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Full text of "Archiv für schweizerische geschichte"

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irchii 

für 

tische G 



' Veranstaltuni 



hichtforschenc 



Schweiz. 



uudgster Band 



Zürich. 

H. Hfihr. 
1875. 



rvard College Library 
Marcb 2S,190 r , 
Gift at 
"v .Bayftrd Outting,.Ti. 



InhaltBveneiohniu. 



■ 29. Vorsamuilung der allgemeinen geiuhichtf 
Gesellschaft der Schwell, Gehalten zu Solothl 
im! 29. September 1874. .... 

allgemeinen geachichtfarsehenden Gesellschaft ■ 
Beschlossen am 38. September 1874. 

Abhandlungen. 

»t, der Stadtschreiber zu Lueom. Lebensbild ei 
i- schweizerischen Staatsmann es aus dem leobaaebn 
.ort. Zweite Hälfte. Von Prof. Dr. Hidber*). 



Urkunden. 

1 Regesten zur Geschichte des 8t. Gotthardwegea l 
1401. Von Dr. Hermann Ton Liebenan. 



Denkwlfrdigkei len . 

■Li ndischtr Agenten bei den Eidgenossen, 1619 bis 16 



hniBB der Bünde I. bis XX. des „Archive« 
•ische Geschichte". Von der Redaction. 



Forisetonny und Suhl um in Bd. XIII. p. 161 ff. 



"V r or'wo3 



iden zwanzigsten 



7. in ihrer bishei 
düchte", ihren A 
Uschaft über di 
Lrbeiten von 1876 
en die zweite nn< 
anderen Public: 
beginnenden Sa 
chte", zugewiesei 
ibende erste Abtl 
linl, unter Beigal 
r Actenstücke, sc 
tokolleder Jahn 
ls „Jahrbuch 
Bänden von 1 5 
und die Redactii 
sorgen wird, erl 
;hen Kreise, die 
Jahrbuch* hin 
statt wohl noch 
r, seinen Zwecl 
das Material, d< 
ti richten wird, in 
3t, schon bereil 
e Bände eine erf 



iverzeichniss der Archivbände, und 
sr Wiederholung der schon in Bd. X. 
Hälft«, wird den Benutzern dieses 
: sie erhalten darin eine Uebersicht 
iesammtarbeit der allgemeinen ge- 
ll der Schweiz seit deren Gründung. 

actionscommission des Archive«: 
Eeyer von Knonau. 
5. 



; Commission hat beschlossen, das 
Form mit dem 20. Bande eingehen 
eile wird dann jährlich eine Zeit- 
j nur Abhandlungen enthält, wobei 
r zahlreiche, dazu gehörige ürkun- 
en finden sollen. Grössere Samm- 
i aber, sowie sonstige Quellen, 
nem besonderen wissenschaftlichen 
erden. Die bereits in Druck ge- 
rlind, zur Herausgabe vorbereitet 
n Cbur, wird innerhalb Jahresfrist 
nige Berner-Chroniken aus dem 
jitet von Professor Dr. Gottlieb 
nachfolgen. 

m über die projeetirten Arbeiten 
ifgliedern mitgetheilt werden, 
in gratis den Mitgliedern zukom- 
iselben zu fleissigen Mittheilungen 

ister erstattet ausser Herrn Prof. 
mcb, dessen Hauptrcdactor , Herr 
iricht. Das letzte Heft des zweiten 
ahe beendigt und kann in kurzem 
efte des dritten Bandes sind bereits 
Das bis jetzt Gedruckte reicht bis 
nzelnen Auszüge sind von nun an 
die frühem. Die Commission be- 
ursprünglich beschlossen war, das 
53 zu führen, dasselbe schon mit 
r auch nur bis 1291 fortzusetzen. 

i Mitgliedern zugeschickte, von der 
i modificirte Entwurf der revidirten 
über die Abänderungen Auskunft 



t und bei 
Detailbei 

hl der V. 

es Vorst; 

8 Mitglie 

auf die 

ahresrecl 
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e, eine F 
llacht voi 

Mittheilui 

lt schlief 
mit. 



Zweite Sltanng. 

den 29. September 1874, Vormittags, 
auf dem Rathbause. 

dent, Herr Professor Dr. G. von Wyss, eröffnet 

mit einer Rede, deren Abdruck im „Anzeiger" 
e. Zugleich macht er Mitteilung , dass im 

von den Mitgliedern verstorben seien : 
Professor K. R. Hagenbach, Professor Wilhelm 

die Oberrichter Hans Konrad von Orelli in - 
in in Bern, alt Oberrichter Franz Knitter und 
olothurn, Dr. Hermann von Liebenau in Luzern; 
mitglied P. Augustin Theiner, gewesener Vor- 
lischen Archives in Rom. 

Mitglied wird ferner aufgenommen : Herr Hans 

Bern, 
idium macht Anzeige, dass Herr Professor W. 
rift: „TJrner Spiel vom Wilhelm Teil", nach 
)e neu herausgegeben, Basel 1874, vorlege, und 
rössern Anzahl von Exemplaren den Mitgliedern 
eile; die Schrift sei dem Ehrenmitgliede der 
:n Professor Waitz in Göttingen, bei der Feier 
Lehrthätigkeit daselbst, als Gabe von Basel aus 
len, bei welchem Anlass auch das Präsidium 
e Gratulation der Gesellschaft schriftlich aus- 

len hierauf die wissenschaftlichen Vorträge 

;or Vaucher von Genf: „Ueber die Bedeutung 

;lärung des sogenannten „weissen Buches" von 

ichreiber Amiet von Solothurn : „üeber Wilhelm 
Herteneck, den Held von Murten". 



n anschliessend theilt Herr Pfarrer Ochse 
mrg mit, dass er eine Anzahl Berichte 
^ich sächsischen Staatsarchive Aber die Muri 
die Ereignisse vor- und nachher erhalten ' 
n er den einen vorträgt. . 
■ Roget, Professor in Genf: „Ueber einen Prc 
n im Jahre 1546 wegen eines an den I 
; gerichteten Briefes desselben, der aufgefangf 

Professor Dr. Hidber : „Ueber die Gesc 
auchä des Tabaks, namentlich im Kanton B 
Fürsprech Jacob Anüet von Solothurn : „U< 
'fahlbauten im Bielcrsee und in einem i 
igen gefundene eiserne Waffen und ubei 
denen Orten gefundene Messer, die er fit 
irt". 

Professor W. Vischer von Basel: „Uebe 
mg der Worte: „Heut' bade ich in Rot 
:ard Mönch nach der Schlacht, von St. Jakot 
n soll, wie Erhart von Appcnweiher zuerst 

ach .dem Xn trage des Herrn A. Nuscheier, d 
irn gewählten Revisionscommission Bericht 
Rechnung ohne Gegenbemerkungen die Ge 

i den Gesellschaftsrath werden aus der Zahl 

Sitzung Vorgeschlagenen, der Reihenfolge ihre: 

i geordnet, gewählt die Herren 

:ofessor Dr. G. von Wyss, von Zürich. 

aatsschreiber J. J. Amiet, von Solothurn. 

•ofessor Lefort, von Genf. 

jmpropst Fiala, von Solothurn. 

■ofessor Dr. Meyer von Knonau, von Z 

•ofessor Dr. W. Vischer, von Basel. 

■äsident Forel, von Morges. 

rofessor Dr. Hidber, von Bern. 



•ath Dr. Blumer, von Glarus. 

ir von Liebenau, von Luzera. 

or A. Lütolf, von Luzern. 

ident wird sodann gewählt: Herr Professor Dr. 

Beendigung der öffentlichen Versammlung con- 
;r Gesellschaftsrath folgendermassen: 

8, Lemma 3, ist als -Secretar Herr Professor 
Knonau bestellt 
tor und als Archivar werden gewählt die Herren 

ischer und Hidber. 
edactions-Commissionen treten ein: 

rchiv und Anzeiger: die Herren Viscner, 

sr von Knonau, Forel, Amiet. 

as Urkundenregister: die Herren Fiala, von 

enau, Lefort, Hidber. 
ie Quellenpublicationen: die Herren von 

enau, Vischer, Blumer, Lütolf, Meyer 
Knonau. , 



Für Richtigkeit des Protokolls : 

Der Secretar: 

Amiet, Staatsschreiber. 



tarcuard, Architekt, in Bern. 

Tk. r Staatsarchivar, in Luzern. 

Professor, in Basel, Gassi er. 

iectyenhan, in Basel. 

m Knmau, Professor, in Zürich. 

Professor, in Solothurn. 

lt, in St. Gallen. 

ieri, in Zürich. 

ivang. Pfarrer, in Freiburg. 

Caplan, in Solothurn. 

isor, in Genf.'- 

r, Prof. in Bern. 

or, in Genf. 

>fessor, in Genf. 

Professor, in Basel. 

in, in St. Gallen. 

id., in Bern. 

yss, Professor^ in Zürich, Präsident. 

'Hier, in Zürich. 

in Solothurn. 



tglieder der Gesellschaft bezahlen einen Jahres- 
ranken. Dagegen erhalten sie die von der 
^zugebende Jahresschrift (§ 9), sowie den An- 
erische Geschichte unentgeltlich. 
hresbeitrag nicht entrichtet, wird als aus der 
;reten betrachtet. 

ler, welche sich zur Leistung eines weitern 
ges von 10 Franken verpflichten, sind zum 
juge sämmtlicher Publicatiouen der Gesellschaft 

ii kantonalen historischen und antiquarischen 
s Gesellschaft durch ihren geschäftsleitenden 
lindung. Die Präsidenten der Vereine werden 

3nten für die allgemeine Gesellschaft betrachtet. 

3i-sammlung der Gesellschaft findet alljährlich 
zu bestimmenden Orte statt und dauert zwei 
erste Tag für Geschäfte, der zweite vorzugs- 
haftliche Belehrung durch Vorträge oder durch 
wichtiger Stätten oder Sammlungen verwendet 



n. 

Leitung der Arbeiten. 

eitung ihrer Arbeiten bestellt die Gesellschaft 
on je drei Jahren durch geheimes absolutes 
n Gesellschaftsrath, bestehend aus dem Präsi- 
Dr, dem Secretär, dem Archivar der Gesellschaft 
i Mitgliedern. 

t wird von der Gesellschaft, der Quästor, der 
Secretär werden vom Gesellschaftsrath gewählt 



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III. 

lammlung der Gesellschaft, Schriftenaustausoh. 

§ 13. Dem Archivar liegt die Bewahrung und Aeufnung 
Bibliothek und Sammlung, der Verkehr mit den dieselbe 
fitzenden Mitgliedern und die Besorgung des Schriften- 
tausches mit andern Vereinen ob. 

Er fuhrt über die auf seine Geschäfte bezüglichen Ein- 
imen und Ausgaben zu Händen des Quästors der Gesellschaft 
Innung. 



Geschäftsleitung. 

§ 14. Behufs Vollzug der Beschlüsse der Gesellschaft und 
Gesellschaftsrathes wird ein geschäftsleitender Ausschuss ge- 
let Derselbe besteht aus dem Präsidenten, dem Quästot 
I dem Secretär der Gesellschaft (§ 8). 

§ 15. Der Präsident leitet die Zusammenkünfte der Ge- 
schäft, des Gesellschaftsrathes und des Ausschusses. Er be- 
amt, nach Anhörung des Gesellschaftsrathes , die Zeit der 
iresversammlung der Gesellschaft und stellt die Tractanden 
beide Tage derselben fest. Er vermittelt die Verbindung 
den kantonalen Vereinen, soweit es nicht blossen Schriften- 
tausch (§ 13) anbetrifft. Er erstattet der Gesellschaft Bericht 
!r die Geschäftsführung des Ausschusses und legt ihr den 
iresbericht des Gesellschaftsrathes, sowie dessen Befund über 
Jahresrechnung vor. 

§ 16. Der Quästor besorgt die Cassa und das Kechnungs- 
fen der Gesellschaft. 
Er zieht die Jahresbeiträge der Mitglieder ein und besorgt 
v3rtragsgemassen Abrechnungen mit den Verfassern oder 
irbeitern, den Druckern oder Verlegern der Publicationen, 
rie die Abrechnung mit dem Archivar der Gesellschaft (§ 13). 



Er stellt die vom Ausschüsse un 
prüfende und der Gesellschaft zur Abnahr 
rechnung. 

§ 17. Der Secretär führt das Prot 
des Gesellschaftsrathes und des Aussei 
Einverständniss mit dem Präsidenten die 
soweit dieselbe nicht dem Quästor oder 
Seilschaft obliegt. 

§ 18. Der Ausschuss versammelt s 
Anordnung des Präsidenten. 

Beschlossen an der Jahresversamml 

Solothurn, den 28. September 1874. 

D 

Prof. I 

D 

J. J. An 



ABHANDLU 



Anhiv Bd. IX 



tenward Cysat, 

adtschreiber zu Luzern. 

katholisch-schweizerischen Staaten 
am sechszehnten Jahrhundert. 

Von 

. Dr. B. Hidbfir in Bern. 



Weise verbreiten sich sodann die 

für Badecuren über das ganze 

an, das zu gutem Erfolge von den 

rauch des Badewassers zum Trinken 
s, der im Begriff war, das Bad ] 
uchen: Den ersten Tag trinke 
,1b Quertlin", den zweiten Tag etv 
jrtlin". Acht Tage lang soll im 
irinken; dann immer weniger, bis 
r soll etwas warm sein und dann 
tig hraabsupflen* 1 )- 
Naturforscher war übrigens Cysi 
glaubte, man könne durch blosse 

uzern, Ms=. M. 103, p. 16a 



Kenward Cysal, der Stadischreiber zu Lnzern, 

ieregeln gesund werden und die Heilquelle müsse dem 
ohne Kucksicht auf seine sonstige Lebensweise Heilung 

's wohldurchdachte, und, wie man sogleich sieht, auf 
en begründete Vorschriften sind um so mehr zu loben, 
inst damals in den Bädern nur zu sehr der Schlem- 
mte. Dr. Pantaleon von Basel, Cysat's Zeitgenosse, 
ber Baden im Aargau, man zeche und schlemme dort 
n Tag im Bade; es dünke ihn, täglich eine Flasche 
tadenden wäre genug. Cysat's Vorschrift lautete zu- 
lin, dass man zwar weder Hunger noch Durst leiden, 
ch und massig in Speise und Trank sein solle. Der 
mittelmässig und lauter sein; beim Nachtessen könne 
nrothen" Wein tranken. Die Weine ' wurden nämlich 
der Regel gekocht und mit allerlei Ingredienzien, Ge- 
s. w. versehen. Das Brod soll gut „gewürket vnd 
und nur einen Tag alt, nicht jünger und nicht älter 
st nehme man die weichen Speisen, wie Suppen u. s. w., 
ich, aber leicht verdauliches, nämlich von dreiwöchi- 
in, achtwöchigen Kälbern, jährigen Lämmern; auch 
aber keine Wasservögel; Wildpret nur von jungen 
ind Rehen; das Uebrige wird nicht empfohlen, so 
Zwiebeln, Knoblauch, Rettig, Senf, „gepulverte", 
ifferte Speisen, Fleisch von Hasen und alten Rindern, 
Salat. Zu empfehlen sind weichgesottene oder „in's 
äfällte" Eier; ebenso Rosinen, Cibeben und grosse 
n. Von Fischen : Hechte , Egli , Karpfen , Forellen 
laupt geschuppte Fische. Von Gemüsen: Erbsen, 
ien und Haberkernen. Von Kräutern : „Grüner 
Mangolt, Burretsch, Fenchel, Peterlin". Lattich ist 
iie, welche einen guten und nicht zu kalten Magen 
tnso Lattich-Salat. Indess möge sich des Salats ent- 
er keinen guten Magen hat, etwa ausgenommen Salat 
ien, Burretsch, Ochsenblumen, Capres u. dgl.; doch 
dieser Salat zuvor „geschwellt" und mit frischer 



'•p^»^* r -" 



Lebensbild eines katholisch- schweizerischen : 

Butter oder Baumöl zubereitet werden. Zi 
den Speisen mögen „ Amphern , Algres oi 
gethan werden. Letztere können auch gesott 
auf die Suppe gethan werden. Auch möge mi 
Pomeranzen und Limonen zu den Speisen 
beschliesse man das Essen mit „Diacitonito 
„Condit" oder „Marzapan". 

Man hüte sich vor dem Genüsse von „51 
Kröss, Füssen von jeglichen Thieren und vi 
Schweinefleisch." 

