Im
Be | G | ıh! ! n
N
2 er nt
Itdin
Vereins der Freunde der Naturgeschichte
Meklenburg
23. Jahr.
Nerausgegeben
von
Dr. €. M. Wiechmann.
Güstrow,
in Commission bei Opitz & Co,
1870.
ie
EN = | | usdadaynwh
EC; ea
b j
Runde: Sr BE PEST ı VE EEE ESLHEES 27:
= rn;
Uebersicht des Inhalts.
Botanik.
Die Laubmoose Meklenburgs, von H. Brockmüller
Salzflora bei Bützow, von C, Arndt. . . 2 2...
LappanemorosaKörnickevonDr.Griewank
Ueber die Blüthezeit von Ulex europaeus L,, von
2 Eee a Da a
FE Botanische Notiz, von PP Horn. x... .
Meteorologie.
F: Meteoralogische Beobachtungen auf der Station Hinrichs-
hagen, 23. Jahr, von Kirchenrath Prozell (die
angehängte Tabelle),
Nekrologe.
Fe Db,crB Fiedler, ein Nekrolog von C. Struck .
Yereinsangelegenheiten.
E Bericht über die Jahresversammlung des Vereins am 20.
NEmmeGd zu Waten. 2. 200. Wi. ta
Jahres-Rechnung des Vereins für das Jahr 18689. . .
Berklarunzen des Vorstandes. :. 2 “:0 » sa 2 0%
Verschiedenes.
_ Das Meklenburgische naturhistorische v. Maltzansche
Museum in Waren, von C. Struck . 2...
Loologie.
Die Ästarte der Ostsee, von Dr, Wiechmann,. . .
190
191
179
196
209
210
194
192
S.
Ueber die Cölenteraten Meklenbures, von Professor Dr,
Fr. Eilh. Schulze (Vortrag im Bericht über
die Jahresversammlung) 0 u wm u ee
Anzeigen Bar heran a a a re ne ir aıl
24
s
Bi;
»
A
a “
”
Be
Von
u. Brockmiüller:.
| R |
E
nr
2
„BE
Br
vw
Eu
E
y
91 Geschichtliche Einleitung.
Die ersten Floren, welche über unser engeres
‘Vaterland Meklenburg: erschienen, beschränken sich
nicht auf die phanerogamischen Pflanzen, sondern be-
rücksichtigen auch zugleich die Krypiogamen und
_unler diesen mit ersichtlicher Vorliebe gerade die Moose.
25 Jahre nach dem Erscheinen der Linne’schen Spe-
eies plantarum, welches Werk unsere jelzige Weise
der Pflanzenbenennung begründele, erschien der erste
Versuch einer Aufzählung der vaterländischen Pflanzen
nach Linne’schen Grundsätzen. Derselbe wurde von
Dr. L. Schulz gemacht, welcher, etwa um das: Jahr
1754 zu Friedland geboren, wo er späler sich auch
als praktischer Arzt niederliess, nach Beendigung seiner
medicinischen Studien in Frankfurt a. d. Oder im
Jahre 1777 seiner Inaugural-Dissertation „De singu-
laribus quibusdam morborum eurationibus“ als Anhang
eine „Enumeratio systemalica slirpium per ducatum
Megapolitano-Strelilziensem ebservatarum‘* hinzulügte,
‘in welcher er 483 Pfianzenarten aufführt. Von Laub-
moosen werden 11 genannt! Dieranum scoparium,
Barbula muralis, ruralis, Funaria hygrometrica, Le-
ptobryum pyriforme, Polytrichum commune, Neckera
complanata, Homalothecium sericeum, 'Thuidium 1a-
4 -
mariscinum, splendens, Sphagnum cymbifolium. Diese
11 überall häufigen Moose bilden den Grund, auf wel-
chem 11 Jahre später Timm weiler baute.
Timm, Joachim Christian, war kein geborner Mek-
lenburger, sondern stammte aus Hinterpommern, wo
er am 7. Dechr. 1734 in dem Städtchen Wangerin
geboren ward. Er erlernte in Anclam die Pharmacie,
konditionirte später in Bergen und Rostock und ward
im Herbste 1760 Apotheker in Malchin, wo er her-
nach auch das Bürgermeisteramt bekleidete und im
Jahre 1505 starb. Im Jahre 1788 gab er seinen Pro-
dromus Florae Megapolitanae heraus, welcher von Nr.
116 bis 862 146 Laubmoose aufzählt, sämmtlich von
ihm um Malchin gesammelt, ausser den gewöhnlichen
Vorkommnissen auch manchen seltenen Fund enthal-
tend. Von letzteren sei hier nur Timmia megapoli-
tana erwähnt, die sein Freund Hedwig, der grosse
Bryologe, ihm zu Ehren benannte. In Siemssen’s Ma-
gazin Bd. I. (1791) und Bd. II. (1795) gab er Nach-
träge zu seinem Prodromus, welche die Moosflora auch
noch um einige Beiträge bereicherten, so dass wir
ihm nach Abzug obiger 11 von L. Schulz bereils
namhaft gemachten Arten und Zurückführung mehrer
' seiner Arten auf blosse Varietäten oder Formen an-
derer Species doch die erste Auffindung folgender 109
Moose für unsere Flora zuschreiben müssen: Epheme-
rum serratum, Sphaerangium muticum, Phascum acau-
Ion, Pleuridium nitidum, subulatum; Weisia viridula,
cirrhata ; Dichodontinm pellucidum, Dieranella simplex,
FR,
- heteromalla; Dieranum flagellare, spurium, undulatum ;
- Campylopus pyriformis, Leucobryum glaucum, Fissi-
- dens bryoides, taxifolius, adiantoides; Potlia cavifolia,
E "iruncatula, lanceolata; Didymodon rubellus, Ceratodon
purpureus, Trichostomum rigidulum, Barbula ungui-
culata, convoluta, subulata; Grimmia apocarpa, pul-
vinata; Racomitrium heterostichum, hypnoides, cane-
scens; Hedwigia ciljata, Ulota crispa, Orthotrichum
- anomalum, leiocarpum ; Georgia pellucida, Encalypta
: _ exslinctoria, Splachnum ampullaceum, Physcomitrium
pyriforme, Webera nutans, cruda, annotina, carnea,
Bryum caespiticium, argenteum, capillare, pseudotri-
quelrum, roseum; Mnium cuspidatum, undulatum, hor-
num, stellare, punctatum; Meesea trichodes, longiseta ;
Paludella squarrosa, Aulacomnium androgynum, pa-
lustre; Bartramia pomiformis, Philonotis fontana, Tim-
mia megapolitana, Catharinea undulata, tenella; Pogo-
7 natum polytrichoides, aloides, urnigerum ; Polytrichum
E. piliferum, juniperinum; Diphyscium foliosum, Buxbau-
mia aphylla, Fontinalis antipyrelica, Neckera crispa,
Homalia trichomanoides, Leucodon sciuroides, Anti-
trichia eurlipendula, Anomodon altenualtus, viticulosus;
Thuidium delicatulum, abielinum ; Pterigynandrum fili-
forme T.; Climacium dendroides; Pylaisia polyantha;
Isothecium myurum; Camptothecium lutescens, nitens;
Brachythecium velutinum, Rutabulum; Eurhynchium
_ sirigosum, siriatum, praelongum, murale; Plagiothe-
B eium denliculatum ; Amblystegium serpens, riparium ;
Hypnum stellatum, fluilans, filicinum, cupressiforme,
- - molluseum, Crista-casirensis, cuspidalum, Schreberi,
6
purum, scorpioides; Hylocomium squarrosum, Irique-
trum, loreum; Sphagnum acutifolium. Unter diesen
Moosen wurden Dicranum flagellare, Timmia megapo-
litana, Pterigynandrum filiforme überhaupt zuerst von
Timm aufgefunden. Der Gattungsname Ditriehum, auf
Trichostomum pusillum Hdw. gegründet, ist von ihm
aufgestellt, von den Bryologen aber mit Unrecht gegen
den späteren Hampe’schen Namen Leptotrichum zu-
rückgestellt worden. Nach damaligem Standpunkte
der Wissenschaft ist die Timm’sche Flora, auch in Be-
zug auf die Laubmoose, ein mit bedeutender Sach-
kenniniss und grossem Fleisse gearbeitetes Werk, an
welchem nur die vielen Druckfehler zu beklagen sind»
zu denen u. a. gehört, dass von der Nr. 899 gleich
auf 1000 übergesprungen ist, so dass stalt der wirk-
lichen Zahl von 1100 beschriebenen Pflanzen, die Flora
mit der Nr. 1200 abschliesst.- Einzelne Druck- oder
Schreibfehler in Beziehung auf Moose sind an beiref-
fender Stelle in meiner Arbeit erwähnt.
Mit dem Anfange des laufenden Jahrhunderts hebt
für unsere Laubmooskunde eine zweite Periode an, als
A. Brückner, Crome, Blandow und F. Schultz an dem
von L. Schulz und Timm begonnenen Werke rüstig
weiter arbeiteten.
Brückner, Dr. Adolph Friedrich, geb. am 22. Nov.
1781 zu Neubrandenburg und gest. ebendaselbst als
prakt. Arzt am 25. Mai 1818, schrieb als Inaugural-
Dissertation 1803 einen Prodromus Florae Neobran-
denburgensis, Jenae, in welchem er seine und seines
Vaters, des Hofraths Dr. A. F, Th. Brückner zu Neu-
+3
+
23
>
vn
2
SR
5
7
brandenburg, botanische Entdeckungen veröffentlichte.
Unter den 60 aufgeführten Laubmoosen sind nur 2,
Barbula rigida und Rhynchostegium rusciforme, für
unsere Flora neu; Polytrichum alpinum, von ihm selbst
mit einem ? aufgeführt, kann erst dann unsere Be-
rücksichtigung beanspruchen, wenn ein zweiter Stand-
ort desselben bei uns entdeckt ist.
Crome, Georg Ernst Wilhelm, geb. 1780, widmete
sich der Pharmacie beim Apotheker Dempwolff in Lü-
neburg und konditionirte von 1801—1806 in Schwerin,
wo er, in den ersten Jahren in Gesellschaft J. N.
Buek’s, des spätern berühmten Frankfurter Botanikers,
dem ich manche Notizen über C. verdanke, mit grossem
Eifer die Flora der Umgegend erforschte. 1806 ging
er zur Fortsetzung seiner Studien nach Götlingen, von
wo ihn der Oekonoiierath Thaer, dessen Schwieger-
sohn er wurde, nach Mögelin berief als Professor an
der landwirthschaftlichen Akademie. Hier entwickelte
er eine bedeutende Thätigkeit und bewirkte mit sei-
nem Schwiegervater durch Lehre und zahlreiche Schrif-
ten die Reformation der Landwirthschaft, starb aber
leider schon am 2. Mai 1813. Von 1803—6 gab er
in Schwerin eine Sammlung deutscher Laubmoose
in 3 Lieferungen heraus. Unter den 120 Moosen der
Sammlung sind nur in der 2. Lief. (1. Nachlief, 1805)
Beiträge von Timm (Timmia megapolitana von Mal-
chin), Blandow (Meesea longiseta von Rabenow) und -
Hasse (Bartramia hercynica, Hypnum undulatum, Poly-
trichum alpinum und hercynicum aus dem Harz); alle
übrigen sind von €. selbst um Schwerin gesammelt,
8
einige aber nur Formen anderer Species, andere, die
er für unsere Flora für neu hielt und mit einem Stern
bezeichnete, waren inzwischen schon von Blandow
oder F. Schultz aufgefunden worden, so dass wir ihm
nur die Entdeckung folgender 9 Arten zuschreiben
können: Orthotrichum cupulatum, Funaria calcarea,
Bryum turbinatum, Thuidium Blandowii, Brachythecium
plumosum, Eurhynchium piliferum, Plagiothecium sil-
vaticum, Hylocomium brevirostrum, Sphagnumreeurvum.
Blandow, Otto Christian, geb. d. 5. Aug, 1778 zu
Waren, wo sein Vater Postmeister war, erlernte die
Pharmacie beim Bürgermeister und Apotheker Timm
in Malchin und wurde von diesem damals bedeutend-
sten Botaniker Meklenburgs während eines achtjährigen
Aufenthaltes (1793 — 1801) in die Botanik eingeführt,
der er sein ganzes Leben hindurch getreu blieb. Er
konditionirte später in Rostock, Neubrandenburg, An-
klam, Sülz, Woldegk und starb am 15. März 1810
in seinem Geburtsorte Waren als Privatschreiber. Die
Lebermoosgatiung Blandowia hat Willdenow ihm zu
Ehren aufgestellt, Weber und Mohr benannten das
Hypnum Blandowii nach ihm, sowie er selbst eine
ganze Menge Moose zuerst entdeckt und benannt hat,
von denen viele Benennungen von der Wissenschaft
anerkannt sind und noch allgemein Gültigkeit haben.
Seine bryologischen Werke sind: 1. Musci exsiccati.
-VI fasc. Neustrelitz 1804—10. (22 Thlr. 12 Gr.)
2. Systemat. tabellarische Sammlung von Laubmoosen.
Daselbst 4808. (7 'Thir. 12 Gr.) 3. Uebersicht der
meckl. Moose, 1809. Auch war er Mitarbeiter an
9
Sturm’s Deutschland’s Flora. Unsere :Laubmoosflora
erfuhr durch ihn eine Bereicherung von 44 Species,
von denen einige erst nach seinem Tode durch Bridel
(1817) bekannt gemacht wurden. Für letztere dürfen
wir als Jahr der Entdeckung das Todesjahr B.’s, 1810,
und als Fundort seinen Wohnsilz in den letzten Jahren,
Waren, annehmen, Seine Musei exsiccali, von wel-
chen nach Boll nur 5 Fasc. (von 13804—18&08) er-
schienen sein sollen, obgleich B. selbst in der „Ueber-
sicht“ Fasc. VI. ceitirt, z. B. bei Phascum serratum
(Nr. 251) und Sphagnum acutifolium y. robustum
Bland. (ohne Nummer), müssen sehr selten geworden
sein, da es mir nicht möglich gewesen ist, ein Exem-
plar zu Gesichte zu bekommen. Zwei Fascikel Laub-
moose aus seinem Herbarium befinden sich in Güstrow
in der Vereinssammlung. - Dieselben sind aber schon
durch viele Hände gegangen und gewiss arg geplün-
dert, so dass viele der interessantesten Sachen gänz-
lich fehlen. Häcker entdeckte die Sammlung in Lübeck
und machte unserm Vereine ein Geschenk damit. Aus
cer Sammlung ist zu ersehen, dass B. mit den ersten
®Bryologen seiner Zeit in Verbindung stand; aus Mek-
lenburg erhielt er ausser von Timm, F. Schultz und
Crome noch Beiträge von dem Hauptmann v. Berger
auf Semlow, Dr. Krüger zu Friedland, Dr. Flörke, später
Professor in Rostock, damals (1802) wahrscheinlich be-
suchsweise in Kotelow,Prof. Link in Rostock. InSchwerin
_ botanisirte er mit Crome, in Neubrandenburg mit F.
Schultz und Brückner, in Malchin mit Flügge, Rostkowius
und andern bedeutenden Botanikern. Seine neuen Ent-
10
‚deckungeu sind: Gymnostomum mierostomum, Diera-
nella cerviculata, Dicranum longifolium, Bergeri Bland.;
Fissidens osmundoides, Ditrichum tortile, pallidum;
Barbula imberbis, Orthotrichum obtusifolium, diapha-
num; Entosthodon fascicularis, Webera elongata, lon-
sicolla; Bryum inclinatum, Warneum Bland., lacustre
Bland , calophyllum, atropurpureum, pallens; Mnium
affine Bland., rostratum, serratum, orthorrhynchum;
Cinclidium stygium, Amblyodon dealbatus, Philonotis
marchica, Polytrichum strietum, Leskea polycarpa, Bra-
chythecium Starkei, viride, Stokesii; Rhynchostegium
exiguum Bland., megapolitanum Bland.; Thamnium
alopecurum, Hypnum revolvens, commutatum, fallax,
incurvatum, palusire, cordifolium, stramineum; Spha-
gnum squarrosum, rigidum, tenellum.
Schultz, Hofrath Dr. Karl Friedrich, geb. 1765 zu
Stargard, widmete sich anfänglich der Pharmacie zu
Potsdam, studirte darauf Medicin in Halle und starb
als prakt. Arzt in Neubrandenburg am 27. Juni 1837.
Im Jahre 1806 erschien sein Prodromus Florae Star-
gardiensis, welcher Zeugniss giebt von seinen gründ-
lichen botanischen Kenntnissen. Demselben folgte
1819 ein Supplementum primum; ein zweites Supple-
ment existirt nur im Manuskript. Einzelne die Laub-
moose betreffende Abhandlungen von ihm sind noch:
De Barbula et Syntricha (1823 in den Actis acad.
Caes. Leop. vol. XI. pars I.), über Barbula (1824 in
der Sylloge Ratisbon. 1. p. 34 ff.), bryologische Be-
obachtungen (das. 1828, I. p. 119 ff., 177 ff). Die
Umbelliferengaltung Schultzia Spreng. ist ihm zu Ehren
A FE
P.
se
y
E
Er.
Air»
E
5
benannt, ebenfalls das Lebermoos Jungermannia Schultzii
Nees, sowie er selbst mancher Species ihren Namen
gegeben hat. Unsere Laubmoosflora brachte er durch
Auffindung von 43 Arten und noch 2 Species, die von
Andern entdeckt wurden, nämlich Neckera pennata
(leg. v. 0ertzen, Landrath auf Brunn bei Neubranden-
burg, + 1837) und Meesea hexagona (leg. Beuthe,
Bauschreiber in Neustrelitz), auf 220 Species. Seine
neuen Entdeckungen sind: Physcomitrella patens, Phas-
_ eum bryoides, Systegium erispum, Weisia mucronata,
Dicranella Schreberi, rufescens, subulata; Dicranum
montanum, majus; Fissidens exilis, Distichium capilla-
ceum, Trichodon eylindricus, Ditrichum homomallum,
Barbula Hornschuchiana Schltz., Grimmia decipiens
Schltz., Orthotrichum pumilum, affıne; Encalypta con-
torta, Physeomitrium sphaerieum, Bryum uliginosum,
intermedium, bimum, pallescens, erythrocarpum, Du-
valii; Meesea triquetra, Bartramia ithyphylla, Cathari-
nea angustata, Polytrichum gracile, formosum; Fonti-
nalis oracilis; Brachythecium albicans, pseudoplumo-
sum; Eurhynchium myosuroides, Amblystegium sub-
tile, irriguum; Hypnum Sommerfeltii, chrysophylium,
lycopodioides, aduncum, falcatum, trifarium; Spha-
gnum cuspidatum. |
So eifrig zu Anfange dieses Jahrhunderts das
Studium der Laubmoose in Meklenburg betrieben
wurde, trat es doch bald gänzlich in den Hintergrund,
und die Botaniker liessen sich an den Phanerogamen
genügen, die in Deiharding (1829) und Langmann (1841)
ihre Bearbeiter fanden. Wenm auch mehre namhafte
12
vaterländische Pflanzenforscher den Moosen ebenfalls
ihre Aufmerksamkeit zuwendeten, so beschränkte sich
ihre Thätigkeit auf diesem Felde doch auf das Auf-
suchen des Bekannten, und wissen wir von keinem
neuen Beitrage zu unserer Moosflora zu berichten.
Nur Professor Mörke zu Rostock (} 1835) entdeckte
das zuerst ven ihm bei Jena aufgefundene und ihm
zu Ehren von Weber und Mohr benannte Microbryum
Floerkeanum auch bei Rostock (nach 1516), und Geh.
Mediecinalrath Dr. &. Brückner zu Ludwigslust (7 den
4. April 1860) fand 1818 bei Ludwigslust Tremato-
don ambiguus, zwei auch jetzt noch sehr seltene Bür-
ser unserer Flora, indem für kein’s der beiden Moose
bisher ein zweiter Standort entdeckt worden ist Unsere
Laubmoosflora war am Schlusse dieser zweiten Periode
von 120 auf 222 Arten gebracht, also um 102 au
eies vermehrt.
Nachdem das Studium der Laubmoose bei uns
lange geruht hatte, nahmen zu Anfange der vierziger
Jahre Wüstnei und Fiedler dasselbe wieder auf und
führten die dritte Periode herbei.
Wüstnei, Karl Georg Gustav, wurde am 18. Febr.
1810 in Malchin geboren, wo sein Vater Arzt war,
studirte Theologie in Rostock und Berlin und wurde,
nachdem er einige Jahre als Hauslehrer thälig gewesen
war, Michaelis 1835 als Fachlehrer für Mathematik
und Naturwissenschaften an der Bürger- spätern Real-
schule in Schwerin angestellt. Schon in seinem Ge-
burtsorte, wo Timm und Blandow botanisirt halten,
war die Botanik seine liebste Nebenbeschäftigung, der
13
er auf der Schule in Güstrow und später in Rostock
unter Prof. Flörke’s Leitung fast all seine freie Zeit
widmete. In Schwerin, wo seine Lieblingsstudien ihm
Beruf geworden, war es sein eifrigstes Bestreben, die
Fiora der Umgegend kennen zu lernen, und auf ein-
samen Exkursionen oder in Begleitung seiner Schüler
durchstreifte er an den freien Nachmittagen und in
den Ferien die Landschaft nach allen Seiten hin, wo-
bei jeduch die Konchyliologie, Ornithologie und Mine-
ralogie auch nicht unberücksichligt blieben. Sein be-
sonderes Interesse war indess bleibend den Krypto-
gamen zugewendet, und in der Specialität derselben
steht W. bei allen Forschern und Samnlern als gründ-
licher Kenner noch in gutem Andenken. Er war u.
a. Mitarbeiter an den Breutel'schen und Rabenhorst’-
schen Centurien; auch gab er eine getrocknete Samm-
lung meklenburgischer Lebermoose heraus (24 Spe-
cies, 1850), und im Vereine mit dem Kandidaten Seg-
nitz eine Sammlung der mekl. Konchylien. An der
Synopsis der Laubmoose Meklenburgs von Dr. Fied-
ler hat er thätigeren Antheil, als aus dem Buche selbst
zu ersehen ist. 1854 erschien von ihm als Schul-
programm ein „Verzeichniss der um Schwerin wild-
wachsenden phanerog. Pflanzen“, und im Arclıiv „die
Lebermoose Meklenburgs“. Seine Absicht, auch die
meki. Laubmoose auf’s Neue zu bearbeiten, konnte er
nicht in Ausführung bringen, da ein früher Tod ihn
am 12. Oct. 1858 aus diesem Leben abrief. Auers-
wald hat eine von W. bei Schwerin aufgefondene
Flechtenspecies nach ihm benannt, Micaraea Wüstneii;
14
ich habe in meinem Beitr. z. Krypt. Fl. Mekl. p. 31
für die Gottsche’sche Lebermoosgatiung Blyttie den
Namen Wüstneia substituirt. An Laubmoosen ist unsre
Flora durch W. um folgende 6 Species bereichert
worden: Dicranella crispa; Barbula laevipila, Bryum
cernuum, Hypnum polygamum, giganteum, Sphagnum
fimbriatum, von denen die beiden ersten schen durch
Fiedler bekannt gemacht wurden, die vier letzten aber
erst nach W.’s Tode veröffentlicht worden sind, da
er dieselben nicht erkannt hatte. Nach einer Bemer-
kung im G. Brückner’schen Herbarium hat er auch
Cinclidotus minor zuerst aufgefunden.
Fiedler, Dr. Karl Friedrich Bernhard, geb. den 12.
Jun. 1807 zu Schwerin, wo sein Vater Lehrer war, halle
grosse Schwierigkeiten zu überwinden, um seinem ange-
bornen wissenschaftlichen Drange folgen und sich dem
Studium der Mediein widmen zu können, dem er in
Leipzig unter grossen Entbehrungen oblag. Durch
Schwägrichen und Kuntze in das Reich der Krypto-
gamen eingeführt, fesselten ihn die betreffenden Siu-
dien der Art, dass sein sehnlichster Wunsch war, sieh
ganz der Botanik widmen zu können, wurde aber
durch pekuniäre Verhältnisse gezwungen, Assistenz-
arzt bei dem Homöopathen Hauloldt zu werden, und
nachdem er dann noch eine Zeit lang bei seiner Mutter
in Schwerin verlebt und in Gemeinschaft mit Wüst-
nei fast ausschliesslich der Erforschung der Laub-
moosflora der Gegend um Schwerin seine ganze Thä-
tigkeit gewidmet, nahm er 1840 die durch Jessen’s
Abgang erledigte Stelle eines Assistenzarzies an der
15
Irrenheilanstalt Sachsenberg bei Schwerin an. Im Jahre
1844 erschien von ihm ausser einer Synopsis Hypne-
arum Megapol. eine nach dem damaligen Standpunkte
der Wissenschaft, wo die Bryologia europaea noch im
Erscheinen begriffen war, mit grossem Fleisse und
gründlicher Sachkenntniss bearbeitete „Synopsis der
Laubmoose Meklenburgs‘‘, die Alles, was vor ihm über
denselben Gegenstand veröffentlicht worden war, also
die oben genannten Arbeiten, auf's Sorgfältigste und
Gewissenhafteste benutzte und durch eigenes reich-
halliges Wissen ergänzte. Nur lässt das Werk die
Angabe von Fundorten stellenweise allzu unangenehm
vermissen, wodurch es sich unvortheilhaft von den
Timm’schen und Schultz’schen Arbeiten unterscheidet.
Dasselbe muss von der Sammlung getrockneter Laub-
moose, die er zugleich mit der Herausgabe der Sy-
nopsis zu ediren begann, in erhöhtem Masse gesagt
werden, da die Etiquetten nur den einfachen Namen
mit dem Autor enthalten. Von dieser Sammlung sind
überhaupt nur 3 Fasc. (150 Species) erschienen, da
F. nach der Publikation seiner Synopsis bald mit den
Laubmoosen völlig abschloss, um seine ganze Kraft
dem Studium der Pilze zuzuwenden. Als er mich
1847 in Grabow zum Zwecke einer Exkursion in dor-
iger Gegend besuchle, schlug er nur noch ein Auge
nach den Moosen hin, wenn er mir auf eine Frage
Auskunft geben musste. So ist denn auch nach der
Zeit die Erkenntniss unserer Laubmoosflora durch ihn
persönlich um keinen Schritt weiter gefördert worden,
während Wüstnei’s Interesse für diese zierlichen Ge-
16
—
wächse erst mit seinem Tode erkaltee.e Im Jahre
1343 siedelte F. als prakt. Arzt nach Dömitz über,
wo ihm mit der Amtspraxis zugleich die Aufsicht und
Behandlung der für unheilbar erklärten Irren, die vom
Sachsenberge dorthin übergehen, regierungsseilig über-
tragen wurde. Dieser neue Wirkungskreis nahm bald
seine ganze Kraft in Anspruch, so dass seine „Bei-
träge zur mekl. Pilzflora“ mit der A. Centurie zu er-
scheinen aufhörten und ihm auch für die Bearbeitung
unserer Pilzflora, die er im Archiv 1855 und 1858.
begonnen hatte, keine Zeit mehr übrig blieb und er
höchstens noch ambulando für die Rabenhorst’schen
Exsiccaten die eine oder andere interessante Species
einzulegen vermochte, deren Präparation gewöhnlich
seine Frau besorgte. Als sehr beliebter Arzt in immer
weiteren Kreisen begehrt, erlag er den Anstrengungen
seines Berufes am 3 Juni d. J., fast 62 Jahre alt. — Die
Laubmoosgattung Fiedleria Rbh. (Pharomitrium Schpr.)
trägt nach ihm ihren Namen; ebenso hat Rabenhorst
2 Pilzspecies nach ihm benannt: Sporocadus Fiedleri
(Hendersonia Fiedleri m.) und Sporotrichum Fiedleri;
ausserdem sind mehre andere Pilze von ihm zuerst
entdeckt und benannt worden. — Unsere Laubmoos-
flora hat er um 18 Arten vermehrt: Phascum curvi-
collum, Pottia minutula, Barbula gracilis, latifolia, Ulota
Ludwigii, Bruchii, crispula; Orthotrichum Schimperi,
tenellum, fastigialum, speciosum, stramineum, Lyellii;
Cinclidotus minor, Fissidens incurvus, Brachythecium
glareosum, Eurhynchium abbreviatum, Rhynchostegium
vonfertum, Die Fiedler’'sche Synopsis konnte demnach
17
243 Species namhaft machen. Wenn sie statt dessen
nur 231 Species aufzählt, so rührt dieser Unterschied
daher, dass F. viele Arten als blosse Formen oder
Varietäten anderer Arten betrachtet: Webera longi-
colla, Catharinea tenellä, Polytrichum strictum, Fissi-
dens exilis,. Thuidium delicatulum, Rhynchostegium
megapolitanum, Hypnum Sommerfelti, revolvens, fal-
catum, fallax; Sphagnum cuspidatum, tenellum, rigi-
dum; dagegen Racomitrium ericoides und Leskea pa-
ludosa, die nach unserer Anschauung nur den Werth
einer Varietät haben, als gute Arten verzeichnet.
Ferner hat er Campylopus pyriformis zweimal, als
Didymodon longirostris und Dicranum flexuosum, auf-
geführt, aber Barbula rigida (A. Brückner), Bryum ca-
Iophyllum (Blardow bei Bridel) und Bryum pallescens
(Schultz im Suppl.) ganz übersehen, und endlich
müssen wir bei den Harpidien eine Species in Ab-
rechnung bringen, weil die genaue Feststellung der
unsern älteren Autoren bekannten Art uns nicht mög-
lich war.
Die Zeit von dem Erscheinen der Fiedler’schen
Synopsis bis in die Gegenwart können wir als die
vierte Periode in der Geschichte unserer Mooskunde
bezeichnen.
Wie das Fiedler’sche Werk für Viele anregend
wirkte, so wurde auch ich (damals in Ludwigslust)
mit meinem Freunde F. Wilke (jetzt in Amerika, wahr-
scheinlich schon gestorben) durch dasselbe bewogen,
auf unsern fleissigen Exkursionen die Moose nicht
ausser Acht zu lassen, bei deren Bestimmung der
2
18
Geh. Obermedicinalrath G. Brückner uns bereitwilligst
zur Hand ging. Aber wenig in der Erkenntniss ge-
fördert, ermüdele ich, als ich bald darauf in Grabow
wieder ganz allein stand, und erhielt erst wieder
einen neuen Anstoss, als Fiedler mich im Jahre 1847
besuchte und mir einen seiner Schüler, den Pharma-
ceuten Th. Hahn (gegenwärtig dirigirender Arzt der
Heilanstalt „Auf der Waid“ bei St. Gallen) zuführte,
mit dem ich während seines Aufenthaltes in der Hof-
apotheke zu Ludwigslust fleissig bryologisirte. Der
rechte Eifer jedoch erwachte erst inmir, als ich 1852
mit Wüstnei bekannt wurde, dem ich meine Einführung
in das Reich der Kryptogamen zu verdanken hahe.
Er liess mich schöpfen aus dem Born seiner reichen
Erkenntniss, revidirte meine Bestimmungen, theilte mir
mit aus seinen umfänglichen Vorräthen und machte
in den Ferien häufige Exkursionen mit mir in der
Umgebung Schwerins und weiter. Sein Gedanke, in
Gemeinschaft mit mir eine Sammlung meklenburgi-
scher Kryptogamen in getrockneten, instruktiven, richtig
bestimmten Exemplaren herauszugeben, um durch die-
selbe anzuregen und das Studium der Kryptogamen
namentlich in den Schulen zu fördern, ist nach seinem
Tode erst 1862 von mir (damals zu Wölschendorf)
zur Ausführung gekommen. Es sind bis jeizt von
dem Werke 6 Fascikel edirt, in denen an Laubmoosen
85 Nummern enthalten sind, die ausser mir von fol-
genden Herren geliefert wurden: Dr. Blanck (Ober-
stabsarzt a. D. in Schwerin), EL. Brinkmann (Hofgärtner.
in Rostock), Dr. Draeger (früher Gymnasiallehrer zu
19
‚Güstrow, jetzt zu Putbus, auf Mich. d. J. zum Direktor
des Gymnasiums zu Friedland erwählt), 6 Eggers
(Lieutenant, Oberzollinspektor in Neustrelitz), Häcker
(Konservator am Naturalienkabinet zu Lübeck, F den
7. Oct. 1864), W. Hintze (Pharmaceut in Neustrelitz),
Th. Hübener (früher Stud. pharm. zu Rostock, gegen-
wärtig Lehrer an der landwirthschaftlichen Lehranstalt
zu Cappeln), K. Müller (Apotheker zu Güstrow), J.
- Reinke (früher Gymnasiast zu Ratzeburg, gegenwärtig
Studiosus der Naturwissenschaften in Bonn), 0. Simonis
(Lehrer an der Realschule in Güstrow), Struck (früher
Lehrer zu Dargun, jetzt am Gymnasium in Waren)
und Wüstnei, von dem ich noch einige Sachen in
grösserer Anzahl in Händen hatte. Ausser den Ge-
nannten, soweit sie noch leben, beschäftigt sich in
Meklenburg zur Zeit Niemand, soviel ich weiss, ernst-
lich mit bryologisehen Studien. Brinkmann hat um
Rostock Barbula ambigua, pulvinata und Bryum
Funckii entdeckt, Hintze bei Neustrelitz Barbula
tortuosa, Neckera pumila, Brachythecium Milde-
anum und Rhynchostegium tenellum. Reinke hat
in der Flora von Ratzeburg zuerst aufgefunden : Pleu-
ridium alternifolium, Dieranum palustre, Webera albi-
eans, Hypnum vernicosum, imponens, Lindbergii. Struck
ist der erste Entdecker folgender Species: Gymnosto-
mum tenue, Fiedleria subsessilis, Grimmia crinita, .
Racomitrium aciculare, Plagiotheeium repens. Wüstnei
haben wir, wie schon oben bemerkt, noch die Auf-
findung von Bryum cernuum, Hypsum polygamım,
gigarlteum, 'Sphagnum fimbrialum zuzuschreiben. Ich
sw;
2
20
selbst sammelte in Meklenburg zuerst: Pottia Heimii,
Barbula papillosa, Grimmia orbicularis, Orthotrichum
patens, pallens, Mnium insigne, Brachythecium rivu-
lare, Eurhynchium pumilum, Plagiothecium latebricola,
undulatum, Hypnum elodes, Kneiffii, Sendtneri, exan-
nulatum, Sphagnum molle; obauch Hypnum Cossoni, bin
ich noch zweifelhaft. Unsere Laubmoosflorahat demnach
in den 25 Jahren seit der Bearbeitung Fiedler’s einen
Zuwachs von 37 Species erhalten, die theils n dm
Archiv veröffentlicht wurden durch Boll (Flora von
Meklenburg, 1860), Struck (1861), Brockmüller (Bei-
träge zur Kryptogamen -Flora Meklenburgs, 1863);
Reinke (1866), theils in meinen Fascikeln; Webera
albicans von Reinke in dem von ihm 1867 heraus-
gegebenen Fascikel von 30 mekl. Laubmoosen.
Mnium insigne, Eurhynchium pumilum, Rhynchostegium
tenellum, Plagiothecium latebricola, Hypnum polyga-
mum, Sendtneri, exannulatum und Sphagnum. molle
werden in der vorliegenden Arbeit zum ersten Male
als Bürger unserer Flora genannt, die jetzt also einen
Bestand von 280 Laubmoosen aufzuweisen hat,
In der nachfolgenden ‚Aufzählung‘ habe ich die
Synopsis Musc. europ. von Schimper zu Grunde ge-
legt, bin aber in Betreff der Nomenklatur meinen
Grundsätzen, die ich im Vorworte zum 6. Fasc. meiner
Mekl. Kryptogamen ausgesprochen, getreu geblieben.
Von Synonymen habe ich ausser den zur Erkennung
der Art durchaus nothwendigen nur noch die in Karl
Müller’s „Deutschlands Moose“ vorangestellten Namen
verzeichnet, sowie die Benennung, unter welcher das
21
Moos für unsere Flora zuerst veröffentlicht ist. Wie
mich zu Letzterem vorwiegend ein historisches Inter-
esse bestimmte, da in der Nomenklatur sich die Pha-
sen erkennen lassen, welche die Systematik im Laufe
der Jahre durchgemacht hat, habe ich aus demselben
Grunde bei jeder Art auch den ersten Entdecker und
das Jahr der Publikation für unsere Flora notirt, wo-
bei nur folgende Abkürzungen zu merken sind: Bland. =
Blandow, Fdl. = Fiedler, Sch. = F. Schultz, T. =
Timm, Wstn.= Wüstnei. Meine gewissenhaften Stu-
dien der vorhandenen Literatur haben mich stellen-
weise zu Resultaten geführt, die von den Angaben
Fiedler’s und Boll’s abweichen. Für die Gegenwart,
die vierte Periode unserer Mooskunde, habe ich die Data
der ersten Auffindung verzeichnet; auch habe ich die
betreffenden Species noch durch einen vorgesetzten
Stern besonders kenntlich gemacht und die wichtig-
sten Erkennungsmerkmale zur Unterscheidung ' von
den nächstverwandten Arten hinzugefügt.
$ 2: Das Florengebiet.
Unsere Moosflora gehört zur mittleren Zone im
Schimper’schen Sinne und zwar zur Region der Ebene,
ist in sich aber keine natürlich begränzte, da Meklen-
burg einen Theil des grossen norddeutschen Flach-
laudes bildet, das gegen W. in die Niederlande, gegen
22
O. weit in Russland hinein verläuft. Wenn wir inner-
halb unserer politischen Gränzen, die einen Flächen-
raum von 290 [_]Meilen umfassen, viele Pflanzen, die
anderswo in dem Gebiete, dem Meklenburg in phyto-
geographischer Beziehung angehört, bereits gefunden
sind, noch nicht beobachtet haben, so dürfen wir doch
die Hoffnung nicht aufgeben, dass wir sie auch ein-
mal bei uns noch entdecken können, da ihnen die-
selben Bedingungen für ihr Dasein gegeben sind.
Freilich werden sie zu den Seltenheiten gehören, da
sie mit den für die vorhandenen Verhältnisse pas-
senderen Arten derselben Gattungen den Kampf
um das Dasein zu bestehen haben, in welchem sie
vielleicht auf einen winzigen Raum zurückgedrängt,
vielleicht schon ganz erlegen und von ihren sieg-
reichen Mitbewerbern um den Platz überwuchert wor-
den sind, die sich dann um 50 üppiger ausbreiten
und’ als gemein und herrschend die Physiognomie der
Gegend ausmachen. Diese Auffassung der Sache hat |
mich veranlasst, in der nachfolgenden „Aufzählung“
an betreffender Stelle diejenigen Arien, natürlich ohne
laufende Nummer und mit kleinerer Schrift, “einzu-
schalten, deren Auffindung bei uns zu den Möglich-
keiten gehört, nebst Angabe der uns zunächst gele-
genen Fundorte und der Finder. Es ist uns damit
ein schönes Ziel in Aussicht gestellt, indem wir Grund
haben zu hoffen, noch manchen verborgenen Bürger
unserer Moosflora in seinem Verstecke aufzufinden
und dem Verzeichnisse unserer Moose einzuordnen,
das bei einigermassen regem Eifer unserer Bryologen
23
in nicht gar langer Zeit wohl auf 300 Species an-
wachsen dürfte.
Sind auch die Moose überall auf der Erde ver-
breitet und trotzen selbst der so vernichtend auf die
ursprüngliche Pflanzendecke einwirkenden Kultur, in-
deın sie, wenn nicht in derselben, so doch in einer
‚verwandten Art, wieder den durchfurchten Boden be-
decken, sobald er sich gelagert hat, und aus den nie-
dergehauenen Wäldern unter die schattigen Hecken
und an die Grabenabhänge, auf die Bäume unserer
Gärten und Alleen sich flüchten, selbst am Gemäuer
und auf den Dächern unserer Häuser sich ansiedeln:
so sind doch einzelne Länder und Gegenden beson-
ders reich mit ihnen gesegnet. Die massenhafteste
Ausbreitung und den grössten Artenreichthum dieser
die Feuchtigkeit und Kälte liebenden Pilanzenklasse
findet man in der Alpenregion und der arktischen
Zone, in welcher allein für Europa, vom 65. Breilen-
grade bis zum Pol reichend und Island und Lappland
in sich fassend, Schimper 470 Arten aufzählt, welche
stellenweise fast die alleinige Pflanzendecke bilden.
Müssen wir gegen solchen Reichthum auch höchst
bescheiden zurückstehen, so haben wir doch im Hin-
blick, dass unser Land in seiner höchsten Erhebung,
dem Ruhner Berge bei Marnitz, nur 600 Fuss erreicht,
immerhin eine nicht unbeträchtliche Artenzehl aufzu-
weisen. Wir schreiben solche den günstigen Verhält-
nissen zu, die der Moosvegetalion in den zahlreichen
Gewässern, die den Boden und die Atmosphäre feucht
erhalten, den noch zahlreicheren hügeligen Erhebungen
24
mit schaltigen Waldabhängen, Hohlwegen und Schluch=
ten, den vielen Sümpfen und kalten Mooren und vor
Allem in der chemischen Beschaffenheit des Bodens
gegeben sind. Wir können in letzterer Beziehung
auch in Betreff der Boosvegetation Meklenburg ziem-
lich scharf in drei Florengebiete abgränzen: Beide,
Sand, Geest; ausser diesen Gebieten haben noch die
über das ganze Land verstreuten erratischen Blöcke
eine eigenthümliche Moosflora, sowie auch der Kalk-
und Mergelboden. Wenn es im Allgemeinen, so weit
unsere Kenntnisse jetzt reichen, auch wenige Moose
giebt, die so durchaus bodenstet sind, dass sie aus-
nahmslos ein ganz bestimmtes Substrat verlangen, so
ist die Zahl derer, die eine entschiedene Neigung für
gewisse Unterlagen zeigen und nur auf solchen sich
in ihrer ganzen Ueppigkeit entwickeln, doch um so
grösser, und wo solche dem Bryologen in grösserer
Vereinigung entgegentreten, ist er nicht blos zu Schlüs-
sen auf die Beschaffenheit des Bodens berechtigt, son-
dern auch zu Erwarlungen, gewisse ‚andere Arten
ebenfalls daselbst aufzufinden. Wir wollen in Fol-
gendem den Versuch machen, die einzelnen Floren-
gebiete in Kürze zu skizziren und die für sie beson-
ders charakteristischen Moose aufzuzählen.
a. Die erratischen Blöcke.
Trotz ihrer massenhaften Verwendung zu Fun-
damental- und Chausseebauten finden sie sich immer
noch in grösster Menge und fehlen eigentlich an kei-
nem Orte des Gebietes gänzlich, nur sind sie z. Thl.,
23
wie in der Elbmarsch, der Heideebene und in den
Moor- und Wiesenniederungen, von dem Alluvium
überlagert. Stellenweise liegen diese Sleine, die ersten
Reisenden unserer Erde, wie Schleiden sie nennt, in
grosser Masse gelagert: sie ermüdeten in dem Sande
der grossen Ebene und blieben stecken ; nur die klei-
‚neren und leichtfüssigeren erreichten den Abhang der
Gebirge und liegen noch jetzt da, versunken im An-
‚schauen der freundlichen Landschaften. Uns genügt,
dass sie da sind und die Standorte vieler interessan-
ten Moose bilden; eine nähere Erörterung über das
Richtige oder Falsche der angedeuteten geologischen
Hypothese würde hier am unrechten Platze sein. Man
kann deutlich mehre unter einander anscheinend pa-
rallele Streifen dieser Gerölle verfolgen, die sich von
NW. nach SO. durch das ganze Land zielen und
nach Pommern und in die Mark hinein verlaufen. In
denselben liegen die Gerölle in grösseren und klei-
‚neren Biöcken auf der Oberfläche förmlich wie aus-
gesäel, So beginnt ein solcher Streifen bei Küssow
im Klützer Ort und lässt sich über Sternberg, Alt-
Schwerin und Fürstenberg in die Mark hinein ver-
iolgen. Ein zweiter Streif nimmt seinen Weg vom
Salzhaff über Neu-Bukow, Satow, Zehna, Rotlıspalk,
Hagenow südlich vom Malchiner See, Ankershagen,
Peccatel, Hohenzieritz, Usadel, Lichtenberg nach Prenz-
lau zu. In diesen Streifen verläuft bei der letzten
Stadt ein dritter, der auf der meklenburg-pommern-
schen Gränze im Trebelthale beginnt, die Städte Dem-
min und Friedland berührt und ‘u. a. die Gerölle von
26
Daberkow und Bresewitz in sich schliesst, Ausser-
dem findet man südlich vom Plauer See bei Stuer und
um die Ruhner Berge bei Marnitz, Leppin, Meiersdorf
und Drefahl bedeutende Gerölllager, sowie im Süd-
westen bei Greven, Granzin und Lültenmark, deren
möglichen Zusammenhang und weiteren Verlauf ich
aber nicht nachzuweisen vermag. Diese Gerölle be-
stehen aus den verschiedensten endogenen Felsarten:
Granit, Gneiss, Diorit, Basalt, Porphyr, Hornblende;
aber auch exogenes Gestein aus fast allen geognosli-
schen Formationen, als Thonschiefer, Sandstein, Kalk-
stein, Kreide, Dolomit und die verschiedensten Conglo-
merale, ist keineswegs selten unter ihnen vorhanden.
Diese Gesteine, ob sie noch an ihrer ursprünglichen
Stelle lagern, oder zu Dorf- und Feldmauern, Brücken-,
Mühlen- und Fundamentalbauten verwendet worden
sind, verdienen unsere grösste Aufmerksamkeit, da sie
uns bereits eine reiche Ausbeute seltener Moose ge-
liefert haben, und wir noch viel Neues an und auf
ihnen zu finden hoffen dürfen. Sie bilden gewisser-
massen die Brücke, die uns mit der montanen Region
verbindet, da die meisten ihrer Bewohner eigentlich
dieser angehören. Sie sind bei uns die hauptsäch-
lichsten, theilweise ausschliesslichen Fundstätten fol-
gender Moose: Gymnostomum tenue, Dieranum longi-
folium, Fissidens exilis, Fiedleria subsessilis, Tricho-
‚stomum rigidulum, Cinclidotus minor, Grimmia apo-
carpa, pulvinata und decipiens, Racomitrıum acicu-
lare, heterostichum und hypnoides, Hedwigia ciliala,
Orthotrichum cupulaltum, anomalum und speciosum
27
var. petraeum, Polytrickum piliferum var. Hoppei,
Fontinalis antipyretica und gracilis, Antitrichia cur-
tipendula,: Leskea polycarpa namentlich in der
var. paludosa, Anomodon altenuatus, Pierigynan-
drum filiforme, Brachythecium viride und pseudoplu-
'mosum, Eurhynchium myosuroides, Rhynchostegium
exiguum, tenellum, murale und ruseiforme, Thamnium
alopecurum, Amblystegium irriguum, Hypnuin incur-
‚valum, — sowie sie mil anderen gemeinen Moosen,
wie Dieranum scoparium, Isolhecium myurum, Homa-
lothecium sericeum, Hypnum cupressiforme, oft ganz
überzogen sind. In den benachbarten Floren wurden
ausserdem noch auf erratischen Blöcken gesammelt:
Dicranum viride und fuivum, Dieranodontium arista-
tum, Fissidens pusillus, Seligeria recurvata und pu-
silla, Grimmia conferta, maritima, Mühlenbeckii, tri-
chophylla, Hartmanii, Doniana, ovata, leucophaea und
‚commulalta, Racomitrium patens, sudelicum, fascicu-
lare und microcarpon, Ptychomitrium polyphyllum,
Amphoridium Mougeotii, Ortkotrichum Sturmii und ru-
pesire, Bryum torquescens, Dichelyma falcatum, Ano-.
modon longifolius, Thuidium minutulum, Eurhynchium
‚erassinervium und androgynum, Rhynchostegium Tees-
dalii und depressum, Amblystegium fluviatile, Andreaea
peirophila und rupestris.
b. Der Kalk- und Mergelboden.
Wie unter den Geröllen die paläozoischen Fels-
arten, zum grösseren Theile aus Kalksteinen beste-
hend, häufig genug vorkommen, stellenweise sogar in
so beträchtlich grossen Geschieben, dass man sie für
23
anstehendes Gestein halten möchte und sie auch wirk-
lich zur Speisung von Kalköfen dienen ; so treten ver-
einzelt auch hier und da, in grösserer Ausdehnung
aber an den Ufern der grossen Seen im südwestlichen :
Meklenburg, beträchtliche anstehende Kreidelager aus
dem Diluvium hervor, wie auch eine grössere Zahl
kalkhaltiger Quellen dem Boden entspringt, und in
den Niederungen bedeutende Ablagerungen von Wie-
senkalk angetroffen werden. Ausserdem fehlt der
Mergel wohl in keinem Theile des Gebietes gänzlich,
nur ist er stellenweise mit diluvialen Sand- und Lehm-
ablagerungen ziemlich hoch bedeckt, so dass die vor-
handenen Mergelgruben oft bis zu 20 Fuss Abraum
haben. Zieht man hierzu noch die Menge von Kalk-
bauten in Betracht, so haben wir trotz des Mangels
wirklicher Kalkgebirge und Kalkfelsen in unserer Flora
doch eine Masse geeigneter Wohnplätze für kalkstete
und kalkholde Moose aufzuweisen. Die Artenzahl der
ersleren, d. h. solcher, die durchaus eine kalkhaltige
Unterlage verlangen, ist bekanntlieh keine sehr grosse ;
doch dürfen wir aus unserer Flora dahin rechnen:
Phascum bryoides, Barbula tortuosa, Encalypta con-
torla, Grimmia crinita und orbicularis, Bryum cer-
nuum und pallescens, Hypnum molluscum, commuta-
tum, falcatum, fallax. Ausser diesen dürfen wir als
kalkhold oder doch kalkverlragend unbedingt noch
folgende Moose bezeichnen: Fiedleria subsessilis, Pot-
tia cavifolia, Barbula rigida, ambigua, gracilis, Horn-
schuchiana und muralis, Trichostomum rigidulum, Am-
blyodon dealbatus, Webera carnea, Bryum Fuuckii,
29
Orthotrichum cupulatum, Rhynchostegium tenellum und:
confertum, Camptothecium nitens, Brachythecium gla-
reosum, Thamnium alopecurum, Hylocomium brevi-
rostre. Dagegen sind alle Sphagnum-Arten entschie-
den kalkfeind.
Es möge hier noch bemerkt werden, dass der
Gypsstock bei Lübiheen, sowie die Alaunlager bei
Bokup und Malliss im südwestlichen Meklenburg mir
in bryologischer Beziehung nichts Charakteristisches
dargeboten haben. Ebenso enthält die Seestrands-
und Salinenflora an bryologischen Charakterpflanzen
ausser Pottia Heimii nichts Nennenswerthes.
« Die Heide.
