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Full text of "Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit"

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IUI    I   P/5  LIBRARY 


ANZEIGEB 


FÜR  KUNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 


Neue  Folge. 


ORGAN  DES   GERMANISCHEN  MUSEUMS. 


Achter  II  a  n  d. 
Jahrgang  1S(>1. 


Nürnberg,  im  Verlag  der  literarisch -arti  tinohen    \v  tall  >!<•*  germanischen  Museums 


»ARY 


Redaction  des  Anzeigers: 


Freiherr  II.  v    u.  zu  Aufsefs,  Dr.  jur.  et  philos.,  erster  Vorstand  des  germanischen  Muse s 

\  ag    \    Eye,  Dr.  philos.  Vorstand  der  Kunst-  und  Alterthumssammlungen. 
Georu  Karl  Frommann,  Dr.  philos.,  Vorstand  der  Bibliothek. 

Freiherr  K.  II.  Roth  v.  Schreckenstein,   Dr.  philos.,  zweiter  Vorstand  des  germanischen   Museums 
und  Vorstand  des  Archivs. 


Beiträge 

zu  vorliegendem  Bande  haben  geliefert: 


Adler,  F.,  Baumeister,  in  Berlin. 

Baader,  Jos.,  Conservator  am  k.  Archiv  in  Nürnberg. 

Barach,  Aug-,  Dr.,    fnrsil.    fürstenbergischer   Hofbibliothekar, 

in   DonntHsi'liiiii;'  D. 
Bartsch,  Karl,   Dr..   Professor  an  der  Universität  zu   Uostock. 
Bauer,  II..  Dekan,  in  Kfinzelsau. 
Bube,  Adolf,  herzogl    sttchs.  Archivrath,  in  Gotha. 
Cramer,  Heinhold,  Kreisgerichtsdirektor,  in  Butnw. 
Euler,  L.  H.,  Dr.,  Advokat   u    .Notar,  in  Frankfurt  a.   H. 
Falke,  Johannes,  Dr..  Conservator   bei    der  Bibliothek  des 

german.  Museums. 
Friedländer,  Jul.,   Dr..   in   Berlin. 

//./.  r,  II.,   Dr..  Professor  an  der  Universität  7.11  Greifswald. 
Hektar,  Enno.  I.  Sekretär  des  german.  Museums. 
Berschel,  Archivar,  in   Dresden. 
Borand,  Adalhcrt.  in  Wien. 

Kaufmann,  Alexander,  Dr..  fttrstl.    archivrath,  in  Wertheim. 
Ledebur,  Leopold   Krhr.  v. ,    k.  pr.  Hauptmann  a.  D.,   Direktor 

der  k.   Knnstkammer  etc.  in  Berlin. 
Luch,  Fr.,  Dr.,  Archivrath,  in  Schwerin. 
Lochner,  (>.   W.   K.,  Dr.,  qu.   k.   Sltidienrektor,  in  Nürnberg. 
Ludtmann.  J..  Pastor,  in  Osnabrück. 

i»'iir.  Iran?.,  Dr.,    Professor  an  der  Universität  zu   München. 
Märcher,  Tr.,  Dr.,  k.  pr.  geh.  Archivrath  und   Hausarchivar. 

in   Berlin. 


Marmor.  J.   praktischer  Arzt,  in   Konstanz. 

Mauch,  Oberrentamtmann,  in  Gaildorf. 

Moor,  Conradin  von,  in  Chur. 

Mooyer,   E.   F.,  in   Minden  (f). 

Müller,  Johannes,   Dr..   Conservator  hei  der  Alterthumssamm- 

lung  des  german.  Museums. 
Sebel,  Wilhelm,  Pfarnr,  in  Dreieichenhain. 
Niedermayer,  A.,  in  Frankfurt  11.  M. 
Odebrecht,  Tb  .  k.  pr.   Kreisgericblsdirektor,  in   Berlin. 
Ölte,  II..  Pfarrer,  in  Frohden. 
Rettberg,   R.   von,   in   Mönchen. 

/.'   ufs,   Fr.   A  ,    Dr.,   qu.   k.   Professor,   in   Nürnberg. 
Sthmidt,  lt.,  Dr.,  Professor    an  der   theol.   Faeull.1t  zu  Slrafs- 

bnrg. 
Schonhuth,  (Itlmar.   Pfarrer,  in   Edelfingen. 
Schwab,  Erasmus,   Dr.,   in   Kaschan. 

chweitier,  C.   A  .   Stadtpfarrer,  in  Bamberg. 
Simon,  G.,  Oberpfarrer,  in   Hichelstadt. 
Sommer,  Gustav,  k.  Baninspektor,  in  Zeitz. 
Stier,  (i..  Oberlehrer  am  Gymnasium  in  Wittenberg. 
Voigt,  Johannes,  Dr.,  k.  pr.  geh.  Regierungsralh  und  Professor 

an   der  Universität   zu    Königsberg. 
Wagner,  Jos.   Mar.,   in   Wien. 
Zahn,  Joseph.   Professor  an   der  Universität  zu   Presburg. 


NÜRNBERG.     Das  Abonnement    des 
Blattes,   welches   alle  rheint. 

wird  ganzjährig  angenommen  and  betragt 

:  allen 
Postän 

ncL  Oestreicbs  :JH.  Ji:  kr.   im    M  B. 
i  Lcr  STblr.  ] 

Pur    Irnnlreirli  abonniert    man    in 
Btrafsburg   bei  C    F.Schmidt,    in 

r  deutschen  Bachhandlung  \on  F. 
Klincksleck,  Nr-   IL  rae   de    Lille,   oder 


ANZEIGER 


bei  drin  Postami  in  Karlsruhe;  fiir    Eng- 
tmid  bei    w  llllanu  &    *•  Hen- 

rletta-8treetCovent-Garden  Ln  London;  für 
Nordamerika  bei  den  Postämtern   Bi 
und  Hamburg.  — 

Inserate,  welche  mit  den  Zwecken 
des  An/-  gei  -   und   dessen    « 
liebem    G  Ln    Verbindung    stehen, 

nmen  und  der  Kaum  ei- 
ner Columnenzeile   mit   7  kr. 
berechnet 


Uli  Kl  \iii:  »Ell 


Neue  Folge. 


(861. 


ORGAN  DES  GERMANISCHEN  MUSEUMS. 

JW1. 


Achtel*  Jahrgang. 


Januar. 


Wissenscliafllicüe  Miüheiluiiffcn. 


Geschichte. 
Pcrsoncn- 
geschichle. 
Genealogie 


T  a  r  »  m  |i. 

Eine  h  i  s  l  o  tische  Skizze. 
Von    Conradin    v.    Moor    in    Cliur. 

Demjenigen,  weither  die  ralische  Geschichte  im  Mit- 
telaller verfolgt,  wird  die  Thatsache  nicht  entgehen,  dofs, 
so  lange  das  mächtige  Haus  der  Victoriden')  weltliche 
und  geistliche  Gewalt  im  Lande  übte,  und  auch  spater 
noch,  so  lange  die  Kaiser  unmittelbar  von  sich  aus  zur 
Wi  wallung  des  ratischen  Gebietes  Grafen  ernannten,  eine 
Mai  htentwickluiig  der  begüterten  Geschlechter  bis  zum 
Grade   von   Dynasten   nicht   möglich    war. 

Wenn  dann  auch  nach  Aussterben'1)  der  Vicloridcu 
das  Bisthum  Cur  vermöge  seiner  weitaus  überwiegenden 
Macht,  wenigstens  de  facto  die  Stelle  derselben  einnahm 
und  später  auch  diejenige  der  allen  Grafen,  deren  Ein- 
setzung durch  dns  Reicbsoberhaupt  seit  Hütte  des  eilflen 
Jahrhunderts  ungefähr  unterblieb,  somit  noch  immer  eiu 

')  Ohne  Zweifel  ein  fränkisches  Haus,  das  um  das  Jahr 
600  mit  der  fränkischen  Hcrrsohnfl  nuflnnchl  und  seinen 
Namen  von  Victor  I.,  Präses  In  Knin-n,  erhielt.  Hie 
Grafen  von  Cur  dürften  ein  anderes  Geschlecht  ge- 
wesen sein. 

')  Mit  Bischof  Tello,  welcher  nach  Bichh.,  rpisc.  Cur.  nm 
24.Scpi.  77.!.  nach  der  Synops.  Annal.  Diaert.  am  glei 
chen  Tnge  784  starb. 


Gegengewicht  gegen  das  Aufstreben  einzelner  Familien 
vorhanden  war,  scheint  jenes  dennoch  immerhin,  zumal 
seit  die  Lehen  erblich  geworden3),  nicht  machtig  genug 
gewesen  zu  sein,  um  sie  in  der  bisherigen  Abhängigkeit 
zu   erhallen. 

Dieses  ist  die  Zeit,  in  der  die  Vaz,  Uazuus,  Matsch, 
Sax  und  Andere  zuerst  urkundlich  erscheinen,  nämlich 
die   Mitte   des   zwölften   Jahi  hunderts4). 

Jenseits  der  Berge,  nämlich  im  Engadin  und  Vinst- 
gan,  waren  neben  dem  Bisthum  Cur  hauptsächlich  die 
Herren  von  Tarasp  im  Besitze  von  Land  und  Leuten, 
Zehnten,  Gefallen  und  Beeilten  aller  Art.  Obschon  die- 
ses Geschlecht  seit  seinem  ersten  urkundlichen  Aufholen  in 
Italien    kaum    SO  .Iniire    blühte,    verleihen    immerhin  der   ge- 

heimuifsvolle  Schleier,  welcher  seine  Vergangenheit  deckt, 
■ —  das  tragische  Geschick,  das  seine  Glieder  zwang,  auf 
Macht  und  Keichlhiim  zu  verzichten  und  entsagend  in's 
Kloster  ZU  gehen,  sowie  endlich  das  noch  stehende,  ih- 
ren   Namen    tiagende   Schlots   im    Untercngndin    hinlangli- 


')    Durch  Kaiser  Conrad  II.  und  »war  10.17  in  lialien  und 
das  Jahr  darauf  in    Alemnnnicn    und    liiirgiiml,   nls  sein 
Sohn   die  hronc  des   letzteren  Reiches   erhielt     S 
Seewis,  gesanim.  Schriften,  herausgegeb.  von  Conr.  v. 
Moor.    S.  I7.r>  n.  Nolc   I 

')    Genauer    UtiO.      S,   Cod.  dipl.  zur  Gesch.  d.   Bep.  (irnu- 
bunden,  I.   Nr.   186. 


3                                                      Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit.                                                      4 

rlii,    Interesse,    um    Hie    wenigen   zerstreuten   Nachrichten  Leibeigenschaft    enlliefs    und     ihnen     das    Recht    Cur'scher 

über   dieselbe   gesammelt    vir    Augen    In    legen,  Ministerialen     erlheiltc.       Die    Bedingungen    waren    eigen- 

Noeh    die   Bemerkung,    dab    ich    als  Uauplquelle    für  IhQtnlicher  Art.     So  sollte  bei  Absterben  jedes  Einzelnen 

diese   kleine   Arbeit    Goswinus,  des   l'iiurs  zu  Slaiienberg,  von  ihnen,  sowie  ihrer  Nachkommen,  dasjenige  Stück   aus 

Chronik     benuttte,    aus    dem    Latei    iarben    in'l     Deutsche  der  Hinterlassenschaft,  sei  es  an   Pferden,   Waffen,    Klei- 

■beraelxl   von  Joieph  Roggel   und  enthalten  im  ersten  Baude  dem    oder  Viehhabe,    das  dem   Verstorbenen  am    1 1 <  l>  t <- n 

der  von  dem   Perdiuaudeum   berausgegebeueu  Beilrage  zur  gewesen,  der  Kammerei  zu   Jlarieubcrg  zufallen      Im  Per- 

Geaehickle,   Statistik   et*,    von  Tirol   und  Vorarlberg.    Inus-  neren    hatte    diese    Freilassung    nicht   zu   gellen,    sondern 

brück,    IS.  i  die  alte  Leibeigenschaft  wieder  einzutreten,    wenn  Einer 

Der  erste  dea   Namens   v.   Tarasp,   welcher   urkundlich  von   ihnen  außerhalb  der  Angehörigkeit  des  Klosters  oder 

genannt     wird,     war     Eberhard,     Stifter     des    Klosters    zu  eine    Unfreie    heiraten    wurde M) 

Schall   im    Uutereugadiu      aTscharuer    und    Röder5)    ver-  Der  in  dieser  Urkunde  erwähnte  Ulrich  v.  Tarasp,  Käst- 

setzen  die  Gründung  desselben  indasJabr  1104;  da  aber,  vogt  des  Klosters  Marienberg,  war  nach  Goswinus,  ein  Sohn 

wie    Goiwio'j    ui.lulut,    Bberhard'l    Bruder,    Bischof   L'l-  Gebezo's  oderGebhard's  von  Tarasp,  Bruders  Eberhard's  und 

ruh   II     von    Cur,    diese  Stillung    durch   sehr  bedeutende  nach  dessen   Tode  nach  dem  Ei  bfolgerecht  Schirmherr  des 

Vergabungen    unterstützte    uud    laut   Angabe  des  St    Gal-  Klosters  in  Schuls  geworden.    Kurz  darauf  verzehrte    ,aus 

ler    Nekrologs7)     schon    am   Ii'.'     Aug     IDBä     Btarb,    mufs  Gottes   Yei  hnngntfs  ,4j   das   Feuer   die  Kirche",    welche    im 

wohl   die    Errichtung   des   Klosters   Schills   in   die  Zeit   vor  Jahre     1131     durch     Bisrhnf    Conrad    zu   Cur     von     Neuem 

diesem   Daiuni   verlegt  werden.  geweiht  wurde.    Bei  dieser  Gelegenheit   wählte  Gebhard's 

Die    Veimuilin    gen    einiget    Schriflaleller,   zumal  Albert  Sohn,   Ulrich,   den   wir   mit   Ulrich   I.    bezeichnen,   im    Ein- 

jager's8),   dafs  sowohl    Eberhard,  als  sein  Bruder  Ulrich,  versländnifs    mit  seinen   Brüdern,  Friedrich   und   Gebhard 

Bischof    zu    Cur,    dea    Geschlechts    v.    Montfoil    gewesen  den    oherwahnten    Albert    zum    Abte1'').      Gebhard     pil- 

leien,    mfl  sen    wohl    dem    Zeugnisse    Goiwin'i    weichen,  gelte  kurz  darauf  in  das  gelobte  Land,   voiher  noch  der 

der,  im    II    Jahrhundert    lebend,  jener   Zeil   um   so   Vieles  Abtei   Schills    einen   Theil    seiner  Habe    zur  Sühne  seiner 

naher    stand.      UeberdieS    spricht    eine  Ui  künde    vom    II  Sünden    vergebend.      Er    kehrte    nicht    mehr  zurück     und 

Harz   llött9)  ausdrucklich   gegen  jene  Annahme.  Mine    beiden   Bruder,   Ulrich  (I)   und  Friedrich,  schenkten 

Biachol  Dlrleb II     wat    Im   Kloster  zu  Disenlis  erzogen  zur  Sllll""ff  seines  Anniversariums  die  Alp  Asta  lß)  dem 

und  spalerPropil  daselbal  geworden.    Im  Jahre  1075  zum  Kloster  z"  Schuls. 

Abt    von    Jlun     erwählt,    resignierte    er     1082     auf    diese  Geraume   Zeil   später   wandten   sich    Abt    und    Kastvogt 

Winde   und    kehrte  nach  Diseulis   lurQck,    WO  er   von   dem  niil   der   Vorstellung    nach   Rum,    wie    „gar    arm    uud    un- 

lea  Jabra    an    und  bis  zu  seiner  Wahl  als  Bischof  ru,li"  lli('    Brüder   zu    Schuls   leben    mülslen",    und    baten 

von    Cnr,    1089,   die    AblSWQrde   bekleidete  ,0J  gleichzeitig    um    Versetzung    der   Abtei     nach   St,    Stephan, 

Eberhard    v.    Tarssp,    kinderlos,    dotierte    mit  seinem  noweil   Marienb"8    '»>    Vinstgan,    was    ihnen    dann    auch 

ganze,,  Erbe »j  «las  ueugesliftete  Kloatei    lu Schuls.    U„-      v0"   P8P8,EuKe"  im  Jil'"'-   «««  gewahrt  wurde'"),   , 

ki     ii  Eigenen,    welche  ei   jenem  geschenkt  balle,  ge-  nul"   """,ler  vier  •li'1'"'  sP8ler<  a,lf  ",'"''  Bil,en  hin-  lli'-, 

horlea  n  dei   Polge  .....■!.  Vitalii  de  Slamuti")  t sein      Erl"nl""fs   auf  ""tenherg  seihst,  au  e m  noch  geeig- 

Bruder  Cbao  o,    welche    tlberl,    Abi    zu   Harienberg,    in  ".','"'"    <''"'    '"'   Klo8,er    '"    crl"""'"    """'   dann  von  St- 

J             k                                              ll    i          l                      i  i      «i             .....  Stephan     dorthintlhcr     ZU      Ziehen          SO    entstand     die    Rene 

■Jet    Oben    I                            I             de    >"m    II     Slmz    1150,    mit  '              cmaionu    uie    oene- 

«...     iL,                    ii,        in     u            i  dlktinerabtel   Harienberg  im  Jahre   11. vi 

Halb    des     KlltVOgll    dei    Abtei,     llnib-     v       laia-p,    der  •■«»«. 

Nach  UOSWl'n    hauen   die  Herren   von  Tarasp    (in   seiner 
Chronik     Grafen"    genannt)    Ihren  Stammsiti    nur   Kaatel- 
'(    Dei    I  anl.    Graubonden,    hialorl  i  I. ,   gener.,   itatfstiich 

und    die    allen  Ritterburgen   und  llerg«c  hti.sM-r   in    Hu  |     ,SI  quis  eorum  •■  \i i  :i  clientelam  clauatri  nostri  oel  extra 

henrl 9    bl.  liberlatem   mairimoniom  contraxeril,  praesens  aibi  pri- 

'       •'  "■     ■  vilegium  i ri 1 1 n in  lim  et  in  poiealate  abbaiia  alt,  ni  eum 

i   .i,i. "in.  Bpisi    Cur.    71.  ad  im -iiiuiin  MTviiinin  cogal  ei,-.     Cod. dipli  l    .Ni    184 

•)    In   •  nirr    eigenen    kleinen    Abhandlung.  'I     llnuli    BliUtlrnhl. 

'i    Codes  iii|d    I.  UI.  'i    im  Jahre   1180.     Goawinna,  7-J. 

'  i    Blchhora                   i    B    10.  ")   Kohn  noch  den  btmlichen  Namea  und  liegt  inhfnderal 

")   I...-WMI.  t  iirnn  im  Scarlth 

N  ll    ll  ..  lil    lt.iin.il/    I  It.  lim.  'I     QosVI  ni     I,    .i     ll 


f»  Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil.  6 

latz18),  einer  Burg  oberhall)  des  Jlarienherges.  Wann  sogleich  den  Bau  beginnen  und  als  das  Schlofs  vollen- 
das  Schlofs  Tarasp  von  ihnen  erbaut  wurde,  darüber  dct  war,  nnnnte  er  es  Tra-spcs,  als  sollle  es  bedeuleD 
spricht  sich  Goswin  sehr  unklar  aus.  Der  Eingang  der  sein  hoffnungsloses  Harren,  vom  Pejuri  verfolgt,  vom 
Chronik19):  „Es  hauseteu  auf  Taraspo,  einer  stattlichen  Freund  verlassen ;  oder  sollte  es  zeigen,  dafs  er  auTdiese 
Burg,  vier  Bruder:  Eberhard,  Ulrich,  Gehezo  und  Eguo"  Feste  seiner  Hube  letzte  Zuflucht  setzte?  oder  sollte  das 
lafsl  allerdings  schliefsen,  dafs  das  Schlofs  Tarasp  schon  rauhe  Land,  wo  Ulrich  aus  Italiens  Gefilden  hingeworfen 
bei  Lebzeilen  aller  vier  Bruder,  also  jedenfalls  vor  101)5,  war,  seiner  Schweimulh  solchen  Namen  abgenOihigl  ha- 
stund.  Aber  dafs  Bischof  Ulrich  von  Chor,  der  eine  die-  hen  ?  Von  dieser  Burg  sind  er  und  seine  Biuder  die 
6er  vier  Brüder,  auf  Tarasp  gehaust  habe,  hat  gar  kei-  Trasper  geheifseu  ;  er  vergabte  sie  spater  der  b.  Jung- 
nen   Sinn.      Hau    milfste   also   entweder  annehmen,   dafs   es       frau   zu   Chur." 

noch   früher,   vielleicht  eine   oder   zwei  Generationen   ruck-  (Fortsetzung  folgt.) 

warts,  vier  Bruder  dieser  sammlluhen  Vornamen  gege- 
ben habe,  was  ziemlich  unwahrscheinlich  ist;  oder  es 
lafsl   sich   dieser   Passus  Gosw  in's   mit  demjenigen,   wo   im        lel>er    de"    |,r,,Pru"«    de"   W»r«>«    Tom*-      Zustände. 

Verlauf  der  Chronik  die  Erbauung   des  Schlosses  Tarasp  *'■■>»   «"»«■   «"•  l»oi..mer.elll*el.e   Hand.        Sprache  und 

,i,  Schrift. 

durch   Ulrich   v.   Tarasp    erzählt    wird2"),   nur  dadurch  in  »f»»e.  N,mfB. 

Einklang  bringen,  dafs   mau   statt  des  als  einen  der  obi-         Von  Rein»old  Cramer,  hreisgcricblsdircktor,  in  Butow.         bedeutua«. 
gen    vier    Biuder    angeführten    Ulrich    (welcher     der    Bi-  Unter  l'omerellen ,  d.   h.   Klein- Pommern,   wird  derje- 

schof  sein   mufsle)    einen   der  nachfolgenden  Ulriche,  also  nige  Theil  des  allen    Pommerlaudes   verslanden,    welcher 

einen   Neffen,   substituiert,    und    hiezu   eignet   sich   offenbar  nach    dem    Absterben    des    letzten    Herzogs    von    Pommern 

am   Besten    Gebezo's   oder   Gebhard's»Sobu ,    der    oben   als  Üanziger   Linie.    Meslwin    II.    (+    I29JJ,    durch    Kauf    und 

Kastvogt    von   Blanenberg   aufgeführte   Ulrich,    hier  mit  I  Eroberung  seit   1310   unter  die  Herrschaft  des  deutschen 

bezeichnet        Dafs    die     Erbauung    des    Schlosses     Tarasp  Ordens   in    Preufsen,    i.   J.    141.6   durch   den    Thorner   Fiie- 

dann    noch    zu    Eberhard'*    und   Gebezo's,    vielleicht    auch  den   —   jedoch    mit   Ausschluß   der   Lande   Lauenbuig   und 

Bischof  Ulrich's   und  des    vierten  Bruders  Egno,  Lebzeilen  Butow,   welche  an   die  Herzoge  von   Pommern-Slellin   fie- 

staltfaud,  ist  allerdings  nicht  unwahrscheinlich,  da  Eberhard  len  --    unter    die  Oberhoheit   der  Könige    von   Polen   und 

doch    wohl   nur   durch  Bewohner   der   dortigen  Gegend   zur  endlich   bei   der   ersten    Theilung   Polens    durch   den    War- 

Stiflung    eines    Klosters    in   Schills    sich    veranlagst    finden  schauer   Vertrag   von    1773   an   die    preufsisi  he   Krone   ge- 

koil,lte  laugt   ist       in    welcher   Zeit    der   Name   „l'omerellen"    zu- 

Ueber    die   Erbauung    des  Schlosses  Tarasp    selbst  er-  erst  entstanden   oder  in   Gebrauch  gekommen,    wird  jetzt 

zahlt    Goswinus,    dafs   ein   Gemälde    in    Ulrich's    Schlafge-  schwerlich   zu   erweisen   sein. 

mach   es   noch    ( nämlich  damals)   vorstellte,    ..wie   der  Graf  Gralalh    nimmt    in    .seiner    Geschichte    Danzigs    (Th     I, 

von    Born     nach    Hailand    zog,     dort    aus    Haffl     vertrieben  8.     32)    an,    dafs    die    Bezeichnung     Pomerellen    erst     um 

wurde,   (wie   sich   oft  heutzutage  uorh  die  Lombarden   ein-  <lie    81ltlc    <l,,s     lo     Jahih.    aufgekommen    sei.      Er    slulzl 

ander  meuterisch   bekriegen    und   veirathen),    und   wie  er  sicn  al,f  <le"    pommerschen   Geschichtschreiber  Eichsledi. 

dann     auf   seiner   Flucht    in    das   Engadin    gekommen,    im  ^r  m8£  s'' "    BU< ''    lnl1    die   preufsische   Chronik   des   lier- 

Dorfe   Vetlan    ein    staitlich   Haus  gebaut,    wo   er  EU   Got-  »Og'ich   preufsischen  Hofgericbtsralhs  Lucas  David  berufen, 

tes    Ehr«    und    unserm    Nutzen    einsam    lebte."  Lucas    David    sagt    (lid.    III,    S.    60.    Bd.    \l     S     22,    64    und 

r-     .        .      .  ,      .        _  65)  :  „Das  Lau  i,  welches  der  deutsche  Riller-Orden  von 

.Es     begab     Sich     eines    Tages,"     fahrt    die    Chronik  ™)  ,  '  ...    , 

,  ,  ....  '  ...  d,;r"    i'larkgialeu   \\  iildcmar    zu   Bi  a  uileiibui  g    1310    (rekaufl 

rort,    „dafs    die    Milien    seine    Schafe    auf   einen  Hü-'el    dies-  , 

.  •  ,«,.,  ^  hat,  das  zwischen  der   l.eha.  Ostsee,   Weichsel   umllliahe 

seits  deslnnstroms1*)  zur  Weide  trieben.     Der  Graf  folgte 

..  .  .     ,    .      _.  .  belegen   ist.   und   welches  die  polnischen   Geschichlschrei- 

ihnen  und   fand  den  Platz  für  eme  Burg   bequem      Ei  liefs  .  ,  „ 

her  Lromer  und  Hecbovila  Nicdei  Pommern   nennen,   heis- 

...    „.  „„  Bei   itio   P irellen."    In   meiner  Juhelschrifl  (Geschichte 

)    I  liron.  82, 

„.    r       .      cl  dei    lande   Laueuburg   und   Ituinw,    I  ii  l,  s     ||)   habe  n  h 

\        *  1 1 1  >  \  \   IM         Di  * 

«0)   (|,,,,,,    36  "'"'r  "«chgewiesen ,  dafs  dei    N Pomerellen   sei n 

2|)    Goswfn   86.  '■'•   ■•"hihuinii  irl    hei    den    deutschen   Rittern   im   Gebrauch 

")   Von  der  Lage  Barienherg'i  ans  gesagt,    Von  Vetlan  ge-  f'"|,M'IL     ■l'1"  habe  ich  eine  Urkunde  aufgefunden, 

rechnet,   wo   der  „Graf   Itobet  sich  ein  Mau-  gebaut,  welcher    hervorgebt,    dafs    der   deutsche  Orden  sich  auch 

liegt  Tarasp  jeuieiu  dei  Inn«.  In  dei    amtlichen    Staats-  und   Urkunden-Sprache  der  llc- 


Dis  ist   <li    voreyuunge    des    homeistera  »od  seyoer  gebi- 

tiger  mit    den  pomerellero    am    läge   exalloliunis  sancloe 

■  i  ucil   im  xlj  jar. 


7                                                 Anzeiger  für  Runde  der  deutschen  Vorzeit.                                                8 

Dennung   Pomcrellen    bedient    hat.      Diese  Urkunde   ist   zu  suchen   dirkennen    nacli   gote  vnd   rechte,   dis  entscheiden 

■arieobnrg  am  Kreuzi  n  I  lOhuogstage  ( 1  1  September)   IUI  vnd    hinlegen   sollen   dabey    es   denuc    sulle    bleiben    vnd 

ausgestellt;   sie  wird  von  Baczko,  Th.  III,  S.  210,  Aom.  vorder  nicht  gesucht  werden.  — 

7   und   von    Voigt,   Bd.    VIII,   S    22,   Antn     2   erwähnt,   von  Von  sunderlicher  guust  wellen  wir  ah13)   cyngerley14) 

Voigt  auch  dem  allgemeinen  Inhalte  nach  korz  mitgetheilt;  gutter  von  den  berorten  riltere  vnd  Unechten  an  vna  ir- 

gie  ist  aber  nirgends  abgedruckt.    Da   sie   für  die  Rechts-  stürben*5),    darinne   alleyne    J  un  cfr  a  u  vve  n    hieben,  so 

des   n"  i  Wichtigkeil  ist,  so   will   ich  das  eyne  danon   nianbar  were,   welchem   erbaren  knechte 

sie  hier  vollständig   wiedergeben;  sie  nennt  sich:  vnd   vnsera   dienern  Ir    ebenmessig   der  geburt  vnd  Crom 

Pomerellische  Bandvesle  "ir   deoue    aie    "'"'l,'ri'   mit   der   ■■■!»■«■   Jnncfranwen 

geben    wellen.      Sn    wellen    wir   der  juncfiauwen    neslen 

Fronde    eyiierj    czu    vns    lassen    komen    zcn   jm  sprechen. 

deme    diener   welle   v\ir    die  guttere   mit   der  junefrauwen 

geben,    daweder    her    nicht    sulle    sprechen    suuder  dnhey 

(Original  .m  geheimen  Archiv  za  Königsberg  in  Preolsen,  su|,  cs  b|ejl)e|1    derseM)c  diener   die  alldern  .,„„, fr()llw  ,„ 

Schuhlade    LH      77       llo.hmeislc,  -  IWgistrant    X.   S     10,  „„„,,    ¥ormogen    dcr    gutter    Vsrichten    sulle.    weren    aber 

P'         J  alle  sulche  Juncfrouwen   noch  unmanbar  so  solle  der  herre 

\N  ir   hruder   Conrad    um   Kilingsh  0  W  sc  n   homei-  des  gebiets  dnrvnder  sulche  gueter  gelegen  sein,   der  ne- 

ster  dewtsches   Ordens   Tl kuulh    vnd   ofTinbar  das   vns  Sttn   frunde  eynen   darezu   nemen,  jm   die  gueter  beuelen, 

vnser   lieben  getreuwen   riltere   vnd    knechte   vff  po-  der  mit   wissen    der    herschaft    vor  semliche   gutter   rathe 

merellen    mit    fleysse    vnd    nndcchticlich  gebeten   haben  vnd    dauon    alle  jar    vor    dem    herren   des    gebiets  reche- 

da.i    wir    en ')    was    von    kw  2)    vnd    sweiu   bisher    vnd   in  «unge    thun  sulle,    so    lauge    das    die  junefrawen   manhar 

der  czweytracht   vorsessen   vnd   nicht  gegeben  were,   vmh  werden,  so  man  sie  denne  in  obengeschrebener  vveyse  mit 

Irer  gelruwcn   dinste   vnd   Belssigen    belbeu3)   willen    zeu  eynem   manne  besorgen   sulle.   — 

geben    vnd    diilnssen4)    weiden,     vveme    denne    luv5)    vnd  Beynamen '")    so   haben    wir  vnsern   lieben   getrauwen 

rwein   geborlhe*)    zeu    geben   vnd   von    alilers")  gegeben  rillern  vnd   knechten    alleyne  jm    dirssa  weher17)    gebiede 

bette,  die  Soldea  sie  auch  im  vorlan  als  sie  vormals  gelhan  das    haber   rechens    das    in    vnser    vorfar  diilassen    hatte, 

betten    geben,    vnd    das    wir    en   ouch   di   gerichle7)   vher  auch   in   craffl   disses   brifTs   diilassen.   — 

Ire   lewlbe8)    bynneo   Iren    grenicl7.cn   zeulassen   vnd   vor-  Daivher  so   etzlichc  von   den   vorgemellcn   rittern   vnd 

weiden,    wen    sie   die    gerichle    ouch  von  alters0)  knechten  in  Vorgängen  czeiteu  czweifecke  leibgedinge 

gehabt     betten        So     haben     wir    angesehen    Ire     Deissige  neu    K  e  w  e  i  b  e  u    haben    vorschreben    aso    mit    nameu 18). 

belbe3)  vnd  getreowen  dinste  die  sie   rnserm  Orden  ge-  liehe  In  gut  in  der   Ee   erben  die  des  valers  tot  gelebe- 

thau  haben   » i  >l   in  zeukomftigen  czeiten  noch  direzeigen      ten  l9)    so  sulde   die  frauw    czu    leibgedinge  dreyb lex! 

sullen   vnd   haben    < u  '  |    alles    was    von    kw3)    vnd    swein  mark   haben   gewonnen   sie  aber   nicht  erben   ader  storben 

bes  v  IT  dessen   lag  der  gebunge  disses  briOs  vorsessen9)  die  erben    vor   deme  valere   das  die  guelere  an  die  her- 

vnd   nicht   gefallen   ist.   czu   gegeben  vnd  Min  sonderlichen  Schaft   komen   suhlen,   so   sulde   die   frauw   haben  vunl'huu- 

gnoden   dirlasscn  vnd  dirlassens   en')   In  <  rn  (Tt  disses  brifTs  derl   maik   adir    in   eyucr  andern   dergelu  heu    weise     was 

So  bescheidenllich  doch  das  alle,  die  die  Kw  :i  vnd  swein  im  vor  dei   gebunge   disses  brielTs   darione  gescheen  ist, 

vormals  gegeben  haben  vnd  von  alders  her  pOichlig  sein,  das  haben  wir  \  m  Irer   belhe  willen    en  czugesagt,  ader 

E    mi.li    vorlan,    als   sie  vnrmnls  haben  gellinn   ane'")"  vorliui     sull     es    ju    Bulcher    vorgese  hrebeiieu    weise    nicht 

allen   ■■                ch    lallen    geben    »od  »ich  dawedir  nicht  meh  gescheen  Sunder  alleyne  eynlüczlich  vnd  wie  denne 

■  vorschreben   wirl    an   die  kinder  so  sull  es  muh  vnerho- 

Von  ■■aderlichen  gnaden  vorleyn  «ir  muh  vnd  geben  gel*0)  komen  «m  es  irslirbt  an  die  berschaft.  Idnchdns 

en')   allerlei    gerichle*)    beide   im-  vnd  dein  vber  die    vorschreibunge   der    liebgediuge    gesehen  ja    luruoch 

Ire  l'w  he  »od   bynaea  Iren  greallczea,  alleyne  Strassen-  enei    weyse      Wea    eyoer    der  egeaaalen  Riltere 

gerichle'1)                  inen    das    wir    vuser    berlichkeil  zco  ader  knechte  vff  pomerellco  seynem  Ecweibe  eyn  leibge- 

rithirn   willen    behalden       Sniuler   oh   ymands   von    Iren  dinge  In  seyne  gucler,e  vorschreiben  wil,  so  sal  her  zeu 

i  i. will. ii  bedearhle,   das  ent  voa  teyme  dem  herren  ader  gebieliger  lies  gebiets,  darinne  her  be- 

herien    sder    Junckhern    gewall    ader   viirechl   geschrgn,  aesseji  ist,  fugen  en  bitten  das  her  es  jm  gunne  vod  sein 

'    lachea   teu  dirkentnisse   nn   vns  will«  sey,  das   her  icmlicb  leibgedinge  möge  vorschrei- 

n  als  an  .  ;                  Gl    '    .haii")  su  wir  lolcbe  Ix u    sn  sal  dei   Gebietiger  ader  heue  des  Gebiets  spre- 


irjllltTplJtirtkiiilt  pmttjn'rontiHirtiiitTniitfr^umtntiiüiittrm  Uirmxn^iftncflirlxn  ^ixirüirtimwit 

tfc  titenatf  TMrrij'?in  f^xXtXrontorbatqelcM  tPtn)  Vtr  nimmt  m&  wtoi}-'3fW>i|?mtf  tofrirr 

>S>fT  /lllmrrtym  qmirlK Jrr.^lt frtn  gottic^f  ,3armt)flßtq(m  «luDujnicDm uuttutn)Ui).  c^x^r-^ 


9                                                       Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit.                                                     10 

eben  her  gunne    es    im    von    des    homeislers   wegen   wol.  gers   für  Kunde  deutscher  Vorzeit  vom  Jahre   1857,    und 

sunder  das    her    seyn    erbe    nicht    zeu    sere  beswere    vnd  in   Nr.   3    desselben    vom  Jahre    lÖJÖ    interessante    Nach- 

seyne  kinder  nicht  erbelofs  mache,   vad  damit  sulle  oller-  richten    Über    die    Künstler    der    im    Eingange    erwähnten 

ley   ezweitraebt   vnwillc   czuspiache -')   vnd   scheluiigen'")  Werke   gegeben.      Em    glücklicher   Fund,    welchen   ich   in 

wie    sich    die    bisher    ciwusschen    vds  vnserm   ordeu  von  der  jüngsten  Zeit  im   hiesigen  städtischen  Archive  machte, 

eynem  vnd  den  fachgedachten  M)  vnsern  lieben  getrauwen  setzte   mich   in   den   Stand,   manches  Zweifelhafte,  wie  ich 

vom  andern   teile  diilouffeu   vnd  gemachet  haben,  gutllich  glaube,  iu"s  hellste  Licht  zu  setzen. 

vnd   (randlich  hingelegt  vnd  entscheiden   sein,  der  vorder  nerr  j)r    Schneegans   hat  Heister  Nicolaus  von  Leycu 

vnd   ewiglich  nicht   meh   czu   gedenken.  oder  von   Leyden,    bekannter    in   der    denlschen    KiinMge- 

Des    czu    merer    Sicherheit    vnd    ewigem    gedechlnisse  schichte    als    Nikolaus    Lerch,    als   Vei  fertiger    der    Chor- 

habeu   wir   vnsir  Ingesegil   au   dissen   biilF  desgleichen   sie  stuhle    und    einer    geschnitzten   Tafel    im    hiesige,,    Dome, 

vus    weder   vnder   Iren   Ingesegeln   haben   gegeben    lassen  sowie  Simon   Haider  als  jenen   der  Domthüren   bezeichnet, 

hengeu   der  gegeben   ist  uff  vnsers  Ordens  hubthawse  Jla-  später  aber   (in   Nr.    12)    seine  Angabe  in   erstem-  Bezie- 

nenburgk    am    tage    der    iihehuuge    des  heiligen  Creweis  hu„g     wieder    als    irrlhumlich    zurückgenommen.     Meine 

jm   vierezehn  hundersteu   vnd  Im  eyn  vnd  vierczigslen  Jar.  jetzige  Aufgabe  ist,  den   Beweis  zu   fuhren,  dafs  die  bei- 

Geczeuge    disser    dinge    sint    die  Ersome    vnd    geistliche  den  Genannten   au   besagten  Werken   ihren  Anlheil   haben, 

vnsers  Ordens  lieben  brudere  hans  von  Hemchingen,  Grofs-  un(j  zwar  Meister  Nikolaus  als  Bildhauer,  und  Simon  Hay- 

komplhur,   kylian   von  Exdoiff,  oberster  inarschalk,   heu-  der  (so  jst  dessen   Name  mehrere   Male  ganz  deutlich   in 

rieh  Rewscze  von  plauweu  24)  obirsler  Spiteler  vnd  czum  der  Urkunde  geschrieben)  als  Tischmacher  oder  Tischler. 

Elbiug,    Wilhelm   von    belffenstein    obersler    trappier  vnd  ,o   obe||   0Ilgcgebellcr  Nr  12]   S  39,   sprich,  sich  Herr 

czu    Cislburgk    kumpthur    Lirich    eysenhoeffer    Trefsler.  Dr    SchneegBlls  foigeudermafsen  aus : 
Johann    von   Benhawseu    zeu    Thorun.    niclas    postar    czu 
Dantczk.   hans   von  Schauwenbergk   czu  Brandenburg,   Ger- 
lach   Mertcz   czur    Me«e    Komplhur.    her    Andris    Ituperti 


„Dieser  Kunstler  (Simon  Hayder)  könnte  so- 
mit, wie  bis  dahin  behauptet  worden  ist,  ganz  wohl  auch 
der  Verferliger  der  Chorstuhle  gewesen  sein;   allein   es 


lerer  der   heiligen   schlifft  pfarrer   czu   dauezk,   her  Silve-  ,,,".,                                         .                         .  •       n 

handelt    sich    nur    iminer    nvch    aarnm,   die    be 

ster   vnser   Canplan,   W'iliich    von   Werder    voilh   czu   dir-  ,.                .,                                                      . 

11  rechligu  11  g  dieser   allerdings  seh  rwalirscnein- 

sow   helfrich   von  seibot.     Golhardl  Iiodestogk  vnser  Kum-  .                   '                                  ,    .             . 

liehen   Behauptung  durch   irgend   einen   urkuud- 

pan   Martinus    vnd   Johannes    vnser    Schreiber    vnd    vil   an-  ,.     .         „           .            ,  ,            ... 

r  liehen   Beweis  gehörig    bestimmt   und   erwiesen 

der  trauw  irdige  a\.  ,             .     .    ,        D  .,         „           .         .       ..  .       „..  , 

0       '  zu   sehen.      In  jedem   ralle    müssen  jene   herrlichen  Ihu- 

■)  ihnen.  ')  Kühe:  eine  alte  (slavisch-cassubisch-polnische)  ren   ej|ien   hocnst  beacnteoswerlben  Anhalts-  und   Verglei- 

Natural-Abgabe.     3)   Bitten,  nicht  Gebet.     ')  erlassen.     5)  ge-  ,                  ,  ,           _,                          _   _._••  1                 , 

b            ,                                        ,                        t.  chungsoiiiikt  gewahren,    um,   wo  möglich,  zu    erkennen, 
bürle.     6i  ab  antiquo,  von  alten  Zeiten  her.    ')  Gerichtsbarkeit. 

, ,                     „                       „  ob   beide   Kuustweike  nach   Slil    und  Charakter  von   einem 
B)  Leute,  Hintersassen,  Untersassen,  Unterlbanen.      )  versessen, 

...              .    .„    ..        10.     ,           ..,   ,      ,      ,.      ■   ,    ,  „    i,,i„  und  demselben  Bildhauei  'herzurühren  scheinen,  oder  nicht .'' 
verfallen,   rückständig.     10)  ohne.     ")  bochnolhpcinliches  llals- 

gericht,    Blulbann.       '»)    Oberster    Gerichlsherr.      ,s)    sobald-  Diesen    verlangten     urkundlichen   Beweis,     dafs    beide 

'*)  irgend  welche.     l5)  uns  anerstilrbcn ,    durch  Tod  zufielen.  Künstler,    (wenn   man   Simon   Hayder  als   Tischmacher  so 

l6)  Namentlich.     ")  Dirschau.     10)  etwa  folgendermafsen.   ,9)  nennen    darf)    zusammen    die    Thuien    uud    CI101  stuhle    im 

erlebeten.      ,0)    unerhoht.      2|)    Ansprüche.      ")    Scheelsucht,  Dome   verfertiget    haben  ,    glaube    ich    durch   die   von   mir 

Hifsgnnst.     !')    mehrfach    gedachten.     »*)    Heinrich  Heuls  von  aufgefundene   Urkunde   führen   zu   können 


Flauen.     35)   Als  Zeugen  werden   nur  Beamte   des  Ordens  auf- 


Dieselbc  betrifft  einen  Spruch  des  Bürgermeisters  und 


geführt,     nicht    auch   Abgeordnete    des    poirercllischcn   Adels. 

f..      ,,  ,  •,.„..«,       ,   •   1  Itnllis    der   Stadt   (  oslcnutz    vom     St.    Bai  ihnlomaus -Abend 

Die   Urkunde    nennt    sich  eine   Vereinigung,    vergleich;   sie   ist 

aber  eine  landesherrliche  Verordnung,  ein  Landesgcselz.  149°-   «»  Streitigkeiten   der   Zunft   de,  Kaufleute   tum  Thur- 

gau  (Trinkstube  derselben)   und  der  Zunft  der  Schmiede, 
Binder,  Zimmerleute    und  Tischmacher,  wegen  Aufnahme 
Kumt.         VmUer     die    Verfertlier   der  Thüren     am      eines  Bildhauers,  Meister  Peter  Bodler,  der  jüngere,  in 
Bildende  Kanal    Dom«    BD    KODStBIII    null    il«-r    «  linrnlülile       eine   dieser   /.Unfle. 

|,|aslik-  '"  *em«el»en.  Dje    Kaufleuteznnfl    behauptete    nämlich    durch    Ihren 

Von.).  Marmor,  prakt.  Arzte,  In  Konstanz.  Fürsprecher:    „dafs  die  Bildhauer  und  Haler  in  ihre  Zunft 

Der  verstorbene    Dr.  Ludwig  Bchneegnns,  Stadtarchi.      gehören,  die  Tischnracher  hingegen  in  die  Scbmiedezuuft." 

var,  in  Strnl'sburg,  hat  in  den  Nommero   10     12  des  Aii-      Letzten-    widersprach    dies    und   suchte    darzolhun,    dafs 


11                                                       Anzeiger   für  Kunde  der   deutschen   Vorzeit.                                                       12 

beide   Gewerbe    zu   ihr   zünftig   seien       Als    Beweil   führte  verschiedenen    Zeilen   darüber   ahgefnfsten   Verzeichnissen, 

sie   an:  ohne    dafs    n Ixt    ihr    Verbleiben    Auskunft    gegeben    wird. 

,.l>er  seelige  Kumeler   sei    aurh  ein  Tisehmaeher  und  Die   Verkaufe    sind  gröfateiilheils  genau  verzeichnet,  und 

Bildhauer    gewesen,    und    beben   ihm  das   (die   Kaufteule-  es    ist  anzunehmen,  dufs,  was  unter  diesen  sich  nicht  auf- 

zunfi)    nichl    gewehrt,    beb«    oucli    Knecht   gehebt,   die    das  geführt    und     auch    spater    nicht    mehr   verzeichnet    lindet, 

gebraucht    haben;     desgleichen    Heister    HsilB    Riehlmsier  durch    die    Zeit   oder   Unglui  ksfalle    zu    Grunde    gegangen, 

im    Hafslin,     und    die    haben    einander    geholfen    weihen;  oder   wenigstens   so   schadhaft  geworden   sei,   dafs  man   es 

def-u  I  i  >  h  c  n    SO     sy«     S.yntOU     Haider    seelig    och  nicht   mehr   für  der  Mühe  Werth   hielt,   es   noch  aufztizeich- 

a  i  u   Tischmacher    vml    Bildhower   gewesen,    »od  neu.      Es     wird     namentlich     Ober    die    in    der    Sammlung 

habe   k  u  e  c  li  t  gehept,    die   It  1 1  il    g  e  h  u  w  e  n   babint,  befindlichen    Wassermalereien   geklagt,   dafs   sie   im    Laufe 

als    er    da*    geslQl    zu    den     l  h  u  m    a  I  h  i  e    zu    Co-  der  Zeil  sehr  schadhaft  geworden.     Zu  den   letzteren  ge- 

stenntz    gemacht    hab.      Er   habe    auch    die    Tafel  hört  ein   Bildnils    Kaiser  Maximilians  [.,   von    welchem   der 

in    dem     Chor    gemacht,     d  a  i  i  n  u    denn     auch    ge-  erste   bekannte   Besitzer.    \V    [mhof,   in   seinem   Tagebuche 

hu»  in'     Bild     sigiiilj     d  ef.-g  I  ic  heu     b  r  u  c  h  e    ouch  angibt,  'dafs    es   ,.von   Albrech I   Durer  gewislich   gcmaltl" 

das   II  in  ns   Haider    sin   S  u  u  c  ;    denn    was    mit    der  sei    (s.    a.    a     Ü.    die   Uebersichtslafel    Nr.    8).      Das    Ge- 

Axl,   mit   dem    Byel    v  n  il    Hobel    gemacht    worden  malde    findet    sieh    noch    im   luveutare   der   Erben   Imhofs 

sig,   das  sye   Inen    nit  gewerl   worden  "  v.J.  löbO,    sowie   in   dem  Verzeichnisse,   welches   die   letz- 

(Schlufs  folgt.)  teren  au  Kaiser  Rudolf  schickten.  Doch  in  der  Aufzah- 
lung von  DUrer\-chen  Arbeiten,  welche  die  Söhne  des 
Hans  Inihof    d    j     16J8    dem    KuiTUrslen    Maximilian    von 

M*lrrfL         t'ebrr   einige    BJCIIC    Kr« erbimiceii    für    die  Bayern   zur   Auswahl    vorlegten,   sowie   spater,   kommt   es 

«^«•■iialilpHiiiiiiiiliiiiK   ile*   sermaiiiNrlieii  nicllt   mehr   vor.—   In   der   oben  erwähnten  Versteigerung, 

Nuseami.  fur   die    kein  Katalog  ausgegeben  wurde,   fand  sich  nun  ein 

(Mit  Abbildung.]  Bild  Haximiliau's  in  YVassermalcrei,   für  welches  die  Vermu- 

Bisher  war  die  Gemäldesammlung  des  germanischen  thung,  dafs  es  von  A.  Durer  herrühre,  sich  sogleich  auf- 
Museums  der  vrihaltiiifsmafsig  am  schwächsten  vertretene  drängte.  Leider  befand  sich  dasselbe  in  einem  Zustande, 
T h ■  1 1  u  ler  den  Sammlungen  desselben  Kundige  wissen,  der  sogleich  mich  klar  machte,  warum  man  in  letzter 
wie  schwer  es  in  jetsiger  Zeil  halt,  ein  bedeutenderes  Zeit  das  Bild  unberücksichtigt  gelassen  hatte.  — 
G  ilde  7u  erlangen,  und  dafs  cui  Erwerbung  eines  sol-  Dasselbe  ist  noch  vom  alten  Rahmen,  umgeben  und  mit 
eben  Summen  gehören,  wie  sie  das  Museum,  das  nach  .so  diesem  :i8"  hoch  und  TZ"  breit.  Auffassung  uud  Zeich- 
neten Beilen  bin  seine  Kräfte  zu  richten  hat,  auf  den  innig  des  Bildes  deutet  die  nebenliegende Copie  in  stem- 
Anhaof  eines  einzelnen  Kuuslgegeustaudes  noch  nicht  ver-  druck  an,  woraus  sogleich  auch  deren  Aehulirhkeit  mit 
\v  •  iden    kann.  -      Vor    einiger  Zeil    aber    kam    zu   Nürn-  dem  bekannten  Holzschnitte  und   dem  Oelgemilde  zu  Wien 

:  der  letzte  Best  der  ehemaligen   Imhorschen   Ssmm-  ersichtlich  wird.     Von  der  alten   Haierei   ist  wenig   mehr 

lang  zur  Versteigerung,  welche  bekanntlich  aus  den  von  Übrig      Die    Leinwand    hatte    verschiedene   gröfse    Hisse, 

Wilibald   Pirkbeimei    zosammengchrai  hien    Kunslschstzen  die  indrTs  mit  Geschick  ausgebessert   Bind',     Minder  glnck- 

Ibren   Ursprung    genommen,   und   von   dessen   Bnkel,   Wi-  lieh    sind    frühere   Versuche    der   Ueb'ermalurig;    doch    he- 

libeld  linhof.    sosebiilich    vermehrt,  ja   eigentlich   ersl   zu  Bchrftnken  sich  dieselben  gröfstenlheils  auT Hintergrund  und 

•  m   Konstksbiueli    erhoben,  gegen   Bude  des    16.  Jahr-  Gewandung       Gesicht   und   andere  Tlnile.  wo  eine  reinere 

Bonderti  aber  such  bereits  wiedei  zersplittert,  den  Samm-  Zeichnung  vorlag,  sind  mehr  geschont,  tbeils  ganz  unberührt 

In  g  o   Kaiser  Budolfs,    sowie    im    17     Jahrhundert   eng-  geblieben.    Viel  mehr snhadatderju  Bilde  ei»  Firnifs,  derer* 

1 1  - •  fi *  ^ i     and     niederländischen     Sammlern    die     reichste  sichtlich  ersl  gauz  neuerlich  darüber  gestrichen  ist    Doch 

Ausbeute    gewahrte       Man     kann     nach     den    erhaltenen  hal   mau  mit  diesem  glücklicher   Weise    such  das  Gesicht 

hi  dschrifllichen   Nachrichten    die  Geschichte   der  ImhoT-      verscl t  und  weni   slens  die  schwarzen  Umrisse  desselben 

sei                 lung    bis    m's   Btnzeluste  verl                  l    von  aintiiioob  vollkommen  erkennbar,    Die  Zetchnueg,  namens- 

Bye,    Leben    nnd   Wi  keo    \     Dürer's,   9     182  B  i     Trotz      lieh    Im  Gesichte,  i-t   ;h   nrrglefeh   feiner  eis  beim  Nohs- 

■  i.  r  grofaea   Verkinfs    erhielt    sich   immer  noch  ein   Best,  schnitte;  der  tusdruck  infsersl  sprechend     I  eberhsupl  Isl 

damnier  seil                   bedeutendere  Gegenstände,  die  bis  das  Bild  auch   in   seiner  Zerstörung   immer  nöcih  ein  kost- 

IS    Jaliih    so   vei                                 •     verschwinden  bsrei  bchslz,  und   bis  jetzt   von   keinem  Kenner  sugezwei- 

•ber  such  ms  dei  Sammlung,  oder  rielmebi   ans  des  so  feil      l  ebei    dem  Haupte   des  Kaisers    ial    in  der  ganzen 


13                                                  Alizeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit                                                    J4 

Breite  des  Bildes   ein  Pergamentstreifcn   mit  einer  Inschrift  Bugii.    Poyoi)   wanderte,    wie    bekannt,    von    den    Golhen 

aufgeklebt,   welche   unsere   Abbildung   ebenfalls  gibt.  aus  seinen   Sitzen   am  GeSItde   der  Oslsee  verdrängt   (Jor- 

Vou  nicht  geringerem  Interesse  sind  zwei  anderere-  danis*),  de  rebus  gelic.  IV),  gegen  Süden,  wo  es  plolz- 
malde,  die  Bildnisse  eines  Mannes  im  39.  und  einer  Frau  lieh,  im  Gefolge  des  lluuuenfui  sleu  Allila  in  Gallien  ein- 
im  24  Lebensjahre,  auf  Holz  in  Del  gemall,  die  urspiuug-  dringend,  erscheint  und  sich  durch  seine  ungestüme  Knm- 
lich  eine  zusammenzulegende  Tafel  ausmachleii.  Eine  pfeslusl  auszeichnet.  (Sidonius  Apolliuai  is,  VII,  319: 
solche  wird  im  letzten  Verzeichnisse  über  die  ImhoP-  pugnax  Bugus  )  Sobald  sich  der  Sturm,  den  Allila  er- 
sehe Sammlung  v.  J.  1705  noch  erwähnt  und  die  Por-  regt  hatte,  mit  seinem  Tode  legle,  und,  durch  das  Bei- 
trats  als  die  des  Hans  Straub  und  seiner  Frau  Barbara,  spiel  des  Gepiden  Anlarich  angelockt,  sich  die  bisher 
einer  jüngeren  Tochter  W.  Pii  kheimer's,  augegeben.  Eine  unterworfenen  Volker  gegen  ihre  Herrn,  die  Hunnen,  er- 
auch  nur  obei  flachliche  Prüfung  der  vorliegenden  Bilder  hohen,  befinden  sich  unter  den  nach  Freiheit  liingeuden 
genügt,  um  deren  Identität  mit  dieser  Tafel  darzulhun.  auch  die  Bugen,  (Jordanis,  de  reb.  gelic.  50.)  Von  der 
Auf  der  Außenseite  der  vorderen  Platte  befinden  sich  in  hunnischen  Herrschaft  befreiten  sie  sich  nun  wohl,  aber 
einem  Kranze  die  Wappen  der  Straub  und  Pirkheimer;  nur,  um  in  die  golhische  zu  füllen.  Doch  hallen  sie, 
die  Frau  tragt  ein  goldenes  Halsband,  welches  aus  den  wie  schon  unter  Allila  (Bugi  cum  propriis  regulis  ;  Hi- 
Wappenbildern  ihres  Valers  :  einer  Birke,  und  ihrer  Mut-  tor.  misc.  15.  Buch  bei  Muratoii,  T.  1  Script,  rer.  ilal.),  so 
ter  :  der  Bieler'scheu  Meeijuugfrau,  zusammengesetzt  ist.  auch  unter  der  Oberherrschaft  der  Golhen,  ihre  nationalen 
Auf  beiden  Platten  ist  über  den  Häuptern  der  dargeslell-  Herrscher.  (Vgl.  die  Vila  S.  Severiui  von  dessen  Schuler 
ten  Personen  die  Jahreszahl  1525  und  dazu  ihr  Alter  an-  Eugipp).  Bei  Jordanis  nun,  der  Über  diese  Kampfe  und 
gegeben.  Die  Frau,  welche  24  Jahr  alt,  mufste  dem-  Veihallnisse  berichtet,  stofsen  wir  hier  auf  die  rälhsel- 
nach  1501  geboren  sein,  was  mit  der  Geburtszeit  der  haflen  Worte  (capul  50):  „Bugi  vero  aliaeque  uatioues 
Barbara  antrifft,  —  Die  Bilder  sind. mit  der  alten  Umrah-  uounullae  Biozimelas  Scaudiopolim  ut  iucolerent  peli- 
mung  23"  3"'  hoch  und  18"  6"'  breit,  wohl  erhallen  uere."  Unser  grofser  Forscher  Caspar  Zeufs  (die  Deut- 
und  haben  in  der  Behandlung  etwas  von  A  Durer's  Tech-  scheu  und  die  Nachbarslämme,  S.  -48 1 )  versucht  diese 
nik,  obwohl  sie  augenscheinlich,  wenn  auch  von  einem  Stelle,  in  der  er  slalt  Biozimelas  ,,Bi/.im"  selzl.  so  zu 
tüchtigen  Kttnstler,  \ou  seiner  Hand  nicht  herrühren.  Die  erklären:  es  wäre  nur  ein  abgerissener  Haufe  von  liu- 
Malerci  ist  dünn  mit  lasurarligen  Fai  heu  aufgetragen,  und  gen  gewesen,  der  vielleicht  vor  dem  Gesammlvolke  nach 
mau  sieht  an  manchen  Sielleu  die  Zeichnung  der  Umrisse,  Süden  zog,  weist  ihnen  aber  das  rechte  Douaiiufer  (un- 
selbst  schriftliche  Bemerkungen,  die  der  Künstler  für  sich  tere  Donau)  zum  Wohnsitze  an.  Die  meisten  andern  Aus- 
machte, durchscheinen.  Haar  und  Pelz  sind  in  der  bekann-  leger  dieser  Stelle  helfen  sich,  indem  sie  die  Lesarten 
ten  feinen,  gestrichelten  Weise  behaudclt.  Doch  sind  die  für  conumpierl  erklaren.  Es  liegt  stich  sicherlich  in 
Farben  der  Gesichter  kompakter  aufgetragen  und  mehr  der  Kulhselhafligkeil  dieser  höchst  wahrscheinlich  verdor- 
gemischt,   als   Durer  sie   anzuwenden   pflegte  benen   Lesart    eine    dringende    Aufforderung    zur    Heraus- 

Diese   besprochenen   drei   Gemälde   sind    vom  germani-  Sabe   eiuer   krilischen,   emendierlen,   den   Ansprüchen   der 

scheu   Museum   erworben   worden.      Auf  dieselbe   Verstei-  Wissenschaft   unserer  Zeil  genügenden   Ausgabe  des   Jor- 

gerimg  kamen  noch  ein  Haupt  Christi   und   das  Brustbild  da"is-     Dennoch  erlaube  ich  mir,   einen  etwaigen  E.kla- 

des  Jakob  Muffel,   welches  bekanntlich  auch  in  der  Gal-  rnngsversuch  jeuer  Stelle   vorzuführen.     Es   ist  bekannt, 

lerie   zu    Pommersfeldeu    und    im   Besitze   des  Großhändlers  d"fs    B^aili   n"1    llulle    derjenigen    Gefolgschaften    unserer 

Merkel  tu  Nürnberg  vorkommt,  —  beide  mit  dem  Mono-  deutschen  Vorfahren,  die  in  seinen  Dienst  traten,  die  mei- 

gramme  Dure.'s  versehen,  aber,  obgleich  trefflich' gemalte  sU'"    'eWer  s"'-''   "'    lU'"  ers'«"  ■hnrhuüderleu  des  Mit- 

Bilder,    offenbar    von    der  Hand    eines    seiner  Nachahmer      Malters  erfochten  hat;  dnf«  z.   li    Heruler  das  Vi alen- 

vom   17    Jahrhundert.     Dieselben  blieben   unverkauft.  ,""'  (l"s  0»*olbodreioh  i sr  byzantinischen  Fahnen,  mit 

andern  germanischen  Stammen  vereint,  zum  Fall  brach- 
ten (s  Aschbach,  Heruler  und  Gepiden).  Heruler,  Tur- 
cilinger  und   Minen  werden    immer  zugleich  genannt  mit 

Kur  t.  <-<iii-ii(  .■  der  linken.  den  Rügen;  sie    scheinen  mich   meist    zusammen  gezogen 

,,         ,,,.            i,               ,    .      ...  ZU    sein.       \\:ne     et     nun     nullt     denkbar,    «In  f> ,    sowie    die 
Von    A  d  a  I  DO)  l    II  "  r  .in  il    m    \\  icn. 

Heruler,    muh   eiuzelne   Theile    des    rugiseben  Volkes  in 
Das  gothisebe  (nach  Tacitus,  Germ     13   Prokopif  bel- 
lum,  goth.    III,   2)    Volk    der    Bugen   (litigier,   Bugi,   auch  *)  Vulcnnius  Lund.   Batav.  Maire.      1617, 


1  |                                           Anzeiger  rar  Kunde  der  deutschen  Verseil  16 

diu   Sold   der   Byzantiner  getreten   und   von   diese  .  Wohn-  sonten    Raod8chriri  aus   dem  Schlafs   des  XIV.   oder  Anfang 

sitze  in  ßiotimeloe  und               polie  erballen  hatten?    Die  desXV.  Jahrb.,  das  aus  20  Blättern  von  starkem  Papier,  mit 

N                  er  Städte  deutee  weuigsti                 auf  griecbi-  vielen   Federzeichnungen  besteht.    Uns  erste  Blatt  ist  mir 

sein-  (byzantinische)  Besitzungen ;   vielleicht  wird  diel.es-  ein  Bruchstück;   auf  dem  zweiten  Blatt  ist  ein  Geschütz 

ait  Biozimelae,   durch    die  Naebrichl   dea    Prokoplus    (de  mit  2  entgegengesetzten  Laufen  auf  einem  Gestell  abge- 

eedili  iil   1\  i   von  einem  Kastell    BirCtäcue*  iulllyrien,   das  bildet;   darunter  die  Schritt: 

Joalinion  reala                 fei,  eiklan     Dar  aberTfaeile  der  ))Diß  buchsen  sint  in  ain  schissen  gut 

,  mit  Byinm    iu   Verbindung  gekommen  seien,  IM  So  m;lil  slricnell,  BchuU  darvß  „lt 

.       sich   seht    wohl  glauben,    wenn  nun,  weife,   wie  die  By-  Es  ist  al„  geTUSl  vf  aj|iell  ,,.,,,,„  gchibn 

zantiner  mit  so  vielen  germanischen  Völkern  Verträge  zu  Man  mag  sj  vbcr  hüd|  vml  mdt.r  llib„u 
gegenseitiger  ßiindeshulfe  abschlössen,  z.B.   milden  Fran- 

Das    W(                 irlaseii   wir,  daß  in  den  Kämpfen  A,,f  der  Kehrseite  wieder   ein  einfaches  Geschütz  auf 

nach    Allil.i's    Tele   Byzenl    immer    die    SchwacherU    ger-  einem   Geslell    "»'   <ler   Unterschrift: 

maiiischen    Volker    ««n    die  stärkeren    in   Schutz   nahm,  n  ,,   ,      ,»                    j              i    . 

„I)i|5   buch|i  amen   sunder   sin   hat 

dnfa    es    z.    B.   den   Slullliultci    von   lll\iieiim   anwies,   den  r>                 .     •      j 

'  Der  swanlz  ju   dem   turnen   stat, 

Stammverwandten  dei   Bugen,  den  Skiren  nämlich,  gegen  ,.          ,         ,                           ,  . 

Der  Schussel   sin   mensur  sol   hau 

die  Golben  ausreichende  Hülfe  zukommen  zu  lassen    (Tri-  ...                     ,.  ,                 , 

\\  il   er   maisteilich   vnd   wol   stau. 

scus,   in  dem    17.   Abschüttle  der  Excerplc  ;    Bonner  Aus- 
gabe,  8,    160  )  Auf   dem    zweiten  Blatte,  Seite  a,    gleichfalls  2  Ge- 

Dief   Ist   freilich  nur  eine   Hypothese;  gewifs  aber  ist  schütze,    das    eine    auf    einem   Gestell,  das  andere   mit  2 

i>.    data    die   Wohnsitze    des   llauptstockcs  des  rugiseben  Uündungen,  oben   und   unten.     Auf  den   folgenden  Blattern 

Volkes  nach  den  Kämpfen  gegen  Allila's  Söhne  (vielleicht  sind    Kriegsmaschinen»,    StreitlhOxme   u.   dgl.    abgebildet, 

auch    schon     IiiiIhi)    ..;i um. liehen    Donauufer   gelegen  unter  andern   eine  Figur   wie  ein  Igel;   Unten   die  Schrift: 

vom   böhmischen    Walde   gegen  die  Horch,  in  den  ^   ■•  ygfi,  sa|||J  s|)jsen 

Gegenden,    wo   einst   die    Quaden    safeen."     (Zeufe,    die  Vl|d  •„,  vers]anen  mit  ygen  _ 

D       cheo.)     Diesem  Lande  im  Norden  der  Donau,  wurde  Den  wurf  man  och  spiseu  sol, 

Ro*'1' •-"  ueiPa«'««  Diaconus,  im  Pro-  H(lles,  du  dicL  vün  jnen  be(Jen  (,7  kumt  (ij,.  wo|  .. 

log i  Gesetzbuches    vom  König  Kolbaris;    auch;  ßu- 

goruni   paliia,   Rogaland,   lliiguland)   zu   Tbeil.  Ferner  linden  wir  unter  den  freilich  nicht  sehr  kun.-t- 

Vot        illgem  Interesse  dürfte   vielleicht  die  Notiz  sein,  reich    gezeichneten    Figuren    mehrere    Boote    und    kleine 

daf*    noch    im     10.  Jahrb.    der   Ausdruck    „de   Bugis"   zur  Schilfe    mit   Geschützen.      Endlich    auch    eine    Katze,    die 

I    telchnung   des    ehemaligen   Rngilondes  gebraucht  wird,  emSchwanz  ein  Sacklein  hat,  aus  welchem  Feuer  hervor- 

nachdem    das   Geschlecht   der  Bugen    langst   ausgestorben  geht,   unten   die  Schult: 

war      Jene  Worte    (de  Bugis)    finden    sich  naniluh  in  einem  ,,,., 

„Willu    wissen   am   andren   satz 

uim   a.    90li   in   den  .llouumcnlis   boieis,    \WI1I,    P    II,  .            .       _           ,  ..         . 

'  So    vach    vif  am    lehent    katz 

'     "  Die  v|i  der  slat  komen  sy 

Mach   iiiii   fürsäklin   daby 

Btaauscfaots.      A»<«-  Krleajamawehlneii  und  Geeehittze.  Vnd  bind  dz  der  katzen  an  den  swantz 

w.nvr                      Von  Ottmar  9ch0nhutb,   Pfarrer,  in   EdelCngcn.  |,h   verstand   im   wol   disen   lanlz." 
Kri.  „'  ibedmxi 

Die  Bibliothek  rlrs  historischen  Vereins  für  das  wir- 

lembergische  Pranken  besitzt  dasFrogmenl  cioer  iuteres-  (Mii  einer  Beilage.) 


\  ir.uiiu  oi  tliche  Redacllon  : 

Di    iri-ih    v.  n    /    intfaefs,     l>r.   \.  r.  Byo.     Dr.  (!.  h.  Fi lann,    Dr.  Freih,  Roth  v.  Schrcckcmir  in. 

Verlag  der  literarisch -artistischen  Anilall  dei  germanischen  Museums  In  Nürnberg, 

d'Khi  BBchdniclMMt, 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGER  FÜR  KUNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  J\°  1.  Januar. 


Chronik  des  in-nuauisclini  Musculus. 


Wenn  wir  in  unserer  letzten  Jahresnummer  von  18(iU, 
wo  wir  ein  Klagelied  über  unsere  beschwerlich«  Banschnld 
von  50,000  fl.  anstimmten,  schliefslich  in  Hoffdang  auf  Ab- 
hulfe  ausriefen:  „unser  Muth  soll  nicht  sinken,  wenn  auch 
nicht  Alles  sogleich  nach  Wunsch  gehr',  so  hat  sich  wah- 
rend der  kurzen  Zeit  diese  Hoffnung  wohl  gerechtfertigt,  in- 
dem wir  in  dem  den  'Standen  vorgelegten  Finanzgesctz  des 
Königreichs  Bayern  lesen,  dafs  10,00011.  ßa  u  k  o  s  t  c  nbei- 
trag  für  das  germanische  Museum  aus  den  Staatscrnbrigiin- 
gen  verwendet  werden  sollen,  neben  den  2500  fl.  jahrl.  Zu- 
schufs.  Dafs  die  bayerischen  Kammern  bei  ihrer  deutschen 
Gesinnnng  und  der  schon  für  unser  Nalionalunlernehmen  be- 
zeugten Theilnahme  eher  noch  dazuthun,  als  sireichen,  darf 
wohl  nicht  bezweifelt  werden.  Möchten  nur  auch  die  Kam- 
mern Preufsens  und  Hannovers,  die  einzigen  der  grölseren 
deutschen  Staaten,  die  noch  keinen  Zuschufs  bewilligten, 
bald  nachfolgen,  dann  würde  auch  unsere  Schuld  bald  getilgt 
sein,  und  dem  Etat  seine  reine  Rente  zur  Bestreitung  der  lau- 
fenden  Bedurfnisse  bleiben. 

Der  nun  fertige  Jahresbericht  zeigt  aus  diesem  Grun- 
de, sowie  auch  wegen  hoher  Porto-  und  Druckkosten,  noch 
immer  ein  Deficit,  obgleich  möglichst  gespart  wird,  und  im 
Vcrhältnils  wenig  angeschafft  werden  konnte.  Der  Verwal- 
tungsausschuls  bestimmte  daher  auch,  dafs  der  Jahresbericht 
nicht  so  ausgedehnt  wie  der  letzte  gedruckt  werde,  und 
nur  von  3  zu  3  Jahren  ein  so  umfassender  erscheine,  der 
stets  ein  paar  tausend  Gulden  mit  Versendung  in  Anspruch 
nimmt.  Dagegen  wird  die  Chronik  des  Museums  nachhelfen 
und,  wie  bisher  die  Geschenke  für  die  Bibliothek  und  anderen 
Sammlungen,  künftig  auch  die  neu  hinzukommenden 
Geldgeschenke  und  Jahresbeiträge  monatlich  anzeigen,  auch 
in  einer  Extrabeilage  für  Februar  nachtragen,  was  im  J.  18t>0 
gezeichnet   wurde. 

Die  vor  zwei  Monaten  erwähnte,  vom  Frauen verein 
in  Berlin  zum  Besten  des  Museums  veranstaltete  Lotterie  ist 
jetzt    vollständig    erledigt.      Der    Reinertrag,     nebst    innerhalb 

des  Franenvereina    eingegangenen  Beitragen,    ist    mit    insge- 

siiiiiuil     111    l'hlr.    pr.    dem     Museum    iiberiniltelt    wordin.      Die 

vom  II  ii  I  r.sverci  n   fur  dieses  Wintersemester   vorbereiteten, 
gleichfalls    bereits    erwähnten   Vorlesungen   werden,    wie 

folgt,  jedesmal    an    einem    Mittwoch   gehalten    werden:    den   6. 

Februar  1861  von  Baumeister  Adlet  übet  Baugeschichte  Ber 
lins,  den  13.  von  Fi  muri  hrnt.  Irlirn.  \.  Lgdebui  übet  die 
Bitten  nnd  kunstgeschichtliche  Entwicklung  üer  llcrnldili  den 
20.  von  Prof.  Hr.  Paulus  Cassel  aber  den  Fackeltenz,  den  27. 
von  Hofrath  l.  Schneider  übet  die  Burgen  und  Stadiebefesti 
gnngen  des  Hittelaltet  (al  Forlsetzung),  den  6  Mari  von 
Dr.  jur    Tranlwein  \    Belle  abei  du  Dentschthnm  des  Elsas- 


ses, den  13.   von    Ernst  Koth    über   das   geistliche  Schauspiel 
des  Mittelalters. 

Neue  Pflegschaften  wurden  errichtet  in  Dortmund,  El- 
bo gen  (Böhmen  .  Uadonilz  (Böhmen),  Ludwigsburg, 
Tuttlingen. 

Seit  Beginn  des  neuen  Jahres  1861  sind,  wie  wir  dan- 
kend hieniit  anzeigen,  nachstehende  Ja  hre  sb  eit  rage  ge- 
zeichnet  worden  : 

Aus  öffentlichen  Kassen  :  die  Städte  Andernach  3fl. 
30  kr.,  Bockenein  (Hannover)  1  fl.  45  kr.,  Brauusberg 
(Preulsen)  8  fl.  45  kr.,  Breslau  5ÖThlr.,  liurgstadl  (Sach- 
sen) 2  fl.,  Corbach  (  Waldeck  i  .1  II.  30  kr.,  Darmstadt 
2011.,  Dillingen  5  fli,  Edenkoben  3  fl. ,  Ei  sieben  7  fl., 
Esch  wege  511.,  Ettlingen  5  II..  Pranken  birg  (Sachsen) 
8fl.  45  kr.,  Gehren  (Schwarzb.-Sondersh.)  1  fl.  45  kr.,  Gun- 
delfingen  511.,  Güstrow  8  fl.  45  kr.,  Iph  o  f  r  n  Miltelrran- 
ken  4  fl.,  Meiskirch  (Baden)  511..  Munchberg  5  fl.,  Ne- 
ckarsulm 3  fl.  (einmal),  Neuh  al  de  nslebe  n  3  fl.  30  kr., 
Neul's  (Preulsenl  7  fl.,  Nossen  (Sachs.)  5  fl.  [5  kr.  (einm.), 
Pfaffenhofen  3  11..  Potsdam  17  fl.  .J0  kr.,  Koda  (Sachsen 
Altenb.)  3(1.  30kr..  Markt  Rosenheim  3 fl.1,  Schweinfurt 
10  fl.,  Stadthagen  3  fl.  30kr.,  Vaihingen  5  fl.,  Vilsho- 
fen  211.,  Weil  311.:  die  Amtsversammlung  Göppingen 
15(1.;  ferner:  der  l.clnerverein  desEllwanger  Schulbezirks 
3  fl.  :   die  Harmonie-Gesellschaft   in   Gotha   8  H.  45  kr.    (einm.). 

Von  Privaten:  In  Augsburg:  k.  Adv.  Dr.  Karl  Barth 
1  fl-  45  kr. :  Biberach:  Dr.  med.  Wiedcnmann  1  fl.  10kr.; 
Crefeld:  Hermann  v.  Beckeralh  3  fl.  30  kr.  (einmal),  Hör. 
v.  Brück  311.  30  kr.,  Willi,  leniges  1  II.  45  kr.,  L.  Kamp  2  fl. 
20  kr.,  Dr.  Marklin  111.  45  kr..  II.  ter  Mur  IB.  ]5kr..  Beal- 
schuldir.  Dr.  A.  Kein  1  II.  45  kr.,  Heinr.  Scheibler  3  fl.  30  kr., 
P.  Schrick  1  fl.  45  kr.,  Dan.  Schrörs  1  fl.  45  kr.,  L.  Seyffardl 
sen.  111.  45  kr. ,  0.  C.  Sohmann  1(1.  15  kr. ;  Dortmund: 
Stadtrath  Dr.  Hasper  3 11.  . 311  kr. :  Gaildorf:  Oberamtsrichter 
Franz  llertling  111.  15  kr  .  Gerichlsakluar  Beul,  111.;  Hau- 
sen a.  Koth:  Pfarrer  Kiene  111.:  Ingolstadt:  Schönfärber 
Gustav  Arauner  111.  12  kr.,  k.  b.  Major  v.  Berg  1  11.  12  kr., 
Leihhnusbesilzer  .1.  Dietrich  111.  30kr.,  Haler  II.  Hanbensack 

1  fl.   45  kr.,    l.elikiichiier    Bcrthuld    Karl   1  fl,   12kr..   Conditor  II. 

Leygeber  1  il.  30 kr.,  Huf-  n.  Waflenschmiedmeister  J.  Lonoer 
Ml.  12 kr.,  Handlungskommis B.  Paurl  fl.  12kr.,  BealiUtenbet. 

L.  Schwarz  2  fl.  42  kr..  Kupferschmiedmeister  J.  /.ml  1  II.  u  kr. . 

Kempten:    k.    Adv.     Ed.    Lang    1  fl.     I5kr.:     Landshut:    k. 

Adv.  Jos.  Götz  2  11.;  Ladenscheid:  Kaufm.  Fischet  111. 
15  kr..  Kaufm.  Turk  1  fl.  45  kr. ;  M  n  n  ,  I, , •  n  :  k  \,h.  h;)rl 
Aldosser  Ml  IT»  Kr.,  k.  Adv.  Dr.  Fr  Buchner  111.  15  kr.,  k. 
\.U.  M.iv  Forster  III.  Mir.,  k.  Adv.  Karl  Kienhöfei  Ml. 
lökr.,  k  \,i,.  Gg.  Fr  Kronlng  Ml.  [5kt  k.  \d%  IM  Bit 
tei  *.  Sedelmair  Ml  15  kr. ;  Presburg:  Kantot  Volkmar 
s<  (iuris  I  II.  13'  l  kr.  (frfthi  r  36  kl  I  :  Schnai  Itac  h  k.  lt.' 
\  ierforster  Kühlw  ein  9  II  ^  ernigei  o  d  e  Bat  ■•■  1 1 
D.  Herzer  1  II.   15 

P i  I"   cheinigen  \m   dankend  den  Empfang  det  nach 

stehend  aufgefOhi  (et benke 

I.  Für  diis  Archiv. 
Dr.  Diotz.  I'imI.    ioi   und  prakllscbei    vwt.  in  Nürnberg 
1925     193*     18  i  ■  in   M  i. uii.i.  n     *  Gericbtibriefe  Narnbergei 
Schullhi  ifsen,    !   Kaufbrii  f<    eh       l 


t'l 


Anzeiger  flr  Kunde  «Irr  deutschen  Vorzeit. 


•20 


[938     1962.    6  Pap.   Urkunden    ».   1631      1645  u.  9  Abschrif- 
ten, 1570—  16 
Stephan  Wagner,  Kaufmann,  u  Nürnberg: 
1 95       Erlab  des   Kaiaen   Pei  dinaud      166 1      Pap. 
(964     Schreiben   d.  Ph.  v.  Lindcnfeli.     1676.     I'ap. 
Brlab  dei  Sauen  harl  VI.     1713.    Pap 
Dörr,  Kaaaiei  d<  s  german.  Museums: 

Rerert    d.   L.   Schnell,    Pflegen   /.    Lichtenau,   f.  d.  Ka- 
tli .iiiii.i  K l.i-tt  r  zu  Nornberg.     1542.     Pap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Dr.   Anton  Springer   in   Bonn  : 
10,064    l>'  r>     iknographiache  Stadien.   186  •   1    Simderabdr. 

Magistrat  der  Stadt  Nordhausen: 
10,065.   I.esser's    histnr    Nachrichten    r.    d.    Stadt    Nordhausen, 
umgearb.   u.   forlgcs.    v.    Korslciuann.      1860.      4. 

Adelh.    Baronin   v.    Zwierlein,   geh,   r.   Stnlterfoth, 
in    Ellville   (Hheingau)  : 
1 1. . ,.    Mfred,  roaanuepiachea  Gedieht  3.  Aufl.  ls40.  8. 
10,067.  L)n\-..  theiaiache  Lieder  u.  Sagen.   4.  Aufl.    1869.   8. 

Schweighauser'-i he  Verlagahdl.  in  Hasel: 
10,668.  l.ui/,  Basleriackea  Borger-Bach.     1819.     B. 

10.069.  Munch,    d.    BeersOge    des    chrisll.   Europas   wider  die 
U-inaoen.      3    Ihle,      1823    u.   L'3.      8. 

10.070.  Lutz.   Rauraos.      Kin   Taschenbuch       1827— 31.      12. 
111,1)71.    Broumicl,     d.    Kampl    d.    Römer    mit    den    Kimbern    u. 

Teutonen        L829.       1.      l'rgr. 

10y072.  Bankert,  Abrib  dei  Scbweiaerhialorie.     1830.    8. 

13.   Andres,    die   Schweiz    u.   ihre    Revolutionen.      1.   u.  2. 
Mit.      1884      -v 

10.074.  Tacitoa,  Germania.      Text,    Ueberselz.  u.  Erläuterung. 

3  Abthigo.     1835     17     B. 

10.075.  D.   goldene   Altartafel    hmter    Heinrichs   II        1836.     4. 

10/176.  Gelser,  d.  3  ernten  Jahrh.  d.  Scbweizergeaeb.  1840.  8. 

10.077.  Viaeher,    nbei  die   Benutzung  d.  alt.   komodic  als  ge- 
tchichll.  Quelle      1840.     Prgi 

10.078.  Slockmeyer  u  Beber,  Beitrage  xnr  Baaler  Buchdrucker- 
l     .|,,,ln.      1840.    8. 

10.079.  Utte,  Scbweizer-Sagen.     Dil  ue  Samml.     18-42.    8. 
Micbelel  u    Quinet,  die  Jesuiten.     1843.     8. 

10,081    Herzog    d    Leben  Job.  fjkolampada.    2  Bde.  1843    - 
M  H  itti    »oi   dem  ewigen  Bunde  v.  1291. 

1844 

10,088    H  d    *  i - ■  1 1 ■    s,u  ui.iriesi  d,  Schlacht  bei  St. 

Jacob      1844.     l 

lim-  !      Dl  I        dil     Sl  bl  II  bl    Ol  i    St.    Jacob.      1844.       1. 

I    iasaisch<    Neojahnblalter.     1844     18.    B. 
10,086    Brommel,  genealog.  Tabellen  mr  Geachichle  des  Mit- 

telalli  n  bia  z.  J.   1-73.     qo.  2. 
10,087.  Baohart,    Brzihiungen   am  dei  Schweiaer-Geichichte. 
i   Bde.     1846     17.     - 
choren    d    rOm    Pfandrecht,     I    Bd.     1-17.     8. 
10,089.  Boiiorf,   d.  <  bronil    ».  d.  Stillung   dei  Karlhauie  im 
lindert  n  Baal  I.     1847.    8. 

/.  n.  I,  der  rom.  Könige      18  19.     I 

10.091  Piai  ber,   loh    Heynlin,  g<  n    ■  I  iplde.     1861.     -s 

10.092  D    I  !       n    Dienalmannenrechl   »    Basel,  hrag    « 
«I     kernagel.     I-  i2      t 

Upenroiei      af  d.  J.  lt  v.  I  roblli  b 

•     leyi  i  li  rian    d    n  hweii    II böte      I    Bd 

I  rdi  ,i  I  egenreformi in  den  Vogteien  Zwin- 
gen 

10,09  Barganderkriegen      1866.    8. 

10,097    i  -     Kindi  r-  a.  Volksrcimi       186' 

D  ßerii  btaordoang  ».  Baal     i     1467     0.  J.  4. 

\\     ,i.  ili.i,  I,    ,„    \\  n  .,   i,l     i ,    ,  1 101  l.i 

H.  I».  Brönuer,  Buchhdl,,  in,  Frankfurt  a.   M 

lt.,, I,, li  >.  .1    Pfali      in      1861 


Dr.  Adelb.   v.   Keller.  I'niv.-Prof.,  in   Tübingen: 
10,101     Den.,    Nachlc-c   zur   Schill. -rliteralur.      1860.      4. 
Naturforschende  Gesellschaft  in  Görlitz: 

10.102.  I'"-      ÜJhaodlungen.     10.  Bd.     1860.     8. 
Dieterlch'sche  Bocbhdl.  in  Gotiingen : 

10.103.  Müller,   Uenkmtler  d.  alten  Kunst,  bearb.   v.  Wieseler. 
Bd.  2.   II ft.   1.     1860.     u.U.  2. 

10.104.  Philologna;    hrsg.    v.  E.  v.   Leulsch  ;    16,  4.  o.  17,  1. 
1860.     's- 

Fr.   Kackhorst'scbe   Behbdl.  in   Osnabrück  . 

10.105.  Brovlcrmann's    sammtl.    Werke,    brsg.    v.    Wedekind. 
1840.     8. 

10.106.  Abalard  und  lleloise.    Tragödie  in  5  Akten.    1831.    8. 
Eduard  Anton,  Bnchhdl.,  in  Halle  : 

10.107.  Leo,    zwölf   Bucher    niederländischer    (ieschichten ;   2 
Thle.     1832  u.  35.     8.  ' 

10.108.  Ders.,  d.  malbergische  Glosse  -,  2  Hfte.    1842  u.  45.   8. 

10.109.  Ders.,  reclitudines  Singular,  personarum.     1842.     8. 

10.110.  Dera.,  feriensehriften  ;  2  hefte.     1847  u.  52.     8. 
Adolf  Bacmelster  in   Reutlingen  : 

10.111.  Freidanks   Bescheidenheit,    neudeutsch   bearbeitet  von 
Ad.  Bacmeister.     1861.     8. 

IT.  v.  Urbanstadt,  k.  k.  Finanzbei. -Kommissar,  zu  Eger  : 

10.112.  Kirchme\cr,  uralter   Kuckucks-Brunn.      171S.     8. 

10.113.  44  Stuck   landesfursll.  böhm.  Mandate,     18.  Jahrh.    2. 

10.114.  Geschichll.  Notizen    uber  Falkenau,  Dotierwies,  Kobyla, 
Mayersgrün   etc.      Hdschr.     2. 

10.115.  Ermold,    histor.-topogr.-statist.    Erzähl,     v.     Graslitz. 
1860.     8. 

10.116.  Statuten   d.  Bolzscbitlzen-Vereins  z.   Graslitz.     1853.  2. 

10.117.  General-Auschreiben    der   Ko.   Ku.   Ma.   an  alle  Stenndt 
des   Königreichs  Behem.     1547.     4. 

10.118.  Königlicher  Maj'Schrciben  vnd  Mandataetc.  1547.4.  Hs. 
Dr.  Rudolf  Köpke,   Univ. -Prof. ,  in  Berlin: 

10.119.  Den.,   d.    Gründung  d.   k.   Friedrich-Wilhelins-Univers. 
/u    Berlin.      1860.     4. 

L.  Metayer-Masselin,   lnspecteur  etc.,  in   Bernay  : 

10.120.  Dir-..  s.'-|iiiluir.s   antiqaes  decouvertes  dans  les  ruines 
des   bains   Rom.    a    l'lasnes.     1860.     8. 

Karl  Köhler  jun.,  Bachhdk,  in  Darmstadt : 

10.121.  Buchner,  deutsche   Ehrenhalle:  LI».    II      17.     4. 
£.  Bechtold,  Gymaaaiallehramtacand.,  in  Harmstadi: 

10.122.  Ariatolelli  ei  Xenophonlis  ethica  etc.     8. 
10,128.   Bruchstücke   e.    Ist.   Breviers.      I'gnj.      16.  Jhdl. 

Dr.  W.  Buchner,  Direktor  d.  höh   Toehteraoh.  in  Crefeld't 
10,124  Bucheoaa,  ttber  Barcard  Waldia.     1858.    4.     Prgr. 
10  135.  Tauben,  de  vita  el  Bcriptia  P.  Schedii  Heliasi.  1859.  8. 

10.126.  r.Hageu,  Ob.  Jeao  Faul.«  Aafenth. in  Bayreuth.   1857.  8. 

10.127.  Mandat  dea  Ruths  an  Frankfurt  a.  H.     1609.    4. 

10.128.  Drei  fliegi  ade  Blatter  a.  d.  J.   1848.     3. 
Franz  Palacky,  k.  k.  Uiatoriograph,  in  Trag: 

10.129.  Den.,  Geach.  v.  Böhmen.     Bd.  IV,  2.     1860.    8. 
Dr.  Tr.  Märcker.  k.  pr.  geh.  Archivrath  etc.,  in  Berlin: 

10.180  Den  |    die   enten    Tage    von  Chnrlollenhtirg.    ikho.   s. 
J.  C.  Hinrichs'-clu-  Buchhdl.  In  Leipzig 

10.181  II bock   dei    Geographie   und    Sialiatik    etc.    Bd.    2, 

i  i.-    3  i,    Bd.  4  Lrg.  3.     1860     B 

Weidmann'.,  he  Buchhdl.,  in  Berlin: 

10.182  Zeil  ehr.   f.   deulach,    Uterlhum,   hrsg.  \    Uanpt,    XII, 
i.  u.  2.  im.     1860     B. 

Herder»,  he   Verlagahdl,  in  Preiburg: 
1.0,133    Frischün's  hohenzollerische  Hocbseit,  brag.  A.  BirUa- 

60     8. 
lo,l    I    Programm   .1.    k,  l>.   Gymnasiums   in   Feldkirch  [enlh 
i  rkundenhuch  i.  Gesch.  d.  Edlen  v.  Emba.     1860.   B. 

Dr.    Joh.    Ncpom.   Vogl,  jub.  nicd.io  leir.  Land-chalt- 
tgenl,  in   \\  i.  ii 
10,186    Di  is .  Blattei  n.  Trauben.     1843.    8. 


21 


Anzeiger  für  Kunde  der  denischen   Vorzeil 


22 


10.136.  Ders.,  Balladen,  Romanzen,    Sagen    n.  Leeenden.     3. 
Aufl.     1851.     8. 

10.137.  Ders.,  poet,  SylvCBier-BochleiB.     2.  Aufl.     1856.     8. 

10.138.  Ders.,  Blumen.     2.   Aufl.      1857.     8. 

10.139.  Ders..  Volkskalender.     1861.    8. 

(0,140    Ders.,  >i    erste  Besuch  in  den  Wiener-Katakomben  im 
1H.  Jahr*.    8. 
K.  k.  Direktion   d.   administr.  Statistik  in  Wien  : 
10,141.  Dies..   Mittheilungen,   8.   Jahrg.    u.   9.   Jahrg.    1.  Hfl. 
1860.     8. 
Adolf  Müller,   Buchhdlr.   u.   Stadtrat!),  in   Brandenburg: 
10,1-12.  Seidel  u.  huster,  Bilder-Sammlung.     1751.    2. 

Dr.  Fr.   Thudichnm,  Privatdorent  a.  d.  Univ.  Gleisen: 
[0,143.  Ders..    (1.    vormalige    Reichskammergerichl    u.    seine 
Schicksale.    8. 
Gustav  Frhr.  v.  Bonstetten  in  Bern: 
10,141.    Ders.,    Supplement    au    recueil    d'antiquiles    Suisses. 
1860.    2. 
Verein  f.  Gesch.  n.  Alterth.  Schlesiens  in  Breslau  : 

10.145.  Ders.,  Zeiisehrifl  ;  3.  Bd.  1.  Hfl.     1860.     8. 

10.146.  Codex  diplomat.  Silesiae.     3.  Bd.     1860.     4. 
Historischer  Verein  f.  d.  Niederrhein  in  Köln: 

10.147.  Ders.,  Annalen.     8.  Hfl.     1860.     8.  nebst  6.  Bericht. 
Historisch  Genootschap  in  Utrecht  ■ 

10.148.  Dies.,   Codex   diplomat.     2.   ser.,    4.    d. ,   2.   afd.   (bl. 
13     19.)    8. 

10.119.  Dies.,  Kronijk;  16.  Jaarg.  1860.  (bl.  1—13.)  1860.  8. 

10.150.  Dies.,  Berigten;  7  decl  (bl.  6—8.)     8. 

K.  Schaff  er.  k.  Eisenbahnmasrhincnmstr.,  in  Saarbrücken  : 

10.151.  Zober,    Gesch.   d.    Belager.    Stralsunds    durch  Wallen- 
stein, im  J.  1628.     4. 

10.152.  Homann'sche  Landkarten.     4  Bde.     1700  —  80.     2. 
Dr.   Brenner-Schäffer  in  Neustadt  a.  d.  Waldnaab  : 

10.153.  Pegius,    Dieiiktbarkhaiten  Stattlicher  vnnd  Bawrischer 
Erbaigen  etc.     1560.     2. 

10.154.  Ders.,  de  jure  emphyteutico.     1559.     2. 

10.155.  Ders.,  de  jure  et  privilegijs  dolium.     1559.     2. 

10.156.  Henrer,  von  Forstlicher  Oberherrligkeit  etc.    1560.  2. 

10.157.  Memorial    an    ein    hochpr.    Corpus    Evangelicor.    etc. 
1746.     2. 

10.158.  Ausführl.  u.  Artenmals.  Species  facti  etc.     1743.     2. 

10.159.  Imploratio  pro  reslitutione  in  integrum  etc.     1759.  2. 

10.160.  Staats-Archiv  d.  k.  Cammcr-Gerichts.   3.  Thl.  1759.  4. 

10.161.  Desing,  Reichs-Historie.     1767.     2. 

10.162.  Loco    replicarum  abgenOthigt  -  unlerthanigsle    Beleuch- 
tung etc.     1791.     2. 

10.163.  Schutze,  d.  Geschichte  v.  Hamburg.    1.   Thl.    1775.   4. 
Slebigk,   herzogl.   Hauptni.  a.   D.,  in   Dessau  : 

10.164.  Tholosan,   die  Begebenheiten  des  Keldzuges  in  Sach- 
sen etc.     1758.     4. 

10.165.  Kunik,  d.   Berufung    d.   schwed.   Rodsen  durch  d.   Fin- 
nen   u.   Slawen.      |.    u.   2.    Ahlliril.      1844  f.      8. 

10.166.  Leopold   v.   Anhalt-Dessau,  Selbstbiographie   v.   1676 — 
1703;  hrsg.  v.  Siebigk.     1860.     8. 

Jos.  Joh.  Lenhart,  jnb.  Bürgermeister,  in  Karlsbad: 

10.167.  Der-..  Fortsetzung  d.Heniorabilien  Karlsbads.   1860.  8. 
Dr.  Heinrich  Leo,  Univers.- Professor,  in  Balle: 

10.168.  Der-.,  quae  de  ic  ip  o  Cynevulfos  poets  Anglosaxoni 
cus  tradiderit.      1857.     4. 

Dr.  L.  A.  Burckhardt  in  Basel : 

10.169.  Ders.,  d.  Hofrodel  von  DinghOfen  Baselitcher  Lottcs- 
hAusei  etc.     1860.    s. 

Das  Cantonsbibliothekariat  zu  Zarich : 

10.170.  Fritzsche,  Catalog  d.  Bibliothek  der  Cantonal-Lehran- 

stalten    in    Zürich.      1859.      8. 

Sondermann,  k.  Landgerichts  \-^--s,>r.  in  Manchberg: 

10.171.  Luther,  deudsch  Catechismns.     1565.    8. 


10.172.  Bugenhagen,  d.  Leiden  vnd  Auferstehung  vnsers  Herrn 
Jbesn  Christi.     1567.     8. 

10.173.  Luther,  d.  ZwelfTle  Capitel   Danielis.     1560.     8. 
10,171.  Christliche  Vermanungen  etc.     1567.     8. 

10.175.  Vier  Christliche   Loh  Gesänge   etc.     8. 

10.176.  Algemeiner  Noth    vnd  Kirchengebett,     1620.     8. 
S.  Höhr,  Bnchhdl.,  in  Zflricb  : 

10.177.  Siitermeisier.  schweizerische  Hatrsspruche.     1860.    8. 
Ottmar  F    H.  Schönhuth,  ITarrer.  in  Edelflngcn: 

10.17S.    Ders.,   d.    Burgen.   Kloster,    hirchen    u.    Kapellen    Würt- 
tembergs; 3.  Bd.,  7.     10.  f  1  lt.     1860.     8. 
C.  Kehrer.  grall    Erbach.  Archivrath,  in  Erbach 

10.179.  Verschiedene  Schreiben,  den  Bauernkrieg  betr.,  Waf- 
fensrliaii;  Einladung  der  Stadt  Strafsburg  zu  e.  Schei- 
benschießen.    Hdsch.  4. 

10.180.  Die  Franzosen  unter  Melac  in  und  um  Heidelberg, 
lldschr.     4. 

10.181.  Cometen,  Propheten.     Hdschr.     4. 
Mährischer  Landes -Ausschufs  in  Brunn: 

10.182.  Ders.,  codex  diplomat.  Moraviae:   VII,  1.     1858.     4. 
Literarischer  Verein  in  Nürnberg: 

10.183.  Ders.,  Album   für   1861.     8. 

Friesch  Genootschap  etc.  zu  Leeuwarden: 

10.184.  Dies.,  de  vrije  Fries;  2.  deel.  2.  u.  3.  st.  u.  3.  d. 
1.  st.     1860.     8. 

Historischer  Verein  in  Mittelfranken  in  Ansbach: 

10.185.  Ders.,  28.  Jahresbericht.     1860.     4. 

H.  R.  Sauerländer.  Verlagsbnchh.,  in  Aarau : 

10.186.  Argovia;  hrsg.   v.  Rochholz  u.  Schroter.  Jahrg.  1860.  8. 
Verein  f.  Heimathsk.  d.  Karkreises  in  Wittenberg: 

10.187.  Ders.,  4.  Jahresbericht.     1859—60.     4.     2  Expl. 
Dr.  J.  Gg\  Ad.  Hübsch.  Pfarrer,  in  Naila  : 

10.188.  Ders.,  Gesees  u.  seine  Umgebung.     1842.     8. 

G.   Schönfelds   Bnchhdl.   (('.   A.  Werner)  in  Dresden: 

10.189.  Petzholdl,  n.  Anzeiger  f.  Bibliographie  -.  1860.  Hft. 
9      12.     8. 

F.  A.  Stocker'schc  Verlagshandl.  in  Frick : 

10.190.  Die  Schweiz:  3.  Jahrg.    8.-12.  Heft.     1860.     8. 
Trowitzsch  &  Sohn,  Hofbnchdr.,  in  Frankfurt  a.  0. : 

10.191.  Monatsschrift  f.  d.  Städte-  u.  Genieindewesen:  hrsg. 
v.  Piper.     6.  Jahrg.;  10.— 12.  Hft.     1880.     8. 

M.  Du  Mont-Schauberg'si :he  Buchh.  in  Köln  : 

10.192.  Organ  f.  christl.  Kunst  etc.  10.  Jahrg.  Nr.  19  —  24. 
1860.     4. 

L.  Frhr.   v.  Ledebur,  Direktor  etc..  in  Berlin  : 

10.193.  Wochenblatt  d.  Johanniter-Ordrns-Balley  Brandenburg, 
hrsg.  v.  L.  Frhr.  v.   Ledebur,   1860.     Nr.   1      12.     4. 

Architekten-  u.  Ingenieur- Verein  in  Hannover: 

10.194.  Ders..   Zeitschrift:   Bd.   VI.    1.      [860.     2. 
Gesammtverein   der   deutschen  Geschichts-  u. 

Alterthums-Vereine  in  Stuttgart: 

10.195.  Ders.,  Correspondenz-Blalt.  BJhrg.  Nr.  12— 15. 1860. 4» 
K.  Böhmisches  Museum  in   Prag: 

10.196.  Dass.,    I'amalkj    arehaeologicke  :    IV.    1.      1S60.      I. 

Jos.   Zahn,  Professor,  in  Presbnrg: 

10.197.  Ders.,  niederöaterr.  Bannlaidingc.    ISiIO.   S.  Sonderahdr. 
A.  Emmert.  !>•  ■  d.  I>.  k.  Prfltur  in   Riva 

10.198.  Statuti  delPorfanotrofio  fomminile  di  Trento.     6, 
Meyer'-<h>    Hofbuchhdl.  in  Detmold: 

10.199.  Preufs  u.  Falkmann,  lippischi  Regesien;  LH    181 
Hugo  Suringar.  Buchhdlr.,  in  Leeuwarden: 

10.200.  Essai  dune  bibliographie  de  la  litter.  Frisonne.   1  B 

J.  K.  Schuller,  K.  k.  Statlhalterreiralh,  in  Uermannsladl : 
Der-.,  das  Todauslragen  u.  .1.  Huorlef.     1861 

Franz  Streber.   Dir.  d.  Munzkab.  u.  Prof.,  in  Hanchen: 
10,202.  Ders.,  flb.  d.  sog  Regenbngenschasselchcn;   l     181 

J.  C.  Hofrichter.   I.    k.   Notar,  in   Windisch-Gras : 
10,208.   Insichten  ■    ■!    Sti  li  i k;   11    o    l.'    Hft,     qu.  2. 


tuceiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


24 


Statist  Bureau  d    k    Minist    d   Innern  in  Drcsdn: 
10,204.  Da*.,  Zeitschrift,  6.  J ;•  h ri^.     1860.     :;r.  B 
10,205    SOsscd,  lli-t-  'l    Stadtgena  KOnigalein.     1756.     8. 

10.206.  Gercken,  HiaL  d.  Stadt  u  Bergvea tnog  Stolpen.   L764    8 

10.207.  Richter, Chn :ad  SladtChemnilz. 2Thle,  1764-  67.   I. 

lo.-ji  -  hisior    Beschreib,   einiget   merkw.  Stldte  in 

Erzgebdrge.     1.  Tbl.     1776.     I. 

10.209.  Beytrag  au  e.  Geach.  d.  Stidtlein  Geringe walda.  1777    t. 

10.210.  Bergnei    Beachr.  ■!    Scbloaaei  u    Städtchen*  Schellen- 
berg.    177&     1. 

10.211.  I  rainua,   in » 1 1 . r .   Untersuchung  der   hm  In-    n.  d.  hlo- 
iti  i .  St     Ura  im  dei   Stadl  Hei  len.     l .  -< 

10,212    Goiaiager,  Geschieht!    .1     w Uohnatein.     1786.    8. 

10.213.  Dietmann,   Kirchen-  n.  Sehnten -Geach.  d.  Schönbnrg. 

ei   in  Meifaen.     1787.    8. 

10.214.  Hunger,  Denkwürd.  a.  Fiuanzgescb.  i   Saehaen.  1790.8. 
1 1 > . _•  1  r.    lonrnal  lur  Saehaen.     1.  Bd.     1792.    8. 

10,216.  Leonhardi,  Erdbeachreib.  d,  chnrf. ■    u.  hcrzogl.  saebs. 

Lande.     I  Bde.     3    Aufl.     1802-  6.    8. 
1H.-.M7.  .V  Lauaila.  Magaain;    Jahrg.   1821—26;    28—34.   8. 

10.218.  Dietrich  u.  Weber,  Uebereichl  d,  Geach.  d.  Bergbaues 
im  k.  ilcbi    Erzgebirge,     1822.     s. 

10.219.  Beiträge    tut  Geach.  d.  Cultur  der  Wissensch.,  Künste 
ii.  Gewerbe  in  Sachsen,     1823.     8. 

10.220.  Rohlfeldt,   d.  3.  Slknlarfeiei  d.  Einführung  d.  Refor- 
mation in   Dreaden.     L839.     B. 

Dr.  Andresen,  i H i:iim   gennan.   Museum: 

10.221.  Iiiiiu|i|i.  d.  5  Ordnungen  in  Portalen  etc.    2. 

Dr.  H.  Zöpfl.  Uofralh  n    Univers.-Prof.,  in  Heidelberg: 
ln.."j_'.   I >.  i -  .    Uli  trtbümi  i   d.  deutschen,  Reichs  n.  Hechts.    2. 
Bd.     1860      - 
Cb.   G    Ernst   am  Endo,   BucbhdI.j  in   Dresden  : 
10,223    v    Biedermann,  aber  d.  Pflichten  u.  Rechte  d.  Hitter- 
goUbe*(U>er.     1860.     B. 

10.224.  II'  ink .  denkwürdige  Momente  au*  Napoleons  Aufent- 
halte in  Sa<  haen      I  B60.    8. 

10.225.  Rcnlaach,  Gewerbefreib.  u.  Inizugigk.     1861.    8. 
10,221     p  Sitzung   d.  volkawirihichaftl.  Gesellschaft  f. 

ii.  aieb*.  Lande  am  8.  Ocu   1860  im  Dreaden.    4. 
!7,  Manilius.  Andenken  and.  Festung  Köuigstein.  isiiO.  8. 
Polytechniacher  Verein  in  Worzbnrg: 
10,228.  Dt-.  Wochenschrift.  10.  Jhrg.   Nr. 40— 62.  1860.  8. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Altei'thums- 
sammlung. 

Dr.  Andreaen,  Conaerv    *m  germ.  Mnaenm: 

Ahm.  hi  der   Karthause  an  Nürnberg,   Rdrg.  v.  G.Adam. 
Dr    Beeg,   Rector  '!■  r  Gewerbscbule   au   Pflrlh  : 

■  n,  2  poln.   Mflnaen  v,  L640n,  1590. 


Frlmbs.  Rechtsprakükanl,  in  Regenabnrg: 

Siegelstock  v.  iK    Jhdt.,   3  Lackabdrdcke  von  solchen 
umi  venetian    SilbermOnae  v.  13.  Jlult. 
v.  Neumann,  Platzadjutant,  in   Regenabnrg: 

3539.    -  Lackabdrdcke  \.  Alteren  I  neueren  Siegelstocken. 

Essellen,  Hofrnth,  in  Hamm  : 

2  Hnfeiaen  v.  Maulthieren.  wahrschein),  a.  beidn.  Zeit. 
Oelsner.  I*.  pr.  Steuerinspektor,  in  Hof: 
8541.    Prtgstock  I    <-.  Medaille  des  Georg  Volkamer. 

3542.  Säbel  mit  eingraviertem  dsn.  Wappen,  v.  18.  Jhdt, 
N.  v.  Urbanstadt,  k.  k.  Finanzbea.-Kommiaaa'r,  inEger: 

3543.  Wappen  de*  F.  Hentaler,  Kpfalch. 

3544.  -  Lacksiegel  der  Stadt  Heinrichsgrün. 

3545.  22  Abdrücke  von  filteren  u.  neueren  Siegeln. 
Ungenannter  in  Nürnberg:  t 

3546.  Facsiniile   einer  Handzeichn.  v.  A.  Ddrer,   Kupfcrst.   v. 
M.  C.  Prestel. 

3547.  Hunder  Holzschnitt  v.  Auf.  d.   16.  Jhdt*.  zum  Bekleben 
eines  Schachteldeckels  bestimmt. 

C.  Heffner,   Magiatratsralh,   in   Würzburg: 

3548.  140  (ivpsabgusse  v.  mitlelalterl.  u.  neueren  Siegeln. 
Prof.  Butters,   Direktor  des  Gymnas.  in  Zweihrucken  : 

3549.  Grofse  Silbermedaille  auf  d.  Hubertsburger  Frieden. 
C.  Kehrer,  grafl.  Erbach.  Archivrath,  in  Erbach  : 

3550.  (irnl'ser  verzierter  u.  vergold.   Gürtelhaken  v.  18.  Jhdt. 
Dr.  A.  v.  Nitschkc  in  Braunschweig  : 

3551.  Ein  bei   Rardorf  im  llzgth.  Braunschw.  gefundener  Keil 
von   Feuerstein. 

3552.  Ililiksheiiner  Zweipfennigstück  v.   16.  Jhdt. 
Prof.  Dr.  Bürger  in  Straubing  : 

3553.  2  auf  dem  üstcrfelde    bei  Straubing  gefundene  Pferde- 
gebissc  v.   17.  Jhdt. 

3554.  Kfirnten'sche ,    Weifsenburg.   u.  Augsburg.  SilbermOnae 
\.  16.  u.  17.  Jhdt. 

Schäffcr,    Eisenbahn -Maschinenmstr. ,  in  Saarbrück  : 
B55     Keil  von  Feuerstein. 
Siebigk.  b.  Hauptmann  a.  D.,  in  Dessau  : 

3556.  Broncemedaille  a.  d.  Vermähl,  d.  Erbpr.  Friedr.  a.  Anhalt. 
Sondermann,  k.  Landger.- Assessor,  in  Münchberg : 

3557.  10  kleinere  Silbermflnzen  n.  12. — 17.  Jhdt. 

3558.  Messingjeton  u,  2  Kupfermünzen  v.  16.  n.  18.  Jhdt. 
1     Magdeburger   halber   Thaler  v.   1629. 

1560.  Regensb.  Silberjeton  v.  1610  u.  eiserne  Medaille  v.  1823. 

Cyprian  Pescosta,  Caplan,  zu  Castell  Thnnn  : 
3561.    Abbildung    zweier  reichverzierten   Pulverhörner    v.   16. 
Jhdt.  und  mehrerer  Siegel  v.  15.  Jhdt. 

Prof.  Dr.  J.  D.  C.  Brugger  in  Heidelberg 
.';M',l.'.    Christus  am  Kreuze,  Holzschnitzwerk   i     18    Jlidt. 

Frh.  v.  Bernewitz,  k.  sfiebs.  Hauptm.  e.  D.,  in  Nürnberg: 
356  I.    6  Zeichnungen  nach  mittelalterlichen  Burgen. 


I  lii'iniii,  der  historischen  Vereine. 


Zeitschrift  für  die  Gi  und  Alterthums- 

künde  1  Im  Namen  des  historischen  Yereiu*  fur 

Ermland    i  eben    vom    Domkapilular    Dr.    Eicbhoru. 

Zweites  Hefl  i   von  Frau/  Kirchheim. 

I  raprong  und  Bedeotnns,  nnnmeni  Elektron, 

w.n  Prof   Di.  Beckmann         Da*  Verhlllnifi  de*  Blachob  Lu- 
H        Irode    tum    deui  i  bi  n    Orden      \i  t.    I      v  on 
Prof.    Dr    li..  Geschichte    dei    erinllndiscbeo    Bi  'ii"i< 

I  lulai    Dr.    Eil  hhoi  d. 


Uebei    den  Ni n  Preufsen,    von  Oberlehrer   Dr.   Bender.  — 

Nachtt  ige    v  • .  n  demselben.   -    Nikolaus  Koppernik,  ein  Deut- 
Von  Prol    Dr.  Wnllericb.        Chronik  de*  Verein*,  von 
Prof.  Dr    Thiel. 

Drittel  Heft,    1860:    Da-  Verhaltnifs   de*  Bl»ch.  Luc*     i 
Watzclrode  etc,     v ■  ■    II  Geschichte  der  ermlfind.  Bischofs 

Wahlen.      (FortSClZ.^  Zur   preul-l -i  hi-ll  Hl  aelralenklllldr.     VOn 

Oborlehrei   Dr    Bender.        Hünengräber  bei  Laulern,  von  Ge 
richtsassesioi   Brcyei  Uebei   den  iltpreufiisch    titanischen 


25 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


26 


Bernstcinnamen  Gentarcs  oder  Gintnras,  von  l'rof.  Dr.  Beck- 
mann. 

M  ii  hu  m  en  ti  historiae  Warmienais.  1  Alilh.  Co- 
dex diplomaticBa Warroienais,  oder  Kegesien  und  Urkunden  zur 
Geschichte  Ermlands.  Gesammelt  und  auf  Veranlassung  des  hi- 
storischen Vereins  für  Ermland  herausgegeben  von  C.  P.  Wölky, 
'Donmkar  in  Frauenburg,  u.  J.  M.  Saage,  Sekr.  u.  Archivar 
bei    der    bischoflich    ermlaiidiscben     Curie.  Zweite    Liefe- 

rung. Regeelen,  Bogen  3—7.  —  Diplomata,  Bogen  13  —  21.  — 
Dritte  Lief.  Kegesteiv,  Bgn.  8  13.  Dipl.,  Bgn.  22  32  etc. 
Mainz,  1859.    Franz  Eirchbeim. 

Verhandlungen  der  gelehrten  estnischen  (le- 
se lisch  a  f  t  zu  Dorpat.  4.  Band.  3.  Heft.  Kalewipoeg, 
3.    Liefer.    1859.  '.   Heft.     Kalewipoeg,   4.   Liefer.    1859. 

Verein  für  Lübeckische  Geschichte  und  Alter- 
t  Ii  u  in  sk  u  n  de.  Codex  d  i  p  lom  a  t  i  cu  s  Luhecensis.  Lu- 
beckisches  Urkundeobuch.  1.  Abtheilung.  Urkundenbuch 
der  Stadt  Lübeck.  Erster  Theil.  Zweiter  Theil.  1.  Hälfte. 
Lübeck,  Kriedcrich  Aschenfeldt.  1858.  2.  Hälfte  1859.  (Ur- 
kunden bis  1300).     4. 

Zeitschrift    des    Vereins     für     Lübeckische    Ge- 
schichte und  Altert  h  u  msk  u  nd  e.  Hft.  3.  Lübeck,  1860. 

Die  staatsbürgerliche  Stellung  der  Handwerkerkorporatio- 
nen in  Lübeck,  vom  Staatsarchivar  Wehrmann.  —  Aus  den 
Aufzeichnungen  des  liibeckischen  Bürgermeisters  Henrich  Bro- 
kes  (Fortsetzung)  von  Oberappell.  -  Halb  Dr.  Pauli.  —  Caspar 
Hülste,  Prediger  an  St.  Petri ;  vom  Oberlehrer  Sarlori.  —  Die 
ehemalige  Sangerkapelle  in  der  Marienkirche  ,  von  Staatsar- 
chivar Wehrmann.  —  Die  Backer  zu  Lübeck  in  den  Hunger 
jähren  1545  —  47,  mitgeth.  von  Oberapp.- Halh  Dr.  Pauli.  — 
Misccllen:  Aeltere  Slraferkenntnisse  aus  dem  nicht  mehr  vor- 
handenen über  judieii.  mitgetlieilt  von  dems.  —  Ein  Recept  aus 
dem  13.  Jahrh.,  mitgelheilt  vom  Slaalsarchivar  Weliriuann. 
Zwei  Iteisi-passr  aus  dem  15.  Jahrb.,  von  dems.  -—  Heidni- 
scher Steinbau  bei  Blankensee,  von  Pastor  h.  Klug.  —  Ge- 
schichte des  Vereint  wahrend  der  J.  1855  —  59. 

Jahrbücher  und  Jahresbericht  des  Vereins  Im 
M  e  k  I  e  n  b  u  r  g  i  s  c  h  e  Geschichte  und  A  1 1  e  r  t  h  u  in  s  k  u  n  - 
de,  herausgegeben  von  G.  C.  F.  Lisch  und  W.  G.  Beyer, 
SekreUren  des  Vereins.     XXV.  Jahrg.     18tJ0. 

A.    Jahrbacher    iur    Geschichte.  Widmung.    —    Ge- 

schichtliche   Nachrichten    aus    dem   Kloster  Wienhausen   über 
das    meklenburgische    Fürstenhaus,   I — VI,    von    Dr.   Lisch.  — 
Daa   Kloster   Wienhausen,  von  dems.  —   Elisabeth  von  Wen 
den,   rochier  Borwin's  I.,  von  dems.   —   Hechtild  von  Lüne- 
burg, Gemahlin  Heinrich's  I.  von  Celle,  von  dema.        Marge 

reibe    min  Lüneburg,    in  inalilin  Heinrich  s  II.    von  Meklenburg 

Stargard,  von  dema.  Jutta  vonMoya,  Gemahlin Johann'a  IV. 
von  Meklenbnrg-Schwerio,  von  dems.  —  Helena  >  < > ■■  Rogen,  Ge 
mahlin  Johann's  III.   von    Meklenburg,    von   dema.  Uebei 

das  Begrabnils  Nikolaus  des  Kindes  von  Rostock,  mhi  dems. — 
Uebei  dii  Nachkommen  des  Porsten  Pribislaw  von  Richen- 
berg,  von  dems.  I  aber  das  meklenburgische  Wappen  und 
besonders  Ober  den  ilargarrt.  Ann-  \<m  dema  Hil  drei  lioli 
schnitten.     Nachtrage.  Die    Besitzungen    dei    Grafen    *"n 


Schwerin  am  linken  Elbufer  und  der  Ursprung  der  Grafen, 
vom  Staatsminister  a.  D.  Freiherrn  von  Hammerstein  zn  Ver- 
den. Mit  drei  Steindruektafeln  und  drei  Holzschnitten.  — 
Die   Bewidmung  des   Klosters   Keinbek.   von  Dr.   Lisch.  Ur- 

kunden-Sammlung,   von   dems. 

B.  Jahrbücher  für  Alterthumskunde.  I.  Zur  Allerthums- 
kunde  im  engeren  Sinn.  1.  Vorchristliche  Zeit.  a.  Zeit  der 
Hünengräber,  b)  Zeit  der  Kegelgraber.  (Jeher  die  ehernen 
Wagenbeken  der  Broncezeit,  von  Dr.  Lisch.  (Nachträge]  — 
Ueber  das  Kegelgrab  von  Petersberg,  von  Pastor  Masch  zu 
zu  Deinem.  —  c.  Zeit  der  Wendengräber,  lieber  den  Wen- 
denkirchhof zu  Wotenitz,  von  Dr.  Lisch.  —  II.  Zur  Ortl 
künde.  III.  Zur  Baukunde.    1.   Zur   Baukunde  der  vorchrist- 

lichen Zeit.  —  Ueber  die  Burg  und  das  Land  Gotebant,  von 
Dr.  Lisch.  —  2.  Zur  Baukunde  des  cliristl.  Mittelalters. 
Ueber  die  Kirche  zu  Frauenmarh ,  von  dems.  —  Ueber  die 
Kirche  zu  Ludorf,  von  dems.  -  IV.  Zur  Wappenkunde.  Ueber 
das  Wappen  des  Geschlechtes  von  Knuth,  von  dems.  Mit  einer 
Steindrucklafel.  —  V.  Zur  Geschlechterkunde.  Ueber  das 
Geschlecht  von  Koppelow,  von  dems.  —  VI.  Zur  Münzkunde. 
Siebenunddrei  fsigster  Jahresbericht  der  sc  hl  e- 
sisehen  Gesellschaft  für  vaterländische  Kultur. 
Enthalt  :  Arbeiten  und  Veränderungen  der  Gesellschaft  im  J. 
1859.     Breslau  etc. 

Zeitschrift  des  Vereins  für  Geschichte  und  VI- 
terthum  Schlesiens.  Namens  des  Vereins  herausgegeben 
von  Dr.  Richard  Röpell.  Dritter  Band.  Erstes  Heft. 
Breslau,  Joseph  Max  u.  Comp.     18G0.    8. 

Charakteristik  der  schlesischen  .  besonders  Breslauer  Ar- 
chitekturen. Mitgelheilt  von  Dr.  Wilhelm  Weingärtner.  — 
Die  Chronik  der  Augustiner  Chorherren  zu  Glatz.  Vom  Ar- 
chivar Dr.  Wattenbach.  —  Spitaler  für  Aussätzige  in  Schle- 
sien. Von  dems.  —  Zur  Geschichte  von  Breslau  im  .1.  1741. 
Von  Dr.  Eduard  Cauer.  —  Paul  Winklers  Selbstbiographie. 
Mitgelheilt  von  Prof.  Dr.  August  Kahlerl.  —  Schicksale  der 
im  Kreise  Plefs  belegenen  königlichen  Domänen-Amls-Dörfer 
Imidin,  Chelm  und  hosztow,  vom  Regiernngs-Rath  Schuck  in 
Oppeln.  —   Ueber  die   Einwohnerzahl  Breslaus   gegen  Ende 

des  sechszehnten   Jahrhunderts.      Vom  Regiei  ungsrath  Dr.  Ber- 

ir i n -  in  Breslau.  —  Einleitung  zur  Geschichte  der  evangeli- 
schen Kirche  in  Brieg.   von  Kreisgerichtsrath  Moller  daselbsl 

—  Misi  eilen,  vom  xn'hiai  Di.  Wattenbach.  —  Feuerordnung 
vom  J.   [840  zu  Liegnitz.     Mitgeth.  von  Dr.  Sammler. 

Codex  diplomaticus  Silesiae.  Heransgeb.  N<>m  Vei 
eine  fur  Geschichte  und  Alterlhum  Schlesiens.  3.  Band.  Rech 
onngsbflcher  der  Stadt  Breslau.    Breslau,  t.  Max  u.  Comp,   1860. 

Henricus  Pauper,  Rechnungen  der  Stadt  Breslau  von 

—  135s.  nebsl  zwei  Ralionarien  von   1886  u.  i.'i^T.  dem  über 
lui|ieri. iuris  vom  J.  l : ; 7 7  und  di  n  Rlti  sti  u  Breslaoei  Statuten. 
Namens  dea  Vi  n  ina  i  Ii    hi  rausgegi  ben  >'>n  Dr,  Colmai  Grün 
bagen,  Privatdokenl  eic.     1. 

Variscia.     Hitlbeilungen  aus   dem    Archive   dea    \ 
landischen  Allerlhumsforschenden  Vereines,  herausgegeben  von 
Fr.  Alberii.  Pfarrer  tu  Hohenleuben,  Sekrets*  Vereins. 

Fünfte  Lieferung      Mit  einei    fafel  lilhographischei    Vbbildun- 


Anzeiger  Für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


28 


gen.     Im  Selbstverlag,    des  Vereinet.     Gnu.     In   r, Immission 
bei  Ouo  Henning. 

Zweite  und   dritte  Fortsetzung   dir  Bruchstücke  aus  der 
Chronik   Gera')   ron  Herrn  K.  Farbringer,  llofralh  und  0 
bflrgermeister  in  Gera.  —    Fortgesetzte  Beitrfge  zu  Reufs-G 

beii  Sitten  .  huliur-  und  Religionsgeschichte,  von  dcms. 
—  Dil  Sueven  oder  die  Flufavolker  de»  allen  Germaniene, 
\  OD  II  Pfarrer  Fr.  Volkmar  Resch  in  Tschirma.  —  Die  Bcrg- 
\ i. i k<  r  dei  alten  Germaniena,  ron  deme.  —  Die  aweite  -nrln 
-i  Im  Grenzmark,  ron  Hofbibliothekar  F  Bahn  tu  Gera.  Bruch- 
■lOcke  in  einer  Schilderang  dei  kirchlich-religiösen  Zustan- 
dej  unterer  Gegenden  am  and  »01  dei  Zeil  der  hirchen- 
rerbeaterang,  vom    II.  Pfarrer  kapbabn.  —  Jahresberichi  bei 


,|,i  Hauptversammlung  in  klein-I)racli9dorf  über  das  Vereins- 
jahr  1855  —  56,  v,m  II.  Cand.  Oschatz.  Desgl.  185G  —  57, 
1867  58,  ron  demt.  —  Urkunden,  mitgelheilt  von  Dr.  Her- 
zog. —  Jahresbericht  von  1859.  -  Hittheilungen  aus  dem 
Archive  von  Dr.  Schmidt.  1.  BegrSbnifskoaten  des  Amtahaupt- 
manm  Caspar  von  Thol's  in  Uobenleuben.  —  '2.  Gemeindeord- 

nung  von  Heinrich  1.  Grafen  Rebifs.  —  Ermordung  des  Lieu- 
tenants Boble.  —  Miseellen  aus  den  Archiv-Repertorien,  von  Dr. 
Schmidt.  —  Auszüge  aus  dem  Gemeine-Brief  des  Dorfes  End- 
■chatz.  -  Die  Bezahlung  von  30  Pferden.  —  Urkunden,  mit- 
gelheilt und  beglaubigt  von  dem  Freiherrn  von  Heitzenstcin 
in  Manchen.  —  —  Fortsetzung  des  l'atalogs  der  Bibliothek 
des  Voigtlandischen  Allerthumsforschenden  Vereins. 


\  a  e  li  r  i  c  h  i  e  n. 


liilrrutiir. 

Neu    erschienene  Werke. 

I  knaleeta  Norroena.  Auswahl  aus  der  islandischen 
um!  norwegischen  Literatur  ilc>  Mittelalters,  herausge- 
geben von  Theodor  Nullius.  Leipzig.  Hinrichs.  1S.V.L 
-       \|V.   J19   Sin. 

Seltaamei  Weite  hauen  fast  tu  gleicher  Zeil  drei  Sprach- 
gelehrte:  Mobius,  Luning  (Edda)  und  Pfeiffer  (.Lesebuch), 
ohne   Verabredung  die  Idee,  vermittels!  der  Presse  die  Deut- 

i  n, it  dem    tllnordiacheu   rertraut   zu  machen.     Seit  dem 

nicht  mehr  genugenden  Dietrich'sehen  Lesebuch  war  wenig  dafür 

geschehen,   und    10  mttg  denn  dei  dreifache  Segen  willkommen 

,ii    «erden.      Das    Meiste    I, ringt    Mohius,   der   liehen    den 

An.ilekien    noch   eine   Sacmunds -Edda    herausgegeben   und    für 

beide  Werke  ein  Worterbach  nebtt  Grammatik  erwarten  lafst. 

Die  Analekta  beschranken  sich  auf  die  Prosa  und  enthalten 
..in  charakteristischer,   lur  Grammatik   und  Wörterbuch   mog- 

lichsl  I  rgi(  I  igt  i  l'iirm  und  in  zuverlässigen  Texten"  vollstän- 
dig     Yoglülga     laga    (ans    lleimskringla)  ,     Islcndingabiik    und 

Gunnlaugs  tage,  lerner  drei  Interessante,  bithei  angedruckte 

Stink,    und    in    grOfserem    l'mfange    Auszug!  Snnrra-Kdda, 

Ni  I  hnlii  .ig; lialalhingtlOg 

u.  «  »v  .  wogegen  ani  leichter  luglnglichen  Saga  ausgaben 
kein,-  Entlehnung  stattfand  Deberall  wurde  die  in  den  neu- 
rrn   nordischen    Ausgaben    abliebe   Orthographie   sngewendel 

Um  Leaei    tach   mil   der  Orthographie  dei    H I 

i  nl   />.  mal  heu  ,    ,si  aiih.H.i  Ine  chrono 

ordni  ie  Beihc  »"n  Probt  n  idi»  hi  d  und  nor- 

Handtchriften  dei   12.     15.  Jbdla,  gegeben  worden, 
Anmerkungen  tu  den  eingettrenten  Vei 
.   ,iii,in   richtigen   Leien   dertelben  kurz 
dit    Qut  Den,  welchen  die  milgetheillen  Pro- 
ben entnommen   sind,   gibt  d.i>  \,,iw,,ri   Auskunft.    Brllnle 
i.i"-  ii  rorbehalloB. 


2)  Edda  Saemundar  hin9  Pro  da  mit  einem  Anhang 
zum  Theil  bisher  ungedruckter  Gedichte  herausgegeben 
von  Theodor  Mohius.  Leipzig,  Hinrichs.  1860.  8. 
Will,  302  Sin. 
Der  von  Munch  1847  zu  Christiania  herausgegebene  Text 
der  altern  Edda  liegt  dem  sorgfältig  revidierten  der  vorliegen- 
den Ausgabe  zu  Grunde,  und  die  daselbst  befolgte  Normali- 
sierung der  Orthographie  wurde  nicht  nur  beibehalten,  son- 
dern noch  strenger  durchgeführt.  Nur  die  Slrophenfolge  der 
Voluspä  wurde  in  die  der  Raskischen  Ausgabe  verändert,  nm 
in  frühem  Werken  vorkommende  Verweisungen  auf  dieselbe 
nutzbar  zu  machen,  aus  welchem  Grunde  auch  eine  Verglei- 
chungstafel der  eint '  mit  der  andern  Ausgabe  für  die  ganze 
Edda  am  Schlüsse  beigefügt  ist.  Andere  Abweichungen  ver- 
zeichnet das  Vorwort,  das  zugleich  literarische  Erläuterungen 
gibt.  Zu  den  von  Munch  mitgelheilten  Fragmenten  eddischer 
Poesie  sind  hier  noch  drei  hinzugekommen.  Der  Anhang  ent- 
halt zunächst  die  den  Edda-Ausgaben  gewohnlich  beigefügten 
liedichte  :  Hmgaldr,  FiAlsvinnsmäl ,  Hralnagaldr,  Sdlarliodh  . 
e9  folgen  :  Haraldsmal,  Eiriksmal,  llakonarmäl,  Thrynilur  und 
Rimur  al'Vnlsungi  hinum  ohorna.  Sodann  werden  Baldrs  drau 
mar  und  Vnlnspa,  letztere  zweimal,  noch  in  möglichst  getreuem 
Abdruck  ihrer  Handschriften  mitgetheill.  um  ein  Bild  der  ur- 
sprünglichen Schreibweise  und  Fassung  zu  geben.  Zur  hes- 
sern Beurtheilung  der  Voluspä  sind  aufscr  den  Abweichungen 
der  Strophenfolge  auch  die  Lesarten  von  fünf  Pergamenthand' 

Schriften    zusammengestellt.      Zu    der   Edda    oebll    den    ersten 
fiel    Gedichten    dei   Anhangs   gehurt    ein    beigegebenes   Namen 
regisler.      Das    noch    i  m -kslandige    Glossarium    .Niiimenum   soll 

au,  b  den  Worttchati  dieier  Edda -Ausgabe  amfBtten. 

.;)  Wörterbuch  der  tltmtrkiich  plattdeutschen 
Hnndarl  von  Johann  Friedrich  Danneil.  Sali 
wedeL,   i    D    Schmidt      L859.    B.     MI,  300  Sin. 

Dei    in   dietem  Idiotikon   niedergelegte  Wörterachati  ge 

hört    nur    der    lebenden    Hnndarl    in    und    schlielsl    aulscr    Ge 


29 


Anzeiger  fur  Kunde  der   deutschen   Vorzeit. 


10 


brauch  Gekommenes  aus.  Die  Etymologie  ist  sparsam  ange- 
wendet, beschrankt  sich  auf  das  Zunachstliegende ,  gebt  na- 
mentlich auf  das  Altsächsischc  und  Gothische  zurück  und  lal'sl 
sich  auf  Conjunkturen  nicht  ein.  Besondere  Aufmerksamkeit 
wurde  der  Synonymie  geschenkt  und  lobenswerlhe  Berück- 
sichtigung fanden  die  Kinderspiele,  Volksreime  und  sprich- 
wörtlichen Redensarten.  Von  den  letztern  finden  sich  viele 
Zusammengestellt  unter  dem  Worte  „Sprfikworl"  und  in  den 
Zusätzen  unter  „Sprekwör".  Der  Zusätze  und  Berichtigungen 
(S.  253  —  281)  ist,  wie  es  bei  dergleichen  Werken  zu  gesche- 
hen pflegt,  eine  grolse  Zahl  nachgeliefert  worden.  Die  Or- 
thographie sucht  in  einfacher  Zeichensetzung  die  Aussprache, 
über  welche  die  Vorrede  nähere  Angaben  macht,  möglichst 
getreu  wiederzugeben.  Bei  den  stark  biegenden  Verben  fin- 
det sich  der  Ablaut  im  Präteritum  und  Partizip  bezeichnet: 
das  Geschlecht  der  Substantive  ist  nur  ausnahmsweise  hinzu- 
gefugt. Das  angehängte  Register  der  hochdeutschen  Wörter, 
durch  welche  die  plattdeutschen  erklart  sind,  wird  Vielen 
eine  willkommene  Zugabe  sein. 

4)  Sagen,  Gebrauche  und  Märchen  aus  Westfalen 
und  einigen  andern,  besonders  den  angrenzenden  Ge- 
genden Norddeutschlands.  Gesammelt  und  herausgege- 
ben von  Adalbert  Kuhn.  Leipzig,  F.  A.  Brockhaus, 
1859.  8.  —  1.  Theil  :  Sagen.  XXVI,  376  Stn.  -  2. 
Theil  :   Gebräuche  und   Härchen.     XII,   316   Stn. 

Der  rühmlichst  bekannten  Sammlung  „Norddeutscher  Sa- 
gen" von  Kuhn  und  Schwartz  schliefst  sich  die  obige,  eben- 
falls zum  grölsten  Theil  mundlicher  Ueberlielerung  entstam- 
mende, reiche  Nachlese  ergänzend  an.  Hier,  wie  dort,  wur- 
den die  Sagen  nach  den  Fundorten  zusammengestellt,  indem 
mit  den  Gegenden  nördlich  der  Gebirge  des  linken  Weser- 
ufers begonnen,  zum  Alnnsterlande,  der  Grafschaft  .Mark,  dem 
Südcrlande  und  Sicgcnschen,  dem  Paderbornischen,  Lippe- 
schen und  Ravensbergi>chen  übergegangen  und  mit  den  Ge- 
genden zwischen  Weser  und  Elbe,  Pommern  und  der  Mark 
ge.M blossen  wird  Die  Gebrauche  dagegen  wurden  nach  den 
durch  die  Mythologie  gebotenen  Gruppen  geordnet.  Den  ein- 
/•  Inen  Ueberlieferungen,  von  welchen  auch  einige  in  nieder- 
deutscher Mundart,  folgen  Anmerkungen,  welche  den  mytho- 
logischen Inhalt  darthun,  zur  Verglcichung  fremde  Mythen 
heranziehen,  literarische  Nachweise,  etymologische  und  an- 
dere Erläuterung  n  »eben.  Ein  Verzeichnis  der  in  den  An- 
merkungen  benutzten   Schriften   und   ein   vollständiges   Sachre- 

I  fehlen  nicht.  Dal's  die  von  einem  unserer  kundigsten 
Mythenforscher  veranstaltete  Sammlung  fax  die  deutsche  My- 
thologie und  Sagenkunde  wieder  als  ein  reicher  Gewinn  sich 
ergibt,  bedarf  keiner  näheren  Ausführung;  beispielsweise  »ei 
hier  auf  die  reich  vertretenen  .Schiiiicds.-igen,  die  Sagen  vom 
König   Weking   (Wittekind),    die    \\  MI.  -wiw  I  i  »kÜle .    die    letzte 

Schlacht,  dii  Stiersagen  nnd  die  Sagen  vom  Dilsgrahen  hiu- 
gewicsi  ii. 

5)  Sagen,  Märchen  und  Gebrauche  an-  Tirol.  Ge- 
sammelt und  herausgegeben  von  Ignaz  Vineeni  Zin- 
gerlc.     Innsbruck,   Wagner.      1869.     B.      NM     196   Stn. 


Eine  Sammlung  von  nicht  weniger  als  7(14  muhischen 
und  geschichtlichen  Sagen,  Legenden  u.  dgl..  6  Kirchen  und 
einer  Anzahl  Gebrauehe  und  Meinungen,  die  frühem  Sammlun- 
gen des  Herausgebers  fortsetzend  und  vervollständigend.  Die 
Sagen  mythischen  Gehalts  wurden  nach  dem  Inhalt  geordnet, 
unter  Zugrundelegung  der  Grimmschen  Mythologie.  Um  jedoch 
auch  der  Eintheilung  nach  den  HeimatsUtten  ihr  Keehl  zu  ge- 
ben, wurde  ein  alphabetisches  Verzeichnis  derselben  mit  llin- 
weisung  auf  die  vorkommenden  Sagen  dem  Buche  beigegeben. 
Ueberdies  ist  am  Schlüsse  jeder  Sage  der  Ort  des  Vorkom- 
mens und,  wo  nicht  aus  mündlicher  Ueberlieferung  geschöpft 
wurde,  die  Quelle  bezeichnet.  In  Anmerkungen  wird  auf  die 
mythische  Bedeutung  und  zur  Verglcichung  auf  die  Literatur 
einzelner  Sagen  hingewiesen.  Aufser  einem  Inhaltsverzeich- 
nifs  und  dem  schon  erwähnten  Verzeichnifs  der  Ortschaften 
ist  auch  noch  ein  Sachregister,  sowie  ein  Verzeichnifs  der 
benutzten  Werke  mit  Angabe  der  Abkürzungen,  welchem  noch 
verschiedene  Berichtigungen  und  Zusätze  folgen,  angefugt. 
Dal's  der  fleifsigc  Sammler  den  Werth  des  Milgelheiltcn  durch 
übel  angebrachte  Ausschmückungen  nicht  verringert,  sondern 
das  Ueberlieferte  einfach  wiedergibt,  haben  seine  früheren 
Sammlungen  schon  bewiesen.  Seiner  Thätigkeit  auf  dem  Ge- 
biete der  Sagenforschung  werden  wir  wahrscheinlich  noch 
weitere  fruchtbare  Ergebnisse  zu  verdanken  haben. 

6")  Zur  Urgeschichte  der  Donauländer  zwischen 
Na  ab  und  Theifs.  Vom  Justizrath  Robe.  Nebst 
zwei  Karten.  Breslau,  bei  Georg  Philipp  Aderholz.  1859. 
8.     132  Stn. 

Der  Verf.  erklärt  im  Nachworte,  „dafs  er  kein  Gelehr- 
ter sei,  und  sich  deshalb  der  Beigabe  von  Beweisstellen  ent- 
halte, die  dem  Laien  doch  nichts  nutzen,  und  die  der  Gelehrte 
ohne  dieses  aufzufinden  wisse;  des  Buches  Zweck  sei  kein 
anderer  als,  vom  Nachbeten  zur  Prüfung  zu  fuhren,  gleich- 
viel ob  sie  verwirft,  annimmt  oder  ein  besseres  Drittes  findet.'- 
Man  mufs  dem  Verf.  zugeben,  dafs  er  in  den  ältesten  0"el- 
len  der  deutschen  Geschichte  Belesenhcit  und  mit  den  Gegen 
standen,  die  er  hier  behandelt,  eine  durch  langes  Nachden- 
ken gebildete  Vertrautheit  besitzt,  wenn  wir  auch  mit  seinen 
abweichenden  und  oft  kühnen  Behauptungen,  wozu  wir  auch 
z.  B.  die  Erklärung  Behemis  als  des  Bienenlandes  rechnen, 
uns  nicht  immer  einverstanden  erklären  können    Die  einzelnen 

Abschnitte   behandeln    und    beurlhcilcu    die     \nsichten    des    Geo- 
graphen Ptolciiiaus  ober  die   Weichselquellen,  über  die  Sude 
ten  und  Gabreta,  die  Hiltheilnngen  Slrabo's  and  der  Geschieht- 
Schreiber,  des    l'liniiis,    l'asars  Donniihii  c\  nia ,    die  Ansichten 
des  Aristoteles  und  Dm  tussius,  weitere  Untersuchungen  end 
lieh    über   Böhmen   und   dessen   Älteste   Grenzen   und    Namen 

und   die   anderen    der  Donau   anliegenden    Volker   und    Lander. 

7)  Grundlinien   der    Lobischen    Geschichte    oder: 
Kleine    Lobische    Chronik.     Von    Heinrich    \- 
ui  us.     Erste    I .leierung.     Lobeck,    ls.''.'      Diltmer'sche 
But  bhandlong      -      IV  n    108  Stn. 
..Diese   Grundlinien   lind,"   isgi    die  Einleitung      ,in  der 

ersten    Hälfte    eine    /weile,    aber    gänzlich    umgearbeitete    und 


Anzeiger  im-  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


vermehrte    >ui!  .  1884   erschienenen  „Leitfaden  inr 

Lobiscben  Zweck   derselben   1-1     in   geregeller 

Form  eine  allgemein«  l  ebersichl  aller  vaterstadtischen  Ereig- 
gebenheilen,  Sagen  etc.  zu  geben  und  '««  >"n  der 
Gründung  Lübecks  bis  um  J.  1800  in  gedrängter  Korse,  von 
,l.i  iber  Im-  .ml  die  Gegenwart  ausführlich.  Dasu  bietet  diese 
Chronik  Neuei    eine    rollsMndige    Ralhalinie  and  eine 

S   igt   ii  -.i  rn  m  I  ii  n  g. 

Ha  n  /  i  l'--    I  bell  ii  I  Ii  in  ''    ■  ii   il  '•  in    1»  i  i  I Ig  '■    'I  '■  t  II :|  "  I  e 

_  i  ii  i  bristian  II.  mn  Dlneraark.     Ein  Beitrag 
zur  banseatisch-scandinai  ischen  Geschichte  des  XVI.  Jahrh. 
Naeh    l  rkunden    des    Dansiger    Bathsarchires.     1      kb- 
ii      \  an  1!    Bo  nssoei  m  eny.     I.     18  Stn. 

Diese    kleine  Schrift,   deren   (weiten    kbschnitl  der  Verl', 
bald   möge  folgen  lassen,    bietet  einen  sehi   brauchbaren  Bei- 


eine   Sammlung    von    Programmen    bei    Leichenbeslatlungen, 
summ    die  In-'  in  mm  ii  von  Grabsteinen  und  Epitaphien. 

Eleonore  d'Olbreuae,  die  Stammmutter  der 
Königshäuser  von  England,  Hannover  und 
Prenfsen.  Ermittlangen  zur  Geschichte  ihrer  Heirath 
mit  dem  Herzoge  von  Braunschwiig  Celle  und  der  da- 
maligen  Zeit,  in  besonderer  Beziehung  auf  Ebenbürtig- 
keitsheirathen  von  J.  F.  Neigebaur.  >1 1 1  dem  Bild- 
nisse der  Herzogin  Eleonore.  Braunschweig.  Verlag 
der  Hofbuchhandlung  von  Eduard  Leibrock.  1859.  8. 
IV  u.  220  Stn. 

Heinrich  Karl,  Fürst  von  Tarenl  •  Tremnuille,  1S20  gehö- 
ren, hatte  eine  la  Tour  d'Auvergne  zur  Mutter,  die  eine  Btrenge 
Protestantin  war  und  fest  an  dem  evangelischen  Glauben 
hieng,    obwohl   ihr  Mann   katholisch   geworden  war  und   ihren 


chichte  der  Hanse  und  bildet  eine  Ergänzung  zu  Sohn  von  den  Jesuiten  in  Poitiers  erziehen  liel's.  Dieser  floh 
von  II.  Handelmann  herausgegebenen  „letz- 
ten Zeilen  hansischer  Uebermachl  "  Der  hrirg  gegen  Chri- 
stian  II  gibt  den  letzten  glänzenden  Beweis  hansischer  und 
insbesondere  lobischer  Handels-  und  politischer  Herrschaft 
über  die  drei  Reiche  des  Nordens;  „Zwei  Könige  Guatai 
\\  i      i     edrich  II.]  haben   wil   nn;.,ii/i   und  den  dritten 

(Christian  II.  i  verjagt,"  rahmten  tieb  die  Lübecker.  Die  Stadt 
Dansig,  nach  Loheck  die  machtigste  Stadt  der  Ostsee,  anter- 
StOUte  damals  Lflbeck  mit  Eifer  und  den  Antheil,  den  diese 
Stadt  am  Kriege  nahm,  ichilderi  uns  der  Verf.  dieser  Schrift 

in   klarer,   angemessener    llar.-lclliing    uns    Urkunden    des    Dan- 

den  Brieted  det  Konige  von  Däne- 
mark, Schweden  and  Polen  und  det  Vornehmen  dieser  Reiche, 
kafserdem  dienten  noeb  besonders  die  libri  kflssivaram  Sena- 

lui   Gedanensis,    welche    die    I  upnen    der    mihi    Danzigcr    lliilh 

.in  Forsten  u.  a.  erlassenen  Schreiben  enthalten,  die  Acta  In 

lerniintiorum    civitatis   in    variis    rei|iul>licai-    negotii,    von    1515 


nach  Holland  zu  seinem  Grolsoheim,  dem  Prinzen  von  Orn. 
nien.  11)47  kehrte  er  nach  Frankreich  zurück,  wo  ihn  seine 
Mutter  mit  der  Prinzessin  Amalie  von  Hessen -Cassel  verhei- 
rathete.  Seine  Gemahlin  hatte  in  ihrem  Gefolge  ein  so  schö- 
nes, wie  liebenswürdiges  Fraulein,  Eleonore  d'Olbreuse,  die 
Tochter  eines  Schlofsherrn  in  Poitou,  der  ebenfalls  zu  den 
von  den  Jesuiten  verfolgten  Anhängern  des  evangelischen 
Glaubens  geborte.  Eleonore  war  lt>39  geboren  und  2t>  Jahre 
alt,  als  Herzog  Georg  Wilhelm  von  Braunschweig- Lüneburg- 
Celle  sie  1665  am  oranischen  Hofe  in  Breda  kennen  lernte 
und  sich  mit  ihr  in  demselben  Jahre  zur  linken  Hand  ver- 
mählte. Ihre  Tochter  Sophie  Dorothea  wurde  die  Gemahlin 
des  Sohnes  von  Ernst  August.  Herzog  von  Braunschweig-Ilnn- 
nnver.   Georg,    1630    geboren,   des    spateren     Königs    Georg    I. 

von  England  und  dadurch  Stammmutter  des  grofsbrittanischen 

und  preulsischen  Königshauses.  —  Die  Geschichte  von  Mutter 
und  Tochter,  welche   letztere   wegen   ihrer  Abenteuer  mit   dein 


-1528    und    die    Mm    Slenzel   Bnrnlnch   gesi elten   Kezessc        Grafen    von    Königsmark    in    Celle    gefangen    gehalten    wurde, 


von   1  (20      B6  ■>!-  Quellen. 

'.i )   i . .  im  alogische  und  biographische  [Nachrichten 

r    LObeckische    Familien    aus    allerer    Zeit; 

von    G.    W,    Diltnier,    b.    II.    Dr.,    han/lei    Sekrel.ii    und 

\eiplln  litcti  in    lieuealogen    eli,      Lübeck,    1859.     Im    \fr 

lag   der   Dilliner'schen    Buchhanillung.      8.     IV  u.    II:;  Mn 

In    Lobeck,   sowohl   zur  Zeit,   da    diese  Stadt  Haupt  der 

.null   in  der  spAteren  Zeit,  hat  sich  In  den 

eren  und  Inneren  Verhlltnissen  der  elben  eine  bedeutende 

ailien    und  Männern  I  ioflufa   and   N  i 

„,.  n  Sa  diesen    Familien   g<  hören    \  »r   allen   die 

Brom  •     Bt     •■    Dorne    Hoveli     Lflnebnrg,  Plonnli 

\>  ,  bei   •■••  ■  cht    dit  vorliegende  Schrift,  In  alpha 

lonng   dir  Namen,   eine    kuahl  kursgefafsler, 

im   dl  irerlbvollei  Hillbeilnngen  enthalt, 

■   ,  Mit  bis  Register    benOltl 

I  ikob     I  "li    Melle     if    1 7  l.  i 

ii. ■  ■  <ii, i ii, ii-   \  -rn   Um  in    ,  ui»  rn  fi  aen 
i  ordi  n  «ind;    sodann 


behandelt    diese    Schrill. 

11)  Die  nordfriesischen  Inseln  vormals  und  jetzt. 
Eine  Skizze  des  Landes  und  seiner  Bewohner.  Zunächst 
bestimmt  für  Badegaste  in  Wyk  aul  Fohr.  »Mit  einer 
Karte  der  Insel  Fohr  und  der  nordfriesischen  Inseln  vor- 
mals  und  jetzt.  Von  G.  Weigclt.  Hamburg.  (Mio 
Heil -  s.    8.     180  Stn. 

Die  '      Schriftchen   beschreib)   uns   in   anschaulicher   und 

m/11  hendet  Darstellung  Natur  und  Bildung  der  nordfriesischen 
Inseln  F"lir.    kmrum  u.  S\lt  mit  den  Dunen  und  schildert  zu- 

gleicb    die    Bewohner   In    ihrer    \rt    und    Arbeit,    in    ihrem    haus 

liehen  und  sittlichen  Leben.  I"  einem  weiteren  Ibschnftt 
ll\  i  incht  dei  v,it.  die  Gestalt  der  alten  fries.  I  thlande,  von 
denen  diese  Inseln  nur  zerbröckelte  Rainen  sind,  zu  beschrel 
bin,  ichilderi  dann  Ebbe  und  Flnth  in  Ihrer  Erscheinungs- 
weise und  ihren  Wirkungen  an  dieaen  Kosten;  thelll  dann 
mit.  was  im.  > •  > ii  Naobrichlen  Ober  frühere  Fluthen  und  de 
reu  Zerstörungen  erhalten  i-t  und  schliefst  mit  einet  karten 
des   biet    etngesiedelten   Volksstammei   and   einer 


:;; 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Voreeit 


34 


vollständigen  und  gelungenen  Charakteristik  desselben,  Ge- 
naue henniiiils  vnu  Land  und  Volk .  üclescnheit  in  den  ge- 
schichllicln  n  Uucllen,  Liebe  zum  erwählten  Gegenstand  zeich- 
nen   diese   Schrill    BUB. 

12)  Die  Grafschaft  Mark.  Denkschrift  zur  Feier  des 
aweibundertundfünfsigslen  Jahrestages  ihrei  Vereinigung 
mit  der   Brandenburgisch  -  Preufsischen  Monarchie.     Von 

Dr.    Gustav    Natorp.      Iserlohn,     Verlag    von    Julius 
Badeker.      1859.      8.      IV    u.    67    M». 

Die  Keier,  welche  der  Jahrestag  der  Vereinigung  der 
Grafschaft  Mark  mit  dem  brandenhurgischcn  hurstaate  veran- 
lafsl,  gab  dem  Verf.  die  \nrcgiing  zu  dieser  Schrift ,  welche 
die  Verhältnisse,  unter  denen  der  Heimfall  der  Grafschaft  an 
die  brandcnhurgisch-prculsische  Monarchie  erfolgt  ist,  und  die 
Folgen  dieses  Ereignisses  fiir  die  Grafschalt  Mark  wie  für 
den  hurstaat  darstellt.  Die  Schrift  ist  in  entsprechender 
Kurze  und  Klarheit  geschrieben,  geht  in  der  Darstellung  bis 
auf  die  neuere  Zeit  und  verweilt  nur  mit  etwas  grösserer 
Ausführlichkeit  beim  J.  1609,  dem  Jahre  des  Ueberganges  an 
Kurliraudi  nburg.  Zu  diesem  letzten  Ereignifs  und  den  da- 
durch veranlnlstcn  Streitigkeiten  sind  verschiedene  Aktenab- 
drücke  und   (juellenauszüge  beigegeben   worden. 

13)  Ueber  die  sogenannten  Hegen  bogen -Schussel- 
chen. Erste  Abtheilung.  Von  der  Ileimalh  und  dem 
Alter  der  sogenannten  Regenbogen  -Schusselchen.  Von 
Franz  Streber.  Mit  9  Tafeln  Abbildungen.  Aus  den 
Abhandlungen  der  konigl.  bayer.  Akademie  d.W.  I.  Cl. 
IX.  Bd.  I.  Abih.  München.  lÖbU  Verlag  der  k.  Akade- 
mie in   Commission   bei   G.  Franz.     4.     112  Stn. 

Die  vorliegende  Abhandlung  ist  eine  erfreuliche  Erschei- 
nung auf  dein  (iebiele  der  Munzgeschichtc ,  und  der  vielfach 
verdiente  Verfasser  hat  sich  mit  derselben  einen  neuen  An- 
spruch auf  Anerkennung  erworben.  Die  nächste  Anregung 
gab  ihm  der  bekannte  bei  Irsching  gemachte  Fund,  der  aller- 
dings in  seinem  Reichthume  und  in  Verbindung  mit  den  übri- 
gen im  Munchener  Kabinet  aufbewahrten  Stucken  dieser  Art 
ein  vortreffliches  Material  darbot.  Neben  diesen  monumenta- 
len Quellen  hat  der  Verfasser  auch  die  geschichtlichen  heran- 
gezogen, soweit  daraus  zur  Beleuchtung  der  vorliegenden  Mün- 
zen irgendwie  geschöpft  werden  konnte.  Leider  sind  sie  nur 
zu  dürftig.  Wir  müssen  uns  beschranken,  die  Ergebnisse  der 
ganzen  I  uiersuchung   nur  in  den  Hauptpunkten  zu  berühren 

da  der  geschlossene  Gang  derselben  und  der  Mangel  in  Itauin 
in    diesem    Blatte    ausführlichere    Andeutungen     nicht   gestillten. 

Die  sog  Regenbogen  Schflsselchen  sind  nach  dem  Verrat  ei 
geschlagen  vor  dei  Eroberung  Vindelicieni  durch  die  Römer: 
es  sind  keltische  Gepräge,  und  /war  rühren  die  Budlich  der 
obern  Donau  gefundenen  von  den  Vindellkern,  die  nördlich 
derselben  gefundenen  von  den  Tektosagen,  Bojen  und  Helve- 
tiern  —  also  sflmmtlich  von  Kelten  her.  Rucksichtlich  der 
nahem  Bestimmung  des    Uteri  der  Regenbogen  Schüsselehen 

entnimmt    der  \.il im     \nha  1 1  -  j !,  te    in  gleichet   Wei   • 

aus   den   schriftlichen     \ul/en ■hnungeii  ,    wie     um    dei    BN    chal 


fenheit  der  Miiu/en  seihst,  und  entscheidet  sich  —  wenigstens 
für  die  Mehrzahl  derselben  —  für  das  fünfte  Jahrhundert  vor 
Christus. 

In   einer  zweiten   Abhandlung   werden   die  Typen  der  Re- 
genbogen -Schüsselchen  besprochen   werden. 

14)  Geschichte  Altenbergs  und  der  alten  Veste 
bei  Fürth,  sowie  der  zwischen  Gustav  Adolf  und 
Wallenstein  im  dreifgigjahrigen  Kriege  bei  der  alten  Veste 
vorgefallenen  Schlacht.  Nach  den  urkundlichen  Quel- 
len bearbeitet  von  Dr.  G.  Tb.  Chr.  Fron  mtillcr. 
Fürth,  1860.  J.  I.udw.  Schmid's  Buchhandlung.  8.  IV 
u.  89  Stn. 

Ueber  die  Geschichte  der  beiden  Burgen,  Altenberg  und 
Altcnveste,  sowie  über  die  hier  vorgefallene  blulige  und  be- 
rühmte Schlacht  herrschten  noch  bis  beute,  selbst  bei  namhaf- 
teren ( ieschichlsforschern.  mannigfache  Irrlhiiiner,  und  es  ver- 
dient deshalb  der  Verf.  den  ungeteiltesten  Dank,  dals  er  in 
dieser  Schrift  mit  sorgfaltiger  Benutzung  von  Urkunden  und 
Akten,  die  er  aus  Nürnberg,  München,  Wien  und  Stockholm 
sich  zu  verschallen  wulste,  diesen  Gegenstand  vou  den  Irr- 
thilmern  gereinigt  und  festgestellt  hat.  Die  erste  Abiheilung 
behandelt  die  Geschichte  der  beiden  Berge  und  Burgen  und  des 
alten  llerrengeschlechtes  von  Berg,  dessen  ältester  und  erster 
Sitz  auf  Allenberg  war,  dann  zugleich  auf  der  alten  Veste, 
und  das  sich  in  die  Grilndlacher,  HenfenTelder  und  Lehminger 
Linie  tbeilte.  doch  schon  im  Laufe  des  14.  Jahrh.  erlosch. 
Die  zweite  Abtheilung  enthalt  die  Geschiebte  der  Belagerung 
und  der  Bestürmung  des  wallensleinischen  Lagers,  dessen 
hauptsächlichsten  Stutzpunkt,  aul  den  auch  Gustav  Adolf  die 
ganze  Wucht  des  Angriffs  richtete,  die  neu  verschanzte  alte 
Veste  bildete.  Der  Anhang  enthalt  Regesten  und  Urkunden, 
und  beigegeben  sind  der  Schrift  Abbildungen  von  Siegeln  des 
Geschlechtes  der  Berge  und  von  einer  gleichzeitig  verfaulten 
Zeichnung  des   Lagers. 

15)  Ueber  Aeneas  Sylvius  in  seiner  B  ad  e  u  t  n  n  g  f  ti  r 
die  deutsche  Rechtsgeschichte,  von  Dr.  Hein- 
rich (iotllried  Gengier.  Erlangen,  Druck  der  Uni- 
versiMts-Buchdruckerei  von  Junge  u.  Sohn.  1860.  8. 
VIII   ii.   108  Stn. 

Die  rcchtsgeschichllichen  Studien  führten  den  Verf.  auf 
die  Schriftwerke  des  Aeneas  Sylvius,  deren  Bedeutung  als 
Quelle  der  inneren  deutschen  Rechtsgeschichte  eine  genügende 
Würdigung  noch  nicht  gefunden  hat,  Das  gab  dem  Verl  die 
Anregung  /u  diesei  Schrift,  die  aus  den  Werken  des  aeneas 
Sylvius  die  Stellen  enthalt,  welche  sich  aur  das  Mittelalter 
liebe  Rechtsleben  des  deutschen  Volkes  beliehen  mil 
incssenen  Ei  lautei  u ng i in  begleitet,  lies  \ m ■•  e  -  Standpunkt  ist 
abei  Kein  ii  in  ji  i  ndern  der  kulturhistorische 

halb    die     ersten     \l. schnitte     dei     'siliilll     'iniis    SnImiis    merst 

als  Politiker   und  Rechtsgelehrten,    dann   als   Kulturhistoriker 
überhaupt  und  als   Kulturhistorikei   Deutschlands  insbesondere 
darstellt  n      l  He    Folg  mden    M   •  hnitte    bi  h  indi  In 
deutsche  Kulturgeschichte   wichtigsten  Schriften,    < ehmlich 


tauiger  Cur  Kunde  der  dentsohen  Nm-zeit. 


.;.; 


die  „Germsnia':,  geben  die  Skizze  eines  deutschen  Knlturbil- 
des  aus  diesen  Schriften  und  dann  seine  >1  i llhti liinpcn  über 
dir  Hechlszustande  Deutschland*,  hie  letzten  Abschnitte  be- 
handeln die  deutschen  Ethnographen  des  Wl.  und  XVII.  Jahr- 
hunderts, als  .Nachahmer  des  Arn.  S..  und  die  Begründung  einer 
Ouellengeschichle  dc>  deutschen  Rechts  durch  Hermann  Con- 
ring.    - 

16)  li  esch  ich  tliches  aus  und  über  Isselburg,  nebst 
einigen  geschichtlich«  n  Nachrichten  über  die  evangeli- 
sche Gemeinde  daselbst.  Gesammelt  von  Wilh.  Fi- 
scher, evangel.  I'farrer  in  Isselhurg.  Wesel.  1860. 
Druck   von  A.   Bagel.     8.     VI  u.  35  Sin. 

Das  Schriflchen,  welches  der  Gemeinde  von  Issclburg  ge- 
widmet, und  dessen  Reinertrag  fnr  die  Instandsetzung  einer 
Kirchenuhr  der  evangelischen  Gemeinde  daselbst  bestimmt  ist, 
enthalt  mancherlei  interessante  und  brauchbare  Mittheilungen 
aus  ier  Geschieht!  dieaea  kleinen  Ortes,  der  an  der  Issel.  nahe 
der  Grenze  des  Munsterlandes,  gelegen  ist.  Eine  umfassende 
Ortsgeschichte  zu  sein,  beansprucht  natürlich  das  bescheidene 
Buchelchen   nicht. 

17)  Das  urgeschichtlich  Schleswig-holsteinische 
Land.  Ein  Beitrag  zur  historischen  Geographie  von  Dr. 
v.  Waack  in  Kiel.  (Abdruck  aus  der  Zeilschrift  für 
allgemeine  Erdkunde.)  Mit  einer  Karte.  Berlin.  Ver- 
lag von  Dietrich   Reimer.     1860.     8.     59  Stn. 

Der  Verf..  seit  Jahren  mit  den  Vorarbeiten  zu  einer  Ur- 
geschichte der  Schleswig  holsteinischen  Lande  bis  zu  Karl  dem 
Grofsen  beschäftigt,  kam  zu  der  Krkcnntnifs,  dals  eine  solche 
Urgeschichte  gar  nicht  möglich  sei,  bevor  nicht  die  in  histo- 
rischen /..  itrn  .stattgefundenen,  bedeutenden  Veränderungen 
seiner  physischen  Bodenbeschaffenheil  aus  den  zurückgebliebe- 
nen geologischen  Spuren  und  Thatsachen  im  genetischen  Zu- 
sammenhange erkannt  wurden  waren.  Mit  Hülfe  der  Geolo- 
gie und  Archäologie,  der  Topographie  und  Philologie  mufsle 
der  urgeschichtliche  Schauplatz  der  sclilr-w-linl-t  Lande  re- 
stauriert werden.  Die  Resultate  dieser  Forschung  gibt  die 
vorliegende  S<  hrifl,  welche  sich  durch  groise  Klarheit  in  der 
Darstellung.  Fülle  und  Gründlichkeit  der  Studien,  vertrauteste 
Bekannt-.' hall  mit  dem  dargestellten  Stoffe  auszeichnet.  Der 
Lr-.tr  verfolgt  mit  höchstem  Interesse  die  Darstellung,  die  ihm 
ein  sehr  anschauliches  Bild  von  dem  Entstehen  der  Festlän- 
der, Inseln   und    Küsten    der  deutschen   Heere    u'ihi    und    \m  rth 

volle  Beitragt    inj    InfkUrung  der  ältesten  Geographie  diesei 
■den  und  der  fitesten  hier  rorkommenden  Namen,  s,  B. 
der  Nerthusinsel,  Thule,  Baaileii  etc.  enthalt. 

1-1    Dil     Quecksilber    Bergwerk     Idria.     von     seinem 

i-_  t uji  !  /m  Gegenwart  Geschichtlich  dargestellt 
ron  l'eter  Bitsinger,  Deehanl  und  Pfarrei  "i  kdeli 
l.erg  Nach  Schriften  dei  Bergwerks  krcbivei  nnd  en- 
det n  Qm  ll(  n  Mii  .  im  in  Plane  de  I  I  "!'■"  h 
1860     Drui  k  und  Verlag  ron  Ign.  Kleinmarr  u.  F.  Bant 

MII 

Dil     knllndung   des  Qneckiilbererxligen  n  Lina     nach 

Valvasors     Erzählung     im    I     \  :  bah    ibei    Wohl    wahr 


scheinlicher  nach  des  Verfassers  Meinung  im  J.  1490.  Seit 
dieser  Zeil  war  das  Bergwerk  bis  heute  in  Betrieb,  der  nur 
zeitweilig  durch  Unglücksfalle,  wie  durch  Grubenbrand,  Ein- 
bruch von  Tagwasser  etc.  gestört  wurde.  Die  erste  Periode 
der  Geschichte,  wie  der  Verf.  sie  darstellt,  behandelt  die  Auf- 
findung des  Quecksilbererzlagers,  Beginn  und  Forthetrieb  des 
Bergwerkes  unter  mehreren  Gewerkschaften  vom  J.  1490 — 
1578,  die  zweite  Periode  die  Uebernahme  des  ganzen  Queck- 
silber-Bergwerkes durch  den  Erzherzog  Carl  und  Korlbetrieb 
desselben  nach  verbesserten  alteren  Methoden  vom  J.  1580 — 
1747,  die  dritte  die  neue  Einrichtung  des  Quecksilber- Berg- 
werks durch  die  Kaiserin  Maria  Theresia  und  Korlbetrieb  des- 
selben nach  neuen  wissenschaftlich  begründeten  Methoden  vom 
J.  1747  —  1859. 

19)  Kaiser  Ludwig  der  Bayer  und  Konig  Johann 
von  Böhmen,  mit  urkundlichen  Beilagen  von  Dr. 
Friedrich  von  VVeech.  Inaugaral-Disserlation.  Mün- 
chen.   Chr.  Kaiser.    1860.     X  u.  136  Sin. 

Diese  Schrift,  die  sich  durch  Klarheit  und  Einfachen  der 
Darstellung  auszeichnet,  gibt  zu  der  immer  noch  in  so  man- 
chen Partieen  dunklen  und  von  einseitiger  Parleiansicht  ge- 
trübten Geschichte  Ludwigs  des  Bayern  einen  sehr  willkom- 
menen Beitrag.  Indem  der  Verfasser  das  Verhaltnifs  Lud- 
wigs zu  dem  eben  so  talentvollen  und  rastlosen,  wie  wunder- 
lichen König  Johann  von  Böhmen  in  den  Vordergrund  stellt, 
behandelt  er  in  den  verschiedenen  Abschnitten  der  Schrift  das 
wittelsbachisch- luxemburgische  Biindnifs  gegen  die  Habsbur- 
ger, die  Schwankungen  in  der  Politik  Ludwigs  1322  — 1335, 
das  bayerisch  -  österreichische  Bündnils  gegen  König  Johann 
im  kärntnischen  Erbfolgestreit,  die  Bündnisse  des  Kaisers 
Ludwig  mit  dem  Auslande  und  die  letzten  Jahre  Ludwigs 
und  Johanns,  die  Kampfe  zwischen  Wiltelsbachern  und  Luxem- 
burgern. Aulser  den  schon  bekannten  und  auch  von  andern 
Geschichtschreibern  benutzten  Quellen,  auf  welche  der  Verf. 
überall  gewissenhall  verweist,  standen  ihm  aus  den  königl. 
bayerischen  Archiven  bisher  noch  unbekannte  Urkunden  zu 
Heimle,  von  denen  ein  Theil  in  Abdruck  beigegeben  Ist,  wie 
auch  einzelne  Gelehrte  den  Verfasser  mit  Material  unler- 
l totsten 

20)  Untersuchungen    über    die   Empörung   und    den 

\  I.  lall  der  Niederlande  von  Spanien  von  Mat- 
thias Koch.  Leipzig.  Voigt  u.  Ganther.  1860.  8 
XII    ii.   219  Sin. 

Dil  Verf.  spricht  in  der  Vorrede  aus,  dals  kein  Theil  der 
neueren  Geschichte  durch  n  biete  \nffassnng  mehr  entstellt. 
oder  durch  Parteimanover  mehr  gefBliohl  iei,  all  dieser,  dem 
er  seine  \  uti  imii  Illingen  gewidmet  hat  ..Die  Gerechtigkeit 
heischt,  dafi  man  Jedem  nach  Gebühr  tein  Bechl  lasse,  »«  er 
<*   bal      Dai   nun   eben    geschah  bei  Philipp  IL    biaher  nicht, 

ja  ei  geschieht  noch  Immer  nicht.     Im  Gegentheile  rahrt  n 

mit  der   hirnlosen    rodUchlagerei    in   einem  l«rt  .    plannt! 
ii n .1  weil    man     "  i>    darin    gefallt    und   des  Beifalls    gewiaaer 
Coterien   lieber  Ist.     Im  Gegeneatee   tu  Philipp  II    bal  diese 


n 


Anzeiger  für  hunde  der  deutschen  Nur/.cii 


18 


Partei  einen  Wilhelm  von  Uranien  geschaffen,  der  nie  exi- 
stierte, sondern  ein  Geschöpf  der  Einbildungskraft  ist.  Aus 
seinen  Keden  und  Handlungen  finden  die  Leser  in  diesen  Un- 
tersuchungen den  wirklichen  heraus.1'  Benutzt  sind  neben 
den  allereu  (Quellen  die  neuesten  Publicationrn  aus  den  bel- 
gischen, hollandischen  und  spanischen  Archiven,  Gachard, 
KeiflVnberg,  l'rinsterer.  Von  deutschen  Archiven  gaben  das 
Darinsladter  und  Frankfurter,  von  den  schweizerischen  das 
Züricher  und   Genfer  Archiv  Beitrage. 

21)  Histoire  du  Chapitre  de  Saint-Thomas  de 
Strasbourg  pendant  le  moyen-äge  suivie  dun  recueil 
de  chartes  par  Charles  Schmidt,  Professeur  a  la  Ka- 
culte  de  Ihlologie  et  au  S^minaire  prolestant  de  Stras- 
bourg, membrc  correspondant  de  l'Acadlmie  des  sciences 
et  lettres  de  Montpellier  etc.  Strasbourg.  C,  F.  Schmidt, 
libraire,  rue  des  Arcades,  44.  1860.  4.  480  Stn.  u. 
6  Tafeln. 

Dieses  mit  grofser  Gründlichkeit  und  Geschick  gearbeitete 
Werk  enthalt  in  der  erslen  Abiheilung  die  Geschichte  dieser 
Kirche  von  seinem  ältesten  dunklen  Anfang  bis  zum  Zeilalter 
der  Keformation  und  zeichnet  sich  aus  durch  die  Vielseitig- 
keit der  Darstellung,  welche  mit  der  Entwicklung  der  äulsern 
Verhallnisse  und  Beziehungen  des  Stiftes  auch  die  gesamm- 
ten  innern  Zustande  desselben  umfalst.  Nach  einer  zweiten, 
kürzeren  Abtheilung,  welche  Noten  und  Zusätze  zu  der  Ge- 
schichte der  Kirche  enthalt,  folgt  in  der  dritten  der  Abdruck 
der  benutzten  und  noch  ungedruckten  Urkunden  und  Akten- 
stücke, deren  jedes  mit  kurzer  Ueberschrift  und  Zeitbestim- 
mung versehen  ist.  Diese  Abtheilung  umfafst  in  127  Num- 
mern die  Urkunden  aus  dem  Zeitraum  von  1143  bis  1517. 
Beigegeben  sind  6  Tafeln  mit  Abbildungen  von  Siegeln  und 
künstlerischen   Darstellungen   aus  jener  Kirche. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Ausland:  Nr.  48.  49.    Die   mittelallerl.  Missionen  in  Afrika. 
—  Nr.  50.  Ringgeld. 

Biblio theque  univ. :    Nr.  35.  La  revolution  des  Pays-Bas 
au  seizieme  siede.      [Böget.) 

Der  Bund:    Nr.  340.    Vom  Calveiser  Thal.     Die  h.  drei  Kö- 
nige.    Die   Pfarrkirche   zu   Ilernielschwyl.      (Bunge.) 

Regensb.    C  on  v  e  na  t  ionsb  I  a  tt :    Nr.  3.    Die    alte   Kirche 
tu  Schonfeld   in   der  Oberpfalz.      (Weininger.) 

Damaris:    .Nr.    I.    Marienklage.   Tristan   und    Isolde. 

Dioskuren:   Nr.  52.      Zur  alten  Architekt«  Oslpreufsens. 

Europa:    Nr.    50.    Die    Faitnachtagebranohe    in    Deutschland 
Bai  b   ihrer   hiajoriichen   Bedeutung. 

Ulm trirtet  Familienbach:    M.  F.  I,  2,  S.  46.    Die  Zi- 
geuner.    (Simon.) 

Grenzboten:  Nr.  52    Neujahr  in  Belgien, 

Wester manna    illuslr.   d.    Monatshefte:    Jan.    1861)   Nr. 
52,  S.  370.    Jakobfla    von    Baiern- Holland      (loher) 
Die  alte  Kirche  in  Schonfeld  in  d  oinrpi.il/.  (Weininger.) 


Baltische  Monatsschrift:  II,  4.  Ueber  den  Zusammen- 
hang d.  antiken  Architektur  mit  d.  christlichen  hirchenbau. 

Palatina:  Nr.  103.  Notiz  zum  Munzfund  bei  Schwarzenacker. 

Augsburger  Postzeit  ung :  Nr.  295.  Restauration  der  St, 
Moriz-Pfarrkirche  in  Augsburg. 

N.  Preufs.  Provi  n  z  ia  I  -B  I  a it  t  e  r  :  VI.  1,  2.  Die  llexen- 
prozesse  der  beiden  Sladle  Braunsberg  nach  den  Criminal- 
akten  des  Braunsberger  Archivs.  (Lilienthal.)  —  Gustav 
Adolph  und  die  preul'sische  Regierung  im  J.  1626.  (Loh- 
mayer.) 3.  Kriegsordnung  vom  Herzoge  Albrecht  von 
Preulscn.     (Hoburs;.) 

Deutsche  Reichszeitung:  Nr.  303—9.  Das  germanische 
Kriegswesen  der  Urzeiten. 

Revue  nu  mis  m  a  t  iq  ue  :  V,  3.  Monnaies  öpiscopales  trou- 
ve'es  pres   de  Wageningen.     (J.   W.) 

Würzburger  So  n  n  t  a  g  s  b  1  a  1 1 :  Nr.  50.  Wie  die  Mariahilf- 
bilder und  die  Mariahilf-Erzbruderschaft  entstanden  sind. 
Der  ehrwürdige  Lihorius  Wagner,  des  heiligen  Glaubens 
willen  von  den  Schweden  gemartert  am  9.  Dec.   1631. 

Königsberger  Sonntagspost:  Nr.  47-49.  Das  Zunft- 
wesen in  alter  und  neuer  Zeit. 

Augsburger  Tagblatt:  Nr.  3.  Die  Ableitung  des  Orts-Na- 
mens  Pfersce. 

Ueber  Land  und  Meer:  V,  Nr.  12.  Aus  der  Alterlhümer- 
sammlung  im   Königsbau   in  Stuttgart. 

Unterhaltungen  am  hausl.  Herd:  Nr.  63.  Luther  und 
Frau  Cotta.  Nürnberger  Geschichten  :   1.  Nürnberg  zur 

Zeit  der  Reformation.     (L.  Otto.) 

Wochenblatt  der  Johanniter-Ordens-Balley  Bran- 
denburg: Beil.  zu  Nr.  1.  Die  Patrone  des  Wehrstan- 
des [Hanritini,  Sebastian,  St.  Georg).     (Krummacher.) 

Zeitschrift  für  S  taa  ts  wiss  ens  cha  ft  :  Nr.  '2.  Zur  Ge- 
schichte der  Münzwissenschaft  und  der  Werlhzeichen. 
(Carnap.  i 

Illustr.  Zeitung:  Nr.  912.  Weihnachten  im  Schmucke 
des  Volksbrauches.  (Rochholz.)  —  Das  Weihnachtsfeit 
in   Oslpreufsen. 

Landshuter  Zeitung:  Beiblatt  Nr.  1.  Eine  Anekdote  über 
den  Gründer  des  alten  steinernen  Hochaltars  zu  St.  Mar- 
tin in   Landshul. 

Neue  M  ii  ii  i  li  Zeitung:  Abendblatt  Nr.  4.  Eine  Geschichte 
der  deutschen  Nation.  (Bensen.)  —  Nr.  5.  6.  7.  Zur  Re- 
stauration der  Liebfranenkirche  in  München. 

Wiener  Zeitung:  Nr.  216 — 220.  Skizzen  ntu  den  öster- 
reichischen Alpen.  (R.  P.)  Nr.  292.  Erwerbungen  des 
k.   k.   Münz-   und   Anlikcnkabinrts   im   J.    INGO. 


*  «-nnl-rlii  «■    Yurlirirh  i  eil. 

li  F.vangrliM-hc  i  iei.sthchc  in  iW.w-York  haben  'ii  Bei 
tragen  fflt  dai  Luther  Denkmal  in  Wormi  aufgefordert! 
und  der  Aufruf  Bndel  allgemeinen   Beifall. 

'2    Hein  holländischen  Dichtet   Jooitvanden  Vondel, 

geh.    1587   In  holn,    wird    in    Imsterd ein  Denkmal  e  r 


Anzeiget    im   Kunde  der  deniseben  Vorseil 


40 


richtet.     Dater    den   dam    gespendeten    Beisteuern    l"  findet 
•  ich  die  de«  hnnig»  dir  Belgier  mit    1000 Fr. 

3)  Graf  Ku.'iii  C/crnin  widmete  dem  Präger  Dnmbau- 
\.  reiae   1000 fl.  netall  eutein  jährlichen  Heitrage  von  HX)0. 

4)  Der  Berner  Begierungsrath  bei  dir  berniachen  h  i  - 
storischen  Gesellschaft  einen  Beitrag  von  100  Frcs.  zu- 
gedacht. 

5  Her  handschriftliche  Nachlafa  dea  ^^  ilili^il«!  l'irhhci- 
mer,  i!»t  neben  vielen  anderen  Briefen  von  Zeitgenossen 
anch  8  von  Aibr.  Durer  enthalt,  wurde  am  28.  Jan.  auf  der 
v.  Ballerischen  vnklioa  durch  den  Magistrat  der  Stadl  .Aurn- 
berg  um  4Iimii1.  angekauft,  woaq  32000-  durch  freiwillige 
des  I'atuciats  und  einzelner  Burger  der  Stadl  auf- 
gebracht  w  ■int»  n. 

6)    Her   Martin  -  Schon  -  Vc  r  ei  n    zu   Frankfurt    am 

Dieser  Verein  zur  Verbreitong  guter  Bilder  hat  sieh 
um  eine  Stufe  hoher  gestclli,  als  der  Düsseldorfer  Bild  erver- 
ein. I >i <■  Düsseldorfer  lieferten  um  allere  und  neuere  Mei- 
sterwerk* in  Stahl-  und  Kupferstich;  die  frankfurter  bieten 
un>  Copieu  der  vorzüglichsten  Heister  des  dentaoben  Mittel- 
alters, die  uns  zugleich  den  Goldgiern  und  die  leuchtende 
Farbenbarmonie  jener  Zeiten  in  unsere  /.immer  und  Andachts 

buebrr   bringen.      Die    Mihi   Bilder   der   ersten    Serie,    l'upiecn 


nach  Martin  Schon,  sind  durch  eine  cigcnlhumliche  Manier 
chromolithographischer  Technik  in  seltener  Vollendung  gelun- 
gen und  überraschen  der  ,\rt,  dais  man  meint,  Originalminia- 
turen  vor  /kugl  n  in  bähen.  IVoch  sind  die  Subscriplionsbo- 
gen  nicht  in  ganz  Deutschland  ausgegeben,  und  schon  gehen 
von  alleu  Seiten  Bestellungen  ein;  England  hat  auf  lausende 
von  Exemplaren  abonniert.  Der  Verein  wird  im  Laufe  der 
Jahre  die  Meisterwerke  aller  mittelalterlichen  Schulen  Deutsch- 
lands auf  dem  Wege  der  Vervielfältigung  populär  machen. 
An  der  Spitze  des  Unternehmens  stellen  Stadtpfarrer  und  Dom- 
kapitolar  Thissen,  Professor  Bd.  Stefn'le,  die  Künstler  Pe- 
ter Becker.  Martin  und  M  e  h  I  e  r.  hrulhoffer  besorgt  den 
Druck.  Der  Verein  liefert  von  1861  ab  jährlich  60  Bilder, 
40  kleinere  in  12.  und  20  groTsere  in  klein  8.  Der  Suhscrip- 
tionspreis   betragt  dafür  2   Thlr.  od.  .'S  fl.  30  kr. 

7)  Der  Wiener  Gcmeinderath  hat  in  seiner  Sitzung  vom 
8.  April  1858  die  Stiftung  zweier  Kenster  in  den  St.  Ste- 
phaosdom  genehmig!  und  nun  den  Betrag  von  10,000  fl.  zu 
ihrer  Herstellung  angewiesen.  Es  sind  bereits  mehrere  Pro- 
jeete  eingelangt. 

8)  Die  Kosten  für  die  Bestauralion  des  St.  Stephansthur- 
mes  zu  Wien  wurden  vom  Dombaumeisler  Krnst  in  einer 
Sitzung  ^a  Wiener  Gewerbevereins  mit  300,000  (in  den  Zei- 
tungen stand   irrthümlich  3.000,000)   Gulden  beziffert. 


Inserate  und  llelxiiiiiiiiiiarliiiiiuTii. 


1)  Aufforderung  und  Bitte.     Die  von  der  histori- 

ichen     C missiOU      in     Muiiclun     unternommene      Herausgabe 

deutscher  stadtechroniken  soll  «unachal  mit  den  Chroniken 
der  Heichsstadt  Nürnberg  beginnen.  Wiewohl  man  nun 
seither  eifrig  bemüht  gewesen  ist,  die  allenthalben  zerstreu- 
ten Bandscbriften  Nürnberger  Chroniken  in  Öffentlichen  und 
Privatsammlungen  aufauauchen,  so  ist  es  doch  wohl  möglich, 

dafs   deren    noch   manche,   und    darunter  vielleicht  gerade   recht 

wichtige,   uns   unbekannt    gehlieben   sind.     Es  liegt  aber  ge 

Wlfs  eben  so  sehr  im   Interesse    der  Sache,    wie  aller  Derjenigen, 

welche  von  dem  erwähnten  Unternehmen  einen  bleibenden 
'm  fur  die  deutsche  Geschichtsforschung  hoffen,  dafs  bei 
der  Edition  derTexte  Immer  die  vorzugtu  hn.  n  liimlschrifK-n 
zur  Beontaung  kommen.  Nun  m  zwar  gerade  an  Nürnberger 
Chroniken  überhaupt  kein  Mangel:  .In  Bandscbriften  zahlen 
m   den    öffentlichen  Sammlungen    und  selbst    in   einer  Privat 

bibliothek    ffui rg     in   Hunderten,  in  anderen  greiseren  lli- 

bliotheken  Deutschlands  mindestens  tu  Dutzenden,  und  man 
hat.  16.  und   17    Jahrhundert  angeht,    ilch  vielmehr 

ober    den  l  eberflufi    und    den    blofsen  Ballast    an    bekli 
im     o    eli<  n.  r    ind  dagegen   Nürnberger  Chroniken  aus  dem 
t,  und  i  -  « i  rdeu  >"u  mebi  Iben  nicht 


blos  die  Originalhandschriften,  sondern  auch  bessere  Abschril 

ten  sehr  ungern  vermilsl.  Dahin  gehört  namentlich  eine  Chro- 
nik, welche  mit  der  Stiftung  des  Klosters  Kherach  beginnt,  in 
der  Zeit  König  Sigmunds  ausführlich  wird  und  mit  der  Erzäh- 
lung von  einem  Turnier  zu  Nürnberg  im  J.  1441  schliefst,  in 
einigen  llandschriltcn  aber  auch  noch  spatere  Zusätze  hat ;  fer- 
ner ein  Memorialliuch  von  Endres  Tucher  aus  den  Jahren 
1121  1440;  die  deutsche  Bearbeitung  der  von  Ludewig  (Ue 
lic|uiae  Hss.  T.  VIII)  im  lateinischen  Text  herausgegebenen 
Heisterlin'scben  Chronik,  und  Anderes. 

^lan  will  nicht  Unterlassen,  nach  allen  anderweitigen  Be- 
mühungen auch  den  Weg  Öffentlicher  Aufforderung  und  Bitte 
M  versuchen^  welche  hiermit  an  alle  Freunde  deutscher  Oe 
siTiiehtslorsehung.  insbesondere  an  die  Herren  Archivare  und 
Bibliothek ave  ergeht,  dem  Unterzeichneten  Nachweianngen 
von  irgendwo  vorhandenen  Nflrnberger  Chroniken,  vornehm- 
lich in   II lechriften  des  16.  oder  v Anfang  dea   16.  Jahr 

hnnderta,  ankommen  zu  lassen,  damit  solche  noch  fur  die  nahe 

bevorstehende    Edition    benutzt    werden    können. 


Erlangen,  am  5.  Jhnuai    1861. 


I'i  ofessor  Dr.  II  e  g  i  I 


Dr    Kreih.  >. 


Verpniwortl'che  Redaciion 
'.  '     tufsefs.     Di     \    r,   Eye.     Dr    6.  K.  Frommann.     Dr.  Freih.  Both  \.  Schreckenstein. 
Verlag  dei   literari  cb    artistischen    knstalt  des  germanischen   Huseumi  in  Nürnberg. 

Jsbsld'si  hl   Bai  bdracktnl. 


(Extra -Beilage  zu  Nr.  1  des  Anzeigers.) 


Jahres- 


ht$  n/rmanudirn 


Siebenter  Bericht. 


It  c  r  i  c  li  I 

(Üatiimalinusrums. 


Nürnberg.  L861. 


w 


enn  wir  künftig  um  alle  drei  Jahre  einen  um- 
fassenden   Berioht   mit  der  Liste  aller   beitra- 
-  deutschen  Volkes,  di<      I  ■  otl 
iod  Jetzt  au:  t legen  sind,  bringen, 

ho  wird  uns  diese,   vom  Verwaltungarathe  unserer 
Anstalt    beschlossene    Finanzmalsregel    Niemand 
iten,  der  da  weifs,  mit  welchen  noi  b 

jenen  Mitteln  unsere  grofsartige  Auf- 
ist.   Damit  aber  die  Bekanntmachung 
aller  neu  zuflletsenden  Geldbeiträge  nicht  zu  weit 
hinausgeschoben  werde,  soll  ein  fortlaufendes  Ver- 
-  derselben   monatlich,    von  Januar  1861 
an,   in    unserer   Zeitschrift  „Anzeiger  für    Kunde 
der   deutschen    Vorzeit*'    erscheinen ,    und  Jeder 
Les    gormanischen    Museums    zur   Mitthei- 
lung an  sammt  liehe  Botheiligte  die  erforderlichen 
i  re  davon  erhalten.   Deber  die  Verwendung 

der  Einnahme  wird,  wie  heute«  so  stets  der  ge- 
wöhnliche Jahresbericht  veröffentlicht  werden. 
i»:i-  Jahr  1860,  das  achte  i  ebensjahr  des 
germanischen  Nationalmuseums,  hat  Bich,  unge- 
achtet -Nt  ängstlich  zuwartenden  Btimmung  des 
deutschen  Volkes,  doch  wieder  als  ein  gutes  be 
währt  und  unser  begonnenes  vYerk  wesentlich  ge- 
fordert Geschah  für  die  Anstalt  auch  nichts 
der  Art .  «it-  wir  in  den  vor- 
hergehenden d  berichten  konnten,  bo 
wirkt--  doeh  das  Geschehene  kräftig  nach  und 
trog  reiche  Früchte. 

In»  Ganzen  Ist  die  Mehrung  der  Bei- 
träge keine  geringere,  als  In  den  Vorjahren;  sie 
übi  rtriffl  an  Zahl  der  neuen  Tbeilnenmer  sogar 
die  aller  frfl  hera  Jahrgänge.  Können  wir  auch 
von  i  ßuen  Staats  bei  trägen  nur  wenige  nennen, 
M  mehrte  Sieh  doch  die  Zahl  der  beitragenden 
Corporatlonen  and  Vereine  in  höchsi  erfreu- 
Weise. 

Bülfsverein  in  Berlin  veranstaltete 
auch  in  diesem  Jahre  wissenschaftliebe  Vorlesun- 
gen, welche  einen  Eteinertrag  von  150  Rthlr.  ab- 
wari'-ii  Di<  3umm<  wurdi  so  einer  Gallerte  in 
der  Kunsthalle  verwendet  Ein  Frauenverein 
n  Berlin  kam  im  i  160  zn  Stande.    Der- 

selbe will  besonder«  rar  die  Ausschmückung  und 
Vervollständigung  der  Frauenhalle  des  Mus.' ums 
beitragen  und  hat  bereits  mit  rUhmenswerthem 
Erfolge  gewirkt  Der  HttlnYvorein  in  Mannheim 
arbeitet   eifrig  rar  Mehrung  der  Beiträge. 

Dl«  Pflegschaften  mehrten  sich  um  einige 
4<>  und  belaufen  sich  gegenwärtig  auf  281,  wovon 
wir  unten  eine  i  ebersicht  mit  Ihren  Jahresbel- 
■  i"  li,  su  dankbar  das  erfolgreiche  Wir- 
Iten  vieler  der  Herren  Pfleger,  welche  sogar  (wie 
Adam  in  i  Im  bedeutende  Beiträge  aufser  ihrem 
Bezirke  erzielton,  anzuerkennen  Ist,  so  wünschens- 
wert!] i  ii  I eh   sa  b  I  re  le  b  e  re 

Kräfte  su  solch  guten  Werken  erbieten.    i>>  i   Pfli 
Zwickau,  Herr  Pfau,  hat   auch   dies  Jahi 
r.  Kohlen  übersendet 

Der  im  Jahre  1860  schon  über  r. Pi  i 

omdenbe8uch   gewähr!  dem 
Museum  neben  dem  bessern  Bekanntwerden 

steigende  Rente.      Es  ward  zur  bes- 
sern Belehrung  det  Fremden  ein  „Wegweiser"  mit 
i.i.   welcher  bereits  d ie  Presse 
vri  la 

Dei     \  isbau   der   Karthause   wurde   durch 

■  ■ 

ster  in;.  ihrt    und 

/..•ii   durch   H 
ration   des   letzten  \\ 

>  ollcndi  i  w  ordi 

i  '■  i  befindliche 

nn  ahme 

I 
i  li  ungewöhnlich   g 

an   «ii;  als  des 

besten   1)  I 

i 

1  ft,  all 

Bammlungen  eingehenden  Geschenke  vorweisen, 


da  dieselben  dort  regelmäßig  allmonatlich  dan- 
kend quittiert  und  aufgeführt  werden. 

Eine  schöne  Bereicherung  erfuhr  "li**  Monu- 
menten-Sammlung  durch  den  von  Sr.  MaJ  de 
!  0    t  erreich  geschenkten  AbguXs  des 

Grabdenkmals  Kaiser  Rudolfs  vonHabsburg,  dem 
Bich  demnächst  ein  Ab  gute  des  Grabdenkn 
Günthcr's  von  Schwarzburg  aus  dem  Dom  zu 
Frankfurt  und  des  Erzbischofs  Peter  von  \spel1 
aus  dem  Dom  zu  Mainz,  auf  Kosten  der  Fürsten  von 
Schwarzbure;  und  der  grofsh.  hessischen  Begie- 
rung  an  schrie  fsen   n  ird.    Die   gröfsern  Denkmale 

der  Kunsthalle    sind   auch    durch   einen   \ li  i 

treibe  rrl.  von  Crailsheim'schen  Familie  geschenk 
ten    Uta  r  des  1      Jahrb.  vermehrt  worden. 

Unter  den  zahlreichen  Geschenken  fflr  die 
Bibliothek  sind  wieder  manche  werthvolie  Band 
Bchrlften  und  alte  Drucke,  darunter  Bin  vortreff- 
licher Pergamentdruck  der  Breidenbachischen  Rei- 
sebescnreioung  von  i486  von  Ural' Stadion. 

Die  Schill)  r-Jubil  an  m  sfeier,  wobei 
durch  Ausstellung  von  Autographen  und  Porträten 
auch  das  Museum  ein  Scherllein  von  166  ti.  36  kr. 
für  Dresden  sammelte,  veranlagte  die  Zusendung 
einer  reichen  Schiller-Literatur,  worunter  das 
kostban-  Schillerbuefa  des  Dr.  Constant  Wurzbach 
von  Tannenberg,  in  einem  Prachtbande;  wie  auch 
W.  Kaulbach  durch  Qeberlassung  seines  grofsar 
tlgen  KupferstJcbwerkes  eine  Sammlung  der  neue- 
sten classiBchen  Kunstwerke  anregte.  Die  Zahl  der 
Verlagsbuchhandlungen,  welche  fortfahren ,  die 
Bibliothek  des  Nationalmuseums  mit  Ihren  ein 
schlägigen  Verlagswerken  zu  bereichern]  Esl  auf 
tiegen,  Die  Blbl  iothek  Ist  Im  Jahn-  1860 
durch  Geschenke  um  1912  Bände  vermehrt  worden, 
wozu  noch  dun  li  Vnkiiufe  loiü  kommen,  somit  im 
Ganzen  8981  Bände.  Der  ganze  Bücherbestand  ist 
nun  c.  38,000  Bände.  Das  Archiv  erfuhr  eine 
Mehrung  von  322  Urkunden  und  Aktenstücken 
durch  Geschenke,  wozu  durch  Ankäufe  4M,  Im 
<lanz<-n  als*»  su;i  Stück  kommen,  su  dafs  der  ge- 
sammte  Archivsbestand  c.  14,800  Stück  beträgt  Die 
Kunst-  und  Alterthumssammlung  erhielt 
2986    Nummern    dureh    Geschenke    und     til    dureh 

Ankauf,  somit  8397  Stück  Zuwachs,  und  besteht 
nun  aus  c.  88.000  Stücken 

Ungeachtet  einer  temporären  Verringerung 
der  Arbeitskräfte  und  der  vielfachen  Etevisions- 
und  Ergänzungaarbeiten ,  sind  im  Letzten  Jahre 
die  ELepertorien  doch  wieder  um  Beträchtliches 
gewachsen.     So    wurde    «las   Generalre'pert< 

r  in  in    um    e.    2Q00    Blätter,    das  Archiv    um   1 7  ]  s 

Regesten,  darunter  die  nach  eigenen  Drkundi  c  ■•  tu 
ausführlich  ausgearbeiteten,  die  Bibliothek  um 
6000    Einträge    für    'las    Literaturrepertorium    und 

Bluter   zum    Bauptkatalog  der  Literatur, 

die    Kunal     nud    Lltert  b  u  m  s  ia  no  m  tung    um 

2600    BintrSge    und   5 Zeichnungen  für  das  Bll- 

derrepertorium,   aufserde m  I  !00  Nummern  ftti 

den  Bauptkatalog  der  Kupferstiche,   1500   für  den 
der  Münzen  und  12000  für  das  Wappenlexlkon  ver 
mehrt    Insgesamml   zählt   gegenwärtig  das  G 
rali  epi  rtorlum   91 ,000  Wummern .   da 

i  .  i :        i en  und  42, ii'  pertorlonzettel .  die 

Bibliothek    108  I  atal  Reperto- 

md    alterthumssammlung 
etwa  lio,  ioo  B 
nungen  für  d 

sammt  bestand  der  ELoportorien  sich  In  oluor  Summe 
auf  oft  tuft 

twerth  gov» 

Kunde    der    deiil  \         ltu,   die 

n 

■ 

■ 

I  ■  ■ 

irdon. 

i  Winter   die  Gj 

■  ||     hl.  hl     Im   l 

■ i    lUren    u i 

'L^llk-.      tl"   I 

Lunsi    tholla, 


um  von  auswärts  kommenden  Bi  sti  i  ungen  zu  ge- 
nügen,  lie  Btets  im  Zunehmen  begriffen  wird. 

Die  bereits  Im  vorigen  Berichte  erwähnten, 
auf  das  ganze  Gebiet  der  medizinisch-physikali- 
schen Topographie   und    Ethnographie   der  ei 

Landgerichte-Bezirke  des  Königreichs  Bayern 
sich  erstreckenden,  in  grofsi  r  Zahl  eingegani 
Prägen,  Bowie  verschiedene  andere  erfordern 
noch  fortwährend  die  Thätigkell  des  Museums. 
Auch  leisten  die  Sammlungen  des  Museums,  na- 
mentlich die  unausgesetzt  stark  in  Anspruch  ge- 
nommene Bibliothek,  so  unvollständig  sie  Bei 
Ihrem  Reich thum  noch  ist,  der  Wissenschaft 
die  erspriefslicksti     d  und  es  kommen  Fälle 

vor,  dafs  Bich  ihre  Mittheilungen  bis  an  die  äulfeer- 
sten  deutschen  Grenzen,  ja  auch  In  Orte  der  - 
ten    Bibliotheken,        die,    wie  alles   Menschliche, 
eben  auch  nicht   vollkommen  sind        i  rstreckea 
Nicht  minder  zeigte  Bich  die   Vermittelunjj 
Museums    ea  Ischen    Geh  hrten    and    Blbllothi  ken 
auch  In  diesem  Jahr  als  fördernd,  indem  das  Mu- 
seum nicht  nur  durch  B       rtorien  die  Quel 
len   und   Bülfsmittel   nachweist,    Bondern   auch 
solche  zur  unmittelbaren   Benützung  der  Gelehr- 
ten am   sit/.  ites   Museums  verschaffen    kann, 
beides  freilich  noch  in  beschränktem  MaJae.   Doch 
dürfte  schon  darin   der    Keim   eines  höchst  i 
liehen   and   grolsartigen   Vennlttelungsorgans  für 
deutsches  Geschichtsstudium  Liegen. 

In  den    GelehrtenaUSSChufS    wurden  auf 

der  loteten  Jahreskonferenz    Lfi   neu*     ordentliche 
Mitglieds]    gewählt i    deren   Namen   im    \\  .■■ 
1860   Nr.  i "    stehen.    Zum    Ehrenmitgliede   w  urde 
der   könlgl.  preuiB.   geheime  Etatfa    and    Profi 

Herr    Dr.    AugUSl    BÖCkh   in  Berlin,   det  lieh  auch 

um   das  Museum   nicht   wenig  verdient  gemacht 
hat,  einstimmig  ernannt.    Dagegen    hat   das  Mu 
si'uin  dureh  den   Tod  im  Jahr  (860   leider  '•  Mit 
glieder  seines  Gelehrtenaussehussea  verloren:  den 

k.  k.  \|i].i  ll.ii  Si  kr.  Frhrn.  (i.  v.  \  n  k  6  r  s  hüte  n 
in  Klagenfurt;  den  Hofrath  L.  Sechsteln  In  Mi  l- 
ningen;  den  Prof.  Dr.  E.  Apelt  in  Jena;  den  Prof. 
Dr.  J.  ü.  1..  Kosegarten  in  Greif&wald,  den 
Prof  and  Relchsarchh  sdlrektor  Dr.  fl  i  h.  -.  on 
ßudhardt  in  München;  den  Pro£  Dr.  Fr.  Chr. 
Dahlmann  In  Bonn;  den  Generalmajor  von 
Krleg-Hochfelden  In  Baden-Baden, 

Pur  den  Ve  twa  Itungsausschura  wird 
die  Wahl  wenigstens  Eines  Mitgliedes,  als  Ergän 
zung  der  Zahl  24  nöthlg,  da  2  Mitglied«  r  a 
schieden  Bind,  die  dem  LocalausaehuJui  In  rTÜrn 
berg  angehörten:  Reotor  i>r.  Seerwagen  »nd 
Rechts rath  sei  [er.  Die  Monatskonferenzen  des 
Localauascbusses  wurden  regelmäTsig  abgehalten 
and  deren  Beschlüsse  von  der  Jahresconferenz 
ttlgt,  welche  vom  19  IS  8ept<  mbei  1860  Ihre 
arbeiten  am  Sitz  des  Museums  vollzog,  worüber 
der   Inzeig   r  Nr.  9  ausführlich  berichtete. 

Den  mi t  di  in  Museum  in  Bchrfftentausoh 
stehenden  historisch  e  n  Ve  ro  i  a  e  n  tu 
weitere  acht  angeschlossen,  bo  dass  das  Muaoum 
mit  ii"  in  Verbindung  steht,  Deber  die  vom  Ge 
Bammt verein  Im  Soptembor  ;-,;"  zu  Müm  ii'  n  ab 
gehaltene  grönsere  Vorsammlung  und  die  dabei 
.,   Museum  gemacht 

Bei  den  höhern  Muscumsbeamten  Bind  Im 

,IhIh  W 

.,,  •  rwäunt, 

halb    smhI 

lei    ii     t)t1    ttbei  nahm 

■  lau: 

u 

I 
am! 

I    der 

I 

I  ,     l  |        i 

II.  i 


Uebersicht  der  Geldbeiträge  am  Jahresschlufs  1860 


I.   Oeffentliche  Kassen. 

tl.  kr. 

Anhall    IS.  ruh.  I 

- 
A  ii  h  a  I  I      I ' 

rung 

l 

tl.THIIk- 

i  ind   ith  pob  Mittel- 

lr  i.  •  100  — 

Darmstadt,      g- 
rung 
r 'ra n k tu r t .  Banal  dl  r  freien 

Sla.lt 

der  freien 

und   II  '.  35  — 

Del  do  Id  .  LH  itliohe 

20  — 
Lippe    ><  ha  ii  tnl'  ii  rg.  furetl. 

30  — 
I  k.     S.iuil     .1.  r    freien 

un.l  Hansestadt 
Oesterrelob,  k.  k.  Staats- 

i  omg 
>■  bei     l.an 

ISCbuJs  in  It  r  ii  ii  n 
\V  ii  rtt.inl).  rg.  kkl    81 

ung  300  — 


uci     uciuucmagc    diu    u«m«»t/uiu»a 
■  l  vorläufig  nur  für  ein  Jahr  engl 

ri.  kr.  tl.  kr. 


Bamma  V.  Staat«-  u.  l.-indrsk.     IM5 

b]  —i  tdt-     i  ii.  i   i  landkaesen. 

Die                 Bl  Idte  a  in  beaonderer 

Bell  i 

Anhalt.                II. 

kr. 

..    Gl  in.  in.  1.  Ii                                            1\ 

— 

Baden. 

— 

Bayern. 

1 

l- 

Hannover. 

50 

Hesaen-Cassel. 

t  I..  n. 

SO 

Ht-ss^n- Darm  Stadt. 

— 

Lippe  -Schaumbnrg 

.'... 

Mecklenburg-Schwerin 

17 

SO 

Oldonburg. 

i  i ; .  i                                        n 

— 

Oebterrolch. 

nden 

Prenfaen. 

tl  Gem                                      702 

Keufa. 

i  Qem                                      i" 

Sachsen. 

nden 

— 

Sachsen-  AI  tenburfr. 

Sachs  '-n-Coburg-Gotha. 

Sacheen-Moinlngon. 

Sachaen-Wulmar 

ii.l.ii 

Bchwarzburg-Rudolstadt 

Bchwarzburg-Sondcrshauaen. 

7 

Württemberg. 

Indes 

Sambia   \     i- 

II    Privatka»«cn. 

i  I  ■  irr.  in  . 

I 

i.  opotd  I  . 

■ 
ii  ■ 
H  ■ 

i 
I 

lila, 


ii   ui 


i 

ll    kr. 
uz  Peter 
b,  Brahera.  Kai  1 
Lud* 
PreuTsen,    Königin  Auguste 
Friedrich 
Wilhelm  . 
Beufa- Greis,    I 
rieh  \\  . 

Hein- 
rich i.m\  a  i. 

Hi  u. 
rieh  l 
i: .  Bei  letz,    Erbprlm 

Heinrii  h  \l\  .  i.  I. 
Bachs,  n,  Konig  Johann  I 

I  I  t.nl.n  rg.  Her- 

»70  — 
Sa.   Ilse  ii     M  .'  in  i  Og  BU,  Her 

Bernhard  100  — 

.  i  ,•  bu  i  g  B  idol  Stadt, 
Iher 

Behwa  rsbn  rg  -8 lers- 

hansen  ber  19    : 

\\  ■  1.1.  .k    and    l'vr it. 

Forst  Georg  \  .  I  10  19 

2)  in.  diatisierte  Ii  i 

.  nigs-     tl.  kr. 
egg  Inlendorf.  Bibliothek        10  — 
Benl  he  Im    i  ec  i.  le  o  burg- 

K  heda,  Gral  Moritz  5  — 

Ca  rolath-  Bi  ul  hen  .  Purst 

rieh  i 

Casl  •  II, Gr.  Friedrich  Ludwig    18 
Caste  n.  Graf  Wolfgang  12  — 

i  i.ii     Lidringen,     Fürst 

Edmund  84  3u 

Brbac  b-Erbaoh,    Brbgraf 

All..  1     — 

Brbaofa   Brbaoh    nnd    von 

PI  ,i.i .-i.n.  i  Ibei  hard      n    - 

Brbac  Ii  Fttrstenan  ,   Graf 

Alfred  12  — 

B  r  i)  ■  >■  Ii   l'  ürsten  an,  l 

l.u.lw  iL'  5  — 

bönberg .  Graf 

Lndwtg   Aktie  -l  — 

F  ii  g  g  e  i" .  Graf  Emil  2  — 

Fugge  i      i'.a  be  ii  li  ■  nse  n  . 

i.aell  8   48 

Fngger- G  lött,  Graf  Fidel 

an-l  -  48 

Fugger-  Kir.  hbe  rg,   Graf 

Hai  1  D  -1  — 

Kngge  r    K  i  r.   Ii  !i  -  i  in     II  .. 

he  n  eck,  tirat  Philipp  R ai  l     10  — 
Fflrstenberg,    Fürst    Karl 

25  — 
i  Brg ,     Fürs)    Max 

25  — 
h  ,  Graf  Karl    Iktli  u  i  !  B.)  1«  — 
Giech,  iiratin .  geh.   Prelln 
..    Bti  in    .  |  Uctle  -1  — 

i  \kii.- 

ii    -.  il.  .;  kr.  11    6 

Hohen  lo  be   l'.a  rtenstel  n, 

Karl  10  — 

ll..  I..  ii  lo  l.  ■     -i  agstberg, 
i  in  t  Albert  lo  — 

ilohe-  l  ngc  I  fingen, 
i'rni/   vi.ii    Aktie  i 

bringen, 
Prlru  I 

lohe     <  »■  Ii  r  i  tik'cn  . 
Fürsl 

m  i  I  I  i  n  kr  -  - 

i  .1  i        i  .  Utile 

lohe  u  , 

i 

I  urst 
mir 

i 

tun 

Kill 

•nnd  Hu  'i  i  n  ge  ii 

i.' 
eloh, 

I 

'■Vil- 

l 

at  e  ■         ■         i 


tl.  kr. 
ielberg, 

IS 
Oett  ingen-  W  all.-  rste  i  n, 

Lktie  4  — 

■  •  raf    Kranz 
Karl     Aktie 

I'  a  i-  p  e  ii  !ie  i ''. .  Graf  Ubi 

\kti.  i 

Papp  -ii  he  i  in.  Gral  Clemens 

All..,:  4  — 

P  a  |.  p  -'  n  ll  e  i  in  .    Graf  Kar!  I 

4  — 
1*  a  p  p  r  n  Ii  •■  i  in.   Gral     Uax        i 
Pli  ekl  er-Li  m  p  u  r;r  G 

l'iui 
r  ü  ekle  r- Li  m  pn  rg.  l 

i  — 
ll adzi  wall,  i  in  -i  Boguslaw     5  — 
[will,   Fürs)  Wilhelm   10  — 
1!  a  tiimr.  Herzog  Victor  nnd 

Fürst  von  C  S5 

Ratibor,  Erbprinz  Vieler  1  45 

U  ••  c  Ii  I.  e  rg  u.  lt..  t  Ii  e  n  lü- 
w  ,  ii .   Graf  Albert  12  — 

berg,  Gral  Louis  s  — 

Li  in  purg,  Graf 
leb  Ludvi  ig  5  — 

Sa  1  in     R  .'  i  ffe  r  B  C  ll  ■'  i  ,1  t 

lly.k.Kin-t  u.Altgr.  Jo8eph       17   SO 

s  .i  y  u  \\iii  -  !■  u  s  te  in- 
Berleburg, Prinz  August      12  — 

s.i  i  i  Wittgenstein- 
Hohenstein,  Fürst  Alex.        25  — 

s  .■  h  ii  s  Ii  i-  rg  -Tu  n  ii  li  i'  i  in. 

Julius  5  — 

Schlil/..  gen.  v.  Gürtz,  Graf 

Karl  Heinrich  12  — 

i  Wiesenthel  .1. 

Graf  llu^i.  Iiainian  Krw.in        20  — 

B  c  li  S  ii  bu  rg  .  Graf   Ernst         11  M 

>  o  ii ..  ii  t.  u  r  kr    l'  order- 
<;  1  a  u  o  li  a  u     W  e  »■  Ii  sei  - 
bürg  iL  Pen  ig.  Graf  Al- 
lem B   I.. 

Bohönburg-Gl  a  n  .'  h  a  n, 
Graf  Heinrieh  -  45 

Bchönburg -Waidenburg, 
Prinz  Karl  Ernst  8  i". 

a  i  /. .-  ii  ii  e  r  g  .    Fürst 
Johann  Adoli  20  — 

s..  i  ms-  li  ra  im  fels  ,     Fürst 
Ferdinand  20  — 

Bo  l  in  s    B  i  a  ii  n  fe  ls  .    Prinz 
Wilhelm  B  r. 

Sr.  I  ms-  l.a  ii  baeh,  Gl  af  l  leorg    B  iä 

S  n  1  in  s  -   I.  a  ll  li  a  oh,      I 

lltlii  30  — 

s  ,,  I  in         I.  a  ll  li  a  i'  ll  .       I  ■  i  al 

Reinhard  s  46 

s  ..  i  in  -   i.  a  u  ii  a  c  li  .     Graf 

Rudolph  B  i  . 

s..  I  in  b    1.-..1 .1  he  im  .     Graf 

I  ,'n.n.l  10  — 

Si.iin  -    Rodel  heim  .    erat 
Maximilian  80 

Suliii^-  W  i  LI."  fe  ls,  Gral 

Magnus  lü  — 

sta.l  Ion,  Grat  Philipp 
Btadion,   Gral  l.u.lolf  50  — 

Stern  berg  .  Grat'  12 

Btolber'g    Stolberg,    Graf 

Alfred  LO 

Btolberg    Wernigerode, 

Botho  B  I". 

i  ii  ii  i  i.   ii  ii  .1   Taxis,    l  Ural 

Karl  Theoe  i" 

I  h  ii  in   ii  ii  .i    l  a  xis,    Fürst 
Uaximllian  12  — 

i  in  i  n  ii  >.l  ■•  r  i  f.    Graf 
Joseph  30  — 

\\  :.  I.ll.il  rg    Woll 

w  ..  .  i  i  [edrlcb 

w  a  Idburg    W  n  i  es  .  h, Fürst 

nlil  in 

Walub  i    Traueh- 

l 
w  aldi  c  i.   ■'  i"i   Pj  i  hl ml. 

s 

W  i  -  -I .  l'  i"  -t  Hermann 


ii.  kr 

i   i  . 

n   p. 
Paulus,  Dr.,  Bi- 

i 


b  )    t    .  >i-\  u  >r;.t  i<  hu  .n    un.l 
.im. 

Die  Htilfhvereine   sind   untei 
iiten  begriff' 

H.  kr. 
\a  !•■  n  .  Dibcese  t 

A  in  In-  rg .  Gremium  der  Leh- 
rer   an    .l.-i-  kk'l.   l.an.hvirlh- 
schafts-    iinil    Gewerbschule  i   18 
Gymna 
Bllwangen,  Lehrerverein  .1. 

Scliulli./.irks 
Harburg,    Gesammtheil  der 
Lehrer  i    a 

ll.-rinanlista.lt.  BV.  (iyiun.      li  — 

11  i  i.il.  ii  rgha  usen.  Prediger- 
ein 
Jena,   das   Stoy'sche    Institut  l  45 
Langenburg,     i1 
des   -'\  ang.  Dekanatsbi 

Linz,  k.  k.  Gj asium 

i  -  alschule 

Main/.  Gymnasialbibllothek  i  18 
a  seh,  Kapitel  A.  C.  C  — 
M  ii,  ii-.  n  .  Pri  digen  i  reiz 
M  i.ii.  Istadt,  i:,  alschule  l  >; 
Münchberg,  geistL  Kapitel  :i  — 
N  Brd  li  ii  kr  •■  »  .  von  Mltglii 
des  geistlichen  Kapitels  t  84 

i  -  .■  h  -  Rege  ii.  evangeL 
5,  bule  1  i" 

—    Kapitel  1  i" 

Salz  bnrg,  k.  k.  0  ;    l'A 

Schal  slui  rg  ■    ■ '»     Cvtuii.  7    11^ 

Seh  l.u  singen  .  Lehrer  des 
k.  pr.  Gymnasiums  *  1  '*'  . 

Sun  .1  arsnausen,  geistt.  Ka- 
pitel 1  45 

Sun ne!,,  rg,     Predigerverein 
der  l'i 

Thema  r.  Predigerverein         1  SO 

Wien,   wlednei   Kommunal- 
Oberrealsohule  ,;    ' 


Burghausen,  Bibliothek  des  11.  kr. 

k.  ii.  .'.  Jägerbataillons  '-'  U 

M  1111  .he  n  .    k.    1.    Artill. 

Kegini.    Prinz  Lultpold  5  — 

Bibliothek  d.  Lnfan 

terii-l.ciliregiuient.s  3  — 


11.  kr. 


1:  im  berg.   lüst.   Verein  für 
Oberfranken 

lliiv  r  e  ll  t  ll  .   Iu*t.   \'ereiu  für 
i  'l.i  tranken 

lierl  in.  Architekten^  erein 

(..  s.iis.iiatt  1.  deutsche 

Sprache 

—  —  Verein    flti   niiirki-eh. 

Hellte 

11  in  11 11 .  Centralaussohufs der 
k.  k.    mähr,  schles.  Gt 
1:,  1   di      Lekorbaues  ete. 

k.  k.  mähr,  sohle 

/..  l!.i.  .1.  Ackerbaues,  bist 
Sectio 

Cfc  11  r  .  geselii.  hisiei  seh 

lies   Kantens  lii  aiil'Uii.l.  II 

Ha  1  in  itadt,  bist.  \  •  rein  für 
:    Grolsherzogthum  Hessen 

1  1  ,  1  ii.  1  \ii.  rtburri 

I.  ra  1  /..   bist   \  er.   t    Bl 

mark 

'.  loga ii.    w Issi 

\     rein 

Hall.  Geworben  1 

II.  1  ne,  1 a.l  I  .    1..  B 

11.  Geselllgkeits! 

—  —    l..,-,  ' ,     ,  ilig- 

keil-^  ,   ,       , 

—  —     Verein    lür    sichen- 
bürgische  Landeskunde 

Hohonloubcn,    %..iu-i 
all,  ,i.  Verein 

KUnStlon  erein 

K  I  a  ■■ 1  1  I  .       '■'   lObil 

rein    1111    Ki 

,    1..,  1  c.   in>i    Lokah  er 
Lübeck,    Vor.  I   Gösch 
n    Mterthumski 

.1 .    histor.  Verein  der 
fünf  t'it' 

•    II  1  hei  ui  .     Iil-I     i 

rg,    Trank', 11 

bon,    Verein  1  u 
blldung  der  Gov 
\l  linste  1    und  Päd  1  1  born. 

Vorol ■   Qoschiohl 

\n.  ithumik    H 
\l  11 1, 

s  ..  1 .1  b  a  11  Ben ,  w 
li.  1, 

, .  .  ■      KUnstlerveroln 


17     SO 
s     Lo 


., 

1 

LH 

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, 

— 

5 

- 

, 

16 

— 

1 

1  • 



1 

,. 

8 

— 

Ottweiler,   Vorein  für  Se-    fl.  kr. 

Schicht»'   ii.  Alterthiiin  3     30 

K  i.il  li  ii;.-'  Q  .        Alt'lllillliis- 

rorein 
Sc-li  wabach,  Gewerbverein 
St  11 1  t^'iirt .  wnrtteinb.  Alter- 

thumsvereln  7    — 

Timm.     Conemic-us  -Verein 

i    w  :-  eil  cnafl 
Wernigerode,   wissenseh. 

Verein 
Wesi  i.   literarischer  Verein      3    30 
w  i''  -  bad  en  .    Verein  t.  nas- 

sain-eh<-      Altertlniinskiinile 

eschichtaforschung  2    — 

w  ii  rzbu  rg,  hist  Ver.  f.  Dn- 

terfranken  u.  Aschaffenburg    10    — 

Annwellor,    t'asinogesell-  li.  kr. 

schafl  -    — 

seh,     rnrngemetnde  -    — 
Cobu  rg .  Freimaurerloge 

—  'Ilinr.  2      — 

Deggendorf,  Pltzlia-Ges.      2  — 

Wanderer-Verein      3  — 

iii,   Turnverein    2  — 

Erlangen,  Bnbenrathia     *20  - 

Qennania  10  - 

rg,   Freimaurerloge    3  30 

Fulda  .  Burgerverein  5  — 

Gotha,  Barmonie  Gesell»  b 

II  iidii  ii  rg  in  ui  e  ii  .  Loge       2  — 

lau,  Ges.  Gi  mäthlichk.    2  — 

—  —    Harmoniegesellsch.    i 
l.uii  e  ii  sc  b  eid,  Gesellschaft 

adschule''  5  15 

be  vi: .  Turn-  5  — 

Passau,  Hannoniegeseliscb.  2  — 
Prag,  Lesehalle   der  deut- 

i  Btudenten  30  3V/3 

Be  b  «  ■  bac  h,  l  umvereto       5  — 

lim.  Gesellschaft  Amicitia    3  — 

.  r .   Caslnogesellsch.    l  16 

Z h  ein  1- ii rk-  a .  Caainogea.   10  - 
Summa  \.  Corporationen  und 

Verei U 

o)    1  'rivaten. 

li  durch  I'tlegschaften. 

Anhalt. 

fl.  kr. 

KSthen,    9  Personen  '-'i  SO 

-  I'ers.  19  15 
Baden. 

Bruchsal,  7  Pera  7  — 

Carlsruhe.  IS  Pera,  59  59 

(.'onsiwu.  1 1  I'i'rs.  22  12 

DonauesvliiMgi-ii.  II  Pers.  22  31 

Heidelberg,  1  Pers.  23  21 

Mannheim,  i     I  112  59 

Offenburg,  16  Pers.  29  i- 

Pforzheim,  21  Pers.  -n  :>' 

Bayern. 

Altdorf,  ii  r  ii  15 

i;  16 

Pers.  91  M 

ii  nbnrg,  t  Pers. 

Anh.    II  3  18 

Pera  u  is 

Pen 

Bayreuth,  18  Pi  ra  90  51 

BeUngrles,  23  Pei  51 

-In  im   \    d.  K-.  9  Pers.     i  42 

i  Pers.  6  — 

Cadolzbarg,  M  ii  12 

i                    Pei  7  — 

Degf                 Pei  1  42 

Donauwfii  in,  I   Pei  —  30 
i                     Pera. 

Eltmann,  12  Pei  16  IS 

Brlangi  I 

i             mm.  6  Pers.  7  6 
i  i  mki  nthal,  6  Pars. 

i  ;  Pers.  4>i    49 

Gräfi  i g,  i  Pera.  i    M 

Gunzenhausen,  i  3  I  16    48 

'  li  i.ii.  i  Pers.  ,2    — 

brück,  18  Pi 

Pol 
li   ■  ,i 

Boltfi  ii    12 

i 
im,  i  Pers.  i     12 

i 
I 
i 

12  Pers. 
i  6    42 

Lichten!  ' 

i  Pers. 

6  — 

Mihi  nbi  i ;        Pers.                       9  6 
Munehbi  rg,  16  Per» 

Mini,  i                                                     223  C 


H.   kr 

NTeuhana  b.  Höohstadl  8  Pers.     3    — 

-    i   .1    \    ii   Pera 
Nördlingen,  54  Pei  60    86 

Nürnberg,  521  Pera  1099    42 

l     45 
Ochsenfurt,  i  Pei  -. 
Pappenheim,  it  Pen  11     50 

i.  14  Pers. 
Pfarrkirchen,  15  P 

i:       nsburg,   >i   Pers.  IM    21 

ii.  8  Pers. 
-.  ifeld,  l  Pei  3    - 

Schrobenhausen,  i  Pera.  -    30 

abach,  .'.  Pi  8! 

Schwarzenbacli  a.  8.,  12  Pars,  n    91 
Schweinfurt,  ■.'<•  P  12    9 

Speli  i ,  .   Pera  16    12 

Btadtsteinacb,  5  Pers.  12 

Straubing,  25  Pera 
Traunstem,  51  Pers.  53    51 

Waldsassen,  1  Pers.  10    - 

\\  allersti  in,  6  Pers.  11      6 

Weiden,  7  Pera  11    24 

Weiisi  1    Pers.  6      6 

u  1  1   eck,  9  Pera.  12    39 

Wunsledel,  1  Pi  ra 

Wttrzburg,  9  Pei  -  34    :» 

/.. lilitzhelm  b.  Volkach,  1  Pera    1    30 
Zusmarshausen,  1  Pers.  4    4* 

Zweibrüeken,  11  Pera  92    46 

Belgien. 
Brüssel,  9  Pi  1    26 

Braunschwelg. 
Braunschweigi  1  Pers.  3    30 

Bremen. 
Bremen,  B  Pera  11     16 

Frankfurt  a.  M. 
Frankfurt  26  Pera  89    — 

Frankreich. 
Havre,  9  Pers.  5    50 

Paris,  3  Pers.  17    30 

Kamburg. 
Hamburg.  6  Pera  13    1» 

Hannover. 
Emden,  1  Pera.  1    45 

Göttingen,  18  Pera  2C    50 

Hannover  32  Pers.  59    20 

Osnabrück  is  Pers.  24    80 

Osti  rode,  1  Pers.  1    10 

Stade,  7  Pi  1-  10    55 

\  erden,  1  Pers.  1     12 

Hessen  -  Cassel. 
Fulda,  81  Pers.  32    42 

Hanau,  9  Pers.  13    27 

Marburg,  ..  Pera  9    45 

Schlüchtern,  29  Pers.  14    32'/* 

Hessen-Darmstadt. 
Ai/.ei.  2  Pen  1    12 

Büdingen,  25  Pera  14    B6 

Dannstadt,  17  Pers.  7n    45 

Giel'sen,  50  Pera  »9    51 

König  im  Odenwald,  n  Pers.      3    24 
I. unterblieb.  7  Pers.  57    45 

Mainz.  6  Pera.  8    — 

MicheMa.lt.  in  Pers.  I«     54 

Nidda,  B  Pers.  18    SO 

Offenbach,  1  Pen.  18    90 

Schönberg  a-d-Bergstr.,  7  Pers.     9    18 
Worms,  jl  I'ers.  B6       6 

Hessen-Homburg. 
Homburg  v.  d.  11..  6  Pers.  12    42 

Holstein-Lauenburg. 
Kiel.  4  Pi  1-  7     li 

Kirchenstaat. 
Born,  1  Pera  12    — 

Lübeck. 
Lübeck,  19  Pers.  1       II 

Mecklenburg-Schwerin. 
Schwerin,  15  Port.  28    - 

Ittecklenburg-Strelltz. 
in/..  :.  Pers.  21 

Nassau.  II.  kr. 

Limburg  a.  d.  Lahn,  B  Pers.      37    — 

1     80 

Nordamerika. 
Baltimore,  1  Pei 
Oostorreichlsohe    Monarchie. 

II       kr. 

Baden,  bei  Wien,  2  Per.         8    n> 
Blstritz,  19  P.-rs.  1 1     26 

Pera  22    12 

4    89 
Brunn,   1  P 

"IUI;,    lo    Per».  I  ' 

Egei 

:•!     is 

7  Pera  18    41 

Klosterneuburg  b  °l 
Pera 

1  .1 

Loltmi  ritz,  16  P<  1  • 

Linz,      !  Pi 


ri.  kr. 

Lissitz,  ..  Pers.  19 

Mediasch,  1     '  IS    16 
n  Pera 

Olmütz,   ls  Pers. 
Pesth,  1  Pi 
Prag.   1 9  Pi 
Presburg,  17  Pers. 

8  i    lisisell-K'  gen.  s.   Sehlii  sbllrg. 
Salzburg.    I    P< 
Schärsbnrg  n.Säcbsisch-Ki 
1  .  Pera 

S    P.   Is. 

in.  st.  1  I'ers.  1    10 

m,  i"  Pi  1-.  19    is 

Wien.    115   Per-.  SIC        21/j 

Oldenburg, 
Oldenburg,  11  Pers. 

Freufsen. 

Alt-Buppin,  9  Pen.  ;,    li 

Arnsberg.   12  Pers.  ?i     — 

Berleburg,  5  i'ers. 

Berlin.  205  Pera  525      2i/, 

il    98  Pi  i-  89    2iy, 
Bonn,  18  Pers. 
Braunfels,  B.  Wetzlar. 

Bramisln  ig.   l   P.rs,  7     — 

Breslau,  B  Pera  ii    45 

Clei  e,  9  Pera  

Cohlenz.  11  Pera  21 

1  ..in    1:1  Pei  ;n    25 

Crefeld,  16  Pers.  26    15 
Düsseldorf,  .1  Pera. 

Elberfeld,  4  Pers.  17    30 

Erfurt,  5  Pera  10    so 

Gladbach,  1  Pers.  1    45 

Glogau,  3  Pera  7    — 

(lorlitz,  2  Pers.  3     30 

Gransee,  1  Pera  7    — 

Halberstadt,  2  Pers.  r,     1 5 

Hamm,  14  Pers.  ei    im 

Iserlohn,  65  Pers.  125    i9'/a 

Langensalza,  s  Pers.  39    22'/3 

l.ngiiitz.  1  Pers.  1     4i 

Magdeburg,  li  Pers.  

Pens.  7    — 

Mülheim  a.  d.  Kuhr,  1  P.  1     1:. 

Münster.  4  Pers.  11     - 

Neubaldensleben,  2  Per«.  3     30 

Neuwied,  i  Pers.  i    45 

Nordhausen,  7  Pers.  15    10 

Posen,  20  Pers.  35    - 

Potsdam,  11  Pers.  19    321/, 

Bauden,  (Schlol's),  23  Pera  44    20 

Rolsleben,  1;  Pers.  10    30 

Saarbrücken,  7  Pers.  1:.'    15 

St.  Goar,  2  Pera.  1    30 

Siegen,  11  Pers.  18    227., 

Soest,  9  Pers.  i    if, 

Stettin,  6  Pers.  is     1  . 

Thoin  .1  \\ .,  in  Pers.  27      7'/j 

I-      1  111.   2  Pers.  3     30 

Trier.  2  Pers.  3     30 

Triglitz  bei   Putlitz.  6  Pers.  10     30 

Warburg,  I  Pers.  i     45 
u  I  i  nigerode,  2  Pers. 

Wesel.  1  Pera.  1    45 

Wetzlar  ii.  Hrauufels.  i  Pers.     8    45 

Wittenberg.   1   Person  l      I 

Worbls,  i  Person  1     i  . 

Zeitz.   I'  Pers.  ig 

Beuss. 

Gera,  1   Person  2     — 

Sachsen. 

Annaberg,  2:<  Pers.  js 

Chemnitz,  8  i'ers.  5    30 

UreMlen,  20  Pera  1 

l-  irii.'ig.  s  Pen  1 1 
Glauchau,  1  Pera 
Leipzig,  is  Pera 

Mel    en    10  Pera  u     15 

Pirna,  i  Pei  -     10 
Plauen,  10  Pera 

Zittau.  7   I'ers.  n       41'^ 

Zu  ickao    l  Pi  l    46 

Sachsen- Altonburg. 

Altenburg,  7  Pera  i  i 
Sachsen -Coburg- Got  Im 
Cobo  rg,  19  Pen 
Gotha,  1 1  Pera 

Saohscn-Meinlngen. 

Hildburghausen,  2  Pen  7    ■ 

Molnlngen,  i  Person  «. 

Salzungen,   t  Pera  i    t  ■ 

Bonn« I i  s 

Saohscn- Weimar. 
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Sohwarzbnrg-Sondorshauaon. 
l      16 
Sobwolz. 

ZUrloh     8  Pei 


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54 

15 

18 

12 

14 

57 

58 

30 

Württemberg. 
I 
I 

I : 
Biberaob,  2    I 
Blaubeuren,  8  Pera, 
Cannstadt,  8  Pers. 
Crailsheim,  B  Pers. 
Edelfinken,  2  Pers. 
Ell  Wangen,  20  Per». 
I  i     i   Person 

I 

Per« 
Hall.  5  i'.  r- 

Bkircnbi  rg  a.  >l.  Jaxt,  7  Pers, 
Lndwigsbnrg,      P« 

n  .   ■  Pers. 
<  )e  bring«  d,  i    Pers. 

-.  ii*  Pers 
B 

Rottweil,  15  I 
Stuttgart,  29  Pers. 
Tübingen,  6  P 
Tuttlingen,  n  Pers. 

1    Im      I       . 

Wurzach,  I   P 

Summa  ron  Pflegschaften    in«;    57 

mittelbar  eingi 
;da  Pfleg« 

Baden. 
Freiburg    im  Br,  .  1  Pera  l' 

Bayern. 
aibling,  1  I'ers. 
tu,  1  Pers. 
llink-lsliiihl,  ;,  I'    . 
Dürkheim  a.  d.  Bardt,  1  Pers. 
Ebern,  1  Pers. 
Germersheim,  1  Pers. 
Qünzburg  a.  Ü.,  1  P. 
Kempten,  2  Pera. 
Klingenberg,  1  Pera 
Landau    Rheinpfalz  .  S  i'ers. 
Marktlii'ii.    1    I'-  i< 

Uemmlngen,   -  Pera 
Bferkendorf,  i   Pi 
Meunburg  v.  Wald,  1  Pers. 
Pfaffenhofen  a,  d.  Lim,  1  Pera 
Pirmasens,  1  Pera 
Rothenburg  .1.  d.  T.,  2  Pers. 
Vilshofen,  1  Pers. 

Zwiesel,    1    Pers. 

Dänemark. 
Kopenhagen,  1  Pe  *a 

England. 
Birmingham,  2  Pera 

Frankreich. 
Uülhausen,  1   i'  rs 
Btrafßburg,  1  Pen 

Griechenland. 
Athen,  1  Pera 

Hannover. 
Buxtehude,  3  Pera 

[ig  a.  d.  Elbe,  1  Pera 
I  Leim,  1  Pera 

Kienburg,  1  Pers. 

Hessen-Cassel. 
Cassel,  8  Pera 
Behmalkalden,  1  1 

Holstein-Lauenburg 
Altona,  i  Pers 

11.  Sehlo  b,  1  Pen 

Kirchenstaat. 

1  :• 

Mecklenburg-Schwerin. 

Güstrow  .ii'  7 

11.  1  Pera  1 

Biostock,  1  P 

BIccklenburg-Strclitz. 
\'  Hin  andenburg,  1   Pi 

l  ..  .h  1  .   11.     !     I  '■    1   ■  7 

Moldau  und  Walnohei. 


2 

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Bukarest,  i  Pera 

Nassau. 

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lluellM     1      M            Pl  n 

1 

I  • 

Nordnmerlka. 

Clnolnnal  1,   i  Pera 

i..n.  i  Pera 

Oestorroloh.    Honaroblo. 

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Omundon,  t  P 

Pera 

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Lemborg,  i  Pi 

Melk,  i  Pera 

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«Heil.    1     1 

81    i  i i   i'  n 

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V .' 

Preufsen. 

1  1 

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,,    kr  H.     kr  fl.  kr.  ll'.ln  n,  'II  ■ln-SipiiarinKcn,     Fürst 

d,  I  Pen                       i    41  Hamburg,  K"'!,.  ,,  ■      .-     , 

,,„    :,..,.                          ;     ,,  Hannorer,  l  »  146          8wn-WlK«Mtelii,  Pbd»  BniL 

Klrcl lmn.T.,  1  Per.               I  Iserlohn,  l  -  Altenburg*entinck,  Graf  C.  A.  J.  v., 

Knnzelsau,  i   I                             16  8  i     bau,  l  -  *»  Uiddachten. 

,     ;,  Kp.iiMa.li  -'  -  Die    rier     Besitzer    der    Grafschaft 

■':.;.'                                     j  l',,,,  2  I  18                    tohim,   Grafen  Dohna-Sohlobitten. 

1     ,                                   ,       ,    .          -     .                  ,,.;,./  i  .  ii"  Donhoff-Frledi                  Graf  August 

5    1.;       Summa  Y.elnzelnenPrivaten    178    ii  ^Xi"  a/L.  2  ,  su,  In  Friedrlohstein. 

",0—                 i    j-  l  Im  i  -  Pappenhelm,   Graf  und  Stand 

S       d)A«  Mannheim,  I  -  B                    Cudwig  zu 

.  u.  Künohen,  i  -  W                Lehndorff,  Karl  Graf  v,  auf  Steineck. 

?    *                                                    „.   kr.  Nürnberg,  I  -  Ledebur,  Leopold  u.  Heinrieh,  i 

Uisbaeh,  i    11  Oldei :g,  I  - 

Hnfaiand                                                             '      -                 >"  Osnabrück,  I  ..  -    10           U  «rum  I  Irtlngen .    Frhr.   v,    k.  w. 

U I  .  .   iv,,      |     -        Berleburg.               .       -  r          ■  >  -  '     -<"•»-'•  1"  <  «ta 

,,,,.     "■  :      '         BS  '?  :  Ä»,  w i,,,„.  .-,,,. > 

1  :  .  :  ...  »v* w 

Brüssel,  l  -  Bohönberg,             i      „            6  Tborn,  die  Stadteemelnde. 

uWhunTiPin                17     in  Büdiniten  ich  a/8      !  Pen     2    U  Christophen-Geseltaohaft  in Nürnberg. 

l^    "  OarÄe  I  -  telnaoh,  Weld           l        llsehaft  daeelb8t 

Cburg,  i  „  1   «                  innd,               l     ,            l    45  Zeltner  Job.,  Fabrikbesitzer,  d« 

45  Orefeld,  -      -  B    '•'■  Gebrüder    DiUmayer    «'"'    Btelgen- 

Sachaen.                                         tadt,  i  .            1    ■             I "      •■  berger  In  München. 

Dahlen  (Schloft"  i  Per.  Deggendorf,  8  .  I                 Wetzlar,                I      -  A.ufsehj.Hngo,  Frhr.  v. n. ».,  in  Ob 

i    4B  D                  ren,    2  -  2    U  Zerbst,                   8     „            .    -  ;i.itsens. 

,  ,  ,  ,  AuAefsDr.,  Hans  Frhr.  tu.  a.,  Vor- 

S.  h-,           u      :;oaderahanaen.  I  '  -  rtand  des  germ.  Museums. 

rshaasen,  I  Per.                 B  49  Erlangen,  l  -  Baubeiträce  zur  Kar-  b)  Zur  allgemeinen    Bau- 

Schweiz.                                    Bkfori  ■  M.      2  ,  rr.an«P  bzassa 

"-11  '■;:■„  !  "  ;  .  „                ,aa'e'            ,.  Pfdrringer;  Dr.7^^gensburg  10  ft 

vi  r.,,    ii'T.  -  l)  Zu  dorx  Kr-enzgangfenB-  Fllll,  ,,:„;,.,,  ,„,_  „lri.klor  in 

Mr'"      Württemberg.  QottT                «  -  »  ien.   :..-.  iL.  .u.   I  ■,.,■.-<....  |     .nach                           m.  45  kr. 

B5hmenUi                                  *  Gättlngen,  i  -  i                 Ihre  MaJ.Könlgin  Auguste  T.Prenfsen. 

Rechnungsausweis  des  germanischen  Museums,  vom  1.  Juli  1859  bis  30.  Juni  1860. 

I.  Einnahmen.  <'     Regiekosten. 

ans  voriger  Beehnnng.  Cransporl        14,710  fl.  U  kr.    ä  pf. 

i    US                                             ■'  ■"    ''  1)  SchrelbmaterlaUen .        .   .   .      137  fl.  ig  kr.  -  pf. 

lefekten  und  Er-  Gebühren    für  Insertionen    in 

utzposten                                      r    •  ■  -  «  öffentliche  Blatter  .    .    .    .      171    „   55  „   -  „ 

orl-  8)  Beheizung,  Beleuchtung,  Belnl- 

.     3103    „      8    n      2   i.  „    -""-'      •    <     •     •     ■    ■     •    •     ■       6j4    "      S    »      "    " 

««r  ii  1a  t,        .,f       -l)  MaterialbeddrfnWse  lur  die 

„     ,.  ,    ,  '"  "■  l8  kr   ~~  '"•  Buchl lerei,    Sohrelnerei 

11     '  nterstütinngsi  ,  SrM, „„.,.,., ;,,.-.  .   äs  -     2  „ 

i     \.,  .  i.i  aJttlenfond     HO  B.  M  kr.  —  pf.  ,,  pesgl.    für    .Ii.'    Sammlungen 

Igen  »on  and  Ateliers 235  „  4»  „   —  r 

fl.    17    kr     %   pf.   .  86    »      8    -  ,  5o„    „    20    -    —    ■ 

,,i..,„i..„  Jahrs   .  •!"  -   n   -  B  -  "•    Öffentliche   Lasten  und   Penerver- 

i     In  Stiftungen -  •  —  ■  —  ■  siclif  rungsbeitrage. 

irdentllchen  Ein-  a)  Grund-  und  Haussteuer,  Ar- 

nahmen 10  »  n  .  -  »                                                    menbeitrage .        88  11.  81  kr.    8  pf. 

1    n    88    -      2    n  .'     Huui.lvi'i>iihi'riMi(.^li.ilrage        163    g      8    „    —    n 

i      Ertrag  der    arbeiten  nnd  Samminngen.  1;";  -  M  »    *  « 

i     \,     i  -[. ..    ,,,.    i.  ,,,  I       l'.irtogebUhren,  Fuhr-  und  Botenlöhne    .    .      1,717   „    in    r    —   „ 

der  Bcbriften   und   für  Ar-  F.    Miethzinse     ....        252  „   —  „  —  „ 

Sri ■     "^        "'  «•    B"k"te lEinrichtnng.gegen.tande. 

den 1860    -    •'   -  aj  Gebäudeunterhalt   .    .    .      248  H.  82  kr.       pf. 

.     :   .   —  n  l.i  Wiederherstellung  und 

0  ,.*.        ,-  l  Hin  h;iliinit;  >i.  Gartens      Ml    -    37    „   —    - 
0    Slnrlchtungsgi  gen  tandi 

i>    .                                           '"  mtp'T-nnai»     ■    1.000  „  —  „  „                      „,„|  Reparaturen  .    .    .     599  n  17  r  —  „ 

1      Vorsco  ...:i   B  16  »  —  b 

,     ,  ,„  11     Druokkost6nnndBuob.blnderlob.ne. 

Izten    vktivror-  ■    BuchdrnokerkosteB   IncL 

■  M                                       18   -   20   -         -  Papier 2810  H   24  kr.  —  pf. 

I17u       ,.,  ,                      b)  Btelndruekerlühne   inol. 

"                         P  ipler  266       22        — 

iIIt  Kinimhi  .  fl.  10  kf.    3  pf.  ,    i;ui feriülme    .  21  »    2  n  -  n 

II.  Ausgaben.  3>086  i>  4»  »   —  « 

\     r.i'.r-  gor   Keehnung.  L    Pur  die  Sammlungen,  Lnschaffnngen  etc. 

,28  fl.  64  kr.  —  pl  a    1  hi\   ...      868  fl,  10  kr.  -   pf. 

1.    1  im  die  Bibliothek     .    .      718  „  87  n  —  <i 

0.6- 

,     1  p|  thumssammlung.    .    .    .      766  n  81  - 

11     Besoldungen  nnd   \  1  itnngon.  .1,1 

11- 

Iiiii  881    .   18    .      1    - 

1  fl.    I  kl  k         - —        "         " — Li- 

1  -     1    - 

K     An   /.ins.':  il>  kaplta  Her    und 

Vorschüsse ■  1   v 

1.     ■-  Ivkapitall 

.... 

M.   Auf  s.  >s:  Commls. 

«•■im  in  i-ii.  Taxen,  (  >•..  1    „ 

Summa  alli  a  kr.       pl 

Absohlufs. 

"•"   •   '"  '  si.m  kr.    8  pf. 

14,1  1    .  Summa  all  1 

Kaasabesl  tnd        BIO  n    ie  k.        pl 


ii.,.  h. im.  kerol  Ii    Nttrn 


(Extra- Beilage  zu  tfr.  1  des  Anzeigers.) 

Ritte  und  Aufruf  an  alle  deutsche  städtische  und  andere 

Gemeindebehörden. 


Seit  das  germanische  Nationalmuseum  es  unternahm,  eine  Reihe  deutscher  Städte  und  Gemeinden  um  patrio- 
tische Beihülfe  zum  Gelingen  des  nationalen  Werkes  anzurufen,  hat  eine  nicht  geringe  Zahl  derselben  unserer  Bitte 
bereitwillig  Gehör  gegeben,  indem  bereits;  auTser  den  1  freien  Städten  Frankfurt  a.  M.,  Eamburg,  Bremen  und  Lübeck, 
schon  über  Jim  <  iemeinden  aller  deutschen  Staaten  das  germanische  Museum  durch  jährliche  Beiträge  unter>tut/.eii. 
erfreulich  dies  Resultat  ist,  so  bildet  dach  die  Zahl  der  bisher  nnbetheiligt  gebliebenen  Gemeinden  noch  immer 
äie  Mehrheit  Wenn  wir  uns  nun  auch  an  diese  vertrauensvoll  wenden,  so  geschieht  es  in  der  durch  die  erwähnten 
günstigen  Vorgänge  gesteigerten  Hoffnung,  daüE  die  Zeit  nicht  ausbleiben  werde,  wo  das  germanische  Museum  sich  rüh- 
men darf,  alle  deutschen  Städte  und  gemeinden  einmüthig  zur  Förderung  lies  bis  jetzt  noch  einzigen  und 
unveräusserlichen  Eigenthums  der  deutschen  Nation  beitragen  zu  sehen. 

Zu  unseren  Aufgaben  gehört  wesentlich  die  Zusammenstellung  des  allenthalben  sich  vorfindenden  Materials 
für  deutsches  Städte- und  Gemeindewesen  und  die  Einzel-  und  GeBammtgreschichte  der  deutschen  Städte. 
Jeder  einzelnen  Stadt-  und  Marktgenie  inde  ist  im  germanischen  Museum  eine  Abtheilung  gewidmet.  Obwohl 
noch  weit  da\on  entfernt,  jetzt  schon  etwas  Vollständiges  im  Einzelnen  hierin  liefern  zu  können,  sind  wir  doch  » 
im  Stande,  auf  manche  Anfragen  über  städtische  Ehreignisse,  Zustände,  Herkömmlichkeiten,  Einrichtungen,  Rechte  und 
Ansprüche  rermöge  unserer  Sammlungen  Auskunft  zu  ertheilen,  oder  Abbildungen  und  Copieen  zu  liefern.  Ist  nun 
auf  diese  Weise  ein  großer  Theil  unserer  Arbeiten  der  Geschichte  der  Städte  und  Gemeinden  gewidmet,  so  glauben 
wir  auch  auf  deren  l'nterstützung  zahlen  zu  dürfen,  und  dies  noch  um  so  mehr,  als  unser  Bestreben  bereits  von 
den  bedeutendsten  der  deutschen  Hauptstädte  laute  Anerkennung  gefunden.  Was  die  Stadt  Berlin  als  Motiv  ihrer 
kräftigen  Unterstützung  des  germanischen  Natioiialmuseums  ausgesprochen  hat:  „dasselbe  sei  für  die  Kommunen 
Deutschlands  \on  wesentlichem  Nutzen,"  ist  auch  in  Pipers  Zeitschrift  für  deutsches  Städtewesen  zum  üftern 
nachgewiesen  worden. 

l)as  germanische  Nationalmuseuni  wird  diese  seine  ehrenvolle  Aufgabe  in  immer  höherem  Mafse  erfüllen  könuen, 
je  kräftiger  es  von  Seite  der  Städte  und  Gemeinden  des  deutschen  Vaterlandes  darin  unterstutzt  wird.  Wir  hegen 
daher  die  Zuversicht,  es  werden  sich  auch  die  übrigen  Gemeinden,  den  schon  vorangegangenen,  hier  verzeichneten  mit 
einem  verhältnifsmäfsigeu  Jahresbeitrag  sich  anzuschliefsen,  bereit  finden  lassen,  und  bitten,  solches  uns  anzuzeigen. 

Nürnberg,  am  24.  Januar  1861. 

Die  Vorstände  des  german.  Museums : 

Dr    Freih.  v.  u.  z.  Aufscss,  1    Vorstand.     Dr.  Frcili.  Hoth  v.  Selireckcnslein.  II    Vorstand. 


Jahresbeiträge  der  Gemeindekassen,  der  Städte-  und  Gemeindecorporationen. 


Bernburg 
Käthen  • 
Zerbat 


Bruchsal 
Ettlingen 

Karlsruhe 
Mannheim 
U  ..irch 
Pfullundorf 


Altdorf 
Amberg 


(Die  mit  *  bezeichneten  Beiträge  sind  vorläufig  nur  für  1  Jahr  zugesichert.) 


Anhalt. 


II Uli«' n. 


Br. 


IlliJ  irn. 


fl. 

8 

7 
5 


10 

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10 

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15 

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kr. 
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30 


fl.    kr. 

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...  1 

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....  5     — 

....  10    — 

.     '.      .      .  10    — 

....  3 

....  3     - 

Erlangen 10    — 

l            im 10    — 

Freiaing 5    — 

Fürth 10    — 

Qennenheim 4    — 

Grafenberg 1    30 


Ansbach  . 

Asehall'eiiburg 
\i."  bürg 
Bamberg  . 
Beüngries 
]  Deggendorf  . 

Dinkelabühl  . 
Donauwörth. 
I  :  akoben  . 
Erding 


Greding   . 
Gundi  langen 
Güuzlmrg  a.  D. 
Gl     •  ohausen 
Ibisbruck 
Hof    . 

1         '        !t 
[pnofen    . 
Kaufbeuren  . 
Kempten . 

Landau    . 
Landahut 

1  an  [ei    i  mi  . 
I        ngen 
Lindau 
Marktbreit    . 


fl.     kr. 


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30 


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N'ördliiigeii •>  — 

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P&ffenhofen 3  — 

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Rothenburg 5    3' 

Schwabach 10    - 

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Straubing 3 

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Uffenheim 
Vüshofen 

rbnrg  . 
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aburg  . 

i-ini     . 
WuiiMedel 
Würzburg 

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Einbeck  . 

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Haselünne 

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ode  a,  Harz  . 


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Eschwege 

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Preiifwen. 


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3 
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30 


II  ■■»■.«•  ii- l»n  rin  »t  ml«. 

2C    — 

Mppe-Srliaunihurit. 

: 3      30 

HrrklriilMirjr-Scli*»erlil. 

H     45 

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»Hill   iiliui  i. 

Oldenburg 14     — 

OiHli-rrilcli. 

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2     — 

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II 


Ain-Iam     . 

Andernach 
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Berlin 
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Brandenburg 

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Bisleben  . 
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Glogau 
Görlitz     . 
Guben 
Hamm 
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bürg 

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Münstar  . 

Neuhaldenaleben 

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Neufs . 

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Stettin  (Aktie 
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Trefiurt    . 
Wetzlar 
\\  ittenberg 
Wittstock 


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fl.     kr. 
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17  30 

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30 
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I  ii  (Aktien) 

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Löbau 

Mittweida 

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Coburg .       lo 

SurliMrii-Ylr  In  intern. 

ingen 10  — 

Salzungen l  I". 

Sonneberg 3  — 


1  45 

1  45 

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8  45 

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5  15 

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Sarlineii-1!  ei  mar. 

fl.  kr. 

Bhmkenhain *2  — 

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V\    .mar 17  30 

Mrlmai'xItiii'K-KnilolHlaill. 

Rudol  •  i<lt *3  — 

Scliwarzluirje-Soiidera- 

Illllf-Ill. 

Arnstadt 2  — 

Gehren 1  45 

Lershausen 3  30 

11  ul<l<-rk. 

I    rbach 3  30 

11  iirdrnilir  rj;  . 

Biberach  (Amtsversammlung).  25  — 

Biberach 5  — 

Cannstadt 5  — 

Ellwangen  (Amtsversantmlung)  *50  — 

El'slingen       .            ....  5  — 

Geislingen '5  — 

Giengen  aus  d.  Stadtkasse      .  10  — 

Giengen  aus  d.  Stiftungskasse  10  — 

Gmünd  (Amtsversammlung)  11  — 

Gmünd 5  — 

Göppingen  (Amtsversammlung)  15  — 

Göppingen 5  — 

1I..11 8  - 

llridcnlieini f>  — 

Heilbronn  (Aktie)    ....  4  — 

[sny               5  — 

Kirchheim  u.  T.   (Amtsverslg.)  25  — 

Kirchheim  u.  T 5 

Künzelsau  (Ämtsversammlung)  "100  — 

Langeriäü *25  — 

Lanpheio   (Arotsvcrsammlung)  15  — 

Leutkirch 3  — 

Ludwigsburg  (Amtsversamml.)  20  — 

Ludwigsburg 5  — 

M  i  rk   r  min'geh 5  — 

Mci'gcnthi'im 5  — 

en  (Amtsversammlung)  20  — 

Neckarsulm *3  — 

tingen  (Ami                düng)  20  - 

Ravensburg 5  — 

Keiitlingen 15 

Hingen 3  — 

Saulgau  (Ami  vw  ammlung)  .  25  — 

S :  i ;  l  1  'J. :  i  1 1 4  — 

Stuttgart 25  — 

Tübingen 10  — 

Ihn  i  V 1 1 .  -                  luiig)    .      .  25  — 

rim 15  - 

Urach     \.m  ts  vei                ■  i      .  20  — 

Dgen 5  — 

\\':ild-.r.    i  \intsviiHainmlung)  .  15  — 

Weickorsheim 5  — 

Weil 3  — 

\       .i  ammlung)  15  — 

Wurzach 2  — 


Bnchdr. 


NÜRNBERG.    Das  Abonnement   des 
Blattes,  welches   alle   Ifonate   erscheint. 

wird  ganzjährig  angcnüiumen  und  betraft 
nachd.r  neuesten  Postconvention  bei  allen 
Postämtern  and  Buchhandlungen  Deutoch 
iamis  im  I-  i  lestri  Ichs  .in.  B6lor.  Im   -'i  n 
Puls  oder  .'  rhlr.  pr< 

Für     Frankreich  ftDOILD  Le  rt    man     in 

BtraiBburg   bei  V.    F.  Schmidt,   in    Paris 
bei  de«  deutschen  Buchhandlung  von  F. 

Kliiirk*i*-t  k,  Nr.    11.  nie    de-    Lille,    odet 


ANZEIGER 


Füll  hl  NIE  UEII 


Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  für  Kna- 
Inntl  bei  Williams  &  Norgatr.  14  Htn- 
rietta-8treetOorent-6arden in  London ;  für 
Nordamerika  bei  den  Postämtern  Bremen 
nmt  Hamburg.  — 

Inserate,  trelche  mit  den  Zwecken 
des  \n/.i-.r-  und  dessen  wlssenschaft- 
liohem  Gebiete  In  Wrhindung  stehen, 
werden  angenommen  und  der  Baum  ei- 
ner Oolumnemteile  mit  7  kr.  oder  i  s<r. 
berechnet 


\ 


7111 


Achter  Jahrgang. 


mu 


ORGAN  MS  GERMANISCHEM  MÜSSÜMS. 


Februar. 


Wissenschaftliche  Miüheiluiigen. 


T  i»  a»  a  n  p . 

Eine  historische  Skizze. 

Von   Conradin    v.    Moor   in    Chur. 

(Forlsetzung.) 

Ob  der  Name  Tarasp  mit  mehr  Grund  von  Tra-spes, 
oder,  wie  Andere  vermiithen  ,  von  terra  aspera  herzulei- 
ten, mochte  wol  für  immer  unentschieden  bleiben  Im 
erstem  Falle  wäre  allerdings  eine  Kesignation  Ulrich's, 
ein  Aufgeben  aller  Hoffnung  zur  KUckkehr  nach  Italien 
in  dem  Umstände  zu  erblicken,  dafs  er  durch  Erbauung 
des  stattlichen  Schlosses  seinen  bleibenden  Wohnsitz  in 
dieser  'Gegend  nahm.  Wie  lafst  sich  aber  diese  Flucht 
Ulrichs  in  das  Kngucliii  mit  der  Angabe  Goswin's*')  in 
Einklang  bringen,  dafs  das  Geschlecht  seinen  Stammsitz 
zu  Castellatz  gehabt  habe?  Man  mursle  denn  annehmen, 
dafs  das  Geschlecht  schon  lange  unter  einem  andern  Na- 
men im  Vinslgau  (zu  Castellatz)  blühte  und  auch  im  En- 
g.niin  ImuiiI.m  war,  wo  namentlich  Eberhard,  dei  i.mii. 
der  des  Klosters  Schills,  wohnte.  Ulrich  (I),  in  der  luni- 
bardischen  Ebene  sich  einen  weiteren  Kreis  seiner  krie- 
gerischen Thatigheit  suchend,  mußte  bald  Beinen  Flui- 
den und  Neidern,  die  jeder  Fremde  m>  leicht  findet,  wei- 
chen und  floh  in  das  Vlpengebirge  zurück,  wenn  auch 
naht    zum  Stammsitz    seiner   Vorfahren ,  doch  dahin,   wo 


11 )  Chron.,  82. 


sie  auch  Guter  besaßen,  nämlich  in  das  Eugadiu,  wo  er, 
>i  lange  noch  eine  Holfuiing  seiner  Ruckkehr  nach  Ita- 
lien schimmerte,  zu  Vetlan  wohnte  und  spater  erst  das 
Schlots  Tarasp  baute.  Doch  ist  dieses  eben  nur  eine 
Conjectur,  um  den  Widerspruch  zwischen  der  Angabe 
eines  Stammsitzes  zu  Castellatz  und  einer  Flucht  aus  Ita- 
heu  in   das  Eugadiu   zu   lösen 

Was  die  Herleitung  des  Namens  Tarasp  von  „terra 
aspera"  anlangt,  so  mochte  noch  dermalen,  wo  sicher- 
lich viel  Boden  der  Cultur  gewonnen  wurde,  das  hügelige, 
mit  Gestrüpp  bewachsene  Erdreich  der  rechten  Inuseile 
in  der  Umgebung  des  St  hlofshugels  dafür  sprechen  l'e- 
brigens  erscheint  der  Name  des  Geschlechts  auch  als 
Teperesti  M  i 

\on  Uli  ich  1.  ist  noch  zu  melden,  dafs  seine  Ge- 
mahlin Iiminguid  in  erster  Ehe  mit  einem  des  Gesohlechta 
von  Eppan  und  Ulten  vermählt  und  Mutter  des  Grafen 
Arnold  \  Greifenstein  geworden  war.  Dieser.  Ulmli's 
Stiefsohn,  wie  auch  Egno  von  Matsch,  seinei  Schwestei 
(der  Vorname  ist  unbekannt)  Sohn,  trugen  durch  reiche 
Vergabungen  viel  zum  Wohlstände  der  neugestifteten 
hbtei  su   Hai ienbei g   bei  :,,i 

Wann  das  Kloster  zu  Schuls  eingieng,  ist  genau  zu 
ermitteln  kaum  möglich  Immerhin  existierte  es  noch 
geraume  Zeil  muh  den Uebersiedlnugen  nach  St. Stephaa 

"1   Cainiielli  Topogr.,   101    -     ''I   Goswin  Chron,   71  u    7.Y 


r. 


Anseiger  lur  Kande  der  deutschen  Vorzeit. 


w 


und  Marieiiberg,  so  dafs  jedenfalls  nicht  alle  Cönventua» 
It-n  dahin  mitgezogen  sein  mufsten  Goswin  berichtet 
darüber '■'') .  dafs  bei  Gelegenheil  der  Fehde  zwischen 
Woller  v  Vaz  und  den  Volten  \  on  .Maisch  Kr.-terer  im 
Dorfe     Schals    Keller    anlegte,     da.-    dann    .null    die    Kirche 

niederbrannte.  Sie  sei  nicht  mein  versöhnt  wurden,  so 
dafs  das  Eingehen  des  Klosters  damals  stattgehabt  zu  ha- 
ben scheint  Von  dieser  Fehde  aber  melden  weder  Eich- 
horn noch  miIi- -  >ee  i  is  etwas;  doch  möchte  sie  aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  in  die  Zeit  fallen,  wo  Bischof 
Arnold  (v.  Matsch)  auf  dem  bischöfliches  Stuhle  in  Cur 
saf>,  also  zwischen  1209  und  1220,  —  wenn  anders  der 
Ansprach  der  Voglci  Cur.  Seitens  derer  von  Vaz,  wirk- 
lich den  Anlafs  zur  Fehde  gab,  wie  der  Herausfeber 
Goswm's  in  einer  Note  behauptet  :" \  Urkundliches  fin- 
det sich   darüber   nichts   vor. 

Das  Todesjahr  Ulrichs  I  von  Tarasp  ist  uns  ebenfalls 
unbekannt  geblieben.  Dazu  herrscht  bei  Goswin  zwi- 
schen den  beiden  Ulrich  (die  hier  mit  I  und  II  unter- 
schieden werden)  eine  merkwürdige  Verwirrung,  indem 
er  beide  ..Stifter"  von  Marienberg  nennt  Nur  durch  die 
verschiedenen,  von  der  Chronik  bisweilen  beigefügten 
Namen  der  Frauen   ist  die   Dislinction   möglich 

Auf  Ulrich  II.,  des  erstem  Ulrich  Sohn,  treffen  wir 
zuerst  in  einer  Urkunde  vom  25.  Hin  llfiO1").  in  wel- 
cher er,  mit  der  Welt  zerfallen,  dein  Bischof  Adelgot  von 
l  in  für  dessen  Kirche  eine  Anzahl  seiner  vornehmeren 
Ministerialen,  seinen  Antheil  an  dem  Schlosse  Tnrasp  (die 
andere  Hallte  gehörte  seinem  Itrudei  Friedrich:  denn  wir 
Baden  des  letzteren  Sohn,  (iehhurd,  als  spatem  Besitzer) 
und  alle-  dasjenige  schenkte,  was  ihm  unterhalb  der 
Clus"'i  eigen tbOmlfch  war  Er  wurde  für  den  reichsten 
Herrn  im  Engadin  und  VinStgau  betrachtet,  und  in  der 
Thal  nennt  obige  Urkunde  als  Ortschaften,  wo  er  eigene 
Leute,    (nitei    und  Einkünfte  besafs,    eine    Menge   Dorfer 

nicht  blos  im  untern  Inathal  und  VinStgSU,  s lern  bei- 
nahe im  ganten  Gebiet  dei  naebberigen  drei  Bünde,  wie 
Laas,  Bchleia,  Tartsch,  Mals,  Borgeis30),  alle  im  Ei.mIi- 
lande;  Teil,  Hont  und  Greifensteiu  ebenfalls  in  Tirol; 
Ried  und  Pliefs  unterhalb  der  VinStermanz :  Schals,  Vet- 
tan  und  Gnarda  im  untern  Bngadin ;  Vfcoauprano  und 
Casarcia  imBregell:  Marmela  nnd  Scbweiningen  Im  Ober- 


'*)    t  l,r..„  .    -  ;      -    '•)    I  hrou  .    B8,    (foU     II 

1  id    dlpl    zur  Gesch.  d    Rep.  Grauhunden,  l.  .Nr    186 
Sowol     I        il     Bern   kommen   in   Banden  an  fielen 
Orten  wer  und  bedeuten    Ujl    eini    rhalenge. 
Bei   Gorwinui    wird    dieser  Ort    aueb   Barghausen   ge- 
nannt, dii    enden  Beseichnung  1*1  die  gebräuchlichere 
and  auch  heutzutage  noch  abliebe, 


halbstem  Dann  auch  die  Thalschaft  Schaufigg.  Unter 
der  Clns  ist  Vinstcrmunz  zu  verstehen  Wohlwollend 
sorgte  Ulrich  v.  Tarasp  dafür,  dafs  seine  Ministerialen 
bei  dieser  Schenkung  der  gleichen  Rechte  theilhaftig  wur- 
den, wie  die  übrigen  Ministerialen  des  Bisthums  Cur,  und 
dafs  ihnen  namentlich  Schenkungen  und  Vergabungen  an 
die    Abtei    Marienberg   unverwehrt   bleiben    sollten 

Da  bei  Goswinus  beinahe  nicht-  in  chronologische/ 
lieiheufolge  erzahlt  wild,  und  auch,  nie  Btbon  oben  be- 
merkt, beide  Ulriche  rStifter"  genannt  werden,  weshalb 
Manches  Im  den  Zweiten  gesagt  scheint,  was  dem  Er- 
sten gilt  und  wieder  umgekehrt,  —  ist  nicht  wenig  Vor- 
sicht nothwendig,  wenn  man  bei  gedrängter  Zusammen- 
stellung  der   Hauptfacta   die   Zeitfolge   beobachten    will 

Um  wenige  Beispiele  anzuführen,  so  wird  die  Erbau- 
ung des  Schlosses  Tarasp  erst  da  erzählt'1),  WO  Ulrich  II. 
das  Ordcnsklcid  anlegt.  Dabei  wird  der  Erbauer  oft 
ohne  Anführung  des  Taufnameus  einfach  ..der  Graf"  ge- 
nannt. Von  den  vier  Hauptinomenteii  im  Leben  des  zwei- 
ten Ulrich,  nämlich  der  Ursache  seiner  Wallfahrt,  dieser 
selbst,  der  Vergabung  seiner  Guter  und  seines  Eintretens 
in '.-  Kln-ter,  referiert  der  Verfasser  der  Chronik  zuerst 
das  Allerletzte *1'1) .  dann  seine  Schenkungen33)  und  dann 
erst  dasjenige,  welches  allem  diesem  vorausgieng  und 
auch    nothwendig   vorausgehen   mufste"). 

Der  Verfasser  dieser  kleinen  Arbeit  hat  den  Inhalt 
des  Doeiimentes  vom  2i.  März  llo'O  deshalb  Allem  vor- 
angestellt,  weil  in  demselben  die  erste  urkundliche  Er- 
wähnung Ulrich"s  II  geschieht.  Im  Uebrigen  möchte 
folgende-  Zn-iimmeiireihen  am  ehesten  geeignet  sein,  die 
Verwirrung  hei  Goswinus,  sowie  die  in  seiner  Darstel- 
lung erscheinenden   Widersprüche  zu  losen. 

Die  Ursache,  diifs  Ulrich  II  nach  dem  gelobten  Lande 
pilgerte,  war  eine  Blutschuld,  welche  er  nach  der  in  je- 
ner Zeit  herrschenden  Sitte  durch  eine  Wallfahr!  an  söh- 
nen gedachte.  Solches  berichtet  Goswinus  ausdrücklich, 
und  da  im  Verlaufe  seiner  Chronik  noch  folgende  Bege- 
benheit erzählt  wird,  so  mochte  wohl  in  derselben  der 
ScblOaael  an    Mlem,   was  die  Folge  mit  sich  brachte,  zu 

•  Ol  hen    sein 

Man    ei  zahlt    sieh    mich .    wie    ein    uar    uberinuthiL'er, 

rauher  Mi auf  einem  Schlosse  hanaete,  nun  Forsten- 
burg*) geheifsen,  dei   unsern  8tifter  unaufhörlich  neckte 

'l   Ihren.   36.  ")   Chron.,  78.  ")  Chron.,   77. 

'i   Nämlich  den  Grund,  weshalb  er  tum  h.  Grabe  pilgerte. 

Chron.  -I 
i  Bischof  Heinrieb  IV  ron  Cur.  ein  (Jrnf  v   Kontfort,  er 

baute    dieselbe    zwischen    l'Jfil    und    1272.   —    vielleicht 
auf  die    Trümmer   dei    alten   Schlosses.     Eichh.   Ep.  Cur. 


