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Full text of "Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg.."

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Vereins der Freunde der Naturgeschichte 


Meklenburg 


23. Jahr. 


Nerausgegeben 


von 


Dr. €. M. Wiechmann. 


Güstrow, 
in Commission bei Opitz & Co, 


1870. 


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Uebersicht des Inhalts. 


Botanik. 


Die Laubmoose Meklenburgs, von H. Brockmüller 


Salzflora bei Bützow, von C, Arndt. . . 2 2... 
 LappanemorosaKörnickevonDr.Griewank 
Ueber die Blüthezeit von Ulex europaeus L,, von 
2 Eee a Da a 


FE Botanische Notiz, von PP Horn. x... . 


Meteorologie. 

F: Meteoralogische Beobachtungen auf der Station Hinrichs- 
hagen, 23. Jahr, von Kirchenrath Prozell (die 
angehängte Tabelle), 

Nekrologe. 

Fe Db,crB Fiedler, ein Nekrolog von C. Struck . 


Yereinsangelegenheiten. 


E Bericht über die Jahresversammlung des Vereins am 20. 

NEmmeGd zu Waten. 2. 200. Wi. ta 
Jahres-Rechnung des Vereins für das Jahr 18689. . . 
Berklarunzen des Vorstandes. :. 2 “:0 » sa 2 0% 


Verschiedenes. 


_ Das Meklenburgische naturhistorische v. Maltzansche 


Museum in Waren, von C. Struck . 2... 


Loologie. 


Die Ästarte der Ostsee, von Dr, Wiechmann,. . . 


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191 


179 


196 
209 
210 


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Ueber die Cölenteraten Meklenbures, von Professor Dr, 
Fr. Eilh. Schulze (Vortrag im Bericht über 

die Jahresversammlung) 0 u wm u ee 


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91 Geschichtliche Einleitung. 


Die ersten Floren, welche über unser engeres 


‘Vaterland Meklenburg: erschienen, beschränken sich 


nicht auf die phanerogamischen Pflanzen, sondern be- 
rücksichtigen auch zugleich die Krypiogamen und 


_unler diesen mit ersichtlicher Vorliebe gerade die Moose. 


25 Jahre nach dem Erscheinen der Linne’schen Spe- 


eies plantarum, welches Werk unsere jelzige Weise 


der Pflanzenbenennung begründele, erschien der erste 
Versuch einer Aufzählung der vaterländischen Pflanzen 
nach Linne’schen Grundsätzen. Derselbe wurde von 
Dr. L. Schulz gemacht, welcher, etwa um das: Jahr 
1754 zu Friedland geboren, wo er späler sich auch 
als praktischer Arzt niederliess, nach Beendigung seiner 
medicinischen Studien in Frankfurt a. d. Oder im 


Jahre 1777 seiner Inaugural-Dissertation „De singu- 


laribus quibusdam morborum eurationibus“ als Anhang 
eine „Enumeratio systemalica slirpium per ducatum 
Megapolitano-Strelilziensem ebservatarum‘* hinzulügte, 


‘in welcher er 483 Pfianzenarten aufführt. Von Laub- 


moosen werden 11 genannt! Dieranum scoparium, 
Barbula muralis, ruralis, Funaria hygrometrica, Le- 
ptobryum pyriforme, Polytrichum commune, Neckera 
complanata, Homalothecium sericeum, 'Thuidium 1a- 


4 - 


mariscinum, splendens, Sphagnum cymbifolium. Diese 
11 überall häufigen Moose bilden den Grund, auf wel- 
chem 11 Jahre später Timm weiler baute. 


Timm, Joachim Christian, war kein geborner Mek- 
lenburger, sondern stammte aus Hinterpommern, wo 
er am 7. Dechr. 1734 in dem Städtchen Wangerin 
geboren ward. Er erlernte in Anclam die Pharmacie, 
konditionirte später in Bergen und Rostock und ward 
im Herbste 1760 Apotheker in Malchin, wo er her- 
nach auch das Bürgermeisteramt bekleidete und im 
Jahre 1505 starb. Im Jahre 1788 gab er seinen Pro- 
dromus Florae Megapolitanae heraus, welcher von Nr. 
116 bis 862 146 Laubmoose aufzählt, sämmtlich von 
ihm um Malchin gesammelt, ausser den gewöhnlichen 


Vorkommnissen auch manchen seltenen Fund enthal- 


tend. Von letzteren sei hier nur Timmia megapoli- 
tana erwähnt, die sein Freund Hedwig, der grosse 
Bryologe, ihm zu Ehren benannte. In Siemssen’s Ma- 
gazin Bd. I. (1791) und Bd. II. (1795) gab er Nach- 
träge zu seinem Prodromus, welche die Moosflora auch 
noch um einige Beiträge bereicherten, so dass wir 
ihm nach Abzug obiger 11 von L. Schulz bereils 
namhaft gemachten Arten und Zurückführung mehrer 
' seiner Arten auf blosse Varietäten oder Formen an- 
derer Species doch die erste Auffindung folgender 109 
Moose für unsere Flora zuschreiben müssen: Epheme- 
rum serratum, Sphaerangium muticum, Phascum acau- 
Ion, Pleuridium nitidum, subulatum; Weisia viridula, 
cirrhata ; Dichodontinm pellucidum, Dieranella simplex, 


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-  heteromalla; Dieranum flagellare, spurium, undulatum ; 
-  Campylopus pyriformis, Leucobryum glaucum, Fissi- 
-  dens bryoides, taxifolius, adiantoides; Potlia cavifolia, 


E "iruncatula, lanceolata; Didymodon rubellus, Ceratodon 


purpureus, Trichostomum rigidulum, Barbula ungui- 
culata, convoluta, subulata; Grimmia apocarpa, pul- 
vinata; Racomitrium heterostichum, hypnoides, cane- 
scens; Hedwigia ciljata, Ulota crispa, Orthotrichum 
-  anomalum, leiocarpum ; Georgia pellucida, Encalypta 
: _ exslinctoria, Splachnum ampullaceum, Physcomitrium 
pyriforme, Webera nutans, cruda, annotina, carnea, 
Bryum caespiticium, argenteum, capillare, pseudotri- 
quelrum, roseum; Mnium cuspidatum, undulatum, hor- 
num, stellare, punctatum; Meesea trichodes, longiseta ; 
Paludella squarrosa, Aulacomnium androgynum, pa- 
lustre; Bartramia pomiformis, Philonotis fontana, Tim- 
mia megapolitana, Catharinea undulata, tenella; Pogo- 


7 natum polytrichoides, aloides, urnigerum ; Polytrichum 


E. piliferum, juniperinum; Diphyscium foliosum, Buxbau- 
mia aphylla, Fontinalis antipyrelica, Neckera crispa, 
Homalia trichomanoides, Leucodon sciuroides, Anti- 
trichia eurlipendula, Anomodon altenualtus, viticulosus; 
Thuidium delicatulum, abielinum ; Pterigynandrum fili- 
forme T.; Climacium dendroides; Pylaisia polyantha; 
Isothecium myurum; Camptothecium lutescens, nitens; 
Brachythecium velutinum, Rutabulum; Eurhynchium 
_  sirigosum, siriatum, praelongum, murale; Plagiothe- 
B eium denliculatum ; Amblystegium serpens, riparium ; 
Hypnum stellatum, fluilans, filicinum, cupressiforme, 


- - molluseum, Crista-casirensis, cuspidalum, Schreberi, 


6 


purum, scorpioides; Hylocomium squarrosum, Irique- 
trum, loreum; Sphagnum acutifolium. Unter diesen 
Moosen wurden Dicranum flagellare, Timmia megapo- 
litana, Pterigynandrum filiforme überhaupt zuerst von 
Timm aufgefunden. Der Gattungsname Ditriehum, auf 
Trichostomum pusillum Hdw. gegründet, ist von ihm 
aufgestellt, von den Bryologen aber mit Unrecht gegen 
den späteren Hampe’schen Namen Leptotrichum zu- 
rückgestellt worden. Nach damaligem Standpunkte 
der Wissenschaft ist die Timm’sche Flora, auch in Be- 
zug auf die Laubmoose, ein mit bedeutender Sach- 
kenniniss und grossem Fleisse gearbeitetes Werk, an 
welchem nur die vielen Druckfehler zu beklagen sind» 
zu denen u. a. gehört, dass von der Nr. 899 gleich 
auf 1000 übergesprungen ist, so dass stalt der wirk- 
lichen Zahl von 1100 beschriebenen Pflanzen, die Flora 
mit der Nr. 1200 abschliesst.- Einzelne Druck- oder 
Schreibfehler in Beziehung auf Moose sind an beiref- 
fender Stelle in meiner Arbeit erwähnt. 

Mit dem Anfange des laufenden Jahrhunderts hebt 
für unsere Laubmooskunde eine zweite Periode an, als 
A. Brückner, Crome, Blandow und F. Schultz an dem 
von L. Schulz und Timm begonnenen Werke rüstig 
weiter arbeiteten. 

Brückner, Dr. Adolph Friedrich, geb. am 22. Nov. 
1781 zu Neubrandenburg und gest. ebendaselbst als 
prakt. Arzt am 25. Mai 1818, schrieb als Inaugural- 
Dissertation 1803 einen Prodromus Florae Neobran- 
denburgensis, Jenae, in welchem er seine und seines 
Vaters, des Hofraths Dr. A. F, Th. Brückner zu Neu- 


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brandenburg, botanische Entdeckungen veröffentlichte. 
Unter den 60 aufgeführten Laubmoosen sind nur 2, 
Barbula rigida und Rhynchostegium rusciforme, für 
unsere Flora neu; Polytrichum alpinum, von ihm selbst 
mit einem ? aufgeführt, kann erst dann unsere Be- 
rücksichtigung beanspruchen, wenn ein zweiter Stand- 
ort desselben bei uns entdeckt ist. 

Crome, Georg Ernst Wilhelm, geb. 1780, widmete 
sich der Pharmacie beim Apotheker Dempwolff in Lü- 
neburg und konditionirte von 1801—1806 in Schwerin, 
wo er, in den ersten Jahren in Gesellschaft J. N. 
Buek’s, des spätern berühmten Frankfurter Botanikers, 
dem ich manche Notizen über C. verdanke, mit grossem 
Eifer die Flora der Umgegend erforschte. 1806 ging 
er zur Fortsetzung seiner Studien nach Götlingen, von 
wo ihn der Oekonoiierath Thaer, dessen Schwieger- 
sohn er wurde, nach Mögelin berief als Professor an 
der landwirthschaftlichen Akademie. Hier entwickelte 
er eine bedeutende Thätigkeit und bewirkte mit sei- 


nem Schwiegervater durch Lehre und zahlreiche Schrif- 


ten die Reformation der Landwirthschaft, starb aber 
leider schon am 2. Mai 1813. Von 1803—6 gab er 
in Schwerin eine Sammlung deutscher Laubmoose 
in 3 Lieferungen heraus. Unter den 120 Moosen der 
Sammlung sind nur in der 2. Lief. (1. Nachlief, 1805) 
Beiträge von Timm (Timmia megapolitana von Mal- 
chin), Blandow (Meesea longiseta von Rabenow) und - 
Hasse (Bartramia hercynica, Hypnum undulatum, Poly- 
trichum alpinum und hercynicum aus dem Harz); alle 
übrigen sind von €. selbst um Schwerin gesammelt, 


8 


einige aber nur Formen anderer Species, andere, die 
er für unsere Flora für neu hielt und mit einem Stern 
bezeichnete, waren inzwischen schon von Blandow 
oder F. Schultz aufgefunden worden, so dass wir ihm 
nur die Entdeckung folgender 9 Arten zuschreiben 
können: Orthotrichum cupulatum, Funaria calcarea, 
Bryum turbinatum, Thuidium Blandowii, Brachythecium 
plumosum, Eurhynchium piliferum, Plagiothecium sil- 
vaticum, Hylocomium brevirostrum, Sphagnumreeurvum. 

Blandow, Otto Christian, geb. d. 5. Aug, 1778 zu 
Waren, wo sein Vater Postmeister war, erlernte die 
Pharmacie beim Bürgermeister und Apotheker Timm 
in Malchin und wurde von diesem damals bedeutend- 
sten Botaniker Meklenburgs während eines achtjährigen 
Aufenthaltes (1793 — 1801) in die Botanik eingeführt, 
der er sein ganzes Leben hindurch getreu blieb. Er 
konditionirte später in Rostock, Neubrandenburg, An- 
klam, Sülz, Woldegk und starb am 15. März 1810 
in seinem Geburtsorte Waren als Privatschreiber. Die 
 Lebermoosgatiung Blandowia hat Willdenow ihm zu 
Ehren aufgestellt, Weber und Mohr benannten das 
Hypnum Blandowii nach ihm, sowie er selbst eine 
ganze Menge Moose zuerst entdeckt und benannt hat, 
von denen viele Benennungen von der Wissenschaft 
anerkannt sind und noch allgemein Gültigkeit haben. 
Seine bryologischen Werke sind: 1. Musci exsiccati. 
-VI fasc. Neustrelitz 1804—10. (22 Thlr. 12 Gr.) 
2. Systemat. tabellarische Sammlung von Laubmoosen. 
Daselbst 4808. (7 'Thir. 12 Gr.) 3. Uebersicht der 
meckl. Moose, 1809. Auch war er Mitarbeiter an 


9 


Sturm’s Deutschland’s Flora. Unsere :Laubmoosflora 
erfuhr durch ihn eine Bereicherung von 44 Species, 
von denen einige erst nach seinem Tode durch Bridel 
(1817) bekannt gemacht wurden. Für letztere dürfen 
wir als Jahr der Entdeckung das Todesjahr B.’s, 1810, 
und als Fundort seinen Wohnsilz in den letzten Jahren, 
Waren, annehmen, Seine Musei exsiccali, von wel- 
chen nach Boll nur 5 Fasc. (von 13804—18&08) er- 
schienen sein sollen, obgleich B. selbst in der „Ueber- 
sicht“ Fasc. VI. ceitirt, z. B. bei Phascum serratum 
(Nr. 251) und Sphagnum acutifolium y. robustum 
Bland. (ohne Nummer), müssen sehr selten geworden 
sein, da es mir nicht möglich gewesen ist, ein Exem- 
plar zu Gesichte zu bekommen. Zwei Fascikel Laub- 
moose aus seinem Herbarium befinden sich in Güstrow 
in der Vereinssammlung. - Dieselben sind aber schon 
durch viele Hände gegangen und gewiss arg geplün- 
dert, so dass viele der interessantesten Sachen gänz- 
lich fehlen. Häcker entdeckte die Sammlung in Lübeck 
und machte unserm Vereine ein Geschenk damit. Aus 
cer Sammlung ist zu ersehen, dass B. mit den ersten 
®Bryologen seiner Zeit in Verbindung stand; aus Mek- 
lenburg erhielt er ausser von Timm, F. Schultz und 
Crome noch Beiträge von dem Hauptmann v. Berger 
auf Semlow, Dr. Krüger zu Friedland, Dr. Flörke, später 
Professor in Rostock, damals (1802) wahrscheinlich be- 
suchsweise in Kotelow,Prof. Link in Rostock. InSchwerin 
_ botanisirte er mit Crome, in Neubrandenburg mit F. 
Schultz und Brückner, in Malchin mit Flügge, Rostkowius 
und andern bedeutenden Botanikern. Seine neuen Ent- 


10 


‚deckungeu sind: Gymnostomum mierostomum, Diera- 
nella cerviculata, Dicranum longifolium, Bergeri Bland.; 
Fissidens osmundoides, Ditrichum tortile, pallidum; 
Barbula imberbis, Orthotrichum obtusifolium, diapha- 
num; Entosthodon fascicularis, Webera elongata, lon- 
sicolla; Bryum inclinatum, Warneum Bland., lacustre 
Bland , calophyllum, atropurpureum, pallens; Mnium 
affine Bland., rostratum, serratum, orthorrhynchum; 
Cinclidium stygium, Amblyodon dealbatus, Philonotis 
marchica, Polytrichum strietum, Leskea polycarpa, Bra- 
chythecium Starkei, viride, Stokesii; Rhynchostegium 
exiguum Bland., megapolitanum Bland.; Thamnium 
alopecurum, Hypnum revolvens, commutatum, fallax, 
incurvatum, palusire, cordifolium, stramineum; Spha- 
gnum squarrosum, rigidum, tenellum. 

Schultz, Hofrath Dr. Karl Friedrich, geb. 1765 zu 
Stargard, widmete sich anfänglich der Pharmacie zu 
Potsdam, studirte darauf Medicin in Halle und starb 
als prakt. Arzt in Neubrandenburg am 27. Juni 1837. 
Im Jahre 1806 erschien sein Prodromus Florae Star- 
gardiensis, welcher Zeugniss giebt von seinen gründ- 
lichen botanischen Kenntnissen. Demselben folgte 
1819 ein Supplementum primum; ein zweites Supple- 
ment existirt nur im Manuskript. Einzelne die Laub- 
moose betreffende Abhandlungen von ihm sind noch: 
De Barbula et Syntricha (1823 in den Actis acad. 
Caes. Leop. vol. XI. pars I.), über Barbula (1824 in 
der Sylloge Ratisbon. 1. p. 34 ff.), bryologische Be- 
obachtungen (das. 1828, I. p. 119 ff., 177 ff). Die 
Umbelliferengaltung Schultzia Spreng. ist ihm zu Ehren 


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benannt, ebenfalls das Lebermoos Jungermannia Schultzii 
Nees, sowie er selbst mancher Species ihren Namen 
gegeben hat. Unsere Laubmoosflora brachte er durch 
Auffindung von 43 Arten und noch 2 Species, die von 
Andern entdeckt wurden, nämlich Neckera pennata 
(leg. v. 0ertzen, Landrath auf Brunn bei Neubranden- 
burg, + 1837) und Meesea hexagona (leg. Beuthe, 
Bauschreiber in Neustrelitz), auf 220 Species. Seine 
neuen Entdeckungen sind: Physcomitrella patens, Phas- 


_ eum bryoides, Systegium erispum, Weisia mucronata, 


Dicranella Schreberi, rufescens, subulata; Dicranum 
montanum, majus; Fissidens exilis, Distichium capilla- 
ceum, Trichodon eylindricus, Ditrichum homomallum, 
Barbula Hornschuchiana Schltz., Grimmia decipiens 
Schltz., Orthotrichum pumilum, affıne; Encalypta con- 
torta, Physeomitrium sphaerieum, Bryum uliginosum, 
intermedium, bimum, pallescens, erythrocarpum, Du- 
valii; Meesea triquetra, Bartramia ithyphylla, Cathari- 
nea angustata, Polytrichum gracile, formosum; Fonti- 
nalis oracilis; Brachythecium albicans, pseudoplumo- 
sum; Eurhynchium myosuroides, Amblystegium sub- 
tile, irriguum; Hypnum Sommerfeltii, chrysophylium, 
lycopodioides, aduncum, falcatum, trifarium; Spha- 
gnum cuspidatum. | 

So eifrig zu Anfange dieses Jahrhunderts das 
Studium der Laubmoose in Meklenburg betrieben 
wurde, trat es doch bald gänzlich in den Hintergrund, 
und die Botaniker liessen sich an den Phanerogamen 
genügen, die in Deiharding (1829) und Langmann (1841) 
ihre Bearbeiter fanden. Wenm auch mehre namhafte 


12 


vaterländische Pflanzenforscher den Moosen ebenfalls 
ihre Aufmerksamkeit zuwendeten, so beschränkte sich 
ihre Thätigkeit auf diesem Felde doch auf das Auf- 
suchen des Bekannten, und wissen wir von keinem 
neuen Beitrage zu unserer Moosflora zu berichten. 
Nur Professor Mörke zu Rostock (} 1835) entdeckte 
das zuerst ven ihm bei Jena aufgefundene und ihm 
zu Ehren von Weber und Mohr benannte Microbryum 
Floerkeanum auch bei Rostock (nach 1516), und Geh. 
Mediecinalrath Dr. &. Brückner zu Ludwigslust (7 den 
4. April 1860) fand 1818 bei Ludwigslust Tremato- 
don ambiguus, zwei auch jetzt noch sehr seltene Bür- 
ser unserer Flora, indem für kein’s der beiden Moose 
bisher ein zweiter Standort entdeckt worden ist Unsere 
Laubmoosflora war am Schlusse dieser zweiten Periode 
von 120 auf 222 Arten gebracht, also um 102 au 
eies vermehrt. 

Nachdem das Studium der Laubmoose bei uns 
lange geruht hatte, nahmen zu Anfange der vierziger 
Jahre Wüstnei und Fiedler dasselbe wieder auf und 
führten die dritte Periode herbei. 

Wüstnei, Karl Georg Gustav, wurde am 18. Febr. 
1810 in Malchin geboren, wo sein Vater Arzt war, 
studirte Theologie in Rostock und Berlin und wurde, 
nachdem er einige Jahre als Hauslehrer thälig gewesen 
war, Michaelis 1835 als Fachlehrer für Mathematik 
und Naturwissenschaften an der Bürger- spätern Real- 
schule in Schwerin angestellt. Schon in seinem Ge- 
burtsorte, wo Timm und Blandow botanisirt halten, 
war die Botanik seine liebste Nebenbeschäftigung, der 


13 


er auf der Schule in Güstrow und später in Rostock 
unter Prof. Flörke’s Leitung fast all seine freie Zeit 
widmete. In Schwerin, wo seine Lieblingsstudien ihm 
Beruf geworden, war es sein eifrigstes Bestreben, die 
Fiora der Umgegend kennen zu lernen, und auf ein- 
samen Exkursionen oder in Begleitung seiner Schüler 
durchstreifte er an den freien Nachmittagen und in 
den Ferien die Landschaft nach allen Seiten hin, wo- 
bei jeduch die Konchyliologie, Ornithologie und Mine- 
ralogie auch nicht unberücksichligt blieben. Sein be- 
sonderes Interesse war indess bleibend den Krypto- 
gamen zugewendet, und in der Specialität derselben 
steht W. bei allen Forschern und Samnlern als gründ- 
licher Kenner noch in gutem Andenken. Er war u. 
a. Mitarbeiter an den Breutel'schen und Rabenhorst’- 
schen Centurien; auch gab er eine getrocknete Samm- 
lung meklenburgischer Lebermoose heraus (24 Spe- 
cies, 1850), und im Vereine mit dem Kandidaten Seg- 
nitz eine Sammlung der mekl. Konchylien. An der 
Synopsis der Laubmoose Meklenburgs von Dr. Fied- 
ler hat er thätigeren Antheil, als aus dem Buche selbst 
zu ersehen ist. 1854 erschien von ihm als Schul- 
programm ein „Verzeichniss der um Schwerin wild- 
wachsenden phanerog. Pflanzen“, und im Arclıiv „die 
Lebermoose Meklenburgs“. Seine Absicht, auch die 
meki. Laubmoose auf’s Neue zu bearbeiten, konnte er 
nicht in Ausführung bringen, da ein früher Tod ihn 
am 12. Oct. 1858 aus diesem Leben abrief. Auers- 
wald hat eine von W. bei Schwerin aufgefondene 
Flechtenspecies nach ihm benannt, Micaraea Wüstneii; 


14 


ich habe in meinem Beitr. z. Krypt. Fl. Mekl. p. 31 
für die Gottsche’sche Lebermoosgatiung Blyttie den 
Namen Wüstneia substituirt. An Laubmoosen ist unsre 
Flora durch W. um folgende 6 Species bereichert 
worden: Dicranella crispa; Barbula laevipila, Bryum 
cernuum, Hypnum polygamum, giganteum, Sphagnum 
fimbriatum, von denen die beiden ersten schen durch 
Fiedler bekannt gemacht wurden, die vier letzten aber 
erst nach W.’s Tode veröffentlicht worden sind, da 
er dieselben nicht erkannt hatte. Nach einer Bemer- 
kung im G. Brückner’schen Herbarium hat er auch 
Cinclidotus minor zuerst aufgefunden. 

Fiedler, Dr. Karl Friedrich Bernhard, geb. den 12. 
Jun. 1807 zu Schwerin, wo sein Vater Lehrer war, halle 
grosse Schwierigkeiten zu überwinden, um seinem ange- 
bornen wissenschaftlichen Drange folgen und sich dem 
Studium der Mediein widmen zu können, dem er in 
Leipzig unter grossen Entbehrungen oblag. Durch 
Schwägrichen und Kuntze in das Reich der Krypto- 
gamen eingeführt, fesselten ihn die betreffenden Siu- 
dien der Art, dass sein sehnlichster Wunsch war, sieh 
ganz der Botanik widmen zu können, wurde aber 
durch pekuniäre Verhältnisse gezwungen, Assistenz- 
arzt bei dem Homöopathen Hauloldt zu werden, und 
nachdem er dann noch eine Zeit lang bei seiner Mutter 
in Schwerin verlebt und in Gemeinschaft mit Wüst- 
nei fast ausschliesslich der Erforschung der Laub- 
moosflora der Gegend um Schwerin seine ganze Thä- 
tigkeit gewidmet, nahm er 1840 die durch Jessen’s 
Abgang erledigte Stelle eines Assistenzarzies an der 


15 


Irrenheilanstalt Sachsenberg bei Schwerin an. Im Jahre 
1844 erschien von ihm ausser einer Synopsis Hypne- 
arum Megapol. eine nach dem damaligen Standpunkte 
der Wissenschaft, wo die Bryologia europaea noch im 
Erscheinen begriffen war, mit grossem Fleisse und 
gründlicher Sachkenntniss bearbeitete „Synopsis der 
Laubmoose Meklenburgs‘‘, die Alles, was vor ihm über 


denselben Gegenstand veröffentlicht worden war, also 


die oben genannten Arbeiten, auf's Sorgfältigste und 
Gewissenhafteste benutzte und durch eigenes reich- 
halliges Wissen ergänzte. Nur lässt das Werk die 
Angabe von Fundorten stellenweise allzu unangenehm 
vermissen, wodurch es sich unvortheilhaft von den 
Timm’schen und Schultz’schen Arbeiten unterscheidet. 
Dasselbe muss von der Sammlung getrockneter Laub- 
moose, die er zugleich mit der Herausgabe der Sy- 
nopsis zu ediren begann, in erhöhtem Masse gesagt 
werden, da die Etiquetten nur den einfachen Namen 
mit dem Autor enthalten. Von dieser Sammlung sind 
überhaupt nur 3 Fasc. (150 Species) erschienen, da 
F. nach der Publikation seiner Synopsis bald mit den 
Laubmoosen völlig abschloss, um seine ganze Kraft 
dem Studium der Pilze zuzuwenden. Als er mich 
1847 in Grabow zum Zwecke einer Exkursion in dor- 
iger Gegend besuchle, schlug er nur noch ein Auge 
nach den Moosen hin, wenn er mir auf eine Frage 
Auskunft geben musste. So ist denn auch nach der 
Zeit die Erkenntniss unserer Laubmoosflora durch ihn 
persönlich um keinen Schritt weiter gefördert worden, 
während Wüstnei’s Interesse für diese zierlichen Ge- 


16 


— 


wächse erst mit seinem Tode erkaltee.e Im Jahre 
1343 siedelte F. als prakt. Arzt nach Dömitz über, 
wo ihm mit der Amtspraxis zugleich die Aufsicht und 
Behandlung der für unheilbar erklärten Irren, die vom 
Sachsenberge dorthin übergehen, regierungsseilig über- 
tragen wurde. Dieser neue Wirkungskreis nahm bald 
seine ganze Kraft in Anspruch, so dass seine „Bei- 
träge zur mekl. Pilzflora“ mit der A. Centurie zu er- 
scheinen aufhörten und ihm auch für die Bearbeitung 
unserer Pilzflora, die er im Archiv 1855 und 1858. 
begonnen hatte, keine Zeit mehr übrig blieb und er 
höchstens noch ambulando für die Rabenhorst’schen 
Exsiccaten die eine oder andere interessante Species 
einzulegen vermochte, deren Präparation gewöhnlich 
seine Frau besorgte. Als sehr beliebter Arzt in immer 
weiteren Kreisen begehrt, erlag er den Anstrengungen 
seines Berufes am 3 Juni d. J., fast 62 Jahre alt. — Die 
Laubmoosgattung Fiedleria Rbh. (Pharomitrium Schpr.) 
trägt nach ihm ihren Namen; ebenso hat Rabenhorst 
2 Pilzspecies nach ihm benannt: Sporocadus Fiedleri 
(Hendersonia Fiedleri m.) und Sporotrichum Fiedleri; 
ausserdem sind mehre andere Pilze von ihm zuerst 
entdeckt und benannt worden. — Unsere Laubmoos- 
flora hat er um 18 Arten vermehrt: Phascum curvi- 
collum, Pottia minutula, Barbula gracilis, latifolia, Ulota 
Ludwigii, Bruchii, crispula; Orthotrichum Schimperi, 
tenellum, fastigialum, speciosum, stramineum, Lyellii; 
Cinclidotus minor, Fissidens incurvus, Brachythecium 
glareosum, Eurhynchium abbreviatum, Rhynchostegium 
vonfertum, Die Fiedler’'sche Synopsis konnte demnach 


17 


243 Species namhaft machen. Wenn sie statt dessen 
nur 231 Species aufzählt, so rührt dieser Unterschied 
daher, dass F. viele Arten als blosse Formen oder 
Varietäten anderer Arten betrachtet: Webera longi- 
colla, Catharinea tenellä, Polytrichum strictum, Fissi- 
dens exilis,. Thuidium delicatulum, Rhynchostegium 
megapolitanum, Hypnum Sommerfelti, revolvens, fal- 
catum, fallax; Sphagnum cuspidatum, tenellum, rigi- 
dum; dagegen Racomitrium ericoides und Leskea pa- 
ludosa, die nach unserer Anschauung nur den Werth 
einer Varietät haben, als gute Arten verzeichnet. 
Ferner hat er Campylopus pyriformis zweimal, als 
Didymodon longirostris und Dicranum flexuosum, auf- 
geführt, aber Barbula rigida (A. Brückner), Bryum ca- 
Iophyllum (Blardow bei Bridel) und Bryum pallescens 
(Schultz im Suppl.) ganz übersehen, und endlich 
müssen wir bei den Harpidien eine Species in Ab- 
rechnung bringen, weil die genaue Feststellung der 
unsern älteren Autoren bekannten Art uns nicht mög- 
lich war. 

Die Zeit von dem Erscheinen der Fiedler’schen 
Synopsis bis in die Gegenwart können wir als die 
vierte Periode in der Geschichte unserer Mooskunde 
bezeichnen. 

Wie das Fiedler’sche Werk für Viele anregend 
wirkte, so wurde auch ich (damals in Ludwigslust) 
mit meinem Freunde F. Wilke (jetzt in Amerika, wahr- 
scheinlich schon gestorben) durch dasselbe bewogen, 
auf unsern fleissigen Exkursionen die Moose nicht 


ausser Acht zu lassen, bei deren Bestimmung der 
2 


18 


Geh. Obermedicinalrath G. Brückner uns bereitwilligst 
zur Hand ging. Aber wenig in der Erkenntniss ge- 
fördert, ermüdele ich, als ich bald darauf in Grabow 
wieder ganz allein stand, und erhielt erst wieder 
einen neuen Anstoss, als Fiedler mich im Jahre 1847 
besuchte und mir einen seiner Schüler, den Pharma- 
ceuten Th. Hahn (gegenwärtig dirigirender Arzt der 
Heilanstalt „Auf der Waid“ bei St. Gallen) zuführte, 
mit dem ich während seines Aufenthaltes in der Hof- 
apotheke zu Ludwigslust fleissig bryologisirte. Der 
rechte Eifer jedoch erwachte erst inmir, als ich 1852 
mit Wüstnei bekannt wurde, dem ich meine Einführung 
in das Reich der Kryptogamen zu verdanken hahe. 
Er liess mich schöpfen aus dem Born seiner reichen 
Erkenntniss, revidirte meine Bestimmungen, theilte mir 
mit aus seinen umfänglichen Vorräthen und machte 
in den Ferien häufige Exkursionen mit mir in der 
Umgebung Schwerins und weiter. Sein Gedanke, in 
Gemeinschaft mit mir eine Sammlung meklenburgi- 
scher Kryptogamen in getrockneten, instruktiven, richtig 
bestimmten Exemplaren herauszugeben, um durch die- 
selbe anzuregen und das Studium der Kryptogamen 
namentlich in den Schulen zu fördern, ist nach seinem 
Tode erst 1862 von mir (damals zu Wölschendorf) 
zur Ausführung gekommen. Es sind bis jeizt von 
dem Werke 6 Fascikel edirt, in denen an Laubmoosen 
85 Nummern enthalten sind, die ausser mir von fol- 
genden Herren geliefert wurden: Dr. Blanck (Ober- 
stabsarzt a. D. in Schwerin), EL. Brinkmann (Hofgärtner. 
in Rostock), Dr. Draeger (früher Gymnasiallehrer zu 


19 


‚Güstrow, jetzt zu Putbus, auf Mich. d. J. zum Direktor 
des Gymnasiums zu Friedland erwählt), 6 Eggers 
(Lieutenant, Oberzollinspektor in Neustrelitz), Häcker 
(Konservator am Naturalienkabinet zu Lübeck, F den 
7. Oct. 1864), W. Hintze (Pharmaceut in Neustrelitz), 
Th. Hübener (früher Stud. pharm. zu Rostock, gegen- 
wärtig Lehrer an der landwirthschaftlichen Lehranstalt 


zu Cappeln), K. Müller (Apotheker zu Güstrow), J. 


- Reinke (früher Gymnasiast zu Ratzeburg, gegenwärtig 
Studiosus der Naturwissenschaften in Bonn), 0. Simonis 
(Lehrer an der Realschule in Güstrow), Struck (früher 
Lehrer zu Dargun, jetzt am Gymnasium in Waren) 
und Wüstnei, von dem ich noch einige Sachen in 
grösserer Anzahl in Händen hatte. Ausser den Ge- 
nannten, soweit sie noch leben, beschäftigt sich in 
Meklenburg zur Zeit Niemand, soviel ich weiss, ernst- 
lich mit bryologisehen Studien. Brinkmann hat um 
Rostock Barbula ambigua, pulvinata und Bryum 
Funckii entdeckt, Hintze bei Neustrelitz Barbula 
tortuosa, Neckera pumila, Brachythecium Milde- 
anum und Rhynchostegium tenellum. Reinke hat 
in der Flora von Ratzeburg zuerst aufgefunden : Pleu- 
ridium alternifolium, Dieranum palustre, Webera albi- 
eans, Hypnum vernicosum, imponens, Lindbergii. Struck 
ist der erste Entdecker folgender Species: Gymnosto- 
mum tenue, Fiedleria subsessilis, Grimmia crinita, . 
Racomitrium aciculare, Plagiotheeium repens. Wüstnei 
haben wir, wie schon oben bemerkt, noch die Auf- 
findung von Bryum cernuum, Hypsum polygamım, 
gigarlteum, 'Sphagnum fimbrialum zuzuschreiben. Ich 


sw; 
2 


20 


selbst sammelte in Meklenburg zuerst: Pottia Heimii, 
Barbula papillosa, Grimmia orbicularis, Orthotrichum 
patens, pallens, Mnium insigne, Brachythecium rivu- 
lare, Eurhynchium pumilum, Plagiothecium latebricola, 
undulatum, Hypnum elodes, Kneiffii, Sendtneri, exan- 
nulatum, Sphagnum molle; obauch Hypnum Cossoni, bin 
ich noch zweifelhaft. Unsere Laubmoosflorahat demnach 
in den 25 Jahren seit der Bearbeitung Fiedler’s einen 


Zuwachs von 37 Species erhalten, die theils n dm 


Archiv veröffentlicht wurden durch Boll (Flora von 
Meklenburg, 1860), Struck (1861), Brockmüller (Bei- 
träge zur Kryptogamen -Flora Meklenburgs, 1863); 
Reinke (1866), theils in meinen Fascikeln; Webera 
albicans von Reinke in dem von ihm 1867 heraus- 
gegebenen Fascikel von 30 mekl. Laubmoosen. 
Mnium insigne, Eurhynchium pumilum, Rhynchostegium 
tenellum, Plagiothecium latebricola, Hypnum polyga- 
mum, Sendtneri, exannulatum und Sphagnum. molle 
werden in der vorliegenden Arbeit zum ersten Male 
als Bürger unserer Flora genannt, die jetzt also einen 
Bestand von 280 Laubmoosen aufzuweisen hat, 

In der nachfolgenden ‚Aufzählung‘ habe ich die 
Synopsis Musc. europ. von Schimper zu Grunde ge- 
legt, bin aber in Betreff der Nomenklatur meinen 
Grundsätzen, die ich im Vorworte zum 6. Fasc. meiner 
Mekl. Kryptogamen ausgesprochen, getreu geblieben. 
Von Synonymen habe ich ausser den zur Erkennung 
der Art durchaus nothwendigen nur noch die in Karl 
Müller’s „Deutschlands Moose“ vorangestellten Namen 
verzeichnet, sowie die Benennung, unter welcher das 


21 


Moos für unsere Flora zuerst veröffentlicht ist. Wie 
mich zu Letzterem vorwiegend ein historisches Inter- 
esse bestimmte, da in der Nomenklatur sich die Pha- 
sen erkennen lassen, welche die Systematik im Laufe 
der Jahre durchgemacht hat, habe ich aus demselben 
Grunde bei jeder Art auch den ersten Entdecker und 
das Jahr der Publikation für unsere Flora notirt, wo- 
bei nur folgende Abkürzungen zu merken sind: Bland. = 
Blandow, Fdl. = Fiedler, Sch. = F. Schultz, T. = 
Timm, Wstn.= Wüstnei. Meine gewissenhaften Stu- 
dien der vorhandenen Literatur haben mich stellen- 
weise zu Resultaten geführt, die von den Angaben 
Fiedler’s und Boll’s abweichen. Für die Gegenwart, 
die vierte Periode unserer Mooskunde, habe ich die Data 
der ersten Auffindung verzeichnet; auch habe ich die 
betreffenden Species noch durch einen vorgesetzten 
Stern besonders kenntlich gemacht und die wichtig- 
sten Erkennungsmerkmale zur Unterscheidung ' von 
den nächstverwandten Arten hinzugefügt. 


$ 2: Das Florengebiet. 


Unsere Moosflora gehört zur mittleren Zone im 
Schimper’schen Sinne und zwar zur Region der Ebene, 
ist in sich aber keine natürlich begränzte, da Meklen- 
burg einen Theil des grossen norddeutschen Flach- 
laudes bildet, das gegen W. in die Niederlande, gegen 


22 


O. weit in Russland hinein verläuft. Wenn wir inner- 
halb unserer politischen Gränzen, die einen Flächen- 
raum von 290 [_]Meilen umfassen, viele Pflanzen, die 
anderswo in dem Gebiete, dem Meklenburg in phyto- 
geographischer Beziehung angehört, bereits gefunden 
sind, noch nicht beobachtet haben, so dürfen wir doch 
die Hoffnung nicht aufgeben, dass wir sie auch ein- 
mal bei uns noch entdecken können, da ihnen die- 
selben Bedingungen für ihr Dasein gegeben sind. 
Freilich werden sie zu den Seltenheiten gehören, da 
sie mit den für die vorhandenen Verhältnisse pas- 
senderen Arten derselben Gattungen den Kampf 
um das Dasein zu bestehen haben, in welchem sie 
vielleicht auf einen winzigen Raum zurückgedrängt, 
vielleicht schon ganz erlegen und von ihren sieg- 
reichen Mitbewerbern um den Platz überwuchert wor- 
den sind, die sich dann um 50 üppiger ausbreiten 
und’ als gemein und herrschend die Physiognomie der 

Gegend ausmachen. Diese Auffassung der Sache hat | 
mich veranlasst, in der nachfolgenden „Aufzählung“ 
an betreffender Stelle diejenigen Arien, natürlich ohne 
laufende Nummer und mit kleinerer Schrift, “einzu- 
schalten, deren Auffindung bei uns zu den Möglich- 
keiten gehört, nebst Angabe der uns zunächst gele- 
genen Fundorte und der Finder. Es ist uns damit 
ein schönes Ziel in Aussicht gestellt, indem wir Grund 
haben zu hoffen, noch manchen verborgenen Bürger 
unserer Moosflora in seinem Verstecke aufzufinden 
und dem Verzeichnisse unserer Moose einzuordnen, 
das bei einigermassen regem Eifer unserer Bryologen 


23 


in nicht gar langer Zeit wohl auf 300 Species an- 
wachsen dürfte. 

Sind auch die Moose überall auf der Erde ver- 
breitet und trotzen selbst der so vernichtend auf die 
ursprüngliche Pflanzendecke einwirkenden Kultur, in- 
deın sie, wenn nicht in derselben, so doch in einer 
‚verwandten Art, wieder den durchfurchten Boden be- 
decken, sobald er sich gelagert hat, und aus den nie- 
dergehauenen Wäldern unter die schattigen Hecken 
und an die Grabenabhänge, auf die Bäume unserer 
Gärten und Alleen sich flüchten, selbst am Gemäuer 
und auf den Dächern unserer Häuser sich ansiedeln: 
so sind doch einzelne Länder und Gegenden beson- 
ders reich mit ihnen gesegnet. Die massenhafteste 
Ausbreitung und den grössten Artenreichthum dieser 
die Feuchtigkeit und Kälte liebenden Pilanzenklasse 
findet man in der Alpenregion und der arktischen 
Zone, in welcher allein für Europa, vom 65. Breilen- 
grade bis zum Pol reichend und Island und Lappland 
in sich fassend, Schimper 470 Arten aufzählt, welche 
stellenweise fast die alleinige Pflanzendecke bilden. 
Müssen wir gegen solchen Reichthum auch höchst 
bescheiden zurückstehen, so haben wir doch im Hin- 
blick, dass unser Land in seiner höchsten Erhebung, 
dem Ruhner Berge bei Marnitz, nur 600 Fuss erreicht, 
immerhin eine nicht unbeträchtliche Artenzehl aufzu- 
weisen. Wir schreiben solche den günstigen Verhält- 
nissen zu, die der Moosvegetalion in den zahlreichen 
Gewässern, die den Boden und die Atmosphäre feucht 
erhalten, den noch zahlreicheren hügeligen Erhebungen 


24 


mit schaltigen Waldabhängen, Hohlwegen und Schluch= 
ten, den vielen Sümpfen und kalten Mooren und vor 
Allem in der chemischen Beschaffenheit des Bodens 
gegeben sind. Wir können in letzterer Beziehung 
auch in Betreff der Boosvegetation Meklenburg ziem- 
lich scharf in drei Florengebiete abgränzen: Beide, 
Sand, Geest; ausser diesen Gebieten haben noch die 
über das ganze Land verstreuten erratischen Blöcke 
eine eigenthümliche Moosflora, sowie auch der Kalk- 
und Mergelboden. Wenn es im Allgemeinen, so weit 
unsere Kenntnisse jetzt reichen, auch wenige Moose 
giebt, die so durchaus bodenstet sind, dass sie aus- 
nahmslos ein ganz bestimmtes Substrat verlangen, so 
ist die Zahl derer, die eine entschiedene Neigung für 
gewisse Unterlagen zeigen und nur auf solchen sich 
in ihrer ganzen Ueppigkeit entwickeln, doch um so 
grösser, und wo solche dem Bryologen in grösserer 
Vereinigung entgegentreten, ist er nicht blos zu Schlüs- 
sen auf die Beschaffenheit des Bodens berechtigt, son- 
dern auch zu Erwarlungen, gewisse ‚andere Arten 
ebenfalls daselbst aufzufinden. Wir wollen in Fol- 
gendem den Versuch machen, die einzelnen Floren- 
gebiete in Kürze zu skizziren und die für sie beson- 
ders charakteristischen Moose aufzuzählen. 


a. Die erratischen Blöcke. 


Trotz ihrer massenhaften Verwendung zu Fun- 
damental- und Chausseebauten finden sie sich immer 
noch in grösster Menge und fehlen eigentlich an kei- 
nem Orte des Gebietes gänzlich, nur sind sie z. Thl., 


23 


wie in der Elbmarsch, der Heideebene und in den 
Moor- und Wiesenniederungen, von dem Alluvium 
überlagert. Stellenweise liegen diese Sleine, die ersten 
Reisenden unserer Erde, wie Schleiden sie nennt, in 
grosser Masse gelagert: sie ermüdeten in dem Sande 
der grossen Ebene und blieben stecken ; nur die klei- 
‚neren und leichtfüssigeren erreichten den Abhang der 
Gebirge und liegen noch jetzt da, versunken im An- 
‚schauen der freundlichen Landschaften. Uns genügt, 
dass sie da sind und die Standorte vieler interessan- 
ten Moose bilden; eine nähere Erörterung über das 
Richtige oder Falsche der angedeuteten geologischen 
Hypothese würde hier am unrechten Platze sein. Man 
kann deutlich mehre unter einander anscheinend pa- 
rallele Streifen dieser Gerölle verfolgen, die sich von 
NW. nach SO. durch das ganze Land zielen und 
nach Pommern und in die Mark hinein verlaufen. In 
denselben liegen die Gerölle in grösseren und klei- 
‚neren Biöcken auf der Oberfläche förmlich wie aus- 
gesäel, So beginnt ein solcher Streifen bei Küssow 
im Klützer Ort und lässt sich über Sternberg, Alt- 
Schwerin und Fürstenberg in die Mark hinein ver- 
iolgen. Ein zweiter Streif nimmt seinen Weg vom 
Salzhaff über Neu-Bukow, Satow, Zehna, Rotlıspalk, 
Hagenow südlich vom Malchiner See, Ankershagen, 
Peccatel, Hohenzieritz, Usadel, Lichtenberg nach Prenz- 
lau zu. In diesen Streifen verläuft bei der letzten 
Stadt ein dritter, der auf der meklenburg-pommern- 
schen Gränze im Trebelthale beginnt, die Städte Dem- 
min und Friedland berührt und ‘u. a. die Gerölle von 


26 


Daberkow und Bresewitz in sich schliesst, Ausser- 
dem findet man südlich vom Plauer See bei Stuer und 
um die Ruhner Berge bei Marnitz, Leppin, Meiersdorf 
und Drefahl bedeutende Gerölllager, sowie im Süd- 
westen bei Greven, Granzin und Lültenmark, deren 
möglichen Zusammenhang und weiteren Verlauf ich 
aber nicht nachzuweisen vermag. Diese Gerölle be- 
stehen aus den verschiedensten endogenen Felsarten: 
Granit, Gneiss, Diorit, Basalt, Porphyr, Hornblende; 
aber auch exogenes Gestein aus fast allen geognosli- 
schen Formationen, als Thonschiefer, Sandstein, Kalk- 
stein, Kreide, Dolomit und die verschiedensten Conglo- 
merale, ist keineswegs selten unter ihnen vorhanden. 
Diese Gesteine, ob sie noch an ihrer ursprünglichen 
Stelle lagern, oder zu Dorf- und Feldmauern, Brücken-, 
Mühlen- und Fundamentalbauten verwendet worden 
sind, verdienen unsere grösste Aufmerksamkeit, da sie 
uns bereits eine reiche Ausbeute seltener Moose ge- 
liefert haben, und wir noch viel Neues an und auf 
ihnen zu finden hoffen dürfen. Sie bilden gewisser- 
massen die Brücke, die uns mit der montanen Region 
verbindet, da die meisten ihrer Bewohner eigentlich 
dieser angehören. Sie sind bei uns die hauptsäch- 
lichsten, theilweise ausschliesslichen Fundstätten fol- 
gender Moose: Gymnostomum tenue, Dieranum longi- 
folium, Fissidens exilis, Fiedleria subsessilis, Tricho- 
‚stomum rigidulum, Cinclidotus minor, Grimmia apo- 
carpa, pulvinata und decipiens, Racomitrıum acicu- 
lare, heterostichum und hypnoides, Hedwigia ciliala, 
Orthotrichum cupulaltum, anomalum und speciosum 


27 


var. petraeum, Polytrickum piliferum var. Hoppei, 
Fontinalis antipyretica und gracilis, Antitrichia cur- 
tipendula,: Leskea polycarpa namentlich in der 
var. paludosa, Anomodon altenuatus, Pierigynan- 
drum filiforme, Brachythecium viride und pseudoplu- 
'mosum, Eurhynchium myosuroides, Rhynchostegium 
exiguum, tenellum, murale und ruseiforme, Thamnium 
alopecurum, Amblystegium irriguum, Hypnuin incur- 
‚valum, — sowie sie mil anderen gemeinen Moosen, 
wie Dieranum scoparium, Isolhecium myurum, Homa- 
lothecium sericeum, Hypnum cupressiforme, oft ganz 
überzogen sind. In den benachbarten Floren wurden 
ausserdem noch auf erratischen Blöcken gesammelt: 
Dicranum viride und fuivum, Dieranodontium arista- 
tum, Fissidens pusillus, Seligeria recurvata und pu- 
silla, Grimmia conferta, maritima, Mühlenbeckii, tri- 
chophylla, Hartmanii, Doniana, ovata, leucophaea und 
‚commulalta, Racomitrium patens, sudelicum, fascicu- 
lare und microcarpon, Ptychomitrium polyphyllum, 
Amphoridium Mougeotii, Ortkotrichum Sturmii und ru- 
pesire, Bryum torquescens, Dichelyma falcatum, Ano-. 
modon longifolius, Thuidium minutulum, Eurhynchium 
‚erassinervium und androgynum, Rhynchostegium Tees- 
dalii und depressum, Amblystegium fluviatile, Andreaea 
peirophila und rupestris. 


b. Der Kalk- und Mergelboden. 

Wie unter den Geröllen die paläozoischen Fels- 
arten, zum grösseren Theile aus Kalksteinen beste- 
hend, häufig genug vorkommen, stellenweise sogar in 
so beträchtlich grossen Geschieben, dass man sie für 


23 


anstehendes Gestein halten möchte und sie auch wirk- 
lich zur Speisung von Kalköfen dienen ; so treten ver- 
einzelt auch hier und da, in grösserer Ausdehnung 
aber an den Ufern der grossen Seen im südwestlichen : 
Meklenburg, beträchtliche anstehende Kreidelager aus 
dem Diluvium hervor, wie auch eine grössere Zahl 
kalkhaltiger Quellen dem Boden entspringt, und in 
den Niederungen bedeutende Ablagerungen von Wie- 
senkalk angetroffen werden. Ausserdem fehlt der 
Mergel wohl in keinem Theile des Gebietes gänzlich, 
nur ist er stellenweise mit diluvialen Sand- und Lehm- 
ablagerungen ziemlich hoch bedeckt, so dass die vor- 
handenen Mergelgruben oft bis zu 20 Fuss Abraum 
haben. Zieht man hierzu noch die Menge von Kalk- 
bauten in Betracht, so haben wir trotz des Mangels 
wirklicher Kalkgebirge und Kalkfelsen in unserer Flora 
doch eine Masse geeigneter Wohnplätze für kalkstete 
und kalkholde Moose aufzuweisen. Die Artenzahl der 
ersleren, d. h. solcher, die durchaus eine kalkhaltige 
Unterlage verlangen, ist bekanntlieh keine sehr grosse ; 
doch dürfen wir aus unserer Flora dahin rechnen: 
Phascum bryoides, Barbula tortuosa, Encalypta con- 
torla, Grimmia crinita und orbicularis, Bryum cer- 
nuum und pallescens, Hypnum molluscum, commuta- 
tum, falcatum, fallax. Ausser diesen dürfen wir als 
kalkhold oder doch kalkverlragend unbedingt noch 
folgende Moose bezeichnen: Fiedleria subsessilis, Pot- 
tia cavifolia, Barbula rigida, ambigua, gracilis, Horn- 
schuchiana und muralis, Trichostomum rigidulum, Am- 
blyodon dealbatus, Webera carnea, Bryum Fuuckii, 


29 


Orthotrichum cupulatum, Rhynchostegium tenellum und: 
confertum, Camptothecium nitens, Brachythecium gla- 
reosum, Thamnium alopecurum, Hylocomium brevi- 
rostre. Dagegen sind alle Sphagnum-Arten entschie- 
den kalkfeind. 

Es möge hier noch bemerkt werden, dass der 
Gypsstock bei Lübiheen, sowie die Alaunlager bei 
Bokup und Malliss im südwestlichen Meklenburg mir 
in bryologischer Beziehung nichts Charakteristisches 
dargeboten haben. Ebenso enthält die Seestrands- 
und Salinenflora an bryologischen Charakterpflanzen 
ausser Pottia Heimii nichts Nennenswerthes. 


« Die Heide. 


