevel, 
Dieb  und  Spruch,  das  Wesen  der  damals  mit  der  Grundherr- 
schalt  gleichbedeutenden  Landesherrlichkeit  (dominium  terrae) 
aus.  Verschieden  von  dieser  Landc^^herrlichkcit  des  Dinghof- 
herrn, des  Djnasten,  war  aber  die  Landesherrschaft  oder  Lan- 
desherrlichkeit im  politischen  Sinne,  d.  h.  die  jetzt  sogen. 
Landeshoheit  des  Landesfilrsten  (princeps  terrae).  Die  Gegen- 
sötzlichkeit  dieser  beiden  Gerechtsame  ist  vom  Verf.  in  prä- 
gnanter Weise  charakterisiert,  S.  SC — 92. 

Die  gegebenen  .Andeutungen  dürften  genügen,  um  die 
Wichtigkeit  der  ganzen  Arbeit  nachzuweisen.  Interessant  ist 
insbesondere  auch  die  S.  170  —  229  durchgeführte  Parallele 
zwischen  den  im  Wesentlichen  übereinstimmenden  Hechten 
der  deutschen  Dingholherren  unri  der  grolseii  englischen  liaronc 
des  11.  und  12.  Jahrhunderts.  .Mehrere  kleinere  Abhandlun- 
gen, zum  Theil  als  KrOrterungen  der  Lehre  von  den  Ding- 
hofen,  grup|iiercn  sich  um  dieselbe.  Eine  ziemliche  Anzahl 
von  Urkunden  ist  in  sorgfältigem  Abdrucke  beigegeben.  Ein 
Sachregister  erhöht  die  Brauchbarkeit   des  Buches. 

K.  V.  S. 
102)    Die   Edlen    von    Emb»    zur  Hohcncmbs   in  Vor- 
arlberg.    Dargestellt   und  beleuchtet  in  den  Ereignis- 


sen ihrer  Zeit,  vom  J.  1170^ — 15ß0,  von  Joseph 
Bergmann,  wirklichem  Mitgliedc  der  kaiserlichen  .\ka- 
deniie  der  WLsseuschaflen.  (Vorgelegt  in  den  Sitzun- 
gen vom  11.  Hai  bis  20.  Juli  1859).  Wien.  Aus  der 
k.  k.  Hof-  und  Slaatsdruckerei.  In  Commission  hei  Karl 
Gerold's  Sohn,  Buchhündler  der  kaiserl.  Akademie  der 
Wissenschaften.     1860.     4.     102  Sin. 

Churrhalien  war  vor  anikTu  l.andtrii  reich  an  Bürgen 
und  alten  Edcigeschleclitern,  aus  denen  wieder  das  Geschlecht 
von  Embs  oder  Ems  durch  seine  für  die  Künste  des  Friedens 
und  des  Krieges  auf  gleiche  Weise  begabten  Manner  weit  her- 
vorragte. Unter  dem  llobenstaufen  Heinrich  VI.  tritt  zuerst 
der  Name  der  Burg  Embs  ans  Licht,  indem  dieser  Kaiser 
seinen  unglücklichen  und  noch  unmündigen  Kebenbuhlcr  um 
die  Krone  von  Sicilicn,  ^^illlelnl  ill.,  Tancreds  Sohn,  geblen- 
det und  gelangen  auf  diese  Burg  führte.  Zu  Anfai^^f  des  13. 
Jahrb.  ragte  aus  diesem  Geschicchte  Rudolf  von  Embs,  der 
fruchtbarste  und  vielleicht  gelehrteste  Dichter  seiner  Zeit,  her- 
vor. In  seiner  gründlichen,  kritischen,  stets  auf  die  sicher- 
sten und  zuverliissigsicn  Quellen  zurückgehend^n  Weise  ver- 
folgt dann  der  Verf.  die  Geschichte  des  Gesrhlecbles  und  der 
einzelnen  Glieder  desselben  bis  zum  J.  15G0,  da  dies  Ge- 
schlecht durch  Ferdinand  I.  in  deii  Grafenstand  erhoben  wurde. 
Mit  besonderer  Ausführlichkeit  ist  die  Geschichte  des  Marx 
Sittich  von  Iloheuembs,  eines  der  begabtesten  Ileerfiibrcr  zur 
Zeit  Maximilians  1.,  sowie  die  Geschichte  der  Kriege  Ma\i- 
milian's  und  insbesondere  der  Thaten  und  Erlebnisse  des  Marx 
Sittich   wahrend   derselben   behaiiilell. 

103)  Regesten  der  Erzbiscbö  fe  von  Trier  von  llciti 
bis  Johann  11.,  814—1503,  von  Adam  Gorz,  kgl.  .\r- 
chivsekreiar  und  zweiter  Beamter  am  kgl.  l'rovinzial- 
archiv  zu  Coblenz.  1.  Abtheilung:  Von  lletli  bis  Wern- 
her,  814—1418.  Trier.  Verlag  der  Fr.  l.intzschcn  Buch- 
hiindlung.     1859.     4.     XI  u.   145  Stn. 

Zur  Uebersicht  und  Beherrschung  der  Urkundenmasscn, 
welche  die  neuere  Zeit  durch  den  Druck  an  das  Tageslicht 
zu  bringen  so  eifrig  bemüht  ist,  sind  der  Geschichtswissen- 
schaft die  Regestensammlungcn  unentbehrlich  geworden.  Dem 
verdienstvollen  Beispiele  liohmers,  das  er  in  seinen  Kaiser- 
regeslen  gegeben  hat,  folgend,  hat  der  Verf.  in  diesem  Werke 
unternommen,  durch  eine  Zusammenstellung  aller  Regesten  der 
erzbischoflich  Trier'schen  Urkunden  dem  Geschichtsforscher 
ein  brauchbares  Handbuch  zu  beschafTen,  eine  Uebersicht  über 
das  gcsamnite  gedruckte  und  ungedruckte  Malerini  zur  (be- 
schichte dieser  Kirchenfursten.  Diese  Hegesten  geben  uns  die 
erste  übersichtliche  Zusammenstellung  der  gesammlen  Thalig- 
keit  derselben,  wie  sie  aus  den  von  ihnen  selbst  erlassenen 
Urkunden  und  Schreiben  gewonnen  werden  kann,  sowohl  ih- 
rer Thfltigkeit  als  Kirchenfursten,  wie  nls  Heichsfürstcn  und 
Landesherren,  und  werden  in  ihrer  Vollendung  in  einer  An- 
zahl von  c.  i'idllO  Nummern  den  Zeitraum  von  81  1  —  l,'i03.  den 
gesammlen  bisher  aufgefundenen  gedrückten  üml  uiipidruck- 
ten  Schatz  crzbischoflicher  Urkunden,  umfassen. 


38ü 


Aiizeiser  für  Kunde  der  deulsdieii  Vdrzeit. 


386 


104)  Der  Böhmer wald.  Nalur  und  Mensch.  Geschildert 
von  Josef  Wenzi^  und  Johann  Krej6i.  Mit  einem 
Vorworte  von  Geheimrath  Carl  Killer  in  Berlin.  Nebst 
35  Holzschnitten  nach  Ztichnuniirn  von  Eduard  He- 
rold. Trag,  Carl  Bellmanii's  Verlag.  18üO.  Lief.  I  u. 
II.     8.     192  Stn. 

Die  beiden  uns  vorliegenden  ersten  Lieferungen  dieses 
vielseitigen  und  flrilsig  auseearbeitclen  Werkes,  welches  den 
bohmi.'ichen  Theil  des  interessanten  Gebirges  in  allen  seinen 
Elementen  schildern  soll,  enthalten  aul'ser  einer  Einleitung, 
die  unter  anderm  eine  Uebersicht  über  die  Literatur  des  Boh- 
merwaldes  gibt,  die  Abiheilungen  :  die  Kalur,  geschildert  von 
Johann  Krejci,  und  der  .Mensch,  geschildert  von  Josef  Wtnzig. 
Jene  erste  .Kblheilung  enthalt  alles  Nalurwisscnschaflliche  über 
den  Wald  in  umfassender  Weise,  und  diese  zweite  die  Ge- 
schichte der  einzelnen  Burgen,  Thäler  und  Ortschaften,  die 
Darstellung  der  Bewohner,  ihrer  Erwerbszweige  und  Lebens- 
weise, ihrer  Sitten  und  Gebräuche  etc. 

105)  Das  Slrafrechl  in  Norddeutschland  zur  Zeil  der 
Recbtsbucber.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  deutschen 
Strafrechls,  von  Dr.  R.  E.  John,  Professor  der  Rechte 
an  der  Univ.  Königsberg.  Erster  Theil.  Leipzig,  Ver- 
lag von  S.  Hirzel.     1858.     VI  u.  mO  Stn. 

Die  Geschichte  des  deutschen  Strafrechls  ist  nicht  in  dem 
Maalsc  ge|)llegl  worden,  wie  die  Geschichte  anderer  Uechls- 
theile.  In  den  Hand-  und  Lehrbüchern  der  deutschen  Rechts- 
geschichle  von  Eichhorn,  AValter  und  ZOpfl  blieb  sie 
zwar  nicht  unberührt ,  aber  es  fehlte  an  einer  umfassenden 
speciellen  Behandlung,  an  welche  solche  allgemeine  Reihls- 
geschichten  sich  anschlielsen  konnten  ;  zwar  nicht  für  die  äl- 
teste Zeit,  denn  diese  hat  Wilda  in  seinem  Slrafrechl  der 
Germanen  in  einer  Weise  behandelt,  die  man  ausgezeichnet 
nennen  mnfs,  wenn  man  erwägt,  wie  schwierig  seine  Arbeit 
auf  dem  zwar  fruchtbaren,  aber  noch  gar  nicht  cullivierlen 
Boden  war.  Wilda  hat  sein  Werk  nicht  forlgefiihrl  durch 
das  deutsche  Mittelalter;  um  so  willkommener  muis  es  sein, 
dals  jetzt  von  mehreren  Seiten  die  deutsche  Strafrechlsge- 
schichte  in  Angriff  genommen  wird ,  die  nicht  blos  für  den 
Juristen  Interesse  hat,  sondern  wegen  ihres  engen  Zusammen- 
hangs mit  der  |)olilischen  Geschichte  und  als  Sliick  der  Kul- 
turgeschichte für  jeden,  dem  die  Kunde  der  deutschen  Vor- 
zeil werlb  ist. 

Die  vorliegende  Arbeil  ist,  wie  der  Titel  zeigt,  nach 
Raum  und  Zeit  beschränkt,  und  der  Verfasser  bezeichnet  sie 
als  Vorarbeit  zu  einer  Entwicklungsgeschichte  des  gcniein- 
rechllichen  Strafrechles  bis  zur  Carolina.  Durch  die  Beschrän- 
kung auf  den  (.)uellenkreis,  in  welchem  der  Sachsenspiegel 
das  Centrum  einnimmt,  glaubte  der  Verf.  mit  Recht  am  sicher- 
sten zu  den  Grundanschaunngen  gelangen  zu  können,  die  zu 
ermitteln  sind,  und  durch  die  Beschrankung  hat  seine  Quei- 
leneiiegese  einen  festen  Hall  bekommen.  Seine  exegetische 
Methode  empliehlt  sich  am  meisten  in  dem  Irelllichen  Ab- 
schnitt vom  Versuch  des  Verbrechens,  oder  der  Beanlwurlung 
der  Krage,   ob    das   alte  Recht  einen  strafbaren   Verhrechcns- 


versuch  als  selbständigen  Begriff  kannte,  welche  Frage  er 
verneint,  mit  dem  Nachweise  der  Gründe  dieser  Differenz 
des  allen  und  neuen  deutschen  Strafrechls.  Bei  dieser  Ge- 
legenheil hebt  er  auch  den  wichtigen  Salz  hervor,  den  der 
Rechlshisloriker  nicht  genug  beherzigen  kann,  dafs  das  .ab- 
strahieren einer  allgemeinen  Regel  aus  mehreren  gleicharti- 
gen Fallen  dem  alteren  deutschen  Rechte  ganz  fremd  gewe- 
sen sei. 

Wilda"s  Fundamentalsatz,  dafs  in  dem  germanischen 
Slrafrechl  der  widcrrechlliclu-  Wille  den  Begriff  des  Verbre- 
chens bestimmt  habe  und  die  eigentliche  Grundlage  des  straf- 
baren Unrechts  gewesen  sei,  ist  von  John  festgehalten  und 
in  geschickter  Weise  überall  darauf  eingegangen  worden,  wie 
die  Thalscile  und  die  Willensseile  des  Verbrechens  im  alleren 
Recht  in  ein  Verhallnifs  gesetzt  wurde,  das  uns  nach  der  ge- 
genwärtigen Theorie  des  Strafrechls 'freilich  durchaus  nicht 
immer  als  das  richtige  erscheinen  kann,  aber  es  ist  ja  grade 
eine  Hauptaufgabe  einer  Geschichte  der  Entwicklung  des 
Rechts,  die  Verschiedenheit  des  .\llen  und  Neuen  in  ihren 
Griinden  aufzuweisen.  Wenn  wir  dabei  oft  dem  Neuen  den 
Vorzug  geben  müssen,  konnte  auch  die  Gegenwart,  die  zu 
sehr  von  der  historischen  Enlwicklung  absirahierl  und  im  Straf- 
gesetz-Conslruieren  ihre  .\ufgabc  gesehen  hat,  recht  viel  von 
der  allen  Zeit  lernen. 

Wir  erfahren  nicht ,  ob  der  Verf.  sein  Werk  in  einem 
zweiten  Theile  abzuschlielsen  gedenkt.  Da  der  letzte  .\b- 
schnitt  des  ersten  Theils  von  der  Begnadigung  handeil,  schei- 
nen damit  die  Lehren  eines  allgemeinen  Theils  zu  Ende  ge- 
führt zu  sein;  wir  vermissen  aber  manches,  was  in  einen  sol- 
chen allgemeinen  Theil  gehört  und  können  nicht  umhin,  zu 
bedauern,  dals  der  Verf.  sich  nicht  an  Wilda's  .Anordnung 
angeschlossen  hat.  Immerhin  ist  aber  das  '".egebene  ein  sehr 
werlhvoller  Beilrag  zur  (ieschichle  des  deutschen  Strafrechls. 

106)  Marlinus  l'olonus.  Codex  Saec.  Xlll.  Teplenus,  col- 
latus  cum  codice  Nicolai  llane,  cdilo  per  Joannen!  Cae- 
sar, Coloniae  .\grippinae  IGIG.  evulgatusque  in  usum 
sludiosae  juventulis  pro  adornandis  in  codicem  commen- 
tariis  a  P.  Ph  ilippo  Kl  i  mes,  Ord.  Praemonst.  can.  reg. 
et  canoiiiae  Teplenae  bibliolhecario.  Pragae.  Sumplibus 
F.  A.  Credner,  C.  R.  aulici  librarii.  1SÖ9.  8.  IGOStn. 
„Cronica  Frutris  Martini  de  suinmis  i'ontificibus  et  Im- 
peraloribus." 

Ein  wohlausgestalteler,  mit  Flcil's  redigierter  .\bdruck  die- 
ser Chronik,  welche,  von  Chrisli  (leburt  beginnend,  in  zwei 
durchlaufenden  Hauplablheilungen  die  Geschichte  der  Papste 
und  der  Kaiser,  zuerst  der  römischen,  dann  der  romisch-deul- 
schen  bis  zu  Ausgang  des  13.  Jahrhunderts  enthalt.  Die  hier 
abgedruckte  Handschrift  isV,  wie  eine  später  hinzugefügte 
Schlulsliemerkung  beweist,  vor  dem  Jahre  l.'ilO  geschrieben. 
Die  Anmerkungen  unter  dem  Texte  enlhnlten  die  abweichen- 
den Lesarten  und   kurze  sachliche  Erklärungen. 

107)  Der  Lübeckische  Bischof  Burchiird  von  Ser- 
ken und  seine  Zeil,  vom  J.  127li  bis  znni  Jahre  l.'!17. 
Ein   Beitrag    zur    lubcckiscbcn   Staats-    und    hircbeng«- 


387 


Anzeiger  fiir  Kiiiuli'  dor  (Icutsclit'ii   NOrzcil. 


388 


schichte,  von  G.W.  Dil  Im  er,  b.  R.  Dr.,  Knnzlii-Splire- 
tilr  etc.     Lübeck,  18(50.     Im  Verlage   der    Diltiiier'schen 
Buchhandlung.     8.     Mll  u.  42  Stn. 
Der  Verf.  hat  sich  schon  durch  verschiedene  Schriften  um 
die  Erforschung  der  Geschichte  Lübecks  Verdienste  erworben. 
Die  vorliegende   kleine  Schrift  behandelt  die  (Seschichle  eines 
Bischofs,   der,    im   Geiste   Gregor's   VIL  sein    Bislhuni    leitend, 
vierzig  Jahre  lang  regierte,  von   1277  bis  1317,  und  das  sel- 
tene   und    glückliche    Aller   von    120  Jahren   erreichte.     Sein 
Andenken  ist  durch  die  bekannte  schöne  Bronceplatle  von  12 
Fufs    Lange    und    6   Fufs    Breite    in   der    DomUirche    erhalten. 
.\ls  Quellen   sind   zu   diesem  Schriftchen    hauptsächlich   die  lu- 
beckischen  und  holsteinischen  L'rkundenbucher  und  einige  noch 
ungedruckte   Urkunden   benutzt  worden. 

108)  Beiträge  zur  ,h  ii  n  s  tgesch  ich  te  des  Mittelal- 
ters von  J.  A.  Uambou\,  Conservator  des  städti- 
schen .Museums  zu  Köln.  Köln,  ISfJO.  gr.  2.  125  Ta- 
feln  in   lilhogr.  Tondruck. 

Die  auf  den  Keisen  des  Verfassers  gesammelten  Skizzen 
werden  hier  der  OelTentlichkeit  geboten  unter  der  Anwart- 
schaft, welche  denselben  der  wissenschaftliche  Sinn  und  die 
geschickte  Hand  des  Sammlers  von  vorn  herein  gaben.  Die 
mitgetheillen  Gegenstände  sind  grolstentheils  von  hohem  In- 
teresse, wie:  eine  Reihe  sehr  alter  Miniaturmalereien  aus  der 
Trierer  Bibliothek,  aus  Montecassino  u.  s.  w. ,  das  Facsimile 
eines  Gedichtes  von  Dante,  sowie  eine  Ansicht  der  Ueberresle 
des  Geburtshauses  desselben,  zahlreiche  bisher  nichi  veröffent- 
lichte Arbeilen  der  Vorganger  Rafaels,  Jugendarbeiten  dieses 
letzteren  u.  s.  w.  Ein  kurzer  Text  versieht  die  Zeichnung 
mit  der  nöthigen  Erklärung. 

109)  Histoire  des  plus  celebres  amateurs  (5trangers 
Espagnols,  .\nglais,  Klamands,  llollnndais  et  Alleniands 
et  de  leurs  relations  avec  les  artisles  par  M.  J.  Du- 
mesnil,  raembre  du  conseil  gcneral  du  Loirel  etc. 
Paris,  Vvi!   Jules   Renouard,  1860.     8.     510  p. 

Der  vorliegende  B.ind  des  genannten  Werkes  enthalt  un- 
ter der  im  Titel  angegebenen  Rucksicht  das  Leben  König  Phi- 
lipps II.  von  Spanien  mit  Einschlul's  des  Herzogs  Alba,  der 
Cardinälc  Granvella  und  Pacheco  und  anderer  spanischer 
Kunstliebhaber,  ferner  das  Köniirs  Philipps  IV.  mit  Einsehlnfs 
des  Don  Diego  llurtado  de  Mcndoza  und  des  Herzogs  von 
Olivarcs.  Von  englischen  Liebhabern  sind  besprochen  König 
Karl  I.,  der  Graf  von  .\rundcl  und  der  Herzog  von  Bucking- 
bam ;  von  den  Flamjindern  Nikolaus  Rokox  und  Caspar  Gc- 
vaerls  ■,  von  Hollandern  Const.  Iluygens,  Utcnhogard  und  der 
Bürgermeister  Si\,  unter  den  Denischen  W.  Pirkheimer,  Eras- 
mus  von  Knticrdam,  Ji>h.  Winkelmann,  (iraf  Briilil,  Kiiph. 
•Mengs  u.  A.  Die  Art  der  Darstellung  ist  aus  den  früheren 
Blinden  bekannt.  Leider  hat  in  Bezug  auf  die  letzte  Ahlhci- 
long  die  Unkenntnils  der  deutschen  Sprache  einige  Irrlhümcr 
einschleichen  lassen. 

110)  Geschichte  d  r- r  .M  i  I  i  tä  r- Archi  t  ek  dir  in  Deutsch- 
land mit  Bcriicksichligung  der  Nachbarländer  von  der 
Homerherr.*chnfl    bis    7n    den    Kreuzzügen.     Nach    Denk- 


malern und  Urkunden.  Von  G.  H.  Krieg  von  Hoch- 
fi-lden,  grofsh.  bad.  Generalmajor  a.  D.  Mit  137  Ab- 
bildungen im  Text.  Stuttgart,  Verlag  von  Ebner  und 
Seuberl.  1850.  gr.  8. 
Obwohl  man  seil  lange  »nr  Einsicht  gekommen,  d;ils  in 
der  miltelalterlichen  Baukunst  akircliliche  und  profane  streng 
zu  scheiden  und  jeder  ein  gleich  eingehendes  Studium  zu 
widmen  sei,  fehlte  bis  jetzt,  sn  sehr  viel  auch  fur  die 
kirchliche  Architektur  geschehen,  doch  noch  immer  selbst  der 
Versuch,  die  profane  auf  bestimmte  wissenschaftliche  Grund- 
lagen zu  bringen.  Franzosen  und  Englander  hatten  hierin 
vor  den  Deutschen  keinen  Vorzug.  Der  Grund  dieser  Erschei- 
nung ergibt  sich  nur  zu  leicht  aus  der  auiserordentlichen 
Schwierigkeit  der  Behandlung  des  Gegenstandes.  Denn  ge- 
wöhnliche architektonische  Kenntnisse  reichten  dazu  am  we- 
nigsten hin  :  die  gründlichste  militärische  Bildung,  sowie  weit 
reichende  Belesenheit  auf  geschichtlichem  Gebiete  waren  zum 
Verstandnisse  der  Denkmaler  ebenso  erforderlich.  Dazu  sind 
letzlere  in  weit  geringerer  Anzahl  vorhanden,  meistens  in 
sehr  zerstörtem  Zustande  und  wenig  untersucht.  Ein  Werk, 
das  über  den  in  Rede  stehenden  Gegenstand  erschien,  mufste 
wesentlich  die  Aufgabe  haben,  Bahn  zu  brechen.  Und  dafs 
diese  Aufgabe  das  vorliegende  Buch  erfüllt,  können  wir  ge- 
wils  mit  vollem  Uechle  sagen.  Es  behandelt  nur  das  frühere 
Mittelalter  bis  zum  12.  Jhdt.;  weiset  jedoch  den  Weg  für  alle 
weitere  Forschung. 

111)  Die  deutschen  Ges  e  1 1  s  cha  fts  I  i  e  d  e  r  des  16.  u. 
17.  Jahrhunderts.  Aus  gleichzeitigen  Quellen  ge- 
sammelt von  Hoffmann  von  Fallersieben.  Zweite 
Ausgabe.  Leipzig,  Verlag  von  Wilh.  Engelmann.  1860. 
Zwei  Theile.     XX  u.  37G  u.  274  Stn. 

Iloffmann's  ,, deutsche  Gesellschaftslieder"  waren  schon  bei 
ihrem  ersten  Erscheinen  im  J.  1844  eine  hübsche  Sammlung, 
welche  als  eine  vortreffliche  Ergänzung  und  Forlsetzung  des 
grolsen  Uhland'schcn  Liederwerkes  betrachtet  werden  konnte. 
Nun  liegt  sie,  durch  l>einalic  zwanzigjähriges  unermiidetes 
Wcilerforschen  auf  die  doppelte  .\nzahl  von  Nummern  ge- 
bracht, in  zweiter  .Vuflage  vor  uns.  Wenn  wir  bedenken, 
dais  dies  Buch  das  einzige  Hillfsmittel  ist,  und  für  lange  Zeit 
auch  wol  noch  bleiben  wird,  um  ein  anschauliches  Bild  .der 
deutschen  Liederpnesie  in  jener  Periode  zu  gewinnen,  so  mufs 
man  (Jim  Verfasser  aufrichtig  dankbar  sein  für  die  unver- 
drossene Milbe,  welche  er  namentlich  der  Durch fvrschung  der 
vielen  gedruckten  NotenbUcher  des  16.  u.  17.  Jhdts.  gewidmet 
bat.  Die  Lieder  sind  nach  ihrem  Inhalte  geordnet,  die  Schrei- 
bung vereinfacht,  wie  es  die  für  jene  Zeil  geltenden  kriti- 
schen Gesichtspunkte  erheischen,  seltenere  Wörter  unter  dem 
Texte  erklärt.  Ueber  jedem  Liedc  ist  aulserdcm  die  Quelle 
genannt,  der  es  entnommen  ist,  und  am  Schluls  zur  Erleich- 
terung des  .\ufschlauens  ein  alphabetisches  Register  der  Lie- 
(leranfange  bcigcfiigt.  Ein  Verzeicbnils  aller  von  ihm  einge- 
sehinen und  lienntzlen  Liedersammlungen  hal  der  Verfasser 
in  der  Vorrede  versprochen,  der  —  gowiis  mit  Ueilit  —  bolft, 
damit    auch    den    Forschern    der    Musik   einen    willkommenen 


389 


Anzeiger  für  Kuiuie  der  deutschen  Vorzeit. 


390 


Dienst  zu  erweisen.  Es  sei  hiebei  erlanbl,  an  die  in  den 
beiden  erslen  Jahrgangen  dieser  Zeitschrift  vcrolTentlichte  Zu- 
sammenstellung von  Sangweisen  deutscher  Volkslieder  aus  der 
Bibliothek  des  gernian.  Museums  zu  erinnern,  worin  manche 
der  von  H  niitgelheilten  Lieder  noch  in  anderen,  zum  Theil 
älteren  Conipositionen  nachgewiesen  sind. 

Von  Herzen  stimmen  wir  ein  in  den  Wunsch  des  Verfas- 
sers, dals  diese  neue  Ausgabe  seines  Cuches  die  alten  Freunde 
wieder  linden  und  recht  viele  neue  sich  erwerben  möge. 

112)  Das  alemannische  Todtenfeld  bei  Ulm.  Be- 
schrieben und  erläutert  von  Professor  Dr.  K.  D.  Haus- 
ier. Mit  5  Steindrucklafeln  und  Holzschnitten.  Ulm, 
18fiO.  Druck  der  Wagnerischen  Buchdruckerei.  4.  40  Stn. 
■  Es  thut  uns  leid,  auf  den  Inhalt  dieser  an  neuen  Ergeb- 
nissen sehr  reichen  Abhandlung  nicht  ausführlich  eingehen  zu 
können.  Was  der  Verfasser  behauptet,  belegt  er  mit  guten 
Gründen,  und  nach  unserer  .Vnsicht  verdienen  seine  neuen 
Satze  die  vollste  Beachtung.  Das  tllmer  Todtenfeld  wurde 
gegen  Ende  des  Jahrs  1857  entdeckt.  Die  näheren  Verhält- 
nisse werden  in  der  Einleitung  erzahlt.  In  .\btheilung  (  er- 
folgt dann  die  Angabe  des  Terrains  und  in  II  die  Schilde- 
rung der  Graber.  Die  hier  gegebenen  Bemerkungen  über 
die  vnrgefundcuen  Skelette,  sowie  über  die  Beslattungsweise 
nach  den  vorhandenen  Spuren  (Verbrennen  und  Begraben) 
sind  sehr  belehrend.  In  .\blh.  III  handelt  der  Verf.  von  den 
Grabesbeigaben.  Besonders  haben  uns  hier  seine  Ansich- 
ten über  die  bisher  sogen.  Pfeile  angezogen,  die  er  für  die 
leichten  Wurfspeere  erklärt,  wovon  Tacilus  (G.  c.  6)  spricht. 
Wir  können  seiner  .\usfiirung  keinen  vollbegriindcten  Wider- 
spruch entgegensetzen.  Kerner  sind  höchst  interessant  die 
Bemerkungen  über  den  Gebrauch  des  Eisens.  Die  Abth.  IV. 
umfalst  die  Beantwortung  der  Frage:  Wer  sind  die  hier 
Begrabenen?  Die  allgemeine  Antwort  gibt  schon  der  Ti- 
tel der  Abhandlung  selbst;  „unsere  Griiber  müssen  vorchrist- 
liche Aleniiinnengraher  sein;  es  steht  fest,  dafs  sie  der  Zeit 
von  der  Mitte  des  vierten  bis  zum  Ende  des  sechsten  Jahr- 
hunderts angehören."  Schlielslich  gewinnt  der  Verfasser  das 
Ergebnils,  dals  Ulm  schon  seit  dem  J.  600  eine  alemannische 
Ansiedlung  gewesen  sei,  und  die  Stützpunkte  dieser  seiner 
Ansicht  sind  jedenfalls  in  liuhcm  Grade  zu  beachten.  Ucbcr- 
haupt  macht  die  ganze  Abhandlung  den  Eindruck  sehr  beson- 
nener Forschung,  unbefangener  Prüfung  und  gesunder  An- 
schauung; sie  gehört  zu  dem  Besten,  was  auf  diesem  Gebiete 
erschienen  ist  und  rückt  die  bisherigen  Grenzen  unserer 
Hcnnlnils  darauf  um  ein  gutes  Stück  weiter. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 
Ausland:    Nr.  38.     Zur  (leschichte  des  Brodbnckens. 
Bund:    Kr.  27-t.    Volkssngen    der    Schweiz.      Der    Kiese    l'ro- 

CU8.     (Kunge.) 
Europa:    Nr.  41.    Englische  Sitten  am  Uslcrfeste. 
Palatina-    Beibl.    zur  Pfalzer  Zeitung,    Nr.   69  —  7,5.     Grofs- 

und   hieinbockenheim.     70.  74.  Die  Wahrheit  in   der  Ret- 


scherfrage. (Remling.)  Nr.  72.  Die  jüngsten  urkundli- 
chen Ermittelungen  über  die  Relscherfrage.  (Rau.)  Nr. 
75.  Zum   Relscherstreit.     (Rau). 

Augsb.  Pos  t- Ze  i  i  ung  :  Nr.  205.  l'cber  die  Hcslauration 
der  Hitlerkapelle  zu  Ilafsfurt.  Nr.  112  Beilage.  Das 
Kloster  Kheinau   in  der  Schweiz. 

Leipziger  S  o  nn  ta  gsb  1  att :  Nr.  37.  Der  Dotn  in  .Magde- 
börg. 

Wester manu"s  illustrirle  deutsche  Monatshefte: 
Nr.  49.     Karl  der  Grofse. 

Neue  Münch.  Zeitung:  Abendblatt  Nr.  239.  Die  Einfüh- 
rung des  Pferderennens  in   Bayern. 

Wiener  Zeitung:  Nr.  131.  Neue  aufgefundene  Wandma- 
lereien in  der  St.  Weuzelskapelle  zu  Prag.  Nr.  142.  Zum 
Schützen-Jubiläum  in  Prag.  Ueber  die  Bogner  und  Schil- 
derer auf  den  Sladtlhürmcn.     (Mikower.) 


Vernilselite  XHrlirirltten. 

160)  Bei  llerzfelde,  einem  Dorfe  zwischen  Schlol's  und 
Städtchen  Bojtzenburg  und  der  Kreisstadt  Templin  in  der 
Uckermark,  Provinz  Brandenburg,  befinden  sich  auf  den  um- 
liegenden Aeckern  eine  grofse  Menge  von  regelmafsig  ge- 
setzten Steinhaufen,  welche  auf  manche  Schatze  des  Alter- 
thums  schliel'sen  lassen.  Der  Boden  bietet  eine  grofse  Ab- 
wechslung von  Hügeln  und  Thälern  dar,  in  deren  letzteren 
sich  viele  Wasserlöcher  befinden,  welche  man  als  eine  fort- 
laufende Reihe  neben  einer  Wiese  und  einem  See  verfolgen 
kann.  Das  ganze  Terrain  war  früher  mit  Eichen-  und  Bu- 
chenwaldern bestanden,  wie  solche  noch  z.  B.  bei  Bojtzen- 
burg von  hohem  Alter  zu  finden  sind.  In  den  letzteren  Jahren 
trockneten  jene  Wasserlöcher  fast  gfinzlich  aus.  und  mehrere 
der  Ackerbesilzer  lielsen  den  schlammigen  und  moorigen  Bo- 
den ausharren,  und  statt  des  Dunges  auf  ihren  .\cckern  aus- 
breiten. Eins  derselben  auf  dem  .Acker  des  Gutsbesitzers 
Schulze,  42  Schritte  lang  und  12  Schritte  breit,  war  auf  un- 
gefähr 8  Fufs  tief  ausgekarri,  als  man  auf  5  neben  einander 
liegende  Eichstamme  sliels.  Als  man  sie  in  der  Breite  des 
Wasserlochs  abgesagt  hatte,  und  die  .\rbeiler  mit  dem  Ilin- 
wegscbafTen  derselben  beschafligl  waren,  fanden  sie  darunter 
auf  einem  Haufen  40  Stück  Bronce  aus  dem  germanischen 
Alterlhume,  namentlich  12  gravierte  und  2  ungravieric  ellip- 
tische Armringe,  alle  ziemlich  2^/4"  in  der  grofscn  .\xe  weil, 

—  4  Fibeln,  deren  Nadeln  7,  6,  5  und  1"  lang  sind,  -  1 
Halsring  4'/i''  weit,  aus  doppeltem  gewundenem  Draht,  — 
6  ganz  gleiche  Brochen,  jede  bestehend  aus  2,  je  1"  weiten 
Spiralen  durch  einen  Bügel  verbunden,  wie  solche  in  allen 
Gröfscn  vorkommen,  um  die  Zipfel  eines  Tuches,  eines  Man- 
tels elc.  kreuzweise  hindurchzuslecken  ,  mehrere  concavo 
Knopfe   mit  (Idircn,   den   iiiisrigen  ganz   ähnlich,   —    1    .Meifscl, 

—  1  si(  heirormiges  Messer,  1  Franiea  oder  Paal^lnb,  —  1 
Spirale  mit  II  Windungen,  last  4"  lang  und  fa.l  2',i"  weil, 
zum  Schmuck  und  zum  Schulze  des  Unterarmes,  und  mehrere 
Bruchstücke.      Die    Mbrn    beschriebene   Lage   der  Wnsserlocher 


391 


Anzeiger  für  Kuiulo  der  deutschen  Vorzeil. 


392 


und  die  regelmSTsip  npben  eintinder  gelegten  Kichen  lassen 
vernuithen,  dafs  hier  einst  eine  Sitrafse  duroli  bruchige  Wald- 
gegenden über  einen  Knüppeldamm  geführt  hat;  und  die  Thal- 
sache, dafs  mehrere  der  genannten  Schmuckgcgenslände  so 
lahlreich  vorhanden  sind,  dal's  sie  Ein  Mensch  nicht  an  sich 
tragen  konnte,  und  dafs  z.  B.  die  Fibeln  wie  zur  Auswahl 
von  verschiedener  GrOlse  sind,  gibt  der  Yermiilhung  liauni, 
dafs  hier  ein  Händler  mit  seinem  Wagen  verungliicld  i^l,  und 
sein  Vorralh  zum  Iheil  verschüttet  wurde  nnd  zwischen 
den  Eichen  versank. 

Sanimiliche  (lOgenslande  kamen  übrigens  blank  zu  Tage, 
wie  dies  gewöhnlich  bei  der  lironce  der  Fall  ist,  welche  im 
Moor  gefunden  wird,  vorausgesetzt,  dafs  derselbe  mit  kalUar- 
tiger  Lauge  durchzogen  ist,  wahrend  die  in  Torfwiesen  ge- 
fundenen IJroncen  gewöhnlich  dem  verrosteten  Eisen  ithulich 
sind,  und  mir  die  im  Sande  gefundenen  die  schöne  grüne  Patina 
haben.  Auf  halklheile  deutete  auch  der  weilse  Ueberzng 
samintlicher  auf  dem  Boden  jenes  Wasserloches  zerstreuten 
Steine.  Merkwürdig  war  noch  eine  grol'se  Menge  von  Bir- 
kenrinde, welche,  wenig  schwerer,  als  die  Kinde  heutiger 
Baume.  Jahrhunderte  hindurch  unversehrt  geblieben  ist. 

Gransee,  den  7.   Oktober  18iiO.  Kirchner. 

161)  Beim  Graben  eines  Brunnens  auf  dem  l'latze  vor 
dem  k.  k.  Kreisgerichtsgebaude  in  Chrudim  ist  man  auf  ein 
ungewöhnlich  grolses,  in  ahnlichen  Dimensionen  vielleicht 
noch  nirgends  bemerktes  heidnisches  (Jrab  gestofsen,  wel- 
ches drei  Klafter  lief  eine  grofse  Menge  irdener  Aschenkrüge, 
Knochen  von  Thicren  u.  s.  w.  enthalt. 

Ifi2)  Bei  dem  l'mbauc  des  zur  früheren  Weiler'sclipn 
Bleibilchsenfabrik  gehörigen  Hinterhauses  in  der  dbern  Maxi- 
miliansstrafse  in  Augsburg  A.  104'/:  kam  ein  Denkstein 
zum  Vorschein,  der  mit  schönen  römischen  Buchstaben  die 
noch  schönere  .Vufschrift  führt:  Sis  aedis  cuslos  Pie  Jova  meae. 
Der  Eigenthiimer  gedenkt  diesen  Stein  an  demselben  Hause 
an  einer  passenden  Stelle  anzubringen.  Schrift  und  Latein  der 
Inschrift  bcurkundeu  das  2.  oder  3.  Jahrhundert  unserer  christ- 
lichen Zeitrechnung,  und  folglich,  dafs  schon  um  diese  Zeit 
längs  der  zum   Kapitol  (bei  St.  Ulrich)   fuhrenden  Strafse  eine 


Hauserreihe  stand,  daher  auch  die  vom  Milchberge,  das  .\fra- 
giilschen  entlang,  gegen  den  Predigerberg  sich  hinziehende 
hohe  Stützmauer  bereits  römischen  Ursprungs  ist. 

IG'5)  Bei  dem  in  .Angriff  genommenen  Bau  zur  Erweite- 
rung der  V.  Sietten'schen  Erziehungsanstalt  in  Augsburg 
ist  man  auf  ein  alles  Wandgemälde  gestofsen.  Dasselbe 
ist  mit  Wasserfarben  gemalt  und  stellt  ein  Turnier  dar.  Man 
verinuthet,  dafs  es  dem  13.  Jahrb.  angehört.  Leider  ist  nur  die 
obere  Hälfte  des  Bildes,  die  Brustbilder  der  Streiter,  erhalten. 
Der  interessante  Fund  ist  bereits  von  Künstlerhand  copiert 
worden. 

1G4)  Bei  Gelegenheit  der  Bestauration  des  Chores  der  in 
der  Nahe  vonTernitz  gelegenen  Pfarrkirche  St.  Johann  wurde 
ein  gröfseres  mittelalterliches  Freskobild  entdeckt, 
welches  auf  Kosten  des  Fabrikbesitzers  Herrn  Welzl  von  der 
Tünche  beireit  und  blofsgelegl  wurde.  Das  Interesse  knnpit 
sich  vorzugsweise  an  die  Darstellung,  welche  eine  Reihe  von 
Sonderbarkeilen  bietet  und  jedenfalls  weit  hinler  jenen  Fres- 
kobildern zurücksieht,  die  erst  vor  kurzer  Zeit  in  der  nahe- 
liegenden Pankrazkapelle  zu  Sieding  entdeckt  wurden,  leider 
abei*  keinen  Kunstfreund  gefunden  haben,  welcher  die  Unter- 
haltung derselben   sich  angelegen   sein   Heise. 

165)  Der  Verwaltungsrath  von  St.  Gallen  hat  dem  treff- 
lichen Maler  Emil  Rillmever  den  ehrenvollen  .Vuftrag  gege- 
ben, Cartons  fiir  Fre  s  k  ogema  I  d  e  anzufertigen,  mit  wel- 
chen 8  Felder,  3  Mschen  und  der  Plafond  des  Treppenhau- 
ses der  stadtischen  Bibliothek  geschmückt  werden  sollen. 
Die  SlofTe   werden   der  vaterlandischen  Geschichte   enliKJininen. 

Kid)  Die  Stadt  Konstanz  beabsichtigt  den  Märtyrern 
Johannes  Hufs  und  Hieronymus  von  Prag  auf  dem 
Platze,  wo  sie  die  Kirchenversammlung  verbrennen  lieis,  ein 
Denkmal   zu  errichten. 

167)  Die  bis  jetzt  als  Kelter  (?)  benützte  Pauls-,  sog. 
neue  Kirche  in  Efslingen,  wird  von  der  Stadi  um  den 
von  ihr  festgestellten  Preis  von  l.'j.OOOfl.  übernommen  und 
lür  den  katholischen  Gottesdienst  hergestellt.  Diese  in  einem 
sehr  reinen  romanischen  Stile  durchweg  ausgeführte,  sehr 
schone  Kirche  ward   1268  von  den   Domikanern  erbaut. 


Inserate  und  lickannlmnciinniiron. 


28)   Im  Verlage  der  J.   A.  Stein  sehen   BiirhhaiMlIiing    zu  nen  und   eniball  :    Killer,  Tod   und   Teufel   von   .\.  Dürer; 

Nürnberg  erscheint  ein  gröfseres  photogrophisches  Werk,  wel-  das    H  u  n  d  erl  gii  1  denb  la  tt    von   P.    Kembrandl:   eine  he- 

ches    zum     Zwecke    hat,     die    Meisler  werke    der    alten  roischc    Landschaft    von     H.     Meyer    und    das     Portrat 

Ku  pf  e  r  Sic  c  h  k  un  s  I  vom   1."). —  18.  Jhdi.    in  getreuen  Nach-  des  P.  P.   liubens  von  P.  Pontius, 
bildungcn  zu  vervielfAlligen.    Das  erste  Hefl  ist  eben  erschie- 


Verrn  wörtliche    lleilaclion  : 

Dr.  Freih.   v.   u.   z.   Aufsefs.      Dr.   .\.   v.   K  \  e.      Dr.  (I.    K.   Fromiiiann.      Dr.    I"ilii.    li  d  I  b    v.   S  cli  r  c  c  k  c  n  s  t  c  in. 

Verlag  der  literarisch -artistischen   Anstalt  des  germanischen   Museums  in  Nürnberg. 


U.  ¥..  S  ebnl  d'sclir  Uliclidrilckerrl. 


WUKNBERG.  Das  Abonnement  des 
Blatte»,  welches  alle  Monate  erscheint, 
wird  t^nzjährig  angenommen  und  betraft 
nach  der  neuesten  PostconventiüD  bei  allen 
Postämtern  und  Buchhandlungen  Deutsch- 
tiinds  incl.  Oestreicbs  3fl.  36  kr.  im  24  fl.- 
Fuls  oder  2Thlr.  preuls. 

Für  Frankreich  abonniert  man  in 
StraTsburg  bei  C.  F.  Schmidt,  in  Paris 
bei  der  deutschen  Uuchbnndlun?  von  F. 
Klincksieck.  Nr.   11.  rue   de   Lille,    oder 


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Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  für  hing- 
land  bei  Williams  &  Norgate.  14  Uen- 
rietta-StreetCovent-tiardon  in  London;  für 
yoniomerika  bei  dcnPObtämtL-rn  Bremen 
und  Hamburg.  — 

Inserate,  welche  mit  den  Zwecken 
des  Anzeigers  und  dessen  wJssenschart- 
lichem  (iebiete  in  Verbindung  stehen, 
werden  aufgenommen  und  der  Raum  ei- 
ner Columnenzcile  mit  7  kr.  oder  SSgr. 
berechnet. 


DEl  ISCIIE\  Wim. 

Siebenter  Jahrgang-. 


^^^^3 


1860. 


ÜRGW  DES  (;ERMAMSCIIE\  MUSEIMS. 

JW  11. 


KovciubcT. 


AVisseuscIial'lliclie  Millheiluiitfeii. 


Zur  Ciemrliirliie  tIeM  hüliiiiiHrlieii  Aiif- 

Hilgelheilt  von  Anton   Kohl  in   Prag. 

Das  Schlaggenwalder  Archiv  besitzt  eine  gleichzeitige 
Copie  des  unten  mitgelheilten  Briefes  des  Grafen  Thurn 
an  liuppa,  einen  der  bedeutendsten  unter  den  30  Direc- 
loren.  Die  Aufschrift  aufsen  lautet:  „Der  Herrn  Geiie- 
raln,  sonderlich  Hrn.  GrafTen  von  Thurn  den  Beheni.  Herrn 
Directoren  vnd  Landes  Käthen  auffm  Prager  Schloji.  inn 
Sachen  die  Beaiitworllung  des  Königlichen  *)  Schreibens 
belrelTendt,  gegebenes  guetachten  vnd  Bedenckhen."'  Der 
Inhalt  ist  gewiTs  nicht  ohne  Wichtigkeit,  da  Thurn  ganz 
offen  seine  Meinung  darlegt.  Stadt  Schlageenwald  selbst 
halte  sich  der  aufständischen  Bewegung  nicht  abgeneigt 
gezeigt;  stand  es  ja  namentlich  mit  dem  Freiherrn  vod 
Fels,  dem  Besitzer  der  benaclibarlen  Herrschaft  (iicfshubel, 
vielfach  in  brieflichem  Verki'hr  Doch  scheint  viel  nr- 
kiihdliclies    Jhitcriiil,    d:is    liirlier    gehörte,    abhanden   ge- 

*)  oürolich  Ferdinands  II.  Der  Brief  JBt  undatiert,  fiilll  »her 
jedenfalls  in  die  Zeil,  welche  zwischen  dem  Tode  K.  Ma- 
thias (10.  März  ltil9)  und  der  Schlacht  auf  dem  weis- 
sen Berge  liegt  (8.  Nov.  1620).  Da  Ferdinand  II.  nur 
,, Konig"  genannt,  von  Mathias  aber  als  „Kaiser"  ge- 
sprochen wird,  so  durfte  daraus  hervorgehen,  dnfs 
das  Schreiben  noch  vor  Erwahlunu  Ferdinands  znm 
röm.  König  und  Kaiser  (28.  Aug.  lülO)  abgcfalsl  wurde. 


kommen  zu  sein.  Der  Sladtrath  iiatte  wol  selbst  Sorge 
getragen,  dafs,  als  Ferdinand  II.  sein  ,,Refornialionswerk" 
mit  Strenge  durchführte,  jene  Actenstücke,  welche  am 
meisten  compromitliercn  und  der  Stadt  nachlheilig  wer- 
den konnten,  auf  die  Seite  geschafft  wurden*).  Auf 
diese  Weise  mag  vieles  verloren  gegangen  oder  in  Pri- 
vathände gewandert  sein. 

Thurus  Brief  nun  lautet: 

„^^  uhlgeburner  Edler  Herr 
Ihr  Gnd.  die  Herrn  Abgesandten  begehrn  mein  guet- 
achten, nit  dej^en  zur  iiotlurfft,  sondern  aus  hoher  lieb 
vnd  respect ;  wer  mein  Vatterland  so  hoch,  wie  treue 
das  Herzs,  so  gab  es  der  weit  Satlsfaction.  Betreffend 
das  königliche  schreiben,  so  klingt  es  nach  der  alten 
Leyern,  begehrt  vns  zu  Stabillrn,  Die  Statthalter,  die  sieb 
so  vngerecht,  verfolgerisch  gegen  vns  verhallen,  das  wir 
zu  uersicberiing  vnsers  gewissens,  freyheit,  lebens  rnd 
allen  w  oblslundls,  vns  mit  der  Defension  haben  gefnst 
mu|5en  niiuhen,  dieselbe  verlct/lc  vnd  beclagte  Persoh- 
neii,  will  der  K()riig  einsetzen,  Ihr  In.strnclion  approbircn, 
alji   wann   sie   loblich   vnd    wohl   gelhan   betten. 


*)  Als  die  luii.<erl.  Heforniationscommissflre  nach  Schlng- 
genwiild  knnicn.  wiir  bei  dir  »ngestelllen  l'nlersuihiing 
die  nllerorsle  Frage,  wohin  die  Prolocollc  und  Copie- 
schreibcn  von   l(il8  bis  1022  gekommen. 


395 


Anzeiger  für  Kunde  der  (Iciitschcn  Vorzeit. 


396 


Ich  setz  es  iiin  die  Regel,  soll  man  arilworlten  uiler 
iiit,  darüber  -cieb  ich  in  eyl  mein  cuet  beduiickheu,  ila- 
bey  niicli  niehrtiii  vnd  hohem  Verstand  viiderwurireii. 
Zu  erofTiien  das  Königlich  schreiben,  halt  ich  für  viiumb- 
ganglich  ;  daraiiir  aber  der  Zeit  schrillllich  /,ii  antwortten, 
gaoz  bedencklich  ;  was  aber  in  diesem  zu  thuen,  ist  mein 
Wohlmeinender  liath.  Die  I'ersohn,  so  das  Königlich  schrei- 
ben vberaiitworltel,  ein  eibielig  zu  beaiitwortten,  das  die 
Sachen  sich  so  weit  verlolTen  betten,  das  man  nunmehr 
in  diesen  terminis  versirt,  vnd  aus  sorgsamkeit  vud  be- 
trangnus  vnseres  lieben  Vatterlandts,  so  weit  ja  wieder 
verhofTen  gerathen,  das  wir  nunmehr  vnser  selbst  nit 
mechlig,  sondern  zur  erhaltung  vnser  Ehr,  Siegel,  BrielT 
vnd  wortt,  gezwungen,  ohne  Conscns  vnd  einwilligung 
der  Vnirten  vnd  Confoederirten,  Vns  in  keine  schlu|i- 
liche  antwortt  einzulajien. 

Bi(J*)  so  lang  nun  solches  an  die  Vnirtc  vnd  Confoede- 
rirte  Lander  gelangt,  vnd  Ihr  giietarhlen  iluruiiir  einge- 
holt wird,  Dofern  der  König  künftige  von  denen  Landern 
eine  guetle  antwortt  zu  erwarten  Vermeint,  wolle  Er  in- 
mitelst  die  Vrsachtr  vnd  AnslilTter  dieses  Landverderb- 
lichen Vnheils  von  sich  hinwegk,  das  mit  brennen  vnd 
Rauben  Hochschadliche  Krigsvolck  abschaffen,  vnd  zurück- 
fordern, auch  das  noch  ankombende  nicht  fortziehen  las- 
sen ;  daraus  wird  zuuerspuren  sein,  das  Ihre  Kön.  Mt. 
das  vergangene  Gnberno  begehre  zu  verbe(iern,  vud  alles 
verderbliches  weesen   abzuschneiden. 