Des Käses solle man sich enthalten; wer 
e einen mittelmäßigen, nicht zu neuen 
iist geruchlosen und nicht versalzenen '. 
x genossen werden. 
:bädlich sind neue „Sommerfrüchte", 1 
ers da sie in der Regel auch nicht gezc 
i reife Erdbeeren mit Zucker und V 
, ist es heiss, auch „ Wieseln* (sai 
le" ; doch sollen sie wohl gezeitigt s< 
Masse genommen werden. Zu hüten 
Obst, besonders vor den gemeinen Pfiaun 
ann man Zwetschgen und die kleinen r 
eniessen, doch mit Vorsicht und nicht 
a fast nur um sie zu kosten und den 1 
und Birnen dürfen nur gekocht oder 
)1 und Zucker bestreut genossen werdt 
hr die gleichen Vorschriften, wie sie n( 
;n Aerzten gegeben werden'). — EndL 
die Abreise aus dem Bade nur bei) 
iden, da Nässe und Regen sehr schs 
1 580) verliess denn auch unser Cysat i 



Dr. Pfeufer gab dergleichen Vorschriften im . 
in München herrschende Cholera. 



leuward Cysal, der Stadischreiber zu Luzern, 

<s das Bad im Rott, um neugestärkt seinen schweren 
en und vielen PrivataTbeiten obzuliegen. 
Wunsch des Chorherrenstiftes zu Luzern begann 
be ein Urbar zu schreiben; erst im Jahre 1597 
lendet, da über manchen Posten in demselben nach- 
d untersucht werden musste, um ihn sicher zu 

:enehmen Erholung diente ihm der Gartenbau, den 
ieb. Er zählte 321 verschiedene Pflanzenarten in 
n ! J. Nicht selten sah man in seinen Gärten neue, 
rn nicht bekannte Gewächse, die sich Cysat aus 
dem, besonders aus Italien, verschaffte. Er schrieb 
sonderes Gartenbuch. Ihm kommt das Verdienst 
-£ü Christianbirnbäume aus Piemont nach Luzern 
pt in die Schweiz gebracht zu haben. Jedermann 
tierrliche Frucht. Eine vortreffliche Art Aepfel, 
führte er aus Frankreich ein. Im Jahre 1580 

auch einen Laurocerasus aus Italien kommen zu 
rste in deutschen Landen. Zu seiner grossen Freude 
sen Verwunderung des Nuntius und des savoyischen 

Luzern blühte derselbe und trug sogar Früchte 3 ). 

zierten nicht nur schöne Blumen, sondern auch 
nd Pfirsichbäume, deren herrliche Früchte ihn 
Juzerner Jugend zu seinem Verdrusse nicht allein 
ss; vergeblich suchte er sie mit „Clamern" zu 
ich veredelte Haselnussbäume pflanzte er in seinen 
e besondere Art Bäume, die grosse Birnen trugen, 
i Plurs im Veltlin durch den Badarzt Columban 



shiv Lasern, Para VU Cap. 1. Art. IL Nr. 21. 
■las. G. fol. 86b. Er nennt dabei: Papar (papaver?) Indicum, 
:mjb, Corona imperiales. „Die Wurzel bracht mir Emanuel 
Padna". Jasminue Indicum vom Pilstusbsrg. Vgl, Erklärung. 
i Grundrisses S. 41, 42, Nr. 77. 
BSrgerbibl. Mai. 336. fol. 283. Obs. 



# 



•vvi*£ 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 7 

in Worms. Er bedurfte zum Aufbinden der Pflanzen in seinem 
Garten 105 Stickel (Stangli). Vor seinem Hause auf der Mauer 
hatte er einen „Blumentrog", der schon im März (den 22.) mit 
den herrlichsten Blumen prangte 1 ). 

Aus Italien erhielt er mittlerweile zwei Todesnachrichten. 
Die eine betraf den ihm befreundeten Lehrer Caspar von Lin- 
then, der in Bologna durch Mörderhand starb. C. von Linthen 
war von Thun, ging aber nach Luzern und trat dort zur katho- 
lischen Religion über, worüber Cysat sich sehr freute. V. Lin- 
then war talentvoll und kenntnissreich; leider aber führte er 
nicht den besten Lebenswandel*). Die andere Todesnachricht 
kam von Turin; dort war den 31. August (1580) Emanuel 
Philibert, Herzog von Savoyen, gestorben. Er war Cysat's Gönner 
und Freund. Ihm zu Ehren nannte Cysat seinen zweiten Sohn 
auch Philibert Emanuel. Die Luzerner Regierung verordnete 
für denselben, da er ihr Bundesgenosse war und reiche Pensionen 
nach Luzern spendete, in der grossen Hofkirche die Abhaltung 
eines zweitägigen (27. und 28. September) Trauergottesdienstes 8 ). 
Damals fand sich auch Herzog Albert von Lithuania in Luzern 
ein und blieb fünf Tage 4 ). Cysat musste ihn bewillkommnen. 

Dergleichen Aufträge, welche ihm wegen seiner Sprachgewandt- 
heit häufig zu Theil wurden, übernahm Cysat gerne. Auch 



*) Kluterbüchlin C. 133 a. 

2 ) Luzern , Bürgerbibl. Mas. 99. Cysat schrieb folgende Verse des- 
selben auf: 

Ad Bernam. 
Bachiea bella beas? balbutis Berna balatu 
Barbarico, belli botros bibitura Barathro : 
Blanda balas belius, blasphemos bile, benignas. 

Aliud. 
Blasphemo, basibus benedictis, Berna balatu 
Bella boas, belli botros bibitura Barathro : 
Blanda balans bucca, blasphemas bile beatos. 

s ) Kluterbüchlin C. 180 b. 
4 ) Kluterbüchlin C. 180 b. 



v *.*• 



Kenward Cysal, der Sladlsehreiber zw Lozern, 

fften sie ihm manchen Vortheil. Dazwischen schoben 
■ht selten Verdriesslichkeiten. Bürgi Bächler in der Root 
äwyl hatte ihm aus freien Stücken auf Weihnachten 1580 
b versprochen, weil er ihm „von dess Jesuiter Collegü 
mit vieler Mühe und Arbeit ein Anlehen von 600 fl. 
Regierung vermittelt hatte ; allein es blieb aus '). Dagegen 
am Neujahrstage 1581 die üblichen oder ihm wegen be- 
Dienstleistungen zu Theil gewordenen Neujahrsgeschenke 
reichlich. Es freute ihn, wenn er die schöne Zahl der- 
in sein Rechnungsbüchlein eintrug. Dankbar schrieb er 
,Gott sei gelobt". 

s Jahr 1581 war für den rieissigen und vielbeschäftigten 
in unruhiges. Dreimal musste er in amtlichen Geschäf- 
Reise über den St. Gotthard antreten. Schon Freitags 
April musste er sich mit Walther von Roll aus Uri, 
Schnee noch haushoch auf der Höhe des Gotthardpasses 
Schiedsrichter ins Verzascathal , in der Landvogtei Lo- 
slegen, verfügen, um einen langjährigen Streit wegen 
ilpe zwischen den Gemeinden Vogorao und Dido zu 
en. Vergeblich hatten sich hiefür schon früher die beiden 
ineten Schultheiss Ludwig Pfyffer und Rathsherr und 
Nicolaus Cloos bemüht; sie konnten keinen Vergleich 
;de bringen. Nun sollte der Streit geschlichtet werden, 
kam wieder zur sehliesslichen Entscheidung an die nächste 
hnung oder Tagsatzung nach Baden. Cysat's Gewandt- 
lang es endlich, dass am 4. Mai ein schriftlicher Ver- 
:u Stande kam , der in Locarno von beiden Parteien 
zu halten beschworen wurde. Cysat musste freilich später 
len, dass sie schon im September des gleichen Jahres 
er untergeordnete Punkte stritten, welche dann aus Auf- 
s Schultheissen Ludwig Pfyffer, der damals durch Krank- 
lindert war, über den Gotthard zu reisen, vom damaligen 

:iutCTbücl)lin A. Z. p. 19 bei Hrn. W. Am Khyn in Lvzern. 




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Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 9 

Landvogt Sebastian Baldegger aus Uri beigelegt wurden. Den 
23. Juli desselben Jahres sehen wir übrigens Cysat wieder über 
■dem Gebirge, bei welcher Gelegenheit ihm und seinem Reise- 
gefährten, Stadtvenner N. Cloos, der Grosskanzler in Mailand 
erlaubte, Pistolen durch das Herzogthum Mailand zu tragen. 
Mittlerweile gestalteten sich Cysat's Verhältnisse und Beziehungen 
zum herzoglichen Hause von Savoyen immer günstiger und an- 
genehmer. Schon der verstorbene Herzog Emanuel Philibert 
hatte an Cysat selbst geschriebene Briefe gerichtet, worin er 
ihm seine unvergesslichen Dienstleistungen auf das herzlichste 
verdankte (30. Dec. 1578). Noch freundschaftlicher jedoch 
zeigte sich dessen Sohn, Herzog Karl Emanuel von Savoyen. 
Er nannte Cysat seinen lieben, vertrauten Freund und gab ihm 
<lie Versicherung, dass Cysat gewiss keinen bessern Freund 
labe, als ihn den Herzog. Alle Gesandten, welche er an die 
katholischen Eidgenossen nach Luzern schickte,, mussten zuerst 
mit einem persönlichen Empfehlungsschreiben zum Stadtschreiber 
R. Cysat gehen und erhielten von ihm die nöthigen Instruk- 
tionen, wie sie bei Betreibung ihrer Angelegenheiten zu Werke 
zu gehen hätten. So die Herren Jacob, De la Bastie, de Lullin, 
Lambert, Valdengo u. A. m. Den schriftlichen Verkehr mit 
ihnen pflegte Cysat von dieser Zeit an häufig in Geheimschrift 
zu führen: Unter den Zeichen für alle Personen und Staaten, 
mit welchen Cysat in irgend einer Verbindung stund, galt das 
A für den savoyischen Gesandten und M für Savoyen selbst; 
überdiess bezeichnete ein f oben am Briefe jeden Vertrauten, 
namentlich diejenigen, welche mit Savoyen's Interessen einig 
gingen. Der Herzog von Savoyen bezeugte Cysat sein Wohl- 
wollen durch die That; immer reichlicher flössen nebst den 
amtlichen, d. h. den ihm von Amtswegen zukommenden, auch 
die geheimen Pensionen, Geschenke und besondern Vergütungen, 
wie gerade im Jahr 1582. Da gab ihm der savoyische Gesandte 
X*a Bastie für seine besondern „Dienste, Mühe und Arbeit 44 
^ausserhalb der Schreiberei), als einige „Fendlin" katholische 



. .•_**&«,. 



er Stadlschreiber zu l.uzei'n, 

von Savoyen aufbrachen, 100 Kronen- 

Einnahmen wurde Cysat in den Stand 
lauken zu erfüllen. Schon längst 
.he der Stadt ein Landgut, um sich 
anstrengenden Arbeiten zu erholen. 
leit dar. Frau Margaretha von Moos, 
bot ihr Landgütchen unterhalb der 
f der rechten Seite der Reuss, jetzt 
;rkaufe feil. Cysat kaufte*) diesen 
äserte ihn und erhaute ein schönes, 
ifte noch „Ried und Holz" dazu, 
rwerbung freute und beschäftigte, so 
hr 1582 auch Unannehmlichkeiten, 
s, den 21. Jänner, starb sein lieber 
t dem er mehrere Reisen gemacht 
i hatte. Ende Mai erhielt er Nach- 
ester Anna von Laufen den 22. Mai 
Auch verliess sein ältester Sohn 
mzer Seele hing, erst 12 Jahre alt. 
Jesuitencollegium zu Dillingen seiner 
ieb da bis zum 11. März 1585 und 
in Rom und Mailand seine Studien 
land kehrte er den 11. Nov. 1587 
. seinem Vater in der Schreiberei in 
äter sein Amtsnachfolger zu werden. 
;te des neuen Jahres 1583 bereitete 
chtige Sitzung des Grossen Rathes 
attfand. Der Berathungsgegenstand 



, März 28. Vor einigen Jahren »aide dort 
ildniBse anf Holz gefanden nnd findet sich 



1 



• 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 11 

war folgender: Im Bündnisse Luzern's mit Savoyen, welches 
Hauptmann Nikolaus Cloos im Jahre 1578 im Namen Luzern's 
mit dem Herzog Philibert Emanuel von Savoyen abgeschlossen 
hatte, war bestimmt, Savoyen habe noch sechstausend Franken 
für besondere Pensionen zu bezahlen, deren Vertheilung an seine 
Freunde, seien sie nun im Rathe oder nicht, ihm frei stünde. 
Diese Vertheilung geschah nun grösstenteils auf den Rath 
Cysat's. Wer daher eine besondere Pension von Savoyen 
wünschte, wendete sich an Cysat, dem dadurch nicht selten 
Geschenke zukamen. Auch erhielt er selbst davon für sich, 
seine Frau und Kinder ansehnliche Pensionen. Dieses erregte 
den Neid derjenigen, welche keine Pensionen erhielten. Sie 
stellten daher beim Grossen Rathe den Antrag, es sollen diese 
besondern savoyischen Pensionen gleichmässig vertheilt werden, 
wie die französischen, oder aber ganz aufhören. Für Cysat war 
diess begreiflich eine äusserst wichtige Frage, und er war daher 
auf den Ausgang der Sitzung, an welcher er als Stadtschreiber 
nur passiven Antheil nehmen konnte, sehr gespannt; es stund 
dabei auch der savoyische Einfluss zu Luzern auf dem Spiele, 
da der Antrag von der französischen Partei ausging. Cysat 
und seine Freunde siegten. Es wurde vom Grossen Rathe 
beschlossen, die bisherige, allerdings nicht gleichmässige Ver- 
theilungsweise beizubehalten, da es klüger sei, wenn doch we- 
nigstens Einige Pensionen bekämen, als Niemand, da Savoyen 
zu gleichmässiger Vertheilung diese Pensionen nicht geben wolle. 
Der Sturm war glücklich vorübergegangen und zeigt zur Genüge, 
wie allmächtig Cysat's Einfluss in Luzern war. Für längere 
Zeit hörten die Angriffe auf, kehrten aber später wieder, obwohl 
stets ohne Erfolg. 

Dieser Sieg, von welchem der savoyische Gesandte seinen 
Herrn rasch in Kenntniss setzte, nützte Cysat ungemein, wie 
sich leicht denken lässt. Savoyen's Herzog erfüllte beinahe immer 
Cysat's Wünsche, wie wir noch oft sehen werden. Um so mehr 
war der französische Gesandte gegen ihn erbittert und suchte 
ihm die französische Pension, jährlich Fr. 200, welche die 



i^tei 



rd Cysat, d*r S lad [schreib er zu Luzern, 
zern ihm als Stadtschreiber zuerkannt hatte, 
hreibersporteln vorzuenthalten'), worüber Cysat 
;erte. Cysat's Einfluss war bei der savoyischen 
:ns der Stadt Luzern nicht selten von wesent- 
Christof Haller, Bürger von Luzern, vermachte 
>st 3000 Gulden, die er, wie er in seiner letzten 
l bemerkte, an dem Herzoge von Savoyen zu 
ie Luzerner Regierung schickte unsern Cysat 

diese Summe vom Herzoge zu erheben. Bei 
uchung musste jedoch Cysat rinden, dass Ch, 
Nichts zu fordern hatte, sondern dem Herzog 
100 Kronen schuldete. Cysat's .Bemühungen 
dass der Herzog von Savoyen aus persönlichem 
lysat jene ihm schuldigen 400 Kronen erliess 
jene 3000 Gulden für den Spital in Luzern 
ete er ihm noch die Reisekosten und schenkte 

goldene Kette. Cysat musste jedoch desshalb 
se abwesend sein und 30 Gulden Reitlohn von 
ihlen *). Nichts desto weniger machte er in 
ulden 23 Schillinge 4 Haller Einkäufe zu Ge- 

seine Haushaltung. 
l überhaupt, wenn er Jemanden, der ihm nahe 
Geschenk erfreuen konnte. Gerne unterstützte 
e Unternehmungen, wofür er unter Anderm 
lisen ansah. Eine Gelegenheit hiefür zeigte 

1583. Eine Anzahl Luzerner und Andere, 
Müller, Rudolf und Moritz Pfyffer und Ritter 
.andammann von Nidwaiden, beschlossen, eine 
Jerusalem zu machen. Diesen wünschte sich 
»r, Joh. von Lauffen, Wundarzt, anzuschliessen. 
ysat 110 Kronen und verfasste für die aus 



A. Z. p. 11 u. ff. p. 8. 
A. Z. 31 b. 



r 



Lebensbild eines kp l hol iseh-schweize rischeu Staatsmannes 

33 Personen bestehende Pilgergesellschaft ein Büchlein mitG 
heitsvorschriften, besonders wegen der Pest Als sie nacl 
fast jährigen Abwesenheit Alle, mit Ausnahme Moritz Pf 
der auf der Insel Cypern starb , wohlbehalten wieder zu 
anlangten, wünschte Cysat, dass Joh. von Lauffen die Rt 
schreiben möchte, was dieser mit Cysat's Beihülfe that; 
interessante Reisebeschreibung ist noch vorhanden und \ 
der Bürgerbibliothek zu Luzern aufbewahrt. 

Das Jahr J 583 brachte Cysat auch eine Vermehrung 
Familie. Den 23. Juni wurde sein Sohn Caspar" geboren, 
die Ungeschicklichkeit einer Amme wurde ihm ein Arm vei 
er litt Jahre lang daran. Dr. Muralt, der Aeltere, in 
verordnete ihm (den 10. April 1596) ein Bad, worin ein ' 
gesotten wurde ; auch gab er ihm eine Salbe. Cysat w 
Casparn spater den Studien. Nur ein Jahr (1590) besucl 
Knabe die Stadtschulen zu Luzern und dann neun Jahi 
das dortige Jesuitencollegium. Hierauf ging Caspar Cys 
11. Oktober 1600 ins Jesuitencollegium nach Ingolstadt, 
vier Jahre blieb, nämlich bis Ostern 1604. Von dort 1 
zu den Jesuiten in Mailand, von wo er den 8. Novembei 
zu den Jesuiten in Rom sich begab und dort im Jahr I 
den Priesterstand trat. Den 9. September ward er Subi 
den 16. September Diakon und den 22. September P 
In Ingolstadt tind Mailand kostete er 2175 Gulden und 3( 
linge. Daran erhielt Cysat an Geschenken und Pension« 
Gulden 2 Schillinge und 4 Haller. Die Kosten für ihn w 
seines Aufenthaltes in Rom vom 8. November 1608 b: 
1. Juni 1612 beliefen sich auf 659 Gulden 24 Schilling 
8 Haller, an welche Cysat 170 Gulden durch Pensione 
Geschenke erhielt. Caspar Cysat wurde nach seiner 7. 
kunft in Luzern Chorherr in Münster und dann Jesuit, 
rend Caspar noch zu Luzern in die Schule ging, b& 
der zweite Sohn Cysat's, Phihbert Emanuel, geboren 1575 
Studien als Apotheker. Er war desshalb von 1592 bi( 
den 11. April abwesend. Längere Zeit studirte er in 



eaward Cysal, der S lad tachr eiber zu Luxem, 

irtreffliche Studien, bestund die Patentprüfung sehr 
st Schriftsteller'), und doch gab es Leute in Luzern, 
eid sagten, er sei nur durch besondere Gunst zu 
te gekommen. Dessen Studien kosteten 1557 Gulden 
8 Haller, worau Cysat an Pensionen und Ge- 
58 Gulden und 20 Schillinge erhielt. Besonders 
ichte ihn der Nuntius apostolicus und der savoyi- 
e, der Philibert's Pathe war und ihm eine Pension 
uf welche Cysat noch nach Philibert's Tod (1606) 
achte und sie auch erhielt. Wenn auch Caspar's 
ise Ausgaben erforderte , so erlebte dagegen sein 
Freude an ihm , da er ein geschätzter Priester 
lysat sowohl von seinen Vorgesetzten, als auch von 
nselben kannten, vernahm. 