Es giebt davon bei uns zusammenhängend und 
ziemlich bestimmt abgegränzt ein kleineres Gebiet, 
die Rostocker Heide, an der Ostsee zwischen Rostock 
und Ribnitz belegen, und ein grösseres Gebiet, wel- 
ches das ganze südwestliche Meklenburg umfasst. Das 
erstere Gebiet ist mir unbekannt, das letztere aber 
habe ich auf vielfachen Exkursionen und durch län- 
geren Aufenthalt in Boizenburg, Wittenburg, Ludwigs- 
lust, Grabow und Schwerin ziemlich gründlich kennen 
gelernt und nicht nur in seiner Flora im Allgemeinen, 
sondern speciell auch in der Moosvegetation manche 
Eigenthümlichkeit beobachtet. Das ganze Gebiet bil- 
det eine gegen die Elbe hin geneigte Ebene, die im 
N. und ©. durch eine Linie von Ratzeburg über Ga- 
debusch, Schwerin und Parchim südlich an die Gränze 
der Priegnitz ziemlich scharf begränzt wird. Von 


30 


ihrer höchsten Erhebung am Südrande des Schweriner 
Sees (124°) senkt sie sich zum Elbspiegel hinab, der 
bei Dömitz 25° 6“ hoch liegt, bei Boizenburg aber 
nur 9°. Eine Hügelkette durchläuft diese grosse Ebene 
von Grabow bis Boizenburg, wo sie in den Elbker- 
gen bis 200° ansteigt. Die Höhen derselben tauchen 
wie Inseln aus dem Diluvialmeere, als welches man 
die Heideebene anzusehen hat, empor und gehören 
grösstentheils dem Sandgebiete, wenige dem Geest- 
lande an. Der eigentliche Heideboden ist eine Art 
Dammerde, vorzugsweise gebildet aus der Zersetzung 
des Heidekrautes (Calluna vulgaris), das noch in den 
dreissiger Jahren weite Strecken überzog und zur 
Blüthezeit wie mit einem rosenrothen Teppich bedeckte- 
Der Heideboden lagert in grösserer oder geringerer 
Mächtigkeit auf einem grauweissen Sande oder auf 
brauner und gelber Eisenockererde; aus letzterer bil- 
det sich in den sauren Niederungen der Raseneisen- 
stein, der sich häufig dicht unter dem Rasen in aus- 
gedehnten Lagern findet. In neuerer Zeit hat die 
Kultur sich auch dieser sonst trostlosen, nur als dürf- 
tige Weiden dienenden Oeden bemächtigt und sie z. 
Th. in leidliches Ackerland umgewandelt, sowie an 
den Flüssen, welche das Gebiet in der Richtung von 
NO. nach SW. durchschneiden (Elde, Stör, Rögnitz, 
Sude, Schaale, Boize), stellenweise ziemlich ertrag- 
reiche Wiesen geschaffen worden sind. In Folge 
dessen haben viele neue Ortschaften gegründel wer- 
den können, — und wer jetzt auf der Eisenbahn von 
Schwerin über Hagenow nach Boizenburg oder Gra- 


3l 


bow diesen Landestheil durchreist, bekommt von dem- 
selben ein Bild, das dem vor wenigen Decennien kaum 
mehr ähnlich sieht, Für den Bryologen aber ist es 
immer noch ein interessantes Gebiet, das zu lohnen- 
den Exkursionen einladet, da die Wiesen mit ihren 
Sümpfen und Torfmooren, die höher gelegenen Wei- 
den mit ihren Gräben und Abplaggungen, die Aus- 
stiche längs der Eisenbahn, die tiefen Brüche und die 
ausgedehnten 'Tannenwaldungen, welche die Sand- 
schollen festigen, viele sonst nicht gemeine Moose 
herbergen. Es möge die Aufzählung der bryologi- 
schen Vorkommnisse einer dieser Oertlichkeiten ge- 
nügen, um sich darnach ein Bild von dem Ganzen zu 
entwerfen. Die Neumühler Wiese liegt am 
nördlichen Rande der Heideebene zu beiden Seiten 
des Abflusses des Neumühler Sees in den Ostorfer 
See, beiderseits von sandigen Höhen begränzt. Der 
nordöstlich gelegene Theil enthält Kalkgrund und bringt 
trotz alljährlicher Meliorationen durch Dung und Sand 
doch’nur einen mässigen Graswuchs hervor. Desto 
üppiger ist die Moosvegetation. Vorherrschend sind: 
Aulacomnium palustre, Paludella squarrosa, Cinclidium 
stiygium, Mnium insigne, Climacium dendroides, Cam- 
ptotlıecium nitens, Thuidium Blandowii, Hypnum cu- 
spidatum, cordifolium, giganteum, Kneiffi, Sendtneri, 
vernicosum; aber kein Sphagnum wird dort gefunden. 
Der südwestliche Theil wird nur noch stellenweise als 
Wiese benutzt, anderswo ist er beackert, oder dient 
als Weide und Torfmoor. Hier treten mit Aulaco- 
mnium palustre, Mnium insigne, Paludella squarrosa, 


“ 


32 


Cinclidium stygium, Hypnum cuspidatum, fluitans und 
stramineum auch Sphagnum recurvum, cymbifolium 
und tenellum auf; am Rande in einem feuchten san- 
digen Graben wächst unter anderen Moosen versteckt 
die zierliche Dicranella crispa. Ausser den genann- 
ten Moosen kommen auf der Neumühler Wiese noch 
folgende, nicht allgemein verbreitete vor: Dicranella 
cerviculata, Fissidens adiantoides, Ditrichum tortile 
und homomallum, Splachnum ampullaceum, Leptobryum 
pyriforme, Webera nutans c. var. longiseta et spha- 
gnetorum, Bryum uliginosum (leg. Full. et Wstn.), in- 
termedium, bimum, pallescens, pseudotriquetrum, pal- 
lens, turbinatum, caespititium var. nigricans Deks., 
Mnium affıne, Amblyodon dealbatus, alle vier Meeseen, 
Aulacomnium androgynum, Philonotis fontana, Ambly- 
stegium irriguum, riparium c. var. Schultzü et longi- 
folium, Hypnum Sendtneri var. Wilsoni, aduncum, trifa- 
rium, scorpioides. Von anderen seltenen Moosen wur- 
den im Heidegebiete gefunden: 'Trematodon ambigunus, 
Dicranum palustre, Bergeri, Webera albicans, Philo- 
notis marchica, Catharinea tenella, Polytrichum gra- 
cile, strictum, Brachythecium Mildeanum, Plagiothe- 
cium undulatum, Hypnum imponens, exannulalum, 
Sphagnum cuspidatum und fimbriatum. 


d. Der Sand. 


Durch die Mitte des Landes von SO. nach NW. 
zieht sich ein Höhenzug, etwa in der Richtung von 
Feldberg über Waren, Dobbertin, Goldberg, Sternberg, 
Warin, Neukloster, welcher auf seinem Rücken die 


* 


33 


hauptsächlichsten Seen trägt und die Wasserscheide 
der Ost- und Nordsee bildet. Der Rücken dieses 
Höhenzuges, der eine durchschnittliche Erhebung von 
200° erreicht (der Zierker See bei Neustrelitz liegt 
222° hoch, die Müritz 211‘, der Kölpin-, Fles»n- und 
Plauer See 209°, der Pinnower See 88%, durch den 
nur 162 Ruthen breiten, aber 207° hohen steilen Berg- 
rücken von dem 124° hohen Schweriner See geschie- 
den), sowie der südliche Abfall desselben bis an die 
Heideebene bildet ziemlich zusammenhängend das 
Sandgebiet, nur hier und da von einzelnen fruchtharen 
Oasen unterbrochen, die der Geest zugezählt werden 
müssen, wie andererseits auch im Geestlande und in 
der Heideebene grössere und kleinere Sandschollen, 
gewöhnlich mit Tannen besamt, angetroffen werden. 
Auf den dürren Höhen und in den ausgebreiteten 
Tannenwaldungen überziehen zum Theil grosse Flächen: 
Barbula ruralis, Racomitrium canescens c. var. ericoides, 
Polytrichum - Arten , Thuidium abietinum ‚„ Campto- 
thecium lutescens, Brachythecium albicans, Eurhyn- 
chium strigosum c. var. obtusifolium, Hypnum cupressi- 
forme var. ericetorum, Crista-castrensis , Schreberi; 
kleinere Räume nehmen ein: Ephemerum serratum, 
Sphaerangium muticum, Systegium erispum, Dieranum 
undulatum, Bartramia ithyphylla, pomiformis, Buxbaumia 
aphylla, Brachythecium plumosum Hds. und viele andere 
Moose. Zu den seltenen Erscheinungen cieses Ge- 
bietes, die namentlich an 'den sandigen, beras’ten See- 
ufern auftreten, gehören: Phascum bryeides, Weisia 
mucronala, Dicranum spurium, Trichodon ceylindricus, 


oO 


34 


Barbula Hornschuchiana, Webera annotina, Bryum 
Warneum, lacustre, calophyllum, erythrocarpum, atro- 
purpureum; auch Dicranella crispa, Catharinea angu- 
stata und tenella dürften vorzugsweise diesem Gebiete 
zugezählt werden. | 


ee Die Geest_ 


Das Geestland hat seinen zusammenhängenden 
Verbreitungsbezirk vom nördlichen Abhange des Cen- 
tralhöhenzuges bis an die Ostseeküste, den fruchtbar- 
sten Landstrich Meklenburgs umfassend. Der feste 
Boden besteht seiner Hauptmasse nach aus Lehm, 
mehr oder weniger mit Then, Mergel, Sand und Grand 
gemischt, ist uneben wellenförmig und mit den üppig- 
sten Weizenfeldern und herrlichsten Laubwäldern be- 
deckt. In den muldenförmigen Vertiefungen haben 
sich oft Sölle und Brüche gebildet, oft aber sind sie 
gleich den Flussthälern mit dem üppigsten Graswuchse 
bestanden. Alle diese einzelnen Lokalitäten bieten 
dem Bryologen manche nennenswerthe Seltenheit. Auf 
den offenen Feldern mit ihren Söllen und Mergelgru- 
ben werden gefunden: Physcomitrella palens ce. var. 
megapolitana, Microbryum Floerkeanum, Pleuridium 
nitidum, alternifolium, Pottia lanceolata var. aciphylla, 
Barbula rigida, ambigua, gracilis, Pogonatum urni- 
gerum, Eurhynchium praelongum, pumilum. Die Laub- 
wälder, die vorzugsweise aus Buchen bestehen, be- 
herbergen: Phascum curvicollum, Weisia viridula ce. 
var. microdus, Dieranella Schreberi, rufescens, subu- 
lata, Dieranum majus, Fissidens bryoides, exilis, in- 


35 


curvus, taxifolius, Distichium capillaceum, Ditrichum 
tortile var. pusillum, pallidum, Trichostomum rigidu- 
lum, Barbula convoluta, Ulota Ludwigii, Brachii, crispa, 
erispula, Orthotrichum patens, speciosum, stramineum, 
leiocarpum, Lyellii (dieses, an Alleebäumen häufig 
steril, scheint nur in dichten Wäldern zu frukiificiren), 
Encalypta contorta, Physcomitrium pyriforme var. 
Schultzii, Entosthodon fascicularis, Webera carnea, 
elongata, longicolla, Bryum intermedium, capillare, 
roseum, Mnium cuspidatum, rostratufn, serratum, stellare, 
punetatum, Diphyscium foliosum, alle vier Neckera- 
Arten, Homalia trichomanoides, Antitrichia curtipendula, 
Leskea polycarpa, Anomodon attenuatus, viticulosus, 
Pterigynandrum filiforme, Brachythecium glareosum, 
Eurhynchium myosuroides, striatum, abbreviatum, 
Stokesii, Rhynchostegium confertum, megapolitanum, 
Thamnium alopecurum, Plagiothecium denticulatum, 
Amblystegium subtile, Hypnum Lindbergii, purum, alle 
Hylocomien. Die Waldsümpfe, Brüche, Moore und 
faulenden Baumstümpfe bieten folgenden Moosen die 
geeignetsten Standorte: Dichodontium pellucidum, Di- 
cranum montanum, Bergeri, flagellare, Campylopus 
pyriformis, Fissidens osmundoides, Georgia pellucida, 
Aulacomnium androgynum, Timmia megapolitana, 
Brachythecium Starkei, rivulare, Plagiothecium late- 
bricola, repens, Hypnum Sommerfeltii, elodes, chryso- 
phyllum, polygamum, aduncum, fallax, molluscum, Spha- 
gnum squarrosum, rigidum. 

Wenn ich in der obigen Skizze den einzelnen 


Florengebieten eine besiimmie Anzahl von Moosen 
3“ 


36 


— 


zugeschrieben habe, so soll damit keineswegs behauptet 
werden, dass diese Moose gerade nur in dem Gebiete, 
für welches ich sie namhaft gemacht, vorkommen 
könnten, in den andern aber nicht. Es sind eben 
nur, soweit unsere Moosflora bisher überhaupt erforscht 
ist, die hauptsächlichsten Fundstätten der genannten 
Arten. Namentlich gilt dies auch in Bezug auf die- 
jenigen Moose, die dem Torfboden angehören, da 
der Torf in allen genannten Gebieten gefunden wird, 
wenn auch in verschiedener Qualität, :Wo an sumpfi- 
gen Orten von .niederer Temperatur. Vegetabilien in 
theilweise Zersetzung, nicht aber in vollständige Fäul- 
niss übergehen, bildet sich Torf, und ausser den Sumpf- 
moosen, die an der ersten Bildung partieipirten, finden 
sich bald noch andere Moose ein, deren Natur den 
Torfboden als nothwendiges Substrat erfordert, und 
so bildet sich eine Moosflora der Torfmoore. Wen» 
ich diese nicht wie die Flora der erratischen Blöcke 
und des Kalkbodens besonders skizzirte, geschah es, 
weil ich nach meinen Erfahrungen in der Gesammt- 
heit der Moose des Torfbodens einen Unterschied zu 
'erkennen geglaubt habe, ob diese Moose dam Heide- 
oder dem Geestgebiele angehören, wobei ich allerdings 
unerörtert lassen muss, eine wie grosse Mitwirkung 
dabei dem etwaigen Kalkgehalte des Bodens zuzu- 
schreiben ist. Selbst die eigentlichen Torfmoose, die 
Sphagna, scheinen wählerisch darin zu sein. Obgleich 
Sphagnum squarrosum auch innerhalb des Heidege- 
bietes vorkommt, so: hat es doch seine hauptsächlichste 
Verbreitung in den Waldsümpfen und Torfmooren der 


37 


Geest und des Sandgebietes, Aehnlich ist es mit 
Sphagenum acutifolium. Von den Hypneen scheinen 
die Campylium- Arten den Mooren des Geestlandes, 
die Harpidien dagegen denen des Heidegebietes den 
Vorzug zu geben, eiwa mit Ausnahme des Hypnum 


Kneiffi, das ich in ersterem Gebiete am verbreitet- 


sten gefunden habe, immer aber an entschieden kalk- 
haltigen Lokalitäten, und des H. aduncum L. (H. un- 
cinatum Hdw.). Ueberhaupt ist die Bodenwahl der 
Moose, wie der Pflanzen im Allgemeinen, noch ein 
weites Feld für wissenschaftliche Beobachtungen. 


$. 3. Vergleichang mit anderen Floren. 


Wenn K. Müller in der Synopsis muscorum fron- 
dosorum (1548) nur etwas über 2400 Arten Laub- 
mnoose aufführt (der Steudel’sche Nomenklator vom J. 
1824 enthält mit Einschluss mancher zweifelhafter 
Arten nur 1264 Species), so glaubt doch Girgensohn 
schon im J. 1860 die Zahl der Laubmoese beider 
Hemisphären der Erde auf 3900 Arten schätzen zu 
müssen, und es mag demnach nicht zu hoch gegriffen 
sein, wenn wir z. Z. 4000 Arten als sicher bekannt, 
und beschrieben annehmen. Da wir nun aus unserer 
Movsflora 280 Arten kennen, so verhält sie sich zur 
Moosllora der ganzen Erde wie 1:14,28. 


Eiwas günstiger gestaltet sich das Verhältniss zur 


Moosilora Europa’s. Schimper's Synopsis musc. europ. 


‚38 


(1860) beschreibt 716 Species, deren Zahl jetzt auf 
etwa 800 angewachsen sein mag, so dass wir zu 
Europa in dem Verhältnisse wie 1:2,85 stehen 
würden. 

Für Deutschland zählt Rabenhorst in seiner Kryp- 
togamen-Flora (1848) 539, K. Müller in „Deutsch- 
lands Moose“ (1853) schon 555 Arten auf, die wir 
jetzt in runder Zahl sicher auf 600 veranschlagen 
dürfen, so dass sich unser Verhältniss zu Deutsch- 
land wie 1:2,14 stellen würde, 

Es ist nicht ohne wissenschaftliches Interesse, 
unsern Moosreichthum mit dem anderer Länder zu 
vergleichen, die derselben Region angehören, dieselbe 
Erhebung, Gestaltung und Bildung der Erdrinde auf- 
weisen, deren Temperatur, klimatische und meleoro- 
logische Erscheinungen mit uns dieselben sind. 

Aus der Flora von Hamburg mit dem benachbar- 
ten Holstein und Lauenburg sind nach Dr. Klatt (1868) 
nur 164 Laubmoosarten sicher bekannt; ausserdem 
werden noch mehre zweifelkafle Arten aufgeführt, 
meist nach Hübener’schen Angaben, die allerdings 
nicht ganz zuverlässig sind. Wir finden nur ein ein- 
ziges Moos, das unserer Flora noch fehlt: Trichosto- 
mum tophaceum. Dagegen haben wir folgende Arten 
‚mehr aufzuweisen: Microbryum Floerkeanum, Pleuri- 
dium alternifoiium, Dichodontium pellucidum, Dicra- 
nella subulata, Dicranum montanum, longifolium, pa- 
lustre, Fissidens exilis, incurvus, Fiedleria subsessilis, 
Pottia minutula, Heimii, Trichodon eylindrieus, Tri- 
chostomum rigidulum, Barbula rigida, ambigua, gra- 


39 


cilis, papillosa, pulvinata, latifolia, Grimmia crinita, 
orbicularis, Ulota Bruchii, Orthotrichum pallens, Funaria 
calcarea, Webera longicolla, Bryum uliginosum, inter- 
medium, eryihrocarpum, atropurpureum, Funckii, ca- 
iophyllum, turbinatum, Mnium insigne, orthorrhynchum, 
stellare, Meesea trichodes, longiseta, hexagona, Bar- 
tramia ilhyphylla, 'Timmia megapolitana, Catharinea 
tenella, Polytrichum strietum, Fontinalis gracilis, Neckera 
pumila, crispa, Anomodon attenuatus, Brachyihecium 
Mildeanum, glareosum, Starkei, rivulare, pseudoplu- 
mosum, Eurhynchium strigosum, Rhynchostegium exi- 
guum, Thamnium alopecurum, Plagiotheeium latebri- 
cola, repens, Amblystegium subtile, irriguum, Hy- 
pnum Sommerfeltii, elodes, chrysophylium, polygamum, 
vernicosum, revolvens, commutatum, falcatum, fallax, 
incurvatum, imponens, Lindbergii, palustre, Sphagnum 
fimbriatum, rigidum, molle. Rechnet man zu dieser 
grosser Zahl noch die Menge anderer Moose, die als 
zweifelhaft ohne laufende Nummer verzeichnet sind: 
Phascum curvicollum, Pleuridium nilidum, Gymnosto- 
mum microstomum, Weisia mucronata, Trematodon 
ambiguus (wurde von Bruch bei Homburg, aber wohl 
nicht bei Hamburg gefunden), Dicranella Schreberi, 
crispa, Campylopus pyriformis, Ditrichum pallidum, 
Barbula Hornschuchiana, tortuosa, Grimmia dicipiens, 
Ulota Ludwigii, Orthotrichum obtusifolium, Schimperi, 
tenellum, fastigialum, patens, sprciosum, stramineum, 
Encalypta contorta und viele andere, so muss man 
sich billigerweise wundern über die Armuth einer 
Flora, die mit der unsrigen alle Bedingungen Lueilt. 


40 


Jedenfalls ist die Klatt'sche Aufzählung nur als. ein 
erster schwacher Versuch zu betrachten.! 
Die Mark Brandenburg kommt uns an Zahl fast 
gleich, indem Dr. Otto Reinhardt (Verhdig. d. bot, 
V. f. Brandbg. 1863) für dieselbe 275 Species auf- 
zählt. Unter diesen sind in unserer Flora bisher nicht 
gefunden: Ephemerella recurvifolia, Flotowiana, Gymno- 
stomum squarrosum, tortile, curvirostrum, fuscescens, 
Dicranodonlium aristaltum, Pottia Starkeana, Ditrichum 
flexicaule, Trichostomum tophaceum, Barbula recurvi- 


1. Im Begriffe, meine Arbeit dem Drucke zu übergebin, er- 
halte ich von meinem Freunde, Herrn Dr. Sonder in Hamburg, 
ein Verzeichniss von Moosen, die er bei Hamburg gesammelt, 
mit der freundlichen Zusicherung, dass die betreffenden Specı- 
mina bald nachfolgen solien,. Ich notire aus demselben; Bux- 
baumia ındusiata, Entosthodon ericetorum, Bryum eirrhatum, 
Barbula recurvifolia, Ditrichum vaginans, Zygodon -viridissimus, 
Ephemerum stenophyllum, Orthotrichum Braunii, Amblystegium 
Kochii, fiuviatile, Eurlıynchium androgynum, erassinervium, Hy- 
pnum pratense, Cossoni, welche in unserer Flora bisher noch nicht 
gefunden sind; Ephemerum stenophyllum, Orthotrichum Braunii 
und Hypnum Cossoni waren überhaupt noch nicht aus der nord- 
deutschen Ebene bekannt. In der ‚„Aufzählung‘“ habe ich diese 
Funde an den betreffenden Stellen noch einfügen können. Ausser- 
dem sind aus der Hamburger Fivora noch bemerkenswerth: Phascum 
eurvicollum, Pleuridium nitidum, alternifolium, Weısia mueronata, 
Dieranella Schreberi, erispa, subulata, Campylopus pyriformis, 
alle unsere Fissidens- und Örthotrichum-Arten, Fıedleria subses- 
silis, Pottia Heimii, Trichostomum rigidulum, Barbula Horn- 
schuchiana, papillosa, latifolia, Bryum uliginosum, intermedium, 
erythrocarpon, ätropurpureum, turbinatum, Mnium orthorrhyn- 
chum, stellare, alle NMeeseen, Catharinea tenella, Neekera pumila, 
Brachytheeium Mildeanum, glareosum, Starkei, Hypnum polyga- 
mum, revolvens, exannulatum, vernicosum, Sphagnum fmbriatum, 
Durch dieses Verzeichniss steht die Hamburger Laubmoosflora 
der unsrigen ebenbürtig zur Seite, 


4 


folia, revoluta, Grimmia trichophylla, Hartmanii, Do- 
niana, ovata, leucophaea, Orthotrichum gymnostomum, 
Sturmii, Encalypta ciliata, Pyramidula letragona, Bryum 
eirrhatum, Neodamense, Mnium medium, spinosum, 
Philonotis caespitosa, Buxbaumia indusiala, Fontinalis 
squamosa ß. tenella, Eurhynchium androgynum , Hy- 
pnum pratense, rugosum, sämmtlich Moose, deren Auf- 
findung bei uns zu den Möglichkeiten gehört. Wir 
hingegen haben folgende Moose aufzuweisen, deren 
Heimathsrecht für die Mark bisher noch nicht festge- 
stellt ist: Weisia mucronata, Dicranella crispa, subu- 
lata, Diecranum longifolium, majus, Distichium capilla- 
ceum, Trichodon eylindricus, Barbula ambigua, pulvi- 
nata, Cinclidotus minor, Grimmia crinita, decipiens, 
orbicularis, Racomitrium acicnlare, Orlhotrichum pal- 
lens, Funaria calcarea, Bryum calophyllum, Mnium 
orthorrhynchum, Timmia megapolitana, Fontinalis gra- 
cilis, Neckera pumila, Pterigynandrum filiforme, Brachy- 
thecium Starkei, pseudoplumosum, Rhynchostegium 
exiguum, Plagiotheeium latebricola, Hypnum exannu- 
latum, falcatum, Lindbergii, fallax, Sphagnum molle. 
Die Provinz Preussen, obgleich viermal so gross 
‚als Meklenburg und mit Bodenerhebungen bis zu 1200°, 
besitzt doch keinen grösseren Moosreichihum, als wir, 
da H. v. Klinggräff („die höheren Kryptogamen Preus- 
sens“, 1853, mit Nachträgen in d. Verhdlg. d. bot. 
V. £. Brandenbg. 1862, 1564) 277 Species namhaft 
macht. Unter diesen sind aber höchst interessanle 
Arten, deren Auffindung in der Ehene vorher kaum 
erwartet werden durfie; nachdem ihr Vorkommen dort 


42 


jedoch konstatirt ist, dürfien sie auch bei uns noch 
gefunden werden. Diese uns bisher noch fehlenden 
Arten sind: Dicranum viride, Cynodontium polycar- 
pum var. strumiferum, Encalypta ciliata, Buxbaumia 
indusiata, Pogonatum alpinum, Fhilonotis calcarea, 
caespitosa, Grimmia Hartmanii, ovata, Racomitrium 
fasciculare, microcarpum, patens, sudelicum,  Ortho- 
trichum gymnostomum, Sturmii, rupestre, Bryum eirrha- 
tum, Klinggräfii, cyclophyllum, Mnium subglobosum, 
Platygyrium repens, Leskea nervosa, Brachythecium 
reflexum, campestre, Schimperi Klinggr. (?), Rhyn- 
chostegium depressum, Amblystegium fluviatile, Kochii, 
Hypnum pratense, reptile, Hyloconium Oakesii, An- 
dreaea petrophila, Sphagnum Lindbergii. Dagegen 
fehlen aus unserer Flera in Preussen folgende Arten: 
Dicranella subulata, Dieranum majus, palustre, spurium, 
Gymnostomum tenue, Weisia mucronala, Pottia Heimii, 
Barbula rigida, ambigua, gracilis, tortuosa, pulvinata, 
latifolia, papillosa, Distichium capillaceum, Trichodon 
eylindrieus, Ditrichum homomallum, Cinclidium stygium, 
Webera elongata, longicolla, Bryum Duvalii, Mnium 
insigne, orthorrhynchum, Ulota Bruchii, Orthotrichum 
tenellum, Grimmia erinita, Racomitrium aciculare, hy- 
pnoides, Fontinalis gracilis, Neckera pumila, Rlıyncho- 
stegium exiguum, Hypnum elodes, polygamum, verni- 
cosum, revolvens, falcatum, fallax, imponens, trifarium, 
scorpioides, Hylocomium brevirostre, loreum, Spha- 
suum molle. | 

Achnlich gestaltet sich das Verhältniss zur Moos- 
flora der russischen Ostseeprovinzen Liv-, Ehst- und 


43 


Kurland, die uns in der Bearbeitung Girgensohn’s vor- 
liegt. Die Länder bilden eine Ebene, welche an ein- 
zelnen Punkten sich kaum über 1000° über das Meer - 
erhebt, Die Bodenbeschaffenheit ist ähnlich, wie bei 
uns, nur nehmen die Wälder, Moräste und Torfmoore 
einen verhältnissmässig grösseren Raum ein, und für 
die Kalkfelsen an der Düna und auf der Insel Oesel 
und die Sandsteinfelsen an der Aa haben wir in un- 
sern Gerölllagern und Kalk- und Sandsteinbauten nur 
ein schwaches Aequivalent aufzuweisen. Girgensohn 
zählt Irotz dem nur 245 Laubmoosarten für das Ge- 
biet auf (Archiv f. d. Naturk. Liv-, Ehst- und Kur- 
lands, 1860), im Vergleich zulngermannland, 
aus dem durch G. Borszczow nur 192 Arten bekannt 
sind, recht ansehnlich, Preussens, Brandenburgs und 
unserer Flora gegenüber aber doch nicht genügend. 
Aus unserer Flora fehlen dort: Ephemerum serralum, 
Physcomitrella patens, Microbryum Floerkeanum, Sphae- 
rangium muticum, Phascum bryoides, curvicollum, 
Pleuridium alternifolium, Systegiuin crispum, Grimmia 
crinita, decipiens, orbicularis, Racomitrium hypnoides, 
aciculare, Bartramia ithyphylla, Philonotis marchica, 
Weisia mucronata, cirrhata, Fiedleria subsessilis, Pottia 
cavifolia, lanceolata, Orthotrichum cupulatum, tenel- 
lum, pumilum, patens, pallens, stramineum, diaphanum, 
Lyellii, leiocarpum, Diplıyscium foliosum; Trichosto- 
mum rigidulum, Ditrichum pallidum, Barbula rigida, 
ambigua, gracilis, Hornschuchiana, papillosa, pulvinala, 
laevipila, latifolia, Dicranella rufescens, Campyiopus 
pyriformis, Bryum lacustre, Warneum, longicollum, 


44 


Duvalii, atropurpureum, calophyllum, Physcomitrium 
sphaericum, Entosthodon fascicularis, Funaria calcarea, 
- Mnium  orthorrhynchum, Fontinalis gracilis, Neckera 
pumila, crispa, Antitrichia curtipendula, Eurhynehium 
myosuroides, Stokesii, Brachythecium rivulare, Rhyn- 
chostegium exiguum, megapolitanum, rusciforme, Tha- 
mnium alopecurum, Hypnum polygamum, elodes, tri- 
farium, purum, vernicosum, falcatum, fallax, imponens, 
Lindbergii, molluscum, Hylocomnium brevirostrum, 
loreum, Sphagnum fimbriatum, cuspidatum, rigidum, 
molle, molluscum. Die grössere Zahl dieser Moose 
wird in jener Flora mit der Zeit gewiss noch aufge- 
funden werden. Dagegen hat sie aber auch eine 
ganze Menge inleressanter Vorkommnisse aufzuweisen, 
die bei uns bisher das Heimathsrecht noch nicht haben, 
z. Th. auch wohl nie erlangen werden. Diese sind: 
Sporledera palustris, Seligeria calcarea, Grimmia con- 
ferta, ovata, cummutata, Racomitrium microcarpon, 
Catascopium nigritum, Bartramia Oederi, Gyınnosto- 
mum rupestre, curvirostre, Orthotrichum Sturmii, ru- 
pestre, Georgia geniculata, Splachnum Wormskjoldii, 
vasculosum, Didymodon luridus, Distichium inclinatum, 
Encalypta ciliata, Dicranella Grevilleana, curvala, Cy- 
nodonlium pulycarpum, virens, Dieranum fulvum, Star- 
kei, fuscescens, Bryum aeneum, polymorphum, cirrha- 
tum, obconicum, Mnium medium ?, Aulacomnium tur- 
gidum ?, Fontinalis squamosa, Neckera oligocarpa, 
Platygyrium repens, Leskea nervosa, Myrinia pulvinata, 
Thuidium minutlulumn, Myurella julacea, apieulala, Bra- 


chythecium ıeflexum, Amblyslegium lenuissimum, con- 


45 


fervoides, radicale, fluviatile?, Plagiothecium Muehlen- 
beckii, pulchellum, nitidulum, Hypnum pratense, sar- 
mentosum, reptile, Haldanianum, fertile? , Hylocomium 
umbratum, Sphagnum Wulfianum, Girgensohnii. 

Von den westlich von uns gelegenen Ländern der 
norddeutschen‘ Ebene habe ich nur ein vollständiges 
Verzeichniss der Laubmoose Westphalens von Dr. H. 
Müller in Lippstadt (Vhdig. d. nat. V. d. preuss. Rheinl. 
u. Westph. 1854) zur Hand, eine Arbeit, die sich in 
vielfacher Beziehung vortheilhaft auszeichnet. Aber 
nur die nördliche Hälfte Westphalens, der Busen 
von Münster, gehört der norddeutschen Tiefebene 
an, und die Moosflora derselben hat mit der unsrigen 
viel Uebereinstimmendes, kömmt ihr auch an Zahl 
fast gleich. Daselbst fehlen von unsern Moosen: 
Phascum curvicollum, Gymnostomum tenue, Dichodon- 
tium pellueidum, Dicranella crispa, subulata, Dieranum 
longifolium, Bergeri, Fiedleria subsessilis, Grimmia 
erinita, orbicularis, decipiens, Racomitrium aciculare, 
Bryum calophyllum, pallescens, Funckii, capillare, Du- 
valii, Mnium insigne, orthorrhynchum, Amblyodon de- 
albatus, Meesea trichodes, hexagona, triquetra, ‚Palu- 
della squarrosa, Bartramia ithyphylla, 'Timmia mega- 
politana, Fontinalis gracilis, Neckera pennata, Thui- 
dium Blandowii, Brachythecium Starkei, Eurhynchium 
strigosum, Rhynchostegium cenfertum, Amblystegium 
subtile, irriguum, Hypnum fallax, trifarium. Dagegen 
sind aus diesem Theile Westphalens folgende Moose 
bekennt, die in unserer Flora fehlen: Ephemerella 
recurvifolia, Archidium alternifolium, ‚Dieranum fusce- 


46 


scens, Dieranodontiumlongirostre, Campylopus flexuosus, 
fragilis, brevipilus, Fissidens pusillus, Ditrichum flexi- 
caule, vaginans, Trichostomum tophaceum, Barbula 
aloides, recurvifolia, inclinata, Orthotrichum pulchellum, 
Zygodon viridissimus, Physcomitrium acuminatum, En- 
‚tosthodon ericetorum, Bryum fallax, cirrhatum, alpinum, 
Catoscopium nigritum, Philonotis calcarea, Cryphaea 
heteromalla, Pterogonium gracile, Neckera Philippeana, 
Platygyrium repens, Cylindrothecium concinnum, Bra- 
chythecium campestre, Scleropodium illecebrum, Eu- 
rhynchium crassinervium, androgynum, Rhynchoste- 
gium Teesdalii, tenellum, depressum, Plagiothecium 
Schimperi, Roeseanum, Amblystegium confervoides, 
radicale, Kochii, Hypnum fallaciosum, hygrophilum, 
pseudostramineum. Diese anselmliche Zahl interes- 
santer Moose wird aus dem Gebiete der Haar, der 
vorzugsweise aus Plänerkalk bestehenden Hochebene, 
welche im S. den Busen von Münster begränzt, noch 
um folgende Arten vermehrt: Dieranum viride, Seli- 
geria pusilla, tristicha, Barbula icmadophila, Didymo- 
don luridus, Eucladium verticillatum, Mnium ambiguum, 
H. Müll., Anomodon longifolius, Eurhynchium striatulum 
velutinoides, Vaucheri. — Das dritteGebiet, der Te u- 
toburger Wald, welcher in der Velmerstot (1435°) 
seine höchste Erhebung hat, gehört der unteren Berg- 
gegend an und bringt folgende uns fehlende Moose: 
Dicranella curvata, Gymnostomum calcareum, rupestre, 
Cynodontium Bruntoni, Anodus Donianus, Brachyodus 
trichodes, Campylostelium saxicola, Didymodon eylin- 
dricus, flexifolius, Trichostomum crispulum, Barbula 


47 


revoluta, Grimmia Doniana, trichophylla, Racomitrium 
microcarpum, Ptychomitrium polyphylium, Bartramia 
Oederi, Pterygophyllum lucens, Heterocladium hetero- 
pterum, Orthothecium intricatum, Amblystegium fluvia- 
tile, Andreaea petrophila. — Als viertes Gebiet der 
westph. Moosflora betrachtet H. Müller das Berg- 
land zubeiden Seiten der Weser, dasin 
dem Moosberg des Sollings (1577°) seinen höchsten 
Gipfel erreicht, also in die Bergregion im Schimper’- 
schen Sinne (1509-3500) hineinragt, wie denn auch 
die Neuheiten, mit denen dieses Gebiet die Flora aus- 
stattet, ausschliesslich der montanen Region ange- 
hören: Sporledera palustris, Fissidens crassipes, Seli- 
geria recurvata, 'Trichostomum pallidisetum H. Müll., 
Pottia Starkeana, caespitosa, Barbula vinealis, squarrosa, 
membranifolia, Grimmia commnulata, Bryum torquescens, 
versieolor, Rhynchostegium rotundifolium, Hypnum 
rugosum. — Das fünfte Gebiet endlich bildet das 
Sauerland, das ausgedehnte Bergland Westphalens 
südlich der Haar, dessen höchster Punkt der Asten- 
berg (2683°) ist. Die Uebersicht der 300 Moose dieses 
Gebietes giebt uns ein anschauliches Bild der montanen 
Region; die Flora wird durch dasselbe um folgende 
bei uns fehlende Species bereichert! Gymnostomum 
curvirostrum, Weisia fugax, denticulata, Cynodontium 
polycarpum, Dicranella squarrosa, Dieranum fulvum, 
Trichostomum mutabile, Barbula paludosa, Grimmia 
conferta, Hartmanii, ovata, leucophaea, montana, Ra- 
comitrium protensum, Coscinodon pulvinatus, Ampho- 
ridium Mougebotii, lapponieum, Ulota Drummondii, Hut- 


48 


chinsiae, Orthotrichum Sturmii, rupestre, Tetrodontium 
Brownianum, Encalypta ciliata, Schistostega osmun- 
dacea, Funaria hibernica, Bryum Mildeanum, Mninm 
subglobosum, cinclidioides, Zieria julacea, Bartramia 
Halleriana, Oligotrichum hercynicum, Pogonatum al- 
pinum, Leskea nervosa, Pseudoleskea catenulata, Or- 
thothecjum rufescens, Brachythecium reflexum, Hylo- 
comium umbratum, Andreaea rupestris, Sphagnum teres, 
rubellum. — Die ganze westphälische Flora enthält 
nach der H. Müller’schen Uebersicht (mit den Nach- 
trägen in Vhdlg. d. bot. V,. f. Brandbg. 1866) etwa 
375 Arten und übertrifft unsere Flora demnach fast 
um 100 Species; dennoch fehlen für ganz Westphalen 
aus unserer Flora noch folgende Arten: Gymnostomum 
tenue, Dieranum Bergeri, Fiedleria subsessilis, 
Grimmia crinita, decipiens, Bryum calophyllum, pal- 
lescens, Duvalii, Mnium insigne, ortborrhyn- 
chum, Amblyodon dealbatus, Meeseatri- 
chodes, hexagona, triquetra, Paludella 
squarrosa, Timmia megapolitana, Fontinalis gra- 
cilis, Neckerapennata,Hypnumiltrifarium 
von denen die gesperrt gedruckten bei uns keines- 
wegs zu den grossen Seltenheiten gehören. Andere 
Moose, die bei uns zu den gemeinen zählen, sind dort 
sehr selten, z. B. Mnium hornum. 

Werfen wir von hier einen Blick auf ds Moos- 
flora Hollands, so sehen wir auch dort von der unsrigen 
wenig Abweichendes; noch mehr Verwandtschaft zeigt 
sie mit der Flora Westphalens. Dozy und Molken- 
boer (Prodromus Florae batavae) führen 252 Species 


49 


auf, von denen die interessantesten: Distichium in- 
clinatum, Barbula Brebissonii, Encalypta rhabdocarpa, 
Grimmia crinita, Caloscopium nigritum, Bryum tor- 
quescens, alpinum, Dichelyma falcatum, Leptodon 
Smithii,$Cryphaea heteromalla. 

Vom Saargebiet, dem südwestlichsten Theile 
der preussischen Rheinlande, den Umgebungen der 
Städte Saarbrücken und Merzig, einen Flächenraum 
von ungefähr 25 DMeilen umfassend, hat F. Winter 
ein Verzeichniss der Laubmoose geliefert (Pollichia 
1868), das 290 Arten enthält, welche die nahe Ver- 
wandtschaft des Gebietes mit dem westphälischen Berg- 
lande darlegen. Von bisher in Westphalen nicht ge- 
fundenen Moosen enthält das Verzeichniss: Dicrano- 
dontium sericeum, Cinclidotus riparius, Grimmia sphae- 
rica, Racomitrium fasciculare, Orthotrichum leuco- 
mitrium, Winteri Schpr., rivulare, Bryum obconicum, 
Fontinalis squamosa. Dage,en fehlen aber eine Menge 
Moose der norddeutschen Ebene, z. B. aus unserer 
Flora: Mierobryum Floerkeanum, Phascum curvicollum, 
Trematodon ambiguus, Dicranella crispa, Schreberi, 
Dicranum majus, Bergeri, Campylopus pyriformis, Fis- 
sidens osmundoides, Fiedleria subsessilis, Distichium 
‚capillaceum, Trichodon cylindricus, Barbula rigida, 
Grimmia crinita, Orthotrichum pumilum Sw., specio- 
sum, Sphlachnum ampullaceum, Physcomitrium sphae- 
ricum, Funaria calcarea, Webera longicolla, cruda, 
carnea, albicans, Bryum uliginosum, Warneum, calo- 
phyllum, pallens, Duvalii, Mnium insigne, orthorrhyn- 


chum, Cinclidium stygium, Amblyodon dealbatus, alle 
4 


50 


vier Meeseen, Paludella squarrosa, Timmia megapoli- 
tana, Catharinea angustata, Fontinalis gracilis, 'Thui- 
dium Blandowii, Brachythecium Starkei, Rhynchoste- 
gium exiguum, Plagiothecium latebricola, Amblyste- 
gium subtile, Hypnum Iycopodioides, revolvens, fallax, 
trifarium, scorpioides, Sphagnum fimbriatum, molle. 
Gehen wir noch weiter gegen S., so stellt sich 
eine noch grössere Verschiedenheit mit unserer Flora 
heraus: die Region der Ebene tritt gegen die montane 
mehr und mehr zurück, der sich bereits viele Bürger 
der subalpinen und alpinen Region zugesellen. Man 
erkennt das recht deutlich, wenn man die Flora der 
Rheinpfalz (nach der Bearbeitung von Gümbel in der 
Pollichia 1857) mit der des Saargebietes und dann mit 
unserer Flora ‚vergleicht. Wie in Bezug auf Klima, 
geognostische Beschaffenheit des Bodens und land- 
schaftliche Mannichfaltigkeit der Gegend beide Gebiete 
wenig Unterschied darbieten, so herrscht auch in der 
beiderseitigen Laubmoosflora die grösste Verwandt- 
schaft und Aehnlichkeit, nur hat die Pfalz, die ein.be- 
deutend grösseres Territorium umschliesst und seit 
Bruch’s Zeiten von den namhaftesten Männern der 
Wissenschaft nach ihren bryologischen Schätzen ‚aufs 
Eifrigste erforscht ist, eine weil bedeulendere Arten- 
zahl aufzuweisen (gegen 350). Viele unserer seltenen 
Moose, die ich bei der Vergleichung mit dem Saar- 
gebiete aufzählte, z. B. Microbryum Floerkeanum, 
Fiedleria subsessilis, Dieranella crispa, Trichodon cy- 
lindricus, Mnium insigne, orthorrhynchum, Bryum 
Warneum, Duvalii, Timmia megapolitana, Fontinalis 


51 


gracilis, Brachythecium Starkei u. a. fehlen auch hier, 
sowie eine Menge anderer, die bei uns zu den cha- 
rakteristischen Moosen gehören und z. Th. eine be- 
deutende Verbreitung haben, wie Fissidens osmun- 
doides, Amblyodon dealbatus, Paludella squarrosa, Di- 
cranum Bergeri, Cinclidium stygium, Polytrichum 
strictum, Thuidium Blandowii, Hypnum ee 
trifarium, scorpioides u. s. w. 
‘Schliesslich sei noch zweier Floren Erwähnung 
gethan, die in der vorzüglichen Bearbeitung, deren 
sich beide zu erfreuen haben, als Repräsentanten der 
montanen Region dienen mögen, aus der unsere Flora 
so manchen Bürger aufzuweisen hat. 
Die Laubmoosflora von Oberfranken, dem nordöst- 
lichen Theile Bayerns, das Fichtelgebirge, den Fran- 
kenwald und den fränkischen Jura in sich schliessend, 
enthält nach Walther und Molendo (1868) auf einem 
Raume von 125,,, [_]Meilen 384 Arten, Das Fichtel- 
gebirge ist nicht bloss der Centralstoek dieses Ge- 
bietes, sondern auch der Hauptgebirgsknoten der mittel- 
deutschen Gebirge, dessen höchste Punkte der Schnee- 
berg (3272°) und der Ochsenkopf (3160°). Beide sind 
durch eine torfige 8 bis 900 tiefe Einsattelung ge- 
trennt, durch die. Seelohe mit dem sog. Fichtelsee 
(2399‘).. Diese, sowie andere ähnliche Oertlichkeiten, 
zu denen eine .Menge Flussthäler zu rechnen, bilden 
die Standorte für die meisten Moose der Ebene, so 
dass aus unserer Flora in diesem Gebiete nur fehlen : 
Fissidens exilis, Fiedleria subsessilis, Poitia Heimii, 


Barbula ambigua, Grimmia decipiens, Orthoirichum 
4* 


52 


pallens, Bryum uliginosum, Warneum, lacustre, calo- 
phyllum, atropurpureum, Mnium orthorrhynchum, Cin- 
elidium stygium, Meesea hexagona, Thuidium Blan- 
dowii, Rhynchostegium exiguum, megapolitanum, Pla- 
giothecium latebricola, Hypnum elodes, trifarium, scor- 
pioides, imponens. Die grosse Zahl der uns fehlenden 
Moose würde den Raum zu sehr beschränken; es seien 
nur einige alpine und subalpine Moose erwähnt, die 
in diesem Gebiete, wenn z. Th. auch in beschränkter 
Verbreitung, gefunden sind : Weisia denticulata, Di- 
eranum Sauteri, fuscescens, Campylopus alpinus, Di- 
trichum glaucescens, Ulota Drummondii, Zieria julacea, 
Mnium subglobosum , Pogonatum alpinum, Neckera 
Menziesii, Brachythecium reflexum, Hypnum Halleri, 
Sauteri, pallescens, Hylocomium umbratum u. a. Wir 
verweisen auf das interessante Werk von Walther und 
Molendo „die Laubmoose Oberfrankens“, das wir allen 
Bryologen zu aufmerksamem Studium empfehlen. 
Eine gleich ausgezeichnete Bearbeitung ist der 
Laubmoosflora von Schlesien zu Theil geworden durch 
Dr. J. Milde (Bot. Zte. 1861, Nachtr. 1864, 66, 67, 69). 
Der nördliche ebene Theil Schlesiens herbergt die 
meisten Moose der norddeutschen Ebene; es sind aus 
unserer Flora nur folgende in Schlesien noch nicht 
gefunden : Barbula laevipila, Grimmia orbieularis, Fu- 
naria calcarea, Bryum Warneum, calophyllum, Cin- 
clidium stygium, 'Timmia megapolitana, Rhynchoste- 
gium exiguum, Plagiothecium latebricola, Hypnum fal- 
lax, imponens. — Aus der Region der höheren Ebene 
oder der niederen Berge (500-1500%) sind be- 


93 


sonders zu nennen: Anodus Donianus, Seligeria re- 
curvata, Brachyodus: trichodes, Dicranum elorgalum, 
Dieranodontium aristatum, Gymnostomum calcareum, 
Weisia fugax, denticulata, Ditrichum flexicaule, Bar- 
bula inclinata, recurvifolia, aloides, Eucladium verti- 
eillatum, Encalypta ciliata, Tayloria serrata, Tetraplo- 
don mnioides, Bryum polymorphum, alpinum, Mnium 
spinosum, spinulosum, Bartramia Oederi, Halleriana, 
Discelium nudum, Anacamptodon sphlachnoides, Ho- 
malothecium Philippeanum, Platygyrium repens, Leskea 
nervosa, Pseudoleskea catenulata, Eurhynchium velu- 
tinoides, Hypnum sulcatum, Haldanianum, rugosum, 
reptile, Hylocomium umbratum, Andreaea petrophila, 
— Aus der montanen Region (1500°-3500°) 
sind interessant: Weisia crispula, Dicranella curvata, 
Dicranum falcatum, Starkei, Cynodontium Bruntoni, 
Campylostelium saxicola, Seligeria pusilla, Blindia 
acuta, Distichium inclinatum, Ditrichum glaucescens, 
Tetrodontium repandum, Amphoridium Mougeotii, lap- 
ponicum, Ulota Drummondii, Tetraplodon angustatus, 
Tayloria splachnoides, Zieria julacea, Mnium medium, 
Lescuraea striata, Pseudaleskea atrovirens, Heterocla- 
dium dimorphum, Plagiothecium pulchellum, Muehlen- 
beckii, Brachythecium reflexum, Hypnum alpestre, 
molle, Halleri, pallescens, callichroum, fertile, sarmen- 
tosum, Amblystegium confervoides, Andreaea rupestris, 
Sphagnum Lindbergi. — Aus der subalpinen 
Region (3500° - 4950°): Weisia Wimmeriana, Gymno- 
stomum rupestre, Anoectangium compacium, Dicra- 
num Blyttii, Cynodontium alpestre, Barbula mucroni- 


54 


folia, Desmatodon latifolius, Tetradontium 'Brownia- 
num, Encalypta apophysata, rhabdocarpa, Bryum arcti- 
cum, cirrhatum, cucullatum, Mnium cinclidioides, sub- 
globosum, Orthothecium intricatum, Myurella julacea, 
Hypnum Heufleri, ochraceum, arcticum, Ptychodium 
plicatum, Hylocomium Oakesii, — Im Ganzen sind 
aus Schlesien jetzt 450 Arten Laubmoose bekannt, eine 
Zahl, welche wenige Provinzialfloren, die nicht der 
alpinen oder arktischen Zone, dem Paradies der Moose, 
angehören, werden aufweisen können. Einmal’ ist 
dieser grosse Reichthum der der Moosvegetation äus- 
serst günstigen Gestaltung des Bodens zuzuschreiben, 
der nicht bloss wasser- und sumpfreiche Ebenen ent- 
hält, sondern durch die bewaldeten Vorberge zu den 
ebenfalls wasserreichen Hochgebirgen des mährischen 
Gesenkes (Altvater 4603°) und des Riesengebirges 
(Schneekoppe 4950‘) ansteigt; dann aber auch dem 
_ unermüdlichen Eifer, mit welchem Bryologen, wie Se- 
liger, Starke, Ludwig, Albertini, Breutel, Funck, Nees . 
v. Esenbeck, v. Flotow, Remer, Göppert, Wimmer, 
Sendtner, Milde, Plugar, Wichura, Hilse, Limpricht und 
andere die Flora ununterbrochen nach allen Seiten 
hin durchforscht haben, so dass sie von allen Special- 
 floren z. Z. für die am gründlichsten erforschte gel- 


ten kann. 


$: 4. Systematische Aufzählung der Laubmoose 
| Meklenbures, 
Ordo I. Musci cleistocarpi. 
Tribus I. Phascaceae. 


Familie Il Ephemereae, 


& 1. Ephemerum Hpe. Tagmoos. 

1. E. serratum (Schreb.) Hpe. — Phascum Schreb. 
Timm prodr. no. 720 (1788). — Fdl. Syn. no. 12. — 
An feuchten, sandigen Stellen nicht häufig, vom Spät- 
herbst bis in den Frühling mit Kapseln. Timm sam- 
melte es bei Scharpzow auf dem Acker an der Mal- 
chiner Scheide, Schultz an den Hohlwegen in dem 
Gehölz bei der Zirzowschen Mühle unweit Neubran- 
denburg, Blandow bei Waren ! | 

E, tenmerum (Breh.) Hpe, Auf sumpfigem Boden eines 
ausgetrockneten Fischteiches bei Niesky in der Lausitz (Breutel!); 
sonst noch nirgends beobachtet, 

E, cohaerens (Hdw.) Hpe. In Ausstichen auf kalkrei- 
chem Mergelboden bei Schmolz unweit Breslau (Milde). 


E.stenophyllum (Voit) Schpr. Auf feuchtem 'T'hon- 
boden: bei Hamburg (Sonder), 


Ephemerella C, Müll, 


E. reeurvifolia (Deks.) Schpr. Auflehmigen Aeckern 


bei Bernburg im Elbgebiete (Schwabe); auf brachliegenden 


Aeckern vor Anröchte in Westphalen uud bei Lippstadt am 
Giesselerufer (H. Müller), 

E. Flotowiana (Fek.) Schpr. Auf sandigem Humus- 
boden am Zechower Berge bei Landsberg a. d. W, von v. Flo- 


tow entdeckt, aber später nicht wiedergefunden, 


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2. Physcomitrella Schpr. Falthäubchen. 

2. P. patens (Hdw.) Schpr. Ephemerum Hpe. — 
Phascum Hdw. Schultz prdr. no 807 (1806). — Fdl. 
15. — Ziemlich selten auf feuchtem Lehmboden, von 
Sch. am Hofteiche zu Lichtenberg unweit Feldberg 
und am Wege von Kl. Daberkow nach Badresch bei 
Woldegk zuerst entdeckt! Die Kapseln reifen gegen 
den Herbst. / 

- - var. megapolitana. Phascum megapolitanuın 
Schltz. sppl. no. 92 (1819). Auf lehmigen, im Win- 
ter überschwemmten Stellen am kleinen Ihlenpool bei 
Neubrandenburg (Sch. !). 


Fam. IL, Phasceae. 


3. Mierobryum Schpr. Kleinmoos. | 

3. M. Floerkeanum (W. et M.) Schpr. Acaulon 
C. M. — Phascum W. et M. Fal. 14. — Auf feuch- 
tem Lehmboden bei Rostock von Flörke (nach 1816) 
gesammelt! Herbst bis Frühling. 

4. Sphaerangium Schpr. Kugelkapsel. 

4. 8. muticum (Schreb.) Schpr. Acaulon C. M. 
Phascum acaulon f. L. — Phascum muticum Schreb. 
T. 719 b. (1788). — Fal. 13. — Auf Sandboden in 
Wäldern und auf Feldern. Herbst bis Mai. 

S., triquetrum (Spree) Schpr. Auf Thonboden bei 
Naumburg a. S. (Beneken) und Freiburg a. U, ee 
eine wohl vielfach überschene Art. 

9. Phascum L. Ohnmund. 

5. P. acaulon L. — P. cuspidatum Schreb. T. 719 

(17.8). — Fdl. 16. — Häufig auf elwas feuchten 


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Stellen’der Aecker, Gärten und Wiesen. Sehr fotmen- 


reich. Frühling. 


"== ‚ß. elongatum Fal. (1844) caule elato, dicho- 
tome ramoso;; foliis remotis, patentibus. 

= = r. piliferum (Schreb.) — T. 718 (1788). — 
Nicht selten. 

- - Öö, eurvisetum Decks. — Sch. in Syll. Ratisb, 
II. p. 122. (1828). 

6. P. bryoides Decks. — P. elongatum Sch. 811 
(1806). — Fdl. 17. — Auf sandigem Boden an An- 
höhen und Gräben ziemlich selten: Woldegk, bei Mil- 
denitz an der Wolfshagenschen Gränze in dem engl. 
Garten (Sch.), Neustrelitz (Hintze !), Malchin (Bland.!)» 
im Othensdorfer Holze bei Wölschendorf! Ratzeburg 
(Reinke). Frühling. 