So  ist  auch  dieses  vnser  ufTentlicher  vnuerholcner 
Vorsatz,  vnd  Vnvmbgänglichs  vornheniben,  das  was  vns 
zuuor  von  Ihr  Kay.  JU.  Mathia  vnsern  in  Gott  ihuenden 
Herrn,  wegen  der  Confoederirten  Landi'r  Halben  verspro- 
chen, vnd  so  hoch  renersirt  worden,  Das  «ir  vor  erort- 
terung  der  4  lliiulil-l'niiCl'jn  keine  l'roiMJsition  zu  dclibe- 
riren  schuldig  sein,  Welches  aber  durch  die  veillnchlen 
bösen,  Spotlichen,  Ehrvergejienen  vnd  schädlichen  lUuite, 
des  TeufTels  Practickhen  vnd  dessen  ,\illi;iri  iiten  ver- 
wehrt worden. 

Daher  wir  Verursacht,  au  iezo  einen  sichern  weeg 
zu  gehen,  vnd  vor  der  Vnion  aller  Länder  vnd  Confoe- 
deralion  derselben,  in  kein  absonderliche  Antwortt,  (thli- 
gicung  vnd  verfengkligkheit  vnns  zu  begeben  gesinnet 
sein.  Wann  aber  OITt  gemelte  vns  versprochene  Vnion 
vnd  Confoedcration  in  esse  vnd  ansehenllicli  geschlossen 
sein  wirdt.  So  wollen  wir  ex  pleno  Consilio  Viianimiler 
ein  solche  Antwortt  gehen,   die   iicchsl  Gott  zu   licliclinng 

*)  Hier  die  RAodbcmerkuug  des  Abschreibers :  Dieter  vcr- 
zcicboete  l'unct  iat  allhivr  von  den  Herren  tiencraln 
bcygcsclit  worden. 


EhilichiT  lenth,   auch   allen    christlichen   Ltindern   zu   gue- 
then  gedeyen   soll:   vor  solcher  Zeil  ist  es  viithuenlichen. 

Hill)    K  li    jinn    ilariim   ücirrel   vnd   gefehlt,   so    liitl   ich 
mit    nieirum    Aligang    und    Jliingel    des    Verstandts    geduld 
zu   haben,   Vnd   mehr  auff  das   treue   Ilerzs  zue   sehen. 
Der  so  es   inn   der  Seelen   viid   im    Herzen 
gueth   meint 

II.  M,  G.  v.  Thurn  •• 
Die  Adresse  des  Briefes  lautet:  ,,lhr.  Gndn.  Herrn 
Herrn  Wenczeln  Wilhelm  von  Ruppau  zu  aiiren  Händen." 
lieber  Ruppa  vgl.  unter  anderen  Gindely's  Beitrage  zur 
Geschichte  des  dreifsigjahrigen  Krieges,  S.  32  f.,  40  ff. 
u.  s.   w. 


Veit  StoTci,  keiiiI*ol(>,  Honilerii  ein  greiior- 
iier  Xurnlierjser. 

Von  J.  15a  ade  r,*  Conservalor  am  k.  Archiv  in  Nürnberg. 

Die  Vermnlhung,  Veit  Slofs  sei  ein  geborner  Nürn- 
berger, wurde  schon  in  den  ,. Beiträgen  zur  Kunstge- 
schichte Nürnbergs''  ausgesprochen.  Dieselbe  ist  in  Folge 
weiterer  Nachforschungen  nunmehr  zur  Ge«if>heit  ge- 
worden. Den  Beweis,  dafs  Veit  Stofs  kein  Pole,  sondern 
ein  Nürnberger  sei,  liefern  die  Burger-Veizeichnisse  des 
XV.  Jahrhunderts,  die  aus  dieser  Zeit  vollslaudig  vor- 
handen sind.  Sie  enthalten  die  Namen  aller  neuaufge- 
nommenen Burger,  die  nicht  schon  durch  ihre  Geburt  das 
Bürgerrecht  erworben  hatten,  und  sind  amtlich  angefer- 
tigt. Auch  enthalten  sie  in  bestimmlen  Zwisrheiirflumen 
die  Verzeichnisse  solcher  Burger,  die  ihr  Burgerrecht  auf- 
gegeben haben  und  ausgewandert  sind.  Unter  diesen 
erscheint  auch  Veit  Stofs,  der  im  J.  1477  sein  Bürger- 
recht aufgab  und  einen  Revers  ausstellte,  dafs  er  gegen 
die  Stadt  niemals  sein  noch  thiin,  auch  alle  ihre  Geheim- 
nisse, die  ihm  bewiifst  \>ären,  bewahren  wolle.  Dieses 
Versprechen   mnfste  er  eidlich  bekräftigen. 

Ware  Veit  Stofs  nicht  schon  durch  seine  Geburt  Bür- 
ger zu  Nürnberg  gewesen,  und  wäre  er  erst  aus  der 
Fremde  zugewandert,  so  mufste  seine  Burgeranfnalime  in 
den  Burger-Verzeichiiissen  vorgetragen  Sein,  die  nur  die 
neuanfgenommenen  Bürger  verzeichnen,  und,  wie  gesagt, 
ans  dem  .\V.  .liilii  linndiTt  ganz  voll.--liin(lig  vorhanden 
sind.  Stofs  aber  kommt  in  denselben  nicht  vor,  und  es 
ergibt  sich  sohin  von  seihst,  dafs  er  sein  Nlirnberccr 
Büiserrerhl,  das  er  Im  .1.  1177  inir;;iili,  ilniili  ilii>  (HJnirt 
besafs. 

Er  ist  wahrscheinlich  der  Sohn  des  Gurtli'rs  Miihel 
Stufs,  der  im  J  111.)  liie  Burgeranrniihnie  zu  Nürnberg 
erhielt.      Veit    Stofs    mag    zur    Zeit,    als    er  sein   Bürger- 


397 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


398 


recht  im  J,  1477  aufgal)  und  narh  Polen  zog,  uiigefalir 
40  Jahre  alt  gewesen  sein.  Im  J.  1496  kehrte  er  wie- 
der nach  ^Urllberg  zurück.  Er  suchte  um  Wiederauf- 
nahme nach  und  erhielt  sie.  Bekanntlich  erreichte  er 
ein  sehr  hohes  Aller,  fast  von   100  Jahren. 

Aufser  den  in  vorerwähnten  „Beilrdgen  etc."  aufge- 
führten Slilgliedern  der  Familie  Stofs,  die  Bürger  wur- 
den zu  Nürnberg,  kommen  auch  noch  vor  Heinz  Stofs, 
ein  üurller,  der  im  J.  1446,  und  Kalhrein  Stossin,  eine 
„wurtkerin",  die  im  J.  1454  die  Burgeraufnahme  erhielt. 


uständo.'     Ileliipleli  ^Vippj  ,  ein  Solollmriier  Dirliter. 

Von  Emil   Weller  in   Zürich. 

Unter  den  Dichtern  des  sechzehnten  Jahrhunderts  zäh- 
len die  Schweizer  xu  den  fiischesten  und  gewecktesten. 
Ihre  Schlachtlieder  verrathen  eine  gewisse  elastische 
Kraft  und  jene  Keckheit,  welche  den  Landsknechtnaturen 
der  damaligen  Zeit  so  wohl  ansteht;  ich  verweise  be- 
sonders auf  Jonas  IJachelberger,  Hans  Kraft,  Löwenstein, 
die  noch  wenig  bekannt  sind,  und  von  denen  ich  gele- 
gentlich  mehr  sagen   werde. 

Heinrich  Wirry  ist  bisher  nur  als  Beschrciber  von 
Festschiefsen  und  Festlichkeiten  genannt  worden,  da  er 
sich  frühzeitig  in  <lie  Cnrriere  der  sogenannten  Prilsch- 
meisler  warf  und  als  solcher  mehrere  grofsere  poetische 
Schil.lerungen  verfafste.  Aber  er  war  auch,  und  zwar  in 
seiner  ersten  Zeit,  Volksschriftsteller,  und  das  erste  Pro- 
dukt, welches  ich  von  ihm  anlluhrcn  kann,  ist  ein  histo- 
risches Lied.  Es  sei  mir  vergönnt,  der  Zeitfolge  nach 
eine  ganze  Reihe  gröfstentheils  von  mir  durchgesehener 
Produkte  VVirry's  hier  aufzuzahlen.  Sechs  davon  sind 
ganz  uiibekanut  und  wahrscheinlich  Unica,  drei  Beschrei- 
bungen von  Festschiefsen  wenigstens  noch  nicht  erwähnt 
und   sicherlich    nur  in  einigen  E.xcniplaren  noch  voihanden. 

1)  Ein  hupsch  Neuw  Lied,  Wie  ^ler  Kuiiig  voriPianck- 
reich  inii  da,--  TeutscIiNimt  mit  liores  nunlit  i.-^t  gezogen. 
Im  Thon  wie  Dielridi  von  Bern.  o.  0.  u.  J.  (Ijö2).  4 
151  8  —  In  der  Lnzerner  Bnrgerbihliothek.  Am  Schlüsse 
nennt  sich  der  Üicliter  Heinrich  Wirry.  Der  .Anfang 
lautet: 

Da   man   zalt  FunfTzehen  hundert  Jar, 
Zwey   vmI   funffzig,  das   ist  war, 
Ist  dise   Geschieht  geschehen   etc. 

2)  Ein  wunderbarliche  erschrockenlicho  worhafTlige 
geschieht,  so  geschehen  ist  in  einer  Stall  gelegen  in  dem 
Else|i  genant,  Bychenwyler  von  einem  Bureer,  Her  sich 
selb»,  vund  sein   wcib   auch  kind,  inn  Mntler  leih   erniordi 


hat,  wie  dann  diese  Figur  anzeigt.  Am  Ende  :  In  truck 
gegeben  durch  Heinrich  Wirri  burger  von  Soloturn  im 
1.5.5.3. 

Folioblatt  mit  grobem  llolzschnill,  links  der  Selbst- 
mord, rechts  die  Krmordung  der  Frau.  Schilderung  in 
Prosa.   —   In  der  Züricher  Stadibibliothek. 

3)  Ein  w  underbarlich  gantz  warhalTt  gescliicht  so  ge- 
schehen ist  in  dem  Schwylzerland ,  by  einer  statt  heist 
Willisow,  dry  myl  von  Lutzern,  von  dryen  gesellen  die 
mit  cinandre  gespilt  habend,  da  der  Tüfel  den  einen,  den 
andren  zweyeu  angesichl  jrer  ougen  genommen  vnnd  hin- 
weg getragen  hat.  Vnder  den  andren  zweyen  habend 
die  lu|5  den  einen  zu  tod  g>;bissen.  Der  dritl  ist  mit 
dem  schwerdt  in  der  vorbemeltcn  statt  Willisow  ge- 
richt  worden.  Warhafft  geschehen  wie  jr  hernach  hören 
werdend. 

In  truckt  gegeben  durch  Heinrich  Wirri  Burger  zn 
Soloturn  im  1553.  Getruckt  zu  Slra|iburg  by  Augustin 
Frie|i. 

Folioblatt  mit  coloriertem  Holzschnitt ;  die  Drei  am 
Tisch,  der  Teufel,  einem  Krebs  ähnlich,  packt  im  Fluge 
den   einen.     In   Prosa.   —  In  der  Züricher  Stadibibliothek. 

Neue  Ausgaben  : 

Ein  wunderbarliche  vnd  ganz  warhalTte  Geschiebt  von 
dreien  Gesellen  zn  Willisow  bei  Luzern,  die  mit  einan- 
der gespielt  haben,  wovon  den  einen  der  Teuffel  geholt, 
den  andern  die  Leyß  zu  todt  gebissen  vnd  der  drit  ge- 
richt  ist  worden.  Angspurg.  1553.  4.  —  Butsch,  Cat. 
26.   p.  53. 

Ein  Erschreckliche  vnd  WarhafTlige  Geschieht  Von 
dreyeu  Spilern  Welcher  einer  mit  Namen  Virich  Schröt- 
ter,  vom  TeulTel  sichbarlich  hinweckgefurt  etc.  Am  Ende: 
Gedruckt  zu  Nürnberg  durch  Hermann  llamsing.  1554. 
4  ßl.    4.   —  Im  germari.   Blusenm. 

4)  Ordenliche  beschreybung  des  ordenlichen  Slahel 
Schiessens,  das  da  gehallen  ist  worden  durch  die  Forst- 
lich Stadt  Laiiging,  in  Beinieii  gestellt  durch  Heinrich 
\Mrry,  bnrlig  von  Araw  ,  woiihafft  zu  Zürich.  Anno 
51  D.lv.    Wenn   Got  wil  So  ist  mein  zil. 

Ü.  0.  u.  J.  (Zürich,  1555).  8  Bl.  8.  —  In  Zürich 
(Stadibibl.),  Luzern  (Bürgerbibl.)  und  in  Wolfenhüttel 
(Herzogl.   Bibl.).     Es  beginnt: 

Ir  Herren  wend  jr  mir  hören   zu 

So  wolt  ich   euch  ein  sprUchlin   Ihun  etc. 

5)  Ordenliche  heschreibnng  des  grossen  pürhsen  schies- 
sens,  durch  die  Schmeltzlierrn  vnnd  Gwerckhen,  des  Ed- 
len Berckwerchs  zu  Schwatz,  im  Monat  Angnsti,  des 
y\  D.Lv.  Jars  gehalten  worden.  Gedicht  durch  Heinrich 
Wiiry  von  Zurch,  gewejincr  Prilschmaister  zu  Scbwati 
aulT  dem  Schiessen. 


399                                                   Anzeiger  liir  Kuiiile  der  iknilsclion   Vorzeil.  400 

0.    0.    u.    J.    (Zürich,    1555).    8  Bl.    8.   —    Iii   Zürich  Wir    linilin    diese    ganze  Anordnung    bei    den   meisten 

und   WoifenbUltel.     Es  beginnt:  kirchlichen   Gebäuden  aus  jener  Zeil,  in  soferne  sie  sich 

Nun   hörcd  jr  Herrn  vfi  gute   freund  unverändert    erhallen    haben.     Die  Verwendung    des  dem 

Ali  wie  jr  hie  versamlet  scind   etc.  Chore    gegenüberstehenden     Schiiltheiles    als    Vorhalle 

(SchluTs  folet.)  iiommt    schon  bei  den   nll-chrisllichen   Basiliken    vor    und 

wird  durch  das  ganze  Mittelalter  herab  gefunden.    Eigen- 

.    -  Ihümlicher   ist    die    giebelförmige    G  n  rt  v  e  rzi  eru  n  g   an 

_                     _         .it.              n^ii          >i<in    #„_^  der   Vorhalle       Kechtwlnkelige   Brechungen,   als  Einfassun- 

KoosL            Da«  Hirrlieii  -  Portnl   «iep  Al»<el  Peters-  "                   ^ 

niij„  .»„n-„„o.                                                 .  ffcn   des   von   einem    Halbkreis   überdeckten  Fortales,   kom- 
BlldenaeRanat.                                                       liailMeil« 

Baukunst  men   hiiuliger   vor. 

Von  V.  Kriee-Hochfe  I  de  n.  <;rnfsh.   bad.  General,   in  Baden-  ,              ,           ,.                ,              ,.           .nji-- 

"                         „    /  Am  merkwürdigsten   aber,  und  eines   der  Bedürfnisse 
Baden. 

bezeichnend,    welche    den    bald    erfolgten    Uebergang    zu 

(Sclilufs.i  .  „         .,  -jj-i 

einem   neuen   Baustile  herbeiführten,   sind   die  kreisrun- 

Bei  genauer  Betrachtung  sieht   man,  dafs  ein  älteres  den   Fenster  über  jedem  der  früher  gebrauchlichen,  zur 

Modell  weggemeifselt  uiul  das  gegenwartige  aufserst  sorg-  Erlangung   giöfserer   Helle.      Unseres    Wissens    steht    auf 

fällig  eingesetzt    und    angepafst    wurde.     Dieser  Umstand  deutschem  Boden   nur  noch   ein  einziger  alter  kirchlicher 

möchte    zu  der  Vermulhung  führen,    dafs  das  Modell  der  Bau,     welcher   diese    Anordnung   zeigt,    die    Kapelle    des 

ersten,  983    erbauten    und    später  abgebrannten    Kirche  Klosters    Heilsbroiin    bei    Nürnberg,    erbaut   im    Jahre 

mit  jenem    der    1174  errichteten   vertauscht   wurde,    und  1200. 

somit  die  beiden  Bildsäulen   bis  in's   10.  Jahrhundert  hin-  Kreisrunde  Fenster  überhaupt    erscheinen   in  Üeutsch- 

aufreichen  durften.      Dieser  Vermulhung  widerspricht  je-  land  erst  bei  den   mit  Peter  sha  u  sen  gleichzeitigen  Bau- 

doch  die  Zeichnung,  wie  die  technische  Behandlung  sammt-  len,  wie  an   der  gröfsern  Kirche  zu  Eberbach  im  Bhein- 

licher  Skulpturen,    welche    die    rohen   Denkmaler    der   da-  gau    (vollendet    116(i)    und    an    der   Vorhalle    der    Abtei- 

maligen   Zeit  schon  weit  übertreffen.  Kirche    zu   St.   Martin    in   t'oln    (1155),    bereits    mit  der 

Das  Modell  zeigt  die  aufscre  Anordnung  des  Baues  .Andeutung  von  concentrisch  zulaufendem  Stabwrike,  nach 
auf  das  Genaueste.  Auf  der  Oslseite  des  gegen  Süden  Art  eines  Hades  (vielleicht  ein  Werk  aus  spaterer  Zeit), 
gerichteten  Schiffes  steht  ein  nur  wenig  schmalerer  V  or-  Eine  detaillieite  Zeichnung  der  nunmehr  abgebro- 
bau  von  (wie  es  scheint)  quadratischem  Grundrisse  und  ebenen  östlichen  Fa(,ade  der  l'elershauser  Abtei -Kirche 
gleicher  Hohe  mit  gegen  Osten  gcriililclem  Giebel  und  befindet  sich  in  England,  im  Besitze  eines  dortigen 
einfachem  Pultdach,  über  welchem  ein  ganz  kleines,  wahr-  Samnilers  und  Kenners,  des  Herrn  Fox  -  S  1  ro  ng  wa  y  s  ; 
scheinlich  hölzernes  Glockenthurnichen  mit  spitzem  Dache  specielle  Zeichnungen  des  Portales  aber  theileii  II. 
sich  erhebt.  Unser  Portal  erscheint  daran  auf  der  Ost-  Schreiber  in  seinen  Denkmalern  deutscher  Baukunst 
Seite  und  darüber  ein  grofses  kreisrundes  Fenster  ohne  am  Oberrheine  (I.  Liefer,  Freiburg,  1825)  und  J.  Berg- 
inneres Stabwerk.  Ucber  beiden  erhebt  sieh  ein  parallel  mann  in  seiner  Sammlung  der  Merkwürdigkeiten  des 
mit  dem  obersten  Giebel  von  beiden  Seiten  aufsteigendes  Grofsherzogtlinins  Baden  (Konstanz,  IB'iö,  Fol.  10)  mit. 
Gesimse  oder  ein  Gurt,  und  über  diesem  sind  zwei  Es  bleibt  nunmehr  noch  die  Erklärung  der  Inschrif- 
kleine,  im  Halbkreis  überwölbte  Fenster,  wie  oberhalb  ten  übrig.  Auffallend  ist  es,  dafs  die  schonen  und  mei- 
dcrselben  ein   kleineres   kreisrundes.  stens    wohlerhaltenen    Buchstaben    des    12.    Jahrhunderts 

Auf  seiner  sudlichen  Seite  zeigt  der  Vorbau  abermals  bis  in   die  allerneueste  Zeit  keinen  Leser  gefunden;   denn 

jenen   giebelartigen  Gurt.     Oberhalb   desselben,    unter   ileni  weder  die  Pelershausische  Chronik,   noch  U  ss  e  r  m  a  n  n  , 

horizontalen    Dachgesimse,     sind    keine    Oeffniingen    oder  noch    tridliili  Schreiber   konnten    diese  Inschririen  lesen. 

Fenster,    unterhalb    aber    eine   schmalere,    im    Kreisbogen  Letzterer    nennt    sie    einfach    drei    Heihen     nndenilirh    ge- 

Uberdecklc    Pforte,    rechts    und    links    derselben,    sowie  wordener  Schrift       Die   vielen,   wie   es   scheint,    bald    ver- 

auch   in  der  Mitte,  unter  der  Giebelspitze,  drei  kreisrunde  gesseneii   und   nicht  inelir  erkannten  AbkUrzungeu   des  12. 

Fenster   von   kleinerem    Durchmesser.  Jahrhunderts,    nebst    den    Verwitterungen    des    allerdings 

Die    südliche   Langseite,    deren    Dach    um    ein   «eni-  sehr   weichen   Steines   mOgen   die    I  rsaehe   davon   sein 
ges   hoher   ist,    als   jenes    des    Vorderbaues,    zeiget    eine  Wir    theilen    hier   die   Verse   mit,    wie    Herr   Archiv- 
Reihe    der    bekannten     kleinen    Fenster    des    romanischen  direetor   Dr.    Moiic,    der  grUnclliehe    Erforscher   vaterlan- 
Baustiles,   über  jedem   aber,    zum    Behnfe   grofserer   Helle,  discher    Geschiehten    und    Alterlhilmer ,    sie   gelesen,    und 
ein  kreisrundes  von  dem   nämlichen   Durchmesser.  wie    sie  nunmehr  Jeder,    wenn    er    einmal    den    Schlüssel 


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401 


Anzeiger  lür  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


402 


hat,  mit  Leichtigkeit  iiachlcseii   kann.     Auf  unüerem  Holz- 
schnitte sind  sie  ganz  deutlich  angegeben. 

Auf  den    beiden    bogenförmigen   Leisten    des  Mittel- 
feldes,  worin   der  Erloser  erscheint,   heifst   es: 

Praesidet  bis  portis,   qui  solvit  vincula   mortis. 
Sum,   qui   pcrduro,   non  sedeo   cum   periluro. 
Auf    der    horizontalen     Grundlinie    des    Hundfeldes 
stehen    die  Bibelworte,    welche    zum   Eingang    der   Messe 
auf  Christi   Himmelfahrt  dienen  : 

Filius   eccc   dei,   quem   cernilis   o   Galilaei, 
ipse  reverlelur,   non   milis,  ut  isle  videtur. 
Auf  der  Leiste  über  den   Aposteln  liest  man: 
.    .    .  m   mecum    fratres   tractabitis   aequnm. 
Omnibus  ut  vobis   mereedem   reddo  laboris. 
Auf  der  Leiste  unter  den  Aposteln  aber  stehet: 
Rectores  isli  malla   tollent  sub  vice  Christi 
quos,   iie  damnemur,   venerantes  quique   precemur. 
Diese  Inschriften    lassen    über    die  Idee  des  Kunstlers 
bei    dem    Baue    seines    Portales    durchaus    keinen    Zweifel 
entstehen.     Der    Eingang    zur   Kirche   ruft   zum   Gebete, 
in   sehr    ernster  Hinweisung    auf  das  jüngste   Gericht   und 
auf  die   Fiulillle   dir   Heiligen. 


KfnzeKel  sr,iip  BoKrültiiit'ü  der  wolileilleii 
'«■i«i  «iel  Klirnlii)f<*iiilrei«-Ii<'iii  Frau  Knr- 
harii  von  diierli.  kcI».*  Förtwcli  xii  'l'liiiriiuii, 

so  Montags  nach  Palmarum  den  1.  April  1588  gehalten 
worden.  *) 

Sontags  Abcndts: 

1)  Lemmer(J  zum   vorgebraltens. 

2)  Blaue  Hi'cht  vnd   KarpITen  In  Speck. 

3)  Alte   Huner  In   Re5|i. 

4)  Kalbfleisch  Inn   Lemonien. 

5)  Salat  vnd   liarlc   Ayi«r. 

A  n  derga  ng  : 

6)  Kalbsbrust  gefnlt. 
')   Gedempffle   Birn. 

8j    Gebralten   Ael   warm. 
9)   Gallerden   von   Fischen. 
10)   Warm   Gebaclieris. 

Vors   Gesinde   v  n  n  d   F  ii  li  r  I  <■  u  t  ; 

1)  Rindfleisch. 

2)  Gesotten   KarpITcn. 

3)  Dürre   Birn. 

4)  GedempITt  Gebratlens. 

5)  Geschnieltcn   Ochsengelung. 

*)  Milgolhcilt    aus    dem   griin.    Gicch 'sehen    Archive    lu 
Tlinrnau. 


Vffm   Montag   zur  frue  Malzeit: 

1)  Kopaun  Suppen   mit  gebeheten  brot 

2)  Gebratten   Geiß  leber  (Gei(5setzer  ?) 

3)  Blawe   Vorelln. 

4)  Grüne  Steckrüben. 

5)  Hennen   vnd   Rindfleisch  Im  Kren. 

6)  (rcdimpfft  Lamhjh'.wih*). 

7)  Hecbl  in   einer  Polnischen  brue. 

8)  Birn  Torlten. 

9)  Gebrattene  Spanschweinle. 

Ander  Gang: 

10)  Gebralten  Kopiiuuen. 

11)  Gesalzen   \\'ildlbret  braun. 

12)  Grnn   Kraut. 

13)  Kalte  Esche. 

14)  Taubn   In   Lemonien. 

15)  KarpITen   Pastctten. 

16)  Gebralten   Kalbschlegel  gespickt. 
1")  (h'umld  In  einer  Inquer  hrue. 
18)  Fleisch  Gallerden. 

V  ors  Gesinde : 

1)  Vffgeschniettene  Suppen. 

2)  Hindfleisch. 

3)  Wurst. 

4)  Arbeißen. 

5)  Warm   Brattens. 

6)  Stockfisch  oder  Plattei{!)  leersten  Karpffen. 


*)  Die   mit  Cursivschrifl   gedruckten  Stellen    sind    in  dem 
Aktenstücke  durchstrichen. 


.Tliinxl'iiiiil   In   ^icliti allen. 

Von  Dr.  J.  Muller. 
(Schlufs.) 

24.  Kolmar.    a)  Ils.  :  Adler,  f  ....  TA.  T?0.  OOLMAR. 
Rs.  :   Zierliches    Kreuz,      -j-    S.   M.         II'\S.    lATHOg. 

11   Gr. 

b)  Hs.  :  Adler,  darunter  in  der  Linschr.  das  Wuppen- 
schildchen.     f  MONETA.   N  — 0.   COLMAR. 

Rs.  :  Grofses  Kreuz,  das  die  Umschrift  theill.  S.  MAR- 
TIN.  PATRON.      12  Gr. 

c)  Aehnlich  wie  Berslctt  Nr.  17,  aber  der  Adler  sieht 
nach  der  andern  Seite.  MONKT  N  O  COIMA.  l'm- 
schrift  der  Rs.  :   MART l'AlliiiN       li)  Gr. 

25.  S.   Abbildung   4.      Schlechtes   Silber. 

26.  Elsafs.  Ils.:  Zierliches  Kreuz,  t  FEUDI.  U. 
G.   AR.   AVST 

Rs.  :  Gekrönter  Wappenschild  DY\.  BVR  LA  ALS. 
11  Ur. 


Itlrxoufninf;  and 

Erworo. 
HnndcUnittteL 


403 


Aiizeiücr  für  Kunde  der  deulsclien  Vorzeit. 


404 


27.  Frankreich,  Heinrich  III.  lls. :  Beiorbecrles 
Brustbild,  darunter  die  Jz.    1579. 

Rs. :  Lilienkreuz  mit  11  in  der  Mitte.  Die  Umschrif- 
ten znm  grofsen  Theil  weggeschnitten.  Zwei  Stuck,  das 
eiue  ohne  Jahrszahl.     16  Gr. 

28.  Schweiz.  Bern.  Der  Bär  und  darüber  der 
Reichsadler.  Vgl.  Meyer,  Taf.  I.  Nr.  49.  Stempelver- 
schiedenheiten  ;  Punkt  auf  der  Schulter  des  Bären  j  fer- 
ner verschiedene  Gröfse  :  6  —  9  Gr.      14  Stück. 

29.  Chur.     Sieben  verschiedene  Gepräge: 

a)  Wie  Meyer  (d.  Deuare  und  Bracteaten  d.  Schweiz, 
Zürich,  1858)  >r.  161.  Von  Bischof  Ortlieb  von  Bran- 
des  1458  —  141)1. 

b)  Wie  Meyer  162.  Von  Bisch.  Heinrich  von  Ho- 
wen   1491-    1503. 

c)  Wie    Meyer    163.     Von   Bisch.    Paul  Ziegler    1503 

—  1541. 

d)  u.  e)    S.  Abbild.   5  ii.  6. 

f)  Wie  Abbild.    7. 

g)  Aehiilich  wie  vorige,  aber  kleiner  (8  Gr.)  und 
statt  der  Buchstaben  die  Jahrszahl   15  .  .  . 

30.  Freibnrg.     Wie  Meyer  Nr.    119. 

31.  St.  Gallen,     a)   Lammpfennig,   vgl.  Meyer  Nr.  94. 
b)   Bärenpfennige,    20  StUck,    darunter    wenigstens    4 

verschiedene  Sorten,  wie  Meyer  Nr.  97,  davon  eine  Ab- 
art mit  kleineren  Buchstaben  und  Nr.  98  von  verschiede- 
nen Geprägen,  auch   von  abweichendem   Feingehalt. 

32.  Scha  ff  hausen,  a)  Halber  springender  Widder. 
Ueyer  Nr.   103  ähnlich,  jedoch  die  Ilorner  gewundener. 

b)  Widder,  aus  dem  Thurme  hervorspringend,  im  Per- 
lenkreis.    Nichts  ähnlich  bei  Meyer.     8  Gr. 

c)  lls.  :  WiddiT,  aus  dem  Thurme  hervorspringend. 
MON.  NO.  SCAFVSliNSI.    60. 

Ks.  :   Adler.   0  HEX.  GLO.  XFI.   VE.   CVM.  PA.     10  Gr- 

33.  Sololhurn.  Wie  Meyer  Nr.  112,  jedoch  Stem- 
pelverschiedenhciten  ;  3  Stück. 

34.  Uri.     S.  Abbildung  8. 

35.  Zug.     S.  Abbildung  9.     Ziemlich    starkes   Blech. 

36.  Zürich.  Wie  Meyer  Nr.  56  und  ders. ,  die  alt. 
Münzen  v.  Ziiriih,  Nr.  50,  jedoch  kleiner.  Schlechtes 
Silber. 

37.  S.  Abbildung,   Nr.    10.     Sehr  schlechtes  Silber. 

38.  Salzburg.  Drei  Wappenschilde  in  dreibogigcr 
Einfassung,  darunter  d.  J.  1555.  Vom  Erzhisch.  Michael 
von   Khueiibnrg. 

39.  Tyrol  n)  lls.;  Gekröntes  Brustbild  nach  links. 
RVDOL    II    I)  G    HO.  IM.  S.  A.  G.  II.  B.  BE\.  04. 

Rs.  :  Itnnd  mit  8  Krcnzschenkeln ,  darin  ein  Wappen- 
schild mit  dem  Adler.  NEC  NUN  ARCHIDVCES  A.  I). 
B.  C.  TIR.     11   Gr. 


b)  Vgl.  Appel  3753  und  Wellenheim  9209.  Von  Si- 
gismund,  j    1496. 

r)  Wie  Appel  Nr.  3755  und  Wellenheim  9212.  Von 
Ma.ximilian  I. 

d)  Hs.  :  Gekrönter  Wappenschild  mit  der  Österreich!* 
sehen   Binde.      AKCHIDVX.   AVSTIUK.  JIÜXVI. 

Rs.  :  Drei  in's  Kleeblatt  gestellte  \\  appenschilde.  f 
STIRIE.  CARINTH.  TIKüLIS.  Schlecht  versilbertes  Mes- 
sing.     15   Gr. 

40.    Von   K.   Ferdinand   I   : 

Hs. :  Gekröntes  Brustbild,  nach  links  gewendet.  fFER- 
DINA.  D.  G.  RO.   IIVN.  BO.  REX. 

Rs.  :  Ein  einfacher  Adler,  mit  Heiligenschein,  dem 
aragön.-siciliscben  Wappenschilde  vor  der  Brust  und  statt 
des  Schwanzes  den  Reichsapfel  mit  der  Werlhzahl  3. 
INF.  IIISPA.  ARCllI.  AVS.  D.  B.   1556.     14  Gr. 


Das  Süie««'!   iler  Stadt   Kltmiinn. 

Von  Dr.  Gcrh.  Schneider,  k.  Gerichtsarzte,  in  Ellin;inn. 

Das  älteste  Siegel  der  Stadt  Eltmanii,  das  ich  nufzu- 
finden  vermochte,  hangt  an  einer  in  der  Eltniiinner  lialh- 
haus-Registratur  noch  vorhandenen  Origiiial-L  rkunde  vom 
9.  Jänner  1432,  initlelst  welcher  der  Frühmesser  Job.  Volk 
an  die  Stadt,  gegen  ein  der  FrUhmefsstiftnng  jährlich  zu 
leistendes  Rcichnifs  von  2  11.,,  die  von  ihm  erbaute  und 
hergestellte  Badstube  eigenthUmlich  übcrliefs.  Leider  ist 
von  diesem  Wachssiegel  nur  noch  die  obere  Hälfte  vor- 
handen, und  von  der  Umschrift  die  iieusfotliischen  Majns- 
heln  (Ell-)  man  +  S  -f-  p  (Oi  »'"■■"  keine  Jahrzahl.  Es 
mag  dieses  Siegel  wol  das  ursprüngliche  noch  sein,  wel- 
ches die  Bürger  von  Ellmann  fast  100  Jahre  früher,  hei 
Erhebung  des  Fleckens  zur  Stadt,  angenommen  hatten. 
Es  stellt  eine  Fahne  vor,  in  Jialb  liegender  Stellung,  mit 
der  Spitze  von  links  und  oben,  nach  rechts  und  iintea 
verlaufend.  Die  Fahne  ist  in  vier  Felder  getheilt,  deren 
zwei  correspondierende  erhaben,  die  beiden  anderen  ver- 
tieft gearbeitet  sind.  Nach  aufsen  haben  sie  je  2  Ein- 
schnitte, also  dafs  3   Fransen  gebildet  erscheinen. 

In  einem  alten  Eltmanner  Raths- Protokollbuch  findet 
sich  eine  Abbildung  der  Stadtfahne,  wonach  von  den  4 
Feldern  2  roth  und  2  weifs  sind.  Dagegen  kommt  in 
einem  anderen  Eltm.  R.-P.-B.  v.  1655  sub  3.  Okt.  vor, 
dafs  bei  einer  durch  General-Wachtmeister  Lucas  v.  Spick 
in  llafsfiirt  abgehaltenen  Musterung  der  Stadt  und  des 
Amts  Eltmanii  (Wallbnrg)  anfgcgehcn  wurde,  „ein  Fahu- 
lein  nach  der  Stadt  Wappen  mit  weis  und  bloe  zu  schaf- 
fen." (Ein  solches  altes  blniitncheiies  Fähnchen  liefiiidet 
sich  noch   auf  dem  Rathhausc  in  einer  Truhe  verwahrt). 


405 


Anzeiger  für  Kund«  der  deutstlien  Vorzeit. 


406 


Das  später  gebrfiuchliche  \\  appeii  der  Stadt  Kllmaiii] 
stellt  bekanntlich  einen  g-eharnischten  Mann  vor,  der,  die 
Linke  am  Griffe  seines  Schwertes,  mit  der  Rechten  eine 
Hellebarle  stehend  festhalt.  Das  älteste  dieser  Art,  das 
ich  auffand,  hat  die  Umschrift :  Sigillum  civitatis  Eltmain. 
1572.  (arabische  Ziffern):  dann  folgen  deren  mehrere 
mit  den   Jahreszahlen    163'),   ein   kleineres    Iti-ld. 

Noch  findet  sich  in  der  städtischen  Repositur  ein  eben 
solches,  das,  nach  der  plumpen,  rohen  .Arbeit  zu  schlies- 
sen,  vielleicht  das  älteste  dieser  Zelchiiiiiisr  sein  niochle. 
Es  trSfft  die  Umschrift:  ,,Si<;ill  der  sludt  il  c  1 1  m  a  ii  n  " 
(ohne  Jahrzahlj.  Sonderbarer  VNeise  ist  hier  der  ^'ame 
der  Stadt,  der  in  der  ältesten  mir  bekannten  Urkunde 
Altimoin  (alter  Main,  an  dem  Eltmann  liegt),  heifst  und 
später  in  Ellmain,  dann  in  Ellmann  Ubergieng,  —  in 
Heltmaiin   abgeändert.    Wie  mag  dies  zu   erklären  sein? 

Gutige  Mittheilung  sachdienlicher  Notizen  würde  dan- 
kend  entgegengenommen   werden. 


Zur  Ge^cliirlite  der  Feuernafleii. 

Von  R.  V.  Kettberg  in  München. 

Jakob  VVimpfeling,  welcher  so  oft  abgeschrieben 
worden,  sagt  in  seinem  ,,Epitüme  rer.  German.  1563", 
fol.  68  b  cap.  64:  „A.  Dom.  1380  invcntum  est  bellici 
tormenti  geuus  a  Germanis  nostris,  quod  vulgo  bombarda 
dicitur  a  sono'',  aber  bereits  Hoyer  (Gesch.  d.  Kriegsk., 
Götting.  1797,  Bd.  1),  auf  welchen  sich  namentlich  wie- 
derum Decker  (Gesch.  d.  GeschUtzwes.)  stutzt,  fuhrt  eine 
Menge  Beispiele  an,  welche  auf  eine  frühere  Zeit  hin- 
weisen, namentlich  iNurnberg  ( 1356),  Löwen  (1356),  Lü- 
beck (1360.  61),  Erfurt'  (1362.  77),  Eimbeck  (1365), 
Augsburg  (1372.   78),  Wurzbürg  (1374). 

Nur  an  die  früheste  dieser  Nachrichten  «ill  ich  hier 
anknüpfen.  Siebcnkees  sagt  nämlich  in  seiner  „kleinen 
Chronik  der  Reichsstadt  Nürnberg,  Altd.  1790'  unter  d. 
.1.  1356  :  „In  diesem  Jahr  kommt  in  den  Nurnbergischen 
Ausgaberechniingen  bereits  Geschütz  und  l'ulver  vor"  und 
AI.  M.  Mayer  in  seiner  „kl.  Chron.  d.  Rchsst.  Nunib. 
1847  IT.''  sagt  S.  75  fast  dieselben  Worte.  Ich  glaube 
aber  in  der  Zeit  noch  huhi'r  hinaufrücken  zu  k(>nnen  :  in 
der  Münchener  Bibliothek  befindet  sich  nämlich  eine  Bil- 
derhandschrift  (c.  germ.  600),  die  ich  nicht  später  als 
1315  bis  höchstens  1350  ansetzen  kann,  nach  Mafsgebc 
der  Schrift,  der  Trachten  u.  s.  w.  Aufser  mehreren  Bil- 
dern zur  Bereitung  des  Pulvers  n.  s.  w.  enthält  diese 
Handschrift  oder  vielmehr  dieses  Bilderbuch  (da  der  Te.xt 
nur    in    Unterschriften    nnd    zwar    nur    bei    den    vorderen 


Blattern  gegeben  ist)  namentlich  Abbildungen  der  ersten 
Steinbüchse,  „Plumphart"  genannt  (fol.  5.  5  b.  6.  15  b. 
16.  17  b  19  b)  und  bereits  einige  sogen.  Orgelgeschütze 
(fol.  12.  13.  17).  Das  Geschützrohr  ist  noch  so  leicht 
und  klein,  dafs  ein  Mann  (fol.  5)  es  im  Arme  tragen 
kann  nnd  hat  nahezu  die  Form  der  spätem  Mörser,  — 
selbst  mit  einer  Pulverkammer,  —  jedoch  mit  erweiterter 
und  zugleich  verstärkter  Mundung  und  ohne  Scbildzapfen 
—  welche  erst  weit  später  vorkommen  —  indem  es  mit- 
telst starker  Eisenbaiider  mit  einem  starken  Klotz  zusam- 
mengehalten wird,  welcher  entweder  mit  seinem  Sch\vcr- 
punkt  im  Scharnier  einer  kegelförmigen,  feststehenden 
Stutze  sich  auf  und  nieder  bewegen  lafst  und  zwar  an 
einem  Gradbogen  (fol.  19  b)  oder  einer  Art  Richtschraube 
(fol.  15  b,  welche  uach  den  gewöhnlichen  Angaben,  frei- 
lieb in  veränderter  Gestalt  erst  um  1650  erfunden,  also 
genauer  gesprochen  —  verbessert  wurde)  ;  oder  zweitens 
die  Stütze,  bereits  leichter  gebauet,  ruht  auf  einem  Ge- 
rüste, das  auf  kleinen  Rädern  hin-  und  hergehoben  wer- 
den kann  (fol.  17  h);  oder  drittens  der  Block  endet  hin- 
ten in  eine  Gabel,  deren  Arme  durch  einen  (^uerriegel 
verbunden  sind,  und  ruht  mit  seinem  Schwerpunkt  auf 
einer  Achse  mit  zwei  gröf.seren  Radern  (fol.  6):  dies 
also  die  erste  Form  der  spateren  LalTeten,  sowie  jene 
Eisenreifen,  welche  zugleich  um  das  Holir  und  den  Block 
gelegt  sind,  als  die  erste  Form  der  später  sogen.  Ver- 
slabuiigeu  oder  Friesen  erscheinen,  die  bei  zunehmender 
Gröfse  und  Starke  der  Geschützrohre  immer  mrhr  zu 
blüfsen  Verzierungen  zusammenschrumpften.  —  Ein  et- 
was grofseres  und  stärkeres  Geschützrohr  sehen  wir 
fol.  5  b,  so  grofs,  dafs  es,  mit  dem  Bodenstück  auf  der 
Erde  aufrechtstehend,  an  des  Mannes  Brust  reicht,  ke<rel- 
formig,  nach  der  Muiiduiig  erweitert:  anfsen  in  der  Mitte 
ein  starker  Ring  angebracht,  —  statt  der  späteren  Del- 
phinen. Der  auf  das  noch  (beilänüg  bis  Ende  16.  Jhdt.) 
lose  eingeschüttete  Pulver  aufgesetzte  Stein  mit  weichem 
Holze  verkeilt.  Holzwerk  ist  an  diesem  Rohre  garnicht, 
und  da  die  Alten  in  ihreu  Zeichnungen  die  Verhältnisse 
oft  wenig  genau  beachten,  so  kann  man  sich  dieses  Ge- 
schütz wol  schon  als  eines  der  schwereren  .Art  denken, 
das  man  vermnlhlicli  heim  Abfeuern  mit  Hilfe  des  auge- 
brachleri  Ringes,  der  von  dem  Haken  eines  Hebezeuges 
gefafst  wurde,  llach  auf  den  Buden  legte,  wie  es  noch 
viel  später  geschah,  z.  B.  in  einigen  Darstellungen  von 
Durers  Ehrenpforte,  ^^'eil  man  aber  bald  linden  mufstc, 
dafs  die  so  schweren  Geschütze  auch  gar  schwer  zu 
hundhaben  waren,  dachte  man  sofort  darauf,  sie  bei  Wah- 
rung der  Gröfse  leichter  zu  machen  und  sch«cif.<tf  dem- 
gemafs  starke  Eisenstäbe  nach  <ler  Lange  aneinander  und 
umspannte   sie,   wie  gewöhnlich,   mit  einem   starken  Eisen- 


407 


Anzeiger  l'iir  Kunde  diT  (Iciilsrlicii   Vorzeit. 


408 


Waffenschntz. 
Fechtkunst 


reif.     Auch    von    dieser  Art   sehen    wir  hier  bereits   (fol. 
IG)  eine  Abbildung. 

Bei  dem  sogen.  Orgelgeschulze  sind  belianntlieh  meh- 
rere Rohre  mit  einander  verbunden.  Bei  der  einfachsleii 
Art  (fol.  12)  bewegt  sich  ein  Klotz  zwischen  zwei  Pfäh- 
len auf  und  nieder  über  einem  Ti.<che,  in  welchen  die 
durch  den  Schwanz  des  Klotzes  gehende  Schraube  ein- 
greift, und  auf  dem  Klotze  vorn  sind  parallel  nebenein- 
ander drei  Uühre  mittelst  Ei.-enreilen  befrsligt.  —  Die 
zweite  Art  (fol,  17)  ist  ein  Balken,  welcher,  mit  einer 
Ricblscheibe  unten  verseben,  sich  an  dem  Knopf  eines 
Kegels  auf-  und  iiiederbewegt  und  an  welchem  zwei  Rohre 
befestigt  sind,  aber  abgewendet  von  einander.  —  Die 
dritte  Art  ist  ein  Kegel  mit  Richtbogen,  oben  gellt  eine 
Schraube  hervor,  um  dieselbe  dreht  sich  eine  Rundscheibe, 
und  auf  derselben  sind  vier  Rohre  befestigt,  von  einan- 
der abgewendet  ein  Kreuz  bildend.  Beiläufig  ist  bei  je- 
nem aus  Eisenstäben  zusammengeschweifsten  Rohre  (fol. 
lö)  angedeutet,  wie  daraus  eine  glühende  Eisenkugel 
geschossen  wird,  welche  übrigens  schon  im  frühesten 
Mittelalter  gegen  den  Feind  geworfen  wurden  mittelst 
der  sogen.  Bilden  oder  Riesenschleudern.  Sodann  kann 
ich  hier  nur  nebenbei  noch  bemerken,  dafs  das  erste 
Scbiefspulver  noch  nicht  gekörnt  wurde,  sondern  sogen. 
Mehlpuher  war;  jenes  kam  zuerst  beim  kleinen  Gewehre 
zur  Anwendung  und  zwar  auch  erst  viel  spater.  Die  Be- 
reitung des  Pulvers  geschah  aber  bis  in's  17.  Jlult.  mit- 
telst HandmUhlen,  und  erst  in  der  1,  Hälfte  des  l(i.  Jhdts. 
fieng  man  an,  PulvermUhlen  mit  Pferdekraft  zu  treiben. 
Ueber  die  weitere  Ausbildung  der  FeuerwalTen  im  15. 
Jhdt.  werde  ich  bei  Herausgabe  der  fürstlich  wolfeggi- 
schen  Bildtrhandschrift  eines  mittelalterlichen  Hausbu- 
ches Jlitlheilung   zu   machen   Gelegenheit   finden. 


Zur  CieMcliirlite  der  FerlitHcliiileii  In 
Sfüriilieric. 

Von  Dr.  Lo ebner,  qu.  Studienrektor,  in  Kflrnberg. 

Will  sagt  in  dem  Histor.  diplom.  Magazin  H,  513: 
„Die  Fechtschulen  in  Nürnberg  gicngen  wol  nicht  über 
das  IG.  Jahrb.  hinaus,  aber  in  der  ersten  ll.lirie  dessel- 
ben, zwischen  1500  und  1550,  seien  sie  gewifs  schon 
gehalten  worden."  —  Sie  bestanden  schon  im  15,  Jahrb., 
wie  aus  folgenden  Nachweisen  erhellt.  Um  Fastnacht 
1477:    „einem   Schuhknecht    ist    vergönnt  vf  morgen  ein 


Schirmschul  zu  halten,  doch  zUchtiglich."  —  1478  Sabb. 
p.  Viti  (20.  Juni) :  ..einem  Srhirmaister  ist  vergönnt 
vf  morgen  Schul  zu  halten,  doch  das  es  bescbaidenlich 
vnd  ZUchtiglich  zugehe.  Item  Mclausen  pruckner  ist 
vergönnt  Schirmschule  hie  zu  hallen  an  den  Sonnla- 
gen nach  den  predigen,  doch  das  er  es  damit  ZUchtig- 
lich vnd  bescbaidenlich  halte."  —  1479  (Mitte  Januar)  : 
„dem  pruckner  ist  vergönnt  Schirmschul  zu  halten,  doch 
das  er  mit  den  Statlkuechten  verfug,  das  kein  vnzucht 
beschee."  —  Ein  paar  Seilen  weiter  wird  derselbe  Ver- 
lafs  wiederholt:  „dem  pruckner  ist  vergönnt  ein  Schirm- 
schul zu  halten,  zwischen  hie  vnd  Vafsnacht.''  • —  1479 
Sabb.  Dionys.  (9.  Okt.):  „die  kriegsherren  mit  den 
Schweizern  So  mit  den  Spiefsen  vechten  können ,  Ires 
dinsts  halben.  So  nächst  sie  mögen,  zu  vberkomen  [uber- 
einzukommenj  vnd  Inen  zu  sagen,  das  sie  solch  Vechten 
Niemand  dann  burgern  hie  lernen,  vnd  das  auch  der 
Ein  zu  Zeiten  Schirmschule  halten  möge,''  —  1487  Sams- 
tag vor  Oculi  (17.  März)  :  „einem  Visierer  von  Wehrd 
wird  vergönnt  Schul  zu  halten  vnd  anzuschlagen.''  (Trotz 
der  Kürze  des  Ausdrucks  „Schule"  ist  doch  kein  Zweifel, 
dafs  Schirmschule  oder  Fechtschule  gemeint  ist.  So  gut 
ein  Schuhknechl  die  Erlaubnifs  bekam,  sich  in  seiner  Fer- 
tigkeit, als  Meisler  des  langen  Schwertes  zu  zeigen,  eben- 
so wurde  sie  auch  einem  Weinvisierer  gegeben).  —  1492 
DonnerstaiT  Franrisri  (4.  Oct.)  :  „Jobslen  Erlhiimcr  vnd 
liannseii  Zullen  Ist  vergönnt,  ein  schirmschul  zu  hallen, 
aufSamstag  schierst,  doch  das  sie  es  bescheidenlich  hal- 
len." —  1493  fer.  V.  p.  Michahel.  (3.  Okt.)  „dem  klin- 
gensteyn  Ist  vergönnt,  auf  Sonntag  schirst  ein  Schirm- 
schul zu  halten,  doch  daz  es  zUchtigklich  gehallen  werde.'' 
—  1494  Sabb.  ante  Jubilate  (19.  April):  ...lobslen  Erl- 
heymer  Ist  vergönnt  ein  Feclilschiil  zu  halten  auf  Silnn- 
tag  Canlate  schirst,  doch  das  es  damit  zUchtiglich  ge- 
hallen werde.''  (Hier  zum  ersten  Mal  Ferhtschnle  stall  des 
früheren  Schirmschule),  —  1495  kurz  vor  Weihnachten  : 
„dem  Pruckner  ist  vergönnt  die  Cristfeyertag  Fechtschul 
zu  halten.''  —  1503  zwischen  20.  und  25.  Juli:  „den 
Jhenen  so  meister  Gesang  singen  soll  man  sagen  one  er- 
laubnus  kein  olTiie  fechtschul  zu  hallten."  —  Von  nun 
an  hört  der  ältere  Ausdruck  :  „schirmiin,  Schirmmeislcr, 
Schirmschule''  auf  und  macht  dem  jüngeren  „fechten, 
F'echtmeislcr,  Fcchtschule"  Platz.  Ueber  das  weitere  Vor- 
kommen  der  Fechtsrhulen  s.   Siebcnkees,  Mater.   3,  65  IT. 

(Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche  Redaclion  : 

Dr.  Freih.  v.  u.  /..  .Vufscrs.     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.  K.  Frommann.     Dr.  Krhr.   Ruth  v.  S  ch  r  c  c  k  ciis  le  in. 