45 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeil 


46 


mit  Spott  und  Schimpf.  Lang  ertrug  er  diesen  Huhn; 
duch  langer  mochte  er'«  nicht  mehr  dulden.  Als  eines 
Tag»  der  Spotler  ausgeritten,  brach  Ulrich  auf  diese 
Kunde  zu  CastellaU  mit  seinen  Knappen  auf  und  eilte 
ihm,  vom  obern  Schlofsweg  her,  entgegen.  Am  Ort  im 
Feld,  wo  nun  das  lange  Kreuz,  da  traf  und  erschlug  er 
ihn  und  seine  Knechte.  Diesen  ward  die  Kleidung  ab- 
nummen  und  listig  Ulrichs  Knappen  angelhau.  Nun 
gieugs  mit  verhängtem  Zügel  dem  Schlosse  des  Erschla- 
genen zu  Die  Burgfrau  sah  die  Kommenden  in  verstell- 
ter Flucht  und,  wähnend,  ihr  Herr  mit  seinen  Knechten 
sei  abermal  geflohen,  —  was  früher  oft  geschah,  —  vor 
dem  „Hirten",  (so  nannten  sie  ihn  spöttisch),  licfs  eilig 
dasBuigthor  offnen.  Jetzt  ward  ihr  der  Irrthum  schreck- 
lich benommen,  sie  vertrieben,  die  Burg  geleert  und  ge- 
brochen.' 

Dafs  es  diese,  gegenüber  der  erlittenen  Unbill  in 
gar  keinem  Verhältnifs  stehende  Bache  war,  welche  Ul- 
rich's  II.  Gewissen  in  dem  Grade  beschwerte,  dafs  er 
nur  am  Grabe  des  Erlösers  Verzeihung  dafür  finden  zu 
können  hoffte,  ist  so  wahrscheinlich,  dafs  wir  nach  kei- 
nen weilereu  Beweggründen  zu  forschen  brauchen.  Die 
Pilgerfahrt  fand  statt,  und  zwar,  wie  später  hervorgeht, 
vor  dem  Jahre  1160M).  Auf  derselben  mochte  wol 
auch  der  Kntschlufs  in  ihm  entstanden  und  zur  Beife  ge- 
diehen sein,  sich  durch  Entaufseriing  seiner  irdischen 
Habe  für  ein  contemplatives  Leben  vorzubereiten,  um  dann 
als   Mönch   zu   Maiieiiberg   Buhe   und   Frieden   zu   finden. 

Es  ist  demnach  anzunehmen ,  dafs  Ulrich  II.  unmit- 
telbar nach  seiner  Bückkehr  aus  dem  gelobten  Lande  obige 
Schenkung  an  das  Bisthum  Cur  gemacht  habe.  Das  Näm- 
liche ist  mit  seinen  Vergabungen  au  das  Kloster  Marienberg 
der   Fall.     Es    waren    dieses   Alles   GegenstSnde,   die   er 


gemeinschaftlich  gefafsteii   Entschlufs.  in   klosterliche  Ab- 
geschiedenheit  sich   zurückzuziehen. 

Bevor  jedoch  derselbe    bei   Ulrich  II.   zur  Ausfuhrung 
kam,  hatte  er  noch   auf  mancherlei  Weise  für  die  Sicher- 
heit seiner  Schöpfung  Marienberg  zu  sorgen. 
(Fortsetzung  folgt.) 


I  iImt    den    Gebrauch    nrabiiicher    Ziffern 
und   die  VeränderuiiKen   derselben. 

Vom  Oberrentamtmann   Manch  in  Gaildorf. 

(Mit  Abbildung.) 

..Ueber  die  Entstehung  und  den  Fortgang  des  Ge- 
brauchs der  arabischen  Ziffern"  hat  Dr.  Denzinger  schon 
im  Jahr  1847  Mitteilungen  gemacht  (s.  Archiv  des  hi- 
storischen Vereins  von  Uulerfranken  und  Aschaffenburg; 
IX.  Bd.,  II  H  ,  S.  103),  von  denen  mir  jedoch  nicht  be- 
kannt geworden,  ob  ihnen  andere  nachgefolgt  sind,  noch 
zu   welchen   Resultaten  sie  geführt  haben. 

Mit  der  Annahme  Denzinger's,  dafs  die  arabischen  Zif- 
fern in  Deutschland  erst  gegen  das  Ende  des  14.  Jahrh. 
bekannter  geworden  seien,  stimmen  die  von  mir  bis  jetzt 
erhobenen  Notizen  insofern  überein,  als  sich  die  aus  der 
ersten  Hslfte  des  genannten  Jahrhunderts  aufgefundenen 
Beispiele  zur  Zeit  noch  auf  eine  verhältnil'smal'sig  sehr 
geringe  Zahl  beschranken.  Der  weitem  Annahme  dage- 
gen, dafs  sich  auf  öffentlichen  Denkmalen  in  Erz  und 
Stein,  oder  an  Gemälden  vor  dem  15.  Jahrh.  keine  der- 
lei Ziffern  nachweisen  lassen,  vielleicht  nicht  einmal  mit 
Sicherheit  vor  dem  Jahr  1135.  vermag  ich  in  solch  all- 
gemeiner Weise  nicht  beizutreten. 

Ich  th'eile  zw  ar  die  Erfahrung,  dafs  man  bei  Beurtei- 
lung   solcher    Denkmale    aufseist    vorsichtig    seiu    müsse, 


Zustände. 
Sprache   und 

Schrift. 
Skhriftkunde. 


vor    seinem    Eintritt    in*s  Kloster   geordnet    sehen   wollte,       und    insbesondere    nicht    unbedingt    jede    Zahl    für    echt, 


um  daselbst,  ganz  abgezogen  von  weltlichen  Angelegen- 
heilen,  leben  zu  können.  Die  Schenkung  an  Marienberg 
füllt  in  das  Jahl  116187),  ohne  Angabe  des  Tages,  und 
es  erscheinen  als  Schenker  neben  Ulrich  II.  auch  seine 
Gemahlin  Uta  und  sein  Sohn  Ulrich,  den  wir  mit  111  be- 
zeichnen Die  Vergabung  umfafste  aufser  seinen  gerin- 
geren Dienslleuten  (ministeriales)  auch  noch  eine  Menge 
von  Holen,  meist  im  I  nterengadin,  zur  Begehung  seiner, 
l  in'--  niid  des  Sohnes  Jahrseiten.  Dieses  gemeinsame 
Vorgehen  deutete  schon  auf  den  von  allen  drei  Gliedern 


J6)  Wie  die  Chronik  weiter  erzählt,  weilte  Ulrich  v.  Ta- 
rasp längere  Zeil  im  gelobten  Lande>9  indem  er  an 
dem  Kampfe  gegi  n  die  l  »gläubigen   fix  il  nahm. 

")  Cod.  dipl.,  I    .Nr    I  17 


d.  h.  als  in  der  Thal  aus  der  Zeil  stammend  ansehen 
dürfe,  die  sie  nu^ilit,  glaube  desuiigeachtet  aber,  mich 
für  aberzeugt  halten  zu  dürfen,  dafs,  wie  nur  Siegeln, 
WO  ja  jeder  Zweifel  schwinden  mufs,  so  auch  an  Bau- 
denkmalen  schon  mit  dem  Beginn  des   15.  Jahrh 

bische    Ziffern    gefunden    werden 

\\  i  im  /.  1!  Di  Klunzinger  in  Beiner  artistischen  Be- 
schreibung der  Abtei  Bebenhausen,  S.  '  a.  IT.  erwähnt, 
dafs  er  auf  den,  an  der  östlichen  fiufsernWand  des  Chors 
der  Kirche  daselbst  stehenden  Epitaphien  der  beiden 
Achte  und  Brüder  Lupoid  I  Uli  ich  die  arabischen  Zah- 
len 1300  und  1 :'. 2<>  neben  lateinischen  gefunden  habe, 
und  wenn  sioh  in  der  Scblofskirche  zu  Pforzheim  die 
Zahl  1371,  und  an  jener  /u  Hublhausen  a  N  die  Zahl 
i:is:t,  sowie  hui  einem,  an  der  nördlichen  Seite  des  Doms 


4; 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


4S 


I!:  Coustanz  stehenden  Grabstein  die  Ziffer  139S  Rodet, 
mi  liut  man,  v  orausgesetzt,  dafs  das  Gegeiltheil  nicht  ur- 
kundlich dargethan  werden  könnte,  ganz,  gewifs  keinen 
dringenden  Gl  und,  die  Echtheit  der  Schrift  in  beiweifelll, 
zumal  dünn  nicht,  wenn  in  Betracht  gezogen  wird,  dafs 
dergleichen   ZilTern   aufSicgeln   gleichseitig   vorkommen 

Findet    m:in  ja,   ganz   abgesehen   von   dem  Siegel   ..Go- 
tefrid"s    de   hohenlocb"    mit    der  Jahrszahl     1235    (deSSl 
ich   unten    muh    naher   erwähnen    werde),    schon     auf   den 
Siegeln   der  Städte  Heidingsfeld   und  Uli»  die  arab.  Ziffern 
1331    und    1351,    bumr    von    der    Mitle    des    II     Jahrh.    an 

Iholiehe  Ziffern  auch  aul  den  Siegeln  verschiedener  Per- 
sonen; --  warum  also  sollte  man  des  Gleiche  nicht  n ii i  li 
au   Baiidenkmalen    treffen    können  ? 

Bei  uns  anfänglich  nur  in  einzelnen  Fallen,  zunächst 
nicht  in  Urkunden  etc .,  sondern  ausschliefslich  auf  Wer- 
ken der  plastisi  In  n  Kunst,  insbesondere  auf  Siegeln.  !>e- 
merkbar,  fallt  eine  grofseie  Veihieitung  der  srsbiseben 
Ziffern  in  die  Mitte  und  2.  Hälfte  des  14  Jnlirh  .  SO 
ziemlich  in  die  Zeit  des  Uebergangs  von  der  Majuskel- 
zur  Minuskelschrift,  welch  letztere  offenbar  nicht  ohne 
Kinflufs  auf  die  aufsere  Form  der  Zahlzeichen  geblieben 
ist  Ganz  allgemein  aber  wurden  dieselben  erst  im  15 
und  Ki  Jahrh,  nachdem  sie  nicht  allein  auf  Münzen,  son- 
dern auch  in  Urkunden  und  Itechnungen ,  in  welch  letz- 
teren Ins  dahin   immer   noch    die    römischen    Zahlseichen 

angewendet   wurden.    Aufnahme    gefunden    haben 

Hie  Form  der  einzelnen  Zahlzeichen  unterlag  jedoch 
im  Verlauf  der  Zeit  vielen,  mitunter  bedeutenden  Aendc- 
rungen,  und  gerade  in  dieser  Beziehung  durfte  es  fUr 
du  Wissenschaft  von  besonderem  Interesse  Bein,  den  Ver- 
such anzustellen,  ob  sich  der  Gang  der  Entwicklung  je- 
ner Ziffern  sieht  naher  beschreiben  und  durch  Aufzcich- 
nung  entsprechender  Beispiele  m  der  Art  reststellen  lasse, 
dafs  dadurch  nicht  nur  die  vorangegangenen  Aenderiin- 
gen  selbst,  lindem  namentlich  nneh  die  Zeil  beurkun- 
det werde,  um  welche  solche  erstmalt  Im  merkbar  ge- 
worden sind. 

Wriui  auch  entfernt  naht  angenommen  werden  daif. 
je  gleichseitig  mit  der  eingetretenen  tciiderung, 
d.  b.  mit  dem  Erscheinen  der  neuen  Form  eines  Znhl- 
seiebens,  die  bis  dahin  üblich  gewesene  dsgegen  in  tb- 
gang  gerathen  sei,  wenn  vielmehr  ganz  aufser  Zweifel 
steht,  dafs  die  der  llteren  Jahrhunderte  lang  neben  der 
nenera  in  Uebung  geblieben  sind,  io  werden  doch  der- 
e Forschungen  neben  dem  allgemeinen  Interesse,  das 
sie  bieten,  gans  entschieden  für  solche  Falle  besonderen 
w.  ,ih  haben    wo  ei   lieh  an  die  Fragt  bandelt,    ob  ge- 

Wisse  Ziffern    ihrer    form    Dich    IChOn    '"    der    und    der  Zeit 

geschriebi      irordei    sein  können,  die  sie  angeben 


Hirsen  Zweck  zu  erreichen,  sind  aber  die  Kräfte  Ein- 
zelner zu  gering  und  daher  unzureichend;  — -  nur  durch 
Zusammenwirken  Vieler  kann  etwas  Erspriefsliches 
geleistet  werden,  und  dazu  wage  ich  es,  durch  gegenwfir- 
tige    Aussrbeitung   den    Anlafs   ZU   geben 

\\  iis  sunichsl  die  von  mir  in  dieser  Beziehung  ge- 
sammelten Notizen  anlangt,  so  gebe  ich  sie,  der  Zahlen- 
reihe   nach,    in    folgenden    1(1    Abschnitten  : 

1)  Die  Ziffer  Eins  scheint  anfänglich  mit  dem  ent- 
sprechenden romischen   Zahlbuclistaben 


I 


oder 


I 


VOI  einerlei  Form  gewesen,  mit  dem  Aufblühen  der  go- 
thischen  Minuskelschrift  jedoch  dem  der  letzern  ange- 
hörigen 


nachgebildet  worden  und  erst  zu  Ende  des  15.  Jahrh. 
allmählich  vom  einfachen  Strich  in  die  moderne  Form 
übergegangen  zu  sein.  Als  Beleg  hiefur  habe  ich  anzu- 
führen  das   Siegel   Gottfrieds   v.   Hohenlohe*)   von 


rz3£ 


Dies  ist  bis  jetzt  das  einzige  mir  bekannte  Beispiel 
des  Vorkommens  arabischer  Zilfern.  das  in  das  13  Jahrb. 
zurückzuversetzen  ist;  und  ich  glaube,  den  Grund,  aus 
welchem  dieses,  historisch,  wie  technisch  sehr  interes- 
sante Siegel  allen  andern,  in  Deutschland  vorgekomme- 
nen bezüglich  der  darauf  befindlichen  arabischen  Ziffern 
um  beinahe  ein  volles  Jahrhundert  voraus  ist.  und  in  so- 
feme  hier  vereinzelt  dasteht,  nur  in  dem  Umstände  su- 
chen zu  müssen,  dafs  sich  Gottfried  von  Hohenlohe  meh- 
rentbeils    am    ksiserlichen    lloflnger    und    mit    demselben 

viel  in  Italien  aufhielt.  WO  mit  dem.  in  den  Verkehrs- 
verhallnissen mehr  und  mehr  fühlbar  gewordenen  Bedurf- 
nifs  der  Erweiterung  der  Rechenknust  die  arabischen 
Ziffern  bereits  mit  dem  13  Jahrh  (vgl.  II  Uli  in  u  ii  ii,  Miulle- 
wesen  des  Hittelalters,  IV.  339),  nngeflbr  um  dieaelbe 
Zeil  allgemeinere  Verbreitung  gefunden  haben,  am  welche 
Gottfried  *  Hohenlohe  mit  der  Winde  eines  com  es  ro- 
maniole"  belieben  worden  ist.  Auf  diesen  Vorgang  deu- 
tet   namentlich   die   Jahrszahl    1235. 

I  ernei  dienen  nls  Beispiele  hierher  das  Siegel  der  Stadt 
Heidingsfeld    von    1331   und  das  des  Landgrafen  Johann  von 


'I   Vgl     die    HohenlnheVhen    Siegel     dei>    Mittelalters    von 

Unrecht 


)=f\ 


• 


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H, 

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§\ 

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• 


49 


Anzeiger  l'ur  Kunde  der  deutschen  \  orzeil 


,0 


Leurhleiiberg    von    1368       (Vgl.    Anzeiger    1859,    Nr. 
und    10)   und   die   Zahl 


I-3-9-* 


auf  dem  in  der  Einleitung  erwähnten  Grabsteine  am  Dome 
zu   Constanz 

In  all  diesen  Zahlen  kommt  noch  kein  anderer,  als 
der   römisch   geformte   Einser   vor. 

Als  weitere  Belege  für  meine  Citate  dienen  sodann 
die,  in  meiner  sphragistischen  Sammlung  befindlichen  Sie- 
gel der  Stadt  Ulm  von  1351  und  1383,  die  Siegel  des 
llerrmann  rot  und  des  Johannes  Ehinger  von  Ulm,  mihi 
Jahr  1309.  und  das  Siegel  des  Berchtold  Schwartz  von 
Geislingen,  von  1395,  in  denen  bereits  der  dem  gothi- 
scheu  Alphabet  entnommene  Einser  zu  sehen  ist,  der  spa- 
ter durch  das  in  verschiedener  Weise  augebrachte  Schnör- 
kelwerk Verzierungen  erhalten  hat  ;  wie  z  B.  aus  der 
am  Altargemaide  des  Lukas  Moser  iu  Tiefenbrunn  be- 
findlichen   Zahl 


TAU 


oder  aus  der   Jahrszahl 


Jt** 


zu  ersehen  ist,  die  Jörg  Silrlin  auf  dem,  durch  die  Be- 
richte des  Kunst-  und  Alterthumsvereins  von  Ulm  und 
Oberschwaben  von  1844  bekannt  gewordenen  Singpult 
angebracht  hat. 

Daneben    kommen,    jedoch    nur    ausnahmweise,     auch 
noch   andere  Abweichungen   vor  ;   wie  z.   B.   die   Zahl 


>l>x>W 


au   der   Lorenzkirche   in    Nürnberg   dartliut. 

Die  Einser  in  der  Form  von  einfachen  Strichen  be- 
ginnen ungefähr  mit  dem  Ablauf  des  ersten  Drittels  des 
15.  Juhrh  Als  frühestes  mir  bekanntes  Vorkommen  habe 
ich  aufzuzahlen  ;  ein  Siegel  der  Stadt  Gaildiirf.  \om.lahr 
1134,    und    ein   solches   des  Hans  Kraft   von  Ulm,   von  1445. 

Ich  mochte  denselben  das  Siegel  des  l'rojists  Ulrich 
Mayer  zu  den  Wengen  in  Ulm,  vom  Jahr  1425  voran- 
stellen allein;  der  Einser  auf  diesem  Siegel  erinnert  doeb 
noch  einigermafsen  hu  die  gothische   Form 

Gegen     das    Ende    des     15.    Jahrli   .    sowie     mit     Beginn 

des  16.,  um  »eiche  Zeit   die   arabischen  Ziffern  »acta  in 
Urkunden    und    Rechnungen     tnfaahme    gefunden    haben, 

finden    sich    sodann    bereits    Einser,    die    sich    von    den    mo- 


dernen   nur   weiiig    oder    gar    nicht    mehr    unterscheiden. 
(Vgl.    Gült -Kegister    und  Rechnungen  des  Limpurgischeu 

Amts   Üher-Sonlheim   von    lö02,    1506   u     1529 

Aus  dem  Vornith  meiner  Sammlungen  und  gesammel- 
ten Notizen,  wenn  die  letztern  für  sich  schon  mafsge- 
bend  sein  könnten,  und  durch  weitere  Forschungen  oder 
Zusätze  keiner  wesentlichen  Aenderung  mehr  unterliegen 
sollte!;,  liefse  sich  also  darthun.  dafs  die  Einser  unter 
den  arabischen  Ziffern,  soweit  sie  vom  13.  und  14  Jahrb. 
her  bekannt  geworden  sied,  anfänglich  die  römische 
Form  au  sich  getragen,  spater  aber,  um  die  Mille  des 
14.  Jahrb.,  den  Charakter  der  gothischen  Schrift, 
sodann,  nach  Verlauf  weilerer  hundert  Jahre,  die  ein- 
fache Gestall  eines  geraden  Striches  angenommen 
haben,  und  endlich  erst  zu  Ausgang  des  15.  Jahrhun- 
derts in  die  gegenwärtig  gebrauchliche  Form 
übergegangen   sind 

(Fortsetzung  folgt.) 


l*i-<'f'»iiiuMital<-    <!«•»    KftlllM    ZU     \iiriilnrs. 
Von  J.   Baader,  Conservator  am  k.  Archiv  in   Nürnberg. 

Wir  haben  es  hier  nur  mit  einigen  auf  die  Tresse 
bezüglichen  Verordnungen  des  Kaths  der  Reichsstadt  Nürn- 
berg ans  der  ersten  Hälfte  des  16.  Jahrh.  zu  thun.  Sie 
bestehen  im  Wesentlichen  aus  dem  den  Buchdruckern 
von  Zeit  zu  Zeit  eingeschärften  Verbote,  ohne  Wissen 
und  r>rlaubnifs  des  Hathes  Etwas  zu  drucken  oder  aus- 
gehen zu  lassen.  Die  Ueberlretuug  dieses  Verbotes  wurde 
mit  Gefanguifs-  und  Geldstrafen  gebufst  Jeder  Drucker 
wurde  eidlich  auf  dasselbe  verpflichtet;  es  fehlte  jedoch 
nicht   an   Beispielen   des   Ungehorsams. 

Hieronymus    llolzl    aus    Traunsteiu ,  ein     berühmter 

Buchdrucker  damaliger  Zeit,  der  schon  tu  Ende  des  15. 
Jahrh  zu  Nürnberg  dunkle,  im  .1  1503  den  Druck  der 
Nürnberger  Reformation  und  der  Kammergerichts-Mandate 
besorgte,  und  durch  den  auch  Hercog  Wilhelm  in  Bay- 
ern auf  Empfehlung  des  Ruths  so  Nürnberg  Hehreres 
drucken  liefs,  -  tiOlzl  druckte,  wie  ei  scheint,  ohne  Er- 
laubnis des  Rathes  im  J  1512  ein  Büchlein  unter  ihm 
Titel:  Apologia  Mim  ine  m  ripiunie  Der  Erlbischof  Brost 
zu  Magdeburg  führte  darubei  Beschwerde  bei  dem  Rath. 
llolzl  wurde  von  diesem  im  Rede  gestellt  und  gestand, 
das  Büchlein  gedruckt  zu   haben;   es  sei   ihm  durch  einen 

Apotheker     BUS     dem    Laude     zu     Böhmen.      Namen!    Niklas 

Claudian,  ..der  sich  der  arttoe)  für  die  krankhail  der 
franocosen  gepraueh  vnd  in  Prag  enthalt"  ein  Exemplar 
sugeatellt  und  angesonnen  worden,  150  stn<i<  davon  zu 
drucken,  „diewell  >orch    werck    iu  anffong   vnd  raitauag 


Typogr:i|'tii>'. 


.1 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit. 


52 


Orietenlioher  versamluug  hochdiensllich  seyv  Er(liulzl) 
habe,  u is  ein  gemeiner  Buchdrucker,  den  Druck  besorgt 
und  darin  „kainen  verdacht  oder  argkw  uii  v ncristculicher 
ler"  befunden,  auch  etliche  Bxemplare  für  sich  behalten. 
H>  scheint,  llolzl  wurde  für  dies  Mal  nur  mit  einer 
..stallichen  strafrede ■■  abgekanzelt  Soblimmer  ergieng 
es  ihm  aber,  als  er  im  Juni  I  >ll  ..aiuen  Druck  von  dem 
aullaufT  *u  Hangern"  tasgeheo  liefs  und  feilhielt  Der 
Kalb    vcrurtheillc   ihn   dafür  zu  einer  GeflngnifSStrafe    ..vier 

woohen  aufT  am  thurn  mit  dem  leib  aouerpringen 

Sehon  bei  dem  Beginn  der  reformatorischen  Bewegung, 
und  als  sich  die  Gegner  mit  hitzigen  Schriften  bekämpf- 
ten, lieft  ii i'i  Rilh  den  Bnohdruokern  einschärfen,  „vuan- 
gesagt  vnd  im  erlaebnifs  lioi  erbern  Rats  keinerlei  neu 
Werk,  et  Bei  grofl  oder  klein,  zu  drucken  oder  ausge- 
hen 7u  lassen.  Das  geschah  zu  Anfang  des  Jahres  1518 
Zu  gleicher  Zeit  gebot  er  allen  Buchdruckern,  „in  Beh- 
mischem  gezong  (Sprache)  um  nichts  mein-  tu  drucken. 
Hierooymua  Hold  und  der  junge  Ascbauei  sollen  „der 
gemainsi  hallt  vnd  verlegene  det  Behmisohen  Drucks" 
gleichfalls  ganz  und  um  muf.-ig  stehen,  oder  eine.-  erbero 
Ralht  Straft  gewarten.  Als  abei  Andreas  Kaschauer 
nichts  desto  wenigei  bei  dem  Ratb  wiederholt  anhielt,  die 
Bibel  und  linden  Umher  in  bohiiMM'her  Sprache  drucken 
tu  dürfen,  wurde  ihm  dieses  gai  ststtlicb  untersagt  und 
die  Drohung  beigefügt,  man  werde  ihn  von  binnen 'wei- 
weun  ei  noch  einmal  mit  solchen  Ansuchen  und 
Forst  brifteu  komme 

Im  August  Ijlb  dunkle  ,m  Ansuchen  dei  Augustiner 
i  Nürnberg  dei  bekannte  Buchdruckei  Friedrich  Peipus 
Luiliei»  deutsches  Traklltleio  vom  Ablafs,  ohne  vorher 
den  Halb  in  Kenntnift  au  setzen,  oder  die  Erlaubuifs  da- 
zu nachzusuchen.  Es  fehlte  nicht  viel,  so  bitte  man  ihn 
dafui   in  Strafe  genommen;  doch  I  sieb  ein  Rath, 

tili  che    rede  sn  sagen,    das  4t  damit  wider 
' i ■  i  m.i|  |.I1m  hl  gehandelt  vnd  ein  merckliofa  straff  wr- 
dieni   hab ;   die  woll    ein   Rat  bej    tich  behalten    vnd    Ine 
In. nni  gewarnet  haben.     t>h  er  dergleichen  met   bandeln 
wurd,  wollt  man  Ine  als  ein  mainaidigen  strafl 

biet  Lntber'a  Schriften  auch  tu  N berg 

iekt  wurd«  i,  lieft  der  Ratb  in  den  ersten  Tagen  De- 
oemben  1520  den  Druok  derselben  allen  Buchdruckern  na- 
gen; und  I  i  i28  wurde  ihnen  von  Raths 
wegen  ai  ihnen  gam  frei  und  nnverboteo, 
widei  Dr.  Lnthei  und  seine  Lehre  so  drucken,  falle 
.  In  -  v.  ibi  ■  d  'I"-  I  in  sie  gesonnen  n  ai  de 
tollen  den  Druck  der  gegen  Luther  gerichteten  Schril 

ie rht   \er  dieselben    aber   su»or   durch    die 

ichreiber,   besichtigen  laasen    ,ob   es  aioem  Rate  an 
■  h  odei   lonnal  in  aufTi  ui   diene. 


Im  Herbste  1624  liefs  ein  Buchfuhrer  (Buchhändler) 
,,von  Meilerstat  genant"  ein  Büchlein  des  Thomas  Mun- 
zer  ,.on  wissen  vnd  vnbesichtigt  der  Oberkail"  in  Druck 
geben.  Der  Balh  liefs  ihn  sammt  seinem  Büchlein  in 
Verhalt  nehmen,  und  durch  „die  gelerten  der  »otlichen 
schrihTl"  das  Werk  prüfen  Als  dieselben  erklarten,  dafs 
es  „etlichei  massen  irrig  vnd  vncristenlicb  sei  vnd  mer 
zu  aulTrnr  dann  cristenlicher  vnd  brüderlicher  lieb  diene," 
nahm  der  Kath  die  Buchlein  zu  seineu  Händen,  damit 
dadurch  Niemand  verfuhrt  werde  Hundert  Exemplare 
waren  jedoch  schon  nach  Augsburg  verschickt  worden. 
Der  Buchfuhrer  wurde  freigelassen  ;  die  Druckkoslen  für 
400  Exemplare  wurden  ihm  „in  Gestalt  eines  alniusens " 
ersetzt.  Die  vier  Knechte  des  Buchdruckers  Herrgot 
aber,  die  das  Büchlein  in  Abwesenheit  ihres  Herrn  und 
„vnbesichtigt"  iu  500  Exemplaren  gedruckt  hatten,  wui- 
deii  auf  2  Tage  und  2  Nachte  auf  einen  Tburin  gesperrt 
und  sodann  nach  Bezahlung  der  Atzung  wieder  freige- 
lassen Dabei  miifsten  sie  schworen,  „on  wissen  vnd 
vnbesichtigt  der  verordeuten  ains  rats"  nichts  mehr  zu 
drucken  oder  ausgehen  zu   lassen. 

Als  sich  Luther  im  J.  1525  bei  dem  Halbe  beschwerte, 
dafs  seine  Bücher  durch  die  Buchdrucker  zu  Nürnberg 
nachgedruckt  und  geändert  werden,  lieft  ihnen  der  Ratb 
am  7.  Oktober  ansagen,  in  einer  bestimmten  Zeit  die 
Schriften  Luther's  nicht  mehr  nachzudrucken.  Zu  gleicher 
Zeil  wurde  den  Bin  liluln  ei  n  verboten,  neue  Werke  zu 
verkaufen,  ehe  sie  besichtigt   worden 

Am  14  Juli  1526  liefs  der  Halb  den  Buchdruckern 
und  Hiiclilulirern  bei  ernstlicher  Strafe  ansagen,  dafs  sie 
des  Karlsiadt.  iiekolampadius  und  Zwingli  und  ihrer  An- 
hänger Buchlein  und  Schriften  vom  Sacrament,  ..darin 
nichts  dun  teufeis  werck  vnd  veiTurung  erfunden  werde 
desgleichen  ,waazu  Baden  im  Argaw  disputirt  werd"  nicht 
drucken  oder  feil  haben  Milien. 

Aehnlji  her  Mandate  »ilit  es  aus  dieser  und  den  fol- 
gende.,   Zeiten  eine  grofse   Menge 


I  iller       ilii-      »eileiliiii-     il«-i-      llniieii      lim 
lloilii-     /.  II     lt  miMtti  ii  /     ii  ml     ilee     t  Im  i-~  i  ii  Ii  1 «■    "''' 
in    il<  ni-illxn. 

Von    i    Marmor,  prakt,    \r/ie.  In  Konstanz, 

Ulis. I 

Hierauf  entgegnete  die  Kanfleutezunft : 
Nun  werde  genempl  derJCOmeler  Baiig,  Zunftmaister, 
Wolgmots    Schweobei    Maiatei    Hanns    Richtmaier,    Sy,- 
d  Haidei   Ulis  vnd  Uanoa Haider  Bin  Sun,  daadieael- 


53 


Anzeiger  für  künde  der  deutschen   Vorzeil 


M 


ben  oucli  Bildhower  vnd  Tischmacher  sigint  gesin,  wind 
hahiiit  die  wercfa  zum  thum  vnd  zu  Saunt  Steffan  ge- 
macht etc.  Da  hellen  sy  wol  witter  nach  hin  ge- 
fragt, dann  von  I n  e  u  beschechen  s  y ,  wer  die 
selben  h  i  I  d  gemacht  hell,  dann  zu  den  selben 
zitttn,  so  h  a  b  i  n  t  sy  liossen  gemacht,  vnd  s  y  e 
d  e  h  a  i  ii  Bildhower  B I  h  I  e  g  e  s  i  n  Das  sy  aber  d  e  - 
h  .1  i  ii  b  i  I  d  geschnitten  h  a  b  i  n  t ,  das  e  n  h  a  b  e  n  s  y 
n  1 1 ,  dann  s  y  h  a  b  i  n  t  das  n  i  t  k  u  n  n  e  n  Aber  den 
Herren  Barn  Tb  um.  denen  in  cm  Ii  t  das  zugelas- 
sen worden  sin  von  b  i  1 1  wegen,  tun  d  d  i  e  sel- 
ben habiut  gehept  Maister  Niclafsen,  vhd  der- 
selb  sy  der  gewesen,  so  hie  gesin  sye  v(5  bell, 
vnd  habe  die  Tafl'el  gemacht,  das  habe  ain 
Kaut  lassen  beschechen,  Sy  habint  aber  hun- 
dert guldin  müssen  gebeu  vmb  bild,  so  dar- 
zu  gebort  haben.  Aber  wol  so  schnide  man 
bossen  an  sölicbe  werk  oucli.  Was  also  von 
Sulen  wären,  daran  mau  den  bossenschnid,  das 
Hessen  sy  beschechen;  aber  was  von  fryen  Bil- 
den vnd  von  fryer  kuust  geschuitten  werde,  das 
söllinl  die  Tisch  ma  eher  ni  t  machen,  Sünder 
gehör  das  in  I  r  Zunft  vnd  n  i  t  in  d  e  r  S  c  h  in  i  d  v  n  d 
Tischmac  her  Zunft" 

„Aber    als  anzogen   werd,    Ma  ister  Symon 

Haider  s  a  I  i  g  vund  Hans  sin  Sun.  das  die  o  u  c  Ii 
Bildhower  gesellen  bestell  habint  etc.  Da  h  a  b  i  u  t 
die  selben  ain  werch  z  u  Win  garten  *)  gemacht, 
aber  uit  Bild  gehowen,  Sünder  dem  Yselin, 
Irem  Tochlerman  vnd  Schwager  by  hundert  gul- 
din geben.  Inen  bild  ze  schniden.  Waren  sy 
nun  ain  bildhower  vnd  Tisch  macher  gesin,  so 
betten  sy  Im  d as  n  i  t  b edu rf  f  en  ge ben,  Sund  er 
selbs  gemacht;   Sy  kuuint  aber  das  nit." 

Furo   so    wurde    geredt  vnd   entzogen,  Maister 

Virich  Kry,  Maister  Vlrich  (iriffenberg  **)  vnd  Maister 
Hain  rieh  Yselin,  das  sy  die  sigent,  so  grabstain,  Tafflen 
vnd  Cattel  howint  vnd  machint  Da  war  nit  minder, 
dann  das  sy  die  slaiu  howint,  «her  das  sy  die  ruchwerch 
nit.  das  entugen  bj  nit.  aber  wnl  die  fryen  Kunst,  als 
einer  wil  howen  Schill  vnd  Helm,  Bild  oder  Haiigen,  vnd 
anders  deßgliohen  ;  das  bowinl  sy  vnd  miigeut  ouch  wol 
das  tun  :  denn  man  bruche  das  also  zu  Straßburg  vnd 
Basel,    Vlm,   NUremberg   vund   anderen   Enden       Was   aber 

i    Hu     ehemalige    Benediktiner- Abtei   Weingarten   bei   der 

Stadi  Kavensburg  im  Wurttembergiscben. 

**(   Ulrich  (irilTenliurg,   der  jungen',    verfertigte   ilic    hflbicbe 

steinerne  Bildbaoerarbi  ii  Qbei  n  Portale  des  ehemaligen 

Kalhhnuses  in  Konstanz  im  .1.  1474,   und  schenkte  solche 
»einer   Vaterstadt. 


den  Slainhoweln  zustand,  das  bruchint  Sy  uit.  redint  Inen 
ouch  nichlzit  dnrinn:  aber  das,  so  >j  bruchint.  Bye  am 
frye  kuust,  vnnd  mDginl  das  wol  tun.  machinl  och  das 
nit,  Dann  so  ainer  zu  Inen  kom.  wnl  werd  vnblllicb  ge- 
redt, das  uit  tun  sollen,  vnd  das  Inen  das  zustand:  dann 
bette  Maister  Niclaus  uit  vunsern  Herren  Ko- 
misch. LuM'i  k  u  u  u  e  n  bo  wen  \  1 1  Stn  i  u ,  S  o  h  e  tte 
man  k  u  in  aineii  slain  metzel  Tun  den,  der  das- 
selb   werck   hell   kunnen   machen/' 

Aus  diesen  Verhandlongen,  welche  nur  SO  Jahre  nach 
Vollendung  der  HttnstertbOren  geführt  wurden,  also  ?.n 
einer  Zeit,  in  welcher  man  den  Milien  und  wahren  Thal- 
bestand  wissen  mufste,  und  in  welcher  der  Sohn  llai- 
der's  noch  lebte,  scheint  nun  mit  aller  Sicherheit  her- 
vorzugehen, dafs  der  Tischmacher  Simon  Haider  und  der 
Bildhauer  Nikolaus  von  Leyeu  im  Vereine  die  Domlliuren 
und  ChorstUhle  gemacht  haben,  sowie  die  nicht  mehr 
vorhandene  Tafel,  wahrscheinlich  ein  Altarblalt.  Wenn 
Haider  auf  den  ThUreu  auch  die  Inschrift  einmeifselte  : 
Symon  {{>  )  Haider  Artifex  Me  Fecit  Anno  XP1.  Millesimo 
CCCCLXX  (1470)*),  so  ist  dies  nur  theilweise  richtig, 
und  er  scheint  es  allein  in  seiner  Eigenschaft  als  Haupt- 
unternehmer dieses  Kunstwerks  von  Seite  des  Domkapi- 
tels gethan  zu  haben,  wie  dies  gegenwärtig  noch  haulig 
geschieht,  indem  irgend  ein  Tischler  das  Ftauhwerk  (die 
Bossen)  fertigt,  wahrend  ein  Bildhauer  die  Verzierungen, 
seien   sie   welcher  Art  sie   wollen,  ausfuhrt 

Das  Hauptverdienst  gebührt  daher  nach  meinem  Da- 
fürhalten dem  Meister  Nikolaus  Lerch,  welcher  die  mensch- 
lichen und  thierischen  Figuren  so  herrlich  und  sinnreich 
fertigte.  Da  zu  Haiders  Zeiten  kein  Bildhauer  in  Konstanz 
war,  wie  wir  gelesen  haben,  so  sah  sich  Haider  gezwungen, 
zur  Vollfuhrung  des  ihm  gewordenen  Auftrages  sich  nach 
einem  tüchtigen  Meister  in  dieser  Kunst  umzusehen.  Nach- 
dem seine  Wahl  auf  den  ihm  schon  bekannten  Meister  \tk- 
laus   gefallen    war,   so   mochte   das   Konstunzer  Domkapitel 

keinen  (ir I  gefunden  haben,  dieselbe  zu  beanstanden,  weil 

es  sich  mit  ihm  etwas  früher  in  gleicher  Absicht  über- 
würfen hatte.  Da  ich  Lerch's  übrige  Kunstwerke  nicht 
aus  eigener  Anschauung  kenne,  so  inuf-  Ich  es  Viidcrn 
überlassen,  zu  bestimmen,  ob  die  Konstansei  mit  ihnen 
Übereinstimmen,  oder  nicht. 

Die  Denkmale  deutscher  Baukunst  am  Ohcrrhciiic  er- 
wähl      n n eh   noch,    dafs    Simon    Haider    der   Verfertiger 

der  erst  in  unserm  Jahrhunderte  /.erstm  slcn  l  lior-tulilc 
im  hiesigen  Frnuenkloster  St  Peter  gewesen  Bei,  «riebe 
die  Jahrzahl  I4(i"  trugen.  Ein  gerettetes  Brustbild  des 
Künstlers    an    denselben,    mit    einem  Schligel    in    der  rcih- 


*)    IHa|imkeliichrifl 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorseil 


... 


teu.  eiuea  Zirkel  in  der  linken  Hand  und  einem  Winkel 
über  dieses*  Ainn  .»«  nrde  muh  (vermothlicben)  Verfassei 
de»  Textes  zu  bi->uglfn  Denkmalen,  llri  in  llufralh  Issel, 
für  dasjenige  Simon  Heiden  ausgegeben  und  der  Madt 
Konstanz  um Geachenke  gemacht*).    Uir  acbeiot  es  uaoh 

dem    Obigen    last   ganz   gewifs    ZU    sein,   dafs   es   das    Bild- 

in  fs  Nikiaus  Lerch'a  ist,  der  wohl  mit  dei  gröfsten  Wahr- 
aoheinliohkeil  auch  als  dei  Künstlet  besagtet  <  horgestohle 
aiigeselieu  «erden  daii  DerSohn  Hans  Haider  erscheint 
in  einet  städtischen  Urkunde  muh  Jahre  1  Otts  als  Zunfl- 
meistei  dei  Schmiedezuuft,  »as  eiue  weitere  Bestätigung 
sein  dQrflt  als  Tischmaoher  in  dieselbe  geborte. 

Eine  spatere  l  rkinide  vom  Jahre  1517  fühlt  ihn  als  Alt- 
burgcim.  i.-l.-i    der   Stadt   Konstanz   auf. 


*)   Vgl.  J.   Marmor,  gcschichll.   Topographie   der  Sladt  hon 

stanz  und  ihrer  iiaehsten  Umgebung,  mit  besonderer 
Berücksichtigung  dei  Sitten*  und  Kulturgeschichte  der- 
selben.    Konstant,  1860.    Liefer.  2,  s.  202  u.  Lief     • 

Wissenschaft.    ('Iiriiilwrlii'  0|irnit iom-ii  in  l'riin/.iHkuiier- 

BjJaatern. 

N"n  Hr.  F.  a.  Iteuis,  qu.  k.  Professor,  in  Nürnberg. 

Nachstehende,  von  den  neuem  Gescbichtsohreibem  der 
Chemie  noch  uicbl  berücksichtigte  Notiz,  welche  (inen 
Beilrag  zur  Erklärung  dei  so  roigereichen  Entdeckung 
des  Berlhold  Schwarz  und  dei  tu  den  Hisoell.  acad.  nat. 
cum-  Leop  Carol  1670  angefahrten  Goldlioctui  liefert, 
Badet  sieh  in  den  zu  Rum  1501,  Fol.  im  Drucke  erschie- 
nenen Constitution.  Alejcaudrio.  ord  fratr.  mmnr  s.  Pran- 
ciaoi  oonvenl  p  KJCXI  quamyia  antem  otium  uon  litte- 
rerarium  sed  vulgare  -ii  lanquam  fomentum  omnium  Bce- 
lerom  rugiendum  uon  tarnen  omnia  exercilia  sunt  laude 
digiui.  sed  quaedam  sunt  inier  dum  valde  reprehensibilia. 

Ideireo    inandalur    finliilius    omoibUS,    Dl     Ali  liimi.nn.    alias- 

qne  aut    vanas    aul   damnalaa    artes,    aquarum    inhonestat 

diatillatioi I  mal  um  Inoitanles,  ul  sunt  artes,  quae 

anum   muliei um  ornalum,  nl  sunt  «i millae, 
odoramei  ta,  uDguenta  el  einamodi,  exeroere  audeant. 

Leben  *rltön<-    l'ruiirii    s.u    l.ciirn. 

\..n  Ui    II    II. im  i,  Universitltsprofessor,  in  Greifswald. 

in  einem  mit  dieaei  Ueberachrifl  verieheneu  trtikel 
i  tozeigi '    i     K.  d.  d.  \     1859,    Ni     1 1.   den    ich   dm.  I. 


einen  Zufall  erst  jetzt  erhalle,  theilt  Herr  l'rof.  Ficklcr 
/.u  Mannheim  einen  Lehensvertrag  vom  J.  1498  mit,  in 
welchem  ein  Ahnherr  des  Götz  von  Berlichingeu  mit  der 
Bisenhand  Sich  verpflichtet,  dem  Grafen  Georg  von  l'aslel 
jährlich  bei  einem  Besuche  des  Lehnherrn  aufser  einem 
Hahl  aebal  Atzung  für  Pferde  und  Hunde  auch  eine 
BohOne  Frau  zu  stellen.  Leider  ist  nicht  zu  zweifeln, 
dafs  diese  Leistung  wirklich  dem  droit  des  Seigneurs  ent- 
spricht. An  analogen  Fallen  dürfte  es  keineswegs  feh- 
len. Auf  zwei  derselben  hat  Fidieiu  (Beitrage  zur  Ge- 
schichte von  Berlin,  V.  Ib.,  8.  419)  aufmerksam  ge- 
macht. In  Berlin  war  im  Aufang  des  15.  Jalnh  sogar 
gesetzlich  bestimmt,  was  von  Gläubigern,  welche  böse 
Schuldner  zur  Halt  bringen  liefsen,  für  Buhldirnen  aus- 
zusetzen war;  und  Ehrengästen  der  Sladt,  wie  dem  Rit- 
tet von  QuitZOW  (1410)  wurden  auf  Kosten  des  Magi- 
strat.- „schOne  Weibsbilder  zur  Kurzweil"  dar- 
geboten. Die  Stelle  bei  Fidicin  findet  sich  auch  iu 
Behreud,  Zeitschrift  für  Sypiulodologie,  I,  2(i7.  Vgl. 
auch  meine  Geschichte  der  epidemischen  Krankheiten. 
(Jena,   1&59),  S.    195. 


Im  Anzeiger,  Jahrg.  1859,  Nr.  6,  Sp.  213,  hat  Herr 
Prof  Pickler  nach  einei  Mittbeilnng  des  lim.  Arohivdi- 
rektors v.  kuiislei  darauf  uulmei  ksum  gcimtiht.  dafs  wol 
nichts  Anderes,  als  ein  Schreibfehler  der  Urkunde  vor- 
liege und  stall  „fraweu"  „strawen"  (=  Streu,  Accus  i 
zu  lesen  sei.  Wahrend  er  jedoch  diese  Streu  auf  die 
Windbunde  daselbst  bezieht,  beansprucht  sie  Hr.  Hofratb 
Zopi]  ( Alli  rlhuinei  des  deutscheu  Reichs  und  Hechts,  I, 
151)  für  die  Pferde.  Eine  schone,  gute  Streu  für  die 
Pferde  werde  in  den  WeisthQmern  regelmafsig  als  eine 
dem  Gutshet  rn  bei  seinem  Erscheinen  auf  dem  Dinghofe 
gebührende  Leistung  erwähnt  Die  "heu  aus  Fidiciu's 
Beitrageu  angezogene  Stelle  ist  uicht  zutreffend,  da  es 
miIi  darin  nur  um  die  allgemeine  Luderlichkeit  jener  Zeit, 
keineswegs  um  ein  droit  des Seigneurs  handelt:  die  ana- 
logen Falle  wnieii  also  erst  noch  beizubringen.  Ander- 
seits wollen  wir  nicht  verhehlen,  dals  die  Annahme  eines 
Schreibfehlers  in  der  Urkunde  uns  einigen  Anstofs  gibt, 
insoferne  lll  dieser  Schreibfehler  hartnackig  nicht  allein 
in  dei  lik  von  l  r.ts,  sondern  auch  m  den  Lehenbriefen 
miii  1712  und  172.)  (Zeperniok,  Sammlung,  III,  S  117 
und  152)  Stich  halt  .Man  vgl.  noofa  Zeperniok,  IV,  S. 
382  Dir. 

i  Mii  einei  Beilage  i 


\ .  [.im  n  "i  tili  i"  Redai  lion 

Hr    Freib.  v.  u.  i     Inf  sed.     Hr    \    \    Eye,     I ' ■    Q    K  Fi mann.     Dr.  Freih.  Roth  v.  Schreckenslein 

literarisch -artistischen   tnslall  mischen  Hnieumi  In  Nürnberg. 

U.  E.  Stbald'ul  I  -m 


HEILAGE  ZUM  ANZEIGER  FÜR  KUNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  JS"  t  Februar. 


(IkroniR  des  lirriiiiiiiiMiicn  Museums. 


Wahrend  wir  der  vorigen  Nummer  den  kurzen  Jahres- 
bericht von  18GO  beilegten,  bringen  wir  mit  dieser  Nummer, 
unserem  Versprechen  gemäfs,  gleichsam  als  Ergänzung  des 
Jahresberichtes,  den  speziellen  Nachweis  aller  im  Jahr  ISliO 
neu  hinzugekommenen  Jahresbeiträge  und  Geldgeschenke, 
damit  man  die  Namen  der  verehrlichen  Geber  kennen  lerne 
und  damit  zugleich  eine  öffentliche  Conlrole  geübt  werden 
könne.  Die  Forlsetzung  der  neuen  Gnbenverzeichnisse  vom 
1.  Januar  1861  an  gab  bereits  das  letzte  Blatt  des  Anzeigers; 
sie  wird  fortlaufend  gebracht  werden.  Die  Zusammenstel- 
lung der  im  Jahr  1860  neu  hinzugetretenen  Corporationen 
und  Personen  wird  gewifs  als  ein  sprechendes  Zeugnils 
der  wachsenden  Theilnahme  für  unser  deutsches  Natinnalin- 
stitut  gelten  können.  Wenn  auch  der  grolsen  Beitrage 
nicht  viele  sind,  so  ist  doch  gerade  die  von  allen  Seiten 
ausgehende  Mitwirkung  höchst  erfreulich  und  ermiithigend. 
Man  könnte  wohl  mit  Recht  daraus  den  Schluls  ziehen,  daTs 
ii ;i >  deutsche  Volk,  je  gründlicher  es  ober  das  Bestehen  und 
die  Bedeutung  des  german.  Museums,  des  unantastbaren  Ei- 
gen l  h  ii  m  s  deutscher  Nation,  unterrichtet  wird,  desto  höher 
dessen  Werrh  anzuschlagen  wisse  und  desto  bereitwilliger 
dafür  etwas  thue.     Der  Weg,  welchen  dasselbe  als  eine  wis- 

hafttiche  I.  in  gewisser  Beziehung,  gemeinsame  Kul- 
turanstalt zu  gehen  hat,  ist  ein  langsamer  und  nach  aulsen 
Dicht  l'I  nizender .  wenn  auch  sicher  zum  Ziele  führender. 
Das  Museum  kann  daher  weder  durch  rasche,  grofs artige  Lei- 
stungen, noch  durch  imponierende  Sammlungen,  wozu  ent- 
sprechende .Mittel  geboren,  blenden  und  bestechen.  Sein  Werlh 
i -t  ein  innerlicher  und  tritt  erst  durch  nähere  Bekanntschaft 
mit  seinem  Wesen  hervor.  Und  gerade  darin  li-nt  eine  si 
gschafl  für  seine  Zukunft,  dafs  ■  >  sich  stets  diejeni- 
gen   /u    Freunden    und    Förderern    gewinnt,    welche    naher   mit 

ihm  bekannt  werden,  selbst  wenn  sie  zuvor  befangen  wann 

In     Mannheim     hat     sieh    der    Htllfs verein     für     das 

man.  Museum    zu   einem    Kreise    \"n  Vorlesungen   ent- 
schlossen,  Hill    welchen   ein    von    V.  Lacliiier   geleitetes  Ciiuceit 
in  Verbindung  trenn  wird.     Einheimische  und  auswärtige  Gi 
lehrte  haben  sich  tu  Vortrügen  freundlich  erboten. 

Eine  neue  Pflegschaft  winde  in  Kronacb  gegründet. 

N  chfolgeode  neu  gezeichnete  Jahresbeiträge  werden  dan- 
kend  hiermit   bekannt  gemacht  : 

»ii-  öffentlichen  Kassen:  diu- Städte    lieblich  (übet 
bayern)  211.,    Utenburg   17  0.  30 kr.,  Dachau  JH.,    Fin 
tterwalde    Preufsen)  8  II.  15  kr   (.nun,.  Haselunne  (Han 
nover)    s  H.    15 kr.    (einm    .     Heidingsfeld    (Unter/ranken) 
5  11..     Hediasch  g  ü    60 kr,      Mengen  (Württemberg)   20. 
Pofsneck  (Sachsen   Meiningen)  50.,    Ravensburg    Worl 
lemberg)  5  0.,  Salsungen   (Sachsen-Heiningen)    III.    1  .>  kr  . 
Scbrobeohausen  (Oberbayern)  2  0.    Scbwandorl  (Obei 
pfali  i   5  il.  1 1 1 im i       W  1 1  d  h  e  i  m     Sai  hsen  |   .  i   .    Wallet 


hausen  (Sachsen-Coburg)  2  0.,  Wasserburg  (Oberbayern ) 
34.  (einm.),  Wismar  17  fl.  30kr.,  Würzen' (Sachsen)  3  |] 
30  kr. ;  ferner:  das  Gymnasium  zu  Heran  20.  17  kr.  (einm.) 
Von  Privaten:  in  Berlin:  Bechnunesralh  u.  Bauinsp. 
Maresch  10.  I0kr.;  Bonn:  Dr.  Binsfeld  1  fl.  45kr.:  Bre- 
men: Gymna.-Lehrer  Friedr.  Buperti  1  fl.  -15  kr.  ;  Bruchsal: 
Hofgerichtsrath  v.  Stosser  1  II.  30  kr. ;  Coblenz:  Dr.  med. 
.lul.  Wegeier,  k.  pr.  Medizinalrath,  1  fl.  4fi  kr.  :  t'onstanz: 
Obereinnehmer  Blodl  111.  12  kr.,  Lebramtsprakt  Eisele  1  fl., 
Vincent  30.  30  kr. ;  Doblhof  (Württemberg):  v.  Rom  111.. 
Frankfurt  a.  M.  :  Dr?  Biersack,  üeheimrath  u.  Zolldireklor. 
4  fl.  (einm.);  Heppenheim  (Hessen  Darinstadl)  :  (nilsbes. 
Schach,  111.  30  kr.:  Karlsruhe:  Ad.  Krhr.  v.  I.eutrum-Erlin- 
gen,  k.  w  Kümmerer,  20(1.  (früher  10  fl.),  Emma  Freifrau 
v.  Lfutrum-Erlingen,  geb.  Freiin  Taels  van  Amerongen,  5  fl  ; 
Köthen:  Bofrath  Dr.  Allihn  1  II.  4fikr.:  Kronach:  Verwal- 
ter Dorschky  10.  12  kr.,  Kanfm.  Karl  Hämel  1  fl.  12  kr..  I.aud- 
gerichts- Funkt.  Hauptmann  10.  12kr. ,  Ingenieur  Henle  1  fl. 
12  kr.,  Landrichter  Ch.  W.  Heydenreich  1  II  4.")  kr.,  Baubeam- 
ter lloflmaun  111.  12  kr..  Banassistenl  l.ermann  111  12  kr.. 
Wundarzt  (»ppelt  111.  12  kr..  Kanfm.  J.  M.  Pfaff  1  fl.  12  kr  . 
Landger. -Assessor  Wilhelm  10.  12  kr..  Landgerichts-Regi 
lor  Sahm  lfl.  12  kr.,  Bezirksgerichts  -  liath  Wolfl  10.  12  kr. ; 
Lindau:  Kanfm.  .1.  f.  Schnell  111  30  kr. ;  Mediaseh:  Bez- 
Phys..  Dr  med.  Sam.  Binder  1  II.  10  kr.,  Stadtphys.  Dr.  med 
Job.  Kabini  1  fl.  10  kr.,  Gymn.- Lehrer  Gost.  Müller  lfl.  10kr., 
Gymo.-Lehrer  Job.  Kampelt  I2rkr.,  Gvmn.-Lebrer  Mich.  Salier 
lfl.  I0kr.,   Kanfm.   Jos.    fheil    10.  lOkr.;    Heran:    Pirmin 

Kulinatscha    1  0.  8'  .  kr.  (einm.).    Dr.  Jos.   Thcincr    1  II.  8'      kr.: 

Neustadt  a.  S.:  Bez.-Ger.-Rath  Job  Bapt.  Fasching  10 
30kr. ;  Nürnberg:  Kassier  Aug.  Hitzk]  10.;  Pfedders 
heim  (Hessen - Darmst.)  :  Apoth.  Beyer  10.  I2kr.,  Dr.  jur. 
B.  Schröder  10.  30 kr.;  Querfurtfa  (Preufsen):  Rechlsan 
wall  Ueydrich  1  II.  I.'ikr.:  Ravensburg:  robias  Besch  10.; 
Ratibor:  herz.  Hauptrentm.  Pinko  111.  15 kr.,  Landschafts 
Calcul.  Pinko  10.  45kr. ;  Salzungen:  Apoth.  Berm,  Hofl 
mann  211.;  Schw.  Gmünd:  k.  Oberamtmann  Schemmel  lfl.; 

Sefslach      I Iger,    Us.    Ramer    lfl.    L2 kr. ;   Steinkamp 

b.  üsuabrück  :  Dr.  med.  Schwertmann  30.  .1' '  Kr. ;  Weimar: 
Dr.  med.   Brehine    10.    10  kr.,    Historienmaler   Conroder    I  II. 
45kr.,  Dr.  phil.   Richter   111     10  kr.,  Prof  Scbarfl    1  II.    15  kl 
Ferner    wird    der   Empfang    der    nachstehend   aufgeführten 

Gcscht  iike  dankend  bescheinigt  : 

I.  Für  das  Archiv. 

M'.  v.  Urbanstaclt.  k.  k,  FinanEbex.-Kommisslr,  au  l  : 
1957.    Quittung  d.  Stromeyi   /  Nürnberg  I.  liger,    1392    P 
1958     Antwort  .1.  Landleute   anl  e.  .1    ■stunden  /    Wien  gern 

Vorlage.      15.   Jhdt.      Pap. 

Dr.  Bachner.  Direkt ,  d.  höh.  roohtersch,  mCrefeld 

1969.    Beslallungsbriel  i.  den  Buchdr.  D.  Scharpu*.   1660,  Pap 

1     Schreiben  d    Grafen  Brnsl  ■■   lanifeld.     1688.     I 
1961.    krlais  d.  Bisehofs  Veil    v.i.nn  /    Freilingen    1639    Pap 

Kehrer,   Archivrath,  zu  Erbacb: 
1962      1963       'Schreiben    v.    Ilall.crl    a.    Neapel.      IT'.M.      Pap 

II.  Für  die  Bibliothek. 

M.  Fürstenali.  k.       Kammermusik»  ei.  .  in   Dr« 
10,229    Dt  i  Gi   i  li    d   Musik  u,  des  i ,  ,    Hofe  dei 

hm t    »    Bat  i.s,  ii    Johann  Georg  IL      i *      1861 


v< 


Anzeiger  fflr  humle  der  deutschen  Vuraeil. 


r»o 


Se.  Majestät   König   Friedrich  Wilhelm  IV.  v. 
Prenfien : 

10,230.    v.   Slillfrieil.    Allrrlhumrr   u.    hun-l.li  nkui.   d.   erlaucht. 
11,111-.-   Hohrntollern      lid.   II.   II.    1.      Im',0.     Imp.  2. 

Redaktion  der  numiamat.  Zeitung  in  \Ncilsensee: 
H>.2.;i.  Dies.,  iihiiii-iii  Zeitung ;  27.  Jörg.  Ar.  17     36.  1860.   I. 

Job.  Maria  Wagner  in   Wien 
10,332.  5  taiserL  Handati  .  1809      L8.     2.  a.  4. 

Dr.  Frommann,  Bibliothek  vorstand  d.  gcrm.  Museums: 

10,233.    Monckcberg  ,     Vorschlafe    zur    Revision    i.    Hr.    M.    Lu- 
thers Bibelübersetzung.     I.  llh.     1861.    8. 
C.  H.  Beck'schc  Buchh.  in   Nordliogen  ; 

I    v.  Kx.  .   Leben  p.   Wirken    v    DOn  i  -      1860      - 
1.0,235    Baader,  Beitr.  i.  Kunstuc-ch.  Nunihcrifs.     1860.    8. 
10,236.  Weber,  Hermann  d.  Primonsiraiensei      1861.    8. 

Ungenannter  in  Nürnberg 
10,237-     10,241.  Mackeldey,   Lehrbuch  d.  heutig.  rOm.  Recht«. 
_'  Bde.     7.    Inj.     1827.     B.  nobal    I  weit.  Schriften. 
Joh.  Ambr.  Barth.  Buchh.,  in  Leipzig: 
\<<.-\j   Stentel,  Anhing  '"  Stenzer«  Handbuche  dei    Inhaltl- 
ichen Geschichte.     1824.    8. 
l"..1;         ii     Böhme1!    -..iiiniii    Werke,    hrag.  *.  Scbiebler.     7 

Bde.     1831      17     - 
1< >-_' 1 1    Wacbler,  Lehrb.  d.  Liiier«iuree,ch.   •_'.  Aufl.    ls.'lu.    S. 
10,246.  Hers.,  Handbuch   d.  Gesch.   d.  Literatur.     I  Thle.    3. 
I  marb.     1838.     - 

10.246.  Vogel,  Germania.     2.  Aull      1848.     B 

10.247.  v.  Iluli/i -iidnrir.  d.  Deportation  als StrafmiHel  in  altei 
n.  neuer  Keil  etc.     1859. 

10,248    Ders.,  d.  Gefangoibsyslero,     1859.    8. 

10,249.  Dera.,  franzos,  BechlszusUnde.     1859.    8. 
liM'.'i".  Kaim,   Revision   der   -ach-.  Rezesse   v.  1740  u.   1835 
mit  dem  Hauac  Schönborg.     1860.    8. 
Historischer  Verein  für  Ermland  in  Brannaberg: 

10.251.  Her.-..  Eeitaehrifl   1.  Bda.  B.  Hft.     1860.    8. 

10.252.  Hers.,  monumenta  hiator.  Waroriens.   .'(.  Lfg.   1860.  8. 
C.  Kehrer,  grlfl.  erbacb.  Arcbfvralh,  in  Erbach : 

10,263.  Konr.  v.  Hegenberg,  Buch  der  Nainr.    Ha.  Auszug  nui 
einer  Pap-Hs.  d.  15.  Jh.lt.     I. 
C.  F.  Hartmann,  Lehrer,  au  Salzungen  : 
10,254.  Ders.,  hi-i.   ital    Beschreib,  d.  Dorfes  Schwickershnu- 
»en.     1856.     8. 

Ders.,  biogr.  Bilder  u.  Skiazen.     I.  Uli.     1*57      - 
10,256.  Der.-,  an-  Pranken  n.  Thüringen.     I.  Hfl.    1861.    12. 
10,267    Schul  Archiv  f.  d.  Hzglh.   Heiningen.   2Jhrg.   1859    - 
O.  Lomlcr.  Beallehrer,  in  Salzungen: 
Primordia   latini  lermoni 
!  9    D.  I  nterland  ;   1860      Nr.   17   -84.     B. 
Klefsling,  Hinisterial-Calcnlator,  in  Dieaden: 

1—10279.  Zwanaig  Flugschriften,  Abhandlungen  etc,  a, 
d.  Zeil  ii.  dreifaigjthr.  Kriegs.     I 
Dr.  J.  Marmor,  prakt.    W/i    in   Konstant 
10,280    Dan.,  g<  et    ropogi    d.  Bt,  Konatana,  8 .  Lfg.  1860.  B. 
Näher,  Chirurg,  m  Lindau: 

Bericht  reraebiedener  Gra  vnminom ,  (reiche  der  Stall 
I  in. i. in  zugezogen  worden.    1692.   2.   Nebtl  1  Beibdn 

Dr.  Wilh.  Rein,  ßymnailalprofi <    In  Blsanacb: 

l"  28  (.  Dei      Ci  IIa  nati  i   Pisi  bberi      1860     -     Bttnderabdr. 
Dr.  F.  L.  Hoffmann  in  Hamburg  : 

Dei         ii'.iiie    relatiTC    1   nni    rollert.  <l •  -  maniiscrils  eli . 
K.    K     Central  -  Commisaion    zur    Erforschung 
und  Erhaltung  der  Baudcnkmale  in   Wltn 
10,284.  Di<       Hiitbeiluagea  \  5.  Ihrg,   Nor.  n.  Dei     1860    l. 
Friedr.  Bartholomäus.  Verlagabnchb.,  th  Brfnrt: 
Erfurt  unier  franzos.  Oberherrschaft     1814 

-•         \         Berief. -i  ll    .      lleilniL'e      "I       ilen      II.  -.1  I,     I     i       .  1      •  Ii.  II 

Landiaa  n  rhandlungi  n  d    i    1810  i    iBld     1817     - 


lo..'>>7  Neuhof,  hiator. -romant.  Erzählungen  aus  Prcuieen's 
Vorseil.     2  Bde.     1837 

ln.L,s^  Nagel,  Gesch.  d.  groben  Krieg»  Ereignisse  zur  Befrei- 
ung   das    Vnlcrlmnle>.       1841.      h. 

10.289.  Nagel,  Leben  u.  Charakter  Friedr.  Wilh.  III.    1844.  8. 

10.290.  Vollöl,    deutsche    Sagen;    1.   liilchn.      1846.     8. 

10.291.  liclhel.   auch   ein    Todti •nl.-iii/..      3.   Aull.      ipi.  2. 
Dr.  Rud.  Usinger  in  Gottingen  : 

10.292.  Hers.,  il.  cliin.  Annalen  u.  Chroniken  il.  Mittelalters. 
1861.    8. 

H.  Lempertz,  (Firma:  J.   II.  Heberle),  Buchh.,  in  Köln: 

10.293.  Hers..  Bilder- Hefte  i.  Geschichte  d.  Bmlierhandels. 
Jahrg.   1861.     2 

Stadtrath  Püschel  in  Kolben  : 

10.294.  Kischarl,   de    niagorvm   daeinoni nia.      1586.     8. 

v.  Hoiningen,  gen.  Hnene,  k.  |.r.  Bergmeialer,  in  Siegen  : 

10.295.  Ders.,  zur  Erinnerung  an  il.  k.  pr>  ticnerallieul.  a.  D., 
W  ■  I f i .  v.   Hoiningen.  gen.  Hnene.     1858.     4. 

Societe  franoaise  d'archeologie  etc.  in  Paris: 

10.296.  Dies.,  Bulletin  monumental  ;  26.  vol.   Ar.  6     8.1860.8. 
Cesar  Daly,  Architekt,  in  Paris: 

10,297     Ders.,    Revue    generale    de    l'archilri  Iure  :    17.   \ol.   et 
18,  nr.  1  — 6.     1859-  60.     2. 
Coniite  Flamand  de  France  in  Dankiroben : 

10.298.  Dass.,  Annale«;  T.  V,  1859  —  60.     1861.    8. 
Institut  historique  in  Paris: 

10.299.  Data.,  l'invesligaleur,  27.  annee,  Juin-  Dec.    1860.    8. 
Histor.  Verein  für  Niedersachsen  in  Hannover: 

in.. "HO.   Der-,    Zeitschrift,    1K5N   1    u   2.   u.    1S59.      8. 

10.801.  Ders.,  23    Nachricht.     1860.     B. 

10.802.  Her-..    I'rkiiinli  nluich  :    Hell    V.      1860.      8. 

10.303.  Grolefend,  d.  Entwickelung  der  Stadl  Hannover  bis 
zum  J.    136!i.      IX6(>.     8. 

K.  württemb.  Ministerium  d.  Innern  in  Stuttgart: 

10.304.  Staats-Anzeiger  r.  Württemberg.    Jhre.  1860.     -I 
Ungenannter  : 

10,806-    Knapp«    Österreich.    li\ulanlen  Heiler    evangel.   <  hrislen 

a.  il.  Zeil  d.  30jflhr.  Kriegs.     1861.     v 
10,306    Die  grafl.    Giech'schen  Familien-Sammlungen  in  Thur- 
nun.     1861.     s.     Sonderabdr. 
Friedr.  Regensberg,  Buchh,  in   Munster: 

10.307.  h i,  d,  altsecha.  Beichtspiegel.     1860;     8. 

Petersen,  Kupferstecher,  in  Nürnberg: 

10.308.  Ilcricl,  il.  Sammlungen  d.  J.  Jac.  Herlel.     B 
Dr.  Andresen,  Conservator  am  german.  Museum  : 

10,809.    10  Bluter   Insichten  von  Regensburg.    qa.  2. 

Dr.  Richard  Schröder  in   Berlin  : 
lo. .'tln    Dera.,  de  dote  lecandnm  lege-  gentium  germanic  an- 
quissimaa.     1861.    8. 

Dr.  F.  Geisheim  in  Berlin  : 
10,811,    Leasing'l    Tagebuch    der   italien.    Heise.      S. 

AVagner'-i  In-   Buchh..  in   Innsbruck  : 
10,312.  Ficker,  vom  ReichtfOratenstande.     I    Bd,     lsiM.    8. 

J.  C.  Hinrichs.il.    Buchbandl.,  in  Leipzig  i 
10,818.  Dies.,  Vierteljahrs-Catalog.     Ihrg.  1860,  i.  H.     8. 

Histor    Verein  für  Kraln  in  Laibach 
nun    ii,r-.  Htttheilungen ;  16.  .lahrg.    Dec.  1860.    I. 

Schlosw  -Holstein    Lauenb      Gesellschaft     für 
vaterländ    Geschichte  in  Kiel  : 
10,316    Dies.,    lahrbucher;   Bd.   II,  2  n.  8,   BH.  III.    1  a.  2. 

IH59       Uli.      K. 
Vorein  zur  Ausbildung  der  Gewerke  m  München: 

10.816.  Der-  .  Zeitschrift.     10.  Jahrg.    -1    II.     [860.     3. 
Aargaulache  Kantonsbibliothek  in  Aaran 

10.817.  hnialoc  der  aargauischen  Rantonsbibllothek,  1.  Thl. 
3  Bd      1860.    8. 


61 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeil. 


62 


Dr.  Frhr.  Roth  v.  Schreokenatein.  II.  Vorstand  des 
german.   Museums  : 

10.318.  Hugo,  d.  Mediatisir.  d.  deutsch.  Reichsstädte.  1838.  8. 
K.  b.  Akademie  d.  Wissenschaften  in  München  : 

10.319.  Dies..   Abhandlungen   d.   philos.  -  philol.  Ol.,    Bd.   IX,   1. 
1860.     4. 

10.320.  Dies.,  Abhandl.  d.  histor.  Cl.,  Bd.   VIII,  3.     1860.     4. 

10.321.  Dies.,  Verzeichniis  der   Mitglieder.     1860.     4. 
10,322    v    Burlhart,  Erinner,  an  Joh.  Georg  v.  l.ori.   1859.   4. 

10.323.  Ders.,   Rede  auf  Sir  Th.  B.  Macanlay.     1860.     4. 

10.324.  Thomas,   Gedachtnilsrede  aul  Kr.  v.  Thiersch.   1860.  4. 

10.325.  v.  Martins,  Denkrede  auf  A.   v.  Humboldt,     1860.     4. 
Joh.  L    Schräg  s   Verlag-    II.  Schräg)  in  Nürnberg: 

10.326.  Bayer,  Nürnberg  u.  seine  Merkwürd.  3.  Aufl.  1861.  8. 

10.327.  Loeliner,    Lebensläufe   berühmter   n,  verdienter  Nürn- 
berger.    1861.     8. 

Societe    d'histoire    de    la    Suisse    Romande    in 

Lausanne : 

10.328.  Dies.,  Memoires  et  documenls,  t.  XVII.     1860.     8. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung*!. 

J.  A.  Benedict  in  Nürnberg: 

3564.  Alter  Eisenschlussel. 

Dr.  Andresen,  Conscrvalor  am  gcrm.  Museum  : 

3565.  52   Porträts  in   Kupferstich   und   Steindruck. 

3566.  13   Kupferstiche    und    Radierungen   v.    17.   0.    18.  Jhdt.  : 
Portrats.  Cppieen  von  Gemälden  u.  s,  w. 

3567.  15  Italien,  Holzschn.  des  16.  Jhdts. 

3568.  1"  Kupferstiche  \.   17.  Jhdt.:  Allegorie  und  Portrats. 
Keller,  Posthalter,  in  Fürth  im  Walde  i 

3569.  Dukaten  des  Königs  Matthias  Corvtnus. 
357(i.    Grofse  SjlbermuQze  des  Dogen  Andreas  Gritti. 

P.  C.  Hofiichter,  k.  k.  Notar,  in  Windisch  -  Gratz : 
3571.    Broncene    tiedachtuilsmedaille   der  Landwirilisclialtsgc- 
■  halt   in   Steiermark,   1829. 


•    Verl irnd     i  merken  »i,  hier,  data  der  Geschenkgcber  von 

-     \i  /.  \r    i    1-m    nicht  II i .  Rechrspraktlkant  Primbs, 
ilu  -- i-t,-i'  K  empf  eh  K<-'    sburg  ist 


3572.  Zinnerne   Denkmünze  auf  die  Feier  des  7O0jahr.  Jubi 
laums  in   Maria-  Zell. 

Dr.  H.  A.  Müller  in  Bremen  : 

3573.  Originatsiegel    des    Domstiftes    Hildesheim    v.    12.  Jhdt. 
und  2  Lackabd rücke. 

3574.  2  Goslarische  Silbennunzen   v.   16.  Jhdt.  u.  Kupferpfen- 
nig v.   1763. 

3575.  Plan  von   Magdeburg,  Kpfstch.  v.  M.    Seutter. 

Ungenannter   in   Nürnberg: 

3576.  154  altere  Silber-  und   19  Kupfermünzen 

C.  Kehrer,   grafl.    erbach.   Archivrath.   in   F.rbach  : 

3577.  Neuer  Abdruck    der  Platte    Kr.    1    aus  der  Reihenfolge 
der  Eremiten  von  J.  Sadeler. 

F.  Müller,  k.   Baninspector,  in  Schweinfurt  : 

3578.  Ein  ausgegrabenes  irdenes  Gefäls  mit  8  darin  gefunde- 
nen Silbermunzen  d.  Stadt   Goltingen  u.  a.  v.  16.  Jhdt. 

G.  Lomler,  Reallehrer,  zu  Salzungen  : 

3579.  Eine    bei   Saalfeld    gefundene,  wahrscheinlich  aus  dem 
Gefechte  von   1806  stammende  Kanonenkugel. 

Museum  schles.  Alterthümer  in  Breslau: 

3580.  Gypsnbgul's  der  Büste  der  heil.  Elisabeth  aus  d.  Kirche 
derselben  zu   Breslau. 

Dr.  H.  Weber  in  Halberstadt  : 

3581.  3  Silbermunzen   v.   17.  u.   18.  Jhdt. 
Hans  Märcker  in  Berlin  : 

3582.  Nürnberger  Kreuzer  von   1694. 

Ritter  v.  Mann,  k.  Oberlientenant,  in  Bayreuth: 

3583.  Photographie   nach   einem   bei  Neumarkt  aufgefundenen 
Brnncescliw  eile. 

Theodor  Krone  in  Berlin: 

3584.  Bildnils    des  Bischofs    Friedrich  II.    von    Bamberg,    aus 
Ludwigs   Script,   rcr.   ep.   Bamb. 

F.  Bartholomäus,    hnn-l  .    Bach-   u.   Musikalienhandlung 
in   Erfurt : 

3585.  6  Kunstblatter  in  Kupferstich  und  Steindruck  :  Porträts 
und  Ansichten. 

Frhr.  Aug.  Waitz  v.  Eschen  in  Emmerichshofen  : 

3586.  Nürnberger  Goldgulden  von  1620, 
Prof.  Dr.  Burg-er  in  Straubing  : 

3587.  2  Abbildungen   ron   Grabsteinen   d.   15.  Jhdts.,  Stdrck 


Chronik  der  historische.]  Vereine. 


Kronijk    van    hei    Historisch    Genootschap,   g< 
yettigd  i,    l  t recht.     Veertiende  Jaargang.     1858.     Derde 
Serie      Vierdt    Deel.     (Utrecht,  Kemink  en  Zoon.] 

Stukken  betrekkelyk  den  inval  van  Graaf  Hendrik  van 
den  Bergh  in  d  VeJuwe,  1624.  Victorielied  van  de  Stadl 
S  Uertogi  nboscb  en  Wezel.  --  Verden  wallen  uil  den 
Heidenschen  lijd.  —  Stukken  uil  hei  archiel  van  Wyk  bij 
Duurstede,  Brieven    ran    Godard    van    Becde,    beei    '■■<" 

Amerongen    —   Twee   Spotdichlejt,  Stukken    betrekkelijk 

den  oorlog  met  Frankrijfc  in   1672.  —  De  Heeren  van  Cnyk, 
geen  Burggraven    \.m  l  irechl  Bxpeditie  van  Willem  III 

nanr    Engeland,    in    1688.    —    Uude    doopvpnten.  Hand- 

schrift    ovel     de     Lcyceslf  rschc    twisten    te     I  Irecht,     158?    ''n 
1588.  Kxlracl    uil    bei    »tadl>   Auisterilaiii    Oncostboek,    1161. 

Prorlamalic    van    den    \rcdc    laschen    heuer     Kare  I    \       en 

den  Hertog    > .-in   Gelder,  1528,         Geschillen  met   Don  Juan 

v«n    t)ostenri|l, ,     1577.  Brieven    tan   Maurils    en    Frcili  rik 


Hendrik.  Stukken    betrekkelijk    de    hervormingsheroerten 

t,.  Utrecht,  in   1566  en   1567  rwec   Instruciien  vdoi  Hai 

ten    Harperlszoon    Trbmp  Extracl    notulen    van    An-    van 

der  Mieden  :  Cats  naar  Engeland. 

Vers  lagen   en    Mededeclingen   der   koninklijke 

AI,  ade •  van  Wetenscha  ppen.    Afdeeting  Letterkunde, 

IV.  Deel.     1-  i9.      Amsterdam. 

(Sitzungsberichte.)     Verslag    van    de    Beeren  Bosscha  en 
M.  de  Vries,   omlreni   de  ipelling    dei    Nederlandsche  plaati 

Manien.  Rapport    ^  :i ■>    de    Heeren     I      BoSSchl    en    R.    C,    Bnk 

biii/eo  van  den  Brink,  omtrenl  hei  voorslel  van  den  Heei  m 
j    k p,  betrekkelijk  de  uitgave  van   bronnen  en  bouwstol 

fen  voor   de   Neili  i  Ihndsi  In-   krijgM.'e-ebiedenis       -      Versliig    in. 
den    Heeren    J      BoSSCbS    en    VI      de     \ue-      Irenl    bei    plan    tei 

algemeene  regeling  van  den  vonn  es  di  ipelling  dei   Nedei 
i.ui.Ueiie   plaatsaamen  p»ei   Mgurichilderüen   \t   Kanten 

ontdekl;   door  J    L.  F.  Janssen         Orer  onde  Meerwoniagea 


Anzeitrer  Mir  Kunde  der  deutschen  Voraeit. 


64 


(Pfahlbauten  ;  II» Intal ions  lacustres)  in  Zwilserland.  —  Bij- 
drage  over  den  reglsgelei -nie  Ddnlricua  Zaaina,  naar  aanlei- 
ding  tan  zijn  weil..  gelileU) :  Da  parvnlia  Judaeorum  bapu- 
zandis.      Door  J.   de   Wal. 

Verslagen  tu  M  e  d  e  d  e  e  I  i  n  e  e  n  der  konin  klijke 
Akademie  van  VYe  tenschappen.  Afdeeling  Letlerkuinle 
Vijfde  Peel.     Amsterdam.     181 

luhoud   van  het  vijfde  Deel.  —   l'rocessen-verbaal  d<  r  gl 
wune    vergaderjnf  Verhandelingen :  G    II.  M.  Delprat: 

nur  etil  ebarter  van  Graf  Kloris  V.  »an  den  II.  Hei  r_'T.;' 
I..  J.  K.  Janeaen :  Ovei  onde  Heerwoningea  [Pfahlbauten,  ha- 
bitationj  lacoatrea),  —  ('.  Lemane:  Ovet  eenige  ia  den  laat- 
sten  tijd  in  Nederland  ontdekie  ondheden  —  J.  II.  Schol- 
len: Ovei  de  ooriaken  van  bei  hedendaagache  Halerialiame. 
—  J.  W.  C  van  Hencde:  Ovei  enkele  HnweUjkaplegiighe- 
din  bij  de  Kulm  im  n.  —  II.  C.  Hilliea:  Onderioek  van  eene 
veraameling  Ooaterache  mnnten.  —  Veralagen:  Rapporl  der 
Commissie  benoemd  «regem  de  mededeeling  rao  den  Heer 
Leemana,    betrekkelijk  nienw    ontdekie  bijdragen    loi   de  ge- 

denii  der  Vaderlandache  Kunst.  —  Rapport  der  Commissie 
ron    Toecigl   over  de   philologische   nasporingen    in   de   Spaan- 

liibliotht ken.   —    Rapport   der  (' misaie    roor  hei  Bol- 

landacb  en  Zeeuwach  Charterboek,  nitgebrachl  doorB.C.Bak- 
hui/i  ii  van  den  Brink. 

\  erhandelt  n  g  e  n  d  ei  k  on ink I i j ke  Aka demie  van 
(r*i  lenachappen.  kfdeeling  Letterknnde.  Erste  Deel.  (Hei 
Platt-n..       V ■  ■  ■ .- 1 •  - •  .l.i in.   C   G.   *:ni   dir   In- 1.      1858. 

W  Moll  i  De  Boekerij  van  hei  St.  Barbara  -  Klooster  te 
DelA  in  de  tweede  hell!  der  viiftiende  eenw.  —  ls.  An.  Nij- 
ho(T:  Beichrijving  van  een  Bandscbrilt  afbomstig  van  het  Kloo- 
ster  Bethlehem  by  Doetinchcm.  —  (i.  II.  \I.  Delprat  :  l.ettres 
indditei  de  Jnale  Lipae  coneernanl  im  relatiom  avec  les  hom- 
nies  d'etat  des  Provincea -Uniea  de«  Payi  Baa,  prindpalemenl 
pendant  les  annees  1580  —  1  ."■'•?.  —  I..  J.  F.  Janssen  :  De  Muiir- 
schilderijen  der  .St.  Janskerk   te   Goriochem. 

I » «■  r  natnren  bloeme  van  Jacob  van  Haerlant.  Hei 
inleiding,  Varianten  v;m  hat  .  aenteekeningen  en  gloasarium, 
op  gezag  Mm  hei  goovernemenl  en  In  naem  der  koninklijke 
Akademie  «n  wetenschappen,   lelteren  en  rraije  kuniten,  \ 

■■r-ti-    ■■■:■•- 1    inigi'geven    door    J.   II.    Bormans,   Uoogleei 
hlj  de  Univeniteil  van  Lnik  etc.    EerateDirl.    Brüssel.    1857. 

It ij m  In j I) e I  van  Jacob  van  Haerlant,  mel  vorrede, 

nten  eti  op  laai  von  hei  gouTernenenl  en  In  naem  der 
der  koninklijke  Akademie    van    wetenaebappen  etc.,   voor  de 

ecrsle    inacl    nilgege  ven    doOf   J    David,   l'rol.    bij    de  I  'alliolijkc 

lloogcsrhooi  etc.     Berate  Deel,     Brnaael,  Tweede 

Deel,  1859.        Dt  rdc  Deel,  1869. 


Het  le  ven  van  Menno  Baron  van  Coehoorn,  be- 
schreven  door  tijnen  zoon  Goeewiju  Theodoor  Baron  v.  Coe- 
boorn,  uitgegeven  en  mel  aanteekeningen  vermeerderd  door 
J.  \v.  van  Sypesteyn,  Kapitein-Ingenienr,  in  naam  van  het 
Priesch  Genootacbap  v m n  Geachied-  Oudheid-  en  Taalkunde 
l  eenwarden.     1860. 

Dl      vrije     l'ries.      Mengelingeu      uitgegeven     door     het 

Friesch  Genootschap  etc,  Achtete  Deel.  Nieuwe  Reeka:  Tweede 
Deel,   Vierde  Muk.  —  l.eeuwarden,   1859. 

Voorlezing  over  het  leven  van  Jacob  van  Leeuwen  en 
/.ijne  Verdiensten  omtrent  de  geschiedenia  en  lelterkur.de  van 
Im -bunt.  hciui  W.  Kekhnff  (inet  portrel).  —  Over  den  ou- 
den  druk  der  Friesche  Wellen  of  het  Fricsche  l.andregt,  ver- 
moedelijk  gedrukt  le  Dokkuin  in  1  ■Hill.  \  erhandeling  van 
Dr.  J.  (!.  Ottema  (met  (fac  simile).  —  Naachrifl  over  Bolle 
van  Holdinga.—  Lijst  en  körte  opheldering  van  eenige  Friesehe 
vvoorden,  spreekwoorden  en  spreekwijzen.  Door  K.  Pottbn- 
mus.  —  Friesehe  ßriefwisseling  van  Junij  tot  Deeenibcr  1572 
Hedegedeeld  dooi  Dr.  J.  van  Violen.  -  Extracl  nit  het  ker- 
keboek  van  Wirdum,  van  1555—1620,  medegedeeld  door  Mr. 
\\ .  W.  Biima.  —  Losse  Stokken  toi  Priealand  beirekkelijk. 
uit  de  nalatenaehap  van  vvijlen  den  Heer  J.  van  Leeuwen. 
I  itgegeven  door   Mr.   J.    Dirks. 

Eenendertigste  Verslag  der  llnndelingen  van 
het  Friesch  üenootschap  elc.  over  het  jaar  1858  fi'.L  uil- 
gehraei  in  de  vergadering  van  den  1.  Augnstna  1859.  (liesell- 
schafis-  Angelegenheilen.) 

knnnaire  de  l'Aca demie  Royale  des  seienecs, 
des  lettres  et  des  beaux-arls  de  Belgique.  1860. 
Vingt-sixieme   annee.      Brnxelles,   chez   M.   Hayei    etc. 

(Angelegenheilen   der   Akademie.      Nekrologe   elf.) 

\  c  a  d  i  in  i  e  royale  de  Belgique.  Compte  rendn  des 
Beances  de  Ia  eonunission  royale  d'histoire  on  reeueil  de  lea 
bulletina.  Troiaieme  serie.  Tome  premier.  I.  et  II.  bulletins. 
Brnxelles  etc.     1859. 

S<  iance  du  22.  juillet  1859.  Vingt-cinqnieme  anniversaire 
de  IVlahlisscinenl  de  Ia  Commission.  —  Rapport  ,i  M.  le  Mi- 
niatre  de  l'interieur.  S£ance  dn  I.  aofll  1859.  Corrreapon- 
dance.  Exploration  des  arehives  cl  des  biblfolheqoes  d'An- 
glelerre,         Exploration  des  arehives  de  Luxembonrg  el  de 

Düsseldorf.  —    Colleclion   des   bullelins.  — 

Tome    premier.      III.   hullelin.      ISliO.      '-rann:    du    7.    im 

vembre  1859.    Correapondance.  —  Collection  des   papiers  de 

liranvelle.    ennser\ee     a    Ia    hihliolhequc   de    Beaancon.   —    Ex- 

ploration  des  irchivei  grand-dnealea   de   Luxembourg  ei  dea 
arehives  royalei  de  Dnaaeldorf.  —  Distribution  des  Chroniqnea. 
Collei  lion  dea  Chroniqnea. 


\  ü  c  h  i  j  c  h  i  e  n. 


I.Keriiliir. 
Neu    omri  A  »>rko. 

'.' i  Die  ßotterwelt  der  denlschennnd  nordischen 

Vi      krr        Knie      Dm  »tellnng      Von     \>  i  I  Ii .  I  in     M  :i  n  n 


hnrdi.    Brater  Thell:  Die  Götter.    Mit  aahlreicben  Holx- 
chnitten  von  Ludw.  Pieltch.     Berlin.  1860.     H.  Schind- 
ler.   B.     I  Bl..  828  Sin 
Die   dem  chen  Hythologieen    scheinen   mal  so  flppfg  eh> 


M 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit 


66 


porschiefsen  zu  wollen,  als  die  deutschen  Literaturgeschich- 
ten, obwohl  sich  jene  noch  bei  weitem  keines  so  grofsen  Le- 
serkreises zu  erfreuen  haben.  Weil  sich  aber  auf  dem  Ole- 
biete der  norh  jugendlichen  Wissenschaft  taglich  neue  That- 
sachen  und  Entdeckungen  hervorthtin.  so  ist  es  nothwendig, 
dafs  von  Zeit  zu  Zeit  die  Gesammtergebnisse  der  Forschung 
von  neuem  zu  einem  Übersichtlichen  Ganzen  verarbeitet  wer- 
den. Das  vorliegende  Werk  isl  von  den  die  gesammte  ger- 
manische Mythologie  umfassenden  das  jungste;  der  Verfasser 
konnte  daher,  auf  den  Schultern  seiner  Vorgänger  stehend, 
auch  die  neuesten  Sammlungen  und  Forschungen,  zu  welchen 
er  selbst  ansehnliche  Beitrage  geliefert,  benutzen.  Er  „un- 
ternahm den  Versuch,  die  bedeutendsten  Schütze  der  germa- 
nischen Mythologie  in  einfacher  und  genau  den  Ouellen  fol- 
gender Darstellung  den  Gebildeten  der  Nation  zugänglich  zu 
machen*',  wobei  er  sich  „öfter  wörtlich  an  Vorganger,  wie 
(bland,  Weinhold,  Liliencron,  Petersen  und  Munch  angeschlos- 
sen." Besondere  Aufmerksamkeit  verwendet  er  auf  die  Ent- 
stehung und  Deutung  der  Mythen,  welche  durchgängig  auf 
Naturerscheinungen  zurückgeführt  werden.  Der  Inhalt  des 
elegant  ausgestatteten  Buches  ist  in  Kurzem  folgender:  I.  Der 
Werlh ,  die  Eigentümlichkeit  und  die  Aiffgahen  der  cerman. 
Mythologie.  II.  Das  Wesen  der  Mythen  im  Allgemeinen  und 
die  Gesetze  ihrer  EntWickelung.  III.  kurze  Geschichte  der 
L'erman.  Mythologie.  IV.  Die  ersten  Naturelemente  der  ger- 
manischen Mythen.  Es  folgt  sodann  unter  V.  —  VIII.  die  Dar- 
stellung der  Götter  und  Göttinnen.  Ein  zweiter  Band  soll 
die  Dämonen,  sowie  die  Kosmogonie  und  Eschatologie  enthal- 
ten. Das  baldige  Erscheinen  desselben,  der  wol  auch  Inhalts- 
verzeichnis und  Register  nachbringt,  ist  zn  wünschen.  Die 
dem  Text  eingefügten  Holzschnitte  sind  theils  Nachbildungen 
von   Originalen,   theils   freie    Schöpfungen. 

23]  Islandische  Volkssagen  der  Gegenwart,  vor- 
wiegend nach  mündlicher  ('cberliefemng  gesammelt  und 
verdeutscht  von  Dr.  Eonrad  Maurer.     Leipzig,  J.  ('. 

Hinrichs.      1  StJO.     s.      XII.   .'i.VJ   Sin. 

Aufser  der  wenig  bedeutenden  Sammlung  „Tslenzk  aeßn- 
tyri :  lüfnudh  al  H.  Grimssyni  og  .1.  Arnasyni.  Reykjavik, 
,  welcher  jedoch  eine  grölsere  von  denselben  Heraus- 
gebern später  folgen  soll,  und  einzelnen  in  verschiedenen 
Werken  zerstreuten  Notizen,  »ar  bisher  in  Bezug  auf  islän- 
dische Volkssagen  nichts  veröffentlich!  and  die  vorliegende 
Sammlung  isl  daher  die  erste  dieser  Art,  die  auf  eine  ge- 
wisse Vollständigkeit,  wenigstens  insofern,  als  die  haupUllch 
liebsten  Sagengattungen  vertreten  sind.  Anspruch  machen 
kann.  Das  Material  brachte  derfJerausg.  wahrend  eines  halb 
jlhrigen  Aufenthaltes  auf  der  Insel  Island  zusammen.     In  acht 

Abschnitten    werden    nnthische,    Spuk-.    Zauber-,    Natur      und 

historische  Sagen,  Legenden    Märchen  and  Schwinge  erzählt, 

tentheils  nach   mündlicher  Ucberliel g.     Das  Verhalt 

inis  der  lebendigen Volkstradillon  zu  det  vorchristlichen,  aus 

gebildeten  Gotterlehre   kot I    durch   diese  Sammlung    in  ein 

neues  Licht  zu  stehen,     Hütte  ans  ,1m  ,m  Monde  der  Bewoh 
nt  t  I  laud     not  h    li  bi  oder    mythischen   Ret  U  n    dlt     nordi  i  h 


Mythologie  aufgebaut  werden  müssen,  so  wäre  ninimermeh 
etwas  den  Edden  auch  nur  entfernt  Aehnliches  zu  Stand, 
kommen.  Doch  hat  sieh  die  Erinnerung  an  die  alten  Götter 
noch  nicht  ganz  und  gar  verloren,  wenn  auch  fast  nur  noch 
in  Manns-  und  Krauen-,  Thier-  und  Püanzcnnamen  forllebend, 
wahrend  die  Elbensagen  in  reicherem  Malsc  erhalten  sind. 
Auch  zeigt  sich  keine  durchgängige  Uebereinslimmung  mit 
den  im  deutschen  Volke  umgehenden  sagenhaften  l'eberliefc- 
rungen,  obwohl  vielfache  Anklänge  stattfinden.  Unter  Andern 
lindet  sich  dort  auch  die  I.enoren-  und  die  Schlemihlsage  (vom 
genommenen  Schatten),  gleichwie  das  Marcben  vom  Schnce- 
witchen.  Insbesondere  unterscheidet  die  islandischen  von  den 
deutschen  Volkssagen  die  allen  aufgedruckte  eigcnthumliche, 
herbe  Lokalfarbe,  die  an  die  eddischen  Mythen  starker  ge- 
mahnt, als  die  dürftigen  riesle  nicht  mehr  verstandener  Gül 
lernamen.  Bemerkenswerth  sind  vor  Allem  die  Zauber-  und 
die  Aechtersagen  (litilegumanna  sögur).  Ejn  ausführliches 
alphabetisches   Register  findet   man  am   Schlnfs. 

24)  Die  Urreligion  des  deutschen  Volkes  in  hessi- 
schen Sitten,  Sagen,  Redensarten,  Spruchworlern  und 
Namen,  von  Elard  Mulhause.  Cassel,  Tb.  Fischer. 
1860.     kl.  8.     350  Stn 

In  den  dunkeln  Gangen  und  Verstecken  der  deutschen 
Mythologie  Entdeckungen  zu  machen,  dazu  gehören  scharfe 
Augen.  Dal's  es  aber  nicht  gerade  leibliche  zu  sein  brau- 
chen, beweist  der  Verfasser  des  obigen  Buches,  der.  obschon 
von  Jugend  auf  leider  des  Augenlichts  beraubt,  gleichwohl 
ganz  hübsche  Bausteine  zu  dem  heidnischen  Tempel  unserer 
Vorfahren  zusammengelesen  und.  so  viel  an  ihm  war.  zur 
Aufhellung  des  Dunkels  beigetragen  hat.  Er  versuchte  zu 
zeigen,  wie  vollständig  sieb  der  so  umfangreiche  germanische 
Götterglaube  in  dem  kleinen  hessischen  Bezirk  erhielt.  •—  i j i 
nig  beginnt  er  die  Vorführung  des  Stoffes  mit  dein  Anfang 
des  Winters,  mit  der  Geburt  des  Jahres  nun  zugleich  des 
Menschen,  und  endigt  im  Spätherbst,  mit  dem  Tode  beider. 
In  diesem  Kahmcn  wird  ein  verhültnifsmaTsig  großer  Reich- 
ihum    von  mythischen  Sagen,   Sitten.    Gebrauchen   und  S|,r„. 

ilien  in  anziehender  Darstellung  mit  den  Augen  des  I  esers 
vorubergefnhrl.  und  weil  hei  den  mit  Vorliebe  iiiilernoinuie 
nen    mythischen   Deutungen    des   Einzelnen  überall    auf  die  gel 

manische    Mythologie    im   Großen    zurückgegangen   wird,   so 

kann    die   Arbeil    zugleich    für    eine    populäre   deutsche    Gütlei 

lehre  gelten.  Möge  das  den  Bindern  Grimm  gewidmete  und 
von  dem  einen li   lebenden   freundlich  empfohlen!    Buch 

lein   die    Muhe   des    \, Hassers.    Im    welchen    einnn I.   ds 

seines  Dnglüchs  nirgend  im  Buche  mit  einer  S>lhe  erwähnt, 
reichlich   lohnen. 

•J.<)  Deutsches    Uistorienbuoh,     Eine    Sammlung    Mm 

r.r/.ililuiigcn    aus   der   deutschen  Geschichte       Von    G     II' 

Dithmar.    Zweite,  vermehrte  Ausgabe     Frankfurt  ■   M  . 
Brönnei      1860     kl.  -     \i\.  516  Sin. 

Die   zum  Nachlesen   neben   dem  Geschichtsunterricht    be 
Himmle,  anf  protestantisch*    Leset   berechneti    Sammlung  enl 


-■; 


Anteil 


I'ur  hiiinlc  (irr  deutscher   Vorzeil 


68 


ball  aus  der  Zeil  vorn  Anfange  unserer  Zeitrechnung  Ins  zum 
Schlüsse  ile»  D>.  Jahrh.  eine  Heide  \on  "..'73  meist  kleineu 
Zeitbildern,  geschichtliche  Erzählungen  und  Am  kd'ilen  ,  Aus- 
zuge aus  Chroniken,  Sagen,  Legenden.  Mordgeichichiefl  etc., 
oft  in  nachgeahmtem  Cbroaikeoilil,  Nur  das  letzte  SlOch  der 
oralen  Ausgabe  :  Johann  Bockold  von  Leides,  und  die  hinzu- 
fügten der  zweiten  :  (iraf  Wiprechl  von  Groitssch  und  das 
Leben  Friedrich'«  de-  Gehauenen,  lind  ausführliche  Brsahlun 
gen.  Die  Zeitfolge  ist  nicht  beobachtet;  eine  ihmnologischc 
Tabelle  der  vornehmsten  Historien  dem  Buche  jedoch  voran- 
gestellt. 

4 

26  W te  Geschichten  aus  dem  Spessart.  Item  christ- 
lichen Volk  erzählt  um  h  II.  Kaspari.  Zweite  Auf- 
lage.   Stuttgart.  1859     Steinkopf.     8.     122  Stn. 

Erzählungen  am  dem  Bauernkriege,  den  dreifsigjihrigen 
Kriege  n  -  «  .  meial  schon  früher  in  den  Bartb'achen  „Ju- 
gendl'l.tiiern"  erschienen,   der  Vorrede    zufolge  die  eiste    nach 

eimr    a rbacbei   Kloalerchronik    (dei    Stil    isi    nachgeahmt), 

ilie  /H.iie  und  dritte  oa<  I.  Sagt  ikmI  KirchenbocL  und  die 
in  der  Mericn  vorkommenden  Verbrechergeachichten  zum  Theil 
nach  Gericbtsaklen  bearbeitet,  inagesamml  anm  Zweck  christ- 
lich belehn  ndi  i   l  nlerhaltung, 

■j7 1  Handbuch     der    Deutschen     Nationalliteratur 

Nun  Hein  rieh  ViehofT.  Drei  Theile.  Zweite 
taflagi  Brannschweig.  Westcrmann.  1860.  8.  —  Kr 
Mer  nml  zweiter  Theil:  Dichter  und  Prosaiker  von 
Malier  bis  auf  die  neueste  Zeit,  mit  biographischen  und 
andern  Erläuterungen.  Ein  Lesebuch  in r  obere  Claasen 
höherer  Lehranstalten  und  Freunde  der  deutschen  Lite- 
ratur. \l\.  384  Stil  ■  Pot  sit  i .  in  280  Stn  (Prosa). 
Dritter  Theil:  Proben  det   Siteren  Prosa  und   Poesie, 

nebst    'ii Moli*    det    Literaturgeschichte,    Verslehre, 

Poetik   und  Stylistik   mit  Aufgabensammlung.     Bin  Holt! 
buch  Inr  den  deutschen  l'nterrichl      VIT,    isl    sni 

Nichts  ist  leichter,  als  aus  den  Werken  unserei  vorrüg 
lichslen  Dichtet  und  Schriftslellci  ein.  Anzahl  Proben  zu 
•  im  in  Lesebuche  zusammenzustellen;   wenn  es  aber  gilt,   für 

Sei     'i    einer   bestimmten  <  lasse    eine  passende  AuswahJ 

an  treib  n  und  d it  verschiedene  I. ehr/wecke    au  verbinden, 

so  gestalte!  sni,  du  Aufgabe  /u  einer  seht  schwierigen,  !"■ 
sonders,  wenn  so  strengen  Anforderungen  genügt  werden 
soll,  als  der  Auloi  des  obigen  Handbuchs  an  sjch  geatelli 
hat.  Namentlich  wai  er  daraul  bedacht,  der  religiösen  und 
chen  Gesinnung  starkende  Nahrung  anzufahren.  Al- 
ien Theilen  des  Lesebachs  wurde  im  Allgemeinen  die  histo- 
rische Reibenfolge  m  Grande  gelegt)  und  von  den  hervoi 
ragendsten  Schriftstellern  umfassende  Proben  milgelheilt.  Aach 

die    Mund.ir  :en     blieben     nicht     ganl     unberücksichtigt.       Die    zu 

jeden  inloi  det  darch  Proben  vertreten  i*t.  gegeberlen  lite 
rarhUloriscbea  Notisea  sind  lafsersl  kurz  gehalten,  um  den 
Esliulerangen  de«  Lehrers  niehl  vorzugreifen  \>>ii  sieb  die 
Schalen  auf  die  liiere  Llteratui  In  der  Regel  weoigei  einlas- 
sen   können,     an    wurde     dieselbe    einem     eesMiiderlen     drillen 


Theile  zugewiesen,  der  zugleich  einen  Abrifs  der  Literatur 
geschichte,  der  Metrik,  der  Lehre  von  den  Dichtungsarten 
und  der  Stillehre  enthalt.  Die  letztere,  mit  einer  Sammlung 
von  Aufgaben  im  Anhange,  ist  um  des  praktischen  Bedürf- 
nisses willen  etwas  ausführlicher  behandelt.  Die  zweite  Auf- 
lage  ist  unverändert   geblieben. 

38)  lieschieh  t  e  der  de  ii  tsehen  Nat  i  ona  I-Lite  ra  tur. 
Von  A.  F.  C.  Vi  I  mar.  Achte  vermehrte  Aullage.  Har- 
burg, Elwert.  18(i0.  8.  1.  Bd.:  XII,  428  Sin.;  2.  Bd.: 
VIII.   386   Sin. 

Die  Erweiterung,  welche  diese  neueste  Auflage  erfahren 
hat.  berührt,  wie  die  Vermehrung  der  nachslvorhergegsnge- 
nen  beiden  Aullagen,  nicht  den  Text  des  Buches,  sondern  nur 
die     Anmerkungen,    die    wiederum    insoweit    vervollständigt 

worden  sind,  als  durch  die  literarischen  Erscheinungen  der 
letzten  Jahre  geboten  ward.  Die  Vilmar'sche  Literaturge- 
schichte, die  zu  den  gelesensten  Schriften  diesei  (iatlung  ge- 
holt, ist  zu  allgemein  bekannt,  als  dafs  es  nothig  wäre,  auf 
Inhalt.    Plan    und    Darstellung   hier   naher   einzugehen. 

89)  Die  Pilgerfahrt  des  liitters  Arnold  von  llarff 
von  Colli  durah  Italien.  Syrien.  Aegynlen,  Arabien.  \e 
thiopien,  Nubien,  Palästina,  die  Türkei,  Frankreich  und 
Spanien,  wie  er  sie  in  den  Jahren  Hihi  bis  1-lilil  voll- 
endet, beschrieben  und  durch  Zeichnungen  erläutert  hat. 
Nach  den  ältesten  Handschriften  und  mit  deren  47  Bil- 
dern im  Holzschnitt  herausgegeben  von  Dr.  K.  von 
Groote.     Coln.  Heberle.     1860.    8.     LVI,  280  Stn. 

linse  Reisebeschreibung,  die  sieb  vor  Ähnlichen  durch 
die   Ausdehnung    der  Reise    und    die   Mannigfaltigkeit    des   Be- 

"Imm  bieten  und  Beschriebenen  auszeichnet,  war  bisher  noch 
nicht  gedruckt.  Zu  Grunde  gelegt  wurden  drei  Handschriften 
;iu-    den    Archiven  der  Familie  von   llarll,    aulsci   welchen   keine 

mein  aufzufinden  waren  Die  Hei-e  ist  in  der  gemischten 
niedei  i heiniseheii  Mundart  geschrieben  an I  gewöhn  nufset 
den.  sprachlichen  auch  ein  niehl  geringes  kulturhistorische« 
Interesse.  Die  einleitenden  Worte  des  Herausgebers  enthal- 
ten einige  urkundliche  Nachrichten  über  die  Familie  von 
llarll.  du-  Beschreibung  der  Handschriften,  die  Darlegung  ver- 
schiedene! chronologischer  Bedenken  und  Anderes.  Dem  Teaje  \ 
voran   gehl    fernei    em    sehr   ausführliches  Inhaltsverzeichnifs 

(S      NM         ll|      und      ein      \  ei/.en  lilins     der      llolzschnille  j     den 

Schiufa  bilden  Worterklarungcn  in  alphabetischer  Folge  (doch 

ai  i  u  »  l.  >  i.  ck  k  etc.),  worin  die  schwierigem 
Ausdrücke  übersetzt  und  erläutert  sind. 

30     Martin     Luther1!     kleiner    Catechismns    IS  "' 
Leipzig,  II    Härtung.     (0.  J.)     8.     16.  Bl.  u.  Titelbl. 

Buchstäblich  getreuer    Abdruck    einer    Erfurter   Ausgehe, 
gleich  dei   auf  det  Weimarei  Bibliothek  befludlicheo,  >"ii  Hai 
nack    veröffentlichten    (vielleicht    aber   noch  froher),    welche 

d znlolgc    wahrscheinlich    nach   der   verlorenen    edililio 

prineeps  (das  germ    Mu-    1»>  -. 1 1 z i  da> lie  zweite  „gemehrte 

und  gebesserte"  Original  Auflage,  Wiltenb.  1599)  gemacht  >^ 


69 


Anzeiger   für  Kunde   der  deutschen   Yni/.eit. 


70 


31)  Programm  des  kaiserl.  konigl.  Gymnasiums  in 
Feldkirch  für  das  Schuljahr  1860.  Freiburg  im 
Br. ,  Buchdruckerei  der  llerder'schen  Verlagshandlung. 
1860.     8.     252  Stn. 

Dem  eigentlichen  Schulberichte  (S.  245  —  252)  geht  ein 
kleines  Urkundenbueh  voran,  welches  124  Urkunden  aus  den 
Jahren  1315  1537,  theils  in  vollständigem  Abdrucke,  theils 
in  Rcgesteiifnrm  entlinlt  und  sich  an  Bergmann's  Geschichte 
doi  Edlen  von  Embs  zu  llohenembs  ansehlielst.  Es  liefert, 
nach  den  in  der  Einleitung  gegebenen  Vorbemerkungen,  be- 
sonders Nachtrage  aus  dem  graflich  Waidenburg -ZeiPacben 
Archive  zu  llohenembs  IJehrigens  sind  auch  noch  andere 
Archive  und  (Jrkandensammlnngen  der  Landschaft  Vorarlberg 
benutzt  worden  ;  so  die  (iemeindslade  zu  Dornbiru  und  das 
Stadtarchiv  zu  llohenembs.  Den  Urkunden  sind  historisch- 
topographische Noten  beigegeben,  soweit  die  Grenzen  eines 
Schulprogrammes  solches  gestatteten.  Einige  interessante  Sie- 
gel sind  abgebildet.  Der  Herausgeber  dieser,  für  die  Ge- 
schichte des  Vorarlbergs,  sowie  auch  für  die  ganze  üodensee- 
gi igend  sehr  brauchbaren  und  erwünschten  Sammlung  ist  I'. 
Kranz  Joller,  S.  I.  Es  wird,  wie  wir  hoffen,  ein  spateres 
Programm  du-  Fortsetzung  der  Arbeil  bringen,  Ein  dieselbe 
als  Urkundenbueh  bezeichnender  Separattitel  wäre  wunschens- 
werth  ;  denn  Schulprogramme  können  leicht  übersehen  wer- 
den. '■•   v.  S. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

V ;,  dato «.  Archiv:  1.  Dir  Sliftsscbüle  zu  Wetter  in  Hes- 
sen. Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  deutschem  Schulwe- 
sens vor  der   Reformation.     (Seibert,  i 

Archiv  für  das  Studium  d.  neuern  Sprachen:  XX  VIII. 
2.   Deutsche  Sprichwörter  auf  biblischem  Grunde.  (Schulze.) 

Bihliotheque  universelle  de  Geneve:  Nr.  36.  Les  \i 
belnngen.     Considlrations  sur  IVpopcc.     (Sermerri.) 

Der  Bund:  Nr.  5.  Volkssagen  dei  Schweiz.  Donal  von 
HalZ.      Sagen   der    Voirons.      1  Klinge.) 

Gren  zboten  :    Nr.   li     Ein   Habsburger  als   Schauspieldichlei 
[584). 

JahrbQcher  I  u  r  Tnrnkunsl:  VI,  I  Das  „Krisch,  Frei. 
Fröhlich]    Fromm"    als    Studentenwahlsprnch   vor    Jahn, 

(  Walsm; sdorlf.) 

Deutsches  Museum:  Nr    5.  Die  Volksdichtung  der  Zigeu- 
ner.    (II    Simon.) 
Niederrheinische  Musik-Zeitung:  Nr..'!.  Adrian  Petit. 

Ein    verschollener   niederlandisi  her    Meister.      !  I'asque  I 

Berliner  Nachrichten:  Nr.  17.  Weitere  Nachrichten  über 
den  Todtentnnz  in  dir  Marienkirche  zu  Berlin.    (I.nbkc.) 

iNr.  22.  Die  Tnufnamen  drs  grolscn  hurlurstcu  Friedrich 
Wilhelm.  (>l.)  --  Handieichuungen  grafsei  Meisler  in 
der   herzoglichen   Bibliothek    zu    Bcrnbnrg.      (Woltmann.) 

25.  tu r tr < ■ "  Wnllenwebei      (G.  J.) 

Die  N.itur    Tracht  and  Mode.    III     (üle.)  -    Nr.  I.  2    Der 


Deutsche  und  die   Natur.   —    Nr.  2.  ?.    Deutsche    Baume. 
I.   Die   l.inde.     (Büchner. ) 

Augsburger    Postzeitung:    Beil.    Nr.    4.      l'eber  Lichtträ- 
ger bis  zum   Beginn  der  Gothik  :   zwei   romanische  Li  uch 
ter   aus    den  Kirchen    St.  Moria    uud    IL  hreuz    in    AugB 
bürg.  —  Nr.  12.  Der  Tod  Friedrich  Wilhelms  IV.  und  die 
Lchninsche    Weissagung.      Der    goilnsehc    FlOgelaltar    zu 
Butzow  in  Mecklenburg. 

Kurstl.  Schwarzenb.  Wochenblatt:  Nr.  .'f.  Die  Nog- 
teiherrlichkeit  zu  Niedernbreit. 

Wochenblatt  der  J  o  h  a  n  n  i  t  e  r  -  0  r  d  e  n  s  -  B  a  1 1  e  y  Bran- 
denburg: Nr.  2.  Zur  Geschichte  der  Johanniter-Ordens- 
(  ninthureien  der  Schweiz. 

Landshuter  Zeitung:  Beiblatt  Nr.  4.  Die  Leistungen  der 
t'onvertiten.  besonders  auf  dem   Gebiete  der  (ieschichte 

Wiener  Zeitung:  Nr.  11.  Wirksamkeit  der  k.  k.  fentral- 
commission  zur  Erforschung  und  Erhallung  der  Baudenk- 
inalc  im  J.  1860.  —  Nr.  13.  Der  siebenarmige  Leuchter 
im  Königskloster  zu  Brunn.  —  Nr.  15.  19  21.  Nurn 
berg  und   Förth. 


\  ••■■■■li -rlila-    \ni'liililil!ii. 

9)  Mit  dem  Beginn  des  Kruhlings  wird  in  .Marien  hu  ig 
das  alte  Ritterthor  (zur  Zeit  des  Ordens  BrOckenlhor  ge- 
nannt, weil  zu  ihm  hier  eine  Zugbrücke  oher  die  damals  noch 
so  schmale  Nogat  fahrte  Wiederhergestellt,  und  zwar  ganz 
nach    seiner    frühem    Geotatt,    mit    3   ihurmen    oben,    iils    dein 

urprünglichen  Stadtwappen  Harienbnrg's. 

10)  Von  den  zwölf  in  Holz  geschnitzten  komischen  Fi- 
guren  des  M  ii  nc  h  e  n  e  i  IIa  I  h  ha  u  s  sa  a  I  e  s ,  die  einen  Mum- 
menschanz  aus  dem  15.  Jahrh  darstellen,  werden  die  vier 
fehlenden]  in  Privatbesitz  abergegangenen,  im  Auftragt  des 
Hagistrats  durch  den  Gypsfor tor  heim  in  Gypa  nachgeformt, 

und    sind    deren    bereits    zwei    im    linlliliiiiissale    Bufgestelll. 

11)  Von  der  ehemaligen  Wieskapelle  im  Petersplatze 
in  München  ist  voi  einiget  Zeit,  in  Folge  der  halte,  der 
Moi  lelanwui  I  abgefallen  und  ein  altes  Freskobild,  dieGei 
selnng  Christi,  zum  Vorschein  gekommen.  Diese  Fresken, 
worüber  geschichtlich  nichts  bekannt  ist,  icheinen  ;m-  »ehr 
froher  Zeit  zu  stammen. 

Il'i  Zu  Feldkirchen,  m  der  Gegend  von  Ingolstadt, 
ist  ein  Stuck  Römerstrasse,  dre tische  Meilen  (unge- 
fähr eine  Wegstunde)  lang,  »wischen  letzterem  Orte  und  hn- 
sehnig  aufgefunden  worden,   wol  ein  Theil  jenei   grofsen  t" 

mischen    Heerstrasse,    die    VOH    dein    alten    \ug»t    bei    Hasel    in 

einei    Ausdehnung    >on    mehr    als    ■_*•  m >   r sehen    Meilen  bis 

\V  H  ii    sich    hinzieht. 

13)  ihr  Reste  dei  einsl  berühmten  Rastsammlung 
.ml  dem  Bassenheim'schen  Schlosse  Hohenaschan  lind  neu 
lieh  auf  dem  Concurswege  versteigert  worden.  Die  schönsten 
und  seltensten  der  noch  vorhandenen,  Dbrigeni  in  gani  >'i 
wahrloslem  Zustande  befindlichen  WaflenslOcke  und  Harnisch) 

erwarb   da«    bayerische    Nationalmuseum. 


71 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  \  orzeil 


72 


II)  Das  V  e  r  m  a  i  h  l  ii  i  I .-  Wissenbergs  an  die  Stadt 
Konstant  soll  als  „Wessenbergmuseum"  aufgestellt  »erden. 
Die  Bibliothek  enthalt  50  —  60,000  Bande,  und  in  der  hupfer- 
stichsaniinlung  soll  sich  vieles  vom  Besten  und  Schönsten 
vorfinden. 

15)  Auch  in  Antwerpen  hat  sieh  ein  Verein  gebildet, 
die  ersten  Künstler  und  Schriftsteller  an  der  Spitze,  um  die 
Amsterdamer  bei  der  Ausführung  dea  Denkmals  Jost  van 
den  Vondel'a  in  unterstützen. 

16]  Nach  einer  CorrepoodeiU  aus  Bern  vnn  competenter 
Feder   «are   die   angeblich    vom    Bibliothekar   Dr.   Henne   in   St. 


Gallen  entdeckte  sogen,  h  1  i  n  gen  b  e  rg  i  sc  h  e  Chronik 
nichts  Anderes,  als  eine  Abschrift  derjenigen  von  Sprenger 
auf  der  Stadtbibliothek  ZU  Zürich,  von  welcher  sich  mehrere 
Abschriften  in  St.  Gallen  und  Zarich  vorfinden,  was  schon 
Prof.  Seherei  an  St.  Hallen  in  der  Zeitschrift  des  wissen- 
schaftlichen  Vereins  von   Zürich   nachgewiesen. 

171  Einsiedeln.  Kloster  und  Waldstatt,  trifft  schon 
■eil  längerer  Zeil  grofsartige  Vorbereitungen  zu  einem  tau- 
sendjährigen Jubelfeste;  denn  mit  1861  erfüllen  sich 
tausend  Jahre  seit  dem  Martyrertode  des  heil.  .Meinrad,  des 
ersten  Bewohners  der  Waldstatt,  des  Begründers  von  Einsie- 
deln.    Der  Chor  der   Klosterkirche  ist  hergestellt   worden. 


Inserate  und  Hekamil  nindiuii^eu. 


■J\  Verlag   von    <l.   SchOnfeld's    Bnchhandlnng    (•'.    \- 

Werner)    in    Dresdl  n 

Orbia  latinus  oder  Verzeichnis  der  lateinischen  Benennun- 
gen der  bekanntesten  Sudle  etc.    Heere,  Seen,  Berge  und 
in    allen    rhcilen   der  Erde,   nebsl   einem  dentsch- 
lateinischen  Register  derselben      Ein  Supplement  sn  jedem 
lateinischen  und  geographischen   Worterbuche  von  Dr.  J. 
G.  Th.  Qräsae,  k.  s.  Hofralh  etc     1861.    gr.  8.    IV.  278 
Sin.     Thlr.  1.  15  NgT. 
Dies  t ii r  jeden  Philologen,  Historiker,  Bibliogra 
phen,  A  1 1 '  i  i  b  ii  m  i  fn  r  m  li  e  r .  Numismatiker,   Germa- 
nisten  etc.  unentbehrliche  Buch,  weichet  eine  Locke  in  der 
Literatur  aller  Nationen   BUsfQllI    und   mit    grober    Hühe    seil 
Jahren  von  dem  bekannten    Literaturhistoriker   aus   den  Clas- 
sikern  und  mittelalterlichen,  neuem  Schriftstellern  zusammen- 
getragea  wurde,  wird  gewiut  willkommen  sein. 
Der  TannhäuBer  und   Ewige  Jude.     Zwei   deutsche 
ii   in   ihrer  Bntstebung   und  Entwichelung  historisch, 
mythologisch  und  bibliographisch  »erfolgt  und  erklllrl  von 
Dr.  J.  G.  Th.  Gräsee,  k.  a.  Hofralh  etc.     Zweite  viel 
fach  verheuerte    Auflage.     1861.     s      VI,   180  s'"      Preia 
SO  Ngi 

-   iffe,   durch    musikalische  und  poetische  Behand- 
lung    li  dem    gröberen    Publikum   beki t,    machen  dieae 

Schrift  in  ihret   neuen,  vielfach   verbesserten  und  vermehrten 
■  nur  Erscheinung  von  hohem  Intereaae  nicht  nur 
iHr  weitere,  gebildete  Kt 
•;i  Im  Verlage  der  Wagner'achen  Buchhandlung  in  l 
brnck  itl         ttienen : 

.    Prof.    Dr. .   an   der  k,  k    t  niverallll  tn   Inna 

'brück,  Vom  Itoicrmfürstonstande.    Forschungen  mr 

di  i    lt.  m  i  nnlchsl  Im  VII   n    VIII 


Jahrhunderte.   I.  Band.   Lexicon-8.    XXVI,  305  Stn.     1861. 

II.    1.    10  kr.   snild.   w. 

4)  In  der  Kunst-  und  Buchhandlung  von  J.  II. 
Schräg  tu  Nürnberg  wird  ein  gröberes  literarisch-artisti- 
sches Unternehmen  vorbereitet,  das  fflr  das  Studium  der  Kunst 
geschichte  von  Wichtigkeit  werden  durfte.  Dieselbe  beahsich 
tigt  nfimlich,  die  vorhandenen  Werke  der  bekannten  Nürn- 
berger Künstler  alterer  Zeit,  sowie  die  bedeutendsten  der  un- 
bekannten in  Abbildung  nach  stilgetreuen  Zeichnungen  her- 
auszugeben, zu  gewissen  Gruppen  gesondert  und  von  erklä- 
rendem Texte  begleitet.  Wir  werden  weiter  darauf  znrflck- 
kommen. 

5)  Im  Verlage  der  literarisch-artistischen  Anstalt  des  ger- 
manischen Museums  in  Nürnberg  ist  erschienen! 

Das    germanische    Nationalmuseum    und    seine 
Sammlungen.     Wegweiser   für  die  Besuchenden.     Mit 
Abbildungen  und  Planen.     Nürnberg,  1861.    8.    51  kr. 
Obwohl   vornehmlich   bestimmt,  den  Besuchern   de«  Hu 

teumt    als    I. eilfaden    ZU    dienen,    isl    das    Büchlein   darum    nicht 

weniget   geeignet,   auch  denen,  welchen  die  Gelegenheil  zur 
eignen    tnach; f   vet  agl  ist,   vom  Museum  nur  der  Wirk- 
lichkeil entsprechende  Vorstellung  zu  geben,  indem  es  nicht 
allein,  unterstützt  durch  zahlreiche  gröbere  und  kleinere  Ab 
bildungen,  einen  Ueberblicb    über  den  mannigfaltigen    Inhalt 
der  Sammlungen  und  die   cu  deren  Aufbewahrung  bestimmten 
Lokalitäten  gewahrt,  Bondern  auch,   anfser  einer  kurzen  Ge 
Bchichte  dei  Huseuma   und  der  Karthauae,  vollalflndigen    Aul 
-i  Unis  über  Einrichtung  und  Zweck  der  Vnatall  gibt  und  alt 
Dreingnbe    noch    einen    Abdruck    der   Satzungen,   ferner    dei 
Systemi  dei    wissenschaftlichen    Anordnung  der   Sammlungen 

ii      \     enlhall. 

I  Mit    I  nur    1-  \lrnhi  ÜBge. 


Ilr     I  r .- . I, 


\  erantwortlii  he   lt'  d n 

v.  ii.  '■    Aufaeft,     Dr    \    v    Eye,     Di    G    l>    Prommann.     I>r    Frelh.  Roth  v.  Bchreckenttein 
s    i  i   litei       ch    artistischer!    An  tali  des  germaniteben  Museums  In  Nürnberg. 


(Extra -Beilage  zu  Nr.  2  des  Anzeigers.) 

Jebersicht  der  im  Jahre  1860  für  das  german.  Museum  gezeichneten  Jahresbeiträge. 


Die  mit  •  bezeichneten  Beitrage  >ind  vurläutis  nur  für  ein  Jahi 


I.  Oeffentliche  Kassen. 

a)  Staats-  und  Landeskassen. 

11.  kr. 

Landrath  v.  Mittelfranken    100  — 

Darmstadt,  Staatsregierung    100  — 

ich,  mäbr.-sl 

desaassehufa  zu  Brunn,  für  1860       23  80 

b)  Stadt-  und  Landkassen. 

Itdorf,  Magistrat  2  — 

Itmagistrat  5  — 

rnstadt,  Magistrat  2  — 

trlin,  M                         Jahn]  1  0 

Brnburg,  Magistrat  I 

Iberach,  Amtsversammlnng  25  — 

[bei ■"  i).  Stadtratb  5  — 

u  •  iniar,  Stadtrath  *2  — 
>ppart,  Btadtratb 

idtmagistrat  5  50 

Stadtgemeinde  - 

rg,  Magistrat  B  45 

realau,  Magistrat    anf  :i  J.) 

ruchsal,  Btadtgemeinde  10  — 

tgemeinde  15  — 

-'  -'" 

zennelsterel  20  — 

dtmagistrat  ;; 
Magistrat 
Iblng,  Sladtinnitistrat     alll'  '.  Ja 

iL  Amtsversammlung  *50  — 

Magistrat  3  — 

>  iatr    auf  10  .1.  10 

3a    ■  ..  i.  .  Magistr. 

i.  r.,..  Gem.-Rath    a.   I«  J.)    10  — 

r.'i-ii  lg,    M :i^riKt r.-it  5  — 

Scbw.-Sondersh.),  Stadtrath  l  46 

meinderath  5  — 

in.  Bürgermeisteramt  4  — 

i  magistral  10  — 

Stiftungskasse  10  — 

ntsversa  mmlang  15  — 

idtr.  m.  Bürgeraussch.  5  — 

17  30 

öltingen,  Stadtmagistrat  ä   I  i 

Indcverwaltung 
idtrath 
i  ii'  5  Jahre) 

in.  i  Icmeinderatfa  5  — 

.  istrat  5  50 

llral  4  — 

my.  Btad                  '    rnth  5  — 

Irchheim  n.T.,  Amtsversammlung  25  — 

6  — 

i  ihre)  7  — 
n 
mtai       amml 

not  10  — 

and-lmt.  Btadtmagistral  5  — 

rath  *85  - 

:rat  *S  80 

-trat  4   — 

ammlong  15  — 

«utkireh,  '■■ M-.i 

ndwig^burg.    \int-\  -  r-aminl. 

nelndereth 

10 

!  rath 

fistrat 

■ 
nliing  20  — 

' 

^ :  -trilt 
trat  2  42 

«Versammlung 

i    i  ali 
1 
■ 

i    ,• 

tiemcinderatb 
stadliath  i  15 

.'  .ii.lr  3  — 

■  ii  rath 

3  — 

immlung 

-it  n  4  — 

k'hmn  kaldi  n,  i nd   rath  10  — 


ri.  kr. 

Schwab.  Gmünd,  Amtaversainml.  11  - 

bansen,  Btadtxatb 
Bprottau,  Magistrat 
Stadthagen,  Magistrat 

i  ffenheim,  Btadtmagiatrat  5  so 

Olm,  Amtaversammlung  25  — 

Urach,  Amtsversammlnng  so  — 

Vaihingen,  Gemelnderath  5  — 

Waldsee,  amtsversammlnng  15  — 
Wallerstein,  Marktgemeindeverw»lt.l  so 

Weiden,  Btadtmagistral  3  — 

Weil,  Gemelnderath  3 

Weinsberg,  amtsversammlnng  15  — 

Wiin.  Gemeinderath  'in:  40 

Würzburg,  Magistrat  10  — 

Wurzach,  Btadtgemeinderath  2  — 

Zerbst,  Gemeindevorstand  5  15 

II.  Privatkassen. 

a)  Fürsten  und  Standesherren. 

Ii  regierende  Häuser. 

.  Homburg,   Landgraf  Fcrdi- 
naini.  aulserord.  Beitr.  f.  1860       35  — 
Preuisen,  Prinz  Alexander  *35  — 

Sachsen-Altenburg,  Herzog  Ernst    *70  — 
Bachsen- Meiningen,  Bersog  Bern- 
hard 100  — 
Schwarzburg-Rudolstadt,  Furst 
Günther                                        *20  — 

2)  mediatisierte  Hituser. 
Erbach-Erbach,  Erbgraf  Georg  Al- 

im,  chl  i  - 

Harrach,  Graf  *  45 

Löwenstein  -  Wertheim-Freudi 

Prinz  Wilhelm  'in  - 

Rechberg,  Graf  Louis  3  — 

Schlitz,  gen       tz,  Graf  Karl        12  — 

Behönborn-fi  iesentheid,  Graf  Hugo 
Damian  Erwein  20  — 

burg-Waldcnburg,  Prinz  Karl 
Ernsl 
Solms-Rödelhoim,  Graf  Eduard         10  — 


Franz  Joseph,  Bischof  \"n  Linz        n  40 
Melchers,  Paulus,  Dr.,  Bischof 
Isnabrück  *17  30 

b)  Corporationen  und  Vereine. 

Bib  racl     fnrngi nde  2  — 

oh.  Pitzlia  2  — 

—  —  Wand  s  — 

DinkelsbUkl.  innn  2  — 
Ellwangen,  Lehrerverein  des 

Bchulbezirka 

Erlangen,  Btud.-Verb.Bubenruthia  20  — 

,  Alterth.-Veroin  5  — 

i  3  80 

Barmoniegi  sellsobafl 
i. ,.iii:iiiii  ii  ßendai  n 

i  ii    Btatli n  *-  84 

in  5  16 

llarinii^-.  d.Gesammtheitd.Lehrer  i  *S 

ns  Instltul  1  45 

Kirchhi  imbolanden,  eineGeseUsch.*      12 

ithek  i  15 

Münster,  westphäl.  Kunstvoreln 

in 

5  — 

_  —  Oonfi  ri  ns  ii   Gasdirektoren  *15  — 

gen,   Uterthumsvi 

Bäcbsiscli-Regcn,  evangel.  Bchule      I  10 

.  Ka]  '  i" 

4      l'/j 

i  bach,   I  ui  ir.  i 
Bchleu  Ingen,  die  Lehrer  des  k.  \<r. 

Gymnasiums  "'  4K'/j 

I  lin'rn     ■ 

sen  35  — 

Wien,  »  lodnei  -  Kommunal    •  l 

chulc  8    * 

Ulm,  Gesollsch.  Ami  8  — 

ci  Privaten. 

Abeki  ii.  B.  It  .  Bchulrath  n   Die 
.1    Rathsgymn,  zu  Osnabrück  i  *'■> 

Abeli  I       "''''      ' 

.ad- 

iunkl  *H 

In   Berlin        i    LI 
\\  ,  i,    i.    Artilli  rl«  Haupt- 
mann, in   Augsburg  * 


fl,  kr 
AUmang,  Pfarrer,  in  n 

.1.  Stadtrath,  in  Potsdam 
Alt.  .1.  l-"..  Kaufmann,  In  Nürnberg     l  i- 
Alt.  Pfarrer,  In  Lichtenau  l  1! 

Alten.  \ ..  Kamin.  rln-iT.  Herr  auf 

Ricksllngen,  zu  Olden 
\h ha u     I  in  Hanau     i   Ui 

Althoff,  Justizraths-Wlttwe,  in  i  >- 

uabrück  Mi. 

Amnion.  1'.  Karl,  Rentbeamter,  in 

Forchneim  l  3u 

Andlor,  Diakonus,  in  Crailsheim        i 

Anilin-.  1  >r.  jur.,  ii   0  l  45 

F,  \..  Kaufm.,  in  Biberacb     i   10 

mann,  Landrieht  .  in  Wi  rno  k  1  SO 

\i,'    ,.  Dr  .  Prof.,  Rektor d.  Klostei 

schule  in  Rosleben  i  45 

Arbinger,  Joh.  BapL,  Pfarrer,  in 

Obergrafendorf  l  18 

Arndt,  Betty,  Frau,  in  Berlin  1  45 

Arnold.  Dr.,  Musikverleger, in El- 

berfeld  l  45 

Arnold,Spiegelgrasfabr.,inNürnbg.     1  30 
Ar/.,  Graf  i  üeod.,  in  B  2  27 

Asschenfeldt,  O.,  Dr.  jur.,  Land- 
gerichte Procurator,  in  Lübeck      —  42 
Ast,  r  .  Gerichtsarzt,  In  Kastl  1  — 

Auböck,  L'dalricus.  I',  Capih 

u.  Cooperator  zu  Kremsmünster 
Aufeefs,  Hugo,  l'rlir.  v.  u.  z.,  zu 

Schlois  Oherauft  2  48 

Augustin,  k.  preuls.  Ober-Regier.- 

Rath,  in  München  l  30 

Augustin,  \..  Gewerk  v.Rappabacb  i  45 
\,,  M,,  k.  l^  Postdirektor,  in  Linz  l  45 
Baader,  J.,  Postmstr.,  in  Tuttlingen  3  — 
Bacmcister,  Präi  i  pl .  in  Reutlb  g  a 
Bader,  Jos,,  Pfarrkur.,  in  Werneck  —  SO 
ltail.  K.,  Kaufmann,  in  Kempten  2  — 
rger,  Dr..  Gymn.-Acc.  in  Mainz  1  k- 
Bannig,  H.A.,  Kaufm.,  inNürnberg  1  so 
Mar.  r.  k. sävhs.  Commissionsrath, 

in  München  ' 

üar,  .1..  Lehramtspraktikant,  inDo- 

Daueschingen  i  45 

Barack,  Dr.,  ftlrstl.  Fürsti  i  bi 

Hofbibliothek.,  in  Donaueschingen    3  — 
Barkbausi  n,  G.,  Dr.  med.,  in  Bi 
Barlet,   Advokat,  In  Cronach  *—  30 

Basse,  li    W.,  Kaufm.,  in  Iserlohn 
Baudissin,  Graf  Vf.  v.,  in  Dresdi 
Bauer,  Pflasterermstr..  in  Nürnb  irg 
Bauornfeind,  Domkapltular,  inRe- 

burg  - 

Bäurlen,  Ka  i    !      ■  ■'  4'- 

Bau  -in  in.  J.,  Eolerv.,  k  k  Oberst 

.ii  Hei  mannstadl  3  so 

Bayer,  Privatier,  in  München  i 

Bcanliou,  v.,  Ol  i  htsrath,  in 

Göttingen  '  ^ 

her,  M  trie    Frä  tli   n,  in  Wien 

udent,  in  \N  ien        i   10 
i,    Pfarrer,  in   Mögoldorl  i   18 
Beck,  l'iai  rer,  in  1  ' 

Beck,  C.  F.,  privatisier  n         i\ 

Bei  ker,  Pastor,  in  Bril  —  56 

i  v.,  in  Crefeld  i  *:• 

Becl                                  Crefeld  i   >'• 

cfi  Id  I  45 

B  icki  rath,  K.  v.,   in  Crefeld  i   I  i 
Ui  uki  rath,  Laura  t  -.  In  Crefl 

Bud.  \  .  in  '  i  45 

.  rath,  W.  t  '   (  • 
Nii    •    !'  .   BU 

1   45 

Behrendt,  Justizrath,  Ii 

Belsloin,   l  n  '"  Würzburg   i    i  ' 

It  Hau.  i:  .  Kaufmann,  In  Berlin 

lt.  n  ,1..  hui,  Hr..  in  Bonn 

'  -  5SI/, 

Bi  in  diel    Jos.,  l>'..  II"'     '"■'•  '■ 
idvokat,  i" 

n.  Kaufm  Id         1*8 

l 

Borlnpa  i..  Bai     \  lotha        • 

i  .  .th.i 
BortleD    Oymn.  l  -' 

II.  ,:  I  I 

mlnlstr.  Itath,  In  München 

li.iu  ' 

i.    Mm   Ratl 


fl    kr. 
Bldermaun,  J.  ll  .  Hr..  Prot  an  der 

Recht  in  Kaschau  l  45 

Biedermanu.  Detl<'\.  Freih.  ^..  in 

Nu  <1'  rroirlineiin   in  g  1  45 

Biedermann,  Prof.,  i  i  Weimar  t  10 

Bit  i    Ui  .  Literat,  *i  4j 

Itii-rlin.  aTraunstein  i  s» 

Blrkemneier,  gelstl,  Lehrer,  in  Do 

l  it 
.  irchendir.  ii.  Ku- 
mt bei  Bt.   Eli  lab  ith  in  Wien  t  2« 
Blödner,  Fr.,  Bferbr    n.  Stadtver- 

onl:  '     llia  *1  45 

Iloilinaun.  M    Frur    v,  in  Carlsruhe    5  — 
Id,  J  H  Ri 

Irin.    \  1    45 

U  ilglano,  Ui  .l'ni\  .-Prof;,  in  Münehcn  1  — 
Unit.-.  G.  1  ■'..  Maler,  in  Berlin  *—  58'/t 

Bolz,  Pfarre  i  rw.    in  Well  tndingen     i 
Bonsack  L.,  Kaufmann,  in  Gotna 
%  -ski,  Karl.  Opernsänger,  in 
Czernon  itz  i  4i 

llormaiin,  Baurath,  in  Weimar  i  *'• 

Bouwtuis  villi  der  Boyen,  CIL,  in 
Mürnberg  2  — 

.    Muri/    Assistent  l    J 

.1     G  .   k    Rell  li-    \r..-li    Kath. 

in  München  -  U 

1  ■    ii'  ral,  in  ll'-rlin  *1  45 

■    C   .'..  Ben.,  in  B  l  45 

i,  Franz  £.,  Tb  erektor  \ om 

Löwenburg.  Convicl  in  Wien  i   io 

Braubach,  Dr.,  Prof.,  in  Giefsen         t  — 

Braun,  Thi  itsanwalta 

Bubstitut,  in  Nm  i.  2  — 

Braun,  Dr.,  Hofmeisl  r,  in  Kopenk.  l  10 
Braunmüller,  Procurist,  in  Regensbg.  l  — 
Brauser,  Hr..  pr.Arzt,li  trgl  — 

—  521/, 
Breidenbach,  Lanuricht,  in  Frelslng  1  30 
Breiderl  Dr.  Oberbatrrath, inDarmitl  45 
Bremer,  Gräfin  von.  in  Hannover     *l  45 
Brendel,  Doi  b.Scl  ipff,  In  Berlin  3  so 

Brendel,  Hugo,  Kaufm.  in  Berlin      "3  — 
.  i  .  l'l,.,    in    Hanau  1   45 

Breunei  berg,  Frs  dagisl  rats- 

sekretär  in  Kr'  ..  •—  i  I  , 

i   rberg, Ludw.  \..  k.  U.  Kreis- 

"2  10 
Bretschneider,  Prof.  n.Stadti  • 

ueter,  i • —  5iy, 

Breusing,  Kaufm.,  In  FrankXa/M      i  so 
Hr.,  Gymn.-Lohr.,  in  i 

J    1    3J 

1  lai      i      '       In  sl 
Juhai  3  so 

ii'ld 
Brück,  Hedwig  ^..  in  Crefeld 
iuii..  Heini 

i  ■     lika- 

gerichtsrath,  in  /.mau  t  45 

..  F.,  LohramtspraktUtai 
Donau  !   1J 

i.  II..  Reehtshlstor.,  In  Wien    2  so 

Bi  ll i .  Karl,  auri-t,  in   W  1   10 

in  Berlin 
Buohbi  .  i   l  is 

lllU'llii 

Kipfl  s 

Büchner,  D                                 reld      i  41 

BUckl  i   'S 

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1  r,   I  'r  .   Lehrer,   in  .1.  nu 

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Dsachei  G.K  ,Porlef.-F»brM  inNBrnb 
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Ritter  v  .  inr..  In  Wien    i   10 
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in,  Prot,  in  Wien 

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Min..  Dr.,  pr.  Arit  in  Nürnberg  l    i.*. 

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i  in  Berlin 

.  in  Leipxig  i  -15 
pr.  Arxl,  in  Rcfrenabnrg      i 
Dotier,  k   Advok  .1 

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Drce,  b       ä  -  ni^ir..  in  Berg- 

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I/o,  in  Pfaffenlof  ]  — 
v                 In  ■■   ben         i  45 
Eberbnrdt,  K..  Ajslst,,  in  Schlüchtern   i 
,    lt.  .1.  ('..  Kniiln...  in  Spi  y«i 

in  Nürnberg  i  SO 
im  ,  in  Nürnberg 

In  Sontra       '  15 

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*1     3 


10 


Küiiiin  ,  in  k.  gensborg 
K  .  Stadtarchiv.,  in  B 

ISOr  am    k.  k    0 

i ,   Dr.,   Mal  b  '     I  inniiz 

Figoly,  [gl)..  Bdier  v  .  Dr.,  In  Lins 

■  ■  raintinann,  in    Em- 

mend 

\      kauim  ,  in    Laote  i 

in  Leipzig 

Kink.   ' 

Ml     R 

1  im-  •  i  .  in 

.Uli 

Einte  lmann  In  Potsdam 

k    Lanogerlchtsat 

■' 

In  Briangen 

in  Randen 
PrI 

•Lehr.,  in  Planen 

: 

in    B  . 

Sonn*  berg 
Floltroann,  Tb.,  DrM  FabrUtlohaber, 
in  Iserlohn  i    i 

bwerin    i  15 
in.  in  Berlin    i    f 
r  'Iura.  H.,  l>  31  Loonhard 

in  i'  l  10 

■     i  .  Gutsbes.,  in 
Würz«  l    I', 

Üb«  Pastor,  In  Iserlohn  i   15 
.  Gymn.-Lchr.,  in  Bistritz  'i 

\    i 'ihr.  v.,  k    k.  Statth.- 

1    i  i       .i    KiM-liaii 

dei  pi  lj  techn 
Bcbale  In  " 
Forehtbaminer,  f.  Thoro-u.  I 

scher  Registry  in  Regeosborg 
i  önoes,  Leorcr.  in  Darmstadt 

in  Dresden 
er,  in  Rottwei] 

Kran.  1  .  U.  \.,   Historiki-r. 

in   \\ 

■ 

Pia :  rer,  In  AU  Bchüneborg 
FTeudenbczg,  ....  Gymq. -Oberlehrer 

n.  Archivar,  in  Bonn 
Frej  i  etnar,  in  Planen 

Frlcfe 

borg 
Fessor.  in  VI  ■  ■ 
F  riebe,  Braucreibes.,  In  Breslau 
■     i  ,ngen 

Uhr     im  .    in    Wrimar 

i  ntier,  In  Berlin 

i  ;  ,u       i  i  I   ■  ingen 

I  LI. 

(I.  ECreislrrennnst  In  Wem  eck  l 

Fromm  h  ol.,ln  Darmstadl 

Frommann.  i 

Regler.-  u.  Kni-hau- 
rath,       I 

.  Ludwig   %       .    !  ■■      Gel    Ratfa 
in  München 
Fuhrmann  Erlange? 

1  unk  Rö^  l80r,    in 

i  iona  in  (cli  ii 

i.  R       lingen 

FÜJsll,   W.,   Mal«  r.   in    Miinrlitn 
Gabaln.  i...  |un  .  In  Harn  ■ 

B 
I  ilin 

l^nndtagssynd.,  In  w  • 

mclant, 
in    VI  i" 

kdmiralltüts-Batb, 
in  Berlin 

■ 
hanptm.,  in  Stuttgart 

o  .-Lei  I '  1 1  /. 

!  i  tlorf 

-■ii.    Kaiilni-.    in    llatnin 

Gärtner  w  .  Btudent,  in  Wien 

bisas 

II  ichulth.,  in  Blberaoh 
« 

G  t,  t  n  W  len 

■   i 
□berg 

1 
in  Ansbach 

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l    12 


ri.  kr. 
Oleom  Mi  Hollfeld  i  — 

■Nnmit.  Tapezier  and  Wappenmaler, 
in  Blberaoh  i  — 

■    l)i.,  Professor,  In  Berlin 
üoldb<  k.  %..  k   j>.    t  B  ifer-, 

in  Erfurt 
Goller,  Fabrik^  li  nbach     i   12 

i      i  in  Schwars<  nb.        i   1 2 

Goller,  <■.   Ubr.,  t  11 

Goller,  J,   '.  ,    *.  i,      I  al.i  ikani.   in 

Srliv.  1     U 

Goller,  imi.  Kaufmann  a.  Bürger- 

meist«  i .  in  Schw ai lenbaob  I   l 

i ,  in  Nürnberg  2  — 

Üer,  In  Broi  i  — 

ir.,  In  Lübeck  i     i  . 
•  stein,  Kaiitm..  in  Gotha 
Ich.  Anna,  Doctorsgattio,  in 

Kl    N. nbnrg  l  io 

i  Iraner,  n  .  Fabrik.,  in  Btberaefa  t   10 

Graner,  J.,  Fabrik.,  In  Biberach  l  — 

Grnpe,  tfarle,  Fräul.  \..  In  Berlin  i    ir. 

Uran.  k.  Landrichter,  In  Gredlng  2  t ■■ 

Baumeister,  In  Birnbaum  i  -t.') 

1  1,      Ml      N.'ll- 

1?  — 

Wien  i    Lfi 

i'     U  r   lt..  in  Münster  i  4*5 

II  UU,    k  OD,   Si-Ill"l>]uuip!ir, 

I  oburg  '  *2  — 

Grimm,  Pos^>rakt,inDoDaDOsehing.   i  12 

,  r.-.i..  Frau,  in  Potsd.      "l    lä 

r,  in  Bisohberg       l  — 

v.l.  U'inii.,  Gatebas.  so 

w  olrjgang  B  8fl 

Grosch-,  l'r.  a.dvokat,  in  Main/.  i   \> 

Gruben tJ.  v..  r.Thürn  u.  Tax.  Dom. 

i  ^egensburg  i  — 

Grüner,  Gg.  Ohr.,  Dr.theoL,  Buper- 
Intendenl  i  <  rsnabr.        l  45 

.:  i.    \'.    I     FUrstl  Bofkassen- 
hin  lilialtrr.   in    hnnaiMMliin^fii  1    12 

(,  i  n/iiiiiiiri  .  < "  b.  Kamnierrath  ,  in 

Gudden,  Dr.,  Oberarzt,  in  Weroeck  2  4$ 
Gugle^r,  Amlr.,  Kauiin.,  in  Nürnberg  2  — 
Guit haumann,  Raoini..  in  Hamburg  2  — 
Günther,  Staatsanwalt,  LnCronach  * —  so 
Gutmaon,  <-..!.,  Bannjo.,  In  aosbacb  *i  i^ 

l  — 
35 


M  45 
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Gutsch,  A..  Katiim.,  in  Bruchsal 
Gütscluii        :  In  Potsdam 

Och ■    .m  Rastatt 

Bäberlin,  Hofoaurath,  in  Potsdam 
Hab  ich,  II     I  n  Gol  ha 

Habicht,  w..  Profi  in  G   tha    * 

Backei .  n  .  Bofrath  u.  k.  Pfarrer, 
la  8i  ■  i 

i  Rl       .il  -:i    l¥  ..  I     .     lll    (i'.lil.l  ■  i 

Haifile r,  Fr.  m  .  U  i  Pfarrer,  in  Bi  es 
brock  l 

i  in   w  "hm     i 

Häffner,  Werkmeister,  In  Crailsheim  i 
Bügelin.   üntsrichtar,  In  Freiburg    *2 
Hagen,  F.,  k.  Aih  ok     in  Neu  t  Im      2 
1  h..    Ibt  d.  Bei 
1     nbach 
■ 

lehrer,  in  Gl  1 

Main/.,  Bebasti  Pfarrer  w  St  Mar- 
tin, in  1 ■ 1        :  1 
Batnnger,  k    Landrioht.  In  KeuQlni   1 
Baller,  Btadtratb,  in  Bioerach  1 
Baller  1 ,  Ballersteln,  -'■■  .  In  Berl    B 
1  ■     ■  holi      1 
",:_■:   1  r .  liofrth.,  In  Mm    I 
11. ml-  in.  K.,  Rechtsnr.,  in  Ansbach    1 
i>r.  med.  el  chir.,  in  Blberaoh  1 
BKi  "i:u  1    \i.,  Drn  k.  Hofsäpger,  In 

1 
ll.utl.  I  1    \  i'hr- 

maoher,  in  F^ggenfeldon  1 

liartl.  \\      Phllolog,  .f.  w  Len  2 

1 
Bartmann,  Dr.  .    i  Iberamtaarst .    In 

Aalen  1 

11,11  im  ii  11    Fr.,  Lehrer,  In  tsorlohn    1 

11.11  im. ,  Dr.,  In  1  .ii.:-  1 

1 1         I :      i  Prof.,  in 

1 
I«  linder,  Hr.l,  !!■       «.Kl 

ith.  in  Regensburg  1 

Baubenschm         1 

anwalt,  In  M :hi  n  1 

Banck,   \<i    1  In  Fürth     1 

Bauer,  '  1 

I.    Ml 

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IM.,  rle,  1  i:.  Hm.-iMmII.  I 

■Kirg  1 

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-  52'A 


3  — 


Ü.  kr. 
Hegel,  Geh.  Olniri-^it-run^rath. 

Berlin 
Hegel,  Geh.  Kathin.  in  Berlin 
Bellbutt,  Dr.,  in  Hamburg 
Beim  .  Otto,  Reehtspraktikaot . 

Bitmann  1   1% 

iL  im.  Karl.  Apothek.,  in  Bchwabach  1  12 
1 ;   Un  m. um.  t  >.  \  ,  Dr.,  Prot,  in  Bern- 

1   45 
lli  iMiith.  Ant..  k.  k.  (•.Mitna>iutk-h- 

ter,  111  Easchao  1  17 

Beinzerling,  Fr.,  Lehr.,  in  Darmstadt  1  — 

.  Statt hftlti  reirtb.,  in  Linz  #13  18 

um.  .I.ili..    in    He«  1   45 

Held,  K..  Kaiitm..  in  Regensburg        1 
11  •■hl.  'i  heod  .  K.mt tu..  In  Limburgs  L.J  — 
Hi  ii.  p,  Beligm.,  .im  Ist,  io  Leitmeril 
Heliei .  Es  n  B.,  Prof.,  in  n  Leg 
Hellfarth,8teindr.-Bes,,  in  Gotha      *—  52V1 
Hemmeter,  <;.  M-.  Priv.,  in  Kurnberg  1  — 
Hcmmeter,  J.  A.,  Lehrer,  in  Nürnberg  t  — 
ii'  mpi  I,  La  Schlitz  1  — 

Bendel,  Fabrik.,  in  Schwarsenbaoh    1   ii 
Beudschel,  E 1     Bli  ist.-] 

gensburg 
li*  ni-.'' .   Dr.  med.,  pr.  Arzt  .  In 

gensb  1  45 

Henneberg,  l'r..  ans  GÖttiogen  '  1 

Honoeberg,  Aug.,Fnbrikb<  s.,  io  Gotha- 1  46 
Hennii  -  4H 

Bod9<     Dr.,  G3  mnasialdlr.,  in  ßalz- 

1  16 
Heusei,  W.,  Hofmaler  u.  l'rntessor, 

im  Berlin  [  4., 

Hensel,  Bofanotheker,  in  Potsdam  *— 52V, 
l    Hr..  Gj  iiinii.v-iii!.,  in  Cleve  1  45  * 
Hering,  Couperator,  in  Bi  m 

Hermann,  E.,  Kauim..  in  I 
Hermes,  Kunsl   u.Buehh.,  LnBerlio     1  45 
Herquet,  Amtsaktnar,  in  BUnfeld       1   in 
ll.rrmaini.  I  Im  iimu  Im.  in  Aschaffenb.     1   30 

Berter,  Laodrentmstr.,  Ln  Potsdam  •—  52% 

1  le  rzing,  k.  Bq  .1  b<  aml  .  Ln  Ntirnb. 
BeHs,  T.fkub.Geii   U  aj .  In  \i  linchen 
M'  ngel,   \-,  k.  pr.  l'r.  m  -l.i.ut.,  in 

Quedlinburg 
Heofser,  Kauftn.,  in  Mannln-iin 
Heyd,  Gerichtsafct,  in  Reutlingen 
B<  >'li.  v.  iL.  Dr.,  in  Blbei  feld 
Heyl,  I...  laiMikiu-ir.  in  \\  orms 

\nlikili     II.    Mun/,- 

haod  ler,  Ln  Wien 
Hill«  braod,  .'..  k.  k.  Prof. am  - 

b  -nun  in  Hermaoostadl 
Ul  He  brand,  J.,  Di  .  Pro!  .  in  Zürich 
Biockel,  W(  inli.in.ili  1 ,  in  \\  i-t/lar 
Hlnckelde; .  Frau  \.,  In  Berlin 
Hlnterhuber,  k.  Gyninasialrektoi, 

in  Regensburg 
Bintzke,  Postsekretär,  In  Iserlohn 
Hirsch,  Jos.  \ .,  k.  b.  Ho 

in   Mimm-Imii     1 1     V kl  1. 

Hirsch,   Ubert  v.,  m  tfun 
Hirsch  berg,  BUrgermstr.,  in  Ui 
11,...        i .  ■ 
Höchsmann,  Flor.,  Dr.,  Advokat,  in 

Mau-  1  klrohen 
Hofer.   Vdn  ^^  iti    u  Pi  lor  des  Stifte 

Scblterbacb 
Hont  •/.,  Reg   Ratb,  ünWeroigoroda  145 
Hoftlnj  ei    R  ttei    ?.,  Dr .  In  w  Ion 

Boflmann,  W..  l'r.,  Q raJ  Buporia* 

teodi  ui.  im  Berlin 
Hoffmaon  .  Dr, ,  k    Gbovtol       , .  t.  in 

dlog 
Hoffimaoo,  Adelb.,  Joi  ist,  In  Wien 
Bofmann.  Be&ü  k  -,  Ist,  in 

Ansbach 
Bofmann  .   1    Hol  Ouktl, 

in  1  >a  rmstadl 
Hohlweg,  UUhlbcs..  In  Rugendorf  ' 
Boll,  Färbermstr.,  in  Nördlingon 
r  am  h    BLsv 
tenrÖorps  In  Bi  rlin 

Lohi  er.  In   tioheostadl 
■     -  afabi  Ikbei . 

in  MLtthldorf 

F.,   lun.,  Kim  .  in  Offi  ■ 

Oronaefa        * 
Bonaucr,  rabrikbi  i.t  lu  J    di 
Hoos,  Ks  1 1-  Kaul  n  <  baoh 

irtni'i',  HUtti  in 

Ihn 
M"i;i\\  it. .    A.,    M  1I1  1 1 

Bemlnai  -  In  W  ion 

11. mim.  I 

in  SUroberg 

Wien 
Hörn 
um  rer,  In   N  Ui  nb 

\\  ■-11 
Hubel,  l'.'li 
Uomn        1  In  btlobi 

HUncrsdorf,  BÜrgermsk,  ".  »»mha 
Hupfi  Id,  Rcchüuinw.,  in  HUnfold 
llurtzl)     1  1      In    '  ■  ■ 
Huttni  1    »  ..um  Mutti  iihnrr  l>  M 


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Kl 

Hüttner,  Falirik-Dir.,  in  H<  nuanecz    '1 

Rechtaanw.-  In  Kötbi  n 
Jacobs,  E.,  Hofrath,  in  Gotha 
Jäger,  Historienmaler,  in  fclürnl 
Jäggle,  Pfarrer!  i"  Beuren 
i  lara,  in  Berlin 
i  ii  ■-.  k.  k.  (iyiit'iar.,  I..  iir-r.  in 

Kaacbati 

.     ans,   A|i"'th..   in   r.hiuln-un  ii 

■  ■■  Förster,  an 
Eberstadl 
Jon  pb,  Btadtrath  d   Syndicua,  in 
Thoni  ,i.  W. 

Subregens,  Professor  am  ta- 
fnat  i"  Limburg  a    L. 
und 

i  |    .    Knut  in.,    in    l'l 

'   url. 

Kalckreuth    G  Wein 

Kalisky,  Geh.  Oberfinans-Bath,  In 

.   Stuttgart 
Kaltcnbi  unn         I  S    Hof-  u. 

<  :hdorf 
i  er,  Fr.,  Handelsmann, 

in    ! 
B  Ln  |      E&aufm.,  in  Gotha 
Kanzler,  J-,  Kaufln.,  Ln   Bruchsal 

i   vn  aldkiroh 
Kaunitz,  < Lraf  \ .,  Jurist,  in  Wi.-n 
I 

K.  ebler  Bchwandorfj  a.,  Frhr.  \.. 

Hauptm.,  in  Stuttgart 
Kr. 'hl-  i  Schwandorf.  G.,  Frhr.  v.. 

<  »bei  Lieutn.,  in  Wiblingen 
Keil,  B     D  i    Weimar 
Kell,  Botbardt,  Dr.jur., 
Keller,  v-,  i'i     i  or,  in 

l  Ubingen 
Keile rmann.  Dr.,  k.  Inspektor,  in 

Kellner,  Geh--Rath,  in  Potsdam 
Kempf,  •'..  Kfm  "         sburg 

i  ist  r.,  in  Regensbg. 

-Lehr.,  in  tfediasoh 

Kl  in.,  in  [sei ! 

Ki  i  n    Rektor  d.  k.  Gymn.  in  i  im 

Kestner,  Generalkonsul,  in  Harre 

K  ,  Aktuar,  in  Tuttlingen 

BUefbabcr,  Rentbeamter,  in  Neu- 

L.     A. 

hhdlr  .  in  Brüssel 
KiefMing.  Minist.  Sekr.,  inDresden 
Kiümer,  ii  ifsänf  i  i    in  Coburg 
BUndschi  r,   ii:.  ■  ■<  ,i  ,  in  / 

kktuar,  in  Schwein  fürt 
Ki i mm  r.  i LofapotlLi  in  Donanesob,     2 
macher,  Lehrer  u.  Inspektor, 
in   Pol  "I 

BUermann,  k  Rentbeamt.,  in  Markt- 
ach  1 

ätadtschrelb.,  in  HÖrdlln^ea 
Kleindienst,  Posthalter,  In  Craiish.     i 
Kleinlcn  '    in  Ansbach      *— 

K  iber,  k.  Qymn.-Prof,,  [n 

■bürg  1 

in  Lud«  igsthal   i 

■hrdrufl  b,  <:<>tha  .s 

Q    '''II  I 

.iil.  \ .,  Gutsbcs.  in  Pinnow 
hei  Ncubi  andonii    in  M  ■ 

und     ' 
Peti     i"   Cupltulard- 

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K  low  ■  .....       ,  ■,  ,,|.,  1(l   i,,.,( 

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Knapp     V<l ,  Fabr    In  RoutUi 

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1  Nüi  nberg 

Kn\  phii  ii.sci     Gral    L'ido  zu    Reg. 
i  Uck 
in  Berlin 
H  i       nach 

Koch,  l'n  .  in  Golll 

bürg 
,  Kul.  .  k    StuniHanwall  .   in 

\\  ien 
Kolbi 

Koller,  |        m.,  In  GUnzburg 

Kollm 

R   1 1  hluiimbolaii  i 

i.  nanzi  i  ti  ,  in  BorL  i 

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Ohertrlbunalrath,  In  Fachsenfeld     » 


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Konig-Warthnusen,  K  v..  in  Wann. 
Konradaheim,  Bar.Wv.,  k.k.statt- 

haltereiconcipist,  In  Hennannstadt 
Bildhauer,  in  Blbi 
Koppel,  Li»  im.,  k.  Balzamtsschr.,  in 

r  rankentbaJ 
Korndörfer,  J.  N\.  Fabrik.,  in  Bobwar 

aenbacb 

and 
Kos  tmy,  Intendant  Bekr»  in  i1 
Kosina,  « ■  -.-  Historiker,  in  Wien 
Kost,  Assistent,  in  Salxui 
Krallt,  ph.,  Kanftn.,  Ln  Nürnberg 
Krapf,  E*farrer,  in  Krönungen 
Krapp,  Besirksger.-Bth.,  Ln  Cronach    - 
Krappmann,  Dr.,  k.  Hofrath  d    , 

Gerichtsarzt,  in  Lichtenfela  i 

i  i      I  'ameralpraktv,  in  Pforzb.  i 

B  :  l 

Krause,    Apotheker,  Ln  Freiberg  i 

[lr.,  in  Potsdam       I 
Krauis.  Dr.,  Kreiss  Ben* heim  ' 

Krauls,  Oberlehr.,  in  Gunzenhausen  i 
Kraui'ser,  Bildhauer,  In  Nürnberg  i 
KreroPt  GymnasialU,  in  Mannheim  2 
Krefs,  Deks  a.  in  Uarkti  clbach  'i 

Kretsobmer.  Otto, i  mi  ister  beim 

B<  i  ffaml  ni  KieferstÄdtel  i 

Kretz,  Leideger,  Pfarrer,  In  st. 

Martin   in   PaSSeir  1 

Kreutzer,  K..  Kustos,  in  Wien  5 

Krones,  i  i..  Dr.,  Prof.5  in  Kaschan  S 
Krug,  Frau  von,  Ln  Berlin  3 

Krüger,  M  I...  Baurath,  in  Hanj 
Kruthoffer,  Bucbhdlr»  in  Frankf.  a/M.  - 
K  iirnliM  i  _',.  Graf  l  .  -lurist,   in  ^  ien 
Kugel,  Kaiiini.,  in  Lüdenscheid  i 

Kulm.  OberamtnL,  Fran,  in  Potad.  'i 
Kummer,  Buobbdlr.,  in  Leipzig  *n 
Kurs,  Gg., Dr., Kanzl  ■  :;.  .,.  Berlin  l 
K  ur>-  Auguste,  in  Berlin  l 

Kursen,  k.  Rechtsanwalt,  in  Berlin  i 
Kuss,  Pfarrer,  in  ßsebhofen  2 

Iviii'sw  i:  'l  r.  M.iii^'ii-Unh  r  ;  irlßi  *S 
Kyaw.  it.  \ ..   in  K  iederspaak  l 

Laib,  PI  Rechberghausen       i 

Lampert,  Fr.,  Pfarr.,  in  [ppesheim     2 
Lander,  E.,  Kantm..  in  Birmingham  :; 
raf,  Karl  \ .,  k  Band*  Ist 

in  N lirnberg  ;; 

Landgraff.  Rechtscand.,  in  Leipzig     :» 
raff,  K.  <;..  Rechtscan didat,  in 

Leipzig  (175  Li.   UUii  n  7 

Landwehr,  W.,  Kaufm.,  in  Berlin  3 
Lang,  Jos.,  Dr. .  LandgoricbtsarzA,  in 

Neuraarkt  a  lt.  1 

Langer,  a..  k.  G3  ranaajall.,  in  Leit- 

meritz  1 

Lanzondor£er,  Lehr.,  in  Guttanberg  ' 
Latendorf,  C,  Bucnhändlergehilfe. 

in  Neustretitz  1 

Lauster,  Baumstr.,  in  Miohelstadl  i 
Laüterbach,  Nik..  Üühlbes.,  m  IH- 

tersteinach  — 

1    M  n  1  \ .  Baronin,  in  Wien      u 
I  agen.  Kaufni.,  in  Nürnb. 
Lehmann,  i'i'..  Adi  ok-,  Ln  Köln 
Lehmann,  Fr.,  R<  nti  n\  erwalti  r,  in 

\uiiii>.  rg 
Lehmus,  Dr.  pbüU,  Prof.,  in  Berlin 
Leist,  1  Prof.,  in  Jena 

Lenz,  w  ..  1  ..  .  .  im. u/h,  ,in 

Leonrod,  Frhr.  \ ..  k.  Vi.i  1  cer,  suSt 

z  1  ■  1 1  <  • 


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EL,  Dr.  plnl..  in  Berlin  i  41! 

Lettenl 
\.  Loubnitz,  Kammerherr]  In  .Im., 

i     tffttli     i I(li 

i  i  in.  Job-,  Kfm  iii  nberg     i  :'." 

:   > ler,  ui  Crefeld        i   US 

i loi     uj  i  r<  fi  \i 

Lieb  ith    In  Bibi  raoh  i 

Lieb,  Km  l.  l'n  Jlgor,  in  Bietritz 

B k.  Gericht«    u 

liiirn.iivi    in  Etelchenball 

D      Kn       Phy«     in    i]  n  ibi    :    i   i 

Lilienhalo,  l-   Kreisriebt,  In    II US 

i  ,i,,i       I 

l.imli,  i^ 

f  1  45 
Linz,  Ob  i 

Lippni  hei .  Buehblndorm.,   In  nördl         M 
,it   l,.i,il,  rliaih  l    15 

I    W  |  Knufin.,  In  lim 

!         tOr,    Hl    .  Kn:, 

1/  \ .  K-,h.  I    jur.. 

i    12 
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in  Gotha 

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Ludn , 

ml, 'inl.  .    in    Kai 
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«.  kr. 
l.uikiii.  i:.  Chr.  v.,  Landdrost,  Geb. 

Kalh.  in  i  kii.iIm  I    i;, 

Latze,  AiiIiiu.  Dr.,  Ln  Käthen  'im 

Kath,  in  Mannheim  2  — 
Ma,  kii  .'  .  Beilei  hl,  in  NördiiDgen  U 
Mahr.  F.,  Direkt  I        tcb 

Mai-r.  Li-iin-iinli  liraiiil..  In  BraonAQ  I  I- 
Mau.  I  lai,/.  Tonkttnstir.,  in  Wien  i  in 
Ualsen,  Conr.,   B.  >.,    k.  Kammer- 

jonkei  /.ii  Uarzoll  t 

Ualtzahn,  1  ran  Bar.  v.,  in  Berlin 
.Mim, lim   Eteg    Etegistr..  ,i  i   i;. 

Uangstl,  K  .  Kill,  i   Y.,  I.   K.  g.  Kalh, 

in  M  uneben  2  — 

.Mann.  .1.  S.  iim..  Consol,  in  Lübeck    l  4fi 
Uärcker,  Pran  Geb.  Haih.  in  B 
Märklein,  Dr.,  in  Crefeld 
Marmor,  J.,  prakt  Vi/.i.  in  Constviz  i 
Marqnier,  B^echtsanwalt,  in  Do 

esehingen  l  12 

h.  Rektor,  in  Potsdam  * — 35 

Marschall  v.  Bieberstein,  A.  Frhr.  v.. 

bad.  Geh.  Etatb  n.  Bnndestagsges. 
.i,iii.  in  Plauen 
Martens,  iJr..  Medlzlnalrath,  in  Do 

naneschingen  i   i  ■ 

Martin,  k.  Etank-Eass.,  in  Etegensb     i 
Marx,  Btadtscholtb.,  in  Etottweil        l  — 
Mattes,  Pfarrer,  in  lii  islingen  i  i^ 

direkter,  In  Gotha  i  i,, 
Maiiliai.  II..  Äpotb.,  in  Schwabach  l  iL' 
Manrer,  General-C a  1 1  ,  in  Bi  i  i  ü 

Malirrr.   A..    ralul.  iiiimI..    in  Ki-laii-,'ii    1 

Maurer,  Karl.  Strassenbautunteroi  '<> 

mer,  in  Kl.  Neafa 
May,    \..  Dr.,  k.  Bez.-Ger.4ath,  in 

München  i  - 

Bezirksgerichtsaccess., 

in  Nürnberg  1  4a 

Mayer,  F.  C,  Professor,  in  Nürnlig.  -i  \  . 
Maynz,  Geriohtsacoess.,  m  Darmst  i  4.*» 
Mayr,  c.  Hr..   k.  k.  Behnlrath,   in 

Preshurg  i   10 

Mebold,  Chr..  Cnnlil..  in  Niinllintre»;  —  48 

Medicns,  Em.  Fr.  ll..  k.P£arrer,  in 

Barthelmesaurach  <  12 

Meier,  Pfarrer,  in  Pflanmfeld  i  12 
Meiisner,  O.   v..  Bergingenieur,  Ln 

Dresden  l  45 

Menger,  Max.,  stud.  jur.,  in  Wien  i   i:. 

Mennel,  Pfarrer,  Ln  Ottenbach  l  — 

Menning,  Biseno   Ln  p.,  in  Coburg  l  — 

Meran,  Grf.  Fr.  \..  Erl.,  in  Graz  ä8  20 

Merk,  L,  Dr.,  Chemik.,  Ln  Darmst.  l  — 

Mi  rkol,  A..  Dr.  jur.,  in  Darmstadl  I  L5 
Merkel,  i.ii'iv.  .  K.inin,.  m  Nürnberg  :i  — 

Mertel,  Bürgermstr.,  in  BLro  i  —  30 
Mesthaler,  .1..  Kaui'm..  Ln  Barmen 

Mete,  r.  Bildh.,  in  Gebrazhofen  l  — 
Metzger,  Karl,  in  Nürnberg 

Meteger,  Dr.,  i»r.  Arzt,  in  rXegensb.  i 
Mevius,  1!..  l'alirikinh..  in  Iserlohn 

i.  Staatsanw.,  Ln  Deggendorf  2 

Meyer,  FärbermBtr.,  in  Nürdlingen  -is 
Mej  er,  Blis.,   Pol  tmeistei  i  W 

inl'  II, 

Meyei     n  Ba        uci         i  45 

Meyei  n  Bi  hwarzenhaeh     i  12 

Meylsenburg,  Karl.  Frhr,  v..   -imi. 

Jur.,  in  Münchi  o 
Michaelis,  ei ,  i'nil..  In  Henuannst 
\ii,  i,,  i   J„   \,  tus  i.  Ln  Lengsft  1(1 
Miethe,  Fabrikbes.,  in  Potsdam 
Miltitz  .  ii.  ?.,  i.  am 

Bioben  I  li  Leiteen  .  i., 

Mitschka,  Arnold,  Jurist,  Ln  Wien      )  20 
Mittel  rutzner,  Di     Prof.,  in  Brizen 
Mohr,  Grf.  y.,  Lieutn.,  In  Dornsborg  2  24 
Holenaacj  P.,  in  Ci 

Moran  '  I    i  .  In  Wien  _'  M 

i  N  Weimar  i   i  ■ 

M i>  k  i  elsbe iml    iiiB  gen  ib   i 

Mühlen,  l  hr.  v.,B  l    illdl      i 

Milllci    ll    \  .  i '      Lein  bi        i 
Muli,  r,  Fr.,  Rogl 

Mull,  i .  ,i..  Lvaulin.,  in   i    langi  d  i   LS 

Müller,  \ 

Müller,  Ernst  lu  Gral 
Mull  nbi  rg      i 

M ,iil,  .     i      .  Li öthi  n     i   i  . 

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in   Bi  i    i  i 

Noubronnoi    I 


Neumann,  i..  k.  |,r.  Legations-Sekr., 
in  Carls] 

u .  C.  w    >..  k.  irüeut  ii. 

Platzadjutant  Ln  Etegensburg  i 

k,   K..  Kaul'ni.  ,   ii  i 

Nulil.  Kalitlu..  in  Nürnb  2 

nwirth,  in  Blaubenren    i 

Nlil-I-    ll,  Cs 

i  r,  .!■•--.  Maler,  in  München  i 
Dr.,  Religioi    I 

li t-  Direkt,  Frau,  ui  B 

held,  II..  aus  Bremen  i 

Oeffner,  W..  Lieul  itl  i 

Ohm,  Mi  im..  Dr.  med.,  in  Ramm  l 

Ooms,  Gast,  Ritter  i  .  Jur Wien  2 

1 
d'Orvill  „b.     5 

: 
Ott,  Bi  in  Nürnberg  l 

Pabst,  inl..  Hr..  Hofrath,  in  Di 
Pacht  i 
Palm,  Gymns 

Panwitz,  f.,  Oberstl.,  In  , 

i 
in  Birmingham   6 

.1.  Akt.,  in  Frankenthal  i 

VVi.n 

Parth Uer.  M.,  Müh 

Btadtsteii 


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Paasow,  Di  ,Gyinn  -Dil     n  i 

Pauli.  Dr.,  Sekr_  in  Bremen  s  — 


Rermannst  t 
Paulus,  Finanzaas.,  Ln  Stuttgart  t 
Pawelke,  Propst,  su  Bchwerin  ■  \\  i 
Peisker,  Rüttenfaktor,  Ln  '. 

k.  Archidiak.,  In  Zittau  l 

Peter,  \..  Profess.,  in   i  ,  2 

Peters,  Dr.,Prof.zuStAfra  m  Mi 
Petei  Jen,  Hr..  Generalsuper.,  in  Gotha  1 
Pettenkofer,  Hr..  Prof,  In  München    1 
Peteold,  l'arii,..  in  Marktleugasi       -i 
Peucker,  E.  v.,  General,  in  Berlin     ;, 
li  hauptm.,  in  lim    • 
Pfaff,  .1..  Fiulslinillr..  In  1 
Pfannenschmid,  Dr.,  in  Hannot 
Pfannmüller,   Hr..   Obermedizlnal- 

raili.  in  Darmstadl  1 

Pfordten,  G.  v.  d.    B  \.- 

in  Ansbach  1 

lufm.,  InCron 
Pfretzschner,  EL,  Kauiui..  inCro 
Pinkufs, Bella, geh  B  lu-rliii  1 

Piper,  Dr.,  Üniv.-Prof.,  in  II.  rl 
Plänkner,  >..  Ger.-  üntt  U 
tenbi  1 

1     B  Berlin 

Plenei    1  1 

Pollaachi  ek,  1         Jux.,  Ln  \\  Leu         - 
hr.   v.  .   k.  jir.   Kau, 

herr  auf  Franki 
Poltscbick.  Fabrik. .  in  Nürnbi 
Pommer,  Gg.,  Kupferst,  Ln  München  1 
Popp,  Leon.,  Elaupl  a 
Popp,  I.  ,'iir^    1 

Pontrlk,  Dr.,  Gymnasiall 

lUS,    K.   .1       1    .:.■    ,,       in 

Priekarts,  11..  Btadtrath,  In  Main/.      1 
Prittwite,  Frhr.  \..  GeneralmaJ 

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Profi  Li  ...  Dr.,  Land 

K  Lt  h.    III     B  1 

l'rukl.  J.  A.  Photogl 

I      .     I  .,   ,!.    , 

Puntseb  Dr.,  P 

Pustet,  1  1     B 

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Raab,  1  , nl  .  Dr.,  Btedlpl     InG 

Hall    1      i>    ■    äi  1 

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Fraw,  Pfarrer,  In  Euren 

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relaekr.,  in  Hermannstadt 

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B         t,  Uüttent erw.,  Ld  I.  idn  Egathal  i 
Keuscher,  1) 

i    Nürnberg 
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Richter,  M.,  Gaatw..  in  Ragendorf  *—  30 
B  1  >r.   phlL,  —  52'A 

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v..    I>r..  Staatsrath,   in 

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Schill  her,  \  .  Dr.,  Staatarath,  i  i 

m  München  5  — 

Schiller,  \     -  m    Ln  Pre  -■•       I 

Schilling,  Gericht  arath,  Ln  Lelnalg   "1  10 
Behlelden,  I >r .  Unir.  Prol  •  In  Jena 
Schleifer,  a\np.-Gor.-PrXsnin01denb.  i    U 
Schiern  lein,  v.,  Jurist,  ia  Wien  i  io 

Schli  Binger,  Dr  .  Ln  Leltmeriti 
Schlicht,  *..  Oekonomler.,  In  Potsd.  *i  4ü 
Beblicht,  ^  "ii.  Ln  Welmai  l  AS 

ler,   Hofkap 
Schiott,  II  Re vierf.,  Ln  w  ßi  m  ak         i 

■ 
Sohmaula,  k  Btaataanw.,  in  \ 
Sohmid,  Dr..  Gynin.-Dir.,  InKaechnn     i   10 
;.  qu.  i..ni'ii'  iii     in  n Urnberg  2  — 
bhdlr.,  In  Seh  -  i  II 

s,  hini.lt    a      i  ■   i  Im  i    ;  . 

t    Kamm,  in  Blberacfa  i    6 

,k.,  in  Chemniti     a  — 
i  .  in  Donauesch.     i  IS 
Schmidt,  Bekr.,  in  Donaueacbingen 
t.  Dr.,  Gymnasial  L,  in  Gott 
Schmidt,   I      Kauftn  .  Ln  Gotha         '—  b2l/2 

::.  <  lekonomlep.,  Ln  Uummend. 
Schmidt,  ii.-   Kamin.,   in   Niiri.n 

:t.   A,   llil.lli..   in    -  I   SO 

Bohmltt,  Borer  «I    Rechte,  In  Wien    a  SO 
Scboi5d,  Lii'lu..  Prof.,  in  Wien 
SohmSle,  L  icn  ,  Pabriklnh.,  ia 
Sehneider,  Pr  f.,  in  Gotha 
Schneppo,  Oberstllent.,  in  Berlin       'i  45 
Bchnltaer,  Bii  in  Blberaoh   l  io 

A..  Kamin .,  tu  Nördl.         I 
Sc hniz letai  i.       ■  -    in  NUrnb.  "6  — 

Mediziner,  In  Wien 
Scbfinberger,  Pfarr.,  in  Plankatetten  l  — 

Sch&i ii-  Dr.,  Prof  u.D  -real.  ]   LS 

dam     "i  AS 
»stein  -  gen.  v. 

I  45 
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kaseasor,  In 

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i.in  .    in    NÖrdl.        —  48 

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\..  Stifts- 
kapit.  i"  KL  Neuburg 
Schrot« 

Phllos.,  in  H 

:    i 
.  art  KechtnanwM  in  Lei  rlohn    i  AS 
.    I>r..  Elofgi  i  ichtsadvok.,  in 

■ 
Schüler  \   Llbloy,  R<  asors- 

;  .r,  in  Bei  mannstadl 

<  im    tsalat»,   in  Pforahu 
Bei  Im 
m.  Kreisban- 
rath,  in  An 
Schul*,  I  1 1 ..  im  Bei üii 

>.  halft,   Krel  -'*  r.-Kalh    in  Pol idam 
- .    .  Di      |  i     \ ( / 1 .  i .  i    i 

Schupp,  fcuj  I  i  Pfoi  ilieim 

Si  hui  ig,  G.,  Plauen 

Si  hürmnnu,  E  ei  lohn    l 

Sehn  Lei     i     tun  ,  in  Km.  hbei  g    i  I. 

Ilt     I ..  UtftJM  Ii 

omni  .  Lciowniidfabi ..  In  Mflnch, 
Schwab,   Di  .  Gj  ntnnaiall .  In  i* 

Si  bwai p '    Kau) Sl  idl  r.,  in  Thorn 

Schwarz,  I 

St  bwfl  D      in,  in  BdhniedbJi  i  '• 

in,    In i  I 

Si  liw.M  /.  Vlcto 

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Sehn .  ifWlth.  ».,  In  I  Möhren  7 

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Somai  r.  *.,  Jm ..  Ln  w  leu  !  20 

Sonntag,  Aitii  erlehmuprm.,  In  '  un  9 

Dr.,  k.  Regien.  \  /t.  In  Regenib.    1  — 

,  in  Langen borg 

Hans,  Di    med.,  in   W  leu  !   r« 

kennann,  l't    med  .  In  Bei  ii»  l    LS 

Spill n er,  Stadtratb,  In   r  il  *l    IS 

Sprang        •  ümd  id  1  4S 

i    Gaib        Ist  nbe      1 

kmmei  gei  t.  bl  i  Mhln,  In  Bcrl.    I    I) 
Stachow,  Panllne,    in  Berlin 
Stieker,    '    hl.,  In  Dretden 
i 

Sl  Ulf  II  .l.nn 

.  Icn,  l»i  ,  io  Tuttlingen 
Stall,   \       In  hlti  kt,   In  '  Sin 

| 
Stein,  KiIh.  \..  Bexlrkfeger.  haaeaia 

',  i.  ii 
Ski  in,   Mfihlbes.,  In  Neustadt  b  \ , 
Stein.  Prediger,  In  Potsdam 
Stelubei  In  Ami  bat  Ii 

Stelubai E,   «    .    Dr.,    Gyw 

Sali  ■■ 
Statten,  i  .  Obeilleut.,  in  Neusl  i 

Dr.,  W.  Advok.,  iii   Mun<  I    n 
l»,  .  in  Roslebcn 
Steudener,  II  .  I>i  .  Prof.,  In    H 
Stieg,  !    bi  ikbes.,  in  Potsd  in 

K.,  Apotheker,  in  Offenburg 
Stirl,  k    l  andi  1. 1.'-.  In   Markte rlbai  a 
I  in  u.    Gymnasial-  Pi oi 

zu   K  i  2  JH 

Stokar,  Kurt  v.t  Baubeamt.,  in  Regenab.  1  — 
Stolteriotb,  J.,  Kreiin  >..  Stlftadaue  zu 

Bliken    In  Eltville  l   15 

Störchi  i  i   Stadtsteinai  Ii 

Rechtsanwalt,  in  Gotha  i  45 

in   Ifcrlin       *J  J0 
Strebet,   Revier!      in   Ncustadl  n/A.  1  II 

Streib,  H  ii   ttumelster,  in  Coburg  I    13 

i  1 1  .  i.i  Bei  Ein  1  45 

Stuben  voll,  Emil.  Jurist,  in  Wien  i   i". 

Sudhans,  H  .  Pnbrikinh.,  in  Iseilohn  1  45 
Suttner,  Roth  u.  Lycealprol  .  in  Eichst.  2  — 
Tafel,  Tli..    \Ava\  at,  in  Oi  liringi  n 

i         i  i Di  .   Prot,  in  Bremen  1   15 

G.,  in  Ann 

Salinen  In  ip     in  Saizhausen         i    U 
..i  v.    Juoke      i.i  Ei<  hsl  LI 
Tausch,  Kr.  v„  Li ent..  in  Eichstatt  I     " 

Hl   p.'  RAjIgl.  .i    h    k     in 
itltutsfur  'i  i-i  i .  Gescliichtsf.,  in  Wien  5  50 

Kirr.-,   ».,    Ret  1,1    bist.,    in    \\  icn 

Teltr,  Kaniin  .   in  Potsdnm  ■ 

i  enfel    l  •-.  Kautni  ,  In  Till  lingen  I  — 

i  ■  Dr.,  Stadtphys..  in  Brisen  I  45 

ll.t. .ei.  Fr.,  JinIsL  In  W  len 

Instituts  i. 

In  2  UO 

Tbleme,   Bruno,  Kaufni.,  in  Leipzig  i   15 

Thlermann,  Alb,,  ( Ilt.,  In  Bibcracb  l   in 

i  I I    H.,    kutlquar,  In  Nöi  düngen        1 1 

Hu. .nli. im.  Clmrl-,  i  .    u    "i  /  • ,  | .  i  i    |5 

Tliiimrn,  C-'ara,  Prl.  von,  In  Berlin  1  45 

Tb  Omen,  Math.,   Frl.  *  on,  in  Berlin  i 

ni  Buchholi  —  35 

i    ilner,  C-.  Grul  endh ..    in  de im 

Trenn.   Lud«  .  Pi  ifi  kt,  In  w  len  i    15 

[VI  V.,  K.ini in,  i.i  Goai ihau ien  I 

i  ■  i     \ kt..  in  Plauen  I  4"> 

ii  Offei      |  |   12 
Tdmpel,  Renlenverw  .  In  Schwan   i 

Uechtrltz,  <  .  l  .it-m  .  in  Coblen«  i    15 

l  iln    hl     I.,  In  Ncunnldcnitleben  I    | 

■     \.  \\  .  Knnfoi.,  In  Frelbei  I  45 
VI  all      i  n  O  fl    eldori 

■  i  in..  Prof.,  in    l  ■  oppan  2  .' ' 

Gj  in  Egei  1 7  '/'j 

\  '■<■-■ vci     Dr.,   Pi  ol      In   l  Im  l    Mi 

V .  ith,  Hauptm     I  n  )  oi  ■  lilielm  i 

.  in  Dm mat. 
di  ob  .  "i  Si  uwei  In    I    15 
\  m.  k.  ,  In  Milnstei 

i   ,     ii 

rl    J.  H  ■■  Sl  idti  i  Im bach   i 

\  olkm  tuen  1  — 

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.    w  len  ■    0 

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k.      UM  kl. 

t    Hl 


\\  arbauek,  ^  i     W  .  m  \\  ien 

\\  af-ui.iiniMl.iiil.  K      Lehrer.  In  Heidell 
Weber,  J-.  Bdrgennttr.,  In  Bruchsal 
w  tbt  r,  Fi  .ni/,  Dr .,  in  Halberstadt 
\v<  bei    Stadtbanmsti  ,  In  1  Toi  thdm 
VI  "   ■  .   Dr..  Krelsphyii.,  In  I  bot  n  b  \\     i 

\\  eese.  "  ■  Stadtnah,  in  Tl i  w 

Wcigrl.  M.  Kaufmann,  in  Nürnberg 
Wein.  Domkanit.,  Ia  Regeosburg 
\\  elnberger  .    H   .     \km....  ,,.  |. 
Weinbrenner,  Buchbin  .  In  WaDteraU 
Welnbeimer,  Oberem tm.,  in  i  llwangen 

W    ■■■  '      i  ■  ■  i"  unk    in  Bi  ii" 

Wells.  Finanzen nclp>,  lu  Leltmentz 
VI  -  ifs,  C.    \..  Prlvatm  .  in  Tuttlingen 
Weib,  Di  .  k.  k.  Oberarzt,  in  \\  len 
\\  « Isi  b,    i  .  Ga  tw.,   in  Rugendori         * 
w  elteba,  C..  Pi  ofessoi .  in   w  ien 
\\  eltz.  Ol  erlandbaumstr.,  in  Osn  i   i 
Wendisch,  (  ..  Kamm.,  in  Thorn a  W 
Wenn  Eng.  Blsenb.  Insp  .  in  Cobm 

^  enzel    I Fi  nu,  '  louvei  u  i 

der  k.   Prinzessinnen  In  Bannovei 
Wenzel,  G.  W.,  Kfm.,  In  Lauterbach 
\\  ii dei .   F  -   K.inliii..  in   Nfln 
>\  erroeschec.  E.  E.,  Jn.  ist,  in  Wien 

Werner,  J.    '  .   ' .  s n   -  .  I  .   in  Bonn 

N\  «•!  ner,   ■> .,  Pi  ol  -  In    fi  oppan 
Werlhei  n,  G.,  Frhr.  v..  k    pr.    kubei 

ni  i.  Gesandt«  .  in  Athen 
Wiedmann,  K-.  Apotheker,  in  Blberach   1 

Wied ann,  II..    kpothek.,  in  Forchh.     1 

1 

1 

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H.  kr 

2  J»i 

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l    15 

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l    15 

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5  15 

i    .i 

,    ,ii 

u  legaod,  F.  G..  Frankluri   i  M 

VI  Ei  .ni .  Pfarrvikar,  in  Erbat  b 

W|   icnd,   Res    '.  ■  lesa  .  in  Ansbach 

Wilcke.  Ki  «nl  .  in  B 

Wild,  R  ,  Kim..  >n  Blberach  *I 

\N  lld,  (i  ixtwirth,  in  Nürnberg 

\\  Eid,    I.  G..  Semlnai  dli  i  ktoi    In  Plani  n   i 

\\  ilhelmy,  t    .   Hotzh  indl.,  in  Berlin         I 

Wllkens,  Gymn.  Lein.,  in  Bremen  l 

a  iii. .  Baron  v.,  in  Weimar  i 

w  lllich,  i  .    Prii  aun  .  In  Fi  ankenthal      i 

Knofm.,  in  Gntha 
Wlmpffen,  Gral  V'icloi  v.,  k.k.  Linien« 

:  li.'iii..  in  Vem  11 

\\  [mpffen,  i.ii.  v  Obi  i  Iltn  ,in  Vi 
\\  impffen,  i.i  ifin  Mai  ia  v.,  in  '>' 
Wi mpffen.  Grfn.   M    \..  Frl.,  in  Wien     5 

Winkler,  Dr.  Landger.-Arzl    in    S L 

Wintermantel,  Radi,  in  llonauehchiiigen  1 

Wlnzei     i       Leh I  l 

Wirslns  :.  Rth.,  In  Zu  Ickau  I 


12 


2V, 


Wltkowska,  Frau  i  on,    in  Berlin 
Wittgenstein,   11  .  Gut  ibe*  -  In  VI  len 

......  ui  Bei  iln     i 

Witzleben.  M.  \.,  Hauptm.,  in  Mellsen    l 
Woll,  Pfai  rverv  blnaen    i 

\\  oii,  D...  Rechtsnnwalt,  In  Lii  bi 

\\  nlt.  D.  .  \pnthe  t.,  In  LI e  n/1 

Wolff,   h     i   tu  .  in   Mtdorf  1 

Wolff,  Hotgi  i.  Uvok  .  in  Bruchsal  l 

l  Ibei   iniin..  in  Crailsheim  l 

Wolff,  i  .1  .    K .  in    Gotha  M 

w  illvt  ii  Mi  l  antei  bu  rg.  u  .  Ritte i  gut»- 

'• 
\\  bllwni  'i.  Lautet  tiui    .    w    Frbr,  ton, 
Geh.  Haiti,  in  Mannheim 
■ 
Wundet ,  Herrn  hnfürli  Iii  ,  In  \\  .i1 
Wünsch    i      Co    .       ito       i  I    nllsliel  "  l 
Zahn.  Obi  i .  In  Sondei  ihau*en  l 

/alnil.n,         II.  .    Fürth      I 

,  iii  Potsdam       *l 
Zech,  K.  v.  Rentler.  lu  Gotha 
■  lajoi .  .ml  Steinegg 
Zeltler,  Justine,  Fr|  .   in   Sti  1 

Zehnten,  von,  aul  Schlelnlti  bei  Mclfiien    i 

w    ■  \ 
ii,  nu    .    Mitglied    des   bist. 

- im  i  In  w  len 

Zi  Itnei .  Joh.,  um  ,  In  Nflra 
Zettel,  k  .  k    -  Eli  hst,     i 

1 1  . .      ,..■.,      .  i  , 

rakt  .  in    v  n 
i  .  .  ■  .... 

Zlmmei  n  Dir,  In  Müm  hen  l 

/im i  n  .     ni    «  .  Beamt,  ■•    k.  k. 

inlbank,  In  ^^  Ii  n  .' 

/  .i.m  iii    Samuel,  Prol 
/,.  .  ,     Di      i  ml     i.i  Sti  aHund 

.  /n  Elu  iMi 

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mkfnrl    i/M 

i  .         ..un«  i   i  .   Sal ■  I 

i   -  ii   i  bur| 
■    ■ 

in  lu  /•  ibst 


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1 


Summ« 


Buchdr.  In  Nürnberg 


NÜRNBERG.  Das  Abonnement  dos 
Hiatus,  vrelob.es  alle  Munal--  «  rscheint, 
wird  ^anzjahri^  ati^'-nuiiiiii.  n  und  betragt 

naohdor  neuesten  Postcom  ent t,(  I 

Postämtern  and  BncnJundlungeu  Deutsch 
tnndi  iui-i.  Oestrelehi  SfL  Wkr.  Im  -in. 
Ful's  oder  2Thlr.  preuls. 

Für  Frankreich  abonnit-rt  mau  in 
BtraAburg  b<  I  C  i  Schmidt1 .  in  Paris 
bei  der  deutschen  Buchhandlung  von  F. 
hUiaoksieck,  Nr.    Li.  ras   de    Lille,   oder 


\wmm 


Füll  KLAUE  »Ell 


Neue  Folge. 


Im  i  dem  Postami  In  Karlsruhe;  für  '■•«y 
[and  bei  Williams  &  Norgate,  11  Hen- 
rietta-8treetOoTent-6arden  in  London ;  für 
v  ,  den  Postamtnen  Breöun 

und  Hamburg.  — 

den  Zu  •  cken 
des  üueigera  w  ■rissejuMhaft- 

lichem  Gebiete  In  Verblödung  stehen, 
Verden  aufgenommen  um!  «irr  Kaum  »i- 
uer  Columnenaelle  mit  7  kr.  odei  iSgr 
berechnet 


DEimilEt  VORZEIT. 


Achter  Jahrgang. 


1861, 


ORGAN  DES  GERMANISCHEM  MUSEUMS. 


März. 


Wissenschaftliche  MiMkeiluugen. 


T  n  r  »  m  p. 

Eine  historische  Skizze. 

Von    Conradin    v.    Moor    in    Chur. 

(Fortsetzung.) 

„Castellatz,"  erzählt  Goswinus,  ,, einst  der  Trasper  Sitz, 
stand,  seit  seiner  Pilgerschaft  nach  Jerusalem ,  ode.  Da 
befühl  Ulrich  eines  Tages  seinen  Knechten  denselben  zu 
zerstören,  auf  dafs  von  dieser  nahen  Burg  des  Klosters 
Ruhe  und  Sicherheit  nie  gefährdet  werde.  Es  geschah. 
Noch  sieht  man   die  Spuren   der  gebrochenen   Mauern." 

Und  noch  etwas  beinahe  Wichtigeres  blieb  zu  ihun 
übrig.  Es  galt,  die  Schirmvogtei  tüchtigen  und  erfahr- 
nen Händen  anzuvertrauen  und  gleichzeitig  der  Schirm  - 
vogle  Hechte  und  Pflichten  für  die  Zukunft  zu  bestim- 
men, damit  dieselben  nicht  zu  Unterdrückern  des  Gottes- 
hauses wurden.  Ulrich  übertrug  jene  dem  lütter  Egeuo 
v.  Matsch,  dem  er  verwandt3*)  und  zugethau  gewesen. 
Dieser  übernahm  sie  aus  seinen  Händen  in  Gegenwart 
des  Bischofs  Adelgot  von  Cur  und  mufstc  dabei  schwu- 
len, das  Hecht  zu  schirmen,  nie  zur  Unterdrückung  zu 
mißbrauchen,  bei  der  Ahlsw  uhl  und  anderen  klösterlichen 
Handlungen    Die    iingerufeu    des   Klosters   Zwinger    zu    he- 


*)   Er  war    »ein   rechter  Vellcr,  Sohn    der  Schwester  »ei- 
ne» Vater».     Ihr  Vorname  erscheint   nirgends. 


treten  und  von  den  Gotteshausleulen  keine  Steuer  zu  er- 
pressen l;'). 

Als  auch  in  dieser  Richtung  gesorgt  war.  legte  Ul- 
rich II.  gleichsam  noch  das  letzte  Irdische  von  sich  ab, 
—  sein  Wappen.  Er  führte,  wie  Goswin  sagt,  ein  dop- 
peltes :  dasjenige  seines  Hauses,  —  einen  Regenbogen, 
und  dann  noch  den  Schild  des  Glaubens,  ein  goldnes 
Kreuz  im  weifsen  Felde,  womit  der  Sage  nach  seine 
Waffengefährten  ihn  geehrt,  weil  er  ein  tapferes  Schwert 
gegen  die  Ungläubigen  geführt.  Ersleres  übergab  er  den 
Edeln  v.  Wasegun,  die  noch  zu  Goswins  Zeiten  den  Re- 
genbogen  in   ihrem   Schilde   führten. 

Schon  etwas  früher,  im  Jahre  1161,  war  Uta,  seine 
Gemahlin,  in  <las  Fraueos  Hfl  Munster  getreten.  Goswi- 
nus will   aus    einem   Gemälde  4°),    das    zu   seiner   Zeit  im 

")  Goswinus,  84. 

l0)   Es  truj;   die    tuhchrlfl  : 

.  i  bristo  opfert,  Blaset'  Well  entrungen, 

Ulrich,   von  de»   Himmell   Mriilil   durchdrungen. 

Viel  hat  er  der  Kirche  ragewie  l  D 
Auch  die  fromme  Uta  ererd  gepriesen. 

In   des    Herren    Minis    bring    deine    linlien  ; 
Ulrichen  wird  der   Herr   mit   Gnade   hil'cn 

Die  dei   Kirche  Wohl  dnreh  Opfer  gründen, 

Werden  droben  die  Vergeltung  linden. 

Ulriefa  Ist,  und  Uta,  dies«  Kbeten  Stutze. 

l > n i -•  ile  Qotl  nn.i  teinc  heilige  hmgfraa  soMtie." 


Vnzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


76 


Kloster  Marienber?  hieng  und  eleu  Stifter  (hier  i >t  II- 
rich  II.  gemeint)  und  die  Sliftenn  darstellte,  —  Ulrichen  in 
Pilgrimsgestalt ,  im  härenen  Gewände,  mit  einer  Palme 
in  der  Hand.  IIa  in  ein  Noiinenkleid  gehüllt.  —  den  Schlufs 
liehen,  dafs  Letzlere  den  Schleier  genommen  habe,  be- 
vor Jener  in's  Kloster  gieng;  aber  er  brauchte  darüber 
nicht  in  Zweifel  zu  sein,  da  im  Verlaufe  der  Chronik 
aus  seiner  eigenen  BecaMMg  hervorgeht,  dafs  llrich's 
Eintreten  in's  Klo.-Ier  vor  1168  gar  nicht  möglich  war. 
Abt  Albert  zu  Maricnberg  starb  nämlich  Anfangs  des  Jah- 
res 1152;  dann  folgte  ihm  wahrend  sechs  Jahren  sein 
Bruder  Mazelin.  hierauf  Schwiker,  der  fünf  Jahre  regierte. 
Als  neuer  Abt  wurde  nun  Gehhard,  ein  Mönch  au-  ( diu. 
gewählt,  .und  hierauf  nahm  der  Gründer  des  neuen  Baues 
selbst  dai  Ordeoskleid"41]  B*ie  Worte:  .seinem  Bei- 
spiele folgte  Uta"  können  ebensowohl  auf  die  Enlschlics- 
sung  seihst  gedeutet  werden,  als  nur  die  Aiisfuhrmiir  des 
Entchiusses.  «reicher  bei  Ulrich  noch  Manches  vorausge- 
hen mutete,  was  bei  Uta  keine  Verzögerung  zur  Folge 
hatU.  Hingegen  ist  es  wahrscheinlich,  dafs  Ulrich  III. 
gleichzeitig  mit  seinem   Vater  zu   Harienberg  eintrat. 

Vnli  I  las  Beweggründen  zu  forschen,  ist  überflüs- 
sig. E.-  hiir  im  Geilte  jener,  durch  die  Kreuxzttge  bis 
zur  Schwärmerei  exaltierten  Zeit,  dals  manchmal  ganze 
Familien,  die  Bitern  sammt  den  Rindern,  der  Welt  und 
ihren  Gcuusscn  entsagten,  um  dem  Herrn  mit  mehr  Auf- 
n|ilrrung  zu  dienen  Auch  mas  die  Annahme  nicht  am 
unrechten  Platze  sein  ,  Uta  habe  gleichsam  durch  das 
Opfer  ihres  übrigen  Enlenlebens  zur  Sühne  der  Schuld 
ihn Ifl  Galten  beitragen  wollen.  Möglich,  dafs  ihr  jenes 
noch  immer  unzureichend  zu  sein  schien;  denn  wir  se- 
hen sie,  kaum  ein  Jahr  nach  ihrer  Einkleidung,  im  Klo- 
ster ob  der  i  nlv n  1:  i  selbst  den  Pilgerstab  ergreifen,  um 
am  Grabe  des  Brlösers  das  gnadenreichere  Gebet  als 
SOboe   KD  Goswimis   ei  zahlt   hierüber,   nach  ei- 


Am  Grabe  i>i  Ulrich  als  Rittet  vorgestellt;  in  der  Hand 
li.ili  bi  im  Matt,  woran!  des  Klosters  Keferbofe  und 
Goter  sieben,  —  doch  erscheint  dabei  nicht  jedes  — 
niii  den  w  orten 

DicK   li.iln n    wir   auch   hcschicdco, 

Zn  UM-,  n  r  9eete  Frieden. 

Sein   Andenken   leiert   diese   Imchrill  : 

,.ln  den  Hoochegewaadc  Gott  ergeben 

\\  "Hl.    ilir    \\  i  II    i  •  r.ii  hh  ml,    I  li  tili    Irh.  n. 

Nur  die  leben,  aue  des  Well  gestorben. 
Wehe  iiini,  ilrr  nur  nach  seitlich  Gut  geworben." 

Gent  in 
")  (....■.%  um  . 

n)  Haaatet  in  Heewterthsle,  laura  swei  Stunden  ron  Ha 
rfi  nberg  entfernt. 


ner  sehrifllichen  Nachricht  des  Abts  Gerhard,  wie  folgt43): 
Als  Uta  rtn  Nonnenkleide  zum  Grabe  des  Erlösers  wallte, 
unterlag  sie  deu  Beschwerden  dieser  laugen  Heise.  Eine 
fromme  Bufserin,  Berntrude  geheifsen,  war  auch  des  We- 
ges mit  ihr.  Die  kam  glucklich  wieder  und  brachte 
Kunde  und  viele  treubewahrte  Schätze  von  ihrer  Herrin 
mit.  Kaum  horte  sie,  dafs  Ulrich  beschlossen,  deu  Leich- 
nam seiner  liehen  IIa  über  das  ferne  Meer  in  die  hei- 
malhliche  Erde  zurückzubringen ,  drang  sie  in  ihn  mit 
Bitten  und  mit  Timmen,  dafs  er  dann  über  ihrem  Grabes- 
hugel  ein  Kirchlein  baue,  wobei  für  sie  ein  einsames 
Kämmerlein.  Her  Graf,  in  liefer  Trauer,  willfahrete  dem 
frommen  Wunsche  und  sorgte  für  Berntrudes  Unterhalt. 
Auch  nach  dem  Tode  dieser  Bufserin  sollte  die  heilige 
Stalte  nie  verlassen  bleiben  ;  darum  gab  Ulrich  einen 
Hof  zu  Korlsch  und  ein  Gut  auf  der  Alpe  BuUB4*).  Abt 
Gelihard  übernahm  die  fromme  Stiftung  und  fertigte  hier- 
über eine  Urkunde  aus,  bekräftigt  von  Albrecht  und  sei- 
nem Binder  Berchlold,  Grafen  von  Tirol,  und  vielen  Edeln 
und  Dicnsllculcii  der  Kirche  zu  Cur.  Wenn  je  ein  Abt 
dies  eigenmächtig  Indern  würde,  treffe  ihn  der  Finch. 
Dieses  geschah  im  Jahre  I1ö:5.  In  dieser  Clause  starb 
die  einsame  Berntrude  bald  darauf. 


43)  Chron.,  93. 

11 )  Wahrscheinlich  im  heutigen  Val  fengua ,  zu  deutsch 
Fimbcrlhal,  das  In  das  Montafun  auslauft.  Der  Slif- 
tnngabrief  dieser  hlause  durch  Ulrich  II.  tragt  das  Da- 
tum 1 1 6.3  (ohne  Tag)  und  ist  abgedruckt  Cod.  dipl.  I, 
\r.  139.  S.  auch  Eichh.  episc.  Cur.  Cod.  prob.  i\r.  LH. 
(Fortsetzung  folgt.) 


Ilir    ;ill  !•-.!<•  ci    Herren    «oii    Imcillnirc  . 

\"n  ii.  Simon,  Oberpfarrer,  in  Hichelstadt. 

Bekanntlich  fahrten  die  alten  deutschen  Geschlechter 
bis  in's  II  Jahrb.  kenn  Familiennamen,  sondern  nann- 
ten    sich     lediglich     Dach     ihren     \  m  mimen        Erst    in    dem 

genannten  Jahrhunderte  war'd  es  Sitte,  dafs  sich  suhfichst 
der  hohe  Adel  muh  ■..nun  Stammburgen  b'em le.  An- 
fangs bildeten  >ii  h  aber  nnili  liieiinich  mich  ki  ine  ei  blichen 
GeschTecbtsnamen',  weil  mil  den  Bufgsilzen  such  wii 
ilie  Benennungen  dei  Herren  wechselten,  so  dafs  oft  die 
Söhne  eiries  und  desselben  Vaters,  wenn  sie  verschiedene 

—  er  bewohnten,  h  verschiedene  Nomen  führten 

Dies  macht  die  Untersuchungen  aber  den  I  rsprung 
und  die  Geschlechlsfolge  dei  alten  DynsstenhSusei  so 
schwierig,  dafs  nur  m  hr  w  suige  demselben  ihn    (jenealo- 


77 


Ameirer  für  Kunde  der  deutschen  Vorreit 


- 


gie   mit  urkundlicher  Gewifsheit   Über  due    12  Jahrh     hin- 
aufzufuhri'n    vermögen. 

Da  nun  auch  die  Wappen  nicht  sicher  fuhren,  einmal 
aus  Mangel  an  älteren  Siegeln  und  Wiippcnbildern  ,  und 
duuu  auch,  »eil  sie  sich  nicht  immer  gleich  blieben, 
so  gibt  es  nur  drei  Merkmale,  aus  welchen  sich  einzelne 
Geschlechter  mit  einiger  Sicherheit  weiter  hinauf  verfol- 
gen lassen.  Es  sind  dies  die  Vor  n  a  m  en  ,  die  Gegend, 
in  welcher  dieselben  vorkommen,  und  endlich  der  Stand 
der  betreffenden   Personen 

Der  Mangel  an  Familiennamen  brachte  das  Bedürf- 
nifs  nach  einem  bestimmten  Kennzeichen  der  Personen 
hervor.  Daher  die  Sitte,  dafs  in  jeder  bedeutendem  Fa- 
milie eiu  oder  zwei  Vornamen  vorherrschend  waren,  die 
sich  fortwährend  auf  die  Nachkommen  vererbten  und 
bis  in's  13.  und  14.  Jahrh.  hinein  immer  wieder  in 
demselben  Geschlcchle  erscheinen,  kommen  nun  in  einer 
und  derselben  Gegend  nach  einander  dieselben  Vorna- 
men, wenn  auch  ohne  nähere  Bezeichnung,  vor,  so  ist 
mit  Wahrscheinlichkeit  anzunehmen,  dafs  sie  einer  und 
derselben  Familie  angehören.  Diese  Wahrscheinlichkeit 
aber  wird  noch  erhöht,  wenn  aus  den  betreffenden  Ur- 
kunden hervorgeht,  dafs  dieselben  Namen  dem  gleichen 
Stande  angehörten,  was  freilich  nicht  immer  leicht  und 
gewöhnlich  nur  aus  der  Zusammenstellung  der  einzelnen 
Namen   in   deu   Urkunden   zu   erkennen   ist. 

Eiues  der  ältesten  Dynasteuliäuser  in  ganz  Deutsch- 
land, dessen  Ursprung  sich  weiter  hinauffuhren  lafst, 
wie  vielleicht  kein  anderes,  ist  das  noch  jetzt  blühende 
Geschlecht  der  Fürsten   und  Grafen   zu   Isenhurg. 

Ihr  Stammschlofs  Isenhurg  liegt  im  ehemaligen  En- 
gersgau,  wahrscheinlich  einem  Uulergau  des  Nieder-Lohn- 
gaues,  auf  der  rechten  Seite  des  Kheinstromcs.  Am  Zu- 
sammenflüsse des  Saynbaches  und  der  Iserbach,  00 Weil 
Neuwied,  ist  es  in  seinen  Trümmern  noch  vorhanden. 
Von  der  letzteren  Bach  wahrscheinlich  hat  es  seinen 
Namen  empfangen,  nach  welchem  sich  dann  seine  ehe- 
maligen Besitzer  Herren   von  Iseuburg  nannten. 

Schon  zu  Ende  des  11.  Jahrh.  kommen  dieselben  unter 

diesem  Namen  vor.  Denn  im  J.  1093  erscheinen  II  f  in  ■ 
bold  von  lseuburch  und  1005  Gerlach  von  Iseu- 
burg in  mittelrheinischen  Urkunden  Beide  waren  Bruder. 
Diese  beiden  Vornamen:  Hern  bold  oder  K  e  g  i  n  h  o  I  d 
und  Gerlach,  blieben  aber  das  ganze  12.  Jahrh  hindurch 
die  beiden  vorherrschenden  im  Isenburgischen  Hause,  wie 
mau  aus  der  nachfolgenden  Tabelle  ersieht  In  der  2  Hälfte 
dieses  Jahrhunderts  nun  theilte  sich  das  Haus  in  KWfli 
llnuptslamme,  in  einen  II  e  DI  b  i>  I  d  i  ■  c  li  B  D  und  einen  G  c  r- 
I  a  cliisc  h  e  ii 


Bemholds  i  von  1135  —  1158)  Sohn,  Bruno  I  [\ 
117'.)  — 1199)  vermählte  sich  mit  einer  Tochter  des  letz- 
ten Grafen  von  Wied.  und  nannte  sich  von  dem,  von 
ihm  erbauten  Schlosse  einen  Herrn  von  Braunsberg. 
Er  hinteiliefs  3  Sohne,  von  welchen  Bruno  II.  der  Stif- 
ter des  Hauses  I  se  uburg-W  ied  wurde,  welches  im 
J.  14ti2  mit  Wilhelm  IV.,  Grafen  von  Wied,  aus- 
starb. Der  zweite  Sohn,  Dietrich  I..  gründete  die  Li- 
nie der  Grafen  von  N  i  ed  e  r-I  se  n  b  u  rg ,  »eiche  ihre 
Residenz  im  allen  Stammschlosse  beibehielt  und  im  J 
1664  mit  dem  spanischen  Feldmarschalle .  Ernst  Gra- 
fen zu  Isenhurg.  erlosch.  Arnold  aber,  der  dritte 
Sohn,  trat  in  den  Dienst  der  Kirche  und  war  von  1242 
■ — 1259  Erzbischof  von   Trier. 

Der  Gerlachische  Stamm  aber  begann  mit  Remhold's 
Bruder,  Ger  lach,  welcher  ebenfalls  von  1135—1146  ge- 
nannt wird.  Auch  dieser  hatte  mehrere  männliche  Nach- 
kommen. Unter  diesen  gründete  Gerlach,  der  altere 
Sohn,  die  Linie  von  lsen  burg-C  over  n,  welche  im 
J.  1301  mit  Bo  b  i  n  II  e  rrn  zu  C  o  v  e  rn  ausstarb  :  Hein- 
rich I.  aber,  der  jüngere,  stiftete  die  älteste  Linie  von 
Is  en  hu  rg- Gren  sa  u,  nach  dem  Schlosse  Grensau  ge- 
nannt, das  er  sich  unrs  J.  1213,  unweit  der  Stamm! 
Isenhurg,  erbaut  hatte. 

Dieser  Heinrich  I  ( von  1  I  79  — 1220)  war  vermählt 
mit  Irmgard,  einer  Tochter  des  letzten  Grafen  von 
Cleberg  und  brachte  durch  diese  Heirath  bereits  zu 
Anfang  des  13.  Jahrb.  beträchtliche  Besitzungen  in  der 
Wetlerau  au  sich.  Sein  ältester  Sohn  Gerlach  wurde 
der  Stifter  der  Isenburgischen  Linie  zu  Limburg  an 
der  Lahn,  welche  zu  Anfang  des  15.  Jahrh.  mit  Ger- 
lach IV.,  Herrn  zu  Limburg,  Domdechanlen  zu  1 1  ii  i. 
erlosch,  nachdem  derselbe  im  J.  1414  seine  Heu  schuft 
au  Kurtrier  verkauft  halte.  Sein  zweiter  Sohn,  Hein- 
rich II  von  Isenburg( -Grensau;  v.  1218 — 1287),  war 
vermählt  mit  der  Gräfin  Mechthilde  von  llostedeu 
und  Are.  und  hinlerliefs,  wie  sein  Vater,  mehrere  Söhne, 
von  »eichen  (\rr  älteste,  der  wiederum  den  Namen  Ger- 
lach  führte,  eine  besondere  Isenburgische  Linie  stiftete 
deren  Glieder  sich  von  dem,  durch  ihn  um  1259  erbauten 
Schlosse  Arenfels  am  Rheine  Herren  zu  Arenfcls 
nannten.  Sie  erlosch  wieder  im  .1.  1371  mit  Gerlach  II. 
Herrn  zu  Arenfels  Der  zweite  Sohn,  Ludwig  (v.  1258 — 
1305),  aber,  vermählt  mit  Heil  wig  von  Büdingen,  der 
jüngsten*)     Tochter    des     letzten     Dynasten     von     ISinliii- 


'l    I > : . i -  >ir     die    älteste     von    den    B     ImMem    Qerlach'l 

von  Büdingen  gewesen,    wie    man   bii  p-t/t  angen 

m.  ii  hat,  i -i  eine  Behauptung,  die  Ich  an  einem  andern 

Orte  zu  widerlegen  mir  vorbehalten  rauft. 


79 


Anzeiger  liir  Kunde  der  dantechen  Ndrzeit. 


SO 


Blcxrr»phip 


geD,  des  unermüdlichen  Begleiters  König  Heinrichs  (VII) 
des  Ilohenstaufen ,  wurde  der  Stifter  des,  docIi  jetzt 
in  5  Linien  liluheuden  fürstlichen  und  gräflichen  Hauses 
Isen  b  urg   und    l:  u  .1  i  u  -  ai 

Da,  wie  gesagt,  die  Namen  Hern  hold  und  Gerlnch 
durch  das  ganze  12.,  der  letztere  sogar  noch  dunh's 
13.  und  14.  Jahrhundert  hindarch  sich  fortwährend  im 
Isenburgischen  Hause  wiederholen,  wahrend  aifl  bei  kei- 
uem  audereu  Geschleehte  in  diesii  Gegend  vorkommen, 
so  ist  man  berechtigt,  alle  in  dat  Gegettd  des  Slam m- 
silaai  dieses  Geschlechts,  an  Mittelrhein,  in  den  l'rkun- 
den  vuikommenden  Hemboldi  nod  Gerlache  als  Ahnen 
dieses  Hauses  zu  betrachten.  Aus  der  um  Schlosse  fol- 
genden Tabelle  sieht  man,  dafs  diese  Namen  hier  durch' s 
II.  Jahili  hindurch  sowohl  nach  einander,  als  neben 
einander  vorkommen,  und  deshalb  kaum  ein  Zweifel  da- 
gegen aufkommen  kann,  dafs  nicht  lilos  die  in  diesem 
Jalnhiiiiderle  genannten  Gebruder  Gerlacb  und  llembold, 
eru  auch  die  noch  filteren  llcmbolde  und  Gerlache 
im  Kl  und  '.).  Jahrhunderte  bis  zum  ersten,  bereits  in 
der  Mitte  des  9  Jalirh  erscheinenden  llembold  hinauf, 
Iseuli  arger  gewesen   sind 

(Sehlufs    folgt.) 


II II II«     14  leelllliCl'. 

Zu  dem  ..Bcitniife  zum  Leben  Johann  Klceberirer'.s 
des  guten  Deotscheo",  welchen  K.  in  Nr.  12  des  knzei- 
gers  v.  I8GO  geliefert  hat,  sei  hier  nachgetragen ,  dafs 
bereits  im  ].  1849  Professor  H.  F.  Mafs mann  eine  ziem- 
Hcfa  ansfnhrliche  Lebensbeschreibung  des  „guten  Deut- 
schen" in  Lyon  in  Slricker's  Germania  (Frankfurt  S.U., 
1849),  III.  1  -.  8  252  25S  geliefert  und  such  die 
iuiiiL'eii  7.11  Wilibald  Pirkheimei  berührt  hat,  wenn 
er  auch  nicht  des  Letztgenannten  heftige  Angriffe  gi 
seinen  eigenen  Schwiegersohn  damals   gekannt  zu  haben 


#.  ur  l;«-»r  hl  ritt*-  <!«■«  ii«l  .■  i  i--  i  i  li  1 -<  !i  •  11  Dieli- 
l«r-     II«   i  II  ii<-  li    ll<*>>     tr/.ICN    1011     II  iene:-- 

\  l'IIMt  ||<l|  . 

Mitgeiheill  von  Prof.  J.  Zahn  in  Presborg, 

In    den      Wiener    Jahrbüchern    l     Literatur1     (1831), 

lld    56,    kozeigebl    s    257,  Im t  Wulf  gegen  die  dum 

dei    osterreic  U.    I>  ichter    Heinrich 
de!    A 1  /.  1    voi     Neustadt   im    1 5    Jährt    gel  bl    habe, 
■    llen    dai    Gedii  hte    desaelb ibei  11  d 


nachgewiesen,  dafs  man  dessen  Existenz  in  die 
letzten  Jahrzehe  nie  des  13.  und  die  ersten  des 
14.  J  a  brh  u  11  dert  es  setzen  mllsse.  Folgende  Urkunde, 
die  zwar  -Meichelbeck  in  seiner  historia  Frisiugens.  II,  2. 
p.  145,  Nr.  229,  bereits,  doch  nicht  fehlerfrei  abdruckte, 
scheint  mit  Bestimmtheit  auf  Meister  Heinrich  zu  bezie- 
hen zu  sein  und  fuhrt  uns  liebst  dem  Namen  seiner  Frau 
auch  seine  Wohnung  zu  Wien  naher  au  Ich  gebe 
sie  hier  neuerdings,  nach  eben  der  Copie,  die  auch  Mei- 
chelbcck  vor  sich  hatte  und  die  in  dem  sogen.  ..Nolizen- 
buchc  Konrad's  III.  (v.  FreisiugJ"  f.  32  b.  aus  gleicher 
Zeit   mit  dem  betreffenden  Originale  sich  befindet' )■ 

1312,  28.  Octob  ,  Wien. 
„Wir  G(otfrit)    von  gotes  geuaden   Bischof  ze   frisin- 
gen.   verleben    eteet.    daz    wir    vnser    haus    daz    gele- 
gen  ist  in  dem   hindern  Ort  vnsershouszeWien- 
ne1)    vnd    ze    der    einen    Seiten    triffet    gen  dem 

c 

graben  gelnzzcn  vnd  geantw  rt  haben  dem  erberen 
manne  Meister  Heiurioh  dem  Artzt  von  derN'ew- 
en  Stat  vnd  siner  havsfrowen  fr o wen  Alh.  als  ez 
ietzvnt  gepawen  ist,  vnd  begriffen  hat,  vnd  dar  zv  in 
dem  hindern  hof  von  dem  alten  cheller  nah  der  leng 
zehen  eilen  vnd  von  der  Maur  die  triffet  an  Meister  Mi- 
chels haus  entwerihes  in  den  hof  zwelf  eilen,  also  daz 
der  selb  Meister  II.  vnd  sein  vörgenantev  havzfrow  ze  ir 
lebtag  daz  selb  vnser  havs  mit  dem  vnd  wir  v.or  dar  zv 
benant  haben  inne  haben  vnd  niezzen  sulen  vmb  einen 
genanten  zins,  den  si  iierchleich  vns  vnd  vnserm  gots- 
hnus  da  von  gebeut,  zwelf  Schilling  wienuer  pfeuning.  die 
sulen  si  gehen  nllev  jar.  ze  w  eihnaditen  ein  halb  pfvnt, 
zu  Pfingsten  ein  halb  pfiint,  vnd  ze  sant  Michels  tag  ein 
halhs  pfvnt  V.r.  hat  auch  der  vorgenant  Meister  II.  VBS 
gelobt  auf  daz  selb  haus  vnd  die  hofstat  ze  pawen,  vnd 
ze  Mauren  XXX.  pfvnt  wienuer  pfeuninir.  \ml  weil  er  doh 
der   selben   pfeuning    niht    zehen    pfvnt   an   gelegt   hat,   so 

o 

so  sol  er  vnd  sein  hansfrow  geben  den  alten  zins.  swenn 

Such  die  selben  zw  en  leih  li  b  !■  es  hi  b  eil  t,  oder  niht  en- 
sinl.  sii  gevelt  daz  nlTt  'enant  hnus  ledichleich  vnd  gSr 
wider  an  \nsei  gotshtns  mit  allem  dem  daz  darauf  ge- 
pawel    ist      vnd    swu/    fnihaz    an    dem     haus    geschihl    um 

vngeliche,   von  praol  oder  von  val,   dai   snl  der  vorge* 

r 

nant  Meister  II    oder  sein  hatislrovi   pestern,  vnd  wider 

peingen    vor    11    selbes    gut.       So     Milen     si     auch     nah     der 

allen  gewonheit,  swenn   wir,  oder  vnser  erbau  ratgeben 

■(   \\  leune    Seilt,    VOn    dein    bau-    in    \nseru   Iml   leihen   zwai 

peite.  vnd  swenn  si  den  zins  sli  Mir  begriffen  1-1  ut- 
litasent,  vod  niht  gebeut  so  sdlen  si  dulien  dar  vmb  allen 
den  schaden  dei  gel  nah  pofehrehl  in  der  siat  ze  Wlen- 
nr      \uiii  dient   man    lehi  pfenning   von  dem  vorgabaa^ 


81 


Anzeiger  fur  Kunde  der  deutschen   Vorzeit' 


82 


leu  zins  ze  purchreht  hmtz  Georin  in  dem  selben  Imi 
ailev  iar  Datz  Wienne.  M°.cccxij.  in  die  Apostolorum 
Symüiiis  et  Jude." 

')  Dieser  Codex,  der  Verlassenschaft  des  ehemaligen  frei- 
sing. Ilofraths  Hoheneicher,  dann  des  Munchener  Dompropstes 
v.  Ueutinger  entstammend,  hinlerliegt  als  Bd.  250  b.  der  Ab- 
theilung „Heckenslallers  Krisingensia"  in  der  Bibliothek  des 
Domcapitels  zu  München. 

1 )  Bekanntlich  nimmt  gegenwartig  der  Trattnerhof  die 
Stelle  des  früheren  Freisingerhofes  zu  Wien  ein.  Der  letz- 
tere bestand  noch  1719  (cf.  G.  A.  Schimmcr's:  Das  alte  Wien, 
2.  Heft)  aus  mehreren  Gebäuden,  wie  wir  auch  solcher  2  im 
Urbare  des  Bischofs  von  1316  angezeigt  finden  ;  das  vordere 
(domus  anterior)  nach  der  Goldschmiedstrasse  zu  (in  strata 
Aurifabrorum)  erhielt  von  Bischof  Gotfrid  (undat.  Urk.  im  ge- 
nannten „Notizbuche"  1.  c.)  „Johans  Jacobs  svn  des  Chnof- 
lauhs",  und  das  hintere  —  wie  die  Urkunde  besagt  „in  dem 
hindern  Ort",  d.  h.  nach  der  Aufsenseite  der  Stadt,  dem  Stadt- 
graben zu  —  besafs  Meister  Heinrich.  Im  genannten  Ur- 
bare heilst  es  f.  tia  „domos  interior  Medici  soluit  \ij.  solidos." 
So  wie  an  die  Stelle  des  vielgliedrigen  Freisingerhofes  und 
seiner  Capellc  ein  neues  massiges  Gebäude  getreten,  so  hat 
sich  auch  nach  der  alten  Stadterweiterung  die  Benennung  der 
Gebäudeseiten  derart  verändert,  dafs  die  nach  der  Gold- 
schmiedgasse die  Rück-,  jene  nach  dem  jetzigen  Platze  der 
„Graben"  gegenwärtig  die  Vorderseite  heilst. 


Zustände. 
Sprache  und 

Schrift. 
Schriftkunde. 


I'ener    den    fäehranrli    itrit lii«cEi<-i-    /itlciu 
«im!   die  Veränderungen   derselben. 

Vom  Oberrentamtmann   Mauch  in  Gaildorf. 

(Fortsetzung.) 

2)  Für  den  Nachweis  der  in  der  Gestalt  der  Ziffer 
Zwei  vorgegangenen  Veränderungen  stehen  mir  nicht 
so  viele  Materialien  zu  Gebote,  als  dies  bei  der  Eins 
der  Fall  gewesen  Aufser  dem  schon  angeführten  ho- 
henlohe'schen  Siegel  von  1235  ist  mir  weder  vom  13. 
noch  vom  14  Jahrh.  her  ein  solches  zu  Gesicht  gekom- 
men, auf  welchem  ein  /.«cur  zu  finden  wäre;  und  eben 
so  wenig  habe  ich  diese  Ziffer  auf  irgend  einem,  aus  der 
eben  genannten  Zeit  abstammenden  baulichen  oder  Kunst- 
denkmale  wahrnehmen  können.  Zwar  ist  mir  bekannt, 
dafs  sich  au  der  Kirche  zn  Weifsenburg  im  Nordgau 
( Miltelfranken)  die  Jafarzahl 


•1-.£*.A- 


in  dem  eben  gedachten  Jahre  geschrieben  worden  sei,  und 
glaube  deshalb,  vorerst  Anstand  nehmen  zu  müssen,  sie 
als  Beweis  -  Urkunde  fur  die  fragliche  Zeit  anzu- 
fahren. 

Die  älteste  Form  des  Zweiers  scheint  ebenfalls  dem 
römischen  Alphabet  entnommen,  indem  man  ihm  die  Ge- 
stalt des 


gegeben   hat. 

Dafür  spricht  wenigstens  das  bereits  erwähnte  hohen- 
lohe*sche   Siegel   von    1235. 

Dieses  Z  ist.  nachdem  später  auch  andere  Zweier  ge- 
schrieben wurden,  neben  diesen  in  theils  mehr,  theils  we- 
niger veränderter  Form  lange  in  Gebrauch  geblieben, 
und  selbst  zu  der  Zeit  noch  üblich  gewesen,  als  die  ara- 
bischen Ziffern  anliengen,  auch  in  den  Rechnungen  An- 
wendung zu  finden.  Zu  welcher  Zeit  aber  man  ange- 
fangen habe,  von  der  Figur  eines  Z  abzuweichen  und 
auf  eine  der  gothischen  Schrift  entsprechende  Aenderung 
überzugehen,  dafür  vermag  ich  aus  Mangel  an  Beispielen 
leider  nichts  Näheres  anzuführen.  Zu  vermulben  durfte 
sein,  dafs  es,  gleich  den  Einsern,  um  die  Mitte  des  14. 
Jahrh.  geschah.  Die  erste  mir  bekannte  sichere  Urkunde 
findet  sich  auf  dem  Bruchstück  des  Siegels  eines  Klun- 
gers  von  Ulm,  auf  dem  ga4iz  deutlich  die  Jahrzahl  11-1 
zu  sehen  ist;  der  Zweier  auf  demselben  bat  Aehulirh- 
keit   mit   dem  oben    erwähnten,    im    der  Kirche   zu  Weifscn- 

burg  befindlichen.  Es  lal'st  sich  somit  erweisen,  dafs  diese 
Gattung  von  Zweiern  jedenfalls  im  Anfang  des  15.  Jahrh. 
bekannt  war.  und  ich  zweifle  keineswegs  daran,  < ! a T~ 
sich  auch  noch  Beweise,  dafür  finden  werden,  dafs  sie  min- 
destens  50  Jahre   früher  schon   dagewesen   sind. 

Indessen  scheint  es.  dafs  man,  wie  bei  den  Einsern, 
so  auch  von  der  gollnsclien  'Form  der  Zweier  wiederum 
abgewichen  ist,  und  mich  Verlauf  des  ersten  Vierteil  des 
15.  Jahrh.  angefangen  hat.  den  obere,  scharfkantigen 
Theil  der  Zahl  abzurunden  und  in  einen  Bogen  zu  ver- 
wandeln : 


lliefui    /engen:   das   Siegel   des   I'ropsts   Ulrich   In   den 
Wengcn   vom   Jähr 


findet  ;  allein  Ich  zweifle  Doch  daran,  dafs  diese  Zahl, 
die  den  (  hiirakter  der  gnlhisrhi'u  Schrift  bereits  in  ihrer 
gröfsteu  Vollkommenheit  an  Bich  tragt,  auch  wirklich  IchOB 


t22> 


und  dai  Siegel  des   Landgerichts  der  Grafschaft  Roten- 

fels    mit    der   Jahrzahl 


HS 


0 


Anzeiger  lur   Kunde  der  deutschen   Vorzeit.  S4 

Mit   dem    Verfall   des  gothischen  Baustiles   verlor  sich 
[    0    /\  ^J  auch   nach   und   nach  die   Anwendung  der  demselben  ent- 

sprechenden Schrift-  und  Zahlteichen     Seit  dem   IT.Juhrh. 
wahrend   der   Zweier   in   der   Zahl  findet   man   in   der  Kegel   nur   noch   Ziffern    der    erstange- 

fulirten   beiderlei   Gattungen. 

Uebrigeus  glaube  ich,    hier  auch    noch    einer   im    15. 
Jahrb.    bemerkbar    gewordenen    weitem    Abweichung    in 

die    sieb    am    sogen.   Fischkasten    in   Ulm   eingehauen  fin-  der  Darstellung  der  Ziffer  Drei   erwähnen   »u  mufseu,  nam- 

det,   bereits   den    modernen    Ziffern    entspricht,  lieh   des   in   seinem   untern,  wie   im  oberu  Theile  eckig  ge- 

3|   Die    Ziffer    Drei    schein!    keiner  andern  Schriftart  formten   Dreiers.      Einmal    habe    ich    solche    gefunden    in 

entnommen  zu  sein;   sie   ist  vielmehr   von  Anfang  an   eine  der  Zahl 
gam   eigenthümlich   geformte  gewesen   und  überhaupt   nur 

wenigen  Aendernngen   unterlegen:  J  ^     ^  ^ 

Mir    iheste    mir    bekannte   Dreier    kommt   in   dem   ho- 

henlohe'scben     Siegel     TOD     1835     (s     unter    Nr.    1)     vor,  auf  dem   ,.S.   civivm   in   Stvotgarten" ,   einem   Siegel,   des- 

und   damit   ubei  ernstimmend    sind   die   betreffenden   Ziffern  st,„   ,,,   pfafl-s   Beschreibung    der    wurttemb.  Stadte-Siegel 

in  dem   9iegei   von   HeidingBfeld    von    1331    und   von   Ulm  (wurtemb.   Jahrbücher,    1854.  2.   Heft,   S     1 7b)    wenig- 

von    1351        Es   durfte   also  anzunehmen   sein,  dafs  diesel-  slellS    mil    der  Bemerkung    nicht    Erwähnung    gethan    ist, 

ben    die    nrsprüngfiche    Form    der    Drei    darstellen,    eine  dllrs  eS  ,|je  Jahreszahl   1433   tragt:   und  dann  in   der  Zahl 
Form,    die   seildem    nicht   aufgehört   bat,   im   Gebrauch   zu 
bleiben,    wenugteioh    schon    seit   dein    II    Jahrb.    nebenbei 

auch  sndere  Dreiei    üblich  geworden  sind. 

Nach   den   mir    zu    Gebole   stehenden   Notizen   unterlag  die   sab   über   der   Thure    m    dei     Bogen      Dürftigen -Stube 

mimlieh   damals   aueh   diese  Ziffer,  gleich   der  vorhergehen-  im   Spital   zu   lim   in   Stein    gehauen    findet       Auch   spater 

den.    einer  Aenderung,    und   zwar  einmal    in  der  Weise,  fand  sie  noch   Anwendung;    z.   B.    in    der  Zahl    1683    an 

dafs   man   den   obern,   eckigen  Theil   ebenso  abrundete,  wie  der  Bruniienstube   beim   Brenner  in   Ulm. 

diel   bei   dem   unt'-rn   der   Fall   war:  ...   ,,,.      ,.     „   ..  ,,  .  ,    .  n   .  , 

I)  Wie   die  Zahl  vier   im  Anfang  des  Bekanntwerden» 

der  arabischen  Ziffern  geschrieben  oder  künstlerisch  dar- 
gestellt  wurde  .    darüber    fehlen    mir    zur  Zeit    noch    alle 
und   dann,     dafs     mau    diese,    Z.ffe,     mehr    den    (ha,  akter        "'kondlieheil    Nachweise.      Kleine    Notizen    gehen,   B0    weil 

Dtbisehen  Schrill  verlieb  cs  lli,'se  Ziffer  ; ei"8t'    ""'l"    Ul"rl    luruck'   als   bis 

ins   15,  Jahrb.,  wo  bereits  mehrerlei  Gattungen  von  Vie- 


ISA) 


3 


y .  ) 


reo  bekannt  waren,  die  alle  so  ziemlich  gleichzeitig  iu 
Anwendung  gebracht  worden  sind  Die  ältesten  Formen 
scheinen  mdefs  doch  diese  gewesen  tu  sein: 


A  .   X 


hui  die  erstere  leodera'ng  Beugen:  das  landgr&flich 
Leuchlenbergis,  he  Siegel  »OB  1368;  das  Siegel  (\r>  Her- 
mann Bol  um  lim  vom  .1.  t  169;  das  Siegel  des  Johan- 
oii  I  biogei  von   I  Im  \     1369;  das  Siegel  der  Stadt  Ulm 

von    1383    und   das   Siegel    des    Berchtold    Schwan    von      denen  Bioh  dann  in  jener  Zeit,  als  der  gothisohe 8tü   lei 
Geislingen  i    J    1395;   »owie  für  die  andere;  die  Jahres-      "e"  Binflufs  auch  daraufgellend   machte,  di«  weitere 
zahl   1371    au    dei   Schlolskirche    in  Pforzheim;    die  Zahl 
1383  au  der  Veitskirche  tu   Hohlhausen    b    N  ;    die  Zahl  •0> 

aal  dem    sehen   erwlhntefl   Grabstein    am    Don,   in 
Cooslant;   die  Jahreszahl   1431    aul    dem  ebenfalls  sehen      anreihet« 

em   boten  Altar-Gemllde  tu  Tiefenbronn ;   lerne,  die  Zahl  Meine   Belege    Im    die    erstbezenhnete    Guituug    sind. 

1438  d  lern  Glockeohans  im  Thiipm  der  Frauenkirche  in  du  Siegel  des  Landgerichts  des  Burggraflhuma  Nürnberg 
Bfslingen ;  die  Zahl  1439  an  dei  Lorenzkirche  so  Nürn-  v.  .1.  1  UO;  da*  Siegel  dei  Proptts  Ulrich  Hayw  iu  den 
herg  null  die  Zahl  1498  at  des  Chorstohlea  zn  Blau»  Wangen  in  Ulan,  »em  Jahr  1  u:»;  ..s  civivm  in  Btvot- 
benren  guten"    mit   der   Zahl    1433;    ,,Sfgillum    ooasaoitatis    ii 


85 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorteil 


Gailndorf  1434"  und  noch  viele  andere  aus  spaterer 
Zeit 

Für  die  zweite  Gattung  führe  ich  sodann  an:  die  Jah- 
reszahl 1435  auf  einer  in  der  Stadtbibliolhek  zu  Ulm 
aufbewahrten  Zeichnung  (Nr.  11)  des  Hans  Böblinger; 
die  Jahreszahl  1438  im  Thurm  der  Frauenkirche  zu  Efs- 
liugeu;  die  Zahl  1434  auf  einem  Siegel  der  Stadt  L'lm 
und  die  Zahl  1465  an  der  nordlichen  Seite  des  Mittel- 
schiffes im  Münster  zu  Ulm,  denen  ebenfalls  noch  eine 
Menge   anderer  angereiht  werden   könnten. 

Endlich  kann  ich  die  gothisch  geformten  Vierer  bele- 
gen mit  der  auf  dem  wiederholt  angefühlten  Altar-Ge- 
malde  zu  Tiefenbrono  befindlichen  Znhl  1431  ;  mit  der 
Jahreszahl  1439  an  der  Loreuzkirche  zu  Nürnberg  und 
mit  der  Zahl  1448  auf  einem  Wandgemälde  an  der  süd- 
lichen Seite  im  Munster  zu  Ulm;  aufserdem  aber  noch 
mit  vielen  ahnlichen,  in  die  spätere  Zeit  fallenden  Bei- 
spielen. 

Während  jedoch  von  der  soebe'n  beschriebenen  ersten 
und  letzten  Gattung  arabischer  Ziffern  im  Verlauf  des 
16.  Jahrh.  verhaltnifsmäfsig  wenige  mehr  anzutreffen  sind, 
hat  sich  schon  im  vorhergehenden  Säculum  die  als  zweite 
Art  bezeichnete  Ziffer  nicht  sowohl  durch  Aenderuug  in 
ihrer  Form,  als  einfach  durch  eine  andere  Stellung 
gleichsam  von  selbst  zu  einer  neuen  Gattung  herangebil- 
det. Durch  eine  kleine  Wendung  der  ganzen  Figur, 
durch  welche  die  eine  der  beiden  Schräglinien  in  auf- 
rechte Stellung  gebracht  wird, 


wurde  der  neueste  Vierer  dargestellt,  wie  solcher  nun 
schon  seit  mehr  als  400  Jahren  in  Gebrauch  ist.  Meine 
Beweis-Urkunden  für  das  eiste  Erscheinen  dieser  Ziffer 
sind  enthalten  in  der  im  Eingang  erwähnten  Ausarbeitung 
des  Hin  Dr.  Denzinger  (Archiv  des  histor.  Vereins  min 
Unterfranken,  1\.  B,  2  11 .,  V.  1847,  S.  178).  wonach 
die  modernen  Vierer  in  der  Rechnung  der  Stadt  llnl'sfurt 
erstmals  im  Jahre  1  1 15  Aufnahme  gefunden  haben.  Meine 
eigenen  Notizen  enthalten  sodann  als  weitere  Belege: 
das  Gemälde  von  Hans  Holbciu  auf  dem  Ralhlians  in 
Augsburg,  mit  der  Jahreszahl  1459;  die  Zahl  1484  im 
llofraum  der  Karthaose,  Sitz  des  germ.  Museums,  zu 
Nürnberg,  und  die  Zahl  1492  an  der  Sebalduakirche  In 
Nürnberg   (Grablegung   Christi    von   Kraft) 

Für  die  aufrechte  Stellung  des   rundgeschleiften  Vierers 


habe    ich     bis   jetzt    nur    ein     einziges    Beispiel     auffinden 


können,    nämlich:    in    der    Jahreszahl     1450    am    heiligen 
Grab   in   der  St.   Kathariuen-Kirche   zu   Hall 
(Fortsetzung  folg!.) 

Zur  iiiahuroniMrlien  Poexie*). 

Mitgetheill  von  Jos.  Maria   Wagner  in  Wien. 
Auch   Moscherosch   hat  makaronische  Verse    gemacht. 
Die   nachfolgenden   enthalten    eine   Satirc   gegen   das   Trei- 
ben adelicher  Herren    und   stehen   in    seinem   l'hilander  von 
Sittewald,  ed.    1650,  Bd.   I,  S.   697: 
..Fahrimus  in   Schlittis,   cum   Thalribus  atque  Ducatis 
Klingimus,  et  totam   mascherati   erfreyimus   urbem, 
Hie   neque  Gelt  neque  Speis  desunt  neque  guldine  ketten, 
Spielitur  in   chartis  ,   neque   Gott  neque   Turca   timetur. 
ümnia   sunt  siue   Furcht,  in   Saus  quoque  vivitur   omni, 
Luditur  interea   um   die   haut  cum   Bauribus  armis, 
At  miseris  doctis  si   quid   dare   pol'cimur.  omnes 
Tunc  neque  Gelt  ueqne  Speis  neque  guldine  ketten  habemus, 
Quisque  negat  Geltum,   casus  se  quisque   per  omnes 
Excusat,  semper  tristis   praetenditur  Armuth." 


Li!'  r;ttur, 
1 


*)    Vgl.   Oskar    Schade     im    Weimarischen    Jahrbuch.     II. 
'-4G4  u.  IV,  355-382. 


ieber    die  Kojcen.   Koldbrnrtenten  der 
l'rzeit. 

Von  J.  L od t mann,   Pastor,  in   Osnabrück. 

Bis  vor  kurzer  Zeit  wurde  allgemein  angenommen, 
dafs  eine  gewifse  Gattung  goldener  Amulette  oder  Schmuck- 
gegeustände,  die  aus  der  nordischen,  vorchristlichen  Zeit 
herstammen  und  wegen  der  Aehulichkeit  ihrer  Technik  mit 
der  mittelalterlichen  Munzgatlung  ..Bracleaten"  gewöhn- 
lich mit  dem  Namen  „Goldbracteaten"  belegt  werden,  nur 
allein  in  den  nordischen  Regionen,  wie  Dlneasark,  Schwe- 
den und  Norwegen,  aufgefunden  wurden;  allein  im  Laufe 
des  verflossenen  Jahres  kamen  fasl  gleichseitig  an  zweien, 
will  min  einander  entlegenen  Punkten  des  Königreichs 
Hannover  Exemplare  dieser  merkwürdigen  Altcrlliuim  r 
zu   Taue 

Die  öffentlichen  Blatter  enthielten  damall  die  Anzeige 
über  diese  bemei  kensw  ei  Ihen  Auffindungen,  die  mit  Recht 
die  allgemeine  Aufmerksamkeit  dOf  Keanes  und  Freunde 
des  germanischen  Alterthums  in  hohem  Guide  erregten, 
und  der  bekannte  Archiolog  und  Histoi  iker.  II i  1 1  trcbiv-Se- 
cretnr  D.Grotefend  hat  daa  ganae  Material  dafür  gesammelt, 
um  über  fliese  Interessanten  Gegenstände  in  der  Zeit- 
-iiuiit  des  hiftorlBcHbn  Vereins  im  Nredersachsn  eine 
ausführliche  Abhandlung  zu  liefern. 


Leben. 

9bl  ilart. 

Zierde. 


il 


Anzeige*  für  Kunde  der  deutschen  VorBeil 


88 


Zu  diesen  beiden  Funden  kummt  nun  nuch  ein  drit- 
ter .  gleicher  Art,  indem  vor  Kurzem  in  derselben  Ge- 
gend, bei  dem  Landegge  im  Meppeo'schen,  an  demselben 
Platze,  wo  bereits  früher  drei  derartige  Goldbracteaten 
gefunden  wurden  ,  jetzt  noch  ein  ganz  gleiches  Stuck 
aufgefunden  und  durch  die  rühmliche  Sorgfalt  eine-  ko- 
nigl.  Beamten  der  Gegend  glucklich  den  Wissenschaften 
erhalten  i > t  Es  mufs  diese  Fürsorge  um  so  mehr  dank- 
bar anerkannt  »irden,  da  fruherhiu  ein  solches  schatz- 
bares Alterlhum  dort  aus  Maugel  an  Kenntnifs  und  Theil- 
nahme   leider   eingeschmelzt    ward. 

Dieses  Muck  schliefst  sich  genau  der  Gattung  von 
Goldbracteaten  an,  welche  bereits  früher  au  derselben 
Stelle  gefunden  wurden,  und  es  scheint  fast,  dafs  selbi- 
ges mit  diesen  zusammen  im  grauen  Alterlhume  dort  zu 
irgend    einen    Zweck«    \erborgen    wurde. 

I  •  n  irl  dieser  Goldbracteal  durch  eine  zwar  dünne, 
goldene  Platte,  ungefähr  von  der  Grosse  eines  Gulden- 
sluckes,  gebildet,  die  auswärts  mit  einem  Bande  von  ge- 
drehtem Golddraht  eingefafst  und  oben  mit  einem  breiten 
Senkel  versehen  ist,  am  dieselbe  mittelst  einer  durchge- 
EOgenen  Schnur  als  Ehrenzeichen  oder  Schmuckgegen- 
sland    anzuhangen. 

Auf  dem  Umfange  der  Platte  lauft  um  den  Band  ein 
Kreis  von  erhabenen  Punk  leben,  wahrend  der  innere 
Baum  durch  drei  Figuren  ausgefüllt  wird  ,  welche  die 
Gestalt  einer  Schlange  oder  eines  Drachen  zu  bilden 
scheinen,  und  bei  der  noch  eine  Gruppe  von  drei  grofsern 
Punkten  bemerklieh  ist.  Schrift  von  Bunenzeichen,  wie 
dieselben  bei  den  Goldbracteaten  des  andern  Fundes  vor- 
kommen .  sind  durchaus  nicht  sichtbar  Diese  Darstel- 
lungen lind  in  der  Weise  gearbeitet,  dafs  dieselben  auf 
der  Rockseite  durch  Stempel  getrieben  wurden.  Die 
ganze  Arbeit,  besonders  die  Anlothung  der  Umfafsung, 
sowie  die  Henkel,  zeugen  schon  von  einer  grofsern  tech- 
■kwbei  Geschicklichkeit.  Die  Form  der  dargestellten  Fi- 
gur ist  so  sonderbar  und  eigenthomücb ,  dafs  es  keinem 
Zweifel  unterliegt,  dal-  dieselbe  eine  bestimmte  symbo- 
li«c  be  Bedeutung  gehabt  habe  und  mit  den  Schlangen  und 
Drarhenhildern,  die  so  hantig  nuf  den  numismatischen  Al- 
lerthOmern  vorkommen,  in  genauer  Verbindung  stehe,  i  - 
wurde  voreilig  und  ubeiflllfsig  sein,  hier  den  Vefsuch 
zu  unternehmen.  Dbei  die  Goldbracteaten  im  Allgemeinen 
tioe  I  ntirsui 'huug  anzuslelleii,  oder  das  Vorkommen  die- 
ser Exemplare  derselben  In  den  Grenzen  des  Königreichs 

Haiinnver     weiter    N    Verfolgen,    da    dieses    Alles    die     Ab- 


handlung des  Herrn  Dr.  Grolefend  vollkommen  erörtern 
wird.  Demnach  möge  es  hinreichen,  dafs  hiemit  das 
Factum  der  Auffindung  des  Stuckes  zur  Kunde  der  Ken- 
ner und   Freunde    des    germanischen    Alterthums   gelangt 


\ei'/eieliiiii<    der     I   <l  <■  1 1  ^  <■  -  U- i  n  .    Oüldeil- 

rinic  vniid   i>mlri>     |. 
so    in   weiland    der    wohlEdlen    vnnd    viel    Ehrntiigentrei- 
chen    Frauen    Barbaren    von   Giech,    Gebornen    Fortschin, 
Grab   allhier  in   der  Pfarrkirchen  zu  Thurnau   den  25   Apri- 
lis   1629.      Befunden   worden   Benantiich, 
5  Stuckh  von   Goldt  zu   ein   Armbandt, 
4  Gekrumpte   Goldtstuckh  ,    welche  sembtlich   Ducaten 

sindt, 
1    Frantzhöfsische   Crouen 

1  Creutz   Ducaten 

j   Güldene  Ring  ohne  stain   darunter  ein  klein  gedenck 
ringlein 

2  Güldene  Kleine   Crucefixlein 

3  Jlalegitten   in   Gold  gefafst  in   llerczleins  form 

3  Chrysolth  in   Gold  gefafst 

1    Augsleiu   Hertz  in   Gold   gefast 

1  Kioltenstein   in   Gold  gefast 

2  Plauerstein   in   Gold   gefast 

1   Elend   Klauenhertz   in   Goldt  gefast  darauff  ein  Cru- 

eifix 
1    weil'ser  Augstein    Hertz  in   Gold   gefast. 
1    Gulden    TalTelein    darinnen    Characlern  geschrieben. 
1    Silbern   Gichtring,   Item 

1    Silbererring   in    Form   eines    Pettschafftsring 
1    Güldenes   Hertz   ohne   stain 
1    Altern    Zunge   in    Gold   gefast 
1    Luchß   klauen    in   Silber   gefast 

4  Güldene   hülfsen    Item 

5  Silberne   hulfsen 

1  weifs   Coralleii   Zencken    in    Silber   gefast, 

2  Christallen  in  der  gröfs  einer  simblichen  Hafselnuf« 
(i   Holte  Corallen 

2   hulczerc   KnOpff 

1    Silberes   Büchlein    mit   ein    Kettlein    vnd   ein  Haaken. 

I    Sternslein    in    Gold    gefsfsl 

Summa    58   Stuckh 


•  )    Hitgetheill  aus  dem  grall.  Iin.li  m  hin  An  luve  IU  ThuiDSU 
(Mit  einer  Beil: 


Verantwortliche  Bedaciion  : 

1 1  r     Irrih     r,    n.    /      \ufnef«.      Dr.    A.    v.    K  >  e.      I»r.   G.    K.    Kromninnn.      Dr.    Freili.    Roth    v.   Srlirriln m 

Vi  ring  der   lilerarinch  -  artistischen    Anstalt  de»  germanisi -In-n    HatOMtl  in  Nürnberg. 
i     B,  Sebald'tclii  Bachdracktrtt 


BEILAGE  ZU>1  ANZEIGER  FÜR  KUNDE  DEII DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  ^  3.  März. 


Chronik  des  germaiiisriirii  Museums. 


Wir  können  den  Freunden  unserer  Nationalanstall  die 
angenehme  und  beruhigende  Millheilung  machen,  dafs 
Se.  Majestät,  Konig  Wilhelm  I.  von  Preufsen  die  Fort- 
zahlung der  schon  von  Sr.  Majestät,  dem  Könige  Friedrich 
Wilhelm  IV.  seit  1855  dem  germ.  Museum  aus  der  königl. 
Schatulle  gewahrten  500  Thaler  Jahresbeitrag  allerhöchst 
zu  genehmigen  geruht  bebe. 

Ebenso,  dafs  die  laut  höchster  Entschließung  vom  II. 
November  1858  dem  germ.  Museum  von  der  k.  württemb. 
Regierung  gewahrte  jahrliche  Slaalsunlerstützung  zu  500  11. 
in  den  bei  den  Standen  kürzlich  eingebrachten  Hauptfinanz- 
etat  für  die  nächste  Finanzperiode  zum  Zwecke  der  Erneue 
rung  dieses  Beitrags  aus  der  k.  w.  Staatskasse  eingesetzt  sei. 
Haben  wir  somit  nicht  nur  von  Sr.  Majestät,  dem  König  von 
Preufsen,  welcher  schon  als  Prinz-Kegent  das  Museum  unter- 
stützte, sondern  auch  von  der  k.  wurttembcrgisclicn,  nicht 
minder  von  der  k.  bayer.  Regierung,  wie  jungst  berichtet 
worden,  wiederholter  Gunslerweisungen  und  fortgesetzter 
Unterstützung  uns  zu  erfreuen,  so  glauben  wir  um  so  mehr 
auch  auf  den  baldigen  Beitritt  der  noch  unbetheiligl  gebliebenen 
deutschen  Regierungen  hoffen  zu  dürfen,  zumal  wenn  den- 
selben durch  Unterbreitung  einer  demnächst  erscheinenden 
ausführlichen  Denkschrift  über  Bedeutung  und  Stellung  des 
german.  Museums  eine  möglichst  genaue  Kunde  und  Einsicht 
verschaffl   sein   wird. 

Der  Mannheimer  Hülfsvercin  für  das  german.  Museum 
hat  zum  Besten  desselben,  wie  schon  in  der  vorigen  Nummer 
mit  kurzen  Worten  angezeigt  wurde,  für  diesen  Winter 
Aliendunlerlialtungen  veranstaltet,  welche  am  28.  Februnr 
mit  einem  trefflich  ausgeführten  Konzerte  ihren  Anfang  nah- 
men und  in  den  ersten  drei  Wochen  des  März  an  ferneren 
drei  Abenden  mit  je  einem  Vortrage  fortgesetzt  werden. 
Die  einem  Kunstfreunde  in  Mannheim  gehörende  sehr  kost- 
bare Sammlung  von  Alpenpflanzen  ist  zum  Zweck  der  Aus- 
stellung um  in  den  Kreis  der  Unterhaltungen  gezogen  worden. 

Folgende  mit  dem  Anerbieten,  einschlagige  Verlagswerke 
an  das  Museum  abzugehen,  beigetretene  Verlagshuchhand- 
lungen  sind   anzuzeigen: 

384.  Andreas    Dcichert    in   Erlangen, 

385.  Heinrich   Koppen,   Buch-   und  Musik. -Sorl. -Handlung,   in 
Dortmund. 

Eine  neue  Pflegschaft  wurde  in  llofheini  (Unterfran- 
ken)  errichtet. 

Im  Verlaufe  der  letzten  vier  Wochen  sind  folgende 
neue   Jahresbeiträge   gezeichnet  worden: 

Aus   Öffentlichen    Kassen:     von    den   A  in  I  s  v  er  ■  a  m  m  - 

luiigen    der    wini    Oberfmter  Backnang    15 II     (einmal), 

F  r  i' u  d  e  ns  t  ad  t    10  fl.,     II  e  i  d  e  n  he  i  in     1611.,     II  e  r  r  c  n  b  e  r  g 


1511.,  Tübingen  15  fl.,  Vai  h  i  n  ge  n  25  fl.,  Waiblingen 
5011.  (cinm.),  Wangen  20  fl.:  von  den  Gern  ei  n  deb  eh  Or- 
den der  Städte  Calw  5  11.  Ehingen  a  |l.  .'>  fl.,  (irofs- 
Breilenbach  (Hessen)  1  fl.  45  kr.  (einm.),  Hermann- 
stadt 58  fl.  20  kr.  (einm.),  Hirschberg  a/S.  111.,  Hoch- 
stadt a/A.  3  fl.,  Köstritz  (Reuls)  4  fl.  (einm.),  Kröpelin 
(Mecklb.-Schw.)  3  fl.  30  kr.,  Krnmhach  (Markt  in  Schwa- 
ben) 111.  30  kr.,  Ludwigshafen  a  Rh.  5  fl.,  Miesbach 
(Markt  in  Üb.  Bayern)  1  II.  30  kr.,  Pforzheim  15 fl.,  Sayda 
(Sachsen)  5  11.  15  kr.  ('einm.),  Uelzen  (Hannover)  5(1.  15kr., 
Wasungen  (Sachsen-Hein.)  111.  45kr.;  ferner  von  den 
Gesellschaften:  Studentengesellschaft  ,,llerzleskneipeu  in  Er- 
langen 5  11.,  hunsllergesellschaft  „llesperus"  in  Wien  Hfl. 
10  kr.  (vorläufig  einmal). 

Von  Privaten:  in  Brunn:  Baronin  Fanny  Poche  5  11.: 
Hamm:  Frhr.  v.  Khaynach,  k.  hreisrichter.  111  45  kr.: 
Homburg  v.  d.  II.:  Sclmler,  Pinanxrath  u.  Dir.  d.  mndgr. 
konz.  I.andesbank ,  1  II.  45  kr.,  Regierungsralh  Wiesenbach 
1  fl.  4.5  kr.;  Lübeck:  Architekt  Tb.  Sartori  1  fl.  24kr.: 
Mannheim:  Regislrator  Reck  2  11.:  Neustadt  im  Oden- 
wald: Dr.  Dielfenbach,  Kreisamlsverw  u.  Kreisass.,  10.: 
Ol  bersdorf  (öslerr.  Schles.)  :  Vine.  Widinskv,  Apotheker. 
1  fl.  24kr.;  Sheffield  (York):  Kaufmann  Richard  Wighl 
1  fl.  45kr.:  Stuttgart:  Ida  v.  Miltnacht.  geb.  v.  Seybolheii. 
1  fl.  45  kr.,  Zoller,  Regierungsralh  im  k.  Minist,  d.  I.,  1  II. 
45  kr.;  Troppati:  Anton  Baniarz,  k.  k  Realschulprof..  1  fl. 
45  kr.,  Vinc.  Brandl,  k.  k.  Realschulprof.,  111.  45  kr„  Apo- 
theker Franz  Brunner  1  H.  45  kr.,  Buchhändler  Leop.  Buch- 
holz  1  fl.  45  kr.,  Buchh.  Rob.  Burkhart  1  fl.  45  kr.,  Buchhalter 
Conr.  Crappe  1  fl.  45  kr.,  Aug.  linker,  k.  k.  Gymn. -Professor, 
111.  45  kr..  Advokat  Dr.  Karl  Ditlrich  1  fl.  45  kr..  Frani 
Hein,  j.  u.  Dr.,  k.  k.  aulserord.  Reichsrath  u.  Bürgermeister. 
111.  45  l.r.,  Kaufm.  Jos.  Hirsch  jun.  1  fl.  45  kr.,  Heinr.  Hörn] 
Dr.  d.  Rechte,  1  fl.  45  kr..  Franz  Jonscher,  Landlagsbcanilcr. 
1  fl.  45kr,  Dr.  Emil  Rodler.  A.U.-Cand..  111.  15  kr.,  Emil 
Schindler  Killer  v.  hunewald,  Gutsbes.,  111.  15  kr..  Banqoier 
Otto  Schuler  1  fl.  45  kr.;  Wien:  Kunsthändler  A.  Artaria 
3  fl.  30  kr.,   Dr.   med.   Sani.   Neuda  3  II.  30  kr. 

Nachstehend  aufgeführte  Geschenke  ftir  die  Sammlungen 
empfangen   zu  haben,   bescheinigen   wir   dankend: 

I.  Für  das  Archiv. 

Ein  Unbekannter: 

1964.  Wappenbrief    d,     J.    Chr.    Krölich    \.   u.   i.    Fioliih-liurg 

fnr  Gg.  Leuprecht.     1704.     Perg. 
Levln  Schücking-  zu  Sassenberg;  In  lauter! 

1965.  Ehiladungischreiben  d.  Ertbisch.  Chr.  Willi,  z.  Magde- 
burg a,  (I.  Rarkgr,  Gg.  w,n,.  /.  Brandenb.  [612.  Pap 

Ein  Ungenannter  in  Nürnberg: 

1966.  Urkunde    des    K.    Sigmund     in    Betreff    d      Dompropfll 

Martin  zu  Bamberg.     1487,     Pap. 
Cyprian  Pescosta.  Kaplan,  «o  Castel  Thunn  In   riroli 
1967     1981,   16  Abschriften,    grofatentheili    aus    einer  R 

spondenz   der    Grafen    »OB    Thiin,   den   .".Ojahrigen    hrieg. 

die  Ermordung  Wallensteins  n,  d.  Gr.  von  Sonnenberg 

Kriegsliiinilel   in    Hallet]   ete.   betr.     1511      1698      Pap. 
Bautenbacher,  Beneficial,  zu  Gontburg 
1982.    Lehenbrlel   des   Kardinals  0ll8,  Blachols  in   vugihurg. 

155 1       Pgffl 


91 


Anzeiger  für   Kunde  der  deutschen   Vorzeit. 


92 


ll».'!.  Lchenbrief  il.  Markgr.  harl  v.  Burgau  für  d.  Doinsiifl 
Augsburg.      1611.      Pgm. 

1984 — 1985.  Zwei  Erlasse  des  Erzherzogs  Leopold  ron  Öster- 
reich an  den  Landvogt  u.  die  Huthe  d.  Markgrafsch. 
Burgau.      [627.     Pap, 

1986—1990.  Drei  Reverse,  ein  Schreiben  u.  ein  Vertrag  üb. 
Ausübung  der  Gerichtsbarkeit.     160.5 — 1679. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Institut  des  Provinces  in  Paris: 
10,32>.  Dasa^  Aanuave,  XIII.  pol.    1861.   8. 

G.  Krause,  herzog).  Anhalt,  llofrath,  in  hotben: 
10,339.    Hers.,  l'rkiinden.    kklensldckc  n.  Briefe  zur  Geschichte 
'I     \iihalt.   Lande   u.   dir.    Kurslen   ete.     I.  Bd.    1861.  8. 
Unbekannter  in  Nürnberg: 

Herten«,    la  uuestion  de  l'archeologie  du  moyen  äge. 
1-',-      - 
G.   Schönfelds   Buchhdlg.   (C.  A    Werner)   in   Dresden: 

1".  131.  Ils, ii  i  in.     1861.    8. 

J.  L.  Schmid  -   Verlag  in  .Nürnberg: 
10,382.   V.   Ku'    D.    Kalke.    Gallerte    der    Meisterwerke    altd. 
Holzschneidekunst.   11.  u.  11'.  Lief.  (Sehliil's.)  1861.gr.  2. 
Haude  u.  Spener'sih.    Bucbh.  (F.  Weitfling)  in  Berlin: 

;.   \dler.  die  Baugescbichte  ron  Berlin.    1861.   8. 
Bündnerische  geschichtsf.  Gesellsch.  in  ('hur: 

10 i.  Dies  .    Archiv;   32.  II fr.    1860.   8. 

Gustav  Simon,  Portefeuiller,  in  Nürnberg: 

10.335.  Mandat  d.  Chnrf.  Hajt.il.  Joseph  v.  Bayern.    1748.    2. 
M.  Frhr.  v.  Ditfurth,  kurbeas.  Hauptmann,  in  Marburg: 

10.336.  Ders.,   kr/ahlungin  a.  d.  hess.  Kriegsgesch.    1859.    8. 
17.  Hers.,   d.  Hessen-Kassel'scbe    Kriegsmacht    unter  dem 

Landgrafen  Earl  etc.     8. 
Dr.  Alexander  Ziegler  in  Dresden: 
10,838    Der»,  die  Reise  des  Pytheas  nach  Thule.   1861.   8. 
Dr.  HI.  M.  Feyfar,  Kaplan  a.  Professor,  zu  Dresden: 

10.339.  Der!.,    kurze   Gesch.  d.  k.  I'ramonslratenser-Jungfrauen- 
Stifti  ■  Doxon.     L860.    8. 

Commis3ion    zur    Herausgabe  bayer.   u.  deut- 
scher Quellenschriften  In  Manchen: 

10.340.  Hu-..  Quellen  n.  Erörterungen  etc.  Ou.  8.  Bd.  1860.  8. 
Dr.  Jasper  in  Dortmund: 

10.341.  Schulte,  Chronik  d,  Stadl  Hoerde.    1886.   8. 

b,  d.  Vemlinde  bei  Dortmund.     1849.    4. 
Dr.  Berthold  Volz  in  Rugenwelde: 

ii    Veaegotharnm  com    Romanäe  conflictionibna 
posl  mortem  II     ilir.Mh.-n  |.  exoriia.     1861.    8. 
Vorarlberger  Museunisverein  in  Bregens: 
[0,344.  dei      driller  Rei  henschafts-Bericht.     1861.    4. 
Gesellschaft  f.  Vaterland.  Alterthümer  in  Basel: 

D  i  -  .  Mittheil.  VIII.   1860.   I 
Dr.  W.  Vischer-Heusler,  Univers.-frof.,  in  Basel: 
16.  D.  freiwilligen  Vereine  d.  Kantons  Basel-Stadt.  1859.  8. 

1.  b  Ben  hreib.    d.    I.  Jubelfeier  d.  S mg  d.  üni- 

rersital  Basel.     1860.     8, 
•    Hi  ujahi  i  an  tut   Basi  i  i   lugi  od.    \\X1\.  1861.   I. 
Dr.  Joh.  8.  Seibertz,  k.  pr  Kr<  isger.  Ratb,  in  Arnsberg: 
D  Statutarret  nie    des    Hcrzogth.    w  estfalen. 

-. 

Wallher  r.  Plettenberg.     1858.    8. 
i.  Ders.,  Quellen  d.  weslfil.  Gesch.  II.  Bd.  8.  H.  1860.8. 
A.  L.  Ritter.   Buchhdl.,  in    Vrn  b 

■_'.  Seibertz,    Landes-  und  Recblsgeschichti    d.  Qerzoglb. 
Westfalen    2     I.  Ban  I.     1889,   13,  54. 
Dr.  Ferd.  Walter,  geh.  Rath  u.  Univers.-Prof.,  in  Bonn: 

ii  hie  d.  rot lud.  2  Thle  1861.  8. 

Dr.  J.  Guggenbühl  .ml  d.  AI Iberge  bei  Inlerlaken 

R     nng  u    I  erbm    des  Cn  linisrous.    1853.    I. 
I"  155    I  n  lim  ind  idiols.     I 


10,356.   Froriep,  d.   Kettung  der  t'retinen.     1857.     8. 
|  '   157.  Scoutelten,  one   riaite  a   l'Abendberg.     1860.     8. 

K.  Rektorat  der  Universität  in  München: 
10358.  Permaneder,     annales    almae    literarvm    vniversitalis 
Ingolstadii   olim  conditae,   inde  Landishvtvm  posteaque 
Landishvto  Monacbmn  translocatac.    P.  V.    1859.  4. 
Dr.  C.  B.  A.  Fickler,  Professor,  in  Mannheim: 

10.359.  Brown,  de  Nederlanden       1841.     8. 

10.360.  Schneider,  die   Quellen   des   Undankes   gegen   Gott.    8. 
Dr.  Rud.  Virchow,   Univers. -Professor,  in  Berlin: 

10.361.  Ders.,    zur  Geschichte  des  Aussatzes  etc.     5.  Art.     8. 
Wagner,  Kaufmann,  in  Nürnberg: 

10.362.  I    Stücke   zur  Gesch.  d.  Jesuiten.    Hs.     11.  Jhdt.     2. 
Bauer  &  Raspe  Verlagsbuchh.   (Jul.  Merz)   in  iN'urnherg: 

10.363.  Siebmacher's  Wappeiihuch,    hg.    v.    0.    I.    v.  Ilefner; 
Lfg.  56-65.     1859-60.    4. 

10.:;i;i.  Heller ,  die  aul  dem  Wege  nach  d>  St.  Johanniskirch- 
hof  zuNurnb.  aufgestellten  sieben  Stationen.  2.  Aufl.  4. 
Unbekannter  in  Nürnberg: 

10.365.  Straufs,  wider  den  Kleyder,   Pluder,  Paufs  vnd   Kraufs 
Teulfel.     1581.     8. 

10.366.  Bugenhagen,   vnterricht  von  d.  Tauft".   1575.    8. 

10.367.  Staub,  Pusterus,  yetus  Germanor.  idolum.    1716.   4. 

10.368.  Warnstedt,  über  Alterttiums-Gegenstande  etc.   1835.  8. 

10.369.  Meyer,   die  ältesten   Münzen  von   Zürich.     1840.     8. 

10.370.  Hadlonbes  Gedichte,   hg.  von   Kumulier.     1841.     8. 
Comite  Flamand  de  France  in  Donkirchan: 

10.371.  Dass.,   Bulletin;  Tome  II,  iN'r.  5.  u.  6.     8. 
Manuel  Raschke,  Prof,  am  k.  k.  Gymn.  zu  Teschen: 

10.372.  Kolatschek  ,    Gesch.    d.  evang.  Gemeinde    zu   Biala  in 
tializien.     1860.    8. 

Friedr.  Rackhorst'sche  Buchh.  in  Osnabrück : 

10.373.  Behncs ,  Beitrag  zur  Gesch.  u.   Verfassung  d.  ehemal. 
Niederstifts   Munster.      1830.     8. 

10.374.  Müller,  Gesch.  d.   Burgschlosscs   Ravensberg  in   West- 
falen.    1839.     8. 

10.375.  Ders.,  Gesch.  d.  alt.  Grafen   v.  Tecklenburg.    1842.    8. 
Mährisch-schles.  Gesellschaft  zur  Beförderung 

des  Ackerbaues   etc.    in    Brunn: 

10.376.  Dieselb.,  Mittheilungen.     1860.     4. 

10.377.  Dies.,  Notizen-Blatt  d.  histor.-staiist.  Section  etc.  1860. 
Nr.   1—12.     4. 

Cesar  Daly,  Architekt,  in  Paris: 
1U.3V8.    Ders..    Revue   generale  de   l'architecture   elc.    18.    vol., 
\r.   7     8.      1860.      2. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sanunlung. 