- - var. foliis piliferis. Sch. sppl. 63. (1819). 

- - var. caule ramose. Bland. Uebers. (1809). 

7. P. eurvicellum Ehrh. Beitr. IV. p. 44. (1785). — 
Fdl. 18 (1844). — „In hochgelegenen Wäldern an 
Grabenrändern selten. Im Herbste und Frühling.“ 


Trib. II. Bruchiaceae. 
6. Pleuridium Brid. Seitenköpfchen. 


8. P. nitidum (Hdw.) Br, eur. Astomum Hpe. — 
Phascum Hdw. T. 717 (1788). — Fl. 19. — Stellen- 
weise auf Lehm- und Thonboden, vom Herbste bis zum 
Frühlinge. 

9. P. subulatum (L.) Br. eur. Astomum Hpe. — 
Phascum L. T. 715 (1788). — Fdl 21. — Häufig auf 
sandigen Aeckern und in Wäldern. Frühling. 


53 


* 10. P, alternifolium Brid. Astomum Hpe. Mitidem 
vorigen, von dem es mit Sicherheit nur durch den ein- 
 häusigen Blüthenstand unterschieden wird, an denselben 
Orten und wohl oft mitihm verwechselt. An rasigen’Ab- 
hängen auf dem Kaninchenwerder im Schweriner See 
am 28. Jun. 1866 mit reifen Kapseln von mir gefun- 
den. Bei Ratzeburg 1866 (Reinke). 

P. palustre Br. eur. Sporledera Hpe. Ist bisher nut 
'schr sporadisch gefunden, z, B. auf einer torfigen Wiese bei Saar- 
brücken (Winter), auf dem Hengster-Sumpf,bei Bieber in Hessen 
(Lehmann), auf im Winter überschwemmtem sandigen Thonboden 
an der haussee von Neuhaus nach Rotheminde im Solling (Beck- 
haus), bei Heimar in Ehstland (A. Dietrich). | 


Trib. III. Archidiaceae. 


Archidium Brid, 
A, alternifolium (Dcks.) Schpr. "In Westphalen auf 


blossgesehälten Stellen der Heiden stellenweise häufig; im alten 
Emsbette eine Stunde östlich von Handorf, wo es sich früher nie 
gefunden hatte, fanden H. Müller und Wienkamp im März 1864 
eine unerschöpfliche Menge der herrlichsten Exemplare, Bei 
Hangenstein bei Giessen sammelte es H. Hoffmann, am Dachs- 
berge bei Sagan in Schlesien Everken; nach Hübener soll es 
auch bei Hamburg vorkommen. 


Ordo I, Musci stegocarpi. 
Sectiol. ACROCARPI. 
Trib. I. Weisiaceae, 
Fam. I, Weisieae 


7. Systegium Schpr. Deckelmoos. 
11. S. erispum (Hdw.) Schpr. — FPhascum Hdw. 
Sch. 813. (1806). — Fdl. 20. — Auf grasig- 


59 


 sändigen Feldern, an Weg- und Gräbenrändern vr 
. da. Frühling. 


3 _ Gymnostomum Hdw. Nacktmund. 


er rostellatum (Brid.) Schpr, An feuchten Gräben 
und Lehmdämmen bei Breslau (Milde, Thomas) ; im Griesheimer 
Eichwäldchen und bei Darmstadt ( Bauer). 


12. 6. mierostomum Haw. Weisia C. M. — Blan- 
dow fasc. I. no. 4. (1803). - Fdl. 41. — In Wäl- 
dern und Heiden in Hohlwegen und an Eu Han 
häufig. Frühling. 


- - ß. obliguum N. et Hsch. — Sch. in Syll. Bat. 
II. 127. (1828). 
- .- y. brachycarpon N. et Hsch. — Sch. I. c. 
G.squarrosum (N, et Hsch.) Wils. Wurde einmal von 
Itzigsohn auf den Stadtwiesen beim weissen Vorwerk in der 
Flora von Frankfurt a. d. O. gefunden; Hübener will es bei 


Wandsbeck unweit Hamburg gesammelt haben, 


* 13 6. tenue Schrd. Weisia EC. M. An Een 
Steinbrücke zwischen Sclwanbeck und Sieden-Bollentin 
unweit Friedland am 13. Aug. 1860 von Struck ge- 
funden., 


G. rupestre Schwgr. An der Stadtmauer von Nieheim, 


bei Driburg und anderswo in Westphalen {Beckhaus). 


G. curvirostrum Hdw. Auf den Kalkbergen bei Bern- 
burg (Schwabe); in der Gahroer Heide bei Sonnenwalde (Ra- 
benhorst). 


9. Weisia Hdw. Perlmoos. 


14. W. viridula (L.) Brid. — W. crispa T. 736 
(1788). — Fal. 42. — An Abhängen in Wäldern häu- 
fig. Frühling, Sommer. 


60 


15. W. mucrenata Brch. — Hymenostomum ruti- 
tans N. et Hsch. Sch. in Syll. Rat. II. 127 (1828). — 
Fdl. 40. — „An schattigen, sandigen, nackten An- 
höhen und Grabenrändern selten. Im Frühlinge.“ 

16. W. cirrhata (L.) Hdw. Blindia C. M. — Di- 
cranum T. 738 (1788). — Fdl. 43. — An alten Brei- 
terwänden, Schlagbäumen und auf Zäunen häufig, auch 
an Bäumen, auf Steinen und Dächern und selbst an 
der Erde. Frühling. Brm. Meckl. Krypt. fasc. VI. 
no. 231. ; Rt 

W, apiculata N,et Hsch,, die nach Reinhardt in Meklen- 
burg vorkommen soll, ist mir eine vollständig unbekannte Grösse. 
- Barbula apieulata Hdw. ist eine Varietät der B, unguiculata 
Hdw. und keineswegs selten; dagegen wird Grimmia apieulata 


Hsch., ein seltenes alpines Moos, schwerlich bei uns gefunden 
werden, 


Fam, II. Dieraneae, 


Cynodontium Schpr. 

C. polycarpum (Ehrh.) Schpr. Die Angaben über das 
Vorkommen dieses Mooses, sowie seiner var. strumiferum 
(Dieranum strumiferum W, et M.) in der norddeutschen Ebene 
sind sehr vorsichtig aufzunehmen, da gewöhnlich das sterile Di 
cranum montanum Hdw. dafür gehalten worden istz für wirklieh 
sicher möchte ich nur den Standort bei Labian in Preussen hal- 
ten (v. Klinggräff. In den mitteldeutschen Gebitgen kommt 
es vielfach auf Silicatgesteinen vor, so in den westph, Gebirgen, 
im Fichtelgeb, Frankenwalde ete. 

C. virens (Hdw.) Schpr, Auf feuchten, schattigen Stellen 
an Steinen und faulem Holz bei Fehgen in Livland (Bruttan). 


10. Dichodentinm Schpr. Zweizahn. 
17. D. pellucidum (L.) Schpr. Angströmia €. M. 
Dicranum Hdw. — Bryum L. T. 786 (1788). Fdl. 51. — 


61 


Auf: sumpfigen Wiesen, an feuchten Grabenrändern und 
in Erlenbrüchen an faulenden Stämmen, meist selten: 
Malchin, im Timm’schen Garten an der Wiese und in. 
dem, Erlenbruch bei Schlage. (T.) 

41. Trematodon Rich. Löcherzahn. 

18. T. ambiguus (Hdw.) Hsch. — Fdl. 47 (1844). — 
Wurde im März 1818 von G. Brückner bei Ludwigs- 
lust auf einem Acker links von der Fürsten-Allee gleich 
hinter den Gärten in grosser Menge gefunden, seitdem 
aber nicht wieder! 

12. Dieranella Schpr. Gabelzähnchen. 

19. D. erispa ' (Hdw.) Schpr. Angströmia C. M. 
— Dieranum Hdw. Fdl. 57 (1844). — Auf feuchtem 
Sandboden an Wegen und Gräben selten : Schwerin, 
in einem Graben längs der Neumühler Wiese von 
Wstn im Jun. 1843 entdeckt, später auch von Fdl. 
und mir daselbst gesammelt ; bei der Hohenzieritzer 
Mühle unweit Neustrelitz (Hintze, Eggers!). Brm. 
Meckl. Krypt. VI. 252. | 

20. D. Schreberi (Sw.) Schpr. Anssteirie ©. M. 
— Dieranum Schreberianum Hdw. Sch. 864 (1806). 
— Fdl. 54. — An feuchten Grabenrändern stellen- 
weise: Woldegk bei Kl. Miltzow am Wege nach Ba- 
dresch (Sch.), Neustrelitz in der Schlosskoppel (Hintze!), 
Malchin (T., Bland.), Schwerin (Crome!:Fdl., mat, 
Brm.), Ratzeburg (Reinke). Frühling. 

21. D. cervieulata (Hdw.) Schpr. Kigstibmin: C.M. 
— Dicranum Hdw. Bland. II. 68. (1804). — Fdl. 50. 
— Auf Torfmooren häufig. Sommer.  Brm. Mekl. 
Krypt. II. 93. | | 


62 


- - ß. pusilla (Hdw.) Sch. 863 (1806). Auf einem 
trockenen Torfmoore hinter dem Hofgarten bei Ballin 
unweit Stargard. 

- - y. flavescens Sw. Bland. Ueb. (14809) caule 
longiore, pedicello flexuoso, pallide sulphureo; capsula 
oblanga. 

22. D. simplex (Bryum L.) D. varia Schpr. Ang- 
strömia varia C. M. Dicranum varium Hdw. T. 791 
(1783). — Fal. 35. — Auf: Aeckern, an Wegen, Gra- 
benrändern häufig. Spätherbst bis Frühling. 

- - var. rigidula (Sw.) Sch. sppl. 113 (1819) auf 
 thonig-sandigem Boden seltener, von Sch. beim Dorfe 
Kl. Daberkow unweit Woldegk gesammelt. 

23. D. rufescens (Turn.) Schpr. Angströmia C.M. 
— Dieranum curvatum Sch. 860 (1806). — Fdl. 56. 
— An schattigen Anhöhen seltener: Neubrandenburg 
in dem Gehölz bei der Zirzowschen Mühle: (Sch.), 
Waren (Bland. als Dicranum earneum!), Schwerin in 
den Hohlwegen hinter Zippendorf (Fdl.). Herbst und 
Frühling. 

D. ourvata (Hdw.) Schpr. Bei Handorf in Westphalen 
an einem thonigen, feuchten Erdwalle (Wienkamp). 

24. D. subulata (Hdw.) Schpr. Angströmia C. M: 
— Dicranum heteromallum var. Sch. prodr. p. 296 
(1806). — Fal. 59. — In Hohlwegen, an schattigen, 
feuchten Grabenrändern selten, von Sch. hinter dem 
Hofgarten bei Ballin unweit Stargard entdeckt. Sommer. 

25. D. heteromalla (L.) Schpr.. Angströmia €. M. 
— PDicranum L. T. 790 (1788). — Fdl. 58. — In 
Wäldern und auf Feldern an Gräben und Anhöhen 


63 


häufig und formenreich. Herbst bis Frühling. Brm. 
Mekl. Krypt. I. 41. ' | | 


13. Dieranum Hdw. Gabelzahn. 

26. D. montanum Hdw. — Fissidens strumifer 
(Hdw.) Sch. 852. (1806). — Fdl.52. — Auf schwam- 
migen, bewaldeten Wiesen an alten Wurzelstöcken, 
namentlich Kieferstämmen, selten und nur steril: Star- 
gard, bei Ballin in der Tannenheide an der Allee (Sch.), 
bei Glambeck unweit Neustrelitz (Hintze!), bei Waren 
(Bland.). Brm. Meckl. Krypt. VI. 253. 

27. D. flagellare Hdw. T. in Siemss. Mag. 1. p. 
255. (1791). — Fdl. 61. — Auf faulendem Holze in 
Wäldern, sowie auf Mooren und in Heiden, selten. 
T.sagt a. a, O : „Diese Pflanze ist ganz neu, und ich 
entdeckte sie nach der Herausgabe meines Prodromus. 
Der Hr. Prof. Hedwig hatte die Güte, solche in seinem 
vortrefflichen Werke aufzunehmen und abzubilden 
(Hdw. Stirp. erypt. III. p. 1. tab. 1.). Sie wächst in 
Waldungen (bei Malchin) stets auf Holz, was auf der 
Erde fast ganz verfault ist. Im Anfang des Herbstes 
trifft man sie mit reifen Früchten.“ Bland. hat das 
Moos in seinen Fasc. (I. 22.) von demselben Standorte 
ausgegeben ! Sch. sammelte es bei Ballin in der Tan- 
nenheide an der Allee und bei Mildenitz in der Heide 
an der Wolfshagenschen Gränze, Hintze bei Neustre- 
litz in der Kalkhorst und hinter Zachow! Im westil. 
Theile des Gebietes ist es noch nicht gefunden. Brm. 
Meckl. Krypt. IV. 188. 


D. fuscescens Turn, In dichten, sterilen Rasen auf etwas 
sumpfigem Torfboden bei Lippstadt (H. Müller). 


64 


-“D. fulvom Hook, D. interruptum Br. eur, In den rus- 
sischen ÖOstseeprovinzen auf Steinen ih Gebüsch häufig (Gir- 
gensohn), bei Königsberg (Sanio), 

D. viride (Sull. et Lesq.) Lindbg. D. traustum Schpr, An 
alten Buchenstämmen und auf Strauchwurzeln in Westphalen an 
vielen Stellen (H. Müller, Beckhaus); auf am Rande von. Brü- 
chen liegenden Granitblöcken in schattigen Buchenwäld.rn an 
zwei etwa eine halbe Meile von einander entfernten Stellen im 
Döhlauer Walde bei Wiszniewo in Preussen (v. Klinggräff), Bei 
Lich in Hessen sammelte es Graf R. z, Solms, aus dem Salz- 


burgischen erhielt ich es von Bartsch, 


28. D. longifolium Ehrh. — Bland. II. 66 (1804). 
— Fdl. 60. — An Steinen in Wäldern und Vorhöl- 
zern, selten und meist steril: im Buchenholze bei Fal- 
kenhagen unweit Waren, 11. Mai 1802, und bei Neu- 
brandenburg im Mühlenholz am Fusssteige nach der 
hintersten Müble c. fr., 3. März 1803 (Bland.!); eben- 
falls bei Neubrandenburg und bei Stargard im Sabel- 
schen Holze auf mehren Steinen (Sch.); bei Schwa- 
nebeck unweit Friedland (A. Brückner!); bei Neustre- 
litz beim Keulenberge und hinter Zechow (Hinize!). 
Brm. Mekl. Krypt. VI. 254. 

29, D. scoparium (L.) Leyss. — L. Schulz (1777). 
— Fdl. 62. — Ueberall häufig. Sommer. Brm. Mekl. 
Krypt. IV. 187. 

- - ß. orthophyllum Brid. Sch. sppl. p. 71 (1819). 
Auf Torfmooren und Heiden. 


- - y. receurvatum Sch. 856 (1806). In Wald- 
sümpfen an Steinen und Baumwurzeln, von Sch. bei 
Neubrandenburg bei der Papiermühle und bei Ballint 
in der Tannenheide gesammelt. Im Sppl. p. 71 zieh 


65 


er diese Form als var. ß. caule varie fexo, setis soli- 
tariis zu der folg. Species. 

30. D. majus Turn. — Sch. spp! no. 111 (1819). 
Fdl. 63. — In Bergwäldern an schattigen Anhöhen 
selten: bei Neubrandenburg im Broda’schen Holz auf 
den Bergen und bei Ballin am hohen Rad (Sch.), bei 
Malchin (Kroner!), in einem Buchenwalde an der Mil- 
denitz zwischen Sternberg und Güstrow (Wstn., Brm.), 
bei Rostock (Brinkmann), bei Ratzeburg (Reinke). 

* 31. D. palustre Lapyl. D. Bonjeani DNot. In 
einem torfigen Birkengehölze bei Zieten unweit Ratze- 
burg 1866 von Reinke entdeckt. 

32. D. Bergeri Bland. Ill. 114 (1804). D. Schra- 
deri W. et M. 1807. Schwgr. 1811. D. undulatum 
Schrd. 1794 (non Ehrh. Crypt. n. 271). D. interme- 
dium Crome Il. 66. 1805. D, fastigiatum Sch. 867. 
1806. D. affıne Fek. 1806. — Fdl. 65. — Auf Torf- 
mooren und feuchten, torfigen Wiesen ziemlich selten: 
Stargard bei Ballin auf dem Torfmoore und in der 
Tannenheide an der Allee (Sch.), Neustrelitz in der 
Useriner Horst (Hintze!), Parchim auf der Senator- 
wiese (Fdl.!), Schwerin auf dem Kalkwerder (Crome!), 
"Ratzeburg in Torfmooren (Reinke). Die Kapseln reifen 
im Sommer. 

Blandow henannte das Moos nach seinem Freunde, 
dem Hauptmann v. Berger auf Semlow (in Pommern, 
unweit Sülz), in dessen Gesellschaft er esin den dor- 
tigen Torfsümpfen bei seinem Besuche im Juli 1804 
zuerst auffand.. Weber und Mohr, mit denen Bland. 


im Herbste desselben Jahres nach Herausgabe seines 
6) 


66 


3. Fascikels in botanische Verbindung trat, erkannten 
in dem Moose das von Schrader in seinem Spicile- 
gium beschriebene D. undulatum, welches nicht das 
Ehrhart’sche gleichnamige Moos sei, und tauften es 
D. Schraderi, nachdem der Blandow’sche Name schon 
drei Jahre veröffentlicht worden war und inzwischen 
auch Crome und Schultz, welche beide das Moos auf- 
gefunden und für neu erkannt hatten, sowie auch 
Funck, der es bei Gefrees im Fichtelgebirge entdeckte 
(alle standen mit Bland. in Tauschverkehr und waren 
durch ihn auf die Species aufmerksam gemacht wor- 
den), es mit einem eignen Namen publicirt halten, 
So passend auch der Weber-Mohr’sche Name sein 
mag, hat doch der Blandow’sche die Priorität, und 
wünschen wir das Monument, das Bland. einem Freunde 
und eifrigen Botaniker, der sehr wahrscheinlich ein 
Schüler des grossen Linn& war (vgl. Ehrhart Beitr. V. 
p- 3.), durch die Benennung dieses Mooses nach ihm 
errichtet hat, für alle Zeiten aufrecht erhalten. — 
33. D. spurium Hdw. — T. 784 (1788). — Fdl. 
66. — In hochgelegenen Tannenwäldern selten: Mal- 
chin am Wege nach Schwinkendorf auf den Hügeln 
in den Tannen (T.) und in den Tannen beim Hain- 
holze, 19. Mai 4799 (Bland.!), bei Waren und Rövers- 
hagen (Bland.), Stargard in den Hufentannen gleich 
vorne und in den Ihlenfeldschen Fichten (Sch.), Neu- 
strelitz in den Tannen am alten Wege nach dem 
Schweizerhause (Hintze!) und bei Zinow (Reinke), 
bei Schwerin (Wstn., Brm.). Sommer... 18 
34. D. undulatum Ehrh. — D. scoparium ß. po- 


67 


Iysetum T. 783 (1788). — Fdl. 64. — In {Wäldern, 
namentlich Nadelwaldungen. Frühling. 
'DieranodontiumBr eur. 

© D. aristatum Schpr. An einem erratischen Block bei 
Driesen (Laseh). | 

.„D.longirostre (W.et M.) Br. eur. Auf faulenden 
Stämmen bei Löbau in Preussen (v. Klinggräff),. Fdl. Syn. 45 
hat das Dieranum pyriforme Sch. für diese Species gedeutet, 

# 14. Camapylopus Brid. Drehfuss. 
a 35. €. pyriformis (Schltz.) Brid. C. torfaceus Br. 
eur, Dicranum turfaceum C. M. — Dicranum flexuo- 
sum T..789 (1783). — Fal. 53 und 45. — Auf Moor- 
boden meist häufig. Im Frühling gewöhnlich mit zahl- 
reichen Kapseln, Brm. Mekl. Krypt. VI. 255... 

f Schultz, welcher das Moos in der Tannenheide 
bei dem Dorfe ‚Ballin zwischen Stargard und Woldegk 
in zwei Formen sammelte, nahm die eine dieser For- 
men ohne Weiteres für das Dicranum flexuosum Brid. 
Muscol, Recent. II. 1. p. 163, während er die andere 
einer eingehenden Untersuchung unterzog, wobei sich 
ihm so viel Abweichendes ergab, dass er sie wenig- 
stens für eine sehr bemerkenswerthe Varietät halten 
musste und sie in seinem Prodr. p. 298 mit einer aus- 
führlichen Beschreibung ausstatiete, im Suppl. p. 73 
(1819) aber noch einen Schritt weiter ging und diese 
vermeintliche Var. unter dem Namen Dicranum pyri- 
forme: zur selbstständigen Species erhob, die von Bridel 
in der Bryol. univ. I: p. 469 als Campylopus pyriformis 
anerkannt wurde, Weil die Kapsel aber mehr ei-, 


als regelrecht birnförmig ist, haben die Verfasser der 
5* 


68 


— 


Bryol, europ. den Namen in Campylopus torfaceus 
umgeändert, worin wir jedoch keine Verbesserung er- 
kennen können und darum an dem ersten Namen fest- 
halten. Fiedler hat dieses Moos für Dicranodontium 
longirostre gehalten, dem es allerdings sehr nahe ver- 
wandt ist, ausserdem aber das schon von Timm re- 
gistrirte Dieranum flexuosum ebenfalls verzeichnet, 
während wir behaupten dürfen, dass das ächte Bryum 
flexuosum L. (Campylopus Brid.) in unserer Flora 
bisher noch nicht konstatirt ist. Da es jedoch sehr 
wohl noch aufgefunden werden kann (im westphäli- 
schen Flachlande wächst es auf torfigem Waldboden 
mehrfach), so möchte ich auf das hauptsächlichste 
Unterscheidungszeichen beider Arten aufmerksam 
machen: die Stengel sind bei Campylopus flexuosus 
bis zur Spitze mit einem rosifarbenen Wurzelfilze 
bedeckt, während dieselben bei C. pyriformis nur am 


Grunde wurzelfaserig sind. 
C. fragilis Deks. In Westphalen am Abhange des Lut- 
terufers bei Brakwede auf kalkfreiem Sande steril (H. Müller). 
C.brevipilus Br, eur, Auf Heideland durch den ganzen 
Busen von Münster steril: bei Lippspringe (Beckhaus), Delbrück 
(Damm), Lippstadt und Handorf (H, Müller), 


Trib. III. Leucobryaceae. 


45. Leueobryum Hpe. Weissmoos. 


36. I. glaucum (L.) Angstr. L. vulgare Hpe. — 
Dieranum Hdw. T. 785 (1788). — Fdl. 67. — Häufig 
auf Torfmooren und in Heideniederungen, aber spär- 
lich mit Kapseln, die im Frühling reifen. Brm. Mekl. 
Krypt. I. 40. 


69 


Trib. IV. Fissidentaceae, 
16. Fissidens Hdw. Spaltzahn. 

37. EB bryeides (L.) Hdw. — T. 779 (1788). — 
Fdl. 228. — Auf Aeckern, in Wäldern, Gräben und 
Schluchten häufig. — Im Winter und zu Anfange des 
Frühlings. Brm. Mekl. Krypt. II. 90. 

38. F. exilis Hdw. F. Bloxami Wils. — Sch. 846 
(1806). — An feuchten, schattigen Stellen auf Lehin- 
boden und an Steinen. Bland. fand ihn im Aug. 1804 
auf Mauer- und Feldsteinen an der Mauer zu Neu- 
brandenburg! Sch. beim Dorfe Mildenitz unweit Wol- 
degk, Struck am Darguner Schlosse! ich selbst am 
14. November 1863 auf festem Lehmboden unter Fich- 
ten im Brümmersaal bei Wölschendorf. Fdl. zieht ihn 
als kleine, zum ersten Male fruktificirende Pflanze zur 
vor. Art. 


39. F. incurvus (W. et M.) Schwgr. — Fdl. 227 
(1844). — An schattigen Grabenrändern, z. B. an der 
Westseite des Neustädtischen Kirchhofes bei Schwerin 
 (Fal.!). 

12 Busillus Wiis. In Westphalen am innern Gemäuer 
der Brunnen von Handorf ( Wienkamp ), auf Backsteinen im 
Walde des Stromberger Schlossberges (H, Müller). 

40. F. osmundoides Hdw. Conomitrium C. M. — 
Bland. I. 25 (1803). — Fdl. 229. — An torfigen, be- 
waldeten Orten ziemlich häufig, z. B. Friedland, 23. 
Jul. 1803 (Krüger!) Jatzke und Pleetz bei Neubran- 
denburg (Sch.), Neustrelitz (Hintze!), Fürstenberg 
(Sarkander), Malchin (Bland.!), Schwerin auf dem 
Kalkwerder (Crome!), am Schelfvogtsteich auf dem 


70 


Werder! bei Gr. Welzien (Fdk.!), Ludwigslust am 
Kanal im Schlossgarten! u. s. w. — Frühling. 

41. F. taxifolius (L.) Hdw. — T. 780 (1788). — 
Fdl. 230. — In feuchten Wäldern, an Grabenränderh 
häufig. Winter, Frühling. 

42. F. adianteides (L.) Hdw. — T. 781 PER 
Fdl. 231. — Auf Torfwiesen, an Gräben und feuchten 
Stellen häufig.: Frühling. 

Conomitrium Montg. 

C julianum (Savi) Montg. In Brunnen, namentlich in 
solchen von Sandstein, wachsend, dürfte auch’ bei uns noch ent- 
deckt. werden, da es von Seehaus bei Stettin aufgefunden ist, 
Vieileicht hat Bland, es in unserer Flora schon gesammelt, denn 
unter einer grossen Anzahl von Fontinalıs antipyretica ın seinem 
Herbar, jedenfalls von ihm selbst und wahrscheinlich bei Waren 
gesammelt, fand ich ein einzelnes Exemplar dieses herrlichen 


Mooses, 


Trib. V. Seligeriacene. 


SeligeriaBr. eur, 


S. reeurvata (Hdw.) Br. eur, An emp Alten 
bei Driesen (Lasch,. Nach Milde soll Bland, sie bereits in Mek- 
lenburg auf erratischen Blöcken gefunden haben, doch ist mir 
ein weiterer Nachweis dafür nicht bekannt. Die in den Blan- 
dow’schen Exsiceaten f. III, 10% ausgegebenen Ex. wurden von 
Funck „in sax. subalp,* gesammelt. Dagegen finden wir im 
Blandow’schen Herbar auf einem aufgeklebten Ex,der Seli- 
geria pusilla Hdw. — „deEvers Göltingae accepi“ (Bland, 
exs. IV. 163) — auf der Rückseite von Biandow’s Hand die 
Bemerkung; „Prope Suerinum : Püsserkaten detect. Priıno Au- 
gusto 1802. O. C. Blandow.“, — können jedoch nicht wissen, 
ob diess überall auf dieses Moos Bezug haben soll. Beide Species 
können sehr wohl bei uns an geeigneten Lokalitäten vorkommen: 


71 


sowie auch S. ealcarea (Decks) Br, eur, von Laurer | und 


E, Beil auf Rügen gesammelt 


Trib, VI. Pottiaceae. 
Fam. dl. Pottie®s 
17. Fiedleria Rbh. (1848). 

(Pharomitrium Schpr. Syn.) 

* 43. F. subsessilis (Brid.) Rbh. Schistidium Brid. 
C. M. Auf mit etwas Erde bedeckten Mauern, Kalk- 
und Sandboden. Wurde 1857 von Struck an einer 
Mauer zu Kirchdorf auf der Insel Poel entdeckt. 
| 18. Pottia Ehrh. 

44. P, cavifolia Ehrh. 1781, Brym ovatum Deks,. 
1785. — Gymnostomum ovatum Hdw. T. 724 (1788). 
— Fdl. 22. — Auf Sand- und Lehmäckern an Gra- 
 benrändern, auch auf Lehmmauern. Frühling. | 

- - ß. epilesa Brid. (mucronulata Fdl.). Bei Neu- 
brandenburg (Sch.). 

- - y. incana N. et Hsch. (oblonga Fal.). Mit 
der Normalform, bildet jedoch besondere Haufen. 

Schimper zieht dieses Moos jetzt zu Barbula, weil 
es nicht nackimündig, wie man bisher meinte, sondern 
mit einem gewundenen Mundbesatze versehen ist, der 
allerdings äusserst zart und leicht hinfällig sein soll. 

45. P. minutula (Schwgr.) Fürnr. — Fdl. 23 
(1844). — Auf leichten Aeckern an Grabenrändern 
und Abhängen, z. B. am Walle zu Rostock (Th. Hü- 
bener!), bei Güstrow (Simonis). Wohl vielfach übersehen. 

- - ß. zufescens (Sch.). Gymnostomum rufescens 
Sch. 318 (1806). Bei Neubrandenburg gleich hinter 
der Krappmühle am Wege nach Woggersin. 


72 


46. P. truncatula (L.) Brm P. Iruncata Br. eur. 
P. eustoma Ehrh. — Gymnostomum Iruncatum Hdw. 
T. 726 (1788). — Fdl. 24. — Aecker, Triften, Weg- 
und Grabenränder häufig. Frühling. Brm. Mekl. 
Krypt. I. 42. 


- - ß. major Ehrh. (Gymnostomum Heimii 
T. 725.) 

* 47. P. Meimii (Hdw.) Fürnr. An der Ostsee: 
am Nordrande der Insel Poel am 1. Jun. 1852 von 
mir aufgefunden, auf Grabenufern der Salzwiesen bei 
Wismar 1857 von Struck gesammelt. Von Heim zu- 
erst an der Salzstelle bei Zeestow im Havelgebiete, 
wo später Prof. A. Braun sie wieder gefunden hat, 
entdeckt, ist sie seitdem an vielen Salinen und salz- 
haltigen Stellen beobachtet worden und ist das ein- 
zige bisher bekannte durchaus salzstete Moos. 

P. Starkeana (Hdw.) C. M. Anacalypta N. et Hsch, 
Auf Aeckern: Dessau (Schwabe), Hoyerswerde und Lübbenau 
(Rabenhorst), an der Welse (Seehaus), nach Hübener auch bei 
Hamburg. ; 

48. P. lanceolata (Dcks.) C. M. Anacalypta Roehl. 
— Leersia Hdw. T. 731 (1788). — Fdl. 25. — Na- 
mentlich auf Feld- und Dorfmauern, an dürren Höhen, 
Frühling. 

- - var. aciphylla (Wahlenb.). Weisia aciphylla 
Wahlenb. Bland. Ueb. (1£09) humilior et rigidior, 
foliis latioribus, longius aristatis, strictis; capsula ovala, 
breviore, operculo breviore. An abschüssigen, ihonig- 
sandigen Stellen, z. B. bei Neubrandenburg unter 
Belvedere und vor der Brandmühle (Bland., Szh.), bei 


gs 


Schwerin auf dem Schelfwerder (Fdl., Wstn.!) und 
am Lankower See! | 
19. Didymodon Hdw. Zwillingszahn. 

49. D. rubellus (Rth.) Br. eur. Trichostomum 
Rbh. — Weisia recurvirostra Hdw. T. 755 (1788). — 
Fal. 44. — Feldsteinmauern, Grabenränder, Anhöhen, 
Hohlwege, häufig... Vom Frühling bis zum Herbst. 

D, luridus Hsch,h Nach H. Müller in Westphalen am 
Eisenbahnbrückengeinäuer (Grünsandstein) bei Lippstadt häufig, 
sowie auch an Weidenstämmen bei Weckinghausen auf erdiger 
Unterlage, steril; am Sandstein bei Segewold in Livland (Gir- 
gensohn), 

Fam, U. Distichieae 
20. Distichium Br. eur. Zweizeilchen, 

50. D. capillaceum (L.) Br. eur. — Cynodontium 
Sch. 842 (1806). — Fal. 46. — An waldigen An- 
höhen stellenweise, z. B. bei Neubrandenburg im Ne- 
merower Holze am hohen Ufer und bei Stolpe hinter 
dem Hofe am See (Sch.!), in einem Torfmoore bei 
Neuhof unweit Goldberg (Huth!), am hohen Traveufer 
unterhalb Schlutup (Häcker!),. Sommer. 

D. inclinatum (Hdw.) Br. eur,, ein überall ziemlich 
seltenes, eigentlich dem Gebirge angehörendes Moos, würde von 
Bruttan in den Torfgruben bei Ropkoy und Kardis unweit Dor- 
pat gesammelt, 

Fam, III. Ceratodonteae, 
21. Ceratoden Brid. Wachszahn. 

91. €. purpureus \L.) Brid. — Dieranum Hdw. T. 
757 (1788). — Fdl. 49. — Heiden, Sandfelder, Mauern 
u. s. w. sehr häufig und formenreich. Frühling. Brm. 
Mekl. Krypt. VI. 256. | 


za 


22. Trichoden Schpr. Haarzahn. 
52. T. eylindrieus (Hdw.) Schpr. Angströmia C. 
M. — Trichostomum Hdw. Sch. sppl. 108. (1819). — 
Fdl. 48. — Wälder, Gräben, sandige Anhöhen, selten: 
in praeruptis arenosis pr. Neubrandenburg (Sch.). 
Frühling. : 
Fam. IV, Trichostomesae, 


23, Ditrichum Timm (1788). Zweihaar. 
(Leptotrichum Hpe. 1847.) 


53. D. tortile (Schrd.). — Dicranum W. et M. 
Bland. Ueb. (1809). — Fdl. 37. — An nackten, san- 
digen Anhöhen und Grabenrändern hin und wieder 
(Fdl.), an Hohlwegen im Broda’schen Holze bei Nen- 
brandenburg, Frühl. 1800 (Bland.!), daselbst, sowie 
auch beim Dorfe Ballin (Sch.), im Hohlwege bei Gol- 
denbaum nächst Neustrelitz (Hintze!), im Griemoor 
bei Grabow! in den Neustädter Tannen bei Ludwigs- 
lust (Hahn!), auf der Neumühler Wiese bei Schwerin 
(Wstn.!) und im Heidberge bei Güstrow! Herbst bis 
Frühling. ER 

- - var. pusillum (Hdw.) Barbula curta Hdw., Sch. 
Recens. Barb. et Syntr. no. 2. — Ditrichum pusillum 
T. 777 (4788). — Im Hainholze und am Berge hinter 
dem Jägerhause bei Malchin (T., Bland.!), bei Neu- 
brandbg. im Broda’schen Holze und bei dem Dorfe 
Sponholz am Wege nach Warlin (Sch.). 

54. D. homomalium (Hdw.). — Weisia hetero- 
malla Hdw. Sch. 830 (1806). — Fdl. 38. — Anhoch- 
gelegenen waldigen Hohlwegen und nackten Sand- 
stellen sparsam (Fdl.), bei Waren (Bland.!), bei Star- 


E 


gard im Sabelschen Holze am Wege nach Teschen- 
dorf und in den Tannen bei Rowa (Sch.), auf der 
Neumühler Wiese bei Schwerin in Gesellschaft der 
vor. Art, aber seltener! Herbst bis Frühling. 

D, flexicaule (Schwgr.). Auf Kalktuffblöcken im Glie- 
nicker Park bei Potsdam (Reinhardt), im Odergebiet auf einem 
sonnigen Hügel bei Dölzig unweit Mohrin (Ruthe), auf den Kalk- 
hügeln bei Ozenstochau a. d, Warthe (Milde). 

" D.vaginans (Sull.), Aufnassem Sande bei Lippspringe 
in der westph, Ebene und auf thonig-sandigem Boden an der 
Chaussee von Neuhaus nach Rotheminde im Solling (Beckhaus), 
bei Hamburg (Sonder), 

55. D. pallidum (Schreb.). — Trichostomum Hdw. 
Bland, 1. 18. (1803). — Fdl. 39. — In hochgelegenen 
Wäldern ziemlich selten: Malchin im Gielow’schen 
Holze, 30. Jun. i799, und am Fuchsberge, sowie auch 
bei Waren (Bland.!), im Broda’schen Hoize bei Neu- 
brandenburg (Sch.), bei Zechow und Rollenhagen un- 
weit Neustrelitz (Hintze!), im Friedrichsthaler Holze 
bei Schwerin! — Juni. 

24, Trichestemum Hdw. Haarmund. 

96. T. rigidulum (Deks.) Sm. — Ditrichum T. in 
Siemss. Mag. 1. 254 (1791). — Fal. 36. — In Wal- 
dungen auf grossen Steinen in der Gegend von Mal- 
chin ‘öfters, aber stets steril (T.), an feuchten und 
trockenen Grabenrändern selten (Fdl.); an einer Mauer 
bei Alt-Käbelich unweit Neubrandenburg und an einem 
Grabenufer auf der Bäk bei Ratzeburg (Reinke). Herbst 
bis Frühling. 

T.tophaceum Brid. An quelligen Stellen des hohen 
Oderufers zwischen Reitwein und Wuhden bei Küstrin (Reinhardt), 


16 


bei Hamburg ‘an Mauern (Sonder) und auf -Lehmboden an der 
Elbe bei Flottbeck (Hübener), bei Lippstadt und Willebadessen 
in Westphalen (H. Müller). 


25. Barbula Hdw. Bartmoos. 

I, Tortula Hdw., 

57. B. rigida Schltz. — Tortula Hdw. A. Brück- 
ner no. 718 (1803). — Auf Mauern zu Pinnow bei 
Neubrandenburg (A. Brückner), an lehmigen Abhängen 
bei Ratzeburg 1866 (Reinke). Sommer. Fehlt bei Fdl. 

* 58. B. ambigua Br. eur. Auf Ziegelerde bei 
Schwan im Herbste 1866 von Brinkmann entdeckt. 
Brm. Mekl. Krypt. VI. 257. 

Unterscheidet sich von der vor. u. a. durch län- 
gere etwas eingekrümmte Blätter und kürzere Zähne 
des Peristoms, die nur eine Windung um das Säul- 
chen machen, während die längeren Zähne der vor. 
3—4mal um das hervorstehende Säulchen gewunden 


sind. 

B. aloides (Koch) Br. eur, Auf Mergelboden bei Han- 
dorf in Westphalen (Wienkamp); im Gebiete des Teutoburger 
Waldes und des Wesergebirges häufig (H. Müller). 

2. Barbula Hdw. 


59. B. unguiculata Hdw. — T. 797 (1788). — 
Fdl. 26. — An Gräben, Anhöhen, auf Feldern, häufig 
und formenreich. Vom Frühling bis in den Sommer 
mit reifen Kapseln. 

- - ß. cuspidata Sch sppl. no. 103 (18! 9) als Art. 

- - Y.apieulata Hdw. Sch. sppl. 102 (1819) als Art. 

- - Ö. micrecarpa Sch. in Syll. Rat. I: p. 35 
(1824) als Art. 

- - &. obtusifolia Sch. sppl. 105 (1819) als Art, 


77 


60. B. imberbis (Hds. 1762). Brm. B. fallax Hdw. 
Bland. III. 112 (1804). — Fdl. 27. — Lehm- und 
Kiesboden, Aecker, Hügel, Grabenränder. Frühling. 
Brm. Mekl. Krypt. VI. 253 (wo ich den Trivialnamen 
nach Linne’s Mant. II. restituirt, übersehend, dass 
schon Hudson in der Fl. angl. denselben nach Dille- 
nis aufgestellt hat). 

= ß. brevicaulis Schwgr. Sch. Recens. 20 (1823) 
als Art. 

- - y. brevifelia Sch. l. c. 21 $. (1823.) 
- -.ö. sirieta. Sch. I. c. (1823) B. nervosa Bland. 


B. recurvifolia Schpr. unterscheidet sich von der vor., 
mit der sie anderswo gesellig vorkommt, durch im feuchten Zu- 
stande stark zurückgekrümmte Blätter. Reinhardt glaubt sie auf 
den Rüdersdorfer Kalkbergen gefunden zu haben; am Lutter- 
uferabhang bei Brakwede in Westph. sammelte sie Upmann, bei 
Hamburg Sonder. 


61. B. gracilis Schwgr. — Fdl. 28 (1844). — Auf 
thonig-sandigen Feldern selten (Fdl.), bei Ratzeburg 
an lehmigen Abhängen in Gesellschaft der B. rigida 
(Reinke). Nach H. Müller’s Beobachtungen gehört B. 
icmadophila Schpr. als blosse Form hierher. | 
62. B. Hornschuchiana Schlitz. Recens. Barb. et 
Syntr. 25. — B. revoluta Sch. sppl. 104 (1819). — 
Fdl. 29. — An Sandhügeln selten: Neubrandenburg 
bei der Brandmühle (Sch.), bei Alt-Käbelich an mehren 
Orten (Reinke), bei Güstrow am Graben vor der Zie- 
gelei (Apoth. Müller), bei Ratzeburg (Reinke). Die sel- 
tenen Kapseln reifen im. Frühling. 


B. revoluta Schwgr. Auf Thon- und Kalkboden, in 
Mauerritzen, z. B. bei Bernburg (Schwabe), Potsdam (Reinhardt), 
Hamburg ? (Klatt). 


783 


‘63. B, conveluta Hdw. — T. 795 (1788). Fal. 30. 
— An trocknen, nackten, abschüssigen Stellen in Wäl- 
dern oft grosse Flächen bedeckend. Anfang des Spm- 
mers, 

B. inclinata Schwgr. Auf kalkig-sandigem Boden am 
Uferabhang des Lutterbaches bei Brakwede in Westph, und in 


einem benachbarten Kiefernwalde in grösster Menge fruchtend 
(Beckhaus). 


* 64. B. tortuosa (L.) W.etM. Bei Neustrelitz 
an einer sonnigen Stelle in der Nähe des Hinnensees 
im Wildgarten beim Schweizerhause am 2. Jul. 1865 
von Hintze aufgefunden. Früchte sehr sparsam. Brm. 
Mekl. Krypt. VI. 259. 

An den schmalen, im trockenen Zustande stark 
gekräuselten Blättern leicht kenntlich. 

B. squarrosa DNot. Auf Kalkboden bei Höxter in 
Westphalen (Beckhaus |), 

B. canescens Brch, Bei Bonn EN 

65. B. muralis (L.) Timm. — L. Schulz (1777). 
— Fal. 31. — Dächer, Mauern, Steine, sehr häufig. 
Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 260. 

- - ß. aestira Brid. Sch. Recens. 32 (1823) als 
Art. | - 
= -y. rupestris Sch. 1. c. 29 8. (1823). 

3. Syntrichia Brid, 

B. subulata (L.) Bland. — Tortula T. 792 1778). 
Fal. 32. — An Weg-, Graben- und Ackerrändern, 
besonders auf Lehmboden, häufig. Frühling bis in 
den Sommer. Brm. Mekl. Krypt. I. 43. 

67. B. laevipila Brid. — Wstn. ap. Fdl. 33 (1844). 
— An Feld- und Alleebäumen und. auf erralischen 


79 


Blöcken, nicht selten, entwickelt aber nur in nassen 
Jahren vollkommene Kapseln, die zu Ausgang des 
Frühlings reifen. Brm. Mekl. Krypt. II. 95. 

#68,  B. papillosa (Wils.) €. M. An Feld- und 
Alleebäumen, nicht selten,. aber wegen ihrer Sterilität 
lange übersehen. Als ich sie am 10. Mai 1862 zuerst 
von: Hrm. Dr. Karl Müller-Halle in Exemplaren von 
Lauchhammer a. d. schwarzen Elster und von Schne- 
pfenthal (leg. Röse) erhielt, war sie mir auf den ersten 
Blick bekannt, da ich sie wenige Schrilte von meinem 
Hause (zu Wölschendorf) an Eschen und Ulmen längst 
gesehen, aber für junge, sterile Rasen der B. latifolia 
gehalten hatte ; eine sofortige Untersuchung überzeugte 
mich. Aehnlich mag es mit diesem Moose Vielen er- 
gangen sein; denn dass es Jahre lang auf der Stufe 
des Prothalliums sollte verharrt haben und erst bei 
geeigneten Witterungsverhältnissen sollte zur Ent- 
wickelung gelangt sein, ist nicht anzunehmen. Ein- 
mai erkannt, ist es, wie anderswo, auch bei uns seit- 
dem vielfach gefunden : bei Neustrelitz 1863 (Hintze!), 
bei Ratzeburg 1866 «Reinke), bei Rostock (Brink- 
mann!), bei,Schwerin! u. s. w. Brm. Mekl. Krypt. 
IV. 190. 

. Durch die kugeligen, mehrzeliigen Propagula auf 
der Oberfläche, namentlich der Rippe der breit ab- 
gerundeten, fast rundlichen, kurz haarspitzigen Blätter, 
die sich im trockenen Zustande tutenarlig zusammen- 
wickeln, von den verwandten Arten unterschieden. 

* 69. B, pulvinata Jur. Verhdlig. d, zool. bot. V. 
zu Wien 1863. p. 500. An einer Esche bei Hücks- 


80 


dorf, anderthalb Meilen von Rostock, am 11. Apr. 1866 
von Brinkmann entdeckt. Wahrscheinlich vielfach über- 
sehen. Brm. Mekl. Krypt. VI. 261. 

Sie hält die Mitte zwischen B. laevipila und ru- 
ralis und wird von Prof. Lindberg zu letzterer Species 
gezogen. Das farblose Haar, in welches die dicke, 
rothe Blattrippe ausläuft, ist deutlicher gezähnt, als bei 
B. laevipila, aber nicht so stark, als bei B. ruralis. 

70. B. latifolia Brch. — Fdl. 34 (1844). — An 
denselben Standorten mit B. laevipila, aber nicht so 
häufig und äusserst selten mit Frucht, die ich erst ein 
einziges Mal bei Schwerin fand. Mai, Juni. 

71. B. ruralis (L.) Hdw. L. Schulz (1777). — 
Fdl. 35. — Dürrer Sandboden, Baumstämme, Steine, 
Strohdächer, häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. 
VI. 262, - 


Trib. VII. Grimmiaceae. 


Fam. I, Cinelidoteae. 
26. Cinclidotus P. Beauv. Bartzahn. 

72. €. minor (L.). — Fontinalis triangularis minor 
carinalta, e cymis capsulifera Dill. Fontinalis minor L. 
Trichostomum fontinaloides Hdw. Cinclidotus fontina- 
loides. P. Beauv. Gümbelia font. C. M. — Fdl. 155 
- (1844). — An Steinen in einem Waldbache im Wahr- 
holze bei Schwerin (Fdl. Wstn.!). Sommer. 

Fam, U, Grimmieae. 
27. Grimmia Ehrh. Haarmoos. 
G. conferta Fck. An der russischen Ostseeküste hin 


und wieder auf beschatteten Granitblöcken, z. B im Aathale 
(Girgensohn). 


81 


73. 6. apoearpa (L.) Hdw. — T. 729 (1788). — 
Fal. 114. — Auf erratischen Blöcken, auch auf Mau- 
ern und Dächern, häufig und in mancherlei Formen 


(apocaula, gracilis, rivularis). Frühling. 

G. maritima urn. dürfte auch an unserer Küste auf 
erratischen Blöcken noch gefunden werden, wenn nicht die An- 
gabe Hübener’s, dass sie an der holsteinischen Küste vorkomme, 
auf falscher Diagnose beruht. 


* 74. 6. erinita Brid. Gümbelia C. M. Auf dem 
Kallibewurf der Mauern: bei Wismar vor dem Alt- 
Wismarschen Thore zwischen dem Schutt der abge- 
brochenen Wassermühle 1860 von Struck aufgefunden! 
Ich fand Exemplare von der betreffenden Stelle im 
G. Brücknerschen Herbar und konnte mich von der 
richtigen Bestimmung überzeugen, an der ich so lange 
glaubte zweifeln zu dürfen wegen des ungewöhnlichen 
Standortes, welcher für dieses, eigentlich dem Süden 
(und dem hohen Norden) angehörende schöne Moos 
bisher noch ganz vereinzelt dasteht, nur allenfalls kor- 
respondirend mit dem ebenso vereinzelten Auftreten 
desselben in Holland, wo die Lücke bis in die Pfalz 
hinein (bei Worms und Neustadt a. d. Haardt) auch 
noch unausgefüllt ist. Die eingesenkten Früchte und 
die länglichen Zellen des Blattgrundes unterscheiden 
diese Art von den beiden folgenden hinlänglich. 

* 75. 6. orbieularis Br. eur. Gümbelia Hpe. 
Auf der Kirchhofsmauer und auf alten Gartenplanken 
vor dem Müblenthore zu Grabow am 30. Jan. 1854 
von: mir zuerst gesammelt. Die halbseitige Mütze 
und die überall winzig quadratischen Blaitzellen u 


zeichnen sie von der folgenden. 
6 


82 


76. 6. pulvinata (L.) Sm. — Fissidens Hdw. T. 
775 (1788). — Fal, 115. — Steine, Mauern, Dächer 
häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 263. 

- - var. elongata Sch. in Syll. Rat. II. 142 (1828) 
caule ramoso fastigiato, foliis anguslioribus, Janceo- 
latis, acuminatis, piliferis; pedicello elongato, curvato; 
capsula ovali, pendula; operculo subeonico, subulato. 

77. 6. deeipiens (Schltz.) Brm. Beitr. p. 21. 1863. 
F. Schultz herb. norm. no. 1192. 1869. 'Trichostomum 
decipiens Sch. sppl. 109 (1819). Dryptodon Schultzii 
Brid. 1826. Grimmia Schultzii Hüb., Wils., Schpr. Syn. 
203. G. funalis Br. eur. nec Trichostomum fun. Schwgr- 

= G. funalis Schpr. Syn. = G. spiralis Hook. et 
Tayl.), nec Gymnostomum decipiens W. etM. (= Grim- 
mia crinita Brid.), nec Gr. trichophylla Grev. — Fdl. 
116. — Von Sch. bei Neubrandenburg gefunden „ad 
saxa granitosa rarius — ad pagum Gevezin an der 
Landstrasse. Junio c. operculo.“ Bland. macht schon 
18509 in der „Uebersicht auf eine durch robustere 
Stämme und den über anderthalb Zoll hohen Wuchs 
sich besonders auszeichnende Abänderung der G. pul- 
vinata, die auf grossen Steinen bei Neubrandenburg 
vorkomme, aufmerksam und hat dabei vielleicht diese 
Species vor Augen gehabt. Auch Sch. findet seine 
Art der G. pulvinata sehr ähnlich und meint, dass sie 
bisher wohl mit derselben konfundirt sei; sie unter- 
scheide sich aber von derselben ‚„caulibus gracilio- 
ribus erectis pulvillos circulares efficientibus, foliis 
erecto - patentibus strictiusculis oblongo - lanceolatis, 
apice obtusiusculis inde longe piliferis concavis margine 


83 


planis; nostrum (Triehostomum) haud ita regulariter 
pulvinatum est, caules ramosiores elongati saepe de- 
cumbentes, folia recurvo-palula, suprema leviter ho- 
momalla, longiora complicata luridi coloris margine 
reflexa 1. incrassata sunt et e laneeolala hasi pede- 
 tenlim in subulam piliformem breviorem attenuanlur; 


utriusque folia caeterum apice serrala sunt.“ 

G. Muehlenbeckii Schpr. G. ineurva Br. eur. Auf 
ainem erratischen Blocke zwischen Riemberg und Jäkel bei 
Breslau (v, Uechtritz); Wiszniewo (v. Klinggr.), Königsberg (Sanio). 

G. trichophylla Grev. Auf errat. Blöcken zu Gr. 
Wubiser bei Mohrin im Odergebiet (Ruthe), im Teutoburger 
Walde und im Wesergebirge sehr häufig (H. Müller). 

G. Hartmanii Schpr. Auf errat, Blöcken bei Scher- 
meisel im Warthegebiet steril (Reinhardt), bei Königsberg (Sanio). 

G. Doniana Sm, Mit der vorigen beobachtet (Reinhardt). 

G. ovata W. et M. An erratischen Blöcken bei Bärwalde 
im Ödergebiet (Ruthe}, bei Schermeisel mit den vorigen (Rein- 
hardt), auf Steinen, welche auf Weideplätzen des Dorfes Gra- 
bau bei Löbau liegen, in Gesellschaft von Andreaea petrophila 
(v. Klinggräff), in Ingermannland (Borszezow), Livland, Kur- 
land und bei St. Petersburg (Weinmann), 

G. leucophaea Grev, G. Oertzeniana Schltz. An er- 
ratischen Blöcken in der Mark ebenfalls an mehren Stellen ge- 
funden ; Magdeburg (Bertram), Bärwalde (Ruthe), Gr. Wubiser 
bei Mohrin (Ruthe), Schermeisel (Reinhardt), 

G.commutata Hüb. An den Sollingsklippen bei Her- 
stelle in Westphalen (Beckhaus), bei Leal in Ehstland und am 


Würzjerw an Granitblöcken (Girgensohn), 
28. Racomitrium Brid. Zackenmütze. 
* 78. R. aciculare (L.) Brid. Grimmia C. M. 
Bei Wismar an Steinen im Mühlbach bei der alten 


Mühle 1849 von Siruck gesammelt. Durch die zun- 
6* 


84 


genförmig-stumpfen, an der Spitze gezähnten Blätter 
von den nächsten Verwandten unterschieden. 

R. patens (Dceks.) Schpr., an feuchtem, quarzhaltigem 
Gestein im Harz und in den Sudeten, sowie auch in Skandina- 
vien nicht selten, ist von Sanio auch bei Königsberg aufgefunden. 