Es giebt davon bei uns zusammenhängend und
ziemlich bestimmt abgegränzt ein kleineres Gebiet,
die Rostocker Heide, an der Ostsee zwischen Rostock
und Ribnitz belegen, und ein grösseres Gebiet, wel-
ches das ganze südwestliche Meklenburg umfasst. Das
erstere Gebiet ist mir unbekannt, das letztere aber
habe ich auf vielfachen Exkursionen und durch län-
geren Aufenthalt in Boizenburg, Wittenburg, Ludwigs-
lust, Grabow und Schwerin ziemlich gründlich kennen
gelernt und nicht nur in seiner Flora im Allgemeinen,
sondern speciell auch in der Moosvegetation manche
Eigenthümlichkeit beobachtet. Das ganze Gebiet bil-
det eine gegen die Elbe hin geneigte Ebene, die im
N. und ©. durch eine Linie von Ratzeburg über Ga-
debusch, Schwerin und Parchim südlich an die Gränze
der Priegnitz ziemlich scharf begränzt wird. Von
30
ihrer höchsten Erhebung am Südrande des Schweriner
Sees (124°) senkt sie sich zum Elbspiegel hinab, der
bei Dömitz 25° 6“ hoch liegt, bei Boizenburg aber
nur 9°. Eine Hügelkette durchläuft diese grosse Ebene
von Grabow bis Boizenburg, wo sie in den Elbker-
gen bis 200° ansteigt. Die Höhen derselben tauchen
wie Inseln aus dem Diluvialmeere, als welches man
die Heideebene anzusehen hat, empor und gehören
grösstentheils dem Sandgebiete, wenige dem Geest-
lande an. Der eigentliche Heideboden ist eine Art
Dammerde, vorzugsweise gebildet aus der Zersetzung
des Heidekrautes (Calluna vulgaris), das noch in den
dreissiger Jahren weite Strecken überzog und zur
Blüthezeit wie mit einem rosenrothen Teppich bedeckte-
Der Heideboden lagert in grösserer oder geringerer
Mächtigkeit auf einem grauweissen Sande oder auf
brauner und gelber Eisenockererde; aus letzterer bil-
det sich in den sauren Niederungen der Raseneisen-
stein, der sich häufig dicht unter dem Rasen in aus-
gedehnten Lagern findet. In neuerer Zeit hat die
Kultur sich auch dieser sonst trostlosen, nur als dürf-
tige Weiden dienenden Oeden bemächtigt und sie z.
Th. in leidliches Ackerland umgewandelt, sowie an
den Flüssen, welche das Gebiet in der Richtung von
NO. nach SW. durchschneiden (Elde, Stör, Rögnitz,
Sude, Schaale, Boize), stellenweise ziemlich ertrag-
reiche Wiesen geschaffen worden sind. In Folge
dessen haben viele neue Ortschaften gegründel wer-
den können, — und wer jetzt auf der Eisenbahn von
Schwerin über Hagenow nach Boizenburg oder Gra-
3l
bow diesen Landestheil durchreist, bekommt von dem-
selben ein Bild, das dem vor wenigen Decennien kaum
mehr ähnlich sieht, Für den Bryologen aber ist es
immer noch ein interessantes Gebiet, das zu lohnen-
den Exkursionen einladet, da die Wiesen mit ihren
Sümpfen und Torfmooren, die höher gelegenen Wei-
den mit ihren Gräben und Abplaggungen, die Aus-
stiche längs der Eisenbahn, die tiefen Brüche und die
ausgedehnten 'Tannenwaldungen, welche die Sand-
schollen festigen, viele sonst nicht gemeine Moose
herbergen. Es möge die Aufzählung der bryologi-
schen Vorkommnisse einer dieser Oertlichkeiten ge-
nügen, um sich darnach ein Bild von dem Ganzen zu
entwerfen. Die Neumühler Wiese liegt am
nördlichen Rande der Heideebene zu beiden Seiten
des Abflusses des Neumühler Sees in den Ostorfer
See, beiderseits von sandigen Höhen begränzt. Der
nordöstlich gelegene Theil enthält Kalkgrund und bringt
trotz alljährlicher Meliorationen durch Dung und Sand
doch’nur einen mässigen Graswuchs hervor. Desto
üppiger ist die Moosvegetation. Vorherrschend sind:
Aulacomnium palustre, Paludella squarrosa, Cinclidium
stiygium, Mnium insigne, Climacium dendroides, Cam-
ptotlıecium nitens, Thuidium Blandowii, Hypnum cu-
spidatum, cordifolium, giganteum, Kneiffi, Sendtneri,
vernicosum; aber kein Sphagnum wird dort gefunden.
Der südwestliche Theil wird nur noch stellenweise als
Wiese benutzt, anderswo ist er beackert, oder dient
als Weide und Torfmoor. Hier treten mit Aulaco-
mnium palustre, Mnium insigne, Paludella squarrosa,
“
32
Cinclidium stygium, Hypnum cuspidatum, fluitans und
stramineum auch Sphagnum recurvum, cymbifolium
und tenellum auf; am Rande in einem feuchten san-
digen Graben wächst unter anderen Moosen versteckt
die zierliche Dicranella crispa. Ausser den genann-
ten Moosen kommen auf der Neumühler Wiese noch
folgende, nicht allgemein verbreitete vor: Dicranella
cerviculata, Fissidens adiantoides, Ditrichum tortile
und homomallum, Splachnum ampullaceum, Leptobryum
pyriforme, Webera nutans c. var. longiseta et spha-
gnetorum, Bryum uliginosum (leg. Full. et Wstn.), in-
termedium, bimum, pallescens, pseudotriquetrum, pal-
lens, turbinatum, caespititium var. nigricans Deks.,
Mnium affıne, Amblyodon dealbatus, alle vier Meeseen,
Aulacomnium androgynum, Philonotis fontana, Ambly-
stegium irriguum, riparium c. var. Schultzü et longi-
folium, Hypnum Sendtneri var. Wilsoni, aduncum, trifa-
rium, scorpioides. Von anderen seltenen Moosen wur-
den im Heidegebiete gefunden: 'Trematodon ambigunus,
Dicranum palustre, Bergeri, Webera albicans, Philo-
notis marchica, Catharinea tenella, Polytrichum gra-
cile, strictum, Brachythecium Mildeanum, Plagiothe-
cium undulatum, Hypnum imponens, exannulalum,
Sphagnum cuspidatum und fimbriatum.
d. Der Sand.
Durch die Mitte des Landes von SO. nach NW.
zieht sich ein Höhenzug, etwa in der Richtung von
Feldberg über Waren, Dobbertin, Goldberg, Sternberg,
Warin, Neukloster, welcher auf seinem Rücken die
*
33
hauptsächlichsten Seen trägt und die Wasserscheide
der Ost- und Nordsee bildet. Der Rücken dieses
Höhenzuges, der eine durchschnittliche Erhebung von
200° erreicht (der Zierker See bei Neustrelitz liegt
222° hoch, die Müritz 211‘, der Kölpin-, Fles»n- und
Plauer See 209°, der Pinnower See 88%, durch den
nur 162 Ruthen breiten, aber 207° hohen steilen Berg-
rücken von dem 124° hohen Schweriner See geschie-
den), sowie der südliche Abfall desselben bis an die
Heideebene bildet ziemlich zusammenhängend das
Sandgebiet, nur hier und da von einzelnen fruchtharen
Oasen unterbrochen, die der Geest zugezählt werden
müssen, wie andererseits auch im Geestlande und in
der Heideebene grössere und kleinere Sandschollen,
gewöhnlich mit Tannen besamt, angetroffen werden.
Auf den dürren Höhen und in den ausgebreiteten
Tannenwaldungen überziehen zum Theil grosse Flächen:
Barbula ruralis, Racomitrium canescens c. var. ericoides,
Polytrichum - Arten , Thuidium abietinum ‚„ Campto-
thecium lutescens, Brachythecium albicans, Eurhyn-
chium strigosum c. var. obtusifolium, Hypnum cupressi-
forme var. ericetorum, Crista-castrensis , Schreberi;
kleinere Räume nehmen ein: Ephemerum serratum,
Sphaerangium muticum, Systegium erispum, Dieranum
undulatum, Bartramia ithyphylla, pomiformis, Buxbaumia
aphylla, Brachythecium plumosum Hds. und viele andere
Moose. Zu den seltenen Erscheinungen cieses Ge-
bietes, die namentlich an 'den sandigen, beras’ten See-
ufern auftreten, gehören: Phascum bryeides, Weisia
mucronala, Dicranum spurium, Trichodon ceylindricus,
oO
34
Barbula Hornschuchiana, Webera annotina, Bryum
Warneum, lacustre, calophyllum, erythrocarpum, atro-
purpureum; auch Dicranella crispa, Catharinea angu-
stata und tenella dürften vorzugsweise diesem Gebiete
zugezählt werden. |
ee Die Geest_
Das Geestland hat seinen zusammenhängenden
Verbreitungsbezirk vom nördlichen Abhange des Cen-
tralhöhenzuges bis an die Ostseeküste, den fruchtbar-
sten Landstrich Meklenburgs umfassend. Der feste
Boden besteht seiner Hauptmasse nach aus Lehm,
mehr oder weniger mit Then, Mergel, Sand und Grand
gemischt, ist uneben wellenförmig und mit den üppig-
sten Weizenfeldern und herrlichsten Laubwäldern be-
deckt. In den muldenförmigen Vertiefungen haben
sich oft Sölle und Brüche gebildet, oft aber sind sie
gleich den Flussthälern mit dem üppigsten Graswuchse
bestanden. Alle diese einzelnen Lokalitäten bieten
dem Bryologen manche nennenswerthe Seltenheit. Auf
den offenen Feldern mit ihren Söllen und Mergelgru-
ben werden gefunden: Physcomitrella palens ce. var.
megapolitana, Microbryum Floerkeanum, Pleuridium
nitidum, alternifolium, Pottia lanceolata var. aciphylla,
Barbula rigida, ambigua, gracilis, Pogonatum urni-
gerum, Eurhynchium praelongum, pumilum. Die Laub-
wälder, die vorzugsweise aus Buchen bestehen, be-
herbergen: Phascum curvicollum, Weisia viridula ce.
var. microdus, Dieranella Schreberi, rufescens, subu-
lata, Dieranum majus, Fissidens bryoides, exilis, in-
35
curvus, taxifolius, Distichium capillaceum, Ditrichum
tortile var. pusillum, pallidum, Trichostomum rigidu-
lum, Barbula convoluta, Ulota Ludwigii, Brachii, crispa,
erispula, Orthotrichum patens, speciosum, stramineum,
leiocarpum, Lyellii (dieses, an Alleebäumen häufig
steril, scheint nur in dichten Wäldern zu frukiificiren),
Encalypta contorta, Physcomitrium pyriforme var.
Schultzii, Entosthodon fascicularis, Webera carnea,
elongata, longicolla, Bryum intermedium, capillare,
roseum, Mnium cuspidatum, rostratufn, serratum, stellare,
punetatum, Diphyscium foliosum, alle vier Neckera-
Arten, Homalia trichomanoides, Antitrichia curtipendula,
Leskea polycarpa, Anomodon attenuatus, viticulosus,
Pterigynandrum filiforme, Brachythecium glareosum,
Eurhynchium myosuroides, striatum, abbreviatum,
Stokesii, Rhynchostegium confertum, megapolitanum,
Thamnium alopecurum, Plagiothecium denticulatum,
Amblystegium subtile, Hypnum Lindbergii, purum, alle
Hylocomien. Die Waldsümpfe, Brüche, Moore und
faulenden Baumstümpfe bieten folgenden Moosen die
geeignetsten Standorte: Dichodontium pellucidum, Di-
cranum montanum, Bergeri, flagellare, Campylopus
pyriformis, Fissidens osmundoides, Georgia pellucida,
Aulacomnium androgynum, Timmia megapolitana,
Brachythecium Starkei, rivulare, Plagiothecium late-
bricola, repens, Hypnum Sommerfeltii, elodes, chryso-
phyllum, polygamum, aduncum, fallax, molluscum, Spha-
gnum squarrosum, rigidum.
Wenn ich in der obigen Skizze den einzelnen
Florengebieten eine besiimmie Anzahl von Moosen
3“
36
—
zugeschrieben habe, so soll damit keineswegs behauptet
werden, dass diese Moose gerade nur in dem Gebiete,
für welches ich sie namhaft gemacht, vorkommen
könnten, in den andern aber nicht. Es sind eben
nur, soweit unsere Moosflora bisher überhaupt erforscht
ist, die hauptsächlichsten Fundstätten der genannten
Arten. Namentlich gilt dies auch in Bezug auf die-
jenigen Moose, die dem Torfboden angehören, da
der Torf in allen genannten Gebieten gefunden wird,
wenn auch in verschiedener Qualität, :Wo an sumpfi-
gen Orten von .niederer Temperatur. Vegetabilien in
theilweise Zersetzung, nicht aber in vollständige Fäul-
niss übergehen, bildet sich Torf, und ausser den Sumpf-
moosen, die an der ersten Bildung partieipirten, finden
sich bald noch andere Moose ein, deren Natur den
Torfboden als nothwendiges Substrat erfordert, und
so bildet sich eine Moosflora der Torfmoore. Wen»
ich diese nicht wie die Flora der erratischen Blöcke
und des Kalkbodens besonders skizzirte, geschah es,
weil ich nach meinen Erfahrungen in der Gesammt-
heit der Moose des Torfbodens einen Unterschied zu
'erkennen geglaubt habe, ob diese Moose dam Heide-
oder dem Geestgebiele angehören, wobei ich allerdings
unerörtert lassen muss, eine wie grosse Mitwirkung
dabei dem etwaigen Kalkgehalte des Bodens zuzu-
schreiben ist. Selbst die eigentlichen Torfmoose, die
Sphagna, scheinen wählerisch darin zu sein. Obgleich
Sphagnum squarrosum auch innerhalb des Heidege-
bietes vorkommt, so: hat es doch seine hauptsächlichste
Verbreitung in den Waldsümpfen und Torfmooren der
37
Geest und des Sandgebietes, Aehnlich ist es mit
Sphagenum acutifolium. Von den Hypneen scheinen
die Campylium- Arten den Mooren des Geestlandes,
die Harpidien dagegen denen des Heidegebietes den
Vorzug zu geben, eiwa mit Ausnahme des Hypnum
Kneiffi, das ich in ersterem Gebiete am verbreitet-
sten gefunden habe, immer aber an entschieden kalk-
haltigen Lokalitäten, und des H. aduncum L. (H. un-
cinatum Hdw.). Ueberhaupt ist die Bodenwahl der
Moose, wie der Pflanzen im Allgemeinen, noch ein
weites Feld für wissenschaftliche Beobachtungen.
$. 3. Vergleichang mit anderen Floren.
Wenn K. Müller in der Synopsis muscorum fron-
dosorum (1548) nur etwas über 2400 Arten Laub-
mnoose aufführt (der Steudel’sche Nomenklator vom J.
1824 enthält mit Einschluss mancher zweifelhafter
Arten nur 1264 Species), so glaubt doch Girgensohn
schon im J. 1860 die Zahl der Laubmoese beider
Hemisphären der Erde auf 3900 Arten schätzen zu
müssen, und es mag demnach nicht zu hoch gegriffen
sein, wenn wir z. Z. 4000 Arten als sicher bekannt,
und beschrieben annehmen. Da wir nun aus unserer
Movsflora 280 Arten kennen, so verhält sie sich zur
Moosllora der ganzen Erde wie 1:14,28.
Eiwas günstiger gestaltet sich das Verhältniss zur
Moosilora Europa’s. Schimper's Synopsis musc. europ.
‚38
(1860) beschreibt 716 Species, deren Zahl jetzt auf
etwa 800 angewachsen sein mag, so dass wir zu
Europa in dem Verhältnisse wie 1:2,85 stehen
würden.
Für Deutschland zählt Rabenhorst in seiner Kryp-
togamen-Flora (1848) 539, K. Müller in „Deutsch-
lands Moose“ (1853) schon 555 Arten auf, die wir
jetzt in runder Zahl sicher auf 600 veranschlagen
dürfen, so dass sich unser Verhältniss zu Deutsch-
land wie 1:2,14 stellen würde,
Es ist nicht ohne wissenschaftliches Interesse,
unsern Moosreichthum mit dem anderer Länder zu
vergleichen, die derselben Region angehören, dieselbe
Erhebung, Gestaltung und Bildung der Erdrinde auf-
weisen, deren Temperatur, klimatische und meleoro-
logische Erscheinungen mit uns dieselben sind.
Aus der Flora von Hamburg mit dem benachbar-
ten Holstein und Lauenburg sind nach Dr. Klatt (1868)
nur 164 Laubmoosarten sicher bekannt; ausserdem
werden noch mehre zweifelkafle Arten aufgeführt,
meist nach Hübener’schen Angaben, die allerdings
nicht ganz zuverlässig sind. Wir finden nur ein ein-
ziges Moos, das unserer Flora noch fehlt: Trichosto-
mum tophaceum. Dagegen haben wir folgende Arten
‚mehr aufzuweisen: Microbryum Floerkeanum, Pleuri-
dium alternifoiium, Dichodontium pellucidum, Dicra-
nella subulata, Dicranum montanum, longifolium, pa-
lustre, Fissidens exilis, incurvus, Fiedleria subsessilis,
Pottia minutula, Heimii, Trichodon eylindrieus, Tri-
chostomum rigidulum, Barbula rigida, ambigua, gra-
39
cilis, papillosa, pulvinata, latifolia, Grimmia crinita,
orbicularis, Ulota Bruchii, Orthotrichum pallens, Funaria
calcarea, Webera longicolla, Bryum uliginosum, inter-
medium, eryihrocarpum, atropurpureum, Funckii, ca-
iophyllum, turbinatum, Mnium insigne, orthorrhynchum,
stellare, Meesea trichodes, longiseta, hexagona, Bar-
tramia ilhyphylla, 'Timmia megapolitana, Catharinea
tenella, Polytrichum strietum, Fontinalis gracilis, Neckera
pumila, crispa, Anomodon attenuatus, Brachyihecium
Mildeanum, glareosum, Starkei, rivulare, pseudoplu-
mosum, Eurhynchium strigosum, Rhynchostegium exi-
guum, Thamnium alopecurum, Plagiotheeium latebri-
cola, repens, Amblystegium subtile, irriguum, Hy-
pnum Sommerfeltii, elodes, chrysophylium, polygamum,
vernicosum, revolvens, commutatum, falcatum, fallax,
incurvatum, imponens, Lindbergii, palustre, Sphagnum
fimbriatum, rigidum, molle. Rechnet man zu dieser
grosser Zahl noch die Menge anderer Moose, die als
zweifelhaft ohne laufende Nummer verzeichnet sind:
Phascum curvicollum, Pleuridium nilidum, Gymnosto-
mum microstomum, Weisia mucronata, Trematodon
ambiguus (wurde von Bruch bei Homburg, aber wohl
nicht bei Hamburg gefunden), Dicranella Schreberi,
crispa, Campylopus pyriformis, Ditrichum pallidum,
Barbula Hornschuchiana, tortuosa, Grimmia dicipiens,
Ulota Ludwigii, Orthotrichum obtusifolium, Schimperi,
tenellum, fastigialum, patens, sprciosum, stramineum,
Encalypta contorta und viele andere, so muss man
sich billigerweise wundern über die Armuth einer
Flora, die mit der unsrigen alle Bedingungen Lueilt.
40
Jedenfalls ist die Klatt'sche Aufzählung nur als. ein
erster schwacher Versuch zu betrachten.!
Die Mark Brandenburg kommt uns an Zahl fast
gleich, indem Dr. Otto Reinhardt (Verhdig. d. bot,
V. f. Brandbg. 1863) für dieselbe 275 Species auf-
zählt. Unter diesen sind in unserer Flora bisher nicht
gefunden: Ephemerella recurvifolia, Flotowiana, Gymno-
stomum squarrosum, tortile, curvirostrum, fuscescens,
Dicranodonlium aristaltum, Pottia Starkeana, Ditrichum
flexicaule, Trichostomum tophaceum, Barbula recurvi-
1. Im Begriffe, meine Arbeit dem Drucke zu übergebin, er-
halte ich von meinem Freunde, Herrn Dr. Sonder in Hamburg,
ein Verzeichniss von Moosen, die er bei Hamburg gesammelt,
mit der freundlichen Zusicherung, dass die betreffenden Specı-
mina bald nachfolgen solien,. Ich notire aus demselben; Bux-
baumia ındusiata, Entosthodon ericetorum, Bryum eirrhatum,
Barbula recurvifolia, Ditrichum vaginans, Zygodon -viridissimus,
Ephemerum stenophyllum, Orthotrichum Braunii, Amblystegium
Kochii, fiuviatile, Eurlıynchium androgynum, erassinervium, Hy-
pnum pratense, Cossoni, welche in unserer Flora bisher noch nicht
gefunden sind; Ephemerum stenophyllum, Orthotrichum Braunii
und Hypnum Cossoni waren überhaupt noch nicht aus der nord-
deutschen Ebene bekannt. In der ‚„Aufzählung‘“ habe ich diese
Funde an den betreffenden Stellen noch einfügen können. Ausser-
dem sind aus der Hamburger Fivora noch bemerkenswerth: Phascum
eurvicollum, Pleuridium nitidum, alternifolium, Weısia mueronata,
Dieranella Schreberi, erispa, subulata, Campylopus pyriformis,
alle unsere Fissidens- und Örthotrichum-Arten, Fıedleria subses-
silis, Pottia Heimii, Trichostomum rigidulum, Barbula Horn-
schuchiana, papillosa, latifolia, Bryum uliginosum, intermedium,
erythrocarpon, ätropurpureum, turbinatum, Mnium orthorrhyn-
chum, stellare, alle NMeeseen, Catharinea tenella, Neekera pumila,
Brachytheeium Mildeanum, glareosum, Starkei, Hypnum polyga-
mum, revolvens, exannulatum, vernicosum, Sphagnum fmbriatum,
Durch dieses Verzeichniss steht die Hamburger Laubmoosflora
der unsrigen ebenbürtig zur Seite,
4
folia, revoluta, Grimmia trichophylla, Hartmanii, Do-
niana, ovata, leucophaea, Orthotrichum gymnostomum,
Sturmii, Encalypta ciliata, Pyramidula letragona, Bryum
eirrhatum, Neodamense, Mnium medium, spinosum,
Philonotis caespitosa, Buxbaumia indusiala, Fontinalis
squamosa ß. tenella, Eurhynchium androgynum , Hy-
pnum pratense, rugosum, sämmtlich Moose, deren Auf-
findung bei uns zu den Möglichkeiten gehört. Wir
hingegen haben folgende Moose aufzuweisen, deren
Heimathsrecht für die Mark bisher noch nicht festge-
stellt ist: Weisia mucronata, Dicranella crispa, subu-
lata, Diecranum longifolium, majus, Distichium capilla-
ceum, Trichodon eylindricus, Barbula ambigua, pulvi-
nata, Cinclidotus minor, Grimmia crinita, decipiens,
orbicularis, Racomitrium acicnlare, Orlhotrichum pal-
lens, Funaria calcarea, Bryum calophyllum, Mnium
orthorrhynchum, Timmia megapolitana, Fontinalis gra-
cilis, Neckera pumila, Pterigynandrum filiforme, Brachy-
thecium Starkei, pseudoplumosum, Rhynchostegium
exiguum, Plagiotheeium latebricola, Hypnum exannu-
latum, falcatum, Lindbergii, fallax, Sphagnum molle.
Die Provinz Preussen, obgleich viermal so gross
‚als Meklenburg und mit Bodenerhebungen bis zu 1200°,
besitzt doch keinen grösseren Moosreichihum, als wir,
da H. v. Klinggräff („die höheren Kryptogamen Preus-
sens“, 1853, mit Nachträgen in d. Verhdlg. d. bot.
V. £. Brandenbg. 1862, 1564) 277 Species namhaft
macht. Unter diesen sind aber höchst interessanle
Arten, deren Auffindung in der Ehene vorher kaum
erwartet werden durfie; nachdem ihr Vorkommen dort
42
jedoch konstatirt ist, dürfien sie auch bei uns noch
gefunden werden. Diese uns bisher noch fehlenden
Arten sind: Dicranum viride, Cynodontium polycar-
pum var. strumiferum, Encalypta ciliata, Buxbaumia
indusiata, Pogonatum alpinum, Fhilonotis calcarea,
caespitosa, Grimmia Hartmanii, ovata, Racomitrium
fasciculare, microcarpum, patens, sudelicum, Ortho-
trichum gymnostomum, Sturmii, rupestre, Bryum eirrha-
tum, Klinggräfii, cyclophyllum, Mnium subglobosum,
Platygyrium repens, Leskea nervosa, Brachythecium
reflexum, campestre, Schimperi Klinggr. (?), Rhyn-
chostegium depressum, Amblystegium fluviatile, Kochii,
Hypnum pratense, reptile, Hyloconium Oakesii, An-
dreaea petrophila, Sphagnum Lindbergii. Dagegen
fehlen aus unserer Flera in Preussen folgende Arten:
Dicranella subulata, Dieranum majus, palustre, spurium,
Gymnostomum tenue, Weisia mucronala, Pottia Heimii,
Barbula rigida, ambigua, gracilis, tortuosa, pulvinata,
latifolia, papillosa, Distichium capillaceum, Trichodon
eylindrieus, Ditrichum homomallum, Cinclidium stygium,
Webera elongata, longicolla, Bryum Duvalii, Mnium
insigne, orthorrhynchum, Ulota Bruchii, Orthotrichum
tenellum, Grimmia erinita, Racomitrium aciculare, hy-
pnoides, Fontinalis gracilis, Neckera pumila, Rlıyncho-
stegium exiguum, Hypnum elodes, polygamum, verni-
cosum, revolvens, falcatum, fallax, imponens, trifarium,
scorpioides, Hylocomium brevirostre, loreum, Spha-
suum molle. |
Achnlich gestaltet sich das Verhältniss zur Moos-
flora der russischen Ostseeprovinzen Liv-, Ehst- und
43
Kurland, die uns in der Bearbeitung Girgensohn’s vor-
liegt. Die Länder bilden eine Ebene, welche an ein-
zelnen Punkten sich kaum über 1000° über das Meer -
erhebt, Die Bodenbeschaffenheit ist ähnlich, wie bei
uns, nur nehmen die Wälder, Moräste und Torfmoore
einen verhältnissmässig grösseren Raum ein, und für
die Kalkfelsen an der Düna und auf der Insel Oesel
und die Sandsteinfelsen an der Aa haben wir in un-
sern Gerölllagern und Kalk- und Sandsteinbauten nur
ein schwaches Aequivalent aufzuweisen. Girgensohn
zählt Irotz dem nur 245 Laubmoosarten für das Ge-
biet auf (Archiv f. d. Naturk. Liv-, Ehst- und Kur-
lands, 1860), im Vergleich zulngermannland,
aus dem durch G. Borszczow nur 192 Arten bekannt
sind, recht ansehnlich, Preussens, Brandenburgs und
unserer Flora gegenüber aber doch nicht genügend.
Aus unserer Flora fehlen dort: Ephemerum serralum,
Physcomitrella patens, Microbryum Floerkeanum, Sphae-
rangium muticum, Phascum bryoides, curvicollum,
Pleuridium alternifolium, Systegiuin crispum, Grimmia
crinita, decipiens, orbicularis, Racomitrium hypnoides,
aciculare, Bartramia ithyphylla, Philonotis marchica,
Weisia mucronata, cirrhata, Fiedleria subsessilis, Pottia
cavifolia, lanceolata, Orthotrichum cupulatum, tenel-
lum, pumilum, patens, pallens, stramineum, diaphanum,
Lyellii, leiocarpum, Diplıyscium foliosum; Trichosto-
mum rigidulum, Ditrichum pallidum, Barbula rigida,
ambigua, gracilis, Hornschuchiana, papillosa, pulvinala,
laevipila, latifolia, Dicranella rufescens, Campyiopus
pyriformis, Bryum lacustre, Warneum, longicollum,
44
Duvalii, atropurpureum, calophyllum, Physcomitrium
sphaericum, Entosthodon fascicularis, Funaria calcarea,
- Mnium orthorrhynchum, Fontinalis gracilis, Neckera
pumila, crispa, Antitrichia curtipendula, Eurhynehium
myosuroides, Stokesii, Brachythecium rivulare, Rhyn-
chostegium exiguum, megapolitanum, rusciforme, Tha-
mnium alopecurum, Hypnum polygamum, elodes, tri-
farium, purum, vernicosum, falcatum, fallax, imponens,
Lindbergii, molluscum, Hylocomnium brevirostrum,
loreum, Sphagnum fimbriatum, cuspidatum, rigidum,
molle, molluscum. Die grössere Zahl dieser Moose
wird in jener Flora mit der Zeit gewiss noch aufge-
funden werden. Dagegen hat sie aber auch eine
ganze Menge inleressanter Vorkommnisse aufzuweisen,
die bei uns bisher das Heimathsrecht noch nicht haben,
z. Th. auch wohl nie erlangen werden. Diese sind:
Sporledera palustris, Seligeria calcarea, Grimmia con-
ferta, ovata, cummutata, Racomitrium microcarpon,
Catascopium nigritum, Bartramia Oederi, Gyınnosto-
mum rupestre, curvirostre, Orthotrichum Sturmii, ru-
pestre, Georgia geniculata, Splachnum Wormskjoldii,
vasculosum, Didymodon luridus, Distichium inclinatum,
Encalypta ciliata, Dicranella Grevilleana, curvala, Cy-
nodonlium pulycarpum, virens, Dieranum fulvum, Star-
kei, fuscescens, Bryum aeneum, polymorphum, cirrha-
tum, obconicum, Mnium medium ?, Aulacomnium tur-
gidum ?, Fontinalis squamosa, Neckera oligocarpa,
Platygyrium repens, Leskea nervosa, Myrinia pulvinata,
Thuidium minutlulumn, Myurella julacea, apieulala, Bra-
chythecium ıeflexum, Amblyslegium lenuissimum, con-
45
fervoides, radicale, fluviatile?, Plagiothecium Muehlen-
beckii, pulchellum, nitidulum, Hypnum pratense, sar-
mentosum, reptile, Haldanianum, fertile? , Hylocomium
umbratum, Sphagnum Wulfianum, Girgensohnii.
Von den westlich von uns gelegenen Ländern der
norddeutschen‘ Ebene habe ich nur ein vollständiges
Verzeichniss der Laubmoose Westphalens von Dr. H.
Müller in Lippstadt (Vhdig. d. nat. V. d. preuss. Rheinl.
u. Westph. 1854) zur Hand, eine Arbeit, die sich in
vielfacher Beziehung vortheilhaft auszeichnet. Aber
nur die nördliche Hälfte Westphalens, der Busen
von Münster, gehört der norddeutschen Tiefebene
an, und die Moosflora derselben hat mit der unsrigen
viel Uebereinstimmendes, kömmt ihr auch an Zahl
fast gleich. Daselbst fehlen von unsern Moosen:
Phascum curvicollum, Gymnostomum tenue, Dichodon-
tium pellueidum, Dicranella crispa, subulata, Dieranum
longifolium, Bergeri, Fiedleria subsessilis, Grimmia
erinita, orbicularis, decipiens, Racomitrium aciculare,
Bryum calophyllum, pallescens, Funckii, capillare, Du-
valii, Mnium insigne, orthorrhynchum, Amblyodon de-
albatus, Meesea trichodes, hexagona, triquetra, ‚Palu-
della squarrosa, Bartramia ithyphylla, 'Timmia mega-
politana, Fontinalis gracilis, Neckera pennata, Thui-
dium Blandowii, Brachythecium Starkei, Eurhynchium
strigosum, Rhynchostegium cenfertum, Amblystegium
subtile, irriguum, Hypnum fallax, trifarium. Dagegen
sind aus diesem Theile Westphalens folgende Moose
bekennt, die in unserer Flora fehlen: Ephemerella
recurvifolia, Archidium alternifolium, ‚Dieranum fusce-
46
scens, Dieranodontiumlongirostre, Campylopus flexuosus,
fragilis, brevipilus, Fissidens pusillus, Ditrichum flexi-
caule, vaginans, Trichostomum tophaceum, Barbula
aloides, recurvifolia, inclinata, Orthotrichum pulchellum,
Zygodon viridissimus, Physcomitrium acuminatum, En-
‚tosthodon ericetorum, Bryum fallax, cirrhatum, alpinum,
Catoscopium nigritum, Philonotis calcarea, Cryphaea
heteromalla, Pterogonium gracile, Neckera Philippeana,
Platygyrium repens, Cylindrothecium concinnum, Bra-
chythecium campestre, Scleropodium illecebrum, Eu-
rhynchium crassinervium, androgynum, Rhynchoste-
gium Teesdalii, tenellum, depressum, Plagiothecium
Schimperi, Roeseanum, Amblystegium confervoides,
radicale, Kochii, Hypnum fallaciosum, hygrophilum,
pseudostramineum. Diese anselmliche Zahl interes-
santer Moose wird aus dem Gebiete der Haar, der
vorzugsweise aus Plänerkalk bestehenden Hochebene,
welche im S. den Busen von Münster begränzt, noch
um folgende Arten vermehrt: Dieranum viride, Seli-
geria pusilla, tristicha, Barbula icmadophila, Didymo-
don luridus, Eucladium verticillatum, Mnium ambiguum,
H. Müll., Anomodon longifolius, Eurhynchium striatulum
velutinoides, Vaucheri. — Das dritteGebiet, der Te u-
toburger Wald, welcher in der Velmerstot (1435°)
seine höchste Erhebung hat, gehört der unteren Berg-
gegend an und bringt folgende uns fehlende Moose:
Dicranella curvata, Gymnostomum calcareum, rupestre,
Cynodontium Bruntoni, Anodus Donianus, Brachyodus
trichodes, Campylostelium saxicola, Didymodon eylin-
dricus, flexifolius, Trichostomum crispulum, Barbula
47
revoluta, Grimmia Doniana, trichophylla, Racomitrium
microcarpum, Ptychomitrium polyphylium, Bartramia
Oederi, Pterygophyllum lucens, Heterocladium hetero-
pterum, Orthothecium intricatum, Amblystegium fluvia-
tile, Andreaea petrophila. — Als viertes Gebiet der
westph. Moosflora betrachtet H. Müller das Berg-
land zubeiden Seiten der Weser, dasin
dem Moosberg des Sollings (1577°) seinen höchsten
Gipfel erreicht, also in die Bergregion im Schimper’-
schen Sinne (1509-3500) hineinragt, wie denn auch
die Neuheiten, mit denen dieses Gebiet die Flora aus-
stattet, ausschliesslich der montanen Region ange-
hören: Sporledera palustris, Fissidens crassipes, Seli-
geria recurvata, 'Trichostomum pallidisetum H. Müll.,
Pottia Starkeana, caespitosa, Barbula vinealis, squarrosa,
membranifolia, Grimmia commnulata, Bryum torquescens,
versieolor, Rhynchostegium rotundifolium, Hypnum
rugosum. — Das fünfte Gebiet endlich bildet das
Sauerland, das ausgedehnte Bergland Westphalens
südlich der Haar, dessen höchster Punkt der Asten-
berg (2683°) ist. Die Uebersicht der 300 Moose dieses
Gebietes giebt uns ein anschauliches Bild der montanen
Region; die Flora wird durch dasselbe um folgende
bei uns fehlende Species bereichert! Gymnostomum
curvirostrum, Weisia fugax, denticulata, Cynodontium
polycarpum, Dicranella squarrosa, Dieranum fulvum,
Trichostomum mutabile, Barbula paludosa, Grimmia
conferta, Hartmanii, ovata, leucophaea, montana, Ra-
comitrium protensum, Coscinodon pulvinatus, Ampho-
ridium Mougebotii, lapponieum, Ulota Drummondii, Hut-
48
chinsiae, Orthotrichum Sturmii, rupestre, Tetrodontium
Brownianum, Encalypta ciliata, Schistostega osmun-
dacea, Funaria hibernica, Bryum Mildeanum, Mninm
subglobosum, cinclidioides, Zieria julacea, Bartramia
Halleriana, Oligotrichum hercynicum, Pogonatum al-
pinum, Leskea nervosa, Pseudoleskea catenulata, Or-
thothecjum rufescens, Brachythecium reflexum, Hylo-
comium umbratum, Andreaea rupestris, Sphagnum teres,
rubellum. — Die ganze westphälische Flora enthält
nach der H. Müller’schen Uebersicht (mit den Nach-
trägen in Vhdlg. d. bot. V,. f. Brandbg. 1866) etwa
375 Arten und übertrifft unsere Flora demnach fast
um 100 Species; dennoch fehlen für ganz Westphalen
aus unserer Flora noch folgende Arten: Gymnostomum
tenue, Dieranum Bergeri, Fiedleria subsessilis,
Grimmia crinita, decipiens, Bryum calophyllum, pal-
lescens, Duvalii, Mnium insigne, ortborrhyn-
chum, Amblyodon dealbatus, Meeseatri-
chodes, hexagona, triquetra, Paludella
squarrosa, Timmia megapolitana, Fontinalis gra-
cilis, Neckerapennata,Hypnumiltrifarium
von denen die gesperrt gedruckten bei uns keines-
wegs zu den grossen Seltenheiten gehören. Andere
Moose, die bei uns zu den gemeinen zählen, sind dort
sehr selten, z. B. Mnium hornum.
Werfen wir von hier einen Blick auf ds Moos-
flora Hollands, so sehen wir auch dort von der unsrigen
wenig Abweichendes; noch mehr Verwandtschaft zeigt
sie mit der Flora Westphalens. Dozy und Molken-
boer (Prodromus Florae batavae) führen 252 Species
49
auf, von denen die interessantesten: Distichium in-
clinatum, Barbula Brebissonii, Encalypta rhabdocarpa,
Grimmia crinita, Caloscopium nigritum, Bryum tor-
quescens, alpinum, Dichelyma falcatum, Leptodon
Smithii,$Cryphaea heteromalla.
Vom Saargebiet, dem südwestlichsten Theile
der preussischen Rheinlande, den Umgebungen der
Städte Saarbrücken und Merzig, einen Flächenraum
von ungefähr 25 DMeilen umfassend, hat F. Winter
ein Verzeichniss der Laubmoose geliefert (Pollichia
1868), das 290 Arten enthält, welche die nahe Ver-
wandtschaft des Gebietes mit dem westphälischen Berg-
lande darlegen. Von bisher in Westphalen nicht ge-
fundenen Moosen enthält das Verzeichniss: Dicrano-
dontium sericeum, Cinclidotus riparius, Grimmia sphae-
rica, Racomitrium fasciculare, Orthotrichum leuco-
mitrium, Winteri Schpr., rivulare, Bryum obconicum,
Fontinalis squamosa. Dage,en fehlen aber eine Menge
Moose der norddeutschen Ebene, z. B. aus unserer
Flora: Mierobryum Floerkeanum, Phascum curvicollum,
Trematodon ambiguus, Dicranella crispa, Schreberi,
Dicranum majus, Bergeri, Campylopus pyriformis, Fis-
sidens osmundoides, Fiedleria subsessilis, Distichium
‚capillaceum, Trichodon cylindricus, Barbula rigida,
Grimmia crinita, Orthotrichum pumilum Sw., specio-
sum, Sphlachnum ampullaceum, Physcomitrium sphae-
ricum, Funaria calcarea, Webera longicolla, cruda,
carnea, albicans, Bryum uliginosum, Warneum, calo-
phyllum, pallens, Duvalii, Mnium insigne, orthorrhyn-
chum, Cinclidium stygium, Amblyodon dealbatus, alle
4
50
vier Meeseen, Paludella squarrosa, Timmia megapoli-
tana, Catharinea angustata, Fontinalis gracilis, 'Thui-
dium Blandowii, Brachythecium Starkei, Rhynchoste-
gium exiguum, Plagiothecium latebricola, Amblyste-
gium subtile, Hypnum Iycopodioides, revolvens, fallax,
trifarium, scorpioides, Sphagnum fimbriatum, molle.
Gehen wir noch weiter gegen S., so stellt sich
eine noch grössere Verschiedenheit mit unserer Flora
heraus: die Region der Ebene tritt gegen die montane
mehr und mehr zurück, der sich bereits viele Bürger
der subalpinen und alpinen Region zugesellen. Man
erkennt das recht deutlich, wenn man die Flora der
Rheinpfalz (nach der Bearbeitung von Gümbel in der
Pollichia 1857) mit der des Saargebietes und dann mit
unserer Flora ‚vergleicht. Wie in Bezug auf Klima,
geognostische Beschaffenheit des Bodens und land-
schaftliche Mannichfaltigkeit der Gegend beide Gebiete
wenig Unterschied darbieten, so herrscht auch in der
beiderseitigen Laubmoosflora die grösste Verwandt-
schaft und Aehnlichkeit, nur hat die Pfalz, die ein.be-
deutend grösseres Territorium umschliesst und seit
Bruch’s Zeiten von den namhaftesten Männern der
Wissenschaft nach ihren bryologischen Schätzen ‚aufs
Eifrigste erforscht ist, eine weil bedeulendere Arten-
zahl aufzuweisen (gegen 350). Viele unserer seltenen
Moose, die ich bei der Vergleichung mit dem Saar-
gebiete aufzählte, z. B. Microbryum Floerkeanum,
Fiedleria subsessilis, Dieranella crispa, Trichodon cy-
lindricus, Mnium insigne, orthorrhynchum, Bryum
Warneum, Duvalii, Timmia megapolitana, Fontinalis
51
gracilis, Brachythecium Starkei u. a. fehlen auch hier,
sowie eine Menge anderer, die bei uns zu den cha-
rakteristischen Moosen gehören und z. Th. eine be-
deutende Verbreitung haben, wie Fissidens osmun-
doides, Amblyodon dealbatus, Paludella squarrosa, Di-
cranum Bergeri, Cinclidium stygium, Polytrichum
strictum, Thuidium Blandowii, Hypnum ee
trifarium, scorpioides u. s. w.
‘Schliesslich sei noch zweier Floren Erwähnung
gethan, die in der vorzüglichen Bearbeitung, deren
sich beide zu erfreuen haben, als Repräsentanten der
montanen Region dienen mögen, aus der unsere Flora
so manchen Bürger aufzuweisen hat.
Die Laubmoosflora von Oberfranken, dem nordöst-
lichen Theile Bayerns, das Fichtelgebirge, den Fran-
kenwald und den fränkischen Jura in sich schliessend,
enthält nach Walther und Molendo (1868) auf einem
Raume von 125,,, [_]Meilen 384 Arten, Das Fichtel-
gebirge ist nicht bloss der Centralstoek dieses Ge-
bietes, sondern auch der Hauptgebirgsknoten der mittel-
deutschen Gebirge, dessen höchste Punkte der Schnee-
berg (3272°) und der Ochsenkopf (3160°). Beide sind
durch eine torfige 8 bis 900 tiefe Einsattelung ge-
trennt, durch die. Seelohe mit dem sog. Fichtelsee
(2399‘).. Diese, sowie andere ähnliche Oertlichkeiten,
zu denen eine .Menge Flussthäler zu rechnen, bilden
die Standorte für die meisten Moose der Ebene, so
dass aus unserer Flora in diesem Gebiete nur fehlen :
Fissidens exilis, Fiedleria subsessilis, Poitia Heimii,
Barbula ambigua, Grimmia decipiens, Orthoirichum
4*
52
pallens, Bryum uliginosum, Warneum, lacustre, calo-
phyllum, atropurpureum, Mnium orthorrhynchum, Cin-
elidium stygium, Meesea hexagona, Thuidium Blan-
dowii, Rhynchostegium exiguum, megapolitanum, Pla-
giothecium latebricola, Hypnum elodes, trifarium, scor-
pioides, imponens. Die grosse Zahl der uns fehlenden
Moose würde den Raum zu sehr beschränken; es seien
nur einige alpine und subalpine Moose erwähnt, die
in diesem Gebiete, wenn z. Th. auch in beschränkter
Verbreitung, gefunden sind : Weisia denticulata, Di-
eranum Sauteri, fuscescens, Campylopus alpinus, Di-
trichum glaucescens, Ulota Drummondii, Zieria julacea,
Mnium subglobosum , Pogonatum alpinum, Neckera
Menziesii, Brachythecium reflexum, Hypnum Halleri,
Sauteri, pallescens, Hylocomium umbratum u. a. Wir
verweisen auf das interessante Werk von Walther und
Molendo „die Laubmoose Oberfrankens“, das wir allen
Bryologen zu aufmerksamem Studium empfehlen.
Eine gleich ausgezeichnete Bearbeitung ist der
Laubmoosflora von Schlesien zu Theil geworden durch
Dr. J. Milde (Bot. Zte. 1861, Nachtr. 1864, 66, 67, 69).
Der nördliche ebene Theil Schlesiens herbergt die
meisten Moose der norddeutschen Ebene; es sind aus
unserer Flora nur folgende in Schlesien noch nicht
gefunden : Barbula laevipila, Grimmia orbieularis, Fu-
naria calcarea, Bryum Warneum, calophyllum, Cin-
clidium stygium, 'Timmia megapolitana, Rhynchoste-
gium exiguum, Plagiothecium latebricola, Hypnum fal-
lax, imponens. — Aus der Region der höheren Ebene
oder der niederen Berge (500-1500%) sind be-
93
sonders zu nennen: Anodus Donianus, Seligeria re-
curvata, Brachyodus: trichodes, Dicranum elorgalum,
Dieranodontium aristatum, Gymnostomum calcareum,
Weisia fugax, denticulata, Ditrichum flexicaule, Bar-
bula inclinata, recurvifolia, aloides, Eucladium verti-
eillatum, Encalypta ciliata, Tayloria serrata, Tetraplo-
don mnioides, Bryum polymorphum, alpinum, Mnium
spinosum, spinulosum, Bartramia Oederi, Halleriana,
Discelium nudum, Anacamptodon sphlachnoides, Ho-
malothecium Philippeanum, Platygyrium repens, Leskea
nervosa, Pseudoleskea catenulata, Eurhynchium velu-
tinoides, Hypnum sulcatum, Haldanianum, rugosum,
reptile, Hylocomium umbratum, Andreaea petrophila,
— Aus der montanen Region (1500°-3500°)
sind interessant: Weisia crispula, Dicranella curvata,
Dicranum falcatum, Starkei, Cynodontium Bruntoni,
Campylostelium saxicola, Seligeria pusilla, Blindia
acuta, Distichium inclinatum, Ditrichum glaucescens,
Tetrodontium repandum, Amphoridium Mougeotii, lap-
ponicum, Ulota Drummondii, Tetraplodon angustatus,
Tayloria splachnoides, Zieria julacea, Mnium medium,
Lescuraea striata, Pseudaleskea atrovirens, Heterocla-
dium dimorphum, Plagiothecium pulchellum, Muehlen-
beckii, Brachythecium reflexum, Hypnum alpestre,
molle, Halleri, pallescens, callichroum, fertile, sarmen-
tosum, Amblystegium confervoides, Andreaea rupestris,
Sphagnum Lindbergi. — Aus der subalpinen
Region (3500° - 4950°): Weisia Wimmeriana, Gymno-
stomum rupestre, Anoectangium compacium, Dicra-
num Blyttii, Cynodontium alpestre, Barbula mucroni-
54
folia, Desmatodon latifolius, Tetradontium 'Brownia-
num, Encalypta apophysata, rhabdocarpa, Bryum arcti-
cum, cirrhatum, cucullatum, Mnium cinclidioides, sub-
globosum, Orthothecium intricatum, Myurella julacea,
Hypnum Heufleri, ochraceum, arcticum, Ptychodium
plicatum, Hylocomium Oakesii, — Im Ganzen sind
aus Schlesien jetzt 450 Arten Laubmoose bekannt, eine
Zahl, welche wenige Provinzialfloren, die nicht der
alpinen oder arktischen Zone, dem Paradies der Moose,
angehören, werden aufweisen können. Einmal’ ist
dieser grosse Reichthum der der Moosvegetation äus-
serst günstigen Gestaltung des Bodens zuzuschreiben,
der nicht bloss wasser- und sumpfreiche Ebenen ent-
hält, sondern durch die bewaldeten Vorberge zu den
ebenfalls wasserreichen Hochgebirgen des mährischen
Gesenkes (Altvater 4603°) und des Riesengebirges
(Schneekoppe 4950‘) ansteigt; dann aber auch dem
_ unermüdlichen Eifer, mit welchem Bryologen, wie Se-
liger, Starke, Ludwig, Albertini, Breutel, Funck, Nees .
v. Esenbeck, v. Flotow, Remer, Göppert, Wimmer,
Sendtner, Milde, Plugar, Wichura, Hilse, Limpricht und
andere die Flora ununterbrochen nach allen Seiten
hin durchforscht haben, so dass sie von allen Special-
floren z. Z. für die am gründlichsten erforschte gel-
ten kann.
$: 4. Systematische Aufzählung der Laubmoose
| Meklenbures,
Ordo I. Musci cleistocarpi.
Tribus I. Phascaceae.
Familie Il Ephemereae,
& 1. Ephemerum Hpe. Tagmoos.
1. E. serratum (Schreb.) Hpe. — Phascum Schreb.
Timm prodr. no. 720 (1788). — Fdl. Syn. no. 12. —
An feuchten, sandigen Stellen nicht häufig, vom Spät-
herbst bis in den Frühling mit Kapseln. Timm sam-
melte es bei Scharpzow auf dem Acker an der Mal-
chiner Scheide, Schultz an den Hohlwegen in dem
Gehölz bei der Zirzowschen Mühle unweit Neubran-
denburg, Blandow bei Waren ! |
E, tenmerum (Breh.) Hpe, Auf sumpfigem Boden eines
ausgetrockneten Fischteiches bei Niesky in der Lausitz (Breutel!);
sonst noch nirgends beobachtet,
E, cohaerens (Hdw.) Hpe. In Ausstichen auf kalkrei-
chem Mergelboden bei Schmolz unweit Breslau (Milde).
E.stenophyllum (Voit) Schpr. Auf feuchtem 'T'hon-
boden: bei Hamburg (Sonder),
Ephemerella C, Müll,
E. reeurvifolia (Deks.) Schpr. Auflehmigen Aeckern
bei Bernburg im Elbgebiete (Schwabe); auf brachliegenden
Aeckern vor Anröchte in Westphalen uud bei Lippstadt am
Giesselerufer (H. Müller),
E. Flotowiana (Fek.) Schpr. Auf sandigem Humus-
boden am Zechower Berge bei Landsberg a. d. W, von v. Flo-
tow entdeckt, aber später nicht wiedergefunden,
56
2. Physcomitrella Schpr. Falthäubchen.
2. P. patens (Hdw.) Schpr. Ephemerum Hpe. —
Phascum Hdw. Schultz prdr. no 807 (1806). — Fdl.
15. — Ziemlich selten auf feuchtem Lehmboden, von
Sch. am Hofteiche zu Lichtenberg unweit Feldberg
und am Wege von Kl. Daberkow nach Badresch bei
Woldegk zuerst entdeckt! Die Kapseln reifen gegen
den Herbst. /
- - var. megapolitana. Phascum megapolitanuın
Schltz. sppl. no. 92 (1819). Auf lehmigen, im Win-
ter überschwemmten Stellen am kleinen Ihlenpool bei
Neubrandenburg (Sch. !).
Fam. IL, Phasceae.
3. Mierobryum Schpr. Kleinmoos. |
3. M. Floerkeanum (W. et M.) Schpr. Acaulon
C. M. — Phascum W. et M. Fal. 14. — Auf feuch-
tem Lehmboden bei Rostock von Flörke (nach 1816)
gesammelt! Herbst bis Frühling.
4. Sphaerangium Schpr. Kugelkapsel.
4. 8. muticum (Schreb.) Schpr. Acaulon C. M.
Phascum acaulon f. L. — Phascum muticum Schreb.
T. 719 b. (1788). — Fal. 13. — Auf Sandboden in
Wäldern und auf Feldern. Herbst bis Mai.
S., triquetrum (Spree) Schpr. Auf Thonboden bei
Naumburg a. S. (Beneken) und Freiburg a. U, ee
eine wohl vielfach überschene Art.