Dr.  A.  Andresen,  Conservator  an  germ.  Museum: 

3588.  2  Landschaften,  Originalstiche  ron  J.  Callot,  und  I  Co- 
pieen    nach   dessen    Zigeunern. 

3589.  Das   Abendmahl-   llol/.si  hmll    von    U.M. 

.'i.Vja   l  Kupferstiche  ^  • » n    leg.  Sadeler,   H.  I  .i.-nc  B.  A. 

3591.  St.  Sebastian,  Radierung  von   F.  I'ericr. 

3592.  2  Prospecte  in  Kupferstich  und  Sieindruck. 
Simon,  Oberpfarrer  u.  Horprediger',  In   WichelstAdt! 

3593.  1  ßypsabgasse  von  mittelallerl.  Siegeln. 
Kiefhaber.   Bentbeamter,  in  Neuatadl  a  \ 

3594.  Ansicht  des  Schlosses  Dachsbach,  Knfslcb.  *■  Zang. 
Dr.  Ii.  Martini  in   Biberach: 

3595.  \S  Bracteaten  \"m   13.  Jhrdt.,  Theil  .ums  Pandel  vom 

f  Vilrrsee. 
St.   Motz,    Kantlisl    am   germnn.    Museum: 

3596.  Mariengrost  hi  n  r.  J.  1631. 

Pflegschaft  des  gerinan.  Museunis  In  Bamberg: 
;l  Scbwefelabgtlsse  m itlelalterl.  Siegeln. 


93 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


94 


Martin  Schön- Verein  in  Frankfurt  a/M.: 
3596.   24  Bilder  in  Farbendruck    nach   Kupfers!    v.   M.   Schön. 
Cyprian  Pescosta.   Caplan,  in   Caatel   Thunn: 

3599.  IS   Siegelabbildungen   u.  Siegelabdrucke  v.  15   - 18.  Jhdl. 
Krafft  Frhr.  v.  Krailsheim  auf  SchloTi  Ammerang: 

3600.  Silbermunze  v.  K.   Leopold.    1068. 

Hans  Frhr.   v.   Aufseis.   i.wnnasiasl,  in  Nürnberg: 
3G01.   14    röm.    Messingmunzin     und    kl.    mannt.    Figur    von 
Teigmasse  v.   18.  Jbdt. 


Frln.   Uz   in   Coburg: 

3603.  Silbermedaille  auf  Johann   Huss. 

3Ü03.   Silberne    hronungsmedaille    auf  die    Königin    Elisabeth 
Chrisline   von   Spanien. 
F.   C.  Meyer,  k.  Prof.  an  d.  Kunstschule   zu  Nürnberg: 

3604.  Oesterr.   Silberdreicr  v.   1681. 

Dr.  K.   Hal'sler.   Professor  und  Conservator,  in  Ulm  : 

3605.  10  Eisengeraihe     vom   alemannischen    Todlenfelde    bei 
Ulm:  Speerspitzen,  Messer,  Schnallen  u.  s.  w. 


(llironik  der  liislorischen  Vereine. 


Mitteilungen  des  liislorischen  Vereines  für 
Krain  etc.     Herausgeg.    von    etc.    Aug.   Dimilz.     Mai    1860. 

Geschichtliche  Darstellung  der  Gründung  des  von  den 
Bürgern  Laibachs  dem  k.  k.  Feldmarschall  Josef  Grafen 
Kadetzky  von  Radetz  gewidmeten,  am  19.  März  1860  feier- 
lich enthüllten  Ehrendenkmals.  Fortsetzung  der  Auszüge 
aus  P.  Bianchi's  „Documenta  hisloriae  Korojuliensis  saeculi 
XIII.  ab  anno   1200  ad   1299. 

Juni  1860.  Cypressus  Labacensis  etc.  Laibachischer 
Cyprc6szweig,  d.  i.  Alte  u.  Neue  Grabschriften  u.  s.  w. :  zu- 
sammengetragen durch  Joh.  Gregor  Thalnitscher  von  Thal- 
berg. 1688.  Im  Mscr.  aufgefunden,  mit  erklärenden  Anmerk. 
und  einer  Einleit.  über  Thalbergs  Familie  versehen  durch 
P.  v.  Hadic". 

Juli  1860.  Oertliches  in  Laibach  vom  Juli  1815  bis 
Ende  1818.  —  Rückblick  auf  die  ehemals  bestandenen  Klös- 
ter der  Clarisscrinnen  in  Krain,  insbesondere  auf  jenes  in 
Laibach. 

Augnst  186  0.  Haupttabelle  über  den  Zustand  der 
Unterrichtsanstalten  im   llerzogthum   Krain. 

September  1860.  Kurze  Geschichte  der  Herrschaft 
Adelsberg.  —  Urkundcn-Rcgesten  aus  dem  Pfarr-Archiv  zu 
Altenmarkt  bei  Laas.  —  Notizen  über  die  Kirche  St.  Georgii 
n. M  hst  der  Ruine  Altgutenberg  bei  Neumarktl,  von  Pf.  Georg 
Krilaj. 

October  1860.  Stiftungsbrief  des  Klosters  St.  Clarac 
zu  Lack.  —  Urkunden- Regcsten  und  andere  Daten  zur  Ge- 
schichte des  Klosters  St.  Clarae  zu  Lack.  —  Annalen  der 
landesfürstl.  Stadt  Gurkfeld.  —   Monatsversammlungen.   - 

November  1860.  Beitrage  zur  Geschichte  der  bis- 
herigen Landesverfassung  des  Herzogin.  Krain:  v.  Dr.  Costa, 
(poriges,  im   F'olg.)   —  Monatsversammlungen. 

December    186  0.      Regesien,  den  deutschen    Ritter- 
orden   in    Laibach    betreffend.    —    Monatsversammlungen 
Register. 

Jahresbericht  des  Vereins  für  si  eben  tut  r  gl- 
iche Landeskunde  fur  das  Vereinsjahr  18  5  S.V.' 
Ilrrinaunsladt,  1859.  —  Jahres  be  r  1 1  h  l  etc.  ISMMIO.  Her 
inannsladl,     1860.      (  Vcreiiisangrlegnihcilcn). 

Archiv  dei  Verein»  für  aiebenbarg.  Landes- 
kunde. Neue  Folge:  4  Band.  2.  Ilefi;  »crausgegrl.ru  nun 
Vereiusousschufs.      Kronstadt,    1880 


Die  Oeten  und  Daken.  Ein  historischer  Versuch  als 
Beitrag  zur  siebenbürg.  Landeskunde:    von   Wilhelm   Schmidt. 

—  Zur  alleren  siebenbürg.  Glockenkunde ;  von  F'riedrich 
Mullcr.  (Mit  5  Tafeln.)  Zur  Geschichte  von  Bistrilz:  von 
G.  Df  Teulsch.  — 

Deutsche  Fundgruben  zur  Geschichte  Sieben- 
bürgens. (Neue  Folge):  herausgegeben  von  Dr.  Eugen 
von  Trauschenfels.     1860.     8.     414  Seiten. 

Vorrede.  —  Album  Oltardianum ,  1526  —  1629.  —  Fort- 
setzung der  Chronik  des  Hieronymus  Ostermayer  durch  An- 
dreas Heygesch,  1562—1570.  —  Simonis  N'oessncr  res  aetae 
quaedam  in  partibus  Hungariae  et  Transilvaniae,  1570     1619. 

—  Simonis  Czauck  Ephemeris  libellus,  in  quo  acta  quotidiana 
perscribuntur,  1590  —  1602.  —  Liber  Annalum  raptim  acriptna 
per  Michaelem  Weyls.  Continuatio,  1612  —  1615.  —  Auszug 
des  Andreas  Hegyes   aus   einer  fremden  Chronik.    16  .i      1612. 

—  Diarium  des  Andreas  Hegyes,  1613 — 1617.  —  Historische 
Anmerkungen  eines  Kronstadters,  1631  — 1660.  —  Tagebuch 
des  Joh.  Irthell  des  alteren  und  jüngeren,  1638—1710.  — 
Wahrhaftige  Beschreibung  wafs  sich  in  der  in  Siebenbürgen 
liegenden  Hermannstadt  unter  der  Rakoczianischen  Belagerung 
zugetragen  im  J.  1659  und  angehalten  bis  anno  1660  im 
Mai.  —  Nota  pro  anno  1660.  Verfafst  von  Troslfried 
Hegenitius.  — 

Ferd  inandcu  m.  Achl  und  zwanzigster  Bericht  des 
Verwaltungsausschusses  über  die  J.  is;>7,  1868  und  1859. 
(Gesellschaftsangelegenheiten).  — 

Zeitschrift  des  F  erdin  andeums  für  Tirol  und 
Vorarlberg:  herausgeg.  von  dem  Vcrwallungsausscliusse 
desselben.     Dritte  Folge:   Heft   IX.   Innsbruck,   1860. 

Beitrage  zur  Geschichte   Tirols   in   ilrr  /eil  Bischof  I 
von    Brhcen    (1240—50)    und    Trient    (1250— 7.;  :     von    Joa. 
Durig.   —    Etwas    ober   die    ursprünglichen    Grafen    von    Tirol  : 
von    P.  Jiistinian   Ladurner.       -     (Beitrage   zur  Nalurgrsihii  litc 
von   Tirol). 

Codex    d  i  p  I  n  in  ii  t  i  e  ii  s     et     epislolaris     Mornviae. 

Urkunden-Sammlung  im  Geicbicbte  Mährens,  im  Anfinge  dea 

mahri.M  lirn  Liinlrs-AiisM  liiissrs  herausgeg.   >.    P,  Bittet    r.  Chili- 

meck\  u.  redigiri   von   Jos.  Chytil.     Stehen  ton  Budes  ii  184 

bis   1319)     1      Ablhrilung.      (Bog.     I-   66).      Brunn.     1868        I 

(In  CommiaiioD  bei  .Nin>  h  u.  >  Ire  ii 

M  i  1 1  h  r  i  I  u  n  g  r  n  dir  k  k  C  int  rnl  l'oiu  mit*  um  I  ItC, 
V.   Jahrgang.      August     1 


Anzeiger  für  Kunde  dei  deutschen  Voraeil. 


9€ 


Zur  Koslunigeschichtc  des  Millelallcrs ;  von  Jakob  Falke. 
(Forts,  mit  4*  Holzschn.)  —  Rcisenotizen  über  Hie  mittcl- 
alterl.  Kunstwerke  in  Italien:  von  W.  Lubke.  (Mit  29  Holz- 
schnitten. (Schlufs.)  —  lieber  Spielkarlen  etc.;  von  Prof. 
It  von  Eilclberger.  (Mit  2  Holzschn.  Schlufs.)  Die  bischof- 
liche Inful  de»  Stiftes  Admnnt,  nebst  Angabe  der  Hohenver- 
haltnissc  mittelalterlicher  Mitren:  von  Ur.  Franz  Hock.  — 
(Hit  1  Taf.  u.  2  Holzsch.)  —  Archäologische  Notiz:  Die 
Symbolik  dir  Palme.  —   l.iterar.  Besprechung.  — 

September.  Hochosterwitz  in  Klrnlhen;  beschrieben 
von  J.  Seheiger.  (Mit  1  Taf.  n.  5  Holzschn. )  —  Zur  Kostum- 
geschichle  etc.  (Mit  39  Holzschn.)  —  Archäologische  Notiz: 
Symbolische  Darstellung  des  gewirkten  Teppichs  im  Schlosse 
Strafsburg.    —  Literar.  Besprechung.  — 

Oeiober.  Die  mittelalterlichen  Kunstwerke  der  Jacobs- 
on he  in  Leulschau:  von  Wenzel  Merklas.  (Mit  2  Taf.  u. 
2  Holzschn.)  —  Die  lleiligengeist-  und  lleiligcnkreuzkaipclle 
der  Krakauer  Domkirche.  Von  Josef  Lepkowski.  (Mit  5 
Holzschn.)  —  Archäologische  Notizen:  Funde  und  Ausgra- 
bungen in  der  Nahe  Wiens.  (Mit  1  Holzschn.)  Neu  auf- 
gefundene Wandmalereien  in  der  St.  Wenzelskapelle  zu  Prag. 
—    Korrespondenzen.  —  l.iterar.  Besprechung.  — 

November.  Ikonographischc  Studien,  von  Anl.  Sprin- 
ger. (Mit  7  Holzschn.)  —  Die  Burgen  im  Oberinthale  Tirols: 
von  Ign.  Zingerle.  (Mit  2  Holzschn.  -  Archäologische  No- 
tizen: die  neu  entdeckten  Wandmalereien  in  der  Kirche  zu 
St.  Johann  in  Kiederuslerreich.  (Mit  2  Holzschn.)  —  Ein 
Grabstein  ins  dem  Dome  zu  Link.  (Mit  1  Holzschn.)  — 
Wappen  und  Scepler  der  Stadt  Gurklcld  i"  Krain.  (Mit  3 
Holzsch.)  Die    Arundcl-Gcscllscliafl    in    London.    —    Zur 

sichte  der  Spielkarten.  —  Zur  Frage  der  Doppclcnpcl- 
len.  —  Die  wissenschaftlichen  Versuche  zur  Erforschung 
ägyptischer  Denkmale.         Literar.  Besprechung.  — 


Dcceniber.  Die  Rundbauten  zu  Schaiblingkirchen, 
Pulkaii  und  Zellerndorf  in  Niederösterreich;  von  Dr.  Ed. 
Frhr.  v.  Sacken.  —  (Mit  1  Tafel  u.  8  Holzschn.)  —  Die 
Burgen  im  Uberinnthale  Tirols.  (Forts.)  —  Die  Sammlungen 
des  Frhrn.  Kolas  du  Rosey,  k.  pr.  Generalmajors,  gegenw. 
zu  Dresden;  mitgeth.  von  Wilh.  Weingarlner.  —  Die  Kirchen- 
Schütze  der  Erzabtei  .Martinsberg  (hei  Raab)  in  Ungarn  aus 
dem   12.  Jahrh.;  von  Dr.  Franz  Bock.  Inventnre  der  Im- 

hofl'sehcn    Kunstkammer    zu    Nürnberg:    von    A.   Springer.  — 
Correspondenzen.  —   Literar.  Besprechungen.  — 

Beitrage  zur  vaterländischen  (ie schichte.  Her- 
ausgegeben von  der  historischen  Gesellschaft  in 
Basel.     7.  Band.     Basel,  1860. 

Vorbericht.  —  Zur  Feststellung  der  Reihenfolge  der  alte- 
ren Bischöfe  des  llochstifts  Basel;  von  E.  V.  Mnoycr  in  Min- 
den. —  lieber  die  diplomatischen  Verbindungen  Englands  mit 
der  Schweiz*  im  16.  u.  17.  Jahrh.:  von  Dr.  Karl  Stehlin.  — 
Kaspar  Bauhin's,  des  ersten  Professors  der  Anatomie  und  Bo- 
tanik an  der  Universität  Basel,  Leben  und  Charakter;  von 
J.  W.  Hefs,  Lehrer  am  Realgymnasium.  —  Georg  Jenatsch, 
Grnubündtcns  Pfarrer  und  Held  wahrend  des  dri-ilsigjahrigen 
Kriegs;  von  Prof.  Dr.  B.  Reber.  —  Die  französischen  Reli- 
gionsfluchtlinge  in  Basel:  von  L.  A.  Burckhardi.  —  Das  Col- 
legium  musicum  und  die  Concerte  in  Basel;  von  Dr.  Eduard 
Wölfilin.  — 

Mittheilungen  der  Gesellschaft  fiir  vaterlan- 
dische Alterlhümer  in  Basel.  VIII.  Die  Klosterkirche 
Klingenllial  in  Basel,  von  Dr.  C.  Burckhardt  und  (".  Riggen- 
baeh,  Architekt.  Mit  3  lith.  Tafeln  u.  1  Holzschn.  Basel, 
1860.  4.  Zur  Erinnerung  an  die  100jährige  Stiftungsfeier 
der  Universität   Hasel. 


\  a  c  h  r  i  c  h  I  e  n. 


Literatur. 

Neu    erschienene  Werke. 

B2  t  Alterlhümer  and  Ka n  s  I  d  <•  n  1%  m  a  I  e  des  Erlauch- 
ten Hauses  II  o  h  e  n  zol  I  ern.  Ili  rau^e;.'1  I'1»  von 
Und  ol  f  Ire  .her  i  ii  i  0  n  S  t  i  1 1  fr  i  c  d.  Band  II,  Heft  1 
(de»  gan/.i  n  Werkes  HcitTi.  Berlin,  1860.  Verlag  von 
Ernst  und  Korn    Gropius'sche  Buch    a.  Kunsthandlang  . 

Bilder-Hefte    zur  Geschichte   de«    Bucherhan- 

dcls      und      der      mit       demselben      verwandten 

Künste   und   Gewerbe,     Herausgegeben  «roh  Held 

ruh  Li-  in  |i<  r  t  r..  Inhaber  der  Firma  J.  M  Reberle  in 
Köln.  Jahrgang  1861  (dei  nennte  det  Reihe).  Köln, 
1861      Verlag  \ ■  ■  n   i    M    Heberle  (IL  Lemperli 

\\i.    -t't-  im  vi.    Lieferungen  dir  genannten  beiden,  ihrer 

Inneren     InInge    und    aufscren   Ausstattung    nach    hinreichend 


bekannten)  Praelitwerke  in  der  wissenschaftlichen  und  kunst- 
licbcndcn  Well  mit  gr  Isem  Lobe  aufgenommen  sind,  so  bie- 
ten auch  wiederum  die  vorliegenden  eine  reiche  Gabe  i\c» 
Schönen  und  Interessanten.  Das  erstere  Werk  bringt  dies- 
mal schriftliche  Hiltheilnngen  aber  Eitelfriedrich  II .  Grafen 
zu  Hohenzollern,  und  Magdalena  von  Brandenburg,  ober  ein 
Bildnifi  des  Hoi  htnofstera  Albrecht,  Markgrafen  von  Branden- 
burg, und  ober  die  Hi  r/ogin  Ursula  von  Miiiisterberc.  Tochter 
des  Markgmfen  Albrecht  Achilles.  Zürn  ersten  VuTsatzC  ist 
das  Facsimilie  einer  Urkunde  in  Farbendruck,  tum  /weiten 
das  besprot  hene  BHdnifi  in  Steindruck,  tnm  dritten  das  gemalte 
Titelblatt  dei  Gebelbuches  der  Herzogin  in  Farbendruck  ge- 
geben. \n  weiteren  Abbildungen  enthüll  die  Lieferung  noch 
inir  Insichl  dei  Scblol  ei  Cadotsbtrrg-1,  den  Todteeschlld  des 
Markgraf'  n  Sigmund  von  Brandenburg  und  dai  Grabmal  Kö- 
nigs Bupreehl  und  -einer  Gemahlin  Elisabeth,  die  beiden  er- 
leren  in  Buntdruck,  dai  bi/tere  (a   foadruoh  ausgeführt.  — 


97 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit 


- 


Das  zweile  Werk  bringt  Denkmaler  des  Geographen  und 
Buchhändlers  Lette  llulsius  ,  des  Prager  Buchhändlers  Mich. 
Peterle,  des  englischen  Typographon  W.  Bulmer,  des  Buch- 
handlers  J.  A.  G.  Weigel.  ferner  Initialen  des  15.  Jahrb..  und 
merkwürdige  geprägte  Einbände  des  16.  Jahrb.  .  letztere  in 
trefflichem   Farbendruck   wiedergegeben. 

31)  Die  ältesten  Glasgemälde  im  Dome  zu  Augs- 
burg mit  der  Geschichte  des  Dombaus  in  der 
romanischen  Kunstperiode.  Von  Theodor  II  er- 
be rger,  Archivar.  Mit  einer  Tafel  in  Stein-  und  fünf 
in  Karbendruck.  Mitgetheilt  durch  den  historischen  Ver- 
ein von  Schwaben  u.  Neuburg.  Augsburg,  1860.  4.  38Stn. 

35)  Liturgische  Gewander  aus  dem  Stifte  St.  ß  1  a- 
sien  im  Seh  war  zw  aide,  dermalen  aufbewahrt  im 
Stifte  St.  l'aul  in  Kärnten.  Von  Dr.  Gustav  Heider. 
Wien.  Aus  der  k.  k.  Hof-  und  Staatsdruckerei.  In 
Commission  bei  W.  Braumuller,  k.  k.  Hol  '-Buchhändler 
in  Wien.  1860.  Mit  10  Tafeln  in  Farben  -  und  Ton- 
druck und   10  Holzschnitten.     4.     66  Stn. 

36)  Der  Altaraufsatz  im  regul.  Ch  o  r  h  e  r  rn  s  t  if  te 
zu  Klosterneuburg.  Ein  Emailwerk  des  XII. 
Jahrh,  angefertigt  von  Nikolaus  aus  Verdun. 
\iiltrenommen  und  dargestellt  von  Albert  Camesina; 
beschrieben  und  erläutert  von  Dr.  Gustav  Heider. 
Wien,  1860.  In  Commission  der  Buchhandlung  Prandel 
und  Meyer.  Mit  1  Farbendruck  Und  31  lilbografirten 
Tafeln.     4.     78  Stn. 

Drei  kunstgeschichtliche  Einzelschriften,  denen  dieWohl- 
that  des  allgemeinen  Interesses  zu  Statten  gekommen,  das  in 
den  letzten  Jahrzehnten  sich  mehr  und  mehr  der  Allerlhums- 
kunde  und  Kunstgeschichte  zugewandt  und  deren  Forderung 
die  Mittel  des  Staates  und  der  historischen  Vereine  zur  Ver- 
fügung gestellt  hat.  Die  kostbare  Ausstattung,  namentlich 
die  glänzenden  Farbendrucke  ,  die  mit  allen  Vorlheilen  der 
neueren  Technik  hergestellt  sind,  weisen  den  Schriften  unter 
unseren  Prachtwerken  einen  ehrenvollen  Platz  an.  Dafs  der 
beschreibende  Text  der  Inberen  Erscheinung  entspreche,  da- 
für liegt  hinreichende  Bürgschaft  im  Namen  der  gelehrten 
Verfasser. 

37)  Supplement    au    recueil     d'anliquit^s    Weisses 

pur  le  Baron  de  Baustellen.  Lausanne,  imprimeric 
Georges  ßridel.  18G0.  Fol.  23  Tafeln  in  col.  Stein- 
druck mit  1J  Blattern  Text. 

Eine  reichhaltige  Fortsetzung  des  bekannten  Werkes,  das 
unter  den  Veröffentlichungen  aus  dem  Gebiete  der  Gräberfunde 
gewifs   den   ersten    Hang   einnimmt,   sowohl  was  die  mitgctheil- 

ten  G  tde ,  als  die  Art  ihrer  Wiedergabe  in  Abbildung 

betrifft.     Die  vorliegende  Ergänzung,    welche   sich   In  Durch- 
führung  und   Ausstattung   genau   dem   Hauptwerke    anschliefsl, 

bringt  neuere  Funde,  wh    nie,  namentlich  seil  Entdeckung  der 

Pfahlbauten,  in    erhöhtem  Halse   das  Interesse   der  Altcrlhumt- 
kunde   erregt   und   in   Anspruch   genommen   habt  D, 


38)  Erinnerungs-  Blatter  an  Nürnberg  und  dessen 
Umgegend  aus  alter  und  neuer  Zeil.  Aus  dem 
Nachlasse  der  Brüder  Georg  ii  Christoph  Wilder 
nebst  Beitragen  von  mehreren  anderen  Nürnberger 
Kupferstechern.  Mit  erklärendem  Texte.  Nürnberg, 
J.  Zeiser's  Buch-  und  Kunsthandlung.  -I.  19  Tafeln 
Abbildungen  mit  4  Seiten  Text. 

Welchem  Freunde  der  alten  Nürnberger  Kunst  waren 
die  Brüder  Christoph  und  Georg  Wilder  unbekannt,  von 
welchen  der  erstere  und  altere.  Bin  Pfarrer  und  zugleich 
F'orscher,  Schriftsteller  und  Dilettant  auf  dem  Gebiete  der 
Kunst,  durch  manche  warm  empfundene  Abhandlung  und  fein 
gedachte  Radierung  sein  Andenken  erhalten  hat,  der  andere 
aber,  ein  Künstler  und  namentlich  Kupferstecher,  unermüdlich 
war,  wo  ein  Denkmal  der  Kunst  seiner  Vaterstadt  dem  Un- 
tergänge preisgegeben  war,  dasselbe  wenigstens  durch  seine 
Radiernadel  zu  erhalten.  Die  oben  genannte  Verlagshandlung 
nun  hat  eine  Anzahl  von  Platten  aus  dem  Nachlasse  der 
Wilder  und  einiger  anderer  Nürnberger  Kupferstecher,  die  bis 
dahin  blos  in  einzelnen,  jetzt  schon  selten  gewordenen  Ab- 
zügen vervielfältigt  wurden,  an  sich  eebracht  und  neue  Ab- 
drucke davon  fertigen  lassen,  welche,  mit  kurzem  erklären- 
dem Texte  und  elegantem  Umschlage  versehen,  ein  sehr 
hübsches  Werk  darstellen. 

39)  Sachsen      und      Thüringen.      Grundzuge     einer 
Vaterlandskunde.      Bearbeitet     von     Moritz     von 
S  ii  I  s  m  i  Ich  -Hörni  g  ,   Hauptmann   im    k.   s.  XII.  Infant. 
Bataillon.     Dresden,  Fr.  v.  Bötticher's  Verlag:     1860.    I 

10)  Historisch-geographischer  Atlas  von  Sachsen 
und  Thüringen.  Bearbeitet  von  demselben.  Eben- 
daselbst.    2. 

Beide  Bücher  bilden  ein  zusammengehörendes  Ganze,  das. 
als  F'rucht  des  grofsarligcn  Aufschwunges  der  Statistik,  zu 
den  ausgezeichnetsten  und  interessantesten  neueren  Werken 
gehört.  Vom  llohenpunkle,  welchen  A.  von  Humboldt,  Biller 
u.  A.  der  Wissenschaft  angewiesen,  vereinigt  es.  Natura 
schichte  und  Geschichte  zusammenfassend,  die  Ergebnisse  ein- 
dringender und  umfangreicher  Eintelstudien  in  Wort  und  Bild 
zu  einer  grofsartigen    Gesammtanschauung    des   betreffenden 

Stuckes  unseres  Vaterlandes.  Die  erste  Ablheilung  enthalt 
die  Geotektonik,  Gculo^ie.  Hydrographie,  das  Klima,  die  Flora 
und  Fauna.  Die  zweile  Abtheilung  wird  die  geschichtliche 
Entwicklung  mit  namentlicher  Berücksichtigung  der  Bevl 
rungsuntersehiede,  der  allen  Gsoverbiltnisse  n  i  ».  bringen. 
In  der  dritten  Abiheilung  werden  sonstige  statistische  Verhalt 

nisse:    Slaalsurganisation,   F'inaur.w irllischall.    Militär  wc»i  n.    Im 
Besonderen    mich   Sprache.    Sitten,    trachten.    Nahrung   u.  >    w. 

übersichtlich  behandelt  werden. 

•II)  Katalog  der  von  Sr.  Maj.  dem  I  0  n  i  g  Friedrich 
August    von    S  a  c  h  I  e  n    n  a  e  b  g  <■  I  ii  s  s  e  n  t  n    Ii  1  r  I  (  n 

lammlang  Ein  Denkmal  de»  Verstorbenen  (Von  J. 
Peizboidt.)  Dresden  Q  BchOnfeld*i  Buchhandlung 
(C   a.  Werner.)     1860.    B.    118  sm 


89 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit 


in  I 


Dil  Gesi  Im ■hti-  dei  Entwicklung  des  harlenwcsens ,  die 
einen  so  wichtigen  Beitrag  zur  (jeschichle  der  Kennlnils  un- 
teres Erdballs  bildet,  ist  eine  noch  im  Entstehen  begriffene 
Wissenschaft  und  bedarf  vorläufig  Beck  der  Zusaiumcnlragung 
des  Materials.  Eine  bedeutende  Unterstützung  gewahrt  das 
genannte  Büchlein,  um  so  mehr,  da  es  von  der  erprobtesten 
(Mienen  Haltung  ist. 

42)  Deutsche  Ehrenhalle  Die  groiscn  Banner  des  deul- 
schen  Volks  in  ihren  Denkmalen  mit  geschichtlichen  Kr- 
laulerungcn  von  Dr.  W.  Buchner.  Darmsladt,  Ver- 
lag von   harl   hohler  jun.  Lief.  3-17.    1858-61.    gr.  4. 

Dies  in  Nr.  9  des  Ameigers  v.  1859  (unter  39)  bezüglich 

r  beiden  ersten  Liderungen  angezeigte  Werk  hat  mitt- 
lerweile guten  Fortgang  gehabt.  Die  neuen  Lieferungen  ent- 
halten in  fast  durchweg  vortrefflichen  Stichen  die  Denkmale 
von  Herder,  Beethoven:  dem  grofaen  Chnrfürsten,  Erwin  vod 

nbach;  Bonifacias,  Philipp  d.  Grofam.;  harl  IV,  harl  d.  Gros- 
sen; Job.  Friedrich  v.  Sachsen,  Joseph  IL;  Friedr.  d.  Grofsen, 
Mozart:  Franz  [.,  Jean  Paul;  Kudolf  v.  Ilabsburg  ,  Wjeland: 
Winkelmann.  Maximilian  I.  von  Bayern;  Scharnlnrst ,  Ooper- 
nicus;  Handel.  Bulow;  Otto  d.  Gr. ,  Gluck:  Francke,  Radclzk)  : 
York,  Melanchlhon;  Blücher,  Lessing.  Acht  Helle  mit  je  zwei 
Abbildungen  stehen  noch  zurück.  —  Der  Text  gibt,  der  Zeil- 
folge  entsprechend,  die  Lebensbe-i ■lirciluingeii  der  Manner,  je- 
doch durch  Bummarische  Schilderung  der  geschichtlichen  Ver- 
bindungsglieder zu  einem  fortlaufenden  Ganzen  vereinigt. 
Könnte  ea  hierdurch  am  Anfang  scheinen1,    als  enthalte  er  in 

meinen  Umrissen  eine  deutsche  Geschichte,  so  treten  sehr 
bald  die  einzelnen  beschriebenen  Gestalten  krallig  in  den 
Vordergrund  und  lassen  über  den  eigentlichen  Zweck  des 
Werket  keinen  Zweifel.  Der  Text,  der  in  Heft  17  bis  in 
unsere  classische  Litcraturzeil   vorgeschritten  ist,  ist  mit  kennt- 

niid  Geschmack  geschrieben  und  von  patriotischer  Warme 
durchhancht.  Durch  diese  Eigenschaften  ist  er  im  besten  Sinn 
TolksthOmlich.  —  Den  Lebensbeschreibungen  werden  anhangs- 
weise  Miilheilungen  ober  die  einzelnen  abgebildeten  Denk- 
male   folgt  n 

Wir  können  das  ganze  I  nternehnien  nach  l'lan  und  Aus- 
führung nur  bestens  empfehlen,  Aul  den  aufserordentlich  bil- 
ligen Prell  der  —  sehr  schon  ausgestatteten  —  Octavausgabe 
haben  wir  schon  bei  unserer  frühem  anzeige  aufmerksam  g<- 
macht. 

U     GrundriU     der     Sachsischen     Geschichte.       Zu 

Vortragen   und    zum   Handgcbrauche    bearbeitet    von    Dr. 

H.    II.    Chr.    Brandes,     l'nv  ntducent     dei    Geschichte    an 

der   Universität     Leipzig.      Leipzig,     Voigt    und   Günther. 

-       Mll    BBd    LOO   Sin. 

Der    Verfasser     gibt     in   dieser    Meinen  Schrift   den    VOrlBu 

figen    \i.  ehln      -eni.r  mehrjährigen  Koi  chungen  aul  di  in  Ge- 
biete der   mcil'siiisch-sflchiiichcn   GeschJnllle.   Kr   benutzte   dato 

in  umfassender    und  gründlicher  Weise    die    handschriftlichen 

und    urkundlichen    Quellen    und    die    in    frofjei    Menge     inrhan- 

denen  gedrnekten  Quellenschriften  und  arbeitete  diesen  in  und 


nls  in  der  doppelten  Absicht  aus,  theils  einen  Leitfaden  zu 
Vortragen  über  sächsische  Geschichte  darzubieten  ,  theils  um 
in  Bezug  auf  Sachsen  uud  sein  Fürstenhaus,  seine  Verfassung 
und  Verwaltung,  seine  geographischen  Verhallnisse  u.  dgl. 
die  NaebweisUOgea  zu  geben.  In  Form  eines  kurzen  Com- 
pendiiims  hat  der  Verfasser  hier  alle,  die  sächsischen  Lander 
betreffenden  Ereignisse  mit  den  Quellennachweisen  an  ein- 
ander gereiht  und  zwar  in  drei  Hauptabschnitten,  deren  er- 
ster in  drei  Perioden  das  Mittelalter  der  sachsisch-meifsnischen 
Länder  bis  148G  behandelt,  der  zweite  die  Neuzeit  der  sach- 
sischen Lander  ernestinischer  Linie,  der  dritte  die  Geschichte 
der  albertinischen  llauptlinie  bis  auf  die  Gegenwart. 

44)  Geschichte    des  K.  K.   Haupts  Chiefs  Standes    zu 

Salzburg  und  des  Schulzenwesens  im  Herzoglhum  Salz- 
burg vom  Mittelalter  bis  auf  unsere  Tage.  Von  Anton 
Bitter  von  Scha  llham  mer,  k.  b.  Hauptmann,  Eh- 
renmitglied des  Ferdinandcums  etc.  Salzburg,  1859. 
Verlag  der  Bayrischen  Buchhandlung  ( Th.  Ackermann.) 
8.     IV.     124  Stn. 

Die  Geschichte  der  Hauptschiefsstitte  zu  Salzburg  lafst 
sich  auf  beinahe  Im»  Jahre  zurück  verfolgen  vermittelst  l'r- 
barien.  magislratischer  Kammerrechnungen,  Schützenordnungen 
und  landesfdrstlicher  Verordnungen.  Einen  vorzüglichen  Ein- 
fluls  auf  das  Schützenwesen  dieser  Ostlichen  Gegenden  übten 
die  dreilsig  Turkenkriege ,  an  denen  Conlingenle  des  Landes 
Salzburg  bis  zum  Karlowizer  Frieden  1690  llieilnahim  n  II'. 'I 
wurde  in  Salzburg  die  Volksbewaffnung  unter  dem  Namen 
Landfahne  eingeführt,  die  250  Jahre  lang  Kriegsdienste  lei- 
stete und  deren  Geschichte  auch  in  dieser  Schrift  behandeil 
wird.  Fünf  Schulzenordnungen  aus  der  Zeit  von  1603  —  1849 
geben  uber  die  inneren  Verhaltnisse  des  Schießstandes  und 
die  Fortentwicklung  derselben   gute  Aufschlüsse. 

45)  Gallenstein  als  Student  an  der  Universität 
Altdorf  Ein  Beitrag  zu  seiner  Jngendgeschichte  von 
J.  Baader.   Nürnberg,  Bauer  u.  Raspe.    1860.  8.  32 Stn. 

Fr.  I'alael,)   veröffentlichte  in  den  Jahrbüchern  des  hohm. 

Museums  für  Natur-  und  Länderkunde  ele.  nach  einer  hand- 
schriftlichen Biogi  aphie  W  allensteius    von    W.  A.  t'crwenka   eine 

„Jngendgeschichte  Albrechts  von  Waldstein",  worin  er  den 
Aufentball  des  jungen  Wallensteio  auf  der  Schule  in  Altdorf, 
als  aul  nnbeglanbigten  Anekdoten  beruhend,  turückweisi    Hein 

entgegen  weist  Baader  urkundlich  nach,  dals  ein  bohmi-i  her 
Freiherr  Alhrccht  von  Waldstein  von  Ende  August  1599  an 
etwa    ein    halbes   Jahr   lang   wirklich    In  Alldorf  studierte,   oder 

vielmehr    onrühmlichere  Hinge   trieb,   und    thut    übertragend 

dar.   dals    dieser    Waldstein    kein    Anderer   als    der    Friedlnndei 

gewesen  sein  knniie.     in  elf  Beilagen  werden  im  Srhlufs  die 

Belege   milgetheill. 


AufsiitKu  in  Zoitachriti    n 
Anregungen   I.   hunst,  Leben   u.    Wisscnsch.:     '_'.   Heft 

„Semele"  und  „Loktagrln",    Büic  Parallele,    (hnlkc.) 


1(11 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


102 


Bei  trage  zur  vergl.  Sprachforschung:  II,  4.  Die  beiden 
instrumentale  des  indogermanischen.     (Schleicher.) 

Bund:     Nr.  49.  50.     Die  Klingenberger  Chronik. 

FrankfurterConversalioBsblalt:  Nr.39—  42.  Die  Frank- 
furter Geldgeschäfte  und  Handelsbanken  im  Mittelalter, 
(hriegk.) 

Grenzboten.  Mr.  8.  Alter  Waidrnannsbrauch.  I.  —  Nr.  10. 
Klosterleben  im  Mittelalter. 

Wes  te  rrna  nn's  illustr.  deutsche  Monatshefte:  Nr.  53, 
S.  514.  Das  alte  heilige  Coln.     (K.   Bölsche.) 

Baltische  Monatsschrift:  2.  Bd.,  5.  u.  6.  Heft.  Ueber 
die  geographischen  Grenzen  und  die  Nationalitat  der 
Wissenschaften.  —  Zur  Geschichte  und  zum  Verslandnils 
der  estnischen  Volkspoesie. 

Morgenblalt,  Regensburger:  Nr.  61.  Vcrzeichnifs  von 
Gedenktafeln  an  historisch  merkwürdigen  Häusern  in 
Kegensburg. 

Deutsches  Museum:  Geschichtliche  Streifziige  am  Genfer- 
see.  Cellische,  römische,  germanische  Reminiscenzen. 
(Carnpmann.) 

Neujahrsblatter  der  Stadtbibliothek  in  Zürich.  —  Ueber 
K.   Karls  d.  Gr.  Beziehungen  zur  Stadt  Zürich. 

Neujahrsblatter  der  antiquarischen  Gesellschall:  —  Ab- 
handlung ob.  d.  römischen  Alpenstrassen  in  der  Schweiz. 

Quart  a  I  seh  rift ,  theologische:  1.  Gregor  der  VII.  und 
Heim  ich  IV.  zu  Canossa.     (Hefelc.) 

Heber  Land  und  Meer:  Nr.  20.  Die  Kastnacht  im  Schwarz- 
wald. -  Nr.  21.  Das  Millenarium  des  Klosters  und 
Wallfahrtsortes  Einsiedeln. 

Deutsche  Vierteljahresschrift:  21.  Jahrg.,  1.  Heft, 
Nr.  93.  Cent-  und   Riigegerichte. 

Wochenblatt  der  J  ohannit  er-0  rd  ens-Ba  I  ley  Bran- 
denburg: Nr.  9.  Heinrich  v.  Ledebur,  des  Johanniler- 
Ordena  Prior  von  Danemark,  Norwegen  und  Schweden. 
—  Nr.  10  ff.  Die  kunsl-  und  sittengeschichtliche  Ent- 
wicklung der  Heraldik.  —  Nr.  11  ff.  Der  Hosenband- 
orden im  Hause  der  Hohenzollern.  -  Nr.  13.  II 
mittelalterliche  Siegel  der  Johanniter-Ordens-Ritter. 

Zeitschrift  für  vergl.  Sprachforschung:  X.  .'I.  Die  Ortsna- 
men auf  —leben.  Gerland.)  •  Zu  ..grüserich"  und 
„gruse"  in   .Nr.  \.   1,   S.  T'.l  ff.     (Diefenbach.) 

Zeitschrifl  lur  historische  Theologie:  2.  Mutheilungen  aus 
den  protestantischen  Seelen:  Geschichten  in  der  heldi- 
schen Kirche.  I.  Theil.  3lc  Abth.  Thcobald  Thamer 
und  Landgraf  Philipp.     (Hnchhulh.) 

ZeitschrfM  für  christliche  Wissenschaft:  1.  Luther  und  die 
Revolution.     (RnTinnnn.) 

Allgem.   Zeitung:     Beil.   z.   Nr.  56.   Klingenbergs   Chronik. 

Neue  Frankfurter  Zeitung:  Feuill.  Nr.  14—25.  Ge- 
schichte und  Lage  der  Frankfurter  Jaden  in  Mittelalter. 
(Kriegk.) 

Illustrine  Zeitnng:  Nr  919.  Die  Ausstellung  mittelalter- 
licher   KnnstgegensUnde ,    reranslaltel    rem    Uterlhnmi 

vereine    in    Wien.      Nr.   922.    Die    Jugend    des    deutschen 
II  mtwnrctf.  I. 


Zeitung,  Landshuter:  .Nr  56.  De«  hreuzherg  l.i  (Mir 
holen. 

Zeitung,  Wiener:  Nr.  85.  Die  Portratsammlun»  des 
Dr.  Rud.  Hirsch  in  Wien.  -  Nr.  52-53.  Die  Broncen- 
sammlung  des   I,   k.   Münz-   und   Anliki  nhahinets. 


VermiMrlite   Xmrlirirtiten. 

18)  In  der  Nahe  des  Federsees  wurde  jnnu-t  bei  kus- 
rodung  eines  Waldes  ein  M  il  n  z  f u  n  d  gemacht,  der  schon 
wegen  seiner  Masse,  gegen  14  Pfund,  höchst  beachtenswcrlh 
ist.  Er  enthalt  fast  nur  schweizerische  und  schwäbische 
Bracteaten,  darunter  viele  bisher  unbekannte  Gepräge.  Im 
beträchtlicher  Theil  des  Fundes  gelangte  in  die  Hände  des 
Dr.  Martini  in  liiberach,  welcher  davon  dem  germanischen 
Museum  eine  namhafte  Anzahl  zum  Geschenke  machte.  Unter 
den  bekannten  Stücken  erwähnen  wir  die  im  Bcyschlag  II, 
23.  III,  56.  VI,  36.  38.  44;  Heyer  (die  Bractaten  der  Schweift) 
1,73.77  (Stempelverschiedenheit) ;  III,  172  (verschiedene 
Stempel);  175.  abgebildeten;  ferner  die  den  Grafen  von 
Freiburg  gemeiniglich  zugeschriebenen  Bracteaten  mil  dun 
Adler,  Bracteaten  mil  dem  sitzenden  Gekrönten  und  der 
Beischr. :  FRIÜERICVS,  andere  mit  HEINRICVS  CESAR,  an- 
dere ohne  Schrift,  noch  andere  mit  dem  Gekrönten  auf  einem 
Stuhl  mit  Löwenköpfen,  mit  dem  halben  Gekrönten,  mil  2 
halben  Gekrönten,  mit  Löwen  verschiedener  Art,  auch  mit  2 
Löwen  die  sich  an  einem  Kreuzstab  aufrichten;  unter  den 
Münzen  geistlicher  Herren  sind  gleichfalls  verschiedene  Ge- 
präge (mit  Schwert,  Buch  und  Kreuzslab',  mil  hirchcoge- 
büuden  und  schwer  zu  lesender  Schrill.  Lindau  erscheint 
mit  doppeltem  Gepräge,  einmal  mil  einer  7 blatterigen  Linde 
ohne  Schrift,  dann  mit  der  Umschr.:  LIND..  Bracteaten  mil 
einem  Bock  auf  einem  Berge,  über  ihm  eine  I  luirmzinne 
(Haus?),  unter  ihm  ein  Stern;  dreithormiges  Gebäude,  darun- 
ter ein  Lowe:  eweithurmiges  ebenso,  stall  rlcs  Hittelthorma 
ein  Adler;  Gekrönter  in  ballier  Figur  mit  Kreuz  und  Schwert, 
darunter  ein  \dler:  Infutirler  in  halber  Figur,  mit  den  geisl 
liehen  Attributen,  darunter  ein  Fisd.;  Hirschgeweih  mil  einem 
Stern.  Zu  den  seltenen  Gepragen  sollen  gehören:  drei 
Thurmc  auf  einem  Dreibogen,  darunter  ein  Löwe  i.m  vorn: 
Standbild  mil  geschultertem  Schwerte  unter  einem  Bogen 
zwischen  zwei  Thdrmen;  Gekrönli  i  mil  geschultertem  Schwerte 
sitzend;  2  Ihalergröfse  Bracteaten  mil  Löwen  und  Umschrift, 
ein  driller  ebenso  mil  moneta  bibrahenais,  mil  einei  weih 
liehen  Figur,   die   in  2  Fischschwinsen   endet.         Der  Fund 

i  augenscheinlich  sehr  merkwürdig  und  verdient,  ausführ- 
licher bekannt  gemacht  tu  werden.  Hr.  Dr  Martini  wird, 
»o  weil  sein  Vorrnth  reicht,  den  Liebhabern  die  Do  ableiten 
gern  mittheilen.  In  wessen  Hände  i-i  die  grni.-ere  M.--, 
di     i  inides  gelangt  ? 

19)  Her  Könstlorvereln   au  Bremen  feierte  um  12, 

Februar    im    Sfhiiiispiclhuii  I    ein    Itnllle.t,    »elchcs 

die   Feier  der  rYufflndnng    der  Gel.,  nie    sweiei   Heiligen    im 
Bremer  Dom  L886  koslOmgetren  gab.    Das  innen   des  Schan- 


103 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


104 


spielbauses  war  ganz  im  Charakter  des  14.  Jhdls.  zum  Doms- 
hof  umgewandelt,  und  die  Kostüme  waren  nach  genauen 
Zeichnungen,    woiu    auch   das    germ.    Hall  um   einige   lieferte, 

angefertigt. 

20)  Dr.  Henne  in  St.  Gallen  wehrt  lieh  gegen  die  Zwei- 
fel, welche  in  die  Eehlheil  »einer  h  1  i  n  ge  n  he  rge  r  Chro- 
nik geaetxl  wurden,  indem  er  den  Nachweis  zu  liefern 
sucht,  dafs  Tschudi  und  Stumpl  wirklich  eine  Klingenberger 
Chronik  geleten,  und  dais  die  von  ihm  infgefnndene  Chronik 
in  der  That  die  von  Tschudi  und  Stumpf  gekannte  und  be- 
nutzte sei  und  iw.tr  Ischudi's  eigene)  Exemplar.  Den  Vor- 
wurf, als  sei  sein  Klingenberg  blos  eine  Abschrift  von 
Sprenger  oder  llupli.  kehrt  Dr.  Henne  geradezu  um,  indem 
er  behauptet,  <];i l>  vielmehr  die  Schriftstücke  von  Sprenger 
und  llupli  Copieen  und  zwar  schlechte  Copieen  von  Klingen- 
berg  -ri.  n.  K-  Bind  übrigens  bereits  in  mehreren  Cantonen 
über   100  Bzemplare  subscribierl. 

21)  Die  Kedaction  des  grolsen  niederländischen 
VfOrterbnenes  hat  soeben  bei  Krnseman  in  Ilaarlem 
ihren  dritten  Rechenschaftsbericht  erscheinen  Iahen.  Er  um- 
fafsl  die  Periode  ihrer  ThStigkeil  vom  1.  Juli  185fj  bis 
dahin  1860.  Der  Korlgang  des  wichtigen  Unternehmens  darf 
danach    ein    hOcbsl    erfreulicher    genannt    werden.      Holländer 

wie  Belgier  wetteifern  in  der  Forderung  des  nationalen  Wer- 
kes. Die  Redaclion  befindet  sich  bereits  im  Besitze  einer 
Reihe  höchst  schätzbarer  Vorarbeiten  ,  auf  deren  Grund- 
lage der  mächtige  Bau  sieh  dereinst  stolz  und  sicher  erhe- 
ben wird.  Beide  niederländische  Kegierungen  haben  dem 
Unternehmen  in  rühmlicher  Anerkennung  seiner  nationalen 
Bedeutung  zum  wiederholten  .Male  namhafte  Unterstützungs- 
beiirfge  verwilligt.  Qeberdiea  hat  die  holländische  Regie- 
rung den  Manptredactenr,  Herrn  Prof.  M.  de  Vrics  zu  Lei- 
den eines  Thcilcs  seiner  akademischen  Lasten  —  des  Vor- 
trages der  vaterländischen  Geschichte  —  enthoben,  um  ihm 
die  nngetheilte  Hingabe  an  die  lexicbgrapbische  Arbeit  i»  er- 
mOglichen.  Wgr. 

22)  Ein  englischer  Archivar,  Namens  Weale,  hat,  einer 
Millheilung  iler  Akademie  der  schönen  Künste  in  Belgien  zu- 
folge,  in  den  BrOgger  Archiven  gefunden,  dafs  der  be- 
rühmte, bis  vor  nicht  langer  Zeit  Nemling  genannte  limg- 
ger  Haler  „Hemlinc"  heisse.  Herr  Weale  fand  auch  statt 
de«  armen  Soldaten,  der  nach  den  bisherigen  Biographieen 
aus  der  Schlacht  von  Nanc]  10  hdlfsbedurftig  und  krank  nach 
Brügge  inrtckkehrle,  einen  guten,  reichen  und  derben  Bür- 
ger dieser  Stadt. 

83]  Baron  Rothschild  hnt  vor  Kurzem  »wei  alte  Bil- 
der   um    80.IXMI  Kr.    erstanden.      Das    eine     ist     das    Portrtl 


einer  alten  Krau  von  llolbem,  das  andere  die  Mutter 
K  em  brand  l's,  vom  Sohne  selbst  gemall.  Die  beiden  Pracht- 
stücke, von  dem  geschickten  Maler  llaro  vortrefflich  restauriert, 
belinden  sich  jetzt  in  des  Kaufers  Gallcnc,  die  bald  eine  der 
reichsten   in   Baris  sein   wird. 

24)  Am  27.  Februar  sind  die  Gebeine  Kaiser  Karls 
d.  Gr.  mit  (ienehmigung  des  II.  Cardinal-Erzbischofs  durch 
das  Sliflsciipilel  ihrem  kostbaren  Schreine  enthoben  worden. 
Eine  genaue  Untersuchung  der  Reliquien  sowohl,  als  des 
sonstigen  Inhalts  des  Reliquienkastens  war  der  Zweck  dieser 
Erhebung.  Die  letzte  Untersuchung  hatte  im  Jahre  1843  in 
Gegenwart  des  bekannten  französischen  Archäologen  Abbe 
Martin   stattgefunden. 

25)  Die  in  Engst  ringen  (Zürich)  gefundenen  Grab- 
gegenstjinde  (Waffen)  wurden  der  antiquarischen  Gesell- 
schaft geschenkt.  Es  befindet  sich  dabei  eine  eigentümliche 
Walle,   in   der   Prof.  Köclily  das  römische  l'ilum  erkennen  will. 

26)  In  einem  Rebberge  zu  Weiningen  (Zürich)  wur- 
den keltische  Grrtber  entdeckt  Den  Begrabenen  waren 
Waffen  und  Schweinsköpfe  mitgegeben  worden.  Die  Aus- 
grabungen  leitet  Dr.  Grimm. 

27  i  Konig  Wilhelm  von  Prculsen  hat  an  der  Stelle  seines 
verstorbenen  Bruders  vermöge  Handschreibens  vom  20.  Kehr. 
das  Protektorat  ober  den  Kölner  I)  o  m  ba  u  -  V  e  rei  n 
angenommen. 

38)  Der  s.  g.  Frauenchor  im  St.  S  te  p  h  n  n  sd  o  in  e  zu 
Wien  wird  soeben  zum  Zwecke  der  Restaurierung  desselben 
eingerüstet.  Die  in  demselben  befindlichen  geschmacklosen 
Allare  werden  entfernt  und  durch  neue  ersetzt,  welche  dem 
Stil  des  Gebäudes  besser  entsprechen.  Das  aus  dem  17. 
Jahrhundert  stammende,  von  Sandrarl  gemalte  Altarbild 
bleibt  vorläufig  noch  daselbst,  bis  die  von  der  Commune  ge- 
widmeten farbigen  Fenster  hergestellt  sein  werden. 
,  29)  Die  Vorarbeiten  zum  Ausbau  der  Domlhürme 
in  Regensburg  sind  wahrend  des  Winters  so  weil  vorge- 
sehritten, dafs  die  Bausteine  für  den  nördlichen  Thurm  auf 
eine  Höhe  von  mehr  als  10'  fertig  in  den  Bauhatten  liegen. 
Vorerst  werden  die  Außenseiten  der  beiden  Thurnic.  welche 
seil    vielen     Jahrhunderten     an     ihren    Ornamenten     bedeutend 

gelitten  hallen,    erneuert,    worauf   das    Aufsetzen  der  Steine 

und   der   Abbruch    des    Daches    am    /Heilen    Thurm    beginnt. 

30)    Der  Plan  der  Restauration    des  Rathhausi II    in 

München  bat  die  Genehmigung  der    k,   Regierang  erhalten. 

Der  Rathhaiisthiirni ,  der  zuerst  in  Angriff  genommen  wird, 
verliert  seine  Spitze,  eine  sogenannte  Laterne,  deren  Stelle 
vier  golhische  Thflrmohen  einnehmen  sollen 


Verantwortliche  Redactlon  : 

Dr    Kreih     \     u.   /.    \ufsel«.     Dr.   A.   v.   E  >  e.      |lr    G.   K.   Fr mann.      Dr.   Kreih.   Roth   v.  S  eh  r  e  c  k  e  n  s  l  e  i  n. 

Verlag   der  literarisch-  nrlisiischen   Anstalt   des  permanisehen   Museums  in  Nürnberg. 


i     i     Sibald'uhi  BnehlnicktraJ 


NÜRNBERG.  Das  Abonnement  des 
Blattes,  welches  alle  Monat'-  erscheint 
wird  Kanzjährii;  angenommen  uml  betritt 
nach  der  oetiestea  i'o-tcom  t-iition  bei  allen 
Postämtern  und  BnchhandlimgeD  Dtuttch 
Iuik(i  in.l.  Oeetreieha  38.  36kr.  im  -'I  tl- 
Ful's  oder  SThlr.  pr.-uts. 

Für  Frankreich  abonniert  man  in 
Stral'sburK  bei  C.  F.  Schmidt,  in  Paris 
bei  der  deutschen  Bachhandiane  von  F. 
KUneksleCk,  Nr    U.  rue   de   Lille,   oder 


\\mm\ 


reu  ki  \m;  111:11 


Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  In  Karlsruhe;  für    Vng- 
i.nni  bei   NViiiiams  \   Nbigate,  u   bTeo 
rietta  Street  Corent-Garden  in  London;  für 
n        •ncrtia  bei  den  Postämtern  Bremen 
und  Hamburg.  — 

Inserate,  irelche  mit  den  Zwecken 
üueigerfl  und  dassen  w.ssenschaft- 
Hchem  Gebiete  in  Verbindung  stoben, 
verden  angenommen  und  der  Raunt  » i- 
m-r  ColnmnenseUe  mit  "kr.  oder  -  Sgr. 
berechnet 


\ 


Achter  Jahrgang. 


lMii. 


ORGAN  DES  (iERMAiISC!!E\  MISEUMS. 

ML 


April. 


Wissenscliaflliclie  Mittheilungen. 


1'  i«   r  H   h   p. 

Eine  historische  Skizze. 

Von   Conradin   v.    Moor   in   Chur. 

(Fortsetzung.) 

Im  Weiteren  verordnete  Ulrich  II.,  dafs  seine,  Uta's 
und  seines  Sohnes  Geheine  in  einem  Grabe  ruhen  sollten, 
welches  sie  im  Leben  schon  gemeinsam  sich  erbaut  hat- 
ten. Dies  geschah ;  doch  dünkte  es  den  Abt  eine  Ent- 
weihung, dafs  später  dort  öfters  Wanderer  sich  zur  Ruhe 
niedcrliefsen.  Er  liefs  deshalb  aller  dreier  Gebeine  aus  der 
Gruft  beben  und  in  einen  zierlich  gesrhuitzten  und  bemal- 
ten Sarg  legen.    Spater  ward  dabei  ein  Altar  errichtet  45j. 

Doch  sollte  Ulrich  II.  den  Frieden  in  der  Stille  des 
Klosters  Dicht  ganz  ungestört  geniefseit,  Und  es  blieb  ihm 
Doch  ein  Straufs  mit  seinem  IS'effen  Gcbhard  vorbehalten 
l>  war  dieser  der  Sohn  seines  Bruders  Friedrich,  wel- 
cher durch  Schenkung  eines  Hofes  zu  INals  und  noch  ver- 
schiedener anderer  Güter  sich  eine  Jahrzeit  auf  Minicn- 
berg  gestiftet  hatte.  Gebhard's  Geburtsjahr  ist  so  wenig, 
wie  bei  den  übrigen  Gliedern  des  Geschlechts,  zu  er- 
mitteln. Urkundlich  erscheint  derselbe  zuerst  in  einem 
Schcnkungsinstrumeiit  vom  Jahre  lltil  •""'),  dutierl  Burg- 
eis, ohne  Angabe  des  Tages,  in  welchem  er  und  leine 
drei    Schwestern    Irmcngard,    Adelheid    und    Hedwig   \ci- 


4S)  Goswinus,  85  u.  86.  —  ")  Cod.  dipl.  I.  I\r.  13s 


schiedene  Hofe  zu  Nals,  Schlanders,  Burgeis,  Funtanatz 
(bei  Schuls),  Artletz  und  Zeruetz  dem  Kloster  Marien- 
berg schenkten.  Gedachte  drei  Schwestern  nahmen  dann 
gleichzeitig  mit  ihrer  Muhme,  Uta  v.  Tarasp,  den  Schleier 
im   Frauenstifte  zu  Munster. 

Trotz  dieser  seiner  eigenen  Schenkung  an  Marienberg 
und  der  in  Folge  dessen  vorauszusetzenden  freundschaft- 
lichen Gesinnung  Gebhard's  v.  Tarasp  gegen  das  Kloster, 
finden  wir  ihn  doch  spater  in  ofTener  Fehde  mit  seinem 
Oheim  Ulrich,  dem  Abte  zu  Marienberg,  und  des  Klosters 
Schirmvogt  Egeno  \  Matsch  Her  Vertrag  zwischen  ihm 
und  Bischof  Egino  von  Cur  vom  24.  Dec.  11774:)  gibt 
sowohl  über  die  Veranlassung,  als  auch  über  den  Verlauf 
und  die  endliche  Beilegung  des  ganzen  Streites  gründ- 
liche Auskunft. 

Wenn  auch,  wie  bemerkt,  persönlich  Wohllhater  des 
Klosters,  hatte  Gcbhard  es  seinem  Oheim  Ulrich  deoDOOh 
sehr  übel  genommen  dafs  diesei  tili  ilns  Seiniyc  Marien- 
berg geschenkt  und  ihm  nur  den  landesüblichen  Tieften 
Thcil,  die  sogenannte  falcidiu  '").   überlassen   halte     Mehr 

*')  Cod.    dipl.    1,    144.     S.   auch    Eiohh.    epUc.    Coi 

prob.  I.VII. 
")  ,,E\    Ins  iimniluis  «lunrlani   parlrni,   qUM   TBlgO  faleitli 

JOntUoh    l.iliiilial    dii  itur,   l.iin   in   liniiiinil'us  ipiain    in 
prneiliis.  -i  i  nulluni  nluni  pro«  inc-i.it-.  cnnliajulil."   GofH 
Chron.   S'.l  uml    [\ . ■  i . 


107 


Anieiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


108 


noch,  als  wegen  der  verlorenen  Güter,  schmerzte  es  ihn 
aber,  sich,  dem  nach  dem  natürlichen  Recht  der  Erbfolge 
die  Schirmvogtei  über  Marienberg  hatte  zukommen  sol- 
len, dabei  Übergangen,  und  dieselbe  in  die  Hand  Egno's 
v.  Matsch  gelangen  zu  stehen  Auch  hatte  Ulrich  II  dem 
Abte  zu  Marienberg  für  künftig  das  Hecht  eingeräumt i0), 
des  Klosters  Schirmvogt  selbst  zu  wählen  und  einzu- 
setzen. Dies  Alles  bewog  Gebharden,  auch  das  ihm  zu- 
gedachte Viertel  trotzig-  zurückzuweisen  und  eines  Tages 
die  Burghut  des  Bischofs  auf  dem  Schlosse  Tarasp,  — 
dessen  eine  Hälfte  in  Folge  Vergabung  durch  Ulrich  II. 
der  Kirche  zu  Cur  gehorte,  —  durch  seine  Leute  über- 
fallen und  niedermetzeln  zu  lassen.  Er  blieb  jedoch  nicht 
lange  im  ungetheilten  Besitze  der  Überrumpelten  Burg  ; 
denn  sowohl  Bischof  Egino  \on  Cur50),  als  auch  Egno 
Min  Matsch  und  Dlrich  von  Tarasp  eilten  mit  Heeres- 
machl  herbei,  umzingelten  das  Schlots  und  nahmen  es 
mit  Sturm  ein.  Sie  liefsen  die  Besatzung  Urfehde  schwo- 
ren und   darauf  im   Frieden   heimziehen 

Gebhard  mochte  aber  deshalb  seinen  Sinn  noch  nicht 
beugen  ;  im  Gegcnlheil  gewann  sein  Groll  neue  Nahrung, 
und  sicherlich  hatte  zum  grotsen  Schallen  der  beiderseitigen 
Angehörigen  eine  neue  blutige  Fehde  begonnen,  wenn 
nicht,  wie  Goswinus  erzahlt,  Bischof  Egino  von  Cur,  des 
frommen  Spruches  „Selig  sind  die  Friedfertigen"  einge- 
denk und  der  erlittenen  Schmach  vergessend,  kluger  Leute 
Kalb  zur  Sühne  eingeholt  hatte  So  kam  denn  eine  gut- 
liche Ausgleichung  und  Auseinandersetzung  zu  Münster 
im  Munsterthale  zu  Stande,  wo  Bischof  Egino  zu  jener 
Zeit  weilte.  Dieser  Vertrag  ist  der  nämliche,  welcher 
mit  dem  Datum  des  '24.  Dec.  1177  weiter  oben  erwähnt 
wurde. 

Dil  Verpflichtung  anerkennend,  jeglichen  dem  Bischof 
zugefugten  Schaden  zu  vermuten,  verschrieb  Gebhard  für 
den  Fall,  wo  er,  ohne  Nachkommen  zu  hinterlassen,  ster- 
ben sollte,  seine  Hälfte  am  Schlosse  zu  Tunisp,  sowie 
Alles,  was  ihm  unterhalb  der  Clus  zugehorte,  der  Kirche 
zu   Cur       Dazu     schenkte    er    auch     seine   Hälfte    an    dem 


")  thron.  90. 

">)  Da»  in  der  katholischen  Kirche  von  1159-1180  herr- 
schende >clnMiia  hatte  für  eins  Bislhuui  Cur  die  Wir- 
kung dal  Bl  chol  Egino  (Freiherr  von  Ehrenfels), 
Ghibcllinc  und  Schismatiker ,  seine  Itcsielen/  in  Cur 
rerlaaaen  und  sich  jenseits  der  Birne  zurückziehen 
mufste.  Ii. i  m  d<  r  edierten  Urkunde  vom  24.  Dec. 
1177    du-    Stelle    vorkommt:    ,,eoaqn«    nd   eolloquium 

in     donium     su;ini .     scilicet    Mnnasti-ri  um,     vexahaf, 

muf«  IbMter,   wo  dai  gleichnamige  Franeafcloater  lag, 

als    Ort    seine»    Aufenthaltes    bewachtet    werden.       Vgl. 
In  hh.   episc.    Cur.   82. 


Gute  ob  Pontalt,  dessen  anderer  Theil  bereits  von  seinem 
Oluim  Ulrich  vergabt  worden  war,  —  so  dafs  jetzt  das 
Bisthum  Cur  sowohl  Schlots  Tarasp,  als  die  Tarasp'schen 
Besitzungen  unterhalb  Vinstermnnz  und  ob  l'ontalt  unzer- 
theilt  besafs.  Dafs  dagegen  der  Bischof  das  halbe  Schlofs 
Tarasp  und  die  übrigen  eben  erwähnten  Guter  ganz  Geb- 
harden als  Lehen  uberliefs  :  „ad  conlirmalionem  amicitiae 
et  ut  patruo  suo  adeo  lubentius  recone  iliarelur '■.  —  wie 
die  gedachte  Urkunde  sagt,  —  war  wohl  das  Wenigste, 
was  die  Kirche  Cur  dem  mehr  oder  minder  unfreiwilli- 
gen  Schenker  gegenüber   thun    konnte. 

Sei  es  nun,  dafs  die  darin  dargelegte  freundschaft- 
liche Gesinnung  Bischof  Egino's  für  Gebhard  auf  Ulrich 
moralisch  wirkte,  oder  aber,  dafs  Gebhard  selbst  durch 
Belehnung  mit  der  Güterhallle  seines  Oheims  milder  ge- 
stimmt wurde,  —  die  Versöhnung  zwischen  ihnen  fand 
ebenfalls  gleichzeitig  statt,  und  zwar  so  vollständig,  dafs 
Ulrich  Gebharden  die  früher  vorenthaltene  Schirmvogtei 
Marienbergs  übergab  und  den  sonst  damit  belehnten  Egno 
v.  Matsch  durch  Ueberlassung  anderer  Vorlheile  zufrie- 
den stellte.  Auch  Überwies  noch  Ulrich  Gebharden,  damit 
„es  diesen  nicht  wieder  gelüsten  mochte  nach  Gott  ge- 
weihten Dingen'1,  von  allen  Leuten  und  Gütern  den  vier- 
ten   Theil,   den    er   sich   seihst   vorbehalten. 

Hieuach  scheint  es  mit  der  Sitte  jener  Zeit  nicht 
Unverträglich  gewesen  zu  sein,  dafs  Ordensbrüder  l'rival- 
eiiikünfte  und  eigenes  Gut  besiifseu,  eben  so  wenig,  dafs 
sie  mitunter  das  Kloster  verliefsen,  um  gegen  Feinde  des- 
selben  das   Schwert  zu   ziehen. 

Ueber  seines  Oheims  Gute  tief  gerührt,  erzahlt  Gos- 
wiu'1),  schwur  Gebhard,  nie  nach  dem  zu  trachten,  was 
frommen  Sinnes  er  von  seinem  Eigenen  an  Kirchen  fromm 
vergeben,  und  auch  das  nicht  anzulasten,  w  as  Ulrich  und 
er  selbst  bus  brüderlicher  Liebe  den  wellentsagenden 
Jungfrauen  Vi)  Gutes  gelhaii.  Wenn  meineidig,  was  Gott 
verhüte,  Gebhard  dawider  thate,  oder  die  Satzungen  der 
Vogtei  verletzte,  sei  er  des  Sch)rrnrec|iU  verlustig,  wie 
auch  des  Hofes  zu  Glurus,  das  Egno  v  Matsch  als  Bei- 
gabe zur  Vogtei  erhalten  halte  In  diesem  Falle  halle 
letztere     mich    sulnrt    wieder    au    Jenen    zurückzufallen, 

wie  auch  muh  andere  EiubuTse  an  Gutem  einzutreten 

Als  Sicherheit  genauer  und  pünktlicher  Einhaltung 
alles  dessen,  was  ei  versprochen,  gab  Gebhard  neun  Bür- 
gen   edlen    Geschlechts  MJ,       Auch    wuhutfu    iler    Handlung 


M)   Chron.  91.   —    ''')   Im  Kloster  ob  der  Calvn  oder  Münster. 

sl)  Uli iii  hl  v.  Hocliiinl,  l'urehard  unil  Swiker  \.  Mal*.  Ilexil 
v.  Kindes  (Sinti,  Olli)  und  llhn  \  Mnnlelliun  ,  I  Irich 
V.  Mal.,  t  iinriicl  v.  Tnrlsch  und  Mari|iianl  v.  Laute. 
Anm.   11..—  .  I-       Laute   ist    Lall. 


L09 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit. 


110 


als    Zeugen    bei  :    der   Bischof   von   Cur,    Eguo   v.   Matsch 
und   verschiedene  Ministerialen  des  Bisthums. 

Was  min  endlich  das  Datum  dieser  allerletzten  Ur- 
kunde betrifft .  in  welcher  Glieder  des  Hauses  v.  Tarasp 
handelnd  auftreten,  so  wird  dasselbe  von  Eichhorn  w )  mit 
llfc>3  stall  1177  angegeben.  Diesen  Irrthum  begreift  man 
sehr  leicht,  wenn  man  von  Albert  Jäger  (Beilrage  etc. 
des  Ferdiiiandeums,  V,  281  )  hört,  dafs  eine  Randglosse 
..MlL.WMll  tone  vivebat  prefalus  dominus  episcopus" 
durch  den  spateren  Abschreiber  in  den  Text  der  Urkunde 
aufgenommen  wurde.  Weniger  aber  sieht  man  ein,  wie 
Goswious  selbst  oder  dessen  Uebcrsetzcr  und  Bearbeiter 
Joseph  Röggel  in  den  nämlichen  Irrthum  verfallen  konn- 
ten; denn  beide  mufsteu  aus  dem  Inhalt  der  Urkunde  die 
Ueberzeugung  schöpfen,  dafs  Ulrich  II.  von  Tarasp  damals 
noch  am  Leben  war,  weil  er  als  llilcontrahent  darin  er- 
scheint, und  durften  ihr  auf  keinen  Fall  ein  spateres  Datum 
geben,  als  den  24.  Dec.  1177,  wenn  sie  nicht  mit  folgen- 
den, ihren  eigenen  Worten  in  Widerspruch  geralheu  woll- 
teu.  Diese  Stelle  in  Gosuin's  Chronik55)  lautet  nämlich: 
„Und  so  schied  der  fromme  Stifter,  Ulrich  v.  Tarasp, 
von  dieser  Well:  arm,  als  Mönch,  der  Ritter  einst  und 
reichste  Herr  im  Gaue;  es  war  der  Vorabend  der  Gehurt 
des   Heilandes   im   Jahre   1177   sein   Sterbetag." 


")  Episc.  Cur.  83.  —  ■»)  Seite  85. 
(Schlufs  folgt.) 


Hie   i«ll«'-lt'ii    Herren   von    iHeiilmrjc* 

Von  G.  Simon,  Oberpfarrer,  in  Michelsladl. 
(Schiurs.  i 

Wie  sich  diese  Behauptung  aus  den  genannten  Vor- 
namen und  aus  der  Gegend  erweist,  so  wird  sie  auch 
durch  den  Stand  bestätigt,  welchem  dieselben  angehör- 
ten. Man  sieht  schon  aus  der  Unten  folgenden  Tabelle, 
dafs  im  .1  910  ein  R  e  in  b  o  I  d  sriibinus  pnlatiuus  war, 
folglich  sicher  einem  edlen  Gesclilechle  angehorte  Im 
J  1000  aber  i«l  von  einer  Grafschaft  Gcrlach's  die 
Rede:  1052  erscheint  wieder  ein  Gerlarh  und  1058  ein 
Rembold  als  Graf:  1095  linde!  sich  Gerlacb  als  Graf 
Nun  Isenhurg  und  1  I  IG  hilfst  Rembold  Graf  roo 
Isenhurg  Dafs  du  sis  lies,  hlei  hl  also  dem  hohen  Adel 
angehörte,   kann   demnach   nicht   bezweifeil    Werden. 

Dafs  sie  damals  noch  keine  eigentlichen  erblichen 
Grafen  waren,  sondern  dus  (irofenaml,  welchem  sie  \or- 
standen,  nur  fortlaufend  als  Lilien  des  Reiches  besnfseii, 
wird   daraus   ersichtlich,  dafs  die  Herreu   von  Iseiiburg   in 


der  2.  Hälfte  des  12.  Jahrhunderts  den  Grafentitel  nicht 
mehr  führten  ,  auf  «eichen  niiin  überhaupt  damals  noch 
keinen   besonderu   Werth   legte 

W  elchts  Grafenamt  sie  aber  trugen,  ersieht  mau 
aus  einer  Urkunde  vom  J.  115b,  in  welcher  es  \on 
Rembold  von  Iseiiburg  heilst:  ,.qui  lunc  lemporis 
eundem  comitalum  tenebat,  in  quo  idem  caslrum  situm 
est."  Dieses  castrum  aber  war  das  Schlofs  Nassau,  wel- 
ches unbestritten  im  Nieder-Lahngau  lag.  Folglich  war 
dieser  Rembold  Graf  im  Nieder-Lahngau.  Hieraus 
erklärt  sich  denn  auch,  dafs  Gerlach,  der  Bruder  R  e  m- 
bolds  von  Isenhurg,  sich  schon  im  J.  1137  einen 
Herrn  von  Limburg  nennen  konnte.  Limburg  an 
der  Lahn  aber  war  im  10.  Jahrb..  der  Wohnsitz  des  Gra- 
fen Kourad  im  Nieder-Lahngau,  welcher  von  seiner  ver- 
wachsenen Gestall  den  Beinamen  „Kurzpold"  führte.  Er 
war  ein  Angehöriger  des  Salisch-Konradinischen  Geschlech- 
tes und  ein  Anverwandter  König  Kon r ad 's  I.,  und  ist 
der  Stifter  der  Kirche  zu  Limburg,  in  welcher  sein  Grab- 
mal noch  vorhanden  ist.  Auf  der  Inschrift  fuhrt  er  den 
Herzogstitel.  Mit  ihm,  oder  doch  mit  seinem  Nachfolger 
im  Grafenamle  des  Nieder- Lahngaus ,  Eberhard,  erlo- 
schen die  Grafen  dieses  Gaues  aus  dem  Salischen  Ge- 
sclilechle. 'Bald  darauf  aber,  vom  J.  993  —  1008,  er- 
scheint ein   Gerlach   als  Graf  im   Nieder-Lahngau*) 

Fassen  wir  die  Resultate  dieser  Untersuchungen  kurz 
zusammen,  so  ergibt  sich  daraus  :  1)  dafs  die  vorherr- 
schenden Vornamen  der  Herren  von  Isenhurg  vom 
Ende  des  11.  bis  zum  Anfange  des  13.  Juhrh  Rem- 
bold und  Geil  ach  waren  j  2)  dafs  diese  und  die  vom 
9.  bis  /.um  11.  Jahrb.  ohne  Geschlechlsnamen  vorkom- 
menden Rembolde  und  Gerlache  einem  hochedlen  Ge- 
schlechte a  m  M  ilt  elrhe  i  ii  angehörten;  dafs  folglieh 
3)  mit  der  allerhöchsten  Wahrscheinlichkeit  anzunehmen 
ist,  dafs  diese  Rembolde  und  Ger  lache  Iseubiirger 
gewesen  sind,  «eiche  \om  J.  993  an  bis  gegen  Ende 
des  12.  Jahrhunderts  Grafen  im  Nieder-Lahngau 
waren.  Für  die  letzte  Behauptung  spricht  der  Nume  des 
Grafen  ,.  Gerlacb"  im  Nieder  -  Laliiigau  von  993]  der 
Grafentilel  Gel  luchs  \  o  n  Isenhurg  im  J.  1095,  der 
Name  eines  Gerlach  von  Iseiiburg,  der  sich  im  .1  1  1 : t T 
einen  II  e  i  r  n  von  Limburg  nennt,  was  den  Bellte  der 
Herrschaft   Limburg    schon    in    der   damaligen    Zeil    eonsta- 

tiert,    und    endlich    die  Urkunde   von   1158,   in    welcher 

Rembold  von  Isenhurg  ausdrücklich  als  Graf  im 
N  led  e  r-La  hngii  u    genannt    wird. 


■)  Mnn  vgl.  Wenck,  Hess.  Lstndefgeschichle,  I,  6    1851 
Uns  Geschlecht,  welchem  diesei  Gral  Gerlach  angehörte, 

wäre   nunmehr  mich  den  obigen  Ausfulirungea   e,,  liniden 


111 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


112 


Es  durfte  demnach  kaum  ein  deutsches  Dyna- 
stenhaus unter  den  noch  vorhandenen  hoch- 
edlen Geschlechtern  tu  finden  sein,  welches 
mit  solcher,  mau  könnte  fast  sagen,  urkundli- 
chen    Gewifsbeit     seine     edle    Abstammung     so 


weit    in    die  Vorreit    hinaufzufuhren    im   Stande 
ist,  als  das  Iseu burgische. 

Zur  Erhärtung  dieser  Ausfuhrungen  lasse  ich  hier 
die  versprochene  Tabelle  der  ältesten  Isenburger  in  Re- 
gestenform  folgen. 


J»hr  der  Urkunde. 


N.iiu'  ii 


Quellen. 


847—868. 
9.  saec. 
9.   saec. 

919. 

946 

963. 

964. 

971. 
1000. 
1041. 
1042 
1052. 
1058. 
1067 
1070. 
1092. 
1092. 
1093. 
1095 
1095. 
1103 
1109. 
1110 
1112. 
1117 
Hill 
1121. 
1130. 
1136. 
1137. 
1137. 
1187 

1 1 38 
n  16 
II  > 

1138. 
1139 

Uli) 
II  II 


Keginbold,   testis 

Gerlncus,   testis 

Reimboldus 

Regenboldoa,   seahinus  palatinus 

Remboldus 

Raginboldus 

Regiuboldus,  testis 

Reginboldus,    laicus 

Gerlahus,   Graf  im   Nieder-Lahngau 

Gerlach,   Reginbolt,  testes 

Gerlach   et  Reginbolt,   testes 

Gerlacus,  comes 

Reginboldus,  comes 

Cuono,  sororis  Reginboldi  filius 

Gerlacus  et  Remboldus,   fratres  ...  .      .      .      . 

Gerlach,   advocatus  in   Hoingen 

Gerlacus   et  frater  suus  Remboldus 

Remboldus  de  Isenburch,   testis 

Gerlacus,   testis 

Gerlacus,  comes  de  Isenburg 

Reimbolt  et  Gerlach  delsinburch 

Gerlacus  et  Remboldus,   fraler  suus 

Gerlachus  et  Remboldus,   testes  .      .       .      . 

Reginboldus  de  Isenburch 

Remboldus  de   Isenburch  et  Gerlacus,   frater  suus. 

Reinbold  de  Isinburk 

Reimbuldus  de  Isemburch,  testis 

Gerlachus  de  Isiuburch  

Gerlacus  de  Isenburch,  advocatus  in   Hoingen. 
Gerlacus  de  Isinbürch  et  frater  eius  Reinholdiis 
Gerlarh   von    Limpurch   und   sein    Bruder   Kembold 
Remboldni    de   Isenburg,   pater   Snlalini,   et   Remboldoa, 

avus   Snlalini 

Gerlaeoi    el    frater   elni    Reimboldus   de   Isemburch  . 


Gerlacos  de  faeoboreb      Reinboldoa  de  Isenburch. 
Gerlacus   de   Isenburg   et   frnter   elui    lu  inlinldus 
Girl. hu',  iir  Yaembnrch  et  Reimbaldaa,  frater  eine 

Reinboldoa  de  Isenburch 

Gerlaeoi  el  Reinboldoa,  fratrei  de  isenimrc 
in  i  Li.  ii-  1 1  Reinbaldua  de  Taen  borch  . 


Beyer,  Urk  -Buch,  I,   S.  86. 

Ebendas.,  S.    107. 

Ebendas.,  S.    148. 

Ebendas.,  S.  224. 

Ebendas.,   S.  246. 

Ebendas.,  S.  273. 

Ebendas.,  S.   276. 

Ebendas.,  S.   292. 

Orig.  Guelf.  IV,  p.  282. 

Beyer,  a.  a.   0.,  S.  369. 

Ebendas.,  S.   372. 

Ebendas..   S.    393. 

Günther,   Urk  -Buch,  I,  Nr.   59. 

Beyer,  S.   423 

Günther,  Nr.  76. 

Beyer,  S.  443. 

Ebendas.,  S.   444. 

Ebendas.,   S.    446. 

Ebendas.,  S.   446. 

Günther,  II,  p    VII. 

Beyer,    S.   467. 

Lacomblet,   Urk  -Buch,  I,  S.    176 

Beyer,   S.   481. 

Lacomblet,  I,  S.    179. 

Ebendas.,  S.    179. 

Ilejcr,    S.   499. 

Ebendas.,   S.   506 

Ebendas  ,   S.  527. 

Ebendas.,  S.   543. 

Ebendas.,   S.    551. 

Günther,  I,  Nr.   116. 

Ebendas.,  Nr.    1 17. 

Heyer.   9.  557. 

Ebendas.,  558. 

Bbendaa.,  S.  559. 

Bbendaa  .  8    :>fiO 

(luden,    r.    d      III,    p.     1048. 

Beyer,  S.  572. 
Bbendaa  .  S.  579  f. 


113 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


114 


Jahr  der  l'rkuude. 


Namen. 


Quellen. 


1142. 
1143. 
1144 
1144. 
1145. 
114b. 
1140. 
1147. 
1152. 
1153. 
1158. 


1162. 
1176. 
1179. 

1181. 
1182. 
1186. 
1189. 

1190. 
1190. 
1192 
1195. 

1196 
1199. 

1200 


Gerlacus,   Reinboldus  el  Sigefridus,   fratres  de  Isenburg 

Gerlacus.    Reinboldus   et  Sigefridus   fratres  de   Isenburg 

Keinboldus  de  Isenburcb  et  frater  suus   Gerlacbns 

Keinhoidus  de  Isenbourch 

Gerlacus  et  Regenbaldus  de   Iseuburch 

Gerlacus  de  Iseuburch 

Keimboldus,   comes  de  Isenburg 

Reimbaldus  de  Isenburg 

Kemboldus   de  Isemburch       ....:... 

Keymbaldus  de  Isenburg 

Gerlacus  de  Ysenburch  etReinbaldus  de  Ysenburch.  Reyn- 
baldus  de  Ysenburch  et  Gerlacus,  nepos  eius.  Reyn- 
baldus  de  Y'senburch,  qui  tunc  temporis  eundem 
comitatum  tenebat,  in  quo  idem  castrum  (Nas- 
soua)  situm   est." 

Reinhardus,  Nobilis  de  Isenburg 

Gerlacus  de  Isenburgh 

Gerlacus  de   Ysenburch.      Heuricus.      Reimboldus  et 
Bruno  de  Ysenburch 

Gerlacus  et  Heuricus,   fratres   de   Isenburg. 

Remboldus  et  Bruno  de   Isenburg 

Fridericus  de  Isenburg,  Canon.   Trevir 

Gerlacus  Kobrunensis   eiusque  filius   G.   juvenis,   dominus 
Bruno  deYsenburg 

Reginbaldus  de  Isenburg.      Gerlacus  de  Rover  na 

Gerlacus  de   Koverna 

Reimboldus   et  Gerlacus  de   Isenburg 

Gerlacus  de  Isenburg  et  filius  senior  Cierlacus.  Reimbol- 
dus et  Henricus  de  Isenburg 

Reimboldus  de  Isenburg 

(ierlacus  de  Koverna.  Remboldus  et  frater  eius  Bruno 
de  Is  enb  urg 

Heuricus  de  Ysenburch 


Ebendas.,  S.   583. 

Günther,   I,  Nr.   136. 

Beyer,  S.   589. 

Ebendas  ,  S.   592. 

Ebendas.,  S.   593. 

Hontheim,  bist    Trev.   I,  p.   553. 

Ebendas.,   p.   554. 

Beyer,  S.   602. 

Ebendas.,   S.   619. 

Günther,  Nr.   158. 


Beyer,  S.   671  f. 
Ebendas.,  S.  691. 
Lacomblet,  I,  p.  319. 

Günther,  Nr.  201. 
Hontheim,   I,  p.   611. 
Ebendas.,  p.   614. 
Ebendas.,   p.   617. 

Günther,  Nr.  220. 
Ebendas,  Nr.  223 
Ebendas.,  Nr.  224. 
Ebendas  ,  Nr.  229. 

Hontheim,  I,  p.   628  f. 
Günther.   Nr    237 

Ebendas.,  Nr.  247. 
Lacomblet,  I,  p.   396. 


Biographie. 


I  her  (Ihm  llnnh-i  ii<  i.   «•in«-»   \  ■  I.  i  <>  lo- i  n  m  ~ 
den  Nt.  HlitHiiiHkloHlerH  im  Sehn urznitlde. 

Von  E.  F.  Mooyer  in   Minden. 

(Schluls.)') 

Eberhardus  abbas  (•[  6.  Nov.)  Sein  Name  Bndst 
sich  unter  demselben  Tage  im  Nekrologium  des  salzbur- 
gischen  St.  Pctcrskloslers  und  in  einem  des  Klosters  \.l- 
mont  (v.  Meiller,  78.  201  i,  und  es  wird  angenommen, 
es  sei  der  im  .1     1151    (das.,   801;    Marfan,  Austr.   Sacra 


•)  Zu  Nr.   10  de»  Jahrg.    I 


III,  Bd  V,  21'.)),  oder,  wol  richtiger,  am  8.  Nov.  1158 
(v.  Ankershofcn,  Regestcn  von  Kilrnten,  II,  (•  i  gestorbene 
Abt  von  Yiklriug  gewesen,  der  mir  urkundlich  noch  am 
1.  April  1154  (das.,  II,  7  Archiv  Cur  Kumten,  Jlhrg  II, 
123)  und  1156  (.Miithcil  den  hiator.  Ver.  f.  Krain,  1847, 
.s.  35)  uu im'stiiix-ri  ist.  Ich  habe  mir  iaaoferti  einige 
Zweifel  fegen  diese  Annahme,  als  Viktrinj  ein  Cieter- 
lieDserklostef  \Mir. 

Helrradus    episeopni    (■]   '."-'.  Okl  |      Herrand  »ird 
irol  der  halberaltdtiaohe  Blaehof  sein,    der   aai  '.' 3    "kt 
1 102  starb  (8chata,   18    ti      Li  Ibafta,  801    in.  888  mit 


II 


Anzeiger   Im-  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


116 


28.   Okt     tin:(,  aber  auch   not.   a   mit  23.   Okt.;    Stenzel, 
II     03.    (.'alles.  VI.  IT     Leibnitx,  II.  129     Leuckfeld,  mit 
Poeldeoa    nil    Hol       Kindlinger'scbe  Handachr.  Samml., 
\I\  .    Is-.    mit     28      Nhi        i  hur.    sacr.    04    mit    21     Okt. 
1102)    und    im    Kloster   Rainhardsbrnnn    beerdigt    \Mirde 

(MOller,    urkundl.    Gesqfa,     des    KJpsters    Hrinhardsbi  u 

17);  denn  der  strnfsburgische  starb  vermuthlich  am  27. 
<>kt  i  \  l:  t .  Heb,  291},  wenn  nicht  richtiger  am  12.  Jan. 
1065   i.VI.  v        g*i     1838,  III.  I,   10;  vgl.  mein  Ono- 

maatikon,  105.  Goi|Unanj),  de  episcop  urgent.  197  mit 
15.   .lau.) 

II  i  i  iniaiiiins  abbas  (,  29.  Deo.).  Derselbe  Abt  bil- 
det sich  nnlerm  28.  Dec.  in  dem  Nekrologium  des  salz- 
borgiacheo    Si.  Peterskloatera    (v.    Meiller,  b9)   und   soll 


jenige  Graf  Otto  (ein  Bruder  Berthold  s,  Grafen  v. 
Andechs  und  Diessen,  -j-  20  Juli  1151)  sein,  welcher 
um  1120  am  2.  Nov.  (in  Iringeshelm)  getodtet  wurde 
(Öfele,   II,   683,.      Mon.   Bona,   VIII,   309). 

(Mio  presbyter  (y  22  Oct).  Stände  bei  diesem 
Namen  nicht  „presbyter",  dünn  wurde  ich  >  ei  mullien,  es 
sei  Otto,  erst  Abt  von  Admout,  dann  des  Benedikliner- 
klosters  Milstatt  in  Oberkaruteo,  au  verstehen,  welcher 
am  22.  Okt.  starb  (v.  Meiller,  201.  Pes,  II,  208).  Sein 
Tod  erfolgte  nach  1155  (Mou.  Boica,  V,  230.  Neugart. 
Ilist.  S.  l'auli  Lavant.  II,  9;  vgl  Archiv  für  kernten. 
Jahrg.  II,  123),  vielleicht  erst  1165  (vgl.  Fez,  II,  145. 
Hauch,  I,  21.     Perlei  Mon.  XI,  563.) 

Wecil    comes    (f    Ib.    Okt.).      Sollte    Wezel,    Graf 


di  i     |l  IT    \ii>lurbene  gleichnamige  Abt  von  Zwetl  gew  e-       v.  H  aicher  loch,  gemeint  sein,   dann  wird  desselbeu  noch 


sein  (das.,  150),  da  dieser  doch,  nach  Anderen,  am 
25.  Der  starb  (Pes,  I,  522;  Jongeliu,  IV,  25.  I'ertz, 
Mon  .  \l.  538).  Aber  auch  abgesehen  von  dieser  Dif- 
ferenz in  den  Sterbetagen,  so  mochte  eine  solche  An- 
ikiIiiih-  schon  deshalb  zu  verwerfen  sein,  weil  Zwetl  ein 
Cislerzienser-,    St.     Blasien    im    Schwarzwalde    und    St. 


um   1160  gedacht   (Herrgott,   II,    IsT   | 

Wernherus  abbas  (y  21.  Okt.)  Dieser  Werner 
ist  doch  nicht  etwa  der  Prior  und  dann  Abt  des  St.  Ge- 
orgsklosters  im  Schwarzwalde,  der  1109  (Gerberl,  1,151, 
452)  oder,  wol  minder  richtig,  1 1 70  (das.;  Aust  sacra, 
1,   Bd.   II,   31.      Bucellin,   III,   73)   starb;   in    welchem  bulle 


Peter   in   Salzburg    aber   Benediktiner-Kloster  waren  ,   und       dies    die    letzte    Einschreibung   sein    durfte.      Oder    sollte 


es  irrner  bekannt  ist,  dafs  das  St.  Blasiusklosler  wohl 
mit  Benediktiner-,  oiqbjt  aber  mit  Cislerzienser- Klostern 
in  geistlicher  Verbrüderung  lebte  (Gerbert,  I,  259).  Ich 
glaube  daher  nicht  zu  irren,  wenn  ich  unter  obigem 
Hermann  denjenigen  Abt  des  kölnischen  St.  Pantaleons- 
kloslers  verstehe,  weh  her  am  29  Dec.  1120  (I'ertz,  Mon. 
MI.  304)  oder  1121  (VVurdtwein,  nova  subs.  IV,  7; 
XIII,  19.  v.  Eckhart,  Corp.  bist.  I,  927.  Böhmer,  Fon- 
tes, III,  417.  Gelen,  de  magnit.  Col.  351,  751;  dessen 
Colon,  suppl.  Ib5;  v  Spoen,  Historie  van  Gelderland,  I, 
71.  Gall  Christ.  III.  739.  Lacomblet,  Ürk.-Buch,  1.192; 
aber  l'eit/..  \IV,  Ibl  mit  1123)  mit  Tod  abgieng,  um 
so  mehr,  als  dieses  Kloster  mit  jenem  in  Fraternität  stand 
(Gerbert,  I.  259) 

Luitfridns  abbas  t,  31. Deo.).  Lnitfried,  Abt  von 
Huri,  Starb,  den  meisten  Nachrichten  zufolge,  im  J.  1096 
(Zapf,  Anecd  I,  351.  Gerbert,  Her  Alem.  60.  I'ertz, 
Mon  V,  464  Bucellin,  II,  239.  Wir»,  I,  277).  nach  An- 
dern, 1097  (Herrgott,  Geneal  111,839  v.  Erkhart,  Hrigg. 
Hah-h  211  Dagegen  Gerbert  I,  249  gar  mit  30.  Apr. 
10801 


di-  salsbnrgischen  st    Peterakloaleri  hat  unterm  2  Noi 
den    Znaata    „Hallenais",   also  Beichenhnll   (v   Meiller,  78) ; 
duib    wird    ein    SOleber    hier   schwerlich    in    Betracht    kom- 
men,   wenn     es     nnbt     der     um     1110    erwähnte    Kapellan 

dieses  RiajMns  sein  sollte  (Mon    Boica  III,  528). 

Otto   comes   (f   Nov   |       Dfeaei     Wir«]    wol    nicht   der- 


es  Werner,  Abt  von  EttenheimmQnster  im  Sehwarz- 
walde,  sein,  der  bis  zum  10.  Apr.  1110  in  l'rkundeu 
geiiaunl  wird  (Herrgott,  II,  106.  Neugurl,  Cod.  II,  73. 
Dumge,  43)? 


t  clier    den    faelirunrli    uralilwclier    KIlTern 

UStll    die    teiiiiiileriiii^en    .1  <  i  -«■  i  Im  n  . 

Vom  Oberrentamlmann  Manch  in  Gaildorf. 

(Fortsetzung.) 

5)  Keine  der  bekannten  arabischen  Ziffern  ist  im  Ver- 
lauf der  Zeit  mannigfaltiger  dargestellt  worden,  und  auf 
keine  derselben  haben  der  gothische  und  der  ihm  nach- 
gefolgte Renaissance -Stil  verschiedenartiger  eingewirkt, 
als  auf  die  Fünf.  Es  sind  mir  bis  jetzt  mehr  als  dreis- 
sigerlei  Abweichungen  dn\on  bekannt  geworden.  Die 
auf  dem  schon  mehr  angeführten  hohenlohe'schen  Siegel 
v.  .1  t235  vorkommende  Ziffer  Filnf  eröffnet  auch  hier 
den  Reihen,  indem  ich  sie  als  den  einzigen  Repräsentan- 
ten anführe,    der    uns  dem    13    Jahrb..    namhaft  gemacht 


Zustände. 

Sprache  und 

Schrift. 

s.hrlflkuniie. 


Laltoldui  presbyter  |  |    l   Nov.).    Daeltekrologiom      werden  kann.   Sie  hat  (wie  aus  obiger,  bei  I  gegebenen 


Abbildung  ersichtlich  ist)  <lns  Ansehen  eines,  stall  nach 

rechte,    nach    links   sehenden  Dreiers,    und    es    scheint,   dafs 

aus  den  inzwischen   verflossenen  ooo  Jahren  kein  Ihnli- 

i  hes    Beispiel    mehr   aufgefunden    werden    kann 

In    Betreff    der    weiter,     sowohl    auf   Siegeln,     als   auf 
Denkmälern    vorkommenden    Fünfer   ist    sodann    zu    hemer- 


117 


Anzeiger   t'ur  Kunde   der  deutschen   Vorzeit. 


118 


keu,  iliifs,  während  bei  einem  Tlieile  derselben  die  Grund- 
züge  des  modernen  Fünfers  schon  vun  der  Mitte  des  11. 
Jabrh.  an  durchleuchten,  die  grofsere  Anzahl  dagegen  in 
so  verschiedenartigen  Formen  dargestellt  worden  ist, 
wie  solche  nur  der  erfinderische  Geist  der  Kunstler  schaf- 
fen  konnte. 

Weine   Nachweise   hiefür  sind   folgende: 
a)   Für    diejenigen   Fünfer,    die    schon    von   Anfang  an 
den   Charakter  der   modernen   an   sich  getragen   haben  : 

Das  Sigill  der  Stadt  Ulm   von    1351.    Bemerkens- 
C     werth     duille    liiebei  sein,    dafs    die  Schrift    noch 
aus  den   gothiscbeu   Majuskeln   besteht. 

Das  Sigill  des   Hans  Craft,   Richters  zu  Ulm,   v.  J 
Cf    1445   und  das   Gerichts- Siegel    der  Stadt  Ulm   von 
/     1454. 

^       Die  Zahl    1459  auf  dem  Gemälde  des   Hans   Hol- 
J    bein   auf  dem   Rathhause  zu   Augsburg. 

Das  Sigill   des  Mauricius  Entzinger,   Kircheumei- 
S     sters  zu   Ulm,  vom   J.   1465. 

Ferner   durften    als  entsprechende   Beispiele    hie- 
her  noch   zu   versetzen   sein  : 

Das  Sigill   der  Stadt  Biberach   mit  der  Jahrszahl    1175 
und   das  Siegel   des  Grafen   Craft  v.    Hohenloh    von    1495, 
sowie  dasjenige  des  Daniel  Schleicher  von  Ulm  von  1524. 
Auf  einem  Glasgeniälde  in  der  Stadtpfarrkirche  zu 
V       Gmünd:    die   Zahl   1505;  au  den   Chorstuhleu   von 
Surlin    in    der    Kirche    zu    Geislingen  :    die    Zahl 
1512;    auf  einem   Grabstein  der  Verena   Lieberin,  der  im 
Münster  zu   Ulm   liegt,    mit    der  Jahrszahl    1510;    an  der 
Kirche    zu    Gaildorf:    die   Zahl    1518;    an  einem   Eckhaus 
in   \\  impfen    am   Berge:    1525;    auf  dem  Siegel  des   Da- 
niel Trutwein,   Amtmanns  zu  Boxsperg  :   1534,   und    noch 
viele  andere. 


\ 

5 


In   der   Zahl   1507   an   der  westlichen   Wand   in    der 
Sakristei   der   Michelskirche   in   Hall. 

In   der   Zahl   1508  auf  einer  Münze  der  Stadt   Ysni 
i  Isoy). 


In  der  Zahl  1509  auf  dem  Siegel  des  Propsts  Mi- 
\T     chael    zu   den    \Y  engen    in   Ulm  ;    auf    einer   Melall- 

platte  in  der  Dionysinskirche  in  Efslingen  :  die 
Zahl  1515;  in  der  Zahl  1522  bei  den  Wappenschildeo 
am  Zeughaus  in  Ulm;  in  der  Zahl  1524  am  Kreuzaltar 
in  TiefenbrOnn  und  in  der  Zahl  1529  im  Oclogon  auf 
dem    Munster   zu    Ulm. 

In  der  Zahl  1502  an  einem  Gewölbe  im  \  Schn- 
/"     diiohen    Haus    in    der   Ilafeugasse    in   Ulm,   gemalt; 

in    der   Zahl    1505   auf   einem    von   Jörg   Sürlin    ge- 


schnitzten Stuhl  in  der  Neidhardtiscben  Kapelle  im  Mun- 
ster zu  Ulm;  in  der  Zahl  1513  auf  dem  Grabstein  eines 
Angehörigen  der  Familie  Stocker  in  der  Spitalkirrhe  in 
Ulm;  in  der  Zahl  1521  auT  einem  Allarflügel  in  der  Mi- 
chelskirche zu  Hall;  in  der  Zahl  1533  auf  dem  Siegel 
der  Stadt  Biberach;  in  der  Zahl  1549  auf  einer  Münze 
König  Ferdinands  von  Ungarn  und  Böhmen  ;  in  der  Zahl 
1551  auf  Golgatha  zu  Wimpfen  am  Berge  und  in  der 
Zahl  1552  über  dem  Eingang  in  ein  Gewölbe  im  sogen. 
Schlofsle   in   Ulm. 

Endlich   linden   sich   Fünfer  der  neuesten   Art 

bereits  auf  Münzen  Kaiser  Maximilian^  I,  z.B.  von 
ST  1516;  in  der  Zahl  1531  an  der  Stadtmauer  auf  der 
Burg  in  Efslingen;  auf  einem  „Sigillom  wirtem- 
bergense  ad  causas"  von  1534;  in  der  Zahl  1544  am 
Brunnen  in  Reutlingen;  in  der  Zahl  1560  au  der  sogen, 
alten  Post  in  Ulm  und  in  der  Zahl  1561.  die  unter  dem 
böhmischen  Wappenschilde,  welcher  auf  der  Spitze  des 
von  der  Krönung  K.  Maximilian's  II.  herrührenden  Sehen- 
kenbechers  von  einem  Greif  gehalten  wird.  Unter  diese 
Gattung  durfte  auch  noch  zu  zahlen  sein  der  Fünfer  in 
der  Zahl  1512  auf  einem  Gemälde  in  der  Frauenkirche 
zu   Nürnberg. 

b)  Ganz  eigentümlicher  Art,  und  jedenfalls  von  den 
GrundzUgen  des  Fünfers  mehr  oder  minder  abweichend, 
sind  sodann  folgende  schon  seit  Ende  des  14  ,  beson- 
ders aber  im  Laufe  des  15.  und  16.  Jahrb..  gebräuchlich 
gewesene  Ziffern  : 

Auf  einem   Siegeldes   Berchtold  Schw  artz,  Schul- 
ty      meister  gen  .  Burgers   und  Richters  zu  Gysliogen, 

'       mit  der  Jahrzahl    1395. 

/         Auf  einem  Siegel  des  Propsts  1  Irich   tu  denWen- 

*      gen   in   Ulm,   v.   J.    1425. 

Auf  einer  Zeichnung  des  Hans  Boblinger  v.  1435. 
M       (Sie   wird   auf  dem  Schulihaus   in  Ulm   aufbewahrt, 

s.  Nr.  11);  in  der  Zahl  1465  am  Thurm  der 
Frauenkirche  in  Efslingen:  in  der  Zahl  1501  am  kirrh- 
lliurm  zu  llitllingen  bei  Wasser-  Ailingen  :  in  der  Zahl 
1502  an  der  Spitalkirche   zu  GmQnd    (die   letale  Zahl  2, 

die  undeutlich  ist,  konnte  möglicherweise  auch  eine  lin- 
dere sein  sollen):  in  der  Zahl  15.5  (die  dritte  Zahl  ist 
undeutlich)  an  der  Kirche  an  Botendorfj 

auf  einem  Siegel  de«  .l«n  l:  Leo,  (Höhten  zu  Ulm, 
H      v.J.  1435;  auf  einem  solchen  des  Eberhart  Blchl 

v.  .1    145     (die  letale  Zahl  ■>(   undeutlich) ;   auf 
einem    Siegel    des  Abts    Brofrid    von  Kamberg,    mll  <ler 
.Inliizabl    1450;   auf  einr-üi   Altarflugel   Ig    de;    HioJj 
kirche  au  Hall,  gemall   1509;   auf  einer  Glocke  zn  Lao- 
tern    die   Jahrzahl     1510;    am   Gewölbe    der    Hr lenhallc 


1!'» 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


120 


Kunst. 

v-Knihl 
Plastik 


in  ■anlbroDD,  gemalt  151!,  rad  ■■  Wildbadbruanea  die 

.lahrzahl    1532 

(Fortsetzung  folgt.) 

I  ber  einige  Arbrilpii  ile*  llim«  Hol  li  nger. 

Durch  zahlreiche,  in  den  Kunstsammlungen  Eeratreute 
ti\|i>abgusse,  sowie  durch  mehrfache  Veröffentlichungen 
(vgl  Herrgott,  moniim.  austr.  Pinacotheca  III,  II,  47,  p. 
180  und  v.  Eye  u.  Falke,  Kunst  und  Lehen  der  Vorzeit, 
u.  a.)  ist  eine  vorzügliche  halherhahene  Arbeit  in  Solen- 
hofer  Stein  bekannt,  welche  zwei  geharnischte  Fürsten 
darstellt,  die  über  den  Köpfen  ihrer  ebenfalls  geharnisch- 
ten Pferde  sich  die  Hand  reichen.  Das  Original  besitzt 
bekanntlich  Herr  Baurath  Dublier  in  Meiningen  ;  es  ist 
—  wovon  die  gewöhnlichen  AbgQsse  nur  entfernt  eineu 
Begriff  gebeu  —  von  solcher  Trefflichkeit  der  Ausführung, 
dafs  bewahrte  Kunstkenner,  wie  der  verstorbene  Inspek- 
tor C.  Becker,  keinen  Ausland  nahmen,  es  für  eine  Ar- 
beit A.  Dürer's  zu  halten.  Nun  aber  sind  in  jüngster 
Zeit  zwei  andere  Arbeiten  uns  anfgesiofsen,  welche  fast 
denselben  Gegenstand  behandeln  und  jener  erstgenannten 
in  der  Ausführung  so  ähnlich  sind,  dafs  es  uns  höchst 
wahrscheinlich  wird,  dafs  sie  Sfimmtlicb  von  einer  Hand 
herruluen.  ■-  Die  eine  stellt  Kaiser  Karl  V.  auf  sprin- 
gendem Pferde  vor.  Sie  befindet  sich  zu  Wien  und  ist 
abgebildet  in  Stamparts  und  l'ren  ner 's  Pr odromus, 

T.  27.  Das  andere,  zu 
Innsbruck  befindliche  und 
hier  nach  einem  scharfen 
Gypsabgufs  in  Photogra- 
phie mitgetheiltc  Relief 
gibt  in  gleicher  Auffassung 
das  Bild  K  FerdinarioVa. 
Beide  Figuren  sind  vor 
landschaftlichem  Hinter- 
gründe dargestellt,  der  fast 
die  giiTi/.el-liii-he  do  Steins 
bedeckt,  und  man  wurde 
sie  für  Seitenstucke  hal- 
ten können,  wenn  nirht 
das  Bild  Karl's  V  eine  lin- 
nog    hatte,     die    dem 


Ferdinand'«  abfehl  Ueber  dem  Haupte  des  Kaisers  be- 
findet (Job  nämlich  ein  Bogen  mit  der  Inschrift  :  I.MI' 
CAB8     CAROLVS.   AVG.    und   in   den   Ecken   zwei  auf  Lö- 


wen  reitende   nackte  Männer.     Unten  ist  verlieft   ein  Fries 
mit   vier  Kinderligureii   angebracht,   welche  eine  Trommel, 
eine   Laute    und    eine  Tafel    mit    der  Jahreszahl    zwischen 
sich   haben.      Beide   Bildwerke   sind    von    1522   und    tragen 
eiu    aus   II    und    D    zusammengesetztes    Monogramm.     Das 
erstgenannte  Relief  tragt  anscheinend  die  Jahreszahl  1527; 
doch   ist   der   Stein   oben,   in   der  Nahe   der  Zahl,   zerkratzt, 
und   die   letzte  Ziffer,    wenn    «ir   uns   recht   erinnern,   nicht 
deutlich.      Ein   Monogramm   tritt  nirgends    erkennbar  her- 
vor.     Vergleicht    man    aber  die  Arbeit   und   Art  der  Aus- 
führung  auf  den    drei   genannten   Bildwerken,   so   tritt   die 
Gleichartigkeit    so    schlagend    hervor,     dafs    wir    unsere 
oben    ausgesprochene    Meinung    kaum    noch   rechtfertigen 
zu  dürfen  glauben.      Nicht  nur  alle  Aeurserlichkciten  der 
Figuren  —  denn    allein    von    diesen   kann    die  Rede  sein, 
weil  das  Relief  mit  dem  Fürstenpaare  des  landschaftlichen 
Hintergrundes    entbehrt  —   haben    die    gröfste    Aebnlich- 
keit    unter  einander,    sondern   auch   die  feinere  Charakte- 
risierung   der  Gestalten    und   Gesichter,    ebenso  die  tech- 
nische Behandlung  des  Materials,   die  Hervorarbeitung  des 
Reliefs   u.  s    w.    tragen   einen   durchaus  gleichartigen  Cha- 
rakter.     Man    vergleiche    Form    und    Verzierung    der    Rü- 
slungsstücke   bei   Männern    und    Pferden,   den  Wurf  der  Fe- 
dern, die  Behandlung  des  Haares,  die  Anatomie  der  Pferde- 
beine,    vor  Allem     die    Gesichtsbildung    der  dargestellten 
Personen,   und   man   w  ird  dem  Gesagten   leicht  beipflichten. 
(Schlufs  folgt.) 


Zur  <-.— <  iii.  in.    der  Titurlierglorke. 

Von  R.  v.  Rettberg  in  München. 

Wenn  in  der  Hegel  die  Erfindung  der  Taucherglocke 
in  den  Anfang  des  IC.  Jahrb.  gesetzt  wird,  so  habe  ich 
dagegen  anzuführen,  dafs  sie  bereits  um  1350  bei  deu 
Abbildungen  in  einer  Hs.  der  Weltchronik  des  Rudolf 
v.  Bohenems  (München.  Bibl.  c.  germ.  15)  vorkommt. 
Dort  nämlich  1)  fol.  179  b.  lafsl  sich  Alexander  der 
Grofse    von    seiner  Konigin,    bei    welcher    ein    Versucher 

im    Knl BÜSt,    in   einer   (ilocke   in'.-   Meer   hinabsenken 

und  sie  linlt  die  Glasglocke  an  einer  Kette;  2)  fol.  180 
die  Glocke  im  Meer,  an  (reicher  die  Kette  herabhängt, 
wird  um  einem  grofseo  Fische  getragen  i  8)  Alexan- 
der   steigt  aus  der  Glasglocke   wieder  an\s  Land. 


Leben. 

ngang  und 
Kru.  pb, 

Erfindungen. 


(Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche  Itedartion  : 

Dr.    Kreil,     r.   u.   ,..    Aufsei«.      Dr.    A.    v.   Eye.      Dr.   Q.    h     Kr  0 ... ... ,,  n  „.      Dr.   Prelh.    Roth   v.   Schreckende,,, 

Verlag  der  lilcrnrii.cb-arti.ti.chen  An.talt  de.  gcrmani.cl.cn   Museum»  in  Nürnberg. 
.     i     -.  ibald'«  i"  Bai  bdracktrtl. 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGER  Fl»  KUNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  J\?  4.  April. 


Chronik  des  fferiuauiselieu  Museums. 


Nachdem  wir  in  der  vorigen  Kummer  unseres  Blattes 
gemeldet,  dafs  Se.  Majestät  der  König  Wilhelm  I.  von 
Preufsen  den  früheren  Jahresbeitrag  aus  der  kgl.  Schatulle 
von  50!  Thlrn.  auch  für  die  folgenden  Jahre  fnrlzuzahlen  ge- 
nehmigt hahe,  so  ist  es  doppelt  erfreulich,  jetzt  schon  heifü- 
gen  zu  können,  dafs  Allerhöchstderselbe  auch  einen  gleichen 
jährlichen  Beitrag  von  500  Thlrn.  aus  der  Staatskasse  zu 
bewilligen  geruht  hat,  und  Ihre  Majestät  die  Königin  Au- 
guste von  Preufsen  100  fl.  übersendete,  auch  Se  kgl.  Hoheit 
Prinz  Friedrich  von  Preufsen  wiederholt  eine  Beisteuer 
von   10  Thlrn.  gewahrte. 

Vom  II  u  I  fs  v  e  r  e  i  n  in  Berlin  ist  der  Nettoertrag  der 
diesjährigen  Vorlesungen  zum  Besten  des  Museums  mit  124 
Thalern  übersendet  worden,  wozu  noch  1 14  Thlr.  vom  Frauen- 
verein kommen,  also  238  Thlr.,  ohne  die  gewöhnlichen  be- 
deutenderen Jahresbeiträge  aus  Berlin.  Möchte  doch  jede 
der  grolsen  deutschen  Städte  ihre  patriotische  Besinnung  für 
eiue  deutsche  Na  t  i  on  al  s  ache  so  beweisen,  wie  die 
Hauptstadt  I'reufsens  1 

Kur  Mann  he  im  folgte  darin  Berlin  nach,  dafs  es  einen 
Hfllfsverein  gründete,  der  nicht  minder  von  guter  Wirksam' 
keil  sich  erwies,  indem  die  bereits  von  uns  erwähnten  Abend- 
unterhaltungen von  besonders  günstigem  Erfolge  begleitet  wa- 
ren und  einen  Nettoertrag  von  nahezu  300  fl.  abgeworfen  ha- 
ben. Das  von  Kapellmeister  V.  Lachn  er  veranstaltete  Konzert, 
womit  die  Unterhaltungen  eröffnet  wurden,  zeichnete  sich  na- 
mentlich durch  dessen  Kompisitioncn  der  Scheffcrschcn  „Lie- 
der aus  dem  Engern"  aus.  Den  zweiten  Abend  füllte  Ober- 
regisseur Dr.  Wolff  mit  einer  Darstellung  des  Ammergauer 
Passionsspiels.  Die  am  dritten  Abend  von  Eduard  Devricnt 
gebrachte  dramatische  Vorlesung  des  Shakespeare'schcn  „Was 
ihr  wollt-'  fand  so  grofse  Theilnahme,  dafs  der  Zuhorerraum 
nicht  Alle,  die  sich  meldeten,  fafste.  Den  Schlots  bildete  am 
vierten  Abend  eine  ästhetische  Betrachtung  Richard's  II.  von 
Prof.  I>r.  /immermann.  Hr.  Heckel  hat  seine  treffliche 
und  reiche  Alpenflora,  durch  deren  Ausstellung  er  zu  den  Un- 
terhaltungen beitrug,  auch  dem  Berliner  Hülfs  verein  zu  einer 
Ausstellung  angeboten,  die  gerade  dort,  weil  entfernt  von  den 

Alpenlfindern,    Interesse   erregen    durfte.  Die    Mitglieder  der 

in  den  Jahren  1857,  l~">s,  1860  und  1861  in  .Nürnberg  ver- 
sammelt gi  wesenen  allgemeinen  deutschen  Handelsgesetz- 
geh  ungs-Commission  haben  lur  den  Kreuzgang  der  Kar- 
lhause ein  Fenster  mit  Glasmalerei  und  dei  dazu  gehörigen 
Steinbekleidunt.  di  •  i  n  Bi  i  it<  llung  da    Mo  n  an 

gen  die  bereits  eingezahlten  Kosten  von  8000.  abernl t. 

Um   den   deutschen    Staatsregierungen   nach  achtjaht 
Bestehen  des  Museums    eine   aktenmflfsige  Darstellung 
«her  die  Staalsnnlerstutzungen.   welche   dein  Museum   bisher 


theils  in  Geld,  theils  auf  andere  Weise  zu  Theil  wurden,  vor 
Augen  zu  fuhren  und  um  eine  gleichmäßigere  Gewährung  der 
Regierungs-L'nterstützungen  zu  erzielen,  fafste  der  Vorstand 
des  Museums  eine  „Denkschrift"  ab,  die  zweite  seit 
1853.  Sie  ist  im  Druck  (3  Bogen  stark)  erschienen,  doch 
nicht  lür  den  Buchhandel  bestimmt,  auch  nicht  zurgröfsern 
Vertheilung;  wird  aber  den  Freunden  des  Museums  auf  be- 
sonderes Verlangen  mitgetheilt.  —  Es  ist  zu  wünschen, 
dafs  diese  Schrift  in  den  Kegie  rungsk  re  isen  von  dersel- 
ben guten  Wirkung  sein  möge,  wie  der  kürzlich  erschienene 
„Wegweiser"  im  Publikum  es  zu  sein  scheint. 

Zu  der  in  Nr.  12  von  1860  gebrachten  Liste  der  neuge- 
wähllen  tlelehrtenausschufsnulglieder  haben  wir  die  Namen 
der  folgenden  beiden  Herren  nachzutragen  : 

Sickel,  Dr.  Th.,  Professor,  in  Wien: 

Siegel,  Dr.  Heinr.,  Professor,  daselbst. 
Zu  den  beigetretenen  Verlagsbuchhandlungen  ist  hinzuge- 
kommen : 
380.  Rackh  orst'sche  Buchhandlung  in  Osnabrück. 

Neue  Pflegschaften  wurden  errichtet  in  Diukelsbnhl, 
Frankenberg  (Sachsen),  Kaidenk  irchen  (Keg.-Bez.  Düs- 
seldorf), Oppenheim   (Hessen -Darmstadt.) 

Aufser  den  oben  bereits  erwähnten  sind  folgende  Jahres- 
beiträge seit  der  letzten  Bekanntgabe  gezeichnet  worden  : 

Aus  öffentlichen  Kassen:  Von  den  Amts  Versamm- 
lungen der  württ.  Oberämter  Mergentheim  2011.,  Ne- 
ckarsulm  10H.,  Rottenburg  a/lt,  150.;  von  den  Ge- 
meindebehörden der  Städte  Aschaf  fenburg  50.  (er- 
höhter Beilrag),  Braunschweig  ITA.  30  kr.  (10  Thlr.), 
Coblcnz  8fl.  45  kr.  (5  Thlr.),  Ehingen  ( Wurlteinb.)  5(1., 
Marienberg  (Sachsen)  5fl.  15kr.  (3  Thlr.),  Harkneukir- 
chen (Sachs.)  lfl.45  l-r.  (I  Thlr.).  Markt  Redwiti  (Ober- 
franken)  211.,  Schippenbeil  (Preufsen)  8  fl.  80  kr.  (2Thlr., 
eiüin.),  WassertrUdingen  (Mittelfranken)  3  fl. ;  ferner  von 
dei  ibendgesellschafl  Wirrwar  in  Bozen  3  il.  58  kr.,  >"n 
den  Schülern  der  Quinta  des  Gymnasiums  Bernhardinum 
in  Meiningen  211.  42 kr.  (einm.) 

Von  Privaten:  in  Aichstetten:  Pfarrer  Job.  Bant 
Fürst  111.;  Altenburg:  f.  v  Grofse,  Adv,  u.  Landscn.- 
Syud..  3  II    30 kr. ;    Amsterdam:    Kaufm.   Heinr.  Beck   2  fl. 

(einm      Kaufm.  C.  Bol n  2  II.  80 kr.  (einm.),  Kaufm. 

G.  Clemen  2  fl.  80  kr.  (einm.),  Kaufm,  kug.  Clull  (?)  2(1. 
30kr.  (einm.),  Kaufm.  Karl  Deibel  811.  einm  I,  Kaufm  Christ. 
Eibers  2  fl.  (einm  I,  Kaufm.  F.  Engeibard  2  il.  einm.),  Kaufm. 
J.  Gronerl  2fl.  80  kl  I  ommis  Fr.  Grof«  20.  80  kl  (einm  |, 
Kaufm.  Hau  emann  2tl.  80  kr.  (einm.),  Kaufm.  L,  Begelo 
2(1.  (einm).  Kaufm,  It.  Jarke  2  0.  80  kr.  einm  .  Kaufm  VI 
Lossei  21  \   Röd<  t  .'  H  (i  inm  I,  kd». 

Dr.  jur.   v.  \    Wohling  20.  80kr  (einm,),  Kaufm  K.Schreiber 

I0kr.(i  min  |,  Kaufm  l    C.  W.Si  i Ii  i    I  El  um.), 

Gastw,  J    H  Schwab   1  0     : lin    I.Siebet 

(einm.);    Ansbaoh  <;<r.  -  It.itli  ».  Baut   Breitenfeld 


m 


Anzeiger   für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit 


124 


1  fl.  45  kr.,  Baoquier   G.  J.  (iulmann   1  fl.  45kr.;   Arnsberg: 
App.  -Ger.-Pras.  Noelel  111.  45  kr.,  App. -Ger.- Rath  Wermuth 
10.    45kr.  (einm.);    Berlin:    haufin.   li.  Bellair    111.  45  kr ., 
Gesch.-  u.  Bildn.-Maler  G.  K.  Bolit-  52"  -  kr.,  Se.  Exe.  General- 
licul.    i.   D.    v.    Brandenslein    1  fl.    15  kr.,    geh.    Oberreff. •  Kalh 
Hegel   1  fl.  45  kr.,   geb.  Oberfinanzrath   u.  Direktor  halisk>    1  11. 
45kr.,   Oberst   and   Adjutant   Frhr.   >.   KnobeJldorff  3  fl.  30kr., 
Krau    Inguste  hurs  :;  tl    80 kr.,  geh.  Reg.-Rath  u.  Prof.  Friedr. 
v.    Räumer    3  fl.  30  kr.,    L)r.   Krhr.   Straub,    wirkl.    Oberkons.- 
Rath,   Überhol-  u.  Dompred..  3  11.  BOkr.j    Biberach:  k.  Be- 
sirksbeoinsp.   A.  Facht    111..   k.  Strafsenbauinsp.  Gluck  111.; 
Bonn:  Dr.  Herrn.  Deiters,  komm.  Lehrer  a.  Gymn.  I  fl.  45  kr. 
Prof.   Dieslel    1  fl.   15  kr..    Dr.  Leus,  komm.  Lehrer  am  Gym- 
nasium,   1  fl.   15kr..  Gymnasiallehrer  Dr.  Streerath  lfl.45hr.; 
Bri\en:    Dr.   med,    Pins   v.   Izzer   111.  10kr.,   pens.  Minist.. 
Raih  n.  Kreiprasidenl  Kaap.  v.  Kempter  1  fl.  10  kr.,  Wilh.  Rit- 
ter v.  LacbmOller  1  fl.  10  kr..  Kaufm.  A,  Pfaundler  1  11.  10  kr., 
k.  k.  Besirksamtsaktnar  Dr.  AI.  v.  I'reu   1  11.  45 kr.,  k.  k.  Ing.- 
Assisl.   Joh.   Sehiestl    1  fl.  24kr.,   Postkond.    Th.   Schock    1  fl. 
18 kr.,    Rofapoth.   Leonard   Staub   2  11.  24  kr.,  6.  Tinkhauser, 
Regens  d.  f   b.  Domsch,  u.  k.  k.  Konserv.,  1  fl.  10  kr.,  haufm. 
KarIWaitz  1  fl.  10  kr. ;  Coblenz:  Bopfoer,  Divis.-Pred.  a.D., 
aus   Neuwied,  1  fl.  45  kr.,    Generalmajor  a.  D.   v.  Olhegraven 
1  fl.     15  Kr. ;    Din  k  e  Isbuh  I  :    k.   I.andger.  -Ass.    A.   K.    Erkert 
]  fl.  15kr.:  Es/er:  Gwmi. -Prof.  Jos.  llolub  1  fl.  45  kr.:  Eich- 
statt:  Accessist   RQbJ    1  II    12kr.;   Eisenharz:   Dekan  (Htm. 
Schobinger  lfl.;   Ellwangen:   Prof.  Dr.  Schnitzer  1  fl.,   Krhr. 
>.   Spetb-Schfllzburg' 2  fl. ;   Engeratzhofen:  Pfarrer  J.  Steig- 
maier  lfl.;    Forcbheim.:   Kaplan  Arnold  lfl.,    k.  Lnndger.- 
\       Pelei   Kittel  lfl..   Pfarrer  Hefsbach    Lfl.  (einm.),  Kaplan 
Müller    lfl.  (einm):   Frankfurt  a  H. :   Aktuar  Gille  lfl.,  Ad. 
Krhr.  v.  Ilolzhausen,  wirkl.  geb.  Kath  u.  Bundestagsges.,  Exe, 
Gunzbiirg:    k.   Studienrektor    Boll   lfl.,    k.   Adv.   Dr. 
Pfefferte    Lfl.;    Hamm:    Kaufm.   o.   Fabrikhes.   C.   Hobrecker 
lfl    15  kr.    (einm.),   »erw.   Landrathin  Freifr.   v.   Vincke  311. 
".nkr.:    Hannover:    Eiscnhandler    Juncken    1  fl.  45  kr..   Ilof- 
buchhandler  \.  Lohne  lfl.  45  kr.,  Direktor  Dr.  Tellkampflfl. 
45  kr.   (einm.);   Bannstetten:   Benno   Petermair,   Kämmerer, 
Pfarrer  u.  Dislr.-Sch.-Insp.,  III.;  Hellefeld  (Pflegsch.  Arns- 
berg): Pfarrer  Kirchhof  1  II.  46kr.;    Hof:   Kaufm.  Friedr.  E. 
Jordens  211.,  prakt.  Arzt  Dr.  Langheinrich  1  II.  30 kr.,  Apotb. 
Ferd.   v.    Rocker    lfl.  30kr.;   Isny:    Dr.   Ehrle    111.    12kr., 
S.  Erl.  Graf  Otto  Quadt-Iso)   lOfl.   (einm  i.  Fabrikherr  Aug. 
Springer    lfl.    15  kr.,    Fabrikherr   Christ   Springer    lfl.  45kr., 
Kahnkhcrr    Willi.    Springer    lfl.   45  kr.  :    Mainz:    Barkermei- 
■tei  u    Gemeinderalh  Barlhel  lfl.  12  kr..  Baumeister  Dr.  Geier 
lfl.  Ukr.:    Mannheim:    Hoftheateroberreg.  Dr.  Wolff2fl.; 
Meiningen:  Prof  Dr.  Aug.  Heaneberger  lfl.   In  kr..  Kaufm. 
Johannet  30 kr.,  Gymn. -Lehrer  Schneider  lfl..    Prof.    Willer 
1  il  -  -  Med  iniket   Herrn,  Meld  2  fl. ;  Nürnberg:  Maler  Heinr. 
Kranes  2  11..  k.  Pfarrei   A.  Losch   1  IL.  prakt.  Arzt  Dr.  .Merkel 
lfl.    12  kr.,    RedakL   G.    Heyer    111.;    Remscheid:    Kaufm. 
Rob.  Nannesmann   lfl.   I6kr.;  Riga:  Literat  Reinh.  Schilling 
1    Dr.  Bnchholi  2  II.  (ei .)  ;    Spiltal    Kärnten) 

k.   k.    Notar    Dr.    Frau/.    Feldner    2  11.    20.!     lim:    k.    u.    III. er- 

lieui.   l-ihr    v.    Sti  rni  nfels    l  fl.   15  lt.  .    Vlllach     Kflrnti  n) 
Kanfm.  \l.  Feldner  211. 20  kl  .  Kanfm  Joh.  Feldner  2  fl,  20kr.; 
Wien     Kaufm    \.    E.    Feldner   211.  20 kr.,  Dr.  Franz  Hoch 

Dir.  d.  k    k.  akad.  Gymn.,  2fl.  20kr.,  Leopold  Kom- 
pert,   Schriftsteller,   5  11.  .".nkr..    Iran/  Prnr.  *.  Üommaruga, 

lfl.  80 kr.,  Frani   Frhr.  v. 
Somn  kl   Itaih  im  k,  1    Finanzmin.,  211.  20kr.:  Bela 

Krbr.   \.   Weigelspcrg    I  11    lOkr.;   Wolfenhattel :  Oltei 
rii  hl  ralh    rV      Rohdi      I  fl     BO 1  -        Wo  1  m    1     Apotheker    II. 
■Onch    in.  24kr.;    Zweibrucken:   Bezirksrichter    Ludwig 

1  fl. 

Dankbar   beseheinigen  wii  den  Empfang  der  Daehsieben- 
Jen  Geschenk«  für  die  Sammluni 


I.  Für  das  Archiv. 

Stephan  Wagner,  Kaufmann,  in  Nürnberg: 

1991.  Schreib.  .1.  Pfalzgr.  Friedrich  bei  Rhein  an  den  Bisch. 

7.11   Uegensburg.     1558.      Pnp. 
Dr.   C.  B.  A.  Fickler,   Professor,   in  Mannheim  : 

1992.  Verzeiclm.  v.  Zehrnngskosten,     1670.     Pap. 

Dr.  Frhr.  Roth  v.  Schreckenstein,  IL  Vorstand  des 
german.   Museums  : 

1993.  Bruchstück   einer  Spitalrechn.     15G2.     Pap. 
Emamtel   Raschke,   Professor,  in   Tischen  : 

1994-1995.    2  Schreiben  des  Generals   Teufleniiacb.     1640— 
1643.     Pap.  ' 

Karl  Lange,  Stud.  phil.,  in   Worms  : 
1990.    Privilegium    des    K.  Ludwig  IV.    für   die  Stadt  Oppen- 
heim.    1330.     l'gm. 

1997.  Vertrag  zwischen  Mainz  u.  a.  Städten,  den  Landfrieden 
betr.     1344.     Pgm. 

1998.  Transsumpl  von  Standbriefen  der  K.  K.  Wenzel  u.  Sig- 
mund.    1424.     Pgm. 

1999.  Lehnbr.    des    röm.   K.  Maximilian    für  den  Bisch.  Rein- 
hard zu  Worms.     1507.     Pgm. 

Cyprian  Fescoata,   Kaplan,   zu   Kastei    Thunn   in   Tirol: 

2000.  Schreiben    K.  Karls  V.    an    M.  Sittich    v.    Emhs.     1532. 
Neue  Pap.  Abschr. 

2001.  Schreiben    des    Herz.  Friedrich    zu  Liegnitz    an   Ph.  v. 
Thunn.     1565.     Neue  Pap.  Abschr. 

2002—2003.    2  Schreiben  des  R.  v.  Thunn  an  s.  Bruder  Wolfg. 
Dietr.     1622.     Neue  Pap.  Abschr. 

2004.  6  Schreiben  von  Vcrmond,  Tilly  etc.  an  R.  v.  Thunn. 
1631.     Neue  Pap.  Abschr. 

2005.  Schreibendes  R.  v. Thunn  an  s.  Brud.  Wolfg.  Dielr.    1631. 
Neue  Pap.  Abschr. 

2006—2007.    ü  Schreiben  Vermonds    an    R.  v.  Thunn.     1631. 

Neue  Pap.  Abschr. 
J.  Dielitz  in  Berlin  : 
2003.    Kaufhr.    d.  Raths    der   Neuen    Stadt    Wartberch    für   H. 

Noethelling.     1404.     Pgm. 

2009.  Schreib.   Ludwig  d.  A.,  Frhr.  zu  Graflncck.   1644   Pap. 

2010.  Schreib,  des  W.  Bolich,  Schulth.  zu  Melis.     1604.     Pap. 

2011.  Schreiben  d.  Raths  v.  Bremen    an  den   Rath  zu  Braun- 
sebweig.     1607.     Pap. 

2012.  Schreiben    des    Raths    zu   Nordhausen    an    den   Rath  zu 
Braunschweig.     1612.     Pgm. 

2013.  Schreiben  der   Chur- Kölnischen  Ruhe  im  Soft  Hildes- 
heim au  den  Rath  zu  Braunschweig.     1615.     Pap. 

2014.  Schreiben    der    Deputirlen    der    Hansestfidte    in    Lübeck 

an  den  Rath  tu  Brannschweig.     L620     Pap. 

2015.  Schreiben    des   Raths    zu   Neusladl    an    den  Bischof  das. 
L692.    Pap. 

2016.  Passierschein   f.   A.    Eichhorn    in    Köln.      1695.      Pap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Dr.  W.  Stricker  in   Frankfurt  a.  M.  :  • 

10.379.  (Den.)  Frankfurter  Saenlareehrifl  atc     1859.    8. 
HUlfsverein  für  d.  german.  Museum  in  Berlin  : 

10.380.  Adle,.  ,1    Baugeschichte  von  Berlin.     1861.     B. 
Eilra.  Tudot.  Direktor  u.  Professor,  in  Houlins 

H),881.  Uers.,    eollectlon    de    Bgures    en    argile    de    IVporjue 
Gallo    Romaine;    1.   Ihr.      1S59.      1. 
Dr.  Schläger  in  Hannoroi 
10,382.  Schreiben  d.  k.  Gesammt-Ministerii  \.  24.  Pebr.   1867, 

den  Entwurf  zu  einei neu  Monzgeseise  betr.     I. 

r>  188.  Zur  hannorer'schen  finge.     1860.     s. 

;    Mopp  11    Rotten,   Gesch.  u.  Besobreib.  d.  sufiskirche 
St.  Mali  roiani  tu  Bai  ken.     1860.     8. 
A.  Rolffs,  k,  bannov.    Imtsassessor  a.  D.,  in  Hannover: 
(0,886.  Den.,  die  antike  Rüstkammei   des  Kinder  Raihhauses. 
1861.    8. 


125 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


126 


Victor  Lohse.   Holbuchhdl.,  in  Hannover: 

10.386.  lieber  die  Centralgcwalt  in  Deutschland.     1860.     8. 

10.387.  Gral   v.   Borries,   Hannover  u.  Deutschland.     1861.     8. 

10.388.  Sendschreiben   an   Krau   Mathilde   Raven.     1861.     8. 
G.   SchÖnfeld'S   liuchh.   (C.   A.   Werner)    in   Dresden: 

10.389.  N.  Anzeiger  f.  Bibliographie  u.  Bibliothekwissenschaft ; 
hrsg.   v.   Petzholdt.     Jahrg.   1861,   H.   1—3.     8. 

Societe  de  la  morale  chretienne  in  Paris: 

10.390.  Die».j  Journal:  1    X,  Nr.    1     6.     1860.     8. 
Direktion  d.  kurfürstl.  Gymnasiums  in  Hanau  i 

10,391-  Gundlach,  quaestiones  Procopianae.     1861.     4. 
Heinr.  Ludw.  Brönner,  Bnchh.,  in  Frankfurt  a.  >l.  i 

10.392.  v.  Arndt,  üb.  d.  Ursprung  u.  d.  Verwandtschaft  d. 
europ.  Sprachen.     1827.     8. 

10.393.  Krebs,  Carl  Sigonius  etc.     1840.     8. 

10.394.  v.  Meyer,  corpus  juris  confoederationis  Germanicae 
etc. ;  ergänzt  v.  Zöpfl.     3.  Aufl.     2  Theile.     gr.  8. 

10.395.  Classen,  üb.  die  Beziehungen  Melanchthon's  zu  Frank- 
furt a.  M.     1860.     4. 

10.396.  Gillet,  Crato  v.  Crafltheim  u.  seine  Freunde.  2  Theile. 
1860.     8. 

10.397.  Arnd,  der  Pfahlgraben.     2.  Ausg.     1861.     8. 
Hofstetten,  Oberappellrath,  in  München: 

10.398.  Des  löbl.  Ilauis  vnd  Furstenthumbs  Übern  vnnd  Nider 
Bavren  Freiheiten.     1568.     2. 

10.399.  v.  Pufendoru",  Einleitung  in  d.  Historie  der  vornehm- 
sten Europ.  Staaten.  Neue  Ausg.  1.  —  3.  Th.  1746 
-  48.     8. 

10.400.  v.  Pfeffel,  chrono!.  Auszug  d.  Geschichte  u.  d.  Staats- 
rechtes v.  Teutschland.     1761.     4. 

10.401.  Köhler,  teutsche  Reichs-Historie  ;  neue  Ausg.  1767.  4. 
Dr.  T.   Märcker,   k.  pr.  geh.  Archivrath  u.  Hausarchivar, 

in  Berlin  : 

10.402.  Ders. ,  d.  Stamm-  n.  Aukunfts  -  Buch  d.  Burggrafth. 
Nürnberg.     1861.     8. 

Dr.  Hyacinth  Holland  in  München: 

10.403.  Roscius  Hortinus,  d.  leib],  v.  gcistl.  Werck  der  Barm- 
hertzigkeit  ;  übers,  v.  M.  Fugger.     1589.     8. 

10.404.  Herder,  Briefe  z.  Beförderung  der  Humanität ;  1. — 10. 
Samml.     1793  —  98.     8. 

10.405.  Werner.  M.  Luther,  od.  d.  Weihe  der  Kraft.    1807.   8. 

10.406.  Geschicht-mälsige  Ausführung  dal's  v.  d.  Zeiten  K.  Ru- 
dolphs 1.  d.  Recht  d.  Erst -Geburt  unter  d.  Ertz- Her- 
zogen v.  Österr.  mein,  beobachtet  worden.    1741.  2. 

10.407.  Uathesius,  d.  Leben  Dr.  M.  Luthers.     1817.     8. 

10.408.  Weissagung  des  ehrw.  Vaters  Simon  Speer,  v.  J. 
1599.     1819.     8. 

10.409.  Streber,  Rede  z.  Andeukcn  an  Ign.  v.  Streber.  1843.  4. 
10,410—13.  4  weitere  Schriften  verschiedenen  Inhalts.     8. 

Dr.  Jon.  Classen,   Direktor  u.  Professor  des  Gymnasiums 
zu  Frankfurt  a.  M. : 
10,414.  Ders.,  Jacob  Micyllus  elc.     1859.     8. 
l'i.'H  i    Ihr»..   Nachtrage  zu  d.  Biogr.  d.  Jacob  Micyllus.  1861. 
4.     Prgr. 

10.416.  Ders.,  üb.  d.  Beziehungen  Melanchthons  zu  Frankfurt 
a.  IL      1860.      I-    l'rgr. 

Histor.  Verein  für  Unterfranken  u.  Aschaffen- 
burg' in  \\  Brsbarg  : 

10.417.  Il.r,..   Ardm  ;    15   Bd.  2.   u.  3.   Hfl.      1861.      B, 
Verein  für  Heimathkunde  d.  Kurkreises  in  Wit- 

tenbi  i 
10,41*.  Wantrnp,  Belagerung  Wittenberg!   im  J.  1547.    1861. 
Sonderabdr.     2  Expl. 
Kais.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien 

10.419.  Diee.,  Sitaungaberichte,  philai.-hiator.  Claiie,  86a  1—4. 
1860.    8. 

10.420.  Die».,  Archiv  elc.     21    Bd.  2  Hallte  ...  86.  Bd.  181 

10.421.  Die...   nute«   rer.  Austin,..   U.   Abil...   30     B.     L86Q.    H. 


10,422.  Arneth.  d.  antiken  Cameen  d.  k.  k.  Münz-  und  Aiiti- 

ken-l'abineti  s    in    Wien.      1849.      2. 
10.423    Ders..    d.    antiken    Gold-   u.   Silber  -  Monumente    etc. 

1850.    2. 

10.424.  Ders.,    d.  cinque-cento-Cameen  u.  Arbeilen  des  Benv. 
Cellini  etc.     1858.     2. 

G.  Brückner,  Professor  an  der  Realschult  in  Meiningen: 

10.425.  Der».,  zwei   Zuge  a.  d.  Kämpfen  d.   Qrfn.  Georg  Ernst 
von  II'  aneberg.     1*61.     4.     Prgr. 

10.426.  Mariktr.  d.  Shilling  d.  drei  Pasloralbriefe  in  dem  Le- 
ben   d.   Apostels   Paulus.      1861.     4.     Prgr. 

Ungenannter  in  Nürnberg: 
10  427.  Riederer,  d.  bedeukl.  u.  Gebeimnusreiche  Zahl  Drey. 

1732.     8. 
10  428-31-  4  weitere  Schriften  versch.   Inhalts.     2.     8. 

Zoologische  Gesellschaft  in  Frankfurt  a.  M.: 
10  432    Dies.,   d.    zoologische   Garten;   2.  Jahrg.     Nr.  1  —  6. 
lsc.o       61.     S. 
J.  A.   Stein's  Buch-  u.  Kunsthandl.  (C.  A.  Dempwolff)  in 
Nürnberg  : 
10  433    v.  Eye,    d.  Meisterwerke   der  Kupferstecherkunst  des 
'  15.-18.  Jahrh.     Heft  1.     1861.     gr.  2. 
J.   H.   Geiger,   Buchhändler,  in   Lahr: 
10  434    Schönhnth.   d.  Burgen,    Klöster,   Kirchen   u.  Kapellen 
Badens  u.  d.  Pfalz.     1.  u.  2.  Lfg.     1861.     8. 
Dr.   J.  A.  Tomaschek.  Docent  d.  Rechte  an  d.  Univer- 
sität  zu   Wh  ii  : 

10.435.  Ders.,   die  ältesten   Statuten    d.  Stadt    u.  d.  Bisthumi 
Tricnt.    1861.    8.   Sonderahdr. 

Dr.   Joachim  Meyer,  qu.  k.  Prof.,  in  Nürnberg: 

10.436.  Ders.,   neue    Beiträge  zur  Feststellung,  Verbesserung 
u.  Vermehrung  des  Schiller'schen  Textes.     1860.    8. 

Dr.  Fr.  Palm,   Direktor  u.  Prof.  d.  Gymnas.  zu  Plauen  : 

10.437.  Ders.,  Rede  am  300jähr.  Todestage  Melanchthons  ge- 
halten.    1861.     4.     Prgr. 

K.  k.  Central  -Commission  zur  Erforschung  u. 
Erhaltung  der  Baudenkmale  in  Wien  : 

10.438.  Dies.,  Mittheilungen:  6.  Jahrg.,  Jan. —  März.  1861.  4. 
Meyer  u.  Zellers  Verlag  in  Zürich: 

10.439.  Etttmüller,  allnord.  Lesebuch.     1861.     4. 
Lamminger'sche  Hofbuchdrackerei  (Klindworlh)  in  Han- 
nover : 

10.440.  Adrelsbiirh  d.  k.  Haupt-  u.   Residenz- Stadt  Hannover 
f.   1861.     8. 

Hahn'sche   llofbuchhandluiig  in   Hannover  : 

10.441.  Usin"er,  d.  danischen   Annalen  u.  Chroniken  des  Mit- 
telalters.     1861.     8. 

Histor. -Statist.  Section  d.   k.  k.  mähr,  -schles. 
Gesellschaft  etc.  in  Brunn 

10.442.  Die»..    Schrillen;    13.    Bd.      1860.      8. 

10.443.  Monumenta    rer.  Bohemico-Moravicar.  et    Silesiacar.  ; 
lect.    lt.:    Lege»    et    stahila.   IIb.    1.      1858.      8. 

10.444.  Eder,  Chronik  '1    Ort«  SeeloWita  n.  PohrliU.  1859.  8. 

Dr.    Adalbert   Kuhn,    Inner».-  Professor,    in    Berlin  : 
10,145.    Ders.,    die    llcrahhunll    des    Keilers   u.   d.    Göttertrank«. 

1859.     - 
B.  Greiff,  l>    Stndlenlehrer,  In    Vngabnrg 
10,446.  Rem,  Tagebuch  a.  d.  .1.  1  l'.'l     1511  .  mftgetb.  ^   Greiff. 
L861.    B. 
E.  Kelohner,   Amanuensti   d,  Stadtbtbliothek  in  Frank- 
furl  1.   M.  : 
in.  iiT.  Ders.,  die  t    Uffenbachiaehen  Man  tf  d.  Stadt- 

bil  liothi  k  zu  Krank  fürt  i.  M      1860      B 
G.  Schlosser,  Rofkaplan,  in  Schonberg: 
in.  1 1>    Hei  i  Ii  i    Bi  llr.  '   Geich.  d.  Stadt  Beniheim 

Wilh.  Vlolet,  Bnchhdl.,  in  l  ein 
10,449.  Fiedler,  de  formula  [HS.  Maria   in  qribvadaai  btoui 
Friderici  Hl.     1780 


ij; 


Anzeiger  für  Kunde  der   deutschen   Vorzeit. 


128 


10.450.  Bidermann,  v.  Bergwercks-Mnnzen,  1.  3.  4.  6.  Abhdl. 
1758—59.    4. 

10.451.  Lef6er,  Muntren   der  ausgcslorb.  Grälen   v.  lluhenstein. 

1750.     I. 

10.452.  Longolius,   de    pccvniae   genere  qvo  lerra  Rcgnitiana 
venvm  ivil.     1753<     4. 

10,45.1.   Hers .,   v.   hofischen   Groschen.      1777.     4. 
10,451    Keyer,  e.  Dutzend  anliquar.  Rhapsodien.     1844.     8. 
J.  Kreuser,   Professor,  in  Köln  : 

10.465.  Hrr.,.,1.  chrUU.  Kirchenbau  etc.   2.Bd.2.Aufl.  1861.  8. 
J.   G.  Cotte'fche   Buchhdl.   in   Stuttgart: 

10.456.  v.   Mcmminger.    Beschmli.    v.   Württemberg.     3.  Aufl. 
1841.    8. 

10.457.  Beowulf,  d.  älteste  deutsche  Epos ;  übers,  u.  erläutert 
v.  Simrock.     1869.    8. 

10,45S.  Schleicher,  d.  deutsche  Sprache.     1860.    8. 

K.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  in  Gottingen: 
KU.V.t.  Goltingische  gel.  Anzeigen ;  Jhrg.  1860.  Bd.  1—3.  8. 
in  Da).    Nachricht,  v.  d.  Gcorg-Augusls-Universitüt,  v.  J.  1860.  8. 

Allgem.  deutsche  Verlags-Anstalt  (Sigism.  WolB) 
in   Berlin  : 

10.461.  Romberg's   Zeitschr.    f.    prakt.  Baukunst.     Jhrg.  1860. 
llft.  7—12.     2. 

L.  Frhr.  v.  Ledebur,  Direktor  etc.,  in  Berlin  : 

10.462.  Wochenblatt    der  Johanniter-  Ordens- Balley   Branden- 
barg,     Jhrg.   1861,  Nr.   1  — 13.    4. 

Trowitzsch  &  Sohn,   Bofbnchdr.,  in  Frankfurt  a.  0. : 
10,46 '.'i.   Monatsschrift   für  deutsches  Städte-  u.  Gemeindewesen. 
Jhrg.   VII,  l-:j.     1861.     8. 

Kiefsling,  Miniaterial-Calculator,  in  Dresden: 
ltt.lt;  1.    l  ■»   kleinere   Schrillen,   meisl.   polit.  Inhalts.     8. 

M.  Du  Mont-  Schauberg'sche  Buchh.  in  Köln: 

10.466.  Organ  f.  cbriatl.  Kunst;  11.  Jhrg.    Nr.  1-6.    1861.  4. 
Societe    d'histoire    du    Canton    de   Fribourg    in 

Freibnrg  : 

10.466.  Dies.,  recueil  diplomatique;  vol.  VI.     1860.     8. 

10.467.  Discours  pronmn  es   a  llnaugDration   de  la  statue  6rig6e 
an  Pere  Girard  ä  Fribourg.     1860.    2. 

Alwin  Rudel  in  Dresden: 

10.468.  Central  -  Blau   f.  deutsche   Papierfabrikation;   hrsg.    v. 
A.   Rudel.     XI.  Jhrg.   1860  u.  XII.  Jhrg.  1—3.    8. 

Dr.  Sachse.  Oberlehrer,  in  Berlin: 
10,460.    Ders.,   über  deutsche  Nationalität  u.  Nationalerziehung. 
I.     1861.     8. 
Verein   für  Geschichte  u.   Alterthumskunde   in 
Krank  fort   a.  M.  : 

10.470.  Her-.  Mittheilnngen  :  Bd.  1,  Nr.  4.     1860.    4. 

10.471.  Neujahrs- Blatt   f.  d.   J.    1861.     4. 

Dr.  L.  H.  Euler.   Advokat   u.   Notar,  in  Frankfurt  a.  M. : 
10,47'J    lt. ii    .   i     Vogtein  n.  Dinghöfen.   1860.  8.  Sonderabdr. 
Rieh.  v.  Paur,  Buchhdl.,  in  Bozen  i 

10.478.  28  Abbild,  au     •  I ■  ■   I  .m  miiia  domus  austriacae.   1715.   2. 

10,474.  Gemeindegeseti  \    24    kpr.  1869  I    ifimmtl.  Kronlftn- 

der    ,  t,         1  -   ,9.      8. 

Landi     Verfassnng  I.  d.  Grafsch.  Tirol.     1860.     2. 
Durch  die  Pflegschaft  in  Boten: 

Sigmund  Cbristopb,  Fnrslbischol  >.  Chiemsee.    8. 
10,477    Hufeland,  rechtliches  Gutachten  et«.     1807.    8. 
10.17-v    Mlgem.  Gerichtsordnung  f.  Wcsigalmcn.     IHM.     s. 

10.479.  Tirol  tut.  d.  baier.  Begier.     Bd.  I,  I   n,  2.    1816.    8. 
10,480    lournal    ab.   d     In  d.  Umgegend   v.  Glas...,  hervor- 

gegrabenen   tltertbumer.     I.  Lief.     1817      I 
)     Noliien  Ober  ilmmtl.  AlterthOmer,  «reiche  alchal  der 

Bai  arg  hervorgegrab.  worden  lind.   Is17.  B. 

10,482    Sinnacber,    Beytr.  /.  Gesch.  d.  bUchofl.  Kirche  Sahen 

umi  Brizen  In   rirol      1    Bd.     1 321.     B. 
10,4H:;.  Klar,  Denkwurdigk,  d.  Präger  Privst-Instltotei  (.  arme 

blinde  Kindi  i 

dunni     Bejti     /     i.i-.h.    d     l'farrkirihi     v     l'.'i/.i  n. 


10.485.  Ostergabe  d.  Meraner  Lesevereins.  I.  u.  LI.  1860.  61.  8. 

10.486.  Tirol.     Monatsblatler.     I.  llft.     8. 

10.487.  Freyheils-Kiile  de.»   Iu..-»uil.   I.avos.     1848.     4. 
Gebrüder  Karl  u.  Nikolaus  Benziger,  Buchhdl.,  in 

Einsiedeln  : 

10.488.  Btirgener,  llelvelia  saneta  ;  2  Bde.     1860.     8. 

1(1  !-'.>.    ><licinali.»nius   d.    Well     u.    Urdciisgeistlichk,    d.    Kalh.pl. 
Schweiz  f.  d.  J.   1859,   1860.     8. 

Dr.  H.  Schläger  in  Hannover: 
10,490.  5  kleinere   Schrillen   versch.   Inhalts.     1848—61.     8. 

P.   H.  Schlüter,  Bofbuchh.   u.  Bofbncbdr.,   in  Hannover: 
10,4'.ll.   Brandt.   Denk wilrdigk.   a.  d.   Leben    e.   Hannoveraners. 

L843.    8. 

10.492.  Lieder  u.  Bilder  zu  Land  und  zur  See.     1848.     8. 

10.493.  Uhbclohde,  zum  Andenken  an  den  Oherfinanzralh  Ub- 
belohde.     1850.     8. 

10.494.  Glaube,  Liebe,  Hoffnung.     1856.     8. 

10,495—97.  3  klein.  Schriften   versch.  Inhalts.     1847—49.    8. 
Dr.   W.  Rein.   Gymnasialprofessor,  in   Eisenach  : 

10.498.  Ders.,  archaolog.  Wanderungen.     I.     8.    Sonderabdr. 
Friedr.  Probst  in  Nürnberg: 

10.499.  Meyen,    d.   Kunstkammer  u.   Samml.   f.   Völkerkunde 
im  neuen  Museum  (zu  Berlin.)     8. 

III.    Für  die  Kunst-  und.  Alterthiuns- 
sammlung. 

V.  Kraatz-Koschlau,    k.  pr.  Lieutenant  im  brandenb. 
Dragonerregimente,  in  Woldenberg  : 

3606.  4  Abdrucke  eines  Thalers  des  Erzh.  Maximilian  in  Cam- 
nierich v.   1567. 

Bautenbacher,  Beneficiat,  in  Gunzburg: 

3607.  87  Papiersiegel  v.  15.  — 17.  Jhdt. 

Frhr.  v.   Tucher,   k.  b.  Hauptm.,  in  Nürnberg  : 
360*.     Verziertes   Thurschlols   v.   16.  Jhdt. 
Ungenannter  in  Nürnberg  : 

3609.  21    Wappen.    Wassermalereien   v.    16.  U.    17.  Jhdt. 

3610.  Apollo   und   Marsyas,   Kpfslch.  v.   M.   Meier. 

3611.  Zeichnung   f.   eine  Dolchscheide  v.  II.  Holbein.   in  Kupfer 
gestochen  von  Chr.  v.  Hechel. 

3612.  3  Ansichten   von   Burgen,   in   llandzchg.   u.   Kdrg. 
Frau  Oberstlieutenant  v.  Walter  in  Nürnberg: 

3613.  Broucejelon  auf  den  ( 'mni  len  von   1680. 
Ungenannter : 

3614.  -  Geschlecbtstafein  iler  Freiherrn  v.  Schatsl,  mit  hand- 
ichriftl.  Nachrichten. 

J.  Dielitz,  Generalsekretär  der  kgl.  Museen.  In  Berlin: 

3615.  13  Bronce-  und  .'!  Kienmedaillen  ans  neuerer  Zeit. 

3616.  Abdruck    des  Siegels    der    Stadt    Muhlhauseii     aus    dem 
13.  Jhdt.  in  vergoldetem  Silber. 

Ungenannter  in  Nürnberg: 
.')617.     286   allere    Silberinun /en    und   SS   Kupfermünzen. 

3618.    2  Holxflgnren  v.  16.  Jhdt.  n.  ein  Votivbild  v.  16.  Jhdt. 
C.  KruthofFer,    Knnstverleger  u.   Druckereibesitzer,  in 
Frankfurt  a.  M.  : 

üiilH.     H   Kiinshl.'ltler   in    Farhcndi urk    aus    d.   Druckerei  d.   Hrn. 

Geschenkgehera. 
3620.    Neuer    U>druck  des  Holzschnittes  von  II    Grav:  Grnnd- 
nis    dei   Sladl   Frankfurt    wahrend    der  Belagerung  v. 
.1.   I 
G.  Schlosser.  Hofkaplau,  in  Scbonberg: 

8621,  Ansicht  dei   si    Stephanskirche  in  Main/.  Steindruck. 
Dr.  jur.  Freudenthal,  Rechtsanwalt,  in  Stade: 

8622.  1 1  Boblpfennige  vom   16    Jhdt. 
Hugo  Ritter  von  Goldegg  in  Boten 

3628.    Tiroler  Silbermflnxe  v.  14.  Jhdt. 
J.  Eberhardt.  Inspektor  am  german.  Museum: 

v  Blattei  mit  Abblldgn,  Sahtburg.  Mterthamer,  sidr. 


L29 


Ankeiger  für  Kunde  der  deulscheu  Vorzeit 


:  10 


3625.  2  Abbildungen  von  Burgruinen,  desgl. 

Frhr.  v.   Sternenfels,   k.  «v.  Oberlieutenant,  in  Ulm  : 

3626.  2  Silhcrmunzcn  und  9  Kupfermünzen  v.  17.  u.  18.  Jhdt. 
Gesellschaft  Wirrwarr  in  Bozen  : 

3627.  Siegel  der  medizinischen   Fncullai  zu  Innsbruck,  v.  17. 
Jhdt.,  in  vergoldeter  Kapsel. 

Ign.   Seelos,   Maler,  in  Bozen: 

3628.  9  Abbildungen   aller  Kunstdenkmfilcr  in  Zeichnung  und 
Druck. 


Dr.  A.   Andresen,  Conserv.  am  german    Museum  : 

3629.  17  Kupferstiche  vom  17.  bis  18.  Jhdt.,  Prospecle,  Por- 
trats, Wappen  u.  dgl. 

B.  Eding-er,  Zeichnenlehrer,  in  Ravensburg : 

3630.  3  Gypsabgüssc  u.  2  Zeichn.  nach  millclalterl.  Denkmälern. 

3631.  Abdruck  der  von  „Wolfgang  aunfaber"  erhaltenen  »e- 
stoch.  Platte  v.  1477  und  ein  Holzschnitt  aus  einem 
Druckwerke  des  16.  Jhdls. 

Dr.  Reufs,  qn.  k.  Professor,  in  Nürnberg: 

3632.  Stiflungslalfl  d.  Wur/b.  Ilofuhrmachers  Bratmwart  v.1654. 


Chronik  der  historischen  Vereine. 


Mittheilungen  der  (ieschicbts-  und  AI  ter  thu  ins- 
forschenden  (iesellscbaft  des  Osterlandes.  .O.Band, 
2.  u.  3.  Ilelt.     Altenhurg,  1860.     8. 

Jahresbericht  über  die  Wirksamkeit  der  Gesellschaft  im 
Vereinsjahr  1857  —  58,  von  Dr.  Ed.  Hase.  —  Die  Brunnen- 
und  Wasserleitungen  der  Stadt  Altenburg:  von  Fr.  Wagner. 
—  Ueber  eine  Urkunde  des  Bischofs  Berlbold  II.  von  Naum- 
burg, die  Einkünfte  der  St.  Peterskirche  in  Zeitz  betr.,  vom 
Jahre  1196:  von  Dr.  Ed.  Hase.  —  Die  Ausgrabung  zweier 
Hügelgräber  bei  Hartroda  :  von  0.  (trübe.  —  Jahresbericht  für 
1858—59;  von  Dr.  Ed.  Hase.  —  Zur  Geschichte  der  St.  Bar- 
tholomaikirche  zu  Altenburg:  von  dems.  —  Die  Gründung 
des  gemeinen  Kastens  für  die  Sl.  Altenburg:  von  demä.  — 
Drei  Urkunden  zur  Geschichte  der  Burggrafen  v.  Altenburg 
und  der  Stadt  Penig:  v.  Fraustadt. 

Zeitschrift  des  historischen  Vereins  für  Nie- 
dersachsen. Herausgegeben  unter  Leitung  des  Vereins-Aus- 
schusses.  Jahrg.  1858.  Erstes  Doppelheft.  Hannover,  1859. 
In  der   Hahn'schen   llofbuchhandlung. 

Die  Edclherren  von  Bicklingen  ;  vom  Legationsrathe  a.D. 
v.  Alten.  —  Beitrage  zur  Genealogie  und  Geschichte  der  er- 
loschenen Grafen  von  Sternberg:  von  E.  F.  Mooyer  in  Min- 
den. —  Sechszehn  Barsinghauser  Urkunden,  als  Nachtrag  zu 
v.  Hodenberg's  „Archiv  des  Klosters  Barsinghausen  :  mitgcib. 
von  Tb.  Schramm  in  Iber.  —  Der  Krieg  der  mecklenburgi- 
schen Kitter  Jobann  und  Vickc  Moltkc  und  Heinrich  von  Bü- 
low  gegen  den  Herzog  von  Lüneburg,  1362;  vom  Staalsmi- 
nister  a.  D.  Frhr.  v.  Ilammerstein  zu  Verden.  —  Beitrage  zur 
Gt'M -hii-hlr  der  hannoverschen  Kloster  der  ehemaligen  Mainzer 
Diöcese.  Vom  Archivsekretar  Dr.  Grotefend.  1.  Mariengarien, 
hortus  S.  Mariae.  2.  Weende  und  Nikolausberg.  —  Das  Her- 
zogthum  Lüneburg  in  den  Jahren  1626  u.  1627;  von  Dr. 
Onno  Klopp.  —  Untersuchung  einiger  vorchristlicher  Stein- 
und  Erddenkmale  im  Kirchspiel  Bispingen,  ünts  Soltau  :  mit- 
gelheill  v.  f.  Einfeld.  —  Miscellen  :  1.  Bronzenes  Schwer!. 
von  dems.  2.  Eiserner  Celt;  reu  dems.  —  Zur  Ortskunde 
in  Niedersachsen  :  von  Frhr.  v.  Hammerstein. 

Zweites    Doppelheft.     1860.     Das   Amt    Lauenstein; 
von  weil.  Advokat  Hr.  Rndorfl  in  Lauenstein,  mit  einen  Nach 
trage   von    Amtmann  Niemeyei    /"    Lauenstein.  —   lieber  die 
tltesten,  das  Kloatei   Marienwerdei  betreffenden  Nachrichten; 
\"in  ii-.iii.iri  i.iiii  .i    D.  von    \ lu ii.        Miscellen. 


Jahrgang  1859.  (Hannover,  1860.)  Ueber  eine  Notiz 
des  Chronicon  picturalum  des  Botho,  die  Stadt  Hannover  betr., 
mit  besonderer  Beziehung  auf  die  Grafen  von  Schwalenberg; 
von  v.  Alten.  —  Dietrich,  Bischof  von  Wirland,  der  Sohn  eines 
hildesheimischen  Bürgers;  von  Dr.  C.  L.  Grotefend.  —  Aus- 
zug aus  dem  Briefe  eines  höheren  Officiers  der  dänischen  Gar- 
nison in  Wolfenbüttcl,  26.  Sept.  1626;  von  Dr.  Onno  Klopp. 
Hausspriiche  aus  Celle,  Peine  und  Stadthagen  :  von  Dr.  A. 
Conze.  —  Die  Zunahme  der  Bevölkerung  der  Stadt  Hannover; 
von  II.  Ringklib,  Calculator  im  k.  Statist.  Bureau.  —  Ausgra- 
bungen bei  Schinna,  Amis  Stolzenau  ;  von  C.  Einfeld.  —  Die 
Entwicklung  der  Stadt  Hannover  bis  zum  J.  1369.  Vortrag 
von  Dr.  C.  L.  Grotefend.  —  Einige  Nachrichten  über  den  aus 
Hannover  gebürtigen  Oeseler  Bischof  Lndolf  Grove ;  vom  Amts- 
richter Fiedeler.  —  Ueber  das  Geburtsjahr  des  Herzogs  Hein- 
rich des  Wunderlichen  (f  Sept.  1322)  und  die  Zeit  der  zwei- 
ten Vermahlung  des  Herzogs  Albrecht  des  Grofsen  von  Braun- 
schweig  (t  Sepl.  1279);  von  Hilmar  v.  Stromheck  zu  Wol- 
fenbultel.  —  Zwei  Actenstucke  über  die  Einführung  der  Je- 
suiten in  Stade  und  Goslar  im  J.  1630;  mitgelheilt  von  Dr. 
Oiiho  Klopp.  —  Miscellen  (kürzere  Mittheilungcn  zur  Alter- 
Ihnmskunde). 

Urkundenbuch     des    historischen    Vereins    fflr 
Niedersachsen.      Heft    V.     Urkundenbuch    der    Stadt    lim 
nover  bis  zum  J.  1369.     Hannover,  1860.     8. 

Dreiundzwanzigste  Nachricht  über  den  h  i s t  o - 
siorischen  Verein  für  Niedersachsen.  Hannover, 
1860.  8.  Geschäftsbericht  etc.  u.  a.  Gesellschafts  Angelegen- 
heiten. 

Zeit s ehr i  f t    d  es    a  r e h 1 1 1  k  1 1  u  •    u n d    [ngeniem 

Vereins   für    das    Königreich    Hannover.      (Neue    Folge 

des  Notiz  -  Blattes,  j     Redigirl    vom  Vorstand  des  Vereins.    Bd. 

\l.  II.  2-4.     1860. 

Angelegenheiten     des     Vereins.  unwissenschaftliche 

Hittheilangen. —  Literatur.  —  Referate  ober  technische  Werke. 
—  Vermischte!,  Anhang:  Ueberaichl  der  mitterallerlichen 

Baudenkmäler  Niedersachsens.  Die  Stiftskirche  in  Wunitorf, 
mii  Zeichnungen,  vom  Baurath  C.  W.  Hase  in  Hannover.  — 
Die  Stiftskirche  zu  Mondelsloh  mit  Zeichnungen,  *•»<  dem». 
Ho-  Klosterkirche  in  Harienwerder,  mit  Zeichnungen  etc.  von 
dems.  Die  Kirche  des  Cisterziensei  Nonnenkloslen  luVYli 
prechtshausen,  mil  Zeichnungen,  von  demi 


Anzeiger  fur  Kunde  der  deutschen  Vonfeit. 


I.'.'J 


\  M  n  ■  I  r  ii  d  a  ■  bif  torj  ■  c  h  e  n  V  ereim  fflr  den  Sie- 
derrhein.  1  n  >b  eson  di  i  ■«  dil  ilte  Erzdiöcese  Köln, 
herausgegeben  von  dem  wissenschaftlichen  Ausschüsse  des 
Vereins:  J. Mooren,  Dr. Eckert»,  Dr.  Kum  n.  Hr.  Krebs,  Fisch- 
bach.     o.  Hell,     holn,  1860.     8. 

Diarinm  des  Irierischen  Sekretars  Peter  Aldier  von  Re- 
gensburg  über   seine    Km-   und    \ u-lt^i !■>■  n.    gehaltenen  Schetlen- 

ii  etc.  als  Scbeffen  und  Scbeffenmeister  in  Koblenz,  be- 
ginnend im  J.  1508.  Im  luszuge  tnitgetheill  von  Hedicinal- 
mili  Dr.  J.  Wegelei  in  Koblenz.  —  Bestimmungen  des  Stadt- 
rechtes  von  Clere  Ober  Gilden,  ktaafs  and  Gewicht,  Fleisch- 
kflren,  Wagegeld,  Grillte  und  Stadtaccisen ;  mitgeth.  von  Dr. 
,i|,   in   Goch.  iVachrichten   über  die   Abteien   Malmedy 

u.  Slablo;    vom   mli     Regiernngarath   Dr.  Harsch   in  Koblenz. 

—  Ti'ilniili  in  hier  ;  von  Prof.  Dr.  Braun  in  Bonn.  —  Zur  Ge- 
-i  Inline  der  Ahiei  Steinfeld  in  der  Eitel,  von  dems.  —  Tin- 
tinnahula  an  Baldachinen  ;  von  denis.  —  Landgraf  Ludwig  1. 
von  Hessen  badel  im  J.  14.il  in  Aachen  und  Burlscheid  ;  von 
Di  Alexander  ltcummil  In  Vuchen.  —  Abiaisbriefe  für  das 
Barmeliterkloater  in  Köln,  mitgeth,  v.  C.  K.  Hooyer.  Ne- 
crologiuin  Gktdbacense  II.  et  necrologium  Sigebergense;  mit- 
pstheill    von    Dr.  G    Eokertz  in  Köln.    —    Literatur.     Allerlei. 

—  Sechster  Bericht  des  hislor.  Vereins  für  den  Niederrhein. 

Vierler  Bericht  des  Wittenberger  Vereins  für 
Heim  a  l  hk  undc  des  Kurkreises.     Nov.   1859  —  60. 

Berichte   über  die   Versammlungen   etc. 

Neues  Lausitzisches  Magazin.  Im  Auftrage  der 
lasitxischen  Gesellschaft  der  Wissenschaften  herausgege- 
ben von  Gottlob  Traugolt  Leberecht  Hirche,  Ehrenmitglied 
und   Sekretär  der   Gesellschalt.     37.   Band.     Görlitz,   1860.     8. 

Die  Sahularfeier  des  Geburtstages  Friedrich  Schillers,  wie 
sie  in  Görlitz  umi  anderwärts  in  der  Lausitz  begangen  wor- 
den ist.  —  Nachrichten  aus  der  Gesellschaft:  Bericht  über 
die  16. —  30.  wissenschaftliche  Abendversammlung.  (Skizzen 
zu  den  acht  Öffentlichen  Vortrügen  des  Dr.  Theodor  Paur  über 
das  Kunsileben  m  Ben  und  Nürnberg  zur  Zeit  der  Reforma- 


tion.) —  Abhandlungen  :  Die  Pasigraphic.  Ein  Blick  zur  Er- 
innerung  an    Joh.    Zacharias  Nather   aus  Görlitz  .    vom    Sekr. 

—  Ludovicus  Sartoris  Gorlicensis.  Ein  Beitrag  zur  Bestim- 
mung der  Chronologie  im  Leben  Ulrichs  von  Hütten;  von 
dems.  —  Gianozzo  Sacchetti  und  sein  Loblied  auf  die  christ- 
liche Liebe  :  von  Dr.  Th.  Paur.  Beitrage  zur  Geschichte  und 
Gaugeographie,  besonders  des  nordöstlichen  Deutschlands; 
von  C.  Klahn.  —  Ucber  ein  altes  böhmisches  ("antionale  in  Jung- 
bunzlau;  vom  k.  k.  Bath  Bitter  Rager.  Beden  und  Vortrage: 
Helanchlhon  als  Reformator.  Vortrag  zur  dritten  Sacularfeier 
des  Todestags  Ph.  Melanchthon's,  vom  Prof.  Dr.  Slruvc.  — 
Leber   Melanchthon's   Naturauffassung,  von   Dr.  Th.  Paur;  u.  a. 

—  Der  Literatenverein  und  die  ("antionale  der  h.  Geistkirche 
in    liüniggralz ,    vom    k.    k.    Kreisphysikus    Dr.    Eifelt    das.    — 

—  Hucellefl  :  Oslingen  bei  Cumciiz.  Kirchen-Dokumente  von 
1437,  1443,  1473.  Mitgeth.  von  Dr.  Pescheek  in  Zittau.  — 
Ueber  die  St.  Georgskirche  in  Prag  und  Deutung  der  Namen 
Budissin  und  Seydau,  von  J.  M.  Hulakovsky,  Archivar  a.  I).. 
in  Deutschbrod.  —  Die  Sage  vom  Si  hlangcnkunig  in  Lüb- 
benau. —  Einwanderungen  in  die  Lausitz.  —  Ein  kurioses 
Pasquill ;  mitgeth.  vom  Privatgelehrten  Jancke  in  Görlitz. 

Novus  Codex  diplomaticus  Brandenburgensis. 
Erster  Haupttheil  oder  Urkundensammlung  zur  Geschichte 
der  geistlichen  Stiftungen,  der  adelichen  Familien,  sowie  der 
Städte  und  Burgen  der  Mark  Brandenburg.  Von  Dr.  Ad. 
Friedrich  Riedel.     XIX.  Bd.     1860. 

Fünfte  Abtheilung:  die  Neumark.  Die  Städte  Küstrin, 
Barwalde,  Zellin  und  Quartschen;  Zehden,  Mohrin  und  Srhon- 
fiiefs:  Drossen,  Beppen  und  Zielcnzig;  Königsberg  und  das  Klo- 
ster Marienwaldc. 

Dritter  Haupttheil  oder  Urkundeiisainnilung  fur  die 
Geschichte  der  allgemeinen  Landes-  und  kurfürstlichen  Haus- 
Angelegenheilen.  Von  Dr.  Adolf  Frie  drich  Riedel.  Zwei- 
ter Band.  Berlin.  G.  Reimer.  1860.  (Fortgesetzt  auf  Ver- 
anstaltung des  Vereins  für  Geschichte  der  Mark  Brandenburg.) 
Vom  J.  1139—1536. 


\  a  c  Ii  r  i  c  Ii  l  e  ii. 


Literatur. 

Neu    erachienone  Werke. 

16]   Findlinge,      Zut    Gl   chichte    deutschet    Sprache    und 
rang    >iii    II  "  1 1  m n  n  n    von    Fallersleben.     Erster 
Verlag  von  Wilhelm  Engehnann,    1860. 
8.     VIII  ...   I9i 

obwohl  die  Blumen  ,  welche  det  bekannte  nnermfldliche 
Sammler  and  Forschet  ani  biet  zum  Kranze  gewunden,  meist 
von  dem  Felde  der  neueren  dem  chen  Literatur  geholl 
ist  ilm  ii  such  die  Geschieht!  nn  erei  llteren  Sprache  und 
Dichtung  «l.'inii  mii  manchem  Beitrag  von  Werth  und  Wich 
u     Wir  heben  in  dieser  Beziehung  aufser  den 


Mittheilungen  Ober  Volkslieder  und  altere  Sammlungen  von 
solchen  hervor:  Briefe  aus  dem Ersschreine  der  fruchtbringen- 
den Gesellschaft:    dal  HartebOk:    \;m  veleme  rade;  die  erste 

deutsche  Synonymik:    lerdeutsche  Sprichwörter  \"n   I 

niederdeutsche  Wörter  v.  .'  1500;  VN  t  italisches  aus  dem 
anfange  de«  16.  Jahrb.:  ein  Stammbuch  aus  dem  .'injuhr. 
Kriege:  Sprache  des  16.  im^  IT.  Jahrb.  Das  schätzbare  Un- 
tei  in  liiiien  wird  iu  zwanglosen  Heften  Fortgesetzt  werden. 

47)   Ueber  die  K  n  i ■ i  e  b  u  n  g  s  r  e  1 1   de.  Sachsenspie- 
gel i  u  n d  die  Ableitung  des  S  ch  w  ■  be  nspiegeli 
dem   Dentschenspfegel.     Ein  Beitrag  /nr  Se- 
schiehie   iier   deutschen  Rechtsquellen   »on  Dr.  Julius 


I.;:; 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


F  ick  er,  Proressor  an  der  k.  k.  Universität  zu  Inns- 
bruck. Innsbruck,  Verlag  der  Wagner'schen  Buchhand- 
lung.    1859.     8.     137  Stn. 

Der  Verfasser  machte  in  einer  Abhandlung  :  „lieber  einen 
Spiegel  deutscher  Leute  und  dessen  Stellung  zum  Sachsen- 
und  Schwahenspiegel :  ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  deut- 
schen Rechtsquellen"  über  den  Fund  eines  handschriftlichen 
Rechtsbuches  von  bisher  unbekannter  Form,  das  sich  in  der 
Vorrede  als  „Spiegel  aller  deutschen  Leute"  bezeichnet,  um- 
fassende Mitlhciluiig,  und  bestimmte  dessen  Stellung  dahin, 
dafs  es  das  verbindende  Mittelglied  zwischen  dem  Sachsen- 
und  Schwabenspiegel  in  der  Weise  bilde,  dafs  ihm  der  Sach- 
senspiegel zu  Grunde  liege,  aber  zugleich  diese  aufgefundene 
Ueberarbeitung  als  unmittelbare  Quelle  des  .Schwabenspiegels 
zu  betrachten  sei.  Diese  Behauptung  griff  Prof.  v.  Daniels 
in  einer  Schrift:  „Spiegel  der  deutschen  Leute  etc."  an  und 
behauptete,  diese  Handschrift  sei  keineswegs  ein  solches  Hit- 
telglied, sondern  nur  von  höchst  untergeordnetem  Wcrth  für 
die  Texteskritik  beider  Kcchtsbiicher.  Gegen  diesen  Angriff 
fuhrt  Prof.  Pieket  in  der  vorliegenden  Schrift  den  Beweis  für 
seine  Aufstellung  in  seiner  schon  bekannten  klaren  und  schla- 
genden Weiso  fort  und  gibt  dabei  in  den  einzelnen  Abschnit- 
ten die  werthvollsten  I  ntersuchungen  und  Mittheilungen  Über 
die  deutschen  Rechtsqucllcn  des  13.  Jahrhunderts. 

48)  Habitations  lacustres  des  temps  anciens  et  mo- 
dernes par  Fr.  Troyon.  Lausanne,  G.  Bridel.  1860. 
8.     XII  u.  495  Stn.     Mit  XVII  Tai.  Abbildungen. 

Bifi  Kntdeckung  der  sogen.  Seewohnungen,  zuerst  im  Zu- 
richersee  durch  den  Dr.  F.  Keller  im  Winter  1853  auf  1854, 
erregte  ihrer  Zeit  nicht  nur  unter  den  Gelehrten,  sondern 
auch  in  weitern  Kreisen  allgemeine  Aufmerksamkeit  und 
spornte  zu  eifrigsten  Nachforschungen  an.  Der  vorliegende 
stattliche  Band,  welcher  den  XVII.  Bd.  der  Memoires  et  do- 
cuments  publics  par  la  societg  d'histoire  de  la  Suisse  romande 
ausmacht,  fafst  die  bisherigen  Entdeckungen  zusammen,  grup- 
piert sie  und  sucht  daraus  die  allgemeinen  Resultate  zu  ge- 
winnen. Der  Verfasser  beschrankt  sich  jedoch  nicht  blos  auf 
die  unmittelbaren  Ergebnisse  der  Seewohnungen,  sondern  er 
combiniert  unsere  Übrigen  Kenntnisse  des  frühesten  Alter- 
thums  und  entwirft  auf  dieser  breiten  Grundlage  eine  über- 
sichtliche Darstellung  der  hultiirverhaltnisse,  wie  sie  zur  Zeil 
der  Seebewohncr  gcmals  der  gewonnenen  Funde  vorhanden 
sein   mulsten.     Indem    die   Gesetze    der   Kullurerilwirkliing   bei 

gleichen  Bedingungen  stets  aal  dieselbe  Weise  wirken,  siebl 
<!'  r  Verfasser,  um  die  alten  Zustande  naher  zu  veranschauli- 
chen, auch  die  gleichartigen  der  modernen  Zeit  heran  und 
gibt  damit  seiner  Darstellung  einerseits  eine  fernere  Mut/.e. 
anderseits  ein   lebendigeres   Interesse. 

49)  Forschungen  zur  deutschen  G  e  s  e  h  i  r  h  1  e.  Her- 
ausgegeben von  det  historischen  Commission  bei  der 
k.  bayer.  Akademie  dei  Wissenschaften      Bi 

erstes  Heft.  Gattingen,    Verlag  der  Dietrtoh'sehen  Baofa 
handlang.     1860.  Stn. 


Unter  der  Leitung  der  Herren  Prof.  Hausser  und  Waitz 
und  des  Oberstudienralhs  v.  Stalin  wird  diese  historische 
Zeitschrift  fortan  in  Heften  zu  höchstens  20  Bogen  erschei- 
nen. Die  Absicht  ist  (nach  dem  Programm),  gelehrte  Ar- 
beiten, welche  einzelne  Abschnitte  oder  Gegenstande  aus  der 
deutschen  Geschichte,  sei  es  durch  die  Benutzung  neuen 
Hateriales,  oder  durch  grundliche  kritische  Untersuchung 
aufhellen,  hier  zu  sammeln  und  zu  veröffentlichen  und  so 
der  wissenschaftlichen  Erforschung  unserer  vaterländischen 
Geschichte  ein  Organ  zu  geben,  wie  es  ihr  bisher  fehlte. 
Es  sollen  nicht  allein  kleinere  Aufsatze,  sondern  auch  grös- 
sere Abhandlungen  und  vollständige  Monographicen  gebracht 
werden.  Dieses  erste  Heft  enthalt:  Der  Kampf  der  Bur- 
gunder und  Hünen,  von  Prof.  Waitz.  —  Die  Wahl  König 
Heinrichs  (VII),  seine  Regierungsrechte  und  sein  Sturz,  von 
Dr.  E.  Winkelmann  in  Berlin.  —  Zur  Geschichte  Kaiser  Lud- 
wigs des  Bayern,  von  Dr.  L.  Oelsner  in  Frankfurt.  -  Sind  dem 
Papste  Johann  XXII.  die  Wahldekrete  der  Gegenkönige  Lud- 
wig des  Bayern  und  Friedrich  des  Schönen  vorgelegt  wor- 
den ?  von  Dr.  II.  Pfanncnschmid.  —  Bericht  über  die  Annahme 
der  Kaiserwürde  durch  Maximilian  im  J.  1508.  Mitgelh.  von 
v.  Stalin.  —  Das  Restitutionsedikt  im  nordwestlichen  Deutsch- 
land, von  Dr.  0.  Klopp.  (Anhang:  Das  Theatrum  Europaeum 
über  Tilly  in  Betreff  der  Eroberung  von  Munden).  —  Unter- 
suchungen über  die  ersten  Anfange  des  Gildewesens.  Von 
Dr.  0.  Hartwig  in  Messina. 

50)  Leben  und  Schriften  Heinrichs  von  Langen- 
stein. Zwei  Untersuchungen  von  Dr.  Otto  Hartwig. 
Marburg,  Elwert'sche  UniversitfltsBuchhandlung.  1858. 
8.     VIII,  89  u.  54  Stn. 

Heinrich  von  Langenstein  war  der  gelehrteste  deutsche 
Theolog  und  Astronom  des  vierzehnten  Jahrhunderts,  der  sieh 
um  Wissenschaft  und  Kirche  durch  Wort  und  Schrift  die  gröls- 
ten  Verdienste  erworben  hat.  Dennoch  wurde  er  von  der  Wis- 
senschaft fast  ganz  vergessen  und  seiner  von  den  neueren  hir- 
i  In  nliistorikern  kaum  mit  kurzen  Worten  gedacht.  Der  Grund 
dieses  Schweigens  liegt  aber  hauptsächlich  dann,  dafs  nur 
sehr  wenige  Schrillen  Langensleins  gedruckt,  und  diese 
Drucke  sogar  seltener  geworden  sind,  als  die  Bandsohriften. 
Dazu  kommt  der  Umstand,  dafs  es  fast  zu  derselben  Zeil 
noch  einen  Theologen  Heinrich  von  Hessen  gab.  so  wird  auch 
H.  v.L.  genannt,  welcher  in  Lebensverhältnissen  und  in  Stel- 
lung und  Wirken  mit  diesem  ein.  merkwürdige  Achnlichkc  it 
hat.  Es  war  deshalb  gewifs  eine  dankenswerlhe  Aufgabe  für 
den  Verl.,  sowohl  das  Leben  Heinrichs  von  Langenstein 
sen  Geburtsjahr  er  au i  1825  annimmt,  m  der  ersten  vbthei- 
lung  diesei  Schrift  mil  allen  seinen  Beiiehungen  zu  der 
Kirche  und  Theologie  dei  damaligen  Zeit,  wie  sueb  Insbeson- 
dere cur  Universität  Paris,  ans  deren  Geschichte  hör  manches 
Interessante  mitgelheill  wird,  herauaznarl n,  «;•    ineh  In 

der   zweiten    U.lh.ilung    die    Schriften    dieses    Theologen    kri- 

ti-i  h  festzusti  lli  ii. 

51 )  Gallerie  » I « -  r  Mel    ter wer  s  e  ■  ltdeu tsc  h  e  r  htoli- 

seh  n  e  i  de  k  u  n  s  I    in    lac-iiuilirlcn    Nachbildungen       /u 


Anzeiger  Im-  humlr  der  denischen  Vorzeit. 


L36 


sammeageatellt  und  imi  Erläuterungen  herausgegeben 
von  Hr.  A.  \  Eye  um]  Jacob  Kalke.  Nürnberg, 
J.  Ludwig  Schmid'a  Verlag,  gr.  2. 
52)  Albrecht  Dürer".-,  kleine  Passion.  Getreu  in 
Boli  nachgeschnitten  von  C.  Deis,  Kupferstecher  und 
Xylograph  in  Stuttgart.  K.  vhweizerbarl'sche  Verlags- 
handlung  in   Stuttgart      I. 

Beide  Bucher  liegen  seil  einiger  Zeil  vollendet  vor  und 
nehmen  unter  den  neueren  Prachtwerken  einen  ehrenvollen 
li;ini_'  ein.  Das  entere,  dessen  frohere  Lieferungen  wir  bereits 
besprochen,  übertrifft  diese  in  den  spateren  sowohl  durch  Aus- 
wahl der  milgelheilten  Kunstblätter,  als  durch  Strenge  und 
Eleganz  in  der  Wiedergabe  derselben.  Wir  linden  daselbst 
eine  Anzahl  der  prächtigsten  und  seltensten  Holzschnitte  des 
16.  und  17.  Jahrhunderts,  namentlich  Dürer'scher  Blatter,  in 
so  genauen  Pacsimiles  nachgebildet,  dals  den  grölsten  Theil 
derselben  Sammler,  denen  die  seltenen  Originale  fehlen,  ohne 
Anstand  als  Stellvertreter  in  ihre  Mappen  legen  können. 
Vor  allen  heben  wir  hier  die  grolse  Aufnahme  Kaiser 
Maximilian1!  nntei  die  Seligen  von  A.  Dürer  hervor, 
ein  Blatt,  das  in  den  grölsten  Sammlungen  meistens  nur 
bruchstückweise  vorkommt,  und  das  hier,  was  die  Nachbildung 
betrifft,  ohne  Krage  den  ersten  Platz  einnimmt.  Sehr  schön 
sind  such  die  großen  Bildnisse  des  Kaisers  und  des  Ul- 
rich Varnbnhler,  das  letztere  von  dem  herrlichen  Drucke 
im  german.  Museum  entnommen.  Zu  den  Seltenheiten  gehö- 
ren noch  der  He  xens  ab  bat  h  von  II.  ßaldung  Grün  in 
Helldunkel  und  zwei  Todtentan  zbilder,  wahrscheinlich 
von  Anton  Möller,  welche  bisher  noch  keine  richtige  Be- 
schreibung gefunden. 

Das  /wtiii-  Werk  ceichnel  sich  ebenfalls  durch  Correct- 
heil  und  GleichmAfsigkeit  des  Schnittes  der  einzelnen  Blatter 
au>  und  ist  selbst  der  neuen  englischen  Ausgabe  der  Origi- 
nale weit  vorzuziehen. 

5.1)    A  I  I  e  r  t  h  ii  m  e  i    ■]  c-  s  deutsche  n   It  e  i  c  h  8  U  n  d   Hechts. 

Studien,  Kritiken  und  Urkunden  zur  Erläuterung  der 
deutschen  Rechtsgeschichte  und  des  praktischen  Hechts 
>"n   Dr.  Heinrich  ZOpfl,   grofsh.   bad,  Uofralh   u.  ö. 

I'rofessor  an   der   Iniversitut   /u   Heidelberg.      II.  Band. 

Leipzig  ii    Heidelberg,  ('.  F.  Wintereiche  Buchhandlnng. 

■     B.     \n  n.   199  stn. 

Auch  det  zweite  Bund  dieses  bereits  in  unserer  Zeil- 
schrill.  Juhrc.  1860,  S.  381,  besprochenen  Werkes,  welchem 
in  Bälde  ein  dritter  folgen  soll,  enthalt  werthvolle  Beitrage 
zur  Geschichte  des  deutschen  Reichs  und  des  innerhalb  des- 
■elben  gtiltig  gewesenen,  such  heute  noch  in  manchem  Falb 

praki  ri -;  gewinnenden  Rechu      Von  besonderem 

Interesse  ddrften  die  Forschungen  Ober  dit  Bildung  der  ehe- 
maligen geistlichen  FOratenthomer  sein.  Die  Im  allgemeinen 
aufgestolllen  Sitze  werden  sn  konkn  l  plelen,  dem  ehe- 
maligen Hoehstlfle  Wurzburg  und  dem  Eri  llfti  Mainz,  inir. 
lieh  erläutert  Mehren  kleinere  Abhandlungen:  dei  B 
■!•    Purstengi  Ruslicl    qul    liberi    dienntur;    die   umge. 

kehrt«   MiJJbeirath,  odei  die  Nachtheile  der  Geburl  von  einei 


freien  Mutter  für  das  Kind  eines  Dienst-  oder  Eigenmannes  ; 
rechtsgeschichlliche  Excurse  über  bayerische  Schenkungs-  und 
Formclbucher ;  Erläuterung  des  Regensburger  Landfriedens 
K.  Rudolfs  I.  von  128J,  sowie  der  beiden  alleren,  seine 
Grundlage  bildenden  bayerischen  Landfrieden  von  1244  und 
1255  ;  Beitrage  zur  Biographie  des  Freiherrn  Johann  v.  Schwar- 
zenberg  n.  s.  w.,  gewahren  mannigfache  Belehrung  und  sind 
sehr  dazu  geeignet,  in  das  dem  Historiker  unentbehrliche  Stu- 
dium  der   Hcchtsaltertliiiincr  einzuführen.  K.   v.   S. 

54)  Familien-Buch  des  dynastischen  Geschlechts 
von  Kickste  dt  in  Thüringen,  Pommern,  den  Marken 
und  Schlesien.  Bearbeitet  lur  die  Familie  von  Carl 
August  Ludwig  Freiherr n  von  Eicksledt,  kgl. 
prculs.  Oberst  a.  ü.  Ratibor,  18Ü0.  gr.  8.  VII  u.  872 
Sin.  (Mit  Siegeltafeln  und  sonstigen  Abbildungen;.  Als 
Hanuscript  gedruckt. 

Diese  auf  gründlichen  arehivalischen  Forschungen  ruhende 
Arbeit  zerfallt  in  drei  Abschnitte,  von  denen  sich  jeder  wie- 
der in  die  nölhigen  Abiheilungen  zerlegt.  Der  erste  handelt 
von  der  Abstammung  und  Verbreitung  des  alten,  ausgebreite- 
ten und  bereits  im  12.  Jahrhunderle  urkundlichen  Hauses,  von 
dessen  Wappen,  erblichen  Wurden  und  Rechten.  Der  zweite 
Abschnitt  gibt  Stammtafeln  und  die  zu  deren  Erläuterung  die- 
nenden Ausführungen  und  Belegstucke  :  der  dritte  enthalt  hi- 
storische Nachweisungen  über  den  Grundbesitz  der  Familie  in 
ihren  verschiedenen  Zweigen.  Zu  bemerken  dürfte  noch  sein, 
dafs  Frhr.  v.  Eickstedt  bereits  im  Jahre  1838  eine  zu  diesem 
Familienbuche  gehörige  Urkundensammlung  hat  drucken  las- 
sen, was  gewifs  sehr  zu  billigen  ist,  da  es  sich  bei  allen  ge- 
nealogischen Arbeiten  in  erster  Linie  um  die  feste,  nur  durch 
Archivalien  mögliche  Begründung  der  Thatsachen  handeln 
durfle.  Wie  verdienstlich  solche,  zunächst  im  Interesse  einer 
bestimmten  Familie  gemachte  Studien  auch  für  die  allgemeine 
Landcsgi  schichte  seien,  bedarf  wol  keiner  näheren  Andeutung. 

H.   >     S 

55)  Nürnbergs  Bedeutung  für  die  politische  und  kul- 
turgeschichtliche Entwicklung  Deutschlands  im  M.  und 
15.  Jahrhundert.  Vortrag  auf  Veranlassung  des  Berli- 
ner Hülfsvereins  des  germanischen  Mnsetuns  in  Nürn- 
berg, am  15.  Februar  lSßt)  gehalten  von  (Mio  Gab 
ler,  Regierungsrath.  Berlin,  Verlag  von  Ludwig  Rauh. 
8.     35  Stn. 

Her  Vortrag  schildert  zuerst  in  kurzem  Abrifs  die  Früheste 
liesehichle    Nürnbergs    und    gehl    d;inn    zu    der   Darstellung   der 

inneren  und  Buheren  Gesohichte  dieser  Stadl  während  des 
14.  und  IB.  Jahrb.  ober.  Der  Darlegung  des  Verhalt« 
Nürnberg!  zu  den  Kaisern  und  der  Gesammtheil  des  Reiches 
folgt  die  Schilderung  des  Verhältnisses  derselben  zu  den  Burg- 
grafen und  dm  übrigen  Reichsstdnden,  namentlich  den  Studien, 
und  ziilri/i  des  inneret  Zu  landea  der  Stadl  und  ihres  Lebern 
in  Handel  und  Gewerben,  in  Kunsl  und  Wissenschaft  in  den 
her\  orragendsten  Momenten. 

chs ,  ein  Mah ner  und  W  a  r  m-  r  d  e  t  Deut- 
schen.   Bin  Vortrag  etc.,  gehalten  in  Berlin  in  7.  Hin 


187 


Anzeiger  für  Kunile  der  deutschen   Vorzeit. 


438 


von  K.  Th.  Ode  brecht.     Berlin,  E.  H.  Schröder 
18UÜ.    8.    46  sm. 

Nach  Vorführung  der  Jugendgesetz  hlc  des  Hans  Sachs  und 
der  Zustande  damaliger  Zeit  in  einem  kurzen  l'eherblic'.  falst 
der  Redner  das  VerhSltnifs  de»  Hornberger  Dichters  zur  Re- 
formation in's  Auge  und  zeig)  ausführlicher  an  dessen  jüngst 
von  Heinhold  hohler  neu  herausgegebenen  vier  in  ungebun- 
dener Rede  geschriebenen  Dialogen,  wie  dem  unbefangenen 
Blick  des  gesund  verständigen  Mannes  auch  die  \  erdiimmlichcu 
Auswüchse  der  Reformation  nicht  entgiengen  Aber  nicht  blos 
die  religiösen,  sondern  auch  die  sozialen  und  politischen 
Schaden  seiner  Zeit,  die  nicht  selten  an  die  unsrigen  erinnern, 
vrufste  et  aufludecken,  daneben  stets  zum  Outen  aufmunternd, 
wie  durch  mancherlei  Auszüge  aus  seinen  Dichtungen  darge- 
tlian  wird.  Mit  einem  Hinblicke  auf  Gölhe's  Verdienst,  den 
Altmeister  zuerst  wieder  gewürdigt  zu  haben,  und  auf  Nürn- 
berg, als  die  Stadt  des  Meistergesanges  und  die  jetzige  „Hü- 
terin des  neuen  Hortes  deutscher  Stamme,  des  Wahr-  und 
Mahnzeichens  deutscher   Einigkeit",  schliefst  der  Vortrag. 

57  Geschichte  deutschen  Protestantismus  in  den 
Jahren  1555  -1581.  Dargestellt  von  Dr.  Heinrich 
Heppe.  Vierter  Band.  Die  Geschichte  des  deutseben 
Protestantismus  von  1577 — 1581  mit  Fortsetzung  bis  zum 
Jahre  1583  enthaltend.  Marburg,  N.  G.  Elwert'scher 
Druck   und   Verlag.      1859.     8.      VII,  399   u.   91   Sin. 

Der  Verf.  schliefst  mit  diesem  Bande  das  grol'se  Werk, 
dem  er  den  Fleils  eines  ganzen  Jahrzehends  gewidmet  hat. 
Durch  die  gründlichsten  archivalischen  Studien  ist  es  ihm  ge- 
lungen, zur  Geschichte  des  Protestantismus  viel  bisher  unbe- 
kanntes werlhvolles  Material  an  das  l.icht  zu  bringen,  wo- 
durch er  bei  Theologen  zwar  Widerspruch  und  Tadel,  von 
der  Geschichtswissenschaft  aber  den  grölsten  Dank  verdient 
hat.  Strenge  Wahrheitsliebe  und  gründliches  Quellenstudium 
machen  dieses  Werk  zu  einer  wesentlichen  Bereicherung  für 
die  Wissenschaft  der  hircliengeschichte.  Dieser  zweite  Hand 
enthalt  in  12  Abschnitten  die  Schilderhebung  der  reformirten 
Kirche  gegen  die  Concordienformel  i.  J.  1577,  den  Versuch 
des  hurf.  August  von  Sachsen,  die  Concordienformel  zu  enien- 
dieren,  die  Transaktionen  des  Kurl.  von  Sachsen  mit  den  Für- 
sten zu  Kassel,  Heidelberg  und  Dessau  über  den  Anschlul's 
derselben  an  die  Concordie,  den  Anschlufa  des  Kurf.  Ludwig 
an  die  Concordie  und  das  Verhallen  anderer  Fürsten  zu  der- 
selben, ihren  Abschluß),  Jakob  Andreas  Almig  aus  Kursarhsen, 
die  Opposition  gegen  das  Concordienbuch ,  die  Apologie  des- 
selben, die  Veränderungen  in  den  onf'essinnellen  Verhältnis- 
sen einzelner  kirchlicher  Territorien  in  den  nächsten  Jahren 
nach  dem  Ahsehlufs  der  Concordie  und  einen  Rückblick  auf 
das  Concordienwerk. 

58)   Christian   der  Dritte,   hOnig  von  Dänemark  und  Noi 
wegen,    Herzog    in   Schleswig,    Holstein   etc. ,    Oral    von 
Oldenburg  etc.     Ein  biographischer  Beitrag  zur  Geschichte 
des    10.   Jahrhunderts,   Insbesondere   der   hirchcnrcforniii 
hon.      Von   Conrad   Hermann   (lauft,   Di.   ph.,   luth. 


Pfarrer  zu  Colninitz  in  Sachsen  etc.  Zum  Sdcularanden- 
ken  an  den  1.  Jan.  1659,  den  Todestag  Christians  111. 
Dessau.  1859.     liaumgarten  u   Comp.    8.     Vlll   u.   Hill  Sin. 

Die  Veranlassung  zu  dieser  Biographie  gab  die  Entde- 
ckung, dafs  Christian  III.  von  Danemark  am  1.  Jan.  1559  ge- 
storben ist.  Dieser  König  hat  sich  um  die  Verbreitung  der 
evangelischen  Kirchenlehrc  auch  über  Dänemark  hinaus  grofse 
Verdienste  erworben  und  stand  zugleich  mit  den  Reformato- 
ren Deutschlands  in  vertrauter  Freundschaft.  Deshalb  glaubte 
der  Verl.,  den  dreihundertsten  Todestag  dieses  Bönigs  nicht 
ohne  ein  Zeugnils  dankbaren  Gedächtnisses  vorübergehen  las- 
sen zu  diirfen.  Neue  Quellen  und  Thalsachen  beizubringen, 
lag  nicht  in  des  Verf.  Absicht,  sondern  auf  Grund  gedruckter 
und  zugänglicher  Quellen  ein  möglich  vollständiges  und  kla- 
res, dabei  historisch  wahrhaftes  Lebensbild  von  ihm  herzu- 
stellen. Die  Einleitung  der  Schrift  enthalt  eine  kurze  Re- 
gentengesehichte  des  Oldenburger  Stammes  in  Dänemark  bis 
auf  Christian  III.  und  im  9,  Kap.  eine  kurze  Kirchengeschichte 
Dänemarks  bis  auf  denselben  König.  Dann  folgt  die  Lebens- 
geschichle  des  Königs  in  11  Kapiteln,  seine  Kindheit,  seine 
Thronbesteigung,  die  Kirchenrelormen,  sein  Verhaltnifs  zu  den 
übrigen  protestantischen   Fürsten  u.  s.  w.  bis  zu  seinem  Tode. 

59)  Uebersicht  der  Geschichte  der  Grafschaft 
Mark.  Zur  Jubelfeier  der  Vereinigung  der  Grafschaft 
Mark  mit  dem  brandenburgisch-preulsischen  Staate.  Von 
M.  F.  Essellen,  kgl.  prculs.  Hofralhe  etc.  Hamm, 
G.  Grote'sche  Buchhandlung  (_C.  Müller).  1859.  8.  84  Stn 

Der  Verf.  theill  die  Geschichte  der  Grafschaft  Mark  in  drei 
Perioden.  Die  erste  umfafst  die  Zeil  von  1122  bis  1398,  wo 
die  Grafschaft  fur  sich  bestand  und  aus  verschiedenen  kleinen 
Landestheilen  sich  bildete:  die  zweite  umfafst  die  Zeit  der  Ver- 
bindung der  Grafschaft  mit  Clevc,  l.'l'.is  bis  1009:  die  dritte 
beginnt  1009  mit  dem  Anfall  an  das  Haus  Ilohenzollern.  In 
kurzer  und  durchaus  angemessener  und  geschickler  Darstel- 
lung verfolg!  der  Verl.  die  Geschichte  der  Grafschaft  durch 
diese  Perioden,  bebt  alle  bedeutenden  rtufseren  Ereignisse  und 
Thatsachen  hervor  und  versäumt  nie,  auch  der  inneren  Ent- 
wicklung des  Landes,  insbesondere  der  Ocscluclilc  seiner  hoch- 
wichtigen Industrie  die  gebührende  Aufmerksamkeit  zu  widmen. 

60)  Elsafs  und  Lotbringen  deutsch.  Berlin,  Julius 
Springer.      1860      s       104  Stn. 

Tendenz    und   Art    dei    Ausführung    Jum'i    Schrift    ist    in 
dem   kurzen   Vorworte  angegeben.     Sie    ist   nicht  ftir  den   Tag 
geschrieben    und    verschmäht    es   deshalb,    auf  die   neuen    Iran 
zOsischen  Ereignisse  und  Aullassiingcn.  insbesondere  das  gli'ils- 

nerlfche  S  chberufen  auf  die  Sprachgrenzen   und  die  Gebirge 

als  Naluigrc  n/en    bei    Snvojen,   einzugehen.      Sic    mag  aber  in 

solern  an   der  Zeit  sein,    als   sie   dem   einschüchternden  Ruf 

nach   dem  Rhein    als    natürlicher  Grenze   einen  kralligen    deut 

■  oben    Hut  entgegensetiL    Sie  inecht   keinen    Insproch  auf 

neue    Forschungen    und    neue    Ergebnisse,    llC    hcguiigl    lieh,    in 

gelehrter   Benrtheilong   nm    eis  Ensimmenstelluog  in  gelten, 

Nach     einer    kurzen    Schilderung     der   Lage     und    Giemen     ,1er 


139 


Aii/.i-itfer   für  Kunde  der  deutschen   Vorzeil. 


140 


genannten  Landschaften  entwickelt  sie  die  staatliche  und  gei- 
sliU''  Zusammengehörigkeit  derselben  mil  Deutschland  bis  zur 
franzosischen  Herrschaft,  berichtet  dann,  wie  sie  für  Deutsch- 
land staatlich  verloren  giengen,  kommt  dann  zur  Darstellung 
der  Zustande  und  Bestrebungen  wahrend  der  Revolutions- 
und  napoleonischen  Zeil  und  wirft  schließlich  die  Frage  auf: 
Sind  Eisais  und  Lothringen  deutsch  oder  französisch  gesinnt? 
Die  Beantwortung  dieser  Frage  sowie  der  letzte  Abschnitt  : 
die   Zukunlt  enthalt    für    unsere    gegenwartige    Generation 

des  Beherzigcnswerlhen  sehr  viel. 

61)  Der  Spiegel  deutscher  Leute.  Textabdruck  der 
Innsbrucker  Handschrift.  Mit  Unterstützung  der  k.  k. 
Akademie  der  Wissenschalten  herausgegeben  von  Dr. 
Julius  Fickcr,  Prof.  an  der  k.  k.  I  im  crsitat  zu  Inns- 
bruck. Verlag  der  Wagner'schen  Buchhandlung.  1859. 
3.     XXX   u.  210  Sin. 

Die  ersten  Kesultate  der  Untersuchungen  über  den  auf 
der  k.  k.  Universitätsbibliothek  zu  Innsbruck  1856  entdeckten 
„Spiegel  aller  deutschen  Leute"  veröffentlichte  der  Verf.  schon 
im  Kebruarhefle  des  Jahrg.  1657  der  Sitzungsberichte  der  phi- 
lol.-hislor.  Klasse  der  k.  k.  Akademie  der  Wissenschaften. 
Da  Dr.  v.  Daniels  in  einer  besonderen  Schrift  die  dort  aufge- 
stellten und  begründeten  Behauptungen  bestritt,  gieng  Dr.  Picker 
in  einer  neuen  Schrift  nochmals  mit  strengerer  Formulierung  der 
froheren  Beweisführung  auf  die  Frage  ein  und  gab  zugleich 
die  aufgefundene  Handschrift  im  vorliegenden  Werke  heraus, 
ermuntert  durch  die  Aufforderung  llomeyers  und  in  der  Ab- 
sicht, durch  diesen  Abdruck  fnr  daa  schwäbische  und  sachsi- 
sche Kechlsbuch  einen  neuen  Stutzpunkt  zur  Feststellung  der 
ursprünglichen  Lesarten  zu  gewinnen.  Die  umfangreiche  Ein- 
leitung gibt  Rechenschaft  ober  die  bei  der  Textkritik  befolgten 
Grundsätze  und  über  das  Verhallnn..  dieses  Ueehlsbuches  zu 
jenen  beiden  andern.  Um  das  Verhältnis  dieser  und  der 
hauptsachlichsten  Handschriften  noch  leichter  und  klarer  er- 
kennen zu  lassen,  bat  der  Verfasser  Vergleic  hiingstalcln  bei- 
gegeben, die  durchweg  auf  eigner  l'rulung  beruhen,  wenn  auch 
die  ähnlichen  Zusammenstellungen  llcirmcv  er's  und  Snchsse's 
dabei   unterstützten. 

ü2)  Die  deutschen  Gedichte  von  Sunrl  Oswald.  Von 
harl  Bartsch.  (Se paratabdruck  aus  Pfeiffer'!  Germa- 
nia, V.)  Wien,  Druck  von  Jacob  u.  Holzhausen.  1860. 
8.     IG  Sin. 

Zwei  deutsche  Gedichte  behandeln  die  Legende  wirn  heil. 
Oswald,  beide  in  llandschrilli  u  dei  I  •  lli.li-,  erhallen,  das 
eine  von  Kumulier  herausgegeben.  ,ia.  andere  durch  Pfeiffer 
veröffentlicht.  Ei  gilt,  dii  Zeil  dei  kbfs.  rang  beide*  real  d> 
«teilen,  ohne  eingehendere  Prüfung  wurde  bisher  daj  erste 
in  dpa   1l'.  Jlult.,  das  (weite  in  eine  viel  ipdlere  Zeil  verlegt. 

Bartsch     holt    das     Vcr.aiimle     Ijach     iluiih     Mirglallige    l'rulung 

dir  It.  um.-  i  .1.  ,  Worlvorralhi  und  kommt  m  dem  "-ihluls, 

d.ii-    die    \|.i.i..iing    des   criteo    Gedichts    an   den  Sohlufi    dei 

IL.    wenn    mihi    in    dal     16,   -Hell,    in    verweisen    ISJ,   aber   als 

1  iiuiig   einei   allern   a,pi    dem  Schlnfa   dei   Li.  oder   \u 
fange  dei   14.  Jhdi..  angesehen    aal  erden  die  Möglichkeit  u 


gegeben  werden  könne,  dafs  ein  deutschet  (iedichl  von  S. 
Oawald  schon  im  12.  Jhdl.  vorhanden  gewesen  sei,  und  dem 
zweiten,  dessen  Abfassung  wenig  aller  als  die  Handschrift 
(1  172)  angenommen  wird,  vermutlich  ein  etwa  dem  13.  (viel- 
leicht dem  1l'.;  Jhdi.  angehörende!  niederrheinuchea  Gedicht 
zu  Grunde  liege.  Zu  einem  bestimmten  Resultat  war  nicht 
zu  gelangen.  Die  Schrift  bietet  noch  die  wichtigeren  Lesar- 
ten der  Münchener  Handschrift  (des  ersten  Gedichts)  und  eine 
Vergleichung  der  beiden  poetischen  Bearbeitungen  unter  sich 
und  mit  der  prosaischen  Bearbeituug  im  Sommertheile  de« 
Lebens  der  Heiligen   (Auf.   des   16.   .Ihdis.) 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Archiv    für    das  Studium    der  neuem  Sprachen:   X. 

4.  Zur  angelsachsischen   Literatur.      (Muller.) 
Allgemeine   Bauz  eilung:    1.   Die  archäologische  Ausstel- 
lung zu    Wien.      L      (Lind.) 

Blatter  aus  dem  rauhen  Hause:  .'!.  Der  Johanniter  -  Or- 
den. I.  Geschichtliches;  Organisation  des  Ordens  ;  ßallei 
Brandenburg. 

Com  mun  a  Ib  la  1 1  der  Haupt-  u.  Residenz-Stadt  Ber- 
lin: Nr.  9.  Die  bis  jetzt  bekannte  älteste  Stadiurkunde 
von   Berlin. 

Europa:  Nr.  11.  Geistliche  Volksschauspiele  im  Erzgebirge. 
—  Nr.  15.  Die  Erfindung  der  Braunschweiger  Mumme.  — 
Kopemikus  ein   Deutscher. 

Grenzboten.    Nr.   13.  Ostern  in   Böhmen. 

Hausblatter:  Hfl.  7,  S.  48.  Sagen  von  der  Werra.  II. 
Linkes    Werrnufer.     (Winke. | 

Aus  der  lleimath:  9— lt.  Einige  Betrachtungen  über  die 
unter  Wasser  siehenden  Bauwerke  der  Seen  in  der 
Schweiz. 

Wes  tc  rma  n  n's  i  1 1  ustr.  deu  ts  ch  e  Mo  n  a  tshc  fte  :  Nr.  55, 

5.  15.    Trier.     (N.    Hocker.)    —    S.  72.    Johann    Kepler. 
(.Madler.)    —   Ein    Dichterverein   im    Mittelalter. 

Morgenblatt:  Nr.  52.  (1860.)  Albrecht  Dürer  als  Schrift- 
steller. 

Deutsches  Museum:  Nr.  10.  Drs  Luther  -  Denkmal  für 
Worms.  (R .  Gisckc.)  —  Nr.  11  1l'.  Wilhelm  Teil,  Sage 
oder  Geschichte  '.'     i  W  ,  Genast.) 

N  i  ede  r  r  he  i  u  i .  che  M  u  si  I.  / e  1 1  u  ii  g  :  Nachtrage  zu  Adrian 
Petita  Lehen... kizze.  (Kade.)  L2.  Uniei  kirchliche.  Vorfcs- 
lied.  der  Choral,     i  Kindacher.) 

Berliner  \  a  I  :h  i  i  C  h  I  I  n  87.  Die  Vettern  v.  MahUtall. 
Zur   Schlei. eben    Uaiiiilicnkunde.      (\.    I'.    G.| 

Die  Natur:    Nr.   10.  Die  Pfahlbauten  In  den  schweizerischen 

und  italienin  bt  d  sn  n 
\ug.biirger  Poalaeitung:   61.    Mittelalterliche  Denkmale 

in   der   hiilhariuenl.il,  he    /u    Hall     im    hn,  her. 
R  e  \  u  e    .,  i  ,  h  ,   ,i  |  ,i  g  i  ,|  ii  ,■       Hl,    \,,li,  e  .iir  im  cllrel   d'lirg,  nl, 

,  ii ,  nie  p,,iir  flau/  de  Sioklagca,  a npagndfl  tTbbser 

vatiojll  Mir   ,li\er.    miiiiürnent.    relahvc.    a    ce    personnage. 

II   Ii  il.'illlllcl.) 


141 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


142 


Revne  n  umisma  t  ique  :    1. Attributen  ä  l'enipereur  Henri  VI. 

d'une   Augustale   inedite. 
Bremer  Sonntags  blall:  Nr.  11.  Neue  Sagen  u.  Schwanke 

aus  Hildesheim.    (Seifart.)    —   Nr.   12.  Künigsfelden.     (J. 

W.  Schafer.)    —    Nr.  14.    Die   deutsche   Prosa  -  Literatur. 

( Bennos.) 

Hildesheimer  S  o  nnt  ags  bla  1 1  :  Ein  Communicationsweg 
in  der  guten   allen   Zeit. 

Münchner  Sonn  tag  sbl  a  tt :  1.  3.  9.  Das  Bittrich -Frauen- 
kluslcr   in   München. 

Regens  bürg  er  Sonntagsblatl:  Entstehung  des  Gilla- 
moser  Markts   in   Abensberg.     (Sch.l 

Würzburger  S  on  nta  gsb  I  a  tt :  12.  13.  Die  Lehnin'sche 
Weissagung. 

Stimmen  der  Zeit:  12.  Die  Stellung  der  Sachsen  in  Sie- 
benburgen. —  Das  deutsche  Element  in  Überungarn.  — 
Das  niederrheinische   Philisterlhum. 

Das  Vaterland:  1.  Schlots  Cöpenik.  (Fontane.)  1.  2. 
lieber  Ehe  und  Hochzeit  in  Deutschland.  (Pröhle.)  2. 
Schleswig-Holstein.  Kuckblicke  in  seine  älteste  und  jüng- 
ste Vergangenheit.  (Bolze.)  Deutsche  Gastlichkeit.  — 
Solingen.     (Ulenhut.) 

Vierteljahrsschrift  für  Rechts-  und  Sta  als  wissen  - 
schaft:  1.  Das  Duell.  Eine  rechtshistorische  und  justiz- 
polilische  Abhandlung.     (Costa.) 

Theologische  Zeitschrift:  1.  Luther's  Lehre  von  der 
Gnade. 

Zeitschrift  für  christliche  Wissenschaft:  3.  Heinrich 
Hekenberg;  zur  Geschichte  d.  geistlich.  Liedes.  (Überhey.) 

All  gem.   Zeitung:  Beil.  zu  Nr.  75.  Der  Ulmer  Münster. 
92.  Ueber  die  nationale  Bedeutung  der  vom  König  Max  11. 
von  Bayern  in's  Leben  gerufenen  Geschichte  der  neueren 
deutschen   Wissenschaft. 

Neue  Hannov.  Zeitung:  Nr.  107  ff.  Geschichte  des  Gel- 
des.    (Grotefend.) 

Illustrirte  Zeitung:  Nr.  126.  Die  Oslerweihe.  Kloster 
Einsicdcln  in  der  Schweiz.  —  Die  Ostereier. 

Landshuter  Zeitung:  12.  Die  österreichischen  hunslzeit- 
srhriflen. 

Wiener  Zeitung:  56.  Die  Gebeine  harl's  d.  Gr.  in  Aachen. 
60.  Der  alte  Landtagssaal  in  Frag.  (F.  Mikowec.)  72.  Das 
ehemalige  Kloster  der  Grahlnilcr-Kreuzlierrn  (cuslodes  S. 
V|Hilchri)  in  Prag.  (F.  B.  M.)  74  Das  Grab  Gottfried 
Heinriche  Grafen  von  Pflppenhelni  in  Prag.  ( Mikowec.) 
7:"'.  Hu-  vnrarlhcrgi-i  Im  ii  in  alsi  linlii  n  iiml  l.aiid.sluiidc  be- 
sonders  alterer   Zeil.      (Bergmann. 


Vermischte  \n<  in-i«iu  t-n. 

.'ill   Ana   Speier     wird   berichtet,    dafs    in    diesem   Jahre 
ein    gn  Dorntest  ,    dal    ai lilliimderljahrige   Jubiläum 

der  Einweihung  di     D :i,  gefeiert  werden  »oll. 

;iL'i  Die  Hoffnungen,    denen   man  lieh  In  Köln  wahrend 
der  Tage  dei  Provinaial -Concila  hingab,   die  iheilnehmenden 


Bischöfe  würden  nach  ihrer  Heimkehr  in  ihre  Diorc-en  für 
den  Fortbau  des  Dome-  wirken,  haben  sich  bis  jetzt  nicht 
bewahrt;  nur  der  Bischof  von  Münster  hat  eine  Collecle  an- 
geordnet, und  der  Fürst -Bischof  »on  Breslau  eine  solche  in 
Aussicht  gestellt.  Die  gewöhnlichen  Beitrüge  welche  -leh  im 
ersten  Monate  d.  J.  nur  auf  etwa  3100  Thlr.  belaufen,  rei- 
chen nicht  aus,  besonders,  wo  es  sich  um  die  Vollendung  des 
Daches   und   des  Mittelthurmes   handelt. 

33)  Für  Herstellung  der  Räumlichkeiten  des  erzhischöfli- 
chen  I)  i  öce  s  an-  Mus  e  ifms  in  Köln  wurden  in  genannter 
Diöcese  15,776  Thlr.  beigetragen,  wovon  6115  Thlr.  Geschenke, 
die  übrige  Summe  theils  verzinsliche,  theils  unverzinsliche 
Darlehen  sind.  Da  der  DiOcesan- Kunstverein  selbst  wenige 
werlhvolle  hunstgegenstande  besitzt,  so  wurde  das  Meiste  und 
Beste  theils  von  Kirchen,  theils  von  Privaten  entlehnt.  Da- 
durch kamen  viele  Gegenstande  zur  Anschauung-,  welche  sonst 
nicht  leicht  zuganglich  gewesen  waren.  Vom  Mai  bis  Nov. 
vorigen  Jahres  wurde  das  Museum  von  4500  Nichtmitglicdern 
besucht,  welche  zusammen  538  Thlr.  an  Eintrittsgeldern  zahlten. 

34)  Zu  Freiberg  in  Sachsen  ist  am  17.  März  das  durch 
die  eifrigen  Bemühungen  des  Prof.  Eduard  Heuchler  zu  Stande 
gekommene  A 1 1  e  r  l  h  u  m  s  in  u  s  e  u  m  eröffnet  worden,  nachdem 
schon  seit  Jahresfrist  dem  daselbst  gegründeten  Allerthums- 
verein  sehr  beträchtliche  Gaben  für  die  Anstalt  zugeflogen 
waren.  Das  junge  Museum  nimmt  durch  Mannigfaltigkeit 
und  Reichhaltigkeit  der  Gegenstände,  wie  durch  deren  ge- 
schmackvolle Anordnung  die  Aufmerksamkeit  sehr  in  Ansprach. 
Der  Verein  ist  zugleich  für  die  Freistellung  der  berühmten 
„goldenen   Pforte'-  am   dortigen   Dom   bemüht. 

35)  Die  Reste  der  einst  berühmten  Ru  s  tsam  in  lu  ng  auf 
dem  ehemaligen  Ba  ssenheiin'sclien  Schlosse  Hohenaach- 
au  sind  auf  dem  honkurswege  versteigert  worden,  Die 
schönsten  und  seltensten  der  noch  vorhandenen,  übrigens  in 
ganz,  verwahrlostem  Zustande  befindlichen  Walfenslucke  und 
Harnische   erwarb   das   bayerische   Nationalmiiseum. 

36)  Unter  den   wenigen  Privatsammlungen    um  Kupfer 
stieben  und  IIa  n  d  z  eich  n  u  n  g  e  n  in   Wien   dürfte   die  des 
II.   Karl  Wiesbock  einen  vorzüglichen  Platz  einnehmen,  we- 
niger  durch    die    Masse    des    Materials,    als    durch    gesclim.ol, 

volle  Auswahl  und  strenge  systematische  Anordnung.  Vom 
Niello  und  den  Anfangen  der  Stecherkunsl  im  16.  lahrh.  bis 
zu  den  Meisterwerken  der  Neuzeit  ist  in  chronologischer 
Folge  das  Ausgezeichnetste  geboten,  was  Im  Verlaufe  dieser 
langen  Periode  der  Grabstichel,  die  Radiernadel  und  der  Holz- 
schnitt geliefert  hat.  Her  Besitzer  der  Sammlung  gewahrt 
wöchentlich  sweimal  Freien  Zutritt. 

37 1  In  der  Sammlung  Biterei  OelgemSlde,  welche  in 
nflchstei  Zeit  durch  Und.  Weigel  in  Leipzig  versteigert 
wird,  befindet  sich  auch  ein  achtes  Bild  von  Lucas  »on 
I  i  »den.  eine  Predig)  mit  tahlreichen  Zuhörern,  anler  de- 
nen sieb  das  meisterhafte  Selbslporlrll  des  Künstlers  befindet, 
Bekanntlich  sind  von  den  tahlreichen,  bis  auf  die  neuere  Zeit 
dem  L  v.  Leyden  angeschriebenen  Werken  l,  nun  8  10  wirk 
loli  durch  gründliche  Forschung  als  acht  anerkannt  worden. 
Dns  vorliegende   zeigt   gana  besonders   In   den  Porlrltflguren 


i  i.; 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


l-ii 


alle  Vorzüge  des  Meisten,  und  <-.-  i.-t  nur  n  bedaoetn,  dafs 
di<  .  igentbonüicbeo  Beziehungen  der  Darstellung,  deren  AI  1 1- 
ti-lpunki  die  Figur  eines  jagen  reicfagehleideten  Edelmanns 
bildet,  bis  ji-izi  niilii  hallt  ii  aufgt  ibelii  werden  Uihhh 

38)    It,  im   lli irren   einer   Wiese    des   Dorfes   Hartens- 

dorl  unweit Wildenfels  in  Sachsen,  dessen  schon  1329  urkund- 
lich gedacht  wird,  fanden  die  Arbeiter  unter  einer  Steinplatte 

einen  Top!  mit  Ii  i  a  k  le  a  I  e  ii  von  m  i  st  -hiedeneiu  Gepräge,  meist 
von  der  Gröl  I  einet  Zebnneugrosclieustucks.  Die  Münzen 
.-i.iiiiin.il    ans    dem   12.  and  13.  Jhdt.,   und    es   ist  der   erste 

Fall,   dal.-   im   Erzgebirge   .111    .-olelirr    Fund    gemacht    wurde. 

39    Bein    Gmndgraben   für   ein  Haus  zu  Schaerbeak 

bei  Brüssel  isl  man  auf  ein  grillsartiges  Romergrab  gestos- 
sen   und   hat   mannigfache   Alterthumer  dann   gefunden. 

40)  l'rof.  Dr.  Hofier  in  Prag  hat  in  einem  gemischte! 
Codex  der  Untversitats-  Bibliothek  ein  höchst  interessantes, 
von  der  eigenen  Hand  des  Johannes  Hufs  geschriebenes 
Fragment'  aufgefunden,  aus  welchem  unter  Anilcrm  hervor- 
geht, dafs  Um-  ein  eigenes  Tagebuch  führte,  welches  er  vor 
seinem  Todesgange  einem  der  in  Konstanz  anwesenden  Böh- 
men abergab. 


111  M  e  I  a  nch  Ihon's  Geburtsort,  Bretten  in  Baden. 
hat  nun  die  Aussicht,  zwei  Denkmäler  des  Genannten  zu 
erhallen.  Schon  Mir  langer  als  einem  Jahre  nämlich  wurde 
von  dem  dortigen  Cmnile'  ein  Vertrag  mit  dem  Bildhauer 
Friederieh  in  Strafkburg  zur  Fertigung  eines  steinernen  Mo- 
numents  abgeschlossen,    weit  Ins   hui    35    Juni    iMil    aufgestellt 

norden  sollte.    Kurz  vor  der  Grtrnddternfoguirg,  am  \\>.  April 

1860,  kam  jedoch  von  dem  Comi  tä  in  Wittenberg  das  Ange- 
bot, einen  Abgiils  geringen  Metall*  von  di  in  dort  iiuf/.uslellen- 
den  und  jedenfalls  bedeutenderen  Standhilde  für  Bretten  fer- 
tigen zu  lassen.  Da  nun  der  Vertrag  mit  Friederich  nicht 
rückgängig  gemacht  werden  konnte,  so  wird  Breiten  wol 
mit  zwei  Denkmälern  das  „Fraeceptor  Germaniae"  geschmückt 
werden. 

i'2)  Die  Frage  der  Aufstellung  des  T  e  i  Idcn  kma  le  ist 
dahin  entschieden,  dafa  es  auf  dem  Platze,  wu  angeblieh  der 
Apfelschuls  vorfiel  und  wo  seit  130  Jahren  der  Tellshriinni  n 
gestanden,  auf  einem  einfachen  Saulenfuls  von  Mauersteinen 
&ufgestetil  nnd  die  gegenwärtig  dort  stehende  steinerne  Teil- 
st a  t  u  c-  sorglaltiy  w t  «genommen  und  einstweilen  aufbewahrt 
werden  soll. 


Inserate  und  lIcKniinliiuirliiinnTii. 


ii )   Im   Verlage  der   lleinr.   I.  a  u  p  p  '  sehen   Buchbanilliing 
in   Tübingen   ist  soeben   erschienen: 

Daniels,   A.   \   .   Handbuch   der  deutschen    Reichs-   und   Staa- 
tenrechisgf  schichte ;  9.  Theil,  1.  Band.     gr.  8.     .'i  Thlr. 

7)  In  Folge  des  den  Herren  Pflegern  zugegangenen,  die 
Sammlung  von  Subscribenten  zu  dem  von  dem  Berliner  Frauen- 
verein  lur  das  germanische  Museum  herauszugebenden  Werke 
„Deutsche-  Museum,  Beitrüge  deutscher  Dichter 
und  Dichterinnen"  betreffenden  Circulara  sind  bereits  aus 
ungefähr  10  Pflegschaften,  und  zwar  aus  einzelnen  derselben, 
wie  /.  Ii.  Thorn,  Begensburg,  Fulda,  Buxtehude,  Troppau, 
Osnabrück.  Freising,  Biberacb,  Batibor,  Schlüchtern,  Worms, 
sehr  tablreichc  Subscriptionen  eingegangen.  Indem  wir  den 
Herren  Pflegern  lur  die  in  dieser  Beziehung  entfaltete  Thalig- 
kcil  und  die  dadurch  erzielten  sehr  erfreulichen  Resultate  un- 
-i  n  ii  Dank  aussprechen  und  der  Hoffnung  uns  hingeben,  dafs 
auch  aus  den  übrigen  Pflegschaften  in  gleicher  Weise  noch 
Siibstriptiiiiii  ii  erwartet  wer  in  dürfen,  bringen  wir  zur  An- 
dafs  der  Druck  des  Werkes  bereits  begonnen  hal  und 
daher,  da  da«  Subscribenten -Verieichnifa  dem  Buche  vorge- 
druckt  werden   soll,  der  Abschlufs  des   Verzeichnisses   am    15. 


Juli  tl.  .1.  erfolgen  muls.  weshalb  die  Herren  Pfleger  ersucht 
Werden,  die  Einsendung  der  noch  rückständigen  Suhscribenlen- 
listen    möglichst    be-chleunigcn   zu   wollen. 

8)  Ein  Blatt  in  kl.  Folio,  das  unten  die  Signatur  t  3 
trugt,  enthalt  auf  der  Vorderseite  das  Bildnil's  des  J oh. 
Hüls  in  Rupfentich  mit  der  Ueherschrift  :  „Joannes  Hvssvs 
Bohemus",  darunter  zwei  latein.  Disticha,  beginnend  :  fjaeaa- 
ris  huic  violata  fides'-  etc.  Die  Blickseite  enthalt  einen  Le- 
bensabrils  und  „CalalogUS  librorvm  editorvm  Joanne-  llv--i" 
in  latein.  Sprache.  Sollte  Jemand  ober  tlas  Werk,  zu  wel- 
chem dieses  Blatt  gehört,  Auskunft  geben  können,  so  bitten 
wir,  solche  gefälligst  an  die  Redaktion  des  Anzeigers  gelan- 
gen zu  lassen. 

9)  Im  Verlage  von  Gebrüder  Scheitlin  in  Stuttgart 
erscheint  : 

Geschichte  der  Grafen  von  Zollern  -Hohenberg. 
nach  meist  ungedruckttn  Oiitlltn.  nebst  Urkunden- 
buth.   von    Hr.   L.   S  t  h  m  i  d  .    Ilaiipllehrer  Hn   der  Real-An- 

sialt  zu  Tobingen.     Zwei  Bande.    Lex.  8.  circa  Ion  Bogen. 

Mit   Siegelbildern   und   einer   harte.      Preis:    8   Thlr.    preuls. 
od.   11  II.   rhein. 


Verantwortliche  Bedaction  : 

llr.   lieib.   v.   u.   /.   Aul-eis.      Dr.   A.   v.   K\i\      Dr.   G.   K.   Frominann.      Dr    Frcih.   Ruth   v.  S  ch  r  e  c  k  c  n  s  t  c  in. 

Verlag  dai  bHerarlach-artlaaltohen    üistaii  des  germanischen  Haienms  in  .Nürnberg. 

i     I     3«b»l  d'iehe  Bochdrui  kerfl, 


NUHNBEHG.  Das  Abonnement  des 
Blattes,  \vi  Irlus  alle  Monate  erscheint. 
wird  ganzjährig  angenommen  und  betraft 
nach  der  neii'-steni'u-unii*  <nti*m  bei  allen 
Postämtern  und  Buchhandlungen  Deutsch- 
laadllncl  Oestrflielu  Sfl.  .a;kr.  im  Mfl.- 
l'ur~  odei  -■  l  iilr-  |u'  u/b. 

Kur  Frant.reirh  abonniert  man  in 
8tniBbnjrg  bei  L'.  F.  Schmidt,  in  Paris 
bei  der  deutschen  Buchhandlung  von  K. 
Klimksieck.  Nr.    11.  rue   de   Lille,   oder 


\\im\w 


im  hi  \m:  di 


Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  für    r.nj- 
Innd  lei     William-    \    Nuri;at'\   14    Hen- 
riette 8tri  i  tCovi  nl  (Hrden  in  Lond  - 
VordtmcrUca  bei  den  Postamt*  rn  Hi 
und  Hamburg.  — 

In-,  rate,  «reiche   mit  den  Zwecken 
des  Anzeigen   und   Jessen    wissen- 
ln  liem   Gebiete    Ld   y< rhindung   .sv  ii.  n. 

«erden  iin'si  iininmen  und    der  Hain 

Der  ColomnenxeUi    mit  7  kr.  oderssgr. 

berechnet. 


Achter  Jahrgang. 


1861 


ORGAN  DES  GERMANISCHEN  MUSEUMS. 

JW5. 


Mai, 


Wissenschaftliche  Mittheilunffen. 


T  n  r  a  h  p . 

Eine  historische  Skizze. 

Von   Conradin    v.    Moor   in    Chur. 

(Schlufs.) 

Wann  endlich  Gebhard  v.  Torasp,  der  letzte  sei- 
nes Geschlechts,  verstorben,  ist  weder  aus  Goswinus, 
noch  aus  irgend  einem  Document  des  12.  Jahrh.  ersicht- 
lich. Erwähnt  werden  noch  einmal  Oheim  und  Melle  in 
einer  Urkunde  vom  18.  Üct.  HTS50),  in  welcher  Tapst 
Alexander  III  dem  Kloster  zn  Marienberg  die  freie  Abls- 
wahl  und  alle  ihm  von  Ulrich  und  Gebhard  von  Tarasp 
und  des  letztem  Schwestern  geschenkten  Besitzungen 
bestätigt;  aber  weiter  ist  aus  dieser  Urkunde  nichts  zu 
erheben.  Da  indessen  in  einem  Documente  v.  5.  Febr. 
1192r'7)  Egeuo  \.  Matsch,  Sohn  des  oben  öfters  erwähn- 
ten Schirmvogts  von  Marienberg  des  nämlichen  Namens, 
die  Vogtei  des  Klosters  unter  den  durch  Ulrich  II  fest- 
gesetzten Bedingungen  übernimmt,  so  ist  anzunehmen, 
dafs  dieselbe  vielleicht  in  dem  nämlichen  Jahre  durch 
den  Tod  Gebhard's  v.  Tarasp  erledigt  worden  Wir.  "als 
letztere  durch  Nichteinhaltung  der  im  Vertrage  de  dato 
vor  dem  24.  Dec.  1177  enthaltenen  Verpflichtungen  ih- 
rer verlustig  gegangen,  ist  nicht  wahrscheinlich,  da  die 
Urkunde    vom    5.   Febr.    1192   doch    Wohl,    Wenigstens    in 


einigen  kurzen  Worten,  von  diesem  Umstände  Erwähnung 
thun   würde. 

Gebhard  war  der  letzte  seines  Namens;  denn  er  bi ti- 
ter I  i  e  fs  keine  männlichen  Nachkommen.  Wie  ein  Meteor 
war  das  Haus  Tarasp  unter  den  ratischen  Dynasten  auf- 
gegangen, glänzend  und  von  kurzer  Dauer,  kaum  drei 
Generationen  in  sich  .schliefsend.  Ein  tragisches  Geschick 
waltete  über  demselben,  und  stürmische  Ereignisse  müs- 
sen es  gewesen  sein,  die  es  gezwungen  hatten,  ein  tha- 
tenreiches,  vielleicht  von  eigener  Schuld  nicht  freies  *) 
Leben  in  der  geschichtercichen  lomhardischen  Ebene, 
von  jeher  Zankapfel  aller  Volker,  einem  Asyle  im  Al- 
pengebirge zu  Opfern,  um  dann  nach  5t)  oder  60  Jahren 
auch  diesen  Schauplatz  zu  verlassen  und  im  Kloster 
auszusterben. 

immerhin  bat  das  Dynaslenhaus  Tarasp  zwei  Denk- 
male der  Nachwelt  zurückgelassen ,  welche  ihm  nuch 
auf  Jahrhunderte  hinaus  sein  Andenken  sichern  Das 
eine  davon   ist   dos   ciflerwahnte .   noch   blühende   lirnedik- 


">)  Cod.  dipl.  1,  Nr.  145.  -   ")  Cod.  dipl.  I,  Nr.    [61, 


)  linier  (ItOliu,  fol.  lJf>b)  spricht  von  Sünden,  du-  I  I 
rieh  II.  ..im  umgreift'  nl,  ein  Slauilcnreulei  oder  He- 
cken Ii  .-»In- r  oder  mich  ■.iinslcn"  begangen,  und  ineinl, 
die   Pilgerfahrt    nach    Jerusalem    ISJ    tm   ihm    iu   deren 

AbbiiiMing  gemacht  (Morden     Barerhard  (Delineatlo  dir 

Gemeinden    aller    :i  Hunden.    Bd.  II.   i"i    168,   M 

nennt    ihn    mil   dürren    Wnrlrii   einen    St  rn  Isrnrmi  1.  r 


147 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


148 


tinerstift  Marienberg  im  Vinstgau,  das,  wissenschaftlichen 
Sinn  pflegend,  des  alten  Goswinus  Chronik  vollständig 
und  in  der  Sprache  des  Originals  herauszugeben  beab- 
sichtigt. Ohne  der  verdienstvollen  Arbeit  Joseph  Kog- 
geis, welche  zuerst  dem  wissenschaftlichen  Publikum 
jene  alte  Chronik  erschlofs,  im  Mindesten  zu  nahe  zu 
treten,  bleibt  sie  doch  stets  nur  ein  frei  bearbeiteter 
Auszug  und  rechtfertigt  somit  den  Wunsch,  das  Origi- 
nal in  seiner  sprachlichen  Eigentümlichkeit  und  unver- 
kürzt vor  sich  zu  sehen,  um  ungehindert  in  den  Geist 
und  die  Weise  des  frommen  Bruders  Goswinus  eingehen 
zu   konneu. 

Eine  zweite  Schöpfung  der  v.  Tarasp  ist  das  Schlofs 
gleiches  Namens  im  Unterengadin,  ein  Conglomerat  der 
verschiedensten  Gebäude,  wie  sie  beinahe  jedes  Jahrhun- 
dert dem  ursprünglichen  Baue  hinzugefügt,  falls  die 
Lange  der  Zeit  und  verschiedene  Feuersbrllnste  etwas 
von  diesem  l  rkern  zurUckliefsen.  Kaum  erbaut  und  wol 
kaum  ein  halbes  Jahrhundert  lang  von  seinem  Stamm- 
geschlechte  bewohnt,  wurde  es  Eigenthum  der  Kirche 
zu  Cur  und  mufs  bald  nachher  an  die  v.  Reichenberg 
übergegangen  sein,  da  Schwiker  v.  Beichenberg  dasselbe 
sammt  den  dazu  gehörigen  Gutern  im  Jahre  1239  r'9)  für 
die  Summe  von  600  Mark  Silber  an  Graf  Albrecht  v.  Ti- 
rol verkaufte.  Im  Jahre  135 1  wurde  es  ein  Lehen  der 
Herren  von  Matsch60);  auch  blieb  es  bei  diesem  Ge- 
scblechte,  bis  Elisabeth  v.  Matsch  bei  ihrer  Vermahlung 
mit  Graf  Friedrich  von  Toggenburg  es  diesem  als  Theil 
ihres  Heirathsgutes  zubrachte61)-  Zweifelsohne  fiel  Ta- 
rasp beim  kinderlosen  Absterben  des  Grafen  im  Jahre 
1436  wieder  an  die  v.  Matsch  zurück;  —  wenigstens 
besafsen  es  diese  bis  1464,  wo  Vogt  Ulrich  v.  Matsch 
seine  Lehensgerechtigkeit  für  2000(1.  an  Erzherzog  Sieg- 
mund von  Oesterreich   verkaulte  **), 

Geraume  Zeit  blieb  nunmehr  Tnrasp  im  Besitze  des 
Hauses  Oesterreich  und  war  wegen  seiner  exceptionel- 
len  Stellung,  namentlich  aber  der  katholischen  Behgion 
seiner  Herrschaftsleute  halben,  den  reformierten  Unleren- 
gadinern  stets  ein  Dorn  im  Auge,  figuriert  auch,  nament- 
lich im  17.  Jahrh.,  bei  allen  Beschwerden  Oesterreiehs 
gegen  das  Unterengadin  und  ebenso  auch  in  allen  zwi- 
schen   dem    Erzhnus    und    den   drei    Blinden   abgesc  hlosso- 

'I    Di«   Urkunde    liodel    »ich    abgedruckt    Cod.    dipl.    I,  Nr. 
JI7.      Der    Verkauf   lieschlug    auch    seine    sammt liehen 
Besitzungen    jwurkn    M;irtin.s|.nick    und   l'oulalt. 
'"  >    Mulh.    Iturglfhiier,    Itatia   iiuslriacn   fol.   186.    Hfl 
")   (ampell.    II,     Inf).     S.    nuch  .1.   U.   v.   Salis-Seewi«  gc- 
immi  Mi    vlmflcn,  herausg.   von  Conr.   v.   Moor.   S.  41. 
"  I   Burglehner,  a.  a.  u. 


neu  Vertragen,  Einverständnissen  und  UebereinkUnften 
als  stehender  Artikel. 

Die  Erzherzoge  von  Oesterreich  liefseu  inzwischen 
die  Herrschaft  Tarasp  meist  durch  Castellane  aus  dem 
bilndnerischen  Adel,  wie  Planta,  Stampa,  Jecklin  und  An- 
dere verwalten,  oder  gaben  sie  als  Lehen  weg  Auch  kom- 
men Verpfandungen  vor.  So  erscheint  gegen  die  Mitte  des 
16.  Jahrh.  Job.  Mor  v.  Lichteoegg  (ein  zu  Mals  nieder- 
gelassener Zweig  der  Moor  von  Zernez)  als  Pfandinha- 
ber von  Tarasp.  Die  Familie  war  im  Jahre  1625  noch 
im  Besitze  der  Herrschaft.  Es  erzahlt  nämlich  Fortunat 
v.  Sprecher63),  dafs  am  19.  Juni  desselben  Jahres  der 
Blitz  das  Schlofs  in  Brand  steckte,  wobei  die  Tochter 
des  Burgherrn  Johann  Theodorich  Mor  ihr  Leben  verlor. 
Im  Jahre  1672  war  der  Pfandschilling  ebenfalls  noch 
nicht  abgelost;  wohl  aber  mufs  solches  1686  der  Fall 
gewesen  sein,  weil  in  diesem  Jahre  die  Herrschaft  auf 
das  seit  1631  in  den  HeichsfUrsteustuud  erhobene  Haus 
v.  Dietrichstein  Ubergieng M)  und  demselben  Sitz  und 
Stimme  im  Furstenrath  mitbrachte65). 

Im  Jahre  1803  endlich  wurde  die  ganze  Besitzung, 
einst  die  Ursache  so  vieler  Streitigkeiten,  an  die  Bepu- 
blik Graubunden  abgetreten66).  Diese  verkaufte  dann 
Schlofs  und  Guter,  letztere  parcellenweise,  an  Privatleute. 
Die  Bewohner  des  Dorfes  Tarasp  und  seioer  Höfe  sind 
seither  so  gute  Engadiner  geworden,  als  es  die  Uebri- 
gen  waren,  und  nichts  erinnert  jetzt  mehr  an  die  alte 
Zeit  und  die  Verhältnisse  mit  Oesterreich,  als  eine  ka- 
tholische Bevölkerung  mitten  in  dem  rein  protestanti- 
schen  Engadin. 

Schlofs  Tarasp  ist  noch  immer  ein  weitläufiges,  statt- 
liches Gebäude,  das  von  dem,  dem  lun  zu  steilabfallen- 
den Felskegel  aus  mit  seinen  weifsen  Mauern  einige  Stun- 
den weit  das  Engadin  hinauf  leuchtet  Eine  Aussicht  auf 
dasselbe  vom  Fluelapasse  aus  rühmt  schon  unser  bilnd- 
nerischer  Geschichlschreiber  Ulrich  Campell.  67).  Ort  und 
Stelle  sind  etwas  oberhalb  der  Suser  Alp  Chianlsura,  da, 
wo   der   Saumpfad   steil    abfällt    zum    (luerthnl    Grieletsrh : 


'  i  Geichichte  der  Kriege  und  Unruhen  clc.  in  Bunden. 
H < •  r n h m: > ■  l: i  hm   durch   ("mir.   v.    Moor,   I.   f>21. 

"')  Sie  wurde  zur  geforsteten  Grafschaft  erhoben  und  mit 
aller  Landeshoheit  und  Hcichsunmittclbarkcit  ausgC 
staltet. 

6i\  S.  Koch  Chrnnnl.  Geschichte  Oeslerreirhs  von  der  Ur- 
zeit  bis   rinn    Tode    Kaiser    Karls   VI,   S.   244. 

")  Das  Hans  llictrichstrin  erhielt  xur  Entschädigung  die 
reichsiiuiintti •lli.ne  Stanileshorrschaft  Neura  \<  n^burg, 
welche   alor   ichon    1806   unter   Württemberg   kam. 

M)   Topographie,  8& 


149 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


150 


uud  in  der  That,  wer  an  einem  schönen  Sommerabend 
hier  vorbeikam,  wird  den  Anblick  so  leicht  nicht  wieder 
vergessen.  Das  schon  seit  einer  Stunde  durch  den  dun- 
kel bewaldeten  Gebirgskranz  angedeutete  Thalbecken  des 
Unterengadins  hat  sich  nunmehr  beinahe  gänzlich  dem 
Auge  geöffnet,  und  während  die  Tiefe  des  Susascabaches 
allmählich  in  Schatten  sinkt,  glänzt  nordöstlich  noch  Al- 
les von  Duft  und  Gold,  und  rothgluhend  steigen  aus  der 
Thalsohle  die  Felskegel  und  Mauerthurme  der  Burgrui- 
nen Tarasp  und  Steinsberg  empor.  Die  Aussicht  ist 
schön,  wie  ein  verklungenes  Märchen,  und  schwindet  auch 
plötzlich,  gleich  einem  Traum,  sobald  man  weiter  in  die 
Tiefe  steigt,  und  rechts  und  links  die  Vorberge  dazwi- 
schen treten  Erst  jenseits  Guarda  liegt  das  Thal  wie- 
der offen  vor  den  Augen,  und  mit  jedem  Schritte  tritt 
die  grofse  Mannigfaltigkeit,  das  Pittoreske  in  Fels  und 
Wald  mehr  hervor,  welches  das  untere  Engadin  vor  der 
eintönigen,  baumlosen,  grünen  Thalfläche  des  obern  aus- 
zeichnet. Endlich  steht  man  am  Fnfse  des  Tarasper 
Schlofshugels,  an  dem  von  Südwest  her  ein  Pfad  sich 
hiuaufwindet,  bis  man  in  die  geräumigen,  grasbewach- 
senen Vorhöfe  gelangt,  wo  selbst  der  feste  Tritt  auf  das 
sonst  wohlerbaltene  Pflaster  in  der  allgemeinen  Todten- 
slille  erstirbt •?).  Leer  und  verödet  stehen  die  Hallen, 
ebenso  viele,  zum  Theil  bewohnbare  Zimmer,  deren  ge- 
schnitztes Getäfel  von  alter  Pracht  Kunde  gibt,  von  einer 
Zeit,  welche  die  industrielle  Gegenwart  für  roh  und  un- 
cultiviert  auszugeben  pflegt,  in  der  man  es  aber  immer- 
hin so  gut  verstand,  wie  heul  zu  Tage,  sich  das  Leben 
bequem  und  gemulhlioh  zu  machen,  und  die  jedenfalls  die 
Poesie  der  Vergangenheit  uns  voraus   hat. 

Das  Schönste  ist  unstreitig  die  umfassende  Aussicht, 
welche  die  Thürine  und  Zinnen  sowohl  thalauf-  als  ab- 
wärts bieten,  ein  wechselndes  Bild  blähender  Dörfer,  wo- 
gender Kornfelder  und  frischer  Matten.  Darüber  die  im- 
mergrüne Tannen-  und  Fichtenwaldung,  hie  und  da  von 
Voralpeu  und  ihren  einsamen  Sennhütten  unterbrochen, 
—  hinauf,  bis  wo  aller  Holzwuchs  aufhört,  und  die  letz- 
ten grünen  Wilden  am  Fufsc  starrer,  das  blaue  Firma- 
ment begrenzender  Felsnndelii  sieh  hinziehen.  Durch  die 
Seitenthaler  gegen  Westen  schweift  der  Blick  bis  in  die 
Gletscherregion  der  Selvrettagrnppe ,  die  südöstlich  an 
die  Felspyramide  des  l'i/.  Linard  sich  anlehnt  und  zahl- 
reiche Bäche  dem  Inn  zusendet,  welcher  schäumend  aus 
den  Waldschlucbten  von  Bor  Den  d'Ardez  hervorbraust 
und  jetzt  beruhigt  die  TbalflSche  hinab  der  VinstermQni 
zudiefst. 

Die    nächste  Umgebung    des  Schlosses    war    schon  zu 


Campell's69)  Zeit  durch  seine  Sauer-,  Salz-  uud  Schwe- 
felquellen berühmt,  deren  im  Umkreise  einer  Stuude  an 
zwanzig  entspringen,  uud  welchen,  seit  in  jüngster  Zeit 
das  Schlofs  durch  Hrn.  v.  Planta  aequiriert  wurde,  — 
ohne  Zweifel  eine  Zukunft  blüht,  die  ihueu  europäischen 
Hui  zu  verschaffen  im  Staude  ist.  Auch  lafst  sich  von 
dem  jetzigen  Besitzer  wohl  mit  Hecht  erwarten,  dafs  er 
das  Schlofsgebaude  selbst,  diese  Zierde  des  Unterenga- 
dins, zweckmafsigirestaurieren,  oder  wenigstens  vor  wei- 
terem  Verfalle  retten   werde 


M)  Campell's  Topogr.  105. 


•)   l'apon,  Engadin  79. 


Landsknecht  oder  Lnnzkneeht  ? 

Von  Dr.  Lochner,  qu.  k.  Studienrektor,  in  Nürnberg. 

Die  Frage,  ob  Landsknecht  oder  Lanzknecht  die  rich- 
tigere Wortbildung  sei,  mochte  sich  allerdings  für  die 
erstere  Schreibung  bereits  entschieden  haben  ;  gleich- 
wohl dürften  folgende  erste  Erwähnungen  derselben  ein 
entscheidendes  Gewicht  einlegen. 

1491.  Jan.  18.  ,.Der  Jung  von  Haydegk,  dyepolt 
Spat,  Hanns  vud  Caspar  von  Bubenhoven  vnd  andre  Ir 
gesellschafft  vud  niitverwaudlen,  die  ettlichen  landtkuech- 
tcu  bey  Teyuingen  ettliehe  lr  Habe  vnd  gut  geiionien  ha- 
ben Siut  vi  lr  vnderrichtung .  das  Sie  solichs  v|i  Beleih 
des  Ho.  königs  getan  haben.  Solicher  name  halben  \p 
Sorgen  gelassen.  Erkenprecht  Coler  Jacob  Grolandt  " 
(Konig  Max  war  diesem  Kricgsvolk  ganz  besonders  gram, 
wie  man  weiter  noch  mehr  sehen  wird  )  —  1491,  April  2. 
,,0b  eyuicher  landtknecht  In  verkerten  claydern  vnder- 
stuude  herein  In  die  Statt  zu  geen  dieselben  auzune- 
iiii-ii  Mid  In  das  loch  zu  legen  Jeronimus  Schurstabe 
zu    bestellen.  1491.    April    7.     ,,Die    landtknecht    vi 

dem  laudt  zu  warnen  Sieh  von  dannen  zu  thun  mit 
der  droe  wo  Sie  das  nicht  tun  So  werde  man  Sie 
herein    füren   lassen,   kriegsherrcii  "  1491,   Abend    vor 

Himmelfahrt  (II.  Mai).  ,.Vf  ernstlich  begern  der  ko 
Hit  Ist  verlassen  seiner  Mt  zu  Hccfi  t  fertig  im  «r  vnd  ent- 
liaupiung  eines  landtknecht«  vmh  Bein  Verhandlung  vf 
ii ■  in  Markt  Bin  atule  vi  tu  Nichten  vf  Ireytag  ichirial 
frue.  Auch  zu  bewaruue  desselben  landlkiierlits  piiudt 
Eysen    oder    ketten     vnd    dnrt/.u    den     Inchhillcr    Mid    pultel 

zu  vflfurtng  vnd  tu  Reohtfertignng  den  Naehrfohter  dnr- 
tuleyhen  Auch  geiftlich  pertoa  von  HOnohen  vnd  Junck- 
irBwen  ed  trotten  i n tl  zu  vnder« i  y-i  ii  des  gefangen  Ines 
in  bitten,  vnd  *f  denselben  freytag  den  protmarkl  vnd 
inden  tiyli  dingt  muh  Hark)  n  nreyten  \ ml  du  durch 
den  pfenter   zu  bestellen  wie  tu  dem  Ueyliglkoaak,    >nd 


Zustände. 

Sprache   und 

Schrift. 

Sprache. 


151 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Yor/.oil. 


152 


vff  denselben  tag  der  Statt  Soldner  mit  sampt  den  Schüt- 
zen vod  wappncrn  iu  notdurfTt  bestellen  vud  verordnen, 
die  kriegsherren  vnd  Gohriel  Holzschuer  Marquart  Men- 
del." (Ungeachtet  dieser  ganz  uiigcvtuhiilii  lien  Anstal- 
ten gieng  doch  ilie  Sache  unblutig  ab  :  der  tum  Tod  be- 
stimmte Laudkuecht,  war  eiu  Ilauptmauu,  der,  man  weifs 
nicht  was,  verschuldet,  jedenfalls  den  Zorn  des  Königs 
iu  hohem  Grade  auf  sich  geladen  hatte,  aber  am  Eudc 
doch  durch  die  Geistlichkeit  und  die  Aretagnische  Bot- 
schaft erbeleu  und  ihm  das  Leben  geschenkt  wurde.)  — 
1491,  Mai  27.  ..Den  Hütern  vnder  den  Toren  zu  befelhen 
vnd  ernstlich  zu  sagen  das  Sie  knynen  landlknecht  In  die 
Statt  lassen,  deßgleich  den  wirteu  allenthalben  zu  sagen 
das  Sie  cynichen  landlknecht  nicht  herbergen  oder  hal- 
ten, vud  die  landtkucckt  So  hie  gesehen  werden  zw  war- 
nen, Ire  were  von  Inen  zutun  vnd  nacliuolgende  denen 
bei  den  die  were  fluiden  werden  die  zu  nemen.  MicheJ  Be- 
heim  peter  froubot  vnd  die  Statkneclit."  —  1191.  Juni  21. 
„den  wirtten  zu  werde  vnd  Gostenhofe  zu  sagen  vnd  zu 
gebieten  das  Sie  hiufuro  oue  willen  vnd  erlaubnuss  eins 
Rats  eynichen  laudtkuccht  nicht  herbergen  oder  halten 
bei  pene  alle  tag  II  Hb.  Noui.  Hector  pomer".  —  1191, 
Jul  21.  „durch  die  fronboten  den  wirtten  zu  verbieten 
bei  pene  eins  Hals  Straff  eynigen  landlknecht  one  eins 
Bals  erlaubnuss  zu  halten,  de|Jgleick  zu  werde  vnd  gosten- 
hof  zu  verbieten.  Jerouimus  Schurstabe  Martin  Gewder." 
—  Diese  Beispiele  werden  hinreichen,  um  die  Entstehung 
des  Wortes  zu  zeigen.  Erst  1191,  am  Dienstag  nach 
Oculi  (1.  März)  findet  sich  wieder  eine  Erwähnung  der- 
selben, und  zwar  in  folgender  Weise:  ..Es  ist  erteilt, 
die  landskuecht  die  ytzo  Iu  der  Slat  dienst  hie  ligen  ze 
vrlauben  vnd  hinweg  ziehen  ze  lassen  vud  Inen  Iren  ver- 
sprochuen  sold  One  abbruch  zegeben. ■■  liier  ist  bereits 
die  andere  Schreibung   vorbinden 


Schriftkonde.     Ober    ilen    Bebra  im-  li    aralilMrlier    /Ml.iu 
niiil    tue    \  i  i;i  ml.  i  ii  ii -■  ii    il.  i  -.  1 1..  ii . 

N'iin   Dbcrrenlanilni.inn   Hauch   in   Gaildorf. 

i  I     rlsetzung.) 

Auf  dem    Siegel    civitatis    Krempe    1  |',:j    (Siegel- 

M     kui.ile    des     mitelaltCM     »OD    Hell})     und    die    Zahl 

1510     am     Sarraiiicnl'hiniM  lien     in     der     Kin  he     zu 

Bopflogen 

Am  Sil  c|inlt.   \<  -  i  Iniiit,    1468; 

V\    um    Erker   del  Silmioniireiler   ll"fs   In    Bfftingen 

die    Mtflllhl     1509;     gm     GeWOlN     dll    CfcOM    im 

HOllll  i    'ii    Bein    dll    Zahl    I  51  7. 


VI  in    Zahl   1465  an  der  nordlichen  Seite  des  Mittel- 
schiffes im   Munster  zu  Ulm. 

Die  Zahl    1502  über  dem  Eingang  in  die  Neidhardt'- 
|      sehe  Kapelle  daselbst,    und    die  Zahl   1526    an  der 
Kanzel    zu   ßreusbach.      (Archiv    für   hessische  Ge- 
schichte, 5.   Band,  2.   Heft  ) 

Auf  einer  Zeichnung,   einen   Pfnrrstuhl  darstellend, 

L_     die  sub  Nr.  18  im  Archiv  der  Kirchen -Stiftung  in 

lim    aufbewahrt    wird,    mit    der   Jahrszahl    1475; 

desgleichen  am  Gewolbeschlufs  des  Chors  im  Münster  zu 

Freiburg   die  Jahrszahl    1510. 

Die  Zahl  1475  auf  einem  Grabstein  in  Lorch ; 
\y\  die  Zahl  1500  an  einer  Prozessious-Laterne  in 
der  Sacristei  der  Kirche  zu  Ueberlingen ;  die 
Zahl  1505  an  der  Franzisknnerkirc.he  in  Efllingen;  die 
Zahl  1505  auf  Matthäus  Boblingers  Grabstein  in  Efslin- 
gen ;  die  Zahl  1509  an  der  altern  RathszimmerlhUre  in 
Ulm  und  die  Zahl  1523  am  Chorgestuhl  im  Münster  zu 
Bern. 


Die  Jahrszahl   1504  auf  einer  Metallplatte  im  Dome 
zu  Constanz. 

Auf   einem  Gemälde    von  Martin  Schaffner,  vom  J. 
1500  in  der  fürstlichen  Sammlung  zu  Sigmaringen. 


(     Die  Zahl    1504  an  dem  Schlachthaus   zu  lleilbronn. 


3 


r      Die  Zahl   1506  in   einer  Seiten-Kapelle  der  Stadt- 
pfankirche  zu  Gmünd. 

Die  Zahl    1506    am    Taufstein     in     der    Kirche     zu 
^\    Heerberg;    desgleichen    die   Zahl     1506    über   dem 
'     llauptporlal   des  Thurmes   in  Laufen   n.M.;    die  Zahl 
1515  auf  einer  Glocke    in  der  Kirche   zu   Berg  bei   Stutt- 
gart und  die  Zahl    1524  auf  einer  Melall-Tafel   in  der  Dio- 
uy.MUs-Kirche   zu   Efslingeu. 

Die  Zahl    1511   auf  einer  Glocke  in   Eutendorf  und 
^    1521  auf  einer  Glocke  im  südöstlichen   Thtirme  zu 
Comburg. 


s 


Die  Zahl   1517  am  Peter  und  Piol-Altir  zu  Tiefen- 

lironn. 


Die  Zuhl   1513  auf  einem  Denkstein  in  der  Kirche 
£      zu   Oberroth,    und   ebenso   auf  einem  Siegel   des  Ma- 
tbei    krall,     des   Ritbl    und   llerrsi haflspflegers    zu 
lim.    TOB     I      1513 

Endlii  h    führe   leb    noch    an  : 

.,       hi.    /..hll.'iSS    auf   ili  in  Bin, il  eines  Wappens  der  Kra- 
2.       niiiziinfl   iu  Aschalfenburg   (v.   Ilefner'  I  Trachten) 


153 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vurzeit. 


154 


Als    zweifelhafte    Ziffern,    bei  welchen    noch    abwei- 
chende Ausichten   vorwalten,  oji  dieselben  als  Fünfer  oder 
als  Siebener  gelesen  werden  sollen,   führe  ich  am  Schlüsse 
dieses  Abschnittes  noch   folgende  an  : 
T    Q   p—i  r\     über  dem    Portal    des  Thurmes  der  Geor- 
*^r^r     ^Ov   genkirche  in   NOrdliugen,   und 

]C\  IS,  Q  am  heiligen  Grab  in  der  Katharinenkirche 
'    «  In   Hall. 

6)  An  der  Darstellung  der  Ziffer  sechs  sind  nur 
wenige,  überdies  unwesentliche  Veränderungen  bemerk- 
bar geworden.  Die  ersten  mir  bekannten  Sechser  unter- 
scheiden sich  vou  den  neuesten  durch  nichts,  wie  aus 
folgenden   Beispielen  zu  ersehen  ist: 

Siegel  des  Landgrafen  von  Leuchtenberg,  von  13C8 
(abgebildet  im  Anzeiger  v.  1859,  Nr.  10);  Siegel  des 
llermauii  der  Hot  von   Ulm,  von       \  ^\     SZ    Q 

Siegel  des  Johannes  Ehiuger  v.  Ulm,  ebenfalls  vou  i:iil'.i. 
Siegel  des  Küchenmeisters  Moriz  Ensinger  von  Ulm  von 
1465;  dauu  aus  der  Jahrszahl  1405  an  der  nördlichen 
Seite  des  Mittelschiffes  des  Munsters  von  Ulm,  gemalt; 
aus  der  Jahrszahl  1476  an  einem  Gewolbeschlufssteiu 
in  der  Michaelskirche  in  Hall  und  aus  einer  Menge  an- 
derer, welche  diesen  uuch  beizufügen  waren. 
(.Furtsetzung  folgt.) 


Über  einige  Arbeiten  des  Hang  Pol  linger. 

(Schlafs.) 

Die  ausdruckliche  Bezeichnung  des  einen  Fürsten  auf 
dem  Wiener  Kelief  als  Kaiser  Karl  V.  —  in  welchem 
die  Porträtalinlichkeit  auch  gar  nicht  zu  verkennen  ist  — 
dürfte  auch  dafür  sprechen,  dal's  das  Fürstenpaar  auf  dem 
erstgenannten  Bildwerke  ebenfalls  diesen  Kaiser  und  sei- 
nen Bruder  Ferdinand  vorstelle.  —  Die  Gruppe  wurde 
bekanntlich  aus  Dürer's  Ehrenpforte  entnommen,  wo  Kai- 
ser Maximilian  I.  und  König  Heinrich  VIII.  von  England 
bei  ihrer  Zusammenkunft  bei  Guinegate  darunter  verstan- 
den sind*),    und    man   hat  bis  jetzt  die  letzteren   beiden 


*)  Das  Vorkommen  derselben  Gruppe  in  dem  genannten 
Dun  r'sihi n  Werke  kann  nicht  als  Beweis  fur  die  Ur- 
heberschaft des  Steinhildwerkcs  geltend  gemilcht  wer- 
den; denn  Dürer'schc  Zeichnungen,  Hol/schnitte  u.  9.  w. 
wurden  sehr  h.'iulig   vun   Künstlern   des    16.  Jahrb.   gani 

oder  ihelrweiae,  verludert  <>.it- r  unverändert  als  Vor- 
bilder für  ihre  eigenen  Leistungen  genommen.  Es  Res- 
ten  -ii  h   eine   Menge   von   Beispielen   dafür  auffuhren. 


auch  auf  der  plastischen  Arbeit  linden  wollen.  Aber 
nicht  nur  findet  das  hinreichend  bekannte  l'ortrat  Hein- 
richs VIII.  sich  in  keinem  der  beiden  Kopfe  wieder,  sou- 
dern  diese  lassen  auch  deutlich  genug  die  ebenso  be- 
kannten Gesichter  Karls  V.  und  Ferdinands  I  erkennen. 
Auf  dem  Originale  sind  am  Kinne  des  links  befindlichen 
Reiters  schwachspriefsende  Barthaare  deutlich  wahrzuneh- 
men, was  nicht  auf  Kaiser  Maximilian  passen  wurde,  der 
bekanntlich  kein«n  Bart  trug,  wohl  aber  auf  Karl  V.  na- 
mentlich, wenn  wir  die  Entstehungszeit  des  Beliefs  in 
das  Jahr  1522  setzen.  Gegen  diese  Zeitbestimmung 
spricht  allerdings  das  Wappen  mit  dem  böhmischen  Lö- 
wen auf  der  Rüstung  des  rechtsstehenden  Pferdes,  wel- 
ches Ferdinand  angehöreu  müfste,  der  erst  1526  König 
von  Böhmen  « urde.  Andererseits  sprechen  diese  Wap- 
pen :  links  der  Reichsadler  mit  dem  österreichischen  Bin- 
denschilde auf  der  Brust  und  rechts  der  genannte  Lowe, 
mit  neuen  Gründen  für  unsere  Ansicht.  Zwar  könnte 
der  letztere  auch  den  schottischen  Löwen  bedeuten,  auf 
welchen  Heinrich  VIII.  zwar  noch  keinen  Anspruch  hatte, 
der  ihm  aber  doch  in  entfernter  Aussicht  stand,  und  wenn 
die  Kenntnifs  dieser  Lage  der  englischen  Verhaltnisse 
für  einen  deutschen  Künstler  keine  zu  hohe  Voraussetzung 
wäre,  könnte  man  annehmen,  derselbe  habe  dem  Könige 
ein  Compliment  machen  wollen.  Diese  Ansicht  scheint 
sogar  in  der  Rose  auf  dem  Bugschilde  des  Pferdes  eine 
Bestätigung  zu  linden,  da  es  bekannt  ist,  in  welcher  Be- 
ziehung König  Heinrich  zur  rothen  und  zur  weifsen  Rose 
stand.  Aber  alle  diese  Möglichkeiten  vermögen  über  die 
Gesichtszüge  der  dargestellten  Person,  die  Heinrich  VIII. 
in  keiner  Weise,  dem  Könige  Ferdinand  aber  vollkom- 
men gleichen,  nicht  zur  Gewifsheit  zu  fuhren.  Auf  der 
von  uns  in  Abbildung  gegebenen  Darstellung,  deren  Fi- 
gur vollkommen  der  entsprechenden  auf  dem  erstgenann- 
ten Relief  gleicht,  tragt  das  Pferd  auf  dem  Rürkenschilde 
den  Löwen  noch  nicht  —  weil  ja  Ferdinand  1522  noch 
keinen  Anspruch  darauf  halte  —  zur  Seite  aber  einen 
Buckel  mit  einem  Kreuze,  und  vom  macht  sich  der  öster- 
reichische Bindenscliild  deutlich  bemerkbar.  Noch  könnte 
man  fragen,  Welche  Zusammenkunft  es  sei,  die  der  Künst- 
ler hier  zur  Darstellung  gebracht  hat.  Maximilian  kam 
bekanntlich  mit  Heinrich  \  III.  1513  zusammen  ;  Karl  V. 
hatte  mit  seinem  Bruder  1521  und  153(1  Zusammenkünfte, 
die  in  der  Geschichte  einiges  Aufsehen  machen  hie  letz- 
tere müssen  wir  streichen,  wenn  wir  die  F.ntslehiiuirs- 
leit  des  Bildwerkes  betrachten.  Nach  nuserei  \nsicht 
bliebe    (ISO    nur    die    von    1521     nbrig        Horb    stnll    mich 

weiteren  Gründen  in  toeben,  fragen  wir,  ob  es  denn 
überhaupt  nothig  sei.  anzunehmen,  da  f.-  der  Konttier  eine 
geschichtliche    Thatsache    dargestellt    habe?         Karl  v 


155 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


156 


und  Ferdinand  wareii  Personen,  die  als  Bruder  immer  zu- 
sammenpafsten  ,  und  fUr  die  als  Landesregenten  damals 
hinreichendes  Interesse  vorhanden  war,  dafs  ein  Kunstler 
erwarten  konnte,  ihre  Bildnisse  vorteilhaft  zu  verkaufen. 
Wie  unendlich  häufig  sind  jene  beiden  nicht  abgebildet 
worden   in  jeder  Weise  der  Kuustubting  ! 