R. sudetieum (Fek.) Br. eur. Mit dem vor. bei Kö-. 
nigsberg (Sanio). 

79. R. heterostichum (Hdw.) Brid. Grimmia C. 
M. — Trichostomum Hqdw. T. 776 (1788). — Fdl. 118. 
— Auf erratischen Blöcken, namentlich an schattigen, 
feuchten Stellen. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. IV. 192, 


R. fascieulare (Schrd.) Brid, Zwischen Granitsteinen 
unweit des Seeteiches bei Elbing (Hübner). 

R. mierocarpon Brid. Auf Granitsteinen in Ehstland 
bei Annenhof (Bruttan) und zwischen Kardis und Pantifer (Gir- 
gensohn ), bei St. Petersburg und auf der Insel Sitka (Weinmann), 
in Finnland (v. Schrenck); auf einem Steine in Wiszniewo in 
Preussen (v. Klinggräff,; nach Hübener auch bei Reinbeck un- 


weit Hamburg und bei Eutin, 


80. R. hypnoides (L.) Bryum hypnoides polyce- 
phalon lanuginosum montanum Dill. Bryum hypnoides 
L. Trichostomum lanuginosum Hdw. Racomitrium 
lanuginosum Brid. Grimmia lanug. C. M. — Tricho- 
stomum ramigerum T. 774 (1788). — Fdl. 117. — 
Auf Granitsteinen in Wäldern und an schatligen Orten 
selten und gewöhnlich steril. T. fand es bei Malchin 
auf einem Steine in den Tannen bei Witzerhof, Sch. 
bei Stolpe im Holze nach Bredenfelde und bei Bre- 
sewilz am Wege nach Galenbeck, Hinize bei Neu- 
strelitz! Bland. bei Waren! und Draeger auf dem 
Rohrdach der Tribüne an der Rennbahn zu Güstrow! 


85 


81. R. canescens (Weis) Brid. Bryum hypnoides 
ß. L. Grimmia canescens C. M. — Tirichostomum 
canesc. Weis T. 775 (1788). — Fdl. 119. — Auf 
Sandfeldern und in Heiden sehr häufig. Die spar- 
samen Kapseln habe ich u. a. in den Tannen bei 
Grevesmühlen schon im Februar reif gefunden. 

- - ß ericoides (Deks.). Bryum hypnoides y.L. 
— Trichost. ericoides Schrd. Sch. sppl. 110 (1819). 
Fal. 120. Ebenfalls häufig. 

Fam. UL, Hedwigieae, 
29. Hedwigia Ehrh. 
82. MH. eiliata (Deks.) Hdw. Pilotrichum C.M. — 
T. 722 (1788). — Fdl. 113. — Auf erratischen Rlöcken. 
Frühling. Brm. Mekl. Krypt. IV. 195. 
Fam. IV. Ptychomitrieae, 
Ptychomitrium Fürnr, 

P. polyphyllum (Deks,) Fürnr. In Fichtenwäldern, 
auf Mauern, Sandsteingeröll; in Westph. bei Bielefeld und im 
Solling (Beekhaus), bei Minden an der Weser (K. Müller !), 

Fam. V. Zygodontesae, 


Zygodon Bock. et Tayl, 
Z. viridissimus (Deks,) Brid. In Westph. an Buchen- 


und Apfelbaumstämmen, seltener an ichen und Birken, sowie 
auf Kalk-, Hyperit- und Dioritfelsblöcken häufig, aber fast immer 
steril (H, Müller), an Feldbäumen in Holland (v. d. Sande-La- 
coste), an Pappeln bei Bergedorf vor Hamburg (Sonder). 

Z. Forsteri (Deks,) Wils. Auf glatter Buchenrinde an 
solchen Stellen, wo in Astvertiefungen sich Wasser gesammelt 
hat: Venusberg bei Bonn (Dreesen !}; nach Hübener auch im 
Sachsenwalde im Lauenburgischen, 


Fam, VL Orthotrichieae 


30. Ületa Mohr. Krausblatt. 
85. U. Ludwigii Brid. Orthotrichum coarclatum 


36 


= 


P. B. non Br. eur. — O. Ludwigii Schwgr. Fdl. 123 
(1844). — In schattigen Wäldern an jungen Buchen 
und Eichen mit andern Orthotrichen. Im Rabenstein- 
felder Holze bei Schwerin am 1. Nov. 1841 von Fal. 
zuerst gesammelt! Sommer. 

84. U. Bruchii Hsch. Orthotr. coarctatum Br, 
eur. Fdl. 131 (1844). — In schattigen Wäldern an 
jüngeren Eichen und Buchen häufig (Fadl.!), in der 
Kalkhorst und hinter Glambeck bei Neustrelitz an 
Ellern und Birken mit der folg. (Hintze!),. Sommer. 

85. U. erispa (Hdw.) Brid. — Orthotr. Hdw. T. 
732 (1788). — Fadl. 132. — An Waldbäumen häufig. 
Sommer. | 

- - var. micerocarpa Fdl. densius pulvinata, pedi- 
cello breviore, capsula parvula.. Im Rabensteinfelder 
Holze bei Schwerin an Eichen. 

86. U. erispula Breh. — Orthotr. Br. eur. Fdl. 
133 (1844). — In Gesellschaft der vor. Arten, doch 


selten. Frühling. 
U. phyllantha Brid. An Feld- und Waldbäumen, be- 
sonders Buchen, bei Jever im Oldenburgischen (K, Müller!) und 


anderswo an der Meeresküste der Nordsee. 


31. Orthotrichum Hdw. Goldhaar. 
O.gymnostomum Brch,, an Zitterpappeln bei Zwei- 
brücken in der Pfalz von Bruch entdeckt, ist seitdem in Nor- 
wegen (Blytt}) und Schweden (Lindberg), sowie auch bei Löbau 
und Königsberg (v. Klinggräff), im Soraner Walde bei Sagan 
(Everken), in der Zeche bei Bunzlau (Limpricht) und in der 
Brandtsheide bei Belzig (Rabenhorst) gefunden. 


81. 0. eupulatum Hffin. — Crome III. 7 (1306). 
— Fadl. 121. — Auf eiralischen Biöcken, namentlich 


AT 


an Gewässern, nicht selten. Frühling Crome sam- 
melte seine in der 2. Nachlief. seiner Laubmoose her- 
ausgegebenen Ex. auf den Steinen vor Neumühl, wo 
es noch gefunden wird; ausserdem kommt es in der 
Schweriner Flora u. a. noch vor: an der Kirchhofs- 
mauer in Stück, an den Steinmauern in Rabenstein- 
feld, an Steinen am Faulen See! An der Kirchhofs- 
mauer zu Bernin bei Crivitz, auf den Steinen am Dorf- 
teich zu Wölschendorf, bei Ludwigslust ». anderswo. 
Bland. sammelte es am 10. Angust 1803 auf den Stei- 
nen der ersten Brücke vor dem Stargardischen Thore 
bei Neubrandenburg! Sch. daselbst am Wege nach 
der Heidmühle, am Ufer des Tollensees unter Belve- 
dere auf den Granitblöcken und bei der Zirzowschen 
Mühle an den Steinen vor der Freiarche, Hintze und 
Eggers in der Lieps bei Prillwitz nächst Neustrelitz! 
Brm. Mekl. Krypt. VI. 264. 

- - ß. Rudolphianum (Lehm.) ©. Floerkei Hsch. 
Auf den Steinen unter der grossen Schleuse im Lud- 
wigsluster Schlossgarten! 

OÖ. Sturmii H, et Hsch. Auf grossen Feldsteinen bei 
Leal in Ehstland (Girgensohn ), bei Deutsch -Eylau in Pr. 
(v. Klinggräff), Quartschen hei Küstrin (Itzigsohni, Bärwalde, 
Grüneberg bei Zehden, Mohrin (Ruthe), 

S8. 0. anemalam Hdw.— T. 734 (1758). — Fl. 
122. — Auf erratischen Blöcken häufig. Frühling. 
Brm. Mekl. Krypt. IV. 191, 


89. 0. obtusifolium Schrd.. — Bland. MI. 119 
(1804). — Fal. 124. — An Allee- und Feldbäumen. 
Bland. sammelte seine Ex. am 13. Aug. 1804 bei Gr. 


83 


— 


Helle unweit Stavenhagen! Die Kapseln reifen im 
Frühlinge, kommen jedoch nur an feuchten Standorten 

vor; ich fand solche an Weiden gleich hinter Neu- 
_ mühl und längs der Au vor Kirchstück. 

90. 0. pumilum Sw. ©. fallax Breh. — Sch. 886 
(1806). — Fadl. 127. — An alten Bäumen, besonders 
Weiden, Frühling. 

91. 0. Schimperi Hammar 1852. O. pumilun: 
Schwgr. ex p. O. fallax Schpr. Syn. — Fdi. 125 (1844). 
— An alten Weiden und Pappeln nicht selten. Frühling. 

92. 0. tenellum Brch. — Fdl. 126 (1844). — An 
Feldbäumen selten: bei Schwerin an Pappeln am Faulen 
See (Fdl.!) und an alten Weiden bei;Medewege und auf 
dem Schelfwerder! an Pappeln bei Ludwigslust (G. 
Brückner!), bei Güstrow (Müller, Simonis). Frühling. 

93. ©. affine Schrd. — Sch. 854 (1806). — Fdl. 
128. — An Wald- und Feldbäumen, Steinen und Holz- 
wänden häufig. Frühling. 

94. ©. fastigiatum Breh. — Fdl. 129 (1844). — 
An alten Bäumen im freien Felde, besonders Pappeln, 
z. B. am Faulen See bei Schwerin (Fdl.!), bei Güstrow 


(Simonis). Sommer. 
* 95. 0. patens Brch. An Buchen bei Zippen- 


dorf unweit Schwerin am 8. Juni 1855 von mir ent- 
deckt. Die Rasen sind niedriger, als bei dem vor., 
die kurz eiförmige Kapsel fast in die sparrig abste- 
henden Schopfblätter versenkt, die Haube weit glocken- 


förmig, behaart. 

O0. Braunii Br.eur. An jüngeren Baumstammen, Buchen, 
Weissdorn n. s w. Bei Hamburg (Sonder). Unterscheidet sich 
von dem vor, durch die bırn-eifürwuige Kapsel und die giaite Haube, 


89 


96. 0. speciosum Nees. — Fdl. 130 (1844). — 
An Feld- und Waldbäumen häufig. Jun. Jul. Brm. 
Mekl. Krypt. I. 44. 

- - var. petraeum Brm. Mekl. Krypt. I. 45., eine 
sehr robuste Form, von mir am 19. Aug. 1861 auf 
errat. Blöcken an der Radegast bei Törber unweit 
Rehna gesammelt. 

O. rupestre Schl. Auf Granitblöcken bei Werder in 
Ehstland, auf den Inseln Abro und Movn (Girgensohn) und bei 


Löbau in Pr, (v. Klinggräff); im westph. Sauerlande an vielen 
Stellen (Beckhaus)., 


* 97. 0. pallens Brch.. An Pappeln beim Schiess- 
hause zu Grabow zwischen Rasen von O. affıne und 
speciosum am 5. Mai 1857 von mir aufgenommen und 
durch K. Müller-Halle als die genannte Species er- 
kannt. Die nackte Haube unterscheidet es von dem 
folg., die nicht häutig durchscheinende Blattspitze von 
O. diaphanum. 

98. 0. stramineum Hsch. — Fdl. 134 (1844). — 
An Feldbäumen, Weiden und Pappeln, in Wäldern be- 
sonders an jungen Buchen häufig (Fdl.). Beim Aus- 
gange des Frühlings. _ 


99. 0. diaphanum Schrd. — Bland, I. 28 (1803). 
Fdl. 135. — Häufig an Feldbäumen und Steinen, 
Frühling. 

®Ö. pulechellum Sm. Bei Wittmund und Jever im ÖOl- 
denburgischen an Buchen, Weiden, Weissdorn und andern Fıld- 
baumen, besonders in Umzäunungen (K. Müller !), an Weissdorn- 
heeken bei Driburg {Beckhaus); auch in Holland, Jütland, Gotlı- 
land und Schweden 

t00. ©. leiocarpum Br. eur. — O. striatum Hdw. 


90 


.__ 


T. 733 (17839. — Fal. 137. — An Feld- und Wald- 
bäumen häufig. Frühling. 

101. ©. Lyellii Hook. et Tayl. — Fdl. 136 (1844). 
An Wald- und Feldbäumen häufig, aber sehr selten 
mit Kapseln, die im Sommer reifen. Ich besitze ein 
einziges fertiles, im Eichholze bei Muess unweit 
Schwerin gesammeltes Exemplar. Brm. Mekl. Krypt. 


VI. 265. 
Fam, VL. Georgiesae. 


32. Georgia Ehrh. 1780. 
(Tetraphis Hdw. 1782.) 
4102. 6. pellueida (L.) Rbh. — Tetraphis Hdw. 
T. 727 (1788). — Fal. 142. — In Brüchen und feuch- 
ten Wäldern an imorschen Stämmen und faulenden 


Baumwurzeln nicht selten. Brm. Mekl. Krypt. VI. 266. 

G. genieulata (Tetraphis Girg.), dureh den knieförmig 
gebogenen, stachelig-rauhen Fruchtstiel von der. vor. unterschie- 
den, auf faulem Holze auf der Insel Sachalin von Glehn ge- 
sammelt, 


Fam. VII. Encalypteae, 
33. Encalypta Schreb. Glockenhut. 

103. E. exstinetoria (L.) Sw. E. vulgaris Hdw. 
— Leersia vulgaris Hdw. T. 750 (1738). — Fdl. 138. 
— An sandigen Grabenrändern, Anhöhen, auf Aeckern, 
in Hohlwegen, auf mit Erde bedeckten Mauern häufig. 
Frühling. — Als ich in meinen Beitr. die Restiluirung 
des Hedwig’schen Namens Leersia für diese Gattung 
in Vorschlag brachte, hatte ich übersehen, dass Hed- 
wig in seinen späteren bryologischen Werken selbst 
den Namen aufgegeben und für denselben den Schre- 

ber'schen Namen Encalypta adoplirl hat. 


Be. 


E. ciliata Hdw. An hohen Rad der Kollätschteiche bei 
Griesel unweit Krossen im Odergebiete (Golenz), am Kalksee 
bei Köpnick (Ruthe), im Walde bei Wiszniewo (v. Klinggräff). 

104. E. conterta (Bryum Wulfen in Jacq. Coll. 
il. p. 236. 1788). — E. streptocarpa Hdw. 1801. Sch. 
sppl. 98 (1819). — Fdl. 139. — Schattige Anhöhen, 
Seeufer, selten und nur steril: Neubrandenburg im 
Nemerower Holz am hohen Ufer unten und beim Dorfe 
Stolpe hinter dem Hofe (Sch.), Neustrelitz am Glam- 
becker See (Hintze!), Schwerin am hohen Seeuler 
zwischen Rabensteinfeld und Görslow (Fdl., Wstn., 
Brm.), im Holze hinter Lübsdarf (Wstn.!) und im Zip- 
pendorfer Holze! — Brm. Mekl. Krypt. VI. 267. 

“ Trib. IX. Splachnaceae. 

34. Splachnum L. Schirmmoos. 

105. S, ampullaceum L. — T. 723 (1788). — 
Fdl. 6. — Weiden, Torfmoore, besonders auf verwit- 
teriem Kuhdünger, stellenweise. Sommer. Brm. Mekl. 
Krypt. VI. 268. 

| Trib. X. Funariaceae. 
Fyramidula Brid, 

P.tetraguna Brid. Auf feuchten Aeckern bei Char- 

lottenburg (Bolle), Neumark (Neuschild), Bärwalde (Ruthe). 


35. Physcomitrium Brid. Blasenhaut. 

106. P. sphaericum (Schwgr.) Brid. — Gymno- 
stomum Schw. Sch sppl. 965 (1819). — Fdl. 8 — 
Auf feuchtem Lehmboden, an Teichrändern selten. Bei 
Neubrandenburg am kleinen Ihlenpool (Sch.). Herbst. 

107. P. pyriforme (L.) Brid. — Gymnost. Haw. 
T. 723 (1788). — Fdl. 7. — Feuchte Aecker, Wiesen, 
Triften häufig. Frühling, Brm. Meckl. Krypt. VI. 269. 


92 


- - var. Schultzii (Gymnostomum_ fasciculare Pß. 
Schultzii Br. germ.) Unterscheidet sich durch die 
Grösse, durch verlängerte, lineal-lanzeltförmige Blätter 
und einen längeren Fruchtstiel. Es wächst vereinzelt 
auf fruchtbarem, feuchtem Waldboden, z. B. bei Neu» 
brandenburg (Sch.), bei Schwerin im Scheidegraben 
zwischen Cambs und Liessow (Fdl.). 


P.acuminatum (Schl.) Br. eur. Sonst nur aus dem 
Canton Wallis, wo Schleicher es entdeckte, bekannt, ist es nun 
auch auf Sandboden bei Handorf in der westph, Ebene vom 
Pfarrer Wienkamp gefunden worden. 


36. Entosthoden Schwgr. Innenzähnchen. 


E. ericetorum (Bals. et DNot.) C, M, Im westph. 
Flachlande nicht selten bei Bielefeld nach Isselhorst zu (Berk- 
haus), in grösster Menge in prächtigen Rasen an sandigen Gra- 
benrändern bei Handorf (Wienkamp), bei Hamburg (Sonder). 


105. E. fascicularis (Deks.) C. M. — Gyimnosto- 
mum Hdw. Bland. III. 101 (1804). — Fdl. 9. — An 
Grabenrändern und schattigen Anhöhen ziemlich selten. 
Frühling. — In dem von mir untersuchten Ex. der 
Crome’schen Laubmoose Ill. 1. ist Physcom. pyrif. 
(auf dem Schelfwerder bei Schwerin gesammelt) statt 
dieses Mooses ausgegeben; wahrscheinlich wuchsen 
beide Species unter einander. Im Sirelitzischen scheint 
das Moos häufiger vorzukommen, nach Sch, um Neu- 
brandenburg passim, bei Neustrelitz ebenfalls (Hintze!), 
Ludwigslust (Struck !). 

37. Funaria Schreb. Drehmoos. 

109. F. calcarea Wahlenb. 1806. — F. dentata 
Crome III. 12 (1806). — Fdl. 10. — An den Höhen 
am Wege nach Zippendorf bei Schwerin im Sommer 
1806 von Crome entdeckt und in .der 2. Nachlief. 


93 
(edirt am 5. Aug. 1806) ausgegeben und unter dem 
Namen Funaria dentafa als neu beschrieben. Weber 
und Mohr, welche das Moos an derselben’ Stelle viel- 
leicht selbst sammelten, oder auch, was mir wahr- 
scheinlicher erscheint, Exemplare von Crome oder 
Bland. zugesandt bekamen, hielten es für dasselbe, 
welches Mühlenberg zuerst in Pensylvanien sammelte, 
Bridel 1803 auf dem Monte serrato in Catalonien und 
1806 bei Rom fand, und nannten es F. Muehlenbergii 
Hdw. fil., mit welchem später auch F. hibernica Hook. 
konfundirt wurde. Als späterhin wieder eine Scheidung 
beider Species vorgenommen wurde, hat Fdl. unsere 
Pflanze, die, soviel mir bekannt, nach Crome von Nie- 
mandem an dem bezeichneten Standorte wieder ge- 
funden ist, zu F. hibernica Hook. gebracht; ihm sind 
Rabenhorst und K. Müller gefolgt. Nach dem mir 
vorliegenden Crome’schen Originalexemplare, — freilich 
nur ein einzelnes winziges Pflänzchen, das von der 
Wurzel bis zum Peristom gerade 10 mm. misst, — 
finde ich mich jedoch bewogen, dasselbe zu F. cal- 
carea Wahlenb. zu ziehen, wozu mich die Form und 
Serratur der Blätter, namentlich aber der sich links 
windende Fruchtstiel bestimmt, übereinstimmend mit 
Sauter’schen Ex. von Nagelfluegehängen bei Steyr und 
Hampe’schen aus dem Harz. Crome diagnosirte seine 
Art: „Truncis erectis simplicibus, foliis ovatis acutis 
‘ dentatis reticulatis, capsulis ovatis erectiusculis, oper- 
culo minuto convexo papillato.“ ‘Von den Blättern 
bemerkt er u. a., dass sie länglich eiförmig zugespilzt 
sind, am Rande stark gezähnt, mit einer Miltelrippe 


94 


versehen, die bis über die Spitze des Blattes haar- 
förmig hinausläuft. Von den Borsten sagt er, dass 
sie sich im befeuchteten Zustande herumdrehen, aber 
nicht, ob dieses rechts oder links geschehe ; auch sagt 
er, dass das Peristom doppelt sei, indem das innere 
aus einer Membran bestehe, die in 16 lang zugespitzte 
platte Läppchen auslaufe. Nach letzterer Angabe wäre 
man allerdings genöthigt, das Moos nach den bisher 
geltenden Unterscheidungszeichen als F. hibernica an- 
zusprechen. Ich habe nun zwar das Pflänzchen, das 
mir zur Untersuchung vorlag, abgelös’t und aufge- 
weicht, mochte aber die einzige, überreife, längst eni- 
deckelte und entleerte Kapsel nicht zerschneiden und 
zerpflücken, um die Bildung des Peristoms eingehen- 
der zu untersuchen, soviel ich jedoch an den Resten 
desselben, die nur noch aus 6 äusseren Zähnen be- 
standen, wahrnehmen konnte, habe ich es für einfach 
halten müssen. Es frägt sich nun, ob der innere 
Mundbesatz in dieser Gattung wirklich reellen Werth 
hat und als specifisches Unterscheidungszeichen dienen 
kann, oder ob er nicht bei derselben Species viel- 
leicht vollständig vorhanden oder mehr oder weniger 
verkümmert sein könne (P. Beauv. nimmt ihn gänz- 
lich in Abrede), oder endlich, ob Crome bei 
Entwerfung seiner Beschreibung nicht gar 2 Formen 
vorgelegen haben, die wir jetzt als gute Species an- 
sehen, calcarea und hibernica, wobei ich an eine Frage 
denke, die schon einmal von Bayrhoffer angeregt wor- 
den, nämlich ob nicht F. calcarea und hibernica viel- 
leicht Hybridations-Produkte zwischen F. hygrometrica 


3 


und Entosthodon oder Physcomitrium seien. Der Ge- 
danke wird uns durch mancherlei Thatsachen so nahe 
gelegt, dass er wohl verdient, in ernste Erwägung 
genommen zu werden. 

410. F. hygrometriea (L.) Hdw. — Mnium L. — 
L. Schulz (1777). — Fal. 11.— Auf Feldern und Wiesen, 
an Gräben und in Wäldern sehr häufig. Sommer. 


Trib. XI. Bryaceae. 
Fam, L Bryeae 


38. Leptobryum Schpr. Dünnknotenmoos. 

111. L. pyriforme (L.) Schpr. Bryum Hdw. — 
Mnium L. —L. Schulz (1777). — Fdl. &7. — Feuchte 
Orte, 'Torfmoore, Grabenränder, stellenweise. Juni, 


Juli. : Brm. Mekl. Krypt. VI. 270. 
‚29. Webera Hdw. 


112. W.elongata (Dcks.) Schwgr. Bryum Deks. — 
_ Pohlia Hdw. Bland. Uebers. (1809). — Fdl. 83. — 
In Wäldern an entblössten Anhöhen und Hohlwegen 
selten (Fdl.). Bland. fand das Moos am 7. Juli 1809 
im Kalenschen Holze bei Malchin! Bei Güstrow (Simonis). 

113. W. longicolla (Sw.) Hdw. — Bryum Sw. 
Bland. Ueb. (1809). — An denselben Orten sehr selten. 


Fdl. hat sie zu der vor. Art gezogen. 

_ W.polymorphaH, et Hsch. ist freilich ein subalpines 
Moos, jedoch auch in Ehstland bei Lubahn an einer Grabenwand 
_ und bei der Griwing-Mühle in einem sandigen Walde von Gir- 
gensohn gesammelt, | 

114. W. nutans (Schreb.) Hdw. Bryum Schreb, — 
T. 856 (1788). — Fal. 82. — Wiesen, Torfmoore 
häufig. Sommer. Auch die Varr. lengiseta und spha- 
gnetorum sind nicht selten. 


96. 


115. W. eruda (Schreb.) Schpr. Bryum Schreb. - 
— Mnium L. T. 844 (1788). — Fdl. 84. — An schat- 
tigen, sandigen Anhöhen, in Hohlwegen häufig. Frühling. 


W. shagnicola Br. eur, sonst nur aus Sphagnum- 
Sümpfen Skandinaviens bekannt, ist von Hertsch auch in Pom- 
mern gefunden. 


116. W. annetina (L) Schwgr. — Bryum L. T, 
in Siemss. Mag. 1. 257 (1791). Fdl. 85. — An Gra- 
benrändern und aufgeworfener Erde nicht selten: bei 
Malchin an feuchten Stellen in Hölzungen (T.), bei 
Semlow im Juni 1804 und zwischen Salow und Dah- 
len unweit Friedland, 27. Aug. 1804 (Bland.!),in den 
Rowa’schen Tannen bei Neubrandenburg und im Sa- 
belschen Holze bei Stargard (Sch.), bei Güstrow (Simo- 
nis), bei Schwerin z. B. auf den Wiesen hinter dem 
neuen Pulverthurm und in der neuen Stadtanlage am 
Östorfer See! Juni. 

117. W. carnea (L.) Schpr. — Bryum L. T. 839 
(1788). — Fdl. 86. — Auf feuchter Thonerde an Gra- 
benrändern und Anhöhen selten: Malchin kurz vor 
der Gilow’schen Renz am Berge nach der Peene hin 
(T.), in arenosis-glareos.-calc.-gram. an der Müritz 
bei Waren, Sept. 1804 (Bland.!), Woldegk bei Kl. 
Daberkow am Wege nach Badresch (Sch.), bei Schwerin 
in Gesellschaft der Dicranella simplex (Wsin., Brm.). 
Frühling bis in den Sommer. In nassen Gräben mit 
sehr verlängerten Stämmchen, steril, der folg. äusserst 
ähnlich. 

* 118. W. albicans (Wahlenb.) Schpr. Bryum 
Wahlenb. Br. Wahlenbergii Schwgr. Wurde 1867 von 
Reinke an Quellrändern bei Ratzeburg aufgefunden, 


97 


aber nur steril. Ob wirklich gute Art, oder nur Sumpf- 
form der vor., von der sie durch die herablaufenden 
Blätter uiterschieden wird, scheint mir.noch eine offene 
Frage zu sein. 


40. Bryum Dill. L. Knotenmoos. 


‚119. B. uliginesum (Breh. 1826) Br. eur. — Pohlia 
strieta Sch. in :Syll. Ratisb. II. 181. (1823). — Fdl. 
80. — Auf feuchtem Sand- und Torfboden selten: 
Neubrandenburg, (Sch.),; Alt-Käbelich ‚bei Woldegk 
(Reinke), Neustrelitz im russischen Lager (Hintze!), 
Fürstenberg _(Sarkander), . Rostock  (Brinkmann!), 
Schwerin (Fdl.!), Boizenburg im Moorgrund vor Gülz, 
1. Aug. 1852! Ratzeburg (Reinke). Juli, Aug. Brm. 
Mekl. Krypt. IV. 186. 


= 120. B. cernuum (Sw.) Br eur. B’ pendulum 
Schpr. Syn. non Ehrh. pl. erypt. 165 (= Leptobryum 
pyriforme). — Auf feuchtem, festem Kiesboden selten, 
schon am 13. Apr. 1841 von Wstn. bei Schwerin ge- 
sammelt, aber für eine Form des B. caespit. gehalten! 
Schwerin an der: Chaussee hinter Friedrichsthal, Mai 
1858! auf dem Kalkwerder 1860 (Fdl), Neustrelitz 
bei Weisdin, Juni 1864, und an der Lieps (Hintze!), 
sowie am Glambecker und Hinnensee (Hintze, Eggers!). 
Sommer. Scheint Kalkboden zu lieben. Von den 
verwandten Arten unterscheidet es sich ‘ausser durch 
die dieke,' keulenartig-birnförmige, hängende Kapsel 
namentlich durch den eigenthümlichen Mundbesatz 
(der innere dem äussern anklebend), worauf Horn- 


schuch ein eigenes Genus, Piychostomum, gründete. 
7 


98 


B. fallax'Milde, von Milde in einem‘ feuchten, etwäs 
sandigen Ausstiche um Zedlitz bei Breslau entdeckt, ist in der 
westph. Ebene am Lutteruferabhange bei Brakwede von H, Müller 
in Menge gesammelt, 


4121. B. inclinatum (Sw.) Bland. ee Re 
Sw. Bland. Il. 77. (1804). — Fdl. 79. — Auf feuchter, 
schattiger Erde, vorzugsweise auf Torfboden, aber 
auch an Steinen und faulem Holze, stellenweise: Waren 
(Bland.!), Neubrandenburg im Broda’schen Holze 
(A. Brückner!), bei der Zirzowschen Mühle, am Hohl- 
wege und in den Rowa’schen Tannen (Sch.), Neustrelitz 
am Zierkersee (Eggers, Hintze!), Altstrelitz am Für- 
stenseer See (Reinke), Güstrow (Müller!), Schwerin 
(Erome!, Fdl.!, Wstn.!, Brm.), Ludwigslust und Gra- 
bow! Zu Ausgang des Frühlings. Brm. Mekl. Krypt. 
VI. 272. 

- - var. B. longisetum Bland. V. 222. pedicello 
longissimo, u. a. von. Wsin. auf ‚dem Göhrensehen 
Torfmoore bei Schwerin gesammelt! 

122. B. Warneum Bland. IV. 184 (1806). — Fdl. 
81. — Auf feuchtem Sand- und Lehmboden an Teichen 
und Seeufern selten, von Bland. im. April 1805 an 
der Müritz bei Waren entdeckt! Hintze und Eggers 
sammelten es bei Neustrelitz am Ufer des Hinnensees 
bei Herzwolde und am Glambecker See! Sommer. 
Brm. Mekl. Krypt. VI. 273. 

123. B. lacustre Bland. III. 132 (4805). — Fl. 
18. — An sandigen, mit Gras bewachsenen, feuchten 
Stellen, Seeufern, selten: in humidiusculis circa Waren 
in einem Graben an einem See, Mai 4805 (Bland.!), 
bei Neubrandenburg in graminosis humidis arena suffusis 


99 


— [002202 


in der Nachtkoppel mit B. erythrocarpon (Sch.), am 
'Wentower See an der südlichen strelitzischen Gränze, 
Juli 1857 (Struck!). Mai, Juni. 

2 4124. B. calophyllum RBr. Dieses Moos wurde 
von Bland. in Meklenburg (bei Waren 1810?) entdeckt 
und Bridel mitgetheilt, der es in der Bryol. uniy. I. 
p. 365 (1826) lange nach Blandow’s Tode als ? Weisia 
fornicata beschrieb. Später fand es Bruch bei Zwei- 
brücken in der Pfalz auf dem Schlamme des eben 
erst trocken gelegten Neuhäusler Weihers, und die 
Verf. der Bryol. europ. gaben ihm den Namen Bryum 
latifolium. Wilson wies die Identität mit dem B ca- 
jophyllum RBr. von der Melville-Insel nach. Das Moos 
ist ausserdem noch bei Degenberg im südl. Schweden 
von Angström und bei Wiszniewo in Preussen von 
v. Klinggräff in grosser Menge aufgefunden worden. 
Fdl. hat es noch nicht verzeichnet. 

125. B. intermedium (W. et M.) Brid. — Pohlia 
Brid. Sch. 971 (1806). — Fdl. 88. — Schattige Wäl- 
der, quellige, feuchte Orte, selten: Neubrandenburg 
vor dem Stargardschen 'Thore an der letzten Brücke 
(Sch.), auf dem Heidberge bei Güstrow, Aug. 1852 
(Wstn.!), auf der Neumühler Wiese und dem Schelf- 
werder bei Schwerin! Sommer. 

- - ß aristatum Sch. in Syll. Rat I. 179. (1828) 
foliis costa excurrente longissime cuspidatis, subinte- 
gerrimis, capsula subaequali, elongate pyriformi, sub- 
pendula, operculo conico, acuto. Unterscheidet sich 
‚von B. cirrhatum H. et Hsch. nur durch die fehlenden 


rankenähnlichen Sprossen. 
7 %* 


100 


B. eirrhatum H.et Hsch. auf feuchten Wiesen bei 
Bärwalde und Gr, Wubiser im 'Odergebiete (Ruthe), bei Wis- 
zniewo in Preussen (v. Klinggräff), am Wenernsee (Lindgreen), 
in Westphalen am Abhang des Lutterufers mit B, follaz :Beck- 
haus), bei Hamburg (Sonder). 


126. B. bimum Schreb. — Mnium Brid. Sch. 954 
(1806). — Fdl. 89. — Torfwiesen, Sümpfe, häufig. 
Juni. 


B. torquescensBr. eur. Auf erratischen Blöcken bei 
Stettin (Seehaus), auch in der Neumark (Itzigsohn) und Hollard 
(Dozy und Molkenboer), 


127. B. pallescens Schleich. — Sch. sppl. no. 133 
(1819). Brm. Beitr. p. 20. — Auf Wiesen, Torfmooren, 
feuchten Stellen: Neubrandenburg vor dem Stargard- 
schen Thore links an dem Sandberg und bei der hin- 
tersten Mühle an der Freiarche (Sch.), bei Schwerin 
an Grabenrändern (Wstn.!), auf der Neumübler Wiese, 
dem Torfmoore bei Göhren, dem Schelfwerder und 
an einem Pfalıl am Ziegelsee! Sommer, — Fehlt bei Fdl. 

128. B. erythrocarpum Schwgr. — Sch. sppl. no. 
132 (1819). — Fdl. 97. — Auf feuchtem, grasigem 
Boden selten: Neubrandenburg in der Nachtkeppel 
(Sch.), im Heidberge bei Güstrow (Wistn.!), Halgubung 
(Reinke). Mai. 


- - var. B. pulchellum Sch. 943 (1806) ist eine 
grössere Form, die Sch. unweit Woldegk beim Dorfe 
Mildenitz an der Wolfshagenschen Gränze bei dem 
alten Thurme sammelte. Vgl. Sch. sppl. p. 83 und 
bryol. Bmkg. in der Syll. Rat. II. p. 186. Bryum pul- 
‚chellum Hdw. (Webera Schpr.) ist ein alpines Moos, 
das bei uns schwerlich vorkommen dürfte. 


101 


129. B. atropurpureum W. etM. — B. caespiti- 
eium ß. atropurpareum Bland. V. 224 (1808). — Fdl: 
98. — An sandigen feuchten Plätzen selten: in ar- 
gillos. calc. sabul. graminosis pr. Waren bei den 
Tannen, 14. Sept. 1804 (Bland.!), Kl. Daberkow bei 
Woldegk (Sch.), Neustrelitz an der Woldegker Chaussee 
bei Dianenhof (Eggers und Hintze!), Schwerin (Wstn.!!) 
auf. dem Galgenberge (Fdl.), aın Ostorfer See bei der 
Lohmühle! bei Ludwigslust! Sommer. — Bland. macht 
sowohl in seinem Herbar, als auch in der „Uebersicht“ 
Ansprüche auf die Autorilät des Namens. 

B. alpinum L. Auf Heideland stellenweise durch den. 
ganzen Busen von Münster; in Menge und schön bei Handorf, 
daselbst im Sept. 1862 auch mit Früchten gefunden (H. Müller 
und Wienkamp), spärlich und steril bei Thüle (Damm) und 
Lippspringe :H, Müller); auch in Holland (Dozy und Moelken- 
boer). 2 

130. B, caespiticium L. — Mnium L. T. 851 
(1788). — Fdl. 96. — An sterilen und feuchten Stellen, 
auf Mauern u s. w. sehr häufig Vom Frühling bis 
in den Sommer. Sehr formenreich. | 

- - ß badium (Brch.). Auf feuchtem Sande bei 
Neustrelitz mit Ditrichum pallidum und Pleuridium 
subulatum im Juli 1863 von BHintze gesammelt und 
mir mitgetheilt! Möchte mit mancher andern Species 
gleiche Berechtigung auf Selbsiständigkeit haben. 

.— - y. nigrieans (Dcks.) Crome II. 74 (1805). 

- - 6. elongatum Sch. in Syll. Rat. II. 188 (1828). 


- - &. tenerrimum Sch. I. ec. (B. Funckii Sch. 
in litt.) | 


102 


* 431. B. Fünckii Schwgr. ‘Wurde im Juni 1863 
von Brinkmann bei Rostock im Wege nach dem Moore 
bei Brodersdorf und am Graben der Chaussee nach 
Warnemünde aufgefunden! Eine seltene Art, die in 
den kälzchenartig-runden Stengelchen ein gutes Unter- 
scheidungszeichen besitzt. Brm, Mekl. Krypt. VI. 274. 

132. B. argenteum L. — T. 838 (1788). — Fdl. 
99. — Auf Sand- und Thonboden, in Gartensteigen, 
auf Dächern und Steinmauern häufig. Herbst bis 
Frühling. 

- - ß. julaceum Schrd. (majus Auct.). — T. 838 
ß. — An feuchteren Orten. 

133. B. capillare (L.) Hdw. — Mnium L. T. 850 
(1788). — Fal. 94. — In Wäldern an Gräben und 
Anhöhen, ziemlich häufig. April bis Juli. Brm. Mekl. 
Krypt. Il. 92. 

‚134. B. pseudotriquetrum (Hdw.) Bland. Uebers. 
— B. bimum T. 841 (1788). — Fal. 90. — Auf Wiesen, 
Torfmooren, in Ausstichen, an Seeufern, häufig. Sommer. 

.B, Neodamense Itzgs., von Bruch und Selpr. als var. 
cavifolium zu vor. Species gezogen, von Andern aber, z. B, 
K. Müller, als gute Art angesehen, wurde im Karrbruch bei 
Neudamm unweit Küstrin von Itzigsohn entdeckt, ausserdem aber 
auch am Bauernsee bei Straussberg (Reinhardt) und zwischen 


Mohrin und Sternthal bei Bärwalde (Rutbe) gefunden. 
133. B. pallens Sw. — Bland. in Sturin Dischl. 


FI II. no. 14 und in Brid. Muse. Rec. sppl. Ill. p. 10 
(1817). — Fal. 95. — An feuchten begras’ten Stellen 
selten: bei Waren und Neubrandenburg (Bland.), bei 
Schwerin auf dem Kalkwerder «(Fdl., Wstn.!) und auf 
der Neumübler Wiese! Ratzeburg (Reinke). Frühling. 


105 


" Bieyelophyilum (Schw.)Br.eur' In ausgetrockneten, 
begras’ten Sümpfen bei Löbau in Pr, in grosser Menge (v. Kling- 
gräff). 

‚136. B. Duvalii Voit. — Sch. in Syll. Rat. IL 
190 (1828). — Fdl. 91. — Auf tieferen Wiesen und 
in Sümpfen nicht selten, gewöhnlich steril (Fdl.). 
Sommer. | 

137. B. turbinatum (Hdw.) Schwgr. — Crome III. 
14 (1806). — Fdl. 93. — Auf feuchtem Boden, in 
Ausstichen, ziemlich selten und oft mit B. pseudotri- 
quetrum verwechselt, wohin auch das B. turbinatum 
Sch. prodr. no, 955 gehört. Sommer. Crome sam- 
melle es am Östorfer See am Fusse der Anhöhen vor 
Görries! Fdl, beim Galgenberge, Wstn. auf dem Torf- 
moore bei dem Holzwärterhause hinter Göhren, wo 
ich es später auch gefunden. Ausserdem habe ich es 
noch eingelegt von der Wiese bei Neumühl und aus 
sumpfigen Ausstichen im Kallteich bei Wölschendorf 
(in Gesellschaft von Funaria hygrometrica, Hypnum 
cuspidatum, Kneiffii, filicinum); von Neustrelitz sandte 
es Hinize! — Brm. Mekl. Krypt. VI. 275. 

138. B. reseum Schreb. — Mnium Hdw. T. 845 
(1788). — Fdl. 92. — An schattigen, feuchten Orten, 
in Wäldern, häufig, aber selten mit Frucht. Herbst. 

41. Mnium L. Sternmoos, 

139. M. euspidatum (L.) Hdw. — T. 848 (1788). 
— Fdl. 75. — In Wäldern auf feuchtem, schatligem 
Boden häufig. Frühling. : Brm. Mekl. Krypt. IV. 184, 

140. M. afline Bland. Ill. 133 (1805). — Fdl. 
76. — Tiefe Wiesen, Sümpfe, stellenweise, aber spar- 


104 


sam fruktificirend. Bei Waren im Werderholz auf 
der Wiese vorne am Rande am 1. Mai 1805 von Bland. 
entdeckt! Bei Neubrandenburg frequens (Sch.), im 
Brüderbruch (A. Brückner!), Neustrelitz bei der Hohen- 
zieritzer Mühle (Eggers und Hinize!), Wismar (Wstn.), 
Güstrow (Simonis), bei Schwerin vor Krebsförden, auf 
der Neumühler Wiese, am Ostorfer See in der Nähe 
der Eisenbahn (Fdl., Wstn.!, Brm.), bei Ratzeburg 
(Reinke, Brın.). Sommer. Brin. Mekl. Krypt. VI. 276. 

- - ß. rugieum (Laur.). In einer Burgruine bei 
Weisdin unweit Neustrelitz (Kroner!). 
= 441. I. insigne Wils., Mitt. M. affine ß. ktalum 
Br.eur. Auf der Neumühler Wiese bei Schwerin sehr 
verbreitet, schon seit 1856 von mir beobachtet, aber 
erst in diesem Jahre, durch Milde aufmerksam ge- 
macht, von dem vorigen unterschieden. Dürfte sich 
kaum als Art halten, da die unterscheidenden Cha- 
raktere (sehr verlängerter, etwas buchliger Fruchtstiel, 
grössere, undeullicher gesäumle und kleiner gesägle 
Blätter) mir ungenügend erscheinen. | 

M. medium Br. eur, durch den zwitterigen Blüthenstand 
von den beiden vor. unterschieden und gewissermässen die Mitte 
haltend zwischen M euspidatum und äffine, ist von Grunow bei 
Freienwalde gefunden, von Sanio bei Königsberg, ß 

142. M. undulatum (L.) Hdw. —M. ligulalum 
T. 849 (1788). — Fdl. 70. — Auf ‚feuchten Gras- 
plätzen in Gebüschen häufig. Frühling. Brm.' Mekl. 
Krypt. U. 91. 


143. M. rostratum (Schrd.) Scehwgr. — m longi- 
rosirum Brid. Bland. 1. 81 (1804). —  Fdl..74.— An 


105 


waldigen Anhöhen auf der nackten Erde, in Hohlwegen; 
ziemlich selten: bei Waren (Bland.!), bei Neubranden- 
burg frequens (Sch.), bei Hohenzieritz nächst Neu- 
strelitz (Hintze!), in Tannenwaldungen hinter Schön- 
berg, bei Schwerin und Ludwigslust! Frühling. 

144. M. koruum L. — T. 843 (1788). — Fdl. 
71. — In feuchten Wäldern häufig. Frühling. Brm, 
Mekl. Krypt.: VI. 277. 


1445. M. serratum (Schrd.) Brid. — Bland. IL 
131 (1805). — Fdl. 72. — An schattigen Anhöhen 
und Gräben selten: Waren (Bland.), Neubrandenburg 
vor dem Stargardschen 'Thore links an dem Sandberge 
(Sch.), Woldeek im Krummstücker Holz und am 
Wasserlauf der Wolfshagenschen Gränze, 21. Mai 1806 
(Bland.!), Neustrelitz im Thiergarten (Hintze!). Frühling. 


M.ambigtum H. Müll, durch zweihäusigen Blüthen- 
stand von dem vor. verschieden, im Haxter Grunde bei Pader- 


born am Waldrande unter Buchen (H Müller), 


146. M. erthorrhynchum Brid. — Bland. in Brid. 
Muse. Rec. sppl. 11I. 45 (1817). — Auf feuchten, tor- 
figen, quelligen Niederungen (bei Waren 1840?) von 
Bland. entdeckt, sehr selten. Frühling. 


M. spinosum Schwgr. An den Quellen der Fabrikmühle 


bei Driesen, aber nur die männliche Pflanze (Lasch). 

44T. MM. stellare Hdw. — T. 846.(1788).— Fdl. 
77. — Wälder, schattige Anhöhen, Hohlwege, Graben- 
ränder, ziemlich selten: Malchin im Kalenschen Holz 
im ersten Hohlwege (T.), Neubrandenburg im Müblen- 
holz und bei Loitz (Sch ) Neustrelitz bei Hohenzieritz 
(Hintze!), Güstrow (Wstn, !); Waren (Bland. !), Schwerin 


106 


am Neumühler See, bei Zippendorf, NIC und bei dot 
Fähre! Frühling. 

M. eincelidioides Blytt galt lange für ein streng nor- 
disches Moos, bis Schimper es im Schwarzwalde sammelte, Grie- 
wanck auf dem Meissner in Hessen! und Milde im Riesengebirge; 
'in jüngster Zeit ist es auch in der schles. Ebene auf einer sum- 
pfigen Wiese am Qneis unweit Bunzlau durch Limpricht aufge- 


funden und (nach Girgensohn) auch im Hannöverschen, 

148. M. punctatum L. — T. 847 (1788). — Fdl. 
69. — In Wäldern an Abhängen -und PERBERNBENEEN 
nicht selten. Frühling. 

M subglobosum Br. eur. In Preussen bei Ibenhorst 
(v. Klinggräff), auf Sumpfwiesen des westph. Berglandes verbreitet 
(H. Müller), auch in den Niederlanden auf Sumpfwiesen (Buse), 

42. Cinelidium Sw. Gittermoos. 

149. C. stygium Sw. — Bland. V. 225 (1808), — 
Fdl. 68. — Sümpfe, liefe Wiesen, Torfinoore, stellen- 
weise, aber sparsam mit Frucht: Waren (Bland.!), 
Neubrandenburg im Brüderbruch (G. Brückner !), Neu- 
streliiz an der Krams (Eggers, Hintze!), Schwerin an 
vielen Stelfen (Fdl., Wsin., Brm.), Ratzeburg (Reinke, 
Brin.), Rehna! u. s. w. Juni, Juli. Brm. Mekl. Krypt. 
VI. 278. 


Fam, II. Meeseeae, 


43. Amblyodon P. Beauv. Stumpfzahn. 

150. A. dealbatus (Deks.) P B. — Meesea Hdw. 
Bland. II. 79 (1805). — Fal. 108. — Sümpfe, tiefe 
Wiesen, Torfmoore, meist nicht selten. Bland. ent- 
deckte das Moos am 29. Mai 1805 an der Müritz bei 
Waren! Wo man auf Mooren an begras’ten Torfhügeln 
ernstlich darnach sucht, wird man es meistens finden, 


107 


so bei Grabow, Ludwigslust, Schwerin! Bei Neustrelitz 
sammelte es Hintze! Mai, Juni. | 
'Catöscopium Brid, 

C, nigritum (Hdw.) Brid, In den Torfmooren Hollands 
(Dozy und Molkenboer), auf sumpfigem Heıdeland bei Handorf 
in Westph. (Wienkamp), bei Hannover (Mavors), in Ehstland in 
Torfmooren meist sehr versteckt wachsend z, B bei Ropkoy 


(Girgensohn ). 
| 44. Meesea Hdw. Bruchmoos. 


151. M. trichodes (L.) Brm. M. uliginosa Hdw, 
T. 862 (1788). — Fdl. 104. — Tiefe, torfige Wiesen 
stellenweise: Malchin auf der Weide am Eichenberg, 
19. Juni 1787 (T.!), Neubrandenburg bei Jalzke in 
dem Bruch in der. Pferdekoppel (Sch.), Neustrelitz 
hinter dem Pulverthurm (Hintze!), Schwerin an mehren 
Stellen (Crome!, Fdl., Wstn., Brm.), Güstrow, am schwar- 
zen See (Simonis). Sommer. Brm. Mekl. Krypt. VI. 279. 

152. M. longiseta Hdw. — T. 861. (1738). — 
Fal. 105. — Mit. der vor. an ähnlichen Orten eben- 
falls nicht selten. Sommer. Brm. Mekl. Krypt. VI. 280. 


153. _M. hexagona Alb. M. Albertinii Br. eur. Di- 
plecomium hexastichum Fek. — M. hexasticha Sch. 
in Syll. Rat. II. 184 (1828). — Fal. 106. — In moori- 
gen Sümpfen und Wiesen selten, bei Neustrelilz von 
Beuthe entdeckt, ausserdem nur noch. bei Neumühl 
unweil Schwerin von Fdl. und Wüstn. gesammelt! 
Juni, Juli, | 

154. M. triquetra (L.) Angstr. M. tristicha (Fck.) 
Br. eur. — M. longiseta Brid. Sch. in Syll. Rat. I. 
184 (1828). — Fl. 107. — Aul tiefen: Wiesen mil 


108 


den vor. stellenweise. Juni, Juli. ''Brm.Mekl. Krypt. 
IV. 189. iH Homme 
45. Paludella Ehrh. Sumpfmoos. 

155. P. squarrosa (L.) Ehrh. — Bryum L. T. 
840 (1788). — Fdl. 103. — Torfmoore, Sumpfwiesen, 
stellenweise, aber selten fruktificirend. Aufden Wiesen 
zwischen dem Neumühler und Ostorfer See, wo man 
es fuderweise sammeln kann und Wstn. schon mehr- 
mals Kapseln antraf, fand ich am 8. Juni d. J. zum 
ersten Male einen grösseren fruchtbaren Rasen. Sommer. 
Brm. Mekl. Krypt. VI. 281. 

Fam. II, Aulacomnieae 
46. Aulacemnium Schwer. Streifkopf. 

156. A. andresynum (L.) Schwgr. Mnium L. — 
Bryum Hdw. T. 837 (1788). — Fdl. 102. — Schatlige 
Orte, Wälder, Brüche, auf der Erde und an faulenden 
Baumstrünken, nicht selten, gewöhnlich zahlreiche 
Pseudopodien, aber sehr sparsam Früchte entwickelnd, 
welche im Sommer reifen. Brm. Mekl. Krypt. VI. 282. 

157. A. palustre (L) Schwer. — Mnium L. T. 
842 (1783). — Fal. 101. — Auf Torfmoeren und in 
Sümpfen häufig. Juni. Brm. Mekl Krypt. IV. 185. 

Fam, IV. Bartramieae. 
47. Bartramia Hdw. Apfelmoos. 

158. B, ithypliylla'Brid. — Seh. 969 (1806). — 
Fdl 109. — Anhöhen, Grabenränder und Hohlwege 
in Wäldern und Heiden, nicht selten. Juni, Juli. 

159. B. pomifermis (L.) Hdw..—:Webera Hdw. 
T. 855 (1788). — Fal. 110. — Wie die vor., aber 
häufiger. , Brm. Mekl.. Krypt. Il. 91, 


'109 


Eee 21 7 a (Sw.) — Sch. in one Eben- 
falls häufig. 
48. Philonotis Brid. Brunnenmoos. 

460. P. marchiea (Willd.) Brid. — Bartramia 
Brid.. Bland. IV. 181. (1806). — Fdl. 411. — Auf 
tiefen Wiesen und in Sümpfen selten: auf der Todten- 
seewiese bei Woldegk, an der Müritz bei Waren, bei 
Malchin (Bland.!),; Neustrelitz "hinter dem Pulverthurm 
und am Bürgersee (Hintze!), Mirow (Kroner!), Techen- 
tiner Wiesen bei Ludwigslust (Huth!), auf dem Torf- 
moor hinler Göhren und auf Flossholz im Ziegelsee 
bei Schwerin (Wstn.!), Ratzeburg (Reinke). Sommer. 

161. P. fontana .(L.) Brid. Bartramia Brid. — 
Mnium L. T.: &52 (1788). — Fdl. 112. — Hänfig an 
sumpfigen, quelligen Orten, auf Torfmooren. Ausgang 
des: Frühlings. 

'P. ealearea Schpr. In Sümpfen in ‘Schlesien an vielen 
Stellen (Milde, Hilse, ‚v, Uechtritz‘, in Westphalen bei. Lippstadt 
im Kalksumpf bei, der Wandschicht häufig, aber steril, sowie 
auch bei Willebadessen, Driburg, Peckelsheim und anderswo 
(H, Müller). 

P., eaespitosa Wils.. Auf feuchtem Sande am hohlen 


See im Grunewald bei Berlin (Dr, C, Bolle und Graf Solms), 
bei Tilsit (Heidenreich), in Schlesien (Milde, Schulze). 


Fam. V. Timmieae. 
49. Timmia Hdw. 
162. T. megapolitana Hdw. — T. 854 (1738). — 
Fal. 100. — Wurde von T. bei Malchin auf Sumpf- 
wiesen beim Lalaerberge entdeckt und in grosser 
Menge gesammelt, so dass Crome und Bland. sie in 
ihren Fascikeln ausgeben konnten, soll aber jetzt an 


wL 


110 


dem Fundorte eine sehr seltene. Erscheinung -sein ; 
auch ist noch kein zweiter Standort dieses seltenen 
Mooses in unserer Flora aufgefunden. 


Trib. XII. Pelytriehaceae. S 

50. ‚Catharinea Ehrh 17-0. Katharinenmoos. ' 

(Atrichum P, Beauv, 1805.) 
| 163. €. undulata (L.) W. etM. C. Callibryon 
Ehrh. — Polytrichum undulatum Hdw. T. 773 (1788), 
— Fal. 143. — An schattigen Orten sehr häufig. Vom 
Herbst bis zum Sommer. 

164. C. angustata Brid. — Polytrichum Brid. Sch, 
sppl. 140 (1819). — Fäl. 144. — An feuchten, schat- 
tigen, sandigen Stellen, Gräben, selten: Neubranden- 
burg vor dem Burgholze und bei der hintersten Mühle 
{Sch.), im Mühlenholze und bei Pleeiz (Brückner!), in 
der Nachtkoppel bei Grabow, 19. Mai 1857! auf dem 
Kaninchenwerder im Schweriner See, Juni 1866! in 
Waldhohlwegen bei Ratzeburg (Reinke!). Frühling. — 
Die von Wstn. aus der Schweriner Flora erhaltenen 
Ex. gehören zur vor. Species. 