9. Phascum L. Ohnmund.
5. P. acaulon L. — P. cuspidatum Schreb. T. 719
(17.8). — Fdl. 16. — Häufig auf elwas feuchten
57
Stellen’der Aecker, Gärten und Wiesen. Sehr fotmen-
reich. Frühling.
"== ‚ß. elongatum Fal. (1844) caule elato, dicho-
tome ramoso;; foliis remotis, patentibus.
= = r. piliferum (Schreb.) — T. 718 (1788). —
Nicht selten.
- - Öö, eurvisetum Decks. — Sch. in Syll. Ratisb,
II. p. 122. (1828).
6. P. bryoides Decks. — P. elongatum Sch. 811
(1806). — Fdl. 17. — Auf sandigem Boden an An-
höhen und Gräben ziemlich selten: Woldegk, bei Mil-
denitz an der Wolfshagenschen Gränze in dem engl.
Garten (Sch.), Neustrelitz (Hintze !), Malchin (Bland.!)»
im Othensdorfer Holze bei Wölschendorf! Ratzeburg
(Reinke). Frühling.
- - var. foliis piliferis. Sch. sppl. 63. (1819).
- - var. caule ramose. Bland. Uebers. (1809).
7. P. eurvicellum Ehrh. Beitr. IV. p. 44. (1785). —
Fdl. 18 (1844). — „In hochgelegenen Wäldern an
Grabenrändern selten. Im Herbste und Frühling.“
Trib. II. Bruchiaceae.
6. Pleuridium Brid. Seitenköpfchen.
8. P. nitidum (Hdw.) Br, eur. Astomum Hpe. —
Phascum Hdw. T. 717 (1788). — Fl. 19. — Stellen-
weise auf Lehm- und Thonboden, vom Herbste bis zum
Frühlinge.
9. P. subulatum (L.) Br. eur. Astomum Hpe. —
Phascum L. T. 715 (1788). — Fdl 21. — Häufig auf
sandigen Aeckern und in Wäldern. Frühling.
53
* 10. P, alternifolium Brid. Astomum Hpe. Mitidem
vorigen, von dem es mit Sicherheit nur durch den ein-
häusigen Blüthenstand unterschieden wird, an denselben
Orten und wohl oft mitihm verwechselt. An rasigen’Ab-
hängen auf dem Kaninchenwerder im Schweriner See
am 28. Jun. 1866 mit reifen Kapseln von mir gefun-
den. Bei Ratzeburg 1866 (Reinke).
P. palustre Br. eur. Sporledera Hpe. Ist bisher nut
'schr sporadisch gefunden, z, B. auf einer torfigen Wiese bei Saar-
brücken (Winter), auf dem Hengster-Sumpf,bei Bieber in Hessen
(Lehmann), auf im Winter überschwemmtem sandigen Thonboden
an der haussee von Neuhaus nach Rotheminde im Solling (Beck-
haus), bei Heimar in Ehstland (A. Dietrich). |
Trib. III. Archidiaceae.
Archidium Brid,
A, alternifolium (Dcks.) Schpr. "In Westphalen auf
blossgesehälten Stellen der Heiden stellenweise häufig; im alten
Emsbette eine Stunde östlich von Handorf, wo es sich früher nie
gefunden hatte, fanden H. Müller und Wienkamp im März 1864
eine unerschöpfliche Menge der herrlichsten Exemplare, Bei
Hangenstein bei Giessen sammelte es H. Hoffmann, am Dachs-
berge bei Sagan in Schlesien Everken; nach Hübener soll es
auch bei Hamburg vorkommen.
Ordo I, Musci stegocarpi.
Sectiol. ACROCARPI.
Trib. I. Weisiaceae,
Fam. I, Weisieae
7. Systegium Schpr. Deckelmoos.
11. S. erispum (Hdw.) Schpr. — FPhascum Hdw.
Sch. 813. (1806). — Fdl. 20. — Auf grasig-
59
sändigen Feldern, an Weg- und Gräbenrändern vr
. da. Frühling.
3 _ Gymnostomum Hdw. Nacktmund.
er rostellatum (Brid.) Schpr, An feuchten Gräben
und Lehmdämmen bei Breslau (Milde, Thomas) ; im Griesheimer
Eichwäldchen und bei Darmstadt ( Bauer).
12. 6. mierostomum Haw. Weisia C. M. — Blan-
dow fasc. I. no. 4. (1803). - Fdl. 41. — In Wäl-
dern und Heiden in Hohlwegen und an Eu Han
häufig. Frühling.
- - ß. obliguum N. et Hsch. — Sch. in Syll. Bat.
II. 127. (1828).
- .- y. brachycarpon N. et Hsch. — Sch. I. c.
G.squarrosum (N, et Hsch.) Wils. Wurde einmal von
Itzigsohn auf den Stadtwiesen beim weissen Vorwerk in der
Flora von Frankfurt a. d. O. gefunden; Hübener will es bei
Wandsbeck unweit Hamburg gesammelt haben,
* 13 6. tenue Schrd. Weisia EC. M. An Een
Steinbrücke zwischen Sclwanbeck und Sieden-Bollentin
unweit Friedland am 13. Aug. 1860 von Struck ge-
funden.,
G. rupestre Schwgr. An der Stadtmauer von Nieheim,
bei Driburg und anderswo in Westphalen {Beckhaus).
G. curvirostrum Hdw. Auf den Kalkbergen bei Bern-
burg (Schwabe); in der Gahroer Heide bei Sonnenwalde (Ra-
benhorst).
9. Weisia Hdw. Perlmoos.
14. W. viridula (L.) Brid. — W. crispa T. 736
(1788). — Fal. 42. — An Abhängen in Wäldern häu-
fig. Frühling, Sommer.
60
15. W. mucrenata Brch. — Hymenostomum ruti-
tans N. et Hsch. Sch. in Syll. Rat. II. 127 (1828). —
Fdl. 40. — „An schattigen, sandigen, nackten An-
höhen und Grabenrändern selten. Im Frühlinge.“
16. W. cirrhata (L.) Hdw. Blindia C. M. — Di-
cranum T. 738 (1788). — Fdl. 43. — An alten Brei-
terwänden, Schlagbäumen und auf Zäunen häufig, auch
an Bäumen, auf Steinen und Dächern und selbst an
der Erde. Frühling. Brm. Meckl. Krypt. fasc. VI.
no. 231. ; Rt
W, apiculata N,et Hsch,, die nach Reinhardt in Meklen-
burg vorkommen soll, ist mir eine vollständig unbekannte Grösse.
- Barbula apieulata Hdw. ist eine Varietät der B, unguiculata
Hdw. und keineswegs selten; dagegen wird Grimmia apieulata
Hsch., ein seltenes alpines Moos, schwerlich bei uns gefunden
werden,
Fam, II. Dieraneae,
Cynodontium Schpr.
C. polycarpum (Ehrh.) Schpr. Die Angaben über das
Vorkommen dieses Mooses, sowie seiner var. strumiferum
(Dieranum strumiferum W, et M.) in der norddeutschen Ebene
sind sehr vorsichtig aufzunehmen, da gewöhnlich das sterile Di
cranum montanum Hdw. dafür gehalten worden istz für wirklieh
sicher möchte ich nur den Standort bei Labian in Preussen hal-
ten (v. Klinggräff. In den mitteldeutschen Gebitgen kommt
es vielfach auf Silicatgesteinen vor, so in den westph, Gebirgen,
im Fichtelgeb, Frankenwalde ete.
C. virens (Hdw.) Schpr, Auf feuchten, schattigen Stellen
an Steinen und faulem Holz bei Fehgen in Livland (Bruttan).
10. Dichodentinm Schpr. Zweizahn.
17. D. pellucidum (L.) Schpr. Angströmia €. M.
Dicranum Hdw. — Bryum L. T. 786 (1788). Fdl. 51. —
61
Auf: sumpfigen Wiesen, an feuchten Grabenrändern und
in Erlenbrüchen an faulenden Stämmen, meist selten:
Malchin, im Timm’schen Garten an der Wiese und in.
dem, Erlenbruch bei Schlage. (T.)
41. Trematodon Rich. Löcherzahn.
18. T. ambiguus (Hdw.) Hsch. — Fdl. 47 (1844). —
Wurde im März 1818 von G. Brückner bei Ludwigs-
lust auf einem Acker links von der Fürsten-Allee gleich
hinter den Gärten in grosser Menge gefunden, seitdem
aber nicht wieder!
12. Dieranella Schpr. Gabelzähnchen.
19. D. erispa ' (Hdw.) Schpr. Angströmia C. M.
— Dieranum Hdw. Fdl. 57 (1844). — Auf feuchtem
Sandboden an Wegen und Gräben selten : Schwerin,
in einem Graben längs der Neumühler Wiese von
Wstn im Jun. 1843 entdeckt, später auch von Fdl.
und mir daselbst gesammelt ; bei der Hohenzieritzer
Mühle unweit Neustrelitz (Hintze, Eggers!). Brm.
Meckl. Krypt. VI. 252. |
20. D. Schreberi (Sw.) Schpr. Anssteirie ©. M.
— Dieranum Schreberianum Hdw. Sch. 864 (1806).
— Fdl. 54. — An feuchten Grabenrändern stellen-
weise: Woldegk bei Kl. Miltzow am Wege nach Ba-
dresch (Sch.), Neustrelitz in der Schlosskoppel (Hintze!),
Malchin (T., Bland.), Schwerin (Crome!:Fdl., mat,
Brm.), Ratzeburg (Reinke). Frühling.
21. D. cervieulata (Hdw.) Schpr. Kigstibmin: C.M.
— Dicranum Hdw. Bland. II. 68. (1804). — Fdl. 50.
— Auf Torfmooren häufig. Sommer. Brm. Mekl.
Krypt. II. 93. | |
62
- - ß. pusilla (Hdw.) Sch. 863 (1806). Auf einem
trockenen Torfmoore hinter dem Hofgarten bei Ballin
unweit Stargard.
- - y. flavescens Sw. Bland. Ueb. (14809) caule
longiore, pedicello flexuoso, pallide sulphureo; capsula
oblanga.
22. D. simplex (Bryum L.) D. varia Schpr. Ang-
strömia varia C. M. Dicranum varium Hdw. T. 791
(1783). — Fal. 35. — Auf: Aeckern, an Wegen, Gra-
benrändern häufig. Spätherbst bis Frühling.
- - var. rigidula (Sw.) Sch. sppl. 113 (1819) auf
thonig-sandigem Boden seltener, von Sch. beim Dorfe
Kl. Daberkow unweit Woldegk gesammelt.
23. D. rufescens (Turn.) Schpr. Angströmia C.M.
— Dieranum curvatum Sch. 860 (1806). — Fdl. 56.
— An schattigen Anhöhen seltener: Neubrandenburg
in dem Gehölz bei der Zirzowschen Mühle: (Sch.),
Waren (Bland. als Dicranum earneum!), Schwerin in
den Hohlwegen hinter Zippendorf (Fdl.). Herbst und
Frühling.
D. ourvata (Hdw.) Schpr. Bei Handorf in Westphalen
an einem thonigen, feuchten Erdwalle (Wienkamp).
24. D. subulata (Hdw.) Schpr. Angströmia C. M:
— Dicranum heteromallum var. Sch. prodr. p. 296
(1806). — Fal. 59. — In Hohlwegen, an schattigen,
feuchten Grabenrändern selten, von Sch. hinter dem
Hofgarten bei Ballin unweit Stargard entdeckt. Sommer.
25. D. heteromalla (L.) Schpr.. Angströmia €. M.
— PDicranum L. T. 790 (1788). — Fdl. 58. — In
Wäldern und auf Feldern an Gräben und Anhöhen
63
häufig und formenreich. Herbst bis Frühling. Brm.
Mekl. Krypt. I. 41. ' | |
13. Dieranum Hdw. Gabelzahn.
26. D. montanum Hdw. — Fissidens strumifer
(Hdw.) Sch. 852. (1806). — Fdl.52. — Auf schwam-
migen, bewaldeten Wiesen an alten Wurzelstöcken,
namentlich Kieferstämmen, selten und nur steril: Star-
gard, bei Ballin in der Tannenheide an der Allee (Sch.),
bei Glambeck unweit Neustrelitz (Hintze!), bei Waren
(Bland.). Brm. Meckl. Krypt. VI. 253.
27. D. flagellare Hdw. T. in Siemss. Mag. 1. p.
255. (1791). — Fdl. 61. — Auf faulendem Holze in
Wäldern, sowie auf Mooren und in Heiden, selten.
T.sagt a. a, O : „Diese Pflanze ist ganz neu, und ich
entdeckte sie nach der Herausgabe meines Prodromus.
Der Hr. Prof. Hedwig hatte die Güte, solche in seinem
vortrefflichen Werke aufzunehmen und abzubilden
(Hdw. Stirp. erypt. III. p. 1. tab. 1.). Sie wächst in
Waldungen (bei Malchin) stets auf Holz, was auf der
Erde fast ganz verfault ist. Im Anfang des Herbstes
trifft man sie mit reifen Früchten.“ Bland. hat das
Moos in seinen Fasc. (I. 22.) von demselben Standorte
ausgegeben ! Sch. sammelte es bei Ballin in der Tan-
nenheide an der Allee und bei Mildenitz in der Heide
an der Wolfshagenschen Gränze, Hintze bei Neustre-
litz in der Kalkhorst und hinter Zachow! Im westil.
Theile des Gebietes ist es noch nicht gefunden. Brm.
Meckl. Krypt. IV. 188.
D. fuscescens Turn, In dichten, sterilen Rasen auf etwas
sumpfigem Torfboden bei Lippstadt (H. Müller).
64
-“D. fulvom Hook, D. interruptum Br. eur, In den rus-
sischen ÖOstseeprovinzen auf Steinen ih Gebüsch häufig (Gir-
gensohn), bei Königsberg (Sanio),
D. viride (Sull. et Lesq.) Lindbg. D. traustum Schpr, An
alten Buchenstämmen und auf Strauchwurzeln in Westphalen an
vielen Stellen (H. Müller, Beckhaus); auf am Rande von. Brü-
chen liegenden Granitblöcken in schattigen Buchenwäld.rn an
zwei etwa eine halbe Meile von einander entfernten Stellen im
Döhlauer Walde bei Wiszniewo in Preussen (v. Klinggräff), Bei
Lich in Hessen sammelte es Graf R. z, Solms, aus dem Salz-
burgischen erhielt ich es von Bartsch,
28. D. longifolium Ehrh. — Bland. II. 66 (1804).
— Fdl. 60. — An Steinen in Wäldern und Vorhöl-
zern, selten und meist steril: im Buchenholze bei Fal-
kenhagen unweit Waren, 11. Mai 1802, und bei Neu-
brandenburg im Mühlenholz am Fusssteige nach der
hintersten Müble c. fr., 3. März 1803 (Bland.!); eben-
falls bei Neubrandenburg und bei Stargard im Sabel-
schen Holze auf mehren Steinen (Sch.); bei Schwa-
nebeck unweit Friedland (A. Brückner!); bei Neustre-
litz beim Keulenberge und hinter Zechow (Hinize!).
Brm. Mekl. Krypt. VI. 254.
29, D. scoparium (L.) Leyss. — L. Schulz (1777).
— Fdl. 62. — Ueberall häufig. Sommer. Brm. Mekl.
Krypt. IV. 187.
- - ß. orthophyllum Brid. Sch. sppl. p. 71 (1819).
Auf Torfmooren und Heiden.
- - y. receurvatum Sch. 856 (1806). In Wald-
sümpfen an Steinen und Baumwurzeln, von Sch. bei
Neubrandenburg bei der Papiermühle und bei Ballint
in der Tannenheide gesammelt. Im Sppl. p. 71 zieh
65
er diese Form als var. ß. caule varie fexo, setis soli-
tariis zu der folg. Species.
30. D. majus Turn. — Sch. spp! no. 111 (1819).
Fdl. 63. — In Bergwäldern an schattigen Anhöhen
selten: bei Neubrandenburg im Broda’schen Holz auf
den Bergen und bei Ballin am hohen Rad (Sch.), bei
Malchin (Kroner!), in einem Buchenwalde an der Mil-
denitz zwischen Sternberg und Güstrow (Wstn., Brm.),
bei Rostock (Brinkmann), bei Ratzeburg (Reinke).
* 31. D. palustre Lapyl. D. Bonjeani DNot. In
einem torfigen Birkengehölze bei Zieten unweit Ratze-
burg 1866 von Reinke entdeckt.
32. D. Bergeri Bland. Ill. 114 (1804). D. Schra-
deri W. et M. 1807. Schwgr. 1811. D. undulatum
Schrd. 1794 (non Ehrh. Crypt. n. 271). D. interme-
dium Crome Il. 66. 1805. D, fastigiatum Sch. 867.
1806. D. affıne Fek. 1806. — Fdl. 65. — Auf Torf-
mooren und feuchten, torfigen Wiesen ziemlich selten:
Stargard bei Ballin auf dem Torfmoore und in der
Tannenheide an der Allee (Sch.), Neustrelitz in der
Useriner Horst (Hintze!), Parchim auf der Senator-
wiese (Fdl.!), Schwerin auf dem Kalkwerder (Crome!),
"Ratzeburg in Torfmooren (Reinke). Die Kapseln reifen
im Sommer.
Blandow henannte das Moos nach seinem Freunde,
dem Hauptmann v. Berger auf Semlow (in Pommern,
unweit Sülz), in dessen Gesellschaft er esin den dor-
tigen Torfsümpfen bei seinem Besuche im Juli 1804
zuerst auffand.. Weber und Mohr, mit denen Bland.
im Herbste desselben Jahres nach Herausgabe seines
6)
66
3. Fascikels in botanische Verbindung trat, erkannten
in dem Moose das von Schrader in seinem Spicile-
gium beschriebene D. undulatum, welches nicht das
Ehrhart’sche gleichnamige Moos sei, und tauften es
D. Schraderi, nachdem der Blandow’sche Name schon
drei Jahre veröffentlicht worden war und inzwischen
auch Crome und Schultz, welche beide das Moos auf-
gefunden und für neu erkannt hatten, sowie auch
Funck, der es bei Gefrees im Fichtelgebirge entdeckte
(alle standen mit Bland. in Tauschverkehr und waren
durch ihn auf die Species aufmerksam gemacht wor-
den), es mit einem eignen Namen publicirt halten,
So passend auch der Weber-Mohr’sche Name sein
mag, hat doch der Blandow’sche die Priorität, und
wünschen wir das Monument, das Bland. einem Freunde
und eifrigen Botaniker, der sehr wahrscheinlich ein
Schüler des grossen Linn& war (vgl. Ehrhart Beitr. V.
p- 3.), durch die Benennung dieses Mooses nach ihm
errichtet hat, für alle Zeiten aufrecht erhalten. —
33. D. spurium Hdw. — T. 784 (1788). — Fdl.
66. — In hochgelegenen Tannenwäldern selten: Mal-
chin am Wege nach Schwinkendorf auf den Hügeln
in den Tannen (T.) und in den Tannen beim Hain-
holze, 19. Mai 4799 (Bland.!), bei Waren und Rövers-
hagen (Bland.), Stargard in den Hufentannen gleich
vorne und in den Ihlenfeldschen Fichten (Sch.), Neu-
strelitz in den Tannen am alten Wege nach dem
Schweizerhause (Hintze!) und bei Zinow (Reinke),
bei Schwerin (Wstn., Brm.). Sommer... 18
34. D. undulatum Ehrh. — D. scoparium ß. po-
67
Iysetum T. 783 (1788). — Fdl. 64. — In {Wäldern,
namentlich Nadelwaldungen. Frühling.
'DieranodontiumBr eur.
© D. aristatum Schpr. An einem erratischen Block bei
Driesen (Laseh). |
.„D.longirostre (W.et M.) Br. eur. Auf faulenden
Stämmen bei Löbau in Preussen (v. Klinggräff),. Fdl. Syn. 45
hat das Dieranum pyriforme Sch. für diese Species gedeutet,
# 14. Camapylopus Brid. Drehfuss.
a 35. €. pyriformis (Schltz.) Brid. C. torfaceus Br.
eur, Dicranum turfaceum C. M. — Dicranum flexuo-
sum T..789 (1783). — Fal. 53 und 45. — Auf Moor-
boden meist häufig. Im Frühling gewöhnlich mit zahl-
reichen Kapseln, Brm. Mekl. Krypt. VI. 255...
f Schultz, welcher das Moos in der Tannenheide
bei dem Dorfe ‚Ballin zwischen Stargard und Woldegk
in zwei Formen sammelte, nahm die eine dieser For-
men ohne Weiteres für das Dicranum flexuosum Brid.
Muscol, Recent. II. 1. p. 163, während er die andere
einer eingehenden Untersuchung unterzog, wobei sich
ihm so viel Abweichendes ergab, dass er sie wenig-
stens für eine sehr bemerkenswerthe Varietät halten
musste und sie in seinem Prodr. p. 298 mit einer aus-
führlichen Beschreibung ausstatiete, im Suppl. p. 73
(1819) aber noch einen Schritt weiter ging und diese
vermeintliche Var. unter dem Namen Dicranum pyri-
forme: zur selbstständigen Species erhob, die von Bridel
in der Bryol. univ. I: p. 469 als Campylopus pyriformis
anerkannt wurde, Weil die Kapsel aber mehr ei-,
als regelrecht birnförmig ist, haben die Verfasser der
5*
68
—
Bryol, europ. den Namen in Campylopus torfaceus
umgeändert, worin wir jedoch keine Verbesserung er-
kennen können und darum an dem ersten Namen fest-
halten. Fiedler hat dieses Moos für Dicranodontium
longirostre gehalten, dem es allerdings sehr nahe ver-
wandt ist, ausserdem aber das schon von Timm re-
gistrirte Dieranum flexuosum ebenfalls verzeichnet,
während wir behaupten dürfen, dass das ächte Bryum
flexuosum L. (Campylopus Brid.) in unserer Flora
bisher noch nicht konstatirt ist. Da es jedoch sehr
wohl noch aufgefunden werden kann (im westphäli-
schen Flachlande wächst es auf torfigem Waldboden
mehrfach), so möchte ich auf das hauptsächlichste
Unterscheidungszeichen beider Arten aufmerksam
machen: die Stengel sind bei Campylopus flexuosus
bis zur Spitze mit einem rosifarbenen Wurzelfilze
bedeckt, während dieselben bei C. pyriformis nur am
Grunde wurzelfaserig sind.
C. fragilis Deks. In Westphalen am Abhange des Lut-
terufers bei Brakwede auf kalkfreiem Sande steril (H. Müller).
C.brevipilus Br, eur, Auf Heideland durch den ganzen
Busen von Münster steril: bei Lippspringe (Beckhaus), Delbrück
(Damm), Lippstadt und Handorf (H, Müller),
Trib. III. Leucobryaceae.
45. Leueobryum Hpe. Weissmoos.
36. I. glaucum (L.) Angstr. L. vulgare Hpe. —
Dieranum Hdw. T. 785 (1788). — Fdl. 67. — Häufig
auf Torfmooren und in Heideniederungen, aber spär-
lich mit Kapseln, die im Frühling reifen. Brm. Mekl.
Krypt. I. 40.
69
Trib. IV. Fissidentaceae,
16. Fissidens Hdw. Spaltzahn.
37. EB bryeides (L.) Hdw. — T. 779 (1788). —
Fdl. 228. — Auf Aeckern, in Wäldern, Gräben und
Schluchten häufig. — Im Winter und zu Anfange des
Frühlings. Brm. Mekl. Krypt. II. 90.
38. F. exilis Hdw. F. Bloxami Wils. — Sch. 846
(1806). — An feuchten, schattigen Stellen auf Lehin-
boden und an Steinen. Bland. fand ihn im Aug. 1804
auf Mauer- und Feldsteinen an der Mauer zu Neu-
brandenburg! Sch. beim Dorfe Mildenitz unweit Wol-
degk, Struck am Darguner Schlosse! ich selbst am
14. November 1863 auf festem Lehmboden unter Fich-
ten im Brümmersaal bei Wölschendorf. Fdl. zieht ihn
als kleine, zum ersten Male fruktificirende Pflanze zur
vor. Art.
39. F. incurvus (W. et M.) Schwgr. — Fdl. 227
(1844). — An schattigen Grabenrändern, z. B. an der
Westseite des Neustädtischen Kirchhofes bei Schwerin
(Fal.!).
12 Busillus Wiis. In Westphalen am innern Gemäuer
der Brunnen von Handorf ( Wienkamp ), auf Backsteinen im
Walde des Stromberger Schlossberges (H, Müller).
40. F. osmundoides Hdw. Conomitrium C. M. —
Bland. I. 25 (1803). — Fdl. 229. — An torfigen, be-
waldeten Orten ziemlich häufig, z. B. Friedland, 23.
Jul. 1803 (Krüger!) Jatzke und Pleetz bei Neubran-
denburg (Sch.), Neustrelitz (Hintze!), Fürstenberg
(Sarkander), Malchin (Bland.!), Schwerin auf dem
Kalkwerder (Crome!), am Schelfvogtsteich auf dem
70
Werder! bei Gr. Welzien (Fdk.!), Ludwigslust am
Kanal im Schlossgarten! u. s. w. — Frühling.
41. F. taxifolius (L.) Hdw. — T. 780 (1788). —
Fdl. 230. — In feuchten Wäldern, an Grabenränderh
häufig. Winter, Frühling.
42. F. adianteides (L.) Hdw. — T. 781 PER
Fdl. 231. — Auf Torfwiesen, an Gräben und feuchten
Stellen häufig.: Frühling.
Conomitrium Montg.
C julianum (Savi) Montg. In Brunnen, namentlich in
solchen von Sandstein, wachsend, dürfte auch’ bei uns noch ent-
deckt. werden, da es von Seehaus bei Stettin aufgefunden ist,
Vieileicht hat Bland, es in unserer Flora schon gesammelt, denn
unter einer grossen Anzahl von Fontinalıs antipyretica ın seinem
Herbar, jedenfalls von ihm selbst und wahrscheinlich bei Waren
gesammelt, fand ich ein einzelnes Exemplar dieses herrlichen
Mooses,
Trib. V. Seligeriacene.
SeligeriaBr. eur,
S. reeurvata (Hdw.) Br. eur, An emp Alten
bei Driesen (Lasch,. Nach Milde soll Bland, sie bereits in Mek-
lenburg auf erratischen Blöcken gefunden haben, doch ist mir
ein weiterer Nachweis dafür nicht bekannt. Die in den Blan-
dow’schen Exsiceaten f. III, 10% ausgegebenen Ex. wurden von
Funck „in sax. subalp,* gesammelt. Dagegen finden wir im
Blandow’schen Herbar auf einem aufgeklebten Ex,der Seli-
geria pusilla Hdw. — „deEvers Göltingae accepi“ (Bland,
exs. IV. 163) — auf der Rückseite von Biandow’s Hand die
Bemerkung; „Prope Suerinum : Püsserkaten detect. Priıno Au-
gusto 1802. O. C. Blandow.“, — können jedoch nicht wissen,
ob diess überall auf dieses Moos Bezug haben soll. Beide Species
können sehr wohl bei uns an geeigneten Lokalitäten vorkommen:
71
sowie auch S. ealcarea (Decks) Br, eur, von Laurer | und
E, Beil auf Rügen gesammelt
Trib, VI. Pottiaceae.
Fam. dl. Pottie®s
17. Fiedleria Rbh. (1848).
(Pharomitrium Schpr. Syn.)
* 43. F. subsessilis (Brid.) Rbh. Schistidium Brid.
C. M. Auf mit etwas Erde bedeckten Mauern, Kalk-
und Sandboden. Wurde 1857 von Struck an einer
Mauer zu Kirchdorf auf der Insel Poel entdeckt.
| 18. Pottia Ehrh.
44. P, cavifolia Ehrh. 1781, Brym ovatum Deks,.
1785. — Gymnostomum ovatum Hdw. T. 724 (1788).
— Fdl. 22. — Auf Sand- und Lehmäckern an Gra-
benrändern, auch auf Lehmmauern. Frühling. |
- - ß. epilesa Brid. (mucronulata Fdl.). Bei Neu-
brandenburg (Sch.).
- - y. incana N. et Hsch. (oblonga Fal.). Mit
der Normalform, bildet jedoch besondere Haufen.
Schimper zieht dieses Moos jetzt zu Barbula, weil
es nicht nackimündig, wie man bisher meinte, sondern
mit einem gewundenen Mundbesatze versehen ist, der
allerdings äusserst zart und leicht hinfällig sein soll.
45. P. minutula (Schwgr.) Fürnr. — Fdl. 23
(1844). — Auf leichten Aeckern an Grabenrändern
und Abhängen, z. B. am Walle zu Rostock (Th. Hü-
bener!), bei Güstrow (Simonis). Wohl vielfach übersehen.
- - ß. zufescens (Sch.). Gymnostomum rufescens
Sch. 318 (1806). Bei Neubrandenburg gleich hinter
der Krappmühle am Wege nach Woggersin.
72
46. P. truncatula (L.) Brm P. Iruncata Br. eur.
P. eustoma Ehrh. — Gymnostomum Iruncatum Hdw.
T. 726 (1788). — Fdl. 24. — Aecker, Triften, Weg-
und Grabenränder häufig. Frühling. Brm. Mekl.
Krypt. I. 42.
- - ß. major Ehrh. (Gymnostomum Heimii
T. 725.)
* 47. P. Meimii (Hdw.) Fürnr. An der Ostsee:
am Nordrande der Insel Poel am 1. Jun. 1852 von
mir aufgefunden, auf Grabenufern der Salzwiesen bei
Wismar 1857 von Struck gesammelt. Von Heim zu-
erst an der Salzstelle bei Zeestow im Havelgebiete,
wo später Prof. A. Braun sie wieder gefunden hat,
entdeckt, ist sie seitdem an vielen Salinen und salz-
haltigen Stellen beobachtet worden und ist das ein-
zige bisher bekannte durchaus salzstete Moos.
P. Starkeana (Hdw.) C. M. Anacalypta N. et Hsch,
Auf Aeckern: Dessau (Schwabe), Hoyerswerde und Lübbenau
(Rabenhorst), an der Welse (Seehaus), nach Hübener auch bei
Hamburg. ;
48. P. lanceolata (Dcks.) C. M. Anacalypta Roehl.
— Leersia Hdw. T. 731 (1788). — Fdl. 25. — Na-
mentlich auf Feld- und Dorfmauern, an dürren Höhen,
Frühling.
- - var. aciphylla (Wahlenb.). Weisia aciphylla
Wahlenb. Bland. Ueb. (1£09) humilior et rigidior,
foliis latioribus, longius aristatis, strictis; capsula ovala,
breviore, operculo breviore. An abschüssigen, ihonig-
sandigen Stellen, z. B. bei Neubrandenburg unter
Belvedere und vor der Brandmühle (Bland., Szh.), bei
gs
Schwerin auf dem Schelfwerder (Fdl., Wstn.!) und
am Lankower See! |
19. Didymodon Hdw. Zwillingszahn.
49. D. rubellus (Rth.) Br. eur. Trichostomum
Rbh. — Weisia recurvirostra Hdw. T. 755 (1788). —
Fal. 44. — Feldsteinmauern, Grabenränder, Anhöhen,
Hohlwege, häufig... Vom Frühling bis zum Herbst.
D, luridus Hsch,h Nach H. Müller in Westphalen am
Eisenbahnbrückengeinäuer (Grünsandstein) bei Lippstadt häufig,
sowie auch an Weidenstämmen bei Weckinghausen auf erdiger
Unterlage, steril; am Sandstein bei Segewold in Livland (Gir-
gensohn),
Fam, U. Distichieae
20. Distichium Br. eur. Zweizeilchen,
50. D. capillaceum (L.) Br. eur. — Cynodontium
Sch. 842 (1806). — Fal. 46. — An waldigen An-
höhen stellenweise, z. B. bei Neubrandenburg im Ne-
merower Holze am hohen Ufer und bei Stolpe hinter
dem Hofe am See (Sch.!), in einem Torfmoore bei
Neuhof unweit Goldberg (Huth!), am hohen Traveufer
unterhalb Schlutup (Häcker!),. Sommer.
D. inclinatum (Hdw.) Br. eur,, ein überall ziemlich
seltenes, eigentlich dem Gebirge angehörendes Moos, würde von
Bruttan in den Torfgruben bei Ropkoy und Kardis unweit Dor-
pat gesammelt,
Fam, III. Ceratodonteae,
21. Ceratoden Brid. Wachszahn.
91. €. purpureus \L.) Brid. — Dieranum Hdw. T.
757 (1788). — Fdl. 49. — Heiden, Sandfelder, Mauern
u. s. w. sehr häufig und formenreich. Frühling. Brm.
Mekl. Krypt. VI. 256. |
za
22. Trichoden Schpr. Haarzahn.
52. T. eylindrieus (Hdw.) Schpr. Angströmia C.
M. — Trichostomum Hdw. Sch. sppl. 108. (1819). —
Fdl. 48. — Wälder, Gräben, sandige Anhöhen, selten:
in praeruptis arenosis pr. Neubrandenburg (Sch.).
Frühling. :
Fam. IV, Trichostomesae,
23, Ditrichum Timm (1788). Zweihaar.
(Leptotrichum Hpe. 1847.)
53. D. tortile (Schrd.). — Dicranum W. et M.
Bland. Ueb. (1809). — Fdl. 37. — An nackten, san-
digen Anhöhen und Grabenrändern hin und wieder
(Fdl.), an Hohlwegen im Broda’schen Holze bei Nen-
brandenburg, Frühl. 1800 (Bland.!), daselbst, sowie
auch beim Dorfe Ballin (Sch.), im Hohlwege bei Gol-
denbaum nächst Neustrelitz (Hintze!), im Griemoor
bei Grabow! in den Neustädter Tannen bei Ludwigs-
lust (Hahn!), auf der Neumühler Wiese bei Schwerin
(Wstn.!) und im Heidberge bei Güstrow! Herbst bis
Frühling. ER
- - var. pusillum (Hdw.) Barbula curta Hdw., Sch.
Recens. Barb. et Syntr. no. 2. — Ditrichum pusillum
T. 777 (4788). — Im Hainholze und am Berge hinter
dem Jägerhause bei Malchin (T., Bland.!), bei Neu-
brandbg. im Broda’schen Holze und bei dem Dorfe
Sponholz am Wege nach Warlin (Sch.).
54. D. homomalium (Hdw.). — Weisia hetero-
malla Hdw. Sch. 830 (1806). — Fdl. 38. — Anhoch-
gelegenen waldigen Hohlwegen und nackten Sand-
stellen sparsam (Fdl.), bei Waren (Bland.!), bei Star-
E
gard im Sabelschen Holze am Wege nach Teschen-
dorf und in den Tannen bei Rowa (Sch.), auf der
Neumühler Wiese bei Schwerin in Gesellschaft der
vor. Art, aber seltener! Herbst bis Frühling.
D, flexicaule (Schwgr.). Auf Kalktuffblöcken im Glie-
nicker Park bei Potsdam (Reinhardt), im Odergebiet auf einem
sonnigen Hügel bei Dölzig unweit Mohrin (Ruthe), auf den Kalk-
hügeln bei Ozenstochau a. d, Warthe (Milde).
" D.vaginans (Sull.), Aufnassem Sande bei Lippspringe
in der westph, Ebene und auf thonig-sandigem Boden an der
Chaussee von Neuhaus nach Rotheminde im Solling (Beckhaus),
bei Hamburg (Sonder),
55. D. pallidum (Schreb.). — Trichostomum Hdw.
Bland, 1. 18. (1803). — Fdl. 39. — In hochgelegenen
Wäldern ziemlich selten: Malchin im Gielow’schen
Holze, 30. Jun. i799, und am Fuchsberge, sowie auch
bei Waren (Bland.!), im Broda’schen Hoize bei Neu-
brandenburg (Sch.), bei Zechow und Rollenhagen un-
weit Neustrelitz (Hintze!), im Friedrichsthaler Holze
bei Schwerin! — Juni.
24, Trichestemum Hdw. Haarmund.
96. T. rigidulum (Deks.) Sm. — Ditrichum T. in
Siemss. Mag. 1. 254 (1791). — Fal. 36. — In Wal-
dungen auf grossen Steinen in der Gegend von Mal-
chin ‘öfters, aber stets steril (T.), an feuchten und
trockenen Grabenrändern selten (Fdl.); an einer Mauer
bei Alt-Käbelich unweit Neubrandenburg und an einem
Grabenufer auf der Bäk bei Ratzeburg (Reinke). Herbst
bis Frühling.
T.tophaceum Brid. An quelligen Stellen des hohen
Oderufers zwischen Reitwein und Wuhden bei Küstrin (Reinhardt),
16
bei Hamburg ‘an Mauern (Sonder) und auf -Lehmboden an der
Elbe bei Flottbeck (Hübener), bei Lippstadt und Willebadessen
in Westphalen (H. Müller).
25. Barbula Hdw. Bartmoos.
I, Tortula Hdw.,
57. B. rigida Schltz. — Tortula Hdw. A. Brück-
ner no. 718 (1803). — Auf Mauern zu Pinnow bei
Neubrandenburg (A. Brückner), an lehmigen Abhängen
bei Ratzeburg 1866 (Reinke). Sommer. Fehlt bei Fdl.
* 58. B. ambigua Br. eur. Auf Ziegelerde bei
Schwan im Herbste 1866 von Brinkmann entdeckt.
Brm. Mekl. Krypt. VI. 257.
Unterscheidet sich von der vor. u. a. durch län-
gere etwas eingekrümmte Blätter und kürzere Zähne
des Peristoms, die nur eine Windung um das Säul-
chen machen, während die längeren Zähne der vor.
3—4mal um das hervorstehende Säulchen gewunden
sind.
B. aloides (Koch) Br. eur, Auf Mergelboden bei Han-
dorf in Westphalen (Wienkamp); im Gebiete des Teutoburger
Waldes und des Wesergebirges häufig (H. Müller).
2. Barbula Hdw.
59. B. unguiculata Hdw. — T. 797 (1788). —
Fdl. 26. — An Gräben, Anhöhen, auf Feldern, häufig
und formenreich. Vom Frühling bis in den Sommer
mit reifen Kapseln.
- - ß. cuspidata Sch sppl. no. 103 (18! 9) als Art.
- - Y.apieulata Hdw. Sch. sppl. 102 (1819) als Art.
- - Ö. micrecarpa Sch. in Syll. Rat. I: p. 35
(1824) als Art.
- - &. obtusifolia Sch. sppl. 105 (1819) als Art,
77
60. B. imberbis (Hds. 1762). Brm. B. fallax Hdw.
Bland. III. 112 (1804). — Fdl. 27. — Lehm- und
Kiesboden, Aecker, Hügel, Grabenränder. Frühling.
Brm. Mekl. Krypt. VI. 253 (wo ich den Trivialnamen
nach Linne’s Mant. II. restituirt, übersehend, dass
schon Hudson in der Fl. angl. denselben nach Dille-
nis aufgestellt hat).
= ß. brevicaulis Schwgr. Sch. Recens. 20 (1823)
als Art.
- - y. brevifelia Sch. l. c. 21 $. (1823.)
- -.ö. sirieta. Sch. I. c. (1823) B. nervosa Bland.
B. recurvifolia Schpr. unterscheidet sich von der vor.,
mit der sie anderswo gesellig vorkommt, durch im feuchten Zu-
stande stark zurückgekrümmte Blätter. Reinhardt glaubt sie auf
den Rüdersdorfer Kalkbergen gefunden zu haben; am Lutter-
uferabhang bei Brakwede in Westph. sammelte sie Upmann, bei
Hamburg Sonder.
61. B. gracilis Schwgr. — Fdl. 28 (1844). — Auf
thonig-sandigen Feldern selten (Fdl.), bei Ratzeburg
an lehmigen Abhängen in Gesellschaft der B. rigida
(Reinke). Nach H. Müller’s Beobachtungen gehört B.
icmadophila Schpr. als blosse Form hierher. |
62. B. Hornschuchiana Schlitz. Recens. Barb. et
Syntr. 25. — B. revoluta Sch. sppl. 104 (1819). —
Fdl. 29. — An Sandhügeln selten: Neubrandenburg
bei der Brandmühle (Sch.), bei Alt-Käbelich an mehren
Orten (Reinke), bei Güstrow am Graben vor der Zie-
gelei (Apoth. Müller), bei Ratzeburg (Reinke). Die sel-
tenen Kapseln reifen im. Frühling.
B. revoluta Schwgr. Auf Thon- und Kalkboden, in
Mauerritzen, z. B. bei Bernburg (Schwabe), Potsdam (Reinhardt),
Hamburg ? (Klatt).
783
‘63. B, conveluta Hdw. — T. 795 (1788). Fal. 30.
— An trocknen, nackten, abschüssigen Stellen in Wäl-
dern oft grosse Flächen bedeckend. Anfang des Spm-
mers,
B. inclinata Schwgr. Auf kalkig-sandigem Boden am
Uferabhang des Lutterbaches bei Brakwede in Westph, und in
einem benachbarten Kiefernwalde in grösster Menge fruchtend
(Beckhaus).
* 64. B. tortuosa (L.) W.etM. Bei Neustrelitz
an einer sonnigen Stelle in der Nähe des Hinnensees
im Wildgarten beim Schweizerhause am 2. Jul. 1865
von Hintze aufgefunden. Früchte sehr sparsam. Brm.
Mekl. Krypt. VI. 259.
An den schmalen, im trockenen Zustande stark
gekräuselten Blättern leicht kenntlich.
B. squarrosa DNot. Auf Kalkboden bei Höxter in
Westphalen (Beckhaus |),
B. canescens Brch, Bei Bonn EN
65. B. muralis (L.) Timm. — L. Schulz (1777).
— Fal. 31. — Dächer, Mauern, Steine, sehr häufig.
Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 260.
- - ß. aestira Brid. Sch. Recens. 32 (1823) als
Art. | -
= -y. rupestris Sch. 1. c. 29 8. (1823).
3. Syntrichia Brid,
B. subulata (L.) Bland. — Tortula T. 792 1778).
Fal. 32. — An Weg-, Graben- und Ackerrändern,
besonders auf Lehmboden, häufig. Frühling bis in
den Sommer. Brm. Mekl. Krypt. I. 43.
67. B. laevipila Brid. — Wstn. ap. Fdl. 33 (1844).
— An Feld- und Alleebäumen und. auf erralischen
79
Blöcken, nicht selten, entwickelt aber nur in nassen
Jahren vollkommene Kapseln, die zu Ausgang des
Frühlings reifen. Brm. Mekl. Krypt. II. 95.
#68, B. papillosa (Wils.) €. M. An Feld- und
Alleebäumen, nicht selten,. aber wegen ihrer Sterilität
lange übersehen. Als ich sie am 10. Mai 1862 zuerst
von: Hrm. Dr. Karl Müller-Halle in Exemplaren von
Lauchhammer a. d. schwarzen Elster und von Schne-
pfenthal (leg. Röse) erhielt, war sie mir auf den ersten
Blick bekannt, da ich sie wenige Schrilte von meinem
Hause (zu Wölschendorf) an Eschen und Ulmen längst
gesehen, aber für junge, sterile Rasen der B. latifolia
gehalten hatte ; eine sofortige Untersuchung überzeugte
mich. Aehnlich mag es mit diesem Moose Vielen er-
gangen sein; denn dass es Jahre lang auf der Stufe
des Prothalliums sollte verharrt haben und erst bei
geeigneten Witterungsverhältnissen sollte zur Ent-
wickelung gelangt sein, ist nicht anzunehmen. Ein-
mai erkannt, ist es, wie anderswo, auch bei uns seit-
dem vielfach gefunden : bei Neustrelitz 1863 (Hintze!),
bei Ratzeburg 1866 «Reinke), bei Rostock (Brink-
mann!), bei,Schwerin! u. s. w. Brm. Mekl. Krypt.
IV. 190.
. Durch die kugeligen, mehrzeliigen Propagula auf
der Oberfläche, namentlich der Rippe der breit ab-
gerundeten, fast rundlichen, kurz haarspitzigen Blätter,
die sich im trockenen Zustande tutenarlig zusammen-
wickeln, von den verwandten Arten unterschieden.
* 69. B, pulvinata Jur. Verhdlig. d, zool. bot. V.
zu Wien 1863. p. 500. An einer Esche bei Hücks-
80
dorf, anderthalb Meilen von Rostock, am 11. Apr. 1866
von Brinkmann entdeckt. Wahrscheinlich vielfach über-
sehen. Brm. Mekl. Krypt. VI. 261.
Sie hält die Mitte zwischen B. laevipila und ru-
ralis und wird von Prof. Lindberg zu letzterer Species
gezogen. Das farblose Haar, in welches die dicke,
rothe Blattrippe ausläuft, ist deutlicher gezähnt, als bei
B. laevipila, aber nicht so stark, als bei B. ruralis.
70. B. latifolia Brch. — Fdl. 34 (1844). — An
denselben Standorten mit B. laevipila, aber nicht so
häufig und äusserst selten mit Frucht, die ich erst ein
einziges Mal bei Schwerin fand. Mai, Juni.
71. B. ruralis (L.) Hdw. L. Schulz (1777). —
Fdl. 35. — Dürrer Sandboden, Baumstämme, Steine,
Strohdächer, häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt.
VI. 262, -
Trib. VII. Grimmiaceae.
Fam. I, Cinelidoteae.
26. Cinclidotus P. Beauv. Bartzahn.
72. €. minor (L.). — Fontinalis triangularis minor
carinalta, e cymis capsulifera Dill. Fontinalis minor L.
Trichostomum fontinaloides Hdw. Cinclidotus fontina-
loides. P. Beauv. Gümbelia font. C. M. — Fdl. 155
- (1844). — An Steinen in einem Waldbache im Wahr-
holze bei Schwerin (Fdl. Wstn.!). Sommer.
Fam, U, Grimmieae.
27. Grimmia Ehrh. Haarmoos.
G. conferta Fck. An der russischen Ostseeküste hin
und wieder auf beschatteten Granitblöcken, z. B im Aathale
(Girgensohn).
81
73. 6. apoearpa (L.) Hdw. — T. 729 (1788). —
Fal. 114. — Auf erratischen Blöcken, auch auf Mau-
ern und Dächern, häufig und in mancherlei Formen
(apocaula, gracilis, rivularis). Frühling.
G. maritima urn. dürfte auch an unserer Küste auf
erratischen Blöcken noch gefunden werden, wenn nicht die An-
gabe Hübener’s, dass sie an der holsteinischen Küste vorkomme,
auf falscher Diagnose beruht.
* 74. 6. erinita Brid. Gümbelia C. M. Auf dem
Kallibewurf der Mauern: bei Wismar vor dem Alt-
Wismarschen Thore zwischen dem Schutt der abge-
brochenen Wassermühle 1860 von Struck aufgefunden!
Ich fand Exemplare von der betreffenden Stelle im
G. Brücknerschen Herbar und konnte mich von der
richtigen Bestimmung überzeugen, an der ich so lange
glaubte zweifeln zu dürfen wegen des ungewöhnlichen
Standortes, welcher für dieses, eigentlich dem Süden
(und dem hohen Norden) angehörende schöne Moos
bisher noch ganz vereinzelt dasteht, nur allenfalls kor-
respondirend mit dem ebenso vereinzelten Auftreten
desselben in Holland, wo die Lücke bis in die Pfalz
hinein (bei Worms und Neustadt a. d. Haardt) auch
noch unausgefüllt ist. Die eingesenkten Früchte und
die länglichen Zellen des Blattgrundes unterscheiden
diese Art von den beiden folgenden hinlänglich.
* 75. 6. orbieularis Br. eur. Gümbelia Hpe.
Auf der Kirchhofsmauer und auf alten Gartenplanken
vor dem Müblenthore zu Grabow am 30. Jan. 1854
von: mir zuerst gesammelt. Die halbseitige Mütze
und die überall winzig quadratischen Blaitzellen u
zeichnen sie von der folgenden.
6
82
76. 6. pulvinata (L.) Sm. — Fissidens Hdw. T.
775 (1788). — Fal, 115. — Steine, Mauern, Dächer
häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 263.
- - var. elongata Sch. in Syll. Rat. II. 142 (1828)
caule ramoso fastigiato, foliis anguslioribus, Janceo-
latis, acuminatis, piliferis; pedicello elongato, curvato;
capsula ovali, pendula; operculo subeonico, subulato.
77. 6. deeipiens (Schltz.) Brm. Beitr. p. 21. 1863.
F. Schultz herb. norm. no. 1192. 1869. 'Trichostomum
decipiens Sch. sppl. 109 (1819). Dryptodon Schultzii
Brid. 1826. Grimmia Schultzii Hüb., Wils., Schpr. Syn.
203. G. funalis Br. eur. nec Trichostomum fun. Schwgr-
= G. funalis Schpr. Syn. = G. spiralis Hook. et
Tayl.), nec Gymnostomum decipiens W. etM. (= Grim-
mia crinita Brid.), nec Gr. trichophylla Grev. — Fdl.
116. — Von Sch. bei Neubrandenburg gefunden „ad
saxa granitosa rarius — ad pagum Gevezin an der
Landstrasse. Junio c. operculo.“ Bland. macht schon
18509 in der „Uebersicht auf eine durch robustere
Stämme und den über anderthalb Zoll hohen Wuchs
sich besonders auszeichnende Abänderung der G. pul-
vinata, die auf grossen Steinen bei Neubrandenburg
vorkomme, aufmerksam und hat dabei vielleicht diese
Species vor Augen gehabt. Auch Sch. findet seine
Art der G. pulvinata sehr ähnlich und meint, dass sie
bisher wohl mit derselben konfundirt sei; sie unter-
scheide sich aber von derselben ‚„caulibus gracilio-
ribus erectis pulvillos circulares efficientibus, foliis
erecto - patentibus strictiusculis oblongo - lanceolatis,
apice obtusiusculis inde longe piliferis concavis margine
83
planis; nostrum (Triehostomum) haud ita regulariter
pulvinatum est, caules ramosiores elongati saepe de-
cumbentes, folia recurvo-palula, suprema leviter ho-
momalla, longiora complicata luridi coloris margine
reflexa 1. incrassata sunt et e laneeolala hasi pede-
tenlim in subulam piliformem breviorem attenuanlur;
utriusque folia caeterum apice serrala sunt.“
G. Muehlenbeckii Schpr. G. ineurva Br. eur. Auf
ainem erratischen Blocke zwischen Riemberg und Jäkel bei
Breslau (v, Uechtritz); Wiszniewo (v. Klinggr.), Königsberg (Sanio).
G. trichophylla Grev. Auf errat. Blöcken zu Gr.
Wubiser bei Mohrin im Odergebiet (Ruthe), im Teutoburger
Walde und im Wesergebirge sehr häufig (H. Müller).
G. Hartmanii Schpr. Auf errat, Blöcken bei Scher-
meisel im Warthegebiet steril (Reinhardt), bei Königsberg (Sanio).
G. Doniana Sm, Mit der vorigen beobachtet (Reinhardt).
G. ovata W. et M. An erratischen Blöcken bei Bärwalde
im Ödergebiet (Ruthe}, bei Schermeisel mit den vorigen (Rein-
hardt), auf Steinen, welche auf Weideplätzen des Dorfes Gra-
bau bei Löbau liegen, in Gesellschaft von Andreaea petrophila
(v. Klinggräff), in Ingermannland (Borszezow), Livland, Kur-
land und bei St. Petersburg (Weinmann),
G. leucophaea Grev, G. Oertzeniana Schltz. An er-
ratischen Blöcken in der Mark ebenfalls an mehren Stellen ge-
funden ; Magdeburg (Bertram), Bärwalde (Ruthe), Gr. Wubiser
bei Mohrin (Ruthe), Schermeisel (Reinhardt),
G.commutata Hüb. An den Sollingsklippen bei Her-
stelle in Westphalen (Beckhaus), bei Leal in Ehstland und am
Würzjerw an Granitblöcken (Girgensohn),
28. Racomitrium Brid. Zackenmütze.
* 78. R. aciculare (L.) Brid. Grimmia C. M.