1584 beendigte Cysat eine für die Staatsverwaltung 
izern sehr wichtige Arbeit. Schon als Unterschreiber 
i seinem Amtsantritt im Jahr 1570 eine Sammlung 
ichen Gesetze und Verordnungen vom Jahr 1252 
tiilton und wollte sie dann fortsetzen bis zum Jahr 
i seine Amtsgeschäfte verbinderten ihn an der Fort- 
it im Jahr 1581 konnte er wieder an diese Arbeit 
r dann am Schlüsse des Jahres 1584 endlich be- 
bleibt für immer ein Denkmal seines Fleisses. 
ieb ihm noch Zeit übrig, seine vielen Privat- 
en zu besorgen. Sein Verzeichniss der Corre- 
las er diess Jahr wieder erneuerte, zählt 40 Namen, 
i auch der des Kardinals Carlo Borromeo (f 1584, 
lieint, und einer Menge hochgestellter geistlicher 
: Personen. Auch beschäftigten ihn die savoyischen 
£n fortwährend. Mit Schreiben vom 15. October 
l ihm der Herzog von Savoyen seinen Staatsrath 
besondern Aufträgen, besonders wegen des Frie- 

ieb : „Balsam i pro emhrioiiitms vers deacriplio" und eins 
Lauerina". C}f«t Mss. G. Fol. 88. 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen .Slaalsma 

dens zwischen Bern, Genf und Savoyen. Cysat vers 
Herzog in einem ausführlichen Schreinen, dass er sein '. 
zur guten Aufnahme des Herrn Lambert in Luzern gi 
Nachher brachte Cysat einige Ferientage bei seiner 
dem Abte Ludwig von Mettenwil aus Luzern, im 
Urban zu. Miissig konnte er jedoch nicht sein, und 
er damals zuerst seine Auszüge zu einer Geschichte < 
mit besonderer Berücksichtigung der Stadt ' Luzen 
katholischen Religion zu machen'). Einzelnes hatte C 
seit dem Jahre 1567 gesammelt. Er wünschte sein 
Drucke zu bringen; allein es gelang ihm nicht, dt 
zur Bestreitung der geringen Kosten nicht Hand 
Reformirten, meinte Cysat, hätten das Geld wenigei 
die Fremden hätten die Schweizergeschichte corrum] 
leicht meinte er die von dem Ausländer Stumpff g 
Chronik. Trotz dieser Aeusserungen des Unmuths m 
bis an sein Lebensende Auszüge aus Urkunden, Hai 
Chroniken') und Druckwerken, 

Als Cysat nach Hause zurückgekehrt war, vernal 
sein alter Lehrherr, Francesco Beccaria in Mailand, 
Jahr 1564 gedient hatte, 95 Jahre alt gestorben 
freudige Ueberraschung bereitete ihm der ihm stets wo 
Landammann Ritter Melchior Lusai von Nidwaiden, 
ihm jährlich, vom Jahr 1585 bis zum Jahr 1600, ei 
von 47 Gulden aussetzte*). Cysat hatte ihm eine v( 
Pension verschafft und noch andere Dienste geleistet 

Freundschaftsdienste besorgte übrigens Cysat vii 
der wichtigsten leistete er (den 1. Okt. 1585) Dr. Jal 
Domherr und Prediger zu Konstanz, früher Chorherr 



<) Luzern, Bürgerbibliothek Mae. 97 11. 98. 

') Cysat erwähnte unter den von ihm benutzten Chronik 
„Chronic der Statt Bern authentisch von einem von Hand geeohi 
bis äff das 1417 Jav", Luzern, Bürgert ibliothek Mas. M. 97. 

') N. Scuuldbucblin Ä. Z. p. 2 a. 



i Cysai, der Stadt seh reiber zu Luzem, 

farrer in Luzem. Durch ränkevolle Hofleute 
beim Bischof zu Konstanz angeschwärzt und 
s (vielleicht der Ketzerei?) angeklagt. Der 
ishalb insgeheim nach Korn, von wo aus Cysat 

Geistlichen Kunde davon erhielt und dass 
ber Mallern aufgebracht sei. Durch einen 
it dem Angeklagten, Nachricht und bat ihn, 
zu verlassen. Es war hohe Zeit , dass Dr. 
; denn er hätte sogleich festgenommen und 
ch verurtheilt werden sollen. Warum, theilt 
Luf Cysat's Rath und mit dessen Empfehlungen 

J. Müller sogleich nach Rom, wurde dort 
in') und kam nachmals, wie es ihm Cysat 

in noch grössere Ehren, als zuvor; er wurde 
Bisthums Regensburg. Auf dem Sterbebette 
i Folge eines Schlaganfalles, gedachte er noch 
iftsdienst und vermachte ihm 500 Kronen, 
barzt des Herzogs Wilhelm von Baiein, gab 
icht und suchte dann, mit dessen Vollmacht 

aus Dr. J. Müller's Nachlass in Form einer 
: erheben; allein es stellte sich bei genauerer 
r heraus, dass Dr. J. Müller mehr Schulden 
terlassen hatte. Doch freute Cysat dessen 
• so oft für die grössteu Dienste mir Undank 
1 er nun Nichts erhielt , wurde ihm doch 
i, er habe sich von Dr. J. Müller ein Erbe 
selbe den rechtmassigen Erben vorenthalten'), 
'erdäcbtigungen musste Cysat hin und wieder 
nein Briefe Dr. Jakob Burckhart's (vom 2. 
i übrigens noch, Cysat's Sohn (Joh. Baptist?) 
ir gut aufgehoben; er habe für Nichts zu 

recht fieissig sei. Es sei diess schon der 
in er durch die Gunst seines Herrn, Herzogs 



" IJWBf*? 



Lebensbild eines kalholiscb-schweizerischeü Sla 

Wilhelm, so gut untergebracht habe. Dann bem 
Der Tag zu Regensburg unter Erzherzog Math 
ausrichten. Endlich wünscht Burckhart, Cysat 
seinen Fürsten drei grosse, rothe oder kastanienbi 
kühe senden, was Cysat wirklich besorgte. Lai 
vom 9. Juni 1598 hatte sich auch der Jesuit« 
Regensburg , aber natürlich auch vergebens , ui 
von Dr. J. Müller verwendet. In Cysat's häuslii 
heiten fiel diess Jahr nichts Besonderes vor; m 
Frau, welche oft an Gliederschwäche litt, das 
über fünf Wochen lang (vom 13. Mai bis 28. 
suchen; neu gestärkt kam sie wieder nach Hau 
Das folgende Jahr 1586 stellte sich mitUna 
ein. Da Cysat gerne Sportein nahm (gewiss ni( 
gehörten), so sprengten seine Neider aus, er t 
unrechtmässige Sportein. So schrieb ihm (2! 
nun auch Abt Jakob -Meyer von Muri, er hat 
Cysat für einen Angehörigen des Klosters Muri, 
Müller zu Wyssenbach, der von Frau Margaret] 
Luzern Geld auf ein Grundstück entlehnt habe, 
schuldbrief ausfertige, um dafür die Fertigungsgi 
zu können; diese kämen aber der Klosterschrei! 
ein langes Schreiben widerlegte aber Cysat 
Beschuldigung gründlich . Angenehmer als di 
war ihm die Nachricht des savoyischen Gesandt 
20. Jänner 1586) aus Baden, dass die savoyi 
angekommen seien, er mithin Cysat's Vorschläge g 
er ihm auch ertheilte. Da er gerade ein zwf 
baute, so kam ihm diese Pension sehr gelegen, 
laut Verordnung der Regierung als Beitrag zu 
dasselbe aus Stein baute, die Kosten für das 
der Stadtkasse ersetzt werden sollen, wie dieses 
ersten Gartenhauses im Jahr 1578 geschehen w 
hielt Nichts. Es hatte 26 Klafter Mauer, im 
einen Gulden. Er wünschte dann' einen Bn 

Hirt. Arcbi* M xx. 



ward Cysat, der S lad lach reiber zu Luxem, 

idete sich desshalb an die Regierung, um Waäser 
brunnenleitung zu erhalten. Er erhielt endlich 
) die Bewilligung; es wurde ihm aber zugemuthet, 
bezüglichen Sitzung anwesenden Rathsherrn zwei 
cken (im Ganzen ungefähr 26 Gulden) zu geben. 
sem Brunnen oder Kasten einen Trog von Geis- 
•iinit) machen, der zu Stanz in der Matte bei der 
i Buochs zu lag und 60 Gulden kostete. Allein 
r Brunnen laut Bericht des Brunnenmeisters nicht 
len; das Wasser ging nur bis zum Graben bei 
"ffer's Garten und diente nur Cysat's Nachbarn, 
se Kosten damit gehabt hatte. Endlich glückte 
ir 1596) vom Gtttsch herunter genügend Wasser 
irauf jener Brunnen einging '). 
e stellte sich, nachdem er eben durch ein schihei- 
eiben des Propstes Peter Stupano') zu Mesolcina 
i er wichtige Dienste beim Nuntius und zu Rom 
erfreut worden war, häusliche Trauer ein. Cysat's 

Margaretha Göldlin , verwittwete von Lauffen, 
Sept. 1586. Nebstdem schmerzten den bewegten 

schlimmen Nachrichten, welche er über geinen 
Renward erhielt Derselbe hatte beinahe drei 
Yugust 1582 bis 11. März 1585) in der Jesuiten- 
igen zugebracht; den 25. Mai des Jahres 1585 
Rom, um dort ins Jesuitencollegium einzutreten. 

nicht gut aufgenommen ; denn er sollte , wenn 
nst untergebracht werden, da Cysat noch viele 
üben hatte, und davon wollte man in Rom Nichts 
deutete ihm, hiefür sei im Collegium Borromaeum 
irgt. Diess hatte der junge Cysat nicht erwartet, 
vie viel sein Vater für die Jesuiten geleistet hatte 

.. A. Z. 29. 

egte in einem Briefe den Gedanken an, Etwas gegen die 



jffflBWür 1 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes, 
und noch leistete. Er gebrauchte in seiner lateinisch ge: 
Korrespondenz die heftigsten Ausdrücke gegen sie. Er z 
dadurch einen scharfen Verweis seines Vaters zu, der 
wegs gewillt war, gerade rasch Partei für seinen Sohn zu i: 
Der Sohn schien sein Unrecht einzusehen und bat dai 
Vater um Verzeihung. In einem Briefe berichtet er au 
Aufrichtung des grossen Obelisken, welche den 30. Apri 
mit ungefähr 30 Werkzeugen oder Maschinen (organis) 
eine Menge Menschen und Pferde begonnen worden s 
berichtet von sich, dass er äusserst hart behandelt, wie in 
Kerker (ergastulum) gehalten werde. Auch leide er : 
Seele. Er wollte dem Vater andeuten, dass seine Um 
seinen Sitten gefährlich sei. Trotz der Fürsprache des 1 
sehen Gardehauptmanns und Gardeschreibers und tre 
Empfehlungen von fünf Kantonen sei ihm schliesslich, n; 
«r doch ein vollkommen genügendes Examen gemacht 
vom P. Rektor des Jesuitencollegiums der Bescheid 
worden, er solle von Rom weg nach Mailand reisen, 
denn auch den 30. September 1586 that. Auch von d 
genannten, zur Zeit (2. März 1586) in Rom weilenden 
Müller vernahm Vater Cysat, dass es um seinen Sohn 
römischen Luft nicht gut stehe; sie sei ihm gefahrlicl 
Verführungen lockten ihn von allen Seiten und er werde 
kaum widerstehen können. Derselbe scheine ihm von 
aus zur Melancholie geneigt, sei immer nachdenkend un 
ihm mitgetheilt, er wolle ein Jesuit oder Kapuziner werd 
einem solchen Entschlüsse sei. er aber doch zu jung, 
wollte begreiflich Vater Cysat nichts wissen, da er ihn zu 
Amtsnachfolger bestimmt hatte, nun aber in seinen Hoff 
sich getäuscht sehen sollte. Diess betrübte ihn sehr. Dt 
entlehnte auch Geld, zehn Goldstücke, wie er von Rom a 
Auch in Mailand brauchte er mehr Geld, als Cysat nothwendig 
und beklagte sich noch über den stets besorgten Vatei 
Verdruss darüber und die schweren Arbeiten, die sich ii 
1587 sehr zahlreich einstellten, mochten bewirken, dass 



Ronward Cysal, der Sladlsr.hr eiber zd Lazern, 

inige Zeit das Bett hüten musste. Diess ging dem 
rzen und von da an kamen dem Vater keine Klagen 
ilben zu. Nun schrieb (16. Oktober 1536) der 

Collegii helvetici, er wünsche Bücher für den Sohn 
ld ein Klerikerkleid; derselbe habe in Rom die Zeit 
itz zugebracht; er müsse im italienischen Briefschreiben 
Jen, würdig seines ausgezeichneten Vaters. Leider 
Renward das Unglück, seinen rechten Arm zu brechen, 
äuge mit der linken Hand schrieb. Er bemerkte 
am Vater, er schreibe auch desswegen dem Vater 

er dem Rektor alle Briefe, die er schreibe und be- 
•weisen müsse. Der Briefwechsel könnte daher am 
ch den Geschäftsagenten der katholischen Kantone 
, Arabrosius Fornero, vermittelt werden. Nachdem 
h dieser Einrichtung ungescheut schreiben konnte, 

junge Cysat über Ungeziefer im Collegium; man 

Leintücher schicken oder durch den schweizerischen 
. Fornero anschaffen lassen; denn wegen Armuth 
uns werden die Leintücher nur alle zwei Monate, 
?rst nach drei Monaten gewechselt. Es wurden ihm 

Mutter Leintücher und Hemden geschickt. Später' 
ne Privatwohnung und blieb bis 1590 in Mailand, 

endlich den 7. September dieses Jahres zu Hause 
Dort trat er zu seinem Vater in die Stadtschreiberei, 

dessen Beruf heranzubilden und Amtsnachfolger zu 
lohn Renward's Bildung im Auslande hatte 1447 
. 2 Schillinge gekostet; daran wurde dem Vater an 
und Pensionen bezahlt 343 Gl. 3 Seh. 4 H. Der 
ard brachte nur drei Jahre in seinem väterlichen 
als er sich schon verheirathete und seinen eigenen 
gründete. Vater Cysat gab ihm hiezu sein Haus am. 

ohne Zins; doch behielt er für sich und seine Leute 
ikammer" vor; dazu gab ihm Vater Cysat 2000 Gl. 
aherigen Zins, 60 Gl. aus der Schreiberei nebst den 
n, oder 40 Gl., wenn diese nicht soviel betra- 



j)[. !.p(P-r' 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staalsn 
-gen 1 ). Später (1608) baute Sohn Benward ein eigenes 
„Brodschal" , woran ihm der Vater 156 Gl. 9 Sc] 
schenkte und sich dafür ein Gemach vorbehielt 
ward's Frau sollte von ihrem Gatten 2000 Gl. und 
1000 Gl. erben können , wenn er vor ihr oder i 
sterbe. 

Nebst diesen vielen Schreibereien und Anord 
Cysat nicht nur Zeit zu seinen Lieblingsstudien, sc 
zu schriftstellerischer Thätigkeit. Ihm verdanken wi 
in deutscher Sprache gedruckt erschienenen Nachr 
Japan; er erhielt sie von den Jesuiten, welche ihr 
eifer bis nach Japan geführt hatte. Ihre Berichte 
aus dem Jahr 1582, erschienen zu Rom in italienisc 
Diess Büchlein übersetzte Cysat, blieb aber als Gel 
nicht stehen, sondern sammelte sonst noch Nachi 
Japan und gab nun auf den dringenden Wunsch sei 
folgendes Büchlein heraus: „Warhafftiger Bericht 
New-erfundnen Japponischen Inseln vnd Königreicht 
andern zuvor vnbekandten Indianischen Landen. 
heilig Christliche Glaub wunderbarlich zunimpt vnd 
Allen frommen Christen gautz lustig vnd nutzlii 
Durch Renwardum Cysatum , Bürgern zu Luzern 
Italienischen in das Teutsch gebracht, vnd jetzt zu 
im Truck aussgangen. Getruckt zu Freyburg ii 
bei Abraham Gemperlin 1586". Es ist nebenbei z 
dass Gemperlin der erste Buchdrucker in Freibu 
drackte nur deutsche Bücher. Cysat's Stiefbruder, ] 
in seiner Druckerei angestellt. In der Vorrede be: 
von der Wirksamkeit der Jesuiten unter den Hei( 
glaubigen ; dann vom Erscheinen einer japanischen 
Gesandtschaft, welche 1585 dem Papste zu Born il 
lieit bezeugt habe, und von dem zu behandelnd« 

l ) Für „Stubenkarnmer" asgt Cysat: „inepüen", nämlich 
Nadelgeld, d. b. für sich besonders vor beb alten. 



euward Cysal, der Stadischreiber zu Luzeru, 

iffentlichung. Er widmet sein Büchlein seinem 
;hulthcisäcn Ludwig Pfyffer zu Luzem, Oberst über 

Eydgnossen in königlich französischen Diensten, 
lit es „wider die Zoilos und Nasutulos" einen ge- 
lte und Schirm erhalte, denen doch nie etwas recht 
n biete er es dem tapfern Obersten als Glückwunsch 
Wichen Heimkunft aus dem Kriege (1585). In 
berichtet Cysat von den Sitten und Gebräuchen der 
er schliesst diesen Bericht' mit einem kurzen geo- 
tistischen Lexikon über die wichtigsten Ortschaften 
Nun folgt ein Sendschreiben des Jesuiten P. Kaspar 
inen General in Rom vom Jahr 1582. Aus dein- 
en wir, dass in Japan 14 grosse christliche Nieder- 
:h befanden. Sie bildeten zusammen eine Jesuiten- 
einem Vizeprovinzial an der Spitze, und bestunden 
Kollegium , einem Probationshaus (zur Probe der 
3 zwei Seminarien mit 50 japanesischen Jünglingen, 
Stationen in verschiedenen Ortschaften mit 75 Jesuiten 
brüdern. 12 Japanesen traten diess Jahr (1582) 
tenorden; sie waren alle sehr talentvoll und äusserst 
etzt folgt ein Brief in japanesischer Sprache und 
Jebersetzung und endlich ein Bericht über jesuiti- 
r in Ost- und Westindien aus jüngster Zeit. Nach 

vernimmt Cysat zu seiner grossen Freude, dass 
ser Märtyrer zum reichen Segen für die Ausbreitung 
Jmms wurde. Im Jahr 1588 waren nämlich schon 

der Jesuiten mit 150 Jesuiten und 300 vornehmen, 
lesen in den Seminarien '). 

atte Cysat diese Arbeit, die ihm so sehr zum Ver- 
ebte, beendigt, als eine Menge amtliche Arbeiten 
en. Ks nahte die von Cysat langst ersehnte Zeit, 
lle wahren Katholiken vereinigt mit überwältigender 



Ktuitonsbibliothek. Mas., Colluctur allerlej Zyttungen etc. 
p. 54. 



ines katholisch-schweizerischen Slaalsmannes. 