In  der  Ambraser  Sammlung  zu  Wien  befindet  sich  ein 
Urtheil  des  Paris,  ebenfalls  von  1522,  von  demsel- 
ben Meister  (s.  A.  Primisser :  die  k  k- Ambraser-Samm- 
lung,  S.  180),  ein  Zweikampf  zwischen  A.  Durer 
und  Laz.  Spengler,  auch  von  1522,  im  Museum  zu 
Berlin  (s.  A.  von  Eye:  Leben  und  Wirken  A.  Durers, 
S  513).  Ein  sechstes  Kelief  erwähnt  Laborde  als  in 
der  Debr  u  ge-Du  me  sii  il'schen  Sammlung  zu  Paris  be- 
findlich Dasselbe  soll  den  Namen  Haus  Dollinger  auf 
der  Buckseile  ganz  ausgeschrieben  tragen.  Bestätigt  sich, 
dafs  diese  Arbeit  mit  den  erstgenannten  von  derselben 
Hund  herrührt,  so  konnte  über  den  Namen  des  Meisters 
kein  Zweifel  herrschen.  Aus  den  nahen  Beziehungen  zu 
Durer,  die  aus  seineu  Werkeu  hervorgehen,  dürfte  ge- 
schlossen «irden,  dafs  er  ein  Nürnberger  gewesen.  Auf- 
fallend wäre  es  in  diesem  Falle  jedoch,  dafs  Neudorfer 
eiues  so  bedeutenden  Meisters  keine  Erwähnung  gethan. 
—  Oder  beruht  der  Name  Hans  Dollinger  nur  auf  einem 
Inlhum?  -  \\;ire  unter  dem  Monogramm  vielleicht  der 
Steinschneider  Johann  Teschler  verborgen,  den  Neu- 
dorfer (S.  27)  mit  grofsem  Lobe  auffuhrt?  —  Statt  Jo- 
hann konnte  sich  derselbe  auch  Hans  geschrieben  ha- 
ben und  die  Verwechslung  des  D  und  T,  wie  des  B  und 
P  u.   s     w.  lal   in  jener  Zeit  ja  ganz  gewöhnlich        E. 


Malerei.        !>■•'    WlaMiinslerelen    von   Altenrjf    In    der 

Bchwelsa 

Das  Cisterzieuser-Kloster  Altenrjf,  franzds.  Hauterivc, 
2  Sliiuiiilin  mjii  Preibnrg  io  der  Schweiz  gelegen,  besafs 
ausgezeichnete  gemalte  Fenster,  die  der  Staat  im  J.  Isis. 
bei  Aufhebung  der  Abtei,  verkaufen  wollte.  Dem  wider- 
setzte sich  im  grolsen  Halbe  der  als  Freund  der  Wissen- 
schaft und  Kunst  bekannte  Alex.  Daguet,  unlcrstuzt  von 
-.in  in  l'olli-geii  Dr  Berchtold,  und  so  wurde  denn  be- 
sriilo-i  ii .  diesen  KoostschaM  dem  Lande  zu  erhalten, 
Auf  Dsguel'a  Vorschlag  zieren  jetzt  diese  herrlichen  Glas- 
gemaldr  den  i  boi  der  Sl  Nioolaus-Jürobe  in  Freibnrg. 

Ztlricbei  AllartllBinsfreuiide  Milien  den  Ursprung  die- 
ser Kunstwerke  bis  In's  13.  Jahrb.  hinauf  gesettl  haben, 
Allein  die  nachstehenden  Notizen  aus  dem  Arrlnw  dn 
Ablei  Allenrvl.  die  »ir  in  beglaubigter  Abschrift  dem 
trehivsadjunkten,  Brn  ChaSSOtveriliinkcn,  beweisen,  dafs 
dieselben  erSI  den   1 1    Jahih    angeboren 


„Mai  15,  Anno  Domini  1327  obiit  reverendus  Do- 
minus Abbas  Petrus  de  Henneberg  dictus  Rieh  (alias 
Dives)  Abbas  21.  hie  curavit  fieri  fenestras  retro 
mujus  altare." 

(Aus  dem   Nekrologium  der  Abtei,   1680.) 
,, Petrus  Dives  de  Friburgo   1322  feuestras  inlerioris 
Chori  fieri  curavit." 

(Aus  einem   Urkundenverzeichnisse  v.  Alten- 
ryf,  fol.   1,   Nr.   21.) 
Der    Werth    dieser    dlasgemalde    soll    sich  auf  24,000 
bis  30,000  Francs  belaufen  ;    die  Kestaurationskosten   be- 
tragen au  6000  Fraucs. 


Ein  Stegelkauf. 

Von  II.  Bauer,  Dekan,  in  KUnzelsau. 

In  der  eben  so  wichtigen  als  interessanten  „Heral- 
dischen Monographie  von  F.-K.  Zur  Geschichte  des  Fur- 
stenbergischen  Wappens"  (als  Manuscript  gedruckt,  1860) 
wird  S.  54'  erwähnt,  dafs  Killer  Georg  v.  Wellenwart 
1364  von  Erchinger  Kelch  sein  auererbtes  Wappen  er- 
kauft habe*).  Die  beiden  dort  citierten  Urkunden  be- 
finden sich  in  dem  Archive  der  Freiherren  v.  Wellwart 
zu  Besingen  (bei  Aalen),  und  es  wird  von  Werth  sein, 
eine  gelreue  Abschrift  derselben  hier  mitzutheilen.  Die 
vorkommenden  Eigennamen  sollen  in  den  nachfolgenden 
Anmerkungen  erläutert  werden.  Sonst  ist  aus  dfn  Ur- 
kunden zu  schliefsen,  dafs  schon  1359  der  Wappenver- 
kauf beabsichtigt  und  verhandelt  wurde  ;  denn  es  lafst 
sich  aufserdem  kaum  ein  Grund  denken,  um  dessen  willen 
sich  Hermann  Kelch  hatte  sein  angestammtes  Recht  auf 
das  Wappen  mit  dem  halben  rollten  Mond  im  weifsen  Feld 
beurkunden  lassen  durch  zahlreiche  Zeugen.  Vielleicht  Her- 
manns Tod  unterbrach  das  Geschäft,  welches  Erchinger 
Kelch,  etwa  sein  Sohn,  fünf  Jahre  spater  vollzog.  Er  selbst 
hatte  damit,  wie  die  Urkunde  lehrt,  sein  Siegel  verloren. 
Hat  er  etwa  Spaterhin  ein  anderes  angenommen?  Ur- 
kunden aus  der  Gegend  von  StOpfenheifll  konnten  wohl 
darüber    und   überhaupt    in   Betreff   dieser   Kelche   weitere 

*)  Bekanntlich    wurde    auch    das    Brackenhanpl  auf   dem 
Helme  der  Zollern  durch  den  Burggrafen  Friedrich  tV. 

von   Nürnberg   am    10.   April   1.117   von   dem   Freien   I  D 
told   von    Kegrniilirrg  erkauft,   ivwii   u.   n.    lungcn   Mis- 

cell.  II,  18 j  Moniim.  Zoller.  II.  :i.'i.r>  ir.  uM  die  Üaselbsl 

angeführten    Wirke     verglichen     werden    können.      Es 

dürften  rieh  vielleicht  noch  weitere  Beispiele  des  Wap 

penknnfs   urkundlich   nachweisen   lassen.     Millheilungcn 

wann   nnlii   ohne  Interesse,  d«  die  Beweggründe  tfl 

einem   solchen  Kanfe   noch   nirbl  hinreichend   aufgeklart 
Mi   «in    --i  In  inen,  "■   Heil. 


Leben. 

Lebenswelse. 
"Sociale  V'erhil 


157 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


l.-.N 


Aufklärung  geben  ;  dem  Einsender  sind   leider   nicht  ein- 
mal die  Hegesta  boica  zum   Nachschlagen   bei   der  Hand. 

Warum  aber  kaufte  Georg  v.  Wellwart,  der  Sprosse 
eines  alten  freien  Geschlechts,  dieses  Wappen?  Auf  die 
Erwerbung  gewisser  Hechte  deutet  nichts  hin,  ja  diesel- 
ben mufsten  uothwendig  in  der  ersten  Urkunde  erwähnt 
sein,  wenn  solche  wesentlich  mit  dem  Wappen  zusam- 
mengehangen hatten.  Am  nächsten  liegt  der  Gedanke: 
G.  v.  W.  wollte  etwa  ein  seinem  Wappenschilde  glei- 
ches Wappen  an  sich  kaufen,  um  dasselbe  allein  fuhren 
zu  können.  Es  liefse  sich  denken,  G.  v.  W.  habe  zu- 
erst dem  Reich  Überhaupt  jedes  Hecht  auf  solch  ein  Wap- 
pen bestritten  und  denselben  genothigt,  erst  durch  Zeu- 
gen zu  beweisen,  dafs  es  wirklich  sein  angestammtes 
Wappen   war. 

Diese  sonst  recht  plausible  Hypothese  zerfallt  aber, 
weil  das  Siegel  Ottos  v.  Wellenwart  von  1280  (Histori- 
sche Abhandlungen  der  bayerischen  Academie  der  Wis- 
senschaften, II;  s.  die  Bildertafeln  zu  Beil.  VIII,  Nr.  31) 
die  vordere  Hälfte  eines  Drachen  zeigt.  Es  haben  also 
die  Herren  v.  Wellwart  den  halben  Mond  erst  neu  er- 
worben und  ihr  angestammtes  Wappenbild  dagegen  auf- 
gegeben? —  ein  Umstand,  welcher  den  ganzen  Vorgang 
nur  um  so  auffallender  macht. 

Leider  sind  die  besprochenen  Urkunden  die  ältesten 
des  Wellwartischen  Archivs,  und  wahrend  der  ersten  Hälfte 
des  14.  Jahrh.  fehlt  es  bis  jetzt  an  allen  Nachrichten 
über  jenes  freiherrlielte  Geschlecht,  so  dafs  in  keiner 
Weise  aus  auderen  Ueberlieferungen  ein  Licht  auf  den 
Wappenkauf,  seine  Bedeutung,  seine  Motive  u.s.  w.  fallt. 
Nun  folgen  die  Urkunden  selbst: 
1359,  11.  Oct.  „Ich  Herman  Reih  gesezzen  ze  Stop- 
pfenhaim1)  vergich  offenlich  au  disem  brief  und  tun  kuut 
allen  den  dy  in  sehnd  hörend  oder  lesend  daz  ich  ez 
nim  auf  mein  Ere  und  auch  auf  meinen  Ayd.  daz  mein 
und  aller  meinen  Erben  rechtev  Wappen  sein  ein  halber 
Roter  Mun  in  einem  weyzzen  veld.  daz  wir  dy  ze  reht 
füren  schulten  wanu  sy  mein  Vater  mein  au  und  mein  Vo- 
deru  von  alter  her  in  Herverten  und  in  raysen  ze  reht 
gefürt  habn  und  von  rehts  wegen  auf  mich  vnd  auf 
mein  Erben  bracht  habn.  Des  zu  einem  warn  urkund 
han  ich  mein  lusigcl  gehangen  an  disen  brief.  Und  ich 
Heinrich  der  Grozze  gesezzen  ze  Guiidultsln  im  2)  und 
ich  Chunrat  der  Swayinger:l)  ze  Mageren  im  ')  und  ich 
Heinrich  der  Morspeck  *)  ze  Talmezzing  r')  und  ich  Chun- 
rat  der  l'fergner  ze  Gelbsee7)  und  ich  Chunrat  dir  Hut- 
steter  I«  Hofatetea 8)  und  ich  Chunrat  der  Pfolipevater9) 
und  ich  Hans  Lydwacher  ze  Snnseen  "')  und  ich  Rodel 
der  Hoho 1 1  und  irh  Cliiinriit  der  lloholt  payd  gesezzen 
ie  Saneeen  and  loh  Rodiger  der   Rumpf  ie  Pleinvelt11) 


und  ich  Hans  probst  und  ich  Ulrich  der  Dornhauser") 
und  ich  Seytz  der  Trumotzheimer  13)  wir  bekennen  auch 
offenlich  an  disem  brief  daz  uns  kunt  und  gewizzen 
ist  daz  des  vorgen.  Hermans  Reihen  und  seiner  Erben 
rechtev  Wappen  sein  ein  Halber  Roter  Mon  in  einem 
weyzzen  Velde  daz  er  und  sein  Erben  dy  ze  reht  füren 
schulin  wan  sy  sein  Vater  sein  an  und  sein  Vodern 
von  rehts  wegen  in  Herverten  und  in  raysen  gefurt  habn 
und  auf  in  und  auf  sein  Erben  bracht  habn.  des  zu  einen 
warn  urkund  und  zu  einer  gezeugnusse  der  rechten  W  ar- 
hayt  habn  wir  alle  dy  vorgeschoben  sten  unserev  ayge- 
nen  Insigel  gehangen  an  disen  brief,  der  geben  ist  nach 
l'hristes  gepurd  drewtzehn  hundert  Jar  und  in  dem  Nevn 
und  fünfzigsten  Jar  an  dem  nähsten  freytag  vor  Sant 
Gallen   Tag  des  Heyligen   Peychtigers." 

(Vierzehn  Siegel  waren  an  Pergamentstreifchen  dieser 
Urkunde   (auf  Pergament)  angehängt,  fehlen  aber  alle. ) 

1364,  13.  Nov.  „Ich  erchinger  reich  tun  kunt  und 
vergihe  offenlichen.  an  disem  brief  für  mich  und  all  min 
erben,  allen  den  die  disen  brief  sehend  lesen  oder  hö- 
rent  lesen,  daz  ich  und  all  min  erben  mich  verzihe  und 
ufgib  reht  und  redlich  dem  Erbern  vesten  riter  Hern 
georien  von  wellenwart  und  allen  sinen  erben  diw  Wap- 
pen, die  ich  biz  her  gefilret  han.  daz  ich  noch  kein 
min  erb  die  nit  mer  füren  sol  noch  miniw  wappen  me 
sint.  und  dez  zu  ainer  guten  geziugnusse  und  Sicherheit 
daz  also  stet  helib  all  vorgescriben.  red  so  verbind  ich 
mich  unter  Her  Cüratz  von  Swansperg  u)  Insigel.  wan 
ich  kein  Insigel  nit  han.  und  dez  sind  geziug  diz 
erber  Inte  die  durch  miner  bett  willen  iriw  Insigel  an 
disen  brief  gehangen  band  Hern  cuurat  von  swansperg 14) 
riter  und  Ulrich  von  Schechingen  ,5|  und  cüncz  von. 
onoltzheiiii  10)  genant  von  felberg  17)  aller  vor  gescriben. 
red  geziugen  sin  und  dez  zu  einem  unten  urkund  hau 
wir  unseriw  Insigel  an  disen.  brief  geben  Daz  geschach 
do  man  zalt  von.  Cristes  gehurt  driuzehen  hundert  und 
dar  nach  indem  vier  und  sehzigesten  iar  in  der  liebsten 
mit«  in  lien   nach   sant   mertins   tag." 

(Urkunde  auf  Pergament.  Die  drei  an  l'ergameiit-trei- 
fen   einst  angehängten   Siegel   fehlen   ) 

')  Stopfeeheim,  u  der  Straf»«  ton  Gonxenhatuea  nach 

Ellingen.    !|   Gondellheim,   lOdw,  um  Slii|.li  nlii  im,  im  Alinnihl- 

ihale.     ')  Wol   vnii   Schwalningea,   jelst    Dntereehwaningen, 
■Odw,  von  GtHuenhaneen.     'i  hTegeraheim,  nrieehea   Gna 
huuien   umi   Waaaertrfidlngen.      |    Wahl  cheinlica    roa  M 
I'.hIi,    rwiicbea   TltUog   and   Greding.     'i  rbalaiewing,  i«i 
■cheo   Greding  and    Blliogen.     "i  Gelbiee,   iwitcbea   Klpfea 
licrg  nn.t  Scbamhanpten,    ")  Hofkutten,  lodoatl,  roa  BiehaMM. 
i  Pnlapalnl  im  ^lUnOhlgronde,  unterhalb  Elchftatl     '"i  s«nd- 


159 


Anzeiger  für  Kuiule  der  deutschen   Vorzeit. 


160 


see,  nordn.  von  Pleinfeld.  ")  Pleinfeld,  nördl.  von  Ellingen. 
,:)  Dornhausen,  sildo.  von  Gunzenhausen.  ")  Trommezhcim  an 
der  Altmiihl,  unter  (jundelsheim.  —  ")  Ohne  Zweifel  Schwabs - 
berg  bei  Ellwangen.  ,s)  Schechingen,  im  würtlcmb.  Oberanite 
Aalen.  l6)  ünolzheim,  im  U.A.  Crailsheim.  '")  Velbcrg.  im 
U.A.  Hall.  —  Georg  von  Wellenwart  (abgegangene  Burg  über 
der  Wornitz,  unterhalb  Harburg)  war  schon  1363  mit  einer 
Tochter  Ulrichs  v.  Schechingen   verheiralhel    und  wahrschein- 


lich auch    in    derselben   (legend   schon    begütert.     Vgl.  d.  Be- 
schreibung des  Oberamtes  Aalen.     Stuttg.,  1854.     S.  162  ff. 

An  bekannten  urkundlichen  Nachrichten  über  die  Herren 
von  Wellwart  fehlt  es,  wie  gesagt,  ganz  in  der  ersten  Hälfte 
des  14.  Jahrh.  Jede  Mittheilung  aus  dieser  Zeit  würde  uns 
zu  vielem  Dank  verpflichten.  Am  wahrscheinlichsten  waren 
solche  Herren  zu  finden  in  Urkunden  der  Grafen  von  Tru- 
hendingen. 


Rcligions- 

anstalten. 

Christi.  Kirche 


Zwei   (»lorkenliiNrhriften. 


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Vor  einiger  Zeit  erhielt  das  german.  Museum  die  hier 
in  genauer  Nachbildung  abgedruckten  zwei  Glockenin- 
schriften (doch  bildet  jede  nur  eine  Zeile)  mit  dem  Er- 
suchen um  deren  Entzifferung  zugesandt.  Die  erste,  in 
gothischer  Minuskclschrift,  war  bezeichnet  als  ..Umschrift 
der  sehr  alten  mittleren  Glocke  der  Dorfkirche  Zadel  bei 
Meifsen",  die  andere  als  ,. Umschrift  einer  uralten,  jetzt 
umgeschmolzenen  Kirchenglocke  des  Dorfes  Tutteudoif 
hei  Freiberg. ■• 

Es  gelang,  die  erstere ,  welche  frühestens  mich  dem 
Ende  des  14.  Jhdts.  angeboren  kann,  zu  entziffern,  und 
zwar  durch  Ruckwarlslesen,  wornach  die  Inschrift  lau- 
tet: '/»  (rilil-i       ,/,/,     /,,,',//      ,1,1,        ,;,,/      )         Ob 

•|   Eine     Inirhrift    in     Ulle's    Glockcnkunde    beginnt:    Hilf 
QoU  nufrid  '"rot. 


die  Umstellung  der  Buchstaben  dem  Former  der  Glocke, 
oder  dem  Kopisten  anzurechnen  sei,  müssen  wir  unent- 
schieden lassen.  Otte  spricht  von  ..absichtlich  verkehrt 
geschriebenen  Namen  der  vier  Evangelisten"  auf  einer 
Glocke  zu   Gilching  in   Oberbayern. 

Die  zweite,  mit  dem  apokalyptischen  A  und  &  be- 
sinnende Inschrift  durfte  kaum  zu  entrathseln  sein  und 
unter  die  Kategorie  fallen,  welche  Otte,  wie  folgt,  kenn- 
zeichnet:  ..Zuweilen  kommen  ganze  Keihen  von  unerklär- 
lichen Siglen  vor,  namentlich  mit  häufiger  Wiederholung 
der  Minnskel  s.u  Wer  etwa  näheren  Aufschlufs  darüber 
zu  geben  vermochte,  wird  freundlich  gebeten,  der  Re- 
duktion  des   Anzeigers   da\on    Mittheilung   zu    machen 


(Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche    ltednrtion  : 

Dr.   I'riih     v.   u.   i..  Aufsrls.      Dr.   A.   v.  Eye.      Dr.  G.   K.   Kr  0  in  in  ■  n  n.      Dr.   l'nih.    K  n  i  li   v.  S  ch  r  c  ckena  te  in. 

Verlag  der  literarisch  -  artistischen   Anstalt  des  germanischen   Museums  in  Nürnberg. 

U.  F..  KrbnliTsrhr   HurMnirkr i ri. 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGEN  FÜR  KÜNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  JV?  5.  Mai. 


I  liiniiik  des  germanischen  Museums. 


Die  Theiliialune  an  der  Förderung  des  Ausbaues  der  Kar- 
lhause dauert  in  erfreulicher  Weise  fort.  Des  Königs  von 
Prculscn  Majestät  sagte  für  die  grnl'se  Kunsthalle  des  gcnn. 
Museums  ein  bei  40Fufs  hohes  gemaltes  Fenster  zu,  welches 
die  am  16.  Febr.  1381  vollzogene  Grundsteinlegung  der  Kar- 
thause  darstellt  und  nach  der  Zeichnung  des  Direktors  der 
Kunstschule  zu  Nürnberg  in  dem  kgl.  Institut  für  Glasmalerei 
gefertigt  wird. 

Auch  haben  ihre  Hoheiten,  die  Herzoge  von  Anhalt- 
Bern  bürg  und  Anhalt-Dessau  dem  Museum  je  100  Thlr. 
zu  den  Baukosten  der  Karthause  aufser  den  fortlaufenden 
Jahresbeiträgen  zugewendet,  und  zu  denselben  S.  Erl.  Graf 
Botho  zu  Stolberg-Wernigerode  50  Thlr.  pr. 

Auf  Verfügung  des  grofsherzoglichdarmstudlischcn  Mini- 
steriums des  Innern  wurden  aus  dem  Fond  für  öffentliche 
und  gemeinnützige  Zwecke  100  fl.  wiederholt  zugesendet. 

Aus  einer  etwas  verspäteten  Nachricht  erfahren  wir,  dafs 
der  deutsche  Schriftstellerverein  in  Leipzig  auf  ei- 
nem kleinen  Feste,  am  29.  Okt.  v.  J.,  eine  Verlosung  veranstal- 
tete und  den  Ertrag  derselben  für  die  Stiftung  eines  Fensters 
im   Kreuzgange   der  Karthause   bestimmte. 

Unter  den  jüngsten  Geschenken  für  Archiv  und  Biblio- 
thek  des  Museums  zeichnen  sich  aus:  eine  archivalische  Samm- 
lung von  33  Pergament-Urkunden  und  74  Aklenfaszikeln,  von 
den  Freiherrlich  v.  S  ch  aum  berg'schen  Relikten  in  Kleinzie- 
gcnfeld,  und  die  drei  grofsen  Werke  Arneths  über  die  Mo- 
numente des  k.  k.  Münz-  und  Antiken  Kabinets  in  Wien  und 
die  Cameen  etc.  daselbst,  von  der  kais.  Akademie  der  Wis- 
senschaften in  Wien. 

In  Schriftentausch  mit  dem  Museum  ist  neuerdings  ge- 
treten : 

die  historische  Gesellschaft  des  Kantons  Aargan  in  Aarau, 
und 

:!s7.    die   Stille r 'sehe    Hofbncbhandlang    (Didier   Otto)    in 

Schwerin 

hat   erklärt,    einschlägig!     Werke   BD    das    Museum    abzulassen. 

iVuc  Pflegschaften  sind  errichtet  worden  In  Crossen 
a.  0.,  Dillingen  (Schwaben),  Lanffen  a.  IV.  Wenden 
(Livland). 

Neben  den  oben  ausführliche!  erwfihuten  Unterstützungen 
sind  folgende  neue  Jahresbeiträge  gezeichnet  worden: 

\n>  öffentlichen  hassen:    Von   den  Amts  Versamm- 
lungen   dei   wflrtl.  Oberflmter   Brackenheim   80 fl.,    El 
lingen  200-,  Schorndorf  2611  .  >"n  den  Gemeindebe- 
borden der  Sudle  Danzig  35 II.,  Freudenstadl  (Württem- 
berg)  15 fl.  (ei .(.  Hohlbacfa  (Siebenbürgen     10 fl    o.   W., 

Nensladl  b.  Coburg  .'!  II.  (elnm.),  Niedi  i  loizingen 
(Wflrrttemberg)  20.,  Nürtingen  (das.)  511.,  Obernbnrg 
(U.- Frau ki  ii  i 8  n..  Ploderbau    en  (Württemberg)  50.,  Rem 


scheid  (Rheinprov.)  7  11,  Scbfirding  (Oesterr.  ob  d.  B.) 
2  fl.  20  kr.,  Schafsburg  (Siebenbürgen)  lOfl.O.W.  (einm.), 
Schorndorf  (WOrtlemb.)  Till,  (einm.),  Urach  (das.)  3(1., 
Waiblingen  (das.)  311.,  Weinsbcrg  (das.)  5  11.  (einm  |. 
Weilsenhorn   (Schwaben)  3  fl. 

Von  Privaten:  in  Bro  nn  (0.  -Franken)  :  Pfarrer  (impf 
lfl.;  Coblenz:  Generalsuperint.  Hr.  Wiesmann  1  II.  1.".  kr.; 
Crossen  a  0. :  Hofapotheker  Ludwig  sen.  lfl.  45  kr.,  Dr. 
Petermann,  Rektor  der  hohem  Bflrgerscb.,  lfl.  10  kr.;  Cun- 
reuth:  Pfarrer  llohbach  lfl.  30 kr.;  Darmstadt:  llofge- 
richlsadv.  A.  Buchner  5  11.  (einm.);  Dillingcn  (Schwaben) 
grafl.  Fugger-Glötfschcr  Kanzleisekr.  Joh.  Karl  haulTiuann 
111.;  Edenkoben:  Stadischreiber  Resplandin  2fl.;  Erlan- 
gen: Kaufin.  Roh.  Kern  1  11.  12  kr.,  Fabrikbes.  u.  Stadlrath 
Rogler  211.;  Ermreulh:  Rittergutsbes.  Schau  lfl.  30 
Efslingen:  Konrektor  Dr.  Pfaff  2  fl. ,  Rechtskonsulent  Th. 
Genogii  1  fl.  45  kr.:  Flofs  (M.- Franken),  sämmtl.  einm.: 
Kaufin.  S.  M.  Bloch  lfl.,  Kaufin.  A.  Bomeisler  1  fl.,  Kaufm. 
Broka  Boskowitz  1  fl. ,  Kaufm.  David  Königsberger  .'in  kr.. 
Kaufm.  J  I.  KOnigsberger  1  II.,  Kaufra.  Sal.  Langermann  1  (1., 
Kaufm.  S.  Reichenbcrgcr  1  fl.,  Kaufm.  Nathan  Steinhardt  1  11  . 
Kaufm.  S.  Wiener  1  fl.:  Grofsensen  (N. -Bayern):  Kühl. 
Pfarrer  zu  St.  Helena,  lfl.  30  kr.:  Gustenfelden  H.-Fran- 
ken):  Pfarrer  Griesbach  1  II.  12kr.;  Bolleschau  (Mahren): 
Wirthschaftsadjuncl  Th.  Hoppe  lfl.  10kr.:  Igensdorf  (O.- 
Franken): Pfarrer  u.  Cammerar  Herrmann  1(1.  30  kr.;  Iser- 
lohn: Kaufm.  Otto  Lurmann  111.  45  kr.;  Karlsruhe:  Prä- 
lat Dr.  Karl  Ulimann  10  fl.  (einm.);  Lethmate  (Prfsn.) : 
Fabrikant  Gustav  Wilke  111.  45kr.;  Mannheim:  Kunst-  u. 
Mus.-Handl.  K.  Ferd.  Ileckel  sen.  1  II  In  kr.:  München: 
Maler  Friedr.  Vollz  lfl.;  Neustadt  e  A. :  Privat  Nie.  Beer 
111.  12  kr.,  Kaufm.  Edin.  Grofskopff  lfl.  12  kr.;  Nürnberg: 
Steindruckereibes.  C.  Dunzinger  111.  45kr.,  Glasmalet  Sti 
phan  Kellner  2 fl.  12  kr..  Kaufm.  Gust  Neidhardl  III.  12  kr. 
(einm.),  Rogner,  Hauplm.  im  k.  b.  Geniesiahe,  2 fl. ;  Oschülz 

(Schleis):     Pastor    I  imhold    17'/i  'tr-    (einm.);     Plauen: 

Baknhofsiriap.  I>r.  phil.  K.  Kleinerl  III.  lukr..  Gymnas.-Leh 
rer  Dr.  Schubarl  1  II  10 kr.  (früher  52'/i  kr.);  Saarbrücken: 
Kommerz.-Rath  u.  I.  Beigeordo.  Karl  Schmidhorn  lfl.  1  .">  kr., 
(St.  Johann. -  S. :)  k.  Eisenbahnmaschinenbaumeister  harl 
Schäffei  in  l.ki.  Schleiz:  Snbdiak.  Alberti  lfl.  I0kr., 
Sporlelrendanl  Böttger    8    .  kr.,    Rendanl    Engelhardl   35  kr., 

Prorektor     Dr.     Gull     35   kl         K mali.illi    .l.nu    85   kr.,     li.iili 

Küchler  1  II.,  Eisenhandlei  Liebold  17'  |kr.,  Taubstummenleh 
i,i  Heyei  35  kr.,  Kantoi  Neuperl  IT'  ,  kr.,  Registr.  Pobig 
-  ,  Li.',  insiit.  Dir.  Rellaukes  111..  Registr.  Tauber  B  ,  kr., 
Kaufm.  Willweber  35  kr..  Oberlieut.  Zflngel  85  kr.;  Si  l> «  ,, 
bach  Rittmeister  Prhr.  v.  Holzschoher  I  fl.  12  kr..  Bauas 
sisteol  Mulle,  I  ii.  [2  kr.,  Zeichnenlehrer  Oehm  1  tl.  12  kr., 
Nadelfabrik,  l'hl  111.  12  ki  Vdvofc  W  Ullmann  111.  12  kr.; 
Schwerin:  Dr.  med,  Bochbolti  1  II.  45  kr.,  Kammersekr.  C. 
II.  F.  Brünier  1  II.  15  kr.,  Gymnasiallehrer  Dr.  \.  Ilagei  l  ii 
45  kr..  Ailvuk.ii  Ed.  Kundl  l  II.  15  ki  .  Slabsarzl  l'i 
Heyer  lfl.  15  kr.,  Kammerseki  '  II  Heyei  lfl.  15  kr.,  Hol 
bucbhündlei   Didiei   Otto   '  fl.   15  ki       Regiei  .        Raih 

Di  C.  Prosch  111.  I.">  kr.,  geh.  KabineUrath  Dr.  Ed.  Proich 
l  II.  !.,  ki  Mini  I  >  Si  hm  dl  I  il  15  kr. .  Sl<  ucrrci  E  mll 
Si  hultze     I  ii     15  kr.,    Hol  I    Sil     ei    lfl.    45  ki 

Steinen  (Hi     en-l    |     K6\   Ziinmi  i  mann  I  fl.  (<ui  B 
I  im:    Prhr.  v.   Falkenslein,    Lieul     Im   k     vi     Pioniercorps, 


1»,:: 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vörzeil 


L64 


lfl.  30  kr..  Frlir.  EglolT  v.  Riedheim.  I.icut.  im  k.  w.  .">.  Inf.- 
Reg.,  1  fl-  30  kr-;  si  Veil  (Kernten) :  Benefisial  F.  Franzisci 
211.  20 kr.',  Geschäftsführer  Leopold  Franzisci  211.  20  kr.,  Jus 
Rainer,  Gewerk.  211.  '.'o  kr.,  Fabrikdir.  Aug.  Raucher  2  0. 
20  kr.  Landesgerichlsralh  Jnh.  Thaller  25  fl.  0.  Vf.  icinm.): 
Wien:   l'r.  med.  Phil.  Sieinbergei    Lfl.   K)  kr. 

Den  Sammlangen    sind    folgende  Geschenke    augelfossen, 
deren  Empfang  hiermit  bescheinigt  wird: 

I.  Für  das  Archiv. 

Stephan  Wagner,  Kaufmann,  in  Nürnberg: 
."17.    Lchnbrief  d.  Biacb.  Gabriel    zu  Eicbalfitt.     15;.;       Ute 

Pap.    kbschr. 
g018     i.i  in  iir.  vi  i>  d.  Clement  Carl,   Vogta  zu  Spelt.     1621. 
Ute  Pp.  A. 

2019.  Lehenbr    d.  Bisch.  Gabriel  an  Eichst.    1521.    Alte  Pp.  A. 

2020.  Lehenrevers  d.  W.  Wurmb  zu  Gunzenhausen.   1534.  Pgm. 

2021.  Schreiben  d.  Kurfürsten  Joachim  v,  Brandenb.     1535 — 

Pap 

Gerichtsbrief  i.    d.  Streitsache   d.    Zdielaw  Bcrckha   v. 

ihr   llanhi     u.    -.   Bruder*.      1538.      Alle    Pp.   A. 

i  italition  d.  Lehenbauptm.  Sebastian,  Hrn.  v.  d.  Weit- 

mall.     1589.     Pp. 
2024.    Akten,  die  von  D.  Alexius  Horold  nachgesuchte  Beleh- 

nung  betr.     1568      1591.     Pep. 

Schreiben  d.  Kurf.  Joachim  zu  Brandenbg.    1562.    Pep. 
2"26.    i '«.-SM >>n>iir k iimle  der  Justina  •■all  in  Krems.  1604  Pap. 
Nie.  Hofmann.  Fabrik,  Chirurg.  Instr..  in  Nürnberg: 

2027.  Gerichtsbrief  d.    Schullh.    Wig.    v.  Weitstem    tu  Nürn- 
berg.    1 139.     Pgm. 

Der  Magistrat  der  Stadt  Berlin: 

2028.  Verbot  (I.  Kalbt  in  Berlin  weg.  falschen  Maises   a.  Ge- 
wichte,    ca.  123.;.     Pap.     Photogi    Nachbildung. 

Edinger.  /.<  ichnungslebrer,  in  Ravensburg  : 

2029.  Kaufbrief  d.  Lots  Gaifser  /.u  Ravensburg.    1385.    Pgm, 

2030.  Lehenreven   d.   Beou   Spen  n.   i   Vaters   Kam   Spen. 
IUI.     Pgm, 

Dr.  Richter,  geh.  Ober-Reg.-Rath  u.  Prof.,  zu  Berlin: 

2031.  Urkunde  d.    Erzbiach.    Giselberl    in  Bremen    weg.  Um- 
wandlung e.  Vikarie  in  Hamburg.     1303.     Pgm. 

2032.  raxcommnnicationsurkunde    d.    Dekans    Jnh.    Ithode    v. 
ll-i      Pgm. 

K.  F.  Heckel  sen.  zu  Manuln  im 

2033.  Vier  Abschriften    v.  Urkunden   a.  e.  Notiz  üb.  d.  Adel 
d.  Frnrn.  Jon.  Bept.  v.  Weber.     L804.     Pap. 

Gummi.  Kaufmann,  zu  Kulmbach 

Verhandlungen   d.   Versammlung   d.    ref.  Kirchen  in  d. 
Fürstentümern    knsbach  n,  l> lulh.     1688      Pep 

Se.  Erl.  Graf  Giech,  erbl.  Reichsralh,  zn  Thurnan: 
2035.    Conflrmation    d.  Bisch,  Ollo   v.  Bamberg   Ob.  e.  Schen- 
kung d.  Iliiiii.  v.  Dachsbach.    1129.    Pap.  PhokNachb, 
Schenkungsbriel    d.  Konred    \.  Giech   üb,  2  Lehngüler, 
1299.     Phologr.  Nee  abltlg. 

Freiherrlich    v.    Schaumberg  ache   Relikten    so 

hh  in    Ziege  ■nfcld  : 

2087.    Lehenreven  d.  Ritters  Konrad  v.  knfsefj  tat  d.Merkgr 
Friedi  ich  t    Brandenburg,     I  13  I      Pg  m 

2  Gericblsbriefe    II,   Philipp    Voil    i     Salaburg, 
Landricht.  d.  Her*,  Pranken,   \.   1506  u.   1512.     Pgm. 

2O40     Confirmntion    d,    Papsti      Leo   V    Ob.    e.    Canonical    in 

\\  Driburg.       151 2.      Pgm, 

2041.  Eheverlrag  d    Woll  v.  Schaumberg  n.  d.  Ursull  ».  s> 
■  ki  ndoi  I      i   22     Pgm. 

2042.  Quittung  d.  ^im.  \.    rhangen  tu   Hofsriedt.   1544.  Pgm. 
_'ni:;.    Ehevertrag   d.  Woll    *    Schaumberg  u.  d.  Katherina  v. 

Lalneck.     1657,     Pgm, 
2044,    Vergleich   d.   Veil   Ulrich   n.   d.   Ilani    r.   Schaumberg. 
L566      Pgm. 


2045.  Schuldverschreibung  d.    Gg.   Paal    a.   d.  Hans  hlaus  v. 
Schaum  berg,     1574,     Pgm. 

2046.  Schuldverschreibung   d.   Bernhard    v.    Ilutien   auf  Vör- 

dern-Krankenherg    nhir    1  < K »0  Guld.      1578.      Pgm. 

2047.  Schuldverschreibung   d.  Arn.   v.  Ileldriit    u.  d.  Paul  v. 
Schaumberg.     1579.     Pgm. 

2048.  Schuldverschreib,  d.  Paulus  v.  Schaumberg  zu  Stressen- 
dorl      1588',     Pgm, 

2041'.    Verzicl iel  d    Maria   v.  Schaumberg.     1591.    Pgm. 

2050.  Lehenbrief  d.  Gg.  Dlnsl  für  Christoph  l.udt  z.  Bamberg. 
1602.     Pgm. 

2051.  Kaufbriei  d.  Karkgrfu.  Christian  v.  Brandenb.  1608.  Pgm. 

2052.  Lehenbriel   d.  Hieron.  Schatz    f.  Ils.  Lemblein  z.  Bam- 
berg.     1611.     Pgin 

2068     Schnldverschreib.  d.  Veil  v.  Redwttz.     1610.     Pgm. 

2064.    Lehenbrief  der  Herzoge  zu  Sachsen,  Jülich,  Cleve  und 
Berg.      1622.      Pgm. 

2055.    Mandat  des  Kaisers  Ferdinand  II.     1629.     Php. 

Schnldverschreib.  <l.  Ganerben  d.  Geschlechts  v.  Schaum- 
berg.    1631.     Pgm. 

2057.  haulhrief  d.  Hilderieb  Antonius   v.  Varell.    1619.     Pgm. 

2058.  Lehenbriel  (I.  Markgr.  Christian  z.  Brandenb.    1650.   Pgm. 
2059—2069.    Lehenbriefe,  lehenherrliche  Consensc  u.  e.  Ehe- 
vertrag  v.  1657  —  1770.     Pgm. 

2070.  Urkunden-   u.   Zinsbuch   v.   Altenbanz   u.   s.   \v.      1433  — 
158S.      Pap. 

2071.  Ziegcnleldisches  Erhzinsregisler.     16.  Jhdt.     Pap 

2072.  Ein  Faszikel  alter  Ehevertrage  u.  Verzichtbriefe.    1526 

1717.      Pap. 
2073—2098.    Urkunden  .  Schreiben,  Zinsregister,   Rechnungen 

und  Akten.  Ziegenfeld  betr.,  v.  1560—1650. 
2tl'.i9-214.'J.    Uikuntlcn,  Patente,  Schreiben.  Zinsregisler,  Rech- 
nungen. Specificalionen   und  Akten  über  Ziegenfeld  v. 
1661      1806.     Pap. 
Friedr.  Gundel.  Privatier,  zu  Nürnberg  : 
Jlll.    Schreiben  e.  Unbekannten.     Fragro.     15.  Jlnlt.     Pap. 

2145.  Schreiben    der   Zeichenmeiater   zu  Dinkclsbohl    an  den 
Waidgiefser  Hans  von  Pforlzen.     1535.     Pap. 

Cyprian  Pescosta.  Kaplan,  zu  Kastei  Tbunn  in  Tirol'! 

2146.  Schreiben    .1.  Grafen    II.    v.  Schlick.    1633;    N.  Pp.   Vbschr. 

2117.    Schreiben    d.  Generals  I ) < > I U    an  den  Obersten  Kehraus 

u.   arulr.   Schreiben.      1633,     N.   Pap.   Abschr. 
2148.    Schreiben   d.   Johann   de   Abundi    u,   and.  Sehr.     1633. 

N    Pap.   vi>m  lir. 
2149  u.  2150.    Schreiben   d,  Hauplm.  Behefnr,   d.  Obersten  v. 

Goltz    it.    Andrei     an    d.   (liierst.    Hinl.    v.    Tbunn.      1688. 

N    Pap    \ 
2151.    Hans   Melchior   llcggentzers   Werbung.      1552.     N    P    V 
2152     Neu,-  Zeitung  v.  Bürgermstr.  n.  geh,  Rath  \.  Memmin- 

gen.     1552,     N,  Pap     \ 

Originalnachrichl    Ob.   Mpr.    »     Sachsen    Aufenthalt    zu 

Innsbruck.     1552.     N.  Pap.  A. 
1154.    kuszng  aus  2  Briefen  d.  Iran/.  Gesandten  in  d.  Schweiz, 

1664      Y  P,  A. 

i.     SiiinmnriiiHi    des    d.    Churfiirslen  -     n.    Purslciicoiigrci-    in 

Naumburg  gemachten    Abschieds.  1580.   1561.   N.  Pp.  A. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Dr.  W.  Brchmer.  Niedergerichtsprocoratör.  in  Labeck: 
10,500,  Dil  -i"  die  rechten  ries  huien  haeaes  toe  Hantzeler, 

Pap.    Ililschr.       15.   Jahrb.      6   Bltt.      4. 

Heinrich  Asmus  m  Lübeck 

I i    Di  r- .   Erich  XIV.,    rranerspiel  in  5  Akten.    1^18.    8. 

10,602.  Her-..  Labeck,     Bilder  n,  Skizzen  au*  Vergangenheit 

und  Gegenwart      1867.    8. 
10,508    Ders .  der  W  undi  rknabe.    8,  Aufl.     1868,     ä. 

Friedr.  Breier,  Direkloi   dei  Casharineumi  in  LobeoJtJ 
10,604    Ders.,  Klopstock      Vorlesung  etc,     1861,    8. 


165 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorseil 


L61 


Aug.  Sartori,  Oberlehrer,  in  Lübeck 

10.505.  Georg  Heinrich  Beim,  Dr.   med.     1855.     8. 

10.506.  Mantels.  Herr  Thidcmnnn  \.  Güstrow,  Burgermeister 
der  Stadt   Lübeck   im    14.   Jahrb.      18,58.     4. 

Forchthammer.   Hegislrator.  in  Regensburg  : 

10.507.  Hommel,  i vr ispr vdtn t i.i  avmismatibvs  illvstr.  1703.  8. 
N.   G.  Elwert'sehc  Univers. -Buchhdl.,  in  Marburg  : 

10.508.  Hinke,  d.  Verhältnis  Luthers  u.  Melanchthons  zu  ein- 
ander.    1860.     8. 

10.509.  Heppe,  d.  Schulwesen  des  Mittelalters  etc.    1860.    8. 

10.510.  Vilmar,  Gesch.  des  Confessionsstandes  der  evang. 
Kirche  in  Hessen.     1860.     8. 

F.   Char.   Buchh.,  in  Cleve  : 

10.511.  Gencnliigisches  Gedenkblall  f.  d.  Clevische  Jubelfest 
1859.     4. 

Osiander'sehe   Buchhdl.  in   Tubingen: 

10.512.  Koch,  Beitrage  x.  Gesch.  des  Kriegswesens  etc.  1780.  8. 

10.513.  Sattler,    v.   Kelsler-    od.  haltschiindts  Schutze.    1781.    8. 

10.514.  Chrislmann,  Gesch.  d.  Klosters   llirsehau.     1782.     8. 

10.515.  Bachmann,  Pfalz-Zweibrflckischea  Staats-Becht.  1784.8. 

10.516.  Ders. ,  Bevtrage  z.  d.  Pfalz -Zwcibruck.  Staatsrecht. 
1784.     8.  " 

10.517.  Fiacher,  Biographie  Rudolphs  I.     1784.     8. 
1H..MS.  Gaab,   Apologie  Papst   Gregors   VII.     IT1.'.'.     8. 

10.519.  Rolslin,  Leben  des  ersten  u.  merkw.  Herzogs  v.  Wir- 
temberg,  Eberhard  im   Bart.      1793.     8. 

10.520.  Andrea,  Fragment  aus  d.  30jahr.  Krieg  etc.     8. 

10.521.  Gaab,  kl.  Aufsatze  f.  d.  Geschichte.     1797.     8. 

10.522.  Tafinger,  Encyclopadie  d.  Gesch.  der  Rechte  in  Teutsch- 
land.    2.  Aufl.     1800.     8. 

10.523.  Faber,  v.  d.  Ursprung  der  Kurfürsten- Wurde  etc. 
1803.    8. 

10,521.  Hauff,  Denkwürdigkeiten  aus  dem  Leben  Leopold's  I. 
1812.    8. 

10.525.  Rollcnhagen,  der  Froschmauselcr.      1  y  1 9.     8. 

10.526.  Der   Lumpen  Brunnen.      1822.     8. 

10.527.  Sturm.  Versuch  einer  Beschreibung  von  S ch wennin- 
gen  in  der  Baar.     1823.     8. 

10.528.  Schnurrer,  Chronik  der  Seuchen.  1.  u.  2.  Thl.  1823 
u.  25.     8. 

10.529.  Lang,  Gesch.  u.  Institutionen  d.  kathol.  u.  prolestant. 
Kirchenrechu.     1.  Bd.     1827.     B. 

10.530.  II.  V.  Trimherg's  auserlesene  labein  ,  Erzählungen  u. 
Schwanke.     1827.    8. 

10.531.  Gebauer.  Simon  Dach  und  seine  Freunde  als  Kirchcn- 
liederdichler.     1828.     8. 

!    Poppe,  Geschiebte  d.  Mathematik.     1828.    8. 

13.  <;ra(.   Darstellung   des  allen   schwäbischen  Klosters  Be- 
benhnusen       1828.     2. 

14.  Schnarrer,  orationum  academicar.  delectus  etc.  1828.  8. 
10  '■•">.  Stau.lenman  i.  Gesch.  d.  Bischofswahlen.    1830.    8. 

16.   Faber,   Gescb.  d.  Uebergabe  desGlaubeusbekenntnisaes 
der  Protestanten.     1830.    8. 

10,537.    v.     tntenriclh,    Hb-   d.    Geist,   der   zur   Zeit    des   .'illjahr. 

Krieges  auf  der  Univers.  Tübingen  herrschte,  ls.'cj.  8 
Wfichter.  die  Strafarten  u.  Slral»u>laltcn  des  Konigr. 
Württemberg.     1832.     8. 

10,539.  v.  Wiilenmann.  gesebiehtl.  Einleitung  in  die  Forst- 
wissenschaft.    1837.    8. 

10,540    Kerner,  d.  Wildbad  inj  Konigr.  Württemb.     1839-    8. 

10,64!.  Franck,    tnselm  \    Canterbury.     1842.     8. 

10.542.  Schonhuth,  d.  Nibelungen-Sage  n.  d.  Nibelungen-Lied 
1846 

10.543.  Der  Nibelungen  Lied  hrsg.  v.  Schonhuth    .'    \    I84i 

10.544.  Die  Klage,  samml  Sigenot  und  Bggeoliet,  Insu  von 
Schonhutb,     1846      B 

ln.f.i:,    Bonoher.  Geschichte  d    Jesuiten      9  Bde.     1862 
10,546.  Kannegiefser,  Gedichte d.  rroubadouri    2.  voll   18 


J.  Ebner  -ihr  Buchhdl    in  I  Im  : 

10.547.  Werler,  Steck  u.  Lander,  gnifse  illustr.  Heiligen -Le- 
gende.     2.  Aufl.     1859.     1. 

Joh.  Friedr.  Hauschild  in  Frankfurt  a.  M 

10.548.  Ders.,  zur  (iesch.  d.  deutsch,  Mais-  u.  Munzwesens  in 
den  letzten  60  Jahren.     1861.     8. 

Frhr.  v.  Estorff,  k.  niederl   Kammertierr,  in -Nürnberg: 
10   i49    Annalen  der  Braunsrhw.-Lüncb.  Churlande.     1  Jahrg. 
2.  u.  3  Stck.     1787.     8. 

10.550.  Neues  vaierland.  Archiv  etc.;  hrsg.  v.  Spangen  borg, 
I,  1   ...  M1I.   I      1822  n.  25.    8. 

10.551.  Vaterland     Archiv    d     Inst.  Vit.    f.  Medersachscn  ;   hrsg. 

Bronnenberg;  1838;  1   u.  '_'.     1839.  1—4.    8. 

10.552.  Die  Militär-Verfassung  d.  teutsch.  Bundes  etc.  1831.  8. 
Historischer  Verein  für  das  Grofsherzogthum 

Hessen   in   Darmstadt  : 

10.553.  Baur.   hessische  Urkunden  :   Bd.   II,   1.      ImJI.      i 
Dr.  H.  Dürre.  Gymnaaial-Oberlehrer,  in  Braunschweig: 

10.554.  Der*.,  Gesch.  d.Geiehrtenschule  zu  Braunschw.  1861.  4. 
Centralcomite   d.  pfälz.  Industrie-Ausstellung 

in   Kaiserslautern  : 

10.555.  Dass..  Bericht  über  die  pfalz.  Industrie-Ausstellung. 
1861.     8. 

Sattelberger,  Assistent  a.  d.  Gewerbschule  in  Erlangen: 

10.556.  Furienbach,  mannhafter  Kunst-Spiegel.     1663.     2. 

10.557.  Ders.,  architectura  vniversalis.     1635.     2. 

10.558.  Ders.,  balinitro -pyrobolia.     1627.    2. 

10.559.  Ders.,  architectura  civilis,     1628-     2. 

10.560.  Ders.,  architectura  navalis.     1629.    2. 

10.561.  Ders.,   arclntectura   mnrlialis.      1680.     2. 

10.562.  Ders..  architectura  recreationis.     1640.    2. 
Societe  francaise  d'archeologie  etc.  in  Paris ; 

10.563.  Dies.,  bulletin  monumental ;   vol.  27,  nr.  1— 4.  1861.  8. 
Polytechnischer  Verein  in  Wurzburg: 

10.564.  Ders.,   Wochenschrift:   11.   Jahrg.    Nr.   1-13.   1861.  8. 
Historischer  Verein  für  Krain  in  l.aibach  : 

10.565.  Ders..  Miltbeilungen  :    15.  Jahrg.    Jan.  — März.    1861.8. 
K.  A.  Hösterrnann,   k.  pr.   Landgericbtarath ,  in  Saar- 
brücken : 

10.566.  Land-Vergleich  v.  Jahre  1658  iwisch.  d.  Hoch.  Für  tl. 
Hause  zu  Schwartzenberg  U.  der  Herrschaft  Gimborn 
etc.     1730.     2. 

10.567.  Schrockh,  Abbild,  u.  Lebensbeschreib.  Dr.  Marl.  Lu- 
thers.    177;.     8. 

10.568.  Kauth.  Trauer-  u.  Lobrede  auf  Joseph  IL    1790.    8. 

10.569.  Schneider,  Trauerrede  auf  Joseph  II.    1790.   8. 

10.570.  Becker,  Trnuei-  u.  Gedachtnifa-Bede  auf  Joa.II.  1790.8. 

10.571.  Recueil  precieux  de  la  macounerie.    II    P      17S3.   8. 

10.572.  Ortmann,  Mohra,  der  Stammorl  Dr.  Marl.  Luther»  .  t. 
1844.   8. 

10.573.  linde un,  Briefe  von.    an    und    ober  M.  Bons.    1 s. 

10.571     Sebirmer,    Hede    bei    der   Bestattung    von    Fr.    Petersen 

etc.    1859.   8.   3  Expl. 
Ungenannter  in  Nürnberg: 
10.. ".75.  Flemming,  geist    u    weltliche  Poemata     1661     B 
E.  F.  Mooyer  in  Hindi  n 

10.576.  Der-.,   okleveli    ndalökok  Ma|  ig    regibb  torb 
netehez,    1859.    B. 

Frhr.  v.  Soden,  Hajoi  a.  D  .  in  Nürnberg 

10.577.  Ders.,    Kriegs     und    Sittengeschichte    der   Reichsstadt 
Nürnberg  etc.    1.  u    2.  Thl.    1860    61     - 

Hermann  Böhlau,  Verlngshandl.,  in  Weimar 
I"  ,78    "-.leide,     vetcrum    monurnentorum    theotiscorom 
1860    B 
■    Stii  hling,  db    lullet  dei   Ernt  itlnei     1860    B 
C.  L.  Fritzsche,  Buehhdl  .  In  Leipzig: 
10,580.  Jager,  Briefe  u.  Bilder  aus  d.  Grofsherzogthuui  linden 
und  den  i  Bde     i-H     - 


L61 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


168 


L.  A.  Montmorillon'sche  hunsthandl.  in   München  : 

10.581.  Die  Kupferstich- Sammlung    des   Herrn    Jos.    Ign.    Ei- 
ii  iibirl  etc.    1861.    8. 

F.  W.    Bärensprung,    Hofbuchdr.    u.    Verlagsbdi.,    in 
Schwerin  : 

10.582.  Fromm,  Leilfaden  der  Gesch.   Hekleuburgs.    1861.    8. 

10.583.  Schiller,  iuiii  Thier-  n.  Krauterbucbe  des  mecklenbur- 
gischen  Volkes.    1.   Hfl.    1861.     I. 

H.  R.  Sauerländer's  Verlagsbuchhdl.  in  Aarau: 
|n. 584  Dorer-Eglof,  zur  Literatnr  des  Volksliedes.    1860.   8. 
10,58i>.    riauchenstcin,    de    locis    aliquot    Euripidis    Iphigeniae 
Tauricae.    18ü0.    4. 

Otto  Deistung,   Buchhill.,  in  Jena: 
10,580.  Burkhanii.   Correcturen   u.  Zusätze   zu  Quellenschrif- 
len  I ii r  llohrnzollrische  Geschichte.    1861.    8. 

Th.  Chr.  Fr.  Enslin.  Verlagshdl.,  in  Berlin: 
10,587.   Fobj  Ludwig  d.  Fromme  vor  seiner  Thronbest.  1858.  4. 
I(i.:.^s.  hrk.  deutscher  Liederschatz.  I     8.HÄ.  1859-60.  qu. 8. 
in .:,-.<.   Ders.  t'liorgesange  etc.   1.  u.  2.  Hfl.  1860.  qu.  8. 
10,59n.   Ders.,   Weihnachlslieder.     1860.     8. 

10.591.  Thilo,    Luther   od.    Sinn- l.-i    -     I  ->'.l.    8.     • 

Herder'» ihe  Verlagsbdlg.,  in  Freibarg: 

10.592.  Birlinger,  Volksthnmliches  aus  Schwaben.    1 — 3.  Lfg. 
L861.    8. 

Rudolph   Besser,   Verlagshdl.,  in   (iolha  : 

10.593.  Ostertag,  Obersichtl.Gesch.  d.  p  rot  est.  Missionen.  1858.  8. 

G.  Grote'schc  Buchhdl.     C.   Müller)  in  Hamm: 

10.594.  Das    2.">tijahrige    Jubelfest    des    Anfalls    der   Grafschaft 
Mark.     1859.    8. 

H.  Aland's  Buchhdl.  iL.   Morgenstern)  in  Breslau: 

10.595.  Lichtenstein,  Pasilogie  od.  Weltsprache.    1859.    8. 
F.  Tempsky,   Verlagshdl.,  in  Prag: 

10.596.  Palacky,  Geschichte  v.  Böhmen.    I.  Bd.  .'.  AuM.   1860.  8. 
Friedr.  Fieischer,  Verlagsbdi.,  in  Leipzig: 

10.597.  Wohlfarth.  Philipp   Meliinehthon.    1858.    8. 

10.598.  Dederich.    Handbuch    iL   tusch,    des    Mittelalters    u.    d. 

ii*  ii.  in  Zeit.    1.  Thl.    1861.    8. 
F.  A.  Brockhaus,  Buchhdl.,  in  Leipzig: 

10.599.  Kellstab,  Sagen  n.  Erzählungen.    1860.   8. 

10.600.  Straub,  Ulrich  v.  Hatten.    3.  Thl.    1860.    8. 

10.601.  v.  Räumer',  ober  die  geschieht).  Entwicklung  der  Be- 
griffe  von  Recht,   Staat   und   Politik.    3.  Aufl.    1861.    8. 

Ein  Ungenannter  in  Hflm  Ben 

10.602.  Schnizlein,    .1     Scharlachllebci  .    seine  (ieschichte,   Er- 
kenntnj.fi  n.  Heilung.    1859.    8. 

10.603.  iVagler,  die  HonogTammislen  etc.    I.  n.  2.  Bd.    1858 
bis  60.    9 

M.  Du  Mont-  Schauberg'sehe  Buchh.  in  Köln: 

10.604.  Holler  r.  Konigswinter,  Lorelei.    2.  Aufl.    1857.   8. 
10,605     Ennen   ".   Kik'rl/.    Otiellcn    zur  Geschichte  der  Stadt 

Köln.    l.  Bd.    1860     B. 
16    Organ    Ifli    christl,   Kunst.    Jahrg.  1856.     .Nr.    1—10. 
1857,  Nr.  19.    1858,  Nr.  Im.    1861,  .Nr.  7  ii.  8.   4. 
Vandenhoeck  &  Ruprecht's  Verlagshdl.  in  Gottingen: 
1 7.   Unger,    Gesch.  d.  Offentl.   Hechts   in  den  Landen  zwi- 
schen iNiederrhein  und  Niederelbe.    1839.   8. 
10,608  Eichborn,    deutsche    Staats-    u.  Rechtsgeschichte.    5. 
\u  g.    1  Thle,    17::     II.    B. 

10.609.  Holler,   geschichle   und  rystem    der  altdeutschen  reli- 
gjon,    1844     - 

10.610.  Unger,    Gesch.  d.  deutsch.  Landstande.     1.   n.  2    Thl. 
1844     - 

10.611.  AI" -I .  d,    Untergang  d    Longobardenreicb.es  In  Italien. 
I-    i 

10.612.  Schmidt,  bibliothecs  histor.-geograph.  8.  Jahrg.  1860.8. 
Theobald  Grieben,  VerlgshdL,  In  Berlin 

10,618    v.  B<  k,  i  aWersal  Umanai  l.     1861 
10,614.  Gnilmard,  Geschichte  d.  Ornamentik.    2. 


Kogler'sehe  Bui'hhill.  in  Siegen  : 

10.615.  Gerlner,  Sage  u.  Gesch.  d.  Siegerlandes.    1855.    8. 
v.  Hoiningen    gen.  Huene,    kr.    pr.  Bergmeisier,   in 

Siegen 

10.616.  Person,  quotid.  Hartis  Labores,    1683  ff.    qu.  2. 
10.G17.   Homann,  Atlas  Silesiae.   1750.    gr.  2. 

Dr.  Anton  Birlinger  in  Sanigau: 
10,(518.  Horber  Kelormalion    v.    J.    1607.     N.  Pap.  Abschr.    4. 
10,010.  Württemberg.    Handwerksordmmgcn.     X.  XV.    XXIII, 
WIV.  XXVII,  XXXV,  XXXVI,  XXXVIII,  XL     XLIl.  8. 
10,620.  Das  Hexenwesen   im  Fürslenth.  Neifse    etc.     183G.    8. 
KUI21.    \us/ug  aus  d.   Saulgauer  Pfarrchronik.    1851.    8. 
10,622.  Knapp,  Luitbertns,  eine  oberschwSb.  Legende.    8. 
Iii.i;:.'.'!.    \hbildung    des    Miirianischen  Gnaden-Bilds  auf  d.   Kog- 
genacker  zu  Flochberg.    8. 
Andr.  Dederich,  Oberlehrer  am  Gymnas.  zu  Emmerich: 
ln.i.24.   Ders.,    Beilrage    zur    ältesten    Gesch.    des    clevischen 
Landes.     1860.     4.     Prgr. 
Redaction  der  numismat.  Zeitung  in  Weiisensee 

10.625.  Dies.,  numismat.  Zeitung.    28.  Jahrg.    1—  6.    1861.    4. 
Wetterauer  Gesellschaft  f.  d.  gesammte  Natur- 
kunde  in   Hanau  : 

10.626.  Jahresber.  f.  1858/59  u.  1859/60.    8. 
Alterthums-Verein  in  Wien: 

10.627.  Ders.,  Berichte  u.   Hittheilnngen.    Bd.  II,  2.    1860.    4. 
Geschicht-Verein  für  Kärnten  in  Klagenfurt: 

10.628.  Ders..    Archiv.    5.  Jahrg.    1860.    8. 
Museum  Francisco-Carolinum,   in  Linz: 

10.629.  20.  Bericht:  nebst   15.  Lfg.  d.   Beitr.    1860.    8. 
Brodtmann'sche  Buchhdl.   (Chr.  Fr.  StOtzner)    in  Schaff- 

hausen  : 
Itl.lI.'IO.    Haider,   histor.    Beschr.   d.   Wunot.    3.  Aufl.    1859.    8. 
Fr.  Heerdegen,    Intiquarhdl.  (Fr.  Schreiber)  In  Ndrnb.: 

10.631.  Schilling,  cathol.  Todten-Gerist.    1668.    B. 

10.632.  Dobel,  Atlas  ob.  d.  evang.  Kirche  Baierns  1825.  2.  [Def.j 
Se.  Erl.    Graf  Botho   v.  Stolberg    in  Wernigerode: 

inj'..'!.'!.   Zeitfiiehs.  Stolberg.  Kirchen-  u.  Stadt  -Historie.    1717.    I. 
10,634    Delius,  Beitrage  zur  Gesch.  deutsch.  Gebiete  n.  ihrer 

Beherrscher.  Bd.  I  u.  II.  1.  1818  U.  17.  8. 
10,635.  Förstemann,  monum.  rer.  llleldens.  l.H4;|.  4. 
10,63tj.  Ders.,  addilanieuta  a.l   monum.  rer.  Ilfeld.     1853.    8. 

10.637.  Chronol.  Verzeichn,  der  im  lirall.  Stolberg.  Archiv  zu 
Wernigerode  aufbewahrten  l'rkunden  v.  877  I "u N I. 
1809.     2.     Ildschr. 

Dr.  Adelb.  v.  Keller,  Dnir.-Prof.,  in  Tübingen  : 

10.638.  Altdeutsche  Gedichte:  hrsg.  v.  A.  > .  h.il.r    3.  1861.  8. 
Dr.  J.  Kolatschek,  Pfarrer,  inWr.-Neustadt-Neunkirchen: 

10.639.  Hers.,   die    Sendung   e.    evang.    Predigers    etc.     l.stj]      S. 

10.640.  Ders.,  die    Auferstehung  des  Heim  etc.    1861      8, 
Histor.  Verein  für  das  wirt.  Franken  in  Mergcnt- 

heim . 

10.641.  Ders.,   wirlcmb.  Kranken.   Zcilsrhr.   Bd.   V.   2.   1860.  8. 
Dr.  Hyacinth  Holland,  in  Manchen: 

L0.642.  Holland,  Predigten  etc.     2  Thle.     1788.    8. 

10.643.  (Hippel),  Dbei  die  Ehe.     I.    UM.     i  ~,'M      s. 

10.644.  Kerner,  Gesch.  d    Tb.  [gn.  Hartin  etc.     1835.     8. 

10.645.  Lulterbeck,  Bbei  die  Nothwendigkeil  einer  Wiederge- 
burl der  Philologie.     1 847.    8. 

10.646.  Bube,  Romanzen  u.  Bailaden.    2,  Ann      1868.    8. 

10.647.  Hers..  Naturbilder.     2.  Aufl.     L86fl      B. 

v.  Kretschmann,  k.  b.  Generalmajor,  in  München: 
lo.tils    her    LandschiifTi  iibei      rnd    Vnnderbalb    Gebirgi    all 
gem.   wind  generalis  Gravamina.     1620.    2.     Ildschr. 
Albert  v.  Hirsch  In  HOncben  : 
10  649.  Bibiia  (latina).     1 187.    2. 

G.  C    Mezgor,  l,    Studienrektor,  in  Augsburg  : 
10,660    Den     Besen    d.  vereinigt,  k    Kreis    u.  Stadt-Biblioth 
in    Augsburg,     1842.     s 


llüt 


Anzeiger  fur  Kumlo  der  deutschen  Vorzeil 


170 


Albr.  Heinrich  u.  Erh.  Bauer  in  Hof: 

10.651.  Dies.,   Gewerbe-F'estzuir  z.  Frier  d.  öOjfthr.  Jubiläums 
il.  Verein,  der  Sladl   Hol  in.  d.  Krone  Bayern.     2. 

K.  böhm.  Museum  [arcbflolog.  Section)  in  Prag: 

10.652.  Da«.,  PamÄlky;  dflnIV.,  oddeleni  2.  sesit  1.  1861.  4. 
Edm.  Heusinger  v.  Waldegg,  Ingen,  u.  Fabrikbes., 

in  Bomburg  : 

10.653.  De».,    Sammlung  v.   Urkunden    Ober    d.   Familie   Heu 
singer  v.  Waldegg.  Nr.   1  —  5.  1860.  4. 

Dr.  C.  Ulimann.  Prälat,  in  Carlsruhe: 
10,654-  Dera.,   ein    eeistl.   Lied  Friedrichs  III.    des  Frommen, 
hurl.  v.  d.  Pfalz.     8.     Sonderabzug. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthurns- 
samniiung. 

Rothenberger  in  Gielsen  : 

3633.  Kleiner  altgermanischer  Stcinkeil. 
Reuder,  k.  Gerichtsassessor,  in  llollfeld: 

3634.  Sächsische  Silbermünze  v.  1584. 

F.    C.   Meyer,   l'rnf.   an   der   Kunstschule   zu  Nürnberg: 

3635.  Glaapaste  mit  den  eingeschnittenen  Wappen  der  Schlüs- 
selfelder u.   Pfinzing,   u.  9  Nürnb.  Kreuzer  v.  18.  Jhdt. 

A.  Stark,   k.  b.  Artill.-Oberlieutn.,  in  Nürnberg: 

3636.  8  photogr.  Aufnahmen  aus  der  Karthause  zu  Nürnberg. 
J.  Frhr.  v.  Aufsefs,  k.  b.  Lieutenant,  in  Zweibrücken: 

3637.  Elfenbeinerne  Sonnenuhr  v.  16.  Jhdt. 

Frhrl.  v.  Schaumberg'sche  Erben  in  Kleinzicgenfeld : 

3638.  Schaafhulkarte   von   Kleinzicgenfeld,   Fdrzchn.  v.    1693. 
Ungenannter  in  Nürnberg: 

3639.  Ansicht    von    Ofen    wahrend    der    Belagerung    v.    1598, 
Bdg.   von   Ahasv.   Hornberger. 

3640.  2  Kupferstiche    von  V.  Solis,   B.  267  u.  269,    und   ein 
Concert,  Kpfstch.  v.  .1.  ('.  K. 

3641.  2  Zeichnung,  nach  dem  Burggrafenfenster  zu  Nürnberg. 
Cramer,   Pfarrer  u.   Senior,   in   Hilpoltstein  : 

3642.  19  Holzschnitte  aus  Druckwerken  des  16.  Jhdts. 
R.   Mauke,   Direktor  d.   Madcheninstiluls  in  Schleiz  : 

3643.  5  Lack-  und  Papiersiegel  v.  14.,  17.  u.  19.  Jhdt. 
Frhr.  C.  v.  Estorff  in  Nürnberg: 

3644.  liurhereinband   v.    16.  Jhdt. 

3645.  Zwei  Kupferstiche  v.  17.  Jhdt. 

Se.  Erl.  Ludwig  Graf  u.  Herr  zu  Pappenheim  : 

3646.  Verzierter  Zinnteller   v.   16.  Jlult. 

Elias  Cleric,  Kaufmann,  in  llildburghausen  : 

3647.  Frankfurter   Turnose. 

Remig,  k.  b.  Hauptmann,  in  Nürnberg: 

3648.  Sachs.    Silbermünze    v.    1555    u.   Tiroler  Kupferkreuzer 
v.  1809. 

J.  Engert.  Gypaformator,  in  Fürth: 
3649-51.    8  Kupierstiche  v.  16.  u.  17.  Jhdt.,  Porträte  u.dgl. 

Ungenannter  in  Nürnberg: 
3652—54.    5  Prestel'sche  Copiecn  nach  Ilandzeichn.  v.  A.  Dürer. 

3655.  Maria  m.  d.  Kinde,  Kpfstch.  nach  Holbein  v.  C.  Agricola. 

3656.  St.  Georg.  Bdg.  von  W.  Bollar  nach  Dürer,  Copie. 
Dr.  A.   Andresen,  (nnserv.  am  german.  Museum  : 

8667.    X  Kupferstiche   nach   Kembrnndt,   Rubens,    Wouvcrmans 
und   Teniers. 
Monath   in   Nürnberg: 

3658.    Drei  phologr.  Ansichtei ■  Marienburg. 

F.  Adler,  Baumeister,  aus  Berlin: 
8659.    Zeichnung  eines   Grabsteins   des   Grafen   Heinrich   von 
Lüchow  v.  18.  Jhdt. 


Karl  Forster,  Fabrikbesitzer,  in  Augsburg: 

3660.  Portrai.  Photographie  v.  J    Albert. 

Dr.  Ernst  Förster  in  München: 

3661.  Gjpsabgufs  eine»   Kasteheni  von  Elfenbein,  v.  14.  Jhdt. 

Karl  Willer,  Uhrmacher,  in  Langcnzenn  : 

3662.  Drei  Bleimedaillen  v.  17.  u.   ls.  Jhdl. 

3663.  Vexierschlofs  v.   17.  Jhdt. 

Fr.  Heerdegen,  Antiquarh.  (Fr.  Schreiber),  in  Nürnberg: 

3664.  Verzeichnis   der  Gerichtstage  des  ks.  Landgerichts  N um 
berg.  1719. 

Albert  von  Hirsch  in  München : 

3665.  Emaillirte  Gürtelschnalle  v.  II.  Jhdt. 

3666.  Theil   eines   Beschlages   v.    12.  Jhdt. 

3667.  Ring  v.  16.  ihdt. 

3668.  Halbe  Broncefigur  v.  17.  Jhdt. 

3669.  Drei  Stück  Kleiderhaken  v.   17.  Jhdt. 
.1670.    Feldflasche  v.  16.  Jhdt. 

3671.  Gabel   in   Stahlfutteral   v.   17.   Jhdt. 

3672.  Schlüssel  und  Messingzierat  v.   18.  Jhdt. 

3673.  Einschlagmesser  v.   17.  Jhdt. 

3674.  Zwei  Holzschnitzereien  v.  17.  Jhdt. 

3675.  Spitzenhaube  v.    17.   Jhdt. 

3676.  F'riedrich  d.  Gr.  zu  Pferde,    Eisengufs  v.  19.  Jhdt. 
Ph.  Morgenstern,   Handelsschüler,  in  Fürth: 

3677.  Böhmischer   Groschen   v.   Ladislaus   II. 
Borger  in  Harktsteft: 

.'1678.    Pfennig  des   Bisch.   Gerhard   v.  Würzburg,    14.  Jhdt. 
Fr.  Reichard,  Maler  u.  Gemfilderestaurat.,  in  Mönchen: 

3679.  Verziertes   Kästchen   v.  Anf.  d.   15.  Jhdts. 

3680.  Geschnitzter  Thonleuchter  v.  12.  Jhdt. 

J.  Eberhardt,  Inspektor  am  german.  Museum: 

3681.  25  Porträte  in  Kpfstch.  v.  17.  Jhdl. 

Se.  Erl.  Graf  Botho  v.  Stolberg  in  Wernigerode: 

3682.  Pfälzischer   Dukaten   v.    II.   Jhdt. 

v.  Kraatz-Koschlau,  k.  pr.  Lieutenant,  in  Woldenberg  : 

3683.  Rechenpfennig  v.  18.  Jhdt. 

36S1.     -1    l.ackalidriickc    des    angebt.    Siegels   der   Aebtissin    Si- 
donia  von  Borck. 

Joh.  Bauer,  Chemiker,  in  Essek  (Slavonien): 
3685.    Drei  röm.  Kupfermünzen. 

Fr.  Schmidt,  k.  Studienlehrer,  in  Schweinfurt: 
:\{>i\.    21  Siegelabdrücke  und  Wappi  u. 

C.  W.   Neumann.   k.  h.Oblt.  u.  Plalzadjut.,  in  Kegensb.: 

3687.  2  Porträte  in  Schwank unsl  v.  18.  Jhdt. 

3688.  3  Confectstflckchen  mit  Wappen  des  16.  Jhdts. 

3689.  11  l.aekalidrucke  von  alteren  und  neueren  Siegelstöcken. 
Thaler,  Auclionalor,  m  Begensburg  : 

3690.  Damenliretlslein    von    llorn    v.   9.-    10.   Jlidt. 

Kempf,  Schlosserineister,  in  Begensburg: 

3691.  Prefsstock  von  Hessing  i     L8.  Jhdt. 
Primbs,    Privatier,   in   Begensburg: 

3692.  Abdruck  eines  Siegelt  und  einet   Medaille   v.    16.  Jhdt. 
J.  Hühner.  Prof.  a.  d.    Akademie  in  Dresden: 

8698.     7    Holsichn.   U.  Steindrucke   nach    Werken    dei    Hrn.    Gfl 

■chenkgebers. 

3694.     Entwurf  des  l.iitherdeiikmals   zu   Worms    v.  E.  Kielschel. 

Holzachn.  v.  II.  Bürkner. 
Marie  Rethel.  geh    Grahl,  In  Dresden: 
1695    Allegorie  inl  Krankb.  u.  Arznei,  \.  v  Rethel,  Boluchn. 
Dr.  O    Büchner,  Gymnasiallehrer,  In  Glefsen: 

8696.  ■'!  Lackabdrücke  tniltelalt  Siegelstocke. 

8697.  I  Groschen  »om   17.  Jh.lt. 
8698    Sporn  rom  18.  Jhdt. 


Vnzeiffer  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


172 


Chronik  der  historischen  Vereine. 


JabrbUcber  für  die  Landeskunde  der  H  tr  r  z  <>  u- 
1 1.  ii  in  e  r  Schleswig,  Holstein  u.  Lauenburg,  herausg. 
Min  der  S.-H.-L,  Gesellschaft  für  vaterlandische  Geschichte, 
redigirl   von    Th.  Lehmann    u,   Dr.   Handelmann.     Bd.   II,   2. 

Beitrage    zur    friesischen    Geschichle.    von    ('.   1'.   Hansen 

hui  Sylt.    I     Zur  Geschichte   der  Halbinsel  llornum   auf  S >  1 1 . 

Die  ritterschaflliche  Familie  Blome  im  Hittelalter.    Ein  ge 

schichtlicher  Beitrag    von  Rudolf  Brinkmann,   Oberapp.-Bath 

a.   Ii    in   Kiel.    -  Georg  Lock;    vom  Advok.  Raabe  in  Itzehoe. 

—  Zur  Geschichte  der  II«  zenprozesse  in  Schleswig  u.  Hol- 
stein; von  Hr.  phil.  Chr.  Jessen.  —  Verbrennung  der  Zaube- 
rinnen  in  Heiligenhofen.  Aach  urschriftlichen  AKien  aus  den 
Jahren  1578,  1581  u.  1583  mitgelh.  von  Rud.  Brinkmann.  — 
l  i  .Ii-  Aller  der  Stadt  Kiel:  von  J.  C.  Bavit.  —  Kleine 
Mitihcilungcn  :  Sachsenrecht  im  llerzogthnm  Schleswig;  von 
Dr.  |iir.  Ernst  Friedlieb.  —  Relation  des  Amtmanns  llundert- 
niark  ulier  das  Amt  Tremsbüttel,  und  wie  es  damit  beschaf- 
fen: l.V.in,  »itgeth.  aus  der  Hamburger  Commerz-Bibliothek 
von  J  v.  Schröder.  —  Ana  dem  allonaischen  Gerichtsprotokoll; 

gl    Ii.    von    Herrn    Boekeliuann    aul     Rcthwischböhe.    —    Aus 

der  Chronik  von  Colmar.  Hatlen-Ordnung  der  Messingmühle 
zu    llollcnklinkcn,    angestellt    durch     Isaah    Soldeneven    den 

I.  Vug.  1594.  lus  der  hamb.  Conamerz-Bibliolhek  mitgetb. 
von  J.  \  Schröder.  Briefe  des  Lübecker  Raths  an  den  Kie- 
ler Ralh  aus  den  Jahren  1469  bis  1472.  Nach  den  Originalen 
im    Kieler   Stadtarchive   milgeth.    von    E.    Strindorff.    —   Zur 

fliehte  d.  .Iahrcs*1848.  —  Ueber  den  Alterthumsfund  im 
ergei  Hooi   bei  Suder-Brarup.        Das  Güterrecht  der  Ehe- 
galten im  Gebiet    des  jütsehen    Lovs.     Von   Dr.  C.  L.  E.  von 
Mi  in  um.  Präsidenten  des  scbleswig'schen  App.-Gerichts.     Ko- 
penhagen    1857.     Milgeth.   von   Dr.   Friedlieb.  —  Dingswiedc 
die   VerschOtung    eine     Steinbi  rger  Allmannsgrundes    an 
Harqaardsen.    24.  Apr.    1554.    —     Zur   Kultur-  und   Sitlen- 
kunde  der   Bewohner  des    Amts  Rendsburg    im  Anfang  dieses 
Jabrh. 

Bnd  II         1859.    Ansichten  Ober  den  Entwickelungsgang 
der  inneren   \  erfa  rang  dei   Herzogtboms  Schleswig,  mii  be- 
erer Berücksichtigung   des   Amts    Hadersleben;    von  (Mio 
K        Beamten  a.  lt.         Die  Kirchen   der    Herzogtümer  Hol- 
stein und  Lauenburg    in   kunstgeschichtl    Hinsicht    untersucht. 

II.  Pro.  ;.  Von  I  I.  Hilde  in  Lübeck.  Hil  1 
Steindaucklafel.    Kirim-  Hillheilungen:  Was  stellt  das  alte  In 

■!■  n-    voi  '     v,,n  Prof.  Kolstei    in   Heldorf.  — 

Die  Gilde    unsrrei    lieben    Fi in    in  Itzehoi     im    16.   Jahrb. 

M    jeth.  von  J.  \.  Schröder.  -     Uebersicbl  0b<  i  die  BevOlki 

rungsverhallnisse  dei   Herzogthtlmei  Schleswig      Holstein  und 

iburg  im  Laufe    dei    19    lahrfa     (.Si  blufs.  i    Hitgi  th     i  on 

jui    Harten  Zw  Kunde  vaterländischer  Ulerthflmer. 

Drei  Hitlhellungen  von  E   Kindl  zu  Hockholi  bei  Eckernforde. 

—  Ein  Schleswig  II  -  Idtebuch,  Dai 
Vogdemannen-Stipendium  auf  dei  Univet  itai  Löwen;  mitgelh. 
von  w    Dobrsst                                        im     und  Ausfuhr  im 


Jahr  1857  etc.  —  Die  neue  Gcneralkarte  von  Schleswig, 
Holstein  und  Lauenburg  von  Hauptm.  F.  Geerz  in  Berlin.  — 
Anzeige  der  bisher  von  der  S.-Il.  I  Gesellschaft  für  Vater- 
land. Geschiebte  herausgeg.  Schriften  eic 

Bnd.  III,  1  u.  2.  1860.  Wiche  Peters,  ein  berüchtigter 
Landesfeind  seines  Vaterlandes  Ditmarsrhen :  von  Rud.  Brink- 
mann. Die  Auslegung  des  Amtes  Segeberg  im  Jahre  LI 
mitgeth.  von  .1.  ('.  Bavit.  —  Bruch  eines  eidesstattlichen  Ge- 
löbnisses der  Besserung  von  dem  Ralh  zu  Heiligenhafen •,  im 
Jahre  1691  mit  dem  Tode  bestraft;  aus  ursprunglichen  Aklen- 
Btücken  von  Rud.  Brinkmann.  —  Die  Kloster  Dilmarsrhi  ns 
von  W.  H.  Kolsler.  —  Die  Erbauung  eines  Hochgerichts  (Ju- 
stiz) zu  Polilz  im  Jahn-  lTT.'i;  von  Advok.  11.  Reiche  in  Kiel. 
Die  Geschichte  der  Ditmarsischen  Geschlei  ihter  Verfassung;  von 
K.  W.  Nitzsch.  —  Die  Verbindung  der  deutschen  llerzogthu- 
mer  und  das  Eiderdanenthuin.  —  Ueber  einige  alte  Spiele  u. 
ihre  ursprüngliche  Bedeutung.  —  Die  Pferdeköpfe  auf  den 
Bauerhauscrn,  besonders  in  Norddeutschland;  von  Prof.  Chr. 
Petersen  in  Hamburg.  —  Kleine  Hiltheilungen  (1—15). 

Archiv  für  Frankfurts  Geschichte  und  Kunst.  — 
Neue  Folge.  Herausgegeben  von  dem  Vereine  filr  Geschichte 
und  Alterlhumskunde  zu  Frankfurt  a  H.  Erster  Band.  Hit 
Abbildungen.    1860.    [Im  Selbstverlage  des  Vereins.) 

Vorwort.  Zur  Urgeschichte  des  Rhein-  und  Hainlandes, 
von   Prof.   Dr.  .1.   Becker.  Der     Kniscrpalast   Salz    in   Kran- 

ken, von  Dr.  Benkard.  —  Ueber  die  Zeil  der  Entstehung  von 
Frankfurt  a/M.,  von  Prof.  Dr.  ü  I.  Kriegk.  —  Die  Entstehung 
der  Salvalor-Kirchc  zu  Frankfurt  a  H.,  von  den».  —  Frank- 
furt als  Wahlstailt  der  deutschen  Könige  und  die  ßartholo- 
mauskirche,  von  Sen.  Dr.  Usener.  —  Uclier  die  Verfassungs- 
Geschichte  der  deutschen  Si;nl|r.  von  Hr.  I..  II.  Eulcr.  —  Der 
Vogl  und  Schnltheifs  zu  Wezlar:  ein  Beitrag  zur  sladlischen 
VerfasSUDgSgeschichte ,  von   dems.  .Niederlage    der    Bürget 

von  Frankfurt  vor  (ronenberp  I  iS'.l,  von  Hr  Roiner-Buchnei 
(mit  urkundl,  Beilagen  und  einer  Abbildung  der  Stadt).  — 
Die  Ermordung  des  Hersogs  Friedrich  von  Braunschweig  im 
Jahre   110(1:    von    dems.   —     M.   Johannes  Cnipius   Andmnicus, 

Schulmeister  zu  den  Barfüssern,  1650  I  i62,  von  Dr.  iheol. 
G.  E.  Steitz.  (iScbst  ungedruckten  Briefen  Helanchlbons ,  Bu 
cers,  Cnipius  u.  a.)  —  Frankfurt  um  die  Hitle  des  BOjanr. 
Krieges,  von  Prof.  Dr.  ('<.  I..  Kriegk.  Die  filteren  Grund- 
risse  und  Ansichten  dei  Stadt  Frankfurt  a  H.;  von  C.  Th.  Reif- 
fenstein  (mil  einer  Tafel  Abbildungen).  —  Das  alte  Judenbad 
in   Frankfurt;   von   Dr.  I..   II.   Euler.   —    Ueber  Frankfurter  Tnr- 

i n.   von   Dr.   F.  A.  Finger.  Ein    Schneidergebot;    von 

Di    Karl  Oppel.        Die   von  Uflenbach'schen    Hanuscripte   aul 
der  Stadtbibliothek  zu  Frankfurt  s  H. ,  zusammengestellt  von 
Ernst  Kelchner.        Verzeichnifa    der   Hausernamen   in  Frank 
fürt  und  Sachsenhnusen,  von  i     Th.  ReilTenstein. 

Hiltheilungen    an    die.    Hitgliedei      des    Vereins 

für  Geschichte  und  Alterlhumskunde  in  Frankfurt 
a  M     N.    i     Nov.  1860 


Anzeiger  lur  Winnie  der  deutschen  Vorzeit. 


Chronik  des  Vereins.  Thatigkeit  des  Aiissi -hu.-ses.  Samm- 
lungen. Neueste  Frankfurier  geschichtliche  Literatur.  Miscel- 
len.  Ueber  zwei  unedierle  römische  Inschriften  aus  Binger- 
bruck.  rnilgelh.  von  Prof.  Dr.  Becker.  —  Aktenstücke  über  den 
Ueberhill  von  Kraiiklurt  durch  die  Franzosen  am  J.Jan.  1759] 
rnilgelh.  vnn  Ur.  Wilh.  Stricker.  —  Zur  beschichte  der  königl. 
Voglei  und  der  Domprobstci- Vogtei  in  Frankfurt,  von  Ur. 
L.  II.  Euler.  —  Die  Dinghofe  (Anzeige  der  Alterlhumer  des 
deutschen  Reichs  und  Rechts  von  Dr.  Zupll),  von  denis.  — 
Das  Weislhum  des  Frohnhofs  zu  Frankfurt,  von  denn.  —  Der 
Ralli  der  IJ3  zu  Frankfurt,  von  l'rof.  Dr.  Kriegk.  —  Bruch- 
stücke aus  dem  1.  u.  3.  Buche  des  Passionais,  von  Dr.  Roth, 
Kleine  Miltheilungen  von  Dr.  Euler.  —  Des  Canonicus  Bal- 
demar  von  I'elerweil  Beschreibung  der  k.  k.  Stadl  Frank- 
furt a  M.  aus  dem  14.  Jahrh.  Urschrift  mit  Ueberset/.ung  u. 
Anmerkung  von   denu. 

\  e  uj  ah  rs-BI  alt,  den  Mitgliedern  des  Vereins  für  Ge- 
schichte und  Alterthumskunde  zu  Frankfurt  a  M.,  dargebracht 
am   1.  Jan.   1861.    Frankfurt   a  H. 

Die  Helanchthons -  und  Lulhersherbergen  zu  Frankfurt 
a  M.  Clanfl  Brommen  Haus,  Lisa's  von  Kuckingen  Haus,  Wolf 
Patente'«  Haus.  Ein  Untersuchung  zur  topographischen  Ge- 
schichte der  allen  Reichsstadt  mit  urkundlichen  Beilagen  und 
einem  Excurs  Ober  die  chronologische  Reihenfolge  der  W'orm- 
ser  Reichstagsverhandlungen  in  Luthers  Sache,  v.  Georg  Ed. 
Stcitz,  Ur.  der  Theol.    Mit  der  Abbildung  eines  noch  erhalte- 


nen Zimmers  in  Clans  Brommen  Hans.     Frankfurt,    1861.    Im 

Selbstverläge  des  Verein-      1.     VIII  u.  65  Sin. 

Archiv  d  e  5  historischen  Vereins  von  Unter- 
franken  und  Aschaffenburg.  XV.  Bd.,  .'.  u,  3.  lieft. 
Würzburg  1861. 

Historische  Darstellung  des  Stilles  St.  Burkard  zu  Wflrz- 
burg.  Von  Michael  Wieland,  Lokalkaplan.  Zweite  Abtlu  i- 
lung:  Das  Ritterstifl  St.  Burkard.  Adalbero  und  das  Bisthum 
Warzburg  zu  seiner  Zeil  (1045—1090).  Von  Fr.  Emmert.  — 
Aklenstucke  zur  Baugeschichte  der  Marien-  oder  Ritter  apelle 
zu  llalsliirt.  Nachträglich  zu  dem  im  Archive  des  histor. 
Vereins  von  Unterfranken  und  Aschaffenburg  XV.  ]  erschie 
nt inen  Aufsalze,  mitgeth.  von  N.  Reinjnger,  Domvikar  zu 
Wurzburg.  —  Die  Bedeutung  der  Weisthumer  für  Geschichte 
und  Reclitsallertliiiiner ,  als  Einführungsnotiz  unterlrankischer 
Weisthflmer.  Von  Dr.  Kittel.  —  Der  Burgfriede  zu  Reusen- 
berg vom  Jahre  1335,  rnilgelh.  von  Frhr.  Julius  Hans  V.  Thun- 
gen.  —  Vermischte  historische  Notizen  ober  den  Landgerichts- 
bezirk  Eltmann;  von  Dr.  Schneider  in  Eltmann.  —  Zella  un- 
ter Fischberg,  Nonnenkloster  und  Propstei  Würzburger  Die 
zese.  Von  Wilh.  Rein.  —  Die  altere  Geschichte  von  Ro- 
kingen.  Von  II.  Bauer,  Dekan,  in  Künzelsau.  -  Einige  Be- 
merkungen zu  dem  Nckrnlogien- Fragment,  mitgelh.  in  \l\. 
1,  S.  131  iL;  von  l  F.  Hooyer  in  Minden.  —  Die  Trnchsesse 
von   Bnldersheiin:   von   II.   Bauer.   Dekan.      II.   Artikel. 


\  a  e  h  r  i  c  li  I  e  n. 


Literatur. 

Neu    erschienene  Werke. 

b'.'J)  Handbuch  der  Kunstgeschichte  von  Franz  Kug- 
le r.  Dritte,  ganzlich  umgearbeitete  Auflage.  Zweiter 
Band.  Mit  zahlreichen  Illustrationen.  Stuttgart  ,  Ver- 
lag von  Ebner  u.  Seubert.  1859.  8.  930  Stn. 
64)  Geschichte  der  Baukunst  von  Franz  hu  gl  er. 
Mit  Illustrationen  und  andern  artistischen  Beilagen.  Drit- 
ter Band.  Stuttgart,  Verlag  von  FJbner  u.  Seubert.  18  '' 
8.    588  Stn. 

Beide   Werke,    deren    erste  Bande    wir  bereits  in  diesen 
Blattern  besprochen  haben,    sind    nach  dem  Tode  des  Verfas- 
sers  vollendet  herausgekommen;  doch,  wie  ersichtlich,  nach 
einem  so  ausgearbeiteten  Hanuscripl  abgedruckt,  dafi  det  Vei 
ewigte,    wenn   er    selbst    die   Vrillendiing    des   Druckes    erlebt 

baue,  schwerlich  bedeutende  tenderungen  wurde  vorgenon 
men  haben.  Das  letztere  Werk  schliefst  mit  der  Geschichte 
der  gothischen  Banknnst.  Doch  beabsichtigt  die  Verlagshand- 
long,  durch  geeignete  Hand  die  ipitere  Zeit,  die  Geschichte 
dei  „Renaissance*1,  bearbeiten  und  als  Bchlnfs  dem  Buche  az> 
fagen  in  lassen.    Im  erstgenannten  Werke  fehlt  Bur  eine  neue 


Bearbeitung  der  Kunstbestrebungen   der  Gegenwart,   die   indefs 

weniger   vennii.-t   werden  dürfte,   da   <\:<-  Material  bereits  in 
den    früheren    Ausgaben   zusammengestellt   ist,  jeder    Kunst- 
sinnige aber  sein  Unheil    am  liebsten   durch  das   Fortschrei 
ten  der  Kunst   selbst   weiterbilden    lani.     Eher   wäre    zn   be- 
dauern, dafa  Kuglet  die  im  Vorwort  zur  Geschichte  dei   Ben 
kunst  versprochenen  Nachtrage  und   Ergänzungen  nicht  mehr 
hat  liefern  können,  da  ohne  Zweifel  einige  Unzulänglichkei- 
ten, wie  sie  /.  B,  in  der  Kunstgeschichte  anl  S.7S8  in  Bezug 
mif  zwei   der  bedeutendsten  Durer'schen  Gemälde   stehet 
blieben  sind,  ausgemerzt  sein  worden.    Doch  sind  auch  solche 
Einzelheiten  nicht  zu  hoch  in  einem  Buche  anzuschlagen,  des 
sen  Hanptabsichl  nnd  Hauptverdiensl  Bewilligung  und  Inord 

nung   des    iiberreiehen    Hateiiall     ist,    und    >] ji -    darin    llngSl   -•  I s 

epochemachend  anerkannt  worden. 

65)  Collectiondi  rigu  rinei  en  irgili  dei  epoque 
Gallo  Ro  in  sine,  a  vei  lei  noms  des  cdt  n  tnislei 
qui   les  onl  exäi  u lies,  recueillies,   dessiui 

crites  pat  E d I  Tudot,  peintre,  dit  I 

li-.  Rolin  editeur,  rue  \  h  iennt  ■   1859      I 

Bin  -ehr  merkwürdiger  Fund  aus  . i •  ■   Nihi    von  Nouiliri 


L75 


Anzeiger   für   Kunde   der  deutschen    Vorzeit 


IT». 


wird  liier  in  eingehender  Weise  und  mit  grofsei  Sachkennt- 
nis besprochen.  Stilgetreue  Abbildungen  hissen  den  hunsl- 
und  Kullurforscbei  noch  mehr  crralhen,  als  selbst  im  Texte 
gesagt  i-t.  Das  Werk  erschein)  in  sehr  schon  ausgestatteten 
Lieferungen. 

66)  Kcvue  Generale  de  I 'Archi tecture  ei  des  Tra- 
vaux  Publics.  Journal  des  Architcctcs,  des  Archc'o- 
logues.   des  liiL'enn  ur»   et   des  Eutrepreneurs,  public  sous 

la    direclion    di i   Fondateur    et   Proprictaire    M     I   i 

sar  Daly.  Archilecle  etc.  I'aris.  lSljll.  21.  annee.  I\'n- 
mero  1  —  8.  gr.  4.  Mit  Stahlstichen,  Holzschnitten  und 
Farbdrucken. 

In  die  Bekauntaehafl  dieses  ausgezeichneten  Werkes,  dem 

wir  in  Deutschland  wenige  Zeitachriflen  an  die  Seile  zusetzen 
haben,  und  das  sich  in  seinen  zwanzig  vorhergegangenen 
Jahrgängen  in  den  betreffenden  Kreisen  hinreichend  eingebür- 
gert hat,  dürfen  wir  wol  nicht  mehr  erst  einzuführen  su- 
chen.   Auch  der  vorliegende  Jahrgang  bietet  den  gewohnten 

Keichlhum  i\r>  interessantesten  Stoffes.  Den  Hauptinhalt  die- 
let Bandes  bilden   M ites  Knideckungen  in    legypten.    Für 

Studium  der  mittelalterlichen  Kunst  von  Wichtigkeil  sind  die 
AnbaUe  über  die  Schlofskapelle  zu  Touvent,  die  Thtirme  der 
Notre -Dame -Kirche  zu  Paris,  u.  a. 

67]  Oldenburgs  Hflnzen  und  .Medaillen,  auf  Grund 
der    Münzsammlung   Sr.    Iv 0 n i ji I •    Hoheit    des    (irolslierzogs 

von  Oldenburg  historisch-kritisch  beschrieben  von  Dr.  .1. 
P.  L.  Th.  Merzdorf.  Oldenburg,  Stelling.  1860.  8. 
\1  ii.  139  Stn. 

Vorliegende  Monographie  gebort  zu  den  bessern  Erschei- 
nungen  aul  dein  Gebiete  der  tfflnzgeschichte,  Nach  einer 
gedrängten  geschichtlichen  Einleitung  tS.  1  — 13)  und  dem 
Verzeichniis  der  benutzten  Schrillen  (S.  14  —  22)  folgt  die 
Besi  lue  Innig  der  erhaltenen  Münzen,  die  mit  Bracleatcn  des 
Grafen  Otto  III.  (t  1301)  anheben.  Schätzbar  sind  die  mit- 
i  aen,  meistens  die  Literatur  betreffenden  Bemerkungen^ 

die    llen. ig    und     sorgsam    zus inrngestellt    sind.      Vermilst 

wird  nur.  was  sehr  zu  bedauern  ist.  die  Angabc  des  Gewichts 
der  Münzen. 

68)  Geschichte  von  Böhmen.  GrOfstentheill  nach  Ur- 
kunden und  Handschriften.  Von  Iran/,  Palacky, 
Viertel  Band.  Das  Zeilalter  Georgs  von  Podiebrad. 
Zweiie  Vbtheilung.  I\.  Georgs  Regierung,  1157—1471. 
Prag,  bei  Friedrich  Tempsky.    8.     VI  u.  701  Sin. 

Die  Darstellung  der  Geschichte  di's.s  Königs  wird  um 
■o  schwieriger,  da  ei  an  gleichzeitigen,  unparteiischen  lul 
Zeichnungen  Ober  ihn  wegen  der  entschiedenen  Parteistellung, 

dli  'i  -.li..i.  Insbesondere  dem Papsllhum  gegenüber,  eil hm, 

»ehr  mangelt,    und    auch  die   urkundlichen    Nachrichten    nicht 
Ind      Die    beali    \  ben  die    \x  hive 

zu  Wien  und  Prag,  Dresden  und  Hanchen,  das  Fainilienarchiv 
dl  Königs  Georg,  dl  jetzt  In  dei  ichlesischen  Stadt  Oels 
■ufbewahrl  wird,  nnd  li    Bc  enbera,   chi    \  ■  <  in  \  In  Witllng 


gau.  Auch  zwei  gleichzeitige  Brief-  und  Aktensnmmliingen 
der  bohni.  konigl.  hanzlei  holen  werthvolles  Material.  Dieser 
vierte  Band,  das  zehnte  Buch,  enthalt  die  Regierungsge- 
schichte  des  Königs  Georg  von  1457—147]  in  zehn  Kapiteln: 
Wahl  und  Anlange  der  Begierung,  allgemeine  Anerkennung 
(bis  zum  Cungrels  Min  Manlua),  Georgs  erfolgloses  lloher- 
streben  -ein  Projekt  der  römischen  KOoigSWahl  etc.  bis  zum 
Frieden  in  der  Lausitz),  Höhepunkt  >l  inei  Macht  und  des 
Friedens  und  Beginn  der  Irrungen  mit  Papst  und  Kirche,  die 
vereitelten  Umtriebe  der  Parteien  in  Böhmen,  der  Kampf  mit 
der  Kebellion,  die  Kriege  mit  Mathias  von  Ungarn  bis  zu 
,,des  Sturmes  Erschöpfung  und  Ende"  und  de-  Königs  Georg 
Tod. 

69)  Lippische  Begesten.  Aus  gedruckten  und  unge- 
druckten Quellen  bearbeitet  von  O.Preuls  und  A.  Kalk- 
ül an  n.  Erstes  Heft.  Vom  J.  783  bis  zum  J.  1300.  Mit 
18  Siegelobbildungen.  Lemgo  u.  Detmold,  Meyer.  1860. 
8.     X  u.  292  Stn. 

Den  schätzbaren  Urkundenwerken,  die  in  neuerer  Zeit 
die  Grundlage  der  historischen  Forschung  in  beträchtlichster 
Weise  ausgedehnt  haben,  schliefst  sich  das  vorliegende  eben- 
bürtig an.  Dies  erste  Heft  umfalst  die  Zeit  bis  zum  J.  1300; 
zwei  weitere  Hefte  werden  das  Quellenmalerial  der  beiden 
folgenden  Jahrhunderte  bringen  und  in  die  Zeit  der  grofsen 
kirchlichen  Beformbewegung  fortfuhren.  Wahrend  die  unge- 
druckten  Urkunden  des  lippischen  l.andesarchivs  eigentlich 
erst  mit  dein  11.  Jahrb.  beginnen,  so  dnl's  aus  ihm  nur  we- 
nig Ungedrucktes  in  das  vorliesende  Heft  einzureiben  war, 
werden  umgekehrt  in  den  künftigen  Hellen  unter  den  Urkun- 
den mehr  die  ungedruckten  einheimischen  in  den  Vordergrund 
treten.  Nach  dem  Beispiele  einiger  Vorgänger  sind  die  He- 
gesten der  Urkunden,  so  viel  wie  möglich,  ergänzt  durch  Aus- 
züge der  Annalisten  und  anderer,  den  erzthlten  Begebenhei- 
len möglichst  gleichzeitiger  Geschicbtschreiber.  Außerdem 
sind  sonstige  Krlaiitcrimgcn  und  Angaben  über  die  bereits 
vorhandenen  Abdrücke  hinzugefügt,  I  eberhaupl  macht  die 
Arbeil  den  IvindimK  der  grnlstcn  Sauberkeit,  des  F'leilses  und 
der  Sorgfalt.     Druck  und  Papier  -iml   vorzüglich. 

70)  Die   Entwicklung   der   Stadt  Hannover   bis    zum 

J.  1369.    Vortrag   zur  Einführung   des   I  rkundenbuebs 

der  Sind!  Hannover  bei  der  L'fijalirigcn  Stiftungsfeier  des 
historischen  Vereins  für  Niedersachsen  am  19  Mal  (860 
gehallen  von  taebivsekretfir  Dr.  ('.  I.  Grolefend. 
Hannover;  Schrill  und  Druck  von  Fr.  Culemann  1860. 
8.     16  Stn.     (Mit  einer   Uihildung  des  ältesten    Siegels 

der    Sladl     HaliliiiM  i    l 

Die  ältesten  Nachrichten  über  die  Stadt  Hannorei  Dieben 
sparsam.  IIa  vlcu«  bildete  dei  Ort  .inen  rheil  des  rar  Dio- 
iea<  Minden  gehörigen  Marsteme-Gaues  und  gehörte  ursprüng- 
lich tu  dei  Grafschaft,  welche  später  muh  Sitze  ihrer  Grafen 
den  Namen  Lauenrodi  erhielt  und  im  .1.  1166  von  Heinrich  den 
l  um  ii  eingenommen  wurde,  doch  bevor  jener  Name  und  eine 
Bing    Lanenrode    noch    existierte.    In   I.    1168   hielt   Herzog 


177 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeil 


178 


Heinrich  hier  seinen  Hof;  im  J.  1189  verbrannte  König  Hein- 
rich (VI.)  die  Sladt ;  nach  der  Theilung  der  weifischen  Erb- 
lande unter  die  Sohne  Heinrichs  des  Löwen  fiel  sie  dem  Her- 
zog Heinrich  zu  und  wurde  dann  mit  Lauenrnde  den  Grafen 
von  Hoden  verliehen.  Herzog  Otto  das  Kind,  der  erste  Her- 
log von  Braunschweig,  liefs  eich  1241  die  Stadt  wieder  ab- 
treten, und  bei  der  neuen  Krbtheilung  kam  sie  auf  seinen 
Sohn,  den  Herzog  Johann,  als  Bestandteil  der  Herrschaft 
Lüneburg.  Auf  diese  wenigen  ältesten  Nachrichten,  die  noch 
erhallen  sind,  lalst  dann  der  Verf.  in  kurzer,  angemessener 
Darstellung  die  Geschichte  der  Stadt  und  ihrer  Beziehungen 
zu  dem  weifischen  Furslenhause  bis  zum  Tode  des  Herzogs 
Wilhelm  zu  Lüneburg,  am  23.  Nov.  1369,  folgen. 

71)  Fr.  Chr.  Lesser's  Historische  Nachrichten  von 
der  ehemals  kaiserlichen  und  des  heil.  rOm. 
Reichs  freien  Stadt  Nordhausen,  gedruckt  da- 
selbst im  J.  1740,  umgearbeitet  und  fortgesetzt  von  Prof. 
Dr.  E.  G.  Forstemann.  Nordhausen,  Kberhardt.  1860. 
4.     435  Stn. 

Das  alte  Lesser'sche  Werk  ist  bekannt,  sowohl  nach  sei- 
nen Vorzügen,  als  nach  seinen  grofsen  Mangeln.  Es  muls 
darum  als  ein  sehr  verdienstliches  Unternehmen  bezeichnet 
werden,  dafs  Forstemann,  der  wie  kein  anderer  in  die  Ge- 
schichte Nordhausens  eingedrungen  ist,  der  auch  selbst  schon 
trüber  (1827  und  1840)  eine  urkundliche  Geschichte  die- 
ser Sladt  bis  zum  J.  1250  lieferte,  dasselbe  nach  den  heu- 
tigen wissenschaftlichen  Anforderungen  auf  das  Durchgrei- 
fendste umarbeitete.  Der  Plan  und  die  frühere  Eintei- 
lung sind  im  Ganzen  beibehalten:  sonst  ist  das  Werk  ein 
fast  neues  zu  nennen.  Es  ist  darum  hier  nicht  möglich,  die 
Umgestaltungen  in  ihrer  grofsen  Menge  einzeln,  namhaft  zu 
machen.  F'nrstcinann  starb  den  11.  Juni  1859  und  der  Ma- 
gistrat von  Nordhausen  übernahm  bereitwillig  die  Sorge,  die 
nicht  b I o ('s  für  die  eigene  Stadt,  sondern  auch  für  die  ge- 
samnile  deutsche  Geschichte  schätzbare  Hinterlassenschaft  sei- 
nes anerkannt  tüchtigen  l.okalforschers  durch  den  Druck  der 
Oeffentlicbkeil  zu  übergeben.  Dafür  sei  ihm  hiermit  der  ge- 
bührende Dank   ausgesprochen 

72)  K  1  e  ine  L  übi  sehe  Ch  ro  n  ik.  Von  II  e  i  n  r  ich  As  in  us. 
/weile  Lieferung.  Lübeck,  1859.  Gedruckt  bei  Johan- 
nes Bock.     8.     Ste.  109  —  237. 

Diese  zweite  Lieferung  enthalt  Lübecks  Geschichte  wah- 
rend des  19.  Jahrhunderts.  Sie  beginnt  mit  der  Befreiung 
Lübecks  von  franzosischer  Herrschaft,  erzahlt  dann  die  Ge- 
schichte der  Stadt  von  1811  bis  zur  Aufrichtung  der  neuen 
Verfassung  im  J  1K18,  und  gibt  im  letalen  Abschnitte  lu 
hechs  Schicksale  und  innere  Verhältnisse  bis  1858,  mit  einem 
Verzeichnisse   der    lübischcn    Kalhshei  reu    von    1806       r8K) 

73)  Geschichte  des  bayerisches  Herzogs  Wil- 
helm  V.   des   Frommen,   Mob  Quellen   und   Urkunden 

dargestellt.    K i ■■  Beitrag  /nr  vaterländischen  Geschichte 

von    I)  r     Fr.    A  n  t.   Wilhelm    Sc  h  reib  er     'München, 


1860.     Verlag  der  J.  J.  I.eniner'schen  Buchhandlung  (E. 
Stahl).     8.     IX.  u.  330  Stn. 

Der  Verf.  wählte,  wie  die  Vorrede  berichtet,  die  Regierungs- 
periode des  bayerischen  Herzogs  Wilhelm  V.,  theils,  weil  der- 
selbe unverdient  noch  keinen  Geschichtschreiber  gefunden  hat, 
theils,  weil  in  mehreren  öffentlichen  Blattern  der  Wunsch  nach 
einer  historischen  Darstellung  dieses  Wiltelsbachcrs  ausgespro- 
chen war.  Der  Verf.  sieht  in  der  Regierungsperiode  Albrechts V. 
und  Wilhelms  V.  die  Zeit,  da  Bayern  in  der  Pflege  der  Künste 
und  Wissenschaften  das  ganze  übrige  Deutschland  überragte, 
und  stellt  demgemals  auch  diese  Zeit  mit  allzu  grofser  Vor- 
liebe und  „Patriotismus"  dar.  Im  ersten  Kapitel  behandelt  er 
Albrechts  V.  Regierungszeit  von  1550  — 1579  und  Wilhelms 
Jugendjahre;  im  zweiten  Wilhelms  Regierungsantritt,  die  F'i- 
nanznolh  und  Steuerlast  des  Landes.  Das  dritte  Kapitel  stellt 
Wilhelms  Eifer  für  den  katholischen  Glauben  in  Deutschland 
und  den  durch  den  Erzbischof  Gebbard  von  Waldburg  ent- 
standenen Kölner  Streit  dar;  das  vierte  die  Verhältnisse  der 
Grafen  von  Wartenberg  und  der  Ferdinandeischen  Linie  der 
Witteisbacher;  die  drei  letzten  Kapitel  Wilhelms  innere  Ver- 
waltung und  die  damaligen  hulturzuslande  in  Bayern,  den 
Landtag  zu  Landshul  und  Wilhelms  letzte  Regierungsjahre 
bis  zu  seiner  Abdankung  im  J.  1598.  Das  letzte  Kapi- 
tel enthalt  noch  die  Schilderung  Wilhelms  als  Familienva- 
ters und  Privatmanns,  seine  Lebensjahre  bis  zum  Tode  im  J. 
1626.  Die  benutzten  gedruckten  und  handschriftlichen  Quel- 
len sind  in  der  Vorrede  verzeichnet;  im  Texte  selbst  fehlen 
aber  alle  urkundlichen  u.  a.  Nachweise. 

74)  Ueber  die  En  l  st  e  h  u  ngs  zei  t  der  österreichi- 
schen Freiheitsbriefe  von  Dr.  Alfons  Huber, 
Privaldocentcu  an  der  k.  k.  Universität  zu  Innsbruck. 
Wien,  aus  der  k.  k.  Hof-  und  Staatsdruckerei.  In  Com- 
mission  bei  Karl  Gerold's  Sohn,  Buchhändler  der  k.  k. 
Akademie  der  Wissenschaften.     1860.    8.    42  Stn. 

Die  Österreichischen  Freiheitsbriefe,  das  Privilegium  Hein- 
richs IV.  von  1058,  das  majus  Friedrichs  1.  von  1156,  das 
Privilegium  Heinrichs  VII.  vom  J.  122s,  die  Bestätigung  des 
majus  durch  Friedrich  IL  von  1245  und  die  Bestätigung  aller 
dieser  durch  König  Rudolf  von  1283  haben  in  der  deutschen 
Geschichte  des  12.  u.  13-  Jahrb.  eine  grolse  Verwirrung  ge- 
bracht. Böhmer,  Wattenbach,  Cbmel,  Jager  und  Zahn  (s  An 
zeiger,  1857,  Nr.  6,  Sp.  179—181)  haben  durch  ihre  For- 
schungen dieser  Verwirrung  ein  Ziel  gesetzt,  indem  sie  die 
Uncchlheil  aller  dieser  Privilegien  unzweifelhaft  erwiesen. 
Ueber  die  Enlstebungszeil  derselben  ist  jedoch  eine  Einstim- 
migkeit noch  nicht  EU  Stande  gekommen.  Her  Meinung  von 
Waltcnharli  ninl  Böhmer,  welche  die  Privilegien  linier  Her- 
zog Rudolf  IV.  von  Oeaterreich  im  J,  1868  oder  1359  enl 
stehet!  hissen,  iteht  die  insiehl  Chmel'a  gegenüber ,  welche 
dieselben  blt  In  die  Zeil  der  Babenberger  inrockvcrlegt, 
Der  Verfasset  diese!  mit  grofsem  Pleifj  und  Bcharfslnt 
arbeiteten  Schrift  llfsl  sunachsl  beide  tnsicblen  onbertck- 
aichUgt)  beweial  durah  eigene  Grande,  dafs  diesi    oslerrcichl 

sehen     llniisbriele     in     Anlang     des     nrrn  Imlen     Jahrhunderts 


[79 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


180 


noch  nicht  existier!  hnben,  und  dafs  die  Ansicht  Wattcnbach's 
und  Bohmer's  durchaus  die  richtige  sei:  denn  die  Briefe  seien 
durch  die  Kanzlei  des  Herzogs  Rudolf  IV.  im  Winter  von  1868 
auf  1359  verfertigt   worden. 

75)  Der  Sylter  Friese,  (ieschichtliche  Notizen,  chrono- 
logisch geordnet  und  benutzt  zu  Schilderungen  der  Sit- 
ten, Rechte,  Kample  und  Leiden,  Niederlagen  und  Er- 
hebungen des  Syllcr  Volks  in  dem  17.  u.  18.  Jahrhun- 
dert, von  C.  P.  Hansen  in  Keitum.  Kiel,  E.  Ilomann. 
1860.     8.     236  Stn. 

Die  hier  gegebenen  Notizen  umfassen  die  Zeit  von  1644 
1744  und  betreffen  u.  A.  die  Landdinge,  Willkuhren  und 
Verbote  des  Syltcr  Volks  (1648 — 60),  die  Prügeleien  und  Ding- 
gerichte  der  Sylter  (1062 —  72),  verschiedene  Kriegsvnrfalle 
u.  dgl.  Das  in  sieben  Kapitel  gesonderte  Material  wird  nach 
Papieren  des  Chronisten  Jens  Schwennen,  des  Landvogts  Pe- 
ter Taken  utid  Anderer  zum  Theil  wörtlich  mitgetheilt  und 
enthalt  namentlich  mancherlei  kulturgeschichtlich  Interessan- 
tes. In  der  Einleitung  werden  zur  Charakteristik  der  Sylter 
Auszuge  aus  einer  Schrift  des  Schiffskapitäns  Schwen  Bundis 
(1780)  und  eine  Aufzeichnung  des  I.andvogts  Amhrosius  (1792) 
gebracht.  Ein  Anhang  enthalt  Notizen  über  den  Bildungsweg 
etc.  des  Etatsralhs,  Bürgermeisters  in  Kiel  und  Landvogts  auf 
S>lt,  8.  J.  Jensen  (geh.  1795)-  und  eine  Anzahl  friesischer, 
zum  Theil    mundartlicher  Gedichte,  Im  Interesse  der  Wis- 

senschaft wären  genauere  Angaben  itber  die  benutzten  Quel- 
len erwünscht  gewesen. 

76)  Die  siebenhürgisch-sachsische  Bauernhoch- 
zeit. Ein  Beilrag  zur  Sittengeschichte.  Von  Johann 
Malz.  (Progr.  des  evang.  Gymn.  in  Schafsburg.)  Kron- 
stadt,  1860.     8.     101    Sin. 

Die  Abhandlung  bietet  ein  beträchtliches,  grol'stcntheils  bis- 
her ungedrucktes  Material  in  Bezug  aul  Sprachforschung  (durch 
Millbeilnng  vieler  mundartlicher  Verse  und  Sprüche),  Sitlen- 
kunde,  Rechtsallerlhümer.  Aberglaube  etc.,  obwohl  die  Arbeit, 
nach  der  bescheidenen  Aeufscrung  des  Verf.,  weder  auf  sloir- 
lichc  Vollständigkeit,  noch  auf  wissenschaftliche  Behandlung 
ABspruch  macht.  Die  Einleitung  spricht  über  die  altvolks- 
thllmliche  Lebensweise  der  SiebenbUrger  Sachsen  überhaupt 
und  deren  allmähliches  Aufgehen  in  die  modern  städtische. 
Der  Ilaupigegenstand  der  Schrift  wird  unter  folgenden  Debl  r 
Schriften  abgehandelt:  I  Knecht-  und  Magdlliuui.  II.  Hand- 
schlag (Werbung']  und  Braulvertrinken  (Verlobung).  III.  Zur 
llochzrii  rasten.  IV.  Bochzeililag  :  \.  Horgengahe,  B.  Brant- 
■bholen,  ('.  Trauung,  I).  Hochzeitsmahl  und  Tanz.  V.  Schiufa 
der   Hochzeit:   A.   Jungfraucnlag,    B.   der  Ausschenk. 

77)  Der     Minnesinger    i"ii    Stn  deck    und    sein    Gl 

ilecht.  Von  Hr.  Kar]  Wein  hold.  Wien,  Hör-  u. 
Staatadruckerei  In  Comroission  bei  K.  Gerolds  Sohn, 
L860     -     87  stn. 

I  rkundliche     frühere    uriu'e   Angnhrn    berichtigende    Nach- 
richten   ober    das   durch   zwei  Jahrhunderte    (II.—  i  I  |    blt 


hende  steirische  Geschlecht  von  Stadeck,  ein  Beitrag  zur 
steirischen  Adels-,  aber  auch  nicht  ohne  Bedeutung  für  die 
deutsche  Literaturgeschichte  in  so  fern,  als  nicht  nur  unter 
dem  Namen  von  Sladegge  die  Pariser  Liederhandschrift  drei 
Lieder  enthalt,  sondern  auch  ein  Rudolf  von  Stadekke  sich 
die  Eneit  Heinrich'«  von  Veldeken  abschreiben  liel's  und  auf 
Leutold  IL,  einen  spalern  Sprossen  des  Hauses,  ein  Ehrenge- 
dicht  Peter  Snchenwirl's  vorhanden  ist.  Den  Minnesinger,  des- 
sen drei  Lieder  mitgclheilt  werden,  erkennt  der  Verf.  in 
einem  der  unter  dem  Nnmen  Stadeck  vorkommenden  vier  Ru- 
dolfe, und  zwar  in  dem  zweiten  derselben  (1243—61).  Der 
Abhandlung  ist  eine   Stammtafel  beigefügt. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Bibliotheque  univ.  de  Geneve:  39.  La  Chronik  de  Klin- 
genberg. 

Bulletin  de  la  socieU£  de  l'hist.  du  Prolestnntisme 
rrancaia:  1.  2.  La  Ri'forme  a  Strasbourg  et  son  pre- 
mier  pasteur  M.  Zell   1518—1548.     (Lehr.) 

Bund:  112.  Winkelried's  Thal  bei  Sempach  ist  keine  Kabel. 
(V.)  113.  114.  Die  ersten  Anfange  industrieller  Thatig- 
keit  in  der  Schweiz.     (Runge.) 

Dida  skalin:   Nr.   113.  Zur  Geschichte  der  Gewächshäuser. 

Illuslrirtes  Familienbuch:  llft.  6,  S.  196.  Die  Auers- 
perge  in   Krain.     (Radics.) 

Grenzboten:  Nr.  16.  Die  Sprache  der  allen  Deutschen. 
Eine  historische  Skizze.  —  Nr.  17.  Die  Leprosen  im  Mit- 
telalter. (Weininger.)  —  Nr.  18.  Die  Rcgensburger  Fol- 
terkammer. 

liausblaiter:  llft.  9,  S.  228.  Sitten,  Gebrauche  und  Aber- 
glauben der  Wenden  in  Niedersachsen.  2.  Der  Glaube 
an  Hexerei,  Zauberei  und  böse  Augen,  an  Besprechen 
und  Geheimmittel, 

Allgemeine  Kirch  en/eilung:  26.  Schilderung  des  l.u- 
therdenkmals  von  Rietschel. 

Wes  te  r  m  a  n  n's  i  1 1  u s  t r.  deu  ts  ch  e  Mo  n  a  tsh e  f t  e :  Nr.  56. 
Die  Spielkarten.  Deren  Alter  und  frühere  Bedeutung. 
I  W  i  minder   i 

Monatsschrift  für  Geschichte  des  Jn  den  t  hu  ms. 
April  :    Geschichte    der  Juden    in    der    Residenzstadt    Hau 

norer,     (Wiener.) 

Deutsches    Museum:    Kr.    II.    Die  fahrenden  Leute   Im  deul 

■ehea  Mittelalter.    (Osenbrflggen.)  —  Nr.  17.  Mittelalter 

liehes   Zollwesen.      i  Kalke.  I 
Neues    Frankfurter   Museum:    8.   Miltheilungen    zur   kul- 
InrgeSChichte     von     Frankfurt.        11.    12.     Die     Frankfurter 

Sc  liiililliiifi  und  Frankfurter  PrivatgaAlngniaae  im  Mittel- 
alter,     (hnegk.)      17.    Die   Sa  min  hing    Soltykofl    und    ihre 

Kunstwerke, 
Die  Natur:    7.  9,   10.  18.    Die  Reformation  der  Astronomie. 

Wallher,    Regionmnl  all.    hnpcmikiis.    I.andgr.    Wilhelm    IV. 

von  Hessen.  Tycho  de  Brabe.  (Säubert.)  10.  II.  Die 
Pfahlbantea  m  den  ichweiteriachen  und  italienischen 
8e«a     i  B.  D.) 


181 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit. 


182 


Augsburger  Poslzcitung:  83.  89.  93.  97.  Etwas  über 
Augsburgs  hnustler.  99.  Hai  es  je  Bischöfe  tu  Neuburg 
an  der  Donau  gegeben  ?  40.  41.  Beilage.  Lieber  Blö- 
cken, deren  Alter,  Form,  Inschriften  und  Schicksale,  be- 
sonders in   Deutschland. 

Bremer  S  on  n  t  ags  bla  1 1 :  Nr.  15.  Die  Musik  des  Soldaten. 

Wurzburger  Sonntagsblatt:  17.  Zur  Geschichte  des 
Würzburger   Gymnasiums. 

Augsburger  Tagblatl:  103.  Die  Bischöfe  von  Augsburg. 
116.   Leber  das   alle   Mauerbad   in   Augsburg. 

Regensburger  Unterhaltungblatt:  8 — 16.  24-26.  Zur 
Baugeschichtc   Regensburgs.     (Seh.) 

Zeitschrift  für  gesammte  Staatswissenschaften: 
3.  4.  Zur  Geschichte  der  national- ökonomischen  Ansich- 
ten in  Deutschland  wahrend  der  Reformalions- Periode. 
(Schmoller.) 

Allgem.  Zeitung:  Beil.  zu  Nr.  121.  Heimat  und  Grab 
Wolframs   von   Eschenbach. 

Illustr.  Zeitung:  Nr.  929.  Ein  Bild  von  Lucas  von  Ley- 
dcn.  -  Nr.  930.  Das  Mailehn.  Nr.  932  Das  Himmel- 
fahrtsfest  im   alten   Volksbrauehe  und   Volksglauben. 

Landshuter  Zeitung:  90.  Ueber  die  Trausnitzaltare.  96. 
105.  Ueber  alte  Gemälde  im  Ralhhause  zu  Wasserburg. 
Zur  Kunstgeschichte  Altba\  erns.  -  Beilage  15.  Hat  un- 
ser Jahrhundert  einen  selbständigen  Baustil  ?  Mit  histo- 
rischen  Ruckblicken. 

Wiener  Zeitung:  87.  Die  Wappen  und  das  Landessiegcl 
der  vorarlbergischcn  Landschaften.  (Bergmann.)  91.  Al- 
terthumer  und  Kunstdenkmale  des  bayerischen  Herrscher- 
hauses. Das  bayerische  Nntionalmuscum.  92  —  96.  Die 
Broncensammlung  des  k.  k.  Münz-  und  Antikenkabinets. 
94.  Die  Gallerie  Liechtenstein.  96.  Zum  Krönungs-Cere- 
moniel  in  Böhmen.  98.  Zur  Geschichte  des  30jährigen 
Krieges.  Aus  einem  Schreiben  des  Prof.  Gindely.  101. 
Ueber  Waldsteins  Verrath.  Ein  Beitrag  von  Dr.  Dudik- 
102.  Die  Trienter  Krage  und  das  historische  Recht,  (l'erk- 
mann.) 


\   i-  l  Uli-«   lll  i-      \  lll   ll  l'll'll  I  <    II. 

43)  Dr.  Rauchenslein  weist  in  einem  Programm  der  Aar- 
gauischen Kantonsschule  nach,  dafs  Winkelrieds  That  bei 
Sempach  keine  Kabel  ist,  wie  in  neuerer  Zeit  ein  deutscher 
Altertumsforscher  behauptet  hat. 

44)  Zur  Feier  des  tausendjährigen  Bestandes 
des  S  t  i  f  1 8  liels  Abt  Heinrich  in  Einsiedcln  eine  Denk- 
münze prägen.  Sie  ist  in  der  Urinier-  und  Pnigeanstalt  von 
Drentwett  in  Augsburg  gefertigt  wordin.  Der  Avers  zeigt 
Einsiedcln  vor  1U(K)  Jahren  :  Meinrad,  der  Klnusncr  aus  drin 
Geschlechtc    der   Zollern.    liegt    vor    seiner    Mause,    von    zwei 

Räubern  ermordet  und  erscheint    über  den  Wolken  in  telnei 

Verklarung,    mit    der  Umschrift:    Ab   hoc   fundata.     Der  Rcvi  i 
Einsiedcln    nach    1000  Jahren  .    die    gegenwärtige    Kiicnde    des 
Klosters   und    die    Mutter   Gottes    ober   demselben,   mit    dei    I  m 
schrift  :   Ab   hac  conservata. 


45)  In  diesen  Tagen  wurde  in  Prag  ein  altbohini- 
sches  Souper  von  einer  gewählten  Gesellschaft  abgehalten. 
Sämmtliche  Speisen  waren  genau  mich  einem  althohmischen 
Kochbuch  zubereitet,  welches  den  Ritter  Bawor  Rodowsky 
von  Hustiian  zum  Verfasser  hat.  Dasselbe  erschien  1591  zu 
Prag  bei  Georg  Nigrin  in  Druck  und  ward  vom  Verfasser  der 
Kran  Katharina  Malowec  von  Malowic,  geb.  Prepickv  von 
Richenburg  gewidmet.  Unter  den  aufgetragenen  Speisen  be- 
fand sich  auch  der  „Königsbraten",  von  welchem  der  Ritler 
sagt,  dieses  Gericht  könne  man  „Fürsten  und  Herrn'  vor- 
setzen. 

46)  F"dr  die  Zwecke  der  „G  esel  Isch  a  f  t  fttrD  eutsch- 
lands  altere  Geschichtskunde"  haben  die  Bundesre- 
gierungen im  vorigen  Jahr  10,237  fl.  beigetragen  und  am  1. 
Jan.  1861  bestand  der  verzinslich  angelegte  Fond  in  23,758  (1., 
der  von  der  Bundeskasse  verwaltet  wird. 

47)  Der  verstorbene  Graf  Kolowrat  hat  seine  werth- 
volle,  aus  40,000  Banden  bestehende  Bibliothek  dem  böh- 
mischen Museum  vermacht  und  zum  Transport  nach 
Prag  2000  fl.  bestimmt. 

48)  Ein  in  der  Schatzkammer  des  Prag  er  Metro- 
politan- Domkapitels  aufbewahrtes,  aus  der  zweiten 
Hälfte  des  zwölften  Jahrhunderts  stammendes  prachtvolles 
Evangeliar,  das  sich  einst  im  Besitze  Heinrichs  des  Löwen 
befand,  ist  um  den  Kaufpreis  von  10,000  Thalern  und  gegen 
ein  Facsimile  der  zu  Wnlfenbiitlel  befindlichen  St.  Wenzels- 
Legende  dieser  Tage  in  das  Eigenlhum  des  Königs  von  Han- 
nover, welcher  schon  seit  längerer  Zeit  diesen  Kode\  zu  be- 
sitzen  wünschte,   übergegangen. 

49)  Prof.  Hofier  in  Prag  fand  ein  bisher  unbekanntes 
lateinisches  Manuscript  aus  dem  13.  Jahrhundert,  das 
einen  damaligen  Bischof  von  Prag  zum  Verfasser  hat,  die  bi- 
schöflichen Vorschriften  und  Verordnungen  für  Priester  und 
Laien  euthalt  und  ein  ganz  neues  und  treues  Bild  von  dem 
Zustande  des  Christenthums  in  Böhmen  im  1l'.  Jahrhnnderl 
gibt. 

50)  In  Landshut  wurde  vor  einigen  Wochen  beim  Neu 
bau  des  Stadtconimissariatsgebaudcs  unten  im  Eingänge,  wo 
in  früheren  Zeiten  sieh  die  Trinkstube  befand,  ein  Wand- 
gemälde unter  dein  Anwürfe  entdeck  i.  nachdem  man 
schon   voriges  Jahr  oben   hart   an   der   Decke  Wappen   hiesiger 

Geschlechter  gefunden.   Das  Gemaide,  wovon  durch  geschickte 

Hand    eine  Skizze  gezeichnet  worden,    stellt   das    Instar  I  ands- 
liiitc  r   I  eben   am  der   Zeit   Karls   V.   vor. 

51)  Der  Verein  für  christliche  liniist  in  der  BridiOiese 
M  n  nc  h  e  n-Freis  i  n  g  hui  fnr  seine  Samminngen  das  seit 
1802  profanierte  St.  Ha rtl ns-Kirchl ein  hergestellt. 
Dieses  Kirchlein  1060  erbaut,  ist  16'  lug,  28'  breit,  B0' 
hoch.  Die  halbkreisförmige  \h~is  mihi  12'  Tiefe.  Die  ein- 
fachen romanischen  Formen  waren  noch  liemlich  erhallen; 
ipfltere  Zopfzierden  wurden  entfernt,  Uns  Kirchlein,  nun  ein- 
heitlich hergestellt,  bietel  eisen  passenden  Raum  im  tuisiel 
long  dei  alten  ehrwürdigen  Gegenstlnde,  Die  Sammlung 
■•hl«  :;  Mtare,  10  Gemlldi  50  Steinen,  20  Reliefs,  60  Ge 
ratbc,  vidi-  Kupferstiche  und  Holtschnilie, 


IN. 


Anzeiger  für  Kunde  iler  deutschen  Varaeil 


!>i 


52)  Das  kaiserliche  Oratorium  im  S I.  Veitsdome 
in  Prag  ist  abgetragen  worden  und  wird  durch  ein  neues 
in  gothischem  Stile  ersetzt.  Die  neue  Verschönerung,  welche 
dadurch  der  Dom  erhalt,  ist  der  Muniliccnz  des  Kaisers  Fer- 
dinand  zu   verdanken. 

53)  Kur  den  Abbruch  der  St.  An  d  re  aski  rch  e  in  S  al  z- 
burg  soll  sich  bereits  eine  überwiegende  Mehrheit  ausspre- 
chen, indem  sich  herausgestellt  hat,  dals  das  (iebuude  zu 
schadhalt  sei,  um  ohne  grolse  hosten  wiederhergestellt  wer- 
den zu  können. 

Till  Im  Do  in  zu  Mainz  hat  man  in  neuester  Zeit  die 
seil  dem  Mittelalter  ganz  in  Vergessenheit  geralhene  Bema- 
lung  der  Architekt  urwerke  mit  vielem  Gluck  wieder 
vn.Mirlil,  was  auch  anderwärts  für  solche  Bauten,  die  wenig 
WaadfiSchen  also  auch  wenig  Kaum  zu  eigentlich  bildlichen 
Darstellungen  bieten,  sehr  zu  empfehlen   ist. 

56)    km    Dom    zu    Köln    hat   man   mit  dem  Auflegen  der 


H li-i platten   auf  dem  Dache   und    mit  der  Bedachung  des   Mit 
telthurmes  begonnen.     Die  Dachfirste    wird    mit    einem  viert- 
halb Fuls   hohen,   zierlich  durchbrochenen  Kamm   von  Gufseiscn 
gekrönt. 

56)  Wie  wir  vernehmen,  ist  Dr.  Alexander  Kauf- 
mann, fürstlich  Löwensleinischcr  Archivrnlh  in  Wertheini, 
mit  einer  demnächst  erscheinenden,  grolscren  Arbeil  zur  Ge- 
schichte und  Statistik  des  deutschen  Archiv  We- 
sens beschäftigt.  Dessen  im  Jahre  1859  als  Manuscript  ge- 
druckte, von  Fachgenossen  sehr  günstig  beurtheilte,  kleine 
Schrift  :  „Einige  Worte  zur  höheren  Würdigung  des  deutschen 
Archivwesens'',  gibt  Zeugnifs  vom  wissenschaftlichen  Stand- 
punkte des  über  ein  tüchtiges  Material  verfilmenden  und  das- 
selbe in  übersichtlicher  Weise  darlegenden,  gründlichen  For- 
schers. Sein  „Caesarius  von  Heisterbach''  (('iiln,  1850.  8)  be- 
findet sich  gegenwartig  in  zweiter,  vermehrter  Auflage  unter 
der  Tresse. 


Inserate  und  Hekiinnlinacliiin^eu. 


10)  Zu  der  Sammlung  interessanter  heraldischer  Werke 
und  Manuscripte  der  Buchhandlung  von  J.  Stargardt  in 
Berlin,  von  der  wir  von  Zeit  zu  Zeil  Notiz  nahmen,  ist  so- 
eben ein  Stammbuch  hinzugekommen  (vgl.  seinen  Katalog 
Ar.  49:  Biblinlheca  Borussica),  das  besonders  für  Samm- 
ler preul  sischcr  Reliquien  von  grolsem  Interesse  ist.  - 
Wir  finden  in  dem  sehr  reich  mit  Wappen  und  Miniaturen 
geschmückten  Sl.iiiiinbuche  Bezeichnungen  von  Anna,  Mark- 
grafiii  und  l'hurfürstin  zu  Brandenburg  („Gottes  Wort  Man 
II  >f).  Maria  Leonora,  churfursll.  Fräulein  [später  Gemahlin 
Gustav  kdolfa  von  Schweden),  Catherine,  churfurstl.  Fräulein 
(spater  Gemahlin  Betblen  Gabor'*)  j  von  den  Markgrafen  Georg 
Wilhelm,  Sigisinund.  Johann  Georg;  von  dem  Erzbischof  (liri- 
Btign  Wilhelm:  von  Christian,  Fürsl  zu  Anhalt,  Bernhard  v. 
Sachsen:  ferner  von  mehreren  allen  Herzogen  von  Jülich, 
Cleve,  von  den  Herzogen  zu  l.ugnitz  u.  a.  m.  Das  Stamm- 
buch enthalt  auch  Inschriften  und  Wappin  mehrerer  Helden 
des  30jahr.  Krieges,  z.  B.  von  Pappenheim,  Schlick,  Bern- 
hard   \.    Weimar.    MaiisleM,    Tieffenbacli    etc. 

III    In  der  II  e  r  d  er  'scheu  Verlagsluinillung  in  Kreiburg 
crscheml  : 
Volk  stimmliches  aus  Schwaben.    Herausgegeben  von 

Dr     \  nto  n  I!  i  r  I  i  n  ge  r.    Erste  bis  dritte  Lieferung.  P  rc  i  s  : 

;.  86ki         l _  Sgr.    Vorrathig  in  allen  Buchhandlungen, 
..Wir  geben  hier  Vollwagen  Im  I.  Bande  von  Feen,  «ris- 
sen  Krauen,    vom    wilden    Jager    und    wilden    1 1 •  <  r .    von    /wer 

gen,    Kobolden,    Schätzen ,    SchlUiseljnngfranen,    Wassergei- 


stern, Legenden,  Märchen,  Segensspruche  und  vor  Allem 
Schwanke,  die  in  Schwaben  so  zahlreich  und  so  volks- 
thumlich  sind  ;  endlich  eine  Sammlung  von  Volksaberglauben. 
Bei  weitem  der  gröTsle  Theil  ist  mündlichen  Berichten  ent- 
nommen und  nur  weniges  llergehörige  aus  seltenern  Büchern. 
—  Der  II.  Band  enthalt  die  Sitten  und  Gebrauche  am  St.  Ni- 
colausiag,  Weihnachten,  Neujahr,  Dreikönigstag,  Liclitmcfs, 
Fastnacht,  Fasten,  llslern,  Pfingsten  etc.,  religiöse  Gebrauche 
aus  alter  Zeil,  Jauncrsitlen,  Kechlsalterlliumer.  Dem  Buche 
wird  ein  Sachregister,  sowie  ein  auf  Dialekt  bezugliches 
Wortregister  beigegeben." 

Das  VolKsihiimliche  aus  Schwaben  erscheint,  sehr  schon 
ausgestattet,  in  ungefähr  acht  Lieferungen  oder  zwei  Banden 
vollständig. 

1l')  Im  Verlage  von  Frenzen  u.  Grosse  in  Stendal 
isl  soi  l"  ii  et  schienen  : 

Ueber  die  Thraker,  als  Stammväter  der  Gothen, 
und  die  verschiedenen  Verzweigungen  den 
gothischen  Völkerstammes.  Historische  Dotersn- 
-iieliiingeii  Mm  II.  A.  Schote nsa ck,  Oberlehrer  am  Gym- 
nasium zu  Stendal,  gr.  1.  f9',,  Bgn.)  Preis:  12  gr. 
Durch  dieaesUnterauchungen  wird  eine  wesentliche  locke 

in  der  deutschen  Urgeschichte  ausgefüllt,  insofern  darin  die 
schwierige  Frage  ober  den  I  is| g  unserer  Nation  ihre  Be- 
antwortung   findet,    die    dahin   geht,    dals   die    Ge.-i  Im  lite   der- 

lelben  um  mehrere  Jahrhunderte  Imker  beginne,  als  allste* 
mein  angenommen  wird, 


Verantvi  ortliche  Redaction 

Dr.    Freih.    \.    u.    /.    \ulseis.      Dr.     V.    \.    Eye.      Dr    G.    Iv.    Fr  um  in  a  n  n.      Hr.    I'  reih.    Kolli    v.   Soli  r  >■  <  k  i-  n  >  I  r  in. 

Verlag  der  literarisch -artistischen    Anstalt  des  germanischen   Nuaenma  in  Nflrnberg. 


NÜBNBEHG.    Ua*  Abonnement   des 

Blattes,  welches   alle   Monate   erscheint. 

ganzjährig  angenommen  und  betragt 

Postoav ontron  Ihm  allen 

Postämtern  und^ucuhandlungon  De* 

lutnn  incl.   I  I  '-'■ '    "ii-     >fl     '■■■■  kr.    im    Jl  tl 

Kuis  uili-r  -'  Thlr.  pi 

Für  Frankreich  abonniert  mäu  in 
Str.,  ,inux  bei  C  R  Schmidt,  in  Paris 
bei  di  i  Buchhandlung  \  od  F. 

Klincksreek,  Nr.   11.  ras  de  Lille,   mli-r 


W/IM.  III 


Füll  hl  \IIF.  IIFII 


Neue  Folge. 


bei  dem   Postamt   In  Karlsruhf;  für    Eng- 
land bei    Williame   |    Korgrate,  u    Hen- 

rii  tl.,   -  I  ■.;-(. anii'ii  in  London, ;  fttr 

'"•"'-.  Dei  lim  !» ostatntern  Bremen 
and  Hainbarg.  — 

it.  .  welche  mit  den  Zu 
■!■      \i  .    Iget*    und   detfl  -i-haft- 

lichem   Gebiete    in   v.rijiüiiuiik'    Italien, 

.  uut^imoinui-ii    iin.l    der  Kaum   el- 
111  iT     7  kl 

hnet. 


mmm  uw/ml 


Aeliter  Jahrgang. 


1861. 


ÖRGW  DES  GERMANISCHEN  MUSEUMS. 


iimi. 


Wissenschaftliche 

eschichte.    Die  Junis«  <-rfillii  JlHi-jrHretlie  von  llemx-- 

l»erg. 

Von  Dr.  Johannes  Voigt,  geh.  Regierungsralh  und  Univer- 
sitatsprofessor,  in  Königsberg. 

W  nun  ich  von  Königsberg  komm,  kommt  vielmals 
auch  eine  Hoehzeil  mit",  sagte  einmal  ein  Abgesandter 
bei  seiner  Heimreise  nach  Deutschland  Es  war  an  Ftir- 
stenholen  wohl  bekannt,  dnfs  m/iu  an  Herzog  Albrecht 
von    l'reufsen    einen    stets    bei eitw -illisri-n    Vermittler   fand, 

w \t    galt,    /.wischen    zwei    fürstlichen    Familien    eint 

Heirat  einzuleiten  :  man  willst,  dafa  ei  immer  die  rech- 
ten  Wege  zu  finden  verstand,  die  z'nm  Zrele  FOHrei  konn- 
ten :  und  waren  es  zumal  ihm  nahe  verwandle  Fürsten- 
häuser, die  sich  in  Solchen  Dingen  un  ihn  wandten,  dann 
war  keiner  darin  .so  eifrig,  wie  er.  Dies  war  Buch 
dem  jrriiflichen  Hanse  zu  Henuebeig,  wo  damals  Graf 
Willi' Im  IV  die  Herrschaft  führte,  nicht  unbekannt.  Er 
stand  mit  dem  Herzog  seil  Welten  Jahren  in  nuhei  v 
wnndisi'hnfi ;    ilcnn    seine    GemaTrlln    Anastasis    wai 

Tochter    des    Kurfürsten    Alhreiht  Achillee,    Gl  "l-\  »lei  ■>  des 
Herzogs,     aus    dessen    /weiter    Elfe     mit    Anna,    dei    Fl II  Ii 

ter   des  Kurfürsten    Friedrich  II    von  Sachsen,     hbej  auch 

sonsl    herrschte    /.wischen    dem    <ri  nlln  heu   Hause    iiihI    dem 

Herzog    ein    sein    freundliches    VerhaTTnif«      wovoi     aurh 

der    Umstand    zeugte,    dafs    (irnf  VV illielin    Bei  ■  t .  n 

jungen  Grafen  Imusi,  an  den   herzoglichen  ll"f  nach  Ko. 


MiUheiluugeu. 


nigsberg  brachte,  weil  er  überzeugt  war.  dafs  der  Sohn 
nirgends  so  gut.  wie  im  Dienst  und  unter  des  Herzogs 
Leitung,  nicht  nur  eine  für  das  Hoflehen  angemessene  Er- 
ziehung geniefsen,  sondern  Sich  auch  im  Kriegs-  und 
Verwaltungsweseii  besser  als  in  der  Heimat  werde  aus- 
bilden können.  Dies  geschah  in  der  stürmischen  Zeit  des 
Jahres  1526.  Im  Sommer  des  Jahres  1528  aber  verliel 
der  junge  (iraf  in  eine  schwere  Krankheit,  weil,  wie  der 
\i/i  behauptete,  das  Klima  auf  seine  Gesundheit  höchst 
uuchiheilig  eingewirkt  habe  Zwar  langsam,  aber  doch 
sh  w  eil  genesen,  um  die  licisebeschw  erden,  wie  sie  da- 
mals waren,  ertragen  zu  können,  kehrte  er  im  Anfang 
des  J  1629  nach  Henneberg  zurück  Wie  der  Vater, 
so  dankte  auch  die  Mutter  Annstasjn.  durch  die  (icnesung 
des  geliebten' Sohnes  von  schwerem  Kümmei    befreit,   dem 

Herzog    aufs    innigste    und    verbindlichste    lur   die   Wahrhaft 

v-flterlichi  SOrgfäM  and  liebevolle  Pflege,  du  ei  dem  Sohn 
so  huldvoll  zugewendet,  und  für  die  sorgsame  Behandlung, 
die  der  Erkrankte  bei  dem  herzoglichen  Leibarzt  gefun- 
den   halte 

Die  Gräfin',   durch  diese  Verhältnisse  \ <>i i  des  unbe- 
dingt esten  Verl nS  in    des    HertOgS  w  nhlw  ollende  tiesin 

.'Hingen    gegen    (Je    und    ihr    HaUS,     Wagte    es    nach    einigen 
Jahren,    Sich    «lull    in    einer    andern    hänsln  bei      II 
'leeeiilieil     un     ihn     /.  II    weuileli  \lhlcihl     nanlllili    halle 

in  einen  Brief  ort  sie.  ohne  Zweifel  im  Scoeri,  die 
Worte    einfiiefseri    lassen:    wenn   sii    noch   eiin    unverbei- 


187                                                   Anzeiger   für   Kunde  <ler  deutschen   Vorzeit.  L88 

rstete  Tochter    habe,    so  sei  er  bereit,  dsfur  zu   sorgen,  trawens    e.   I     wuerden    sie  wol   versorgen,    wue    anders 

dafs   sie  einen   Konig    tum   Manne    bekomme.      Die   Gräfin  kein  srhew    an   dem   sein  soll,    das  sie  eyn   Nonn  gewest 

mochte    dies    wol    ebenfalls    nur    als    Scherz     gesagt     «ein  ist.    Sunst   ist   sie   ein   feyne,    redliche,    frume,    zuechtige 

lassen  ;  sie   ergriff  indefs  gern   die   Gelegenheit,   dem  Her-  Metz,   üb   sie  gleich   meyn   dochter  nit  wer,  so  koent  ich 

zog  eine  Sorge    mitzutheilen,   die    ihr    langst  schwer  auf  ire  doch   nit  anders    nachsagen,    Ich    wil    aber  ewer  lieb 

dem    Herzen   gelegen   hatte.      Sie   betraf  ihre   Tochter,   die  als   meinem   lieben  vettern    und    son    nit  verhalten,   das   der 

junge   Grafin    Margarethe,   eine   gewesene   Nonne.  keyser   und   sein   Bruder   der   koenig   von    Ungarn    und    be- 

Wil   lassen    hierüber    ihr    eigenes   Schreiben    an   den  hem    einen   grossen   verdriefs    und    iingnnd    uff  einen    werf- 

lleizog   folgen,    weil   es   zudem    auch    einen    interessanten  fen,   der   eyn    Nonnen    nimbt,   oder   der   einer   Nonnen   zum 

Blick   in   die   damaligen    Zeilverhallnisse   darbietet  Ehelichen   standt    hilfft,    und    sprechen    derselbig    sey   gut 

Luttcrisch,    dem    sie    dan    als    ich    hoer  fast    feint   seint. 

Anastasia,  geborne   Markgrafin   zu  Brandenburg,   Gräfin  Sollte  dan   meynem   hem   und  gemahel,  auch  mir  und  mey- 

uinl   rrau   zu   lleinieberg  neu  kindeu,   und   der  herschaft  von  heunenberg  etwas  un- 

811  guts  daraufs   entstehen,    were    uns  allensamet    beschwer- 

den   Herzog  Albreclil   von   Preufsen.  ijcn>  wie  e     i_   se|DS   ermessen  koennen,  dau   der   keyser- 

Was   ich  liebs    und    guts   vermag,    allezeit  in   treuen  lieb  fiscal    sunsteu   jetzundt    nichts    mer    kan,    dau    allein 

zuvor.      Hochgeborner  ftlerst,   lieber  herr  vetter  und  son  ober  den   kleynen  hern,  die   nit  eyn  grosse  macht   haben, 

Ich   hab   in   ewer  liebe  schreiben   gantz  einen  freuntlichen  zu   ligen   und  dieselbigen    zu    plagen,    Aber  die    grossen, 

willen    verstanden,    den   e.   I.   zu   mir,   meynem   herrn   und  die  eyn   macht  haben,   lest  er  wol  sitzen,   Darum  ich  mich 

gemahel,  auch    beider  unser  Kinder  -haben   und  weyfs   nit  in   disem   handelt  ser  foerchten   mufs,   damit  ich  der  her- 

wie   wir  solchs  alles   wider  umh   e.    I.   verdienen  koennen  schaft  Henuenberg    in    dem    fall    nit   ein    nachtheil    mach, 

oder  mögen,   und   sunderlich    dals   e.    I.   meyner  Doechter  Aber  Ich   hab  doch   in   meynem   doerichteu  köpf  also  dar- 

einer    woellet    verhelffeu,    das    sie    eynen    kuenig    moecht  nach  gesunnen,  das  solche   heyrath   nit  wol   abzuschlagen 

bekumen,    Also    lafs    ich    e     I.   wissen,    das    ich   kein  ge-  sey,   wue  e     I.  es  änderst  fuer  gut  ansehen,   wie   ich   dan 

wachsen   und    manbar   Dochter   mer   hab,   dan   eyne  Marga-  mein    vertrawen    alwegen    zu    e.    I.    gehobt    hab,    Soll    es 

reih  genant,    die    ich  in   der  Jugeuth,    do  sie   nuer   Neun  dan    ein    fortgang  gewyuen,  so   muest  ich   meyne  dochter 

Jar  alt  ist  gewest,  in   eyn   versperlh   Closter  gelhan   hab,  die   Margareth  zu   e.    I.   hineinschieben,   als   Ihel  ich  sie  zu 

des   Versehens   sie   soll  ir  lebenlang  darinnen  blieben   sein,  e.    I.    in    derselben    frawenzimmer    und    e,    I.    hellen    mich 

darynnen    sie    auch    geweyhet    und    eiugesegeut    worden  gebelhen,   dieselbigen   in   ewer  lieb  frawcuzinimer   zu  ge- 

ist,    In    dem    seint   die    Baweru    in    der    vergangen    auffiur  ben,    e     I.    wollen    sie    nach    Irem    standt    versorgen.    Mit 

in   dasselbig   Closter,    wie    auch    in    ander   Cloe.-ter    mehr  demselben    koennen    mein   herr   und   gcrnahl  auch   ich,    wie 

gefallen,    das    zum    theil  schir    gar   verwuestet,   Also  das  es   foerler   mit  Ir  zugieug,    gegen   dem   keyser   und  sunst 

die   Nonnen    so    darynnen    gewest    sindt,    alle   verstoebert  allenthalben    verantworten,     Aber    ich    bit    e.    I.    danuoch 

worden   seiu.    Eins    theils    haben    menner   genomen,     und  darynnen    zu    bedenken,    sollte    DOS   als   vil    oder   villeicht 

die   Obersten   darunter   als   Äbtissin    und    priorin    sindt   si-  vil    mers   uff    sie    geen,    dann     uff    die    andern     die     noch 

der   derselben    aulTrur   gestorben,    so   sindt   eins   theils   wi-  werullich   sein,   der   ich   noch  zwue  hab,   die    noch    menner 

der   ins    Niderlandt   unter   Coeln    hinab,    do   si   hievor   aufs  nemeu    moechlen     und   noch  junck    sein,     were   gantz    be- 

CJlOMtera    hcrauff  komeu  sein,   gezogen,   So   sindt   Ir   sunst  schwerlich,    Nach  dem    mein    herr    und     ich    wailirhen    in 

ein-  Iheill  DOCh   bey   den    freunden   hin    und   wider,    und   ist  grossen    schulden    und     iiurath     sein,     mer    dan    wir   gern 

ein    solches    wildes    wesen    mit    den   Jiinkfrawcu    und   an-  sagen,   Ich   weyfs   aber   vor   6,    I.    als    neuem    lieben    hern 

dem  t'locsteru   also   bey    uns  umbher,   das   ich  meyn  Doch-  vetlern    und   BODO,   derhulbcu    mich   nichs   zu    bergen,   ver- 

ter   uit   gern    wider    in    cm    Cloftter    llnin    woclt,    ilau    ich  hoff  e,    I.    werden    mir   lOlohl    zu   gut   und    m   geheim    hal- 

b^org    mich,    bey    dem    jetzigen    we>en.    wuerde    sie    doch  ten.    Es    wollen     nucli    dirnacfa     ihr    von    Sc  hwurzbuig    und 

darynnen   nit   pleiben    koennen,    und    muest   sie   also   wider  die    andern   doechter,    auch    deitir     mehr     wider    fordern 

heranfs   nemen,    Als    merc    wil    ich   sie    vor   heransseu    bc-  und    haben,    und  wurden   sprechen    man   soll   einer   alfs   vil 

halten,    uud   besehen    was   der   almechtig   gott   mit   Ir   ver-  geben   als   der   andern,    Wue   es   e.    I.    aber   dahin    bringen 

schaffen    woell,    wue   aber    e     I.   vermeintet  das  solchs  mey-  koent,    das    wir    Dichl    in    he\  nitlinul    dorllcu    neben,    dan 

DM    obvermellen    dochter    annemln  h ,     nuelzlich     und     gut  allein    einen  zimllchen  geschmuck  und  die   Zerung,    die  wir 

sein   soll,    so    wurden    mein    heir    und   gemahel   und   ich    in  dnrauff   mnesleu    legen,   bifswir   sie    hinein  zu  e     I.    brerh- 

drm    füll    unser    vertiiiwen     unr    in    e     I.    setzen,    des    ver-  ten,    und    e     I.    auch    vermeint,    das    mir    und    meynem    hem 


189 


Anzeiger   für   Kunde   der   deutschen    Vorzeil 


190 


kein  Nachtbeil  ferner  daraus  entstehen  kueut,  so  wollen 
wir  e.  I.  gern  folgen.  Auch  got  zuvoraufs  und  e.  1  sere 
danken,  das  wir  unser  dochler  so  erlich  und  hoch  ver- 
sorget hetten,  uud  wo  e>  eiuen  fuergang  solle  gewynnen, 
so  wolt  ich  e.  I.  gar  herzlich  und  ulfs  allerfreunllichst 
bitten  und  hiemit  gebeten  haben,  das  e.  I.  Irer  diuer  einen 
zuvor  zu  meinem  hern  und  mir  schicken  wollen,  der  sich 
mit  uns  und  wir  mit  Ime  nach  aller  nolturlft  darynueu 
zu  bereden  hetten  und  e.  I.  darnach  wider  berichten 
koente,  \we  solche  handlung  einen  fuergangk,  woe  es  au- 
derst  gut  sein  solle,  haben  niueste,  Dann  was  ich  und 
mein  beri  darjnneii  Iheteu,  »luden  wirsolchs  alles  allein 
eweru  liebden  heim  und  ulf  derselben  Vertrawen  setzen, 
dau  ich  wol  wayfs.  das  e.  I.  mich  noch  meyii  kiudt,  das 
le  mein  blut  und  lleich  ist.  und  auch  t tri  von  mir  hiu- 
wegk  kerne,  eil  ins  elend  uud  uebel  versorgen  wuerden 
und  ob  Ire  gleich  kein  heyralh  gut  wuerde,  das  sie  dan- 
nochl  versorgt  wurde,  ob  sie  Iren  man  ueberlebt,  das 
sie  Ir  leben  lang  gnug  lull,  darynneu  e.  I.  Ire  in  dem 
fall  wol  hellfen  koent,  angesehen  unser  linvermeglicbkeit 
wie  obstet.  Und  bitt  e.  I.  als  mein  freuntlichen  lieben 
herrn  Vetter  und  son,  von  hertzen  ulfs  aller  Ireunllichst, 
in  disem  allem  meynem  lieben  herrn  gemahl,  mir,  un- 
sern  kiuden  uud  unser  herschafl  zu  gut,  das  best  be- 
dencken  und  thuu  wollet.  Das  wollen  wir  alle  umb  evver 
liebden  mit  allem  unserm  vermuegeii  gern  freuntlich  und 
willig  verdienen.  Datum  Schleusingen  am  Suntag  Jlise- 
ricordias  Domiui   Anno  etc.   XXY1I1  *) 

Anastasi  a   geborne   Maiggrelin   zu   Brandeu- 
denbuig.   Grevin   und   fravv   zu   Ilennenberg 
(Original) 


*)  Diese  Jahrangabe  isl  offenbar  unrichtig  und  soll  XXXIII 
hcilaen,  wie  der  nachfolgende  Briel  de»  Grafen  Wil- 
helm vom  J.  1Ü.J3  .Hinweist.  In  dem  Briefwechsel  aus 
dem  J.  1528  ist  von  Margarcthe  noch  gar  nicht  die 
Rede. 

(Schluls  folgt.) 


Ober    den    «.<l>iu  ■•<-■•    nra  ImmIhi      /illi  i  n 
I    «I  i  «•    terülideriiiiKeii    «I«tk«*IIu*ii. 

Vom   tlliern  nwimlmann    Manch   in   Gaildorf, 

(  Kiirtsct/.ung. ) 

Eine     kleine    künstlerische     Abweichung    der    /.ilTVr 
Sechs   kommt   vor  : 

,    in    der    Zahl    1465    um    Frauenlunhthiirm    in    Kfslin- 
/£T"     gen  ;     an     einem    Sturzhnlken     des    Hauses     l.il     A 
Nr.    129   in   der  Zahl    1467  j    an    den   dn  i  l'horsluh- 


len  im  Munster  zu  Lim,  in  der  Zahl  1468:  sodanu  iu 
der  Zahl  1500'  an  der  Wand  einer  Seitenkapelle  iu  der 
Stadipfarrkirche  zu  Gmünd,  wobei  übrigens  zu  bemerkeu 
isl,  dafs   hier  der  Sechser  bereits  etwas   verzogen  w  urde, 

was  spater  Ine  und  du  iu  unschöner  Weise  noch 
|»     weiter  vorgekommen   ist,   wie  z     B     au  der  Bruu- 

ueustube   beim   Brenner  in   Lim,   iu   der  Zahl 


t-tfW 


< 


Eine  andere,    indessen     ebenlalls    nur    unbedeutende 
Aenderting   in   der   Darstellung  beurkundet  die   Zahl  : 


)  n°6 


am   Taufstein   iu   der  Kirche  auf  dem   Heerberg 

Endlich  gedenke  ich  hier  noch  der  eigentümlichen 
Zeichnung  eines  Sechsers  und  des  seltenen  Nebeneinau- 
derslehens  romischer  und  arabischer  Ziffern  auf  dem  Bo- 
den  eines   Hoslientellers: 


M^Ac) 


7)  Aus  dem  14  Jahrb.  stehen  mir  für  die  Ziffer 
Sieben  nur  zwei  Beispiele  zu  Gebol,  von  deueu  ich  je- 
doch das  erste:  die  Zahl  1327  an  der  Kirche  zu  Weifsen- 
burg,   wie  oben   unter  2   bemerkt,   noch   in  Zweifel  ziehe. 

Das   andere  Beispiel  :   die   Zahl 


13^11 


au  der  Sehlofskirehe  zu  Pforzheim,  mochte  dagegen  we- 
niger zu  beanstanden  sein,  da  als  erwiesen  angenommen 
werden  kann,  dafs  die  golhische  Schrift  ihren  Einflufs 
auf  die  Zahlzeichen  in  der  zweiten  Hälfte  dieses  Jahr- 
hunderts bereits  gellend  gemacht  hat. 

Die  Ziffer  Sieben  isl  ebeumufsig  eine  solche,  riefen 
GruiidzOge  sich  von  Anfang  au  SO  tiemluh  gleich  geblieben 
sind,  und  die  bui  dadurch  einigen  Verschiedenheiten  un- 
terlag, dafs  mau  den  Winkel  der  beiden  inaemmenleufen* 

den    Linien,     aus    denen    der    Siebener    gebildet    wird,    bald 

mehr,  bald  weniger   stumpf  nun  Me .    oder    die  ganii    i 

gur  in  eine  mehr  unfrei  hie,  mlei  nach  ilei  Belle  bin  ge- 
neigte Stellung  brachte,  wie  diei  aus  den  bienaob  ange- 
führten   Beispielen    dt  s    Vilieten    /u    ei  sehen    igt. 

/.        .lahmihl    1  1  * t T    im    der  Buch»  and    def  Altars  in  der 

r     hin  he  zu  Beerben 


A 


1437  auf  dem  Siegel  dea  Wilhelm  Bot,   Richten 

zu  Lim.    Ilti".   eingeschnitten   in  den  Tlnirslur7  dal 


19J 


Anzeiger  lur  kuuile  der  deutschen  Ndrzeil 


m 


Hauses  Lit  A.  Nr  199  lll  Lim:  1471  au  «er  Wand  über 
dem  Triumphbogen  im  Münster  7.11  Um.-.  1471  um  .dun- 
ster tu  Bern;  1172  auf  dem  Siegel  des  Landgerichts  Ro- 
lenfels  ;  1472  auf  dem  Siegel  der  Stinil  (Mark-/  Grönin- 
gen  ;  1473  auf  dem  Siegel  riet  Heinrich  Berief  von  llull 
und   auf  noeh    vielen   anderen 

>     Jahrzahl    1475    auf    einer    im    Aichiv     der    Kirchen- 
stiftung  zu  lim   verwahrt»  p  Zeichnung,   einen  l'farr- 
-lud.   darstellend:    1497  in  der   Kirche  zu   Gmünd; 
1572    auf    einer   Glocke    in    Soflingeu    bei    Um    und    1577 
am    untern    Kriegsberg   bei   Stuttgart 

^147ti   am   Schlufsstein   eines   Ge«olbes  in   der  Mi- 
cbelskirche  zu  Hall. 

Endlich  erscheint  die  moderne  Ziffer  Sieben  bereits 
auch   im    15.   Jahrh.  :   uainlu  li : 

1470  am   Dachsparren   des   Mittelschiffes  des  Mun- 

L       !-lcr .-    in  Lim:    1474  an   deu   l'horstuhlen   daselbst; 

1517   am  Gewölbe  des   Chors   im  Monster  zu  Bern 

und    in    der    gleichen    Zahl    am    l'eter    und    l'aul  -  Altar     in 

der   Kirche   zu   Tiefeubronn. 

Auch  kommt  sie  in  den  oben,  bei  1.  angefühlten 
Registern  und  HechiiungeD  des  limpurg.  Amts  Ohei-Sonl- 
beim   seit    1502   \ur 

Wie  ich  schon  im  5.  Abschnitte  bemerkt  und  dm  eh 
die  dort  angeführten  Beispiele  namhaft  gemacht  habe, 
gibt  es  auch  Ziffern,  bei  welchen  man  gegenwärtig  mich 
im  Zweifel  sein  kann,  ob  sie  als  Fünfer  oder  als  Siebe- 
ner angeseheu  werden  sollen.  Zunächst  erwähne  ich  der 
beiden  von  Nordlingen  uüd  Hall  angeführten  Falle  Was 
deu  ersteren  anbelangt,  so  enthalt  die  ..Geschichte  der 
Stadt  Nordlingen-  von  C  üeyschlag  (1851,  S.  21)  die 
Nachricht,  dafs  an  dem  Thurine  der  St.  Georgenkirche 
daselbst  vom  J.  1451  an  bis  1490  gebaut  worden  sei, 
und  es  wird,  so  viel  mir  sonst  bekannt  geworden,  an- 
genommen, dufs  jene,  über  dem  Thurni-Idrtnl  befindliche 
Jahrszahl  diejenige  sein  solle,  die  den  Beginn  der  Arbeit 
bezeichnet,  somit  das  Jahr  1454  Su  wenig  ich  Incge- 
gegen  etwas  i  lim  n» enden  veimag,  so  schwer  fallt  es 
mir  doih  im  Hinblick  auf  meine  sonst  gesammelten .  im 
5  Ahschn  gegebenen  Notizen,  die  fragliche  Ziffer  für 
ein'-  Po.nl  zu  leaen  Fs  i -t  mir  auch  nicht  entfernt  ein 
ähnlich. t  I  unter  irgendwo  vorgekommen,  im  Gegentheil 
habe   ieh     ^'.ft-rn  man  doch   rorauesetsen   mufs,  dafs  man 

bei    ZeichDlog     der    Zill.'i cht     ohne     alle   Theorie     zu 

Wiik  gegangen  iei,  geglaubt,  das  wesentlichste  In- 
terscheidongsseicheo  iwiacben  den  Fünfern  und  Sieoe- 
nein  in  der  Richtung  dei  Winkels,  odet  in  seiner 
Oeffnuog  finden  und  deshalb  annehmen  zu  dofrfen,  dnfs 
all,-  derartige  Ziffern,  bei  denen  die  spitz,    dei  Winkelt 


nach  der  rechten  Seite  (heraldisch  genommen)  gerichtet, 
zu  den  Kiinfein,  und  umgekehrt,  wo  die  Spitze  des  Winkels 
links  gestellt   ist,   zu  den  Siebenern  gezahlt  werden  müssen. 

Ich  bin  demnach  geneigt,  die  NOrdlinger  Zahl  für 
1171  und  die  am  heiligen  Grab  in  der  Kalharincnkii  che 
zu  Hall,  der  l'onsequeiiz  wegen,  für  1450  zu  lesen,  glaube 
aber  hiebei  nicht  unberührt  lassen  zu  dürfen,  dafs.  unter 
deu  vielen,  von  mir  aufzuzahlenden,  meine  \nnnhme  be- 
stätigenden Fallen  auch  drei  sind,  die  ihr  entgegenste- 
hen; —  nämlich  die  Fünfer  in  den  Jahrzahlen  1504  am 
Schlachthaus  zu  Heilbronn  und  1513  auf  einem  Denkstein 
au  der  Kirche  in  Oberroth,  wie  auf  dem  Siegel  des  Ma- 
thes  Kraft  von  Um,  von  denen  ich  bereits  im  5  Abschn. 
Abbildungen   gegeben    habe. 

In  Betracht  jedoch,  dafs  diese  Falle  vereinzelt  da- 
stehen und  sich  erst  aus  dem  16.  Jahrb.,  aus  einer  Zeit 
datieren,  in  welcher  die  Renaissance  sichlbarlich  schon 
angefangen  hatte,  ihren  Einfiufs  auf  den  Charakter  der 
Schrift  und  der  Ziffern  in  oft  sehr  willkürlicher  Weise 
zu  üben,  überdies  auch  in  solchen  Dingen  Vieles  von 
dem  mehr  oder  minder  grofsen  Verstandnisse  des  betref- 
fenden Künstlers  oder  Schreibers  abhängig  gewesen  sein 
wird,  —  halte  ich  die  eben  angeführten  Falle  vorerst  noch 
für   AiiMiahnien   von   der   Kegel. 

Aus  der  Vergleichuiig  einer,  so  weit  möglich,  aus 
allen  1  heilen  Deutschlands  anzusammelnden  Menge  von 
Beispielen  liefseu  sich  ohne  Zweifel  bestimmtere  Itesul- 
tate  erheben.  Mochte  es  im  Interesse  der  li.schrilten- 
kunde  dazu   kommen  ! 

(Schluls  folgt.) 


*1  ii  i  li«i  I  ■■  ii  u.  <-  •■    muh  nnil   über  HIOMlerueii- 

luii'Hi-r     llillld-elllillen. 

Von  Joseph  Maria   Wagner  in  Wien. 

L'nter  den  1250  Handschriften  der  Bibliothek  des  reg. 
laier  l'horheiren-lilto  hlosliTiieiihui  g  lielindet  sieh  auch 
eine  (entuiie  deutscher.  Die  geistliche  Literatur  des 
13. —  15.  .lahrh  ist  am  reichsten  vertreten.  Weniges  nur 
zeichnet  sich  durch  besonderes  Alter  ans  Das  einzige 
althiichil      Denkmal    ist    das    Gehet    im    sogen.     PsBllcrium 

Sli    Leopoldi,  welches  Graff  in  der  Dinliaka,  II.  382  hat 
abdrucken    lassen!     Dagegen    Bndet    sich    sonst    Manches 

\on    W  erth     I    Wichtigkeit        Ich     erinnere     nur     au     die 

Tochter    Sinn,    an     die    sieben     Sl.ifnere,    nu    Wiii.h.r    von 

Elmindorf,  au  die  Handschriften   von  Berhtoll  und  Fkkc- 
hart       In     Haupt  s     und     lloffm i's    Altdeutschen    liliiltern, 

in    Mone's    Anzeiger    Mini    .1      1839,    in  Grflff1!    Diulisku    und 


193                                                     An/.niMT   lur   Kunde  der  deutschen   Vorseif,                                                      1M4 

anderen    Zeitschriften  jener   Periode    ist   zahlreich    iiu!   die  teil    abdrucken,    erkannte    aber   Philipp'!    Werk    nicht    und 

HauiL-chiiftenschatze   Kloslenicuburgs  Bedacht  genommen.  bezeichnete   darum   die   Dichtung    im   allgemeinen   als   eine 

Spater    (lööO)     gab    Hnrtmanii   Zeibig     im    Serapeum     ei»  Bearbeitung    der    apokryphen    Evangelien    des    neuen    Te- 

vollstandiges    Verzeichnifs   des   Vorhandenen       Leider   war  stameules  ;    eine    ungenaue   Angabe,   die   bei    mehreren    un- 

dasselbe  so  fluchtig  gearbeitet,  dafs  es  seinen  Zweck  nur  serer    Literarhistoriker    (  noch      in    Gödeke's     Mittelalter, 

ganz    ungenügend    erreichte    und     von     den    meisten    sehr  S.    114)   Eingang   und    Verbreitung   gefunden    hat. 

bald     wieder    vergessen    wurde.      Ich     llieile     nachstehend  Eine   andere,   mit    der   Kloslerncuburger   uherem-liin- 

aus   meinen  Auszügen   mit.   was   ich  zur  Ergänzung  einiger  mende   Handschrift  von  Bruder   Philipp's  Marienleben  mufs 

von   Zeibig  gelassener   Lücken    nicht    unnütz   glaube.  sich   zufolge    einer   Notiz   in    Hormayr's  Archiv.    Wll.    '.'TT 

I.  in   der   Bibliothek   der  Benediktinerabtei   Seittenstetten    be- 
Codex ISr.  1242      Bruder  Philipps  Marienleben.  linden. 
200Pergamenlbl.  in  8.    Das  Marienleben   schliefst  Bl.  196  a  II 

mit   folgendeu   Versen   des  Schreibers:  Codex   Nr.  750.     Hugo's  von   Trimberg  Benner. 

Djtz  puech   ist  geschoben  287    Papierblatter    in    Folio    mit    alter    Bezeichnung       An 

Do   von   Cristes  gepurd   ist  vHnben.  der  Spitze  des   Registers,  welches,   zweispaltig  geschrie- 

Tauseut  vnd   dreu   hundert  iar.  ben,  sich   von   Bl.   286b  bis  287  a   erstreckt,   ist  das  Da- 

ln   dem   acht   vnd  dreistkistem   zwar  tum   angegeben:   ..Anno  dmi   Milesimo    cccc0  xiiijü    finitus 

Au  saut  Vlreiches   tag.  est  iste  über  per  manus  In   vigilia   anücciacös    mai'e  b"te 

nv   höret  w  az  ich   sag.  virginis."     Viele  Seiten    sind    zur  Aufnahme    von   Bildern 

Ein *)   hat  is   liaissen   schreiben.  halb   oder  ganz  leer  gelassen.      Ich   hatte  die  Handschrift 

der   mues  pei   Got  beleiben.  nur  kurze   Zeit    zusammen    mit    der    Bamberger  Ausgabe 

Albrecht  so  ist  er  genant  in   Händen   und   konnte  sie  daher  auch   nur  zu   einem  ge- 

dez   Chuntzmans   Schreiber   Vi  ol   bechant  ringen    Theil    mit    dieser    vergleichen       Doch   reichte   das 

Hierauf  folgen    Bl.    196  b  —  200  a   gereimte   deutsche  bin,    um    mir   die   Ueberzeiiguiig    zu    verschaffen,    dafs    sie 

Sequenzen    und    Gebete,   in   die   Ordnung    einer   Messe   ge-  an    Vei«  ahrlosung    des    Textes    durch    liederliche   Schrei- 

reihi,   unter  der  Ueberschrift :   „Hie  hebet  .-ich   an   doz  bung.   sinnentstellende  Druckfehler  u.   s    f.    den  schleih- 

ampt   viin    v  n  s s   vroweu."    Es   sind    187  Verse,   die    ro-  testen    unter   ihren    Genossinnen    kaum   nachstellen   durfte 

tlien    lieberschiiltcn    und    den    üblichen   Spruch   des  Schrei-  Die   einzige    Stelle    V.    171(111  .     die     ich     hier    zur    Probe 

bers   am   Schlüsse    (10    Verse)    nicht    mit   eingezahlt.      Zur  gebe,   ist    ein    Muster   ungeheuerlichster    Hilfestellung ;    sie 

Probe    möge    eine    Stelle    Bl     19ö  b     (V.    llüff.)    dienen,  beginnt    Bl.    32  h. 

welche    Luc     II.  27.   28   übersetzt:  fD)   Iser  gaukeh   zeucht  Hinge  gankchlein 

Bei  einem   Zeiten  daz  geschacb.  Van   den   chumpt   mnistei    schankchlein 

daz   von   dem   volck   ein    vrow   sprach  Hattentewfel    vnd    reuglein 

Do   si   Jesum    meuschleich   sach  Chnohlauch    vnd    her   liiuchlein 

daz   er   got   were.   si   ver   iach.  (  hlettenchleber   vnd   helgruebel 

Der   leip   muesse   immer   selig   sein  Blikofa    den    pbell    vnd    lull.-i  huhcl 

dei    dich   trueck    vil   libs   heue   mein:   —  Njmnier   vol    vnd   schul   den   phlm  g 

Auch   sein   die   bruslel   selig   sus.  Zerrenslancz    vnd    wollespneg 

di   du   saugest,      do   sprach   Jesus  Larnsal    vnd    gelanb    nicht 

Di    rede   Wesen    sol    also  V"d    mamg   ander   poaswiohl 

auch   muesse   wesen    immer   vro  Pawrn    veml    vnd   galgefMWengel 

Der  gotes  won  vermmpt  i  :t:(  a  i  Lasterpallg  mhi  ludedpengel 

vnd  den  behalten  dez  (I.  daz)  gezimpt  Gotscbalk  vnd  Wlensakoh 

Vergl.    GrafTs    Diul     :t.    867  f.,    .Nr.    2    u     .'(    und   Göde-  Alilaser    vnd    schruch    den    lag 

kr'-  Mittelalter.    S     130.     Ausführliche,  es  ilbei    die-c  Hand-  ROSSeS    mnrt    vnd    fei-,  h    den    wind 

Schrift    hat    Maximil      Fischer    in     llormnyr's     Archiv     etc.  "er    -linrliiwl    vnd    sein    chmd 

Bd    10.  205     212  mitgetheilt.     Et  In  i-  den  ganten  Ein-  Diepold  vnd  iteigdennatt 

gang  des  Harteolebeni  und  iflmmtliohe  CapitelOberschrif-  BlegriinT  vnd  rrewdenbats 

Cbratenatati  vnd  ilangamagel 


*)  ausgekratzt.  Si  Imlw  uiffel    Vnd    phalfenhngcl 


1  15 


Anzeiger   l'ur   Kunde    der  deutschen   Vorzeil 


196 


Landes  moit  vnd  rabeustrigel 

Durch   den   pusch   vnd   zukch   den    rigel 

Rauben  liaoh  vnd  secz.  phant 

Sleiff  den  spies   vnd  rawmbslant 

Bampticb  vnd  nageugaat 

Bukch   das  sweit   vnd   galgeniasl 

Wider  pan  vnd  aebeab  den  wiut 

Das  ist  das   volkcli   die   zwir   sind 

Van   armen   lewleu    enphangen 

Sew  chanieu  geriteu  oder  gegangen. 
Den  gereimten  Prolog  hat  nnaere  Handschrift  völlig 
mit  denselben  Auslassungen  und  ZusStzeo,  wie  ihn  Frhr. 
v.  LohVIholz  nach  seiner  vermeintlichen  Sammelhs.  im 
>i -i  ,iji'-iiiii  \l.  'i^l  hat  abdrucken  lassen.  Geringe  Ab- 
weichungen sind:  V  7.  8:  Lachen  singen  |  Tauczen 
springen  13:  Sich  nn  wol  gehalten  chau.  IT.  nach 
vngewiu.  2"  :  ftpn  muc/i  ich,  Auch  noch  einige  an- 
dere Textesverauderungeu  hat  untere  Ha.  im  Vergleich 
zum  Brlaager  Codex  mit  der  VVallersteiner  (=  Leidener, 
«gl, Gern*!"«  II,  375)  gemein.  Den  Schlufs,  V  2  ».VI!»  II. 
gibt  -ii-  M.llsinii.lig,  mit  der  Variante  ,,-eiii  sekslerii"  in 
V.  '.:».">;'>">  Genauer  auf  dies  Verhaltnifs  einzugehen, 
fehlt  hier  der  Raum.  Doch  soll  dem,  der  eine  neue, 
kritisch'  Vusjzabe  des  Kenner  beabsichtigt,  meine  Ver- 
mittlung zur  Beschaffung  einer  vollständigen  Vcigleichung 
gerne   ({••wahrt   -ein. 

(Fortsetzung  folgt] 


Kanal.         Cra»be>*elai  «le*  (traten  Ilcinrirli  v.  ■ . ■• «  im» 

BW  .,..!■  iE  im-t  In    ll»-r    KliKlcihiiilir    7,11     3  »»•--.■!<»  •- 1". 

Von  F.  Adler.  Baumeister,  in  Berlin. 

I  i   dem    drei    Keilen    südwestlich  von  Salzwedel  be- 
legenen   Dorfl     Didadorf   ischon    1112  urkundlich  genannt) 

wurde  bald  naoh  der  Mitte  des  12.  Jahrh.  unter  dem 
Namen  „tnsula  Mariue"  eine  klösterliche  Stiftung  .begrün- 
de! ood  dieselbe  einem  ana  Chorherren  und  Nonnen  des 
siinei  Ordens  gebildeten  Gonvente  nbetgeben.  Die 
Einweihung   der   neuerbeaten   Kirche    fand   am    10.    Dei 

lltil  > t :i 1 1 ,  und  die  darauf  bezügliche  Urkunde  des  Bisch. 
Hermen  von  Verden  thcilt  die  Nacbru-bt  mit,  dafs  der 
Stifter  ein  Graf  Hermann  von  Wer tb ecke  war.  Da  der 
Ort  Wertbecke  aU  ein  zu  Lttohovi  gehöriger  Hof  unter 
dem  Namen  Warpke  bekannt  tat,  und  da  dei  Vatei  des 
Stiftera,  mit  dem  Vornamen  i  Irich  (Oldaric),  anderwei- 
tig  auch  Gral   *"n   Lachen   gern i    wird   i  Baumer.  Reg 

"'.'o  n    I27S  reroei  dia  Grafen  von  Lueben  auch  in 

leren  Zeiten   all   besonders  Woblthttei   des   Klosters 


erscheinen,  so  haben  schon  altere  Historiker  vermuthet, 
dals  Kloster  Diesdorf  eine  Stiftung  des  Lucliow'schen 
Gralenhauses  gewesen  sei.  Diese  Vermulhung  babeu 
Kaumer   und   Wuhlbruck   zur  Gewifsheit  erhoben 


+  ÄflN  Q  ?  ö  n  1 


,ö       l  "H  8  0±  <~> 


Sehr  w iiin ii  beinlich   sind  die  stiller.   Gral  Heinrich 
und  Beine  Gemahlin,  in  dei   Klosterkirche  begraben  wor- 

ili'ii  ,  wenigstens  waren  ihre  Bildnisse  bis  1571  darin 
vorhanden  und  worden  damals  erneuert;  doch  ist  in  der 
böchal  interessanten  und  wohlerhaltenen  Kirche  ihr  Grab- 

slein    nicht   zu    linden. 


197 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


Dagegen  fand  ich  bei  meiner  Anwesenheit  im  Som- 
mer lStiO  in  dem  Mittelgange  des  Mittelschiffs  den  hier 
abgebildeten  5'  5"  hohen  und  2'  8"  breiten  Grabstein, 
der  bei  der  Seltenheit  alterer  Grabsteine  in  der  Mark 
Brandenburg,  und  «eil  er  bis  jetzt  der  einzige  bekannt 
gewordene  Grabstein  des  berühmten  Grafeuhauses  von 
Luchovi    ist,    einige   Beachtung   verdient. 

Auf  der  oblongen,  aus  Sandslein  gearbeiteten  Grab- 
platte sind  die  Figur  und  die  Umschrift  nur  in  eingra- 
vierten Umrissen  angegeben.  Die  Figur  des  Verstorbe- 
nen stellt  einen  Mann  in  langem,  gegürtetem  Gewände 
dar,  welcher  das  umwickelte  Schwert  erhoben  in  der 
Hechten  tragt,  wahrend  die  linke  Hand  sich  auf  einen 
rautenförmig  quadrierten  Wappenschild  stutzt  *).   Der  Kopf 


•)  Anmerkung   über  das  Wappen  derGrafen  von 
Lüchow: 

Wohlbruck's  Klage  (Gesch.  d.  Altmark,  S.  86  —  89 
und  220 — 225),  dafs  bei  dem  ganzlichen  Mangel  an 
Nachrichten  von  den  Todesjahren  der  einzelnen  Mit- 
glieder des  Warpke  -Luchow'schen  Grafengeschlechts, 
zumal  bei  denselben  in  den  200  Jahren  ihres  Auftre- 
tens nur  5  verschiedene  Namen  vorkommen,  es  schlech- 
terdings unmöglich  sei,  die  einzelnen  Personen  hin- 
länglich von  einander  zu  unterscheiden,  so  dals  also 
nichts  anderes  übrigbleibe,  als  die  vorhandenen  Nach- 
richten der  Zeilordnung  nach  vorzulegen,  und  es  nun 
getrost  auf  die  künftige  Bekanntwerdung  noch  verbor- 
gener Urkunden  ankommen  zu  lassen,  ob  jemals  einiges 
Licht  in  die  Genealogie  dieses  Geschlechtes  fallen  werde, 
—  findet  ihre  erste  Erhorung  in  der  Entdeckung  des 
sehr  interessanten  Grabsteins  in  der  Klosterkirche  zu 
Diesdorf. 

Wir  erfahren  nunmehr,  dafs  der  hier  ruhende  Graf 
Heinrich  von  Lüchow  am  1.  Oct.  1283  (merkwürdiger 
Weise  ist  für  Kalend.  Octobris  die  VII.  N'on.  Uctobr.  ge- 
setzt) gestorben  sei,  und  erkennen  daraus,  dals  Wnhl- 
bruck,  wie  fast  immer  in  genealogischen  Fragen,  Hecht 
hatte,  denjenigen  Heinrich,  der  1869  noch  bei  einem 
zwischen  dein  Erzbischof  von  Main/,  und  dem  Herzog  Al- 
brecht von  Braunschweig  geschlossenen  Vergleiche  ge- 
genwartig war,  und  denjenigen  Heinrich,  welcher  1298 
einen  Altar  in  der  Johannis-Kirche  zu  Lüchow  stiftete 
und  bald  nach  dem  12.  März  1317  als  letzter  niannli- 
eher  Sprosse  des  Geschlechts  gestorben  sein  nmls,  für 
zwei   verschiedene   Personen  zu  halten. 

Eine  fast  noch  wichtigere  Entdeckung  ist  die  durch 
diesen  Grabstein  vollständig  gesicherte  Ermittelung  des 
Wappens  der  Grafen  von  Lüchow.  Kurz  vorher  wurde 
dies  Wappen,  aul  eine  andere  Quelle  gestutzt,  zur 
Sprache  gebracht.  Nlmlich  ein  dem  II.  Jahrh.  ange- 
horiges    Sekretsiegel,     de.-   en      ich     die    Stadt     Lflchon 

noch  an  einer  im  Original   um    vorliegenden  Drknnde 


ist  bartlos,  das  Haar  vorn  gestutzt,  hinten  gelockt  .  die 
Fufse  sind  mit  eng  anschließenden  Schuhen  bekleidet. 
Die  in  gerundeten  Majuskelhuchstaben  geschriebene  l  In- 
schrift  lautet  : 

ANNO.    DNI.    MCCLXXIII     VII.    NONAS     QCT0BBI..4). 
COMES     II1HIC    DE.  LÜCHOWS 

Die  Form  der  Buchstaben  bestätigt  die  Gleichzeitig- 
keit  des   Denkmals   mit   dem    Datum. 

Die  Tracht  und  künstlerische  Behandlung  stimmen 
mit  der  einer  andern,  ganz  analog  sculptierleu  Grabstein- 
figur  uberein ,  welche,  im  Dome  zu  Stendal  befindlich, 
einen  Markgrafen  Conrad  von  Brandenburg  darstellt,  aber 
des  zur  Ermittelung  des  Verstorbenen  unerläßlichen  Da- 
tums entbehrt.  Aehnliche  Grabsteine  in  eingravierten 
Umrissen  finden  sich  aus  dem  13  und  14.  Jahrhundert 
ju  Jerichow,  Brandenburg,  Berlin,  Salzwedel  und  Tanger- 
münde. 

Schließlich  kann  daran  erinnert  werden,  dafs  das 
vortreffliche  Doppel-  llochbild  lleinrirh's  des  Löwen  und 
seiner  Gemahlin,  welches  wohl  erhalten  vor  dem  Kreuz- 
altare im  Dome  zu  Braunschw  eig  sich  befindet,  und  nicht 
später  als  in  den  Anfang  des  13.  Jahrh.  gesetzt  werden 
kann,  in  Bewaffnung,  Haar-  und  Kleiderlracht  mit  dem 
stilistisch  viel  roheren  Grabsteine  des  Grafen  Heinrich 
von    Lüchow    sehr    verwandt   erscheint 


des  Jahres  1502  bedient  hat,  mit  der  neugolhischen 
MajuskelumschnH  :  fStfGHHTVMf'  l'IVlVMr*.  CIVI- 
TATIS, LVClMtWH,  zeigt  uns  zwischen  zwei  Thür- 
iiicii  ein  von  einem  gothischen  Spilzgiebel  überdachtes 
Portal  und  innerhalb  desselben  einen  dreieckigen  Schild 
mit  3  Wecken,  zu  2  und  1  gestellt.  Es  konnte  in 
diesem  Schilde  nichts  anderes  verrnuthel  werden,  als 
das  bisher  unbekannt  gebliebene  Wappen  t\c>  Grafen 
von   Lüchow. 

Der  Diesdorfer  Grabstein  gibt  nunmehr  die  Entschei- 
dung :  und  wenn  auch.  Malt  der  dortigen  Dreizahl  der 
Wecken,   hier   ein   ganz,    gemuteter   Schild    ericheint,   so 

wird  dadurch  In  Sinne  der  alleren  Heraldik  dasWap 

penbild  nicht  wesentlich  verändert,  wie  wir  dies  j« 
auch  bei  anderen  \\  appensi  bilden  -ehe  n  .  7.  B  bei 
denen  der  Grafen  von  Virneburg,  die  bald  gani  ge- 
raulet,  bnld  in  der  wechselnden  Zahl  von  5,  6  "der  7 
Wecken  erscheinen.  Bekanntlich  fuhren  die  8  Lilien 
in  dem  Wappen  der  Könige  von  Frankreich  lufwtrtl 
zu  Schilden,  die  gani  mit  einer  mihi  -stimmten  Zahl 
von   Lilien   bestreut  sind 

Leop  0  I  d    Frei  h.    v.    I  e  d  e  b  u  r. 


Anreifor  für  Kumte  der  deatsbheri  Voraeiti.  goß 

ach«*       .ur  «e^HleKe   „er  ^tflilM..   „.-  ger  zurück;   jedoch    sollten    Bie    den    Nürnberger«  gegen 

r          e-  den  Michel  Hevdci     nicht    beistehen,    «eil    die.se    In   der 
Vom  Suaiphrrer  C.    \.   S,  I, w eil ,.  ,■  r   in   Bamberg.  Acht     Beieo        Zugleich     Bchlofs     e,     einen     Brief    an     den 
Das  Archiv    der  Stadt  Bamberg    bewahr)   mehrere  Ur-  s**«'llheilBen   mil   ein,   in  welchem   er  schrieb,   dnfs  Michel 
künde».    wel    he    du.«  tium  eilen    der    westfälischen1  (.erichte  He>der     «*■     Freischuple     de«     hl       mm       Reiche     und    der 
in    Kranken    bezeugen,  heimlichen  Acht  sei.  und  dal's  es  sich  nicht  gebühre,   einen 
Kegeuhard     Lawriuden.     Freigiaf    zum    Fre)  enhageu.  M'1''1"'11     einwiegen}     wenn     er    nicht       null    hnntliafriiger 
schrieb   am    ls,    Juni    1465   den    Bürgermeister,   Hath   und  Ute  hegrieffenv!    E*   bat  daher,  den  lleyder  sogleich  los- 
der  gaaieu  Gemeinde,   allen  Jfanuapfersoneu   über   14  Jahre  ■"'••••■>   besonders  ,1a   die   von    Nürnberg  in  des  Kaisers 
all,   zu   Bomberg.    dal.«     er   vernommen,    sie    halten   einen  Acllt  ZWein,al   gefallen,   einmal  wegen   des  Arnolt  von  Tills 
Fseiecböpfeu,    Michel   Heyder;,    gefänglich  eingelegt,    und  ""'l    da""    we8m    eines   -""lern    Freischopfen.     Bei  einer 
befahl   ihnen,  denselben    bei   Strafe    von    50   Rfjllld    Goldes  Slrafe  vo"  50  PM   Goldes  verbiete  er,  den  Heyder  zu  richten, 
sogleich    loszulassen        Der    Stadt    war    die    Sache    nicht  Beide    Briefc    kamen    am     23.   Juli    in    Bamberg    an; 
gleichgültig.     Schon   am   28  Juni   antwortet  sie   dem  Frei-  aber  SCh°"   am    Rreitt«   vorher,   den    19   Juli,   war   Heuler 
grafen,  dal's    zwar    Michel   Heyder    auf  Antrag    der    Stadt  mit  stre"£em  Rechte  geriehtel   und  zum  Galgen  verurtheilt 
Nürnberg    ,om    Schullheifsen    Wilhelm    Hawger    hier    ge-  worden-       Am     25.    Juli     berichteten    die    obengenannten 
fangen   genommen   worden   sei,    dafs  aber  das  Gericht  in  Freischönfen .    Heinrich    Glock    etc  ,    dem   Freigrafen    dos 
'I.  «  Bist  ■bot.-,   ihres  Herrn,   Hand   stehe   und   sie  gar   nichts  ?ewallsalne    Ende   Heyders       Hatten    sie.    setzten   sie  bei, 
angehe;    daher   er  sie   nicht  weiter   belästiget    mochte     —  d,P   Acht    der   N«-r**herg"er    gewufst,    sie   wurden    sich   sar 
Man    uigte    den    erhaltenen   Bnel   dem   Schullheifsen.   wo-  "ehu]" ,i<h   gehalten   haben.     Arnolt   von  Tille   habe   mehr- 
jbiiI   diese,    am   29,   ,|uni    an    den    Freigrafen   schrieb    und  "'al     ''''"    "*V"er    im     Gefängnisse     zu     Bamberg    besucht, 
ihm   bezeugte,     dal.«    die   Stadt   Bamberg    i«    dieser   Sache  al)<!r   "'e  (-0"lel(,<'l>    <la's    «l«e    von   Nürnberg    seinetwegen 
«<  hui, Hos    sei        Die    Sta.lt    Nürnberg    habe    über    Michel  '"   ''e'    Ach!   Se"'"              A'"'h    der   Schultheis    zeigte    am 
Heyne   ein   streogea  Recht  verlangt,   was  er,  als  Schult-  l4-  Ang-  dem  F-'.eigrafen  den  Tod  Heyders  au  und  fügte 
beil.«.   nichl    versagen   durfte.     Daher   habe   er  dein  Heyder  bci  :    "   '"'''°   li<tht   sl"  ,'rll<""    '»ilssen    und   sich   nach    kl- 
einen  Rechtstag    besebieden       Die   von  Bamberg   halten   in  ll~k,>lt  gehalten  :    halle   er   aber  des   Freihafen   Brief  fru- 
djwsei    Sach,    gar   nicht.«  gehandelt;   weshalb  er  den  Frei-  her    erMa,ten-    orier    der    Nürnberger    Acht    erfahren,    so 
grafen   bitte,   da.«  Vornehmen   gegen  dieselben  einzustellen.  ""rde   er  S'ch   allders   verhalten   haben. 

Dei  Stadt  Bamberg  genügte  das  noch  nicht.     Es  muls-  l>ie  Sache    verwickelte    sich    nun   immer  mehr.     Die 

ISO    Heinrich   Glock,   L'nlei  s<  li  ul  lli.  i  i «..   Jobs)    Kelber    Hans  Fra"    deS    Gericll|elen     und     sein    Sohn.    Johann     lleyder, 

/igln-,   Jobst   Swab,    de«   Bathes,    Haus   Stabil    önd    Hans  kla?tel1   beim    Freigericbl    zu   Freienhagen    über    den  jSm- 

Fortsch.   Stadtschöpfen,    Mathe.«   Mollgast   und    noch   sechs  ""'r lirlle"   T°d   d*8  Y8ters      I,Ill"'r   Sebof  <lri -Frcigraf  dem 

Bürger   Bambergs,   alle   ZOgfeich    „echt   i.chl  freyschÖpffen  'Sc"ult»eifscn.   Bürgermeister,,    Kalb    und    der  ganzen   Ge- 

der  heVligeu   Acht"    am   30    Juni    dem    Freigrafen   bezeu-  m'""'''   '■"   l!"»'l>erg  am   27.  Aug     bei    kaiserlicher /Gewall 

gen,  dai«  die  Bamberger  in  dieser  Sache  schuldlos  seien.  M'""'S  A,"'''s  '""'    '"''    '''''    '""'''s'«"»  Mrafe  des  Gericht«. 

Würde   ei   fortfahreu,  die  Stadt  zu  belästigen    so  müfsten  <lafs  *"'  '"    "    laiic"  d*ntS*-bn  und  die  Frau  des  Genmr- 

-"    ihn,   von  ihrer  „freyschöpffen  eyde  und   freybeil   we-  ''fit<>n  b*f,t'e*8*ni  mil  dem  Stiihlherru  und  ihm  lifibver- 

gen  .  da  verklagen,  yo  es  sich  gebühre        Ja,  um  noch  ,r"L"'1'  ""Hien.  weil  sie  emen  Prefschöpfeo  getodtel  hat- 

'"   zu  sein,    bezeugten    an  »i    Juli  Ma.\  von  Roten-  ''"'  "''"  'T  ,l'"'h  ''""'"  Nl'r,,"1,'i'     WÄrBeh  sie  das  hnter- 

hm,    Anton    Stiber    nun    Hans  IVuchsefs,  alle  drei   Rathe  lassen;    90  lude    '''    Mr  "'''  ihrem  selbst   Leib     vot  den 

'•  Waobofs  und     eol hi   freyschöpffen  der  heyligen      Freistuhl  '"'"  Freienhagen   ir  der   finde  an  de,,,  olle,, 

beyarllcheii  v<l,i  .  BufdleEi                ,,   der  hl.  heimlichen  ,,''M'1"-  "ufDienstpg   nach  tialli  rrj    Oci  ,,  damit  sie  ih- 

■chl                dre  Scholdlosigkeil  dei   Stadl  Barn  ren  Leib  '""'  l1""''  l':l'"'  ^erantwoftele.n 

■    begnügte  sich   der  Freigral  Scl '  l"lf;l') 

""d  ,"'1""  :M"    "'    "'ll   -""    BescnuidigüDg   de.   Bamber-  füll  „  Bella| 

Verantwortliche  Radai  tion  i 

l,r'lr'''11    »•■•■■    *"'  ■"■'-■     !>'    A-  v.  Eye.     Dr.  G.  K.  I;„ii,„„„,i»     Ur    !•>,■, h .  u  ,, ,  i,  v    s  ri,  re  ck,  „s,  ,•  ,„ 

Verlag  der  literarisch   artistischen    tnsialt  iei  gefmkniachen  Mnsettma  in  Nürnberg 

1     B    3ebald' Bai  i  li  n  ihm 


HEILAGE  ZUM  ANZEIGER  FÜR  KÜNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  A?  0.  Juui. 


Chronik  des  germanischen  Museums. 


Als  ein  sehr  erfreuliches  Vorzeichen  der  Berücksichtigung 
unserer  in  der  zweiten  Uenkschrifl  an  die  deutsche  Bundes- 
versammlung und  sammtliche  Regierungen  ausgedruckten 
Wunsche  müssen  wir  die  in  der  letzten  Bundestagssitzung 
von  der  Reklamationskommission  an  die  Bundesver- 
sammlung gestellten  Antrage  betrachten,  welche  dahin  gehen: 
1.  die  Bitte  des  german.  Museums  vom  22.  A|>r.  d.  J.  durch 
Aufnahme  in  das  Protokoll  zur  henntnils  der  höchsten  und 
hohen  Regierungen  zu  bringen;  2.  sich  dabei  zu  der  Befür- 
wortung zu  vereinigen,  ob  die  höchsten  und  hohen  Regie- 
rungen sich  nicht  bewogen  linden  möchten,  die  bereits  be- 
willigten oder  etwa  noch  zu  bewilligenden  Geldunterstutzungen 
für  das  german.  Museum  auffeine  längere  Reihe  von  Jahren 
oder  auf  unbestimmte  Zeit  fur  die  Zukunft  zu  erstrecken; 
3.  die  höchsten  und  hohen  Regierungen  zu  ersuchen,  von  den 
dieserhalb  getroffenen  oder  zu  treffenden  Verfügungen  der 
Bundesversammlung  Mittheilung  machen  zu  lassen:  1.  das 
Anliegen  wegen  der  Portofreiheit  für  das  german.  Museum, 
als  in  steigendem  Malse  wichtig  fflr  dessen  Zwecke,  in  ge- 
eignete Erinnerung  zu  bringen;  ">.  den  Vorstanden  des  germ. 
Museums  auf  ihre  Eingabe  hiervon  mit  dem  Beifugen  hennt- 
nils zu  geben,  dals  aus  den  gemachten  Vorlagen  das  wach- 
sende Gedeihen  des  Instituts  mit  Interesse  und  Befriedigung 
entnommen  worden  sei. 

Aus  Oldenburg  erhalten  wir  die  Nachrieht,  dals  in  der 
Sitzung  des  dortigen  Landtags  vom  29.  Mai  der  Ministerial- 
antrag:  „der  Landtag  wolle  fur  das  germ.  Museum  pro  1861  3 
einen  Zuschob  von  100  IL  aus  der  Centralkasse  jahrlich  be- 
willigen', angenommen  worden  ist.  —  Se.  Durchl.  Landgraf 
Ferdinand  um  llessen-ll  om  hu  rg  hat,  in  Berücksichti- 
gung der  mit  der  neuen  Denkschrift  eingereichten  Vorstel- 
lung, den  bisherigen  Unterslutzungsbeitrag  von  jährlichen 
2011.  auf  40  fl.  erhöht,  und  auiser  diesem  Staatsbeitrage  als 
besondern  Beitrag  aus  der  landgrafl.  Fideicommilskasse  wie- 
derholt 35 fl.  gesendet,  —  Von  >r.  Durchl,  dein  Forsten  Gün- 
ther von  Schwari*bnrg-Rudolstadl  ist  ein  wiederholter 
Beitrag  von  2  Friedrichsd'or  eingegangen.  —  Aus  Kreisfonda 
für  Schwaben  und  Neuburg  ist  gemaTs  Lanrirnthshcsi  hlus- 
ses  dem  Museum  ein  Fundalionszuschufa  von  200  11.  gewahrt 
worden. 

Von  den  filr  die  Sammlungen  des  Museunis  dieser  Tage 
wieder  eingegangenen,  wcrlhvollcn  Geschenken  müssen  wir 
hervorheben:  von  Sr.  Durchlaucht  dem  Forsten  Karl  Egon 
zu  FOrstenberg  dir  schon  langt  Ion  vermissten  Werke 
von  Muratori:  Scriptores  rerum  llalicarum,  Tom.  I  -XXII 
und Antiqnitates etc.,  Tom.  I  V;  von  der  kais.  Bibliothek 
zu  Petersburg  das  prachtvoll  ausgestattete,  nicht  In  den  Buch 
handel  gekommene  grol'se  Werk  :  AnlM|nile«  de  I  empire  de  Boa- 


sie,  mit  mehr  als  500  Abbild,  in  Imp. -Folio,  grolstentheils  in 
üelfarbendruck  ausgeführt .  mit  erklärendem  Text.  Die  frei- 
lierrl.  v.  Sc  haumber  g'schen  Relikten  haben  aU  Nachtrag 
zu  den  in  voriger  Nummer  bezeichneten  Geschenken  eine 
grofse  Hochzeitslruhe  aus  dem  Ende  des  16.  Jhdts.  von  aus- 
gezeichneter Arbeit,  eingelegten  Wappen,  gestiftet. 

Zu  unserem  Bedauern  haben  wir  abermals  den  Tod  eines 
unserer  Gelehrtcnausschuismitgliedcr  anzuzeigen,  des  Privat- 
gelehrten  E.  F.  M.  Monyer  in  Minden,  in  welchem  auch  der 
Anzeiger  einen  seiner  flcifsigslen   Mitarbeiter  verliert. 

Eine  neue  Agentur  wurde  in  Cölleda  (Preufscn)  er- 
richtet. 

Der  Zahl  der  Buchhandlungen,  welche  die  Bibliothek 
des  Museums  durch  Gratisexemplare  ihres  Verlages  vervoll- 
ständigen,  traten  bei :    ■ 

388.  Aue'sche  Verlags-Buchhaudl.  (Moritz  Fels)  in  Dessau. 

389.  W.  Bock  's  Verlag  in  Dresden. 

390.  Breitkopf  u.  Harte],  Buch-  u.  Musikhdl.,  in  Leipzig. 

391.  Eduard  Focke,  Buch-  u.   huiisthandl.,  in  Chemnitz. 

392.  Aug.   Freyschmidt,   Buch-,  Kunst-  u.  I.anilkartenhandl., 

in  Cassel. 

393.  Carl   Giefsel,   Buch-.   Kunst-   u.   Musikalienhandlung,  in 

Bayreuth. 

394.  Friedr.  Ilentze,  Buch-,  Kunst-  u.  Landkarten- Verlags- 

handlung, in  Leipzig. 

395.  Friedr.  Aug.  Herbig,  Verlags-Buchhandl.,  in  Berlin. 

396.  Fr.  Ludw.  Her  big,  BuchhandL,  in  Leipzig. 

397.  Aug.    Ilildebrand.    Buch-   u.  Mii>ikhanill..   in   Schwerin. 

398.  Emil  Hochdani     Verlagshandl.,  in  Stuttgart. 

199    Eberhard    Hofmeister,    Bach-,   Ivunst-    u    MusikhaiidL, 
in    Ronneliurg. 

400.  Franz  Jannasch,  Buch-,  Kunst-  u.  Musikhandl.,  in  Rei- 

chenberg. 

401.  Key ser'sche  BuchhandL  in  F.rfurt. 

402.  Villi.  Goal.  Korn.  Bucbh.,  in  Breslan 

108    L  a  m  p  a  r  t    u.    Comp.,    liiichh..   in     lugaburg. 

1").  Victor  Lohse.  Hof-  Buch-  ii.  Kuiutthandl.,  in  Hannover. 
405;  C.  6.  Loderiti'schi    Verlags   BuchhandL  (A.  Charisius) 

in    Berlin 

406.  Richard  M  n  li  I  m a  u  n  .  Verlagshandl.,  in  Halle. 

■1o7.  W.   Offenhauer,    Buch   .  Kunst-  n    Hnsikhandlung,  in 

Eilenborg. 

■l"-v  Leopold  Sihnaofs,  Verlagshandl.,  In  Leipzig. 

109.  Ernsl  Schotte  n.  Comp.,  Verlagshandl.,  in  Berlin 

HO.  Eugen  >""  Sobbi   -  Verlag  in  Saltkotten. 

Ill  Kr.  Steudel,  Verlagshandl.,  In  Stade. 

112.  Edmund  Stoll,  Buch    a.  Hosikalienhandl.,  in  Li 

1 1  I,  I  heodor  Thiele,  A  rlin. 


203 


Anzeiger  lür   Kunde  der  deutschen   Vorzeit. 


'2(14 


414.  Duo  Voigt,  Buch-,  Kunst-  d. Landkarteohdl.,  in  Leipzig. 

415.  K.   Wagner,   VcrlagshandL,  in   Berlin. 

Nat  hstehende,  seit   letzter  Konalsanzeige  gezeichnete  Jah- 
resbeiträge haben  wir  dankend  anzuführen: 

Ana  öffentlichen  Kuni  Von  den  Gemeindebehörden 
der  Städte  Balingen  (Württemberg)  2  II.,  II  i  1  d  b  n  rg  h  a  u- 
»cn  .'!  II.  .SO  kr.,  Schopl'heim  (Baden)  5  IL.  Thum  (Sach 
sen)3  fl.  30  kr.  (eintn .).  Wa  I  d  ■  e  e  (  Württemberg)  10  0.  (einm.), 
Welsheim  (das.)  10  fl  -  (einm  I;  ferner  von  der  Gesellschaft 
Liederkrnnz  in  A  in  b  e  r  g  1  fl.  45  kr.,  vom  Stei  gercorps 
das.  2  11..  von  der  S  r  h  n  t  z  e  n  ge.s  e  I  Is  e  h  a  1 1  in  llildburg- 
hausen   1  fl.   .'!(>  kr. 

Von  Privaten:  in  Ansbach:  Banquier  Wolf  S.  (iut- 
mann  1  il.  15  kr.,  Pfarrverweser  llevdner  1  fl.  12  kr ,  Regier.- 
Vccessial  bahr  "Okr.,  Bez.-Ger -Sckr.  II ei n r.  Krhr.  v.  Vtlldern- 
dorfl  in.:  Aub:  I.  Lehrer  G.  N  Harschall  1  (1.  :  Baden  ibei 
Wien):  Kanzlisl  Rod.  Kwisda  111.  lOkr. ,  k,  k.  Steneraaaiat, 
Wilh.  Kniada  1  II.  10  kr.:  Biberach:  Dr.  med.  el  chir.  I.udw. 
Martini  1  fl. :  B  o  n  i  o  w  i  t  ■/.  (Mähren):  Kooperator  [gnaz  Stron- 
bal  1  fl.  45  kr.;  Crefeld  :  Real  lehret  Hugo  Kopstadl  I  fl.  45  kr., 
Hr.  med.  Schneider  1  II.  15  kr..  Hr.  med.  Tenderingjr.  1  11.  15  kr. ; 
Da  rm«  ladt:  Ober-Appell.-  n.  Cass.-Ger.-Bath  Dr.  Merck  el  3  fl., 
Bofgerichlsadvokal  Pnrgold  1  II.:  Dollein  (Mähren):  L. 
Fleischmann  1  fl.  10  kr.  (einm.):  Eybach  (O.  A.  Geifslingen): 
Ural  Cnrl  v.  Uegenfeld-Schoniliere  2  0.;  Forchheim:  harl 
Piller,  Oberlient.  im  Jagerbai.,  Lfl.;  Frankfurt  n.M.:  (iasl- 
«irtli  Georg  SlraoTa  1  fl.  15  kr.;  Gibnu  (Mähren):  Pfarrer 
Job.  Preisenhamer  III.  10kr.:  GieTaen:  Fabrikant  S.  Bock 
111.  (einm.),  geh.  Kirchenrath  Dr.  Intel  I  II..  Privatdozent 
Dr.  Fr.  Umpfenbach  111  .'in  kr.  einm.);  Gostkowo  (Prfsn.): 
Gnlabesilzer  Beyling  1  fl.  45  kr.:  Kloster  Uradiach  (Mab 
ren) :  Gnlaverwaller  Vnton  Folkner  111.  15  kr.;  Innsbruck: 
Idv.-Konz.  Dr.  Job.  Hammer  2  0.  20  kr. ,  Graf  Clem.  Jul. 
Wallsee,  Obersthofmeister  Ihrer  Haj.  d.  baiserin  Kar.  Au- 
gusia,  511.  50kr. :  Karlshol  (Prenfsen):  Gutspachter  Alfred 
v.  Hippel  SU.  30  kr.;  KrOnan  (Mahren):  Kooperator  Job. 
Drlik  1  fl.  46kr.,  I'farr.  Van.  Fankai    111.  lOkr.;    Käthen: 

Dr.    Arthur   l.utze   1  lithlr.    (monall.) :    I.ausa     (Kreis  Torgnu)  : 

Hauptmann  hupfer  2(1.  20  kr.:  Lanterhofen  (Oberpfalz): 
Kooperator  Muh  Grlofaner  111.  45kr.;  Lcibitsch  (Prfsn.): 
Lieut.  u.  Gulspacbter  Weigel  I  II.  45kr. ;  Leilmerite:  Ma- 
ria Krticzka  von  Jaden  I  II.  ltt  kr.,  Dr.  d.  Med.  Gust.  Lauda 
1  fl.  lOkr  .  Dr.  n.  ProE  d.  Thi  ol.  Franz  Pfeifer  1  II.  10  kr.; 
1  ■  n  - 1  <  in  (Oh.-Oeslerr.)  :  Obct  '  Baron  von  Vogelsang 
Mährisch  Oatrau  (Pfiegscb.  Troppau):  Schicht- 
Ricli  Nengebaoci  1  II  15  kt  Mannheim:  Bcrg- 
werksdirektor  Clana  ans  Chemnitz  5  fl.  30kr.  (einm  |  Mön- 
chen: Maier  Reirharl  Ml  Nürnberg:  Privatiet  H.  Schmid 
III.   12  kr. ;    OlmQtz:    Dr.   E.    KrOnea    1  IL    In  kr.   (einm.) 

Pforzheim      Modell t.    Deaainateur   Kran/.   Veater    211.; 

Ri       elal ;  II     len)  :    Dr.  Braun    l  fl.   10  kr. :    s  c  li  d  ii  e  r- 

feld    (iiei    Coburg):    Pfarrer   L.    W.  Banmann    1  IL    15  kt 

aberg  (Mähren)  Kannnikna  Hieron.  Hampel  L  fl.  10  kr., 
Kaplan  Ed.  Lnzenak]  1  iL  10 kr.,  Kooperator  Markus  Nesller 
1  fl.  i:.  ki  .  k.  k.  Bi  /  Gi  i  Vors»,  los,  Si  hloi  arek  1  IL  L0  kr. 
(einm.);  Tborn:  Sladlralh  Sponnagel  l  0.  15  kr.  ••nun. 
rii  chetii  (Mahren):  Gebr,  Hatachek  2  0.  20 kr.  (einm.); 
i  Gymn.-Prof.  Dr.  Job.  Üb.  Arndl   1  IL   15  kr..  Gymn.- 

Oberl,    Dr.  Ed.   Handlich   I  IL   (5  kr.,   Frdr.   Ottomai    Maller, 
l  ■  ki  er  d    Math.  u.  Nalurwisi    am  Gymn.,   I  fl.   15  kr. ;   l  i  o  p 
pi.u:    Uanptscliull.   Ad.  Bayer  1  IL  :;i  kr..    Lehrer   Ferd.  Du- 

k   111.   15  kr.,    k.  I..  Staalaaow,  Ign.  Fiedler  1  II    45 kr., 
Kaufmann  Guat  i  (1.   15  kr.      K  nfmann  wlllwe    los. 

nei    li!    15  kr. .  k.  k.  Banheamtet   H.  Hausei    l  11    Li  kr., 

u.  Fabrik.  Jnl.  Keil   I  fl     15  kr. ,    HauptachuU,    Tob. 

■  ■    I  II    :;i  kr.,    li  nplschaldii     la      Kreisel    I  fl    81  kr.. 

Ion  Kremling  in   :ti  kr.,  k.  k.  MflitllrpOegsbe 

i  t         |  i  Bezirksnmlsaktuai  F  ratri 


Schilder  1(1.  45kr.,  haufm.  Karl  Schubert  1  fl.  45  kr.,  Falirik- 
verw.  Ed.  Spielvogel  1  IL  15  kr..  Chormcister  Alb.  Wagner 
1(1.  45 kr.;  Warthausen  (bei  Biberach):  (iuis-  u.Braucrei- 
bcs.  Anton  Neher  1  fl.:  Wisternilz  (Mahren):  Baumeister 
Max  Wlaka  1  fl.  10  kr.:  Wolfsmiihle  (Kreis  Tborn):  Guls- 
bes.  Schade  1  fl.  45  kr.:  Worms:  Chemik.  Renting  1  fl.  30  kr. 
Der  Empfang  nachstehender  Geschenke  wird  dankend 
bescheinigt: 

I.  Für  das  Archiv. 

Franz  Schmidt,  k.  Studienlehrer,  zu  Schweinfurl: 
2156—2160.    Verschiedene  Verzeichnisse  und  Schreiben  (zum 
Tbeil   Fragmente  |,    dann   einige   Autngraphen.      1546  — 
1810.     Pap. 
Lange,   Studios,   philol.,   zu   Worms  : 
2161-2188.    28  neue  Abschriften  von  Urkunden  u.  Schreiben 
v.  897     1622.     Pap. 
Cyprian  Pescosta,  Kaplan,  zu  Kastei  Thunn  in  Tirol: 

2189.  Nachrichten  Ob.  politische   Verbältnisse  v.  Franz  v.  Ca- 
stellalto.     1538.    N.  Pap.  Abschr. 

2190.  Lazarus  Tuchers  Bericht    IIb.   d.  Konigin    Maria  Einrei- 
ten beim  Konig  v.  Krankreich  nebst  Andr.     1538 — 43. 

2191.  Bericht  üb.  d.  Bestrafung  der  Stadt  Gent,   1510.  N.  P.  A. 

2192.  Decrel  der  oberösterr.  Regierung  zu   Innsbruck.    1544. 
\.  Pap.  Abschr. 

2193.  Nachricht    ab.   e.   projektirten   Zug   d.    l'ietro    Strozzi. 
1544.     N.  Pap.   Abschr. 

2194.  Nachtrag    zu   Hauptmann    l'sclicrnin's  Ehrensache    m.  d. 
hörnet  IL  Brummer  v.  <l.  Osten.     1633      IV  Pap.  A. 

2195.  Verschiedene  Schreiben,  grofstenlheils  an  Rud.  v.  Thunn 
gerichtet.     1633.     N.  Pap.  Abschr. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Fr.  Rcichard,  Gemälde-Restaurat.  a.  Maler,  in  Manchen: 

10.655.  Rodler,  Perspectlna.    1546.    2.   Mit  e'.  Beiband. 
Dr.  Jul.  Ruttor,  Literat,  in  Würzburg: 

10.656.  Allgim.  bayer.  Geschäfts-    u.  l'nti  rhaltiings-Kalcnder 
auf  d.  J.  1861.    1. 

J.  Scheiger,  k.  k.  Postdirektor  etc.,  in  Graz: 

10.657.  Dcrs..  Hochosterwitz  in  Kärnlhen.    1860.  2. 
Cesar  Daly,  Architekt,  in  Paris: 

10,65s.  Hers.,  des  concours   ponr  loa  monnmenti  publice  etc. 
1861.    8. 
Conr.  Nocver,  in  Markt  Gladbach: 

10.659,  khtnedii   vilac    ei    rer.   gcstnrnm  Timnri    historin,    la- 
line  virt.  etc.  Hanger,  Tom.  I  el  IL    17H7     72.    I. 

Lndw.  v.  Eye,  Bucbhdl.,  in  Meiningen: 

10.660.  Schaubach,  d.  Leben  Ph.  Melanchlhons.  2.  Aufl.  1860.  8. 
Ludw.  Friedr.  Fues,  VerlgshdL,  in  Tübingen: 

10,661     Meier,   dentsche   Kinder-Reime   u.  Kinder-Spiele  aus 
Schwaben.    1861.    B. 

Ad.  E.  Junge'scbe  Univ<-Buchdruckerei  in  Erlangen; 

10,662.  Haas,  Beilrag  zui  ältesten  Geschichte  des  Nordg 

1861.    I. 

Direktion  d.  k.  Qymn.  Audreanum  in  Hildesheim: 
10,663    lahresberichl  aber  das  Gymn,  Andr     1861.    I. 

Verein  für  kair.b.  GeRcblcUte  in  Hamburg: 
l"  664.  I  appenberg,  hamb    Chroniken.    S.  Hft.    1861.   8. 

Historischer  Verein  von   u.  für  Oborbayern  in 

M Hin  In  n 

10,665    Der*,  Archiv,    21.  Bd.,  2.  Hft-    1859,    8. 
10  66G    Dera.,  21,  Jahn  iber,  i.  d,  J.  1858     1859.    B, 
K.    bayer.    Akademie    der    Wissenschaften    in 
Honchen  i 
10,667    i'"  ■      Sitzungsberichte;    Jahrg.    1860.     Hit     I    u.    5. 
1860.    8. 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


-in, 


Maatschappij  der   nederlandsche   Letterkunde 
in   Leiden: 
10,868.  Dies.,  handelingen  etc.    1860.    8. 

Dr.  Karl  Weinhold,  Univ.-Prof.,  in  Gratz: 
10,669.  Ders..  Grab-Alierthunicr  aus  Kleiii-tileim  in  Untersteier- 
mark.     1861.    8.    Sonderabdr. 
Chr.  Petersen,  Professor,  in  Hamburg: 
10,(571).  Ders.,    die  Pferdekopfe    auf  den  Bauernhäusern ,    bes. 
in  Norddentscbland.    1860.    8.    Sonderabdr. 
Dr.  Frhr.  Roth  v.  Schreckenstein,  II.  Vorstand  des 
germ.  Museums: 

10.671.  Janssen,   Frankreichs  Rheingelusle    u.  deutsch -feindl. 
Politik   in   früheren   Jahrhunderten.     1861.    8. 

Verein  für  Geschichte    d.   Mark  Brandenburg 
in   Berlin: 

10.672.  Riedel,  nov.  codex  diplomal   Brandcnburgensis,  I,  20 
u.  III,  3.    1861.    4. 

Oscar  Erhardt 's  Univ. -Buchhdl.  in  Marburg: 

10.673.  Dithmar,  z.  Einleitung  in  d.  Gesch.   d.  neuhochdeutsch. 
Grammatik.     1861.    4. 

Bahnmaier's  Buchhdl.  (('.  Detloff;  in  Basel: 

10.674.  Ilauschild  ,    Schweiz.     Volksliederbachlein.       3.    Aufl. 

1860.  8. 

A.  Gefsnersche  Buchhdl.   in  Carlsruhe: 

10.675.  Baader,    Volkssagen    aus    d.   Lande  Baden.     1859.     8. 
Arn.  Diedr.   Geisler,  Buch-  und   hunsllidl.,  in  Bremen  : 

10.676.  Jlindermann.   plattdeutsche   tiedichle.      1860.     8. 
J.  C.  Hinrichs'sche  Buchhdl.  in  Leipzig: 

10.677.  Vierleljahrs-l'atalog:    Jahrg.    1861.      1.  Hfl.     8. 
C.   Gafsmann,   Buchhdl.,  in   Hamburg: 

10.678.  Heuer,  Erinnerung  an   Helgoland,      qu.  2. 

Jos.   Haltrich,   GMiinasial-Professor,   in  Schäfsburg: 

10.679.  Ders.,  zur  Gesch.  von  Sachsisch-Regen.     1858.    8. 
Dr.   Rud.  v.  Raumer,   Univ.  Prof.,  in  Erlangen: 

10.680.  Ders.,  d.  geschichtl.  Entwicklung  der  Laute.    8.    Son- 
derabdr. 

Dr.  K.  H.  Funkhänel^,  Hofrath  u.  Gymn.- Direktor,   in 
Eisenach: 

10.681.  Wittich,  «her  d.  mittelallerl.  Schauspiele  Krankreichs. 

1861.  4.     Progr. 

H.    L.    V.   Proeck,    k.   pr.  Oberstlieul.     a.   I)..   in  Guben: 

10.682.  Dresser,    von   den   furneinbsten   Stadien    dels  Deutsch- 
landes ein   kurtzer  Bericht.      1607.     4. 

lo.6Si     •-;,.    |.,-   ji.i ii- .    descriptinn    de    la  ville   d'Amsterdam 
1666.     8.     Mit  2  Beibanden. 

1     •:-•      II.  -iln  ihimj:    ,1.    Vestung    hOnigslein.      (1692.)      4. 

10.687.  Cluverius,  mundo»  chartacem  etc.     1711.    8. 

10.688.  Ludovicus,  Einleitung  zum   Kriegs-Procefs.      1715.      1 
10,669.  Hühner,  k.  Kragen  a.  d.   politischen  llistoria.  1.   l'heil. 

1716.     8. 

10.690.  T.   Strahlenberg,  d.   nördl.   u.   Ostl.   Tbeil   v.   Europa   u. 
Am...       L730.       1 

10.691.  Wal>-t.    In-iur.  .Nachricht    v.    d.  t'hnrf.  Sachsen  ...  jclzi 
ger  Verfassung   d.  hohen    u.   niederen  Juslitz.   1732.  2. 

10.692.  Moser,  speeimen  Wuriembergiae  diplomal.     (736.     B. 

10.693.  Ihrer  Chur-Kilrstl.  Durchl.  zu  Sachsen  etc.    Kricgs-Gc- 
richti-Reglement.     1789.    4. 

10,691.   Sause.     Versuch    einer     Einrichtung    der    Schulen    etc. 
4  Thle.     1831-41.     8. 

10.695.  Sause,  Randbemerk,   so   des   Hrn.   \     II.   Sendschreiben 
Ob.  einige  Mangel  der  prent».  Schalverwall.    1841.  8. 

Julius  Hübner,  Prof.  an  der  Knnstakad,  in  Dresden: 

10.696.  Verzcichn.  d.  k.  Gemälde -Giillcric  in  Dresden.   1S.">6.   R, 

C   W  Neumann.  OberstlienL  a.  Platiadjnt.,  in  Regensb. : 

10.697.  Abdruck    nllcriintcrlhan     Schreibens    an     allrrh.    Iibis. 
Maj.    v.    d.    reg.    Hrn.    Grafen    Christian    harl    zu    Lei 
Dingen    Wcslerhurg.      1793.      2. 


10.698.  Zuverlals,    Nachricht     \.   d.    Drangsalen,     welche   im   J. 

1793  in  d.  Samtgrafseh.  Leinmgen-W esterbnrg  . . .  zu- 
gefügt    worden    sind.      179.;.      2.      Nebal    2    Aufsätzen 
in  Zeitschriften. 
E.  Müuer.  Gymnasiallehrer,  in  Coihen: 

10.699.  Der-.,  d.   Raibsel  des  Ezeterbnche».    1861.    I.    I'rgr. 
Birett'sche  Antiquariatsbuchh.    F.  Butsehj  in  Augs- 
burg 

10.700.  Werbung  So  von  wegen  Bapst  Pij  IV.  an  die  ver- 
samlung  der  (hur  vnd  Forsten  zur  Naumburg  gesche- 
hen.    1561.     1. 

10.701.  Wigand,    Brielf  an    Hrn.    .Nu-.    Amlsdorfl.      1564.      1. 
10.TO2.   l.eisentrit,  kurtze   FragslOcke  v.  d.   hochw.  Sacrament 

des  Altars.     1578.     1. 

10.703.  Werbung  vnd . anbringen  des  Durchl.  Hrn.  Matthias 
Ertzherlzogen  in  Osterreich  etc.     ir.7"1.    4. 

10.704.  Alischrilft  der  Rom.  Hayestet  Declaralion  vnd  erkle- 
rung,  wie  es  mil  d.  Geist).  Hillcrschafli  etc.  gehalten 
werden  solle.     15S6.     4. 

10.705.  Hornstein,  reformierter  Reichs-Calender  etc.    1596     1 

10.706.  Der  Durchl.  Grolsinarht.  Herrschaft  Venedig  Aufs- 
schreiben  etc.     1606.     4. 

10.707.  EinelVoiwendige,  Trewhertzige  Erinnerung  vnnd  Handt- 
greiffliche   Warnung  etc.     1606.     1. 

10.708.  Wahl   vnd  hrönungshandluug.     Erster  Theil.    1612.     1. 

10.709.  Bericht  wie  Friederich  V..  Pfaltzgraff  he\  Rhein  etc. 
vor  die  Siadi  Wormbs  kommen  etc.     1615.     4. 

10.710.  Spannische  Slurniglock.  vnnd  Teutsches  Warnglöcklein. 
1616.     4. 

10.711.  LermenBlasen,  auch  Vrsachen  \nd  Aufsschlag  dets 
besorglen   innerlichen   Kriegs  etc.      1616.     4. 

10.712.  v.  Kriedberg,  n.  Caluinischer  Modell  dels  heil.  Rom. 
Reichs.      1616.     4. 

10.713.  Albertus,  k.  Erinnerung  vnd  Verwarnung  auff  die  zwo 
schmehkarten   vnd   Lasterschriften.     1617.      1. 

10.714.  Fürtrag  j  weit  hin  d.  hon.  May.  aufs  grois  Britannien 
Gesandter   vlierreichl   hat.      1617.      4. 

10.715.  haiserl.   Wahl    vnd    Krönung.      (1619.)     4. 

10.716.  Pvleanvs,  belli  et  pacis  slatera   etc.     1633.     4. 

10.717.  lt.  Annien  Kling  deren  Ursachen,  welche  Sc.  Clin  r- 
Fflrstl.  Durchlaucht  zu  Bnjern  bewogen,  die  Oher- 
Oeslerreieh.  Erh-Lande  in   Besitz  zu  nehmen.     4. 

Marie  Rethel.  geh.  Grahl,  in  Dresden  : 

10.718.  Rethel,  d.  Luther-Lied  „Ein  feste  Burg  isl  nnser  Gott" 
bildlich   dargestellt.     2. 

Dr.  Franz  Löher.  OniversiMta-Professor,  in  Mönchen: 

10.719.  Ders.,  Gesrh.  n,  Zustande  de  r  Deutschen  in  Amerika. 
2.  Ausg.     1855.    8 

Schrickel,  Oberhofgerichtsralh,  in  Mannheim  : 

10.720.  Bericht  :  Was  Bl'ch  vor  v.  nach  Vnlengst  durch  den 
Herrn    Kniest  .    Kriderichen    Marggraven    zu  Baden   fur- 

genommen  Occupalion  verloffen.     1595.     4. 
Dr.  C.  B.  A.  Fickler,  Professor,  in  Mannheim  : 

10.721.  Puplkofer,  Job.  Jak.  Heft  als  Borger  und  Staatsmann 
des  Stande»  Zflrich.     1859      B 

E.  Hoktor.  I.  Sekretär  des  gern    Museums: 

10.722.  Dusenschon,   Hamborgei   tmmen*Mlbrchen,    1860.    s 
Se.  Durchl.  Fürst  Carl  Egon  zu  Fürstenberg:  in 

Donaueaebingen 
10.72.1.  Muratori,  rerum  Italicarum  icriptore».    Tom.  1     XXIV. 
1723     1788.    2. 

10.724.  Muratori,    antiqnitatei    [lallcae    tnedll    »evi;    T    I     V 
1738-    II.    2. 

Histor.  Vereiu  fUr  Nioderbayern  in  Landshot: 

10.725.  Ders.,  Verhandlungen;  Bd.  VII,  I.  a.  2.  Bit  1861.  B. 
Histor.  Verein  für  Nassau  In  Wiesbaden: 

10.726.  Urkundenbncb   dei   Abtei    Bberbach;   hrsg.  i    RoaaeL 
Bd.  I.  Hell   1.      1860      8.     i  Bcpl 


21  »1 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeil 


21 18 


Dr.  Karl  Rössel.  Bibliothekar  etc.,  in  Wiesbaden  : 
1(1.727.   Der*.,   d.   Stadtwappen   v.   Wiesbaden.      1861.     8. 

Se.  Majest.  König  Maximilian  II.  von  Bayern : 
10,728.  Kobell,  oberbayeriaehe  Lieder,     1860.    8. 

Ottmar  Schönhuth,  Pfarrer,  in  Edelfinken  : 
10,7"-".'    Den ..  d.  Burgen,  Klöster,  elc.  des  WOrltemb.  Landes; 
I    B,  III    8     6,  IV.  1-1.     1860—61.    kl.  8. 

Dr.  C.  Glück.  Oberappellalionsgerichtsrath,  in  HOncben: 

10.730.  I.anlfryd  dureh  kayeer  Carol  den  funlllen  vll  dem 
Reichstag  /u   Worms    Anno    1521    auffgericht.     2. 

10.731.  Reusner,  icones  sive  imagines  virorum  lileris  illustrium, 
1719.     8. 

10.732.  Brevis  notitin  monasterii  Ebracensis.     1739.    4. 

10.733.  Hendel,  Beschreib,  d.  höh.  Petersborges  etc.    1808.  8. 
10,734     15.  12  kl.  Sehrinen  pol.  Inhalts  a.  d.  J.  1848.  4.  8. 

Justus  Herwig;,   l>.  Oberbeamter  u.  Zollamtsverwalter, 
In   Bamberg  : 

10.746.  Oberländer,   Lexicon   jvridicvm.      1753.     4. 
■Wilhelm  Weifs.   Knabenlehrer,  in  Dillingen  : 

10.747.  Den  ,  I  brooik  von  Dillingen.     1861;    8. 
J.  B.  Kraus,  k.  k.  Rechnungsrath,  in  Wien  : 

10.748.  Ders.,  Montan  -  Bandbncb  d.  Osterr.  Kaiserthums  fur 
1861.     XIX.  Jahrg.     1861.     8. 

Maximilians-Heilungs-Anstalt  f.  arme  Augeu- 
kranke  in  Nürnberg: 
10,71'.».  Die».,   17.  Jahres-Bericht.     1861.    4. 
Karl  Lange,  sind,  pbil.,  in  Worms: 

10.750.  Zorn,  Wormser  Chronik,  nebsl  e.  Abhandl. :  Von  dem 
Helden   Buch.      Pap.   Ils.      17.   Jhdt.      2. 

10.751.  2  kais.   Mandate   v.   1500  u.    1507.     2. 
Histor.  Verein  der  fünf  Orte  etc.  in  Lucern: 

10.752.  Der».,  Geschichtsfreund ;   17.  Bd.     1861.     8. 
Josepa  Schneller.  Stadtarchivar,  in  Lucern  : 

10.753.  Her-.,  Lucerne  St.  Lnkas-Brnderschaft.     1861.    4. 
Anton  Emmert  in  Tricnt : 

10.754.  Catalogns  cleri  dioecesia  Tridentinae.     1861.    8. 
Mährischer  Landes-Ausschuis  in  Brunn: 

10.755.  I).  Landtafel  dea  Markgrafth.  Mahren:  XIX.— XXI.  Lfg. 
(Schlnls.]     1861.     2.    2  Expl. 

Wilh.  Braumüller,  k.  k.  Hofbuchhändler,  in  Wien: 

10.756.  Vernaleken,  Litteraturbnch,  1.-3.  Th.    1857—61.   8. 

10.757.  Brnnner,  ein  eigenes  Volk.     1859.    8. 

10.758.  Hahn,  mittelhochd.   Dichtungen.     2.  Aufl.     1859.     8. 
ID. 7."'!»    v.    Horter,    franzöa.    Feindseligkeiten    gegen    d.    Hans 

Oesterreich  z.  '/..  K.  Ferdinand'»  II.     1859.    8. 

10,760.  Vernaleken,  Mythen  und  Brauche  des  Volkes  in  Oester- 
reich.    :  -  fl      - 

10,761    Werner,  Grundrifs  e.  Gesch.  d.  Horalphilosphie.  1859.  8. 

10,762.  Beer,  »llgem.  Gesch.  d.  Welthandels.    1.  Abih.  1860.  8. 

ln.76.'i.  v.  lliirter,  Friedensbestrebungen  Kais.  Ferdinand'»  II. 
8. 

Stiller'sihe    Holhiichh.   (Didier   Otto)    in    Schwerin: 

10.764.  Kliefoth.  d  nnprungl.  tliiitesdienstnrdii.  I.  d.  deutsch. 
Kirchen  lother.  Bekenntnisses.     1847. 

10.765.  leten  dei  v,  5.  17.  Sept  1849  in  Schwerin  statt- 
gehabten k i nli I.  Conferenz.     1849.    8. 

K),766.  r.  Lotzow,   Mecklenb.-Schwerin  im  J.   1848.    1849.  8. 
10,76"    Betracht    ab.  den  Beitritt  Mecklenburgs  mm  deutschen 

Zollverein.     1853 
10,768    Krabbe,  Ob.  d.  in  d.  Sache  des  Prof.  Dr    Baumgarten 

in    Rostock    erforderte    n.    abgegebene    Erachten   etc. 

10,769.  Actenstucke   die    Amtsentlassung  dei  Prol    d     l  h    Dr. 

Baumgarten  In  Rostock  betr.     1858.    8. 
10,770    D    Verfahren   wld.  d.  ord.  Prof.  d.  Th.  Dr.  Baumgnr- 
lasj  in  Rostot  ■      I  968.    8. 
Friedr.  Voigt  In  Oldenburg: 
i71    Vehn-  Kolonien  n.  Hunte   Emi   Kanal      1846 


10.772.  Starklof,   Moor  -  banale-   und   Moor- Colonien  »wischen 
lliiole  und   Ems.      1847.     8. 

10.773.  Bericht    ob.   d.   Voruntersuchung  zum   Hunte -Ems- Ka- 
nal.    1847.     8, 

ln,771.    D.   lahde  Meerbusen   U.  seine  Wichtigkeit   etc.   1848.  8. 

10.775.  Oldenb.   Beitrag    zu    d.   Vorarbeiten    fur   die   Anlegung 
eines  Kriegshafeni  an  der  Nnrdseekiisle.     1848.     8. 

10.776.  Andrcsen-Sieiuens,  Vorschlage  zur  Begründung  einer 
deutschen  Kriegsmarine,     (848,    8. 

10.777.  Weitere  Oldenburg,  Hittheilnngen ,   betr.  d.  Anlegung 
eines  Kriegshafena  an  d.  Nordseekusle.     1849.    8. 

10.778.  hrell   n.   Berg,    Denkschrift    über    die   Anlegung  einer 
Fehneolonie  im  Bokelet    M 1850.    8. 

C.  Bertelsmann,  Buchhdl.,  in  (lutersloh : 

10.779.  Bouterwek,  Screadunga.    Anglosaxonica  maximam  par- 
tem  inedita.     1858.     4. 

Societe   pour   la   conservation  des  monuments 
historiques  d'Alsace  in  Strafsburg i 

10.780.  Dies..    Bulletin;    tome    IV.   liv.    1.      1861.      8. 

Verein  von  Alterthumsfreunden  im  Rheinlande 
in   Bonn  : 

10.781.  Ders.,  Jahrbacher;  XXVIII  — XXX.     1860.     8. 

10.782.  Braun,  d.  Portal   zu  Remagen.     1859.     4. 

10.783.  Ders..   kunslarchaolog.  Betrachtungen   Üb.   d.   Portal   zu 
Remagen.     1859.    4. 

10.784.  Jahn,  d.   Lauersforter   Phalerae   erläutert.      1860.     4. 
Literarisch- geselliger  Verein  in  Stralsund: 

10.785.  Ders.,  Bericht  f.   1858  n.  1859.     1S61.    8. 

Dr.  Ch.  Le  Fort,  Prof.,  G.  RevilJiod,  Präsiden«  der 
histnr.-archnol.  (iesellsch.,  u.  Dr.  Ed.  Fick  in  lii  ni 

10.786.  Dies.,    le    livre    du  recteur.     Catalogue    des  etudianls 
de  Pacademie  de  Genere,  de  1559  ä  1859.    1860.   8. 

Cesar  Daly.  Architekt,  in  Paris: 
10,7s7.   Ders.,    lievue    generale   de   l'architeclure  etc.     XVIII. 
vol.  nro.  9  et  10.     1860.     2. 
Ungenannter  in  Nürnberg  i 

10.788.  Fabricius,  Gedult-Sctiul  u.  geistl.  ABC.     1681.    4. 

10.789.  Dixon,  Portlock'«  u.  Dixon's  Reise  um  d.  Well.  1790.  4. 

10.790.  Jars,  voyages  metalluri:ic|ues.      1771.     4. 

10.791.  ürbis  sntiquus;  36  Karten,     qu.  4. 

Liulw,  Georges,  Buchdruckereibesitzer,  in  Landau: 

10.792.  Ders.,  Handbuch   Im  Landau   u.  d.  Umgebung.    1848.  8. 

10.793.  Lotler,  Atlas  novus.    2. 

10.794.  Lehmann,    Chronica    der  Freyen    Reichs    Stall  Speyr. 
1612.     2. 

10.795.  Frankfurter  Staats-Ristretto]  11,  Jahrg.    1712.    4. 

10.796.  Schatz.     Alias     llonianniainis     illiislralus.       .'i     Theile. 
1712  IL     8. 

Kaiserl.  öffentliche  Bibliothek  in  St.  Petersburg: 

10.797.  lntiquit£a   d<-   l'etnpire   de  Russie,  6diteea   par   ordre 
de  bb  Maj.  l'Empereur  Nicolana  I.     1849—68.     gr.  2. 

Ungenannter  in  Nürnberg 

10.798.  Ramboux  n.  Wyttenbacb,    Insichten  der  merkw.  Alter- 
thOmer  n,  Naturanlagen  im  Moselthale.     1.  IL    er.  2. 

Verein  zur  Ausbildung  der  Gewerke  in  München: 

10.799.  Ders.,  Zeitschrift:  11,  Jahrg.  1.  Hft.     1861.     2. 
van  der  Beeck.  Bürgermeister,  in  Neuwied 

10.800.  Allerlei  techniscl a.  Vorschriften  in  lat,  Sprache. 

II        17.  Jhdt.     16. 

10.801.  Bekenntnifa    Schriften   n.   Formulare   der  niederland.- 
reform.  Kirche  in  Biberfeld.     1850.     8. 

10.802.  Ewich,     Beiiliacliliiii!,')'!!     über     die     Eigensehnflen     des 

Heilbi  onni  i    Muh  rata  aaaera      1861      s- 

10.803.  Verband!,   d.   Provinz.   Versamml,   des  Hanpl   Vereina 
iL  bv,  Quatav-Adolph  Stiftung  In  d.  Rheinprov.   1851.  s 

10,801.  sirnlil,  Sinziii  bei  Remagen  im  Rhein      is'7     B. 
10,805.  Vollatand    Criminsl  Procedat  zt-n.  d.  Privatlehrer  Joa. 
heller  in  Coblem      2.  Aufl.     1860.     8. 


209 


Anzeiger  im-  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


210 


10,8(Hi.  Ein   Lied  zur  Thal.     An  d.    deutsche  Nation.  1860.  8. 
10,8(17.  v.  Cxudnochowski,  Handtuch  f.  Freimaurer.    1860.    8. 
Dr.  Alexander  Ziegler  in  Dresden: 

10.808.  Ders.,  d.  Schillerlotterie.     1861.     8. 

10.809.  Ders.,  d.  deutsche  Expedit,  nach  Inner-Afrika.  1861.  8. 
Dr.  L.  J.  F.   Janfsen,   l'onservator  am    Keichsmaseum 

in  Leiden  : 

10.810.  Dir.-..  Anzeige  v.  Troyons  habilalions  lacustres  etc. 
8.     Sonderabdr. 

G.  Schönfeld'S  Bucbh.  (C.  A.  Werner)  in  Dresden  : 

10.811.  Neuer  Anzeiger  f.  Bibliographie  u.  Bibliothekwissen- 
schaft,  hrsg.  v.  Petzholdl.     Jahrg.  1861,  H.  4—6.    8. 

J.  M.  Vallade,  k.  Pfarrer,  in  Bayerfeld: 
10,813.  Th.  a  Kempis.  de  imitatione  Christi.     32. 

10.813.  Estor,  auserlesene  kl.  Schrifflen.     1.  Bd.     1734.     8. 

10.814.  Lochner.   geoer.   Bilder-Lust   v.   Frankreich,      qu.   8. 
Dr.  Walser,  Oberamtaarzt,  in  Leulkirch: 

10.815.  Ders.,  d.  grofse  Linde  in  Leutkirch.    8.    Sonderabzug. 
Manecke-Duggenkoppel,  Kitterg. -Bes.,  in  Schwerin: 

10.816.  Ders..  du  Nothwendigk.  der  Prüfung  d.  Vereins-Acte 
d.  mecklenb.  Adels  v.  J.  1795.     1860.     8. 

10.817.  Ders.,  kurze  populaire  Darstellung  der  alten  mecklenb. 
Verfassung  etc.     1861.     8. 

10,818  Manecke,  topograph.-histor.  Beschreibungen  d.  Städte, 
Aemter  u.  adelichen  Berichte  im  Furslenlh.  Lüneburg. 
2  Bde.     1858.     8. 

10,819,  Ders.,  Braunschw. -Lüneburg.  Staatsrecht.     1859.     8. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung. 

Alex.  Gibsone,  Privatier,  in  Nürnberg  :] 

3699.  Gedenkblatt   auf  llzg.   Alex.   Carl   von   Anhalt,   1859. 
Dr.  Prosch,    geh.  Cabinetsrath    u.    Intendant   der   grofs- 

herzoglichen   hunstsammlungen   in   Schwerin  : 

3700.  'i    vorchristliche    Steinwaffen :    Speerspitzen,  Streitaxt* 
u.  s.  w. 

3701.  16  mecklenburgische  Brakleaten  v.  13.  Jhdt. 


Krüger,  Photograph,  in  Stralsund: 

37oi'.     Photographie   nach  dem  Allare  zu  Triebsee  in  Pommern. 
F.   Vester,    Modelleur.    ,„    Pforzheim  : 

3703.  Porlratmedaillons    von  Schiller,    Collie  und  Hebel,    in 
Silber,  eingerahmt, 

Kr.  Frhr.  v.  Crailsheim  an  Sei a  Amcrang  • 

3704.  Rapier,  Pferdegebifa  und  Steigbügel  v.  17    Jhdt 
Sophie  Freifrau  V.Crailsheim  tu  Schlors  Amerang : 

3705.  Uesterreich.  SilhermOnie  \.   17.  Jhdt 

Dr.  C.  Glück,  Oberappellationagericbtsrath,  in  Mönchen: 

3706.  I  Porträts  in  Holzachn.  n.  Kpfstch. 

Frhrl.  v.  Schaumbergsche  Erben  in  hleinziegenfeld  : 
3i07.    Kiste  mit  reichen  geschnitzten  und  eingelegten  Verzie- 
rungen v.  16.  Jhdt 

3708.  Büchse  mit  graviertem   Kadschlosse  v.   IS.  Jhdt. 

3709.  Bamberger  Wandkalender  v.   1802. 
J.  L.  Bull,  hauimanii,  in  Nflrnberg  : 

3710.  Silberinunze  von   Papat  Julius   III. 

_J.   Eberhardt.   Inspektor  am   gennan.   Museum: 

3711.  24  Portrats,  Kpfstche.  v.  17.  Jhdt. 

3712.  Schlesische  Silberinunze  v.  1653. 

J.  Ebenem.  Professor  an  der  Kunstschule  in  Nürnberg  : 

3713.  Wappen  vom  Stadtthore  zu  Cronach.  Bleistiftzchg. 
Ungenannter  in  Nürnberg: 

3714.  Bildnifs  des  G.  W.   (Jruber  in   Kupferstich,   v.    1672,  mit 
zwei  Grabslichelarbeiten  desselben. 

Lust,  kgl.  Advokat,  in  Straubing  : 

3715.  6  böhmische  Groschen   v.   14.  Jhdt.,   eine   Sachs.    Gold- 
u.  bayr.   Silbermunze   v.   16.  Jhdt. 

Dr.  A.  Volpi  in  Laibach: 

3716.  9  Silbennun/.rii  v.  13. —  18.   Jhdt.  u.  5  Kupfermünzen 
vom   l(i.      18.  Jhdt. 

Fr.  Maier.  Gemeindebeamler,  in  Braunau  : 

3717.  Ein  auf  dem  Schlachtfelde  bei  llarcl  in   Vorarlberg  ge- 
fundener Brnstpanzer  v.   15.   Jhdt. 

Ungenannter  in  Nürnberg  : 

3718.  201  altere    und    neuere  Silbermunzen    und    10   Kupfer- 
münzen. 


Chronik  der  historischen  Vereine. 


Der  Geschieh  tsfreund.  Mittheilungen  des  histori- 
schen Vereins  der  funl  Orte  l.ucern  ,  L'ri,  Schwyz,  Unterwai- 
den und  Zug.     XVI.  Band.     1860.     Einsiedeln.     8. 

Alter,  höchst  interessanter  .Nekrolog  und  Jahrzeitbuch  des 
ehemaligen  Cislercienserklosters  St.  lirban,  mit  den  Stiftungs- 
briefen  seiner  im  Kt.  Lucern  gelegenen  hirchcnsatzc  (dazu 
2  Siegelabbildnngen).  —  Das  einstige  BewalTnungssyslum  der 
Nidwaldner  in  den  Tagen  der  Noth  und  der  Freude,  bia  Ende  des 
18.  Jahrh.  -  Urkundliche  Geschichte  des  Entstehens  und  l-'ort- 
ganges  des  Kapusinerklosters  zu  Schupfheim  im  Lande  Entle- 
buch.     (Nebsl  einem  Gmndrifa  und  2  Facaimile).        Die  Glaa- 

gemnlde     im     hreuzgangi      dei     Cupurificrinncii      bei    St,      Üina 

im  Steinbruch;   ein  Beitrag  zur  lucerniichen  Knnslgeachichte. 

(Mit    i'inei    -choneii  arli-li-chcn  Beilage.)  Du-  l.i-pro>en  oder 

Anssai/igen  und  ihre  Verpflegung  im  Allgemeinen  und  die 
Sondcrsicchenhauser  zu  Lucern  und  der  Umgegend  im  Beson- 
dern. —  Dei  Wasserthurm  in  Lucern  dessen  Bestimmung, 
Bauweiie  and  Geschichte  (Dazu  eine  besonder!  luhogr.  Ta- 
fel.)   —    Vor   merkwürdig  des   f  lironikschreibers  Ac- 


gidius  Tschudi,   156Q      1561.  Stiftnngsbriefe   der  beiden  In 

ratcaplaneien  Ebicon   und  Littan  bei  Lucern.     (1513      1520.) 
—  Etwas  iilur  die  Waldbruder   und  Waldschwestern  (Begin- 
nen) in  unsern   Landen.   -     Chronologische    Inhaltsvefzeicfa 
nisse  sammtlicher  Urkunden  und  Belegt    de    wi    Bande*. 

Achtundswanzigsiei    Jahresbericht   des   histo 

riseben  Verein-  in  Mittelfranken.    1860     Ansbach.     I. 

Vercinsiingeleginheiten.        hm/.   Beschreibung  dei   - 
Nflrnberg.    —    Der   liaugau    und    muh     Grafen.    Die  Grafen 
von   Bergtheim,     Bin    Versuch   von  Dekan   II.  Bauer  in  Kot 

' Regesien   des  Berg'echen  Bitlergeschlechtes,  wel 

ches  bis  1279  aul  Altenberg  (hruhei  Heriingsberg)  and 
1806  aul  der  allen  Veste  (frflhei  Ben  bei  Zirndorf  gehaust 
hat,  iowii  teinei  Zweiggi  chlechter,  dei  GrOndlache,  •!  ■  r 
llrnii -ni'eidi-r  und  Luminger,  »""  I > •  Fronmfliler,  prakt. 
Ai/i.  in  Fürth.  —  Bruchslacke  aus  einer  Sammlung  roi  I  • 
tragen  sui  Geschichte  dei  Stadt  und  des  Markgraflhuma  Am 
b.oii,  mitgeiheill  von    \    M    Puck     Professor. 


■-'II 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Voraeil 


212 


Ei  n  un  d  s  wa  n  s  i  gs  t  e  r  Jahresbericht  des  histo- 
rischen \  eveim  von  und  für  Oberbajcrn  lürdas 
Jahr  1858.     München,  1859.     8. 

Gesell«  ii  ifu    Angelegenheiten. 

Verhandlungen  des  historischen  Vereins  für 
Niederbaj  ern.     VII,  1.     Landshut.     1861.    8. 

Das  österreichische  Lager  bei  Hengersberg  1742,  aus  dem 

Tagebuch  des  II.  Abts  Harlan  Posch  von  Niederallach  gezO 
gen  und  neu  bearbeitet  von  Jos.  Rud.  Sehuegraf,  (Ibcrliciil. 
—  Die  Reime  des  Ehrenholds  Johann  Holland  aus  Eggcnfel- 
den  über  den  riltcrmalsigen  „auf  den  Turniren  erschienenen 
bayerischen   Adel"  vom  Vcreinsmitgliede  Dr.  Anton   Wiesend. 

VII.  2.  Die  ausgestorbenen  Freiherren  von  Schfllzl  im 
Hochstifi  Passan  und  die  heutigen  Freiherren  von  Scbazler 
im  honigreich  Bayern.  Ein  Beitrag  zur  Beurlheilung  der  Ab- 
stammnngsfrage  des  letzteren  Hauses  vom  ersleren,  von  K. 
Freiherrn  von  Leoprechling.  —  Kriegs-Berichte  aus  den  Jah- 
ren 1800  und  1809,  was  sich  in  der  Stadt  und  im  Landge- 
richte Abensberg  ereignet,  wrlalst  von  Franz  Xaver  Stoll, 
Stadtpfarrer  daselbst,  herausg.  von  J.  R.  Sehuegraf.  —  Neun- 
ter Jahresbericht  des  historischen  Vereins  flir  Niederbayern 
pro  1860,  erstattet  in  der  Generalversammlung  vom  7.  März 
1861,  durch  Dr.  Am.  Wiesend. 

Bibliothek  des  literarischen  Vereins  in  Stutt- 
gart. XIII  Jahrg.  1860.  Dreiundfünfzigate  Publi- 
ca  t  i  on. 

Mitteldeutsche  Gedichte,  herausgegeben   von   Karl  Bartsch. 

V  ie  rund  fu  n  fzigsle  Puhlicatinn.  Gedichte  von  Je- 
hans  de  Condet.     Nach  der  Casanatensischen  Handschrift  hcr- 

ausgegi  Ix  n    \  on     Vdoll    Tolilei 

Fun  fu  nd  f  II  n  fzigste  Publication.  Iluyge  van  Bour- 
deus,  ein  niederländisches  Volksbuch,  herausgegeben  von  Fer- 
dinand Wolf. 

SechsundfOnfzigste  Publication.  Das  Buch  der 
Beispiele  der  alten  Weisen,  nach  Handschriften  und  Drucken 
herausgegeben  »on  Dr.  Wilh.  I.udw.  Holland,  aulserord.  Pro- 
fessor etc. 

Siebenundfun  feigste  Publication.  Translationen 
von   Wirlas   um   Wyle.   herausg.   durch   Adelbert   v.   Keller, 

XIV.  Jahrg.  1861.  Achtundfun fz igste  Publi- 
cation. Scherzgedichte  von  Johann  l.auremberg,  herausg. 
von  J.  M.   Lappenberg. 

Dritter  Rechenschaftsbericht  des  Ausschusses 
de»  Vorarlberger  Hu se ums- Vereins  in  Bregens, 
gelegt  an  37. Dec  1860  lur  das  dritte  Jahr  seines  Bestehens 
vor  der  dazu  berufenen  Generalversammlung.    Bregenz,  1861. 

(Gesellschaft«-  Angelegenheiten.) 

E W an al gater  Berieb  1  übet  das  Museum  Fran- 
cisco <' arol  i  n  u  in  Nebel  der  fünfzehnten  Lieferung  der 
Beitrage  zur  Landeskunde  von  ile.-terreich  ob  der  Enns.  Linz, 
18«).     8. 

Jahresbericht.  Vrrmehrung  der  Sammlungen.  Verände- 
rung  im    Stunde   der    Mitglieder.    —     Jos.   Gaishcrgrr  :    /.ur   Gc 


schichte  milder  Stiftungen  im  Lande  ob  der  Enns.  II.  Liefe- 
rung. (Ehemalige  Waisenanstalten  in  Linz.)  —  Julius  Strnadt: 
Versuch  einer  Geschichte  der  passauiachen  Herrschaft  im  obern 
Muhlviertel,  namentlich  des  Landgericht'*  Velden  bis  zum  Aus- 
gang des  Hittelalters. 

Berichte  und  M  i  1 1  h  e  i  1  u  n  g  e  n  des  A  1 1  e  r  t  h  u  m  s  ■ 
Vereines  zu  Wien.  Bd.  II.  Abtb.  II.  Wien.  (In  Commis- 
sion  der   Buchhandlung   l'randel   und   Meyer.)     1860.      4. 

Protokolle,  Rechenschaftsberichte  etc.  1855—59.  —  Von 
dem  Einflüsse  der  Pflanzen  auf  die  Zerstörung  von  Ruinen, 
von  Jos.  Scheiger.  —  Ueber  das  Leben  und  Wirken  des  Geo- 
graphen Georg  Mallhaus  Vischer,  von  Jos.  Feil.  —  rigenburg 
im  V.  0.  M.  B.  snmmt  l.iteraturangabe  für  dieses  Viertel,  von 
Jos.  Feil.  —  Die  Siegel  der  österreichischen  Fürstinnen  im 
Mittelalter,  von  harl  v.  Sava.  Ruine  Kammerstein  und  Schlofs 
Perchtoldsdorf.  von  A.  R.  v.  Perger.  Die  St.  Salvators-Ka- 
pelle  im  Rathhause  zu  Wien,  von  Dr.  K,  Lind.  —  Die  Ruinen 
des  St.  Petersklosters  in  Wiener-Neustadt,  von  dems.  —  Grab- 
denkmale im  V.  0.  W.  W.,   von  dems.:  a.  Loosdorf.    b.  Melk. 

—  Ueber  den  Zustund  der  alten  Grabdenkmale  in  Oesterreich, 
von   IL  Widtcr.  —  Special  -  Register. 

Hittheilungen  der  k.  k.  Central-Commission  etc. 
VI.  Jahrg.     Wien.     1861.     4. 

Januar.  Zur  Costümgeschichte  des  Mittelalters,  von 
Jakob  Falke  l  Mit  19  Holzschn.)  —  Kloster  Hohenfurl  in  Böh- 
men,   von    Bernhard   Grueber.     (Mit   1    Tafel    u.  21    Holzsrhn.) 

—  Die  kunstarchSologische  Ausstellung  des  Wiener  Alter- 
thumsvereins,  von  Karl  Weil's.  —  Archäologische  Notizen: 
Das  älteste  christliche  Monument  in  harnthen  (mit  15  Holz- 
schnitten.) —  Die  älteste  Handschrift  des  Benediktiner-Ordens. 

—  Literarische  Besprechung. 

Februar.  Der  Munster  in  Ulm,  die  Frauenkirche  in 
Efslingen  und  der  Münster  in  Bern.  Von  Chr.  Rieggcnhach. 
Olli   7   Holzschn.)         Zur  Costflmgeschiehte  etc.  Die  kunst 

archäologisch''    Ausstellung   etc.  Die    evangelische    Kirche 

von  Seiburg  in  Siebenbürgen.         Liier.  Besprechungen. 

Mar/.  Das  Prinzip  der  Vnrkragung  und  die  verschiedenen 
Anwendungen  und  Formen  in  der  mittelalterlichen  Baukunst, 
Hit  32  Holzschn.  Von  A.  Essenwein.  --  Die  Rotula  imScbatae 
des  Benediktinerstiftes  Kremsmonster,  Von  Dr.  G.  Heider. 
Mit  1  Tafel.  —  Die  alte  und  neue  Doinknche  zu  Briten  in 
Tirol.     Von   G.  Tinkbauser.  Die  kuBstarchlologische  Aus 

Stellung  etc.  Archäologische  Notizen  :   das   deutsche  und  ilas 

Limousiner  Email.        Die  Heister  alter   Utan  in  der  Zlps.  — 

Literarische   Besprechungen. 

\pnl.    Das   Prinzip   der  Vorkragung   atc    —    Die  alte 

und    neue    Dnmkirche    zu     Brisen    etc.    (mit    1     Holz.schn.). 
Die    hunstarrluiolog.    Ausstellung   etc.    —    Arcbaolog.    Notizen. 

Mai.     Die  Kunstwerke  der  altchriallichen  u.  rosoaniseben 

Periode  im  k.  bayer.  Nalionalinusenin  in  München.  Von  Wilh. 
Weiiigarlner.  —  Das  Prinzip  der  Vorkragong  etc.  —  Die  alte 
und  neue  Domkirrhe  tu  Brixen  etc.  —  Archäologische  No- 
tizen. 


213 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorseil 


214 


\  a  6  h  i  i  c  li  l  e  n. 


Literatur. 

Neu    erschienene  Werke. 

78)  Origioes  Europeae.  Die  alten  Völker  Europas 
mit  ihren  Sippen  u.  Nachbarn.  Studien  von  Lorenz 
Diefenbach.  Frankfurt  a.  M.  Verlag  von  Jos.  Bar. 
1861.     8.     451  Stn. 

Der  Verfasser  hat  sich  um  die  älteste  Geschichte  der 
Völker  durch  sein  erstes,  schon  im  J.  1840  herausgegebenes 
Werk  „Celtica" ,  das  die  sprachlichen  Dokumente  zur  Ge- 
schichte der  hellen  und  die  Genealogie  desselben  Stammvol- 
kes  behandeil,  grofse  Verdienste  erworben.  Seitdem  hat  der 
Verfasser  seine  Studien  auf  demselben  Gebiet  unermüdlich 
fortgesetzt  und  gibt  im  vorliegenden  Werke  die  Ergebnisse 
derselben,  die  auch  in  Bezug  auf  jenes  erste  Werk  und  ins- 
besondere auf  die  wissenschaftliche  Behandlung  der  Sprach- 
Überreste  der  Kelten  Berichtigungen  und  wesentliche  Erwei- 
terungen enthalten.  Der  1.  Abschnitt  des  Werkes,  die  Ethnolo- 
gie, enthalt  auf  dem  Grund  einer  umfassenden  Durchforschung 
der  klassischen  Schriftsteller  die  geschichtlichen  und  genealo- 
gischen Mittheilungen  über  die  keltischen  und  die  mit  ihnen 
in  Berührung  und  Verwandtschaft  getretenen  Völker;  der 
/weite  ,  das  Lexikon  ,  behandelt  die  von  den  Kelten  aufbe- 
wahrten Sprachreste  der  Kelten  und  ihrer  Nachbarn,  insbe- 
sondere der  Germanen  und  Hispanier.  Die  Vorrede  gibt  Re- 
chenschaft über  das  VerhaUnils  dieses  Werkes  7.U  dem  froheren 
und  über  die  in  diesem  befolgten  Grundsätze,  wie  ul>er  die 
zu  Grunde  gelegten  Forschungen.  Die  Gewissenhaftigkeit 
der  Forschung,  der  Umfang  des  aus  den  alten  Schriftstellern 
beigebrachten  Materiales,  der  Scharfsinn  in  Kritik  und  Be- 
weisführung machen  dieses  Werk  zu  einer  wesentlichen  Be- 
reicherung der  deutschen  Geschichtswissenschaft. 

79)  Geschichtliche  Topographie  der  Stadt  Kon- 
stanz and  ihrer  nachsteh  Umgebung  mit  besonderer  Be- 
rücksichtigung il<i  Sitten  -  und  Kulturgeschichte  dersel- 
ben. Beschrieben  von  J.  Marmor,  prakl.  Arzte  in 
Konstanz.  3  Lieferungen.  Konstanz,  L860.  Selbstverlag 
des  Verfassers.  XXIV  u.  387  Sin.  8.  (Mit  Abbildungen 
und   dem   Prospekt   der   Stadt    vom   J.    1548   B.    1633.) 

Der  Verfasser  hat  schon  vor  einigen  Jahren  diesem 
Werke  mit  seint  in  „Führer  durch  das  alle  und  neue  Kon- 
stanz"  vorgearbeitet  und  wurde  durch  die  günstige  Aufnahme 
dieser  seiner  ersten  Schrift  zu  der  Vollendung  der  zweiten 
und    umfassenderen    ermuntert.      Aulser     Itciclx- n I li.i I -    Chronik 

des  Konzils,  welche  zn  diesem  Werke  eine  reiche,  bisher  noch 
unbenutzte  ausbeute  gab,  hat  der  Verfasser  hauptsächlich  nur 
urkundlich  Nachweisbares  aufgenommen  .  wobei  •  >   insbi   on 
derc  durch  das  Stadt-  und  Spitalarchiv  in  Konstant  unterstützt 
wurde.     Alle  benutzten   gedruckten  Quellen    und    Hfllfsmlttel 

hat   er   am   Schlüsse    der    Einleitung     gewissenhaft    wmiihncl. 

Als  einen  Bauplvorzng  dieiei   Beifügen   und   ge  chlcki  inge 
ordne,  n    vi  t . . - 1 1  bezeichnet  dei   Verfasset    selbst    dli    Schilde 


rung  des  Sitten-  und  hulturzustandes  des  mittelalterlichen 
Konstanz,  da  er  überall,  wo  die  Gelegenheit  sich  dazu  bot, 
über  die  vormaligen  Zustande  der  Stadt,  ober  Einrichtungen, 
Leben  und  Sitten  Klarheil  zu  verbreiten  suchte,  wenn  auch 
Raum  und  Zweck  des  Buches  eine  erschöpfende  Behandlung 
dieses  Gegenstandes  unmöglich  machten.  Die  Anordnung  des 
Buches  ist  der  Topographie  der  Stadt  und  deren  nächster 
Umgebung  entnommen,  indem  der  Verfasser  von  Oertlichkeil 
zu  Oertlichkeit  vorschreitet  und  jedem  geschichtlich  merk- 
würdigen Platze  oder  Gebäude  einen  besonderen  Abschnitt 
widmet.  Für  die  Geschichte  der  Städte,  wie  filr  die  Geschichte 
der  Kultur  in  Deutschland  bildet  dieses  Werk  einen  sehr  will 
kommenen   und   dankenswerthen   Beitrag. 

80)  Die  ältesten  Statuten  der  Stadt  und  des  Bis- 
thums  Trient  in  d  e  ut  sehe  r  S  p  räch  e.  Zum  ersten 
Kaie  herausgegeben  nach  einer  Handschrift  des  k.  k. 
Staatsarchivs  vom  J.  1363.  Mit  einer  rechtsgcschichllichen 
Einleitung,  einem  Glossar  und  Inhaltsverzeichnisse  von 
Dr.  J.  A.  Tomaschck.     Wien,  1861.     8.     162  Sin. 

Ist  ein  Separatdruck    aus    dein  XXVI.  Bde.    des    von   der 
kaiserl.   Akademie   der   Wissenschaften     herausgegebenen    Ar- 
chivs  !»i   ImhkIc  österreichischer  Geschichtsquellen,    in   mehr 
fachet   Hinsicht    recht    werthvoll.     „Schon    die    Abfassung  der 
ältesten  Trienter  Statuten  im  XIII.  und  Anfang  dos  XIV.  Jahrb. 
in  deutscher  Sprache  ist  eine  fbatsache   von  nicbl  geringer 
Bedeutung,  besonders  in  einem  Zeitpunkte,    wo  Ehrgeiz  und 
Landergier    unter  der    Maske    der    Nationalität    so    gern    auch 
auf   Südlirol    Beschlag    legen    möchten."      Die  Einleitung    be- 
spricht   1.    die    clesischen    Statuten;    2.    die    von    dem    Bischof 
Ulrich  IV.    im  .1.  1504    veröffeptlichten   und   die   Alexandrini 
sehen  Statuten    vom  .1.   1425;   3.   Nachbildungen    dei    frienlet 
Statuten;   1.  altere  Trienter  Statuten;  5.   Umfang     ei    Gellung 
der   Statuten;    ti.    Entstehung   und    Alter  der   Statuten;    7.   Cha 
rakter  der  Statuten,   ihr  Zusammenhang   mit   dem   allen   ! 
bardischen  Volksrechle  und  dem  römischen  Rechte.     Das  Re- 
gister ist  sehr  sorgfältig  gearbeitet, 

81)  Die  Stadt-  u.  Gerichtsverfassung  i  übecks  im 
XII.  u.  XIII.  Jahrhunderl  von  Ur.  jur.  Ferdinand 
Freodsdorf,  Privatdocenten  zu  Gotlingen.  Lübeck, 
v.  Rohden'sche  Buchhandlung.  1861.  B.    Uli  u.  207  Stn. 