Verlag  der  literarisch -artistischen  An.ilall  des  germanischen   Mu.^cunis  In  iNnrnlicrg. 

U.  E.  Sebald'iicUc  Buclidruckricl. 


BEILAGE  ZDl  A\ZEII;ER  FÜR  IvUVDE  ÜEK  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1800.  J\?  II.  Xovcmher. 


Cliroiiik  des  tferuiauisdieu  Museums. 


Die  wililerlichen  Tage  sind  eingetreten,  und  es  wird  nun 
auch  stiller  in  den  weiten,  sonst  stets  von  Fremden  belebten 
Kaumen  unserer  Karthause,  lim  so  erfreulicher  sind  Besuche, 
wie  der  am  Ifj.  Kovembcr,  wo  uns  Konig  Maximilian  II.  von 
Bayern  mit  seiner  Gegenwart  beehrte  und  die  höchste  Zufrie- 
denheit über  die  neuen  Restaurationen,  wie  seine  Bewunde- 
rung über  Kaulbach's  Wandgemälde  aussprach. 

Da  die  Fremdenbesuche  im  Museum,  deren  wir  dieses 
Jahr  über  5000  zahlicn,  auch  fernerhin  sich  mehren  werden, 
so  fand  man  es  angemessen,  zur  kurzen  Belehrung  der  Be- 
suchenden einen  „Wegweiser",  mit  Grundrissen  und  Ab- 
bildungen, drucken  zu  lassen,  der  mit  Neujahr  die  Presse  ver- 
lassen wird. 

Eine  zweite  Schrift  im  Interesse  des  Museums  wird  die- 
sen Winter  von  Seite  des  Fra  ue  n  vere  i  n  s  zu  Berlin,  der 
die  namhaftesten  deutschen  Dichter  und  Dichterinnen  zu  Bei- 
trägen ersucht  hat,  herausgegeben,  unter  dem  Titel  „Deut- 
sches Museum".  Der  sehr  thalige  Frauenverein  für  das  ger- 
man.  Museum  steht  auch  im  BogrilT,  eine  kleine  Lotterie  von 
weiblichen  Arbeiten  und  Geschenken  anderer  Art  zu  eröff- 
.  nen,  und  hat  schon  eine  gute  Zahl  von  Loosen  abgesetzt. 

Der  Hülfsverein  in  Berlin  bereitet  auch  für  dieses 
Wintersemester  seine  Vorlesungen  vor,  welche  er  mit 
(iltick  zum  Segen  des  Museums  schon  in  zweien  Wintern 
gehalten  hat.  Auch  in  Mannheim  soll  der  dortige  Hülfsver- 
ein Vorlesungen  im  I'lane  haben,  welche  Professoren  von  Hei- 
delberg unterstützen  werden. 

Unter  den  wahrend  der  letzten  Wochen  eingegange- 
nen vielen  Beweisen  erfreulicher  Theilnahmc  sind  vor  .411em 
zu  erwähnen:  ein  wiederholtes  Geschenk  von  70  fl.  von  Sr. 
Hoheit  dem  regierenden  Herzog  von  Sachsen-Altenburg,  ein 
jahrlicher  Beilrag  von  10011.  vom  Landralhe  von  Millelfran- 
ken,  dann  die  Beiträge  von  Corp  ora  ti  one  n  und  zwar  zu- 
nächst die  der  Städte.  Der  Gem^inderath  der  Stadt  Wien 
sandte  für  1861  abermals  100  fl.:  jahrliche  Beiträge  zeichneten  : 
Sladlgemeindc  Braunau  2  11.,  Stadtgeniciiide  Bruchsal  1011., 
Magistrat  Cüstrin  5  Thlr.,  Stadtmagistral  Uegg  c  n  d  o  r  f  ;i  fl., 
Magistrat  Einbeck  5  Thlr.,  Stadtmagistral  Forchheim 
lOfl.,  Gemeinderalh  Freiburg  (Baden)  10  fl-,  Stadlralh  Ger- 
mersheim 40.,  Stadlrath  Grofscnhain  ,5  Thlr. ,  Sladlma- 
gislrat  Hamm  2  Thlr.,  Gemeinderalh  Mergentheim  .''>  fl., 
Magistrat  Mühlhausen  (rrcuiscn)  i'j  Thlr.  (zugleich  Abschrif- 
ten von  Urkunden  aus  dem  Stadtarchive  anbielend),  Magi- 
strat Münster  2  Thlr.,  Magistrat  Pa  rchi  m  5  Thlr.,  Stadtralh 
Sondershausen  3fl.,  Magistrat  Sproltau  2  Thlr. ,  Stndt- 
magistrat  Weiden  30.,  Stadlrath  Wurzach  2  fl. ;  Beiträge 
sandten  ferner:  Stadlrath  Lobau  5  Thlr.  und  Stadlrath  Oedo- 
ran    3  Thlr.     Wieder    sind    von    drei    wurUcmb.    Amts  Ver- 


sammlungen Unterstützungen  angemeldet  worden:  Kün- 
zelsau  mit  100  fl.,  Biberach  mit  jährlichen  25  fl.  undNur- 
lingen  mit  jahrl.  20  fl.  Desgleichen  erklärten  sich  drei  T  u  rn - 
vereine  zu  jährlichen  Beitragen  bereit:  der  zu  Dinkels- 
bühl mit  2  fl.,  zu  Nürnberg  mit  5  fl.  und  zu  Schwa- 
bach gleichfalls  mit  5  fl.  Endlich  zeichneten  auch  drei  ge- 
sellige Vereine  jahrliche  Beiträge:  die  Gesellschaft  Ami- 
cilia  in  Ulm  3  fl.,  der  Wanderverein  in  Deggendorf  3fl.  und 
die  Gesellschaft  Pitzlia  daselbst  2  fl.  Herr  Gral  .\lphons  von 
Wimpffen  in  Verona  zeichnete  ferner  einen  Jahresbeitrag 
von  10  fl.,  und  zahlreiche  Beitrage  wurden  von  unserra  Pfle- 
ger in  Regensburg,  der  schon  früher  schone  Beweise  einer 
erfolgreichen  Thaligkeit  lieferte,  neuerdings  angezeigt,  wovon 
nur  ein  Beitrag  zur  Restauration  der  Karlhause  von  10  fl. 
des  prakl.  ,\rztes  Herrn  Dr.  I'för  ringe  r  hier  namhaft  ge- 
macht wird. 

3Iit  der  Erklärung,  einschlägige  Verlagswerke  dem  Mu- 
seum  zu   überlassen,  sind   beigetreten  : 

381.  die  Buch-,  Kunst-  und  Landkarlenhandluug  von  Karl  Vil- 

1  a  ret  in  Erfurt, 

382.  die  Hofmusikalienhandlung  von  Adolph  Nagel  in  Han- 

nover. 

Neue  Pflegschaften  wurden  in  Bruchsal,  Gotha,  Len- 
nep,  Neuwied,  Teschen  (österr.  Schlesien)  und  St.  Veit 
(Kärnlhen)  errichtet. 

Von  mehreren  der  neugewablten  Gclchrtenausschufs-Mit- 
glieder,  deren  Liste  wir  spater  vollständig  bringen,  sind  be- 
reits zusagende  Erklärungen  eingegangen.  Dagegen  haben 
wir  leider  wieder  den  Tod  eines  der  älteren  anzuzeigen,  des 
Dr.  G.  Th.  v.  Rudhart,  Vorstandes  des  k.  Reichsarchivs  und 
Professors  an  der  Universität  in  München  : 

Mit  Dank  bescheinigen  wir  den  Empfang  nachstehender 
Geschenke  : 

I.  Für  das  Archiv. 

Nie.  V.  Urbanatadt,    k.  k.  Kiiianzbezirkskommissar,  zu 
Egcr : 
18G1.    Kaufvertrag   zw.    W.  Fr.  v.    Zedtwitz   etc.   u.   d.    Stadl 
Eger.     1712.     Pap.-Abschr. 
Herberg^er,  Sladtarchivar,  zu  Augsburg  : 
1802.    Schreiben    des   1'.   Bieter.   Pflegers  zu  Ilcrsbruck,  a.   d. 

Kalb   tu   Ntirnberg,   e.   Krdheben   betr.     1590.     Pap. 
18ü3.    Protokoll  d.  Pfleger«   zu  Ilcrsbruck,  d.  Erdbeben    betr. 

1590.     Pap. 
1864  u.  65.    2  Protokolle    d.    Baumeister»   W.   J.  Stromer   lu 
Nürnberg,  d.  Erdbebcu  bclr.  15i)0  u.  IGOl.     Pop. 


-ill 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


412 


Frhr.  von  Sternenfels,  k.  w.  Oberlieuien.,  zu  Ulm: 
1866.    Gerii'lii.'ilu  Ji  I   ilt.-.  II.  Khin<;iT,  StadUinimnns   z.  Constanz. 

1413.     Pgni. 
1367.    Repartiliun    der    Coniribulioii    d.     Keichsrillersrhaft    in 

Schwaben.     17.  u.   18.  JhdI.     Pap. 
1S6S.    Kirchl.  Kiirbille   f.  d.  Sliflcr  u.  Wohllhater  d.  Karmeli- 

kirche  zu  Kavensburj;.     18.  Jhdt.     Pap. 

1869.  Spruchbrief  d.  C.  .\byberfr,  l.andammans  zu  Schwyz  u. 
.\ndrer.     1574.     Pap.- .\bschr. 

C.  Weichardt,   Buchhändler,  zu  ETslingen  : 

1870.  Ucnovaiion  der  Güter  elc.  des  St.  Clara-  u.  Catharina- 
Ilospitals  zu  Elslingen.     IGfiß.     Pap. 

Sigmund  v.  Fürer  zu  Nürnberg  : 
1S71.    FiicMniile   c.   l'rivillg.Conlirnialion   K.  Friedrich  II.  f.  d. 
Biirger  z.  Nürnberg.     1219.     Pap. 
Thomas  Gar,  Stadlbibliolhekar,  zu   Tricnt: 

1872.  Schreib,   d.   .Xebtissin   Fei.   v.   Sunneiiburg.    15.  Jh.    Pap. 

1873.  Schreiben  a.  d.  Pabst  .Vlexander  VI.,  d.  Canonicus  Chr. 
Schrabcnsteiner  betr.     1498.     Pap. 

1874.  Verzeichnifs  d.  Gtiler    u.   Hinlon  d.  Klosters  im  Maria- 
thal, Fuldepp  genannt.     16.  Jhdt.     Pap. 

1875.  Schreiben    e.  Bischofs    v.  Augsburg   an    e.    Geistlichen. 
16.  Jhdt.     Pap. 

1876.  Schreiben  d.  Bischofs  Friedrich  v.  .\ugsburg.  1503.  Alte 
Pap.  .\bschr. 

1877.  Decret  d.  Petrus,  Bisch,  zu  lliernpolis    u.  SulTragaus  zu 
Regensburg.     1510.     Pgm. 

1878.  Schreiben   d.    Wiltwe    Ursula    von    Frundsberg    a.   ihre 
Tochter  Magd.  v.  Schrofcnstein.     1510.     Pap. 

1879.  Schreiben    d.  Priorin   u.  d.  Convcnischwestern  im  Klo- 
ster Hallhal.     1510.     l'ap. 

1880.  Antwortschreiben  d.  Papstes  Julius  U.   an  die  Schwei- 
zer.    1510.     Pap.-.\bschr. 

1881.  Schreiben  d.  .\btcs  Maurus  zu  Tegernsee  w.   zollfreier 
Weineinfulir.     Nach   1508.     Pap. 

;882.    Schreiben  an  d.  Provinzial  d.  Cislerzienser-Ordens  weg. 
d.  Kl.  Fuldepp.     1552.     Pap.  Abschr. 

1883.  Bittgesuch    d.    Schreibers    .\ndr.   Baliicalor   a.    Bayern. 
1563.     Pap. 

1884.  Verzcichnirs    der   auf  d.   Kcichstag  zu   Regensburg  dik- 
tirlcn  Briefe  und   Libelle.     1576.     Pap. 

1885.  Pastoralbrief   d.    Joh.   Nicolaus,    Bischofs    v.    .Myriophy- 
liim.      1779.      Pap.-Ab?chr. 

Dr.  von  Hefner -Alteneck ,  Prolessor  und  Conserva- 
lor,  zu   .München  : 
1836.    Dociordiplom    d.    med.     Fac.    zu    liologiia    1.    Dr.    1'.    .\. 
.\:;li.irdi   a.   S.ilzburc      1750.      Pgm. 

Edaard  Krell  zu  Gera : 

1887.  Lehenbrief  d.  Herz.  Friedrich  zu  Sachsen   f.  Fr.  L.  vdri 
lI.HHnid.     1701.     I'gm. 

Stephan  Wagner,  Kaufmann,  zu  Nilrnberg: 

1888.  Erlals   d.   h.   Ferdinand   I.    a.    d.   l.ehinli.iiiplniann   S.   v. 
d.  Wcilmuhl.      1.5;)9.     Pap. 

1889.  Cilalion  d.  deutschen  Lehengerichls  zu  Prag  an  (icorg 
V.   Wald.iu.      1510.      Pap. 


Dr.  P.  Wigand,  Sladtgcrichtsdirektor  a.  D.,  zu  Wetzlar: 

1890.  Tode.-iurlheil  geg.  Grele,  S.  .Muhrers  nachgclassne  Witt- 
wc.     1554.     Pgm. 

1891.  .\chtbrief  des  K.  Maximilian  II.  gegen  Wilh.  v.  Grum- 
bach  u.   Andre.     1566.     Pap.  Druck,  in  triplo. 

1892  —  94.  Abschriften  mehr.  Confirmalions-  u.  and.  Urluindcn 
K.  Ruprecht.     1400-1407.   '3  Fasz.  Pap. 

1895.  Altcnfrauenhofer  (Jerichtsbüchcr  üb.  Malelizhflndel.  1498 

—  1.582.     10  Stuck. 

1896.  Rcichskanimergerichlliche  Streitschriften  in  Sachen  il. 
abgesetzten  Pfarrers  M.  Slraufs  zu  Lobensitin.  17  Jlull. 
Pap.  .\bsclir. 

Kuchenbach,   Kreisgcrichtsrath,  zu   Miincheberg  : 

1897.  Ein  Fascikcl  von  96  .\bschriften  der  im  Stadtarchiv  zu 
Müncheberg   befindlichen  Urkunden    v.  d.    Jahren   1321 

—  1694.     Pap.     Nebst  Verzeichnifs. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

K.  k.  GymQasial-Direktion  in  (iratz : 

9760.  Kurz,  hat  d.  .Sage  v.  trojan.  Kriege  c.  bist.  Kern?  1860.  4. 
Dr.  J.  Aschbach,   Univers. -Prof.,  in  Wien: 

9761.  Ders.,  iib.  d.  rom.  Militilr-Stalionen  im  Ufer- Noricum. 
1S60.     8.     Sonilerabdr. 

Ottm.  Schönhuth,  Pfarrer,  in  Edelfingen  : 

9762.  Ders.,  d.  Burgen,  Kloster,  Kirchen  und  Kapellen  Würt- 
tembergs ;  III.  Bd.,  1.  u.  2.  Hfl.     1860.     8. 

Gibsone,  Partikulier,  in  Nürnberg  : 

9763.  (licbelhauscn,  Mansfcld.  Sagen  ii.  Erzähl.     1857.     8. 

9764.  M.  Knackwurst,  ßeschr.  d.  Braunsehw  Würste  u.  Mum- 
me V.  J.  1662.     1860.     8. 

9765.  Wahlcnberg,  de  linguaFrancica  Rheni  infcrioris.  1849.  8. 
Baron  von  Schätzel,  Minister,  Exccllenz,  in  Bernburg: 

9766.  ().  V.   lIciiuMiann,  Markgraf  Gero.     1860.     8. 

Dr.  Karl  Schiller,  (iymn.- Oberlehrer,  in  Schwerin: 
9707.    Ders.,   zum  Tliler-   u.   Kr.luterhuchc   des    mecklcnburg. 
Volkes.     1.  Hfl.     1861.     4. 
Conr  Weychardt,  Buchh.,  in  Efslingen  : 

9768.  Voller,  (irnndnls  d.  Geographie.     2.  Aud.     1859.     8. 

9769.  Keim,  Reformalionsbltlr.  d.  Rcichssl.  Elslingen.   1860.  8. 
Koninklijke  Akademie  van   Wetenschappen  in 

Ain.-.li'r(lam  : 

9770.  Dies.,  Yerslagen  cn  Medcdeclingcn.  l.oticrk.  5.  F). 
1860.     8. 

9771.  Dies.,  Catalogus  van  de  Boekcrij  der  kon.  Akad.  I,  2. 
isi'iO.    s. 

K.  bayer.  Akademie  d.  Wiasensch.   in   Miim  hen  : 

9772.  Dies.,  Sii/.iing..|uTichlf;   ISiJO.     Hfl.   II.     ,s, 

fL.   K.    Central  -  Commission    zur    Erforschung 
und  Erhaltung-  der  Baudenkmale  in  Wien  : 

9773.  Dies.,    Millhciluii;;.     V.   Jhr:;      An;;,    ii.    Scpl.       l-i'.H.       I. 

Oberlausltzische  Gesellschaft  d.  Wissenschaf- 
ten in  (iorlitz  : 

9774.  Dies.,   n.  lausilz.   Magazin,  .37.   Bd.   1860.      8. 
K.  k.  Staats- Gymnasium  zu  Innsbruck: 

9775.  Dnss.,  U.  Programm.     1860.     4. 


413 


Anzeiger  für  iviiiule  (icr  ileulscheii   Vorzeit 


414 


Dr.  K.  Frhr.  v.  Czörnig',  k.  K.  wirIJ.  ech.  K;iili,  in  Wien: 

9776.  Dcrs.,  Elhnographie  d.  Oslerr.  Monarcliic.  >Iil  5  Bl. 
Kurten.     18Ö5 — Ö7.     4. 

Hahn'sche  llorbuclih.  in  Hannover  : 

9777.  Slromeyer,  Maximen  d.  Kriegsheilkunst.  2.  verm.  u. 
illusir.  AuH.     1861.     8. 

9778.  M'illsUiii.    (Ins    I'risnialoid.      ISCl.      4. 

J.  L.  Schrag's  Verlage  (A.  G.  Hoffmann)  in  Leipzig: 

9779.  Leitner,  d.  Kriegswesen  df  heil.  roni.  Keichs  unter  Ma- 
ximilian  I.  und   Karl   Y.     18G0.     Imp.  qu.     2. 

Jul.  Bädeker,  Buchh.,  in  Iserlohn  : 

9780.  Monlaiius,  d.  deutschen  Volksfeste,  Volksbräuchc  und 
der  Volksglauben.     2.  Bdchn.     1858.     4. 

9781.  Nainrp.   d.   Crafschafl   Mark.      IS.VJ.     8. 

H.  L.  Brönner,    Verl. -Buchh.,  in   Kranklurt   a.   M.  : 

9782.  Flammberg,  Rudolf  v.  d.  Ffalz,  c.  Trilogie :  I.  u.  II. 
1860.     8. 

9783.  Uithmar,  deutsches  Hislorienbuch.     2.  A.     1860.     8. 
Frhr.  C.  B.  v.  Sternenfels,  k.  w.  Oberlieutn.,  in  Ulm: 

9784.  HfiilRiiaul.silie   \mii  Ik-schrejbung.    1739.    Fap.-lls.  2. 

Zoolog-ische  Gesellschaft  in  Frankfurt  a.  M: 

9785.  Dic.~.,  dir  /oiilcipi.^ihe  (iHrlen  ;  Nr.  7  —  12.     18G0.     8. 
Fr.  V.  Böttlcher's  Verlag  in  Dresden  : 

9786.  M.  V.  Sursniiich-Ilurnig,  hislor.-geogr.  .Vllas  v.  Thürin- 
gen.    1.  Abth.     1860.     gr.  2. 

9787.  Ders.,  Sachsen  u.  Thüringen.     1.  Abth.     1860.     4. 

Institut  des  provinces,  des  societes  savantes 

etc.    in    r:ins  : 

9788.  IJass  ,  annuaire:  II.  ser.,  2  vol.  (XII  t.     1860.     8. 
H.  Bauer,  Dekan,  in   Künzelsau  : 

9789.  Statuta  vnd  salzungen,  so  inen  ain  Erwirdig  Conucnt, 
dep  Gotl-hauß  Weingarten  scibs  gemacht.  Pap.-Ils. 
1571.     8. 

Ä.  Fahne  v.  Roland,  Guisbesitzer,  Friedeusrichter,  etc. 

aul  Fahiiciiburg  : 

9790.  Dcrs.,  Geschichte  d.  Dynasten,  Frhrn.  u.  Grafen  v. 
Bocholtz.     2.  Bd.     1860.     2. 

9791.  Cranier,  de  velerum  Kipuariorum  et  praecipue  eoruni 
metropolis  Coloniae  statu  civili  etc.     1784.     4. 

9792.  Fuchs,  Schilderung  d.  Grunde,  warum  d.  Ilandlungs- 
stand  d.  fr.  Reichsstadt  Frankfurt  1791  wider  einige  nie- 
dirrhcin.   SikilTer  c.   Rechlsfehde   angehoben.     1792.    8. 

Franz  Commer,  k.  pr.  Musikdirektor,  in  Berlin  : 

9793.  Ders.,  musica  sacra ;  5.  Bd.     4. 
Ferdin.  Vollpracht  in   Wiesbaden  : 

9794.  .'>aihsins|iigill   vlfs  new   durchaus   cnrrgirl.     153.Ö.     4. 

9795.  Udalr.  Tengler,  Layenspiegcl.     ].')32.     2. 

9796.  Vndergerichts  Ordnung  des  ErtzstifTls  Meyntz.    1534.  2. 

9797.  Bambergische  Haipgerichts  ordenung  1533.     2. 
Friedr.  Sachs,   Dekan  a.  Ü.,  in   Karlsruhe: 

979m.  I.iliii-  \rjd  liilerweisung,  wie  ein  junger  Mensch  sich 
in  Ehrbarkeil  vnd  guten  Sitten  erhallen  soll.  I'ap.-Ils. 
1501.     2. 

9799.    Reformation  Kaiser  Sigismunds.     I'ap.-Ils.     1501.     2. 


Ungenannter  in  Nürnberg: 

9800.  Der  Juden   zu   Krankfurt   Stiilligkeil  vnd  Ordn.  1613.  4- 

9801.  Eines    Ehrs.    llochw.    Kaths    dep    llcyligen     Keichsstali 
Augspiirg  Ernewerte  ZIerd-  vnd  Kleyder-Ordn.  1668.  4. 

J.  Keiblinger,  Slifls-Capilular,  Bibliothekar,  Archivar  u. 
Professor,   zu   Melk  : 

9802.  Gallner,  regula  embicmalica  S.  Benedicti.     1780.     2. 
9803—10.    I.— 10.   Jahresbericbl    des    k.  k.   Obergymnasiums 

zu  Melk.     1851  —  60.     4. 
Dr.  Ii.  J.  F.  Janssen,    Conservator   am    Kcichsmuseauj 
in  Leyden  : 

9811.  Ders.,deonld(  Kic  muurbeschilderingen  teHarlem.l860.8 
Dr.  Ii.  Schmid,   itealschullehrer,  in  Tubingen: 

9812.  Ders.,  d.  mililär.  Exercilium  als  Lehrgegenstand  an  den 
Schulen.     1860.     8. 

Se.  Slaj.  Kaiser  Franz  Joseph  I.  v.  Oesterreich: 

9813.  Sickcl,  nionvnieula  graphica  medii  aevii.  fasc.  111.  u.  IV. 
Nebst  Texten,  Lief.  1  u.  2.     1859-60.     2.  u.  4. 

Dr.  F.   C.   Wex,    Gymnasial  -  Dircklnr,  in   Schwerin; 

9814.  Schiller,  zum  Tliier-  und  hraulerbuch  d.  mccklenb.  Vol- 
kes.    1860.     4.     Prgr. 

Schäffer,  Schreibmaterialienhändler,  in  Stadlamhof: 

9815.  De.sjardins,  hislor.  .\tlas  v.  Europa.     2. 
Edirin  V.  'Wellenheim  in  Wien : 

9816.  VcTzcichiiils    der   Miinz-  und  Medaillen-Sammlung   de.s 
Leop.  Welzl  von  Wellenhcim.     3  Bde.     1844—45.     8- 

Herder'sche  Verlagshandlung  in  Freiburg  i.  Br. : 

9817.  D.  Univers.  Freiburg  nach  ihrem  Urspr.  etc.    1844.    8. 

9818.  Prüfung   dir  Ansprüche    der  Protestanten    auf  den   Ge- 
nuls  der  Sludienslifl.  an  d.  Univ.  Freiburg.     1844.     8. 

9819.  D.  Unterschied    d.    kaihol.    u.    d.  protcsl.  Universitäten 
Teutschlands  etc.     1846.     8. 

Hahn'sche   Hofbuehhandlung  in  Hannover: 

9820.  \N .   Krause,   anatomische   Inlersnchungcn.     1861.     8. 
Rud.   Kuntze'S   Verlagsbuchhandlung  in   Dresden: 

9821.  Boilcher,  unsiris  Alpliaheics  Ursprünge.     1860.     8. 
Gebhardt  &  Körber,  Buchhdl.,  in  Frankfurt  a.  M. : 

9822.  L.  v.  llammersteiu ,  Erzählungen    u.   Novellen.     2.  Bd. 
1860.     8. 

Verlags-Bureau  in  Altona : 
9S2,X    1).  liu.lihanclfl  etc.     1.— 5.  Tbl.     1855-59.     8. 
Ernst  Homaun,  Buchhdl.,  in  Kiel : 

9824.  Archiv  {.  Gesch.,  Statistik  elc.  d.  Ilerzoglh.  Schleswig. 
Holstein  u.  Laucnb.    1.-  4.  Jahrg.     1842—45.     8. 

9825.  Asmussen,  de  fonlihus  Adami  Bremensis.     1834.     4. 

9826.  Baden,  Gesch.  d.  dänischen  Reichs.     1799.     8. 

9827.  Kieler  Blatter;   I.  3,  II.  1-3,  III.  2-3,  IV.  1-2,  V. 
2.     1815-18.     8. 

9828.  Neue  Kieler  Blatter:  I  — VII.  u.  1844  Jan.— Sept.  184.'! 
—  44.     8. 

9829.  Bremer,   über  den  Verlall  u.  d.  Wiedcrher.'lcll.  der  lund- 
«taud.   I'reiheit   in   Schlesw.-Ilol.stein.      \^:i\.     8. 

9830.  Burchardi,  Gesch.  u.  Inslilulioncn  d.  rom.  Rechts.  1834.  Ö. 

9831.  Forchhnmmer,    Gesch.   d.    Ilerzoglh.  Schleswig  u.  Hol- 
stein.    2  Hefte.     1844.     8. 


415 


Aiizeiiier  für  Kiiiulc  der  licutsclR'ti   Vdrzeit. 


41 G 


9832.  Greve,  Geographie  u.  Gesch.  d.  Ilerioglh.  Schleswig 
u.  IloUlein.     1844.     8. 

9833.  Grolh,  Briefe  iib.  Hochdeutsch  u.  Plalldculsch.    1858.  8. 

9834.  Ders.,  Verlelln.    1.  u.  2.  Bd.     2.  Aufl.     185,5  u.  CO.    8. 

9835.  Handclmann,  die  letzten  Zeilen  hansischer  Uebermacht 
im  skandinavischen  Korden.     1853.     8. 

983G.    Hanfsen,  das  Ami  Bordesholm.     1842.     8. 

9837.  Hansen,  der  Sylter-Friese.     18G0.     8. 

9838.  Köstcr,  de  enicnd.nndo  statu  ecciesiac  SIesvico-Ilolsaticac 
hodierno.     183G.     8. 

9839.  KudruD,  herausgeg.  v.  K.  MiilleiiholT.     1845.     8. 

9840.  Mommsen,  de  collegiis  et  sodaliciis  Romanor.  1843.  8. 

9841.  Oslwald,  d.  .Mtlhlcuzwang  nach  gem.  deutsch.  Rechte. 
1844.     S. 

9842.  Paulsen,  Lehrbuch  d.  I'rivat-Rechls  d.  Ilcrzogth.  Schles- 
wig u.  Holstein.     2.   Aufl.     1842.     8. 

9843.  Privilegien  d.  Schlesw. -Holstein.  Ritterschaft,  hrsg.  v. 
Jensen  u.  Hegewisch.     1797.     4. 

9844.  Reventlow-Farve,  Dänncmark  u.  seine  Könige.  2  Bde. 
1842.     8. 

9845.  Riepen,  d.  Mühlenzwang.     1850.     8. 

9846.  Sarauw,  gesch.  Forsch,  üb.  d.  Gültigk.  d.  röm.-justinian. 
Rechts  im  llerzogth.  Schleswig.     1842.     8. 

9847.  Schiir,  Verzeichnifs  d.  versch.  Gerichtsbarkeiten  d.  Hcr- 
zoglh.  Holstein.     1831.     8. 

9848.  Seeslern-I'auly,  Bcitr.  z.  Kunde  d.  Gesch.  sowie  d.  Slaats- 
u.  Privat- Rechts  d.  llerzogth.  Holstein.  1.  u.  2.  lid. 
1822  u.  25.     8. 

9849.  Ders.,  Bericht  (ib.  die  in  d.  Hcrzoglh.  Holstein  vorhan- 
denen milden  Stiftungen.     2  Thle.     1831.     8. 

9850.  Ders.,  Bericht  Üb.  die  Stipendien  f.  Sludirende.  1823.  8. 

9851.  Ders.,  die  iVeumunsl»r"sclien  Kirchspiels-  und  d.  Bor- 
delsholmischen  .\nils-(;ebrauche.     1824.     4. 

9852.  Smith,  d.  Fundament  d.  engl.  Grammatik.     1845.     8. 

9853.  Stein,  d.  Gesch.  d.  dsn.  Civilproccsses.     1841.     8. 

9854.  Volksbuch,  hrsg.  v.  ßiernatzki.     Jahrg.  1844  u.  45.   8. 

9855.  Waitz,  d.  alle  Recht  d.  salischcn  Franken.     1846.     8. 
98.56.    Ders.,  deutsche  Verfassungsgesch.     3.  Bd.     1860.     8. 

Dr.  P.  'Wigand,  .Stadigcrichtsdirektor  a.  D.,  in  Wetzlar: 

9857.  VniitrgcricJils  Ordnung  des  Erzstiffls  Meyntz.    1582.  2. 

9858.  Hoügerichls  Ordnung  des  Erzstiffls  .Meyntz.    1582.     2. 
985!).    Reformation    Ordnuiif;    an     d.   ('Iiiirf.   Mcyntzischem  lliiir 

etc.     159!).     :.' 

9860.  Concordala  vnd  Vcrtrege,  so  zwUschen  den  llochw. 
Ertz  BischnlTen  vnd  Stilfl  Mentz  etc.  Vnd  der  Stadt 
ErlTurdt  etc.  aufTgericht.     1535.     2. 

9861.  Abrede  vnnd  entlichcr  Vertrage  zwischen  den  Samm- 
lungen zweyer  haufTen  in  Orltnaw  etc.    1.525.     4. 

9862.  Raihlung,  Enlsclieidt  vnd  Verdrligc,  so  zwi.schen  deß 
Thomslilfls  vh  gemeiner  Paffheit,  Eins  :  Aurh  den  Sludt, 
Burgermeister  der  Stadt  Worms,  andern  Thcils  aulTgc- 
richl  worden.     1588.     4. 

9863.  Projerlvm  instrvnienti  pncis  etc.     1647.     4. 

9864.  Gr.ivanicn  dcp  H.  Tculsrhcn  Hiller-Ordi  ns  Über  d.  S. 
Churf.  Durchl.  zu  Brandcnb.  zugelegten  Tilul  etc.  1701.  4. 


9865.  Caroli  V.  MunizOrdnung  elc.     1739.     2. 

9866.  Series  Dominor.  praepositoruin  etc.  ecciesiae  ad  S.  Pe- 
Irum  Frideslariae.     1753.     4. 

9867.  Iloeclislrassen,  Traclat'  magisiralis  declarans  quam  gra- 
uiter  peccent  (|uerenles  auxilium  a  malelicis  elc.    1510.  4. 

9868.  Ordenung  vnd  Mandat  Kaiser  Caroli  V.  zu  außrolten 
vnd  zu  vertilgen, 'die  Seelen  etc.     0.  J.     4.  ' 

9869.  Miller,  zwo  Predigen,  vom  ersten  Vrsprung  dtp  Päpstl. 
Sluls  zu  Rom.     158!f.     4. 

9870.  Der  .Jesuiten  Latein.     1608.     4. 

9871.  Verzeicbnuls  der  Chiir-  vnnd  Fürstlichen  Personen  so 
zu  Schwab.  Hall  bcysammen  gewesen.  Anno  1610.     4. 

9872.  Eines  vornemnien  Colcgii  jvrisconsullnrum  in  Ober 
Tcutschlanden   Rahlschlag.      1603.      2. 

9873.  .■Vbdruck  der  rOui.  kay.  May.  wider  Cbristian  den  Vierd- 
ten  zu  Denneniark  elc.  erkandter   Proccsse.     1606.     4. 

9874.  Eines  Erbarn  Raihs  der  Stadt  Braunscbweig  kvrtze  Ab- 
fertigung etc.     1607.     4. 

9875.  Außfuhrung  Worunib  der  Stadt  Braunschweig  das  Recht 
nicht  zu  versagen  etc.     1612.     4. 

9876.  Abdruck  eines  newen  Rcsponsi  juris  vber  6  vnterschie- 
nen  Haupt  Fragen  die  wieder  d.  Sladt  Braunscbweig 
ergangene  .\chtserklchrung  betr.     1613.     4. 

9877.  Abdruck  dreyer  Responsorum  juris  über  dem  wider 
Marg.  Schmidts  verdächtigen  Kindcr-Mordls  halber  ge- 
führctcn  Inquisilion-Processe.     1666.     4. 

9878.  Zwey  Gebehte,  welche  in  den  Kirchen  alhie  zu  Braun- 
schweig ab-  und  vorgelesen  werden.      1663.     4. 

9879.  9  Verordnungen  des  Raths  zu  Braunschweig  (1617 — 
—  1705)  u.  e.  kais.  Mandat  v.  1568.     4.  u.  2. 

9880.  Sack,-  Alterthünier  der  Stadt  u.  d.  Landes  Braunschw. 
I.  Bd.  2.  Ablh.     18.52.     4. 

9881.  Ders.,  die  Feldschlacht  bei  Sievershausen.     4. 

Dr.  E.  Müller,  grofsh.  sachs.-w.  Kanzleirath,  in  Weimar: 

9882.  Staals-Ilandbuch  f.  d.  Grofshzglb.  Sachsen-Wriinar-Eise- 
nach.     1859.     8. 

K.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Berlin: 

9883.  Diis.    philol,   ti.   hisU.r.  Al.hanrII.    :..  d.  J.  18,59.    1860.  4. 

Ferdinandeum  f.  Tirol  u.  Vorarlb.   in  Innsbruck  : 

9884.  Dass.,  Zeitschrift,  3.  Folge,  9.  Heft.     1860.     8. 
9SS.-,.    Dass..  2S,   Bericht   über  d.   J.    I.S.'i"-  59.      1860.     8. 

Histor.  Verein  fUr  Oberfranlcen  zu  Bamberg : 

'.i.spi;.   DiTs..  L»;!.  llirichi,  isr>;),(;o.    iscii.    c»^. 

Verein  f.  siebenb.  Landeskunde  in  Hcmiannstadt: 

9887.  Ders.,  Archiv;  n.   F.   i.  Bd.,  2.   H.     1860.     8. 

9888.  Deutsche  Fundgruben  zur  (icschichte  Siebenbilrgens 
(neue  Folge);   hrsg.  v.   E.   v.   Trauschenfels.    1^60.    ,S. 

9889.  Willslock,  Beitr.  zur  H<  riiriii,iliiMi>(;iMlii(  hu-  dc.<  Ros- 
ncrgaues.     185S.     8. 

9890.  Hain,  Beitr.  zur  Wiiiirungskunde  Siebenhurgens.  1854. 
4.     Prgr. 

9891.  Budaker,  d.  Erbgrafschafi  v.  Bislritz.    1855.    4.    l'rgr. 

9892.  Müller,  Gesch.  d.  siebenb.  Ilospilaler  bis  z.  J.  1625. 
1856.     8.     Prgr. 


417 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutselieii   Ndrzeit. 


4m 


9893.  Oreiidi,    die   letzten   Auslaufer  des  ronian.   Baustylcs  in 
Siebenbürgen.     1860.     8.     Prgr. 

9894.  Thalmann,   d.  Schenkung   d.  Gebielsantheile  von  Sias- 
zcsor  clc.  an  d.  Magistrat  v.  lUühlbach.    1859   4.    Frgr. 

K.  k.  Central-Commisslon  etc.  in  NVien  : 

OÖ'J.'i.     Uifi..   Milllu-.lunt;iii  ;   .'i.    Jhr;;.      dctobcr.      18U0.      4. 

Altmärkischer   Verein   für   vaterl.   Geschichte 

in   Siilzwedel ; 
989G.    Danneil,  Wörterbuch   d.  iillmark.-plalldeutsch.  Mundart. 
18:)9.     8. 
Hlstor.  Verein  im  Regierungsbezirk  Schwaben 
und  Neuburg  zu  .\ugsbur5: : 

9897.  Uers.,  24.  11.  25.  Jiihres-Beritht   I.  18,58  u.  59.   1860.   8. 

9898.  Herberger,  die  ältesten  Glasgcnialdc  im  Dome  zu  Augs- 
burg.    1860.     4. 

K.  Akademie  gemeinnütziger  Wissenschaften 

in  Erfurt : 

9899.  Die.';.,  Jahiliiuher:   neue   Folge,   II.   1.     1860.     8. 
J.  F.  Steinkopf'sche  Bucbhdig.   in   Stuttgart: 

9900.  Caspari,  alle  Geschichten  a.  d.  Spessart.     1859.     8. 
Jos.  Bär,  Buchh.  u.  Antiquar,   in  Frankfurt  a.  M.: 

9901.  IJitIcnbach,  origints  Europaeae.     Die  alten  Volker  Eu- 
ropa's  etc.      1S61.     8 

Mährischer  Landes-Ausschufs  in  Briinn: 

9902.  D.   Landtalel   des   Markgrallb.  .Mahren  ;  XV.-XVIII.  Lfg. 
1860.     2.     2  Expire. 

9903.  Codex  diplomaticus  et  epistolaris  Moraviae  etc.    7.  Bds. 
2.  Abth.     1860.     4. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sanimlung*j. 

J.  Molzberger,   Lehrer  an  der   Kcalschule   zu  Limburg: 

3465.  Ilrnni  t  rirj^' ,    kleines  Thongefafs    und  Steine    aus  einem 
(iraliluigcl   bei  Limburg. 

Tb.  Held,  haulmann,  in   Limburg: 

3466.  4  ausländische  Kupfermtinzen. 

Jung,  Förster,  zu  Oberbrechen  bei  Limburg  : 

3467.  Jeton  von  Ludwig  XV.  von  F'ranUreich. 

3468.  Karte  des  Oberbrecher  Gcmeindewaldes  mit  Grabhügeln, 
aulgenonimen  vom  Herrn  Geschenkgeber. 

C.  Arnold,  Gasttylrlh  zum  Steinbock,  in  Cbur  : 

3469.  Aarhhild.   d.  St.  Jamcsl'alasics  zu  London,  in  Elfenbein. 
Dr.   A.   Volpi   in   L.-iiboch  : 

3470.  3  Silberiniinien   vom    14.  Jhdt. 

3471.  11    kleine   Silbermünzen  u.    1    Kii|)ri:rm(lnze  v.   18.  Jhdt. 
Dr.  Andresen,  Conservalor  am  gcrjn.  Museum: 

3472.  i'orlrat  des  .Martin  Opitz,  KpfslLli.  v.  H.  I'lennigcr. 

3473.  Herr  und  Dame  im  Garten,  Badg.  v.  Haller  v.  Ilaller- 
slein  nach  G.  .Metzer. 


•)  Zu  3.1BI,  AH»rii8tnumiii(T  ilcs  Anicitror»,  liabon  wir  vcrbeswnid 
Hrn.  .lo».  Dicfciibiich  al.s  (Jusehcnkgebcr  »u  iiennon.  In  der 
Scptcmbemumnier,  Sp.  jan,  '/,.  a  v.  u.  haben  wir  zu  Hnilvrn :  Ur. 
G.  Vt.  Ucnthv,  GyuiuKSiuloborluhror. 


Engelhardt,   Kechlsralh,  zu  ^urnberg:    f  .f.ir  » 

3474.  25  Lackabdrucke  allerer  und  nenerer  Siegel. 

3475.  3  Kleinere  Silbermunzen  und  5  HuprermUnzen. 
J.  Pauschinger,  Posanu-ntier,  in  Nürnberg: 

3476.  G\|psalji;uU   einer  Medaille   von   1701. 
£rh.   Scharrer.   Kauhnann,   in   Nuruberg: 

3477.  Meine   suchs.   Silbermedaille  von   1658. 
Wunderlich,  Stadlpfarrer,  in  Künzcisau  : 

3478.  Silbermunze  des  Hzg.  Ulrich  v.  Würltcmberg. 

3479.  Silbcrnmnzc   des  Mkgfn.   Friedrich  v.  Brandenbg.,   1753. 
A.  V.  Hirsch  in   München  : 

3480.  Belicjuitnbehallcr    in    (iestalt    eines    Frauenbrustbildes, 
von  Holz,  15.  Jhdt. 

3481.  Stück  versteinerten  Holzes  mit  einer  Inschrift  v.   1521. 
R.  V.  Rettberg-  in   München  : 

3482.  Durih/.eiibn.   nach  einem   leidenden  Christus,  Gem.   von 
II.   Srhaufelein,  in  der   St.  Georgskirche  zu  NOrdlingen. 

Biechele,  Apotheker,  in  Eichstatl : 

3483.  12  ProzessioDsstabe  mit  Brustbildern  Christi  und  Heili- 
ger in   Kränzen,  Schnilzwcrke   vom   18.  Jhdt. 

Ch.  Riggenbach,  .Vrchitekt,  in  Basel  : 

3484.  Gypsabguls  eines  Schluissteines   aus  dem  Chorgewölbe 
des  Münsters  zu  Basel. 

Dr.  Erhard,  k.  Bezirksgerichtsarzt,  in  Passau : 

3485.  Ein  Fund  v.  55  miltelaltcrl.,  gröfstenlheils  bayr.  .Münzen. 

3486.  Bronceabgufs  einer  Medaille  auf  .\ltila. 
W.   Gibsone,  Parliculier,  in   Nürnberg: 

3487.  K\ni\vfi;fr  Silbermunze   vom   16.  Jhdt.  r. 
Hauck,   k.   Kevierfürsler,   in   Culmbach  : 

3488.  .Miilsnischer  Gruschen  vom   15.  Jhdt. 
Standtke,   Musikdirektor,  in  Markt-Gladbach  : 

3489.  2  Silber-  und    1   Kupfermünze   vom   18.  Jhdt. 

3490.  18  Homannisclie   und   andere   Landkarten. 
F.  X.  Angele,   Kauimaun,  in  Biebcrach: 

3491.  5  liratltalen  vom  13.  Jhdt. 
Primbs,  Kechtspraktikant,  in  Regenshurg: 

3492.  11    Lackabdrücke     von     mittelalterlichen     und    neueren 
Sicgelstöcken. 

F,  C.  Meyer,   l'rofessor  an  der  Kunstschule  zu  Nürnberg: 
349.'i.    i   kleine  Silbcrmünzen  vom  17.  u.  lö.  Jhdt. 

Otto,   Haurath,  in  Ftlrlh  : 
3494.    .MikhiilMirger  Silbermunze   von   1630. 

C.  UUmann,  Kaufmann,  in   Fürth: 
'3495.    Zweimariengroschenstilck  von   1653. 

3496.  Ein    aus    3    Silbermilnzcn    zusnmnungesetzlcs    llalsgt- 
gebange  vom   17.  Jhdt. 

Dr.  Andresen,  Conserv.  um  gerin.  Museum  : 

3497.  70  l'orlral:.  in  Kupferstich  u.  Schwarzkunsl   v.  17.  Jhdt. 

3498.  Landschalt    mit    Kuincn    und    Viehherde,     Bdrg.     von 
Jim.    linbach. 

C.  Trayser  in  Erbach:.  ' 

3499.  Silbernes  Ablafszeltlien  vom   IS.  Jhdt.  .   ,  ; 
Alban  Graf  Sohönburg  in  Dre.-^den  : 

3500.  5   Gjp.iabgusse   Srluliiliiiigischcr  Siegel. 


419 


Anzeiger  für  Kunde  der  deulsclifii  Vurzoit. 


420 


G.   Schmld'sche   Verla^^shdlg.  in  Schwab.   Gmünd. 
3öl)l.    Innere  Aiisicht  der  lil.   Krcuilurchc  zu   Schwb.   Citnund. 

H.  AbrendtS,  Uhrmacher,  in  Munclieberg  : 
35Ü2.    Wappen,  Glasmalerei  v.  1592. 

3503.  Karle   von   Gibraltar,   Kpfstch.  v.   18.  Jhdt. 

3504.  6  Portrals,   Kpfsiche.  v,   IG.  u.  17.  Jhdt. 
Konrad  Weychardt,  Bchbdlr.,  in  Erslingen  : 

350.'i.    .M^•^slllL'Jel'ln  v.  1570. 

B.  V.  Köhne,  k.  russ.  Staalsrath,  in   i'etersburg : 
.8506.    44    herzogl.    Ltevlandische,    Revaler,    Higaische   u.   a. 

Schillinge   v.   lö.  —  17.  Jhdt. 
,i-il>i  Habedank  in  Tilsit : 

3507.    1^)  bleiabschlage  von   Ibalern   des   17.-18.  Jhdts. 
.ISc. 


3508.    3  Zinnmcdaillcn  v.  18.  Jhdi. 
Dr.  med.  Holder  in  .siuiignrt : 

350'J.    Grolser    Fracklmopl    mit    einer   Malerei    auf  Glas,    vom 
18.  Jhdi. 
Dr.  G.  Schmidt,  Gerichlsnrzi,  in  Zcililzheim  : 

3510.  ;i  Kliino   Silbermun/.en   von   16b?,  Iü99  u.   17G6. 

H.  Gerlach,    Vorstand    d.    Freiberger  Alterlhunisvcr. ,  in 
Freiberg: 

3511.  2  Copioen   iiarh   allen   GlocUeninschriften. 
Hermann  Vrirsing  in  Frankfurt  a.  M. : 

3512.  Gypsabguls  des  kolossalen  Hauptes  Christi  vom  Oelberge 
hinler  der  St.  Leonhardskirche  zu  Stuttgart. 


.nsgnii 


Oironilv  der  liisl(n'is(iini  VcnMiic. 


-ili-jHAlachiT  des  Vereins  fUr  sieben  bürgische  Lan- 
deskunde. Neue  Folge.  4.  Band,  1.  H.  Herausgegeben 
vom   Vereins-.Xusschufs.     Kronstadt,   1859. 

sdlo/JüniGeten  und  IJaken,  ein  Beitrag  zur  siebenbiirciscbcn 
Landeskunde,  von  Wilh.  Schmidt.  —  Homisch-dacische  .Mter- 
thilmer,  vam  M.  J.  .\ckner. 

.n3:!MjUbiFeB  heric  ht  des  Vereins  für  sieben  burgische 
Landeskunde  für  das  Vereins].  1858/.59.  Hermanstadl,  1859. 

Mitlheilungen  der  kaiserlichen  fentralcom- 
mission  etc.     5.  Jahrgang.     Wien,  1860. 

Jünner.  —  Zur  Knnsigeschichle  von  Obcritalien,  von  Karl 
Schnaase.  —  Miniaturen  aus  Böhmen,  von  Joh.  Erasnius  Wo- 
cel  (mit  2:  Bofdechnitten).  —  Der  Tragallar  des  Stiftes  Ad- 
mont  zu  SleitlrTOark,  von  Karl  Weils.  (Mit  1  Taf.  u.  2Holz- 
schnillen).  —  ATChaologisehe  IVotizen  :  Römische  Funde  in  Cilli. 
Neue  Funde  in  :8icl>cnbiirsen. 

Februar.  —  Ikonographischc  Studien  von  Anton  Springer. 


Juli.  —  Zur  Kostiimgeschichte  des  Mittelalters,  von  Jak. 
Falke  (in.  25  Holzschn.).  —  Zur  Baugeschichtc  des  Kolner 
Domes,  von  Dr.  A.  Springer.  —  Archäologische  Kolizen.  — 
Corrcspondenzen. 

Berichte  und  M  i  1 1  li  e  i  I  ii  n  g  e  n  des  A  1 1  e  r  I  h  u  m  s  - 
Vereins  zu  Wien.     Bd.  HL  Abth.  II.     Wien  etc.     1860. 

Gesellsuhafts- Angelegenheiten.  —  Die  St.  iMichaelskirche 
in  Wien,  von  Dr.  Karl  Lind.  —  Das  Herzogsbad  zu  Baden, 
von  Karl  Denliard.  —  Sagen  und  Legenden.  —  GrabniÄler  im 
Kreuzgange  der  Domkirche  zu  St.  I'ollen,  von  K.  Lind.  — 
Zu  Maria-Laach  am  Jnuerling  V.  0.  M.  B. ,  von  Johann  Lich- 
tenberger. —  In  und  aulser  der  Kirche  zu  Raabs  V.  (,).  M.  B., 
von  Paul  Renk.  —  Die  Marksfiule  vor  dem  Burgibore  in  Wien, 
von  F.  X.  Molloeh.  —  Der  iVeudeggcr  llof  in  Wien,  von  J. 
Feil.  —  Die  alle  Burg  Kirchberg  am  Walde  V.  0.  M.  B.  und 
ihre  fnihcren  Besitzer,  von  Ign.  Galaupkn.  —  Franz  Frlir. 
von  Clianowsky,  Züge  zu  einem  Lcbcnsbilde,  von  Jos.  Schci- 


(Forlsges.  in  fbtgfjyl —  Miniaturen  aus  Böhmen.  (Kortges.  in  ger.  —  Das  Siegel  der  W'icner  Universität  und  ihrer  Fakultä- 
iMj^n— l)iOieiiKI|)tbe  St.  Anastasi  zu  Verona,  aufgenommen  len  von  1365  bis  zum  Ende  des  XVI.  Jahrb.,  von  K.  von  Sava. 
und  beschrieben  von  Aug.  Essenwein  (mit  2  Taf.  u.  '12  Holz-  —  Tirnslein  im  V.  0.  M.  B.  —  Ruinen  der  Nonnenklosler- 
ächnli)"^  lATcttllritofriscbe  Kolizen.  lurcbe  und   der  Crabstelii   Stephans   von   Haslach,    Slillers  der 

.Mar/..  1^1.  BSfaels  Apollo  und  Marsyas,  von  l'rol.  R.  v.  Kanonic,  von  Wilh.  Bielsky.  —  Die  Kapelle  zu  Viehofen  im 
Eitelbcrger.  —  Zur  Geschichte  des  Kölner  Dombaus,  von  Dr.  V.  0.  M.  B.,  von  Dr.  K.  Lind.  —  Beitrag  zur  Geschichte  der 
W.  Wcingarlner..i}n7i)A(ph»ologi6che  Notizen.  —  Pfarrei  Grofs-Pechlarn   im    V.  0.  M.  B.,  von  Franz  Wcigels- 

April.  —  Ueber  Spielkarten  mit  besonderer  Bücksicht  perger.  —  Nachricht  über  Münzenfunde  im  Hnusruckkrcisc, 
auf    einige    in   WicjU  .befindliche    alte    Karicnspicic ,  von   Prof.       von    (ieorg    Weishanpl.  l'appenhoinis    Schwert,    einst    zu 

Gmuiiden  (nach  einer  Millbeilung  J.  I.eehncrs).  —  Beitrage  /.nr 
alteren  Geschichte  der  Kunst-  und  Gewcrblhatigkeil  zu  Wien, 
von  J.  Keil.  —  Grab-Deiikiniiler  in  NiederOsterreich,  von  Dr. 
K.   Lind,  —   Spezialregister. 