Ketzerei auftreten und diese mit Gottes l 
xn. Es war diess der stete Lebensgedi 
d glaubenseifrigen Kardinals Carlo Borrc 
ssen geistiges Vermächtniss. Jetzt sollte di 
m treten und wirksam werden zum Heile 
len Religion. Erstlich sollten die katholisi 
)yen und Spanien zu einem Schutz- ur.d Ti 
t und von Savoyen die verlornen Lande amGei 
len und zum katholischen Glauben zurückgel 
e in Frankreich die hugenottische Partei für in 
. Endlich würde ein grosser katholischer I 
»aten Europa's, Kaiser und Papst an der Sr. 
ms vollständig vertilgen. Zunächst sollten 
enossen, welche schon lange mit Savoyen 
un auch mit Spanien in engste Verbin« 
6. Sept. erschien ein neuer Nuntius, Jol 
, Episcopus Tricariensis , in Luzern, wet 
;at sehr genau befreundete'). Beide arbeit 
;lich daran , die katholischen Kantone 
fmmen zu bewegen. Es gelang ihnen , i 
;he der reformirten Kantone; nur Soloth 
Verbindung mit Bern , wollte Nichts di 
len reiche Geldgeschenke an die katholts 
ussicht gestellt. Ein Bericht des savoyis 
srt (31. März 1587) an Cysat, von dem er 
587) Auskunft über Spanien's besondere F 
alt mit, es seien 15 Millionen aus Indien 
le der spanische König vollständig zur B* 
re Personen ausgeben wolle. Ziemlich r 
Lbschlusse des spanischen Bündnisses in Lu; 
. J. 1587 hatte Regierung und Grosser ] 
Bündniss einzugehen beschlossen. Allein 
en Kantone zauderten ; Cysat hatte lange A 

jarcbiv. KluWrbücblm C. p. 180 a. 181. 



d Cysat, der Stadischreiber za Luzern, 

ie alle für das spanische Bündniss gewonner 

, er habe manches böse Wort hören müssen 

seien sehr ungeschlacht gewesen. 

583 reiste dann eine Gesandtschaft der katholi 

deren Wortführer Cysat war, nach Mailand, un 
eschwören. Sie war sehr zahlreich. Sie bestant 
ersonen zu Pferd und einer Anzahl zu Fuss 
sr Gesandtschaft von Luzeni die Abgeordnetei 
Schwyz, Unterwaiden ob und nid dem Wald 
; an sie schlössen sich dann die Landvögti 
Ibaren Angestellten und andere Personen au: 
lischen Vogteien an. Die Gesandten stiegei 
ttelbaren Begleitung im Gasthof zum Falkei 

die übrigen Begleiter im Gasthaus zu dei 
;n Abend musste Cysat sich von den Wirthei 
m die Rechnung geben lassen und sie unter 

wurde sie von der spanisch-mailändischei 
Die schweizerische Gesandtschaft wurde mi 
ät empfangen; Cysat hielt in deren Namei 
zierliche italienische Präsentationsrede an dei 
-Statthalter und an Senat und Volk der Stad 
vurde das Bündniss beidseitig beschworen um 
atthalter im Namen seines Herrn unterzeichne 
ährend die übrigen Abgeordneten nach Been 
ehkeiten nun der Freude und Lustbarkeit siel 
musste Cysat eine Menge Geschäfte, weicht 
vierig waren , bei der spanischen Regierung 
st musste er sich um Seesalz und hallische! 
jn Vogteien bemühen; dann sollte er bewirken 
Leute, welche wegen Vergehen oder nicht be 
i Gefängniss (Mala stalla) zu Mailand schmach 
. gesetzt würden. Ferner für J. B. Pusterh 

1 Lmern den 7. Mal und kamen den 16. Mai ii 



Lebensbild eine« katholisch-schweizerischen Slaalsminties. 
von Bellinzona Erlaubniss, Waffen und Armbrust einzufuh 
filr J. J. Ciollo von Locarno Korn zu kaufen, für Vale 
Porta von Mendrisio Begnadigung vom Todesurtheil, u. A 
Endlich hatte er Gesuche der säramtlichen italienischen Vogt 
beim spanischen Statthalter vorzubringen, und zwar wegen 
Zolles, Salztransits, Wnarenankaufs und der Spedition. Nach 
er seine Geschäfte beendigt hatte, spazierte er durch verschieb 
Strassen der Stadt und betrachtete Alles mit Aufmerksam] 
was ihm merkwürdig schien. Bei einem Goldschmied sah e 
einem Glase kleine Thierchen (Pulices) , welche ein gold< 
"Wägelchen zogen, was ihm ganz wunderbar vorkam. Er ko: 
nicht begreifen, wie man sie hatte einspannen können, bis 
seine Magd zu Hause diess Experiment gegen ein Trink 
zeigte. Beim Abschiedsbesuche von dem spanischen Her 
Statthalter erhielt er als Entschädigung für seine Reise 
goldene Kette mit dem in Gold gefassten Bildnisse K 
Philipp's II. von Spanien. Cysat hatte sie weit schwerer 
Gold erwartet. Man hatte ihm gesagt, er werde für s 
Reise sehr gut entschädigt werden; Gesandte hätten bei solc 
Gelegenheiten ') immer eine goldene Kette im Werth von 
Kronen erhalten. Cysat glaubte nun eine solche auch wie j 
Gesandte verdient zu haben. Nun wog aber die erhal 
goldene Kette bloss in dem Werthe von 170 Kronen. 
Aerger über diese Hintansetzung beschloss er , ' aus den 
Gulden, welche sie werth war, nach Abzug der Reisekosten 
der versäumten Einnahmen zu Hause an Sitzungsgeldern, S; 
teln u. s. w. Geschenke zu kaufen, die man freilich jeden: 
von ihm erwartete ; denn einzelne Rathsherren hatten ihn & 
desshalb gemahnt. Die Reisekosten betrugen fl. 110. Schill. 
H. 8. Dazu für Nebenausgaben, wie Papier, Waschen, für 



') Auf dem savoyiacheo „Pundtflchwur" bekam CyB*t eine goldene K 
welche 310 Kronen werth wir. Vgl. Nüw Schnldbüehlin A. Z. 8. 13. i 
erhielt er Entschädigung aller Reisekosten und dmi noch 100 Krone 
Gold. 



Henword Cysat, der Sladlschreiber zu Lazera, 

schuhe, die ihm in Mailand aus dem Zimmer gestohlen 
'rinkgelder u. s. w. fl. 17. Seh. 4. Dann für Tuch 
fleidung fl. 42. Seh. 25. H. 6 und Macherlohn fl. 7. 
Der Fährlohn für zwei Koffern betrug von Mailand 

fl. 24. Schill. 17. H. 4. Mit Geschenken bedachte 
Hnilie, Verwandten, Angehörigen, Substituten, Unter- 
JJerichtschreiber, die vier Stadtläufer (jede™ em P*ar 
n Grossweibel, die Stadtknechte, Geistliehe, Gross- 
räthe und verschiedene Freunde. Nebst den vielen 

Geschenken brachte Cysat auch eine Anzahl Schachteln 
er Conditoreiwaaren, Parmesankäse, Küttenensaft und 
iwergen, Zuckerfrüchte , parfiimirte Handschuhe und 
.zwaaren und viele Agnus Dei, Crucifixe u. s. w. heim, 
kte 76 Personen auf die verschiedenste Weise und 

für sich eine Menge Gegenstände gekauft; für fl. 64. 

und H. 2.; nebst Anderm auch eine italienisch- 
Grammatik und Augustini Galli Liber de agricultura. 
itung dieser Ausgaben verkaufte er die goldene Kette, 
ich das daran hangende Bildniss des „hochloblichen 
katholischen Potentaten Konig Philipp" zurück, 
an Werth. So sehr' Cysat die in seinen Augen 
;lohnung für seine ausgezeichneten Dienste verdross. 

er es doch nicht über sieh bringen, das Bildniss. 
ipp's, des Retters der katholischen Religion, zu ver- 
Luch die dazu gehörige goldene Kette liess er später 
:hen, als er (1593) noch eine Entschädigung von 
für die ihm so schlecht gelohnte Reise erhielt'). 

diente er Spanien in Geschäften wegen Mailand, 
in, Besancon, Burgund u. s. w. schon seit seinem 
i Staatslehen (1570) mit grossem Eifer und hatte 
ne besondem Gratifikationen erhalten*). Dagegen- 



: Recepta quoted. p. 8. 

Miiw Sckuldbüchlin Ä. Z. p. 13, bei Hrn. W. Am Rhyn. 



"' IMpp.**" 



Lebensbild eines kalholisch-sehweizcriscben SlaaUm, 

fielen die offenen und geheimen Pensionen reichlich ; 
beim Abschluss des spanischen Bündnisses in Luz 
1587 erhielt Cysat 425 Gulden, ausserdem Schreib' 
für die Ausfertigung des Bündnissbriefes und für si 
den angesehensten Männern in den vier Kantone 
16 Schill, und 8 H. Dann bezahlte ihm der spanisc 
Pompejus zum Kreuz die Reisekosten in die vier 
Kantone, um das spanische Bündniss siegeln zu 
schenkte ihm dazu noch 30 Gulden *), und für eim 
Reise nach Freiburg 9 Gld. 25 Schill. Die amtlich 
für die Ausfertigung des Bündnisses selbst betn 
wovon Cysat die Hälfte bezog'), 14. Sept. 1587, trat 
Hälfte der Unterschreiber Hans Bircher 4 ). 

Bei seiner Rückreise vom spanischen „Pund 
Mailand hatte Cysat noch ein unangenehmes Gesch 
zu besorgen. Sein Halbbruder, Rochius von Lauffei 
als Buchdrucker bei Hieron. Frova gearbeitet und 
Streite von einem Mitangestellten in der Buchdi 



') Cysat: Reoepta quotidiana A. 3, p. 3. Item propter co 
liiapanioaru in singulare et extraordinariam donam accepti 
25'/, I». thnt zn Münz 425 Ol. Item D. Pomp, de f ornoe l 
in tractatione foederis cum Helvetiis eatholicis dedit mihi für 
arbeit ad reliquos 4 Canlones ad promovend. negotiis foederis 
coinparandum in congregationibns generalibos eornm dz mal 
annemmen wolle fl. 134. Schill. IG. H. 8. Der scbryblon Ist 
griffen, sondern baonder verrechnet, vnd In disem vmbher 
vi) vnwttrds vnd manchs hüss wort lydcn müssen , dann d 
vngebacben waren. 

') Staatsarchiv Luxem. Cysat: Reoepta quotidiana. A. 

a ) Ibidem p. 5 b. In Stattscbrybera büi sampt 400 Gl., so 
Arobassador zallt vmb die 3 originalia der pündtniss, so sin 1 
dies Jars (1588) mit den 5 catholischen Orten vmb die bes 
berzogthumhs Meyland, wölohe 400 Gl. anoh darin vergriffen i 
zusammen 535 Gl. 1 Seh. 

*) Bircher starb den 6. Sept. 1588 f ihm folgte im Amt 
Sept. 1588. Kluterbü'cblin C. p. 181. 



ward Cysal, der Sl ad l Schreiber zu Luzern, 

schwer verwundet worden, laut Schreiben des 
>m 19. Sept. 1587. Durch dessen gute Pflege 
be ärztliche Besorgung des Dr. Paulo Palavicino 
von Laufen wieder vollständig hergestellt; allein 
■ die Arzt- und Pflegekosten nicht bezahlen, 
ne Schuldschrift dafür aus. Obwohl Cysat an 

Rochius sei arm und könne nicht bezahlen, so 
rova bezahlt sein und belangte unsern Cysat 
hon bezahlen könne. Nebst öfters an ihn abge- 
briefen schickte Frova desshalb auch einen aus 
izern reisenden Kapuziner an Cysat, um ihn an 
zu erinnern. Diess wirkte mehr als alle Briefe. 
3 sich endlich ungern genug zur Bezahlung der 
i. Kaum hatte er diese geleistet und war zu 
men, so erhielt er vom andern Halbbruder Hans 
3. Juli 1588) ein Schreiben, worin er Cysat bat, 
Bruder Rochius unterstützen, dass derselbe, der 
r Mann seie, heirathen könne. Anfänglich war 
sehr ärgerlich; aber allmählich legte sich sein 
ilf auch da wieder. Rochius verheirathete sich 
i Schimdin und wollte eine Druckerei 1 ) errichten, 
:(ir die Regierung zu drucken. Allein ein Amt 
>r; desshalb musste ihm unser Cysat die Stelle 
chters" bei der Schweizergarde in Rom verschaffen, 
ihm hier auch nicht gut; er war stets krank 1 ) und 

Geldverhältnissen , so dass er auch da noch 



i Lnzern, Brief des Roch ins von Lnuffun, Rom 3. Januar 
hruibt, er habe vernommen, man wolle in Lnzern eine 
n; da mochte er bitten, ihn bei der „Oberkeit" zu melden, 
itattherrn In Rom in Ihrer Truckerey arbeiten vnd Ieh 
. den die Römerherren nur die besten ues sauckent". Er 
'erke an, welche sie drucken, so nie drei verschiedene 
ol. 

(einer Frau, der Mäthin, an Landvogt Ritter Jakob Sonnen- 
Luxem, d. Rom den 5. Juli 1608. 










Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 29> 

seinem Bruder Cysat zur Last fiel. Wir dürfen uns daher nicht 
verwundern, wenn Cysat darüber sehr värdriesslich wurde und die 
Welt undankbar nannte. Jeder Augenblick brachte ihm Proben, 
wie gerade folgende : Cysat's Sohn Ren ward war Vogt des Rochius^ 
von Lauffen. Nun war des Letztern Frau, Mathia, einstmals 
von Rom her auf Besuch in Luzern und kaufte bei dieser Ge- 
legenheit von einem „Silberkrämer" einen silbernen. Becher um 
8 Kronen, den sie aber nicht bezahlte und, wie es scheint, bei 
Cysat zurückliess. Später wies sie den Ritter Landvogt Jacob 
Sonnenberg für 8 Kronen, die 6ie ihm schuldete, an Schwager 
Stadtschreiber Cysat, der diese 8 Kronen auf den Becher be- 
zahlen sollte; wenn er diess nicht thun wolle, so käme ihr 
Mann um seinen Dienst in Rom und dann habe Cysat die ganze 
Familie am Halse 1 ). Begreiflich war* Cysat über eine solche 
Unverschämtheit sehr aufgebracht, wesshalb er den betreffenden 
Brief seiner Schwägerin überschrieb : „ Aber ein lustiger poss der 
vndankbaren betruglichen wellt. a Sein wohlwollendes und stets 
dienstbereites Herz siegte in der Regel über alle Verdriesslichkeiten, 
welche ihm die Menschen nach Weltbrauch für seine Wohlthaten 
bereiteten. So bemerkte er dann über seinen Bruder Rochius 
von Lauffen auf dessen Brief: „Ich hab mich wollen vmb400GL 
für Inne verbürgen vff sin Erbtheil hin. Aber zu Fryburg Ist's 
nit fortgegangen, wiewol ers nit vmb mich verdient ghept. Aber 
Ich habs sinem Vnverstand vnd Schwachheit zugeben vnd gern 
übersehen. . Gott wöll Im gnad und Verstand zu allem guttem 
verleihen ft . 

Ein freundliches Verhältniss unterhielt Cysat mit seinen 
beiden Basen in Mailand. Im Jahr 1587, datirt vom 14. Mai, 
erhielt er aus Mailand einen Brief von den beiden Nonnen 
Antonia und Francesca Cesati. Sie sagen, sie seien die Töchter 
von Cysat's Vetter Hieronimo „Cessato", Merchante di lavina, 
der ihn sehr gern gehabt und ihnen oft von dem lieben Vetter 
Cysat gesprochen habe. Auch erinnern sie sich noch ganz gut r 



l ) Ibidem. 



tau.-- 



30 Reo ward Cysat, der Stadtschreiber zu Luzern, 

wie er, Herr Rinaldo (Renward Cysat), sie einmal in ihrem 
Kloster (Monasterio disanto Michelle in chiusa in Mailand) 
besucht habe. Sie wünschten nun die alte Freundschaft mit 
ihrem lieben Vetter Cysat zu erneuern und Nachrichten von 
seiner Familie zu erhalten. Cysat war über diesen Brief sehr 
erfreut, antwortete seinen lieben Basen Nonneti oder „serve in- 
degne di Giesu christo", wie sie sich nennen, auf das Freund- 
lichste. Er erhielt von ihnen „küchliwerk* und machte ihnen 
auch kleine Geschenke an Geld u. a. m. Er sah sie spater in 
Mailand; auch seine Tochter Elisabeth besuchte sie bei ihrer 
dortigen Anwesenheit im Jahr 1600. Base Antonia wurde später 
zu Cysat's grosser Freude Vorsteherin ihres Klosters. Sie und 
ihre Schwester blieben bis an ihr Lebensende in freundlicher 
Verbindung mit Cysat uild seiner Familie. 