Der  Verfasser   bal   diesei   Untersuchung    tut    v u t^ .. l..-  ge- 
teilt,  die  Siadi      und  Gerichtsverfassung  Lübecks  nach  ihrer 
Entstehung,   wie  nach  der   Ausbildung,   welche   sie   Im  I 
des  18.  Jahrb.  erlangt  hat,  ainei  eingehenden  rechugeschicht- 
liehen  Betrachtung  zu  unterliehen.     Die   Gcschichti    des  lübl 
sehen  Rechtes  isl  dadurch   um  so  wichtiger,  dafs  die  Vei 
tuug  desselben  einet  grofsen   Anzahl  von  norddeutschen  Sud 
uii  nicht  nut  das  Privatrecht,  sondern  auch,  soweit  dem  nich.1 

die  besonderen   Verhalte     Sudl   m   Ihret    Herrschaft 

entgegenstanden,  dal  öffentliche  Rechl  dei  H  luführlo. 

Der  Verfasser  theill  seine  mit  Flelfs  und  Sorgfall  geerbt 


2 1 5 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


216 


Schrill  in  zwei  Hanpttheile,  deren  erster  die  Entstehung  der 
Verfassung  der  Stadl  Lobeck  und  zwar  die  Zeit  von  der 
Gründung  der  Stadl  bis  zum  Sturze  Heinrichs  des  Löwen  und 
Viru  Sturze  Heinrichs  des  Löwen  bis  zur  Erringung  der 
Reichsfreiheil  behandelt.  I>er  zweite  Hanpttheil  -teilt  die 
Entwicklung 'der  Stadt-  und  Gerichtsverfassung  Lübecks  im 
18.  lahrh.  dar,  in  drei  Abschnitten:  die  Rechte  des  Herrn 
der  Stadt  und  ihre  Wahrnehmung,  die  Entwicklung  des  Käthes 
und   der  Gemeinde. 

82)  Die  antike  Rüstkammer  des  Kinder  Kuthhau- 
ses.  Ein  kulturgeschichtlicher  Beitrag  zur  Waffen- 
und  Sittenkunde  des  Bittelalters.  Von  Alex.  Rollfs. 
Emden.  II    Woortmann.     1861.     «•     XCVI  u.  109  Stn. 

In  der  Einleitung  gibt  der  Verfasser  eine  allgemeine 
Entwicklung  des  Wallen  Wesens  und  beschreibt  dann  von  der* 
genannten  Rüstkammer  in  der  ersten  Abtheilung  die  Abwehr- 
oder Schutzwaffen,  in  der  ".weiten  die  Hieb-,  Stofs-  und 
Schlagw.ifl'en ,  in  der  dritten  die  Feuerwaffen  oder  Schiefsge- 
wehre, in  der  vierten  die  Kriegsgerathschaflen  und  Armatu- 
ren,  darunter  Stnrmlackeln.  Sehiel'sgabeln,   l'.andeliere    mit  l'ul- 

verbOchsen,  Patrontaschen,  Pulvermörser,  Pauken  ,  Trommeln 
und  Standarten.  Der  Nachtrag  bringt  aul'ser  einzelnen  neuern 
Wallen  noch  allerlei  historische  Merkwürdigkeiten,  wie  Ricbt- 
schwerier.  Fangeisen,  Schandtonne  .  Brandmarke,  ferner  Mo 
delle.  Glasmalereien  und  einige  sehr  schöne  Silbergefäfse. 
Die  Veröffentlichung  diese  Verzeichnifses  ist  zeitgemäfs  und 
dankenswerth. 

83)  Deutsche  Verfassungsgeschichlc  von  Georg 
Waitz.  :;.  Bd.  Kiel.  Ernst  Homann.  1860.  8.  X 
u.  534  Sin. 

Dieser  dritte  Band  des  für  unsere  deutsche  Geschichts- 
wissenschaft so  außerordentlich  wichtigen  Werkes  enthält  die 
Geschichte  der  deutschen  Verfassung  im  fränkischen  Reiche, 
und  zwai  die  ei  ti  Hälfte  derselben.  Das  erste  Kapitel,  die 
Begründung  eines  neuen  Königlhums  im  Frankenreiche,  be- 
handelt die  Geschichte  des  Reiches  unter  Karl  Harteil, 
■einen  Söhnen  nnd  Pippin.  das  allmählich  durch  diese  Fürsten 
wachsende  I  ebei  ewichl  Vuslra  iens  ober  Neustrien,  die  Er- 
hebung Pippins  cum  König  und  die  Ausbildung  des  neuen  Ko- 
nigthumi  Das  zweite  Kapitel,  die  Aufrichtung  des  Kaiser- 
ihums  durch  Karl  den  Groben,  ichilderi  die  Zersplitterung 
der  germanischen  Well  und  Europas  nach  den  Völkerwande- 
rungen, Karls  und  Pippins  Verhallnils  nun  l'ap-L  zu  den  Lon- 
gobarden,  den  deutseben  Stammesforsten  und  Stämmon,  Karls 
des  Grofsen  Bekämpfung  und  Unterwerfung  derselben,  die 
Entwicklung  der  universalen  Stellung  dieses  Königs  und  die 
i  rbrriragunir  di-  roinischen  Kaiserthums  auf  ihn.  Da-  dritte 
Kapitel,  das  Königthum  und  Kaiserthura  in  Verbindung,  stellt 

Karls    des    lirnl-en    Walten    und    Gebaliren    nach    der    Kniscrkm 

nung   in  allen   öffentlichen  und   häuslichen    Verhältnissen  dar 

und    seine   darauf   besOglichen   Einrichtungen;    das    vierti      die 

Provinzen    dei    Reiche     und   -eine   Vorsteher,   behandelt  die 
Stammesunlertchiede  nnd  Verhältnis!«   In  den  einzelnen  rhei 
ii  n  de    neuen  Kaiserreiches,   die  Rechtsunlerscbfede   und  die 
verschiedenen  kirchlichen  Verfassungsverhällnlsse  der  Stämme 


und  Reiclistheile  und  die  ihr  Verhältnifs  zum  Kaiserlhum  tra- 
genden und  haltenden  Einrichtungen.  Das  fünfte  Kapitel,  der 
Hof  und  die   Reichsversammlung,    Bchilderl  die  Entwicklung 

und    Bedeutung    der    llolverhaltnisse    und    Einrichtungen,     die 
Stellung  und   Bedeutung  der  llofbeamten.  das   Ilofleben.   dann 
die  Reichs-,  Gerichts-  und  Kirchenversammlungen,  die  Art  der 
Gesetzgebung    und    Gesetzaufzeichnung    und    die   auswärtigen 
Verhältnisse. 
^1)    Geschichte    deutscher   Nationalität.     Von    Dr.  W. 
Wachsmut  h,    ordentlichem    Professor     der    Geschichte 
an  der  Universität  zu  Leipzig.    Zweiter  Theil.    Die  deut- 
schen   Volksstämme    insbesondere.     Geschichte    der 
deutschen    Volksstämme    aus   dein    Gesichtspunkte 
der  Natonalität.    Erste  lliilftn.     Die  Stämme  nieder- 
deutscher Zun  ge  und  die  Hess en      Braunschweig, 
C.   A.  Schwetschke  u.  Sohn  (M.  Bruhn.)    1860.   8.    VIII 
u.  884    Sin. 
Diese  Fortsetzung  der  mit   allgemeiner  Befriedigung   auf- 
genommenen  Geschichte    deutscher    Nationalität    beginnt   jetzt 
mit   der  Geschichte   und  der  Charakteristik  der  einzelnen   deut- 
schen Stämme,  als  der  Trager  deutscher  Nationalität     Das  erste 
Buch   des   vorliegenden   Werkes    behandelt    die   Geschichte  der 
Friesen    zur    Zeit    des    Fraukentbiiins .    sowie   zur   Zeit   ihrer 
Freiheit   und   Selbständigkeil   und    ihre    Entwicklung   bis   zur 
Gegenwart.     Darauf  folgt  die  Geschichte  der  Sachsen  als  einer 
Stammesgesammtheit,   die   Geschichte    ihres    heidnischen  Zeit- 
alters   und    ihres    Verhältnisses   zum  Frankenreiche,   ihre  Ge- 
schichte  zur  Zeit   eines  sächsischen  llerzngthunis  bis    [180  und 
die     an    dessen    Auflösung    sich    knüpfende    Vereinzelung    der 
Starumesbestandtheile.      Das    zweite    Buch    verfolgt    dann    die 
Schicksale  der  einzelnen  Sachsenstaiiinie.  dei  Kngern  und  \\e-t 
falen     im     ehaiikischen    Küstenland*',     der    Westfalen     und    -ml 
liehen  Engern.  der  Ostfalen   im  altsächsischen  Hittellande,  der 
Sachsen  in  Verbindung  mit  Nordthüringern  und  Sueven,  der  Alt- 
marker.  der  Nordalbinger  in  Verbindung  mit  Wagriern,  Pola- 
ben  und  Danen.    Das  dritte  Buch  ^ibi  die  Geschichte  det  Bai 

liehen    Absenker  v Sachsenstamm,  der  Mecklenburger,   Bran- 
denburger.   Pomeraner,    der  Deutschen    In   PreuTsen,   Pomtne 
reden,   Livland    und    Kurland,  sowie   die    der   niederrheinischen 

Franken,   der   Niederländer  und   Hessen,     lach   dieser   Band 

zeichnet    sich    wieder    durch    de-    arbeitsrflStigen    Neil i-    I" 

kannte  Eigenschaften,  die  Vielseitigkeit  in  der  Auffassung,  die 
Fülle   de-  gesammelten  Stoffes,   die  warme  Lebendigkeil  und 
die  Anschaulichkeil  der  Darstellung  aus. 
85]  Viei    B  Och  er  Geschichte    der    Familie    von   Dr. 

Johann    Joseph    Kulsbaeh.      Nnrdlingen.     Verlag  der 

C.  II    Beck'schen  Buchhandlung,     *      \ll  u    528 Stn. 

„Die    nationale    Oekonomie    i - '    der  Boden",    lagt    der  Verf. 

in  dem  Vorwort,  „auf  welchem  das  Rechtsleben  eines  Volkes 

sich     auferbaul     und     durch  t'ultur  .     Religion    und     diu     nntlo 

nalen  Charakter  -eine  Ausbildung  und  eigenthomliche  Gestal 
tnng  erhält  Das  Recht  ■  bat  aber  beginnt  seine  Entwicl 
lung  in  der  Familie.    Darum  Folgt  auf  die  Geschichte  det  po. 

litischen  Oekoi ili    [vondems.,  Wzbg.,   1856)  die  Geschichte 

dei   Familie  ■     Das  erste  Buch   enthält   die  allgemeinen  Vei 


217 


\n/.i -iiier   lur   Kunde   der   deutschen    Vorzeil. 


>  1 8 


haltnisse  von  Familie.  Staat  und  hullor.  vom  historisch- philo- 
sophischen Standpunkt  aus  betrachtet.  Das  zweite  Buch  be- 
handelt die  alte  (ieschichte,  die  Stellung  der  Sklaven,  der 
Fremdlinge  und  des  Gesindes,  dann  der  Kinder,  des  Weibes 
und  des  Mannes.  Das  dritte  Buch,  die  Neuzeit,  verfolgt  die 
weitere  Geschichte  der  Verhaltnisse  von  Sklave,  Fremdling  und 
Gesinde,  von  Kind,  Weib  und  Mann  in  den  kulturzeilen  der 
Griechen  und  Homer,  bei  den  Germanen,  bei  den  neueren  Kultur- 
Staaten  und  Volkern  :  England,  Frankreich,  Deutschland,  Schweiz, 
Amerika.  Das  vierte  Buch  stellt  den  Einfluls  des  Chrislcn- 
thums  auf  diese  Verhallnisse  dar  und  die  Bildung  derselben 
in  den  neuesten  Zeiten,  insbesondere  die  Ueberbleibsel  der 
Sklaverei,  die  Niederlassung«-  und  llciuiallisverhaltnisse,  die 
Stellung  des  Gesindes,  die  neuere  Geschichte  des  Erziehungs- 
wesen» u.  s.  w. 

86)  Liberde  rebus  memnrabilioribus  siveChroni- 
con  llenrici  de  Hervordia.  Edidit  et  de  scriptoris 
vita  et  chronici  fatis  aucloritateque  dissertationein  praenii- 
sit  Augustus  Potthast,  Huxaricnsis- Westfalus.  (Opus 
a  societalc  literarum  regia  Gottingensi  praemio  Wede- 
kindeo  ornatum  alque  editum.)  Gotlingae,  sumptibus 
Dieterichianis.     1859.     4.     XXXVII   u.  :(-J7  Stil. 

Eine  kritische  und  zuverlässige  Ausgabe  dieser  wichtigen 
Chronik  Heinrich's  von  Herford  war  ein  langgefühlles  Bedurf- 
nils, und  diesem  abzuhelfen,  machte  die  wissenschafliche  Aka- 
demie in  Göttinnen  diese  Arbeit  zu  einer  Preisaulgabe  der 
Wedekind'schen  Stiftung.  Durch  das  Zuerkennen  des  ersten 
Preises  ist  die  Tüchtigkeit  und  Brauchbarkeil  dieser  vorlie- 
genden Arbeit  anerkannt.  Die  mit  Fleife  und  Grundlichkeil 
gearbeitete  Einleitung  gibt  Mittheilungen  über  das  Leben  des 
Schriftstellers  und  die  Schicksale  seines  Werkes  und  dessen 
Handschriften  mit  kritischen  und  erläuternden  Bemerkungen, 
mit  Bezeichnung  der  Ouellen,  aus  denen  der  Chronist  schöpfte, 
und  der  spateren  Schriftsteller,  welche  wieder  aus  dieser  Chro- 
nik Thatsachen  entnahmen.  5-  '  der  Einleitung  handelt  von  den 
Handschriften  der  Chronik,  deren  eine  in  Wolfeiibullel ,  nvci 
in  Berlin,  eine  vierte  in  Cassel,  eine  fünfte  in  Trier  ist,  und 
enthalt  das  Verzeichniis  der  vom  Herausgeber  angezogi  in n 
Schriftsteller,  Dann  folgt  die  sorgfältige  Bearbeitung  des 
Textes  mit  der  Anführung  abweichender  Lesearten  und  der 
übereinstimmenden  Thatsachen  bei  anderen  Schriftstellern,  und 
mit   den   erläuternden   Bemerkungen. 

87)  Beownlf.  Das  älteste  deutsche  hpn.-.  l'eberset/.l  und 
erlaulerl    von   Dr.    Karl   Simroi -k.     Stuttgart   uriil    Vugl 

borg,   I.  G.  Colta.     1859.     8.     IV,  203  Stn. 
Nach  EttmQllei    und  (irein,  welche   mehr  eine  wortgetreue 
Uebersclzung  anstrebten,   geht  Simrock    in  einer  dritten  Leber 
Iragung    des    Beowulf,    womit   er   sich   au    ein   grnlsercs    Puhli- 

kum  wendet^  mehr  auf  eise  poetische  Wiedergeburt  dei  allen 
Gedichtes  au>.  Wenn  j>  in  hauptsächlich  dai  VersUndnifi 
der  Ursprache  vermitteln  wollten,  ao  ichreibl  Bit ik,  selb- 
ständiger in  Werke  gehend,  zunächst  für  Leser,  welche  mit 
Inhalt,  Geist,  Stimmung  und  Farbe  doi  GedichtCl  sich  bekannt 
machen  wollen,  ohne  aehlreichei  Notea   iiimI   der  Kenntnis!  der 


angelsachsischen  Sprache  iu  bedürfen  Simrock's  Leistungen 
auf  dem  Gebiete  der  Uebertragung  altgermaniseber  Dichtun- 
gen sind  zu  bekannt,  als  dafi  ei  DOthig  »m-.  seinen  Beruf 
zur  Losung  einer  solchen  Aufgabe  darzuthun.  Seine  l'eber- 
selzung  des  Beowulf  liest  sich  leicht,  ohne  dal«  sie  vom  Ton 
des  Originals  sich  in  weit  entfernte,  wa  ichon  die  Beibehal- 
tung des  Stabreims  verhindert.  Die  mit  berichtigter  Zahlung 
und  passenderer  Bestimmung  der  Grenzen  beibehaltenen  Ab- 
schnitte, in  welche  das  Gedicht  zerlegt  ist,  sind  mit  Li  Im  r 
Schriften  versehen  worden.  Der  Anhang  enthalt  Erläuterun- 
gen, welche  den  Ursprung,  die  kulturhistorische  und  mythi- 
sche Bedeutung,  die  hervorragenden  Personen  und  Sachen  und 
den  poetischen  Werth  des  Gedichtet  zum  Gegenstande  haben. 
Den  Schluls  bilden  Anmerkungen  zu  einzelnen   Stellen. 

88)  Die  Hcrabknnfl  des  Feuers  und  des  Götter- 
tranks. Ein  Beitrag  zur  vergleichenden  Mythologie 
der  Indogermanen,  von  A  da  I  he  r  t  Kuhn.  Berlin,  Ferd. 
Dnmmler.      1859.     8.     VIII.  2M  Stn. 

Wie  Grimm  die  deutsche  Mythologie  gleichsam  erst  ent- 
deckte und  damit  eine  neue,  vorher  kaum  geahnte  Wissen- 
schaft in's  Leben  rief,  so  bat  Kuhn  nicht  weniger  das  Ver- 
dienst, auf  dem  Gebiete  der  Mythologie  überhaupt  zu  einer 
neuen  Wissenschaft  den  Grund  gelegt  zu  haben.  Er  ist  der 
Schopfer  der  vergleichenden  Mythologie,  einer  Tochter  der 
vergleichenden  Sprachforschung,  und  damit  sogleich  der  Erste, 
der  die  Mythendeutung  in  die  richtige  Bahn  gelenkt  hat. 
Nachdem  er  früher  schon  in  Programmen  und  gelehrten  Zeit 
schrillen  einzelne  Resultate  seiner  Forschung  niedergi 
hatte,  gibt  er  uns  mit  dem  vorliegenden  Werke,  indem  er  an 
einen  speziellen  Gegenstand  anknüpft,  die  gewonnenen  Re- 
sultate zu  einem  organischen  Ganzen  »erarbeitet,  und  zwar 
in  einer  Methode,  die  musterhaft  genannt  «erden  darf  Von 
den  indischen  Mythen,  wie  sie  in  den  Veden  überliefert  sind, 
ausgehend,  weil  deren  Ausdrucksweise  die  ursprüngliche  \n 

schaumig    noch    am    klarsten    durchschimmern    lifst,     sehafll    er 

aui  kleinem  Räume  mittels  der  gründlichsten,    m-  Einzelnste 

gehenden  Forschung  zuerst  völlig  reine  Bahn,  um  dann  mit 
Sicherheit,  obwohl  immer  noch  behutsam,  weiter  und  weiter 
nach  verschiedenen  Seilen  aus/ugrejli  IB.  Als  Endergebnis 
der   huhn'sihen    Untersuchungen    stellt    sich    zweierlei    heraus 

eme  tiefen-  Begründung  der  Gemeinsamkeit  Miller  mythischen 
Anschauungen  innerhalb  des  indogermanischen  Volkerkreises 
und  der  Nachweis  einer  bestimmten  Naturanschanung,  welche 
allen   Urmythen    zu   Grunde    liegt.     Den    Fufsstapfen   Kulm, 

sind  Schwärt!  und  Maniilinrdl  mit  Gluck  gefolgt,  namentlich 
der  ersten',  der  durch  selbständige  Forschungen  gleichfalls 
ru    überraschenden  .    im    Wesentlichen    mit    den    Kuhn  sehen    tl 

lammenfallenden   Resultaten    gelangt    ist  Auf  den  Inhalt 

des  Boches  selbst  nlhet  einsugehen,  gestattet  leider  der  Raunt 
nieht.     Schliefilich    iel   nur    noch   bemerkt,    dafi  die  ins  den 
Veden  mitgelheilten  Stellen  um  einet  deutschen  Ueberseliung 
begleitet  sind,  und  dem  Bucht  ein  alphabetisches  Registet  an 
gehtagt  ist 


J19 


Aazeiger  für  Kunde  der  deutschen  Kwseil. 


220 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Europa:   Nr.  20.   Ein  Stammbuch  des    17.  Jahrhunderts. 
Gartenlaube:   Nr.  19.   Zur  Geschichte  des  Aberglaubens     IV. 
Grenzbolen:    Nr.    ^3.    Ein    Kapitel    aus    der  Geschichte  de« 

Tabaks. 
I  a  g  d  ic  i  i  ii  n  g      Nr.  0.    BemerkuDgeG    zu    dem  Aufsätze    des 

Herrn   Eberhard   Grafen    Erbach  -  Erbach :    „Vergleichende 

Zusammenstellungen  der  heuligen  und  ehemaligen  Jagden 

im  deutschen   Reiche."     (v.    Baugwftz.) 
E  va  ii  gc  I  ische  K  irch  e  n  /.  (  i  tu  n  g   von  II  engsten  he  rg  :   April. 

Das  Oberammergauer  Paasionsspiel. 
Frank.    Kurier:    .\r.    l.'it).     Kunslnottz    zur    Restauration   des 

Schlosses  „Fröhliche  Wiederkunft*'. 
Petermanns     geogr.      Mi  1 1  h  ei  I  n  n  ge  n  :      Geographische 

niederdeutsche  Namen*    (Krause.) 

Neues  I-  r  a  n  k  I  u  r  t  e  r  M  u  H ■um  :  Nr. 43.  Die  T.M'hudi  in  Gla- 
rn».  -  51.  Vincent:  Ketlmilch  (Hil2 — 14)  in  der  Ge- 
scbichte   und   in  poetischer  Behandlung.   —    Denkmäler. 

Niederrheinische   Husikzeitujig :   4.    Die  grofse  Dom- 

orgrl    zu    llalberstailt.      (Braune.) 
Berliner     Nachrichten:    Nr.   127.    Ueber    Schiitzengildcn 

in  der  Niederlan  itz. 
Orient   und   Ocoident:    2.   Einiges  gegen  die  isolierenden 

Richtungen     in    der    indogermanischen  Sprachforschunng. 

(Benfey.) 
Revue  a  rch  eo  I  ogi  i|u  e  :    5.    Copie    rectifie  du    inilliaire  de 

Tongres.     i  <  reujy.) 
Revue    des    deu\    in ond.es:    4.    Les  peintres  Klamands    et 

Hollandais.     Rcmhrandt  el  Van  der  llelst.     (Vitct.) 
Revue  n  u  Ulis  mati  qne  :    Essai   sur  l'hisloire   monelaire  des 

comtes  de  Flamin-   de   la  maiaon   de  Bourgogne,  et  drscrip- 

tion  de  leurs  monnaiei  d'or  ej  d'argent.     (Pesohamps  de 

Pas.) 
Bremer  Sonntags  bla  1 1 :  IVr.20.  Das  Gottesgericht  auf  der 

BUimelisalp.    Eine  schweizerische  Vojkssage.    (Freimund.) 

—  .Nr.  \i\    Ein  Gesellenstammbucb. 

Mtlnchener  Sonutagsblalt:  Nr.  21.  Ein  mittelalterliches 
Fronleichnamsfest  an  l.  L  Frauenkirche  in  Nürnberg. 

Unlcrha  Itu  ngshlatt  z  ur  M  0  nc  h  I  im-  i  Zeitung:  Nr.  I>. 
Di  i  Miiinun  u-i  hau/,  zu  \\  a»eiluu  g  155*.  —  Dir.  L3.  Her- 
zog George  Krankheil  und  Abschied  von  Pfalzgraf  Rupert. 

—  .Nr.   II.  Oberal    Vug.  v,    Fritsoh  und  der  Scharfrichter 

von    Regensburg    als    Wundarzt.      I  \i  immun.)  Nr     17. 

H  ndeck    in    dei    badiscben    Orten  au.      (Weiningei  I 
Enthüllung    des    Wolfram  -  Denkmals    m    Eachenbachi  ~ 
Ni    20     Die  Rusel  bei  Deggendorf     (Weininger.) 

R<  gen»  bürg  er  U  nie  r  h  n  ll  tut  s:  h  In  1 1  :    ll.    28t   80j     ;.i.   '(5. 
I.      /.ur  liini.   und  BtatUgesthichle  Regens 
burgi        Si  hm  . 

'"     •    r    \  .il.-i  la  nd  |.  II      Die  Wahi/ciehcn    und    Denkmäler 

W.  Schwarte  i  —  Di.  Blrenngi  k*on  Bi  rn.  ill 
I'rohir.i  Der  Haibonig  (Bere.)  Die  Barg- von  Nor» 
lu-rg.   -    Fastnacht  f..  M    Von  einzelnen  Deberveetea 

dei  n  l  n  Naturzn  tandi     In  dei  heutigen  Lebensweise  der 


Deutschen.      (W.    ~uli«.iii/.|  Du    hiffhauser    und    die 

falschen    Kaiser.      (Girschner.i 

W  im  h  e  n  b  I  a  1 1  d.  Joha  n  n  it  e  r  -  llrd  e  n  s  -  Ba  1 1  ey  Bran- 
denburg: Nr.  lt.  Das  Johanniter- ( Irdin.-haus  Aka.  — 
iNr.  15.  Nichtdeatsehe  von  Adel  in  der  Balley  Branden- 
burg. iNr  Di.  Heliginnswechsel  innerhalb  der  evange- 
lischen Balley  Brandenburg.  Nr.  IS.  Werben,  nicht  ein 
blolser  Priesterkonvent.  Nr.  19.  l'eber  den  ehemali- 
Ordeu  der  Schwestern  St.  Johannes  vom  Spital.  —  Die 
Cnmthure  zu  Werben  bis  zur  Mille  des  18.  Jahrhundert. 
—    Nr.  21.  Johannitcrinnen   in   Deutschland. 

Kirchliche  Zeitschrift,  von  Schenkel:  1.  Melanchlbon's 
Geschichte  in   der  evangelischen   Kirche. 

Zeitschrift  für  s  e  r  g  I  e  ich  en  de  Sprachforschung: 
X.  4.  W'uotan.   (Grohmann.i   —    Hüne,   llaune.   (Gerland.) 

Zeitschrift  für  historische  Theologie:  3.  Pfalzgraf 
Johann  Kasimir  und  sein  Kampf  gegen  die  ("oncordien- 
formel.    (Johann>cn. ) 

lllustr.  Zeitung:  Nr.  933.  Die  Jugend  des  deutschen  Hans- 
wurst. II.  —  Die  alldeutsche  Holzschneidekunst.  —  934. 
Das  Fest  der  Fuhr  und  Ackerleute  am  Trinilatissonntage. 
in  Langensalza.  935.   Ein  Nürnberger  Musikfest   im  17. 

Jahrhundert. 

Landshuter  Zeitune:  Nr.  130.  Die  Dotationen  historischer 
Vereine   in   Baiern. 

Leipziger  Zeitung:  Wissenschaftl.  Beil.  Nr.  35  38.  Die 
Hexenprozesse. 

Wiener  Zeitung:  Nr.  105.  Allerlhumer  und  Restaurationen 
im  St.  Veitsdome  zu  Prag.  —  107.  Ueber  Waldsleins  Ver- 
ralh.  Kein  Beitrag,  aber  eine  Notiz.  (Feifalik.)  —  112. 
Bemerkung  zu  Herrn  Feifalik's  „lieber  Waldsteins  Ver- 
rath''.    (Dudik.)  120,    Die   Verhandlungen    der    öster- 

reichischen Stande  mit  Kaiser  Karl  V.  im  J.  1520.  (über- 
leilner.)  —  121.  Die  kleinere  Kreuzkirche  in  Prag.  Mi- 
kowec. ) 


\  <i-nil»«lili-     \  ix  h  ri<  lil .  n 

57)  Am  IS.  März  d.  J.  wurde  bei  Wegraiiuiung  der  west- 
lichen allen  Friedhofsmauer  zu  Ispach,  einem  Dorfe  zwi- 
schen Gotha  und  Eisenach,   ein    kleines  Tho,n,ge,f$fs,   etwa 

4  Zoll  hoch  und  3  Zoll  im  Durchmesser,  bei  einem  grofsen, 
beinahe  2  Fuls  lief  in  der  Erde  liegenden  Stein  gefunden, 
welches    129    kleinere  (Braktealen)    und   .'!    größere  Silbeimun 

zen  enthielt.  Dlfe  letzleren  rühren,  dach  der  Bestimmung  des 
Archivraths  Dr.  Aug.  Beck,  Vorstands  de-  herzog!    Hünzkabi- 

net>  in  Gotha,  die  \iifsrhrill  PUlippUt  Hei  —  Tumim.«  I  ivil 
—    Illld     rlllinli     VOU     Pattipp     IV      dl  in     Schulten,      honig     von 

Frankreich,  her,  der  von  1285  bis  i.;i  l  regierte.  DieBrakAeeavn 

sind  -ammilich  Münzen  Ihiiringischer  Studie:     1    von   Arn -In  dl 

(Lowenkopi  von  'ler  linken  Seile  ohne  Krone)       '  »oh  Arn- 

sladl    (Lowenkopi  |:      1 1 1 '   ,    von    Arnstadt   und   Scliwnrzlnirg 

(Adlet    mii    ansireanenntee  Kiogelh),    M.  Jaluh..  26  von  I  o 
bürg  (Mbbrenkopf)      ll    voa  Etilen aelt  (tarägei   Kopf1);    I 

von    Eisenacb    (bariiger  KOpl    mit   Ipiltem    Hute).   2   vcin    Ei- 


221 


Vnzeiffer  für  Kmuii'  der  deutschen   Vorzeil 


i-... 


gen  ach  (bariiger  hopl ) ;  19  von  Erfurt  (Kail  mit  Speichen) . 
2  von  Erfurt  (zwei  aufrecht  gestellte  hriimmstabe) :  2  von 
Erfurt  (zwei  halbe  Kader  neben  einander  gestellt):  2  von 
liotha  (Kopf  mit  \ollem  Gesichte  und  herabhängenden  Ilaa- 
ren): 3  von  Jena  (zwei  Weintrauben,  deren  jede  an  einem 
besondern  Stocke  hdngt) ;  3  von  S  a  a  I  f  e  I  d  Uwei  einwärts  ge- 
kehrte Fische):  4  Von  Weifsensee  (zwei  auswärts  ge- 
krümmte Fische).  Die  übrigen  Braklealen  sind  nicht  zu  ent- 
ziffern 

Die  3  grfllseren  Silbermünzen  und  die  Mehrzahl  der 
Brakleaten  sind  dem  herzoglichen  Munzkabinet  auf  dem 
Schlofse  Friedenslein  einverleibt  worden:  die  ubrigen  sollen 
nebst  einem  Dokument  über  den  Fund  mit  dem  Grundstein 
der  in  Aspach  neu  zu  erbauenden  hirche  dem  Schoofse  der 
Frde  wieder  anvertraut   werden. 

Wahrscheinlich  sind  diese  Münzen  im  13.  Jahrh.  bei  Kr- 
bauung  eines  den  Karthanseni  gehörigen  (iebaudes  dem  Grund- 
stein eingefügt  worden.  Es  laTst  sieh  dafür  anfuhren,  dals 
nach  einer  im  Dorfe  seit  Jahrhunderten  forlgeerbten  Tradition 
iiif  dem  l'latze.  wo  jetzt  die  Pfarrwohniing  steht,  ein  Kar 
thauserhof  gestanden  habe.  Auch  rührt  noch  jetzt  in  der 
Nahe  des  Dorfes  eine  Anhöhe  den  Namen  ..der  Abtsberg" 
und  einige  l.nndereien  jenen  ..des  Kartlinuserlandcs"  Das 
letztere  gehörte,  wie  alte  Urkunden  beweisen,  längere  Zeit 
zu  dem  Karlhauserkloster  in  Eisenach  und  wurde  nBch  einem 
Kaufbriefe,  der  sich  im  Archive  der  Pfarrei  befindet,  im  Jahre 
1535  Lur  50  Mk.  an  einen  Einwohner  des  Dorfes,  Namens 
Peter  Kalben.  \erkault  llii -er  Kaufbrief  ist  vollständig  mit- 
gelheilt  in  einem  Aufsatze  über  die  Set.  Udalrici-Kirche  und 
die  Schule  zu  \spach.  welcher  in  Bnlckner's  Sammlung  ver- 
schiedener Nachrichten  zu  einer  Beschreibung  des  Kirchen- 
und  Schulenstaates  im  llcrzogthum  Gotha,  1753  etc.,  Theil  II, 
Stuck   III.  S.  37  und  38.  aufgenommen  ist. 

Gotha.  Adolf  Bube. 

58)  In  Brünnstadl  bei  Gerolzhofen  (Unlerfranken) 
wurde  ein  kupferner  Hafen  mit  nahezu  G  Pfd.  alter  Silber- 
miinzen vom  J.  1561  ausgegraben.  Derselbe  fand  sich  un- 
terhalb eini-  Gebäudes,  welches  der  Besitzer  um  Grund  aus 
abbrechen   lief». 

59)  Bei  iirebersdorf,  Ldg.  Arnstein,  wurden  158  alle 
Münzen  gefunden,  welche  die  Gröfee  unserer  Kreuzer,  Gro- 
schen. Sephiei  um!  /.«"Her  haben  und  sich  durch  hohes  Al- 
ter und  Reinheil  de«  Silber-  auszeichnen  Viele  Mucke  sind 
nur  auf  einer  Seite  geprägt  ;  die  meislen  zeigen  Bnl  einer 
Seile  das  Bild  eines  Bischofs,  den  Krummstab  in  der  Rechten, 
ein   offenes    Buch   in   der    Linken,    aul   der    Kehrseite    entweder 

ein  Slrahleokreui  oder  eint    hm  he   mit   2  Thttrmen,   Kuppel 
und  Giebelgsllerie.      Fragmente   einer    Umschrift   tragen    nur 
einige.     Ein    Stück    Kai   eine    hebrfli  che    I  mschrifl.     Da 
präge  ist  bei   allen  sehr  roh,   die   Form   die   eckige 

60)  Prof.  Höfler  entdeckte  ini  der  k.  k.  I  nivBTsHita- 

Bibliothek  zu  Ptag  in  einen  Codes  mittut  hitbei  um 

beachtet  gebliebene  Handschrift  des  Job.  Hui.-,  und 
von  einem  Bocherdeckel  eine  Pergamenturkundi    In  boh 
mischet  Sprache,    N"m   i    1878,   also   am     leben  Jahre  «lier 


als  die  bisher  fur  die  alte-te  gehaltene.  Her  Aussteller  der 
Urkunde  ist  der  geistvolle,  lebenskluge  Ritter  Thomas  von 
Stilny,  dessen  Schriften  die  höhmische  Literatur  /u  ihren 
grinsten   allen    Schalken   zahlt. 

61)  Die  Versteigerung  der  E  i  s  e  n  h  a  i  I  -eben  hu- 
pfe rs  t  i  c  h  sa  in  m  I  u  n  g  in  München  hat  einen  Erlös  von 
26,872  0.  8kr.  ergeben.  Unier  den  einzelnen  Meislern  steht 
Rembrandt  mit  3878  11.  15  kr.  obenan.  Durer  b.lgl  mit 
3501  fl.  30  kr.,  M.  Schon  fand  besondere  Auszeichnung:  die 
grolse  Kreuztragung  wurde  mit  .'>G'_' .  Mariena  Tod  mit  310, 
„Christus  erscheint  der  Magdalena"  mit  3210.  bezahlt.  Die 
grolse  Holzschnittpassion  Durers  kam  auf  110,  sein  „St.  Hie- 
ronymus  im  Zimmer'-  aul  15U,  die  Apokalypse  aul  146  fl. 
Im  Ganzen  kommen  auf  die  deutsche  Schule  9o_'5  ö.  51  kr., 
auf  die  niederländische   15,410  fl. 

G2)  In  Frankfurt  a.  d.  O.  hat  sich  vor  Kurzem  ein  hi- 
storisch-statistischer Verein  gebildet  zu  dem  Zweck, 
die  Geschichte  und  Landeskunde  des  Regierungsbezirks  Frank- 
furt zu  erforschen  und  zu  bearbeiten,  sowie  die  darauf  be- 
züglichen Denkmale  der  Vorzeit  aufzubewahren  und  zu  -am 
mein.  Dem  Verein  sind  26  Mitglieder  beigetreten.  Andere 
haben  zugesagt,  und  ein  Vorstand  ist  gewählt  wurden.  Unter 
Bekanntmachung  der  Statuten  wird  zur  Theilnahme  ein- 
geladen. 

83)  Der  Leuchtthurm  zu  Wangeroge,  in  den  Jah- 
ren 1597  und  98  mit  einem  Kostenaiifwande  von  24,000  Rlhlr. 
erbaut,  geht  leider  Beinern  sichern  Untergang  entgegen.  Die 
voriges  Jahr  von  .Bremen  angewendeten  gruisen  Kosten  ha- 
ben zwar  vorläufig  den  Einsturz  verhütet,  aber  im  vorigen 
Monate  hat  der  Thurni  an  der  Nord-  und  Westseite  neue 
Risse  bekommen  und  der  Strand  sich  in  diesem  Jahre  wieder 
um  2  Füll  erniedrigt.  I  tu  so  erfreulicher  isl  .  dal.-  Olden- 
burg beabsichtigt,  aul  der  Insel  eine  grofse  Baake  in  er- 
bauen, die  an  der  Westseite,  etwa  700  Fm-  südlich  vom 
Thurni.   errichtet    »erden   soll. 

64)  Die  alte  Hansestadt  Brannschweig  wird  im  August 

dieses    Jahres     ihr     tausendjähriges   Jubiläum     feiern,     wosn 

schon    seit   Iflngerei    Zeit    dii     gro  sartigsten    Vorbereitungen 
getroffen  werden. 

65)  Die  Man  siona  rien  k  ii  pc  llc  oder  das  sog.  Klean- 
clmr  an  der  Domkirche    in  Broslan    begieng  am   2.  Juni 

ihr  5<Hijahr.    Jubilflum.      Sie    wurde   aiu    .'!.    Juni     1361     vom 

Bischof   Preczlau-    geweiht,    und    die    12   dabei  eingesetzten 

Geistlichen     hiel.-en     M.in-ion. i     (Hühner     odei      Niil/incl-i  i 

von  Hoben).     Die  Marienktpelle ,  Im  besten  altdeutschen  Siii 
gihaiii.    bat  cm  kurzes  Schill  mll  »wei  Seltenaltiaen.    Leides 
i-i  iie    im  Laufe   der  Zeil    vielfach   verunstalte!   worden   und 
eim  r  dem  ursprünglichen  Baustil  entsprechenden  Bestaui 
bi  dttrftig, 

66)  Dei  \u--chui-  de-  Domban-Ve reim  In  Regt  na 
bürg  hat  seinen  lahresherichl  veröffentlicht,  wornach  seil 
Beginn  des  Baues  15,290  B.  an  Sammlungen  eia| 
81,0840.  aul  Bauzweck)  rerwendei  und  14,206  fl  Aküvresl 
vorhanden  sind.  Nichl  nui  wird  heuei  noch  das  drille  Stock- 
werk »in  Vollendung  gelangen    sondern  auch  mm  leb.  i. 


•)■) 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


224 


in'«  \<'ini.'i :k  geschritten  und  dir  Ballte  des  iDdlichoo  Thur- 
mes  hergestellt  werden  können,  wenn  die  Mittel  zur  Be- 
schaffung der  Steine  Bül'sig  werden. 

67)  In  du-  Kaue  filr  Herstellung  des  Doma  in  Prag 
fliefsen  die  10.000  Thlr.,  welche  der  konig  von  Hannover  Im 
das  aus  dem  l'rager  Domkepitelschats  ihm  uherlassene  E\an- 
gelienbuch   des   Herzogs   lleinrii  h   dea    Löwen   bezahlt. 

68  l>as  vom  Bildhauer  Jehotte  entworfene  und  im  Modell 
vollendete  M  o  n  u  ni  e  n  t  d  e  r  K  a  r  o  I  inger,  eine  stattliche  Bci- 
terstatue  Karls  d.  Grofsen,  deren  Piedestal  die  Vorfahren  des 
grofsen  Kaisers  umgeben,  ist  zur  Ausführung  für  LOtticb 
angenommen.  Die  Stadt  bezahlt  zwei  Fnnllcl  der  Kosten, 
das  übrige  der  Staat.  Die  Bestimmung  des  Platzes  .  wo  das 
in  Krz  auszuführende  Denkmal  aufgestellt  werden  soll,  lileilit 
der  Stadt    überlassen. 

69)  Die  neulich  (vgl.  Anz.  Ar.  -1,  So.  111.  11 1  über 
Bretten  milgetheilte  Nachricht  hinsichtlich  der  beiden 
He  I  a  n  c  h  th  o  nmo  n  um  en  te  bedarf  einiger  Hodificationen. 

Nicbl  erst  1860,  sondern  bereits  im  Herbst  1857  erMarie 
das  Witlenberger  Melanchthon - Comite  gegen  Hrn.  Prälaten 
Dr.  l'llmann  in  Carlaruhe  Beine  Bereitwilligkeit,  für  den  Fall, 
dafs  in  Baden  eine  gemeinsame  Sammlung  für  zn  errichtende 
Melanchthon. !i  nkinaler  in  Bretten  und  Wittenberg  mit  hinrei- 
chendem Erfolge  veranstalte!  werde,  von  dem  für  Wittenberg 
bei  Prof.  Drake  in  Berlin  bestellten  Standhilde  eine  Basti' 
für  Bretten  in  MelallguXs  abnehmen  an  lassen,  vorausgesetzt, 
dafs  wenigstens  die  Kosten  il>r  Huste  seihst  zuaammenkflmen, 
und  das  hiesige  Comite  nicht  etwa  noch  zuschielscii  müsse. 
Nachdem  nun  die  badische  Sammlung  ein  unerwartet  reiches 
Ergebnils   gehabt,    auf  dessen   grolsten   Theil    Miltenberg    (bei 


den  geringen  Kosten  einer  Büste)  Anspruch  gehabt  halte,  bil- 
dete sieh  in  Bretten  ein  Comite.  welches  mit  dieser  Summe 
eine  selbständige  Sleinslalue  zu  erlangen  hoffte  und  dafür 
den  Bildhauer  Friedrich  in  Strafsburg  gewann.  Im  An- 
lehlnfl  M  du  ursprüngliche  Abkommen  jedoch  wurde  unter 
Vermittlung  de»  Herrn  Prälaten  Dr.  l'llmann  nunmehr  von  dem 
Witlenberger  Comite*  die  Verpflichtung  iihernommen,  einen 
Angola  der  ganzen  Statue  für  Bretten  zu  liefern,  und  auf 
den  grulseru  Theil  der  für  beide  Sladte  gesammellen  Beitrage 
verzichtet.  Hieraufhin  wurde  am  l'.t.  April  v.  .1.  gleichzeitig 
in  der  Geborte-  und  in  der  Sterhesladt  Mclam  hlhons  der 
Grondatein  zu  dem  betreffenden  Denkmnle  gelegt,  und  ob- 
gleich es  allerdings  nicht  gelungen  war,  den  Vertrag  mit 
dem  Bildhauer  Friedrich  wieder  rückgängig  zu  machen,  so 
betrachtet  die  Stadt  Bretten  gleichwohl  sicherem  Yernehmen 
nach  lediglich  den  zu  erwartenden  Ahguls  der  Drakischen 
Statue  als  dasjenige  Denkmal,  welches  daselbst  errichtet  wer- 
den soll,  wahrend  über  das  bereits  fertige  Friedrich'sehe  Stand- 
bild  noch   besonders   Beschluls   zu   fassen  ist. 

70)  Am  27.  Mai  wurde  aul  dem  Oybin  bei  Zittau  das 
Fest  der  K  i  n  w  e  i  h  u  n  g  eines  Denkmals  liir  den  auch 
heim  germ.  Museum  in  gutem  Andenken  stehenden  Archidia- 
konus  Dr.  Pescheck  durch  Gesang  und  Beden  gefeiert.  Das 
Denkmal  besteht  in  einer  von  dem  Bildhauer  Donndorf,  einem 
Schüler  Bietschels .  modellierten,  im  Eisenhüttenwerke  zu 
Lauchhammer  in  Er/,  gegossenen  Büste,  welche,  mit  der  In- 
schrift ..Dr.  Chr.  Ad.  Pescheck'-  versehen,  auf  einem  Sand- 
Stein  Postamente  ruht,  worauf  in  vergoldeten  Lettern  die 
Worte  angebracht  sind  :  ..Dem  rastlosen  Forscher  in  der  Ge- 
schichte des  Vaterlandes,  der  Heimath  und  des  Oybin.  Dank- 
bare  Verehrer.      MDCCCLXI." 


Inserate  und  Manul .iiucIiiii.£<-ii. 
Jahresconferenz  des  germanischen  Nnsenms. 

Die    diesjährige    Confereuz    der    Ausschüsse    uml   Pfleger   di'>   germanischen  Museum» 

winl    dabier 

vom  11.  bis  14.  September  d.  J. 
abgehalten    werden.     An   den  Hauptsitzungen    können   Buch   alle   mil  Ehrenkarten    versehenen    Freunde 
der  Anstalt  tbeilnehmen ,  sowie  dieselben  zu  den  gemeinsamen  täglichen  Abendunt erhallungen ,  die  schon 
am  10.  September,  Abend  7  Uhr,  in  der  Karthause  beginnen,  freundliche!  eingeladen  Bind     Audi  Fremde^ 
dir  sich  unserer  Nationalsache  anschliefsen  wollen,  sind  willkommen 

N  u  rn  berg  ,    .hu    2  1     .Iniii    1861. 

Hie  Vorstände  des  german.    tliiseuin*. 


Verantwortliche  Redaolion  : 

Dr     Kreih     v.   u.    z.    Aulsei».      Dr     A.    v.    E  >  e.      Dr.  0,    K.    Frommanii.      Dr.    Freih.    Koth   v.   S  ch  r  e  c  k  e  n  »  I  e  i  n 
Verlag  der  literarisch    artistischen   Anstalt   des  germanischen    Museums  in  Nürnberg. 

i  ild'aeln   Buchrii  uekai 


NÜRNBERG.     Das    \ 

Blattes,   welohi  -    all     tfonati    ei  scheint, 
wlr,l  _■  . .  und  beträgt 

allen 
p  und  Buchhandlung 

ki    im   Mfl. 

! 

Lerl    man     in 

Stra  -  ■    "  ■ 

bei  der  deutsche  i   Buchhandlung  ■■ 

.    Nr.   :  i.  rue   de    Lille,   oder 


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II II  hhllE  DEII 


Neue  Folge. 


bei  Je m  roritftmt  in  Karlsruhe:  für    Eng. 
html  bei     Williams    i    n 

rietta-8tr  et(  len  in  London;  für 

\  |  ■ 

und    llaiiilpuri- 

iiut  den  Zu 
'1*'-  äj  -   liaft- 

Uohem   Gebiete    in   Verblndw 
■    ■ 

Imnnenxellc    mit    7  kr 
■ 


im. 


Achtor  Jahrgang. 

ORGAN  DES  KERMASISCHES  MISBMS. 

.V  l 


Juli. 


Wissenschaftliche  Mittheiluneen. 


'ersonen- 
eschichte. 
tiographii 


jschichte.    DI«  junge  Uräfln  Harestrethe   von  lleniif- 

Imtk, 

Von  Dr.  Johannes  Voigt,  geh.  Regierungsralh  und  Univer- 
sitätsprofessor, in  Königsborg. 
(Schluß.) 

Herzog  Albrechl  mufs  der  Gralin   auf  dieses  Schreiben 
bald    geantworlel  haben,    wie    aus    nachfolgendem    Briefe 
des  Grafen   Wilhelm   au   ihn   hervorgeht  : 
Wilhelm  von  gotlcs  gnaden   Grave  und   herr  zu   Heunen- 
berg  an   Herzog  Albrecht  von   l'reul'sen. 

Unseru  willig  freuntlich  dienst  zuvor  rloohgehornner 
fürst,  freuntlicher  lieber  her  Oheim  und  Schwager,  die 
bochgebonine  Fürstin  unser  freunlliche  liebe  gemahell 
hat  uns  Bio  m  lnieft  angezeigt,  in  welcher  e  I  schreiben, 
wue  n n >t-re  Dochter  die  ilargreth  so  im  Clostei  gewe- 
sen, nil  widerumb  im  closter  wer«  und  e  I  von  uns 
versleudigl  werden  mochten,  was  wir  gedechten,  Ir  zu 
einer  abfertigung  zu  geben,  So  wollen  e.  I  fleis  anke- 
ren sye  irgcnts  mit  ainem  reichen  Polnischen  hcrn  zu 
verschen,  wie  dan  e.  I.  schreiben  mit  veruerm  nerichl 
melden  thot,  In  welcher  wir  auch  E.  I.  freunlliche  getreue 
und  guete  meynung  gegen  nns  unser  freuntlirhon  lieben 
gemahel  und  unser  baider  kinder  vermerken,  weicht  wil 
e.  I.  zum  höchsten  danckhur  seinl.  mit  erbietung,  «in- wir 
solches  mit  vcrmugin  leibs  und  guis  widerumb  e  I.  »er- 
dienen   kOnnen,   das   uns   c.   I.    allczcitl   ganz   willig   darin- 


nen  linden  sollen,  und  wollen  darauf  e.  I  :;anz  freunt- 
licher meynung  nil  bergen,  das  obgemelte  unsere  Doch- 
ter so  gar  keinen  lusl  wider  in  eins  haben  kommen  las- 
sen wollen,  wiewol  sie  uns  den  ilzigen  leuften  nach  ganz 
beschwerlichen  also  sitzen  zu  lasseu  ist,  wie  e.  I.  selbst 
ahnemen  können,  das  solches  kein  leger  Obs  ist ,  w  ue 
auch  wir  und  unser  freunlliche  liebe  gemahell,  nachdem 
wir  banle  mit  einem  «.nieten  aller  und  schweren  leiben 
überfallen,  auch  oll  viell  krank  seinl  und  got  nach  sei- 
nem gütlichen  willen  Ober  uns  baide  geböte,  das  wir 
Ir  entpGelen  und  mii  dote  abgiengen,  wie  es  dem  armen 
menschen  gehen  mochte,  nach  dem  hieausseu  wir  nymanl 
haben  können  bekommen,  es  were  gleich  von  Schlechten 
Grafen  oder  hcrn.  der  sie  helle  wollen  nemen,  dieweil 
Sie    eine    Ndiiih-    gewesen    ist,   dan    wir   Ir    gerne    iiueh   ge- 

stalt  der  Sachen  mit  einem  tim liehen  gueten  heiraihgul 
und  Busfertigung  betten  versehen,  wue  wir  nhor  Ir  einen 
froinen  redlichen  Grafen  oder  bernn  betten  bekomen  mögen, 
dei  sie  bette  wollen  nemen,  dan  wir  dei  keinen  unier  den 
CburfQrsten  von  Sachsen  ete    "der  Landgrafen  in  hei 

haben  bekommen    können.    wieWOl   uns  derselhigeu   viel    ge- 

raien  haben,  sie  nil  widei  ms  Closler  tu  theo,  so  babensie 
doch  alle  soheuuug  darob  sie  tu  nemen,  dieweil  >n  ein 
Nonne  i-1  gewesen,  aber  doch  ander  unser  Dochter,  der 
wir  noch  /wui'  babeu gern  genomen,  die  nil  in  oloaternnd 
eingesegnet  gewesen  seint,  weicht  nnsdanmirli  nil  goniz 

zu    thun    gelegen    geweSl    ist.      Darumb.    wue    e     1      konlen 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


etwas  zu  wegeuu  priugen,  damit  sie  versorgt  kon|e  wer- 
den, und  auch  kein  scheuens  darob  gehabt  wurde,  das 
sie  ein  Nonne  gewesen  ist,  wir  e.  I  gernu  vulgen  und 
sonderlichen,  wut-  es  in  der  Schlesien  oder  im  lande  zu 
Behem  gesein  konte,  desgleichen  bei  dem  Herzog  Frid- 
richen  von  der  Lignitz  der  frauen  Sophia  e.  I.  Schwester 
hat.  Dieweil  e.  I.  bal's  im  selbigen  lande  btkant  seiet. 
dau  wir,  ob  irgent  hern  oder  Grafen  unter  demselbigen 
lUrsten  stfshaftig  wenn  versehen  wir  uns.  frau  Sophia 
e.  I.  Schwester  winde  im  allen  Zwei»  eil  auch  lleis  dar- 
innen ankeren,  welche  wir  so  etwas  verbanden  werde 
sein,  auch  ansuchen  lassen  wollen,  das  sie  etwas  neher 
zu  uns  helle,  dau  von  l'oln  aus.  wne  es  aber  nit  gesein 
konte,  damit  sie  nit  also,  wie  ubensteht,  nach  unser 
baider  abgaug  im  elend  sitzen  plieb,  So  wollen  wir  e. 
I.  verfolgen,  wue  uns  dieselbige  hin  riete,  der  trostlichen 
zuvorsicht  E.  L.  werden  sie  versorgen  werden,  Dieweill 
aber  e.  I.  auch  gerne  wissen  wollen,  was  Ir  zugift  und 
ausfertigung  sein  solle,  wollen  wir  e.  I.  freuntlicher 
■teynung  auch  nit  bergen,  wie  dan  dieselbige  auch  an 
sweivel  goel  Wissens  haben,  das  wir  von  den  gnaden 
gottes  iihuu  Fünft"  Sun  haben,  die  alle  im  hämisch  reitten, 
mit  sechs,  acht  und  auch  zehen  pferden,  darauff  uns  Jars 
nit  ein  geringes  gehet,  dieselbigen  an  den  fUrstenhofcn 
zu  erhalten.  So  haben  wir  noch  ein  gewachssene  und 
u ii v  ergebe  Dochter  Walpnrg  gnant  bei  uns  im  haus. 
Desgleichen  eine  bei  unser  Mliume  der  hertzogin  von 
Cleve  und  Berge  etc.  welche  auch  etwas  haben  wollen, 
Bo  -eint  wir  auch  aus  ellichen  iingetcll  unil  kiiegslcul- 
len .  damit  »ir  etliche  zeith  bedielen  gewesen  seint  in 
ein  uurath  kommen,  das  wir  etwas  viel  schuldig  worden 
seint,  das  zeigen  wir  e.  I.  alle-  o.n  inih  an,  ob  dieselbige 
uns  konten  behullTeu  Bein,  damit  wir  die  Dochter  sol- 
chem nach  auch  Versehen  und  ausfertigen  konlen  und  ob 
das  hciralhguet  11  IT  die  drei  tausent  gülden  bracht  wer- 
den mochte,  111  ansehiing  des  ferren  Wegs,  desgleichen 
grosser    oosl  und    Zernng,    so    wir   daranf  legen   mästen, 

sie  also  weith  hinwegzuschicken,  das  auch  nit  unter  tau- 
sent gülden  mocht  lauften  werden  und  was  uns  noch  der 
geschnnirk.  Cleidnng  gestehen  mochte,  das  uns  e,  I.  in 
solchem  allen  auch  bedenken  wollten,  damit  wir  desto 
leicht«  1  darvon  kommen  mochten,  aber  nichts  desto  we- 
niger, als  M-rne  yrnmer  unsei   vermoglikeith  and  uns  zn 

ihun    ist.     wollen     wir     uns    e      I      um  Ii    weisen    lassen    und 

das  uns  e.  I.  muh  gueten  ratfa  mittheilet,  wie  »ir  nnaer 
Dochter,  so  sie  andern  umb  e  1.  her«  rerheirata  wnrde, 
hinein  pringen  sollen,  Nachdem  es  weibahildern  ein  schwere 
f  11  r t   ist   durch  lande    nnii  sonderlich  durch  das 

laondl  in   l'oln   /.11   reisen  nnd  so  sieben,  nfl  solohs  alles 

lulen     wir    e      I.     Ii  eiinlllcheu     goeten     lalh     und    lurdei  1111g, 


desgleichen  was  e  I  in  solchem  Falle  fUrfallen  mochte, 
uns  in  vorsteodigeu  und  mitztithaileu.  Darzu  nochmals 
ganlz  freuottlicheo  bittende,  E  I.  w  olleu  unsere  hohe  an- 
ligend  and  nottorffl  hirinne  bafs  bedencfcen,  dau  wir  es 
e.  I.  geschriben.  Das  wollen  \\  ir  mit  sampt  unsem  So- 
llen und  allem  nnserm  vermögen  wider  umb  e.  I.  ver- 
dienen. Datum  Hernbreitingeu  in  der  helgen  hirschbrunst 
am  Suntag  der  heiligen  trcutzcrhebuug  lag  Anno  etc. 
XXXIII. 

Von   gottes   gnaden    Wilhelm    Grave   und 
(Original.)  her  zu  bennenberg. 

Herzog  Albrecht   an   den    Grafen    Wilhelm    von    Henneberg, 
den   27.    .Nov.    1533. 

Aus  e.  I.  schreiben  des  Datum  slhet  lleriibreitingen 
sontags  E.xaltacionis  crucis  haben  wir  was  uns  dieselb 
Ihrer  tochter,  freulein  Marggrethen  halben  und  wie  es 
mit  Irer  lieb  allenthalben  gelegen,  geschrieben,  Inhalts 
desselbigen  zu  guther  mafs  genugsam  und  wol  verstan- 
den, wollen  hirauf  E  L.  uil  verhalten,  das  mihi  011,  wo 
wir  vor  diser  Zeyt  gewust,  das  e.  I.  dieselbtige  einem 
freyhern  hett  vermhelen  und  man  uns  anders  volgen  wol- 
len, wollen  wir  Ir  lieb  lengst  in  unsern  aigen  landen  wol 
versehen  haben,  Dweil  wir  aber  yetzt  zur  Zeil  nit  eigent- 
lich wissen  können,  ob  dieselb  in  der  Schlesien  bey  uu- 
serm  freuutluheii  liehen  Uheinieii  Schwager  und  bruder 
herren  Frideiichen  Ilertzogen  zur  liguilz  mochl  versorgt 
werden  oddei  nilh,  wollen  un  ins  förderlichst  doselbst 
hin  schreybeu  und  uns  des  iiodlnrfftiglich  erkundigen, 
Aisdan  e.  I.  auch  solchs  unvormeldel  nil  lassen,  dan  so 
wir  derselben  aldo  etwas  zu  gutlein  ausrichten  konlen. 
wollen  wir  uns  solchergestalt  dann  ertzaigen,  damit  zu 
spuren,  das  wir  Ewr  und  Irer  liebden  «fi»  dienten,  wo 
es  aber  au  dem  orlh  nit  zu  langen  wolt,  wollen  wir 
keyneu  vleys  au  uns  erwinden  lassen,  rath  mittel  und 
wege  zu  erdencken,  oh  wir  solche  in  Polan,  Littawen 
oder  aber  WO  sich  die  fhell  mit  der  Zeit  cutl  agen  Ihetten,  in 
nnserm  laude  zuvoTsorgen  und  demnach  freuntlioh  bitten, 
E.  L,  wollen  sieh  eins  deinen  vei/.ug's  uil  beschweren 
noch  dohin  dringen  lassen,  dieselbtige  E.  L  tochter  wid- 
dernmb  ins  1  loster  eu  stecken,    VI  0  es  aber  e.   I.   in  die 

harr    unleidlich    und    beschwerlich    lallen   woll.    solche    len- 

gei  bej  sieh  zu  erb a Heu  11  ml  in  E.  I.  gedrungen  werden  wols, 

dir  Widder   ins  elostei    ED   StOBSen,    wollen    um    I      !     noselb- 

tige  infertigen,  wollen  wir  sj   als  der  freunl  unser  gele- 

genheit    nach,    Ins    goll    der  Almechtige   Irer  lieh  saeben  zu 

besserm  glmk  schickt,  bej  uns  erhalten  Des  tugeaohiok- 
ten  spieseyssens  thun  wir  uns  gegen  V.  I.  gaotl  Ireunt- 
lull  bedanefcen,  Vei  enen  uns  aaob,  B  I  haben  uumebr 
die    ihon  abgedreht!    Börosteins   in    Leiptsjgk    in    Cunta 


229 


Anzeiger  iiir  Winnie  der  deutschen  Vorzeil 


230 


Küchenmeisters  haute  empfangen,  wo  nit,  so  «erden  sy 
es  gewifslichen  auf  nchstkonfiigen  leiptzischen  Newen 
Jars  margk  daselbst  finden,  wollen  wir  E  L.  auf  dersel- 
ben schreiben  in  Antwort  unangezaigl  nicht  lassen,  dau 
E.  L.  freiuitliciie  dinsl  zu  ertzaigen  seind  wir  geneigt, 
Dat.   Koniuu-spergk. 

Eine  Verheirathung  der  Gräfin  Jlargarethe  scheint 
nicht  stattgefunden  zu  haben  ;  sie  starb  schon  im  J. 
1543  in  ihrem  35.  Lebensjahre,  nachdem  ihre  Mutler  Ana- 
stasia   ihr  bereits  9  Jahre   zuvor  vorangegangen   war 


l'eber    den    (.tlnaiirli    n  ra  hierher    ZilTerii 
und  die  Veränderunicfit   derwelnen. 

Vom  Uberrentamlmann   Hauch  in   Gaildorf. 
(Schlafs.) 

8)  Von  der  Ziffer  A  eh  t  haben  wir  nur  wenig  von  einan- 
der abweichende  Darstellungen:  zwei  durch  einen  Zug 
gebildete,  über  einander  stehende  Hinge  oder  auch  Vier- 
ecke, welch  letztere  ohne  Zweifel  erst  mit  dem  Aufkom- 
men des  gothischen  Stiles   Üblich  geworden   sind. 

Für  die  rundgeschleiften ,  von  der  ältesten  bis  in  die 
neueste  Zeit  in  Uebung  gebliebenen  Achter  führe  ich  an  . 
das  Siegel  des  Landgrafen  von  Leuchlcnberg,  von  13C8 
(Abbildung  im  Anzeiger  v.  1S59,  Nr.  10);  die  Zahl  1478 
an  einem  auf  der  südlichen  Seite  des  Münsters  in  Ulm  ste- 
henden Strebepfeiler:  die  Zahl  1482  am  Fischkasten  in 
Ulm;  auch  eine  Münze  der  lieichsstadt  Isny  v.  1508  und 
die  schon  mehr  citierten  Hechnungen  etc.  des  limp.  Amts 
Oher-Sonlheim,  von  1502  an  (bis  auf  den  heutigen  Tag). 
Für  die  eckiggeformteii  Achter  zeugen  :  die 
2?  Zahl  1383  an  der  Veitskirche  zu  Mohlbansen  a.  N. ; 
der  schon  erwähnte  Grabstein  im  Dom  zu  Con- 
stanz  v  1398;  die  Zahl  1448  auf  dem  liest  eines  Wand- 
gemäldes an  der  südlichen  Seite  im  Monster  so  I  Im  . 
das  ebenfalls  schon  erwfihnte,  von  Jörg  Snrlin  geschnitzte 
Singpull,  mit  der  .lahrszshl  1458;  ferner  die  Zahl  1  lli^ 
an  den  von  demselben  .Meister  gefertigten  drei  Chol  stuh- 
len im  HOnStei  ZU  Ulm  und  die  Jahrszahl  1I7S  an  der 
Kapelle  bei   Pfuhl 

Aufser   diesen,   durch  Beispiele   aus   spaterer   Zeit   noch 
rielfach    zu    beurkundenden    Achtern     sind   mir,    als   Aus 
nahmen,  noch  zwei   weitere  bekannt,   nAmlioh: 


* 


Auf    dem    „Sigillüm    jlidicli    civitatis    in    ulma' 
mit    .l.-j    Jahrszahl    1383    und 


in  der  Zahl   l  ins  unterm  Glockenbaus  im  Thurm 
V       der    Frauenkirche    in    Efslingen,    ein    Achter,  der 
offenbar    zum    Ttaeil    den    rondgesohleiften,    zum 
Theil  den  eokiggeformten  Ziffern  ancchoii 


9)  Wie  bei  der  vorhergehenden  Ziffer  Acht,  so  zer- 
fallen auch  die  Neuner  nur  in  zwei,  in  den  Grundzugen 
nicht  einmal  verschiedene  Hauptabteilungen  Die  äl- 
teste Form  dieses  Zahlzeichens,  soweit  sie  mir  bekannt, 
ist  zugleich  auch  die  noch  gebräuchliche,  somit  mo- 
dernste :  die  andere   ist  die  etwas  gothisierte. 

Als  Belege   für   die   ersterwähnte  Gattung  führe   ich  an  : 
Die   Zahl    1369    auf   den    Siegeln    des    Hermann 
vi        Kot    und    des    Johannes    Ehinger    von    Ulm  :    das 
Siegel   des   Berchtold  Schwarz   von  Geislingen    mit 
der  Jahreszahl    1395;   die  Zahl    1398  auf  dem  schon   mehr 
angeführten    Grabstein   am   Dom    zu   Conslanz  ;    die   Jahrs- 
zahl   1159   auf  dem    Holbein'schen   Gemälde    in   Augsburg; 
die   Zahl    1409  am  Chorgestühle   im  Münster  zu   Ulm,  de- 
nen noch   eine  grofse  Anzahl  weiterer  Beispiele  angereiht 
werden     könnte.      In    den    Rechnungsakten    des    limpurg 
Amts  Ober-Sontheim   kommt  dieser  Neuner  auch   seit  An- 
fang des    16.  Jahrh     \  Ol 

Für  die  audere  Gattung  zeugen  : 

Die  Zahl  1439  an  der  Lorenzkirche  in  Nflrn- 
Vf  berg ;  die  Zahl  1492  an  der  Wendeltreppe  am 
südlichen  QuersehilT  der  Kirche  zu  Wimpfen  im 
Thal;  die  Zahl  1493  an  der  Stiftskirche  in  Stuttgart  ;  die 
Zahl  1498  im  Chorgestühle  in  der  Kirche  zu  Wimpfen 
im  Thal  ;  die  Zahl  1529  an  der  Wand  im  Octogou  auf 
dem    Munster   zu   Ulm 

Endlich  für  einen,  ganz  besonders  im  gothischen 
Stile  ausgeführten   efeuner; 

Die  Jahrszahl    1491.   die  sich  auf  einer  Kirchen- 
(l    glocke  zu  Ober-Sontheim   findet. 

1(1)  Das  letzte  der  zehn  Zahlzeichen,  die  Null,  ist, 
so  einfach  ihre  Gestalt  an  und  für  sich  erscheint,  auf 
dem  Entwicklungsgange  der  Schriftgattungen  dennoch 
auch  verschiedenen  Aenderungen  unterlegen  Mau  findet 
sie  theils  kreisrund,  tbeils  länglich,  tbeils  zugespitzt, 
theils    ganz   eckig,    zeitweise   aller    auch,    gleichsam    als 

sollte    damit    ihre    innere    Wertlosigkeit    angedeutet    Wer- 
den,   liehen    den    lindern    Zahlzeichen    in    einem    auffallend 

kleineren   Hafsstabe  dargestelll 

I  iilii     den    Notizen,     die    mir    ZU    Gebote    stehen,    linde! 

sich   keine   Null  aus  dei    Zeil  des    u  Jahrh    oder  frOhei 
Das  älteste  Bzemplai   einer  Bolohen,  des   nur  bis  jetzt 
zn  Gesichl  gekommen,   im  ein   länglichrundes 

auf  dem   bekannten   Siegel   des  Landgerichts 

(]      Burggraflhums  Nürnberg,  vom  J.    1420     Weiler« 

Beispiele  Roden   lieh;   in  der  Zahl   1500  auf  einer 

Prosessiona  Laterne  in  dei    Muntterkircbe  /"  Ueberlingen 

(hier  lind  die  Nullen   lebi   in   die  I  eiogen);    dann 

in  der  Zahl   1502   in   einem  Gewölbe    ia  dem  \    Sohad'- 


-1  :!  Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


232 


sehen    Haus    in   der    Hafengasse    in   Ulm,    gemalt,    in   der  i„    einer  Seitenkapelle    der  Stadlpfarr- 

Zahl   1507   über  dem  Eingang    in    die  Neidhardt'sche   K  J  <^  Q    J         kirche    daselbst;    in   der   Zahl 
pelle    im    Munster    zu   Ulm;    in    der    Zahl    1509    auf  dem 
Flügel  eines  Neben- Altars  in   der   Michaelskircbe  zu   Hall 

und  iu  der  Zahl  1509    an  der  alten  Rathszimmerthore  in  1  ,  |S   q    / 
Ulm.     Noch  eine   lauge  Reihe  anderer  hieher  bezüglicher 

Beispiele   Meise  sich   aufzählen  „„    dem    Taufstein    in    rier    Kirche   „1|f   (lum   ,leerberg   bei 

Gleichzeitig   mit,   aller  Wahrscheinlichkeit  nach   aber  Gaildorf  und   auf  einer  Münze    der  Reichsstadt  Isny.   mit 

auch    schon    vor    den    länglichrunden   .Nullen    kamen    die  der  Jahrszabl 
kreisrunden   vor.   wenngleich   ich   für   ihr   Früheres 

C^    Erscheinen  keine  entsprechenden  Vorgänge  anfuh-  I            :     O 

reu   kann.  *-» 

Die  ältesten,  mir  bekannten,   zu   dieser  Classe  zu  zah-  Eine    andere    Art    von   Abweichung  bilden  sodann  die 

lenden   Nullen    habe  ich    gefunden:    auf    dem   Siegel    des  zwar  länglich  geformten,  oben   und   unten  aber  zugespilz- 

Abtes  Ernfried    von   Camberg,  v.   J.    1450;  ferner  in  der  ten  Nullen,   die  seit  Beginn   des  lti.  Jahrb.   In.ufig  gefunden 

Zahl   1505   auf  einem  Glasgemalde  in   der  Sladtpfarrkn  che  werden,   wie  z.  ß.   in  der  Zahl    1504  am   Schlachthaus  zu 

zu  Gmünd  ;  auf  dem  Siegel  des  Michael  Oetterlen,  Propsts  Heilbronn  ;  desgleichen  auf  einer  Metallplatte  im  Dom  zu 

zu   den   Weiigen   in  Ulm,   mit  der  Jahrszahl   1509  und   aur  Constanz    v.    1504;    in    der    Zahl    1505    au    der    Frauzis- 

einer  Glocke  von   1510,  die  sich  zu  Lautein  vorfindet.  kanerkirehe    in    Efslingen  ;    auf   dem    Grabstein  des    Mat- 

Um  dieselbe  Zeit,   nach   meinen  Beobachtungen   unge-  ihaus  Boblinger  iu  der  Frauenkirche   daselbst,  von    1505; 

fahr  von  der  Mitte  des   15.  Jahrb.   bis  in  das  erste  Vier-  *"''  einem,   von    Jörg    Surlin    geschnitzten     Stuhl    in    der 

tel  des   16.  Jahrh.,  machen  sich  die  oben  erwähn-  Neidhardl'schen    Kapelle    im     Münster   zu    Ulm,    ebenfalls 

Q      teil    kleinen    Nullen    bemerkbar.     Sie   stehen    im-  v0»    1505,   ferner  in   der  Zahl    1507,  gemalt  an   der  west- 

mer  über  der  Schrifllinie,   möglichst  oben  liehen    Wand    der    Sakristei    der  Michaelskircbe    zu   Hall, 

Es  durfte  von  Interesse  sein,   auf  ihr   Erscheinen    ins-  ""d   "'  <ler  Zanl    ,;>09  am  Erker  des  Salmannsweiler  Hofs 

besondere  darauf  aufmerksam    zu   sein,   ob   sie   sich   nicht  '"    Efslingen. 

schon    aus    einer  früheren,    oder  auch   aus   einer  späteren  Vm  (lieselbe  Zeit  finden   sich  dergleichen  Nullen   auch 

Zeit  nachweisen   lassen,   weil   im   andern   Falle   mit   um  so  '"  ll('"   scn011   ""''"'  »"geführten   Rechnungsakteu   des   lim- 

besserem   Grunde  angenommen   werden   konnte,   dafs   man  purgiseben   Amts  Ober-Sontheim. 

sich   ihrer    nur    wahrend    einer   ziemlich    en<;    begrenzten.  Z"   uesserer  Uebersicht    über  das   Ganze   habe  ich   auf 

verhältnifsmafsig   kurzen   Z.  it   bedient  habe.  (lem-   Dere't«    '■"   Nr.    -    des    Anzeigers    beigelegten   Blatte 

Heine  Belege  hiefür  linde,,  sieb:   in  der  Zahl  1450  am  sammtlic,,e  Zll,,r"  '"  chronologischer  Reihenfolge  ..iifee- 

heiligen   Grab   in   der  Kntharinenkirche   zu    Hall   (eine  Mit-  "" '""'     " "'   *,th   8°,Che   "Uf  'l'""   ^"^   *"   hu'm"   V"r" 

theilung  von  derselben   ist  bereits  im   siebenten  Abschnitte       " g   ht','"',ete"   Noli""   herausgestellt   hat 

gegeben);  in  der  Zahl  lcl'  u",imI"  «"gelegentlich,  dafs  diese  Zusammenstel- 
lung noch  vervollständigt,  und.  wo  etwa  ein  Irrthom  vor- 
waltensollte, berichtigt,  namentlich  aber,  dafs  die  Lucken 
ausgefüllt   werden    mögen,   die   sich   iu   der  eisten  Zeit  des 

eingeschnitten    i„  einen    Dachsparren   auf   der  nördlichen  Er8cheinens    der    arabischen  Ziffern    in   Deutschland   „och 

Seite  des  Mittelschiffes  des  Monsters  in  Ulm;  in  der  Zahl  '"'mi'rkl>'"   machen. 

I  Q  Qo 

1  "^     -  M  inliriliiiiiii-M    iiiih    und    üher    Kl i  inu- 

burjer    II  ;i  imImc-Ii  rl  l'i  <■  n  . 

an    den    (  horstuhlei,     in    der    Spitalkircbe    in    Stuttgart:     in 

(ifl    »  •■  Von  Joseph  Mar,,,  Wagnei   in  Wien 


)f1 


llHntlmhnlun 
kumlr 


•in;  ■ 


(Fortsetzung,  i 


III 

(.»lex     Nr      747        l'apierliaiidschr      «!.■•.     15.    und     I  li 

an  der  Spitalkirebi    h    Gmünd     reroei  Jahrb.   153  Hl    in  Polio,   deren  Inhalt  bereits  Zeibig  im 


233 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


■ 


Archive  für  Kunde  osterr  Geschichte- Quellen,  Bd.  VIII, 
211  f.  theilweise  verzeichnet  hat  Wo  die  nachfolgenden 
Angaben  von  den  seinigen  abweichen,  Mnd  diese  letzte- 
ren   ungenau 

1  i  Bl.  1  b  2  b.  Genealogische  Notizen  über  die  Fa- 
milie Krzh  Feidinandl.  von  Oesterreich.  16.  Jahrb. 
(Abgedruckt  durch  Zeibig,   a.   a.   0.,  S.   22*  I.  i 

2)  Bl.  3a  —  b.  „Doctor  mathias  vlin  recept  von  ruf- 
fenspurg."  Deutsche  unil  lat.  Recepte ,  widei  die 
Blattern   u.   s.    w.      16.   Jahrb. 

3)  Bl.  4  a — b.  ..Vnsers  oller  gnädigesten  heren  des 
rUmschen  kunigs  erczny  zu  der  peslilencz."  16. 
Jahrb.     (Abgedr.   durch   Zeibig,    a.    a.    0.,   S.  228). 

4)  Bl.   5a — 18b.     Calendarium.      15.  Jahrh. 

5)  Bl.    19a  —  20b.    Astrologisches.    Latein.     15.  Jahrh. 

6)  Bl.  21a  —  24b  Von  den  Eigenschaften  der  Mo- 
nate und  Jahreszeiten.  Am  Anfang  unvollständig. 
Zweispaltig  Bl.  23  b  die  Jahreszahl  1465.  Bl. 
24b   ein   Gedicht  von   der  Bedeutung  der  Farben: 

Die   wis   färb   in   luterkait 

Ziert  wol  junck  frölichhait  (Jungfräulichkeit) 
Die  rot  farw   liebe  betüt 
Die  selben   tragent  Elich   lüt 
Die  schwarcz   farw    demietiklich 
Söllent   tragen   all    witwe   gehch 
Grieu   ist  de^  glub   des  ahveg  plüt 
Den   sollen    wir   tragen    in    milde*  gut 
Blawe  farw  sol   bv    vns   sin 
In   stettikait  an   alle   pio 
Die  in   erheple  gemiete  dienet  got 
Die  tragent  graw    db  weit  zu  spolt 
Die  gelwe  sid  de  krancz  bewiudt 
Die   alle   farw   in   goldes   schin   erczindt 
Ain   gemengte   färb   ist   noch   hervo1' 
Die  gaut  eoczwerch  vff  gmaine  spor. 
Darunter     von    einer   Hand    des    16     Jahrh.    ein    recept 
i  Chi™  pestilencsiä"    deutsch. 
T)   Bl.    25a-    29b        Gesundhcitsregeln.      Zweispaltig, 
15.   Jahrh.    Bl.  27  b  —  28  a   ein  medicinisches  Lehr- 
gedicht ;   Aufat 

Ich    han    mich   des   vermesst  D 
Ich    wolle    miner   fr  und   nit   Ogessen 
Ich    wil   sy   vö   de   bucht  D    leren 
Das  sy  sich  vo  de  gebreste  ernere  u.  a   ** 
8)   Bl     29b  —  32b.      Gesundheitsregeln  in  Versen    nach 
den    Monaten    und    llimmc -Iszen  hcn      Ij    Jahrh      An- 
fang : 

Genner 

(>e r    bin    H  li    gehüllt 

Trinrki     vi    essen    isl    mir   wnlbcchät 


An   dissem    manet   ist   nit   gnlt 
vö  dem   menlsrhen  lause   blutt 
Am    Schlots  Bl.  31  f.     Nativitlten   in    l'rosa.     Den   freien 
Haum    am   untern    Bande    von   Bl     32  B    bei    eine   Hand    des 
17.  Jahrhunderts  benutzt,  um  folgenden  scherzhaften  Wolfs- 
segen  einzutragen  : 

Her  wulfT  friss  kein   kii.d 
sonst  hau   ich  dich   geschwind 
Her   wolff  peiss   kein    hamel 
suust   zerhag   ich   dein    kraml 
flau    wolf  friss   kein    lampl 
SUUSl   zetruck    ich   dir   dein    wampl 
Herr   wolff  friss   nit   mein    wider 
sunst  p!ei  ich  dir  die  gelieder 
frau   wolff  pak  nit  mein   Till 
geh   lieber  in  die  mul 
Herr   wolff  friss   nit  mein  schof 
geh  lieber  zu   martin  grof 
dorteu   mein   lieber  Hausei 
gibls  viele  gausei 
w  olf  vi  olff  wolff 
lauf  nach   Haderstorff 
lauff  in  dein  gehölz 
simst    wasch    ich   dir   den   beiz, 
amen. 
9)  Bl.   33a      37b.     Von  den  Himmelsaeichen 

deutsch  Zweisp  15  Jahrh. 
10)  Bl.  38a-  72b.  Melusine,  aus  dem  Französischen 
übersetzt  durch  ..Türing  vö  Roggeltiugen  vö  bern 
vsß  vchttenland",  tu  cren  vfi  zu  dieuste  Des  ed- 
len wol  gebome  bereu  Margraue  rudulff  vö  hoch- 
berg  Hern  zu  röttlen  tu  zu  Bnsseuberg  nun.-  gnä- 
digen heren  Am  Scblofs :  „Hie  hat  dis  buch  ain 
end  Gott  mis  sinen  göttlichen  frid  vfl  genad  send 
Anno  domini  M"  cccc°  l.wij"  jn  rigilia  epiphanye 
Hora  vesperarom  per  me  Cuuradiini  heck  lue  lepo- 
ris  j ii  menge  |  It.  jn  dem  jar  vfl  saut  gallen  tag 
t'iT"  wird  ii  li  cäoratt  bech  dryssig  jm  alt  .',  Te 
deum    lan<lä.    |   Deo   gracias  " 

andere  Handschrift    vom  Jahre   I  lti>  beeilst  das 
germau.  Museum ;  i  Denkschr,  I    l*'1     Alte  Drucke  gibt 
es   bereits   von    117  1      »gl.   Godeke't    Gruudr.    V    l"s     16 
II  i  Bl.  93a      99b.     „Dia    heroaoh    geschriben    ist    ain 
epistel    franciaci   petrarche   vö    grosser    stltligkail 
einer  frawen  grissi  i  gi  halasi  n       Km  Si  blnfs       Inno 
1478  ward  dis  geschriben  vö  cAuritl  becken       Bl 
100  isl  li  •  i 
I2i   Bl     101  a       I2(i.i     Loosbuch  In   Versen     15  Jahrh 
Vy l    Moi        v       8,  213         Bl    102s  ist   •  ■ 

Hand    d<>     16.    Jahrh      lolgendei     WaSI 


235 


Anseiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


.' ■• 


Kunst. 

Bildende  Kunst 

Baukunst. 


geschrieben:  ..Oas  wasser  mü|j  als  wol  gesegnet 
Bin,  Als  der  heilig  jordon  was  vi  ist,  da  gotl  vi 
meuisch  jun  lull  wurden  i-i  <'  In  noie  pra  *.'  vi 
wirff  il/   wassei  zu  den  vier  ortten  vssz,  ter, 

V   in m   andern  j  n    noie   lilij 
4'   zum   drillen  j ii   noie   spj)   sei 
4'   Pell    v    p  i    ooster    vfi   auemaria.   sa   haust  ilu 
ain  gut  wand   wasser"   (Wundwasser). 

13)  Bl.  126b  188b  Familienchronik  des  Conrad  Beck  ; 
HUT       1512 

14)  Bl  129a  134a  „Hie  nach  volget  ain  nützlich 
lere  vnd  predig  wie  .-ich  zway  mentschen  jn  dem 
sacram enl  der  hailigen  E  hallen  sollen  ■■  Am  Schlafs 
die  Jahrszahl   1 478. 

15)  Bl.  135a  —  140a.  Ueber  die  Eigenschaften  der  Pla- 
netpn.  niil  Versen  Am  linde:  Anno  1491"  sexla 
feria   pg   Nycolay." 

liil  Bl  140a—  1-11  b.  Von  den  Gestirnen  und  von  den 
viel    Temperamenten.     I-Y  Jhdt. 

17)  BK  142a  — 153h.  Chronik  der  Familie  Beck,  ge- 
führt von  Conrads  Sohn,  Marx  Beck  von  Leopolds- 
torf,  knis  Bath.  KSmmerer  und  Kanzler  der  nie- 
rierösterr.    Lande,    und    dessen   Sohn    llierouymus ; 

1491  —  1571       Vgl    Zeibig,  a    a    0.,  213      227 
I  Fortsetzung  folgt.) 


Die    roi 


ii««-li<r    Kirch«-   xu   Keluiir. 


In    \V     Lühke   -       Mittelalterlicher    Baukunst 

in  Westfalen  vermissen  «n  ihr  Auf  fühl  ung  der  ro- 
manischen Kirche  des  Dorfes  Rehme,  unweil  Minden, 
obwohl  diese  ohne  Zweifel  so  den  Bitesten  und  interes- 


santesten Bauwerken  jener  Gegend  gehört.  Den  Grund- 
rifa  derselben  bildet  ein  Kreuz,  dessen  Querschiff  nur  we- 
nig kurzer  ist,  als  das  Langhaus,  und  dpm  Chore  nur 
um  einiges  naher  geruckt,  als  dem  Thurme  am  Weit- 
ende. Ersteren  soh liefst  eine  einlache,  halbrunde  Absie 
das  Aussehen  des  letzteren  konnte  veranlassen,  im  Innern 
eine  Doppelkapelle  zu  suchen,  die  sich  tndefe  nicht  vorfin- 
det. Das  GewOlbe,  an  den  vier  Durchsclinillspunkten  von 
Lang-  und  Querschiff  durch  Pfeiler  mit  einlachen,  niedri- 
gen Kapitalen  mitgetragen,  die  iodefs  zum  Theil  in  der 
Wand  verborgen  Bind,  hat  die  interessante  Construction, 
in  welcher  die  ersten  Anfange  des  Kreuzgewölbes  sich 
aus  dem  Tonnengewölbe  entwickeln  Die  Fenster  sind 
ersichtlich  in  späterer  Zeit  vergrößert  :  namentlich  stam- 
men zwei  mit  Mafswerk  verzierte  im  Chore  aus  dem 
14.  Jhdt.  Nur  im  Thurme  befinden  sich  noch  die  ur- 
sprünglichen kleinen  Lichtöffnungen  mit  je  einer  Säule 
in  der  Milte.  die  durch  ein  einfaches  Wurfelkapital  cha- 
rakterisiert wird.  Auch  die  Eingänge  sind  verändert;  nur 
an  der  nördlichen  Seite  ist  das  alle,  mit  dem  oben  in 
Abbildung  gegebenen  Tympanon  versehene,  sonst  schmuck- 
lose Portal  erhalten  worden.  Mancherlei  Anbauten,  na- 
mentlich  Strebepfeiler,  stammen   aus  spaterer  Zeit. 

Was  das  Alter  der  Kirche  selbst  betrifft,  so  fehlen 
darüber  urkundliche  Nachrichten.  Zwar  ist  die  Zahl  763 
in  einen  Stein  am  Thurme  eingehauen,  und  in  der  Nahe 
der  Kanzel  befinden  sich  Inschriften,  welche  den  Bau  des 
Gotteshauses  in  eben  so  frühe  Zeil  versetzen;  aber  beide 
sind  ganz  neuen  Datums.  Den  EigenthOmlichkeiten  des 
Baues  nach  mnfs  derselbe  in  das  Ende  des  12.  oder  den 
Anfang  des  13.  Jhdts.  lallen  Den  Ursprung  der  Kirche 
vermitteln  mit  der  Gegenwart  nur  eine  dunkle  Sage,  nach 
welcher  sie  zu  einem  Kloster  gehört  haben  soll,  das  ehe- 
mals am  Platze  gestanden,  und  vielleicht  noch  ein  Grab- 
stein aus  dem  lti  Jhdt  auf  dem  alten  Kirchhofe,  dessen 
Wappen  iodefs  ausgetreten  sind 

Von  allem  Kirchengerdtli  hat  sich  nichts  erhalten.  Um 
so  mehr  Aufmerksamkeit  schenkten  »n  der  einfachen 
Zeichnung  auf  dem  angeführten  Tympanon.  die  gerade 
durch  ihre  Einfacbheil  und.  wie  wir  meinen,  Verständlich- 
keit sieb  vor  anderen  ähnlichen  auszeichnet     Wir  sehen 

da    auf    einem    Halbkreise    ein    Kreuz.,    aus    dessen    beiden 

Armen  Weinreben  hervorwachsen.  Sollten  wir  durch  diese 
wenigen  symbolischen  Zeichen  nicht  denselben  Gedanken 
ausgedruckt  vor  un>  haben,  den  das  tpitere  Mittelalter 
in  weil  reicherer  Bildersprache  htuflg  vergegenwärtigt 
bat?  Der  Halbkreis,   der   so   ganz,   unvermittelt   aus   dei 

Grundlinie  sich  erbebt,  erinnert  unwillkürlich  an  den  Re- 
genbogen, auf  welchem  Christus  tu  thronen  pflegt     Dieser 

selbst  scheint   angedeutet  durch  das  kreuz,  das  lUgleictl  mit 


231 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


dem  Begriffe  des  Sieges  und  der  Herrlichkeit,  den  es 
durch  seine  Stellung  ausdruckt,  den  Gedanken  des  Lei- 
dens und  des  dadurch  rollbrachten  Erlösungswerkes  ver- 
bindet. Dieses  letztere  über  lindet  seine  Versinnbildli- 
chung durch  die  beiden  fruchttragenden  Weinslöcke,  die 
aus  den   Armen   des   Kreuzes   hervorwachsen  E. 


atsBchutz.       Zur  Oencliirlite  der   »»«■«•  IV» li-«li«n    <.«■- 

:htsschutz.  rielH«-. 

ns  richte. 

Vom  Stadlplarrer  C.  A.  Schweitzer  in  Bamberg. 

(Schluls.) 

Die  vou  Bamberg  schickten  nun  zwei  Kathsfrcuude 
au  den  obersten  Stuhlhcrrn  des  Gerichts,  den  Laudgrafen 
Ludwig  vou  Hessen.  Dieser  liei's  die  Sache  von  seiuen 
wissenden  Käthen  untersuchen,  ob  sie  zum  Freigerichte 
gehöre.  Die  Richter  bejahten  dies  und  setzten  einen 
Kechtstag  auf  den  22.   April    l  ttiti   fest. 

Wahrend  dieser  Zeit  kamen  die  beideu  Stuhlherren 
des  Gerichts,  der  Landgraf  Ludwig  von  Hessen  und  Wal- 
rabe, Graf  zu  Waldeck,  nach  Bamberg  und  versprachen 
dem  Bischof  Georg  von  Sehatimberg  und  den  Bürgern, 
ihre  Angelegenheit  nach  Krallen  zu  unterstützen.  Zur 
bestimmten  Zeit  sandten  die  Bamberger  als  Anwälte  ihre 
Mitbürger  Jobst  Schwab  und  Hans  Zigler.  die  schon  den 
16.  April  in  Kassel  ankamen,  aber  die  beiden  Stuhlher- 
ren nicht  zu  Hause  fanden.  Sie  ersuchten  daher  den 
Freigrafeu  um  Verlängerung  des  Termins.  Der  Kechts- 
tag wurde  endlich  auf  den  2b.  April  festgesetzt,  und  beide 
Stuhlherren  versprachen,  ihre  wissenden  Käthe  dahin  zu 
senden 

Am  bestimmten  Tage  erschienen  nun  die  Abgeordne- 
ten der  Stadt  Bamberg  mit  den  wissenden  Rätheu  des 
I.iiihIl' i  ihn.  il.  in  Murschalk  Lips  um  Nordeck  und  Hein- 
rich von  Gultenberg,  vor  dem  Freigerichte  zu  Freienba- 
gen.     Auch   der   Klager   mit  Seinem   Anwalt   und   den  wis- 

len  Halben  des  Grafen  zu  Waldeck  war  zugegen 
Da  nun  das  Geruht  beginnen  sollte,  erklärten  die  Rathi 
des  Grafen,  dafs  sie  nicht  von  Richtens  wegen  bieher 
gekommen  seien,  sondern,  um  von  den  Sachen  gütlich  zu 
reden        Auch    der  Klntrei    Johann  llej  der    sagte,    dals  hellte 

nur  ein  freundlicher  Tag   wäre      Derselben  Meinung  war 

auch    der    Freigraf;    denn    der    Gral    EU    Waldeck    habe    ihm 

geschrieben,   heute   Dicht  zu  richten      Vergebens  widei 

Sprüchen     die     Anw  alle     dii      Sladl         AI-     aber     mich     die 
Halbe   des   Laudgrafen   riethen.    die    „freuntsobaffl    zu    \  er- 


suchen  von  gelimpffs  wegi  willigten  die  Bamber- 

ger ein.      Da   forderte  Heyder    füi   die   Ermordung   Beines 
Vaters  als  Sühne   lOOOfl,  die  Stiftung  eines  ewigen  Jahr- 

tagS    und    eine    Hoinlalnt. 

Die  Bamberger  Abgeordneten  erzählten  nun  den  ihat- 
bestaud,  liefsen  die  oben  erwähnten  Entschuldigungen 
der  Stadt,  des  Schultheifsen,  der  Bambergei  Freischöpfen 
verlesen  und  legten  zuletzt  auch  einen  Brief  der  Stadt 
Nürnberg  vom  27.  Harz  1466  vor.  in  welchem  diese  be- 
kannte, dafs  der  Schultheis  Wilhelm  Hawgor  nur  auf 
ihr  Anrufen  den  Michel  Heyder,  als  einen  l  eb.llhaler  und 
Beschadiger  ihrer  Stadt,  gefaugeu  genommen  und  auf  ih- 
rer Anwälte  Klage  denselben  nach  Gerichtsordnung  zum 
Tode  verurtheilt  habe.  Die  Bamberger  Anwälte  bateu 
darauf  den  Heyder,  gutlich  von  seiner  Klage  abzustehen. 
Sollte  er  das  nicht  thun,  so  erboten  sie  sich,  ihm  vor 
dem  Freigrafeu  und  den  Freischöpfen  „eren  und  rechts 
zu  pflegen-',  oder  vor  dem  Landgrafen,  oder  vor  dem 
Grafen  zu  Waldeck.  —  Auf  alle  diese  Vorschlage  gieng 
aber  Heyder  nicht  ein,  daher  liefsen  sich  die  Bamberger 
Abgeordneten  von  den  Käthen  des  Landgrafen  urkundlich 
bezeugen,  wie  sie  gehandelt  hätten,  und  giengeu  nach 
Hause. 

Bald  erneuerte  der  Freigraf  die  Ladung  der  Bamber- 
ger, am  15.  Juli  vor  seinem  Freistuhl  zu  erscheinen.  Da 
bateu  diese  ihren  Bischof  um  Schutz;  gern  wollten  sie 
an  sei:. ein  Salgerichte  oder  vor  seinen  wissenden  Käthen 
zu  Kecht  stehen.  Bisehol  Georg  sein  leb  dabei  am  6. 
Juli  1466  au  den  Freigrafeu  Kegenharl  Mit  Ernst  er- 
mahnte er  ihn,  \on  seiner  unbilligen  Forderung  abzuste- 
hen. Er  selbst  sei  ein  hochgefreiter  Fürst  des  römischen 
Reichs  und  habe  die  Macht,  Jedem  zu  seinem  Rechte  zu 
verheilen.  Der  Freigraf  möge  daher  den  Kläger  an  -ein 
Gericht  verweisen,  ei  wolle  ibu  mit  Geleil  und  .Sicher- 
heit versorgen. 

An    demselben    Tage    sehrieb    der    Bischof   auch    in     den 

Landgrafen  Ludwig,  dafs  des  Freigrafeu  Fürnehmeu  ge- 
gen die  Seiliigen  mehr  ein  Muthwille,  als  ein  rechtliche! 
Verfahren  sei  Der  Freigraf  gehe  auch  immer  weiter: 
erst  neulich  habe  ei   -einem  Landrichter  bei  einei  Strafe 

von    50    l'fuud    Goldes    verboten,    In    emei    Sache    IWJBCheU 

zwei  Parteien  zu  richten,  was  doch  vorher  noch  nicht 
gehört  worden,  nooh  reiht  sei,  und  sohlofs  mil  dei  Bitte, 
der  Landgraf  wolle  den  Freigrafen  anhalten,  die  Seinen 
leinei    unbeschwerl  zu  lassen  luoh  ersuchte  ei   den 

(irnien   Walraben  zu  Waldeck,  dii    Sache  zu   vermitteln 

Aul  alle  diese  Briefe  erfolgte  abel  cm  Befehl  des 
Preigrafeu  an  die  Bamberger,  dafs  sie  sich  baldigst  mil 
dem  Heyder  vertragen  sollten;  geschehe  dies  niohl,  so 
werde  er  am  26    tag    nach  Prelstuhli  Recht  das  Urlheil 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


240 


sprechen.  Darauf  antwortete  der  Bischof  am  Ib.  Aug., 
die  Bamberger  halten  nach  der  Balsgerichts-Ordnung  des 
Stifte  gehandelt.  Diese  sei  seine  fürstliche  und  höchste 
Freiheit,  die  er  als  liegulc  vom  Kaisei  zu  Lehen  empfangen 
habe:  daher  er  Niemand,  als  dem  Kaiser,  in  solchen  Sachen 
zu  Recht  stehen  könne.  Er  «olle  dem  Klaget  selbst Reohl 
verschaffen:  daher  der  Freigraf  nicht  weiter  gegen  die 
Seinen  vorschieben  möge,  suusl  verfehle  sich  dieser  ge- 
gen die  kgl.  Reformation  des  heimlichen  Gerichts,  die 
zu  Frankfurt  festgesetzt  worden  sei. 

Zur  festeren  Bekräftigung  schrieben  an  den  Freigra- 
feu  Alhrecht  von  Gich,  Hitler.  Hans  Truchses  und  t'outz 
vou  Anfses  der  altere,  des  Pursten  Jörgen  Käthe,  auch 
der  heil,  heimlichen  freien  Gerichtsackt  rechte  Freischö- 
pfen, und  verborgten  Bicb  bei  ihrem  Schöpfeneide,  dafs 
dem  Klager  das  zugesagte  Geleit  gehalten  und  dafs  die 
Beklagten  sich  vor  des  Bischofs  wissenden  Käthen  und 
Mannen  stellen  wurden  Letzteres  versicherten  auch  der 
Schultheiß  und  die  Stadt  Bamberg,  indem  sie  hinzusetz- 
ten ;  ~,>llte  der  Freigraf  dennoch  fortfahren,  so  würden 
sie  gegen  sein  vermeintliches  Urtheil  an  der  kaiserlichen 
Majestät  Kammergericht  appellieren. 

Hinauf  verlangte  der  Freigraf,  dafs  die  Stadt  Bamberg 
und  ihre  Gegner  sich  einem  l'ompromifs  unterwerfen 
sollt'  ilier  der  Bischof  verwarf  und   dem   Freigra- 

fen  uni  It. Sept.  antwortete,  dafs  er  über  die  Beklagten 
gar  kein  Urtheil.  weder  vor  dem  heimlichen,  noch  vor 
dem  offenen  Gericht  des  Freistahls  unter  der  Linde  fal- 
len dürfe;  thne  er  es,  so  erfolge  die  Appellation  au  den 
Kaiser 

Schon  am  12  Sept.  versammelten  sich  der  Schult- 
beifs  w  Hawger,  der  Bargermeister  und  Kath  der  Stadt 
Bamberg  in  dem  Ralhhause  und  liefsen  vor  einem  Notar 
and  vor  Zeugen  einen  Brief  verlesen,  worin  sie  die 
Grunde  entwickelten,  warum  sie  gegen  das  Verfahren 
des  Preigrafen  in  der  Sache  gegen  Job.  Heyder  appel- 
lieren  mofsten.  Sie  warfen  ihm  mehrere  Formfehler  vor, 
besonders,  dafs  er  die  gesetzliche  Zeit  der  Ladung  zum 
Preigerichte  willkürlich  abgekürzt,  und  die  Anforderung 
ihrei  Porsten,  der  selbst  Rechl  sprechen  wollte,  nicht 
iitet  habe  Dadurch  habe  er  der  Reformation  des 
heimln  hei  Gerichtes,  die  Kaiser  Friedrich  zu  Frankfurt, 
nach  seiner  Königs-Krönung  /.u  Aachen,  angeordnet,  zu- 


widergehandelt Alle  Anwesenden  billigten  den  Brief 
und  beauftragten  ihren  Mitbürger  Heinz  Lang,  dem  Prei- 
grafen die  Appellation  an  den  Kaiser  zu  verkünden,  lie- 
ber diese  ganze  Verhandlung  wurde  ein  olfenes  Instru- 
ment verfertigt. 

Vom  Weilern  Sei  lauf  liudel  sich  nur  noch  vor,  dafs 
Kaiser  Friedrich  die  Appellation  der  Burger  Bambergs 
angenommen,  dafs  er  am  2S  Mai  1467  von  Neustadt  aus 
dem  Freigrafen  Regenhard  Lawrindeii  geboten  habe,  in 
dieser  Sache  nichts  vorzunehmen,  und  dafs  er  den  Hans 
Heyder   zu   dem   dreimaligen   Rechtslage   citiert   habe. 

Eine  andere  Urkunde  des  stadiischen  Archivs,  welche 
die  Wirksamkeit  der  westfälischen  Gerichte  in  Frauken 
bezeugt,  betrifft  einen  Streit  gegen  das  St.  Katharina- 
Spital  zu  Bamberg.  Thomas  Schmitt  zu  Staffelbach  uud 
seine  Freunde  hatten  wegen  Geldforderung  das  Spital  uud 
besonders  die  Flieger  desselben,  Hans  Beruhart  und  Hans 
Tockler,  und  den  Spilalmeister,  Contzen  Hofman,  bei  dem 
Freistuhl  gen  Westfalen  vor  Volkmersseu  auf  dem  Riet 
verklagt.  Auf  Befehl  des  dortigen  Freigrafen  Heinrich 
Scbmid  und  ..von  Beten  wegen  beider  l'arteyen"  schlich- 
teten Jörg  tirew,  Bürger  zu  Zeyl,  Hermann  Sichling, 
Schultheis  zu  Staffelbach,  Heiutz  Mulner  zu  Knetzgau  uud 
Fritz  Eberle  zu  Bischberg  „als  recht  echt  Freischepffen" 
den  Streit  dahin,  dafs  das  Spital  dem  Thomas  Scbmid 
19  0.   zahlen   mufste,    worüber   derselbe   quiltierte.   - 

Diese  Original -Urkunde  ist  auf  Bilte  der  Spruchman- 
uer  von  Heinrich  Glock,  Unterschultheifs,  uud  Hans  Zig- 
ler,  Bürger  des  Ralhs  zu  Bamberg,  „pede  recht  eeht  Frei- 
schepffen", gesiegelt  am  Sonntag  nach  unser  lieben  Fraueti 
Tag  Visitatiouis   1408  (Juli  3). 

Durch  diese  Urkunden  siehi  man,  dafs  die  »estfali- 
schen  Gerichte  die  ordentliche  Gerichtsbarkeit  anderer 
Staaten  hemmten,  dafs  es  viele  Muhe  kostete,  ihrer  Ge- 
walt zu  widerstehen,  dafs  die  Freischopfeu  auch  aufser- 
halb  ..der  lutlieii  Erde"  überall  verbreitet  und  dafs  Ade- 
liche. Burger  und  Laudleute  durch  Eide  mit  den  Freige- 
richten verbunden  waren.  Eine  weitere  Veröffentlichung 
ähnlicher  Urkunden  wurde  wohl  das  Verhaltnifs  dieser 
Schöpfen  zu  den  Freigerichten,  ihre  Hechle  u  s  w.  na- 
her offenbaren 

t  >Ui  einer  Beilage  | 


Verantwortliche    Redaclinn 

Dr    Ireih     \     u.   /     lufieff.      Dr.   A.   v.   Eye.      Dr.  G.   K.   Kriu ann.      Dr    f  reih.    II  n  i  h   v.   S  ch  r  e  c  k  e  n  s t  e  in. 

Verlag  der  literarisch-  artistischen   Anstalt  des  germanischen   Maieumi   in  Nürnberg 


U  .ll  .1  '  .,  Ilr     Uli.  ll.li  .1.  kr,-, 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGER  FÜR  KUNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  J^  ?.  Juli. 


Chronik  des  eermanisebcD  Musculus. 


Von  den  günstigen  Resultaten,  welche  die  der  deutschen 
Bundesversammlung  und  sämmtliehen  deutschen  Regierungen 
überreichte  zweite  Denkschrift  herbeiführen  half,  konnten 
wir  früher  schon  einige  berichten.  Heute  haben  wir  densel- 
ben noch  eine  ganze  Keine  hinzuzufügen ,  die  wir  gewils 
zum  Tbeil  auch  dem  Vortrage  der  Keklamationskoinmission 
am  Bundestage  ,  wovon  in  der  vorigen  Nummer  die  Rede 
war,  zunächst   zu   verdanken  haben. 

Die  Staatsregierung  von  Sachsen  hat,  nachdem  sie 
vor  drei  Jahren  das  Museum  mit  1000  Rlhlr.  unterstutzt,  nun 
einen  jährlichen  Beitrag  von  200  Rthlr.  gewahrt.  Se.  k.  Ho- 
heit Grolsherzog  Georg  von  Mecklenhurg-Strelitz  hat 
seinen  Jahresbeitrag  verlängert,  Se.  Höh.  Herzog  Leopold 
von  Anhalt-Dessau  den  bisher  von  drei  zu  drei  Jahren 
bewilligten  Beitrag  von  15  Rthlr.  auf  unbestimmte  Zeit  aus- 
gedehnt ,  Se.  Durchlaucht  Fürst  Reufs  j.  I  zu  Schleiz  den 
bisherigen  Beilrag  zu  15  auf  25  fl.  erhöht.  Vom  Senat  der 
freien  und  Hansestadt  Hamburg  sind  die  früher  genomme- 
nen 5  Aktien  a  100  Rthlr.,  zus.  500  Rthlr.,  dem  Museum  als 
Geschenk  nbersandt  worden;  Bremen  bewilligte  einen  jähr- 
lichen Beitrag  von  50  fl.  und  sandte  denselben  für  1861/4 
sofort  mit  200 fl.;  ebenso  bewilligte  Lübeck  einen  fernem 
Jahresbeitrag  von  50  fl.  -  Antworten,  welche  die  günstige  Auf- 
nahme der  in  der  Denkschrift  ausgesprochenen  Wunsche  be- 
zeugen, sind  ferner  eingelaufen  von  Sr.  Maj.  dem  Konige  von 
Württemberg,  Sr.  k.  Höh.  dem  Grofsherzogc  von  Baden, 
Sr.  k.  Hoheit  dem  Grofsherzoge  von  Weimar.  Sr.  Höh.  dem 
Herzoge  von  Sachsen- Meiningen,  von  dem  Staatsministe- 
rium  in  Sondert  hausen  und  dem  fursll.  I.ippisehen  Kabi- 
nets-Minislerium   in   Detmold. 

Die  Stiftung  von  Fenstern,  welche  für  den  noch  her- 
zustcllcnden  hreuzgang  bestimmt  sind,  nimmt  gleichfalls  ei- 
nen erfreulichen  Fortgang.  Neuerdings  hat  Herr  Rillerguts- 
besitzer Man  ecke  aufDuggenkoppel  (Schwerin)  wiederum 
ein  Fenster  übernommen. 

Zu  den  bedeutenderen  Erwerbungen  fur  die  Alter 'thuma- 
Sammlung  gehört  eine  Kiste  aus  dem  15.  Jhdt. .  mit  verzier 
lern  Lederuberzuge  und  reichem  gothiachen  Befehlige,  wel- 
che Hr.  Hcinr.  Schöpfer,  k.  k.  Hauptmann  in  Bozen,  dem 
Museum  jungst  überlassen  hat.  Der  Maler  Herr  W,  l.inden- 
schmil  in  F'rankfurl  a.  M.  Dbertandte  einen  (arlon  :  die  Ge- 
fangennahme Königs  Franz  I.  von  Prankreich  in  der  Schlacht 
von  l'.ivia,  1525,  in  Farben  ausgeführt  in  einet  GrOflC  >"" 
17'  Breite   und    14'  Höhe. 

Mit  Bedauern  haben  wir  in  melden,  dal«  wir  wieder  ein 

lielehrlenausschufsmitglied,  den  k  k.  HaOI  .  Hol  lind  -ilaati- 
archivar  Friedr.  Fi  r  n  b  a  b  e  r  in  Wien,  dun  h  den  l"od  vcilorcn 
haben. 


Das  Verzeichnis    der  beigetretenen   Buchhandlungen 
hat   sich   um   folgende   vermehrt: 
416.  11.   Do  minie  us  in   Prag. 
117.   Elsasser  u.    Waldbauer   in   l'assau 

418.  Adolph  Emmcrling  in  Heidelberg. 

419.  Hermann   Geibel   in  Test. 

420.  II  ahn  sehe   Verlagsbuchhandlung   in   Leipzig. 

421.  J.   J.    Heckenhauer  in    Tübingen. 

422.  R.   Herrosö  in  Wittenberg. 

423.  J.  H.  Heuser  in  Neuwied. 

424.  H  inslorff'sche   Hofbuchhandlung  in  Wismar. 

425.  Robert   Lampe!   in  Fest. 

426.  Le  Roux'sche  Hofbuchhandlung  in   Mainz. 

427.  Carl   Luckhardt  in  Cassel. 

428.  II.   Müllers  Kunstverlag  in  Stuttgart. 

429.  J.  J.  Scheel  in  Cassel. 

430.  L.  Seh wa  nn'sche   Verlagshandl.  in  Cöln  u.  Neufn. 

431.  E.  A.  Seemann  in  Essen. 

432.  Th.  Theiles    Buchhandl.    (Ferd.    Beyer)    in   Königsberg. 

433.  Veit  u.  Comp,  in   Leipzig. 

434.  Verlags-Magazin   W.   Kitzinger  in  Stuttgart. 

435.  Job.   Wiesike  in    Brandenburg  a.   d.   II. 

436.  Wagnerische  Buchhandlung  in  Freiburg 

437.  Rudolph   Krause  in  Jüterbog. 

438.  C.  C.  Gundlachs  Verlagsbuchhandlung  in   Wiimar. 

439.  Ernst  Fleischer  in  Leipzig. 

440.  Expedition  des  ,.  A  rbei  tge  he  r;'  in   Frankfurt  a.  M. 

441.  Fr.  Ehrlichs  Buchhandlung  in  Frag. 

442.  J.  G.  Calve'sche   Universitats-Buchhandlung  das. 

443.  V  e  re  in  s  buc  h  haud  1  u  ng  in    Hamburg. 

444.  Gustav   Schlawitz   in    Berlin. 

445.  Richard   Sandrog  u.  Comp,  daselbst. 

446.  Ro  ls  berg'sehe   Buchhandlung   in    Leipzig. 

447.  II.  Neuhoff  u.  Comp,  In  Braunichweig. 

4 IM.  Louis  Levit,  k.  Hofbuchhandler,  in  Bromberg. 

449.  Emil   ISa  lisch,  k,   Hofbuchhandler,  iu   Magdeburg. 

450.  F'erd.   Geclhaar   in    Berlin. 

1 51.  Schmidt  u    Suokerl  in  Hinein, 
452.  E.   Zernin   in   Darmstadt, 

4:">.'j.   Joh.   Anl.    Finstcrlin    in    München. 

164.  •■    Bchmid  In  Schw.  Gmünd. 

465.  Chr.  I.    Krflgei   m,  Sohn   In   Dortmund. 

156.  Kunatanatall  ron  Pilot]   n    Lohle  in  München 

•157.  J.  P.  Steinkopl  In  Stuttgart. 

Nene   Pflegschaften    trmrdea    begründet    in    Penchi 
(bei  NOrnberg),  Wolfenbottel  nnd  vTolgaat     Pomnaern). 

Zu    ilen    oben    bereit!    erwlhnten    kamen    noch    Fol 

Jahresbeiträge   seil    der   I eilten    MitlheJIung    mit    \uzrigr  : 


.•■» 


Aneeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


'il 


Aus  Öffentlichen  hassen  .  Von  den  Gcmeindebchurdi  n 
der  Städte  Cr  i  m  m  i  is  c  ha  u  5  Rlhlr.,  Ellwangen  3  IL. 
Neuwied  3  Rthlr.,  Obe  r  n  d  o  rf  (Württemberg)  2  II.,  T  hörn 
i.  d.  W.  10  Rihlr.;  von  den  wurii.  Oberlmlern  Hall  15  II., 
Nagold  10  fl.  (einm.)  ,  Oeh  ringen  10  11.,  Sulz  lull. 
(einm.);  ferner  von  d.  akadem.-kalhol.  Leseverein  in  Berlin 
5  Rlhlr.,  dem  Turnverein  in  Kempten  3  fl.,  dem  Turnverein 
in  Limburg  a.  d.  L.  1  II. 

Von  Privaten:  in  Bamberg:  k.  b.  Oberbeamler  und 
Hauptzollamlsverw.  Christ.  Ju.-l.  Herwig  1  11.;  Basel:  X.  40  kr. 
(einm.);  Berleburg:  k.  Friedensrichter  A.Bender  52',,  kr. 
(einm);  Berlin:  Krau  Meyenburg  1  II.  45  kr,  Frau  Jnstisra- 
Ihin  Winter  1  II.  45  kr.;  Beseritz  (Mecklenb.-Strel.) :  Hitler- 
gutsbesilzer  W.  von  Lepel-Bescritz  .'i  II.  30  kr.  (einm.);  Blau- 
beuren:  Oberamlsnktuar  Moser  1  fl.  45  kr. ;  Buckeburg: 
Präs.  Frhr.  v.  Lauer-  Munchhufeii  1  II.  45  kr.,  Geh.  Cahinets- 
rath  v.  Straufs  1  II.  45  kr.  (einm.);  Cleve:  Advokat- Anwalt 
Delhees  1  II.  45  kr.,  Gymnasiallehrer  l).  Jacob  1  II.  45  kr.,  Pa- 
•tor  Wellershaus  1  fl.  45  kr.  (einm.);.  Detmold:  l'ostrath 
Frhr.  v.  Laisberg  1  fl.  45  kr.;  Di  1 1  e  nbtir  g;  Buchhändler  Ja- 
cobi  2  0.:  Dillingen:  Studienlehrer  Xav.  Eisele  1  fl.  ,  Stu- 
dienlehrer Sim.  Iluber  1  fl.,  Sludienlehrer  J.  B.  Jungkunz  1  fl., 
Studienlehrcr  Am.  Miller  1  fl.,  Sludienrektor  Pleitner  1  11., 
Zeichncnlehrer  Joh.  Bapt.  Schoner  1  II.,  Apotheker  Ose.  Sem- 
melbaur  1  fl.,  Lycealprof.  Dr.  Uhrig  1  fl.:  Donauesc  hingen: 
Referendar  Karl  Lang  1  II.  12  kr.,  Amtsricht.  Wolff  1  fl.  30kr.; 
Erbach  (Nassau):  Pfarrverwalter  Friedr.  Anthes  10.,  Pfarr- 
amtscandidat  Emil  hrauls  1  fl.,  Pfarramtscandidat  Karl  Leyd- 
herber  1  fl.;  Erlangen:  Dr.  jur.  Ferd.  Regelsberger ,  Privat- 
dozent, 1  fl.  30  kr.;  Feucht;  Pfarrer  Ulmer  111.  10  kr.;  Fran- 
kenberg: Kaufmann  Gusl.  Ad.  Berg  1  II.  45  kr.,  Kirchenvor- 
»teher  Cuno  35  kr.  (einm.),  Knufm.  Gust.  Theod.  Gnaiiek  1  II. 
45  kr.,  Apotheker  II.  Bruno  hnackfuls  52'  t  kr.,  Superinti  ndent 
Dr.  Körner  35  kr.  (einm.l.  Batkerm.-lr.  Lang«  52'j  kr.  (einm.), 
C.  (i.  Lantzseh,  Fabrikant  u.  Stadlralh,  1  II.  45  kr.,  Dr.  med. 
Karl  Theod.  Meding  1  II.  45  kr.,  Bin  gcrschullehrer  Willi.  El. 
Meyer  17l/i  kr.,  Burgeimstr.  u.  Aflvok.  Karl  Mcllzcr  10.  10  kr., 
Bd.  Mnller,  Heinr.  Bermann  n.  Jul.  Siherf,  hattundriickfiibri- 
kanten,  1  fl.  10  kr.,  Fr.  Ed.  Richter  u.  (I.  Ottom.  Schiick.  hll  . 
1  fl.  45  kr  ,  Gotlhold  Robert  u.  Aug.  Beruh.  Scluebler  ,  hnul 
leute,  I  fl.  45  kr.,  Kaulm.  Fr.  Schiebtet  seil.  52 '  Jir..  I- 1.  I !  ust.  u. 
Chr.  Fr  Schiebler,  Kaufl.,  1  II.  45  kr.,  Rentier  J.  G.  Sehiebler 
sen.  17' .,  kr.,  Sehuldirektor  Job.  Ro!i.  Schmer]  85  kr.,  Karl 
Fr.  Schmidt  jun.  u.  Fr.  Bd.  Schmidt,  Druekfabrikanlen,  62'  j  kr., 
Kaiifm.  E.  Wacker  52',,  kr.  (iiiim.i.  Kirchner  harl  Aug.  Win- 
disih  21  kr.;  Gl  Ott  (  S<  h\v  abeu  ) :  K.  Oehl,  grafl.  Fiiggcr'.-chcr 
Rcntbcnniter.  1  II.:  Gunnersdorl  Sachsen):  Gebrüder  Herrn. 
u.  Olli.  Popp  1  fl.  46  kr.,  haufni.  ImI.  heitzsilu  i  59*/i  h-T.,  r'ar- 
bereibesitzer  Jul.  Weise  35  kr.  (eniii):  llainichen  (Plleg- 
ichafl  F'rankenbere) :  haufm.  Ilerlunh  n.  5  Genossen  5  11.  50  kr. 
i  nun  .  Hannover:  Baron  von  Ompteda,  P'inanzraih  im  Mi- 
nist, des  k.  Hauses,  7  IL:  Harburg  bei  Donauwörth:  Privat. 
L.  Herhinger  111  ;  llavre:  argenlin.  Consul  ('.  L.  Braiimilllir 
8fl.  80 kr.,  k.  pr.  Consul  J.  Langer  8  fl.  .in  kr.,  R.  Mohr, 
erofeb  lieh*.  Consul,  8  II.  .i"kr.;  II  i  I  d  1»  u  rg  b  a  use  n  :  A.  R. 
80  kr.  (einm.  ;  Iserlohn  (in  der  Grnne  :  Grabendirektor 
Karl  rrainei  l  fl.  1.5  kr. :  Kiel:  HdTapolh.  Rudel  I  fl.  I5kr., 
harl  Rodel  111.  45 kr.;  Laalike:  Bogen  Edler  Herr  zu  l'nii 
litz  1  II  I"'  kr.:  Langenbasg:  S.  Durchl.  Fürst  Hermann  zu 
llohenliibi ■  I. :•  ri (•  ■  iil.iirg  12  11.,  Irbr.  J.  v.  Roder  2(1.;  Leip- 
zig Bocbbtodier  Ib.  Einhorn  jun.  8  II.  .'in  kr.:  Limburg  a.  L.: 
Rechtsanwalt  Hehhei  l  fl.  I  _'  kr..  Snbregens  Josi  1  fl.  (einm.), 
J.  Moltberger,    kath.  Geistlicher    d.    Lehrer    a.  d.  Realschule, 

1  7  li  ii  ii  in.  i ,  I.  ii  d  n  i  g  1 1.  ii  r  k  :  Arsenalkiimiiii.-s.'ir  II  i  Her  I  fl. 
(iimn),  Ludwig  Wundi.  llaii|itiu.  im  General  ijuarlicrmeisler- 
»tab.   in    :inki      Nordlingen     Lebrer   lacob  Mimt   80  kr.. 

Lehrer  Nahf  30  kr. ,  h.iulm  Vogel  I  fl.:  Nürnberg:  haufm. 
Ilerzer    I  fl.    12  kr.    Agent    K    Palthcrg  (in    Wohrd)    1  fl.    12  kr. 


haufm.  Wolfg.  Sprjnger  1  II.  45  kr.  .  Kaulm.  Ose.  Wifs  jun. 
10.  45  kr.;  (I  b  e  r  nd  o  r  I  ( Württemberg):  Oberamisrichter  See 
ger  10.  lnkr:  Pesth:  Buchhandl.  Rob.  Lampel  1  fl.  45  kr.; 
Pirna:  Advok.  Forster  35  kr.  (einm.);  Potsdam:  Inlendanlur- 
Secret.  Koscbny  1  II.  45  kr.  (froher  52' ,  kr.);  Schresheim 
bei  Dillingen:  Ed.  Habe,  grall  Fngger'scber  Fabrik  Verwalter, 
1  fl.,  Herrn.  Weil,  grafl.  F"ugger'scber  Fabrikbuchhalter,  lfl.: 
Torgau:  Gymnasiallehrer  Aug.  Fr.  hleinsebmidt  lfl.  10  kr., 
Apotheker  Gnttl.  Mor.  hnibbe  1  II.  45  kr. .  Gymnasiallehrer 
Fr  GOttl.  Gast  Michael  1  fl.  10  kr.,  Chr.  Fr.Sam.  Ritllcr, 
Rechtsanwalt  u.  Notar,  lfl.  45kr.,  Gjmnas.- Prof.  Job.  Gottl. 
Rothinann  1  fl  10  kr.  ,  (ly  mnas. -Lehrer  Karl  Jul.  Steppuhn 
lfl.  10kr.:  Ulm:  Kaufmann  C.  \.  Krick  I  II.  15  kr.;  Wal- 
lerstein (Mitlelfranken):  W.  Frhr.  v  Löflelholz,  rursti.  Dom.- 
Kanzleirath  u.  Archivar  lfl.  30  kr.  (einm.);  Wien:  Dr.  Ferd. 
Breunig,  Prof.  am  k.  k.  Scbottengymn.,  2  11.  80  kr,  Hof-  und 
Gerichts-Advok.  Dr.  Ant.  v.  Rulhner  2  11.  34  kr.,  Hol-  u.  Ge- 
richts-Advok.  Dr.  Joh.  Casp.  v.  Seiller  5  fl.  50  kr.,  Hof-  und 
Gerichts-Advok.  Dr.  Jos.  Frhr.  v.  Seiller  5  fl.  50  kr.,  Erzieher 
Arnold  Vockenberg  211.  20  kr.;  Wietzow  bei  Deinmiu:  L. 
v.  Neetzow,  geb.  v.  Ileyden,  3  fl.  30  kr.  (einm.):  Wolgast: 
Conreklor  Karl  Schmelzer  1  fl.  45  kr.;  Zittau:  Gymnasial- 
lehrer Dr.  Herrn.  F>ohberger   1  II. 

Der    Empfang    nachstehender    Geschenke    wird    dankend 
bescheinigt : 

I.  Für  das  Archiv. 

Gustav  van  der  Beeck,   Bürgermeister,  zu  Neuwied: 

2196.  Geburtszeugnils  <les  Raths  der  Stadt  Siegen  für  harl 
Paul  v.  Knopaeus.    1739.     Pgui. 

W.  Juncker  v.  Oberconraid,  k.  Landrath  u.  Polizei- 
director,  zu  Coblenz: 

2197.  Ilistor.   Notiz  ub.   iL  Geschlecht   d.  Juncker     18»il.   Pap. 

2198.  Privilegium  d.  Raymundua  Peyraodi  für  Sigiamond, 
Caspar,  Johann   u.  Erhard  Junker.    1489.   m.  Uebs.   ,\     \ 

Lotte;'.    Kaffee wirth,   zu   Nürnberg: 

2199.  Befehl   an   Wolfgang   Paumann   zu  Hotfcing.     1512.    Pap. 
22*10.     Rccepisse    für   iL    Pfleger    Donaustaul    ub.    e.    Schreiben 

n.   Regensburg.     1555.     Pap. 

2201.  Antwortschreiben  iL  Bischofs  Georg  zu  Regensburg  auf 
e.  Bittschrift  d.  Andr.  Sigl.      1557.      Hl.   Abschr. 

2202.  Aufforderung  d.  Landger.  Ilaydau  an  d.  Provisor  iL 
Kirche  St.   Moriz   zur   Rechnungslegung.      1698.      Pap. 

Stephan  Wagner,  Kaufmann,  zu  Nürnberg: 

2203.  I.ehenhrief  d.  Landgrafen  zu  l.cuchlenbcrg  1478.  Alle 
Pap.  Abschr. 

Nie.  Urban  v.  Uibanstadt.    k.   k.   Finanrbezirkskom- 
mlsslr,   zu    F^ger : 

2204.  Vereinigung  d.  drei  Stande  d.  Königr.  Böhmen  weg. 
der  gegen  ein  Einfall  d.  Türken  u.  iindr.  Gefahr,  zu 
treffenden   Maßregeln.      1546.      Pap. 

2205-  2207.     Cilaliniien    d     llallis    /u    Euer    an    d,    Rilli  rschafl 

d.  Egerer  Kreises.     1661      1688.     Pap. 

2208.  Privilegium  des  Grafen  Christoph  Schlick  fit r  d.  Rath 
zu  Falkenau.     1587.     N.  Pap.  Abschr. 

2209.  Drei  Erlasse  an  d,  Ralh  d.  Stadt  Falkenau  1574— 
1098  ii  Erlafs  d.  K.  Maximilian  II.  an  d.  Gräfin  Anna 
Schuck,       1575.      N.    Pap.    Absehr. 

3210.  NiiIiiiiiis  d.  Diolan  Job.  Hofer  v.  Einbogen  v.  einem 
Privilegium   d.    h.    Matthias   für   Falkenau.      It>23.      Pap 

2211.  Recefs  d.  OllO  vun  .N"-tilz  mit  seinen  Unlertlinnen  in 
Falkeiiiiu.      1H2.'!.      Alte    Pap.    Abschr. 

2212.  Specificalion   ob,    Kleisch,   westliei   aa   d.    k.  Soldaten 

abgegeben   worden.      1682,      Pap. 
2218.     Befehl    d.    Bnherzogs    Leopold   Wilhelm    v.   Ocslerreich 

an   den    Rath    zu    Eger,      1640.      Pap. 
821  I        221'      RecBSie    d     Grafen    Job     llertwig   v.    Noilitz   mit 

iL    Halb    in    Falkenau.      IBM   D,    1658.      Pap     AbfOoT, 


24:". 


Anzeiger  fur  Winnie  der  deutschen  Vorzeit, 


246 


2216.  Verzeichnis   tl  l rkunden  etc.   des  Archivs  zu  F'alkenau. 
Ohne   Datum 

Molzberger,    Pfleger  d.  gerui     Museum-,  zu   Limburg  nn 
der  Lahn  : 

2217.  Gcrichtsbrief   il.    Schullheilsen   Friedrich    v.    Laufenholz 
eu  -Nürnberg.     14Q3<     l'np.  Ahschr. 

Lülsdorif,    k.   |ir.   Sleuereinnehmer,  zu  Duisburg  : 

2218.  t'rcdüiv  d.   Kaisers   Leopold   II.    fur  d.   Ohrisllieutcnant 
Fr    Jos.   , .  Bossarl.     1730.     Pap. 

Reinhold  Schilling,  Literat,  zu  Higa  : 

2219.  Bundesverlrag  dir  Stadt  Kiga  mit  dem  Herzog  Albrechl 
von  Preufsen.     1532.     N.  Pap.  Ahschr. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Juncker   v.   Oberconraid,    k.  I.andrath  u.  Poli/.eidir., 
in   Coblen/ : 

10.820.  Geschlcchts-Sagen   der  Juncker  v.   Uherconreut.     8. 
Hirschberg.  Conimissionsrath,  in  Sondershausen: 

10.821.  Hoschke,    über   d.   indisch-arab.  Ziflersyslem.      1861. 
8.     Prgr. 

10.822.  Uhlworm,    Beilr.   z.    Gesch.   d.    Gymnasiami    zu   Arn- 
stadt.    1861.     4.     Prgr. 

Thomas  Gar.  Stadtbibliothekar,  in  Trient  : 

10.823.  Ders.,  biblioteca  Trentina:  XVI— XVIII.     1861.     8. 
Giuseppe  Rossi  in  Trient: 

10.824.  de  Moiitena>.embIemes  ov  devises  chrestiennes.  1571.  8. 
G.  Korschell,  Lehrer  a.  d.  Bilrgersch.  in  Zittau: 

10.825.  Jahne,  (iregorius  Mailig  u.  sein  Schulgestift.     4. 
Gesellschaft   f.    Gesch.    und   Alterthumskunde 

der  russischen  Ostseeprovinzen  in  Kiga: 

10.826.  Dies.,  Mittheilungen  aus  d.  livl.  Gesch.:    IX,   2  u.  3. 
1861.     8. 

10.827.  Dies.,    die  700  Jahre  Geschichte  I.ivlands.     1859.     4. 
Dr.  Frhr.  Roth  v.  Schreckenstein,  II.  Vorstand  des 

german.  Hojenma  : 

10.828.  Luther,  predigete  vber  das  Erst  buch  Mose.  1527.  4 

10.829.  Bayle,  dielion.   historique   et    critique.     Tom.  I    et  II. 
1697.     2. 

Elsäfser  &  Waldbauer.   Verlngsbuchh.,  in  Passau: 

10.830.  hlampfl,  d.  ehemalige  Schweinach-  u.  Quinzingau.    1. 
u.  ■>.  Ablh.     2.  Aufl.     1855.     8. 

Architecten-   u.  Ingenieur-Verein  des  Königr. 
Hannover  in  Hannover; 

10.831.  Ders,  Zcitschr.;  lind.  VII,  llft.  1   u.  2.     18(81.     2. 
Allgem.  deutsche  Verlags- Anstalt  (Nigism.  Wotff) 

in   Berlin: 

10.832.  Koinberg's    Zeitschrift    f.    prakt.    Baukunst,     redig.    v. 
E.  Knoblauch.    Jhrg.  1861.     B.  1—3.     gr.  4. 

Dr.  Sudendorf,  Archivsekretsir,  in  Hannover: 

10.833.  Suilendorf,    Beitrage   zur   Gesch.   d.   Landes   Osnabrück 
bis  zum  J.   1400.     1840.     8. 

Schweighauser Xrhi'   V<  rlngsbuchhandl.  in  Basel: 

10.834.  Wackernagcl.  deutsches  Lesebuch.    1.  Theil.    4.  Ausg. 
1861.    8. 

Joh.  Pet.  Bachern,  Verlagsbuchh.,  in  Coln: 

10.835.  Haals,  d.   CoUVente   in   holn   n.   d.   Beghinen.    1860.    8. 
Friedr.  Purgold,  grofsbers.  ^ n h <i ■  K u s.  in  Darmsladt: 

10.836.  Ders.,  d.  nat.  Element  in  d.  Gesetzgebung.     1860.    9 
Wilh.  Körte,  k.  Advokat,  In  Nürnberg: 

10.837.  Denkschrift,  die  dlrcjtte  Verbindung  von  Bamberg  n. 
Wflnburg  dun-h  e.  Eisenbahn  betr.    8. 

10,83M.  Beitrage  zur  frank.  Eiienbabnfrage.    I     III.    (861.    4 

Unbekannter: 
10,83'J    Quelques  consideration»    sur  les    habitation»    lacustrei 
des    lau   de    SnlsM   et    dltalie.      1861.     8. 

Chili.  Leonh.  Krüger.   Buchb.,  in   Dortmund: 
10,840.   Kuilhan,  d    Germanen  u.  Griechen    3  Hfl.  1.H22- -26.   8. 


10.841.  Mauz,   Gesch.   ».    \  olmarsteni.      I(j34.     8. 

10.842.  Man»,   die   Isenburg.      1836.     8. 

10.843.  Thiersch.   d.   Organisation  d.   Gymnasien.      188t.    8. 
10.841.  Thiersch.  d.   Haoplslnhl   d.   westpbJl.  Vemgerichts  auf 

dem  honigshofe  vor  Dortmund.     1838.     8. 

10.845.  des  Amorie  v.  d.  Hoeven,  Briefe,  geschrieben  auf  ei- 
ner Heise  nach  deutschen    I  um  r,-i[,,t.n.      1846.     8: 

10.846.  Thiersch,  die  Vemlinde  bei  Dortmund.     1849.     4. 
1<I,S47.   I.uhkr,    Vorschule  d.  Gesch.  der  knchcnhaukuiist  de» 

Mittelalters.     3.  Aufl.     1854.     8. 

10.848.  Thiersch.  Gesch.  d.  Freireichsstadt  Dortmund.     I    Thl 
lö:">4.     8. 

10.849.  Schneegans,  d.  sammtl     Christi,  hirchenparleicn   unse- 
rer Zeit  elc.     1857.     8. 

Meyer'sche   llofbuchbandlung  in   Detmold: 

10.850.  Brandes,  Ausflug  nach  Griechenland.     1861.     8. 
Ed.  Fischhaber,  Verlagshdl.,  in  Stuttgart : 

10.851.  Roihacker,  deutsch.  Sagenbuchlein.  2.  Aufl.  1859.  12. 

10.852.  Vorzeil  u.  Gegenwart.     Hist.-roruant.    Schilderung  aus 
Schwaben  u.  F'rauken.     I.  Bd.     1861.     8. 

Brückner  u.  Renner,    herzogl.  llorbuchhandl.   in  Mei- 
ningen : 

10.853.  Motz,  Jokes-Aepfel.     II.  Bdchn.     1858.     12. 

10.854.  Neue  Beilr.  zur  Gesch.    deutschen  Alterthunis.     Hjaa. 
durch  G.  Brückner.     I.  Liefg.     1858.     8. 

10.855.  Haare  u.  Zahne.    Milch    u.  Blul,    Knochen,    Holz    und 
Lumpen  etc.     1860.     8. 

Ed.  Zernin,   Verlagshdl.,  in  Darmstadl: 

10.856.  Wagner,  poet.  Gesch.  d.  Deutschen.    4.  Aufl.  1858.  8. 
J.  J.  Heckenhauer.  Buchhandl.,  in  Tübingen: 

10.857.  Schneider,  Darstell.  d.  deutsch.  Verskunst.     1861.     8. 
Dr.  F.  W.  Bärensprung,   Holbuchdr.,  in  Schwerin: 

10.858.  Fromm,   Mecklenburg.      1860.     8. 

Emil  Bänscu,  Hofbnobbandl.,  in  Magdeburgs 

10.859.  Guericke,   Gesch.   d.   Belag..  Erob.   u.   ZerslOr.   Magde- 
burgs:  z.   Erstenin.   veroff.   v.   Ilolfmann.     1860.     8. 

Ed.   Hr.   Mayer,   Verlagsbuchh.,  in    Leipzig: 

10.860.  Kitz,    Urk.    u.    Abh.    z.    Gesch.    d.    Niederrheins     u.    d. 
Niedermaas.     I.  Bd.     1.  Ablh.     1824.     8. 

10.861.  Birnbaum,    Dedukt.  d.  Rechte  d.  11.  Herz.   Karl   Frans 
Wilh.  Ferd.  v.   Looz-Corswarcni  etc.     1830.    4. 

10.862.  Reiffenberg,  antiquit.  Saynenses.     1830.     8. 

10.863.  Mering,  d.   Reichsgrafen   v    Bohenzollern  in   ihren  Be- 
liehungen   zur  Sindt-  u.  Erz-Diocese  Köln.    (1859.)  8. 

Ferd.  Geelhaar.   Buchhdl  ,  in  Berlin: 

10.864.  Kololl,  Miste  woi.     0.  J.     L2. 

Dr.  A.  L.  Franke,  Gymnasial-Oberlehrer,  in  Torgau: 

10.865.  Borger,  Nachricht.  IIb.  d.  Blockade  u    Belagerung  der 
Elb-  und   Landeafeate   Torgau   im  J.   1813.    1838.   8. 

in.snii.  WoiiiVrsdorir.  Torga«  n.  von  Wolffertdorff,    is..;i.    8. 
Heim.    Freih.    v.  Ledebur,    k.   ar,    Prem.-I.icut..    in 
Berlin: 
10.^67.   Der».,  d.   kunst     u.   sillengesch.  Kniwicklung  d.  Heral- 
dik.    1861.     8. 
J.   V,   Medem,   k    Aichivr.  «•  Di,  in  Gollnuw   ( Pommern  | 
Kl.Ws.   (Ders    ,  Denk-i  hrilt   ul.er   den   gcgcnwsrl.  Zustand   de» 
Reichsk,ammergerichll.    Vrcbiv»,     1860      I      '■>  Ex 
Dr.  W.  E.  Giefers,  Gyron.  Lehrer,  in  Paderborn 

10,86$.    Ders..     /.    Gesch.    dci    llurg   Ibnrg     uiii!    Stadt    Driburg. 

lMin    e 

10,871).  Der».,  .1     anfinge  des  Blath   Paderborn      1860      1 

10.871.  Dir»  .   «I,    I) /u    l'.i.l. 'iboiii        1861 

Schmidt  n.  Sukcrt,  Bnohhudl.,  in  Hameln 

10.872.  Sprenger'»    Gesch.    dei    Stadl    Hameln,     l      III    I  fg. 

Im,].      8. 

Magistrat    der    k.    Haupt-     u.    Residenz- Stadt 
Berlin  : 
10,878.    D.i.    licrlmei    ll«lhh»u»      Denkschrift   n,        1681        1 


IXi 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


Fr.  Ehrlich'.'-  Bach-  u.  Kunslhdl.  in  Frag  : 

10.874.  Hoser,  d.  Riesengebirge  etc.     1841.     8. 

10.875.  Sommer,  Lehrbuch  der  Erd-  u.  Stnatenkunde.    3  Bde. 
1842.     8. 

10.876.  Springer,    Gesch.    d.    Revolutionszeitalters.       9    Llgn. 
1849.     8. 

10,377.  Schnialluls,  d.  Deutschen  in  Böhmen.     1851.     8. 

10.878.  Springer,  kunsthistor.  Briefe.     4  Lfgn.     1857.     8. 
Theod.  Bläsing .  Univ.-Buchh.,  in  Erlangen  : 

10.879.  Gengier,   Lehrbuch    d.  deutsch.  I'rivatrechts.     I.  u.  II 
Lfg.     1854     55.    8. 

10.880.  Preger,  Matthias  Flacius  Illyrirus  u.  s.  Zeit.     I.  u.  II. 
Hlfte.     1859  u.  Hl.     B. 

10.881.  Haas,  d.  Nibelungen  in  ihr.  Berieh,    z.  Gesch.  d.   Mit- 
telalters.    1860.     8. 

10.882.  Keil,  laudatio  Philippi    Melanchthonis.     1860.     8. 

10.883.  Mayer,    Griechenlands    Befreiung    durch    die    Kömer. 
L861.    8. 

10.884.  Schmid,  Nie.  Taurellus.     1860.     8. 

10.885.  Sillem,  Primus  Trüber  d.  Reformator  Krains.  1861.   8. 
Andr.  Delchert,  Verlagahandl.,  in  Erlangen: 

10,*sil.   Mtither.   d.   Kefnrmalionsjurist   I).   Hieronymus  Schürpf. 

1858.    8. 

10.887.  Kraufsold,  Gesch.  d.  evang.  Kirche  im  ehcmal.  Ftlrsten- 
thum  Bayreuth.     1860.     8. 

Verein    für    Geschichte     u.    Alterthumskunde 
Westfalens  in  Paderborn: 

10.888.  Ders.  ,    Zeitschrift    f.    Vaterland.    Geschichte    u.  Alter- 
thumskunde. XXI.  Bd.  od.  III.  Folge,  1.  Bd.  1861.  8. 

Redaction  der  Baltischen  Monatsschrift  in  Riga: 
10,S89.  Ballische  Monatsschrift.     I.,    IL  u.  III.    Bd.  1-   5.  Hft. 
1859—61     .8. 

10.890.  Bulmerincq,  d.  germ.  Nationalmuseum  u.  uns.  histor. 
Arbeit.     (1861.)-     8.     Sonderabdr.     10  Ex. 

Histor.  Verein  des  Kantons  Bern  in  Bern  : 

10.891.  Ders.,  Archiv.     IV.  Bd.     3.  u.  4.  Hft.     1860.     8. 
10,893.   Hidber,   Waadlland   wird  schweizerisch.     1861.     4. 

Ludw.  Lauterburg,  Grofarath,  in  Bern  : 

10.893.  Ders..   Beitrage  /..  Gesch.    d.   Unterganges    d.  alt.  Re- 
publik Bern  im    I.   1798.     1859.     8. 

10.894.  Ders.,  Leben  u.   Wirken  von  A.  F.  May.  Staatsschrei- 
ber  von   Bern.      1>J60.     X. 

10,895    Ders.,    Gesch.    d.  SlaatsumwSlzung    d.  Kant.  Bern    im 

J.   1798.     1861.     8. 
10,«96.  Streuber,  Wolfg.  Musculus  (Muslin);   hrsg.    v.  Lauter- 
burg.     1860.      8. 
Karl  Andre,  Burhhdl.,  in  Prag: 

10.897.  Dies. ,    d.  Forst-    u.  Jagd-Literatur    d.    letzt,    zwanzig 
Jahre.      1860.      8. 

10.898,  d.  I.andwirlhschafts-Literatur  d.  letzt,  dreizehn  Jahre. 
]->,n      - 

|l»'.t'.t.    Dies.,     Literat,    d.    Bau-    n.    Ingen     Kunde    ROI    d.     letzt. 
zwölf  Jahren.      1861.      8. 

10.900.  Fnlkmnnn  .    die    gcfilrslete    Linie    des .  .  .  .Geschlechts 
Klniky.     1861.    8. 

Gelehrte  Estnische  Gesellschaft  in  Dorpat: 

10.901.  Diea.,  Verbandlangen      V.  Band.     1.  Hft.     1860.    8. 

10.902.  "-ehirren,    Verzeichn     livland.    Gesrhichts     Quellen    in 
schwed.    Archiven    und    Bibliotheken.     I.   Bd.      1.   Hft. 

1861.     1 

Hahn'sche   Hofbiichhandl.   in    Hannover: 

Konamenta  Germaniac   hislorica.  ed.  Perlz.    Tom.  XVII. 
1861.     er.  2. 

10,904.  Hausmann,    Unrecht  Dorer'i  Kupferaliche,  RadJrungen, 
HolaacbnltM  and  Zeichnungen  etc.     1861.     1 
Rieh.  Mitter.  Bind,  med.,  In  Wien: 

Altmann,   d.    Wienei    P.nrgerspilal.      1K60.      8. 


Jos.  Bergmann,   k.   k.   Ruth  n.  Kustos,  in   Wien  : 
10.S« >'j.    Der».  .   d.   Hcichsgrafen   von   u.   zu   llohenembs  in  Vor- 
arlberg.    1861.     4. 
Dr.  phil.  Friedr.  Raab  in  Wien: 

10.907.  Torqvalo  Tasso,   Goffredo,   overo    Gierosalemme  libe- 
rata.     1604.     4. 

Adolf  Nagel,  Hofmuaikhdl.,  in  Hannover: 

10.908.  Bachhol*,    Volksmelodien   all   hlavierslilcke    f.    d.    Ju- 
gend.    2. 

lo.'.io'.i.    Lange,   Hei  kenrüslein.      Uebertragung  beliebter  Volks- 
melodien  f.   d.   Pianoforte.    Nr.   1      5.    2. 

10.910.  Damcke,  Choralgesange  f.  vier  Mannerstimmen.  1.  — 3. 
Hft.     8. 

10.911.  Enckhausen,  Choral-Melodien.     2.   Aufl.     qu.  4. 

10.912.  Ders.,  9  Choral-Melodien,     qu.  8. 

10.913.  Mund,  Choral-Melodien  in  alt.  Form.     1.  u.  2.  Hft.    8. 

10.914.  Volkslieder  in.  Begleitung  d.   Pianoforte.     Nr.   1  —  40. 
qu.  2. 

10.915.  Damcke,   Volkslieder    f.    vier    Männerstimmen.     1.    u. 
2.  Heft.     8. 

10.916.  v.  Göthe,  sechs  altdeutsche  Lieder   von  J.  W.  halten- 
baek.     2. 

10.917.  Marschner,  platld.  Lied  m.  Begl.  d    Pianoforte.     qu.  2. 

10.918.  Ders.,  sechs  Lieder  m.  Begl.  d.  Pianoforte  Nr.  4  u.  5. 
qu.  2. 

10.919.  v.  Weher,  Lieder  u.  Gesänge  f.  Pianoforte  u.  Gnitarre. 
Nr.  5.     qu.  2. 

Cesar  Daly,  Architekt,  in  Paris: 

10.920.  Ders.,    Revue  generale    de    1  architecture  etc.     XVIII. 
vol.,  nro.  11—12.     1860.     2. 

Reinh.  Schilling,  Literat,  in  Riga: 

10.921.  Rigaische  Stadtblatter  f.  d.  J.  1845—49,  51—60.    8. 

10.922.  Die    Missionsarbeit   unter   dem    Volke    der    Herero   in 
Südwest-Afrika.     1854.     8. 

10.923.  Napicrsky,  zweite  Forlsetzung    d.  rhronol.  Conspects 
iL   Lett.    Literatur.     1858.     8. 

10.924.  Smill,  Denkwurd.  e.   Livlanders.     2  Bde.     1858.     8. 

10.925.  Die  700  Jahre  der  Gesch.  Livlands.     1859.    4.     Prgr. 

10.926.  Schirren,  Beitr.  z.  Verstandn.  d.  Lilier  Census  Daniae. 
1859.    4. 

10.927.  Album  ball.  Aneichten,  gez.  u.  hrsg.  v.  W.  S.  Staven- 
hagen  etc.     5.      10.   Lfg.     4. 

10.928.  Gutzeit,    Wörterschatz    d.    deutsch.    Sprache    Livlands. 
I.  Lfg.     1859.     8. 

10.929.  Statist.  Jahrbuch   f.   d,    Gouvcrn.   Kurland   f.   1860.  8. 
10,980.   Berkholz,    d.  sieben  Jahrhunderte  Livlands   v.    1159  — 

|s.Vi.      I     Hallte.      1860.     8. 
10,931.   Ilamack,   d.    luther.    Kirche   Livlands    u.   d.   herrnhuli- 
sche  Brüdergemeinde,     1860.    8. 

hl'r;-.      Itp^n-ehei      Alllianaeh    f.     lNlII,     IMil.        X. 

10.933.  Eynne  schonnc   hysthorie  van  vunderlyken  geschcfflhen 
etc.     Hrsg.   v.   G.   Schirren.      1861.     8,     Sonderabdr. 

10.934.  Schirren,    Quellen    zur   Gesch.    d.   Untergangs   livland 
Selbstständigkeit.     I.  Bd.     1861.    8. 

10,985    Lamufa,  rigaiachei  Adrefa-Bach  f.  1861.    8. 

10.936.  Schirren,    Verzeichnis  livland.  Geachiohta -  Quellen  in 
in   schwed.    Anluven   u.    Bibliotheken.      I.    Bd.      1.    Hft. 

1861      4. 

19.937.  Atlas  der  evangelisch    luther.  Gemeinden  in  Rufsland. 
I-  6.      Itnp.   2. 

10.938.  12   kleine  Schriften  versch.  Inhalt«.   1851-61.    4.  u.  8. 
10,989.    Bin    Paaiikel    BJgaiiCher    Zeitungen,    Programme   und 

Berichte, 

Societe  de  la  morale  chretienne  in  Paris: 

10.940.  Diea.,  Journal;  Tom  KI.  Nr.  I     .'(.     1861.    8. 

K.   k.  Central-Commission  z.  Erforschung  und 
Erhaltung  der  Baudenkmale  in   Wien 

10.941,  Du-«..  Mitlhedungen ;   VI.  Jahrg.   April  —  Juni.    lHf',1.   4. 


249 


Anzeiger  füi  Kunde  der  deutschen  Vorzeil, 


250 


Königl.  bayer.  Akademie   der  Wissenschaften 
in  München  : 

10.942.  Dies.,  Sitzungsberichte :  1861.  I,  Heft  1.     8. 
Ungenannter  in  Nürnberg: 

10.943.  11   Bialler    aus    dem   Stammbuch   des   Ferd.   Faber  mit 
gemalten   Wappen.      1617  —  21.     Ö. 

L.  Frhr.  v.  Ledebur,  Director  etc.,  in  Berlin  : 

10.944.  Wochenblatt    der   Johanniter- Ordens- Balley    Branden- 
burg.    Jhrg.  1861,  Nr.  14  —  26.     4. 

Gesammt verein    der    deutschen  Geschichts-  u. 
Alterthums-Vereine  in  Stuttgart  : 

10.945.  üers.,  Correspondeuz-Blatl,  9.  Jhrg.  Nr.  1  —  6-  1861.  4. 
Museum  Francisco  -  Carolinum  in  Linz: 

10.946.  Dn>s.,  zwanzigster  Bericht.     1860.     8- 

E.   Spreng,  Direktor  des  Gaswerkes  in  Nürnberg  : 

10.947.  Steinhofer,  Khre  d.  Herzoglb.  Wirtenbeig  etc.  1744.  8. 
Breitkopf  &  Härtel,  Buch-  u.  Musikhdl.,  in  Leipzig  : 

10.948.  Mascou,   Einleit.  z.  d.  Geschichten  d.  Köm.-Teutschen 
Reichs  etc.     3.  Aufl.     1763.     4. 

10.949.  Porta,   hist.  reformationis  eccles.  raetic.  etc.     Tom.  I 
—  111.     1771-77.     4. 

10.950.  Asnivs  omnia  sua  sccvin  portans,  oder  sämmtl.  Werke 
d.  Wandsbecker  Bothen.     1.  u.  II.  Theil.     1775.     8. 

10.951.  (SchlenkerO,  Friedrich  mit  der  gebiss.  Wange.     1788. 
4  Thle.     8. 

10,952    Neue  Leipziger  gelehrte  Zeitungen  a.  d.  J.   1787.     8. 

10.953.  Siegfried  d.  Däne,  Grafv.  Orlamünde.  2  Thle.  1791.  8. 

10.954.  Otto  der  Schütz.     2  Thle.     1792.     8. 

10.955.  Materialien  z.  Geschichte  d.  krit.  Philosophie.    In  drei 
Samml.     1793.     8. 

10.956.  Ilistor.  Nachricht  von  dem  Unterrichte  der  Taubstum- 
men und  Blinden.     1793.     8 

10.957.  Seidel.  Wanderungen  in  d.  Vorzeiten.  I.  Bd.    1793.  8. 
10,958-  Neuenhagen,  Mythologie  der  nordischen  Völker.    1794. 

10.959.  Muller,  asthet.-histor.  Einleitungen  in  die  Wissenschaft 
der  Tonkunst.     2  Thle.     1830.     8. 

10.960.  Weilse,    die   evangel.   Geschichte   krit.   u.   philos.   bear- 
beitet.    1.  u.  II.  Bd.     1838.     8. 

10.961.  Hase,  d    deutsche  kirebe  u.  d.  Staat.     1839.     8. 

1' i.'iii'j.  Ileidemann,    topogr. -Statist.    Wörterbuch    der    Preufs. 
Monarchie.     2  Bde.     1835  —  36.     8. 

10.963.  Dirksen,  die  Scriptores  llistoriae  Augustae.     1842.    8. 

10.964.  Becker,  aiphabet    u.   chronol.  geordn.  Verzeichnifs  ei- 
ner Sammlung  von  musik.  Schriften.     1843.     8. 

10.965.  Weilse,   Martiuus   I.utlierus    quid   de  consilio   mortis  et 
resurreclionis  Jesu   Christi  senserit.    Dissert.    1845.    8 

10.966.  I.ibri   symbolici    ecclesiae    evangelicae    sive  concordia 
Recensuil   CaroL    Aug.   Hase.      Kdil.   lertia.      1H46.     8 

10.967.  v.  Sieinbach.  d.  Kaiserthum  d.  deutsch.  Volkes.  1848.  8 

10.968.  Ders.,  d.   deutsche   Reich  u.  seine  Staaten.     1848.     8 

10.969.  Ders.,   d.    Republik   d.  deutsch.   Volkes.      1848.     8. 

10.970.  Ililgenfeld,  d.  Glossolalie  in  der  allen  Kirche.   1850    8 

10.971.  v.   Winterfeld,  z.  Geschieht«  heil.   Tonkunst.     I.  u.  II 
Theil.     1850  —  52.     8. 

10.972.  Hase,  d.  evang.-prolest.  Kirche  d.  deutsch.  Reichs.    2 
Aufl.     1852.    8. 

10.973.  Bertram,  Jenseils  der  Scheeren,  oder  der  Geist  Finn 
lands.      1854.     8. 

10,971.   v.  Dufurlh.  frank.   Volkslieder.    I.  u.  IL  Thl.    1855.    8 

10.975.  Hase,    die  Entwicklung   d.   Protestantismus.     II.  Auf! 
1855.     8. 

10.976.  Unger,  System  des  Ostcrr.  Privatrechts.     I.   u.   IL   Bd 
1856  -  59.     8. 

10.977.  Delbrück,  d.  dingl.  hinge   d.  denlsch.  Rechts.   1857.   8 

10.978.  Frank,   de    l.ulhero   ralioiialismi    praecUMOre.     1867.    8 

10.979.  Uns      dl,    Jenaiiche   Theologie    in    ihrer    geschichtl 
Knlwn  kliiug.      1868.     8. 

10.980.  Hase,   Kirchenges. Inclilc  .   8.   vcrl..   Aufl.      1868.     8. 


10.951.  Ders..    llullerus    redivivns.      9.    vcrl..    Aufl. 

10.952.  Wilkens,    Tilemann   llelshusius.      1860.     B. 

10.983.  Haie,  nein-  Propheten.     2.  Aufl.     1861.    8. 

10.984.  Hermann,  d.   VerhfiTtn.  d.   Philosophie  z.  Gesch.  d. Phi- 
losophie.    1861.     8. 

10.985.  Jordan,  d.  königthum  Georgs   von  Podgbrad.  1861.  8. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sammlung. 

J.  M.  v.  Vallade,  k.  Pfarrer,  in  Bayerfeld  : 

3719.  2  Pfeilspitzen  und  1  Steigbügel,  gefunden  in  den  Kin- 
nen des  1471   zerstörten  Schlosses  Slolzenberg. 

3720.  Eiserner  Siegelstock  d.  Familie  v.  Vallade,  v.   IS.  Jhdt. 

3721.  49  kleinere  Silbermunzen  und  49  Kupfermünzen  aus 
verschiedener  Zeil. 

3722.  10  Messingjetons  vom  17.  — 19.  Jhdt. 

3723.  Panorama   d.  HarJtgebirges.  Stahlstich  v.  G.  C.  Lambert. 
Dr.  A.  Andresen,  Conservator  am  germ.  Museum  : 

3724.  32  Einzelblatter  in  Kupferstich:  Portrats,  Ansichten, 
Wappen  u.  dgl. 

3725.  35  Kupferst.  v.  den  Sadelern,  von  N.  de   limvn  u.  A. 

3726.  Hirten  bei  Ruinen,  Radierung  v.  J.  Unibach. 

3727.  Ansicht  von   Radeberg,  Stahlstich. 

3728.  Abbild,   eines  antiken  Schadeis  von  Marmor,   Tuschzchn. 

3729.  7  Kupferstiche  von  IL  Aldegrever.  Bartsch  Nr.  32, 
34,  62,  65,  66,  74  u.  80. 

3730.  4  Kupferstiche  von  B.  Beham.  B.  Nr.  16,  17,  20  und 
39  Copie. 

3731.  8  Kupferstiche  von  H.  S.  Beham.  B.  Nr.  8,  30,  64, 
82,  131,  186  Copie,  188  Copie  u.  206. 

3732.  4  Kupferstiche  von  G.  Penz.    B.  Nr.  9,  70,  77  n.    1   B. 

3733.  6  Radierungen  von  D.  Hopfer.  B.  Nr.  22,  24,  39,  60, 
76  u.  79. 

3734.  5  Radierungen  von  J.  Hopfer.  B.  Nr.  20  Copie.  31, 
32,  50,  78. 

3735.  Radierung  von  C.  B.  Hopfer.     B.  Nr.  .i. 

3736.  6   Holzschnitte  von   Meistern  des   16.  Jhdls 

Dr.  Bender,  k.  Oberlehrer  am  Gymnasium  in  Braunsberg: 
.'1737.    16  zu  Nendamerau   in  Ermland    gefundene   Bracleaten 
v.    15.  Jhdt. 
Frau  Michel,   Pfarrerswitlwe,  in   Poppenreuth  : 

3738.  21  Stickereien  in  Weils  u.  Buni  v.   Ende  d     16.  Jhdt», 
Buch-  und  Verlagshandlung-   von  W.  Violet  in 

Leipzig: 

3739.  2  Ansichten   aus   Berlin   vom   J.   1690    Schwarshonsl 
Promperger'sche   Buch-   n.   Anlii|uariatshandl.   in   Bozen: 

3740.  Bildnifs  des   Ritters   Florian   von   Waldauf,  Steindruck 
Schmid,  Privatier,  in  Nürnberg: 

3741.  2  alte,  bei  Gräfenberg  gefundene  Hufeisen 

3742.  3  Hufeisen,  1  Schlüssel,  1  Pfeilspilse  und  andere  l  eher 
reste  von  Eisengeralhen ,  nebst  einer  Topfscherbe,  ge 
funden    auf  dem    Schlosse    Ralx  nstein. 

Frhr.  v.  Lafsberg  in  Detmold: 
3748.    39   grOfstentheils   westfälische  KnpfermQnien   vom    17. 

bis  18.  Jhdt. 
: ; T  1 1     G  Silbermflnsen  vom  17.— 19.  Jhdt. 

B.  Merzdorf,  Gymnasiast,  In  Oldenburg: 
3745.    S   Wachs     and    G   Lackahd rocke   mittelalterlicher  und 
neuerer  Siegel. 
Ungenannter : 
.'17-16.    is  Originaltiegel  v.  12.     16.  Jhdt.  und  7 Lackabdrflcke 
von  Siegelstocken  r.   18.     16.  Jhdt. 
Dr.  J.  H.  v.  Hefner  -  Alteneck.  Prol   d   Conservator 

der  \<i gten  Sammlungen  in  Huschen 

8747     Sicht    Silbermflnse  und  Kuprerjeton  v.   IG    Jhdt, 
8748.    3  Biegend«  Bluter  In  Kupferstich  und  Holzschnitt  von 
1666,  1676  und   1702. 


Anzeiger  dir  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


252 


E.   v.   Hefner-Alteneck,   k.  lienicjunker.  in   München: 
3749.    Abbildung  einer   im   Museum    zu    Darmstadl   aiil'hcwnhi 
len   Fahne   vorn   Ende   des    lf>.   Jhdls.      Wassermalerei. 

Stiegler,  Fremdenführer  am  gertn.  Museum  in  Nürnberg: 
3760.    Schlei.  Silbermönie  v.  1009. 

H.  Schöpfer,  k.  k.  Hauptmann,  in  Bozen 

3751.  Ein    mit    geprelslem  Leder   überzogener   und    mit   durch- 

broebeuen  Eiscnbcschlagc  n  %  eriierler  hotler  vom  15.  Jhdt. 

R.  Stauber,  Handlungsgehalfe,  in  Nürnberg: 

3752.  Chinesische  Broncemunzc. 

J.  G.  Straufs,   GaithofbMifter  zur  Sladl  Darmstedt,  in 

Franklurt   a.   Hl  : 

3753.  Sti   Magdalena,   von    Engeln   emporgehoben,  Oelgemalde 
der  obeideulsi -heu    Schale  v.   15.  Jhdt. 

J.   Eberhardt,    Inspektor  am   gcrra.   Museum  : 
3754     21  Portrait  in  hupferstich  v.  17.  Jhdt. 


G     V.   Gerlach,   Itad.   theol.,   in    Erlangen: 

3755.  6   l.arkabdrueke   von   mittelalterlichen  und  neueren  Sie- 
gelltOcken   und    1    Nürnberger  Silbermünze   v.    1622. 

Körte,  kgl.  Rechtsanwalt,  in  .'Nürnberg: 

3756.  Thaler  der  Stadt   Augsburg   von   1643. 
Held,    Kaufmann,   in    Limburg    (Nassau): 

3757.  Tiroler  und  sächsische  .Silberiinln/.e   v.   15.  u.   17.  Jhdt. 
und  3  neuere  huplcrmuuzcn. 

Abel,   Hergverwalier,   in   Niedertiefcnbach   (Nassau)  : 

3758.  2   falsche   Münzen   mit  dem   Bilde  h.  Ferdinands   I.  und 
3   kleine   hur-Mainz-   u.   Kölnische   Münzen   v.    lti.  Jhdt. 

Georg  Fein  in  Zarich  ; 

3759.  ('eltische  und  englische  Silbermünze  v.   13.  Jhdt. 
Reinhold  Schilling,  Literat,  in  Biga: 

3760.  Grundrifs     der    ehemaligen    Besidenz    der     lleermeisler 

deutschen   Ordens   in    Lievland,   Federzchng.,  und   harte 
von   Europa   von   1807. 


Chronik  der  historischeu  Vereine. 


\V  c  i  k  e  n  van  bei  historisch  G  c  II  o  o  t  s  c  h  a  p  g  e  v  es- 
tig d  le  Utrecht.  Kronijk  1859.  blad  14  —  24.  —  186Ö. 
blad   1-13. 

(Enthalt  Berichte  über  Gesellschaftsangelegenheilen  ,  No- 
tizen,  vereinzelte   Mitlheilungen   aus  Archiven   BIO.) 

Coilcv  d  i  pl  o  ina  ticus  Keerlandicus.  Verzamcling 
van  llorkonden,  bclrcUkelijk  de  Vaterlandsche  Geschiedenis. 
Uilgegeven  door  hei  bist.  Gen.  gcv.  tc  Utrecht.  Tweede  Se- 
rie.    Vieide   Deel.      In   twee   Afdeelingen. 

Erste  kfdeeling.  Utrecht  etc.  1859.  (Fortsetzung.)  Be- 
kening  dir  Siad  Lier,  OYet  deze«  eerste  mnenden  des  jars 
1 377j    medegedeeld    door   F.    II.   Merlens. 

I  «.rilr  lfdeeling.  Ulreehl  etc.  1860.  üorkonden  bc- 
trekkelijk  toi  de  Abilij  van  St.  I.aurenlius  en  hei  Vrouwen- 
klbster  tc  Ooslbroek.  Mcdegedceld  door  Ihr.  J.  J.  de 
Geer.  —  Onuilgegeven  Oorkonden  aangatinde  het  Patronaal- 
regl  de  Kerk  te  Julphaas:  medegedeeld  door  Ihr.  J.  J.  de 
Geer.  —  Quelques  lettre*  de  Marnix  de  St.  Aldegonde  et  du 
l'rinee  Jean  Casimir,  Comic  l'alalin  du  Bhin.  —  Tweede  Se- 
in       \.   Uni.     bind   51—60.     (Fortsetzung.) 

Ber  igten  (von  ders.  Gcsellsch.).  VII.  Peel,  blad  6—8. 
Retchiedkandige  Bijdrage  over  het  jaar  1490.  Door  Mr.  I'. 
van   den    llraudeler,   Sccretaris   van    Dnrdncht. 

De  Vrjje  F'rics.  Hen gelingen,  uilgegeven  door  het 
Frieseh  Gcnootschap  van  Geschied-,  Oiidheid-  en  Taalkunde. 
Acblsle  lliil.  Nieuve  Becks.  Tweede  Peel,  Tweede  Sink, 
te   l.eeuwarden,   |,y   •;.   T.   N.   Suringar.      1858. 

Proeve  »an  de  geschiktbeid  der  Friesche  taal  voor  hcl 
rerhevene  Door  J.  I).  \nkringa.  —  Vervolg  van  hei  Over- 
zigl  n.iii  de  Alba  \imcoruiu  ml  de  XVI.  en  XVII.  eeuwen. 
Doof     Ihr.     >l.     IL    llaardl    Vau    Sminia.  Nieuwe     bijdragcn 

lot  de  VI ii n t  in  Penniagknnde  van  Friesland;  door  Mr.  J. 
Dirks.    -  Lijsl  in  knrle   npheldinng    van   et  mge  Friesche  woor- 

dm  ,  ipreekwoorden  en  •preek-wijzen.  Door  B.  Poithnmds. 
i  V  i  rvolg.) 

rweede  Deel    Denis.  Stnek  etc,     Vervolg   van   hei  over 

zig1     * le    Alba  Amicorum   etc.   —   Lijsl    en   körte  ophelde- 


ring  van  eenigeu  Friesche  woorden  etc.  —  Jets  over  lland- 
merken  in  Friesland.  Door  T.  B  Dijkstra.  -  Voorlezing  over 
het  leven  en  de  Verdiensien  van  hocke  Sjoerds,  historie- 
schrijver  van  Friesland.  Door  Vi.  Ed-holf.  -  Beschouwingen 
van  Mr.  J.  Dirks,  naar  aanleiding  van  bet  werk  gctileld:  de 
Munlen  van  Friesland,  Groningen  en  Drenthe  (der  Heeren  van 
Koevorden)  van  de  vroegsle  tijden  tot  aan  de  pacilicalie  van 
Gend;  door  Dr.  P.  0.  van  de  Chijs.  —  Losse  stukken  lot 
Friesland  belrekkelijk ,  uit  de  nnlaleuschap  van  wijlen  den 
Heer  .1.   van    l.eenwen :  uilgegeven   door   Mr.  J.  Dirks. 

(Ncgende  Deel).  Derde  Deel.  Eerste  Stuck.  Lijst  van 
Oorkonden,  die  en  hei  Charterboeak  van  Friesland  onlbre- 
ken.  Door  Mr.  L.  Ph.  C.  van  den  Bergh.  Eerste  gedcelte 
753  —  1300.  —  Voorlezing  over  het  leven  en  de  Verdiensten 
van  Caspar  van  Bobles,  en  de  lolgevallen  van  de  voor  hem 
opgerigte  gedenkzuil,  op  den  zcedijk  nabij  llarlingen.  Door 
Vi.  EekhofT.    —   Aanlcekeninpen   en    hijvoegsels.  De    onde 

Friesehe  drinkhoorn  van  den  l'atroon  van  Bnordahiiizum  Be- 
schreven  en  loegelichl  door  M.  V.  Vi.  Buma.  —  Lijst  cn  op- 
hcldcnng  etc.  — ■  I  lun/.  n  oer  6  spclwizc  fen  'e  Frysre  tael. 
Door   Mr.   Ph.    van    Blom.  Een  onuilgegeven    gedieht    van 

Balthasar   Bekker.      Medegedeeld    door   Mr.  J.  C.    van    Hassell. 

II  n  n d  e  I  in  ge  ti  der  Jaarlijksche     algemeene   Vergadering 
van     de     M  a  a  I  8  c  h  a  p  p  ij     der     N  e  d  e  r  la  n  d  seh  c     I.  elt  er- 
kunde   le    Leiden,   gebunden   den  21.  J u n ij   1860,  in   hei   ge 
houwe     der    Malschappij    tot    nut    van'l    Algeuieen    le    Leiden. 

—  Tocspraak,  ler  opening  .  door  den  Vonrzittcr.  —  Verden' 
Handelingen  Register    op   de   l.evensberiglen ,    sinds    1848 

—  Lcvensberiglen.    — 

Annales     de     la     Sociale'     n  r  c  h  c  o  I  o  g  i  c|  u  f     de     IM  n 
mur.      Tome   smeinc.      2.    livraison.      Namiir.      1859. 

Nolice  hislorlqne  sur  Philipperille,  per  Alb.  de  Bobauli 
de    Soumoy.  Nolice  sur   Ant.  Barlhi'leniy,   per  Jules  Grnde- 

ini-ii .    -    Excnrsions  rrcbeologiqnes,  per   ML  B'.        Melange». 

Pnblicatloni  de  I  .1  Ben  iel6  pour  In  rfchrrrhc 
et     I  a     e  0  n  s  e  r  v  s  t  i  o  n      des      m  o  n  u  m  e  u  t  s     h  I  stör  i  ij  u  e  s 


anzeiget    Im    Kunde  der  deutschen   Vorzeil 


■ 


du  iib    le   G ra nd- Duch c    de    I.  u  x  e  in  l>  o  u  r  g.       1859.     XV. 
(Liixembourg.     1860.) 

Premiere    partic.      Miesellschafls  -  Angelegenheilen).      Den 
xieme  partie:    Weimersl-irdi,  dude  retrospeclive  sur  cel  endroil 
et  -ur  les  territoires  compris    dans    la   circonseriplion    parois- 
siale   originelle,    par    M.    de    la   Fontaine,    ancien    gnuvcrncur 

du    Grand  -  Um  In-,    —    I- :•  i    . ■  i \  i r i . , I < . t;  i . [ n . ■    sur     les    noms    de 

lieu\  de  Luxembourg  germanique  (Suite),  par  le  meme.  — 
Table  chronologique  des  chartes  et  diplomes  relatifs  de  l'an- 
cien  pa)S  et  duehe  de  Luxembourg  (regne  de  Henri  II.  1246 
lusqu'ii  1281)  par  M.  Krane.  Xuv.  Wurth-Paquet,  presidenl  de 
la  Cour  supdrieure  de  justice.  —  Die  Epoche  der  sogen, 
dreifsig  Tyrannen,  eine  Sturm-  und  Drangzeit  für  das  Luxem- 
burger Land:  ein  numismatischer  Nachweis  von  Prof.  Job. 
Engling.  —  ., Maria  im  Walde",  zwischen  Alttrier  und  Hers- 
berg,  und  die  durch  sie  verdrängten  Nehaleunien,  ein  Nach- 
trag zu  dem  Aufsatze  „das  Romerlager  zu  Alltrier",  von 
deins.  Nouvclles  decouvertes  archeologiques  des  epoques 
gallo-romaine  et  gallo-franque,  l'aites  dans  le  Grand-Duche  de 
Luxembourg,  pendant  1359—60,  par  Mr.  A.  Namur,  prof.  — 
Kapport  sur  une  decouverte  archeologique  laite  a  Temmels 
(Prusse)  lez-Grevenmacher,  par  Mr.  Chr.  Arendt,  arehitecte  de 
l'Etat.  —  I  ii-ii-  hirchthumkreuze ,  vom  Staatsarchiteclen 
Arendt.  —  Die  Pfarre  Colpach ,  Auszug  aus  einem  Aufsatze 
des  Herrn  Pfarrers  A.  Harpes.  —  Notes  sur  l'usage  ancien 
des  harengs  et  des  huitres  dans  le  Luxembourg.  —  Nachtrag 
zu  dem  Aufsatze:  die  Epoche  der  sogen,  dreilsig  Tyrannen. 
Die  SchetzelGrotte. 

Kapport  du  Conservaleur-Secrelaire  A.  Namur,  sur  les 
travaux  de  la  Societe  archeologique  du  Grand-Duche  de  Lu- 
xembourg pendant   l'annee    1859. 

Bulletin  du  Coinite  Klamand  de  Krance.  Tome  IL 
Nr.   1.  Janvrier  et   Kevrier.   1860.   Nr.   2.   Mars  et  Avril    1860. 

Extraits  des  proces-verbaux,  par  M.  M.  D.  Carnel  et  A. 
Bonvarlet.  —  Note  sur  quelques  sceaux  relatifs  a  la  Klandre 
maritime,  par  M.  Verl ij.  —  Kabrication  des  draps  a  Casscl  Bl 
a  Sainl-Omer ,  par  E.  de  Coussemaker.  La  Chalellenie  de 
Cassel  en  1638  et  1639,  par  M.  J.  Diegerick.  —  Den  Sot,  lo 
Valet  des  cartes  a  jouer,  par  J.  J.  Carlier,  Kapporl  fait 
au  Congres  des  soeidäs  savantes  sur  les  travaux  du  Cumile 
flamand  de  Krance,  par  M.  J.  J.  Carlier.  —  Inscriplinns  IIa 
mandes  a  Steenwerck.   —    Notes  sur  landen    dioecese  d'Ypres, 


par   M.    labbe   I).   Carnel.  Bibliographie,   pur    H.    I  abbe   Be- 

cuwe.    —   Concoura  de   la   ville   d'Ypres. 

Nr.   3.      Mai   et  Juin.   —    Kurnils   des  proecs   verbau    etc. 

—  Nolre  Dann ■-de-Gräce  1  l'nistre.  par  le  K.  P.  Possoz.  — 
Etat  officiel  de  Immigration  du  Clergc  dans  la  chalellenie  de 
Courtrai  vers  le  20.  Üct.  1792,  communiqui5  par  M.  A.  Bon- 
varlet. —  Une  lettre  de  Marguerite  d'Autriche,  avec  une 
note,  par  M.  J.  J.  Carlier.  —  La  feie  des  Innocents  a  l'ab 
baye  de   Watten  au   XIII.  siede,    par  M.  E.  de   Coussemaker. 

Nr.  4.  Juillel  et  Aoüt.  Extraits  des  procca-vrrhaux  ele. 
Rapport  fait  au  Congres  archeologique  de  Dnnkerqne,  sur 
les   travaux   du   Comile    Flamand   de    Krance,   par   M.  V.  Derode. 

—  Quelques  mots  sur  l'eUablisaemenl  des  anciens  Perea-Je- 
suiles  a   Bailleul. 

Nr.  5.  Sept.  et  (Jetobre.  Extraits  etc.  -  •  Nolice  sur 
la  seigneurie  de  Coudecaslelle  en  Coudckerque,  par  M.  A. 
Bonvarlel.  —  Nr.  6.  Nov.  et  Dexembre.  Extraits  etc.  Lettre 
sur  la  n£cessit<5  pour  les  professeurs  d'hydrographie  a  Dun- 
kerque,  avant  89,  de  savoir  la  langue  flamande  ,  par  M.  de 
ßertrand.  —  Lettre  sur  la  famille  de  Briarde  par  M.  Kervijn 
de  Lettenhove.  —  Quelques  reclifications  au  Cameracum 
Christianum,  par   M.   J.   J.   Carlier.  — 

Annales  du  Co  mite  Klamand  de  Franc  e.  Tome  V. 
1859  —  1860.     (Dunkerque  etc.) 

Liste  des  membres  etc.  —  Notice  necrologique  sur  Prü- 
dem van  Duyse,  par  A.  Kicour.  —  Les  Socieles  de  Khetnrique 
et  leurs  represcnlations  dramaliques  chez  les  Klamands  de 
Krance,  par  lahbe  D.  Carnel.  —  Kragment  ilun  Roman  de 
Chcvalcrie  du  exele  Cailnvingien  transcrit  d'apres  un  par- 
dieiuin    du    XIII.   siede,    par   M.    I'.    Blnmmant.  lirilics   pbi- 

lologiques,  par  Victor  Derode.  —  Notes  sur  les  chambre-  dl 
Rht'-lnriques  de  la  Klandre  maritime.  1517  1551.  Lettre  a 
M.  i  nusseniakcr,  President  etc.  par  J.  .1.  V.  Diegerick.  — 
Les   Kreres  Cellites  de  Kurnes,   par   M.   Raymond   de  Bertrand. 

—  heure  de  Bcrgues,  Bourbourg  et  Farnes  iraduiie  et  anim- 
iere, par  E.  de  Coussemaker.  Noticea  chronologique*  et 
histiiriques   sur   les   graiids    baillia    de    la    ville    et   de    la  cliiitil 

lenie  de  Bergues  par  A. Bonvarlet.        Remarques  ini  quel 

dialcctcs  parles  dans  l'Europe  occidcnlale,  par  Leon  Rodet  -  Do- 
cuincuts  relatifs  B   la  Plandre  maritime   extraits  du  eireul.ure  de 

l'abbaye  de  Watten,  par  B,  de  Constemaker. 


\  a  c  li  i    i  C  ll  I  C  ll. 


■.Iteratur. 

Neu  orachienono  Werke. 

89)    Erzählungen   aus  der  mittleren    und    neuen    in 
schichte    in    biographischer    Korm     von    Dr.    Ludwig 
Stacke.       Oldenburg,      Gerh.     Stalling.  I.     Theil 

Geschichte  des  Mittelalter*.  3.  Aud    L860     VUI,  J 17  s 

-     II.     Theil.       Neue    Geschichte.     2.    Aufl.      185*.      X, 
«58  Stn.     B. 


Kr/ahlungcii    aus    der    alten   (ieschichte  ,    filr    die     untere 
Gymnatialkluaen  beitimmi,    lind    den    vorliegenden,    Ibi  die 

Dlchalfolgeiiden  blassen    titslimintcu  Erzählungen  IUI  dei   null 

lern  und  neuen  Geachichte    vorangegangen,     Doi    erale   lheil 
der  lelitern,  von  875  bia    um  Endi   dea  16.  Jhdta  .  bat  voi 
tagiweUe  du  Volkerwanderang,  die  trlnkiiche  and  deatacbe 
Geachichle  mm  Gegenatande     der  iwelte  Theil  enthalt     GV 
schichte   der   Entdeckungen,    daa   Zailallei    dei    BeforaaaUou, 

Ludwigs    XIV.,     Peters     des    GroTlM  .     Friedlich*     cli.    (irolirn 


.' 


Anzeiger  fttr  Kunde  dor  deutschen  Vorzeil 


256 


und  die  französische  Kevolution.  Der  Verf.  hat  für  den  1. 
Theil  vorzüglich  Becker  und  Dittmar,  für  den  2.  Bediel 
(Weltgeschichte  VII  —  XI.  7.  Ausg.)  seinen  biographischen  Er- 
zählungen zu  Grunde  gelegf.  Die  Darstellung  ist  einlach  und 
dem   Zweck   angemessen. 

90)  Ucbersicht  der  Weltgeschichte  in  synchroni- 
stiscnen    Tabellen,    zum    Gebrauch    für    Gymnasien 

und  Realachnlen,  so  wie  für  alle  Freunde  der  Geschichte 
von  Carl  Winderlich.  Breslau,  Joh.  Urb  hern.  lSfiil. 
I  1860  I     8.     87  S. 

Die  Eintheilung  ist  folgende:  Alte  Geschichte  (5  Zeit- 
räume) .  mittlere  Geschichte  (6  Zeilr.),  Neuzeit  und  Gegen- 
wart (je  5  Zi'itr.)  Unter  den  neben  einander  stehenden  Co- 
lumncn,  welche  (iber  je  2  Blattseilen  sich  erstrecken,  enthalt 
die  erste  (auf  der  linken  Blattscile)  das  Jahr,  die  letzte  (auf 
der  rechten  Blatlseite)  kullurgeschichtliche  Notizen,  während 
die  übrigen  nach  den  Landern,  Reichen,  Zustanden  und  Er- 
eignissen, welche  gerade  vorherrschen,  wechseln,  in  der  An- 
zahl von  2  bis  12  und  mehr.  Als  llulfsbuch  für  den  Ge- 
schichtsunterricht ist  eine  übersichtliche  Zusammenstellung 
dieser  Art  gewils  brauchbar. 

91)  De  vita  et  scriplis  Pauli  Schedii  Melissi.  Dis- 
sertatio  historica  quam  etc.  publice  defendet  Otto 
Taubert.     Bonnae,  typis  Carlhausii.     (1859.)     8.  35  S. 

I'aul  Schede,  nach  seiner  Mutier  Mclissus  genannt,  geb. 
20.  Decbr.  1589  ED  Melrichsladl,  gest.  3.  Kehr.  1602  als  Bi- 
bliothekar zu  Heidelberg,  poeta  laurealus,  bekannt  als  Ver- 
fasser der  ersten  Sonette  und  Terzinen  l  Psalmeniiberselzung) 
in  deutscher  Sprache,  obwohl  er  auch  den  Volkston  noch  zu 
treffen  wufstc,  und  durch  seine  lateinischen  Dichtungen,  ist 
einer  Monographie,  namentlich  wegen  seiner  Stellung  am  Be- 
ginn einer  neuen  Periode,  nicht  unwürdig.  Eine  solche  fin- 
det sich  in  der  obigen  Schrift  mit  vielem  Kleilse  atisgcarbei- 
ti  i  In  strenger  Zeitfolge  ist  der  Biographie  eine  lietrach- 
tung  der  Schedeschen  Dichtungen  nach  Inhalt  und  Werth, 
mit  Anführung   der  Ausgaben,   eingewoben. 

'*_'     >i  li  w  i  i  / 1  r  i  s  che  II  a  ii  ss  p  r  ii  c  h  e.   Ein  Beitrag  zur  epi- 
grammatischen  Volkspoesio,     aus   der   Landschaft   Zürich 
miuiclt  von   (Mio   Su  l  c  r  meiste  r.   Zürich,  S.    Mohr. 
1860     B.     V  71  S. 

Nicht  weniger  als  die  Volkslieder,  Sprichwort«,  Ammen- 

und  Spielreime,  welchen  du-  Sammler  der  volkstliiimlichen 
Best)    Bini    wachsende   Aufmerksamkeit  gewidmet  haben,   ver- 

■i i <  ii •  ii  wol  die  bisher  mehr,    obwohl    nicht  ganz  nnbeachtel 

gel. in  -l.i  in  n    ll.oi  -  -  |.i  in  Im         >in     letzter    l'eherresl    jener   einst 

sn    grofsarligl  II    Volkslh Iiehkeil    der   Frcidiink-Spruclic",    ge- 

•ammell  nnd  SO  der  Nachwell  aufbehalten  zu  werden.  Mio 
i-i    duhei    dem    Sammler    dei    ..Schweizerischen     Haiisspruehe" 

Dank  schntdig,  flafi  er  snii  der  Hfl  he  unterzogen  hat,  aus 
einem  bestimmten  Betira  in  einet  i  Inzelschrifl  niedersnlegen, 
was  ihm  an  derartlgei  Volkspoesie  ragingllch  war.     Die  ge 

Sammelten    ->|.ru <h <•   sind    meist    religiösen    und    sittlichen,     mii 


unter  auch  heitern  und  zum  Tbeil  historischen  Inhalts,  ferner 
nicht  ausschliesslich  von  Ilausern  abgelesen  ,  sondern  auch 
von  Thflren,  Oefen,  Erbslflcken  u.  s.  w.  Einzelnen  Sprüchen 
sind    Parallelslellen   und   Erläuterungen   hinzugefügt. 

93)  EIIEA  ITTEPOENTA.  Ein  Beitrag  zur  vergleichen- 
den  Mythologie  von  Wilhelm  Wackernagel.  Basel, 
Schweighauser.     1860.     4.     50  Stn. 

Die  Homerischen  cjrca  .rrepoeyra  werden  gewohnlich 
übersetzt  mit  „gellngelte  Worte",  und  man  findet  in  dem 
„geflügelt"  eine  bildliche  llindeutnng  auf  die  Eile  der  Rede. 
Wackernagel  mochte  die  Uebersetzung  „befiedert"  richtiger 
linden,  das  nrcpoci;  ist  ihm  kein  blofscs  Epitheton  omans,  er 
findet  in  den  circa  irrcpoirra  eine  Verschmelzung  der  Begriffe 
Vogel  und  Wort,  ähnlich  wie  Vogel  und  Wind  (avis  und  ätjp 
von  der  nämlichen  Wurzel  ccy,ui\  in  einander  flielsen  und  der 
Mythus  dem  Winde  die  Gestalt  eines  Vogels  gibt.  „Es  ist 
ein  ganzer  weit  greifender  Kreis  religiös  bedeutsamer,  dich- 
terisch belebter  Anschauungen,  in  den,  so  aufgefasst,  die  circa 
irrcpoevra  sich  einreihen,  in  dessen  Mitte  gleichsam  sie  als 
das  kurz  zusammenfassende  Kernworl  stehen."  In  diesen 
Kreis  einzuführen,  ist  der  Zweck  der  obigen  Schrift,  die  uns 
demgemäl's  mit  den  verschiedenen  Rollen  bekannt  macht, 
welche  die  Vögel  in  der  Poesie,  der  Symbolik  der  i traditio- 
nellen) Naturgeschichte,  dem  Aberglauben,  dem  Märchen,  be- 
sonders aber  in  den  Mythen  der  verwandten  Nationen  spie- 
len. Der  Verf.  sagt  am  Schlafs:  „So  viel  Beispiele  von  my- 
thischer und  sagenhafter  Verwendung  der  Vögel  wir  haben 
kennen  lernen,  fast  eben  so  vielmal  hatten  wir  auch  den  Na- 
men befiederte  Dorre  braueben  dürfen":  die  redenden,  pro- 
phetischen, weisenden,  anklagenden,  verwandelten,  mythi- 
schen Vögel  sind  ihm  sammtlich  „Worte  in  Vogelgestalt,  be- 
fiederte Worte",  und  „als  der  kürzeste  Ausdruck  für  die  my- 
thische Wechselbeziehung  der  Begriffe  Wort  und  \ogel  ist 
jenes  Homerische  isfttt  irrcpoevra  erwachsen."  So  schliefst 
sich  der  Kreis,  in  den  uns  die  eben  so  gelehrte,  als  poetisch 
anmuthendc   Schrift   einfuhrt. 

94)  Zeitschrift  für  deutsches  Alterlhum,  herausge- 
geben von  Moriz  Haupt.  Berlin,  Weidmann.  11. 
Band.  1859.  596  Stn.  —  12.  Band,  1.  u.  2.  HR.  1860. 
8.     400  Sin. 

Viel  Fleifa  wird  in  neuerer  Zeil  an  das  Angelsachsische 
gewendet,  und  so  finden  wir  es  auch  in  der  hier  verzeich- 
neten Fortsetzung  der  Zeitschrift  ziemlich  reich  vertreten  : 
Zur  hriiik  des  Beownlfsliedes,  von  Bonterwek  .  zur  hniik  des 
angelsächsischen  Volksepos,  von  Hflllenhoff;  Beate  des  instru- 
mentalen AccUSBtivs,  viiii  Dietrich;  lt>  Illingen  (von  der  Knlik 
zurückgesetzter  Wortbildungen),  von  demselben;  die  Rnihsel 
des  Eicterburhs,  von  demselben  i/\mi  \ufsatre).  Weiler  he- 
llen «ir  ;< u -.  dem  Inhalt  (im  Ganzen  47  Nummern)  Folgen- 
des   heraus:   Zu  Wolframs  Ptnival,   von  Haupt  .    altli  'snzösisi  he 

Sprichwörter,  von  Zacher;  ober  den  Grafen  Rudolf  yon  Neuen 

bürg,  von  Bartseh;  InglTOnen  l.-la\  nnen  llerminonrn,  von  Hie- 
ger;   der    offene    Brief    honig   Heinrichs   III      vom    18.   Octobcr 


u 


InZeiger  Für  Kunde  iler  deutschen  Vorzeit. 


258 


1258,  vou  Regel;  zum  Muspilli,  von  Mnllrnhuff .  Laurin  (aus 
der  II ;i ri ilstrliril'1  des  Dnmcapilelarchivs  zu  Zeitz),  von  Zacher; 
Olfnils  Yerbalflexion,  ausführlich  erlaulerl  von  Joh.  Kelle; 
Zeugnisse  und  Excurse  zur  deutschen  Heldensage,  von  Mul- 
lenhoff:  viele  Beitrage  von  W.  Grimm  :  Zum  Freidank,  spa- 
nische Märchen,  der  Rosengarten  (Bruchstücke) j  die  Sage  von 
Aldis  und  l'rophilias,  die  mythische  Bedeutung  des  Wolle». 

95)  Die  biblischen  Sprichwörter  der  deutschen 
Sprache,  herausgegeben  von  Carl  Schulze,  Got- 
tingen.   Vandenhoeck    u.    Kuprechl.      1860.     8.     202  Stn. 

Die  Gesammlzahl  der  Sprichwörter  betragt  296,  von  wel- 
chen 179  auf  das  alte  und  117  auf  das  neue  Testament  fal- 
len. Sie  werden  nach  der  Reihenfolge  iniigctlieilt  .  wie  sie 
in  der  Bibel  vorkommen.  Für  jeden  einzelnen  Spruch  dient 
der  lateinische  Text  als  Ueberschrift,  es  folgt  die  lutherische, 
dann  die  gothische  Uebersetzung,  wo  diese  sich  darbot,  fer- 
ner die  alt-  und  mittelhochdeutschen  Versionen  .  die  Fassung 
in  iilteni  und  neuern  Sammlungen  u.  s.  w. ,  nicht  selten  von 
Erläuterungen  und  Parallelstellen  aus  fremden  Sprachen  be- 
gleitet. In  der  Einleitung  werden  u.  a.  die  Grundsätze  dar- 
gelegt, nach  welchen  die  Aufnahme  stattgefunden  hat.  und 
die  Redensarten  zusammengestellt,  womit  die  Sprichwörter 
als  solche  in  alten  Schriften  eingeführt  werden.  Der  Anhang 
enthalt  ein  alphabetisches  Register  sammllichcr  Sprichwörter 
und  ein  Verzeichnis  der  biblischen  Stellen.  Die  Sammlung 
zeugt  von  BeiCsigera  Quellenstudium.  Sicher  wurden  die  le- 
benden Mundarten,  welche  nicht  benutzt  sind,  noch  manche 
Ausbeute  gewahren. 

96)  Die  Pferdekopfe  auf  den  Ba  ue  rh  a  usern  ,  beson- 
ders in  Norddeutschland.  Von  Prof.  Chr.  Petersen 
in   Hamburg.     Mit  4   Steindrucklaleln.      Kiel,   C.  F.  Mohr. 

1860.     8.     69  Stn. 

Nach  Anführung  dessen,  was  bisher  über  den  Gegenstand 
der  Schrift  veröffentlicht  wurden,  erörtert  der  Verfasser  die 
topographische  Verbreitung  und  die  verschiedenen  Formen, 
unter  welchen  dieser  Giebelschmuck  vorkommt,  um  sodann 
ethnographische  Folgerungen  daraus  zu  ziehen.  Nicht  allein 
ist  die  Form  der  Plerdeköpfe  selbst  an  verschiedenen  Orten 
verschieden  (auswärts,  einwärts  gekehrt  etc.),  sondern  an 
die  Stelle  der  Pferdeköpfe  treten  auch  HirschkOpfe,  Schwane, 
Hahne  etc.  Darnach  werden  Sitz  und  Verbreitung  eincelnei 
deutschet  Drstamme  nahet  f(  stzusti  Ken  gesucht.  Her  Schlafs  dei 

Unlersui  Innig  gilt  dem  Ursprung  und  dir  Bedeutung  des  Zeichens 

Zunächst    und    die    hflufig   vorkommende  Sage    von  aus  dem 

Bodenluch    schauenden    l'lcrilen     herangezogen,    und    diese     zu 

dem  Mythus  von  Frej  und  Gerda  gehallen.  I  in  das  Scbvran- 
aeichen  wird  die  Schwanrillersage  benutil  und  so  noch  An- 
deres. In  der  Deutung  isl  manches  bedenklich;  ibuh  weil. 
der  Verfasser  seine  Sache  mit  Kenntnils  und  Geschick  zu 
fuhren 

Vf]  Neugesammelte    Volkssagcn    dem    Lande 

Baden    und   den    angrenzenden   liegenden       Von   Bern- 


hard Baader.     Karlsruhe.   A.  Gelsner.     1859.     8.     IX, 
1  15   Sin. 

Ein  Nachtrag  zu  den  im  Jahre  1851  erschienenen  „Volki- 
sagen  aus  dem  Lande  Baden  etc.",  mit  einigen  Berichtungcn 
zu  dem  Hauptwerk.  Das  Büchlein  enthalt  158  new  Sagen, 
bis  auf  eine  dem  Volkamuode  entnommen  und  demgemals  er- 
zahlt. Der  grölsle  Theil  besteht,  wie  das  kaum  anders  sein 
kann,  ans  Varianten  zu  bereits  bekannten  Sagen.  Dafs  der 
Trieb  der  Sagenbildung  muh  immer  im  Volke  lebendig  ist, 
bezeugt   Nr.   58:   „Teufel   bellen   am    Bau  der  Eisenbahn." 

98)  J.  Frischhn's  llohenzollerische  Hochzeit.  1598. 
Beitrag  zur  schwabischen  Sittenkunde.  Von  Dr.  An- 
ton Birlinger.  Freiburg  i.  Br.,  Herder.  1860.  8. 
155  Sin. 

Nach  einem  allen  Druck  auf  der  Universitätsbibliothek 
Tubingen,  der  in  den  „Anmerkungen-'  beschrieben  ist.  Diese 
sind  im  Uebrigen  meist  sprachlichen  Inhalts,  geben  jedoch 
auch  andere  Erläuterungen,  z.  B.  über  vorkommende  Perso- 
nen der  Sage.  Angehängt  isl  ein  Wortverzeichnis.  Auf  die 
kulturgeschichtliche  Bedeutung  des  Gedichtes,  einer  ausfuhr" 
liehen,  sehr  ins  Einzelne  gehenden  Beschreibung  der  zu  Eh- 
ren der  genannten  Hochzeit  stattgefundenen  Feierlichkeiten, 
braucht  nicht  aufmerksam  gemacht  zu  werden;  auch  für  die 
Adelsgeschichte  des   16.  Jhdts.  isl  es  von  Interesse. 


Aufsätze  in  Zeitschriften 

Archiv  für  preuls.  Strafrecht  ;  IX,  4.  Zur  Geschichte 
des  altern  deutschen  Strafrechts.     (Daniels.) 

Archivio  storico:  5.  Di  aleune  relazioni  dei  Fiorentini 
colla  citta   di  Danzica.     (Reuiuonl.) 

Ausland:    Hr.  21.    Die  Njal-Saga. 

Beitrage  zur  vergleichenden  Sprachforschung 
III,  I.  Die  genusbezeichnnng  im  indogermsaisohei 
(Schleicher.) 

Bulletin  de  la  sociale"  de  l'histoire  du  Pro  lest  an- 
1 1  -  m  e  IrancRis:  9.  10.  I.c  celehrf  Irnile  ,.De  jure 
magistrntuuin"   est-il    d'origint    lllemanda    OU    Iran. 

(Polens.)—   11.  Chanson  compoaee  contra  les  Lulhirieni 

de  Strasbourg   pnr   uu    eleie   du    peys  charlrain.   (Schmidt.) 
Illustr.    K  um  i  I  i  enhuch  :    I.   B,    S.   261  ff      IVher   das   Aller 

des    Menschengeschlechtes   und    die    Kulturaustaaaa    dei 
frühesten  Bewohner  von  Mitteleuropa.     (Noggerath.) 
Hausblltter:   13,  S    63b*,     Aberglauben,  Härchen  und   Si 

gen    in   den    russischen    l>>isccproviiizcn.      (C    Riil-wuiin  ) 

Jahrbocher   für    Turnkunal      Ml.   j.    Bai  traf«  im  Ge 

icbichte  des   rurnens.     (Schupp  i 
Magazin  f.  d.  Literatur  desAusl. :  Nr   21      96.  Die  N« 

tionalltiten  ia  Belgien,    I    Bprechveraoniedeeheit     II  Zur 

Geschichte  der  Sprachenabgrlnsong  In  dea  Niederlanden 

III.  Germanen  und  Bomsnac 
W  i  itermana's  lilastr.  den  tat  ha  Monatihi  rta     Ifi 

Dabei  dla  Kultui  dei  idealen  Bewohnet  In  Mitteleuropa, 


269 


Anzeiger  für  kuiulc  der  (leuisi-hcn  Vorzeit. 


•2fi0 


(Noggeratb.)  Stralse  und  Siralsenleben  im  Mittelalter, 
(Jac.  Kalke.) 

Monatschrift  für  Geschichte  des  Judenthums:  Juni- 
heft. Abgaben,  welche  die  Juden  in  Burgau  zu  bezah- 
len  hallen.   -     Der  reiche   Michael   im   IG.  Jahrhundert. 

Deutsches  Museum:  Ar.  26.  Allnordische  und  altdeutsche 
Mythologie.  (Silbcrschlag.)  —  Nr.  27.  Das  Kitterwesen 
im  Mittelalter.     (F.  Loher.) 

Neue»  Frankfurter  Museum:  45.  Scherz  und  Spott  in 
den  mittelalterlichen  Frankfurter  l'ersonennamen. 

Noris-Blüthen  :    Nr.  25.  26.     Vom  „alten  Nürnberg". 

Augsburger  Pos tzeitung:  Nr.  63.  GG.  67.  lieber  Ilolz- 
architeclur,  die  llolzcapellen  in  Kohrmoos,  auf  dem  Trons- 
bcrg   zu   (ieralsried   und  deren   Einrichtung. 

Theologische  Q  u  a  rta  Isc  h  r  i  fl :  Juli.  2.  Das  Concordal 
von  Sutri  und  sein  Bruch  durch  Kaiser  Heinrich  V.  im 
J.   IUI. 

Bre  me  r  Sonntagsblatt :  Nr.  21.  Die  Nationalökonomie  in 
Deutschland  wahrend  der  Heformationszcil.  (\V.  Kiesel- 
bach.) 

Münchener  Sonntagsblatt:  Nr.  25.  Das  Biltrich-Frauen- 
klosler  in  München.     Schluls  von  Nr.  11. 

Würzburger  S  on  nt  agsbl  a  1 1  :  Nr.  27.  Johannes  Trithe- 
mius  der  34.  Abt  zu  St.  Jacob  in  Wirzburg.  —  I.  Das 
Schotlenkloster  zu  St.  Jacob. 

Stimmen  der  Zeit:  Nr.  25.  Altes  und  Neues  aus  Schles- 
wig-IL  Istein  I. 

Theologische  Studien:  3.  Ein  geisll.  Lied  Friedrichs  III., 
hurlürsten   von   dtr   Pfalz. 

Ueber  Land  und  Meer:  ,Nr.  39.  Da«  Johannisfest  in  Val- 
reas. 

Die  Zeit:  .Nr.  66.  Die  Bedeutung  der  vlamischen  Bewegung. 
(üetker.) 

Zeitschrift  für  allgcm.  Erdkunde:  X,  4.  Die  Pfahl- 
bauten in  den  Schweizer- Seen. 

Dorparter  Zeitschrift  für  Theologie:  II,  2.  Paulus 
Speralus  zu  Wien  und  Iglau.  Ein  Bild  aus  der  Öster- 
reichischen  Kefornialionsgeschichte.     (Sillem.) 

Theologische  Zeitschrift  von  Dicekhnff:  2.  Die  Grün- 
dung  der  deutschen  Kirche   durch  Bonifacius.    (Dieckhnfl.) 

Allgrni.  Zeitung:  Beil.  zu  Nr.  175.  Eine  deutsche  Ueber- 
sctzung  des   Boccaccio  aus  dem    15    Jahrb. 

Illustr.  Zeitung:  Nr  936  Zwei  deutsche  Wörterbücher. 
t  ltodilioi/.|  —  Pfingstgebraoche  im  ElsaTa.  —  Nr.  938 
Die  Ausstellung  der  historischen  und  Kiinsiilrukmaler  in 
Bn  nun. 

Neue  M henei  /,>  itung:  Abendblatt  .Nr.  166  Zur  Re- 
stauration I  L.  Frauenkirche  in  HOnchen,  .Nr.  168. 
Die  II  testen  rVittelsbachisch-Bayerischen  Orden.  (Häukle.) 

Soddent  i  bi  /•  1 1 1,  n  _•  \i.  29  81  38,  Die  Renovierung 
der  Frauenkirche  in  Mflnohea   und  die  moderne  Kirchen- 

SUMtlOD. 

rTienei  Zeltung  Nr  188.  Der  wüsche  Mol  irr  Battenberg. 
(Mlkowei   |  Die   literirl  chen    Bntdeckuagen    in    der 

Präger  Universitätsbibliothek.         Ni     146.  Dal  photogrs 


phische  Album    der  Ausstellung    des  Wiener    Alterthums- 
vereins. 


\  <  iiii  I  Hrlil  <•    \neli  rieht  eis. 

71)  Wilhelm  Wackernagel  wird  den  Slolf  seiner 
Schrift  über  „das  deutsche  hircbenlied  von  Luther  bis  Ileer- 
inann  und  lilaurer"  aiisfulirlicher  und  erweitert  in  einem  vier- 
handigen  Werk  ..das  deutsche  Kirchenlied  von  den  äl- 
testen Zeiten  bis  zum  Ende  des  17.  Jhdts."  behandeln.  Er 
hat  darauf  jahrelange,  eifrige,  mit  ungewöhnlichen  Opfern  und 
Anstrengungen  verbundene  Studien  verwendet  und  manche 
bisher   unbekannt  gebliebene   Ouellen   aufgedeckt. 

72)  "er  Lehrer  K.  F.  W.  Wand  er  in  llennsdorf  (Schlesien) 
beabsichtigt  ein  „vollständiges  deutsches  S  p  r  i  chw"ö  rt  er  le- 
x  i  k  o  n  ",  die  Frucht  dreilsigjahrigens  Sammeins,  herauszugeben. 
Dasselbe  wird  gegen  80,000  deutsche  Sprichwörter  und  sprich- 
wörtliche Redensarten  enthalten.  Der  Umfang  des  Werks  wird 
auf  140-150  Druckbogen  im  Format  des  deutsehen  Wörter- 
buchs der  Brüder  Grimm  berechnet,  und  das  Ganze  auf  etwa 
12  I  Mi.  zu  stehen  kommen.  Das  Manuscript  liegt  in  der 
Hauptsache  vollendet  vor;  doch  hat  der  Herausgeber  sich  die 
Möglichkeit  zu  Nachtragen  und  Ergänzungen  offen  gehallen 
und  ladet  die  Freunde  des  Unternehmens  ein,  die  in  ihrer 
Heimalh  umlaufenden,  noch  ungcdriickten  Sprichwörter  und 
sprichwörtlichen  Redensarten  zu  sammeln  und  ihm  durch  Ver- 
millelung  der  Rosenlhal'schen  Buchhandlung  in  Hirschberg 
(Schlesien)  einzusenden,  auf  welchem  Wege  auch  die  Bestel- 
lungen  auf  das   Werk   erbeten   werden. 

73)  Die  oberschlesiscbe  Gesellschaft  der  Wissenschallen 
in  Görlitz  hat  das  „Sagenbuch  der  Lausitz"  von  Karl 
Haupt  in  Altenburg  mit  dem  doppelten  Preise  von  100  Thlr. 
gekrönt  und  als  neue  P  r  e  i  sau  fga  b  e  ..eine  Lebensbe- 
schreibung des  Ehrenfried  Wallher  von  Tschirnhaus  auf  h'icfs- 
lingswalde,  nebst  der  Würdigung  seiner  Verdienste"  ausge- 
schrieben. Her  Preis  besteht  in  50  Thlr.  und  die  Bcwerhungs- 
SChriften  sind  der  Gesellschaft  bis  Ende  Januar  1868  i"  übli- 
cher Form  einzureichen. 

74)  Die  Koniginhofer  Handschrift  ist  im  Prager 
Museum  in  drei  Sitzungen  ph  o  t  o  g  r  a  p  h  ie  rl  worden.  Das 
böhmische  Museum  kann  nun  mittels  der  negativen  Bilder  Ver- 
\ic llalligungen   der  berühmten    Handschrift   veranstalten. 

75)  Bisher  wurde  angenommen,  der  Maler  Hans  Rolhein 
sei  erst  1663,  oder  nach  Anderen  1554  in  England  gestorben. 
Ein  M.  II.  Black  hat  nun  das  Testament  Holbeins  ge- 
funden, nebst  dessen  Bestätigung  von  Seiten  des  erzbischof- 
lichen  Hofes,  welches  den  sichern  Beweis  liefert,  dafi  Hol- 
bein schon  1643   gestorben    ist.     Nach   diesei   Entdeckung  ist 

,  ,,|, ■     lirilii      in    Im  i      ihm    /hl'     '  In  i'  I"  im  i     Gi  inalde     .■■>■!■- r  n     Mi  l 

stern  euzuweisen,  / 

76 )  Jungst  wurde  in  Nürnberg   Bin  mit  dem  Monogramm 

des   Holzschneider!    Erhard    Schon,    von    dem    man   bisher 
mihi  sicher  wufsle,  ob  er  such  malte,  nnd  mil  der  Jahrestahl 

l.'i.'iS   versehenes    Gemälde:    ('nniui    iiimI    Peru  im    Geftngnifs, 
entdeckt.      Es   i>  t   nufllolz  in  Ocl  gemall,  ohne  Rahmen,  31*/i" 


■jt;i 


Anzeiger  für  Kunde  de»  deutschen  Vorzeit 


262 


hoch    und  23'/2"  breit   und    befindet    sich    im   Besitze    des  G. 
Rtlll   in   Wöhrd   bei   Nürnberg. 

77)  Zwei  von  den  zwölf  Tafeln  des  van  Eyck'schen 
Bildes  „Anbetung  des  Lammes"  standen  bisher,  für  Nie- 
mand sichtbar,  in  der  Sacristei  der  Domkirche  von  Gent. 
Mit  groTsen  Kosten  und  grosserer  Muhe  ist  es  der  belgischen 
Regierung  gelungen,  sie  für  den  Staat  zu  erwerben.  Die  bei- 
den Tafeln,  jetzt  im  Brüsseler  Museum  dem  Publikum  zugan- 
gig, stellen  Adam  und  Eva  dar  und  gehören  zu  derselben 
Bilderreihe,  von  welcher  das  Berliner  Museuni  sechs  Tafeln 
besitzt. 

78)  An  dem  Obe  rp  osla  mtsge  bü  ude,  dem  ehemali- 
gen Landschaftshause  der  Stünde  von  Niederhayern,  in  Lands - 
hut  werden  soeben  die  interessanten  alten  Fresken  restau- 
riert, welche  die  Bildnisse  der  bayerischen  Fürsten  von  Otto  I. 
bis  Maximilian  I.  enthalten.  Das  letzte  Mal  wurden  sie  vor 
dem  Jahre   1785  durch  den  Landshuler  Maler  Grftz  erneuert. 

79)  Die  1580  erbaute  Kapelle  am  Liniport  im  Kanton 
Schwyz  ist  mit  F'reskobildern,  welche  ihre  Entstehung  be- 
treffen, geschmückt  worden.  Dortige  Blatter  sprechen  dabei 
den  Wunsch  aus,  dal's  auch  anderwärts  in  Kirchen  und  Kapellen 
die  Geschichte  ihres  Ursprungs  im  Gedachtnifs  des  Volkes 
aufgefrischt  werde. 

80)  In  der  Sacristei  des  Frankfurter  Domes,  gerade 
über  der  Eingangslhüre,  ist  neuerdings  bei  Abnahme  des  al- 
ten Verputzes  ein  werthvolles  Wandgemälde  entdeckt 
worden,  eine  Kreuzigung  Christi,  nebst  den  F'iguren  des  Jo- 
hannes und  der  Maria  (letztere  besonders  schon  gemalt).  Das 
iiild  gebort  allem  Anschein  nach  dem  1"'.  Jahrb.  und  der  Köl- 
nischen Schule  an. 

81)  An  den  inneren  Wölbungen  des  Stephansdomcs 
in  Wien  findet  man  bei  den  gegenwärtigen  Wiederherstel- 
lungsarbeilen häufig  Spuren  von  alten  Fresken  und  Vergoldun- 
gen mit  denen  früher  last  der  ganze  Dom  innen  verziert  war, 
und  die  in  spaterer  Zeit  grau  überpinselt  wurden.  Die  drei 
grolsen  F'enstcr,  welche  die  Stadigemeinde  Wien  für  den  Sie 
phansdom  anfertigen  lalsl,  werden  im  Laufe  des  Sommers 
fertig;  sie  bestehen  Iheils  aus  Glasmalereien,  theils  aus  Glas- 
mosaik. 

82)  Am  9.  Juni  wurde  im  Dom  zu  Köln  ein  aus  dem 
ehemaligen  Klara-Kloster  stammender  golhischer  Altar, 
dessen  Wiederherstellung  mehr  als  4000  Thaler  gekostet,  zum 
ersten  Male  wieder  für  den  Gottesdienst  benutzt.  Er  ist  eines 
der  herrlichsten  Kunatwerkc  des  Mittelalters,  tragt  dir  Stund 
bilder  der  12  Apostel  und  eine  Darstellung  des  Lebens  der 
Huttergottei  in  Bolz  geschnitzt;  anl  den  Flügeln  Isl  die  Ge 
schichte  des  Lebens  Jesu  in  einer  Reihe  von  Gemälden  dar- 
gestellt, welche  dein  berühmten  Dombilde  an  hunstwirth  lost 
gleichkommen.  Trotz  der  Flügel  hat  der  Altar  am  Ii  l  in 
Tabernakel.  Gleichseitig  wird  von  dort  berichtet,  daf«  Frau 
de  Noel  /um  Dombau    1000 Thlr.  vermacht! 

.i  Nai  ii  dem  Rechenschaftsbericht  des  \>  ormsei  Dom- 
banvereini  lind  bereits  folgende  arbeiten,  wofür  12,964  B, 
verausgabt  wurden,  ausgeführt:  die  vollständige  Herstellung 
der  Ostkuppel,  dir  nrur  Verankerung   Im  Innern   des  Kittel 


schiffes     und    die     Vorarbeiten    zur    Vollendung     sammtlicher 
Dacher. 

84)  Das  ehemals  I' r  e  y  s  i  n  g  sehe  Sihliiis  Wilden- 
fr  Oft  zwischen  Prion  und  llohenaschau  (Oberba\crn)  soll 
vom  Staate  angekauft  und  in  eine  Strafanalall  umgewandelt 
werden  ;  gleiche  Veränderung  soll  dem  ehemalig  fürslbischof- 
lichen   Schlosse  in  Laufen  bevorstehen. 

85)  Der  König  von  Hannover  erweitert  das  Familien- 
museum in  Schlofs  Herrenhausen  zu  einem  ,,  WClfen- 
museum."  Sowol  alle  Andenken  an  die  Mitglieder  des  re- 
gierenden Hauses,  die  sich  in  Familienbesitz  befinden,  als  alle 
Denkmäler  und  Alterthümer,  welche  mit  den  Vorfahren  des 
Weifenhauses  in  geschichtlichem  Zusammenhange  stehen  und 
zur  Erläuterung  seiner  Geschichte  dienen  können,  sollen  im 
Original  oder  in  Nachildungen  ihren  l'latz  im  Museum  erhal- 
ten. Der  Palast,  der  diese  Denkwürdigkeiten  verwahrt,  er- 
halt den  Manien  Welfenschlols. 

86)  Inhöln  ist  am  1.  Juli  das  Museum  Wallraf-Hi- 
chartz  eröffnet  worden,  d.  i.  der  von  dem  kölnischen  Bür- 
ger Johann  Heinrich  Richartz  errichtete  grolsartige  Bau.  in 
welchem  die  Wallrafsche  Kunst-  und  Alterthuinssamiiiliing 
nebst  verschiedenen  anderen,  spater  hinzugekommenen  Schen- 
kungen jetzt  aufbewahrt  wird.  Richartz  hat  auf  dieses  Mu- 
seum bei  seinen  Lebzeiten  195,000  Thlr.  und  testamenta- 
risch 50,000  Thlr.  gewendet.  Nimmt  man  hinzu,  dals  er  für 
die  Herstellung  der  Minoritenkirche,  die  durch  einen  herrli- 
chen Kreuzgang  mit  dem  Museum  verbunden  ist,  33,000  Thlr. 
bei  seinem  Leben  und  9000  Thlr.  durch  sein  Testament  ge- 
geben  hat,  so   steigt  die   Summe  auf  287,000  Thlr. 

87)  Der  Alterthumsverein  Arkadia  in  Prag  veranstaltete 
eine  Ausstellung  der  schönsten  A  1 1  e  rt  h  ti  nie  r  Roh  in  ena 
von  den  ältesten  Zeilen  bis  zum  Cinquecento, 

88)  Die  von  dem  verstorbenen  Hagistralsrathe  II.  Raap 
in  Wurzburg  [unterlassene  werthvolle  Kunst-  und  Anti- 
quita  tensa  m  m  I  u  n  g,  auf  l.">,000fl.  laxirrt,  wurde  mit  Zu- 
stimmung der  Erben  an  die  Antiquare  Goldschmill  von  Frank- 
furt und  Drey  von  Manchen  um  die  Summe  von  9000  fl.  ver 
kauft. 

89)  Die  berühmte  Ritter  von  Mayei  iche  \lter- 
1  h  ii  m  s  s  a  m  in  I  ii  n  g  wird  in  diesem  Monat  (Juli)  von  dir 
MnntmiM  iIIiuim  lim  Kunsthandlung  in  München  versteigert.  Der 
Katalog  zahlt  über  3000  Nummern,  worunter  sich  seht  seltene 
Rüstungen  und  schone  Waffen  befinden. 

90)  In  dem  Antiquitätenladen  der  Gebr.  Löwenslein  in 
Frankfurt  a.  M.  befindet  sirh  gegenwärtig  dai  Riebt- 
schwill.    x% .im i t   nach  dir  Schlacht   ;ini    weifsen  Berge    bei 

Prag  1621    die    gefangenei I    zum  Tode    vorurtheilli 

Protestanti  n  hinger  ii  t  ■  i  •  i  wurden.    Der  mit  Leder  Über- 
zogene Grill    isl    mit   einet    böhmischen  Inschrift   in 
Buchataben  und  der  Jahressabi   1691   versehen.    Aul  dei  dun 
neu    und  ichwinken,   Indel     gul    erhaltenen    Klingt    lind  die 
Namen  der  21  Opfer,  worunter  Gral  Schlich  und  Baron  Bt 

den   Reigen  anfahren,   eingegraben.     Nach  Peschec«  brauchte 
übrigem  dei  Scharfrlchtet   bei  dieser  Gelegenheil   ISchwertet 


2  63 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeil 


264 


91)  Der  Konig  von  Dänemark  ist  naoh  I  n  i  1  .■  ■>  d  gereist, 
um  dort  den  Grab bO gel  des  Kein  ig-;  Gönn  des  Allen, 
Sohns  Hardeknuts,  Oberknnigs  von  Lelhra,  der  866  Ins  939 
regierte,  olTnen  zu  lassen,  in  der  Hoffnung,  darin  Gegenstände 
tur  Aufklarung   der  allen   Gesrhiehie    Dänemarks   zu   linden. 

92)  Beim  Aufräumen  des  sogen.  Ileilbrunnens  im 
Brohlthale  sind  in  einer  Felsspalte  an  100  römische 
Münzen,  meist  von  Kupfer,  gefunden  worden,  wovon  die 
ältesten  um  h  .ms  der  Zeil  der  Republik  stammen  und  bis  zur 
Periode  Konstantins  des  Grolst-n  reiehen.  Hm  ball  sie  für 
Opfersteuern  au  die  Nymphe  des  Gesundbrunnens,  den  die 
Römer  schon   kannten   und   gebrauchten. 

93)  In  Gera  wurde  am  13.  Juni  der  Slellmachermeisler 
Cbriatiao  Adolph  Freiherr  v.  Triller,  der  letzte  männliche 
Nachkomme   in   direkter  Abstammung    von  jenem    Kohlenbren- 


ner Schmidt,  welcher  sieb  durch  die  Gefangennahme  de« 
hunz  v.  Häufungen  beim  sächsischen  Prinzenraub  einen  Ka- 
men in  der  Geschichte  erworben  und  den  Beinamen  Triller 
erhielt,  zu  Grabe  getragen. 

94)  Am  25.  Juni  wurde  das  neue  Luth erdenk  mal  in 
dem  kleinen  thüringischen  Orte  Mohra  bei  Eisenach,  dem 
ersten  Wohnsitze  der  Eltern  des  Ueformators,  eingeweiht.  Es 
stellt  Luther  dar,  wie  er  das  berühmte  Wort  auf  dem  Worm- 
ser  Reichstage  spricht,  und  ist  sehr  gelungen  in  Erz  ausge- 
führt. Das  Denkmal  steht  auf  einem  freien  Platze  vor  dem 
Lutherseben  Stammhause. 

95)  In  Prag  beschäftigen  sich  junge  Geschichtsfreunde 
mit  der  Gründung  eines  Vereins  zur  Erforschung  der 
Geschichte   I)  e  u  t  s  c  h  b  o  h  m  e  n  s. 


Inserate  und  ..rkniimmarlimmm 


13)  Photograph  Krnger  zu  Stralsund,  aulser  durch 
seine  trefflichen  Arbeiten  auch  durch  einige  Schriften  über 
Photographie  bekannt,  bat  den  Anfang  gemacht,  die  in  Vor- 
pommern zerstreuten  K  u  nstd  e  n  k  ma  I  er  durch  Vervielfäl- 
tigung weiteren  Kreisen  zugänglich  zu  machen.  Kr  hat  zu 
dem  Zwecke  mit  dem  Altarwerke  zu  Tribsees  begonnen, 
deaaen  hoher  Werth,  zuerst  von  hugler  in  seiner  Pommer'- 
•rhen  Kunstgeschichte  nachgewiesen  ,  spater  mehrfach  Be- 
spreihuii^  gefunden  hat.  Die  Photographie  nach  diesem  Al- 
lare liegt  uns  vor,  und  unter  Berücksichtigung  der  schwieri- 
gen   Umstände,    unter    welchen    sie    aufzunehmen    war    —    da 


die  Oertlirhkeit  eine  angemessene  Aufstellung  des  Apparates 
nicht  zuliels,  und  der  spiegelnde  Goldgrund  des  Werkes  selbst 
nicht  geringere  Hindernisse  in  den  Weg  legte  —  mufs  man 
wohl  gestehen,  daTs  hier  Außerordentliches  geleistet  ist.  Das 
Bild  mifsl  5"  in  der  Hohe  und  9"  in  der  Breite;  es  kommen 
nicht  weniger  als  Sf>  Figuren  und  zahlreiche  Spruchbander 
mit  Inschrillen  darauf  vor,  welche  sSmmtlich,  letztere  freilich 
nur  unter  dem  VergrOlserungsglase ,  wohl  zu  erkennen  und 
bis  in  die  kleinsten  Einzelheilen  zu  entziffern  sind.  Die  Pho- 
tographie hat  einen  angenehmen  schwärzlichen  Ton  und  ist 
ersichtlich   vollkommen   gesund   und   haltbar. 


.lahresconferenz  des  germanischen  Museums. 

Im.'    'in'sjiihriir,'    (im  l'erenz    der    Ausschüsse    und    P  f  I  e  <r  «*  r    dos    germanischen   .Musculus 
wird  dahier 

vom  11.  bis  14.  September  d.  J. 

abgehalten    werden.     An   den  Hauptsitzungen    können   auch   alle   mit  Ehrenkarten   versehenen    Freunde 
dei    Vnstall  theilnehmen ,  sowie  dieselben  zu  den  {reuieiusanifn  laoliehcn  Abendunterlialtungen ,  die  schon 

am   10    September,  Abends  7  l  hr,  in  der  Karthause  begin freundlichsl  eingeladen  sind     Auch  Fremde, 

die  sich  unserer  Nationalsache  anschliefsen  wollen,  sind  willkommen 
N  n  rn  berg  .   ;un   "24     Juni    I  Mi  I . 

Uio  \orsi,nnle  «Ys  gemo.  Museums. 

Verantwortliche    Kednelion  : 

Dr    Kr  ein.  •>■  n.  /.   lufaefs.     Dr.   \.  r.  Eye.     Dr.  G.  K.  Fromraanai.     Dr    Preis.  Botb  r.  Sobreckenstein. 

Verlag  der  literarisch  -  artistischen  Anstalt  des  germanischen  Haseumsain  Nürnberg 


I        h       --  r  I,  ,,  |  H'srl.r    Um  Im|,ii.  lr,r, 


NÜRNBERG.  Das  Abonnement  des 
Blatte*,  welches  alle  Monate  erscheint, 
wird  punzjalin^'  angenommen  und  betragt 
naubdi:r  neuesten  Poütcon\  ention  bei  allen 
Postämtern  und  Buchhandlungen  Deutach- 
tan  äs  InoL  Oestreichs  sfl.  36  kr.  Im  84  fl.- 
WntB  oder  2Thlr.  pi 

Kür   Frankreich  abonniert  man    In 
Stral'sburg   bei  C    )     3i  b  a  dl .  in   Paris 
bei  der  deutschen   Buchhandlung  ?on   i 
EUincJuieck,  Nr.   11.  nie   >!<•   Mue,   oder 


\WMM 


Fl  II  Kl  M1E  Hill 


Neue  Folge. 


in  Postami  in  Karlsruhe;  Air  Hm§, 
tand  bei  William-  St  Mo-rgate,  u  Hen- 
rletta  I  t-Gari  London;  für 

v      imerika  bei  den  Postämtern  Bremen 
und  Hamburg.  — 

Inai  rate  welch«  nül  den  /■ 
des  Aii/r.  .-•  -i  -   and   •  '.<  wen    n 
Üchem   Bebtet*    In    Verbindung    Bteruna, 
werden  atU&enommen  und  der  Kann 
ii>  r  Columnenxeile   mit  7  kr.  oder 
berechnet 


\ 


Achter  Jahrgang-. 


iSbi. 


•MAI  DES  PERIAUflSCHES  MUSEUMS. 

JW8. 


August. 


Wissenschaft liclie  HittheUonsen. 


schichte.    Eine    l.n  ii«I<>Iici  l<l  j  -  ■■  ■■-     jm    15.   Jniirli.     ). 

indere  Bc- 

lenheiten.  Von  I'rof.  Dr.  Franz  I.öher  in  München. 


ts-  und  Hol - 
leben. 


Jakohaa  von  Bayern,  so  berühmt  durch  ihre  Schön- 
heit, wie  durch  ihre  Schicksale,  war  die  einzige  l'ib- 
tochter  der  Witteisbacher  in  den  Niederlanden,  welche  dort 
den  Hennegan,  ein  rechtes  Rilterland.  und  Holland,  See- 
land und  Frieslaod  beaafsen,  «eiche  im  Gegenaati  zum 
Heimegau  ein  rechtes  Handels-,  Schiller-  und  Ikiuernland 
f.11  nennen.  Jakohaa  verlor  im  Jahre  MIT  plötzlich  und 
rasch  nach  einander  ihren  Gemahl,  den  Dauphin  von  Frank- 
reich, und  ihren  Vater,  den  ritterlich  weitberühmten  ller- 
SOg  Wilhelm.  Sie  mühte  jetzt  sofort  die  Erbschaft  der 
Lande  antreten,  und  auf  die  sechzehnjährige  Fürstin  Bei 
eine  Last,  welche  den  stärksten  Mann  «und  gedruckt  bitte 

Wenige  Tage  nach  des  Vaters  Leicbenbegfingnifs  trat 
Jakobäa  ihre  Hnldignngareise  im  Hennegan  an  Bekannt- 
lieb war  es  eine  Rechtsansicht,  die  noch  ans  den  germa- 
nischen  Zeiten  herrührte,  dals  Öffentlich  Besitz  ergrei- 
fen mufste,  wer  ein  groTses  Recht  erlangte,  Vor  Aller 
Augen  unwidersprochen,  deshalb  fortan  unantastbar  tollte 


*)  Aus  einem  demnächst  erscheinenden  Werke,  welches 
in  der  Beschichte  der  lakobla  von  Bayern  und  ihrer 
Zeit  sich  die  Darstellung  der  polltl  1  ii  socialen  Grop 
pen  im  spateren  Mittelalter  und   ihrer  Kampfe   mit   ein 

ander  zur  Aufgabe  stellt. 


sein  Besitz  dastehen.  Auch  war  der  Ursprung  der  deut- 
schen PO.retenwO.rde,  die  freie  Volkswahl,  nicht  ganz  ver- 
gessen ;  jeder  neue  Fürst  hatte  deshalb  seinem  V  ulke  den 
Treueid  zu  schwören,  von  seinem  Volke  den  Treueid  zu 
empfangen.  Verstärkt  wurde  diese  .Mite,  als  die  Dieusl- 
und  Lehensmanuen  hinzutraten,  deren  persönliche  Vor« 
bindung  mit  dein  Herrn  bei  jedem  Thronwechsel  zu  er- 
neuern war.  So  Stand  die  Huldigung  in  der  Volksan- 
schaumig  fest  als  der  iiothwendige  Anfang  jeder  llegie- 
gierung.  Vor  der  Huldigung  hatte  der  Fürst  eist  ein 
Anrecht  auf  Untcrthniieiitrcue  und  LandeseinkOnfte,  — 
nach  der  Huldigung  war  er  im  rechtlichen  Besitz  der- 
selben. 

Kein  hurst  war  daher  seinet  I  nterthanen  gani  sicher, 
ehe   er  von    ihnen    die  Huldigung  empfangen,     Wie  mau 

im   Streite    um    ein    Landgut    sich    den    Yculheil    des    ersten 

Besitzes  ablief,  so  eilten,  wo  Gefahr  im  Verenge,  der 
FOrsl  und  seine  Anhänger,  sieb  durch  die  wechselseitigen 
Treueide,  «nun  <t ;■  ~  Wesen  der  Huldigung  bestand,  zu 
verpflichten  Die  Landschaften,  die  Städte  und  Kloster, 
die  Herren   und  Genossenschaften   sammelten    von  Altera 

her   einen  Schall   >wi  Pergt inten,    win   Privilegien  und 

Freiheiten,  \"n  Dienst-,  Lehens-  und  Gerichtsbriefen,  In 
welchen  sorgfältig  geschrieben  »tand,  was  sie  w.r  dem 
gemeinen  Landreobte  aosieiobnete  In  vielen  Orten  und 
Gegenden  wai  auch  dies  allgemeine  Landesherkommen 
als  en,e  gute  Gewohnheit  aufgeschrieben  und   mit  den  b« 


267 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


268 


sonderen  Privilegien  vereinigt  Ehe  mim  min  dem  Für- 
sten huldigte,  »ii ii i - 1 *  er  sich  dazu  verstehen,  <1  e n  Inhalt 
der  Pergamente  förmlich  zu  bestätigen.  Öfter  auch  zu  ver- 
mehren. In  den  Niederlanden  hiefs  man  das  von  jedem 
neuen  Fürsten  wieder  verbriefte  Hecht  das  Huldigungs- 
recht, oder  da  man  hier  statt  Huldigung  sagte  ,, fröhliche 
Auffahrt'  des  Fürsten,  so  nannte  mau  auch  das  Hecht 
selbst   ..die   fröhliche   Auffuhrt''   (joyense   entree). 

Mit  grofsem  Ernste  hielt  mau  hier  darauf,  dafs  an  den 
Feierlichkeiten  der  Huldigung*)  nichts  fehle  Gemesse- 
nen Schritts  hielt  Jakobaa  ihren  Umzug  durch  den  Heune- 
gau.  In  jeder  grofseren  Stadt,  oder  an  allen  Malstatleu, 
wo  sich  das  Volk  zum  öffentlichen  Gericht  versammelte, 
gieng  die  Huldigung  vor  sich.  Was  einer  nur  aufbrin- 
gen konnte  au  Pomp  und  Pracht,  au  geschmückten  Leu- 
ten und  Pferden,  das  wurde  da  vor  Augen  gestellt.  Kam 
der  fürstliche  Zug  vor  eine  Stadt,  so  kam  zuerst  der 
Kastellan  mit  seinen  Kriegsleuten  von  der  Burg,  ihrer 
neuen  Herrin  zu  dienen.  Vor  der  Stadt  hielten  alle  still, 
bis  die  Geistlichkeit  mit  ihren  Kreuzen,  die  Stadlbehor- 
den  mit  den  vornehmsten  Burgern,  die  Zünfte  mit  ihren 
Bannern  aus  dem  Thore  wallten,  die  Fürstin  ehrerbietig 
zu  begrufsen.  War  sie  schon  Abends  \orher  in  die  Stadt 
gekommen,  so  musste  sie  andern  Morgens  wieder  aus 
demselben  Thore  gehen  und  draufsen  hallen.  Im  wogcu- 
deu  Geleite,  unter  Glockenschall  und  Jubel^eschrei  des 
Volkes  ritt  sie  nun  in  die  Stadt  Die  Strassen  waren 
mit  Blumen  bestreut,  die  Hauser  mit  Teppichen  und  grü- 
nem Laub  geschmückt,  hier  und  dort  wollene  Tücher 
wie  ein  Zeltdach  über  den  Weg  gezogen.  In  den  Fen- 
stern lagen  die  schonen  Frauen  und  hielten  Blumeuketten 
in  Händen,  die  über  die  Strasse  von  einem  Hause  /.um 
Indern  giengen.  Jungfrauen  kamen  und  liieugen  Blumen- 
kränze in  den  Arm  der  Fürstin  .Neben  ihr  aber  giengen 
Unglückliche,  die  lauge  diese  Stunde  ersehnt  hatten.  Es 
waren  Verbannte,  welche  eilig  das  Kofs  oder  die  Kleider 
der  Fürstin  anfafsten,  wenn  sie  ihre  Feinde  erblickten: 
jetzt  endlich  zogen  sie  wieder  in  die  Vaterstadt,  im  Schutze 
der  innen  Herrin ,  welche  sie  mit  ihren  Richtern  versöh- 
nen sollte  Nicht  selten  aber  verbaten  Meli  die  Stfldte 
solche  Gflste  auf  das  Bntschiedensle 

80    gieng    der    Zug    langsam     vorwärts,    bis    er    in    die 

Haoptktrcbe  trat,  wo  Jakobaa  betete  und  dir  Reliquien 
der  Heiligen   kahle     Stehend  vor  dem  Hochaltare  leistete 


*)    Uebcr   die    lliildi|>iin'_'sbraurhi'    Dyntcr   CbrOD.    duc.    Bra- 

hani.   in    der  Collect,   dei  chron.    belgiqnei  III.  340 
841     i-  I    8  i9     860.   168      159.     Particolaritea  de  lac- 
quellne,  26      36.    Urknnden  bei  Vinchanl  V,   181   und 

ilerli  1  iioit-ri.  160    11... 


sie  den  Eid,  dufs  sie  alle  Bechte  und  gute  Gewohnheiten 
des  Landes  heilig  halten,  dafs  sie  allen  Kirchen  und 
Schutzlosen  Schirm  gewahren,  dafs  sie  überhaupt  das 
Recht  starken  und  das  Unrecht  kranken  wolle  Solcher 
Eide  gab  es  bei  der  Huldigungsfeier  eine  ganze  Reihe. 
In  Mons  schwur  Jakobaa  erst  in  der  Kirche  auf  die  Re- 
liquien der  h  W  allrud.  als  Schutzberi  in  des  Stiftes,  dann 
schwur  sie  auf  der  Burg  den  landesherrlichen  Eid  deu 
Prälaten  und  Edclleuten,  endlich  leistete  sie  noch  einen 
Eid  der  Stadt.  Darauf  begaben  sich  alle  in  feierlicher 
Prozession  zur  Kirche  zurück,  wo  Jakobaa  die  Huldigung 
empfieng  und  die  Belehnung  auslheilte.  Noch  verschie- 
dene andere  Brauche  hatte  sie  vorzunehmen,  um  von  ih- 
ren Rechten  und  Gutem  Besitz  zu  ergreifen;  das  waren 
sowohl  Sonderguter  ihrer  Familie,  als  landesherrliche 
Rechte,  beides  lief  in  einander.  Da  wurde  sie  hier  zum 
Glockenturm  gefuhrt  und  zog  an  dem  Seile,  bis  die 
Glocke  anschlug.  Da  hatte  sie  in  einem  Kloster  oder  Stift 
mit  Hand  und  Brief  eine  Pfründe  zu  verleihen.  Da  wurde 
sie  anderswo,  was  namentlich  im  Holländischen  Brauch 
war,  in  die,  „Vierschaaren"  geleilet,  in  die  vier  Gerichts- 
banke.  Hier  hegte  sie  das  Gericht :  Parteien  und  An- 
walte traten  hervor  und  führten  einen  Recbtshaudel,  die 
Schölfen  fanden  das  Urlheil,  und  die  Fürstin  verkündete 
den  Spruch  und  gebot  dem  Frohuboten  die  Vollziehung. 
Das  war  zum  Zeichen,  dafs  von  ihr  die  Gerichtsgewalt 
der  Schöffen  ausgehe,  wie  die  ihrige  vom  Kaiser. 
(Schluls  folgt.) 


Bericht  i urn nie      ■"'      dem     Artik**!  s     ..I  «'her 
■  li-ii    4-i   hiiliK'il    i«i-u!>i-eliei-    /.illein    4'tr." 

Von   Dr.  J.   Marmor,   praktischem   Arzte,  in   Konstanz. 

In  Nr  2  des  Anzeigers  von  diesem  Jahre  hat  uns 
Herr  Oben  rutiimtimiun  Manch  in  Gaildorf  sehr  interes- 
sante Mittbeilungen  über  den  Gebrauch  arabischer  Ziffern 
im  Mittelalter  gemacht  und  solche  in  den  folgenden  Num- 
mern forlgesetzt  Auf  Sp.  47  11  111  erwähnt  er  eines 
Grabsteines  am  Dome  zu  Konstant  mit  der  Jahrzahl  1398 
in  arabischen  Ziffern,  von  welcher  er  n  1  lliini  heb  \or- 
auSSettt,    dals    sie    aus    dem    II     Jahrb     stamme        Dieser 

Grabstein  befindet  sich  in  einer  \on  einem  eisernen  Git- 
ter umgebenen  Kapelle  des  sadlioben  Tbeili  des  Kreuz- 
ganges,  nur  wenige  Schritte  westlich  vom  Eingänge  in 
die  hl   Grabeskapelle  entfernt.    Auf  einem   etwa   10 Schuh 

langen    Sarge     von     Stein     befindet     lieb     oben     das     noch 

wohl  erhaltene  Bildnifi  eines  Bischofs,  und  au  dessen 
Vorderseite  < l ■ .  1  Wappen   nebst  zwn  lesendes  Geistlichen. 

Die    Inschrift,    welche    vielfach    abgekürzt    ist.    lautet   voll- 


269 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit. 


ständig  :  Vita  ilefuncti  reverendissimi  domini  <)e  Ilewen 
Burchardi.  Anno  1  3  9.8  et  Ileinrici  1  4  62  Episcop.  Con- 
stanliens.   hie   pie   <|iiiescunt   Amen. 

Wie  uns  dieser  Inschrift  ganz  klar  hervorgeht,  dient 
die  Begrabnifsslelle  zwei  Bischöfen  aus  dem  freiherrli- 
chen  Geschlechte  der  von  Ilewen  zur  gemeinsamen  Huhe- 
statte,  und  man  darf  wohl  mit  aller  Sicherheit  annehmen, 
dafs  das  Grobmal  sammt  der  Inschrift  von  dem  zuletzt 
verstorbenen  Heinrich  von  Ilewen,  also  aus  der  zweiten 
Hälfte  des  15.  Jahrhunderts  herrührt.  Die  Art  der  Aus- 
führung stimmt  auch  mit  der  des  Grabmals  Bischofs  Bur- 
kai t  II  von  Kaudegg  vom  J.  1466  im  rechten  oder  sud- 
lichen Nehenchore  des  Münsters  uberein.  Beide  Grab- 
maler  sind  bei  Nikol.  Hug :  Abbildungen  alter  Kunst- 
werke, vornamlich  aus  den  Fachern  der  Bau-  und  Bild- 
hauerkunst im  bad.  Seekreise  (Konstanz,  1832),  Blatt 
1.  und  5,  und  bei  Bergmann,  Denkwürdigkeiten  des  Grofs- 
herzogthums  Baden   (Konstanz,  1825),   Blatt  VI  zu  linden. 


Lndaehrlften-  .Tlllt Iwi In ni£«- ■■   hiim  und  über  HIoNterneu- 
lMira.i'1-    llmiil-iliril'l  i-ii. 

Von  Joseph  Maria   Wagner  in  Wien. 
(Fortsetzung.) 

IV. 

Codex  Nr.  1219.  Gebetbuch,  lat.  und  deutsch;  130 
Pergamenlbl.  in  12.  Die  Handschrift  ist  im  16.  .lahrh. 
geschrieben,  aber  mit  hübschen  Initialen.  Miniaturen  u. 
s.  w.  im  Geschmack  des  13.  Jahrh.  verziert.  Ein  nicht 
viel  geringeres  Alter  werden  drei  Ma  rie  u  I  i  e  de  r  bean- 
spruchen dürfen,  welche  am  Schlufs  der  II-  in  unahge- 
setzten   Versen   stehen. 

1)   Bl.    123b  —  126b.      „Carme    de    laude  Marie  virgi- 
nis ;"    35  vierzeilige  Strophen   im   Stil  der  Marien- 
grüfse. 
Anfang  :      MEin   herr   meyn   gott  o  .Ihii   crist 
dey   hilff  gib   mir   zu   diser   frist 
das  ich   müg  loben   die  iuuckfraw   feyn 
Maria   dy   zart   muter   deyn 

Str.   II      0  Maria  du  leiel  var. 

du    tiirteltaub    Mi    sonne    clor. 

der    heilige    golheit    höchster    tion 

all    engell    j j i  ■  is.-en    dein    loh    so    schnii 

Str.  22.     Hoch  sihill  oben  in  dem  geatirn 
zeigt  de  iüoklich  \  ml  noch  die  dirn 
die  kaieer  Dotaoiuo  aai  li 
da    durch   kam    er   in   groß   gemach 


Str.   24.      Cristus  au|i  dir  enlsprunge  ist 
viid   iunckfrow    du   blieben  pist : 
der  crisleuheit  glucksratt. 
nye   schöner   me\d   gesehen    wardt. 

Schlufs  :      Maria    muter   reyne   maydt. 

das    loh   gesangk   sej    dir   bereydt  : 
vnd   .Ihesu   dem   znrtten    kyndeleyn   deyn 
dem   sol   lob   vnd    ere   au    ende   seyn. 
Bl.    126b        127a  füllt  ein  neunstrophiges  lat.  Gedicht: 
..Aliud  carme   de   laudib^  Marie  virginis." 

2)  Bl.  1 27  a  • — 128a:  ,. Carmen  de  gloriosa  virgine  Ma- 
ria sub  sermone  carneudum"  (also  Kirchenlied?); 
13  Strophen   zu   vier  Zeilen. 

Anfang:      GEgrüset  seistu   der  engel   frawe. 
der  sünder  trost  du  süsser  tawe  : 
gegrüsset  seistu   hymel   kunigiu 
aller  süude  eyn   helferin. 

Maria   clarer  morgenstern. 
aller  cristenheytt  eyn    lucerue  : 
Maria   clare  schone  sune 
der  engell  schar  freud   vnd  auch   wund. 

Ende:      Amen   so   wollen   mir  frolich  seyn. 
nü   versprich   vn|j   bey   dem    kindelcvu: 
das   mir   von   der   hellischen   peyn 
nach  dem   leben   mögen  sicher  seyn. 

3)  Bl.  128a  —  130a:  ,,Carmen  de  Bepte  gaudijs;" 
18  Strophen. 

Anfang  :    Maria   du  pist  gegrüsset 

dein  zartter  hochgclobter  nam. 
Für  alle  dinge  süsse 
du   himelischer   trö. 

Von   dir   wil   ich   nü  singen 
vnd   deine   freudenn   lobesam  : 
vn   wil   das   Ihun   mit   sinnen, 
in    sieben    freuden    will    ich    bestaun. 

V. 
Cod.  Nr.   1222.    Erbauliohea,  deutsch  und  latein,  ?on 

verschiedenen    Hunden    des    II     und    1  .">     Juliili    ;     |(i|    IVr- 

gamentbl     in  8.     Was  die  BandaohriR    anfaer   deutschen 
und  lateiniachen  Proaagebeten  eathllt,  ist  Folgende! 
1)  Bl.  BOa      82  ■     Gereinlei    liehet   an  Moria    in    tö 
Veraen 

Anfang  :      <>    murin    nnie.it    Rlioaicleioh 

Miieis  aller  gnaden  reioh 
Dez  1 1 ii r  ad]  s  auaiii  biil 

Ein   pruun   aller   milln  halt 


271 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


272 


<lv    pist   der   maget   gymme 
Eine   engelische   stimme 
u.   s.   w. 

Schlufs:      Nv  hilf  mir  jücfraw  süzze 
I)az  ich  dich  loben   müez 
Wan  dv  pist  dez   lobet  chrun 
\h*   alle   vraven   gesegent   schon 
Hilf  mir   auz   uot   du   gutes   chron 
vnd  gib  dich   selben   mir  zv   Ion 
0   muter  o   lilia 
dez   werde  gotes   maria 
dir  sey  lob   vnd  auch  cre 
gegeben   payde   in    himel   vnd   auf  erde 
vnd   beste   mir  pey  an   meine   leezten  ende 
dein   genad   nymer  v5   mir   armen   siinder   wend 
vnd   behüt   mich  vor  ds  ewigen   not 
durch   deines   lieben   cbindes   pittern   tod     Amen. 

Vgl.  das  durch  Th.  Jacobi  in  Haupt's  Zeitschr.  3, 
130 — 134  aus  einer  Rhediger'schen  Handschrift  veröf- 
fentlichte ..Bruchstück  eines  Harienliedes",  Vers  84  ff.  Die 
selbständige  Stelle,  welche  Gödelce  in  seinem  Mittelalter 
(S.  128,  Nr.  42)  diesem  Bruchstücke  eingeräumt  hat, 
wird  dasselbe  darum  nicht  behaupten  können,  weil  es 
nichts  anderes  ist,  als  der  Schlufs  der  zwei  Nummern 
weiter  genannten,  noch  ungedruckten  Marienklage. 
Vollständig  ist  dieselbe  in  zwei  Wiener  Handschriften 
enthalten:  in  Nr.  2677  und  in  einer  v.  J.  1474  (Hoff- 
mann's  Verzeichn.   S.   349). 

2)  Bl     84b-  86a:    Gebet    an    den    Schutzengel;    42 
Verse. 

Anfang  :      0   heilig'1   engel    mein 

Hab    mich    stet   in   der   phleg  dein 
peyda   (so  ! )   nacbl   i nd   tag 
WO   ich    nicht   wider   sten    mag 
dez  leibs   vnd   der  Bünden   gier 
us    w, 

3)  Bl.    86a— 92a:    Gebet   an    Maria   Magdalena;    215 
Verse. 

Anfaiic  :      Sand    maria    mngdnl'-n 

loh    man    dich    an    daz    gen 

Dai  >l\   tel  e\   den  tittea 

'/.\    vnsers   herren    füezzcn 

lij   dv  i  imst  mit  deine  mund  u    s.  w. 

V.    17  ff.      Dv    plm  m    \  oh   di  i    hnd 
Bebüel  muh  vm   layd 
Beul  »nd  alle  moi 
\  ni   togleii  heu  ^'ii 

\->i    siilitnin    mhI    vor    ainiuet 


Vnd   swaz  der  sei  schaden  tuet 

Dv  vil  raine  creature 

Beschirm   mich   vor  dem   veuer 

Daz   mein    leip   vor   dient   hat   u.    s.   w. 

Vergl.   Gödeke  HA.,    127,  Nr.  39.     Auch  dies  Gedicht 
wird   wohl   noch   dem   Ende  des  XIII.   Jahrh.   angehören. 

4)   92a  —  93a:    Anderes   Gebet    an    den  Schutzengel; 
42  Verse. 

Anfang  :      MEin    Engel   herr   ich   pit   dich 
pei  got  dem   vats  er  hör  mich 
wer  [/.  der]  dich  vnd   mich  beschaffen   hat 
vnd  der  dir  gab   so  hochc   [rat] 
von   seiner  gotleichen  gut 
daz  du   alhz  dein  gemuet 
an   sein   minne  hast  gechert  u    s.   w. 

Schlufs  :     Hilfe  daz   mir  werd  geschaffen 
daz   heilig   öl   von   gotes   pfaffen 
La   auch  dir  dy  sei   mein 
an    meinem    end   enpholhen   sein 
vnd   mach   mich   hye  so   rain 
daz  ich   ewigev  gemeine 
mit  gotes   fkinden?J   ewichlich 
enphach  in  seine  reich.     AMEN. 

5)  Bl.   97  h—  101  b: 

Hie  hebt  sich  an   dy  tagezeit 

Vö  vnsers   hre   yemMichen   streit 

Den   er   durch   vnser   missetat 

auf  der   werll   erlidi-    hnt 
221    Verse.      Verschieden    von   dem   Gedicht   Hartwigs 
v.   d.  Hage  (Museum   f.   altd.  Litteratur  etc.,  II,  265—267 
und   Anzeiger  f.   K.   d.   d.   Vorzeit,    N.   F.   I.   106  —  110). 

Anfang  :      HEr*  vats   ihesu   Christ 

Dv   warer   got  vnd    mensch   pist 
Gedench  daz  au  vesperzeeit 

m1    deinen    lungern    Minder   neit 

Dein  tnunl  daz  abenl  ezzen  nan 

alz   deiner   menschait   czam. 

Schluß  :      Du   send   mir  dein5   marts  plüed 

Daz  ich    Mm    Blinde    w\lr   rain 

\  ml  also  hie  n  1 1\  Bin 

vnd  mich  dein  gaisl  besicz 

Daz  H  li  in  dein*  lieb  erhiez 

vnd  deinen  » illen  siel  bi 

vnd  an  deine  dinsl   beste       \MEN. 

6)  Bl    105 a-    113b     Harieiu    bgaelten.    B03  Vene. 
Dasselbe   Gedichl    befindet    sich    in    besserer   Nieder- 


273 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  \  orzeil 


schrift  in  der  Klosterneuburger  Handschr.  Nr.  1170 
(Perg  ,  14.  Jahrb..  202  Bl.  in  12.,  lat  Psalmen 
enth.)  Bl.  194a  —  202b,  und  hiernach  hat  Holf- 
rnunri  in  den  Altdeutschen  Blättern,  II,  87  f.  die 
Anfange  der  einreinen  Absätze  abdrucken  lassen. 
Vgl.  Gödeke  MA.,  156,  Nr  50. 
7)  Bl.  147a— 149a.  Von  den  7  Peinen  der  Holle. 
Prosatractat.  Anfang:  Got  hat  ain  helle  seinn 
lieben  auf  erd  geben.  In  der  hell  sind  sybeu  peyu 
dew  hicz  ist  dew  mynn  das  sew  iune  prinnent  dye 
lewl  dew  sere  mynnen  in  ir  leichnam  ist  in  ze 
Ionen  als  ain  hell  Das  ehalt  in  der  helle  ist  Swann 
wir  an  got  vnd  got  an  vns  nicht  smechket  noch 
iniehait  cupfahen.  Der  gestanch  ist  swan  wir  be- 
dencheu  vnscr  chranches  schuldiges  leben  u.  s.  w. 
Schlufs:  Si  (die  ..minn")  aribait  noch  vnserm 
hail  als  ain  weyser  chaufmaun  der  chaufft  die 
dinch  dew  hie  wolvail  sind  vnd  bringt  sew  in  die 
lanut  da  si  tewer  sind  vnd  tort  nymt  er  dew  do 
wolvail  sind  vnd  bringt  sew  her  do  si  aber  do  si 
tews  sind  Allso  nimt  dew  miun  vnserm  gepresteu 
hie  der  wolvail  hie  ist  dou  Sws  vnd  hart  ze  tra- 
gen ist  vnd  dar  ist  Siechtum  Armuet  hunger  durlft 
hicz  ffrost  czeher  Swaiz  vnlewut  vnd  echtung  der 
weit  das  ist  wolvail  hie  ze  lannd  wirt  ez  awer  in 
der  mynn  getragen  dew  fürt  iz  in  das  himelreich 
da  is  tewr  ist  vnd  da  nympt  si  her  wider  geist- 
leich  genad  dew  hie  tewr  ist  vnd  geit  sey  dem 
menschen  für  allen  seinen  vngemach  als  der  mund 
der  vtorhait  selber  verhiez  an  den  acht  selichuilen 
Amen. 
Sammtliche  Gedichte  in  dieser  Handschrift  sind  in 
unabgesetzten  Versen  geschrieben. 
(Schlafs  folgt.) 


Kill      J.iiii      «Oll     ilt-m      fii  ImoIk'II      IIiiii«      l.:«ll- 
Men  .     i«<*lrli«'r      «.i-.iHiii     11  llhe  Im  "  )    aufm 

Iti  (ulii'i-;    iilniliiiliii    vnd   Kel'utiKrn 
Kenanuneiii 

Milgelln'ili  von  Archivralh  D  r.  AI  e  «.  Ka  uf  m  n  n  n  in  Werl  beim. 

„Wollen  uir  aber  singen  ein  newes  lied  von  dem 
falschen  Hans  Gänsen.  ?.u  Brnsthofen  er  ans  ried,  gehn 
Breuberg  woll  er  reiten,  Da  thel  er  Ihorlich  ahn,  mit 
Grau  Wilhelmen  woll  ei    Btreilen,  der  was  ein  Biderman. 

Er  riet  gehn  Brenberg  iur  ihi s  timr.  er  klopfet  fcoe 
lieh  an,  lt. null  woll   ei    lieh  lassen,    er  hell  ein  Öffnung 


• )  Gral  Wilhelm  von  Werthelm,  144°      1489 


dran.  Er  IrOstel  Grau  Wilhelmen  leibs  wid  t'iils,  er  solle 
in  laszen  ein.  Er  wolle  eszen  vnd  triurkeu,  kein  srhad 
wolt  er  im   sein. 

Man  schlusz  im  vf  die  Pforte,  der  Herr  was  vorhin 
drin,  Er  stund  auf  seiner  Bürge,  gar  hoch  vf  einer  Zinn, 
Er  rufft  Grau  Wilhelmen  zu.  durch  seinen  falschen  mund, 
Edler  Herr  von  Breuburg.   Ich   dorfft   ewer   zu  dieser  stund. 

Grau  Wilhelm  von  der  Zinnen  liat,  er  gieug  zu  im 
allein,  sein  sach  war  im  verrathen,  seiner  knechl  wer 
keiner  daheim.  Sie  schlugen,  hieben  vnd  stachen,  sie  bun- 
den  in  als  ein  Dieb,  Es  ist  mein  Herr  von  Breuburg, 
sein  dienstleut  hat  er  gar  lieb. 

Sie  helfen  in  dem  Schiosze,  vnd  flirten  ein  sehnlich 
clag,  Man  hat  vns  vnsern  Herrn  gefangen,  gar  jemerlieh 
geschlagen,  Sie  hetten  in  die  Pforten,  darzu  die  hohe 
Zinn,  Ach  reicher  Christ  vom  bimel,  wem  wir  doch  bey 
euch  drin. 

Sie  lieszen  ein  glocklin  lewten,  Dadurch  wurden  er- 
mant,  Die  bürger  in  der  Newenstad,  Die  warn  mit  dem 
eisten  dran,  darzH  der  Zentgrau  von  Höchste,  mit  seinen 
gesellen  gut,  Vnsern  Herrn  wolln  wir  behalten  vnd  kostt 
vns  leib   vnd   gut. 

Nun  habu  wir  in  behalten  mit  ehr  vnd  auch  mit  recht, 
darzu  den  falschen  Hans  Gänsen  wol  mit  sechtzehen 
knecht." 

Am  Rande  wird  bemerkt  :  ..Ditz  lied  habe  leb  in 
einem  Schlnfftrunck  von  einem  alten  menlin  abgescho- 
ben vnd  zu  diesem  Handel  geleget,  damit  man  in  kUuOf- 
tiger  zeit  wisze,  Wie  wol  die  von  Walbionn  an  den 
Grauen  von  Wertheim  gehandelt  haben.  Niclaus  llaasz." 
—  Nikolaus  Haas  war  gräflich  wertheimiseber  Halh  un- 
ter Michael  III.,  dem  letzten.  1556  gestorbenen  Grafen 
von  Wertheim,  dessen  Tod  ihm  ein  in  Werlheim  umge- 
gangenes, jedoch  nicht  zu  beweisendes  Gerücht  anschrieb  . 
vgl.  Anzeiger  von  1857,  Nr  9.  Zu  welchem  „Handel" 
er  das  Lied  gelegt,  vermag  ich  nicht  anzugeben,  da  mir 
dasselbe  als  einzelnes  Stuck  zugekommen  ist,  10  dessen 
näherer  Erläuterung  überhaupt  keine  weiteren  Akten  vor- 
handen. Dal's  die  Gans  von  Otsberg  brenbergisehe  Le- 
bensleute  waren,  i-i  aus  kschbach  und  Simon  bekannl 
Debrigens  schrieben  sich  auch  die  von  Walbroon  die 
Gänsen   von    Walbron"      Eine   bei    Lonig    (Part,    Spec 

Cont.  HI.  Absati  III.  p  B5)  i  bei  Borgermeister  (bibl 

equcsi    1,270)  abgedruckte  Urkunde,  vom  26   De«    147t, 

deren    auch    gelegentlich    bei    Aschhaeh  I,    255    Brwlhoung 

geschieht,  seigt,   dais   Kurfürsl  Friedrich   von   dei    Pfali 
swisehen   dem    (.rufen  Wilhelm    von   Wertbeira    nnd   Grs 

ti-n    Michel  ,     dessen    Sohne.      BUl     ilein     einen    Hielte  .     und 

Hansen  ronWalbronn  dem  alten  nnd  Hansen  dem  jungem. 

ii    Sohne.    :iul    dem    lindern    Theilo.    uiiter    Hei/lehmig 


275 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen    Vorzeil. 


276 


der  Bischöfe  von  Metz.  Worms  und  Speier,  sowie  auch  der 
Markgrafen  von  Baden,  eine  Sühne  zu  Stande  gebracht  hat. 
Es  geht  fernerhin  aus  dieser  Urkunde  hervor,  dafs  Hans 
der  jüngere  von  Walbronu  sich  in  der  Gefangenschaft 
des  Grafen  Michel  befand,  wahrend  Graf  Wilhelm  ein 
"  ifaiigener  de.s  alteren  Hans  v  Walbronn  grworden  war. 
sollen    nun,    vermöge    des    km  fürstlichen    Schiedspru- 


des 
Ge 

£(9     rauoii     iiuii,      ,  t  i  n  i  ■  i  ^  '       uns      ftuj  iiivuimisi      muicii.i|ii  u- 

ches  von  beiden  Seiten  die  Gelnngeuen  freigelassen  wer- 
den. Wegen  der  Irrung  in  Betreff  des  Antheils,  den 
Hans  Walbronn  an  Breuberg  hatte,  sowie  wegen  der 
Lehenspflicht.  die  er  dem  Grafen  Wilhelm  aufgesagt,  soll 
ebenfalls  der  Kurfürst  entscheiden,  desgleichen  auch  ,.vou 
Schrift  vnd  Wort  wegen,  die  zwischen  ihnen  ergangen 
seyndl." 


Kunst. 
Bildende  Kun-t. 
Plastik 


CäraliMtelM    und    *i>|cel    iler    (iriifrn    tun 
l.ürlinw. 

Von  Dr.  F.  Lisch,  Archivralh,  zu  Schwerin. 

Das  in  der  ersten  Hälfte  des  14  Jahrb.  ausgestorbene 
Geschlecht  der  Grafen  von  Lüchow  ist  in  Norddeulsch- 
laml  sehr  bekannt  und  kommt  in  seinen  Gliedern  in  nord- 
deutschen Urkunden  haulig  vor.  Merkwürdiger  Weise 
war  bisher  das  Wappeil  dieser  Grafen  unbekannt,  da 
kein  Siegel  aufgefunden  war.  Adler  nacht  nun  in  Nr.  6 
des  Anzeigers,  Sp.  196,  einen  sehr  merkwürdigen  und 
wichtigen  Leichenslein  des  Grafen  Heinrich  von  Lüchow 
vom  J  1273  aus  der  Kirche  des  ehemaligen  Klosters 
Dicsdorf  bekannt,  auf  welchem  die  Figur  des  Grafen  dar- 
gestellt ist,  welcher  einen  geraulcten  Schild  vor  sich 
stehen  hat.  Ledeliur  gibt  dazu  eine  Anmerkung  über 
das  Wappen  der  Grafen  von  Lüchow,  indem  er,  auf  eine 
frühere  Beobachtung  hinweisend,  aus  einem  allen  Siegel 
der  Stadt  Lüchow  mit  3  Wecken  im  Schilde  zwischen 
zwei  Thurmen  schliefst,  dafs  dieser  Schild  das  Wappen 
der  Grafen  von  Lüchow  und  der  gemutete  Schild  auf 
dem    Leichenslein    mit   diesem    Übereinstimmend    sei. 

Ich  bin  nun  im  Stande,  dies  urkundlich  zu  bestätigen 
und  ein  Ori  g  i  n  als  logel  der  Grafen  von  In  ihn» 
nachzuweisen        Als    ich     im    Jahre    l^-.'il     lungere    Zeil 

bei  dem  Mir  Kurzem  gestorbenen  vortrefflichen  Land- 
schafisdirektnr  v  Bodenberg  in  Lüneburg  mit  Urkundli- 
chen Forschungen  beschäftigt  war.  fand  ich  unter  den 
damals  daselbst  lusammengebrachten  zahlreichen  Urkun- 
den sehr  vieler  bannover'sobei  KlAstei  mich  eine  beaie- 
geite  Originalurkunde  eines  Grafen  von  Lüchow  Da  ich 
bestimmte  Zwecke    hatte    !    bei    der    mir   verbiltuifa- 

malsig    kurz    zugemessenen    Zeil    nicht    alles    Merkwürdige 

anzeichnen     konnte,     so    habe     ich     lenlei     mihi    das    Jahr 


der  Urkunde  und  den  Namen  des  Grafen  aufgeschrieben, 
jedoch  damals  augenblicklich  eine  leichte  Zeichnung  auf- 
genommen und  einen  klaren  Eindruck  des  Siegels  im 
Gedächtnisse  behalten.  Das  Siegel  ist  ein  sehr  einfa- 
ches, aber  vortrefflich  gearbeitetes  und  erhaltenes  grofses, 
schildförmiges  Siegel,  welches  gegen  3  Zoll  oder 
7  Ceulimeter  hoch  ist  und  im  leeren  Siegelfelde  vier  er- 
habene  Wecken  oderKauteu    enthalt,   in  der  Stellung 

23.      Es   könnte  jedoch    möglich   sein,   dafs   ich   mich   ge- 

4  i  J 

irrt   habe,   und   der  Schild    nur   drei   Wecken     :l~      enthalt; 

meine  Aufzeichnung  enthalt  aber  vier  Wecken.  So  viel 
ist  sicher,  dafs  die  Grafen  von  Lüchow  4  oder  3  Bauten 
oder  Wecken  im  Schilde  führten.  Die  Urkunde  befand 
sich,  wenn  ich  nicht  irre,  unter  den  Urkunden  des  Klo- 
sters Medingeu,  vielleicht  des  Klosters  Lüue  ;  viel- 
leicht besitzt  auch  das  Kloster  LUne  eine  besiegelte  grflf- 
lich-lQchow'sche  Urkunde.  Es  wird  einem  hannoverschen 
Forscher  nicht  sehr  schwer  fallen,  die  Urkunde  in  einem 
der  genannten  beiden  Klöster  aufzulincleii  um!  Cöpie  von 
dem  Siegel  zu  nehmen  :  auch  wird  sie  sich  nach  einiger 
Muhe  aus  dem  Nachlasse  Hodeuberg's  leicht  auffinden  las- 
sen, da  dieser  wahrscheinlich  von  allen  Urkunden  auch 
der  genannten  beiden  Klöster  Abschrift  genommen  hat. 
Ich  habe  übrigens  die  Frage  über  das  Wappen  der  Gra- 
fen von  Lüchow  gerade  wahrend  des  Erscheinens  von 
Nr.  6  des  Anzeigers  für  die  Jahrbücher  des  Vereins  für 
meklenbiirgische  Geschichte  etc  auch  in  den  Druck  ge- 
geben 


IIuh    icrufw«-    ll:i:ij>l     4  'lirlM  li     inn      tlurec-lif 
Dürer. 

(Mit   Abbildung.) 
Der  Vei  fasser  des  jung  st  ei  sc  Ine  neuen  Werkes  ..Leben 

ii  ii  il  W  1 1  k  e  ii  A  I  li  i  ff  h  1 1)  u  r  e  r'  s"  vi  eiset  darauf  hin,  dafs 
das  gewöhnlich  m  Sammlung!  n  sich  findende,  von  Bartsch 
angezweifelte,  nach  Heller  aber  meistens  für  Original 
gehaltene  grosse  He u pt  Chris  ti  nurCopie,  das  wahre 
Original  Bbei  aufseist  selten  und  Ins  dahin  kaum  ge- 
kannt sei  Knie  eingehendere  Besprerliuug  für  den  zwei- 
ten Iiuii  verspürend .  lafst  das  genannte  Buch  sich  auf 
eine    solche     noch    nicht    ein        Da     es    sn  li     aller    um    eins 

der    wichtigste id  grofsartigsten    Kunstwerke    unserer 

Vorseil  bandelt,  geben  wir  hier  vorgreifend  einige  nä- 
here Andeutungen  nebsl  einem  verkleinertem  Pacsimile 
des  Origioalkopfes 

Hauet  sohreibl  bekanntlich  noch  den  Holtschnitt  dem 
Kunstpiraten    Dans    Sebald    Beham    iu,    der    eise  kleine. 


277 


Anzeiger  Cur  Kunde  der  deutschen   Vor  seit 


278 


freie  Copie  danach  gestochen  hat.  Bartsch,  der  als  Tech- 
niker bei  seinen  Urtheilen  sieb  mehr  vom  aufseren  Mach- 
werk leiten  liefs,  fühlte  mit  feinem  Instinkte  heraus, 
dafs  die  Cupie,  die  er  allein  sah,  nicht  von  Dürer  her- 
rühre. Heller,  der  mit  nicht  minder  geübtem,  aber 
unbefangenerem  Blicke  in  den  Geist  eindrang,  erkannte 
den  eigentlichen  lirheber  des  Werkes  auch  in  der  Mach- 
bildung wieder.  Hausmann  hat  in  seinem  jungst  er- 
schienenen Buche:  Albrecht  Durer's  Kupferstiche 
u.  s.  w.  diesem  Blatte,  weil  Bartsch  es  unter  die  zwei- 
felhaften versetzt,  keine  Besprechung  gewidmet.  —  Ru- 
mohr  besafs  das  Original.  In  dem  von  Freuzel  1846 
verfafsten  Kataloge  seiner  Sammlung  wird  es  S.  28  ne- 
ben der  Copie,  die  schon  als  solche  anerkannt  ist,  auf- 
geführt. Dieses  Exemplar  gieug  in  die  Meyer'sche 
Sammlung  in  llildburghausen  über.  Das  Exemplar,  nach 
welchem  wir  unser  Facsimile  genommen,  besitzt  Herr 
Schreiber,  Inhaber  des  Herdegeu'schen  Antiquariats  io 
Nürnberg.  Es  ist,  wie  das  ehemals  in  Rumohr's  Besitz 
befindliche,  ein  Abdruck  der  Platte  aus  späterer  Zeit,  nach- 
dem sie  bereits  nach  den  Niederlanden  gewandert  und 
dort,  ohne  Zweifel  von  Chr.  Jegher's  Hand,  eine  Ton- 
platte dazu  geschnitten  war.  Das  Blatt,  in  kräftigem, 
braunem  Clairobscur  gehalten,  hat  leider  sehr  gelitten, 
ist  jedoch  als  einziges  vorhandenes  Exemplar  von  gros- 
sem Werlhe.  Trotz  der  spaten  Abdruckszeit  aber  ist 
der  Druck  noch  viel  scharfer,  als  es  gewöhnlich  bei  der 
Copie  der  Fall  ist.  Wählend  diese  fast  immer  eine  Platte 
zeigt,  die  uus  drei  Stocken  zusammengesetzt  war,  ver- 
ralh  das  Original  davon  keine  Spur.  Die  sonstigen  Un- 
terschiede aber,  die  noch  viel  straffere  Zeichnung,  der 
tiefere  Ausdruck  u.  s.  w.  des  Originals,  wie  die  Ab- 
weichung der  einzelnen  Linien,  ergibt  sich  schon  aus 
der  aufmerksamen  Vergleichung  unseres  Facsimiles  mit 
der   überall   leicht   zugänglichen   Copie. 


Leben.  I  eher    «Ihm    «illere     Tili  :s  ....««■  ■■     /<i    ■  ruiik- 

agmig  und     .  In  et    um    Ylllill. 

nrwerD. 

aelsmittel  Von   Dr.   II.   Euler  in   Frankfurt  n.   M. 