Bd.  IV,  1860.  Der  Allaraufsalz  im  rcgul.  Chorherren- 
slifle  zu  hloslerneuliiirg.  Ein  Emaillenwerk  des  12.  Jahrb., 
angefertigt  von  Nikolaus  aus  Verdun.  Aufgenommen  und  dar- 
gestellt von  Albert  Caincsina.  Beschrieben  und  erläutert  von 
Dr.  Gustav  Heidcr.  Mit  1  I''nrbcnabdruck  und  31  lithogra- 
phierten Tafeln.  Wien,  1860.  In  Conimissiuii  der  Buchhand- 
lung Praiidel  und  Meyer. 


-S5*frfll^'<'V/i'ft«,yii„,tf1lii',.l^'"'^''"-;    fortges.  in  folg.)   —    Der 
Fund  von  Gold-    und  Silbergegensiandcn   auf  der  l'uszia  Bii- 

kod,  unweit  Kolocza  in  Ungarn,  von  Jos.  Arneth  (m.  14  Ilolz- 

,       .  ^iljixiili.    .111  I  ly    III    ,.  .,,,., 

«chn,)._—   Hcisenolizen   über  die  mittelalterlichen  Kunstwerke 
,)hdl,,I  ./    |.;iiit^i>  ii;//i!  1  '     n  il 
in  Ilalien.  von    >> ,  Lubke   (m.   15   Holzschn.,   foriges,  in   folg.) 

—    Archaolog.  Noiizen   etc. 

.Mai.  —   Das  Vns  lustrale  im  Domschatzc  zu  Mailand  ,  von 
Dr.  Franz  Bock.  —   Corrcspondenzen.  etc. 

Juni.  '  l)ii''ihrM\US^Ii[n' T.u  Donnersmark  in  Ungarn. 
Aufgenommen  undillM!in<lric<b(3ni4wn  Wenzel  Merklas.  —  Ar- 
chäologische  Ndtixeir'  cKil  i'.'jm  >imi 


421 


Anzeiger  Cur  Kunde  der  deulsilicii   Voi-zcil. 


4-22 


Mittheilun'en  des  histor.  Vereins  für  hrain  im 
Jan.  1830,  vom  k.  k.  Kinanz-Concipislen  August  Uimitz. 

Abi  Georg  von  Rein  und  da»  hlosler  Landsirals,  1577  — 
1605,  durch  Peler  von  Kadic.  —  Die  EinTalle  der  üsnianen 
in  die  Slcierniark.  I.  Von  Dr.  Franz  llwof.  —  Literarische 
Anzeige.  —  Vereinsnachrichlen.  —  Ein  neuaufgefundenes  .Ma- 
nuscript,  Supplemente  zu  des  Kreiherrn  von  Valvasor  „Topo- 
graphie in  Krain."  Von  Dr.  E.  II.  Costa.  —  Die  Stiftungs- 
urkunde des  ehemaligen  Cisterzieoserstiftes  Mariabrnnn  bei 
Landslrafs,  den  7.  Mai  1-219,  von  P.  v.  Radic.  —  Vereins- 
Kachricliten. 

März  und  April  18G0.  Protokoll  über  die  am  29.  März 
1860  stallgefundene  General- Versammlung  des  historischen 
Vereins  für  Krain.  —   Literarische  Anzeigen  etc. 

Archiv  für  Geschichte  und  Alterthu  bis  künde 
von  Ober  franken.  Achten  Bandes  erstes  lieft.  Mit  einer 
Sieinicichnung.     Bayreuth,  186U.     Auf  Kosten  des  Vereins. 

Erklärung  der  Sleinzeichnung.  (Steinbild  am  Chor  der 
Stadikirche  zu  Bayreuth)  von  Dr.  Uolle.  —  Ueber  die  erste 
-allgemeine  Kirchenvisilation  im  Fürstenthum  Culmbach,  bes. 
in  Wunsiedel,  zur  Zeit  der  Kefornialion,  von  Pf.  Hirsch.  — 
Kurze  Gesch.  der  sechs  Aemler,  von  Pf.  Stadehnann.  —  ßei- 
tjage  zur  Geschichte  des  Ortes  Kaulsdorf,  von  Kentanilmann 
Kiesewetler.  —    Die  Vorzeit  des  Kegnitzlandes,  eine  Berichti- 


gung von  K.  Frhr.  von  Keitzenslein.  —  Geschichtliche  llit- 
theilungen  über  das  Schlots  Wildenfels  und  das  Geschlecht 
dar  Wildenstein  zum  Wildenfels,  von  II.  Senior  Cramer  zu 
Hilpoltslein.  —  Die  Abtretung  des  Kürstenlhoois  Bayreuth  an 
die  Krone  Bayern,  von  Dr.  Holle.  —  Diploni.itum  ad  terrae 
quondam  Baruthinae  supcrioris  histuriam  spectanlium  summae 
e  Kegi.-tis  cura  de  Lang  inceptis  excerptae  (Forts.). 
Jahresbericht  pro  1859,GÜ.  — 

Verhandlungen  des  historischen  Vereins  von 
Oberpfalz  und  Regensburg.  Neunzehnter  Band  der  ge- 
samnilen  Verhandlungen  und  elfler  Band  der  neuen  Folge. 
Mit  '6  Stadtplanen.  Regensburg,  1860.  Gedruckt  bei  J.  licil- 
mayr. 

Die  Städte  der  Oberpfalz,  histor.-topisch  beschrieben.  — 
Direktive  für  die  Bearbeitung  der  historischtopischen  Beschrei- 
bungen der  Siadle  Bayerns.  —  Dr.  J.  B.  Schrauth  :  Geschichte 
und  Topographie  der  Stadt  Neumarkl.  —  Dr.  J.  M.  Solll : 
Ncunimrg  vor'm  Wald.  —  Dr.  W.  Brenner- Schatfer :  Histo- 
risch-topische Beschreibung  der  Sladt  Weiden.  —  Jos.  Mayer: 
Rede  zur  feierlichen  Erofl'nung  der  neuen  Lokalitaten  im  v. 
Thon-Ditlmer'schen  Gebäude  am  14.  Okt.  1858.  —  Jos.  Mayer: 
Jahresbericht  des  histor.  Vereins  für  die  Periode  vom  1.  .Mai 
1857  bis  letzten  ,\pril  1859.  Als  Beilagen  dazu  :  Nekrologe, 
Verzeichnisse  etc.  u.  a.  Gesellschafts- Angelegenheilen. 


K  a  c  li  r  i  c  li  t  e  D. 


liiteratiii*. 

Neu    erschienene  Werke. 
109)    Die    altchristlichen  Kirchen   nach  den   Baudenk- 
malen  und  alleren   Beschreibungen   und   der  Einlluis   des 
altchristlichen  Bauslyls  i.uf  den  hirchenliau  aller  spate- 
ren iPcriodcn.     Dargestellt    und   herausgegeben    für  .\r- 
chitekten,  Archäologen,  Geistliche  und  Kunstfreunde  von 
Dr.  Hübsch,   grofsh.  bad.  Baudireclor  u.  s.  w.     Carls- 
ruhe, 1858.    gr.  Fol.,  mit  lithogr.  Abbildungen   in  Ton- 
und  F'arbendruck. 
Bau-Werke.     Zweite  Folge.     Von  Dr.  He  i  n  r.  Hübsch, 
grofsh.    bad.    Baudireklor   u.  s.  w.     Carlsruhe,  Verlags- 
eigenlhum  von  J.  Veith.     gr.  Fol.,  mit  12  lilh.  Tafeln. 
Der  Verfasser,  als  Hersteller   und  Vollender  des  Speircr 
Doms,    sowie    durch  seine   sonstigen  Arbeilen  hinlänglich   be- 
kannt,  deutet   selbst    die  Gründe  an,   um  derentwillen  er  im 
ersigenannirn  Wirke   sich    der   bezeichneten  Periode  der  Ar- 
chitcklur  aiis-ihlieLslich    und    mit    solcher  Ausführlichkeit    zu- 
gewandt.     Wahrend  die  ersten  Versuche  christlicher  Kunst   in 
den  Katakomben  von  Rom,  sowie  die  Bauwerke  des  späteren 
Mittelalters   in  Schrift   und  liild    hinreichende   Erörterung    ge- 
funden haben,  sind   die   Denkmäler  aus  der  Zeil  von  Cnnstan- 
tin   d.   (ir.   bis   Karl  d.  (ir.,  mit  Ausnahme  der  Sophienkirche  zu 
Conslantinopel,  noch  nicht  hinreichend  berücksichtigt  wurden. 


Diese  schwierige  .Vurgabe,  bei  der  es  sich  nicht  sowohl  da- 
rum handelte,  vorhandene  Denkmäler  zu  uniersuchen  und  lu 
beleuchten,  sondern  zum  Theil  verschwundene  oder  entstellte 
für  die  Untersuchung  wieder  herzustellen  und  zu  reinigen, 
hätte  gewifs  Keinen  gefunden,  der  sie  besser  gelost,  als  der 
Verfasser  des  oben  genannten  Werks.  Eine  Präcision  kenn- 
zeichne! dasselbe  in  allen  Theilen,  wie  sie  nur  einer  langen 
Erfahrung  und  völligen  Beherrschung  des  Gegenstandes  ge- 
lingt. Schon  die  .Vüswahl  der  aus  den  ganzen  Bauwerken 
ausgehobenen  und  abgebildeten  Einzelheiten  bezeugt,  wie  dem 
Verfasser  keine  der  Fragen,  die  bei  Untersuchung  derartiger 
Denkmaler  zu  stellen  sind,  aus  den  Augen  gerückt  lag.  Er 
untersucht  die  technische,  wie  die  rein  künstlerische  .Ausfüh- 
rung mit  gleicher  (ienanigkeit  und  weifs  sowohl  den  Eindruk 
des  ganzen  Werkes,  wie  die  Bedcuiung  jedes  einzelnen  Orna- 
mentes lebendig  zu  machen.  Das  zweite  WCik  Im  iKindell  in 
ähnlicher   Weise   neuere   Bauwerke. 

IIU)  Der  llüncrhubel,  ein  gallisches  llugelgrali  bei  Rix- 
heim.  Der  W  eiler  Ell,  das  gnllo- römische  Hcllclu«. 
In  vermehrlcr  und  verbesserter  Bearbeitung  herausge- 
geben von  .Vugüst  Siobcr.  Mülhausen,  J.  I'.  Rislcr. 
1859.  12.  75  Sin. 
Die    vorliegenden   Beitrage    erschienen    zuerst    im   Els««li- 

schcn  Samstagsblatl.     Der  erste  Leginul   mit  einer  Einleitung 


433 


Anzeiacr  lür  Kunde   der  deutsclnüi   Vorzeit 


424 


ulier  die  Kellen  und  die  ihnen  zugcsehriebcncn  Grablingel  im 
Allgemeinen,  deutet  die  in  den  Rheingegenden  übliche,  dnmit 
in  Verbindung  siehende  Beerdigungsweise  und  den  Inhalt  der 
bisher  geoll'neten  Hügelgräber  an  und  besrhrcibi  ihinn  eingebend 
die  OelTnung  des  lliinerhubels  selbst.  Die  ;iufErriirideMeii  (Je- 
genstände  bestanden  in  den  (ierippen  eines  >liinnes  und  einer 
Frau,  ferner  in  andern  menschlichen  und  thierischen  Gebei- 
nen, einem  Schwerte  und  Schmuckgegensländcn.  Der  Weiler 
Ell  bei  Benlelden  liegt  etwa  sechs  Stunden  von  Stral'sburg 
entfernt.  Die  denselben  betreffenden  .\iiclirichlen  sind  fleifsig 
gesammelt ;  noch  jetzt  finden  sich  dort  zahlreiche  Allerlhiimer, 
die  auf  die  frühere  Bedeutung  des  Ortes  (Hellelus),  dessen 
ehemaligen  lebhaften  Verkehr  bedeutsam  hinweisen.  Der 
rühmlich  bekannte  Verfasser  stellt  noch  ahnliche  alsatische 
Monographieen,  wie  die  vorliegenden,  in  .aussieht,  die  wir  im 
Voraus  willkommen  heifsen. 

111)  Weinsberg,  vormals  freie  Reichs-,  jetzt  wiirttemb 
Uberiinitsätadt.  Chronik  derselben  von  Dr.  F^.  L.  J.  Dil. 
lenius.  Stuttgart,  Wilhelm  Nitzschke.  1860.  VI  u. 
294  Sin. 

Der  Verfasser  hat  in  diesem  vielfach  dankenswcrlhcn 
Beitrage  zur  Stiidtegcschichle  seine  (Jiiellcn  und  llultsniillel 
freilich  im  Allgemeinen  angegeben,  doch  hätten  wir  gewünscht, 
es  waren  auch  bei  den  einielnen  Thalsachen  dieselben  mil- 
getheilt.  Er  hat  seinen  Stoff  in  sieben  .\bschnitte  zcrfjillt, 
wovon  die  beiden  letzten  wiederum  in  mehrere  Unlerablhei- 
lungen  gegliedert  sind.  I.  Ureinwohner.  II.  Römcrhcrrschafl 
III.  Zeit  der  freien  Alemannen.  IV.  (Merovingische  Zeit.)  Zeit 
der  Frankenherrschaft.  V.  (Karolingische  Zeit).  Reichsnn- 
mittelbarkeit.  Chrislenihum.  VI.  Burg  und  Freiherrschaft 
AVeinsberg.  VII.  Stadt  Weinsbersr,  im  deutschen  Hcichssiadte- 
bnnd,  als  freie  Reichsstadt  bis  l-l'lO/.W,  dann  unter  verschie- 
deneu Landesherrschaften. 

1121  Jlonumenta  Zollerana.  ürkiindenlinch  zur  Ge- 
schichte des  Hauses  llohen/.ollern.  Herausgegeben  von 
Ru  d  o  If  F°rciherrn  von  Stillfried  und  Dr.  Trau- 
gott Märcker.  Sechsler  Band.  Urkunden  der 
frilnkischen  Linie.  1398 — 1411.  Berlin.  In  Com- 
mission  bei  Ernst  u.  Korn  (Gropius'schc  Buch-  und  Kunst- 
handlung).    18G0.     4.     602  Stn. 

Die  wissenschaftliche  Bedeutung  die.«es  umfassenden  Ur- 
kundenwerkes ist  so  allgemein  anerkannt,  dals  wir  uns  jeder 
weiteren  Bemerkung  enthalten  können.  Der  vorliegende  Band 
enthalt  60(j  Nummern.  Die  wichtigeren  Urkunden  sind  voll- 
standig,  minder  wichtige  dagegen,  und  wo  es  sich  hauptsäch- 
lich nur  um  die  urkundliche  Nennung  von  Gliedern  des  er- 
lauchten Ilan.ies  Zollern  handelt,  in  genügenden  Regesien  ge- 
gcT)cn.  Den  Sphragislikern  und  lleraldlkcrn  wird  die  bild- 
liche Darstellung  einer  ziemlichen  .\nzahl  von  Sieeeln  jeden- 
falls sehr  erwünscht  sein. 

113)  Leben  und  Wirken  Albrechl  Dürcr's  von  Dr. 
A.  V.  F^yc.  Nordlinffen,  Druck  unil  Verlag  der  ('.  II. 
Bcck'schcn  Buchhandlung.     I8üO.     8.     525  Sin. 


Seit  II.  ('.  .\rencls  F^hrengedächtniis  A.  Dürers,  der  er- 
sten über  Dürer  im  lahre  1728  erschienenen  Monographie, 
und  seit  Heller's  allbekanntem,  aber  leider  nicht  vollendetem 
Werke  hat  sich  über  unseren  Kunstler  zwar  eine  ziemlich  reiche 
Literatur  anffesammelt,  allein  eine  ausführliche,  zusammen- 
biingende  Darstellung  seines  gesamniten  Lebens  und  Wirkens 
ward  noch  immer  vermilst.  Dieser  Mangel  einerseits,  wie 
anderseits  die  hohe  Verehrung  und  vieljiihrige  .-Vnschauung 
Dnrer'scher  Kunst  haben  unseren  Verfasser  zur  Ausarbeitung 
des  vorliegenden  Buches  veranlafsl.  Dasselbe  behandelt  aus- 
fuhrlich und  unmillelbar  auf  die  Quellen  geslülzl  in  acht  Mt- 
schnillen  das  Leben  DUrer's,  in  welches  in  Kürze  die  Entste- 
hungsgeschichte wie  die  Beschreibung  seiner  Hauptwerke  ver- 
flochten ist,  obwohl  der  Verfasser  sich  vorbehalten,  diese,  wie 
die  unlergeordncleren  Arbeilen,  später  in  einer  Reihe  von 
Banden  eingehender  zu  Irehandeln.  Dem  Verfasser  war  das 
lleller'sche  Mannscript  nicht  zugiinglich,  wohl  aber  die  (Jue\- 
len  desselben,  wie  eine  Anzahl  neuer,  bis  jetzt  nicht  benutz- 
ter, so  dafs  dem  Leser  eine  Reihe  neuer  Aufschlüsse  und  Be- 
richtigungen geboten  werden.  Diese  Quellen  sind  am  Ende 
des  Buches  naher  bezeichnet:  denn  es  galt,  bei  der  nOlhigen 
wissenschaftlichen  Strenge  und  I'riicision  der  Gedanken  und 
F'orm  dem  Buche  zugleich  eine  abgerundete  und  gefallige,  nicht 
blos  auf  den  F'achgelehrten,  sondern  auch  auf  den  weiteren 
kunstsinnigen  Leserkreis  berechnete  Darslellungsform  zu  ge- 
ben. Interessant  ist  endlich  durch  den  Schiilzungspreis  Dü- 
rer'scher  Werke  in  früheren  Jahrhunderten  eine  angehängte 
Uebersichtstafel  des  Bcsilzstamles  der  bedeutendsten  Dürer'- 
schen  Arbeiten  in   der  Imhofl'schen   Sammlung. 

114)  Leben,  Fehden  und  Handlungen  des  Ritters 
Götz  von  B  crl  ichin  gen,  zubenannt  mit  der  eiser- 
nen Hand,  durch  ihn  selbst  besehrieben.  Nach  der  äf- 
fen Handschrift  etc.  herausgegeben  von  Ottmar  F.  II. 
Schonhulh.  Merg'niheim,  1858.  Thomm.  8.  VI, 
106  Sin. 

.\bdruck  einer  in  der  kgl.  OfTcnll.  Bibliothek  zu  Slutl- 
gart  (llist.  Nr.  148)  befindlichen  Handschrift,  unter  Zuhülf- 
nahme  einer  andern,  welche  mit  der  Stcigerwald'scbcn  Aus- 
gabe stimmt,  für  auffallende  Lücken  und  Entstellungen.  Eine 
Beilage  enthalt  sieben  noch  ungedruckle  Briefe  des  Rillers, 
nach  den  Üriginnleri  im  für.sll.  Lowenslein  Werlheim'schen  .\r- 
chiv.     Götzens   Bild   und    Handschrift   ist   beigegeben. 

115)  Satiren  und  Pasquille  aus  der  Ref  orui  at  i  on  s- 
zeil,  herausgegeben  von  Oskar  Sriiadi'.  III.  Hand, 
mit  einem  Register  über  alle  drei  Bande.  Hannover, 
Carl  Rümpler,  1858.     8.     IV,  351  Sin. 

Nachdem  der  I.  Band  dieses  Werkes  im  .\nzeiger  von 
18,56,  Beil.  Nr.  3,  Sp.  89  ausfilhrlicher  angezeigt  worden,  mag 
für  den  vorliegenden  III.  Bd.  eine  Inhaitsauzrig«  genügen. 
Kr  enlhlilt  elfSliiike,  von  welchen  das  L,  „Wolfgesang",  dem 
Beginn  der  Rcformalionszeit  angehört  und  das  IL,  .,dialogus 
etc.".  in  die  Reformalion  selbst  eiufübrl  ;  IM.  ergelil  sich  über 
das  Pfründen-    und    Curlisanenwcsen,    IV.    und   V.  sind  wider 


425 


AnzeiffPi"  Im'  Imiuiic  liiT  dtMitsrlicii   Vnrzeil 


4-26 


die  römische  Priesterschafl  gcriehlel,  VI.  isl  ein  Pasquill  auf 
die  hervorragenden  Gegner  Lulhers,  VIl  und  VIII  bezichen 
sich  aul'  den  Kepensburger  Cnnvenl ,  IX.  auf  die  Errichtung 
des  von  l.ulher  anKcralhcnen  gemeinen  Kastens  (llill'skasse), 
X.  und  XI.  machen  den  Beschluls  mit  zwei  Itleinen  Dialogen. 
Nil  der  Behandlung  der  Texte  und  den  Anmerkungen  wird 
es  wie  in  den  früheren  Bänden  gehallen.  Das  beigefügte  Re- 
gister über  alle  drei  Bande  ist  Wort-  und  Namensverzeichnifs 
und  strebt,  in  sprachlicher  und  sachlicher  ISeziehuug  möglichst 
vollständig  zu  sein. 

IIH)    lieber   die    richtige  Ableitung   nnd    Erklärung 

des    Ortsnamens    Jena    und    der    damit  verwandten. 

Sprachwissenschaftlich     entwickelt    und    dargestellt    etc. 

vom  l'larrer  Dr.  J.  K.  Schauer.     Weimar,   Herrn.  Böh- 

lau.  1858.  8.  IV,  80  Stn. 
Nachdem  der  Verf.  die  UnzuliiugliehUeit  der  früheren 
Deutungen  des  Namens  ,,Jena"  aufgi  wiesen,  legt  er,  um  einer 
richtigen  Ableitung  und  Erklärung  den  Weg  zu  bahnen,  zu- 
erst die  dabei  zu  befolgenden  Grundsätze  dar  und  führt  so- 
dann das  Wort  „Jena"  auf  den  Stamm  „Gen"  zurück,  den  er 
für  keltisch  erklart.  Zur  Unterstützung  seiner  Ansiclit  zieht 
er  mehrere  ürls-,  Flurnamen  und  Allertbümer  derselben  Ge- 
gend herbei,  in  welchen  er  keltische  Ursprünge  findet.  Den 
Schluls  bilden  verschiedene  Urtheile  namhafter  Gelehrter, 
welche  der  Verfasser  zu  Rathe  gezogen.  Die  vorliegende  Un- 
tersuchung lälst  weiteren  Forschungen  und  Vermulhungen 
für  die   richtige   Üeulu».'   des  Namens  Jena  immer  noch  Kaum- 

117)  Lateinisch-deutsches  Vocabular  von  MCCCCXX. 
herausgegeben  von  K.  J.  ScbrOer.  I'resburg,  K.  P. 
Wigand.     18r)9.     4.     62  Stn. 

Ein  Codex  der  llililiothek  des  Presburger  Uomcapilels, 
im  Ganzen  aus  zehn  verschiedenen  Stücken  bestehend,  ent- 
halt auch  ein  abschriftliches  Vocabular,  welches  von  Lichner 
im  „(tfner  Sladirccht"  angeführt  wird  als  ein  ,, lateinisch  deut- 
sches Vocabulariuni,  Papicrhandschr.  in  Jlittelfolio,  um  das 
Jahr  1420  gefertigt."  Von  diesem  Vocabular  wird  hier  ein 
genauer  und  vollständiger  Abdruck  gegeben  mit  Bezeichnung 
der  Seiten  (es  sind  deren  fil)  und  Bezifferung  der  Vocabeln 
(3299).  Beigegeben  ist  ein  alpbalielisches  Verzeichnils  der 
vorkommenden  deutschen  Wörter,  welche  nach  den  angehäng- 
ten „Schlursbenierkungen"  am  wahrscheinlichsten  der  nord- 
bohmisch-deulschen  Mundart  angehören,  in  etwas  älterer  Form, 
als  dieselbe  in  dem  von  Diedenbach  herausgegebenen  mittel- 
lat.-deulsch-böhm.  Wörterbuch  von  1470  vorkommt.  In  den 
Schlulshemerkungen  ist  auch  noch  das  Bemerkenswertlieste 
von  dem  Vocal-  und  Consonantenstand  des  Vocabulars  /.usam- 
mcngcslellt  und  auf  einige  besondere  Erscheinungen  in  der 
Schreibung  der  deutschen  Wortformen   aufmerksam  gemacht. 

118)  Vier  Dialoge  von  Hans  Sachs.  Herausgegeben 
von  Keinhold  Köhler.  Weimar.  Herrn.  Bohlnu.  "[XhH. 
8.     IV,  12ü  Sin. 

Hans  Sachs  spricht  in  dem  Gedieht  „Summa  all  meiner 
gedieht   vom    1511    jnr    an   biß   ins    l.'JG7.   jar"    auch   von    „dia- 


logos  siben,  ungireimel  in  der  pros",  welche  er,  wie  er  wei- 
ter bemerkt,  in  seinen  Büchern  geschrieben  fand.  Drei  die- 
ser  Dialoge  sind  längst  verschollen  und  haben  bis  jetzt  nichi 
wieder  aufgefunden  werden  können  :  die  übrigen  vier  erschei- 
nen hier  in  erneutem  Druck,  300  Jahre  nach  dem  Erscheinen 
des  ersten  Buches  der  gesammelten  Gedichte  von  Hans  Sachs 
Die  besten  Drucke  sind  zu  Grunde  gelegt,  doch  hat  Ilcrausg. 
„die  Schreibung  zu  berichtigen,  zu  regeln  und  zu  vereinla- 
cben  gesucht":  auch  die  Inlerpunction  ist  modern.  Anmer- 
kungen, welche  die  Lesarten,  Worterklarunjen  etc.  enthalten 
(S.  79  —  120),  und  ein  Woriverzeichnifs  sind  angehängt. 

119)  Die  zehn  Gedichte  des  Walt  her  von  Lille,  ge- 
nannt von  Chalillon.  Nach  der  Pariser  llandschrifl  be- 
richtigt und  zum  ersten  Jlale  vollständig  herausgegeben 
von  Dr.  W.  Jlu  Idener.  Hannover,  C.  Rümpler.  1859. 
8.     ü4  Stn. 

Dem  hier  gegebenen  Text  der  obigen  Gedichte  liegt  die 
Pariser  Handschrift  Nr.  83.^9,  in  welcher  dieselben  unter  dem 
Namen  des  Gualtherus  de  Insula  aufbewahrt  werden,  zu  Grunde; 
soweit  jedoch  frühere  Ausgaben  einzelner  Stücke  vorhanden 
waren,  wurden  diese  zur  Vergleichung  herangezogen,  v>'Sh- 
rend  der  Herausgeber  die  noch  nicht  verolTenilichlen  allein 
nach  einer  in  Paris  besorgten  .\bschrifl  gibt.  Lesarten  wer- 
den absichtlich  keine  angeführt,  Citate  unter  dem  Text  nach- 
gewiesen. Die  Gedichte  sind  verschiedenen  Inhalts,  gröfsten- 
theils  jedoch  gegen  die  Unsitte  nnd  Verderlilheil  der  Zeil  unil 
insbesondere   der  Geistlichkeit  gerichlel. 

120)  Hose  und  Nachtigall.  Vortrag  auf  Veranlassung  des 
Berliner  Hüll'sveieins  des  gerinan.  National- Museums  in 
Nürnberg,  den  8.  Februar  18G0  gehallen  von  Paulus 
Cassel.     Berlin,  Ludw.  Baub.     8.     32  Sin. 

Die  Rose  das  Symbol  der  Liebe  (auch  der  Verschwiegen- 
heil, des  Blutes  und  Kampfes),  die  Nachtigall  das  der  Poesie 
—  das  sind  die  Grundgedanken,  die  sieh  durch  den  Vortrag 
lieben  und  von  sinnig  gewählten  Beispielen  aus  (ieschichie. 
Sage  und  Poesie  belegt  werden.  Es  kam  hier  natürlich  mehr 
darauf  an,  eine  ansprechende,  als  eine  wissenschaftlich  er 
sch<ipfcnde  Darslellung  zu  geben.  Der  erlaulernden  Anmer 
kungen  sind  absichtlich  nur  wenige  beigefügt. 

121)  Ueber  den  Aniheil  Steiermarks  an  der  dent- 
schen  Dichtkunst  des  dreizehnten  Jahrhun- 
derts. Ein  Vortrag,  gehalten  etc.  am  .30.  Mai  ISüd 
von  Dr.  Karl  Weinhold.  Wien,  k.  k.  Hof-  u.  Staals- 
druckerei,  18G0.     8.     35  Sin. 

Die  Unlersnchnng  über  den  Gegenstand  des  Vortrags  ver- 
mag keinen  grolsen  Heichthiim  au's  Licht  zu  fordern,  .\ufscr 
Bruder  Philipp  (wahrsebeinlich  kein  geborner  Sieier) ,  Gun- 
dacher,  llerrand  von  Wildon,  Ulrich  von  Liechtenstein,  (It- 
tncker,  Souneck ,  Sladeck  und  Sehnrpfenberg  (die  lelitern 
drei  aussclilielslich  als  Lyriker  bekannt,  während  die  übrigen 
vornehmliili  Epiker  sind)  treten  keine  Namen  zu  Tage.  Für 
Biterolf  nnd  Dirlleib,  die  Klage  und  Gudrun  wird  iler  sleiri- 
acbc  Ursprung  abgelehnt. 


427 


Anzeiger  für  Kunde  der  deiilschen  Vorzeit. 


428 


122)  Die    Anfange    der   Keslauratiun    der    Kirclie   im 
elften    Jahrhundert,    nach   den    yuellen    kritisch    unter- 
sucht   von    Dr.    Cornelius    Will.     Erste    .\btheilung. 
Marburg,    N.    ti.    Elwert'sche    Buchhandlung.     1859.     8. 
140  Sin. 
Der  Verf.  hat  sich  die  Aufgabe  gestellt,  mancherlei  Con- 
trovcrsen    aufzuklaren,    sowie    sachliche    und    chronologische 
Irrthümer   lu    berichtigen,    scIit   also    Bekanntschaft,   sowohl 
mit    dem    allgemeinen    Verlaufe    der    historischen    Ereignisse, 
als  auch  mit  der  die  Geschichte  des   11.  Jahrli.  beleuchtenden 
Literatur,  bei  seinen  Lesern  voraus.     Es  war  eine  solche  .Vuf- 
gabe  nicht  ohne  alle  Polemik   losbar;    doch  wird  man  anerken- 
nen müssen,    dals   den   Leistungen    der  Vorgänger  die  gebüh- 
rende   Anerkennung    niemals    versagt    wird,    wie    sich    denn 
überhaupt  die  ganze  Schrift  durch  würdige  Behandlung  ihres 
Stoirts  sehr  empfiehlt.     Nach  einleitenden  Bemerkungen  über 
die  sittlichen   Zustande    in    der  Kirche,    bildet    das   Leben  des 
Papstes  Leo  IX.,    insbesondere    auch    dessen   Verhallnifs    zum 
deutschen  König-  und  römisch-deutschen  Kaiserlhume,  den  Mit- 
telpunkt der  sowohl   für  die  Kirchen-  als  auch  für  die  Kaiser- 
eeschichte  überaus   förderlichen   Untersuchungen.         R.  v.  S. 
123)  Die  Deutschen  Volksbücher  für  Jung  und  Alt  wie- 
der erzahlt  von  Gustav  Schwab.    Vierte  .\uflage,  mit 
180  Illustrationen  etc.    Stuttgart,  S.  G.  Liesehing.    18Ö9. 
8.     XII,  753  Sin. 
Anfser    einer    schöneren     .\usslattung    hat    die     bekannte 
Schwab'sche  Bearbeitung  der  Volksbücher    in  der  4.  Auflage, 
die  der  Herausgeber  nicht  mehr  erlebte,  keine  Veränderung  er- 
fahren.    Die  beigegebenen   Holzschnitte  gereichen  dem  Buche 
zur  wahrhaften   Zierde,    wie  schon   ein   Blick   auf  die   Illustra- 
tionen  zu   den   Schildbürgern   darlliul.      Die   Bearbeitung,  wel- 
che auf   die  Jugend    Kücksicht  nahm,   erstreckt   sich  über   15 
Geschichten,    über    deren    zu  Grunde  gelegte    Texte  das  Vor- 
wort  Auskunft    gibt.      Der    Fausigeschiehtc    diente    noch    die 
Wiilmann'sche   Ausgabe   zur  Grundlage. 

12-1)   Volkssagen    und   Schilderungen   prachtvoller  (Jebirgs- 
ausDüge  aus  dem  k.  k.  Salzkammergule.     Von  J.  Le  eb- 
ner.    Mit    sieben    Illustrationen.      Linz,     Vinzenz     Fink. 
1859.     8.     II,   112  Sin. 
Weniger    Quellenschrift,    als    zur   l'nlerhallnng    beslimml. 
Landschaftliche  Schilderungen,    deren    einzelne    auch    für  sich 
bestehen,    laufen    mit    den    in    ausgeführter  Erzählung   mitgc- 
iheilten  Volkssagen  parallel,  wie  auch  die  Illustrationen  einige 
der  üertlicbkciten    wiedergeben,  an   welche  die    Sagen,   deren 
im    Ganzen    17  erzahlt   werden,    sieh   kmipfen.      Der  Erlös  des 
Buchleins    ist    den    barmherzigen   Schwestern   in   (imunden  ge- 
WKlmel. 

1 25)  W  i  e  g  c  n  -  L  i  e  d  e  r ,  .\  m  m  e  n  -  U  c  i  m  c  und  Kinderstu- 
ben-Scherze in  pliilldeulscher  Mundart.  Bremen,  C. 
Srhünem.TMn.      18.59.     8.     f.t  Sin. 

Das  elegant  ausgestaltete  Büchlein  ist  zwar  eigentlich  für 
Kinder  bestimmt,  doch  gehören  die  mitgetheilten  Stücke,  die 
wnl  meist  früherii  Sammlungen  entnommen  sind,  stlmmllich 
der    Vnlksüberlieferuiig    an.     Die   Mundart    ist  die  von  Olden- 


burg und  Bremen.  Die  beigegebenen,  recht  sauber  ausgeführ- 
ten Holzschnitte  sind  modern  gehallen,  irmderschriften  die- 
ser .\rt  sind  jedenfalls  den  gemachten  vorzuziehen  und  ver- 
dienen daher  Empfehlung. 

126)  Niederdeutsche     Sprichwörter     und     Redens, 
gesammelt    und    mit    einem   Glossar    versehen   von   Karl 
Eichwald.     Leipzig,   II.  Hubner.     1860.     8.     92  Stn. 
Eine  Sammlung  von  2096  Sprichworlcrn  und   sprichwört- 
lichen Redensarten,  alphabetisch  nach  dem  vornehmsten  Sub- 
stantiv oder,    wo    dieses   lehlt,  dem   Ilauptverb   geordnet.     In 
wieweit   frühere  Sammlungen,    die    nicht   übergangen   werden 
konnten,   benutzt   worden   sind,  ist  nicht  angegeben.     Das  Glos- 
sar  begnügt   sich    meist   mit    einer    ücbersetzung    des    Worts, 
zieht  jedoch    mitunter   auch  verwandte  Sprachen  heran.     Die 
Mundart    ist    durchg.lügig    die    oslfriesische.     Die    Behandlung 
verralh  den  Dilettanten. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Archiv  für  das  Studium  der  neueren  Sprachen: 
XXVIII.    1.  Heber  „Was"  und  „Welches".     U'aup') 

Ausland:    Nr.  40.    Der  Kukuk   in  der  Sage. 

.\llgeineine  Bauzeitung:  Nr.  5  —  7.  Der  roman.  Kirchen- 
bau  in   Krankreich   (die  deutschen  Provinzen   inbegriffen). 

Blätter  für  Rechtspflege  in  Thüringen:  Nr.  7.  Zur 
Geschichte  der  Altenburg.  Landes  -  und   Procefsordnung. 

Bund:    Nr.  298.    Die  sogen.  Burgundertapeten  in   Hern. 

Damaris:  267.  Blicke  in  die  nordische   Weh. 

Dioskuren:  35.  Die  Krypia  des  St.  Pelri-Doines  zu  Bremen. 
(Müller.)  39.  Ueber  den  Dom  zu  Frauenburg  iu  Oslpreus- 
sen.     (Bergan.) 

Hausblätter:  Heft.  21,  S.  222.  Sagen  von  der  Werra. 
(Wucke.) 

Monatsschrift  f  u  r  Gesch  i  chtc  d  es  Ju  d  e  nl  li  ii  ms  :  Aug. 
Die  Juden   in   Oppenheim.    (Keyserling.) 

Berliner  Nachrichten:  Nr.  246.  Zum  Kölner  Dombau. — 
Die  Vorhalle  der  Kirche  St.  Maria  im  Knpilol.  —  Nr. 
252.  Westdeutsche  Reiscbilder.  —  Nr.  256.  Geschichte 
des  Bücherrauhs  an  der  Heidelberger  Universität,   1622. 

Palatina-   83,  84.     Das  Alseiizthal. 

.\ugsb.  Pos  t- Ze  i  t  u  n  g  :  Nr.  126.  Die  Uominikanerkirche 
St.   Paul   in   Efslingen. 

Revue  numismal.:  Dciiv  niunn:iies  iiuililes  ilc  Reckbeim, 
frappees  ii  des  Ijpes  fraii(,;iis.      (Roiiyes.) 

Könighb  Sonn  tags  pos  t  :  Nr.  3.5.  Briefe  über  deutsche  Ge- 
schichte. 

Augsb.  Tagblall:  Nr.  285.  Lateinische  Insehnflen  auf  eini- 
gen Hausern  in  Augsburg.  —  Nr.  286.  Das  St.  Gallns- 
kirchlein.    —    Nr.    298.    Der    h.    finalfardiis    in  .Viigsbiirg. 

Deutsche   V  icrte  Ija  lirsschrif  t  :    Nr.  92.   Prophezeiungen 

über  unsere   Zeit. 
Wochenbl:ilt  der  Johnnniter-Ordens-Balley  Bran- 
denburg:   Nr.  3.  4.    Titel   und   Würden  des  Oberhaupts 
der  Johaliniler-Ürdcns-Balley  Brandenburg.  —  Nr.  1.  Eine 
Fehde   zwisclien  dem  Johanniter- Orden  und  den  Stadien 


429 


Anzeiger  fiir  Kunde  der  deulsclieii  Vorzeit 


430 


Berliu  und  Cöln  im  J.nlirc  1435.  —  Kr.  5.  Der  Grofs- 
prior  von  Deutschland,  (jr<Tf  Kudolf  v.  Werdenberg,  vor- 
her Ballier  vun  Brandenburg. 

Zeitschrift  für  christliche  Wissenschaft:  Nr.  40. 
Zur  Rechtfertigung  Zwingli's. 

Landshuter  Zeitung:  Mr.  235.  Zur  Geschichtschreibung 
in  Bajern.  —  Kr.  245  —  46.  Kaiser  Otto  und  l'apst  Jo- 
hann  II. 

Leipziger  Zeitnng:  Wissenschaft!.  Beil.  Nr.  82.  83.  Aus 
dem  Voigtlande  :  Geschichtliche  Umrisse. 

Neue  Jlun  c  h.  Zeitung:  .\bcndblalt  Nr.  24(5.  Znr  Restau- 
ration der  L.  Frauenkirche  in  München.  —  Kr.  262.  Die 
röni.   Ileerstrafse  von   Regensburg  nach   .\ugst  b.  Basel. 

Wiener  Zeitung:  Nr.  167.  Zwisclien  Rhein  und  Mosel. 
Wandcrbilder  von  K.  II.  —  Kr.  168.  Die  Jubelfeier  der 
Universität  in  Berlin.  Ueber  die  Weisheitsstadt  des  Benj. 
Skjtte.  —  Nr.  238.  Die  Restaurationsthaligkcit  am  St.  Ste- 
phansdome. —  Nr.  240.  Einladung  zu  Bertragen  für  die 
Bauherslellungen  an  der  Metropolitankirche  zu  St.  Ste- 
phan. Mit  historischer  Uebersicht.  (Card.  v.  Rauscher.) 
—  Ueber  die  Entslehungszeit  der  österreichischen  Frei- 
heitsbriefe. Entgegnung  von  Fickler.  —  Nr.  2.55.  Auf- 
ruf zu  Beitragen   für  Restauration  des  Stephansdonies. 


VeriiiiMclite  >at<>lirifliteii. 

168)  In  Frei  sing  wurde  die  älteste  Kapelle  des  Dom- 
berges, nämlich  St.  Marlin,  einer  durchgreifenden  R  e  sta  u - 
ration  in  diesem  Sommer  unterworfen.  Sie  war  seit  der  Säku- 
larisation d.  J.  1802  zu  profanen  Zwecken  verwendet  und  soll 
jetzt  nach  der  Herstellung  zur  .Vufbewahrung  der  kleinen  Dio- 
cesansammlung  kirchlii'her  Kunst  benutzt  werden.  Die  Kapelle 
(46'  lang  und  23'  breit  im  Schiff,  12'  lang  in  der  Absis)  ist 
im  frühesten  romanischen  Stil  gebaut,  mit  ganz  engen,  fast 
gchiefsschartennrtigen  Fenstern  und  nur  am  Sockel  einer  Pro- 
Glierung  iheilhaflig.  Alle  Theile  bestehen  aus  Backstein,  nur 
die  Sockel  und  Ecktheile  sind  von  TulT.  Da  diese  Kirche  als 
Taufkirche  vom  Stift  St.  .Andreas  diente,  ist  wahrscheinlich, 
dals  sie  schon  i.  J.  1051)  entstand.  Vom  Dombrand  des  Jah- 
res 1159  fand  man  oben  unter  dem  Gebfllke  reichliche  Spu- 
ren. Merkwürdig  ist,  dafs  die  Kirche  in  800  Jahren  um  7 
Fufs  in  die  Erde  hineingesunken,  d.  h.  verschüttet  worden  ist. 
Drei  Fufs  tief  wurde  sc  im  Innern  und  Aculsern  aulgegra- 
ben. Da  man  aber  dann  auf  einen  FulsLoden  und  auf  viele 
Gräber  stiefs,  konnte  man  die  Ausgrabung  nicht  wohl  fort- 
setzen. An  einzelnen  Stellen  aber  wurde  noch  tiefer  gegra- 
ben, und  so  der  erste  Fufsbodcn  samml  Sockel  noch  4'  llcrcr 
gefunden.  Jedenfalls  ist  die  Kapelle  ein  merkwürdiger  Bei- 
trag zur  Geschichte  der  Verschüttung  unserer  alten  Bauwerke. 

169)  .\nch  in  Bamberg  hat  man  heuer  die  ähnliche 
M  a  t  R  r  n  US  k  irchc  restauriert  und  als  Aufbewahrungsort 
für  die  Sammlungen  des  historischen  Vereins  erwählt. 

170)  Der  .Antrag  wegen  Ansammlung  eines  Fonds  von 
5000  n.   iur   Erhaltung  von   K  uns  tden  k  mU  Ic  r  d   und   Al- 


tert liuniera  ,  und  der  wegen  eines  Beitrags  von  200011.  aus 
Kreisfonds  für  den  Donibau  in  Regeusburg  wurde  durch 
den  Landraihsabschied  genebinigl. 

171)  Der  alte  Gedenkstein  vom  G  e  nd  a  r  in  eri  e- Ge- 
bäude am  Göggingerlhor  in  .Augsburg,  welcher  die  .lah- 
rcszahl  1544  führte,  wurde  neulich  von  der  Mauer  genom- 
men. Da  zeigte  sich,  dafs  dieser  Stein  ein  kunstvoll  ge- 
arbeitetes Grabdenkmal  war;  denn  auf  seiner  Ruckseite  ent- 
deckte man  eine  gothiscbe  Schrift,  die  Jahreszahl  1493  und 
einen  Theil  eines  Reliefs,  aus  dem  erkannt  werden  kann,  dafs 
ein  Geistlicher  im   Urnale  dargestellt   war. 

172)  Im  nördlichen  Schleswig,  im  Kirchspiel  lloie- 
rup,  fand  man  in  der  Mitte  eines  Hügels,  Dragshöi  genannt, 
einen  mit  Steinen  bedeckten,  in  einen  Eichenstamm  gehöhl- 
ten, 5  Ellen  langen  Sarg  mit  einer  fast  ganz  zerfallenen, 
deutlich  in  die  Falten  eines  groben  wollenen  Zeuges  gehüll- 
ten Leiche.  Die  Kleidung  war  am  Halse  durch  einen  doppel- 
ten hölzernen  Knopf  zusammengehalten  worden.  Mitten  dar- 
auf befand  sich  ein  Dolch  aus  Bronce  in  einer  Scheide  aus 
Holz  und  Leder,  zu  den  Fülsen  eine  Schale  von  merk  würdi- 
ger Arbeil  und  feinster  Metallverzierung.  In  dem  Hügel  war 
schon  früher  in  einem  steinernen  Sarge  ein  gewöhnliches 
Bronceschwert  und  eine  Pfeilspitze  aus  Kiesel  gefunden  worden 

173)  Die  preuls.  Regierung  lafst  die  in  Bingcrbrück 
ausgegrabenen  Alterthünicr  durch  den  Prof.  0.  Jahn 
aus  Bonn  für  das  dortige  archäologische  Museum,  dessen  Di- 
rektor er  ist,  in  Empfang  nehmen:  auch  ist  ihm  nach  Befin- 
den  die  Veranstaltung   weilerer  Nachgralningcn  gestattet. 

174)  In  Solothurn  soll  nächstens  wieder  eine  Ver- 
sammlung von  Aktionären  zur  Gründung  eines  Museums 
stattfinden.  Ein  anerkennendes  Gutachten  des  Dr.  Stnntz  in 
Bern  über  die  dortige  Rüstkammer  mag  anregend  gev/irkt 
haben 

175)  Die  Künstlergesellschaft  ,,das  Bergwerk"'  in  Stutt- 
gart hat  im  Königsbau  eine  Ausstellung  von  .Vlter- 
thUmern  kunsthistorischen  Wcrthes  veranstaltet.  Rüstungen, 
alle  Geralhc,  Vasen,  Gefalse,  Glasmalereien  u.  s.  w.  bilden 
die  Gegenstände  der  364  Nummern  zahlenden  Sammlung,  un- 
ter welchen  hervorragt  das  dem  Herzog  Eberhart  im  Bart 
von  Kaiser  Maximilian  geschenkte  Schwert,  gegenwärtig  im 
Besitz  des  Königs. 

176)  Zu  der  im  November  in  Wien  stattfindenden  und  be- 
reits erülTneten  .\  uss  le  1 1  u  n  g  archäologischer  Gegen 
Stande  ist  ein  genauer  beschreibender  Katalog  verfalsl  wor- 
den. Zur  Ausstellung  kommen  u.  \.  auch  die  vom  tiallerie- 
dircktor  Engcrl  restaurierten  Gemälde  des  Tiroler  .Malers  Mich. 
Pacher  aus  Brunecken  aus  der  2.  Hälfte  des  15.  Jahrh.  Die 
Zahl  der  angemeldeten  Gegenstände  dürfte  schon  die  ZilTer 
von  30t)  übersteigen. 

177)  In  der  Versteigerung  der  (!  ema  I  d  es  a  in  ni - 
hing  Cnlling  Cardlej  in  London  kamen  unlern  andern 
Bildern  zwei  Porträte  von  Rembrandt  von  16.'i4  um  46,500  Fr., 
eine  Familie  von  Rubens  um  187,000  Fr.,  das  Porträt  de»  Ma- 
lers Snyders  von  van  Dyck  um  2.5,tK.K)  Fr.,  ein  Weiiiv  um 
18,500  Fr.  zum   Verkaufe. 


481 


Anzeiger  t'iir   Kiiinlf  ilcr  (Iputschcii   Vorzeit. 


432 


178)  In  Liillich  wird  das  volleiidele  Hr  i  I  p  r  sl  n  n  H - 
bild  Karl's  des  GroTsen,  von  dem  dortigen  Bildhauer 
Jeholle  ffearbeilel,  als  ein  gelungenes  Kunstwerk  hcwunderl. 
Der  Kaiser  im  Krönungsornate,  das  Schwert  in  der  Reihlen, 
den  Reichsapfel  in  der  Linken,  silil  majestätisch  auf  dem  sich 
baomenden  Pferde.  Die  Ciewandung  lalst  die  kräftigen  Glie- 
der des  Helden  erkennen  und  der  Ausdruck  seines  Gesichtes 
ist  voll  Wurde.  Am  Fufsgestelle  werden  die  Standbilder  sei- 
ner grofsen  Ahnen  angebracht.  Luttich  wird  dann  das  grofs- 
arligste  und   prächtigste   Denkmal   in   ganz   Belgien   besitzen. 

179)  Zur  Fei  e  r  der  400  jahrigen  Z  u  sani  m  e  n  gehör  i  g- 
keil  des  Thnrgau's  mit  der  Schweiz,  hat  die  Regie- 
rung bei  der  historischen  Gesellschaft  den  Gedanken  der  Her- 
ausgabe einer  Denkschrift  angeregt,  dnrch  welche  der  Bevöl- 
kerung die  Verhallnisse  jener  Zeit   näher  gebracht   wurden. 

180)  Die  Sehn  t  r.engesel  Ischa  ft  Hheinfelden  hat 
am  :i8.  Üctober  die  Feier  ihres  400jahrigin  lielandes  mit 
Glanz  begonnen. 

181)  Die  Stadt  Teschcn  (öslerr.  Schlesien)  feierte  am 
6.,  7.  und  8.  Oktober  das  Fest  ihres  tausendjährigen  Beste- 
hens. 

182)  Die  Gesellschaft  lur  Beförderung  der  Tonkunst 
zu  Amsterdam  hat  in  ihrer  Sitzung  vom  23.  Oct.  den  lite- 


rarischen Concurs  erledigt,  welchen  sie  vor  etwa  18  Mo- 
naten ausgeschrieben  halte.  Die  Preisaufgabe  bestand  in  hi- 
storischen Skizzen  als  Beitraeen  zur  Musikgeschichte  der  Nie- 
derlande wahrend  des  Ki.  Jahrhunderts  und  war  insbesondere 
an  das  .\usland  terichtct.  weshalb  die  .\rlieiten  auch  in  drei 
verschiedenen  Sprai  hen  eingereicht  werden  konnten.  Das  Er- 
gebnils  ist  fUr  Deutschland  höchst  ehrenvoll,  denn  nur  deut- 
sche Bewerber  haben   Preise  erlangt  und   zwar: 

1)  Herr  0.  Kade  in  Dresden  für  eine  Monographie  iiber 
Matlhaus  le  Maisire. 