Während seine Familienverhältnisse ihm abwechselnd Lust 
und Schmerz brachten, beschäftigte sein Geist sich mit den 
Weltbegebenheiten, mit welchen er die Geschicke seines schwei- 
zerischen Vaterlandes auf das Innigste verflochten sah. Hier 
wie dort konnte es sich nur um den Weg zum Himmel handeln. 
Der Glaube, dass nur die katholische Religion in denselben 
führen könne, stund bei ihm unerschütterlich fest. All sein 
Denken und Schaffen war nur auf den Sieg derselben gegen alle 
Widersacher gerichtet. Nichts interessirte ihn so sehr, als Nachrich- 
ten hierüber aus allen Ländern des Erdbodens zu erhalten. Dess- 
halb richtete er ein Correspondenzbüreau ein, in welches Berichte 
über die katholische Kirche, deren Verhältnisse und bezügliche 
Begebenheiten aus allen Ländern einliefen, wo Bekenner und 
Förderer des katholischen Glaubens waren. Da Cysat Stadt- 
schreiber, Notarius apostolicus und Secretär des Jesuitencollegiums 
in Luzern war, so konnte er überall Correspondenten bekommen. 
Die meisten derselben waren Jesuiten, die als Missionäre in alle 
Länder der Welt kamen; dann andere Geistliche, Militärs in 
fremden Diensten, Staatspersonen jedes Ranges und besondere 
Freunde und Bekannte. Die eingelaufenen Correspondenzen gab 
Cysat dann entweder in den Originalien oder auch in Abschriften, 



Lebensbild eines kaihol isch-schweizerischen Staatsmannes. 

die er durch seine Kanzleiangestellten anfertigen liess, den v< 
trauten Magistratspersonen und höhern Geistlichen in Luzt 
und auch in andern Kantonen, wie sich denn solche Abschrift 
die in wichtigeren Fällen Cysat selbst besorgte, im St. Gallisch 
Stiftsarchive finden. Die benutzten Correspondenzen legte Cy 
häufig mit scharfen Bemerkungen auf dem Bande sorgfältig 
Seite und liess sie chronologisch geordnet einbinden. Ein solcl 
Band kam durch einen Nachkommen Cysat's in das Klos 
Muri und nach dessen Aufbebung in die Kantonsbibliothek 
Aarau '). Der erste Brief vom Januar 1588 berichtet von Mal 
dass der dortige Grossmeister Cardinal geworden sei ; der Hers 
von Pastrano (Palestrano) , naturlicher Sohn des Königs \ 
Spanien, sei zum Herzog von Parma ernannt worden. Da 
folgen Briefe „di Leone li 16. Genaro 1588", dass die P 
viele Hugenotten im Hugenottenkriege wegraffe, über den I 
de Guise, u. s. w., dann von Breslau, Mailand, Prag, Rt 
Venedig, Paris, u. s. w. Viele Correspondenzen betreffen <: 
Hugenottenkrieg. Sie rühren häufig von schweizerischen Hau 
leuten in französischen Diensten her — es waren damals 
Fähnlein katholische Schweizer in französischen Diensten 
und sind desshalb von besonderem Interesse. Von Strassbi 
vernimmt Cysat, dass es den Ketzern gelungen sei, kostb: 
Reliquien aus dem bischöflichen Dome wegzunehmen: eil 
Finger des hl. Peters, die Hirnschaale des hl. Johannes v 
einen Arm des hl. Stepbau. Auch in Bern hatte Cysat eii 
eigenen Correspondenten. Den 15. December 1588 wird il 
von dort geschrieben, dass die schweizerischen Soldtruppen 
Frankreich gegen den Herzog von Nevers ziehen; die fn 



') Mss. Nr. 25. Mit dem Titel s Collectur allerley Zythragen und I 
schichten der Welt, sonderlich aber der schwüren Kriegen in Frsnkrei 
Niederland und Ungarn, da die Christenheit angefochten von dem TÜrgl 
und synen Leuthen, den Käaern und andern Tyrannen. Von dem 1586 
in das 1596 Jar. Pro curioais et melaneholieis. Dono dedit perillustrissii 
dominus de Fleckeustein. A. 1784. 



Renward Cyna!, der S t»dls ehrciber zu Lnzero, 

'■a Geistlichkeit steure monatlich zum Kriege gegen die 
otten 100,000 Kronen. Eine Menge Briefe von dort und 
reiburg, Lausanne und Genf betreffen den Lausanner 
ir gegen Bern und den daherigen bernischen Feldzug. 
Briefe, welche die innern Regierungsangelegenheiten 
und Freiburg's berühren, sind in Geheimschrift abgefasst, 
icht zu -entziffern. Man sieht daraus, dass hochgestellte 
raten, wie Affry '), Heidt u. s. w., in Freiburg gegen die 
he Partei in Frankreich und für Bern waren. Doch 
es, Freiburg mit Uri, Unterwaiden und Luzern gegen 
Önig Heinrich III. von Frankreich zu stimmen, während 
i und Zug zu demselben hielten'). In den Gorrespon- 
wird er der Mörder der ■ Guisen genannt und von Zeit 
t eine Prophezeiung des hl. Franciscus, die man zu Rom 
dtgraben aufgefunden habe, mitgetheilt, laut welcher König 
:h III. von Frankreich einst enthauptet werde. Später 
ann dessen nach Cysat's Meinung wohl verdiente Ernior- 
lusfährlich mitgetheilt. Die Briefe sind in der Regel vom 
katholischen Standpunkte aus geschrieben. Zu einem 
aus Schottland vom Jahr 1588') bemerkt Cysat zum be- 
len Bericht über die Hinrichtung der Königin Maria Stuart: 
iem dann dieGottloseJezabelvndschendliche Tyrannin Elysa- 
tönigin zu Engelland Ir Mum die fromme gottsälige königin 
i dess Jezigen königs von Schotten Mutter von Ires yffrigen 
sehen Gemüts wegen, vff grimmige vnd falsche erdichtet 
en nach langwiriger vnd viljäriger gefangknuss, In deren 
elbs in Engelland enthalten worden, In dem schloss Fod- 

E.-Bibl. Aaran. Msa. S. 305 b. Geheimschrift: Vgl. S. 541. Da wird 

:ei für König Heinrich IV. als sehr bedeutend in Freiburg geschildert. 
lyas.1 theilt bei dieser Gelegenheit einen bezüglichen Tagsatzungs- 
1 der Orte Luzern, Uri, Sohwyz, Unterwaiden, Zug und Freibrrg mit, 
and 28. März 1589. Dur Nuntius war auch dabei und gab dringende 
angen, Alles zu than zur Erhaltung der katholischen Religion; Uri 
leauftragt, den Grauen Bund zu gewinnen. Aaran Uta. S. 115, 
Uran Msa. 8. 43. 






« -.► 



Lebensbild eiaes katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 88 

rangen 50 mylen wytt von Landen, den 22 Tag Apriles dess 
vergangenen 1587 Jars wider alles recht vnd billigkeit, jämmer- 
lich enthaupten lassen, hat es den Son gar höchlich bekumbert 
vnd beherziget, u. s. w. a 

Ausführlich wird der Mordversuch auf König Heinrich IV. 
von Frankreich mitgetheilt 1 ) (Januar 1595), wie auch, dass er 
desshalb die Jesuiten ohne Urtheil vertrieben habe. Dass der- 
selbe zur katholischen Religion übergetreten und vom Papst die 
Absolution erhalten*) habe, will dem Correspondenten nicht 
munden. Er ärgert sich über den Sturz der spanischen Partei. 
Eine heftige Correspondenz 8 ) aus Freiburg vom 7. März 1595 
theilt mit, man wolle Spanier über den Gotthard kommen lassen 
gegen die Berner ; gegen den König Heinrich von Navarra hätten 
sich Viele verschworen, wenn auch diessmal „das Gwehr nit ab- 
gangen sei*. In ähnlicher Heftigkeit und Uebertreibung gefallen 
sich Briefe aus Appenzell und Zürich, die offenbare Unwahr- 
heiten enthalten, die wohl auch Cysat für solche ansah. Aus 
Zürich (1596) wird gemeldet, Zürcher Bürger wünschen wegen 
des dissentirenden Wesens ihrer Prädikanten Kapuziner zum 
Predigen, besonders den Guardian in Baden, P. Ludovicus Sapo. 
Ein Prädikant sei heftig dagegen aufgetreten und habe Gott um 
ein sichtbares Zeichen an seinem Körper gebeten, wenn er Un- 
recht habe; dann sei er plötzlich während der Predigt mit Ge- 
stank verschwunden. Natürlich wolle man jetzt in Zürich die 
Kapuziner. Von 200 Rathsmitgliedern seien nur noch 7 da- 
gegen. Viele wünschen auch die Messe und die alte Religion; 
nur der gemeine „Pöffel" in den Zünften sei dagegen, mehren- 
theils Ausländer, wie auch die Prädikanten u. s. w. An der 
Landsgemeinde in Appenzell fehlen nur noch 5 Stimmen zur 
Vertreibung der Prädikanten 4 ). Appenzell sei zum spanischen 



Aarau Mss. S. 885. 

*) Aarau Mss. S. 972, 973, 976, 978. 

3 ) Aarau Mss. S. 994. 

4 ) Aarau Mss. S. 1067. 
Histor. Archiv Bd. XX. 



Reh wart Cysat, der S lad (schreiber zu Lnzern, 

nissc getreten, worüber die ZwingüSchen in Zürich sehr 
n ; es sei desshalb eine Tagsatzung der Evangelischen nach 
l ausgeschrieben 1 ). 

Bin Brief aus Wallis (Juli 1593) meldet, es sei dort ein 
ionsaufruhr *) ausgebrochen. Es seien 300 Calvinisten in 
i ; dann gebe es auch viele Calvinisten in Leuk und Brieg. 
Kaplan aus Kaiserstuhl predige dort calvinisch; man könne 
her nicht vertreiben, ohne einen grossen Aufruhr zu be- 
ten. Selbst der Bischof in Sitten sei wegen seines Eifers 
ifahr. Diess komme von Solchen her, die in calvinistischen 
en studirt haben. Da Cysat alle möglichen Nachrichten 
leite, so kam es denn auch vor, dass er solche bekam, die 
anglich von Reformirten herrührten, die er dann auch 
inte und mit scharfen Ausdrücken: „hugenottisch, erlogen 

w." bezeichnete. 

Diese Briefe, von welchen hier nur einige Proben mit- 
ilt sind, enthalten einen reichen historischen Stoff, der aber, 
chon aus dem Mitgetheilten erhellt, einer scharfen Sichtung 
f. Sowohl aus einzelnen Briefen in dieser Sammlung, wie 

aus andern an ihn gerichteten Schreiben geht deutlich 
>r, dass Cysat für die guisiscli-liguistische Partei in Frank- 

nach Kräften in der katholischen Schweiz arbeitete. Ihm 
i hauptsächlich zuzuschreiben, dass dieselbe schweizerische 
ruppen werben durfte, während ein bezüglicher Vertrag mit 
französischen Könige bestund, der jedoch von den guisisch- 
tisch gesinnten Kantonen gekündet wurde. An Cysät wurde 
■ der liguistische Gesandte de St. Alban empfohlen (Schrei- 
rom 11. Dec. 1588), um einen Werbungsvertrag abschlies- 
n können. 

Ganz andern Inhalts waren die Schreiben, welche er damals 
noch später vom Herzoge von Florenz und seinem Kanzler 
ssen Namen erhielt. Auf Empfehlung des Kardinals Para- 

Aaran Msa. S. 1148. 



eines katholisch -schweizerischen Staatsmann« 
früher päpstlicher Nuntius in Luzern 
ner Cysat's war, wurde Cysat vom Gr< 
i von Toscano ersucht, über das Tre 
ischen Partei in der Schweiz an densel 
berichten. Durch seine ausgedehnten '. 
a Kantonen der Schweiz war Cysat ■ 
ide, die genauesten und zuverlässigst« 
s Gebahren des französischen Gesand 
der Schweiz Bericht zu geben. Er tl 
s er den französischen König Heinrich 
;er in der Schweiz von Grund der S 
den Anlass begierig ergriff, um dems< 
Berichte, welche bis jetzt nicht aui 
genau und einlässtich gewesen sein ; c 
!2. März 1588 beehrt ihn der Grossh»; 
besten Freundes, dem er alle Liebe und 
werde ihm übrigens seinen Dank nicht n 
Mich durch die That beweisen. Cysat, d 
tat als auf blosse Worte hielt, erwarte 
;e eine Entschädigung, die er für seit 
nen glaubte. Sein Freund Kardinal I 
•klich eine solche aus. Der grossh( 
Bellisarius Vinta, schrieb an Cysat, er 1 
Goldpfennig (Fennig d'oro) an einer 
; allein er wage es einstweilen nicht, da 
alen viel zu unsicher seien, um ihm 
istand sicher zu übermachen. Allein ' 
lungsbüchlein (A. Z. p. 12 b) ärgerlich 
iienk für seine treuen Dienste (seit ü 
ihrmaliger Versprechungen laut Schre 
Juli 1590 und Juli 1591 immer nicht ar 
igust 1591, als Grossherzog Ferdinan 
Schreiben dringend bat, er möchte bewir 
tebell (un mio perfido Rebelle), falls 
sogleich festgenommen und ihm ausgelief 



i Renward Cysat, der Slartl sc breiter zu Lozern, 

ysat nennt diesen Verbrecher in einer Anmerkung „Alfons 
iccolhomini*. Im Rechnungsbüchiein bemerkt er dann: „Nach 
ngem vertrösten vnd warten Ist es (das Geschenk) kommen, 
imlich 19. August anno 1591 ein güldene Kette mit einer 
edaglia dcss Herzogs von Florenz Bildnuss, wigt 22'/* (XXII-»-) 
t golds, Ist ... krönen , hat 150 Ring one Daz so zu der 
edalien ghört; hab dem Botten geben, ders nit gewüsst, 
i krönen. Das hat mir dess herzogen Secretari vnd der Herr 
ardinal Faraviciniius min gfatter, der für mich gsollicitirt, zu- 
schickt vnd vmi) so vil wytter, so Ich mit minem schriben 
irfare, werde es noch wytter erkennet vnd vergollten werden, 
j Ich schon keine ordinarj Provision habe." Cysat verlor 
brigens dabei den Hauptzweck all' seiner Toätigkeit, die För- 
srung der katholischen Religionsinteressen, nicht ausser Acht, 
r fesselte den Grossherzog von Toseana enge an die kathn- 
ächen Eidgenossen, so dass sie ihn als ihren wirklichen Bundes- 
jnossen betrachteten und ihn, auch, wie z. B. der Abt von 
t. Gallen (vergl. St. Gallen. , Stiftsarch. Act. mon. St. Galli. 
om. VII., Schreiben vom 29. Mai 1593) als Bundesgenossen 



Mit dem Abte von St. Gallen, Joachim Opser, hatte Cysat 
ich lange Unterhandlungen zu pflegen, die hauptsächlich in 's 
*hr 1589 fallen. Durch den Aufstand der Pariser gegen die 
i König Heinrich's III. stehenden 4000 Mann Schweizer, den 
2. Mai 1588, waren die Hoffnungen der Gegner des Königs, 
3r Guisen und der katholischen Liguisten, zur vollständigen 
usrottung der Ketzerei in Frankreich, auf das Höchste gestie- 
m. Es war nur noch darum zu thun, die Schweizer aus den 
öniglichen Diensten zu entfernen und den katholischen Liguisten 
lzuführen. Luzern rief seine 400 Mann aus des Königs Dienst 
iriick und andere katholische Kantone folgten diesem Beispiel. 
im sollte auch Abt Joachim dazu vermocht werden. Allein 
3rgebhch wendete sich Cysat wiederholt an ihn, um ihn htefiir 
nd zu Werbungen für die katholische Liga zu bestimmen. Er 
onnte nur bewirken, dass Abt Joachim alle Werbungen in 



- ■— _- w ' — - - 

f r • 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 37 

seinem Lande verbot. Er wollte nämlich nicht, dass seine katho- 
lischen und reformirten Unterthanen einander im Kampfe gegen* 
über stünden, .da diese sich doch zu den Hugenotten geschlagen 
hätten. (Vgl. v. Arx, Geschichte des Kantons St. Gallen 8, 
108 und 109). Weder der Nuntius und der französische ligui- 
stische Gesandte de la Motte, noch die Luzerner Regierung auf 
€ysat's Betrieb, vermochten den Abt zur Anwerbung von Trup- 
pen für die katholische Liga, obwohl er von Luzern durch 
Cysat's Vermittlung ein Anleihen von 12,000 Gulden erlangte 
und mit grosser Mühe die Zinsen bezahlen konnte. (Stiftsarch. 
St Gallen. Act. Mon. St. Galli, T. VII— X). Cysat stund übrigens 
mit Abt Joachim auf dem vertrautesten Fusse; er hatte nun 
doch bei ihm bewirkt, dass derselbe das Reislaufen für den 
französischen König verbot, weil es die fünf katholischen Orte 
selbst in den gemeinsamen Vogteien bei höchster Strafe und 
Androhung, Frauen und Kinder der Reisläufer aus dem Lande 
zu jagen, verboten hatten. Cysat sandte ihm stets die neuesten 
Nachrichten, besonders vom Kriegsschauplatze in Frankreich. 
(Act. mon. S. G. Briefe vom 14. und 28. März 1589 u. s. f.). 
Wenn auch nachmals im Allgemeinen die Forderungen an die 
katholische Liga in Frankreich für die fünf katholischen Kan- 
tone und ihre Bundesgenossen verloren gingen, so war doch 
Cysat so glücklich, bei ihrer Werbung im Jahre 1589 ein schönes 
Geschenk zu erhalten, wie er im Büchlein A. 3. Recepta quoti- 
diana p. 12 b. bemerkt; „Item alls die catholischen Bundes- 
fürsten in Frankrych Im meyen diss Jars (1589) by den catho- 
lischen V Orten ein Vffbruch 10,000 Mann gethan durch den 
Hrn. La Motte Iren Gsandten, wöllicher darumb Mgh, Rät vnd 
(jedem?) 1 c (100 Cronen) vereert, Ist mir für min theil für 
min müy .vnd arbeit besonder vom h. Ambassador vereert wor- 
den 150 silberkronen. (Der Vnderschreiber ist auch sonder- 
barlich vereeret worden.) Das thut zu Mttntz Gl. 287. 20. 
Item von der Vsstheilung derselbigen sach halb, was In die 
Batstuben theilt worden, Ist mir worden ein spangische Doppel- 
kronen Gl. 4 = 13 = 4 tf . Auch andere aussergewöhnliche Ge- 



eil ward Cysat, der Stadtschreiber in Luzern, 

slt Cysat diess Jahr. Der Herzog von Mantun hatte 
rar Cysat's Dienste in Anspruch genommen. Das 
edeln hatte nämlich seiner Zeit dem Herzog von 
chüsse an Pferden und Geld gemacht, konnte aber 
rigsten Bemühungen nicht zu seiner Bezahlung ge- 
on auf der „Gemeineidgenössischen' 1 Tagsatzung zu 
lir 1557 den 1. Febr. klagte der Abgeordnete von 
[lochte der Herzog von Mantua von den Eidgenossen 
g an Einsiedeln gemahnt werden. Falls der Herzog 
eine Bezahlung leiste, so sehe sich die Regierung 
genöthigt, dem Kloster Einsiedeln behülflich zu sein, 

durch Wegnahme von Waaren bezahlt machen 
« Klage wiederholte Schwyz auch an der Tagsatzung 
hcn Orte noch oft. Boten wurden an den Herzog 
Vereinbarungen gemacht, aber ohne Erfolg, da der 
; Zusagen nicht hielt 1 ). Nun scheint Schwyz zur 
Icr angedrohten Gewaltmassregel geschritten zu sein, 
Herzog von Mantua sich genöthigt sah, einen bc- 
indten in die Schweiz zu senden. Diesem half nun 
er zu seinem Zwecke kam. Dafür erhielt Cysat 
hing des Kardinals Paravicini vom Herzoge von 
i goldene Kette im Werthe von 18 Kronen oder 

Dazu liess Cysat auf seine Kosten noch eine 
nachen *). 