Die  erste  Erwähnung  der  R  e  i  chs  m  U  n  z  s  tä  tt  e  zu 
Frankfurt  Bodel  sich  1194  in  einer  Urkunde  Kaiser 
Heinrichs  VI  ,  und  es  haben  sich  noch  Denare  aus  dieser 
Zeit     erhallen1).      Urkundlich     werden   dagegen     Krank- 


')  Archiv   für   Friinkf.  Gesch.    VI,  1Ü5.   VIII,  160.     Ceppe, 
hniMi  imm/t  n.    III,   .Nr.    669. 


furter  Pfennige,  denarii  monele  de  Frankenvoil,  zum 
ersten  Male  1219  angeführt  (Böhmer.  codex  di|,l.  .Mneuofr. 
28).     Sie  werden   nach   Schillingen    und   Pfunden  (solid) 

et  talenta  s.  librae  deuariorum)  berechnet  Ilruchtheile 
des  Pfennigs,  s  g.  oboli,  kommen  zuerst  1223  vor  (Cod. 
40).      Diese    Rechnung    nach    Pfunden   Pfennigen    ist    aber 

in    den    Frankfurter    Urkunden    kt-i Wegs    die    alleinige 

oder  die  üblichste;  vielmehr  erscheint  bereits  in  einer 
Urkunde  vou  1220  (Cod.  43)  die  Rechnung  nach  Mar- 
ken cOlnischer  Münze,  und  diese  bleibt  bis  gegen 
1330  die  am  meisteu  augewendete.  Die  Frankfurter  Pfen- 
nige werden  auch  in  den  Urkunden  stets  von  den  col- 
nischeu  unterschieden  (z.  B.  Cod.  369).  Gleichzeitig  mit 
der  Colner  Mark  tritt  die  leichte  Münze,  levis  mo- 
neta,  auf,  und  zwar  wieder  von  der  colnischen  wohl 
unterschieden.  Das  erste  Beispiel  gibt  eine  Urkunde  von 
1226,  worin  Guter  und  eiu  Zins  von  zehn  Schillingen 
leichter  Münze  um  30  Mark  colnischer  Münze  verkauft 
werden  (Cod.  46).  Das  Verhaltnifs  dieser  Munzsorlen 
zu  einander  zeigt  eine  Urkunde  von  1280,  aus  welcher 
hervorgeht,  dafs  zwei  leichte  Schillinge  gleich  einem 
Cölner  Schilling  waren  (Cod.  194).  Der  Priester  Hein- 
rich vermacht  nämlich  den  Reueriuneii  zu  Frankfurt  zwei 
Mark  jährlicher  Grundzinse,  beschreibt  dieselben  nach 
den  einzelnen  Liegenschaften,  worauf  sie  ruhen,  und  gibt 
hierbei  an,  dafs  sie  in  5,  3  und  6  Colner  Schillingen  und 
in  16  und  4  leichten  Schillingen  bestehen.  Da  nun  eine 
Mark  zwölf  Schillinge  coluisch  enthalt,  so  sind  in  dieser 
Urkunde  zwei  Colner  und  zwanzig  leichte  Schillinge  für 
eine  Mark  gerechnet.  Die  Mark  Silber,  nach  heutigem 
Gelde  B.  24,  30  kr.  werth,  enthielt  also  -'1  leichte  Schil- 
linge, und  ein  leichter  Pfennig  war  demnach  ungefähr 
gleich  5  Kreuzern  jetzigen  Geldes.  Zugleich  cigilit  sich 
aus  dem  Woi  tgebrauch  der  Urkunden,  dafs  die  Frank- 
furter Pfennige  gerade  solche  leichte  Pfennige  Maren. 
Sehr  häufig  werden  letztere  geradezu  als  Frankfurter 
Münze    bezeichnet,    denarii    leves    monele    frunki  nlm  deusis 

(Cod.  857.  318.  341.  365.  369  etc  |.  Ferner  teigen  die 
Urkunden,  dafs  die  coln  Pfennige  nach  der  Mark,  dir 
leichten  Pfennige  in  der  Regel  nach  dem  Pfunde  gerech- 
net werden.     Das  Verhaltnifs    zwischen   Hark    und  Pfund 

lufst  sich  aus  einer  Urkunde  von  1305  entnehmen ,  wel- 
che 1  Pfund  und  16  leichte  Schillinge  gleich  anderthulb 
Hark  angibt  (Cod.  365).  Das  Pfund  Pfennige  enthielt 
danach    2(1    leichte    Schillinge     und    war    also    nngeflhr    20 

Gulden  beutigen  Geldes  werth  Aufsei  den  colnischen 
und  diu  leichten  (Frankf  )  Pfennigen  weiden  aber  in 
den  Urkunden  hiaflg  auch  maroae  und  solid!  denarioruai 
legnliiim  (zuerst  1266,  Cod.  IHM  angeführt,  oder  mareae 
legalli  peeuniae    (Cod    91),    oder   legalii  mooetae  (Cod 


Anaaiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorteil  'Jsn 

254),  ohne  dafs  diese  gesetzliche  M  u  n  z  e  naher  be-  rung  desselben  zur  bessern  Erhaltung  auf  dem  Couduct 
zeichnet  wurde  Es  scheint  indessen  niclit  zu  bezwei-  nach  Magdeburg.  —  Gleiche  Ursache  halte  auch  die  Her- 
fein, dafs  unter  die.-en  legalen  Pfennigen  gerade  die  cül-  ausnähme  der  Eingeweide  K.  Conrad's  U.  Er  starb  auf 
nischen  \erslanden  wurden,  sowohl  weil  sie  stets  oaoh  der  l'falz  zu  Nymwegen  ;  aber  seine  Eingeweide  wurden 
Marken  gerechnet  weiden,  als  auch,  weil  Sich  nicht  sei-  niclit  hier,  sondern  in  Utrecht  begruben  :  der  eiubalsB- 
ten  der  Ausdruck  denarii  colonien-es  legales  findet  (z.B.  mierle  Korper  wurde  in  den  von  diesem  Kaiser  gegrun- 
Cod.  211  22>.  22'.).  249).  Einigemal  sprechen  jedoch  detea,  noch  unvollendeten  Dom  zu  Speier  gebracht  und 
die  Urkunden  auch  von  denarii  colonienses  legalis  mo-  wahrend  der  Heise  nach  aller  Sitte  in  allen  Kirchen,  an 
netse  frankenl'ordeiisis  (zuerst  12'Jti,  Cod.  29»,  dann  denen  der  Trauerzug  voruhergieng,  feierlich  ausgestellt. 
347.  363.  374),  oder  kurzer  von  denarii  legalis  monetae  Auch  bei  Bischolsleichen  kam  im  II.  .lahrh  die  Heraus- 
frankenlordensis  (zuerst  1303,  Cod.  350,  dann  364.  365.  nähme  der  Intestina  vor  Erzhischof  Wnllherdus  von 
371.  363),  und  es  konnte  daiaus  gefolgert  werden,  dafs  Magdeburg  starb  (1012)  in  Giebichenstein  ,  und  Bischof 
auch  die  Frankfurter  leichten  Pfennige  als  legale  Münze  Bernward  von  llildeshcim  war  zur  ärztlichen  Hulfelei-tung, 
bezeichnet  worden  seien,  oder  dafs  sich  der  Ausdruck  worin  er  sehr  erfahren  war,  zugegen.  Die  Eingeweide 
„legal"  überhaupt  nur  auf  das  orduungsmafsige  AusmUn-  w  in  diu  herausgenommen  und  zwischen  der  Kirche  und 
zen  beziehe.  Diesem  steht  aber  entgegen,  dafs  in  der  dem  Sterhezimmer,  ,.inlra  ecclesiam  otque  caminalom", 
schon  cilierten  Urkunde  von  1305  (Cod.  365)  die  de-  (Thielmori  Chronicon.  rec.  Wagner,  p.  180)  begraben, 
narii  legalis  mouetae  fr  gerade  den  leichten  Pfennigen  der  Leih  aber  nach  Magdeburg  gebracht  und  im  dortigen 
entgegengesetzt  werden  Dom  bestattet.  —  Bischof  Godehard  von  llildeshcim  starb 
SchlnJs  folgt.)  daselbst  auf  dem   Mauritiusberge    1033.     Sein   Leib  wurde 

drei   Tage   darauf  in   der  Krypta   der  Kathedrale   begraben; 

doch    hatte    man   vorher   die  Eingeweide   herausgenommen 

und   sie,   zum    Andenken   daran,   dafs   er   hier   seinen   Geist 
Staats-        Separat-Bestattung  der  Eingeweide  rurnt-  

,  ..  ausgehaucht,    auf  dem    »launtiiisberge    in   einem    Gemache 

anstallen.  lirlier    l'ci in    iiml    Prälaten.  „  _   , 

ii  .i.  i  r.  imonieL  neben     dem     alten    Munster   beigesetzt,     welches    in   Folge 

Nun   II.  otte,  Pfarrer,  in  Fronden.  der  Zeit  zu   einer  Kapelle    geweiht    und   in   der  gemeinen 

Die   pietätvolle   und   charakteristische   letztwillige  Ver-  Volkssprache    ..Kaldaunenkaprlle"    genannt    wurde       Vgl. 

fDgnng     König     Friedlich    WilhclnVs    IV.,    dafs     nach    Be-  Kratz,   Dom   zu    Bildesheim,    3.   77 

scheiiiigung    seines    Todes    durch    die    Aerzte    sein    Leib  Djc   Sitte    einer    Separat  -  Bestattung    der    Eingeweide 

geöffnet   und   sein    Herz   im    Mausoleum    zu   l'hai  lotteiihurg  fürstlicher   Personen    und    Prälaten    reicht    also    sicher   bis 

zu   den    Fufsen    seiner    königlichen    Eltern    bestallet    wer-  j,,"s    10.  Jahrb.    zurück,    ist  jedoch    wohl    sehr   wahrsrhein- 

den  solle,    mag   die   Frag«    rechtfertigen,    nach   dem   Ur-  |jcn'    n0Ch    alter      Die  Schon    und    die    Einbalsamierung 

spränge  der  früher  allgemeineren  Sitte,  dafs  die  Intestina  Her  Leichen    kann    damals    kaum  von    Anderen,    als  von 

forstlicher    Leichen    herausgenommen    und    an  einem  an-  Geistlichen    Vorgenommen  worden    sein,    da    von    diesen 

dem  Orte    beigesetzt  wurde«)    als  der  Körper.     Die  ge-  die  ärztlichen  Functionen  ausgeübt   wurden;   und   mufs  ih- 

wöhnlicben  archäologische      and    liturgischen  Hulfsmittel  nen  ,; j ,.  sieh    selten  darbietende  Gelegenheil  zu  snatomf- 

eathalten     nichts    darüber.      Das    älteste     sich    darbietende  sehen    Studien     verschafft    haben.     -        Schwerlich     durften 

und  zugleich  allbekannte  Beispiel,  das  ich  anführen  kann,  übrigens   die   Intestina    ohne  besondere,    vielleicht  selbst 

i-i  die  Bestattung   der    Eingeweide    K.  Otto    des  Grofsen  kunstvolle  Gefäße    begraben    worden    sein  :   ist    hierüber 

in  der  Marienkirche   der  Pfalz    zu  Meinlebeii,    wo  er  ge-  etwas   Näheres  bekannt,    und    sind    vielleicht  dergleichen 

Sterben,     wahrend     dei    Leichnam     selbst    in    dem    von    ihm  Gefäfse    uns    dem    Mittelalter    schon    irgendwo    aufgefunden 

erbauten    Dome    zu    Magdeburg,    WO    auch    seine    erste    Ge-  worden? 
■ahlin    Kditha    ruhte,    beigesetzt   wurde.     Als  Veranlassung 

dei   Oeffnnng  seines  Körpers  ergibt  sich  die  Bfnbalsamie-  (Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche    Redaction  : 

iii    Kreib,  v,  n,  i<  fknfsefs.     i>r    \.  v.  Eye.     Dr.  i>-  K.  Frommann.     Dr.  Freih.  Hoth  v.  Schreckenstein 

Verlag  der  literarisch  -  artistischen    \n  itajl   dei  gernianisi  Ion    Museums   in  Nürnberg. 
U.  V.    Sebild'tcht  Bochdnicktrtl 


BEILAGE  ZLU  ANZEIGER  Füll  kU\DE  DEH  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  J\£  8.  August. 


Chronik  des  grrmaiiisclicii  Musculus. 


Zu  den  in  Nr.  6  der  Beil.    z.  A.    mitgelheilten  Anträgen 

der  Reclamalions-Commission  des  deutschen  Bundes  ist  nach- 
träglich zu  bemerken,  dal's  solche  in  der  Sitzung  der  Bundes- 
versammlung vom  11.  Juli  zum  Bundesbeschlufs  erhoben 
worden  sind.  In  Folge  dessen  sind  neuerdings  noch  be- 
willigt worden  :  von  der  grofs  herzoglich  badischenRe- 
gierung  jährlich  400  fl.  tslatt  der  früheren  25011.)  und  von 
der  herzoglich  braunschweigischen  Regierung 
jahrlich  25Thlr. 

Der  Fremdenbesuch  des  Museums  ist  in  diesem  Som- 
mer so  zahlreich,  wie  in  keinem  früheren:  er  wuchs  nament- 
lich wahrend  der  Tage  des  vom  21.  bis  23.  Juli  in  Nürnberg 
gefeierten  deutschen  Sängerfestes  zu  einer  solchen  Hohe 
an,  dafs  das  gewohnliche  Führet  personal  nicht  mehr  aus- 
reichte. Ungeachtet  die  Sanger  freien  Eintritt  hallen,  blieb 
doch  durch  die  Eintrittsgelder  der  übrigen  besuchenden  Frem- 
den und  die  freiwilligen  Gaben  der  Sänger  eine  bedeutende 
Summe  zum  Besten  des  Museums  uhrig.  Der  gröfste  Gewinn 
fur  dasselbe  bestand  aber  nicht  in  diesem  blos  mati  neuen. 
sondern  in  einem  höhern,  in  dem  auf  die  überwiegende  Mehr- 
zahl der  Fremden  ausgeübten  guten  Eindruck  des  Museums, 
der  sie  in  die  Heimat  begleitete  und  gewils  nicht  ganz  frucht- 
los bleiben  wird.  Eine  lebhafte  Theilnahme  zeigte  sich  schon 
bei  den  geselligen  Abenden  der  Festtage,  wo  sich  in  den 
weiten  Räumen  der  Karthause  stets  eine  grolsc  Anzahl  San- 
ger und  Sangerfreunde  zusammenfand.  Einzelne  Vereine, 
zumal  aus  Oesterreich,  Preufsen,  Sachsen.  Bayern,  waren  ziem- 
lich stark  beitreten  und  erfüllten  den  beleuchteten  grofsen 
Kreuzgang  mit  den  herrlieh  wiederhallenden  Elangen  manches 
deutschen  Liedes,  sowie  mil  den  Worten  manches  trefflichen 
Trinkspruches.  Namentlich  gestaltete  sieh  der  le  t  zt  e  Abend, 
au  welchem  in  der  Kunsthalle  einige  Lieder  den  anwesenden 
Sangern  vom  Museum  selbst  als  Abschied  zum  Besten  gegeben 
wurden,  zum  wahren,  wenn  auch  nicht  beabsichtigten,  Fest- 
abend, der  gleichsam   den   feierlichen  Abschlufs  des  Festes  in 

n,  der  ganzen  Nation,  somil  auch  den  Sangern  al- 
ler deutschen  Lande  zugehörenden   Räumen  bildete. 

F.r-t  nach  dem  Feste  konnte  der  Abgufs  des  prachtvollen 
Grabdenkmals  des  Erzbischofs  Peter  von  Vspell  zu  H 
wozu  laut  Anz.-Beil.  Nr  10  von  L860  zum  Besten  des  germ. 
Museums  von  der  grofsherzoglich  hessischen  Regierung  die 
Kosten  angewiesen  wurden,  aufgestellt  werden.  Er  ist  vor- 
trefflich durch  das  römisi  d  Museum  zo  Maim 
geführt. 

r  haben  wir  die- mal  den  Verlust  zweier  Gelehrt 
schul'smiiglicdcr  anzuzeigen,  indem  der  geh.  Medizinalrath  und 
Professor  Dr.  Ludwig  Chouliol  in  Dresden  undJ.  D.Pas  ■ 


savant,   Direktor  des  Stadel'schen  Instituts  in  Frankfurt  a.  M., 
vor  Kurzem  gestorben   sind. 

Folgende  Buchhandlungen  sind  seit  dem  Druck  der  vori- 
gen  Nummer   ferner  beigetreten  : 

458.  Do  rin  g'selie   Buchhandlung   in   Frankfurt   a.   M. 

459.  Falkenberg'sche  Buchhandlung  in  Castrop. 

460.  A.  II.  G  o  1 1  s  ch  ic  k-  Witters  Buchhandlung  in  Neustadt 

a.   d.  llaardt. 

461.  Gustav   Gräbner  in  Leipzig. 

462.  VVili  bald  Holäufcr  in  Löwenberg. 

463.  Ed.  Kaufsler  in  Landau. 

464.  Eduard  Heinrich  Mayer  in  Leipzig. 

465.  Nolte  u.  Köhler  in  Hamburg. 

466.  Alfred  0  e  h  m  i  g  k  e  in  Neu-Ruppin. 

467.  Die  Agentur  des  Rauhen   Hauses   zu  Hörn    bei  Ham- 

burg. 

468.  Rohde  n'sche  Buchhandlung  in   Lübeck. 

469.  Scheitlin  u.  Zollikofor  in  St.  Gallen. 

470.  Schmor]  u.  v.  Seefeld  in  Hannover. 

471.  IL  Schöpft  in  Dresden. 

472.  W.  Valetl  u.  Comp,  in   Bremen. 

473.  G.  LC.  V ollm ann'sche  Buchfa Ilung  in  Cassel. 

Zu   den   bisher  angezeigten  Jahresbeiträgen   sind   folgende 
hinzugekommen  : 

Aus  öffentlichen  hassen  :  Von  den  württemb.  Oberfim- 
tern  Böblingen  10  fl.,  Ehingen  15  fl.,  Heilbronn  3011., 
Horb  33  fl.  [einm.),  Leonberg  15  fl.,  Marbach  40 fl. 
(einm  |,  Neu  en  b  u  r  g  35  B  1 1  muh  Riedlinge  n 
Rottweil  15 fl.,  Stuttgart  20fl.,  Sulz  10 fl.  (einm.);  von 
den   ii  den    dei    Städte  Conslanz  5  0-,  Culm- 

bach  :;il..  Greding   (Bayi  rn)  1  fl.  30 kr.,  Offen 
,l,ni  3fl.,  Speyer   100.,  Tuttlingen  511    (einm.).    Ferner: 
vom  Diocesanverein  des  evang.  Dekanatsbez.  Sulz  2  11.  12 kr., 
von   den   evang.  Geistlichen   dei    Diöcese  Knitllingen  311. 

30kr.  (einm.),   t ler   Direktion   der   k.  k.   Oberrealschule 

am  Si  de    tu  Wien  511.   ö.  W.,    von   der  Studenten- 

verbindung Bubenruthia  in  E  r  I  a  u  g  en   15  tl  .  vom  Liedet  kränz 
in  Stuttgarl    lOfl.j    von   den    Turnvereinen    in    I 
(Sachsen)   l  fl.   I5kr.,  in  Kempten  3  fl.,  in  Stuttgart  :<  iL. 
in   U  I  m   .'I  II.     en, in   i 

Von  Privaten:  in   Vmberg:  Hagen,  k.  Rechnungsfüh- 
rer der  Strafanstalt,    1  fl.   I5l*r..    Kaufm.    Michael  Hall  111  ; 
Ansbach:  Dr.  Rutsch,  k.  Advokal  u.  Notar,  1  IL    Re( 
i.iili    Vocke    I  fl.:    Vug    bürg:   Frbr.   w    v.  Schätztet 
(einm.),    Ernsi    Frhr.    von  Stellen   100 fl.  (Aktie);    Beiln- 
gries  (Mittelfr.) :  Kaufm.   Karl  Knilei    30  kt   .  Berlin     '    \ 
Plötz,    Disponenl    der    Firma    Ernsl    u.    Koi  n    l  fl.;    Bil 
(St  hv<  ibi  ii    :  Pfarrer  Mulle.    I  11     12  kr. ;   B  oi  k  enhe  i  m     W 
Penlzel  30   30kr.;  Brunn:   Baronin  Fanny  Poche  5  fl.  50  kr.: 

Coburg:  Majot   >    Heldrill  30.,  Glaset isiei   Hcinr.  Schell 

I  11      Darmstadt:  H,  Kenn  ck,  InsliluUvorsteher,  1  il   :  i 
g  e  ii  dorl     Joh    N<  p    Sfli  ■  ■     '     I  nt,   1  iL  .  Din  1. 

buh  !      i  r    \.u!m        Böhm  um    I  iL.  Subreklor  Citri- 


283 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


284 


sloph  Fritz  1  (1.,  Landgerichtsassessoi  Aul.  Heid  1  11.,  haufin. 
Joseph  Lindner  in.  Apotheker  v.  Stefenelli  1  II.  30kr.; 
Dresden:  E.  G.  Fehrmann,  Bildhauer.  111.  45  kl .:  Khern 
(Dnterfranken) :  Landrichter  Heinrich  Kürbitz  1  II.  15 kr. ;  Eb- 
DRt  (bei  Kemnat) :  Die  Grafen  und  Freiherren  von  Hirsch- 
berg 111.;  Kechcnbach  (Unterfranken):  Dr.  med.  Gotlfr. 
Lammerl  111.  30kr.;  Freiberg  (Sachsen):  Bergralh  Bren- 
del 1  fi.  4."' Kr..  Gymnasiallebrei  Wernei  PrOssel  1  fl. ;  Genf: 
Ch.  Le  Fori,  Dr.  jnr.  u.  Professor,  9  11.  20  kr.  (einm  i.  Schw. 
Gmünd:  Th.  Zabel,  Zeichnungslehrer,  111.  12kr. ;  Haan- 
sielten  (Mitteln-.):  Pfarrer  Benno  Petermair  111.:  Hei- 
delberg: Privatier  J.  Drollinger  111.  45  kr. ;  Herzogen- 
bnrg  (NiederOsterreich) :  Gustav  Kipele,  Doctor  der  Rechte, 
lfl.;  Innsbruck:  S.  Winkelblech,  Ingenieai  Eleve  der  k.  k. 
Sadbahn-Gesellsch.  l' II.:  Leipzig:  Kaufmann  J.  Hellgoth 
1(1.  10  kr.  :  l.ibau  (Curland  l  :  ('.  G.  Ulicb,  k.  hannov.  Con 
sul  nnd  Sladtaitermann,  1  11  45  kr  ;  Linz:  J.  N.  Kallus, 
Ageni  der  k.  k.  I.  b.  Kleinmflnchner  KnnstmOhle,  1  fl. ;  Mag- 
deburg: Pohlmann  Lfl.;  HOnster:  Architekt  0.  Crone 
1(1.  45 kr. ;  Nürnberg:  Condilor  F.  C.  Winter  1  IL,  Lorenz 
Wucherer,  Bezirksninschinenmeiater,  Lfl.  45 kr. :  Offenburg: 
Amtsrichter  Ernst  Heydweiller  111.  1l' kr.,  Oberamtsregistra- 
tor  Karl  Seelos  1  H.  12kr.;  Pforzheim:  Kaufmann  M.  Schei- 
de! 111.  J5kr.,  Architekt  Karl  Weber  1  II  L5kr.;  St.  Pol- 
ten (bei  Wien):  Dr.  K.  Beyres,  Rechtsconcipient,  111.:  Pots- 
dam: Dr.  A.  Jansenn  2  fl.,  Intendantur-Sekretär  Koschnj  1  Thlr. 
(froher  '/a  Thlr.  ;  Radeberg  (Sachsen):  Oertel,  Advokat 
und  ■Notar,  lfl.  45  kr. ;  Rommeisried  (Schwaben):  Pfarrer 
Wunderle  lfl.  12kr. ;  Speyer:  Eduard  Beydenreich  lfl., 
I.  Heydenreich  1(1.  Dr.  L.  Jager,  Redakteur  dn  Pfalzer  Zei- 
tung, lfl.  15 kr.,  l'ihr.  v.  Maillot.  k.  Kammerherr  u.  Reg.- 
Bath,  2  iL,  Prinz,  k.  Conaistorial  Direktor,  2  fl.,  Kau.  kgl. Pro- 
fessor, 2(1.,  Friedr.  Sturm,  kgl.  Steuereinnehmer,    lfl.   IL' kr.; 

Stadtprozelten  (1  nterl ken):  Taxbeamter  Berninger  1  IL, 

Assessor  Schierlinger  lfl.;  Steinekirch  Schwaben) :  Pfar- 
rer Senfl  lfl.  lL'kr..  Sleyr;  Stadtsekrt.;  leorg  Vichinger 
2(1,  Friedrich  Doscb,  k  k.  Kreisgerichts-Adjunkt,  l' IL.  Archi- 
var Job.  Hansleutner  2fl.,  Georg  Pointner  •_' IL .  Orgelbauer 
Christ.  Rockl  1  fl.  10  kr.  :  Troppau:  Adalberl  Christinus, 
Zuckersiedermeister,  1  II.  50  kr.  0.  W.,  August  Zednik,  stfidti 
scher  Beamter,  111.  50kr.  ö.  W.;  Warnitz  bei  Neudamm 
(Preufsen):  Rittergutsbesitzer  .1  \<>n  der  Osten  :i  IL  30  kr. ; 
Wassertrüdingen  :  v.  Merz,  k.  Landrichter  2(1.;  Wien: 
Dr.  Ed.  Krist,  Professor  an  der  k.  k.  Oherrealschule  am  Schot- 
tenfelde, 2(1.  o.  W.,  Adoll  Witsch,  Redakteur  des  Osterreich. 
Schulbolen,  2(1.  ö.  W. ;  Würzburg:  Karl  Zier,  Gastwirth 
zum   Schwan,    Lfl,    45kr.:    Zwickau:    haiifmaim    Ed.    Lauer 

meister  2(1.:    Zusiuarabausen    (Schwaben):    Rehlbeamter 
Braunsberger,  1  IL  12  kr. 

Ferner  sind   nächste! le  Geschenke  eingegangen,  «;^ 

wir   dankend    hier    bescheinigen  : 

I.  Für  das  Archiv. 

Gustav  Kiderlen  Jan.,  Bleichbesitzer,  zu  Ulm  : 

2220.  Schreiben    d.    Christoph    Seitz    an    Phil.   Eduard.    Marx    u. 

Christoph  Fugger.     L610.     Fragm      Pap. 

2221.  Schreiben  d.  Rathi  in  Dietenheim  an  Phil.  Eduard,  Man 
und  Christoph  Fugger.     1610.     Pap. 

Instruction    füi    Christoph    Seitz,    Vogt    d.    Herrschaft 
Brandt  nbm  g.     L6H  l.     Pap. 

Credenzschreiben  d,  Phil    Eduard,  Marx  und  Christoph 
m   Christoph    Seitz    an    d.   Rath   in    Biberach. 
1610.     Pap. 
2224.    Gelt  I         Cyriacs     Reitz    rtli    Georg    Wenger   v. 

Dieti  riL.  im      161        I 

]     Vei  chiedene  Urkunden    Decrete  u.  Ordre«  a.  d. 
Jahren   1674     1779,     Eine  Urkunde  aul  Perg. .  d.  nnd. 

anl    Pap. 


Krell.  Oberbflrgermeister,  zu  Meiningen  : 
2238.    Ini|uisitinusaeien    d.   Zenlgerichts    in  Heiningen,    betr. 
die   der  Hexerei    verdächtige  Elisabetha,    Hansen  v.  d. 
l.ind i < ■  ii .   Menkel  genannt,  Eheweib,  zu  Waldorf.    1 1 "> fi 0 . 

Pap. 

22.19.  Inquisitionsncien  d.  Zenlgerichts  in  Meiningen,  in  Betreu 
d.  Hexerei  v.  Ils.  Sloranda  Eheweib.  Anna  Maria. 
1667.      Pap. 

2240.  Inquisiüonsaclen  d.  Zentgerichts  in  Meiningen,  betr.  die 
d.  Hexerei  verdächtige  Elisabetha,  Moria  Krellen  Toch- 
ter, zu  Meiningen.     1666      L669.     Pap.    . 

Moriz  Weifs  zu  Aach  : 

2241.  Darstellung  d  angeblichen  Hochverrathet  und  der  Er- 
mordung Wallensteins ,  Herzogs  von  Friedland,  von 
Jaroalaw  Sessyna  Raschin  von  Biesenburg.    1635.    Pap, 

Leitzmann.  Bucbbindermeister,  zu  Nürnberg 
2212.    Kaufbrief  d.  Frau  Anne.  Hofmeisterin  von   llohenburg, 
für  Konrad  den  Winkler  zu  Kastl.     134!'.    Pgm. 
Cyprian  Pescosta,  Kaplan,  zu  Castel  Thunn  : 

2243.  „Neue  Zeitung'1  aus  Amiens.  gerichtet  an  Christoph 
Madruzzo,    Fürstbischof   von   Trient.      1542.     N.   Pp.   A. 

2244.  Artikel,  welche  das  v.  Joh.  Christoph  v.  iL  l.aitten  nach 
Italien  zu  führende  Kricgsiolk    beschwuren    soll.      1.11. 

N.  Pap.  Abschr. 

2245.  Ein  Faseikel  Correspondenz  grölstentheils  an  Rudolph 
von   Tbann   gerichtet.      1633.      \iui-   Pap.    \bschr. 

Rose,   Diakonus,   /"   hoburg  : 

2246.  Verzeichnis  Desjenigen,  was  zur  Ausrichtung  d.  Herz. 
Job.  Kasimir  zu  Sachsin,  der  \cr\v.  Herzogin  Dorothea 
Maria  v.  Weimar  u.  d.  Fürsten  Rudolph  in  Anhalt  in 
R0 nihil d    aufgewendet    worden.      1611.      Pap. 

v.  Proeck,  Oberstlieutenant,  in  Guben: 

2247.  Adelsdiplom  des  Königs  Friedr.  Willi.  II.  v.  Preufsen 
für  d.  Major  Joh.  Friedr.   v.   Müller.     1790.     Pgm. 


II.  Für  die  Bibliothek. 

Thüring.  -sächs.  Verein  etc.  in   Halle: 
L0,986.  Ders.,  neue   Mittheilnngen.    IX.  Bd.    2.  Hfl.    1860.    8. 

Ungenannter  in  Nürnberg 
10.9^7.   Villagagnon,    Nie,    Caroli   V.    imperat.    evpedilio    in 

Afrieam    ad    Argieiani.      1542.      4. 
10,!ISS.    Calalogus   etzlicher   sehr   alten  Bücher,    welche  neulich 

in  Irland    in   einer  Bibliothec  gefunden  worden.    Ao. 

L649,     4. 
1  < i .'.'-'. i .    Schlegel,    de    lihris   i|vibvsdam   rarioribvs   lobliolhecne 

Heilbronnensis  prolvsio  scholaatica  prima.   (1772.1  4. 
10.99H.  Mnhlpforth.  teutsche  Gedichte,    2  Tble.    1686—87.   8. 

10.991.  Murr.  Journal  ?.  Kunstgesch.  u.  z.  allgem.  Lillerjttur. 
17-1'      XVII.    11,1.     s. 

10.992.  Bartsch,  le  peintre  graveur;   II.  vol.     1808.    8. 

10.993.  Frenze),  d.  Kunstsamml.  d.  Kreih.  v.'Rumohr.  1846.  8. 
Held,  Kaufmann,  In  Limburg  b.  d.  L. : 

10,99  1     11,003.   10  Werke  verschiedenen  Inhalts.    1728—1839. 
28  Bdchn.     B. 
Wilh.  A.  Gersdorf.  Ralhsregistralor,  in  Crimmitschau: 
[1,004.  Kästner,  Chronik  dei   Stadt  Crimmitschau,    L858.    8. 

Direktion  d.  evang.  Gymnas.  in  SchaTsburg: 
11,005.  Teutsch,  vier  Scbulreden.     1861.    8. 
Sommer,  kgl.  Bau-Inspektor,  in  Zeitz: 

IL I.  Candorins  deutscher  Ziiubei  Swan.     1667.     nu.  8. 

Forstbureau   des   kgl.  bayer.    Staats  -  Ministe- 
riums der  Finanzen  in  München 
ll.iii,".  Dass-,  dii    Forstverwallung  Bayerns,  beschrieben  nach 
ihrem  dermaligen  Stande.     1861.     8. 
Haltn'-i  he  Hidbui  'hliaioiiiMig  in  Hannover: 
11,008.  Pharmako| i    d.  Konlgr.  Hannover,     1861.    8. 


285 


Anzeiger  for  Kunde  der  deutschten  Vorzeil 


286 


L.  Schäfer's  Buchh.  (A.  Rodiger)  in   Magdeburg: 

11.009.  Wendt,   haiser  (lllens  Leibzeichen  auf  d.  allen  Markte 
in  Magdeburg.     1858.     8. 

Ernst  Schäfer.  Bnchhandl.,  in  Leipzig  : 

11.010.  Lachmann,  neueste  illustr  Mini?  .   Maafs-  u.  Gewichts- 
kunde.   2  Bande.     1860.    8. 

G.  E.  Vollmann'sdi.-  Buchbdi.  in  (assel : 

11.011.  Roth,  Geschichte  von  Heften.     1856.     8. 
Victor  v.  Zabem,  Buchhdl.,  in  Mainz: 

11.012.  Lindenichmit,  d.  Vaterland.  Sammlungen  der  f.  Hohen- 
toll.  Sammlungen  zu  Sigmaringen.     1860.    4. 

JYolte  u.  Köhler,  Verlagshdl.,  in  Hamburg: 

11.013.  v.  'Wackerbarth,    d.  Geschichte    d.    grolsen  Teutonen 
1821.     2 

11.014.  Wendt,   Dr.   Phil.  Nicolai  etc.     1859.     8. 

11.015.  Trümmer,  d.  beid.  letzten  Abhandlungen  über  d.  ham- 
bur<r.  Stadtrecht.     1859.    8. 

11,01G.  Rope,  Jobann  Melchior  Goze.    Eine  Rettung.    1860.   8. 

Woldemar  Türk,   Verlagsbnchh.,  in  Dresden: 
11.017.  Sacbseogrün.     Cultnrgesch.   Zeitschrift     1.  — 3.  Ouar- 
tal.     1861.     4. 

Dr.  Wilh.  Wackernagel,  Univ.-Professor,  in  Basel: 
11,01m.    Ders..   d.    I  mdculschung    fremder    Wörter.      1861       4 

Aug.  Silberstein  in  Wien: 

11.019.  Ders.,  Trntz-Nachtigal.     1859.     8. 

C.  C.  Gundlach's  Verlagsbuchhandl.  in  Wismar: 

11.020.  Schröder,   Kurze   Beschreibung  der  Stadt  u.  Herrschaft 
Wismar.     2.  Aufl.     1860      8. 

11.021.  Crain,    Beitr.  z.  Gesch.  d.  Seestadt   Wismar.     1.  Lief 
1859.    8. 

11.022.  Hunden  Stammbuch verse  etc.     1851.     16. 
J.  C.  Hinrichs'schc  Buchh.  in  Leipzig  : 

11.023.  Handbuch    der   Geographie    u.   Statistik    etc.     7.  Auf] 
2.  Bd.  4.  Lief.  u.   1.  Bd.  3.  Lief.     1861.    8. 

Aug.  Zinkernagel,  Planer  zu  Holzsul'sen  (Schwrzb.) : 
11,021.  Lanckisch,  concordantiae  Bibliorum  etc.     1705.     2. 
Ottmar  Schönhuth,   Pfarrer,  in   Edellingen  : 

11.025.  Ders.,   d.   Burgen,  Klöster  etc.   Badens  u.  d.  Pfalz.    3. 
u.  4.   Lfg.     8. 

Dr.  J.  Virgil  Grohmann  in  Prag  : 

11.026.  Ders.,  üb.  d.  Echtheit  d.  althochdeutschen  Schlummer- 
liedes.    1861.     8. 

Friedr.  Lehmann,  Renlenrerwaller,  in  Nürnberg: 

11.027.  (Ders.),  d.  Franzosen  in  Nürnberg  im  J.  1796.  1861.  8. 
J.  H.  Heuser.  Verlagsbnchh.,  in  .Neuwied: 

11.028.  Cassino,  d.  Stadl  Neuwied,  etc.  1851.     8. 
Franz  Commer  in  Berlin  : 

11.029.  Ders.,  musica  sacra  etc.     VI.  Bd.     4. 

11.030.  Ders.,   Compositionen   f.  d.  Orgel  a.  d.  XVI  —XVIII 
Jahrb.      1.    u.   2.    Uli.       1 

Th.  Odebrecht,   Kreisgerichts -Direktor,  in  Berlin: 

11.031.  Den       Beiträge    zu.    Würdigung    I.conhard    Thurncys- 
sers.     8.     Sonderabdr. 

Ders.,    zur  Erinnerung    an    den   mark.   Dichter  Valens 
Acidaliua     8.     Sonderabdr. 
P.    Gall  Morel,    Rektor    ii.   Bibliothekar  des   Stifts  Maria 
Einsiedeln  : 
11,033.   Ders.,  d.  Legende  von  St.  Meinrad  etc.     1861.     8. 

J.  A.  Stargardt's  Buch-,  Kunst    u.  Anliquar.-Handl.,  in 
Berlin : 
11,034    Bildersaal  altdeutscher  Dichter.     [861.     er.  4. 
P.  A.  Frind,  Direktor  des  k.  k.  Obergymnas.   in  Eger: 

11.035.  Dir-,  d.  geachichtl.  heil.  Job.  v.  Nepomuk.    1861.  8. 
Anton  Kohl,  Gymnasiallehrer,  in  Prag: 

11.036.  Ders.,  d    Wiedereinfuhr,  d.  katb.  Lehre  in  d.  k.  Berg 
Stadt  Schlaggenwald.     1861.     8. 

H.  Widnmann,    Ipotheker,  In  Forchheim: 

11.037.  Biblia,  nach  d.   llcbcrsilz.   Dr.    M.    Luther».      1701.     8. 


11,038,  Luck,  Reden  zur  Erbaunng  etc.     1772.     8. 
11'"';;i-  <'ai-|izov.  au-i-rlesi  m    rugendsprOche.  "  1687     8 

v.  Friedrich.   Ministerialratb,  in   Hanchen: 
11,010.  Chronik  d.  Rei  hsst.   Nürnberg.    Pap.  Hb.     17.  Jhdt.    2. 
n^r,'  J,°a-  Gtltenäcker,  k.  Studienreklor,  in  Bamberg: 
11,041.    Ders      Verzeichn.  aller  Progr.   u (Jelegenhcilsschriflen, 
"'  l'1"    ■'"   <•■  k.  b.  Lyzeen,  Gymnas.  etc.    r.  1823  — 
1860  erschienen  sind.     1.     2  Explrc. 
Ortmann,  Actuar.  in  Salzungen  : 
11,012.  Ders.  d.  Amt  Salznngen  u.  s.  Geschichte.    1860    4. 
11,01.,.  Ders.,  d.  Ami  Salzungen  u.  sein  Recht,    1860     61    4 
Brückner  u.  Renner.  Hoib„ehh„  ,„  Meiningen: 

11.044.  Ms,   Barometer-Höhen-Messungen  v.  d.  Hcrzo<rih  Hen- 
ningen.    1861.     8. 

11.045.  Ackermann,   Rede  bei  d.  Einweihung  d.  Lutherdenk- 
mals zu  Möhra.     1861.    8. 

Gustav  Lomler,  Reallehrer,  in  8i,|zungcn  . 

11.046.  Mehrere  kl.  Schriften  n.    Aufsätze.    4.  u.  8. 

11.047.  Pverilia  latine  legendi  rvdimenta.     1768.     8.     (Mit  " 
Beibdn.) 

Agentur  des  rauhen  Hauses  zu  Hörn  bei  Hamburg: 

11.048.  Jahres-Berichl  der  Kinder-Anstalt   des  rauhen   Hauses- 
1.  — 26.     1836  —  60.    8. 

11.049.  Wichern,  Nachricht   üb.  d.  Bruder    d.  rauhen   Hauses- 
1.      4.     1843-56.     8. 

Joh.  Chrn.  Fleischmann.  Privatier,  in  Nürnberg: 
H-""'"     Wchrhan.    liullenbergs    erster   Druck    mit   gegossenen 
Buchstabi  n.       ]■>  [o.j     2. 

Histor.  Kreis-Verein  im  Regierungsbezirke  v. 
Schwaben  u.  Neuburg  in  Augsburg: 

11.051.  Ders.,  26.  Jahres-Berichl  f.  d.  .1.  1860.     1861.     8. 

Voigtländischer    alterthumsforschender    Ver- 
ein in  Hohenleuben  : 

11.052.  Ders..  Jahresberichl  \.    1860.     8. 

v.  Heister,  Generalmajor,  in  Naumburg  a.  S. : 

11.053.  v.  Heister,  Nachrichten  über  G.  Chr.  Beireis.  1860.  8. 
Direktorat  der  k.  k.  Ober -Realschule  in  Lioz: 

11.054.  Zehnter  Jahrcs-Beriebt   etc.      18i;ti       i',l.      .(. 

Ferdin.  Schmaunz,  häuf nn,  in  Nürnberg: 

10,055    Nigrinus,  Schauplatz  d.  gantzen  Welt.     1679.    8. 

11.056.  Heichelbeck,  k    Freysingische  Chronica.     1724.     4. 

11.057.  Blome,  Beschreib.  *.  America.     1712.     8. 

11.058.  Sehmiil.    Ausleg.  d.   Cbur-Iiaver.   Land-Rechts.     2    Th 
1717.     2. 

F.  A.  Märcker  in  Berlin  : 

11.059.  Verzeichnifi  von  Gothe'i   Handschriften  etc.   1861.   8. 
Gustav  Gräbner,  Verlagshdl.,  in  Leipzig: 

11.060.  Schulze,  gothisches  Glossar.    4. 

11.061.  Meinehe,  militair.-histoi    geogi     LTebersichl  »    Europa 
2  Aufl.     1858.     B. 

11.062.  Prohle,  Fi  Idgarben.     1859.    8. 

J.  D.  Sauerländer's  Verlagshdl.  in  Frankfurt  a.  M. : 
11,068.  Uaener,  d.  Frei-  u.  beiml.  Gerichte  Westnh     I8S 
ll,i)64.  Adrian.   Mitihc ilungen    ans    Handschriften  d 

Dlllckwerkfll.        |8.J(>.       B. 

Wirth,  d.  deutsche   Nationaleinbeil  etc.     1859.     8. 

11.066.  Schmid,  d.  mediatisirten   freien  Reichsstädte  Teutsch 
lands.     1861.    8. 

11.067.  Sonchay,  Gesch.  d  deutsch.  Monarchie.    LBd.    1861.  8. 
Ernst  Schäfer.   Buchbdi.,  in  Leipzig: 

11.068.  Die  Singerhalle;  hrsg.  >.  Hallet   \    d.  W.     Nr.  1—  ij. 
[861.     I 

Wallishauser -.  hi    Bnchhdl,  (Jos,  Klemm}  In  Wien 

1 1.069.  Jagd  Zeitung.     4.  J  ihi        Nt     i       i  .      |  -  ,| 
Oswald  Seehagen's  Verlsgsbuclih    in  Bei 

11.070.  I  ii.  r   Vaterland.     Blattei    f.   d     Gesch.,   Cullnr-  und 
Heimalbkunde,  hrsg.  r.  Prohle,    1 1<  I    1     7     1861.    & 


■j>; 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


288 


Falkenberg'srhc   Verlagsbuchh.  in  Castrop  : 
11,071.   >.  Znccalmaglio ,    Gesch.  u.  Beschr.   d.   hl.  Altenberg. 
1836.     B 
Trowitzsch   &   Sohn,   Holbuchdr.,  in   Frankfurt   a.   0.  : 
11,07:.'.  Monatsschrift  f.  d.  Städte-  u.  Gemeindewesen  :  Jahrg. 
VII.     Heft  ;  — 7.     1861.    8. 
Gesellschaft   für  pommer'sche  Geschichte  und 
Alterthumskunde  in  Stellin  : 
11  "7.:.   Die*.,   baltische  Studien.     18.  Jahrg.    1.  Ilft.    1800.  8. 
Redaction  der  baltischen  Monatsschrift  in  Riga: 
11,074-    Baltiicbe  Monatsschrift.    .'!.  Bds.  6.  Ilft.    1861.    8. 
Gesellschaft  für  südslav.  Geschichte  u.  Alter- 
thümer  in  Agram  : 

11.075.  Dies.,  biblingrafia   hrvatska.  dio  I.      18G0.     8. 
Paul  Lichner,    Professor,  in   Presburg: 

11.076.  Pogner's  Verzeichn.  über  den  Bau  der  evang.  Kirche 
in  Presburg  etc.     1861.     8. 

Dr.  Lammert.  prakl.  Arzt,  in  Fechenbach  : 

11.077.  Ganpp, medizin.  Topographie  derStadl  hircbheini  unter 
Teck.     1839.    8. 

M.  Du  Mont-Schaubergv-i  he  Buchhdl.  in  Köln  : 

11.078.  Organ    f.  ehrisll.   Kunst;   11.  Jhrg.   Nr.   9—14.   1861.  4. 

Redaktion  der  numismat.  Zeitung-  in  Weifsensee: 

11.079.  Dies  .    onmismat.    Zeitung;     2b.    Jahrg.     Nr.  7  — 13. 
L861.    4. 

Alwin  Rudel  in   Dresden: 

11.080.  Cenlral-Blatt   für  die   Papierfabrikation:    Nr.    16—19. 
1861.    8. 

Institut  historique  in  Paris  : 

11.081.  Das.-..  luiveslig.-ttrur:   •_'•'..  annee,  Janv.-Avril.  1861.8. 
Comite  Flamand  de  France: 

ll.fi-2.    Das.-.,   Bulletin:   tonie  II.   7— 9.  Janv.  —  Juin.   1861.  8. 

Societe  francaise  d'archeologie  etc.  in  Pari«: 
11,083.  Dies.,    Bulletin    monumental  ;    L'7.    vol.,    nro.  5    u.  6. 
1861.     8. 

Polytechnischer  Verein  in  Wurzburg: 
1I.0M.  Der.-..  Wochenschrift;   11.  Jahrg.  Nr.  14     26.  1861.  8. 

Direktion  der  k.  k.  Ober-Realschule  in  Troppau  : 

11.085.  Brand!,  ab.  d.  deutseh  Futurum.     1861.     4.     I'rgr. 
Direktion  des  k.  k.  Josephstädter  Gymnasiums 

in  Wien: 

11.086.  Redler,    ein   Brief  d.  Herz.   Maximilian   v.  Ocsterreich 
an   seinen   Vater   K.   Friedrich  III.  etc.     1859.    1.   Prgr. 

11.087.  Landsleiner,    Gotth.    Kjihr.    Leasing   als    Bibliothekar, 
1861.     1.     Prgr. 

Dr.  Herrn.  Luchs  in  Breslau  : 

11.088.  Ders.,   über  d.   Bildet   der   lledwigslegcnde.     1861.     4. 
Prgr. 

Ign.   Friedr.  Keiblinger,    Stiftskapitular   u.  Prof.,  in 
Melk  : 

11.089.  11.  labresber.  des  k.  k.  Obei  Gymn.  zu  Melk.  1861.  4. 

11.090.  Denisii  lufTregium  pro  Joanne  de  Spira.     1794      8. 
B.   Petit-Gerard,  Glasmaler  am   Munster  zu  Strasburg: 

ll.n'.'l.    Der-.,   i|iieli|iies   ctiide-  .-nr   l'art    verrier   et    les    vitrnuv 

d'AIsace.     L861.     s. 
Dr.  Roth  v.  Schreckenstein,    II.  Vorstand  des  ger- 

mrtn .    Mii-cum-  : 

11,092.  i    /■   en,  Beschreib,  der  Stadt  Amsterdam.     1664.  8. 

Dr.  Friedr.  v.  Weech  in   Nürnberg: 
11 '''S     11,102.  Freher.  di     latnra  Caroli  Magni.    gr.  4.    bei- 

gebnnden     9  rerach    Si  hriften.     L61 1      I"'. 
11)108    Vermiscbli    Abhandlangen  u.  Anmerk.  a.  d.  Geschich- 
ten ei 

11,104    i    i lei    u.  i 

I  1  L06    Dei    ,  der  Soldat.     1752.    8. 

Dr.  K.  Jo».  v.  Hefele,  Unit    Prof.,  In  Tübingen: 
11,106.  Thi       Q    irtalschrift ;  hrsg.  v.  Kuhn  etc.   11.  42  n.  48. 
Jahrg  .   I.  n.  2.  Heft.     1859     61 


11.107.  Hefele,   Geschichte   der   Kinfuhrung   d.    Christenthums 
im  südwestl.  Deutschland  etc.     1837.    8. 

Hermann  Danner's  Bnchhandl.  in  Linz  : 

11.108.  Pillwein,  Wegweiser  durch  l.inz  etc.     1837.    8. 
Heinr.  v.  Kamp.  Bnchhdl.,  in  .Mülheim  a.  d.  lt.: 

11.109.  v      Kamp,    d.    Scblofs    u.    d.    Herrsch.    Broich.    I.    Th. 

1851.     8. 
Königl.  bayer.  Akademie  der  Wissenschaften 
in   München  : 

11.110.  Dies.,  Sitzungsberichte.      1861.     I.    Heft   II.   1861.  8. 
A.  Schabet,  Rentamts-Verwalter,  in  Wurzach  : 

11.111.  Gesch.   d.   hl.  Maria  Rosengarten   in  Wurzach   wahrend 
des  Schweden-Kriegs,  1632—48.     Hs.     2. 

Direktion  d.  k.  k.  Ober-Gymnasiums  inKomotau: 

11.112.  Krahl,  Gesch.  d.   k.   Stadt   homotau.    I.   Abschn.    1861. 
B       l'rogr. 

Dr.  Zober,   Professor,  in  Stralsund  : 

11.113.  Werner,  Beschreibung  n.  Auslegung  d.    Allar-Schnitz- 
werks  in  der  St.  Thomfl-Kirche  zu  Tribsees.  1860.  8. 

Sondermann,  k.  Assessor,  in  Mfinchherg  : 
11,111.   Kckitis,   enchiridion   locorum   communium  aduersus  Lu- 
therum  etc.     1549.     8. 

11.115.  Mettinger,  betrachtung  eines  jeden  worts  der  einsatzung 
ders   bochw.   Abendmals  etc.     1602.     8. 

11.116.  Nerreter,  mahometaniache  Hoschea.     1703.    8. 
K.  böhmisches  Museum  in  Prag: 

11.117.  Dass.,  Pamatly;  dilu  IV,  2,  2.     1861.     4. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
samnilung. 

F.  Spreng.  Direktor  des  Gaswerks  in  Nürnberg  : 
." t T * > I .     Kunstvoll    gedrechselter     hölzerner    Becher    mit     einem 
Einsätze   von  99  anderen   Bechern,  vom   17.  Jhdl. 
W.  Lindenschmit  in  Frankfurt  a.  H. : 

3762.  F'ranz  I.  in  der  Schlacht  bei  Pavia.  farbiger  Karton 
vom    Hrn.   Geschenkgeber.    10'   hoch,    17'   breit 

Dr.  Reufs,  qu.  k.  Professor,  in  Nürnberg: 

3763.  Photographie  Dach  der  roman.  Kapelle  bei  Oberwittig- 

hauseu    im    (irol-heiz.oi.Mli.    Baden. 
Sophie  Freifrau  v.  Crailsheim  zuSchlofs  Amerang: 
.'»Till,     i't   oslerr.    Silliermiinzcn    v.    17.    Jhdl. 
Sturm,   Steuereinnehmer,    in    Speier  : 

3765.    Eine  bei  Speiet  gefund.  SilbermOnze  von  K.  Karl  d.  Gr. 
Frnst  Freih.  v.  Heldritt,  Major,  in  Coburg: 

8766.  Hin  v rhunne  dei  Egidienkirche  zu  Nürnberg  ge- 
worfenes und  nnzerbrochenes,  no.il  Inschrift  und  Abbil- 
dung der  Kirche  verziertes  Trinkglas. 

Müller   in    Bl  gl  n-liurg  : 

8767.  Zwei    Silber nzen    von    167ll    und    16S1. 

Fr.  Henriette  Marasse.  geb.  Herfort,  in  Stattgart: 

3768.    Silbernt  r    Becher   v.    16.  Jhdt,   mit    10  poln.   Münzen  be- 

letzl, 

Ungenannter  in  Nürnl 

3768a.    Abbildung    des    Grundsteins    der    cvungcl.     Kirche     zu 
Augsburg    v.   J.    1627.      Kpfstrh.   v.   M.    Merinn. 
Hartmann  in  Doi  pal  i 
8769.    5  Bevaler  Münzen  v    15.  n.  16.  Jhdt. 

.177' '     I   Deutschorden Inzer  trom  Ende  des  15.  Jhdts. 

3771.    5  Rigaer  Münzen    vom   1"'.  n.   16.  Jhdt.  und  5  aus  der 
Regierang  K.  Gustav    Adolfs. 
Widnmann.  Apotheker,  In  Forchheim 
.1772.    Mi'i  Ital    Holzschnitt,   Rupferstich  v.   J.  Wagner   und 
Copie  cum-  gewirkten  Teppichs  In  Stahlstich. 
H.  Petersen,  Köpfet  techer,  in  Nürnberg: 
8778.    Kaiser  Maximilian  I  .  Kpfstch.  nach  Rubeni  Gemilde  im 

Belvedere  tu  Wien,  vom  Hrn.  Geschenkgeber. 
377 1     Im, cum-  vertiertes  Thorgitter'  v.  16.  Jhdt. 


■JMI 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit 


290 


Frl.  v.  Kretschmar  in  (lehmigen: 

3775.  Sammlung  vini   159  Porträts  in   Kpfstch.  u.  Sleindr. 
G.   Lomler.   Reallehrer,  in  Salzungen 

3776.  Ansicht  der  Festung   lleldburg,   Tuschzeichnung. 

3777.  Siegel  des  Schöppeiistuhls  zu  Jena  v.  16.  Jhdt. 

Se.  Kgl.  Hoheit  Grofsherzog  Ludwig  III.  von 
Hessen  in  l>armstadt : 

3778.  Bemalter   GypsabjMifs   des  Grabsteines    des    Erzbischofs 
Peter  Aspelt  von   Mainz. 

Ludwig',   Ilofapolhekcr,   in  Crossen  : 

3779.  -  Silbennttnten  der   Mkgfu.  Joachim  und  Albrecht  von 
Brandenburg. 


Frhrl.  v.  Krefs  sehe  Erben  in  Nürnberg: 

3780.  Nerzierte  Schachtel   von   16.  Jhdt. 

3781.  Grober  hemalter  hasten  v.   16.  Jhdt. 

3782.  3  Blechplatten  mit  infgemallen  Wapptn  >.   17.  Jhdt. 
Ungenannter  in  Nürnberg 

3783.  2  Bracteaten    von  llildcsheim  und  2  Silbermflnzen  von 
Kaisei  harl  V. 

Amalie  Freifrau  v.  Gemmingen  in  Baden  : 

3784.  Copie.aus    dem    Grcck    von   Kochendorfschen   Turnier- 
huche. 

G.  Baumbach,   Graveur,   in  Nürnberg: 

3785.  25   Musterblalter,   Radierungen   v.   17.   Jhdt. 


Chronik  der  historische  Vereine. 


Revue  des  Societ^s  savantes  des  departements 
publice  sous  les  auspices  du  Hinistre  de  ['Instruction  publique 
et  des  Culles.  —  Deuxieme  Serie.  Tome  III,  IV.  1860.  Avril 
—  Octobre. 

Travaux  du  Comitc\  Seances.  —  Actes  olficiels.  —  Kap- 
port» faits  au  Comite.  —  Communications  diverses.—  Hevue 
des  travaux  des  SocieHes  savantes.  Notices  sur  les  ouvra- 

4  ges  publies  en  province  ou  relatils  a  la  province.  —  Etudes 
biltoriques  :  De  l'etat  des  villes  de  la  Gaule  d'apres  la  con- 
quete  romaine  et  specialcmenl  sous  le  regne  d'Augusle,  par 
M.  A.  Cheruel.  -  llistoire  des  gtals  d'Artois,  par  H.  Fr.  Ki- 
lon. -■  Geographie  historique  de  la  Gaule.  Additions  et 
rectilieations  a  la  liste  des  fleuves  et  des  rivieres  de  la  Gaule, 
par  51.  A.  Jacobs.  —  Documents  historiques.  -  Varietes  : 
Le  Musee  germanique  de  N'uremberg,  par  AI.  J.  Laroque.  - 
Bibliographie  provinciale  et  prangere.  —  Chronique  des  So- 
ciales savantes.  — 

Annuaire  de  l'Institut  des  Provinces  des  S  o  - 
ciett!s  savantes  et  des  Congres  sc  i  cn  t  if  iq  u  es.  1860. 

(Gesellschafts  •  Angelegenheiten.     Sitzungsberichte  etc.) 

Bulletin  monumental  ou  Collection  des  Me- 
moire s  sur  les  monuments  historiques  de  France 
etc.,  par  M.  de  Caumont.  3.  Serie.  Tome  6.,  26.  vol.  de 
la  Collection.     Nr.  5. 

Notice  archeologique  et  liturgique  sur  l'cnccns  et  les  en 
censoirs,  par  M.  I'abhe  Barraud,  niembre  de  la  Societe  fran 
Qaise  il  ;in  In  iilogie.  —  Pcintures  murales  du  XIV.  siei  le.  dans 
IViili-i  de  Null'  Dame-da-Bonrg,  ■  Rabasiens  d'Albigeois,  pur 
H.  le  comte  R.  de  Toulouse-Lautrec,  —  Hon  opinion  sur  troi6 
questions  posecs  dans  le  programme  du  Congres  des  Uli 
gues  (scsMim  de  l-ii'1).  par  M.  de  Canmont.  --  Examen  com- 
pare  des  progres  de  l'architectnre  en  Angleterre  ■  l  en  l  rance, 
par  M.  J.  II.  Parker.   -     Chronique 

Nr.  6.  St.  Mocaire  et  ses  monunicnls,  par  H.  L£o  Dronyn, 
membre  de  la  Sm :ii  i.'-  etc.  Rapport  verbal  fail  au  Conscil 
de    la    Societe    francaise    d   in  In  ologie    Mir    divers    iin.iiiiiiii  rit» 

et  plojienrs   pnblicatiom   arcblologiques ,   dans    la    löance  da 
25  ort.  1869 1  par  H  de  Canmont.  -    Chroniqae  i  U 


Nr.  7.     Notice    archeologique    etc.    (Forts.).  L'ömail 

de  GeolTroy  Plantagenet,  au  musee  du   Maus,  par  M.  Eni 
Hucher,  inspecteur  de  la  Societe.   —   L'£pigraphie  campanaire, 
par  le  Dr.  Billon.  —  Chronique  etc. 

Nr.  8.  St.  Hacaire  etc.  (Forts.).  —  Peintures  de  St.  Ma- 
caire,  par  M.  Charles  des  Moulins,  sous-dirccleur  de  ('Institut 
des  provinces.  —  Memoire  sur  une  ancienne  Crosse  trouvie 
a  Bernay,  par  L.  M^tayer- Hasselin.  —  Chronique. 

27.  vol.  de  la  Collection.  Nr.  1.  La  villede  Reims 
eboisi  pour  la  session  du  Congres  archeologique  de  France 
en  1861.  —  Sceau  de  la  comlesse  Kliermr  de  Vermandois, 
par  H.  Ch.  Gomart.  —  Reliquaire  de  Sie.  Madeleine,  ä  St. 
Maximin  (Var).  par  H,  L.  Roslan,  inspecteur  de  la  Sneicie 
franfaise  d'archäologie.  —  Beaurais  et  ses  monuments  pen- 
danl  l'ere  gallo- romaine  et  sous  la  domination  franque;  par 
M.  l'abbe  Barraud.  —  Une  Visite  aux  sablieres  de  St.  Achcul. 
par  M.  l'abbe  Cochel.  —  Chronique  etc. 

Nr.  2.  Lettre  adressee  par  M.  de  Caumont  a  M.  A. 
Rann'',  inspecteur  etc.,  sur  quelques  sculptures  presumdes 
anterieures    au    XI.    sii  Note    -in  l'autel    d'Augu 

Lyon,     par    H.     de    Caumont.    —    La    i atque    des    jeux    du 

cirque  au  musee  de  Lyon.  —  Eglise  de  Roumauou  commune 
de  Cestayrols  (Tarn),  par  H.  I  lie  V  Rossignol,  inspecteur  etc. 
—  Lettre  adressee  par  M.  Parker.  d'Oxfbrd,  B  M.  de  Caumont, 
sur  quelques  monuments  de  la  Basse  Normandie  visites 
l'occasion   des   Congres    scientifique     etc,    lenu   a    Cherbourg 

en   1860,  el  R6| w  de  M.  de  Canmont  a  la  lettri    de  H.  Pai 

kcr.  —    Monographie   d'fitormay     Cöte   d'Or),    pai    M.  A.  Da- 
piuii.        Chronique. 

N  r.  S.     Neurologie  gall Ine  "»  excuraions  dans  lei 

musces  lapidaires  de  France;  parH.  deCani i.        I  angon 

des   Francs,  par  H,  l'abbö  Cocbet  Beauvais  el  ses  m 

meiii Suiti  Notii  b  -in   l'eglisi    '  i  Ii    i rg  d 

dali  ii  |  par   Elie  \    Rosi  Igno!         Chronique. 

Nr.   |.     Rechcrches   ~ur   les   peignes   liturgiquea,  pai   M 
Bretagne.        Li  pavage  cn  mosalque  du  lanetuaire  de  !• 
de  Cruai  (Ardeche),   pai    H.   de   Caumont. 
du  i'i.iifaliiu    par  M    l      1 1 1 «l . » i .  —    Beaovi  monuments 

■  ii      p  n    M     l'abbi    Barraud.         I  i  Tour   du  Conndlable  nu 


291 


Anzeiger  Für  Runde  der  deutschen  Vorzeit 


292 


chiteau  de  Hain  (Somme),  |> ;< r  M.  Ch.  Gomart.    -     MeTangea 

d'arcbeoloiin  .  |i:ir  M.  Analole  de  liaithelcun.  de  « ' ;> u m < •  1 1 1  elc. 
—  Chronique. 

L' In  vestigate  u  r.  Journal  de  l'Inslitul  kistorique. 
Vingt  -  aeplieme  annee.  Tome  \.  III.  Serie.  'Ml.  livraison. 
Juin   1  660 

Hi  rnoires.  Notice  historico-archenlogique  sur  l'Unive'r- 
site  de  Cambridge.  —  Du  conte  populaire  en  Gascogne,  lu 
dans  la  -oance  pobli<{u<  <lu  •_".».  iivril  isi'.n.  pur  M.  (Ynae- 
Honcaut.  Revue  des  ouvragea  francais  et  etrangers.  —  K\- 
Irait  des  proces-verbaux  des  seances  clc.    —   Correspondances. 

Juillot    el    Aoüt.      Mc ires.     Communication    faite    ä 

l'Instilul  kistorique,  par  M.  le  comte  Reinhard  >ur  los  leclu- 
rcs  qui  onl  eu  lieu  l'annee  derniere  ä  Munich  dans  Pauditoire 
de  M.  le  haron  de  Liebig.  —  Une  annee  du  regne  de  l'ran- 
cois  I.  152"),  par  M.  Joret-Desclosieres. 

Sept.  et  (Ictoluc.  Meinnircs.  I.c  roi  Jerüme,  biogra- 
phie,  par  M.  Aeliille  Jubinale,  si -eretaire-general.  Biographies 
des  familles  consulaires  romaincs  (Familie  Licinia),  par  M. 
Berry.  —  Essai  sur  l'Origine  des  monumenls  cyclop^ens  des 
Gaules,   par    M.   Joseph    Delpun. 

Nov.  et  Dec.  Memoire.-.  Esquisse  historique  de  la  po- 
liliijue  d'Espagne    pendanl   la    dynastie   Aulrichienne ,    par    M. 

aei  de  la  Rosa,  discours  traduit  de  l'Espngnol,  par  M. 
Smith. 

Bulletin  de  la  So  eilte'  pour  la  conservation 
des  Monuments  historiques  d'Alsace.  1860.  Tome  III. 
.;.  livraison. 

(Sitzungsberichte,      Gesellschaft*-  Angelegenheiten.) 

Cnslrum  gallo-romain  du  Grofs  -Limmersberg.  —  Les  Hei- 
denmauern  de   la  foret  de  llaberaeker  (territoire  de  Reinhards- 


munster).  Lei  tombes  celtiques  Bitale«  pres  de  Reguisheim 
(Haut-Rhin).  -     Eglise  et  dbbaye  de  St,  Etienne. 

Turne  III.  I.  livraison  Memoires.  Les  anliijuiles  de 
Ziegenberg  aus  environa  de  Niederbronn.  —  Une  Charte  de 
1187  concernant  le  moolin  ä  trois  roues  de  Eckhnlsheim.  — 
Bulle  de  Martin  V.  (du  15.  oct.  1420),  6mise  dans  l'intention 
de  faciliter   ä  Guillaume  de  Diest,    Sveque  de  Strasbourg,  la 

i.i.iii' ■  de  la  consäeration.         Rapports   sur    les  baius  ro- 

iM.no-  decouverts  ä  Hackwiller,   en   I sr>9.  Rapporl  de  H. 

le  professeur  Jung  Mir  les  decoim  nes  ii  Mackwillcr,  par  M. 
le  paateur  Ringel.  —  Note  sur  la  vallee  anterieure  de  Till, 
le  camp  romain   du  Britzgyberg   et   le  petil  chfttean  de  Küp- 

peli;     depai  tcincnl  du  II. m     Ithin.    arrondisseinenl   ili    Miilhou  -■  ■  ). 

—  Statistique  monumentale  du  canton  de  Soultz  (Haut-Rhin). 

—  Les  tombes  celtiques  de  la  foret  communale  de  Hatten 
(Bas-Rhin).  -     L'abbaye  de  Munster.   —   Pieces  juslificatives. 

Tome  IV.  1.  livraison.  1861.  (Sitzungsberichte etc.) 
Memoires.  Quelques  remarques  sur  les  arlisteä  verriers 
Btrasbourgeois  du  XV.  siecle  a  propos  de  la  reparation  dun 
vitrail  de  l'cglisc  de  St.  Madeleine,  par  M.  IVtu-Gcrard,  pein- 
tre-verrier  de  la  Calhedrale.  —  Cimetieres  celtiques  de  la 
foret  de  Ilaguenan.  par  M.  Victor  Guerber,  eure  de  llagucnau. 
.Mrinoire  sur  l'hiatoire  de  l'architecture  militaire  pendant  les 
Premiers  siecles  du  moyen-äge,  de  M.  Krieg  de  Hochfelden, 
par  M.  1  Spach.  —  Notice  sur  l'enceinte  d'Argentoratum  re- 
stituee  d'apres  les  fouilles  executees  en  1859  et  1860  dans 
l'ancien  couvenl  le  St.  Etienne,  par  M.  le  colonel  de  Morlet. — 
Nolice  sur  les  voies  romaincs  du  departement  du  Bas-Rhin 
(arrondissements  de  Strasbourg,  de  Saverne  et  de  Wissen 
bourg),  par  M.  le  colonel  de  Morlet.  -  Zi\,  par  M.  le  baron 
de  Schauenbourg.  Les  tombes    celtiques    de    la   forftl   de 

Schirrhein,  par  M.  de  Hing.  —  L'abbaye  de  Marmotilier  et  le 
couvent  de  Sindeisberg,  par  M.  L.  Spach.   —   l'lanches. 


\  a  c  h  r  i  c  li  1  e  n. 


Literatur. 

Neu  erschienene  Werke. 
99)   Der    altsächsische    Beichtspiegel    zur   Zeit   des 

b.    Liudgerus    und    seiner    nach   len   Machfolgcr    mit  l'chcr- 

setzung    und   Wörterbuch,    etc.    von    Dr.    J.   R.   Kone. 
(Zugabe:  Verzeichnifs  der  Bischöfe  von  Munster.)    Mon- 
ier, Frdr.  Regenaberg.     L860.    gr.  8.    XXI,  168  Sin. 

I  scomblel  war  der  glückliche  Finder  der  in  das  '.».  Jbdt. 

Eurflck reichenden   allsScbs.    Beichlfor I,   welche   hier   unter 

dem   \n Beichtapiegel"   herausgegeben    und    ausführlich 

erläutert  wird     Kone,  bekannl  durch    eine  Heiland- Ausgabe, 

ni      in  .ii  Midier    Hinsicht,    nicht    das    Kleinste 

ho.  r.. n.it  Die  Voi  [cht"  betitelte  Einleitung  labt  sich  aus 
Ober  die  Entdeckung  dei  Handschrift,  den  Werth  des  Pundes, 
den  Urheber,   die    \"  gaben,   die  Schreibung    u.  ■■  «      Dem 

Abdruck    des   Textes    lolgl    die   Ucbcrscliung ,  die  sich  streng 


an  das  Original  hält.  Das  Wörterbuch  (S.  7— 162)  erschöpft 
nicht  blos  den  Wortvorraih .  die  einzelnen  Wörter  allseitig 
betrachtend  nach  Abstammung,  Bedeutung  und  Grammatik, 
sondern  erstreckt  sieh  auch  nul  die  Endungen,  die  Laute  und 
Laulverbindungen,  und  sucht  überall  bis  zum  Ursprünglichsten 
vorzudringen.  Die  Bedeutung  des  Worts  wird  in  lateinische! 
im.!  deutscher  Uebersetzung  gegeben.  Durch  seine  Ausführ- 
lichkeit   liebt    soll    da-   \\  Ulli  ilinch    weil    lull. ms    nliir    die    enge 

Bestimmung  als   Behelf  für  die  I  ebersetzung  und  Erklärung 

der    Heu  lillin  im  I 

L00)  Mittelhochdeutsche  Gedichte,  herausgegeben 
von  Karl  Ua  r  tsch.  Stuttgart,  litterar.  Verein  (68. 
Pohl.).     1860.    B.     XXXVI,  380  Stn, 

Die  hier  mitgetbellten ,  bisher  nicht  veröffentlichten  Ge- 
dichte -nul  In-  aul  hu  . lim  i  dem  II.  .Ilnll.  angehen enden 
Pommenfeldei  Peplerhandschrlfl    entnommen,   mit  deren  Be- 


•j'.i:; 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


294 


Schreibung  die  Einleitung  beginnt,  worauf  die  Gedichte  dem 
Inhal!  und  l'rsprunge  nach  einzeln  naher  betrachtet  werden. 
Es  sind  folgende  fcinl  .  11  inenlegende  von  Heinrich  Cluzenere 
(das  älteste  der  Sammlung,  nach  seinem  Inhalt  mit  keiner 
der  bisher  bekannten  Harienlegenden  zusammengehörig  :  die 
Heimat  dei  Dichters  scheint  unfern  der  böhmischen  Grenze 
zu  sein),  die  Heidin  lin  neuer  Bearbeitung  und  kürzestem 
Text  ,  daz  brechen  leit  (Liebesbrief,  dessen  Anlang  fehlt),  al- 
ten Weibes  List  wriniithlich  nach  einem  altfran/osisclien 
Fabliau  :  der  Stoff  findet  sich  öfter  bearbeitet),  der  Kilterspic- 
gel.  Das  letztere  (iedicht,  das  umfangreichste  der  Sammlung 
und  von  kulturhistorischer  Bedeutung,  isl  einer  ('asseler  Pa- 
pierhandschrift des  15.  Jhdts.  entlehnt.  Arn  Schluls  des  Bu- 
ches linden  sich    Vnmerkungen  und  ein   Register. 

101)  Freidank  von  Wilhelm  Grimm.  Zweite  \usgabe. 
Gottingen,  Dieterich.     1860.     8.     XXIV,  316  Stn. 

Von  1834,  wo  die  erste  Ausgabe  unter  dem  Titel  ,.Vri- 
dankes  Bescheidenheit"  erschien,  bis  18G0  ist  eine  lange  Zeil, 
und  es  hat  nicht  gefehlt,  dals  wahrend  derselben  sich  neue 
Quellen  für  das  Gedieh!  anfthaten.  In  der  Vorrede  wird  das 
Verzeichnis  sfimmtlicher  Handschriften  in  neuer  Ordnung  vor- 
angest.  Ilt  und  die  Bezeichnung  der  schon  früher  gebrauchten 
in  Klammern  beigefügt.  Nach  Aufzeichnung  der  zahlreichen 
Quellen  wird  die  sich  darin  zeigende  verschiedene  Anordnung 
der  Spruche  erörtert.  Die  Untersuchungen  irr  der  Einleitung 
der  ersten  Ausgabe  und  die  Anmerkungen  zu  den  einzelnen 
Sprüchen  daselbst  sind  hier  weggeblieben,  weil  sie  in  einer 
besonderen  Schrift  aber  Freidank  (1850)  mit  zwei  Nachtrtl 
gen  (1852.  1855),  in  Haupts  Zeitschrift  (I,  30.  II,  209,  238) 
und  in  Zarnckes  Centralblati  (1857,  26.  1858,  18)  weiterge- 
führt, auch  von  der  ersten  Ausgabe,  die  somit  ihren  Werth 
Inhalt,  noch  Exemplare  zu  haben  sind.  Wie  die  vermehrten 
Quellen  eine  Textbesserung  ermöglichten,  so  mulsten  sie  auch 
die  Lesarten  vervielfältigen.  Sie  nehmen  in  der  neuen  Aus- 
gabe in  gr.  8.  den  Baum  von  S.  118-289  ein,  haben  zu- 
gleich   aber   eine    übersichtlichere    Zusaiiiinenslelliing    erfahren, 

indem  die  Lesarten  tu  jedem  einzelnen  Verse  mil  einer  neuen 
Zeile  beginnen.  Das  Reimregister  fehll  auch  der  zweiten 
Ausgabe  nicht.  Den  Freunden  Wilhelm  Grimms  muls  diese 
letzte  (iahe  seiner  Hand  eine  höchst  willkommene  und  werthe 
sein. 

102)  Das  Buch  der  Beispiele  der  alten  Weisen,  nach 
Bandschriften  und  Drucken  herausgegeben  von  Dr.  Wil- 
helm   Ludwig    II  "II  and.      Stuttgart,     littcrar.    Verein 

(56.  Publ.  .     1860.     B.     VI,  26]  Sin. 

Ein  Buch,  das  aul  Veranlassung  des  Eberhard  im  Bari 
so  vortrefflich  geschrieben,  im  15.  und  16.  Jhdt.  so  häufig 
gedruckt  und  neuerdings  von  Benfe)  einer  eingehenden  l'n- 
tei  ncbuDg  gewürdigt  worden  ist,  verdiente  mil  allem  Hecht 
eint    neue    Ausgabe      Dil     Bi  i  pii  le     i  Ibi  I     Ind    bi  kenntlich 

Indischen  Ursprungs  |    Kaliiah  und  Dimnab",    h  einet 

bischen  Hebet  lelxung      I  abi  In  de    Bidpal ,  im  ■  pfiten  n  S 
km     Pantschalantra),  vielfach  in  ander«  Sprachen  übertragen 


und  deutsch  zunächst  nach  einer  latein.  I  .  bersi  izung  (diese 
nach  einer  hebräischen  und  letztere  nach  der  arabischen)  be- 
arbeite! worden.  Der  neue  Herausgeber  hat  seiner  mit  Sorg- 
falt hergestellten  Ausgabe  einen  alten  nndatierten  Druck 
(wahrscheinlich  aus  1480  oder  1481)  zo  Grunde  gelegt,  da- 
neben vier  andere  Ausgaben  und  drei  Beidelb.  Pap.  Hdschr. 
aus  dem  15.  Jhdt.  benutzt,  und  gibt  einen  hienach  berichtig- 
ten Text  mit  nener  Interpunction  und  geringen  lendernngen 
in  der  Schreibung.  In  den  Inmerkung  -  [92  2601  wer- 
den zunächst  die  benutzten  Handschriften  und  die  dem  ller- 
ausgeber  bekannten  gedruckten  Ausgaben,  im  Ganzen  (mit 
den  11  nicht  benutzten)  16,  bi  chrieben,  sodann  dii  Lesarten 
mitgetheill  und  zum  Schluls  der  Ursprung  des  Buches,  die 
deutsche  Uebersetzung  und  deren  Urheber  und  Verfasser  einer 
nahem  Betrachtung  unterzogen. 

103)  Das  Passionsspiel  zu  Obe  ramme  rgau.  Von  Lud- 
wig Clarus.  Zweite  umgearbeitete  und  verbesserte 
Auflage.     Manchen,  J.  J.  Lentner.  1860.  8    VI,  L64Stn. 

Die  erste  Auflage  erschien  im  Jahre  1857.  Für  die  Dar- 
stellung des  Spiels  im  Jahre  180"  kam  die  zweite  -ehr  ge- 
legen;  doch  mufste  naturlich  die  Aufführung  von  L850,  «el- 
cher der  Verf.  personlich  anwohnte,  noch  ferner  zur  Grund- 
lage dienen.  Benutzt  wurde  das  von  Deutinger  [das  Passions- 
spiel zu  Ober-Ammergau ;  München,  1851)  zusammengestellte 
Material  Einer  allgemeiner)  Einleitung  laTsI  der  Verf.  (Ka- 
tholik) zunächst  Abschnitte  mil  Ueberschriften  folgen:  Oert- 
lichkeit    und   Geschichte    von    Oberammergau;   die   religiösen 

Schauspiele  und  denn  Verfall  im  18.  Jhdl.  ;  wie  es  gekom- 
men, dafs  sich  in  Oberammecgau  die  Aufführungen  des  Pas- 
sionsspiels erhielten.  Sodann  gehl  er  zur  Betrachtung  der 
Texte  des  Spiel-  ober,  spricht  vom  Vortrag  und  Schauplatz 
dessi  Iben  und  schliefst  mil  einer  ausführlichen  Beschreibung 
der  am  25.  Juli   1850  stattgehabten  Auffahrung. 

104)  Gedichte  %  o  n  Jehan  de  Condet,  nach  dei  ca 
tensischen  Handschrift  heraiisgegei.cn  von  Adoll  I 
lei.     Stuttgart,    litter.    Verein   (54.    Publ.        1860.     8. 

136  Stn. 

Das  der  Schrill  nach  aus  dem   II.  Jhdt.  stammende,  der 

casanatensiseben  Bibliothek  in  It gehörende  Buch,  welchem 

die  hier  zum  ersten  Male  herausgegebenen  Gedichie  entnom- 
men sind,  enthalt  aufser  dem  Roman  von  dei  i  kur- 
iere Gedichte  theils  erzahlenden,  theils  unterweisenden  In 
halis,  und  von  diesen  -nid  21  unzweifelhaft  von  Jean  de 
Condd;  1-'  derselben  bat  der  Herausgeber  tum  Abdruck  gr 
» Iblt.  \>  ii  nennen  im  die  beiden  uml  sn :  Li  dis 
dou  chevaliei  ■  le  tnanci  IS  33  88),  II  dii  dou  leurier 
(S,  l"l-  146).  Dem  reztabdruck  gehl  eine  Beschreibung  der 
Handschrift  voran 

105)  M  n  yge   \  .i  n   Bo  urdeus,   i  in    med.  rlfndi  i  b      t 
buch     herausgegeben    »o,,   Ferdinand    Wolf.     Stutt- 
gart, litterar.  \  ■    Publ.).     1860  Stn. 

Nlben      Hbei    das   hiei    neu  abgedruckte  Volksbuch  von 
Hiion  >..n  Uourdeaui    und  abei  den  Inhalt  des  elben  bat  der 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


<■»; 


Herausgeber  schon  fnllier  in  einer  im  8.  Bande  der  Denk- 
schriften der  philol. -hretor.  Classe  der  k.  k.  Akademie  der 
Wiss,  in  Wien  befindlichen,  auch  hesonders  (1S57)  gedruck- 
ii  ii  Abbandlung  niedergelegt.  Der  Wiederabdruck  gibt  die 
Schreibweise  des  Originals,  eines  auf  der  Hofbibliotbek  in 
Wien  befindlichen  Drucks,  mit  diplomatischer  Treue  wieder; 
die  Stellen,  wo  das  alte  Volksbuch  einen  Holzschnitt  bat, 
sind  hier  mit  einem  *  bezeichnet.  Ein  zweites,  spateres,  zu 
Amsterdam  um  Hill  gedrucktes  Exemplar  befindet  sich  auf 
der  k.  Bibliothek  im  Haag.  Weitere  Exemplare  des  nieder- 
ländischen Volksbuchs  sind  nicht  aufgefunden,  und  ein  deut- 
sches  v •  ■  11  der  hier  behandelten  Sage  existiert  nicht,  weshalb 
der  Neudruck   um  so   erwünschter  ist. 

106)  Unseres    Alphabetes    Ursprünge,    gemeinfafslich 

dargelegt   von   F.  Böttcher.      Dresden,    Rudolf  hunt/.e. 
1861.     8.     85  Stn. 

In  dieser,  nach  einem  wiederholt  in  Dresden  gehaltenen 
freien  Vortrage  ausgearbeiteten,  in  populärem  Ton  gehalte- 
nen Abhandlung  fuhrt  dt  i  Verfas  er  aus,  wie  unsere  Buch- 
staben aus  ägyptisch  -  semitischen  Schriftzeichen,  erhalten  in 
pliouicischcn ,  samaritanischen  und  allhebräischen  (mit  einem 
Gesammlnamen  :  kanaanitischen )  Schriftdenkmalen ,  entstan- 
den sind,  und  diese  Zeichen  ursprünglich  rohe  Bilder  von  Ge- 
inden  waren,  deren  Name  mit  dem  Laute  anfieng,  für 
i  Zeichen  das  Bild  gelten  sollte.  Hilerürterl  ist,  was 
sich  weiter  an  die  Betrachtung  der  Buchstaben  des  Alphabe- 
lei    knüpft:   die   Anzahl,    Reihenfolge  u.   s.   w. 

l<i")  l'eber  den  Beilaut  inii  besonderer  Rücksicht  auf 
den  alemannischen  Vocalismus.  Von  Dr.  Karl  Wein- 
hold.  Wien,  aus  der  k.  k.  Hof-  und  Staatsdruckerei. 
In  Commission  bei  Karl  Gerold's  Sohn.    1860.   8.    19 Stn. 

nt  nennt  der  Verf.  eine  Hinneigung  der  Vocalc  der 
A-  und  U- Classe  zum  i.  eine  umlautähnliche  Entartung,  die 
sich  vom  eigentlichen  Umlaul  dadurch  unterscheidet,  dafs  die 
Trübung  des  Stammvokals  ohne  sichtliche  Veranlassung  cin- 
t ritt,  und  von  der  Schwächung  dadurch,  dafs  dii  Schwere  der 
Stammsilbe  durch  die  rrübung  ihres  Vokals  keim  Hinderung 
erleidet.  Im  \erlaulc  der  Abhandlung  weist  der  Verl.  das 
Vorkommen  di  Beilauts  an  zahlreichen  Beispielen  nach,  in- 
dem ei  alle  Vocab  durchgeht,  an  welchen  sieb  jener  zuzei- 
ten pfli  gt, 

l     •    i    al  eilung    in    die    Ge schiebte    der    neu- 

hochdeutschen  Grat atik.    Von  G.  Th.  Di  thmar. 

(Programm/)     Harburg    N    G.EIwert.    1861.    4.    40Stn. 

Urbei    die    Entstehungsgeschichte   des   Neuhocbdeul  chen 
vor  Lulhi  r,  weh  innte  Si  hrifl  gew  idmi  t  i  it, 

herrseben    bi     aul    un  en     ragi     ziemlich   unklare   Ansichten. 
Han    will    durchaus,   die   neuhochdeutsche    (Schrift      5\ 
I  ü     dei   Willkür,  ein  Gemachtes,  Gemodi 

loi  b   um    i  hränkti  m  Hai  le  zutrifft,    Luther 

redet    „nach    di  hen   Canzlel        I.     gilt  also,  näher 

zu  untersuchen,   wie  diese  Canzlel   zu  seiner  Zeil  beschaffen 


war  und  wie  sie  allmählich  sich  entwickelte.  Dazu  gehört  die 
Durchforschung  der  Rechtsschriftdenkmale  und  insbesondere  der 

Urkunden,      eines    Materials,     das      von     der     Sprachforschung 

noch  wenig  beachtet,  für  die  Entstehungsgeschichte  des  Neu- 
hochdentschen  aber  von  dergrüfsten  Wichtigkeit  ist.  Nach  all- 
gemeinen Andeutungen  über  die  Gestalt  der  deutschen  Sprache 
im  1  t.  und  15.  Jhdt.  macht  demgemafs  der  Verfasser  der 
obigen  Schrift  zunächst  auf  die  deutsche  Uechtsprnsa  vom 
13. — 15.  Jhdt.  aufmerksam,  wie  Bie  uns  in  den  Rechtsbflcbern 
(Sachsenspiegel),  Stadirechten  und  Weisthflmern  überliefert 
ist,  zeigt  dann,  wie  diese  Sprache  in  die  kaiserliche  und  die 
!  in  tchsische  Canzlei  Eingang  fand,  um  von  hier  aus  immer 
grölseren  Boden  zu  gewinnen,  und  geht  am  Schlufs  etwas 
tiefer  ein  auf  das  Wesen  der  obersaeh  ischen  Sprache,  indem 
er  ihre  Vocale  und  Consonanten  durchgeht,  worauf  er  eine 
Reihe  von  nieilsn..  berzogl.  und  kuif.  sächs.  Urkunden  aus 
den  Jahren  1308-1521  folgen  lalst .  um  ein  Bild  zu  geben 
von  dem  allmählichen  Uebergange  der  «Item  zu  der  neu- 
hochdeutschen Sprache,  welche  Luther  vorfand,  und  die  dann 
allerdings  erst  durch  ihn  zu  einer  höbern  Bedeutung  sich 
aufschwang.  Angehängt  ist  ein  Beitrag  zur  Literatur  der  neu- 
hochdeutschen Grammatik  vor  Gottsched.  Ausführlicheres 
stellt   der  Verf.  in   Aussiebt. 

109)  Ueher  die  Echtheit  des  althochdeutschen 
Schlummerliedes,  im  Codex  Suppl.  Ar.  1668  der 
k.  k.  Hofbibliothek  in  Wien.  Von  Dr.  J.  Virgil  Grob.- 
mann.  Prag,  J.  G.  Calve  (Friedr.  Becke).  1861.  8. 
16  Sin. 

Im  Jahre  1858  veröffentlichte  G.  Zappert  in  den  Sitzungs- 
berichten der  k.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien  ein 
„althochdeutsches  Schlummerlied",  das  wegen  seines  mytho- 
logischen Gebalts  den  von  Waitz  entdeckten  Herseburger  Zau- 
bersprüchen und  den  von  Karajan  ans  Licht  gezogenen  W  je- 
ner Segensformeln  an  die  Seite,  wol  gar  noch  höher  gestellt 
wurde.  Indels  tauchten  bald  Zweifel  an  der  Echtheil  dessel- 
ben auf,  und  in  der  obigen  Schrift  wird  nun  ausführlich  und 
Überzeugend  dargelhan,  data  aus  äufsern,wie  aus  innern  Grün 

den  das  Lied,   mag  man  es  vom  Standpunkt  der  Mythologie,  der 

Geschichte  oder  dt  i  Sprachwissenschaft  aus  betrachten,  für 
nichts    Anderes   als    ein  Machwerk   der  jüngsten  Zeit   erklärt 

werden    kann.  , 

110)  Freidank's  Bescheidenheit.  Sprnchsanjmlung  aus 
dem  i:;  Jhdt.  Neudeulsch  bearbeitet  von  Adolf  Bac- 
meister.  Reutlingen,  C.  Fr.  Palm.  1861.  12.  VIII, 
112  Stn. 

Dei  Autor,  dem  die  neue  Au  gäbe  von  Wilhelm  Urimm 
noch  nichl  bekannt  »ar.  hat  fOt  seine  Bearbeitung  die  all 
Ausgabi  von  1834  benutzt,  deren  Seitenzahlen  er  ciliert,  Kr 
gibt  nicht  das  Ganze,  lern  nnt  i\-i>.  was  ihm  das  Bedeu- 
tendere schien,  und  das  macht  allerdings  den  grüfseren  rheil 
Die  Anmerkungen  enthalten  theili  Erläuterungen,  th 

len,    letztet lisl     aus    dem    alten    und    neuen    Te- 

Sl    1  MM    Dl 


297 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit. 


298 


111)  Translationen  von  Niclas  von  Wyle,  herausge- 
geben durch  Adelbcrt  von  Keller.  Stuttgart,  litt. 
Verein   (57.   Publ.)     1861.     8.     373  Stn. 

Abdruck  der  ältesten  Ausgabe,  welche  wahrscheinlich 
zu  Efslingen  von  K.  Fwier  147S  gedruckt  wurde.  Der  Her- 
ausgehe* benutzt«  Exemplare  davon  aus  den  Universitätsbi- 
bliotheken zu  Göttingen  und  Heidelberg  und  zur  Vergleichung 
tJie  Ausgabe  von  Stralsburg  1510.  Eine  dritte  Ausgabe,  wel- 
che auch  das  gern).  Museum  besitzt,  ist  zu  Augsburg  1536 
erschienen,  für  die  Textkritik  aber  ohne  Werth.  In  einigen 
am  Schlafs  befindlichen  Anmerkungen  gibt  der  Herausg.  lite- 
rarische und  biographische  Notizen  (wornach  die  Translatio- 
nen selbst  u.  a.  ergeben,  dafs  N.  v.  Wyle  eine  Zeit  lang 
Rathsscbreiber  zu  Nürnberg  war),  ferner  Lesarten,  sprachliche 
und  einige  andere  kurze  Bemerkungen.  Die  Interpunktion 
des   Originals  ist   in   der  neuen   Ausgabe   beibehalten   wurden. 

112)  Scherzgedichte  von  Jobann  Lauremberg,  her- 
auagegeben  von  J.  M.  I.appenberg.  Stuttgart,  litt. 
Verein  (.58.  I'ubl.)  1861.  8.  VII,  322  Stn.  (Nebst 
Facsimile.) 

Eine  Sufserst  Heifsige  Ausgabe,  ausgestattet  mit  allen  ir- 
gend wilnschenswerthen  Erläuterungen.  Den  vier  Scherzge- 
dichten in  berichtigtem  Abdruck,  wie  er  aus  der  Vergleichung 
dei  Ältesten  Texte  hervorgieng,  mit  vereinfachter  Schreibung  und 
neuer  Intcrpunction.  folgen  noch  in  einem  ersten  Anhange  zwei 
lateinische  Gl  dichte  Lauremberg«  und  in  einem  zweiten  eine 
Anzahl  niederdeutscher  satirischer  und  Ilochzeitsgedichte, 
welche,  zum  Theil  gleichzeitig,  sonst  irrig  Lauremberg  zuge 
schrieben  wurden.  Ferner  enthalt  das  Buch  eine  ausführliche 
Lebensbeschreibung  des  Dichters  und  ein  Verzeichnis  seiner 
sammtlicheii  Schriften  mit  genauer,  von  bibliographischen  und 
literarhistorischen  Erläuterungen  begleiteten  Angabe  und  Be- 
schreibung der  von  den  Scherzgedichten  erschienenen  Aus- 
gaben und  1  ebersetzungen  ;  auch  über  die  erwähnten  Anhange 
wird  erwünschter  Nachweis  gegeben.  Den  folgenden  Lesarten 
und  zahlreichen  erklärenden  Anmerkungen  geht  eine  Darle- 
gung   der  Grundsätze    voran,    welche    bei    der    vorliegenden 

Ausgabe  in  Anwendung  gebracht  sind.  Was  in  den  Anmer- 
kungen nicht  erklärt  wird,  lindet  in  dem  beigegebenen  Wör- 
terbuch seine  Erledigung,  das  auch  als  Beitrag  zur  Erkennt- 
im  der  Dieders&chsischen  Mundart  Werth  und  Bedeutung  bat, 
Dil  'in  folgt  noch  ein  Namenregister,  und  zu  der  Lebensbe- 
schreibung winl  schliefslich  ein  Nachtrag  geliefert, 

Oi    lei  reichliche  Exulantenlic d er  evangelischer 

(  bristen  aus  dei  Zeit  des  dreißigjährigen  Krieges,    Mit 

bichllichem    Vorwort  und   einem  Anhang   ähnlicher 

Lieder  herausgegeben  von  Alben  Knapp.    Stuttgart, 

1861.    J.  F,  Sleinkopf.     12.    76  Sin, 

Die  handschriftlichen  rexte  tu  den  hier  mitgelbellten   L0 

Brulantenliedern   finden   sich  im  graflich   Giech'acben  Archiv 

aufbewahrt.      Recblachreibung    und    Inlerpunkl sind    \,.m 

Heran  gebet  mit  der  jetzt  üblichen   In  Ueberetnstlmmuni 

brncht.      Der    Anhang    enthalt      >    geistliche    I  ll der    der    Gräfin 


Barbara  v.  Giech,  geb.  Freiin  v.  I'raunfnlk,  aus  dem  Thurnaucr 
Gesangbuch  von  1745.  Das  „geschichtliche  Vorwort"  handelt 
von  den  Schicksalen  der  Protestanten  in  Oestcrrcirh  und  de- 
ren gezwungener  Auswanderung  Unter  den  Ausgewiesenen 
wird  besonders  des  Hans  von  Khevenhdller  (geb.  15!I7)  ge- 
dacht, über  welchen  ein  urkundliches  Zeugnils  aus  dem  gräf- 
lich Gieeh'schen  Archive  inilgetheilt  wird. 

114)  Zur  Literatur  des  Volksliedes.  Von  Edward 
Dorer-Eglof.  Aarau,  II.  h.  Sauerlander.  1860.  12. 
52  Stn. 

Zwei  Volkslieder,  beide  Oberitalien  angehörend,  werden 
hier  nach  Inhalt  und  Fassung  und  in  ihrer  Beziehung  zur  Ge- 
schichte einer  ausführlichen  Erörterung  unterzogen.  Das  erste, 
das  Lied  von  der  Lombarde,  wird  in  sechs  verschiedenen 
Fassungen  (eine  nur  in  einem  Referat),  und  zwar  verdeutscht, 
inilgetheilt.  Lombai da  soll  die  I.ongobardenkönigin  Rosa- 
munda  (f  573)  sein,  und  das  Lied  schon  dem  Paulus  Diako- 
nus als  Quelle  gedient  haben.  Von  dem  zweiten,  dessen 
Stoff  auch  ein  provenzalisches  Volkslied  behandelt,  sind  eine 
monferrinische  und  eine  piemontische  Fassung  übersetzt.  Als 
Heldin  dieses  Lieds  wird  Clotilde,  die  Tochter  des  Franken- 
königs  ChlocAwig,   erkannt. 

115)  Geschichte  des  Räthsels.  Von  J.  B.  Friede  rieh. 
Dresden,   Hudoll    Kuntz.c.      1860.      8.      Mll.   248   Stn. 

Das  Buch  gewahrt  reiches  Material,  wenn  es  auch  nicht 
eigentlich  das  ist,  was  der  Titel  erwarten  lafst.  Es  beginnt 
nach  einer  kurzen  Einleitung  mit  der  Definition  des  Räthsels 
und  geht  dann  zur  Betrachtung  der  Bchematisch  eingeteilten 
Formen  (Arten)  desselben  ober,  woran  sich  eine  Erörterung 
über  seine  Verwandtschaft  und  Beziehung  zu  andern  Dich- 
tungsarten  reiht.  Der  vierte  Abschnitt  handelt  von  der  gei- 
stigen, belehrenden  Richtung  des  Räthsels  und  Beiner  Ver- 
wendung zur  Erprobung  der  geistigen  Fähigkeiten;  der  fünfte 
von  seiner  erheiternden,  scherzenden  Bedeutung,  und  der 
sechste  von  seinem  Zwecke,  Streit  zu  veranlassen.  Zu  den 
bedeutendsten  zählt  dir  letzte,  der  die  Literatur  des  Räthsels 
bei  den  verschiedenen  Völkern  zum  Gegenstande  hat  Zahl- 
reiche  Beispiele,  die  dem  Bm  he  zugleich  den  Werth  einer 
Rätbselsammlung  verleihen,  sind  überall  eingestreut 

L16)  Schweiz)  riscbeaVolksliederböchlein  fUi  Schule 
und   Haus   bearbeitet   und   mit  kurzen  Nachrichten  Ober 

das    Lehen    der    im    Buche    vorgefahrten   Dichter   und  Ton- 

setzer  herausgegeben  von  Frust  Hauschild,  Dritte, 
gänzlich  umgearbeitete  Auflage.  Mahlhausen  im  Oben 
Elsafs,  J.  P.  Risler.     1860.    B.     i\.  28  I  Stn. 

Weniger  eigentliche  Volkslieder,  obwohl  solche  nicht  ge 
rade  ausgeschlossen  sind,  als  „das  Werlhvollste  dessen,  wa» 
wirklieh  vom  Volke  gesungen  wird."  Den  Volksweisen  sind 
in  der  Regel  neuere  Texte  untergelegt.  Von  altem  Dichtem 
sind  u.  a.  vertri  ten     >  Alberus,    Angi        Sili  Ifl 

Declus,    ii,  nn  Pranck,  Paul  Gerhard,  Job.  Heermann. 
Martin  Luther,  Georg  Neumark,  Merlin  Rinckbart,  Paulus  8pe> 


299 


Anseiger  für  Kunde  der  dealseben  Vorzeit 


300 


ratns  ;  von  altern  Componislen  :  Johann  Crügcr.  Hans  Leo  von 
Bauler,  lleiurich  Isaak,  Adam  Krieger,  Melchior  Tcsihn.r, 
Melchior  Vulpius.  Das  Buch  enlhftlt  towol  Figuralgesange, 
fortschreitend  von  ein-  zu  vierstimmigen  Liedern,  als  Chorair 
gesange.  In  Rücksicht  auf  die  Schweiz  sind  auch  einige  fran- 
zösische Lieder  aufgenommen.  Die  im  Anhange  mitgelheiltcn 
.Yu-lirichteii  über  die  betreffenden  Dichter  und  Tonsetzer  be- 
schranken sich  auf  die  Angabe  des  Standes,  der  GebnrtS-  und 
Sterbedaten.  Das  Register  fuhrt  neben  den  alphabetisch  ge- 
ordneten Liederanfnngen  die  Ueberschriften  mit  den  Num- 
mern  auf. 

117)  I'  latldeutscheGedichtein  bremischer  Mundart  nebst 
einer  Sammlung  Sprichwörter  und  Redeweisen  von  Ma- 
rie Mindermann.  Bremen,  A.  I).  Geisler.  18Ü0.  8. 
VIII,  148  Stn. 

Unter  den  Gedichten,  welche  im  Ganzen  einfach  gehalten 
und  ziemlich  im  Geiste  des  Volks  gedichtet  sind,  belinden 
sich  zehn,  welche  Volkssagen  behandeln.  Von  den  übrigen, 
deren  Stoffe  zum  Theil  die  gewöhnlichen  sind:  die  Jahres- 
zeiten etc.,  zeichnen  durch  ihre  volksthumliehe  Haltung  die 
fünf  sich  aus,  welche  „de  ole  Hagrete  verteilt"  ubeischrie- 
ben  sind.  Der  Anhang  enthüll  die  Erklärung  (fJebcrselzung) 
einiger  plattdeutscher  Wörter  und  <>79  bisher  ungedrnckte 
plattdeutsche  Sprichwörter  und  sprichwörtliche  Redensarten, 
welchen  zum  Theil  die  Erklärung  beigefügt  ist.  Für  die 
Orthographie  hat  die  des  ,.<Juickhorir-  zum  Vorbilde   gedient. 

118)  Über  ba  ye  Tische  Lieder  mit  ihren  Singweisen.  Im 
Auftrage  und  mit  Unterstützung  Seiner  Majestfil  des  Kö- 
nigs für  das  bayerische  Gebirgsvolk  gesammeil  und  her- 
ausgegeben von  Er.  v.  hohe  II.  Mit  Bildern  von  A.  v. 
Rttmberg.  München,  1860-  Holzschnitt  von  Braun  n. 
Schneider.     8.     100  Stn. 

Sowohl  die  Texte  als  die  Weisen  dieser  Lieder,  58  an  dir 
Zahl,  worunter  mehrere  Sclinaderliilpdii,  gehören  dem  Volke 
an,  obwohl  einzelne  einen  ziemlich  modernen  Charakter  zei- 
gen, wie  ja  derartige  Lieder  noch  immer  vom  Volke  neu  ge- 
dichtet und   zum   Theil    extemporiert    werden.      Der   hreis,    in 

welchem  sie  sich  bewegen,  ist  ein  ziemlich  enger:  das  Dieudl, 

die  Jagd,  das  Almleben  —  damit  ist  der  StolT  so  ziemlich  er- 
schöpft Dir  Ausstattung  de*  Buches  ist  eine  so  feine  und 
saubre,  als  aus  dem   Zusätze  des   Titels  sich   schliefen   Ifltst 


Auimitzo  in  Zeitschriften. 

Ben  (ha  n  anj  a,  Wo  henblatl  fur  jüdische  Theologie:  Nr. 
11.  Prager  Chronik.  Hitgetheill  von  Ernst  Wehli, 
Nr.  13.  I. in.  h,  and  Vielweiberei  im  germanisch  frlnki- 
-i  I"  n  Mittel ilter.  Ni  L6  Geschichte  der  indischen  Go- 
nteinde  in  Lundenburg,  Nr.  28  Zu  Gesobichte  der 
Juden  in  Still  pnd  Stadt  Elcbstadt    (Wiener.) 

Damaria:    •_'.    Uebci  dai   mittelalterliche  Keisartbum, 

Garlenlaiiln   :     Nr.   29>    Zur    Geschieh  te    dd    Aberglaubens. 
IV.   Blut-   und   Schwefeln^' ii 


Monatschrift  für  Geschichte  des  Judenthums:  Juli- 
hefl.  Geschichte  der  Juden  in  der  Residenzstadt  Hanno- 
ver.    (Forts.) 

Westerm  an  n's  illustr.  deutsche  Monatshefte:  Nr.  58. 
Wie  der  Bastard  Manfred  König  wurde.  Historische  Stu- 
die. iThaddaus  Lau.)  —  Die  ursprüngliche  Heimat  der 
wichtigsten    Getreidearten.     (Rossmann.) 

Dentschee  Museum:  Nr.  29.  Deutsche  Schulmeister  von 
ehedem.  Ein  Beitrag  zur  deutschen  Sittengeschichte  in 
der  ersten    Hälfte   des    {'.).  Jahrhunderts.      (Birlinger.) 

Neues  Frankfurter  Museum:  Nr.  81  s3.  Land  und  Leute 
in   Schaumburg. 

Berliner  Nachrichten:  Nr.  181  Jubiläum  der  Universi- 
tät  Breslau. 

Noris-Blüthen  :    Nr.  28.  29.     Vom  ., alten  Nürnberg". 

Revue  numismatique:  VI,  3.  Essai  sur  l'historie  moue% 
taire   des  comtes  de   Flandre.     (Deschamps  de   Pas.) 

Stimmen  der  Zeit:  Nr.  31.  Die  Quelle  der  Kleist'sc  hen 
Erzählung:   ..Michael   Kohlhaas."      (E.   Kuh.) 

Münchener  Unterhaitun gshlalt:  Nr.  2.  Die  Behnim- 
schlacht  bei  Regensburg  am  12.  Sept.  1504.  VJ.  Wr.)  — 
Ar.  4.  Walter  von  lloheneck.  (Wcininger.)  --  Nr.  5 
Das   Dorf  Perschen   bei  Nahburg.      (Wcininger.) 

Wochenblatt  der  Johanniter-Ordens-Balley  Bran- 
denburg: Nr.  27.  Zur  Geschichte  des  JohannitcrOrdcns- 
hauses  in   Wesel.   —   Nr.   2*.   29.   Die   Grafen   von  Ruppin. 

—  Nr.  29.  Der  vormalige  Tempelherren  .  demnächst  ,lu- 
banniter- Ordenssitz  zu  Böricke.  —  Nr.  30.  Die  Prophe- 
zeiungen    künftiger   Gröfse    fur    das    Haus    llohenzollern. 

—  Nr.  31.  Die  Johanniter- Ritter  als  Friedensstifter.  — 
Nr.  32.   Die   von   Trolt   in   der   Mark   Brandenburg. 

Zeitschrift  für  christliche  Wissenschaff:  August. 
Dr.  Paulus  Speratus.  Sein  Lebensgang  bis  zu  seiner  Be- 
rufung nach  Preulsen.     (Erdmann.) 

Landshuter  Zeitung:  Nr.  30.  Beiblatt.  Was  verstand  man 
vordem  unter  Uttenschwnlbe  ?     (Weininger.) 

Wiener  Zeitung:  Nr.  Ib5.  Altcrthuinsausstelliing  der  Ar- 
kadia,  Kupfersarg  der  Anna  Slawata  von  Cblnm.  Der 
schwitzende  Grabstein  des  Ritters  Georg  Wancnra.  (Mi- 
kowi  <   | 


\  «-■■■ni« <■  litt'    \i«clii'i<-lil<>ii. 

96  Dia  BOOJÄhrige  Jubelfeier  der  Einweihung  de» 
nun  wieder  hergestellten  Doms  zu  Speier  ist  vom  15.  — 18. 
August  begangen  worden.  Gleiohzeitig  fand  eine  Ausstel- 
lung kirchlicher  Gegenstände  statt 

97)    Die    beschlossene     Restauration     der     Ncupfarr- 

kirche  m  Begensbnrg  nach  dem  Baupläne  des  Prof.  Folti 

bezieht    sich    im    Wesenllii  lien     auf   den    Ausbau     iler    Vorder 

alte,  welche  ein  sei ii  Portal  mfi  einer  Freitreppe  erhalt, 

auf  die    ErhObang    der    Thurine    und    auf  die    innere    und    «us- 
I1    i    Grundstein    dieser    von    den    Opfergel 

derp  der  Wallfahrer  zur  „Capellc  der  ichöoen  Maria"  gebaut 
ien  Kirche  ial  am  9,  Sept.   1619  Ron  Bischol  Peter  hraft  ga- 


:nn 


Anzeiger  l'»i"  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


2 


legt  worden.  Auf  diesem  Platze  stund  wahrend  mehr  als  1000 
Jahren  ein  Judentempel,  weither  am  11.  Febr.  1519  zerstört, 
worauf  die  Grundmauern  der  Kirche  aus  jüdisehen  Grabsteinen 
errichtet  wurden. 

98)  Die   II  i   ■  i ..  ii  i n   derl'farrkirche  in  E  g  ge  n- 

felden  (Uberbayern)  wurde  auf  Anregung  mehrerer  Kunst- 
freunde in  Angriff  genommen.  Dieser  Bau  mit  seinem  stolz 
emporstrebenden  Spitzthiirmc  ist  ziemlich  gleichzeitig  mit 
der  Landshuler  Domkirche,  etwa  gegen  die  Mitte  des  15.  Jahr- 
hunderts, entstanden  und  einer  der  schönsten,  harmonischsten 
Kirchenbauten  aus  diesem  spatern  Zeiträume  gothischcr  Bauart. 

99)  Nächstens  beginnen  die  Vorarbeiten  zur  Restaurie- 
rung der  uralten  Basilika  zu  Welehrad  in  Mahren, 
welche   in   zwei  Jahren   ihr  tausendjähriges  Jubiläum    feiert. 

100)  Der  Stiflungsvorstand  der  Munsterpfarrei  auf  der 
Insel  Keichenau  im  Boilenscc  hat  vi  er  a  ltc  Gra  1)  steine 
ausheben  lassen.  Es  sind  die  Grabdenkmale  von  vier 
Aebten  des  ehemaligen  dortigen  Klosters,  und  zwar  der  äl- 
teste vom  J.  L342  (Dilhelmns  de  Castel),  der  zweite  von 
1383  (Heinricus  de  Stoffeln),  der  dritte  vom  J.  1427  (Fride- 
ricus  coines  de  Zolr)  und  endlich  der  vierte,  aus  Erz  ge- 
formt, vom  J.  1519  (Georg  Piscator, ;  sie  Ingen  bisher  theils 
im  Hauptchor  des  Munsters,  theils  im  linken  Arme  des  Chor- 
Querschiffes,  und  sind  nun,  zunächst  ihrem  früheren  Platze  in 
die  Wand  eingefügt,  der  Gefahr  vollständiger  Zerstörung  ent- 
zogen. 

101)  Durch  den  Abbruch  der  s,  g.  drei  Säulen  in  der 
Kanzleistrafsc  zu  Eonstanz  kamen  mehrere  interessante  mit- 
telalterliche Baudcnkmale  aus  der  Zeil  des  Spitzbogenstils 
zum  Vorscheine.  Leider  wurde  das  interessanteste  Stuck  der- 
selben, ein  hölzerner  Altar,  durch  Benutzung  zu  einem  Thur- 
gestelle  in  Etwas  verdorben.  Der  Altar  enthalt  auf  der  einen 
Seite  eine  oft  vorkommende  giebelartige  Verzierung  mit  Krab- 
ben und  auf  der  andern  die  Darstellung  des  jüngsten  Gerich- 
tes. In  der  obersten  Abtheilung  sitzt  Christus  mit  durchbohr- 
ten Händen  und  Fufsen  zu  Gerichte,  zu  seiner  Hechten  die 
hl,  Maria  und  zur  Linken  Johannes  der  Täufer,  die  erstere  in 
stein  oder,  der  letztere  in  knieender  Stellung.  Die  Hohe  die- 
ser Figuren  ist  2  Schuh  9  Zoll  bis  2  Schuh  5  Zoll.  Rechts 
und  links  oberhalb  dieser  Figuren  befinden  sich  zwei  bla- 
sende Engel,  nebst  zwei  gegen  Christus  gekehrten  Schwer- 
lern. Unterhalb  dieses  Hauptbildes  in  senkrechter  Richtung 
sind  rechts  und  links  in  dem  etwa  ichnhbreiten  Räume,  jl 
weil«  in  6  Felder  abgetheilt,  Scenen  aus  der  kuferweckung 
der  Todten,  Die  ganze  Hohe  des  Altars  betragt  B  Schuh  9 
Zoll  und  die  Breite   l    Schah   und    M    /  o      i'i    *• 

in  «eii  ben  man  durch  die  l  h bTnung,  zu  welcher  das  Zwi 

schenfeld   des   Altars   ausgeschnitten    wurde,  eintritt,   hat    eine 

sehr    icbom     hölzerne  Decke    mit    erhabenen   Lei  ten,    deren 
beule  Luden  am-i  r-t  mannigfaltige  Verzierungen  haben     i  m 

drei  Seilen   des  Saalei    Isufl    e mit   reichen  Lanb 

v '  i/ierungen,  untermischt  mjl  Bildern  int  der  Thierwelt,    Dal 

i.     i  Ichenholi    stamml   aus    dem    l"    JJahrhundi 
nach  dei   Inschrift:      Cuonral  Rappenburg  Anno  dum.  M 


yr  Villi  (gen)anl  kemachl."  Das  eine  Allianzwappen  enthalt 
rechts  das  Wappen  der  hiesigen  Palrizierfamilie  Schiltar  und 
links  das  der  Stickel  mit  Helmzierden  und  Schilden,  in  der 
Mitte  von  einem  weiblichen  Schildhalter  gehalten  Das  StickeP- 
sche  (ein  Baumstumpf  mit  abgehauenen  Aesten)  kommt  noch 
zweimal,  und  zwar  das  eine  Mal  als  Einzelwappen,  das  an- 
dere Hai  als  Allianzwappen,  in  welch  letzterem  jedoch  das 
Wappen  im  Gegenschilde  fehlt,  \ur.  In  einem  Falle  sind 
zwei  Löwen,  im  andern  2  Genien  die  Schildhaltei  Ein  drit- 
tes Wappen  mit  einer  Krone  im  Schilde  nnd  im  Helmschmncke, 
der  Helm  mit  offenen  Flügen  geziert,  mit  zwei  wilden  be- 
haarten Mannern  als  Schildhaltern,  ist  kein  Wappen  des  hie- 
sigen  Patriziates  und   zur  Zeit  noch   unbekannt. 

102)  Nach  vorgenommener  Untersuchung  eines  in  der 
Gottesackerkirche  zu  Ebern  (Unlerfranken)  befindlichen, 
lange  unbeachtet  gebliebenen,  aus  einem  ILuiptblatt  und  zwei 
Flugelthuren  bestehenden  Gemaides  hat  sieb  herausgestellt 
dafs  das  Hauplbild  von  Michael  Woblgem  u  !  Ii  und  die  FlQ- 
gelthüren  von  der  Hand  eines  guten  Schülers  unter  des  Mei- 
sters Aufsieht  gemalt  sind.  Das  Hittelbild,  10  Fufa  hoch,  8 
Fufs  breit,  stellt- Christus  am  Kreuz  dar,  recht.-  von  trauern- 
den Frauen  und  Jungein,  links  von  Kriegsknechten  mit  ihrem 
Hauptmann   umgeben. 

103)  In  einem  zum  Bezirk  KOnigssaal  in  Böhmen 
gehörigen  Dorfe  wurde  ein  auf  Pergament  geschriebe- 
nes Gebetbuch,  bestehend  aus  130  Octavblfltlern  mit  25 
sehr  fein  gemalten  Bildern,  die  Passionsgeschichte  Christi 
darstellend,  gefunden.  Es  ist  sehr  wohl  erhalten  und  nagt  die 
Jahreszahl  1599;  jedes  Blatt  hat  eine  eigene  gemalte  Rand- 
irerzierung  und  die  letzten  sieben  die  Lebens-  und  Familien- 
data  des  Lorenz  Beiger  von  Ro.»cnwcrt  in  WiltingaU,  welcher 
auch,  nach  dem  Hanuscripl  zu  schliefsen,  der  Schreiber  de» 
Gebetbuches  sein  durfte. 

101)  Bei  Eibenschitz  in  Mahren  fanden  kurzlich  Bau- 
ern in  einem  ausgeschwemmten  Lehmlager  einen  grofsen 
Topf  mit  G000  kleinen  Silbermünzen.  Ein  Käufer  in 
Brunn  liefs  alle  einschmelzen  bis  auf  24  Stuck.  Diese  sind 
ai^  der  Mitte  des   LI.  Jahrhunderts  und  von  Conrad  von  Bronn 

geprägt,  welcher  im  .1.  1062  Herzog  von  Brunn  ward,  nach- 
dem er  imli'i  Herzog  von  Znaim  gewesen.  Sit  tragen  auf 
der  \  nrdiTM-iti-  »ein  lli  ustbiid.  \ui  dei  Rockseite  zeigt  ii 
»ie  die  Inschrift  Sanctus  Petrus  und  ein  Kirchengebaude,  ohne 
Zweifel   die  Kirche  auf  dem  Petersberge  in  Brunn. 

105)  Bekanntlich  i»t  das  ganzi  Dberreichi  Material  in 
Typen  und  Stocken  der  berahmten  Plantinischen  Dru- 
ckerei in  kntwt  rpen  noch  vorhanden,  selbst  noch  das 
fur  du  »i  ib.  eigens  hbricirte  Papier,  und  wird  die  Druckerei 
als  eine  Familie  n  Reliquie  aufbewahrt,  ganz  in  ihrem 
lieben  Zustande.  Da  i  I  ComiU  Antwerpens  bal  nun  be- 
schlossen,   den   rhcilnehmen d    den  linderem  des  I  ■  » i .  > 

ein  Qedeokblatl  mit  den  alten  rypen  und  Holzschnitten  auf 
dem  all«  u  Papiere  mit  der  Preaai  di  i  Offli  in  drai  kl  n  zu  lassi  n 

106    Da     geschichtlich  denkwordigi    Si  yera 

im  Kanton  Freiburg  isl  zum  Verkaul  ausgeschrieben. 


303 


Anzeiger  für  Kundf  der  deutschen   Vorzeit. 


304 


Inserate  und  IHuiiiitinnclHin^cii. 


1-1)    Einladung  tur  S  u  h  sc  i  i  |>  1 1  on   auf 
Das  deutsche  Kirchenlied  von  der  ältesten  Zeit 
bis  zu  Anfang  des  XVII.  Jahrhunderts.     Mit  Be- 
rOckiichtigong  der  deutschen  geistlichen  Liederdichtung  im 

weiteren   Sinne  und   der   lateinischen  Hymnologie  \ ler 

Bitesten  Zeit  bia  in  Ende  de«  XVI.  Jahrhunderts.  Von 
Philipp  Wackernagel.  Vier  Bande  in  grols  Lexicon- 
Oclav. 
Min  Profeaaor  Dr.  Philipp  Wackernagel]  welcher  im 
Jahre  1  >  1 !  sem  epochemachendes  Buch  „Das  deutsche  Kir- 
chenlied  von  H.  Luther  bis  v.  Blaurer"  herausgab,  hat  sich 
■i  ii  dii  ii  Zeil  mit  unausgesetztem  Fleifse  unter  Darbringung 
bedeut« ■nder  Zeit-  und  Geldopfer  der  Vervollständigung  und 
\  i  ndung  dieses  Werkes,  welches  eine  Ehrenaufgabe  seines 
Lebens  geworden  ist.  gewidmet,  und  ist  jezi,  nach  den  mühe- 
vollsten Vorarbeiteu  und  nach  Durchforschung  der  hier  in 
Betracht  kommenden  Bibliotheken,  welche  die  fast  ganzlich 
unbekannt  gewordenen  Drucke  enthalten,  im  Stande,  der 
evangelischen  Kirche  Deutschlands  'im  urkundliche  Znsam- 
m  ii  tellung  ihn  Liedei  chatzi  i,  vornehmlich  aus  dem  Jahr- 
hundert der  Reformation,  in  nie  dargebotener  Vollstfindigkeit 
viii  zufuhren. 

Das  Werk  wird  in  vier  Bfinden   in    grors  Lexicon-Octav 

erscheinen,    von    denen    jeder    in    7        S    Liderungen    zu    dein 

or  20  Ngi  au  gi  gebi  n  werdi  n  soll.  Die 
Verlagshandlung  von  I).  G.  Teubner  in  Leipzig  hat 
die  Vermittlung  dir  Subscriptionsbestellungen 
übernommen,  und  dir  Drink  des  Werkes  wird  begonnen 
werden,  sobald  eine  hinlfinglichi  Zahl  von  Suhcrihentcn  sich 
gemeldet  haben   wird. 


l'i)  Nachträge. 

11   Zu  dem  Aufsätze  in  Nr.  I  und  5  des  Anzeigers  :   „Ueber 

einige  arbeiten  des  Bans  Dollinger." 
Dr.  Jul,  l''ricdlander  in  Berlin  iheilt  uns  mit,  dals  sich 
ein  drittes  Belief  von  Dollinger,  Kaiser  Max,  dem  zu  dem 
oben  genannten  Aufsätze  abgebildeten  entsprechend,  in  Ber- 
lin, im  Besitze  der  Krau  Karoline  l'nnikel,  geb.  van  Halle, 
helindel,  und  dals  die  G>  psgielscrci  von  Eichler  daseibat  mit 
Erlaubnils  der  Besitzerin   das    Bclief  abgeformt   hat. 

2)    Zu    den    in    Ar.    5,    Sp.    159   u.   160  mitgctheilten   ..Zwei 

Glockeninschriften. " 
Der   k.    BauinBpector  Sommer    in    Zeil/,    liest   die   zweite 
Inschrift  wie  folgt  :  Anfang:  a  v  e.*)  susan  na  ;  Schlufs:  Chr  i  • 
st ns  S  (sanclos). 


*)  Statt  dos  vormutheten  -A  und   j?- 

IG)  In  der  I)  i  e  tc  rich'schen  Buchhandlung  in  Göttin- 

gen  sind  erschienen  : 

Forschungen  zur  deutschen  Geschichte,  herausge- 
geben von  der  historischen  Commission  bei  der  kOnigl. 
bayerischen  Akademie  dei  Wissenschaften.  Bd.  I.  Hell  2. 
gr.  8.     geh.      1    rblr.  Bd.  II.   HU.  1.    gr.   8.    geh.   1  Thlr. 

G  Ngr. 

(Als  besondere  Abdrücke  daraus:) 

Bode,  W.  J.  L.,  Geschichte  des  Bundes  der SachsenaUdte 
bis  zum  Ende  de-  Mittelalters,  mit  Rücksicht  auf  die  Ter- 
ritorien zwischen   Weser  und  Elbe.     gr.  8.    geh.     12  Ngr. 

Vischer,  W. ,  Geschichte  des  schwäbischen  Stadtebundes 
der  Jahre   137G-1389.     gr.  8.     geh.     28  Ngr. 


.laliroseoiif'm'iiz  des  ucniianisclH'ii  .11  u  seil  ms. 

Die   diesjährige    Conferenz    der    Ausschüsse    und   Pfleger   des   germanischen  Museums 

wird  dahier 

vom  11.  bis  14.  September  d.  J. 

abgehalten   werden.     An   den  Hauptsitzungen    können   auch  alle   mit  Ehrenkarten   versehenen    Freunde 

der  Anstall  theilnehmen,  sowie  dieselben  zu  den  gemeinsamen  täglichen  Abendunterhaltungen,  ili«'  schon 

am   10.  September,    Vbends  7  Uhr,  in  der  Karthause  lu-oii n,  fre Ilichsl  eingeladen  sind.    Auch  Fremde, 

die  sich  unserei    Nationalsache  anschliefsen  wollen,  sitnl  willkommen. 

N  ii  i  n  berg  ,  am  24    Juni   1861. 

Die  Vorstände  «Vs  genuuh  ^lusi'uni*. 

Verantwortlii  he  Redai  tion  i 

Dr    l-rcili     \.   u.   t.   Aufsefs.     Dr.  A.   v.   Eye.      Dr.  6.   K.   Krimi  m  ■  n  n.      Dr.   Kreili.   Both   v.   Sehr  eckenstein. 
Verlag  der  literarisch  -  artistischen   Anstalt  des  germanischen   Museum     in   \iirnberg. 


i     '     Sabal  J'si  bt  Bai  hdrni  knri. 


NÜRNBERG.     Dx»  Abonnement   de* 
Blatte«,    welche*    alle 

wird  ganzjährig  j.    % 

Postämtern  und  b  utirk- 

ianat 

Fnf»  od 

an    in 
Strasburg  ■  '-.    in    Pari« 

:-ehen   Bot.' 
Klincfciieck,  Nr.    11.  ru":    de    Lille,    oder 


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\«uc   Folge. 


n  Karhrnhe:  für    tu». 

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V  9. 


UE1  TS(1.\  VIIBZEIT. 


Achter  Jahrgang. 


.  \ 


September. 


Wissensebaftlid» 


ichichts. 
ödere  Be- 
enbeiteo. 

leben. 


I.iiif    I,  and*- «Im  lili^n  nc    im    15.    Jalirh. 

Von   Prof.  l)r.   Kranz  Loher  in  München. 
(Schlafs. i 

folgte  die  Huldigung       Sitzend  auf  einei 
ten,   weit  sichtbaren  Tri  überschaute  sie  ds 

dränge       Nehea  ihr  standen   die  Erbamter  :    vornehme  Ba- 
rone,   in     deren   Familien    das   Amt     eines    I 
welches    ihre   Vorfahren    einst    bei   dem   Fürsten    bekleidet 
hatten,  jetzt   als   ein   Ehrenamt   forterbte       S  der 

Erbmarscball,   der  Erbmandschenk.   der  Erbseneschall.   der 
Erbkämmerer.   derErbk-.  iler,  der  Erbjagerm« 

war  ihr  grober  Tag:   da   erschienen    si 
ihrem    Glänze    und     verrichteten    der    Form     wegen     noch 
einmal,    was   des   Amtes   Brauch    war 

\  iie  Fürstin  trat  nun  zuerst  der  Grofokanzler,  um- 
geben von  dem  geheimen  Batbe  *  !  ■■•-.•  .  I'eler 
Brouguard.  Herr  von  Hainin.  Engelbert  d'Enghien.  Gerhard 
d'Enghien.  Ben  ro  II  der 
Schatzmeister,  und  Jean  de  Bincb,  der 
Grafen  Rechtsanwalt.  Sie  bildeten  für  den  II 
eine   Regierung,   wie   sie   schon   seit   zwei   hundert   Jahren 


*)   Die  .\amen   der  Statthalter  nnd    Käthe   im  llennegau  und 
II     Und   zur  damaligen   Zeit  Gnden   tich  in   den    Urkun- 
den bei   Vmchant.    \ 
lariies  und  beiMieru.   II 


Mi  ii  hei  hingen. 

Inel  bestand     Dei  Grofskaozler  i  grand  bailli  i  wohnte 
im   Schlösse    i  er  war  der  GraTen   rechter  Statt- 

halter,   die   Ratbe    sein'  Er    hatte    deshalb   das 

Grafen-Gericht   zu   üben   in   allen   Sachen,   die   an  Leib   ond 
Leben  gii  rtbio,    als  an  die  höhere  In- 

stanz,  gebracht   wurden.     Er    hatte  des  Grafen   Yormund- 

fl   zu  fuhren   über  Waisen.   Wittwen   und   Schutzlose, 
er     hatte     den    Landfrieden    zu    vtabren    und    des    Grafen 

lalle     zu     erheben     ond    zu     verwalten:     ferner    war 

Kecht.   in    den    Stadien   die   Obrigkeiten   anzuor 
handelte    es    sich    aber    um    •  Lehm  berief  er 

die  seit  Allers  dafür  bestimmten  zwölf  Pairs  von  Henne- 
?au    zum    !  Endlich    I  ji||j   n0eh 

ob.    für    'Iie    Land.  _/ang    zu    -  Mann- 

-rna  /  und    die    anderen  kri> 

der    Städte    (teilten,    aufzurufen 
und    mit    den    eigenen   Truppen    des  Forsten  in's  Feld   zo 

Gute     Soldtruppen     aber     befehligten    die     Kastellane, 
welche  die  fu-  ,.    • 

nehmsle   unter   ihnen    war  der  Kastella  l  r   in 

_'el   Mitglied    de»    geheimen   Ralhes    war.      Auch 
er   gehörte   damal«    zu   dl  hlerbt  der  I 

- 
ihrer    Herrschaften    befaal  Knaprurh    nah- 

men      Halten    auch    die   Kastelleae    gehaldigt,    10   folgten 
nach   der  Reihe   die   ohrigen   Beamten   des  Grafen.    welche. 


;;n~  Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit  308 

im  Lande  vertheilt,   seine  Guter  verwalteten,   seine  Steu-  An   ihrer  Spitze    gehritten   würdig   einher  die  Schalt- 

ern  und  Zölle  erhöhen,  aber  --eine  Grandhalden  das  Ge-      lieifsen    mit    ihren    Schöffen,    die    Bürgermeister    mit    ih- 
richt  übten.    Sie  biefsen  Amtleute.  Drosten,  Kentmeister,      ren  Reihen,  dann  die  Patriziat  sämmtlicb,  dann  die  Zunft- 
meister.     Auch    von    ihnen    trug  Jedermann   das   Schwert 

Die>e  waren  nun  des  Fürsten  eigene  Beamte,  sie 
trugen  seine  Wappen  und  seine  Kleider,  nicht  anders  als 
seine   Hausbeamlen.      Diese,   die   Mitglieder  seines   standi- 


au  der  Seile,  und  gleichwie  dort  anter  dem  Landadel, 
so  bezeichnete  Roth  und  Scharlach  auch  hier  einen  oder 
den  andern  Geehrten,  welcher  den  Kitterschlag  empfan- 
den  hatte.      In   ruhiger   Haltung    stellten   die   Slndlhaupter 

gen    Hofstaates,    brauchten    nicht    mehr    öffentlich    zu    hui-        "  ' 

■    ,  ,,,   ,  ,  sich   um   den    Ihron:   sie   zuerst  legten   den  Lid   ab.    Dann 

digen  :  denn   sie   halten   gleich   nach   dem  Ableben   des  Iru-  ' 

wurde   laut   die    Huldiguug.-Iorinel    verlesen,    und    alle   l.ür- 

heren   Herrn  dem   neuen   schwören   müssen.   Dies  zu  thun, 


waren    auch    schon    andere  Beamte  voi  gefordert       Denn    es 


ger   erhoben    die   Hand    und    den    Zuruf    zum    Zeichen   der 

Zustimmung      Weislich   aber   hatten   die  Stadler  ihr  Recht 

waren   langst   nicht   mehr,   wie    ehemals,  alle    selbständig  ,....-,          ,             .    •   r       i 

und   ihre   Freiheit  sich   vorher   verbriefen   lassen,  und   da- 
und    ei  blich    gesessen    aul   einem   Amte,   das   sie   mit  dem 

_.      _  nach   waren   sie   ihre   eigenen  Heister   hinter   lhi  eil  .tluuern 

zugehörigen    Dienstgnte    in    Lehen     hielten.      Die    bürsten  .                     .                    ,i, 

6                                                                                    ,    ,  und    vor   denselben,   soweit   sich  das  Weichbild   erstreckte. 

nahmen    vielmehr    Bedacht    darauf,     die    Statthalter    und  ,,        ,,  ,                              ,     ,.         ,    .      ,   ,        ,            ».     ,  , 

,     ,.    ,.  kein  Fürst   konnte   diese  gute  Gewohnheit  brechen,     W  001 
Käthe   nur  auf  Belieben,   und,   wo  es  angieng,   auch  die  Ka- 

durfteer,   wenn  ihm  die  von  den  Borgern   gewählten  Stadt- 
stellane    und   übrigen    Beamten    auf  Zeit   einzusetzen       So 

behorden     nicht  gefielen,    andere   lorderu ;    allein     in   ihre 

gieng  aus   ihnen    allmählich   ein   Stamm    von   Beamten  mo-  ....... 

-  Amtstätigkeit  konnte   er   nicht   mehr  eingreifen. 

derner  Art  hervor.  ffu  „„„  (|it.  enuiose  p,eihe  .1er  Eide  und  Gelöbnisse 
Da.-  gesammle  Gebiet  aber,  über  welches  sie  zu  schal-  abgelegt,  so  folgten  Festtafel  und  vielleicht  Turniere  und 
teu  hatten,  umfalste  nur  ein  kleines  Stuck  des  Landes,  Abeodtäuze.  Dabei  verrichteten  die  Heuen  der  Krhum- 
nur  einen  kleinen  Iheil  der  öffentlichen  Gewalt  in  dem-  ,er  uun  greine  j|lre„  Dienst.  Die  Städte  aber  und  die 
selbeu.  Denn  was  halte  der  Fürst  in  den  geweihten  Hai-  reicnen  Abteien  verehrten  dem  neuen  Furslen  ihre  Ge- 
len der  Stifter  und  kloster  zu  sagen  und  auf  ihren  gros-  BCj,eiike.  pln  Hauren  Goldstücke  auf  silbernen  Tellern 
seu  Gütern?  Ihre  Vorstebei  schritten  einher  mit  ihren  dnviu.  bej  keiner  Stadt  fehlen,  und  die  Borget  hatten  oft 
Stäben  Hiid  goldenen  Kreuzen,  mit  ihren  wallenden  Ge-  |10dl  |a||&e  nactiher  an  den  erklecklichen  Summen  zu 
wandern  und  verbeugten  sich  und  huldigten  dem  Fürsten  hülsen,  die  sie  in  Eile  und  Freude  aufgenommen. 
als  ihrem  Schulzherrn ;  es  standen  ihm  auch  einige  Pfrün-  So  zog  nun  Jakobfta  im  Hennegau  umher  mit  stattlichem 
den  zu  vergeben  offen.  Im  üebrigen  aber  regierten  die  Qefo|ge  onfl-  „ahn,  ,|lt.  Huldiguug  ein.  safs  zu  Gerichte, 
geistlichen  Körperschaften  sich  und  ihre  Untersassen  allein  Ull.lU(.  Lenel|  „,,,,  pfr0nden  bus  und  Lhal  Alles,  was  das 
und  liaytei,  keinen  Anden,  darum.  Wenn  der  Fürst  die  h,., Hommeii  vorschrieb.  Unterdessen  wartete  sie  auf 
vielen  und  reichen  Dorfer  und   Hofe  der  geistlichen  Her-  Nachrichten  aus   Holland.     Dort  loderte  wilde  Zwietracht 

reu   ansah,    die    seiner   Gewalt    entzogen   waren,   halte   er       ilng„   „fo   Lwej   Meoschenalter   standen   sich    die    Parte 

den  einzigen  Trost,  dafs  er  zur  Notbzeit  aus  ibuen  schöne  (|el  prekg  „,  (i  Kabeljaus  gegenüber.  Zu  jenen  gehörte 
Summen  als  Geschenke  herauspressen  könne.  vornehmlich  der  alte  Adel  und  der  Kleinadel,  zu  diesen 
Nach  den  Prälaten,  den  Vebteo,  Aebtissinnen  und  ka-  die  Städte  und  einige  reiche  Barone  Die  Frcks  steif- 
pitelberrer  i  gen  mit  ihren  Bannern  und  Fähnlein  auf  ten  sich  starr  auf  das  al t ■-  Hecht;  die  liberaleren  Knbel- 
die  grofson  und  die  kleinen  Fdelleute.  Sie  empliengen  jaliS  dachten  vor  allem  daran,  was  zeitgemlfs  und  dem 
ihn  Lehen  und  schwuren  der  Fürstin  ewige  Treue,  als  Lande,  dem  Handel  und  Geweihe  von  Nutzen  schien,  .la- 
der Herrin  ihrer  Gütei  und  Persouen,  allem  deshalb  kobaas  Vater,  der  ritterliche  und  gefürchtete  Herzog  Wil- 
blieta  Jeder  dennoch  König  aul  Beinern  Grund  und  Boden  heim,  hatte  die  Kabeljaus  niedergehalten;  bei  der  ersten 
Im  die  Ordnung  in   ihren   Stadien,    Dörfern  und   Burgen.  künde  seines  Todes   erhoben  sie   blutige  Aufslande      Ja- 

lie  Bestallung   ihrer  Dienstleute  halte  dei    Fürst  sieh  kobaVs  Anhänger,  die  Freks,    waren   allmählich  derAuf- 

i,i(l.  c  zn  kümmern,  sein  Kinüufs  darauf  war  gänzlich  ausge-  stände  wieder  Herr   geworden;    sie  bestürmten  jetzt  den 

schloaf         ■       ei  d(  in,       i-    eil grofsen    Landesun-  Ysselstein,    aul    welchem    sich    die  Egmonds    festgesetzt 

heil  zu   steuern   war.  hallen,    das   andere  Haupl    dei    Kabeljaus,   der  Herr   von 

n,,i,  den  Bea                  h            lolzen   und  glanzenden  Adlal,  lauerte  an  der  Grenze.     So  viel  Gefahren  drohten 

Reiben    dei    geistlichen  und  weltlichen    kdels    erschienen  in    Holland.     Auch    im    Hennegao    rorebtete    man    für   die 

endlich  in  dichteren  ppen  die  Stadler.  jongePOralin     Bei  der Huldignogafete*  in  Mona  erhob  sich 


809                                             Anseiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil                                             810 

ein   furchtbares  Hagelwetter,   die  Luft  wurde   schwarz,   und  neu:     ..Duivmli   andeehtiger    mensch    Sitte   dich   das 

schrecklich     heulte    der   Sturm:    der   Hagel     erschlag    das  diu    hertze   in   fange  vnd    sich    Irucke   zu    im   dz   din 

Vieh  auf  dem   Laude,   und  viele  Aecker  bliebet   das  .lalir  eilendes  Herde   nitRnwe   \nd   es  begriffe   rnd  liuwe 

ohne    Flucht.      Dafs    dies    gerade    am    lluldigungstage   der  bilz   an   dz   verwundete   Hertze    Xpi    Ach    vnd    tringe 

Fur.stin     geschah',    deren   junges   Haupt     bereits    vom    Un-  durch  die  löcher  vnd  die  engen  Turlin  bis  In  Als  die 

gldcke   gezeichnet    war,    erfüllte    manches   treue   Herz   mit  huudeleiii    triogenl   durch   die  Hagedornen   noch  dem 

dunkeln  Ahnungen.      Blutigen  Kämpfet    sah    man   entgegen,  wilden    wen    do    Inne    ist   die   Bp|Mitci  kr    VIT  gelon 

und    die    Hemiegaiier    setzten     sich    in    Verfassung,    ihrer  mit    allen    kostlichen    salben    wider    alle   dinc    wun- 

Furstin  Hechte    zu  schirmen,    die  Stadt    Mona    errichtete  den   diuer   suude    mit   allen    kreffligen    dingen   diu 

eine    Kanonier -Bruderschaft    mit    Konstablein    und    Ge-  blödikeil  zu  stereken." 

schätzen*).  2)  Bl.  139b  158a:  Die  16  Nutzen  um  Christi  Mar- 
Docli  bald  kam  frohe  Botschaft:  der  Ysselslein  war  ter.  Anfang:  „Em  gutwise  mau  sprach  also  der 
gefallen.  Nun  rüstete  man  eilends  zur  grofsen  Auffahrt  mensch  ist  Iemer  nie  selig  von  ewen  der  mit  vn- 
iii  Holland,  .lakobaa  sollte  auftreten  in  der  Würde  ih-  sers  bereu  martel  vmb  gat.  Wan  Ime  wider  fa- 
res  erlauchten  Hauses,  als  vielreicher  Lande  Eibin,  als  renl  xvi  nütze  u.  s.  w.  --  Bl.  141a  f.  ist  folgen- 
de Fürstin,  die  eben  erst  der  Königsglanz  von  Krank-  der  Spruch  von  Albertus  Magnus*)  zu  lesen: 
reich  verlassen  halle.  Am  17 .  Juni  1417  reisten  JakobSa  „Bischoff  Albrehl  der  gro|5  lerer  spricht  welich 
und  i In e  Mutter  aus  Moos  ah.  Die  Hennegauer  Herren  mensch  gedenckel  an  vnsers  heren  martel  also  der 
liefsen  es  sich  etwas  kosten,  mit  zahlreichen  und  wohl-  wint  der  do  bin  weget  oder  also  lange  oder  [1  I  I  b  | 
gerüsteteu  Helmen  Jakobaa  zu  geleiten.  Strahlend  wie  Also  balde  dz  man  ein  wort  nenet  der  mensch  ent- 
eine  Königin  näherte  sie  sich,  von  ihrer  Mutter  begleitet  pfohel  do  von  diye  nutze  V  Der  Erste  nutz  ist 
den   holländischen   Grenzen.  also    gro[J    als    ohe    der    mensch    ein   .lor    alle   tage 

ein    saller   lese    <'    her   ander   nutz   isl    als   obe   der 

*)  Ueber  Zeit  und  Vorgange  bei  Jakobäa's  Huldigung  im  mensch   ein  Jör  alle   tag   frj  vastele  zu  wasser  vnd 

Ilennegau   s.   Vinchant,   IV,   U.     Gachard,  Rapport  sur  z»  brote  «.'    Der  dritte  nutz  i.-t   als  groß  also  obe 

ilillennls  sßries  de  documenls  i   Lille,  &2-  des   menseli   ein   Jor   alle  tage   sieh   selber   slüge   dz 

das  blut  von  syme  lilie  Qusse  Wer  aber  als  lang 
an  sin  martel  gedenckel  dz  Im  der  Irenen  In  dz 
ouge   kuniel     vnd     nit    für    das    ouge    der    nutz    ist 

rrfltthellungeii  aus  and  aber  Klosternea-  myncl|  sy, ,  vm,  „„,,,,  mön8chcn  vnbekan,  [ ,  ,2,] 

barfcer  Handschriften.  a|mi  ,|?   ,,||r|i  |n  .,,.at1   „„.,,... 

Von  Joseph   .Maria    Wagner   in    Wien  3)    pj     |5ga         |, ;;,.,.        Qie     xij     nütze    VOn     dem    b.il 

CScWufsO  S  "tmenl  " 

4)  Bl.  Iiidb       183a:  „Von  Sehs  dingen  die  der  mensch 
sol   haben   In   Mine   gehette  "  Schlufs  :    All« 

Cod.   Nr     1225       „Liber    precator;"    15    Jahrh.,    :il  1  dis  lesen   odei    boren   lesen  die  bitten  tndehteclich 

Papierbl.   in   12.      Diesei    Codex    enthalt   20  gröfsere  und  vor  Bruder    Jordan    in    gölte    in    des    myoni 

kleinere  Prosatractate,   welche  fm   die  Geschichte  derMy-  dise  lere  hal  besohribe  gegeben  dl  In  gol  Bch 

stik  nnlii  ohne  Belang   scheinen      Sie  haben  insgesammt  l|!  dz  buch  des  ewigen   leben»  vnd   vna  alle     etc 
da     Leid   n  Christi    nnd    i  e    Hi  sse .    vi  eiche    ah    dessen 
Symbolisierung    aufgefafsl   wird,    zum   Vorwurf.      \l-  die 

merkwürdigeren    verdienen    die   Folgenden  hervorgehoben  Cod    Nr    1226        Libei   prei    toi        Stmmelbandtchr 

zu  werden  des  14.  Jahrh  .    222    Pergameutbl     12      Auch   dieti    H- 

lj  Bl    (üb      '.)7  li  :  ..Dis  ist  ein  gul   lere  wie  des  lei-  i  >  i  merkwürdig   durch  Ihren   mystischen  Inhalt.    Nach  den 

den    vnters    Her.    ihesn   rpl    itl    ein    bildenei    aller  darin  enthaltenen  Gebeten  n    s    w     zt  urln  llen,  -in m ml 

lügende    vnd    wie    es    der  mensch    solle    betrahten  s"1  aus   einem    Prauenklotter,    nnd    /war   mi>   einem    der 

\ IT  im  noch  volgen  "         In  diesem  Trtcttle  wer-  bl    Katbarina  geweiheten ;    denn  in  der  Litanei  Bl     loTn 

den    alle  stufen    der  Mystik    bis    zur  verzücktesten       

Schaiinug  durchgegangen      All  Probe  der  Daratel-  •)  Vergl.  Wackerntgel     Lllteralurgesch,    ..    90,    tnm,  IT 

lungsweiäe   möge  folgende   Melle   i  Bl     7'.)  n .  b  i   die-  und  unten  Nr    VII 


311                                            Anzeiger  für  binde  der  deutschen  Vorzeit.  312 

ist    der    Name    dieser   Heiligen    besonders   hervorgehoben.  Von   got   haizt   ez   der   vreuden   ger 

Bl     IIa    heilst  es:    „Dicz  gebet  sendet  euch  swesterAg-  Von   laod    Marien   vreuden   sjewcr 

Des   von   stain          Vergl,    Wackernagel    LiUeratUrgesch.  Swer   p*    in    pajden    dien    wil 

§.   90,  Anm.  23.      Aufser  deutschen    und   latein.    Gebelen,  Gar   wul   in   Seines   indes  czil 

Bibelsprüchen   u.   dgl.    enthüll  die   Haudschr    Folgendes  :  Der  enphach   von   in   den   Irost 

1)   Bl.  26a  — 29a:   Bruchstück    vonSuso's   Buch   der  Daz   er   vo"   W""d«n    »««   erlust 

ewigen    Weisheit,    und   zwar   das   Ende   mit   der  Ez   S,M    vre"    °(ler   """l 

VerwOnschnng  gegen  ändernde  Abschreiber.     Vergl.  •  Hie  '" '"  l   s" ''   ''"'  suben  lagcleil  an 
Wackernagel    a     a     0. ,    $.    90,    Anm.    II             An-            b)   Bl     II9a—  130a:   „Hie   hebent   sich   an  suben  tag- 

fang:     .....    gab     vnd     daz    veld    daz    weil    als   ein  czeiten    von    der    edele    hoch    gelobten    Juuchvravn 

sue.      Also    waz   der   brtiils  in   einem   grozzen    wun-  Band    Kalhrein    der     Chtfigin."      Ebenfalls    Gedicht, 

der  vnd   hatte  lüst  ands   gesicht  vnd   nam   war  daz  313   Verse.      Anfang: 

si    es   wollen    volbringe   vnd   vtol  wurkte   de/,   ersten  GEgrAsI   pist  du  jüchvraw   sift   kalrey 

daz   veld  Do   spräche   sie   lug  wie   eswahsel"    u.  s.  f.  ""    hoch   geparnev   chayserin 

Am  Schlüsse  von  Bl  29  a   stehen   zwei  Zeilen   in  Ein   prant  der  w*den   namen  drey 

Geheimschrift.  Pist   du    traut   lichls   slern   schein. 

2)  Bl.    29b  — 31b:    Spruch    von   Albertus   Magnus         u'    s"    f    6   "'«"eilige    Strophen,    die    alle    beginnen    „Ge- 
Anfang:   Der    guet    prud*  perchtoll   urogt  pischolff      gr"st  ?isl  (lu  "      Dam,f  Vers  25  ff  : 

albrecht   vier   vrage   u.    s.    w.      Vgl     ob.    Nr.    VI,   2.  °    Killllt'rilia  junchvraw   vein 

Dieser    Spruch    Albrechts    ist    verschieden    von   dem  Maxencius   der  chayser  man 

in    Haupts    Zeilschr.    IV,  575  f.    gedruckten.      Er  "K'z  (il  abco,lw  sein 

wird     in     Pfeiffer's     Germania     seine    Stelle     linden.  Lo"'e"    v"''    ''"'    v"(l   Pet,en    n" 

o.    I, i     qo           im        «r                    .„     „                       „  l*ez   sprachst   du    zu   dem    chayser   do 

3)  Bl.   32a  — 43b:    Von    den     12    Nutzen    an    Gotles  _  . 

...                 ,    ,                 ,                      ,   .   ,  Seinev   gotter   wem    hellisch    haut 
Leichnam.      Anfang:     „An     gotes     leichnam     zwclil 


uvtze    sint    die    ein   igleicher  Christen   mensch  gern 

.  ,       ..  ...  Mit   deine  junchvraw  leichen    munt   u.    B.    w 

merchen   sol.     Der   erst  nvlze   ist.   daz   sein    heiliger  .  , 


Und    wolst   an    pellen   cbrislo 
Mit   deine  junchvraw  leichen   n 
Am    Schlafs,   III     130a,    nennt   sich   der   Schreiber: 


'g 
leichnam   ist   ein  bailvug   vnd   ein  rainigvnge  der  sei 

.     ,  '      .  W  er   daz   cesclirihi  n    hat 

seit   di    sund    ist   ein  «und    vn   der   sei  ein  fluch,   dar 


Dem    lull    sand   Kathrei   auz  all'"  nat 
Thomas  so  ist  er  genanl 
Vnd   want  in   Osterlant. 


Mnhe  mvez  die  sei  gehertzent  werden  vn  geraiuet 
mit  gotes  leichnam"  u.  s.  w  Vgl.  ob.  Nr  VI,  3 
und  I'feilTer's  Milthciliing  in  den  altd.  Blattern.  II, 
354  -359  (beides  verschieden).  Diese  Dichtung  ist  nicht,  wie  andere  ähnliche  (Hart- 
li  Bl  Tili  75b:  Von  den  (iahen  des  heiligen  Gei-  wi*S  v  ''  ,li'1-"'  ''u'->-  ","'1'  den  geistlichen  Hören,  son- 
stes.  Anfang:  „Diecze  smt  die  Gabe  des  heiligen  dern  Dach  (lt'"  sieben  T"*-"""  ller  Wncl11,  eingetheilt,  Sie 
geistes  die  erste  daz  ist  vorebe  Die  ander  daz  ist  ist  durchaus  in  vierteiligen  Strophen  mit  wechselnden  Bei- 
gülichail  dew  dritte  daz  ist  chuusl  die  viert  daz  ""'"  aDKefafst.  Auf  jeden  Tag  kommen  I  .">  Strophen 
ist  sterkehe  die  laufte  daz  ist  ral  die  sehate  daz  »Grüfte",  2  Strophen  Erzählung  aus  der  Harter  der  Hei- 
ist v*Btenticbail  die  sibeot  daz  ist  Weisheit  An  disen  ''-''"'  '  StroPbe  Anrufung  an  dieselbe,  und  cm  Gebelan 
gaben  so  cban  diu  Bele  m  den  bimel  nichl  gehan-  Gotl  ("k'r  J('s""  '"  :!  s'r°pnen  «"«hl  den  Schluß.  Bei 
u     »     u  den  Grdfsen    haben    offenbar   die  bekannten  ..Mnricngrufse" 

-,  in     ni          .,,.        .,                                          -        .  zum   Vorbilde  gedient.     Daraus  noch  eine   Probe: 
a)  ni    im  i       H9a     Das  sind  Milien  tagxeil  vo  vns' 

rravn."    Gedicht,   verschieden  von  dem  in  Cod    1222  B1,    l24a      <j"'sl  Pisl  ''"  edcl*  »"IM;"   "w 

und   II7H-:       i      »od    ni   Verse      Anfang:  ""  """'  "l"1  ''"  "!"'''"  cHMch 

VOn  gol  vnd  vö  der  moter  sein  ""  l"""  '  l,ill;iw"  ll"  »volchen  gas 

Ist  dies  ihl.nn  churrlein  Dirl'   l"1""1  ■"•'   "°«el  ■■'  '  ''■ 

GrAsI   pisl  da  chlarr  Garrunkelslain 

■;  Ueber   die    iltniederlindiichi    ragseiten   LHteratnr  vgl.  Dorcblauchl  vns.  di  herpz  vnd   muh 

Boffmaan'i  horai    Belgicae,  l  u    lusg.),   Nr,  516  ,l11  dem  Christen  gelaubn  rain 

549.  660.  Domil  wii  dien  di  gotleiche  minn. 


313 


Anzriücr   l'ur   Kinnli-   der   deutschen    Vorzeit. 


I  I 


Das  letzte  Stuck  der  Handschrift  endlich  bildet 
7)  Bl.  133a — 222a.  ein  mystischer  Tractat  über  die 
Seele  mit  eigenen  Signiiliiien  (1-  1(1)  nach  Lagen 
von  acht  Blattern.  Anfang  :  ,,EIn  lerer  sprichel 
der  mensch  der  vn.-ers  hsn  leichnam  wirdicleich 
enphahet  vnd  sich  mit  ich  vihI  mit  peiht  vnd  mit 
allen  guten  dingen  dar  zu  beraitet  Als  vil  er  mag. 
der  mensch,  der  enpfuhet  von  vnsers  h'n  zu  chünft 
sechz  uuez  Der  erst  nuez  ist  daz  im  ijot  v^gibt 
alle  sein  süntt  daz  ander  ist  daz  sein  sei  sibeu- 
stuud  schöner  wirl  denn  dt«  BDfie"  u.  s.  w.  Die 
Sprache  dieser  Abhandlung,  voll  Eindringlichkeit 
und  beredter  (ieschicklheit,  «eist  dieselbe  in  die 
Reihe  der  besseren  Prosadenkmaler  des  XIV.  Jhdts. 
Besonders  merkwürdig  ist  eine  Stelle  Bl.  166a  ff. 
von  der  Gestalt  der  Seele.  Darin  u  A.  :  „Daz  si 
h^czlos  ist  daz  ist  daz  si  irs  hsrcze  vngewallig  ist 
wan  es  ofTcn  stat  als  ein  luderhaus  ein  iegleich 
pub  vnd  lot''  auz  vnd  in  [fehlt:  geiit?J  vnd  ir 
vnfüre  vnd  ir  spii  dar  in  hubent  Daz  sint  wilde 
gedenche  vnd  \ppige  begirde  di  gebeut  nicht  dann 
v^lazzen  Site."  Gegen  den  Schlufs  macht  die  l'rosa 
Beimeu  Platz,  wie  wir  dies  in  ähnlichen  Denkma- 
lern jener   Zeit   öfters   finden.      Am    Ende: 

hü    hat  diez  buch  aiit  <  wir 
Der   diez   puchelein  geschriben  hat  dez  werde  alzeit 

gut   rat  hie   vnd   auch   dort  Behüt  in   daz  gotz  wort 

e 

Got  alle  vnscr  not  wende 
Wer  dez  Schreibers   Kamen   — 
hie   wil   setzen    zusammen. 
Der   merck  diez  drat. 
als   hie   geschrieben   stat 
.Er.   jst  der  anevanch    .har     in  der  mitten    .dus. 
der  auzgauch  :   — 
Am    vorläufigen  Schlüsse   dieses   Artikels,   den    ich   spä- 
ter   fortzusetzen    gedenke,    bemerke    ich    nur   noch    nach- 
träglich,  dafs   die   oben,    Sp.    1 94,   erwähnte   Seitlensti  lir- 
ner  Handschrift    von    Bruder    Philipp1«    Marienlebeu    durch 
C  h  m  e I    in    Kaltenbficks    Oeterr     Zeitschr.  II,    383  etwas 
ausfuhi  lieber  beschrieben  worden  ist     Sie  steht  in  der  Be- 
Dediktinerbibliothek  unter  Nr    \tl  als  „Liber  de  ortu 
et  v  i  t  a    P.    V     U  tri  a  e    e  i   de    in  fa  n  tia    Jes  n    t  h  r  i  - 
-u    .   und   i-t  eine   Papierhs    in    12    aus  dem   \I\    Jhdt. 
A  n  fa  H  g      Hai  in   muri'  i    chuneg e 

all    der    werlde    loserinne, 

verleihe  mii    vrowe  der  Mime 

daz  ii  h  diu  puechleins  beginne  u  s.  f. 

Endlich   se ii    zu    Sp    271    Mitte  nachgeholt,  dafs 

das  <  1  •  •  r  ■  besprochene,  einei  Marienklage  entnommene  Gebet 


sich  in  der  (zweitem  Wiener  II-  >i  3009,  Bl  238a  IT. 
befindet,  wozu  HofTmann  INr  XCIII.  \1.  S  190  zu  ver- 
gleichen   Ist. 


I  eine    diiM    ällrre    Tliinzit  eweii    zu    I  ritnk- 
linl    am     Mi  in. 

Von  Dr.  II.  Euler  in  Krankfurt  a.  SI. 
(Schlufs.) 
Man  hat  daher  wohl  aiiziinelimen  .  dafs  um  die  Zeit, 
da  diese  Ausdrucke  üblich  werden,  also  gegen  das  Ende 
des  13.  Jahrh  ,  in  der  Frankfurter  Monte  neben  den  bis- 
herigen leichten  Pfennigen  auch  andere  ,  schwere  Pfen- 
nige nach  dem  cölnischen  Mlinzfufse  geschlagen  und  mit 
dem  Zusätze  ..legalis  monetae"  bezeichnet  wurden  Die- 
selben schweren  Pfennige  wurden  auch  unter  den  übli- 
chen verstanden;  so  kommen  1310  zum  ersten  Male  de- 
narii  colonienses  usuales  vor  (Cod.  389),  und  es  Boden 
sich  dann  nicht  selten  denarii  usuales  (Cod.  442  l  .  de- 
narii  usuales,  legales  et  boni  (Cod.  414),  denarii  legales 
communis  pagamenti  (Cod.  461  )  erwähnt,  welche  man  auch 
für  cölnische  Pfennige  halten  mufs,  wenn  schon  dieser 
Beisalz  fehlt.  In  den  deutsch  abgefafsten  Urkunden  heis- 
sen  sie  ebenso  bald  „colscher  pheunige  geuge  und  ge- 
ber",  bald  nur  ..pheunige  geuge  und  geber"  (Cod.  1J8. 
478  etc.)  Nur  selten  werden  Zahlungen  in  Aachener  De- 
naren   erwähnt    (zwischen    1276  und    12^"     I  od     ITT     1961, 

und  seit  1321  kommen  auch  denarii  wedrebensis  mo- 
netae oder  w  edrej  benses  vor.  welche  ausdrucklich  als 
leichte  Münze  angegeben  werden2)  und  dabei  den  Schlufs 
gestatten,  dafs  dieser  leichtere  Munzfufs  in  der  ganzen 
Weiierau  geherrscht  habe.  Die  Pfennige  waren  übrigens 
du  giofsle  ausgeprägte  Silbei  nniuze  ;  Schillinge  wurden 
nicht    geprägt,    solidem  waren    nur    licrhuiiugsinuuzc,    nach 

der    die  Zahl    der   Pfennige    bestimmt    wurde;    auch   die 

Maik  und  das  Pfund  wurden  in  ähnlicher  Weise  als  Zahl- 
liestiinmuiig  gebraucht,  wie  die  häufigen  Im  mein  marcae 
oder  librae  numeratae  peenniae  beweisen,  obwohl  nian 
in  andern  Fallen  und  bei  gröfseren  Summen  die  Pfe 
auch  Euzuwiegen  pflegte.  Kenn'  Urkunde  Iffst  aber  an- 
nehmen,  dafs  Markstücke,  wie  sie  im  Norden  Deutsch- 
lands   vorkommen,    in    Frankfurt    im  Gebrauch    gewesen 

seien 

Im  Jahr  1292  erscheinen  in  den  Prankf  Urkunden  zum 

eisten     .Male     du      Heller,     hallen-.-       Inj      264)        Deren 

giengen  drei  auf  einen  oOloischen  Pfennig  (tribus  hallen- 
sibus  pro  denario computandia,   Cod.  112     tribus  bal 


Leben. 
Erzeugung  und 

UandeUmittel. 


')  (  od    168     bi        trehh    I      91 


315 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  \i>r/.cii 


3lt; 


l)u-  pro  colooieusi  deoario  compntatia,  Cod.    338.  -1 18  ;  I 

und  es  waren  üImi  drei  Heller  gleich  zwei  leichten  Frank- 
furler  Pfennigen,  wonach  der  Beller  ursprünglich  3'm  Kreu- 
zer heutigen  Geldes  werlh  war  Seitdem  wird  neben 
der  heeliiiiiiig  nach  .Mark  und  Schillingen  cölnischer  Pfen- 
nige die  Rechnung  uach  Pfunden  und  Schillingen  Heller 
üblich,  und  zwar  auch  im  grofsen  Verkehr,  so  dafs  Sum- 
men vim  20,000  Pfund  Heller  und  darüber  erwähnt  werden. 
Daf»  solche  Summen  gewogen  werden  muf.-len.  liegt  am 
Tage;  nur  seilen  kommen  Pfand  Hellet  gezählten  Geldes 
vor  (Cod.  31(i)  Das  l'lund  Heller  enthielt  3(10  Sltick 
und  war  nach  heutigem  Gelds  zwischen  2011.  und  21  II. 
werth.  Aber  der  Gehalt  dieser  Heller  sank  so  rasch,  «lafs 
schon  1320  auf  eine  Mark  oöln.  Pfennige  36  Schilling 
Hill.;  (odei  1296  Stuck)  gerechnet  wurden  (God.  453), 
WO  ;n  ii  der  Heller  nicht  viel  über  einen  heutigen  Kreu- 
zer, das  Pfund  Heller  etwas  über  tili  wertli  war.  Die 
Heller  w , irden  bald  nach  ihrer  ersten  Erwähnung  auch 
in  Frankfurt  geschlagen:  denn  schon  1333  wird  von  dem 
Hofe  des  Herrn  liudolf  von  Sachseuhauseu  (der  sog.  Müuz- 
oder  spatere  trier'sche  Hof)  gesagt,  dafs  in  demselben 
früher  die  Hellerroünze  gewesen  sei  (Cod.  523).  Im 
J.  1339  ubcrliefs  Kaiser  Ludwig  seine  Münze  der  Hel- 
ler zu  Frankfurt  an  Conrad  Grofs,  Schultbeifsen  zu  Nürn- 
berg, und  an  Jacob  Knoblauch  zu  Frankfurt  (Cod.  f)G0) 
und  ebenso  im  Jahr  1340  auch  seine  Münze  der  „Pfen- 
ning die  man  franchenliirter  nennet"  (Cod.  563) ;  es  wa- 
ren also  beide  HünZSOrten  wohl  von  einander  uuterschie- 
den,  aber  die  Urkunden  des  Kaisers  geben  nichts  Nähe- 
res über  deren  Unterschied  und  Werth  an.  Erst  nach 
1351  wurde  im  grofsen  Verkehr  die  Rechnung  nach  Pfund 
Hellern  durch  die  Florenzer  Gulden  verdrängt,  deren 
Ausprägung  Kaiser  Ludwig  (hon  in  den  vorerwähnten  Ur- 
kunden von  1339  und  1340  gestattete,  die  aber  nicht 
stattgefunden  zu  haben  scheint,  da  sich  Frankfurter  Gold- 
gulden  vor  K  Ruprechl's  Zeit  nicht  Baden  ').  Im  ge- 
woh  liehen  Leben  blieben  dagegen  die  Heller  noch  lauge 
im  Gebrauche.  Daneben  wurden  jedoch  auch  gröfsere 
ten  nach  französischem  und  englischem  Muster 
üblich5)  Bereits  1345  wies  K.Ludwig  den  Jacob  Knob- 
lauch an,  grofse  Turnosei  zu  schlagen,  davon  64  minder 
ein  Viertel  aul  die  frankfurtisebe  Hark  gehen  sollten,  bo 
dafs  dei   Turm  heu   21      24   Kreuzei    werth  war 

loch  ist  es  zweifelhaft,  ob  diese  Ur- 

i  Hone,  /•  i  ichrifl  I.  100,  sagt,  es  leien  diei   leichte  Col- 
lier Pfennige  gewesen,  was  nicht  richtig  I  I 

♦)   Archiv.   V    I.T,. 

i  Hittheil    dei  Verein    inr  Gesch.  In  Frankfurt,  l,  48. 

Hoiu  ,    ZeilM  hnfl    II.    Um. 


künde  formlirh  ausgefertigt  winde,  und  es  haben  sich  bis 
jetzt  w  eder  Toniosen  aus  dieser  Zeit;  noch  nach  der  von 
K.  Sigismuud  1419  vorgeschriebenen  Form  gefunden.    Erst 

nachdem  derselbe  1429  dei  Stadt  Frankfurt  das  Hecht 
verlieh,  solche  Turn  ose.  Englisch  und  Heller  zu 
schlagen,  als  jetzund  bei  ihr  genge  und  geneme  seien. 
wurde  142:)  mit  der  Ansmünzung  der  Turnosen  begon- 
nen, deren  Werih  allmählich  vod  20  bis  auf  !)  Kreuzer 
herabsank'').  Der  Turnose  hielt  gleich  dem  früheren 
Schilling  zuerst  12  Pfennige,  und  der  Englisch  galt  einen 
halben  Turnosen.  Da  in  dem  Privilege  von  1428  keine 
Erwähnung  der  Pfennige  geschieht,  sn  waren  diese  da- 
mals eine  nicht  mehr  gangbare  Münze  und  durch  die 
Heller  völlig  verdrängt  Der  Werth  der  Heller  wurde 
imlefs  immer  geringer  Schon  13.")?  werden  alte  und 
junge  Heller  erwähnt,  und  unter  letzteren  eine  gering- 
baltige  Sorte  verstanden,  so  dafs  15  Schillinge  alter  Hel- 
ler für  ein  Pfund  oder  20  Schillinge  junger  Heller  ge- 
nommen   wurden8).      Im    Jahre    1420    weiden    wieder   alte 

und  junge  Heller  unterschieden,  die  in  demselben  Ver- 
haltnisse wie  13ö7  standen,  denn  6  junge  Heller  galten 
fünftbalben  alte,  d.  h  20  junge  wann  gleich  15 
Hellern9).  Beide  Sorten  müssen  noch  in  stetem  Gebrauche 
gewesen  sein,  denn  die  Bede-Ordnung,  aus  welcher  diese 
Angaben  entnommen  sind,  sielli  in  der  Regel  beide  An- 
sätze  nidieu   eii In       Der  Englisch    galt    damals   6  alle 

Heller,  der  Gulden  20  Schilling  Heller,  und  die  Mark  war 
gleich  30  Schilling  Heller  oder  anderthalb  Gulden.  Der 
Gulden  war  also  311.  30  kr.,  der  alle  Heller  nicht  ganz 
gleich  einem  Kreuzer  heutigen  Geldes.  Im  Jahr  I  145 
verordnete  der  Kalb,  da  von  Alteis  her  in  Frankfurt  alte 
Turnosen,  alte  Engels  und  alle  Heller  silberne  Münze  und 
Werung  gewesen  und  noch  seien,  so  sollten  auch  nur 
diese  und  keine  anderen  silbernen  Münzen  im  Handel  ge- 
geben und  genommen  werden  '").  Die  leichte  Müi  ze  war 
also  damals  nicht  mehr  im  Gebrauche  In  der  neuen 
Bede-Ordnung  von  1  196  s.il'I  dei  Rath,  dafs  dii  Marken. 
alten  und  jungen  Schillinge  und  jungen  Heller,  von  denen 
in  den  früheren  Ordnungen  gemeldet  werde,  jetzl  unbe- 
kannt und  nicht  mehr  in  Uebung  seien;  es  werde  daher 
die  Bede  neu  geordnet  und  je  20  Schilling  füi  i 
Gulden  und  9  llrller  für  einen  Schilling  Frankfurter  We- 
rung gei  echnet  "). 

")  Arehn.  iv.  7.     Neues  Archiv,  l 

")  Senckenberg    Sei    I.  42. 

')  Archiv,  VII,   164     Hone,  Zeiichr.  IX,  92. 

»•)    Archiv.    VII.    1  16 
")   Archiv.   VII,   169. 


III 


Anzeiger  Cur  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


Ein  merkwürdiger  Taraftteta  »um  <l«*m 
19.   Jitlirli. 

Von  Gustav  Sommer,  k.  Bauinspektor,  in  Zeitz. 

In  der  Kirche  des  ehemaligen,  vom  Grafen  von  Hen- 
neberg im  Jahr  1130  gestifteten  l'iamouslrateiiser-KIo- 
sters  Vessera,  zwischen  Schleusingen  und  Themar.  welche 
in  vieler  Hiosicht  einer  aiisfuhi  liehen  Beschreibung  und 
Jlittheiluug,  zur  Ersetzung  der  nur  flüchtigen,  daher  selir 
mangelhaften  Angaben  in  dem  l'uttrich'schen  Werke, 
wohl  werth  Wäre,  findet  sich  auf  dem  als  Getreideschutt- 
boden  gegenwärtig  benutzten  Dachboden*)  ein  interes- 
santer Rest  von  einem  Taufstein,  welcher  unzweifelhaft 
aus  dem    XII.   Jnhrh.    stammt 


ZT 


Die  Form  dieses  kirchlichen  Geralhes  ist  auf  der 
hier  beigefügten  Abbildung  speci eil  enthalten.  Es  wurde 
darüber   noch   Folgendes  anzuführen  sein. 

Der  aus  Sandstein  gefertigte  Stander  hat  jedenfalls 
aus  drei  einzelnen  Stucken  bestanden,  welche  Über  ein- 
ander gestellt  wurden.  Von  ihnen  wurde  das  unterste 
StQck  nicht  mehr  vorgefunden;  es  ist  von  dem  Mitthei- 
lenden Dieses  durch  punktierte  Linien  versuchsweise  er- 
gfinzt.  Das  Hittelstuck  bildet  eine  sich  stark  nach  oben 
verjüngende  Säule,  welche  drei  übereck  jjcslellle,  reu  h  ge- 
gliederte Vierecke  ringsum  als  Ornamenl  enthält.  Das 
oberste  Stuck  ist  eine  einfache  Schale,  die  mittels  einer 
Oeffnung  im  Boden  auf  einen  Zapfen  des  Saiileuschnftes 
aufzusetzen  ist,     Da   das    Innere    diesei   Schale  sehi    ein- 

•)    Ves-era    i-l    jelzt    eine    kimii; liehe    Domain   -    ei     werden 

die  zahlreichen  gnl  erhaltenen  Gebäude  des  Gehöfte», 
ntheili  aus  dem  12.  und  den  nficbsl  darauffolgen- 
den Jahrhunderten  lammend,  in  Wirthschaftszwecken 
der  DomBne  benotet,  die  Kirche  zumal  all  Scheune 
und  Schüttboden. 


fach,  fast  roh  gearbeitet  ist,  auch  die  Verbindung  im  Bo- 
den sichtbar  sein  lafst,  so  mochte  mit  Wahrscheinlichkeit 
darauf  zu  schliefsen  sein,  dufs  ein  besonderes  Taufbecken 
von  Metall  zum  Einsatz  diente,  das  jetzt  aber  nicht  mehr 
an   Ort   und   Stelle   ist 

Fast  durchweg    finden    sich    auf  den   Taufsteil ler 

Taufständern  Deckel,  um  den  Inhalt  gegen  Staub  u 
zu  schützen,  und  so  ist  auch  hier  ein  solilm  och  vor- 
handen. Dieser  (von  hartem  Holz)  aus  einem  Stucke 
gefertigte  Deckel  ist  nicht  mein  vollständig  i  Ober- 
fläche Iäl'st  indessen  nicht  unschwer  'las  Fehlende  erra- 
then  und  zeigt  eine  interessante  figürliche  Darstellung 
der  Taufe  Jesu  durch  Johannes  den  Tauler.  Auf  der 
Überflache  des  Deckels  ist  leicht  die  Stelle  heraus- 
zufinden, wo  Christus  im  Jordan  gestanden  bat,  und 
wo  Johannes  in  laufender  Stellung  auf  dem  linken  Ufer 
des  Stromes  mittels  zwei  (eiserner)  Stifte  aufgestellt 
war.  Ja,  man  wurde  fast  die  Grofse  der  zwei  Pigu- 
reu  errathen  können,  indem  man  von  den  Dimensionen 
der  Fufsstellen  aus  einen  Schlafs  zieht.  Es  ist  diese  ein- 
fache, sinnige  Darstellung  der  Taufhandlung  so  interes- 
sant, dals  bei  ihrer  seltenen  Auffassung  in  solcher  Weise 
es  sehr  zu  bedauern  bleibt,  dergleichen  zerstört,  entwen- 
det oder  entfernt  zu  sehen,  eine  dringende  Veranlassung 
mehr,  für  die  Folge  allseitig  Alles  aufzubieten,  auf  solch 
merkwürdige  AKerlhümer  die  Aufmerksamkeil  zu  lenken 
und   auf  deren   Schutz   hinzuwirken 

Einen  nicht  uninteressanten,  in  etwas  derber  Weise 
gegliederten,  theilweise  jedoch  in  guten  Verhältnissen 
aus  Sandstein  ausgeführten  Taufstander  in  der  Kirche  des 
Doifes  Grofs -Grafendorf ,  l'/j  Meilen  westlich  von  M 
bürg,  mochte  man  wohl  der  Form  nach  in  das  13  bis 
14.  Jhdt.  setzen,  da  die  Kirche  selbst  noch  ia  vielen 
Stucken  Anzeichen  hohen  Alters  enthalt  Ganz  besonders 
deutet  der  schwerfällige  Thurm  mit  seinen  romanischen 
gekuppelte»  Fenstern  entschieden  aul  das  12  Jahrb.,  und 
es  dürfte  der  Taufstäoder  nicht  viel  jünger  sein,  da  sich 

auch     ein     sonst    selten     VemiifSteS     Meiumcl/e:i/e|i  heu    au 

demselben  nichl  vorfinde! 


tili-    Tiuil"l><-<-U«'ii    kii«     Vlt'MHiiiKV. 
Von  Gustai   Sommer,  k.  Bauinspektor,  in  Zeitz. 

In  Otte's  Handbuch  der  kirchlichen  Kunst-Arohl 
des  deutschen   Hittelalters    (3     lud     1854)    wird    S    -'.l 
einer  eigentümlichen  Inschrift  aul  bus   Hesi 
neu  Taufbecken   Erwähnung    gethan   und  die  Vermuthuog 
ausgesprochen,  dafa  dieselbe   auf  den   Namen   M  l  Villi  li 

deute        Knie     aulmei  keenU     S  ibl  'i     Zügl      lifsl 

dieae    Auslegung   nichl   unsichei   erschi  sson- 


319 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


320 


ciers  unter  Vergleichung  der  Originale.  Dem  Schreiber 
war  e.s  möglich,  zwei  .»(ilche  Taufbecken  in  Augenschein 
zu  nehmen:  das  eine  in  Teiitscheuthal  (2  M.  nordwestlich 
von  Merseburg),  und  das  andere  in  Taucha  (1  M  öst- 
lich von  Weifsenfeis),  wahrend  von  Olle  nicht  angegeben 
wird,  wo  ein  solches  ihm   vorgelegen  hat. 


Die  hier  abgebildete  Inschrift  ist  als  Variante  zu  der 
Otte'sehea  zu  betrachten  und  zwar  in  etwas  vollständi- 
gerer Form,  indem  namentlich  das  U  (wenn  das  Zeichen 
Wirklich  diesen  Buchstaben  darstellt)  nicht  allein  deut- 
licher zu  erkennen,  sondern  noch  durch  ein  vorgesetztes  D 
erweitert  ist  In  beiden  von  mir  besichtigten  Taufbecken 
isl  «las  Centrum  durch  ein  gut  getriebenes  Medaillon,  die 
Verkündigung  Maria  darstellend,  eingenommen  und  diesem 
die  erwähnte  Inschrift  in  fünfmaliger  Wiederholung  als 
Hand  gegeben;  in  Teutschcnthal  m  i  t  dem  ..!>"'.  in  Taucha 
Ofa  n  e    dasselbe. 

Uebrigens  ist,  wie  auch  schon  Ütte  sagt,  sehr  zwei- 
felhaft, was  die  Inschrift  bedeutet:  es  durfte  z  B.  nicht 
unwahrscheinlich  sein,  eine  Jahreszahl  herauszulesen,  da 
sil  li  eigentümlich  genug  nur  solche  Zeichen  darunter 
vorfinden,  welche  mit  römischen  Ziffern  grofse  Aehnlich- 
keit  bähen.  W  enn  es  freilich  andererseits  erwiesen  ist, 
dafs  eine  grofse  Menge  solcher  Becken  sich  liuclet,  so 
durften  diese  doch  wol  nicht  auf  eine  und  dieselbe  Jah- 
reszahl zu  beziehen,  sondern  eine  andere  Auslegung  gebo- 
ten sein.  Welche  diese  isl  .  möohte  wohl  einer  Unter- 
suchung im  werlh  gehalten  werden,  da  die  Becken  kunstli- 
rische  Ausführung  besitzen,  So  umlaufen  die  Inschrift 
des  Teulscbentbaler Beckens  9  gel  gravierte  Hirsche,  einer 
hinter  dem  anderen,  in  derselben  Stellung,  und  um  diese 
als  lufserstei  Rand  ein  reiches  Blattornamenl  mit  kleinen 
giieehisi  hen  Kreuzen.     (Sollte  diese  bildliche  Darstellung 

u li I    den    42.    Psalm    sich    beziehen  f ) 


iüii  Beliuldner  mufi  >••■«  zur  iii:mc  «l«-r 

snstalten.  >iimiii   sraa  der  SIimH    1'nlirrii. 

Nachfolgendei     I Bl     einer    im     Archiv    des    germnn 

Husenmi  befindlichen,   zwar  echten,  aber  nicht  ansgefer- 


ihrca 


tigten  Pergament-Urkunde  v.  -I  Juni  1377  durfte  sowohl 
weifen  der  in  der  Ueberschrift  bemei  kten  Eigenthumlich- 
keit.  als  auch  wegen  einiger  anderer  Pnnkte  ein  nicht 
unbrauchbarer  Beitrag  zur  Geschichte  des  Schuldenwesens 
sein 

Im   Jalire    1377    „an   dem    nechsten   donrstag   nach    in- 
sers  herreu   fronlichnamstage"   beurkunden   Ölte  der  Bote, 

Burger  zu  Ulm,    und  Vdelheit.    seine    ehelic  he  Wirthin,    dafs 

sie  wegen  der  von  dem  genanten  Otte  und  Stephan  den 
Boten,  sowie  Virich  llunlfiiss,  Bürgern  ze  Ulme,  herrüh- 
renden Schuld  mit  dem  bescheidenen  Juden  Jeklin,  des 
Blosses  Tochtermann,  von  Ehingen,  gesessen  zu  Mm, 
Freundlich  übereingekommen  seien.  Die  Schuld  betrug  700 
gute  und  wohlgewogene  ungarische  und  böhmische  Gold- 
gulden. Ilievon  sind  zahlbar  350  Goldgulden  auf  näch- 
sten St.  Hartinstag  über  ein  Jahr;  der  Best  mit  350 
Goldgulden  auf  St  Hartinstag  in  zwei  Jahren.  Zah- 
len die  Schuldner  nicht.  SO  haben  sie  nach  jedem  ver- 
sefsenen  Ziele,  auf  jeden  Gulden  besonders,  wöchent- 
lich „zwen  ytelig  vnd  gebe  haller"  zu  geben  bis  zur  Til- 
gung der  ganzen  Schuld.  Auch  versetzen  sie  zu  rechtem, 
redlichem  Pfände  ihre  ,.huser,  turn,  stedel.  hoffi  ailinan 
vnd  gesse  (gesesse),  daz  allez  ze  Vlme  an  aiu  ander  ist 
gelegen  und  stofset  auf  der  einen  Seite  an  den  Markt,  an 
der  anderen  an  Viridis  von  Giengen  gösse  "  Mit  diesen 
Pfandobjekten  kan  der  Gläubiger  thun  nach  Pfandrecht 
„mit  ze  versetzen!  oder  mit  ze  verkauffent".  Sollten  ihm 
aber  diese  Pfandschaften  gleichwohl  nicht  die  nothige 
Sicherheit  gewahren,  so  darf  er  den  Otto  und  seine  Haus- 
frau Vdelheit  persönlich  oder  durch  Boten  mahnen,  wo- 
rauf dieselben  entweder  beide,  oder  nach  Wahl  des  Gläu- 
bigers wenigstens  eine  Person,  8  Tage  nach  der  Mah- 
nung mit  ihrem  Leibe  aus  der  Stadt  fahren  mni'sen  und 
nicht  in  dieselbe  zurückkehren  dürfen,  es  sei  denn  mit 
JeklinS  oder  seiner  Erben  Willen,  oder  nach  Tilgung  der 
Schuld.      Die   Schuldner   schwören   einen   gelehrten  Eid  zu 

den  Heiligen.  Vdelheit  verzichtet  noch  besonders,  inso- 
ferne  sie   (mit Morgengabe   o   s   w   )  auf  die  Pfandobjekte 

angewiesen  i-t  Siegler:  Otto  dei  Bote  und  zu  mehre- 
rer Sicherheit  die  ehrbaren  Manne (Da  che  Ur- 
kunde nicht  zui  Ausfertigung  gelaugt  ist,  leiden  ihr  Sie- 
gel  und    Mnmcn   der   Zeugen)  R,    v     S 

i  Hit  einer  Beilage.  I 


Verantwortliche    Redaction  : 

Hr.  Ireih.  v.  u.  /.    ini-i'h.     Hr.    \.  v.  Eye,     Hr.  G.  K.  Frommann.     I>r.  I'reih.  B  n  i  h  v.  S  ehr  eckenste  in, 
Verlag  der  literarisch  -  artistischen  Anstalt  des  germanischen  Hasenma  in  Nürnberg. 

U.K.  Sebtld'«eh«  Bnchdraektrel. 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGER  Füll  KUNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  JV?  9.  September. 


Chronik  des  germanischen  Museums. 


Die  heurige  Jahresconferenz  des  Museums  wurde  nn  den 
Tagen  vom  11  14.  Septem  her  vnrschrillsnialsig  abgehalten. 
Da  sie  eine  der  nach  neuerer  Bestimmung  nur  alle  drei  Jahre 
stattfindenden  Gen  era  leon  fere  n  z  e  n  war,  d.h.,  wobei  der 
gesammte  Verwaltuugsausschufs,  oder  doch  eine  beschluls- 
fähige  Anzahl  Mitglieder  (mindestens  die  Hälfte  von  24),  zu 
erscheinen  hat,  so  durfte  auf  eine  zahln  i.  Ii.  i .  lietheiligung 
als  gewöhnlich  gerechnet  werden.  Aach  war  der  Verwal- 
tungsas  schufs  durch  13  Mitglieder  vertreten,  worunter 
8  auswar.ige  :  k.  lt.  Kath  J.  Bergmann  aus  Wien,  Prof. 
Dr.  Fickler  aus  Mannheim,  k.  Hof-  und  Staats-Bibliothe- 
kar II  K.  Foringer  aus  München.  L.  l'rhr.  v.  Ledebur 
aus  Berlin,  Dr.  Frhr.  v.  Löffel  holz  ans  Wallerstein, 
IV  i  Dr.  II.  F.  Mals  mann  aus  Berlin.  Prof.  Dr.  H.  v.  Rit- 
1  UiriM  ii.    Prnf.    und    DiieKlnr    G.    F.    Waagen  aus 

Berlin.  Dazu  hatten  sich  vom  G  e  1  e  h  rt  e  n  a  usschnis  noch 
eingefunden  :  Prof.  Dr.  h.  Bartsch  aus  Rostock,  Dr.  phil. 
in  Bell  aus  London.  Prof.  Dr.  K.  Biedermann  aus 
W  imar.  k.  k.  Hofbibliothekscuslos  E.  BirK  aus  Wien, 
Oberstlieutenant  h.  V.  (icniining  von  liier.  Prof.  Dr.  K.  Ilafs- 
ler  '  us  Ulm,  Prof.  Dr.  A.  v.  heller  aus  Tübingen,  Prof. 
K.  Klein  aus  Mainz,  Pfarrer  Leilzmann  ans  Turnen- 
hausen  (Preufsen),  1(.  v.  Kettberg  aus  München,  Prof. 
Dr.  Th.  Sickel  bus  Wien,  nnd  andere  Gelehrte  und  Freunde 
li-s  Museums.  Am  schwächsten  waren  die  Pflegschaften 
vertreten,  obgleich  es  wiinsehcn-werlli  sein  inulste.  persön- 
lich  mit  den  Pflegern  bekannt  zu  «erden  und  sie  über  We 
sen  und  Stand  der  Anstalt  naher  zn  orientieren.  —  Nach- 
dem schon  um  Vorabend  die  bis  dahin  Erschienenen  in  der 
Karthause  -ich  gegenseitig  zu  begrüben  Gelegenheit  gehabt 
hatten,  begann  der  Verwaltungsa ussebufs  seine  Tl 
keil  am  II  9ept. ,  Morgens  8  Uhr,  in  einer  vorberalhenden 
Sitzung,  um  die  nach  §.  28  des  Organismus  zu  erledigen- 
den Geschäfte:  Prüfung  des  Rechnungswesens,  Revision  der 
Inventarien,  der  Registratur  und  der  Sammlungen,  Prüfung 
der  Arbeiten  des  Museums  und  der  Sitzimgsprotokolle  des 
Lokalansscbusses ,  eigenen  Conrmissionen  nnd  resp.  Referen- 
ti  ii  zur  Bearbeitung  zu  übergeben.  Unmittelbar  nach  dieser 
Sitzung,  Vormittags  10  Ubr,  fand  die  formliche  Eröffnung  der 
t  onferem  in  der  groben  Kunsthalle  statt,  welcher,  aufser  den 

AuSSchursmitgliedem,    auch    andere    Freunde    dei    M ii -i 'um 

wohnten       \l>   der   ersl      Vot  tand   die    Anwesenden    bewill 

Kommt     batll  .     nachte     er     sie      mit     di  ii  i  i  heii     und 

wi  ■'  ch  Flüchen  Vorlagen  für  die  gegenwärtige  Conferem 
bekannt  und  forderte  sodann  den  I  SekrcUi  suf,  den  Bericht 
über  dal  Verwaltungsjabi  1860/61  vorzulesen,  dessen  Resul 
täte  ab   -!■  br  erfreuliche  anerkannt  wurden.     Hierauf  nahmen 

die   Herren   Frhr.   v.   Ledebur   und  Professor   Fickler  das    Wort, 


um  über  die  llillfsvereine  in  Berlin  und  Mannheim  zu  berich- 
ten. Ersterer  zeigte  an.  dafs  die  vom  Frauenverein  in  Berlin 
herausgegebene  „Germania"  nun  vollständig  gedruckt  sei  und 
noch  zur  Conferenz  Exemplare  eintreffen  wurden.  Zum  Schlnfi 
sprach  Prof.  Mafsmann  über  ein  in  der  Nahe  von  Kaizeburg 
gefundenes  rSthselhaftes  llnrn  und  versprach,  von  diesem  wie 
von  einem  ähnlichen,  in  Lübeck  befindlichen,  welches  von 
Island   stamme,   dem    Museum    Abgüsse   zu   besorgen. 

An  die  Eröffnungsitzung  reihte  sich  eine  Vorberathnng 
des  Gelehrtenaus  sehn  ss  es,  worin  beschlossen  wurde, 
sich  in  drei  Sektionen  zu  theilen,  und  zwar:  I.  für  Literatur 
und  Geschichte,  II.  insbesondere  für  Kulturgeschichte  und  III. 
für  .Münz-,  Siegel-  und  Wappenkunde.  Für  jede  dieser  Sl  K- 
lionen  schrieb  sich  eine  erkleckliche  Anzahl  Hitglieder  ein. 
Die  Resultate  der  einzelnen  Berathungen  an  diesem  und  dem 
folgenden  Tage  lassen  wir  zusammen,  nachdem  solche  in  ge- 
meinsamer Sitzung  der  Sektionen  zu  gemeinsamen  Be- 
schlüssen    l\r^     tielehrtl  ■liaUsschll^M  ■-     elllnbcll     Winden 

Die  Verhandlung  über  die  Druckschriften  des  Museums 
begann  mit  einem  Referat  des  II  Vorstandes  über  eine  et- 
waige Neugestaltung  des  Anzeigers,  wodurch  et  möglich 
würde,  auch  gröfsere  wissenschaftliche  Hittheilungen  zu  ge- 
ben, als  bis  jetzt  im  beschrankten  Räume  eines  Bogcns  mo- 
natlich möglich  war.  Obwohl  nicht  verkannt  wurde,  dafs  im 
Interesse  der   Wissenschaft  eine  Erweiterung  di  chaft- 

liehen  Theiles  (Haoptblalt)  wünschenswert!]  sei,  SO  überwog 
doch  das  Bedenken,  dals  damit  das  Blatt  seinen  Statuten 
sigen  Charakter  eine»  blofsen  Anzeigers  und  Organs  (gleich- 
sam Amtsblattes  des  Museums  verlieren  und  -einen  eigent- 
lichen Zweck  weniger  erfüllen  wurde,  als  bisher;  weshalb 
man  für  zweckmässig  hielt,  den  Anzeiger  in  seiner  gegenwar- 
ligen  Gestall  auch  fernerhin  zu  belassen,  um  so  mehr,  als  die 
Fortsetzung  der  Denkschriften  Gelegenheil  böti 
wissenschaftliche  lufstilze  zu  veröffentlichen.  Da  deren  Her- 
ausgabe bereits  durch  Beschlufs  des  lusscl  tstehe,  so 
hänge  die  Ausführung  lediglich  von  den  hiezu  erforderlichen 
.Mitteln  ab,  welche  inzwischen  aul  ein  anden  Werk  verwen 
dei  worden  seien  und  in  nftchstet  Zell  noch  verwendet  werden 
mühten,  Es  i-t  dies  die  Heraasgabe  dei  W  heu  Bilder 
handschrift:  „mittelalterliches  Hausbuch"  wovon  in 
.Ni  10  der  Beil,  i  \n'  »"ii  1860  die  Rede  «  ,,  Die  treff- 
lich gelungenen    fertigen  Stiche    >'>n    Petersen    m    Nürnberg 

wurden    liebst    dem     Muni    il    |.le    vorgelegt.       Herr    > 

dem     die    I   ,  ;n  be  1 1 II 11  er    des    Textes    Überlingen    1(1,     rel.llerlc    ober 

den  Plan  di  Werkes,  und  die  Wichtigkeit  der  Veröffentli- 
chung desselben  wurde  allgemein  auf  dai  nachdrücklichst« 
anerkannt,  Rücksicht  lieh  der  Herausgabe  selbst  wurde  nun 
bestimmt,  dafs  ei  Sil  ein  durchani  i •  Ibat  I ndigi  -  Werk 


Anzeiger  für  Kund* 


deutschen  Vorzeil. 


324 


mit  nicht  als  Theil  der  Denkschriften,  erscheinen  solle,  weshalb 
diese  noch  bis  zur  Vollendung  dieses  Werkes  zu  sistieren 
seien.  —  Dr.  W.  kotz  aus  Casscl,  der  in  den  (onferenzen 
Theil  nahm,  hatte  die  Vermittlung  des  Musi  ums  für  die  Her- 
ausgabe einer  von  ihm  verfehlen  Knnstt  0  p  0  g  ra  [i  h  i  e  Deutseh- 
lands nachgesucht  und  eine  Probe  des  Werkes  übergeben, 
welche  sehr  gunstig  aufgenommen  wurde,  indem  man  den 
Plan  des  Werkes  zweckmässig  und  dessen  Herausgabe  wun- 
ichenswerth  fand.  Ein  naher  eingehendes  I  rlheil  über  die 
Bearbeitung  selbst  konnte  jedoch  in  der  Kurze  der  Zeil  nicht 
gegeben  werden,  weshalb  Hr.  Dir.  Waagen  auf  Ansuchen  sich 
erbot,  ein  Referat  über  das  Hanuscripl  spater  zu  liefern.  K ihr. 
v.  Lerlibur  belichtete  über  das  frohere  Beichskam  mer- 
ge  rieht  s-Arch  i  v  zu  Wetzlar,  welches  aus  dein  s.  g.  un- 
trennbaren .  vom  deutschen  Bunde  für  sich  in  Anspruch  ge- 
nommenen Theile  und  dem  Anlheile  des  preußischen  Staats 
besteht,  wahrend  die  übrigen  Staaten  ihre  speciellcn  Antheile 
zurückerhielten.  Die  jetzige  Doppelstellung  i\<*  Archivs,  als 
Bunde-  und  zugleich  preufsisches  Staats-Archiv,  veranlafste 
eine  Unterbrechung  der  für  die  Ordnung  und  Erhaltung  des- 
selben nothwendigen  Arbeiten,  Es  wurde  nun  der  Wunsch 
ausgesprochen,  dafs  diese  \i  heilen  wieder  aufgenommen  wer- 
den möchten,  und  die  Vusschusse  beantragten,  dals  das  gerin. 
Museum  diesem  Wunsche  in  einer  Eingabe  an  den  deutschen 
Bund  Ausdruck  geben  wolle,  was  auch  demnächst  geschehen 
soll.  —  Was  die  Repertoricna rbeiten  des  Museums  be- 
trifft, so  fand  man  solche  in  der  neuen  Meise,  jeden  Eintrag 
auf  ein  besonderes  Blatt  zu  schreiben,  für  zweckentspre- 
chend, ja  zur  Aufrechthaltung  der  guten  Ordnung  lur  einzig 
möglich.  Dals  man  hiebei  in  erster  Reihe  das  im  Museum 
selbst  vorhandene  Material  durcharbeite,  insbesondere  auch  im 
Archive,  wurde  einstimmig  gebilligt,  zumal  die  trbeitskrfifte 
für  grölsere  Massen  noch  nicht  ausreichten.  Es  wurde  von 
den  vereinigten  tusschflssen  den  Vorstanden  und  Beamten 
des  Museums  durch  Aufstehen  ihre  Anerkennung  ausgedruckt. 
Nach  der  Erganzungswahl  neuer  Mitglieder  des  liebln  Icnaus- 
Scbnsses  genehmigte  man  schlielslich  den  tntrag  <ln  Prof. 
'.  dafi  ml  dei  nächsten  Jahresversammlung,  zur  Ergan 
zung  der  betreffenden  §§  des  Organismus,  Vorlagen  zu  ma- 
chen seien     Ober  die  Modalitaten  der  Wahl  In  diu  Gelehrten- 

aiisschuis,    sowie    ober    die    (ompetenz   des   letzteren    hinsicht- 
lich   der    wissenschaftlichen   Arbeiten     und    Public -alioneu     des 

Museums. 

Dil  anwesenden  Vertreter  der  historischen  Vereine,  wel- 
che am  iL'  .  Morgens  9  Uhr,  eine  Sitzung  holten,  waren 
■immtlicb    für   ein    engeres  Anschliefsen    des  Gesammtvereins 

an    das    Museum;    doch    wollte    man    erst    die    lieneralvcrsainm- 

lung  in  Altenhurg  abwarten,  um  hiernach  die  weiteren  Schritte 

zu    thuii. 

Der  V  e  r  w  a  1 1  u  n  gsati  »seh  u  fs   nahm   zunächst   die    Vor- 

dei    rei  chiedenen    Commissionen    Ober   die    rorgei > 

ho  io    Prüfung   der  Sammlungen  und    trbeilen,  des  Geschäfts 

und     Bei  hnungswi  sens    entgegen.      Im     Allgemeinen    «ai     dal 

Resultat  Bio  sehr  zufriedenstellendes,  nur  Mir  Einzelnes  wurde 
hie   und    du    im    \N  misch,    ein    N  erbesser  ungsvorschlag    ausge- 


sprochen.    Frhr.  v.  Ledebur  versprach,  zur  Unterstützung  der 

Reperioricnarbciten  der  Kunstsammlung,  worunter  auch  ein 
neuangelegtes  Wappenbildi  rrepertorium,  einen  Schematismus, 

dem  eine  bestehende  groi-e  \\  appensammliing  zu  (Jrunde 
liegt,  dem  Museum  mitzutheilen  Auf  Antrag  des  Käthe  Berg- 
mann wurde  die  Anlegung  einer  harte  für  Allerthumsfunde, 
worauf  die  Fundorte  angezeichnet  werden,  einstimmig  be- 
schlossen. Allgemein  sprach  sich  der  Wunsch  aus,  dals  die 
mit  den  Miisouinssammliingcn  vereinigten,  auf  die  Dauer  von 
20  Jahren  zur  Benutzung  aberlassenen  Aufsefsischen  Samm- 
lungen bald  Eigen!  hum  des  Museums  werden  mochten,  und 
dl  i  l.ocalausschuls  w unle  beauftragt,  in  Aussicht  der  Erwerbung 
dieselben  vorschriftsmäßig  nach  Vertrag  vom  1.  Oclobcr  18fi3 
taxieren  zu  lassen  und  die  Taxation  nebst  Vorschlagen  über 
die  Art  und  Weise  der  Erwerbung  durch  das  Museum  auf  der 
nächsten  Jahresconferenz  vorzulegen.  Die  wahrend  Vis  letz- 
ten   Jahres    vom    Lokalausschuls     vorgenommene    Bcsc'ilul'sfas- 

sung  sainmt  der  Verwaltungsrechnung  lur  1860  61  wurde  ge- 
nehmigt und  der  Verwaltung  Decharge  ertheilt,  auch  der  vnr- 
gelegte  Etat  für  1861/62  unter  geringer  Aenderung  bestätigt 
und  bei  dieser  Gelegenheil  die  Gehaltsaufbesserung  der  Be- 
amten des  Museums,  90 weil  die  Finanzlage  solche  irgend 
gestatte,  als  ein  Bedurfnils  anerkannt.  Der  erste  Vorstand 
gab  den  Nachweis,  dafs  nach  den  neuesten  Erhebungen  der 
Werth  <!<■>  beweglichen  und  unbeweglichen  Museumsvermo- 
gi  n-    ohne    die    Deposita     den    Betrag     \  mi     l-s.vo|ll.   erreicht 

bat.  abgesehen  von  den  bedeutenden  Beulen  ;m,  freiwilligen 

Beitragen.  Eintrittsgeldern,  Erlös  aus  Schriften  und  Arbeiten 
des    Museums,    wodurch    das   allerdings   erhebliche,   durch   den 

Bau  der  Karthanse,  Einrichtung^  -  und  erste  Betriebskosten 
entstandene  Passivkapital  von  65,000  0,  in  Keiner  Weise  hem- 
mend auf  die  Entw  i<  kelung  es  Museums  einwirken  könne, 
zumal  dessen  Tilgung  durch  Annuitäten  geordnet  sei.  —  Als 
neue  Mitglieder  wurden  in  den   Verwallnngsausschvfs  gewählt  : 

die  Heilen  Prof.  Dr.  Hafsler  zu  l  Im  und  Dr.  Zehler  zu  > u m- 
lo-rg;  auch  wurde  die  Wahl  der  10  neuen  Mitglieder  des  tie- 
lehrtenausschusses,  welche  wir  nach  derenAnnahme  veröffent- 
lichen  werden,   bl  Sit 

In  der  nul  den  I  I.,  Vormittags  10  Ihr,  angesetzten  Öffent- 
lichen Schlußsitzung,  die  wieder  in  der  Kunslhalle  abgehal- 
ten wurde,  gab  der  1.  Vorstand  eine  gedrängte  l  ebersichl 
der  vorgekommenen  Verhandlungen,  von  deren  Ergebnissen 
er  hoffte,  dals  sie  sowohl  den  guten  Portgang  des  Mo-,  ums. 
als  das  Interesse  der  Gelehrten  fur  seine  wissenschaftlichen 
/weile  bezeugten,  Nachdem  einige  dei  tnwesenden  noch 
Worte  di  i  Am  rki  nnnng  und  des  Dankes  gesprochen,  und  Prot 
Mafsmann  zum  Abschiede  ein  sinnreiches  Gedichl  vorgelesen 
hatte,  wurde  die  Sitzung  und  damit  du-  Jahresconferena  ge 
schjossen.  Anstalt  emes  auf  dem  Programm  verzeichneten 
weiteren  Ausflugs  nach  dem  Schlnfa  der  Arbeiten  und  Sit/un- 
gen,  vereinigte  sich  die  Versammlung,  der  gastlichen  Einla- 
dung de-  hingst  als  Freund    und  Gönner  verehrten  Fabrikbe- 

Sitiers     llerrn     J.    /.ebner     auf     sein    anmulhig     geli  genCS,    eine 

V i  i ii ml i    von  Nürnberg  entferntes  Landschlofschen  Gleis- 

haiuincr   zu    folgen.      Der   Geist    der    Einigkeit,    Weiche]    in    der 


325 


Anzeiger  für  Kunde  de*  deutschen  Vorzeil 


zahlreich  und  in  heiterster  Stimmung  versammelten  Gesell- 
schaft herrschte,  hat  sich  wahrend  der  (.Minen  Conferem 
sowohl  in  Verhandlungen,  als  in  dem  geselligen  Zusammen- 
leben hei  Hitlagmahlen  und  Abendunlerhallungen,  die  in  den 
Räumen  der  Karthanse  siatllanden,  geltend  gemacht  und  ge- 
wils  in  jedem  der  Theilnchmer  ein  gutes  Andenken  an  diese 
Tage  bewahrt.  Es  hat  sich  gezeigt,  dals  mit  dem  Wachslhum 
des  Hnsenma  auch  die  Theilnahme  seiner  Glieder  und  Tra- 
ger eine  gehobene,  im  Zum  Innen  begriffene  ist.  Möge  auch 
das  nächste  Jahr  dies   bestätigen! 

Als  Ergebniis  der  beim  deutschen  Hunde  eingereichten 
Denkschrift  haben  wir  noch  mitzutheilcn,  dals  Sc.  Maj.  der 
Koni»  von  Dänemaris  dem  germ.  Museum  eine  jährliche 
Unterstützung  von  100  Thlr.  HM.  aus  dein  Cnnto  des  holstei- 
nischen Budgets  bewilligt  hat.  Sc.  Durchl.  der  Kürst  Karl 
Fried riott  zu  Hellingen  -  Wal  lerstein  gewahrte  einen 
Jahresbeitrag  von  36  D. 

Von  erwähnenswerthen  Geschenken  für  die  Sammlungen 
sind  nachträglich  hervorzuheben  :  2  Goldgulden  und  12  bohm. 
Groschen  aus  dem  14.  Jhdt.  von  Sr.  Durchl.  dem  Fürsten 
Heinrich  LXYII.  j.  L.  zu  Kcu  l's-S  chl  ei  z  und  73  Blatter 
Kachbildungen  allerer  Meisler  der  Münchener  Pinakothek,  in 
Sil  indruck  und  Photographie,  nebst  ">  Abbildungen  mittelalter- 
licher Bauwerke,  in  Steindruck,  von  der  Kunstanstalt  Piloly 
und  I.  ohle  in  München.  Ein  seltenes,  werlhvolles  Gcsehenk 
i-t  dem  Museum  jungst  von  den  freihcrrl.  von  lt  re  IV. si  Im  ii 
Erben  geworden:  eine  lateinische  Pergamenthandscbrift,  Ge- 
betbuch  in  beutelartigem  Einband,  ans  dem  15.  Jhdt.,  mit  zwei 
eingeklebten  wohlerhaltenen  Teigdrucken,  um  17011.  in  der 
Auktion  erstanden.  AI-  merkwürdig  ist  noch  ein  von  dem 
Hrn.  Generallieulenant  l'rlirn.  v.  linder  in  Ludwigsbnrg  ge- 
schenktes Sprachrohr  zu  erwähnen.  Dasselbe  befand  sich  frü- 
her auf  der  Hur:.'  Ilornberg  am  Neckar,  einst  im  Besitz,  des 
Götz  von  Berlichingen.  von  dem  das  Sprachrohr  herstammen  soll. 

Einen  sehr  si  bmerzlichen  Verlust  hat  der  (lelehrlenaus- 
-i'lnii-  de-  Museums  nicht  allein,  sondern  der  grofse  Kreis 
der  Verehrer  deutscher  Baukunst  erlitten  durch  den  kürzlich 
erfolgten  Tod  des  Dombaumeisters,  k.  pr.  geh.  Regierungs- 
und  Bauratlis  Zwirner  in  Köln. 

Dei   Verein    lur   Geschichte   und  Alterthflmer   der 

Herznglhumer    Bremen    und    Verden    und    des    Landes    Ha- 

di  In   zu   Stade   und   die 
Societe   I)  u  n  k  erq  uoi  s  e   pour  boneoiirageincnl  des  scien- 

ces,  des  lettres  et  des   arts 
sind  mit  dem  Museum  in  Schriflentauscb  getreten. 

Zum  Verzeichnifs  der  beigetretenen  Buchhandlungen  sind 
folgende  nachzutragen  : 

171     Her  in  a  n  n    Da  nnfi    in    l.inz. 

•17."'.  Kranz  Datieret  in  Freising. 

47<i.  A.  Gefsner'sche  Buchhandlung  in  Karlsruhe. 

477.  G.  J.  Göschen  in  Leipzig. 

478.  Joh.   Haas   in   Wels 

479.  Hcinr.   von   Kamp   in   Mülheim   a.   d.    Rohr. 

480.  E.  Kiesling'a  Verlagsb.  in  Zürich. 

481.  F.  Klindworth  in  Hannover 


4H2.  Maisch  u.   Vogel  in   Karlsruhe. 
483.  Karl   Procha.-ka   in  Teschen 

Nene  Pflegschaften  wurden  in  Bergen  (Insel  Bugen), 
Dannenberg  (Hannover)  und  Klingenberg  am  Main  er- 
richtet. 

Folgende  Jahresbeiträge  sind  aufsei  obigen  seil  Ersehet 
nen  der  vorigen   Nummer  gezeichnet   worden 

Aus  öffentlichen  Kassen:  Von  den  württemb.  (Mir 
aintern  Crailsheim  2511.,  Gerabronn  15  0.,  Kirchberg 
a.  J.  1511.,  Münsingen  20fl.  (einm.),  Tuttlingen  10(1. 
(einm.):  von  den  Gemeindebehörden  zuEppingen  (Baden) 
511.,  Ellingen  [Bayern)  1  1  30kr.,  Gratz  10 II.  0.  W., 
I  i  ndersbausen  [Bayern)  111.  Hobel  (Mecklenb.  .'»Thlr., 
Botlweil  5fl.,  Z  w  i  i  I,  .in  »Thlr.:  ferner:  vom  Dioe.  an 
Verein  zu  Crailsheim  2  II.  42  kr.,  von  der  evangel.  Diocese 

Kanzelsau  2  II.  12  kr.,  vom  Turnverein  zu  Efsliugen  2fl., 
von  der  Turngemeinde  in   Tobingen   1  fl. 

Von  Privaten:  Altenkirchen  a.R. :  Dr.  med.  Wall- 
st» m  1  II.  15 kr. ;  Bamberg:  Philipp  Frhr.  v.  Künfsberg-Man- 
del.  k.  b.  tlfli/.ier  ä  la  suite,  5  fl. :  Bensheim;  hr»  i-l»,mmei- 
ster  Mitlermeyer  1  fl. ;  Bergen  a  H. :  Kreisgerichtsrath  v. 
Bremen  1  fl.  45  kr.,  Kreisrichter  Dr.  Gfilicb  1  fl.  45  Kr .  hnis. 
richter  v.  Kienitz  1  fl.  45 kr.  (einm.).  Staatsanwalt  Rosenberg 

1  fl.  45  kr. :  Bohlendorf  a.  R. :  v.  Bohlen-Bohlendorf,  Ritter- 
gutsbesitzer und  Abgeordneier.  1  fl.  1" iki .  :  Bohmte  bei  Os- 
nabrück: Karl  Meyer,  Oekonom  u.  Gutsbesitzer,  1  fl.  45  kr. ; 
i  assel:  Maler  Stiegler  111.  4"ikr.:  Castell  bei  Worzburg: 
Pfarrer  Dr  Funk  1  fl.  45  kr. ;  Darmstadt:  Hofgericbts  \»1 
vokat  Dr.  Schatzmann  1  fl.  4">kr.:  Erlangen:  Apotheker 
Theod.  Scheidemantel  111.:  Frankenberg    Sachsen):  Kauf 

mann    Herm.    Hunger    111.   45  kr.,   Kaufm.    Karl  Moritz   Rau   3  fl. 

30  kr. :  Freiberg:  Frhr.  v.  Beust,  k.  sachs.  Oberberghaupt- 
mann 35  fl.  (einm.);  St.  Georgen  bei  Bayreuth:  Irrenhaus- 
verwalter Hildebrandl  1  fl. :  Gerolzhofen:  Apotheker  Ruck 
10.;  Gräfenberg  (Bayern):  Landrichter  Schamberger  10. 
45  kr. -.  He  rmannst  ad  t :   Tbeaterdirektor    Friedr.   Sirampfer 

2  0.  20  kr. :  Herzogenaurach:  Funktionär  Karges  30 kr.; 
Bofheim  (Bayern):   Joh    AI.  Banfeld,   Borger  u.  Hahlenbe- 

Sitzer  111.  Apotheker  Bayer  111,  Pfarrer  J.  B  Seikel  10. 
Karlsruhe:  Ministerialrat!)  Regenauer  1  fl  :  Katzwang 
(Bayern):  Pfarrer  Wirihmann  10.  12  kr. ;  Lendershausi  g 
(Bayern)-:  Seifensieder  Jac.  Stern  15  kr.;  Lennep:  Dr.  Thie- 
le,    Lehrer    der    bollern    Bürgerschule    111.:    Ludwigsburg: 

Oberamts -Aktuar   Lames  lll.   (einm.);    Luppa   bei   Oschatz: 

Pfarrer  All»»  rl  Fraustadt :  111.  15  kr. ;  Mainz:  Arzt  Dr.  Bd. 
Hirsch  111.  I2kr.,  Fabrikanl  Franz  Schotl  2  0.,  Kaufm  l 
Seemann  1  fl.  I2kr.;  Mannheim:  Fabrikant  BerslOhl  2fl. 
42  kr.,  Kaufmann  \  Hummel  5  0  .  Mafsbach  (S.  Weimar)  : 
Gaslwirth  Gust.  Taubari  ID.:  Mittelmflhle  bei  Hugheim  : 
.1  M.  Krafser,  Müller  u.  Land  wir  th,  30kr.;  München:  Jos. 
Kreitlmayr.    Gypsformator,    5fl       Neuhaua    bei    HOchstadl 

Landrichtet   Heil i»r..  Nürnberg      »IntiquiUlenhandler  J. 

w  Beils  lll.  30kr.,  Kaufm.  Friedr.  Bleichet  20  .  Kauft«. 
Grosch  lll.  12  kr. :  Dr.  W.  Konig  v.  Konigslhal  1  tl  r_' kr.. 
Emil  v.  Schelhorn,  k.Oberlieul.  u    Brig    Adjutant,  lll.   L2  kr., 

Ispfragner   Chr.  Schmidt   1  fl,  80kr. ;    Oiaabrflek:  Born- 

pre.l.  ii  (.»um  I  .in » r  Schmeifset  Ml  l»H,r.  .  Ravensburg: 
Landgerichtsassessor  Schroidler  l*l»r  ;  Rheimi  :  Bmil  Senarl 
ii  l  Landgral  Ml  (einm  i.  Riga  \oL»  Berkboli  10. 45 kr.; 
Rogbeim:  Landwirlh  und  Gemeindevorsteher  Sl  Gerner 
30kr.-.  Landwirlh  Georg  Knau»tr  15  kr;  Saarbrücken 
Knfm.  Friedr.  Korn  10  Thlr. ;  Sambaoh  bei  Bochsli  I  Pfar- 
rer  Schneyer  lll  ;  Schwarbe  ■  IL  Oberamimann  Herrn. 
Foch     ML    16 kr  :    Sommersdorl    bd    Mesdorl      Pfarrei 

lli  !..  I   i  ii    12 ki    i<  i um  )  :  Stralsund  :  Bti ath  i    Pot  h 

bammei    I  fl,    16  kr.,    Pariil >    Karl    >»»"  Rosen  Ml     l»l.i. 

Krei  gerichudirektoi  Schnitter  MI.  I  .  kr  .  Stuitgarti  m».  r- 


Aiizeit:«'!'  1 H r  Kuiiile  der  deutschen  Vorzeit. 


328 


finanzkammer- Sekretär  '<■  Schmid  1  fl.  45kr. ;  Weifsen- 
burg:  Karl  Förster,  k.  Landrichter,  1  B. :  Wien:  Anton  Frhr. 
v.  I'aumann  1  II  lOkr. ;  Wurzburg:  Frhr.  v.  Leonrod,  k. 
Kümmerer,  Reg.-Rath  n.  Sladtkotamissflr,  SU.)  Dr.  F.  X.  We 
gele,  k  Univ.-JProfess.,  '.'II.  lu'  Kr.  .  Zeilitxheim  (Bayern): 
Freifrau  A  v.  F..  111.  (einm.),  Gerbereibes.  Athanasius  Krön 
lein  111.  6kr.j  Gerbereibes.  Friedr.  Krönlein  111.  nkr.,  K. 
Wali».  k.  Postexpeditör  u.  Gemeindevorst.  111.  6kx.  (einm.); 
Zwickau:  Dr.  Rudolf  Günther,  Mcdicinalralh,  1  II.  15  kr.,  Ju- 
lius Koch  1  fl.  45  Kr..  Kreisdirektor  von  Schimpft  1(1.  4f>  kr. 
Für  die  Sammlungen  sind  nachstehende  Geschenke  einge- 
gangen, was  inii  Dank  bescheinigt  wird: 

I.  Für  das  Archiv. 

Dr.    Barack.    f.    fürst enb.    llolbibliolhekar,    zu    Donau- 
eseliingen  : 

2247.  I  rfehdebriei  d.  Juden  Samuel  zu  Utzmemmingen.  1605. 
Papier-Abschr.  in  duplo. 

2248.  Kuract  aus   des  juslifizierlen   Liebln     Francklin,  Juden 
zu    Wallerstein,    Lrgichl.      17.   Jhdt.      Pap. 

2249  u.  2250.    Zwei  Schreiben    an    IL  Jac.   v.  Seckendorf  zu 
Bechhofen  und  Bibergau.     Hill'.     Pap.-Abschr. 

2251.  Submissionsschrifl  zum  k.  Hofgericht  Rotweil  in  Sachen 
hnoringen  gegen   Hs.  Jac    Seckendorf.     1615.     Pap. 

Sommer,   Hauptmann  beim  Platzcommando  zu  München  : 

2252.  Erbrcchlsbrief  d.  Gotteshauses  ü.  L.  Krauen  zu  llohen- 
sehambach  lur  Mich.   hur/,  zu  lleminau.     1471.     I'gm. 

2253.  Lehenbrief    d     Herzogs    Maxim.    Emanuel     v.    Bayern. 
1694      I'gm. 

2254.  Anstellnngsdecrel    d.   Fürsten  Alex.  Ferd.    v.  Thurn  u. 
raxis.     1755.     Pgm. 

Mandat   des  K.  Joseph  II  an   das  St.  Gangolf-SUfl  zu 
Bamberg.     1766.     Pgm. 

2256.  Kaufbrief    d.    Franz    l'et.  Nicoladoni    zu   München    für 
Hatth    Niderweger  allda  1788.     I'gm. 

Ungenannter  zu  Nürnberg: 

2257.  Confirmationsbriel    des    h.    Sigmund    für   d.  Zeidler  im 
Beichswald  b.  NOrnbg.  ab.  ihre  Privilegien.  1419.  Pgm. 


II.  Für  die  Bibhothek. 

Agentur  des  rauhen  Hauses  zu  Hörn  bei  Hamburg: 

11.118.  Palm,  von  welchen  Principien  soll  die  Wahl  desBau- 

slyls    geleitel    werden'.'      1845.      8. 

11.119.  Monckeherg,  d.   erste  Ausgabe   v.  Lnthcr's   kl.   Kate- 
chismus.    1851.    8. 

11.120.  Wultke,    d.    deutsche    Volksaberglaube    d.   Gegenwart. 

•  1860.    8. 
v.   Henningen,    gen.  Huene,    k.   pr.  Bergmeister,  in 
Siegen  : 

11.121.  Der.».,   d.    Namen    lluene    u.    Hojngen.      1861.      2.     Hs. 

Ungenannter  in  Nürnberg  : 

11.122.  Das  pücb  der  piin  dei    elen  etc.     1173.    2. 

11.123.  de  Tum  i  ic  in .it 8     iractalus  de  efficacia  aque   benc- 
il.ii.-.     2. 

Gibaone,  Privatier,  in  Nürnberg: 
11,124   liMcii.  'ic  the  li   loni  in  proverba.     1853,    8. 

Rectorat  der  k.  Studienanstalt  zu  Münnentadl 
Hl',    i  ihn  ibi  rii  hl  ffli   1860    61  ;   tu  b  l  Festrede  und  Pr* 
grimm.     I. 

Kais,  öffentlicko  Bibliothek  in  St.  Petersburg: 
11,126.  »■  hnril     \u  sog  ans   d,  Jahresberichten    der  St,  Per 
lersb.  k.  o    Bil  liothi  k,  i    1859  n.  60.     L861.    8. 

Königl.  geh.  Archiv  so  Königsberg: 
1 1 . 1  i>T .  Voigt,  code>  diplomel,  Pru    ioni     6    Bdi     1861.    4. 

Verein  für  Erdkunde  etc.  in  Darmstadt: 
11. 13      I  üolizblall;  3.  Jahrg.     i.:    Bd.      1861.    8. 


Verein  f.  Geschichte  u.  Alterthümer  der  Her- 
zogthümer  Bremen  u.  Verden  u.  des  Landes 
Hadeln  in  Stade  : 

11.129.  Dei       Statuten  und   Kcglements.     8. 

11.130.  D.i.».,    Bericht   über  die  Jahre   1859-61.     8. 
Krause,   Conrector  des  Gymnasiums  zu  Stade: 

11.131.  Programm   des  G\mna"»ii   f.   1860/61.     8. 
Foreningen    til    norske    fortidsmindesmarkers 

bevaring  su  Cbristiania : 

ll.l.'i-J.    Hers..   aar.»berelning   for   1860.      1861.      8. 

11.133.  Der.».,  norske  bvgninger  fra   forliden,     2.  IL     2. 
Bezirksverein    für    hessische    Geschichte   und 

Landeskunde  in  Hanau: 

11.134.  Ders.,    Inventar  uber  die  Gerätschaften  u.  Bausleine 
1861.     2.     lldschr. 

R.  Frhr.  v.  Stillfried,  Graf  v.  Alcanlara  etc.,  k.  preufs. 
Kümmerer  etc.,  in  Berlin  : 

11.135.  Morel,  d.   Legende   v.   St.   Meinrad.      1861.     8. 
K.  Meltzer,  Bürgermeister,  in  Frankenberg: 

11.136.  Ders.,    Vortrag  beim   Stiftungsfest    des  Gewebvereins 
zu  Frankenberg.     1861.    2.     lldschr. 

11.137.  Sr.   Maj.    dem    allergo.    Konig  Johann  v.  Sachsen    etc. 
(Abril's  der  Gesch.  Frankenberg's. )    1861.    4.    2  Explre. 

Ottmar  Schönhuth,  Pfarrer,  in  Edelfingen  : 

11.138.  Der.».,  die   Burgen,   Kloster  etc.  Württembergs.    Bd.  IV, 
7  u.  8.     1861.     8. 

Ed.  Fischhaber,  Buchhand L,  in  Stuttgart : 

11.139.  Jordanis,  de  Getarum,  siv'e  Golhorum  origine  et  rebus 
geslis,  ed.  Clofs.     1861.     8. 

Habeil  &  Sindel,  BuchhdL,  in  Cronsladt: 

11.140.  Philippi,  die  deutschen  liilier  im  Burzenlande.  1861.  8. 
J.  C.  Hinrichs'sche  Bucbh.  in   Leipzig  : 

11.111.  Vierteljahrs-Catalog ;  Jahrg.  1861.     2.  Hit    8. 

Ungenannter  ia  Nürnberg  : 
11,142    Wider,  evang.  Herar  u.  Bilder-Postill.     4.     (Titelblatt 

fehlt). 
11,11).  Feuerlein,  catechet.  Wissens-  und  Gewissens -Übung. 
1690.    4. 

11.111.    Arndt,   sechs    Biicher    v.   wahr.   Chrislenth.      1737.      8. 

11.145.  Luther,  Hauspostille;  3  Tble.     1579.     2.     (Defeet) 
K.  Wafsmannsdorff.  Lyceallehrer,  in  Heidelberg: 

11.146.  Ders.,  Vorschlage  zur  Einheil   in   der  Kunstsprache  des 
deutschen  Turnens.     1861.    8. 

Alterthums- Verein  in  Freiberg: 

11.117.  Ders,  d.  Freiberger  Allerlhums-Museum.    (1861.)    8. 

11.1 18.  Ders.,  Gedenktafeln  etc.    8. 

K.  Statist,  topogr.  Bureau  in  Stuttgart 

11.149.  Dsrss.,  würtlemb.  Jahrbücher  etc.  Jahrg.  1859— 61.  8. 
Maruscikc  &  Berendt,  Bucbh.,  in   Breslau: 

11.150.  Idzikowski,  Gesch.  d.  Sladl  a.  ehemal.  Herrschaft  Byb- 
nik.     1861.     B, 

J.  A.  Banfeld,  Möhlenbesilzer,  in  Hofheim  : 

11.151.  Nürnberg.     Chronica.     Pap.-Hs.     18.  Jhdt.     '-'. 
J.  G.  Cotta'»che  Buitili.  in  Stuttgart : 

11.152.  Klopp,  Tilly  im  dreifsigjühr.  Kriege;  1.  Bd    1861.  8. 
Maisch  &  Vogel,    •  erlagshandl.,  in  Karlsruhe  : 

11.153.  Schnütle,  Gesch.  d,  badischen  HananerlandeB.  1865.  8. 

11.154.  Stoll,  d.  grofsh.  bad     Imtsbez.  Blumenfeld.    I8B 
[1,156    Volr,   d.  Spitalwesen  u.  d.  SpiWler  des  Grorshenog- 

thumi  Baden.     1861.    B. 
v.  Rosenberg,  I*    pr.  General  Major  /    D.,  in  Parlin: 
1 1,166.  Stammbui  h  aus  d,  .1.   1  781      91i     qu.  s. 
11,157.  Voigt,    Collectaneen   über   Waffen,    Jagdgertlhe   etc. 

1.      lldschr. 

11,168.  Venator,   histor.  Bericht  v.  Harlan.  Teutschen  Ritter- 
Orden      1680.    i. 

11.159.  (Vulpius),Curio»ltaten  etc.  Bd.  I  -  I  u.  6— 8.  l-silff.  8. 

1 1.160.  N im  i  Hotel  de  Clunj  i  U      1884.    B 


:;j!i 


Aii/.i'iL'cr  lur  Kunde  der  deutschen  \  orzeit. 


:;:;n 


11.161.  Die  goldene  AlUrtafel  Kais.  Heinrich'« IL    1836.    4. 

11.162.  Bernd  ,  d.  Wappenwesen  der  Griechen  u.  der  Romer. 
1841.    8. 

11,1(53.  Pelil,  catalogue  d'une  colleclion  d'objets  d'arl.    1843.  8. 

11.164.  Calalogue  des  monnaies  et  des  medaillcs  de  l'ologne 
etc.     1848.    8. 

11.165.  Vofsberg,  Baoderia  Prulennrum  etc.     1849.     8. 
Sack,  Registrator,  in  Braunschweig  : 

11.166.  Um-.  Erinnerungsblatt  an  Braunschweigs  tausendjäh- 
rige Jubelfeier.      1861.     2. 

11.167.  Epistola  de  conventu  Norimbergensi  etc.     1649.     4. 
Bündnerische    geschichtsforsch.    Gesellschaft 

in  (hur : 

11.168.  Dies.,  Archiv.  33.   Hft.     1861.     8. 

Se.  Maj.  König'  Georg  V.  von  Hannover  : 

11.169.  Oeuvres  de  Leibnilz.  publikes  par  A.  Pouch  er  de  Ca- 
reil.     T.   11.     1861.     8. 

Historischer  Verein  für  Steiermark  in  Graz  : 

11.170.  Um-..  Mittheilungen ;  10.  lieft.     1861.    8. 

Fr.  H.  Graf  Hundt,  k.  Kämmerer  u.  Ministerialrat!!,  in 
München  : 

11.171.  Ders.,  Bericht  über  eine  Begehung  der  Teufelsmauer 
etc.     1857.     8.     Sonderabdi 

11.172.  Ders.,  über  die  Kömerstralsin  des  linken  Donauufers 
in   Ba\crn.     1861.     8.     Sonderabdr. 

A.   Gibsone,  Privatier,  in  Nürnberg: 

11.173.  Spangenberg,  Historia.  Warhafftige  erzelung  aller 
Geschichten,  wie,  wenn  vnd  warüber  sich  die  Tren- 
nung vntcr  den  I'redigern  in  der  Grauesch.  Mansfelt 
zugetragen.     1573.     4. 

Dr.  Otto  Buchner,  Reallehrer,  in  Gicfscn  : 

11.174.  Uhrig,  d.  Gefangenschaft  des  Königs  Kranz  I.  V.Frank- 
reich.    1860.     4.     Prgr. 

11.175.  Osann,  zur  Gesch.  d.  schwab.   Bundes.     1861.     8. 

11.176.  Ilomann.  globus  coelestis.     1730.     2. 
Dr.  W.  G.  Soldan,  Professor,  in  Giefsen  : 

11.177.  Ders.,  zur  Gesch.  d.  .Stadt  Alsfeld.     1861.     4.     Prgr. 

K.  Akademie  der  Wissenschaften  in  München: 

11.178.  Dies..   Sitzungsberichte;   1861.     I.    Hft.  3.     8. 

R.  Frhr.  V.  Stillfried,  Craf  v.  Alcantara,  k.  pr.  Kflm- 
merer  etc.  u.  Dr.  Tr.  Märcker,  k.  pr.  geh.  Archiv- 
rath   u.   Hausarchivar,   in   Berlin  : 

11.179.  Dies.,  inonumcnta   Zollcrana.     7.  Bd.     1861.     4. 
Dr.  Tr.  Märcker,  k.  pr.  Archivrath  etc.,  in  Berlin  : 

11.180.  Ders.,  die  Wahlsprüche  der  Hohenzollern.     1861.     8. 
Dr.  William  Bell  in  London  : 

11.181.  Lepsius,  the  22.  Egyptian  royal  dynasly.     1858.     4. 
Victor  v.  Zabern,  Bncbh.,  in  Main/  : 

11.1S-J.    Klein.     Gesch.    v.    Mainz    wahrend    d.     ersten    franzOs. 

Occnpalion  im  J.  1792—93.     1861.    8. 
Karl  Klein,  Gymnasial-Professor,  in  Mainz: 
11,183.  Ders.,  d.  rom.  Denkmiller  in  n.  bei  Mainz.   1861.   8. 
II  L84>  Kiefer,  die  wichtigsten  Resultate  der  Astronomie  des 

19.    JhdtS,      L861        1.      Prgr. 

11.185.  Kittlitz,  die  Eurbitie  der   Ihctis.     1856.    8. 
Dr.  K.  Hafsler,  Professor  n.  Conservator,  in  Ulm: 

11.186.  Ders.,  die  Kon  l  und  Ulerthums-Denkmiller  Württem- 
bergs.    1.  Lfg.     ( 1859.)     B.     Sonderabdr. 

J.  Zeises's  Bnch-  u    Knnsthandl.  in  Nürnberg: 
11.1-7.  Kaolbach  n.Kreling,  Dorer-Albnm,   lt.  Lfg.  (Schluls.) 

gr.   2. 

Dr.  Herrn.  Wolf,  prakt,    Uzt,  in  Mannheim: 
11,188    B  irti  1 1:     tugi  Ddii  nsl      15  B.     2. 

11.189.  de  Guerifike,  experimenta  de  raeno  ipatio.     L872.    2. 

11.190.  Curinse  Schan  Moniten  vorstellend  d,  vornehmst)    rhs 
ti  ii  l  udvi  ig  de  i  Groben      1  Tu.').    2. 


III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthurns- 
samrnlung. 

Rümmelein,  Grofshandler,  in  Regensburg- 
8786.    Dolch  v.  16.  Jhdt. 
Primbs,  Privatier,  in  Regensburg: 

3787.  Eint  Sammlung  von  28  Porträts  in  hnfsich  v  17  — 
18.  Jhdt. 

3788.  Karte  von  Bayern,  Ansicht  von  Nürnberg  v.  18.  Jhdt. 
und  Abbildung  eines  versteinerten  Crocodils,  Stdrck. 

_H.  Weininger,  k.  tempor.  pens.  Haoptm.,  in  Regensburg: 

3789.  4  auf  der  Schlofsruine  Sigenstein  gi  i.  Pfeilspitzen. 
Dr.  Schatzmann.  Bofgerichlsadvokat,  in  Darmstadt: 

3790.  Brandenburger   Thaler   V.    1621. 

3791.  Augsburger  Thaler  v.   1641. 

3792.  Baseler  halber  Thaler  v.   17.  Jhdt. 

3793.  Frankfurter  Thaler  v.   1772. 

3794.  4  Silbermedaillen   v.   1671.   1682,   1737  Q,   1790. 

Se.  Durchl.  Fürst  Heinrich  LXVII.  v.  Reufa : 

3795.  Vereinsgoldgulden  der  rhein.  Forsten  v.  14.  Jhdt. 

3796.  Jülich'scher  Goldgulden  v.  14.  Jhdt. 

3797.  12  bohni.  Groschen  v.  14.  Jhdt. 

Freifrau  von  Schaumberg,  Aebtissin,  in  Nürnberg: 

3798.  5  Familienbildni-.c.  Oclgcmalde  v.   18.  Jhdt. 
Weberinnung  in  Nürnberg: 

3799.  Verzierter  Chorstohl  der  Nürnb.  Weberinnung  v.  1718. 
Baron  A.  v.  Pänmann  in  Wien: 

3800.  2  bohm,  Silbermünzen  v.  13.  Jhdt. 

3801.  2  Jetons  mit  dem  von  Paumann'schen  Wappen  v.  1859. 
Sondermann,  k.  I.  Assessor,  in  Hünchberg: 

:;kii2.    liiiineemedaille  auf  die   pragmat   Sanction  v.   171J. 

3803.  8  Zinnmedaillen  v.  18.  u.  19.  Jhdt. 

3804.  2  Stralsburger  Silbermünzen  v.  16.  Jhdt. 
Ungenannter  in  Nürnberg: 

3805.  ISO  Silber-  und   11  Kupfermünzen  v.  16.— 18.  Jhdt. 
Scharrer,  Goldarbeiter,  in  Nürnberg  : 

380  I.     MesMiigzeichen    v.    1.      ' 

J.  Eberhardt,  Inspektor  am  german.  Museum  : 
3807.    12  Portrats    in  Kpfstch.   v.  17.  Jhdt.  u.   6  Bruchstücke 
von  solchen. 
Standtke,  Musikdirektor,  in   Lennep: 
:;-".»      Em   Stuber   \.    1777. 
Frhr.  von  Bernewitz,    k.  sflehs.  Hauptmann  a.  lt..  in 
Nürnbi  rg 

3809.  15  Bausen  nach  Aufnahmen  mittelalterl.  Bauwerke. 
L.  Frhr.  v.  Aufsefs.  k.  Oberlieutenanl,  in  Neustadt  i.A.: 

3810.  Eine  morgenlflnd    n    e.  pffllz.  Silbermünze  r.  18.  Jhdt. 
Stein,  Müllermeister,  in  Neustadl  a.  A. : 

3811.  Verziertes  Broncekreuz  v.  18.  Jhdt. 

Fr.  Florstedt.  Gutsbesitzer,  in  Harzgerode  (Anh.-Bernb.): 

3812.  Altgerman.  Grabgefflfa  von  gebrannt.  Thon  n.  Steinkeil. 
K.  b.  priv.  Kunstanstalt  von  Piloty  und  Löhle 

in  Hünchen: 

3813.  73  Blatter  aus  dem  grofsen  Werke  der  Nachbildungen 
Hlterei  Hei  ler  dei  Hünchener  Pinakothek  in  Steindr. 
und   Photogr. 

8814      ■   Abbildungen   mittelalterlicher  Bauwerke   in  Steindr. 
n.  D.  Quaglio. 
Th.  Ohr,   Medailleur,  in   Nürnbei 
i     Zinnmedaille  aul  d    Slngerfesl  tu  Nürnb.  Im  Juli  1861. 

Kahler.  Kreisgerichtsrath,  in  Cottbu lei  Lausitz: 

8816-    VenelianJschi    Silbermünze  \     1722. 
Lodtm.ir.n.  Pastor,  in  Oanabrücl 

5  I"  i  Lengerich  gefundene  rOm.  Silbermünzen. 
Simon.  Oberpfarrer,  In  Michelstadt: 

8818.  Grflfl    Oellingen'sche  Silbermünze  v.   17.  Jhdt. 
Graf  Prelsing-Moos.  Keichsrath    m   München: 

8819.  HoUbooh  nun   Auflegen  von  Feldgeschützen  r.  16.  Jhdk 


331 


Anzeiger  Rtr  Kunde  <Iit  deutschen  Vorzeil 


12 


Frhr.  v.   Aretin.    k.  b.   Kammerherr,    Dircclor    des  Na- 
lionalmnsenms  zu  München  : 
l-.'i'      "i    Abdrucke    \  <  >  [i    Holzsiocken    des     lii    Jlidls.    aus    ilt-m 
k.   Nalionalmuseum   zu   München. 
Frhr.  von  Rosenberg,   k.  pr.  Generalmajor  z.  I).,  in 
Parlin  : 

3821.  Chrislusbild  von   Bronce  v.   10.  — 11.  Jhdi. 

3822.  Die  hl.  Dreieinigkeit,  Stickerei  v.  17.  Jhdt. 

3823.  9  Holzschnitte  v.  L.  Cranach. 

3824.  Abbildung  der  Kamel  zu  Freiberg,  Tuscbzchg. 
:i-2.~>.    Abbild,  der  golden.  Altartafel  Kg.  Heinrich1«  II.,  Stdr. 
3826     lileimedaille   v.    1586. 

Hessingjeton  v.  1799. 

3828.  9  Silbermflnzen  v.  11.— 16.  Jhdt. 

S.   Willeitner.   Löechmaschinenkolportenr ,   in   Simbach 

bei    Landau    a.   .lim  : 

3829.  Tiroler  Krenzer  v.  1«.  Jhdi. 
Ungenannte  r 

Sil  gel   der  im  J.   1562  aus  Bremen   vertriebenen  Raths- 
bi  i  ren,  nener  Abdr. 
Reichsfreiherr  von  Grote  anf  Schauen  : 
3831     5  Bracleaten  dei   Bischöfe  von  Magdeburg. 

i     'ii  der  Erzbiachflfe  von  Hagdebnrg: 


Ungenannter  in  Nflrnberg  : 
88  I  I     Kinderkopf,  Rothstiftzehg.  v.  16.  Jhdt. 
38  14.    Allegorie  anl  den   Krieg,  Tuschzchg.  v.  Rud.  Meyer. 

.  i     Landschaft,   Rothstiftzehg.  v.  F.  Mayer. 

3836.  Reiterangriff,  Rothstiftzehg.  v.  J.  <;.  von  Bemmel. 

3837.  Bildnifa  des  II    Hegiser,  Kpfstch.  v.  I..  hilian. 
Laur.  Fr.  Grosch  in  Nflrnberg: 

,'|s  ;*s.     Sillicrmunze    Kaiser    Heinriche    III. 

Körte,  k.  Rechtsanwalt,  in  Nflrnberg 

,'SS.')9.     Dculschordensmunze   des   (irofsmeisters    Maximilian   von 

OeBlerreich : 
Dr.  A.  Andresen,  Conservator  am  german.  Museum  : 
3840.    73  Kupferstiche  v.  IG. — 18.  Jhdt. :  Landschaften  der  So- 
lider.  PortrfitS   u.   s.  vv. 
Meier  Rothenberger,  Antiquitätenhändler,  in  (iielsen  : 
3841     Graviertes  Radschlofs  von  einer  Jagdflinte  v.  17.  Jhdt. 

Ernst  Frhr.  von  Brenner  in  Ischl : 
3342.    Photographie    nach   einem   altdeutschen    Flflgelaltar  in 

der  Kirche  zu  St.  Wolfgang  in  Obei    Oesterreich. 
3843.    15  WaehsMusgussc   aus  Können    lur  Votivbilder   V.  17. 
Jhdt.    und    eine    Anzahl    von   Lebkuchen    aus  alten   Ku- 
chenmodeln. 
Dr.  Funck,   Pfarrer,  in  Castell  bei   Regensburg: 
.MI.    s   SilbermOnzen   v.    16.   Jhdt. 


Chronik  der  historischen  Vereine. 


Mi  ttbcilungen     des     historischen     Vereins     für 
K  i  a  i  n  .   im   J.   1861.     (Januar,  Februar  und   März.) 

lii,-  Leistungen   der   freisingischen   Unterthanen   in   Krain 

BDI  Beginn  des  11.  Jahrb.  Von  J.  Zahn,  Professor.  —  Zur 
I  _  nach  dem  Alter  der  frühesten  Papierurkunden,  von 
dems.  Zwei   Briefe  Dobrowsky's    an  Valentin  Vodeck  aus 

den  J.  1806  u.  1808.  —  Urkundenregestcn  aus  dem  gräflich 
Anersperg'schen  Archiv  in  Auersperg.  —  Fortsetzung  der  Aus- 
zflge  aus  P.  Bianchi's  Documenta  historiae  Forojnliensis  saec. 
XIII.  Vb  anno  1200  ad  1299.  —  Beitrüge  zur  Geschichte  des 
Verwaltungswesens  wahrend  der  franzosischen  Zvvischenre- 
giernng  in  den  ill\r.  Provinzen  1809  — 1813.  —  Vereins- 
Nachrichten, 

Hitlheilungen     des     historischen     Vereins    für 
Stl  iermark.      Zehntes    Heft,      (iraz,    1861. 

Vereins-  Angelegenheiten.  Historische   Hitlheilungen  : 

l*i»  Freien  von  Suneck,  Ahnen  der  Grafen  von  Cilli,  von 
Hr.  Karlmann  Tangel,  U.U.  Prof.  l'eber  llilgclgrtiber  in  der 
G  .ml  i"o  Hureck,  von  Dr.  Job.  Krautgasser.  —  Abt  Irim- 
berl  von  Admont.  Bin  Beitrag  zur  vaterländischen  Kiillur- 
ichle  des  Mittelalters,  von  Prof.  Gregor  Fuchs.  Die 
Einfalle  der  Osmanen  In  die  Steiermark,  von  Dr.  Franc  II- 
wof.  nrahalterthiimer  aus    Klrin-IHein   in    Unlersli  liei  mal  k. 

\oii  Hr.  Karl  Weinhold.  —  Bericht  des  l.andesarchaologcn  II. 
Karl   Haa  tu  sflge  am  den  Hittheilungen  der  Herrn  Be- 

zirk korrespondenten  u.  ■   Vereinsmitglieder,  mitgetheill  vom 

Ml    Hr.     Georg    GOlb.    —     I  i  kun.l.  nregeslen    für  die   Ge- 
schichte von  Steiermark. 

Notizenblatl  der  historisch-statistisch  en  Bi  k 
tion    der  k.    k     mfhriscb-schlesi  sehen  (Je  »e  I  Isch  a  fl 


zur  Beförderung  des  Ackerbaus,  der  Natur-  und 
der  Landeskunde.     Redigier!  von  Chr.  d'Elwert.     1860. 

Kr.  1.  Das  neue  Kloster  der  armen  Scholschwestera  de 
Notre  Dame  in  Johannisberg.  —  Das  Krankenstifl  FOrstenberg 
in  Od  ran.  —  Bruder  Bertbold  von  Regensburg  in  Bobinen 
und  Mahren.  —  Das  Sarkander  Siegel.  —  Baudenkmale  in 
Trebitscb,  insbesondere  das  schwarze   Haus. 

Nr.  2.  Der  deutsche  Ritterorden  in  Mahren  und  Schlesien. 

Nr.  .'!.  Die  Exemtion  des  Hauses  l.ichtenstein.  —  Die 
Gründung  der  Wenzelskirche  in  Olmfltz,  Das  OlmOtzer  be- 
waffbete  Bflrgerkorps.  -  Das  I  eiden  der  Stadt  Jfigerndorf  im 
SOjflhrigen    Krieg.    -      Aberglauben    aus   Mahren.  Zu    den 

Selo witzer  Berghiiterrechlcn 

Nr.  4.  Landesfflratlicher  Einflufi  auf  die  Wahl  der  Prä- 
laten  und   Pröpste   in   Mahren.  (crcmoniel   dabei. 

Nr.  ">.  Zur  mflhr.  -  schlesischeu  Biographie.  XXV.  —  Die 
sobles,  Agrikulturgesellschaft.  —  Verordnnng  gegen  die  Frei- 
geisterei.  —  Die  von  Ferdinand  II.  16'_'^  bestätigten  Landes 
pmilegien  Mährens.  Nr.  6.  Die  Fideicommisse  in  Mahren 
und  Schlesien.        Nr.  7.  Der  Holleschauer  Judenrabbi  Schach, 

—  Bericht  Ober  die  am  12.  April  1860  entdeckte  alte  Wand- 
malerei nebst  Inschrift  im  PrchyteriMD  der  Pfarrkirche  zu 
Pohrlitz.  —  Das  Schulerfesl  am  St.  Gregoriuslage  und  am 
si  Blasiustage  in  Mahren,  von  Julius  Feifalik.  Nr.  B.  Dar 
Stellung  der  vor  dein  .1.  (848  Im  Markgrafenihum  Hlhren  be- 
standenen! ntertbani  nnd  verschiedenen  Leistungaverhailnisse. 

—  Nr.  9.  Bielitzer  Urkunden.  —  Nr.  10.  Di«  Panossy,  wiady- 
ken.  —  Nr.  11.  Die  freiherrlich  von  Sonnenfeldscbe  Stiftung 
in   Nikolsburg.    —    Nr.    12.    Die   Gründung  der  Stadt   Tischen 


333 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


—  Das  Museum  in  Troppau.  —  Zur  Geschichte  des  Jesuiten- 
dramas   in   Mahren. 

Der  G  esc  h  ich  tsfr  e  u  n  d.  Mittheilungen  des  histori- 
schen Vereins  der  fünf  Orte.  Siebenzehnter  Band.  Mit  einer 
lithographierten   Tafel.      1861. 

Merkwürdiges  Jahrzeilbuch  der  alten  Pfarrkirche  in  Kus- 
wil .   Kt.    Lucern    (mit    3    Siegelabbildungen).  Interessante 

Erläuterungen  über  das  im  XIII.  Bande  gebrachte  Xekrolo- 
gium  des  llochslifls  Konstanz.  —  Urkunden- Fragmente  zur 
Geschichte  der  Pfarrei  Horw  im  Kt.  Luecrn,  mit  dem  dortigen 
Jnhrzeithuch.  Das    geistliche   Drama  vom  12.  —  19.  Jahrh. 

vorab  in  Einsiedeln  und  dann  auch  mit  Rücksicht  auf  die  fünf 
Orte.  —  Historische  Erläuterungen  ulier  die  Knien  \mi  Alting- 
husen  und  ihren  Wohnsitz  im  Lande  Uri.  -  Bann  und  Rache. 
Aus  dem  Leben  des  Schultheifsen  Peters  von  (iundeldingen.  Da- 
mit in  Verbindung  die  Verhältnisse  der  I .eutpriesterei  der  Stadt 
Lncern  im  1  f.  Jahrb.  gegenüber  dem  Benedikliner-Gotteshause 
im  Hof.  —  Artistisch-antiquarische  Nachweise  BD  einem  höchst 
merkwürdigen  Mefskelche  des  15.  Jahrh.,  aus  einem  Kirchen- 
schatzc  der  5  Orte.  —  Die  alten  Zinsrödel  des  Maierhofes 
in  Sempach,  dem  Stifte  St.  Blasien  im  Sehwar/.« aide  einst 
angehörig.  --  Etwas  Urkundliches  über  Anton  von  Erlach 
aus  Bern,  verbürgen  in  Lucern,  und  über  dessen  annoch  be- 
stehendes Wohnhaus  daselbst  bei  der  Susi.  —  Aeltestes  Ur- 
bar des  Bcncdiktinersiiftes  Engelberg  aus  dem  12.  Jahrh., 
sammt  einem  Zinsrodel  des  14.  Jahrh.  —  Zwanzig  interes- 
sante Urkunden  verschiedenen  Inhalts,  vom  .1.  12l'^  1  .">< >  1 . 
Chronologische  Inhaltsverzeichnisse  sSmmtlicher  Urkunden  und 
Belege  des   XVII.   Bandes.   — 

Hemoires  et  Documents  publies  par  la  S o c i e t i 
d'histoire  de  la  Suisse  romande.     Tome  XVII. 

Babitatiom  lacustres  des  temps  aneiens  cl  modernes,  par 
Fr^deric  Troyon,  Conservatcur  des  antiquiles  an  Musf-e  can- 
tonal  ii  Lausanne  etc.  XVII  planches.  .'(Sil  ligures.  Lausanne, 
Georges  Bridel,  fditeur.     1860.     8.     XII  u.  495  Sin. 

Sechsundzwanzigster  Jahresbericht  des  histo- 
rischen  Kreis  Vereines  im  Regierungsbezirke  von 
Schwaben  und  Neuburg  filr  das  Jahr  1860.  Augsburg, 
1861. 

Tagebuch  des  Lucas  Rem  aus  den  Jahren  1494  1541. 
Ein    Beitrag   zur    llandelsgeschichtc    der   Sladt   Augsburg.      Hit- 


getheili  uiii  erläuternden  Bemerkungen  und  einem  \nhange 
von  noch  ungedruckten  Briefen  und  Berichten  ulier  die  Knt- 
deckung  des  neuen  Seewegs  nach  Amerika  und  n-undien 
versehen,  von  B.  Greif.     8. 

Jahrbuch  des  Vereins  von  Allerlhums  freun- 
den im  Rhcinlande.  XXVIII.  Vierzehnter  Jahrgang.  Mit 
18  lithographierten  Tafeln.     Bonn,  1860. 

Inhal  tsverzeichnüs.  I.  Chorogrspbie    und    Geschichte. 

Von  Cohausen  :  Die  Bergfriede,  besonders  der  rheinischen  Bur- 
gen. Mit  17  Tafeln.  —  II.  Denkmäler:  J.  G.  Welcher;  Pro- 
metheus Henschenschopfer  und  die  \ier  Japetiden  an  einem 
GlasgefSfs  (mit  1  Tafel).  —  F.  Fiedler:  Leber  einige  in  cel- 
tischen  und  germanischen  Grabern  gefundene  Kabel  oder 
Schopfgcfal'se   und   deren   metallene   Beschläge.  Mein  :   Rö- 

mische Grabsteine,  welche  bei  Zahlbach  aufgestellt  sind.  — 
Schmidt  und  Freudenberg:  Romische  Grabdenkmäler  vom  Run- 
pertsberg    bei    Bingen.  II.   Dttntzer :    Zwei  neue  römische 

Inschriften  aus  Coln.  —  III.  Lileralur.  —  IV.  Miscellen  :  Eine 
antiquarische  harte  des  alten  Ubicrlandes  betreffend,  von  Hr. 
Rein.  Fund  in  Oldenau.  -■  Munzfund  in  Bonn,  mitgelh. 
von    Dr.  Krosch.  Dianenstatuette  zu  Berlrich  gefunden,    mil- 

gelheill  von  Weerlb.  -  Grabstein  zu  Bonn  gefunden,  mitge- 
iheilt  von  Dr.  Chr.  Bellermann. 

U  r  k  u  n  d  e  n  b  u  c  h    der   Abtei    Eh  er  b  a  ch    im   Rhein- 
gau.     Im   Auftrag    des   historischen    Vereines    für   Nassau    her- 
ausgegeben  von   Dr.   K.   Rössel.      Erster  Band.     II     1.     Wies- 
baden.    In    Ccimmission    bei    W.    Roth.     1860.     8.      160    Sin 
(Urkunden   von    1039  —  1213  enthaltend.) 

Periodische  Blatter  d  e  r  G  e  s  c  h  i  c  h  l  s  -  u  n  d  A  1 1  e  r- 
thumsve  reine  zu  Kassel,  Darmstadt  und  Wiesba- 
den.    Ausgegeben  im  J.   1861. 

Berichte  aber  die  Zusammenkünfte,    Publikationen,   \er 
mebrung  der  Sammlungen  u.  a.  Gesellschafts-Angelegenheilen. 

Hessische  Urkunden.     Aus  dem  grofsherzoglich  hes- 
sischen Haus-    und  Staatsarchive    zum    ersten   Male    herau 
geben    von    Dr.    Ludwig    Baur,    grolsherzoglich    hessischem 
Archivdirektur.      Zweitci     Band.      Erste    Abtheilung:     Die    Pro- 

vinz  Rheinhessen  vom  .1.  963  1299  enthallend.  Darmstadt, 
1861.  Auf  Kosten  und  im  Verlage  des  historischen  Vereins 
für  das  Grofsherzogtbum  Hessen,     s 


\  a  c  li  r  i  c  li  I  e  n. 


Literatur. 

Neu  erschienene  Werko. 
119)    Die    Fe  ii  er  m  e  I  e,,re,    insbesondere    die    Meteoriten 
historisch   und  nalurwissensch.ililii  h    betrachtet   um   Dr. 
Otto   Buchner.     Glefsen,   1869.    J.   Ricker.    B.     IV, 

192  Sin.  , 

Das  Buch    entfallt    SM...    «a.    bis   auf  die  neueste  Zeil 
herab  über  die  Peuermeteore  ermittelt  worden  ist.    An»  ^ > > i 


trügen   entstanden  und  vor  Allem  bestimmt,    das  gesammelte 
Material  allgemeiner  nutzbar  tu  machen,  konnte  es  dei  stren- 
gen Gliederung   dea   Stoffes   weniger   Rechnung   tragen.     Die 
einteilten  Abtheflungen   haben   folgende  tJeberschriften 
leitung  (Lilleralur  etc.).    I.  Sternschnuppen     II    Feuerkn 
IM    Meteoriten      IV,  Meteorsteine   iui   nenerei   Zeil      \     Me 
leoreisen.     VI.  Sogen,  Meleormt  len     \ll.   allgemeines.     \n- 
dein  historischen   rhefl,   der   uns   biet  eigentlich  am    ingeht, 
und  miiii  nicht  weiier,  als  er  Deutschland  berührt,  Ist  bi 


Anzeiger  für  Kunde 


deutschen   Vorzeit. 


336 


ders  Her  im  7.  November  1192  zu  Ensisheim  im  Elsals  vor- 
gekommene Steinfall  erwShnenswerth.  Deber  den  daselbst 
niedergefallenen  Siein,  der  etwa  ,'ilH)  Pfd.  wog.  existieren 
mehrere  Urkunden,  von  welchen  einige  mitgetbeill  werden. 
Ein  Rest  zu  70  Pfd.  wird  noch  gegenwärtig  in  der  Kirche  zu 
Ensisheim  aufbewahrt. 

120)  Sammlung  und  Erklärung  a  1 1  c  hri  s  1 1  i  ch  e  r  In- 
schriften in  den  Gebieten  der  oberen  Donau  und  des 
Rheins  aus  den  Zeiten  römischer  Herrschaft,  von  Hofrath 
Dr.  jur.  et  philos.  S  lei  ner.  Scligenstadt,  1859.  (Selbst- 
verlag.      B.      1   Bl.,  84  Stn.     . 

Dil  Gesammtcahl  der  Inschriften  betragt  112,  wovon  84 
allein  auf  Trier  kommen.  Die  übrigen  sind  aus  l'oln.  Main/, 
Worin-,  Wiesbaden,  Regensburg  und  einigen  kleineren  Orten. 
Dem  buchstäblichen  Abdruck  jeder  Inschrift  folgt  die  voll- 
ständige Lesung,  mit  \uflOsung  der  Abkürzungen  und  mög- 
lichster  Ergänzung  der  Lucken,  von  kurzen  Anmerkungen  be- 
gleitet. Hinzugefügt  wird  der  Fundort,  die  Beschreibung  des 
Steins,  die  l.itteralur  etc.  Die  Erklärung  am  Schluffi  verbrei- 
te! Bich,  nach  einer  allgemeinen  geschichtlichen  Vorbemer- 
kung, über  den  rpigraphisehen ,  grammatikalischen,  archäolo- 
gischen und  historischen  Inhalt  der  Inschriften,  welche  meist 
dem  4.  Jhdt.  angehören.  Es  folgl  muh  ein  Verzeichnifs  der 
angefahrten  Werke  und  ein  aiphabet.  Register:  Personen. 
Sprachliches,  Sachen. 

121)  Corpusculum  Inscriptionum  Vi tebergensium. 
Die  lateinischen  Inschriften  Wittenbergs,  darunter  Lu- 
ther's  ronfundneunzig  Sätze.  Lateinisch  und  Deutsch, 
mit  einem  Anhange  Deutscher  Inschriften,  herausgege- 
ben von  <i.  Stier.  Wittenberg,  lt.  Herrose.  1860.  8. 
W.   168  Stn. 

D  Vorwort  erwähnt  der  früheren  Ausgaben  von  witten- 
bergischen Inschriften  und  der  zerstörenden  Ereignisse,  welche 
die  ursprungliehe  Zahl  bedeutend  verringerten.  Dem  I  .  vi 
der  Inschriften  geht  noch  voran:  I.  Chronologische  l 
sieht,  II.  Verzeichnifs  der  Personennamen,  III.  Geographisches 
Verzeichnis  Die  Inschriften  sind  in  drei  Bücher  verlheilt 
und  nach  den  Orten,  wo  sie  gefunden  werden,  zusamraenge 
stellt.     Das    erste    Buch    i  nthslt   die    lateinischen    Inschriften 

innerhalb,  das  /.weile  diejenigen  auiscihalb  der  Stadtmauern 
und  das  dritte  eine  Auswahl  deutschet  Inschriften.  Der  la- 
teinischen sind  IM.  der  deutschen  15.  Mit  den  et  lern,  wel 
che  dii  linke  Blattseile  i  innehmen,  geht  die  deutsche  lieber- 
»it/ung  aul  der  rechten  parallel.  Kurze  Anmerkungen  wer- 
den hie  und  rla  /nr  Erläuterung  beigegeben.  Die  Inhalls- 
tromil  da  Buch  schliefst,  gibt  Aufschlufs  über  die 
i       bellung  nach  den  Orti  o 

122)  l.e  Livri  du  Ri  cti  di  Catalogue  des  EtudianM  de 
i  \.  adi  mit  di  Gt  di  ve  dt  15  i9  i  18  i9.  Geneve  ,  im- 
primerie  dt  Jules- Guillaumc  buk.  1860.  8.  4  Bl.  u. 
891   Sin. 

Der  fortbestehende  Gebrauch,  dafi  die  Studenten  der  Uni- 
versität Genl  beim  Redet     Ich  einzeichnen,  hatte  ursprünglich 


eine  kirchendisciplinarische  Bedeutung.  Es  war  vorgeschrie- 
ben, dals  die  Studierenden  mit  eigner  Hand  ihr  Glaubensbe- 
kenntnis beifugten.  Veranlassung  zum  Abdruck  der  sauiinl- 
lichen,  seil  der  Gründung  der  Universität  bis  1859  eingezeich- 
neten Kamen  gab  das  am  5.  Juni  1859  geleierte  300jiihrige 
Stiftungsfest.  Der  chronologischen  Liste  der  Studenten,  wel- 
che Namen.  Heimat  und  Fakultät  angibt,  lulgt  ein  Verzeich- 
nifs der  Professoren  (Calvin  an  der  Spitze),  nach  dem  Datum 
der   Ernennung   geordnet,  und   ein   anderes  der   Rccloren. 

123)  Sachsengrün.      Cnlturgeschichtlicbe     Zeitschrift     aus 

sanimllichen  Landen  Sächsischen  Stammes,  herausgege- 
ben von  llolralh  Dr.  G.  Klemm,  Pastor  A.  V.  Richard 
und  Archivar  E.  Go  II  wähl.  I.  III.  Ouartal.  Dres- 
den,  W.  Tilrk.     1860  u.  1861.     gr.  4. 

Diese  Zeitschrift,  der  sehr  gediegene  Hitarbeiter  zul  Si  ite 
stehen,  ist  als  ein  neues  Organ  für  Kulturgeschichte  willkom- 
men zu  heifsen.  Der  Umfang,  den  sie  sich  gesteckt  bat.  ist 
verhfiltnifsmSfsig  weitumfassend  :  die  allgemeine  Landeskunde 
Sachsens,  Land  und  Leute,  werden  nach  allen  historischen 
Richtungen   hin  berücksichtig!  ..aber  auch   die  Jetztzeil  soll 

nicht  ganz,  vergessen  werden,  in  ne  Schöpfungen  und  deren  Ur- 
heber, die  dem  Vaterlande  zum  Ruhm  und  zur  Ehre  gereichen, 
sollen  nicht  weniger  in  diesen  Blättern  gewürdigt  und  bespro- 
chen werden."   Die  vorliegenden  Helle  haben,  dem  entsprechend, 

einen  sehr  mannigfaltigen  Inhalt.  Wir  heben  beispielsweise 
hervor:  Sächsisches  Studentenlcbcn  wahrend  des  16.  Ihdls. ; 
das  Geschlecht  der  Edlen  von  Theler  und  das  Ilflckendorfer 
Bergwerk:  ober  das  Reisen,  die  Gasthöfe  und  das  Postwesen 
in  Sachsen  wahrend  des  16.  Ihdls..  Jagdchronik  des  Chnr- 
fürsten  Johann  Georg I.  1611—1656,  zur  Hofnarren-Geschichte 
—  im  ersten  Quartal  ;  im  zweiten  :  Altes  und  Neues  aus  F'rei- 
berg  ;  einige  Bemerkungen  ober  das  Kloster  Knutschen  bei 
Grimma    und     Aber    Katharina    von    Bora  :    die    Kirche    und    das 

Kloster    I.ul'snitz ;    über   die    Festlichkeiten    der    sächsischen 

Bergknappen  von  der  lilleslen  Ins  in  die  neueste  Zeit;  im 
dritten  Quartal  :  Bürgerlicher  Parteihals  in  früheren  Jahrhun- 
derten ;  aus  dem  dreifsigjährigen  Kriege:  Bilder  aus  dein 
Bauernkriege;  Dresdener  Festlichkeiten  im  .1  1609;  zur  Ge- 
schichte der  Tapetenwirkerei  an  Hole  zu  Dresden.  Anderer 
gleich  BCÜfltzenswerther  Vufsätze,  sowie  der  bulle  von  kiel 
iieren   Miitheilungen  und  Hiscellen  zu  geschweigen,  erwähnen 

wir  nur    noch    die    guten    artistischen    Beigaben  .    welche    der 

Veranschaulichung  zu  wesentlichster  Stutze  dienen. 

124)  Die  Kunst-  und  si tt engesc hi ch tl i ch  e  E  ntwii  h 
hing    der    Heraldik.     Vortrag   \ <> n    Heini     Freih. 
v.  Ledebur.     Berlin,  Hickethier,  1861.     8.    -'tl   Sin. 

Das  Verständni  la    Studium  der  Heraldik,  welche  län 

gen-  /..  ii  der  widersprechend  len  Beurlbeilung  rücksichllich 
ihres  w  ii  en  chafllichen  Werlhea  und  m  Folge  des  er  \  ei  ..  l  . 
densler  Behandlung  untet  la|  bi  Innt  In  ni  di  lei  Zeil  aal  i  Im 
erfreuliche  Weise  wieder  aufzublühen.  Das  liefere  Eindringen 
In  den  Geist  und  die  Quellen  desgermanl  chen  Mittelalters,  d..- 
grundlicbe    Instreben  aul  dem   gesuunten  Gebiete  der  Hiito 


337 


Anzeiger  für  Kunde  iIit  deutschen  Vorzeit. 


338 


rik  hat  auch  hier  eine  neue  Bahn  geöffnet,  und  man  ist  nun 
darüber,  f  11 1-  die  Wissenschaft  und  Kunst  die  Fülle  des  immer 
noch  anschwellenden  Material!  so  nutzbar  wie  möglich  tu  ma- 
chen. Ueber  die  hiebei  in  Anwendung  zu  bringenden  Prinzi- 
pien allerdings  hcrrschl  furersl  noch  eine  grofse  Heinnngsver* 
sein, 'denheit.   die  sich   aber    hoffentlich   immer  mehr  zu   klarer 

i  ■  bi  reinstimntnng  abklären  wird.  Das  vorliegende  anspruchs- 
lose Sehnlichen  enthalt  in  dieser  Richtung  manches  Behcr- 
zigenswerthe    und  Anregende;   es  läfsl   namentlich   erkennen, 

dais  die  Ansichten  des  Verfassers  auf  einer  genauen  Kennl- 
nils  des  Materials,  sowie  der  eigentlichen  Zielpunkte  beruhen. 
Als  Normen  für  die  deutsche  Heraldik  der  Gegenwart  em- 
pfiehlt der  Verfasser  die  Wappen  des  16.  Jhdts. 

125)  Album  des  literarischen  Vereins  in  Nürnberg 
für  1861.  Nürnberg,  Bauer  u.  Haspe.  1861.  8.  274 
...  92  Stn. 

Aus  den  Prosaaufsatzcn ,  welche  der  heurige  Jahrgang 
bietet,  seien  hier  nur  diejenigen  ausgehoben,  welche  für  die 
Zwecke  des  german.  Museums  zunächst  von  Interesse  sind, 
und  zwar:  Ueber  das  Beowulflied,  von  YV.  Vollmer,  und: 
Aus  der  alten  Gesellschaft,  von  Dr.  Job.  Müller.  Der  erst- 
genannte Aufsatz  handelt  von  dem  Ursprünge,  der  Form,  dem 
in  gedrängter  liebersiebt  vorgeführten  Inhalt,  dem  dichteri- 
schen Werth,  dem  deutsch -nationalen  Geiste,  dem  kulturge- 
schichtlichen und  drr  mythischen  Bedeutung  des  angelsachsi- 
schen Gedichtes.  Der  zweite  Aufsatz  ist  ein  Beitrag  zur  Ge- 
schichte des  Complimentierwesens  im  16.  und  17.  Jhdt.,  mit 
Humor,  Geis!  und  Sacbkenntnifs  geschrieben. 

126)  Luther  oder  Spengler?  d.  i.  Wer  ist  Verfasser  des 
Liedes  :  Vergebens  ist  all  Müh  und  Kost  u.  s.  w.  Von 
Wilhelm  Thilo.  Mit  einem  musikalischen  Anhang 
von   L.   Erk.     Berlin,  Enslin.     1861.     kl.  8.     30  Sin. 

Wackernagel  setzt  fur  das  genannte,  nach  dem  127.  Psalm 
gedieht«  te  Lied  zweifelnd  Luther,  Mutzeil  ebenfalls  mit  Unsicher- 
heit Spengler  als  Verfasser  an.  Thilo  weist  nun  in  gründ- 
licher Untersuchung  nach,  dato  für  Spengler  nur  ein  Grund 
von  keineswegs  durchschlagendem  Gewicht,  für  Luther  aber 
mehrere  und  zwar  gewichtigere  Gründe  sprechen,  weshalb  er 
auch  lnr  diesen  sich  entscheidet.  Der  Anhang  enthalt  eine 
lateinische  Bearbeitung  des  127.  Psalms  von  Eobnn  Hl  sse  und 
drei   alle   Melodieen  zu   obigem   Licde. 


AufBiitzo  in  Zeitschriften. 
Archiv  für  das  Studium  d  er  n  e  n  ern  S  p  r  a  c  h  e  n  :  2.  •'!■ 

Ueber  den  Hitler  Im  i.  Truchsefl  des  Königs  Artus,   i  Sachse.) 

Zwei  angelsächsische  Gedichte.     (Müller.) 
Ausland:  Nr.  .'!4.    Ueber  die  frOhesten  directen  Handelsvei 

bindungen  der  Deutschen  mit  Indien.     (Kunstmann.) 
Bund:   Nr.  242    Dia  St  Jacobifeier  in  Ba  el 
i  o  r  respondant :  KVH,  3    Lei  legende«  de  la  Suine.  (Mai 

mier. ) 
•fir  e  n  tboten  :  Der  älteste  Proiefi  der  Well  (Grafschaft  Rani 

fcld  betr.) 


Ila  usb  lal  tc  r  :  17.  S.  374  Etwas  von  Glauben  und  Brau- 
chen  in   Sachsen.     (L.   Frank.) 

Preufs.  Jahrbucher :  VIII.   1.  Die  Juden  im  Abendlande. 

Allgemeine  Kirchemeitung:  Nr.  öS.  Zur  Geschichte 
des  lutherischen  Katechismus  in  Hessen.  I.  —  Feier  bei 
Aufstellung     des     Melanchthon  -  Denkmals    iu     Bretten.   — 

Nr.  61.  Gedächtnifsfeier  für  Job.  Uns  in  Prag  am  6.  Juli. 

\V  est  er  m  a  n  n's  il  I  u  str.  deutsche  Monatshefte  :  Nr.  59, 
S.  525.  Die  ffründung  Braunschweigs  und  der  Dom  Hein- 
richs des  l.owen.     (Bethmann.) 