2)  Herr  Dr.  K.  M.  Arnold  in  Klberfeld  für  eine  Ab- 
handlung über  RbylhmiK  und  Tonalital  der  altnieder- 
ländischen  Volksweisen. 

3)  Herr  E.  Pasque  in  Darmstadt  für  eine  Monographie 
über  Adrian   Petit. 

Seltsamerweise  gründet  sich  diese  Reihenfolge  nicht  auf 
die  Würdigkeit,  sondern  blos  auf  den  Umfang  der  belrelTen- 
den  .\rlieiten.  Schliefst  man  dagegen  von  der  Hohe  der  be- 
willigten Prfimien,  unter  Berücksichtigung  des  Umfanges  der 
Manuscripte ,  auf  die  innere  Gediegenheit,  so  erscheint  die 
Preisscbrift  des  Herrn  Dr.  .Vrnold  als  die  bei  weitem  be- 
vorzugtesle,  da  sie  verhallnilsmäfsig  am  glänzendsten  hono- 
riert wurde. 


Inseralc  und  Hekaiinliniicluiii^eu. 


29)  Preisermäfsigung'.  Die  Unterzeichnete  bat  sich 
entschlossen  den  Preis  dir  Denkschriften  des  germani- 
schen National  -  Museums ,  I.  Bandes  1.  u.  2.  .Abth.  von 
fl.  9.  —  oder  5  Thir.  preufs.  Cour,  auf  fl.  4.  30  kr.  = 
Thlr.  2.  15  NgT.  herabzusetzen,  um  den  Absatz  derselben 
zu   erhohen. 

Jede   Buchhandlung   ist    in    den   Stand   gesetzt,  die   Denk- 
schriften  von   heule   an   zu   obigem   Preise  zu   liefern. 
Nürnberg,  24.  ücl.  1860. 

Liter.  -  artist.  Anstalt  d.  german.  Museums. 

30)  In  der  C.  F.  Wint  e  r' sehen  Verlagshandlung  in  Leip- 
zig und  Heidelberg  ist  soeben  erschienen: 

Quitzmann,  Dr.  Anton,  die  heidnische  Religion  der 
Baiwaren.     Erster  faktischer  Beweis    für  die  Abstam- 
mung dieses  Volkes,     gr.  8.     geh.     1  Thlr.  15  Ngr. 
Die   in    vorstehendem  Werke    niedergelegten  Unlersuchun- 
gcq   lledrn   den  ersten   faktischen  Beweis   für  die  .\bstamniung 
und   Herkunft   des  bayerischen  Stanimvolkes.    Sie   beschranken 
sich  jedoch   nicht  blos  auf  das  jetzige  Bayern,   sondern  sie  er- 
strecken sich  über   alle  Lande  vom  Bohmcrwald  und  Fichtel- 
gebirge bis  an  die  lombardisrhen  Harken,   und  vom  Lech  bis 


an  die  liier  der  Haab  und  Save,  d.  h.  also,  soweit  sich  seit 
dem  sechsten  Jahrhundert  das  Volk  des  bayerischen  Stammes 
ausbreitete. 

31)  Im  Verlage  der  Düsseldorfer  Lith.  Kunst-.\n- 
stalt  ejschien  soeben,  und  ist  durch  jede  solide  Buch-  und 
Kunsthandlung  zu  beziehen  : 

Künste  des  Mittelalters,  redig.  von  Höfling  n.  Mer- 
kel.  Band    II.    l.icicrun};   f,   (Schlufs),   enth.   7    Blatt 
in    Ton-    und    Farbendruck,    Fol.,    in    Umschlag.     Preis: 
Thlr.  1.  lOSgr.     Preis  jeden  Bandes,  vollständig  in  8  Lie- 
ferungen 8  Thlr.,  desgl.  carlonierl  Thlr.  8.  10  Sgr. 
Dies  den  Freunden  miltelalterlicber  Kunst  bereits  vielfach 
bekannte   Werk    (wovon    der  erste   Band    auch  unter  Separal- 
Titel :   Höfling,    Sammlung    von   Inilialen.   (trnauienten ,   Pa- 
ramenten  etc.)  ist  durch   obiges   llefl   nunmehr  vollständig  und 
würdig  abgeschlossen. 

32)  Zu  der  vom  Fraucnvcrcin  für  das  germ.  Museum 
zu  Berlin  veranstalteten  Lotterie  weiblicher  Arbeilen  und 
verschiedener  anderer  Gegenstände,  welche  im  Deccmber  d. 
J.  gezogen  wird,  sind  Loose  zu  5  Sgr.  (id.  18  kr.  in  der  lile- 
rarischartisliscben   .\nslall   des   Museums  zu   haben. 


Verantwortliche  Rednclion  : 

Dr.   I'rcih.   v.   u.   z.   Aufsefs.     Dr.   A.   v.   Eye.      Dr.  (i.   K.   Frommaiin.      Dr.   Frhr.   Hoth   v.  Schreckenstein. 

Verlag  der  literarisch- artistischen   .Vnstalt   des  germanischen    Viiseums   in  Nürnberg. 

U.  F..  SebnldUcIlr  tJiirliilrliLkciCi. 


N ÜHNBEKG.  Uas  Abonnement  des 
Blaltus,  wi-lches  alle  Monate  erseheint, 
wird  KaiiijühriK  anBenommen  und  beträßl 
naehderueuestenPosteunventiun  bei  allen 
Postämtern  und  Buchhandlungen  Deutach- 
lantU  inel.  Oestreiehs  m.  3likr.  im  24  H.- 
Fuls  oder  2  TlUr.  (ireuls. 

Kür  Frankreich  abonniert  man  in 
StraloburK  bei  C.  K.  Schmidt,  in  Paris 
bei  der  deutsehen  BuehhandluiiK  von  F. 
Klineksieek,  Nr.    11.  rue    de    Lille,   oder 


MZEIGER 


rOR  hli\»E  DEK 


Neue  Folffe. 


boi  dem  Poätamt  in  Karlsruhe;  für  t^ng* 
land  bei  'Williams  &  Nür;;^2Ltt'.  14  Hen- 
ri'tUi-StrtftCovent-Gardcn  inLondon;  fiir 
Sordiiinrrika  bei  den  l*o>läuU«rn  Uremeo 
und  HftTnbnrf?.  —  ,* 

Inserate,  welche  mit  den  Zweckea 
di's  Aniiei|;ers  und  dessen  wissenschafl- 
liehem  Gebiete  in  Verbindung  stehen, 
werden  aufgenommen  und  der  Raum  ei- 
ner Coluuinenzeilo  mit  7  kr.  oder'Jß»;r. 
bereehnet 


DEITSCIIE\  VORZEIl 


Siebenter  Jahrgang-. 


1860. 


ÜRGA^  DES  (jlERMA.^I$CHE^  MISEIMS. 

JW  1'). 


ÜPfcmbcr. 


WisseusdiarUiclje  MiUheiluugeu. 


eschichte.    Beilraic  zum  lieben  Joliuiin  Kleeberger's, 
["ersoneD-  deM  ,,suteii   UeutHflien.*' 


Im  Jahre  1842  erschien  zu  Lyun  eine  ziemlich  prach- 
tig ausgestattete  Broschüre:  I'recis  histonque  sur 
Jean  Cleberger  surnonime  le  b  o  ii  AI  lern  and, 
et  vulgairement  appelt-  lllunime  de  la  ruclie; 
public  par  la  cu  in  mi  ssiuu  du  inonuniciit  qui 
duit  lui  6tre  erige,  weUlu'  in  Doulsclilaiid  weniger 
Beachtung  gefunden  zu  haben  scheint,  als  sie  verdiente, 
denn  es  galt  —  gewifs  ein  merkwürdiger  Fall!  —  in 
Frankreich  einem  Deutschen  ein  üenknial  zu  setsen,  eigent- 
lich zu  erneueu,  dessen  Andenken  sich  seit  dem  Iti.  Jahr- 
hundert erhalten  hatte.  Johann  Kleeberger,  der  Schwie- 
gersohn Willibald  l'irkheimcr's,  ist  deu  Freunden  aller 
Kuust  wohlbekannt  durch  das  schone  l'ortrat  desselben 
von   Albrecht   Uurer,   welches,   früher  in   der  Imhuf'schen 


Sammlung,  gegenwärtig  im  Belvedere  zu  Wien  aufbe- 
wahrt wird.  Es  sind  auch  Medaillen  auf  deuselbeu  ge- 
schlagen: eine  ovale,  mit  dem  Kopfe  im  I'rolil,  ohne  Um- 
schrift, welche  wir  oben  in  Abbildung  geben.  Eine  an- 
dere enthält  auf  der  Vorderseite  eioeu  ähnlichen  Kopf, 
wie  die  erste,  und  die  Umschrift:  ioan.  kleberger. 
iivrmb.  an.  ael.  s.  XL.  svb.  pot.  mona.  karolu  V. 
an.  inip.  s.  VI;  auf  der  Ruckseite  kriegerische  Emble- 
me und  die  Umschrift:  uou.  in.  armis.  et.  eqvis. 
sed.  in.  virtute.  dei.  nostri.  Eine  dritte,  mit  dem 
zu  drei  Viertheileu  gesehenen  Gesichte,  ist  in  der  üben 
genannten  Schrift  mitgetheilt.  Ebendaselbst  erfahren  wir 
Näheres  über  die  Lebensumstände  und  das  Ende  Kleeber- 
ger's.  Er  hatte  in  spaterer  Zeit  sich  gauzlich  zu  Lyon 
niedergelassen,  mit  welcher  Stadt,  er  früher  schon  in  llan- 
dels\erbin(huig  gestunden,  und  sich  zum  zw  eilen  Male  mit 
einer  l'elo  II  iie  Bo  II  zin  verheiralhet,  welche  die  ,, schone 
Deutsche"  wohl  nur  wegen  der  Herkunft  ihres  Mannes 
geheifsen  «uid.  Dieser  besafs  ein  ungeheures  Vermö- 
gen, war  aber  in  demselben  Grade  ausgezeichnet  durch 
seine  Freigebigkeit  und  ward  in  der  That  der  Wohltha- 
ter  seines  Aufenthaltsoi  tes.  Er  legte  unter  Auderm  den 
Grund  zu  der  dortigen  Churile,  stattete  wahrend  einer 
lleihe  von  Jahren  die  Tochter  aus  dem  armen  Stadtvier- 
tel vou  Lyon  aus,  bewies  sich  überhaupt  so,  difs  er  den 
oben  genannten  Beinamen  erhielt  und  ihm  kurz  nach  sei- 
nem Tode  —   für  jene  Zeit  gewifs    ein    seltener  Fall  — 


435                                                Anzeiger  für  Kunde  der  ileulstlien  Vorzeit.                                                436 

eine  BiidsSule  gesetzt  wurde.  Diese  bestand  aus  Holz  nirbt  aus  wahrer  Lit-be.  soudern  aus  unreiner  Begrierde 
und  stellte  seine  Figur  auf  einem  Felsen  slchend  dar,  Neiffun^  gefafst  habe  u.  s.  w.  Dieser  letztere  Vorwurf 
woher  der  zweite  Beiname.  Sie  erhielt  sich,  wenn  auch  zerfallt  aber  gewifs  in  sich,  wenn  man  bedenkt,  dafs 
fast  unkerinbar  geworden,  bis  auf  unsere  Tage,  und  die  einem  Manne,  der  bereits  bei  Jahren,  wie  Kleeberger 
Be\olkerung  von  Lyon,  die  den  iN'amen  dessen,  welchem  bei  seiner  Bewerbung  von  sirh  selber  sagt,  kaum  unreine 
zu  Ehren  das  Bild  errichtet  worden,  langst  vergessen  Begierde  eingeflufst  werden  könne,  während  er  eine  Mut- 
bttte  und  ihn  nur  noch  als  den  ..Felsenmann"  kannte,  ter  von  vier  Kindern  mit  der  beschwerlichen  Pflege  ih- 
verehrte  an  dem  llol^stumpfe  stets  noch  gleichsam  ein  res  kranken  Mannes  beschäftigt  sieht  Dir  Iliiuptgrund, 
Unterpfand  ihrer  Wohlfahrt.  der  den  Nürnberger  l'atrizier  und  dessen  „ehrbiire  Freund- 
Unter  diesen  Voraussetzungen  >\ari'n  wir  nicht  we-  Schaft"  gegen  den  Freier  eingenommen,  durfte  wol  des- 
nig  erstaunt,  als  in  jungsler  Zeit  Documeute  uns  in  die  sen  „geringes,  schlechtes  Herkommen''  gewesen  sein. 
Hand  kamen,  welche  das  Leben  Klecberger's  unter  ein  Das  zweite  Aktenstück  ist  eine  Beschwerde  Pirkhei- 
ganz  anderes  Licht  zu  stellen  scheinen.  Das  erste  ist  mer's  an  den  Kalli  zu  Nürnberg.  Kleeberger  hatte,  aller- 
eio  eigenhändiges  Concept  Willibald  Pirkheimer's  mit  der  dings  gegen  sein  ausdrücklich  gegebenes  Versprechen, 
Ueberschrift :  .,Vrsach  warüb  sich  zu  verniul"'  ist  einige  Zeit  nach  seiner  Verheiratung  darum  angehalten, 
das  Hans  s  c  heu  he  n  pfl  ug,  so  kleperger  geheys-  seiner  Ver|iflichtüngen  gegen  die  Stadt  eiilbundeii  zu 
sen  will  seyn  seynem  weyb  vergeben  hat."  —  werden.  Pirkheimer  erkennt  <larin  den  Gipfelpunkt  der 
Pirkheimer  erzahlt  in  dieser  Schrift  sodann  etwa  Folgen-  Treulosigkeit.  Da  wir  indefs  nur  ihn  als  Partei  hören, 
des;  In  veigangener  Zeit  sei  Hans  Scheuheiiptlng,  der  ist  es  wol  erlaubt,  um  der  anderen  auch  gerecht  zu 
sich  Kleeberger  nenne,  nach  Nürnberg  gekommen  und  werden,  unsere  Vermuthung  auf  den  Gang  allgemein 
bei  den  Imhofs  eingekehrt.  Hier  habe  er  den  ,,Fleifs,  die  menschlicher  Verhältnisse  zu  stutzen.  Es  wurde  dem 
Muhe  und  Arbeit"  gesehen,  welche  die  Hausfrau  desjün-  plebejischen  Schwiegersohne,  dessen  Vergangenheit  aller- 
geren  Hans  Imhof,  der  damals  schon  an  der  Wassersucht  dings  nicht  ohne  Makel  sein  mochte,  unter  der  stren- 
darnieder  gelegen,  mit  diesem  gehabt,  und  er  habe  eine  gen  und  vornehmen  Verwandtschaft  wahrscheinlich  nicht 
„sondere  Neigung"  zu  derselben  gewonnen  Als  .«pa-  wohl  zu  Mnlhe  und,  da  seine  sonstigen  Verhältnisse 
ter  der  Kranke  mit  Tod  abgegangen,  habe  Scheuhenpllug  ihn  nicht  nothigten,  sich  einen  Druck  gefallen  zu  las- 
sich  an  Endres  Imhof  mit  der  „Anzeygung"  gewandt,  sen,  mochte  er  sich  hinwegsehnen.  Was  uns  vorzugs- 
dafs  er  gesonnen  sei,  „sofern  ihm  anders  solches  gedei-  weise  zu  dieser  Ansicht  fuhrt,  ist  ein  Brief  des  Hans 
heil  möchte",  die  verlassene  VVitlwe  zur  Ehe  zu  nehmen.  Paumgartner  an  Pirkheimer  vom  18  Juni  läliO,  worin 
Endres  imhof  wandte  sich  an  die  Frau,  diese  an  ihren  ersterer  diesen  zu  beruhigen  sucht  und  darauf  hinweist, 
Vater  (Felicitas,  verw.  Imhof,  war  bekanntlich  die  al-  dafs  bei  Kleeberger  nie  etwas  Anderes  als  grofse  Liebe 
teste  Tochter  \V.  I'irklieinier's)  Dieser  aber  schlug  den  gegen  seine  Frau  zu  bemerken  gewesen,  und  dafs  ersieh 
Antrag  ab,  weil  Scheuhenpllug  „eines  geringen,  schlech-  oft  anheischig  gemacht,  um  dieser  willen  ihren  Kindern 
teu  Herkommens"  war  und  „ein  böfes  Geschrei"  an  ihm  Gutes  zu  thun.  Wie  aus  diesem  Briefe  hervorzugehen 
hieng.  Dieser,  der  sich  einer  abschl«i;igen  Antwort  scheint,  halte  in  der  letzten  Zeit  nach  vielfachen  Keibnn- 
durchaus  nicht  versehen,  weil  er  vermeint,  ,,ihm  sollte  sei-  gen  ein  vollständiger  Bruch  zwischen  l'irklieimer  und 
Des  Geldes  wegen  nichts  versagt  werden",  setzte  seine  Kleeberger  bestanden.  Die  Frau  war  gestorben,  vielleicht 
Bewerbungen  fort,  zunächst  durch  einen  Unterhändler,  aus  Kummer,  Kleeberger  verliefs  Nürnberg  und  siedelte 
wahrend  er  selbst  sirh  in  Augsburg  befand.  Dann  aber  sich  in  Lyon  an,  wo  er  nicht  sehr  lange  mehr  lebte, 
kam  er  persönlich  nach  Nürnberg  und  erreichte  sein  Ziel,  Dafs  indefs  auch  er  nicht  ohne  Schuld  gewesen,  ist  wohl 
nachdem  er  noch  grofse  Schwierigkeilen  Überwunden  anzunehmen.  Es  ist  eine  öfter  vor  klimmende  Erschei- 
und  sich  als  Bürger  halte  aufnehmen  lassen.  Die  l'iik-  nung,  dufs  ein  Uebermafs  von  U'iihlthiitigkeit  u.  dgl  in 
heiiner'sche  Schrift  schliefst,  ohne  dufs  etwas  Wesent-  späteren  Jahren,  nur  bestimmt  ist,  Makel  des  früheren 
liches  zur  Begründung  der  schweren  Anklage,  welche  in  Lebens  auszulöschen.  Nielit  oline  Anerkennung  i.st  jedoch 
der  Ueberschrift  enlhallen  ist,  beigebracht  wäre  Pirk-  zu  lesen,  mit  welcher  Umsicht  und  Liebe  Kleeberger  in 
heimer  macht  seinem  neuen  Sehwiegersohne  nur  erbit-  seinem  in  der  erwähnten  franzosischen  Schrift  abgedriick- 
tertc,  aber  sehr  allgemein  gihaltene  Vorwurfe :  dafs  er  sein,  ten  Testamente  fUr  das  Wohl  seiner  zweiten  Frau  und 
Gnt  mit  Wucher  gewonnen,  mehr  ein  Jude,  denn  ein  seines  einzigen  Sohnes  sorgt  E. 
Christ  sei  und  nichts  von  unserm  .,llcilmacher  Christo  - 
unil    seiner    werthen    Mutter"    halle,    zu    seiner    Tochter 


437 


Anzeiger  für  Kuiuie   der  deulscheii  Vorzeil. 


438 


ITIiehael  KolilliMas. 

Von  A.  Buchner,  Gerichtsaccessislen,  in  Darmstadl. 

Allbekannt  ist  Heinr.  v.  Kleisfs  Erzählung  „Michael 
Kohlliaas  •  ;  desto  weniger  aber,  in  wie  w  eil  dieselbe  ge- 
schichtliche ürundlage  hat,  und  woher  der  Dichter  seinen 
StolT  genommen. 

Schon  L.  Tieck  sagt:  ..Der  Erzähler  ist  von  der  wirk- 
lichen Geschichte,  sei  es  geflissentlich,  sei  es  aus  Uu- 
kenntnifs,  merklich  abgewichen.  —  —  Er  vergifst,  dafs 
Wittenberg  und  nicht  Dresden  die  Residenz  der  sächsi- 
schen Kurfürsten  war;  Dresden  schildert  er  ganz  nach 
seiner  jetzigen  (jeslalt.  da  die  Altstadt  damals  so  gut 
wie  nicht  existierte,  und  was  soll  man  zu  dem  Kurfür- 
sten selber  sagen,  der  als  ein  romantischer,  verliebter 
und  seltsamer  Phantast  aufgeführt  wird,  da  es  doch  nur 
Friedrich  der  Weise  oder  der  Standhafte  sein  können,  die 
in  den  Umfang  dieser  Erzählung  passen?"  Ja,  die  Sache 
ist  noch  greller  durch  folgende  einfache  Erwägung.  Lu- 
Iher's  Tod  erfolgte  1546,  die  Schlacht  bei  Muhlberg  1547, 
die  Ueberlragung  der  sächsischen  Kurwurde  auf  die  al- 
bertinische  Linie  1548.  Nun  liegt  aber  (3.  Bd.  S.  54  der 
neuen  Berliner  Ausgabe  1S59)  in  der  Erzählung  ein  An- 
gehöriger des  kurfürstlichen  Uau.^es,  Prinz  Friedrich  von 
Meifsen,  an  seinen  Wunden  noch  darnieder,  die  er  — 
bei  Bluhlberg  geschlagen  —  erhielt.  Gleichzeitig  und 
später  greift  Luther  in  die  Begebenheiten  ein.  Nach  je- 
nem Umstand  müfste  die  Handlung  nach  den  24.  April 
1547   fallen,   nach  diesem   vor  den   18.  Febr.   1546. 

Die  Unmöglichkeit  dieses  einen  Punktes  mag  zum  Nach- 
weis genügen,  wie  wenig  es  dem  Verfasser  auf  geschicht- 
liche Treue  ankam.  Wer  sonst  nur  mit  lialbkiiiidigem 
Auge  liest,  findet  noch  eine  ganze  Reihe  geschichtlicher 
Unmöglichkeiten. 

Nichts  destoweniger  hat  jene  Kleislische  Darstellung 
bis  heute  als  geschichtlich  gegolten.  Zwar  bat  II or- 
mayr  (Taschenbuch,  31.  Jahrg.  1842,  S.  2l(iir.)  seinen 
„Rofskamm  im  Kriege  mit  zwei  Kurfürsten,  doch  vom 
Scharfni  btir  behext"  wenigstens  unter  die  „Sagen  und 
Legenden,  Zeichen  und  Wunder"  geslelll;  allein  die  Con- 
versationslexika  von  Blockbaus  und  ^on  Jleyer  tischen 
unter  „Mich.  Kohlhaas"  nichts  als  einen  Auszug  aus 
Kleist's  Erzählung  mit  ihren  handgreiriiclien  llnmoijlirh- 
keiten   als   geschiclilluhe   Tbalsachcn   auf. 

Diese  Tauschung  war  nur  möglich  durch  (wie  J 
Schmidt  sagt)  „die  sinnliche  Deutlichkeit,  mit  der  Kleist 
alle  Ereignisse  im  Detail  verfolgt."  Wie  er  in  seinem 
„zerbrochenen  Krug"  hie  und  da  bis  zur  Uebertreibnng 
delaillierl,  so  bevölkert  er  seinen  „M  Kuhlhaas"  mit  einer 
Fülle  selbstgeschalTener  Ueslalteu  und  Zustände  und  zwingt 


uns,  daran  zu  glauben.  Allein,  was  dem  Dichter,  das  ist 
nicht  dem  Geschichlscbreiber  erlaubt,  und  was  als  Dich- 
tung ein  hohes  Verdienst  ist,  wird  —  wo  es  mit  dem 
.Anspruch  auftritt,  geschichtliche  Wahrheit  zu  sein  —  ge- 
radezu ein  Unfug.  Sache  der  Wissenschaft  wäre  es,  die- 
sem sich   forterbenden   Uebel   endlich  zu  steuern. 

Kleist  hatte  den  Stoff  um  1805  von  Pfuel  zur  drama- 
tischen Behandlung  empfuhlen  bekommen.  Noch  Jul. 
Schmidt,  der  neueste  Ihrausseber,  erklärt,  dafs  er  nicht 
ermitteln  könne,  üb  iigend  eine  Chronik  den  Stoff  lie- 
ferte. Er  fugt  (3.  Bd  S.  4lü)  bei:  „Kolhase  —  wie 
es  scheint,  einer  von  den  Jlordbrennerii,  die  mit  gehei- 
mer Unterstützung  lleinrich's  von  Brauuschweig  im  Kur- 
sächsischen  plünderten  —  wird  in  Luther's  Briefen  (2. 
Febr.  und  2.  März  1539)  einige  Male  erwähnt;  er  nennt 
ihn  scherzhaft  x6Xa( -^  einen  Brief  vom  8.  Dec.  1534,  wo- 
rin Luther  einen  Unbekannten  abmahnt,  seine  gerechte 
Sache  auf  ungerechte  \\'eise  zu  verfechten,  bezieht  der 
Herausgeber  de  Weite  gleichfalls  auf  Kolhase;  doch 
scheint  die  Zeilrechung  nicht  zu  stimmen."  Es  kaiiu  hier- 
zu noch  bemerkt  werden,  dafs  Luther  in  einem  Brief  (Fe- 
ria  6  post  Circumeisionis  1540)  an  den  kursachs.  Kanz- 
ler Brück  über  das  adeliche  Unwesen  des  Einreitens  sich 
ereifert:  „Wenn  es  Koliiase  thate,  als  ein  Mordborner, 
\\are   es   genug.'" 

Bekannt  ist.  dnfs  MiiltiU  den  Slolf  dranialiseli  behan- 
delt bat.  Sem  Held  heii'sl  jedoch  „Hans  Kohlhas". 
Hiermit  stimmt  Uberein  ,.die  Geschichle  \on  Hans  Kohl- 
has. Erzählt  von  Dr.  C.  Mücke.  "  Berl.  Diese  Iheilt 
auch  Urkunden  mit  und  zieht  Quellen  an,  allein  mit  höchst 
unvollslandij:er  Angabe  der  Titel;  im  Uebrigen  ist  die 
Arbeit   lediglich   novellistisch   gehallen. 

Wir  scbliefsen  diesen  Nolizen  zwei  Wünsche  an. 
Einmal,  es  möge  dieser  Gegenstand  bald  eine  kritisch- 
historische  Bearbeitung  erfahren.  Er  ist  inleressaiit,  wie 
wenige,  und  es  ist  eine  Art  Ehrensache,  in  der  Darstel- 
lung jener  Ereignisse,  die  zur  Zeit  in  der  Thal  nur  eine 
fable  convenne  isl,  aufzuruuinen.  Nulbwendige  Vorarbeit 
wäre  das  Zusammentragen  der  OüfiHemiächweise.  Der 
andere  Wunsch  hat  mehr  lilerargeschichlliche  Bedeu- 
tung. Es  wäre  von  grofsem  Interesse,  lu  wissen,  wel- 
chen Stoff  Kleisl  vorfand,  um  zu  seilen,  wie  er  jenen 
merkwürdigen   Bau    seiner   Erzuhlnng   schul. 

An  sich  ist  Kohlliaas  mehr  nur  von  Ortlicher  Bedeutung  ; 
durch  Kleist's  Erzählung  aber  ward  er  deutsches  Gemein- 
gut, und  so  mag  denn  auch  gerade  der  Anzeiger  vor- 
zugsweise geeignet  sein,  für  das  Vorstehende  als  Millel- 
puiikt  zu   dienen. 


439 


Anzeiger   fiir   Kimili-   licr   (leiitscheii   Vorzeit 


440 


Zustände. 

Sprache  und 

Schrift. 

Namen- 
bedeutungi 


Utentnr. 


Fahrland   bei   PotMdai»  .    Trülier  Vorland, 
nirlit  VoKfland. 

Von  Leopold  Frhr.  v.  Ledebur,  Direktor  elc  ,  in  Berlin. 

Herr  Prof.  Vict.  Jacobi  halle  sich  in  der  1858  in 
Berlin  tagenden  Generalversammlung  des  üesammtvereins 
deutscher  Geschichts-  und  Allerthums- Vereine  die  .Auf- 
gabe gestellt,  über  Ortsnamen  um  Potsdam  einen  Vortrag 
zu  hallen.  Er  suchte  u.  a  den  Namen  des  Dorfes  Fahr- 
land aus  dem  Slavischen  zu  erklären.  Meine  Frage,  ob 
derselbe  den  Namen  dieses  Orles  urkundlich  verfolgt 
habe,  konnte  nicht  bejahet  werden  und  veranlofste  mich, 
EU  bemerken,  dafs  Vorland  die  nrkniKilirh  vorkommende 
älteste  Namensform  sei.  Es  kann  nur  ein  Gehör-  oder 
Druckfehler  die  Ursache  sein,  dafs  Herr  Jacobi  im  Cor- 
respondenzblatt  des  Gesammlvereins  vom  Marl  1859  mich 
sagen  liifst,  der  Name  Fahrland-See  habe  in  alteren  Ur- 
kunden Vogeland-See  gelautet.  Es  schien  mir  nicht  der 
Mühe  werlh,  Einspruch  zu  thun.  Da  aber,  vermulhlieh 
gestutzt  auf  die  erwähnte  O"«"«".  AeT  Vogeland-See  auch 
in  die  Oclober- Nummer  des  diesjährigen  Anzeigers  über- 
gegangen ist,  so  darf  ich  doch  mit  der  Berichtigung 
nicht  zurückhalten,  und  will  lieber  Ouellenzeugnisse  für 
meine  Behauptung  vorfuhren:  Henricus  Advocalus  in  Vor- 
lande ;  1197.  (Gercken,  Brandb.  Stiflshist.,  S.  397).  — 
Henningus  de  Vorlaut  miles  ;  1315.  1316.  (Gercken,  cod. 
dipl.  Brandenburg.  V,  174.  VUl,  449;  dess.  Fragm.  Mar- 
chica  IV,  19.)  • —  Vorlande  castrum  et  civilas;  1375. 
(Landbuch  KarPs   IV,  25.) 


Heinrich  AVirry.  ein  Kolothiirner  niehter. 

Von  Emil   Weller  in   Zürich. 
(Schluls.l 

6)  GrüDdtliche  berichtung  des  grossen  schiessens  zu 
Passaw,  das  da  ghalten  ist  worden  im  .lar  1555.  in  Rei- 
men gestellt  durch  Heinrich  Wirry,  burlig  von  Araw, 
■wonhafTt  zu  Zürich,  o.  0.  u.  J.  (Zürich,  1555).  8  Hl 
8.   • —  In   Zürich    und   Wolfeubuttel       lieginnl; 

Nun   horent  jr   Ilerreii   nllo   saiidt 
Ein  jeden   in   seinen   ehren   giiniil   etc. 
Der    hei    diesen    drei    Gedichten    Uhliclie    Wahlspruch 
ist  immer:    ..Wenn   Got   wil   So   ist   mein   zil  "      Gedruckt 
wurden  sie  zu   einer  und  derselben  Zeil ;   sie  haben  ganz 
gleiches  Format   und   gleirhe   Lellern. 

7)  Ein  erschrockenlirh  gransam  vnerhört  mordl,  so 
geschechen  ist  zu  Obernehen,  in  einer  Statt  gelegen  in 
dem  Elsas,  drey  meil  wegs  von  Slrajiburg,  Alda  hat  ein 
Burger  Adam    Slflgman   genant,    drey    seiner    rechten   na- 


turliehen Ehlichen  Kinden,  mit  einem  beimesser  ellengk- 
licheo  erstochen  vnd  vmbracht,  wie  dise  Figur  anzeigt, 
vnd   hernach   geschriben   stadl. 

Getruckt  zu  Slrii|Jhurg  bey   Auguslin   Frie(5,   1556. 

Folioblatl  mit  Holzschnitt  :  links  Ermordung  der  Kin- 
der, rechts  Flechten  auTs  Rad.  Hier  nennt  sich  der  Ver- 
fasser :  ..Heinrich  Wirri  bürlig  von  Araw,  burger  zu  Sol- 
lenturn, wOEihafTl  zu  Zürich  ''  Darstellung  in  Prosa.  — 
In   der  Züricher  Stadibibliothek. 

8)  Ein  wunderbarliche  warhafflige  seltzame  geschieht, 
von  einem  PfalTen  vnd  seiner  Kellerin,  wie  sie  jm  der 
Teufel  angesicht  seiner  äugen  hinweg  fürt.  Ordenlich 
beschriben  in  reimens  weifs,  vnd  zu  einer  warnuiig  allen 
frommen   Magdten   oder  I6chteren. 

Foliolilatt   mit  coloriertem   Holzschnitt  und    112  Vers- 
zeilen, unterzeichnet:   H.   W.  V.   S.   (Heinrich  Wirry  von 
Sololhurn).   —  In  der  Züricher  Sladlbibliothek.     Beginnt: 
Ein  DorlT  das   ligl  nit  weil  von   Gent, 
Ist  zu  der  Obentheur  geneüt  etc. 

9)  Ein  wunderbarliche  seltzame  geschieht,  so  gesche- 
hen ist  in  dem  Appenzeller  land,  dardurch  ein  grosser 
Rechlshandel  entstanden,  vnd  ist  die  vrlhel  noch  nit  au(i- 
gesprochen,  wie  jhr  hernach  hören   werden. 

Folioblatt  mit  Holzschnitt  und  186  Verszeilen,  unter- 
zeichnet: H  W.  -  In  der  Züricher  Stadibibliothek.  Be- 
ginnt : 

Es  ligl  ein   Dorff  ist   wolbekanl 
Nil  weit  von   dem   Appenzeller  land   etc. 
Ich  schreibe  diese  zwei  Stücke  Wirry  zu   und  glaube, 
dafs  sie  zu  seinen  Erstlingen   gehören,  also   um    das  Jahr 
1550  entstanden   sind. 

10)  Wahrbafftige  Beschreibung  von  der  Krön  in  Hun- 
gern, wann  vnd  wo,  auch  auf  welchen  tag  die  aller- 
durchleichtigsle  grosmechligste  Rom  :  llungerisrhe,  vnd 
Behamische  Mayeslat  Maximilian,  sampt  Heren  geliebslen 
Gemahel  dieseibig  empfangen  hat  Auch  mit  was  grosser 
Anzal  volcks  zu  RojJ  vnd  Fuss  Ihr  Kuiiig  :  Mny  :  ankom- 
men sey,  von  dem  Thurnier,  ueugebauten  Sohlo|i,  vnd 
andern  Sachen,  die  sich  die  Zeit  der  Krönung  zugetra- 
gen, vnd  verlaulTen  hat.  Der  hochgedachlen  Rom  :  Hun- 
gerischen  etc.  May  :  zu  lob  vnd  Ehr  in  wers  wei|i  ge- 
sielt durch  lleinriili  Wire  öbristen  Britsehenmeysler  in 
Schweilz  Viennae  per  Michael  Zimmerman.  1563.  24 
Bl.  4.  -  In  Pcslh.  Vgl.  Index  rar  hilil.  Univ.  Reg  Bu- 
densis.  1780.  II  p  458,  wo  auch  die  nähere  Beschrei- 
bung zu   finden. 

11)  Von  dem  Kayserlichen  Schiessen,  das  gehallen 
ist  worden  bey  Wienn  in  Oeslerreich  auff  Mittwoch  nach 
der  hcyligen  drey  Kuniglag  im  1568.  jar,  in  Reimen  ge- 
stellt durch  Hainrich  Wire,    Prilschenmaister  vnd   Bürger 


441 


Anzeiger  lur  kiiiKio  der  deutschen  Vorzeit. 


442 


auff  der  Zell  bey  Waydlhofen  an  der  Ips.  Gedruckt  zu 
Wienn  in  Oesterreich  durch  Hans  NN'idtman  in  der  Schle- 
singerbursch.  1569.  12  Bl.  4.  —  In  Berlin,  Wien  und 
Pesth. 


Die  Titel  theile  ich  ausführlich  mit,  weil  sie  für  die 
Zeit  und  fUr  den  Dichter  gleich  charakteristisch  sind. 
Die  Poesie  und  Fassung'  bei  diesen  Beschreibungen  hat 
nicht  viel   VVerlh  ;   das  Treiben  und  Denken  der  Zeit  lerot 


12)   Ordenliche    Beschreybung    der    fürstlichen    Hoch-       man   aber  daraus  genau   kennen,  weil  die  Darstelloog  bis 


zeyt.  die  da  gehalten  ist  worden,  durch  den  Durchleuch- 
tigen Hochgcbohrnen  Fürsten  vnd  Herrn,  Herrn  Wilhelm 
Pfalzgraf  beim  Hheyn,  Herzog  inn  Obern  vnd  Nidern  Bay- 
ern etc.  Mit  dem  Hochgebornen  Frawlein  Kenatta,  ge- 
borne  Herzogin  aus  Luttringen,  den  21  Tag  Februarij, 
des  1568.  Jars,  in  der  fürstlichen  Statt  München,  Vnd  an 
die  Kaiserliche  Majestät  geschriben,  Vnd  dem  hochermel- 
ten  Fürsten  vnd  Herrn,  Herrn  Herioge  Wilhelm  etc. 
Auch  dem  llochernannlen  Frawlin  Renatta,  vnd  irr  beider 
Freundschaft,  zu  hohen  ehren,  in  teutsche  Carmina  ge- 
stellt, durch  Hainricheo  Wirre,  teUtscher  Poet,  vnd  Obri- 
ster  PrUtschenmeisler  inn  Osterrich,  vnd  Bürger  auff  der 
Zell,  in  der  Herrschaft  Gleyji,  an  der  Yps  gelegen.  Ilierinn 
wird  auch  begriffen,  alle  Fürsten,  Graven,  Freyen,  Herrn, 
Rittern  vnd  Edle,  mit  jrem  Namen  vnd  Stammen,  de(J- 
gleich  wie  starck  ain  yeder  ankommen,  mit  sampt  aller 
Zier,  Es  sey  Einritt,  Kirchgang,  Maalzeyt,  Schankung, 
Tanzen,  Thurniern,  vnd  andere  Ritterspilen,  was  sich  die 
Zeyt  der  Hochzeyt  verlauffeii   hat. 

Mit  Kayserlicher  Majestet  Gnaden  vnd  Freyhait,  nicht 
nachzutrncken   verboten. 

Gedruckt  zu   Augspiirg,   durch   Philipp   Vlhart. 

Am  Ende  :  Gedruckt  in  der  Kaiserlichen  Reichs  Statt 
Augspurg,  durch  Philip  Vlhart.  inn  der  Kirchgassen,  bey 
Sant  Virich.     Anno  M.D.LXVIH. 

41  Bog.  Fol.  mit  vielen  Kupferstichen,  besonders  Wap- 
pen. —  Im  germ.  Museum.  Weitläufig  beschrieben  und 
stellenweise  abgedruckt  in  Meusels  Hist.  Litt.  Bibliograph. 
Magazin  H    S.  231—  252. 

13)  Audienlz  des  —  Keysers  Ma.Yimilian  des  Andern 
etc.  zu  Speyr  auff  dem  Reychjitag  etc.    Heinrich  Wirrich. 

o.  0.  u.  J.  (1571).  Folioblalt  mit  Holzschnitt  und 
Reimen.  —  Im  german.  Museum. 

14)  Ordentliche  Beschreibung  des  Christlichen,  Hoch- 
löblichen vnd  Fürstlichen  Beylags  oder  Hochzeit,  so  da 
gehalten  ist  worden  durch  den  Durchleuchtigsten  —  Für- 
sten viind  llirrn.  Herrn  Carolen  Ertzhertzog  zu  Oster- 
reich etc.  mit  dem  hochgebornen  Frawlein  Maria,  geborne 
Hertzogin  zu  Bayrn  den  27.  Augusti  in  —  Wienn  — 
in  Teutsche  Carmina  gestelt :  Durch  Heinrichen  Win  ich, 
Obrister  Pritschenmaister  in   Oesterreich. 

Gedruckt  zu  Wienn  in  Oesterreich  durch  Blasium 
Eberum.     1571. 

134  Bl.  Fol.  mit  vielen  Holzschnitten  und  grofsen 
Tableaux.  —   In   Berlin   und   im   german.   Museum. 


in  die  kleinsten  Details  geht. 

Man  darf  den  Heinrich  Wirry  nicht  mit  dem  fast 
gleichzeitigen  Ulrich  Wirry  verwechseln,  der,  gerade 
wie  jener,  den  Krieg  und  die  Festschiefsen  besang,  sich 
dabei  jedoch  auf  das  Vaterländische  beschränkte.  Erdich- 
tete ein  Lied  auf  die  Doinacher  Schlacht  c.  1574,  dann 
,,Der  dreyzehen  Orthen  Loblicher  Eydlgnoschaft  Lob  vnnd 
Rhumbspruch'',  o.  0.  u.  J.  16  Bl.  8.  Neue  Ausg.  o. 
0.  1569,  8.  Später  mit  dem  Titel:  „Ein  Schöner  Spruch, 
einer  Loblichen  Eydgnoschafft  zu  Ehren  gemacht.  Bernn. 
Ben.  Vlman.  1580.  16  Bl.  8.  —  In  der  Züricher 
Stadtbibliothek.  Fernere  Ausgaben:  Basel.  1610,  1623, 
1664,  1680;  Zürich,  o.  J.  12  Bl.  8.  Noch  kenne  ich 
von  ihm  :  t 

Hauptschie|5ens   Anfang,    so    man  zu  Straßburg  gehal- 
ten, in  rymen  gestellet.     Basel  bey  Samuel   Apiario. 
1576.     8  Bl.     8.   —   In    der  Luzerner    Burgerbiblio- 
thek. 
Neue  Ausgabe  mit  dem  veränderten   Titel : 
Lobspruch    der  Freyen   ReychstatI  Strajiburg    zu    ehren 
gestelt  etc.    o.  0.     1576.     8  Bl.     8.  —    In  der  Zü- 
richer  Stadtbibl.   Vollständig  abgedruckt  in   MensePs 
Hist.  Litt.  Bibl.   Magazin  IV,  S.   65  ff. 
Haller  in    .«einer  Bibl.    der  Schweizer- Geschichte,  der 
nur  den  Ulrich  Wirry  kennt,   erwähnt  von  diesem   noch: 
Eine  schöne  Oralion  oder  Spruch.  Fried   und  Eynigkeit 
einer  Loblichen  Eydtgnü|5schafft  von   Gott    zu  erlan- 
gen,   o.   0.    1658.    8  Bl.    8.  —  In  der  Schaffhauser 
Stadtbibliothek; 
was     indefs    nur     der    ältere,     zeitgemäfs     umgewandelte 
Spruch  ist. 


'   Dhm  PfHhlwerk   Im   'iirlierniiilxriMfe  bei 
ltiik<tt% . 

Vom  k.  pr.  Kriegsgejichlsraihe  Kuchen  buch   in  .Müncheberg. 

Dir  märkische  Schweiz  im  nordwestlichen  Winkel 
des  Lebuser  Kreises  an  der  Grenze  des  Oberbarnims,  um- 
fafst  nur  ein  Fleckchen  Landes  von  '/«Meilen  im  Geviert, 
zeichnet  sich  über  durch  romantische,  wildbewachsene 
Schluchten  und  schön  gelegene  Seen  aus.  Unter  den 
Seen  ist  der  über  COO  Morgen  enthaltende  Schermutzel 
der  gröfsle.  Er  zieht  sich  500  bis  600  Schritt  breit  und 
etwas  Über  '  <  Meile  lang  halhmondförmig  von  Nord  nach 
Süd;    seine    westlichen    und    nördlichen   Ufer    sind  steil. 


KuntL 

UiUicntli'  Kuusl. 
liHukunst. 


443                                                Anzeiger  lür  Kunde  der  deulschen  Vorzeit.                                                444 

von  Schluchten  zerrissen  und  zum  Theil  mit  Kiefernwald  der  markischen  Schweiz  crhehen  sich  sehr  unbedeutend 
bestanden;  im  Osten  trennen  ihn  weniger  hohe  und  steile  über  die  Barnim'sche  Hochebene;  Berghous  nimmt  mit 
Hügel  von  dem  nur  200  Schritt  entfernten,  etwa  200  Plettner  an,  dafs  nach  der  BodenbeschalTenheit  bei  Bnckow 
Schritt  breiten  Buckow-See  und  dem  an  dessen  Ostseite  gewallige  Senkungen  stattgefunden  haben.  Geschichtlich 
gelegenen  Städtchen  Buckow.  Der  Schermutzel  hat  in  steht  über  solche  nichts  fest;  dennoch  scheint  es,  dafs 
der  Mitte  des  ostlichen  Ufers  einen  natürlichen,  ziemlich  sie  stattgefunden  haben,  als  schon  menschliche  Wohnuu- 
starken  Abflufs  nach  dem  Buckow-See,  welcher  durch  eine  gen  vorhanden  waren.  Jene  Pfahlreihe  ist  olTenbar  ein 
Schleuse  geregelt  wird.  Südlich  von  diesem  Abllufs,  et-  Zaun,  eine  Befriedigung  oder  Pallisodenreihe  gewesen, 
wa  UM  Schritt  vom  Ufer,  in  der  liegend  des  Sees,  wel-  und  somit  anderer  Natur,  als  die  Pfahlbauten  der  Schwei- 
che  die  „Steinberge"  genannt  wird,  bemerkt  man  im  zer  Seen  Dieser  Bau  muTs  aber  mit  dem  ganzen  Lande 
Schermulzelsce  noch  die  Kesle  eines  Pfahlwerkes,  10  bis  gleichnialsig  gesunken  sein,  da  die  Pfähle  senkrecht  .•ite- 
12  Fufs  unter  dem  Wasser,  welches  sich  in  gerader  Li-  hen,  und  auf  beiden  Seilen  des  Zauns  noch  starke  Baum- 
nie  von  Nord  nach  Süd  auf  eine  Länge  von  207  Fufs  slubben,  nach  dem  See  hin  auch  grofse  umgestürzte 
verfolgen  lafsl.  Die  Pfähle  stehen  senkrecht;  ihre  lieihe  Baume  sich  linden,  welche  die  Fischerei  erschweren, 
ist  schon  ziemlich  gelichtet;  von  dem  ersten  nordlichen  Wahrend  einige  Schritt  wesilich  vom  Zaun  der  Seebo- 
Pfahl  an  159  Fufs  und  lb3  Fufs  entfernt,  gehen  Qnerrei-  den  plötzlich  steil  abfällt,  steigt  er  hinter  dem  Zaun  nach 
hen  westlich  nach  dem  See  hin  ab,  im  rechtwinkligem  dem  Lande  hin  allmählich  an.  Dafs  das  Wasser  des  Sees 
Anschlufs  an  die  Hauptreihe,  die  am  südlichen  Knde  eben-  früher  niedriger  gestanden,  lafst  sich  nach  der  Bodenbe- 
falls rechtwinklig  nach  Westen  hin  eine  Ecke  bildet.  schafTenheit  nicht  annehmen  ;  der  Markt  in  Buckow  wird  mit 
Diese  drei  westlich  nach  dem  See  hin  laufenden  Quer-  dem  Seespiegel  fast  gleich  hoch  liegen.  Einige  Fufs  we- 
reihen  sind  aber  kaum  auf  zwei  Schritt  sichtbar,  weil  niger  Wasser  legen  die  Pfahle  noch  nicht  blofs.  Die 
von  da  ab  der  Boden  des  Sees  so  steil  abfallt  und  der  wesilich  in  die  Tiefe  verlaufenden  Querreihen  sprechen 
See  so  lief  wird,  dafs  mau  nichts  mehr  erkennen  kann.  deutlich  für  das  Versunkensein.  Dieser  Unlerganc  mufs 
Die  Pfahle  sind  von  Eichenholz,  meist  rund,  4  bis  12  Zoll  aber  in  sehr  früher  Zeit  stattgefunden  haben;  leider  fehlt 
stark,  ()  bis  7  Fufs  lang,  und  stehen  et«  a  2  Fufs  tief  es  noch  an  Funden,  welche  hier  weiteres  Licht  verbrei- 
in  der  Erde;  oben  und  unten  sind  sie  roh  zugespitzt,  ten  könnten;  die  ungeheure  Tiefe  des  Wassers  erschwert 
die  oberen  Spitzen  aber  durch  Einschlagen  stumpfborstig.  auch  jede  Forschung.  Bis  1816  bildete  der  durch  den 
ohne  Kinde;  soweit  sie  aber  über  der  Erde  im  Wasser  Buckowsee  fliefsende,  im  rolhen  Lug  seinen  Anfang  neh- 
stehen,  der  Longe  nach  bindenartig  '/4  Zoll  tief  aufgeris-  mende  Stobberow  oder  Stobber  die  Grenze  zwischen  dem 
sen;  sonst  aber  sehr  fest.  Hin  und  wieder,  besonders  Lande  Lebus  und  dem  Höhen-Barnim,  so  dafs  der  nord- 
beim  Anschliffs  der  Querreihen  kommen  auch  bohlenartig  westlich  vom  Stobber  gelegene  Theil  der  Stadt  Buckow, 
breite  Pfahle  vor.  die  ..kleine  Sladf,  im  Laiiribiich  Karl's  von  1375  pieurbs 
Mir  ist  nicht  bekannt,  daf.s  dieser  Anlage  irgendwo  genannt,  und  somit  aiuli  der  Schermutzel  zum  Barnim 
schon  erwähnt  wäre,  lieber  Eiit.slehniigszeit  und  Zweck  gehörte.  Auf  dem  Bande  der  Barnim'srhen  lliiclicbene, 
ist  in  Buckow  nichts  bekannt;  kaum  weifs  man  Ubeihanpt  welche  nach  dem  Lande  i.ebus  hin  durch  das  rollie  Lug. 
etwas  von  dem  Vorhandensein.  Es  gehl  dagegen  die  den  Schermutzel  und  das  Stöbberthai  begrenzt  wird,  fin- 
Sage  ,  dafs  vor  Allers  die  alle  Stadt  Buckow  im  See,  det  mau  mehrere  Sli-inkreise  bereits  zerstörter  Heiden- 
einige  sagen  im  Buckowsee  (so  Bergbaus,  Landbuch  der  graber;  so  nanientlich  beim  Dorfe  Werder,  bei  der  Berg- 
Mark  Brandenburg,  I,  S.87),  andere  im  Schermutzel,  ver-  Schäferei,  bei  l'rilzhagen  ;  am  südlichen  Ufer  des  Scher- 
sunkeii  sei,  und  man  bei  hellem  Wetter  mich  die  Tliiirin-  miilzel  und  auf  dem  llugel  zwischen  ihm  und  Buckow 
spitze  sehen  könne.  In  dem  nur  36  Fufs  liefen  Buckow-  linden  sich  Uriieii.scberlieii,  im  See  selbst  ist  noch  nichts 
See  licfse  sich  der  Thuim  wohl  leicht  linden,  «enn  er  gefunden,  aiilVr  eiiiim  angeblich  kii|)firiiiii  Kessel  in  der 
dort  wäre;  im  Schermutzel  dagegen  hielte  es  schon  schwe-  Gegend  der  Steinberge  Der  Stadt  Buckow  geschieht  zu- 
rer,  und  doch  gibt  er  der  Sage  einigen  Grund.  Dieser  eist  Erwahiiiing ,  als  Lebus  an  das  Erzslift  Magdeburg 
See  ist  nach  Berghaus  125  Fufs,  nach  Angabe  der  Fi-  und  den  Markgrafen  von  Brandenburg  kam.  Der  Scher- 
scher sogar  250  Fufs  tief,  so  dafs  die  tiefste  Stelle  je-  miilzel  «ehOrte  nm  1300  dem  Kloster  Friedland.  Sehr 
dcnfalls  noch  unter  dem  Spiegel  der  Ostsee  liegt,  über  viele  Ortsnamen  der  Gegend  sind  slavischen  Ursprungs; 
welchem  der  des  Schermutzel  öti  Fufs  erhoben  ist,  wah-  nnrh  der  Name  des  Schermülzel  oder  Scharmützel  dürfte 
rend  die  kanm  300  Schritt  entfernte  Bollersdorfer  Höhe  zu  ihnen  gehören,  wenn  man  ihn  nicht  von  einem  frei- 
154    Fufs    über   den    Seespiegel    sich    erhebt.     Die  Berge  lieh    unbekannten    Gefecht    herleiten    will,    «elclies    hier 


445 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


•Uü 


stattgehabt.  Gegen  lelzere  Annahme  spricht  das  Vor- 
kommen noch  anderer  Seen  dieses  Namens,  wie  der  noch 
viel  grofsere  Scharmutzeisfe  bei  Slorckow,  etwa  5  Mei- 
len von  ßucitow,  auch  Scharmussel,  Schormeussel  (VVohl- 
brQck,  Gesch.  v.  Lebus,  II,  S.  446.  463).  Aus  dem  Sla- 
vischen  hergeleitet,  wäre  vielleicht  cierny  =:  schwarz 
und  mocz  =  Masse,  Feuchtigkeit,  die  Wurzel  (vgl.  Dr. 
Czybulsky,  die  slavischen  Ortsnamen  der  Insel  Potsdam, 
in  Fidicin's  Beschreibnrjg  der  Insel  Potsdam,  S.  166)  und 
wäre  mithin  Scharmützel  soviel  wie  ,.der  schwarze  See", 
ein  Name,  der  sich  von  der  dunkeln  Farbe  des  Sees  bei 
der  grofsen  Tiefe  wohl  rechtfertigen  lafst;  zumal  dicht 
in  ihm,  und  mit  ihm  verbunden,  ein  kleinerer,  weniger 
liefer  See  der  ,,weifse  See"  heifst.  Doch  liegt  noch 
nicht  Vt  Meile  sudöstlich  vom  Scharmützel  ein  kleiner 
See,  der  noch  heute  der  ,, schwarze  See"  heifst  ;  viel- 
leicht hat  gerade  deshalb  der  Scharmützel  den  slavischen 
Namen   behalten. 