Bei Wismar an Steinen im Mühlbach bei der alten
Mühle 1849 von Siruck gesammelt. Durch die zun-
6*
84
genförmig-stumpfen, an der Spitze gezähnten Blätter
von den nächsten Verwandten unterschieden.
R. patens (Dceks.) Schpr., an feuchtem, quarzhaltigem
Gestein im Harz und in den Sudeten, sowie auch in Skandina-
vien nicht selten, ist von Sanio auch bei Königsberg aufgefunden.
R. sudetieum (Fek.) Br. eur. Mit dem vor. bei Kö-.
nigsberg (Sanio).
79. R. heterostichum (Hdw.) Brid. Grimmia C.
M. — Trichostomum Hqdw. T. 776 (1788). — Fdl. 118.
— Auf erratischen Blöcken, namentlich an schattigen,
feuchten Stellen. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. IV. 192,
R. fascieulare (Schrd.) Brid, Zwischen Granitsteinen
unweit des Seeteiches bei Elbing (Hübner).
R. mierocarpon Brid. Auf Granitsteinen in Ehstland
bei Annenhof (Bruttan) und zwischen Kardis und Pantifer (Gir-
gensohn ), bei St. Petersburg und auf der Insel Sitka (Weinmann),
in Finnland (v. Schrenck); auf einem Steine in Wiszniewo in
Preussen (v. Klinggräff,; nach Hübener auch bei Reinbeck un-
weit Hamburg und bei Eutin,
80. R. hypnoides (L.) Bryum hypnoides polyce-
phalon lanuginosum montanum Dill. Bryum hypnoides
L. Trichostomum lanuginosum Hdw. Racomitrium
lanuginosum Brid. Grimmia lanug. C. M. — Tricho-
stomum ramigerum T. 774 (1788). — Fdl. 117. —
Auf Granitsteinen in Wäldern und an schatligen Orten
selten und gewöhnlich steril. T. fand es bei Malchin
auf einem Steine in den Tannen bei Witzerhof, Sch.
bei Stolpe im Holze nach Bredenfelde und bei Bre-
sewilz am Wege nach Galenbeck, Hinize bei Neu-
strelitz! Bland. bei Waren! und Draeger auf dem
Rohrdach der Tribüne an der Rennbahn zu Güstrow!
85
81. R. canescens (Weis) Brid. Bryum hypnoides
ß. L. Grimmia canescens C. M. — Tirichostomum
canesc. Weis T. 775 (1788). — Fdl. 119. — Auf
Sandfeldern und in Heiden sehr häufig. Die spar-
samen Kapseln habe ich u. a. in den Tannen bei
Grevesmühlen schon im Februar reif gefunden.
- - ß ericoides (Deks.). Bryum hypnoides y.L.
— Trichost. ericoides Schrd. Sch. sppl. 110 (1819).
Fal. 120. Ebenfalls häufig.
Fam. UL, Hedwigieae,
29. Hedwigia Ehrh.
82. MH. eiliata (Deks.) Hdw. Pilotrichum C.M. —
T. 722 (1788). — Fdl. 113. — Auf erratischen Rlöcken.
Frühling. Brm. Mekl. Krypt. IV. 195.
Fam. IV. Ptychomitrieae,
Ptychomitrium Fürnr,
P. polyphyllum (Deks,) Fürnr. In Fichtenwäldern,
auf Mauern, Sandsteingeröll; in Westph. bei Bielefeld und im
Solling (Beekhaus), bei Minden an der Weser (K. Müller !),
Fam. V. Zygodontesae,
Zygodon Bock. et Tayl,
Z. viridissimus (Deks,) Brid. In Westph. an Buchen-
und Apfelbaumstämmen, seltener an ichen und Birken, sowie
auf Kalk-, Hyperit- und Dioritfelsblöcken häufig, aber fast immer
steril (H, Müller), an Feldbäumen in Holland (v. d. Sande-La-
coste), an Pappeln bei Bergedorf vor Hamburg (Sonder).
Z. Forsteri (Deks,) Wils. Auf glatter Buchenrinde an
solchen Stellen, wo in Astvertiefungen sich Wasser gesammelt
hat: Venusberg bei Bonn (Dreesen !}; nach Hübener auch im
Sachsenwalde im Lauenburgischen,
Fam, VL Orthotrichieae
30. Ületa Mohr. Krausblatt.
85. U. Ludwigii Brid. Orthotrichum coarclatum
36
=
P. B. non Br. eur. — O. Ludwigii Schwgr. Fdl. 123
(1844). — In schattigen Wäldern an jungen Buchen
und Eichen mit andern Orthotrichen. Im Rabenstein-
felder Holze bei Schwerin am 1. Nov. 1841 von Fal.
zuerst gesammelt! Sommer.
84. U. Bruchii Hsch. Orthotr. coarctatum Br,
eur. Fdl. 131 (1844). — In schattigen Wäldern an
jüngeren Eichen und Buchen häufig (Fadl.!), in der
Kalkhorst und hinter Glambeck bei Neustrelitz an
Ellern und Birken mit der folg. (Hintze!),. Sommer.
85. U. erispa (Hdw.) Brid. — Orthotr. Hdw. T.
732 (1788). — Fadl. 132. — An Waldbäumen häufig.
Sommer. |
- - var. micerocarpa Fdl. densius pulvinata, pedi-
cello breviore, capsula parvula.. Im Rabensteinfelder
Holze bei Schwerin an Eichen.
86. U. erispula Breh. — Orthotr. Br. eur. Fdl.
133 (1844). — In Gesellschaft der vor. Arten, doch
selten. Frühling.
U. phyllantha Brid. An Feld- und Waldbäumen, be-
sonders Buchen, bei Jever im Oldenburgischen (K, Müller!) und
anderswo an der Meeresküste der Nordsee.
31. Orthotrichum Hdw. Goldhaar.
O.gymnostomum Brch,, an Zitterpappeln bei Zwei-
brücken in der Pfalz von Bruch entdeckt, ist seitdem in Nor-
wegen (Blytt}) und Schweden (Lindberg), sowie auch bei Löbau
und Königsberg (v. Klinggräff), im Soraner Walde bei Sagan
(Everken), in der Zeche bei Bunzlau (Limpricht) und in der
Brandtsheide bei Belzig (Rabenhorst) gefunden.
81. 0. eupulatum Hffin. — Crome III. 7 (1306).
— Fadl. 121. — Auf eiralischen Biöcken, namentlich
AT
an Gewässern, nicht selten. Frühling Crome sam-
melte seine in der 2. Nachlief. seiner Laubmoose her-
ausgegebenen Ex. auf den Steinen vor Neumühl, wo
es noch gefunden wird; ausserdem kommt es in der
Schweriner Flora u. a. noch vor: an der Kirchhofs-
mauer in Stück, an den Steinmauern in Rabenstein-
feld, an Steinen am Faulen See! An der Kirchhofs-
mauer zu Bernin bei Crivitz, auf den Steinen am Dorf-
teich zu Wölschendorf, bei Ludwigslust ». anderswo.
Bland. sammelte es am 10. Angust 1803 auf den Stei-
nen der ersten Brücke vor dem Stargardischen Thore
bei Neubrandenburg! Sch. daselbst am Wege nach
der Heidmühle, am Ufer des Tollensees unter Belve-
dere auf den Granitblöcken und bei der Zirzowschen
Mühle an den Steinen vor der Freiarche, Hintze und
Eggers in der Lieps bei Prillwitz nächst Neustrelitz!
Brm. Mekl. Krypt. VI. 264.
- - ß. Rudolphianum (Lehm.) ©. Floerkei Hsch.
Auf den Steinen unter der grossen Schleuse im Lud-
wigsluster Schlossgarten!
OÖ. Sturmii H, et Hsch. Auf grossen Feldsteinen bei
Leal in Ehstland (Girgensohn ), bei Deutsch -Eylau in Pr.
(v. Klinggräff), Quartschen hei Küstrin (Itzigsohni, Bärwalde,
Grüneberg bei Zehden, Mohrin (Ruthe),
S8. 0. anemalam Hdw.— T. 734 (1758). — Fl.
122. — Auf erratischen Blöcken häufig. Frühling.
Brm. Mekl. Krypt. IV. 191,
89. 0. obtusifolium Schrd.. — Bland. MI. 119
(1804). — Fal. 124. — An Allee- und Feldbäumen.
Bland. sammelte seine Ex. am 13. Aug. 1804 bei Gr.
83
—
Helle unweit Stavenhagen! Die Kapseln reifen im
Frühlinge, kommen jedoch nur an feuchten Standorten
vor; ich fand solche an Weiden gleich hinter Neu-
_ mühl und längs der Au vor Kirchstück.
90. 0. pumilum Sw. ©. fallax Breh. — Sch. 886
(1806). — Fadl. 127. — An alten Bäumen, besonders
Weiden, Frühling.
91. 0. Schimperi Hammar 1852. O. pumilun:
Schwgr. ex p. O. fallax Schpr. Syn. — Fdi. 125 (1844).
— An alten Weiden und Pappeln nicht selten. Frühling.
92. 0. tenellum Brch. — Fdl. 126 (1844). — An
Feldbäumen selten: bei Schwerin an Pappeln am Faulen
See (Fdl.!) und an alten Weiden bei;Medewege und auf
dem Schelfwerder! an Pappeln bei Ludwigslust (G.
Brückner!), bei Güstrow (Müller, Simonis). Frühling.
93. ©. affine Schrd. — Sch. 854 (1806). — Fdl.
128. — An Wald- und Feldbäumen, Steinen und Holz-
wänden häufig. Frühling.
94. ©. fastigiatum Breh. — Fdl. 129 (1844). —
An alten Bäumen im freien Felde, besonders Pappeln,
z. B. am Faulen See bei Schwerin (Fdl.!), bei Güstrow
(Simonis). Sommer.
* 95. 0. patens Brch. An Buchen bei Zippen-
dorf unweit Schwerin am 8. Juni 1855 von mir ent-
deckt. Die Rasen sind niedriger, als bei dem vor.,
die kurz eiförmige Kapsel fast in die sparrig abste-
henden Schopfblätter versenkt, die Haube weit glocken-
förmig, behaart.
O0. Braunii Br.eur. An jüngeren Baumstammen, Buchen,
Weissdorn n. s w. Bei Hamburg (Sonder). Unterscheidet sich
von dem vor, durch die bırn-eifürwuige Kapsel und die giaite Haube,
89
96. 0. speciosum Nees. — Fdl. 130 (1844). —
An Feld- und Waldbäumen häufig. Jun. Jul. Brm.
Mekl. Krypt. I. 44.
- - var. petraeum Brm. Mekl. Krypt. I. 45., eine
sehr robuste Form, von mir am 19. Aug. 1861 auf
errat. Blöcken an der Radegast bei Törber unweit
Rehna gesammelt.
O. rupestre Schl. Auf Granitblöcken bei Werder in
Ehstland, auf den Inseln Abro und Movn (Girgensohn) und bei
Löbau in Pr, (v. Klinggräff); im westph. Sauerlande an vielen
Stellen (Beckhaus).,
* 97. 0. pallens Brch.. An Pappeln beim Schiess-
hause zu Grabow zwischen Rasen von O. affıne und
speciosum am 5. Mai 1857 von mir aufgenommen und
durch K. Müller-Halle als die genannte Species er-
kannt. Die nackte Haube unterscheidet es von dem
folg., die nicht häutig durchscheinende Blattspitze von
O. diaphanum.
98. 0. stramineum Hsch. — Fdl. 134 (1844). —
An Feldbäumen, Weiden und Pappeln, in Wäldern be-
sonders an jungen Buchen häufig (Fdl.). Beim Aus-
gange des Frühlings. _
99. 0. diaphanum Schrd. — Bland, I. 28 (1803).
Fdl. 135. — Häufig an Feldbäumen und Steinen,
Frühling.
®Ö. pulechellum Sm. Bei Wittmund und Jever im ÖOl-
denburgischen an Buchen, Weiden, Weissdorn und andern Fıld-
baumen, besonders in Umzäunungen (K. Müller !), an Weissdorn-
heeken bei Driburg {Beckhaus); auch in Holland, Jütland, Gotlı-
land und Schweden
t00. ©. leiocarpum Br. eur. — O. striatum Hdw.
90
.__
T. 733 (17839. — Fal. 137. — An Feld- und Wald-
bäumen häufig. Frühling.
101. ©. Lyellii Hook. et Tayl. — Fdl. 136 (1844).
An Wald- und Feldbäumen häufig, aber sehr selten
mit Kapseln, die im Sommer reifen. Ich besitze ein
einziges fertiles, im Eichholze bei Muess unweit
Schwerin gesammeltes Exemplar. Brm. Mekl. Krypt.
VI. 265.
Fam, VL. Georgiesae.
32. Georgia Ehrh. 1780.
(Tetraphis Hdw. 1782.)
4102. 6. pellueida (L.) Rbh. — Tetraphis Hdw.
T. 727 (1788). — Fal. 142. — In Brüchen und feuch-
ten Wäldern an imorschen Stämmen und faulenden
Baumwurzeln nicht selten. Brm. Mekl. Krypt. VI. 266.
G. genieulata (Tetraphis Girg.), dureh den knieförmig
gebogenen, stachelig-rauhen Fruchtstiel von der. vor. unterschie-
den, auf faulem Holze auf der Insel Sachalin von Glehn ge-
sammelt,
Fam. VII. Encalypteae,
33. Encalypta Schreb. Glockenhut.
103. E. exstinetoria (L.) Sw. E. vulgaris Hdw.
— Leersia vulgaris Hdw. T. 750 (1738). — Fdl. 138.
— An sandigen Grabenrändern, Anhöhen, auf Aeckern,
in Hohlwegen, auf mit Erde bedeckten Mauern häufig.
Frühling. — Als ich in meinen Beitr. die Restiluirung
des Hedwig’schen Namens Leersia für diese Gattung
in Vorschlag brachte, hatte ich übersehen, dass Hed-
wig in seinen späteren bryologischen Werken selbst
den Namen aufgegeben und für denselben den Schre-
ber'schen Namen Encalypta adoplirl hat.
Be.
E. ciliata Hdw. An hohen Rad der Kollätschteiche bei
Griesel unweit Krossen im Odergebiete (Golenz), am Kalksee
bei Köpnick (Ruthe), im Walde bei Wiszniewo (v. Klinggräff).
104. E. conterta (Bryum Wulfen in Jacq. Coll.
il. p. 236. 1788). — E. streptocarpa Hdw. 1801. Sch.
sppl. 98 (1819). — Fdl. 139. — Schattige Anhöhen,
Seeufer, selten und nur steril: Neubrandenburg im
Nemerower Holz am hohen Ufer unten und beim Dorfe
Stolpe hinter dem Hofe (Sch.), Neustrelitz am Glam-
becker See (Hintze!), Schwerin am hohen Seeuler
zwischen Rabensteinfeld und Görslow (Fdl., Wstn.,
Brm.), im Holze hinter Lübsdarf (Wstn.!) und im Zip-
pendorfer Holze! — Brm. Mekl. Krypt. VI. 267.
“ Trib. IX. Splachnaceae.
34. Splachnum L. Schirmmoos.
105. S, ampullaceum L. — T. 723 (1788). —
Fdl. 6. — Weiden, Torfmoore, besonders auf verwit-
teriem Kuhdünger, stellenweise. Sommer. Brm. Mekl.
Krypt. VI. 268.
| Trib. X. Funariaceae.
Fyramidula Brid,
P.tetraguna Brid. Auf feuchten Aeckern bei Char-
lottenburg (Bolle), Neumark (Neuschild), Bärwalde (Ruthe).
35. Physcomitrium Brid. Blasenhaut.
106. P. sphaericum (Schwgr.) Brid. — Gymno-
stomum Schw. Sch sppl. 965 (1819). — Fdl. 8 —
Auf feuchtem Lehmboden, an Teichrändern selten. Bei
Neubrandenburg am kleinen Ihlenpool (Sch.). Herbst.
107. P. pyriforme (L.) Brid. — Gymnost. Haw.
T. 723 (1788). — Fdl. 7. — Feuchte Aecker, Wiesen,
Triften häufig. Frühling, Brm. Meckl. Krypt. VI. 269.
92
- - var. Schultzii (Gymnostomum_ fasciculare Pß.
Schultzii Br. germ.) Unterscheidet sich durch die
Grösse, durch verlängerte, lineal-lanzeltförmige Blätter
und einen längeren Fruchtstiel. Es wächst vereinzelt
auf fruchtbarem, feuchtem Waldboden, z. B. bei Neu»
brandenburg (Sch.), bei Schwerin im Scheidegraben
zwischen Cambs und Liessow (Fdl.).
P.acuminatum (Schl.) Br. eur. Sonst nur aus dem
Canton Wallis, wo Schleicher es entdeckte, bekannt, ist es nun
auch auf Sandboden bei Handorf in der westph, Ebene vom
Pfarrer Wienkamp gefunden worden.
36. Entosthoden Schwgr. Innenzähnchen.
E. ericetorum (Bals. et DNot.) C, M, Im westph.
Flachlande nicht selten bei Bielefeld nach Isselhorst zu (Berk-
haus), in grösster Menge in prächtigen Rasen an sandigen Gra-
benrändern bei Handorf (Wienkamp), bei Hamburg (Sonder).
105. E. fascicularis (Deks.) C. M. — Gyimnosto-
mum Hdw. Bland. III. 101 (1804). — Fdl. 9. — An
Grabenrändern und schattigen Anhöhen ziemlich selten.
Frühling. — In dem von mir untersuchten Ex. der
Crome’schen Laubmoose Ill. 1. ist Physcom. pyrif.
(auf dem Schelfwerder bei Schwerin gesammelt) statt
dieses Mooses ausgegeben; wahrscheinlich wuchsen
beide Species unter einander. Im Sirelitzischen scheint
das Moos häufiger vorzukommen, nach Sch, um Neu-
brandenburg passim, bei Neustrelitz ebenfalls (Hintze!),
Ludwigslust (Struck !).
37. Funaria Schreb. Drehmoos.
109. F. calcarea Wahlenb. 1806. — F. dentata
Crome III. 12 (1806). — Fdl. 10. — An den Höhen
am Wege nach Zippendorf bei Schwerin im Sommer
1806 von Crome entdeckt und in .der 2. Nachlief.
93
(edirt am 5. Aug. 1806) ausgegeben und unter dem
Namen Funaria dentafa als neu beschrieben. Weber
und Mohr, welche das Moos an derselben’ Stelle viel-
leicht selbst sammelten, oder auch, was mir wahr-
scheinlicher erscheint, Exemplare von Crome oder
Bland. zugesandt bekamen, hielten es für dasselbe,
welches Mühlenberg zuerst in Pensylvanien sammelte,
Bridel 1803 auf dem Monte serrato in Catalonien und
1806 bei Rom fand, und nannten es F. Muehlenbergii
Hdw. fil., mit welchem später auch F. hibernica Hook.
konfundirt wurde. Als späterhin wieder eine Scheidung
beider Species vorgenommen wurde, hat Fdl. unsere
Pflanze, die, soviel mir bekannt, nach Crome von Nie-
mandem an dem bezeichneten Standorte wieder ge-
funden ist, zu F. hibernica Hook. gebracht; ihm sind
Rabenhorst und K. Müller gefolgt. Nach dem mir
vorliegenden Crome’schen Originalexemplare, — freilich
nur ein einzelnes winziges Pflänzchen, das von der
Wurzel bis zum Peristom gerade 10 mm. misst, —
finde ich mich jedoch bewogen, dasselbe zu F. cal-
carea Wahlenb. zu ziehen, wozu mich die Form und
Serratur der Blätter, namentlich aber der sich links
windende Fruchtstiel bestimmt, übereinstimmend mit
Sauter’schen Ex. von Nagelfluegehängen bei Steyr und
Hampe’schen aus dem Harz. Crome diagnosirte seine
Art: „Truncis erectis simplicibus, foliis ovatis acutis
‘ dentatis reticulatis, capsulis ovatis erectiusculis, oper-
culo minuto convexo papillato.“ ‘Von den Blättern
bemerkt er u. a., dass sie länglich eiförmig zugespilzt
sind, am Rande stark gezähnt, mit einer Miltelrippe
94
versehen, die bis über die Spitze des Blattes haar-
förmig hinausläuft. Von den Borsten sagt er, dass
sie sich im befeuchteten Zustande herumdrehen, aber
nicht, ob dieses rechts oder links geschehe ; auch sagt
er, dass das Peristom doppelt sei, indem das innere
aus einer Membran bestehe, die in 16 lang zugespitzte
platte Läppchen auslaufe. Nach letzterer Angabe wäre
man allerdings genöthigt, das Moos nach den bisher
geltenden Unterscheidungszeichen als F. hibernica an-
zusprechen. Ich habe nun zwar das Pflänzchen, das
mir zur Untersuchung vorlag, abgelös’t und aufge-
weicht, mochte aber die einzige, überreife, längst eni-
deckelte und entleerte Kapsel nicht zerschneiden und
zerpflücken, um die Bildung des Peristoms eingehen-
der zu untersuchen, soviel ich jedoch an den Resten
desselben, die nur noch aus 6 äusseren Zähnen be-
standen, wahrnehmen konnte, habe ich es für einfach
halten müssen. Es frägt sich nun, ob der innere
Mundbesatz in dieser Gattung wirklich reellen Werth
hat und als specifisches Unterscheidungszeichen dienen
kann, oder ob er nicht bei derselben Species viel-
leicht vollständig vorhanden oder mehr oder weniger
verkümmert sein könne (P. Beauv. nimmt ihn gänz-
lich in Abrede), oder endlich, ob Crome bei
Entwerfung seiner Beschreibung nicht gar 2 Formen
vorgelegen haben, die wir jetzt als gute Species an-
sehen, calcarea und hibernica, wobei ich an eine Frage
denke, die schon einmal von Bayrhoffer angeregt wor-
den, nämlich ob nicht F. calcarea und hibernica viel-
leicht Hybridations-Produkte zwischen F. hygrometrica
3
und Entosthodon oder Physcomitrium seien. Der Ge-
danke wird uns durch mancherlei Thatsachen so nahe
gelegt, dass er wohl verdient, in ernste Erwägung
genommen zu werden.
410. F. hygrometriea (L.) Hdw. — Mnium L. —
L. Schulz (1777). — Fal. 11.— Auf Feldern und Wiesen,
an Gräben und in Wäldern sehr häufig. Sommer.
Trib. XI. Bryaceae.
Fam, L Bryeae
38. Leptobryum Schpr. Dünnknotenmoos.
111. L. pyriforme (L.) Schpr. Bryum Hdw. —
Mnium L. —L. Schulz (1777). — Fdl. &7. — Feuchte
Orte, 'Torfmoore, Grabenränder, stellenweise. Juni,
Juli. : Brm. Mekl. Krypt. VI. 270.
‚29. Webera Hdw.
112. W.elongata (Dcks.) Schwgr. Bryum Deks. —
_ Pohlia Hdw. Bland. Uebers. (1809). — Fdl. 83. —
In Wäldern an entblössten Anhöhen und Hohlwegen
selten (Fdl.). Bland. fand das Moos am 7. Juli 1809
im Kalenschen Holze bei Malchin! Bei Güstrow (Simonis).
113. W. longicolla (Sw.) Hdw. — Bryum Sw.
Bland. Ueb. (1809). — An denselben Orten sehr selten.
Fdl. hat sie zu der vor. Art gezogen.
_ W.polymorphaH, et Hsch. ist freilich ein subalpines
Moos, jedoch auch in Ehstland bei Lubahn an einer Grabenwand
_ und bei der Griwing-Mühle in einem sandigen Walde von Gir-
gensohn gesammelt, |
114. W. nutans (Schreb.) Hdw. Bryum Schreb, —
T. 856 (1788). — Fal. 82. — Wiesen, Torfmoore
häufig. Sommer. Auch die Varr. lengiseta und spha-
gnetorum sind nicht selten.
96.
115. W. eruda (Schreb.) Schpr. Bryum Schreb. -
— Mnium L. T. 844 (1788). — Fdl. 84. — An schat-
tigen, sandigen Anhöhen, in Hohlwegen häufig. Frühling.
W. shagnicola Br. eur, sonst nur aus Sphagnum-
Sümpfen Skandinaviens bekannt, ist von Hertsch auch in Pom-
mern gefunden.
116. W. annetina (L) Schwgr. — Bryum L. T,
in Siemss. Mag. 1. 257 (1791). Fdl. 85. — An Gra-
benrändern und aufgeworfener Erde nicht selten: bei
Malchin an feuchten Stellen in Hölzungen (T.), bei
Semlow im Juni 1804 und zwischen Salow und Dah-
len unweit Friedland, 27. Aug. 1804 (Bland.!),in den
Rowa’schen Tannen bei Neubrandenburg und im Sa-
belschen Holze bei Stargard (Sch.), bei Güstrow (Simo-
nis), bei Schwerin z. B. auf den Wiesen hinter dem
neuen Pulverthurm und in der neuen Stadtanlage am
Östorfer See! Juni.
117. W. carnea (L.) Schpr. — Bryum L. T. 839
(1788). — Fdl. 86. — Auf feuchter Thonerde an Gra-
benrändern und Anhöhen selten: Malchin kurz vor
der Gilow’schen Renz am Berge nach der Peene hin
(T.), in arenosis-glareos.-calc.-gram. an der Müritz
bei Waren, Sept. 1804 (Bland.!), Woldegk bei Kl.
Daberkow am Wege nach Badresch (Sch.), bei Schwerin
in Gesellschaft der Dicranella simplex (Wsin., Brm.).
Frühling bis in den Sommer. In nassen Gräben mit
sehr verlängerten Stämmchen, steril, der folg. äusserst
ähnlich.
* 118. W. albicans (Wahlenb.) Schpr. Bryum
Wahlenb. Br. Wahlenbergii Schwgr. Wurde 1867 von
Reinke an Quellrändern bei Ratzeburg aufgefunden,
97
aber nur steril. Ob wirklich gute Art, oder nur Sumpf-
form der vor., von der sie durch die herablaufenden
Blätter uiterschieden wird, scheint mir.noch eine offene
Frage zu sein.
40. Bryum Dill. L. Knotenmoos.
‚119. B. uliginesum (Breh. 1826) Br. eur. — Pohlia
strieta Sch. in :Syll. Ratisb. II. 181. (1823). — Fdl.
80. — Auf feuchtem Sand- und Torfboden selten:
Neubrandenburg, (Sch.),; Alt-Käbelich ‚bei Woldegk
(Reinke), Neustrelitz im russischen Lager (Hintze!),
Fürstenberg _(Sarkander), . Rostock (Brinkmann!),
Schwerin (Fdl.!), Boizenburg im Moorgrund vor Gülz,
1. Aug. 1852! Ratzeburg (Reinke). Juli, Aug. Brm.
Mekl. Krypt. IV. 186.
= 120. B. cernuum (Sw.) Br eur. B’ pendulum
Schpr. Syn. non Ehrh. pl. erypt. 165 (= Leptobryum
pyriforme). — Auf feuchtem, festem Kiesboden selten,
schon am 13. Apr. 1841 von Wstn. bei Schwerin ge-
sammelt, aber für eine Form des B. caespit. gehalten!
Schwerin an der: Chaussee hinter Friedrichsthal, Mai
1858! auf dem Kalkwerder 1860 (Fdl), Neustrelitz
bei Weisdin, Juni 1864, und an der Lieps (Hintze!),
sowie am Glambecker und Hinnensee (Hintze, Eggers!).
Sommer. Scheint Kalkboden zu lieben. Von den
verwandten Arten unterscheidet es sich ‘ausser durch
die dieke,' keulenartig-birnförmige, hängende Kapsel
namentlich durch den eigenthümlichen Mundbesatz
(der innere dem äussern anklebend), worauf Horn-
schuch ein eigenes Genus, Piychostomum, gründete.
7
98
B. fallax'Milde, von Milde in einem‘ feuchten, etwäs
sandigen Ausstiche um Zedlitz bei Breslau entdeckt, ist in der
westph. Ebene am Lutteruferabhange bei Brakwede von H, Müller
in Menge gesammelt,
4121. B. inclinatum (Sw.) Bland. ee Re
Sw. Bland. Il. 77. (1804). — Fdl. 79. — Auf feuchter,
schattiger Erde, vorzugsweise auf Torfboden, aber
auch an Steinen und faulem Holze, stellenweise: Waren
(Bland.!), Neubrandenburg im Broda’schen Holze
(A. Brückner!), bei der Zirzowschen Mühle, am Hohl-
wege und in den Rowa’schen Tannen (Sch.), Neustrelitz
am Zierkersee (Eggers, Hintze!), Altstrelitz am Für-
stenseer See (Reinke), Güstrow (Müller!), Schwerin
(Erome!, Fdl.!, Wstn.!, Brm.), Ludwigslust und Gra-
bow! Zu Ausgang des Frühlings. Brm. Mekl. Krypt.
VI. 272.
- - var. B. longisetum Bland. V. 222. pedicello
longissimo, u. a. von. Wsin. auf ‚dem Göhrensehen
Torfmoore bei Schwerin gesammelt!
122. B. Warneum Bland. IV. 184 (1806). — Fdl.
81. — Auf feuchtem Sand- und Lehmboden an Teichen
und Seeufern selten, von Bland. im. April 1805 an
der Müritz bei Waren entdeckt! Hintze und Eggers
sammelten es bei Neustrelitz am Ufer des Hinnensees
bei Herzwolde und am Glambecker See! Sommer.
Brm. Mekl. Krypt. VI. 273.
123. B. lacustre Bland. III. 132 (4805). — Fl.
18. — An sandigen, mit Gras bewachsenen, feuchten
Stellen, Seeufern, selten: in humidiusculis circa Waren
in einem Graben an einem See, Mai 4805 (Bland.!),
bei Neubrandenburg in graminosis humidis arena suffusis
99
— [002202
in der Nachtkoppel mit B. erythrocarpon (Sch.), am
'Wentower See an der südlichen strelitzischen Gränze,
Juli 1857 (Struck!). Mai, Juni.
2 4124. B. calophyllum RBr. Dieses Moos wurde
von Bland. in Meklenburg (bei Waren 1810?) entdeckt
und Bridel mitgetheilt, der es in der Bryol. uniy. I.
p. 365 (1826) lange nach Blandow’s Tode als ? Weisia
fornicata beschrieb. Später fand es Bruch bei Zwei-
brücken in der Pfalz auf dem Schlamme des eben
erst trocken gelegten Neuhäusler Weihers, und die
Verf. der Bryol. europ. gaben ihm den Namen Bryum
latifolium. Wilson wies die Identität mit dem B ca-
jophyllum RBr. von der Melville-Insel nach. Das Moos
ist ausserdem noch bei Degenberg im südl. Schweden
von Angström und bei Wiszniewo in Preussen von
v. Klinggräff in grosser Menge aufgefunden worden.
Fdl. hat es noch nicht verzeichnet.
125. B. intermedium (W. et M.) Brid. — Pohlia
Brid. Sch. 971 (1806). — Fdl. 88. — Schattige Wäl-
der, quellige, feuchte Orte, selten: Neubrandenburg
vor dem Stargardschen 'Thore an der letzten Brücke
(Sch.), auf dem Heidberge bei Güstrow, Aug. 1852
(Wstn.!), auf der Neumühler Wiese und dem Schelf-
werder bei Schwerin! Sommer.
- - ß aristatum Sch. in Syll. Rat I. 179. (1828)
foliis costa excurrente longissime cuspidatis, subinte-
gerrimis, capsula subaequali, elongate pyriformi, sub-
pendula, operculo conico, acuto. Unterscheidet sich
‚von B. cirrhatum H. et Hsch. nur durch die fehlenden
rankenähnlichen Sprossen.
7 %*
100
B. eirrhatum H.et Hsch. auf feuchten Wiesen bei
Bärwalde und Gr, Wubiser im 'Odergebiete (Ruthe), bei Wis-
zniewo in Preussen (v. Klinggräff), am Wenernsee (Lindgreen),
in Westphalen am Abhang des Lutterufers mit B, follaz :Beck-
haus), bei Hamburg (Sonder).
126. B. bimum Schreb. — Mnium Brid. Sch. 954
(1806). — Fdl. 89. — Torfwiesen, Sümpfe, häufig.
Juni.
B. torquescensBr. eur. Auf erratischen Blöcken bei
Stettin (Seehaus), auch in der Neumark (Itzigsohn) und Hollard
(Dozy und Molkenboer),
127. B. pallescens Schleich. — Sch. sppl. no. 133
(1819). Brm. Beitr. p. 20. — Auf Wiesen, Torfmooren,
feuchten Stellen: Neubrandenburg vor dem Stargard-
schen Thore links an dem Sandberg und bei der hin-
tersten Mühle an der Freiarche (Sch.), bei Schwerin
an Grabenrändern (Wstn.!), auf der Neumübler Wiese,
dem Torfmoore bei Göhren, dem Schelfwerder und
an einem Pfalıl am Ziegelsee! Sommer, — Fehlt bei Fdl.
128. B. erythrocarpum Schwgr. — Sch. sppl. no.
132 (1819). — Fdl. 97. — Auf feuchtem, grasigem
Boden selten: Neubrandenburg in der Nachtkeppel
(Sch.), im Heidberge bei Güstrow (Wistn.!), Halgubung
(Reinke). Mai.
- - var. B. pulchellum Sch. 943 (1806) ist eine
grössere Form, die Sch. unweit Woldegk beim Dorfe
Mildenitz an der Wolfshagenschen Gränze bei dem
alten Thurme sammelte. Vgl. Sch. sppl. p. 83 und
bryol. Bmkg. in der Syll. Rat. II. p. 186. Bryum pul-
‚chellum Hdw. (Webera Schpr.) ist ein alpines Moos,
das bei uns schwerlich vorkommen dürfte.
101
129. B. atropurpureum W. etM. — B. caespiti-
eium ß. atropurpareum Bland. V. 224 (1808). — Fdl:
98. — An sandigen feuchten Plätzen selten: in ar-
gillos. calc. sabul. graminosis pr. Waren bei den
Tannen, 14. Sept. 1804 (Bland.!), Kl. Daberkow bei
Woldegk (Sch.), Neustrelitz an der Woldegker Chaussee
bei Dianenhof (Eggers und Hintze!), Schwerin (Wstn.!!)
auf. dem Galgenberge (Fdl.), aın Ostorfer See bei der
Lohmühle! bei Ludwigslust! Sommer. — Bland. macht
sowohl in seinem Herbar, als auch in der „Uebersicht“
Ansprüche auf die Autorilät des Namens.
B. alpinum L. Auf Heideland stellenweise durch den.
ganzen Busen von Münster; in Menge und schön bei Handorf,
daselbst im Sept. 1862 auch mit Früchten gefunden (H. Müller
und Wienkamp), spärlich und steril bei Thüle (Damm) und
Lippspringe :H, Müller); auch in Holland (Dozy und Moelken-
boer). 2
130. B, caespiticium L. — Mnium L. T. 851
(1788). — Fdl. 96. — An sterilen und feuchten Stellen,
auf Mauern u s. w. sehr häufig Vom Frühling bis
in den Sommer. Sehr formenreich. |
- - ß badium (Brch.). Auf feuchtem Sande bei
Neustrelitz mit Ditrichum pallidum und Pleuridium
subulatum im Juli 1863 von BHintze gesammelt und
mir mitgetheilt! Möchte mit mancher andern Species
gleiche Berechtigung auf Selbsiständigkeit haben.
.— - y. nigrieans (Dcks.) Crome II. 74 (1805).
- - 6. elongatum Sch. in Syll. Rat. II. 188 (1828).
- - &. tenerrimum Sch. I. ec. (B. Funckii Sch.
in litt.) |
102
* 431. B. Fünckii Schwgr. ‘Wurde im Juni 1863
von Brinkmann bei Rostock im Wege nach dem Moore
bei Brodersdorf und am Graben der Chaussee nach
Warnemünde aufgefunden! Eine seltene Art, die in
den kälzchenartig-runden Stengelchen ein gutes Unter-
scheidungszeichen besitzt. Brm, Mekl. Krypt. VI. 274.
132. B. argenteum L. — T. 838 (1788). — Fdl.
99. — Auf Sand- und Thonboden, in Gartensteigen,
auf Dächern und Steinmauern häufig. Herbst bis
Frühling.
- - ß. julaceum Schrd. (majus Auct.). — T. 838
ß. — An feuchteren Orten.
133. B. capillare (L.) Hdw. — Mnium L. T. 850
(1788). — Fal. 94. — In Wäldern an Gräben und
Anhöhen, ziemlich häufig. April bis Juli. Brm. Mekl.
Krypt. Il. 92.
‚134. B. pseudotriquetrum (Hdw.) Bland. Uebers.
— B. bimum T. 841 (1788). — Fal. 90. — Auf Wiesen,
Torfmooren, in Ausstichen, an Seeufern, häufig. Sommer.
.B, Neodamense Itzgs., von Bruch und Selpr. als var.
cavifolium zu vor. Species gezogen, von Andern aber, z. B,
K. Müller, als gute Art angesehen, wurde im Karrbruch bei
Neudamm unweit Küstrin von Itzigsohn entdeckt, ausserdem aber
auch am Bauernsee bei Straussberg (Reinhardt) und zwischen
Mohrin und Sternthal bei Bärwalde (Rutbe) gefunden.
133. B. pallens Sw. — Bland. in Sturin Dischl.
FI II. no. 14 und in Brid. Muse. Rec. sppl. Ill. p. 10
(1817). — Fal. 95. — An feuchten begras’ten Stellen
selten: bei Waren und Neubrandenburg (Bland.), bei
Schwerin auf dem Kalkwerder «(Fdl., Wstn.!) und auf
der Neumübler Wiese! Ratzeburg (Reinke). Frühling.
105
" Bieyelophyilum (Schw.)Br.eur' In ausgetrockneten,
begras’ten Sümpfen bei Löbau in Pr, in grosser Menge (v. Kling-
gräff).
‚136. B. Duvalii Voit. — Sch. in Syll. Rat. IL
190 (1828). — Fdl. 91. — Auf tieferen Wiesen und
in Sümpfen nicht selten, gewöhnlich steril (Fdl.).
Sommer. |
137. B. turbinatum (Hdw.) Schwgr. — Crome III.
14 (1806). — Fdl. 93. — Auf feuchtem Boden, in
Ausstichen, ziemlich selten und oft mit B. pseudotri-
quetrum verwechselt, wohin auch das B. turbinatum
Sch. prodr. no, 955 gehört. Sommer. Crome sam-
melle es am Östorfer See am Fusse der Anhöhen vor
Görries! Fdl, beim Galgenberge, Wstn. auf dem Torf-
moore bei dem Holzwärterhause hinter Göhren, wo
ich es später auch gefunden. Ausserdem habe ich es
noch eingelegt von der Wiese bei Neumühl und aus
sumpfigen Ausstichen im Kallteich bei Wölschendorf
(in Gesellschaft von Funaria hygrometrica, Hypnum
cuspidatum, Kneiffii, filicinum); von Neustrelitz sandte
es Hinize! — Brm. Mekl. Krypt. VI. 275.
138. B. reseum Schreb. — Mnium Hdw. T. 845
(1788). — Fdl. 92. — An schattigen, feuchten Orten,
in Wäldern, häufig, aber selten mit Frucht. Herbst.
41. Mnium L. Sternmoos,
139. M. euspidatum (L.) Hdw. — T. 848 (1788).
— Fdl. 75. — In Wäldern auf feuchtem, schatligem
Boden häufig. Frühling. : Brm. Mekl. Krypt. IV. 184,
140. M. afline Bland. Ill. 133 (1805). — Fdl.
76. — Tiefe Wiesen, Sümpfe, stellenweise, aber spar-
104
sam fruktificirend. Bei Waren im Werderholz auf
der Wiese vorne am Rande am 1. Mai 1805 von Bland.
entdeckt! Bei Neubrandenburg frequens (Sch.), im
Brüderbruch (A. Brückner!), Neustrelitz bei der Hohen-
zieritzer Mühle (Eggers und Hinize!), Wismar (Wstn.),
Güstrow (Simonis), bei Schwerin vor Krebsförden, auf
der Neumühler Wiese, am Ostorfer See in der Nähe
der Eisenbahn (Fdl., Wstn.!, Brm.), bei Ratzeburg
(Reinke, Brın.). Sommer. Brin. Mekl. Krypt. VI. 276.
- - ß. rugieum (Laur.). In einer Burgruine bei
Weisdin unweit Neustrelitz (Kroner!).
= 441. I. insigne Wils., Mitt. M. affine ß. ktalum
Br.eur. Auf der Neumühler Wiese bei Schwerin sehr
verbreitet, schon seit 1856 von mir beobachtet, aber
erst in diesem Jahre, durch Milde aufmerksam ge-
macht, von dem vorigen unterschieden. Dürfte sich
kaum als Art halten, da die unterscheidenden Cha-
raktere (sehr verlängerter, etwas buchliger Fruchtstiel,
grössere, undeullicher gesäumle und kleiner gesägle
Blätter) mir ungenügend erscheinen. |
M. medium Br. eur, durch den zwitterigen Blüthenstand
von den beiden vor. unterschieden und gewissermässen die Mitte
haltend zwischen M euspidatum und äffine, ist von Grunow bei
Freienwalde gefunden, von Sanio bei Königsberg, ß
142. M. undulatum (L.) Hdw. —M. ligulalum
T. 849 (1788). — Fdl. 70. — Auf ‚feuchten Gras-
plätzen in Gebüschen häufig. Frühling. Brm.' Mekl.
Krypt. U. 91.
143. M. rostratum (Schrd.) Scehwgr. — m longi-
rosirum Brid. Bland. 1. 81 (1804). — Fdl..74.— An
105
waldigen Anhöhen auf der nackten Erde, in Hohlwegen;
ziemlich selten: bei Waren (Bland.!), bei Neubranden-
burg frequens (Sch.), bei Hohenzieritz nächst Neu-
strelitz (Hintze!), in Tannenwaldungen hinter Schön-
berg, bei Schwerin und Ludwigslust! Frühling.
144. M. koruum L. — T. 843 (1788). — Fdl.
71. — In feuchten Wäldern häufig. Frühling. Brm,
Mekl. Krypt.: VI. 277.
1445. M. serratum (Schrd.) Brid. — Bland. IL
131 (1805). — Fdl. 72. — An schattigen Anhöhen
und Gräben selten: Waren (Bland.), Neubrandenburg
vor dem Stargardschen 'Thore links an dem Sandberge
(Sch.), Woldeek im Krummstücker Holz und am
Wasserlauf der Wolfshagenschen Gränze, 21. Mai 1806
(Bland.!), Neustrelitz im Thiergarten (Hintze!). Frühling.
M.ambigtum H. Müll, durch zweihäusigen Blüthen-
stand von dem vor. verschieden, im Haxter Grunde bei Pader-
born am Waldrande unter Buchen (H Müller),
146. M. erthorrhynchum Brid. — Bland. in Brid.
Muse. Rec. sppl. 11I. 45 (1817). — Auf feuchten, tor-
figen, quelligen Niederungen (bei Waren 1840?) von
Bland. entdeckt, sehr selten. Frühling.
M. spinosum Schwgr. An den Quellen der Fabrikmühle
bei Driesen, aber nur die männliche Pflanze (Lasch).
44T. MM. stellare Hdw. — T. 846.(1788).— Fdl.
77. — Wälder, schattige Anhöhen, Hohlwege, Graben-
ränder, ziemlich selten: Malchin im Kalenschen Holz
im ersten Hohlwege (T.), Neubrandenburg im Müblen-
holz und bei Loitz (Sch ) Neustrelitz bei Hohenzieritz
(Hintze!), Güstrow (Wstn, !); Waren (Bland. !), Schwerin
106
am Neumühler See, bei Zippendorf, NIC und bei dot
Fähre! Frühling.
M. eincelidioides Blytt galt lange für ein streng nor-
disches Moos, bis Schimper es im Schwarzwalde sammelte, Grie-
wanck auf dem Meissner in Hessen! und Milde im Riesengebirge;
'in jüngster Zeit ist es auch in der schles. Ebene auf einer sum-
pfigen Wiese am Qneis unweit Bunzlau durch Limpricht aufge-
funden und (nach Girgensohn) auch im Hannöverschen,
148. M. punctatum L. — T. 847 (1788). — Fdl.
69. — In Wäldern an Abhängen -und PERBERNBENEEN
nicht selten. Frühling.
M subglobosum Br. eur. In Preussen bei Ibenhorst
(v. Klinggräff), auf Sumpfwiesen des westph. Berglandes verbreitet
(H. Müller), auch in den Niederlanden auf Sumpfwiesen (Buse),
42. Cinelidium Sw. Gittermoos.
149. C. stygium Sw. — Bland. V. 225 (1808), —
Fdl. 68. — Sümpfe, liefe Wiesen, Torfinoore, stellen-
weise, aber sparsam mit Frucht: Waren (Bland.!),
Neubrandenburg im Brüderbruch (G. Brückner !), Neu-
streliiz an der Krams (Eggers, Hintze!), Schwerin an
vielen Stelfen (Fdl., Wsin., Brm.), Ratzeburg (Reinke,
Brin.), Rehna! u. s. w. Juni, Juli. Brm. Mekl. Krypt.
VI. 278.
Fam, II. Meeseeae,
43. Amblyodon P. Beauv. Stumpfzahn.
150. A. dealbatus (Deks.) P B. — Meesea Hdw.
Bland. II. 79 (1805). — Fal. 108. — Sümpfe, tiefe
Wiesen, Torfmoore, meist nicht selten. Bland. ent-
deckte das Moos am 29. Mai 1805 an der Müritz bei
Waren! Wo man auf Mooren an begras’ten Torfhügeln
ernstlich darnach sucht, wird man es meistens finden,
107
so bei Grabow, Ludwigslust, Schwerin! Bei Neustrelitz
sammelte es Hintze! Mai, Juni. |
'Catöscopium Brid,
C, nigritum (Hdw.) Brid, In den Torfmooren Hollands
(Dozy und Molkenboer), auf sumpfigem Heıdeland bei Handorf
in Westph. (Wienkamp), bei Hannover (Mavors), in Ehstland in
Torfmooren meist sehr versteckt wachsend z, B bei Ropkoy
(Girgensohn ).
| 44. Meesea Hdw. Bruchmoos.
151. M. trichodes (L.) Brm. M. uliginosa Hdw,
T. 862 (1788). — Fdl. 104. — Tiefe, torfige Wiesen
stellenweise: Malchin auf der Weide am Eichenberg,
19. Juni 1787 (T.!), Neubrandenburg bei Jalzke in
dem Bruch in der. Pferdekoppel (Sch.), Neustrelitz
hinter dem Pulverthurm (Hintze!), Schwerin an mehren
Stellen (Crome!, Fdl., Wstn., Brm.), Güstrow, am schwar-
zen See (Simonis). Sommer. Brm. Mekl. Krypt. VI. 279.
152. M. longiseta Hdw. — T. 861. (1738). —
Fal. 105. — Mit. der vor. an ähnlichen Orten eben-
falls nicht selten. Sommer. Brm. Mekl. Krypt. VI. 280.
153. _M. hexagona Alb. M. Albertinii Br. eur. Di-
plecomium hexastichum Fek. — M. hexasticha Sch.
in Syll. Rat. II. 184 (1828). — Fal. 106. — In moori-
gen Sümpfen und Wiesen selten, bei Neustrelilz von
Beuthe entdeckt, ausserdem nur noch. bei Neumühl
unweil Schwerin von Fdl. und Wüstn. gesammelt!
Juni, Juli, |
154. M. triquetra (L.) Angstr. M. tristicha (Fck.)
Br. eur. — M. longiseta Brid. Sch. in Syll. Rat. I.
184 (1828). — Fl. 107. — Aul tiefen: Wiesen mil
108
den vor. stellenweise. Juni, Juli. ''Brm.Mekl. Krypt.
IV. 189. iH Homme
45. Paludella Ehrh. Sumpfmoos.
155. P. squarrosa (L.) Ehrh. — Bryum L. T.
840 (1788). — Fdl. 103. — Torfmoore, Sumpfwiesen,
stellenweise, aber selten fruktificirend. Aufden Wiesen
zwischen dem Neumühler und Ostorfer See, wo man
es fuderweise sammeln kann und Wstn. schon mehr-
mals Kapseln antraf, fand ich am 8. Juni d. J. zum
ersten Male einen grösseren fruchtbaren Rasen. Sommer.
Brm. Mekl. Krypt. VI. 281.
Fam. II, Aulacomnieae
46. Aulacemnium Schwer. Streifkopf.
156. A. andresynum (L.) Schwgr. Mnium L. —
Bryum Hdw. T. 837 (1788). — Fdl. 102. — Schatlige
Orte, Wälder, Brüche, auf der Erde und an faulenden
Baumstrünken, nicht selten, gewöhnlich zahlreiche
Pseudopodien, aber sehr sparsam Früchte entwickelnd,
welche im Sommer reifen. Brm. Mekl. Krypt. VI. 282.
157. A. palustre (L) Schwer. — Mnium L. T.
842 (1783). — Fal. 101. — Auf Torfmoeren und in
Sümpfen häufig. Juni. Brm. Mekl Krypt. IV. 185.
Fam, IV. Bartramieae.
47. Bartramia Hdw. Apfelmoos.
158. B, ithypliylla'Brid. — Seh. 969 (1806). —
Fdl 109. — Anhöhen, Grabenränder und Hohlwege
in Wäldern und Heiden, nicht selten. Juni, Juli.
159. B. pomifermis (L.) Hdw..—:Webera Hdw.
T. 855 (1788). — Fal. 110. — Wie die vor., aber
häufiger. , Brm. Mekl.. Krypt. Il. 91,
'109
Eee 21 7 a (Sw.) — Sch. in one Eben-
falls häufig.
48. Philonotis Brid. Brunnenmoos.
460. P. marchiea (Willd.) Brid. — Bartramia
Brid.. Bland. IV. 181. (1806). — Fdl. 411. — Auf
tiefen Wiesen und in Sümpfen selten: auf der Todten-
seewiese bei Woldegk, an der Müritz bei Waren, bei
Malchin (Bland.!),; Neustrelitz "hinter dem Pulverthurm
und am Bürgersee (Hintze!), Mirow (Kroner!), Techen-
tiner Wiesen bei Ludwigslust (Huth!), auf dem Torf-
moor hinler Göhren und auf Flossholz im Ziegelsee
bei Schwerin (Wstn.!), Ratzeburg (Reinke). Sommer.
161. P. fontana .(L.) Brid. Bartramia Brid. —
Mnium L. T.: &52 (1788). — Fdl. 112. — Hänfig an
sumpfigen, quelligen Orten, auf Torfmooren. Ausgang
des: Frühlings.
'P. ealearea Schpr. In Sümpfen in ‘Schlesien an vielen
Stellen (Milde, Hilse, ‚v, Uechtritz‘, in Westphalen bei. Lippstadt
im Kalksumpf bei, der Wandschicht häufig, aber steril, sowie
auch bei Willebadessen, Driburg, Peckelsheim und anderswo
(H, Müller).
P., eaespitosa Wils.. Auf feuchtem Sande am hohlen
See im Grunewald bei Berlin (Dr, C, Bolle und Graf Solms),
bei Tilsit (Heidenreich), in Schlesien (Milde, Schulze).
Fam. V. Timmieae.