Jysat's besondere Einkünfte von diesem Jahre ge- 
7 Gulden, die er von einem Prior- aus Dacia (ün- 
3u er sich beim päpstlichen Nuntius zu Luzern ver- 

bachiede. Bd. 4, Abthlg. 2. S. 23, 35, 62, 123, 128, 139, 242; 

chiv Luzern. Cysat's Nachlas a Einnahmen buch lein. A. 3. 
. p. 13. „Meer ein gabqQf uofii iüfüiifiba nämlich ein sixqubü 
Tütmaaflb isb Zobblo batt mir der Herr Kardinal Paraticini 
vergellt Ima, von ettwas qüflbgh RÜBubga upt sinem agobqhüb. 
ig Tsaerthalb der gptfunüfau äfinänah tau Xh opth ibq bebmua 
196, Die medaglia hab Ich in minen kosten daran laasen 



Lebensbild eines kalholiseh-schweizerUcbeu Staatsmannes 

wendete, erhielt, und die Entschädigung für seine Anwes 
bei der Wahl des neuen Abtes Ulrich v. Amstein in St. 1 
den 30. Nov. 1588. Er erhielt zwei Malter Korn Lui 
„Mass", jedes 10 Gulden an Werth, wogegen er 2 G 
10 Schillinge Kosten für Pferd und Knecht hatte. Das „I 
mentum eleetionis" (Wahlurkunde) wurde besonders b< 
Der Ertrag fiel in die Büchse der Stadtschreiberei; die '. 
erhielt der Unterschreiber. 

Begreiflich erhielt Cysat manche Entschädigung und ms 
Geschenk, was nicht in die Stadtschreibereikasse gehörte 
erhielt er von dem österreichischen Rath und Statthalte: 
Rheinfelden", Ludwig Es, ein schönes Geschenk als ] 
nung für mehrfach geleistete Dienste. Er hatte sich s 
für ihn als auch für seinen Sohn beim papstlichen Nunt 
Luzern verwendet und ihm auch stets die neuesten Nachr 
aus Frankreich mitgetheilt. Dafür erhielt er nun von der 
reichischen Regierung einen in- und auswendig vergoldet* 
bernen Becher, 46'/» Loth an Gewicht. Es stund das W 
des Fürsten von „Oesterrekh* darauf. Cysat gab dem 
reichischen „Hofboten" eine Sonnenkrone Trinkgeld und 
ihn im Wirthshause frei, oder nach seinen Worten: „Dem 
boten) gab Ich 1 sonnenkronen Trinkgeld vnd losst (löst« 
ab dem würt, hat kost 1 Gl. 6 Seh., Summa kostens 3 ; 
.sohill. Ist mir noch überhüben 66 gl. 29 Schill. Gott will 
allen vergellten* '). 

Nicht immer wurde Cysat für seine Dienstleistungen 
entschädigt, Kaufmann Altobello Piotto aus Brissago i 
Landvogtei Locarno war im Jahr 1589 in Turin mit s 
Vater und Bruder ins Gefängniss gesetzt worden. Cysi 
wirkte ihre Freilassung. Mündlich versprach ihm Altobel 
bedeutendes Geschenk ; allein es erfolgte nie, wesshalb Cys 
merkt, es seien viele Worte gewesen und Niehts dahinter, 
grosser Mühe und Arbeit seinerseits ; er habe noch grosse 



') 8tHtuich. Luzern. CjbiX A. 3. Kocepts quodiantia. p. 14, 1 



-^.'JfWPv^ 



Lebensbild eines kalholisch-schweiterischen Staatsmannes. 

gebracht, so dass Cysat noch gern 300 Kronen bezahlt h 
würde, „wenn er Gurnel nur nie gesehen hätte". Aeuast 
blieben sie zwar noch immer gute Freunde; aber Cysat h 
fortan Jenen aus Grund der Seele. So harrte oft bitte 
Lohn für die eifrigsten Bemühungen Cysat's. Dergleichen 
fahrungen stimmten ihn traurig und liessen ihn in Klagen 
die gottlose betrügerische Welt ausbrechen. 

Im Jahr 1580 trugen sich übrigens einige Veranden 
in seiner Umgebung zu. An St Johannes Evang. Tag 
27. Dec. 1589) wurden neue Rathsmitglieder gewählt, was 
Cysat immer zu rathen und zu sorgen gab, theils wegen 
Wahl selbst, die er nicht selten leitete, und dann auch v 
der „Rathskleidung", die Cysat zu besorgen hatte. Es war 
keine besondere Taxe festgesetzt, wesshalb Cysat mit da 
wählten Rathsherren jeweilen ein besonderes Uebereinkor 
zu treffen hatte. Er bemerkt hierüber'): „Item vff Jon 
Evangelistii Ao. 1589 sind dise volgenden In kleinen Rhat 
men ; sol mir Jeder die gewonliche Ratskleidung zalen, wit 
überein kompt. Hans Pfyffer hat zallt 20 Gl. den 19. 
1591. Hauptmann am Ryn, Wilhelm Ballthasar hat f 
10 Silberkronen den 12. Dec. 1590. Vff 29. Dec A. 158! 
Ich mit Inen übereinkommen vnd gibt Jeder 10 krönen. D 
wollend sy mir ein Silbrin Trinckgeschirr machen lassen 
30 krönen werth syn. Die 2 hand dz gelt geben ut s 
Hab mit dem Am Ryn thädiget, hat versprochen hosen 
Daffet bim aller besten den 12. Xbre 1591*)." Später bei 
Cysat: „Hauptmann Ryn, Ritter, 1589. Der. hatt mit mi 
thädiget lut fol. 17 vnd darfür by Caspar Schobinger Ao. 
mir gut gmacht, so Ich by Ime thuch vnd waren gnomme 
Schobingers Rechnung, so er mir geschickt fl. 20" '). Sei 
habe ihn Leodegar Pfyffer, der doch 100,000 Kronen bc 



') Nenw Sehuldbücblin A. Z. p. 17 b and 77. 
*) Ibid p, 17 b. 
•) ibid. p. 77. 



I Cysat, der Stadtechreiber ZD Luzern, 

lim für die Rathskleidung und viele D 
rnes „Becherlm" gegeben habe von nur 

Auf Cysat's Bitte liess Pfyffer ihm nw 
[lachen. Im Allgemeinen wurde sonst 

laut Uebnng bestehende Taxe Cysat p 
ie wir sehen, ging die Bezahlung nicht 
ir auch sonst der Fall, selbst von Seit 
ir Cysat im Vorschuss. Im Jahr 1589 n 
welches er von dem „Pergamenter" K 
! für die Staatskanzlei bezogen hatte, U 
Münzgulden vorschiessen und stund in G 
eren, da der Pergamenter fallirte und 
Ichtete ')• Zuweilen erhielt Cysat nebs 
astete Dienste auch Ehrenbezeugungen 
if anglich war, besonders nenn sie sie 
sn. So wurde er von der Lucas-Bruder 
Statuten er in ein Pergamentbuch schöi 
it nur reichlich bezahlt, sondern auch i 
ed aufgenommen 1 ). 

ite Cysat der Tod des ihm enge befreur 
rieh Fleckenstein, der in den Kleinen 

als Cysat vom Unterschreiber zum ! 

wurde im Jahr 1575. Fleckenstein wi 
enosse Cysat's und zeigte sich besonders 
s sogenannten goldenen Bundes im Jahr 
thr zuvor Schultheiss geworden war unt 
I. die Ritterwiirde erhalten hatte. Er 
>. Die Erben bedachten Cysat noch besont 



bOchlin A. Z. p. 83, 

It. Lucas-Bruderschaft von J. Schneller. 



3. p. 20. Item die V FnflJ Herrn Gpti, Xhtfr. 
(ujüb (Item die Erbin schultheiss Flekenstains i 



H'VWP- "' 



Lebensbild eiues kat ho lisch- schweizerische!) SlaaUi 
Am Schlüsse des Jahres 1589 rechnete Cys 
Haushälter seine Einnahmen zusammen. Sie betri 
Dafür gibt ei folgende Posten: Von der Stadtschr 
Iheilung mit dem neuen Unterschreiber Nikiaus ( 
Seh. 24, H. 6. Uebrige Gefälle, einheimische 
GL 1233, Seh. 27, H. 8. Ungefähr, an Vereerm 
Gellt ist Gl. 136, Seh. 25 — „die gutten Jar, 
gerechnet, denen Ich auch gib Gl. 105 = 2 = 10' 
Neujahrsgeschenken, welche Cysat stets mit ungef 
bestimmung aufschrieb, erscheinen folgende besondei 
werth : „H. Landt Aminann Lussy zu Staus von w 
Im sin beschrybung siner hierosolanätanischen Pilg 
girt vnd gstellt hab, gab mir ein guten feissten Zi 
gen besser den 20 krönen wert, hab kosten dan 
vnd über das auch noch 2 Alpkäs. H. Michel ke 
zu Esch mein geistlicher son Ein schwyn 5 Gl. we 
rieh Huwiler pfarrhetr zu Eschlismatt 1 Haselhun. 
zu Meereschwanden 1 Gans. H. Landt-Ainmann Gass 
1 guter feisser Arter Ziger 5 Dicken werth (etwa 
H. Bischof von Wallis 2 lot dess besten Walliser 
gfarlich wert 50 Seh. Johann Maria Castorio von L 
bücblin vngfarlich wert 1 GL Herr Doctor Felü 
Basel 1 lot Alexipharmacie Mathioli wert, koste 
Bei Doctor Furri, Pfarrherr zu Schwyz, der ihm eil 
käse schenkt, bemerkt Cysat: „muss dargegen verd 
wol 40 Gl. an Ime verlieren". 

Wie sich Cysat's Einkünfte vermehrten, so v 
auch, seine Familie. Den 16. März 1589, Mittags 
ihm sein dreizehntes Kind, Maria, geboren, und 
Jahr 1590 licss er sein vierzehntes Kind, Hans, t 

toii wegen ettwaa sonderbaren Diensten Inen vnd dem h 
Leben In siner kranckheit vnd Todbeth vnd sonst bj Lebet 
tbiui, ao die schrybery nit antroffen, dann das so ciasaclbig ' 
sonderbar mir 30 Ol. becallt vnd Ist In die theilung komen. 
dasselbig zu einer sondern Vereernng Gl. 80. 



Hob ward Cysal, der Stadischreiber zd Luzern, 

! später Nonne zu Rathhausen; Cysat gab ibr Gl. 1700 
Aussteuer in's Kloster. Cysat hatte in 22 Jahren 14 Kinder, 
idet diess viel und führt seine Frau als Beispiel grosser 
eher Fruchtbarkeit an und dankt Gott dafür '). 
3as Jahr 1590 war für Cysat wieder ein Jahr schwerer 
t und mancher Verdriesslichkeit ; aber reichliche Einnahmen 
.ten den haushälterischen Hausvater. Zwischen Bern und 
en wüthete, wie oben bemerkt, ein heftiger Krieg, der mit 
:hselndem Glücke geführt wurde. Auf Seite Savoyen's bil- 
den Kern des Kriegsheeres die Soldtruppen aus den katho- 
n Kantonen, besonders aus Luzern. Die daherigen Ver- 
Werbungen und Correspondenzen gaben Cysat ausser- 
tlich viel zu thun, während ihn gleichzeitig amtliche und 
tgeschäfte übermässig in Anspruch nahmen. Der Krieg 
te vier Monate. Nebst der Pension für sich, seine Frau 
finder erhielt Cysat naeh altem Brauch, wofür sich 'der 
ische Gesandte La Bastie lebhaft verwendete, von den Haupt- 
i aus den fünf katholischen Orten für jeden Monat 10 Cronen, 
im Hauptmann Heinrich Cloos mit 40 Cronen, die Crone 
i Constanzer Batzen, oder in Gl. 83, Seh. 13, H. 4 bezahlte, 
l gingen ab für die „bstellbrieff vnd ordinanzen" Gl. 12, 
!0, so dass Cysat noch Gl. 71, Seh. 13, H. 4 übrig blieben, 
n Sohne Caspar gab der savoyische Gesandte bei diesem 
se 4 Sonnenkronen. Den 24. Februar 1590 erhielt Cysat 
lf den 1. Oktober 1589 verfallene savoyische Pension von 
88, Seh. 30 und 5 Cronen Austheilungsgeld. Dazu kamen 
Geschenke an ihn und auch an seine Frau von Personen, 
in er durch seinen Einfluss beim Herzog von Savoyen 
ische Pensionen verschafft hatte. Sein Einfluss beim päpst- 
Nuntius kam auch dem schweizerischen Handel zu Statten, 
damals trieb die Stadt St. Gallen bedeutenden Handel 
Italien. St. Gallische Kauffeute besuchten die Messe zu 



Vgl. BOrgcrbibliothek zu Lucern Mas. M. 97 p. 30§. Observationes 
fol. 836. 



I 



V t lß 



Lebeosbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 



45 



Sinigaglia im Kirchenstaate. Nun geschah es, dass St Gallische 
Kaufleute in Geschäften nach Bolognia kamen und dort verhaftet 
wurden. Den Grund hiefür kennen wir nicht; vielleicht mochte 
es des Glaubens wegen sein, da sie der reformirten Kirche an- 
gehörten. Als Mitbürger und Verwandte nahm sich ihrer 
St. Gallen's Bürgermeister Caspar Schlumpf an und ersuchte die 
eidgenössische Tagsatzung um ihre Verwendung. Sie wies ihn 
an den päpstlichen Nuntius zu Luzern. Da ersuchten die von 
derselben heimkehrenden • luzernischen Gesandten unsem Cysat, 
sich für Schlumpf beim Nuntius zu verwenden. Diess that 
Cysat mit Erfolg, sowohl für diessmal als auch fortgesetzt in 
andern Geschäften, wofür er von Schlumpf reichliche Vergeltung 
empfing 1 ). Wo übrigens Cys,at durch seine Fürsprache helfen 
konnte, sah er weder auf Confessionen noch auf Geld. Diess 
wusste Bürgermeister Schlumpf zu würdigen und schenkte ihm 
(28. JuM 1590) einen 22 Loth schweren silbernen Becher. Cysat 
übergab dem Ueberbringer 23 gute Batzen Trinkgeld, so dass 
ihm nach seiner Berechnung vom Geschenke noch zu Gute kamen 
Gl. 22, Seh. 33, H. 4: Vom Domkapitel zu Constanz erhielt 
er zur Belohnung für verschiedene Dienstleistungen (den 1 9. Juli 
1590) einen silbernen und gut vergoldeten Becher, 28 Loth 
schwer, das Loth etwa einen Thaler werth, meint Cysat *). Dazu 
ward ihm noch aus dem bischöflichen Keller zu Kaiserstuhl ein 
guter Trunk Wein versprochen. Ebenso sollte ihm auch der 
neue Bischof, der Cardinal von Oesterreich, ein Geschenk geben, 
da er ihm vier Jahre lang bis zum Jahr 1590 verschiedene 
Geschäfte besorgte, und besonders noch wegen Arbon für ihn 
thätig war. Reichlich entschädigte ihn auch das Stift Münster 
(Ghurrh Zebghüf), indem es ihm für ein Geschäft, welches er 



') Vgl. Recepta quot. A. 3. p. 16 b: „Item h. Gpt. X iz errde Gobpha 
so XX a hat mir vereert ymb daz Ich lim by dem Hrn. Legaten hab gholflfen 
bitten, vnd dollmetschen ans bevelch M. g. h. gsandten, so ab Iezigem Tag 
von Baden heimkommen, erledignng halb zweyer siner gfangenen Vettern zu 
Bolonien, Angelt dz 19. Febr. 1590. 61. 24. Seh. 28. 