Aufser  der  Sage  von  dem  Stadtuntergang  konnte  ich 
bisher  nur  noch  eine  Über  den  See  in  Erfahrung  bringen, 
der  zu  Folge  vor  vielen  Jahren  ein  Ma'nn  im  See  angelle, 
als  ihm  ein  Pllugkoller  auf  dem  Wasser  entgegenge- 
schwommen kam  Verwundert  über  dies  Ereignifs,  nimmt 
er  das  Eisen  an  sich  ;  als  ihm  aber  auch  die  Pflugschar 
entgegenkam,  ergriff  ihn  Schauder,  er  machte  sich  fort, 
nahm  aber  den  Koller  mit  und  hat  ihn  beim  Schmied  ver- 
arbeiten  lassen. 

Als  Beleg  dafür,  dafs  auch  in  hiesiger  Gegend  noch 
mehr  auf  sehr  frühe  Kultur  derselben  deutende  Entdeckun- 
gen gemacht  sind,  will  ich  rjoch  anfuhren,  dafs  im  ver- 
gangenen Jahre,  als  der  an  der  alttij  Grenze  des  hohen 
Barnims  bei  Tasdorf,  unweit  der  Berliner  Kunslstrafse, 
etwa  .'5  Meilen  von  hier  gelegene  Slienitzsee  behufs  Aus- 
beutung von  Torf-  und  Lehmlagern  abgelassen  werilcn 
sollte,  und  zu  diesem  Zweck  ein  Durchstich  nach  der 
Kufiststrasse  hin  gemacht  wurde,  etwa  1»  Fufs  lief  un- 
ter der  Oberfläche  im  Torfmoor  eine  aus  Balken  zusam- 
mengestellte Jägerhutte  gefunden  wurde,  in  der  verschie- 
dene llorncr,  Geweihe  u.  dgl.  von  ungeheurer  (jrofse 
sich  fanden,  welche  der  Gastwirlh  Finger  in  Tasdorf 
noch   aufbewalircn   soll. 


Kur    fiieHrliirlilf  iler  l'ni«erMi(iil  ItoMlorh.. 

Von  C.   M.   Wiechiiiann-Kado w  aufKadow  in  lleklenburg. 

Krabbe  hat  in  seinem  geschstzteji  Werke  :  „Die  Uni- 
versildt  Koslock  im  15.  und  Ifi.  Juliihunderf'  (1854), 
S.  45   ff.   nachgewiesen,  dafs  die  Herzoge  Johann    und  Al- 


brechl  von  Meklenburg,  nachdem  der  Papst  Martin  V.  am 
13.  Febr.  1419  die  Bulle  erlassen,  welche  die  Stiftung 
der  Universität  zu  liostock  sanclioniert,  am  fi.  Nov.  des- 
selben Jahres  die  Hochschule  feierlich  eröffneten,  und 
fOhrt  als  Quellen  fUr  diese  Annahme  Krantz,  Saxonia, 
lib.  XI.  c.  3.  sowie  die  vollständig  erhaltene  Matricula 
Academiae  Rostoccensis  an.  Eine  Urkunde  der  beiden 
Herzoge  über  die  Inaugnration  der  Universität  war  bis 
dahin  nicht  bekannt.  Es  ist  daher  erfreulich,  dafs  sich 
eiue  solche  in  dem  kgl.  Archive  zu  Stockholm  gefunden 
hat.  Ich  theile  dieselbe  hier  mit,  indem  ich  bemerke, 
dafs  Herr  Archivar  Sohm  zu  Hostock  die  Gute  gehabt 
hat,  mir  eine  beglaubigte  Abschrift  davon  zukommen  za 
lassen. 

„Universis*)    Christi    lidelibns    presencia    visiiris    seu 
audilnris   Johannes    et   Albertus    Dei   gracia    duces   Magno- 
polenses  comiles  Zwerinenses  Slargardie    et  Bozstok  ter- 
rarum    domini    salutem    et    sincerum    affectum.     Quoniam 
sanclissimns  in  Christo   pater  et  dominus  dominus  Martinus 
papa  quintus  nostris  supplicacionibns  benigne  incliualus   in 
nostro  opido   Rozstokcensi    loco   ad   hoc  vtique  plurimum 
et  nolorie   habili   et   eompelenti    instituit   ordiiiauit   creauit 
et   perpeluis   prinilegiis   dotanil   Studium   generale  diuersa- 
runi   facultatum   iji   quo  siquidem   studio  doctores  magistri 
et   scholares   erunl   in   predictis   diuersis    facullalibus   inci- 
pientes  actus  scholasticos  et  leccione.i  statim  post  festum 
beati  Martiiiii    episcopi    proxime   futuri    accedentes  et  re- 
cedentes  igitur  jani   dictum   cum   bonis    et  rebus  suis   Stu- 
dium   nna    cum    nostris   proeonsulibus    et   consulibus   dicti 
noslri  opidi    Bozstokcensis    atque  ceteris  nostris  ofliciali- 
bus  suh   tuta   noslra   proteccione  habehimus   fouebimus  ac 
quantum    in    nobis   ac    nostris    est    secure    defendemus    fir- 
mam   (idncinm   cum   diclis   nostris   Proeonsulibus  et  Consu- 
libus  eisdcm   prominentes   quod   priiiilegia   immunitales   et 
liberlales   omnes   et  siiigulas  quibus  auctorilate   apostolica 
et   imperiiili    vti    et    gaudere    in    priuilegiatis    studiis   sunt 
solili    Omnibus    et    singnlis    illuc    accedere   volenlibus    in- 
uiolabiliter   obseruabimns   et   inconcusse    supplicantes    Om- 
nibus  et   smgulis     ad    qnorum    noliciam    presentes    nosire 
litere  pernenerint  quatinus    predicli   nostri   studii   membra 
ad     gloriam     omnipotenlis    Dei     et     sacrosancle    ecciesie 
exallacionem     benigno    ac    gracioso    prosequaiitur   affectii 
consiliis    promotiuis    et    auxiliis    defensiuis.      Premium    a 
Deo    expectnnlcs    et    n    nobis    beniuoliim     et    gratissimam 
volnntatem   cum    cffcctniili   cxeciiciiine   locis  ac  temporibns 
Sf    offercnlibus    oporlunis.     Datum    Anno   domini    milloimo 
qundrinccnlfsimo    deiinio     nono    ipso    die    iintiuiliilis    glo- 

*)  Die  Urkunde  bat  Univeris. 


447 


Anzeiger  l'ur  Kunde  der  deulselieii   Vorzeil. 


448 


riose  virgitiis  Jlaiie  tub  nostris  ac  nostri  ojildi  predicti 
BozstockceDsis  Procoasulum  et  Consulum  uostrorum  fidu- 
lium  äigillis  preseiitibus  appeiisis." 

Die  Siegel    der  beiden  Herzoge    sind  au  der  Urkunde 
nicht  mehr  vorhanden. 


Leben.  Zur  YY  ertlibeiütiiiiiiiuiiK   •■•^r  TurnoMen. 

Ki-zmi^n^-  nnd  ^^^  ^^ ^    ^^    MarcUer,  U.  preuls.  geh.  Archivrath  und  llaus- 
Uandelsmittel.  archivar,  in  Berlin. 

In  dem  Archive  des  ehemaligen  Keichsstirtes  St,  Em- 
meran  in  Begensburg  findet  sich  auf  einem  Pergamente 
(ohne  Siegel)  aus  der  Zeit  um  140"  folgende  interes- 
sante Mittheilaug  : 

„Nota  ez  ist  ze  wissen  daz  aiii  klainr  Turnais  tut  als 
vil  als  ain  alt  haller,  vnd  ain  pFuiit  klainr  Turnais  tunt 
ain  frankchen,  XX.  Schilling  für  ain  pfunt  vnd  XII.  für 
aiii   Schilling  gerechent. 

Item  ain  frankch.  tut  an  geld.  XXIIII  chlaiuer  Tur- 
nais, mer  dann  ein  Keiuischer  guidein,  vnd  also  trelTent 
sich  XXX  pfunt  chlainr  Turnas  XXXIII  Reioischer  guidein 
vnd  ein  drittail  eins  guidein. 

Item  ez  ist  auch  ze  wizzen  A»/.  zu  frankchreich  noch 
di  alt  wernng  ist,  an  klaiiieii  Turnaisen  XX.  Schilling 
für  am  fraukchen  viid  \X.  chlain  Turnas  für  ain  gros- 
sen alten  Turnais  der  selben  grosseu  alten  Turnas  tüut 
XII  aiu   frankchen. 


Staatsschutz.    Broncefuml    aiil"   «ler    noniiiiie    PloskOM'ir 

WatTenM'hutz.  |ll    Köllillfll. 

Waffen. 

Von   Dr.  J.  E.  Wocel,  k.  k.  Universitfitsprofessor,  in  Prag. 

Uem  böhmischen  Museum  uhergab  vor  einem  Jahre 
Herr  Conservator  Benei  eine  bedeutende  Anzahl  kelti- 
scher lironceobjecte,  VN'elche  bei  MaSkowic,  auf  der 
Sr.  Majestät  Kaiser  Ferdinand  gehörenden  Domäne  Plos- 
kowic,  beim  Eggen  eines  Feldes  aufgedeckt  wurden. 
Es    sind  Kelle,  Paalstilbe,    das  Bruchstuck    lims   lironce- 


stliwcrles,  mehrere  grofse ,  gewuiiilcne  hinuc  ujid  ziilil- 
reicbe  Bruchstucke  von  Spangen,  Kiugeu  und  liiuncege- 
fafscn   der   ältesten    Legierung. 

Ferner  schenkte  Herr  Ben  es  dem  Museum  tiuen 
durch  seine  Form  ausgezeichneten  Paalstab,  welcher  nebst 
einer  grofsen  Menge  antiker  Bronceobjele  bei  Sohl- nie 
(Domäne  l'loskowic)  beim  Abgruben  einer  Anwund  auf- 
gefunden worden.  Spaterhin  uberschickte  Herr  Kanoni- 
kus Ackermann  28  Faalslabe  und  mehrere  Brouce- 
riugc,  welche  gleichfalls  aus  der  reichen  Fundstalle  bei 
Sobeuiu  herrühren,  der  archiiologischeu  Sektion  des 
böhm.  Museums.  Einige  dieser  Bronceobjekte  fesseln  iu 
höherem  ürade  die  Aufmerksamkeit,  nicht  nur  des  Ar- 
chäologen, sondern  auch  des  Naturforschers,  weil  man 
an  denselben  mehrere  angesetzte  Schichten  von  Malachit 
gewahrt,  woraus  mau  auf  die  sehr  lange  Dauer  der  oxydie- 
renden Einwirkung  des  kohlensaurehalllgen  Meleorwas- 
sers  schliefsen  mufs.  Noch  interessanter  ist  die  Beob- 
achtung eines  Blattabdrucks  auf  einem  der  Faalsttibe 
von  Sobenic  :  mau  bemerkt  nämlich  darauf  die  deullich 
ausgeprägte  Nervatur  eines  der  unteren  Blatter  des  Tri- 
folium alpense  L.,  welches  iu  dem  niedrigen  Gebirgslaude 
Böhmens  sehr  verbreitet  ist.  Die  Bildung  eines  solchen 
Abdrucks  auf  der  vollkommen  ebenen  MalachitQache  war 
uur  möglich,  wenn  die  Entstehung  des  Malachits  so  ru- 
hig und  langsam  vor  sich  gieng,  dafs  an  die  Stelle  je- 
des verschwundenen  Bronccatoms  sich  alsbald  ein  Atom 
des  neuentstandenen  Malachits  substituierte.  Mau  kann 
wohl  annehmen,  dafs  nur  unter  der  Einwirkung  einer 
Zeitdauer  von  Jahrtausenden  eine  solche  Umbildung  an 
einem  Metalle,  das  sich  aus  einem  Produkte  der  Men- 
schenhand gebildet  hatte,  entstehen  konnte.  Daher  sind 
die  Paalslabe  von  Sobenic  \on  grofser  Bedeutung  für  die 
Alterthumsforschuiig,  indem  durch  dieselben  der  Gebrauch 
von  Werkzeugen  aus  Bronce  in  Mitteleuropa  in  einer  Ur- 
zeit konstatiert  erscheint,  die  weit  Über  den  Bereich  der 
historischen  Tradition  sich  erstreckt.  Schliefslich  niufs 
bemerkt  werden,  dafs  die  PaalstObe  von  Sobenic  die  Form 
langer,  ziemlich  schmaler  Meifsel  haben  und  keines- 
wegs als  Hacken  oder  StreitwafTen  .gebraucht  werden 
konnten. 

(Mit  einer  BeiInge.) 


Veranlworlliche   Kedaction  : 
Dr.   Freih.   v.  u.  z.  .\uf8cr».      Dr.  .\.   v.  Eye.      Dr.  (i.   h.   Fr  n  rn  ni  ii  nn.      Dr.   F'rcih.   It  n  i  h   v.   S  ch  r  c  c  k  r  n»  I  r  in. 

Verlag  der  lilerariach-artiilischen  .Vn.stnlt  des  germanischen  Museums  in  Nürnberg. 

U.  E.  S  r  lj  Hl  (I 'nclio  Bilclidrilckci-cl. 


BEILAGE  zun  A\ZEII;EI{  für  KUNDE  DEIl  DEUTSCHEN  VODZEIT. 

i860.  J\^  1'^.  December. 


riiionik  des  ffeniianisduMi  Museums. 


Von  den  nuf  der  hcurisni  J.ihresconferenz  in  den  Gclehr- 
tennussriiuls  des  Museums  (iewiihllen  haben  die  nachstehen- 
den Herren  die  auf  sie  gefallene  Wahl  angenommen  und 
durch  schriftliche  Erklärung  sieb  zu  einer  wissenschaftlichen 
Hitv/irkung  bereit  erklärt  : 

Cassel,  Paulus,  Professor  u.   lic.  Ih..  in   Berlin; 

Classcn,  J.,  Dr.,  Direktor  des  (jvmnas.  in  Krankfurt  a/M. ; 

Dannenberg,  H.,  Stiidtrichler,  in  Berlin: 

Diciitz,  J.,  Generalsekretär  der  k.  Museen  in  Berlin; 

Eichhorn,  Dr.,  Domkanitular,  in  Braunsberg; 

Fiedler,  Jos.,  k.  k.  Haus-,  Hof-  u.  Staatsarchivar,  in  Wien; 

Firnienich,  Johannes  Matthias,  in  Berlin; 

Frind,  P.  Anton,  k.  k.  Gymnasial-DireUlor,  bischöfl.  Notar, 
in  Eger ; 

Giefers,  W.  E.,    Dr.,  Direktor  des  Vereins  f.  Gesch.  und 
Alierthumsk.  Westfalens,  in  Paderborn  ; 

Janssen,  Job.,  Dr.,  Prof.  der  ficsrliichle,  in  Frankfurt  a/M.; 

Leilzmann,  J.,  Pfarrer,  in  Tunzenhiiusen  : 

Mitlermaier,  C.  J.  A..  Dr.,  geh.  liatb   und  Prof.,  in  Hei- 
delberg ; 

Peucker,  Ed.  v.,  Exe,  General  der  Infanterie,  in  Berlin; 

Schmidt,  Appellat.Gcrichtsrath,  in  Arnsberg; 

Sonnenschmidt,   F.   II.,  Oberlribunalsrath,   in   Berlin; 

Springer,  .\nton.   Dr.,   Professor,  in   Bonn; 

Tomasche k,  Joh.  Ad.,  J.  U.  Dr.,  Concip.  im  k.  k.  Haus-, 
Hof-  u.  Staatsarchive  u.  Privatdocenl  a.  d.  Univ.  zu  Wien; 

Wegeier,  Jul.,   Dr.,  k.  pr.  Medizinalralh,  in  Cobicnz. 
Zum    Ehrenmilgliede    des  Gelehrtenansschusses  ist  der   k. 
pr.  geh.   Kath  und   Prof.,  Herr  Dr.  ,\ug.  Bockli  in  Berlin  er- 
nannt worden. 

Dagegen  haben  wir  schon  wieder  den  Verlust  zweier 
sehr  ebrenwerlhen  Mitglieder  des  Gelehrtenansschusses,  des 
Professors  D  ah  Iniann  zu  Bonn  und  des  Generals  v.  Kricg- 
Hochfcldcn  zu   Baden-Baden,  zu  beklajcn. 

Das  german.  Museum,  welches  wegen  der  in  der  ersten 
Zeit  seines  Bestehens  von  drei  fürstlichen  hohen  Gön- 
nern gemachten  Anerbietungen  freier  Lokalitaten  die  Herstel- 
lung derselben  nicht  in  seine  Berechnung  zog,  aber  dennoch 
in  den  letzten  Jahren  solche  auf  eigene  Kosten  iiliernalim 
und,  wie  die  Beneble  zeigten,  auch  glücklich  dunlifiihrle, 
wurde  dadurch  in  seinen  Finanzen  empfindlich  belrolTen,  da  die 
eingegangenen  Baubcilragc  weit  unter  der  nothigen  liausumme 
zuruckblieben.  Auch  bei  der  grofsten  Sparsamkeit  erforder- 
ten die  Kestnuralionsarbeiten  der  grofsarligen ,  aber  höchst 
ruinösen  allen  Kloslergelidude  grofse  Summen,  ilher  .W.OdOll., 
die  verzinst  und  wahrend  2.")  Jahre  durch  jahrliehe  Ali.sclilags- 
zahlungen  zurnckbezahlt  werden  müssen.  Zwei  Jahresfri.sicn 
sind,  wenn   auch   unter  harten    l'^rilliehrurigen  ,  bericlilit'l ,  und 


wir  können  nun  am  SchUils  dieses  Jahres  ausrufen  :  Golt  hat 
die  Arbeit,  womit  wir  dem  deutschen  Vaterland  ein  blei- 
bendes Nalionaleigcnlhum,  zum  Zeugnisse  geistiger 
Einheit  und  Einigkeit,  zu  Stande  brachten,  gesegnet;  denn 
wir  haben  im  Jahr  1860  gerade  die  Summe,  die  wir  zu  Zins- 
und  Abschlagszahlung  brauchten,  durch  neue  Zuschilsse 
von  Fürsten  und  Volk  erhalten,  Über  4000  H.,  darunter  bei 
3000  C.  Jahresbeiträge.  Darum  soll  unser  Mulh  nicht  sinken, 
wenn  auch  nicht  Alles  sogleich  nach  Wunsch  geht.  Unser 
deutscher  Bau  steht  fest  und  gibt  durch  sein  Bestehen  auch 
Fremden  Zeugnifs,  dafs  wir  einig  sind,  wenn  es  zu  Tha- 
ten  kommt. 

Ein  deutscher  Fürst,  Herzog  B  er  nha  rd  von  Sachsen- 
Meiningen,  erfreute  uns,-  dafs  er  die  Zusicherung  eines 
jahrlichen  Beitrages  von  100  fl.  mit  einem  Handschreiben  vom 
12.  Dec.  d.  J.  begleitete,  worin  er  ausspricht,  dafs  er  dem 
beharrlichen  und  umsichtigen  Eifer,  mit  welchem  das  nationale 
Institut  geleitet  wird,  seine  .Vnerkennung  nicht  länger  versa- 
gen könne.  Möchten  diese  fürstlichen  Worte  auch  Andern  zu 
Herzen  geben ! 

Höchst  erfreulich  ist  die  stets  wachsende  Theilnahmc  un- 
serer deutschen  Stiidte,  von  welchen  wir  schon  in  der  vo- 
rigen Kummer  eine  Anzahl  neuer  Beitrage  mitlheilen  zu  kön- 
nen so  glücklich  waren,  und  welche  seit  einem  Monat  sich  be- 
deutend vermehrten,  indem  von  den  Gemeindebehörden  der 
nachfolgenden  Städte  die  beigesetzten  Jahresbeiträge  gewahrt 
worden  sind  :  Alld  o  rf  (Mittclfranken)  2  fl.,  Annaberg  5fl., 
Bernburg  5  Thir.,  Blan  kenhain  (Sachs.)  2  fl.  (vorl.  einm.), 
Cilli  (Steiermark)  2  fl.  ö.  W. ,  Elbing  (Westpreufsen)  10 
ThIr. ,  Erding  3  tt.,  Freising  5fl.,  Giengen  (Wurtlemb.)  : 
aus  der  Sladtkasse  10  fl.  und  aus  der  Stiftungskasse  10  fl.,  Gör- 
litz (Schlesien)  lOThlr.,  Götlingen  b  Thlr.,  Grftfenberg 
(Überfranken)  1  (1.30  kr.,  Grcd  i  ng  (Miltelfranken)  1  fl.30kr. 
(vorl.  einm.),  Innsbruck  .5  fl.  ö.  W. ,  Isny  (Wiirtlemberg) 
f)  n.,  Kitzingen  5  fl.,  Landau  (Pfalz)  10  fl.,  Landshut  öfl., 
Langenau  25  fl.  (vorl.  einm.),  Lauingen  40.,  Lcutkir- 
chen  (Württemberg)  3fl.,  Lüdenscheid  (Westfal.)  5  Thlr. 
(vorl.  einm.),  M  a  rk  gröningen  (Württemberg)  5fl.,  Mei- 
ningen 1011.,  Meil  sen  .'S  Thlr.,  M  it  I  we  id  a  ,'')  Thlr..  Mun- 
ster (Westfal.)  2Thlr.,  ^eu-Uuppin  (Brandenburg)  2  Thlr., 
Neustadt  a/A.  2  fl.  42  kr.,  Nordhausen  3  Thlr.,  Olden- 
burg 8  Thlr.,  Oranienburg  (Brandenburg)  5  Thlr.  (vorl. 
einm.).  Pfui  Icndorf  5  fl.,  Kudolstadt  3  0.  (vorl.  einm.), 
Schmalknlden  10  fl.,  Uffenheim  (Mitlelfr.)  .tfl.  30kr., 
Markt  Wallerstein  1  0.  30  kr,,  W  u  r  zb  u  r  g  10  0,,  Zerbsl 
,'J  Thlr.  Den  wdrilembergisrhen  Amtsvcr.^ammlungen  sind  wei- 
ter hinzugetreten  Münsingen  und  Urach  jede  mit  20  fl. 
unil   1.  aupheini    mit    2.'>  fl.   jahrlich;    der  westfälische  Kunst- 


451 


Anzcijrer  für  Kunde  der  deutsclicn  Vorzeit. 


452 


verein  in  Munster  hat  einen  Jahresheitrag  von  J  Tlilm.  ge- 
zeichnet, der  Kilnstlerverein  in  Nürnberg  von  5  fl.,  das  Ka- 
pitel lu  Sächsisch- Regen  von  1  11.  10  kr.  und  die  evangcl. 
Schule  daselbst  gleichfalls  von  111.  10  kr.  Auch  ein  Beilrag 
der  Schafsburger  Gymnasiasten  zu  311.  21  kr.  ist  zu 
erwähnen. 

Neue   Pflegschaften    wurden    in   Oberstdorf,    Schlei  z 
ond  Wuriach  errichtet. 

Den  mit  ihren  Verlagsarlikeln  beilragenden  Buchhandlun- 
gen ist  hinzugetreten  : 

383.  Die  F.  A.  Stocker'sche  Verlagshandlung  in   Krick. 

Der  Empfaüg  nachstehender  Geschenke  wird  dankbar  be- 
scheinigt : 

I.  Für  das  Archiv. 

laeltzmann,    Pfarrer,  zu   Tunzenliauscn  : 

1898.  Confirmation    d.  Erzbisch,    (ierhard   v.   Mainz   f.   d.   Klo- 
ster in  Utcnhuseii.     1294.     I'gm. 

1899.  Urkunde  d.  Landgrafen  Balthasar  v.  Thüringen  Ub.  Lc- 
diglassung  e.   Waldes   f.  d.   Kl.  Ulenhusen.    llOü.    Pgm. 

1900.  Verzichtbrief  d.   II.   v.  Lojcha  u.  d.  Gebr.  Hans  u.  Bruno 
v.   Tcitcleybn.      1-131.     Pgm- 

1901.  Tausclibrief   d.    L.  VVorm  zu    Tunzenhausen    u.   d.   Job. 
Koch  f.  d.  Utenhausen.     1449.     Pgm. 

1902.  Bitischreiben  aller  durch  Brand  besch.ldigten  Bürger  zu 
Kindeibruck.      1570.     Pap. 

1903.  Schuldverschreibung    il.    (Iraliii    Sophia   v.  Ilennenberg. 
1593.     Pap. 

1904.  Rcscript  d.  Landgr.  Moriz  zu  Hessen  a.  d.  .Ynitinauu  zu 
Sthmalkalden.     1595.     Pap.  Abschr. 

1905.  Erlafs    des   Kurf.    Job.  Georg   zu  Sachsen   in  BctrclT  d. 
Ballei  Thüringen.     1648.     Pap. 

1906.  Notiz    über   Installation   d.    Herzogs    Moriz    zu  Sachsen 
in   der   lialki   Thüringen.     10*48  u.  49.     Pap. 

Dr.  Brenner -Schäffer.  prakl.  Arzi,  zu  Neustadt  a.  d. 
\N  aldnaaii  : 

1907.  Kehdebrjef  d.   lls.  Sinzenhofcr  zu  Tcublilz  v.  1393  und 

4  .'-chrcibcn   v.   Hans   Sinzenhofer.      1514^1527.     Pap. 

Magistrat  von  Mühlhausen: 

19U8.    Verzeicbn.    v.   Privilegien    u.    and.   Lrk.    d.  Stadtarchivs 

zu   .Miiblhausen.      18(J0.     Pap. 

Trhr.  V.    Sternenfels,   k.  würt.  Oberlioulenanl,  in  Ulm: 

19U!I.    (orrcspondenz    d.    Jnp.    Kilpli    u.    Jochim   Joner,   gen. 

Iliipli,    zu   Frauenfeld   mit   Beamten   des   Kl.   Beicbenau; 

5  St.  u.  3  Abschr.  v.   1.551-1736.     Pap. 

1910.  Kaufbrief   d.  Graiin    H.  v.  Hohenems    für    lls.  Ulr.    von 
Schellenberg.     1571.     Pgm. 

1911.  I.ehcnbncf  d.  lÜMh.  .lob.  Kranz  v.  Knnslanz.    1705.   Pgm. 
Bar.  R.  König'- WarthauBcn,  hanimerberr,  zu  Wart- 
hausen : 

1912.  Schreiben    d.     Ralbs  z.    Amberg    a.  d.   Rath  z.   Regens- 
burg.    L^S.     Pap. 

191.3.    Schreib,  d.  Ralh.i  z.  Angsb.  a.  d.  Halb  i.  Ulm.    1.597.  Pgm. 
1914.    (Quittung  d.   Raihs  d.  Stadt  Rndolfzcll.     1616.     Pgm. 


Dr.  von  Weech  zu  Nurnbcrg: 

1915.  Zwei  Appellationsscliriften  d.  Herz.  Sigmund  v.  Oesterr. 
nebst  2  piipstl.  Erlassen  v.  1451  u.  1460.    Pap.  .\bschr. 

1916.  Schreiben  des  Herz.  Sylvius  v.  WUrtlemb.  an  Joh.  Hier. 
Imhof.     1657.     Pap. 

1917.  Schreiben  d.  J.  K.  ünlerberger  an  Imliof.   1697.    Pap. 

1918.  Beschreibung  etlicher  Springbrunnen  und  Wasserwerke 
lu  Nürnberg.      18.  Jhdt. 

1919.  Zwei   Schreiben    d.    Raymundus   Duellius    an   J.  VV.    v. 
Imhof,     17_'3.     Pap. 

Stephan  Wagner,   Kaufmann,   zu  Nürnberg: 

1920.  Lebenbüchlein  über  Beilngnes,   Reussing,  Werd  u.  s.  w. 
1548-60.     Pap. 

1921.  Lehenbrief  d.  Steph.  Gg.  v.  Slernberg,   Lehenshauptm. 
f.  lls.  Fuchs  zu  Winklarn.     1606.     Pap. 

1922.  Lehenbrief  d.  Steph.  Gg.  Hrn.  v.  Slernberg  etc.  f.  lls. 
Friedr.  Fuchs   auf  Winklarn.     1612.     Pap. 

1923.  Kaufbrief  d.    Fr.    Th.   Senffl    v.  Pilsach    f.  s.   Sohn    Gg. 
Sigm.  SenlTl.     1619.     Pap.  Abschr. 

1924.  Bitischreiben   d.  lls.  Chr.  Neumar  v.  Etmanisdorf  a.  d. 
Pfalzgr.  Maximilian.     1640.     Pap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Helnr.  Haas.  (|U.  k.  Landrichter,  in  Erlangen  : 
99Ü4.    Casaus,  narratio  rcgionvin  Indicarvm.     1.598.     4. 

9905.  Beschreibung   deß   Orts   vnd    Gelegenheit   Ingol-Stadt. 
1632.     4. 

9906.  Konigl.  Maystalt  zu  Schweden  etc.  Einridls  in  München 
kurize  erzchlüng  etc.     1632.     4. 

9907.  Beschreibung  deß  Schwcd.  Friedensuiabls ,  gehalten  in 
Nürnberg.     1649.     4. 

K.  Odebrecht,  Kreisgerichls- Direktor,   in  Berlin: 

9908.  Der.s.,  Hans  Sachs,  ein  .Mahner  u.  Warner  der  Deutschen. 
1S60.     f<. 

Dr.  B.  V.  Köhne,  k.  russ.  Slaatsrath,    zu  Sl.  Petersburg: 

9909.  Zeitschrift  f.  Münz-,  Siegel-  und   Wappenkunde.    N.  F. 
2.  u.  3.  II.     1859  u.  1860.     4. 

Dr.  Tr.  Märcker,  k.  preufs.  geh.  .\rchivrath  i^nd  llaus- 
archivar,  in   Berlin  : 

9910.  D.  erste  Lessing-Feier  in  Leipzig.     1860.     8. 
Magistrat  der  Stadt  Müncheberg  (Preufseni: 

9911.  ilollz,   dipl.   Chronik  d.  Staill   Munchi-berg.      1842.     8. 
Kucheubuch,   Kreisgerichlsralh,  in   .Müncheberg: 

9912.  SeqULS    qtieslin    dclerminata   e   in   i|iio(lliliilii  .•iliidii   Er- 
fordensis.     .\nno   1486.     4. 

9913.  .\rnold,  Erfurt  mit  seinen  Mcrkwürdigkiilcn  und  .\ltcr- 
Ihümern.      1K02.     8. 

Herrn.  Ahrendts,  Uhrmacher,  in  Müncheberg : 

9914.  .\rlikcl   d.   Handwerksmeister  zn    Dirschau.    Pap.  lls.    2. 

9915.  Bvxiorf,  Joden  Schul  etc.     1603.     8. 

9916.  Ders.,    grammnlicae   chaldaicac    et   hebraicae    libri    III. 
ICl.-..     s. 

J.  L.  Schmid's   Verlag  in  Nürnberg: 

9917.  Grubrls  sanimtl.  Werke.     3  Thle.     1S57.     M. 

9918.  Wcikert's  au.-gew.  Gedichte  in  Nürnb.  .Mundart.   1857.  8. 


453 


Anzeitrer  für  Kunde   der  di'ulsclii'ii   Vorzeit. 


454 


H.  Holder,  Dr.  med.,  in  Stuttgart : 

9919.  Kluander,   promptvarlvm   exeinplorum  elc.     1587.     2. 

9920.  Cordus,  de   urinis,  deutsch,     (defecl.)     8. 

9921.  Propheceien    vnd  \Veissaeungcu  cic.     1549.     4. 

9922.  Vogter,  wie  man  alle  gebreslen  vnnd  kranckheilen  des 
Menschlichen  leibs  ....  artzneien  vnnd  vertreiben  soll. 
1549.     4. 

9923.  Rollenhagen,  Froschmeuseler.     1596  (?).     8. 

9924.  I).  getreue  Florindo.     1684.     8. 

9925.  Des  getreuen  Eckarihs  incdicin.  Maul-.Vffe.     1719.     8. 

9926.  Iljgiander,  Kegeln  von  den  Urin  unlietriigl.  zu  urlhei- 
len.    1731.     8. 

9927.  Zeller,  Merk  wUrdigk.  d.  Universität  u.  Stadt  Tübingen. 
1743.     8. 

9928.  Fauslin,.  oder  das   pbilosoph.  Jahrhundert.     1783.     8. 

9929.  Contrelanztouren.     1799.     Pap.-IIs.     16. 

9930.  V.  .\retin,  Wallenstein.     1845.     4. 

Dr.  J.  Janssen,    ProTessor  d.  Gesch.,  zu  FrankTurt  a.  H. : 

9931.  Der?.,  ll.-f.lo ".«rnnriliengcschichle.  l.%0.  8.  Sonderabdr. 
Historischer  Verein  für  Krain  in  Laibach: 

9932.  Ders.,  .Millhcilungen;  Sept.  — Kov.     1860.     4. 

E.  Kiefslingp,  k.   Ministerialcalculator,  zu  Dresden  : 

9933.  Krause,  d.  Aufruhr  in  Dresden  am  3.— 9.  Mai.  1849.  8 

9934.  D.  Walfcnslillstnnd   zu  Kötzschcnbroda.     1845.     8. 

9935.  ürtel,  d.  Munster  d.  Augustiner-Chorherren  zu  Sl.  Afra 
in  Meilscn.     1,843.     8. 

9936.  Diller,  Erinnerungen  an  G.  E.  Lessing  etc.     1841.     8. 

9937.  Machrichlen  üb.  d.  Erbauung  d.  Frauenkirche  zu  Dresden. 
1834.     8. 

9938.  Lange  Noten  zu   kurzein  lexte.     1831.     8. 

9939.  Krug,  Wesen  und  Wirken  des  sogenannten  Tugendbun- 
des.    1816.     8. 

9940.  Capistranus,  Weissagung  vnd  Propheceyung  von  den 
jetzigen  Laufflcn  etc.     1619.     4. 

9941.  Zeitung  v.  d.  gewalligen  vnd  grossen  Haupt  Schlacht, 
so  geschehen  ist  bey  Prag  etc.     11)20.     4. 

9942.  Cnpien  ellicbcr  hoher  Polentalcn  Schreiben,  das  Königr. 
Boheinib  betr.     1620.     4. 

9943.  Geheime  Instruction  vnd  Errinnervng  an  Herrn  Fridc- 
richen,  Pfaltzgrafen  bey  Rein  etc.     1G20.     4. 

9944.  Copia  was  gtslalt  die  Herren  Obristen  deß  Königreichs 
Böhmen  den  Churf.  zu  Sachsen  ersucht  v.  ermahnet 
haben,  das  S.  Churf.  Gn.  wider  d.,Kön.  Mit.  in  Uüh- 
mcn  nichts  attenlircn  wolle.     1620.     4. 

9945.  Copia  der  Friedens  Punclen,  welche  zw.  den  Evang. 
v.  Cathol.  Vnirlen  zu  Vlm  d.  2.'!.  Juny  aud'gcrichl  wor- 
den.    1620.     4. 

9946.  Antwort  die  der  Churf.  zu  Sachsen  Johann  Georg  des 
liOnigr.  Böhmen  Abgeordneten  erlhcilcn  lassen.    1620.  4. 

9947.  SendhrielT  eines  Böhm,  vom  Adel,  Wenceslai  Meroschwa, 
an   e.  Nürnh.  Geschlechter,  Joh.  Trauten.     1620.     4. 

9948.  Warnung  an  dcp  Heil.  Korn.  Reichs  Adder  etc.  1620.  4. 

9949.  llistor.  beschrcibung  des  jetzigen  Vnwcscns  in  Teulzsch- 
land.     1621.     4. 

9950.  Mandat   «o  der  Churfunil  zu  Sachsen  an  d.  Fnrskn  u. 


Stände  in  Ober-   und  Nieder-Schlesien  abgehen  lassen. 
1621.     4. 
Dr.  Jnl.  Wegeier,   k.  pr.  Medicinalrath,  in  Coblenz  : 

9951.  Ders.,  mcdicin.  Topographie  v.  Koblenz.     1835.     8. 

9952.  Ders.,    die  Burg  Rheineck,   ihre  Grafen  u.  Burggrafen. 
1852.     8. 

9953.  Ders.,  das  Kloster  Laach.     1854.     8. 

9954.  Ders.,    d.   Burghaus    u.   das    ehemal.    Kl.    zu    Kamedy. 
1858.     8.     Sonderabdr. 

9955.  Ders.,  d.  Heilbrunnen.     3.  Aufl.     1860.     8. 

Dr.  Georg  Beseler,  k.  pr.  Justizrath,  in  Berlin: 

9956.  Ders.,  z.  Gesch.  d.  deutsch.  Standerechts.     ISüO.     4. 

9957.  Homeyer,  d.  Stellung  d.  Sachsenspiegels  z.  Parentelen- 
ordnung.     1860.     4. 

9958.  RudorlT,  de  maiore  ac  minore  Latio.     1860.     4. 

9959.  Viro   ill.   et    excell.   Fr.  C.  de  Savigny  gratulatur  ordo 
jureconf^ullor.  Berolincns.     1860.     4. 

Dr.  K.  Weinhold,  Univers.-Professor,  in  Gratz  : 

9960.  Ders.,  über  den  Beilaut.     1860.     8.     Sonderabdr. 

9961.  Ders.,  d.  Minnesinger  v.  Stadeck  u.  s.  Geschl.   1860.   8. 
Dr.  K.  Bartsch,  Universiliils-Professor,  in  Rostock: 

9962.  Ders.,  die  deutschen  Gedichte  v.  St.  Oswald.    1860.   8. 

9963.  Ders.,  über  Karlmcinet.     1861.     8. 
Ii.  Renovanz,  Buchh.,  in  Rudolstadt : 

9964.  Ders..  Chronik  d.  f.  schwarzb.  Residenzstadt  Rudolstadt. 
4.  llcfi.     1860.     8. 

■Wilh.  Besler  in  Erfurt : 

9965.  Dapper,  Beschreibung  v.  Africa.     1670.     2. 

Dr.  H.  O.   Gengier,  k.  Univers.-Prof..  in  Erlangen: 

9966.  Ders.,  iiber  .\eiicas  Sylvius  in  s.  Bedeutung  f.  d.  deat- 
srhe    R.■.■hlsge.^l■l.ichte.     1860.     8.     2  Expire. 

Dr.  Rud.   Virchow,  Univers.-Profess.,  in  Berlin  : 

9967.  Ders.,  zur  Gesch.  des  Aussatzes  etc.  4.  Artikel.    1860.  8. 
laGitzmann,  Pfarrer,  in  Tunzenhausen  : 

9968.  Analecla   Cisrhenana  etc.     1739.     2. 

Dr.  Textor,   Univers.-Profess..  in  Würzburg: 

9969.  Dir?...  Cnjclan  v.  Te.xtor.     Nekrolog.     Sonderabdr.     4. 
Julius  Ruttor,  Literat,  in  Würzburg : 

9970.  Der».,  Maria   im  grün.  Thal  zu  Retzbnch.     1858.     8. 

9971.  Ders.,  Liebesklange  an  Hulda.     1859.     8. 

9972.  Ders.,    Geschäfts-   und  Unlerhaltungs-Kalender  a.  d.  J. 
18G0.     4. 

Dr.  H.  Holland  in  München  : 

9973.  Ci  rcnionics  observ(5es  au  sacrc  et  couronement  de  Hen- 
ry Uli  roy  de  France.     1594.    4. 

9974.  Hildebrand,  niagia  naturalis  etc.    1.  — 4.  Buch.    1611.   4. 

9975.  Ders.,    Kunsibuchlein   vor   die  Kürschner,    Riemer  elc. 
1612.     4. 

9976.  Iris.     Unlerhaltungsbl.  f.  Kuusl  etc.     Jahrg.  1822.     4. 

9977.  Grüneisen,  d.  allgriech.  Bronze  de«  Tux'schcn  Knbincis 
in  Tübingen.     183.5.     8. 

9978.  V.  Linck,  über  d.  «cadem.  Studium.     1841.     4. 

9979.  Ceva,  Jesus  als  Knabe,  e.  lal.  Heldenged.,  übcra.  v.  Bci- 
lelrock.      1812.     8. 

'.i;ibO     ll.ino,  d.  iillgeni.  Lebensgcs.  d.  Polilik  etc.     18.')2.     8. 


455 


Anzeiffer  für  Kutule  der  (ieutscIiL-n   Vurzeit. 


456 


9981.  nie,  Herzog  Friedrich  v.  Tirol.     Oper.     1860.     8. 
Fr.  Schönwerth,  .Minislerialralh  u.  Generalsekretär,  in 

Jlunclieii  : 

9982.  (irison,  Bericht  wie  die  sIreitbarn  Pferdt  iura  Ernst  u. 
Ritterl.  Kurlzweil  geschickt  u.  volluiniincii  zu  machen. 
1570.     2.     (Defect.) 

9983.  Albrechl,  Anweisung  zur  Schon-Schreib-hunsl.     qu.  2. 

9984.  Sieben   allerley   zierlich   schone  Alphabelh.    1680.   qu.  2. 
Verein  f.  hess.  Gesch.  u.  Landeskunde  in  Kassel: 

9985.  Periodische  Bhitlcr  :  Jahrg.  1S,J8,  Ar.  6—8.     8. 
Comlte  Flamand  de  France  in  Dünkirchen : 

9986.  Dass.,   Bulletin:   tome  II,   nro.  4.     1860.     8. 
V.  Rohden'sche  Huchhandl.  in  Lübeck: 

9987.  Krensdorf.  d.  Stadt-  u.  (ierichtsverfassung  Lübecks  im 
12.    u.    l.i.    J:ihrh.      1861.      8. 

G.  Schönfeld'a  BuchhdI.  (C.  A.  Werner)  in  Dresden  : 

9988.  Grilse,  d.  Tannhanser  u.  Ewige  Jude.  2.  Ausg.  1861.  8. 

9989.  Ders.,  orbis  lalinus  od.  Verzeichn.  d.  lat.  Benennungen 
der  Städte  etc.     1861.     8. 

J.  C.  Hinrichs'sche  BuchhdI.  in   Leipzig: 
99'.Mi.    Vierleljahrs-Calalog.      186U.     3.   Ilft.     8. 
Dieterich'sehe  BuchhdI.  in  Götlingen  : 

9991.  Freidank  v.  Wilh.  Grimm.     2.  Ausg.     1860.     8. 

9992.  VViislenl'eld,  Gesch.  d.  Stadt  Medina.     1860.     4. 

9993.  Orient  und  Occident.  Vierteljahrsschrifl,  hrsg.  v.  Ben- 
fey:  1.  Jahrg.   1.  Hefl.     1860.     8. 

9994.  Philologus  ;  hrsg.  v.  E.  v.  Leulsch.  16.  Jahrg.  3.  Hft. 
u.  1.  Suppl.-Bd.     .').  u.  6.  Ilft.     1860.     8. 

9995.  Forschungen  zur  Geschichte,  hrsg.  v.  d.  histor.  Com- 
mission  b.  d.  k.  bayer.  Akad.  d.  Wissenseh.  1.  Bd.  1. 
Hefl.     1860.     8. 

9996.  Weicker,  griech.  Götterlehre.     2.  Bd.  2.  Lfg.    1860.    8. 
Bahnmaier'S  BuchhdI.  (C.  Dellof)  in  Basel  : 

9997.  Alsalia  ;  hrsg.  v.  Stöber.    N.  F.     1.  Ablh.  1858—60.   8. 

9998.  Heusler,  Vcrfassungsgesch.  d.  Stadt  Basel  im  Mitlelaller. 
1860.     8. 

9999.  Buxlorf- Falkeisen,  Johannes  Buxlort  Vater,  proL  ling. 
hebr.     1564—1629.     1860.     b. 

10,000  Gerlach,  Sage  und  Forschung.     1860.     8. 

Fr.  Hurter'sche   Buchh.   in  SchalThausen  : 
10,0()I.   OsinlirudKf'ij   alamannischcs  Sirafrecht.     1860.     8. 

Friedr.  Steudel,   Buclihnndler,  in  Stade  : 

10.002.  hiisiiin.  deulscher   Dichtcrgarlen.     1860.     8. 
F.  A.  Stocker'sche  BuchhdI.  in  Frick  : 

10.003.  D.  .Schweiz.     Jhrg.  18:jit,  4-12.  Ilfl.  u.  1860,  3Hft.  4. 

10.004.  Schröter.   Ignalius   Eggs  v.   Rhcinfeldeu.     8. 
Gerhard  Stalling  s  Verlag  in  Oldenburg: 

10,IXl.").   Kortmann,   Ahriis   d.   oldcnb.   Geschichte.     1836.     8. 

10,()<)6.  As  de  Dokter  Gold.sch de  platid.  Sprake  lo  Liwe 

guiig.     8. 
10,0(J7.  V.  Darleln,  Calvin  u.  seine  Verleumder.     1816.     8. 

10.008.  Lobben,  Wörterbuch  zu  der  Mbelunge  noi.    18.'>4.    8. 

10.009.  Lcverküs,    Lübeckisches  Urkundenbuch.     2.  Abthl.    1. 
Thcil.     1856.     4. 


10.010.  Stacke,   Erzählungen   aus    d.    mittleren   n.   neuen  Ge- 
schichte.    1.  u.  2.  ThI.     1858  u.  60.     8. 

10.011.  Uers.,  d.  franzos.  Revolution  etc.     1860.     8. 
Joh.  ürban  Kern,  Buchh.  In  Breslau  : 

10.012.  Kituer,    syiiichronisl.  Tabellen    zur  Gesch.    d.   deutsch. 
N'ational-Lileratur.     1856.     8.     qu.  4. 

10.013.  Winderlich,  Uebersicht  d.  Weltgeschichte.     1860.     8. 

10.014.  Steinbeck,  Gesch.  d.schles.  Bergbaues.    2.  Bd.    1857.8. 
Ein  Unbekannter : 

10.015.  Grund-Satze  der  deutschen  Hechte  in  Sprich-Wörlern. 
1745.     4. 

10.016.  IIofTmann,  codex  leguni  mililar.  Saxonicus     1763.   2. 

10.017.  Weilse,  de  ordine  succedcnti  in  seren.  gcnle  Sa.xonico- 
Alberlina.     1789.     4. 

10.018.  Hulten,  schwed.-pommer.-rügianischer  Staals-Calender 
a.  d.  J.     1805.     4. 

10.019.  Schönborn,   bibliogr.  Untersuchungen    über   d.   Reise- 
Beschreib.  des  Sir  John  Maundevilc.     1840.     4. 

10.020.  Has    lliilfesl   zu    Kerrara.      4. 

Direction  des  k.  k.  Gymnasiums  in  Bozen  : 

10.021.  Schupf,  Joh.  Nasus,  Franziskaner  u.  Weihbischof  von 
Bri\en.     (1534-1.590.)     8.     Prgr. 

Dr.  Kaltenbrunner,  k.  k.  Ilofgerichtsadvok.,  in  Kirch- 
dorf: 

10.022.  10  Programme   des   k.  k.  Gymnasiums    zu  Kremsmün- 
slcr.     Iö51  — 1860.     4. 

Dr.  Sepp,  Univers. -Professor,  in  München: 

10.023.  Ders.,   Beiträge  zur  Geschichte  d.  bayer.  Oberlandes. 
1     1.  Ilfl.     18ri3-.')4.     8. 

Jos.  Gotteh.  Müller,  Professor,  in  Hildesheini  : 

10.024.  CaralTa,  relalioue  dcllo  stalo  dclPimperio   e  della  Ger- 
mania etc.  1628;  hrsg.  v.  Müller.     1860.     8. 

C.  Schmidt,  Profess.  am  protest.  Seminar  in  Sirafsburg: 

10.025.  Ders  ,  d.  Slrafsburgcr   Beginenhiiuser    im  Mitllelaller. 
18.59.     8.     Sonderahdr. 

E.   Geifs,    ('aplan    im   k.   Mililiirkrankenhause   und   Beneli- 
ciat,  in  .München  : 

10.026.  Necrologium   d.  Kl.  Niederschonenfeld.  1860.   8. 
Ung'enannter  in  Nürnberg : 

10.027.  Beier,  advocalus   rcrum  opificial.   peritus.      1705.     4. 

10.028.  ,\en-\eriiiehrle  Welperischc  Gnomonica.     1708.     2. 
Dr.  J.  Marmor,   pracl.   .\rzl,  in   Konstanz  : 

10.029.  Ders.,   gesch.    Topographie    d.    SladI    Konsl;inz.     1.  u. 
2.  Lief.     1860.     8. 

Engelhardt,   Rechlsralh,  zu   Nürnberg  : 

10.030.  11   .Milclieder-Vcr/.eichiiisse    der    Logen    zu    Ansbach, 
Baircuili,   Berlin,  Hannover  u.  a.  ni. 