165. €. tenella Röhl. — Polytr. und. ß. minus T. 
713 8 (1788). — Fdl. 143 B. — Auf feuchtem Sand- 
und Torfboden, selten Auf der Koppel bei Scharpzow 
unweit Malchin (T.), bei Quaden-Schönfeld bei Neu- 
brandenburg (Sch.), bei Schwerin nur an einer Stelle 
(Wstn.!), im Moorgrund vor Gülz bei Boizenburg mil 
Bryum uliginosum, 1. Aug. 1852, und in einer Sand- 
grube bei Techentin unweit Ludwigslust! in einem 
Graben bei Ludwigslust (G. Brückner !). Sommer bis 
Herbst. 


„91, Pegenatum P. Beauv. Filzmütze. 


166. P. polytricheides (L.) Brm. P. nanum P. B. 
— Polytrichum nanum Hdw. T. 771 (1788), — Fdl. 
145. — Sandig-lehmiger Boden, Weg- und Graben- 
ränder, Wälder, häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. 
vi. 283. 

- - ß. pamilum Sw. Sch. 836 var. (1806). 

- - y. intermedium Brid. Bland. in Brid. ei, 
I. p. 70. 

167. P. aloides (Hdw.) P.B. — Polytrichum Hdw. 
T. 772 (1788). — Fdl. 146. — Weg- und Graben- 
ränder häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 284. 

- - 8. ramosum. Polytrichum laterale Crome II. 
89 (1805). | 

- - y. defluens Brid. Polytr. minimum Crome Ill. 
30 (1806). 

168. P. urnigerum (L.) Brid. pt L. T. 740 
(1788). — Fdl. 147. — Sand-, Thon- und Lehm- 
boden, Wälder, Gräben, Hohlwege, Mergelgruben, meist 
häufig. Frühling. Brm Mekl. Krypt. VI. 285. 

- - ß. humile Brid. Auf Sandboden. 

P, alpinum (L.) Brid. Im Torfbruch bei Ostrow-Lewark 


bei Stuhm in Preussen (Klatt), im westphälischen Berglande an 
mehreren Stellen (H, Müller). 


52. Polytriehum L. Widerthon, Frauenhaar. 


169. P. graeile Menz. — P. longisetum Sw. Sch. 
835 (1806). — Fdl. 148, — Auf mageren torfigen 
Wiesen häufig. Juni. 

170. P. formosum Hdw. — P. commune var. Sch. 


'112 


832 (1806). — Fal. 154. — Auf trockneren Torf- 
mooren, in. Wäldern häufig. Frühling. 4 

- - superbum Sch: in Syll, Rat. H. 152 ir 
Auf feuchten Torfmooren. | 

171. P. piliferum Schreb. — T. 739 (1788), — 
Fdl. 150. — Auf sterilem Boden häufig. Mai, Juni.’ 

-— -— Hoppei Schpr. Auf erratischen Blöcken in 
Rasen von Hedwigia ciliata bei Herzberg unweit Boi- 
zenburg, 27. Apr. 1857! bei Rostock (Brinkmann!). 

172. P. juniperinum Hdw. — P. commune 'ß. T. 
138 (1788). — Fdl. 149. — Auf Heideboden häufig. 
Mai, Juni. 

173. P. strietum Menz. — P. affıne Fek. Bland. 
IV. 166 (1805). — Fal. 1498. — Auf Torfboden häu- 
fig. Mai, Juni. 

174, P. commune L. — L. Schulz (1777). Fdl: 
152. — Wälder, Torfwiesen, feuchte, Orte, häufig. 
Ausgang des Frühlings. ij 

- - ß. perigeniale Mchx. An trockneren’ Stand- 
orten. 

Trib. XII. Buxbaumiaceae, 
93. Diphyscium Mohr. Blasenmoos. 

175. D. foliosum . (L.) Mohr. — Buxbaumia L. 
T. 859 (1788). — Fdl. 140. — An Waldwegen und 
Abhängen stellenweise: Im Kalenschen Holze bei Mal- 
chin fast in allen Hohlwegen (T.), im Broda’schen 
Holze bei Neubrandenburg (Sch.), Dargun (Struck !), 
Polchow bei Laage (Draeger!), Schwerin am hohen See- 
ufer zwischen Rabensteinfeld und Görslow (Fdl., Wstn‘, 
Brm.). Kapseln findet man fast das garze Jahr hindurch. 


113 


54. Buxbaumia Hall. Schorfmoos. 

476. B. aphylia Hall. — T. 858 (1788). — Fdl. 
141. — In Tannenwäldern und Heiden an Abhängen 
und Wegrändern, nicht selten, aber gewöhnlich ver- 
einzelt. Frühling. 

B.indusiata Brid. In Wäldern auf Baumwurzeln und 
faulendem Holze: Pichelsberg bei Spandau auf einer alten Baum- 
wurzel (Sonder 1836), Frankfurt a. d. ©. (Holla), Insel Wollin 
(Laucas), Königsberg i, Pr. (Rauschke), Braunsberg (Ebel), Ham- 


burg (Sonder). 


Sect. I. PLEUROCARPI 


Trib, L Fontinalaceae. 


55. Fontinalis Dill. L. Quellenmoos. 


177. F. antipyretica L. Pilotrichum €. M. — T. 
860 (1788). — Fal. 153. — An Steinen und Holz in 
Teichen, Seen, Flüssen, Brunnen, häufig. Frühling, 
Sommer. 

173. F. graeilis Lindb. in Hedwigia 1867. III. p. 
39. — F. squamosa (L.) Sch. 975 (1806). — Fdl. 154. 
— Bei Neubrandenburg unter der Freiarche in den 
Bach bei der Zirzowschen Mühle von Sch. gesammelt; 
ob auch von Fdl. bei Schwerin, fehlt mir der Nach- 
weis. Die sehr seltenen Kapseln ünden sich im Früh- 
ling und Sommer. Sie unterscheidet sich nach Lind- 
berg von der vorigen: gracilitate, ramificatione se- 
quenlis, perichaetiis radicantibus crebris, in sola basi 
denudata plantae positis, capsula subglobosa valde 
pachyderma. Ein sehr auffallendes Merkmal besitzen 
die Blätter nach Milde darin, dass sie selbst an den 


jüngsten Trieben constant der Länge nach bis nahe 
ö 


114 


an den Grund gespalten sind. Milde untersuchte 
Schultz’sche Originalexemplare im v. Flotow’schen 
Herbar und erkannte die Art. Im Blandow’schen Her- 
bar dagegen liegt die ächte F. squamosa L., die er 
auch in seinen Exsiccaten f. IV. no. 200 ausgegeben 
hat, nur ist es bei gänzlichem Mangel jeglicher Stand- 
ortsangabe zweifelhaft, ob dieselbe ebenfalls bei Neu- 
brandenburg oder überhaupt in Meklenburg gesammelt. 
Eine märkische „Fontinalis squamosa“ meines Herbars, 
aus der Havel zwischen Wentow und Zehdenick, ist 
F.hypnoides Hartm., die demnach auch bei uns 
noch aufgefunden werden könnte. 
Dichelyma Mpr. 

D. faleatum (Hdw.) Myr. In Schlesien an vielen Or- 
ten (Sendtner, Milde, Limpricht), auch an der russ, und preuss. 
Ostseeküste, wo z. B. v. Klinggräff es in der tiefsten Ebene in 


einem Bruche auf einem Steine bei Wiszniewo fand, 


Trib. II. Neckeraceae. 
Fam. IL, Cryphaeeae 
Cryphaea Mohr, 
C. heteromalla (Hdw.) Mohr. In Westphalen bei Han- 
dorf an alten Baumstämmen der Landwehren (Wienkamp) und 
bei Brakwede (Beckhaus), in Holland (Dozy und Molkenboer), 


Fam. IL Neckereae, 
56. Neckera Hdw. Ringmoos. 

179. N. pennata (L.) Hdw. — v. Oerizen ap. Sch. 
878 (1806). — Fdl. 160. — An älteren Waldbäumen 
häufig, aber sehr selten mit Frucht, welche im Früh- 
ling reift. 

N. oligocarpa Br. eur, Im Walde bei Kuimetz in 
Ehstland (Girgensohn), 


us 

* 180. N. pumila Hdw. Von Hintze am 16. Aug. 
1863 bei Peutsch unweit Neustrelitz an alten Buchen 
in Wäldern in Gesellschaft der N. pennata gesammelt, 
von der sie sich durch die kurz gestielten Früchte 
unterscheidet. Kapseln sind sehr sparsam. Brın. Mekl. 
Krypt. IV. 194. 

181. N. erispa (L.) Hdw. — T. 798 (1788). — 
Fal. 161. — An alten Buchen in Wäldern stellenweise, 
ebenfalls selten fruktificirend. Frühling. Brm. Mekl. 
Krypt. IV. 193. 
| 182. N. complanata (L.) Hüb. — Hypnum L. 
L. Schulz (1777). — Fdl. 163. — An Waldbäumen, 
namentlich Buchen, häufig, aber auch nur spärlich 
fruchtend. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 286. 


N. PhilippeanaBr, cur, lange nnr aus den Pyrenäen 
und aus Norwegen bekan.ıt, ist in neuester Zeit in Deutschland 
vielfach aufgefunden, selbst in der norddeutschen Ebene, z, B, 
bei Handorf in Westph. (Wienkamp). 


57. Homalia Brid. Flachblatt. 

| 183. H. trichomanoides (Schreb.) Schpr, Hypnum 
Schreb. — Leskea Hdw. T.805 (1788). — Fdl. 162. 
— An schattigen Abhängen in Wäldern und an Baum- 
wurzeln, nicht selten. Winter und Frühling. Brm. 
Mekl. Krypt. I. 46. 

| Fam. II. Leucodonteae., 

58. Leucoden Schwgr. Weisszahn. 

184. L. seiuroides (L.) Schwgr. Neckera C.M. — 
Fissidens Hdw. T. 782 (1788). — Fdl. 156. — An 
Wald- und Feldbäumen häufig, aber selten mit Kapseln. 


‚Winter. 
3 % 


BR. 
59. Antitrichia Brid, Gegenhaar. 
185. A. eurtipendula (L.) Brid. — Neckera Hdw. _ 
T. 801 (1788). — Fdl. 159. — An Bäumen, Baum- 
wurzeln und Steinen in schattigen Wäldern nicht sel- 
ten. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 287. 


Trib. II. Leskeaceae. 
Fam. l. Leskeeae, 
60. Leskea Hdw. 

186. IL. polycarpa Ehrh. Hypnum Hifm. — Bland. 
Ueb. (1809). — Fdl. 168. — In feuchten Wäldern an 
Baumwurzeln und Steinen, ziemlich selten. Frühling. 
Sch. sammelte sie bei Woldegk beim Dorfe Mildenitz 
an der Wolfshagenschen Gränze bei dem alten Thurme, 
ich selbst bei Grabow! 

- - ß. paludosa Hdw. — Bland. IV. 186 (1806). 
— Fdl. 167. — Mit der Hauptart an nassen Stellen, 
z. B. bei der Zirzowschen Mühle bei Neubrandenburg 
(Sch.), im Ludwigsluster Schlossgarten ! 

L. nervosa (Schwgr.) Myr., eigentlich ein subalpines 
Moos, ist im mittleren Deutschland bereits mehrfach gefunden, 
z. B. in Westphalen an Buchenstämmen der Hecken um Winter- 
berg gemein, aber steril (H, Müller), in Schlesien häufig (Milde)3 


aber auch schon in Preussen, in Ingermannland und bei St, Pe- 


tersburg beobachtet. 
61. Anomodon Hook. et Tayl. Trugzahn. en 

A.longifolius (Schl) Hartm. Geht in Westphalen 
bis in die Ebene, ebenso in Schlesien ; auch in Preussen und den 
russ. Östseeprovinzen gefunden, 

137. A. attenuatus (Schreb.)' Hartm. Hypnum 
Schreb. — Leskea T. 806 (1788). — Fal. 169. — 
Auf feuchter Erde, an Baumstämmen und Steinen, 


117 


ziemlich selten und gewöhnlich steril: Malchin im Ka- 
ienschen Holze bei dem kleinen Bach an der Rem- 
pliner Scheide auf einem Stein (T.), im Holze bei 
Bresewitz unweit Friedland, 24. Nov. 1802 (Flörke!), 
Neubrandenburg bei der hintersten Mühle und in dem 
Gehölz bei der Zirzowschen Mühle (Sch), Waren 
(Bland.), Güstrow im Primer (Simonis!). Winter. Brm, 
Mekl. Krypt. VI. 228. 

188. A. vitieulosns (L.) Hook. et Tayl. Hypnum 
L. — Neckera Hdw. T. 799 (1788). — Fdl. 158. — 
Waldboden, Hohlwege, Baumstämme häufig. Frühling. 
Brm,. Mekl. Krypt. VI. 289. 

Fam; IL; Tihiwa 4. ie && 
62. Thuidium Schpr. Lebensbäumchen. 


T. minutulum ‚Hdw.) Br, eur. In Wäldern auf Stei- 
nen und an Baumwurzeln, Standorte u. a : Wasula in Livland 
(Girgensohn), Ingermannland (Borszezow), München (Sendtner), 
Karlsruhe (Gmelin), Strassburg (Paris); auch in Nordamerika. 

189. T. tamarisciaum (Hdw.) Br. eur. Hypnum 
delicatulum C. M. — H. parietiinum L. L. Schulz 
(1777). — Fal. 196. — In Wäldern, an schattigen 
Anhöhen und Grabenrändern häufig. Die seltenen 
Kapseln reifen im Winter. 

190. T. delicatulum (L.) Br. eur. Hypnum ta- 
mariscinum C. M. — Hypn. delic. L. T. 833 (1788). 
— Fdl. 196 8. — Mit dem vor. an denselben Orten, 
kommt aber etwas seltener vor und reift seine spar- 
samen Kapseln später. 

191. T. abieiinum (L.) Br. eur. — Hypnum L. 
T. 835 (1788). — Fal. 194. — Auf sterilem Boden, 
an Wegen und Anhöhen häufig, aber steril. 


Es 


118 


192. T. Blandowii (W. et M.) Br. eur. Hynum 
W. et M. — Hypnum affıne (Hffm.) Crome II. 20 
(1806). — Fadl. 195. — Tiefe, torfhaltige Wiesen, 
Sümpfe, stellenweise, z. B. Schwerin auf der Neumühler 
Wiese (Crome!, Fdl., Wstn., Brm.), vor Krebsförden 
(Fdl.), Waren (Bland.!), Neubrandenburg in dem Bruch 
vor der Burg (Sch.), Neustrelitz am Zierker See 
(Hintze!), Ratzeburg (Reinke). Juni. Brm. Mekl. 
Krypt. VI. 290. 

193. T. splendens (Hypnum Sibth. Fl. oxon. 295. 
1794.) Hylocomium Br. eur. — Hypnum proliferum 
Linn. L. Schulz (1777). — Fdl. 197. — In Wäldern 
häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 300. 

H. umbratum (Ehrh.) Br. eur, ein montanes Moos, das 
z. B. im westph,. Berglande häufig vorkommt, aber auch von 
H. v. Klinggräff im Hohenberger Wald bei Löbau in Preussen 
gefunden ist, 

H. Oakesii (Sull.) Schpr. Bei Löbau in Preussen 
(v. Klinggräff). 

Trib. IV. Hypnaceae. 
Fam. I. Pterogonieae 
63. Pterigynandrum Hdw. Flügelblüthe. 

194. P. filifiorme (Timm) Hdw. — Hypnum T. 
817 (1788). — Fal. 157. — An Bäumen und Steinen 
in schattigen Wäldern stellenweise. Frühling. | 

Pterogonium Sw, 

P, gracile (L.) Sw. In Westphalen au Buchenstäumen 
des Stromberger Hügels in Menge, steril (H, Müller). 

Fam. HJ, Cylindrothecieae 
Platygyrium Br. eur. 
P. repens (Brid.) Br. eur, An Baumstämmen, besonders 


der Kiefern und Birken, aber auch an Zaunen und selbst auf 


119 


Strohdächern wachsend und vorzugsweise auf den Alpen undin 
Nordamerika zu Hause, ist auch in Westphalen nicht selten 
(H. Müller); in Preussen bei Deutsch-Eylau und Wiszniewo fand 
es v. Klinggräff auf den Ostseeinseln Moon und Sworbe Girgen- 
sohn, in Ingermannland Borszezow, in der Ukraine Weinmann, 
im Mohilewschen Gotnvernement Pabo, in Transkaukasien bei 
Tiflis an der weissen Quelle v, Seidlitz, 
Cylindrothecium Schar, 

C. concinnum (DNot.) Schpr. Neckera orthovarpa 
C. M. In Westphalen auf Kalkboden häufig; aber auch auf Wiesen 
und Brachländern des kalkfreien Sandbodens, steril (H, Müller); 


bei Mühlhausen, Freiburg und anderswo in Thüringen ! 
64. Climacium W. et M. Leitermoos. 
195. €. dendroides (L) W. et M. — Neckera 
Sw. T. 800 (1788). — Fal. 170. — Feuchte Rasen- 
plätze, Wiesen häufig. Spätherbst bis Frühling. 


Fam. IL Pylaisieae. 
65. Pylaisia Schpr. 

196. P. polyantha (Schreb.) Schpr. Hypnum Schreb. 
— Leskea Hdw. T. 807 (1788). — Fadl. 166. — An 
Wald- und Feldbäumen häufig. Winter und Frühling. 

-— - var. Ilypnum deecipiens Crome II. 85 (1805), 
von Crome im Schweriner Schlossgarten gesammelt, 
ist eine robustere Form! 

Fam, IV. Hypneae. 
66. Isotheeium Brid. Urnenmoos. 

197. I. myurum (Poll.) Brid. Hypnum Poll. — 
Leskea vivipera T. 808 (1788). — Fal. 4191. — An 
Steinen und Baumstämmen in Wäldern häufig. Früh- 
ling. — Necker benannte schon 1768 (Del. Gallo- 
Belg, 475) das Moos Hypnum viviparum, welchen Na- 
men er auf die irrige Ansicht gründete, dass die männ- 


Et... 
lichen Blüthen Brutknospen seiten; 1777 gab Pollich 
(Fl. Palat.) ihm den Namen Hypnum myurum. Schon 
bei Dillen (Hist. Musc. 316. 1745) finden wir es als 
Hypnum myosuroides crassius, capsulis ereclis, Linne 
übersah es, und Hedwig konfundirte es mit Eurhyn- 
chium myosuroides. 

67. Homaloikecium Schpr. Gleichkapsel. 

198. MH. sericeum (L.) Br. eur. Hypnum L. — 
L. Schulz (1777). — Fdl. 164. — An Bäumen, Stei- 
nen, an der Erde sehr häufig. Winter, Frühling. Brm. 
Mekl. Krypt. I. 47. 


HB. Philippeanum (Spree) Br. eur, Ist wegen der 
grossen Aehnlichkeit mit dem vor, vielleicht nur übersehen und 
dürfte an p:ssenden Standorten, auf Kalk, sehr wohl noch ge- 
funden werden. Iu Schlesien ist es vom Hochgebirge bis herab 
in die Ebene und bis nach Polen hinein, wo es anf den Kalk- 
hügeln von Üzenstochau a. d. Warthe vorkommt, an zahlreichen 


Orten beobachtet, 

63 Camptothecium Schpr. Krummbüchse. 

199. €. Iutescens (Hds.) Br. eur. — Hypnum 
Has. T. 821 (:785).— Fdl 181. — Wälder und Ge- 
büsche, unter Hecken, auf Wiesen und Feldern, sehr 
häufig, aber spärlich fruchtend. Frühling. Brm. Mekl. 
Krypt. V1. 291. 

200. €. nitens (Schreb.) Br. eur. — Hypnum 
Schreb. T. 822 (1788). — Fal. 180. — Tiefe Wiesen, 
Sümpfe, häufig. Frühling — Hierher gehört Hypnum 
albicans Crome III. 23. von der Neumühler Wiese. 

69. Brachytheeium Schpr. Kurzbüchse. 
201. B. plumosum (Hds. 1762). — Hypnum Hds. 
Crome I. 42 (1803). — Fdl. 179. — Hypnunı sale- 


{24 | 


a I I a un 


 brosum Hffm. 1795. Brachyth. salebr. Br. eur. Auf 
sterilem Boden, trocknen Wiesen nicht selten. Frühling. 

-* 202. B. Mildeanum Schpr. Jedenfalls nicht 
selten, aber lange übersehen. Wurde im Juni 1864 
am sandigen Ufer des Hinnensees bei Neustrelitz von 
W. Hintze zuerst gesammelt und mir mitgetheilt,; 1866 
erkannte es Reinke in der Flora vun Ratzeburg. Ist 
gewissermassen die polygamische Sumpfform der vo- 
rigen monöcischen Art. | 

203. B. glareosum (Brch.) Br. eur. — Hypnum 
_ Breh. Fdl. 178 (1844). — Auf kieshaltigem, schattigem 
Waldboden, nicht gerade selten, aber wohl vielfach 
mit seinen nächsten Verwandten, von denen allen es 
sich durch die lang und fein zugespilzten Blätter un- 
terscheidet, verwechselt. Bisher beobachtet bei Schwerin 
. im Schlossgarten, am Faulen See, bei Zippendorf, auf dem 
Schelf- und Kaninchenwerder (Fal., Wstn., Brm.), im 
Vietlübber Holze bei Gadebusch! an quelligen, kalk- 
halligen Stellen bei Ratzeburg (Reinke!), bei Neustrelitz 
hinter dem Fasanengarten und an dem sandigen Ufer 
des Hinnensees, 17. Juli 1864 (Hintze!). Winter. 

204. B. albicans (Neck.) Br. eur. — Hypnum 
Neck. Sch, 931 (1806). — Fdl. 177. -- Sonnige Stel- 
len auf Heide- und Sandboden häufig. Winter bisin 
den Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 292. 

- - var. flavescens (R!h.) Sch. 932 (1806), eine 
grössere, mehr verästelte, gewöhnlich unfruchtbare 
Form feuchterer Lokalitäten. 

205. B. velutinum (L.) Br. eur. — Hypnum L. 
T. 823 (1788). — Fdl. 173. — Wälder, Weg- und 


122 


m 


Grabenränder , ‚schattige Anhöhen häufig. Früh- 
ling. Na 
- - var. intricatum (Hdw.) Sch. 914 (1806). Eben- 


falls nicht selten. 

B. reflexum (Starke in litt. ad W. et M) Br, eur,, 
eigentlich mit Lescuraea striata Schw. das Ende der 
montanen Region charakterisirend, ist auch bei Petersburg (v. 
Kühlewein!), in Livland (Bruttan), beim Paddeskrug in Ehstland 
(Girgensohn) und in Julchenthal bei Königsberg (E. Meyer) ge- 
funden; bei Herrnhut (Breutel!), im Harz (K. Müller!), in West- 
phalen (H. Müller!) etc, 


206. B. Starkei (Brid.) Br. eur. — Hypnum Brid. 
Fdl. 174 (1844). — An faulenden Baumstämmen in 
Wäldern selten, nach Brid. Musc. Rec. sppl. II. p. 
167 von Bland. (bei Waren 18102) entdeckt. Frühling‘ 

207. B. Rutabulum (L.) Br. eur. — Hypnum L. 
T. sıil (1785). -- Fal. 184. — In schattigen Wäldern 
an der Erde und an Baumwurzeln Ein häufiges und 
formenreiches Moos. Winter, Frühling. 

- - var. aureo-virens Brid Sch. sppl. 77 (1819), 
caulibus divisis eleganter pinnatis, foliis primariis dense 
imbricalis. 

- - var. brevisetum Fdl. 184 y. (1844), dense 
caespitosum, ramis brevibus, robustis, rigidis et fra- 
gilibus; foliis dense imbricatis, cordato-lanceolatis, 
evidentius serrulatis, luteo-viridibus; pedicello brevi. 
In hochliegenden Wäldern, z. B. Uferhöhe am Schiess- 
stande des Schelfwerders bei Schwerin (Fdl.). 


- - var. explanatum Bland. in Brid. sppl. II. 184, 
eaulibus explanalis, foliis subdistichis. 


B. campestre Br, eur. Auf grasigem Sandboden hinter 


125 


dem Kirchhofe tei Lippstadt mit Cylindrotheeium ceoncinnnm 
(#. Müller), im Glienicker Park bei Potsdam (Holler), am Nord- 
ufer der Griebnitz und im Grunewald bei Berlin (Reinhardt), 
bei Küstrin (Ruthe), bei Wiszniewo {v. Klinggräf). 

* 208. B. rivulare (Brch.) Br. eur. Hypnum 
chrysostomum €. M. non Rich. In einem Erlenbruche 
auf dem Schelfwerder bei Schwerin von mir am 20. 
Apr. 1860 aufgefunden. Hintze sammelte es im Juli 
1865 an Steinen in einem Bache bei Peutsch unweit 
Neustrelitz mit Thamnium alopecurum! Reinke 1866 
in kalkhaltigen Sümpfen bei Ratzeburg. Das Moos 
ist gewiss an vielen Orten übersehen und mit der 
gelblichen Form des B. Rutabulum verwechselt. Durch 
seinen zweihäusigen Blüthenstand unterscheidet es sich 
von allen übrigen Brachythecien. Rabenhorst hat in 
seiner Krypt. Fl. Il. 3. 300 eine sehr gute Beschrei- 
bung gegeben. 

209. B. viride (Hypnum Lam. Enc. Meth. bot. II. 
181. 1789). Hypnum implexum Sw. 1795. H. populeum 
Hdw. 1801. Brachythecium populeum Br. eur. — Les- 
kea plumosa (Sw.) Bland. II. 137 (1805). — Fdl. 
182. — An Steinen, Mauern und Baumrinden an schat- 
tigen, feuchten Orten. Winter, Frühling. 


210. B. pseudo-plumosum (Hypnum Brid. Muse. 
Rec. II. 2. 108. 1801). H plumosum Schwer. 1512. 
Brachyth. plum. Br. eur. H. laevisetum Crome. — 
Sch. 313 (1806). — Fdl. 183. — Wie das vorige, 
aber seltener. Frühling. Auf Steinen bei Lichtenberg 
und im Broda’schen Holze bei Neubrandenburg (Sch.), 
Neustrelitz im Fasanengarten (Hintze!), auf einem er- 


124 


ratischen Block im Rabensteinfelder Halze bei Schwe- 
rin, 27. Juli 1856! bei Ratzeburg (Reinke). — Es 
Scheint häufig mit dem vor. verwechselt zu werden ; 
auch ziehe ich H. plumosum Sw. Muse. suec. 69 (1799) 
zur vor. und nicht zu dieser Art, sowie auch Biand. 
II. 137 und Crome Ill. 29 unter dem Namen das 
vorige Moos verstanden und ausgegeben haben. Da- 
gegen wird das Dillen’sche Hypnum repens filicinum 
plumosum (Muse. 280. t. 35. f. 16), welches Hudson 
(und nach ihm Linne Spec. plant. ed. II.) als Synonym 
zu seinem H. plumosum eitirt, wahrscheinlicher zu 
dieser Species gehören. Auch soll H. chrysostomum 
Rich. nach Originalexempl. im Hooker’schen Herbar 
zu dieser Art und nicht zu B. rivulare Brch. gehören. 


Scleropodium Schpr, 

S,illecebrnum (L.) Br, eur., in Südeuropa, namentlich 
in der Mediterranflora verbreitet, ist stationsweise im westlichen 
Deutschland bis in die westph, Ebene hinein schon aufgefunden 
worden: bei Freiburg i. B. (A. Braun), auf dem Taunus (Bayr- 
hoffer), am Spicherner Berge bei Saarbrücken (Winter), an einem 
gegen Westen gekehrten erdigen Wallabhange bei Handorf steril 
(Wienkampı. — (Hypnum illeceebrum T. = H, purum; H, ille- 


“ eebrum Sch. = H. trifarium,) 
70. Eurhynehium Schpr. Schönschnabel. 

211. E. myosuroides (L.) Schpr. — Hypnum L. 
Sch. in Syll. Rat. IL 206 (1828). — Fdl. 192. — In 
Gesellschaft von Isoth. myurum an Steinen und Baunı- 
stämmen in Wäldern, ziemlich selten und sparsam mit 
Kapseln. Frühling. Ob die von Bland. IV. 197 aus- 
gegebenen Ex. in Meklenburg gesammelt, weiss ich 
nicht: zu sagen. 


125 


2142. E. strigesum {Hffm.) Br. eur. — Hypnum 
intricatum (Schreb.) T. 1200 (1788). — Fal. 207. — 
Sterile Triften, sandige Anhöhen häufig, um Schwerin 
u. a. hinter dem Faulen See, zwischen Lankow und 
Warnitz, auf dem neuen Kirchhof, bei Neumühl. Spät- 
herbst bis Frühling. 

- - var. obtusifolium Hpe. in litt. (Hypnum praecox 
Hdw.?). Kleiner, mit weniger zugespilzien oder 
stumpflichen, an den Aesten dichtgedrängten Blättern, 
wodurch die kurzen 2-3 Linien langen Aesichen ein 
verdicktes, kätzchenartiges Ansehen erlangen. Bei 
Schwerin auf unfruchtbaren, sandigen Anhöhen, z. B. 
auf dem Exercierplatze, dem Galgenberge etc. (Fäl.!). 

213. E. striatum (Schreb.) Br. eur. — Hypnum 
Schreb. T. 812 (1788). — Fdl. 208. — In schattigen 
Laubwäldern an der Erde und an Baumwurzeln meist 
häufig. Frühling. 

E. crassinervium (Tayl.) Br. eur. Auf Steinen und 
an Baumwurzeln an vielen Stellen beobachtet: am Stromberger 
Schlossberge auf schattig liegenden Kalksteinen in grosser Menge 
und herrlich fruchtend, im Stadtgraben an der Nordseite von 
Paderborn auf Steinen steril (H. Müller !), bei Hamburg (Sonder), 


214. E. piliferum (Schreb ) Br. eur. — Hypnum 
Schreb. Crome I. 44 (1803). — Fal. 175. — Schaltige 
Orte häufig. Früchte nicht selten. Frühling. 


E.androgynum (Wils) Br, eur. Hypnum speciosum 
Brid, An Baumwurzeln, in Westphalen am innern Gemänuer 
der 10—20° tiefen Brunnen bei Handorf in Gesellschaft von 
Rhynchost, Teesdalii und murale, Fissidens pusillus ete, (Wien- 
kamp!), in der Mark bei Liberose an Steinen in einem Brunnen 
(Busch) und bei Köpnick an Erlenwurzeln am Ost- und West- 


ufer des Kalksees in Menge (Reinhardt), bei Hamburg (Sonder), 


126 


215. E. praelougum (L.) Br. eur. — Hypnum L. 
T. 836 (1788). — Fdl. 205. — Wälder, feuchte Lehm- 
äcker, Gärten, häufig und formenreich. Winter und 
Frühling. 

216. E. abbrevriatum (Hypnum Turn. 1804). — 
Hypnum Schleicheri Hdw. fil. Fdl. 204 (1844). — An 
schattigen, feuchten Anhöhen an der Erde und auf 
altem Holze. Frühling. Um Schwerin auf den be- 
waldeten Seeulern in der Nähe des Wassers nicht 
selten: an der Uferhöhe zwischen Rampe und Retgen- 
dorf (Fdl.), zwischen Rabensteinfeld und Görslow 
(Wstn.!‘, im Zippendorfer Holze, auf dem Schelfwer- 
der und im Lübsdorfer Holze in grosser Menge die 
vom Regen gebildeten Schluchten bekleidend! — K. 
Müller und Schimper ziehen dieses Moos als Var. zu 
der vorigen Art; doch hat es jedenfalls eben so sehr 
specifische Berechtigung, wie manche andere Art, deren 
Selbstständigkeit nicht angezweifelt wird. Prof. Rom. 
Ad. Hedwig (Hdw. fil.) hat in dem 1. Bd. der Beitr. 
zur Naturk. von Weber und Mohr (1805) eine sehr 
gute Beschreibung (p. 128) und Abbildung (f. 7) die- 
ses Mooses, das er von Schleicher aus der Schweiz 
erhalten hatte, geliefert. 

- - var. furcatum. Hypnum praelongum var. bi- 
furcum Brm. Beitr. 26. Auf dem Schelfwerder mit 
der Normalform! 

217. E. Stokesii (Turn.) Br. eur. — Hypnum ri= 
gidiusculum Bland. V. 230 (1808). — Feuchte, grasige 
Stellen in Wäldern und an Wiesengräben, in grossen 
‚Rasen oder zwischen andern Moosen, ziemlich selten: 


si 


Schwerin, unweit Neumühl links am Wege, 15. Juni 
4502, und im Schlossgarten, Sept. 1803 (Bland.!), auf 
dem Schelfwerder (Fdl., Wstn., Brm.), im Zippendorfer 
Holz! bei Ludwigslust unter Gartenhecken (G. Brück- 
ner!), Ratzeburg (Reinke), Neustrelitz bei Hohenzieritz 
(Hintze!). Frühling. Brm. Mekl. Krypt. VI. 293. 

* 218. E. pumilum (Wils.) Schpr. Hypnum palli- 
cirostrtum C. M. Unter der Kleestoppel auf feuchten 
Lehmäckern zu Wölschendorf am 18. Oct. 1860 steril 
von mir gesammelt. Gelegentlich bei Einsammlung 
des Nostoe muscorum als zarte, äusserst feinstengelige 
Form des E. praelongum aufgenommen, erkannte ich 
es erst später an den nur halbrippigen, sehrfein ge- 
sägten, nicht herablaufenden, eilanzettlichen Blättern 
als die bezeichnete Art. 

71. Rhynehostegium Schpr. Schnabeldeckel. 

219. R. exiguum (Hypnum Bland. II. 98. 1804). 
— Fdl. 171. — An Steinen und Mauern an feuchten 
Orten selten. Bland. entdeckte das Moos bei Rostock, 
an welcher Stelle es Huth späterhin wieder auffand 
und mir ein Ex. mittheilte. Schulz und Brückner 
sammelten es in Neubrandenburg am Fusse der Stadt- 
mauer hinter dem Schauspielhause, Struck hat es bei 
Wismar entdeckt. Es fruktificirt im Frühling. 

Ueber die Selbstständigkeit der Art walten noch 
viele Zweifel ob. Weber und Mohr vereinigten es 
mit Amblystegium serpens, von welchem, sowie auch 
von dessen var. tenue, Bland. und Sch. es ausdrück- 
lich unterschieden wissen wollen (,Hypno serpenti 
et ienui-proxima est haec species, ab utroque tamen 


Be. 


diversa: exiguitate, modo crescendi et operculo*). Im 


Sppl. I. dagegen zieht Sch. es zu Rhyneh. tenellum 
Decks. (Hypnum algirianum Desf.), welcher Ansicht 


Schwaegrichen und Fiedler und jüngst auch Milde (in 


litt. ad me) zustimmen, Treviranus aber (Verhdlg. d. 
naturh. V. d. preuss. Rheinl. 11]. p. 18) entschieden 
entgegentrilt. Leizterer fand nämlich dasselbe Moos, 
welches er in Brückner’schen Ex von Neubrandenburg 
besass und auch aus der Blandow’schen Abbildung 
in Sturm’s Dtschl. Fl. kannte, in den Ruinen der Burg 
Godesberg bei Bonn und sagt, dass es weder mit der 
Beschreibung und Abbildung des Dickson’schen Hy- 
pnum tenellum stimme, noch mit den Ex. desselben, 
die er Dr. Hooker verdanke. Die Diagnose der Spe- 
cies lautet: „H. surculis caespitosis brevissimis fili- 
formibus, foliis sparsis lanceolato-linearibus strictis 
integerrimis, capsulis ovatis suberectis, operculo conico- 
subulato, apice recurvato.‘“ Sch. fügt derselben noch 
folgende Beschreibung hinzu: „Surculi filiformes bre- 
vissimi subramosi depressi, caespitulum pulvinatum 
vix unciam in diametro metientem efficientes, dense 
implicati. Folia sparsa lanceolato-linearia tenuissima 
concava striela atroviridia integerrima, vix duciulosa, 
siccilate fere setacea. Pedunculi e centro caespituli 
egredientes vix semiunciales subincurvati purpurei, 
leniter torli. Capsulae rotundato-ovatae suberectae 
badiae. Calyptra pallide flava demidiata subulata. 
Operculum e basi conico longe rostratum subulatum, 
apice uncelli in modum recurvatum. Peristomii ex- 
terioris dentes subfusci erecti in conum approxi- 


Wr. 
a 
ET 


129 


mali ; 'interioris filiformes - albissimi exterioribus 
tecti.“ | 
* 220. R. tenellum (Deks.) Br. eur. Auf Steinen 
am Weisdiner Schlossberge bei Neustrelilz von Hintze 
im Aug. 1865 aufgefunden und mir mitgetheilt! Der 
glatte Fruchtstiel und die seidenglänzenden, lanzeitlich 
zugespitzien Blättchen mit auslaufender Rippe sind 


sichere Erkennungszeichen. 
R. Teesdalii ‚Sm ) Br. eur, In Brunnen bei Handorf 
in Westph. in ziemlicher Menge reichlich fruchtend :Wienkamp). 
R. depressum (Breh.) Br. eur, In Westph am Strom- 
berger Sch'ossberge und in Kalkschluchten desselben Hügelzuges 
bei Boyenstein auf Kalksteinen, Baumwurzeln, Erde häufig, nicht 
selten fruchtend {H. Müller); bei Warnieken in Preussen (Sanio), 


221. R. confertum (Deks.) Br. eur. — Hypnum 
Deks. Fdi. 203 (1844). — Wächst in Wäldern an 
Baumwurzeln und auf der Erde (Fdl.) ; im Heidberge 
bei Güstrow (Draeger!). Frühling. 

222. R megapolitanum (Bland.) Br. eur. — Hypnum 
Bland. III. 147 (1804). — Fdl. 203 8 — Bei Waren 
von Bland. an feuchten Orten in Gebüschen auf fau- 
lendem Holze und an der Erde enideckt! Frühling. 

225. R. murale (Neck.) Br. eur. — Hypnum rusci- 
forme T. in Siemss. Mag. I. 256 (1791). — Fdl. 202. 
— Schatlige, gegen Norden gelegene, feuchte Mauern 
und Gesteine, ziemlich sellen:: an einer feuchten Stelle 
ausserhalb der Stadtmauer bei Malchin ('T.), daselbst 
bei der Binnenmühle, Apr. 1800 (Bland.!), Rostock an 
der Mauer unweit des Schwaaner Thores, 7. Apr. 1802 
(Link !), Neubrandenburg an der Stadtmauer (A. Brück- 


ner! Sch.) und im Dorfe Krekow am Hofgarten (Sch.), 
I 


130 


ad murum -pr.: Woldegk, 4. Dec. 1805 (Bland.!), Neu- 
strelitz (Hintze!), im Bäker Houlze bei Ratzeburg 
(Reinke). Frühling. 

224. R. rusciforme (Neck.) Br. eur. — Hypnum 
Neck. Del. Fl. gall. I. 481, 1768. A. Brückner Fl, 
Neobr. 744 (1803). Fal. 201. — In Gewässern an 
Holz und Steinen. Herbst. — Den Trivialnamen, als 
dessen Autor gewöhnlich Weis, der ihn in seinen Crypt, 
Goelt. p. 225 (1770) anwendete, aufgeführt wird, hat 
Necker I. c. zuerst nach Dillenius (‚„Hypnum foliis 
rusciformibus, capsulis subrotundis“) aufgestellt, in 
seiner Meth. Musc. p. 181 (1771) aber (wahrschein- 
lich durch einen lapsus calami) in H. ruscifolium um- 
geändert. — Brm. Mekl. Krypt. VI. 294. 


72. Thamnium Schpr. Wäldchenmoos. 

225. T. alopecurum (L.) Br. eur. — Hypnum L. 
Bland. IV. 196. (1806). Hypnum arbusculum Brid. 
Sch. 910 (1806). — Fdl. 193. — An feuchten und 
schattigen Stellen in Wäldern auf Steinen, selten und 
gewöhnlich ohne Kapseln: auf Steinen im Bresewitzer 
Holze bei Friedland, 20.Nov. 1802 und 5. April 1804 
(Dr. Krüger und Bland.!), daselbst, sowie auch 
bei Stolpe in der Heide nach Bredenfelde (Sch.), bei 
Neustrelitz mit Brachyth. rivulare an Steinen in einem 
Bache bei Peutsch, Juli 1865. (Hintze!). — Winter, 


73. Plagiothecium Schpr. Schieffrucht. 
* 226. P. latebricela (Wils.) Br. eur.. In gebor- 
sienen, modernden Erlenstämmen in einem Bruche an 
der Radegast bei Törber unweit Rehna im Frühjahre 


$ = Be 


131 


1865 von mir aufgefunden, steril, aber durch Ver- 
gleichung mit westphälischen Ex. von Dr. Herm. Müller 
zu Lippstadt an den eilanzettlichen, lang zugespitzten, 
ganzrandigen, rippenlosen,, herablaufenden Blättern 
sicher erkannt. Wird an ähnlichen Orlen jedenfalls 
mehrfach gefunden werden. 


* 227. P. repens (Hypnum Poll. Fl. palat. no, 
1051. f. 11. 1777.) — Leskea Seligeri Brid. 1801. 
Hypnum Seligeri C. M. H. silesiacum Selig. mt. P. 
Beauv. 1805. Plagioth. silesiacum Br. eur. — Auf 
alten morschen Stämmen im Holze bei Dargun am 
12. Juli 1862 von Struck gesammelt! In den Serrahn- 
schen Bergen bei Neustrelitz (Hintze!), im Katzenhäger 
Holze bei Woldegk und im Leppiner und Kölpiner 
Holze bei Stargard (Reinke); unweit der Gränze im. 
Lauerholze bei Lübeck (Häcker). Sommer. — Das 
Moos ist zuerst von Pollich (im Halgrundwald bei 
Lautern in der Pfalz) entdeckt und als Hypnum repens 
beschrieben und abgebildet worden, welcher Name 
vor Hypnum silesiacum, selbst wenn dieser schon von 
Seliger (geb. 1752, gest. 1812) im Manuskript aufge- 
stellt worden ist, jedenfalls die Priorität-hat. Durch 
den einhäusigen Blüthenstand von dem vorigen, durch 
die lanzettlichen, fast am ganzen Rande klein gezäh- 
nelten Blätter und den Schwanenhals ähnlich gebo- 
genen Fruchtstiel von P. denticul. unterschieden. — 
Brm. Mekl. Krypt. II. 96. 

P. Schimperi Jur. et Milde, In Westphalen auf Busch- 
boden bei Handorf (Wienkamp!) und Lippstadt (H. Müller }), 


in der Senne bei Bielefeld (Beckhaus!), im Riesengebirge an 
9% 


132 


zahllosen Punkten, in Böhmen bei St. Peter (Milde, Stenzel, 
Limpricht, Strieken‘, im Fichtelgeb, und Frankenwalde (Molendo,. 
Walther), Ueber die Formen und Synonyme dieser interessanten 
Species vgl, Walther und Molendo Laubmoose Oberfrankens S. 
179 £.! 

228. P. denticulatum (L.) Br. eur. Hypnum L. 
— Leskea T. 803 (1788). — Fdl. 199. — An schat- 
tigen Orten in Wäldern nicht sehr häufig. Frühling, 

229. P. silvaticum (Hds.) Br. eur. Hypnum Hds. 
Crome I. 29 (1803). — Fal. 198. — Feuchte, schat- 
tige Wälder, Brüche. Winter, Frühling. — Hypnum 
polymorphum Hdw. Spec. Musc. p. 259. t. 66 gehört 
nach den Untersuchungen v. Heufler’s, dem die Ori- 
einalexemplare des im kaiserl. Hofkabinet zu Wien 
aufbewahrten Wulfen’schen Herbars zu Gebote standen, 
als Synonym hierher. 

P, Roeseanum (Hpe.) Schpr. In Buehenwäldern in 
Thüringen (Roese!), an Waldabhängen bei Handorf (Wienkamp) 
und bei Weckinghausen (H. Müller). Molendo, Lindberg und 
Juratzka ziehen es als eine forma myura (mit kätzchenförmigen 
Stengeln) zur vor. Art. Ye 

* 230. P. undulatum (L.) Br. eur. Hypnum L. 
In schattigen, feuchten. Wäldern. Schon im Mai 1846 
und dann wieder am 9. Apr. 1853 von mir im Schloss- 
garten zu Ludwigslust unter den grossen Buchen in 
der Nähe des Louisen-Mausoleums aufgenommen, wo 
auch Wilke, Adolph Brückner und Hahn es gesammelt 
haben; nur sparsam und steril. Bei meinem letzten 
flüchligen Besuche des Standortes im Frühjahre 1857, 
wo er kurz vorher ersichtlicher Weise scharf abge- 
harkt worden war, fand ich das Moos nicht. In der 


135 


Rostocker Heide entdeckte es Brinkmann 1857 herrlich 
fruktilieirend! Bei Ratzeburg im Bahlen sehr selten 
(Reinke). In der Lübecker Flora ist es im Riesebusch 
bei Schwartau nicht gerade selten (Häcker!), von 
Hamburg besitze ich es durch Braunwaldt. — Leicht 
kenntlich an der hochgestielten, cylindrisch - wurst- 
krummen, kegelig geschnäbelten, im trocknen Zustande 
lief gefurchten Kapsel; aber auch steril an den auf 
verlängerten, umherschweifenden Stengeln aufsteigen- 
den, gekrümmten Aesten mit den gewellten, blassgrünen, 
an der Spitze gezähnelten Blättern unverkennbar. — 
Brm. Mekl. Krypt. IV. 196. 

74. Amblystegium Schpr. Stumpfdeckel. 
231. A. subtile (Hdw.) Br. eur. Hypnum Hffim. — 
Leskea Hdw. Sch. sppl. 117 (1819). — Fdl. 165. — 

In Laubwäldern am Fusse der Bäume, namentlich alter 
- Buchen, selten: bei Stolpe unweit Stargard im Holze am 
See (Sch.), auf dem Helpter Berge bei Woldegk zwi- 
schen den Wurzeln der grossen Buche (Reinke), an 
Eichen bei Güstrow und an alten Buchen im Stein- 
häuser Holze bei Neuburg unweit Wismar (Wstn.!), 
bei Schwerin (Wstn.), an Buchen in der Römnitz bei 


Ratzeburg! Frühling. 

A.confervoides (Brid.) Br. eur. Auf schattig liegen- 
den Kalksteinen des Stromberger Schlossberges in Westphalen 
(H. Müller), 


232. A. serpens (L.) Br. eur. Hypnum L. — 
Hypnum cupressiforme T. 824 (1783). (Druckfehler). 
Fal. 172. — In Wäldern an der Erde, an Bäumen 
und Baumwurzeln häufig. Frühling. Brm. Mekl. Krypt. 
IV, 172. 


154 


- - ß. tenue (Schrd.) — Sch. 917 (1806). — An 
feuchteren Stellen ebenfalls häufig. hi | 

A. radicale (P.B.) Br. eur. In Westph. hier und da 
auf Baumwurzeln, z. B. im Hunnebusch bei Lippstadt (H, Müller!!), 
bei Handorf (Wienkamp |), in Schlesien u. a. an feuchten Erlen- 
stöcken bei Sprottau (Milde), bei Ontika in Ehstland (Girgensohn). 

233. A. irriguum (Wils.) Schpr. Hypnum fluvia- 
tile Auct. ex p. Sch. sppl. no. 124. Bland. Ueb. Fdl. 
216, — Leskea palustris (Brid.) Sch. 892 (1806). - 
L. paludosa Rth. Crome II. 27 (1806)! — An 
Holz und Steinen im und am Wasser, namentlich 
an Mühlwerken, z. B. bei der Brandmühle bei Neu- 
brandenburg (Sch.), bei der Bischofsmühle zu Schwerin, 
bei Neumühl! Frühling, Sommer. 

A. fluviatile (Sw.) Br. eur, gehört mehr der montanen 
Region an, könnte jedoch vereinzelt an geeigneten Orten, an 
Steinen in Bächen, auch bei uns wohl vorkommen, da es z. B. 
von Sanio bei Königsberg gefunden wurde; im Solling sanımelte 
es Beckhaus ! in Thüringen Röse, bei:Hamburg. Sonder, 

A. Kochii Br, eur. Bei Lippstadt (H, Müller), bei Ma- 
rienwerder (v. Klinggräff), bei Hamburg (Sonder). 

A. Juratzkanum Schpr. Auf altem Holze bei Ohlau 
in Schlesien (Bartsch), 

234. A. riparium (L.) Br. eur. — Hypnum L.T. 
814 (1788). — Fdl. 200. — An Gewässern und feuch- 
ten Orten an Baumwurzeln und morschem Holze häufig. 
Formenreich. Frühling, Sommer. 

- - var. Hypnum Schultzii Bland. I1l. 150 (1805). 
H. trichopodium Sch. 918. (1806). Häufig schwin- 
mend in Torfgruben, z. B. auf dem Schelfwerder und 
der Neumühler Wiese bei Schwerin (Wstn., Brm.). 

- - var. Hypnum longifolium Sch. 935 (1506). — 


4135 


Woldegk beim Dorfe Mildenitz auf der Wiese am 
Wolfshäger See (Sch.), bei Schwerin (Wstn., Brm.). 
75. Hypnum Dill. L. Astmoos. 

1. Campylium S8ull. 

235. H: Sommerfeltii Myr. H. stellatum ß. tenel- 
lum €. M. — H. stellatum $. H. squarrosulum Brid. 
Sch. sppl. 80 (1819). H. stellatum $. minus Sch. in 
Syll. Rat. II. 207.  Fdl. 212 8. — omnibus partibus 
duplo et triplo minus (quam H. stell.), gracile, foliis 
ecostatis. In pinetis siccioribus ad terram argillosam 
passim oceurrit bei Neubrandenburg in den Fichten 
vor der Brandmühle, steril. Bei Käbelich glaubt Reinke 
es 1366 gefunden zu haben. Ist bisher wohl vielfach 
verkannt und verwechselt worden. Sommerfelt hatte 
in dem Sppl. zur Fl. lapp. 62 (1826) das Moos mit 
dem oft gebrauchten Namen Hypnum affıne belegt. 
(H. affıne Hffm. = filicinum, H. affine Crome = Thui- 
dium Blandowii.) In den Herbarien findet man es 
unter dem gleichfalls viel angewandten Namen Hy- 
pnum polymorphum mit den zunächst folg. Species 
konfundirt. Das Moos ist einhäusig, wodurch allein 
‚schon es sich von den folg. drei zweihäusigen Arten 
unterscheidet. 

* 236. M. elodes Spree. Auf sandig-moorigem 
 Wiesengrunde selten, sehr spärlich fruktifieirend: am 
- Gutower See bei Güstrow im Aug. 1854 von mir zu- 
erst in Deutschland gefunden. Reinke sammelte es 
1866 bei Käbelich zwischen Neubrandenburg und Wol- 
desk. Charakterisirt durch diöcischen Blüthenstand 
und sparrig abstehende, ganzrandige, bis in die 


136 


Te 


Spitze berippte Blätter. Sommer. Brm. Mekl. Krypt. 
1. 49. | 


237. MH. chrysophyllum Brid. — H. stellatum var. 
Sch. 937 (1806). — Fdl. 213. — Auf trockneren 
Torfmooren ziemlich selten: Neubrandenburg auf der 
Kulweide und bei Ballin (Sch.), bei Käbelich (Reinke), 
Neustrelitz (Hintze!), im Erlenbruchefrechts von der 
Glewiner Burg, beim Heidberge und an Torfgräben 
am Parum’schen See bei Güstrow (Draeger!, PRISERR 
Frühling, Sommer. | 


238. H. stellatum Schreb. — T. 816 (1788). — 
Fdl. 212. — Wiesen, Sümpfe, Torfmoore, häufig. 
Frühling und Sommer. Brm. Mekl. Krypt. VI. 295. 

H.bhygrophilum Jur. Amblystegiunm saxatile Schpr. 
Syn. p 595. Auf feuchtem Sande in einem Graben bei Roth- 


kretscham bei Breslau (Milde), auf Sandboden bei Handorf in 
Westphalen (Wienkamp). 