Neues  Frankfurter  Museum:  Nr.  126.  126  Der  Sladt- 
scliullheils  Joh.  Wolfg.  Textor  und  sein  Haus  auf  der 
Friedberger  Gasse.  (Stein.)  Nr.  121—127.  Die  Jubel- 
feier des  tausendjährigen  Bestehens  der  Stadt  Braun- 
schweig.  —  Nr.  128.  Till}  im  dreißigjährigen  Kriege. 

Berliner  Nachrichten:  Nr.  199  Die  früheren  forstlichen 
Huldigungen    in    Königsberg. 

Würzburger  Sonntagsblatt:  Nr.  34.  Briefe  aus  Spcier 
Ober  die  Jnbilänmsfeii  i . 

Unterhaltungen  am  hausl.  Herd:  Nr.  34.  Christoph 
Schcurl.     Ein   Diplomat  des  alten   Nürnberg.    (L.  Otto.) 

Regensburger  Unterhaltungsblatt:  Nr.  62  —  6S.  Die 
Kapellen   Regensburgs. 

Vaterland:  8.  Hie  Stadt  Braunschweig.  (Schulte-.)  Die  Ent- 
wicklung des  deutschen  Volksbewufstseins.  (Giesebrecht.) 
Breslau  und  seine  Universität.     (Ring.) 

Wochenblatt  der  Johanniter -Ordens-Balle;  Bran- 
denburg: Nr.  :!.').  Eine  poetische  Umschreibung  des  Kur- 
brandenburgischen  Wappens  ans  dem  16.  Jahrb.  —  Ein 
ehemaliges    Johanniter- Ordenshaus    an    l'oln    a.  d.  Spree. 

—  Nr.  34.  Des  angeblichen  Johanniter-Ordens-RitterB  Otto 
von  Nicnbus,  genannt  Wilhelm  von  Boldensele,  Heise 
nach  Palästina  —  Nr.  37.  Ueber  die  ehemalige  Johan- 
niier-Or.li  n>  Comlhurei  zu  Herford.  -  Heinrich  Ratzen- 
berger.  Nr.  38.  ü'  gensatz  \'<n  über-  und  Nieder-Deutsch- 
hiinl  m  Im  ziebung   aul    Idelsverbindnngen  im  Mittelalter. 

—  Des  Herrenmeistcrs  Franz  Neumann  Herkunft  und 
Nachkommenschaft. 

Die  Zeit:    Nr.  119.    Aufruf  des    Keplerdenkmal -  Comitd   in 

Weil. 
Zeitschrifl    für    historische    Theologie:    1    l'i 

noch  nicht  gedruckte  Briefe  Lulher's,  Helanchtbons   und 

einiger  Zeitgenossen,  milgetheill  von  Baxmann, 
Zeitschrift   für  schweizerisches  Recht:    9.  Die  Gull 

und  der  Schuldbriel  nach  Zflricherischem  Recht     (Wyfi  I 
Dil    Ret  htsvi  rhällnisse  des  h  m!"ii-  Bi  i  n 
Illustr.  Zeitung:  Nr    948    Die   Klingenbergei  Chronik. 
Leipziger  Zeitung,    wissenschaftliche  Beilagi      Ni    63 

68.    Terrainstudicn   zu   des  Viinis   uinl   Germanica!  Feld- 

/ ii i; i  ii  in   Deulscbl  ' ml.    I. 
Pfllzei   Zi  im  ng.   Nr.  191.    Die  Kunstaustellung  im  Dome 

zu  Speier. 
Wiener  Zeitung:   Nr    183    Neueste  Untersuchnngen   ober 

dm    Geburtsort    P.    P.    Rubens.  -     Ni    186     tufflodung 


339 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


340 


eines  romischen  Grabes  in  Wien.  —  Nr.  197.  Zur  Be- 
zeichnung der  PUtze  und  Strassen  Wiens.  —  Nr.  199. 
Das  Fest  der  Auffindung  der  Beilquellen  in  Teplitz,  29. 
August.  (Mikowec.)  —  Nr.  201  —  3.  Die  Kaiser  h.irU 
Hoble  am  l'ntersberge.  —  Nr.  206.  Das  obere  Hheinthal 
und   Bcrgmann's   Grafen  von   Hohencm-. 


%  «inii-clii  .■    Xnrliricliteii. 

107)  Vor  Kurzem  wurde  in  der  Pfarrkirche  zu  l'rilin, 
der  altberuhmten  ehemaligen  Klosterkirche  der  Bencdiktiner- 
ablei,  das  Grab  des  Kaisers  Lothar,  Eukela  Karls  des 
Grolsen.  aufgefunden.  Bei  Abbruch  des  Hochaltars  sliefs 
man  zufällig  auf  zwei  mit  Gebeinen  angefüllte  Kisten,  welche 
zum  Theil  in  feine  weifse  Linnen  gebullt  waren.  Ein  unter 
Anderem  mit  vorgefundener  Zettel  von  fasj  vermodertem  Pa- 
pier tragt  die  Inschrift:  Ossa  Lolharii.  Kreisphysikus  Dr.  Bretz 
hat  unter  den  mehr  oder  weniger  vollständigen  Skeletten  ein 
durch  seine  riesige  Groise  sich  auszeichnendes  vorgefunden. 
Ein  Über-  und  Unterschenkel  zeigen  die  Lange  von  3  Fuls 
3  Zoll,  welches  Mals  auf  eine  Hohe  von  G  Fuls  2  <i  Zoll 
der  einst  lebenden  Person  schlichen  lalst.  Her  Schädel  eines 
andern  Skelettes  zeigt  eine  sehr  ausgebildete  Stirnnaht,  wel- 
che den  Krankenschädeln  eigen  sein  soll. 

108)  Bei  Muchlitz  im  Uarchthale  -  slawisch  ,,Mo- 
helnice'-,  d.  i.  Grabstatte  —  sind  im  August  sechs  vor- 
christliche Grabstätten  entdeckt  worden.  Die  be- 
deutendste enthielt  in  einer  Tiefe  von  4  Fuls  acht  nebenein- 
anderstehende Urnen  aus  ungebranntem,  schwarzem  Thon  mit 
Graphilglanz,  von  denen  die  zwei  gmlstcn  einen  Durchmes- 
ser von  11  Zoll  und  eine  sehr  geschmackvolle  Form  haben. 
Die  eine  enthielt  Beste  eines  mannlichen  Leichnams,  den 
Blutnapf  von  Oplcrthieren  .  Salbennapf  und  Thränenflasch- 
chen  (?)  nebst  einer  Pfeilspitze  aus  Bronze  :  die  zweite,  mit 
den  Besten  einer  weiblichen  Leiche,  aulser  den  nämlichen 
Gegenstanden,  noch  eine  Haarnadel,  ein  Armband  und  ein 
ovales,  bronzenes  Ge.-cbmeide.  alles  mit  der  edlen  Patina  um- 
geben. Jede  Urne  stand  in  einer  Schüssel  und  war  wieder 
mit  einer  solchen  bedeckt,  um  das  Eindringen  der  Erde  ab- 
zuhalten. Die  Analyse  des  Brennstoffes,  ob  Linden-  oder 
Eichenkohle,  soll  zeigen,  ob  die  Grabstätte  eine  slawische 
oder  eine  deutsche  war. 

109)  In    den   jüngsten     lagen    ist    bei    dem    Graben    eines 

Kanals  in  dem  Hanse  .Nr.  112.">  der  untern  Brttunerstrafse  co 
Wien  in  dei  riefe  von  etwa  6  Fuft  ein  römisches  Grab 
gefunden  worden.  Der  festgestampfte  Lehmgrund,  buI  dem 
ein  wi  Gei      e  i  bne  alle  Beigabe  i  übte,  u  ar  mit  Zi< 

gelplatten  bedeckt,  die-  einen  Zoll  dick,  mit  starken  Rindern 
versehen  und  von   vortrefflichem,  dnnkelrothera  und  seht  hart 

gebranntem    Thon   I.     Diese    Ziegel    tragen    drei    verschie 

drin     Stempel:    LEGXGPI  deeima   genital    pia    fifle- 

!  ihn  i  \m    51  i  \    ii  amilln    Secundui  oder  Secundino  |, 

V !■      Fabrikanten;    endlich   OCARNVBSICINIM    (ofBtiha 

Carnuntensii  i  rsli  inl  mag 


110)  In  Köln  ist  man  beim  Abbruche  eines  zum  Ralh- 
hause  gehörigen  Gebäudes  auf  die  alte  r  ö  m  ische  St  ad  t- 
in  a  u  e  r  gestofsen,  die  sich  in  einer  Breite  von  7  Fuls  nach 
Obermarspfnrten  hinzog.  Ferner  entdeckte  man  die  Sohlen 
römischer  Bader  und  eine  thurmartige  Latrine,  die  aber  der 
nachrOmiscben  Zeit  angebort.  Wichtig  ist  noch  die  Auffin- 
dung von  Ueberresten  eines  farbigen  römischen  Wandver- 
putzes, der  sich  durch  Schönheit  und  Frische  der  unverwüst- 
lich scheinenden  Farben  auszeichnet. 

111)  Zu  Kutenbrock  bei  Hagen.  Amts  Meppen  (Han- 
nover), wurde  vor  einiger  Zeit  eine  römische  Brücke 
von  Buchen-,  Eichen-  und  Ellernholz,  nebst  mehreren  Hunder- 
ten römischer  Münzen,  gefunden.  Die  Brücke  wird 
für  die  „lange  Brücke"  gehallen,  welche  Drusus  auf  seinem 
Zuge   nach   der  Nordsee  erbauen   liefs. 

112)  Einen  wichtigen  Beilrag  zur  Geschichte  der  Juden 
in  Köln  liefert  die  Au  ffin  d  u  n  g  d  es  J  ud  enb  a  des  bei  Ge- 
legenheit des  Abbruches  des  nun  zum  Rathhause  gehörigen 
s.  g.  Plasman'schen  Hauses.  Wahrend  in  den  meisten  rheinischen 
Stallten,  wo  sich  eine  Synagoge  befand,  wie  Worms,  Speier, 
Andernach  etc.,  das  Judenbad  nachgewiesen  ist,  war  es  in 
Köln  den  Forschern  wol  aus  der  Ursache  entgangen,  weil 
nach  der  Vertreibung  der  Juden  aus  Köln  ihre  Ilauser  inner-  und 
aulserhalb  ihres  Ghettos  von  dem  kölnischen  Bürgermeister 
Franko  von  llorn  und  dem  Erzbischof  Wilhelm  confiscierl  und 
getheilt,  an  Private  verkauft  und  die  Sohlstatte  des  Judenba- 
des zur  Erweiterung  des  Kathhauses  überbaut  wurde.  Allem 
Anschein  nach  befand  sieh  auch  das  Schlachthaus  der  Juden 
an    dieser  Stelle. 

113)  Durch  den  bevorstehenden  Abbruch  des  Gög- 
ginger  Thors  zu  Augsburg  kann  sich  ein  wichtiger  Fund 
in  den  römischen  Denkmalen  ergeben,  welche  nn  seinem 
Fufse  eingemauert  sind,  und  von  denen  das  eine  durch  Ab- 
hebung des  Pflasters  mehr  in's  Gesicht  gebrachte  (seiner  Grofs- 
artigkeit  wegen  wahrscheinlich  einer  vornehmen  Familie  an- 
gehörig)   vom    Zahne    der   Zeit    sehr   gelitten   bat.   die    übrigen 

aber  mit  ihren  Figuren  oder  Inschriften  nach  Innen  gekehrt 
sein  und  bei  ihrer  Herausnahme  vielleicht  wichtige  Resultate 
geben  werden. 

111)    In    der   Sakristei    der    St.   Georgskirche    aul    drin 

Hradschin  in  Prag  wurden  Wandmalereien  auf  Goldgrund 
entdeckt,  die  dem  Anschein  nach  ans  dem  12.  Jlult.  stammen. 

115)  Bei    Gelegenheit    der    Einführung    des    Gustav- 
Adolfs-Vereins  in  Wien  wird  daran  erinnert,  das  in  der 
Lorettocapelle  in  der  katholischen   lugustinerkirche  unter  den 
Opfergaben  der  Ring  aufbewahrt  ist,  den  der  bei  Lutten  ge 
bliebene    Schwedenkönig    am  Pinger   trog    und    welchen 
Kaisei   Ferdinand  IL  inm  ewigen  Gedlchtnifi  an  einer  golde- 
nen Kette  dem  Muttergottesbilde  mit  nachstehender,   in  einer 
goldenen   rafel  eingegrabenen  Inschrift  tnhieng:  ..Diesen  Bing 
hat  gehabt  Gustavus,  Konig  in  Schweden,  io  den   16.  tfoTen 
Im  r  1689  I»  der  Schlacht  bei  Lotten  von  der  kaiserlichen  Ar 
in.iiiii  gt  blieben." 

116)  Zu  den  Cnriositaten,  welche  die  verschiedenen  ga 
werblichen  Corporati n    Wien«    aufbewahren   und  welche 


:;-ii 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


342 


nicht  von  denselben  beim  Magistrate  deponiert  wurden,  ge- 
hören auch  die  von  den  Schlossern  in  ihrer  „Lade"  aufbe- 
wahrten s.  g.  „Arbeiten  des  Te  ufelsschlossers  Mar- 
tin Hux",  jenes  kunstgeübten  Gesellen,  der  mit  der  bekann- 
ten Sage  vom  Stock  im  Eisen  in  Verbindung  gesetzt  wird. 
Es  sind  diese  Arbeilen:  Eine  Sparbüchse  Bjil  Figuren  in  Ei- 
sen, ein  Hosenkranz,  »wei  Thalerstücke ,  das  „Eingerichte" 
für  ein  deutsches  Schlofs  mit  99  Reifen  von  Eisen  und  einem 
von  Messing,  endlich  das  Eingcrichle  eines  kleineren  Schlos- 
ses, „wahrend  der  Frübstückzeit  gemacht",  —  sämmlliche 
GegeosUnde  von  sehr  schöner  Arbeit. 

117)  Der  Fabrikant  Karl  l.emann  in  Wien  hat  die 
kostbarsten  Stücke  der  durch  den  Wiener  Alterthunisvcrein 
veranstalteten  archäologischen  Ausstellung  photo- 
graphiscb  aufgenommen  und  daraus  ein  aus  150  Blat- 
tern bestehendes  Album  zusammengestellt,  über  dessen  hohen 
nunstwi Tth  alle  Sachverständigen  sich  dahin  aussprechen,  dafs 
es  kaum  möglich  sei,  Alterthumsdenknialer  anderswo  in  so 
trefflicher  Weise  darzustellen. 

118)  Der  im  reg.  lat.  Chorherrenstifte  Klnsterneu- 
burg  befindliche  gemalte  Stammbaum  der  Babenber- 
ger  aus  dem  Anfange  des  l(j.  Jahrh.  wurde  kürzlich  einer 
vollständigen  Restauration  unterzogen,  da  an  manchen  Stel- 
len die  Leinwand  bis  zu  betrachtlicher  Ausdehnung  bereits 
ganzlich  von  der  Malerei  entblOfsl  war.  Maler  Schönbrun- 
ner  aus  Wien,  bereits  vorteilhaft  bekannt  durch  seine  Ar- 
beiten für  Reifs's  Missale  Humanuni  u.  ahnl.,  war  mit  dieser 
Aufgabe  betraut  und  löste  dieselbe  in  einer  Weise,  die  dem 
durch  nichtige  kunsthistorische  Studien  ausgebildeten  Ge- 
ichmacke  des  Künstlers  alle  Ehre  macht.  Bekanntlich  glänzt 
dieser  Stammbaum  der  Babcnbcrger  weniger  durch  genealo- 
gische Treue,  als  durch  seinen  kunsl-  und  kulturgeschichtli- 
chen Werth,  um  deBsenwillen  er  eine  Herausgabe  wohl  ver- 
diente. 

119)  Der  prachtvollen  C  ise  I  i  er-  A  rbeit  am  Augu- 
stusbrunnnen  zu  Augsburg,  einem  der  schönsten  Kunst- 
werke deutschen  Fleilses.  soll  durch  Anstrich  mit  rother  Farbe 
Vernichlung  drohen.  Wenn  dies  der  Fall  wäre,  sollte  von 
coinpetenler  Seite  nachdrücklich  auf  Erhaltung  eines  so  sel- 
tenen  Kunstdenkmals  gedrungen  werden. 

120)  Ha  es  in  0  c  s  te  r  rci  ch  jüngst  geschah,  dals  bei 
Gelegenheit  der  Erweiterung  einer  Kirche  ein  alles  romani- 
sches Portal  abgebrochen  und  zerstört  wurde  und  zwar  aus 
Schuld  der  Local-  und  niederen  Baubehörden,  welche  bei  der 
Bauaiifnahme    aul   den    Werth   dieses  Baudenkmals  hinzuweisen 

unii  rliefscn,  so  wurden  von  Seit«  des  Ministeriums  die  Pfar- 
rer,  Stifts     und  hin  henvorsteher  in  Kennlnifa  gesetzt,    dafa  /ur 

Verhinderung    ähnlicher    Zerstörungen    alter    Bau 
denkmale  in  Zukunft  darauf  zu  sehen  sei,   dafs  mit  jedem 
Bauantrage,  bei  welchem  es  sich  um  das  Abbrechen  oder  den 
Umbau  alter  Kirchen,  Pfarr-  und  Unterrichlsgebaude  handelt, 

der  Aufriß    des    allen  Gel lea    und   eine  Zeichnung    bi  inei 

etwa  merkwürdigen  Theile  beigelegt  und  aul  letztere  immer 
bei ler«  aufmerksam   gemacht    wen 


121)  Am  2">.  Juli  wurde  die  im  Jahre  1482  erbaute  und 
auf  Kosten  des  in  der  Nato-  begüterten  Frhrn.  v.  Sternbach 
restaurierte  Magd  alenenki  rch  e  zu  Mareit  in  Tirol  dem 
Gottesdienste  wieder  übergeben. 

122)  Die  Liebfrauenkirche  in  Trier,  eine  der  schön- 
sten in  der  Diöcese,  soll  einer  durchgreifenden  Restaura- 
tion unterzogen  werden,  sobald  durch  die  eben  beginnende 
Sammlung  freiwilliger  Beitrage   die  Mittel  herbeigeschafft  sind. 

123)  Im  nächsten  Jahr  beginnt  die  II  er  s  t  e  1 1  u  n  i_'  des 
Domes  von  Paderborn.  Ein  zu  diesem  Zweck  gegründe- 
ter Dombauvercin  hat  in  der  kurzen  Zeil  seines  Bestehens 
bereits  2000  Thlr.  aufgebracht. 

124)  Der  Weiterbau  des  südlichen  Domthurmes 
in  Regensburg  wurde  diesen  Sommer  rüstig  betrieben: 
trotz  der  mannigfachen  Schwierigkeiten  ist  derselbe  in  den 
letzten  zwei  Monaten  um  ungefähr  zwölf  Fuls  emporgestie- 
gen. Für  die  heurige  Bauzeit  soll  noch  das  prachtvolle  Kranz- 
ornament und  sodann  als  Schlufs  des  dritten  Stocke-  die  Ge- 
simsplatte, welche  die  Gallerie  zu  tragen  bestimmt  ist,  auf- 
gesetzt werden. 

125)  Die  F'resken  am  Oberpos  tarn  i  s  g  e  ha  u  de  in 
Landshut  sind  nahezu  vollendet.  Dieses  Gebäude,  in  dem 
ehemals  die  Stande  Niederbayerns  tagten,  datiert  seine  Er- 
bauung ins  Jahr  1500  zurück  und  erhielt  1597  und  1G01  ent- 
sprechende Erweiterungen.  Die  Fresken,  die  bayerischen  Für- 
sten von  ütlo  I.  bis  Maximilian  [.,  wurden  1599  von  dem  Ma- 
ler Hans  Georg  Knauf  entworfen  und  nach  und  nach  ausge- 
führt. 

126)  Auf  die  in  einigen  Blattern  rerbreitete  Notiz,  dafs 
der  in  der  berühmten  Auktion  von  Schleifsheim  erstan- 
dene, wahrscheinlich  echte  Hur  er  ins  Ausland  gewandert 
sei,  erfolgte  dieser  Tage  von  Seile  des  Besitzers.  Bildhauers 
Enlres  in  München,  die  Berichtigung,  dafs  sich  dasselbe  noch 
in  seinem  Besitze  befinde,  da  der  Termin  /ur  Zahlung  der 
36,000  Franken  von  dem  Kaufer  nicht  eingehalten  worden  sei. 

127)  Drei  gelehrte  Schriftsteller  kämpfen  gegenwartig 
für  drei  verschiedene  Städte,  welche  die  Ehre  in  Anspruch 
nehmen,  als  Rubins'  Heimat  zu  gelten.  Der  Vrcbivar 
Dr.  Ennen  in  Köln  halt  den  Anspruch  Kölns  kaum  für  zwei- 
felhaft ;  der  ehemalige  beligische  Minister  Dumorlicr  behaup- 
tet, der  Vater  Peter  Pauls  habe  die  Mutter  wn  Siegen  nach 
Antwerpen  geschickt,  um  sicher  zu  sein,  dafa  das  bind,  des- 
sen Geburl  sie  erwartete,  nicht  protestantisch  getauft  werde. 
Der  Kampfer  für  Siegen  ist  der  uneigennützigste  :  er  ist  näm- 
lich   kein    Westfale,   sondern    ein  Hollander,    Archivar  Back- 

hnysen    van   den    llrinck    Im    Haag. 

128)  Nachdem   der  llaih   der   Provini  Hennegan  die  Bei 

hülfe    Mm   I Uli.    im    ein  Standbild    Balduin's  von 

Flandern,  genannt  von  Konslantinopel,  und  der  Mari«  von 
Lalaing,  der  enlschloi  enen  Vcrtheidigcrin  von  Touroai,  ver- 
weigert hatte,  eröffneten  die  Bürget  fournai's  eine  Subscrip- 
Hon,    die   in   wenigen    i  ■  I  linken    aufbrachte.     Hie 

Stadtverwaltungen  von  Mona  and  Tournai  haben  die  Deckung 

bi  rnommi  n 


Anzeiger  fur  Kunde 


deutschen   \  orzeit. 


344 


129)  In  Konstanz  ha!  sich  ein  Ausschufs  gebildet  in 
der  Absicht,  Johannes  Hufs  ein  einfaches  Denkmal  an 
il.r  nunmehr  ermittelten  Brandstätte  zu  errichten.  Ein  gros- 
ser Granitblock  wird  die  Bezeichnung  de-  Namens  und  des 
Todestags   des   Reformators   fuhren. 

130)  Der  tassebufs,  welcher  sich  in  Bunzlau  zur  Er- 
richtung eines  llenkrnals  fur  den  1689  EU  Danzig  verstor- 
benen Dichter  H.  Opitz  gebildet,  hat  einen  Anfror  zu  diesem 
Zwecke    erlassen,     aus    welibem    man    ersieht,    il;ils    die    erste 

Anregung  von  dem  Bchleaischen  Dichter  Karl  v.  Roltei  aus- 
geht. In  dem  Aufrufe  wird  besonders  Opitz1!  grofses  Ver- 
dienst hervorgehoben,  zuerst  Grundsätze  zur  Läuterung  und 
Verfeinerung  der  deutschen  Sprache  und  Dichtkunst  aufge- 
stellt  zu   haben. 

131  Das  400jShrige  Jubiläum  der  Buchdruckcr- 
kunst  in  Wien  lallt  auf  das  nächste  Jahr.  Zur  würdigen 
Feier  desselben  werden  bereits  Vorbereitungen  getroffen.  Der 
erste  Buchdrucker  der  Stadt,  Ulr.  Haan,  war  ein  geborner 
Wiener   und   begann   im  J.   1-1Ü2  dort  seine   Wirksamkeit. 

132)  I"  Basel  haben  sich  bei  Weigerung  der  Regierung, 
die  Initiative  zu  ergreifen,  verschiedene  Vereine  znsammenge- 
than.  die  Feier  der  Schlacht  von  S  L.  J  a  c  o  b  (26- August 
11.. 'M    miii   sich   aus   zu    begehen    und   zugleich  die  Errichtung 


eines  Denkmals  ernstlich  anzuregen.  Die  Anordnungen,  die 
bis  jetzt  zur  Feier  getroffen  werden,  lassen  auf  ein  sehr  ein- 
faches,  aber  in  seiner  Art  charakteristisches  Fest  schliefsen. 

133)  \m  6.  September,  dem  173.  Jahrestage  der  Erstür- 
mung von  Belgrad  durch  den  Kurfürsten  Maximilian  Ema- 
il ii  e  I  von  Bayern  ist  auf  dem  Promenadeplatz  in  München 
das  Standbild  enthiillt  worden,  welches  König  Ludwig  sei- 
nem tapfern  Ahn  errichtet  hat. 

134)  Ein  ungenannter  belgischer  Geschichtsfrcund  hat  der 
k.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Brüssel  6600  Kr.  über- 
wiesen, um  sie  als  l'reis  lilr  die  beste  Losung  der  Krage  zu 
verwenden:  ob  der  belgische  Ursprung  der  Karolin- 
ger nachzuweisen  sei.  Zugleich  sollen  alle  Tlialsiichcn 
angeführt  werden,  welche  sich  in  der  Geschichte  dieses  Kiir- 
slengeschlechles  auf  Belgien  beziehen.  Die  \kadcmic  ihrer- 
seits hat  ebenfalls  verschiedene  Preisfragen  ausgeschrii  ben. 
die  auf  historischem  Gebiete  eine  Geschichte  des  Ylunzw  c-.  n~, 
wie  es  die  Karolinger  eingeführt  haben  und  wie  es  bis  zum 
Ende  der  Regierung  Karl's  des  Grofsen  bestand,  ferner  eine 
Geschichte  der  Templer  in  Belgien,  endlich  eine  Darstellung 
des  Ursprunges  und  der  Entwickelnng  der  alten  brabantischen, 
unter  dem  Namen  der  „Joyeusc  Enlr£e"  bekannten  Verfas- 
sung betreffen. 


Inserate  und  Hekaiinliiiachun^en. 


li     Bei   F'riedr.   Andr.   Berthes   in   Gotha    ist  .soeben 

erschienen  i 

Die  Klingenberger  Chronik.  Kadi  der  von  TsChadi 
besessenen  und  1  anderen  Handschriften.  Herausgegeben 
von  Dr.  Anton  Henne  von  Sargans.  Mit  8  Abbildungen, 
I  ex.    -.      |   Tl.lr. 

1  -i  i  Bitte.  Mil  dem  Sammeln  von  Haterialen  zur  Ge- 
schichte des  Feld  und  Gartenbaues  im  Konigr.  Bay- 
ern I"  icbäfligl,  erlaube  ich  mir,  an  Geschichtsfreunde  und  for- 
scher die  ergebenste  Bitte  zu  richten,  von  etwa  vorkommen- 
den Bileren  Gewächseverzeichnissen  bayerischer  Kloster-  und 
garten  mit  geneigtesl  Kunde  zugehen  zu  lassen. 

Nürnberg.  Dr.  I".  A.  R  eu  fs. 

19)  In  Carl   Giessel's  Verlag   in  Bayreuth  sind  cr- 

Sl    lil       li      I 

Erinnerung^  -  Blätter    an  Jean  Paul,   dessen  Leben 
und    Heimgang   in    Bayreuth.     Quer-Fol-     Breis:  1  IL  oder 
Sgr 
Das  Heit  enthalt  aal  5  Blättern  folgende  von  H.  Stelzner 


nach  der  Natur  gezeichnete  und  lithographierte  Abbildungen  : 
Jean  Paul  b  Wohn-  und  Sterbehaus,  Haus  der  Rollwenzel,  Jean 
Pauls  Arbeitsstil], eben  in  demselben,  sein  und  seines  Sohnes 
Grab,  Jean-Paul's-Platz  mit  Jean  Paul's  Standbild.  Den  vielen 
Freunden  und  Verehrern  des  gröfsten  Humoristen  werden, 
zumal  die  hundertjährige  Feier  seiner  Geburt  herannaht,  diese 
Blätter  gewils  eine  willi.omniene  Gabe  sein. 
20)    Neu    erschienen  : 

Germania.     Beitrage   deutscher   Dichter    und  Dichterinnen. 
Herausgegeben   im  Namen   des  Berliner  Frauen- Vereins  für 

das    germanische   National    Museum    zu    Nürnberg    von   Au- 
guste   hiiis.      Berlin,    18151.      Allgemeine    deutsche  Verlags- 

\nstali.  8.  30-1  Sin.  Preis:  geh.  1  Thlr.  15  Sgr.,  eleg. 
geh.  1  Thlr,  25  Sa  i 
Das  germanische  Nationalmuseum  und  seine 
Sammlungen.  Wegweiser  für  die  Besuchenden.  Mil 
Abbildungen  und  Plänen.  Zweite,  verbesserte  Auflage. 
Nürnberg  im  Verlag  dei  literarisch-artistischen  Vnstall  des 
german.  Museums.  1861.  8.  Y,  82  Sin.  Preist  geh.  */, 
Thlr.  preufs.  oder  III.   osterr'.,  eleg.  geb.  1  Thlr.  preufs. 


Verantwortliche    Bedai  lion 

Dr.  Kreih    \.  ii.  /.  Aiii-iu.    Dr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.  K.  Fr  om  mann.    Dr.  Freih.  Itoth  v.  Schreckenstein. 
Verlag  der  liierari  ch   artistischen   \  ii  st:,  1 1  des  germanischen  Museumc  In  Nürnberg. 

U.  F..   ->  r  li  nl  (I  'sclir    l!m  lnhu.  krin. 


NÜRNBERG.  Das  Abonnement  des 
Blattes,  «reiche«  alle  Monate  erscheint, 
wird  ganzjährig  angenommen  und  beträgt 
nach  dt- r  neuesten  I  tion  bei  allen 

Postämti  ra  nnd  Bnchhandlnngen  Deutsch- 
tund*  incL  0  itrelcha  Sä  36  kr.  im  Mfl.- 
l-'uis  oder  8  Thlr.  prenia. 

Pur  Frankreich  abonniert  man  in 
Strasburg  bei  CL  K.  Bohmidt,  in  Paris 
I  <  i  der  deutschen  Buchhandlung  von  K. 
BUinokflieck,  Nr.   n.  rue  do   Lille,  oder 


\wmm 


Ff II  Kl  MIE  DEli 


Neue  Folge. 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  Tür  &**}• 
i.uui  bei  Williams  k  Norgate,  M  Ben- 
tat  Leu  in  London  ;  fur 
v  lamerika  bei  den  Postämtern  Bremen 
und  Hamburg.  — 

ite,  welche  mit  den  Zwecken 
des  Anseigers  und  dessen   «rl 
Uchem   GebleCe    In   Verbindung    sti 

ii  aufgenommen  und  der  Raum  ei- 
ner Columneii/.rile    mit    7  kr.    oder  . 
berechnet. 


DE11H\  VORZEIT. 


Achter  Jahrgang. 


1861. 


ORGAN  DES  GERMANISCHEN  MUSEUMS. 

M  10. 


urlobrr. 


Wissenschaftliche  MiUlicilimgen. 


%(i-.  dem  filterten   Pirnaer  Mtiitltburlie. 

Vom  Archivar  Herschel  in  Dresden. 

Das  älteste  aufbewahrte  Gerichtshandclsbuch  der  Stadt 
Pirna  umfafst  auf  1CG  Blattern  die  Jahre  1432  bis  mit 
14G3.  Aelterer  „StadlbUcher"  wird  darin  öfter  gedacht; 
doch  sind  solche  nicht  mehr  vorhanden.  Wie  alle  der- 
artige Bucher,  gewahrt  auch  das  pirnaische  zunächst  nur 
fur  die  altere  Ortskunde  Ausbeute,  fur  die  Einzelge- 
schichteder  Stadtthcile,  Gebäude,  Umgebungen,  Geschlech- 
ter u.s.  w.,  mittelbar  aber  auch  für  die  allgemeine  Kul- 
turgeschichte; es  sei  daher  gestaltet,  Einiges  daraus  hier 
mitzulheilcn. 

In  ziemlich  reiner  Sprache  enthalt  das  Buch  kurze 
Eintrüge,  jährlich  etwa  30  bis  40,  über  Handlungen  der 
freiwilligen  Gerichtsbarkeit.  Die  wichtigem  derselben 
beben  mit  der  bald  mehr,  bald  weniger  vollständigen 
Formel  an:   „Wir  bürgert»  vorne 

rathmarme  (bisweilen  auch  schepphen)  der  stat 
'as  vor  vnns  m 

uTlen 
von  rechtis  wegen  du  man  do  ha  (Name) 

mit  gesuniheü  syttes  lybes  mit  redel   hei      rnui   ■   •  t jro- 

nnifl  rn- 

gedrungen"  etc.   Einmal  Bl.  160  bo  eym  awert  jn 

r  haut."      In   den   letzten  Jabren   eiballcn   die  Parteien 


Titel:  „ehrenvesti  r,  tugentsamer", adeliche  „gestrenger"  oder 
„tüchtiger11. 

Beim  Beginne  jeden  Jahres   sind  die  gekorenen  Raths- 

mitglieder,  mindestens  der  Bürgermeister,  rin<rezeichnet. 

Letztere,    häufig    wiederkehrend,    sind:    Nickel 

1432.   1434.    1438.     Hans    Richard,    1433.    1435.    1441 

1117.  1450.   Johannes Janspach,  1436.1440.  1443.  1446. 

1449.   1453.     Günther    Grysslaw,   spater    von   Grysslaw, 

1437.   1439.   1442.   irr,     1448.    1451.   1454.  1457.  1460. 

1463.     Niclas  i  •    oder  Grützner,  1444. 1452. 1455. 

Breythaus,    1458.     Peter    Kuchler,    1461 

Für  1456  fehlt  die  Angabe.    Stadtschreiber  kommen  vor: 

1435.  Kiinnul  Ällrrmann.     ii:;.   We\  \er.    1445, 

I      •<:  Zeyler.     1449,  ■'  l  nnd    1461,  Jo- 

Setteler. 

Die  Zunamen  der  Bürger  sind,  wie  anderwärts,  thella 

von  den  Beschäftigungen:   „smyd,  snyder,  schiffhateer1', 

Ihcils    von    umliegenden    Orten  :     ..In  ii  'tair.    ta- 

enllehnl      Auch   kommen   unter  den 

Bürgern     nicht     selten    adeliche    Namen     vor:     ..  lütrh  irir-, 

i/ a ■■  i  U,     V    hau        l    ipadel"     Als    Prauenvornamen 
findet  sich  häufig  „Ortt 

Bei  den  Kaufen  sind  die  Preise  nicht  immer  angege- 
ben; die  benannten  schwanken  rorHöfe  undHluser  iwl« 
sehen   20    nnd    100,   für  Schub-,  Fleisch-  und  Broll 
zwischen  6  und   '-'•">  Schock  Groschen      Die  Zahlungsfri- 
sten  sind  oft  auf  die  Itelll      Die 


347 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


348 


Münzen  und  deren  Geltung  anlangend,  so  heifst  es  in 
einem  Kaufe:  sexta  (feria)  poat  einer«»/  (diemi  1445. 
Bl.  75  b:  „brethehatms  sal  beasdlen  mit  gold<  adit  mit  aU 
tm  schiidichtin  gelde  eyt  or  XMI1I 

groschin  vnnd  eynen  vngeriseliin  i/iddin  vor  XXX  ijr<>- 
Schin."      Dagegen    Bl.    113    in    einem    Kaufe    quarla    post 

letaie  1451:  „mangott  sal  bei  alen  mit  golde  vnnd  gro- 
,.;;  jscäi  n  gtildi  n  für    ctoet  \   vtmd  di     lg 
groschin  äi  n  r»i  ■  g  groschin." 

In  den  Jahren  1  1 .33  und  1456,  Bl.  125  und  129  wird 
'  mmes  der  appoteker"  erwähnt;  da  aber li l .  I  II 
wieder  zu  lesen  ist  „meister  dotnmes  d>  r  apoteher  von 
dreszden"  so  bleibt  zweifelhaft,  ob  Pirna  damals  eine 
Apotheke  besessen  habe.  Dagegen  erscheinen  unzweifel- 
haft 1430,  Bl.  16b  ein  Spüalmeister,  1440,  Bl.  51b  ein 
„offenbarer  schriber  .  1450,  Bl.  III  b  ein  Schulmeister 
und   1457,  lil     134b  ein  Ratbswagemeister. 

Bemerkens»  erlh  sind  die  häutigen  Compositionen  Über 
Todtschlage:  Bl.  33b,  35b.  129,  130b,  131,  139b,  147b, 
152,  157,  101  und  1C2.  Bei  dem  ersten  werden  „C  weg 
gancze  tvergelde"  entrichtet,  und  „was  das  wergelt  XII 
:  bei  dem  zweiten  werden  Bürgen  gestellt 
i  i  romfarti  mnd  eyne  achtfart  dg  nickil 
Jmawi  i  idschlag.  dg  ersteromfart  sal 

,  ., ;  o  tet  n  ru  •  1438)  vnnd  vj  der 

widderfari  mag  er  dg  achtfari  mytte  leisten  mnd  dg  rin- 
dere romft              egn  jar  dernoch  noch  ostern  vnnd  eytn 
,,  ,  ruce*  i  vm  nd  vi  rsprech  n 

gelt  vnnd  gerichte    i  Einer  Randbemerkung  zu- 

folge ist  die  zweite  Ronifahit  Knaulen  erlassen  worden. 
Andere  I Q  I werden  je  mit  63  Schock  15  Gro- 
schen, mit  30  Schock  nebst  13  dergleichen  und  1  Gul- 
den für  Zehrung  und  Seelgcratbe,  mit  30  Schock,  mit  5 
Schock  20  Groschen,  ja  ein  freilich  nicht  ganz  zugestan- 
dener mit  nur  3  Schock  vergleichsweise  gebüfst.  Rom- 
fahrten  ohne  angegebene  Ursache  kommen  Bl.  I  und 
105   vor. 

Vermächtnisse    an    das    Dominikanerkloster,    an    die 

Pfarrkirche  und  deren   Altäre   linden   Bich   vielfach.     Docli 

ddi   einmal  (Bl.  76b)   1114  ein  Prior  „Johannes  Ren- 

namhaft  gemacht,  ein  Pleban  aber  nie,  da  die 

Kirche    Btets    durch    die    KirchvSter    oder    Kirchmeister 

Vertreten  wird.     Als   ein    solcher   crschi'int    I  162,   Hl.  115b 

und  155  auch  dei  karras". 

Das  reichet  rkloster  Altenzelle  an  der  Holde 

besafs  Peldgrundstücke  anch  in  der  pirnaischen  Stadlflur. 
Bi  ivird  ilin-r  öfter  gedacht,  und  scheint  für  dieselben 
ein  besonderer  Beamter  bestellt  gewesen  zu  sein,  da  es 


Bl.   127b  heifst:    ,peter  werten   hat   vor  vnns  vnnd  vor 
hanszen    schutezen    rieldrr    der    reker    der   kern    von  der 
■  '■■. 

Von  Landvögten  kommen  vor  1442,  Bl.  66  Vollrath 
Grgffogel,  1447,  Bl.  71  b  und  89  Hildebrand  Träcesch- 
ler,  zugleich  als  ein  „amechtmann  i  pyrn  .  1448,  Bl. 
93  Jlaiins  .!/<■<  ■->■<■/(,  Bl  tili  ein  nicht  benannter,  1462 
und  1463,  Bl.  155  b  und  161b  Brun  von  der  Phorien. 
Sie  nehmen  zuweilen  Theil  an  den  Ratssitzungen,  wie 
denn  Bl.  105  und  110  b  eines  „voit  dingis"  gedacht  wird. 
Doch  liegt  nicht  genug  vor,  um  über  die  Competenz  Be- 
stimmtes zu  sagen.  Eines  Hanns  Knaut.  Hauptmanns  zu 
Tima,  wird  1441,  Bl.  57  gedacht  bei  einer  Kirchensache, 
und  ein  Hanns  Karras,  Vogt  zum  Königstein,  erscheint 
1451,   Bl.    115  b   als  Partei. 

Der  geschäftliche  Verkehr,  welchen  das  Stadtbuch 
abspiegelt,  ist  von  grofscr  Mannigfaltigkeit.  Es  kom- 
men vor:  Kaufe  aller  Art,  auch  beweglicher  Gegen- 
stände, Schuldbekenntnisse,  bei  welchen  meist  erklart 
wird  „so  sal  man  en  helffen  ecu  aUem  gelde  ane  aUe 
tei/diny  no/ir/ait  al:  ab  er  is  irstandin  mnd 
hette",   Verbürgiingen,  Verpfandungen  /  un- 

vamder  habe",  Verkümmerungen,  Verzichte,  Vergleiche, 
„tichttmgen"  aller  Art,  letztwillige  Verfügungen,  meist 
gegenseitige  der  Eheleute,  endlich  .-ein  zahlreiche  Erbson- 
derungen und  Vormundschaftssachen,  bei  welchen  oft  ohne 
Vormünder  \  on  Amts  wegen  für  die  Minderjährigen  Sorge 
getragen  wird,  wie  Bl.  104  b :  „nu  hat  sich  hans  eyseher 
verwiUei  ab  der  jv  ndig   wurde    mnd  weide  den 

hof  selbir  behalden   so    >al  en   im  hans  vm  LXX   schog 
groschin        Idei      'Igen   lassin."     Bei   bedeutendem   Ge- 
schäften  erscheinen  die  Verhandelnden  gefolgl   von  ihrer 
Freundschaft,  oder  versichern  wenigstens  „mit  wille 
nach  i ■■'■  zu  handeln.     Für  Besorgung  ge- 

stifteter  Seelgerathe  werden  öfters  „seletearte"  ernannt. 
Mitunter  werden  Rechtsgeschäfte  in  dm  Wohnungen  vor- 
genommen, so  Bl.  128b:  „an  yrem  sichbi  v  be- 
stalt", oder  durch  Deputationen  abgethan,  wie  Bl.  129: 
„Günther  von  Griselaw  vnnd  Violas  Wayn 
genossen  haben  beka  dem 
In  d<  i-hi  ii  luthi  ii  inii  idigii  hob  w/sche\  etc 
(Schluß  folgt.) 


•  rgl.  Anzeiger  L860,  Sp.  207  f. 


I  elicr  Im  ~i(  Inen-    mial  VerfiKMcr  <!<-*  iIi-iii  Zustände 

■  > •-.    IVIkodemnfl    1'riMclillii    /.uneHcluitlic-  Sprache  Bl 

■  cell    «.<<li<l.l~    VOUI    St.    «  liri»(0|lll«-l.  Schrift. 

Literatur. 

Von  \\  1 1  li  e  i  in  Nebel,  Pfarrer,  In  Dreieichenhain.  Pönale. 

Das  Gedicht  vom  St.  Chrlstophel,  welches  eine  ehren- 

VOllfl    Stelle    unler    den    poetischen    Erzeugnissen     des    16. 


.ii'.i                                            Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit.                                            350 

Jahrb.   einnimmt,  gilt  allgemein  als   ein   von   Dr.   Nikode-  Am   5    Febr.    vor   die    versammelten   Käthe    gefordert, 

mus    Friscblio    verfafstes    Werk.     Ohne    Bedenken    fuhrt  gab  der  Angeklagte    über  das  Gedicht,    der   grofse   Chri- 

es  Gervinus   (Geschichte  der  deutsrhen   Dichtung,  3  Und.,  sloph,   folgende  Erklärung:   er   habe   vor  acht  Jahren,  als 

4.  Aull.,  S.   81)    als  solches  auf.     Auch  Dr    Dav.   Friedr.  er  mit    dem    hanauischen   Keller    auf  dessen  Weiher    ge- 

Straufs,  welcher,  wie  kein  Zweiter,  mit  den  Werken  Frisch-  wesen,    solches    ihm,    dem  Keller,    zu   Ehren    coneipiertj 

lin's    vertraut    ist,     bezweifelt    nicht    den    Prischlin'schen  habe  es  ad  revidendum  gen  Frankfurt  geschickt;   Frisch- 

Ursprung,    obgleich    er    es    (Straufs,    Leben    Frischlin's,  lin    sei    darüber  gekommen    und  habe  es  au   etlichen   Or- 

Frankfurt,   185C,    S.   52G)    auffallend    findet,   dafs    dieses,  ten    gemehrt.      AI-    Schönwaldt    am    folgenden    Tage    das 

erst  nach  dem   Ableben   seines   Verfassers  gedruckten  Ge-  Coucept  abgefordert  wurde,  gab   er  zur  Antwort,  dafs  er 

dichts  weder  unter  den   zuletzt  im   Kerker  geschriebenen  kein  Concept  habe,    er    habe    es   zuvor   Oseä,    Pfarrherrn 

Werken   Frischlin's,    welche    sfimmtlich   von   seinen   Hieb-  zu   Frankfurt,    zu   mnndieren   geschickt   unter   seinem    Na- 

tern    verzeichnet   wurden,    noch   in   den   früheren  Schriften  men,   derselbe   solle   es   l'nrders  Bassao   zu   drucken   zustel- 

desselben   von   ihm   selbst  gedacht   werde.     Innere  Grunde,  len.      Auch   wisse   D.    Faust   um   diese   Sache.     Möchte  bei 

meint    Straufs,    berechtigen    zu    der    Annahme,    dafs    das  den    Beiden    ([kündiget    werden.      Zu    dieser  Aussage    ist 

zur  Ostermesse   1591    unter  Frischlin's  Namen   erschienene  im   Protokoll   bemerkt:   „Nun  ist  es  aber  nicht  glaublich, 

Gedicht   wirklich   Frischlin  zuzuschreiben  sei,   welcher  in  dafs  ein  solch   Carmen  oder  Keymeii   Gedicht    nicht  solle 

dem   grofsen   Christoph,   einem   Märtyrer  des   Wahrheitre-  erstlich   auf's   Papier    gebracht    worden    sein    und   ;• 

dens,    ein  Abbild    seiner   eigenen  Lebensschicksale  gege-  primam    deliueationem   haben."     Aus  dem   am   0    Februar 

beo  habe.  aufgerichteten   Abschiede    ist   zu   ersehen,    dafs  von   isen- 

Es   ist   nicht  anders   möglich  gewesen,   als   dafs  Frisch-  burgischer    Seite    schon    damals    wegen    der   drei   erhöbe- 

Im   m  itlni    Im    den   Verfasser    eines   unter  seinem   Namen  neu   Anklagen   Schöiiwaldt's  Entlassung   beantragt  wurde, 

erschienenen   Werkes    galt,    welches    in    mancher   Bezie-  welche  nach   längeren   Verhandlungen    am    11.  Juni    I  >94 

hung,   was   namliih  Frischlin's  Tadeisuchl    und   sein   daraus  ohne    einzelne   Anführung    der    Gründe    wirklich    erfolgte. 

hervorgegangenes   Herumfahren    in    der   Well    anbelangt,  Dafs  indessen  die  Abfassung  des  Gedichts  ein  Hauptgrund 

dessen  Lebensschicksale   bildlich    darstellt;    allein  in  der  der  Absetzung  war,  ergibl  sieb   aus  einem  isenburgiseben 

Thal    verhüll    sieh    die  Sache   so,    dafs    ein   Anderer    der  Schreiben   vom   G.   Sept.    1593.      Hierin    wird   den   hauaui- 

Ber,  und  Frischlin,  wenn  er  überhaupt  Antbeil  bat,  sehen  Bsthen  die  bis  dahin  von  ihnen  nicht  ertbeilte  Eio- 

nur  der  l  eberarheiter  ist  willigung  in  Schönwaldl's  Entlassung  mit  folgenden  W  or- 

Aus   den   Akten   des  Staatsarchivs   zu   Darmstadt   über  ten   empfohlen:    „Beuorab  weil   imc   schon   hiebeuor  (num- 

die  Pfarrei  Hain    in   der  Dreieich  (s.  den  die  Geistlichen  lieh  im  .1.   i  öb'Jj   der  Recefs   in  eventum  gegeben.  %  und 

des    16.  Jahrh.    betreffenden  Fascikel)   gehl  hervor,  dafs  erdurch  die  in  truck  gefertigte  famos  schlifft  vom  grofsen 

in   den    letzten   Jahrzehnden   des    16.   Jahrh.    zu    Ilain    in  Christol    denselben    Selbsten    purifleirt    hat,    Sintemal    er 

der  Dreieich,    welches   jetzt   den    Namen    Dreieichenhain  sieb  dessen  durch    Frischlioum  nicht  entschuldigen  kann, 

fuhrt,  einem  zw  ischen  Frankfurt  und  Darmstadt  gelegenen,  Als  deine  die  Personen  vnd  Sachen,  so  darinnen   perstrin- 

fruhcr  den  Grafen  von  Hanau  und  Isenburg  gemeinschaft-  girl  vnd  angezogen,  gar  nicht,  sondern  ime  Schönwaiden, 

lieh  gehörenden  und  jetzt  hessischen  Städtchen,  ein  l'lar-  der  mit  etlichen  auch  derhalb  für  der  Obrigkeit  zu  thuu 

rei    Namens  Andreas  Schönwaldt  stand,   welcher  als  Ver-  gehabt,  bekanl  gewefsen." 

feohter  des  in  seiner  Gemeinde  berechtigten,  aber  von  Die  gräflichen  Halbe,  deren  auf  Lichtmeß  I 
den  zur  reformierten  Lehre  hinneigenden  Grafen  zu  Isen-  pllogene  Verh Ilungen  den  letzten  Anstofs  /u  Schön- 
borg bedrängten  Luthcrthums  in  schwere  Händel  mit  dem  waldt's  Absetzung  gigeben,  ballen  kaum  den  Hain  \er- 
Hause  Isenburg  und  dessen  Dienern  verflochten  war.  Zu  lassen,  so  setzte  sich  der  Angeklagte  nieder  und  ver- 
lieh vielen  Anklagen,  welche  gegen  Schönwaldl  erhoben  faßte  eine  bogenlange  Verlbeidigungsschrift,  von  wel- 
wiiiilen.  gehörte  auch  die,  dafs  ei  eine  Schmähschrift,  «bei  ei  jedem  seiner  drei  Grafen  ein  Exemplar  uber- 
der  grofse  Christoph  betitelt,  habe  ausgehen  lassen.  Als  schickte,  Hierin  linden  sab  über  das  in  Rede  stehende 
sii  li,  wie  alljährlich,  die  bauauischen  und  isenburgiseben  Gedicht  folgende  Stellen: 
Ratbe    aul   Lichtmeß    1593    im  Hain    zu    einei    Beralbung  „Befinde  Aber  gnedige  Herrn,  dafs  im  zweitten  Kl 

nmellen,  kam  diese  Sache,  Ober  welche  schon  Im-      | Kien  die  Hauptfach,  derwegen  ich  zur  rede  :_'' 

bei   verl dell    worden    und    die   Schönwaldl   längst    bei-  worden,    flecke    i'iion    zweite    Klagpunkl    enthielt    den 

eeleni  glaubte,  Mm  Neuem  nebsl  zwei  anderen  Anklage-  Vor'             if«   Soh    auf  die   Calvinl               chollcn  und 

punkten  zur  Sprache  sie   lui    schlimmer   als    die  Türken    erklärl    habe)      Den 


3M 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeit 


352 


wafs    der   Herr  Doetor   Otlh.    zum   Schein,    vnd    die    Klag 
grofs    zu    machen    (quod    tarnen    citra    injuriam    dixenm) 
dafs    Scherzlick    Gedicht,    vom    grofsen    Chrisloff  genant, 
mit  einbracht,    vnd  Als    ob    es  Ihren   Gnaden   Hoffdienern 
Insonderheit!  zum  nachtheill  gemacht,   angezogen  ;  Ist   es 
in   warheitt  der  rede  nilt   weilt,   für  versteniiigen  leutteu, 
vnd    neben    wichtigen    Grauenllichen    Sachen,    besonderfs 
für    gemeiner  Herschafften  Halten  vnd   Herligkeitten,   von 
solcher  SchiinpITlicheii  Poeterey  Klage  zu   füren.    Wiewoll 
icli   für   meine   Person,   wenn,   wo,  oder  von  wchm   es  ge- 
trockt   worden,   kein  wifsens   habe,   Bin   auch   ohn  Zweiflell 
dem   Buchtrucker    so    wenig  hekhandt,    Alfs    er    Selbsten 
Audi    mir    nicht   bekhandt   ist,   Ist   ohn  mein  wifseo  vnd 
willen   in   truck  aufsgangen,  dafs  ist  die  warheitt.    Defsen 
Aber  bin  ich  nicht  in   Abrede,    dafs  mein   Gcuatter  Chri- 
stoff Ramsberger,  Hananwischer  Keller  Im  Ilain,  für  acht 
oder  neun  Jliaren,    obngeferlich  vnser  etliche  gutte  ehr- 
liche  leull  In    seinem   Heufslin    Im   W  eiergartten    zu  gast 
gehabt,  vud   erzchlet,   wie  vff  ein   Zeit  Chrisliaiius  selige 
vnd   Andere    mehr  Bei    ihm  gewesen,    vnd    dafs  Heufslin 
einweihen  vnd  Ihm   einen  hlinmen  geben  wollen,  vnd  solle 
die  ChristolTburgk  genennet  sein,  Daruff  ich  Ihm  gesagt, 
So  wolle  ich  defsen   zu   gedächtnufs,  vnd  zu  besteltigung 
defs  nähme:  fs  die  Historien   von   S.  Christoff  verteutschen, 
vnd  Ihme  dediciren.     Wich  Auch  nachmalfs  defsen  vnder- 
nommeu,    vud    zum    vordersten    diese  verfslin  An   meinen 
gcvalter  geschrieben  : 

Integerrimo  Viru  ChristophorO  Komshergio,  Generosi 
et  Illustris  Domiui  Pbilippi  ab  Hanauw,  Comilis  in  Lieck- 
tenberg  et  Ocbsenstein  etc.,  Cellario,  Compalri  suo  di- 
Iecto. 

Accipe   Christophori   Divi   qui   nomine  gaudes, 

Quo  sit  ChristophorO  vita  peraeta  modo. 
Tu  quoque  mundanis  te  totum  abdicito  rebus, 

Ilnjiis  et  cxemplo  Chrisligcr  eslo  pius. 
Sic  bene,  sie  felix,  sie  omni   tempore  Magnus, 

aus  scu  vives,  seu  morieris,  eiis. 
Aufs    welchen    Verfslin    genugsam    erscheinet,    waTs 
mein  Intent  damalfs  gewesen,  welche  so  ich  efs  In 
i,    vnd   efs  Also,   wie   ichgewilt,  blieben,   Keines 
betten  mufsen  Aufsgelafsen    werden.     Ich  ward  Aach  nit 
defs  Ilainfs,  der  drey  Eich,  ermeltefs  Kellerte  weiergnrt- 
wie  Im   Anfang  geschieht,    haben   mcldung  gclhan, 
So  ich  defsen  Scheu«    getragen.     Solches    hab    ich  lang 
hernach   einem    meiner  Sonderlichen    günstigen   hrrni   \  ml 
freuudt  zu   verlesen  geben,   wehre  Auch   vielleicht,  So  efs 
fiir  tu  .  es  Irin  km  zu  lafsen,  nittvugemeiut 

gewesen,  oder  Im   gegehfall  efs  ghar  vnderlafseo. 

Hn    ;   i    [i     i  liinis    l  milt    dem    n  h   Aber  in   keiner 

Kunisi  halft  Je  gewesen,  Auch  die  Zeit  meines  lebenB  mit 


Ihm  kein  wortt  geredt,  damalfs  er  Aber  bei  gedachten 
Herrn  beherberget)  kommen,  vnd  efs  ohn  mein,  Auch  ohn 
beruhrtefs  meines  günstigen  Herrn  freundlfs  bewilligung, 
vom  tisch  genommen,  vnd  gesagt:  Dafs  wir!  für  mich 
sein,  ich  mufs  es  haben,  Ich  weifs,  wie  es  in  der  wellt 
zugehett,  Ich  will  mehr  darzu  machen  vnd  efs  in  trink 
gehen  lafsen;  vnd  efs  Also  ohn  einigefs  mein  wifsen 
zu  sich  gestecktt.  Efs  Itabens  Auch  gute  ehrliche  nahm- 
baffte  leult,  in  seinem  Hause  zu  Brauuschweig,  dafs  er 
noch  daran  geflickt,  gesehen,  defsen  ich  Auch  vnder  den 
Herrn  R. (täten  Zeugnufs  beizubringen  wusle,  Wir  aber, 
sonderlich  Ich,  habe  efs  zu  gesiebt  nilt  bekommen  mö- 
gen, bifs  ich  es  zu  Frauckfurlt,  wie  efs  Frischlin  trocken 
lafsen,  vnd  mir  ghar  vnkenllich  gemacht  worden,  gese- 
hen, hab  Also  daran,  Afs  dafs  es  ohn  Allefs  mein  wifsen 
In   truck  gangen,  keine  schuldt. 

Wafs  Alier  ich  Aufs  obbemellen  Vrsach  zu  thun  mich 
vnderstanden,  vnd  in  Teutsche  reimen  gestelt,  dafs  hab 
ich  nilt  erdacht,  Sonder  Auf  Anweisen  vnd  vorgehende 
Exempcll  Anderer  gelcrter  leute,  deren  Schrifften  in  ho- 
hem wertt  gehallen,  gclhan.  Den  lengst  vnd  für  vielen 
Jliaren,  oder  woll  für  manfs  gedencken  einer  mit  uha- 
men  Gaslius  zween  gantzer  Tomos  Serinonum  Convivalium 
in  truck  Aul'sgehen  lafsen,  vud  ist  zum  Vierten  mall  wie- 
der vmb  getrucket,  darin  Allerley  seltzame  Vnd  schimpf- 
liche Tischreden  zusammen  gezogen,  Im  eisten  Tomo  setzt 
er  die  llistoriam  vom  ChristophorO,  wie  ich  es  (so  viell 
ich  daran  gemacht)  von  Wortt  daraufs  genommen  vnd 
vIT  Teutsche  Sprach  paulo  uberiore  xa(>a<ppdeei  Kurtzwei- 
liger  meinung  geben  hatte.  .  .  .  Wals  nun  in  frembden 
Sprachen  gelruckt,  gelobt  vnd  in  ehren  gehalten  wirtt, 
versehe  ich  mich,  kunne  Auch  bei  Vnfs  teutschen  statt 
finden    vnd,    wo    man    nicht    niuttwillich   Vrsach   Alles  zu 

Cavilliren  suchet  caeteris   paribus    geduldet   werden 

Wo  wurde  sonst  das  buch  Schimpf  vnd  ernst  bleiben, 
Wo  wurde  der  wcitbcrumlc  Grobianus  pleiben,  der  in 
Aller  weit  von  hohefs  vnd  nidern  stand tfs  leuten  bo  hVi- 
fsig  practiciert  wurdt?  Wo  wurden  die  Regenten  bu- 
cher, die  Rittei  piell,  der  Theuerdanck,  wo  wurden  I  a- 
Bebelii  vnd  Anderer,  die  Adagia,  Apopblhegmata, 
Colloquia  Erasmi,  Fabulae  Aesopi,  Brasmi  Alberi  Pnbu- 
lae,  die  er  Aufs  Aesopo  genommen,  verteutsebet  vnd  vff 
Allerley  Person  vnd  Sachen  seinefs  gefallenfs  necommo- 
dirl  halt,  W  o  wurden  Inderer  Kurtsweilige  Satyrae,  Fig- 
mcnia  vnd  Pofimata  pleiben?  .  .  .  Wie  auch  ohne  das, 
so  viel  ich  defsen  verteutsebet,  wol  tut  acht  oder  neun 
Jarcn ,  Da  ich  noch  An  E  G,  bolTlialt  vnd  bey  allen  Ih- 
rer (l.  hoffdiener  lieb  vnd  werth  gehalten,  gemacht,  da 
noch  der  (tilgen,  furnemmen  vnd  Damhalften  Dienern  Kei- 
ner  fast   am   Ysenburgischen    oder  auch   Hanauw  Lieclt- 


;;:,:t 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


nnst. 
nie  Kun^t. 
k  in  Steil  . 


tenbergischen  holThalt  hie  zu  Land  an  Ilzo  habenden  Amp- 
ten  gewesen,  vnd  darumb,  als  ob  was  Ihnen  zu  be- 
schwerdt  geschehen,  Dil  zu  beklagen  haben.  Kau  der- 
wegen  zimlicher  mafsen  wol  verstehen  \ndt  Bbnemmen, 
dafs  an  beiden  andern  Puncten,  darin  der  Caluinifsmus 
gerurcl,  meistlich  gelegen  sey'  etc. 
(Schlufs  folgt.) 


Der    Kare     <!<**   Bisc-liof*    Atleloeh    in    der 
St.    'IltttiiiitsSiii'i'lie   zu   SJ  ralwlmri;. 

Von  Dr.  K.  Schmidt,   Professor  an  der  theolog.  Kaculliit  zu 
Strafsbürg. 

In  der  St.  Thomaskirche  zu  Slrafsburg  wird  ein  alter 
steinerner,  mit  sorgfältig  ausgehauenen  Figureu  verzierter 
Sarg  aufbewahrt,  der,  obwohl  wenig  bekannt,  zu  den 
merkwürdigem  Kuusldenkmaleu  des  frühem  Mittelalters 
gehört.  Er  tragt  die  Inschrift:  Adeloclins  praesul  ad  dei 
Kindes  amplilicandas  haue  edem  collapsam  instant  a\  it. 
830.  Adeloch,  der  im  Jahr  817  das  Strafsburger  Bis- 
thuin  erhielt,  liefs  die  St.  Thomaskirche  und  das  zu  der- 
selben gehörende  Schottenkloster  neu  aufhauen  und  machte 
dun  Brüdern  eine  reiche  Schenkung  zum  Unterhalt  der 
Gebäude.  Er  staih  gegen  Ende  821  oder  zuAnfang822. 
Aus  Erkenntlichkeit  für  seine  Wohllbaten  liefsen  die  Kin- 
der aus  feinem,  grauem  Sandstein  den  Sarg  verfertigen, 
in  den  indessen  erst  einige  Jahre  später  seine  Gebeine 
anfgenommen  wurden.  Seinem  Wunsche  gemäfs  war  Ade- 
loch in  der  St.  Thomaskirche  begraben  worden;  es  Wäre 
offenbar    aichl  lieh  gewesen,   den    kunstreichen  Sarg 

schnell  genug  herzustellen,  um  wenige  Tage  nach  dem 
Tode  die  Leiche  hineinzulegen  ;  auch  sind  die  Dimensio- 
nen so  klein,  dafs  man  nothwendig  zur  Annahme  gerührt 
wird,  der  Sarg  enthalte  nur  die  später  aus  dem  Grabe 
gesammelten  Lieberreste  des  Bischofs.  Der  elsfissische 
G  chichtschreiber  Grandidier  setzt  die  Verfertigung  in's 
J.  S30,  indem  er  sich  auf  die  unter  der  Inschrift  beOndlii  he 
Jahrzahl  beruft1);  nach  der  Form  der  Buchstaben  aber, 
aus  denen  diese  letztere  zusammengesetzt  ist,  mufs  sie 
viel  spät,  i  brift  beigefügt  worden  sein.  Die  An 

ipOin's  dagegen,  der  Sarg  selber  sei  ein  opus  aevi 
posterioris2),  ist  unhaltbar;  die  Symbole  und  Zierralhe 
weisen  auf  das  i).  Jahrhundert  hin.  Von  diesen  Symbolen 
nun     hat     man     Verschiedene     Erklärungen     gegeben;     ich 

glaube  die  einfachste  und  natürlichste  wird  die  folgende 

sein. 

•)  lli  noire  de  I  i  jli  t  di    Stra  bonrg.     T.  I,  p.  117. 
*)  Alsatia  illoalrata,  T.  I,  p.  817. 


Die  Vorderseite  ist  der  Lange  nach  in  sieben  rund- 
bogige  Nischen  oder  Felder  abgetheilt,  die  durch  kleine 
Tbürmchen  tragende  Pfeiler  von  einander  gelrennt  sind. 
In  der  mittelsten  Nische  ist  Christus,  sitzend,  die  Linke 
auf  ein  Buch  (die  Bibel)  gestutzt,  die  Rechte  zum  Seg- 
nen erhoben;  ein  durch  die  drei  Enden  des  Kreuzes  ge- 
tluilter  Nimbus  umgibt  das  gegen  die  Figur  zur  Rechten 
sich  neigende  Haupt.  Diese  letztere  Figur  stellt  einen 
knieenden  Bischof  vor,  der,  entblofsten  Hauptes,  in 
der  Linken  den  Hirtenstab,  in  demülhiger  Hallung  die 
Rechte  ausstreckt,  um  anzudeuten,  dafs  er  sich  nicht 
würdig  glaubt,  die  Auszeichnung  zu  empfangen,  die  der 
Herr  der  Kirche  ihm  ertheilen  will.  Dieser  Bischof  kann 
nur  Adeloch  sein.  Zur  Linken  Christi  ist  ein  geflügelter 
Engel,  mit  einfachem  Heiligenschein  ;  er  halt  auf  beiden 
Armen  die  dem  Bischof  bestimmte  Stola.  Die  vorletzten 
Felder  zu  beiden  Enden  eulhalten  schön  gezeichneten 
Zierralh.  Die  letzten  Figuren  rechts  und  links  bezeich- 
nen das  Prinzip  des  Bösen,  das  der  Bischof  als  Jünger 
und  Streiter  Christi  bekämpfen  soll.  Links  ist  es  ein 
nackter  Mann,  mit  haTslichem  Angesicht,  haarigem  Kör- 
per, Schwanz  und  gespaltenen  Hufen;  in  jeder  Hand  trägt 
er  eine  Schlange.  Schneegans,  in  seiner  Beschreibung 
der  Thomaskirche,  behauptet,  diese  Schlangen  bedeuten 
die  Ewigkeit3);    allein    nur   in   der  hei  .   .Mytholo- 

gie haben  sie  diesen  Sinn,  in  der  christlichen  Symbolik 
sind  sie  stets  da.-.  Bild  des  Teufels1).  Was  sollte  mau 
sieh  übrigens  bei  dem  Teufel  denken,  der  das  Sinn- 
bild der  Ewigkeit  in  den  Händen  tragt?  -  lieei.ts  er- 
blickt man  eine  nackte  Frau,  die  mit  fliegendem  Haar 
auf  einem  Fische  reitet  ;  mit  der  einen  Hand  halt  sie 
dessen  Schwanz,  mit  der  andern  eil 
gans  hat  den  wunderlichen  G  \    habt,  dieses  Weib 

bedeute  die  Auferstehung  des  über  den  Teufel  triumphie- 
renden   Christus;   er  stutzt   sieh  darauf,   dafs  in  den  l 
Jahrhunderten   der   Kir.  b  i  -  der  Sym 

(Imsii  war.  Wie  hätte  es  aber  einem  christlichen  Kü  st- 
ier einfallen  können,  die  Auferstehung  des  Herrn  vermit- 
telst eiues  nackten,  in  wilder,  unziemlicher  Haltung  auf 
einem  Fische  reitenden  Weibes  darzustellen  ?  Dei  Fisch 
war   allerdings    ein    Symbol    Christi,    er    war   abei    auch 

des    Teufels,     wie     dies    aus    zahlreichen    Milien    der 

Viter    und    spaterer    kirchlicher    Schriftsteller    erhellt5). 

3)  L'eglise  de  st.  Thomas,  p.   I 

*)  Nach  Gi  n.  III,    l  |    Haan    XXIII      :  I   n    i.  n      S.  den 

PhysiologUl,     IUI     dem     eilflcn    Jahrb..     bei     lli'(Tin.inn, 

Fundgruben  i  hte  der  deutschen  Literatur,  B.  I, 

5    21. 
'i  PItra  .    I'  nbolico,   In  S] 

Soll       II  D    I       I      [II      |  ' 


155 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


:;:,i; 


Leben. 

Lebensweise 
Vi  r- 

hiilli 


Das  Weib  des  Sarges  erinnert  an  den  Mythus  der  Sire- 
nen ,  der  durch  das  ganze  Mittelalter  hindurch  sowohl 
den  Theologen,  als  den  Künstlern  als  Sinnbild  der  Well 
und   ihrer  Verfuhrungen   diente6). 

6)  Piper,  Mythologie  und  Symbolik  der  Christi.  Kunst,  B.  I, 
S.  380.  Analogie  mit  der  Frau  des  Sargs  haben  die 
nackte,  auf  einem  Bock  reitende  Frau  am  Magdebur- 
ger Dom  (Otto,  Handbuch  der  kirchl.  Kunslnrchaologie 
des  deutschen  Mittelalters,  S.  285)  und  die  an  ihren 
Brüsten  Schlangen  saugenden  brauen  zu  Honlmeillan 
und  anderswo.  (De  Caumont,  Bulletin  monumental, 
T.  VI.  ,,.  345). 

(Schlufs  folgt.) 


Da*   Happen   Wolfram'«   v.    l-«li«ii!»:nii. 

V  ie  einsl  im  Alterthnme  sieben  Städte  Griechenlands 
sich  darum  stritten.  Homer's  Geburtsort  zu  heifsen,  so 
worden  schon  im  IT.  und  noch  im  Anfange  dieses  Jahr- 
hunderts von  verschiedenen  Orten  Deutschlands  und  der 
Schweiz  Ansprüche  auf  die  Ehre  gemacht,  die  Heimat 
Wolfram's  von  Eschenbach,  eines  unserer  gröfsten  mit- 
telalterlichen Dichter,  zu  sein').  Erst  ein  gründliches 
Studium  seiner  Epen,  welche  nicht  selten  örtliche  und 
andere  Beziehungen  auf  das  heutige  Mittelfranken,  insbe- 
sondere auf  die  Umgegend  des  4  Stunden  südöstlich  von 
Ansbach  gelegenen,  vormals  zur  Deutscbordenscomthurei 
Ellingen  gehörigen  Städtchens  Eschenbach,  enthalten,  gab 
neben  den  Worten,  mit  welchen  Jac.  Püterich  v.  Rei- 
cherzbausen  in  seinem  gereimten  Sendschreiben  vom  J. 
1402  unseres  Dichters  gedenkt,  für  diesen  Ort  den  Ans- 
j;i.  Und  so  hat  auch  dort  König  Maximilian  II, 
von  Bayern  zu  Ehren  und  zum  bleibenden  Gedächtnisse 
Wolfram's  demselben  ein  Denhmal  errichten  lassen,  das 
am   1.  Mai  dieses  Jahres  feierlich  enthüllt   wurde 


')  Büsching   im    Husenm    f.   altd.   I.it.   u.    Kunst,   Bnd.   I, 
S    7  IV.  u.  v.  d,  Hagen't  Minnesinger,  Tb.  IV,  S.  193, 

Ann..   2. 

rter  Jahresbericht  d.  bistor.  Ver.  im  Bezal  Kreis, 
1833  S.  611  Siebenter  Jahresbericht  etc.,  1836,  S.22f. 
Neui     lliltheilungen    elc.    des    thüring.-sflchs.    Vereins, 

lll    S.  j  n      Scbmeller,  Ober  Wolfram'i  v.  E  chen 

bach  Heimat,  Ural»    und  Wappen    in  den  Abhandl.   der 

phil  Kls    -   di  i  Hflni  benei  Akademie,   1 337, 

y.  d.  Hagtn's  Minnesinger,  l\.  S.  IM  I. 

Hai  li  I  •  bi  ij  ii.  Dil  hlen  w  olfi  am  i  Bai  b<  nbai  h, 
Bd.  II  •,  i  Simrock,  Parzival  n.  Tilurel  v.Wolfram 
i    Bai  hi  nbai  b,  Bnd.  I.  S.  473  i 


Nicht  sn  glücklich  ist  man  bisher  in  der  Lösung  der 
Frage  nach  Wolfram's  Wappen  gewesen,  welche  zugleich 

mit  dem  Streite  um  die  Heimat  desselben  entstand.  Im 
Manessischen  Codex  nämlich  ist  dem  Bilde  unseres  Dich- 
ters ein  Wappen  beigegeben3),  das  sich  dem  der  ober- 
pfalzischen  Eschenbache  (drei  mit  der  Spitze  aufwärts, 
mit  der  Sehneide  nach  der  linken  Seile  gekehrte,  hinter 
einander  stehende  silberne  Hesser,  mit  ausgebogenen  dop- 
pelten Spitzen,  im  rothen  Schilde4)  gar  wohl  vergleichen 
läfst  Püterich  (a.  a.  0.)  dagegen  bezeichnet  uns  bei 
Erwähnung  seiner  Wallfahrt,  die  er  20  Meilen  weil  nach 
„Eschenbach  dem  Markt':  unternommen,  um  dort  in  ..un- 
ser Frauen  Münster"  das  Grab  des  von  ihm  hochverehr- 
ten Dichters  „Wolfram  v.  Eschenbach  und  Pleienfcldcn" 
zu  besuchen,  das  auf  dem  „epitaGum"  (auf  welchem  das 
Todesjahr  nicht  zu  lesen  war  •')  befindliche,  schon  sehr 
verblichene6)  Wappen  mit  folgenden  etwas  unklaren 
Worten:  „mit  aiuem  hafen  im  schilt,  auf  heim  begarb; 
ein   Pusch  auf  Helm  der  hafen  umbraifet." 

Mit  dieser  Beschreibung  nun  stimmt  ein  Wappen  zu- 
sammen, auf  das  zuerst  v.  d.  Hagen  (Briefe  in  d.  Hei- 
malh,  I,  57)  hingewiesen  und  welches  Scbmeller  zu  sei- 
ner schon  oben  angezogenen  Abhandlung  in  colorierter 
Abbildung  milgelheill  hat,  und  zwar  nach  dem  handschrift- 
lichem Wappenbuche  des  Konrad  von  Gruenenberg  zu 
Constanz,  in  den  Jahren  1480—93  ..aus  den  alten  Blat- 
tern, Büchern  und  Gemälden  der  Gotteshäuser  aufgezeich- 
net." Dasselbe  zeigt  nämlich  nicht  blos  im  I  gelben) 
..Schilde-,  sondern  sogar  („begarb")  auf  dem  ..Helme" 
einen  (rothen)  Topf  oder  ..Hafen"  mit  einem  Giefssehna- 
hel  am  Bauche  und  einer  bogenförmigen  Handhabe  über 
der  Mündung.  Aus  der  Mundung  des  oberen  Hafens  ste- 
hen fünf  tulpenförmige  weifse  Blumen  hervor  Dies  wol 
der  „Pusch  (Blumenstraufs),  den  der  Hafen  hat  timhrni- 
fel     i  umschlossen), 

Gi  an  Schindler,  der  dieses  Wappen  entschieden  un- 
serem Dichter  beilegte,  trat  San-Marte  (Regieruogarath 
A.  Schulz  in  Magdeburg),  indem  er  das  Wappen  des  Ha- 
nessischen Codex  Für  das  richtige  hält,  zuerst  in  \.  d, 
Hagen's  Germania  (Bnd.  III.  Jbrg  1839,  S  20ff.)  und 
dann  in  seinem  bereits  angeführten  „Leben  und  Dichten 
Wolfram's  Y,  E."  (Und  II.  S.  300tT.)  mit  der  Ansicht 
bervoi     GrQnenberg  i  I  \^<>     '.*'■)  könne  sein  Wappen  -.li  r 


I  Abgebildet   bei  Bflsching,   a.  a.  0.,    »     l-  >  San-Marte, 

0. 

gebildet  bei  Sibmachi  i    I,  9    i    bi    5an-M  irte,  a,  a.  0. 

:,i  „Das  uns  die  Zeil  -<  ina  stet  bei  bin  ugel  " 

6)  ,,Ja  rouesi  er  schnelle  drafen  (traben,  reiten),  der  uns 

erfnr  (erführe,  herausbrachte    derselben  clainol  färb." 


357 


Anzeiger  im   Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


wolil  erst  nach  Puterich's  Beschreibung  (1102)  gemalt 
haben.  In  Bucksichl  auf  diese  aber  ist  er  nicht  abge- 
neigt, sich  der  „aiischcinlich  zwar  höchst  abenteuerli- 
chen, dennoch  keineswegs  ganz  zu  verwerfenden  Inter- 
pretation Busrhing's"  (a.  a.  ().,  S.  15)  anzuschliefsen  : 
„dafs  Puterich  nach  seiner,  mit  dem  Spiritus  asper  sehr 
freigebigen  Schreibart  dem  Affen,  den  die  oberpfalzi- 
schen  Eschenbache  mit  einem  rothen  Spiegel  als  Helm- 
schmuck  fuhren,  ein  II  vorgesetzt  und  so  aus  demsel- 
ben einen  Hafen  gemacht  habe."  Man  vergleiche  dage- 
geo  v.   d.   Hagen,  Minnesinger,  IV,    195,   Anm.   0. 

So  steht  denn  die  Streitfrage  Über  das  Wappen  Wolf- 
ram's  noch  bis  auf  diese»  Tag  unentschieden  da  ;  denn 
nach  Puterich  ist  Kein  weiteres  Zeugnifs  für  jenen  Grab- 
stein des  Dichters  aufzuweisen,  und  als  Schmeller  im 
Herbst  1836  „auch  eine  Kircbfart  gemacht  gen  Eschen- 
bach den  Harkt,  dafs  er  die  Statte  sähe  von  Wolfram's 
Grab,  da  hat  er  zwar  „Unser  Frauen  Münster  daselbst 
richtig  gefunden;  allein,  irgend  einen  Stein  in  demsel- 
ben oder  aufser  demselben  zu  entdecken,  der  noch  eine 
Spur  trüge  von  des  Sangers  Namen  oder  Schilde,  ist  dem 
Pilger  nicht  vergönnt  gewesen."  Eben  so  wenig  ist 
solche  Entdeckung  dem  Unterzeichneten  gelungen,  der 
im  Frühjahre  1839  auf  Sclimeller's  Veranlassung  und  mit 
dessen  Abhandlung  über  Wolfram  in  der  Hand  die  Mun- 
Bterkirche  zu  Eschenbach  innen  und  aufsen  nach  allen 
Seiten  hin  untersuchte. 

Nuo    aber    tritt    ihm    glücklicher  Weise    soeben    unter 


neuerdings  erworbenen  Handschriften  des  german.  Mu- 
seums doch  noch  ein  neuer,  und  zwar  über  150  Jahre  jüu- 
gerer  Zeuge  für  Wolfram's  Grab  entgegen.  Es  ist  dies  der 
Nürnberger  Patrizier  Hans  Wilh.  Kreis  (geb.  1589,  gest. 
1658;  vgl.  Biedermann,  Tab  l(\(\).  Derselbe  berich- 
tet uns  in  seinem  „Itinerarium  Germaniae,  Galliae,  ßel- 
gij,  Angliac  et  Boliemine"  (Pap  11s  146  Blttr.  2)  ums 
Jahr  1630  von  verschiedenen  grOfseren  und  kleineren 
Reisen,  die  er  in  den  Jahren  1607 — 1630  von  Nürnberg 
aus  unternommen.  Dabei  verbreitet  er  sich  vornehmlich 
über  die  Merkwürdigkeiten  der  von  ihm  berührten  Urte 
und  knüpft  gern  auch  geschichtliche  Millheiluugen  an. 
—  Beim  Antritt  einer  Heise  nach  Poiliers  im  J.  1608 
schreibt  er:  „Freitags  den  5.  Augusti  sind  wir  durch 
Oher-Eschenbach  ein  Stallein  so  dem  Teutschen  orden 
zustendig  gefahren,  hernach  durch  PcchholTen,  ein  Dorf, 
darin  eine  feine  Kirch  und  schone  Linden  vf  Ifi  steiner 
pfeiller  zu  sehen,  so  den  Seckendorffen  gehörig,  kommen, 
daselbst  hals  Juden"  etc.  In  einem  besonderen  Nach- 
trage nun  zu  dieser  Stelle  heifst  es  :  „In  der  Teutsch- 
li si  lachen  Kirchen  zu  Eschenbach  sind  nur  nachfolgende 
monumeta.  Hie  ligt  der  Streng  Ritt''  hV  Wolffrä  von 
Eschenbach  ein  Meister  SingV-  Nun  folgt  in  ruber 
Federzeichnung  und  mit  der  Ueberschrift  „Eschenbach. 
wapen"  nachstehendes  Wappen,  dem  wir  zu  bequemerer 
Vergleichung  die  Grünenberg'sche  Zeichnung  (nach  Schmel- 
ler's  Abbildung,  etwas  verkleinert)  hier  an  die  Seite 
slellen. 


Ist  gleich  bei   Kni~  der  Hufen  von  etwas  anderer  Ge-  mehr  so  treu  im  Gedflchtnifs  trug     Dafs  ei    aber  die  Aof- 

stall  und  die  Zahl  der  Blumen  eine  gröfsere,  so  tritt  doch  schritt  des  Grabsteins,    die    freilich    schon    im  Gebrauoh 

aal   diu    ersten  Blick   die  wesentliche   (Jebereinstimmong  der  deutschen  Sprache,  dann  aber  auch  In  Form  und  In- 

beider  Wappen    entgegen.     Die   geringen   Abweicl gen  halt   auf   eine  viel  Zeil    aU    den    Anfang  des   IS 

könnten   vielleicht  dem  Umstände  zugeschrieben  werden.  Jahrb.   hinweist,  getreu  so  wiedergegeben,   wie  er  sie  ge- 

dafs  Kreta  Beine  Reiseberichte  erst  nach  längeren  Jahren  runden,  das  dürfen  mr  aus  Folgendem  schliefsen 

(um  1630)  niederschrieb,  als   er  die  Einzelnheiten  nicht  Unmittelbar  unter  obiger  Zeichnung  nlmlich  flhrt Ereil 


359 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


.Uli) 


iu  seiuem  Berichte  also  fort:  „Item  Da  mä  zeit  14C2Jar 
am  Freitag  nach  S.  Jacobs  tag  Da  Starb  Heinrich  von 
Lend*sheim. —  Item  Gedenkh  durch  Gott  des  Erbero  Maus 
Berthold  Holtsch*  des  eitern  vnd  drcy>  sein  wirtin  Starb 
1334  Dabei  gemahlt  lloltschuer,  Weiglin ,  l'ilgramin 
vinl  Grfiain  Schildlein.  -  -  Gedenkh  durch  Gott  des  Er- 
barn  Maus  Berthold  lloltschs  des  Jungen  obgemells  Ber- 
tholils  Sohns  Gcraufsen  seiner  Wirlhin  vnd  iL)  Fried- 
rich Ikllschuers  seiucs  bruders  teutschen  ordens,  Starb 
Ao.  dni.  1400  vnd  aller  ihrer  nllfordsii  die  StihV  sein 
ds  ewigen  früemefs  hie  zu  Eschenbach.  Deu  Gott  gnedig 
sei  Amen  lloltschuer  vnd  l'omer  Schildlein  dabei  ge- 
mahlt." 

Was  hier  von  Krefs  als  Aufschrift  eines  Holzschuher'- 
schen  Monumentes  in  der  Kirche  zu  Eschenbach  mitge- 
theilt  wird,  entspricht  genau  den  Worten  auf  der  Abbil- 
dung,   die    uns    Gatterer    (llistoria    genealogica  dominor. 


In  demselben  Verzeichnisse  jenes  Klosters  fiudet  sich 
auch  eine  Zusammenstellung  sämmtlicher  „Calcei  no- 
cturuales,  qui   dantur  tempore  nalalis  Domiui,   seil.: 

Domino  Marchioni   1   pur, 

Domino  de   Uetlingen   2   par, 

Item   Camerario  Episcopi  Ilerbipolensis   1   par, 

Item   uobilibus  de  Neuses  2  par, 

Item   nobilibus   de   llilpoltstein   2   par, 

Item   nobilibus  de   Sollzpurg  2  par, 

Item   seuiori   de  Mur   1   par, 

Item  pincernae  de   Eistedt   1    par, 

Item  semori  de  Leonrod   1   par, 

Item  Schultheifs  de   Nuremberg  2  par  Filtzschuhe." 
Die  Natur  und  die  Modalitäten  dieser  Abgabe  sind  — 
soviel  bekannt    —    noch    nicht   näher  erforscht  und  erör- 
tert «orden,    obgleich    gerade   in  ihr  eine  den  deutschen 
Volksstamm    charakterisierende    tiefbedeutsame    Symbolik 


Holzschvherorvm,  Tab.   I)    von    demselben    gegeben   hat;       sjch    0ffenbart      An  Materialen    zu    einer    solchen    Unter- 
denn  die  Verschiedenheit  im  Namen   Geraufs   für  Elisabeth       sucnUng    jst    keineswegs    Mangel;    es   bieten    dafür  allein 


findet  bei  Galterer  I,  p.   120,   not.    19  ihre  Erklärung. 

Genug,  so  viel  geht  aus  obiger  Aufzeichnung  hei  Krefs 
hervor : 

1)  dafs  das  miltelfränkische,  ehemals  dem  Deutsch- 
orden gehörige  Eschenbach  wirklich  Wolfram's  Heimat 
und  Ruhestfitte  ist; 

2)  dafs  dessen  Grabstein  noch  im  Anfang  des  17.  Jahrb. 
bekannt  gewesen,   und  dafs  derselbe 

3)  nicht  einen  A  f  Te  n  ,  sondern  wirklich  einen  Hafen 
im   Wappen    Wolfram's   zeigte. 

Dr.  Frommaun. 


Rcligions- 

Bnslalten. 

Christi.  Kirche. 

Klöster. 


Filzschuhe  al*  AI»K«!ie  von  Klrtwtem. 

Von    Dr.    T  r.  Märckcr,    k.  pr.  geh.    Archivralho  und  Haus- 
archivar,  in  Berlin. 
In   einer    aus    der  zweiten   Hälfte  des   15.  Jahrh.   hcr- 
uden  Aufzeichnung  der  Reichnisse,   welche  das  Klo- 
ster Heilsbronn  alljährlich  zu  Weihnachten  an  den  mark- 
gräflichen Hof  zu  Ansbach  darzubringen  hatte,  lesen  wir. 
„Domino   Marchioni  seniori   4   Kuchen,  4  cascos 

1  par  calceorum; 
Item  Marcb           ic  similiter,  praeter  calccos ; 

ii.  in    Filiis    et    filiabus  prineipis  euilibet  2  caseos  et 

2  Kuchen  , 

folgen    die  Hofstaaten,   —   gleichfalls  ohne  Filzschuhe. 


schon  die  Urkunden  des  Cislerzieuser-KIostcrs  Heilsbroun 
geuugsame  Beitrage. 

So  verkauft  z.  B.  im  J.  1285  der  Ministerin!  Olhna- 
dus  de  Hillpoltstcin  dem  Kloster  Heilsbronn  „duo  paria 
calciorum",  welche  ihm  dasselbe  zu  geben  hatte.  — 
Unter'm  13.  Dec.  1291  einigt  sich  der  kaiserliche  Mini- 
sterial  Albert,  genannt  Rindsmaul,  mit  seinem  Bruder  Hart- 
niann  über  ,, duo  paria  calciorum  a  Monasterio  Halsprun- 
nensi  sibi  debita"  dergestalt,  dafs  Ilnrtmann  alljährlich 
1  l'aar  erhalten  soll,  Albert  aber  sein  Recht  an  das  andere 
dem  Kloster  verkauft.  Einige  Jahre  später  aber  (1312) 
verkauft  auch  Hartmann  Rindsmaul  dem  Convcnt  „seine 
zw  en  Schuhe  mit  Filtzen,  die  Sie  ihm  alle  jar  schöl- 
ten geben,  um  5  Heller."  —  Im  Jahre  1303  „Ramtingus 
de  Kamerslcin  quatuor  oalcea,  jure  a  monasterio  llnls- 
prunneosi  sibi  debita,  eidem  transfnndit",  und  in  dem- 
selben Jahre  „fratres  de  llollzingen  conventui  in  Halsprunne 
remittunt  jus  dnudi  calcios  DOcturnales." —  Unter'm 
20.  Febr.  1314  verzieht  sich  der  Reichsdienstmann  Hein- 
rich von  Bruckherg  des  Rechts,  ..des  er  jcrlich  wartend, 
dafs  die  Sammunge  zu  Halsbrunn  im  geben  solle  vier 
Buntschuh."  — 

(Schluls   folgt.) 


(Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche  Redaclion  : 

Hr.   Freih.  v.  u.   I.   AufscT«.     Dr.  A.   v.  Eye.     Dr.  6.   K.   Fr  0  m  m  a  n  n.     Dr.   Froili.   Roth   v.  S  ch  r  c  ckcnnl  c  in. 

Verlag  der  liier. m  cfa    artistischen   Anstalt  des  germanischen   Muscuiiih  in  Nürnberg. 

u.  K.  Bibald'iehi  Buchdrucker«!. 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGER  Füll  KUNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 

1861.  JW  10.  October. 


Chronik  dos  srermauischcn  Musculus. 


IS'nchiriifrlich  zu  dem  in  der  vorigen  Kammer  gebrachten 
Bericlil  aber  die  Jahresconferenz  haben  wir  noch  zu  erwäh- 
nen, dals  dem  Gelehrtenausschusniiigiiedc,  Herrn  Professoi 
Dr.  Wachsmuth  in  Leipzig  zu  seinem  50jahrigen  Doktor- 
Jubiläum,  das  zufällig  in  die  Zeil  der  Conlerenz  Gel,  von  Seite 
des  germ.  Museums  gratuliert  und  die  Glückwunsch -Adresse 
von  den  am  lelzlcn  ConfcrenzlRgc  noch  anwesenden  llclehr- 
ten  milunlerzeich.net  wurde.  Der  Jubilar  hat  in  einem  Ant- 
wortschreiben seine  herzliche  Freude  über  diese  Beglück- 
wOnscbung  ausgesprochen  und  gebeten,  den  Unterzeichnern 
von  seinem  lebhaften  Dank  Kunde  zu  geben,  was  auf  diesem 
Wege  geschieht. 

Kur  die  Sammlangen  des  Museums  sind  in  der  jüngsten 
Zeit  mehrere  Geschenke  von  Bedeutung  eingegangen,  worun- 
ter vor  Allem  zu  nennen  eine  Sammlung  von  4518  Porträts 
in  Kupferstichen,  Holzschnitten  und  llandzeichnungen,  nebst 
einer  Anzahl  Siegel  und  Medaillen,  ein  Geschenk  der  Krau 
Dr.  II.  Schröder  in  Alton»,  aus  dem  Nachlasso  ihres  Ge- 
mahls, der  selbst  diese  Gegenstände  für  das  Museum  bestimmt 
halle.  Als  ein  werthvolles  Geschenk  verdient  feiner  Erwähnung 
ein  mit  geschnitzten  allegorischen  Figuren  verzierter  Krug  von 
Birkenholz,  aus  dem  17.  Jhdl.,  von  Sr.  Exellenz  dem  Herrn  Ge- 
neral v.  Peucker  in  Berlin.  Mit  sehr  dankenswerther  Frei- 
gebigki  ii  hat  die  Kais,  osterr.  Centralcommission  zur  Erfor- 
schung und  Erhallung  der  Baudenkmale  in  Wien  dem  Mu- 
seum ein  vollständiges  Exemplar  nicht  blos  ihres  Jahrbuchs, 
sondern  auch  ihrer  Mittbeilungen  überlassen,  und  zwar  von 
dem  vergriffenen  1.  Jahrgang  der  letzlern  eins  der  wenigen 
zurückgebliebenen  Exemplare.  Ein  weiterer  ansehnlicher  Ge- 
winn wird  unserer  Bibliothek    durch  die  Huuiflcenz  der  knis. 

eben  Bibliothek  in  Petersburg  zuwachsen,  die  eine 
grofse  Anzahl  Doublclten  geschichtlicher  Werke  dem  Vom  um 
zur  Verfügung  gestellt  hat. 

Herr  YVcinhandlcr  II.  \.  Oomill  d'Orville  zu  Frank- 
furt a/M.,  der  bedeutende  Kenner  und  Sammler  Dürer'sclier 
Kupferstiche  und  Holzschnitte,  hat  eines  der  noch  fehlenden 
Fenster-Mafswerke  im  mittleren  Theil  des  groTscn  Krcuzj 
gestiftet.  Es  sind  jetzt  nur  noch  13  solcher  Fenster  (zu  je 
60  0  )  zu  siificn,  um  auch  diesen  letzten  Theil  mit  gothischen 
Fenstern  zu  versehen. 

Unter    den   oeuerdin  ebneten   Jahresbeiträgen    ist 

der  des   Herrn   Kuno  Grafen  zu  Ranlzau    Breiten  bürg  auf 
Rohistorf  in  Holstein  zum  Betrage  von  500.  hervorzuheben. 

Dem  Verzeicbnifs  der  beigetretenen  Buchhandlungen 
kommt   hinzu  : 

Gustav   Bali  in  Ilagen. 

In  Budisiin  (Bautzen)  wurde  eine  neue  Pflegschaft  er- 
richtet 


An  Jahresbeiträgen   sind    aufser    den    genannten  folgende 
seit  dem   Druck   der  vorigen  Nummer  gezeichnet  worden  : 

Aus    öffentlichen    Kassen:    vom   Stadtrath   zu   l'ima 
311.  30  kr. 

Von  Privaten  :  Bingen  :  Tabak fabrikanl  Carl  Cr, .fr  1  fl.; 
Coburg:  Fabrikbesitzer  .1.  Ii.  Gcith  1  II. :  Darmstadt:  Pfai 
rer  lieber  III.  12  kr  .  Pfarrer  II.  Höfeld  111.  I2kr.,  Inspek- 
tor d.  Kupferstich- Kabinets  II.  Hofmann  111.  12  kr..  Pfarrer 
Krauls  (zu  Arbeilgen)  111.  12kr.,  Pfarrer  Nebel  (zu  Drei 
eichenhain)  111.  12  K  r..  Hofmaler  V 1 1 u  1 1 - 1  Noack  1  fl.  12  kr., 
Vicar  F.  Schonfeld  1  II.  12  kr. :  Giefsen:  Fabrikanl  II.  Uom- 
bergei  i  D  15  kr.,  C.  Peppler  I  fl.  45kr. ;  Hamburg:  Buch- 
händler Ii.  E.  Nowa  111.:  London:  Julius  Faucher  2  fl.  ; 
Naumburg  a/S. :  voo  Heister,  Generalmajor  z.  D.,  "II 
Appell.-Gerichts-Ralh  Heyne  1  fl.  45  kr.,  Appcll.-Gerichls-Ralh 
Krug  1  fl.  45kr.,  Vppeli.- Gerichts- Rath  Lepsius  3 fl.  30 kr., 
Geheimer  Juslizralh  Luther  111.  45kr. ,  Justizralh  Pietzker 
111.  45 kr.,  Vppell.-Gcrichu-Rath  Pindcr  1  fl.  45  kr.,  Domdechant 
u.  Geheimer  Justizralh  von  Rabenau  10.45  kr.,  Stadtrath  Sulor 
111.  1'iKr..  Appell. -Ger.- Rath  Tepler  111  45  kr.,  Stadlralh 
Thranhardl  III.  45  kr.,  Justizralh  Wachsmuth  I  fl.45kr.;  Nürn- 
berg: k.  Polizeinrzl  Dr.  Kiltlinger  1  II.  45  kr.:  Odernheim 
(Hessen-Dnrmstadl) :  Handelsmann  Moses  Maas  111.:  Offen- 
bach  a/M.:  Chemiker  Dr.  Emil  Winckler  2  fl. ;  Offenburg: 
Domäncnverwalter  Anton  Klumpp  2  fl. ;  Oppenheim:  Bau- 
unternehmer L.  Ann  od  1  II,  Fröhlich  und  Liebmann  1  II  .  Ge- 
richtsaccessist II.  J.  Haas  1  II,  haulm.  Job.  Bapl.  Hirsch  1  D.; 
Notar  Dr.  Adolf  Lippold  1  II..  Weinhän  ler  Jacob  Rupperl  1  fl., 
Joseph  Senflcr's  Wwe.,  Renlnei  n  1  fl..  Weinhändler  Friedr. 
Jul.  W'allot  111..  Kaufm  Arno  Wolfskehl  111..  Gutsbesitzer  J. 
Zcrb.ni  III.:  Pforta:  Prof.  Dr.  Corssen  1  II.  45  kr. ;  Adjunkt 
Dr.  Heinzen  111.  45  kr.,  Prof.  Kerl  I  II.  45  kr.,  Prof.  Dr.  Ko- 
herstein  1  II.  15  kr.,  Rektor  Dr.  Ihcol.  Peler  1  fl.  45  kr.,  I'rof. 
Dr  Steinhart  1(1.  45  kr.,  Adjunkl  Dr.  Volzmann  111  45  kr. ; 
Pleinfeld:  Pfarrer  Job.  Ii.  Muller  Id.,  Caplan  Indreas  Re 
her  111.:  Ravensburg:  Fabrikant  Weifa  III  ;  Wolgast: 
Predigci  Niz  111.  15  kr.;  Zofingen  (l\;io:.  Vargau) :  Prof. 
si  luimann   1  fl. 

Diu    Empfang    nachstehender  Geschenke    for   die    Samm- 
lungen bescheinigen  «ir  mit   Dank  : 

I.  Für  das  Archiv. 

Beils.  Antiquitätenhändler,  zu   Nürnber| 

2258.  Gcburtszeugnifs  d    Vogis,   Bürgermeisters    u.    Gerichts 
zu  Stuttgart  im    II    M.  Schleicher.     1648.     Pgm. 

Dr.  Barack,  ritrstl.  Ilofhibliolhcknr,  '"  Donaueschingen: 

2259.  Testimonium  d.  Apolh.  J.  ('.  Lang    ■     Km  ■  i j   l   i-  den 
Apoilickcrccscllen  Henne  \    Ehingen      1712.     Pgm. 

A.  Mattenheimer,  Lieuiennnl  im  k.  b,  14.  Inf. -Ri 
zu  Nürnlx 

Kiinfbncl   d.   K    Mcgcnbcrgei         VI        cnburg    for    I    r 

d.  Meyer  in    M  Pgm 
Cyprian  Pescosta,  Knpian,  /"  Cnslcl   Thunn : 

22B1.    Zwei   Schreiben    an  Sigm.   »     Thunn,      1      I  o.  1      -   u. 

e.  Schreiben    nn    Frz.    >.  Cnstcllallo,    Capil    »u    Trient. 

ehr 
'22>',\!.    Union  Laski's  Hub  oir  Bekämpfung  der  Türken,  I 

f\    Zeitung,   mi'  ei  in  d.  Lager   u        S         Pcslh  zu- 


363 


Anzeiger  Für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


364 


gegangen  ist,    1541.    Erklärungen  ul>.  d.  Tarkenkrieg 
1648.     Neue  Pap.  Ah-,  br. 
3263.    Korrespondenz  mit  lind.  v.  Thnnn   Ob.  Angelegenh.  d. 
30juhr.  Kriegs.     L633.     Neue  Pap.  Abschr. 
Karl  Graf  von  Giech,  Standesherr  u.  erbl.  Beichsratb, 
Erb,  tu  Thurnan  : 

2264.  Protokoll  iib.  die  i.  J  1SIU  vorgenommene  ErölTn.  d. 
L'r^ifl.  Woirstcin'schen  Grnfl  s.  Salzkirchen  1861.  Pap. 
Abscbr. 

Jäckel,   Pfarrer,  zu   Sommersdorf: 

2265.  Urkunde  d.  Bisch.  Job.  Philipp  v.  Bambg.  nb.  Beile- 
gung d.  Irrungen  mii  Marschalk  v.  Ebnet  m  I'renfs- 
dorf.     1509.     N.  Pap.  Absclir. 

2266.  Geburlszcugnils  d.  Maria  Amalia  von  Streitberg  für  L. 
Kaupper  v.  Neudorf.     1645.     .Neue  Pap.  Abscbr. 

2267.  Wappenbrief  d  Pfalxgr.  Phil.  Ludwig  b.  Rhein  für  d. 
Gebr.  Leonh.,  Hans  u.  Christoph  Haisler.  1607.  Vid. 
AI, -ehr.    _ 

2268.  Reisepnfs  d.  Railis  z.  Nürnberg  Tür  s.  Botschafter  P. 
Schub.     1754.     Vid.  Abschr, 

Ein  Ungenannter : 

2269.  Kaufbriel  d.  Hb.  Mayr  zu  Nürnberg  für  Dorothea  llolz- 
schuher  zu  Nürnberg.     1510.     Pgm. 

Müller,  Pfarrer,  zu  Pleinfeld  : 
227h.    Revers    d.    M.  Peimperger   u.  s.  Vaters  St.  I'eimpcrgcr 
wegen  eines  Leibgedings.     1486.     Pgm. 
Ferdin.  Hahn,  försll.  Hofbibliolhekar,  zu  Gera: 

2271.  Ahlafsbrief  fOr  die  Kirche  in  Neukersdorf.  1342.  Pap. 
Facsim. 

Krell.  Faktor,  zu  Gera: 

2272.  Lehenbrief  d.  Heiz.  Friedrich  zu  Sachsen  fur  K.  Chr. 
Anton  von  Schvvarzcnfels  iiber  den  Harkt  Uhlslcdt. 
1765.     Pgm. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Albert  Fraiistadt,  Pfarrer,  zu  Luppa  : 

11.191.  Ders.,   d.  Einführung   der   Reformation  im    Ilochstifie 

Merseburg.      184:).      8. 

11.192.  Ders.,  d.   Wahlstatt  v.   Keuschberg.     1858.     8. 
G.  J.  Göschen'schc  Verlagshdl.  in  Leipzig. 

11.193.  Dichtungen  d.   Mittelalters.     1.     8.  Bd.    1843—52.    8. 

11.194.  Pfeiffer,  deutsche  Mystiker  d.   II    Jahrb.     1.  u.  2.  Bd. 
1845  u.  57      8 

Franz  Jannasch  in  Reichenberg  : 

11.195.  Vnschiringer,  Album  der  Industrie  des  Reicbenberger 
Handelskammerbezirks.     4.   Bd.  u.  2.  lids.   1.     5.  Lfg. 

Dleterich'si  In-  Buchhandlung  in   Göllingen  : 

11.196.  Forschungen  zur  deutschen  Geschichte.  I,  2  u.  II,  1. 
1861.    8. 

11.197.  Wailz,  über  d  Münzverhsltnisse  in  den  filteren  Rechts- 
bdehern  des  rrflnk.   Reichs.     1861.     4.     Sonderabdr. 

Hahn'sehe  Hofbuclihdl.  in  Hannover: 
11,193.  \  irgilii  carmina  brei     enarravit  l'h.  Wagner:    ed.  3. 
8. 

11.199,  Fischer,  Mittheilungen  aus  der  Chirurg.  Univcrs. -Kli- 
nik zu  Gottingen.     8. 

Karl  Prochaska,  Bncbhdl.,  In  Teschen : 

11.200.  Biermann,  Gesch.  d.  evnngel.  Kirche  Osterreich.  Schle- 
siens.    1861.    8. 

L.  Fr.  Fues,  Buchhdl.,  in  Tübingen: 
M    (01.  Bauer,  d.  cbristl.  Kirche  d.  Mittelalters.     1861.    8. 
Brandes,  Rektor  u.  I'n.f  d.  Gymnasiums  zu  Lemgo: 
'    Der».,  Geographie  r.  Europa.     1.  u.  2.  Bd.  nebst  Hr- 
''hil''  n      1 852  ii.  64.    8. 

Det       d    bann,,,,  nebst   I lii       1861.     I.     I'rjr. 

Dr.  Th.  Hansen,  Oberlehrer,  in   Mülheim  a,  d    lt.: 
;    li,,-,    Friedrich  Wilhelm  I.    als   evnngel,   Christ  nnd 
Vorläufer  d.  Union.     186]     4.    Prgr. 


Gebrüder  Gerstenberg;,  Bucbhdlr.,  in  llildesheim  : 
11,205.  Sammlung  auf  d.  Stadt  Hildesheim  bezüglicher  Gesetze. 
1861.    - 

Redaktion  der  baltischen  Monatsschrift  in  Riga: 
11.20t;.  Baltische  Monatsschrift;  Bd.  ■),   1.  u.  2.  Hft.     1S61.     8. 

Königl.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Berlin: 

11.207.  Dies.,  pbilolog.  u.  histor.  Abhandl. ;  Jahrg.   1860.   4. 
Histor.  Verein  für  das  Grofsherzogth.  Hessen 

in  Darmstadt : 

11.208.  Ders.,  Archiv  etc.  9.  Bds.  3.   Hft.     1861.     8.    2  Expl. 

11.209.  Baur,  hos.  Urkunden;  2.  Bd.  l.Abtb.  1861.  8.  2  Evpl. 

11.210.  Vcrzeiehn.  der  Druckwerke  und  llandschnfen  in  der 
Bibliothek  d.  histor.  Vereins  zu  Darmstadl.  1861.  8. 
2  Exempl. 

Kiefhaber,  k.  Rentbeamter,  in  Neustadt  a.  d.  A. : 

11.211.  Justini  warhafflige  Hystor'ien  Die  llieron.  Boner  ver- 
tolmetsclit  hat.      1531.     2. 

11.212.  Ilerodianus,  den  llieron.  Boner  in  nachuolgend  Teutsch 
pracht.     1531.    2. 

11.213.  Cesaris  Historien  vom  Gallier  vn  der  Römer  Burgeri- 
sche Kriege.      1530.     2. 

Ungenannter  in  Nürnberg: 

11.214.  Lupoldus  Bebeburgius,  veterum  Germaoiae  principvm 
in  lide  et  rehg.  constantia.     1540.     16. 

11.215.  Kocderus,  de  colloqvio  Wormaliensi  etc.     1744.     4. 
Wilh.  Tümmel,  Buchdruckereibes.,  in  Nürnberg  : 

11.216.  Lieboldl,  Hamburg  v.  s.  Ursprung  bis  1842.     1843.  4. 
Cramer,  Pfarrer,  in  Hilpoltstein  t 

11.217.  Das   lustige   u.   lacherl.   Laien-Buch.     8. 

Jos.  Bergmann,  k.  k.  Halb  u.  Custos,  in  Wien  : 

11.218.  Ders.,  Uebersichl  d.  k.  k.  Ambraser-Samml.  5.  Aud. 
1861.    8. 

Herrn.  Palm,  Gymnasial-Oberlcbrer,  in  Breslau: 

11.219.  Ders.,  die  Conjunction  der  Herzoge  v.  Lil  gnilz,  Brie» 
und  Oels  et.     1861.    8. 

K.  Rektorat  des  Maxim. -Gymn.  in  Manchen: 

11.220.  wnold,  Ober  d.  Unsterblichkeit  der  Seile  nach  An- 
sichten  der   Allen.      1861,      4. 

A.  J.  Jäckel,  Pfarrer,  zu  Sommersdorf: 

11.221.  Ders..  d.  bayerischen  Chiroptern.    8. 

11.222.  Ders.,  Materialien  zur  bayer.  Fauna.  3  Stucke.  (Son- 
derabdr.)    1859  u.  61.    8. 

Br.  E.  H.  Costa  in  Laibach: 

11.223.  Ne&tsek,  Gesch.  d.  Laibacher  Gymnasiums;  3.  Periode. 
1861.     I.     Prgr. 

Anton  Kohl  in  Schlackenwald  : 

11.224.  Das  Rechtsbuch  d.  kais.  freien  Bcrgstadl  Schlacken- 
wald.     Pap.  AI  sehr.    2. 

Nat.  Rondot,  ä6\&gu4  de  In  Chambre  etc.,  in  Lyon: 

11.225.  Ders.,  musee  d'art  et  d'industrie.     1859.     4. 
Victor  Lohsc,  Hofbuchhdl.,  m  Hannover: 

11.226.  Zur  Feiet  der  Enthüllung  des  Kinst  August-Denkmals, 
am  21.  Sept.     1861.     I. 

v.  Krefs'scl.e  Erben  in  Nürnberg: 

11.227.  Latein.  Brevier.  Prgmi.  Ildschr.  15.  Jahrb.  kl.  8. 
(Mit    reigdi  ticken  n,  Beuteleinband,  i 

Societe  archeologique  in  Namur: 

11.228.  Dies.,  annales;  t.  6,  livr.  3  et  I;  t.  7,  I . v r.  1. 
186  i  ii    6J     8. 

11.229.  Die-.,  rapporl  etc.  pour  1859  et   l^1','».     8. 
Dr.  Back,  geh    Regierungsrath,  in   tltenbnrg: 

11,230    Der».,  Sleinmclz-Zelclien.     1861.    B.  u.  8. 
Dr.  E.  Hase,  her«,  sflebs.    Ippellalionsget  -Ralb,  In  Al- 
lenhurg 

11.281.  Ders.,  d.  geschieht!,  u.  alterthOml.  Beziehungen  AI- 
lenhurgs.     1861,     8. 

Dr.  H.  C.  v.  d.  Gabelentz  in  Altenburg  : 

11.282.  Ders..    d.    d.    Hitler    lfm.    v     d.    I  i.ibeleulz.       1S54.      8. 


365 


Anzeiger  fur  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


366 


Dr.   Grotefend.    krchiv-Sekrettr,  in  Hannover 
11,233.   Ders.   ii.  Fiedeler,   Bernhard  Hohmeisler's  Aufzeichnun- 
gen   zur    Geschichte    d.    Stadt    Hannover.      1861.     8. 
Sonderabdr. 
E.  v.   Braun,  Archivar,  in  Allenburg: 
11,231.  Würfel,  diptycha  ecclesiae  Egydianae.     1757.    4.    Mit 
5  Beibndn. 
Gesellschaft    für    Aufsuchung    und    Erhaltung 
der  geschichtl.  Denkmäler   im  Grofsherzog- 
thum  Luxemburg  in  Luxemburg: 

11.235.  Die«.,  publicaliona  etc.     \nnce   1860.     XVI.   1861.  4. 
Architekten-   u.   Ingenieur -Verein   etc.  in  Han- 
nover : 

11.236.  Der«.,  Zeitschrift  etc.     Bd.  7.  IIH.  3.     1861.     2. 
G.  Butz,  Buchhdl.,  in   Hagen  : 

11.237.  Brocksieper,  d  alte  westphäl.  Sachsenland,  d.  Ruine 
Hohensyburg  a.  d.  Ruhr  u.  d.  Heerführer  Wittekind 
etc.     1853.     8. 

11.238.  Harkort,  Gesch.  d.  Dorfs,  der  Burg  u.  d.  Freiheit 
Wetter.     1856.    8. 

11.239.  Kopsladt,  Gesch.  d.  preufs.  Staates.     1856.     8. 
Eduard  Fischhaber,  Buchhdl.,  in  Stuttgart : 

11.240.  Vorzeit  und  Gegenwart;  2.  Bd.     1861.    8 
Meyer'silie  Hofbuchbdl.  in  Lemgo  u.  Detmold: 

11.241.  Polt,  etymolog.  Forschungen;  2.  Aufl.  II,  1.  1861.  8. 
Allgemeine  deutsche  Verlags-Anstalt  (S.  Wolff) 

in  Berlin  : 

11.242.  Romberg's  Zeitschrift  f.   prakt.  Baukunst,  Jahrg.   1861. 

nii    i-  6.    2. 

11.243.  Germania.  Beiträge  deutscher  Dichter  und  Dichterin- 
nen; hcrausg.  v.  A.  Kurs.     1861      8. 

C.  F.  Gaedechens,   Hauptmann,  in  Hamburg: 

11.244.  Der«.,  der  freien  u.  Hansestadt  Hamburg  Wappen, 
Siegel,  Flagg?  u.  Cocnrde.     1855.     8. 

11.245.  Ders.,  Albert  Wulhase's  Testament.     1860.    4. 
Verein  für  hamburg.  Geschichte  in  Hamburg; 

11.246.  Hamburg.  Chroniken;  hrsg.  v.  Lappenherg;  4.  Ilft. 
1861.    8. 

Kais,    französ.  Ministerium   d.   Cultus  und  des 
Unterrichts  in  Paris: 

11.247.  Revue  des  sociales  savantes  des  departements;  Nov. 
1860     Juin   1861.    8. 

Historisch  Genootschap  in  Utrecht  : 

11.248.  Dies.,  codi  «   diplom.,  2  s.  4.  d.  2.  afd.,  hl.  20-27.  8. 

I  Dil        Kt il(  :   16.  Jaarg.,   1860,  bl.  11-27.     8. 

Verein  Arkadia  in  Trag  : 

11.250.  Mikowec  u.  Ambros,  Katalog  d.  Ausstellung  böhm. 
\  ti -nimmer.    1861.    8.    2  Excmpl.  (deutsch  u.  bohm.) 

Frau  Dr.  Schröder  in  Alton»  : 

11.251.  St  liröder,  Epigrammenlcse.     1828.     8. 

11.252.  Ders.,  Lexikon  d.  hamburg.  Schriftsteller ;  1. — 13.  Hft 
(Bd.  l-l\,   l.)     l-l. i      58.    8. 

Dr.  C.  E.  v.  Malortle,  k.  bnunover.  Oberhofmarschall 

Und    geh     Halb,   in    Haunoi  'i 

Der».,  H g  Ernsl  August.     1861.    8. 

Carl  Giefsel's  Verlag  In  Bayreuth: 

Erinncrungs-Blalter  an  Jean  Paul.  (1861).  qu.  4. 
Ottmar  Schönhuth,  Pfarrer,  in  Edelfinken 

..  Die  Burgen,  Kloster,  Kin  hi  n  u.  Knpi  lli  n  Badens  n.  d. 
Pfnlz.     5.  Lfg 
Dr.  Jos.  Heine,  k.  Regier,     n,  Kreis- Hedicinalralh,   in 
Spcier : 
11,256.  Ders.,  z,  alt    Gesch.  Denlschlandi  etc.     1861.     4. 
Dei  i ,  i.  d.  Nibi  hing,  nlicde  etc.     1861.     4. 
Lcitzmann,  Pfarrer,  in   runzenhau  en 

I I  -        B  -■  in.  histor.  Hat  nln    I.  n   "  Sit  I 
U,259.  Ili.ilic,  Gesch.  d.  Grafschaft  liohenstein.     1790.    8. 


11.260.  Treiber,  Hb.  il  Ursprung  d.  allen  Herren  Grafen  v. 
Keferoburg.     1787.     B 

11.261.  Schmitt,  Beschreibung  d.  Kirche  zu  St.  Elisabethen  in 
Marburg.     Pap.   Ii«.     18.  Jahrb.     2. 

Ungenannter  in  Nürnberg: 

11.262.  Vermute  Feuer-Ordnung  Eines  Erbarn  Kalhs  allhie 
zu   Nürmberg.     1616.     4. 

Dr.  K.  H.  Frhr.  Roth  v.  Schreckenstein,  II.  Vor- 
stand  d.  german.   llusi  ums 
11,263    Hei-..  Geschichte  der  ehemaligen  Freien  Reichsritter- 
Behalt;  II.  Bd.  1.  Abili.     1862.     - 
Dr.  Franz  Roth  in  Frankfurt   a,   M. ; 

11.264.  Konrad  \.  Würzburg,  d.  Schwanritter;  hrsg.  v.  Roth. 
1861.     8. 

Franzen  &  Grofse,  Bucbb.,  in  Stendal  : 

11.265.  Schötensack,  Ober  d.  Thraker,  als  Stammvater  der 
Golhen.     1861.     4. 

Fr.   Schaumburg.    Ulli  hb.,   in   Stade: 

11.266.  v.  Zesterfleth,  Beschr.  des  im  llerzoglh.  Bremen  be- 
legenen Alien   Lande«.     1-47.     8. 

Dr.  A.  v.  Keller,  Univ.-Professor,  in  Tobingen  : 

11.267.  Shakspere,  Venediger  Handelscbaft;  über«,  v.  Happ. 
1846.     8. 

Sandner,  k.  Dekan,  in  Schwaningen: 

11.268.  Mathesius,  Historien  von  Marl.  Luthers  anfang,  lehr, 
leben   u.  sterben.      1566.     4. 

11.269.  Theologie  Teütsch.     1519.     4. 

Verein    für    siebenbürg.    Landeskunde    m    Hcr- 
mannstadt : 

11.270.  Ders.,   Archiv:    neuer   Folge    IV.    Bd.,   .'..    Uli.     1-60.    8. 

11.271.  Wittstock,  Sagen  u.  Lieder  ans  dem  Nosner  Gelände. 
1860.    8. 

11.272.  Biclz,  Beitrag  z.  Gesell,  o.  Statistik  des  Sleuerwi 
in  Siebenbürgen.     1-61.     8. 

11.273.  Willstock,  d.  Stellung  von  Bistiilz  im  Thronstreile 
zwischen  Ferdinand  I.  u.  Johann  Zapolya.  1860.  8. 
Pi  ogr. 

11.274.  Mai/,  d.siebenb   such«. Bauernhochzeit.  1860.  8.  Prgr. 
11.27.'».  W.  Schmidt,   Daken   u.  (lehn   in   ihrem    Verhältnisse 

zu    Rom    etc.      1860.      4.      Prgr. 

11.276.  \i  litis  Programm  d.  ev.  Gymn.  zu  liisiriiz.  1859.  8. 

11.277.  Programm  d.  k.  k.  kathol.  Slaats-Gymn.  in  Herrn. mn- 
stadl  f    1-  18      59.     4. 

11.278.  Programm    des  n.  Gymn.  A.C.    zn   Hediasch   f.   1859 

60      l. 
K.  k.  geographische  Gesellschaft  in  Wien  : 

11.279.  Dies.,   Uitlbeilungen ;  IV.  Jahrg      1860.     8. 
Schles.    Gesellschaft   für   Vaterland.    Cultur   in 

Breslau  : 

11.280.  Dies.,  38.  Jahrea-Berichl.     t860.    4. 

11.281.  Dies,  Abhandlungen;  Ablb.  f.  Naturwissenschaft  und 
M  iiiein,   1861,  Mit    1  u,  2.     1861.     - 

II    »82.  Dies,   Vbhandlungen;  philos.-histor.  Abiheilung.    1861, 

Hell    1.      1861.     8. 
r     -i    Romer,  d    fossile  Fauna  der  silur.  Diluvial-Geichiebe 
von  Sndewilz   hei  Üels.     1861.      1 
Histor.  Verein  für  Oberfranken  in  Bayreuth: 
11,284.   Der«  .    Vrchh     -    Bda    2.   Uli.     1861      - 
K.  k.  Central-Commlsslon    zur  Erforschung  u. 
Erhaltung  d.  Baudenkmale  in  Wien: 
11,285    I'1        Uitlbeilungen ;    I.     5.  Jalirg.  u.   I      I  .    Juli 

l       -   l  '1 

II     -      Dil        lahrhuch,    I  I. 

Frlodr.  Wolfgang  Götz,  Graf  v.  Bcrllchingen- 
Rofsach  in  Mannheim  : 

7.    Dei  -..    Gesch.    .1     Rll  ICI I   GOII    1      B  IT   I    -Vr 

ii        und  M-iin-r  Familie.     1-61.    8. 


367 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


368 


Dr.  M.  B.  Kittel,   k.  l.ycealprofessor,  in  Asrhaffenlitirg : 
11.28.8    Der.-     il.  Bau-Ornamenle  aller  Jahrhunderte  etc.     12. 
Lfg.      1861.      I.      I'rgr- 

Ignaz  Seelos,  Maler,  in  Bozen  : 
11,289.  Der.-..    Fresken   Cyklna   de«  Schlusses    Rnnglstein   bei 

BOZI  D.      '|ll     2. 
Frhr.  v.  'Welser,  k.  Bezirksger.-Direklor,  in  Nürnberg  : 

11.290  Prospecte    »     d.    Weiserischen    Rittergut    u.    HarklfJ. 
NennholF      1760.     qu.   1. 

Dr.   F.  A.   Reufs,   l|U.   k.    Professor,   in  Nürnberg: 

11.291  s  h   rer,    tbrifs  einer  Gesch.  der  beiden  ersten  Jahrb. 
il.   Univers.   WOrzburg.     1852.     8. 

K.    bayer.   Staatsministerium   des    Innern  für 
Kirchen-  u.  Schul-Angelagenheiten  in  Manchen  : 

11.292.  Bnvnria.     Landes-  nur!  Volkskunde  d.  Konigr.  Bavern. 
I.   lind.    I.   ii.   •_>.   Ablh.      1SG0.     8. 

Alex.  Gibsone.   Privatier,  in  Nürnberg: 

11.293.  Wachsmulh,  Grundriß  d.allgem. Gesch.  3.  Aufl.  1848.8. 
Rudolf  Schramm  in  Köln: 

11.294.  Her.-.,  zur  Krönung.     1861.     8. 

Jäg-er'selu-   Buch-,  Pap.-  u.  Landkarien-Hand).,  in  Frank- 
furt a.  M.  : 

11.295.  (Ii.  Im:-,   nlier  d.  wahre  Kolnische  Mark.     1820.     8. 

11.296.  Ergan/ungs-  Ute  zu  d.  allen  Frankf.  Stadt-Verfassung. 
1817.    8. 

G-escrscbaft  für  nützl.  Forschungen  in  Trier: 

11.297.  Dies.,  Jahresbericht  ober  d.  J  1859  u.  1860.    1861.  4. 
Ferdin.  Hahn,  förstl.  Hofbibliolhekar,  in  Gera: 

11,2984  Per-.,  kurzgef.  Geschichte  des  Reufsenlandes.  18(51.  8. 
Karl  G.  Moräwek  in  Zittau  : 

11.299.  Ders.,  d.  Begleiter  auf  d.  Hohen  des  Töpferbergs  bei 
Oybin.     8. 

11.300.  Ders.,  d.   Hochwald   Lei  Zittau.    8.    Nebst  2  kleineren 

I  Ken. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Alterthums- 
sarnmlung. 

Ungenannter : 

.    I   Pfeilspitzen  v.  15.  Jhdt. 
Jo3eph  Bucher,  Maler,  in  Feldkirch: 

Ansicht  v.  Frankfurt  a.M.,  Ilolzschn.  v.  H.  Graf    2.  Ausg. 
Dr.  G.  Schmitt  in  Zeilitzhcim  : 

»er  Silin  rmilnze  v.  1715. 
Chr.  Erehm,  Oekonom,  in  Brflnsladt: 

3   Sill  .im.ni/i  n    \.    16.   Jhdt. 
Joh.  AI.  Baufeld,  Malilenbesilzer,'in   Holheim 

verziertet    Krug  \ .  1725. 
Schamberger,  k.  Landrichter,  in  Grfifenberg: 

Mittelalterlicher  Sporn,   Pfeil-  und   Bolzenspitze. 
Jackel.  Pfarrer,  in  Sommersdorf: 
3851.    Pcrgamenleni  ■   Pursmnft    v.    17.  Jhdt. 

Hohlpfennig  v.   16.  Jlidt.  und    I  IJronccniedaillrn  v.  18. 
u.    19.   .Unit. 

Alter    Sporn    und    liayr.    Ehrenzeichen    für    die   Jahre 
1813  u     l-l  I,  von  Brom. 


Körte,  k.  Rechtsanwalt,  in  Nürnberg: 

Rechnenpfennig  v.  l   53. 
Ernst  Arnold,  Verlngshandlung,  in  Dresden: 
3855.    Der  Dresdener  Todlentnnz,   Kpfstch.  v.  Th.  Lanier. 
Frhr.  v.  Röder,  Generallieuti  nant.  in  Ludwigsburg: 
385G.    Sprachrohr  von  Eisenblech,  angeblich  von  (iotz  von  Ber- 
lic  lingcn  herrührend. 
Prof.  Wiggert,  Gymnaaialdirektor,  in  Magdeburg: 

3857.  1   Bracteaten  von  Halbersladl  und  Goslar.     12.  Jbdt. 
Ungenannter : 

3858.  2  Silbermunzen  des  Abtes  Windolf  von  l'egau. 
Dr.  Birlinger  in  Manchen  : 

3S50.    Silin  i  iiiun/e  der  Stadt  Isny  v.  16.  Jbdt 

Albin  Mattenheimer,  Lieutenant  im  k.  b.  14.  Inf.-B.e- 
giment,  in  .\urnherg : 

3860.    Geschnitztes  ReisecruciGx   in  hölzerner  Kapsel.    18.  Jbdt. 

3SG1.    Dose  von  Steinbocksborn. 

Frau  Dr.  H.  Schröder  in  Altona: 

3862.  Augsburger  sog.  Schraublhaler  v.  1642. 

3863.  Schwedische  Kupferklippe  v.  1626. 

38G4.    Eine  Sammlung  von  4518  l'orlrais  in  Kupferstich,  Ilolz- 
sebnitt  und  Handzeicbnung. 

3865.  Eine  Sammlung  von  1015  Lack-  und  Papiersicgcln. 
Ungenannter  in  Nürnberg: 

3866.  Zwei  Porträts,  Kpfstche.  v.  17.  Jhdt. 

S7.    Zwei   Holzschnitte   von  H.  Schflufelein  auf  einem  Blatte. 
Eisinger,  Sladtrechner,  in  Offenburg  ; 

3568.  Augsburger  Silberintlnzc  v.   1U37. 
Eeitzmann,  Pfarrer,  in  Tunzenhausen  : 

3569.  Ein  Original  der  angebl.  Wodansmedaillen. 

3870.  Russisches  emaillirles  Hessingdiptychon. 
Peucker,  General,  Exe,  in  Berlin  : 

3871.  Hölzerner,  mit  allcgor.  gcschnilzten  Figuren  verzierter 
Krug  v.   17.  Jhdt. 

Frhr.  Spiegel  zum  Desenberg-,  Domherr,  inltalberstadt: 

3872.  Utgermani.-c  her    Hammer    von   Grunstein    und   Axt  von 
Welzschicfer- 

3873.  Zwei  Schlosse!   v.  11.    -12.  Jhdt. 

König.  Lieutenant,  im  k.  b.  4.  Jagerbataillon,  in  Kaiscrs- 
lauleni : 

3874.  Jagdmesser  von   1580. 

Dr.  Erhart,  Bezirksgerich Isarzt,  in  Passau: 

3875.  Dambrettstcin  mit  dem  Brustbilde  Kais.  Friedrich'*  III., 
v.  16.  Jhdt. 

Frhr.  v.  Welser,  k.  Bezirksgcr.-Direklor,  in  Nürnberg: 

3876     53  Denk ler  des  lilnl.  von  Weiserischen  Geschlecht! 

in  Kupferstichen  v.  17.  u   18,  Jhdt. :  Porträts,  Epitaphe 
II.  s.  \v. 
C.  Hammelbacher,  Privatier,  in  Bamberg  : 

3877.  Messingjeton   v.   16.  Jhdt. 
Mure.',  Pfarrer,  in  Pleinfeld  : 

3878.  Alles  aufgefundenes  Hufeisen, 
Dr.  H.  Kleemaun   in  Bayreuth, 

3879.  Sporn   und    1 1 u T>  isen    v.    17.   Jhdt, 

Ferdin.  Hahn,  rorsil.  Holbibliothckar,  in  Gera: 

3880.  Stammbaum   der   Triller  v.   1526      1791,  susammenge- 
-Kill    vom    Hrn.  (iesihenkgeber. 


Chronik  der  bistorischen  Vereine. 


Die    Wanderversammlung    des    Gesa  m  m  t  v  er  ei  ns   der  eiinu"    .'.<<  \iehiaiienburger,  hesneht,    Di  verschiedene  offent- 

hislorischen  Vereine  wurde,   nach    Beschlufs   dei   vorjährigen  liehe  Blfltler  Ober  den  Verlauf  diesci  Versammlung,—   welche, 

Versammlung  zu  München,  dieses  Jahr  muh   in     20,  Sepien-  bei  dem  freundlichen  Entgegenkommen   der  Altenbnrgcr  und 

Im  i    in    .'.iiburg  gehallen   und    von    1 18  i'..  onen,  .1; iler  den  Zusammentreffen  meist  bekanntei   Persönlichkeiten,  eine 


Anzeiger  Für  Knrtde  der  deutschen   \  orzeh. 


370 


der  gemütlichsten  genannt  werden  kann,  —  bericluelen,  loch 
die  Protokolle  noch  im  Lauf  des  Jahres  im  Correspondenzblatte 
des  Gcsammtvereins  abgedrackl  werden  sollen,  so  berühren 
wir  lediglich,  was  den  Verein  und  seine  verbündeten  Vereine 
selbst  betrifft.  Aber  gerade  hierüber  ist  uns  nicht  gegönnt, 
viel  zu  sagen,  indem  die  erwarteten  Beralhunjen  nicht  vor- 
genommen und  lediglich  die  jahrlieh  wiederkehrenden  Kragen 
festgestellt  wurden:  über  den  Vorort  des  Vereins,  welcher 
zu  Stuttgart  blieb,  und  über  den  nächsten  Versammlungsort, 
wozu  Meinungen  er  Wühlt  ward.  Von  einer  angeregt  gewe- 
senen Revision  der  Statuten  oder  von  der  /u  München  be- 
schlossenen, aber  nicht  erfolgten  Begutachtung  und  Berathung 
Ober  die  beantragt  gewesene  Vereinigung  der  beiden  Zeit- 
schriften des  Gesninmtvereins  und  des  german.  Museums  war 
keine  Rede.  Es  blieb  Alles,  wie  es  war,  aufscr,  dafs  die  ar- 
chäologische Commission  als  aufgelöst,  die  Fortsetzung  der 
Gaubeschreibung  als  auf  sieh  beruhend  erklärt  wurde.  Auch 
diesmal  waren  die  Fragen  fur  die  wissenschaftlichen  Scclio- 
nen  wieder  zu  spat  gestellt  und  Manchem  erst  während  der 
Versammlung  bekannt  geworden,  wodurch  viele  der  Fragen 
nicht  gründlich  beantwortet  werden   konnten. 

In  einer  Zeit,  wo  alle  Arten  von  Wandervers  amm- 
lungen  so  bedeutende  Fortschritte  machen  und  für  das  öffent- 
liche Leben  immer  höhere  Bedeutung  gewinnen,  wäre  es  ge- 
wifs  sehr  zu  wünschen,  dafs  dies  auch  bei  denen  der  Ge- 
sebichts-  und  Altertumsforscher  der  Fall  sein  möchte,  was 
lediglich  nur  durch  eine  zweckmäßigere  Organisation  dersel- 
ben möglich  sein  dürfte,  ähnlich  denjenigen  anderer  Wander- 
versammlungen. Der  Gcsammlverein  hat  das  hohe  Verdienst, 
die  Wanderversammlungen  der  Gcschichts-  und  Altert litiins- 
forseber  in's  Leben  gerufen  zu  haben  ;  er  sollte  jedoch  dieses 
sein  Kind  endlich  einmal  emaneipicren  und  nuf  eigenen Füfsen 
gehen  lassen,  so  würde  es  sieh  krallig  entwickeln  und  besser 
gedeihen  kennen,  als  bisher,  wahrend  der  Gesa mmt verein 
dann  seine  volle  Kraft  den  speciellen  Interessen  der  histo- 
rischen Vereine  zuwenden  könnte,  die  bisher  wenig  oder 
gar  nicht  berücksichtig!  wurden,  ja  salzungsgciiials  es  nicht 
werden  konnten.  Möge  daher  vor  Allem  eine  Bach-  und  zeilge- 
mafse  Revision  der  Satzungen  fur  nächste  Generalver- 
sammlung  vorbereitet   werden  ! 


Novns  Codex  diplomaticus  Brnndenbnrgensis. 

Erster  llau|iitlieil.  Von  Dr.  Adolf  Friedrich  Riedel.  XX.  Band. 
Berlin,  1861.  Zweite  Abiheilung.  Die  IHittelmnrk :  Das  Kar- 
Ihäuser-Klosler  Barmherzigkeil  Gottes  hei  Prankfurt.  —  Stadl 
Huncheberg.  —  Oisihum  und  Land  Lebus.  —  Die  Herrschaf- 
ten Beeskow  und  Storkow.  — 

Des  drillen  llaupllhciles  oder  der  Sammlung  für  allge- 
meine Landes-  und  kurfürstliche  llausangclegenheiten  dritter 
Band.      1861. 

Bericht   des    Vereins    f  u  r  G e  s  e  h i c  h  t e    u  n  d  A I tc  r- 

i  Initiier  der  II  e  rz  ogt  li  0  m  et  Bremen  und  Verden  und 

des    Landes    lladeln    EU    Slnde    über    die    Jahre     1859    0.    1860 

bis  zur  Generalversammlung  am  29.  Hai  1861.    Stade. 

(Gesellst  liifl~:ingc!egcu heilen.) 


Statuten  und  Reglements  desselben  Vereins.  Nebst 
einem  Hilgliederverzeichnifs  vom  1.  Hai  lsfiit  und  Hcchen- 
schaftsbericht  über  die  Jahre  1857  u.  1858.     Stade. 

Verhandlungen  der  gelehrten  Estnischen  Ge- 
sellschaft zu  Dorpnl.  Fünfter  Band.  Erstes  lieft.  Ka- 
lewipoeg.     Fünfte  Lieferung.     Dorpat,   I8GU. 

Mitteilungen  aus  dem  Gebiete  der  Geschichte 
Liv-,  Est-  und  Kurlands,  herausgegeben  von  der  Ge- 
sellschaft für  Geschichte  und  Alterlhumskunde  der  russischen 
üstseeprovinzen.     Neunten   Bandes   zweites   Heft.     Riga.   1859. 

Die  Begründung  deutscher  Herrschaft  und  christlichen 
Glaubens  in  Kurland,  während  des  13.  Jahrhunderts,  von  Th. 
Kalimeyer.  —  Nachricht  über  die  livländische  Chronik  des 
Hermann  von  Mariberge  (bis  137S .  von  Dr.  t.  Slrehlke.  — 
Ueber  einige  Ereignisse  aus  der  Regierungszi  il  König  Hin 
dow's  von  Lilhnuen  (zweite  Abiheilung  und  Schlufs]  von  E. 
Boenell.  Dazu  :  die  Schenkungsurkuude  des  Königs  Mindow. 
—  Hindow's  Abfall  vom  Chrislenlhum  und  Ermordung. 

Neunten  Bantles  drittes  lieft.  Chronologische  Forschun- 
gen auf  dem  Gebiete  der  russischen  und  livländischen  Ge- 
schichte des  13.  u.  1-1.  Jahrhunderts,  von  August  Engelmann, 
(Ans  dem  Russischen  übersetzt  von  Mag.  jur.  Leonhard  von 
Kroeger.) 

Baltische    Studien.      Herausgegeben    von    der    Gesell- 
schaft    für     i'omnicr'st  he     Geschichte     und    Alterlhumskunde. 
i.nler  Jahrgang.     1.   Hfl.     Stettin.      1860. 

Einunddreilsigsler   Jahresbericht.  Der  Hafenort   Rega- 

munde.  Von  Heinize.  Hauplm  a.  D.  Das  Friedländische 
Kriegsvolk  zu  Greifswald  in  den  Jahren  1627  31.  Nach  den 
Akten  des  Greifswaltler  Stadtarchives,  v>n  I.  (I.  I  Ko 
im.  Fünfte  Forlsetzung,  enlhaliend  die  zweite  Hälfte  des 
Jahres  1630.  —  Die  fragt  stucke  des  Hippolytns  Sleinwer, 
Oberkirchherrn  zu  Stralsund,  abgefafsl  für  die  Vernehmung 
der  von  der  Stadt  Stralsund  zu  ihrer  Verteidigung  geslell- 
len   und   im    Sommer    1529   zu    Greifswald    abgehörten    Zi  Bgi  n 

Aus  dem  Originale,  welches  sich  im  Reichskammergerichte 
befindet,  miigclhcilt   von  J.  G.   L.   Kosegarten. 

Neue  Mittbeilungen  aus   dem   Gebiete   his tori- 
risch-antiquarischer    Forschungen.      Herausgegeben 
von  dem  thüringisch-sächsischen   Verein    fur  Erforschung 
vaterländischen    Altcrlhuuis   und    Erhallung   seiner  Denkmale. 
Neunter  Band.     Zweites  Heft.     1860.     Halle  u,  Nordhausen. 

Vereins -Angelegenheiten  Die  Sprachgrenze  zwischen 

Platt-  und  Mitteldeutsch  im  Süden  von  Jüterbog,  von  Fraoi 
Winter.  Die  Städte  Naumburg  und  Zeil  während  des  dreis- 
sigjfihrigen  Kriegs.  Hilgeiheill  von  J.  0.  Opel.  1,  Naum- 
bürg.    l'.   Zeiz.  Allei    Neulralislen    Spiegel.     Von   dems. 

(Gedichl  aus  dem  J.   ltiJ>>.)        ReChtsgeschichtliches  aus  li.  I 
ntke  Vos.     Von  Prof.  Dr.  Boblau. 

Zeitschrift  für  vaterländische  Geschichte  und 
Alterlhumskunde,     Herausgegeben    vom    Verein    Uli    < ■  i 
•  eint  hie   und  Alterlhumskunde  Wcslfalens,   durch   dessen  1  * ■ 
rektoren  Dr.  W.  E,  Giefers   ":  Paderborn   und    tssi  not   Geis- 
berg  in  Münster.    Drille  Folge.    Erster  Band.    Mi  nur.  1861 

Das  Register  Saracho's,  cm  literarischer  Betrug  .1. «  Gl 


371 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeil 


372 


schichischreibers  Joh.  Kr.  Falke.  Von  Wilhelm  Spanken. 
Die  Einnahme  Soest's  durch  Herzog  Christian  von  llraiin- 
schweig  am  27.  Jan.  1622.  Mitgetheill  von  C.  K.  v  Schmilz 
in  Soest.  —  Die  Ulenburg.  Nach  archivalischen  Quellen  von 
0.  Prctifs,  Obergeriehtsrath  zu  Deimold.  Beitrage  zu  einer 
Geschichte  der  Beziehungen  Westfalens  zum  deutschen  Reiche. 
Von  Pfarrer  II.  Kampscholte.  —  Millheilungen  Ober  einige 
gelehrte  Westfalen,  vornehmlich  aus  der  ersten  Hälfte  des  15. 
Jahrh.  Von  Prof.  Dr.  J.  Evcll.  —  Der  Kreislubl  und  das  Pa 
trimoninlgerichl  zu  Oedingen.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des 
Untergangs  der  Frei-  und  Fehmgerichle  in  Westfalen,  vom 
Kreiagerichlsralh  Hr.  Seiberli.  —  Alexander  Hegius.  Ver- 
kauf des  Stifts  Münster  1532.  Miscellen:  Hanzordnnngh 
der  gollgOlden  vom  jare  1350  etc.  Glasgenifilde  in  der 
Lamberlikirche  zu  Munster  1  ö  1 4.  Einweihung  der  St.  Jo- 
hanniskirche  zu  Biherbeck  1074.  —  Lippisch*  Regesten.  — 
Chronik  des   \  ei  eins  etc. 

Jahrbücher  des  Vereins  von  Allerthumsfreun- 
den  im  Itheinlande.  XXIX  u.  XXX.  Fünfzehnter  Jahr- 
gang.    I.  ■_'.     .Mit  drei  lithographierten  Tafeln.    Bonn,   [860. 

I.  Cborographie  und  Geschichte.  K.  I..  Roth  :  Geschichte 
der  Lcuga.  —  F.  W.  Unser  :  Zur  Geschichte  der  Kircblhürme. 
—  II.  Denkmäler,  Braun:  die  dea  Arduinna.  —  Otto  Jahn: 
Diana  von  Berlrieb.  —  J.  Freudenberg:  Epigraphische  Ana- 
leklen. —  F.  Welcher:  Knpaneus.  —  F.  Fiedler:  Eine  grie- 
chische  und  eine  römische  Inschrift  in  Cöln.  —  Braun:  Her- 
cules Saxanus.  —  Braun:  Der  Mauscihurm  unterhalb  Bingen 
und  das  Hochkreuz  bei  Bonn.  -  C.  Bellermann  :  Römische 
Meilensteine.  Bcrgralh:  Broncelampe,  ein  Gräberfund  am 
Niederrhein.  —  J.  Becker:  Beitrage  zur  rheinlSndischen  In- 
schriftenkunde. —  Braun:  Broneevase  aus  der  Sammlung  des 
Grafen  Caylus.  Arscne  de  Noüe:  Examen  de  Pinscription 
inaugurale  de  l'cglisc  de  Sclnvat  z-Rhcindorf.  -  I'.  St.  hant/c- 
1er:  Der  Raub  der  Proserpina.  —  E.  Schmidt:  Neue  romi- 
sche Inschriften    \ Rnperlsberge    bei    Bingen.  —    E.  aus'm 

Werlh:    Niederi  Funde.    —   J.  Freudenberg:    Zusatz 

zu  den  epigraphischen  Analeklen.     III.  Literatur.    IV.  Hiscel- 
|i  ii     archäologische). 


Jahresbericht  der  Wetterauer  Gesellschaft 
fn  r  die  gesammle  Naturkunde  zu  llannu  über  die 
Gesellschaftsjalire  vom  Aug.  IS.'iS  bis  dahin  1859  u.  vom  Aug. 
1859  bis  dahin  18IJ0.  Nebst  einem  Anhang  naturwissenschaft- 
licher  Abhandlungen.      Hanau.    ]M>1. 

Zeitschrift  des  Architekten-  und  Ingenieur- 
Vereins  für  das  Königreich  Hannover  (Neue  Folge 
des  Notiz -Blattes.)  Redigiert  von  dem  Vorstände  des  Ver- 
eins, lind.  VII.  II.  3.  Jahrg.  18(11.  Als  Anhang:  Uebersicht 
der  mittelalterlichen  Baudenkmäler  Niederaachaens.  Itloster- 
kirche  St.  Peter  u.  Paul  zu  Hadmersleben  .  mit  Zeichnungen 
etc.,  mitgetheill  von  A.  Ilarlmann,  Baumeister  zu  St  Johann- 
Saarbrucken. 

Archiv  lur  vaterländische  Geschichte  und  To- 
pographie, herausgegeben  von  dem  Geschichtsverein  für 
harnten.  Verantwortlicher  Redakteur:  Göttlich  Freiherr  von 
Ankershofen.     Fünfter  Jahrg.     18G0.     Klagcnfurl. 

Nachruf  an  Dr.  Job.  Ritter  von  Jeniill,  weiland  Präsiden- 
ten des  k.  k.  tirol.  Vorarlberg.  Appellationsgerichts  etc.  — 
Anselm  Edlings  Abten  zu  St.  Paul  in  harnten  Onl.  f.  Bencd. 
Vnrede  an  seine  Geistlichen  am  Tag  nach  der  Aufhebung  am 
5.  Nov.  1782.  —  Materialien  zur  Kirchengeschichte  des  17. 
Jahrh.  Milgeib.  vom  Vereinsmitgliede  J.  Kucher,  Pfarrer  zu 
Oltmanach.  Das  Magdalenen-Hospilium  in  Friesacb,  von  Frhr. 
v.  Ankershofen.  —  lieber  die  erloschene  etruskische  Steinschrift 
am  Spitzclsofcn  in  Untcrkatulcn.  Von  Dr.  Karlmann  Flor.  — 
Verzeichnis  von  in  Kflrnlen  gebornen  oder  in  besonderer 
Beziehung  zn  Kirnten  gestandenen  Schriftstellern  aus  der  Ge- 
sellschaft Jesu.  Mitgetheill  von  Dr.  Ignaz  Tomaschek.  —  Col- 
legium  Clagi nfiirtense  et  Residencia  Hillestattensis  Soc  Jesu 
177.J.  Abgedruckt  von  dein  in  der  Vereinsbibliotbek  bi  bild- 
lichen Catalogus  Personaruiu  et  OfJRciorum  Provinciae  Austrias 

Societatis   -I i- ~u    etc.  Das    alle     Gesehnt/    in    der  Sammlung 

des    Gescbicbtvereins     fur     harnten     in     Klag« ■nfurt .     von    Jos. 

Scheiger,  Konservator.  Bericht  über  das  Wirken  dea  kamt. 
Geschieh Is Vereines  1858.  Vom  VcreinssekreUr  Antun  Ritter 
von   Gallenstein. 


\  ;i  c  !i  !'  i  c  Ii  1  e  n. 


I.if  «'l'ittur. 

Neu  orsclüonono  Worko. 
127)    Landes-     und      Rcchtsgcschichte     des     Herzog- 
tums   Westfalen    vou    Job.    Suibert    Seibertz, 
k.  Kl  i    lirnth  n.  i,  w.     Arnsberg,  bei  \    L.  Itiner. 

6.     Erster   fheil,  \\  u 

Dns  *  l  in  ii  i  i  .  n  integrierender  Bestandteil 

des  grofseren  Werkes,    an  welchen)   dir  Verfasser  seil  mehr 

i  ihren  mit  i  iiiim  -  i      i   und  ei  probier 

trbcitcl.    Eine  I  cht  der  hluplsfli  lilii  listen 

Schriften,  die  wii  dem  Herren  Dr.  Seibertz  biabei   zu  verdan- 


ken haben,  durfte  allein  schon  genügen,  um  nachzuweisen, 
mit  welcher  Grondlicbkeit  und  in  wie  vielseitiger  Weise  sieh 
derselbe  die  Erforschung  der  Geschichte  seines  Heimatlan- 
des angelegen  sein  liefs.  Auf  ein  sehr  brauchbares  Urkun- 
denbuch  folgte  im  Jahi  1845  eine  diplomatische  Fa- 
milien ge schichte  der  allen  westfälischen  Grafen, 
und  im  Jahre  1855  der  westfälischen  Dynasten  und 
Herren.  Vorausgegangen  nur  bereits  eine  Sammlung 
vmi  Stalutar-  und  Gewohnheitsrechten  (1839).  Die 
Quellen  der  westfälischen  Geachii  hie,  besiebend  am 
Chroniken  und  solchen  Urkunden,  die  im  Urkundenbuche  keine 
Stelle   Boden   konnten,   werden   fortgesetzt.     Was   nun  insbe- 


Anzeiger  lür  Kumlc  der  deutschen   Vorzeil. 


»ondere  die  Landes-  und  Bechlsgcsc dichte  Westfa- 
len'» betrifft,  so  diente  Eichhorn1!  allbekanntes  Werk  als  Vor- 
bild-, doch  handelte  es  sich,  begreillicher  Weise,  weniger  um 
eine  Darstellung  der  allgemeinen  Resultate  bisher  ange- 
elelltcr  Forschungen,  als  vielmehr  um  die  Entwickelang  der 
besonderen,  politischen  und  rechtlichen  Zustande  eines 
ehemaligen  Reichstcrritoriums.  Freilich  kann  sich  auch  die 
letztere  unmöglich  dei  Hinweisung  auf  solche  Thutsachen  oder 
Zustande  enthalten,  welche  nicht  sowohl  für  das  abgegrenzte 
Territorium,  als  vielmehr  lur  eine  in  weiteren  Kreisen  wahr- 
nehmbare geschichtliche  Entwicklung  malsgcbend  geworden 
sein  durften.  Der  erste  Band  geht  bis  zum  Ausgange  der 
Karolinger,  912.  Seibertz  hat  drei  Perioden  angenommen: 
I.  von  den  Urzeiten  bis  zur  Grandung  des  frankischen  Staa- 
tes, 5G1  n.  Chr.:  II.  die  Zeil  der  Merowinger,  561  —  752: 
III.  die  Karolinger,  752  —  912.  Innerhalb  einer  jeden  dieser 
Perioden  kommt  zuerst  die  Landesgeschichte  und  dann  die 
Rechtsgeschichte  in  Betrachtung.  Die  letztere  gliedert  sich 
in  Privatrecht,  Gerichtsverfassung,  öffentliches  Recht  und  Kir- 
chenrecht, immer  mit  den  nüthigen,  eine  rasche  (Jebersickt 
gewahrenden  Unterablheilnngen.  In  der  Landesgeschichte  wird 
den  allgemeinen  gesellschaftlichen  Zuständen,  der  Haus-  und 
Landwirtschaft,  Viehzucht,  Jagd,  Industrie  u.  s.  w.  gebüh- 
rende Aufmerksamkeit  geschenkt.  Der  Fortsetzung  der  sicher- 
lich sehr  verdienstlichen  Arbeit  sehen  wir  mit  Interesse  ent- 
gegen. H.  v.  S. 

128)  U  n  iversal-A  Imanach.  Enthaltend  2000  aufeinan- 
der folgende  Kalender  vom  Jahre  500  bis  zum  Jahre 
2500  nach  Christi  Geburt.  Entworfen  und  herausgi  ge- 
ben von  A.  v.  Eck.  Bei  Im,  1861.  Theobald  Grieben 
8.     1  Bl.  152  Stn. 

Für  jedes  laufende  Jahr  linden  sich  hier  das  Datum,  die 
Sonn-  und  Festtage  angegeben,  und  ebenso  gibt  das  Buch 
Auskunft,  wenn  man  wissen  will,  auf  welchen  Wochentag 
irgend  ein  früheres  Datum  fallt.  Zur  leichtern  Auffindung 
des  Osterfestes  dient  noch  eine  besondere  Tafel.  Für  die  Zeit 
von  1582  bis  1700,  wo  neben  dem  gregorianischen  noch  der 
julianische  Kalender  im  Gebrauch  war,  i>t  auf  beide  Jahrfor- 
nien  Hucksicht  genommen.  Die  Einleitung  gibt  vollständige 
Anleitung  zum  Gebrauch  des  Almanacha  und  in  einem  Nach- 
trag wird  Anfschlufs  gegeben  über  das  Verfahren,  wie  dio 
hier  angewendete  Zeit-  und  Festrechnuni:  entworfen  und  forl- 

n  wird.  Die  Einrichtung  ist  eine  lufserst  einlache,  und 
die   Nützlichkeit  des   Buches   leuchtet  ein. 

129)  Die  Burgen,  Klöster,  Kirchen  und  Kapellen 
Badens  und  der  Pfalz  mit  ihren  Geschichten,  Sagen 
und  Märchen.  In  Verbindung  mil  vielen  vaterländischen 
Schriftstellern,  die  Illustrationen  unter  Leitung  von  A. 
v.  Bayer,  herausgegeben  von  Ottmai  SchOnbuth. 
Lahr.  .1.  II.  Geiger.     (1861.)    12.    Lief.  1—4,  192  Stn. 

Das  Werk  ist  vorläufig  anf  drei  Binde  oder  Jahrginge, 
welche  in   Honatslieferungen  erscheinen,  berechnet   nnd   hat 

zunächst  die  Bestimmung,   Volksbuch   zu  sein.     Es  enthalt  wm 


den  auf  dem  Titel  genannten  Gebluden  die  ausführliche  Be- 
schreibung  und  Geschiebte,  woran  sich  Sagen  und  Härchen 
reihen,  welche  zum  Thcil  einfach  erzfthlt,  tum  Theil  novel- 
listisch  ausgesponnen  und  zum  Theil  in  der  Form  von  Ge- 
dichten milgetheilt  werden.  Die  Illustrationen  bestehen  in 
Ansichten  und  Grundrissen  von  Borgen,  Klöstern  und  Kirchen, 
sowie  in  Scenen  aus  Sage  und  Geschichte.  Die  i  rsten  vier 
Lieferungen  behandeln  in  der  angegebenen  Weise:  Borg  II" 
henkrlhen,  Feste  Wildenstein,  die  Johauniterkirche  zu  VVol- 
clnngen,  Burg  Schopfeln,  Schlols  Staufenberg,  Neseoberg, 
All-F'alkenstein,  Burg  Wertheim. 

130)  Volksthfiui liches  aus  Schwaben.  Herausgegeben 
von  Dr.  Anton  Birlinger.  Erster  Band:  Sagen, 
Märchen,  Vol  k  sa  b  e  rgl  a  u  bcn.  Gesammelt  und  her- 
ausgegeben von  Dr.  A.  Birlinger  und  Dr.  B.  H. 
Bück.  Freiburg  im  Bfeisgan,  Herder.  1861.  8.  1. 
—  3.  Lief.,  VIII  u.  384  Sin. 

Wie  viel  des  Volkstümlichen  sich  bei  ernstlichem  Wil- 
len immer  noch  zu  Tage  fordern  lalst,  dafür  liefert  die  obige 
Sammlung,  eine  der  reichhaltigsten,  die  bis  jetzt  erschienen 
sind,  den  sprechendsten  Beweis.  Aeben  Vielem,  das  zur  Be- 
stallung und  Vergleichung  für  bereits  Bekanntes  dient,  wird 
nicht  wenig  gebracht,  das  als  durchaus  neu  betrachtet  « er- 
den mufs.  Den  Inhalt  des  I.  Bandes  gibt  Birlinger  seihst  wie 
folgt  an:  ,,Wir  geben  hier  Volkssagen  von  Feen,  weifsen 
Frauen,  vom  wilden  Jager  und  wilden  Heer,  von  Zwergen, 
Kobolden,  Schätzen,  Schlüsseljungfrauen.  Wassergeistern,  Le- 
genden, Märchen,  Segensspruche  und  vor  Allein  Schwanke; 
endlich  eine  Sammlung  von  Volksaberglauben."  Er  In^i  hin- 
zu :  „Bei  weiiem  der  grofstc  Theil   ist   mündlichen  Berichten 

entnommen    und    nur    weniges    Hergel mde    aus    seltenem 

Büchern.  Dem  Buche  wird  ein  Sachregister,  sowie  ein  auf 
Dialect  bezügliches  Wortregistei  ben."     Das  Ganze  ist 

zwar    nicht    in    bestimmte    Ibtheilungen    zerlegt,    abei     \>i 
waudu-  doch   möglichst  zusammengestellt.     In  einzelnen   v 
len   unter  dem  Text   werden  Erläuterungen   und  Parallelstellen 
milgetheilt, 

131)  JlgerhOrnlein.  JlgerlOgen.  Jagerlieder.  Thierzan- 
ber.  Des  Jlgcrbrcviers  anderer  Theil.  Dresden,  G 
SchOnfclc    C.    \    Wernei  |.     1861.    8.    1   Bl.  u.   1  I 

Das  „Jlgerbrevier"  erschien  L857  und  enthielt  verschie- 
dene „Jagdalterthamer1,  (WnidsprOchc  etc.),  woiu  das  I 
gerhOrnlein"  eine  Ergänzung  bildet.  Beide  Schriften  enthal- 
ten nnr  aus  gedruckten  Werken,  meist  der  neuern  Zeil  | 
aus  Petcrmann's  Jegdbuch),  Zusammengestelltes,  Die  Quellen 
sind  angegeben.  Zu  den  „JlgerlOgen"  hat  natürlich  Manch 
kam  en  di  i  g<  itellt .  die  „Jigerliedcr"  sind 

Mittler'«  Volksliedern  und  andern  Sammlungen  entnommen; 
im  .  rhierzauber"  („von  den  gefeiten  riiieren")  wird  ein  klei- 
ner Beilrag  >nr  deutschen  Mythologie  geliefert  Das  Jlger- 
hOrnlein hat,  mehr  noch  a1-  das  Brevier,  vorzüglich  <lrn 
Zweck  dot  Unterhaltung,  Pur  einen  drillen  Theil  wird  dla 
,  «  lldi  Jagd     ni  Autsicht  e.i  iti  lit. 


Anzeiger  für  lunuli*  der  deutschen  Vorzeil 


376 


132)  Die  Legen  Ho  von  Sankt  Meinrad  und  von  dem 
Anfange  der  Borslatl  zu  den  Einsiedeln,  vor  vierhundert 
Jahren  in  llulziafeln  geschnitten,  in  treuer  Nachbildung, 
nebst  dem  Facsimile  des  ältesten  Kupferstichs  der  En- 
gelweihe vom  Meister  E.,  Abbildungen  de«  Klosters  und 
der  Harienkapelle  ;m>  früheren  Jahrhunderten,  di>  Ha 
rienhildes  nach  Photographieen  etc.,  sowie  mit  Brlfiu- 
terun.cn.  Als  Festgabe  der  Bibliothek  von  Einsiedeln 
zum  Hillenarium  dieses  Stiftes  herausgegeben  \on  P. 
Gall  Morel,  Bibliothekar.  Einsiedeln,  New-York  und 
Cincinnati,  Druck  und  Verlag  von  Gebrüder  Karl  und  Ni- 
kolaus Benzinger.    1861.    8.     V,  Bl.  u.  80  Sin. 

Von  dem  liier  nach  dem  Exemplar  in  Stift  Einsiedcln, 
mit  Ausnahme  der  verblafsten  Farben  des  Originals,  getreu 
nachgebildeten  Büchlein,  das  aulser  der  in  Wort  und  Bild 
dargestellten  Legende  noch  eine  päpstliche  Bulle,  eine  Be- 
schreibung der  Engelweihe  und  einen  Mariengrufs  enthält, 
ist  nur  noch  ein  zweites  Exemplar,  auf  der  Münchener  llof- 
bibliolhek  befindlich,  bekannt.  Ueber  die  Zeit  der  Entstehung, 
Druckorl  und  Verfasser  hat  sich  nichts  Bestimmtes  ermitteln 
lassen.  Dir  Herausg.  verlegt  den  Druck  in  das  Jahr  1466. 
Die  Sprache  der  Legende  deutet  aul  Obcrdeutschland.  In  den 
Erläuterungen  wird  u,  A.  der  Wortlaut  der  Legende  in  neuer 
Druckschrift  und  mit  Auflösung  der  Abkürzungen  milgelheilt. 
lieber  den  weitem  Inhalt  des  hübsch  ausgestatteten  und  in 
mehrfacher  Bezii  hune  interessanten  Buches  gibt  dir  ausführ- 
liche  Titel   hinreichende  Auskunft. 

133)  Deutsches  Lesebuch  von  Wilhelm  Wackerna- 
gel.  Erster  1  heil.  Altdeutsches  Lesebuch.  (Poe- 
sie und  Prosa  vom  IV.  bis  XV.  Jahrhundert)  nebst 
Wörterbuch.  Vierte  Vusgabe.  (Des  Lebebuchs  drille, 
des  Wörterbuchs  zweile  Ausarbeitung.)  Basel,  Schwcig- 
hanser.  1861.  8.  (Lesebuch:  XII  Sin.,  1348 Spnllsln.; 
Wörterbuch  :    102  Sin.) 

Diu  neue  Ausgabe  hat  in  jeder  Beziehung  gewonnen, 
sowohl  was  den  Umfang  betrifft,  als  in  wissenschaftlicher  Hin- 
sicht. Wenn  zwar  die  Zahl  der  Leseslücke  eine  gcrin 
geworden  ist,  so  bat  der  Te\t  im  (laiu.cn,  wie  die  Seilenzahl 
beweist,  doch  eine  nichl  unbedeutende  Ausdehnung  erhallen. 
Manches  Neue,  im  Inhaltsverzeichnis  mil  einem  f  bezeichnet, 
ist  einverleibt  und  der  Text,  «■•  sich  Veranlassung  bol,  sorg- 
fältig« i  bereinigt,  das  Ganze  aber  der  Literaturgeschichte  des 
Uerausg.,  als  Beispielsammlung  dazu,  mehr  anbequemt  wor- 
■  !'  n  Die  der  Uebergnngszcil  des  11.  und  12.  Jhdls.  ange- 
hörenden unsangbaren  Gedichte  erzählenden  und  lehrenden 
Inhalts  (Reden)  sind  jetzt  als  Reimprosa  gedruckt  DasWör- 
lerbui  h  muhte  schon  wegen  der  Erweiterung  des  Tcxiei 
an  Umfang  zunehmen  Vulscrdem  aber  isl  durch  Aufnahme 
der  Grundworle  zu  den  Ableitungen,  der  einzelnen  licstnnd- 
Ihcile    zusamiiii  i  Wörter   u.  i.  w.    der    Worlvorralh 

gewachsen      Uicdurch  und  durch  genauere  und  vollstand 
i    [  limmung    bal   da     VVoi  crbucli    ein   lelbstandigerct 

Gi    rage  bekommen.     Wenn   dafür  die  llinweisungcn  nul  das 
Lesebuch,   durch   Anführung   dir   Spalten-    und  Zeilenzahlen, 


weggefallen  sind,  so  ist  nichts  desto  weniger  der  Umfang 
des  Wörterbuchs  ein  bedeutend  greiserer  geworden,  Beweises 
genug,  wie  seht  dessen  Werth  sich  erhöht  hat.  Es  kann  nicht 
fehlen,  dafs  die  neue  Ausgabe  zu  den  früheren  Freunden, 
deren    nichl  wenige  sind,   dl  in  Lesebuch  neue  zulubren  wird. 

131)  Ueber  hnrlmoinet.  Ein  Beilrag  zur  Karlssage  von 
Karl  Bartsch.  Nürnberg,  Bauer  u.  Haspe  (Jul.  Merz). 
1861.     8.     VIII,  391  Sin. 

Das  Ziel  der  tief  in's  Einzelne  gehenden  Untersuchung 
ist,  das  von  A.  von  Keller  1858  unler  dem  Titel  ..Karl  Hei« 
nef  herausgegebene,  sofort  als  Compilalion  erkannte  Gedieh! 
in  seine  Beslandihcile  aufzulösen ,  deren  Grundlagen  nachzu- 
weisen und  den  Aniheil  des  Compilntors  zu  bestimmen.  Der 
erste  Abschnitt  des  Buches:  ..Beslandihcile  und  Quellen",  führt 
zu  folgenden  Hauptresultaten :  Das  Gedieht  lerfsili  in  6  Haupt- 
bestandteile;  I.  Karls  Jugend.  Flucht  und  Rückkehr  (hei  Kel- 
ler A  1  — 21lj,  il  | ,  ist  Bearbeitung  eines  niederländischen  tic- 
diehis,  dem  eine  französische  Quelle  zu  Grunde  liegt;  II.  Mo- 
ran!  und  Calie  (216,  29  —  239,  38),  nach  einem  weniger 
niederländischen,  als  niederrheinischen  Gedicht,  das  gleich- 
falls einer  franzosischen  Quelle  folgte,  bearbeitet;  III.  Karl'« 
Kriege    mil    den   Sachsen    clc.    (239,  41  373,   i)l),   isl   vom 

Compilator  seihst  verfafsl  und  dessen  Hauptquelle  das 
luni  hisloriale  des  Vinccnz  von  Beauvais;  die  Grundlage  von 
IV  (374,  3  —  391,  49)  ist  das  mnl.  Gedicht  von  Karl  und 
Elegast  (der  von  lloffmann  herausg.  Text)  :  V.  lionccvallcs- 
schlachl  (von  394,  59  an)  ist  seinem  Hauptbestandteile  nach 
aus  dem  Rolandsliede  des  Pfaffen  Konrad  entlehnt,  Einzelnes 
(„Ospinel",  1()S,  60  —  42ö,  20)  eingeschoben  und  Anderes 
(Genclun's  Verralh  eic)  folgt  vorzugsweise  ftanzös.  Quellen; 

der  Verf.  von  VI,  Karl's  Tod  de.  (533,  13  bis  zu  Ende)  ist 
abermals  dir  Compilator  und  seine  Quelle  wieder  Vinccnz 
von  Beauvais  (Turpin).  —  In  den  folgenden  Abschnitten  : 
„die  Sprache",  ..der  Worlbestand",  wird  du-  Verschiedenheit 
der  Dichter,  welche  die  der  Compilalion  zu  Grunde  liegen- 
den einzelnen,  selbständigen  Dichtungen  verlausten,  weiter 
nachgewiesen;  erstcrer  betrachtet  die  Vocnlc,  Consonanten, 
die  Flexion,  den  Reim  i  tc,  letzterer  gibl  cm  alphabetisches  Vcr- 
zeichnifi  dir  seltenem  und  charakteristischen  ausdrücke  und 
ein  besonderes  der  Eigennamen;  hier  wie  dori  werden  aufser- 
dem  die  Abschnitte  des  Gedichts  unter  sieb  verglichen,  Es 
folgl  imili  die  Darlegung  der  Wendungen,  F In  und  Re- 
densarten, deren  du-  Dichter  sich  bedienen,  wo  sie  persön- 
lich hervortreten,  und  am  SchluTs  «in  Versuch,  für  die  Com- 
pilalion und  die  Einzi  Idii  hl  un  gi  n  die  Zeil  dir  Abfassung  naher 
zu  bestimmen.  Alt  höchst  wahrscheinlich  stellt  sich  heraus, 
jene  in  di  u  Anling  des  11.  Jhdls.  CdHt,  und  /war  null 
1305,      "iiiil    diese    nicht    junger    sein    können,    als   aus   dir   2. 

Hüllte  des   13.  Jhdls.;   wohl    ain    sind  einzelne  gewifi  aller. 

\ui   diu    Gewinn,  diu   die  Sagenkunde,   die  Literall 
schichte  und  dir  Sprachwissenschaft  aus  det  mil  feinem  Spür 

b (lufserslem  Fleifs  und  deutscher  Gründlichkeit  geführten 

Untersuchung  zu  sieben   vermag,  braucht  um   hingedeutet  zu 

«i  rden. 


.;;t 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


78 


135)  Jahresbericht  über  das  Karl  Friedrichs-Gym- 
o  a  s  i  u  m  zu  Eisenach  vonOsiern  1860  bisOslem 
1861  etc.  Voran  steht  eine  Abhandlung  des  Prof.  Dr. 
W  i  1 1  i  c  h  :  U  e  b  e  r  die  mittelalterlichen  Schau- 
spiele Frankreichs.  Eisenach,  llofbuchdruckerei. 
1861,  4.  12Stn. 
So  wenig  wie  in  Deutschland  das  geistliche  Schauspiel, 
haben  in  Frankreich  die  Hys leres  zur  eigentlichen  Kunst  vor- 
zudringen, das  nationale  Schauspiel  aus  sich  m  entwickeln 
vermocht.  Statt  einer  Weilcrentwickelung  trat  die  Entartung 
ein,  und  so  wurde  nothwendig,  auf  den  Wildling  ein  Fremdes 
Reis  zu  propfen.  In  Frankreich  war  die  Entartung  eine  gros- 
sere, dagegen  zu  Anfang  die  Veredlung  durch  das  klassische 
Drama  auch  eine  glücklichere.  Die  Kunstlosigkeit,  die  Ver- 
wilderung und  das  durch  Verbot,  aber  nicht  ohne  triftige 
Gründe,  herbeigeführte  Ende  der  französischen  Schauspiele 
des  Mitlelallallers  darzulegen,  ist  zunächst  die  Aufgabe  der 
obigen  Schrift,  die  aulscrdeni  auf  Ursprung  und  Wesen  der 
Mysteres.  sodann  der  Vnraliles,  Sollies  und  Forces,  ferner  auf 
die  Behandlung  und  Darstellung  derselben,  auf  das  Bnhnen- 
und  Schauspielerwesen  damaliger  Zeil  naher  eingeht. 
136 '  G  r  a  b  -  A 1 1  c  r  t  h  ü  m  e  r  aus  K  1  e  i  n  -  G I  e  i  n  in  Unlersteier- 
marki  Von  Dr.  K.  Wein  ho  Id.  Mit  drei  lithographier- 
ten Tafeln.  Gratz,  J.  A.  Kienreich.  1861.  8.  34  Sin. 
Vorliegende  Schrift  ist  ein  Separatabdruck  aus  den  Mit- 
theilungen des  hislor.  Vereins  für  Steiermark,  X.  Hell.  Die 
Veranlassung  dazu  gab  ein  im  Spatsommer  1860  in  (Hein  bei 
der  Durchsuchung  eines  Grabhügels  gemachter  Fund,  der  al- 
lerdings von  ungewöhnlichem  Interesse  ist.  Es  bestand  der- 
selbe in  zwei  Händen,  drei  runden  Schilden  und  zwei  Gür- 
teln, sammllich  von  Bronce,  oder  vielmehr  -  wenigstens 
was  die  Gürtel  betrifft,  von  Kupfer.  Sowohl  an  und  für  sich 
als  durch  ihre  Ornanienlietung  haben  sie  für  die  Allerlhums- 
kunde  eine  grofse  Bedeutung  und  der  Verlasser  der  vorlie- 
genden kleinen  Schrift  hat  es  verstanden,  diese  Wichtigkeit 
in's  gebührende  Licht  zu  setzen.  „Durch  ihr  reines  Kupier 
hallen  die  Gleiuer  Gürtel  Anspruch  auf  ungemein  hohes  Aller; 
inde  sen  darf  man  nicht  blos  mit  einem  Faktor  rechnen,  son- 
dern muls  die  ganze  Art  der  Zeichnung  und  die  verwandten 
Fundstucke  mit  anschlagen.  Es  kann  völlig  geniigen,  dnfs 
sie  in  dem  noch  freien  Norikum,  also  vor  T.'i'.l  d.  St.,  gefertigt 
wurden.  Dali  wir  einheimische  Arbeit  und  kein  aus  der 
Fremde  eingeführtes  Erzcugnifs  vor  uns  haben,  bezeugt  der 
ganze  Stil,  welcher  durchaus  barbarisch  ist,  aber  auf  tödliche 
Vorbilder  weist." 

187)   Das  Stadt-Wappen   von  Wiesbaden.     Ein  Beilrag 
zur    Ortagesthichle  von    Dr.   K.   liosscl.     Wiesbaden, 
W.  Itotli.    1861.    8.     72  Sin. 
Eine    recht    gründliche    Untersuchung,    welche   duich   die 
zugefügten    Abbildungen    ihre     Belehrung     noch     mehr     reran- 
schaulichl.    AU  Haoptergebnifa  Stellt  sich  heraus:   das  ursprüng- 
liche  Wappenbild   für   die  Stadlgemeindc  Wiesbaden    i.-t  der 
na  ss  a  u  i  s  c  h  c  Lowe;  als  ornamentale  Zuthal  nahm  das  Sladl 
gcricht   am   Ende    des    IV  Jhdls.   in   das  Siegel   die   Lilien 

auf;  diese   Lilien  gewannen   im   Laufe   der   Zeit   den   Anschein 


von  etwas  Wesentlichen)  und  wurden  schon  im  Verlauf  des 
16.  Jhdls.  auch  selbständig  hervorgehoben  und  sa  einem  eige- 
nen Abzeichen,  jedoch  immer  nur  der  städtischen  Gerichlsbe- 
horde,  keineswegs  aber  der  Stadt  Wiesbaden,  einwickelt. 
Dann  findet  sich  einige  Zeil  darauf  ebenso  der  Löwci.schild 
der  Stadt,  jedesmal  von  Lilien  eingefalst.  auch  treten  die  Li- 
lien ganz  für  sieh  allein  als  eine  Art  Stadiwappen  hervor, 
wahrend  der  alte  nassauische  Löwe  allein  ohne  Lilienzierat 
auT  einem  Siegelslocke  v.  J.  1636  nur  einmal  an  einer  Ur- 
kunde v.  16.;9  wieder  begegnet. 

138)  Die  deutschen  Killer  im  Burzenlande.  Ein  Bei- 
trag zur  Geschichte  Siebenbürgens  von  Fr.  Philippi. 
Kronstadt.  J.  Gott.  1861.  8.  I  10  Sin. 
Diese  kleine  Sehrilt  ist  ein  Separalabdruck  ans  dem  Kron- 
sladtcr  evang.  Gymnasial -Schnlprogramm  \.  .1.  1860/61.  Das 
kleine  Land  —  es  umfafsl  kaum  37  Flachenmeilen  —  dessen 
Geschichte  sie  gewidmet  ist,  liegt  im  südöstlichen  Winkel 
Siebenbürgens.  Wie  über  Siebenburgens  früheste  Schicksale 
überhaupt,  so  liegt  auch  auf  der  alleren  Geschichte  des  Burzen- 
landes,  das  von  seinem  am  Königslein  entspringenden  Hauplflnsse, 
dir  Biirzen,  den  Namen  führt,  ein  undurchdringliches  Dunkel. 
Erst  zu  Anfang  des  13.  Jhdls.  erhellt  es  sich,  indem  zu  die- 
ser Zeit  die  deutschen  Ritter  auf  dem  Schauplatze  erscheinen. 
Die  fernen  Grenzen  des  von  herumschwfirmenden,  wilden  und 
kriegerischen  NomadenvOlkern  (humanem)  oft  und  schwer 
heimgesuchten  Siebenbürgens  zu  schätzen  und  der  Krone  den 
Besitz  dieser  Landstrecken  zu  sichern,  war  von  jeher  das  Be- 
streben der  ungarischen  Könige  gewesen;  --  und  so  ergieng 
im  J.  1211  von  Seilen  König  Andreas'  II.  von  Ungarn  die 
Einladung  an  den  deutschen  Orden,  das  wusle  und  bis  dahin 
unbewohnte  Burzenland  als  ein  Lehen  der  ungarischen  Krone  in 
Besitz  zu  nehmen.  Der  Deutschorden  folgte  willig  die.-cr  Auf- 
forderung, zumal  im  Oriente  seine  Aussichten  durch  den 
SlArkem    Andrang   der    Ungläubigen    sieh    trübten.      Kr   brachte 

eine  Menge  deutscher  Colonislen  in's  Land,  und  es  gelang  ihm, 
eine  solche  Blulhe  darin  hervorzurufen,  dafs  noch  gegenwär- 
tig, obwohl   nach  so  vielen  Jahrhunderten,  und  obgleich  der 

Aufenthalt  der  Ritler  selbst  nur  14  Jahre,  bis  zum  J.  1226,  dnu- 
crlc,   die    Frucht    davon    in    einem   frischen,   fröhlichen   I 
und   Gedeihen    unserer    deutschen    Landsleute    aufs    Dl 
schcndsle   sich   kund  gibt     Das  Bild,   welches  der  Verl 
uns  von  diesem  Anfange  eines  blähenden  Bruchlhells  nn 
Volkes,   wm  dessen  Einrichtungen  und  Einflüsse  aul  die  ge- 
sammle    Kultur   des   dortigen    Landes    liefert,  ist  im  höchsten 
Grade  anziehend,  und  es  mufs  namentlich  in  der  Zerfabrenhcil 
der  Gegenwart    wohllliucnd    berühren,   in   so  weiter   Ferne 
den   Spuren  eines  kräftigen,  echldenlschen  Slammgefühles  zu 
nen. 

Nein-  Propheten.     Drei  hislorisch  politische  Kirchen- 
bildet    von    l'i     K.    Hase.     Zweite    Auflage,     Li 
Bri  ilkopl  u.  II  B.  XV  n.  164,  132,  l'i 

Das   Buch   zerffllll   in  drei  Hefte,  wovon   das  erste;  Die 
Jungfrau    v  "ii   I !'  weile :  Sei  onai  o  i .  da  i  dril 

Dl     Seich  dir  Wicdcrltufer  überschrieben  ist.    Hie  erste  \"f 
en  vo\   sehn  Jahren.    Es  entstand  aus  Vorlesungen, 


379 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


380 


wovon  die  zwei  letztem  im  Roscnsanlc  zu  Jena,  die  erste 
im  Alicndcirkel  der  nun  verewigten  Grofsherzngin  Helene  von 
Weimar  gehalten  wurden.  Bei  aller  Leichtigkeit  der  Darstel- 
lung beruht  das  Werk,  denen  SchStzbarkeil  langst  anerkannt 
ist,  auf  gründlichen  Quellenstudien,  und  die  literarischen  Nach- 
trage  zu  den  einzelneu  Bildern  geben  hiervon  den  genügend- 
sten Beleg.  Als  seine  Absicht  bezeichnet  der  Verfasser  selbst 
die  Darstellung  des  Prophctenthums  innerhalb  der  Christen- 
heit. Mach  Johannes  dem  Taufer,  von  dem  die  Rede  durch 
die  Kirche  gieng,  er  sei  der  letzte  Prophet  gewesen,  ,,sind 
noch  oft  Propheten  und  prophetische  Gestalten  aufgetreten, 
zuweilen  befreundet  mit  der  hirche  und  unter  ihre  Heiligen 
aufgenommen,  wenn  schon  in  ihren  Thaten  oder  Schrillen 
fern  von  der  Bedeutung,  welche  das  altlesamenlliche  Prophe- 
tenlhum  gehabt  hat;  oft  aber  auch  mit  der  Kirche,  überhaupt 
mit  dem  Bestehenden  zerfallend  und  tragisch  untergehend. 
Ich  wollte  an  einigen  Beispielen  zeigen,  wie  es  sich  mit  die- 
sem nachgebornen  Prophclenlhum  verhalte.  —  Nachsldein 
wollte  ich  zeigen,  wie  ich  mir  denke,  dafs  eine  Kirchenge- 
schichle,  /war  nicht  für  das  Volk  im  grol'sen  Sinne,  doch,  aus 
den  Schranken  der  theologischen  Schule  heraustretend,  für 
den  Kreis  allgemeiner  Bildung,  dem  seil  Lessing  die  deutsche 
Literatur  angehört,  etwa  zu  schreiben  wäre."  — 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 

Augsb.  Anzeigblalt:  Nr.  3G.  Historisches  Über  die  deut- 
sche  Beichsfahne. 

Ausland:  Nr.  40.  Frühe  Seefahrten  deutscher  Schiffer  auf 
den  grofsen  oceanischco  Weltstrafsen.     (hohl.) 

Illustriertes  Familienbuch:  I,  II,  S.  885.  Ucbcr  den 
Glückwunsch  beim  Niesen.  Kulturhistorische  Skizze.  (J. 
Tili  Uniiii.  } 

Jagdzeilung:  .Vr.  11.  Jagd  und  Wald  in  Deutschland. 
(Snrlorius.)  —   Nr.  15.    Der  Scheich.     (Franz  Pfeiffer.) 

Kirchenzeitung  von  Hengstenberg:  Nr.  G2  -64.  Der  Al- 
tar in  der  evangelischen  Kirche. 

W  est  er  m  a  n  n  's  i  1 1  us  tr.  deutsche  Monatshefte:  Nr.  G0, 
S  >85.  Zur  Topographie  des  deutschen  Kulturlebens 
von  der  Reformation  bis  in's  IS.  Jahrhundert.  (Bieder- 
mann.) S  596  Die  Romane.  Historische  Studie  aus 
dem  Mittelalter.  (Th.  Lau.)  —  S.  651.  Hauserinschriften 
in   M  Ltelfranken.     (Weininger.) 

Honatschri ft  für  Geschichte  des  Judenthums:  9. 
Zur  Geschichte  der  Juden  in  Worms  und  des  deutschen 
Slddtewcsens.     (Wolf.) 

I  ensh arger  Morgenblatt:  Nr.  259— G0.  Ucbcr  den 
Dombao  In  Regensburg. 

Berliner  Nachrichten  Nr.  228.  Das  königliche  Sehlofs 
m  Konigsl  ■ 

Theologisch!  Quartalschrift:  .'i.  Die  Predigt  in  der 
letzten  Zeil  des  Mittelalters  mit  besonderer  Beziehung 
.•ml  das  südwestliche  Deutschland.  (Kerker.)  Mal  Gre- 
gor   \ll.    bei     Heinrich    IV.    um    Bestätigung    seiner    Wnhl 

bi?    (Hefele.) 


Revue  n  u  m  i  s  ma  tique  :  4.  Denier  inddit  de  Guillaume  IV. 
Prince  d"Orange.  (Gery.)  —  Numismalique  Lorraine. 
(Robert.) 

Revue  Suisse:  Nr.  44.  Des  habitations  lacustres  en  Suisse. 
(Vullicmin.) 

Würzburger  S  on  n  lagsbl  a  tt  :  Nr.  37.  Tod,  Grab  und  Re- 
liquien von  Trithemius.  —  Nr.  38.  Arno,  Bischof  von 
Wurzburg.      I.   Zeitlagc. 

Regensburger  Unterhaltungsblatt:  Nr.  73,  74.  Die 
Kapellen  Regensburgs. 

Wochenblatt  der  Johanniter-Ordens-Balley  Bran- 
denburg: Nr.  39.  Die  ehemalige  Johanniler-Ordens-Com- 
thurey   Zachan. 

Die  Zeit:  Nr.  134.  Aufruf  zur  Vollendung  des  Hermann- 
Denkmals  im  Teutoburger  Walde.  —  Nr.  141  —  43.  Der 
altgermanische  Boden  und  die  Städte.     I.     (Landau.) 

Zei  ts  ch  r  i  ft  fü  r  G  y  m  n  asi  a  I  w  c  se  n  :  G,  7.  Die  Insel  Thule. 
(Foss.) 

Zeilschrift  für  vergleichende  Sprachforschung: 
X,  5.     „Marga",  schnell,  hurtig.     (Weber.) 

Theologische  Zeitschrift  von  Dieckhoff:  4.  Vom  evan- 
gelischen Kirchengesange.     (Krüger.) 

Allgemeine  .Zeitung:  Beil.  zu  Nr.  274.  Die  Nachgra- 
bungen im  Aachener  Munster  und  die  Gebeine  Kaiser 
Ütto's  111. 

Lan  ds  h  u  t  er  Zeitung  :  Nr.  210— 22.  Die  Ausstellung  christ- 
licher Kunstwerke  aus  aller  und  neuer  Zeit  in  München. 
Nr.  230.     Die  St.  Salvatorskircke  in  Passau 

Allgem.   preufsische   Zeitung:   Das  pr.   Reichsschwert. 

Wiener  Zeitung:  Nr.  218.  Der  Kölner  Dom  und  sein 
Weiterbau. 

VeriiiiMdito   Viirlirirliien. 

135)  Seil  kurzer  Zeil  ist  in  t'nmhray  (an  der  Scheide) 
auf  der  Esplannde  ein  Standbild  errichtet,  welches  den 
angeblichen    Erfinder    der   Batist -Leinwand,    den    flandrischen 

Leineweber  Baptiate  Chambray,  im  Arbeitskleide  seiner 
Zeil   (13.  Jahrhundert),    mit    einem   Weberschiffchen    in   der 

Hand  und  einigen  zwanzig  Rollen  des,  wie  man  gewöhnlich 
glaubt,  nach  ihm  bennnnten  Gewebes  zur  Seile,  darstellt.  Der 
vielmehr  nach  der  Sladl  selbst  benannte  Balisl  heiTst  bekannt- 
lich Cnmbray,  Cambrik  oder  Caminerluch. 

136)  Die  Stadt  Basel  schickt  sich  an,  ihrem  Relormn- 
lur  (l  ecnla  m  pa  d  i  u  s  eine  Statue  zu  errichten.  Unter 
den  Bewerbern  erhielt  Professor  Kaiser  in  Zürich  den  ersten 
Preis. 

187)  Die  schweizerische  gemeinnützige  Gesellschaft  hat 
in  ihrer  am  17.  Sept.  zu  F r n u  e  u  f  e  I  d  gehaltenen  Versamm- 
lung der  Centralcommission  des  schweizerischen  Kunstvereins 
Vollmacht  ertheilt,  fur  die  Ausführung  des  Winkelried- 
Di'iikmnls  In  Slam   tn   torgen.     Das  Kolossalmodell   steht 

llngSl     frrlig    tu    llnm    in    dein    Ateln  r   des    Bildhauers    Schlmh 

aus  Basel,  doch  sind  mr  tusarbeilung  der  Gruppe  In  Marmor 

mich    50, Pres,    und    lur    den    Bau    d.-r    Halle    70,1100  Frcs. 

vom   Volke   der  Schweiz   aufzubringen.     Den  Standplatz,  einen 


381 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen   Vorzeil. 


382 


Hügel  in  unmittelbarer  Nahe  des  ehemaligen  Wohnhauses  Ar- 
nolci's  von  Winkelried ,  hat  die  Gemeinde  von  Unlerwalden 
unentgeltlich  hergegeben. 

138)  Dem  Vernehmen  nach  wird  beabsichtigt,  die  in- 
nere Herstellung  des  Rathhaussaales  in  Lands hut 
den  beiden  durch  die  Restauration  der  Fresken  des  Obcrposl- 
amtsgebaudes  etc.  bekannten  Künstlern  Barth  und  Barllme  zu 
übertragen,  die  dem  Stadlmagistrnte  bereits  ein  desfallsiges 
Programm  eingereicht  haben  sollen.  Ilienach  würden  die 
Wandgemälde  Episoden  aus  der  Vergangenheit  Landshuts, 
einen  Zeitraum  von  ungefähr  500  Jahren  bis  zum  Ende  der 
Regentschaft  umfassend,  in  9-11   Darstellungen  enthalten. 

139)  Zu  Breisach  ist  der  i.  J.  1398  verfertigte  kunst- 
volle Sarg,  in  welchem  die  Reliquien  der  Heiligen  Gerva- 
(ius  und  Protasius  aufbewahrt  weiden,  aufs  gelungenste 
restauriert  worden.  Der  Sarg  hat  die  Form  einer  Arche;  das 
Dach  schmucken  Darstellungen  aus  dem  Leben  und  Martcr- 
ihum  der  hl.  Brüder;  an  den  Seitenwinden  befinden  sich  Chri- 
stus am  Kreuze,  Maria  und  der  Evangelist  Johannes  u.  A.  — 
Alles  ist  aus  freier  Hand  getrieben,  sehr  fein  ciselicrt  und 
von  erhabner  Arbeit. 

140)  In  Augsburg  sollen  die  alten  Gemälde  am  We- 
berhause, sobald  die  neuen  Gemälde  am  Fuggerhause  vol- 
lendet sind,  restauriert  werden. 

141)  Die  schöne  und  geschichtlich  merkwürdige  J  o  h  a  n - 
niskirche,  welche  am  Einfluls  der  Lahn  in  den  Rhein 
liegt,  in  der  einst  Bernhard  von  C  1  a  i  r  va  u  x  den  Kreuzzug 
predigte  und  die  Kurfürsten  von  Mainz,  Köln,  Trier  und  der 
Pfalz,  bevor  sie  sich  zum  Königsslnhl  nach  Rhcnse  begaben, 
wo  sie  die  Absetzung  des  Kaisers  Wenzel  und  die  Wahl  Rup- 
rechts von  der  Pfalz  vornahmen,  dem  Gottesdienst  beiwohn- 
ten, ist  nunmehr  durch  die  F*ursorgc  der  nassauischen  Regie- 
rung vor  dem  drohenden  Verfall  bewahrt  und  bis  auf  die  in- 
nere Ausschmückung  vollständig  restauriert   worden. 

14'2)  Die  Forlführung  des  Kölner  Dombaues  ist  dem 
seitherigen  Geholfen  des  verstorbenen  Zwirncr,  dem  könig- 
lichen Baumeister  Voiglcl,  übertragen  worden. 

143)  In  Baden  sind  Ruinen  von  der  bis  gegen  Ende 
des  IC.  Jhdls.  im  Elsals  am  linken  Rheinufer  gelegenen  Sladt 
Rh  ein  au  aufgefunden   worden.     Letztere,  vom  Bhcinfiufs 


mehrmals  zerstört,  wurde  zuletzt  ganz  von  ihm  verschlungen. 
Inzwischen  hatte  der  Strom  seinen  Lauf  so  verändert,  dafi 
die   gedachten    Ruinen   gegenwartig  am   rechten   Ufer  liegen. 

144)  In  einem  der  ältesten  Häuser  zu  Gleiszellen 
(Pfalz)  sollen  S  i  1  b  e  r  mü  nze  n  im  Werlh  von  3000  D.  ge- 
funden  worden   sein. 

145)  Bei  den  Arbeiten  der  württembergischen  Eisenbahn 
von  Heilbronn  nach  Hall  sind  bei  Ochringen  romische 
Altcrlhümer  zu  Tage  gefördert  worden,  von  denen  die  be- 
deutendsten zwei  Ninervastatuen  sind.  Die  eine,  3  F'ufs  hoch, 
bildet  jetzt  eine  Hauptzierde  der  Stuttgarter  Sammlung;  die 
zweite,  «kleinere  ist  durch  eine  üedications  -  Inschrift,  die 
Jahreszahl  —  232  n.  Chr.  —  und  den  Urlsnamen  —  Vicuä 
Aurelii    —    wichtig. 

146)  In  der  siebenbürgischen  Festung  Karlsburg  wur- 
den bei  einer  Ausbesserung  der  Schanzen  drei  Steine  mit 
römischen  Inschriften  und  beim  Graben  eines  Brunnens 
eine  unterirdische  Wasserleitung,  römische  Mosaiken 
und  Münzen  an  der  Stelle  gefunden,  wo  einst  das  römische 
Apulium  stand  und  nach  Wolfgang  Belhlen's  Beschreibung  später 
ein  Garten  des  Fürsten  von  Siebenbürgen  angelegt  worden  war. 

147)  Michael  Kaufmann  in  Rh  e  i  n  zab  er  n  fand  in 
einem  Topfe  folgende  antike  Gegenstände:  1)  zwei  sil- 
berne Armbänder  mit  einem  männlichen  und  einem  weibli- 
chen Brustbildc  in  Gold  ;  2)  einen  silbernen  Ring  mit  In- 
schriften;  3)  25  römische  Silbermunzen,  meistens  sehr  gut 
erhalten;  4)  eine  Anzahl  römischer  Kupfermünzen.  Auf  den 
Armbändern  befinden  sich  die  Inschriften  :  amo  le,  ama  nie, 
und   umgekehrt. 

148)  Bei  den  im  Münster  zu  Aachen  kürzlich  statt- 
gehabten sorgfältigen  Nachforschungen  hat  sich  von  der  Gruft 
harl's  des  Grolscn  durchaus   nichts  aulfinden   lassen. 

149)  Wien  feiert  im  nächsten  Jahre  das  400jährige  G  e- 
dächln  if  sfes  t  der  ersten  Gründung  einer  Buch- 
druckerei  in  seinen  Mauern.  Ulrich  Haan  schlug  hier  1  [62 
seine  Ollizin  auf,  verliefe  aber,  trotz  des  Schutzes  des  Kai- 
sers Friedrich  IV'.,  schon  1470  Wien,  um  sieh  nach  Rom  zu 
begeben,  wo  er  eine  Druckerei  errichtete,  in  welcher  in  dem- 
selben Jahre  die  Meditalioneu  des  Kardinals  Turqucmada  er- 
schienen. 


Inserate  und  lldiiniiliiiacliiiii^Mi. 


21)  Restauration  des  Ulmer  Münsters. 

Im  Jahre  1377,  zur  Zeit  der  Vollblilthe  «1er  deutschen 
Baukunst,  wurde  der  Bau  des  Ulmer  Munsters  begonnen,  die- 
ses Riesenwerkes,  das  dem  Plane  nach  alle  Ahnlichen  deutschen 
Bauten  in  jeder  Hinsicht  überragen  sollte.  Bis  1494  wurde 
nnausgesetzt  daran  gebaut]  dann  aber  die  Arbeit  eingestellt. 
Die  eigentliche  Kirche  sammt  dem  Cnor  war  vollendet,  aber 

der  westliche  Ilaiipllliurin  erst  /.um  Tlieil  aufgebaut,  und  man- 
ches '  t  in  der  Anlage  vorhanden.  Nai  hdem  in  der 
nächsten  Zeil  wenigstens  für  die  Erhaltung  des  Vollendeten 
noch  etwas  geschehen  war,  unterbliofa  «  Ihrend  dir  folgenden 
drei  Jahrhunderte  auch  dies,  so  dafs  in  der  neuern  Zeil  der 


herrliche  Bau  SOgAl  mit  dem  Ruin  bedroht  war  und  licht- 
lich schon  seinem  Veifall  entgegengieng.  Die  in  \  erten 
vorzubeugen,  wurden  endlich  während  der  teilten  IG  Jahre 
ernstliehe  Anstallen  getroffen  und  ftr  die  Erhallung  und  Wie 
deilierstellung  des  Baues  bereits  wichtige  Arbeilen,  oberwachl 
vim    einer   eigenen   technischen   Commission,   ausgeführt,  so, 

um    nur    Eins    zu  nennen,    die  ausgezeichnete  Vorhai  (   VOI   'l'in 

I    ii    in/    gc i.     N  eit    obei    100,000*11  s    :  unga- 

nniieln   dafür  verwendet,   bedeutende    königliche  und  Slaala- 
I äge  geleistet  worden,  Gern len,   Vereine  und  Privaten 

haben   sieh   der    S  j  immunen.       \l"r    die    bisher   dnrgc- 

botenen  Mittel  reichen  nubt  ans,  in  der  begonnenen,  icblech- 


383  Anzeiger  iür  Kunde  der  deutschen  Vorzeit.  384 

terdings    rmth  wendigen   Weise    der   Restauration   fortzufahren,  gern    unseie  Unterstützung    leihen,   indem   wir  den   Freunden 

und   das   Munster-  formte    in   Ulm,    bestehend    aus   den   Herren  alldeutsehcr  Baukunst  das  heilige   Werk  der  Münster-  Reslau- 

Prof.  Dr.  Ilafsler,  Decan  Dr.  Landerer,   Stadipfarrer  Knapp  und  ration   zur   wohlwollenden   Forderung    empfehlen   und   uns   be- 

Stadlschultheilsenamts-  Verweser   Murschel,    hat    daher    schon  reit  erklären,  Beitrage  entgegenzunehmen   und   dem  Comile'  zu 

vor  längerer  Zeit  an   Alle,    welchen    die  Erhaltung    und   Her-  übermitteln. 

Stellung  des   großartigsten   deutschen  Baudenkmals  am  Herzen  Rie   Redaction   des   Anzeiger», 

liegt,    einen   Aufruf   zu    Beitragen    erlassen,    dem    wir    lueniit 

Programm  des  Kauanleheiis  des  germanisehen  lliiscuiiis   zu  ISürnherg   von   Fünf  und  sechzig 
tausend  (inlden    in    130  Partialobligationen    ä    Fünfhundert  dulden    südd.   Wahrung   mit    1 
Verzinsung  und  .'tOjühriger  Tilguni;  dureh  .lahresziehnn<r. 

Das  germanische  Nationalmuseum  zu  Nürnberg  erwarb  1857  innerhalb  der  Mauern  der  Stadt  Nürnberg  das  ehe- 
malige Karthäuser-Klo8ter,  bestehend  aus  Grundbesitz  und  grol'sartigen  Gebäuden,  gerichtlich  auf  fl.  86,930  geschätzt, 
als  bleibendes  Eigenthum.  Zu  dessen  gründlicher  Restauration  und  Einrichtung  war  ein  Kapital  von  fl.  75,000  erfor- 
derlich, wozu  vorläufig  die  königl.  Bank  zu  Nürnberg  fl.  50,000  gegen  erste  Hypothek  auf  obiges  Bi  tarn,  die  übrigen 
fl.  25,000  Freunde  des  Museums  vorschössen. 

Das  germanische  Museum,  eingedenk  der  vielen  Beweise  der  Anerkennung  und  im  Bewufstsein  Beiner  Eigenschaft 
als  deutsche  Nationalanstalt,  glaubt  zwar  nicht  daran  zweifeln  zu  dürfen,  dal's  diese  fl.  75,000  in  wenigen  Jahren  thcils 
durch  Staats-,  theils  durch  Privat  Beiträge  abbezahlt  sein  werden,  wozu  bereits  die  königl,  bayer.  Regierung  durch  einen 
Baubeitrag  von  10,000  in  ihrem  Finanzgesetz  von  1861  den  Anfang  gemacht  hat.  1  m  jedoch  unabhängig  bievon  seine 
Finanzen  vollkommen  in  Ordnung  halten  und  seine  Schuld  schon  unterdessen  regelmäfsig  tilgen  zu  können,  beschlol's  es, 
lern  Bankhause  Joseph  von  Hirsch  zu  München  ein  Anlehen  für  den  Bauschuldre  I  von  8.  65,000  durch  Ausgabe 
von  130  vierproeentig       P       ilobligationen  ä  fl.  500  mit  nachstehender  30jähriger  Tilgungsbedi  n  eröffnen. 

Vom  Jahr  1862  —  1867  jährlich  II.  1,500.  macht  9,000;  v.  Jahr  1868  -1877  jährlich  fl.  2,000,  macht  20,000; 
v.  Jahr  1878-   !  rlich  11.2.500  macht  30,000:  v.  Jahr  1890-1891  jährlich  fl.  3,000,  macht  6,000,  in  Sun  1.65,000. 

Die  mit  1862  beginnende,  stets  am    1.  October  unter   öffentlicher  Controle  einer  magistrstiachen  I  ton  zu 

Nürnberg  zu  vollzieh,  nie  Verloosung  der  Obligationen  wird  sogleich  nach  jedesmaliger  Ziehung  durch  6  der  gelegensten 
deutschen  Zeitungen  bekannt  gemacht.  Die  Einlösung  der  jährlich  gezogenen  Obligationen  geschieht,  Ins  zur  vollständigen 
Tilgung  der  Gesammtsumme,  stets  vom  1.  December  jedes  Jahres  an  vom  genannten  Bankhause,  welches  auch  stets 
sämmtliche  verfallene  Zinscoupons  gegen  baar  auslöst,  ein  Geschäft,  welches  das  Bankhaus  Joseph  von  Hirsch  aus 
patriotischen  Rücksichten  ohne  alle  Vergütung  übernommen  hat,  wie  solches  auch,  unter  dei  Vors  tssetzung,  data  die  Partial- 
obligationen baldige  Abnahme  finden,  auf  alle  und  jede  Provision  von  der  Anlehenssumme  verziohtet,  auch  sogleich  10 
Obligationen  auf  eigene  Rechnung  übernommen  bat. 

So  glauben   wir  nun  auch  weiter   l  voll     un  su   können,    dal'.   BS   in    Deutschland 

noch   mel  durch  1      ernahme    einer    odei  Partialobligationen    ä  II.  500  eine  gute 

deutsche  Sache  unterstützen,  wogegen  da  Mn  eum  alle  Garantieen  einer  Biohern  und  pünktlichen  Eteimzahlung 

und  Verzinsung  leisten  wird,  die  wohl  schon  in  der  Mitwirkung  tu     ■:   Banl  hi h  als  gegeben  ankündigen. 

Das  germanise      M       im  setzt  nicht  allein  sein  ganzes,  schuldenfreies  liegende     Verl I      en  bleibender  n 

Werth  laut  gerichtlicher  Sehatzung  vom  21.   Mai    d.   Js.  auf  fl.  86,930  -ich  belauft,    ohne   Bezugnahme   auf  den 
kostbaren  Kaulbachische]  in  der  Kunsthalle  de    Bin     im  .  als  erste  Hypothek  ein,  son- 

dern  leistet  aufserdem  noch    für   pünktliche   Zins-    und    Kapitalzahlung    durah  spezielle    Einweisung    der    para- 
■  n  und  nachhaltigsten  Zahlunj     mitti  l  in  Sumi  ihrlich  II.  5,700  Gewähr. 

obwohl  sich  bereits  ansehnliche  Gönner  und  Freundi  •    anlehen  durch  Uebernahme 

von  Partialobligationen   i  bxeri    alle]     '  ,    SO  ist    doch   die  Zahl   des  erfor- 

derb  dzes  zur  Zeit  noch  nicht  ganz   erreicht,   weshalb  noch   weitere   Anmeldungen   zur  Betheiligung   am  Anlehen 

erwun  l  und  erwartet   werden. 

Nürnborg,  am  18.  October  1861. 

Der  Vorstand  des  germanischen  Museums. 

*  Verantvt  oi  lliche  Redaclion  : 

Dr.   I'rcih.  v.  u.   ?..   Aufseis.      Dr.   A.   v.   Eye.      Dr.  G.   h.   Knimmnnn.      Dr.   Prfllh.   Roth   v.  Sehr  eckemtein 

Verlag  dei  lii  rai  rtisti  chen  Anatal l  dea  gormanischen  Hnteuma  in  NQrnberg. 

U.  K.  s et» nl H'sciic  Boehdruckaral. 


NÜRNBERG.     1>;^  Abon 

Blattes,  welches   alle   fclonate  erscheint, 

in/Min  ig  angenommen  und  beträgt 

n  rontion  bei  allen 

Postämtern  and  Buchhandlungen  Deutsch- 

kr.  Im  M  B.- 

Fuft  oder  -  Thlr.  prenife. 

Für    Frankreich  abonniert    man    in 
Strafen  >      I     Schmidt,   In    Paris 

bei  der  deutschen  Buchhandlung  %"n  F. 
Klincksl  ck    Vi     11.  rne   de    Lille,   oder 


Neue  l^olgc. 


\xmm 


bei  dem  Postamt  in  Karlsruhr:  f'v.i 
land  bei     William  l  ;     11t  to- 

ri  ;  für 
\         merika  bei  d 
and  Hamburg 

Lnserafc  .  welche  mil  d 

■  haft- 
lichem  Gebiete  in  Verbindung  stehen, 
werdi  : 

ilumnenseile    mit    7  ki 

i'ii't. 


FÜR  kt\DE  DEH 


Achter  Jahrgang. 


1861. 


ORGAN  DES  lifiini\MSCIIE\  MUSEUMS. 

JV  II. 


^m-miicr. 


Wissenschaftliche  Miaheihiuireii. 


Aum  dem  Ältesten    Piniuer   Stallt huelie. 

Vom   Archivar   llerschcl   in   Dresden. 
(Schlufs.) 

Allenthalben  zeigt  sich,  dafs  baares  „gereytes"  Geld 
selten  und  somit  tlieuer  gewesen.  Schon  Bl.  2  heifst  es 
hei  einem  Zinsengelöbnifs  „W08  Steh  dovon  gebort  vom 
schokkt  S(  hin";  und  dieser  Zinsfuß  nach  10  vom 

Hundert  findet  sich  last  durchgängig,  sogar  wo  die  Kirche 
Schuldnerin  ist.  Im  Jahre  1451,  Bl.  113  erborg;!  der 
Stadirath  von  ..ha,  \  III  schog  groschei 

n tili   uj  in  r  i"ft .  - 

Abweichend    von    anderen    Sladlbüchern    enthüll    das 
pirnaische  nur  wenig  Abschriften  organischer  Urkunden 
Dei   Stadtwillkür    wird    Bl.    17  b    und   105    nur    gedacht. 
Bl     liili    ist   die  Dienstanweisung    für  den  Verwalte,    di 
Hospitals  eingetragen,  datiert  von  1430  „do  man  myt  der 

Das  Hospital,  auf  12  K 
berechnet    und    mil  Feldern    nach    14'/i    Maller    Aussaat 
■nsgestattet,    wird  als  ein  .schon  vor    Mters  be  Landenes 
aufgcfuhii      III.  95   ist  von   einei    I  rkundc  vom  „do\ 
tage   nach   der  h  r   konigt    tage'     1  1 1  • —    über 

hüll 

.  fm   arme  Leute  gestiftet,   Abschrift  genommen 

Endlich   i-t  auch  I lei    Bl.  1 13  b  i  i  gesi  In  i 

fahl  Ihm    \  oo    l  151    tu    gedi  Der  Pfili  loh     i  ii  hlel 

sieh    nicht    nur    nach    di  m   W  ai gerslandi 


miii  gemein  adir  egn  gross  wasser'    ist,  so  l  auch 

verschieden  je  nach  der  Fracht  und  je  nachdem  der  Fahr- 
gast ein  einheimischer,  „von  den  dg  ym  jor  Ion*  synt," 
oder  fremder  ist.     So  zahlt  ein   ,Jud  ■  ■  9 

Heller,    und    ein    „wayn    (Wagen)   dei  r    mit  fu- 

reth",  das  i-i  fremde  KaufmannsgQter,  '.'<  Groschen;  ein 
Bind  Einheimischer  2  Pfennige,  Fremder  aber  3  Pfennige. 
Her  Fufsgänger  zahlt  bei  niederm  Wasserstande  I  Hel- 
ler und  hei  hohem  I  Pfennig  Dagegen  halle  der  Fahr- 
meister alljährlich  zu  entrichten:  5Vj  Schock  Groschen 
Kirche,  dien  so  viel  der  Stadt,  28  Groschen  dem 
Pfarrei  des  benachbarten  rföhrsdorl,  eben  so  viel  dem  tu 
Pirna  mil    in  Groschen  an  den   Bath. 

Zum   Schlufs   noch    dii    letzlwilligi    Vei 
frommen  Frau,  111.    150b,  als  kleines  Zeitbild; 

„Doroihi 

ii    In  rn    ii,  ichi  I  dt 

henyg  paul  kippenhai/n 

staU 

59  prima    dii  md  hat  ■■  •     iden 

ah  hirnach  geschribt  n 

^Inij'i 


- 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


Item  der  grüne  mantel  gehöret  zeu  der  gera 

ft<      den   Wudern  jn  das  dosier  ü  halbe  fuderbyr. 

!'  irrkirchen   /'  i  Juder  byr. 

•   niclas  fh  fader  byr. 
Item    an   baltliasar  yrm    '  r   XII  yroschen 

runde  eyn  lylach  zai  .  >cke. 

'''•      •    >  brudi   schaff t  vnszer  üben  frauwen  eyn  halb 
■ 

Item  i'/j  fud<  r  byr  zeu  eym  kelch  jn  das  spittel 
llem  yren  bellücz  (Pelz)   der  wassermanynn   dy  yr 
hat  gewart 

I    m  yren  besten  sloyer  (Sclileier)  den  manchen. 
Item  eynen  ballen  leymwat  (Leinwand  j  sal  man  keuf- 
■'ii  zeu,  liemden  armen  schulern. 

item  man  sal  yr  das  drysigste  holden. 
Item  eyn  *elebat. 

Item  was  yr  zeu  yrem  Iritteyl  geboren  umrdt  von 
yrem  husze  sal  man  vorsuchen  ab  man  davon  gestifftm 
möge  armen  hohen  alle  jore  eyn  tucli  zeu  snyden  were 
das  nicht  so  sal  man  doch  eyne  summe  geldiszcinsz 
slifften  das  man  armen  luthen  schw  (Schuhe}  dovor  alle 
jor  i  Sünder  yr   son   ab   der  noch  lebete 

sal  syn  zcweytril  uff  dem  husze  haben  icere  er  aber 
von  tudis  wegen  abeyegangen  so  sal  man  sulch  geldt 
auch  czu  selegerethe  wenden  noch  drekenlnisz  des  rathis 
onnd  yres  selewarten? 

Wenig  «Hier  und  in  demselben  Jahre  1159  findet 
sich  Nachricht  über  theilweise  Vollstreckung-  dieses  Te- 
staments,  über  den   Verkauf  des  Sauger'scheu   Hauses. 

••  "  "   rathn  bekennen   das   wir  der  senge- 

rynm   husz  paul  Upper,  ,  00r- 

nini  etc.    1.1  X   vnnde  haben  um 

•■'■   XL  •  . .  ./  groschin  dy 

HI  groschin   gab    er  bereyt   rund  hat  da  t  in- 

maszen  hirnach  ben  steht. 

Item    I  /     chogg   hat   erfunden    uff  dem  husze  ad 

7/  behalden  hat. 
llcm   \ll  schogg  in  vigilia   corporis  christi  so  was 
ig   zeu  geschos   das  bell 
dt/  hern  vnnd  haben   also  yt  !     XI  svhogg  gr<>. 

ttphangen  VIII  schogg  sexta  pri 
Item   XII II  .    ,/,,  ,.,,„    „„/, 

man  ern  mich  ■'  I  ,.(/„  oe_ 

genat  ,,,    lullu   spysen  vnnd  dy  Oat 

behild  oben   noi     Uli    chogg  onnd  hat  in  der  sumi 
X  X  X  II    ch< 

•V.W./    ant,    l.hn.     anno   jur^nti. 


IVber  KiitHlcliiinx  ull(l  \  erfitNNcr  de» dem 

l»r.    \ikoileniiiH    Frlaeklln    ziis<-i«rhriehe- 

nen  Ciedlelita  vom  «*i.  Chrlatophel. 

Von  Wilhelm  Nebel,  Pfarrer,  in   Dreieichenhain. 

(Schlufs.  1 

Alle  diese  aktenmsTsigen  Uittheilnngen  lassen  keinen 
Zweifel    darüber,    dafs    Pfarrer    Andreas  Schönwaldt    ein 
Gedicht,    „der  große  Christoph"    betitelt,   nach  einer  iD 
Gast's    Sermones    Convivales   enthaltenen  Erzählung   ver- 
farst  hat.      Vgl.   Sermones  convivales,   tres  tomi,  ed.  Job. 
Gastius,   Brisacensis,  Basileae,   1554.   tom.   sec,  p    282: 
De  saneto  Christophoro  vera   historia   et  vilae  descriptiu). 
Will   man   nicht  annehmen,    dafs   dieses  Gedicht,    wie  es 
von  Schönwaldt  herrührte,    gedruckt,    und    der  zur  Zeil 
des  Drucks   verstorbene   Frischlin   fälschlich  auf  dem  Titel 
als  Verfasser  genannt  wurde   (eine  Annahme,   welche  nur 
dann   möglich  .ist,   wenn   man   alle  Aussagen  Schönwaldt's 
über  Frischliu's  Zusätze  und  Herausgabe  des  Gedichts  für 
Lugen   halt),    so    ist    es    auf   der    anderen   Seite    nicht    zu 
bezweifeln,   dafs   Schönwaldt.   ein   sehr   unterrichteter,   in 
der  Feder  wohlgeUbter    und   auch  soust  als  Schriftsteller 
aufgetretener  Mann,   welcher  namentlich,   wie  er  erzahlt, 
einen  griechischen   Poeten  in  drei   Buchern   in   lateinische 
Verse  übersetzte,   an   dem  Gedichte,   wie  es  gedruckt  vor- 
liegt,  Anlheil    hat.      Ein    Beweis    dafür    liegt   in   den   An- 
fangsworten,   welche    eine    Bestätigung    der    Hittheilnog 
Schonwaldt's    über    die  Entstehung    seiner   Dichtnng    und 
aufserdem  geradezu    den   Namen   ..Hain  in  der  Dreicich", 
sowie  die  Beschreibung  des  Stadtwappens  und  noch  jetzt 
vorhandenen  Oertlicfaheiten  enthalten      Das  Gedicht,  wel- 
ches in  der  Bibliothek  des  literarischen  Vereins  zu  Stutt- 
gart,  l'.nd    M.l    (Stufig  .    1857)    linier   den   von  Dr.  Straufs 
herausgegebenen     deutschen     Dichtungen    Frischliu's,    S. 
1731?.,  abgedruckt  ist,  beginnt  mit  Folgenden  Worten: 

Es  ligt  ein  Stättlein  nach  hie  bey, 
Das  röhrt  ein  Eychel  oder  drey 

In    seinem    Schild,   da    siebt    ein    Hanfs 
In  einem   schönen   Garten  draufs 
Darbei  drey  hupschei    Weihei    stehn, 
Darin  y ut  Krebs  vnd  KarpIFen   gehn, 
Das  ist  die  ChristopuTsburg  genennt, 
Im  Hain  der  drej   Ej  1  li  n  ohlbekenul 

Nil  weit  di n  lim  ich  geborn, 

Vnd  bab  mein  Eltern  bald  verlorn 
Mein  \  atei  am  h  ChristofTel  hiefs, 
Hiuuib  er  mich  auch  Bo  teoQen  liefe  etc 

Di.se    Stelle    und     wol    muh     Anderes    bat    Frischlin, 
wenn  ei  dos  Gedicht   wirkliofa  rervollstflodigl   hat,  ohne 


Anzeiger  füi    Kunde  der  deutschen   Vorzeil 


390 


Zweifel     wörllich     beibehalten.      Was.     die     Mitwirkung 

Frisehlin's  bei  der  Abfassung  angenommen,   von   ihm   und 

»a.-   von   Schönwaldl  herruhrl,  oder,  ob  nichl  das  Ganze 

tusdrucksweise  und  Schreibart  Frisehlin's  fremd  ist, 

könnt.-     auf    dem     Weife     der    Verglciehung     Hill     anderen 

Frischliii'scben  Dichtungen  der  ausgezeichnete  Kenner  der 
Werke    Frischlio's    und    scharfsinnige    Kritiker,  Heri    Dr 

Straufs,  am  besten  ermitteln.  Haben  beide  genannte 
Männer  an  der  Dichtung  Antbeil,  so  möchte  die  beson- 
ders ausvhanliche  und  ausführliche  Schilderung  des  Ver- 
kehrs Christophs  mit  dem  Forstmeistei  dem  Killer,  dem 
Amtmann  und  der  Kantlei  Schönwaldl  zuzuschreiben  sein, 
welcher  in  seinem  Wohnorte  einen  ihm  uufsafsigen  Forst- 
meister, Keller  und  Amtmann  hatte  und  mit  der  Kanzlei 
zu  Büdingen  fortwährend  im  Streite  lag  Die  Erzählung 
von  dem  Mefspfaffen  und  seiner  Köchin  dürfte  dagegen 
wol  von  dem   unzüchtigen   Fiischlin   herrühren. 

Wie  die  Schönwaldt'sche  Dichtung  Friscblin  in  die 
Hände  lallen  konnte,  ist  leicht  erklärlich.  Dieser  unstäte 
Manu  hielt  sich  hftufig  in  dem  nicht  «eil  von  Hain  in  der 
Dreieich  gelegenen  Frankfurt  auf.  Namentlich  wohnte 
er  (, Siraufs,  Leben  Frisehlin's,  S.  362)  im  Frühjahr  I58C 
sieben  Wochen  laug  bei  dem  Prediger  Oseas  Hala  da- 
selbst, hei  welchem  er  damals,  oder  spater,  als  er  im 
Herbste  1588  (Straufs,  S.  4'25)  von  Braunschweig  aus 
in  Frankfurt  verweilte,  das  nach  Schönwaldt's  Aussage 
schon  im  ,1  1584  oder  1585  verfafste  und  dem  Pfarrer 
Osefl  (llala)  zur  Einsicht  zugestellte  Gedicht  weggenom- 
men haben  könnte.  In  diesem  Falle  brachte  er  wol  das 
Werk,  an  welchem  er.  wie  Schönwaldl  sagt,  zu  Braun- 
schweig geflickt,  fertig  mit,  als  er  im  Herbste  1589  von 
dort  abgezogen,  seinen  Aufenthalt  zu  Frankfurt  und  zu 
Ursel  nahm  (Straufs,  S  140,  14.").  118).  Zu  verwundern 
ist  es  indessen  alsdann  und  nur  etwa  aus  der  im  Früh- 
jahr 1590  beginnenden  Gefangenschaft  erklärlich,  dafs 
der  Druck  erst  /.ur  (I  lermeSSe  1591  vollendet  wurde. 
als  Friscblin  bereits  nicht  mehr  zu  den  Lebenden  gehoi  te 
Dieser  U ms taud,  verbunden  mit  dem  leren,  dafs  Friscb- 
lin   des  Gedichtes     dessen    er    sich    freilich    nicht    als    eines 

ihm  ursprünglich  angehörenden  Kigeuthums  inhmen  konnte, 
nirgends  erwfibut,  ist  so  auffallend,  dafs  mau  sieh  des  Ge- 
dankens. SchOnwaldl  sei  alleiniger  Verfasser  und  habe 
bei  der  Herausgabe  auf  Frisehlin's  Namen  gesündigt,  nur 
durch  die  wiederholte  Erwägung  erwehren  kann,  er  müsse 
eich  dann  in  seinen  Angaben  Dbei  Frisehlin's  Zusätze 
unverschämter  Lügen  bedient  babeu  Verdächtig  steht 
er  allerdings  da,  indem  er  den  Richtern  die  erste  \uf- 
zeichnung   des  Gedichts,    von   welchem  er  doch   «"I  nur 

eine    saubere  Abschrift,    nicht  die  erste   Aufzeichnung  Selbst, 

nach   Frankfurt   geschickt,    nicht   vorzeigen    konnte  oder 


wollte,  wodurch  ihm  doch,  wenn  Friscblin  Zusätze  ge- 
macht,  zu   beweisen    möglieb   war,   was   von  diesem   und 

was    von    ihm    selbst   herrührte.     Besaß    ei    ein   i pt, 

and   getraute  er  sich   nicht,   es  tu   zeigen,  dann  mufs  viel 

Gravierendes  darin  gestanden  haben,  und  können  es  der 
Zusätze,  die  Fi  im  hin,  etwa  gemacht,  wol  nur  wenige 
gewesen  sein 

Uebrigens  isl  das  Verdienst  bei   Abfassung  dei   Dich- 
tung,   mag   sie   nun    einen,    oder    zwei    Verfas  ei    haben, 
kein    sehr    grofses.      Alle    tiefpoetischen    Gedanken    darin 
sind    Gast's     Erzählung    entnommen,     welcher    selbst     nur 
der  Wiedererzähler  einer,   meines  Wissens  .-ehr  allen  I  a- 
rabel    ist.    über    deren    Weith    Schönwaldl    folgendes   Ur- 
theil   anfuhrt:    ,.Iifs   lobet  Auch  solches  Philippus  Melancb- 
thon   \ nii  sagt:   Efs  sey   cm  venustum   ingenium  gewi 
der   die    fabulam    vom  Christophoro  erdacht,    \nd  damit  An- 
zeigen wollen   (siutemahll    in   Allen  steuden    so    viell  ge- 
legcnheit  furfalleu,  dardurch  der   mensch  a   Iramilc    recti 
zu  vugutten   kunne  gefuret  werden)   mufs  cfs  ein  grofser 
man  sein,  der  durch  Alle  ergernufs  hindurch  dringe,   red- 
lich lebe  vnd  zu  einem  Ehrlichen  löblichen  Aufsgang  seine 
Sachen    bringe   vnd    Aufsfuhre  "      Die   vorliegenden   poeti- 
schen  Gedanken   brauchten    nur   ausgeführt  und   in   Heime 
gebracht    zu     werden,     was     Schönwaldl    paulo     uheriore 
.Tapa^eaöfi,  wie  er  sagt,  zu  Wege  brachte     Nehr  als  Pa- 
raphrase sind  die  Schilderungen  des  Verkehrs  Christophs 
mit  allen    möglichen   Personen    und  der  Schlechtigkeiten, 
denen  er,  »ich  überall  als  strengen  Tadler  erweisend,  be- 
gegnete.    Höchstens   diese  Schilderungen,  welche  Welt- 
kenntnis erforderten,  wie  sie  dem   vielgewauderten  Doc- 
tor   in    höherem    Grade,    als    dem    ruhig   lebenden    Flauer. 
n   war.    konnte    Fiischlin   vervollständigt   haben,    wie 
er   denn    bei    der    Wegnahme    des    Schönwaldt'schen   Ge- 
dichts ausgerufen  haben  soll:   „ich   weife,  wie  es  in  dei 
Welt  hergebet,    ich    will    mebi    dazu  machen."     An  der 
eigentlichen   Parabel,    welche  ganz  nach   Gast  erzählt   ist, 
kann    Fiischlin    kein   Jota    Zugesetzt   haben       FormverbeS- 
serung  wäre  hier  höchstens  sein  Verdienst,  wenn  Schön- 
waldl, dei    zwar  Kein   Friscblin,  aber  doch  ein   in  hohem 
le  classisch  gebildeter  Mann   war,   einen   Verbesscrer 
der  Form  brauchte,   welche  ei   seiner  Dichtung   ursprüng- 
lich gegeben  hatte     Jedenfalls  erfordert  es  die  Gerechtig- 
keit, dafs  Pfarror  Andreas  SchOnwaldl  in  Zukunft  als  dei 
eigentliche  Verfussei    und  Friscblin   «Is  dei    Ueberarbeiter 

des    Gecluhls    bezeichnet    wird. 


Anzeiger  für  Winnie  der  deutschen  Vorzeit. 


192 


»invl    OmukIiTm    J.i"  <•:>. 
Von  Dr.  harl  Bartsch.  Universums- Professor,  in  Rostock. 

Von  dem  zweiten  deutschen  Gedichte  über  Sauet  Os- 
wald, das  Pfeiffer  in  llaupfs  Zeitschrift  2,  92—130  nach 
einer  Wiener  Handschrift  dracken  liefs,  und  das  ich  oebsl 
dem  andern  in  der  Germania  5.  129  17  1  einer  einge- 
henden Untersuchung  unterworfen  habe,  weist  mir  Pei- 
falik  eine  noch  unbenutzte  Handschrift  des  Metropolitao- 
capitels  zu  Olnnltz  nach,  aus  der  nicht  viel,  aber  doch 
Einiges  zur  Verbesserung  des  Textes  zu  gewinnen  ist. 
Zwar  die  ursprüngliche  Gestalt  und  Mundart  des  Gedichts, 
dessen  Dichter  in  Mitteldeutschland  heimisch  war,  hilft 
auch  die  neuentdeckte  Handschrift  nicht  herstellen  ;  beide 
Handschriften  geboren  vielmehr  ein  und  derselben  ober- 
deutschen l'eberarbeilung  an;  doch  will  ich,  was  sich 
zur  Besserung  des  Textes  ergibt,  keineswegs  die  voll- 
ständigen Varianten,  mittheilen  Die  Olmutzer  Handschrift 
(Nr.  188  4°.  Pap.  15.  Jahrb.)  enthalt  anfserdem  noch 
Folgendes  : 

I.  Bl     la — 13b:   Leben   der   h.   Margaretha. 
Anfang  :    ES   sollen   alle   frawen 

Dy   marter  gerne  schawen. 
Schlufs:  Das  specht  (so!)  allesamen 

Amen   in  gotes   nameu. 
Vgl.  llofTmann,   die  altdeutschen  Handschriften  in  Wien, 
S.   176. 

II.  Bl.    13b  —  26b:   Leben   der  h.   Verouica. 
Anfang  :   0  starker  got  deyner  gnaden   ich   pegere. 

Das    dem    Regenbogen    fälschlich     beigelegte    Gedicht. 
das    im     16    Jahrh.   gedruckt  wurde:    s.   Gödeke's   Grund- 
r ifs.   S     119       llofTmann,  a.  a     0,   S.    IT». 
Hl    Bl.  2Gb—  17b  .   Leben  des  h.  Oswald 
IV.   Bl    47  b  —  56a:   Leben   des  h.   Alexius. 
Anfang  :   In   eynem   Buche   man   vns   las. 
rloffmano,   a.  a    0  ,   S.    |s|       Bei  MnlVmann   mit  B  be- 
zeichnet. 

V    und    VI      Zwei    Arzneibücher,    Bl.  56a  —  61b,  und 
62b       106a ,    von    zwei    anderen   Binden    des   l"> 
Jahrhunderts  l'  ischi  ieben. 
Der   Inhalt    der    Handschrift    stimmt    also    im   V\  e 
liehen   mit  dem  der  Wiener  Handschrift,   so  dafs  die  An- 
nahm'    gerechtfertigt    erscheint,     dafs    beide'    aus    einer 
Quelle  stammen      Eine  kurze  Beschreibung  der  OlmOtzer 
II-.  hal  bereits   Peifalik   in    dem  „Notizenblatt   der  histo- 

risch-stalistiscl Section"    ;n  BrOnn  (1857,  S    561  ge- 

Im  Folgenden  habe  ich  durch  l.   i  ,lies")  die  bes- 
sern  Lesarten  der  OlmOtzer Handschrifl   bezeiel  II 
frem                          2.    I                                lllfl     i  d     h     alhie 
W. ;   h>    (i      7     Dem    bayden       It.    Werchk    williklichn 


hegan.      14.   I.  Kayser.     27    her  fehlt  0,  mit  Hecht.     39 
I.   geezeme.     40.   I     Vnd   ym  an  gebort  eben  queme.    Statt 
41.   42   hat  0. : 

Des  wold   vnser  herre   nicht 
l'zw    dem   her  hott  stelle   phlicht 
Das  her  quam   dar  czw   nicht 
Vnd  czw    Beinen  herren  ginchk 
Yu   allem   dem   gepere 
IIb   ber   des   knni";   bruder   were 
Sente  oswolt  an   der  czynneii 
Wart   des   bruders   ynnen. 
43.   Czw   ym   palde  gingk      44.    Mit   der   haut   her   yn   vm- 
fing.     54.    I.    so    hoch    geporn.     58.   I.    An   alle      60.   so 
faste.     Nach  60:   Vnd  gar  wankel   nere   (I.    wandelhacre) 
Das   man   nicht  gibt   uff  dy   ere.    62.  I.   pey  der.    66.   her 
sich   fehlt.      1.   placzte.      07.   I     worden.     70.   als   eyn.    74. 
vnd    dy    laut.     76.   Siezet    nyder    ulT   dy    panchk    als  ee. 
77    I,    ichs.     89.  90.   fehlen   mit   Hecht    in   0.     93.   I.    Dy 
holli   schöner   tngent  rill.      108.    Doch   will   ich   dyr  eynen 
roth   geben,    vgl.    W.    89       123.    124    1.    dir:   mir   (ohne 
czo   und   czwor).      156.   I.   mir.     178.   I.  Alle  drey  mit  ge- 
walt.      181.   I.   Seyn   czw  kaynen.      198.   I.   Do  ym      Nach 
209.   I. 

Den  rahen   begunden   kafTen   an 
210.    Sy   begunden   alle  gleich   ieben. 
222.    1     Her   muste   sich  vorezeiehen.      Nach  246.   I.   Durch 
korczweyl   czeuch   mit   mir.      Nach  247   I.   Wer  hol  gesa- 
git    dir.     253.   mit    dem    wart      289.   Das    spil    sol    eyn 
ende  haben.     Nach  295   I.    Her  mufs  seyn  leben  lan.    318. 
I     Ap   es  quem   vor  has.      Nach   342.   Das  was  yr  vm   das 
Das  sy  Lust  bette  dester  pafs     Nach  346:  Ir  gueten  eyn 
krön    sy   trugen       Der   iunchfrawen   flogen  Czen   geezamte 
adler  Dy   niusten   sy   bebaren   Vor  der  sunnen  wo  sy   ging 
Von  dem  schalen  S)    entphiog*).     382.  Sy  niust  yn  czw 
yerem   arme   fahen,      396     1.   aynig   ( il     h.   aenic  :    Saelic), 
Nach  458:   Do  swur  mein   vatter  eynen   aytMeyner   muler 
ist   das    layt.     462     I    czvt   eynem    weyb.     Nach    47  1    l 
Sy  sprarh  von  dem  hymelreich  i  /«  mol  waifs  ich.      175. 

I.    Wir   auch.      483.    I     der    taufe    kl.ivl.      .Nach   192     I.   Das 

es  czw   muste  gen      '>I2    I    Was  hat,    Nach  531.  I.   WiT 
der  ewrem   libelein      Nach  533.  I.   Deyn  frewen  mufs  le- 

lig    sein       535.    I      Byn    lade    sy    bringen    li y  i -        536     .17 

fehlen    in  0.,    mit  Hecht.     540.  I.   dar   ab,-.     Narh    553. 

Sag  \m  auch  mein  macht  Vnd  auch  eyn  glitte  nnchl 
560.  I.  Verr  wol  »her  den  wilden  hak  561.  I  Das  es 
mir  nicht  eotpballen  mag.     591.  dencken  gnr  fehlt;  mit- 


•1  Schatten  machende  Vogel  begegnen  auch  in  andern 
Gedichten:  im  Rolandsliede  20,  81;  vgl.  dun  mein 
Buch  über  Karlmeinet,  s    102. 


■ 


393 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


194 


hin  ist  zu  lesen:  Daz  sluende  mir  ze  väre.  597.  I.  Sy 
hys  palde  her  bringen.  602.  I.  Das  lifs  sy  vormiren. 
603.  I.  Vnd  den  r.  czyren.  622.62:5.  I.  Also  (vielmehr : 
Als  er)  ein  engelhere  Aus  dem  paradise  were.  644.  I. 
vnuorczogen.  Nach  658.  I.  Vou  grossem  layd  czw  di- 
ser  fart.  674.  reys  W.,  eya  0,  für  Eise  d.  h  Ise. 
675—678  in   0.  : 

Der  fürt  den   konig  auf  engel  lanth 
Der  den  grossen   roth   bevant 
Das  her  das  heylig  grab  gewann 
Do  her  den   raben   bette   (I.   blicte)   an. 
Diese    Verse     enthalten     eine     deutlichere     Beziehung 
auf  den   Orendel   als  der  blofse   Name  des  Fischers  in  VV. 
680.   statt  keueleyn   hat  0.   goly,  d.  h.  galie.     685.   1.  ich 
(für   i  eli  ii  >    ruch    wer.      721.   Aber    czwelff  tag  was;   da- 
raus   ergibt   sich    als    teilte   Lesart:    aber  zwelf  tagevart. 
729.   1.   Hetyri.     730.   I.   Nicht  erneret  genedikleich.    731. 
1.  Der.      763.    So    fehlt  0.,    mit  liecht ,   wenn   nicht  Sage 
darin    steckt.     800.   1.    in    aller    der   geper.     833.    I.    ich 
wil  es  wol  bewarn.      845.   I.   czw  seynem  fronten.     883. 
1.   andte  (ande).      Nach  908    1.   Der  yr  ratter  was.     912. 
913.   Wolgemut    au    allen    has   Dor    mite    her    des    corns 
(so!)   vorgafs.      Nach   916.   I.   Wer  es  ymer  an  sach.    962. 
1.   ande.     997.    998.    I.   Vnd    wo    das    worde   vorgan    Ich 
quem   nymer  dann.      1001.   I.  Ich    kom   auch.      1015 — 16 
in   0.  : 

Vnd   pilt  vm   eyn   hirefs  das  sol  seyn 
Das  sag  ich  dir  silbereyn 
Vnd  darezu  guidein 
Sol   auch  seyn  gehiern   seyn. 
1021.   I.    So    mufs    her    sorgeleich       Nach    1051.    I.    Die 
dorüer   helffen    mir.      1090.   91.    I.   Wy   sy  czw  yerem  her- 
ren    geneme.       Aufs    der    burchk    queme.      1149.    1.    vnd 
brockte  das.      Nach    1179.   I.    Mit   allem  dem  gesinde  Her 
volgte    nach    gar    geswinde.      1224.    I.    dar    vm     (umbe  : 
krumbe).     Nach   1229    I.  An  eynetn  suntage  Quam  her  von 
der  hage  (habe).    1262.  I.  Bchawen.     1263.  I.  dm  flau- 
en.     1276     I     vm   dy.      1288  —  90  in   0 

Her   sprach   dy   wolfenue   yn   der  peyn 

Ist  dy  fraw  e  dein 

Su    i -l   dir   Btul   glanbe   mir 

her  ist  gesaezt   dir. 
Nach    1299     1     Drey    stul    an    alles    gefere.      1310.   I.   do 
es  tag   wart.     1333    I.  Si  mache.    1330  bis  zum  Schlüsse 
fehlt  in  <i   :  es  folgt  unmittelbar  darauf  St.  Alexius  Leben 


Der    *urie    deai   Blaeliofa    AYdeloeh    in    «l<*r        Kunst. 

SI.     I 'IioiiiukI*  irrlir    ia    Sl  ru  (Vlmrs.  Bildende  Kunat 

Plastik  in  Bt4  In 

Von  Dr.  K.  Schmidt,  Professor,  zu  Strasburg. 

(Schiurs.) 

Vor  wenig  Jahren  hat  auch  der  bekannte  franzosische 
Archäolog,  Herr  Abbe  .Martin,  eine  Erklärung  der  Vor- 
derseite    unseres   Sarges    gegeben6).     Ihm  stellt 

sie  den  Eintritt  Adelochs  in  den  Himmel  dai  .  <i .  r  Kugel 
bringt  das  Kleid  der  Unsterblichkeit,  das  Laubwerk  links 
und  rechts  bezeichnet  den  himmlischen  Garten,  und  die 
Thurmchen  auf  den  Pfeilern  die  unerschütterliche  Sicher- 
heit der  Wonne  der  Auserwfihlteu.  Es  ist  nicht  nothig, 
zu  zeigen,  wie  gezwungen  diese  Auslegung  eines  Zier- 
raths  ist,  der  eben  keinen  andern  Zweck  hat,  als  ein 
Zieirath  zu  sein.  Die  Erklärung  der  Hanptscene  ist  al- 
lerdings geistreich,  allein  sie  scheint  mir  der  Natürlich- 
keil zu  entbehren,  zumal  in  Betracht  zweier  anderer  Sce- 
nen,  von  denen  weiter  unten  die  Rede  sein  wird,  und  die 
sich  auf  Momente  des  irdischen  Lebens  des  Bischofs  be- 
ziehen, nämlich  auf  seine  Investitur  durch  den  Kaiser  und 
auf  seinen  Empfang  durch  die  Bruder  des  St.  Thomas- 
klosters.  Nichts  ist  natürlicher,  als  anzunehmen,  dafs 
auch  die  Scene  der  Vorderseite  einen  Moment  aus  dem 
Lilien  Adcloch's  darstellt,  und  zwar  den  wichtigsten,  den 
seiner  geistlichen  Investitur,  seinei  Erhebung  zur  Bi- 
schofswürde. Nach  Martin  bedeuten  der  die  Schlangen 
haltende  Mann  die  Erde,  und  das  auf  dein  Fisch  reitende 
Weib  das  Meer;  Erde  und  Meer,  als  Sinnbilder  des  Ge- 
schaffenen und  der  Vergänglichkeit,  bringen  dem  ewigen 
"i  aller  Dinge  ihre  Huldigung  dar.  Dies  scheint 
mir  durchaus  nicht  annehmbar,  Auf  den  Kunstwerken 
jener  Zeit  wurden  gewöhnlich  die  Erde  (terra,  tellus) 
unter  weiblicher  Gestalt,  und  das  Ueei  (oceanus)  unter 
männlicher  dargestellt7)  Der  Künstler,  der  den  Sarg 
ü^i  bat,  bat  uur  an  Ungeheuer  gedacht  als  Sym 
hole  des  Bösen,  gleichsam  des  männlichen  und  des  weib- 
lichen Bösen.  Martin  selber  kann  sich  nicht  enthalten, 
Etwas  dieser  Art,  wenigstens  m  Bezug  aul  den  Mann. 
anzuerkennen;  um  :i!i<-i  seine  Ansicht,  diesei  Mann  stellt 
die  Erde  vor,  nicht  aufzugeben,  macht  er  den  Künstler 
entweder  der  seltsamsten  (  onfusion,  oder  einet  offenbaren 
Ketzerei  schuldig;  die  Idee  des  Elements  (dei  I 
sa^t  it,  hat  sich  mit  dei  des  Teufels  verbunden,  welcher 
den  Gerechten  während  Beines  Erdenlebens  verfolgt  und 
zu  verfahren  Bucht.  W.u.-  dies  wahr,  so  hatte  der  Bild- 
bauer entweder  eine  Niemanden  verständliche  Vermischung 


elangei  d'archeologie    per  Cahici  el  Hanta,    l    Will. 
p.  270         'i  Piper,  r,  r.  0.,  I:.  II.  - 


(9 


Inzeigei    lur  KumI.-  der  deutschen   Vorzeil 


396 


von  Symboleu  gemacht,  oder  er  halle  die  Erde  als  das 
Werk  des  bösen  Geistes  angesehen  und  sich  somit  als 
Mauicbaer  verrathen 

Dir  [Unterseite  des  Sargs,  die  ich  zum  ersten  Male 
habe  abbilden  lassen,  ist  in  acht  Felder  getheilt,  statt  in 
sieben;  sechs  davon  enthalten  zierliches  Laub-  und  lilu- 
menwerk;  in  den  beiden  mittlem  allem  erscheinen  zwei 
gegen  einander  gekehlte  Figuren.  Die  eine  stellt  den 
Bischof  <or,  in  der  Rechten  den  Stab,  in  der  Linke.,  die 
Bibel  ;  die  andere  ist  ein  Mann  in  geistlichem  Gewand, 
er  neigt  das  Haupt  gegen  den  Bischof,  trügt  iu  der  Lin- 
ken einen  Zweig  und  erhebt  die  hechte,  gerade  wie  auf 
der  Vorderseite  -\dclocli  die  Hand  vor  Christo  erhebt. 
Dieser  Manu  ist  wol  einer  der  Bruder  des  St  Tbomas- 
klosters  und  erinnert  an  die  Einweihung  der  durch  den 
Bischof  neu  aufgebauten  Kirche;  der  Sitte  der  Zeil  < 
mafs.  waren  die  Binder,  grüne  Zweigen  in  den  Händen 
tragend,   dem   Bischof  entgegengegangen S| 

Wuhiend  am  hülsende  des  Sarges  nur  zwei  verschlun- 
gene Heben,  jede  mit  einer  Traube,  dargestellt  sind,  fin- 
det sich  am  Kopfende  noch  eine  Scene,  die  gleichfalls 
aul  verschiedene  Weise  erklärt  wordei  ist  Hechts  sitzt 
ein  bärtiger  Mann,  mit  einem  untei  dem  Kinn  geschlos- 
senen Mantel  bekleidet;  er  gibt  *  -  i  i  •  Paniei  in  die  Hunde 
eines  Andern,  der  vor  ihm  kniet;  hinter Letzterm  ist  ein 
Jüngling  in  langer  tunica,  bei  dessen  Imker  Hand  eine 
Art  Blume  abgebildet  ist  Grandidi.r  luil  vermuthet,  die 
Scene  stelle  Adeloch  dar.  wie  er  einem  weltlichen  Herrn, 
etwa  dem  Vogt  von  St.  Thomä,  das  Panier  der  Kirche 
Überreicht9)  Der  bflrllge  Manu  kann  aber  nicht  ide- 
loch sein  ;  auf  der  Vorder-  und  [Unterseite  des  Sargs  ist 
er  jedesmal  ohne  II a 1 1 -  Dieser  Mann  hat  ganz  das  Aeus- 
sere  und  die  Haltung  eines  Fürsten,  wählend  der  vor 
ihm  Knie. -mli •  in  Kleidung  und  in  Schnitt  des  Haars  dem 
Biscbol  Lhnlich  sieht,  wie  er  zweimal  auf  dem  Sarge  er- 
schein! Diese  Scene  kann  nichts  andere?  darstellen, 
als  den  Kaiser  Ludwig  den  Frommen,  der  durch  Ueber- 
gabe  des  l'aniers  dem  Bischof  Adelocb  das  Recht  der 
weltlichen  Gerichtsbarkeil  bestätigt10),  das  die  Strafs- 
i  Bischöfe  -eit  längerer  Zeil  iu  der  Stadt  und  der 
Diocese  ausübten     Martin   i-t  auch  dei  Ansicht,  dal-  dies 

*)  Vcrgl.  den  Bericht  des  Clerus  von  Ulieirns  über  die  Rück 
kehr  des  Bischofs  Kl. In.,  im  J.  840.  Sirmond,  Concilia 
G  i i,  Dil.  III,  S.  685.  Der  ähnliche  Gebranch  in- 
stand m  der  griechischen  Kirche.  Coteleriua,  Eccleaiae 
graecae  monumenta.     T.  I,  p.  814. 

')    Alllliinnrh    .1   Al-ace,     17      — 

lo)  Invettllnra  pei  rexillum.    Dncange,  Glossarium;  Grimm, 
deutsche  Rechualterlbomer,  S.   161. 


der  Sinn  des  Bildes  sein  könnte  ei  scheint  ihm  nur  da- 
rum zweifelhaft,  weil  Keine  kaiserliche  Krone  sichtbar 
ist;  die    Kbwesenheil  der  Krone  kann  aber  an  der  Sache 

nicht-  .indem  ,  denn  Adeloch  konnte  die  Wellliche  Inve- 
stitur nur  durch  den  Kaiser  erhalten.  Der  Jüngling  hin- 
ter dem  Biscbol  ist  ohne  Zweifel  ein  Priestei  aus  -ei- 
nem Gefolge;  Martin  sieht  in  ihm  eine  Frau  als  Symbol 
der  dem  Bischof  unterworfenen  „feudalen  Erde" ;  ich  ge- 
stehe, ich  vermag  hier  nicht  ein.-  Frau  zu  erkennen,  aus- 
seid, in.  dal-  kern  .Mensch  dieses  Sinnbild  der  Belehnung 
des  Bischofs  verstanden  halle.  Mau  gehl  heutzutage  viel 
zu  weit  iu  der  Deutung  der  Symbolik  der  vergangenen 
Jahrhunderte  und  verwendet  a  fserordentlicbeu  Scharf- 
sinn, um  Manches  zu  linden,  von  dem  die  allen  Künstler 
sich  nichts  träumen  liefsen ;  die  einfachsten  ErklSru 
scheinen  mir  immer  die  angemessensten  zu  sein.  Ich 
sehe  demnach  in  den  drei  Scenen  des  Sarges:  die  Ein- 
weihung Adeloch's  als  Bischof,  der  die  Sünde  bekämpfen 
soll,  sein.-  Belehnung  mit  der  weltlichen  Gerichtsbarkeit 
und  die  ihm  für  die  Wiederherstellung  ihrei  Kirche  dan- 
kenden St     fhomasmönche. 


Di«-    4.«-«  Iiirli«  <■    iS<->     14  !■>««  >-■-!>    Sclionuii    in       Zeichnend« 

Künste. 


Bildern. 

(Mit  Abbildung.) 

Iu  jüugstei  /eil  ist  eine  Reihenfolge  mmi  /.ein.  Hand- 
zeichnungen  aus  dem  Anfange  des  lü.  Jahrh.  in  den  Be- 
sitz rles  german.  Museums  gekommen,  welche  die  Grün- 
dung und  einzelne  hervorragende  ThatSBcheil  aus  der 
Geschichte  des  Cisterzienser  -  Mönchsklosters  Schö 
bei  Heidelberg  in  ziemlich  umfangreichen  Darstellungen 
vorführt  und  um  so  interessanter  i.-i.  bIs  solche  zusam- 
menhangende Bilderreihen,  die  nicht  blofse  Illustrationen 
zu  einem  geschriebenen  oder  gedruckten  Texte,  ja.  eigenl 
lieh  von  einem  solchen  gat  nicht  begleitet  sind,  gewifs 
zu   den   Seltenheiten  aus  jener   Zeil  gehören 

Die    roh    zu    einem    liande    mit    hli.fscm    l'npicriinischlng 

vereinigten  Blätter,  worauf  die  Zeichnungen  ausgeführt 
sind,  messen  18''  l"'  in  der  Hohe  und  14"  5'"  in 
der  Breite  Die  Zeichnung  lullt  den  ganzen  Baum  mit 
Ausnahme  eiues  '-'  2'"  breiten  Randes,  der  unten  durch 
eine  Linie  inr  die  Unterschrift  abgetrennt  ist.  Sie  i-t, 
wie  riian  es  bei  Ähnlichen  Arbeiten  jenei  Zeil  häufig  be- 
obachlet,    leicht    mit    dem   Blei    angede   tel    und    mit   der 

Fedei    Ziemlich    unabhängig  nachgerissen.     l'ebei    den  Lin- 
ie    Ininf.-    geht    sie    selten    hinaus       Die  lateinischen  t'nter- 

-<  In. ii.  n  iu  iti  hen  au-  Dialichen,  in  denen  jedoch  die  Sülle 
de-  Pentameters  bisweilen   ein   iweitei  Hexametei    vertritt. 


'I  :llnlil  lil  ■Illiuni 


39*3 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


Das  erste  Bild  stellt  die  Gründung  des  Klosters  Schön- 
au  unter  dem  Bisohof  von  Worms,  Burchard  II.  von 
AhorD,  im  J.  114'.',  dar.  In  freier,  \on  mehreren  Bachen 
durchschnittener  Landschaft  sehen  wir  den  Bischof  in 
vollem  Ornate,  von  Domherren  und  anderen  Geistlichen 
gefolgt,  mit  einem  .Manne  in  langem,  pelzbesetzlem  Ta- 
lare in  Unterredung,  in  welchem  wir  den  Baumeister  er- 
kennen zu  müssen  glauben,  wenn  auch  zwei  schwere 
jjoldne  Ketten,  die  er  um  den  Nacken  tragt,  ihm  fast  ein 
in  vornehmes  Aussehen  geben.  Neben  ihm  steht  ein 
junger  Alaun  in  guter  bürgerlicher  Kleidung  mit  gezoge- 
ner Mutze,  der.  als  Schüler  oder  Gebulfe.  aufmerksam 
der  Unterredung  zuhorcht.  Zu  den  Füfsen  des  Bischofs 
beiludet  sich  dessen  Wappen  :  ein  Vogel  auf  einem  Drei- 
berge (wol  nur  Erfindung  des  Kunstlers)  und  der  Schlüs- 
sel von  Worms.  Eine  sogen.  Martersäule  deutet  den 
Platz  an,  wo  der  Grundstein  des  Klosters  gelegt  werden 
soll  Ueber  die  Hügel  des  Hintergrundes  weg  erblickt 
man  Thurme  und  Giebel  einer  befestigten  Stadt ;  Hirsche 
«rnlen  an  verschiedenen  Stellen  zwischen  deu  Bäumen. 
Die  Unterschrift  lautet: 

Wormatiae  Praesvl,  Ml'xxxx  dvo  ivnge, 
ßvggo,   monasterivm   Schön(a)viense   strvit. 

Die  zweite  Tafel,    welche   den   Bau  des  Klosters  dar- 
stellt, geben   wir,    auf  ein   Viertel   des   Umfanges  zurück- 
geführt,  in   Abbildung.     Sie   tragt  die   Unterschrift: 
Constrvxere  domvm  Conversi  Schönaviensem 
Qvos  pivs   indvxit  religionis  amor. 

Die  nächste  Abbildung  zeigt  die  Darbringung  des  Klo- 
sters in  die  Obhut  des  Papstes.  Dieser  thront  in  vollem 
Ornate.  Dingeben  von  Cardinälen  Qber  der  Versammlung 
der  Mönche,  welche  knieend  vor  ihm  liegen.  Der  Abt 
und  einer  der  Vater  —  ersterer  von  einem  Wappen 
begleitet  —  hallen  dasKloster  empor,  wahrend  der  Papst 
es  an  der  Thurmspitze  ergreift  Unterhalb  des  Kloster- 
gebäudes bemerkt  mau  einen  umzäunten  ländlichen  Hof, 
wahrscheinlich  die  erste  Besitzung  dei  Vbtei  Die  Un- 
terschi ilt   lautet 

Pontifici  svmmo  Clavstrvm  offert  concio  patrvm, 

Vt  foveal  ivgi  papa  beatvs  ope 
\n  diese  Darstellung  sich  anschliefsend,  Behen  wir 
sodann  den  Kaisei  als  welllichen  Scbutzherrn  und  zu  bei- 
den Seiten  desselben  fDnl  namhafte  WobllhSter  des  Klo- 
ster?, durch  I  ebersebriften  und  Wappen  bezeichnet;  rechts: 
die  Kaiser  Adolf  von  Nassau  und  Sigismund,  links  :  Ruprecht 
um  der  Pfalz,  Heinrich  VII.  und  Ludwig  von  Bayern.  Als 
sprechende.-.  Zeugnffs  des  frommen  Eifert  der  genannten 
steht  unten  das  Kloster  selbst,  durch  zahlreiche  grofse 
(iehaiide  erweitert,  von  einer  Mauer  umgeben  und  durch 
eine  stark  befestigtes  Thor  geschützt     1  mber  liegen  drei 


grofse  Heierhöfe  al    /.Milien  des  vermehrten  Besitzlbums. 
Unterschrift : 

Hericvs  Caesar  Lvdovicvs  Rexq     Rvpertve 

Libertant  sacram,  .(  praedia  und»,  domwn 
Die  drei  folgenden  Blatter  behandeln  das  Ende  der 
heil  Hilde»iindis.  Aul  dem  •■isten  seilen  wil  sie  als 
Jungfrau  in  Mannt  rti  acht  knieend  vor  der  Pforte  des 
Klosters,  vom  Ahle,  der  in  Begleitung  von  drei  Mönchen 
heraustritt,  wohlwollend  aufgenommen.  Folgende  Unter- 
schrift  erklart  die  Scene  : 

Virgo  Hildegvndis  lalitans  sub  veste   virili, 

Joseph  m  q     vocans  babitvm   petit  ordinis  almi. 
Das    folgende    enthalt    zwei    durch   Architecturen    ge- 
Bi  hiedene   Darstellungen       Links    sehen     wir    unter     i 
Halle,    wie   Hildegundis    geschoren     wird       Zwei    Mouche 
nehmen    ihre    weltlichen    Kleider    mit    fort       Hechts    sitzt 
sie   neben    einem    anderen   Mouche,    mit    diesem   in   einem 
Buche    lesend.      Es    steigt    in    ihr    der  Gedanke    auT.   das 
Kloster  wieder  zu  verlassen,   welche  Versuchung  der  Kunst- 
ler   durch    einen   Teufel    angedeutet    hat,    der  trotz  ihres 
Beligenscbeins   über   ihr  schwebt    und   sie   au   einer   Kett.- 
hält,  die  um   ihren   Nacken   geschlungen   ist.    Der  fromme 
Eberlii'rclus   bemerkt,    was   in  ihr  vorgeht,   und  theilt  seine 
Betrachtungen,  die   er  an   den  Fingern   herzählt,   einem  An- 
dern  mit.     Die  Unterschrift  heifst   hier  : 
Virgo  tondetvr,  sacro  vestitvr  amich 

Temtari  vi  redeat ;  divvs  videl  haue  eberbardvs 
Das  dritte  Blatt  stellt   wieder    zwei     einander    folgende 
Scenen  dar.  Im  Klosterhofe  sehen  wir  die  Heilige  mit  einem 
Mönche  Steine  zu    dem  Baue   eines  Dormitoriums   tragen, 
wahrend    andere  an   demselben    arbeiten.      Und   durch   die 
geöffnete    Wand    eines    Gebäudes    an    der    rechten    Seite 
blicken    wir   in   ihre   Zelle,   wo  sie   schon   auf  dem  Sterbe- 
lager  ausgestreckt  liegt      Zwei  Mönche  knieen   neben  ihr 
mit    C'riirilix,    Sprengwedel    und   Licht.      Zwei   Engel    tra- 
gen   auf  einem   ausgebreiteten  Tuche   die  Siele   in   Gestalt 
eines  Kindes  in  den   Himmel       Die  Unterschrift  - 
In  dormitorii  strvctvra  virgo  laborat, 
Aiiim'i]  -  in  pi  imo  d\  in  probat  astra  petit 
is,  hlufa  folgt.) 


■  il  ./-.«•  Im  In-    »Im     \I>l.;iIi<-    um    H  I  <«•»«<■  rn .  Religion*- 

■nilallen. 
Von    Dr.    T r.  Mlrcker,    k.  pr.  geh.    trcbivralhe  und  Hanf-  ,.,lr 

archivar,  in  Berlin. 
(SchlufiO 

Im  .1    1315  verkauft  Hermann  von  Hornberg  dem  Content 
des   Klosters   Heilsbronn    ,swei    Naobtaobuhi    ic  vor- 


Anzeiger  Für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


400 


dem  uud  ze  holen,  «1  le  man  ihm  scholl  geben  von  dem 
Kloster,"  und  zu  derselben  Zeil  einigte  »ich  auch  Lu- 
poid de  logesingen  mit  gedachtem  Kloster  ,,de  abrenun- 
ciatione  duoruni  colurnorum,  si\e  calciorom  suffor- 
ratorum  aiinuatim  ei  ab  eoiiem  debitorum."  - 
Gottfried  der  Alte  von  Vestenberg  verkauft  i  I  1329 
der  Sammnunge  zu  Balsprnnen  das  Hecht,  das  ihm  ange- 
fallen von  seinen  vordem,  das  er  sollt  oder  möchl  haben 
von  irem  Closter.  dieweil  er  lebe,  das  sind  jSrlich  vier 
Nachtschuhe  etc.  Desgleichen  verzeiht  sicli  i.  J.  1339 
Cropflin  \.  Vestenberg  „alles  des  rechts  vom  Closter 
HeilsbrODU,  das  er  von  seinen  vordem  mocht  gehaben, 
das  sind  jSrlich  vier  Nachtschuh." 

Diese  Filz-,  Nacht-  oder  Morgenschuhe  nun  pflegten, 
wie  aus  jenen  Beispielen  deutlich  henorgeht,  den  Stif- 
tern oder  sonstigen  WohlthStern  der  Kloster  in  dein  Falle 
gegeben  zu  «erden,  wo  dieselben  sieh  die  Jurisdiction 
über  die  veigabten  Guter  vorbehielten,  uud  dienten  also 
als  Zeichen  des  Seitens  des  Klosters  anerkannten  Vog- 
teirechts.  Gewifs  konnte  keiuSjmbol  sinnreicher  erfun- 
den «erden  ,  um  den  Gedanken  anzudeuten  :  „dafs  der 
Fufs  des  gestrengen  Grundherrn  nicht  zu  fest  auf  den 
Nacken  der  Unterthanen  drucken  möge."  Jene  Abgabe 
war  Übrigens  nicht  blos  lokal  und  nicht  tili) -  bei  Cister- 
zienseru  üblich,  welche  doch  gerade  wegen  ihrer  solida- 
rischen Verbindung  unter  einander  am  erfolgreichsten 
darnach  strebten,  sich  von  Vogteilasten  aller  Art  frei  zu 
macheu.  Auch  bei  Klöstern  anderer  Orden  und  au  ande- 
ren Orten  ,  wo  vielleicht  die  Filzbereituug  weniger  im 
.Schwünge  wsr,  als  zu  Heilsbrono,  findet  sich  dieselbe 
Erscheinung  wieder,  wovon  wir  hier  noch  einige  Bei- 
spiele  mittheilen. 

Im  Jahre  122*  bestätigt  KOnig  Heinrich  VII.  dem 
St.  Ulrichsstift  zu  Augsburg  das  Privilegium  ..neu 
teneri  feodali  jure  cniquam  persolvere  calceos  hyema- 
I e G  (s.  Hon.  Boic.  \\\l.  >15).  —  Im  Jahre  1253  er- 
hob sich  zwischen  den  Prfimoostratenser-KIoster  Scheft- 

larn     und    Otto     von    Lusa    ein    Streit    ..super    advocalin    in 

Waltprehtsdorf  ei  duobus  calciis,  quos  ab  co  annuatim 
extorqoebal      I       Hon     Boic.  VIII,  504)  Wulfing  de 

Snnnenberch  resignierte  im  J.  1288  dem  Herzog Albrecbt 
von  Oesterreich  Beine  Vdvokatie  abei  den  dem  Benedik- 
tiner-Kloster Aspach    zugehörigen    Hof  zu  Willolfsdorf, 


indem  er  dabei  erklärte,  conventum  dicti  mouasterii,  pro 
iure  advocatali  nihil  aliud  solvere  teneri  annuatim  prae- 
lerquam  duos  filtiacos  calceos";  wogegen  Herzog 
Albrecht  in  dem  darauf  bezüglichen  Revers  ausdrücklich 
hervorhebt.  „i|uod  convenlus.  in  Signum  advocatie. 
matulinales  ca  I  ceos,'valentes  60  denar.  Wieiinenses, 
auuis  singulis  minislrabil"  (s.  Mon  Itoic.  V,  ITC).  — 
Das  Augustiner -Kloster  Chiemsee  gab  (laut  einer  in 
Mon.  Boic.  II,  465  befindlichen  Urkunde  v.  J.  1301)  als 
jährliche  Etzuug  an  Offma,  Wittwe  Conrads  von  Gatralt, 
und  ihren  Sohn  unter  Anderem  .,  zween  Pruder- 
Schuech".  —  Das  Capitel  von  Freising  Uberlafst  i.  J. 
1307  den  Beuedictinern  zu  S  ch  eyre  u  einen  Hof  zu  Wal- 
marsdorf, indem  es  dabei  unter  Anderem  ausbedingt,  dafs 
sie  seinem  Einnehmer  cum  duobus  calceis  malutina- 
libus  auuis  singulis  houorabunt  (s.  Mon.  Boic.  IX,  463). 
—  Als  i.J.  1342  der  kaiserliche  Hofmeister  Hartwig  von 
Degenberg  die  Vogtei  von  Nieder-Altaich  erhielt,  verpflich- 
tete sich  der  Propst,  ihm  jährlich  um  Michaelis  „zween 
gevilsl  Schach"  zu  reichen  (Mon.  Boic  XI,  291).  — 
Dasselbe  Benedictinerkloster  versprach  i.  .1  1249  dem 
Rittet  Gottschalk  von  Heidolfing,  für  die  Schenkung  eines 
Hofes  zu  Pornchoven  „quatuor  calceos  filtratos" 
abzugehen,  und  ebenso  dem  Wilhem  von  lulurrh  ..duos 
filtratos  calceos"  (s  Hon  Boic.  XI,  3"  u.  85).  — 
In  dem  Stiflungsbriefe  des  Klosters  Aczenzell  (Elisabe- 
thenzell  bei  Alteich)  d.  a.  1347  ist  bestimmt:  dafs  der 
Familie   des   Stifters      -    Denen   \o:j    Heibach  zu   einer 

Ehrung  vom  Kloster  gegeben  werden  sollen  „ZWej 
gevilst  Schuech,  zu  einer  Urcbund.  daz  dasselb  Klo- 
ster von  ihnen  gestiftet  sey"  (s  Hon.  Boic.  XII,  316). 
■ —  Im  J.  1372  verzichtet  Conradus  de  Magensiez,  „se  de 
celero  rc'cepturnm  a  mouasterio  inSteingaden  duos  cal- 
ceos nocturuales"  (Mon.  Boic.  VI,  535).  —  Auch 
noch  im  J.  I  Hi-  erlassen  Johann  und  Niclas  von  Abens- 
berg dem  Augustinerkloster  Rohr  auf  1  Jahre  „die  Vog- 
tei,   die   es   ihnen  jfirlich    schuldig   i.-t    zu    geben:    d.  i. 

20  Hunchener  Pfennig    für   1    Pelz  und  2  Filzsohnl (e. 

Mon.   Boic    XVI,    125) 

Diese  Notizen  mögen  hinreichen,  um  auf  einen  alten 
Brauch  aufmerksam  zu  machen,  der.  scheinbar  unbedeu- 
tend, doch  immerhin  sein  kulturhistorisches  Interesse  li«t 


i  Hit  einer  Beilage,  i 


Veranl  n  örtliche   Redai  l 

I»r.  Kreib    v.  n.  /.    luftefs.     Itr.  A.  v.  Eye.     Dr.  G.  K.  Prommann.     Hr.  Prelh.  li  <  >  1 1>  v.  Sehr  eckenitein 
Verlaf  dei  literarisch    artistischen    Anstalt  des  germanischen  Hnsenms  in  Nttrnberi 

i    >- 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGER  FÜR  KUNDE  DER  DEUTSCHEN  VORZEIT. 
1801.  J&  II.  Sovember. 


(Ihronik  des  ffermaniscben  Musculus. 


Die  sammtlichen  Herren,  welche  von  der  Jahreskonferenz 
(s.  Anz.  Nr.  9)  zur  Ergänzung  des  G el eh rtena usschus- 
:•  c  >  gewählt  wurden,  haben  die  auf  sie  gefallene  Wahl,  saniml 
den  damit  verbundenen  Verpflichtungen,  angenommen.  Es 
sind  die  Herren: 

Baader,  Jos.,   Archivkonservator,    in   Nürnberg:    Geschichte 
der   Reichsstadt  Nürnberg   und    der    Fränkischen   Fürsten- 
tümer Ansbach  uml   Bayreuth  ; 
Braun.    Dr.    J.    W.  J.,  o.  ö.   Professor  an  der  k.  Universitäl 
Bonn:  rheinische  Geschichte  und  rheinische  Alterthümer; 
Cohausen,   Aug.   von.   Major  im  k.  pr.   Ingenieurcorps,   coni- 
mandiert  zur  Bundes  -  Hililärcommission   in  Frankfurt  a.  B.  : 
Geschichte  der  Kriegsbankunst; 
Förstern a  im  .  Dr.  Ernst,  Bibliothekar,  in  Wernigerode  :  Kunde 

deutscher  Orts-   und  Personennamen; 
Grotefend,  Dr.  C.  L.,  Archivsekretär,  in  Hannover:  Genea- 
logie, Heraldik  und  Numismatik  Niedersachsens; 
Koberstein,    harl  Aug.,  Professor,  in   Pforta :   Deutsche  Li- 
teraturgeschichte und  Sprachwissenschaft ; 
Röscher.   Dr.  Wilh.,  k.  s.  Hofrath,  Professor  und  z.  Z.  Rek- 
tor  der  Universität   Leipzig:    Geschichte    der   Volkswirt- 
schaft ; 
Schäfer,     Dr.    .loh.    Wilh.,     ordentl.    Lehrer    an    der    llaupt- 

schule  in  Bremen  :  Deutsche  Literatnrgeschii  hte 
Thomas,    Dr.  (I.  M.,    Professor,  in   Hünchen:    Handschriften 
künde  und  huhur-  uml  Handelsgeschichtc  des  Hittelalters; 
\\  yfs,    Dr.  Georg  von.    Professor   au  der  Hochschule    in  Zü- 
rich: schweizeri  che  Geschichte  und  Alterthumskunde. 
Bei   dieser  Gelegenheit    haben    wir   ein   auf  der   Jahreskon- 
ferenz  von   1860  gewühltes  Hitglied,  dessen   Erklärung  etwas 
verspätet  einlief,  nachzutragen,  nämlich  Herrn 
Lorenz.  Ottokar,  a.  0.   Professor  a.  d.  k.  k.  Universitäl  und 
Concipisl  des  Haus-,  Hof-   u.  Staatsarchivs  in  Wien      G( 

ichte  der  deulschosterreichischen   Länder, 
in  dem  Kreise  der  Beamten  des  germanischen  Museums, 
uiii  heu  sämmtlicb    mit  Ausnahme  der  Vorstände,  von  denen 
'i inbi  so!  h  i  i.-t ) .  n.ii  h  Bi  si  lilu      di  i   li  Izti  n  Jahres- 
konferenz, eint  Besoldungsverbesserung  von  je  10011.  zu  rheil 

wurde,    kt in    mehrfache   Veränderungen    vor.     Durch  einen 

gewift    lehr  ehrenvollen,   abei    ror  unser  Museum  bedauerli- 
chen Hui  nach  Hannovet   (an  das  neue  Weifen seum)  wurdi 

ans  einet    unseret    ausgezeichnetsten  gelehrten  Beamten,  Dr. 
Johs,  Hüllet    au    Hildesheim,    det    b    hei    dem  Honi     nnd 
in-    inii    grofsei    Sachkenntnifs   *"> 
stand,  entzogen      v.m.    Stelle   wird   durch    den  Doctorandcn 
juris    V.    Erbstein   aus    Dresden   l"   elzl:  dessen  Brui 
Erbstein,   ebenfalls   Doct.  juris,    wird    die  I.  Sekretüi 
übernehmen,    welche    bisher   E.   Hektoi   bekleidete,    det  al 


Bibliotheksekretär  an  Dr  Barack's Stelle  eintreten  wird  Des 
gleichen  übernimmt  mit  1.  Januar  1862  die  erledigte  Wchiv- 
sekretarslelle  Dr.  Cum.  Will  ans  Kassel,  Im  V er  wal  tungs- 
personale  ergaben  sieh  folgendi  Veränderungen:  \u  die 
Stelle  des  ausgetretenen  Fondsadministrators  Gallich  trat  der 
bisherige  Kassier  .1.  H.  Dorr  aus  Ansbach,  zugleich  IL  Se- 
kretär des  Geschäftsbureaus;  al-  Kassier  und  Regie-  und  zu- 
gleich llau.-uii  i-lerci-  Verwalter  winde  Stiftungsrendanl  Joh. 
Christoph  Keiner  von  Thalmessingen  angestellt.  Der  bishe- 
rige Hausmeister  Bräutigam  blieb  als  I.  Fremdenführer, 
Restaurator  und  Gypsgiefser.  Als  Verwaltungsschreiber  und 
Billetenabgeber  wurde  angestellt  Wilh.  Bencker  aus  Wal- 
kersbrunn. 