49. Timmia Hdw.
162. T. megapolitana Hdw. — T. 854 (1738). —
Fal. 100. — Wurde von T. bei Malchin auf Sumpf-
wiesen beim Lalaerberge entdeckt und in grosser
Menge gesammelt, so dass Crome und Bland. sie in
ihren Fascikeln ausgeben konnten, soll aber jetzt an
wL
110
dem Fundorte eine sehr seltene. Erscheinung -sein ;
auch ist noch kein zweiter Standort dieses seltenen
Mooses in unserer Flora aufgefunden.
Trib. XII. Pelytriehaceae. S
50. ‚Catharinea Ehrh 17-0. Katharinenmoos. '
(Atrichum P, Beauv, 1805.)
| 163. €. undulata (L.) W. etM. C. Callibryon
Ehrh. — Polytrichum undulatum Hdw. T. 773 (1788),
— Fal. 143. — An schattigen Orten sehr häufig. Vom
Herbst bis zum Sommer.
164. C. angustata Brid. — Polytrichum Brid. Sch,
sppl. 140 (1819). — Fäl. 144. — An feuchten, schat-
tigen, sandigen Stellen, Gräben, selten: Neubranden-
burg vor dem Burgholze und bei der hintersten Mühle
{Sch.), im Mühlenholze und bei Pleeiz (Brückner!), in
der Nachtkoppel bei Grabow, 19. Mai 1857! auf dem
Kaninchenwerder im Schweriner See, Juni 1866! in
Waldhohlwegen bei Ratzeburg (Reinke!). Frühling. —
Die von Wstn. aus der Schweriner Flora erhaltenen
Ex. gehören zur vor. Species.
165. €. tenella Röhl. — Polytr. und. ß. minus T.
713 8 (1788). — Fdl. 143 B. — Auf feuchtem Sand-
und Torfboden, selten Auf der Koppel bei Scharpzow
unweit Malchin (T.), bei Quaden-Schönfeld bei Neu-
brandenburg (Sch.), bei Schwerin nur an einer Stelle
(Wstn.!), im Moorgrund vor Gülz bei Boizenburg mil
Bryum uliginosum, 1. Aug. 1852, und in einer Sand-
grube bei Techentin unweit Ludwigslust! in einem
Graben bei Ludwigslust (G. Brückner !). Sommer bis
Herbst.
„91, Pegenatum P. Beauv. Filzmütze.
166. P. polytricheides (L.) Brm. P. nanum P. B.
— Polytrichum nanum Hdw. T. 771 (1788), — Fdl.
145. — Sandig-lehmiger Boden, Weg- und Graben-
ränder, Wälder, häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt.
vi. 283.
- - ß. pamilum Sw. Sch. 836 var. (1806).
- - y. intermedium Brid. Bland. in Brid. ei,
I. p. 70.
167. P. aloides (Hdw.) P.B. — Polytrichum Hdw.
T. 772 (1788). — Fdl. 146. — Weg- und Graben-
ränder häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 284.
- - 8. ramosum. Polytrichum laterale Crome II.
89 (1805). |
- - y. defluens Brid. Polytr. minimum Crome Ill.
30 (1806).
168. P. urnigerum (L.) Brid. pt L. T. 740
(1788). — Fdl. 147. — Sand-, Thon- und Lehm-
boden, Wälder, Gräben, Hohlwege, Mergelgruben, meist
häufig. Frühling. Brm Mekl. Krypt. VI. 285.
- - ß. humile Brid. Auf Sandboden.
P, alpinum (L.) Brid. Im Torfbruch bei Ostrow-Lewark
bei Stuhm in Preussen (Klatt), im westphälischen Berglande an
mehreren Stellen (H, Müller).
52. Polytriehum L. Widerthon, Frauenhaar.
169. P. graeile Menz. — P. longisetum Sw. Sch.
835 (1806). — Fdl. 148, — Auf mageren torfigen
Wiesen häufig. Juni.
170. P. formosum Hdw. — P. commune var. Sch.
'112
832 (1806). — Fal. 154. — Auf trockneren Torf-
mooren, in. Wäldern häufig. Frühling. 4
- - superbum Sch: in Syll, Rat. H. 152 ir
Auf feuchten Torfmooren. |
171. P. piliferum Schreb. — T. 739 (1788), —
Fdl. 150. — Auf sterilem Boden häufig. Mai, Juni.’
-— -— Hoppei Schpr. Auf erratischen Blöcken in
Rasen von Hedwigia ciliata bei Herzberg unweit Boi-
zenburg, 27. Apr. 1857! bei Rostock (Brinkmann!).
172. P. juniperinum Hdw. — P. commune 'ß. T.
138 (1788). — Fdl. 149. — Auf Heideboden häufig.
Mai, Juni.
173. P. strietum Menz. — P. affıne Fek. Bland.
IV. 166 (1805). — Fal. 1498. — Auf Torfboden häu-
fig. Mai, Juni.
174, P. commune L. — L. Schulz (1777). Fdl:
152. — Wälder, Torfwiesen, feuchte, Orte, häufig.
Ausgang des Frühlings. ij
- - ß. perigeniale Mchx. An trockneren’ Stand-
orten.
Trib. XII. Buxbaumiaceae,
93. Diphyscium Mohr. Blasenmoos.
175. D. foliosum . (L.) Mohr. — Buxbaumia L.
T. 859 (1788). — Fdl. 140. — An Waldwegen und
Abhängen stellenweise: Im Kalenschen Holze bei Mal-
chin fast in allen Hohlwegen (T.), im Broda’schen
Holze bei Neubrandenburg (Sch.), Dargun (Struck !),
Polchow bei Laage (Draeger!), Schwerin am hohen See-
ufer zwischen Rabensteinfeld und Görslow (Fdl., Wstn‘,
Brm.). Kapseln findet man fast das garze Jahr hindurch.
113
54. Buxbaumia Hall. Schorfmoos.
476. B. aphylia Hall. — T. 858 (1788). — Fdl.
141. — In Tannenwäldern und Heiden an Abhängen
und Wegrändern, nicht selten, aber gewöhnlich ver-
einzelt. Frühling.
B.indusiata Brid. In Wäldern auf Baumwurzeln und
faulendem Holze: Pichelsberg bei Spandau auf einer alten Baum-
wurzel (Sonder 1836), Frankfurt a. d. ©. (Holla), Insel Wollin
(Laucas), Königsberg i, Pr. (Rauschke), Braunsberg (Ebel), Ham-
burg (Sonder).
Sect. I. PLEUROCARPI
Trib, L Fontinalaceae.
55. Fontinalis Dill. L. Quellenmoos.
177. F. antipyretica L. Pilotrichum €. M. — T.
860 (1788). — Fal. 153. — An Steinen und Holz in
Teichen, Seen, Flüssen, Brunnen, häufig. Frühling,
Sommer.
173. F. graeilis Lindb. in Hedwigia 1867. III. p.
39. — F. squamosa (L.) Sch. 975 (1806). — Fdl. 154.
— Bei Neubrandenburg unter der Freiarche in den
Bach bei der Zirzowschen Mühle von Sch. gesammelt;
ob auch von Fdl. bei Schwerin, fehlt mir der Nach-
weis. Die sehr seltenen Kapseln ünden sich im Früh-
ling und Sommer. Sie unterscheidet sich nach Lind-
berg von der vorigen: gracilitate, ramificatione se-
quenlis, perichaetiis radicantibus crebris, in sola basi
denudata plantae positis, capsula subglobosa valde
pachyderma. Ein sehr auffallendes Merkmal besitzen
die Blätter nach Milde darin, dass sie selbst an den
jüngsten Trieben constant der Länge nach bis nahe
ö
114
an den Grund gespalten sind. Milde untersuchte
Schultz’sche Originalexemplare im v. Flotow’schen
Herbar und erkannte die Art. Im Blandow’schen Her-
bar dagegen liegt die ächte F. squamosa L., die er
auch in seinen Exsiccaten f. IV. no. 200 ausgegeben
hat, nur ist es bei gänzlichem Mangel jeglicher Stand-
ortsangabe zweifelhaft, ob dieselbe ebenfalls bei Neu-
brandenburg oder überhaupt in Meklenburg gesammelt.
Eine märkische „Fontinalis squamosa“ meines Herbars,
aus der Havel zwischen Wentow und Zehdenick, ist
F.hypnoides Hartm., die demnach auch bei uns
noch aufgefunden werden könnte.
Dichelyma Mpr.
D. faleatum (Hdw.) Myr. In Schlesien an vielen Or-
ten (Sendtner, Milde, Limpricht), auch an der russ, und preuss.
Ostseeküste, wo z. B. v. Klinggräff es in der tiefsten Ebene in
einem Bruche auf einem Steine bei Wiszniewo fand,
Trib. II. Neckeraceae.
Fam. IL, Cryphaeeae
Cryphaea Mohr,
C. heteromalla (Hdw.) Mohr. In Westphalen bei Han-
dorf an alten Baumstämmen der Landwehren (Wienkamp) und
bei Brakwede (Beckhaus), in Holland (Dozy und Molkenboer),
Fam. IL Neckereae,
56. Neckera Hdw. Ringmoos.
179. N. pennata (L.) Hdw. — v. Oerizen ap. Sch.
878 (1806). — Fdl. 160. — An älteren Waldbäumen
häufig, aber sehr selten mit Frucht, welche im Früh-
ling reift.
N. oligocarpa Br. eur, Im Walde bei Kuimetz in
Ehstland (Girgensohn),
us
* 180. N. pumila Hdw. Von Hintze am 16. Aug.
1863 bei Peutsch unweit Neustrelitz an alten Buchen
in Wäldern in Gesellschaft der N. pennata gesammelt,
von der sie sich durch die kurz gestielten Früchte
unterscheidet. Kapseln sind sehr sparsam. Brın. Mekl.
Krypt. IV. 194.
181. N. erispa (L.) Hdw. — T. 798 (1788). —
Fal. 161. — An alten Buchen in Wäldern stellenweise,
ebenfalls selten fruktificirend. Frühling. Brm. Mekl.
Krypt. IV. 193.
| 182. N. complanata (L.) Hüb. — Hypnum L.
L. Schulz (1777). — Fdl. 163. — An Waldbäumen,
namentlich Buchen, häufig, aber auch nur spärlich
fruchtend. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 286.
N. PhilippeanaBr, cur, lange nnr aus den Pyrenäen
und aus Norwegen bekan.ıt, ist in neuester Zeit in Deutschland
vielfach aufgefunden, selbst in der norddeutschen Ebene, z, B,
bei Handorf in Westph. (Wienkamp).
57. Homalia Brid. Flachblatt.
| 183. H. trichomanoides (Schreb.) Schpr, Hypnum
Schreb. — Leskea Hdw. T.805 (1788). — Fdl. 162.
— An schattigen Abhängen in Wäldern und an Baum-
wurzeln, nicht selten. Winter und Frühling. Brm.
Mekl. Krypt. I. 46.
| Fam. II. Leucodonteae.,
58. Leucoden Schwgr. Weisszahn.
184. L. seiuroides (L.) Schwgr. Neckera C.M. —
Fissidens Hdw. T. 782 (1788). — Fdl. 156. — An
Wald- und Feldbäumen häufig, aber selten mit Kapseln.
‚Winter.
3 %
BR.
59. Antitrichia Brid, Gegenhaar.
185. A. eurtipendula (L.) Brid. — Neckera Hdw. _
T. 801 (1788). — Fdl. 159. — An Bäumen, Baum-
wurzeln und Steinen in schattigen Wäldern nicht sel-
ten. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 287.
Trib. II. Leskeaceae.
Fam. l. Leskeeae,
60. Leskea Hdw.
186. IL. polycarpa Ehrh. Hypnum Hifm. — Bland.
Ueb. (1809). — Fdl. 168. — In feuchten Wäldern an
Baumwurzeln und Steinen, ziemlich selten. Frühling.
Sch. sammelte sie bei Woldegk beim Dorfe Mildenitz
an der Wolfshagenschen Gränze bei dem alten Thurme,
ich selbst bei Grabow!
- - ß. paludosa Hdw. — Bland. IV. 186 (1806).
— Fdl. 167. — Mit der Hauptart an nassen Stellen,
z. B. bei der Zirzowschen Mühle bei Neubrandenburg
(Sch.), im Ludwigsluster Schlossgarten !
L. nervosa (Schwgr.) Myr., eigentlich ein subalpines
Moos, ist im mittleren Deutschland bereits mehrfach gefunden,
z. B. in Westphalen an Buchenstämmen der Hecken um Winter-
berg gemein, aber steril (H, Müller), in Schlesien häufig (Milde)3
aber auch schon in Preussen, in Ingermannland und bei St, Pe-
tersburg beobachtet.
61. Anomodon Hook. et Tayl. Trugzahn. en
A.longifolius (Schl) Hartm. Geht in Westphalen
bis in die Ebene, ebenso in Schlesien ; auch in Preussen und den
russ. Östseeprovinzen gefunden,
137. A. attenuatus (Schreb.)' Hartm. Hypnum
Schreb. — Leskea T. 806 (1788). — Fal. 169. —
Auf feuchter Erde, an Baumstämmen und Steinen,
117
ziemlich selten und gewöhnlich steril: Malchin im Ka-
ienschen Holze bei dem kleinen Bach an der Rem-
pliner Scheide auf einem Stein (T.), im Holze bei
Bresewitz unweit Friedland, 24. Nov. 1802 (Flörke!),
Neubrandenburg bei der hintersten Mühle und in dem
Gehölz bei der Zirzowschen Mühle (Sch), Waren
(Bland.), Güstrow im Primer (Simonis!). Winter. Brm,
Mekl. Krypt. VI. 228.
188. A. vitieulosns (L.) Hook. et Tayl. Hypnum
L. — Neckera Hdw. T. 799 (1788). — Fdl. 158. —
Waldboden, Hohlwege, Baumstämme häufig. Frühling.
Brm,. Mekl. Krypt. VI. 289.
Fam; IL; Tihiwa 4. ie &&
62. Thuidium Schpr. Lebensbäumchen.
T. minutulum ‚Hdw.) Br, eur. In Wäldern auf Stei-
nen und an Baumwurzeln, Standorte u. a : Wasula in Livland
(Girgensohn), Ingermannland (Borszezow), München (Sendtner),
Karlsruhe (Gmelin), Strassburg (Paris); auch in Nordamerika.
189. T. tamarisciaum (Hdw.) Br. eur. Hypnum
delicatulum C. M. — H. parietiinum L. L. Schulz
(1777). — Fal. 196. — In Wäldern, an schattigen
Anhöhen und Grabenrändern häufig. Die seltenen
Kapseln reifen im Winter.
190. T. delicatulum (L.) Br. eur. Hypnum ta-
mariscinum C. M. — Hypn. delic. L. T. 833 (1788).
— Fdl. 196 8. — Mit dem vor. an denselben Orten,
kommt aber etwas seltener vor und reift seine spar-
samen Kapseln später.
191. T. abieiinum (L.) Br. eur. — Hypnum L.
T. 835 (1788). — Fal. 194. — Auf sterilem Boden,
an Wegen und Anhöhen häufig, aber steril.
Es
118
192. T. Blandowii (W. et M.) Br. eur. Hynum
W. et M. — Hypnum affıne (Hffm.) Crome II. 20
(1806). — Fadl. 195. — Tiefe, torfhaltige Wiesen,
Sümpfe, stellenweise, z. B. Schwerin auf der Neumühler
Wiese (Crome!, Fdl., Wstn., Brm.), vor Krebsförden
(Fdl.), Waren (Bland.!), Neubrandenburg in dem Bruch
vor der Burg (Sch.), Neustrelitz am Zierker See
(Hintze!), Ratzeburg (Reinke). Juni. Brm. Mekl.
Krypt. VI. 290.
193. T. splendens (Hypnum Sibth. Fl. oxon. 295.
1794.) Hylocomium Br. eur. — Hypnum proliferum
Linn. L. Schulz (1777). — Fdl. 197. — In Wäldern
häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 300.
H. umbratum (Ehrh.) Br. eur, ein montanes Moos, das
z. B. im westph,. Berglande häufig vorkommt, aber auch von
H. v. Klinggräff im Hohenberger Wald bei Löbau in Preussen
gefunden ist,
H. Oakesii (Sull.) Schpr. Bei Löbau in Preussen
(v. Klinggräff).
Trib. IV. Hypnaceae.
Fam. I. Pterogonieae
63. Pterigynandrum Hdw. Flügelblüthe.
194. P. filifiorme (Timm) Hdw. — Hypnum T.
817 (1788). — Fal. 157. — An Bäumen und Steinen
in schattigen Wäldern stellenweise. Frühling. |
Pterogonium Sw,
P, gracile (L.) Sw. In Westphalen au Buchenstäumen
des Stromberger Hügels in Menge, steril (H, Müller).
Fam. HJ, Cylindrothecieae
Platygyrium Br. eur.
P. repens (Brid.) Br. eur, An Baumstämmen, besonders
der Kiefern und Birken, aber auch an Zaunen und selbst auf
119
Strohdächern wachsend und vorzugsweise auf den Alpen undin
Nordamerika zu Hause, ist auch in Westphalen nicht selten
(H. Müller); in Preussen bei Deutsch-Eylau und Wiszniewo fand
es v. Klinggräff auf den Ostseeinseln Moon und Sworbe Girgen-
sohn, in Ingermannland Borszezow, in der Ukraine Weinmann,
im Mohilewschen Gotnvernement Pabo, in Transkaukasien bei
Tiflis an der weissen Quelle v, Seidlitz,
Cylindrothecium Schar,
C. concinnum (DNot.) Schpr. Neckera orthovarpa
C. M. In Westphalen auf Kalkboden häufig; aber auch auf Wiesen
und Brachländern des kalkfreien Sandbodens, steril (H, Müller);
bei Mühlhausen, Freiburg und anderswo in Thüringen !
64. Climacium W. et M. Leitermoos.
195. €. dendroides (L) W. et M. — Neckera
Sw. T. 800 (1788). — Fal. 170. — Feuchte Rasen-
plätze, Wiesen häufig. Spätherbst bis Frühling.
Fam. IL Pylaisieae.
65. Pylaisia Schpr.
196. P. polyantha (Schreb.) Schpr. Hypnum Schreb.
— Leskea Hdw. T. 807 (1788). — Fadl. 166. — An
Wald- und Feldbäumen häufig. Winter und Frühling.
-— - var. Ilypnum deecipiens Crome II. 85 (1805),
von Crome im Schweriner Schlossgarten gesammelt,
ist eine robustere Form!
Fam, IV. Hypneae.
66. Isotheeium Brid. Urnenmoos.
197. I. myurum (Poll.) Brid. Hypnum Poll. —
Leskea vivipera T. 808 (1788). — Fal. 4191. — An
Steinen und Baumstämmen in Wäldern häufig. Früh-
ling. — Necker benannte schon 1768 (Del. Gallo-
Belg, 475) das Moos Hypnum viviparum, welchen Na-
men er auf die irrige Ansicht gründete, dass die männ-
Et...
lichen Blüthen Brutknospen seiten; 1777 gab Pollich
(Fl. Palat.) ihm den Namen Hypnum myurum. Schon
bei Dillen (Hist. Musc. 316. 1745) finden wir es als
Hypnum myosuroides crassius, capsulis ereclis, Linne
übersah es, und Hedwig konfundirte es mit Eurhyn-
chium myosuroides.
67. Homaloikecium Schpr. Gleichkapsel.
198. MH. sericeum (L.) Br. eur. Hypnum L. —
L. Schulz (1777). — Fdl. 164. — An Bäumen, Stei-
nen, an der Erde sehr häufig. Winter, Frühling. Brm.
Mekl. Krypt. I. 47.
HB. Philippeanum (Spree) Br. eur, Ist wegen der
grossen Aehnlichkeit mit dem vor, vielleicht nur übersehen und
dürfte an p:ssenden Standorten, auf Kalk, sehr wohl noch ge-
funden werden. Iu Schlesien ist es vom Hochgebirge bis herab
in die Ebene und bis nach Polen hinein, wo es anf den Kalk-
hügeln von Üzenstochau a. d. Warthe vorkommt, an zahlreichen
Orten beobachtet,
63 Camptothecium Schpr. Krummbüchse.
199. €. Iutescens (Hds.) Br. eur. — Hypnum
Has. T. 821 (:785).— Fdl 181. — Wälder und Ge-
büsche, unter Hecken, auf Wiesen und Feldern, sehr
häufig, aber spärlich fruchtend. Frühling. Brm. Mekl.
Krypt. V1. 291.
200. €. nitens (Schreb.) Br. eur. — Hypnum
Schreb. T. 822 (1788). — Fal. 180. — Tiefe Wiesen,
Sümpfe, häufig. Frühling — Hierher gehört Hypnum
albicans Crome III. 23. von der Neumühler Wiese.
69. Brachytheeium Schpr. Kurzbüchse.
201. B. plumosum (Hds. 1762). — Hypnum Hds.
Crome I. 42 (1803). — Fdl. 179. — Hypnunı sale-
{24 |
a I I a un
brosum Hffm. 1795. Brachyth. salebr. Br. eur. Auf
sterilem Boden, trocknen Wiesen nicht selten. Frühling.
-* 202. B. Mildeanum Schpr. Jedenfalls nicht
selten, aber lange übersehen. Wurde im Juni 1864
am sandigen Ufer des Hinnensees bei Neustrelitz von
W. Hintze zuerst gesammelt und mir mitgetheilt,; 1866
erkannte es Reinke in der Flora vun Ratzeburg. Ist
gewissermassen die polygamische Sumpfform der vo-
rigen monöcischen Art. |
203. B. glareosum (Brch.) Br. eur. — Hypnum
_ Breh. Fdl. 178 (1844). — Auf kieshaltigem, schattigem
Waldboden, nicht gerade selten, aber wohl vielfach
mit seinen nächsten Verwandten, von denen allen es
sich durch die lang und fein zugespilzten Blätter un-
terscheidet, verwechselt. Bisher beobachtet bei Schwerin
. im Schlossgarten, am Faulen See, bei Zippendorf, auf dem
Schelf- und Kaninchenwerder (Fal., Wstn., Brm.), im
Vietlübber Holze bei Gadebusch! an quelligen, kalk-
halligen Stellen bei Ratzeburg (Reinke!), bei Neustrelitz
hinter dem Fasanengarten und an dem sandigen Ufer
des Hinnensees, 17. Juli 1864 (Hintze!). Winter.
204. B. albicans (Neck.) Br. eur. — Hypnum
Neck. Sch, 931 (1806). — Fdl. 177. -- Sonnige Stel-
len auf Heide- und Sandboden häufig. Winter bisin
den Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 292.
- - var. flavescens (R!h.) Sch. 932 (1806), eine
grössere, mehr verästelte, gewöhnlich unfruchtbare
Form feuchterer Lokalitäten.
205. B. velutinum (L.) Br. eur. — Hypnum L.
T. 823 (1788). — Fdl. 173. — Wälder, Weg- und
122
m
Grabenränder , ‚schattige Anhöhen häufig. Früh-
ling. Na
- - var. intricatum (Hdw.) Sch. 914 (1806). Eben-
falls nicht selten.
B. reflexum (Starke in litt. ad W. et M) Br, eur,,
eigentlich mit Lescuraea striata Schw. das Ende der
montanen Region charakterisirend, ist auch bei Petersburg (v.
Kühlewein!), in Livland (Bruttan), beim Paddeskrug in Ehstland
(Girgensohn) und in Julchenthal bei Königsberg (E. Meyer) ge-
funden; bei Herrnhut (Breutel!), im Harz (K. Müller!), in West-
phalen (H. Müller!) etc,
206. B. Starkei (Brid.) Br. eur. — Hypnum Brid.
Fdl. 174 (1844). — An faulenden Baumstämmen in
Wäldern selten, nach Brid. Musc. Rec. sppl. II. p.
167 von Bland. (bei Waren 18102) entdeckt. Frühling‘
207. B. Rutabulum (L.) Br. eur. — Hypnum L.
T. sıil (1785). -- Fal. 184. — In schattigen Wäldern
an der Erde und an Baumwurzeln Ein häufiges und
formenreiches Moos. Winter, Frühling.
- - var. aureo-virens Brid Sch. sppl. 77 (1819),
caulibus divisis eleganter pinnatis, foliis primariis dense
imbricalis.
- - var. brevisetum Fdl. 184 y. (1844), dense
caespitosum, ramis brevibus, robustis, rigidis et fra-
gilibus; foliis dense imbricatis, cordato-lanceolatis,
evidentius serrulatis, luteo-viridibus; pedicello brevi.
In hochliegenden Wäldern, z. B. Uferhöhe am Schiess-
stande des Schelfwerders bei Schwerin (Fdl.).
- - var. explanatum Bland. in Brid. sppl. II. 184,
eaulibus explanalis, foliis subdistichis.
B. campestre Br, eur. Auf grasigem Sandboden hinter
125
dem Kirchhofe tei Lippstadt mit Cylindrotheeium ceoncinnnm
(#. Müller), im Glienicker Park bei Potsdam (Holler), am Nord-
ufer der Griebnitz und im Grunewald bei Berlin (Reinhardt),
bei Küstrin (Ruthe), bei Wiszniewo {v. Klinggräf).
* 208. B. rivulare (Brch.) Br. eur. Hypnum
chrysostomum €. M. non Rich. In einem Erlenbruche
auf dem Schelfwerder bei Schwerin von mir am 20.
Apr. 1860 aufgefunden. Hintze sammelte es im Juli
1865 an Steinen in einem Bache bei Peutsch unweit
Neustrelitz mit Thamnium alopecurum! Reinke 1866
in kalkhaltigen Sümpfen bei Ratzeburg. Das Moos
ist gewiss an vielen Orten übersehen und mit der
gelblichen Form des B. Rutabulum verwechselt. Durch
seinen zweihäusigen Blüthenstand unterscheidet es sich
von allen übrigen Brachythecien. Rabenhorst hat in
seiner Krypt. Fl. Il. 3. 300 eine sehr gute Beschrei-
bung gegeben.
209. B. viride (Hypnum Lam. Enc. Meth. bot. II.
181. 1789). Hypnum implexum Sw. 1795. H. populeum
Hdw. 1801. Brachythecium populeum Br. eur. — Les-
kea plumosa (Sw.) Bland. II. 137 (1805). — Fdl.
182. — An Steinen, Mauern und Baumrinden an schat-
tigen, feuchten Orten. Winter, Frühling.
210. B. pseudo-plumosum (Hypnum Brid. Muse.
Rec. II. 2. 108. 1801). H plumosum Schwer. 1512.
Brachyth. plum. Br. eur. H. laevisetum Crome. —
Sch. 313 (1806). — Fdl. 183. — Wie das vorige,
aber seltener. Frühling. Auf Steinen bei Lichtenberg
und im Broda’schen Holze bei Neubrandenburg (Sch.),
Neustrelitz im Fasanengarten (Hintze!), auf einem er-
124
ratischen Block im Rabensteinfelder Halze bei Schwe-
rin, 27. Juli 1856! bei Ratzeburg (Reinke). — Es
Scheint häufig mit dem vor. verwechselt zu werden ;
auch ziehe ich H. plumosum Sw. Muse. suec. 69 (1799)
zur vor. und nicht zu dieser Art, sowie auch Biand.
II. 137 und Crome Ill. 29 unter dem Namen das
vorige Moos verstanden und ausgegeben haben. Da-
gegen wird das Dillen’sche Hypnum repens filicinum
plumosum (Muse. 280. t. 35. f. 16), welches Hudson
(und nach ihm Linne Spec. plant. ed. II.) als Synonym
zu seinem H. plumosum eitirt, wahrscheinlicher zu
dieser Species gehören. Auch soll H. chrysostomum
Rich. nach Originalexempl. im Hooker’schen Herbar
zu dieser Art und nicht zu B. rivulare Brch. gehören.
Scleropodium Schpr,
S,illecebrnum (L.) Br, eur., in Südeuropa, namentlich
in der Mediterranflora verbreitet, ist stationsweise im westlichen
Deutschland bis in die westph, Ebene hinein schon aufgefunden
worden: bei Freiburg i. B. (A. Braun), auf dem Taunus (Bayr-
hoffer), am Spicherner Berge bei Saarbrücken (Winter), an einem
gegen Westen gekehrten erdigen Wallabhange bei Handorf steril
(Wienkampı. — (Hypnum illeceebrum T. = H, purum; H, ille-
“ eebrum Sch. = H. trifarium,)
70. Eurhynehium Schpr. Schönschnabel.
211. E. myosuroides (L.) Schpr. — Hypnum L.
Sch. in Syll. Rat. IL 206 (1828). — Fdl. 192. — In
Gesellschaft von Isoth. myurum an Steinen und Baunı-
stämmen in Wäldern, ziemlich selten und sparsam mit
Kapseln. Frühling. Ob die von Bland. IV. 197 aus-
gegebenen Ex. in Meklenburg gesammelt, weiss ich
nicht: zu sagen.
125
2142. E. strigesum {Hffm.) Br. eur. — Hypnum
intricatum (Schreb.) T. 1200 (1788). — Fal. 207. —
Sterile Triften, sandige Anhöhen häufig, um Schwerin
u. a. hinter dem Faulen See, zwischen Lankow und
Warnitz, auf dem neuen Kirchhof, bei Neumühl. Spät-
herbst bis Frühling.
- - var. obtusifolium Hpe. in litt. (Hypnum praecox
Hdw.?). Kleiner, mit weniger zugespilzien oder
stumpflichen, an den Aesten dichtgedrängten Blättern,
wodurch die kurzen 2-3 Linien langen Aesichen ein
verdicktes, kätzchenartiges Ansehen erlangen. Bei
Schwerin auf unfruchtbaren, sandigen Anhöhen, z. B.
auf dem Exercierplatze, dem Galgenberge etc. (Fäl.!).
213. E. striatum (Schreb.) Br. eur. — Hypnum
Schreb. T. 812 (1788). — Fdl. 208. — In schattigen
Laubwäldern an der Erde und an Baumwurzeln meist
häufig. Frühling.
E. crassinervium (Tayl.) Br. eur. Auf Steinen und
an Baumwurzeln an vielen Stellen beobachtet: am Stromberger
Schlossberge auf schattig liegenden Kalksteinen in grosser Menge
und herrlich fruchtend, im Stadtgraben an der Nordseite von
Paderborn auf Steinen steril (H. Müller !), bei Hamburg (Sonder),
214. E. piliferum (Schreb ) Br. eur. — Hypnum
Schreb. Crome I. 44 (1803). — Fal. 175. — Schaltige
Orte häufig. Früchte nicht selten. Frühling.
E.androgynum (Wils) Br, eur. Hypnum speciosum
Brid, An Baumwurzeln, in Westphalen am innern Gemänuer
der 10—20° tiefen Brunnen bei Handorf in Gesellschaft von
Rhynchost, Teesdalii und murale, Fissidens pusillus ete, (Wien-
kamp!), in der Mark bei Liberose an Steinen in einem Brunnen
(Busch) und bei Köpnick an Erlenwurzeln am Ost- und West-
ufer des Kalksees in Menge (Reinhardt), bei Hamburg (Sonder),
126
215. E. praelougum (L.) Br. eur. — Hypnum L.
T. 836 (1788). — Fdl. 205. — Wälder, feuchte Lehm-
äcker, Gärten, häufig und formenreich. Winter und
Frühling.
216. E. abbrevriatum (Hypnum Turn. 1804). —
Hypnum Schleicheri Hdw. fil. Fdl. 204 (1844). — An
schattigen, feuchten Anhöhen an der Erde und auf
altem Holze. Frühling. Um Schwerin auf den be-
waldeten Seeulern in der Nähe des Wassers nicht
selten: an der Uferhöhe zwischen Rampe und Retgen-
dorf (Fdl.), zwischen Rabensteinfeld und Görslow
(Wstn.!‘, im Zippendorfer Holze, auf dem Schelfwer-
der und im Lübsdorfer Holze in grosser Menge die
vom Regen gebildeten Schluchten bekleidend! — K.
Müller und Schimper ziehen dieses Moos als Var. zu
der vorigen Art; doch hat es jedenfalls eben so sehr
specifische Berechtigung, wie manche andere Art, deren
Selbstständigkeit nicht angezweifelt wird. Prof. Rom.
Ad. Hedwig (Hdw. fil.) hat in dem 1. Bd. der Beitr.
zur Naturk. von Weber und Mohr (1805) eine sehr
gute Beschreibung (p. 128) und Abbildung (f. 7) die-
ses Mooses, das er von Schleicher aus der Schweiz
erhalten hatte, geliefert.
- - var. furcatum. Hypnum praelongum var. bi-
furcum Brm. Beitr. 26. Auf dem Schelfwerder mit
der Normalform!
217. E. Stokesii (Turn.) Br. eur. — Hypnum ri=
gidiusculum Bland. V. 230 (1808). — Feuchte, grasige
Stellen in Wäldern und an Wiesengräben, in grossen
‚Rasen oder zwischen andern Moosen, ziemlich selten:
si
Schwerin, unweit Neumühl links am Wege, 15. Juni
4502, und im Schlossgarten, Sept. 1803 (Bland.!), auf
dem Schelfwerder (Fdl., Wstn., Brm.), im Zippendorfer
Holz! bei Ludwigslust unter Gartenhecken (G. Brück-
ner!), Ratzeburg (Reinke), Neustrelitz bei Hohenzieritz
(Hintze!). Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 293.
* 218. E. pumilum (Wils.) Schpr. Hypnum palli-
cirostrtum C. M. Unter der Kleestoppel auf feuchten
Lehmäckern zu Wölschendorf am 18. Oct. 1860 steril
von mir gesammelt. Gelegentlich bei Einsammlung
des Nostoe muscorum als zarte, äusserst feinstengelige
Form des E. praelongum aufgenommen, erkannte ich
es erst später an den nur halbrippigen, sehrfein ge-
sägten, nicht herablaufenden, eilanzettlichen Blättern
als die bezeichnete Art.
71. Rhynehostegium Schpr. Schnabeldeckel.
219. R. exiguum (Hypnum Bland. II. 98. 1804).
— Fdl. 171. — An Steinen und Mauern an feuchten
Orten selten. Bland. entdeckte das Moos bei Rostock,
an welcher Stelle es Huth späterhin wieder auffand
und mir ein Ex. mittheilte. Schulz und Brückner
sammelten es in Neubrandenburg am Fusse der Stadt-
mauer hinter dem Schauspielhause, Struck hat es bei
Wismar entdeckt. Es fruktificirt im Frühling.
Ueber die Selbstständigkeit der Art walten noch
viele Zweifel ob. Weber und Mohr vereinigten es
mit Amblystegium serpens, von welchem, sowie auch
von dessen var. tenue, Bland. und Sch. es ausdrück-
lich unterschieden wissen wollen (,Hypno serpenti
et ienui-proxima est haec species, ab utroque tamen
Be.
diversa: exiguitate, modo crescendi et operculo*). Im
Sppl. I. dagegen zieht Sch. es zu Rhyneh. tenellum
Decks. (Hypnum algirianum Desf.), welcher Ansicht
Schwaegrichen und Fiedler und jüngst auch Milde (in
litt. ad me) zustimmen, Treviranus aber (Verhdlg. d.
naturh. V. d. preuss. Rheinl. 11]. p. 18) entschieden
entgegentrilt. Leizterer fand nämlich dasselbe Moos,
welches er in Brückner’schen Ex von Neubrandenburg
besass und auch aus der Blandow’schen Abbildung
in Sturm’s Dtschl. Fl. kannte, in den Ruinen der Burg
Godesberg bei Bonn und sagt, dass es weder mit der
Beschreibung und Abbildung des Dickson’schen Hy-
pnum tenellum stimme, noch mit den Ex. desselben,
die er Dr. Hooker verdanke. Die Diagnose der Spe-
cies lautet: „H. surculis caespitosis brevissimis fili-
formibus, foliis sparsis lanceolato-linearibus strictis
integerrimis, capsulis ovatis suberectis, operculo conico-
subulato, apice recurvato.‘“ Sch. fügt derselben noch
folgende Beschreibung hinzu: „Surculi filiformes bre-
vissimi subramosi depressi, caespitulum pulvinatum
vix unciam in diametro metientem efficientes, dense
implicati. Folia sparsa lanceolato-linearia tenuissima
concava striela atroviridia integerrima, vix duciulosa,
siccilate fere setacea. Pedunculi e centro caespituli
egredientes vix semiunciales subincurvati purpurei,
leniter torli. Capsulae rotundato-ovatae suberectae
badiae. Calyptra pallide flava demidiata subulata.
Operculum e basi conico longe rostratum subulatum,
apice uncelli in modum recurvatum. Peristomii ex-
terioris dentes subfusci erecti in conum approxi-
Wr.
a
ET
129
mali ; 'interioris filiformes - albissimi exterioribus
tecti.“ |
* 220. R. tenellum (Deks.) Br. eur. Auf Steinen
am Weisdiner Schlossberge bei Neustrelilz von Hintze
im Aug. 1865 aufgefunden und mir mitgetheilt! Der
glatte Fruchtstiel und die seidenglänzenden, lanzeitlich
zugespitzien Blättchen mit auslaufender Rippe sind
sichere Erkennungszeichen.
R. Teesdalii ‚Sm ) Br. eur, In Brunnen bei Handorf
in Westph. in ziemlicher Menge reichlich fruchtend :Wienkamp).
R. depressum (Breh.) Br. eur, In Westph am Strom-
berger Sch'ossberge und in Kalkschluchten desselben Hügelzuges
bei Boyenstein auf Kalksteinen, Baumwurzeln, Erde häufig, nicht
selten fruchtend {H. Müller); bei Warnieken in Preussen (Sanio),
221. R. confertum (Deks.) Br. eur. — Hypnum
Deks. Fdi. 203 (1844). — Wächst in Wäldern an
Baumwurzeln und auf der Erde (Fdl.) ; im Heidberge
bei Güstrow (Draeger!). Frühling.
222. R megapolitanum (Bland.) Br. eur. — Hypnum
Bland. III. 147 (1804). — Fdl. 203 8 — Bei Waren
von Bland. an feuchten Orten in Gebüschen auf fau-
lendem Holze und an der Erde enideckt! Frühling.
225. R. murale (Neck.) Br. eur. — Hypnum rusci-
forme T. in Siemss. Mag. I. 256 (1791). — Fdl. 202.
— Schatlige, gegen Norden gelegene, feuchte Mauern
und Gesteine, ziemlich sellen:: an einer feuchten Stelle
ausserhalb der Stadtmauer bei Malchin ('T.), daselbst
bei der Binnenmühle, Apr. 1800 (Bland.!), Rostock an
der Mauer unweit des Schwaaner Thores, 7. Apr. 1802
(Link !), Neubrandenburg an der Stadtmauer (A. Brück-
ner! Sch.) und im Dorfe Krekow am Hofgarten (Sch.),
I
130
ad murum -pr.: Woldegk, 4. Dec. 1805 (Bland.!), Neu-
strelitz (Hintze!), im Bäker Houlze bei Ratzeburg
(Reinke). Frühling.
224. R. rusciforme (Neck.) Br. eur. — Hypnum
Neck. Del. Fl. gall. I. 481, 1768. A. Brückner Fl,
Neobr. 744 (1803). Fal. 201. — In Gewässern an
Holz und Steinen. Herbst. — Den Trivialnamen, als
dessen Autor gewöhnlich Weis, der ihn in seinen Crypt,
Goelt. p. 225 (1770) anwendete, aufgeführt wird, hat
Necker I. c. zuerst nach Dillenius (‚„Hypnum foliis
rusciformibus, capsulis subrotundis“) aufgestellt, in
seiner Meth. Musc. p. 181 (1771) aber (wahrschein-
lich durch einen lapsus calami) in H. ruscifolium um-
geändert. — Brm. Mekl. Krypt. VI. 294.
72. Thamnium Schpr. Wäldchenmoos.
225. T. alopecurum (L.) Br. eur. — Hypnum L.
Bland. IV. 196. (1806). Hypnum arbusculum Brid.
Sch. 910 (1806). — Fdl. 193. — An feuchten und
schattigen Stellen in Wäldern auf Steinen, selten und
gewöhnlich ohne Kapseln: auf Steinen im Bresewitzer
Holze bei Friedland, 20.Nov. 1802 und 5. April 1804
(Dr. Krüger und Bland.!), daselbst, sowie auch
bei Stolpe in der Heide nach Bredenfelde (Sch.), bei
Neustrelitz mit Brachyth. rivulare an Steinen in einem
Bache bei Peutsch, Juli 1865. (Hintze!). — Winter,
73. Plagiothecium Schpr. Schieffrucht.
* 226. P. latebricela (Wils.) Br. eur.. In gebor-
sienen, modernden Erlenstämmen in einem Bruche an
der Radegast bei Törber unweit Rehna im Frühjahre
$ = Be
131
1865 von mir aufgefunden, steril, aber durch Ver-
gleichung mit westphälischen Ex. von Dr. Herm. Müller
zu Lippstadt an den eilanzettlichen, lang zugespitzten,
ganzrandigen, rippenlosen,, herablaufenden Blättern
sicher erkannt. Wird an ähnlichen Orlen jedenfalls
mehrfach gefunden werden.
* 227. P. repens (Hypnum Poll. Fl. palat. no,
1051. f. 11. 1777.) — Leskea Seligeri Brid. 1801.
Hypnum Seligeri C. M. H. silesiacum Selig. mt. P.
Beauv. 1805. Plagioth. silesiacum Br. eur. — Auf
alten morschen Stämmen im Holze bei Dargun am
12. Juli 1862 von Struck gesammelt! In den Serrahn-
schen Bergen bei Neustrelitz (Hintze!), im Katzenhäger
Holze bei Woldegk und im Leppiner und Kölpiner
Holze bei Stargard (Reinke); unweit der Gränze im.
Lauerholze bei Lübeck (Häcker). Sommer. — Das
Moos ist zuerst von Pollich (im Halgrundwald bei
Lautern in der Pfalz) entdeckt und als Hypnum repens
beschrieben und abgebildet worden, welcher Name
vor Hypnum silesiacum, selbst wenn dieser schon von
Seliger (geb. 1752, gest. 1812) im Manuskript aufge-
stellt worden ist, jedenfalls die Priorität-hat. Durch
den einhäusigen Blüthenstand von dem vorigen, durch
die lanzettlichen, fast am ganzen Rande klein gezäh-
nelten Blätter und den Schwanenhals ähnlich gebo-
genen Fruchtstiel von P. denticul. unterschieden. —
Brm. Mekl. Krypt. II. 96.
P. Schimperi Jur. et Milde, In Westphalen auf Busch-
boden bei Handorf (Wienkamp!) und Lippstadt (H. Müller }),
in der Senne bei Bielefeld (Beckhaus!), im Riesengebirge an
9%
132
zahllosen Punkten, in Böhmen bei St. Peter (Milde, Stenzel,
Limpricht, Strieken‘, im Fichtelgeb, und Frankenwalde (Molendo,.
Walther), Ueber die Formen und Synonyme dieser interessanten
Species vgl, Walther und Molendo Laubmoose Oberfrankens S.
179 £.!
228. P. denticulatum (L.) Br. eur. Hypnum L.
— Leskea T. 803 (1788). — Fdl. 199. — An schat-
tigen Orten in Wäldern nicht sehr häufig. Frühling,
229. P. silvaticum (Hds.) Br. eur. Hypnum Hds.
Crome I. 29 (1803). — Fal. 198. — Feuchte, schat-
tige Wälder, Brüche. Winter, Frühling. — Hypnum
polymorphum Hdw. Spec. Musc. p. 259. t. 66 gehört
nach den Untersuchungen v. Heufler’s, dem die Ori-
einalexemplare des im kaiserl. Hofkabinet zu Wien
aufbewahrten Wulfen’schen Herbars zu Gebote standen,
als Synonym hierher.
P, Roeseanum (Hpe.) Schpr. In Buehenwäldern in
Thüringen (Roese!), an Waldabhängen bei Handorf (Wienkamp)
und bei Weckinghausen (H. Müller). Molendo, Lindberg und
Juratzka ziehen es als eine forma myura (mit kätzchenförmigen
Stengeln) zur vor. Art. Ye
* 230. P. undulatum (L.) Br. eur. Hypnum L.
In schattigen, feuchten. Wäldern. Schon im Mai 1846
und dann wieder am 9. Apr. 1853 von mir im Schloss-
garten zu Ludwigslust unter den grossen Buchen in
der Nähe des Louisen-Mausoleums aufgenommen, wo
auch Wilke, Adolph Brückner und Hahn es gesammelt
haben; nur sparsam und steril. Bei meinem letzten
flüchligen Besuche des Standortes im Frühjahre 1857,
wo er kurz vorher ersichtlicher Weise scharf abge-
harkt worden war, fand ich das Moos nicht. In der
135
Rostocker Heide entdeckte es Brinkmann 1857 herrlich
fruktilieirend! Bei Ratzeburg im Bahlen sehr selten
(Reinke). In der Lübecker Flora ist es im Riesebusch
bei Schwartau nicht gerade selten (Häcker!), von
Hamburg besitze ich es durch Braunwaldt. — Leicht
kenntlich an der hochgestielten, cylindrisch - wurst-
krummen, kegelig geschnäbelten, im trocknen Zustande
lief gefurchten Kapsel; aber auch steril an den auf
verlängerten, umherschweifenden Stengeln aufsteigen-
den, gekrümmten Aesten mit den gewellten, blassgrünen,
an der Spitze gezähnelten Blättern unverkennbar. —
Brm. Mekl. Krypt. IV. 196.
74. Amblystegium Schpr. Stumpfdeckel.
231. A. subtile (Hdw.) Br. eur. Hypnum Hffim. —
Leskea Hdw. Sch. sppl. 117 (1819). — Fdl. 165. —
In Laubwäldern am Fusse der Bäume, namentlich alter
- Buchen, selten: bei Stolpe unweit Stargard im Holze am
See (Sch.), auf dem Helpter Berge bei Woldegk zwi-
schen den Wurzeln der grossen Buche (Reinke), an
Eichen bei Güstrow und an alten Buchen im Stein-
häuser Holze bei Neuburg unweit Wismar (Wstn.!),
bei Schwerin (Wstn.), an Buchen in der Römnitz bei
Ratzeburg! Frühling.
A.confervoides (Brid.) Br. eur. Auf schattig liegen-
den Kalksteinen des Stromberger Schlossberges in Westphalen
(H. Müller),
232. A. serpens (L.) Br. eur. Hypnum L. —
Hypnum cupressiforme T. 824 (1783). (Druckfehler).
Fal. 172. — In Wäldern an der Erde, an Bäumen
und Baumwurzeln häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt.
IV, 172.
154
- - ß. tenue (Schrd.) — Sch. 917 (1806). — An
feuchteren Stellen ebenfalls häufig. hi |
A. radicale (P.B.) Br. eur. In Westph. hier und da
auf Baumwurzeln, z. B. im Hunnebusch bei Lippstadt (H, Müller!!),
bei Handorf (Wienkamp |), in Schlesien u. a. an feuchten Erlen-
stöcken bei Sprottau (Milde), bei Ontika in Ehstland (Girgensohn).
233. A. irriguum (Wils.) Schpr. Hypnum fluvia-
tile Auct. ex p. Sch. sppl. no. 124. Bland. Ueb. Fdl.
216, — Leskea palustris (Brid.) Sch. 892 (1806). -
L. paludosa Rth. Crome II. 27 (1806)! — An
Holz und Steinen im und am Wasser, namentlich
an Mühlwerken, z. B. bei der Brandmühle bei Neu-
brandenburg (Sch.), bei der Bischofsmühle zu Schwerin,
bei Neumühl! Frühling, Sommer.
A. fluviatile (Sw.) Br. eur, gehört mehr der montanen
Region an, könnte jedoch vereinzelt an geeigneten Orten, an
Steinen in Bächen, auch bei uns wohl vorkommen, da es z. B.
von Sanio bei Königsberg gefunden wurde; im Solling sanımelte
es Beckhaus ! in Thüringen Röse, bei:Hamburg. Sonder,
A. Kochii Br, eur. Bei Lippstadt (H, Müller), bei Ma-
rienwerder (v. Klinggräff), bei Hamburg (Sonder).
A. Juratzkanum Schpr. Auf altem Holze bei Ohlau
in Schlesien (Bartsch),
234. A. riparium (L.) Br. eur. — Hypnum L.T.
814 (1788). — Fdl. 200. — An Gewässern und feuch-
ten Orten an Baumwurzeln und morschem Holze häufig.
Formenreich. Frühling, Sommer.
- - var. Hypnum Schultzii Bland. I1l. 150 (1805).
H. trichopodium Sch. 918. (1806). Häufig schwin-
mend in Torfgruben, z. B. auf dem Schelfwerder und
der Neumühler Wiese bei Schwerin (Wstn., Brm.).
- - var. Hypnum longifolium Sch. 935 (1506). —
4135
Woldegk beim Dorfe Mildenitz auf der Wiese am
Wolfshäger See (Sch.), bei Schwerin (Wstn., Brm.).
75. Hypnum Dill. L. Astmoos.
1. Campylium S8ull.
235. H: Sommerfeltii Myr. H. stellatum ß. tenel-
lum €. M. — H. stellatum $. H. squarrosulum Brid.
Sch. sppl. 80 (1819). H. stellatum $. minus Sch. in
Syll. Rat. II. 207. Fdl. 212 8. — omnibus partibus
duplo et triplo minus (quam H. stell.), gracile, foliis
ecostatis. In pinetis siccioribus ad terram argillosam
passim oceurrit bei Neubrandenburg in den Fichten
vor der Brandmühle, steril. Bei Käbelich glaubt Reinke
es 1366 gefunden zu haben. Ist bisher wohl vielfach
verkannt und verwechselt worden. Sommerfelt hatte
in dem Sppl. zur Fl. lapp. 62 (1826) das Moos mit
dem oft gebrauchten Namen Hypnum affıne belegt.
(H. affıne Hffm. = filicinum, H. affine Crome = Thui-
dium Blandowii.) In den Herbarien findet man es
unter dem gleichfalls viel angewandten Namen Hy-
pnum polymorphum mit den zunächst folg. Species
konfundirt. Das Moos ist einhäusig, wodurch allein
‚schon es sich von den folg. drei zweihäusigen Arten
unterscheidet.
* 236. M. elodes Spree. Auf sandig-moorigem
Wiesengrunde selten, sehr spärlich fruktifieirend: am
- Gutower See bei Güstrow im Aug. 1854 von mir zu-
erst in Deutschland gefunden. Reinke sammelte es
1866 bei Käbelich zwischen Neubrandenburg und Wol-
desk. Charakterisirt durch diöcischen Blüthenstand
und sparrig abstehende, ganzrandige, bis in die
136
Te
Spitze berippte Blätter. Sommer. Brm. Mekl. Krypt.
1. 49. |
237. MH. chrysophyllum Brid. — H. stellatum var.
Sch. 937 (1806). — Fdl. 213. — Auf trockneren
Torfmooren ziemlich selten: Neubrandenburg auf der
Kulweide und bei Ballin (Sch.), bei Käbelich (Reinke),
Neustrelitz (Hintze!), im Erlenbruchefrechts von der
Glewiner Burg, beim Heidberge und an Torfgräben
am Parum’schen See bei Güstrow (Draeger!, PRISERR
Frühling, Sommer. |
238. H. stellatum Schreb. — T. 816 (1788). —
Fdl. 212. — Wiesen, Sümpfe, Torfmoore, häufig.
Frühling und Sommer. Brm. Mekl. Krypt. VI. 295.
H.bhygrophilum Jur. Amblystegiunm saxatile Schpr.
Syn. p 595. Auf feuchtem Sande in einem Graben bei Roth-
kretscham bei Breslau (Milde), auf Sandboden bei Handorf in
Westphalen (Wienkamp).