H. fallaciosum Jur. In Sümpfen vor Lisss bei Nim- 
kau (Milde, in Westphalen auf der Lippstädter Heide zwischen 
H. scorpioid, und Iyeopod, (H, Müller), 

* 239. H. polygamım (Br. eur.) Schpr. Dr. Her- 
mann Müller in Lippstadt theilt mir mit, dass er diese 
Species erkannt habe unter Moosen, die von Wüstnei 
(1858?) bei Schwerin gesammelt worden. Wächst 
auf Sumpfwiesen und ist schon an vielen: Orten in 
der norddeutschen Ebene gefunden. Von-H. stella- 
tum, mit dem es häufig verwechselt wird, besonders 
durch den polygamischen Blüthenstand, sowie durcli 
robusteren Wuchs und weniger sparrige, länger zuge- 
spitzte und berippte Blätter unterschieden. iu 


137 


' 2. Harpidiumsull, 

Diese Untergattung, die Hypna adunca der frühe- 
ren Sysiematiker, hat den Bryologen von jeher viel 
zu schaffen gemacht, einmal, weil die Arten derselben 
wegen ihres Vorkommens im Wasser selbst, oder 
doch in Sümpfen und an mehr oder weniger nassen 
Orten, die; polymorphe Natur aller Wassergewächse 
(ich erinnere u. a. an Batrachium und Potamogelon) 
theilen, so dass bei ihnen eine specifische Gränzlinie 
ausserordentlich schwer zu ziehen ist, dann aber auch 
durch den unglücklichen Umstand, dass einer der 
grössten Forscher auf diesem Gebiete, der ältere Hed- 
wig, das Hypnum aduncum Linne’s verkannte, ein an- 
‘deres Moos (H. Kneiffii) für dasselbe hielt und das 
H. aduncum L. mit einem neuen Namen belegte .(H. 
uneinatum Hdw.). Die dadurch herbeigeführte Ver- 
wirrung erreichte ihren Höhepunkt, als die Verfasser 
der Bryol. europ. den Missgriff machten, ein drittes 
Moos, das jetzige Hypnum Sendtneri Schpr., für das 
ächte Linne’sche H. aduncum zu halten und unter 
letzterem Namen in ihrem klassichen Werke zu ver- 
zeichnen. Die natürliche . Folge solcher Konfusion 
war eine Menge Synonyme; was der Eine so nenäil, 
nennt der Andere so, und in den Herbarien findet 
ınan ein und dasselbe Moos unter den verschiedenslen 
Namen, wie ich mich: erst jüngst bei Durchsicht vieler 
Herbarien zum Zwecke dieser Arbeit habe überzeugen 
können. In dem Supplemente zur Bryol. europ. 1866 
hat Schimper, welchem Hedwig’sche Originalexemplare 
zur Vergleichung zu Gebote standen, Licht in das 


138 


Dunkel gebracht, hat aber den Fehler begangen, dass 
er bei Hedwig stehen geblieben ist, statt bis auf Linne 
zurückzugehen und das Hedwig’sche H. uncinalum 
ganz zu kassiren. In der nachfolgenden Aufzählung 
werden die hinzugefügten hauptsächlichsten Synonyme, 
sowie die namhaft gemachten wichtigsten Unterschei- 
dungszeichen der Arten weiteren Aufschluss: geben. 

a. Diöcische Arten, 

* 240. H. Kneiffi (Br. eur.) Schpr. Coroll. H. 
aduncum Hdw. Schpr. in Br. eur. sppl. 1866. H. po- 
lycarpum Bland. non Hffm. Von den nächsten Ver- 
wandten durch das dünne und laxe Basilar- Blatinetz 
und die weicheren, chlorophyllreichen, kaum glänzen- 
den Blätter unterschieden. Im J. 1862 von mir in 
Ex., die ich in feuchten Ausstichen im Kallteich bei 
 Wölschendorf in grossen sterilen Rasen sammelte, zu- 
erst erkannt, seildem aber an ähnlichen Orten, in 
Sümpfen, ausgelrockneten Mergelgruben und Gräben, 
mehrfach gefunden; auf der Neumühler Wiese bei 
Schwerin kommt eine sehr zarte Form vor. Brm. 
Mekl. Krypt. VI. 297. 

*241. HB. Sendtneri Schpr. in Br. eur. sppl. 1866. H. 
aduncum Br. eur. H turfosum Sendtn. sec. Milde. Blätter 
glänzend, stark sichelförmig gebogen, durchaus ein- 
seitswendig, an der eingebogenen Stengelspitze fast 
eingerollt, im Allgemeinen grösser, verhältnissmässig 
breiter, zäher und von festerer Textur, als bei dem 
vorigen, an der Basis wenig geöhrt Die Zellen haben 
wenig Chlorophyll, und die ganze Pflanze hat eine 
gelbliche Farbe. Unsere Bryologen haben diese Spe- 


'ties theils als uncinatum, theils als revolvens, theils 
als aduneum eingelegt. Auf feuchten Wiesen und 
Torfmooren oft grosse Strecken überziehend. Juni. 


-— - var. Wilsoni (Schpr.). Ich vermag dieses 
Moos von H. Sendtneri nicht specifisch zu trennen. 
Es verdankt seine grössere Ueppigkeit jedenfalls nur 
den nasseren Lokalitäten, an denen man es ebenso 
häufig findet, als die Stammart. Ich sammelte es 
schon im Juni 1852 in tiefen Wiesen an der Elde 
bei Grabow und war damals mit Wüstnei zweifelhaft, 
ob es zu H. aduncum Hdw. oder H. uncinatum -Hdw. 
zu legen sei. Hypnum aduneum e&. hamatum und Y. 
giganteum Br. eur. gehören hierher. 


* 242. H. vernicosum Lindb. in Hartm. Skand. 
Fl. ed. 8. 1861. H. pellucidum Wils. Der Stengel ist 
fester und spröder, als bei den beiden vorigen, die 
Aeste sind regelmässiger gefiedert, die Blätter leb- 
hafter gelbgrün und nach oben hin glänzend, als wären 
sie eben frich gefirnisst, dabei elwas kürzer und na- 
mentlich kürzer zugespitzt und deutlich längsfaltig, 
an den Basilarecken ohne Oehrchen. Mit den vorigen 
auf sumpfigen Wiesen und Torfmooren; auf der Neu- 
mühler Wiese bei Schwerin ist es sehr verbreitet. In 
den Herbarien gewöhnlich als Sumpfform des H. un- 
cinatum aufbewahrt, wurde es von Reinke 1866 bei 
Ratzeburg zuerst unterschieden. 
ER Cossoni Schpr., das grösste Harpidium, unregelmässig 
verästelt mit langen Fiederästchen am oberen Theile der sterilen 
Stengel, faltenlose Blätter mit herablaufenden kleinen Oehrchen, 


aus dem Haspelmoor. bei München bekannt, wird vielleicht auch 


140 


bei uns noch aufgefunden. Ein sehr üppiges Moos aus schwam- 
migen Torfsümpfen bei Grabow, das ich einstweilen noch zuH, 
Wilsoni gelegt habe, bin ich geneigt, hierher zu bringen, nur 
fehlt es mir an authentischen Ex. zur! Vergleichung. Ist von 
Dr, Sonder bei Hamburg gefunden worden. 


243. MH. Iycopodioides Schwgr. — H. scorpioides 
Sch. 923 (1806). — Fdi. 224. — In Sümpfen selten; 
bei Neubrandenburg auf der Kuhweide im Brüderbruch 
und beim Dorfe Eichhorst auf der Pfarrwiese (Sch.), 
bei Güstrow am östlichen Ende des Gutower Sees 
mit H. elodes, steril! und am Paruın’schen See (Drae- 
ger!), bei Ratzeburg (Reinke). Sommer. | 

* 244. H. exannulatum Gümb. In Torfmooren 
und ausgetrockneten (kalkfreien) Sümpfen, bisher mit 
den beiden folgenden stets verwechselt, namentlich 
mit H. fluitans, von dem es sich wesentlich nur durch 
den Blülhenstand und das engere Blattzellnetz unler- 
scheidet. Wurde 1552 von mir bei Grabow in Spha- 
gnum-Sümpfen (im Weissen Moor ?) zuerst eingelegt. 

bb Monöcische Arten, 

245. H. fluitans L. — T. SI3 (1788). — Fäl. 
221. — In stehenden Gewässern, Gräben, Sümpfen, 
auf Wiesen. Blätter gefurcht, langrippig, mit rhom- 
bischen Zellen, Frucht ohne Ring. Sommer. 

- - var. H. diffusum Bland. in Brid. Musc. Rec. 
sppl. MH. p. 243 caule repente diffuso, subpinnato, ramis 
apice incurviusculis; foliis laxis, latioribus et longio- 
ribus, subsecundis. An trocken gelegten Stellen. | 

- - var. H. sceparium Brid. Sch. in Syll. Rat. II. 
212 eleganter pinnatum, bi-tripinnatum, complanatum, 
fusco-lutescens, nitens; foliis inferioribus squamulosis, 


141 


superioribus lanceolato-setaceis, longissimis, subsecun- 
dis, serrulatis, costa ultramedia. In langsam fliessen- 


dem Wasser. 
H, ee Nesteaminenm C, Müll, nach H, Müller 


ebenfalls als Var. zu dem vor, zu ziehen, in Sphagnum-Sümpfen 
der Dölauer Heide bei Halle (K, Müller!), in Westph, bei Han- 
dorf (Wienkamp) und Lippstadt (H. Müller). 

246. H. revelvens Sw. — Bland. IV. 195 (1806). 


— Fal. 222. 8. — Blätter furchenlos, mit wurmförmig- 
linealischen Zellen, schneckenartig eingerollt, schmäler 
als bei H. Auitans, Frucht mit breitem Ring. - Von H. 
Sendineri hauptsächlich durch den Blüthenstand unter- 
schieden. Torfmoore, tiefe Wiesen, Simpfe. Sommer. 

247. MH. aduncaum L. — H. uncinatum Hdw. Sch. 
921 (1806). — Fdl. 223 ex p. — Blätter pfriemlich 
gefaltet, die.schmal cylindrische, gebogene Frucht mit 
breitem Ringe. In schattigen, feuchten Wäldern. 
Sommer. Das bisher von den meklenburgischen Bo- 
tänikern als robustere Form der Torfmoore und Sümpfe 
zu dieser Art gezogene Moos gehört theils zu H. Sendt- 
neri, theils zu H. vernicosum. 


3. Cratoneuron Sull, 


248. H. commutatum Hdw. — Bland. V. 236 
(1808). — Fdl. 218. — Quellige Bee Sümpfe, auf 
Kalkgrund, selten: im Holze bei Bresewitz unweit 
Friedland, Nov. 1802 (Flörke!), bei Neubrandenburg 
(Bland.! Sch.), bei Stargard unter der Freiarche (Sch.), 
bei Usadel unweit Neustrelitz (Hintze!), auf den Wiesen 
am Ratzeburger See (Reinke),. Sommer. Wird wohl 
oft mit H. filicinum verwechselt. Brm. Mekl. Krypt. 
VL. 298, An 


142 


249. MH. faleatum Brid. — Sch. in Syll. Rat. H; 
213 (1828). — Fdl. 218 $. — An stets von Wasser 
berieselten Mühlenwänden bei Neubrandenburg (Sch.). 
Sonst als Varietät zu dem vor. gestellt, wird es von 
den Bryologen in jüngster Zeit wieder als selbststän- 
dige Species behandelt. | 

250. ‘N. filieinum L. — T. 830 (1788). — Fl. 
217. — Quellige Orte, Gräben, Teichränder, auch an 
Steinen und Pfählen, häufig. Sommer. ol 

- - ß. pendulum, sureulis pinnatis simplicibus non- 
nunquam: dichotomis longissimis, in apicem praelon- 
gum simplieissimum filiformem protensis pendulis: 
pinnis rarioribus distichis interruptis; foliis laxius dis- 
positis patulis brevioribus ovato-lanceolatis alroviri- 
dibus. Bei Stargard unter der Freiarche, e trabibus 
aqua continue fluente suffusis EIRPORFEN (Sch. iii 
p. 314.) | 
- - y. H. graeilescens Bland. in Brid. Musc. Reo, 


sppl. H. 211. 
251. H. fallax Brid. — Bland. v. 229 (1808). 


— Fdl. 217 ö. — Amblystegium irriguum var. fallax 
Br. eur. Von Juratzka wieder zu Cratoneuron ge- 
bracht, haben es Walther und Molendo wieder zur 
Species erhoben, die sich zu filicinum verhält, wie 
falcalum zu commutatum.. An Steinen und Baumwur- 
zeln auf Wiesen, die im Winter überschwemmt wer- 
den, bei Neubrandenburg im Werderbruch und beim 
Dorfe Mildenitz unweit Woldegk auf den Wiesen am 


See (Sch.). 
' 4. Rhıtıdru am sul. 
H. rugosum Ehrh,, das einzige Moos dieser Untergattung, 


143 


ist: bisher bei uns noch nicht gefunden worden, könnte aber doch 
möglicherweise im Heidegebiete noch entdeckt werden, da es bei 
Zerbst und Bernburg (Schwabe), bei Golssen und Sellendorf 
(Rabenhorst), im Wesergebiete auf dem Ziegenberg (Beckhaus) 
und im westph, Sauerlande an mehren Stellen (H. Müller) vor- 
kommt; nach Weinmann von Prof, Jochmann auch auftrocknen 
Hügeln in Livland gefunden, (H. rugosum Bland, IV, 193 = 
H. Iycopodioides). 
} 3. Homomallium Schpr. 

252. H. incurvatum Schrd. — Bland. IV. 199 
(1806). — Fdl. 176. — In feuchten Wäldern an Steinen 
und Baumwurzeln selten: Neubrandenburg (Bland.!), 
bei der Zirzowschen Mühle vor der Freiarche (Sch.), 
Neustrelitz an der Mauer am Saume der Buchen bei 
Blumenhagen (Hintze!), Ludwigslust (Huth'!). Frühling. 

6 Drepanium Schpr. | 

* 253. H. imponens Hdw. In einem torfigen Bir- 
kengehölze bei Zieten unweit Ratzeburg 1866 von 
Reinke aufgefunden. Von dem folg. schon durch die 
falligen Perichätialblätter und die breiteren und län- 
geren, deutlicher gezähnelten Blätter unterschieden, 

254. H. cupressiforme L. — T. 828 (1788) als 
H. nitens (Druckfehler). — Fdl. 215. — Gemein auf 
allen möglichen Unterlagen, sehr formenreich. Winter, 
Frühling, fast das ganze Jahr mit Kapseln. | 

- - var. teeiorum Br. eur. Auf Dächern und 
Mauern. 

- - var. ericetorum Br. eur. Auf Sandboden, in 
Heiden. 

- - var. filiforme Brid. Sch. 922 d. (1806). An 
Bäumen in trocknen Wäldern. r 


144 


- - var. compressum Brid. Sch. 898 (1806). An 
sonnigen, sterilen Anhöhen, z. B. bei Neubrandenburg 
in den Tannen am Wege nach Rowa, gleich hinter 
dem Tannenkruge (Sch.). 


* 255. MU. Lindbergii! H. arcuatum Lindb. non 
Hdw. Spec. Musc. p. 245. t. 62. H. pratense ß. ha- 
malum Schpr. Syn. H. curvifolium Hpe., C Müll., non 
Hdw. Spec. Musc. p. 285. t. 75. — Auf Wiesen und 
feuchten Grasplätzen, wohl weniger selten, als viel- 
mehr wegen der Sterilität übersehen oder für eine 
Form der vorigen Art gehalten; um Schwerin u. a, 
auf Weideplätzen am Ufer des Kaninchenwerders sehr 
viel! Bei Ratzeburg an Grabenufern und Waldrändern 
hin und wieder, von Reinke 1866 aufgefunden. Kennt- 
lich an den zungenförmigen, kurz zugespilzten, 
ganzrandigen Blättern. Lindberg giebt folgende 
Diagnose: Dioicum; caule arcuato ascendente, nec 
radicante nec complanato, parce et irregulariter fasti- 
gialo-ramoso; foliis rigidiusculis, secundis, lale-ovatis 
vel lanceolatis, brevi-acutis, integris, margine erecto, 
nervis gemellis, satis distinctis, cellulis alaribus valde 
conspieuis; foliis perichaetii haud radicantis acutis, 
integris, plicatis, seta crassiuscula, unciali, capsula 
turgide ovala, sicca sulcata; processibus peristomii in 
carina haud dehiscentibus; sporis ferrugineis. 

H. pratense Koch, Br, eur. Auf Sumpfwiesen bei Wis: 


zniewo in Preussen (v. Klinggräff), bei Neudamm (Itzigsohn), 


bei Hamburg (Sonder). 
 H.reptile Mchx. und H. Haldanianum Grev. sind 


beide nach Girgensohn um Dorpat nicht selten, ersteres nach 


— 


Ben 


Me 


v. Klinggräff bei Dentsch-Eylau und Löbau ın Preussen in Wäl- 
dern an morschen Baumstännmen und Baumwurzeln ebenfalls 
haufig. 
= Ze @itie’n 1 dr um Schpr; 

256. H. molluscam Hdw. 1797. — Hypnum ramis 
'pinnatis, pinnis ramosis, foliis cineinnatis Hall. Hist. 
st. Helv. III. 34. 1768. Hypnum Halleri Linn. Syst. 
ed. XIV cur. Reichard 1779. T. 829 (1788). — Fal. 
‘220. —' Auf Wiesen, Torfmooren, an Baumwurzeln, 
selten und steril. ‘Scheint Kalkboden zu lieben Mal- 
chin auf der Wiese am Basedower Scheidegraben (T.), 
Neubrandenburg auf den Wiesen hinter dem Dorfe 
-Warlin (Sch.), Neustrelitz auf einer Wiese an der 
Lieps zwischen Usadel und Prillwitz (Eggers und 
Hintze!), bei Schwerin auf einer Werderwiese am 
Ziegelsee, Wickendorf gegenüber (Wstn., Brm.). Brm. 
'Mekl. Krypt. II. 97. 

8 Ctenium Schpr. 

257. H. Crista-castrensis L. — T. 834 (1788). — 
Fdl. 219. — In Wäldern, besonders Nadelwäldern, 
stellenweise, aber selten mit Kapseln. Sommer. Brm. 
.Mekl. Krypt. IV. 197. 


9 LimnobiumPBr. eur. 


258. H. palustre Hds. 1762. — Bland. IV. 192 
(1806). — Fal. 226. — Fluss-— und Seeufer an Steinen 
und Holz, besonders an Mühlenwerken. Frühling und 
Sommer. | 

- - var. H. subsphaericarpon Schleich. Sch. in Syll. 
Rat. II. 210 (1828). Ausgezeichnet durch die rund- 
liche, aufgedunsene Kapsel und dicke Kapselstiele; 


‚ist im Allgemeinen auch grösser, als die Hauptart. 
10 


146 


10 Hypnum 
259. MI, cordifolium Hdw. — Bland. II. 90 (1804). 
— Fdl. 185 ex p. — Tiefe Wiesen, Sümpfe, Torf- 
moore. Mai und Juni. Die Standorte der früheren 
Auloren mögen sich z. Th. auf die folg. Species be- 
ziehen, vgl. meine Beitr. p. 24! Im Blandow’schen 
Herbar liegen Ex. von Waren und Malchin, sowie 


‚auch von Rostock (leg. Link). Sch. giebt es zwischen 


Stargard und Feldberg bei Ballin und Lichtenberg an, 
‚ebenfalls aus der Flora von Friedland, wo Hännings 
es in tiefen Gräben auf der Pfarrwiese bei Eichhorst 
sammelte. Das Urome’sche Ex. f. Il. 86, vom Torf- 
moore des Schelfwerders bei Schwerin, gehört eben- 
falls hierher. Auf der Neumühler Wiese kommt es 
mit dem folg. vor! Aus der Lübecker Flora habe ich 
es dureh Häcker. Bei Fürstenberg (Sarkander), bei 
Ratzeburg (Reinke). 


* 260. MH. giganteum Schpr. Mit dem vorigen, 
von dem es sich durch zweihäusigen Blüthenstand 
und fiederästigen Stengel unterscheidet, an denselben 
Orten, aber häufiger. L. v. Henfler entdeckte es unter 
Wüstnei’schen bei Schwerin gesammellen Moosen 
(Vhdlg. der Wiener zool. bot. Ges. X. 483. 1860). 
Fiedler hat es in seinen Fasc. als H. cordifolium aus- 
gegeben. Um Schwerin ist es von mir an vielen 
Stellen gesammelt, auf der Neumühler Wiese auch in 
einer unlergelauchten, sehr dickblätterigen, sterilen 
Form, die ich für H. crassum Sehum. Fl. saell. II. 80 
halte. — Im Juni sind die Kapseln nicht selten. 


H, sarmentosum Wahlenb., sonst nur aus dem höchsten 


j 147 


Norden Europa’s, aus Grönland nud Canada bekannt, ist jetzt 
auch in Sümpfen Ehstlands, in Schlesien, den Sudeten, Tyrol, 
selbst in Italien aufgefunden und dürfte möglicherweise auch 
noch in unsern kalten Torfmooren entdeckt werden, die so Man- 


ches beherbergen, das eigentlich auf den Alpen beheimathet ist. 

261. H. euspidatum L. — T. 815 (1788). — Fl. 
486. — In Sümpfen und tiefen Wiesen häufig. Früh- 
ling. Brm. Mekl. Krypt. I, 48. 

262. . Schreberi Willd, — H. compressum Schreb. 
T, 819 (1788). — Fdl. 187. — In Wäldern, namentlich 
‘Nadelwäldern, und Heiden häufig. Frühling. 

2653. H. purum L.— T. 820 (1788). — Fdl. 188. 
— In Wäldern häufig, aber sparsam mit Kapseln, 
welche im Mai reifen. Hierher gehört auch A. ille- 
cebrum (L.) T. 818 als stärkere Form mit nieder- 
liegendem, etwas gekrümmtem Stengel und abgekürz-- 
‚ten Fiederästchen Brm. Mekl. Krypt, IV. 198, 


264. H. stramineum Deks. — Bland. V. 235 
(1808). — Fdl. 190. — Sümpfe, tiefe Wiesen, Moore, 
in lockeren Rasen oder vereinzelt zwischen anderen 
. Moosen, stellenweise, aber selten mit Frucht, welche 
'. gegen Ende des Frühlings reif. Waren (Bland.!), 
Neubrandenburg frequensin paludosis sphagnelis (Sch.), 
Neustrelitz bei Blumenhagen in einem Sumpfe auf dem 
Felde (Hintze!), Mirow (Kroner!), Güstrow (Draeger!), 
Schwerin an mehren Stellen (Fdl., Wsin., Brm ), Wes- 
seloer Moor bei Lübeck (Häcker!). Brm.Mekl. Krypt. 
V1. 299, | 

265. Al. trifarium W..etM. — H. illecebrum Sch. 


: 908 (1806). — Fdl. 489, — In tiefen Sümpfen selten: 
10* 


148 


Friedland bei Jatzke in dem Bruch in der Pferdekoppel 
(Sch.), Woldegk und Waren (Bland.!), Neustrelitz am 
Serrahnsee beim Schweizerhause (Hintze!), Güstrow 
am Schwarzen See (Draeger!), Schwerin bei Neumühl, 
am Heidensee und auf dem Kalkwerder (Fdl, Wstn., 
Brm.), Ratzeburg (Reinke). Sommer. Brm. Mekl. 
Krypt. II. 98. 

11. Scorpidium Schpr., 

266. H. scorpioides L. — T. 827 (1788) als H. 
squarrosum (Druckfehler). — Fdl. 225. — Tiefe Torf- 
wiesen, Sümpfe, stellenweise, aber selten mit Frucht: 
Malchin bei den Torfgruben vor dem Kalenschen Thore 
und beim Eisenberge ('T.), zwischen Neubrandenburg 
und Friedland bei Jatzke in dem Bruch an der Eich- 
horster Pfarrwiese (Sch.), Waren ‘Bland.!), Güstrow 
(Simonis!), in der Schweriner Flora, wo Bland. es 
schon 1802 sammelte! an mehren Stellen: am Lan- 
kower See (Crome!), am Heidensee und Ostorfer See 
(Fal, Wsin,, Brm.). Sommer. 

- - ß. heterophyllum Sch. in Syll. Rat. II. 211 
(1828) gracilius, ramis altenualis, foliis oblongo-lan- 
ceolatis, acumine setaceo, flexuoso, subseeundis, co- 
lore albido-virescente. Dem H. Iycop. sehr ähnlich, 
aber durch den margelnden Nerven unterschieden ; 
von Sch. bei Stargard gefunden. 

76. Hylocomiam Schpr. Waldmoos. 

267. H. brevirestrum (Ehrh.) Br. eur. — Hypnum 
brevirostre Crome I. 47 (1803). — Fdl. 209. — In 
Laubwäldern nicht selten, sowohl an der Erde, als 
auch an Baumwurzeln; 'um Schwerin namentlich im 


149 ( 


Haselholze sehr verbreitet, aber gewöhnlich steril. 
Frühling. 

H, subpinnatum Lindb, H. squarrosum $ patulum 
Jur. Gewissermassen eine Mittelform zwischen H. squarzos. und 
triquet., gehört nicht unwahrscheinlich auch bei uns zu den bis- 
her übersehenen Arten, In Deutschland schon bei Tölz in Ober- 
bayern und in Oberfranken an mehren Orten von Molendo, in 


Oberösterreich von Juratzka, im Riesengebirge von Milde und 


Zimmermann beobachtet, 

268. 3, squarresum (L.) Br. eur, — T. 825 (1788) 
als Hypnum scorpioides (Druckfehler). — Fdl. 214. — 
Wälder, Grasplätze, namentlich an nördlichen Abhän- 
gen, häufig. Frühling. 

- - ß. minıs Bland. Ueb. (1809). | 

269. H. triquetrum (L.) Br. eur. — Hypnum L. 
T. 809 (1788). — Fdl. 210. — Wälder, Gebüsche, 
Grasplätze, häufig, aber spärlich fruktificirend. Durch 
Mooskränze, zu denen es vielfach verwendet wird, hat 
es sich auf den Schweriner Kirchhöfen ausgebreitet, 
bleibt daselbst aber steril. Anfang des Frühlings. 

270. H. lorenm (L.) Br. eur. — Hypnum L. T. 810 
(1788). — Edl. 211. — Mit dem vorigen, aber nicht 
so häufig. 


Ordo II, Mlusei schizocarpi. 


Andreaea Ehrh. 
A. petrophila Ehrh. Auf erratischen Blöcken bei Lö 
bau in Westpreussen (v. Klinggraff). 
A, rupestris (L.) Roth. A. Rothii W, et M. Anf einem 
Leichensteine zwischen Hagen und Meyenburg in der Gegend 
von Bremen (Roth), bei Stettin (Seehans), 


150 


Ord. IV, Sphagna. 


77. Sphagnum Dill. L. Torfinoos. 

271. 8. cuspidatum Ehrh. (sec. Lindb.). S. laxi- 
foliuim C. M. S. cusp. 8. plumosum Brid. Schpr. Syn. 
p- 676. — Sch. in Syll. Rat. II. 122 (1828). — Fdl. 
3 0. — In tiefen, stets mit Wasser erfüllten Torf- 
gruben, nicht häufig, sehr selten mit Frucht. Ich 
sammelte es auf dem Grambower Torfmoore bei 
Schwerin und in tiefen, torfigen Gräben des Woiten- 
dorfer Holzes bei Rehna, 19. Nov. 1860. 

272. 8. recurvum P. Beauv. S. cuspidatum (Ehrh.) 
Schpr. Crome I. 5 (1803). — Fdl. 5. — In Sümpfen 
und Torfmooren grosse Strecken überziehend. Sehr 
formenreich. Crome sammelte seine Ex. auf dem Torf- 
moore bei Görries; aber auch sein S. squarrosum 1.3. 
vom Schelfwerder gehört zu dieser Species. Die 
Früchte reifen im Sommer. 

* 273. 8. fimbriatum Wils. Mit dem folgender, 
von dem es sich namentlich durch die breiteren, am 
obern Rande geschlitzten Stengelblätter unterscheidet. 
an denselben Standorten und wahrscheinlich auch nicht 
selten, aber bei uns bisher nicht erkannt. Dr. H. 
Müller in Lippstadt fand es zwischen Moosen, welche 
Wstn. 1856 oder 1857 bei Schwerin gesammelt; Reinke 
entdeckte es 1866 in sumpfigen Waldgräben bei Horst 
unweit Ratzeburg. Sommer. 

274. 8. acutifolium Ehrh. — S. palustre capillaceum 
Weis. T. 721 $. (1788). — Fal. 4. — Sumpfwiesen, 
nasse Heiden, Torfmoore, häufig und formenreich. Die 


151 


Form capillifolium Ehrh. hat Crome f. I. no. 4: unter 
dem Namen $. intermedium Hfim. ausgegeben, gesam- 
mell an einer sumpfigen Stelle im Pinnower Holize bei 
Schwerin. Sommer. 

-—- - var. robustum Bland. Ueb. (1809) caulibus 
ramulisque robustioribus, pedicello plerumque brevi. 
Bei Schwerin (Fdl.!). 

275. 8. squarrosum Pers. — Bland. Il. 59 (1804). 
— Fdl. 2, — In tiefen Sümpfen und Mooren stellen- 
weise: Stargard bei Ballin in der Tannenheide und 
bei Hinrichshagen in dem Holze am Wege nach Wol- 
 degk (Sch.), bei Neustrelitz (Hintze!), Waren (Bland.!), 
im Primer bei Güstrow (Wstn.!), unweit des Möschen- 
berges daselbst (Simonis), bei Polchow unweit Laage 
(Draeger !), Krekow (Huth!), im alten Torfmoore auf 
dem Schelfwerder bei Schwerin, 26. Juli 1856, und 
im Cowahler Torfmoor bei Wiltenburg, 29. Juli 1856! 
auf dem Wesseloer Moor unweit Lübeck (Häcker!) 
und anderswo. Im Sommer nicht. seiten mit Kapseln. 

- - Bß, sguarrosulum Lesquer. Für diese gracile 
Forın mit kleineren Blältern weiss ich zwar keinen 
bestimmien Standort anzugeben, aber ich besitze sie. 
im Herbar aus Meklenburg, wahrscheinlich aus der 
Grabower Flora. 

- - y. teres Schpr. Diese ebenfalls kleinere und 
schlankere Varielät, die von Angström jüngst zur Spe- 
cies (Sphagnum teres) erhoben worden, zeichnet sich 
vor der Normalform durch konstant falbe, beinahe 
bräunliche Färbung aller Theile und fast anliegende, 
nur an der Spitze abgebogene Astblälter aus. Sie 


152 


kommt u. a. in einem Graben auf 'der Neumühler 
Wiese bei Schwerin vor, wo ich sie am 14, Oct. 1 


nit S. tenellum eingelegt habe. 

S. Girgensohnii Russow, Bei Dorpat, Reval und auf 
der Insel Sachalin (Russow), auch in Schlesien sowohl in der 
Ebene, als im Gebirge nicht selten (Milde); dem S. fimbr, nahe 
verwandt, vielleicht nur Form desselben. 

S. Wulfianum Girg. S. pyenocladum Angstr, In Lapp- 
land (Angström), bei Dorpat und Appelsee in Livland (Girgen- 


sohn, Russow). 

276. 8. rigidum (N. et Hsch.) Schpr. — S. com- 
pactum Rth. Bland. V. 204 (1808). — Fal. 1. — 
Nicht häufig auf trockneren Mooren und Heiden, na- 
mentlich in der var. compactum Brid. bei Schwerin auf 
dem alten Torfmoore des Schelfwerders, rechts von 
der Chaussee! Die seltenen Kapseln reifen im Sommer. 

* 277. 8. molle Sull. $. molluscoides ©. M. 
S. Mülleri Schpr. Von mir am 24. Oct. 1863 auf dem 
Meezener Torfmoore bei Rehna aufgefunden! Brink- 
mann sammelte es im April 1368 bei Rostock! Von 
dem vor., dem es am ähnlichsten ist, wird es mit 
Leichtigkeit an den grossen Stengelblättern unter- 
schieden. a. 


S. Lindbergii Schpr. Auf Sumpfwiesen und an nasser 
Felsen in Schlesien von Milde sehr viel gesammelt, durch v. Kling- 


gräff auch in Preussen bei Ibenhorst entdeckt. 


278. 8, subseeundum N. et Hsch. — Fdl. 3 (1844). 
— In sehr tiefen Sümpfen. Scheint selten zu sein. 
Hinize sammelte es hinter dem Schweizerhause bei 
Neustrelitz ! 
- - 8 contortum Sch. sppl. no. 93 (1819). — 


153 


Beim Dorfe Jatzke in dem Bruch an der Eichhorster 
Pfarrwiese (Sch. ', in dem Moor auf dem Schelfwerder 
bei Schwerin (Wstn.). Steril. 

S. aurieulatum Schpr. Monogr. p. 80 t. 24 wird von 
Prof. Lindberg wohl: mit Recht als blosse Var. zu der vorigen 
Species gebracht, von der es sich namentlich durch die am 
Grunde stark geöhrten Stengelblätter unterscheidet, Sonst nur 
von Hurstpierpvint in Sussex bekannt, ist es nun auch schon in 
Heidesümpfen bei Liberose durch Busch entdeckt worden und 
könnte demnach sehr wohl auch bei uns vorkommen. 

S. rubellum Wils. In Schlesien (Milde) und im west- 
phälischen Sauerlande (H. Müller!). In der Ebene meines Wis- 
sens bisher noch nicht gefunden, 

279. 8. tenellum Pers. S. molluscum Brch. 1825. 
— S. ohtusifolium var. tenellum Deks. Bland. V. 205 
(1808). — Fäl. 2 $. — Auf schwammigen Wiesen 
Torfmooren, z. B. auf der Neumühler Wiese bei Schwe- 
rin, wo ich es am 14. Oct. 1857 aufgenommen habe, 
Reinke fand es im Zietener Torfinoore bei Ratzeburg- 

236. 8. eymbifolium Ehrh. — S. palustre latifolium 
Weis. L. Schulz (1777). — Fdl. 1. — Sümpfe, Torf- 
moore, tiefe Wiesen, in grossen Polstern, gemein. 
Sommer. 

- - P. congestum Schpr. Bei Grabow in dem klei- 
nen Moor an der Prislicher Chaussee gleich jenseit 
der Eisenbahn, 2. Juli 1856 ! 

Schwerin, den 1. Aug. 1509. 


Nachträge. 


Während des Druckes dieser Arbeit ist die Bryo- 
logia Silesiaca von Prof. Dr. Julius Milde erschienen, 
die auch für unsere Moosflora manche interessante 
Beiträge enthält. Dieselben haben um so grösseren 
Werth, als Milde „alle diese Sachen wiederholt geprüft 
und Nichts von Bedeutung aufblosse Autorität hin auf- 
genomnien hat.“ Die Moose wurden ihm von Rostock 
aus durch die Herren Prof. Dr. Röper (aus dem Schultz- 
schen Herbar), Kollegienraih Dr. v. Kühlewein (aus 
dem Wüstnei’schen Herbar), Studiosus Reinke und Hof- 
gärtner Brinkmann zur Beurtheilung zugesandt. Ausser 
mehren, meist von Brinkmann entdeckten neuen Stand- 
orten sind namenllich von grossem Interesse die aus 
dem Schultz’schen Herbar eninommenen Angaben, die 
meine in meinen Beiträgen S. 6 ausgesprochene Ver- 
mulhung, dass dasselbe gewiss noch viele schätzens- 
werthe Beiträge enthalte, schon zum Theil bestätigen. 

* 16. b. Cynedontium polycarpum . strumiferum 
W. et M. „Waren. (Herb. Blandow in herb. Sonder).“ 
— Im Blandow’schen Herbar liegt bei diesem Moose 
ein Zettel, wie es scheint, von Funck’s (oder Starke’s’ 
jedenfalls nicht von Blandow’s) Hand : „Dier. strumif, 
ad rupes. Jun.“ — und zweifele ich daher, dass 
Blandow dieses Moos wirklich bei Waren gesam- 
melt hat. 


N... 


455 


34, Dieranella subulata. Bützow (Brinkmann). 

31. Dieranum palustre. Rostock. (7) 

* 34. b. Dieranedontius longirestre (W. et M.) 
Br. eur. „Ballin, sehr selten.“ — Ob im Schultz’schen 
Herbar ? 

* 35. b. Campylopus flexuosus (L.) Br. eur. „Neu- 
strelitz, Ballin und Goldberg.“ — Ob ebenfalls im 
Schultz’schen Herbar ? Der Standort „Ballin‘ deutet 
wenigstens darauf hin, und scheint es demnach, dass 
Sch. wirklich beide Species, C. fexuosus und pyri- 
formis, gesammelt habe. 

38. Fissidens exilis. Palchow-Wald bei Rostock 
(Brinkmann). 

47. Pottia Heimii. Mirow (?) und Rostock (Brink- 
mann). 

* 57. a. Barbula concava Schpr. (B. cavifolia 
Schpr. olim.) „Bei Rostock auf einem Sandhügel 
(Brinkmann). “ Von der habituell ähnlichen Pottia 
cavifolia durch den längeren Kapselstiel und den län- 
geren Deckel sogleich zu unterscheiden. Blüthen ein- 
häusig ; Peristom unvollständig, am Grunde, gitterför- 
mig. Vgl. meine Bemerkung zu Pottia cavifolia ! 

57. Barbula rigida. Rostock. (?) 

58. Barbula ambigua. Rostock (Brinkmann). 

64. Barbula tortaesa. An Steinen am Bache bei 
Neubrandenburg (Schultz). 

69. Barbula puivinata. Ratzeburg (Brinkmann). (?) 

*= 77. db. 6rimmia Hartmanii Schpr. „An einem 
Granilsteine bei Neubrandenburg (Schultz).“ — Milde 
erkannte diese Art in dem grossen sierilen Rasen 


F 
3 
h 


156 


mn ie 


welcher ihm aus dem Schultz’schen Herbar als dessen 
Trichostomum decipiens mitgetheilt wurde. Dass je- 
doch Schultz die Beschreibung seines Trich. decipiens 
nach einer sterilen Grimmia Hartmanii solle entwerfen 
haben, ist nicht anzunehmen ; wir glauben vielmehr, 
dass nepen der Grimmia Hartmanii auch das Trich. 
decipiens vorhanden sein müsse: andernfalls hat Bri- 
del es zurückbehalten, oder unberufene Hände haben 
es sich angeeignet. 


* 77. c. Grimmia Doniana Sm. (G. Donnii Milde). 
„Bei Rostock auf einem erralischen Blocke.‘“ — Ob 
von Brinkmann aufgefunden ? 


123. Bryum lacus!re. Rostock (Brinkmann). 

4125. Bryum intermedium. „In Sümpfen kommt _ 
eine Form mit peilschenähnlichen Trieben, wie B. 
Warneum, vor, so bei Rostock (Brinkmann). 


127. Bryum pallescens. „Fehlt in (Westphalen 
und) Meklenbürg.‘“ — Darnach dürfte die Schultz’sche 
Pflanze einer andern Art angehören; um Schwerin 
aber wächst das ächte B. pallescens an den von mir 
. genannten Standorlen. 

* 194. b. Platygyrium repens (Brid,) Br. eur. 
Neuendorf bei Neubrandenburg (Schultz). 


249. Rhynehostegium exiguum. „Das vielbespro- 
chene Hypnum exiguum Bland. habe ich aus Schultz’ 
Herbar und auch von anderen Quellen in schönen Ori- 
ginal-Exemplaren erhalten und so genau und vollstän- 
dig untersuchen können. Die Pflanze ist in der That 
in Nichts vos Eurhynch tenellum verschieden.“ 


2 ZU 


233. Amblystegium irriguum liegt als Hypnum fallax 
Brid. im Schultz’schen Herbar. 

235. Hypnum Sommerfeltii liegt als H. Schraderi 
Schlitz. im Schultz’schen Herbar. 

236. Hypnum elodes wurde nicht von Brinkmann bei 
Güstrow gesammelt. Ich habe den Güstrower Botanikern 
den Standort möglichst genau bezeichnet, damit sie fertile 
Exemplare des seltenen Mooses zur Herausgabe in 
meinen Fascikeln einsammeln möchten; doch ist das 
Moos nach mir noch von Niemandem dort wieder auf- 
gefunden. 

251. Hypnum fallax, von Neubrandenburg bei der 
Brandmühle, liegt als H. falcatum Brid. im Schultz- 
schen Herbar. 

275. Sphagnum squarrosum ß. squarrosulum. Neu- 
brandenburg (Schultz). 

Rechnen wir zu den 7 neuen Arten noch Bryum 
longiselum Bland., Bryum badium Breh. und Sphagnum 
teres Angstr., die von Milde als Species verzeichnet 
sind, so zählt die meklenburgische Laubmoosflora be- 
reits 290 Arten. 

Schliesslich bemerke ich noch, dass bei nur ein- 
maliger Korrektur wegen grosser Entfernung vom 
Druckorte einige unwesentlicäe Druckfehler stehen ge- 
blieben sind; ausserdem sind durch ein Versehen des 
Setzers, der nachträglich das Hypnum splendens Sibth. 
von Hylocomium in das Genus 'Thuidium verselzen 


sollte, auch Hylocomium umbratum und Oakesii fäisch- 
lich dorthin mit übertragen. 


Schwerin, den 23. Nov. 1869. 
Ä N. Brockmäller. 


158 


Register 


über die Gattungen, Arten, Varietäten und Synonyme. 


y —— 


Acaulon Floerkeanum €. M.56. 
muticum C. M. 56. 
Amblyodon P. B. 106. 
dealbatus (Deks.) P. B, 
106. 
Amblysteginm Schpr. 133. 
confervoides (Brid.) Br. eur, 
133, 
fiuviatile (Sw.) Br. eur, 134. 
irriguum (Wils.) Br, eur, 
134. 157. 
irrig var, fallax Br. eur. 142, 
Juratzkanum Schpr. 134 
Kochii Br, eur. 134, 
radicale (P.B.) Br. eur 134, 
riparium (L. Br. eur. 


134, 

„ var. Schultzii Bland, 
134, 

„ var. longifolium 
Sch, 134. 


saxatile Schpr. 136. 
serpens {L.)Br. eur. 133, 
2 ß- tenue Schra. 134, 
subtile (Hdw.) Br. eur. 
133, 
Anaralypta lanceolata Röhl. 72, 
.. Starkeana N et Hsch, 72, 
Andreaea Ehrh. 149, 
petrophila Ehrh. 149. 
Rothii W. et M. 149. 
rupestris (L ) Rth, ?49. 
. Angströmıa cerviculata C, M, 
6l, 
crispa C. M. 61. 
cylindriea €. M. 74. 
heteromalla C, M. 62, 
pellueida C. M. 60. 
rufescens C. M. 62. 
Schreberi C, M. 61. 
subulata C. M 82. 
varia C. M,. 62. 


Anomodon Hook etT, 116, ° 


attenuatus (Schrb ) 
Hartm, 1i6. 


longifolius (Schl.) Hartm.116. 
vitienlosus (L) Hook 
er T. 1411, 
Antitriehia Brid. 116. 
curtipendula (L.) Brid, 
116. 
Archidium Brid. 58 
alternifolium (Deks.) Schpr. 
Astomum alternifolium Hpe. 58. 
nitidum Hpe. 57. 
subulatum Hpe. 57. 
Atrichum P. B. 110. 
Aulacomnium Schw. 108. 
androgynum (L.) Schw. 
108, 
palustre (L) Schw. 108. 


Barbula Hdw. 76 
aloides (Koch) Br. eur 7€&, 
ambigua Br,.eur 76 155, 
apiculata Hdw. 60 76. 
canesrens Brch. 78. 
cavifolia Schpr. 71, 155, 
concava Schpr. 159. 
eonvaluta Hdw. 78. 
curta Hdw. 74. 
fallax Hdw. 77. 
gracilis Schw. 77. _ 
Hornschuchiana Sch, 
72, 
icmadophila Schpr. 77. 
imberbis (Hds.) Brm, 77. 
» P- brevieaulis 


Sebw, 77. 
is y.brevifoliaSch. 
27. 


»„ 0. strieta Sch, 77. 
incelinata Schw. 78. 
laevipila Brid. 78. 
latifolia Bruch 80. 
muralis (L.) Timm 78. 

» ß aestiva Brid 78. 

» y. rupestris Sch 


159 


hervosa Bland. 77. - 
papillosa (Wils.), C. ar 
9 


pulvinata Jur. 79. 155. 
recurvifolia Schpr. 77. 
revoluta Schw. 77. 

revoluta Sch. 77. 

rigida Sch. 76 155. 
ruralis (L) Hdw. SO. 
squarrosa DNot. 78 
subulata \L.) Bland. 78. 
tortuosa (L)W.etM. 


78 155. 


unguieulata Hdw. 76. 
y: ß.euspidataSch.76, 


»„y. apiculata Hdw. 
76, 


„6. mierocarpaSch, 


76. 
„a obtusifolia Sch. 


76. 


Bartramia Hdw. 108. 


fontana Brid. 69, 
ithyphyl!lla Brid, 108, 


’ - marehica Brid. 109 


pomiformis (L.) Hdw. 


108. 

3, war; ser (Sw.)109, 
Blindia eirrhata C. M. 60. 

2 Schpr. 

120. 

albieans (Neck.) Br. eur, 

121 

„ var. flaveseens 

(Rth.) 121. 


- camipesire Br eur. 122, 
glareosum (Breh.) Br, 
eur. 121. 
 Mildeanunm Schpr. 121. 
plumosum (Has.) 120. 
plumosum Br. eur. 123. 
populenm Br, eur. 123. 
pP seudo-plumosum 
ıBrid.) 123. 


reildkhm (Starke) Br, enr. 
122. 
rivulare (Breh.) Br. eur. 
123. 


- Rutabulum (L.,) Br, eur, 


B 


„ var. aureo-virens 


Brid. 122. 
„var.brevisetumFdl, 
122. 

„ var. explanatum 
Bland. 122, 


salebrosum Br. eur, 121. 
Starkei (Brid) Br, eur, 
122, 
velutinum (L) Br. eur, 
121. 
intrieatum 
Hdw., 122. 
viride (Lam.) 123. 
ryum Dill. L. 97. 
albicans Wahlenb, 96. 
alpinum L. 101. 
androgynum Hdw. 68. 
annotinum L. 96. 
argenteum L. 102, 
ß-julaceum Schrd, 


102, 


„2 var. 


„ var majus Auct 102. 
atropurpureum W, et 
M. 101. 

badium Bruch 101, 157. 


bimum Schrb. 100, 
bimum Timm 102. 


caespitieium L 101. 
„ ß- badium (Brch.) 
101. 
3 y.nigrieans Deks, 
101. 
„ & elongatumSch. 
101. 


„ g,tenerrimumill, 


atropırpureum 
Blaud. 101. 
ealophyllum RBr, 99. 
eapillare (L.) Hdw., 102. 
earneum L 96. 
cernuum (S$w.) Br. en 
T. 
cirrhatnm H, et Hsch. 1. 
eontortum Wulf. 91, 
erudum Schreb 9b. 
eyelophylium (Schw.) Br. eur, 
103. 


” var. 


Duvalii Veit 103. 
elongatum Deks, 9, 


160 


erythrocarpum Schw. 
100. 
„ var, pulchellum 
Sch, 100, 
fallax Milde 98. 
flexuosum L 68. 
Funckii Schw, 102. 
Funckii Sch. 101, 
hypnoides etc. Dill. 84, 
bypnoides L. 84. 
hypn. var. 6. L. 85 
hypn. var, Y: L. 85, 
inelinatum (Sw.) Bland. 
98. 
„ var, longisetum 
(Bland.) 98, 
intermedium (W. et 
M.) Brid. 99. 156. 
„ ß.aristatum Sch.9. 


lacustre Bland. 98 156. 
latifolinm Br. eur. 99, 
longicollum Sw. 95. 
longısetum Bland. 98, 
157. 
neodamense Itzgs, 102. 
nutans Schrb. 95. 
ovatum Deks; 71. 
pallens Sw, 102. 
pallescens Schl. 100, 
156 
pellueidum L. 60. 
pendulum Schpr. 97. 
pendulum Ehrh. 97. 
pseudotriguetrum 
(Hdw.) Bland,. 102. 
pulchellum Hdw. 100. 
pulchellum Sch, 100. 
pyriforme Hdw. 95. 
roseum Schreb, 103, 
simplex L. 62. 
squarrosam L. 168, 
torgquescens Br, eur. 100. 
turbinatum (Hdw.) 
Schw. 103, 
turbinatum Sch, 103. 
uliginosum (Brch) Br. 
eur. 97, 
Wahlenbergii Schw. 96. 
Warneum Bland. 98, 
Buxbaumia Hall. 113. 
aphylla Hall. 113, 


foliosa L. 112, 
indusiata Brid, 113. 


Camptothecium Schpr. 


120. 
lutescens (Hds.; Br. eur. 
120. 
nitens (Schrb.) Br. eur. 
120. 


Campylium Sull, 135. 
Campyiopus Brid, 67, 
brevipilus Br. eur. 689. 
flexuosus (L.) Brid. 68, 
155. 
fragilis Deks. 68. 
pyriformis Sch.)Brid.67, 
torfaceus Br. eur. 67 
Catoseopium Prid, 107, 
nigritum (Hdw.) Brid. 107. 
Catharinea Ehrh. 110, 
angustata Brid. 110, 
Callıbryon Ehrh. 110. 
tenella Röhl. 110 
undulata:L)W.etM,110. 
Ceratodon Brid 73. 
purpureus (L.) Brid, 73, 
Cinelidıum Sw. 106, 
stygium Sw. 106. 
CinelidotusP.B.®&%, 
fontinaloides P. B. 80 
minor (L.) 80. 
Climacium W. et M. 119. 
dendroides (L. W. et 
M..119. 
Conomitrium Montg. 70, 
julianum (Savi) Mtg. 70, 
osmundoides C. M. 69, 
Cratoneuron Sull. 141, 
Cryphaea Mohr 114. 
heteromalla (Hdw.‘!Mohrl14, 
Ctenidium Schpr 149. 
Ctenium Sehpr. 145. 
Cylindrotheeium Sehpr. 119. 
coneinnum (DNot,) Schpr, 
119. 
Cynodontium Schpr., 60, 
capillaceum Sch. 73. 
polycarpum(Ehrh,) Schpr.60. 
„ strumiferum W, et M, 
- 60. 154. 
virens ‚(Hdw.) Schpr. 60. 


161 


Bichelyma Myr. 114. 
faleatum (Hdw) Myr. 114. 

Diehodontium Schpr 60. 
pellueidum (L.) Schpr. 


el) 
Dieranella-$Schpr. 61. 
eerviculata (Hdw.) 
Schpr 61. 
x ß. pusilla (Hdw.) 
62. 
„» y. flavescens Sw. 
62. 


erispa (Hdw.) Schpr. 6l. 

eurvata :Hdw.) Schpr. 62, 

heteromallaıL.) Schpr. 
62. 


rufescens (Turn.) Schpr. 
62 


Schreberi (Sw.) Schpr. 
61. 
simplex (L.) 62. 
7a zızıdula Sw. 62. 
subulata (Hdw.) Schpr. 
62. 155. 
 varia Schpr. 62. 
DieranodontiumBr,eur, 


aristatum Schpr. 67. 
longirostre(W. etM.) 
f Br. eur 67. 155. 


Dieranum Hdw. 63. 
affine Fek 63, 
Bergeri Bland. 65. 
Bonjeani DNot, 65. 

' carneum Bland, 62, 
cervieulatum Hdw. 61, 
eirrhatnum Timm 60. 
erispum Hdw. Öl. 
eurvatum Sch. 62. 
fastigiatum Sch 65, 
flagellare Hdw. 63. 
flexuosum Timm 67. 
flexuosum Brid. 67. 
flexuosum var. Sch. 67. 
fulvum Hook. 64. 
fuscescens Turn. 63. 
glaucum Hdw. 68. 
heteromallum L. 62. 
heteromallum var Sch. 62. 

‚, irtermedium' Crome 65. 
interruptum .Br, eur, 64, 


longifolium Ehrh. 64 
majus Turn. 65. 
montanum Hdw. 63 
palustre Lapyl. 65. 155. 
pellueidum Hdw. 60. 
purpureum Hdw. 73. 
pyriforme Sch. 67. 
Schraderi W, et M. 65. 
Schreberianum Hdw. 61. 
seoparium (L.) Leyss.64. 
» Bß. orthophyllum 
Brid, 64, 
» y. recurvatum 
Sch, 64. 
„ var. polysetum T, 66. 
spurium Hdw. 66. 
strumiferum W_ et M. 60. 
thraustum Schpr. 64. 
tortile W. et M. 74. 
turfaceum C. M. 67, 
undulatum Ehrh 66. 
undulatum Schrd. 65. 
varium Hdw. 62 
viride (Sull. et Lesq.) Lindb. 
64 


Didymodon Hdw, 73. 
luridus Hsch 73. 
rubellus (Rth.) Br. eur. 


Diphyscium Mohr 112. 
foliosum (L.) Mohr 112. 
Diplocomium hexastichum Fk. 


107. 
Distiehium Br, eur. 73. 


capillaceum (L.) Br. 
eur. 73. 

inclinatum (Hdw,) Br, eur. 
13. 


Ditrichum Timm 74. 
flexicaule (Schw ) 75. 
homomallum (Hdw.) 74. 
pallidum (Schrb,) 75. 
pusillum Timm 74. 
rigidulum Timm 75. 
tortile (Schrd.) 74. 

ȧ- pusillum (Hdw.) 
14. 

vaginans (Sull.) 75. 
Drepanium Schpr. 143, 
Dryptodon Schultzii Brid. 82, 


7 


162 


men nn 


Encalypta Schreb, %, 
ciliata Hdw. 91. 
contorta (Wulf) 91, 
extinetoria (L.)Sw.90. 
streptocarpa Hdw. 91, 
vulgaris Hdw. 90. 

Entosthodon Schw. 92. 
ericetorum (Bals. et DN.) 

C. M. 92. 
fasceieularis (Deks)C. 
M. 92, 

Ephemerella C. M, 55. 
Flotowiana (Fck,) Schpr. 55. 
recurvifolia( Deks.\ Schpr,55. 

Ephemerum Hpe 55. 
cohaerens (Hdw.) Hpe, 55. 
patens Hpe. 56. 
serratum (Schrb.)Hpe 59. 
stenophyllum (Voit)Schpr.53. 

tenerum {Brch.) Hpe, 95. 

Eurbynchium Schpr. 124. 
abbreviatum (Turn.) 

126. 

„ var, fureatum 1%6. 
androgynum (Wils.) Br. eur. 
125. 

erassinervium (Tayl.)Br. eur. 
myosuroides(L.)Schpr. 
121. 

piliferum (Schrb.) Br. 
eur. 125. 

praelongum (L.) Br. 
eur. 126. 

pumilum (Wils.) Schpr, 
127. 

Stokesii (Turn.) Br. eur. 
126. 

striatum (Schrb.) Br. eur, 
123. 

strigosum (Bfim.) Br, 
eur, 125. 

„ var, obtusifolium 
Hpe, 125. 


Fiedleria Rbh, 71. 
subsessilis (Brid.) Rbh, 
14; 

Fissidens Hdw, 69. 
adiantoides (L,) Hdw, 
70. 