*) Recepta quot« A. 3. p. 18. b. 



46 Renward Gysat, der Stadtschreiber zu Luzern, 

beim päpstlichen Nuntius zu besorgen hatte, nebst den Kanzlei- 
taxen noch für mündliche Verwendung drei Doppel Pistolen gab 
(pro verbau procuratione ejusdem expeditionis). Wie letztes 
erhielt er auch diess Jahr die spanische Pension, nämlich 100 Gl. 
als offene und 300 Gl. als geheime Pension, oder wie er diess 
nennt, „im heimlichen Staat". Dazu kommen noch für das Ab- 
holen in Uri drei Sonnenkronen und für die Austheilung zwei 
Sonnenkronen, zusammen Gl. 11 Seh. 10. 

Weniger angenehm war ihm eine Misshelligkeit, die zwischen 
ihm und Schultheiss Ludwig Pfyffer entstanden war. Die Ursache 
war folgende : P. Rochus Nachpur w r ar Guardian des Franziskaner- 
klosters in Luzem und als solcher im häufigen Verkehr mit 
Cysat, der ihn selbst zu seinen Familienfesten in seinem Gute 
Geissmatt zu sich einlud. Nun wurde P. Rochus von Luzern 
versetzt, indem ihn sein Oberer, der Provinzial der Strassburger 
Provinz, zum Bauherrn des Frauenklosters Paradies im Thurgau 
wählte. In einem schiedsrichterlichen Vergleiche vom Jahr 1574 
kam ein Drittel von den Gütern des Klosters Paradies an Schaff- 
hausen, ein zweiter an die evangelischen Stände Zürich, Bern 
und evangelisch Glarus und ein dritter mit den Klostergebäuden 
an die VI katholischen Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Unter- 
waiden, Zug und katholisch Glarus. Diese letzteren beschlossen 
die Wiederherstellung des Frauenklosters Paradies mit drei 
Frauen aus dem Kloster St. Clara zu Villingen und stellten es 
unter die Obhut des Franziskanerordens (1578). Schon den 
21. Nov. 1587 brannte jedoch das Kloster ab und es hielt schwer, 
dasselbe wieder aufzubauen und in gehörigen Stand zu setzen. 
Zu diesem Aufbau berief nun der Provinzial der Franziskaner 
den Rochus Nachpur, Guardian zu Luzern. Er fand grosse 
Schwierigkeit, das zum Baue nöthige Geld aufzubringen, wess- 
halb P. Rochus auch den reichen Schultheissen Ludwig Pfyffer 
durch Cysat um Beihilfe bat. Pfyffer schlug die Bitte ab, was 
Cysat dem P. Rochus mittheilte. Schon längst war nun den 
Führern der französischen Partei in Luzern die Freundschaft 
des in der katholischen Schweiz allmächtigen Schultheissen Ludwig 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 
Pfyffer für Cysat verhasst. Sie suchten sie um jeden P 
brechen und scheuten sich daher nicht, selbst die Schrän 
P. Rochus zu erbrechen, um die Schreiben Cysat's an P. 
über Pfyffer zu behändigen, um Cysat, wte er sich ausd 
„ze hüblen" '). Seine Feinde wollten in diesen Briefen ; 
haben, Cysat habe an P. Rochus geschrieben, Pfyffer wo! 
Fürstengeld, d. h. Beisteuern von katholischen Fürsten, zui 
verschaffen, wenn er ihm die besten Gültbriefe des Klostei 
Cysat hatte grosse Mühe, seinem gefürchteten Gönner dar; 
dass es nicht, so gemeint seie und dass er gewiss nichts 
rühriges von ihm habe sagen wollen. Pfyffer wollte siel 
nicht belehren lassen. Nur nach und nach gelang es < 
ihn von Cysat's guter Gesinnung gegen sich zu überzeug 
Das kommende Jahr 1591 brachte Cysat eine grosse 1 
Sein ältester Sohn Renward, an dem er mit ganzer Seeb 
wuroje zum Mitgliede des Grossen Rathes erwählt*). 
ganz in die Fussstapfen seines Vaters, und wurde ihn 
nur ein Gehilfe in der Kanzlei, sondern auch ein Freun 
er in allen schwierigen Angelegenheiten bei dem heftigen 
getriebe gerne zu Rathe zog'). Renward, der Sohn, war 
des Vaters Ableben wirklich dessen Nachfolger als Stadtscl 
Er war ein tüchtig gebildeter und fleissiger Beamter, abe 
von schlimmen Sitten. Seine Seele hatte in Italien Schai 
litten. Nicht mit Unrecht hatte er in dem Briefe an 
Vater geklagt, er leide an seiner Seele*). 



') 2. Ort. 1590. 

') Luxem. Staatsareb. Kegimentsbuch fol. 171. 91. 40. 

*) Luzern Stastsarch. Cysat's Brief an seinen Sohn Kenward 
Letztem Antwort. 

») Dr. J. Müller berichtet den 2. Man 1586 an Cysat ans Eon 
Sohne Kenward gehe es in der romischen Luft nicht gut; er sei 
„natura totius melancholici, Heraper solitarius, nimirum et extremi st 
n. b. w. Daneben seie er den Verführungen ausgesetzt etc. Auch 
land ging es nicht gut. Gio. Pietro Stnpano, Probst zu Mesolcina ( 
empfahl ihn auf "Vater Cysat's Wunsch, dem er sehr zu Dank ve 



Ren ward Cjsal, der Stadischreiber zu L uz ein, 

Die Folgen traten nach des Vaters Tode zu Tage. Stadt- 
reiber Renward Cysat der Jüngere wurde wegen Sodomiterei 
les Amtes entsetzt und zu ewigem Gefängniss verurtheilt, 
rin er im Jahr 1628 starb 1 ). 

Der Eintritt seines Sohnes in den Grossen Rath, in welchem 
igens Verwandte, Freunde und Bekannte sassen, war für 
lat's politische Stellung von Nutzen, obwohl nicht gerade noth- 
ldig, da ja seine durch Glaubenseifer, Fleiss und Einsicht 
rogte Macht in der katholischen Schweiz unbestritten galt. 
ss wussten die katholischen Mächte besonders zu schätzen, 
ishalb denn auch die Anerkennung nicht fehlte. Geschenke 
1 Jahrgehalte flössen von allen Seiten reichlich und erheiterten 
l Gemütb. Landammann Abyberg von Scbwyz schickte ihm 
en 30 Batzen werthen „Kanülch-Ziger" für Verwendung beim 
oyischen Gesandten. Landammann Lussy von Nidwaiden sandte, 

er von seiner römischen Reise zurückkehrte (April 1591), 

Fässchen Malvasier Wein, etwa 36 oder 40 Mass, wofür 
;at freilich 34 Schilling für Trinkgeld und Unkosten von Uri 

hatte. Von dem päpstlichen „Aufbruchgeld'' iu die Rath- 
be erhielt er 6 Gulden. Weil Cysat sich ganz besonders für 

päpstliche Werbung verwendet hatte, so erhielt er von'seinem 
matter Kardinal Paravicini noch ein Geschenk von 80 Ducatones 
!r Gl. 153 = Seh. 13 = H. 4 1 ). Von Spanien erhielt er 

Ostern 1591 an offener Pension 100 Gulden. FürdieAus- 
ilung 2 Kronen und für das Abholen in Uri für 2 Tage zwei 
men, zusammen 9 Gulden. Die „extraordinaire" (oder ge- 
rne) Pension betrug dagegen Gulden 300 und die savoyische 

470, Seh. 33, H- 4"). An besondern Einnahmen sind zu 

, dem Erzbisohfe zu Mailand zur Oberaufsicht, laut Schreiben vom 29. 
nar 1588. ,Ho raecommandato tanto oaldamente il sno figliolo al St. 
ivescovo, ehe mi ha promeaao haverli in partioular prottetione et provedere 
Jettore per il sno mal procedere". 
') Luzern Staatsarchiv, 

*) &. 3. Eecepta quot p. 23. „Item qüf Pof qnbo X cofoia pubig min 
ter von megen qiigg Nüeyh X npföb irmfiptg dedit mihi per ziino taba- 
no ptivala 80 dneatones tbut fl. 133. Scb. 13. H. 4." 

J ( Ä. 3. Keccpta quot. p. 24 b, in besonderer Geheimschrift. 



*" 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 49 

erwähnen: von Propst Petermann im Hof 10 Silberkronen oder 
GL 20, welche Cysat als Notarius apostolicus bei der Propst- 
wahl erhielt; dann bemerkt er weiter: „Von Gfatter Houptmann 
Wilhelm Balthassar zu Lyon ein schöner Rythut: der Jhat mich 
vil kostet, daz weisst Gott, dem sye es vifgeopfert, der wolle 
vns allen gnädig sin vnd verzyhen. Die schön danckbar frawen- 
wellt hatt so vil vermögen*. — Aus der Jahresrechnung Cysat's 
geht hervor, dass die Einkünfte von seinem Amte, das ihm so 
viel zu thun gab, wenig betrugen, nemlich von der Gesammt- 
summe von 2066 Gl. nur 552 Gl. 21 Seh. 10 H. 

Unter den „ zufälligen u Einkünften steht ein Geschenk für 
eine von Cysat für Andere ausgewirkte savoyische Pension, 
die schon früher bei der Darstellung des savoyischen Krieges 
erwähnt wurde. Cysat schreibt in sein Einnahmenbüchlein ein ') : 
„Sab. (d. h. wegen einer savoyischenPension). Item 120 mass 
schaffhuser wyn von BurgermeisterMeyer zu SchafFhusen von 
ettlicher Diensten wegen, so Ich Ime gegen gfatter Schullt- 
heissen von Moss vnd den Savoyschen Ambassadoren, ouch 
Hrn. Schultheiss Pfiffer vssgricht, so die schrybery nütt an- 
troffen ....') schuldig worden, wölehs er allso alles zusamen 
geschlagen, bin aber nit schuldig da ze zalen, oder gut zmachen 
Ind büx (d. h. in die mit dem Unterschreiber gemeinsame Kasse 
der Stadtschreiberei) vss krafit vnser verkomnuss der schry- 
bery vnd /Ordnung. Nun hab Ich zallt furlon vnd kosten 
vom wyn bishar In keller Gl. 5 Seh. 25. Meer ynzleggen 
vnd trunken Seh. 12. Summa kostens Gl. 5 Seh. 37. Der 
wyn mag wärt sin vngfarlich die mass 2 gut batzen (zu jetz 
In höchster thüre, dann sonst hette van 1 batzen), das brächte 
Gl. 20. Allso nach abzug kostens hette ich vor Gl. 14. Seh. 3. — 
dz halb pro pensione Sabaudica". 

Schon seit längerer Zeit beschäftigte unsern Cysat ein Werk 
frommen Eifers, nemlich eine Lebensgeschichte des frommen 
Bruders Nikolaus von Flüe. Cysat hatte als Protonotarius apo- 

*) Luzera , Staatsarchiv. Cysat-Schriften : A. 3 Recepta quot. p. 29 b. 
*) Es ist im Mss. eine Stelle durchgestrichen. 
Hirt. ArchiY Bd. XX. 4 



Reo ward Cysat, der Sladtscbreiber zu Luzera, 

us die Acten zu dessen Heiligsprechung durch das Cardmal- 
;ium zu Rom gesammelt. Für diese verwendete sich be- 
:rs Bitter M. Lussi nebst den katholischen Kantonen und 
Gesandtschaften, aber vergeblich. Nikolaus von Fllle wurde 
ch nach endlosen Bemühungen nur selig (beatus), nicht aber 
; (sanetus) gesprochen. Die Acten zur daherigeu Verhand- 
waren in lateinischer Sprache geschrieben. Aus denselben 
lun Cysat das Buchlein geschrieben : „Vita et historia Ni- 
de Eupe Subsilvani cum rebus variis gestis. Auetore Ren- 
o Cysato. Constantiae. Ausgearbeitet im Jahre 1591 und 
Iruck erschienen 1597". 

Wie schon oft erhielt Cysat von „Gwardischryber Hans von 
i" in Born ein Schreiben, worin ihn derselbe dringend er- 
;ht, den Gardehauptmann J. Steffen, wahrscheinüch den 
ehauptmann Ritter Stephan Alexander Sägisser, der Luzerner 
jrung zu empfehlen; er werde ihm- gewiss hiefür dankbar 
Bei dieser Gelegenheit erfahren wir, dass Cysat eine Stelle 
;r päpstlichen Garde hatte, d. h. den daherigen Sold, neinlich 
itlich vier Kronen und vierteljährlich fünf Kronen Ent- 
ligung für die Uniform. ' Davon gab er dem „Gwardi- 
'ber u jährlich acht Kronen Und erhielt dagegen von ihm 
ihete Kerzen, Agnus dei, Pater noster, Medaillen u. s. w. 
t's Sohn, Caspar, bekam von diesem Solde vott Gardehaupt- 
i Stephan Alexander Sägisser jeden Monat vier Gulden; 
:s dauerte vier Monate. Cysat entsprach übrigens dem 
sehe des Gardeschreibers Hans von Cham, der als solcher 
Rang eines Lieutenants in der päpstlichen Garde bekleidete 
auch seine Frau, Elisabetha Martin, bei sich zu Rom hatte; 
aipfahl den Gardehauptmann MgH. dem Schultheissen und 
e. Vermuthlich handelte es sich um eine Stelle im Grossen 
e; denn im nächsten Jahre 1593 sehen wir denselben zum 
liede gewählt; er schenkte nachmals der Franziskanerkirche 
Ätzern die Leiber der Heiligen Eusebius und Perpetua, wel- 
er von Papst Urban VHI. (seit 1623) erhalten hatte, 
t scheint aber Cysat nicht viel eingeerntet zu haben, da er 




Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 51 

des Erfolges seiner Bemühungen nirgends mehr gedenkt. Mit 
dessen Vater, Jost Sägisser, auch Gardehauptmann zu Rom, 
hatte Cysat öfter Misshelligkeiten. 

Jost Sägisser (jetzt Segesser) war gegen Cysat, mit welchem 
er sonst seit vielen Jahren in vertrauter Freundschaft stund, 
aufgebracht, weil er ihm einen so schlechten Katholiken, wie 
Kaspar von Linthen, früher reformirt und Schulmeister in Thun, 
empfohlen habe, wie Cysat meint (im Jahr 1588). Indess 
deckte der Tod die Geschichte dieses Abenteurers zu, da 
Caspar von Linthen bald darauf in Bologna ermordet wurde. 
Ernstlicher zürnte aber Jost Sägisser, dass Cysat den Herrn 
von der Regierung (Mghn.) auf die Mittheilung von Albrecht 
Sägisser berichtet habe, es seie Gwardirichter Jakob Lüthi 
von Zürich in Rom, dem J. Sägisser 2000 Kronen schul- 
dete, mit dem Gwardirichter Hans von Cham in Streit. 
J. Lüthi kam in besondere Ungunst der Luzerner Regierung, 
da er über sie, hauptsächlich aber über den viel vermögen- 
den Schultheissen Pfyffer geschimpft hatte, und den von Cham 
hasste Oberst Rudolf Pfyffer. Cysat schrieb dieses leiden- 
schaftliche Gebahren seines alten Freundes und Gevatters da- 
mals der Krankheit und „Gäche* (Heftigkeit) desselben, sowie 
auch den Einflüsterungen böser Menschen zu. Allein als ihm 
später Jost Sägisser jene Stelle in der päpstlichen Garde auf 
Zuschrift „Gwardirichters" von Cham hatte vorenthalten und 
einem seiner Verwandten zuwenden wollen, da brach Cysat voll 
Unmuth in die Worte aus: „Das hab Ich gwüss vnd war- 
lich nitt vmb Inn verdient, das weiss gott Im himmel. Das 
so mir- worden hab Ich warlich meer alls doppel vnd noch 
meer verdient , da Ich Ime vmb sin hyrat mit vil arbeit 
Tnd vyentschaft vffladen mir vnd den minen geworben vor 10 
Jaren, davon er so gross guot geerbet vnd gnutzet. Item von 
anfang dess 1570 Jars so trüwlich mit grosser arbeit gedient 
vnd sine Sachen ghotöfen erhallten, weiss wol das keiner 
das nit thäte vmb ein solches wie Ichs than vnd das täg- 
lich, alls ob er min vatter oder son gsin were, das wüssend 
all min herren, vnd das so mir worden ist doch ouch nit vss sinem, 



Kenward Cyoaf, der Slaillsch reiber zu Luzera, 

s dcss Bapstes seckel gangen. Dennocht so bin Ich 
zfriden gsin, kan mich derhalben eins solchen nit 
erwundern , doch so gedenck Ich dessen Ime nitt zu 
begere das er dessen nüt, sondern vil meer In 

zu gniessen habe. Das so schryber von Cham für 
thut er ouch nitt vergeben, dann er järlich 8 Münz- 

mir vereerang hatt, zudem Ich jetz ouch vil lange 
i protection hallt, Ime ouch diene vnd sine Sachen 
in Ime ouch glegen". Von Cham hatte nemlich im 

Schreiben bedeutsam genug gesagt, Cysat's Freund- 
ihm lieber als 30 Kronen. Als J. Sägisser ihn ein 
gewiss mit Unrecht, pflichtvergessen schalt, und drohte, 
:n Platze gestossen werde, auch gegen dessen Sohn 
Mailand feindselig handelte, bemerkte Cyaat auf einem 
lemoriale domesticum. Ist unbständig (nemlich Sä- 
le undankbare Welt". Jost Sägisser starb am Ende 

1592. 

arer war in demselben Jahre Johann Schwerzmann 
Zögling des von Carlo Borromeo gestifteten Golle- 
ticum in Mailand, indem er Cysat in den wärmsten 
i für dessen Bemühungen dankt, in deren Folge er 
n weit besser gebalten werde. Es freute dies unsern 
;o mehr, als er von daher viel Verdruss hatte, 
gehörte jener Klasse gebildeter Katholiken an, welche 
h, wie sehr es der katholischen Geistlichkeit der 
*eniiber der reformirten an Bildung und Gelehrsam- 
h. Er und seine Freunde hatten den festen Glauben, 
itholisch« Kirche, besser durch die Waffen des Geistes 
, im Kampfe mit der reformirten sieber obsiegen 
iederholt machten sie den Versuch, eine katholische 
zur bessern Priesterbildung zu gründen. Allein es 
t. Da kam ihnen der Glaubenseifer und die Frei- 
les Cardinais und Erzbischofs Carlo Barromeo zu 
stiftete das Coilegium helveticum in Mailand für ka- 
jhweizerische Jünglinge, welche Priester werden und 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes, 

als solche in der Schweiz wirken wollten. Für diese Stiftu 
war Cysat sehr begeistert; er machte es sich daher zur Aufgal 
junge Leute hiefür zu gewinnen und mit seinen dnflussreich 
Empfehlungen in diese Anstalt zu senden. Allein sie fand 
die Verpflegung sehr schlecht und klagten Cysat als den Urhel 
ihres Unglücks, in eine so schlechte Anstalt gerathen zu se 
an. Nicht über den Unterricht, wohl aber über die entsetzlic 
Unreinlichkeit und die schlechte Nahrung .beschwerten sie sich 
Cysat, darüber wie über die Beschwerde aufgebracht, weudi 
sich an die katholischen Kantone um Abhilfe*). 