H. fallaciosum Jur. In Sümpfen vor Lisss bei Nim-
kau (Milde, in Westphalen auf der Lippstädter Heide zwischen
H. scorpioid, und Iyeopod, (H, Müller),
* 239. H. polygamım (Br. eur.) Schpr. Dr. Her-
mann Müller in Lippstadt theilt mir mit, dass er diese
Species erkannt habe unter Moosen, die von Wüstnei
(1858?) bei Schwerin gesammelt worden. Wächst
auf Sumpfwiesen und ist schon an vielen: Orten in
der norddeutschen Ebene gefunden. Von-H. stella-
tum, mit dem es häufig verwechselt wird, besonders
durch den polygamischen Blüthenstand, sowie durcli
robusteren Wuchs und weniger sparrige, länger zuge-
spitzte und berippte Blätter unterschieden. iu
137
' 2. Harpidiumsull,
Diese Untergattung, die Hypna adunca der frühe-
ren Sysiematiker, hat den Bryologen von jeher viel
zu schaffen gemacht, einmal, weil die Arten derselben
wegen ihres Vorkommens im Wasser selbst, oder
doch in Sümpfen und an mehr oder weniger nassen
Orten, die; polymorphe Natur aller Wassergewächse
(ich erinnere u. a. an Batrachium und Potamogelon)
theilen, so dass bei ihnen eine specifische Gränzlinie
ausserordentlich schwer zu ziehen ist, dann aber auch
durch den unglücklichen Umstand, dass einer der
grössten Forscher auf diesem Gebiete, der ältere Hed-
wig, das Hypnum aduncum Linne’s verkannte, ein an-
‘deres Moos (H. Kneiffii) für dasselbe hielt und das
H. aduncum L. mit einem neuen Namen belegte .(H.
uneinatum Hdw.). Die dadurch herbeigeführte Ver-
wirrung erreichte ihren Höhepunkt, als die Verfasser
der Bryol. europ. den Missgriff machten, ein drittes
Moos, das jetzige Hypnum Sendtneri Schpr., für das
ächte Linne’sche H. aduncum zu halten und unter
letzterem Namen in ihrem klassichen Werke zu ver-
zeichnen. Die natürliche . Folge solcher Konfusion
war eine Menge Synonyme; was der Eine so nenäil,
nennt der Andere so, und in den Herbarien findet
ınan ein und dasselbe Moos unter den verschiedenslen
Namen, wie ich mich: erst jüngst bei Durchsicht vieler
Herbarien zum Zwecke dieser Arbeit habe überzeugen
können. In dem Supplemente zur Bryol. europ. 1866
hat Schimper, welchem Hedwig’sche Originalexemplare
zur Vergleichung zu Gebote standen, Licht in das
138
Dunkel gebracht, hat aber den Fehler begangen, dass
er bei Hedwig stehen geblieben ist, statt bis auf Linne
zurückzugehen und das Hedwig’sche H. uncinalum
ganz zu kassiren. In der nachfolgenden Aufzählung
werden die hinzugefügten hauptsächlichsten Synonyme,
sowie die namhaft gemachten wichtigsten Unterschei-
dungszeichen der Arten weiteren Aufschluss: geben.
a. Diöcische Arten,
* 240. H. Kneiffi (Br. eur.) Schpr. Coroll. H.
aduncum Hdw. Schpr. in Br. eur. sppl. 1866. H. po-
lycarpum Bland. non Hffm. Von den nächsten Ver-
wandten durch das dünne und laxe Basilar- Blatinetz
und die weicheren, chlorophyllreichen, kaum glänzen-
den Blätter unterschieden. Im J. 1862 von mir in
Ex., die ich in feuchten Ausstichen im Kallteich bei
Wölschendorf in grossen sterilen Rasen sammelte, zu-
erst erkannt, seildem aber an ähnlichen Orten, in
Sümpfen, ausgelrockneten Mergelgruben und Gräben,
mehrfach gefunden; auf der Neumühler Wiese bei
Schwerin kommt eine sehr zarte Form vor. Brm.
Mekl. Krypt. VI. 297.
*241. HB. Sendtneri Schpr. in Br. eur. sppl. 1866. H.
aduncum Br. eur. H turfosum Sendtn. sec. Milde. Blätter
glänzend, stark sichelförmig gebogen, durchaus ein-
seitswendig, an der eingebogenen Stengelspitze fast
eingerollt, im Allgemeinen grösser, verhältnissmässig
breiter, zäher und von festerer Textur, als bei dem
vorigen, an der Basis wenig geöhrt Die Zellen haben
wenig Chlorophyll, und die ganze Pflanze hat eine
gelbliche Farbe. Unsere Bryologen haben diese Spe-
'ties theils als uncinatum, theils als revolvens, theils
als aduneum eingelegt. Auf feuchten Wiesen und
Torfmooren oft grosse Strecken überziehend. Juni.
-— - var. Wilsoni (Schpr.). Ich vermag dieses
Moos von H. Sendtneri nicht specifisch zu trennen.
Es verdankt seine grössere Ueppigkeit jedenfalls nur
den nasseren Lokalitäten, an denen man es ebenso
häufig findet, als die Stammart. Ich sammelte es
schon im Juni 1852 in tiefen Wiesen an der Elde
bei Grabow und war damals mit Wüstnei zweifelhaft,
ob es zu H. aduncum Hdw. oder H. uncinatum -Hdw.
zu legen sei. Hypnum aduneum e&. hamatum und Y.
giganteum Br. eur. gehören hierher.
* 242. H. vernicosum Lindb. in Hartm. Skand.
Fl. ed. 8. 1861. H. pellucidum Wils. Der Stengel ist
fester und spröder, als bei den beiden vorigen, die
Aeste sind regelmässiger gefiedert, die Blätter leb-
hafter gelbgrün und nach oben hin glänzend, als wären
sie eben frich gefirnisst, dabei elwas kürzer und na-
mentlich kürzer zugespitzt und deutlich längsfaltig,
an den Basilarecken ohne Oehrchen. Mit den vorigen
auf sumpfigen Wiesen und Torfmooren; auf der Neu-
mühler Wiese bei Schwerin ist es sehr verbreitet. In
den Herbarien gewöhnlich als Sumpfform des H. un-
cinatum aufbewahrt, wurde es von Reinke 1866 bei
Ratzeburg zuerst unterschieden.
ER Cossoni Schpr., das grösste Harpidium, unregelmässig
verästelt mit langen Fiederästchen am oberen Theile der sterilen
Stengel, faltenlose Blätter mit herablaufenden kleinen Oehrchen,
aus dem Haspelmoor. bei München bekannt, wird vielleicht auch
140
bei uns noch aufgefunden. Ein sehr üppiges Moos aus schwam-
migen Torfsümpfen bei Grabow, das ich einstweilen noch zuH,
Wilsoni gelegt habe, bin ich geneigt, hierher zu bringen, nur
fehlt es mir an authentischen Ex. zur! Vergleichung. Ist von
Dr, Sonder bei Hamburg gefunden worden.
243. MH. Iycopodioides Schwgr. — H. scorpioides
Sch. 923 (1806). — Fdi. 224. — In Sümpfen selten;
bei Neubrandenburg auf der Kuhweide im Brüderbruch
und beim Dorfe Eichhorst auf der Pfarrwiese (Sch.),
bei Güstrow am östlichen Ende des Gutower Sees
mit H. elodes, steril! und am Paruın’schen See (Drae-
ger!), bei Ratzeburg (Reinke). Sommer. |
* 244. H. exannulatum Gümb. In Torfmooren
und ausgetrockneten (kalkfreien) Sümpfen, bisher mit
den beiden folgenden stets verwechselt, namentlich
mit H. fluitans, von dem es sich wesentlich nur durch
den Blülhenstand und das engere Blattzellnetz unler-
scheidet. Wurde 1552 von mir bei Grabow in Spha-
gnum-Sümpfen (im Weissen Moor ?) zuerst eingelegt.
bb Monöcische Arten,
245. H. fluitans L. — T. SI3 (1788). — Fäl.
221. — In stehenden Gewässern, Gräben, Sümpfen,
auf Wiesen. Blätter gefurcht, langrippig, mit rhom-
bischen Zellen, Frucht ohne Ring. Sommer.
- - var. H. diffusum Bland. in Brid. Musc. Rec.
sppl. MH. p. 243 caule repente diffuso, subpinnato, ramis
apice incurviusculis; foliis laxis, latioribus et longio-
ribus, subsecundis. An trocken gelegten Stellen. |
- - var. H. sceparium Brid. Sch. in Syll. Rat. II.
212 eleganter pinnatum, bi-tripinnatum, complanatum,
fusco-lutescens, nitens; foliis inferioribus squamulosis,
141
superioribus lanceolato-setaceis, longissimis, subsecun-
dis, serrulatis, costa ultramedia. In langsam fliessen-
dem Wasser.
H, ee Nesteaminenm C, Müll, nach H, Müller
ebenfalls als Var. zu dem vor, zu ziehen, in Sphagnum-Sümpfen
der Dölauer Heide bei Halle (K, Müller!), in Westph, bei Han-
dorf (Wienkamp) und Lippstadt (H. Müller).
246. H. revelvens Sw. — Bland. IV. 195 (1806).
— Fal. 222. 8. — Blätter furchenlos, mit wurmförmig-
linealischen Zellen, schneckenartig eingerollt, schmäler
als bei H. Auitans, Frucht mit breitem Ring. - Von H.
Sendineri hauptsächlich durch den Blüthenstand unter-
schieden. Torfmoore, tiefe Wiesen, Simpfe. Sommer.
247. MH. aduncaum L. — H. uncinatum Hdw. Sch.
921 (1806). — Fdl. 223 ex p. — Blätter pfriemlich
gefaltet, die.schmal cylindrische, gebogene Frucht mit
breitem Ringe. In schattigen, feuchten Wäldern.
Sommer. Das bisher von den meklenburgischen Bo-
tänikern als robustere Form der Torfmoore und Sümpfe
zu dieser Art gezogene Moos gehört theils zu H. Sendt-
neri, theils zu H. vernicosum.
3. Cratoneuron Sull,
248. H. commutatum Hdw. — Bland. V. 236
(1808). — Fdl. 218. — Quellige Bee Sümpfe, auf
Kalkgrund, selten: im Holze bei Bresewitz unweit
Friedland, Nov. 1802 (Flörke!), bei Neubrandenburg
(Bland.! Sch.), bei Stargard unter der Freiarche (Sch.),
bei Usadel unweit Neustrelitz (Hintze!), auf den Wiesen
am Ratzeburger See (Reinke),. Sommer. Wird wohl
oft mit H. filicinum verwechselt. Brm. Mekl. Krypt.
VL. 298, An
142
249. MH. faleatum Brid. — Sch. in Syll. Rat. H;
213 (1828). — Fdl. 218 $. — An stets von Wasser
berieselten Mühlenwänden bei Neubrandenburg (Sch.).
Sonst als Varietät zu dem vor. gestellt, wird es von
den Bryologen in jüngster Zeit wieder als selbststän-
dige Species behandelt. |
250. ‘N. filieinum L. — T. 830 (1788). — Fl.
217. — Quellige Orte, Gräben, Teichränder, auch an
Steinen und Pfählen, häufig. Sommer. ol
- - ß. pendulum, sureulis pinnatis simplicibus non-
nunquam: dichotomis longissimis, in apicem praelon-
gum simplieissimum filiformem protensis pendulis:
pinnis rarioribus distichis interruptis; foliis laxius dis-
positis patulis brevioribus ovato-lanceolatis alroviri-
dibus. Bei Stargard unter der Freiarche, e trabibus
aqua continue fluente suffusis EIRPORFEN (Sch. iii
p. 314.) |
- - y. H. graeilescens Bland. in Brid. Musc. Reo,
sppl. H. 211.
251. H. fallax Brid. — Bland. v. 229 (1808).
— Fdl. 217 ö. — Amblystegium irriguum var. fallax
Br. eur. Von Juratzka wieder zu Cratoneuron ge-
bracht, haben es Walther und Molendo wieder zur
Species erhoben, die sich zu filicinum verhält, wie
falcalum zu commutatum.. An Steinen und Baumwur-
zeln auf Wiesen, die im Winter überschwemmt wer-
den, bei Neubrandenburg im Werderbruch und beim
Dorfe Mildenitz unweit Woldegk auf den Wiesen am
See (Sch.).
' 4. Rhıtıdru am sul.
H. rugosum Ehrh,, das einzige Moos dieser Untergattung,
143
ist: bisher bei uns noch nicht gefunden worden, könnte aber doch
möglicherweise im Heidegebiete noch entdeckt werden, da es bei
Zerbst und Bernburg (Schwabe), bei Golssen und Sellendorf
(Rabenhorst), im Wesergebiete auf dem Ziegenberg (Beckhaus)
und im westph, Sauerlande an mehren Stellen (H. Müller) vor-
kommt; nach Weinmann von Prof, Jochmann auch auftrocknen
Hügeln in Livland gefunden, (H. rugosum Bland, IV, 193 =
H. Iycopodioides).
} 3. Homomallium Schpr.
252. H. incurvatum Schrd. — Bland. IV. 199
(1806). — Fdl. 176. — In feuchten Wäldern an Steinen
und Baumwurzeln selten: Neubrandenburg (Bland.!),
bei der Zirzowschen Mühle vor der Freiarche (Sch.),
Neustrelitz an der Mauer am Saume der Buchen bei
Blumenhagen (Hintze!), Ludwigslust (Huth'!). Frühling.
6 Drepanium Schpr. |
* 253. H. imponens Hdw. In einem torfigen Bir-
kengehölze bei Zieten unweit Ratzeburg 1866 von
Reinke aufgefunden. Von dem folg. schon durch die
falligen Perichätialblätter und die breiteren und län-
geren, deutlicher gezähnelten Blätter unterschieden,
254. H. cupressiforme L. — T. 828 (1788) als
H. nitens (Druckfehler). — Fdl. 215. — Gemein auf
allen möglichen Unterlagen, sehr formenreich. Winter,
Frühling, fast das ganze Jahr mit Kapseln. |
- - var. teeiorum Br. eur. Auf Dächern und
Mauern.
- - var. ericetorum Br. eur. Auf Sandboden, in
Heiden.
- - var. filiforme Brid. Sch. 922 d. (1806). An
Bäumen in trocknen Wäldern. r
144
- - var. compressum Brid. Sch. 898 (1806). An
sonnigen, sterilen Anhöhen, z. B. bei Neubrandenburg
in den Tannen am Wege nach Rowa, gleich hinter
dem Tannenkruge (Sch.).
* 255. MU. Lindbergii! H. arcuatum Lindb. non
Hdw. Spec. Musc. p. 245. t. 62. H. pratense ß. ha-
malum Schpr. Syn. H. curvifolium Hpe., C Müll., non
Hdw. Spec. Musc. p. 285. t. 75. — Auf Wiesen und
feuchten Grasplätzen, wohl weniger selten, als viel-
mehr wegen der Sterilität übersehen oder für eine
Form der vorigen Art gehalten; um Schwerin u. a,
auf Weideplätzen am Ufer des Kaninchenwerders sehr
viel! Bei Ratzeburg an Grabenufern und Waldrändern
hin und wieder, von Reinke 1866 aufgefunden. Kennt-
lich an den zungenförmigen, kurz zugespilzten,
ganzrandigen Blättern. Lindberg giebt folgende
Diagnose: Dioicum; caule arcuato ascendente, nec
radicante nec complanato, parce et irregulariter fasti-
gialo-ramoso; foliis rigidiusculis, secundis, lale-ovatis
vel lanceolatis, brevi-acutis, integris, margine erecto,
nervis gemellis, satis distinctis, cellulis alaribus valde
conspieuis; foliis perichaetii haud radicantis acutis,
integris, plicatis, seta crassiuscula, unciali, capsula
turgide ovala, sicca sulcata; processibus peristomii in
carina haud dehiscentibus; sporis ferrugineis.
H. pratense Koch, Br, eur. Auf Sumpfwiesen bei Wis:
zniewo in Preussen (v. Klinggräff), bei Neudamm (Itzigsohn),
bei Hamburg (Sonder).
H.reptile Mchx. und H. Haldanianum Grev. sind
beide nach Girgensohn um Dorpat nicht selten, ersteres nach
—
Ben
Me
v. Klinggräff bei Dentsch-Eylau und Löbau ın Preussen in Wäl-
dern an morschen Baumstännmen und Baumwurzeln ebenfalls
haufig.
= Ze @itie’n 1 dr um Schpr;
256. H. molluscam Hdw. 1797. — Hypnum ramis
'pinnatis, pinnis ramosis, foliis cineinnatis Hall. Hist.
st. Helv. III. 34. 1768. Hypnum Halleri Linn. Syst.
ed. XIV cur. Reichard 1779. T. 829 (1788). — Fal.
‘220. —' Auf Wiesen, Torfmooren, an Baumwurzeln,
selten und steril. ‘Scheint Kalkboden zu lieben Mal-
chin auf der Wiese am Basedower Scheidegraben (T.),
Neubrandenburg auf den Wiesen hinter dem Dorfe
-Warlin (Sch.), Neustrelitz auf einer Wiese an der
Lieps zwischen Usadel und Prillwitz (Eggers und
Hintze!), bei Schwerin auf einer Werderwiese am
Ziegelsee, Wickendorf gegenüber (Wstn., Brm.). Brm.
'Mekl. Krypt. II. 97.
8 Ctenium Schpr.
257. H. Crista-castrensis L. — T. 834 (1788). —
Fdl. 219. — In Wäldern, besonders Nadelwäldern,
stellenweise, aber selten mit Kapseln. Sommer. Brm.
.Mekl. Krypt. IV. 197.
9 LimnobiumPBr. eur.
258. H. palustre Hds. 1762. — Bland. IV. 192
(1806). — Fal. 226. — Fluss-— und Seeufer an Steinen
und Holz, besonders an Mühlenwerken. Frühling und
Sommer. |
- - var. H. subsphaericarpon Schleich. Sch. in Syll.
Rat. II. 210 (1828). Ausgezeichnet durch die rund-
liche, aufgedunsene Kapsel und dicke Kapselstiele;
‚ist im Allgemeinen auch grösser, als die Hauptart.
10
146
10 Hypnum
259. MI, cordifolium Hdw. — Bland. II. 90 (1804).
— Fdl. 185 ex p. — Tiefe Wiesen, Sümpfe, Torf-
moore. Mai und Juni. Die Standorte der früheren
Auloren mögen sich z. Th. auf die folg. Species be-
ziehen, vgl. meine Beitr. p. 24! Im Blandow’schen
Herbar liegen Ex. von Waren und Malchin, sowie
‚auch von Rostock (leg. Link). Sch. giebt es zwischen
Stargard und Feldberg bei Ballin und Lichtenberg an,
‚ebenfalls aus der Flora von Friedland, wo Hännings
es in tiefen Gräben auf der Pfarrwiese bei Eichhorst
sammelte. Das Urome’sche Ex. f. Il. 86, vom Torf-
moore des Schelfwerders bei Schwerin, gehört eben-
falls hierher. Auf der Neumühler Wiese kommt es
mit dem folg. vor! Aus der Lübecker Flora habe ich
es dureh Häcker. Bei Fürstenberg (Sarkander), bei
Ratzeburg (Reinke).
* 260. MH. giganteum Schpr. Mit dem vorigen,
von dem es sich durch zweihäusigen Blüthenstand
und fiederästigen Stengel unterscheidet, an denselben
Orten, aber häufiger. L. v. Henfler entdeckte es unter
Wüstnei’schen bei Schwerin gesammellen Moosen
(Vhdlg. der Wiener zool. bot. Ges. X. 483. 1860).
Fiedler hat es in seinen Fasc. als H. cordifolium aus-
gegeben. Um Schwerin ist es von mir an vielen
Stellen gesammelt, auf der Neumühler Wiese auch in
einer unlergelauchten, sehr dickblätterigen, sterilen
Form, die ich für H. crassum Sehum. Fl. saell. II. 80
halte. — Im Juni sind die Kapseln nicht selten.
H, sarmentosum Wahlenb., sonst nur aus dem höchsten
j 147
Norden Europa’s, aus Grönland nud Canada bekannt, ist jetzt
auch in Sümpfen Ehstlands, in Schlesien, den Sudeten, Tyrol,
selbst in Italien aufgefunden und dürfte möglicherweise auch
noch in unsern kalten Torfmooren entdeckt werden, die so Man-
ches beherbergen, das eigentlich auf den Alpen beheimathet ist.
261. H. euspidatum L. — T. 815 (1788). — Fl.
486. — In Sümpfen und tiefen Wiesen häufig. Früh-
ling. Brm. Mekl. Krypt. I, 48.
262. . Schreberi Willd, — H. compressum Schreb.
T, 819 (1788). — Fdl. 187. — In Wäldern, namentlich
‘Nadelwäldern, und Heiden häufig. Frühling.
2653. H. purum L.— T. 820 (1788). — Fdl. 188.
— In Wäldern häufig, aber sparsam mit Kapseln,
welche im Mai reifen. Hierher gehört auch A. ille-
cebrum (L.) T. 818 als stärkere Form mit nieder-
liegendem, etwas gekrümmtem Stengel und abgekürz--
‚ten Fiederästchen Brm. Mekl. Krypt, IV. 198,
264. H. stramineum Deks. — Bland. V. 235
(1808). — Fdl. 190. — Sümpfe, tiefe Wiesen, Moore,
in lockeren Rasen oder vereinzelt zwischen anderen
. Moosen, stellenweise, aber selten mit Frucht, welche
'. gegen Ende des Frühlings reif. Waren (Bland.!),
Neubrandenburg frequensin paludosis sphagnelis (Sch.),
Neustrelitz bei Blumenhagen in einem Sumpfe auf dem
Felde (Hintze!), Mirow (Kroner!), Güstrow (Draeger!),
Schwerin an mehren Stellen (Fdl., Wsin., Brm ), Wes-
seloer Moor bei Lübeck (Häcker!). Brm.Mekl. Krypt.
V1. 299, |
265. Al. trifarium W..etM. — H. illecebrum Sch.
: 908 (1806). — Fdl. 489, — In tiefen Sümpfen selten:
10*
148
Friedland bei Jatzke in dem Bruch in der Pferdekoppel
(Sch.), Woldegk und Waren (Bland.!), Neustrelitz am
Serrahnsee beim Schweizerhause (Hintze!), Güstrow
am Schwarzen See (Draeger!), Schwerin bei Neumühl,
am Heidensee und auf dem Kalkwerder (Fdl, Wstn.,
Brm.), Ratzeburg (Reinke). Sommer. Brm. Mekl.
Krypt. II. 98.
11. Scorpidium Schpr.,
266. H. scorpioides L. — T. 827 (1788) als H.
squarrosum (Druckfehler). — Fdl. 225. — Tiefe Torf-
wiesen, Sümpfe, stellenweise, aber selten mit Frucht:
Malchin bei den Torfgruben vor dem Kalenschen Thore
und beim Eisenberge ('T.), zwischen Neubrandenburg
und Friedland bei Jatzke in dem Bruch an der Eich-
horster Pfarrwiese (Sch.), Waren ‘Bland.!), Güstrow
(Simonis!), in der Schweriner Flora, wo Bland. es
schon 1802 sammelte! an mehren Stellen: am Lan-
kower See (Crome!), am Heidensee und Ostorfer See
(Fal, Wsin,, Brm.). Sommer.
- - ß. heterophyllum Sch. in Syll. Rat. II. 211
(1828) gracilius, ramis altenualis, foliis oblongo-lan-
ceolatis, acumine setaceo, flexuoso, subseeundis, co-
lore albido-virescente. Dem H. Iycop. sehr ähnlich,
aber durch den margelnden Nerven unterschieden ;
von Sch. bei Stargard gefunden.
76. Hylocomiam Schpr. Waldmoos.
267. H. brevirestrum (Ehrh.) Br. eur. — Hypnum
brevirostre Crome I. 47 (1803). — Fdl. 209. — In
Laubwäldern nicht selten, sowohl an der Erde, als
auch an Baumwurzeln; 'um Schwerin namentlich im
149 (
Haselholze sehr verbreitet, aber gewöhnlich steril.
Frühling.
H, subpinnatum Lindb, H. squarrosum $ patulum
Jur. Gewissermassen eine Mittelform zwischen H. squarzos. und
triquet., gehört nicht unwahrscheinlich auch bei uns zu den bis-
her übersehenen Arten, In Deutschland schon bei Tölz in Ober-
bayern und in Oberfranken an mehren Orten von Molendo, in
Oberösterreich von Juratzka, im Riesengebirge von Milde und
Zimmermann beobachtet,
268. 3, squarresum (L.) Br. eur, — T. 825 (1788)
als Hypnum scorpioides (Druckfehler). — Fdl. 214. —
Wälder, Grasplätze, namentlich an nördlichen Abhän-
gen, häufig. Frühling.
- - ß. minıs Bland. Ueb. (1809). |
269. H. triquetrum (L.) Br. eur. — Hypnum L.
T. 809 (1788). — Fdl. 210. — Wälder, Gebüsche,
Grasplätze, häufig, aber spärlich fruktificirend. Durch
Mooskränze, zu denen es vielfach verwendet wird, hat
es sich auf den Schweriner Kirchhöfen ausgebreitet,
bleibt daselbst aber steril. Anfang des Frühlings.
270. H. lorenm (L.) Br. eur. — Hypnum L. T. 810
(1788). — Edl. 211. — Mit dem vorigen, aber nicht
so häufig.
Ordo II, Mlusei schizocarpi.
Andreaea Ehrh.
A. petrophila Ehrh. Auf erratischen Blöcken bei Lö
bau in Westpreussen (v. Klinggraff).
A, rupestris (L.) Roth. A. Rothii W, et M. Anf einem
Leichensteine zwischen Hagen und Meyenburg in der Gegend
von Bremen (Roth), bei Stettin (Seehans),
150
Ord. IV, Sphagna.
77. Sphagnum Dill. L. Torfinoos.
271. 8. cuspidatum Ehrh. (sec. Lindb.). S. laxi-
foliuim C. M. S. cusp. 8. plumosum Brid. Schpr. Syn.
p- 676. — Sch. in Syll. Rat. II. 122 (1828). — Fdl.
3 0. — In tiefen, stets mit Wasser erfüllten Torf-
gruben, nicht häufig, sehr selten mit Frucht. Ich
sammelte es auf dem Grambower Torfmoore bei
Schwerin und in tiefen, torfigen Gräben des Woiten-
dorfer Holzes bei Rehna, 19. Nov. 1860.
272. 8. recurvum P. Beauv. S. cuspidatum (Ehrh.)
Schpr. Crome I. 5 (1803). — Fdl. 5. — In Sümpfen
und Torfmooren grosse Strecken überziehend. Sehr
formenreich. Crome sammelte seine Ex. auf dem Torf-
moore bei Görries; aber auch sein S. squarrosum 1.3.
vom Schelfwerder gehört zu dieser Species. Die
Früchte reifen im Sommer.
* 273. 8. fimbriatum Wils. Mit dem folgender,
von dem es sich namentlich durch die breiteren, am
obern Rande geschlitzten Stengelblätter unterscheidet.
an denselben Standorten und wahrscheinlich auch nicht
selten, aber bei uns bisher nicht erkannt. Dr. H.
Müller in Lippstadt fand es zwischen Moosen, welche
Wstn. 1856 oder 1857 bei Schwerin gesammelt; Reinke
entdeckte es 1866 in sumpfigen Waldgräben bei Horst
unweit Ratzeburg. Sommer.
274. 8. acutifolium Ehrh. — S. palustre capillaceum
Weis. T. 721 $. (1788). — Fal. 4. — Sumpfwiesen,
nasse Heiden, Torfmoore, häufig und formenreich. Die
151
Form capillifolium Ehrh. hat Crome f. I. no. 4: unter
dem Namen $. intermedium Hfim. ausgegeben, gesam-
mell an einer sumpfigen Stelle im Pinnower Holize bei
Schwerin. Sommer.
-—- - var. robustum Bland. Ueb. (1809) caulibus
ramulisque robustioribus, pedicello plerumque brevi.
Bei Schwerin (Fdl.!).
275. 8. squarrosum Pers. — Bland. Il. 59 (1804).
— Fdl. 2, — In tiefen Sümpfen und Mooren stellen-
weise: Stargard bei Ballin in der Tannenheide und
bei Hinrichshagen in dem Holze am Wege nach Wol-
degk (Sch.), bei Neustrelitz (Hintze!), Waren (Bland.!),
im Primer bei Güstrow (Wstn.!), unweit des Möschen-
berges daselbst (Simonis), bei Polchow unweit Laage
(Draeger !), Krekow (Huth!), im alten Torfmoore auf
dem Schelfwerder bei Schwerin, 26. Juli 1856, und
im Cowahler Torfmoor bei Wiltenburg, 29. Juli 1856!
auf dem Wesseloer Moor unweit Lübeck (Häcker!)
und anderswo. Im Sommer nicht. seiten mit Kapseln.
- - Bß, sguarrosulum Lesquer. Für diese gracile
Forın mit kleineren Blältern weiss ich zwar keinen
bestimmien Standort anzugeben, aber ich besitze sie.
im Herbar aus Meklenburg, wahrscheinlich aus der
Grabower Flora.
- - y. teres Schpr. Diese ebenfalls kleinere und
schlankere Varielät, die von Angström jüngst zur Spe-
cies (Sphagnum teres) erhoben worden, zeichnet sich
vor der Normalform durch konstant falbe, beinahe
bräunliche Färbung aller Theile und fast anliegende,
nur an der Spitze abgebogene Astblälter aus. Sie
152
kommt u. a. in einem Graben auf 'der Neumühler
Wiese bei Schwerin vor, wo ich sie am 14, Oct. 1
nit S. tenellum eingelegt habe.
S. Girgensohnii Russow, Bei Dorpat, Reval und auf
der Insel Sachalin (Russow), auch in Schlesien sowohl in der
Ebene, als im Gebirge nicht selten (Milde); dem S. fimbr, nahe
verwandt, vielleicht nur Form desselben.
S. Wulfianum Girg. S. pyenocladum Angstr, In Lapp-
land (Angström), bei Dorpat und Appelsee in Livland (Girgen-
sohn, Russow).
276. 8. rigidum (N. et Hsch.) Schpr. — S. com-
pactum Rth. Bland. V. 204 (1808). — Fal. 1. —
Nicht häufig auf trockneren Mooren und Heiden, na-
mentlich in der var. compactum Brid. bei Schwerin auf
dem alten Torfmoore des Schelfwerders, rechts von
der Chaussee! Die seltenen Kapseln reifen im Sommer.
* 277. 8. molle Sull. $. molluscoides ©. M.
S. Mülleri Schpr. Von mir am 24. Oct. 1863 auf dem
Meezener Torfmoore bei Rehna aufgefunden! Brink-
mann sammelte es im April 1368 bei Rostock! Von
dem vor., dem es am ähnlichsten ist, wird es mit
Leichtigkeit an den grossen Stengelblättern unter-
schieden. a.
S. Lindbergii Schpr. Auf Sumpfwiesen und an nasser
Felsen in Schlesien von Milde sehr viel gesammelt, durch v. Kling-
gräff auch in Preussen bei Ibenhorst entdeckt.
278. 8, subseeundum N. et Hsch. — Fdl. 3 (1844).
— In sehr tiefen Sümpfen. Scheint selten zu sein.
Hinize sammelte es hinter dem Schweizerhause bei
Neustrelitz !
- - 8 contortum Sch. sppl. no. 93 (1819). —
153
Beim Dorfe Jatzke in dem Bruch an der Eichhorster
Pfarrwiese (Sch. ', in dem Moor auf dem Schelfwerder
bei Schwerin (Wstn.). Steril.
S. aurieulatum Schpr. Monogr. p. 80 t. 24 wird von
Prof. Lindberg wohl: mit Recht als blosse Var. zu der vorigen
Species gebracht, von der es sich namentlich durch die am
Grunde stark geöhrten Stengelblätter unterscheidet, Sonst nur
von Hurstpierpvint in Sussex bekannt, ist es nun auch schon in
Heidesümpfen bei Liberose durch Busch entdeckt worden und
könnte demnach sehr wohl auch bei uns vorkommen.
S. rubellum Wils. In Schlesien (Milde) und im west-
phälischen Sauerlande (H. Müller!). In der Ebene meines Wis-
sens bisher noch nicht gefunden,
279. 8. tenellum Pers. S. molluscum Brch. 1825.
— S. ohtusifolium var. tenellum Deks. Bland. V. 205
(1808). — Fäl. 2 $. — Auf schwammigen Wiesen
Torfmooren, z. B. auf der Neumühler Wiese bei Schwe-
rin, wo ich es am 14. Oct. 1857 aufgenommen habe,
Reinke fand es im Zietener Torfinoore bei Ratzeburg-
236. 8. eymbifolium Ehrh. — S. palustre latifolium
Weis. L. Schulz (1777). — Fdl. 1. — Sümpfe, Torf-
moore, tiefe Wiesen, in grossen Polstern, gemein.
Sommer.
- - P. congestum Schpr. Bei Grabow in dem klei-
nen Moor an der Prislicher Chaussee gleich jenseit
der Eisenbahn, 2. Juli 1856 !
Schwerin, den 1. Aug. 1509.
Nachträge.
Während des Druckes dieser Arbeit ist die Bryo-
logia Silesiaca von Prof. Dr. Julius Milde erschienen,
die auch für unsere Moosflora manche interessante
Beiträge enthält. Dieselben haben um so grösseren
Werth, als Milde „alle diese Sachen wiederholt geprüft
und Nichts von Bedeutung aufblosse Autorität hin auf-
genomnien hat.“ Die Moose wurden ihm von Rostock
aus durch die Herren Prof. Dr. Röper (aus dem Schultz-
schen Herbar), Kollegienraih Dr. v. Kühlewein (aus
dem Wüstnei’schen Herbar), Studiosus Reinke und Hof-
gärtner Brinkmann zur Beurtheilung zugesandt. Ausser
mehren, meist von Brinkmann entdeckten neuen Stand-
orten sind namenllich von grossem Interesse die aus
dem Schultz’schen Herbar eninommenen Angaben, die
meine in meinen Beiträgen S. 6 ausgesprochene Ver-
mulhung, dass dasselbe gewiss noch viele schätzens-
werthe Beiträge enthalte, schon zum Theil bestätigen.
* 16. b. Cynedontium polycarpum . strumiferum
W. et M. „Waren. (Herb. Blandow in herb. Sonder).“
— Im Blandow’schen Herbar liegt bei diesem Moose
ein Zettel, wie es scheint, von Funck’s (oder Starke’s’
jedenfalls nicht von Blandow’s) Hand : „Dier. strumif,
ad rupes. Jun.“ — und zweifele ich daher, dass
Blandow dieses Moos wirklich bei Waren gesam-
melt hat.
N...
455
34, Dieranella subulata. Bützow (Brinkmann).
31. Dieranum palustre. Rostock. (7)
* 34. b. Dieranedontius longirestre (W. et M.)
Br. eur. „Ballin, sehr selten.“ — Ob im Schultz’schen
Herbar ?
* 35. b. Campylopus flexuosus (L.) Br. eur. „Neu-
strelitz, Ballin und Goldberg.“ — Ob ebenfalls im
Schultz’schen Herbar ? Der Standort „Ballin‘ deutet
wenigstens darauf hin, und scheint es demnach, dass
Sch. wirklich beide Species, C. fexuosus und pyri-
formis, gesammelt habe.
38. Fissidens exilis. Palchow-Wald bei Rostock
(Brinkmann).
47. Pottia Heimii. Mirow (?) und Rostock (Brink-
mann).
* 57. a. Barbula concava Schpr. (B. cavifolia
Schpr. olim.) „Bei Rostock auf einem Sandhügel
(Brinkmann). “ Von der habituell ähnlichen Pottia
cavifolia durch den längeren Kapselstiel und den län-
geren Deckel sogleich zu unterscheiden. Blüthen ein-
häusig ; Peristom unvollständig, am Grunde, gitterför-
mig. Vgl. meine Bemerkung zu Pottia cavifolia !
57. Barbula rigida. Rostock. (?)
58. Barbula ambigua. Rostock (Brinkmann).
64. Barbula tortaesa. An Steinen am Bache bei
Neubrandenburg (Schultz).
69. Barbula puivinata. Ratzeburg (Brinkmann). (?)
*= 77. db. 6rimmia Hartmanii Schpr. „An einem
Granilsteine bei Neubrandenburg (Schultz).“ — Milde
erkannte diese Art in dem grossen sierilen Rasen
F
3
h
156
mn ie
welcher ihm aus dem Schultz’schen Herbar als dessen
Trichostomum decipiens mitgetheilt wurde. Dass je-
doch Schultz die Beschreibung seines Trich. decipiens
nach einer sterilen Grimmia Hartmanii solle entwerfen
haben, ist nicht anzunehmen ; wir glauben vielmehr,
dass nepen der Grimmia Hartmanii auch das Trich.
decipiens vorhanden sein müsse: andernfalls hat Bri-
del es zurückbehalten, oder unberufene Hände haben
es sich angeeignet.
* 77. c. Grimmia Doniana Sm. (G. Donnii Milde).
„Bei Rostock auf einem erralischen Blocke.‘“ — Ob
von Brinkmann aufgefunden ?
123. Bryum lacus!re. Rostock (Brinkmann).
4125. Bryum intermedium. „In Sümpfen kommt _
eine Form mit peilschenähnlichen Trieben, wie B.
Warneum, vor, so bei Rostock (Brinkmann).
127. Bryum pallescens. „Fehlt in (Westphalen
und) Meklenbürg.‘“ — Darnach dürfte die Schultz’sche
Pflanze einer andern Art angehören; um Schwerin
aber wächst das ächte B. pallescens an den von mir
. genannten Standorlen.
* 194. b. Platygyrium repens (Brid,) Br. eur.
Neuendorf bei Neubrandenburg (Schultz).
249. Rhynehostegium exiguum. „Das vielbespro-
chene Hypnum exiguum Bland. habe ich aus Schultz’
Herbar und auch von anderen Quellen in schönen Ori-
ginal-Exemplaren erhalten und so genau und vollstän-
dig untersuchen können. Die Pflanze ist in der That
in Nichts vos Eurhynch tenellum verschieden.“
2 ZU
233. Amblystegium irriguum liegt als Hypnum fallax
Brid. im Schultz’schen Herbar.
235. Hypnum Sommerfeltii liegt als H. Schraderi
Schlitz. im Schultz’schen Herbar.
236. Hypnum elodes wurde nicht von Brinkmann bei
Güstrow gesammelt. Ich habe den Güstrower Botanikern
den Standort möglichst genau bezeichnet, damit sie fertile
Exemplare des seltenen Mooses zur Herausgabe in
meinen Fascikeln einsammeln möchten; doch ist das
Moos nach mir noch von Niemandem dort wieder auf-
gefunden.
251. Hypnum fallax, von Neubrandenburg bei der
Brandmühle, liegt als H. falcatum Brid. im Schultz-
schen Herbar.
275. Sphagnum squarrosum ß. squarrosulum. Neu-
brandenburg (Schultz).
Rechnen wir zu den 7 neuen Arten noch Bryum
longiselum Bland., Bryum badium Breh. und Sphagnum
teres Angstr., die von Milde als Species verzeichnet
sind, so zählt die meklenburgische Laubmoosflora be-
reits 290 Arten.
Schliesslich bemerke ich noch, dass bei nur ein-
maliger Korrektur wegen grosser Entfernung vom
Druckorte einige unwesentlicäe Druckfehler stehen ge-
blieben sind; ausserdem sind durch ein Versehen des
Setzers, der nachträglich das Hypnum splendens Sibth.
von Hylocomium in das Genus 'Thuidium verselzen
sollte, auch Hylocomium umbratum und Oakesii fäisch-
lich dorthin mit übertragen.
Schwerin, den 23. Nov. 1869.
Ä N. Brockmäller.
158
Register
über die Gattungen, Arten, Varietäten und Synonyme.
y ——
Acaulon Floerkeanum €. M.56.
muticum C. M. 56.
Amblyodon P. B. 106.
dealbatus (Deks.) P. B,
106.
Amblysteginm Schpr. 133.
confervoides (Brid.) Br. eur,
133,
fiuviatile (Sw.) Br. eur, 134.
irriguum (Wils.) Br, eur,
134. 157.
irrig var, fallax Br. eur. 142,
Juratzkanum Schpr. 134
Kochii Br, eur. 134,
radicale (P.B.) Br. eur 134,
riparium (L. Br. eur.
134,
„ var. Schultzii Bland,
134,
„ var. longifolium
Sch, 134.
saxatile Schpr. 136.
serpens {L.)Br. eur. 133,
2 ß- tenue Schra. 134,
subtile (Hdw.) Br. eur.
133,
Anaralypta lanceolata Röhl. 72,
.. Starkeana N et Hsch, 72,
Andreaea Ehrh. 149,
petrophila Ehrh. 149.
Rothii W. et M. 149.
rupestris (L ) Rth, ?49.
. Angströmıa cerviculata C, M,
6l,
crispa C. M. 61.
cylindriea €. M. 74.
heteromalla C, M. 62,
pellueida C. M. 60.
rufescens C. M. 62.
Schreberi C, M. 61.
subulata C. M 82.
varia C. M,. 62.
Anomodon Hook etT, 116, °
attenuatus (Schrb )
Hartm, 1i6.
longifolius (Schl.) Hartm.116.
vitienlosus (L) Hook
er T. 1411,
Antitriehia Brid. 116.
curtipendula (L.) Brid,
116.
Archidium Brid. 58
alternifolium (Deks.) Schpr.
Astomum alternifolium Hpe. 58.
nitidum Hpe. 57.
subulatum Hpe. 57.
Atrichum P. B. 110.
Aulacomnium Schw. 108.
androgynum (L.) Schw.
108,
palustre (L) Schw. 108.
Barbula Hdw. 76
aloides (Koch) Br. eur 7€&,
ambigua Br,.eur 76 155,
apiculata Hdw. 60 76.
canesrens Brch. 78.
cavifolia Schpr. 71, 155,
concava Schpr. 159.
eonvaluta Hdw. 78.
curta Hdw. 74.
fallax Hdw. 77.
gracilis Schw. 77. _
Hornschuchiana Sch,
72,
icmadophila Schpr. 77.
imberbis (Hds.) Brm, 77.
» P- brevieaulis
Sebw, 77.
is y.brevifoliaSch.
27.
»„ 0. strieta Sch, 77.
incelinata Schw. 78.
laevipila Brid. 78.
latifolia Bruch 80.
muralis (L.) Timm 78.
» ß aestiva Brid 78.
» y. rupestris Sch
159
hervosa Bland. 77. -
papillosa (Wils.), C. ar
9
pulvinata Jur. 79. 155.
recurvifolia Schpr. 77.
revoluta Schw. 77.
revoluta Sch. 77.
rigida Sch. 76 155.
ruralis (L) Hdw. SO.
squarrosa DNot. 78
subulata \L.) Bland. 78.
tortuosa (L)W.etM.
78 155.
unguieulata Hdw. 76.
y: ß.euspidataSch.76,
»„y. apiculata Hdw.
76,
„6. mierocarpaSch,
76.
„a obtusifolia Sch.
76.
Bartramia Hdw. 108.
fontana Brid. 69,
ithyphyl!lla Brid, 108,
’ - marehica Brid. 109
pomiformis (L.) Hdw.
108.
3, war; ser (Sw.)109,
Blindia eirrhata C. M. 60.
2 Schpr.
120.
albieans (Neck.) Br. eur,
121
„ var. flaveseens
(Rth.) 121.
- camipesire Br eur. 122,
glareosum (Breh.) Br,
eur. 121.
Mildeanunm Schpr. 121.
plumosum (Has.) 120.
plumosum Br. eur. 123.
populenm Br, eur. 123.
pP seudo-plumosum
ıBrid.) 123.
reildkhm (Starke) Br, enr.
122.
rivulare (Breh.) Br. eur.
123.
- Rutabulum (L.,) Br, eur,
B
„ var. aureo-virens
Brid. 122.
„var.brevisetumFdl,
122.
„ var. explanatum
Bland. 122,
salebrosum Br. eur, 121.
Starkei (Brid) Br, eur,
122,
velutinum (L) Br. eur,
121.
intrieatum
Hdw., 122.
viride (Lam.) 123.
ryum Dill. L. 97.
albicans Wahlenb, 96.
alpinum L. 101.
androgynum Hdw. 68.
annotinum L. 96.
argenteum L. 102,
ß-julaceum Schrd,
102,
„2 var.
„ var majus Auct 102.
atropurpureum W, et
M. 101.
badium Bruch 101, 157.
bimum Schrb. 100,
bimum Timm 102.
caespitieium L 101.
„ ß- badium (Brch.)
101.
3 y.nigrieans Deks,
101.
„ & elongatumSch.
101.
„ g,tenerrimumill,
atropırpureum
Blaud. 101.
ealophyllum RBr, 99.
eapillare (L.) Hdw., 102.
earneum L 96.
cernuum (S$w.) Br. en
T.
cirrhatnm H, et Hsch. 1.
eontortum Wulf. 91,
erudum Schreb 9b.
eyelophylium (Schw.) Br. eur,
103.
” var.
Duvalii Veit 103.
elongatum Deks, 9,
160
erythrocarpum Schw.
100.
„ var, pulchellum
Sch, 100,
fallax Milde 98.
flexuosum L 68.
Funckii Schw, 102.
Funckii Sch. 101,
hypnoides etc. Dill. 84,
bypnoides L. 84.
hypn. var. 6. L. 85
hypn. var, Y: L. 85,
inelinatum (Sw.) Bland.
98.
„ var, longisetum
(Bland.) 98,
intermedium (W. et
M.) Brid. 99. 156.
„ ß.aristatum Sch.9.
lacustre Bland. 98 156.
latifolinm Br. eur. 99,
longicollum Sw. 95.
longısetum Bland. 98,
157.
neodamense Itzgs, 102.
nutans Schrb. 95.
ovatum Deks; 71.
pallens Sw, 102.
pallescens Schl. 100,
156
pellueidum L. 60.
pendulum Schpr. 97.
pendulum Ehrh. 97.
pseudotriguetrum
(Hdw.) Bland,. 102.
pulchellum Hdw. 100.
pulchellum Sch, 100.
pyriforme Hdw. 95.
roseum Schreb, 103,
simplex L. 62.
squarrosam L. 168,
torgquescens Br, eur. 100.
turbinatum (Hdw.)
Schw. 103,
turbinatum Sch, 103.
uliginosum (Brch) Br.
eur. 97,
Wahlenbergii Schw. 96.
Warneum Bland. 98,
Buxbaumia Hall. 113.
aphylla Hall. 113,
foliosa L. 112,
indusiata Brid, 113.
Camptothecium Schpr.
120.
lutescens (Hds.; Br. eur.
120.
nitens (Schrb.) Br. eur.
120.
Campylium Sull, 135.
Campyiopus Brid, 67,
brevipilus Br. eur. 689.
flexuosus (L.) Brid. 68,
155.
fragilis Deks. 68.
pyriformis Sch.)Brid.67,
torfaceus Br. eur. 67
Catoseopium Prid, 107,
nigritum (Hdw.) Brid. 107.
Catharinea Ehrh. 110,
angustata Brid. 110,
Callıbryon Ehrh. 110.
tenella Röhl. 110
undulata:L)W.etM,110.
Ceratodon Brid 73.
purpureus (L.) Brid, 73,
Cinelidıum Sw. 106,
stygium Sw. 106.
CinelidotusP.B.®&%,
fontinaloides P. B. 80
minor (L.) 80.
Climacium W. et M. 119.
dendroides (L. W. et
M..119.
Conomitrium Montg. 70,
julianum (Savi) Mtg. 70,
osmundoides C. M. 69,
Cratoneuron Sull. 141,
Cryphaea Mohr 114.
heteromalla (Hdw.‘!Mohrl14,
Ctenidium Schpr 149.
Ctenium Sehpr. 145.
Cylindrotheeium Sehpr. 119.
coneinnum (DNot,) Schpr,
119.
Cynodontium Schpr., 60,
capillaceum Sch. 73.
polycarpum(Ehrh,) Schpr.60.
„ strumiferum W, et M,
- 60. 154.
virens ‚(Hdw.) Schpr. 60.
161
Bichelyma Myr. 114.
faleatum (Hdw) Myr. 114.
Diehodontium Schpr 60.
pellueidum (L.) Schpr.
el)
Dieranella-$Schpr. 61.
eerviculata (Hdw.)
Schpr 61.
x ß. pusilla (Hdw.)
62.
„» y. flavescens Sw.
62.
erispa (Hdw.) Schpr. 6l.
eurvata :Hdw.) Schpr. 62,
heteromallaıL.) Schpr.
62.
rufescens (Turn.) Schpr.
62
Schreberi (Sw.) Schpr.
61.
simplex (L.) 62.
7a zızıdula Sw. 62.
subulata (Hdw.) Schpr.
62. 155.
varia Schpr. 62.
DieranodontiumBr,eur,
aristatum Schpr. 67.
longirostre(W. etM.)
f Br. eur 67. 155.
Dieranum Hdw. 63.
affine Fek 63,
Bergeri Bland. 65.
Bonjeani DNot, 65.
' carneum Bland, 62,
cervieulatum Hdw. 61,
eirrhatnum Timm 60.
erispum Hdw. Öl.
eurvatum Sch. 62.
fastigiatum Sch 65,
flagellare Hdw. 63.
flexuosum Timm 67.
flexuosum Brid. 67.
flexuosum var. Sch. 67.
fulvum Hook. 64.
fuscescens Turn. 63.
glaucum Hdw. 68.
heteromallum L. 62.
heteromallum var Sch. 62.
‚, irtermedium' Crome 65.
interruptum .Br, eur, 64,
longifolium Ehrh. 64
majus Turn. 65.
montanum Hdw. 63
palustre Lapyl. 65. 155.
pellueidum Hdw. 60.
purpureum Hdw. 73.
pyriforme Sch. 67.
Schraderi W, et M. 65.
Schreberianum Hdw. 61.
seoparium (L.) Leyss.64.
» Bß. orthophyllum
Brid, 64,
» y. recurvatum
Sch, 64.
„ var. polysetum T, 66.
spurium Hdw. 66.
strumiferum W_ et M. 60.
thraustum Schpr. 64.
tortile W. et M. 74.
turfaceum C. M. 67,
undulatum Ehrh 66.
undulatum Schrd. 65.
varium Hdw. 62
viride (Sull. et Lesq.) Lindb.
64
Didymodon Hdw, 73.
luridus Hsch 73.
rubellus (Rth.) Br. eur.
Diphyscium Mohr 112.
foliosum (L.) Mohr 112.
Diplocomium hexastichum Fk.
107.
Distiehium Br, eur. 73.
capillaceum (L.) Br.
eur. 73.
inclinatum (Hdw,) Br, eur.
13.
Ditrichum Timm 74.
flexicaule (Schw ) 75.
homomallum (Hdw.) 74.
pallidum (Schrb,) 75.
pusillum Timm 74.
rigidulum Timm 75.
tortile (Schrd.) 74.
ȧ- pusillum (Hdw.)
14.
vaginans (Sull.) 75.
Drepanium Schpr. 143,
Dryptodon Schultzii Brid. 82,
7
162
men nn
Encalypta Schreb, %,
ciliata Hdw. 91.
contorta (Wulf) 91,
extinetoria (L.)Sw.90.
streptocarpa Hdw. 91,
vulgaris Hdw. 90.
Entosthodon Schw. 92.
ericetorum (Bals. et DN.)
C. M. 92.
fasceieularis (Deks)C.