Bloxami Wils, 69. 
bryoides (L.) Hdw. 69, 
exilis Hdw. 69. 155. 
incurvas {W. et M.) 
Schw. 69, 
osmundoides Hdw. 69 
pulvinatus Hdw. 82, 
pusillus Wıls. 69. 
sciuroides Hdw. 115. 
strumifer Sch. 63. 
taxifolius {L.) Hdw. 70. 
Fontinalis Dill. L. 113. 
antipyreticaL. 113, 
graeilis Lindb. 113. 
hypnoides Hartm. 114. 
minor L. 80, 
squamosa L. 114. 
squamosa Sch. 113, 
triangularis minor etc, Dill, 
Funaria Schreb. 92, 
calearea Wahlenb, 92. 
dentata Crome 92. 
hibernica Hook. 93. 
a 


Mühlenbergii Hdw. fil. 9. 


Georgia Ehrh, 9. 
geniculata (Girg.) 90. 
pellucida (L.) Rbh, 90. 

Grimmia Ehrh. 30. 
acicularis C, M, 83. 
apiculata Hseh. 60, 
apocarpa (L.; Hdw, 81, 

„ apocaulaßl, 

„ Frei 

„ rivularis 81. 
canescens C. M. 85. 
commutata Hüb, 83, 
conferta Fek. 80. 
erinita Brid. 8), 82, 
decipiens (Sch.) Brm 82, 
Doniana Sm, 83. 156. 
Donnii Milde 156, 
funalis Schpr. 82, 
funalis Br. eur. 82. 
Hartmanii Schpr, en 

1] 


heterosticha C, M, 84. 
ineurva Br. eur, 83. 


; 
E 
{ 
1 


165 


lanuginosa C. M. 84. 
leucophaea Grev. 83, 
maritima Turn, 81. 
Mühlenbeckii Schpr, 83, 
Oertzeniana Sch. #3. 
orbieularis Br, eur. Bl. 
ovata W. et M, 83. 
pulvinata (L,) Sm. 82, 
„ elongata Sch, 83, 
Schultzii Hüb. 82, 
spiralis Hook. et Tayl, 82, 
trichophylla Grev, 82, 83. 
Gümbelia erinita C, M, 81. 
fontinaloides C. M. 80. 
orbicularis Hpe. 81. 
Gymnostomum Hdw, 59, 
eurvirostrum Hdw. 59, 
decipiens W. et M. 82, 
faseieulare Hdw, 92. 
faseic. . Schultzii Br. germ. 
92. 
Heimii T. 72, 
mierostomum Hdw.59, 
5 ß. obliquum N, et 


Hsch. 59. 
» y.brachycarpon 
N. et Hsch, 59. 
ovatum Hdw. 7I. 
pyriforme Hqw. 91, 
rostellatum (Brid, Schpr., 59, 
' rufescens Sch. 71. 
rupestre Schw. 59, 
sphaerieum Schw. 9I. 
squarrosum (N, et Hsch.) 
Wils. 59, 
tenue Schrd. 59. 
. truncatum Hdw. 72. 


Marpidium Sull. 137. 
Hedwigia Ehrh. 85. 
eiliata (Deks.) Hdw. 85. 
Homalia Brid, 115. 
triehomanoides (Schrb.) 
Schpr 115. 
Homalothecium Schpr. 
120. 
Philippeanum (Spruce) Br, 
eur, 120, 
sericeum (L,) Br, eur, 
120. 
Homomallium Schpr, 143, 


Hylocomium Schpr. 148: 
brevirostrum (Ehrh,) 
Br, eur, 148, 
loreum (L.) Br, eur, 149. 
Oakesii (Sull.) Schpr. 118. 
157. 

splendens Br. eur, 118, 
squarrosum (L.) Br. 
eur. 149. 
ß. minus Bland. 149, 


squarr. $. patulum Jur. 149, 


subpinnatum Lindb, 149. 
triquetrumıL.) Br.eur. 
149, 
umbratum (Eihrh.) Br. eur. 
118. 157. 
Hymenostomum rutilans N. et 
Hsch, 60, 
Hypnum Dill. L. 138. 
abbreviatum Turn, 126, 
abietinum L, 117. 
aduneumL, 14l, 
adunenm Hdw, 138. 
aduncum Br, eur. 138. 
aduncum y. giganteum Br. 


eur. 139, 
aduncum g. hamatum Br, 


eur, 139. 
affine Hffm. 135. 
affine Crome H18. 135. 
affine Sommerf. 135, 
albicans Neck. 121. 
albicans Crome 120. 
algirianum Desf. 128, 
alopecurum L. 130. 
arbusculum Brid. 130. 
arcuatum Lindb, 144. 
attenuatum Schrb. 116. 
Blandowii W. et M. 118. 
brevirostre Creme 148. 
chrysophyllum Brid, 

136, 
chrysostomum Rich, 124. 
chrysostomum C. M. 123. 
commutata mHdw. 14l. 
complanatum L. 115 
compressum Schrb, 147, 
confertum Deks, 129. 
cordifolium Hdw. 146, 
Cossoni Sehpr. 139. 
erassım Schum, 146. 
ı1* 


Crista-castrensisL, 
145. 
eupressiforme L, 143. 
»„ teetorum Br. eur. 
143. 
„ ericetorumBr.eunr., 
143. 
„» filiformeBrid,.143, 
»„ compressumPBrid, 
144, 
cupressiforme T, 133. 
curvifoium Hpe, 144, 
cuspidatumL. 147, 
dec:piens Crome 119. 
denticulatum L. 132, 
delicatulum L. 117. 
deliecatulum C. M. 117. 
difusum Bland. 140. 
elodes Spruce 135. 157. 
exannulatum Gümb. 140, 
exiguum Bland. 127, 156, 
faleatum Brid. 142. 
Tallaciosum Jur, 136, 
fallax Brid. 142. 157. 
filieinum L. 142, 
» ß. pendulum Sch, 


142. 
» y. gracilescens 
(Bland,) 142, 
filiforme Timm 118, 
flavescens Rth. 121. 


fluitans_L, 140. 
„ diffusum Bland. 140, 
„ seoparium Brid, 
140. 
Auviatile Sw. 134. 
fluviatile Auct 134, 
foliis rusciformibus ete, Dill, 


130, 


giganteum Schpr. 146, 
glareosum Brch, 121, 
gracilescens Bland. 142, 
Haldanianum Grev, 144. 
Halleri T. 145, 
hygrophilum Jur. 136. 
illecebrum L. 124, 
illecebrum T, 124, 147. 
illecebrum Sch, 124. 147. 
implexum Sw, 123. 
imponens Hdw. 143. 
incurvatum Schrad,. 143, 


164 


intrieatum T. 125. 
Kneiffii (Br. eur.) Schpr, 


138. 
laevisetum Crome 123, 
Lindbereii 144 
longifolium Sch. 134, 
loreum L, 149, _ 
lutescens Hds. 120, 
lycopodioides Schw, 

140. 


megapolitanum Bland. 129. 
mollusceum Hdw. 145. 
myosuroides etc. Dill. 120, 
myosuroides L, 124, 
myurum Poll. 119, 
nitens Schreb. 120. 
nitens T. 143. 
pallidirostrum C, M. 127. 
palustre Huds, 145. 
“ ß. subsphaericar- 
pon (Schl.) 145. 
parietinum L. 117. 
pellueidum Wils. 139. 
piliferum Schrb, 125, 
plumosum Hds, 120. 
plumosum Schw. 123. 
plumosum Sw. 124, 
polyanthum Schrb. 119, 
polycarpon Bland, 133, 
polycarpum Hffm. 116. 
polygam umBr,eur 136, 
polymorphum Hdw. 132, 
polymorphum Auet. 135, 
populeum Hdw. 123, 
praecox Hdw. 125. 
praelongum L. 126. 
praelongum var. bifureum 
Brm. 126. 


pratense Koch, Br. eur. 144, 
pratense $. hamatum Schpr. 


144, 


proliferum L. 118. 
pseudoplumosum Brid. 123. 
pseudostramineum C,.M. 141, 
purumL. 147. 

ramis pinnatis etc. Hall, 145. 
repens Poll, 131. 
repens filıe. plum, Dill, 124. 
reptile Mchx. 144. 
revolvens Sw. 141. 
rigidiuseulum Bland, 126, 


riparium L. 134, 
rugosum Ehrh. 142, 
'rugosum Bland. 143, 
ruscifolium Neck. 130. 
ruseiforme Neck. 130, 
zusciforme T. 129, 
Rutabulum L. 122. 
salebrosum Hffm 120, 
sarmentosum Wahlenb. 146, 
Schleicheri Hdw., äl, 126. 
Schraderi Sch. 157. 
Schreberi Willd. 147. 
Schultzii Bland. 134. 
scoparium Brid, 140. 
scorpioides L. 148. 
» ß,heterophyllum 
Sch. 148, 
scorpioides T. 149, 
scorpioides Sch, 140. 
Seligeri C. M. 131. 
Sendtneri Schpr. 138, 
„ var. Wilson i {Schpr.) 
139. 
sericeum L. 120. 
serpens L. 133. 
silesiacum Selig, 131. 
silesiacum P, B. 131, 
silvaticam L. 132, 
SommerfeltiiMyr.135. 
speciosum Brid. 125. [157. 
spiendens Sibth, 118. 
squarrosulum Brid, 135. 
squarrosum L, 149, 
squarrosum T, 148, 
Starkei Brid. 122. 
stellatum Schrb. 136 
stellatum ß tenellum C. M. 
135. 
'stellatum var. Sch. 136, 
stellatum ß. squarrosulum 


Brid. 135. 
stellatum ß. minus Sch. 
135. 


stramineum Deks. 147. 
striatum Schrb, 125. 
subsphaericarpon Schl 145. 
subtile Hffm. 133 
tamariscinum C, M 
tenellum Deks. 128. 
triehomanoıdes.Schrb. 115, 
trichupodium Sch, 134, 


117. 


103. 


trifarium W,et M. 147. 
triquetrum L. 149, 
turfosum Sendtn. 138, 
nneinatum Hdw. 141. 
undulatum L, 132. 
velutinum L, 121. 
vernicosum Lindb, 139. 
viride Lam. 123 
viticulosum L. 117. 
viviparum Neck, 119, 
Wilsoni Schpr, 139. 


Jsotheeium Brid. 119. 
myurum (Poll) Brid. 119, 


Leersia lanceolata Hdw, 72. 
vulgaris Hdw. 90. 
Leptobryum Schpr. 9. 
pyriforme(L.' Schpr. 95, 
Leptotrichum Hpe. 74. 
Lescuraea striata Schw. 122, 
Leskea Hdw, 116. 
 attenuata Timm 116. 
denticulata T. 132. 
nervosa (Schw.) Myr. 116. 
paludosa Hdw. 116, 
paludosa Rth. 134. 
palustris (Brid.) Sch. 134, 
plumosa Bland. 123. 
polyanıha Hdw. 119. 
polycarpa Ehrh 116. 
»„ Ppaludosa (Hdw.) 
116. 
Seligeri Brid, 131, 
subtilis Hdw. 133. 
trichomanoides Hdw. 115, 
vivipara T. 119. 
Leucobryum Hpe. 68. 
glancum (L.) Angstr, 68. 
vulgare Hpe. 68. 
Leueodon Schw. 115. 
seiuroides (L.) Schw. 
115. 
Limnobium Br, eur. 145, 


RE eesea Hdw, 107. 
Albertinii Br eur 107, 
dealbata Hdw. 106. 
hexagona Alb. 107, 
hexasticha Sch. 107. 
longiseta Hdw. !07. 
longiseta Brid, 107, 


trichodes (L,) Brm,107, 
triquetra (L.) Angstr. 
107, 
tristicha Br. eur. 107. 
uliginosa Hdw. 107. 


Microbryum Schpr, 56. 


Floerkeanum({W.etM.) 
Schpr, 56. 


MniumL, 103. 


affine Bland, 103, 
Ds ß. rugicum (Laur.) 
104. 
affine $, elatum Br. eur. 104, 
ambiguum H, Müll, 105. 
androgynum L. 108, 
bimum Brid. 100. 
caespiticium L, 101. 
eapillare L. 102. 
einelidioides Blytt 106. 
erudum L. 96. 
cuspidatum (L.) Hdw. 
103. 
fontanum L 69. ” 
hornumL, 105. 
hygrometricum L, 95. 
insigne Wils. 104, 
ligulatum T. 104, 
longirostrum Brid. 104. 
medium Br. eur, 104. 
orthorrhynchumbBrid. 
105. 
palustre L. 108. 
punctatumL. 106, 
pyriforme L. 95. 
roseum Hdw. 103. 
rostratum (Schrb,) Schw. 
104. 
serratum (Schrd.) Brid, 
105. 
spinosum Schw. 105. 
stellare Hdw. 105, 
subglobosum Br, eur. 106. 
undulatum (L.) Hdw. 
104. 


oligocarpa Br, eur, 114. 
orthocarpa ©, M. 119. 
pennata (L.) Hdw. 114, 
Philippeana Br. eur, 115. 
pumila Hdw. 115. 
secinroides €. M. 115, 
viticulosa Hdw. 117. 


Orthotrichum Hdw. 86. 


affine Schrd 88. 
anomalum Hdw. 87. 
Braunii B:. eur. 88. 
coarctatum P. B, 85. 
coaretatum Br. eur. 86, 
crispulum Br. eur, 86. 
crispum Hdw, 86. 
ceupulatum Hfm. 86. 

» B. Rudolphianum 


(Lehm,) 87. 
diaphanum Schrd. 89. 
fallax Breh, 88, 
fallax Schpr. 88, 
fastigiatum Breh, 88, 
Floerkei Hsch. 87. 
gymnostomum Breh. 86. 
leiocarpum Br, eur. 89. 
Ludwigii Schw, 86. 
Lyellii Hook et Tayl. 90. 
obtusifoli um Schrd,87. 
pallens Bruch 89. 
patens Bruch 88. 
pulchellum Sm. 89. 
pumilum $w. 88, 
pumilum Schw, 88 
Rudolphianum Lehm, 87. 
rupestre Schl. 89. 
SchimperiHammar 88. 
speciosum Nees 89. 

„ Petraeum Brm. 89, 
stramineum Hsch. 89, 
striatum Hdw, 89. 

Sturmii H et Hsch, 87, - 
tenellum Breh. 88, 


Paludella Ehrh. 108. 


Neckera Hdw. 114. squarrosaıL.) Ehrh.108. ö 
complanata (L.) Hüb, Pharomitrium Schpr, 71. 
il5j. PhascumL. 56. 
erispa (L.) Hdw, 115. acaulon L. 56. 
eurtipendula Hdw. 116. DD) ß. elongatumFldl. 
dendroides Sw. 119. 57. 


n a 
a ner 


167 


» y.piliferum Schrb, 


97. 
» d.eurvisetumDecks, 
.” 02. 
acaulon @. L. 56. 

bryoides Deks. 57. 
„ foliis piliferis 
Sch. 517. 
„ eauleramosoBland. 
37. 


erispum Hdw. 58. 
curvicollum Ehrh, 57. 
cuspidatum Schrb, 56. 
elongatum Sch. 57 
Floerkeanum W. et M. 56. 
megapolitanum Sch 56, 
muticum Schrb. 56. 
.nitidum Hdqaw. 57. 
patens Hdw, 56. 
serratum Schrb. 55. 
subulatum L, 57. 
Philonotis Brid. 109. 
'eaespitosa Wils. 109. 
calearea Schpr 109. 
fontana (L.) Brid. 109. 
marchica (Willd.) Brid, 
109. 
Physeomitrella Schpr. 
56, 
patens (Hdw.) Schpr. 56. 
„ megapolitana«(Sch.) 
56. 
PhyscomitriumBrid. 91. 
acıminatum (Schl.) Br, a 


pyriforme (L,) Brid. 91. 
„ SehultziiBr.germ. 


92. 

sphaericum (Schw,) Brid. 
9. 

Pilotrichum antipyreticum C. 
M. 115, 


eiliatum C. M 85. 

Plagiothecium Schpr. 
150, 
denticulatum (L,.) Br. 
eur. 132. 
latebricola (Wils.) Br, 
eur, 130, 

‚repens tPoli.) 131. 
Roeseanum ( Hpe.) Schpr. 132. 


Schimperi Jur, et Milde 131. 
silesiacum Br. eur. 13l. 

silvaticum (L.) Br. eur. 

132. 

undulatum (L,) Br. eur. 

132, 

Platygyrium Br. eur.l18, 

repens (Brid,) Br. eur, 

ı18, 156. 


Pleuridium Brid. 57. 
alternifolium Brid.58. 
nitidum (Hdw.) Br, eur. 

57, 
palustre Br. eur. 58 
subulatum (L.) Br. eur, 

51. 

PogonsatumP.B. 11l. 
aloides (Hdw.) P.B.1l1. 

„ ramosumlll. 

„ defluens Brid, Ill. 
alpinum (L,) Brid, 111. 
nanum P. B. 11l. 
polytrichoides (L.) 

i Brm. 111. 

„ pumilum Sw. 111, 

„ intermediumBrid. 

111. 
urnigerum (L.) Brid. 111. 
» ß. humileBrid. 111. 


Pohlia elongata Hdw. 95, 
inelinata Sw. 98, 
intermedia Brid 99, 
strieta Schltz. 97. 


PolytrichumL. 11l, 
affine Fck. 112. 
aloides Hdw. 111. 
angustatum Brid. 310. 
communeL, 112, 
„perigonialeMchx. 
112, 
commune ß- a RPR, I 19. 
commune var. Sch. 1ll, 
formosum Havw. Ill. 

„ superbum(Sch.; 112. 
gracile Menz. Ill. 
juniperinumHdw. 112. 
laterale Crome Ill, 
longisetum Sw. JM. 
minimum Crome 111. 

‚nanum Hdw, 111. 


168 


piliferum Schrb. 112, 
je ß. Hoppei Schpr. 
112, 
strietum Menz. 112, 
superbum Sch. 112. 
undulatum Hdw. 110. 
undul. $, minus T. 110. 


urnigerum L. Ill. 
Pottia Ehrh. TI. 
cavifolia Ehrh, 71. 
»„ ß. epilosa Brid. 71. 
„» y.incanaN.etHsch, 
11. 
„ mucronulata Fdl. 71. 
oblonga Fädl, 7l. 
eustoma Ehrh. 72, 
Heimii(Hdw.) Fürnr. 72. 
155. 
lanceolata (Decks, C. 
M;. 72, 
„ aciphylla (Wah- 
lenb., 72. 
minutula (Schw.) Fürnr, 
ZL, 
„ rufescens(Sch.)7l. 
Starkeana (Hdw.) C. M.Tz, 
truncata Br, eur. 72. 
truneatula(L.' Brm. 72, 
„ major Ehrh, 72. 
Pterigynandrum Hdw 
118, 
filiforme (Timm) Hdw. 
118, 
Pterogonium Sw. 118. 
gracıle (L,) Sw. 118, 
Ptychomitrium Fürnr. 85. 
poiyphyllum (Deks) Fürnr. 
85. 
Ptychostomum Hsch, 97. 
Pylaisia Schpr. 119, [119. 
polyanutha Schrb. Schpr, 
rrvar, detiipvens 
(Crome) 119, 
Pyramidula Brid. 91. 
tetragona Brid. 91. 


BRacomitrium Brid, 83. 
aciceulare(L) Brid. 83. 
eanescensıwWeis,Bridd5. 

Ds B ericoides(Dcks.) 


8. 


faseiculare (Schrd.) Brid. 84, 
heterostiehum (Hdw.) 
Brid. 84, 
hypnoides (L.) 84. 
lanuginosum Brıd 84, 
mier«carpon Brıd 84. 
patens (Deks) Schpr. 84. 
sudeticum (Fek., Br. eur. 84. 
Rhitidium Sull. 142. 
Rhynchostegium Schpr. 


127, 
confertum (Dcks,) Br, 
eur. 129. 

depressum (Breh,) Br, eur. 
129, 


exiguum(Bland )127. 156. 

megapolitanum 

(Bland ) Br. eur, 129. 

murale (Neck.) Br. eur. 

129. 

rusciforme (Neck.) Br. 

eur. 130. 

Teesdalii (Sm.) Br. eur. 129, 

tenellum (Dcks.) Br, eur. 

129, 

Schistidium subsessile Brid. 71. 

Seleropodium Schpr. 124. 

illecebrum (L.) Schpr. 124. 
Scorpidium Schpr. 91, 
Seligeria Br. eur, 7, 


calcarea (Deks.) Br eur 71, | 


pusilla (Hdw.) Br, eur. 70. 
recurvata ‚Hdw.) Br. eur 70. 
SphaerangiumSchpr.56, 
muticum (Schrb.) Schpr. 
56. 
triquetrum (Sprce.) Schpr. 56. 
Sphagnum Dill. L, 150 
acutifolium Ehrh, }50. 
„robustuam Bland, 15l, 
aurieul:tum Schpr. 153, 
capillifolium Ehrh 151. 
compactum Rth, 152. 
vontortum Sch. 152. 
euspidatum Ehrh. 
(Lindb ) 150. 
euspidatum (Ehrh, ) Auct. 150. 
eusp. 8 Plumosum Brid. 150. 


eymbifolium Ehrh 153. 
„ ß, congestum Schpr. 


153, 


j 
Ä 
3 
4 
b 
4 


169 


fimbriatum Wils. 150. 
Girgensohnii Russow 152, 
intermedium Hffm. 151. 
laxifolium C. M, 150. 
Lindbergii Schpr, 152, 
-molle $ull. 152. 
molluseoides EC. M. 152. 
molluseum Bruch 153. 
Mülleri Schpr. 152. 
obtusifolium tenellum Deks, 
152. 
palustre eapillaceum Weis, 
150 
palustre latifolium Weis 153. 
pyenocladum Angstr, 152. 
teeuryum P. B, 150. 
rigidum (N. et Hisch.) 
Schpr. 152. 
» eompactum Brid, 
152. 
rubellum Wils, 153. 
squarrosum Pers. 151. 
3 ß. squarrosulum 


| (Lesqg ) 151 157. 
» y. teres Schpr. 151. 
squarrosum Crome 150. 
subseeundum N, et 
Hsch. 152. 
„ eontortum(Sch.) 152. 
tenellum Pers 153 
teres Angstr. 151. 157. 
 Wulfianum Girg 152, 
Splachnum L. 9I 
ampullaceum L. 91, 
‚Sporledera palustris Hpe. 58, 
Sy.trichia Bıid 78, 
Systegium Schpr, 58, 
ceri sp u m (Hdw ) Schpr.58. 


Tetraphis geniculata Girg. 90, 
pellucida Hdw 9), 
Thamnium Schpr. 130, 
alopecurum (L.)Br, eur. 
130. 
Thuidium Schpr, 117 
abietinum (L,) Br, eur, 
117. 
(W, ee M). 
Br, eur. 118, 
delicatulum (L.) Br, 
eur, 117, 


Blandowii 


minutulum (Hdw.) Br. eur. 
117, 
splendens (Sibth.) 118. 


tamariscinum ı«Hdw) 
Br eur. 117. 

Timmia Hdw. 109. 
megapolitana Hdw, 
109. 


Tortula rigida Hdw. 76. 
subulata T. 78, 
Tremaätodon Rich. 6l. 
ambiguus (Hdw.) Hsch. 
6l. 
Trichodon Schpr. 74. 
eylindricus (Hdw.) 
Schpr. 74. 
Triechostomum Hdw. 75. 
canescens Weis 85. 
cylindricum Hdw. 74. 
deceipiens Sch. 82, 156, 
ericvides Schrd. 85, 
fontinaloides Hdw,. 80. 
funale Schw. 82. 
heterostichum Hdw. 84, 
lanugınosum Hdw. 84, 
pallidum Hdw. 75, 
ramigerum T. 84, 
rigidulum (Deks.)Sm.75. 
rubellum Rbh, 73, 
tophaceum Brid, 75. 


Ulota Mohr 55. 
Bruchii Hsch, 86. 
erispa (Hdw.) Brid 86. 
„ mierocarpaFdl.d6, 
cerispula Birch. 86. 
Ludwigii Brid, 85, 
phyllantha Brid. 86. 


Webera Hdw. 9. 

albicans (Wahlenb.) 
Schpr. 9€. 
annotina (L.) Schw. %6. 

carnea (L,) Schpr. 96 
eruda (Schrb.) Schpr. 96, 
elongata (Deks.) Schpr. 
95 


longicolla (Sw.) Hdw. 
9. 

nutans (Schrb,) Hdw. 9. 

„ longiseta %. 

„ sphaguetorum®95, 


170 


_ 


polymorpha H, et Hsch. 95. heteromalla Hdw, 74, 

pomiformis Hdw. 108. microstoma C, M, 59. 

pulchella Schpr. 100. mucronata Bırch, 60. 

sphagnicola Br. eur. 96, recurvirostra Hdw. 73, 
Weısia Haw. 59 tennis C. M. 59. 

aciphylla Wahleub 72. siridula (L.) Brid. 59, 

apiculata N. et Hsch, 60, „ microdusSchw.59. 


er Haw. I: Zygodon Honk et Tayl 85, 
=. I Forsteri (Deks,) Wils. 85. 
fornicata Brid. 99. viridissimns (Deks.) Brid, 85, 


Zur Kenniniss unserer Anodonien. 
Von Hermann Freiherr von Maltzan. 

Wenn ein tüchtiger Malakozoologe die Mollusken- 
gattung Anedonta, namentlich in Bezug auf die ihr nahe 
verwandte Gattung Unio, einer vorurtheilsfreien Prü- 
fung unterziehen wollte, so würde dies für die Wissen- 
schaft von erheblichem Nutzen sein. Scheint doch ein 
Jeder dieser Arbeit zu vermeiden! Bringe ich nun 
als Laie meine Ansicht über die Anodonten zur wei- 
teren Kenntniss, so liegt der Grund hierzu in der 
Absicht, ein interessantes und wichtiges Studium an- 
zuregen. Ein entscheidendes Urtheil in dieser schwie- 
rigen Sache masse ich mir nicht an, obwohl ich von 
der Richtigkeit meiner Ansicht durchdrungen bin und 
mich bemühe, sie nach Kräften zu vertheidigen; ausser- 
dem werden meine Mittheilungen denen zum Trosie 
gereichen, welchen es gleich mir nicht vergönnt war, 
von den vielen noch immer anerkannten Anodonta- 
Arten in unserem wasserreichen Meklenburg eine ent- 
sprechende Anzahl aufzufinden. 

Dem Species-Begriffe als Bezeichnung für eine 
unbegrenzte Zahl unter sich möglichst gleicher Indi- 
viduen werden wir bei den Anodonten nur auf künst- 


11 


lichem Wege Geltung verschaffen können, denn die 
widerstandslosen Schalen dieser 'Thiere unterliegen 
dem geringsten äusseren Einflusse allzusehr. Wir 
können indessen vor der Hand diesen Begriff der 
Species, so ungenügend er auch ist, nicht entbehren; 
wir bedürfen eben einer Bezeichnung für die inner- 
halb einer Gattung unterscheidbaren Formen. Dass an 
solchen Formen constante Merkmale wiederholt nach- 
gewiesen sein müssen, bevor wir das Species-Recht 
für sie in Anspruch nehmen können, bedarf keiner 
weiteren Erklärung, man müsste denn, die Wissen- 
schaft als gelehrte Spielerei betrachtend, aus jeder 
localen oder zufälligen Form eine eigene Species 
machen wollen. Bei Eintheilung der Conchylien sollte 
das Genus-Recht von der Beschaffenheit der Thiere 
abhängig gemacht werden, während bei Bildung der 
Species der Schalencharacter massgebend wäre. Ano- 
donta und Unio, im Thiere kaum zu unterscheiden, 
bilden getrennte Galtungen. Wäre man da nicht viel- 
mehr berechtigt Helix hortensis L. und retundata 
Müll. zuirennen? Ueberlassen wir dem Fortschreiten 
der Wissenschaft die Beantwortung dieser Frage und 
wenden wir unsere Aufmerksamkeit jetzt ausschliess- 
lich den Anodonten zu. 

Das Bewusstsein, bei Unterscheidung der Anodon- 
ten lediglich auf die Schalen angewiesen zu sein, ist 
wenig Iröstlich, da von constanter Formbildung bei 
ihnen wohl kaum die Rede sein kann. Wer die Ein- 
‚wirkung des Wassers auf seine Bewohner kennt, wird 
sich von der hiedurch bedingten Wandelbarkeit der 


JE 


Form hinreichend überzeugt haben. Unter solchen 
Voraussetzungen wäre es gewagt, von Artenunter- 
scheidung im gewöhnlichen Sinne zu reden, liessen 
sich nicht in dem von unseren Anodenten gebildeten 
Formenchaos einzelne durchgreifende Schalencharac- 
tere erkennen. Fehlen denselben auch die zu einer 
regelrechten Diagnose erforderlichen untrüglichen 
Kennzeichen, so tragen sie doch einige characteristi- 
sche Unterscheidungsmerkmale an sich, welche wohl ge- 
eignet sein dürften, ihnen das Species-Recht zu sichern. 

Die Anodonten bilden bekanntlich einen sehr 
kleinen Theil der artenreichen Unioniden-Familie. 
Das Fehlen der Schlosszähne im Gegensatze zu Unio 
hat ihnen den selbstständigen Gatiungsnamen Ano- 
donta eingetragen, zu dem man ausser einer Anzahl 
Exoten eiwa ein Dutzend europäischer Arten rechnet. 
Von diesen führt Rossmaessler in seiner Icono- 
graphie 7 deutsche Arten auf: 

A. cygnea l., cellensis Schröt., rostraia 

Kok., piscinalis Nils, ponderosa Pfeiff, 

complanata Ziegl, analina 
Rechnen wir hierzu noch 

A.intermedia Lam. und ventricosa Pfeifl., 
so haben wir der deutschen Fauna gewiss alle Ge- 
rechtigkeit widerfahren lassen. 

Im 5. Jahrg. unsers Archivs, S. 73—77, lehrt 
uns E. Boll alle diese Arten mit alleiniger Ausnahme 
der A. cygnea L. als Meklenburgische betrachten, und 
da nun die letztere in prächtigen Exemplaren in der 
Umgebung von Gnoien aufgefunden wurde, so sind 


173 


wir scheinbar in der beneidenswerthen Lage, alle 
Anodonten-Formen in unseren Meklenburger Gewässern 
zu beherbergen. 

Ich sehe mich aber genöthigt, diese Annahme 
zu widerlegen, will ich nicht die Wahrheit verschwei- 
gen. Weder die Kokeilsche rostrata,noch eine 
der beiden Pfeifferschen Arten ponderosa und 
ventricosa, wurden bisher in Meklenburg aufge- 
funden, denn die von Boll und anderen Forschern 
irrthümlich dafür gehaltenen Stücke weichen von den 
mir zu Gebote stehenden Originalexemplaren jener 
überdies noch zweifelhaften Arten im Wesentlichen 
ab. Bei der Unmöglichkeit, Anodonten nur nach Dia- 
 gnosen zu bestimmen, ist ein solcher Irrihum sehr 
verzeihlich. 

A. intermedia Lam. erklärte schon Ross- 
maessler (Iconographie der Land - und Süsswasser- 
Mollusken, Heft 1, S. 111, Heft 5, $S. 23) für einen 
Jugeudzustand von cygnea L. Mit Auffindung der 
ächten cygnea bei Gnoien schwindet auch der von 
Boll hinsichtlich der Vereinigung beider Arten aus- 
gesprochene Zweifel, und wir dürfen mit gutem Ge- 
wissen an die Zusammengehörigkeit derselben glauben. 
Unser vermeintliche Anodonten-Reichtkum ist somit 
schon auf 5 Arten reducirt worden. Sehen wir, ob 
es möglich ist, dieselben aufrecht zu erhalten. 

A. eygnea I. bezeichne ich zunäscht als Typus 
einer wohlbegründeten Art. Wir müssen vor Allem 
einen festen Anhaltspunkt in dem chaolischen Ano- 
donten-Gewirre haben, und keine Formausprägung. 


mM 


eignet sich hierzu mehr, als die durch das Prioritäts- 
recht geschützte Linnesche eygnea. Die Dimen- 


sionen dieser Art lassen hinsichtlich ihrer Grösse alle 


anderen Anodonten weit hinter sich, und dieser Um- 
stand, der die Vollendung der Form beweist, reicht hin, 
das Artenrecht der A. cyg nea ausser Frage zu stellen. 

An Grösse steht ihr die unter A. cellensis 
Schröt.'" bekannte langgestreckte Form am nächsten. 
Vergleicht man einige Seiten von A. eygnea und 
cellensis unter Zuhülfenahme von intermedia 
Lam, so wird man schliesslich keine einigermassen 
sichere Grenze zwischen ihnen ziehen können. Die 
Vereinigung der ebengenannten Arten wird dann die 


natürliche Folge sein. A. cellensis entwickelt sich 


meiner Ueberzeugung nach zu einer höheren Vollen- 
dung und selzt uns dann als cygnea I. durch ihre 
riesenhaften Dimensionen in Erstaunen. 

Anders verhält es sich mit A. piseinalis 
Nils * Wir finden oft neben cygnea oder c’el- 
lensis eine von diesen leicht zu unterscheidende 
Anodonten-Form, in welcher man unschwer Nilsson’s 
piscinalis erkennt, die sich durch grössere Gleich- 
förmigkeit ihrer „rauten-eirunden‘“ Gestalt und durch 
ihre verhältnissmässig dickere Schale bei geringerer 
Grösse auszeichnet. 

Wie steht esnun mit A. complanata Ziegl.” 
und anatina L.,‘ den Zwergen des Anodonlenge- 


ı: Rossmässler IV., t. 19, f 280. 

%* Rossmässler IV,, t. 19, f. 2&1. 

% Rossmässler I, t. 3, f 68, IV., t. 20, f. 283, 
* Rossmässler V. und VI, t. 30, f. 417—420. 


175 


schlechtes? Die geringe, Grösse dieser beiden Arten 
muss uns verdächtig erscheinen, und in der That be- 
darf es keines besonderen Scharfblickes, um die auf- 
fallende Aehnlichkeit zwischen ihnen und jungen Exem- 
plaren von eygneal. und piseinalis Nilss. zu 
entdecken. Sammelt man A. piscinalis in allen 
Altersstufen, so wird man die Genuglhuung haben, in 
den jüngeren Generationen derselben der anatina 
L. zu begegnen. Unausgewachsene Exemplare von 
eygnea oder cellensis hingegen gleichen den 
von Rossmässler f. 68 und 283 gegebenen Ab- 
bildungen von complanata Ziegl. dergestalt, dass 
man versucht ist, die Artenberechtigung dieser Zieg- 
lerschen Species in Zweifel zu ziehen. Leider stehen 
mir zur Zeit keine Originalexemplare davon zur Dis- 
position, doch was ich bei Durchsicht der Rossmässler- 
schen Sammlung als A. complanata Ziegler be- 
stimmt fand, erschien mir nicht geeignet, meinen Ver- 
dacht zu widerlegen. Ich glaube es daher verant- 
worten zu können, wennich A. complanata Ziegl. 
für einen Jugendzustand von cygneal. (= cel- 


lensis Schröt.) erkläre. 
Nachdem wir so die einzelnen Arten vorgenom- 
men haben, gelangen wir zu folgendem Resultat: 
Von 9 deutschen Anodonta-Arten wurden bisher 
ın Meklenburg 6 aufgefunden, welche bei genauer 
Prüfung und Vergleichung unter einander auf 2 
reducirt werden mussten, auf Anodonta cygnea 
L. und piscinalis Nils. 
Unwillkührlich werden wir durch diese Folgerung 


veranlasst, noch einen Gesammtblick auf die deutschen 


176 


Anodonten zu werfen. Zuvor müssen wir aber noch ; 


die drei nichtmecklenburgischen Arten kurz betrachten. 
VonAÄA.rostrata Kok." besitze ich zunächst einige 
Suiten aus dem Glanfurtbache bei Klagenfurth und 
dem St. Wolffgangsee im Salzkammergut. Darunter 
befinden sich Exemplare mit kürzerem Schnabel, welche 
in A.cellensis Schröt. übergehen, und dies muss 
mir Grund genug sein, um A. rostrata Kokeil für 
eine Varielät von A. cygnea L zu halten. Auch 
von A. ponderosa Pfeifl.” standen mir bedeutende 
Quantitäten aus dem Mockwilzer Teiche bei Dresden 
zu Gebot. Scheinen die hier vorkommenden grolesken 
Exemplare nun auch einer eigenen Art anzugehören, 
so bilden doch verschiedene an anderen Orten ge- 
fundene Varieläten von A. piscinalis Nils. so 
vollständige Uebergangsformen, dass die Zusammen- 
gehörigkeit von A. ponderosa Pfeifl. und pisci- 
nalis Nilss. dadurch zur Gewissheit wird. Nur von 
A. ventricosa Pfeifl. fehlt es mir an genügendem 
Material, um über die Artenberechtigung derselben mit 
Sicherheit zu entscheiden, und in allen mir zugäng- 


lichen Sammlungen war A. ventricosa nur durch 


wenige Exemplare verirelen. Da ich mich stets ge- 
nöthigt sah, die fraglichen Stücke für Varietäten oder 
Zufälligkeitsformen von A. piscinalis Nilss anzu- 
seben, so glaube ich die Selbstständigkeit der Pfeif- 
ferschen ventricosa bezweifeln zu müssen. 
A.cygnea L. und piscinalis Nilss sind 


 Rossmässler V., t. 20, f. 284, XL, t. 54, f 737. 
2- Rossmässler V., t. 20, f. 282. 


Be’ 


177 


also die beiden einzigen deutschen Änodonten, denen 
ich die Artenberechtigung zugestehen kann. Um sie 
gruppiren sich die anderen sogenannten Species als 
Varieläten oder Altersstufen etwa in folgender Weise. 


» & 
[>} 
== 
& 
= 
un 
o m > 
(=) m. 00 — 
= => ua SS 
-2 5 
= oe 5 
> . er > 
IR = a 
=) ® — 
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= [77 ze 
© S 
= = 
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& r) om 
m =. m 
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=>) 
= 
= 
e 


Teuryeuß 


Jg ESO91LIJU9A E esolopuod 


SSTER Sıjeumsıd e)uopouy 


12 


178 


Mit diesem Bilde bin ich am Schlusse meiner 
Anodontenbetrachtung angelangt, und überreichlich 
wäre ich für die geringe Mühe entschädigt, wenn ich 
dadurch einige Leser zum Studium unserer Süsswasser- 
bivalven veranlassen würde. Anodonten nach ein- 
zelnen Exemplaren zu bestimmen, gehört fast zu den 
Unmöglicihkeiten, darum wer sich mit ihrer Unter- 
suchung gründlich befassen will, sammle stets grössere 
Reihen von ein und demselben Fundorte, denn nur 
dadurch ist es: möglich, die Grenzen: einer Art kennen 
zu lernen. 

Vielleicht wird man mir vorhalten, dass diese 
kleine Arbeit füglich hätte unterbleiben können, dass 
schon längst von Männern. der Wissenschaft die Ein- 
ziehung der meisten: deutschen Anodonta-Arten an- 
gerathen Sei. Einem solchen, fast zu erwartenden 
Vorwarfe stelle ich nur die einfache Erklärung ge- 
genüber, dass die Wahrheit so lange bekannt und 
gelehrt werden muss, bis sie zur allgemeinen Geltung 
selangt ist. Im Uebrigen ist es mir nicht bekannt, 
dass die deutschen Anodonten mit richtiger Ueberle- 
gung auf so wenige. Arten reducirt_ worden wären, 
denn die Annahme von A. cygneal. und A. cel- 
lensis Schröt:. oder cygneal. und anatina L 
als einzig berechtigte Arten ist nur ejne willkührliche. 
Ein wirklich enischeidendes Urtheil in dieser Sache 
zu fällen, dazu ist-auch nur die Anatomie befugt, 
und schliesse ich mit dem Wunsche, dass sich bald 
ein Malakazoologe mit der Analoınie der Anodonten 
heschäftigen möge. 


Dr. Carl Friedrich Bernhard Fiedler. 
EinNekrolog 


von 


C. Struck. - 


Ueber 42 Jahre sind verflossen, als mein ver- 
ehrter Freund, der Herr Hofgäriner Kniestädt, und ich 
von Ludwigslust nach Dömitz wanderten, theils um 
die Elbstrandsflora kennen zu lernen, theils um einen 
Freund zu’ besuchen, der uns lieb und werth war. 
Und die gastliche Thüre wurde uns gerne geöffnet. 
Der Freund, den ich wenigstens zum ersten und letz- 
ten Male sehen sollte, stand vor uns und empfing uns 
in einfach kiederer Weise, wie das seine Art war, 
Noch sehe’ ich sein klares Auge, noch seine Begeiste- 
rung, die nur zu deutlich in allen seinen Bewegungen 
sich kund gab; als er uns: seine Sammlungen öffnete. 
Sein Zimmer zeigte überall den Forscher. Hier ein 
verschlossener Blechkasten, worin Pilze gezüchtet wur- 
den,; dort auf jenem Tische am Fenster das: Mikroskop 
mit den zu untersuchenden Präparaten und: angefan- 
genen Zeichnungen, die das Gesehene wiedergaben ; 
auf dem Sophatiscshe und Sopha selbst: verschiedene 
‚Werke, welche zum Nachschlagen: dienten. Als wir 
am andern: Tage mit: ihm: am Elbufer botanisirten, da 
‚gba es unter seiner Anleitung so viel: in die Kapsel 
‚einzuheimsen, sowohl-Phanerogamen als Kryptogamen, 


und für jede Pflanze schien unser Freund, der Dr, 
i4: 


180 


Fiedler, gleiche Liebe zu haben, weil es in seiner 
Natur lag, das Interesse anderer zu seinem eigenen 
zu machen. 

Von drei Brüdern war unser Fiedler der jüngste 
und am 12. Juni 1807 zu Schwerin geboren, woselbst 
sein Vater eine Privatschule hatte. Ueber seine Jugend- 
zeit lässt sich nur wenig sagen. Früh schon scheint ihm 
seine Mutter durch den Tod entrissen zu sein. Den 
ersten Uüterricht gab ihm sein’ trefflicher Vater, vom 
10. Jahr ab besuchte er das Gymnasium seiner Va- 
terstadt. Als der Vater im Jahre 1818 ihm starb, wo 
er kaum 12 Jahre alt war, da waren für ihn die 
glücklichen Tage der Kindheit vorüber, denn nur wenig 
halte der Vater seiner Wittwe — er war zu einer 
zweiten Ehe geschritten — hinterlassen. Nach seiner 
Confirmation war die Mutier nur froh, als sie ihn bei 
dem Kreis- Wundarzt Hersen in Schwerin untergebracht 
hatte. Hier sollte er das Badergeschäft erlernen. 

So stand es um Fiedler, als sein zweiter Bruder, 
der als freiwilliger Jäger für Deutschlands Befreiung 
miigekämpft hatte, im Jahre 1822 ins Vaterland zu- 
rückkehrte. Er suchte, im Verein mit seinem ältesten 
Bruder, der damals als Premier-Lieutenant in Erfurt 
_ garnisonirte, es zu ermöglichen, dass er nach Leipzig 
ziehen konnle, um hier seine Gymnasial-Bildung zu 
vollenden. Nur schwach von seinen Brüdern unter- 
stützt, gelang es ihm durch seinen: rastlosen Fleiss in 
sieben Jahren seinen Gymnasialcursus zu absolviren. 
Wohl musste er vieles enibehren, was andere Jüng- 
linge sich nicht versagen brauchten, musste Stunden 


Bi. 
über Stunden geben, um das Nöthigste zum Lebens- 
unterhalte zu erschwingen, allein sein Wissensdurst 
und Wissensdrang halfen ihm über alle Hindernisse 
siegreich hinweg, und sein heiterer Sinn liess keine 
trübe Stimmung bei ihm aufkommen. In unge- 
schwächter Kraft, seines sich gesteckten Zieles wohl 
bewusst; liess er sich 1829 als Student der Mediein 
in Leipzig immatriculiren. In den fünf Jahren seiner 
Studienzeit hörte er: Botanik bei Kunze; Botanik, Mi- 
neralogie und Zoologie bei Schwägerichen und war 
mehrere Semester hindurch dessen Amanuensis; Che- 
mie bei Eschenbach; Experimentalphysik bei Brandes; 
Galvanismus bei Fechner; Anatomie bei Bock und 
Weber; allgemeine Pathologie bei Wendler und all- 
gemeine Therapie bei Radius. Bei Kuhl Chirurgie und 
Augenkrankheiten; bei Carus Bänder- und Bruchlehre; 
bei Kleinert allgemeine Medicin und Pharmacie; bei 
Haase und Carutti specielle Pathologie und Therapie; 
bei Wendler gerichtliche Mediein, bei Heinroth An- 
thropologie; bei Jörg Entbindungslehre und daneben 
war er noch in der Klinik unter Carus, Kuhl und 
Walthers Leitung thätig. Wie gewissenhaft er die 
Vorlesungen besuchte, davon zeugen seine vielen und 
saubern Collegienhefte. Manche Nacht hat er während 
dieser Zeit seinen Studien obgelegen, ohne indessen 
den geselligen Verkehr seiner Commilitonen ganz zu 
meiden, die ihn liebten seines frischen, fröhlichen We- 
sens wegen und ihn verehrten, weil seine Willens- 
kraft verbunden mit strenger Sittenreinheit imponirle. 

Im Jahre 1834, als die Homöopathie in Leipzig 


182 i 


in rechter Blüthe stand, wurde Fiedler Assistenzarzt 
bei dem berühmten Homöopathiker Dr. C. Hauboldt 
und verblieb in dieser Stellung zwei Jahre, theils um 
sich das nöthige Geld zum Besuch der Landes-Uni- 
versilät zu erwerben, theils aber auch, weil er von 
der Homöopathie angezogen wurde. Als er 1835 
Leipzig verliess, da war es sein verehrler Lehrer 
Kunze, der ihn beim Abschiede bat, die Untersuchung 
der krypiogamischen Gewächse seines Vaterlandes, die 
durch Tode, Link und Ditmar in mykologischer Hin- 
sicht grosse Bereicherung erfahren, wieder aufzuneh- 
men, und wohl selten hat ein Schüler die Worle sei- 
nes Lehrers sich tiefer eingeprägt. | 

In Rostock angekommen, zeigte er wieder den 
alten Fleiss und dieselbe Sirebsamkeit und bestand 
am 23.; April 1836 sein Examen rigorosum cum laude. 
Eine grössere Arbeit von ihm: De vita ac ralione, qua 
virtutes iamatum medicae invesligantur, eorumque 
natura, effectu atque usu ex his prineipiis: „contraria 
eontrariis, similia similibus curanlur“, die als Disser- 
tation dienen sollle, wurde, als sie vollendel war, von 
ihm verworfen — obgleich er sie aufbewahrt hat —, 
weil er inzwischen immer mehr mit der Homöopathie 
gebrochen halte. Promovirt ist er daker erst am 29. 
Juni 1844, weil die zu diesem Zweck von ihm ge- 
wollte Disserlation: Synopsis Hypnearum Megapolita- 
num nicht früher fertig wurde. 

Von Rostock ging er nach Schwerin, um sich 
bier eine Praxis als Arzt zu gründen. Mit Wüstnei 
bald eng befreundet, durchstreifien beide gemeinsam 


153 


die Umgegend, ganz besonders um Moose aufzusuchen. 
Im Jahre 1840 wurde er Assistenzarzi an der Irren- 
heilanstalt Sachsenberg bei Schwerin, die unter der 
Leitung des Obermedicinalrathes Dr. Flemming stand. 
Mit ganzer Liebe gab er sich seinem neuen Berufe 
hin, jedoch einen Theil seiner Mussezeit füllte er mit 
bryologischen Studien aus und als Frucht derselben 
erschien 1844 seine Synopsis der Laubmoose Meklen- 
burgs, gewidmet den Herren Professor Dr. Röper und 
Obermedicinalrath Dr. Flemming. Die Liebe, die er 
damit für beide hochverdienten Männer ausspricht, er 
hat sie bewahrt bis an sein Lebensende. Von ver- 
schiedenen Bryologen des Auslandes gingen ihm an- 
erkennende Schreiben über sein Werk zu, auch unser 
Iheure Grossherzog — der Königl. Hoheit wär von 
F. 1 Ex. zugeschickt worden — halle die Gnade in 
einem Schreiben zu antworten: 

Das mit Ihrem Schreiben vom gestrigen Dato 
enigegengenommene, von Ihnen verfasste Werk 
über die Laubmoose Meklenburgs ist mir in zwei- 
facher Hinsicht eine willkommene Gabe, theils 
weil es einen vaterländischen Gegenstand behan- 
delt, iheils und besonders weil es ein Erzeug- 
niss vaterländisceher Literatur ist, dem die Gründ- 
lichkeit nicht zu fehlen scheint. — Ich danke 
Ihnen für die freundliche Mittheilung dieses Werkes 
und bleibe mit aufrichliger Werthschätzung 

Schwerin, dan 16. Dec. 1344. ihr 
wohlgeneigter 
Friedrich Franz. . 


Eu 


Durch dieses Werk hat Dr. Fiedler sich grosse 


Verdienste um die heimische Mooskunde erworben. 
Hatte er auch für die Morphologie der Moose kein 
rechtes Auge, denn das Wenige, was sich darüber in 
seiner Synopsis findet, ist nur auf Anrathen des Herrn 
Professors Dr. Röper hineingekommen, so ist dafür 
der specielle Theil auch desto besser, da er mit ausser- 
ordentlicher Fachkenntniss und gewissenhafter Be- 
nutzung aller zu Gebote stehenden Quellen gearbeitet 
ist. Bis jetzt ist dies Werk durch kein besseres er- 
setzt, und Mancher hat dadurch die Moose lieb ge- 
wonnen und sich zum Studium derselben veranlasst 
gesehen. Er führt darin 231 Species auf ausser den 
Varietäten. Rechne ich nun, dass er ein Moos zwei- 
mal anführt — drei Arten, die von Schulz, Blandow 
und A. Brückner gefunden, sind von ihm bei der Ar- 
beit übersehen — und betrachte ich einige seiner 
Varietäten als Arten, so hat er 243 Species namhaft 


gemacht, darunter 18 Species, die er für unsere Laub- 


moosllora entdeckte. Gleichzeitig mit diesem Weike 
gab er eine Sammlung getrockneter Laubmoose her- 
. aus, von denen aber nur 3 Fascikel — je 50 Species 
— erschienen sind. Diese lassen in sofern zu wün- 
schen übrig, als der Fundort auf den Etiquetten nicht 
verzeichnet ist. 

Im Jahre 1848 verliess er seine bisherige Stellung; 
um sich als Arzt in Dömitz niederzulassen. Seiner 
Aufsicht wurden hier die Unheilbaren anvertraut, 
ausserdem war er Amis-, Festungs-, Gensdarnierie- 
und Armenarzt. Schon in den leizien Jahren seines 


Re. 15 CE GE ei 


418 


Aufenthaltes zu Sachsenberg hatte er sich den myko= 
logischen Studien hingegeben, und so erschien gleich 
nach seiner Uebersiedelung das I. Heft seiner Beiträge 
zur Mekl. Pilzflora. Hier in Dömitz knüpfte er auch 
bald das Band der Ehe, und seine Gemahlin hat ihn 
nicht blos oft auf seinen Excursionen begleitet, son- 
dern sie ist es auch hauptsächlich gewesen, die die 
Pilze präparirte und in die Hefte einklebte. Aber die 
stetige Ausdehnung seiner Praxis und die geringe 
Theilnahme, die diesem Unternehmen geschenkt wurde, 
liessen es nicht zu, dass mehr als 4 Lieferungen die- 
ser Sammlung erschienen. Seine überhäuften Berufs- 
geschäfte behinderten ihn auch die Bearbeitung unserer 
Pilzflora, die er im Archivhefte 1855 begann und im 
Hefie 1855 fortsetzte, zu vollenden ; dennoch widmete 
er manche nächtliche Stunde seinen Pilzen. Trotzdem 
hat er unsere Pilzflora um 364 Arten bereichert, und 
viele von diesen Novitäten sind in Klotzschii Herba- 
rium vivum mycologicum, ceurante L. Rabenhorst ed. 
I. (20 Cent.) und ed. 2 (1855 ff.), auch in den Fun- 
gis europ. ausgegeben. Einige Algen und Flechten 
sind ebenfalls von ihm neu für Meklenburg aufgefun- 
den. Ihm zu Ehren trägt die Laubmoosgattung Fied- 
leria Rbh. seinen Namen, und ferner sind zwei Pilz- 
species — Sporotrichum Fiedleri Rbh. und Sporocadus 
Fiedleri Rbh. — nach ihm benannt. 