Dr.  Fr.  Weech  in  Nürnberg  : 
10.0;'l.   niederer,  die   Zahl   Drey  clc      1732.     8. 
10,032.  Kiefhnbcr,  hislor.-litcrar.-nrtisl.  Anzeigen  elc.     1.-  6. 

Jahrg.     1706— 1S02.     8. 
10,0.33.   ,\nslehlen  deutscher,  französ.   u.   ilalien.   Slftdie   (ohne 
Titel),     qu.  S. 
Anton  Emmert,  bei   der  k.   k.   Pralur   in   Riva: 
10,0.'M.   Wart g  an  die  Unlerihnnen.     1.S02.     2. 


457 


Anzeiger  liir   Kuiuk-  der  deutsclien   NUrzeil. 


458 


Dr.  Friedr.  Maafsen,   Inivers. -Professor,  in  (iralz  : 
li',035.    Ders.,  über  d.  Ie\  liuiiiaiiii  canonice  compta.   1860.  8. 
Frhr.  C.  B.  v.  Sternenfels,  k.  w.  Uherlieut.,  in  Ulm: 

10.036.  Zolls-Verlrag  vor  die  Landirrafsch.  Thiirgoüw.    1749.  4. 

10.037.  Des  Ilochf.  lloclusliiris  Conslanlz  Wald-Ordn.  17.')3.  2. 

10.038.  Kcs|)onsuni  Wurccburgieac  facullalis  jiirid.  in  Sachen 
des  Krejii    Joh.   .\dain   v.   u.   r.   Bodmann   etc.     2. 

10.039.  Gpgen-Promemoria  etc.  in  d.  Unlingischen  Dispensa- 
tioDs-Sach.     3. 

10.040.  Obrigkeitl.  Verordn.,  Kauf-  u.  Taiiscli-Abhandl.  elf.  belr. 

10.041.  6  Stück  Mandate  etc.  d.  Keiclisriltcrsch.  in  Schwaben 
lictr.      18.  Jahrh.     2. 

J.   Zeiser'S  Buch-  und   Kunsth.   in   Nürnberg  : 

10.042.  ErinnerungsBliitler  an  Nürnberg  u.  dessen  Umgegend 
aus  aller  und  neuer  Zeit.     1860.     4. 

10.043.  Albrechl-Uurer-.XIbum  etc.     13.  Lfg.     gr.  2. 

R.  Weigel,  hunsl-,  Buch-  u.  LandkartcnhdI.,  in  Leipzig  : 
10,(111.  IKrs.,  Kunsllajer-Catalog.     30.  .\bth.     1860.     8. 
Dr.  la.  A.  Warnkönig,  geh.  llofrath,  in  Stuttgart : 

10.045.  Messager  des  scieiices  historiques  etc.  de  Belgique. 
Annee  1858,  livr.  4;  1859,  livr.  1-^4.     8. 

10.046.  Seances  et  travaux  de  l'Acad^mie  des  sciences  etc. 
Ann^e  1859,  livr.  4.  8-12.  u.  1860  (tomc  48—54). 
1860.     8. 

K.  franz.  Ministerium  des  Kultus  u.  des  Unter- 
richts in   l'ans  : 

10.047.  Kcvue  des  sociiites  savantes  des  de|]arlements.  Avrii 
—  Oct.     1860.     8. 

K.  b.  Akademie  d.  Wissenschaften  in  .Münch<-n  : 

10,Ü4.S.     Dies..   .Sit/.unK.-beiiilile.      iMid,    Uli     .;.      S. 

Verein  zur  Ausbildung  der  Geiwerke  in  München: 
10,01'.).   /.cilschrill.      10.  Jahr«.      '■',.   Uli.      L^iIO.     2. 
Kais.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien  : 

10.050.  Dies.,  Sitzungsberichte,  philos.-histor.  Classe.  Bd.  32, 
Hfl.  3  u.  4.  Bd.  33,  Hfl.  1  u.  2  u.  Bd.  34,  Hfl.  1—3 
1860.     8. 

10.051.  Dies.,  Denkschriften,  phil.-histor.  Cl.  10.  Bd.  1860.  4. 

10.052.  Dies.,  .\rchiv  f  liunde  üslerr.  (leschichtsquellen.  Bd. 
23,  2  u.  24,  1.     1860.     8. 

10,0.53.  Dies.,  Almanach.    7.  8.  u.  10.  Jhg.     1857,  58  u.  60.  8. 

Historische  Gesellschaft  in  Basel : 
10,0.')4.    lirilraur   zur    \  altrlnnil.    Ccsehlehle.      Bd.   7.     1860.     8. 

Verein   für   Lübeckische  Geschichte   u.   Alter- 
thumsk.  in  Lübeck  : 
10,(1.-,.-,.     Ilir^  .   /eilschr.  :   ;;.    Ilefl       1860.      8. 

Geschichts-  und  alterthumsforschende  Gesell- 
schaft des  Osterlandes  m  .Mienliur«; : 
10,0.')(;.     Dies,   Milth(iliini;i  n.      liil.   '),  2.   u.  3.   Ilft.      1860.     8. 
Verein  f.  meklenb.  Geschichte   u.  Alterthums- 
kunde   m   .scliuinn  : 

10.057.  Ders.,  Jahrbücher  u.  Jahresbericht;  25.  Jahrg.  1Ö60. 
S.      Nob.sl    niiarliillKTirht   25,  2. 

Magistrat  der  Stadt  Landau: 

10.058.  Lehmann,  urkundl.   Cesch.  d.  SladI  Landau.      1851.    8. 

10.059.  Lobsicin,  hislor.  Nachr.  über  den  Trifel».     8. 


Dr.  Jos.  Aschbacb,   L'nivers.-Professor,  in  Wien  : 

10.060.  Ders.,   d.   britannischen   Aiuiliarlruppen    in  den   röm. 
Diinaulandern.     1860      8. 

Direktion  des  k.  k.  Gymnasiums  in  Feldkirch: 

10.061.  Dies.,    Prograinin    (enlh.   Lrkundcnbuch    z.  Gesch.  der 
Edlen  v.  Embs  zu  Ilohenembs.)     1860.     8. 

laOnis  V.   Rücker,    Kenlier.   in   Hol : 
1U,U62.   Marti. ili.^cher  Schau-Platz   des  Khcin-Slrohnis.  16'JO.  4. 

Dr.  H.  Häser,  Univers.-Professor,  in  Greifswald : 
10,063.  Ders.,  über  d.  Sittliche  im  Berufe  d.  Arztes.    1860.  8. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung. 

V.   Hueber,   Hauptmann,   in   Ulm  : 

3513.  Kupl'erjelon  vom   17.  Jhdt. 

3514.  (iaivanoplaslischer  .\bdruck  einer  Medaille  von  1602. 
Schönwerth,   Minislerialralh,   in   .Mnnchen: 

3515.  16 Kupferstiche  v.  1 7. u.  18.  Jhdt.  Porlrals,  .\nsichtenu.dgL 
Directorium  d.  k.  Nationalmasenms  in  München : 

3516.  Die   Himmelfahrt   Christi.    G\psabguls   nach  einem  späl- 
nim.   EUenbeinrelief  im   Nationalmuseum   zu   München. 

Ungenannter  in  Nürnberg  .- 

3517.  3  Gypsabgüsse  von  Siegeln  des  15.  Jhdis 

Dr.  Andresen,  Conservator  am  gcrman.  Museum  : 

3518.  19  Porträts  v.  16.  u.  17.  Jhdt.  in  Kupferstich  u.  Steindr. 
Baron  R.  König- Warthausen,  Kammerherr,  zu  Wart- 

liausen  : 

3519.  Hohlhippeneiscn  von  1580. 

3520.  15  Bracteaten  aus  dem  Kunde   bei  \>interstetlen   nebst 
zwei  Lackabdrücken  von  solchen. 

3521    9  .abdrücke  von  niittelaltcrl.  Siegeln  in  Gyps  u.  Lack. 
3522.    Gypsabgul's    c.    kleinen   Bronceepilaphiunis    v.   15.  Jhdt. 

Dr.    Seifart  in   Hihlesheim  : 
352.J.    2   Dinare  der  Abtei   Herford   v.   13.  Jhdi. 

Ungenannter  in  Nürnberg: 
3524.    281  Silbermunzen  u.  9  Kupfermünzen  v.  17.  u.  18.  Jhdt. 
.3525.    12  llomannisehc   Karlen. 

Ungenannter   in   Nürnberc  : 

3526.  .V.   Durers    hupferstich:    Sl.   Hieronymus    in    der  Zeile, 
in  bisher  unbekannter  Copie  in  Holzschnitt  v.  1737. 

3527.  Wappen  des  Ph.  Erythraeus,  Kpfst.  v.  17.  Jhdt. 

3528.  2    .Vnsifhicn    der  Kirche   zu    Rcgclsbach,    Zeichnungen 
V.     \.    DcKrnl,.-.(  h, 

Verlagshandluug    von    Gerhard   Stalling   in  dl- 
denliurg : 
3.529.    2  Ansichten  der  Sladi  (Hilenburg  in  Steindr. 

3530.  Karten  der  Wescrniündungen,  um  1511. 

3531.  Bildnifs  des   Grafen  Anlnn   Günther  von   Oldenburg.  «Is 
Schrei likunstslück,   Stdrck. 

R.  V.  Bauer,  Inhaber  d.  Bromberg'schen  Buchh.  in  Boren  : 
35.'I2.    2   Wappen    v.    17.   u.    18.   Jhdt..    Perpnmenlmalcrci    u. 
WnchsrelieL 

Frl.  V.  Rettberg  in  Mnnchen: 
.3533.    Salzburuer  Silliermuiiie   von   1692. 


459 


Anzeiger  lur  kuiule  der  deutschen  Vorzeil. 


460 


F.   C.  Mayer,  IVoTessor  a.  d.  Kunstschule  in  Nürnberg: 
3534.    3  kleine  SilbermUnzen  v.  17.  u.  18.  Jlidt. 


Herrmann,   Kenienverwaller,  in  Trabelsdorf: 
3535.    3  Silbermilnien  v.  1553,  1700  u.  1748. 


rbronik  der  liistorisclieu  Vereine. 


Collectaneenblatt  für  die  Geschichte  Bayerns, 
insbesondere  für  die  Geschichte  der  Stadt  N'euburg  a.  d.  Donau 
und  deren  Umgegend,  bearbeitet  von  Mitgliedern  des  hislor. 
Filial-Vcreins  zu  Neuburg.    Jahrg.  \XV.     1859.    Neuburg  a./D. 

Neuburg  und  seine  Fiirslen.  Ein  historischer  Versuch  als 
Beitrag  zur  Geschichte  des  Fürstenlhums  l'falz-Neuburg.  Von 
F.  A,  Förch,  Sladtpfarrer  etc.  8.  154  Stn.  Verlag  von 
August  Prcchter. 

Jahresbericht  des  historischen  F'ilial-Vcreins 
zu  Neuburg  a.  d.  I).  für  das  .lahr  1859.  (Gesellschafts-An- 
gelcgciihcilen.) 

Vierundzwanzigster  uml  fiinf  und  zwanzigster 
Jahres-Bericht  des  historischen  Kreis-Vereins  im 
Regierungsbezirke  von  Schwaben  und  N'euburg 
für  die  Jahre  18.58  u.  1859.  Augsburg.  1860.  (Gesellschafls- 
Angelegeuhcilen.) 

Die  ältesten  Glasgemälde  im  Dome  zu  .\ugsburg  mit  der 
Geschichte  des  Dombaus  in  der  romanischen  Kunsiperiode,  von 
Theodor  llerberger,  Archivar.  Mit  einer  Tafel  in  Slein- 
und  fünf  in  Farbendruck.  Mitgclhcilt  durch  den  historischen 
Verein  von  Schwaben  und  Neuburg.  Augsburg.  Druck  der 
J.  P.  Ilimmer'schen  Buchdruckerei.     1860.     4.     38  Stn. 

Dreiundzwanzigstcr  Bericht  über  das  Wirken 
und  den  Stand  des  historischen  Vereins  zu  Bam- 
berg im  J.  1859,60.     Bamberg,  1860. 

Jahresbericht.  —  Auszüge  aus  dem  Copialbuche  des  Klo- 
sters Langheim.     2.  Ablh.  —  Miscellaneen. 

Mittheilungen  des  Vereins  für  Kunst  und  Alter- 
Ihum  in  Ulm  und  Oberschwaben,  unter  dem  Protekto- 
rate Sr.  kOnigl.  Hoheit  des  Kronprinzen  Karl  von  Württem- 
berg. Dreizehnte  Veröffentlichung.  Zwölfler  Bericht.  Der 
grölsercn  Hefte  achte  Folge.  Mit  5  SteindrucKtafeln  und  Holz- 
schnitten. Ulm,  1860.  In  Commission  der  Stettin'schen  Buch- 
Vhandlung. 

Das  alemannische  Todtenfeld  bei  Ulm.  Von  Prof.  Dr. 
Hafsler.  —  Zwei  Rosenbergische  Fehden.  Von  t  Prof.  Dr. 
Vcrscnmcyer,  —  Auszug  aus  den  Frotukollen  der  Vcrcins- 
sitzungen.  —  Uebcrsicht  der  dem  Vereine  für  seine  Samm- 
lungen übcrgcbenen  Geschenke. 

Siebenter  Bericht  n  b  f  r  den  A  1 1  c  r  I  hu  in  s  vc  rein 
im  Zabcrgau  1850  —  60.  Von  harl  Klun/.inger,  Dr. 
philos.     1860.     Stuttgart. 

Ein  in  (inglingen  aufgefundener  rOmi.«cher  Altar,  —  Ar- 
chitektur, Skulptur  und  Malerei  im  Zabergau  und  jetzigen 
Oberami  Brackenheim.  —  Gescllschafls-Angclcgenheitcn. 

Zeitschrift  de»  Verein»  für  hcssi.ichc  Ge- 
schichte und  Landeskunde,     8.  Band,  (2.)  Kassel.  1860. 


Die  hessen-kassel'sche  Kriegsmacht  unter  dem  Landgrafen 
Karl  bis  zum  Frieden  von  Rjswick,  1686.  —  Subsidienver- 
Irage  zwischen  Hessen,  den  Vereinigten  Niederlanden  und  Eng- 
land aus  den  J.  1694  bis  1708,  milgelhcilt  von  Bibliothekar 
Dr.  Bcrnhardi.  —  Die  zwei  ältesten  schriftlichen  Onndlagen 
der  landsländischen  Verfassung  in  dem  Furstenthum  Hessen 
und  den  anhängenden  Grafschaften,  milgeth.  von  Oberpost- 
meister F.  Nebelthau.  —  Von  den  allen  lleerwagen  und  lleer- 
wagengeldern,  von  überapp.- Kalh  Dr.  liüff.  —  Die  Schlacht 
bei  halcfeld,  mitgelheilt  von  Archivar  Dr.  Landau.  —  Akten- 
stücke über  die  grofse  Bewegung  im  deutschen  .\del  in  dem 
Jahre  1576,  von  dems.  —  Die  Bevölkerung  Kurhessens  und 
deren  Bewegung,  mitgeth.  von  der  kurfürstl.  statistischen  Com- 
mission.  --   Beiträge  zur  hess.  Ortsgeseliichte.  von   Dr.  Landau, 

Archiv  für  Hessische  Geschichte  und  Alter- 
th  ums  künde.  Urkunden  zur  hessischen  Landes-,  Orts-  und 
Familiengeschichte,  welche  bis  jetzt  im  Druck  noch  nicht  er- 
schienen sind.  Im  Auftrage  des  historischen  Vereins  für  das 
Grolsherzogthum  Hessen  herausgegeben  Ludwig  Baur,  grofsh. 
hess.  Archivar.  Heft  16.  Vom  J.  1145  bis  1339.  Zerfallt 
in  2  Abtheilungen  :  Provinz  Slarkenburg  und  Provinz  Ober- 
hessen. 

Mittheilungen  des  Hanauer  Bezirksvereins  fUr 
hessische  Geschichte  und  Landeskunde.  Nr.  1,  und 
2.     Hanau.     Verlag  von  Friq/irich  König.     1860. 

Vorwort  :  kurze  Andeutungen  über  Entstehung  und  Wirk- 
samkeit des  hanauischen  Bezirksvereins  für  hessische  Ge- 
schichte und  Landeskunde,  von  Dr.  Denhard.  —  Urkundliche 
Geschichte  der  allmählichen  Vergrölserung  der  Grafschaft  Ha- 
nau aus  der  Mitte  des  13.  Jahrb.  bis  zum  Ausslerben  des  graf- 
lichen Hauses  im  J.  1736.  Nebst  einer  genealogischen  Tafel. 
Eine  historische  Untersuchung  mit  besonderer  Berücksichti- 
gung der  4  grofsen  Erbschalten  der  Hanauer  Grafen,  von  Dr. 
Donimenich. 

Periodische  Blätter  der  Geschichts-  und  .\l- 
lerthums  verein  e  zu  Kassel.  Darmstndt  u.  Wiesbaden. 
Nr.   13.  u.   14.  April   und   August.      1860. 

Berichte  über  die  Sitzungen,  Sammlungen  und  andere  An- 
gelegenheiten dieser  drei  Vereine. 

Annalen  des  Vereins  für  Nassnuische  .Mlcr- 
thunisKunde  und  Geschichtsforschung.  V,  .'t.  Wies- 
baden, 1860.  .\uf  Kosten  des  Vereins.  Die  Limburger  Chro- 
nik des  Johannes.  Nach  J.  Fr.  Fausl's  Fasti  Limburgcnses. 
Im  Auftrag  des  Vereins  für  Nassauische  Alterlhumskunde  her- 
ausgegeben von  Dr.  Karl  Rössel,  Sekretär  de»  Vereins.  Wies- 
baden.    1860. 

Zeitschrift  des  Vereins  zur  Erforschung  der 
rheinischen  (ieschichtc  und  Altert  h  Um  er  in  Mainz. 


461 


Anzeiger  liir  kuiidi'  der  deutschen  Vorzeit. 


4Ü2 


Zweiten  Baodes  1.  u.  2.  Uli.  Mit  lieitragen  von  l)r.  Wiil- 
niann,  Dr.  Becker,  Laske  und  Dr.  Lehmann.  Nebst  3  litho- 
graphierten Tafeln.     Mainz.     1859. 

Chronik  der  niedrigsten  Wasserstande  des  Rheins  vom  J. 
70  n.  Chr.  Geb.  bis  185S  und  Nachrichten  über  die  im  J.  1857 

—  1858  im  Hheinbelle  von  der  Schweiz  bis  nach  Holland  zu 
Tage  gekommenen  Allerthiimer  und  Merkwürdigkeiten,  ins- 
besondere über  die  damals  sichtbaren  Steinpfeilerresle  der 
ehemaligen  festen  Brücke  bei  Mainz  und  die  unfern  dieser 
Stadt  im  Bheinsirome  gemachten  Entdeckungen,  mitgeth.  von 
Dr.  med.  Jos.  Willmann,  1.  Dir.  des  Vereins.  —  Antiquari- 
sche Keisebeschreiliunsen  von  K.  K.  —  Komische  Inschriften 
aus  Mainz  und  der  Umgegend,  zusammengestellt  von  Dr.  J. 
Becker  von  Frankfurt.  —  Vermischtes  (Bauresle  im  Kaslrich, 
judische  Grabsteine). 

Jahresbericht  der  Gesellschaft  für  nützliche 
Forschungen  in  Trier  vom  J.  1858,  herausgeg.  vom  zeit. 
Sekret.  Schneemann.  Mit  2  meteorologischen  Tabellen.  Trier. 
1859. 

I.  Jlitglieder.  II.  Sitzungen.  III.  Verwaltung.  IV.  Auf- 
sätze und  Berichte.  A.  Numismatisches  und  antiquarisch -ge- 
schichtliches. 1.  Klostermünzen  im  Sprengel  der  Trier'schen 
Erzdiözese,  von  dem  zeit.  Sekr.  d.  Gcscllsch.  Schneemann.  — 
2.  Die  Münzstätten   der   Trier'schen  Fürstbischöfe,  von  dems. 

—  3.  Die  Kntcrsburg  bei  Berlrich,  von  Pastor  Ost  in  Derae- 
rath.  —  4.  Die  Grabraäler  in  der  Kirche  zu  St.  Wendel,  von 
dems.  —  5.  Geschichte  der  ehemaligen  Herrschaft  und  des 
Hochgerichts  zu  Wolmeralh  (Forts.),  von  dem.s.  —  (j.  Dritter 
Nachtrag   zu  Bohls  „Trierischc  Münzen",    von  H.  Dr.  Ladner. 

—  (B.  Naturhistorisches.  C.  Meteorolffisches.).  —  V.  Ent- 
deckungen. 12.  Der  Münzfund  zu  Eller,  von  dem  Übristlieu- 
tenant  a.  D.    Herrn  Senckler   in  Erpel.  —    Mitlhiilungen  von 


den  Herren:  l'rol.  Dr.  Gerhard  in  Berlin,  Lehrer  Laux  in 
Ulmen,  Pastor  Schneider  in  Bertrich,  Pastor  Cranier  in  Hall- 
schlag. —  17.  Steingut  des  Kj.  Jahrh.,  von  H.  Dr.  Ladner. 
VI.  Unternehmungen.     VII.  Sammlungen. 

Mittheilungen  des  historischen  Vereins  zu  Os- 
nabrück. Sechster  Band.  1800.  Osnabrück.  Im  Selbst- 
verlage des  Vereins. 

Die  Sicgelbarkeit  der  Bitter  und  ScholTen  in  Osnabrück 
im  13.  Jahrh.,  von  Eduard  Freiherrn  von  Schele.  —  Zur  Ge- 
schichte der  Bürgerschaft  von  Osnabrück,  vom  Bürgermeister 
Dr.  Stüve.  a.  Die  Häupter  der  Burgerschall.  —  Feierlicher 
Einritt  Ernst  August's  I.  in  das  Fürslenthuni  und  die  Stadt 
Osnabrück  am  28.  und.  30.  Sept.  16ü2.  Mitgeth.  von  E.  Frhrn. 
v.  Schele.  —  Der  Handel  von  Osnabrück,  von  Burgermeister 
Dr.  Stüve.  —  Der  älteste  Graf  und  die  älteste  Gräfin  von 
Teklenburg,  vom  Auditor  Möhlmann  zu  Aurich.  —  Zur  Topo- 
graphie einiger  Theile  der  alten  Diöcese  Osnabrück  aus  dem 
9.  u.  12.  Jahrh.,  vom  Conrcctor  D.  Meyer.  —  Eine  osna- 
brUckische  Geschichte  aus  dem  siebenjährigen  Kriege.  Mit- 
getheilt  von  Bürgermeister  Dr.  Stüve.  —  Historisches  t'nod- 
libet.  Vom  Pastor  Goldschmidt  zu  Kiemsloh.  —  Blankena. 
Vom  Gerichtsdirektor  HolTbauer  zu  Herlord.  Nebst  einer  Nach- 
schrift der  Kedaction.  —  Die  Feste  im  Kirchspiel  Buer.  Mit- 
getheilt  von  Dr.  Seitz  in  Buer.  —  Kirchspielsbeschreibünecn. 
Aus  den  Papieren  des  historischen  Vereins.  —  Jagdprolocoll 
von  1652.  Mitgetheilt  vom  Bürgermeister  Dr.  Stüve.  —  Die 
Grenzen  der  bischöflichen  Jagd  im  fünfzehnten  Jahrhundert. 
Vom  Conreclor  D.  Mcjer.  —  Das  Examen  Exeinlorum.  .Mit- 
getheilt vom  Bürgerm.  Dr.  Sluve.  —  Miscelle.  Vom  Biirgerm. 
Dr  Stuve.  —  Historische  Preisaufgaben  der  Commission  für 
deutsche  Geschichte  und  Quellenforschung  bei  der  kgl.  baye- 
rischen Akademie  der  Wissenschaften.     Erklärung. 


N  n  c  li  r  i  c  li  1  ('  ii. 


liiteratiir. 

Neu    erschienene  Werke. 

127)    Die  heidnische  Keligion  der  Baiwaren.     Erster 
faktischer  Beweis    für   die   Abstammung    dieses    Volkes. 
Von    Dr.    Anton    Quilzmann.     Leipzig    und    Heidel- 
berg, Winter.     löliO.     8.     XX,  31(i  Sin. 
Es   sind   noch    nicht   viele   Jahre,   dafs    die  deutsche  My- 
thologie  der   stärksten  Stutzen    bedurfte,    um    sich    selbst    zu 
behaupten.      Noch    1837    meinte    Koppen    (Lit.    Einl.   in    die 
nord.   .Myth.)  :   Wir  Deutsche  haben   keine  Mythologie.      Inzwi- 
schen   aber  ist  sie  so  machtie   hcrangiwachsen  ,  dals   sie   nun 
schon   Beliaupinngen    auf   andern   (ü-bielen    der  Ferschunc  zur 
starken  Stolze  dient.    So  in  dem  obigem  Buche;  und  wenn  dem 
Verf.  gelungen  ist,  vermittelst  ihrer  seine  Sache  siegreich  zu 
verfechten,    so  ist  das   für  die  deutsche   Mythologie   nicht   we- 
niger  ein    Triumph.     Deu   Bayern   ihre   gernianische    Abkunft 


zu  wahren,  hatte  es  kaum  eines  so  umfassenden  .\pparates 
bedurft  ;  aber  die  Arbeit  hat  vor  .MIem  ihren  selbständigen 
Werlh.  Der  Verf.  liefert  hier,  so  weit  das  Material  es  ge- 
stattete, eine  vollständige  Mythologie  des  bayerischen  Stamm- 
volkes, ein  Werk,  das  freilich  unmöglich  war  ohne  vorher- 
gegangenen grolsen  Samiiieineils  ;  aber  nachdem  einmal,  und 
zwar  innerhalb  weuiffer  Jahre,  das  Material  sich  so  massen- 
haft angehäuft  hatte,  wie  dies  namentlich  für  die  bayerischen 
Stammlande  der  Fall  ist,  wnr  die  wissenschaftliche  Verarbei- 
tung ein  nicht  weniger  nothwendigcs  und  verdienstvolles  Un- 
ternehmen. Der  Verf.  hat  die  zahlreichen  Ouellen.  wovon 
die  Noten  unter  dem  Texte  zeuten ,  mit  vielem  Fleilse  aus- 
gezogen, das  .Material  mit  kritischem  Takle  gesichlet,  Verein- 
zelte» mil  Scharfsinn  kombiniert  und  die  Masse  des  tiesam- 
niellcn  mit  wissensciiafllichcm  ficisle  geordnet  und  in  knap- 
per, lichtvoller  Dar.'^tellung  zu  einem  abgerundeten  (laiiren 
verarbeitet,   ohne    dabei    seinen  speciellcn   Zweck  je  au»  den 


463 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutsclicii   Vorzeil. 


4(34 


Augen  zu  verlieren.  Was  die  Anordnung  belrifTi,  so  hielt  er 
sich  an  den  von  Grimm  aufgestellten  Kahmcn,  von  den  hö- 
heren Gottheiten  (Gottern  und  Gültinnen)  zu  den  llalbgott- 
heiten  (Helden,  weisen  Frauen)  und  Mittelwesen  (Eiben  etc.) 
herabsteigend,  die  Kosmogonie  und  Eschatologie  anschlicfsend, 
und  endigind  mit  den  aulseren  lüiltirrverhallnissen  und  srot- 
tesdiensllichen  Gebrauchen,  wobei  die  llebcrgange  von  einem 
Abschnitt  zum  andern  iiberall  mit  geschickter  Hand  vermit- 
telt sind,  so  dafs  sie  Kaum  bemerkbar  werden.  In  der  Ein- 
leitung wird  auf  den  Unterschied  zwischen  Kelten  und  Ger- 
manen hingewiesen,  welcher  der  .\rt  ist,  dals  zwar  für  beide 
ein  gemeinsamer  Ursprung  angenommen,  aber  nicht  das  eine 
Volk  von  dem  andern  hergeleitet  werden  darf.  Das  Schluls- 
wort  fal'st  die  Ergebnisse  kurz  zusammen  und  stellt  als  vor- 
lauiiges  Endresultat  der  Untersuchung  hin,  dafs  die  alten 
Bayern  (Baivvaren)  mit  den  herminonischen  Sueven  innigst 
verwandt,  und  zunächst  von  den  Donausueven  herzuleiten 
seien.  Ein  naher  bestimmtes  Ergebnifs  soll  ein  zweiter 
faktischer  Beweis  in  einer  Darstellung  der  bayerischen 
RechtsalterthUmcr  liefern.  Im  Vorwort  wird  der  Name 
„Baiwaren"  gerechtfertigt  und  die  Etymologie  des  Wortes  dar- 
gelegt ,  wornach  ,, Baiwaren"  das  Volk  der  beiden  Bünde 
(bai-uunras  Markomannen    und    Quaden,    unter    Marobodo 

und  Katwalda)  bezeichnet.  Wenn  Gewilsheit  hier  schwer  zu 
erreichen  ist,  so  weils  doch  der  Verf.  die  Kichtigkeit  seiner 
Ansicht  in  einer  Weise  zur  Wahrscheinlichkeit  zu  erheben, 
dafs  sich  wenigstens  vom  sprachwissenschaftlichen  .Standpunkte 
aus  nichts  dagegen  einwenden  lalsl.  Aufscr  dem  vollständi- 
gen Inhaltsverzeichnils  ist  noch  das  angehangle  alphabetische 
Register  zu  erwähnen,  das  die  Schrift  auch  zum  IVachschla- 
gen  geeignet  macht. 

128)  Bibliothek  der  angelsächsischen  Poesie  in 
kritisch  bearbeiteten  Texten  und  mit  vollständigem  Glos- 
sar herausgegeben  von  C.  W.  M.  Grein.  Göltingen, 
G.  11.  Wigand.  8.  1.  Bd.  Text  I.  1857.  VI,  370  Stn. 
—  2.  Ed.  Text  11.  (Mit  einem  Facsimile)  1858.  IV, 
416  Sin. 

129)  Dichtungen  der  Angelsachsen  stabreimend  über- 
setzt von  C.  W.  M.  Grein.  Göltingen,  G.  II.  Wigand. 
8.  1.  Bd.  1857.  IV,  308  Sm.  —  2.  Bd.  1859.  IV, 
2.58  Stn. 

Eine  so  vollstündige  und  zugleich  von  so  kundiger  Hand 
besorgte,  in  einer  Sammlung  vereinigte  Ausgahe  der  angel- 
sachsischen Dichtungen,  als  in  der  obigen  ,,liililiothek"  gege- 
ben ist,  war  seither  nicht  vorhanden  und  wurde  sehr  ver- 
mifsl.  Wer  früher  der  Beschäftigung  mit  dem  Angelsächsi- 
schen sich  ernstlich  hingeben  wollte,  konnte  der  nothigen 
Ihilfsniiltcl  nur  schwer  habhaft  werden  und  mulsle  sich  häufig 
mit  unzuverlässigen  und  der  Kritik  ermangelnden  Texten  be- 
gniigen.  Der  vorliegende,  mit  grofser  Sorgfalt  und  Genauig- 
keit bearbeitete  Te.xt  stellt  sich  den  bisherigen  Ausgaben  ge- 
genüber als  ein  nach  Möglichkeit  berichtigter  und  verbesser- 
ter dar,  ohne  dal»  den  handschriftlichen  Lesarten  zu  nahe 
getreten    wäre.     Die   beiden  Bande    enlliultcn  :    Cädmon,   Ju- 


dith, Beovulf,  Cyncvulfs  Crist,  Phönix,  VIdsidh,  Byrhlnüd, 
Menologium,  Andreas,  Elene,  .luliana.  Güdhläc,  Beimlied,  Psal- 
men, Hymnen  und  Gebete,  .\lfreds  Metra  des  Boethius,  Gno- 
misches, Runenlied,  Salomo  und  Saturn,  Räthsel,  nebst  andern 
kleineren  Stücken  aus  dem  Exeterbuch,  der  Vcrceller  Hand- 
schrift, der  Sachsenchronik  etc.  Die  iVoten  unter  dem  Text 
gewahren  den  kritischen  Apparat  und  rechtfertigen  hin  und 
wieder  die  angefochtenen  handschriltlichen  Lesarten  und  vor- 
genommenen Verbesserungen.  Am  Schlufs  jeden  Bandes  be- 
finden sich  literarische  Notizen  und  nachträgliche  Vcrbesserun-^ 
gen.  Der  2.  Band  enthalt  auch  noch  ein  lithographiertes 
Facsimile  :  ein  Rathsel  aus  dem  Exeterbuch.  Das  Glossar  soll 
ihunlichsl  bald  nachfolgen. 

Die  Uebersetzung  ist  dazu  bestimmt,  gleichsam  einen 
fortlaufenden  Commenlar  zu  den  angelsächsischen  Texten  zu 
bilden,  ohne  dadurch  an  Werth  für  diejenigen,  welche  das 
Angelsächsische  nicht  lesen,  einzubülsen.  Uebcrsetzt  sind: 
Küdnion,  Judith,  Kynewulfs  Christ,  der  Vogel  I'honix,  Beowulf, 
Andreas,  Elene,  Juliana,  Guthlac,  Alfreds  Metra,  Rathsel  und 
eine  .\nzahl  kleinerer  Stücke.  Ob  ein  3.  Band  nachfolgen 
werde,  läfst  der  Uebersetzer  dahingestellt.  Er  war,  wie  er 
in  der  Vorrede  sagt,  eifrigst  bemüht,  die  Uebersetzung  dem 
Original  in  möglichster  Treue  nach  Inhalt,  Ausdruck  und 
Form  eng  anzuschlielsen,  und  namentlich  suchte  er  auch  den 
Rythmus  des  Originals  nachzubilden,  wobei  es  vor  Allem  auf 
die  Beibehaltung  der  eigenthümlichen  Stellung  der  Stabreime 
ankam.  Die  Lösung  dieser  Aufgabe  ist  ihm  über  Erwartung 
gelungen,  und  wenn  eine  noch  vollkommenere  Ausführung 
allerdings  denkbar  ist,  so  muls  erwogen  werden,  .dals  die  .\ul- 
gabe  zu  den  allerschwierigslen  gehört,  namentlich  aus  dem 
Grunde,  weil  auch  die  deutsche  Ausdrucksweise  möglichst 
gewahrt  sein  will,  und  man  kann  nicht  sagen,  dafs  hier  dem 
Genius  der  deutschen  Sprache  zu  grolse  Gewall  angethan  sei. 

130)  Die  Personennamen,  inbesondere  die  Familien- 
namen und  ihre  Fwitslehungsarten  :  auch  unter  Berück- 
sichtigung der  Ortsnamen.  Eine  sprachliche  Lnlersu- 
chung  von  .\ugust  Friedrich  Polt.  Zweite,  durch 
ein  Register  vermehrte  Ausgabe.  Leipzig,  F.  A.  Brock- 
haus.    1859.    8.     XVI,  721 ;  IV,  15Ü  Stn. 

.Ms  der  Verf.  unternahm,  das  obige  Werk,  das  wegen 
der  unerschöpflichen,  überwältigenden  Masse  des  StolTes,  als 
ein  wahrhaft  riesiges  sich  darstellt,  auszuarbeiten,  halle  er 
sich  vor  .MIem  das  rein  wissenschaftliche  Ziel  gesteckt,  die 
Gesetze  der  Namenbildung  aufzuweisen.,  die  Kategorien  fest- 
zustellen, unter  welche  sich  die  Namen  gruppieren,  und  auf 
diese  Weise  Ordnung  und  Klarheit  in  das  unmefsbare  Chaos 
zu  bringen.  Es  handelte  sich  il.iliir  weder  um  (juaulitalive 
Vollständigkeit,  die  ohnehin  unmöglich  war,  noch  um  liefrie- 
diguiig  (lerer,  welche  einen  beliebigen  Namen  bei|uem  auf- 
zuschlagen und  präcis  erklärt  zu  sehen  wünschten.  .\us  die- 
sem Grunde  ward  dem  Buche  ein  Register  nicht  sofort  bei- 
gefügt. Allein  das  BedUrfnifs  nach  einem  solchen  machte 
sich  doch  selbst  für  diejenigen,  welche  das  Werk  studierten, 
dringend  fühlbar,  und  so  ist  denn  ein  von  fremder  iland  angc- 


465 


AnzcigiM-  liir  Iviimle  der  dculscliL'n  Vorzcil 


466 


fertigtes,  rein  alphabetisches  Register  alier  im  Text  vorlioimneii- 
den  Namen  jeglicher  Art  in  einer  zweiten  Ausgabe  dem  ßuche 
beigegeben  worden.     Diese  beste  Kechtlertigung  dieser  Arbeit 
and    den    Beweis    ihrer   Noihwendigkeit,    zugleich    aber    der 
Keichhalligkeit    des    Hauptwerks,    trügt    das  Hegister    in    sich 
selbst,    das   auf   lö'j  dreispaltigen  Seiten    über  25,000  Namen 
zählen  mag.     Das  schon  der  ersten    .\usgabe  mitgegebene  In- 
hallsverzeichnils    legt    den    Gang    der    Untersuchung    bis    in's 
Einzelne  dar.     liier  nur  ein  kurzer  Ueberblick  :  I.  BegrilT  des 
Eigennamens;  Schwierigkeit  der  Deutung:    wegen   Willkuhr- 
liclikeit    der   Namen,    Namen  Wanderung    von  Volk    zu    Volk, 
Namenvcrderbung   u.  s.  w.     II.  Personen-,   haupt.'ioclilich  Ka- 
milienuanien  :    nach  (Jerlliehkeilen  ;   nach  Zeit  und   andern  Um- 
ständen der  Geburt;    nach  Eigenschaflen ;   Beschaftiguog :  na- 
turgeschichlliche  Benennungen;  religiöse  Beziehungen. 
131)  Zur    Geschichte    des  Kürstenbergischen    Wap- 
pens.    Heraldische   Monographie    von    K.   K.   ^Friedrich 
Karl  Kürst   zu  Hohcnlohe-Waldenburg).     Als  Mauuscript 
gedruckt.     4.     VIII    u.  75  Sin.    mit    11   Talein  in  Stein- 
und  Farbendruck  und  vielen  Holzschnitten. 
Eine  den  Freunden  der  Wappen-  und  Siegelkunde  sicher- 
lich   hochwillkommene    Gabe    des    um    kritisch    sichtende    Be- 
handlung dieses  Theils  der  hislorischen  Wissenschaft  vielfach 
verdienten,  durchlauchtigen  Verfassers.     Sollen  die  in  der  He- 
raldik  aufgeworfenen    Streitfragen,    ohne   Ueberstürzung,    si- 
chern Resultaten  entgegengeführt  werden,  so  sind  gründliche 
Einzulstudien,  die  sich,  wie  die    vorliegende,   auf  ein  bedeu- 
tendes   Material    stützen,   unentbehrlich    noiliwendig.     Von  S. 
1  —  25    werden    einleitende   Bemerkungen    zur  (icschirhie  der 
Heraldik    überhaupt    und    des    Wappens    der  Fürsten    zu    Kur- 
stenberg   insbesondere   gegeben.      Wir    erhalten    hier   manche 
interessante   Notiz.      So    wird    z.  B.   auf  S.  3    auf  ein    bisher 
ganz  unbekannt  gewesenes,  gemaltes  Wappenbuch  des  Jahres 
1438,  in  der  fürstlich   fürstenbergischen   Hofbibliolbck   zu   Uo- 
naueschingen,    hingewiesen.     S.  20  — 30  enthalt  die  Blasonie- 
ruDg   des   fürstenbergischen  Wappens.     Acht    mit  dem   Haupt- 
gegenstande   zusammenhangende   Studien    (über    den    Reichs- 
adler, das  heraldische  Pelzwerk  und  dessen  Darstellungsweise 
im   Mittelaller,  die  Darslellungsweise  der  Wappen   auf  alleren 
Siegeln,   die    Wappenhelnie,    die    Wappen    der  verschiedenen 
Grafen  von  der  Fahne,  die  Wappen  der  alten   Grafen  v.   Hei- 
ligenberg,   eine    dem    Grafen  Jakob    Ludwig    zu   Fürstenberg 
von  h.  Ferdinand  II.  I(j24  verliehene  Verzierung  und  Verbes- 
serung seines    Wappens,  sowie  endlich    über   die    millelallcr- 
lichen   Frauen-Siegel)    bilden    den    belehrenden    und    dankens- 
werthen  Nachtrag.  K.   v.  S. 

132)  Das  Kriegswesen  des  heiligen  romischen  Rei- 
ches deutscher  Nation  unter  Maximilian  I. 
und  Karl  V.  Historischer  Entwurf  und  Durchführung 
von  (Juirin  Leitner,  k.  k.  österr.  Ober- Lieutenant. 
Gezeichnet  von  A.  Reu  mann.  7  Blatter  in  Tondruck 
nebst  1  Blatt  Text.  Leipzig,  J.  L.  Schrag's  Verlag,  qu. 
gr.  foL 
Ilaupt(|uellen  dieses  Werkes  sind  die  bekannten,  in  den 
Jahren   1504— lö'Jü  bei  Fcyerabend  zu  Frankfurt  a.  M.  erschie- 


nenen KriegsbUcher  von  Leonhard  Fronsperger  und  deren  Illu- 
slralionen  durch  Just  Amman.  .\us  letzleren  sind  einzelne 
Figuren  ausgehoben  und  mit  anderen  zu  malerischen  Grup- 
pen vereinigt.  .Auch  aus  dem  grolsen,  in  der  Oerschau'schen 
Sammlung  wiederabgedruckten  Holzschnitte,  wie  aus  H.  Burk- 
mairs  Zeichnungen  zum  Weilskunig,  linden  sich  einzelne  Fi- 
guren eingestreut.  Der  Text  ist  ebenfalls  den  Fronsperger"- 
schen   Büchern   entlehnt. 

133)  Retscherhof  und  Konigspfalz  in  Speier.  Ein 
Beilrag  zur  geschichtlichen  Topographie  Spriers  von 
Georg  Bau,  kgl.  Prof.  Speier.  Im  Verlag  der  F.  C. 
Neidhard'schen  Buchhandlung.  1859.  Mit  2  Tafeln  in 
Steindruck.     95  Stn.     8. 

Eine  zweite  Auflage  des  zuerst  1858  erschienenen  Buches, 
welche  nur  deshalb  nicht  auf  dem  Titel  als  solche  hervorge» 
hoben  worden,  weil,  die  F'orschungen  auf  ganz  neue  Grund- 
lagen, namentlich  auf  Urkunden  im  städtischen  Archive  zu 
Speier  sich  gründen  und  deshalb  selbst  als  ganz  neue  gellen 
können.  Für  den  aulsen  Stehendeu  mufs  mit  dieser  Schrift 
der  Streit,  der  eine  Zeit  lang  entbrannt  war,  geschlichtet  er- 
scheinen. 

134)  Die  Künstler  aller  Zeiten  und  Völker  oder 
Leben  und  Werke  der  berühmtesten  Baumeister,  Bild- 
hauer, Maler,  Kupferstecher,  Formschneider,  Lithogra- 
phen u.  s.  w.  von  den  frühesten  Kunslepochen  bis  zur 
Gegenwart.  Nach  den  besten  Quellen  bearbeitet.  Be- 
gonnen von  Prof.  Fr.  Müller,  fortgesetzt  von  Dr.  Karl 
Klunzinger,  Zweiler  Band.  Slultgarl.  Verlag  von 
Ebner  und  Seuberl.      1800. 

Der  vorliegende  2.  Band  ist  bis  zum  .\rtikel  (iuarini 
noch  vom  ersten  l'nlernehmer  gefertigt  und  in  derselben  Weise 
wie  der  erste  gehalten.  Die  Fortsetzung  unterscheidet  sich 
sogleich  durch  mehrere  wesentliche  Verbesserungen.  Die  ein- 
zelnen .\rlikel  sind  zu  grOlserer  Bündigkeit  zusammengedrängt, 
da  es  im  Plan  eines  Lexikons  doch  einmal  nicht  liegt,  er- 
schöpfende Abhandlungen  zu  geben.  Dafür  ist  aber  jedem 
Artikel  am  Schlüsse  eine  Uebersicht  der  betrelTenden  Lite- 
ratur angehängt,  so  dals  jedem  weitergehenden  Interesse  der 
Weg  zu  fernerer  Forschung  gewiesen  ist.  Wer  aus  Erfah- 
rung weils,  welche  undankbare  .Vufgabe  es  ist,  eine  unvol- 
lendete wissenschaftliche  Arbeil  fortzufuhren,  kann  Herrn  Dr. 
Klunzinger  nur  doppeltes  Verdienst  zusprechen. 

135)  Nibelungenlied  oder  Nibelungenlieder?  Eine 
Streilschrift  von  Heinrich  Fischer.  Hannover,  Rümp- 
ler.     1859.     8.     150  Sin. 

Der  Verfasser,  ein  Gccner  der  Lachiiiannschen  Theorie 
von  der  Entslehungsarl  des  Nibelungenliedes  und  Vcrlreler  der 
Ansicht,  dafs  die  Handschrift  C  den  ursprünglichen  Text  enl- 
halle,  will  die  nun  schon  so  lange  schwebende  Sireilfrago 
dem  Abschluls  naher  führen,  „und  zwar  durch  gennue  Prü- 
fung des  Weges,  auf  welchem  Lnclimaiin  zu  seinen  Re.-iilla- 
ten  gelangt  isl."  Zunächst  sucht  er  (Inrzuihun,  dafs  die  \i|. 
niar'sche  Schrift  über  die  Resle  der  Allilerntion  im  Nibelungen- 
liede weder  der  Lnclimann'schen  Kritik,  noch  der  Handsclirifl 
A  eine  Stütze    zu   geben    geeignet   sei.     Sodann    fafsl   er   die 


461 


Anzeiger  fiir  Kumlc  der  (Icutschcn   NOrzcit 


468 


allgemeinen  Krilcrien,  nach  welchen  I.achniann  bei  der  Kri- 
tik der  einzelnen  Stellen  verfahren  ist,  in's  Auge,  um  zu  zei- 
gen, ilaTs  sie  sich  nicht  bewahren.  Hierauf  geht  er  zur  Lnch- 
mnnn'schen  Kritik  selbst  Uher,  indem  er  die  Gründe,  welche 
Lachmann  zur  Aussonderung  der  '20  als  einzeln  entstanden 
angesehenen  Lieder  bewogen,  einer  scharfen,  in's  Einzelne  ge- 
henden Musterung  unlerzielil  und  ihre  llnhallbarKeil  aufzu- 
weisen strebt.  Es  werden  dabei  die  Lieder  vom  ersten  bis 
zum  zwanzigsten  durchgegangen,  worauf  eine  kurze  Betrach- 
tung der  Grundlage  der  Lachiiiann'schen  .\rbeil,  der  Lieder- 
theorie und  der  llandschriflenrr.nge  folgt.  Das  Endergebnils 
seiner  Untersuchung  spricht  der  Verf.  am  Schlüsse  mit  den 
Worten  aus:  „Das  Nibelungenlied  ist  das  Werk  eines  Dich- 
ters, und  die  Handschrift  C  enthalt,  von  einzelnen  Verderb- 
nissen abgesehen,  den  ursprünglichen  Text."  Wenn  die  Schrift 
den  Streit  nicht  zum  vollen  .\us(rag  bringt,  so  ist  doch  ih- 
rem Verf.  innige  Vertrautheit  mit  dem  Gegen.'tande,  geschickte 
WalTenluhrung  und  ein  scharfes  .\uge  fiir  die  Schwachen  der 
gegnerischen  Ansicht  wenigstens  nicht  abzusprechen. 

136)  Vertelln.  Plattdeutsche  Erzählungen  von  Kla  us  Groth. 
Zweiler  Band:  Irina.  Zweite  unveränderte  Auflage. 
Kiel.  E.   Ilomann.     1860.     kl.  8.     21.3  Sin. 

Klaus  Grolb  zeichnet  sich  vor  andern  plattdeutsch  Dich- 
tenden der  Gegenwart  aus  durch  seinen  wahrhaft  poetischen 
Sinn  und  das  Bestreben,  für  das  Plattdeutsche  einen  edlern 
Inhalt  zu  gewinnen,  als  ihm  bisher  gewöhnlich  zugeführt 
wurde,  und  es  dadurch  auf  eine  höhere  Stufe  7u  heben,  ohne 
deshalb  das  Vollislhiiniliche  hintanzusetzen  und  dem  Hoch- 
deutschen zu  starke  Concessionen  zu  machen.  So  auch  in 
der  vorliegenden  Erzählung,  die  das  Kleinleben  der  Ditmar- 
scher  Landleule  vorführt,  mit  Liebe  bei  Einzelschilderungen 
verweilt  und  allen  Vorfällen  und  Erscheinungen  des  Landle- 
bens eine  gemuthlich  poetische  Seite  abzugewinnen  strebt, 
nicht  ohne  eine  Perspektive  auf  eine  aus  dem  städtischen  Le- 
ben herüberwehende  feinere  Geistesbildung  und  Vcrbildung. 
Rucksichtlich  der  Eigenheiten  der  angewendeten  Mundart,  de- 
ren Orthographie  und  der  Bedeutung  der  schwierigen  Aus- 
drucke niufs  auf  den  als  den  Lesern  bekannt  vorausgesetzten 
Onickborn  des  Verf.  verwiesen  werden.  In  der  ohi  en  Er- 
zählung ist  nur  hie  und  da  in  einer  Note  ein  eigenihunilichcs 
Wort  übersetzt. 

137)  Lehrbuch  der  Geschichte  der  Medizin  und  der 
epidemischen  Krankheiten.  Von  Dr.  II.  Iläser, 
Professor  zu  Greifswald.  Zweiter  Band.  Geschichte  der 
epidemischen  Krankheiten.  Zweite  völlig  unigearbeilete 
.\uflage.  p'.rsle  Ablheiliing.  Jena,  Druck  und  Verlag 
von    l'ricdr.    Mauke.      ]H^^.      8.      312  u.   56  Sin. 