In   \r.   12  der  Beilage  zum    Anzeiger    von    1860  war  von 
den  groben    Auslagen    die    Hede,    welche    durch    die    Restan 
ration  der  Karthause  herbeigeführt  wurden  und  die  Anfnahme 
und  Verzinsung  eines  bedeutenden  Kapitals  nothwendig  mach 
ten.      Schon    in    der    folgenden   Nr.    I     von     1861    konnten    wir 
aus   dem    Finanzgesetze    des    Königreichs  Bayern    die   Mitthei- 
lung   bringen,    dals    10,000  fl.    Bankostenbeitrag    lur  das  ger- 
manische  Museum  aus  den  Staatserübrigungen  verwendet  wer 
den   sollten.     Die    damals    ausgesprochene  Hoffnung,  dals  die 
bayerischen  Kammern  eher  daznthun,  als  Bireichen  wurden. 
bat  sich  glänzend  bewahrt,  indem  beide  Kammern  nicht  allein 
jene    10,000(1.    Zuschufs  zu  den   Baukosten,  sondern  auch  die 
Niederschlagung  des  auf  die    Karlhause  eingetragenen   K  ,.  u  t 
seh illingsreat es  ebenfalls  zu    10,000(1.  nebst  der  Forlent- 
richtung des  Jahresbeitrages  zu  25000.   genehmigt  haben,  und 
der  Landtagsabscbied  dies  bestätigte.     Aber  nichl  di(   G  i 
der  dargebotenen  Hülfe  allem  i-i  es,  was  wir  dankbar  anznei 
Kennen  haben.   Bondern  auch  die  Art  und  Weise,   wie  sie  uns 
zu    Theil    wurde.      Dafs    die    jährliche     Unterstützung    von 

2500  fl    Bowohl  vom  k.  Ministerium  als  den  Kau irn,  so 

das  Museum  deren  bedarf,  nie  beanstande!  werde,  lafsl  sich 
voraussetzen;  abet  al-  eine  erfreuliche  Anerkennung  nn 
serer  Sache  dürfen  «ir  anführen,  waa  das  l>.  Ministerium  als 
Motiv  -eine-  außerordentlichen  Bauzuschusses  von  10,1 
anführte:  „Dafs  das  german.  Museum  nach  seiner  wissenschaft- 
lichen und  künstlerischen  Vufgabe,  nach  seinen  herein  vot 
liegenden  and  tu  erwartenden  Lei  lungen  unter  seinen  thaiigen 
und  sachkundigen  Vorständen  einet  außerordentlichen 
Subvi  ntion    an  e    nii  lit  nut   bedot  fliti      ondern 

auch   vol  I  ko  in  in  e  n  würdig  lefer«  nl 

der  IL  Kammer,  Irin     \    LerchcnTeld,  zut  Eiupfrhlun| 
nes  Vot  jenen  \ om  si  0  0.  muh 

10,000  li    zu  ufugi  ii .   aussprai  h  :   .  I.  h   glaube    nii  hl 

Sache  weitläufig   tu  ei 'rn,  denn  \^  ■  i  -•  1 1  <- 

theilen  das   lebhafte    lulci      i     an  dem   Gedeil lieses   Insll 


403 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


404 


tau,  daa  sich  durch  die  gröfsten  Schwierigkeiten  hin- 
durch gekämpft  und  wieder  bewahrt  hat,  daf»  mit  Beharr- 
licbkeil  auch  in  Deutschland  aus  kleinem  K«i mt-  eine  lebens- 
ialnge   Pflanze    wachsen   könne.''  Es   ist  oft   ausgesprochen 

worden,  dafs  Bayern  in  der  l'nlcrstiilzung  vorangehen  müsse. 
iVaihdi  m  dies  nun  in  der  oben  bemeldeten,  eine«  denta  hen 
Staates  gewifs  würdigen  Wl  II  gesi  l.ehen  ist,  dürfen  wir 
vvol  erwarten,  dals  nun  auch  diejenigen  Staaten,  die  bisher  noch 
zurückgeblieben  sind,  nach  Verhältnis  ihrer  deutschen  Macht- 
stellung und  hrafl  das  Ihrige  zu  dieser  gemeinsamen 
deutschen   Sache  thun   werden. 

Mir  haben  schon  in  der  vorigen  .Nummer  die  neuerdings 
eingetroffenen  erfreulichen  Geschenke  für  die  Sammlungen 
des  Nuseoms  berührt  und  können  auch  jetzt  wieder  von  man- 
chem trefflichen  Zuwachs  Meldung  thun.  So  wurde  eine 
Reihe  aller  v.  Grnndherrischer  Todtenschiide  von  der  Fa- 
milie in  Nürnberg  dem  Museum  anvertraut,  eine  werlbvolle 
goldne  Erinnerungsmedaille  nebsl  Anderem  von  Herrn  C. 
Franck.  Großhändler  zu  Hol,  geschenkt,  die  in  Hflnchener 
Blatt-rn  kürzlich  ausführlich  beschriebene  Prozessionsfabne  A. 
Dorer's  erworben,  der  höchst  merkwürdige  Beliqnienkasten 
von  Silberblech,  worin  die  Keichskleinodicn  seit  1-124 
in  der  heil.  Geist-Kirche  zu  Nürnberg  bewahrl  wurden,  dem 
Museum  zur  Aufstellung  überlassen,  von  Gemälden  ein  AI- 
larwerk,  welches  Kenner  dem  Heister  Wilhelm  von  Coln 
anschreiben,  eine  Maria  von  Mal  use,  ein  männliches  l'orlrat 
aus  llolbeins.  ein  Altar  aus  der  schwäbischen  Schule, 
mit  trefflichen  Holzschnitzarbeiten,  und  deren  noch  man- 
chl  andere,  zum  Thcil  aus  dem  13.—  15.  Jahrb.,  erworben, 
welche  eine  Lücke  in  den  Sammlungen  des  Hnsenms  ausfül- 
len. Auch  wui  .  reillmayr's  WerksUtte  in  München 
gegen  70  Abgüsse  von  werthvollcn  Sculpturen  und  anderen 
Scbfitzen,  insbesondere  des  fürsll.  Höh  enzoll  erisr  h  e  n 
Hnsi  ii  /  ~i_maringen  angekauft,  desgleichen  eine  Reihe 
seltener  S  i  I  berm  eda  i  I  le  n  und  Thaler.  nebsl  einem  merkwür- 
digen Munzfunde.  Rechnet  man  noch  dazu,  was  das  Museum 
im  Laufe  des  Sommers  an  kleinern  hun.-ldenkmalern  in  El- 
fenbein, Metall  und  Holz,  an  seltenen  Kupferstichen.  Hand- 
zeichnungen  und  Holzschnitten,  z.  I!.  von  Meister  E.  S..  Israel 
van  Mecken,  Lnc  v.  Zasinger,  an  Waffen  und  Gert 
theo,  darunter  eine  in  Eisen  t>  inebene  Dolchschi  Mi  von 
grofsem  Kunstwerth,  kostbare  Schwerter,  eine  grofse  Kl 
fahne  aus  dem  16.  Jahrb..  Leuchter  und  Beliqoiarium  aus  dem 
11.  und  12.  Jahrb..  Schmucksachen,  Glasmalereien,  Pokale, 
I        ...  endlich  unter  der  Menge  der  Bl  eher  und  Urkunden 

werthvoller  und  seltener  Einzelheiten  ervi 
so  wir!  man  wol  nuht  behaupten  wollen,  wie  dies  i"M  eini 
■  ii  bi  ii    geschah,    da  i  das  german. 
*i  i  ■  um  aber  den    Arbeiten  —  dii  t      eine  Haupt- 

aufgabe   sind    und    bleiben    w<  i 

»ern  er  den  t;  t  ■  c  be  n  l.  e  n  .  in 

nfzufuhren  es  in  Haum  gebrichl      Darum  kom- 
me man  und  sehe,  bevor  man  anheilt. 

Dir   m   d  I       d    "i   Nürnberg  versammelte  \oiks- 

wi rlhsi  h  a  1 1 1 1  <  he  \  ert  in  ffli  Süd  und  \>  estdi  utschland  be. 


ehrte  in  seinen  hervorragendsten  Mitgliedern  das  Museum  mit 
einem    Besuche. 

Vom  Hfllfsverein  inMannheim  erhalten  wir  die  Mitthei- 
lung. daTs  für  die  in  diesem  Winter,  ähnlich  wie  im  vergan- 
genen, zum  Besten  des  Museums  iu  veranstaltenden  Abend- 
unlerh  illungen  bereits  verschiedene  Zusagen  /ur  Mitwirkung 
eingegangen  sind. 

Das  Verzeichnis  der  beigetretenen  Buchhandlungen  mehrt 
sich   um    folgende  : 

484.  Otto  Korster's  Verlagshandlung  in  Berlin. 
I-       Ernst  Arnold.   Kunsthandlung,  in   Dresden. 

In  ti  munden  (Oeslerreich),  Tha  I  incss  i  n  gen  (Bayern) 
und  Onkel  fbei  Bonn)  sind  neue  Pflegschaften  errichtet. 

Zu  den  bisher  angezeigten  Jahresbeiträgen  sind  gezeich- 
net worden  : 

Von    Privaten:    Arheiligen    (Pflegsch.    Darmsladl) : 

Pfarrer  Krauls  111  12kr  :  Arnsberg:  Kreisgerichtsrath  Luy- 
ki  ii  III.  45  kr. ;  Bamberg:  Herrn.  L'hlfelder  25  fl.  einm.  und 
2  11.  li'kr  julirk;  Berlin:  Dr.  Theod.  Oppler,  Chemiker,  In.: 
Bregenz:  Porträtmaler  Ant.  Boch  1  II.  30  kr.  :  Darmstadt: 
Pfarrer  Heber  111.  12kr.,  Pfarrer  A.  Holeid  1  II.  12  kr.:  In- 
speklor  des  Kupferstich- Kabinets  K.  Ilolinann  10.  12  kr.,  Hof- 
maler Aug. Noack  111.  lu  Ur..  Vau  I  Schonfeld  111.  12 kr. ; 
Dreieichenhain  (Pflegsch.  Darmstadt):  Pfarrer  Nebel  1  fl. 
lL'kr;  Grafenberg  fj  yern)  k  Gericbtsarzi  Dr.  Friedlein 
1  IL  30kr. ;  Greiz:  Sprachlehrer  Ludw.  PrOpffer  35  kr.;  Lan- 
gensalza: Fabrikbesitzer  Heinrich  Groser  III.  45,  Frtnl. 
Anna   v.   Handelslob  52*/z  kr.,    Fraul.   Hedwig   \    Mandelsloh 

kr.,  Frau  E.  v.  Mandelsloh,  geb.  Wi  ikr.,   Vic- 

tor  Weite  lOThlr.  (stau  der  früheren  4  Thlr.)  ;  Mannheim  : 
Kaufmann  Beetz  2  II.  12  kr.;  (Jraf  Alfred  \  bom- 

211.  42  kr.,  Fabrikant  von  Dublin  2  11.  42  kr.,  haufmann 
Gust  Hummel  10  fl.,  Krntner  Melsbach  1  11.  45  kr.,  Agent  Kei- 
chart  1  II.  45  kr.,  Uaufm.  Jacob  Boder  2  11.  12  kr  ,  haufmann 
Fr.  Reis,  Altbürgermeister  etc.,  1U  ti..  Lamm.  Schrader  2JL 
42  kr.,  Hofralh  Dr  Seil  10 fl.:  Nürnberg:  Maler  ti.  h. 
Eckstein  1  ti-  .nkr..  Privatier  justus  Friedr.  llofmann  1  fl. 
45kr.:    Uffcnbach    a/M.  :    S.   I'feffinger  2  IL;    Permi;    In 

/.  :  Schullehrer  F.  W.  Kolher  35  kr. ;  Weifsenburg 
am  Sund:  Apotheker  Otto  llaugk'2  11. ;  Wim  haulmanns- 
sohn  Karl  Paola  i  11.  40  kr.  ;  Z  w  e  i  br  u  c  k  c  n  :  k.  Bezirks- 
gerichts -  Asses>"  HL.  k.  b.  Bezirksgerichts  -  Präsident 
Bocking  Id.,  Notar  Gefsner  111..  Adv.-Anwall  (Jink  1  fl.. 
Dr.  med.  Heck  l  iL,  k.  Appell.-GerichUrath  Uitzfeld  1  fl.,  Rent- 
nei  M.  von  Hofenfels  1  iL.  k.  Benlbeamler  Kurzendorfer  lfl. 
Fur  die  Sammlungen  sind  nachsiehende  Geschenke  ein- 
gegangen, deren  Empfang  wir  dankbar  bescheinigen  : 

I.  Für  das  Archiv. 

Scharrer.   Goldarbeiter,   in   Nora 

•  chultheiTsen    <  hristoph    I-  tbrer    /n 
fai   Flor.  Jan  das.     1644.     Pgm. 
v.  Oeliiafen.  qn,  k.  Obercontroleur,  /.u   Nürnberg: 

Briel      i i.   ao    ^  • Id    Pirkheimer.     1527.     Alte 

Pap.    ll  Bl  hr. 
Seiner,  Verwalter  am  ginn.  Hnsenm : 

Vollmacht   d     Ignes,  J.  v.  Sedlili  Wittwe    inr  honrml 

v.  Winsperp  tu  Sibergk.     1459.     Pgm 
Wilhelm  Hauer,  Techniker,  tu   Nürnbi    | 

Lebnrevcn  des  HansAnreuter  ab  Spingg  inr  d. Bischof 

Sebastian  ».  Brizen      1522.     Pgm 

- 


405 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


Seybold,  Handlungscommis,  zu  Nürnberg: 

2277.    Zinshuch    des  Klosters    zu  St.  Egidien    zu  Nürnberg   v. 
d.  Jahren  152Ö     1531.     Fragm.     l'ap. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Archiv  der  freien  Hansestadt  Bremen: 
11301.   Articuli  defensionalea  el  elisivi  der  Stadt  Bremen  con 
tra  Anthon  Günthern  Grafen  zu  Oldenb.    4. 

11.302.  An  d.  K > > ■  ■  i .  I\ :i  \  =■ .  May».  Erklärung  Bremen  contra 
Anthon-Gonlhern,  (ir.  zu  Oldenb.     4. 

11.303.  Verlrags-Recels  zw.  denen  Brcini.chcn  KrizsiilFls  Stan- 
den An.   lfi'.iT  in  Stade  aaffgerichtet.     2. 

11.304.  Oldenb.  Zoll-Rolle,  v.  J.  1622.  I.  Nebst  13  Stuck 
Callaliones  etc.     4. 

11,305-  Vertrag  wegen  dem  zwischen  Friederichen,  Krlz-  u. 
Bischoffen  der  Stiffter  Bremen,  a.  e.  K.iht  der  Stadt 
Bremen  entstand,  irrnngen.     1639.     4. 

11.306.  Kuh  /ii  Munster  vnd  Ofenabrugk  sparg.  lacti  species 
summaria  dero  Weser  Zoll  Sach.      1646.     4. 

11.307.  K.   Aufs«Ug   dero   streiltigen    Weser-Zollsach.    1646.   4. 

11.308.  Assertio  liberlatis  reip.  Bremensis.     1646.     4. 

11.309.  Abdruck  eines  Schreibens  an  Bürgermeister  vnd  Khat 
der  Stadt  Bremen.     1648.     4. 

11.310.  Abdruck  dem  an  die  Rom.  Kays.  \!;i\-i  eingeschick- 
ten Remonstration-  vnd  Bitt-Schrifft.     1649.    4. 

11.311.  Copia  zweyer  Kayserl.  Handalorom  etc.     1650.   4. 

11.312.  Antwort  eines  Burgers  zu   Bremen  etc.     1652.     4. 

11.313.  Beucht,  wie  es  mit  denen  zu  Delmenhorst  vorgewe- 
senen traetaten   ergangen.     1652.     4. 

11.314.  Alidruck    etlicher    Documentorum    etc.      1653.      1.     2 

;iben. 

11.315.  Brevis  adumbratio  Status  civitatis  Bremensis.  1653.  4. 

1 1.316.  Dess.  2.  Ausg.     1653.     4. 

11.317.  Index  vnd  kurlzer  Bericht  null  den  v.  d.  Stadt  Bre- 
men eingeschobenen  Abdruck  etlichei  Dokumenten 
etc.     1653.    4. 

11.318.  Dero  Kom.  Ka\s.  Maytt.  sententia  absoluloria  ;i  hanno. 

4. 

11.319.  Reichs-Gutachten  in  causa  civitatis  Bremensis.  1653  4. 
Index  liberae  imper.  civit.  Bremensis.     1654.     4. 

11,321-  Reichs-Hoff-Ralhs  Guelachten  in  Sachen  Bremen  con- 
tra   Schweden.      Iii.'il.      4. 

1 1,822.  Indiculus  obsen  andorutn  e\  indice  dorn,  legatorum  Sue- 
cicorum  etc.     1654.     4. 

II,  123.  Abdruck  defs  Vergleichs  zu  Müde  v. 28.  Nov.   1654   I. 

11.324.  Copia  Churf  Sachs.  Legalion  attestati  faetae  repro- 
leslalionis   nomine  civitatis   Bremensis.     1654.     4. 

11.325.  VI  ichreiben  zw.  d.  konigl.  Schwed.  Regier,  vnd 

in    Rath    der    Stadt    Bremen.      1654.      4. 

11,826.  Dero  Rom  Kails.  May»,  ergangene  Decreta  wegen 
Dem  Kays.  Fre;         I  Stadl  Bremen  Sessionis  el 

Voti  in  dem  Reit  I     Sl  He  Raht.     1654.    4. 

11,327.  Dies.,  andere  Ausg.     161  I.    4. 

11,82  dritte  Aus|  4. 

11,329  Extracl  Erlz  Hertzogl.  Oesterreich.  Proposilion.  d.  Bre- 
mische  Admission  tum  Reichs-Stndte  Rath  betr,  1654.  4. 

11.330.  Sladl  Bremischi  rnvermeidl.  Verantworl.  etc.   1657.  4. 

11.331,  Gantz  rollige  Collatio  defs  Ippendicis  Oldenburgischer 
Zoll-Rollen.     1657.     I. 

II..:;'    Von    einigen    Hochgrflfl.    Oldenb  rgirle, 

gantz  irrige    Vrlicul.     165*3       I 
11,333.    Abdruck    zweyer,   einem    Höchsllöbl.    Chi       Collegio 
■  di  i    Hi  morabilien.     1657       I. 
'.  Inslrumi  ntum  pai .     I  I. 

1 1,335.   Insti  umenlum  pai  ia  pet  pelo 

H  ...  W  cl  i  Schreiben,  betr.  die  nlchl  angenommene 
I  i.m  r-Cen  munien.     1660.     I 


H.:;:i7.   Wechsel-Schreiben,  betr.  d.  Krohn-Diensle  elc  1660.    1. 
11,338.   Wechsel  -  Schreiben    wegen    Anweisung    eines    l'latzes 
zur  Erbawung  einer  Luther.  Kirchen.      1660.      1 
■    Wechsel-Schreiben  etc.     1661.    4. 

11.340.  Adumbratio  statua  civitatis   Bremen  ,       I      4. 

11.341.  Wechsel -Schreiben  defs  Herzogin,  u.  d.  Stadt  Bremen 
contingenl  betr.     1663.    4. 

11.342.  Wechsel-Schreiben,  einen  Hissethfiter  belr.     1663.    4. 

11.343.  Alulruck  verschiedener  Nemoralien.     1663.     1. 

11.344.  Der  Rom.  Kayserl.  May».  Schreiben  an  die  Kon.  Mtt. 
zu  Schweden.     1665.     I. 

11.345.  Abdruck   verschied.   Kayserl.  Schreiben  etc.    1666.    4. 

11.346.  Gründl.Deduction  rechtmässiger  Befugt Ihi    Kon. 

Slajest.  an  d.  Stadt  Bremen  haben.     1666.     1 

11„'H7.  Grund-Rifs  der  ungrnndlichen  Deduction  etc.   1666.  4. 

11.348.  Berichl  was  wegen  des  kOnigl.  Schwed.  Estais  B 
Speckhanen  sich  hai  zugetragen.     1666.     4. 

11.349.  Fried« ns-Schlul's.  welcher  ZW.  Wrangel  und  der  Sladl 
Bremen  gemachet  ist.     1666.     4. 

11.350.  Verdrach  tuschen  Wrangel  ende  der  Stadl  Bremen. 
1666.     I. 

11.351.  Gravamina  der  Stadt   Bremen.      1666.     4. 

11.352.  Sonnen   Klahrer  Anzeig   u.  Be  weile  etc.     1666.     4. 
Ders.,  and.  Ausg.     1666.     4. 

11,354.  Proposilio,  welche  im  Nahmen  Ihr  K.  May»,  tu  Schwe- 
den denen  Stadt  Bremischen  Herrn  i  eten  extra- 
dierel   worden,     liiiili.     4. 

11,35  .  Resolutio,  welche  an  Seilen  der  Sladt  Bremen  auts- 
gelieffert  wordi  n      1666.      i 

11.356.  Copia  literarum  ad  Sacr.  (    •    .  J istatem  etc.    1667.    1. 

11.357.  Abdruck  des   Vergleichs  zu  Stade.     1741.     4. 

11,35  Deduction  dessen,  in  welchem  Statu  die  Bremen  lern 
pore  pacificalionis  0  etc.  bestanden.   1725.  -■ 

11,359.  Deduclio  qua  demo'nstralur,  quo  in  siatu  civilas  Bre- 
mens, elc.  substiterit.     1725.     2. 

11,360  Deduction  de  17-iai  oh  Ia  ville  de  Breme  elc.  s'esl 
trouvöe.     1725.    2. 

11.361.  17  kaiserl.,  kOnigl.  schwed.  u.  a.  Mandate  a.  d.  Jah- 
ren 1643     1712.    2. 

Ungenannter  in  Nürn 

11.362.  Seyfart,  gegenw.  Staal  von  Engelland.  17. >7.  - 
I  Göze  Betracht,  d.  I  2  rhle.  1757.  8. 
i.  Meierlein,  d.  n.  rechtschaffene  Naturalist.     1777 

Dr.  M.  B.  Kittel,  k.  Lycealprofessor,  in  Aschaffen 

11.365.  Ders..  d.  Bau-Ornamente  aller  Jahrhunderle  elc.   1! 
1861.    4.    Progr. 

F.  A.  Credner.  k.  k.  Hof-Buch-  u.  Kunstb.,  in  P 

11.366.  Körner,  Lehrbuch  der  Handelsgeschichte.     1861 
Hahn'sche  Hofbuchhandlung  in  I 

r.  Malorlie,  Kön       I  1.8. 

Schmidt  &  Suckcrt.  Buehh.,  in  Hameln  : 
I  1,368.  Sprei  l  idl  Hameln  elc.  I.  Lfg     1861.  8. 

Oswald  Seehag-en,  Buchh.,  in  Berlin: 
I  ] .::  ]9,  Unsei   \  nt<  rland  eli  ,  hrsg    v.   Prohle.     B.      I"    Lief, 
1861 

G.  A.  Pichler  in  Salzburg: 

11,870.   Ders.,  Salzburg'!    Landcs-Gcsch.     I.   1       1861.     8. 

Woldemar  Türk's  Verlagsbuchhandlung  in  Dresden  : 
1  [,871.  5ai  im  i  Ic,      I.   Quartal.     1861. 

Dr.  Otto  Titan  v.  Hefner  in   Hflnchen 
n    172.  Ders.,  Handbuch  d.  theoret.  n.  prakt.  Heraldik    I.  Theil, 
1861.     t. 

J.   C.   v.  Hueber,  gern.  Florschütz,  k.  Hauptmann, 

V  ii   I   Im  : 

I  i  1,1         l    tracl  der   Fuggerisi  In  u  Gl 

It        18,  Jhdt.      I. 


m; 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen   Vorzeil 


m 


Henneberg,    alterthumsforschender    Verein    in 

Mi-niliiiM'H  : 

11,374  Brackner,  henneberg.  Irkundcnbuch.   I.  Thl.  1861.  4. 

Oberlansitzische     Gesellschaft     der     Wissen- 
schaften in  Goi  lilz  : 
11,375.  Dies.,  neu  -   Lausitz.  Magazin;  38.  Bd.     1861.     8. 

Smithsonian  Institution  in  Washington: 
ii  Innual  reporl  elc.  for  ihe   »rar   1n'>!i.     lWi>.     -. 

11.377  i>\\,  N.  second   reporl  ol  a  geological  reconnoisancc  of 
Arkansas.     1860.    8. 

11.378  Nolorn's  literar]  letter:  Ihe  bibliography  of  the  states 
of  Haine  and  Nevt  Hampshire.     1859     60.     8. 

Finnländische   Gesellschaft   der  Wissenschaf- 
ten in  Helsing  fort 
II     ,:i     Vcla  socielalis  scientiarum   Fennicae,  t,   VI,    1861     4. 

11.380.  v.   Nordniann,  Palaeontologie  Südrufslands ;  III.  n.  IV. 
Sebsi    raf.   13     28.     1859     60.     4.  u.  i>. 

11.381.  Bidrag    nll    Finlands    natnrkannedom,    etnografi    och 
Statistik  :  3.  5.  6.  7.  Haftet.     1859    61.    8. 

11.382.  Bidrag  nll   kannedom    af  Finlands  nalur  och   folk  ;  .'!. 
I.  II      1860     61.     8. 

Hermann  Mendelssohn.  Buchh.,  in  Leipzig-: 

11.383.  rbüringer  Volks-Kalender:  3.  Jbrg.     1862.     8. 

J.  B.   Wallishauser -<  be    Buchhandlung    (Jos.    Klemm) 
in  \N  ien  : 

11.384.  Jagd-Zeitnng ;    1.  Jahrg.,  Nr.  II     20.     L861.     8. 
Ernst  Schäfer.   Buchhandlung,  in  Leipzig  : 

11.385.  Sangerhalle;    hrsg.    v.    Moller    v.    d.    W.     Nr.   7—20. 
1861.     1. 

Trowitzsch  &  Sohn.  Ilofbuchdr..  in  Frankfurt  a.  Ü. : 
]]    186.  Monatsschrift    i.   d.  Städte-  u.  Gemeindewesen.     Jhrg. 

I.  !l.  8     10.     1861.     8. 

M.  Du  Mont-Schauberg'-(  Im    Buchhdl.  in  Köln: 

11.387.  Organ   l  iuost;  11.  Jhrg.  iNr.  15—20.   1861.  4. 
Redaktion  der  numismat.  Zeitung-  in  Weifsensee 

11.388.  Dies  .    numismat.    Zeitung;    28.    Jahrg.     Nr.   11 — 20. 
1861.     4. 

Alwin  Rudel  in  Dresden: 
11,389    Central-Blatl    lur   d.   Papierfabrikation.    Nr.  20—22. 
1861      3. 
Polytechnischer  Verein  in  Würzburg: 

11.390.  Wochenschrift,  11.  Jhrg.  Nr.  27—39.     1861.    4. 
Leopold  Frhr.  v.  Ledebur.  Direclor  etc.,  in  Berlin: 

11.391.  Wochenblatl  d.  Johanniter-Ordens-Ballej  Brandenborg. 
Jln_    18  !     flr.  27     16.    4. 

Institut  historique  in  Paris: 

11.392.  L'invesligateur ;  28.  annec.  Mai  — Sept.    1861.     8. 
Ungenannter  in  Nürnberg 

11.393.  Von  dem  gesprecb   zum  Humpelgarlen  Im  Schlol     \ 

36   lai   Im   Hi  rtzen  gi  ballen.     Pap.  Ha.   16.  Jhdt.  2. 

11.394.  Statuta    ei    constitutiones    synodales   ecclesiac  Eystet- 
lensis.    Pap.  II-.   15.     16.  Jhdt.    2. 

Historischer  Verein  für  Nassau  in  Wiesbaden: 
Hitthi  ilungen,  Nr.   1.     1861.     B.     J  Exempl. 
1 1    196    K"    i  i    i  il,ui,.lrii!.ii,  h  dei  Ibtei  Eberbach,  l.  2    I    II 
8.     L'  Exempl.  • 

K.  k.  Gymnasium  zu  Innsl k 

11,897    12.    Programm    d.    k.  k.    Staats    Gymnasium«  zn   Inns- 
bruck.    1861.     I. 

Fr.  Schuler  von  Llbloy.  Professor,  in  Heri nstadl: 

II    198.  Dil     wichtigsten    Verfassungsgrundgesetze    des  Grofs- 
Siebenbürgen      1861.     8. 
Franz  Haydinger  in   Wien: 

■    Weilenfelder.   I.obspruch  der  Weiber  etc.,  hrsg.  v.  Hay- 
dinger.    I 
Dr.  Cornelius  Will  in  Prankfuri  a.  H 
11,400    Der*.,   die    Infangi    dei    Bestauralion   der  Kirche    im 

II.  Jabrh.     16   9 


11.401.  Der».,  acta  el  scripta  i|iiae  He  conlroversiis  ecclesiae 
graecae  el  latinae  extanl.     1861.    4. 

Friedr.  Frommann,  Bucbb.,  in  Jena  : 

11.402.  Purgoldt,   Bechlsbuch,  hrsg.  \.  Urilofl.     1860.     8. 
Dieterich'sche  Buchh.  in  Gottingen  . 

11.403  Philologus  etc.     Jahrg.  17.  4  n.  18,  1.     1861.     8. 

11.404  Welcker,  alle  Denkmalei  ;    I.  Th.     1861.     8. 
Ernst  Hoinann,   Buchhandl.,  in   Kiel  : 

11.405.  Waitz,  deutsche  Verfassungsgeschichte.  4.  Bd.   istjl.  8. 
F.  Hurter'sche  Buchh.  in  Schaffhausen 

11.406.  Ilienier.  d.  Einführung  d.  Chrislenthuros  in  den  deut- 
seben  Landen,     6.  Theil.    (Schluls.)     1861.     8. 

Dr.  H.  Zöpfl.    grol  h    bad.  Hofrath  u.  Professor,  in  Hei- 
delberg : 

11.407.  Ders.,  Üterihomei  des  deutschen  Reichs  und  Rechts, 
3.  Bd.     1861.     -. 

Dr.  W.  Wachsmuth,  Ifnivers.-Professor  in  Leipzig: 

11.408.  Ders.,  Geschichte  deutscher  Nationalität ;  111,2.  1861.  8. 
Dr.  Adelb.  v.  Keller,  Univers.-Professor,  in  Tübingen  : 

11.409.  Ders.,  altdeutsche  Gedichte;  4.    1851.     8. 

Dr.  Alfr.  v.  Reumont,  k.  pr.  Kammerherr,  in  Berlin: 

11.410.  Friedrieb  Wilhelm  der  Vierte.     1861.    8. 
Richard  Mauke,  S  huldirektor,  in  Schlei/. : 

11.411.  Prima  elementa  hisloriae  orbis  Auguslae  Vindelico- 
ruro.     1763.     8. 

11.412.  Lecke,  d.  bayer.   Rnbmeshalle.     1850.     8. 

11.413.  Biernatzkj,  die  Verhandlungen  des  8.  deutschen  evan- 
gel.  Kirchentags  zu  Lübeck.     1856.     8. 

11.414.  Desgl.  des    10.  Kirchentages  zu  Hamburg.    1858.    8. 

11.415.  Beschreibung  des  grofsen  Brandunglücks,  welches  am 
2.  Aug.  1856  die  Stadl  Schli  iz   betr.     8. 

11.416.  Göll,  gesch.  Notizen  üb.  die  Schule  zu  Schleiz.  1857.  4. 
Franz  Schorr  in  Schleiz 

11.417.  Ders.,  Fest-Album  d.    voigtlandischen  Sangerfestes  zu 

iz,   1861.     8.     Nebsi  3  kl,  Schriftstücken. 
Ch.  G.  Ernst  am  Ende,  Buchh.,  in  Dresden  : 

11.418.  Keferstein,  Geschieht*  Repetition.     1861.    8. 
Vandenhoeck  &  Ruprecht's  Verlag  in  Gottingen  : 

11.419.  Schirimacher,  Kaiser  Friedrich  II.     2.  Bd.    1861.   8. 
J.  G.  Ootta'sche  Buchh.  in  Stuttgart  : 

11.420.  Klopp,  lill)   im  30jahr.  Krieg.     2.  Bd.     1861.    8. 
Fr.  Wilh.  Grunow.  Buchh.,  in  Leip 

11.421.  Jacobi,  Freib.  v.  Liehig  als  unberechtigt  zn  entschei- 
dendem l  nheii  ulier  Praxis  und  Unterrichts wesen  in 
der  Landwirtschaft.     1862.     8. 

Franz  Jannasch,  Bnchh.,  in  Reichenberg: 

11.422.  Anschirniger,  ilbum  d,  Industrie  des  Reichenb.  Man 
delskammer-Bezirks.     II,  6.     1861.     1. 

J.   Im.  A.   Huillard -Brehollea ,  Archivar  am  lleichs- 
archive  in  Paris  : 

11.423.  Ders.,  introduetion  a  l'histoire  diplomatique  de  l'eni- 
pereur  Fr£deric  II.     1859.    4. 

II  im  Chronicon  Placentinum  et  ebronicon  de  rebus  in  lialia 
gestis,  ed    Huillard-Brlholles.     1856.     I 

11,425    Huillard   Breholles,  notice  >nr  i  ancienne  paintore 

historique.     s. 
11,426.  Ders  .  nllribulion  ,i  l'emp.  Henri  VI,  dune  auguslale 
ineiiite.     B.         Exempl. 
Cesar  Daly.    Vrchitekt,  in  Paris: 
1I.Il'7.  Revue  generale  de  l'archilecture  etc.     IS.  vol.,   1     ,'i. 
1861. 
Verein  zur  Ausbildung  der  Ge  werke  in  München: 
11,428.  Zeiuchrifl  etc      11.  Jahrg.     Uli.  ..'  n,  ;;.     1861.     2. 

Gelehrte  estnische  Gesellschaft  in  Dorpal 
11.1  19    Dies  ■  Vi  rhandlungi  n  .  Bd    V,    '    u.  3.  H.    1861.  ^8. 

Verein  für  Erdkunde  in  Darmsladt: 
l  [,430    Di  n     Notizblatt,  2.  Jahrg.     1860      8. 


409 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


HO 


Dr.  Alb.  Jäger,  I  niven   Professor,  in  Wien: 

11.431,  Ders.,   d.   Slreil   d.   Cardinalt    Nie   \.    Gusa    mit  dein 
Herzoge  Sigmund  von  Oesterreich.     2  Bde.    1861.   8. 

C.  Macklot.  Buchh.,  in  Karlsrabe: 

11.432,  Bader,  Harkgr.  Rudolf  I.  von  Baden.     1843.     8. 

11.433,  Ders.,   Egeno  d.  Bärtige,  Graf  v.  Urach.     1844.    8. 

11.434,  Ders.,  Heister  Erwin  v.  Steinbach  u.  s.  Heimatb.  1- 

11.435,  Ders.,  d.  ehemal.  Stift  St.  Georgen  in  Villingen.  1844.  8. 
11,436    Ihr.-.,    du-  Stifter   d.  Kl.   Lichtentbai  Bind  auch  tirun- 

der  der  Markgrafschafl  Baden.     1845.     8, 

11.437.  Ders..  wahrer  Ursprang  Badens.     1849.     8. 

11.438.  Ders.,  Harkgral  Hermann  \     v.  Baden.     1851.    8. 
11,439    flagg    Grundrisse  zu  Holzschnitten.     1851.    8. 

11  1)0    Hone,  Quellensammlung  d.  badischen  Landesgeschichte. 
II.  Bd.  1     ::  u.  III.  Bds.  1.  I.I-.     1850    60.    4. 
Graf  Curt  v.  Pückler-Limpurg,  Erl.,  in  Gaildorf: 

11.441.  Prescher,  Gesch.  u,  Beschr.  d.  Reichsgrafsch.  Limpnrg. 

I.  u.  II.  Tbl.     1789—90.    8. 

Ernst  Krügelstein,  Conrector,  in  Ohrdrnf: 

11.442.  Beck  .    Katalog  der  Kirchenbibliothek  zu  St.  Michaelis 
in  Ohrdrnf.     1860.     8. 

Dr.  Back,  geb.  Regier.-Rath,  in  Altenburg  : 
11.11  ;,   Ders..    vom   Pflanzen,   Ziehen   und  Erhallen  der  Obst- 
baume.    1861.     8. 
11.44-1.  Aus    d     Lehen    der  Pomolog.  Gesellsch.  zu  Altenburg 

im  J.   180     bis  1861.    8. 

Dr.  Fr.   A.   Reufs,   qu.  k.  Professor,  in  Nürnberg  : 

11.445.  Schmid.   bisloria  anrifodinarum  etc.     1804.     4. 

Dr.  Adelbert  v.  Keller,  Univ.-Professor,  in  Tübingen: 

11.446.  Shakspere,  Romeo  u.  Giulietta,  übers,  v.  Rapp.  1846.  8. 
Verein    für   Geschichte   und   Alterthumskunde 

in  Frankfurt  b  H. : 

11.447.  Ders.,  Hittheilungen ;  II.  Bd.    Nr.  1.    1861.     8. 

11.448.  Battonn,    örtliche    Beschreibung    der    Stadt    Krankfurt 
a  M.     I.  Heft.     1861.     8. 

Antiquarische  Gesellschaft  in  Zürich: 

11.449.  Dies.,  15.  u.   16    Bericht,     L859  u.  60.    4. 

11.450.  Hittheilungen;   Bd.   XII,  II.  6  u.  7,  Bd.  XIII.  Abth.  2, 

II.  3  u.  Bd.  XIV,  II.  l.     1859    61.     i. 

Verein  für  Geschichte  u.  Alterthum  Schlesiens 
in  Breslau  : 

11.451.  Ders.,  Zeitschrift;  III.  BH.  2.  Ilft.     1861.     8. 

11.452.  Granhagen,  Breslau  unter  den  Piasten.     1861.     1- 

11.453.  Wattenbach,  monumenta  Lubensia.     irtiil.     I. 

III.    Für  die  Kunst-  und  Altorthums- 
saninilung. 

G.  Schäfer.  Bildhauer,  in  Carlstadt: 
3881.    Ansicht  der  Karlsburg,  Kreidezchg.  vom  Hrn.  Geschenk- 


geber, und   ein  histor.  Blatt.  Kpfslch.  b.  e.  Werke  des 
17.  Jbdls. 

Ungenannter  in  Nürnl 

3882.  225  Silbermünzen  u,  6 Kupfermünzen  \     17.     19.  Jhdt. 

3883.  15    Proben    von    buntem    Papiere    und    7    von   Bindern 
aus  dem   18    Jhdt. 

•'i"sl-    "<  Kupferstiche  v.   17    u.  18.  Jhdt.:  Porträts  u.  b.  w. 

Paraviso,  Kaufmann,  in   Nürnberg: 
8885.    Ofenkachel  mit  dem  Brnstbilde  Herzog  Bernbard'i  roo 
Weimar,    und  Bruchstück    einet   solchen    mit  dem   Poi 
trfllkopfe  König  Gustai    Adoll  -. 

Gg.    Christ.  Karl  von  Grundherr.    Forstamts  -  Con- 
Iroleur,  in  Nürnberg  : 

3886.  Silbermedaille  auf  ('.  F.  Stromer  von  Reichenbnch.   | 
in   einer   Kapsel. 

Dr.  Zehler  in  Nürnberg: 

3887.  2  sflehs.  Thali  i   v.   1597  u.   1611. 

3888.  2  Zinnmedaillen   \.   18.  Jhdt. 

Ludwig  Graf  zu  Pappenheim,  Erl.,  in  Pappenheim: 
3S89.    24  lijpsaligusse  von  Pappenheim'scben  Siegeln. 
Frl.  v.  Walter  in  Nürnberg: 

3890.  Ein  alter  Sporn. 

Wild,  Privatier,  in  Nürnberg: 

3891.  Ein  Zeidler,  Wassermalerei  \.  1i>.  Jhdt. 
A.  Rück.  Assistent  am  german.  Huseum  : 

Eine   Pilgerflasche. 
3893.    Verzierte   Hörn  dose   v.    17.  Jhdt. 

Grillenberger,  Fremdenführer  am  german.  Museum  : 
3891.    Nürnberger  Kupferzeichen. 

Carl  Franck,  Großhändler,  in  Hof: 

Silberplatte    mit    dem    Brnstbilde    Gustav    Adolfs    von 
Schweden,  in   holze  nur  Kapsel.     17.  Jhdt. 
3896.    2  geprägte  Goldplatten  in  hülzernei    Kapsel    als  Jubel- 

laille  /ur  Reformationsfeier  v.    ! 

3^'.>7.    Neuere  Zinnniedaille  und  2  Gypsabgüsse    von  Bolchen. 

3898.  Hiniaturbildnifs  auf  Elfenbein  v.   18.  Jhdt. 
H.  Schumacher  in  Rostock  : 

3899.  Snfcii.  Sc -hrauhthaler  mit  darin  enthaltenen  Marienglas- 
bildern, von  1618 

Richard  Mauke.  Schuldirektor,  in  Schleiz : 

3900.  5  Silbermünzen   v.    17.  u.   I-,  Jhdt. 
Kunstverein  zu  Halberstadt : 

3901.  „Luthei    verbrennt   die   Bannbulle",    Kpfstcb.   v.    J.    I.. 
Raab,   Vereinsblatt. 


Chr.  Braunstein,  Biblioth. -Assistent  am  gern 
8902.    ."•  Originalsiegel  v.   11.     16.  Jhdt. 


Hui 


Chronik  der  historischeu  Vereine. 


>l  i  l  i  he  i  I  u  n  u'  e  n  d  ei  l>  lv  C  e  n  t  ra  I  k  um  in  issi  0  n  elr. 
Wien.     VI.  Jahrg      1861 

Vpril.  Das  Prinzip  der  Vnrknignng.  (Fori  |  \  on  A. 
Essenwein,  Die  alle   und    neu,    Domkirche    zu  Brixen  in 

Tirol.     Von  ('•.  Tinkhauser.     Hil    I  Holzschnitten      Forts.)  — 

Die    kunstarcbflologische    AnsSlcllunn    des    Wiener    Alterllinin- 
vereins,   von   h    Weift    (Schlufs).  archäologische  Notizen 


\1  a  i      Die  Kunstwerke  der  altcbristlichen  and  romanischen 
Perioden    im    k  Vationalmuseum    tu    München.     Von 

Wilh.  w  ,in- ii im  i  I » i >    rrni7i|i   dci    Vorkragung    elt 

Die  alle  und  neu,    Domkirche   tu   Brixen  etc.  \rchdologi- 

Notizen. 

Juni      /in    Baugeschichlc    de«    Kolnci    Doms.     Von    Dr. 
Karl  Schnnasi  Das  Prinzip  dci  Vorkragung  ete  Zwei 


41! 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


4 1 2 


Crncifixe  aus  Siebenbürgen,  von  L.  Reisaenberger.  (Mil  Holz- 
ichn.)  -  Der  Adlerornal  im  Domschatze  zu  i!ri\ cn.  Von 
Hr.  Fr.  Bock.     (Mit   1  Tafel.)     Archäologische  Notizen. 

Juli.  Zur  Feststellung  der  Bauzeit  des  Chores  der  Ab- 
teikirche  tu  Heiligenkreuz  in  NiederOsterreich.  Von  Jos.  Feil. 
—  Die  mittelalterlichen  Siegel  det  Nonnenkloster  im  Erzher- 
zogthume  ob  und  unter  der  Enns.  Von  Karl  von  Sava.  [Mit 
ti   Hol/sehn.)  —   Das   Prinzip   der   Vorkragung   etc.   — 

Angnst.  Ii  i  Scbati  von  St.  Marcus  in  Venedig.  Von 
Dr.  Franz  Bock.  —  Die  Zipser  Kalhedralkirche  bei  Kirchdranf 
in  Ungarn.  Von  Wenzel  Nerklas.  (Mil  1  Tafel  u,  15  Holz- 
sclin.)  —  Das  Prinzip  der  Vorkragung.  (SchloJs.  —  Archäo- 
logische .Notizen.  — 

September.  Zur  Geschichte  der  Todtenlänze.  Von 
Dr.  Karl  Schnaase.  —  Die  Baudenkmale  der  .Stadt  Kutten- 
berg in  Böhmen.  Aufget nen  und  beschrieben  von  Bern- 
hard (Jrueber.  (Mil  13  Holzschn.)  —  Der  Schatz  des  regu- 
lirten  Chorherrenstiltes  zu  Klosterneuburg  in  NiederOsterreich. 
Beschrieben  von  Karl  Weifs.  (Mil  1  Holzschn.]  -  Grabdenk- 
male zu  Oberburg  in  der  untern  Steiermark.  Milgetheilt  durch 
P.   v.  Radics.   —   Archäologische  Notizen.  — 

Jahrbuch  der  l>.  k.  Cen tral-Commission  etc.  IV. 
Mil  XI. III  Tafeln  u.  91  Holzschnitten.  Redigirl  von  dem  Com- 
missionsraitgliede  Dr.  Gustav  Heider.     Wien,   1860.     4. 

band  1\.  1860.  Dei  romanische  Speisekelch  des  Stil 
les  Willen  in  Tirol,  nebst  einer  Uebersicht  der  Entwicklung 
des  Ki  i   Mittelaller.     V  n    Karl  Weifs.     (Mil  6  Tafeln 

u.  3  i  len.)   —    Kärntens    älteste  kirchliche   Denkmal- 

bauten. Nun  Gottl.  Freih.  von  Ankershofen.  (5  Taf.  u.  53 
Holzscbn.)  Liturgische  Gewander  aus  dem  Stifte  St.  lila- 
sien  im  Schwarzwalde,  dermalen  aufbewahrt  im  Stifte  St.  Paul 
in  Kärnten.  Von  Hr.  Gustav  Heider.  (Mit  10  Tafeln  u.  10 
Holzschn.)  —  Die  bi  chofliche  Klosterkirche  bei  Kurtea  d'Ar- 
i  in  der  Walachei.  Von  Ludwig  Reifsenberger.  (Mit 
•1  Tafeln  u.  25  Holzscbn.)  -  Die  Darstellungen  auf  der  Bronce- 
ihure  des  Haupteinganges  von  St.  Marco  in  Venedig.  Von 
All  erl  (Mit   XVIII  Tafeln.)   - 

Band  V,  1861.  Beiträge  zur  christlichen  Typologie  aus 
Bilderhandschriften  des  Mittelalters,  von  Hr.  Gustav  Heider. 
Die  mittelalterlichen  Kunstdenkmale  Dalmatii  na  in  Arbe, 
/  ii.  Trau,  Spalalo  und  Ragusa.  Aufgenommen  und  darge- 
stellt vom  Architekten  W.  Zimmermann'.  Beschrieben  von 
Prof.  Rudolf  Eilelberger  von  Edelberg. 

Archiv  des  Vereines  fUrsiebenbürgischeLan- 

tnnde.     Pi  l\.  Band,  3.  Heft.     Herausgege- 

bep   vom  Vereins-Ausschufs.     Kronstadt, 

unter  Wladislnus  II.  und  Ludwig  II. 
1490  1626  Von  Heinrich  Wittstock.  —  Zur  Biographie  Mar- 
lin PemfOingi  rs.     \  on  d^m». 

riflen   der  historisch-statistischen  Sektion 
der  k.  k.  in.' 1 1 r .   -i  lili  tischen  G 
redigii  rl   von  Chr.  d'EI  verl.     Kill    B  ind.     Brunn,   I 

hte  der  konigl.  Städte  Mährens,  ins- 
ladt    Brunn.      Von  Uir.  d'l.!\  eil, 


k.  k.    Oberßnanzralh,      I.    Band.     (Mit   einer    lithographierten 
Tafel,  die   Ansieht    des    Spielhcrgs   darstellend.) 

Archiv  des  historischen  Vereins  des  Kantons 
Bern.     IV.  Band.     1860. 

3.  Heft.  Jahresbericht,  abgelegt  vor  der  Hauptversamm- 
lung des  histor.  Vereins,  den  15.  Juli  1860,  von  dem  Präsi- 
denten Dr.  (ioltlieb  Sluder,  Prof.  —  Ueber  die  Quellen  der 
Geschichte  des  l.aupenkriegs,  von  demselben.  Ueber  das 
Verhältnifs  Hurtens  in  Bern  wahrend  des  Laupenkriegs,  von 
dems.  Bruchstück  einer  deutsehen  Ucber.^elzung  des  Rit- 
lerromans  Cleomades  von  Adenas  le  Koi.    Mitgeth.  von  dems. 

.Nachtrag    zur   Geschichte   des    ln>el-Kloslcrs,    Min   dems.   — 

Protokoll   der   Hauptversammlung  des  bist.  Vereins,   vom  15. 
Juli   1860. 

4.  Heft.  Die  Handschriften  der  Berner  Stadtchronik 
von  Conr.  Juslinger,  Ditllingcr-Tschachtlan,  Dich.  Schilling, 
und  der  Berner  Stadtchronik  im  Anschlufs  an  KOnigshofen, 
von  G.  Sluder.  -  AlterthQmer  und  Sagen  in  der  Umgcend 
des  untern  Thunersees,  von  A.  Jahn.  Itudolf  von  Erlach  und 
die  narratio  proelii  Laupensis,  von  G.  Sluder.  Der  5.  März 
1798  bei  Neueneck,  nach  den  Ergebnissen  der  neueren  Stu- 
dien dargestellt  von  Prof.  Lohbauer.  —  Verzeichnifs  der  Mit- 
glieder des  histor.   Vereins. 

Achtunddreil'sigster  Jahresbericht  der  Seh  le- 
sischen Gesellschaft  für  vaterländische  Kultur. 
Enthalt  :  Arbeiten  und  Veränderungen  der  Gesellschaft  im  .1. 
1860.      Breslau. 

Prof.  Dr.  Kutzen  :  Ueber  den  Zwist  Friedrich's  II.  mit 
Moritz  von  Dessau  in  der  Schlacht  bei  Kolin  und  über  die 
angeblichen  Folgen  desselben.  Privatdozent  Dr.  Grflnhagen: 
I.  Uebei  die  Anfänge  der  Zünfte  in  Breslau  und  ihr  erstes  Ein- 
treten in  den  Halb.  2.  Ueber  Schlesiens  Anschlufs  an  die 
Krone  Böhmen  im  11.  Jahrh.  -  Oberlehrer  Hr.  Beimann: 
Ueber  die  Verhandlungen  der  Vereinigten  Staaten  mit  den 
Indianern   am   Ende   des    18.   Jahrh. 

Zeitschrift  I  u  r  hessische  Geschichte  und  Lan- 
deskunde. Achtes  Supplement.  Statistische  Darstellung  der 
Grafschaft  Schaumburg,  von  Karl  Kroger,  Regierungsassessor. 
Kassel,  1861.     8. 

Hamburgisch e  Chroniken.  Kurden  Verein  für  ham- 
bnrgische  Geschichte  herausgegeben  \<»n  Dr.  .1.  M.  Lappen- 
berg.    Viertes  Heft.     Hamburg,   1861. 

Vorbericht.        Des  Stephan  Kempe  Beruht  ober  die  Ein- 
führung der  Reformation  zu  Hamburg  von  1521  -1540.     Dr. 
Johannis  Möller  Nachrichten  von  der  Reformation  zu  Hamburg 
1528—29.    —    Kurzer  Bericht   eines  Papisten  Ober  die  Ri 
mation    in    Hamburg    1528      31.  Anmerkungen    und  Ver 

zeichnisse. 

Archiv  für  Geschichte  und  AI terlhnmskunde 
Oberfrankens.  Achten  Bandes  /weites  Heft,  Herausge- 
geben von  B.  C.  von  Hagen  etc.     Bayreuth,  1861. 

Archivalische  Miltheilongen,  von  Baron  K.  v.  Rcltsenstein. 
—  Krohnemonn,  der  Goldmacher,  von  l'i  Holle,  Die  Strei- 
tigkeiten der  Markgrafen  von  Bayreuth  mit  der  Ritterschaft 
Obet  die   Reichsunmiltelbarkeil,  von  dems.        Einblick  in  da» 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


414 


Geschafi.-Icben  des  fränkischen 'Kreisconvents  Dnter  dem  Mark- 
grafen Chrislian  Ernst  von  Bayreulh,  von  Rcntbeamlen  Peel* 
zu  I  r. um, hin.  -  Ueber  die  sogen.  Ordenskirche  zu  St.  Geor- 
gen  lici   Bayreuth,   von  Konsislorialrnlh  Hr.   hraulsold.      -    Bio 


graphie  de«  UberappellationsgericbU- Direktor«  von  Seylfart 
zu  Mönchen,  von  v.  Hagen.  --  Ueber  den  Aufenthalt  dei  fran- 
zösischen Kaisers  Napoleon  In  Bayreuth,  Aug.  1813,  von  dcms. 
—  Jahresbericht  18G0/61. 


\  a  c  h  r  icht  e  11. 


Literatur. 

Neu  erschienene  "Werke. 
140)  Germanin.  Beitrage  deutscher  Dichter  und  Dichterin- 
nen. Herausgegeben  im  Namen  des  Berliner  Fraui  D 
Vereins  filr  das  Germanische  Nalional-Hnseum  zu  Nürn- 
berg von  Auguste  Kurs.  Berlin,  1861.  Allgemeine 
Deutsche  Verlags-Auslalt.     8.     VII  u.  304  Stn. 

Schon  als  ein  Beweis,  dafs  die  deutschen  Krauen  heute 
noch,  wie  vor  Zeiten,  ein  Herz  fiir  das  Vaterland  haben  und 
mit  thaliger  Beihiilfe  nicht  zurückbleiben,  wenn  es  zn  fordern 
gilt,  was  zur  Ehre  der  deutschen  Nation  unternommen  ist, 
verdient  das  obige  Werk,  das  Frauen  zunächst  sein  Zustande- 
kommen verdankt,  als  ein  achtungs werthes  begrul'si  zu  wer- 
den. Aber  auch  der  Inhalt  ist  wegen  seiner  grolsen  Mannig- 
faltigkeit geeignet,  bei  einem  zahlreichen  Leserkreise  in  der 
einen  oder  andern  Richtung  Anklang  zu  linden.  Derselbe 
zerlallt  in  Dichtungen  (S.  1  168)  und  prosaische  Beiträge 
(S.  171—304).  Unter  den  Verfa  ern  begegnen  wir  manchem 
bekannten  Namen:  Adolf  Bube.  Dräxler-Manfred,  Gruppe,  Gull, 
Emma  Niendorf,  Louise  von  Plönnies,  J.  Rodenberg,  Scheren- 
bert', Adelheid  von  Sloltrrfntb,  J.  N.  Vogl,  Ida  von  Durings- 
feld  u.  a.  m.  Von  den  Aufsätzen,  zum  Theil  belletristischen, 
zum  Theil  populär- wissenschaftlichen  Inhalts,  erwähnen  wir 
nur  die  das  german.  Museum  interessierenden  Englische 
Frauen  auf  deutschen  Thronen,  von  Paulus  Casscl  ;  die  Ein- 
holung Christian'«  II.  von  Dänemark  in  Berlin,  am  2i.  Mai 
\  ..ii   Wilhelm  Grothe;    Ober    das    geistliche  Schau 

Hittelalters,  von  Ernst  Roth.  Auch  die  Dichtungen  bie- 
ten einiges  Einschlägige,  namentlich  eine  Reihe-  von  Sonetten 
„au>  dem  16.  Jahrhundert"  von  Hai  Jahns,  worin  dii  her- 
vorragendsten Personen  jener  Zeil  gefeiert  werden.  Mögen 
die  einzelnen  Beilrage  nach  Inhalt  und  Form  mich  so  sehr 
untereinander  verschieden  sein,  bo  finden  sie  doch  in  dem  alle 
durchwehenden  deul  eben  Geisl  ein  einigendes  Band. 

1  1 1  I    lv  n  i  / .     I!  i     .  I,  i  e  1 1.  ii  n  g   il  er   St  a  d  t   u  n  d   II  <  r  i  -  C  h  a  I  'I 

Wismar,  was  betrifft  die  wellliche  Historie  dei  clben. 
iii.1ii.ihIi.iI  ans  allerhand  schriftlichen  Urkunden,  zui 
Erläuterung  dei  Mecklenburg,  weltlichen  Historie  den 
Liebhabern  mitgetheilt  von  H.  Dieteri  ch  Schröder n. 
Zweite  Auflage.  Wismar,  C.  C.  Gnu. II. id..  1860 
619  Stn. 

Die   erst,     wii    gi    .'.  i    Sc  brOdi  i    i  hi  n   I  hronik    i 

bereits  im  i,  1743.    Die  Mangel    wie  die  Von Ii 

sind  nlso  schon  geraume  Zeit  bekannt,  und  der  I  instand,  dar» 


sie  um  letzterer  willen  noch  immer  mit  grolsem  Interesse, 
nicht  blos  von  Einheimischen,  gelesen  wird,  rechtfertigt  es 
darum,  bei  der  gegenwärtigen  Seltenheit  der  ersten  Auflage 
nun  eine  zweite  erseheinen  zu  lassen.  Sie  ist  unverändert. 
Es  machte  sich  freilieh  der  Wunsch  geltend,  „dafs  das  Buch 
eine  gänzliche  Umarbeitung  erführe,  die  es  dem  gegenwärli 
gen  Stande  der  historischen  Wissenschaft  naher  bringe  und 
dem  heutigen  Geschmack  der  Leser  geniefsbarer  mache.  Der 
Erfüllung  dieser  Bedingung  halte  der  Herausgeber  sieh  auch 
gerne  gefügt,  wenn  sich  nicht  mehrere  schwer  zn  beseiti 
gende  Hindernisse  gefunden  hatten.--  Diese  bestanden  ein- 
mal  dann,  dafs  eine  Anzahl  von  Snbscribenlen  den  nnverän 
derlen  Abdruck  Verlan  te,  besonders  aber  darin,  dafs  Bich 
zur  l'ebernahme  einer  solchen  wissenschaftlichen  Umarbeitung 
die  geeignete  Persönlichkeil  nicht  finden  wollte.  So  sehr 
dies  nun  zu  bedauern  ist,  so  ist  wegen  des  theilweise  noch 
immer  brauchbaren  Materials  die  neue  Ausgabe  auch  so  recht 
dankbar  anzuerkennen. 

142)  Die  vaterländischen  Alterlhümer  der  fürst 
lieh  hohenzol  ler'schen  Sammlungen  zu  Sig- 
maringen, beschrieben  und  erläutert  von  Lud  wie 
Lindenschmi t,  Vorstand  des  röm. -german.  Ccntral- 
mnseums  in  Mainz.  Mit  43  grav.  Tafeln  u.  103  in  den 
Text  gedruckten  Holzschnitten.  Mainz.  Viel.  v.  Zabern. 
1860.    4.     VIII  u.  223  Stn. 

D      vorliegende  Beschreibung  und  Erläuterung  einei  der 
wichtigsten  Alterthumssammlungen  Süddeulachlands    verdankt 
ihre  Ausführung    .lern    unmillclL  ren    luflrage    des  hoben  Be- 
sitzers, des  Fürsten  Karl  Anton  von  Hohenzollern-Sigmaririgen. 
i  um  so  dankenswerther,  Sammlungen   der  Waf 

fen  und  Geräthe  ans  den  Grab  lallen  und  [  ungen  der 

alten   Landi    bcvöllterung  nicht  aus  einer  Vereinigung   zufälli- 
ger und  unvollständigei    Kunde,   welche  ni 
den  Bestand    der  Museen    fflt    vaterländische    Lllerlhlimer   hil- 
ingen  ist,  sondei  n  \  ielmebr  den  I  heile 

n:i,  li  i  rwnchler,  mil  aller  Kcnnl- 

niis  geleilelcr   Ausgrabungen    zeigt."     Die  Erläuterung 

.  ii  .   di  in  angegi  benen    Gi  undc   von 
bcscnderei    Wicl  nd,    ist  von  einer  Hand  ausgeführt, 

die  hie/u.  wie   nicht   leii  bl  eil  efal  i l: i  sein  d 

\\  ii   erkenni  n  des  Vi  n  h'cnntn        chon   aui 

dei    irt,  wi.    .i  turcchl   legt,  indem 

von  dem  gewöhnlichen  abweichenden  Wi  t  und  im 

/n  dem  herrschenden  Brauch,  der.  von  den  alte- 
•len  und  dunkel, icn  Perioden  I      erginge  au 


•i  1 5 


Anzeiger  lur  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


4 1 6 


den  nfiher  liegenden  und  bekannten  Zeiten  aufzusuchen  strebt, 
seinerseits  nmgekehrl  gerade  von  dem  gesicherten  [fingeren 
Gebiete  ans  aufwärts  so  «lein  Siteren  zurückgeht  und  nn  dem 
Bekannten  die  Anknüpfungspunkte  and  Bezöge  mil  dem  Ent- 
legeneren und  Unbekannteren  Bucht."  Es  beschrank!  Bich 
Untersuchung  zugleich  nicht  blos  auf  d.is  vorliegende 
Material,  sondern  sie  sieht  alle  mil  demselben  zusammenhän- 
genden Fragen  in  Betracht  und  verlieft  sich  darin  in  einer 
Weise,  dals  wir  das  vorliegende  Wirk,  dessen  Ausstattung 
alle  Anerkennung  verdient,  gern  zu  den  bedeutendsten  Er- 
scheinungen  auf  diesem    Gebiete   rechnen. 

143)  Albrecht    Dur  er 's  Kupferstiche,    Radirungen, 
Holzschnitte  und  Zeichnungen,  unter  bes erei 

Berücksichtigung  der  dazu  verwandlet!  l'a|iiere  und  de- 
ren Wasserzeichen,  vom  Oberbaurath  L.  Hausmann. 
Mit  einem  Holzschnitt  und  acht  Tafeln  Abbildungen  der 
Wasserzeichen.  Hannover,  Hahn  sehe  llofhuclihandluug. 
1861.     I.     130  Stn. 

Der  Hauptzweck  dieses  Buches  gehl  dahin,  den  Werth- 
unterschied  der  Ddrer'schen  Kupferstiche,  Holzschnitte  u.  >.  \\ 
je  nach  den  verschiedenen  Abdrucksgattungen  aul  festeGrund- 
lagen  zu  bringen,  und  erreicht  dieses  Vorhaben  vorzüglich 
durch  Feststellung  der  Papiersorten,  welche  in  der  Aufeinan- 
derfolge dei  Zeilen  wahrend  des  Lebens  des  Künstlers  und 
nach  dessen  Tode  zum  Druck  seiner  Werke  verwendet  wur- 
den. Und  auf  Grundlage  sehr  umfassender  Studien  ist  in 
dieser  Beziehung  lufserordentliches  geleistet.  Doch  auch 
manche  andere,  für  das  Studium  des  Meisters  wichtige  Noli 
sen  werden  tnitgelheilt ;  namentlich  ist  der  Abschnitt  über 
die  Handzeicbnungen  in  dieser  Rücksicht  hervorzuheben.  Ge- 
wundert hat  uns  nur,  dals  der  Verfasser  in  Bestimmung  der 
Dürer'schen  Stiche  und  Schnitte  sich  auf  Gnade  und  Ungnade 
dem  I  rlheile  von  Bartsch  ergibt,  da  doch  laugst  manche  der 
wichtigsten  arbeiten  des  Kunstlers  aus  diesem  Bereich 
unzwi  cht  anerkannt  sind,  obwohl  Bartsch  aus  neben 

an   liegenden  Gründen  sie  bezweifelt.  —   Die  Ausstattung  des 
\\  1 1  ks  isi  ungemein  schön. 

Die  Wahlsprüche  der  Hohenzollern.  Zur  Krö- 
nung Feiet  Seiner  Majestät  des  König»  Wilhelm  I. 
und  Ihrer  Majestät  der  Konigin  Augusta  dargestellt  von 
I)  r.  Traugotl  Märt  h  ei  Bi  rlin  .  1861.  Verlag  der 
Königlichen  Geheimen  Ober-Hofbuchdruckerei  l  It.  Decker). 
MM.  22  Stn. 

,.l»er  Wahlsprui  h  di     I  hat  il  ters  ',   und 

daher  bietet    „die  Summe    dei  Wahlsprüche    eines  Füt 
schlechte",    wii  Hohenzollern,   ..das  Hellend  ti    Gl 

sammiliild   des    Stammes".     Von    diesem  Gesichtspunkte    aus- 
ml,  lohn  der  Verf.    ans   eint    ei  esene  Reihe  von  Wahl- 
chen  der   Hohenzollern   >"r,   mit   dem  Kurfürsten    Fried 
rieh  I.    bef  und    zwar   nicht   blos    die   Knr  .    sondern 

auch  do    i  i.  und  nnden    Linien    neben  den  Regenten 

du-  nachgebornen  Sohne  und  die  erlauchten  Frauen  bc- 
r ii i  ksichligend.    AI  •  Qnelli  n  dii  nlen  Münzt  n    Mi  daillen,  Stamm 


bucher,  Siegel,  Wappen.  Schriftstücke  und  die  mannigfaltig- 
sten Gegenslande  der  Alterlhumskunde.  Auf  Vollständigkeit 
macht  die  Sammlung,  die  gemäfs  ihrer  Bpeciellen  Bestimmung 
mehr  eine  Blumenlese  sein  will,  keinen  Anspruch,  obwohl 
der  Fleifs  des  Sammlers  anzuerkennen  ist  Die  Spruche  sind 
im  i-l  religiösen  Inhalts,  und  wie  sie  mehr  oder  weniger  dem 
Charakter  derer,  die  sie  führten,  entsprechen,  so  können  sie 
auch  das  Gepräge  der  betreffenden  Zeiten  niehl  ganz  ver- 
leugnen. Der  Neil,  hat  die  Spruche  zu  den  historischen  Per- 
sönlichkeiten und  Ereignissen,  welche  dabei  in  Betracht  ka- 
men,  in   sinnige   Beziehung   zu   bringen   gewufst. 

14ö)  Zur  Geschichte  der  Musik  und  des  Theaters 
am  Hofe  zu  Dresden  Nach  archivalischen  Quellen  von 
Moritz  Furstenau.  Erster  Theil  :  Zur  Geschichte 
der  Musik  und  des  Theaters  am  Hole  der  Kurfürsten  von 
Sachsen,  Johann  Georg  11..  Johann  Georg  III.  und  Jo- 
hann Georg  IV.,  unter  Berücksichtigung  der  ältesten 
Theatergeschichte  Dresdens.  Mit  einer  Ansieht  des  er- 
sten zu  Dresden  erbauten  Komödienhauses.  Dresden, 
Rudolf  Kuntze.      1HIJ1.     H.     XIV.   .ys  Sin. 

Das  Werk  ist  als  eine  Ergänzung  und  Erweiterung  der 
im  Jahre  1849  von  demselben  Verfasser  erschienenen  ,,Bei- 
träge  zur  Geschichte  der  k.  s.  musik.  Kapelle"  anzusehen. 
Wahrend  diese  vorzüglich  die  Periode  von  1548  [Gründung 
der  Kapelle)  bis  1656  berücksichtigten,  vervollständigt  die  ge- 
genwärtige  Schrift  das  Material  für  die  nächst  folgende  Zeil, 
jedoch  öfters  zurückgreifend,  namentlich  in  Bezug  auf  die  hier 
mil  in  den  Bereich  der  Forschung  gezogene  1,1  schichte  des 
Theaters.  Den  gröfsten  und  das  meiste  Interesse  bietenden 
Theil  des  Buches  bildet  der  Abschnitt :  „Johann  Georg  II., 
lo'SO".  mit  welchem  Fürsten  „für  die  sächsische  Haupt- 
stadt und  besonders  für  die  Pflegt  dei  Musik  und  des  Thea- 
ters am  Hofe  durch  den  entschiedenen  Einflufs  des  Auslandes, 
namentlich  Italiens,  eine  neue  Epoche  beginnt."  Doch  ver- 
breitet sich  diese  Abtheilung  in  nicht  ^n.isiiein  l  Infamie  u In- r 
die  angegebene  Regierungsperiode,  als  über  die  frühere  Zeit. 
Nachdem   der  Verf.    von  der  Per de-  Kurfürsten,  von 

ncr   Umgebung    und  seinem  \  ei  haltuns    EU    den  HusikzUStänden 

am  Hofe  während   I    vot    seiner  Regierung    gehandelt  hat, 

wirft  ei  einen  Rückblick  auf  die  früheste  Theatergeschichte 
am  Hofe  und  in  Dresden,  wobei  namentlich  interessante  No 
•  i/en    gegeben    werden   über   die  Aufführung    eines   JobanniB- 

spiels   an    der    Kreuzkirche    ZU    Dresden    im     15.     und    16.    Jhdt. 

Ferner  kommen  zur  Besprechung  SchulkomOdien,  Fastnachts- 
spiele     engli  che   Kot lianten,    Haupt-    und    Slaataactionen, 

Turniei       Carou    el  .   (nventionen,  Ballets,  Opern,  Hol  , 
aller  An  ;  hieran  reiht  sich  dann  die  ausführlichere  Geschichte 
dei   Musik-  und  Theateriustände  untei  .loh. um  Georg  II.     Eine 
he  Bi  handlung    ei  Iaht  i  di  rid   lor  die  Zeil 

der    i;  n lorg's   III.    (lii--<i      1691)    uqd   Johann 

Georg1!  IV.  (1691       L694),   u r    welchen,   namentlich  dem 

|ji  i  cnei  i  hervorra|  nde  Ri  i  spielten,  nai  h 
dem  bereit*  ihi  Vorgänge)  dli  Italieni  che  Opei  eingeführt 
hatte.     Dei  Verfasser  wünscht,  dafj  bei  der  Beurtheilung  de 


i  , 


kuzeiger  für  Kunde  der  deutsehen  Vorzeit. 


Werks  wenigct  aul  die  0;ir?te I Jun^ ,  als  auf  das  Material  ge- 
leben  werde,  und  das  letztere  ist  allerdings  ein  .-ein-  reu  lies. 
iini  Heils  und  Mühe  vorzugsweise  aus  archivaliscben  Quel- 
len zusammengetragenes,  und  schätzbar  nicht  blos  in  Bezug 
iiul  die  Kunstgeschichte,  sondern  aueb  auf  die  Geschichte  der 
hultur  Uberhanpl.  Wird  die  Forlsetzung  ermöglicht,  so  soll 
am  Schiurs  eine  Notenbeilage  lolgen. 

M  .Mi  u  in  e  ii  i  :i  Zu  Mein  na  Urkundenbuch  zur  tie- 
schicbte  <lr>  Hauses  Hohenzollcrn.  Herausgegeben  von 
Hudoll  Freiherrn  von  Stillfried  u.  Dr.  Trau- 
gotl  fflärcker.  Siebenter  Band.  Urkunden  der  Frän- 
kischen Linie.  1111  1417.  Berlin,  in  Commission  bei 
Ernst  u.  Korn  (Gropius'schi  Buch-  u.  Kunsthandlung). 
1861.     2.     452  Stn. 

Hit  diesem  Hund.-  schlierst  das  für  die  Geschichte  Preus 
sens  und  Frankens  so  außerordentlich  wichtige  Urkunden- 
werk  als  ein  ebenso  grofsartiges  Zeugoifs  für  die  Liberalität 
des  preußischen  Königshauses,  welches  das  prachtvoll  und 
würdig  ausgestattete  Geschichtswerk  ins  Leben  gerufen  hat, 
wie  für  die  Fähigkeit  und  die  Sorgfalt  der  beiden  verdienst- 
vollen Herausgeber.  Ihre  Hoffnung,  eine  feste  diplomatische 
Grundlage  für  die  Vorgeschichte  Preufsens  und  damit  einen 
Mittelpunkt  für  fernere  historiographischi  Bestrebungen  ge- 
Bchaffen  zu  haben,  wird  als  vollkommen  gerechtfertigt  sieb 
bewahren.  I  uter  den  bedeutenden  Quellenwerken,  welche 
du-  Geschichtsforschung  in  neueren  Zeiten  als  Grundlagen  der 
Wissenschaft  vollendet  bat,  steht  dieses  ohne  Widerspruch  in 
erster  Reihe,  sowohl  was  die  Ausstattung  des  Werkes,  als 
auch  den  Reichthum  des  Inhalts  und  die  Sorgfältigkeit  der 
Arbeil  betrifft.  Ehen  so  dankenswerth  ist  das  Versprechen, 
dafs  als  SchJuis  des  Ganzen  mit  den  verheifsenen  Registern 
i  in  Commentar  nachfolgen  soll. 

117)  Quellen  zur  Geschichte  der  Stadt  Köln.  Erster 
Band.  Herausgegeben  von  Dr.  Leonard  Ennen,  w- 
cbivar  der  Stadt  Köln,  und  Dr.  Gotlfr.  Eckertz,  Ober- 
lehrer am  k.  Friedrich-Wilhelms  Gymnasium  in  Köln. 
Mit  viei  tafeln.  Kuh,.  1860.  Verlag  der  Du-Mont- 
Schauberg'schen  Buchhandlung.    3.    \\\l\  u.  640  Stn. 

1 1 m  Madt  Köln  gehnrt  zu  den  älteste d  bedeuten 

Städten  des  deutschen  Reiches  und  übte  zu  allen  Zeiten  un- 
-  .  bi<  hli  aul  die  staatlichen,  bürgerlich«  n  und  socia- 
len Verhältnisse  des  deutschen  Reiches  den  gröfsten  und  sclb- 
,  Einflufs  Im  Verhältnis  tu  diesei  Bi  deutung  di  i 
Stadl  ist  die  Erforschung  und  Darstellung  ihrei  Geschichte, 
die  Herausarbeitung  ilirer  Quellen  zurückgeblieben.  Zwai 
sind  ein.  Anzahl  tnnalen  und  Chroniken  veröffentlicht,  alier 
dii  tkten  und  Urkunden  bis  jelzl  vernachlässigt.  Diesem 
Hange!  in  genOgendei  Weise  abzuhelfen,  ist  dai  vorliegende 
W.rk.  gleich  ausgezeichnet  durch  lusstallung  und  sorgfältige 

Arbeit,  best it.    Die  Einleitung  enthell  ein  Vcrzeichnil    dei 

bereit  gedruckten  kölnischen  Quellenschriften,  die  Geschichte 
des  kölnischen  Archivs  und  die  nothwendigen  Erläuterungen 
/n  Plan    I  Inhalt   den    Buches      Das  Werk    umfafsl    In    der 


ersten  Abiheilung  die  Eidbacher,  von  1321-13:'.''.  die  Ratbs- 
verzeichnisse  und  Verordnungen,  du-  Richerzeche,  Bürger- 
verzeichnisse,   Gerichte    und  Schrein«  ,  die   Hünzerhausg »■ 

sensebaft,    die   Muhlenerhen,    Zünfte    und   Bruderschaften    und 

die  Innern  hample  im  14.  Jahrb.,  in  der  zweiten  Abtheilung 
die  kölnischen   Urkunden  von  844   bis   1200. 

148)  Gotschee  und  die  Gotschewer.     Bine   Skitze  von 

Theodor    Elze.     Separat-  Vbdruch    aus    dem    ..dritten 

lahreshefle  des    \ les   <lr>    kram    Landes -Museums." 

I  libach,  Druck  von  Ign.  \.  Kleinmayi   und   I  .  Bamberg. 
1861.     8.    66  stn. 

In  Unlerkrain,  im  ehemaligen>Herzogthume  Gotschee,  be- 
findet sieh  eine  jener  deutschen  Volke    und  Sprachinseln,  de- 
nen wir  in  Oesterrcicb  nicht  selten  begegnen,    und   die    w< 
gen  der  Zähigkeit,  womit  sie  am  i  rerbten  Deutschthum  bau 
gen,  und    wegen    des  Dunkels   ihrer    Herkunft    dem    Forscher 
ein  besonderes   Inleressi    abgewinnen.     Die  t'olouie   Uoi- 
wurde   wahrscheinlich   in   der  .Mute   des   11.  Jahrb.  von  thürin- 
gischen Franken  unfreiwillig   gegründet.     Dei    Verf.  gibt  uns 
ein  anschauliches  Bild  des  rauhen,  armen  Ländchens  und  .-einer 
noch    ziemlich    uucultmc  rlcn    Bevölkerung,   indem    er    b< 
nach    einem    L'eherbliek    aul     die    geschichtlichen    Verhallnisse 
des  Landes,  mit   warmem   Interesse   und  mit  Rücksicht  auf  die 
Beschaffenheil    des  Bodens,    die   Ortschaften    und    deren    Ge- 
Bchichte,  die  Wohnungen  dei  Gotschewer,  ihre  Beschäftigung, 
ihren  Charakter,  ihre  Kleidung,  Sitten,  Gebräuche,  Ueberlie- 
ferungen,   Namen  und  Sprache  beschreibt.     Daneben  werden 
volksibiimlielie  Reimsprüche,  Lieder,  Sagen  etc.,  gröfstentheils 

in  der  Mundart  des  Landes,  zur  Probe  miltietheilt.  Bei  Be- 
trachtung  der  Sprache  wird  auf  die  Eigentümlichkeiten  der 
Gotschewer  Mundart  naher  eingegangen,  auch  zum  Schlufs 
noch  ein  kleines  Gotschewer  Idiotikon  beigegeben. 

Uli)  Da-    fod austragen    und    der    Muorlef.    Ein 
zur  Kunde   sächsischer   Sitte   und  Sage   in  Sil 
bürgen.     Sylvesicrgabe    für    Freunde   und    Gönnet    *'>n 
Johann  Karl  Schul  ler,    Hermannsladt,   1861.    Druck 
\  un    I  heodoi   Sli  inhaufsi  n.    8      18  sin. 

Der  Verf.  beschreibt  das  Todaustragen,  wie  es  in  dem  - 1<  h- 
sisch-siebenbürg.  Dorfe  Braller  jährlich  am  Himmelfahrisfesle 
stattfindet,  und  reibt  daran  die  Beschreibung  ähnliche!  Volks 
brauche  im  Dorfe  Felldorf,  in  Mahren  und  Böhmen,  am  so 
dann  dem  Ursprünge  nachzugehen.  Dei  „Muorlef"  ist  ein 
Vppellativum,   das   im    siebenbürg    Sachsen   in  Verbindungen 

wie  „garsligei    Muoi  Ii  I    ,  „böst  i    II I(  i       »grobi  i   Muorlef 

angewendet  wird  und.  wii  dei  Verl  Rtisfahrt,  mit  dem  Mo 
rnll  (Markolf)  der  Volkssagi   wahrscheinlich  zusammenhängt 


Dio    küren     Nt     19     11    Beiträge  zur  «Hern  Kunstgeschichte 

B<  i luis. 
Jagdteitung:    Nr.   19.    Wallenstein's  Sorge  um  seini    W 

bahnen. 


419 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit 


420 


Jahrbuch  des  gemeinen  d  e  titschen  Hechts:  V,  2. 
Der  bnrgnndische  Reichstag  zu  Amb^rienj  vom  J.  501. 
I  Der  handschriftlich  überlieferte  Text  II  Der  resti- 
tuirte  Text  mit  Erläuterungen,     (liluhme.) 

Korrespondent  v.  u.  f.  I). :  Nr.  559.  Ein  merkwürdiger 
handschriftlicher  Kund  (Reuchlin'scher  Kodex  mit  dem 
grieeb.  Text  der  Apokalypse).  —  Nr.  5b'3.  Kund  altdcut- 
scher  Wandbilder  zu  Untersteinach. 

Prankischer  Kurier:  .V.  290.  Verleitgeben.  —  Nr.  293. 
Wolfram's  von  Escbenbach   Heimat,  Grab  und   Wappen. 

Nürnberger  Kurier:  Nr.  300.  Zur  Kunstgeschichte  Fran- 
kens. 

West  e  r  ni  a  n  n"s  illustr.  deutsche  Monatshefte:  Nr.  61, 
S.  30.  Ludwig  des  Frommen  Kirchenbhise.  --  S.  33. 
Die  Badsluben  im   Mittelalter.     (Joh.  Falke.) 

Morgenblatt:  Nr.  II,  S.  1037.  Johannes  Meinung  und  seine 
Werke. 

Neues  Frankfurter  Museum:  Nr.  161.  Archäologische 
Ausstellung  in  1'rasr.  Nr.  182.   Ein   glücklicher   Fund 

für  Frank  furt's   Topographie.       Seilz.) 

Deutsche  Husikz  eitung :  Nr.  34 — 39.  Zur  Geschichte  der 
Orchester-Instrumente.     I  Nottebohn.) 

Augsburger  Postzeitnng:  Beil.  Nr.  ]00  u.  ff.  Einritt 
des  Erzherzogs  Ferdinand  und  Kaisers  Karl  V.  in  Nürn- 
berg  1521   u.   1531.    (Baader.) 

Revue  arch  en  Ingi  i|  u  e  :  \.  Note  sur  le  Tumulus  de  Forst 
pr£s  Neuenick,  Cant.  de  Berne.    (Bonstetten.) 

Vugsburger  Sonntagsblatt:  Nr.  44.  Zur  Geschichte  des 
Scharfrichteramtes. 

Bremer  Sonntagsblatt:  Nr.  43.  Zur  Geschichte  des  Aber- 
glaubens.    (L.  Freund.) 

RegensburgeT  Sonntagsblatt:  Nr.  43.  Die  EnthflIInng 
des  Aventin  Denkmals  in  Abensberg. 

K  o  n  igsberge  r  Sonn  tagspos  t :  Nr.  H>.  Die  Sage  vom 
»en  Juden. 

H     nchener  Unterhalt  u  ngsbla  tt :    Nr.  (i.    Donaustauf  u. 

Walhalla.     (Neumann.)  Hartmann    von   Siebeneichen. 

isi  ii  i    —    Nr.   iL'.    Windberg  bei  Straubing.    (Wenin- 

ger.)         Nr.    16     18.   Frauenzell,  Brennberg  und  Falken- 

R  e  gensb  ii  r  ger  Un tcrhaltnngsblatt :    Nr.  34.    „Verleit- 

g(     In    II." 

u     chenbl a tl   der  Johanniter-Ord  ens-Ball ej  B  r  nn- 

d  e  n  Ii  ii  rg  :   Nr.  t  ;  n.    Die  Wut 
D       Zeit:    Nr.   161.    Moderne  ghibellinischo  Geschichtscbrei- 

liung.  —   Nr.   1'iT.  Historische  Commission   In   München, 
lllnsti    erti    Zeitung:   Nr    957.  Luther  als  Chorknabe  vot 

den  Thüren   I  ingi  ml. 

Lnndshulcr  Zeitung:  i       Die  Enthüllung  de«  Iven 

lin-Denkmals  in  Abensberg.         Nr.  249.  Zut    bayerischen 
liebte    I  Nr.  251.  Die  Severin  kirche  in  der  Inn- 

stadl   I 

i    Zeitung:  Wissensch.  Beil.  Nr.  71.  T'J.    Terrain- 

Studien  tu  dl    Varo    und  Germ  n  o  In  Deutsch 

land 


Süddeutsche    Zeitung:    Nr.    536.      Die    historische    Com- 
mission  in  München.   —    Nr.  545.    Die  Kirchenfahne  von 

St.  Sehald   in   Nürnberg  von   der   Hand   Allir.   Dürers. 


I  i  rini.i  lite    \  itcll r »'•  ti  1  en . 

150)  In  der  Kirche  zu  St.  Johann  in  N'icderosterreich 
hat  man  aus  dem  15.  Jahrb.  stammende,  bisher  übertünchte 
Wandgemälde  entdeckt.  In  der  Mille  des  spitzbogigen 
Feldes  ist  Christas  am  Kreuze  dargestellt,  zu  beiden  Seilen  die 
Symbole  der  Evangelisten.  Rechts  sieht  man  die  Dreifaltigkeit, 
darunter  Maria  mit  dem  Kinde .  noch  weiter  unten  eine  Dar- 
stellung der  Taufe  durch  l  ntertauchen  und  des  hl.  Hefsopfera; 
unter  dem  Kreuze  Mihi  St.  Michael  mit  Wage  und  Schwert; 
daneben  ist  die  Befreiung  der  Alt  Väter  aus  der  Vorhulle  dar- 
gestellt. Es  ist  gelungen,  diese  Wandmalerei  wiederherzu- 
stellen. 

151)  Der  König  von  Preufsen,  dessen  verstorbener  Bru- 
der vor  einigen  Jahren  schon  eine  Summe  von  .'{0,000  Tbl r. 
zur  Restaurierung  des  Doms  in  Xanten  bewilligte, 
hat  zu  diesem  Zweck  noch   10,000  Thlr.  beigefügt. 

152)  Für  die  berühmte  Ruine  des  Heidelberger 
Schlosses  droht  der  unter  demselben  in  neuester  Zeit  nn- 
gelegte  Eisenbahntnnne)  rerhtfngniisvoll  zu  werden.  Seit  der 
Sprengung  zeigen  sich  in  der  ganzen  Lange  des  Schlosses 
zum  Theil  bedeutende  Hisse  und  Sprünge,  die  in  den  untern 
Räumen,  z.  B.  in  der  Kapelle  und  namentlich  in  dem  Keller 
mit  dem  grolsen  Hals,  weiter  sind  als  in  den  obern.  Sogar 
da  Gestein,  worauf  die  Fundamente  ruhen,  ist  gesprungen. 
Schon  jetzt  sind  vorsorglich  Strebebalken  u.  dgl.  angebracht 
worden, 

153)  Im  Auftrage  des  Königs  von  Württemberg  wurde 
in  den  letzten  Tagen  mit  dein  Abbruche  der  Schlofs- 
rnine  „Montfort",  unweit  Langenargen  (am  Boden 
begonnen,  um  dem  Neubau  einer  Villa  im  maurischen  Stile, 
zum  i  u  chlo  embergischen  Konigsfamilie  bestimmt, 
Platz  zu  machen. 

154)  Am  12.  October  feierte  die  Stadt  Kitzingen  das 
drei h und ertj Ahr ige  Jnbilfium  ihres  Rathhauses, 
wobei  der  Bürgermeister  Schnündel  in  einer  Ansprache  die 
geschichtliche  Entwicklung  der  städtischen  Verhältnisse  und 
die  Entstehung  deSVRathhauses  schilderte. 

Die   St.    S al va torgkirche    im    Rathhause    zu 
Wien  feierte   \"m      '  Nov.   das   500jährige   Jubi- 

läum ihrer  Gründung  durch  eine  ritterliche  Wiener  Hur 

milie. 

i  6)  In  Johanngeorgenstndl  wird  ein  Standbild 
des  Kurfürsten    Johnnn  Georg  I ,,  Gt  der  Stadt,  ei 

richtet;  dasselbe  isl  für  Rechnung  des  Fonds  für  Kunstzwecke 
vor  drin  Bildhauer  W.  Schwenk  in  Dre  lerligl  und 

soll  cuglelch   al     Verzierung    des    Harktbrunneni   in   dei 
o   - 1 .  : ;  I 

157)  Das  De  ii  I,  in  a  I  des  Kurfürsten  Johann  S  igismund 
von  Brandenburg,    des    et  ten    Herrschers    der    Grafschaft 


421 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


Mark   ans  hohenzoller'schcm  Stamm,   ist   am  18.  Okt.  in  Cleve 
eri (h  11 1 1 1   worden. 

158)  Am  12.  October  wurde  in  Abensberg  die  Sta- 
tue des  Geschichtsschreibers  Johannes  Thurmaier,  gen. 
Aventin,  wozu  der  historische  Verein  von  Niederbayern  die 
Mittel  aufgebracht,  feierlich  enthüllt.  Bibliothekar  Dr.  Korin- 
ger  in  München  hat  vom  Könige  Mai  II.  den  Auftrag  erhal- 
ten, von  den  historischen  Schriften  Aventins  eine  neue  Aus- 
gabe zu  besorgen. 

159)  Am  25.  October  starb  in  Prag  der  pensionierte 
Pfarrer  1'.  Wenzel  Krolmus,    einer  der  ersten  und  eifrig- 


sten   Sammler   böhmischer    Volkslieder    und    Volksgebrauche, 

nationaler  Sagen  and   Märchen.     Res lere  Verdienste  erwarb 

sich  Krolmus    als    praktischer  ArchSolog.     Im   Aufgri    en    »n 
Heidenfeldern  kam  ihm  Niemand  gleich.    Mehi  g  alt- 

bohmische    Opferpl&tze    und    mehren     rausende    von    Heiden- 
gräbern  wurden   von  ihm  entdeckt  und  auss. 

1(30)  Das  bob mische  Museum  in  Prag  hat  von  dem 
verstorbenen  Ritter  von  Kronbach  eine  mehrere  II 
zahlende  Bibliothek,  namentlich  die  Geschichte  Italiens  be- 
handelnde Werkej  dann  zahlreiche  Oelgemalde,  Kupferstiche, 
Holzschnitte  und  archäologische  Gegenstände  anm  Geschenk 
erhallen. 


Inserate  und  3iHnM.lmnri.M.ff('!.. 


22)  Das  german.  Museum  wurde  ersucht,  ein  Urlheil  über 
nachstehendes  Werk  zu  geben  und,  wenn  es  ein  günstiges 
sein  sollte,  auf  dasselbe  vor  seinem  Erscheinen  aufmerksam 
zu  machen.  Nachdem  nun  die  Arbeil  durch  einen  Bachkundi- 
gen Referenten  unseres  Ausschusses,  Herrn  Direktor  und  Pro- 
fessor Waagen  zu  Rerlin.  grandlich  geprüft  worden,  so  glau- 
ben wir  dem  Ansinnen  des  Verfassers  nicht  besser  entspre- 
chen zu  können,  als  wenn  wir  dessen  Gutachten  hier  dein 
Hauptinhalt  nach  wiedergeben. 

Der  Verfasser,  Dr.  W.  Lotz  zu  Ca  s  sei,  hat  seinem  Werke 
den  Titel  gegeben  :  Statistik  der  deu  t  sehen  K  u  nst  des 
Mittelalters  und  des  16.  Jahrhunderts.  Ein  II  au  s  - 
und  Reise- Handbuch  fiir  Künstler,  Gelehrte  und 
Kunstfreunde.  Mit  spezieller  Angabe  der  Litera- 
tur. Dasselbe  wird  in  möglichster  Vollständigkeit  und  1  eher 
sichllichkeil  .lies  vereinigen,  was  über  Entstehung  und  For- 
menbildnng  der  dem  angegebenen  Zeitraum  entstammenden 
Denkmäler  der  Baukunst,  Bildnerci  und  Malerei  in  Deutsch- 
land und  seinen  Nebenläridern  ili  Hand,  Belgien,  Lotbringen, 
Elsafs,  Schweiz.  Ungarn,  Siebenbürgen,  Polen,  dentschrussi- 
sehe  Ostseeprovinzen,  Preufsen,  Danemark}  bisher  bekannt  ge- 
worden  ist      Herr  Professor  Waagen  sagt   hierüber: 

im   Laufe   dieses   Jahrhunderts   hat   die  Kunst   des 

Hittelalters  überhaupt  und  auch  speciell  für  Deutschland  eine 

irbeilung  erfahren.     Seitdem  aber  ist  die 

Zahl    mehr  oder    minder  i  ler    und   mehr  oder  minder 

Itreicher    Schriften,    welche    nicht    allem    über   die    ver 

en  Gegenstände  «Irr    Architektur,  der  Tektonik,  der 

Bildhauerei  und  Malerei,  sondern  auch  ober  rast  alle  Gegen 

den   unseres  Vaterlandes   erschienen   sind,    allerdings   so  be- 

trflchllicb,  dafs  die  eines  Werk      wi<    das  des   Dr. 

Lotz,  nicht  allein  als  Ibunlich,  sondern  auch  als  hOchsl   wün 

schenswerth  erscheint.    Vllerdingt  erfordert  ein  lolchcs,  wenn 

ii  Zwei  k    entspi   chi  I,   i  ine    a igung    \ on 

chafli  n.  Itcn  zusammenfinden.     Zu- 

.  i  i  eine  wahre  Liebe  nnd  echti  Begeisterung  für  den  seh  wie 

i    Gegenstand,   znnflchsl  ein  gesundes,    durch  eigene    Vn 

on»  des  Hauptdenkmales    und   die   Kennt nifs  des  Bttmml 

lii  |  en    gi  di  ui  l.  li  n     Apparats  gl  bildi  les    I    Ihi  il   un 

lernen    Fleifs.  möglichst    vollständig    zn    benutzen, 


endlich  ein  außerordentliches  Geschick,  die  sehr  groM  Masse 
des  Materials  so  übersichtlich  zu  ordnen,  dafs  ji  des  Einzelne 
leicht  aufzufinden  ist.  Um  meine,  durch  das  Studium  der 
Arbeit  des  Verfassers  gewonnene  Ueberzeugung,  dafs  er  alle 
jene  Eigenschaften  in  einem  Grade  besitzt,  dafs  sie  ihn  beffi- 
higl  haben,  sein  schwierige  Aufgabe  glücklich  zn 
und  ein  Werk  zu  Stande  zu  bringen,  welches  nicht  allein  für 
den  Kunstfreund,  sondern  auch  fiir  den  Kunstforscher  einen 
namhaften  Werlh  hat,  naher  zn  begründen,  -ehe  ich  mich 
veranlagst,  auf  den  Inhalt  desselben  etwas  naher   einzuf 

An  der  Spitze  des  ersten  Bandes  findet  sich  ein  Ueber- 
bliclt  über  die  Geschichte  der  deutschen  Kunst  im  Mittelalter 
und  im   16.  Jahrhundert,  mii  dessen   Ende  dei    \  i    sein 

Werk    abschliefst.     Diesei    Ueberblick    besteht    au-   einer  Zu- 
sammenstellung  der    Ergebnisse    'ler   gründlichsten    Forschi  r. 
Der  Charakteristik    der    verschiedenen   Stilarten     ind    al     I 
immer  die  Namen  di  r  Hanpl  lenkmaler  beigi  fügt,  an 
eben,  in  welchi  m  Sinne  die  verschiedenen  KunstausUi 
ucht  worden.     !    i  Orientierung  wird  noch  in 

dem    folgenden,  „Vorbe rkuogen"    genannten    Vbschnill 

gegeben.  Unter  Norddeutschland,  welches  den  Gegenstand 
des   1.   Bandes  bildet,  begreift  der   Verfasser  au  a  Län- 

dern, wo  die  deutsche  Sprache  herrscht,  auch  die  Lander, 
welche    Deutschland   stammverwandt   sind,    wie  i    und 

Holland,  endlich  selbst  solche,  n  denen  deutsche  Bildung 
DenkmaTei  der  Kunst  hinterlassen  hat,  wie  Polen  und  Li- 
thauen.  Unter  Sllddcutschland,  welche  den  Gi  ensland  des 
2.  Bandes  ausmacht,  lind,  nach  denselben  Grundsätzen,  aufsei 
den  bekannten  I  Bndei  n  auch  die  S(  hw  eiz,  Sil 

men.  I  ngarn  und  C licn   begriffen     Da  -  dei  Verfa«  er  nicht 

noch   das    17.    Jahrhundert     mit    in    den    Kn 

ii.  scheint  mir  nur  zu  billigen,  für  die  Vr<  h 
Sculptur  bietet  dieser  Zeilraum  überhaupt  wenig 
und  eigentümliche  Erscheinungen  dar; 

der  Malerei    aber   sind    in    den   Niederlanden    in    den   Werken 
des   Rubens   und    Rembrandl    und    ihrer  Schulen  so  zahlreich, 
dafs  durch    denn   Berücksichtigung    der  Uuifan)    des    Werkes 
7,u  seht   angeschwollen  sein  würde.     Hiczu   kommt   noch 
sie  ungleich  n  I  bekannt  Bind,  als  die  Dcnkmfilci  der 

früheren  Epochen.  Um  dm  Auffinden  jedes  Orl  und  wieder 
jedes    bedeutenderen    Denkmals    der  Kunst    mi  u   ei 

ilern .    hat   der    \ lic   alphabetische  Ol 

In    dii  -i  i    folgen    lii  h   ruvördersl    dii  n    in 

dem  Orlsn  dlgc- 

meincren     llbci   denselben   vorhandenen  Werke,  hintet 
Denkmal    i  ndlii  h    dii     An     '      


\       ilmt  Für  Kunde  der  deulsohen  Vorzeil. 


i j.i.i  geschöpft  worden  ist.  I  ml  liier  mufs  man  in  dei  That 
der  Belesenheil  und  dei  Gewissenhaftigkeit  des  Verfassen 
lebhafte  luierkennung  tollen,  indem  ei  äich  nichi  leicht  eine 
Notiz  auch  in  wenig  bekannten  Blättern,  hal  entgehen  las- 
sen, lufserdem  hal  er  aber  noch  Privatnachrichten  benutzt, 
insofern  sie  ihm  von  zuverlässiger  Hand  zugegangen  sind. 
in  einzelnen  Ort  rolgen  zunächst  die  Kirchen  nach 
dem  Uphabet  und  von  dem  Inhalt  derselben  zuerst  die  Sculp 
luren,  nach  dem  verschiedenen  Material,  dann  dir  Haiereien 
in  derselben   Weise.      Vusgeschlossen  sind  die  Minialuren  und 

ml    chi    durch   den   Druck   vervielfältigte  Kunslgegenstflnde, 

und  gewifs  Recht    Dil  Erwähnung  beidei   wOrde  tu  weil 

geführt  haben.  Ebenso  sind  Glocken  und  Grabsteine  mil  blos- 
sen Wappen  oder  Inschriften,  als  keine  Kunslgegenstände, 
dbergangen.  Den  Kirchen  schliel'seu  sich  deren  Nebenge- 
baude, als  Kapilelsäle,  Kreuzgängi  etc.  an     Hiernach  folgen  die 

u        chen  Gebäude,    namentlich    die  OlTenllichen   Kunslsai - 

,i.  Hl,-  Gemälde  sind  in  diesen  nach  Schulen  und  in 
chronologischer  Ordnung  aul  eführt,  Privat-Sammlungen  sind, 
mit  wenigen  Ausnahmen,  als  zu  sehi  dei  Veränderlichkeil  un- 
terworfen,  rechl  zweckmäfsig  ausgeschlossen.  Am  Schlüsse 
des  .'.  Bandes  folgl  endlich  ein  Verzeichnis  der  Schriften  und 
Bildwerke  über  die  deulschi  Kunst  des  Mittelalters  und  des 
16.  Jahrhunderts.  Es  versteh  sich  von  selbst,  dafs  nach  Mafs- 
o   i  n    Malei  ials  •         icblen    Ober   die 

verschiedenen  Lander,  welchi  den  Gegenstand  des  Werkes 
bilden,  mehr  oder  minder  vollständig  sind,  so  isi  natürlich 
über  die  Denkmälei  Westfalens,  worübei  wir  das  treffliche 
Weil»  von  W.  Lübke  besitzen,  ungleich  mehi  vorhanden  als 
über  die  Schlesiens,  von  welchen  die  Kun  ungi 

nflgend  ist." 

Bei    Eduard    Anton  in    Halle  ist  soeben  erschie- 
nen und  in  allen   Buchhandlungen   zu  Indien  : 
Leo,  H..   vier  Vorlesungen   über  die  Geschichte 
des    deutschen   Volkes   und   Reiches.     3.    Band, 
gr.  8.    3  Tlil i 

24)    In    der    ('.    F.    W  ,  n  i  <•  i  ' -elicn    Verlagshandluug    in 
Leipzig    und    Heidelberg  ist  soeben   erschienen: 
Zöpfl,  Dr.  II  ,   Hofralh  u.  Professor  in   Heidelberg,  Alter- 
thümer  des  deutschen  Reichs  und  Rechts.    Stu- 
dien, Kritiken  und  Urkunden    eui    Erläuterung  der 
deutschen    Rechtsgeschichte     und    'les    prakti- 
schen Rechts.     Dritter  Band.     A.  u.  d.  T. :   Die  Ru- 
lands-Säule.     Eine   rechts-   und    kunstgeschichtliche   In 
lersuchung    von    l>i     II.    ZOpfl.     Mil  zwanzig  in  den    l.>i 
ruiKten  leinen   Holzschnitten,     gr.   S.     geh.     2  Thlr.    1  < * 
.N trr.     In  Leinwand  gebunden  2  Thlr.   II 

Inhalt:    Erste    Abtheilnng.     Untersuchungen    über   die 
i.  -  fi.  —    Z  w  eile 

A  b  theil  ii  n  g.    Sacht  .  - 

I.  Niedersflchsiscl gend    am     tusflufe    der  Wesei    und   dei 

Holstein  I  Dithmai  ji  hl  n  II.  Ehen 

t h n ■■  i  Die   Altmark,    jetzige    l>.   preulaische  Pro 

im/.  Sachsen.     Fürstenlhum  Anhalt      Die   llarkgrafscbafl  Heia 


-in.     .let/iges  Königreich  Sachsen.     Thüringen.    Der  Harz.  — 

III.  Mark  Brandenburg  (Miltelmark).     Priegnili      Ucketmark. 

IV.  Die  Gegenden  jenseits  der  Oder.  Die  Neumark.  Pom- 
mern. Provinz  Preulsen.  V.  Zweifelhafte  Kulandsbilder. 
—  VI.  Ungewisse  und  in  den  bisherigen  Nachrichten  ungenau 
oder  irrtliiinilieb  aufgeführte  Rulandsorte.  \ll  Sporadisches 
Vorkommen  von  Rulanda- Säulen  und  verwandte  Bildwerke. 
VIII.  Anhang.  Dritte  Ahtheilung.  Vermischte  Abhand- 
lungen als   Erläuterungen   tu  dt  n  hu, l,n  ersten   Abtheilungen, 

In  Ferd.  Do mml er' s  Verlagsbuchhandlung  inBer- 

I  i  u  erschien  soeben  : 

Beiträge  zur  Kunde  des  Schwabenspiegels,  von 
Dr.  Paul  l.ahand.  Privatdocenten  der  Rechte  an  dei  Hoch- 
schule in  Heidelberg.     t;r.  8.     geh.   15  Sgr. 

Inhalt:    1.  Der  Ursprung   des  Schwabenapiegels.     II.  Die 

Genealogie  der  Handschriften.     111.   Die  Uber'sche  Handschrift. 

Des  Sachsenspiegels  erster  Theil,  oder  das  säch- 
sische Landrecht.  Nach  der  Berliner  Handschrift  v.J.  1369 
herausgegeben  von  Dr.  C.  II.  Homeyer,  ord.  Prof.  der 
Rechte  an  der  Friedrich -Wilhelms -Universität  zu  Berlin. 
Drille  umgearbeitete  Ausgabe,     gr.  8.     geh.    3  Thlr. 

261  '"  meinem  Verlag  ist  erschienen  und  in  allen  Buch- 
handlungen  ZU  haben  : 

Licht  und  Schatten.     Ein    Beitrag    zur  Culturgeschichle 
von   Sachsen    und    Thoringen   im   XVI.   Jahrhundert.     Nach 
seltenen    handschriftlichen    Urkunden    und    anderen  IJuellen 
bearbeitet    von    August    Victor    Richard,    Paslot 
evangelisch   reformirten   Gemeinde   in   Dresden.    30  Bogen 

gr,    8.      geh.      Preis   ■_'    Thlr. 

Das  vorliegende  Buch  schildert  au-  den  Quellen  das 
Volksleben  der  Sachsen  im  XVI.  Jahrhundert.  K>  stellt  die 
Licht-  und  Schattenseiten  des  kirchlichen  und  staatlichen, 
des  religiösen  und  sittlichen  Wirkens,  die  Mittel  des  Verkehrs, 
die  Quellen  des  Wohlstandes  und  der  Vrmulh,  die  Forlschritte 
und   die    n  i    wegung    in   der   Gerechtigkeitsp 

und  im  Staatshaushalle  dar  und  will  nicht  blos  zum  richti- 
gem Versländnissi  dei  vaterländischen  Geschichte  jenes  wich- 
tigen Zeitabschnittes,  sondern  auch  zur  Belebung  vaterlän- 
dischen '-Uhus  beitragen.  Das  lehrreiche  Buch  zerfällt  in  lol- 
II  iii|iiinliriken  :  Familienleben,  Öffentliches  Le- 
ben, kirchliche  Sachen.  Staat,  Wissenschaften 
und  Künste  n.  b.  w.  und  wird  für  Alle  von  grofsem  Inter- 
■  in.  weih,  sich  II bei  die  Entwickelang  und  Fortbil- 
dung in  unserem  sächsischen  Vaterlande  genauer 
unten  ichti  n   w  o 

Le  ipzig,  im  (titulier    L861 

B.  G.  Teubner. 


\  i-i  :ini  «i  oi  i  lii  in    Redai  lion  : 

üi .  I  i  •  iL.  \    ii    /     \  ii  Di     \.  \    Eye.     "i .  <i.  K,  Fr  o  mm  an  n.     Dr.  Freib.  Ruth,  v.  Schreckenstein 

v.  rlag  il  it  lii  irliflischen  uisch  n   Hnseumi  in  Nürnberg 


I       F  '  riri. 


NÜRNBERG.     Das  Abonn.ni.ru    .!.•■. 
Blattes,   wel  heint, 

w  ,,.!  ki  immun  und  beträgt 

allen 
ntern  und  Buchhandlungen  Deut$ch- 
landi  in .1.  '  I  '■ r.   .in    U  il.- 

I  !.  r  2Thlr.  preulB. 

l-'ür    Frankreich  abonniert    man    in 

arg   bei  C.   F.  Bchmidl .   in    Paria 

Buohbandlnng  von  F. 

KUnckM.  .  k.  Nr.    ll.ru.-    .1-    Lille,    .uli-r 


\\m\mi 


Uli  ki  \m:  111:11 


Neue  Folge. 


bot  dem  Postamt  in  Karlsruhe;  für   Eng. 

tarnt  bei    Willlami  .   u    11m- 

[/indnn ;  lur 

t. iini'  in  Bremen 

and  Hamburg-,  — 

eiche  imt  i 
des  rVmeig«  i 
Uehem   Gebiete    In    \  erbind   i 

rnen  und  der 

ner  Co  i      . !>■   mit   :  ki 

net 


DEUTSCH!  VORZEIT. 


Achter  Jahrgang. 


^f^ÄO 


1SÜ1. 


ORGAIS  DES  GERMANISCHEN  MUSEUMS. 

JW  12.  Deccmber. 


Wissenschaft  liehe 

eschichte.    Zur  Kencliiclite  «ler  WAttner  toluill  Sclimol  I- 

■lilz. 

Milgelhcill  von   Dr.   Erasinus   Schwab  in   kaschnu. 

„Hoch-  und  Wohlgebohrner,  Dnrchleuchtigster  Fürst! 

Unser  Gnädigster  und  llochgebietender  Herr  Herr  ! 
Da  wir  arme  bedrängte  und  iiothleidc nde  Bergleut, 
Waldtburger,  wie  auch  alle  andere  Arbeiter,  wie  sie  iu- 
gemein  zu  nennen,  so  bei  dero  hoch-fürstlicher  Schmöl- 
nitzer  Kupfer-Handlung  zu  Rüden  sein,  noch  von  anno 
1703  Honais  August  bis  ITui  Monats  Marin  d.  i.  auf 
ganze  b  Monat  geind  anstatt  des  Geldes  mit  Kupfer  aus- 
gezahlt worden  ;  nachdem  aber  der  löblichen  Handlung 
noch  zurQckh  189  Ctr.  und  54  Pfd.,  auf  einen  gewissen 
Termin  zu  bezahlen  wir  eingeliefert  haben;  dafür  aber 
wir  armen  Bergleut  Und  alle  andern  Arbeiter  noch  nicht 
leootentirt  worden  seind,  wie  auch  andere  ordentliche  Löhn- 
scholicii  schon  vor  3  Monat  uns  zurdeke  bleiben  und  wir 
sooslen  Keine  an.ieiu  Lebensmittel  haben,  denn  nur  blos 
dies  «u>  «ii  mit  uuserii  zweien  llaudeu  in  der  Tiefe 
der  Krden  Und  harten  Steinen  m  taglicher  Lehensgefahr 
Und  rlnr7.u  Hunger  und  Kummer  (denn  es  seind  die  Wei- 
lten unter  uns,  die  Keinen  Bissen  Brot  haben)  erwerben 
müssen  Gelangel  derohalben  in  Füre  llocbfurstliche 
Durchlenchligkeil  unser  allerdemOthigstes  Bitten  I  ud  Fle- 
hen, .si.-  wollen  Unsere  so  grofse  Nolh  und  Elend  mit 
denen   Augen    der    Barmherzigkeit    gnudigsl    ansehen    und 


Mitlhcüungcn. 

uns  daliin  verhelfen,  damit  wir  armen  Bergleut  und  Ar- 
I..  iter  zu  unserm  Sauern-Schweifs-Lohn  kommen  und  ge- 
langen  können,    Und    dafs    auch    die   Löhnung    künftighin 

steiler,    nemblicb    monatlich   gehallen    werden    moi  bte,   da- 

milwir  armen  Bergleut  und  Arbeiter  desto  (leifsiger,  emp- 
sige  u.id  kialfiiger  Unser  Arbeil  verrichten  mochten, 
Nebsl  diesen,  w.ilen  bei  uns  kein  Ackerbau,  noch  son- 
sten  andere  Inlra.leu  haben  (denn  in  Gruben,  Hütten, 
Waiden  |,  auf  Ihre  llocbfurstliche  Durchleuchligkeit  Re- 
galien  und  Nullen  arbeiten.  Also  bitten  «ii  auch  bertx- 
inniglich  Eure  HochfUrstliche  Durchleuchligkeit  geruhen 
(Unmass- Vorschreiblieh)  uns  von  den  täglichen  Durch- 
marsch    und    F.inijiiai  tiiuiig     ZU     entliehen'- (Dies 

nmsomehr  als  die  8ta.lt  dieses  Recht  seil  hinge  her  ge- 
niefse). 

„Für  solche  Gnade  und  Barmherzigkeil  wollen  «ir 
Eure  bocblni siliche  Durchleuchligkeit  in  unser  Gebellt  ein- 
schlichen und  den  lieben  Gotl  bitten,  dl  i-  ei  Minen  lan- 
ges Leben,  gute  Gesundheit,  glückselige  Regierung,  ja 
auch  Hu eu  Wehr  und  Wallen  erballen  und  viclori  <r- 
theilen  und  geben  wolle.  Ilienni  empfehlen  wir  uns 
und  ersterben 

l  in,-   II...  bfQrstlii  he  Durchleuchligkeit 

oö  D.   l"(il  gehorsamste  alleieit  Richter,  Bergmel- 

ster,   linih   und  die   gm 

ZU     Sl  lllllllllllll/.," 


I2*i                                                   Anzeiger  für  Kunde  der  deutsclien  Vorzeit.                                                  428 

Schmöllnitz,  eine  der  sieben  „niederangarischen"  Berf-  1602  kam  Schmöllnitz  durch  Seuchen,  Pest  und  Hungers- 
stadte,  welche  den  Stlden  der  Zips,  „die  Grande",  einneB-  noih.  wozu  noch  ein  Ausbleiben  des  Bergsegeiis  sich  ge- 
men,  thetsich,  wie  die  andern Gründner  Orte,  immer  durch  seilte,  furchtbar  herab.  —  Nach  dem  Aussterben  der 
Treue  gegen  die  hahsburgi.-che  Dynastie  hervor  Die  in  Thurzö  ward  Schmöllnitz  mit  allen  Gutem  jenes  reichen 
diesem  Mothschrei  ausgesprochene  l'nterw  erfüflg  unter  Geschlechtes  abernial  einem  Grundherrn,  Graf  Stephan 
Bäköczy  erklSrt sich  aus  der  furchtbaren  Bedruckung-  durch  Csäky  durch  königl.  Schenkung  verliehen,  1618.  (Der 
dessen  Beamte.  — -  Wegen  ilner  buhen  Lage  und  ihres  Verwalter  dei  Werke,  Joanelli,  halte  um  die  Hebung  des 
schlechten  Bodens  baut  diese  Stadt  auch  heute  kein  Ge-  fast  verfallenen  Bergbaues  viele  Verdienste).  Wieder- 
treide,  da  dasselbe  in  guten  Jahren  aar  2  Korner  gibt;  holtes  Auftreten  machte  Nachwarfderungeii  iieuer  Ansied- 
Obsl  wurde  dort  vor  50  Jahren  noch  nicht  gebaut.  Ge-  ler,  auch  aas  Polen,  uolhiu.  1670  so  machte  Sehmoll- 
gen Ende  des  lo.  Jahrh  gegründet,  ward  Schmöllnitz  Ditl  die  harten  Leiden  des  Bürgerkrieges  durch;  1082 
1327  tue  königlichen  ßergsladt  erhoben  und  machte  bis  wurden  nach  abgelaufener  Pachlzeit  der  Joanelli  alle  Ar- 
zum  18  Jahrb.  die  wechselvollen  Schicksale  des  ober-  beiter  in  Berg  und  Hütte  entlassen,  viele  Werke  verüe- 
ungarischen  Bergbaues  fast  ohne  Ausnahme  durch  Alle  len,  die  verarmte  Gemeinde  hatte  die  W  bIiI  zwischen  Er- 
benachbai  ten  Dynasten  wurden  zu  Drängen)  der  rasch  kaufen  von  Schutzbriefen  und  Erleiden  voii  Plunderun- 
aiifbluheuden  ßergstädte;  so  die  llenen  der  benachbar-  gen;  bald  waren  Brandscbatzungeu  und  Beraubiingen 
ten  Burgen  Torna,  Krasznahorka,  Bichnau,  die  berechtig-  durch  die  Tököly'schen  an  der  Tagesordnung,  ihnen  sich 
len  Bebeli  von  Pelsöcz  (Pleischnitz).  welche  die  Unglück-  Kuruczen,  Türken  und  Tartareu  anschlössen  Der  Berg- 
liche  Bergstadt  Stillbach  1056  fast  spurlos  vertilgten,  die  bau  erlitt  durch  diese  langen  l' muhen  die  cmpfindlich- 
Pramoiislratenser- I'ropslei  JÖSZ  (Jafsur)  u.  s.  w.  Zwi-  sie  Btlckwirkung.  Als  1071  die  Hälfte  der  Zipser  Gu- 
schen 1  l'JS  1527  kam  Schmoll nitz  widerrechtlich  um  ter,  darunter  der  halbe  Anlheil  von  Schmöllnitz,  ex  nota 
seine  Privilegien  und  gerielb  in  die  Botmafsigkeit  der  inlidelitatis  Francisci  t'omilis  Csäky  an  den  k.  Iiscus 
eben  durch  Bergbau  reich  gewordenen  Familie  Zäpollya.  fiel,  waren  die  Werke  werlhlos  und  wurden  verpachtet, 
Als  Johann  Zäpollya  durch  königl.  Hachtspruch  seiner  bis  1690  der  Staat  einen  Guterlausrh  einleitete,  vermöge 
Guter  wegen  Hochverrats  verlustig  ward,  giengen  diese  dessen  für  die  den  Csiiky's  gehörige  Hälfte  von  Sehmoll- 
durch  königl.  Schenkung  an  die  verdiente  Familie  der  niu  (und  zwei  andern  Orten,)  die  fiskalische  Hälfte  der 
Thurzö  (Abkömmlinge  der  Fugger?)  über,  wodurch  Zipser  Herrschaft  an  den  Grafen  Stephan  Csäky  gegeben 
Schmöllnitz  seine  Beichsfreiheit  lur  immer  verlor.  Laug-  ward.  Nun  wurde  die  Hebung  des  Bergbaues  energisch 
sam  siechte  unter  der  Willkiu  herrschaft  der  Grundherrn!  begonnen.  Bäköczy  suchte  sieh,  wie  alle  Leiter  der  vor- 
der Bergbau  hin  ;  die  reichen  Waldbürger  zogen  in  die  angegangenen  Schilderhebnngen  des  ungarischen  Allels 
freien  Städte,  die  zurückbleibenden  mittellosen  giengen  sogleich  der  Bergstadie  zu  bemächtigen  170;'.  gerielb 
durch  die  entsetzlichen  Grausamkeiten  und  Frevel  der  Schmöllnitz  in  seine  Gewalt;  schön  im  nächsten  .lahre 
Bebek  u.a.  zu  Grunde.  (Die  Bebek  zerstörten  die  Werke  wurden  die  Hauer  nur  mit  Plattenkupfer bezahll  DieBä- 
Scbmöllnitzei  [nsafsen,  nahmen  diese  gefangen,  miTs-  körzyscheu  Münzen  „Liberliner  oder  Pölturakeu"  hatten 
bandelten  sie  und  warfen  sie  in's  Gefängnifs;  ja,  sie  schlechten  (ins;  100  liäk  Gulden  «uiden  kaum  10B. 
verstammelten  Bolche  an  Händen  und  Fufsen,  liefsen  sie  der  landesüblichen  Münze  gleichgestellt.  Schmölloiti 
mit  den  Ohren  an  Bäume  nageln,  nicht  selten  auch  er-  wurde  von  Bäköczy  hart  besteuert,  anfangs  in  Gehl.  >  |  > :  i  - 
morden.)  Da  dies«  Verbrechen  auch  nach  der  Proscrip-  ler  i"  Naturalien,  so  dafs  neues  bitteres  Blend  entstand1, 
tion  der  Bebek  nicht  aufhörten,  war  Verarmung  derBür-  Ersl  das  .1.  1809  brachte  einige  Erleichterung 
ger  und  Untergang  des  Bergbaus  die  notwendige  Folge,  Dies    zum   Verständnis   des  vorstehenden    Schreiben«; 

nms< In.  als  sich   auch   die  Ginndherrn  gegen  die  wehr-  welches  der  Bath  von  Schmöllnitz   1701    an   den   Paraten 

losi    Stadt  Ungerechtigkeiten  erlaubten      Eine   k.   Commis-  Bäköct]    richtete 
sion  ermittelte   1 566  die   traurige  Thatsache,  dafs  die  Fa- 
milie   Thurzö    I   Sauer    fn-t    die    einzigen    Gewerke    in  _   _                                 ... 

ll4'lii|C<*riiiilc      liinl      l'.rolM-riiMK      lloln- n /<>l- 

SchmöllnitZ  Seien      Die                       i  n  Voi  sc  hl  ge   der  Com-  __ 

lern«  ■•<«  J.   •  i*a. 
mission   konnten   wegen  dei    ungünstigen   Verhältnisse   im 

Lande    nichl    ausgeführt   werden;    selbst    nach  der  trelfli-  Mtgetbeill  tob  l»r.  ,\.  Barack,  f.  rowlenb.  Holbibliothekar, 

cheo  Bergordnung    Haximillan'sH.   stellten  die  Bürger  von  "'  """:""  s,l""-r"- 

Schmoll   iti  ihre   völlige  Auswanderung  in   Aussichl     Erst  Die  bei rite   Zimmern'sche  Chronik   zu  Donaueschin- 

I  i80  erholte   lieh   allmählich  der  Bergbau      1599  gen  enthält  darüber  folgendes  Gedicht,   welches   mir  noch 


429 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


430 


picht  bekannt  zu  sein  scheint.  Es  stimmt  vielleicht  mit 
den  von  Mime  ( Quellensammlung  zur  Badischen  Landes- 
geschichte,  II.  S.  131)  erwfihnteo  „lateinischen  Keimver- 
sen" Dbereiu,  die  er  in  einer  Karlsruher  Handschrift,  je- 
doch so  verdorben,  fand,  dafs  er  deren  Abdruck  unter- 
lassen mufste.  Vgl.  auch  Harck  (Mfircker),  das  Stamm- 
Scblofs    llohi  snzollern,   S.V.),   Anm.      Die   Chronik   lautet: 

.,V lieser   Belegerung   def-    Schlofs    Zollern    find! 

man  bernachvolgende  Lateinische  verslin,  welche,  ob  die 
gleichwol  ml  \on  scharpfem  Latein  geschritten,  so  zaigen 
sie  doch  mit  kurzen  «orten  die  gante  history  an  und 
lauten   also  : 

Anno  Jhesu   Milleuo 

Vno  Irino   bisz  atque  deno 

Quadiin   quoque  ceiiteno 

Nobile  Zolrn  caslrum 

Hactenns  fulgens  ut  astrum 

Oppida   Imperij 

Obsederunt  Idus  Maij 

Tradente  populo  proprio 

Uni   earuit  damno 

Vi   quod   non   factum 

Et  e   Cipro   Captivos  actum 

Comitum   egit  duorum 

Discors  Cor  Germanorum 

Oetinger  erat  primus 

llclfritz   nee   non   füll    minus 

Ke  paterna  privat! 

De   terra  sunt  profugati." 
Dazu   bemerkt  die   Chronik   noch  : 

„Es    sein    auch    von    der   eroberuug   del's   Schlofs   Zol- 
lern  der  Zeit   vier  deutsche  Krymen  gemacht  worden,  die 
die  .larzall  Inhalten,    und    wurden    die  Ringk    sampt   den 
Roszeisen  und  anderm  Qber  die  Reimen  gemalt : 
I.  i  H    Ringk   mit  seine   Dorn  Mr1 

Vier  Koszeyscn   auszerkorn  CCCC 

Zury  kreutz  mit  dreyer  kegel  zal       XXIII 
Ward  Hohen  Zollern  zerstört  liberal." 


[Jeher  Herzog  Ulrich  von  iilri >>erK 

Ulli    «iiKin    XcilseilOMNCII. 

Hitgetheill    von    Dr.    Johannes    Voigt,    k.  pr.  geh.   Regie- 
rnngaralhe  und  Universität«   Professor,  in  Königsberg. 

iL  i  Min  W'j  rteuiherg  hebt  mit  gewalt  wider  an  zu 
tyrannysieren  Es  i-t  nil  genug  das  er  alle  schelck  und 
bulien,  ja  auch  Mörder  und  rauher  in  Beinern  fursteuthiinib 
bcherbirgl  und   aulTenhelt,   sonder   halt  auch  neulicher  tag 


zweyen  bürgern  von  Efslingen,  welche,  wie  er  sie  be- 
schuldigt, etwan  vor  7  iaren  ein  Rehe  sollen  geschossen 
haben,  daran  doch  der  eine  unschuldig  befunden,  bey 
nechtlicher  weyl  und  bey  hellem  Jlohi, schein,  neben  an- 
derer grosser  marter  und  peyn  die  äugen  ausstechen  las- 
sen, darunter  der  eine  nogeverliob  bey  80  iaren  gewesen 
und  also  nnverpnnden  denen  von  Efslingen  wider  heim- 
geschickt. So  hat  er  auch  denen  von  Schwebischen  Gmünd 
vier  burger  abfangen  lassen,  allein  darum!),  das  sie  im 
aulT  sein  fordern  den  von  Habsperg  nil  haben  zustellen 
wollen,  welchen  sie  in  irem  Territorio  aulT  etlicher 
Stende  des  Reichs  begern  nidergeworffen ,  dan  derselbig 
der  Capilenier  einer  sein  soll,  welcher  den  Im  in  Baum- 
gartner  hat  niderwerfen  helffen.  Uebcr  das  alles  hat  er 
kui  tzven  uckler  Zeyt,  als  im  sein  holTschuster  newe  stif- 
fel  angezogen  und  dieselbigen  ein  wenig  zu  eng  ge- 
macht, von  stunden  das  Schwert  aufsgezogeu  und  den- 
selbigen  seinen  gehuster  mit  eigener  bandt  erstochen, 
und  also  iemerlich  vom  leben  zum  todt  gepracht.  Alfs 
nun  der  l.audigiaf  von  Hessen  solche  Beine  grausame  Ty- 
rannische thaten  erfahren,  hat  er  im  einen  scharpffen 
brieff  mit  eriuderung  der  alten  geschichten  zugeschrieben, 
und  hefftig  vermant,  das  er  von  solchen  seinen  uofurst- 
licheii  thaten  abstehen  wolle,  dan  zu  hoorgen,  woe  eis 
ml  thete,  es  wurde  im  abermals  gleicher  weyfs,  v\ie  et- 
wan   zuvoin    heschehen,   ergehen." 

Aus  einem  Briefe  des  Nürnberger  Ralhsmanns  Hiero- 
nymus  Schtlrstab,  Dat.  Nürnberg  am  heil.  Christabend  im 
1541  Jahre. 


Personen- 
namen. 


lieber   «li'ii    l5«-iii;it>i<  n    l»it  pe  »»  n  1 1".  Zustände. 

Von  Th.  Odebrecht,  k.  Kreisgerichlsdirektor,  in  Berlin.      Sprache  und 

In  der  zweiten  Hälfte  des  13. Jahrb.  begegne)  uns  in 
den  Urkunden  von  Holstein,  Heklenburg,  Hamburg  und 
Lübeck  häufig  und  hervorragend  ein  Ritter,  der  zuletzt  1290 
unier  dem  Namen  l'ape  Vulf,  miles  <l  e  Kil,  in  einer 
Urkunde  auftritt,  durch  welche  er  das  Gut  Eyderslete 
„pro  remedio  Megarethae  oxoris  et  Ottonis  filii"  dem 
Kloster  Neumunster  vereignet  (v  Westpbalen,  Honum., 
Tom.  II,  pag  59).  Am  häufigsten  wird  er  blos  Lu] 
dominus  Lupus,  Lupus  miles,  in  einer  Urkunde  von 
1286  (Hamburger  Urkuodenbuch,  Nr.  819  u.  820)  unter 
den  milites  :  Lupus  Senior.  Bein  Sohn  Hark  ward,  eben- 
falls sc  In  in  lii  Her:  ,M  a  i  (|  u  n  i  d  u  b  jui  an  i .-  lupus  genannt. 
Aher  auch  schon  1253  erscheinl  er.  damals  der  letzte 
unter  den  Rittern,  in  einer  I  rkunde  (  Lübecker  Urkundenb  , 

Nr.  200)    als    dominus    Lupus,    in  e r  andern  I 

8.  B9)  als  Dominus  Papewolf,     AI-  Pape  WH  mi- 


I 

431                                            Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit.  432 

les  kommt  er   1251,   Dcc.   13.  als  Zeuge  bei   den   Grafen  aufser  rlen   schon  erwähnten  Verankerungen  an  geistliche 

Johann  und  Gerhard    von   Holstein   überhaupt  zuerst  vor  Stiftungen   auch   noch  den   Verkauf  seines  Gates  Godever- 

Bei    den    nämlichen   Grafen    als  Zeuge    der  Uebertrngimg  dersdorf    an    das    Kloster    Preetz    im  .1     1281,  sowie  die 

eines  Theiles  des  Stadtfeldes  au   die   Stadt   Kiel   heifsl   er  Schenkung  von   öS  Hufen,   Iheils  in  Lödersdorf,   theils  in 

1259    Dominus    Papewulf,    advocatus    noster    in    Kyl  Sculleby  gelegen,  au  die  Kirche  zu  ßrokow  kennen  (Pree- 

(Schleswig-Holstein.   Urkondensamml.   1.  81)       Auch  als  Izer  Registrum  v.  1286'     Schlesw. -Holst.  Urkundensamml., 

Dominus    Lupus    de    Kylo    wird    er    erwähnt    (das,  Bd.   1.   S.   38C,  390,  91)  und  noch    1480  das  Kloster  Neu- 

Bd.    1,  S.  391  )  mOnsler  seinen  Verbittern,  dem  Geschlechte  der  Pogwische, 

Und  doch  hiefs  dieser  holsteinische  Ritter  eigentlich  Wulvynge  und  v.  d.  Wysch  ein  dankbares  Anerkenntnifs 
Wulvoldus,  miles  de  Bistekesse,  und  war  durch  ihrer  Schenkungen  und  Vergabongen  erlbeilte,  deren  eine, 
seine  vier  Söhne  Harkward,  Hartwig,  Otto  und  Johann  die  des  Conrad  Wulf,  Enkels  des  Papewulf,  im  J  1341 
(i  in  fünfter  Sohn ,  Wolf,  ward  Domherr  in  Hamburg)  über  das  Patronnt  der  Schule  zu  Kiel  hier  noch  ErwSh- 
Stammvaler  eines  noch  jetzt  in  einigen  Zweigen  blühen-  innig  finden  mag  (v.  Weslph'alen,  Moniim  ,  Tom  II.  p.  II'.), 
den  Geschlechts,  welches  sich  nach  seinen  Sitzen  in  die  173).  -  Bekanntlich  halle  das  Wort  PfnUV  im  Miltel- 
Familieiigruppeu  Pogwisch,  von  der  Wische,  von  Knope,  alter  keineswegs  die  Nebenbezeichnung  der  Gei  ingschä- 
von  Brokow  (Barkau),  von  Kiel,  von  Wölfing  und  von  tzigkeit;  es  stand  seinem  lateinischen  Ursprünge  Papa 
Wolfersdorf  abzweigte,  aber  durch  dos  nämliche  Wap-  noch  naher  Daher  war  es  ein  Ehrenname,  der  dem  Rit- 
pen, einen  springenden  Wolf,  verbunden  blieb  und  auf  dem  terWolf  eilheilt  wurde,  und  der  ihn  von  den  vielen  Wolf, 
Stammsitze  Bislikesse,  jetzt  Bis>ee  bei  Nrumunster,  noch  Wolfhard',  Wolfram  einer  Zeit,  in  welcher  die  Zunamen 
1370  in  Eier  Bysse  und  seinen  Söhnen  Tymme  und  Detlof  noch  hilufig  nach  den  Wohnsitzen  wechselten,  dauernd 
erscheint.  Denn  dieser  Vulvoldus  miles  de  Bistekesse,  um  unterschied.  -  -  Wie  bedeutend  dieser  Lupus  unter  den 
dns  Jahr  12(i<)  an  das  Kloster  l'reelz  4  Hofe  in  Lilders-  Hütern  .Nordalhingiens  war,  zeigt,  besonders  zwischen 
dorf  verkaufend,  erscheint  einige  Jahre  spater  als  Do-  1270  und  1280,  seine  Stellung  in  den  Urkunden,  in  de- 
minus  Wulvoldus,  dictus  Pape  Wulf  12ti6.  dann  als  neu  er  hei  den  Grafen  von  Holstein  gewöhnlich  die  erste 
Wulvoldus  dictus  Papewulf  miles  12(>7.  und  noch  1273,  Stelle  als  Zeuge  unter  den  Laien,  vor  allen  andern  Rit- 
zu  einer  Zeit.  WO  andere  zahlreiche  Urkunden  ihn  ein-  tern,  einnahm  ( vgl.  Lübecker  l'rkb  ,  Bd  I,  Nr.  321,  323.  328, 
fach  Papewulf,  Papewolf  nennen,  erscheint  er  einmal  335,  352.  Meklenb.  Jahrb.  Bd.  16,  S  .212).  Seine  Wirk- 
wieder  als  Wulvoldus,  dictus  Papewulf  miles,  heim  Gra-  samkeit  streifte  nach  Lauenburg  und  Heklenburg  hintiber; 
fen  Gerhard  von  Hol  lein  (Vergl  Schlesw. -Holstein  Ur-  und  wahrscheinlich  sind  die  Sohne  Dillef  Wulfes,  die 
kiindensamnil.,  Bd.  1,  S.  210,  211;  Lubeckisehes  Urkun-  I32.">  in  den  Frieden  zwischen  der  Hark  Brandenburg 
denb  ,   Bd      I.    Nr.    293    und    312    mit   321,   323).  und     Heklenburg     namentlich     eingeschlossen     wurden, 

Wenn    die    Identität    dieses    vieluamjgen    Hitlers   nicht  seines  Geschlechts   (Riedel,  Cod.  Harch    Brand,   I.  2,  272, 

füglich     angezweifelt     werden     kann*),     wir     aber     das,  Und   III,   3,    S.    15). 

was    wir    für    die    Geschlechterkunde    der    Familien    Pog-  Zur  Vergleichung    und   Erläuterung    mögen   hier  noch 

wisrh    ii.    s.    w.     bis   zum    wahrscheinlichen    Ahnherrn   Sy-  einige    andere    von    den    Pfaffen    hergenommene    Beinamen 

ricus.  judex    de  Godelaide,    vor    1200    hinauf    (ll.imb    Urk.  ritlermnl'sie.  er     .Männer    in     Noi  ddeiilschland     herangezogen 

Ni     322   und   648)       sammelt  haben,  einer  anderweitigen  werden      Im    Jahre    1408    verkaufte   „Ölte  Brelzeke,  an- 
Bearbeitung  vorbehalten,   so  mag  uns  hier  nur  sein   Bei-  riers  gelhonomel   papeOtto",   ein  Sprols  der  Familie   von 
namc  Pape  Wulf  beschäftigen.    Wir  können  diesen  nach  Brcizke,  dem   Ralhe  zu  Perleberg   Bein  Rechtbuch  des  Kni- 
allem   Vorliegenden     nur    aus    seiner    Freundschaft    für   die  SerrechlS,     Lehnrerhts    und    anderer    Hechle    (Riedel,    ('od 
Geistlichkeit   als    den    ..f'fuffcuwolf"   erklären,    indem    wir  Harch.,   I,    I,    172)      —    In    der   Sladl    Plan    in    Meklenhurg 

war  ein  angesehenes  Geschlechl   der  Scb warzpfaffen, 

deren    einer    sich    1299    in    einer  lateinisch    abijef.ifsleu  Ur- 

•)  Schon    v.  G.mm   in  dem   177",  aufgestellten  Verzeich-  ki|nde   Hieolli|  NigM   ( •,,.,„.„„    ,„,„„    , ,,,  u, .„,,     Jahrb#t 

Dille    der    in    Meklenhtiri,'    ausgestorbenen    desrhlechler  „  ,      ..      .,      .,,,,,               ,      .          _      .«    .         0.            ,            . 

Bd.    Ii,    8     292,    vergl,    das     S.     Il>    den    Stammhauml;    im 
nennl   die   in    Holstein    erloschene   I ilie    v.   Knope    mit 

,„  .,      ,                   .    ,               ,     '  .1.   1396  verkaufen  zu   Plan    „Nicolaus,   Wcinent*  et  Ber- 

denen    von    "oll    und    von    rOgWISCh   eines   Ursprungs 

und    W IBI    (Meklenb.    Jahrbücher,    Bd.    11,  S.   460).         l"M"S'    frnlr''!i<  ,l,r,i    *  "  '  '  '  '  >'  " '"'  "  '"     ,lir"",rl) """ 

An.l,  L  v    Ledebur   in  seinem  Adelilexicon  bei  „Pog  ""  d"  Kloster  Slepenil»  (Riedel,  Cod.  Harch.,  I,    I,  255), 

wisch"  bat  die  Idcniiiai  der  Fomilien  l'ogwisch,  v.  d.  '»   Böbel    in    Heklenburg    begegnen   wir     1331     einem 

Wi  che,  Barkas  und  Wolf  angenommen,  Dominus  Henricns  Rodepape  (Meklenb    Jahrb.,  Bd.   16, 


r     r 

X    X 


438  Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit  i.;i 

S.  222),  wahrscheinlich  war  jedoch  dieser RolbpfafTe,  der  Die  UeHrliirlite  den    Klo-t<r-   Hrlioiutii   in         Kaut 

an  die    noch  jetzt    hier    wohneöden    Familien   PfufTeiiroth  Bildern. 

und   Fopenrolh  erinnert,  ein   Geistlicher.     Aber    1396  er-  (Schlaft.}  BanSetehnüii*. 

Bebeint    in  Priedland    in   Mekleuburg    als  Zeuge    bei    den 

Herzogen    Johann    und    Ulrich    v.  Heklenburg    sogar    ein  Auf  den  drei  letzten  Tafeln  ist  in  fünf  Darstellungen 

Sprofs  iiei ■  K.ipinhe  Manteuffel  als  „Willeke  Manduvel  der    Verlauf   einer   Verschwörung   geschildert       Zunächst 

Lullepape"    (Meklenb     Jnhrb   ,   Bd.    IT.    S     ,;_3).      Mau  sehen   wir    den   Abi   Gottfried    zwischen  Mönchen, 

kann   diesen  Beinamen   von   den  Lollharden  jener  Zeit   oder  welche   auf  beiden  Seilen   nach   dem  Aller  geschieden   sle- 

aber  von  der  Eigenschaft  des  Beschwichligeus,  Einlullens,  hen.     Er    verlheilt    unter    sie  Stiefel,    die    sie    stall  der 

Bbleiten,  welche  jenem  Wilhelm  Yon  Manteuffel  beigewohnt  Srhulia    tragen    sollen.     Starker,    aus  den  Schornsteinen 

haben   mag. —  Ob  der  llartwicus  Pape,  der  ISO"  als  aufsteigender  Rauch  deutet  au.  dafs  es  Winter  ist     T/oiz- 

Zeuge    und   Verkäufer    an    das   Klosler  Stepenilz    bei   den  dem    widersetzen   sich   die   alteren  Mouche,   die   der  KOnat- 

Grafen  von  Schwerin  zu  Bentekow   in  Riedels  Cod  March.,  1er  durch   lange  Barle  gekennzeichnet   hat,  dem   Eingriffe 

I,  1,250,  hinler  den  .Miliies  erscheint,  der  Hartwig,  Sobn  in    die    bisher   beobachtete  Kleiderordnung,    wnlneud  die 

des   Pape  Wulf,  sei,    der    sonst    als  Hartwicus  Lupus   und  jüngeren,    uubarligen    sie    dankbar    annehmen       Unmittel- 

Hartwicus    diclus  Wulf   von    I2S1     bis    1322    in    den   Ur-  bar  daneben,   unter  einer  geöffneten   Halle,  sitzt  der  Abt, 

künden    erscheint,    isl    zweifelhaft.      Vielleicht    balle    er,  den    unzufriedenen    Vätern   eine  Sil  afpredigt   hallend     Auf 

wie   der   Ritter  Heuricus   Pape,  der  im   J.  1283   im  Ge-  dem   Macken    des    einen   der  letzteren,   de*   Anstiften   der 

folge   des  Fürsten   von  Rügen   auftritt   (Lobecker  Urk.,  B   I.  Unzufriedenheit,   sitzt   ein  Teufel.     Die  Unterschrift  lautet  : 

Mr.   446)  seinen  Beinamen   aus   einer  jetzt  nicht  mehr  auf-  Conlemnvnt  veleres  Conversi   svmcre  lotns 

zuklarenden   Veranlassung  selbständig  empfangen.  qvog  abb(a)s  poena   Godefridvs  corripit  acri. 


Die    folgende   Darstellung    führt    uns   zu   einer  ahgele- 

Zur    Literatur   der  Todtentiinze.  genen   Gegend    des  Klosters      In    engem    Räume,  der  nur 

.  .  _    ,  ..    .  durch    vier   Einfassungslinien    auf    der    Klostermaner    be- 

Mafsmaun    in   seiner  ,, Literatur  der  lodlcnlanze"    (Leip- 
. _     „.     „  .  ,  ,         ...    .     ,  zeichnet   ist,   sehen    wir  die  alleren  Mönche   zu   einer   \  er- 

zig,  1840),  S.   54,   führt   von   den,   von   dem   Miederländer 

,.  Bcbwörung   zusammenselrelrn.     Ein    srhw  cinskopfisrer  Teu- 

Salomou   van   RuSting   mit   holländischen   Versen   her- 

„     .      .   ,  ,,,,,.,,        .r    ,  ie'   >cliwcbt    über   ihnen,    mit   seinen  Krallen   die    Köpfe   zu- 

aiisgegebeneu  Machsliclien  des  llolbein  sehen  lodleulanzes, 

.         ,_  ,    .      ..    ,   „   ,  _  ,        samiiirudriirkeud.      Den    Schauplalz   der   llaupt>cene   bildet 

die   in   Amsterdam    unter    dem    Iilel   „Hei   Schonw  -  loneel  ' 

_  ,.  .     ,      „    ,  ..  aber   ein    niedriger  Dunh<;aiig  in   der  Mauer,   zu   dem   eine 

des   Doods      erschienen   sied,    3   Ausgaben   out:    nie   eine 

.       ,       .   .  ,,,„„      ..  ,    .,.,,.         steinerne    Treppe    hinauffuhrt     Vor    dem    Eingänge    liegt 

ohne   Angabe   des  Jahres   (1(07),  die  andere  vom  J.  1726, 

.   ,  _  ,       _      ,  „      ..       .  ...  der    Rädelsführer    der    Verschwörung    zu    Boden   gestürzt; 

mit    der    Bezeichnung    ,,  Twede    Denk'',    die    dritte     vom 

».«,..        .      .       „       .   .  ,, .  ...  c      .  der  Teufel   hat  sich    auf  ihn   geworfen   und    legt   eine   sci- 

J     17  11,   mit   der   Bezeichnung   „Vi  erde   Druk".      Er    be- 

....  ...  ner   Krallen    auf    den   offenen   Mund,     um    die    scheidende 

merkt  dazu   in   einer  Mole:   „Also  liegt  ein   dritter  nie- 

_  ,     ,       .    ,  Seele  in  Empfang-  zu  nehmen      Die  anderen  Muni  he  nie- 

derländischer Druck  noch  dazwischen." 

....  ,.  .      n     •.  hen    entsetzt    m's  Innere.     Lnler  einer  VV  ollinng   der  Treppe 

Das  german.    Museum   ist    in   diesen    Tagen   «n   Besitz  '  > 

„,,,.,,,  r.  « eg    sieht    iiiiiii     in     einen    unterirdischen    Gaue    und    vor 

eines    Exemplars    des    drillen    Drucke!    gekommen,     Der 

_  .,.,,,,      i  ■.       mehrere   KellerlbQren,    \nr   welihen   «* 1 1 1    Mönch    mit   einer 

Titel     stimmt    genau,    auch     in    der    Zeileiiablbciliing,    mit 

..        ,  ,  ..       ,.    .  Lalerne    eillberschreitel        Die    Unterschrift    gibt    folgende 

dem   des   vierten   Druckes   uberetn,    wie   ihn  naumann  an- 

.    r  i        i        i,      j      i.     i  u       Erklärung  : 

gibt,   ausgenommen,   dals   die   Ausgabe   als   ., Herde   Druk 

.    _     _  ,    ,,     „  Conspirnnt    fralres    domnm»    twhnre    rolentei 

bezeichnet    18t    und    auf    Z.    5    „vertOOnt"    und    Z.    3    v.    u. 

.    ,    .  <i\os    devs    impi'diit    coiisiiiraline    im  r  >  rniilo 

„t  Amsterdam"    stehet,    statt    des    unrichtigen   „vertooul"  '  ' 

und     „DAmsterdam"    —    was    wol     nur     Druckfehler    bei  Endlich    weiden   wir   noch   auf  den  Begrlhoilsplall   des 

Mnfsmami   sind.     Leider   ist  bei   diesem  Exemplare   sowohl  Klosters   versetz!       Der   Abt   hat   den   Verschwöre!    in   uu- 

auf  dem    Titelblalte,    als    auch    hinter    der  „Voorreden",  geweihten  Grund  wollen    scharren    Inten      Doch  die Blt- 

nach  den  Worten   .In   myn  Studoor  den  16  OclobrlB  . . . .",  ten  der  Vlter  bewegen  ihn,  heiligen  Boden  zu  geslttleo 

die  Jahrzahl  absichtlich    weggekratzt.  —  Sollte  uns  die-  W  !r  sehen  den  Abi  »on  den  jQngeren  Mönchen  nmgebeaj 

selbe    nicht   durch    gefällige    Millbeilung    nu>    einem    andc-       die    alleren     liegen    knieend     >"r     ihm        s>  ilbsl    der    Lelch- 
ren   Exemplare   zu   erganzen   sein  ?  Fr.  nam   hebt,   obwohl   der   Kopf  getrennt   neben   den   Humpfe 

liegt.  Bebend  die  Hände  empor.     Bloe  Graft  Ist  iaoh  be- 


Anzeiger  Cur  Kunde  der  deutschen   Vorzeil  136 

reils    ausgeworfen        Im    Hintergründe,    auf    einer   Haaer-  auch   an.   Btew'r   von    yn   zuhabn    vnd    von    yren   gutem   zu 

brnstnng   sitsl   der   Teufel,   hämisch    dem   ganzen    Vorgang  gelm  .    nemlich    von    dem    I10IT   daraulT   die    selb   zeyt    der 

zuschauend.     Die  Unterschrift  sagl  zum  Schlufs :  Hichel   Modi    vnd    Heintz    Erber    Bässen    vnd    die  hernach 

Abbas  ini|     campvm  volvil  miservm  sepeliri  bäten   mit   name   Hans   Liepbart,   Heintz  Linck,  Haus  Mirn- 

[mpetravil  hvmvm   lamen  intercessio  sacram.  dorfFer,  Conlz  Kerner,   I In n >  Rot. 

Was  die  Zeichnungen  im  Allgemeinen   betrifft,  so  sind  Vnd    der  custn4   zu  Scke|ilitz    auch  hers  Heinrich   woi 

dieselben,   wie  bemerkt,  mir  in  Umrissen  und  zwar  ziem-  Schawmb4g   ritter  die  selbn    seyl   slewermeister  lisse  sie 

lieh  fluchtig  ausgeführt.     Keine  der  Mittel   ist  angewandt,  darvmb    pfendn.     Daranff   ich    am   Freitag   vor  dez  sontag 

womit   sonst   Künstler    ihren    Arbeiten    den    letzten    Grad  Judica  anno  ym   LX  jar   (1460,   Mfirz28)   vor   meine  gne- 

def   Vollkommenheit  zu   geben   pflegen.     .Nichts   desto    we-  digii   hrn   von  Bamberg  was  vnd   sein  gnad  in  gegeuwirttig- 

lit  aus  der  Erfindung  und  Zusammenstellung  der  keyl  sein4  treffenlicbü  rett  besucht  nemlich  mest4  ']   tiump- 

eioael          Scenen,    sowie    aus    manchen   Einzelheiten    der  recht   Fabri   vicariü,  Jorgn   von  Gich   vnd   hrn  Heinrich  von 

Zeichnung   hervor,    dafs    ein    taebtiger  Kunstler    Urheber  Schawmberg,    Jorgn    von    Zeyern    vnd    Wilhelm    Hawger 

dieser    interessanten   Reihenfolge    war,    und    es    ist   nullt  vnd    pat    sein    gnad    solich    furneme   der   stewr   abzustelln, 

unwahrscheinlich,    dafs    wir    nur  den   ersten  Entwurf  für  nngesehn  das  sie  alle  yr  tag  yn   kein4  stewr  nye  herko- 

ein    ausgefuhrteres   Werk     vor     uns     haben        Ueber    den  me   wein    vnd    das    ich    die    ZU    Irrvm    mälehen    trug   von 

Künstler    seihst    wagen     wil    zwar    keine    Vermuthuug   auf-  meine    gnedigh     b4M     von    Wirsburg,     ich    zog    mich    auch 

zustellen,    denn    alle  Eigentümlichkeiten    die    an  diesen  aulT  Jörgen    von   dich    vnd    den    castn4  zu   Scbeslitz,  die 

oder  jenen  bekannten  Heister  erinnern  k< ten,  lassen  sich  warlich   westfi  das  sie  alle  yr   tag   kein   stewr  nie  geben 

auch    auf  den  allgemeinen   Charakter  der  Kunst  jener  Zeit  hellen,  etc  yn    mer  erbern  worin.     Darauff  ist    nur   »cant- 

zurnckFuhreu       Pas   Papierzeichen,   eine  Lilie  aber  einem  wort  von    meine    h4rn    durch  Jorgn    von    Gich,    das  mein 

Fiscb     und   den  vereinigten  Buchstaben  G  N,  weiset,   wie  gnediger  her  woll  ansehen   mein  vnd4tenig  pet  vnd   erber 

ja   auch   die   Lage   des   behandelten    Gegenstandes,   auf  die  anbrengen   vnd    die    arm    leuth    vff  dißmal    der   Stewr    er- 

Bchwibische  Schule    hin      Ein    auf  das    erste   Blatt   gekleb-  lasse    vnd    schulT  zustundan    yre    |>fant  wider    zu  seliii      Do~ 

ter  Zettel    mit    unleserlich    gewordenen   Namen    und    der  bey  was  Hans  CotelstorlFer  castn4  von  Scheßlitz  auch,  etc. 

Jahreszahl    1553   ruh  1 1    offenbar    von   einem   spateren    Be-  Item  jne   ist    nie   keiner    stewr   zngemutl   dan   daßmals 

Bitzer  her.                                                                            E-  vn  da   bischoue   Pridrich   von    Vuffses   bisebbue    was  wnr- 

dhf').   do  (Fol.  CLXVIII)  woll  man  sie  auch    mite  stcw  r 

zu  gehn  vnd    schreib    sie    auch  yü   das  stewr  buch       Es 

I  and  u   I  eilte    Zur    <■  «"HC lilc li( e    der    »iiurrlleliril     LaMteii  .           .  ,                                 ,        , 

Linn  11.  nun  .    *•"■     «"  ward    aber    nichts    von  jn    eingebracht, 

les-                                              in    Frau  kr  11.  ,,  ,         ,.      ,   ,                  ,1,1,               t>.                1 

wriniiinisse.  Ueber   die  Arl    seiner    bencbtsbarkeil    m  atrassgiecu 

Die    nachfolgende   Aufzeichnung,    zu   deren  Erklärung  s|m,.|lt    Wilhelm    Loffelholz  aus.   wie   folirt  : 

Noten    genügen    werden,    ist    dem    um    das  Jahr  y,.;/    Qj,XVI. 

1463  geschriebenen  Salbuche  des  Wilhelm  Löffelbolz  ent-  ,1(>m  ,|(.r  v„r^,.„;lllt    doij   mittsampl  seine    zugebömn- 

nommen.      Es   wurde    diese    in    mancher  Hinsicht   interes-  gen   .|m,n   (1|i,   f|||iff  seldengntl51  sein   aller  ding  Frey  m.m- 

saute    Handschrift    dem    german     Museum   von    Herrn   Dr.  |(,||(,M  suUer  von  ei||en)   bigobofl   sn   Wirteporg,   ayemant 

Freih    Wilh    v   LofFelhol/.  zur  Benützung mitgetheilt      Der  gjnsper   noch   vogtber  vnd  geboren    zn    Kein  zendl  eebtfl 

Fall,    um    de    es  sich  hier  handelt,    nämlich   Vertretung  (|||(1|.  „,.,,,.),,   ;,„„c|,.rs  Djchi  dann  Für  mich  oder  meine  ge- 

der   Rechte    der    „armen   leute'1    durch    deren    adelichen  „.lU    ?nd   ioh   „,,,  vnd   hlnr  Vll„   B0|CBen  erbleatten   reoh- 

"d-i    1, dhen.Mi,    de,,   landesherrlichen   Neue-  leBJ    nje   ia   BambePg   „or   „,,.,„   ge|DS   „,„,.„  Bericht,   ,nd 

,„                   nüber,   mag  überhaupt  weil  öfter  vorgekom-  |0ß  meia  castnei    riohter  sein,  der  bitl  die  mütlail  f>o/7j 

men                         man    111    der    liegel    anzunehmen    pflegl  johopffen     ZU   jm     Welch4     er    will    für    \i  lavier,    auch    sein 

Fol.  CLXVII,  in  tergo.  sie  stewrfrey    vnd   aller   volg   vnbeslewrl    alwegen  ledig 

ftem  als  mein   her4  bischoue  Inthoni     mil  tod  abgieng       herkonien,    wie    wol    man    das  oft  an  sie  gesu n  halt. 

am  aambstag   nach    Band  Johana  tag  nute  portam   lalinam  ,s,>  hab  ioh  vnd   mein  erben  dem  allewege  wideratatl  ge- 
anno  etc   I  IN      ( 1459,  Mai  12)  *),   vnd   darnach  yn  pfioga^-  i,nl.    als  man    des    ein    beschritten   meyoung    bie  bey  am 
foyertagn  zu  bischoue  erweltward  her4 Jörg   vonScbawm-  jüngsten   ergangen  gesebriben   \mdet                  R.  v,   S 
b4g*)  die  selbn   seyl  tumbrobst,  also  legi  man  zustund- 
an   tu    S     M  rteinstag3)    ein    gantz    lantslew'r    soff   vnd  M  Anton  von  Rolenhan,  BiaehoC  von  Bamberg,  starb  1459 
ilrengl  mein  arm   leuth  zu Straagieh *)  mit  grossem  ernst  Hooyer,  vermuihlicb   auf  lack,   Lehrbuch  91,  nnd  Uasermann 


431 


Anseiger  for  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


202  sich  stutzend,  gibt  den  5-  Mai  an.  Der  Samstag  vor 
St.  Johannes  ante  porlam  latinain  Würde  auf  diesen  Tag  fal- 
len. J)  Pfingslsonntag  fiel  14"di  auf  den  l;  Hai,  was  mit 
Mnojer,  ili  i  1".  M;n  setzl,  hinreichend  stimmen  wurde.  ')  Al- 
so im  kommenden  November  zu  erheben.  ')  Strassgiecb, 
l'farrdorf  im  Landser.  Schelslitz.  f)  Magister  oder  Meister. 
'i  \,.rli  Hooyer  1421  am  ."..  Juni.  7)  Wol  munlat.  inimuni- 
tas.     8)  Nämlich  das  oben  Hitgelbeilte. 


Her    Selirein     ilci-   Bogen •    KeicliHr<-li(|iii<-il 

xii    \iii'«ilieii;. 

(Mit  Abbildung.) 

In  den  zahlt  eicbeti  Beschreibungen  der  früher  zu 
Nürnberg  aufbewahrten  Krönungsinsignien  des  hl.  rö- 
misch-deutschen l!en  Ins  und  det  dazu  gehörigen  Reli- 
quien geschieht  Ins  tu  die  neueste  Zeit  nur  in  Kurze  des 
nun  im  germanischen  Museum  bewahrten  Schreines 
Erwähnung,  in  welchem  die  letzteren  aufbewahrt  wuri 
obwohl  es  sich  dabei  um  ein  sein  merkwürdiges  Denk- 
mal der  alteren  Kunst  band'  It  Es  scheint,  als  ob  die 
Wichtigkeit  des  Itaiiptgcgcnstandes  die  Aufmerksamkeit 
von  dem  Nebensächlichen  abgelenkt  habe,  obwohl  di 
für  sich  allein  betrachtet,  gewift  einer  eingehenderen 
Würdigung  werthgeachlet  worden  wäre.  Zwar  berichtet 
unter  Anderem  Chr.  G.  von  Murr  in  seiner  Beschrei- 
bung der  sa  mint  liehen  Reich  skl  e  ino  di  eu,  S.  80: 
..Diese  beschriebene  Heiligthümer,  oder  Reliquien,  wer- 
den in  einer  eichenen,  mit  Silberblechen  überzogenen 
langlichtea  Kiste  verwahret,  auf  welcher  das  Stadtwap- 
pen in  Wecken  oder  Rauten,  einmal  mit  dem  einfachen, 
und  daneben  mit  dem  Junglei  uadler  abwechselnd,  getrie- 
ben ist"  u  s.  vi  —  Sehen  wir  hei  dieser  Beschreibung 
auch  davon  ab.  dafs  genau  genommen  der  einfache  \dler 
auf  den  Rauten  nicht  vorkommt,  sondern  der  halbe 
Adler  neben  dem  scbrflggetheilten  Felde,  so  wider- 
spricht er  doch  in  der  beigegebeneu  Abbildung,  auf 
die  er  sich  ausdrücklich  beruft,  seinen  eigenen  Angaben, 
indem  hier  zwar  der  halbe    Adler,    abet    nicht  dei   Jung- 

feiuailii     vorkommt        Auch     im     l'ehrtgeii     l-t     die     \hhil- 

dung  durchaus  falsch,  sowohl  was  das  architektonische 
Verbaitnifs  ''<■-  Kastens  im  Ganzen,  als  dessen  Ausstat- 
tung im   Einzelnen  angeht 

lu  den   Mittheilungen  der  k.  k    Central-Com- 
mission,  Jahrg    II,  wo  wir  die  letzte  Besprechung   der 

Reichskleinodien  gef len,  lesen   wir  Seite  129:     ,Diese 

sogenannten  Reichsreliquieii  waren  ehemals,   als  sie  noch 

in  Nürnberg   dep ii  wareo,  sämmtlich  in  einem  gröfse- 

ren  Kasten  verschlossen      Dieser  Schrein    mit  eiui'ui  an- 


steigenden Satteldach  war  mit  quadratischen  Ornamenten 

überzogen,  worin  abwechselnd  dargestellt  war  der  ein- 
lache Adler  (Jungfernadler)  und  der  doppelte  Reichsad- 
ler. Diese  Kiste  würde  jedesmal  nach  ihrem  Verschlaft 
vermittelst  einei  Vorrichtung  in  dem  Chore  der  kleinen 
Hospitalkirche  in  die  Hohe  gewanden,  so  dafs  dei  Schrein 
mit   seinem    kostbaren  Inhalte,    geschützt    vor   Diehsgel.ihi . 

au  dem  Schlafssteioe  des  Chores  schwebend  in  dei  Hohe 
zu  sehen  war  "  —  Auch  in  diese  Beschreibung  hüben 
sich  einige  Irrthumer  mit  eingeschlichen  1).;  Schrein 
ist  nicht  mit  quadratischen,  sondern,  wie  Bari  richtiger 
angibt,    mit   rautenrormi  amenten  überzogen.    Der 

einfache  (einköpfige)  Adler  ist  nicht  tun  dem  meosi 
kopügeu,  dem  sogen  Jungferiiadler,  zu  verwechseln,  da 
beide  nicht  nur  der  ursprünglichen  Bedeutung,  sondern 
auch  der  Gestalt  und  den  Farben  nach  durchaus  verschie- 
den sind.  Der  doppelte  Reichsadler  kommt  am  Kasten 
gar  nicht  vor;  auch  hieng  dieser  nicht  an  einem  Schlaft- 
steine  des   (  hores. 

Der  Hauptsache  nach  wird  aber  Gestalt  und  Ausstat- 
tang des  in  Rede  stehenden  Reliquienbehälters  aus  den 
angeführten  Meilen  schon  klar  geworden  sein  Seine 
Länge  betragt  5'  4",  seine  Hohe  3'  3",  die  Breite  1'  i!  . 
aus  welchen  Verhältnissen  sich  ein  sehr  zierlicher  gotbi- 
scher  Bau  zusammensetzt.  Alle  Kanten  sind  mit  starken 
profilierten  und  vergoldeten  Bronceleisten  belegt,  denn 
Enden  sich  unter  gew  tiudeuem  Blattwerk  vom  selbeo  Me- 
tall verlieren  Die  Flachen  der  Seitenw  ande  und  des 
Daches  sind  mit  durohbroebenen  Leisten  vou  vergoldetem 
Silber  in  Abstanden  von  1"  zweifach  schräg  belegt,  und 
diese  an  den  Punkten,  wo  sie  einander  Bebneiden,  mit 
Sonnen  in  Form  strahlender  Gesichter  besetzt.  Die  Zwi- 
schenräume sind  sodann  mit  Silberplatten  belegt,  auf 
w il.heu  die  angeführten  Wappen  in  Bachern  Reliel  aus- 
geprägt sich  ii  den.  Auf  den  beiden  Gieb  l  nden  sind 
zwei  tragsteiuförmigi  Zierralheu  von  starker,  vi  .•■Ide- 
ter  Brom  e  ai  gebt  a<  ht,    die,    obi  ittet,    den    An- 

schein gewähren,  als  ob  sie  hoher  ein  l'anr  Sta- 
tuetten, *  t w  a  Engelfig nren,  h  Doch  ihr 
schräget  Stai  punkl  dei  durcl  eine  besondere,  starke 
Metallklammer  befestigt  wird,  sowie  n  i  Oeffhuiig  m  der 
Mitte  machen  w  in  ii  h<  iiilicbet ,  dafs  sie  zur  Aufnahme 
Mm  Ketteueiiden  gedieul  haben.  Hurt  deutet  in  seinei 
des  Reliquienschreines  Obei  dem  Dache  einen 
Kamm  von  gothisrhem  Blattwerke  an,  dei  gegenwärtig 
nnbt  mehr  vorhanden  ist.  Zwat  läftl  die  willkürliche 
Behandlung  jenet  Zeichnung  nicht  mit  Sicherheit  schlief- 
sen.  daft  jener  Zierrath  einst  in  Wirklichkeit  bestanden 
habe,  iiccb  wnre  es  gani  gegen  den  Gebrauch 
wenn    in m n   den    Kasten    ohne    diesen   Schmuck   gelassen 


i  19                                              Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit.  440 

halte.  Die  beiden  Broiiceleislrn,  welche  das  Dach  oben  wollte*  der  genannte. i  Kirche  ist  nämlich  von  starken 
begrenzet),  lassen  auch  einen  Zwischenraum,  in  .«eichen  Balken  ein  längliches  Viereck  zusammentrugt,  das  durch 
dir  wahrscheinlich  silberne  Kamm  könnte  eingefügt  ge-  Querbalken  im  Innern  noch  mehr  befestigt  wird.  Dieses 
wesen  sein.  Auf  der  Ulileren  Hache  ist  der  hasten  mit  Viereck  wird  nach  Art  eines  Kastens  mit  einem  starken 
zwei  Engeln  bemalt,  welche  eiuige  der  Reliquien  hallen  Bolzdeckel  geschlossen,  der  durch  zwei  (gegenwärtig  feh- 
les, d.  Abbldg.).  Die  eine  Seite  ist  in  der  Mitte  zu  ei-  lende)  Schlösser  \  uii  gewaltigem  Umfange  festgehalten 
uer  Tlnir  durchbrochen,  welche  niedergelassen  Werden  wurde.  Unter  dem  Deckel,  in  Mitte  des  Vierecks,  be- 
kamt und  duich  dreifachen  Verschlufs  gehalten  wird.  findet  sich  im  Gewölbe  die  Oeffnung,  durch  welche  die 
Das  Innere  ist  blau  angestrichen  und  mit  vergoldeten  Kette  zu  dem  nuten  schwebenden  Kasten  reicht.  Diese 
Zinnsternen  besetzt.  Die  Wunde  des  Kastens  bestehen  endigte  nach  oben  in  eine  starke  Eisenstange  mit  zwei 
au>  sehr  dicken  Eicheiibrellei  u.  Iheihveise  in  doppelter  über  einander  befindlichen  Oehreu,  in  denn  unteres  ein 
Lage,  wodurch  das  Ganze  eine  außerordentliche  Schwere  eiserner  Itiegel  Unmittelbar  über  dem  Mauerwerke  des 
e i halt.  Die  allen  Schlüssel  sind  verloren.  Gewölbes  und  unter  dem  Deckel  des  Balkenvierecks  ein- 
Vou  der  aufseien  Hülle,  in  welcher  der  Schrein  ehe-  gesteckt  wurde,  um  Kette  und  Kasten  zu  hallen.  War 
muls  verborgen  war,  haben  \\  ir  nichts  mehr  entdeckeu  über  diesem  Riegel  jener  Deckel  geschlossen,  so  war  es 
können  Doch  zeigt  ihr  früheres  Vorbandensein,  dafs  nicht  möglich,  zum  llaltpuukte  des  Kastens  zu  gelangen 
man  tun  jeher  den  ersteren  eine  höhere  Bedeutung  als  die  und  diesen  herabzulassen.  Sollte  dieses  aber  geschehen, 
eines  blöken  Veisihlusses  zuschrieb.  Und  in  der  That  so  wurde  der  Deckel  geöffnet  und  von  einem  über  dem 
stempelt  die  Art  seiner  Ausführung  ihn  zu  einem  wahren  Balkenvierecke  befindlichen  Haspel  an  einem  starken 
Meister-  nud  Kunstwerke.  Die  Zeil  seiner  Entstehung  Stricke  ein  Hacken  heruntergelassen,  der  die  erwähnte 
iluMie  mit  der  Uebertragung  der  Keichskleiuodieo  uach  Eisenstange  im  oberen  Oehre  ergriff  und,  nach  rJinweg- 
Nörnberg,  also  mit  dem  Jahre  1424,  nahe  zusammen-  nähme  des  Riegels,  niederließ  Am  unteren  Ende  der 
fallen  •).  Kette  beiludet  sich  ebenfalls  eine  Eisenstange  mit  einer 
In  scheinbarem  Widerspruche  mit  dieser  Annahme  Oeffnnng,  durch  die  ein  Itiegel  eingeschoben  wurde, 
stein  zwar  die  aurfallend  naturalistische  Bildung  alles  des-  Doch  laßt  sich,  namentlich  wegen  Mangels  der  l'mhul- 
sen,  was  von  figürlichem  Schmucke,  wie  die  Adler,  un-  lung  des  Kastens,  nicht  mehr  genau  erkennen,  wie  die- 
ter   den   Ornamenten    vorkommt.     Doch    linden    sich  ganz  ser  befestigt   war. 

ähnliche,    z.   B     auf  den  Siegeln    des    Kaiser    Sigismuod,  i„   „u8erer  materiellen   Zeil  konnte  es  auffallen,  dafs 

und    man    hal   hier   nur   einen    neuen   Beleg    lur   die   oft   zu  ,jcr   j„    nt.()e    stehende    Kasten     nur    die    Reliquien,     nicht 

machende   Bemerkung,  daß  iu  der  mittelalterlichen  Kunst,  aiK,n  nie  Kleinodien  des  Reiches   enthielt,   welche  letzle- 

die,  statt  auf  das  Handwerk  zurückzuwirken,  unaufhörlich  ren  doeb   viel  kostbarer    waren    und    nur  in   einem  allcr- 

von    diesem    ihren   Ausgang    nahm,   vorzuglich   die  Metall-  uj„gs   durch   eiserne   Thüren    abgesperrten   Scitengemache 

aibeiier  es   waren,   welche  stilangebend   vorausgiengeu.  nc|.  Kirche  bewahrt  wurden.    Doch  dürren  wir.  um  diese 

Wegen    der   Wichtigkeit    des   Gegenslandes,    au   den  Anordnung   erklärlich   zu   finden,    uns   nur   iu   die  Anschnu- 

sich   diese  Besprechung   knüpft,  dürfte  es  hier  um    l'lalze  ungen  jener  Zeil  versetzen,   welcher  die  Reliquien    werlh- 

sein,    etwas    über    die    All    der    Befestigung   des  Reichsreli-  voller,    als    alles    Gold    und    alle  feilen    sein    mufslen      Und 

quieukasteus    zu    sagen.     Ueber    dem  Boden  des  Cborge-  muil   bewahrte  dieselben  gewifa   nicht   sowohl  deshalb  un- 
ter dem  Gewölbe  schwebend,  um  sie  vor  DiebsgeTahr  zu 

*)    Sigmund  Stromer  und   Ge  org  l'finzi  n  g,  welche  sichern,   sondern    wohl    mehr   noch,    um    sie   stets   den    Au- 

vom  Halbe  zn  Hürnberg  abgeordnet  waren,  nahmen  am  gcn   U|;(,    (1(.r   Verehrung  der    gläubigen   Gemeinde  gegen- 

10.  Febr.  1421   die  lt.nl, -kl.  uindien  zu  Ofen  in  Empfang  waMjg    Z11    erhalten.                                                                   E. 

un.l  langten  damit  am  21.  Marx  in  ihrer  Vaterstadt  an. 

Vgl    Chr.  Golilieb  v.Murr:  Beschreibung  der  vornehm- 

ilen  Merkwürdigkeiten  in  der  Reichsstadt  Nürnberg  cic.  [Mit  einer  Beilage.) 


Verantwortliche    Redaclion  : 

ür.  Ercili.   v.   u.   z.   Aufsefs.      Dr.  A.    v.   E )  e.      Dr.  G.    K.   Krommann.      Hr.   I'reili.    II 0  I  li    v     Schreckenstein. 

Verlag  der  literarisch-  artislischcn  Anstalt  des  germanischen   Museums  in  Nürnberg. 


I       ^      -.rbnl.ri.clic   Uilrliilnickriri. 


BEILAGE  ZUM  ANZEIGER  FÜR  KÜNDE  DER  DEUTSCHEN  VORÄEIT. 

hui.  J\?  12.  December. 


Chronik  des  ffmunmsrlini  Muscmns. 


Die  auf  dem  Museum  getroffene  Auswahl  unter  den  von 

der  kais.  russ.  Bibliothek  in  Petersburg,  «"■  in  .Nr.  10 
der  Beilage  zum  Anzeiger  vorläufig  Lericliiei  worden,  unse- 
rer Bibliothek  zur  Verfügung  gestellten  Doubletlen  deutsch- 
geschichtlicher  Werke  ist,  obwohl  die  Anzahl  dei  BOcher,  die 
wir  ;ils  wOnschenswerlh  zu  bezeichnen  hatten,  eine  bedeu- 
tende war.  vollständig  genehmigt  worden,  und  die  S<  u- 
dung  befindet  sich  bereits  unterwegs.  Vuch  muh  kais.  Staats- 
ministerium, Vbtheilung  der  schonen  Künste,  in  Paris  ist  dem 
Museum  jüngst  ein  Geschenk  lur  die  Bibliothek  zugegangen, 
nämlich  ein  Exemplar  der  „Collection  defigurines  en  ; i  r  ^  i  1 1 -  de 
l'^poquc  Gallo -Romaine"  von  E.  Tudot ,  wobei  das  Hiniste- 
rium  seine  Bereit wüiiffKeit  erklärte,  die  wissenschaftlichen 
Zwecke  des  Museums  zu  unterstützen, 

Die  Kunst-  und  Alterlhumssammlung  hat  im  Verlaufe  der 
letzten  vier  Wochen  wieder  einen  erfreulichen  Zuwachs  er- 
halten. Nennenswert!)  ist  eine  Sammlung  von  Harnischen 
des    16.  .Jahrh.,    welche,    wenn    auch    in    defektem    Zustande, 

dem  Museum    unter  gewissen  Bedingungen    v !er  freiherr- 

lichen  Familie  Künsberg-Wernstein  zur  Aufstellung  über- 
lassen wurden.  Ebenso  haben  die  Freiherren  von  Löffel- 
holz verschiedene  allertbttmliche  Gegenstände,  worunter  na- 
mentlich ein  vortrefflich  gearbeitetes,  lebensgrnfses  Porträt 
in  Wachs  aus  dem  ]fi.  Jahrb.,  zur  Aufstellung  übergeben. 
Erwlhnenswerlhe  Geschenke  sind  lern'  r :  das  Facsimile 
eines  Bischofsstabes  vom  12.  Jhdl.  aus  dem  Mainzer  Dom 
schal/.,  ein  wahre-  Meisterstück  der  Nachbildung  in  bemaltem 
Gyps,  von  Professor  Lindenschmit  in  Mainz;  eine  Samm- 
lung von  Brakteaten  vom  An  Im  des  Domkapitels  zu 
Frauenberg;  verschiedene  Holzschnitte,  Rupferstiche  und 
Radierungen  von  Dr.  \ndrescn.  Conservatnr  unserer  Kunst- 
sammlung, der  sich  schon  durch  viele  frühere  Geschenke  um 
die  Meinung  unserer  Kuvferstichsammlung  verdient  gemacht 
hat.  Durch  Ankauf  hat  das  Museum  einen  wahren  Schatz  in 
sogen  Sp<  i  b  ti  in  :  i  schnittener  Porträts  und  Wappen  erworben. 

Ihre  konigl.  Hoheit,  die  brau  Prinzessin  I  nise  von 
Preufsen,  Landgräfin  von  Hessen,  sicherte  einen  jährlichen 

Beitrag  von  12  Thlrn.  zu;  ebenso  der  M:i;i-Ii;iI  dir  Stadt 
Berlin    dii    Fort  etzung    des    bisherigen  Jahresbeitrages  von 

200  Thlrn.     Als   die   Stadlve Ineten.    irregeführt  durch  diu 

Vortrag  des  Referenten,  Buchhändlers  Reimer,  ihre  Zustim 
mung  ablehnten,  ergriffen  zur  Berichtigung  diesei  irrlhumli 
chen  Ansichten  l  >  r  Virchow  im  l  Dr.  Gneisl  d.i.-  Wort 
und  zwar  nni  In -lein  Erfolge.  Ersterer  lud*  In  besondere, 
gegenüber  diu  Anschuldigungen,  als  «ende  das  Mnseum  zu 
winig  ml  in  in  Anschaffungen  nnd  tu  viel  mit  Besoldun- 
gen  seiner  Beamten,  hervor,  dafs  gerade  in  den  n  \  i  - 

heil    die    llaii|>l  kl  all    dieser  Anstalt    liege,    und    er    selbsl    davon 


Proben  habe.  rIb  ,,  sich  /.  B  dahin  um  Nachrichten  eher 
Aussatz  und  Spitälei  gewendet  halle  und  umgehend  mehrere 
Bogen  mit  Nachweisen  erhallen,  was  1"  i  hiesigei  [Berliner) 
Bibliothek  Jemand  ein  halbes  Jahr  beschäftigt  haben  wurde. 
I!  Name  „Museum"  sei  allerdings  hiefür  unzureichend,  denn 
die  Sache  sei  mehr,  als  der  kurze  Name  ausspreche.  Beide 
Redner  wiesen  auf  die  Wichtigkeit  dieser  Arbeilen  für  die 
Commune  hin.  (Wie  denn  auch  gegen  300  Communen  dies 
erkannten  und  da-  Museum  Krallig  unterstützen.) 

(Jeher  das  Nähere  der  auch  diesen  Winter  zu  Berlin  und 
Mannheim  \"ii  den  dortigen  llülfsvereinen  veranstalteten 
Öffentlichen  Vorlesungen  behalten  wir  uns  vor.  in  nächster 
Nummer  zu  berichten.  Auch  zu  Nürnberg  sind  Vorlesungen 
zum   Be-ten   des   Museums   in  Aussieht   gestellt. 

Den  bishei  veröffentlichten  Jahresbeiträgen  sind  hinzuge- 
kommen : 

Aus  öffentlichen  Kassen:  Magistrat  der  Stadt  Bin- 
gen 10  11..  v.  d.  Oberamtsvers  zu  Leul  I  irch  (Worltb  )  20  D. 
(einm).  v.  d.  Marktgemeinde  zu  Oedt  liig.Be/  Düsseldorf) 
1  II.    1."'  kr.:  ferner  vom  Gewerbeverein  zu  Sondershausen 

I  II.  45  kr.,  von  der  mechanischen  Spinnerei  in  Hof  IM.  und 
von  der  mechanischen  Weberei  daselbst  211. 

Neu  Privaten:  Aschaffenburg:  Joseph  tirai  von 
Ingelheim,  gen.  Echter  von  Mespelbrunn,  k.  k.  Obersll.,  .r>  II  ; 
Bcilngries  (Bayern):  k.  Revierförsl.  fi.  Freiherr  v.  Ebner 
1-1.,  .  prakt.  Arzt  Dt  '"-.  Müller  21  kr.,  k.  Renlbeamtei 
.1.  P.  Zeischner  1  II.  1:.'  kr.:    Birmingham:  Banquier   II    W, 

Beaumont  3  11.,    Kaufmann    S.   Ben 3(1.    einmal    und    .',11. 

jährlich,  Kaufmann  Mai  Lindner  3  11  .  Kaufin.  Friedr.  Nelson 
."II.  Bremen:  Dr.  lur  Hi  m  nn  Adami  2  II  .  J.  Blen- 
dermann 111..  Oi  0.  Ehmck  Ml.  45kr.,  F.  \.  Janson  1  II.. 
Or.  iur.  .1.  Pavenstedl  1(1  I5kr.,  Dr  Fr.  Plelzer  ID.  45 kr. ; 
Dilliugen  Bayern  :  Studienlehrer  Joseph  Bayei  1  11.,  k. 
Bauassistenl  Ludwig  Einemengei  1  i1  Balaillonsarst  Dr.  Holi 
apfel  1  ll- .  k.  Bezirl  reomeli  r  Ludwig  Huber  2  II..  Im 
lehrer  Wilhelm  Weift  1  (1.:  Erlangen:  C.  II.  F.  Wallher, 
jtud.  phil.  1  11  .  Stadtvikai  Christian  Gotthell  Wi  hei  2  B. . 
Forch  bei  in      k.  Stadlpl  irrer  Mi     Bacher  1  0.,    Kaplan    Hol- 

II  !   11.:    b'ran  k  In  r  I    a.   M.:   Dr.jur.   Mall-    1  II..    lo   I  ph  v 
111,;  Fürth:    Kaufmann    Wilhelm    Berlin    Id.,  Kaufmann  Ja 
coh   M"b.    MI.  Kaufmann  Samuel  Löwi   1  IL.   Kaufmann    lacob 

Uhlmann   111..  Kaufmann   Max  (Ihlmann   1  I'..  K mann  Moriti 

(Jhlmann  111.  Kaufm  Sigm  Uhlmann  I  11  :  Golhi  Wilhelm 
Röhrich,  Direktor  dei  Handelsschule  l  (I.  Hol  Eugen  Wall 
•JH.:  Laugnn    Pflegsch.  Dillingcn):  Kollmann,  forsll,  u.  -ndl. 

■  ll  .  V  a  n  ii  h  e  i  in  Kaufm,  I  u'l"  ig 
tider  Bassermann  I  Ml.  einm.),  Kaufm  Bell  2  II  12  kr., 
Fabrikant  von  Derhlln  2(1.  12  kr..  Dr.  Lorent,  Riller  des 
Zäringer  Lowenordens,  I"  H.,  Renlner  Mclsbach  Ml  15  kr., 
Agent  Reichert  Ml  M  kr  .  Ilofrath  Dr  Seil  10(1  .  k.  I 
Hauptmann    Wachi    5(1.;    Münch  Bayern)      Kaufmanä 

Thcodni    Plcil  net  jun,  Ml.   Kaufmann  Christian   Linhardl    Id., 
Kaufm    Gl  "ig  Solgei    I  II..   Fabrik    /ahn   I  ll.    12  kl      N 
bürg  a.  S      In  itizr  tlh   Goli    I  H     15  kr  |   Nflrnbei  r     Kaufm. 
Oscar  Berget    '  0     12  kr.,  Kaufm.  Friedr.  Nicolaus  Solgei    '  h  . 
Consulenl  v.  Tb,.,,  -.Ml    (Halt  früher  I  II.);   I'i  ilh     Direktor 


m 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil. 


444 


Friedrich  Körnet  1  II.  ■_'  1  Kr..  Professor  Dionys  Pospischill 
1  II.  24  kr.,  Professor  Stephan  Stern  l  fl.  24  kr.;  Sternberg 
(Mahren):  Direktor  Ednsrd  Schwammel  1  D.  24  Kr.:  Vil- 
lach (Illyrien):  Hauptschullehrei  Mathias  Sicherer  1  II.  I5kr.; 
\\  i ,  n :  Professor  Lndwig  Chevalier  1  II  -I  Kr..  Professoi 
Heinrich  Fiel  er  I  II.  24  Kr  .  Dil  klor  ]  "  ls<  t  I  H.  24  kr.; 
Zed  lilzdorf  (Illyrien  k.  Pfarrei  Frans  Omann  1  II  15 kr.; 
Zwickau:  Fabrikherr  u  Chemiker  Friedr.  Christian  Fiken- 
scher  2  II. 

Für    die    Sammlungen    sind   nachsiehende  Geschenke  ein- 
gegangen, Heren  Empfang  wir  dankb  r  bescheinigen: 

I.  Für  das  Archiv. 

Gemeindeamt  der  atadt  Braunau  in  Oesterreich  : 
2278.    Befehl    d.  Ilir/..  Friedrich   v.  Baiern    a.  d.  Stadirichter 
AIIt.  Temblinger  z.  Braonnu.     1382.     V   Pp.  AI. sehr. 
Heinrich  Krippner,  Oekonomierath,  zu  Wien  : 
2279     2281.    Drei    Schreiben   d.    Generals    v.   Tcuirenpach   zu 
Wien.     1637  u.  1G13.     Pap. 
Hirsch  Uhlfelder,  Grundbesitzer  n.  Hopfenhändler,   zu 
Bamberg  : 

2282.  Halrikelanszug  a.  d.   Matrikel  d.  Juden   in  nhcrCranken 
fnr  Hirsch  Uhlfelder  i    Bamberg.     1846.     Pap. 

Scharrer,  Goldarbeiter,  zu  Nürnberg: 

2283.  Kaufbrief  des    Woll   Deinbardl    zu    Nürnberg    für    Unna 
Friekinger  das.     1586.     Pgm. 

R.  v.  Rettberg  /n  Hanchen  : 

2284.  Lehenbrief  d.  Kurf.  Friedrich,  Harkgr.  zu  Brandenburg. 
1647.     Pgm. 

Neumann,  Oberlieutenant  u.  Platzadj.,  zu  Regensburg: 

2285.  Ehevertrag  d.   II-.   Haller    v.   Nürnberg,    Mitbürgers   zu 
(ir;iiz.   in  i    \.  Reipold.     15B9.     Pgm. 

2286.  Geburtszengnifs    d.  Käthes    zu   Eichstadt    für   Elisabeth 

gerin  allda.     1567,     Pgm. 

2287.  Notarialsinstrument  d.  Jac.   Bader  v.  Schw.-Gemünd  üb. 
e.  Protest  <l.   I.   Merkel  in  Speier      1590      Pgm. 

■J--~       le-lanienl     d.    \iidr.     Ebmer    zu    Linz   u.   seiner   Ehefrau 

Anna.       1595"      Pgm. 
2289—2291.    Geburlszeugnisse   d.    Haines   d.    Stadl   Grfilz    für 

\ mir.    Haller  das..   Mine  Ehefrau  Ursula    n.   s.    Kinder 

Matthes  ii.  Ursula.     1601.     Pgm. 

II.  Für  die  Bibliothek. 

Historischer  Filialverein  in   Neuburg  a  D. : 

11.454.  Di  r«  .  Jahre  I    rii  bl  rtir  das  .1.  1860.    8. 

11.455.  Colleclaneen  Blau   fflr  d.  Gesch.  Bayerns.    26.  Jahrg. 
1860.     1861.     8. 

Herder'.-i  In-  Verlagsbuchhdl,  zu  Freibnrg  i.  Br. : 
11   156.  Birlinger,    Volkstümliches    sus    Schwaben;   4.   u.   5. 
I  ij      1861.    8. 

J.   C.   Hinrichs'selie   Huchhandl.   in   Leipzig: 
11,457.   Vierteljahrs-Catalog ;  Jhrg.   1861,  3.  Hft     8. 

11.468.  Deutsch,  Hitteleuropa,  orograph. -hypsometrisch  u.  hy- 
drograph.  dargestellt.     1862.     8. 

B.  Härtung,  itadt.  Bot  eher,  in  Erfurt: 

11.469.  Der».,  die  Hau  er-Chronik  derStadt  Erfurt.    1861.    8. 
H.  Rudolph  in  Leipsig  : 

I    Dei       vollst,   geogr.-topograpb. -stallst.   Orts-LexiKcm 

vmi    I ml  :     I.       1.    I  In        1862.      8. 

H.  Neubürger,  Bnchh  ,  In  Dessau  i 
11,461.  Das  Nibelungenlied,  volkslhomlich  Obers,  von  (!erlnch; 
2  nie.     1861      6 !.    B. 

K.  k.   Gymnasium  in   Bozen  : 
11  162    Dass.    Programm  f.  d.  J.  1860/61.    8. 

Dr.  G.  M.  Thomas,  i  nivei     Profei  or,  in  Hünchen: 
11  '■•,;    iii ii       rYallenstein's  Ermordung.     1868,     l. 


Ll,464.  Den.,  über  einen  Staatsbrief  d.  Dogen  Leonardo  Lo- 
redano    v,   Venedig   an  d.  Bürgermeister   u.  Hath  von 
Ulm,  v.  16.  Juli   L509,     1860.     B. 
K .  bayr.  Akademie  d.  Wissenschaften  in  München: 

11.465.  Dies.,  Sitzungsberichte,  1861.  I.  H.   I.     1861.    8. 
Kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien: 

11.466.  Dies..  Sitzungsberichte,  Bd,  35,  5.  Hfl.  u.  Bd.  36, 
1.     3.  Uli.     1860    61.     8. 

11.  ii,.  Dil  Denkschriften,  philosopb. - histor.  GL,  11.  Bd. 
1861.    4. 

11.468.  Dies.,    Archiv  etc.,  Bd.  26  u.  27,   I.     1861.    8. 

11.469.  Dies.,  Fontes  rerum  Austriacar.     19.  Bd.     1859.    8. 
11.-170.   Dies.,   Almanacli.      1 1 .  Julia'.      1861.     8. 

Hahn'sebe  Verlagsbucb.  in  Leipzig 
11.171.   Geliert's    sämmll.    Fabeln    u.   Erzählungen.      1861.     8. 
Ungenannter  in  Nürnberg: 

11.472.  v.  Zollikoffer,  der  Siegelkünstler.     1833.    8. 
Grofsherzogliche  Bibliothek  in  Oldenburg: 

11.473.  Friese,  Hünlz  Spiegel.     1592.     ■!• 

11.474.  Eine  zu  Münster  vnd  Ofsnabrügk  spargicric  facti  spe- 
eies    summaiia    etc.      1646.      4. 

11,175.  Erbmannorom  civitatis  Monasteriensis  praetensa  no- 
bilitas  equeslris  profligata.     1707.     4. 

11.476.  Leuckfeld,  histor.  Beschreib,  von  dreyen  in  u.  bey  der 
Güldenen-Aue  gelegenen  Qerlern  etc.     1. 

11.477.  Hitler,  iraetatvs  de  pago  Steting.     1751.     4. 

11.478.  Untersuchung  des  Ursprungs  und  der  Beschaffenheit 
der  von  den  Bischöfen  zu  Lübeck  verrichteten  Beleh- 
nung des   Herzogth    Holstein.     17:">2.     4. 

11.479.  Ergezinger,  Predigt  an  dem  zum  Gedächtnis  der  vor 
100  Jahren  festgestellten  SOuverflnetfll  der  hnnigr. 
Dfinnemark  u.  Norwegen  verordn.  Jubelfest.    17<i0.  4. 

11.480.  Flessa,  d.  v.  d.  göttlichen  Wohllhaten  gerührte  Da- 
vid.    1760.    4. 

11,-lSl.  IbbeKen.  das  heil.  Vergangen  eines  glneKlichen  Vol- 
kes  etc.     1  TCO.     4. 

11.482.  Galterer,  commentatio  bistor.  de  Lvdovico  IUI.  in- 
fante.     1759.    4. 

11.483.  Entwurf    zu     c.    Verlheidigimg     I.    d.     regier,    honiginn 

v.  Dänemark  C lin  i   Mathilda      1 773.     -■ 

11.484.  Geschichte  des  Ii.  Schlesw. -Holstein  GoltorKschen 
Hofes  etc.     1774.     4. 

11.485.  Büsching,  zuverl.  Beytrflge  zu  d,  Regierungs-Gesch. 
Königs  Friedrich  II.  von  Prenfsen.     1790.     s- 

11.486.  Gottesdienst],  Feyer  am  ersten  Vormittage  des  19, 
Jahrhunderts.     1801.     8. 

11.487.  Hollmann,  Predigt  am  ersten  Tage  des  19.  Jahrhdt 
1801.     B. 

11.488.  Hers..  Predigt  am  Dankfest  nach  der  Rückkehr  S.  II. 
Durchl.  r.ter  Friedr.  Lud«    gehalten.     1814.     s 

11.489.  Bonath,  Freude  der  Oldenburgei  Hb.  d.  Rückkehr  ih- 
res Fürsten.     1807.     8. 

11.490.  Mandat  des  Herzogs  Peter  Friedr.  lud«,  v.  Olden- 
burg.    1814.     8. 

11.491.  Uebei   Pn  bfreiheil      1816.     8. 

11.492.  Jnbelpredigten  gehallen  bei  d.  Peslfeiei  der  lOOjahr. 
Kirchenweihe  in    Verum.     1819.     s 

11,498.  Rüder  Winke  f.  d,  Bildung  Holstein.  Landtags  u. 
neuer  \  ei  rassung.     1M7.    8. 

11,191.  lieber  du-  von  dem  Sinai  der  freyen  Hansestadt  Bre- 
men herTorgerufeneu  Streitigkeiten  «igen  lusleg. 
eines  Oldenburg.  Wachtaohiu*.     1820.     s- 

11,495.  tireve.  Bemerkungen  Ober  Pferdesucht.     1821.    8. 

11,496    Beschreibung  der  Insel  Wangeroge  etc.     1821.     B. 

11.497.  v.  Bülow,  uber  die  Verwaltung  des  Stnoisknnzlers 
Fürsten  v.  Hardenberg.     1821.     B. 

11.498.  Ibbeken,  Rede  bei  d.  Feier  des  25jlbr.  JnbUlnnu  der 
nidenb.  Hililarformalioa.     183- 


44  :> 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeil 


446 


11.499.  Petsholdt,  Bibliothek  des  Hoch-Stiftes  zu  St.  Johannii 
zu  Hi  ifsi  n      1840.    8. 

14.500.  Ders.,    Bibliotheken  di-r  Muster  u.  des  Collegiai  stil- 
les tu  Freiberg.     1842.     8. 

!.  Niuhelsen    »weite  polem.  Erörterung  üb.  d.  schlesw.- 
holsiein.  Staatssuccesaion.     L846.     8. 

11.502.  Dirckinck-Holmfeld,   d.   dänische  Staat   u.   d.  Separa- 
tisten.   i.  ihi.    is47.    8. 

11.503.  Hillebrand,  deutsche  Rechlssprichwörler.     1858.    8. 

ll,.r)OI.    Hansen,     t'harakterbilder     aus     d.  Hzglh.    Schleswig, 

Holstein  u.  Lanenburg  etc.     1858.  8. 

11.505.  Millermaier,    d.   Gesetzgel u.  RechUübung    Ober 

Strafverfahren  etc.     1856.    8. 

Dr.  H.  Böttger,  k.  Biblioth -Sekretär,  in  Hannover: 

11.506.  Ders  .  d.  Braunschw.-Laneburg.  Wappen.    1861.    2. 
Allgem.    deutsche  Verlags-Anstalt    (S.  Wolff)   in 

Berlin : 

11.507.  liombcrg's  Zeitsclir.    f.   prakt.  Baukunst.     Jhrg.  1861, 
II.  7—9.     2. 

Schmidt  &  Suckert,  Buchhdl.,  in  Hameln: 

11.508.  Sprenger's  Geschichte  der  Stadt   Hameln,   bearb.   von 
v.  Beilzenstein.     5.  Lfg.     1861.    8. 

Cesar  Daly,  Architekt,  in  Paris: 

11.509.  Revue    generale   de    Tarehitecture     etc.,    ann6e    1861, 
ni.    !      7.     2. 

K.  k.  Gymnasial-Direktion  in  tiratz: 

11.510.  Prog n  des  li.   k.  Gymnasiums  in  Gralz.     1861.    4. 

Arcnäolog.    Sektion    des    k.    böhmischen    Mu- 
seums in  Prag: 

11.511.  Dies.,  Pamälky;  di'lu  IV,  odd.  II.,  s.  3.     1861.      1. 
Friedr.   Heerdegen,     Antiquarhdl.   (Kr.  Schreiber)    in 

Nurnl 

11.512.  Constanlini  Caes.  de  agricvltvra    liliri  XX  ,  Jano  Cor- 
nario  ioterprete.     1540      8. 

11  513.   Bodinus,  de  repvblica  libri  VI;  cd.  III.     1594.     8. 
11,514.  Slransky,  respublica  Bojemiae.     1633.     16. 
1 1  515.   VI  asst  nbergius,  commentarii  de  belli)  inter  imper.  Fer- 
dinandum  II.  et  111.  et  eorum  hostes.     L640.     16. 

11.516.  Verneuerte  Leich  Ordnung  ..."  in  der  Stadt  Nürnberg. 
1652.     4. 

11.517.  Freher, originea  Palatinae,   P.  I  et  II    Ed.  III.  1686.  4. 
II.,:-    w  .    nei     Hercurius  Helveticus.     1688.    8. 

11.519.  Möllerus,     Observationen     philologicar.     seplcnarius. 
'  1695.    I. 

11.520.  Ludewig,     de    praerogalivis    Wvrtenbergici     dvcatvs. 
1723.     4. 

11.521.  Dorn,  disserl,  de  rvta  Saxonica.     1725      -1. 

11.522.  Michahelles,    origincs    melallilodinarum    in    Germania. 
L725.     4. 

11.523.  Brauns,   amoenilales    subterraneae.      1  i  L'6.      4. 
11524.  Grvpen,  disceplaliones   forenses.     IT  10.     4. 

11.525.  Lamprecht,  Leben  d.  Freyh.  G.  W.  v.  I.cibniiz.  1740.  4. 

11.526.  Arenhold,    conspeclus    bibliothecae    universalis    histo- 
rico-lilerario-crilicae  epistolarum.     17  16.     4. 

11.527.  Spoerl,  epislola  de  S.  Aegidio  Narbonensi.     1749.     I. 
11528.  Götz,    marchionatus  Lusatiae  superioris  jus    singulare 

homim     proprio«  manumissos  revocandi.      I  i  19.     I. 
11,529.  Franken  niemal   im  bayerschen  Nordgaue.     1764.     I. 
11530.  \    Hetzer,  Michael'«  Denis  literar.  Nacblaf*.    2.  Abth. 

L802      I- 

II     :;l.    Aeneas    Sil».,   diplomala    et    docum.    rebus  Irnlenci   III. 

illustrandia.     1685.     2. 
11,532    Bibliolheca  Augusta...  quae  aal  Wolferbyti.     1. 
Kais,    franz.    Staat3miulaterium,    Abtheil,    für 
d.  schönen  Küuste,  in  P.iris: 
11,533.  Todot,  collectloD  de  Dgorines   en  argile    de  l'cpoque 
Gallo-Romainc.     1859.     1 


Vorarlberger  Museums-Verein  in  Bregens: 
11,531.  Ders.,  2    u.    '.    Rechenschaft«  Bericht.     1860,  61.     4. 

Histor.  Verein  für  Ermland  in  Braunsberg: 
11  Ders.,  Zei      hrin  etc.   !.  Hfl.  (2.  Bds.  1.  Mit.)   1861.  8. 

li,.  16.   Ders.,  monumenla  bistoriae  Warmiensis.   I   Lfg.  (2.  Bds. 
1.  Illt  |      1861      B. 
C.  W.  Neumann,  k.  Oberlieut.  n.  Platzsdjutant,  in  Be- 
gensburg  : 

11.537.  Hers..  Joseph  Rud.  Schuegraf.  Biographische  Skizze. 
1861.     3 

Schneider,  Kaufmann,  in  Fürth: 

11.538.  Wappenbuch;  mit   vielen  Abbild.     1639.     4.     Ha, 
Kurt  Graf  v.  Degenfeld-Schonburg  in  Eybach: 

11.539.  Kapff,  Christoph  Martin  Frhr.  \.  Degenfeld,  venetiani- 
ii  in  i   iral  Gou>  ii  in  ii  r  etc.     1844.     s- 

Chr.    K.    G.  Löffler.  Posamentier  u.  Magislralsrath,  in 
Nürnberg  : 
11,510.   Ehestands    »rtzneibui  h      154  1.     8. 
11,541     Epistelbüchlin  Teulsch.     156 

11.542.  Knaust,  v    heimlichem  winkelschmähen.     1563.     8. 

11.543.  Apollinaris,  kurlzs  Handtbüchlin  »nnd  Experiment 
\  ii  ler  Art / in  j  i  ii.     166 1.    8. 

11,541.  ^.  Heibach,  liorlvlv«  corporis.     1596.     8. 

Kauffmann,  grau.  Fugger-Gflöll'scher  KanzleisekreMr,  in 
Dillingen  : 

11.545.  Ordenliche  Beschreib.  Defs  Fuggerischen  Geschlechts. 
Pap.  Ils.     17.  Jahrb.     4. 

A.  v.  Cohausen,  k.  pr.  Ingen.-Major,  in  Krankfurt  a.  H.  : 

11.546.  D.rs..  Ringwälli  u.  ähnliche  Anlagen  im  Taunus  u. 
anderwärts      1861.     8.     3  Expl. 

Jäckel,  k.  Pfarrer,  in  Sommersdorf: 

11.547.  Ders.,  Aphorismen  über  Volkssilte,  Aberglauben  und 
Volksmedizin  in   Franken.     .s.     Sonderabdr. 

11.548.  Binder,  d.  Fciei  d.  Grundsteinlegung  /"  einem  Thurm 
auf  der  allen  Veste  bei  Zirndorf.     1832.     8. 

11.549.  Programm  zum  Volksfeste  in  Nürnberg.     1855.    8. 
Rupprecht,  Kaufmann,   in   Nürnberg: 

11.550.  Pastorius,  circvli  Franconici  perbrevil  delineatio. 
1702.     8. 

11.551.  Nachricht  v.  d.  Stadt  Rothenburg  a.  d  I..  Windsheim, 
Schweinfurlh  iinil  Weifsenburg      B 

11.552.  Herbach,  Wechsel-Handlung      2     iusg.     1726.     2. 

11.553.  Verschiedene  Schriften  in  dem  Sinne  der  Borget  mit 
,1.  Magistrate  zu  Nürnh.,  Losung  etc.  betr.  1730     33.  2. 

11.554.  Die  bil'shero  unter  d.  Deck-Mantel  einei  Religions-Be- 
(Iruckun  :  i  ene  entdeckte  Bofsheit  einiger  Salti- 
burt'.  Emigranten  etc.     1731.     2. 

ii    ,55.  Freymuth,   nOrnberg.   Staata-   und  Regiments -Verhu- 
.  :,      1734.    2. 

11556.  Weimer,  practicar.  juris  observatii m  aelectar.  über 

singularis,  cd.  Schiller«.     1735.     2. 
11,557.  Ildiiii.  lexicon  topograph.  d.  frank,  Crai  es.     1747.    I. 
11,558    v.   Murr,  Beschreibung  der   Merkwürigkeiien  In  Nora- 
rg  ii.   Mnliiil      1778.    8. 
Jos.  Bergmann,  kais.   Rath,  Custo«  etc.,  in  Wien: 
11,569.  Ders.,   dei   Genealog   P.    Gabriel    Bucelin   etc.     1861. 

8.      Sondl  r.ilnlr. 

III.    Für  dio  Kunst-  und    AltiM-thuins- 
Banrmlnng. 

Häborlein,  Botlnermeisli  r,  in  M 

Sog.  Regimcni  ■'<■  <   Böllnei  Innung  »     I    ; 

Juöhner,  Poslralh,  In  Ftirlh  : 
8904,    BildniT«  •    u     I  ngen tlen,  Oelgemtlde  aul  Pergament 

v.   is    Jhdt. 


-u; 


Anzeiger  Für  Kunde  der  deotscben  Vorzeil. 


L48 


Ungenannter  in  Nürnberg: 
390.").     2    1  »i  -  <  ■hn  u  (niiMiL'iii ,   wahrscheinlich   v.   G.  Slrauch,  zu 
den  Stichen  in  „Bartschii  Planisphaerium  Blellalum"  und 
..II.  Fabricij  v.  Aquapendenle  Wund  Artznei,  verteutschl 
durch   loh.  Scullelum." 
Obenberger,  privat.  Apotheker,  in  Nürnberg: 
390t!.    Si  bermünze  v.  I\.   Ferdin  ml   III. 
Gemeindeamt  der  Stadt  Braunau  in  Ober-Oester- 
reich  : 

3907.  Abdruck  de>-  Bitesten  Sil  gels  der  Stadt  Braunan. 
H.  Petersen.  Kupferstecher,   in  Nürnberg : 

3908.  3  Porträt-,  hpfstcbe.  v.  17.  n.   18.  Jhdt. 

Dr.  A.  Androsen.  Conservalor  am  german.   Museum  : 

3909.  6  Holzschnitte  v.  II.  Baidung  GrOn  o.  unbek,  Meutern. 

3910.  19  Kopierst,  v.   II.  Wierx,  Com    Vischer,  II.  Ulrich  n.  a. 

3911.  2  Radirungen   v.   W.  Dollar  '1'.  .Nr.  1600  u.  2027.  Bruch- 
stück) u.  2  nach  I'.   Rembrandt. 

3912.  in  l'orir;n>  u.  Ansichten  in  Kupferst.  v.   HJ.  — 18.  Jhdt. 
59   Kopierstiche  der  Sadelei 

F.  C.  Mayer,  Professor  im  der  Kunstschule  zu  Nürnberg: 

3914.  Silbermünze  des   Bistl -  Chur   v    1644. 

Frl.  Adelheid  v.  Walther  in  Nürnberg: 

3915.  Ein  Paar  mit  Glasperjen  besetzter  Ohrgehänge  v.  18.  Jhdt. 
Dr.  J.  H.  v.  Hefner-Alteneck.   Professor  u.  Conaer- 

^ ;i 1 1 > r  ihr  verein.   Sammlungen  zu  München: 
3916     6  Originalsiegel  r.   15.  Jhdt. 

3917.    Fliegendes  Blatt   auf  verschiedene  Arten   von  Narrhei- 
ten,  Kpfslich  v.   17.  Jbdi 
von  Voit,  Oberbauralb,  in  Hünchen: 
•J'.ll^.    Verzeichnis  der  an  der  Domlurche   zu  Kegenshurg  am 
häutigsten  vorkommenden  Steinmetzzeichen,  3  Dlatter. 


3919.  4  Blitter  mit  nrchitckt.  Rissen  und  tirundrils  der  Kar- 
thaose  zu  Nürnberg  von   1839. 

Archiv  des  Domkapitels  zu  Frauenberg  : 

3920.  17  Brakteaten  vom  1."'.  Jhdt. 
Dr.  Bender  in  Braunsberg: 

3921.  .Ylessingjeinn  von   1587. 
Primbs.  Privatier,  in   Regensbnrg: 

3922.  Sech.-  liildni-se  Hegen.-hurger  l'iilricier,  (jclchrter  u.  A., 
in  Schwarzkunst. 

3923.  Zeichnung  eines  zu  Regenaborg  aufgefundenen  mittel- 
alterlichen Dolches. 

3924.  Zwei  Regensbarger  Broncezeichen  von  1544  u.  1673 
und  ein  eisernes  Petschaft  der  Familie  l'reu  v.  Finseck- 
Btein   vom   18.  Jhdt. 

3925.  Fünl  Lackabdrücke  von  alteren  und  neueren  Siegel- 
siöcken. 

Beyschlag-.  Techniker  in  der  Zuckerfabrik  zu  Regensbnrg: 
.;'.iL'(i.    Photographie   nach   dem   Relief  von   Peter  Vischer  im 
Dome  zu   Regensburg. 
Schneider.  Kaufmann,  in  Fürth: 
3927.   Schreibkunststück  auf  Pergament  von   1763. 

Burckhardt,  Bankdirektor,  in  Nürnberg: 
392S.    Allegorisch    verzierter   Stammbaum    Christi,    fein    aus 
Pergament  geschnitten,  18.  Jhdt. 
Professor  L.  Lindenschmit  in  Mainz  : 

3929.  Facsiinile  eines  Bischofstabes  vom  12.  Jhdt.,  aus  dem 
Domschatze  zu  Mainz,  in  bemaltem  GypsabguTs. 

A.  Kaufmann,   fürstl.   Löwenstein1scher   Archivralh,    in 
Wertheim  i 

3930.  Eine  Grablegung,  Fslschung  eines  DOrer'schen  Kupfer- 
stiches.    II.  2254. 


Chronik  der  historischen  Vereine. 


Annales  de  la  Societe  Archcol o giqne  de  Na- 
mur.     Tome  Bixieme.     3.  livraison.     Namur,  1860. 

Notice  historique  Mir  Philippeville;  par  Alb.  de  Ko- 
baulx  de  Soumoy  (fin).  —  Jean  de  Sayve,    par  Ad.  Siret.  — 

Couleurs    de    la    ville    de    Namur,    par    I.    lioignet.  —   Kc.-iiuie 
du  compte  commnnal  de  Namur,  de   1424.  —   Documenta  re- 
latifs  anx  .hu  iinnes  cours    de  justice    de   Namur.         Plant  ne 
Plan  <le  Philippeville  au  Will,  siede. 

4.  livraison.  Fouilles  dans  un  cimetiere  de  Pepoque 
frani|io'  .i  Samson  :  par  Eugene  del  Marmol.  Le  bailliage  des 
boia  dans  la  province  de  Namur;  pur  .1.  B.  \.  J.  <■■  Wasseige. 
—  Documenl  sur  In  servilude  volontaire,  par  W.  Epi  cn 
pat  de  Pgveque  lim--,  nt.  fragm.  dune  histoire  ecclesiastique 
du  diocese  de  Namur,  par  Ch.  Wilmet.        Documenta  iniSdils 

sur  les  guerres  entre  N nr  el  Liege,  par  J.  Borgnet.        Les 

dem  de  Saive.  peinlrea  namuro  Fr«  d  Bequel.  -  -  Biblio 

graphic  m roise.        Melangi  Gravüre   dan«    la    texte: 

tnyaui  de  pipes.        Pl.inches:  Cimetiere  de  Samson. 

I  'i  in  I-  -  epli  ■  tu  i       l .  1 1  v  i  .i  i  so  o 

Fouilles   au  c liere  des  llial     61    dam  quelqne    locali- 

te-  voisines  ■<  Flavion;  par  Eug.  del  Marmol.  Cimetiere 
geUo-romain  .■  Corennes  par  Eug.  del  Marmol.  —  De  In 
juridictioi ■  lique  au  comld  de  Namur,   pat  \.  Lelievre. 


—  Quesltons  de  presennce,  pat  \  Lelievre.  Perons  et 
pierres  de  justice  ii  Namur,  par  .1.  Borgnet.  —  Excursiona 
archfologiques,  par  Alfred  l!ei|iicl.  Couleurs  de  la  ville  de 
iNnniur  (appendicc  .  par  .1.  Borgnet.  —  Analecles  tiamurois, 
par  .1.  Borgnet. 

Societe    A  rche  o  I  ogique    de  .N  n  in  n  r.     Rapporl    -ur    la 

Situation  de  la  Sociale1  en   1859.     Rapporl  etc.  en   1860. 

Publica  ti'ons  de  la  Socio  te  pour  la  re  eh  er  ehe 
et  I  a  e on  -  erva t i  "  n  d  e  s  mo  n u in  en ts  historiq  a  t  -  i  i  n  - 
1 1-  grand  etc.  riuebe*  de  Lnxembonrg.  An  nee  1860  \\  I. 
I  uxemboui g      I -'il. 

Premiere    pflrtie    ( (iesell.-chnlls-Angelegcnlieiten).   — 

Denxieme  partie.  „Liber  aureus"  de  l'abbaye  d'Echtei- 
n ii t- li .  par  M.  Wurth-Paquet,  President  de  In  Cour  suptSrienre 
de  justice.  —  Table  chronologique  des  charlct  el  diplömes 
lelniii-  .i  Phistoire  de  Pancien  pays  de  Luxembourg,  r<  rne 
de  Nenn  III.  (1282  1288),  par  le  meine.  Unsere  Harien- 
bttnme,  einsl  Sitze  der  Abgötterei  und  des  Aberglaubens,  von 
II.  Prof.   loh.  Engling.  ü'   cription    de    In    orypte    qüi 

tronve  soua  Pbh te  Bglisi    de  Niederkorn,    pur  H.  Arendt. 

archilecte  de  l'Etat.  Neuer  Nachtrag  tu  dem  Aufsätze:  die 
Epochi    dei    logen    dreil  ig  ryrannen    *"»  Prol    Joh    Engling. 

—  Zwei  römische  Grabsteine,  gefunden  bei  Igel,  beschrieben 


Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


von  H.  Fastor  Basigen.  —  Deuxieme  nolicc  sur  les  scpul- 
tures  gallo-franques  ilu  Grand-Durhc,  par  le  professeur  Dr.  A. 
Namur.  —  Die  Hexenprozesse  im  Herzogin.  Luxemburg,  von 
II.  Vicar  N.  Breisdorff.  —  Inlroduction  d;nis  le  Duche*  de  Lu- 
xembourg  sous  le  gouvernement  anlricbien  du  cadastre  des 
biens-fonds.    —    Resistance    des    ordres    privil£gies.  Morl 

violente  du  juslicier  des  nobles  par  H.  de  la  Fontaine,  an- 
cien  gouverneur.  Revenus  et  cbarges  du  monaslere  des 
daiues  l'lianiimrsses  de  l'urdrr  de  St.  AugUSlin,  par  H.  le 
docteur  Neyen,  de  Wiltz.  —  Die  Glocken  von  Niederkerschen, 
vom  Staatsarchitekten   II.  Arendt  zu  l.uxemh.   —  Planches.  — 

Bulletin  du  ('  o  in  i  t  r  Fla  man  d    de    France.     T    II. 
nr  7.     Janvier  et  Ecvrier.     1861.     Lille  et  Dunkerque. 

Extraiis   des    pmecs-verbaux.    par    M.    Pabbe"    I).    (arnel.    - 
Liste   des  Cures   des   paroisses   du   diocese   d'Vpres   formant  au- 


jourd'bui  le  canlon  de  Bergoes,  pai  B.C.  David.  —   Note  -ur 
Pinscription  du  biiiun  de  commandemenl  etc. 

Ni     -     H  in   •  i  A  \  i  1 1.    Extraita  dca  proces-verbaux. 
In  rayon  de  bibliolheque,  pai   M.  I     di    Coussemaker.  — 

Ni  9.  Hai  et  J  u i n.  Extr.  etc.  —  Liste  des  ouvragei  offerls 
par  Jl.   l'abbe  de   llaene.  —  Un   rayon   elc.  Notice    mit    le 

B.  P.  Vmcart,   par   le    li.  I'.   Viste.   -      Liste    des  empreintei 
de  sceaux  offertes.   pai    H,  J.  Gaillarl. 

Ni  10.  Juillet  et  Aoiit.  Exlraits  etc.  —  Rapport  sur 
le  sixieme  ■  . . _■ .  Iittcruirc  ncerlandais ,  lenn  ä  Bois-Ie-Duc, 
en  sepi.  lKtio,  par  M.  labbe  Becawe.  —  Simple  remarque 
concernant  la  biographie  di  Simon  Silvio,  par  M.  V   Ricour.  - 

Ni  11.  Sept.  et  Octobre.  Extraits  etc.  —  Docnmeoti 
pour  servir  a  l'histoire  de  la  chrctii nte  de  Dnnkerqui  com 
uiuniques  par  M.  A.  Bonvarlet.  —  Le  congres  scicnliGque  de 
Bordeaux  et  la  qneslion  des  pelerina»'  s,  pai  M  J.  I.  Carlier.  — 


\  a  c  h  r  i  c  li  t  e  n. 


Literatur. 

Neu  erschienene  'Werke. 

148)  Unser  Vaterland.  Blatter  für  deutsche  Geschichte, 
Culiur  und  Heimathkunde.  Zur  Erweckung  und  Bele- 
bung patriotischen  Sinnes.  Herausgegeben  von  Dr.  Hein- 
rieb  l'rohle.  Verlag  von  Oswald  Seehagen  in  Berlin- 
(1861.)  gr.  8.  1.  10.  Lief.  S.  1  —  240.  289  -448. 
481-560. 

Unter  den  Zeitschriften  populär-wissenschaftlichen  Inhalts 
darf  diese  mit  in  erster  Reihe  genannt  werden.  Ein  gutes 
Vorurtheil  erwecken  schon  die  Manien  der  Hitarbeiter,  unter 
welchen  nicht  wenige  vom  besten  Klange  :  Giesebrecht,  Guhl, 
Hausser,  Kuhn,  Uiehl,  Schulz  (San-Harle),  Schwartz,  Zingerle 
und  so  viele  andere,  nicht  Mos  im  engem  Kreise  der  Fach- 
genossen, sondern  auch  im  greiseren  Publikum  bekannte  und 
beliebte  Namen.  Zweck  des  Werkes  ist,  in  einer  Reibe  von 
Darstellungen  allmählich  ein  Gesammtbild  unseres  nationalen 
Lehens  vorzuführen.  Der  Inhalt  ist  nach  drei  gesonderten  Ah 
thciliingen  gruppiert:  I.  Bilder  aus  der  deutschen  Geschichte 
ii  ii  >l  dem  deutsch)  n  Leben  (mit  vorzugsweiser  Berücksichti- 
gung -in  neueren  und  neuesten  Zeil;  Lebensbeschreibungen 
volksthümlich  bedeutsamer  Männer,  Literalurgeschichlliches' 
u.  s.  w.) ;  II.  deutsche  Cullur-  und  Sittenbilder  (Spiel.  Fest, 
Lied,  v  ige,  Glaube,  Schwank,  Brauch,  ^itte.  Leben  und  Wob 
nen  des  deutschen  Volkes):  III.  .Natur-  und  Landschaftsbilder 
ans  Deutschland.  Jede  Abtheilung  wird  von  einer  bestimm- 
ten Seitenzahl  an  in  der  Weise  fortgeführt,  dafs  mit  dem 
Schlüsse  iler  12.  Lief.,  deren  alle  l  5  Wochen  eim  erscheint, 
sich  ein  dreigelheiltes  Ganze  mit  forllaufender  Seitenzahl  er- 
gibt,  welches  mehr  das  Aussi  bl  D  l  ines  II  Ibstflndigt  D  Nv 
als  einer  Zeitschrift  bat.  Au-  dem  Inhalt  der  vorliegenden 
lu.  Lief,  sei  hier  nur  aufgezeichnet,  wai  uns  zunächst  intet 
essiert.   weshalb    wit   hauptsächlich  die  I.  I  II.  Ablheilung 


berücksichtigen:  I.  Schleswig  -  Holstein  (Rückblick  in  seine 
älteste  und  jüngste  Vergangenheil),  von  Dr.  G.  Holze.  Die 
Wahrzeichen  und  Denkmäler  Berlins,  von  Dr.  Schwartl.  Die 
Bärensage  von  Bern,  von  II.  l'rohle.  Aachen,  die  Kniserstadt, 
von  H.  Jahns,  Die  Warlburg,  von  W.  Girschner.  Die  Siailt 
Braunschweig,  von  ('.  Schultes.  Die  Entwicklung  des  deut- 
schen Volkshew  uisiseiiis .  von  W.  Giesehrecht.  Breslau  und 
seine  Universität,  von  Ring.  Oranienburg,  v " n  Th.  Fontane. 
Nürnberger  Rathhaus.  Die  Reformation  und  die  Schulen,  von 
II.  l'rohle.  Die  Rheinsberger  Kirche.  II.  Schlofs  COpenick, 
v.  Th.  Fontane,  lieber  Ehe  und  Hochzeil  in  Deutschland,  von 
II.  l'rohle.  Der  Maikünig,  von  dems.  Die  Burg  von  Nürn- 
berg. Von  einzelnen  Ueberrreslen  des  alten  .Naturzustandes 
in  der  heutigen  Lebensweise  der  Deutschen,  von  W.  Sehn 
Der  Kiffhauser  und  die  falschen  Kaiser,  \"n  W.  Girschner. 
Burg  Rheineck,  von  W.  Haller.  Blumberg,  von  Th.  Fontane. 
Das  Kaisergebirge  und  Beine  Bewohner,  \"ii  A.  Pichler.  — 
Die  III.  Abiheilung  betrachtet  in  einer  Reih  belehrender  und 
anmulhiger  Bilder  den  Flachs,  die  Ernte,  dii  W 
—  Jede  Lii  iringl  eine  Lithographie  in  rondruck  der 
HaikOnig,  lachen,  Burg  Rheineck,  das  Bsrcnlhal  am  Kl 
gebirge  u.  o  I,  und  m  den  Text  sind  Ulustral en  In  Holz- 
schnitt  eingestreut. 

149)  Feldgarben.     Beitrage  zur  Kirch 

[Urgeschichte  und  Cullurgeschichle.    \>>n  Dr.  Heinrich 
Pro  h  I  e.      I  eipzig  .    Gi  \\ 

476  stn. 

i  .11-    Sammlung  von    lufsllzen,  die  schon  früher  in  Joni 
nalen   und  Zeitungen  gedruckt  waren,  vor  dem  VI       et     druck 
abet  (eprQfl   und  /um  Tbeil   in  Anhangen  mit   neuem 

Mali  ri.il   bereichert  sind.     Das  Buch    bezieht  sieh   lasi  seinem 

ganzen    Inhalte  nach  auf  die   Provini  Sachsei I 

reich  Preufsen  und  enthalt  folgend!    kufstlae     Protestant 


Anzeiger  Im-  Kunde  der  deutschen   Vorzeit 


4.VJ 


Freunde  and  freie  Gemeinden  in  clor  Provinz  Sachsen ;  Jo- 
hatin  Christian  Edelmann;  Heinrich  Julius  von  Braunschweig 
uml  Heinrich  der  Reiche  von  derAsseburg;  Bad  Hornhausen 
im  dreißigjährigen  Kriege;  zu  Georg  Rollerihagen's  Frosch- 
mfiusler;  zur  Literatur  der  Märchen  und  Sagen;  /ur  preufsi- 
sehen  Geschichte  (aus  Friedrichs  des  Grofsen  Leben  etc.); 
Achatz  Ferdinand  von  der  Asseburg  und  Katharina  II.;  die 
Nienburg  im  Halberstädtischen  (Göthe  und  Schill  belr.)  FOr 
den  Mangel  eines  Registers  leistet  i  ine  sehr  detaillierte  In- 
ballsangabi  Ersatz.  Die  anziehende  Darstellungsweise  des 
\  i  i  fassen  ist  bekannt. 

Die  Deutschen.  Ethnographische  Studie  von  Bogu- 
m  i  1  Goltz.  Erster  und  zwciler  Band.  Berlin,  1860. 
Verlag  von  Ollo  Janlic.  8.  255  u.  247  Sin. 
Zu  den  wissenschaftlichen  Werken  in  gewöhnlichem  Sinne, 
in  denen  gesichtet  und  geordnet  ein  Material  bereit  gelegt 
und  dem  l.eser  überlassen  wird,  seine  Schlußfolgerungen  sel- 
ber zu  ziehen,  oder  die  vom  Verfasser  gezogenen  am  vor- 
schickten Stoffe  zu  prüfen,  dürfte  das  oben  genannte 
Werk  nicht  zu  rechnen  sein  ;  denn  es  setzt  das  Material  so 
weit  als  bekannt  voraus,  dals  dieses  überall  nur  andeutungs- 
weise herbeigezogen  wird,  und  hal  als  Hauptabsicht,  den 
ideellen  Zusammenhang  der  einzelnen  Thatsachi  n  nachzuwei- 
sen und  ein  Gesammturlheil  über  den  behandelten  Gegenstand] 
aus  dessen  Vergangenheil  wie  Gegenwart  festzustellen,  Nichts- 
destoweniger liegt,  wie  bei  genauerer  Kenntnifsnahme  des 
unter  viel  zu  bescheidenem  Titel  auftretenden  lim  Ins  bald 
erhellt,  ein  gewissenhaftes  und  umfassendes  Studiuni  dem  Ab- 
gehandelten zu  Grunde,  welches,  mit  dem  bekannten  Tief- 
blicke des  Verfassers  verbunden,  dessen  Unheil  auch  dem 
sirengsten  Forscher  gewichtig  machen  niuls.  Im  ersten  Bande 
werdl  n  linier  Anderm  die  deutsche  Sprache  und  Sprichwör- 
ter, das  Volkslied  und  Hahrchen,  Recht  und  Sitten  der  Deut- 
schen besprochen;  im  zweiten  nehmen  Charakteristiken  be- 
dentender  geschichtlicher  Persönlichkeiten,  sowie  Abhandlun- 
gen hber  die  wichtigsten  Entwicklung  pbasen  des  deutschen 
Cullurlebens  eine  llauplstellc  ein. 


Aufsätze  in  Zeitschriften. 
Gartenlaube:  Nr.    15.    Die  Stammburg  der  llohenzollern. 
Gr<  nzboten:    .Nr.    I-.    9    840.    Die    westfdlischen  Fehmge- 

gerichle.    —  Nr.    19.   Nachtrag  dazu. 
I  Zeitung:    Nr.    18.    Nachträgliche    Bemerkungen   zu   dem 

in   Nr.   1  i  enthaltenen  Aufsatze:  „der Scheich",  (v.  Haug- 

wilz.  i 
Jahrbücher  für  deutsche   1  he  n  I  o  g  i  e  :   VI.   1.   Luthers 

Lehre  bis  711m  Jahre   1517    mit  besonderer  Rücksicht  auf 

die  Frage  nach  dem  Verhältnisse  von  Rechtfertigung  und 

Heilung.     (Hari 
Frflnkischer  Kurier:    Nr.   334      I'"   Sulti  11  und  die  Sullen- 

prediger  In  Nürnberg. 
M      1  ■/ 1 11  lur  d.  Literatur  de«  Auslandes:  Nr.   19.  Die 

Biesen  hü.    /. » 1  1  f  1    di-  Norden*. 


Monatsschrift  für  Geschichte  des  Judentliums:  11. 

Zur  Geschichte  der  Juden  in  Worms.     (Wolf.) 
Deutsches   Museum:    i\r.   45.    Alldeutsche   Studien   in   Bel- 

Neues   Frankfurter   Museum:    Nr.  185.     I >>o   Herstellung 

des   noch   erhaltenen  Theiles    der    Helancbthonsherberge 

in    Frankfurt.  —   Nr.  19").    Die    Dentschordenskirchc    und 

das  Deutschherrenhans  in  Sachsenhausen.    (Gwinner.)  — 

Kr.    196.    H*7.      Die    Beraubung    des    Museums    zu    Cassel 

durch  die  Französen 
Neueste  Hü  neb  euer  Nach  ri  chten  .  Nr.  .'tili.  .'327.  Noih- 

gedrunsene    Fragen,   die    Restauration    der  Frauenkirche 

betreifend. 
Palatina:  Nr.  115.  Zum  Thurmbau  in  Germersheim. 
Bremer  S  o  nnt  a  gs  bl  att  :  Nr.   17.    Die    Ströbecker    und    ihr 

Sehachspiel.     (A.  Wilde.) 
Wurzburger  Son  n  tags  b  I  at  t  :   Nr.  41.   Bischof  Arno's  von 

Würzburg   Wirksamkeil   für  Kaiser  und  Beich.  —  Nr.  47. 

Cöslin    in    Hinterpommern;    die   kirchlichen    Verhaltnisse 

vor,   wahrend   und   nach   der   Reformation. 
Tagesbote  aus  Böhmen:  Nr.  311.    Eine  Quelle  zu  Schil- 

ler's  Wilhelm  Teil. 
München  er    Unterhaltungsblatt:     Nr.    19.    Frauenzeil, 

Brennberg  und   Falkcnstcin.     Fortsetzung.     (Weininger.) 

—  Nr.  20.  Beigabe  zu  dem  Artikel  über  „Windberg  bei 
Straubing"  in  Nr.  12.  (v.  Schmid.)  -  Ein  Kunstwerk 
des  15.  Jahrhunderts  im  Besitze  Herzogs  Ludwigs  des  Ge- 
barteten. (Wr.)  —  Schlacht  bei  Hiltcrsried  21.  Seplbr. 
1433.  (Wr.)  —  Nr.  22.  Johann  HofTncr  von  Billelsies, 
früher  genannt  der  „Hasenhansel"     1G;I2.     iNcuinann.) 

Regensburger  Untern altungsblatt :  Nr.  94.  95.  Schlofs 
Prunn   an   der  Altmilhl.     (Weininger.) 

Unser  Valerla  nd  :    11.    Die   Virhaltnisse    zwischen  Frank 
reich   und  Deutschland   wahrend   der  letzten  Jahrhunderte. 
(Stricker.)  —  Die  Rudelsburg.  —  Adlersberg  bei  Regena 
bürg.      (Neumann  )     -    Osllriesland   und  seine  Bewohner, 
(v.  Seid.)         Das  Schcmbarllaufen.    (llorn.)   -   Das  Fich- 
telgebirg.      (111 — eh.) 

Wochenblatt  der  J ohann iter-0 rd e ns-Ball ey  Bran- 
denburg: Nr.  48.  Nobililas  est  hominis  generosus  ani- 
mus  (Inschrift  einer  Schaumünze  v.  1529).   (Gr.  1.  Lippe.) 

Zeitschrift  für  Rechtsgeschichte:  1.  Der  Judex  im 
baierischen  Volksrechte,  ein  Beilrag  /ur  baier.  Rechts- 
geschichte.  (Merkel.)  Ein  weslfrankischea  Formelbuch. 
(Merkel.)    —    Ulmer  Urkunden.    (R,   v.   Schreckenslein.) 

—  Klinge  Nachträge  zu  Homeyei  „die  deutschen  Rechts- 
bücket  des  Mittelalters  und  ihre  Handschriften".  (Bohlau.) 
Zu  Tillet'i  Ausgabe  der  Volksrechte,    iltoth.)  -     riodule, 

(Schade.)  Balhnianneii    Reime,   inilgelh     von    Böhlau. 

Zeitschrift    für     vergleichende    Sprachforschung: 

X,    1,       1,1,1    .brauen,    bhrg."     (Ludwig.)     Wurzel    ,.»ku" 

schlendern.     (Weber.) 
Zeitschrift  für  Völkerpsychologie;  II.  .1.  Der  gothi- 

sehe   Styl   und   die   Nationalitäten.     (Lubke.) 


453 


Anzeiger  Kir  künde  der  deutschen  Vorzeil 


I  1 1  u  s  t  n  e  rt  e  Ze  iiu  ng  :   Nr.  958.  Der  In  lue  kor  Martins  mann. 

—  Nr.  959.  960.  Die  k.  k.  t'eiilralki lission  zur  Erfor- 
schung und  Erhaltung  der  Baudeokmale  in  Oeslcrreich. 
I.  II.   —    Nr.  962.    Der  restaurierte  Dom  zn   Balbersladt. 

—  Die  St.  Nicoiaasfeier  in  Oslfriesland.       Tannen.) 
krnknuer  Zeitung :  Nr.  256.  Das  preufsische  Staatsschwert. 
Landshuter  Zeitung:  Nr.  262,  266.     Zur  bayerischen  Ge- 
schichte.    II.  III. 

l'i.il/i-r  Zeitung:  Nr.  270.  Grabfund  bei  Schifferstadt. 

Suddeutsi  he  Zeitung:  Nr.  57.'>.  Ein  neuer  Durer,  Chri- 
stus als  Salvalor  mundi  dargestellt.  Nr.  581.  Die  kö- 
nigliche Pinakothek  in  München.  .Nr.  58T.  Die  Pina- 
kothek.    Eine   Erwiderung. 

Wiener  Zeitung:  Nr.  271.  Die  Restauration  der  Statuen 
auf  der  Holdaubrflcke  in  Prag.  (Mikowec.)  —  Die  Gift- 
quellen  auf  dem  Bockhart  bei  Gaslcin. 


Vei-nii dritte   .Vacliriclileii. 

161)  Am  Stepbans thurm  in  Wien  wurden  vor  eini- 
gen Tagen  die  Ba  ua  r  beit  e  n  für  heuer  eingestellt.  Auf  dem 
Thnrme  wurden  bisher  6  Steinlagen  in  der  Höhe  von  iL'  Fufs 
aufgeführt  und  das  neue  Kreuzgewölbe  rollständig  hergestellt. 
Gegenwärtig  werden  wieder  dir  Restaurierungsarbeiten  im 
Innern  der  Kirche,  nachdem  sie  seit  dem  Sommer  unterbro- 
chen waren,  fortgesell.  Wahrend  des  Winters  werden  Vor- 
beilen lur  den   Weiterbau  des  Thurmes  gemacht. 

162)  Bei  dem  Eintritte  der  strengeren  Witterung  sind 
die  Bauten  am  Ke  gen  s  burger  Dom  i  hu  r  m  e,  auf  wel- 
chem ein  Notbdach  gesetzt  wurde,  eingestellt  worden  ;  indes- 
sen wird  in  den  Bauhütten  Belfsig  gearbeitet,  um  zum  künf- 
tigen Frühjahre  Vorrath  an  Selzsteinen  zn  haben.  Es  wäre 
zu  wünschen,  dafs  die  freundlichen  Gaben  der  Domb.-iu  -Ver- 
eine so  wie  Anfangs  Diefsen  würden,  um  das  erhabene  Werk 
bald   vollendet   zu   sehen. 

Der  Domhauverein  in  Prag  besais  Mitte  No- 
vember nach  Bestreitung  bedeutender  Ausgaben  noch  einen 
Kassenbestand  von  23,9060.,  und  neuerdings  sind  ihm  meh- 
rere Mitglieder  mit  beträchtlichen  Jahresbeiträgen  beigetreten. 
164)  Laut  Bekanntmachung  des  Freiherger  Allerlhums- 
vercins  sind  die  Kosten  der  zur  Erhaltung  der  goldnen 
Pforte  des  Doms  zu  Freiberg  (Sachsen)  nothwendigen 
Bauarbeiten  vollständig  gesichert.  Nachdem  auf  Veranlassiint: 
des  Vereins  der  Bau  unternommen  worden  und  dazu  aus  Pri- 
ratmilteln  400Thlr.  zusammen  gekommen  waren,  wurde  das 
sachs.  f  ullusininisteriiim  bewogen,  die  nach  einem  erweiter- 
ten   Bauplane    auf    1911   Thlr.    veranschlagten   hosten,    soweit 


die  Privatrailiel  nicht  reichten,  aul  Rechnung  der  Staatskasse 
zu  übernehmt  n. 

165)  Im    Üctober    fand    zu    Alsleben    (Würsburg)    die 

feierlich«-  Wiedereröfl  n  u  n  g  d  ••  r  h  I.  h  r  e  u  /.  k  a  pell  e  statt. 
Di  e  Kapelle  wurde  im  J.  1431  eingeweiht.  Den  Bemühun- 
gen des  dermaligen  Pfan  es,  dafs  diese  hapelle 
aus  Süftungsmitteln  vollkommen  und  aul  i  stellt 
ward  und  nunmehr,  weil  im  reingothischen  ^ tr!.-  gebaut,  die 
schönste   Zierde   des    Dot 

166)  Für   das    Standbild   Beinrich's   I.    de     \ 

weh  hes   ihm  in  dei   von  ihm  gi  tdl  Moifsen  an 

einem   Brunnen    auf  dein  Platze   au   dei  I  rehl    er- 

richtet werden  soll,   sind    in  Folg  ngener  AufTordi 

twöll  Modellskizzen  eingegangen  und  im  -  ischen 

Kunslvereins  sul  der  BrühPscben  rerrasse  zu  Dresden  zur  An- 
sicht ausgestellt, 

167)  Das  S chlors  in  St.  Germain-en-Laye,  welches 
bisher  als  Kaserne  benutzt  wurde,  soll  lieben  Re- 
stauration unterworfen  werden,  um  künftig  das  neu  zu  grün- 
dende Museum  für  gallische  Uterthümer  aufzuneh- 
men. 

168)  Das  S  e  h  I  o  f s  in  Kir chb e imb o lan d  en  wurde 
am  3.  Nov.  durch  eine  Feuersbrunsl  vollständig  ver- 
nichtet. Es  war  von  dem  Grafen  Ludwig  von  Nassai  S 
brücken  1602  mit  fürstlicher  Pracht  gebaut  worden  und  diente 
diesem,  sowie  seinen  Nachfolgern  auch  von  der  Nassau-Weil- 
burger Linie  zur  Residenz  los  zur  französischen  Revolution, 
deren    Stürme   es   nur   theilweise    überlebte. 

169)  Bei  der  Fundamentierung  eines  Hauses  in  der  soge- 
nannten Seilerbahn    zu  Speier   stieben   die  Arbeiter  in  der 

Tiefe  von  2 — 3  Meier  auf  einen  behauen' n  Slein  .  der.  her- 
ausgeschafft, sich  bei  näherer  Betrachtung  lern  Ju- 
piter geweihter  Altar  erwies.  Er  hat  eine  Höhe  von 
0,81  und  eine  Breite  von  0,45  Mir.,  isl  von  gelbem  Sand 
gearbeitet,  sehr  gut  erhalten  und  im  der  Vorderseite  mit  fol- 
gender Inschrift  verseben:  I.O.M  |  CLAVD1  HASCEL  LIO. 
ET  CL  EMENS  |  ..  MS.  (Jovi  Oplimo  Maximo  Claudius  M  - 
cellio  et  Clemens  (vola     merito  »olverunl). 

170)  Im  Garten  des  Hauptgarnisonhospitals  tu  Wien. 
nahe  dem  Josephinum,  isl  man  heim  Graben  in  der  Hefe  von 
L"  ■,  Fufs  aut  zwei  romische  Grabet  gestofsen,  deren  je 
des  drei  Aschenkrüge  von  rothem  und  schwarzbraunem  ge- 
branntem Tlmn.  viei  Lämpchen  aus  rothem  rhon,  sowie  ei- 
nige Silber-    und  Kupfet ten   enthielt.      tnl   dei    Kel 

zweier  Lampen  fand  ch  das  Wort  „Fortis"  und  zweier  an- 
dern ,Atimeti"  deutlich  eingeprefst.  Der  Fund  wird  in  der 
Spitalkanzlei  aufbewahrt. 


Inserate  und  BckanntmachungeD. 

27)   Anfrage.      Bei   Gelegenheit  der   Zusammenstellung        von   Hoiningen,   gen.   Huene   n     Hoyngen,   u'rn.   Ilunrl   rr- 
von   Nachrichten    über   die    wesluhalisch-kurKindischc   Familie        gab  es   sich,  dnfs  du    Namen   Hoyngen   und   llune   and   hiermit 


4">"i  Anseiger  für  Kunde  der  denischen  Vorzeil  456 

zusammengesetzte  Namen  als  Familien-Namen  früher  sehr  ver-  lloene,  Hone,  Honne,  Buen,  Nun.  Hoen  etc.        Hoangi,  Ho- 

breitel  waren,  besonders  m  der  Schweiz,  in  Hessen,  am  Mir-  inga.  Hoyngen,  Honechin,  Hoing,  Honingen,  Hoeningen,   Hue- 

derrbeio,  in  Wesipbalen  und  Holland.     In   den  drei  letzteren  ningen  etc. 

Gegenden  finden  Bich  allem  .".■_>  hierher  gehörige  Namen  adeli-  Znr  Angabe  der  bis  jetzt  vermotheten  Bedentnngen  mo- 

cher  Geschlechter.    Ebenso  vertreten  sind  diese  Namen  als  Orts-  gen  nachstehende  Andenlungen  dienen:  lluene,  Hiune.  Hüne 

Namen.  =  Biese.  Wune   —  Huno,   d.  i.  Centurio  (beachtenswert!*  i>i 

Es  entsteh)  daher  die  Frage,  welche  Bedeutung  die  Na-  hierbei    das  haulige  Vorkommen    des    „genannt   Hone");   Hoo, 

men  hatten,   da  hierdorch   allein  die  grofse  Verbreitung  der-  lloin  =  Huhn.    -      Hoyngen,   Hoinge,  Honingen   ist  vielleicht 

selben    erklärt    werden    Kann.  aus    lloin,    Hun    durch    Anhingen     der     Patronymical  -  Endung 

Die  Schreibweisen  wechseln  nach  Zeil  und  Gegend.    Am      -ingen  gebildet. 
häufigsten  findet    man  :    lluene,   Hüne,  Huyne,  Boyne,  llaune, 

ltaiiaiilolion  des  germanischen  Nnsenms. 

Wir  haben  in  der  Vnzeiger-Nummer  10,  vom  October  d.  J.,  ilas  Programm  unseres  Bauanlehens  von  65,000  8.  unter 
der  Bemerknng  milgethcill,  dafs  letzteres  noch  nicht  ganz  durch  Anmeldungen  zur  Abnahme  von  vierprocentigen  Obligationen 
au  porteur  a  50011.  gedeckt,  daher  eine  noch  weitere  Betheiligung  zu  wünschen  und  zu  erwarten  sei.  Obgleich  wir 
durch  die  bisherigen  Zeichnungen  so  glücklich  sind,  der  h.  Bank  zu  Nürnberg  ihr  Vorlehn  von  5O,000fi.,  resp.  47,00011.  (da 
300011  bereits  früher  bezahlt  sind)  zu  berichtigen,  und  dadurch  in  Stand  gesetzt  wurden,  die  Löschung  dieser  Schuld 
und  zugleich  damit  den  neuen  Eintrag  der  H  aup  tschul  du  rknnd  e  des  Bauanlehens  von  65,000  0.  zur  I.  Stelle 
auf  die  Karthanse  zu  bewirken,  so  bleibt  doch  der  übrige  Theil  noch  ungedeckt,  was  wir  mit  der  Bitte  bekannt  machen, 
dafs  diejenigen  Herren,  welche  sich  noch  hei  dem  Bauanlehen  betheiligen  wollen,  recht  bald  ihre  Willensmeinung  zu  erken- 
nen geben  mögen,  da   vom    1.  Januar   1862  an  der  Zinstermin  beginnt. 

Bclheiligl   haben   sich   bisher   mit   einer   mehr  oder  minder  grol'sen   Anzahl   von   Obligationen: 

Sc.  Majestät  der  König  Johann  von  Sachsen,  Se.  königl.  Hoheit  der  Grofsherzog  von  Baden,  Se.  konigl.  Hoheit  der 
Grol'sherzng  vod  Mecklenburg-Schwerin,  Se.  königl.  Hoheit  der  Grofsherzog  von  Oldenburg,  Se,  Hoheit  der  flltestregier.  Herzog 

zu    Anhalt,    Se.    Durchlaucht    der   Erbprinz   von    Thurn    und    Taxis.    Se.   Durchl.    der  regier.   I'nisl  Alexander  zu  Sajn- Wittgenstein- 

Hohensiein  in  Wittgenslein,  Se.  Erlaucht  Graf  zu  Stolberg-Wernigerode  in  Geldern,  Sc.  Erlaucht  Graf  von  Giech  zu  Thornan, 
die  k.  Bank  in  Nürnberg,  Fabrikbesitzer  Gg.  Adam  Beckh  daselbst.  Dr.  Herrn.  Beckh  daselbst,  Oskar  Benkiser  in  Pforzheim, 
Theodor  Bohnenberger  in  Pforzheim,  Julius  v.  Eichel  Slreiber  in  Eisenach,  Waller  v.  Eichel  Streibcr  daselbst,  Fabrikbesitzer 
Paber  zu  stein,  Fabrikbesitzer  Forster  zu  Augsburg,  Oberappell.-Ratli  Dr.  \.  Glück  zu  Mönchen,  Bankier  J.  J.  v.  Hirsch  in 
Wörzbnrg,  Hofbankier  J.  v.  Hirsch  zu  Mönchen.  Oberappell. -Halb  Dr.  halb  zu  München,  Banquier  M.  Kohn  zu  Nürnberg,  die 
Krtmer'sche  Bank  zu  (Jffenheim,  Handelsvorsteher  <"■.  Z.  Planier  in  Nürnberg,  Freiherr  Georg  v.  Rolenhan  zu  Renlweinsdorf, 
Freiherr  Johns  v  Rolenhan  zu  Eirichshof,  k.  li'  girr  -Direktor,  Fabrikbesitzer  Sattler  zu  Schwcinfiirl,  Alfred  Merian  Ihurncyser 
in  Basel,  die  freiherrl.  v.  Tncher'sche  Stiftung  in  Nürnberg,  Fabrikbesitzer  Johannes  Zellner   in  Nürnberg. 

Möge  sich  diesen  hohen  und  ehrenwerthen  Namen  noch  eine  kleine  Reihe  anschliefsen,  um  dem  zur  Erhaltung  und 
Aufbesserung  eines  Eigenthums  der  deutschen  Nation  gemachten  Aniehen,  welcl brigens  auf  das  beste  gesichert 

ist*),    noch    rechtzeitig    im    allen    Jahre   seinen   erwünschten    Abschluls   zu    geben! 

Nürnberg,  den  10.  December  1861. 

Der  Vorstand  des  germanischen  Museum?. 


edruckte  BlusterobllgationeD,  mit  allen  Belegen  verseilen,  (hellt  ant  Verlangen  die  Pondsadmlniatration  des  gennan. 
im    mit 

Da  Uni  die  ei    Mummer  der  Jahrgang   l*iii   des  Anzeigers  geschlossen  ist,  so  wird  die  gefällige  Be- 
stellung   der  Fortsetzung    desselben   hiemil  in  Erinnerung  gebrai  Ist      Halbjähriges  Abonnement    wird  nicht 
imcn 


Veranl  wörtliche    Itedaclinn  : 

Dr.  Freih.  x-  u.  z.  Aufsefs.     Dr.  A.  r,  Eye,     Dr.  (!.  K.  Frommaon.     Dr.  Freih.  Roth  v.  Sehr eckenatein. 

Verlag    der  litei.ni   cli     artistischen    Ansiall   des  germanischen    Mnsenins   in  Nürnberg 
r.  B.  Sri,  ild'tche  Um,  lidrui  ktrcl. 


Alphabetisches  Register 

zum 

achten  Bande 

des 

Anzeigers  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


Vorbemerkung:    Mit  B  sind  die  Bekanntmachungen  und  Inserate  betete] t 


I.    AufWtitze   und    \nti/.«-ii. 


Abgabe,  s.   Filzschuhe. 

Adeloch,  Bischof  v.   Stralsburg,  s    Sarg. 

Altenryf  in   der  Schweiz,  s.   Glasmalereien. 

Aufsätze  in  Zeitschriften  37  f.    69  f.     100  ff.     140  f.    180  f. 

219  f.     258  ff.     299  f.     337  ff.     379  f.     418  ff.     451  ff. 
Belagerung  und  Eroberung  Hohenzollcrns  im  J.  1423.     428  f. 
Bestallung,  separate,  der  Eingeweide  fürstlicher  Personen  und 

Prälaten.    279  f. 
St.  Blasimkloster,  s.   Kekrologium. 
Bracteaten,  s.  Goldbracteaten. 
Chemie,  s.  Operationen. 
Chorstuhle  im  Dome  zu  Konstanz  :  über  den  Verfertiger  ders. 

9  ff.    52  ff. 
Chroniken  der  Reichsstadt  Nürnberg  :   lütte   um  Mittheilung  von 

solchen.     B.  39  f. 
DiesJorf,  Klosterkirche  :  Grabstein  in  ders.,  s.  Lüchow,  Heinr. 
Vollingcr,   Hans  :    über  einige  Arbeilen    desselben   (m.   Abhld.) 

119  f.     153  ff.     3   1. 
Dürer,    Albrecht:    das    grofse    Haupt    Christi     von    denis.    (in. 

Abb  Id.)  276  f. 
Edelgesti  in ,  Gulclcnrirg  vnnd  anders,  gefunden  im  Grabe  der 

Frauen  Barbara  von  Giech  in  der  Pfarrkirche  zu  Thur- 

nao  :  Verzt'ichnifs  ders.     88. 
Feld-  und  Gartenbau   im   Konigr.   Bayern:    Bitte   um   Nachricht 

von   Materialien   zur   Gcm  Inclile   dess.      B.   343. 
Filzschuhe  als  Abgabe  von   Klöstern,     3511  f.     398  ff. 
Franken,  s.  Lasten. 

Frankfurt  a.    V..   t.    Mim/wesen. 

FrantükanerklOater,  s.  Operationen. 

Frauen,  schone,  zu   Lehen.     55  f. 

Frischlin,  Nikod.,  s.  Gedicht  vom  St.   Christophel. 

Gartenbau,  s.  Feld-  und  Gartenbau. 

Gedicht  vom   St.   Christophel  :    über   Entstehung    und   Verfasser 

dess.    348  ff.     888  ff. 
Gemäldesammlung,  s.  Museum,   germanisches. 


Gerichte,  westfälische :  zur  Geschichte  ders.     199  f.     237  ff. 

Geschütze,  alte.     15  f. 

Gicrh,  Barbara   von,  s.  Edelgestein. 

Glasmalereiin  von   Altenryf  in   der  Schweiz.     155  f. 

Glockeninschriften,  zwei  (m.  Abbld.),  159  f.     304. 

Goldbracteaten  der   Urzeit.     86  fT. 

Grabstein,  s.   Lüchow,   Grafen   von. 

„       s.   Lüchow,   Ileinr.,  Graf  von. 
Handschriften,  Klosterneubnrger :  Hitlheilongen  aus  und  über 

dergl.     192  ff.     232  ff.     209  ff.     309  ff. 
Handteste,  pomerellische  :   Abdruck.     6  ff. 
Hans  Gans,  der  falsche:   Lied   auf  dens.     273  ff. 
Heinrich   der  Arzt,    Osterreich.  Dichter:   zur  Geschichte  des«. 

7!»  ff. 
Benneberg:  Margaretha,  die  junge  Gralin,   185  ff.     225  ff. 
Hohentollern,  s.  Belagerung. 

Hoyngen  u.  Nunc:  Abstammung   dieser  Pi n.     1>    468 ff. 

Hufs,   Johann  :   Anfrage,   ein    Bildnil.-    dess.    betr.      B.      144. 
Isenburg,  die  ältesten   Herren   von,  76  ff.     109  ff. 
Kirche,  romanische,  s.  Rehme. 

Klecbergcr,    Hans,    7'J. 

Klosterneuburg,  s.   Handschriften. 

Konstant,  Dom,  s.  Chorstflhle ;  s.  Thflren 

Kriegsmaschinen,  alte,   15  f. 

Kunstdenkmäler  in  Vorpommern:  photogr.  VenrielfUlignng 

,1,  rs.  B.  26  I  i. 
Landeshuldigung  im   15.  Jahrh.     265  0*.     305  ff, 
Landsknei  hl  oder  Lanxknechl  1     160  f. 
Lasten,  bauerliche,  in  Franken     sur  Geschichte  ders,    ■'• 
Lied  von  dem  Falschen  Bani  Gänsen      "J 7 .  >  iT. 
Lüchvu-,  Grafen  von:  Wappen  den    197  f. 

„  n        .,      Grabstein  und  Siegel  ders,  276  f. 

Heinrich,  Graf  von:   Grabstein   des ler  Kloster- 
kirche zu  Diesdorf.  [m,  Abbld.)     196  ff 

Munzwetcn,   das   alten-,    ru    Frankfurt   a.    M.      L'77  IT.      311  ff. 


459 


Alphabetisches  Register  zum  Anzeiger  für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit. 


.jui 


Hui, um.  germanisches:   Jahresbericht.     Extra    Beil.  zu  Nr.  1. 
„  .,         Bitte  und   Aufruf   an   alle   deutsche   stadti- 

sche  und   andere  Gemeindebehörden.    Ex- 
tra-Beilage  zu   Nr.   1. 
„  „         Chronik.    17  ff.    57  11".   8i»  IT.    121  IT.    161  ff. 

201  ff.  241  ff.    281  ff.  321  ff.  361  ff.  401  ff. 
441  ff. 
„  „         neue  Erwerbungen  für  die  Gemaldesamm- 

lune  (m.  Abbld.)  11  ff. 
„  „         Jahresconferem    dess.     B.     223  f.     263  f. 

303  f. 
„  „  Programm   d.  Bauanlehcns.   B.  383  f.  4 .Vi  f. 

„  ,,  Uebersicht    der    im    .1.    1*60    fitr  das  ger- 

manische    Museum    gezeichneten    Jahres- 
beiträge.    Extra-Beil,  zu  Nr.  2. 
Nachrichten,    vermischte,     38  ff.     70  11.     102  ff.     141  ff.     181  ff. 

220(1.    260  ff.    300  ff.    339  ff.    380  ff.    420  ff.   453  ff. 
Nekrologium  des  St.   Blasiuskloslers  im  Schwarzwalde  :   Bruch- 
stück dess.     113  ff. 
Nürnberg,  s.  Chroniken,     s.   Prefsmandate. 
Operationen,  chemische,   in   Kranziskanerklfistern.     55. 
St.  Oswalds  Leben  (mhd.  Ged.),  391  ff. 
Paptirulf,   Beiname  :   über  dens.     430 
Pirna,  s.   Stadt  buch. 

Poesie,  makaronische  :   Beitrag  zu   ders.     86. 
Pomertllen  •   Ursprung   des   Wortes.     6  ff. 

„      s.  Bandveste 
Pommern,  s.   Vorpommern. 
Prefsmandate  des   Ratbs  zu   Nürnberg.     50  ff. 
Rehmc  :  romanische   Kirche   rhis.   (in.   Abbld.)     235  ff. 
Rügen,  zur  Geschichte  ders.     13  ff. 
Sarg  des   Bischofs   Arleloch   in   der  St.  Thomaskirche  zu  Strafs- 

bur?.     353  ff.     394*. 
Schmüllnili,  Zipser  Stadt:  zur  Geschichte  ders.     425  ff. 
Schunau,  Kloster:  Geschichte  desselben  in  Bildern  (m.  Abbld.) 
396  ff.     434  f. 


Schomcaldt,  Andreas  :    Verfasser    des   Gedichtes    vom  St.  Chri- 

slophel.     348  ff.     388  ff. 
Schrein  der  sogen.   Reichsreli(|uien   zu   Nürnberg  (m.  Abbld.). 

437  ff. 
Schuldner:   mufs   aus  der   Stadt   fahren.      319  f. 

Sil  >," '.  b.   Lflchovi .  Grafen  von. 

Siegelkauf.     156  ff. 

Sladtliuch.  altest.  Pirnaer:  Auszuge  aus  dems.     345  ff.  385  ff. 

Strafshurg,  Adeloch,   Bischof,   s.   Sarg 

Tarasp.     1  ff.     41  ff.     73  ff.      105  ff.      145  ff. 

Taucherglocke:  zur  Geschichte  der«.     120. 

Taufhecken,  alte,  aus  Messing   (m.   Abbld.).     318  f. 

Taußtein,  ein   merkwürdiger,  aus  dem   12.  Jahrb.   (m.  Abbld.). 

317  f. 
Thüren   am    Dome   zu    Konstanz  :   über   den    Verfertiger   der6. 

9  ff.     52  ff. 
Thwnau,    Pfarrkirche:    Grab   der    Kr.   Barbara   von  Giech .   s. 

Edelgestein. 
Todtentanzc :  zur  Literatur  ders.     433. 
Ulm,   Munster:    Bitte   um   Beilrage   zur   Keslauration    dess.     B. 

381  ff. 
Vereine,  historische:  Chronik.     23(1.  61  ff.  93  ff.  129  ff.  171  ff. 

209  ff.    251  ff.    289  ff.    331  ff.    367  ff.    409  ff.     447  ff. 
Vorpommern,  Kunsldenkmaler  :   pbologr.  Vervielfältigung  ders. 

B.  263  f. 
Wappen  Wolframs  von  Eschenbach   (m.   Abbld.).     355  ff. 
Wertheim,  Wilhelm,  Graf  von  :  Gefnngennehmung  dess.,  s.  Lied 

von   dem   falschen   Hans   Gänsen. 
Wu temberg,  Ulrich,   Herzog:   über  dens.   von  einem  Zeitgenos- 
sen.    429  r. 
Wolfram  mit  Eschenbach,  s.  Wappen. 
Ziffern,  arabische  :  über  den  Gebranch  und  die  Veränderungen 

ders.  (m.   Abbld.)     46  ff.     81  ff.     116  ff.     151  ff.     189  ff. 

229  ff.     268  f. 
Zips,  s.  Schmöllniti. 


II.    liilortttur-  ln/.riiceii. 


Album  des  lilerar.  Vereins  in  Nürnberg  f.   1S61.     337. 
Asmus,  lleinr.,  kleine  Lobische  Chronik.    30  f.     177. 
Raader,  B.,  neugesammeKt  Volkssagen  B   d.  Lande  Baden.  257  f. 
Raader ,  J. ,    Wallenstein    als   Student    an    der   Universität  Alt- 

.|..rf.     loa 
Bartsch,  K..   die   deutschen   Gedichte   von   St.   Oswald.      139  f. 

„      mittelhochdeutsche  Gedichte.     292. 

„        Über  Karlmeinet. 
Rccnrulf,  Obers,   D.   irl.nu     von    l\     Simrock.     217  f. 
Birlinger,  \  .   Wlk-thiiinlichcs  aus  Schwaben.  371.     B.   183  f. 

„       s.   Frischlin,  J. 

Bode,  .1.  W.  I, .  Gen  bfebte  des  Bandes  d.  Sai  bsensttdte    B.  804 
Ronsletten,  de,  luppllmeni  nu  recuell  d'antiqnJteVBuisaes,  97. 

Ronszoormrmj.     lt.,    Danztgl    Thciliiahuii-    an    dem    Kriege    der 

Hanse  gegrn  Christian  II    von  Dänemark.     31. 


Holt,  her.  !•'.,  unseres  Alphabetel  Urs|irunge.     295. 

Brandes.    II.  B.  Chr.,   Grundrifs   der  Sscbsisehen  Geschichte. 

991. 
Ruch   der   Beispiele   der  alten   Weisen  j   hrsg.   v.  W.  L.  Holland. 

298  i 
Buchner,  Otto,  die  Feuermeteore.     333  f. 

Büchner.    \\  .,   deutsche    Khrcuhallc.      99. 

Burgen,   Kloster.    Kirchen    und    Kapellen  Badens    und    der  Pfalz; 

brsg.  v.  (Ulm.  Schon bulfa.     .'173  f. 
i'aim muh,   Alb.,   ii.   Gust.   Heider,   der  Aharlufsati  im  regol. 

Chorherrnslifle    zu    K  bisteriieuburg.      97. 

Chronik,  Klingenberger ;  hrsg.  v.  A.  Henne.     B.  843 

Claras,   I..,  das    Pnssinnsspicl    zu    Whcrammergaii.      291. 

Ciaufa  C.   ll..  Christian  III.,  Konig  r.  Dänemark.     187f. 

CunHet,  .Ichan  de,   Gi'dirhle ;   hflgi    von   A.   Tobler. 


4G1 


Alphabetisches  Register  zum  Anzeiger  für   Kunde  der  deutschen   \ur/."it 


462 


Daniels,  A.  v.,   Handbuch   der  deutschen    Reichs-    und  Slaalcn- 
rechlsgeschichte.      B.    143. 

Danntill,  Joh.  Friedr.,   Wörterbuch  der   altm.'irk.  -  plalld.   Mund- 
art.    28  f. 

Deit,  C,   Alhrechl  DOrer'«   kleine   Passion.     135. 

Diefenback,  Lor.,  ofiginea  Enropeae.     213. 

Dilhmar ,  G.   Tli.,    zur   Einleitung    in    die  Geschichte    der   neu- 
hochd.  Grammatik.     295  I. 
,,     deutsches   llistorienbuch.     66  f. 

Dittmer,  G.   W.,  genealog.  u.  biograph.  Nachrichten  über  Lü- 
beckische Familien   aus   allerer  Zeit,     31  f. 

Dorer-F.ijlvf.   Edw.,   zur   Literatur   des   Volksliedes.     298. 

Eck,  A.  v.,  Universal  Umanacb.     .'573. 

Edda  Saemondar  hins  Fröda,  hrsg.  v.  Theod.  Möbius.     28. 

Eickstedt,  Carl   Aug.   I.udw.   v.,   Familien-Buch  des  dynasl.  Ge- 
schlcchis  v.  Eickstedt.     136. 

Elsafs  und   Lothringen   deutsch.      138  ff. 

Ehe,  Tb..  Gotschee  und  die  Gotschewer.     418. 

Ennen,    L.,   u.    G.  Eckertz,  Quellen  zur  Geschichte  der  Stadt 
Köln.     417  f. 

Erinnerung!- Matter  an   Nürnberg  u.   dessen  Umgegend.     98. 

Erinner ungs-Blatter  an  Jean   Paul.     B.  343. 

Esselltn,   M.  F.,   Uehersicht  der  Geschichte   der  Grafschalt   Mark. 
138. 

Eye,    A.  v.,    u.  Jacob  Falke,    Gallerie  der  Meisterwerke   alt- 
deutscher Holzschneidekunst.     134  f. 

FicJur,  Jul.,  vom  Reichsfurslensiande.     B.  71  f. 
„     über  die   Enlslehungszeit  des  Sachsenspiegels  etc.    132  f. 

Fischer,   Wilh.,   Geschichtliches   aus   und   über   Isselburg.     35. 

Forschungen  zur  deutschen   Geschichte.      133  f.     B.   304. 

Freidank  von   Wilhelm   Grimm.     293. 

Freidank' $  Bescheidenheit:    neudeutsch  bearb.  v.  Ad.    Bacmei- 
ster.     296. 

Frendsdorf,  Ferd..   die  Stadt-  u.  Gerichtsverfassung  Lübecks  im 
XII.  u.  XIII.  Jahrg.     214  f. 

Friedreich,  J.  B.,  Geschichte  des  Kathscls.     298. 

Fendilins.   J,    llnlienzollerische   Hochzeit;    hrsg.    V.   A.   Birlin- 
ger.     258. 

Fronmulhr,  Cr.   Th.   Chr.,  Geschichte  Altenbergs  und  der   alten 
Vestc  bei  Fürth.     34 

Fürstenau,   M.,    zur   Geschichte    der  Musik    und    des    Theaters 
am    Hof  zu   Dresden.     416  f. 

Gabler,  Otto,  Nürnbergs  Bedeutung  fiir  die  polit.  u.  kuhurge- 
achiohtl.  Bntwickl.  Deutschlands  im  14.  u.  16.  Jahrb.   13iJ. 

Gengier,   Heinr.    Gotlfr.,   über  Aeneas    Sjlvius    in   seiner  ISccl.n- 
tting   fiir   die    deutsche    Rechtsgcsrhichti    .'!  I  f. 

Germania,  hrsg.  v.  Auguste  Kurs.     413.     B.  311. 

Qolli,  Bogumil,  d.  Deutschen.     I">1 

Grosse,  J.   (i.   Tb.,  orbis  latinus.     B.   71. 

„     der  Tnnuhauscr  und   Ewige  Jude.      B.   71  f 

Gruhmann,  J.  Virgil,  über  die  Echtheit  des  allhochd.   Schlum- 
merliedes.    296. 

Qrotefend,  C.   L.,   die  Entwicklung  der  Stadt  Hannover  bis  zum 

J.   1369.     176  f. 

Hansen,  C.   I'.,   der   Sylter   Friese.      17'.). 


Hartteig,  Otto,  Leben  und  Schriften  Heinrichs  roa  Langenstein. 
134. 

Hase,  h.,   neue  Propheten.     37^  f. 

Hautchild,  E.,  Schweiz.  VolksliederbQcblein.     298  f. 

Hausmann,   1..,   Allirnlii    Durer's    Kupferstiche,    Radierungen, 

Hol/schnitte  u.  Zeichnungen.     415. 
Beider,  Goal.,   liturgische  Gewsuder  aus  dem  Stifte  St.  Blasien 

im  Schwarzwalde.     97. 
Benricus  de  Uervordia,  über  de  rebus  memnrabilioribus  sive 

Chronicon  :  ed.  \ng,  Poithasl.     217. 
üeppe,  Heinr.,  Geschichte  des  denischen  Protestantismus  in  den 

lahren   1505-81.      Li  i 
Berberger,    Theod.,    die    ältesten    Glnsgeinalde    im    Home    zu 

Augsburg.     97. 
Bittinger,   l'eter.  das   Qnecksilbei  I :■  i  ^  \\  i  rk    Idria.     35  f. 
Bnffmann  von   l'allcr-leben,   Findlinge.      131  f. 
Buber,  Alfuns,   über  die  Entstehungszeil  der  Österreich.  Frei' 

beitsbriefe.     17s  f. 
Bugge  van   Bourdeus,   hrsg.   v.   Ferd.   Wolf.     294  f. 
Jägerhörnlein.      Jagcrliigen.      Jitgerlieder   etc. 
Kas]>ari,   K.   IL,  alle   Geschichten   aus   dem  Spes>art.     67. 
Knapp,  Alb.,  Österreich.  Exulantcnlieder.     ^1'7  f. 
Kobell,  F'r.,  oberbayerische  Lieder.     299. 
Koch,  Malth.,    Untersuchungen    übt  r    die    Empörung    und    den 

Abfall   der  Niederlande   von   Spanien.     36  f. 
Köne,  J.  R.,  der  allsächsische  Beichtspiegel.     '-'91  f. 
Kugler,  Franz,  Geschichte  der  Baukunst.     173  f. 

„     Handbuch  der  Kunstgeschichte.     173  f. 
Kuhn,    Ada II).,    die    Herabkunfl    de.-    Feuers    und    des   Götter- 
tranks     218. 
„        Sagen,  Gebrauche   und   Märchen   aus    Westfalen       29. 
Laband,  I'..  Beitrage  z.  Kunde  des  Schwabenspiegels,    li.  424. 
Laureinberg,  Joh.,   Scherzgedichte:   hrsg.   v.   Lappeaberg.     297. 
Ledebur,  II.  v.,    die  kunst-   und   sitlengeschichtl.  Entwicklung 

der  Heraldik.     3  16  l. 
Lempertt,  llemr.,  Bilder-Hefte  zur  Geschichte  des  BOcherhan- 

dels.     95  ff. 
Leo,  IL,  vier  Vorlesungen  über  die  Geschichte  des  deutschen 

Volkes  und   Reiches.     B.    123. 
Lcsser's,  Fr.    Chr..    histoi     Nachrichten    von   dei    Sladl    Nord 

hausen;  umgearb.  u.  foriges   von  E.  G.  Forstemann.  177. 
Lindenschmit,  I. . ,   die    vaterländischen  Allerthflmer    der  fürsll. 

hohen/iiller.  Saminlunt'eii  zu  Sigmaringen.     111  I 
Livri    du   Recii  ui      33  i  I 
Lutz,  w,  Statistik    der  deutschen  Kunsl    des  Mittelalters  und 

des   16.  Jahrh.     B.   121  D 
Luther,   Hart.,   kleiner  Calechlsmus   1629.     681 
Mannliantt.    Willi,    die  lintiri  weit  ilcr  deniseben  und  nordischen 

Völker.     63 11 
Mdreher,  Tr.,  die  Wahlsprüche  dei   Hohenzollern.     1151 
hfai  l.  geschieht).  Topographie  der  Stadt  Konstanz,  L'l  i  f. 

Matt,  Job.,  dii  Bauernhochzeit.     179. 

Maurer,  Koni  .  isländische  Volkssagen  dei  Gegenwart,  66 f. 
H  i  dorf,  J.  F.  L.  Ib.,  Oldenburgs  Hflozeu  u.  Medaillen.  17.'. 
Hindi  mann,  Harte,  platld. » •  ■  <li  hie  in  bremischei  Mundai  i 


i.;.; 


Alphabetisches  Register  zum  Anzeiger  für  Kunde  «ler  deutschen  Nurzeil 


464 


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Neigebaur,  J.   !■'..   Eleonore   d'OIhrcuse.     32. 

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Programm  des  k.  k.  Gymnasiums  in  Feldkirch  f.    d.  Schuljahr 
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Robe,    zur  Urgeschichte  der  Donaulanilcr  zwischen    ftaab   und 
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29  i. 

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135  f.     B.  423  f. 


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III  III 


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