M. 92,
Ephemerella C. M, 55.
Flotowiana (Fck,) Schpr. 55.
recurvifolia( Deks.\ Schpr,55.
Ephemerum Hpe 55.
cohaerens (Hdw.) Hpe, 55.
patens Hpe. 56.
serratum (Schrb.)Hpe 59.
stenophyllum (Voit)Schpr.53.
tenerum {Brch.) Hpe, 95.
Eurbynchium Schpr. 124.
abbreviatum (Turn.)
126.
„ var, fureatum 1%6.
androgynum (Wils.) Br. eur.
125.
erassinervium (Tayl.)Br. eur.
myosuroides(L.)Schpr.
121.
piliferum (Schrb.) Br.
eur. 125.
praelongum (L.) Br.
eur. 126.
pumilum (Wils.) Schpr,
127.
Stokesii (Turn.) Br. eur.
126.
striatum (Schrb.) Br. eur,
123.
strigosum (Bfim.) Br,
eur, 125.
„ var, obtusifolium
Hpe, 125.
Fiedleria Rbh, 71.
subsessilis (Brid.) Rbh,
14;
Fissidens Hdw, 69.
adiantoides (L,) Hdw,
70.
Bloxami Wils, 69.
bryoides (L.) Hdw. 69,
exilis Hdw. 69. 155.
incurvas {W. et M.)
Schw. 69,
osmundoides Hdw. 69
pulvinatus Hdw. 82,
pusillus Wıls. 69.
sciuroides Hdw. 115.
strumifer Sch. 63.
taxifolius {L.) Hdw. 70.
Fontinalis Dill. L. 113.
antipyreticaL. 113,
graeilis Lindb. 113.
hypnoides Hartm. 114.
minor L. 80,
squamosa L. 114.
squamosa Sch. 113,
triangularis minor etc, Dill,
Funaria Schreb. 92,
calearea Wahlenb, 92.
dentata Crome 92.
hibernica Hook. 93.
a
Mühlenbergii Hdw. fil. 9.
Georgia Ehrh, 9.
geniculata (Girg.) 90.
pellucida (L.) Rbh, 90.
Grimmia Ehrh. 30.
acicularis C, M, 83.
apiculata Hseh. 60,
apocarpa (L.; Hdw, 81,
„ apocaulaßl,
„ Frei
„ rivularis 81.
canescens C. M. 85.
commutata Hüb, 83,
conferta Fek. 80.
erinita Brid. 8), 82,
decipiens (Sch.) Brm 82,
Doniana Sm, 83. 156.
Donnii Milde 156,
funalis Schpr. 82,
funalis Br. eur. 82.
Hartmanii Schpr, en
1]
heterosticha C, M, 84.
ineurva Br. eur, 83.
;
E
{
1
165
lanuginosa C. M. 84.
leucophaea Grev. 83,
maritima Turn, 81.
Mühlenbeckii Schpr, 83,
Oertzeniana Sch. #3.
orbieularis Br, eur. Bl.
ovata W. et M, 83.
pulvinata (L,) Sm. 82,
„ elongata Sch, 83,
Schultzii Hüb. 82,
spiralis Hook. et Tayl, 82,
trichophylla Grev, 82, 83.
Gümbelia erinita C, M, 81.
fontinaloides C. M. 80.
orbicularis Hpe. 81.
Gymnostomum Hdw, 59,
eurvirostrum Hdw. 59,
decipiens W. et M. 82,
faseieulare Hdw, 92.
faseic. . Schultzii Br. germ.
92.
Heimii T. 72,
mierostomum Hdw.59,
5 ß. obliquum N, et
Hsch. 59.
» y.brachycarpon
N. et Hsch, 59.
ovatum Hdw. 7I.
pyriforme Hqw. 91,
rostellatum (Brid, Schpr., 59,
' rufescens Sch. 71.
rupestre Schw. 59,
sphaerieum Schw. 9I.
squarrosum (N, et Hsch.)
Wils. 59,
tenue Schrd. 59.
. truncatum Hdw. 72.
Marpidium Sull. 137.
Hedwigia Ehrh. 85.
eiliata (Deks.) Hdw. 85.
Homalia Brid, 115.
triehomanoides (Schrb.)
Schpr 115.
Homalothecium Schpr.
120.
Philippeanum (Spruce) Br,
eur, 120,
sericeum (L,) Br, eur,
120.
Homomallium Schpr, 143,
Hylocomium Schpr. 148:
brevirostrum (Ehrh,)
Br, eur, 148,
loreum (L.) Br, eur, 149.
Oakesii (Sull.) Schpr. 118.
157.
splendens Br. eur, 118,
squarrosum (L.) Br.
eur. 149.
ß. minus Bland. 149,
squarr. $. patulum Jur. 149,
subpinnatum Lindb, 149.
triquetrumıL.) Br.eur.
149,
umbratum (Eihrh.) Br. eur.
118. 157.
Hymenostomum rutilans N. et
Hsch, 60,
Hypnum Dill. L. 138.
abbreviatum Turn, 126,
abietinum L, 117.
aduneumL, 14l,
adunenm Hdw, 138.
aduncum Br, eur. 138.
aduncum y. giganteum Br.
eur. 139,
aduncum g. hamatum Br,
eur, 139.
affine Hffm. 135.
affine Crome H18. 135.
affine Sommerf. 135,
albicans Neck. 121.
albicans Crome 120.
algirianum Desf. 128,
alopecurum L. 130.
arbusculum Brid. 130.
arcuatum Lindb, 144.
attenuatum Schrb. 116.
Blandowii W. et M. 118.
brevirostre Creme 148.
chrysophyllum Brid,
136,
chrysostomum Rich, 124.
chrysostomum C. M. 123.
commutata mHdw. 14l.
complanatum L. 115
compressum Schrb, 147,
confertum Deks, 129.
cordifolium Hdw. 146,
Cossoni Sehpr. 139.
erassım Schum, 146.
ı1*
Crista-castrensisL,
145.
eupressiforme L, 143.
»„ teetorum Br. eur.
143.
„ ericetorumBr.eunr.,
143.
„» filiformeBrid,.143,
»„ compressumPBrid,
144,
cupressiforme T, 133.
curvifoium Hpe, 144,
cuspidatumL. 147,
dec:piens Crome 119.
denticulatum L. 132,
delicatulum L. 117.
deliecatulum C. M. 117.
difusum Bland. 140.
elodes Spruce 135. 157.
exannulatum Gümb. 140,
exiguum Bland. 127, 156,
faleatum Brid. 142.
Tallaciosum Jur, 136,
fallax Brid. 142. 157.
filieinum L. 142,
» ß. pendulum Sch,
142.
» y. gracilescens
(Bland,) 142,
filiforme Timm 118,
flavescens Rth. 121.
fluitans_L, 140.
„ diffusum Bland. 140,
„ seoparium Brid,
140.
Auviatile Sw. 134.
fluviatile Auct 134,
foliis rusciformibus ete, Dill,
130,
giganteum Schpr. 146,
glareosum Brch, 121,
gracilescens Bland. 142,
Haldanianum Grev, 144.
Halleri T. 145,
hygrophilum Jur. 136.
illecebrum L. 124,
illecebrum T, 124, 147.
illecebrum Sch, 124. 147.
implexum Sw, 123.
imponens Hdw. 143.
incurvatum Schrad,. 143,
164
intrieatum T. 125.
Kneiffii (Br. eur.) Schpr,
138.
laevisetum Crome 123,
Lindbereii 144
longifolium Sch. 134,
loreum L, 149, _
lutescens Hds. 120,
lycopodioides Schw,
140.
megapolitanum Bland. 129.
mollusceum Hdw. 145.
myosuroides etc. Dill. 120,
myosuroides L, 124,
myurum Poll. 119,
nitens Schreb. 120.
nitens T. 143.
pallidirostrum C, M. 127.
palustre Huds, 145.
“ ß. subsphaericar-
pon (Schl.) 145.
parietinum L. 117.
pellueidum Wils. 139.
piliferum Schrb, 125,
plumosum Hds, 120.
plumosum Schw. 123.
plumosum Sw. 124,
polyanthum Schrb. 119,
polycarpon Bland, 133,
polycarpum Hffm. 116.
polygam umBr,eur 136,
polymorphum Hdw. 132,
polymorphum Auet. 135,
populeum Hdw. 123,
praecox Hdw. 125.
praelongum L. 126.
praelongum var. bifureum
Brm. 126.
pratense Koch, Br. eur. 144,
pratense $. hamatum Schpr.
144,
proliferum L. 118.
pseudoplumosum Brid. 123.
pseudostramineum C,.M. 141,
purumL. 147.
ramis pinnatis etc. Hall, 145.
repens Poll, 131.
repens filıe. plum, Dill, 124.
reptile Mchx. 144.
revolvens Sw. 141.
rigidiuseulum Bland, 126,
riparium L. 134,
rugosum Ehrh. 142,
'rugosum Bland. 143,
ruscifolium Neck. 130.
ruseiforme Neck. 130,
zusciforme T. 129,
Rutabulum L. 122.
salebrosum Hffm 120,
sarmentosum Wahlenb. 146,
Schleicheri Hdw., äl, 126.
Schraderi Sch. 157.
Schreberi Willd. 147.
Schultzii Bland. 134.
scoparium Brid, 140.
scorpioides L. 148.
» ß,heterophyllum
Sch. 148,
scorpioides T. 149,
scorpioides Sch, 140.
Seligeri C. M. 131.
Sendtneri Schpr. 138,
„ var. Wilson i {Schpr.)
139.
sericeum L. 120.
serpens L. 133.
silesiacum Selig, 131.
silesiacum P, B. 131,
silvaticam L. 132,
SommerfeltiiMyr.135.
speciosum Brid. 125. [157.
spiendens Sibth, 118.
squarrosulum Brid, 135.
squarrosum L, 149,
squarrosum T, 148,
Starkei Brid. 122.
stellatum Schrb. 136
stellatum ß tenellum C. M.
135.
'stellatum var. Sch. 136,
stellatum ß. squarrosulum
Brid. 135.
stellatum ß. minus Sch.
135.
stramineum Deks. 147.
striatum Schrb, 125.
subsphaericarpon Schl 145.
subtile Hffm. 133
tamariscinum C, M
tenellum Deks. 128.
triehomanoıdes.Schrb. 115,
trichupodium Sch, 134,
117.
103.
trifarium W,et M. 147.
triquetrum L. 149,
turfosum Sendtn. 138,
nneinatum Hdw. 141.
undulatum L, 132.
velutinum L, 121.
vernicosum Lindb, 139.
viride Lam. 123
viticulosum L. 117.
viviparum Neck, 119,
Wilsoni Schpr, 139.
Jsotheeium Brid. 119.
myurum (Poll) Brid. 119,
Leersia lanceolata Hdw, 72.
vulgaris Hdw. 90.
Leptobryum Schpr. 9.
pyriforme(L.' Schpr. 95,
Leptotrichum Hpe. 74.
Lescuraea striata Schw. 122,
Leskea Hdw, 116.
attenuata Timm 116.
denticulata T. 132.
nervosa (Schw.) Myr. 116.
paludosa Hdw. 116,
paludosa Rth. 134.
palustris (Brid.) Sch. 134,
plumosa Bland. 123.
polyanıha Hdw. 119.
polycarpa Ehrh 116.
»„ Ppaludosa (Hdw.)
116.
Seligeri Brid, 131,
subtilis Hdw. 133.
trichomanoides Hdw. 115,
vivipara T. 119.
Leucobryum Hpe. 68.
glancum (L.) Angstr, 68.
vulgare Hpe. 68.
Leueodon Schw. 115.
seiuroides (L.) Schw.
115.
Limnobium Br, eur. 145,
RE eesea Hdw, 107.
Albertinii Br eur 107,
dealbata Hdw. 106.
hexagona Alb. 107,
hexasticha Sch. 107.
longiseta Hdw. !07.
longiseta Brid, 107,
trichodes (L,) Brm,107,
triquetra (L.) Angstr.
107,
tristicha Br. eur. 107.
uliginosa Hdw. 107.
Microbryum Schpr, 56.
Floerkeanum({W.etM.)
Schpr, 56.
MniumL, 103.
affine Bland, 103,
Ds ß. rugicum (Laur.)
104.
affine $, elatum Br. eur. 104,
ambiguum H, Müll, 105.
androgynum L. 108,
bimum Brid. 100.
caespiticium L, 101.
eapillare L. 102.
einelidioides Blytt 106.
erudum L. 96.
cuspidatum (L.) Hdw.
103.
fontanum L 69. ”
hornumL, 105.
hygrometricum L, 95.
insigne Wils. 104,
ligulatum T. 104,
longirostrum Brid. 104.
medium Br. eur, 104.
orthorrhynchumbBrid.
105.
palustre L. 108.
punctatumL. 106,
pyriforme L. 95.
roseum Hdw. 103.
rostratum (Schrb,) Schw.
104.
serratum (Schrd.) Brid,
105.
spinosum Schw. 105.
stellare Hdw. 105,
subglobosum Br, eur. 106.
undulatum (L.) Hdw.
104.
oligocarpa Br, eur, 114.
orthocarpa ©, M. 119.
pennata (L.) Hdw. 114,
Philippeana Br. eur, 115.
pumila Hdw. 115.
secinroides €. M. 115,
viticulosa Hdw. 117.
Orthotrichum Hdw. 86.
affine Schrd 88.
anomalum Hdw. 87.
Braunii B:. eur. 88.
coarctatum P. B, 85.
coaretatum Br. eur. 86,
crispulum Br. eur, 86.
crispum Hdw, 86.
ceupulatum Hfm. 86.
» B. Rudolphianum
(Lehm,) 87.
diaphanum Schrd. 89.
fallax Breh, 88,
fallax Schpr. 88,
fastigiatum Breh, 88,
Floerkei Hsch. 87.
gymnostomum Breh. 86.
leiocarpum Br, eur. 89.
Ludwigii Schw, 86.
Lyellii Hook et Tayl. 90.
obtusifoli um Schrd,87.
pallens Bruch 89.
patens Bruch 88.
pulchellum Sm. 89.
pumilum $w. 88,
pumilum Schw, 88
Rudolphianum Lehm, 87.
rupestre Schl. 89.
SchimperiHammar 88.
speciosum Nees 89.
„ Petraeum Brm. 89,
stramineum Hsch. 89,
striatum Hdw, 89.
Sturmii H et Hsch, 87, -
tenellum Breh. 88,
Paludella Ehrh. 108.
Neckera Hdw. 114. squarrosaıL.) Ehrh.108. ö
complanata (L.) Hüb, Pharomitrium Schpr, 71.
il5j. PhascumL. 56.
erispa (L.) Hdw, 115. acaulon L. 56.
eurtipendula Hdw. 116. DD) ß. elongatumFldl.
dendroides Sw. 119. 57.
n a
a ner
167
» y.piliferum Schrb,
97.
» d.eurvisetumDecks,
.” 02.
acaulon @. L. 56.
bryoides Deks. 57.
„ foliis piliferis
Sch. 517.
„ eauleramosoBland.
37.
erispum Hdw. 58.
curvicollum Ehrh, 57.
cuspidatum Schrb, 56.
elongatum Sch. 57
Floerkeanum W. et M. 56.
megapolitanum Sch 56,
muticum Schrb. 56.
.nitidum Hdqaw. 57.
patens Hdw, 56.
serratum Schrb. 55.
subulatum L, 57.
Philonotis Brid. 109.
'eaespitosa Wils. 109.
calearea Schpr 109.
fontana (L.) Brid. 109.
marchica (Willd.) Brid,
109.
Physeomitrella Schpr.
56,
patens (Hdw.) Schpr. 56.
„ megapolitana«(Sch.)
56.
PhyscomitriumBrid. 91.
acıminatum (Schl.) Br, a
pyriforme (L,) Brid. 91.
„ SehultziiBr.germ.
92.
sphaericum (Schw,) Brid.
9.
Pilotrichum antipyreticum C.
M. 115,
eiliatum C. M 85.
Plagiothecium Schpr.
150,
denticulatum (L,.) Br.
eur. 132.
latebricola (Wils.) Br,
eur, 130,
‚repens tPoli.) 131.
Roeseanum ( Hpe.) Schpr. 132.
Schimperi Jur, et Milde 131.
silesiacum Br. eur. 13l.
silvaticum (L.) Br. eur.
132.
undulatum (L,) Br. eur.
132,
Platygyrium Br. eur.l18,
repens (Brid,) Br. eur,
ı18, 156.
Pleuridium Brid. 57.
alternifolium Brid.58.
nitidum (Hdw.) Br, eur.
57,
palustre Br. eur. 58
subulatum (L.) Br. eur,
51.
PogonsatumP.B. 11l.
aloides (Hdw.) P.B.1l1.
„ ramosumlll.
„ defluens Brid, Ill.
alpinum (L,) Brid, 111.
nanum P. B. 11l.
polytrichoides (L.)
i Brm. 111.
„ pumilum Sw. 111,
„ intermediumBrid.
111.
urnigerum (L.) Brid. 111.
» ß. humileBrid. 111.
Pohlia elongata Hdw. 95,
inelinata Sw. 98,
intermedia Brid 99,
strieta Schltz. 97.
PolytrichumL. 11l,
affine Fck. 112.
aloides Hdw. 111.
angustatum Brid. 310.
communeL, 112,
„perigonialeMchx.
112,
commune ß- a RPR, I 19.
commune var. Sch. 1ll,
formosum Havw. Ill.
„ superbum(Sch.; 112.
gracile Menz. Ill.
juniperinumHdw. 112.
laterale Crome Ill,
longisetum Sw. JM.
minimum Crome 111.
‚nanum Hdw, 111.
168
piliferum Schrb. 112,
je ß. Hoppei Schpr.
112,
strietum Menz. 112,
superbum Sch. 112.
undulatum Hdw. 110.
undul. $, minus T. 110.
urnigerum L. Ill.
Pottia Ehrh. TI.
cavifolia Ehrh, 71.
»„ ß. epilosa Brid. 71.
„» y.incanaN.etHsch,
11.
„ mucronulata Fdl. 71.
oblonga Fädl, 7l.
eustoma Ehrh. 72,
Heimii(Hdw.) Fürnr. 72.
155.
lanceolata (Decks, C.
M;. 72,
„ aciphylla (Wah-
lenb., 72.
minutula (Schw.) Fürnr,
ZL,
„ rufescens(Sch.)7l.
Starkeana (Hdw.) C. M.Tz,
truncata Br, eur. 72.
truneatula(L.' Brm. 72,
„ major Ehrh, 72.
Pterigynandrum Hdw
118,
filiforme (Timm) Hdw.
118,
Pterogonium Sw. 118.
gracıle (L,) Sw. 118,
Ptychomitrium Fürnr. 85.
poiyphyllum (Deks) Fürnr.
85.
Ptychostomum Hsch, 97.
Pylaisia Schpr. 119, [119.
polyanutha Schrb. Schpr,
rrvar, detiipvens
(Crome) 119,
Pyramidula Brid. 91.
tetragona Brid. 91.
BRacomitrium Brid, 83.
aciceulare(L) Brid. 83.
eanescensıwWeis,Bridd5.
Ds B ericoides(Dcks.)
8.
faseiculare (Schrd.) Brid. 84,
heterostiehum (Hdw.)
Brid. 84,
hypnoides (L.) 84.
lanuginosum Brıd 84,
mier«carpon Brıd 84.
patens (Deks) Schpr. 84.
sudeticum (Fek., Br. eur. 84.
Rhitidium Sull. 142.
Rhynchostegium Schpr.
127,
confertum (Dcks,) Br,
eur. 129.
depressum (Breh,) Br, eur.
129,
exiguum(Bland )127. 156.
megapolitanum
(Bland ) Br. eur, 129.
murale (Neck.) Br. eur.
129.
rusciforme (Neck.) Br.
eur. 130.
Teesdalii (Sm.) Br. eur. 129,
tenellum (Dcks.) Br, eur.
129,
Schistidium subsessile Brid. 71.
Seleropodium Schpr. 124.
illecebrum (L.) Schpr. 124.
Scorpidium Schpr. 91,
Seligeria Br. eur, 7,
calcarea (Deks.) Br eur 71, |
pusilla (Hdw.) Br, eur. 70.
recurvata ‚Hdw.) Br. eur 70.
SphaerangiumSchpr.56,
muticum (Schrb.) Schpr.
56.
triquetrum (Sprce.) Schpr. 56.
Sphagnum Dill. L, 150
acutifolium Ehrh, }50.
„robustuam Bland, 15l,
aurieul:tum Schpr. 153,
capillifolium Ehrh 151.
compactum Rth, 152.
vontortum Sch. 152.
euspidatum Ehrh.
(Lindb ) 150.
euspidatum (Ehrh, ) Auct. 150.
eusp. 8 Plumosum Brid. 150.
eymbifolium Ehrh 153.
„ ß, congestum Schpr.
153,
j
Ä
3
4
b
4
169
fimbriatum Wils. 150.
Girgensohnii Russow 152,
intermedium Hffm. 151.
laxifolium C. M, 150.
Lindbergii Schpr, 152,
-molle $ull. 152.
molluseoides EC. M. 152.
molluseum Bruch 153.
Mülleri Schpr. 152.
obtusifolium tenellum Deks,
152.
palustre eapillaceum Weis,
150
palustre latifolium Weis 153.
pyenocladum Angstr, 152.
teeuryum P. B, 150.
rigidum (N. et Hisch.)
Schpr. 152.
» eompactum Brid,
152.
rubellum Wils, 153.
squarrosum Pers. 151.
3 ß. squarrosulum
| (Lesqg ) 151 157.
» y. teres Schpr. 151.
squarrosum Crome 150.
subseeundum N, et
Hsch. 152.
„ eontortum(Sch.) 152.
tenellum Pers 153
teres Angstr. 151. 157.
Wulfianum Girg 152,
Splachnum L. 9I
ampullaceum L. 91,
‚Sporledera palustris Hpe. 58,
Sy.trichia Bıid 78,
Systegium Schpr, 58,
ceri sp u m (Hdw ) Schpr.58.
Tetraphis geniculata Girg. 90,
pellucida Hdw 9),
Thamnium Schpr. 130,
alopecurum (L.)Br, eur.
130.
Thuidium Schpr, 117
abietinum (L,) Br, eur,
117.
(W, ee M).
Br, eur. 118,
delicatulum (L.) Br,
eur, 117,
Blandowii
minutulum (Hdw.) Br. eur.
117,
splendens (Sibth.) 118.
tamariscinum ı«Hdw)
Br eur. 117.
Timmia Hdw. 109.
megapolitana Hdw,
109.
Tortula rigida Hdw. 76.
subulata T. 78,
Tremaätodon Rich. 6l.
ambiguus (Hdw.) Hsch.
6l.
Trichodon Schpr. 74.
eylindricus (Hdw.)
Schpr. 74.
Triechostomum Hdw. 75.
canescens Weis 85.
cylindricum Hdw. 74.
deceipiens Sch. 82, 156,
ericvides Schrd. 85,
fontinaloides Hdw,. 80.
funale Schw. 82.
heterostichum Hdw. 84,
lanugınosum Hdw. 84,
pallidum Hdw. 75,
ramigerum T. 84,
rigidulum (Deks.)Sm.75.
rubellum Rbh, 73,
tophaceum Brid, 75.
Ulota Mohr 55.
Bruchii Hsch, 86.
erispa (Hdw.) Brid 86.
„ mierocarpaFdl.d6,
cerispula Birch. 86.
Ludwigii Brid, 85,
phyllantha Brid. 86.
Webera Hdw. 9.
albicans (Wahlenb.)
Schpr. 9€.
annotina (L.) Schw. %6.
carnea (L,) Schpr. 96
eruda (Schrb.) Schpr. 96,
elongata (Deks.) Schpr.
95
longicolla (Sw.) Hdw.
9.
nutans (Schrb,) Hdw. 9.
„ longiseta %.
„ sphaguetorum®95,
170
_
polymorpha H, et Hsch. 95. heteromalla Hdw, 74,
pomiformis Hdw. 108. microstoma C, M, 59.
pulchella Schpr. 100. mucronata Bırch, 60.
sphagnicola Br. eur. 96, recurvirostra Hdw. 73,
Weısia Haw. 59 tennis C. M. 59.
aciphylla Wahleub 72. siridula (L.) Brid. 59,
apiculata N. et Hsch, 60, „ microdusSchw.59.
er Haw. I: Zygodon Honk et Tayl 85,
=. I Forsteri (Deks,) Wils. 85.
fornicata Brid. 99. viridissimns (Deks.) Brid, 85,
Zur Kenniniss unserer Anodonien.
Von Hermann Freiherr von Maltzan.
Wenn ein tüchtiger Malakozoologe die Mollusken-
gattung Anedonta, namentlich in Bezug auf die ihr nahe
verwandte Gattung Unio, einer vorurtheilsfreien Prü-
fung unterziehen wollte, so würde dies für die Wissen-
schaft von erheblichem Nutzen sein. Scheint doch ein
Jeder dieser Arbeit zu vermeiden! Bringe ich nun
als Laie meine Ansicht über die Anodonten zur wei-
teren Kenntniss, so liegt der Grund hierzu in der
Absicht, ein interessantes und wichtiges Studium an-
zuregen. Ein entscheidendes Urtheil in dieser schwie-
rigen Sache masse ich mir nicht an, obwohl ich von
der Richtigkeit meiner Ansicht durchdrungen bin und
mich bemühe, sie nach Kräften zu vertheidigen; ausser-
dem werden meine Mittheilungen denen zum Trosie
gereichen, welchen es gleich mir nicht vergönnt war,
von den vielen noch immer anerkannten Anodonta-
Arten in unserem wasserreichen Meklenburg eine ent-
sprechende Anzahl aufzufinden.
Dem Species-Begriffe als Bezeichnung für eine
unbegrenzte Zahl unter sich möglichst gleicher Indi-
viduen werden wir bei den Anodonten nur auf künst-
11
lichem Wege Geltung verschaffen können, denn die
widerstandslosen Schalen dieser 'Thiere unterliegen
dem geringsten äusseren Einflusse allzusehr. Wir
können indessen vor der Hand diesen Begriff der
Species, so ungenügend er auch ist, nicht entbehren;
wir bedürfen eben einer Bezeichnung für die inner-
halb einer Gattung unterscheidbaren Formen. Dass an
solchen Formen constante Merkmale wiederholt nach-
gewiesen sein müssen, bevor wir das Species-Recht
für sie in Anspruch nehmen können, bedarf keiner
weiteren Erklärung, man müsste denn, die Wissen-
schaft als gelehrte Spielerei betrachtend, aus jeder
localen oder zufälligen Form eine eigene Species
machen wollen. Bei Eintheilung der Conchylien sollte
das Genus-Recht von der Beschaffenheit der Thiere
abhängig gemacht werden, während bei Bildung der
Species der Schalencharacter massgebend wäre. Ano-
donta und Unio, im Thiere kaum zu unterscheiden,
bilden getrennte Galtungen. Wäre man da nicht viel-
mehr berechtigt Helix hortensis L. und retundata
Müll. zuirennen? Ueberlassen wir dem Fortschreiten
der Wissenschaft die Beantwortung dieser Frage und
wenden wir unsere Aufmerksamkeit jetzt ausschliess-
lich den Anodonten zu.
Das Bewusstsein, bei Unterscheidung der Anodon-
ten lediglich auf die Schalen angewiesen zu sein, ist
wenig Iröstlich, da von constanter Formbildung bei
ihnen wohl kaum die Rede sein kann. Wer die Ein-
‚wirkung des Wassers auf seine Bewohner kennt, wird
sich von der hiedurch bedingten Wandelbarkeit der
JE
Form hinreichend überzeugt haben. Unter solchen
Voraussetzungen wäre es gewagt, von Artenunter-
scheidung im gewöhnlichen Sinne zu reden, liessen
sich nicht in dem von unseren Anodenten gebildeten
Formenchaos einzelne durchgreifende Schalencharac-
tere erkennen. Fehlen denselben auch die zu einer
regelrechten Diagnose erforderlichen untrüglichen
Kennzeichen, so tragen sie doch einige characteristi-
sche Unterscheidungsmerkmale an sich, welche wohl ge-
eignet sein dürften, ihnen das Species-Recht zu sichern.
Die Anodonten bilden bekanntlich einen sehr
kleinen Theil der artenreichen Unioniden-Familie.
Das Fehlen der Schlosszähne im Gegensatze zu Unio
hat ihnen den selbstständigen Gatiungsnamen Ano-
donta eingetragen, zu dem man ausser einer Anzahl
Exoten eiwa ein Dutzend europäischer Arten rechnet.
Von diesen führt Rossmaessler in seiner Icono-
graphie 7 deutsche Arten auf:
A. cygnea l., cellensis Schröt., rostraia
Kok., piscinalis Nils, ponderosa Pfeiff,
complanata Ziegl, analina
Rechnen wir hierzu noch
A.intermedia Lam. und ventricosa Pfeifl.,
so haben wir der deutschen Fauna gewiss alle Ge-
rechtigkeit widerfahren lassen.
Im 5. Jahrg. unsers Archivs, S. 73—77, lehrt
uns E. Boll alle diese Arten mit alleiniger Ausnahme
der A. cygnea L. als Meklenburgische betrachten, und
da nun die letztere in prächtigen Exemplaren in der
Umgebung von Gnoien aufgefunden wurde, so sind
173
wir scheinbar in der beneidenswerthen Lage, alle
Anodonten-Formen in unseren Meklenburger Gewässern
zu beherbergen.
Ich sehe mich aber genöthigt, diese Annahme
zu widerlegen, will ich nicht die Wahrheit verschwei-
gen. Weder die Kokeilsche rostrata,noch eine
der beiden Pfeifferschen Arten ponderosa und
ventricosa, wurden bisher in Meklenburg aufge-
funden, denn die von Boll und anderen Forschern
irrthümlich dafür gehaltenen Stücke weichen von den
mir zu Gebote stehenden Originalexemplaren jener
überdies noch zweifelhaften Arten im Wesentlichen
ab. Bei der Unmöglichkeit, Anodonten nur nach Dia-
gnosen zu bestimmen, ist ein solcher Irrihum sehr
verzeihlich.
A. intermedia Lam. erklärte schon Ross-
maessler (Iconographie der Land - und Süsswasser-
Mollusken, Heft 1, S. 111, Heft 5, $S. 23) für einen
Jugeudzustand von cygnea L. Mit Auffindung der
ächten cygnea bei Gnoien schwindet auch der von
Boll hinsichtlich der Vereinigung beider Arten aus-
gesprochene Zweifel, und wir dürfen mit gutem Ge-
wissen an die Zusammengehörigkeit derselben glauben.
Unser vermeintliche Anodonten-Reichtkum ist somit
schon auf 5 Arten reducirt worden. Sehen wir, ob
es möglich ist, dieselben aufrecht zu erhalten.
A. eygnea I. bezeichne ich zunäscht als Typus
einer wohlbegründeten Art. Wir müssen vor Allem
einen festen Anhaltspunkt in dem chaolischen Ano-
donten-Gewirre haben, und keine Formausprägung.
mM
eignet sich hierzu mehr, als die durch das Prioritäts-
recht geschützte Linnesche eygnea. Die Dimen-
sionen dieser Art lassen hinsichtlich ihrer Grösse alle
anderen Anodonten weit hinter sich, und dieser Um-
stand, der die Vollendung der Form beweist, reicht hin,
das Artenrecht der A. cyg nea ausser Frage zu stellen.
An Grösse steht ihr die unter A. cellensis
Schröt.'" bekannte langgestreckte Form am nächsten.
Vergleicht man einige Seiten von A. eygnea und
cellensis unter Zuhülfenahme von intermedia
Lam, so wird man schliesslich keine einigermassen
sichere Grenze zwischen ihnen ziehen können. Die
Vereinigung der ebengenannten Arten wird dann die
natürliche Folge sein. A. cellensis entwickelt sich
meiner Ueberzeugung nach zu einer höheren Vollen-
dung und selzt uns dann als cygnea I. durch ihre
riesenhaften Dimensionen in Erstaunen.
Anders verhält es sich mit A. piseinalis
Nils * Wir finden oft neben cygnea oder c’el-
lensis eine von diesen leicht zu unterscheidende
Anodonten-Form, in welcher man unschwer Nilsson’s
piscinalis erkennt, die sich durch grössere Gleich-
förmigkeit ihrer „rauten-eirunden‘“ Gestalt und durch
ihre verhältnissmässig dickere Schale bei geringerer
Grösse auszeichnet.
Wie steht esnun mit A. complanata Ziegl.”
und anatina L.,‘ den Zwergen des Anodonlenge-
ı: Rossmässler IV., t. 19, f 280.
%* Rossmässler IV,, t. 19, f. 2&1.
% Rossmässler I, t. 3, f 68, IV., t. 20, f. 283,
* Rossmässler V. und VI, t. 30, f. 417—420.
175
schlechtes? Die geringe, Grösse dieser beiden Arten
muss uns verdächtig erscheinen, und in der That be-
darf es keines besonderen Scharfblickes, um die auf-
fallende Aehnlichkeit zwischen ihnen und jungen Exem-
plaren von eygneal. und piseinalis Nilss. zu
entdecken. Sammelt man A. piscinalis in allen
Altersstufen, so wird man die Genuglhuung haben, in
den jüngeren Generationen derselben der anatina
L. zu begegnen. Unausgewachsene Exemplare von
eygnea oder cellensis hingegen gleichen den
von Rossmässler f. 68 und 283 gegebenen Ab-
bildungen von complanata Ziegl. dergestalt, dass
man versucht ist, die Artenberechtigung dieser Zieg-
lerschen Species in Zweifel zu ziehen. Leider stehen
mir zur Zeit keine Originalexemplare davon zur Dis-
position, doch was ich bei Durchsicht der Rossmässler-
schen Sammlung als A. complanata Ziegler be-
stimmt fand, erschien mir nicht geeignet, meinen Ver-
dacht zu widerlegen. Ich glaube es daher verant-
worten zu können, wennich A. complanata Ziegl.
für einen Jugendzustand von cygneal. (= cel-
lensis Schröt.) erkläre.
Nachdem wir so die einzelnen Arten vorgenom-
men haben, gelangen wir zu folgendem Resultat:
Von 9 deutschen Anodonta-Arten wurden bisher
ın Meklenburg 6 aufgefunden, welche bei genauer
Prüfung und Vergleichung unter einander auf 2
reducirt werden mussten, auf Anodonta cygnea
L. und piscinalis Nils.
Unwillkührlich werden wir durch diese Folgerung
veranlasst, noch einen Gesammtblick auf die deutschen
176
Anodonten zu werfen. Zuvor müssen wir aber noch ;
die drei nichtmecklenburgischen Arten kurz betrachten.
VonAÄA.rostrata Kok." besitze ich zunächst einige
Suiten aus dem Glanfurtbache bei Klagenfurth und
dem St. Wolffgangsee im Salzkammergut. Darunter
befinden sich Exemplare mit kürzerem Schnabel, welche
in A.cellensis Schröt. übergehen, und dies muss
mir Grund genug sein, um A. rostrata Kokeil für
eine Varielät von A. cygnea L zu halten. Auch
von A. ponderosa Pfeifl.” standen mir bedeutende
Quantitäten aus dem Mockwilzer Teiche bei Dresden
zu Gebot. Scheinen die hier vorkommenden grolesken
Exemplare nun auch einer eigenen Art anzugehören,
so bilden doch verschiedene an anderen Orten ge-
fundene Varieläten von A. piscinalis Nils. so
vollständige Uebergangsformen, dass die Zusammen-
gehörigkeit von A. ponderosa Pfeifl. und pisci-
nalis Nilss. dadurch zur Gewissheit wird. Nur von
A. ventricosa Pfeifl. fehlt es mir an genügendem
Material, um über die Artenberechtigung derselben mit
Sicherheit zu entscheiden, und in allen mir zugäng-
lichen Sammlungen war A. ventricosa nur durch
wenige Exemplare verirelen. Da ich mich stets ge-
nöthigt sah, die fraglichen Stücke für Varietäten oder
Zufälligkeitsformen von A. piscinalis Nilss anzu-
seben, so glaube ich die Selbstständigkeit der Pfeif-
ferschen ventricosa bezweifeln zu müssen.
A.cygnea L. und piscinalis Nilss sind
Rossmässler V., t. 20, f. 284, XL, t. 54, f 737.
2- Rossmässler V., t. 20, f. 282.
Be’
177
also die beiden einzigen deutschen Änodonten, denen
ich die Artenberechtigung zugestehen kann. Um sie
gruppiren sich die anderen sogenannten Species als
Varieläten oder Altersstufen etwa in folgender Weise.
» &
[>}
==
&
=
un
o m >
(=) m. 00 —
= => ua SS
-2 5
= oe 5
> . er >
IR = a
=) ® —
- N
= [77 ze
© S
= =
zuie | un)
& r) om
m =. m
ad
=>)
=
=
e
Teuryeuß
Jg ESO91LIJU9A E esolopuod
SSTER Sıjeumsıd e)uopouy
12
178
Mit diesem Bilde bin ich am Schlusse meiner
Anodontenbetrachtung angelangt, und überreichlich
wäre ich für die geringe Mühe entschädigt, wenn ich
dadurch einige Leser zum Studium unserer Süsswasser-
bivalven veranlassen würde. Anodonten nach ein-
zelnen Exemplaren zu bestimmen, gehört fast zu den
Unmöglicihkeiten, darum wer sich mit ihrer Unter-
suchung gründlich befassen will, sammle stets grössere
Reihen von ein und demselben Fundorte, denn nur
dadurch ist es: möglich, die Grenzen: einer Art kennen
zu lernen.
Vielleicht wird man mir vorhalten, dass diese
kleine Arbeit füglich hätte unterbleiben können, dass
schon längst von Männern. der Wissenschaft die Ein-
ziehung der meisten: deutschen Anodonta-Arten an-
gerathen Sei. Einem solchen, fast zu erwartenden
Vorwarfe stelle ich nur die einfache Erklärung ge-
genüber, dass die Wahrheit so lange bekannt und
gelehrt werden muss, bis sie zur allgemeinen Geltung
selangt ist. Im Uebrigen ist es mir nicht bekannt,
dass die deutschen Anodonten mit richtiger Ueberle-
gung auf so wenige. Arten reducirt_ worden wären,
denn die Annahme von A. cygneal. und A. cel-
lensis Schröt:. oder cygneal. und anatina L
als einzig berechtigte Arten ist nur ejne willkührliche.
Ein wirklich enischeidendes Urtheil in dieser Sache
zu fällen, dazu ist-auch nur die Anatomie befugt,
und schliesse ich mit dem Wunsche, dass sich bald
ein Malakazoologe mit der Analoınie der Anodonten
heschäftigen möge.
Dr. Carl Friedrich Bernhard Fiedler.
EinNekrolog
von
C. Struck. -
Ueber 42 Jahre sind verflossen, als mein ver-
ehrter Freund, der Herr Hofgäriner Kniestädt, und ich
von Ludwigslust nach Dömitz wanderten, theils um
die Elbstrandsflora kennen zu lernen, theils um einen
Freund zu’ besuchen, der uns lieb und werth war.
Und die gastliche Thüre wurde uns gerne geöffnet.
Der Freund, den ich wenigstens zum ersten und letz-
ten Male sehen sollte, stand vor uns und empfing uns
in einfach kiederer Weise, wie das seine Art war,
Noch sehe’ ich sein klares Auge, noch seine Begeiste-
rung, die nur zu deutlich in allen seinen Bewegungen
sich kund gab; als er uns: seine Sammlungen öffnete.
Sein Zimmer zeigte überall den Forscher. Hier ein
verschlossener Blechkasten, worin Pilze gezüchtet wur-
den,; dort auf jenem Tische am Fenster das: Mikroskop
mit den zu untersuchenden Präparaten und: angefan-
genen Zeichnungen, die das Gesehene wiedergaben ;
auf dem Sophatiscshe und Sopha selbst: verschiedene
‚Werke, welche zum Nachschlagen: dienten. Als wir
am andern: Tage mit: ihm: am Elbufer botanisirten, da
‚gba es unter seiner Anleitung so viel: in die Kapsel
‚einzuheimsen, sowohl-Phanerogamen als Kryptogamen,
und für jede Pflanze schien unser Freund, der Dr,
i4:
180
Fiedler, gleiche Liebe zu haben, weil es in seiner
Natur lag, das Interesse anderer zu seinem eigenen
zu machen.
Von drei Brüdern war unser Fiedler der jüngste
und am 12. Juni 1807 zu Schwerin geboren, woselbst
sein Vater eine Privatschule hatte. Ueber seine Jugend-
zeit lässt sich nur wenig sagen. Früh schon scheint ihm
seine Mutter durch den Tod entrissen zu sein. Den
ersten Uüterricht gab ihm sein’ trefflicher Vater, vom
10. Jahr ab besuchte er das Gymnasium seiner Va-
terstadt. Als der Vater im Jahre 1818 ihm starb, wo
er kaum 12 Jahre alt war, da waren für ihn die
glücklichen Tage der Kindheit vorüber, denn nur wenig
halte der Vater seiner Wittwe — er war zu einer
zweiten Ehe geschritten — hinterlassen. Nach seiner
Confirmation war die Mutier nur froh, als sie ihn bei
dem Kreis- Wundarzt Hersen in Schwerin untergebracht
hatte. Hier sollte er das Badergeschäft erlernen.
So stand es um Fiedler, als sein zweiter Bruder,
der als freiwilliger Jäger für Deutschlands Befreiung
miigekämpft hatte, im Jahre 1822 ins Vaterland zu-
rückkehrte. Er suchte, im Verein mit seinem ältesten
Bruder, der damals als Premier-Lieutenant in Erfurt
_ garnisonirte, es zu ermöglichen, dass er nach Leipzig
ziehen konnle, um hier seine Gymnasial-Bildung zu
vollenden. Nur schwach von seinen Brüdern unter-
stützt, gelang es ihm durch seinen: rastlosen Fleiss in
sieben Jahren seinen Gymnasialcursus zu absolviren.
Wohl musste er vieles enibehren, was andere Jüng-
linge sich nicht versagen brauchten, musste Stunden
Bi.
über Stunden geben, um das Nöthigste zum Lebens-
unterhalte zu erschwingen, allein sein Wissensdurst
und Wissensdrang halfen ihm über alle Hindernisse
siegreich hinweg, und sein heiterer Sinn liess keine
trübe Stimmung bei ihm aufkommen. In unge-
schwächter Kraft, seines sich gesteckten Zieles wohl
bewusst; liess er sich 1829 als Student der Mediein
in Leipzig immatriculiren. In den fünf Jahren seiner
Studienzeit hörte er: Botanik bei Kunze; Botanik, Mi-
neralogie und Zoologie bei Schwägerichen und war
mehrere Semester hindurch dessen Amanuensis; Che-
mie bei Eschenbach; Experimentalphysik bei Brandes;
Galvanismus bei Fechner; Anatomie bei Bock und
Weber; allgemeine Pathologie bei Wendler und all-
gemeine Therapie bei Radius. Bei Kuhl Chirurgie und
Augenkrankheiten; bei Carus Bänder- und Bruchlehre;
bei Kleinert allgemeine Medicin und Pharmacie; bei
Haase und Carutti specielle Pathologie und Therapie;
bei Wendler gerichtliche Mediein, bei Heinroth An-
thropologie; bei Jörg Entbindungslehre und daneben
war er noch in der Klinik unter Carus, Kuhl und
Walthers Leitung thätig. Wie gewissenhaft er die
Vorlesungen besuchte, davon zeugen seine vielen und
saubern Collegienhefte. Manche Nacht hat er während
dieser Zeit seinen Studien obgelegen, ohne indessen
den geselligen Verkehr seiner Commilitonen ganz zu
meiden, die ihn liebten seines frischen, fröhlichen We-
sens wegen und ihn verehrten, weil seine Willens-
kraft verbunden mit strenger Sittenreinheit imponirle.
Im Jahre 1834, als die Homöopathie in Leipzig
182 i
in rechter Blüthe stand, wurde Fiedler Assistenzarzt
bei dem berühmten Homöopathiker Dr. C. Hauboldt
und verblieb in dieser Stellung zwei Jahre, theils um
sich das nöthige Geld zum Besuch der Landes-Uni-
versilät zu erwerben, theils aber auch, weil er von
der Homöopathie angezogen wurde. Als er 1835
Leipzig verliess, da war es sein verehrler Lehrer
Kunze, der ihn beim Abschiede bat, die Untersuchung
der krypiogamischen Gewächse seines Vaterlandes, die
durch Tode, Link und Ditmar in mykologischer Hin-
sicht grosse Bereicherung erfahren, wieder aufzuneh-
men, und wohl selten hat ein Schüler die Worle sei-
nes Lehrers sich tiefer eingeprägt. |
In Rostock angekommen, zeigte er wieder den
alten Fleiss und dieselbe Sirebsamkeit und bestand
am 23.; April 1836 sein Examen rigorosum cum laude.
Eine grössere Arbeit von ihm: De vita ac ralione, qua
virtutes iamatum medicae invesligantur, eorumque
natura, effectu atque usu ex his prineipiis: „contraria
eontrariis, similia similibus curanlur“, die als Disser-
tation dienen sollle, wurde, als sie vollendel war, von
ihm verworfen — obgleich er sie aufbewahrt hat —,
weil er inzwischen immer mehr mit der Homöopathie
gebrochen halte. Promovirt ist er daker erst am 29.
Juni 1844, weil die zu diesem Zweck von ihm ge-
wollte Disserlation: Synopsis Hypnearum Megapolita-
num nicht früher fertig wurde.
Von Rostock ging er nach Schwerin, um sich
bier eine Praxis als Arzt zu gründen. Mit Wüstnei
bald eng befreundet, durchstreifien beide gemeinsam
153
die Umgegend, ganz besonders um Moose aufzusuchen.
Im Jahre 1840 wurde er Assistenzarzi an der Irren-
heilanstalt Sachsenberg bei Schwerin, die unter der
Leitung des Obermedicinalrathes Dr. Flemming stand.
Mit ganzer Liebe gab er sich seinem neuen Berufe
hin, jedoch einen Theil seiner Mussezeit füllte er mit
bryologischen Studien aus und als Frucht derselben
erschien 1844 seine Synopsis der Laubmoose Meklen-
burgs, gewidmet den Herren Professor Dr. Röper und
Obermedicinalrath Dr. Flemming. Die Liebe, die er
damit für beide hochverdienten Männer ausspricht, er
hat sie bewahrt bis an sein Lebensende. Von ver-
schiedenen Bryologen des Auslandes gingen ihm an-
erkennende Schreiben über sein Werk zu, auch unser
Iheure Grossherzog — der Königl. Hoheit wär von
F. 1 Ex. zugeschickt worden — halle die Gnade in
einem Schreiben zu antworten:
Das mit Ihrem Schreiben vom gestrigen Dato
enigegengenommene, von Ihnen verfasste Werk
über die Laubmoose Meklenburgs ist mir in zwei-
facher Hinsicht eine willkommene Gabe, theils
weil es einen vaterländischen Gegenstand behan-
delt, iheils und besonders weil es ein Erzeug-
niss vaterländisceher Literatur ist, dem die Gründ-
lichkeit nicht zu fehlen scheint. — Ich danke
Ihnen für die freundliche Mittheilung dieses Werkes
und bleibe mit aufrichliger Werthschätzung
Schwerin, dan 16. Dec. 1344. ihr
wohlgeneigter
Friedrich Franz. .
Eu
Durch dieses Werk hat Dr. Fiedler sich grosse
Verdienste um die heimische Mooskunde erworben.
Hatte er auch für die Morphologie der Moose kein
rechtes Auge, denn das Wenige, was sich darüber in
seiner Synopsis findet, ist nur auf Anrathen des Herrn
Professors Dr. Röper hineingekommen, so ist dafür
der specielle Theil auch desto besser, da er mit ausser-
ordentlicher Fachkenntniss und gewissenhafter Be-
nutzung aller zu Gebote stehenden Quellen gearbeitet
ist. Bis jetzt ist dies Werk durch kein besseres er-
setzt, und Mancher hat dadurch die Moose lieb ge-
wonnen und sich zum Studium derselben veranlasst
gesehen. Er führt darin 231 Species auf ausser den
Varietäten. Rechne ich nun, dass er ein Moos zwei-
mal anführt — drei Arten, die von Schulz, Blandow
und A. Brückner gefunden, sind von ihm bei der Ar-
beit übersehen — und betrachte ich einige seiner
Varietäten als Arten, so hat er 243 Species namhaft
gemacht, darunter 18 Species, die er für unsere Laub-
moosllora entdeckte. Gleichzeitig mit diesem Weike
gab er eine Sammlung getrockneter Laubmoose her-
. aus, von denen aber nur 3 Fascikel — je 50 Species
— erschienen sind. Diese lassen in sofern zu wün-
schen übrig, als der Fundort auf den Etiquetten nicht
verzeichnet ist.
Im Jahre 1848 verliess er seine bisherige Stellung;
um sich als Arzt in Dömitz niederzulassen. Seiner
Aufsicht wurden hier die Unheilbaren anvertraut,
ausserdem war er Amis-, Festungs-, Gensdarnierie-
und Armenarzt. Schon in den leizien Jahren seines
Re. 15 CE GE ei
418
Aufenthaltes zu Sachsenberg hatte er sich den myko=
logischen Studien hingegeben, und so erschien gleich
nach seiner Uebersiedelung das I. Heft seiner Beiträge
zur Mekl. Pilzflora. Hier in Dömitz knüpfte er auch
bald das Band der Ehe, und seine Gemahlin hat ihn
nicht blos oft auf seinen Excursionen begleitet, son-
dern sie ist es auch hauptsächlich gewesen, die die
Pilze präparirte und in die Hefte einklebte. Aber die
stetige Ausdehnung seiner Praxis und die geringe
Theilnahme, die diesem Unternehmen geschenkt wurde,
liessen es nicht zu, dass mehr als 4 Lieferungen die-
ser Sammlung erschienen. Seine überhäuften Berufs-
geschäfte behinderten ihn auch die Bearbeitung unserer
Pilzflora, die er im Archivhefte 1855 begann und im
Hefie 1855 fortsetzte, zu vollenden ; dennoch widmete
er manche nächtliche Stunde seinen Pilzen. Trotzdem
hat er unsere Pilzflora um 364 Arten bereichert, und
viele von diesen Novitäten sind in Klotzschii Herba-
rium vivum mycologicum, ceurante L. Rabenhorst ed.
I. (20 Cent.) und ed. 2 (1855 ff.), auch in den Fun-
gis europ. ausgegeben. Einige Algen und Flechten
sind ebenfalls von ihm neu für Meklenburg aufgefun-
den. Ihm zu Ehren trägt die Laubmoosgattung Fied-
leria Rbh. seinen Namen, und ferner sind zwei Pilz-
species — Sporotrichum Fiedleri Rbh. und Sporocadus
Fiedleri Rbh. — nach ihm benannt.
Anfangs Mai d. J. erkrankte Dr. Fiedler und ob-
wohl, wie es schien, nicht gefährlich, so hatte er doch
selbst wenig Hoffnung auf Genesung. Bald verschlim-
merle sich sein Zustand, und. am 3. Juni (1869) in
126
früher Morgenstunde starb er wenige Tage über 68
Jahre alt. Sein älterer Brader, Herr H. Fiedler-Sol-
zow, schrieb mir am 9. Juni: „‚Am 6. Juni haben wir
den Entschlafenen zu seiner Ruhestätte gebracht unter
den Beweisen der Theilnahme, ja der Liebe von den
Bewohnern der Stadt und Umgegend, die grossartig
zu nennen ist, denn viele Hunderte folgten seiner
Leiche“ Und weiter in demseiben Briefe: „In den
Tagen und Nächten, die ich an seinem Krankenlager
weille, lheilte er mir und seiner Frau seinen Willen
mit, wie er es mit seinen bolanischen Sammlungen
gehalten wıssen wolle, wenn Gott ihn .abriefe, und
dieser lautet also: er vermache dem vaterländischen
von Maltzan’schen Museum zu Waren seine Samen-
sammlung in 500 Pappkästcken und sein Pilz- und
Moosherbar.“
Als Arzt war Dr. Fiedler ausserordentlich beliebt,
allein das darf uns nicht verwundern, wenn man be-
denkt, dass er sich für seine Patienten aufopferte.