Der  \V(  rlh  cIicms  viprtrelflichen  Werkes  ist  von  der  Wis- 
»enschiifi  schon  au(rknnnt.  Dasselbe  behandelt  in  der  ersten 
Periode  die  Geschichte  der  E[)idimien  des  Allerlhum.s,  d.  i.  von 
den  ältesten  Ziiten  bis  zum  6.  .Iiihrb.  christlicher  Zeitrech- 
nung. Die  zweite  Periode,  „das  Millelnltcr",  umfafst  die  (Je- 
schichte  der  epidemischen  Krankheiten,  deren  die  Schriftstel- 
ler vom  6.  bis  zum  16.  Jahrh.  gedenken.  „Zwei  KrnnKlieilen 
sind  e»  vor  allen,"  sagt  der  Verf.  S.  60,  ,,dic  wir  als  die  un- 


mittelbare Wirkung  der  socialen  Verliällnisse  des  Mittelalters 
betrachten  dürfen,  —  ein  stehendes  chronisches  Leiden  das 
eine,  eine  epidemisch  akute  Seuche  die  andere:  der  Aus- 
satz und  die  Pest:  beide  entstanden  und  gewachsen,  ver- 
gangen und  zerstoben  mit  dem,  was  sie  ins  Leben  rief,  das 
Mittelalter.  Ihnen  zur  Seite  geht  eine  dritte  lurchthare  Seuche, 
die  Blattern,  deren  Verheerungen  erst  in  unsern  Tagen  durch 
eine  der  glänzendsten  Leistungen  des  menschlichen  Geistes  ein 
Ziel  gesetzt  worden  ist."  im  Folgenden  stellt  uns  der  Verf. 
die  Geschichte  der  Blattern  und  der  verwandten  Exanthemen, 
die  Geschichte  des  .\ussatzes,  sein  Vorkommen  im  .\lterlhum 
und  seine  Zunahme  und  Verbreitung  im  Mittelalter,  und  die 
Geschichte  der  Pest  vom  7.  bis  13.  Jahrb.  dar.  Ein  weilerer 
Abschnitt  behandelt  in  ausführlicher  Darstellung  die  Geschichte 
des  schwarzen  Todes.  Dann  folgt  die  Geschichte  der  psychi- 
schen Seuchen,  Lykanthropie  und  ahnliche,  und  die  Geschichte 
der  Syphilis.  Der  .\nliang  enthält  den  .Abdruck  von  Beleg- 
stellen und  Schilderungen  gleichzeitiger  Schriftsteller  über  die 
dargestellten  Krankheilen. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Bulletin  de  la  soc.  de  l'histoire  du  Protestantisme 
fran^ais.  IX.  1  —  3.  Lettre  inidile  de  Fr.  Ilolman  au 
roi  .\nloine  de  Navarre.  Strasb.  1.560.  4-6.  Reseigne- 
ment  sur  Nie.  van  Sorgen,  propri^laire  d'un  Album  pro- 
lestanl  de  160.5.  —  Lettre  in^dite  de  Phil.  Mi^lanchthon 
ä  .\nloine   de  Bourbon,  roi  de   Navarre.      1560. 

Bund:  Nr.  336.  Vulkssagcn  der  Schweiz.  Das  Ung'hur  im 
Mundkinn.    (Runge.) 

Dioskuren:  43.  Die  Stiftskirche  zu  Bücken  u.  ihre  Kunsldenk- 
niäler.    (Mililer.)    45.   Der  Dom   zu  Frauenburg.    (Bergan.) 

Illustr.  Familienbuch:  Nr.  F.  I,  1,  S.  21.  Der  Luxus, 
eine  kulturhistorische  Studie. 

Giornale  slorico  degli  archivi  Toscani.  IV.  Sopra 
una  missione  di  Caspare  Scioppio  ä  Lucca  cnme  ambas- 
ciatore   del  sultano  Jachia.      (Boiigi.) 

Grenzbnten:  Nr.  46.  Alter  Volksglaube  und  Volksbrauch 
am   Allerseelcnlage. 

All  gm  eine  Ki  rc  h  e  n  z  ei  I  u  ng  :  Nr.  89.  9U.  Die  Verfolgun- 
gen der  Evangelischen  in  Böhmen. 

Magazin  f.  d.  Literatur  d.  Ausl.  :  Nr.  48.  Das  deutsche 
Sprarhgebicl  :  I.  Sprachsreiizen  und  Sprachinvasionen.  — 
Nr.  19.  II.  Politische  Machlenlwirklung.  -  Nr.  .50.  III. 
Fremde   unter   Deutschen    und    Deutsche   unter  Fremden. 

Deutsches  Museum:  Nr.  44.  Eine  Sagenreise  :  2.  Der  KylT- 
hauser  und  (.»uestenberg.     (H.  Prohle.) 

Berl  i  ner  Nachri  chten  :  Nr.  286.  Der  neuenidcrkle  Todten- 
tanz  in   der   Marienkirche   zu    Berlin.      (I.iibke.) 

Die   Niilur:   Nr.  48.  49.   Tracht   und    Mide.    (Ule.) 

Orient  u  n  il  Orriclciil:  I,  1.  lieber  die  alte  deutsche,  auf 
Befelil  de«  Grafen  IClH'rhnrdI  von  Württemberg  abgefafsic, 
Uebersetzung  des  Kalilah  und  Diinnah,  insbesondere  de- 
ren ällisicn  Hrnck  etc.  (Benfey.)  Die  9  Hohlen  des  Kör- 
pers.  (Holland.)  —  Ccrvu»  —  xefiao;  —  Hirsch.  (L.  Meyer.) 


469 


AnzeisfiT   lur   Kunde   der  deutschen   NOrzeil. 


470 


Palalina:    Nr.  99.     Für  Sammler  von   allen   Hunten. 

Siebenbürger  Q  oa  r  ta  Ischr  i  f  1 :  II.  Jan.  bis  Man.  Offene 
Briefe  an  die  Freunde  unserer  deutschen  Slutlersprache. 
(Sdiuler-Liblov). 

La  libre  Kecherche:  XVIII.  1.  I.c  roman  du  Kenard.  (Po- 
toin.) 

Revue  archeol.  :  11.  Habitalions  lacustrcs  des  temps  anciens 
et  modernes  (Troyon.) 

Revue  germanique:  VIU.  :  La  gal^rie  Suerniondl  ii  Aix- 
la-Chapelle.      (Bürger.) 

Revue  des  deux  mondes:  XIX.  4.  Les  peintres  flamands 
et  hollandais  cn  Flandre  et  en  llollande.     I.     (Vilel.) 

Leipziger  Sonn  lagsblal  t :  ^'^.  43.  47.  Sachsens  Müni- 
verhallnisse  bis  zum  30jShr.  Kriege.    (Dietze.) 

Wochenblatt  der  Johanniler-Ordens-Balley  Bran- 
denburg: Nr.  8.  Heber  Kronen  in  der  Heraldik,  mit 
besonderer  Hücksicht  auf  die  Wappen  und  Miinzcn  der 
Grolsmeisler  des  Johanniler-Drdens.  (v.  Ledebur.)  Nr.  10. 
Die  Verschmelzung  des  St.  Lazarus -Ordens  in  Deutsch- 
land mit  den  Johannitern.     (L.  v.  L.) 

Zeitschrift  fiir  deutsches  Recht:  XX.  2.  Das  vorma- 
lige Heichskamniergerichl  und  seine  Schicksale.  (Thu- 
dichum.)  Der  Entwurf  einer  Criminalordnung  für  Wiirt- 
temberg  1609.  Ein  Beilrag  zur  Geschichte  des  Slraf- 
rechts.     (Gefsler.) 

Zeitschrift  für  vergleichende  Sprachforschung: 
X.  1  :  „Gniserich.".  (Schleicher.)  --  Der  gotli.  g'-n.  sing. 
der  u-   und   i-slamme.      (üers.)     „Gruse."     (Kuhn.) 

Zeitschrift  für  christliche  Wissenschaft:  Nr.  44. 
Handschriftliches  von  Job.  Gerhard.  (Weingarten.)  — 
Nr.  47.    Zur  Melanchlhon's-Lileratur  von   18U0.     (Str.) 

Illustr.  Zeitung:    Nr.  907.    Die  Erfurter  IHarlinfeier. 

Landshuter  Zeitung:  Nr.  224.  In  Sachen  der  historischen 
Vereine:  38.  Die  histor.  Vereine  Bayerns.  46.  Nochmals 
Kaiser  Otto  d.  Gr.  und  Papst  Johann  XII.  49.  Dr.  (^uilz- 
mann's  „die  heidnische  Religion  der  Baiwaren."  Berich- 
tigungen.  —    Luilprandus  non   purgalus.      (R.) 

Neue  Munch.  Zeitung:  .\bendblatt  Nr.  280.  Die  histori- 
schen Allerthümer  u.  d.  Denkniiiler  aller  Kunst   in  Bayern. 

Wiener  Zci  I  u  ng  ^  Nr.  268.  Ausschreibung  eines  Preises  für 
eine  populäre  Geschichte  von  Mahren.  —  271.  Die  Ausstel- 
lung niillelallerlirher  Kunslobjecle  veranstaltet  von  dem 
Wiener  Altcrihums- Vereine.  —  196—198.  Die  welt- 
berühmte Simandlliruderschaft."  Eine  sitlenschildernde 
Skizze. 


VrrniiHclitP  'Wnrlirit*lit*'n. 

183)  Her  Aufruf,  zuui  /wecke  der  D  a  ch  he  d  e  c  k  u  u  g 
des  Kölner  Doms  willige  Gaben  zu  spenden,  hat  nur  'JOOO 
Thaler  eingebracht.  Dagegen  hat  die  Stadt  Köln  nicht  nur  .SQOO 
Tlialer  durch  freiwillige  (Jaben  gespendet,  sondern  noch  "wei- 
tere 15,000  Thlr.  aus  stadtischen  Mitteln  bewilligt,  um  die  Da- 
chung mit  dem  solideren  Blei  statt  des  Zinkes  zu  ermöglichen. 

184)  Da  sich  in  jüngster  Zeit  im  historischen  Vereine  zu 
München    und    in    der    Presse    Stimmen    vernehmen    liefscn, 


welche  sich  gegen  mehrere  Anordnungen  des  Resta  ur  at  i  o  n  s- 
Comites  der  Fr  a  u  e  nk  i  rc  h  e  aussprachen,  so  liefs  der  Erz- 
bischof auf  den  Ralh  des  sachkundigen  Bildhauers  Entres  meh- 
rere Denkmale  von  historischem  Wertbe,  welche  durchaus  in 
die  Kirche  gehören,  auch  die  10  Glasgenialde,  welche  den 
Fuls  des  einzig  dastehenden  sogen.  Ilerzosenfenster»  bildeten, 
wieder  an  ihre  alte  Stelle  zurückversetzen. 

185)  In  der  Wochenversammlung  des  nieder-Österreichi- 
schen Gewerbevereins  besprach  der  Dombaumeister  Ernst  die 
Vorkommnisse  bei  Abtragung  des  oberen  Theils  des  Ste- 
phansthurmes  in  Wien.  Das  Zerbröckeln  und  Verwittern 
der  Steine  hatte  in  Folge  des  schlechten  Schutzes  und  Haltes, 
den  ihnen  die  Banmeistcr  früherer  Jahrhunderte  gegeben,  troti 
der  neueren  eisernen  Schutzringe,  dergestalt  zugenommen, 
dals  binnen  wenig  Jahren  der  Einsturz  hatte  erfolgen  müssen. 
Im  Friihjahr  werde  die  Abtragung  vollendet  und  dann  sofort 
zum  Wiederaufbau  geschritten  werden,  dessen  Kosten  auf 
3,000,000  fl.  veranschlagt  sind,  und  der  binnen  5  bis  6  Jahren 
vollendet  sein  konnte,  falls  Wien  die  Beschleunigung  mit  frei- 
willigen Spenden  unterstützen  werde. 

186)  Die  von  der  Ilauptfa(;ade  der  Stephans kirche 
in  Wien  vor  längerer  Zeit  herabgenommenen  Statuen  Her- 
zog Rudolfs,  des  Stifters,  seiner  Gemahlin  Katharina  und  dessen 
Lanzeniragers  wurden  sorgfältig  gereinigt  und  im  städtischen 
MaUrial-Depot  in  der  Vorstadt  Kossau  neben  den  übrigen 
Denkmälern  der  Sladt  Wien  aufgestellt  und  zugleich  mit  einer 
entsprechenden  Inschrift  versehen.  W. 

187)  Im  slündischen  Landesarchive  zu  Brunn  befindet 
sich  eine  auf  Pergament  aiisgeferligle  Zeichnung  des  St. 
S  tep  ha  n  s  I  hu  r  mes  in  Wien.  Gelegeiillich  der  Kcslaura- 
tionsarbeilen  an  diesem  ehrwürdigen  (Jehaude  stellte  der  inSh- 
risch-standische  Landesausschufs  die  Zeichnung  dem  Gemeinde- 
rathe  Wiens  zur  Disposition;  das  bezügliche  Widmungsschrei- 
ben sammt  der  Zeichnung  ist  bereits  an  den  Ort  seiner  Be- 
stimmung abgegangen. 

188)  In  Sigmaringen  ist  eine  Chronik  von  Wurz- 
burg und  Franken  gefunden  worden,  die  bedeutend  Alte- 
ren Datums  ist,  als  die  bis  jetzt  bekannten.  Dieselbe  soll 
durch  den   Druck   veröffentlicht  werden. 

189)  Bei  Legung  der  Gasrohren  in  Passau  wurden  in 
der  Klingerstrafsc  50  Stück  altdeutsche  Sllbermrtnzcn 
gefunden. 

190)  In  derDonau,  iiiniichst  der  Allslndl  Straubing, 
fanden  Fischer  ein  altes,  übrigens  noch  ziemlieh  gut  erhal- 
tenes Schwert,  dessen  Inschrift  ,,anno  doniini  1303"  noch 
auf  ein  Jahrhundert  des  blühenden  Ritlerlhums  hindeutet.  Der 
(iriir  Wiir  in  der  Sandlage  eingebettet,  die  Spitze  gegen  den 
Spiege^  des  Wassers  gekehrt.  Es  fand  sich  in  der  Nahe  der 
Stelle,  wo  Agnes  lieinauer  von  den  llenkcrskuechlcn  wieder- 
holt in  die  Flulh  gestofsen  wurde.  Es  verbreitele  sich  da- 
her die  Ansicht,  Emeran  hasberger  zu  Kalmperg.  welcher  bei 
der  Hinrichtung  der  ungllicklichen  \.  Bernnucr  die  Eiccu- 
lion  geleilet,  habe  es  gelragen,  und  es  sei  ihm  bei  seinem 
rauhen  Eifer  aus  der  Scheide  in  die   Wellen  gestürzt. 


471 


Anzeiger  für  Kunde  dt-r  (iciilstlKMi  Norzeit. 


472 


191)  Bei  (1er  Anlage  der  Wasserkanäle  und  (iasleitunps- 
rohreii  in  Sta  d  t  am  liof  sliefs  man  nahe  bei  der  Briicke  auf 
die  alten  Grundmauern  des  einst  da^estniidenen  Thur- 
mes,  von  dem  es  heiTst,  dal's  er  auf  den  Grund  eines  Tliores 
der  allen  Stadl  Norix  gebaut  gewesen,  welche  der  Sladt  Re- 
gensburg  gegenüber  lag  und  470  von  den  Oslgolhen  zerstört 
und  geschleift   wurde. 

192)  Bei  den  Abgrabungeu  in  der  i\:ihe  des  Gögeinger- 
tbores  in  Augsburg  stiefs  man  auf  einen  u  n  i  e  ri  rd  i  sc  hen 
Gang,  der  die  Richtung  gegen  die  Zwingcrhauscr  hat,  und 
so  grofs  ist,  dals  ein   Guterwagen  bequem   durchfahren   kann. 

193)  Die  auf  hosten  des  historischen  Vereins  auf  dem 
Frohnhofe  zu  Augsburg  vorgenommenen  Arbeiten  haben 
zu  dem  gewünschten  Ergebnisse  nichl  geführt,  da  der  Grund- 
slein, nach  welchem  man  suchte,  sich  wohl  in  einer  der  fe- 
sten (irundniauern  der  elieniallgen  St.  Johanniskirche  einge- 
mauert beiludet.  Bei  einer  Künftigen  Abtragung  des  Krohn- 
bofes  und  der  .\ushebung  dieser  Grundmauern  wird  man  auch 
wol  den  gesuchten  Stein  finden.  Ein  anderer  filr  Aullindungen 
im  historischen  Fache  geeigneter  Platz  dürfte  der  zunächst 
der  St.  Gallus- Kapelle  sein,  wo  der  Boden  sich  fast  jeden 
Winter  stellenweise  senkt.  Als  der  Oekonom  Ileinzelmann 
vor  mehr  denn  30  Jahren  daselbst  eine  Grube  anlegte,  fand 
man  verschiedene  kleine,  aus  Thon  oder  Siegclerde  gefertigte 
menschliche  Figurchen,  vielleicht  Volivbilder. 


194)  Der  Konig  von  Hannover  hat  das  Stammschlofs 
des  Wölfischen  Kegentenhauses,  die  Veitsburg  bei 
Ravensburg,  angekauft  und  wird  dasselbe  herstellen  lassen. 

195)  Der  durch  seine  im  Reliefstil  gearbeiteten  Plankar- 
ten des  Rheins,  der  Mosel,  des  Neckars  und  der  ganzen  Schweiz 
bcrühmle  Ku|)fer»tecber  Delkeskarup  erhielt  vom  Frank- 
furter Senat  auf  4  Jahre  einen  Zuschuls  von  2.'i00  U.,  um  den 
in  der  kunsthislorisclicn  Welt  bekannten  Stadtplan  von 
Merian  zu  erneuern,  d.  h.  nach  ilcrseiben  Weise  die  heu- 
tige Stadt  Frankfurt  aufzunehmen. 

190)  Seit  lange  beschäftigt  man  sich  in  Basel  mit  dem 
Plane,  auf  dem  Scb  I  ac  hlfe  Ide  von  St.  Jacob  ein  grofs- 
artigeres  und  dauerhafteres  Denkmal  zu  errichten,  als  das, 
welches  sich  gegenwärtig  dort  befindet.  Bei  Gelegenheit  der 
Jahresfeier  dieser  Schlacht,  am  26.  August,  ist  ein  Concurs 
erOfl'net  worden,  und  der  mit  der  Sache  betraute  Ausschufs 
hat  neulich  zweien  Sculplurarbeitcn  von  Schweizer  Kunstlern 
Preise  zuerkannt.    Die  Wahl   von  Seite  der  Behörde  sieht  bevor. 

197)  Aus  England  liiufl  die  Nachricht  ein,  dals  man 
dort  immer  mehr  Interesse  für  das  Luthe  r  niou  um  ent  in 
Worms  gewinnt.  Sir  Culling  Cardley  thal  sein  Möglichstes, 
ein  Comite  zu  errichten,  und  sowohl  Prinz  Albert,  als  def 
Bischof  von  London  haben  sich  der  Sache  angenommen,  und 
gewifs  wird  England  die  fehlenden  5000  Pfund  zusammen- 
bringen. 


Inserate  und  BekiHinlnuifliniiü^on. 


33)  Bitte.  Will  verzeichnet  in  seinem  Nürnberger  Ge- 
lehrtenlexicon  III,  679  unter  vielen  Schriften  Selneccers  auch 
diese:  „Drey  Predigten  vom  reichen  Mann  und  armen  I.azaro. 
Luc.  IG.  Ein  Buchlein  von  den  Bettlern,  genannt  Espertus 
in  Iruphis,  samt  einer  Vorrede  I).  M.  Luthers.  Leipz.  1580.  4." 
Ich  wende  mich  mit  der  dringenden  Bitte  an  die  Herren  Bi- 
bliothekare, mir  von  vorhandenen  Exemplaren  dieser  Schrift 
gütige  Nachricht  zu  geben,  entweder  durch  die  Redaction  des 
Anzeigers,  oder  unter  meiner  Adresse  :  Wien,  St.  Ulrich  25. 

.los.  Maria  Wagner. 

:ity  Uns  von  dir  J.  A.  Stargardt'schcn  Buch- 
handlung in  Berlin  ausgegebene  .,  Ve  r  ze  i  c  b  n  i  f  s  ei- 
ner werlh  vollen  iheologischen  und  orientalischen 
Bibliotkek  ,   welche    am  8.  Januar  18G1  zur  Versteigerung 


kommen  soll,  enlhiill  unter  einer  .Anzahl  gesch.'ilzter  Werke, 
namentlich  Bibeln,  einzelne  besonders  beachtenswerthe,  wie 
z.B.  Nr.  140  Nov.  Test.  gr.  ed.  Gerbelius  v.J.  1521,  nach  wel- 
chem, einer  Notiz  des  Dr.  Schneider  zufolge,  Luther  seine 
deutsche  Ucbersetzung  angefertigt  hat.  Unter  den  Rcforma- 
tionssehriften  finden  sich  niehr(  re  mit  handschriltlichen  Be- 
merkungen der  Reformatoren,  wie  Bullinger,  G.  Major,  (asp. 
Aquila  u.  .\.  Aufserdem  kommen  Autographen  v.  Melanch- 
thon,  Cruciger,  P.  Eber  u.  A.  vor,  merkwürdige  .Vblafsbriefe, 
die  erste  Ausgabe  des  Thomas  a  Kcmpis  und  iihnliehe  seltene 
Drucke  des  1.5.  Jahrb.,  ferner  die  erste  lutherische  Kirchen- 
ordnung vom  .1.  1523  und  Luthers  Kateihismus  v.  J.  1540. 
Unter  den  Manuscripten  befindet  sich  ein  Tlieil  des  Nachlas- 
ses Neanders,  wie  auch  Manuscripte  des  13.  und   14.  Jahrh. 


Da  mit  dieser  Nummer  der  JiiliruiiiiLr  1860  des  AnzciVeis  oe.^chlo.sseii  i.sl,  so  wird  die  «relalliafe  Be- 
stellung der  Knrtselzuii^r  desselben  liiemit  in  Ki  innerunjr  uehraclil  Hallijaliri^res  Ahoinienieiil  wird  iiiciil 
angenommen. 

Verantwortliche  Redaction: 

Dr.  Freih.  v.  n.  z.  Aufscfs.     Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.   K.  Frommann.     Dr.  Freih.  Roth  v.  Schreckenstein. 

Verlag  der  literarisch -artistischen  .\nstalt  de»  germanischen   Museums  in  Nürnberg. 

U.  E.  S  r  linl  d'hcite  ßucliririickcirl. 


Alpliabctlsches  Ur|ü,ister 

zum 

sicjbcntcn  Bande 

des 

Anzeigers  für  liiiinle  <ler  deiifselieii  Vorzeit. 


Vurb  cmerkuug:   Mit  B  äiiiU  die  Ut'kunntmacbuni^ou  und  luäc.rnte  bezeicbuct 


I.  AiifKMtxe  und   i^Tolizen. 


Aeble  lies  Cistcrcienserliloslers  SchOnau  :  Zusalzc   zur  Ueihcn- 

folge  ders.     153  IT. 
Achfnhil.    366  ff. 
Asckaß'i-nburg,  SladI,  s.  Siegel, 
^u/sd/«   in   Zeilschriflen.      36  f.      76  f.     107  f.     149  f.     187  f. 

226  f.     266  f.     305  ff.     348  f.     389  f.     428  f.     468  f. 
Aufsland,  böhmischer :  zur  Gesehichic  dcss.     393  ff. 
Aussati  in  Europa:  Anfrage,  die  Gcscliiclile  dess.  belr.   B.39f. 
Ausstallung  der  Hoffraulein   im   MilU'laller.     15  f. 
Auloren-Hunurar  im    Slillelaller.     92. 

Bamlierg,  Bislhuin  t   zur  tieschichle  der   Griiuilun;;  dess.     81  ff. 
Bauernkrieg:  Beilrng  zur  Geschichte  dess.      113  ff. 
Bildhauer,  s.  Weil,  konrad. 
Böhmen,  s.  Aufsland. 
„     s.  Broncefund. 
Brandenburg,  s.    liurschwert. 
Brief  des    ('irolsnieisters    des    Johanniterordens    au    den   König 

Gustav  Adolph  von  Schweden.     195  ff. 
„      Melanchlhon's    an    den  Magistrat   der   Sladt  Kremnitz  in 

Ungarn.     86  f. 
Broncefund  auf  der  Domäne   PloSliowic  in  Böhmen.     4)7  f. 
Brunceringe ,   heidnische  :    Koliz    zur  ErKlürung  ders.   (in.  Ab- 
bild.)     127  f. 
Brunnen,  der  schone,  in  Kiirnberg:  die  Erbauung  dess.  324  ff. 
/{ufArfrutÄ.r,  allesle,   Nürnbergs.      119  1'. 
Büchsen,  gezogene  :  .anfrage  über  die   Zeil   und   den  tirl  ihrer 

Erfindung;.     B.  311. 
Buckoic,  s.   Pia  hl  werk. 

Cetia  und   lloven,  zwei  österreichische   Propsicicn.     235  ff. 
Üeulsrhiitnd,  Kaiser:   Fricdrith   II,  s.   Urldinde. 
Vorfein frii dangen    und    Grenzwehren   von   .Marken,  Gauen   und 

Landern.     10  ff.     46  ff.     89  ff.     121  ff.     163  ff. 
Dürer,  Albrechl  :  dessen   Haus.     276. 

„         Bille  um   Sllllheilung  v.  Original  -  Documenlen  über 

dens.     B.  40. 


Ellmrinn,   Stadi,  s.  Siegel. 

Efsictlel  zur  Begrabnifs  der  Frau  Barbara  von  Giech.   401  f. 

Fahrland  bei   Polsdam,   früher  Vorland,  nicht  Vogeland.    439. 

Fechlsckulen  in  Nürnberg:  zur  Geschichte  ders.     407  f. 

Felber,  Hans,  von   Ulm.     193  ff. 

Feuerwaffen :  zur  Geschichte  ders.   (m.  .Vbbild.)  405  ff. 

Franken,  s.   Gemeindeordnungen. 

Frauenterein,  s.   Museum,  germanisches. 

Gailingen,  Eppelin  V. :  zur  Geschichte  dess.     237  f. 

(iemcindeurdnungen,   frankische,    125  ff. 

Gemeindevertretung  im    Miltelaller.     360  ff. 

Gengenbach.     5  f. 

6WicAi.-,  alte  (m.  Abbild.)     53  ff.    92  ff.    166  ff.    206  ff.    245  ff. 

Giech,  Barbara  von,  s.  Efszetlel. 

Gildewesen,    das    deutsche,     im     Mitlelaller :    zur    Geschichte 

dess.  49  ff. 
Grentirehren,  s.  Dorfeinfriedungen. 
Hoffraulein,  s.  Ausstattung. 
Unten,  s.   Cella. 
Iliimiiihchutien.      J48. 
Inschrift:  ein   zu  Passau  aufgefundenes  Bruchstnck  (m.  Abbld.) 

198  f. 
Instrumente,  musikalische,  s.  Museum,   girman.,  Snmmlungen. 
Johanniterorden,  s.   Brief. 

Judenrirfolgungin  :  zur  (ieschichte  ders.     313  ff.     .356  f. 
Aiirlo//./»  und   Tabak.     215. 
Kirchen-  Portal  der  Ablei   Pelershausen   (ni.   Abbld.)  2S1  ff. 

320  ff.     399  ff. 
Kleeberger,  Johann,  der  „gule   Deulsihe"  ;   Beilrag  zum  Leben 

dess.     433  ff. 
hohlhas,  Michael.     437  f. 

Kremnili:  Sladlinagislrnl,  s.   Brief  Melnnrhlhon's. 
Kulturr/rfchichte,  deulsilie  :   Beitrage  zu  derselben.     273  ff. 
liurseh'rert,  das   brandenliurgische.     327  f. 
Laibach,  s.  Maniiseript. 


475 


Alphabetisches  Rcnjisler  zum  Anzeitrcr  fiir  Kiu 


iilr    di'i'    ili 


iitsiheii  Vorzeit. 


476 


irtUJiVs  ;  Nienburger  Bruchslilck  zur  Gcschichic  dcrs.    1  IT.    11  (T. 

Lebetisliedarf  im  15.  Jahrbunderl.     244  f. 

Lepanto,  s.  Schlacht. 

Leprusenhauser.     B.   231. 

lUanusiripl,  ein  wichlifics,   zur  Geschichte  Laibachs.     273  ff. 

Meit,  Konrad,  ein  Bildhauer  des   ItJ.  Jahrb.     ir)8  f. 

Meken,   Israel  von:    Darstellung  Christi   vor  Haipbas  (Tausch- 

anerbieten^     B.  232. 
Melanchthon,  Philipp,  s.  Brief. 

„  s.  Schreiben. 

Mümfund  in   Schwaben   (m.   Abbid.)  364  fl'.     402  ff. 
Mumgeschichle :  Bitte  um   .Millheilung  von  Haterialen  zu  ders. 

B.  231. 
Müniiammlung :  Verkauf.      B.  231  f. 

Ifujfwm,  germanisches:    Chronik.     17  If.     57  ff.     97  ff.     129  ff. 
169  ff.     209  ff.     249  ff.     289  ff.     329  ff.     369  ff.     409  ff. 
449  ff 
„     germanisches  :  Denkschriften,  l'reisermafsigung.     B.  431. 
„  „         Frauenverein  zu   Berlin,  Lotterie.     B.  432. 

„  „         Grundrifs  der  Karthause.     B.     232. 

„  „         Jahresconfcrcnz.     B.  231  1.    271  f.    311  f. 

„  „  Sammlung     musikalischer     Instrumente    (m. 

Abbild.)      G  ff.     44  ff. 
„  „         Weistlium  aus  d.  13.  Jahrh.     94  ff. 

Jfusi*inj/r«men(e.-  zur  Geschichte  ders.     160  ff.    203  f.    239  ff. 

281  ff.     318  ff. 
Nachrichten,   vermischte.     37  ff.    77  ff.     108  ff.     150  ff.     188  ff. 
227  ff.     267  ff.     307  ff.     349  (f.     390  ff.     429  ff.     469  ff. 
Namenforschung,  deutsche:  Beitrag  zu  ders.     316  ff.     357  ff. 
Nckrolugium  des  St.  Blasiusklosters  im  Srhwnrzwalde  :  Bruch- 
stuck dess.     353  ff. 
Nienburger  Bruchstück   zur  Geschichte  der  Lausitz.     1  ff.  41  ff. 
Nürnberg,  s.   Brunnen,   der  schöne. 
„  s.  Buchdrucker. 

„         8.  Fechtschulen. 
Oberschieaben,  s.  Urkunden. 
Ocslerreich,   Prnpsleien,  s.  Cella   u.   Iloven. 
Papierurkunden,  früheste:  zur  Frage  nach  dem  Alter  ders.    159  I. 
Pusiau,  s.   Inschrift. 
Petershausen,  .\btei,  s.   hiichcnporlal. 
Pfnhliocrk  im  Scbermützelsee  bei  Buckow.     442  f. 
Pfonheim,  Allstadter   Kirche,  s.   Tjuipanon. 


Plusküicic,   Dumanc  in  Böhmen,  s.  Broncefund. 
Preisaufgaben  der  kaiserl.  Akademie  der   Wissenschaften  in 
Wien.     B.  151. 
„  WcdeKind'sche.     B.     151. 

Propheieiungen,  alle  historische.     8  ff. 
Roslvck,  Universität:  zur  Geschichte  ders.     445  ff. 
Sanct-Blasiuskloster  im  Schwarzwalde,   s.   Nekrologium. 
Schermütielsee,  s.  Pfahlwerk. 
Schlacht  von  Lepanto  280  f. 
Sehlaggenirald:  Rnlh   das.,  s    Schreiben. 
Schonau,  Cisterciinscrklostcr,  s.  Aeble. 

Sehreiben  des  Raihs  zu  Schlaggenwald  an  Melanchthon.  120  f. 
Schwaben,  s.   Miinzfund. 
Schureden:  Gustav   Adolph,  König,  s.   Brief. 
Siegel  der  Stadt  Aschalfcnburg.     217  f. 
„     der  Stadt  Eltmann.     404  f.  ' 

„     mittelalterliche,   mit  Jalirzahlen.      13  ff. 
Spriiche  von  deutschen   Fischen.     326  f. 
Stade,  Uans,  s.   Reisen. 

Sleinkreuie,  von  Todtschlagern  znr  Sühne   errichtet.     207  f. 
Slofs,  Veit,  kein  Pole,  sondern  ein  geborner  Kürnberger.  396f. 

Tabak.     245. 

TuJ,  schwarzer:  zur  Geschichte  dess.     313  ff.     356  f. 
Turnosen:  Werthbcslimmung  ders.     447. 

Tympanon  an  der  Altstadter  Kirche  zu    Pforzheim   (m.  AbbId.) 
87  f. 

Urkunde  Fried ricli's   II.      199  ff. 

Urkunden  aus  Uberschwabcn.     238  f. 

Venusberg.     88. 

Vereine,    historische:    Chronik.     27  ff.     67  ff.      101  ff.      111   ff. 
177  ff.  219  ff.  259  ff.  297  ff.  339  ff.  379  ff.  419  ff.  459  ff. 

Vugeland,  9.   Fahrland. 

Vorland,   s.    FaiiiNind. 

Weichsdorf,  Hans  von,   Ritter.     276  ff. 

Weisihum  aus  dem   13.  Jahrhundert.     94  ff. 

Wesifalisehe  Landes-  u.  Rcclilsgeschichle  v.  J.  S.  Scibertz  :  Be- 
richtigung zu  ders.     B.  271. 

Wiltehalm  von  Orange   von   Wolfram  von    Eschenbach:    Bruch- 
.Miick  dess.     118  L 

Wirrij,  Heinrich,  ein  Snlolhurner   Dichter.      397  ff. 

Willerungsregeln,  alle.     359  f. 

Wolfram  von   Escheiibaih,  s.   Willehalm    von    Orange. 


■  I.    liilerutur- Aii7.eiK<*ii> 


Adler,  F.,  millelnllerliche  Backslein-Bauwerke  des  preufsischen 
Staate«.     224. 

Arnd,  C,  Bcilrtige  zur  Erforschung  der  Baudcnkmalc  der  Ger- 
manen und  Römer  cic.     71. 

Baneh,  Georg,  Feidinand   von   SchilTs  Zug  und   Tod.     .351. 

Bartholomäus  von  St.  .Vcgidiüs,  Chronik  von  Prag,  hrsg.  v.  C. 
Hofler.     186  r 

Herjmann,  Joseph,  die   Edlen  von   Embs  etc.     3831. 


Berliehingen,  Götz   von,  Leben,  Fehden  und  Handlungen,  hrsg. 

V.  Olim.   F.  11.  Schonhuth.     424. 
Hescbreihung  des  llberainis  C:ilw.      181. 

„         des  Oberamts   Freudenstadt.     181. 
„         des  Oberamis   Ludwigsburg.      181. 
Bibra,  Frlir.   v.,  die  Gelreidearlen   und   das   Brod.     345. 
Buhlau,  Hugo,  (,)iielien  und   Lllernlnr  des   gemeinen  deulschcD 
und  prculsisclien  Sirafrechts.     342  f. 


477 


Alphabetisches  RcsistiM-  zum  Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


478 


Böttcher,  F.,  unseres  Alphabcics  Ursprünge.     312. 
(Braun),  das  Portal  zu   Kemagen.     145. 
Cassel,  Paulus,   Rose  und  Nachtigall.     426. 
Chlumeckij,  P.  v  ,  die  Genesis  der  Corporations-Güter  etc.  31  f. 
Cullegiiim  Bentiic  llariae  Virginis  in  Universitale  Lipsiensi.   183  f. 
Curlie,  L.,  Volksubcriieferuugen  aus  dem  Furstentlium  Wald- 
eck.    263  f. 
üalhnils  Chronik   von   Bolinien,  hrsg.   von   V.    Ilanka.     31. 
Danüh,  A.  V.,   llandljuth  der  deutschen    Kelchs-  und   Staaten- 

rechlsgeschichte.     32  1.     Ulf. 
Denkschriften  des  germanischen  Nat. -.Museums.     131. 
Diltenius,  F.   L.  J.,   Weinsherg.     423. 
Diltmer,  G.  W.,  der  Lubeckische  Bischof  Burchard   von  Serken. 

368  f. 
„         die    Lubeckischen    Familien    üreverade    und    Warne- 

böke.     304  f. 
Dumesnil,  U.S.,  histoirc  des  plus  c^lebrcs   amateurs  iJtrangers 

etc.    387. 
Eichteald,  K.,  niederdeutsche  Sprichwörter  u.  Redensarten.  428. 
Eliel,  Anton  v.,  die  Ostsee  und  ihre  Küstenländer.     342. 
Eije,  A.  V.  Leben  und  Wirken  Albrechl  Uurer's.     423  f. 
Fahne,  .V.,  die  Grafschaft  u.  freie  Reichsstadt  Dortmund.  347. 
Falke,  Job.,  die  Geschichte  des  deutschen  Handels.     149. 
Federmanns,  N.,   u.   II.  Stades   Reisen  in  Südamerika,  hrsg.  v. 

Dr.  Karl  Klüpfel.     29  f. 
Ficher,  J.,  über  die  Entstehungszeit  des  Sachsenspiegels.  152- 
Fidicin,  E.,  Geschichte  des  Kreises  Ober-Barnim.     10.')  f. 
„  die  Territorien   der  Mark  Brandenburg.      179  f. 

„         Geschichte  der  Stadt  uml  Insel   Potsdam.     105  f. 
Fischer,  H.,  Nibelungenlied  oder  Mbelungenliede»  ?     4661. 
Frank,  Geschichte  d.  ehemal.  Rcichsst.  Oppenheim  a.  Rh.  145. 
Frederic  VII.,  roi  de  Danemark,  sur  la  construction  des  salles 

dites  des  g^ants.     36. 
l'riedreich,  .1.  B.,  Geschichte  des   Riilhsels.     312. 
Gätischmann,  M.  F.,  Sammlung  bergmannischer  Ausdrücke.  35. 
Geschichtschreilier  der  deutschen  Vorzeit,  hrsg.   v.  G.  II.  Pcrlz, 

etc.     34. 
Geyer,    Heinrich,    hislor.    (icmalde    aus    dem   Leben    der    allen 

Deutschen.     348. 
Giesebrecht,  W.,   eine   bisher    unbekannte   Lebensbeschreibung 

des  heiligen  .Vdalbert.     343  f. 
Gör:,,  Adam,  Regesten  der  Erzbischofc   von   Trier.     384. 
Gretff,  Beitrüge    zur  Geschiciite    der  deutschen   Schulen  Augs- 

bure.«.     106. 
Grein,  C.  W.  .M.,  Bibliothek   d.  angelsüchs.  Poesie.     463  f. 

„     Dichtungen  der  .\ngelsachsen.     463  f. 
Grimm,  Jacob,  Rede  auf  Schiller.     40. 
Grolh,  Klaus,   Vertelln;  2.  Bd.  467. 

Hans,  C,  Geschichte  der  PUpste.     112. 
Unter,  II.,  Lehrbuch  der  Gesch.  der  Medizin.     468  f. 
Ilafslir,  K.  D.,  das  alemannische  Tndlenfeld  bei   Ulm.     389. 
Ilodenherg,  Wilh.   v. ,    die   Diözese   Bremen   und  deren    Gaue  in 
Sachsen   und   Krieslnnd.     262  f. 
„         Vcrdcncr  üeschiclitsfiuellen.     262. 


Hoffmann  von  Fallersleben ,  die  deutschen  Gesellschaftslieder. 
388  f. 

Hüßing  und   Merkel,  Künste  des  Mittelalters.     432. 

Ilühctiluhc- Waldcnlinrg,    F.   K. ,   Fürst   zu,    zur  Geschichte    des 
Fürstenbergischen   Wappens.      465. 

Hol-Jiausen,  Friedr.   Aug.,  der   Protestantismus.     305. 

Hulier,  J.  G.  B.,  Geschichte  der  Stadt  Burghauscn   in  Ober- 
bayern.    272. 

Hübsch,  Heinr.,  Bau-Werke.     421  f. 

„         die  altcliri.stlichen  Kirchen.     421  f. 

Jacobi,  Victor,  Ortsnamen  um  Potsdam.     184. 

Janssen,  L.  J.  F.,  de  Muurschilderijen  der  St.  Janskerk  te  Go- 
rinchem.     181. 

Johannes,  die  Limburger  Chronik,  hrsg.   v.  K.  Rosset  348. 

John,  R.  £.,  das  Strafrecht  in  Norddeulscliland.     385  f. 

Kehrein,  Jos.,  kalhol.  Kirchenlieder,  Hymnen,  Psalmen.     146. 
„         Volkssprache  u.  Volkssiltc  im   Ilerzogth.  Nassau.  272. 

Keller,  Ad.  v.,   Fastnachlspielc.     31. 

Kind,  Christian   Immanuel,  die  Reformation  in  den  Bisthüinern 
Chur  und  Como.     183. 

Kirchner,  Geschichte  d.  Klöster  in  d.  .Mark  Brandenburg.  70  f. 

Klein,   inscriptiones    latinae  provinciarum   Hassiae    transrhena- 
narum.      105. 

Klein,  Job.  Val.,  die  Kirche  zu  Grolsen-Linden.     311  f.    352. 

Klempin,  R.,  diplomatische  Beilr.  zur  Gesch.  Pommerns.    263. 

Köpke,  Rudolf,  deutsche  Forschungen.     72. 

Krause,  H.,  kurze  hochdeutsche  Sprachlehre.     2.  Aull.     35. 

Krcuser,  J.,  der  christliche   Kirchenbau.     223. 

Krieg  von   Hochfelden ,  (i.   II.,  Geschichte   der   Milit.tr-Architek- 
liir  in   Deutschland.     387  I. 

hünzel,  Heinrich,  das  Lehen   und   der  Briefwechsel   des  Land- 
grafen Georg  von  Hessen-Darmstadt.     2251. 

Ltiib,  Fr.,  u.  Fr.  Jos.  Schwarz,  F'ormenlchre   des  romanischen 
und   gothischen   Baustils.      223. 

Lechner,  }.,  Volkssagen  und  Schilderungen  etc.     427. 

Ledebur,  V.,   Fliniges  über  das  berilhmte  .\ltarbild  etc.     1061. 

Leitner,  ()uirin,  das   Kriegswesen   des  heil    röin.   Reiches  deut- 
scher Nation.     191  f.     465  f. 

Lemperli,  Ileinr.,  Bildcr-Heftc  zur  Geschichte  des  Bücherhan- 
dels.     181. 

Lind,  Karl,  die  St.  Michaeliskirche   zu  Wien.     224. 

Luchs,  H.,    romanische    und    gothische   Slilproben   aus  Breslau 
und   Trebnilz.      152. 

Lutolf,  die  Schweizergardc  in   Rom.     72  f. 

Magazin   für  Geschichte    etc.    Siebcnbiirgens,   hrsg.    von   E.  y. 

Trauschenfels.     35. 
Martini,   Eduard   Christian,    Geschiciite    des   Klosters    und    der 

Pfarrei   St.   Georgen.     ,303  f. 
Mnriinns  Pdlonii.i.     Codex   Saec.   .\lll.   Teplenus  etc.     386. 
Marx,  J.,  Geschichte  des  Erzstifts   Trier.     344. 
Meislerieerke,  der  alten  luipferstechkunst.     391  f. 
Memoiren  Alexander  von   Hiimboldl's.     351  f. 
Mtiijir,   J.   J  ,  Johann   Jacob    Rilger.      Uli  f. 
Munumcntn  Gerinanine  historicu  cd.  Georgius  Ileinr.  I'crli.    185. 


479 


Alphabetisches  Rpttistcr  zum  Anzeio^or  für  iMiinIr   ilci-  ilnilsi-licii   N'orzeit. 


480 


Müller,  Fr.,  u.  K.  Kluniinger,    die  Kiinsller  aller  Zeilen   und 
Völker.     466. 

Müller,  Johannes,  deul.'sche   Mnnzgischichle.     Üli.^  f. 

NieJerviayer,  \.,  das  .Mönchlhuni   in   Bajuwarien.     7'.*  f. 

PassavanI,  J.   D.,  le  Peinlre-Graveur.     345. 

Perijer,  Ludwig,   ober  die   Miinslerisclien   Krbamler.      182. 

Pernice,  L.,    die  slaalsrcchllichen    Vcrliallnis.«e    des    griifl.   Hau- 
ses  Giech.     32. 

Pfeiffer,  üher  Wallher  von   der  Vogelweide.      179. 

Philipps,  George,  deutsche  Reichs-  und  Rechlsgeschichle.    341. 

Pott,  A.  Fr.,  die  Pcrsonenainen.     464. 

Quast,  F.  V.,   die   Entwicklung    der    kirchlichen  Baukunst  des 
.Miltelalkrs.     223. 
„     üenkniaic  der  Baukunst  in   Freulsen.     223  f. 

Quil:,mann,  A.,  die  heidn.  Religion  der  Baiwaren.  431  f.  461  f. 

Ramlioux,  Beiträge  zur  Kunstgeschichte  des  Mittelalters.    387. 

Rau,  G.,  Retschcrhof  und   Itönigspfali  in  Speier.     466. 

Richlsquellen  von   Basel   .'Jladt   und    Land.      147  f. 

Reichet,   Studien   zu   Woiriam".«   I'arzival.      148. 

Reisen  N.   Federnianns  etc.,  s.  Federmann. 

Reufs,  Y.  A.,  Johann  Böhm  von  .\ub.     182  f. 

Roth,  der  Zauberer  Virgilius.     148. 

Ruth  ton  Schreckenslein,  C.  IL  Fihr.,  Geschichte  der  ehemali- 
gen freien  Reichsrilterschafl.     112. 

Runge,  der  Quellkultus   in   der  Schweiz.     118. 

Sachs,  Hans,  vier  Dialoge,   hrsg    v.   Reinh.   Köhler.     42'). 

Sachsengritn.     Cullurhislorische  Zeitschrift,  hrsg.  v.  G.  Klemm, 
A.  V,   Richard  u.  E.  Goltwald.     312. 

.Sauppe,  H.,   die   M\slcrien.      191. 

Schutte,  Oskar,   .'Satiren   und    Pati|uille.      ^24  f. 

Schaffner,  Wilh.,  das  römische   Recht   in    Deutschland.     343. 

Schauer,  J.  K.,  Über  die  richtige  .Ableitung  und  Erklärung  des 
Ortsnamens  Jena.     425. 

Scherer,  St.  Gallische   Handschriften.     107. 

Schillherger,  Johannes,   Reisen,  hrsg.   v.  Neumann.     33. 

Schirrmaclier,  Fr.   Willi.,  Kaiser  Friedrich   IL     224  f. 

Schnell,  das  )1nseum   f.  Kunst  u.  Wissenschaft  in  Hannover.   70. 

Schöne,  (iuslav,  die   Ke|Jgauische  Chronik.     185  L 

Schonhulh,  Wolfram  von  Kellenburg.     76. 

Schlullcr,  Johann,   einige   krilische  Erörlerungen   Über  die  frü- 
here  Ge.*rhiciile  der  liralschaft   Luxemburg.     2l)l  f. 

Schrnulh,  (ieschichic   und   Topographie   der  Stadt  NeumnrKl   in 
der  Ul.erpfalz.     72. 

Schreiber,  IL,  (icschichlc  der  Slaill  Freiburg  im  Breisg.    302  L 
.,     Gr.~chichle    der  AlberlLudwigs-Universilat   zu  Freiburg 
im   Breisgau.     302  f. 

Schröer,   K.  J.,   Beilrag    zu    einem   Wörterbuch    der    deutschen 
Mundarien  des  ungri.iclien  Berglandes.     34  f. 
„     Karhlrag  zu  deiiis.     3iL 

Schulter,  lieorg  Reicher.'ilorffer  und  seine  Zeil.     75. 

Scliirnh,  (iuntftv,  die  deutschen   Volksbncher.     427. 

Schwnnnianii,  harl  L,  lliaf  zu  ilohen/ollerii-Sigmnringen.  71  I. 


Seiberli,  J     S.,   wesllal.   l.amles-  und    Rechtsgeschichte.     271. 

Seifarl,  Karl,  Sagen.   .Härchen   etc.  aus  Stadt  und  Stift  llildcs- 
heim.     264. 

Sigharl,  Albertus  Magnus.     75  (. 

Spiegel  deutscher  Leute,  hrsg.   v.  Jul.   Firker.     152. 

Stephan.  H.,  Geschichte  der  preul.^ischen   l'osl.     266. 

Slillfried,    Rud.  Frhr.  v.,    u.  Tr.  Marcker,    Monuments  Zolle- 
rana.    423. 

Släber,  August,  der  Ilunerhuhcl   etc.     422  L 

Sudendorf,  IL,   Urkundenbuch  zur  Geschichte  der  Herzöge  von 
Braunschweig  und   Lüneburg.     304. 

Sullntr,  Geschichle  des  bischofl.  Seminars  in  Eichsiadl.     73. 

Triel),  J.  N.,  u.  L.  Seybold,  stati.sli.iiche  Beschreibung  der  Stadt 
und   des  Sladlbezirkes   Mindelheim.     184  (. 

ünger,  F.  W.,  Ucbersicht  der  Bildhauer-  u.  Malcrschulen.  191. 

Vcnidey,  Jacob,  (ieschichle  des  deutschen  Volkes.     304. 

Villermont,  Graf  von,  Tilly  oder  der  dreifsigj.  Krieg.     344  f. 

Virchutc,  Rudolf,  zur  Geschichle  des  .\ussalzcs.     347  i. 

Vischer,  Bericht  über  die  für  das  Museum  in  Basel  erworbene 
Schmid'sche  Sammlung.     106. 

Vocabular,  lat.-deutsch.,  v.  1420,  hrsg.  v.  K.  J.   Schröer.    425. 

Wachsmulh,  W.,  Geschichte  der  deutschen  Nationalilül.    346  f. 

Walter,  Ferdin.,  das  alte   Wales.     74. 

Wdllher  von  Lille,  zehn  Gedichte,  hrsg.  v.  W .  Mulduner.  426. 

Wdppenrolle  von   Zürich.      1!1. 

]Veber,  Karl  v.,  zur  Chronik  Dresdens.     33  f. 

Wedekind,  Grundzilge  der  Geschichle  des  Landes  und  der  Land- 
wirlhschaft  des  Herzoglh.  Brauiischweig.     69  f. 

Weinhuld,  Karl,    über   den   .Vnlheil    Steiermarks    an    der  deut- 
schen  Diclilkunst  des    13.  Jalirh.     426. 
„     die  heirln.  Todlenbeslallung   in   Detit.^chland.     35. 

Wehenbach,  Geschichte  der  Buclidruckerkunsl   im    ehemaligen 
Ilerzogth.  Franken.     36. 

Wemig,  Jos.,  u.  Joh.  Krej^i,  der  BöhmerwaJd,     385. 

Wiedemann,  Theod.,   Joh.   Turniair.      182. 

Wiegen- Lieder ,  .^mmen-Reime    cic.    in    pInItdeulschiT    Mund- 
art.    427  L 

Will,  Corn.,  die  .Anfange    der   Restauration    der  Kirche  im    11. 
Jahrh.  427. 

Winterfeld,  A.  v.-,    Geschichte  des  rilterl.   (Irdens  St.  Johnunis 
vom  Spilnl  zu  Jeiusalcm.     31. 

Willier,  die  deutschen   Bruderschaften   d.   Mitlelallers.      145  L 

Willorf,  A.  W.   V..   ballische  Sagen   und   .Mahren.     184. 

Wocel,  J.  E.,  die  Wnndgeniillde  der  St.  Georgs-Legende  in  der 
Burg  zu   Acuhaus.     316. 

Zncharia,   IL  .V.,   Denkschrift,  den   privilegirlen  Gerichtsstand 
etc.  betr.     32. 

Zeilsclirifl,  historische,  hrsg.  .v.  Ileinr.  v.  Sjbel.     301  (. 
„         für  Münz-,  Siegel-  und  Wappenkunde.     264  L 

Ziilier,  zur  tleschichle  des  Slralsiinder  Gymnasiums.     71. 

'iupfl,  Ileinr.,  Alterthümer    des  deutschen   Reichs-  und    Rechts. 
381  IT. 


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