Anfangs Mai d. J. erkrankte Dr. Fiedler und ob- 
wohl, wie es schien, nicht gefährlich, so hatte er doch 
selbst wenig Hoffnung auf Genesung. Bald verschlim- 
merle sich sein Zustand, und. am 3. Juni (1869) in 


126 


früher Morgenstunde starb er wenige Tage über 68 
Jahre alt. Sein älterer Brader, Herr H. Fiedler-Sol- 
zow, schrieb mir am 9. Juni: „‚Am 6. Juni haben wir 
den Entschlafenen zu seiner Ruhestätte gebracht unter 
den Beweisen der Theilnahme, ja der Liebe von den 
Bewohnern der Stadt und Umgegend, die grossartig 
zu nennen ist, denn viele Hunderte folgten seiner 
Leiche“ Und weiter in demseiben Briefe: „In den 
Tagen und Nächten, die ich an seinem Krankenlager 
weille, lheilte er mir und seiner Frau seinen Willen 
mit, wie er es mit seinen bolanischen Sammlungen 
gehalten wıssen wolle, wenn Gott ihn .abriefe, und 
dieser lautet also: er vermache dem vaterländischen 
von Maltzan’schen Museum zu Waren seine Samen- 
sammlung in 500 Pappkästcken und sein Pilz- und 
Moosherbar.“ 

Als Arzt war Dr. Fiedler ausserordentlich beliebt, 
allein das darf uns nicht verwundern, wenn man be- 
denkt, dass er sich für seine Patienten aufopferte. 
Während einer Cholera-Epidemie, die in der Gegend 
von Dömitz vor einigen Jahren herrschte, war .er 
nicht blos Arzt, sondern auch Krankenpfleger. Als 
Accoucheur wurde er weit ins Hannöversche hinein 
begehrt. Wurde er zu Kranken gerufen, wo Armulh 
herrschte, da bezahlte er nicht blos die Medicamente, 
sondern als ein Freund in der Noth, die er frühzeitig 
kennen gelernt, liess er Fleisch und stärkende Speise 
solchen Armen auf seine Rechnung verabreichen, ja 
er nahm sie wohl gar in sein Haus, um rechte Sama- 
riterdienste verrichien zu können. $o ist es denn 


in 


187 


erklärlich, dass er während seiner 21jährigen grossen 
Praxis seiner Wittwe keine gesicherte Existenz schaffen 
konnte, allein was mehr ist als diese: er hat manche 
Thräne getrocknet und das Denkmal, das seine Mit- 
hürger ihm am Hügel seines Grabes aus Dankbarkeit 
errichteten, es redet laut: er bleibt unter uns unver- 
gesslich! 


Kleinere Mittheilungen. 


1. Salzflora bei Bützow. In seiner 
Flora von Meklenburg macht E. Boll, p. 96 darauf 
aufmerksam, dass durch das Vorkommen von Samolus 
Valerandi am Rühner See ein schwacher Salzgehalt 
des Bodens angedeutet sei. In dem Nachlrage zur 
Fiera Meklenburgs (Arch. 18, p. 126) führt er Glaux 
maritima als bei Bützow gefunden auf und schliesst 
aus dem Vorkommen dieser beiden Salzpflanzen, dass 
salzhalliger Boden hier auf grösserer Erstreckung vor- 
handen sei. Es ist mir nun zwar nicht gelungen; 


den Samolus Valerandi aufzufinden, obgleich ich en 


den Ufern aller um Rühn liegenden Seen darnach ge- 
sucht habe, aber Glaux marilima fand ich an dem 
von Boll 1. c. angegebenen Standorte in grosser Menge. 
Dadurch wurde ich veranlasst, der Gegend meise be- 
sondere Aufmerksamkeit zu widmen und fand daselbst 
eine Reihe von salzsteten und salzholden Pflanzen, 
und zwar nicht eiwa vereinzelt und auf kleinem Rauine, 
sondern in Menge und in grosser Ausdehnung. — Die 


188 


Lokalität ist folgende: An der nordöstlichen Ecke hat 
der grosse Bützower See einen sich nach kurzem 
Laufe mit der Warnow vereinigenden Abfluss, die 
Lüssnitz, in deren Nähe, an der linken Seite, der 
Kaffeekrug liegt. Ueber die Lüssnitz führt am Kaffee- 
kruge vorbei die alte Landstrasse nach Rostock, und 
zwar auf einer kurzen Strecke durch eine Wiesen- 
niederung. Hier wurde, wie Boll l. ce. berichtet, Glaux 
maritima zuerst vom Revisor Stammer auf dem Damm 
gefunden, welcher hinter den Gärten indie rechts ge- 
legenen Wiesen führt. Alle diese Wiesen von der 
Landstrasse links bis zum See und rechis bis zur 
Warnow enthalten Salzpflanzen ; aber dieselben seizen 
auch auf der andern Seite der Warnow fort bis, an 
die Darnow, eine bewaldete Hügelkette, die ihren Ab- 
hang zum Warnowthale hat. Auf diesem, dem rechten 
Ufer der Warnow, habe ich die Salzpflanzen 'bis zur 
Reiherhorst, einer in den Wiesen an. einem kleinen 
See gelegenen, in gerader Richtung '/, Meile von der 
Stadt entfernten Eichenhorst, verfolgt. Die Entfernung 
vom grossen Bützower See bis zur Reiherhorst mag 
auch '/, Meile betragen. Die Wiesen auf diesem 
Raume sind es nun, welche folgende Salzpflanzen ent- 
halten: | 
Triglochin maritimum L. in grosser Ueppigkeit 
und manche Wiesen rasenförmig hedeckend. Es war 
mir inleressant, von Mähern dies: Pflanze mit einem 
bestimmten Namen nennen zu hören; sie heisst „Solt- 
bees“ und ihr wird die ausserordentliche Güte des Fut- 
ters, ein sehr reichlicherer Milchertrag, zugeschrieben, 


139 


Glaux maritima L: findet sich am linken Warnow- 
ufer nur an der von Boll angeführten Stelle, am 
rechten dagegen ist sie ausserordentlich häufig, so 
dass sie stellenweise den Roden vollständig bedeckt. 
 Spergularia media Whlbg., Scirpus  Tabernaemontani 
Gm., Seirpus maritimus L., Juncus Gerardi Lois., Gly- 
ceria distans Whlbg. finden sich gleichfalls auf beiden 
Seiten der Warnow in Menge, doch weniger häufig 
als die beiden vorigen. Dagegen kommen nur in der 
Nähe des Kaffeekruges vor: Apium graveolens L. und 
Atriplex Sackii Rostk. 

Bei der grossen Menge und enbiihail der Salz- 
pflanzen kann es nicht Wunder nehmen, dass das 
Wasser der Gräben und Tümpel in diesen Wiesen 
überall salzhaltig ist; selbst in dem Wasser der Lüss- 
nitz lässt sich der Chlornatriumgehalt deutlich nach- 
weisen; derselbe übersteigt aber, selbst wo ich ihn 
am stärksten fand, 1 pCt. wenig. Doch fand ich ein- 
mal in einer Senkung eines Wiesenweges die Ober- 
fläche mit einer Salzkruste überzogen, woraus es mir 
gelang, durch wiederholtes Auflösen, Filtriren und Ab- 
dampfen mehrere Loth Kochsalz von vorzüglicher 
' Güte darzustellen. 

Bützow. | C. Arndt. 


2. Lappa nemorosa Körnicke (L. macro- 
sperma Wallr.). ‘Diese für Meklenburg neue Pflanze 
wurde am 17. Juli dieses Jahres „am Hellberge in 
‚der Paar“, einem etwa in der Mitte zwischen Bützow 
und Güstrow an der Eisenbahn gelegenen Holze, auf 


190 


einer gemeinschaftlich mit dem Herrn Arndt unter 
nommenen Exkursion von mir aufgefunden. Sie ist 
an diesem Standorte nicht gerade selten, und sowohl 
durch ihre Grösse — 6 bis 8 Fuss —, durch die 
langen, ruthenförmigen, bogenförmig überhängenden, 
mit besonders am Ende gehäuft: stehenden Köpfchen 
versehenen Aesten, sowie durch die bedeutende Grösse 
der Köpfchen leicht, namentlich aueh von Lappa minor 
PC., welcher sie sonst am nächsten steht, zu unter- 
scheideni. eh: habe diese: Art bereits früher in: der 
Gegend von Götlingen gefunden: und wurde dadurch 
auf dieselbe aufmerksam; im Weklenburg häbe ich sie, 
obgleieli ich öfter darauf achtete,;; noch: nicht ange- 
troffen Sie dürfte sich jedoch auch an anderen ge- 
eignelten! Localilätem in: unserem Vaterlande noch auf» 
finden lassen. Das Holz: „die Paar‘‘, und besonders.der 
am nördlichen: Ende derselben gelegene Hellberg, ist 
übrigens’ eine in botanischer Hinsicht äusserst inler- 
essante: Loealilät, welche eine Menge:seltener Pflanzen 
birgt, z B. Hypericum mentanum L., Campanula glo= 
merata: L., Betoniea offieinalis L., Phleum Boehmeri 
E., Bromus asper Murr. und andere. 

Bützow im Sept. 1869, / 
Dr. Griewank. 


3 Ulexeuwropzewus L: findet sich im Für- 
‚stenlhum Ratzeburg bei Mechow;,. und habe ich- oft 
Gelegenheit gehabt, die: Pflanze zu: beobachten. Aus 
Langmamn's Flora wusste; ich, dass: Ulex europaeus 
im Mai und: Juni blühen: soll;. und! war daher nicht 


191 


wenig überrascht, als ein hiesiger Botaniker mir er- 
klärte, die Pfanze blühe auch im Winter. Ich wandte 
derselben nun meine ganze Aufmerksamkeit zu und 
darf nunmehr versichern, dass ich Ulex europaeus be- 
reits in den Monaten‘ Januar, März, Juli und Novem- 
ber blühend angetroffen habe: Ich möchte: wohl er- 
fahren, ob andere Botaniker ähnliche Beobachtungen 
gemacht haben. 
Schönberg im Mai 1869. 
| Riekmann. 


4. Botanische Notiz, Auf der Herniaria 
glabre L. fand ich im Mai d. J. an: den: Blättern der 
jüngsten Zweige auf beiden Seiten braune Wucherun- 
sen. Dieselben waren oval bis kreisrund‘ 0,5 bis 1,5 
Min. im Durchmesser, scharf umschrieben, von der 
Epiderinis theilweise bedeckt. Bei genauerer Besich- 
tigung wurden darin die Rasen einer Paceinia er- 
kannt: Das Vorkommen einer solchen: auf Herniaria 
ist meines Wissens noch nicht' bekannt, für Meklen- 
burg’ aber bestimmt neu. Aus einem unter‘ der Epi- 
' dermis des: Blattes. dicht verzweigten, vielfach sep- 
_ tirtem Mycelium von: bräunlicher Farbe erheben: sich 

sehr lang geslielte, braungefärbte; glattwandige Sporen- 
körper. Gereift lassen dieselben an: der oberen ‘der 
beiden Theilsporen, in der beide umschliessenden, 
nach oben verdickten Zellhaut, den Keimporus: deut- 
lich erkennen, während derselbe’ an der'untern Theil- 
'spore erst kurz: vor’ der Keimung seitlichian.der Tren- 
nungsfläche der; beiden‘ Merisporen: sichtbar wurde. 


192 


Ueber den 'Generationswechsel hoffe ich demeigläh 
Genaueres miltheilen zu können. 
- Waren, Novbr. 1869. Paul ‚Hera | 


5. Die Astarteder Ostsee.— Im vori- 
gen Jg des Archivs berichtete ich, dass vom Herrn 
Professor Franz Eilhard Schulze bei Warnemünde eine 
Astarte gefunden sei, welche wahrscheinlich derselben 
Art angehören werde, die bereits im Archiv XV., S. 
426, von.Herrn J. O. Semper als Asliarte inter- 
media Sowerby jun. besprochen ist und im Flens- 
burger Hafen enidecki ward. Da ich die Flensburger 
Art nicht erlangen konnte, so sandte ich die mir von 
Herrn Schulze überlassenen Exemplare an den be- 
kannten Conchyliologen Herrn Dr. Ed. von Martens 
in ‚Berlin, der mir.im Folgenden das Resultat seiner 
gründlichen Untersuchung brieflich mittheilte. Die 
Astarte von Warnemünde ist A. arctica 6ray (1321) 
= corrugata Brown (1827), .eine hochnordische 
Art, die von den Lofoden, Finmarken, Nowaja-Semlja 
und Grönland bekannt ist; ihr Vorkommen in . der 
Ostsee ist daher von nicht geringem Interesse und 
nur mit dem von Cottus gnedicomus und Halicryptus 
spinulosus vergleichbar. Form und Sculptur passen 
‚genau, nur bleibt: die Art in der Ostsee kleiner, was 
‚uns ja nicht ‚auffallen darf, da sich dasselbe Verhält- 
niss bei allen Conchylien findet, welche. die Osisee 
-mit der. Nordsee gemeinsam.besitzt. Ueber A. inter- 
media.$oew. (Thesaurus conchyl.. XIV., p.. 779, &. 
467, f. 11) bemerkt Herr von Martens, dass solche 


193 


einen ganz anderen Umriss habe und viel mehr läng- 
lich sei; als ihr Vaterland wird das nördliche Europa 


im Allgemeinen angegeben, doch wird sie später 


weder von skandinavischen noch von englischen 
Faunisten, nicht einmal von Sowerby selbst 
im Illustrated index of british shells, 1859, er- 
wähnt. Ob nun diese A. intermedia eine eigene Art 
oder eine Varielät der A. arclica sei, vermag unser 
freundlicher Berichterstatter nicht zu entscheiden, je- 
doch fügt er noch hinzu, dass die Abbildung nicht zu 
unserer Ostseeastarte passe, sowie dass er von So- 
werby eine englische Astarteals A. elliptica Brown 


var. erhalten habe, welche der Figur von A. inter- 


media sehr gleiche. Dazu kommt noch, dass schon 


Semper in Archiv XV, S. 427, sagt, Sowerby 


bezeichne im Thesaurus seine A. intermedia als eine 


der A ellipticaBrown nahe verwandte Art. Ferner er- 
klärt Semper, dass die Wirbelspitze der Flensburger 


Astarte auf '/, der ganzen Länge liege, welches Ver- 
hältniss bei den Exemplaren von Warnemünde gleich- 
falls Statt findet. Schliesslich bleibt noch hervorzu- 
heben, dass ich kürzlich eine etwas abgeriebene Schale 
der A. arclica gesehen habe, welche am Ostseestrande 


von Boltenhagen bei Wismar gefunden ist. 


Wiechmann. 
Nachschrift. Nachdem der vorstehende Auf- 
satz bereits in die Druckerei befördert war, erhielt 
ich von Herrn Prof. Moebius in Kiel eine Astarte 
aus dem dortigen Hafen unter dem Namen A. bo- 


- realis Chemnitz. Dieselbe hat eine Breite von 35 


13 


194 


Mm. und eine Höhe von 31 Mm., sie gleicht in der 
Form ganz den kleineren Exemplaren von Warne- 
münde, nur ist sie etwas stärker gefurcht. Letzterer 
Umstand veranlasste mich, mein Stück Herrn Dr. v. 
Martens zuzusenden, der esmit der Erklärung zu- 
rückgab, dass auch er das Kieler Exemplar nicht von 
A. arclica Gray irennen könne, obschon die Sculp- 
tur eiwas kräftiger als sonst gewöhnlich hervortrete., 
A. borealis (non Linne) Nilss. ex parte, Philippi, 
gehört nach v. Martens in die Synonymik von A. 
arctiica 6ray. — Sehr dankbar würde ich Demjeni- 
gen sein, der mir ein Exemplar der von Semper in 
Archiv XV beschriebenen Astarte von Flensburg leih- 
weise verschaffen wollte, denn es wäre wohl möglich, 
dass sich noch weitere Varieläten der A. arctica 
in Bezug auf die Sculptur herausstellen. 

Noch habe ich einen argen Druckfehler zu ver- 
bessern und bitte S. 192, Z. 22, Cottus quadri- 
cornis lesen zu wollen. W.. 


6. Das Meklenburgische naturhisto- 
rische von Maltzan’sche Museum zu Waren 
hat im verflossenen Jahre sich reicher Theilnahme 
zu erfreuen gehabt. Unser theure Grossherzog halte 
die Gnade es durch einen einstündigen Besuch aus- 
zuzeichnen. Höchstderselbe sprach sehr anerkennend 
über die Stiftung und machte die Zusicherung, seltene 
Sachen aus Meklenburg dem Museum zuzuwenden. Es 
wurde überhaupt fleissig besucht, wie das Fremden- 
buch nachweistt. Herr Vice-Landmarschall, Freiherr 


195 
von Maltzan auf Gr. Lukow schenkte drei Schränke 
' mit Mineralien, Petrefacten und Conchylien, so dass 


dadurch sämmtliche Sammlungen des verstorbenen 


Freiherrn A..von Maltzan, soweit sie für Meklen- 
burg Interesse haben, jetzt im Besilze des Museums 
sind. Herr Apotheker Brath-Zarrentin machte dem 
Museum ein Geschenk mit seiner werthvollen Samm- 
lung von Petrefacten aus dem Sternberger Gestein, 
und der verstorbene Dr. Fiedler-Dömitz ver- 
machte dem Museum sein Herbarium und seine Samen- 
sammlung. Durch weilere Schenkungen machten sich 
verdient die Herren: Apotheker Bauer-Greves- 
mühlen, H. Brockmüller- Schwerin, Gymnasial- 
lehrer Füldner- Neustrelitz, von Flotow auf 
Walow, Rittmeister a. D. von Gundlach -Waren, 
Greffrath auf Möllenhagen, Landbaumeister Kosh- 
Güstrow, Freiherr von Maltzan-Kl. Luckow, Kam- 
merherr von Meyenn auf Vielilz, Lehrer Rättig- 
Wismar, Steenbock-Rostock, Senator Stein- 
Waren, Pastor Vortisch-Satow, Dr. Wiechmann- 
Kadow und Pastor Dr. Zander-Barkow. Allen 
Herren dafür besten Dank im Namen des Museums. 


Es bleibt aber noch viel zu thun übrig. Möge daher 


des Museum immer mehr in der Gunst der Meklen- 
burger steigen, besonders der Mitglieder unseres Ver- 
‚eins; möge ein Jeder rüstig durch Abgabe seiner 
‚Doubletten beim Aufbau desselben mitwirken, dann nur 
‚kann es dem Freunde der Natur das Ergebniss der 
Forschungen in verständlicher Weise zeigen, um ihn 


dadurch zum tiefern Studium unserer heimischen Na- 
13* 


% 


196 


tur anzuspornen, dem Forscher aber einen erwünsch- 
ten Ueberblick gewähren, welchen die systematische 
Aufzäblung der gemachten Entdeckungen nur nach 
einer Seite hin geben kann. 

Waren, den 22. Januar 1870. C, Struck. 


Vereinsangelegenheiten. 


I. 
Bericht über die Jahresversammlung des Vereins am 20. 
Mai zu Waren. 


Zu einer Vorversammlung halte der Herr Baron 
von Maltzan auf Federow und Schwarzenhof als 
Localvorstand den Vorstand und einige der ältesten 
Vereinsmitglieder zum 17. Mai zu sich nach Schwar- 
zenhof eingeladen. Es fanden sich dazu nur ein die 
Herren: Gymnasiallehrer Füldner, Landbaumeister 
Koch, Professor Dr. F. E. Schulze, Dr. Wiech- 
mann und der Unterzeichnete. Der Zweck dieser 
Vorversammlung war eine Revision der Statuten zu 
beraihen und zu beschliessen, wie man den kommen- 
den Mitgliedern nach der Versammlung die Stunden 
angenehm kürzen könne. 

Unter den mannichfachen Genüssen, welche der 
Herr Baron den Gästen bot, nimmt eine am 18. Mai 
zu Wagen ausgeführte Excursion die erste Stelle ein. 
Wir fuhren über Speck nach Ankershagen und besa- 
hen zunächst vor dem Dorfe Speck eine uralte mäch- 
tige Linde, die drei Fuss hoch einen Umfang von 27 


197 


—ı 


Fuss zeigte. Von Speck wurde der Weg durch weite 
Tannenreviere eingeschlagen, in deren Lichtungen wir 
Herrn Füldner’s Günstlingen, den Libellen, schon zahl- 
reich begegneten. Yon Ulrichshof nach dem Nonnen- 
hof, und von hier nach Ankershagen, wurde der Weg 
theilweise zu Fuss zurückgelegt, und bestiegen wir 
zwischen den Teichen — zwischen Nonnenhof und 
Ankershagen — die höchsten Hügel, von denen sich 
ein köstlicher Blick auf das Quellengebiet der Havel 
und des in die Tollense fliessenden Mühlbaches dar- 
bietet; wir befinden uns somit auf der Wasserscheide 
der Nord- und Ostsee. Die grossen und kleinen er- 
ratischen Blöcke, die sich hier in ungeheurer Menge 
zeigen, würden gewiss dem Mineralogen, wie dem 
Bryologen, gute Ausbeute geben, doch ist die Gegend 
in dieser Beziehung noch wenig durchforscht worden. 
In Ankershagen besahen wir den schönen Gulsgarten 
mit seinen umfänglichen, imposanten Ruinen, in denen 
wir einige Helix-Arten (Helix pomatia in der Begal- 
tung) und Clausilien in Menge fanden. Auf das alle, 
schlossähnliche Herrenhaus, in dem der Dichter H. 
Voss als Hauslehrer gelebt, konnten wir nur einige 
fiüchtige Blicke werfen, da ein heraufziehendes Ge- 
witler zur Eile mahnte. Hinter Friedrichsfelde fanden 
wir massenhaft Euphorbia Cyparissias L., be- 
setzt mit Aleidium Euphorbiae Pers, und 
die blaublühende Salvia pratensis. 

Ueber Klockow gelangten wir nach Schwarzenhof 
zurück, nachdem wir noch Jen Anblick eines drei- | 


fachen Regenbogens von so intensiven Farben genies- 


198 


sen durften, wie er sich selten dem Auge darbietet. 
Auf Schwarzenhöfer Gebiet sammelten wir Senecio 
vernalis. Am Nachmittage besahen wir noch eine 
Grenzkiefer auf der Scheide zwischen Schwarzenhof 
und Speck, deren Umfang nach Messung 12 Fuss 6 Zoll 
war, eine Stärke, wie sie heutigen Tages bei Kiefern 
nieht allzu häufig mehr vorkommt. Am anderen, eben 
nicht sehr freundlichen Tage wurde eine Fahrt an die 
Müritz unlernommen, ‘um deren sterile Ufer kennen 
zu lernen. Auch die kostbare und artenreiche Con- 
chylien-Sammlung desFreiberrn wurde mehrfach durch- 
gemustert und das Nölhige für den Tag der Versamm- _ 
lung besprochen. | 

Am 20. Morgens 9 Uhr wurde die Versammlung 
in der Aula des Gymnasii, die uns von .dem Director 
bereitwilligst eingeräumt war, abgehalten. Obschon 
der Freiherr von Maltzan in Teterow Fuhrwerk 
für zwölf Personen zur Abholung nach Waren zur 
Disposition gestellt, hatten sich dennoch leider. nur 
wenige Mitglieder eingefunden, und zwar die Herren 
Apotheker Bauer-Grevesmühlen, Präposilus Brück- 
ner-Waren, Gymnasiallehrer Füldner-Neustreiilz, 
Landbaumeister Koch-Güstrow, Zahnarzt Madauss- 
Grabow, Freiherr von Maltzan-Federow, Professor 
Fr.E. Schulz e-Rostock, Gymnasiallehrer Struck- 
Waren, Dr. Wiechmann-Kadow, Pastor Dr. Zan- 
der-Barkow. Als Gäste waren zugegen die Herren 
Gymnasial-Director Briegleb, Rector Martens, 
Pastor Wolff, Dr. Schmidt und A. Schmidt, 
sämmllich aus Waren: die beiden zuletzt genannten 


199 


Herren iralen noch während der Versammlung dem 
Vereine bei. 

Nachdem der Vorsitzende, der Secretair, die Ver- 
sammlung begrüsst hatte, trug derselbe folgenden Be- 
richt vor. 

Jahresbericht 

Das verflossene Jahr 1868/9 kann als ein für 
unsern Verein günstiges bezeichnet werden, auch darf 
ich behaupten, dass die Störungen, welche ein Wechsel 
in der Verwallung mit sich zu bringen pflegt, meist 
glücklich überwunden sind. Zunächst habe ich her- 
vorzuheben, dass Se. Königl. Hoheit der 
Grossherzog von Meklenburg-Schwerin 
am 16. Oct.v, J. geruht hat, auf Bitte des 
Vorstandes das Protectorat über un- 
sern Verein anzunehmen, auch zu be- 
fehlen, dass der Verein fortan im 
Staatskalender des Grossherzogthums 
aufgeführt werde, was denn bereits in diesem 
Jahre geschehen ist. 

Die Zahl der ordentlichen Mitglieder beläuft sich 
am Jahresschluss auf 215. Durch den Tod haben wir 


verloren die Herren: Dr. Brummmerslilädt- 


Malchin, Dr. Fiedler-Dömitz, Dr. Schultze- 
Schwerin, Postsecrelair Reinhard- Wismar. 
Ausgeschieden sind die Mitglieder: Benefeld- 
Rostock, Berchert- Wismar, Briest- Polchow, 
von Gundlach-Fürstenhof, Holland - Güstrow, 
Krüger-Neubrandenburg, Milarch- Neubranden- 
burg, Prahst-Rosiock, Runge-Feldberg, Ta - 


200 


ckert-Schwerin, Wilhelm- -Schönberg, Leizterer 
nach S 11 der Statuten. # 
Auch Herr Dr. v. Koenen-Marburg gehört nicht 
mehr der Zahl der ordentlichen Mitglieder an, da der- 
selbe zum correspondirenden Mitgliede erwählt ist, 
‘Dem Vereine haben sich angeschlossen die Herren ; 
v. Monroy, Canzlei-Director-Güstrow, v. Raven, 
Hauptmann a. D.-Güstrow, Dr. Raspe, Gymnasial- 
Director - Güstrow, Dr. Schondorff, Lehrer-- 
Güstrow, Brauns, Gymnasiallehrer- Schwerin, v. 
Monrovy, Canzlei-Rath-Schwerin, sowie aus Rostock 
die Herren Dr, Aubert, Professor, Dr. Henke, 
Professor, Dr. Karsten, Professor, Krause, Di- 
rector des Gymnasiums, Dr. Lange, Kunstgärtnerei- 
Besitzer, Dr. Möllmann, Gymnasiallehrer, Dr. Rö- 
per, Professor, Dr.F. Schulze, Professor, Dr, Fr, 
Eilh. Schulze, Professor, Dr. Winckel, Pıo- 
fessor. Diese Herren sind bereits in das gedruckle 
Mitglieder-Verzeichniss in Archiv 22 aufgenommen, 
Besondere Sorgfalt hat die Vereinsbibliothek in 
diesem Jahre beansprucht, und solche ist ihr auch in 
vollem Maasse, zumal von Seiten unsers Bibliothekars, 
zu Theil geworden, denn sie befindet sich im Hause 
des genannten Heırn in einem besonderen Zimmer 
aufgestellt und ist völlig geordnet. Der Bibliothekar, 
Herr Landbaumeister Koch, beabsichtigt, so wie seine 
Zeit es gestattet, zunächst einen Stand-Katalog aus- 
zuarbeiten, der für immer als Inventarium dienen kann. _ 
Herr Dr. Brückner-Neubrandenburg offeririe dem 
Vereine eine Reihe geognostisch - paläontologischer 


Dr ug 
Ze er 


201 


—- 


Werke (unter ihnen das berühmte Werk von Gold- 
fuss, Petrefacta Germaniae) zu verhältniss- 


mässig geringem Preise, und beschloss der Gesammt- 
vorstand den Arkauf dieser Werke, da sich eine solche 


Gelegenheit wohl nicht wieder bieten möchte. Ferner 
ist aus dem Nachlasse des Dr. E. Boll ein werth- 
volles Buch von Barrande über die silurischen 


Pieropoden erworben ; dagegen ist die Anschaffung 
neuer Schriften vermieden worden, indem die Biblio - 


ihek so schon, auch durch die Herstellung der noth- 
wendigen Repositorien, einen bedeutenden Theil unserer 
Einnahme absorbirt hat und uns durch den Tausch- 
verkehr wit den deutschen und auswärtigen Vereinen 
ein grosser Theil naturwissenschaftlicher Schriften zu- 


 geflossen ist. Ich mache bei dieser Gelegenheit darauf 


aufmerksam, dass wir in unserer Bibliothek einen 
grossen Schaiz besitzen, dessen Schulz und Pflege 
niemals vernachlässigt werden darf. 

Der Abschluss der Casse ergiebt eine Einnahme 
von 226 AG. 17 Jr und eine Ausgabe von 230 A. 
15 Son 

In Betreff der wissenschaftlichen Arbeiten ist zu 


bemerken, dass für das nächste Archiv eine grössere 


Abhandlung über die Moose Meklenburgs aus der kun- 
digen Feder des Herrn Brockmüller-Schwerin zu 
erwarten sieht. Der Herr Landbaumeister Koch- 
Güstrow und der unterzeichneie Secretair beabsichli- 
gen mit der Veröffentlichung der von ihnen gemein- 
sam bearbeiteten Molluskenfauna des Sternberger Ge- 
steins im Vereinsarchiv zu beginnen, und hoffe ich, 


202 


dass es uns gelingen wird, die Mittel für die nolh- 
wendigen Abbildungen der neuen Arlen zusammen zu 
bringen, denn ohne gute Abbildungen sind derartige 
Monographien nutzlos, auch denke ich, dass durch den 
Verkauf der Sonderabdrücke, dessen Erlös der Vereins- 
casse zuzuweisen ist, ein Theil der Unkosten gedeckt 
werden wird. Ferner fährt der Unterzeichnete fort, 
die hinterlassenen Arbeiten unsers Dr. E. Boll über 
die silurischen Versteinerungen zu ordnen und zu ver- 
vollständigen, wobei er von Herrn Professor Karsten 
in Kiel unterstützt wird. 

Die Verbindungen des Vereins mit dem Auslande 
sind erweitert worden, indem wir mit 

dem Department ofAgricullureof 

the united states of America zu 

Washington 
und dem Annaberg-Buchholzer Verein 

für Naturkunde zu Annaberg in 

Sachsen Ä 
in Schriftenauslausch gelreten sind. 

Leider haben wir den Tod eines unserer hervor- 
ragenden correspondirenden Mitglieder, des Director 
Dr. Hoernes in Wien zu beklagen, der am 4. Nov, 
v. J., an seinem Schreibtische sitzend, plötzlich aus 
dieser Welt geschieden ist. Hoernes war einer 
der bedeutendsten Paläontologen der Jeiztzeit, das be- 
weist sein grossarliges Werk über die Mollusken des 
Wiener Beckens, dessen Schluss er nicht mehr be- 
sorgen konnte; er istaber auch als einer der liebens- 
würdigsten und’ gefälligsten Gelehrten bekannt, und 


TERN 
5 EI 


203 


noch von Ungarn aus theilte er mir im vorigen Herbste 
mit, dass er sich sofort nach seiner Heimkehr mit mir 


berathen werde, auf welche Weise er zunächst un- 


serem Vereine nützen könne. 
Zu correspondirenden Mitgliedern empfehle ich 
der Versammlung die Herren 
A.Brehm, Dr., Director des Aquarium zu 
Berlin, 
Th. Fuchs, Custos des k. k. Hofmineralien- 
Cabinets zu Wien, | 
0. Speyer, Dr., Gymnasiallehrer zu Fulda. 
Diese Gelehrien werden dem Vereine und dessen 
Mitgliedern gewiss nützlich sein, auch spreche ich mich 
entschieden dahin aus, dass wir nur solche Männer 
für unsern Verein zu gewinnen suchen müssen, die 
auch in Wirklichkeit „eorrespondiren“ wollen 
und sich nicht darauf beschränken, jährlich das Archiv 
in Empfang zu nehmen. 
Dr, Wiechmann, Secrelair. 
Darauf wurden die Vereinsangelegenheiten be- 
sprochen, und ward nach einer eingehenden Debalte 
die Abänderung der Statulen in folgender Weise be- 


schlossen. 
$. 3. 
Jährlich wird am Mittwoch nach Pfingsten — — — 
5. I, 


Fällt dieStelle: Hinsichtlich — derselben 
fort, da die Entscheidung über die Aufnahme der 
grösseren Arbeiten dem Vorstande übertragen 
wird. 


204 


S. 6. 
Hinter dem Satze: Es wird — Bibliotlhek 


angelegt, ist einzuschalten: deren Verwaltung‘ in 
der Regel der Secretair übernimmt. Sollte Derselbe 
daran verhindert sein, so macht der Vorstand der Ge- 
neralversammlung Vorschläge zur Beschlussnahme über 
die anderweitige Unterbringung der Bibliothek. 

$. 10, 

Die Leitung des Vereins übernimmt ein von fünf 
zu fünf Jahren von der Generalversammlung zu er- 
wählender Vorstand, bestehend aus einem Secre- 
tair, der zugleich Vorsitzender ist, und 
zwei Vorstandsmitgliedern. Der Secre- 
tair verwaltet das Vermögen des Vereins, worüber er 
alljährlich der Generalversammlung Rechenschaft ab- 
legt, er verlrilt den Verein nach Innen und Aussen, 
redigirt das „Archiv und sorgt für die Vertheilung 
der Drucksachen ; er verpflichiet sich, dringende Be- 
hinderung ausgenonmen, die Generalversammlung zu 
besuchen, um solche zu leiten und daselbst über die 
Vereinsangelegenheiten Bericht zu erstatten und wer- 
den demselben seine Reiseunkosten aus der Vereins- 
kasse ersetzt. In allen wichtigen Angelegenheiten je- 
doch beschliesst der Gesammtvorstand gemeinschaft- 
lich, wie auch dieser über die Aufnahme grösserer 
Arbeiten in das „Vereinsarchiv“ zu entscheiden hat, 
Ausser diesen drei ordentlichen Vorstandsmilgliedern 
wählt jede Generalversammlung für den Ort der näch- 
sten Versammlung zwei ausserordentliche Vorstands- 
mitglieder, die aber an der eigentlichen Verwaltung 


205 


des Vereins keinen Theil haben, vielmehr nur. die 
Sorge für die Anordnungen zur Generalversammlung 


übernehmen, ein Programm für diese Versammlung 


und elwa damit zu verbindende Excursionen entwerfen, 
event. auch den Bericht über die Versammlung abfassen. 
2, | 

Statt des bisherigen Schlusses endet dieser $ mit: 

Jedes Mitglied empfängt ein Diplom. 

Von den anwesenden Gästen traten die Herren 
Dr. Schmidt und A. Schmidt, beide zu Waren, 
dem Vereine bei, und die am Schlusse des Jahres- 
berichts genannten Herren wurden zu correspondiren- 
den Mitgliedern erwählt. 

Als Ort für die nächste Generalversammlung des 
Vereins ward Lübeck bestimmt und die Herren Se- 
nator Dr. Brehmer und Renlier Schliemann da- 
selbst wurden zum Localvorstand erwählt. 
Darauf hielt Herr Professor Dr. F. E. Schulze 
einen fast 1'/,stündigen Vortrag über die Cölenteraten 
Meklenburzs, der durch die Art und Weise des Vor- 
trages selbst, erläutert durch Abbildungen, die derselbe 
an eine Wandtafel zeichnete, so ungemein Fesselndes 
halte, dass alle Anwesenden dem Herrn Professor da- 
für Dank sagten. Ausgehend von einer allgemeinen 
Charakterisirung des Cölenteratentypus, beschrieb er 
folgende in Meklenburg häufig vorkommende Reprä- 
senlanten desselben: zunächst die in unseren Süss- 
wassern überall gemeine Hydra fusca und Hydra 
viridis, dann aus der Küstenfauna der Osisee von 
Tubularinen: Coryne squamata, von Cam- 


206 


panularinen: Campanularia geniculata, 
von Sertularinen: Sertularia abietina, | 
die an den Pfählen des Warnemünder Bollwerkes häu- 
fige Cordylophora lacustris und endlich von 
Medusen: Aurelia aurita und Cyanea capil- 
lata. Nach einer eingehenden Besprechung der Ge- 
neralionsverhältnisse und ihrer Modalitäten lieferte er 
einen längeren Bericht über eine von ihm in seinem. 
Zimmeraguarium glücklich durchgeführte Zucht von 
Aurelia aurita, von der ich die Hauptpunkte für 
die Leser des Archives wiederzugeben mich ver- 
pflichtet fühle. Herr Prof. Schulze trug ungelähr vor: 
Im Spätherbste hatte ich in ein durch zahlreiche Ulven 
und Oscillatorien frisch erhaltenes Seewasseraguarium, 
welches im gebeizten Zimmer am Fenster stand, eine 
-Anzalıl jener fast mikroskopisch kleinen, längsovalen, 
bewimperten, gelblichen Embryonen hineingethan, in 
welche die an den 4 bläulichen oder röthlichen huf- 
eisenförmigen Eierstöcken entstandenen Qualleneier 
sich zunächst umwandeln und welche, nachdem sie 
durch die Mundöffnung nach aussen gelang! sind, eine 
‚Zeit lang als geiblicher Ueberzug an den 4 grossen, 
faltigen Mundlappen der alten Mcdusen haften. Gegen 
Weihnachten gelang es mir, zuerst kleine, hellbräun- 
lich gefärbte, polypenartige Thiere an der Glaswand 
fesisitzend zu enldecken. Es waren dies die von frü- 
heren Zoologen als eine besondere Thierspecies unter 
dem Namen Strobila beschriebenen, aus den Quallen- 
eiern hervorgegangenen kegelförmigen Thierchen, die 
sich alsbald durch eine Reihe langer, tenlakelförmiger 


Kt a. > 
ZN 


207 


_ Arme auszeichneten, die rings um die am vor- 


deren trichterförmig erweiterten Ende gelegene 
Mundöffnung hervorsprossten. Mit diesen Armen er- 
griffen sie vorüberschwimmende kleinere 'Thiere und 
zogen siein die verdauende Leibeshöhle hinein. Nach- 
dem diese Polypoide unter guter Pflege, welche ich 


ihnen durch künstliche Fütterung, d. h. Zuführen von 


kleinen Krustern und Würmern in den Bereich ihrer 
Fangarme angedeihen liess, bis zu einer Grösse von 


4—6 Mm. herangewachsen waren, begannen sie sich 


durch seitliche Sprossung zu vermehren, so dass an 


Stelle jedes einzelnen aus einem Quallenei entsprun- 


genen Thieres bald eine ganze Colonie entstand. Als 
auch diese Sprösslinge die Grösse der Mutterthiere 
erreicht hatten und völlig selbstständig geworden waren, 
liess sich an den ursprünglich glatten, kegelförmigen 
Leibern eine eigenthümliche Ringelung wahrnehmen, 


als ob der ganze Körper aus mehreren, etwa 12—20 


über einander gelegten Scheiben bestände. Zugleich 
wurden die Tentakeln eingezogen. Während nun die 


Furchen zwischen den letzten scheibenförmigen Ab- 
schnitten des Körpers allmählich tiefer wurden, wuchs 
‘ aus dem Centrum der Endscheibe ein kleiner Stiel 

hervor, und zeigten sich am Rande derselben symme- 


trisch gestellle Einkerbungen. Bald darauf begann 
diese so veränderte Endscheibe selbstständige rhyth- 


mische Contractionen auszuführen, indem sich ruck- 
‚weise die ganze Scheibe zu einer Halbkugel zusammen 


krümmte. Da nun unterdessen die Furche, welche 


diesen lelzten scheibenförmigen Körperabschnilt von 


208 


den hinteren trennte, immer tiefer eingedrungen war, 
so konnte es geschehen, dass vermöge einer besonders 
energischen Contraction dieses äusserste Glied sich 
plötzlich von dem übrigen Körper losriss und darauf, 
den mittleren Stiel nach abwärts hängen lassend, lustig 
im Aquarium als selbsiständige kleine Qualle, von der 
Grösse eines Schillings fast, umherschwamm. Nach 
einigen Stunden löste sich ein zweites Glied, nachdem 
es dieselben Veränderungen, wie das erste, durchge- 
macht vom gemeinsamen Stamm ab, darauf ein drittes 
u. s. w. Da nun in gleicher Weise die übrigen 
Strobila ganze Sätze von kleinen Quallen lieferten, 
so halte ich bald einen grossen Schwarm dieser höchst. 
zierlichen blassrosa gefärbten Thierchen, welche sich 
munter im Aquarium umhertummelten. Leider reichte 
aber für dies ganze Heer die Nahrung in meinem 
kleinen Meere nicht aus. Die meisten meiner nied- 
lichen Zöglinge starben schon, nachdem sie die Grösse 
eines Vierschillingstückes erreicht hatten, nur einen 
konnte ich bis zu der doppelten Grösse heranziehen. 

Ein Besuch des von Maltzanschen Mu- 
seums befriedigte die Gäste nach ihren Aussagen 
und zeigte ihnen, dass bereils ein guter Anfang zu 
einem naturhistorischen Landes-Museum damit gemacht 
ist, Leider mussten uns aber jetzt schon zwei der 
Gäste, die Herren Madauss-Grabow und Pastor ; 
Dr. Zander-Barkow verlassen. Darauf ver- 
sammelten sich fast alle Mitglieder zu einem Mittags- 
mable im Schubart’schen Hötel. Der Secretair Dr. 
Wiechmann brachte den ersten Toast auf Se. 


209 


Königliche Hoheit den Grossherzog, den hohen Pro- 


tector des Vereins aus, der sofort per Telegramm dem 
in Rudolstadt weilenden Landesherrn übermittelt ward. 
Nach der Tafel wurde eine Excursion nach der so 
schön gelegenen Eldenburg unternommen, und 
hier, gelagert im Grünen ‚unter hohen Buchen mit 
einem weiten Blick auf den Spiegel des Cölpinsees 
sahen wir, wie die scheidende Sonne mit ihren letzten 
Strahlen Alles soldig färbte. Erst spät am Abend 
kehrten wir nach Waren zurück mit dem Abschieds- 
gruss im Herzen und auf den Lippen: „Auf Wieder- 


sehn in Lübeck!“ 
C. Struck. 


DT 


11. 
Einnahme. 
| EEE 

Mer a ee ae. 12 — 
Jahresbeitrag der Herren: } 

w Magtsau-Bederow 142.3 wlan I— — 

Prozell-Hinrichshagen 

Benthin-Hamburg 

Krogmann-Hamburg BE. ee 


Warneke-Lübeck 
Götz-Neustrelitz 
- Twachtmann-Neustrelitz 
can rer ı15 — 
196 Mitglieder 319 .........16- — 
Fär das Jahr 1869,70 haben den Beitrag bereits 
gezalılt die Herren: 


Bew bnddin, = 00.0302 0% 00 20a a I 
Br Hienihurbi u, UUUNENE NN. er Be 
Peeedend 3 le ne 1.18, 
Greve-Neubrandenburg NEE TOT AR FRRE KOBE 1.5 
Für Photographien des verstorb. Dr. Boll. ”, 119 — 


nm 226 17 — 
14 


210 


Ausgabe 


An Buchdrucker Greve-Neubrandenbg, für den Druck 
des Archivs 22, der Separatabdrücke, owieder 
Einladung . . - 1 .. 96 —- — 


An Buchbinder Boll-Neubrandenburg für das Heften 

des Archivs, den Transport der Bibliothek ete, 26 21 — 
An Buchhändler Opitz und Ce, in Güstrow . . , 9 2 — 
An Hrn, Landbaumeister Koch-Güstrow dessen Aus- er 

lagen für die Bibliothek inel, Repositorien, 

Prämie der Feuer-Versicherung este. 3 Z-+ 

RT MR Re - tee N ee 


An Hrn, Dr. Brückner-Neubrandenburg für Bücher 20 — — 
Für antigqnarisch angekaufte Bücher. ....- 14 2 3 
Für rein Siegel des’Vereins ) . „0. Vi ver es 29 — 
Schreib- und Packmaterial' :.* „I ED a 


An Porto (inel.ipre;cura 2.2). - arm aa 21 20 3 

Pro diversis (incl. Reiseunkosten und Unkosten beim 
Einkassiren der Beiträge). . ». ». ..... 2103 
Summa 230 15 — 


Einnahme 226 11 Sr 
Ausgabe 230 „ 15 „ 
Bleibt Rest 3 9 28 Ir, 
welcher durch den im nächsten Jahre in Rechnung zu bringenden 
Verkauf von Drucksachen reichlich gedeckt ist, 


BAT 


Ill. 
Erklärungen des Vorstandes. 


Der Vorstand unterlässt nicht, allen Vereinen und 
sonstigen freundlichen Gebern den besten Dank aus- 
zusprechen für die Zusendungen an die Bibliolhek und 
bittet um Entschuldigung, wenn in den letzten Jahren 
die Rücksendung der. Quittungen über die Eingänge 
nicht so regelmässig erfolgt ist. Es liegt dies in der 
Stockung, die in dieser Verwaltung durch das Ableben 
des bisherigen Secretairs und Bibliothekars, Dr.E. Boll, E 


211 


entstanden ist, zu welchem Umstande noch die tempo- 


raire Geschäftsüberlastung des jetzigen Bibliothekars, 
-Landbaumeister Koch in Güstrow trat. Der 
Letztere verheisst nun für das nächste Archiv das 
_  Versäumte nachzuholen und eine ausführliche Ueber- 
sicht über die Eingänge der letzten Jahre zu geben, 


die eine werthvolle Erweiterung .der Bibliothek aus- 
machen. Auch wiederholt der Vorstand die Bitte, die 
für die Vereinsbibliothek in Güstrow bestimmten Sen- 
dungen durch die Buchhandlung von Opitz & Co. 
in Güstrow befördern zu wollen, während alle 
anderen den Verein betreffenden Zuschriften, auch die 
in dem Archiv etwa anzuzeigenden Drucksachen an 
den Vereinssecretair Dr. WiechmannzuKadow 
bei Goldberg zu richten sind. 

Durch den Umstand, dass Herr Brockmüller- 
Schwerin die Correctur seiner grösseren Arbeit 
selbst übernommen, hat der Secretair es leider zu 
spät erfahren, dass zu dem diesjährigen Jahrgang 
unsers Archivs ein Papier von etwas kleinerem Format 
gewählt ist. Er bittet die Mitglieder dieser Unbequem- 


‚lichkeit halber um Nachsicht und bemerkt noch, dass 
g2: schon ‚die Rücksicht auf die immer mehr wachsenden 
= Verbindungen mit dem Auslande es nothwendig maclıle, 
zu. der lateinischen Schrift überzugehen. 


Anzeigem 


Die naturwissenschafllichen Sammlungen des frü- 


heren Mitgliedes unsers Vereins, des verstorbenen 


212 


Geh. Amtsrath Koch, von welchen in Jahrg. 20 (1866) 
dieses Archivs eine Uebersicht gegeben ist, stehen 
noch unverkauft. Der Unterzeichnete wird dieselben 
im Laufe dieses Sommers hier in Güstrow, nach ihren 
Hauptabtheilungen geordnet, aufstellen, und ist zu 
näherer Auskunft über den Verkauf im Ganzen, wie 
der einzelnen Theile, bereit. Ausser dem l.c.nahm- 
haft gemachten Sammlungen ist auch noch eine be-_ 
deutende Sammlung europäische r Schmetter- 
linge da, die zu sehr billigem Preise verkauft wird. 
Landbaumeister Koch 
in Güstrow. 


Das Naturalienkabinet in Lübeck wünscht eine 
grosse Anzahl nord- und südamerikanischer Schmelter- 
linge gegen seltenere einheimische, besonders auch 
kleinere Arten, umzutauschen. — Näheres durch 
J. Milde-Lübeck. — 


Der ÜUnterzeichnete bietet eine grosse Anzahl 
südbrasilianischer Käfer, sowohl parthienweise, wie 
einzeln, zu billigen Preisen zum Kauf an. 

Lehrer Lenz-Lübeck. 


Pruckfehler. 


Seite 174, Zeile 9 ist Suiten für Seiten zuflesen. 


Uebersicht der aus den meteorologischen Beobachtungen zu Hinrichshagen im Jahre 1868 gefundenen Mittel. (21. Jahr.) 


Barometer 
stand auf 


Monat, 


Minimum, 


Maximum, 


Februar, 


26° 10.55 
1. Ab. 10 SW. 3. 


März, 


Ib 7.03 
8. Ab. 93/, SW.2. 


7 70, 
4. Mg. 6. SW.o 


Mai, | Juni, | Juli, 


27 7.87 


24. Mg. 6. W. o. 


9. Ab. 10. O. 0.) 


Jahr, | Bemer- 
kungen. 


26° 7.03 Die Temperatur 
8, März. der Luft sank 


28 3,46 
14. März. 


27 9,29 


mm | Febr. . . . . 13 
4.94 Aprll 2... 6 


—————l Novbr N. 18 
9,18 Jahr..... 97 


0° R. Te= 
2 Mittel ans drei 
dueit ls Beobachtungen. 
ne 
6 Uhr Morgetis, 
2 Uhr Nachmittags, 
Tempe- 40 Uht Abends, 
ratur Mittel derselben, 
der Mittel Minima, 
der = = 
täglichen Maximn, 


Luft 
nach 


R. 


3.55 August ... IR 


E77 70 Wahr. 50 


Halbe Summe derselben. 


Unterschied derselben. 


Minimum. 
Absolutes 


Maximum, 


Unterschied derselben, 


—l 


— 0.3 


10,—15. Jan. 


22.2 
16. Aug. 


8.37 


Dunst- Minimum. 
EBENE Maximum, 
In parıser 
Linien. Becbachtnngen 
Dunst- Minimum. 
gehalt 
nach Pro- Fan 
" Mittel aus drei 
venten. Panbachtingeit 
Minimum, 
Tem- r Maximum, , 
: Mittel aus 1 
peratur Beobachtung 
des Minimum. 
Ey Maximum, 


Erd- 


bodens, 


tief; 


Mittel aus 1 
Beobachtung. 


Minimum, 


— 
— 


4 Maximum. 


Mittel aus 1 


Beobachtung, 


28 1.72 28 3.46 28 1,67 28 1,63 
17. Mg. 6. W. 1.14. Mg. 6. SO.0, 14. Ab. 10.50. 0.20. Mg. 6, 8.1. 
27 8.97 27 8.66 27 10.78 27 11.02 
m nn _— ——— 
10.63 00.94 9°,03 11,07 
3:42 4.97 16.61 16,96 
217 1,85 9.81 11.20 
2,41 2.59 11.81 13.03 
0.73 0,31 7.12 8.50 
3.76 5.15 17.03 12.51 
2.24 2.73 12,07 13,02 
3.03 4.84 9.9 9.01 
— 4.0 — 36 0,7 4.6 
10 Mg. SW. 1.| 4. Mg. S. 0, 6. Mg. W. 1. |13. Mg. W. 0, 
; 10.3 9.8 23.0 25.5 
2. Mg. 6 SW. 3.17. Nm. 2. SW. 2.29. Nm, 2. S. 1.122. Nm. 8W. 0.123. Nm. SW. 1.130. Nm. 80. o.| 22. Nm. SO.1. 
14.8 13.4 22.3 20,9 
1.07, 1.08. 1.45 2.:#35 
9. Nm. 2. 3. Nm. 2, 6. Nm. 2. 8. Nom. 2%. 
3.06 3.11 5.90 5.85 
26. Mg. 6. 5. Nm. 2 27. Nm, 2. 23. Ab. 10. 
2.10 2.09 3.53 4.13 
—— m lm nn 
53.5 43.5 23.5 23.4 
9. Nm. 2. 3. Nm. 2 20. Nm. 2. 20. Nm. 2. 
100 100 96,8 100 
10. Ab. 10. 6. Ab. 10, 23. Mg. 6. 7. Ab, 10 
83.9 82,3 65.6 70.5 
| me ——_— 
0°%,5 1°0 8.2 149,0 
1. 4 1, 9—12. 
5.1 5.8 18.0 19.4 
29. 22. 0. 31, 2. 
1,88 3.65 14,03 16.61 
1.6 2.6 6.2 12.5 
=. 6 9. 74 18. 
3,5 4.0 13.7 16.0 
29. 23. 24. sl. 25. 26 
2.09 3.35 10.19 14.04 
2.4 3,1 5.6 11.4 
1.3. 12-15. 18. 19. 7-9. 1° 12. 13 
3.4 3.9 11.3 13,5 
29. 35—17. 3. 26—28. 
2.56 3.52 8.52 12.13 


a —————————— en ——— 


Uebersicht der aus den meteorologischen Beobachtungen zu Hinrichshagen im Jahre 1868 gefundenen Summen und Mittel. 


Monat, 


Him - 
mels- 


ansichte 


—— 


Wind- 
richtung, 
täglich 
dreimal, 
6, 2, 10 
Uhr 
beobach- 


tels 


Tage, 


Wäss- 
rige 
Nieder- 


schläge. 


Tage, 


Betrag 
der 
Nieder- 
schläge. 


Bleetrische 
Meteore. 


Völlig heiter, 


Heiter, 


Ziemlich heiter, 


Wolkig. 


Trübe, 


Bedeckt. 


Mittel in Proconten der 
völligen Bedeckung, 


NW. 


Wind überhaupt, 


Windstille, 


Tbau, 


Reif, 


Nebel, 


Regen, 


Regen und Schnee, 


Schnee, 


Graupeln, 


Hagel. 


Niederschläge überhaupt, 


Regen, 
Kub,-Zoll, = 
Schnee, 
Höhe Regen. 
in 
Linien, Schnee 


Zusammen Kub,-Zoll, 


Zusammen Höhe, 


Gewitter, 


124.43 


32.25 


1850 


156.68 


Entfernte Gewitter, 


April. Mai | Juni, | Juli 
0 3 | 2 5 wi w 
Pu 19 11 10 
i ; 4 7 4 
12 4 6 5 
10 ; 1 4 1f 
2 0 K< 0 0 i 
60.2 3 27.7 39,3 39.4 ur 
5 3 8 7 
m 6 7 21 
» 24 15 39 
3 18 5 3 $ 
2 2 2 3 R 
93 2 n 13 8 
25 29 35 21 
2 {) 5 0 
25 27 22 26 
5 4 8 5 
En 
| 22 21 23 
5 3 1 0 
7 1 2 3 
m | m N 8 
0 {ı) 0 0 
3 {) 0 0 
0 0 0 0 ; 
0 0 0 0 
24 23 29 28 
375 13 74 108 
4 0 0 0 
31.25 1.08 6.17 9.00 
30 0 0 0 
416 13 74 108 
34.07 E 1.08 6.17 9.00 
| a ee 
2 0 0 1 
3 7 3 1 0 


Jahraschnee flel 
am 11 


Pe 
=