Während einer Cholera-Epidemie, die in der Gegend
von Dömitz vor einigen Jahren herrschte, war .er
nicht blos Arzt, sondern auch Krankenpfleger. Als
Accoucheur wurde er weit ins Hannöversche hinein
begehrt. Wurde er zu Kranken gerufen, wo Armulh
herrschte, da bezahlte er nicht blos die Medicamente,
sondern als ein Freund in der Noth, die er frühzeitig
kennen gelernt, liess er Fleisch und stärkende Speise
solchen Armen auf seine Rechnung verabreichen, ja
er nahm sie wohl gar in sein Haus, um rechte Sama-
riterdienste verrichien zu können. $o ist es denn
in
187
erklärlich, dass er während seiner 21jährigen grossen
Praxis seiner Wittwe keine gesicherte Existenz schaffen
konnte, allein was mehr ist als diese: er hat manche
Thräne getrocknet und das Denkmal, das seine Mit-
hürger ihm am Hügel seines Grabes aus Dankbarkeit
errichteten, es redet laut: er bleibt unter uns unver-
gesslich!
Kleinere Mittheilungen.
1. Salzflora bei Bützow. In seiner
Flora von Meklenburg macht E. Boll, p. 96 darauf
aufmerksam, dass durch das Vorkommen von Samolus
Valerandi am Rühner See ein schwacher Salzgehalt
des Bodens angedeutet sei. In dem Nachlrage zur
Fiera Meklenburgs (Arch. 18, p. 126) führt er Glaux
maritima als bei Bützow gefunden auf und schliesst
aus dem Vorkommen dieser beiden Salzpflanzen, dass
salzhalliger Boden hier auf grösserer Erstreckung vor-
handen sei. Es ist mir nun zwar nicht gelungen;
den Samolus Valerandi aufzufinden, obgleich ich en
den Ufern aller um Rühn liegenden Seen darnach ge-
sucht habe, aber Glaux marilima fand ich an dem
von Boll 1. c. angegebenen Standorte in grosser Menge.
Dadurch wurde ich veranlasst, der Gegend meise be-
sondere Aufmerksamkeit zu widmen und fand daselbst
eine Reihe von salzsteten und salzholden Pflanzen,
und zwar nicht eiwa vereinzelt und auf kleinem Rauine,
sondern in Menge und in grosser Ausdehnung. — Die
188
Lokalität ist folgende: An der nordöstlichen Ecke hat
der grosse Bützower See einen sich nach kurzem
Laufe mit der Warnow vereinigenden Abfluss, die
Lüssnitz, in deren Nähe, an der linken Seite, der
Kaffeekrug liegt. Ueber die Lüssnitz führt am Kaffee-
kruge vorbei die alte Landstrasse nach Rostock, und
zwar auf einer kurzen Strecke durch eine Wiesen-
niederung. Hier wurde, wie Boll l. ce. berichtet, Glaux
maritima zuerst vom Revisor Stammer auf dem Damm
gefunden, welcher hinter den Gärten indie rechts ge-
legenen Wiesen führt. Alle diese Wiesen von der
Landstrasse links bis zum See und rechis bis zur
Warnow enthalten Salzpflanzen ; aber dieselben seizen
auch auf der andern Seite der Warnow fort bis, an
die Darnow, eine bewaldete Hügelkette, die ihren Ab-
hang zum Warnowthale hat. Auf diesem, dem rechten
Ufer der Warnow, habe ich die Salzpflanzen 'bis zur
Reiherhorst, einer in den Wiesen an. einem kleinen
See gelegenen, in gerader Richtung '/, Meile von der
Stadt entfernten Eichenhorst, verfolgt. Die Entfernung
vom grossen Bützower See bis zur Reiherhorst mag
auch '/, Meile betragen. Die Wiesen auf diesem
Raume sind es nun, welche folgende Salzpflanzen ent-
halten: |
Triglochin maritimum L. in grosser Ueppigkeit
und manche Wiesen rasenförmig hedeckend. Es war
mir inleressant, von Mähern dies: Pflanze mit einem
bestimmten Namen nennen zu hören; sie heisst „Solt-
bees“ und ihr wird die ausserordentliche Güte des Fut-
ters, ein sehr reichlicherer Milchertrag, zugeschrieben,
139
Glaux maritima L: findet sich am linken Warnow-
ufer nur an der von Boll angeführten Stelle, am
rechten dagegen ist sie ausserordentlich häufig, so
dass sie stellenweise den Roden vollständig bedeckt.
Spergularia media Whlbg., Scirpus Tabernaemontani
Gm., Seirpus maritimus L., Juncus Gerardi Lois., Gly-
ceria distans Whlbg. finden sich gleichfalls auf beiden
Seiten der Warnow in Menge, doch weniger häufig
als die beiden vorigen. Dagegen kommen nur in der
Nähe des Kaffeekruges vor: Apium graveolens L. und
Atriplex Sackii Rostk.
Bei der grossen Menge und enbiihail der Salz-
pflanzen kann es nicht Wunder nehmen, dass das
Wasser der Gräben und Tümpel in diesen Wiesen
überall salzhaltig ist; selbst in dem Wasser der Lüss-
nitz lässt sich der Chlornatriumgehalt deutlich nach-
weisen; derselbe übersteigt aber, selbst wo ich ihn
am stärksten fand, 1 pCt. wenig. Doch fand ich ein-
mal in einer Senkung eines Wiesenweges die Ober-
fläche mit einer Salzkruste überzogen, woraus es mir
gelang, durch wiederholtes Auflösen, Filtriren und Ab-
dampfen mehrere Loth Kochsalz von vorzüglicher
' Güte darzustellen.
Bützow. | C. Arndt.
2. Lappa nemorosa Körnicke (L. macro-
sperma Wallr.). ‘Diese für Meklenburg neue Pflanze
wurde am 17. Juli dieses Jahres „am Hellberge in
‚der Paar“, einem etwa in der Mitte zwischen Bützow
und Güstrow an der Eisenbahn gelegenen Holze, auf
190
einer gemeinschaftlich mit dem Herrn Arndt unter
nommenen Exkursion von mir aufgefunden. Sie ist
an diesem Standorte nicht gerade selten, und sowohl
durch ihre Grösse — 6 bis 8 Fuss —, durch die
langen, ruthenförmigen, bogenförmig überhängenden,
mit besonders am Ende gehäuft: stehenden Köpfchen
versehenen Aesten, sowie durch die bedeutende Grösse
der Köpfchen leicht, namentlich aueh von Lappa minor
PC., welcher sie sonst am nächsten steht, zu unter-
scheideni. eh: habe diese: Art bereits früher in: der
Gegend von Götlingen gefunden: und wurde dadurch
auf dieselbe aufmerksam; im Weklenburg häbe ich sie,
obgleieli ich öfter darauf achtete,;; noch: nicht ange-
troffen Sie dürfte sich jedoch auch an anderen ge-
eignelten! Localilätem in: unserem Vaterlande noch auf»
finden lassen. Das Holz: „die Paar‘‘, und besonders.der
am nördlichen: Ende derselben gelegene Hellberg, ist
übrigens’ eine in botanischer Hinsicht äusserst inler-
essante: Loealilät, welche eine Menge:seltener Pflanzen
birgt, z B. Hypericum mentanum L., Campanula glo=
merata: L., Betoniea offieinalis L., Phleum Boehmeri
E., Bromus asper Murr. und andere.
Bützow im Sept. 1869, /
Dr. Griewank.
3 Ulexeuwropzewus L: findet sich im Für-
‚stenlhum Ratzeburg bei Mechow;,. und habe ich- oft
Gelegenheit gehabt, die: Pflanze zu: beobachten. Aus
Langmamn's Flora wusste; ich, dass: Ulex europaeus
im Mai und: Juni blühen: soll;. und! war daher nicht
191
wenig überrascht, als ein hiesiger Botaniker mir er-
klärte, die Pfanze blühe auch im Winter. Ich wandte
derselben nun meine ganze Aufmerksamkeit zu und
darf nunmehr versichern, dass ich Ulex europaeus be-
reits in den Monaten‘ Januar, März, Juli und Novem-
ber blühend angetroffen habe: Ich möchte: wohl er-
fahren, ob andere Botaniker ähnliche Beobachtungen
gemacht haben.
Schönberg im Mai 1869.
| Riekmann.
4. Botanische Notiz, Auf der Herniaria
glabre L. fand ich im Mai d. J. an: den: Blättern der
jüngsten Zweige auf beiden Seiten braune Wucherun-
sen. Dieselben waren oval bis kreisrund‘ 0,5 bis 1,5
Min. im Durchmesser, scharf umschrieben, von der
Epiderinis theilweise bedeckt. Bei genauerer Besich-
tigung wurden darin die Rasen einer Paceinia er-
kannt: Das Vorkommen einer solchen: auf Herniaria
ist meines Wissens noch nicht' bekannt, für Meklen-
burg’ aber bestimmt neu. Aus einem unter‘ der Epi-
' dermis des: Blattes. dicht verzweigten, vielfach sep-
_ tirtem Mycelium von: bräunlicher Farbe erheben: sich
sehr lang geslielte, braungefärbte; glattwandige Sporen-
körper. Gereift lassen dieselben an: der oberen ‘der
beiden Theilsporen, in der beide umschliessenden,
nach oben verdickten Zellhaut, den Keimporus: deut-
lich erkennen, während derselbe’ an der'untern Theil-
'spore erst kurz: vor’ der Keimung seitlichian.der Tren-
nungsfläche der; beiden‘ Merisporen: sichtbar wurde.
192
Ueber den 'Generationswechsel hoffe ich demeigläh
Genaueres miltheilen zu können.
- Waren, Novbr. 1869. Paul ‚Hera |
5. Die Astarteder Ostsee.— Im vori-
gen Jg des Archivs berichtete ich, dass vom Herrn
Professor Franz Eilhard Schulze bei Warnemünde eine
Astarte gefunden sei, welche wahrscheinlich derselben
Art angehören werde, die bereits im Archiv XV., S.
426, von.Herrn J. O. Semper als Asliarte inter-
media Sowerby jun. besprochen ist und im Flens-
burger Hafen enidecki ward. Da ich die Flensburger
Art nicht erlangen konnte, so sandte ich die mir von
Herrn Schulze überlassenen Exemplare an den be-
kannten Conchyliologen Herrn Dr. Ed. von Martens
in ‚Berlin, der mir.im Folgenden das Resultat seiner
gründlichen Untersuchung brieflich mittheilte. Die
Astarte von Warnemünde ist A. arctica 6ray (1321)
= corrugata Brown (1827), .eine hochnordische
Art, die von den Lofoden, Finmarken, Nowaja-Semlja
und Grönland bekannt ist; ihr Vorkommen in . der
Ostsee ist daher von nicht geringem Interesse und
nur mit dem von Cottus gnedicomus und Halicryptus
spinulosus vergleichbar. Form und Sculptur passen
‚genau, nur bleibt: die Art in der Ostsee kleiner, was
‚uns ja nicht ‚auffallen darf, da sich dasselbe Verhält-
niss bei allen Conchylien findet, welche. die Osisee
-mit der. Nordsee gemeinsam.besitzt. Ueber A. inter-
media.$oew. (Thesaurus conchyl.. XIV., p.. 779, &.
467, f. 11) bemerkt Herr von Martens, dass solche
193
einen ganz anderen Umriss habe und viel mehr läng-
lich sei; als ihr Vaterland wird das nördliche Europa
im Allgemeinen angegeben, doch wird sie später
weder von skandinavischen noch von englischen
Faunisten, nicht einmal von Sowerby selbst
im Illustrated index of british shells, 1859, er-
wähnt. Ob nun diese A. intermedia eine eigene Art
oder eine Varielät der A. arclica sei, vermag unser
freundlicher Berichterstatter nicht zu entscheiden, je-
doch fügt er noch hinzu, dass die Abbildung nicht zu
unserer Ostseeastarte passe, sowie dass er von So-
werby eine englische Astarteals A. elliptica Brown
var. erhalten habe, welche der Figur von A. inter-
media sehr gleiche. Dazu kommt noch, dass schon
Semper in Archiv XV, S. 427, sagt, Sowerby
bezeichne im Thesaurus seine A. intermedia als eine
der A ellipticaBrown nahe verwandte Art. Ferner er-
klärt Semper, dass die Wirbelspitze der Flensburger
Astarte auf '/, der ganzen Länge liege, welches Ver-
hältniss bei den Exemplaren von Warnemünde gleich-
falls Statt findet. Schliesslich bleibt noch hervorzu-
heben, dass ich kürzlich eine etwas abgeriebene Schale
der A. arclica gesehen habe, welche am Ostseestrande
von Boltenhagen bei Wismar gefunden ist.
Wiechmann.
Nachschrift. Nachdem der vorstehende Auf-
satz bereits in die Druckerei befördert war, erhielt
ich von Herrn Prof. Moebius in Kiel eine Astarte
aus dem dortigen Hafen unter dem Namen A. bo-
- realis Chemnitz. Dieselbe hat eine Breite von 35
13
194
Mm. und eine Höhe von 31 Mm., sie gleicht in der
Form ganz den kleineren Exemplaren von Warne-
münde, nur ist sie etwas stärker gefurcht. Letzterer
Umstand veranlasste mich, mein Stück Herrn Dr. v.
Martens zuzusenden, der esmit der Erklärung zu-
rückgab, dass auch er das Kieler Exemplar nicht von
A. arclica Gray irennen könne, obschon die Sculp-
tur eiwas kräftiger als sonst gewöhnlich hervortrete.,
A. borealis (non Linne) Nilss. ex parte, Philippi,
gehört nach v. Martens in die Synonymik von A.
arctiica 6ray. — Sehr dankbar würde ich Demjeni-
gen sein, der mir ein Exemplar der von Semper in
Archiv XV beschriebenen Astarte von Flensburg leih-
weise verschaffen wollte, denn es wäre wohl möglich,
dass sich noch weitere Varieläten der A. arctica
in Bezug auf die Sculptur herausstellen.
Noch habe ich einen argen Druckfehler zu ver-
bessern und bitte S. 192, Z. 22, Cottus quadri-
cornis lesen zu wollen. W..
6. Das Meklenburgische naturhisto-
rische von Maltzan’sche Museum zu Waren
hat im verflossenen Jahre sich reicher Theilnahme
zu erfreuen gehabt. Unser theure Grossherzog halte
die Gnade es durch einen einstündigen Besuch aus-
zuzeichnen. Höchstderselbe sprach sehr anerkennend
über die Stiftung und machte die Zusicherung, seltene
Sachen aus Meklenburg dem Museum zuzuwenden. Es
wurde überhaupt fleissig besucht, wie das Fremden-
buch nachweistt. Herr Vice-Landmarschall, Freiherr
195
von Maltzan auf Gr. Lukow schenkte drei Schränke
' mit Mineralien, Petrefacten und Conchylien, so dass
dadurch sämmtliche Sammlungen des verstorbenen
Freiherrn A..von Maltzan, soweit sie für Meklen-
burg Interesse haben, jetzt im Besilze des Museums
sind. Herr Apotheker Brath-Zarrentin machte dem
Museum ein Geschenk mit seiner werthvollen Samm-
lung von Petrefacten aus dem Sternberger Gestein,
und der verstorbene Dr. Fiedler-Dömitz ver-
machte dem Museum sein Herbarium und seine Samen-
sammlung. Durch weilere Schenkungen machten sich
verdient die Herren: Apotheker Bauer-Greves-
mühlen, H. Brockmüller- Schwerin, Gymnasial-
lehrer Füldner- Neustrelitz, von Flotow auf
Walow, Rittmeister a. D. von Gundlach -Waren,
Greffrath auf Möllenhagen, Landbaumeister Kosh-
Güstrow, Freiherr von Maltzan-Kl. Luckow, Kam-
merherr von Meyenn auf Vielilz, Lehrer Rättig-
Wismar, Steenbock-Rostock, Senator Stein-
Waren, Pastor Vortisch-Satow, Dr. Wiechmann-
Kadow und Pastor Dr. Zander-Barkow. Allen
Herren dafür besten Dank im Namen des Museums.
Es bleibt aber noch viel zu thun übrig. Möge daher
des Museum immer mehr in der Gunst der Meklen-
burger steigen, besonders der Mitglieder unseres Ver-
‚eins; möge ein Jeder rüstig durch Abgabe seiner
‚Doubletten beim Aufbau desselben mitwirken, dann nur
‚kann es dem Freunde der Natur das Ergebniss der
Forschungen in verständlicher Weise zeigen, um ihn
dadurch zum tiefern Studium unserer heimischen Na-
13*
%
196
tur anzuspornen, dem Forscher aber einen erwünsch-
ten Ueberblick gewähren, welchen die systematische
Aufzäblung der gemachten Entdeckungen nur nach
einer Seite hin geben kann.
Waren, den 22. Januar 1870. C, Struck.
Vereinsangelegenheiten.
I.
Bericht über die Jahresversammlung des Vereins am 20.
Mai zu Waren.
Zu einer Vorversammlung halte der Herr Baron
von Maltzan auf Federow und Schwarzenhof als
Localvorstand den Vorstand und einige der ältesten
Vereinsmitglieder zum 17. Mai zu sich nach Schwar-
zenhof eingeladen. Es fanden sich dazu nur ein die
Herren: Gymnasiallehrer Füldner, Landbaumeister
Koch, Professor Dr. F. E. Schulze, Dr. Wiech-
mann und der Unterzeichnete. Der Zweck dieser
Vorversammlung war eine Revision der Statuten zu
beraihen und zu beschliessen, wie man den kommen-
den Mitgliedern nach der Versammlung die Stunden
angenehm kürzen könne.
Unter den mannichfachen Genüssen, welche der
Herr Baron den Gästen bot, nimmt eine am 18. Mai
zu Wagen ausgeführte Excursion die erste Stelle ein.
Wir fuhren über Speck nach Ankershagen und besa-
hen zunächst vor dem Dorfe Speck eine uralte mäch-
tige Linde, die drei Fuss hoch einen Umfang von 27
197
—ı
Fuss zeigte. Von Speck wurde der Weg durch weite
Tannenreviere eingeschlagen, in deren Lichtungen wir
Herrn Füldner’s Günstlingen, den Libellen, schon zahl-
reich begegneten. Yon Ulrichshof nach dem Nonnen-
hof, und von hier nach Ankershagen, wurde der Weg
theilweise zu Fuss zurückgelegt, und bestiegen wir
zwischen den Teichen — zwischen Nonnenhof und
Ankershagen — die höchsten Hügel, von denen sich
ein köstlicher Blick auf das Quellengebiet der Havel
und des in die Tollense fliessenden Mühlbaches dar-
bietet; wir befinden uns somit auf der Wasserscheide
der Nord- und Ostsee. Die grossen und kleinen er-
ratischen Blöcke, die sich hier in ungeheurer Menge
zeigen, würden gewiss dem Mineralogen, wie dem
Bryologen, gute Ausbeute geben, doch ist die Gegend
in dieser Beziehung noch wenig durchforscht worden.
In Ankershagen besahen wir den schönen Gulsgarten
mit seinen umfänglichen, imposanten Ruinen, in denen
wir einige Helix-Arten (Helix pomatia in der Begal-
tung) und Clausilien in Menge fanden. Auf das alle,
schlossähnliche Herrenhaus, in dem der Dichter H.
Voss als Hauslehrer gelebt, konnten wir nur einige
fiüchtige Blicke werfen, da ein heraufziehendes Ge-
witler zur Eile mahnte. Hinter Friedrichsfelde fanden
wir massenhaft Euphorbia Cyparissias L., be-
setzt mit Aleidium Euphorbiae Pers, und
die blaublühende Salvia pratensis.
Ueber Klockow gelangten wir nach Schwarzenhof
zurück, nachdem wir noch Jen Anblick eines drei- |
fachen Regenbogens von so intensiven Farben genies-
198
sen durften, wie er sich selten dem Auge darbietet.
Auf Schwarzenhöfer Gebiet sammelten wir Senecio
vernalis. Am Nachmittage besahen wir noch eine
Grenzkiefer auf der Scheide zwischen Schwarzenhof
und Speck, deren Umfang nach Messung 12 Fuss 6 Zoll
war, eine Stärke, wie sie heutigen Tages bei Kiefern
nieht allzu häufig mehr vorkommt. Am anderen, eben
nicht sehr freundlichen Tage wurde eine Fahrt an die
Müritz unlernommen, ‘um deren sterile Ufer kennen
zu lernen. Auch die kostbare und artenreiche Con-
chylien-Sammlung desFreiberrn wurde mehrfach durch-
gemustert und das Nölhige für den Tag der Versamm- _
lung besprochen. |
Am 20. Morgens 9 Uhr wurde die Versammlung
in der Aula des Gymnasii, die uns von .dem Director
bereitwilligst eingeräumt war, abgehalten. Obschon
der Freiherr von Maltzan in Teterow Fuhrwerk
für zwölf Personen zur Abholung nach Waren zur
Disposition gestellt, hatten sich dennoch leider. nur
wenige Mitglieder eingefunden, und zwar die Herren
Apotheker Bauer-Grevesmühlen, Präposilus Brück-
ner-Waren, Gymnasiallehrer Füldner-Neustreiilz,
Landbaumeister Koch-Güstrow, Zahnarzt Madauss-
Grabow, Freiherr von Maltzan-Federow, Professor
Fr.E. Schulz e-Rostock, Gymnasiallehrer Struck-
Waren, Dr. Wiechmann-Kadow, Pastor Dr. Zan-
der-Barkow. Als Gäste waren zugegen die Herren
Gymnasial-Director Briegleb, Rector Martens,
Pastor Wolff, Dr. Schmidt und A. Schmidt,
sämmllich aus Waren: die beiden zuletzt genannten
199
Herren iralen noch während der Versammlung dem
Vereine bei.
Nachdem der Vorsitzende, der Secretair, die Ver-
sammlung begrüsst hatte, trug derselbe folgenden Be-
richt vor.
Jahresbericht
Das verflossene Jahr 1868/9 kann als ein für
unsern Verein günstiges bezeichnet werden, auch darf
ich behaupten, dass die Störungen, welche ein Wechsel
in der Verwallung mit sich zu bringen pflegt, meist
glücklich überwunden sind. Zunächst habe ich her-
vorzuheben, dass Se. Königl. Hoheit der
Grossherzog von Meklenburg-Schwerin
am 16. Oct.v, J. geruht hat, auf Bitte des
Vorstandes das Protectorat über un-
sern Verein anzunehmen, auch zu be-
fehlen, dass der Verein fortan im
Staatskalender des Grossherzogthums
aufgeführt werde, was denn bereits in diesem
Jahre geschehen ist.
Die Zahl der ordentlichen Mitglieder beläuft sich
am Jahresschluss auf 215. Durch den Tod haben wir
verloren die Herren: Dr. Brummmerslilädt-
Malchin, Dr. Fiedler-Dömitz, Dr. Schultze-
Schwerin, Postsecrelair Reinhard- Wismar.
Ausgeschieden sind die Mitglieder: Benefeld-
Rostock, Berchert- Wismar, Briest- Polchow,
von Gundlach-Fürstenhof, Holland - Güstrow,
Krüger-Neubrandenburg, Milarch- Neubranden-
burg, Prahst-Rosiock, Runge-Feldberg, Ta -
200
ckert-Schwerin, Wilhelm- -Schönberg, Leizterer
nach S 11 der Statuten. #
Auch Herr Dr. v. Koenen-Marburg gehört nicht
mehr der Zahl der ordentlichen Mitglieder an, da der-
selbe zum correspondirenden Mitgliede erwählt ist,
‘Dem Vereine haben sich angeschlossen die Herren ;
v. Monroy, Canzlei-Director-Güstrow, v. Raven,
Hauptmann a. D.-Güstrow, Dr. Raspe, Gymnasial-
Director - Güstrow, Dr. Schondorff, Lehrer--
Güstrow, Brauns, Gymnasiallehrer- Schwerin, v.
Monrovy, Canzlei-Rath-Schwerin, sowie aus Rostock
die Herren Dr, Aubert, Professor, Dr. Henke,
Professor, Dr. Karsten, Professor, Krause, Di-
rector des Gymnasiums, Dr. Lange, Kunstgärtnerei-
Besitzer, Dr. Möllmann, Gymnasiallehrer, Dr. Rö-
per, Professor, Dr.F. Schulze, Professor, Dr, Fr,
Eilh. Schulze, Professor, Dr. Winckel, Pıo-
fessor. Diese Herren sind bereits in das gedruckle
Mitglieder-Verzeichniss in Archiv 22 aufgenommen,
Besondere Sorgfalt hat die Vereinsbibliothek in
diesem Jahre beansprucht, und solche ist ihr auch in
vollem Maasse, zumal von Seiten unsers Bibliothekars,
zu Theil geworden, denn sie befindet sich im Hause
des genannten Heırn in einem besonderen Zimmer
aufgestellt und ist völlig geordnet. Der Bibliothekar,
Herr Landbaumeister Koch, beabsichtigt, so wie seine
Zeit es gestattet, zunächst einen Stand-Katalog aus-
zuarbeiten, der für immer als Inventarium dienen kann. _
Herr Dr. Brückner-Neubrandenburg offeririe dem
Vereine eine Reihe geognostisch - paläontologischer
Dr ug
Ze er
201
—-
Werke (unter ihnen das berühmte Werk von Gold-
fuss, Petrefacta Germaniae) zu verhältniss-
mässig geringem Preise, und beschloss der Gesammt-
vorstand den Arkauf dieser Werke, da sich eine solche
Gelegenheit wohl nicht wieder bieten möchte. Ferner
ist aus dem Nachlasse des Dr. E. Boll ein werth-
volles Buch von Barrande über die silurischen
Pieropoden erworben ; dagegen ist die Anschaffung
neuer Schriften vermieden worden, indem die Biblio -
ihek so schon, auch durch die Herstellung der noth-
wendigen Repositorien, einen bedeutenden Theil unserer
Einnahme absorbirt hat und uns durch den Tausch-
verkehr wit den deutschen und auswärtigen Vereinen
ein grosser Theil naturwissenschaftlicher Schriften zu-
geflossen ist. Ich mache bei dieser Gelegenheit darauf
aufmerksam, dass wir in unserer Bibliothek einen
grossen Schaiz besitzen, dessen Schulz und Pflege
niemals vernachlässigt werden darf.
Der Abschluss der Casse ergiebt eine Einnahme
von 226 AG. 17 Jr und eine Ausgabe von 230 A.
15 Son
In Betreff der wissenschaftlichen Arbeiten ist zu
bemerken, dass für das nächste Archiv eine grössere
Abhandlung über die Moose Meklenburgs aus der kun-
digen Feder des Herrn Brockmüller-Schwerin zu
erwarten sieht. Der Herr Landbaumeister Koch-
Güstrow und der unterzeichneie Secretair beabsichli-
gen mit der Veröffentlichung der von ihnen gemein-
sam bearbeiteten Molluskenfauna des Sternberger Ge-
steins im Vereinsarchiv zu beginnen, und hoffe ich,
202
dass es uns gelingen wird, die Mittel für die nolh-
wendigen Abbildungen der neuen Arlen zusammen zu
bringen, denn ohne gute Abbildungen sind derartige
Monographien nutzlos, auch denke ich, dass durch den
Verkauf der Sonderabdrücke, dessen Erlös der Vereins-
casse zuzuweisen ist, ein Theil der Unkosten gedeckt
werden wird. Ferner fährt der Unterzeichnete fort,
die hinterlassenen Arbeiten unsers Dr. E. Boll über
die silurischen Versteinerungen zu ordnen und zu ver-
vollständigen, wobei er von Herrn Professor Karsten
in Kiel unterstützt wird.
Die Verbindungen des Vereins mit dem Auslande
sind erweitert worden, indem wir mit
dem Department ofAgricullureof
the united states of America zu
Washington
und dem Annaberg-Buchholzer Verein
für Naturkunde zu Annaberg in
Sachsen Ä
in Schriftenauslausch gelreten sind.
Leider haben wir den Tod eines unserer hervor-
ragenden correspondirenden Mitglieder, des Director
Dr. Hoernes in Wien zu beklagen, der am 4. Nov,
v. J., an seinem Schreibtische sitzend, plötzlich aus
dieser Welt geschieden ist. Hoernes war einer
der bedeutendsten Paläontologen der Jeiztzeit, das be-
weist sein grossarliges Werk über die Mollusken des
Wiener Beckens, dessen Schluss er nicht mehr be-
sorgen konnte; er istaber auch als einer der liebens-
würdigsten und’ gefälligsten Gelehrten bekannt, und
TERN
5 EI
203
noch von Ungarn aus theilte er mir im vorigen Herbste
mit, dass er sich sofort nach seiner Heimkehr mit mir
berathen werde, auf welche Weise er zunächst un-
serem Vereine nützen könne.
Zu correspondirenden Mitgliedern empfehle ich
der Versammlung die Herren
A.Brehm, Dr., Director des Aquarium zu
Berlin,
Th. Fuchs, Custos des k. k. Hofmineralien-
Cabinets zu Wien, |
0. Speyer, Dr., Gymnasiallehrer zu Fulda.
Diese Gelehrien werden dem Vereine und dessen
Mitgliedern gewiss nützlich sein, auch spreche ich mich
entschieden dahin aus, dass wir nur solche Männer
für unsern Verein zu gewinnen suchen müssen, die
auch in Wirklichkeit „eorrespondiren“ wollen
und sich nicht darauf beschränken, jährlich das Archiv
in Empfang zu nehmen.
Dr, Wiechmann, Secrelair.
Darauf wurden die Vereinsangelegenheiten be-
sprochen, und ward nach einer eingehenden Debalte
die Abänderung der Statulen in folgender Weise be-
schlossen.
$. 3.
Jährlich wird am Mittwoch nach Pfingsten — — —
5. I,
Fällt dieStelle: Hinsichtlich — derselben
fort, da die Entscheidung über die Aufnahme der
grösseren Arbeiten dem Vorstande übertragen
wird.
204
S. 6.
Hinter dem Satze: Es wird — Bibliotlhek
angelegt, ist einzuschalten: deren Verwaltung‘ in
der Regel der Secretair übernimmt. Sollte Derselbe
daran verhindert sein, so macht der Vorstand der Ge-
neralversammlung Vorschläge zur Beschlussnahme über
die anderweitige Unterbringung der Bibliothek.
$. 10,
Die Leitung des Vereins übernimmt ein von fünf
zu fünf Jahren von der Generalversammlung zu er-
wählender Vorstand, bestehend aus einem Secre-
tair, der zugleich Vorsitzender ist, und
zwei Vorstandsmitgliedern. Der Secre-
tair verwaltet das Vermögen des Vereins, worüber er
alljährlich der Generalversammlung Rechenschaft ab-
legt, er verlrilt den Verein nach Innen und Aussen,
redigirt das „Archiv und sorgt für die Vertheilung
der Drucksachen ; er verpflichiet sich, dringende Be-
hinderung ausgenonmen, die Generalversammlung zu
besuchen, um solche zu leiten und daselbst über die
Vereinsangelegenheiten Bericht zu erstatten und wer-
den demselben seine Reiseunkosten aus der Vereins-
kasse ersetzt. In allen wichtigen Angelegenheiten je-
doch beschliesst der Gesammtvorstand gemeinschaft-
lich, wie auch dieser über die Aufnahme grösserer
Arbeiten in das „Vereinsarchiv“ zu entscheiden hat,
Ausser diesen drei ordentlichen Vorstandsmilgliedern
wählt jede Generalversammlung für den Ort der näch-
sten Versammlung zwei ausserordentliche Vorstands-
mitglieder, die aber an der eigentlichen Verwaltung
205
des Vereins keinen Theil haben, vielmehr nur. die
Sorge für die Anordnungen zur Generalversammlung
übernehmen, ein Programm für diese Versammlung
und elwa damit zu verbindende Excursionen entwerfen,
event. auch den Bericht über die Versammlung abfassen.
2, |
Statt des bisherigen Schlusses endet dieser $ mit:
Jedes Mitglied empfängt ein Diplom.
Von den anwesenden Gästen traten die Herren
Dr. Schmidt und A. Schmidt, beide zu Waren,
dem Vereine bei, und die am Schlusse des Jahres-
berichts genannten Herren wurden zu correspondiren-
den Mitgliedern erwählt.
Als Ort für die nächste Generalversammlung des
Vereins ward Lübeck bestimmt und die Herren Se-
nator Dr. Brehmer und Renlier Schliemann da-
selbst wurden zum Localvorstand erwählt.
Darauf hielt Herr Professor Dr. F. E. Schulze
einen fast 1'/,stündigen Vortrag über die Cölenteraten
Meklenburzs, der durch die Art und Weise des Vor-
trages selbst, erläutert durch Abbildungen, die derselbe
an eine Wandtafel zeichnete, so ungemein Fesselndes
halte, dass alle Anwesenden dem Herrn Professor da-
für Dank sagten. Ausgehend von einer allgemeinen
Charakterisirung des Cölenteratentypus, beschrieb er
folgende in Meklenburg häufig vorkommende Reprä-
senlanten desselben: zunächst die in unseren Süss-
wassern überall gemeine Hydra fusca und Hydra
viridis, dann aus der Küstenfauna der Osisee von
Tubularinen: Coryne squamata, von Cam-
206
panularinen: Campanularia geniculata,
von Sertularinen: Sertularia abietina, |
die an den Pfählen des Warnemünder Bollwerkes häu-
fige Cordylophora lacustris und endlich von
Medusen: Aurelia aurita und Cyanea capil-
lata. Nach einer eingehenden Besprechung der Ge-
neralionsverhältnisse und ihrer Modalitäten lieferte er
einen längeren Bericht über eine von ihm in seinem.
Zimmeraguarium glücklich durchgeführte Zucht von
Aurelia aurita, von der ich die Hauptpunkte für
die Leser des Archives wiederzugeben mich ver-
pflichtet fühle. Herr Prof. Schulze trug ungelähr vor:
Im Spätherbste hatte ich in ein durch zahlreiche Ulven
und Oscillatorien frisch erhaltenes Seewasseraguarium,
welches im gebeizten Zimmer am Fenster stand, eine
-Anzalıl jener fast mikroskopisch kleinen, längsovalen,
bewimperten, gelblichen Embryonen hineingethan, in
welche die an den 4 bläulichen oder röthlichen huf-
eisenförmigen Eierstöcken entstandenen Qualleneier
sich zunächst umwandeln und welche, nachdem sie
durch die Mundöffnung nach aussen gelang! sind, eine
‚Zeit lang als geiblicher Ueberzug an den 4 grossen,
faltigen Mundlappen der alten Mcdusen haften. Gegen
Weihnachten gelang es mir, zuerst kleine, hellbräun-
lich gefärbte, polypenartige Thiere an der Glaswand
fesisitzend zu enldecken. Es waren dies die von frü-
heren Zoologen als eine besondere Thierspecies unter
dem Namen Strobila beschriebenen, aus den Quallen-
eiern hervorgegangenen kegelförmigen Thierchen, die
sich alsbald durch eine Reihe langer, tenlakelförmiger
Kt a. >
ZN
207
_ Arme auszeichneten, die rings um die am vor-
deren trichterförmig erweiterten Ende gelegene
Mundöffnung hervorsprossten. Mit diesen Armen er-
griffen sie vorüberschwimmende kleinere 'Thiere und
zogen siein die verdauende Leibeshöhle hinein. Nach-
dem diese Polypoide unter guter Pflege, welche ich
ihnen durch künstliche Fütterung, d. h. Zuführen von
kleinen Krustern und Würmern in den Bereich ihrer
Fangarme angedeihen liess, bis zu einer Grösse von
4—6 Mm. herangewachsen waren, begannen sie sich
durch seitliche Sprossung zu vermehren, so dass an
Stelle jedes einzelnen aus einem Quallenei entsprun-
genen Thieres bald eine ganze Colonie entstand. Als
auch diese Sprösslinge die Grösse der Mutterthiere
erreicht hatten und völlig selbstständig geworden waren,
liess sich an den ursprünglich glatten, kegelförmigen
Leibern eine eigenthümliche Ringelung wahrnehmen,
als ob der ganze Körper aus mehreren, etwa 12—20
über einander gelegten Scheiben bestände. Zugleich
wurden die Tentakeln eingezogen. Während nun die
Furchen zwischen den letzten scheibenförmigen Ab-
schnitten des Körpers allmählich tiefer wurden, wuchs
‘ aus dem Centrum der Endscheibe ein kleiner Stiel
hervor, und zeigten sich am Rande derselben symme-
trisch gestellle Einkerbungen. Bald darauf begann
diese so veränderte Endscheibe selbstständige rhyth-
mische Contractionen auszuführen, indem sich ruck-
‚weise die ganze Scheibe zu einer Halbkugel zusammen
krümmte. Da nun unterdessen die Furche, welche
diesen lelzten scheibenförmigen Körperabschnilt von
208
den hinteren trennte, immer tiefer eingedrungen war,
so konnte es geschehen, dass vermöge einer besonders
energischen Contraction dieses äusserste Glied sich
plötzlich von dem übrigen Körper losriss und darauf,
den mittleren Stiel nach abwärts hängen lassend, lustig
im Aquarium als selbsiständige kleine Qualle, von der
Grösse eines Schillings fast, umherschwamm. Nach
einigen Stunden löste sich ein zweites Glied, nachdem
es dieselben Veränderungen, wie das erste, durchge-
macht vom gemeinsamen Stamm ab, darauf ein drittes
u. s. w. Da nun in gleicher Weise die übrigen
Strobila ganze Sätze von kleinen Quallen lieferten,
so halte ich bald einen grossen Schwarm dieser höchst.
zierlichen blassrosa gefärbten Thierchen, welche sich
munter im Aquarium umhertummelten. Leider reichte
aber für dies ganze Heer die Nahrung in meinem
kleinen Meere nicht aus. Die meisten meiner nied-
lichen Zöglinge starben schon, nachdem sie die Grösse
eines Vierschillingstückes erreicht hatten, nur einen
konnte ich bis zu der doppelten Grösse heranziehen.
Ein Besuch des von Maltzanschen Mu-
seums befriedigte die Gäste nach ihren Aussagen
und zeigte ihnen, dass bereils ein guter Anfang zu
einem naturhistorischen Landes-Museum damit gemacht
ist, Leider mussten uns aber jetzt schon zwei der
Gäste, die Herren Madauss-Grabow und Pastor ;
Dr. Zander-Barkow verlassen. Darauf ver-
sammelten sich fast alle Mitglieder zu einem Mittags-
mable im Schubart’schen Hötel. Der Secretair Dr.
Wiechmann brachte den ersten Toast auf Se.
209
Königliche Hoheit den Grossherzog, den hohen Pro-
tector des Vereins aus, der sofort per Telegramm dem
in Rudolstadt weilenden Landesherrn übermittelt ward.
Nach der Tafel wurde eine Excursion nach der so
schön gelegenen Eldenburg unternommen, und
hier, gelagert im Grünen ‚unter hohen Buchen mit
einem weiten Blick auf den Spiegel des Cölpinsees
sahen wir, wie die scheidende Sonne mit ihren letzten
Strahlen Alles soldig färbte. Erst spät am Abend
kehrten wir nach Waren zurück mit dem Abschieds-
gruss im Herzen und auf den Lippen: „Auf Wieder-
sehn in Lübeck!“
C. Struck.
DT
11.
Einnahme.
| EEE
Mer a ee ae. 12 —
Jahresbeitrag der Herren: }
w Magtsau-Bederow 142.3 wlan I— —
Prozell-Hinrichshagen
Benthin-Hamburg
Krogmann-Hamburg BE. ee
Warneke-Lübeck
Götz-Neustrelitz
- Twachtmann-Neustrelitz
can rer ı15 —
196 Mitglieder 319 .........16- —
Fär das Jahr 1869,70 haben den Beitrag bereits
gezalılt die Herren:
Bew bnddin, = 00.0302 0% 00 20a a I
Br Hienihurbi u, UUUNENE NN. er Be
Peeedend 3 le ne 1.18,
Greve-Neubrandenburg NEE TOT AR FRRE KOBE 1.5
Für Photographien des verstorb. Dr. Boll. ”, 119 —
nm 226 17 —
14
210
Ausgabe
An Buchdrucker Greve-Neubrandenbg, für den Druck
des Archivs 22, der Separatabdrücke, owieder
Einladung . . - 1 .. 96 —- —
An Buchbinder Boll-Neubrandenburg für das Heften
des Archivs, den Transport der Bibliothek ete, 26 21 —
An Buchhändler Opitz und Ce, in Güstrow . . , 9 2 —
An Hrn, Landbaumeister Koch-Güstrow dessen Aus- er
lagen für die Bibliothek inel, Repositorien,
Prämie der Feuer-Versicherung este. 3 Z-+
RT MR Re - tee N ee
An Hrn, Dr. Brückner-Neubrandenburg für Bücher 20 — —
Für antigqnarisch angekaufte Bücher. ....- 14 2 3
Für rein Siegel des’Vereins ) . „0. Vi ver es 29 —
Schreib- und Packmaterial' :.* „I ED a
An Porto (inel.ipre;cura 2.2). - arm aa 21 20 3
Pro diversis (incl. Reiseunkosten und Unkosten beim
Einkassiren der Beiträge). . ». ». ..... 2103
Summa 230 15 —
Einnahme 226 11 Sr
Ausgabe 230 „ 15 „
Bleibt Rest 3 9 28 Ir,
welcher durch den im nächsten Jahre in Rechnung zu bringenden
Verkauf von Drucksachen reichlich gedeckt ist,
BAT
Ill.
Erklärungen des Vorstandes.
Der Vorstand unterlässt nicht, allen Vereinen und
sonstigen freundlichen Gebern den besten Dank aus-
zusprechen für die Zusendungen an die Bibliolhek und
bittet um Entschuldigung, wenn in den letzten Jahren
die Rücksendung der. Quittungen über die Eingänge
nicht so regelmässig erfolgt ist. Es liegt dies in der
Stockung, die in dieser Verwaltung durch das Ableben
des bisherigen Secretairs und Bibliothekars, Dr.E. Boll, E
211
entstanden ist, zu welchem Umstande noch die tempo-
raire Geschäftsüberlastung des jetzigen Bibliothekars,
-Landbaumeister Koch in Güstrow trat. Der
Letztere verheisst nun für das nächste Archiv das
_ Versäumte nachzuholen und eine ausführliche Ueber-
sicht über die Eingänge der letzten Jahre zu geben,
die eine werthvolle Erweiterung .der Bibliothek aus-
machen. Auch wiederholt der Vorstand die Bitte, die
für die Vereinsbibliothek in Güstrow bestimmten Sen-
dungen durch die Buchhandlung von Opitz & Co.
in Güstrow befördern zu wollen, während alle
anderen den Verein betreffenden Zuschriften, auch die
in dem Archiv etwa anzuzeigenden Drucksachen an
den Vereinssecretair Dr. WiechmannzuKadow
bei Goldberg zu richten sind.
Durch den Umstand, dass Herr Brockmüller-
Schwerin die Correctur seiner grösseren Arbeit
selbst übernommen, hat der Secretair es leider zu
spät erfahren, dass zu dem diesjährigen Jahrgang
unsers Archivs ein Papier von etwas kleinerem Format
gewählt ist. Er bittet die Mitglieder dieser Unbequem-
‚lichkeit halber um Nachsicht und bemerkt noch, dass
g2: schon ‚die Rücksicht auf die immer mehr wachsenden
= Verbindungen mit dem Auslande es nothwendig maclıle,
zu. der lateinischen Schrift überzugehen.
Anzeigem
Die naturwissenschafllichen Sammlungen des frü-
heren Mitgliedes unsers Vereins, des verstorbenen
212
Geh. Amtsrath Koch, von welchen in Jahrg. 20 (1866)
dieses Archivs eine Uebersicht gegeben ist, stehen
noch unverkauft. Der Unterzeichnete wird dieselben
im Laufe dieses Sommers hier in Güstrow, nach ihren
Hauptabtheilungen geordnet, aufstellen, und ist zu
näherer Auskunft über den Verkauf im Ganzen, wie
der einzelnen Theile, bereit. Ausser dem l.c.nahm-
haft gemachten Sammlungen ist auch noch eine be-_
deutende Sammlung europäische r Schmetter-
linge da, die zu sehr billigem Preise verkauft wird.
Landbaumeister Koch
in Güstrow.
Das Naturalienkabinet in Lübeck wünscht eine
grosse Anzahl nord- und südamerikanischer Schmelter-
linge gegen seltenere einheimische, besonders auch
kleinere Arten, umzutauschen. — Näheres durch
J. Milde-Lübeck. —
Der ÜUnterzeichnete bietet eine grosse Anzahl
südbrasilianischer Käfer, sowohl parthienweise, wie
einzeln, zu billigen Preisen zum Kauf an.
Lehrer Lenz-Lübeck.
Pruckfehler.
Seite 174, Zeile 9 ist Suiten für Seiten zuflesen.
Uebersicht der aus den meteorologischen Beobachtungen zu Hinrichshagen im Jahre 1868 gefundenen Mittel. (21. Jahr.)
Barometer
stand auf
Monat,
Minimum,
Maximum,
Februar,
26° 10.55
1. Ab. 10 SW. 3.
März,
Ib 7.03
8. Ab. 93/, SW.2.
7 70,
4. Mg. 6. SW.o
Mai, | Juni, | Juli,
27 7.87
24. Mg. 6. W. o.
9. Ab. 10. O. 0.)
Jahr, | Bemer-
kungen.
26° 7.03 Die Temperatur
8, März. der Luft sank
28 3,46
14. März.
27 9,29
mm | Febr. . . . . 13
4.94 Aprll 2... 6
—————l Novbr N. 18
9,18 Jahr..... 97
0° R. Te=
2 Mittel ans drei
dueit ls Beobachtungen.
ne
6 Uhr Morgetis,
2 Uhr Nachmittags,
Tempe- 40 Uht Abends,
ratur Mittel derselben,
der Mittel Minima,
der = =
täglichen Maximn,
Luft
nach
R.
3.55 August ... IR
E77 70 Wahr. 50
Halbe Summe derselben.
Unterschied derselben.
Minimum.
Absolutes
Maximum,
Unterschied derselben,
—l
— 0.3
10,—15. Jan.
22.2
16. Aug.
8.37
Dunst- Minimum.
EBENE Maximum,
In parıser
Linien. Becbachtnngen
Dunst- Minimum.
gehalt
nach Pro- Fan
" Mittel aus drei
venten. Panbachtingeit
Minimum,
Tem- r Maximum, ,
: Mittel aus 1
peratur Beobachtung
des Minimum.
Ey Maximum,
Erd-
bodens,
tief;
Mittel aus 1
Beobachtung.
Minimum,
—
—
4 Maximum.
Mittel aus 1
Beobachtung,
28 1.72 28 3.46 28 1,67 28 1,63
17. Mg. 6. W. 1.14. Mg. 6. SO.0, 14. Ab. 10.50. 0.20. Mg. 6, 8.1.
27 8.97 27 8.66 27 10.78 27 11.02
m nn _— ———
10.63 00.94 9°,03 11,07
3:42 4.97 16.61 16,96
217 1,85 9.81 11.20
2,41 2.59 11.81 13.03
0.73 0,31 7.12 8.50
3.76 5.15 17.03 12.51
2.24 2.73 12,07 13,02
3.03 4.84 9.9 9.01
— 4.0 — 36 0,7 4.6
10 Mg. SW. 1.| 4. Mg. S. 0, 6. Mg. W. 1. |13. Mg. W. 0,
; 10.3 9.8 23.0 25.5
2. Mg. 6 SW. 3.17. Nm. 2. SW. 2.29. Nm, 2. S. 1.122. Nm. 8W. 0.123. Nm. SW. 1.130. Nm. 80. o.| 22. Nm. SO.1.
14.8 13.4 22.3 20,9
1.07, 1.08. 1.45 2.:#35
9. Nm. 2. 3. Nm. 2, 6. Nm. 2. 8. Nom. 2%.
3.06 3.11 5.90 5.85
26. Mg. 6. 5. Nm. 2 27. Nm, 2. 23. Ab. 10.
2.10 2.09 3.53 4.13
—— m lm nn
53.5 43.5 23.5 23.4
9. Nm. 2. 3. Nm. 2 20. Nm. 2. 20. Nm. 2.
100 100 96,8 100
10. Ab. 10. 6. Ab. 10, 23. Mg. 6. 7. Ab, 10
83.9 82,3 65.6 70.5
| me ——_—
0°%,5 1°0 8.2 149,0
1. 4 1, 9—12.
5.1 5.8 18.0 19.4
29. 22. 0. 31, 2.
1,88 3.65 14,03 16.61
1.6 2.6 6.2 12.5
=. 6 9. 74 18.
3,5 4.0 13.7 16.0
29. 23. 24. sl. 25. 26
2.09 3.35 10.19 14.04
2.4 3,1 5.6 11.4
1.3. 12-15. 18. 19. 7-9. 1° 12. 13
3.4 3.9 11.3 13,5
29. 35—17. 3. 26—28.
2.56 3.52 8.52 12.13
a —————————— en ———
Uebersicht der aus den meteorologischen Beobachtungen zu Hinrichshagen im Jahre 1868 gefundenen Summen und Mittel.
Monat,
Him -
mels-
ansichte
——
Wind-
richtung,
täglich
dreimal,
6, 2, 10
Uhr
beobach-
tels
Tage,
Wäss-
rige
Nieder-
schläge.
Tage,
Betrag
der
Nieder-
schläge.
Bleetrische
Meteore.
Völlig heiter,
Heiter,
Ziemlich heiter,
Wolkig.
Trübe,
Bedeckt.
Mittel in Proconten der
völligen Bedeckung,
NW.
Wind überhaupt,
Windstille,
Tbau,
Reif,
Nebel,
Regen,
Regen und Schnee,
Schnee,
Graupeln,
Hagel.
Niederschläge überhaupt,
Regen,
Kub,-Zoll, =
Schnee,
Höhe Regen.
in
Linien, Schnee
Zusammen Kub,-Zoll,
Zusammen Höhe,
Gewitter,
124.43
32.25
1850
156.68
Entfernte Gewitter,
April. Mai | Juni, | Juli
0 3 | 2 5 wi w
Pu 19 11 10
i ; 4 7 4
12 4 6 5
10 ; 1 4 1f
2 0 K< 0 0 i
60.2 3 27.7 39,3 39.4 ur
5 3 8 7
m 6 7 21
» 24 15 39
3 18 5 3 $
2 2 2 3 R
93 2 n 13 8
25 29 35 21
2 {) 5 0
25 27 22 26
5 4 8 5
En
| 22 21 23
5 3 1 0
7 1 2 3
m | m N 8
0 {ı) 0 0
3 {) 0 0
0 0 0 0 ;
0 0 0 0
24 23 29 28
375 13 74 108
4 0 0 0
31.25 1.08 6.17 9.00
30 0 0 0
416 13 74 108
34.07 E 1.08 6.17 9.00
| a ee
2 0 0 1
3 7 3 1 0
Jahraschnee flel
am 11
Pe
=