Nun freute es ihn, dass die Bemühungen nicht frucht 
waren und auch, dass die Beschwerdeführer sich dafür dankt 
erwiesen und zu schönen Hoflhungen für die katholische Sac 
berechtigten. Ausser Schwerzmann schrieben ihm noch in äl 
lieber Weise Wysshoupt (Weisshaupt von Appenzell Innerrhode: 
Joh. Stiger von Uri, Joh. Weber von Schwyz, Joh. Kröpfli v 
Unterwaiden, und Anton ä Pascua (Vonderweid) von Freibu 
Cysat bemerkt darüber : „Zügknussen vnd entschlahung der sl 
denten Im Collegio zu Meyland, dz sy mir vnrecht than, s 
sy ab mir klagten, Ich habe Inen nit ghalten, was versprochi 
nämlich Ire klagden der Obrikeit für ze bringen vnd für 
ze bitten. Darvon aber mir zkurz gschehen, dann das Widi 
spil offen am Tag vnd kan es mit allen 7 katholischen Ort 
überflüssig bezügen')" (Jahr 1593). 

Schon im März des Jahres 1593 vernahm Cysat aus Ro 
dass dort sein Freund und Gevatter Johann Baptist Santoi 
Bischof von Tricario, den 28. Februar gestorben sei. W< 



') Man vergleiche oben p. 21. die Klagen des Renwaid Cysat. 

! ) Die katholischen Kantone hatten sich schon im Jahre 1588 bei Pa 
Sixtas V. Aber den misBlicben Znstand des Colleginm Helvetica«! in X. 
land beklagt und eine vertröstende Antwort erhalten. Vergl. Baltbfti 
Helvetia 8, 94. 

') Er erhielt später noch von einem dankbaren Pfarrer einen KI 
worauf Cysat bemerkte: „Ubi sunt ceteri 1 Manche haben doch rei 
Pfrfinden". 



Reuward Cysat, der Stadischreiber zu Luzern, 

ihm dieser Tod zu Herzen gehen; denn obwohl Santo rio 
lrze Zeit als päpstlicher Nuntius in Luzern thätig war 
6. Sept. 1586 bis 7. Oct. 1587), so stund doch Cysat 
i nach dessen Ankunft in den engsten Beziehungen zu 
la beide auf das Eifrigste den Triumph der katholischen 
anstrebten. Ihrer vereinten Thätigkeit gelang es endlich, 
schluss des goldenen oder borromäischen Bundes zu er- 
den 5. Oct. 1586. Cysat trat selbst in familiäre Be- 
;cn zu ihm, indem er ihn zum Taufpatben seines Sohnes, 
i im Jahr 1587 (Juni), sich erbat')- Dieser Sohn, zu 
seines Fathen Johann Baptist geheissen, trat in den 
lorden ein und zeichnete sich als Astronom auf das 
chste aus; er war Schüler und Nachfolger Scheiner's auf 
shrstuhle der Mathematik an der Universität zu Ingolstadt, 
russte er Fernrohren zu verfertigen, wie sein Vater be- 
'). Nuntius Santorio mischte sich allzu eifrig in die 
iea und geistlichen Angelegenheiten Luzern's ein, so dass 
e sonst dem Papste sehr ergebene Regierung entgegen 
Seines Bleibens war in Luzern nicht mehr, da selbst 
ledienten ohne Beschimpfung auf den Gassen nicht mehr 
l konnten 9 ). Santorius wurde noch im gleichen Jahre.. 
abberufen. Cysat bemerkte hinzu: „Er ward von Ihro 
eit in aller Eile berufen, wieder gan Rom, das er villeicht 
:u heftig vnd yflrig, desswegen dester minder für diese 
oder mit ihr zu handien, als sich dann etwas vertonen 
Jesuitern Kirchen, im Augstmonat 1587. Dahin er die 
t der Stadt berufen hatte, und von wegen der Chorherren 
ister in einer Hitz etwas ziemlich scharf mit ihnen ge- 
las Unwillen geben und Ihr Heiligkeit zu Ohren kommen". 

taatsarchiT in Luzern. Brief von Renward Cysat, Sohn, aus Mailand, 

Juni 1587, mit Glückwunsch für die swar gefahrvolle aber glückliche 

nft seiner Mutter. 

gl. Wolf, J. B. Cysat von Luzern in den Mitteilungen der berni- 

turforseh enden Gesellschaft. J. 1853. 

gl. Balthasar, Helvetia 8, 84, 92 und daxn Tompesti üb. XIX § 33. 



■' -ww^' 



Lebensbild eiues kalholUeh-gehweizerweben Slaatsniaani 
Dieses, wie das nächste Jahr worden Cysat reiche G 
und Pensionen zu Theil. Die neue Abtwahl im Kl 
Engelberg verursachte der Kanzlei unsäglich viele Sehn 
Auf begründete Klagen hin musste der bisherige Abi 
Blattmann abgesetzt werden. Auf Anordnung der Sc 
Luzern, Schwyz und Unterwaiden wurde sodann Andrea 
aus Aach in Schwaben, Kapitular des Klosters Einsied 
Abte gewählt. Cysat war bei der Weihe und Einsetzt 
6. bis 10. September 1592 als Gesandter des Schirmorte 
und als apostolischer Notarius zugegen. Für den Ritt 
erhielt er 4 Gulden und als Gesandter 12 Kronen, die i 
erst im Jahre 1600 ausbezahlt wurden. Im Jahre 1593 (10. 
arbeitete er vier Tage in den dortigen Schriften. Schi 
an Wein erhielt Cysat vom Kloster Paradies im Thurg 
Commenthur zu HohenreinundBürgermeister Meyer in Sehe 
Meyer, obwohl reformirt, war mit Cysat sehr be 
dje Wissenschaft verband sie. Meyer war, wie Cysat, eil 
Naturforscher. Als sich Cysat mit Alchymie beschäftigt* 
ihm Meyer wesentlichen Beistand, indem er ihm ver 
Anweisungen gab, wie^Cysat berichtet (J. 1596). Ueber 
hatte er mehrere Bucher, wie von Paracelsus, Philipp 
und Ph. Bunifacius Pedemontanns. Eifrigst studirtt 
Goldmacherkunst und glaubte dann, in zehn Tagen 
Kronen 25 gewinnen zu können. , Begreiflich misslanger 
Versuche, wesshalb er besonders die Jugend davor w 
diese Leidenschaft sie zu Grund richten würde. Dui 
wurde Meyer auch mit dem savoyischen Gesandten 
bekannt, welcher dessen Dienste gerne in Ansprach n 
ihm dafür Salz- und andere Pensionen verschaffte, 
bemerkt in einem Schreiben (23. August 1593) an Cyi 
sich der Bürgermeister sehr gefällig gegen ihn zeige, 
wichtig war, da Savoyen damals (1593) eine Werbun 
Schweiz betrieb. 

Den 5. Februar (1593) erfuhr Cysat, dass i 
Papst Clemens VIII. auf die Fürsprache des Cardinais P 



Benward Cysat, der Stadt Schreiber zu Luxero, 

stiicher Nuntius in Luzern und Freund Cysat's '), eine 
ide zugedacht sei, nämlich das Diplom eines Ritters der 
len Kirche. Den 27. März wurde dasselbe in Betracht 
11 Verdienste, welche sich Cysat um den hl. Stuhl er- 
isgestellt und Übermacht. Er konnte demnach Ring, 
lwert und goldenen Sporn eines römischen Ritters 
rat im Jahr 1603 Hess sich Cysat ein goldenes Kreuz 
en der römischen Ritterschaft machen, obwohl er be- 
eil Titel von Stund an führte. Cysat hatte sich in 
des glaubenseifrigen Cardinais besonders durch seine 
für die Erhaltung des katholischen Glaubens im 
dient gemacht, indem er die Sendung von rechtgläubigen 
n Geistlichen dorthin bewirkte. Paravicini schrieb 
(12. Februar 1605), dieselben hätten nicht segens- 
-ken können. 

i fand Cysat Neider, die ihm diese hohe Ehre nicht 
nd ihn unwahrer Berichterstattung nach Italien be- 
:. Cysat war darüber um so mehr aufgebracht, als 
lr zuvor auf ähnliche Vorwürfe von dem Geschäfts- 
katholischen ■ Eidgenossenschaft in Italien, Ämbrosius 
H3 Freiburg, ein Zeugniss erhalten hatte, dass er nie 
chtiges nach Italien berichtet und stets auf das Eifrigste 
der Eidgenossenschaft gefördert habe. Cysat bemerkt 
Schreiben: „Diss ist zu Widerlag ettlicher vndanckbarer 
;n vnbillicher bosshafften Verdachts so sy vffblosen mir 
;s miner schryben halb In Italia. Derglychen Zügknuss 
eh noch meer vom Gwardischryber zu Rom, von Cardinal 
md päbstl. Heiligkeit Legat zu Cum. Da spürt man 
oandtliche bossheit vnd vndanckbarkeit diser gottlosen 
i die, so das than, ja auch Ime Ambros» geschriben, 



Neuw Scbuldbttchlin p. 47 a. Auch konnte Cyaat den Plate in 
n Garde behalten. Schon im Jahr 1591 hatte ihn der Cardinal 
lysat bemerkt: „Der Cardinal min gfatter »on wegen dees bapst- 
chs hat mir gegeben promia nonoranza privata 80 ducatones". 



■*v 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 57 

das er vff die Sachen vflsehen vnd Wacht halten solle (als er 
mir hie selbs bekennt), Denen hab Ich vil Jar in hohem An- 
lägen mitt vnsäglkher müy vnd arbeit tag vnd nacht gedient vnd 
noch bis vff das vssgend 1593 Jar keine Vergelltung empfangen* *). 
Den 25. Sept. 1593 *) schrieb ihm Cardinal Paravicini von wegen 
der „Mullwäscheten", die einige mit ihm gehabt hätten, weil er 
ihm und Andern nach Italien geschrieben habe, sei es recht ge- 
wesen, dass er diess vor den Rath gebracht und Beweise für 
die Anklage verlangt habe; allein möchte er ihm rathen, dass 
er nicht gerade „vff alles anbellen oder hinderreden a antworte, 
besonders wenn es, wie „ brüchlich tt , nach dem Zechen geschehe. 
Allerdings war Cysat sehr reizbar und konnte im Gefühle seines 
redlichen Handelns üble Nachreden nicht leicht ertragen. 

Reiche Einnahmen und Pensionen, sowie einige sehr bedeu- 
tende Geschenke in diesem Jahr mochtet ihn für die erlittene 
Unbill entschädigen. Die savoyische Pension trug ihm 587 fl. 
13, 4 (nach Abzug noch fl. 468, 23, 4) und die offene spanische 
100 fl. und die geheime 300 fl. ein. Dann erhielt er vom spa- 
nischen Gesandten eine 191öthige goldene Kette, 80 Kronen 
werth, eine ebenso kostbare vom Papst Clemens VIII., von den 
i Herzogen von Florenz mit einer Medaglia und von Mantua je 

i eine von 90 Kronen an Gewicht. Dazu kamen allerlei andere 

Geschenke, wie vom Bischof von Sitten 3 Lot Safran, u. A. m. 
Seine Einnahmen im Jahr 1593 betrugen ausser den Geschenken 
2191 fl. 30 Seh. Auch versicherte ihn Grossherzog Ferdinand 
von Toscana, dem er bedeutende Dienste geleistet hatte, seiner 
besondern Gunst, die er ihm und seinen Söhnen thatsächlich zu 
beweisen gedenke. Grossherzog Ferdinand verwendete sich auch 
durch seinen Gesandten für die von Cysat betriebene Canonisation 
des Nikolaus von Flüe 8 ). 



1 ) Vgl. über Ambrosius Fornero: Schweiz. Museum v. J. 1816. 2. Heft* 
S. 205. 

2 ) Luzern, Staatsarchiv. Kluterbüchli C. S. 142. 

3 ; Vgl". Stiftsarchiv in St. Gallen. Tom. VII. D. 779 p. 251 u. ff. Schrei- 
ben vom 19. Mai 1593. 



ard Cysal, der Madlschreiber zu Luzern, 
e diess Jahr auch zweimal in Geschäften über 
en, und also, wie er sagt, das 22ste Mal. Cysat 
n Namen der fünf katholischen Kantone mit 
Legaten Odescalchi von Mailand, mit dem spa- 
ir Johann de Veloso wegen der sog. Dumaini- 
;hen Werbung in den f iiiif katholischen Kantonen 
;en Forderungen der Hauptleute vom J. 1589 
, da Spanien und der Papst mit der Guisischen 
jich gehalten hatten. Der spanische Statthalter 
Zeugniss aus, dass er dies schwierige Geschäft 
sorgt habe; er wolle es desshalb nach Kräften 
ähnliches Geschäft hatte Cysat auch in Turin 
ilich wegen Forderungen der Soldaten und der 
i. Der Herzog nahm ihn sehr freundlich auf ; 
n zögerten sehr mit der Ausführung des herzog- 
ir Ausfertigung der bezüglichen Schriftstücke, 
Zeiten vorkam. Darüber fasste man in Luzern 
und äusserte, er sorge nur für sich und lasse 
Geschäfte liegen. Selbst die ihm verwandtem 
enberg hielten mit den Verleumdern und Hessen 
n aus, wie ihm sein Sohn Renward und ein 
heilten. Er hatte auch über das Anerbieten 
Turin zu verhandeln, dass seine und Ludwig 
ach seinem und dessen Tod noch die Pensionen 
in. Cysat gab sich grosse Mühe für seine Ge- 
lenn an seinen Sohn schreibt (3. Mai 1593): 
Ich wenig schlaff vnd wenig ruwe, weiss woL 
nit, aber wann wir heim kommendt, wirdts 
en sagen. Doch so hatts Zeiger diss dess Hrn. 
ner selbs gsehen, kann Zügknuss geben. Bet- 
ulich, das Ich vss diesem Labyrinth kome. 
* ze schaffen dann die vorgehenden. Doch so 
gar woi vmb mich. Ich muss mich aber selbs 

lacch. Schreib™ v. 13. Mai 1593. 



Lebensbild eines kalholiscb-seb weiter iic heu Staatsmannes. 
überwinden vnd fürsichtig sin. Die wyn sind starck vnd 
die Zyt gar beiss alls wirs daheim Im Augateo hand, Gott 
gnad". Auf jene Verleumdungen hin, wornach man sagte, C; 
nehme für sich zuerst ein „schaff mümpfel", schrieb Cysat 
Schultheissen Ludwig Pfyffer ausführlich über die Geschäfts 
zögerung und bat, ihn bei Andern zu entschuldigen. Cysat 
ledigte die Geschäfte schliesslich zur Zufriedenheit der Bet 
ligten ; wenigstens zeigt sich keine Klage mehr. Cysat's Einl 
bei dem Herzoge von Savoyen blieb ungeschwächt; selbst 
Sohn des savoyischen Gesandten Ternault dankt ihm für s 
erfolgreiche Verwendung bei demselben 1 ). Indess zogen 
„Fendlin" geworbene Soldaten von Luzern nach Savoyen 
12 Fendlin unter Oberst von Hertenstein in die Niederland 
Diese Werbungen, die amtlichen und viele andere Gesell 
Uessen unserm Cysat immerhin noch Zeit, seine häuslichen 
gelegeßheiten zu besorgen und selbst noch zu schriftstell 
indem er ein PestbUchlein schrieb und den Druck durch 
Künzi (Quenz) bei Abraham Geniperlin in Freiburg 1594 be 
gen liess. Vom war ein Gedicht'). 

Im April 1594 machte Cysat eine Kur in Baden; er erl 
viele Badgeschenke 1 ). Im selben Jahre starb seines Bru< 
Frau, die sich bei ihm, wie er fest glaubte, „kündete" 6 ). 
23. Sept. 1 594 begab sich Cysat's zweiter Sohn Erna; 
Thilibert, 19 Jahre alt, seiner Ausbildung wegen nach Deut 
land e ). Er widmete sich, wie einst sein Vater, dem Apothe! 
berufe und kostete vom 12. April 1592 bis zum 11. April 1 
Gl. 1557, Seh. 32, H. 8. Daran gaben ihm sein Pathe, 
savoyische Gesandte, eine jährliche Pension und der päpstl: 



') Luzern, Staatsaroh. Schreiben t. 20. Jan. 1594. 

>) N. Sahnldbücbli p. 25 a und p. 48 b. 

3 ) Nene Auflage im J. 1611 bei Wittwe Anna Jergin in München. 

■') Kluterbuchlin B. 3. 

s > Luzern, BörgerWbL Mss. 103, fol. 270. 

•) Klaterbflcbli. C. p. 181 1, 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Slaalsmaunes. 
in seiner Krankheit eine goldene Medaille von Papst Gier 
VIU., an Werth 21 fl. 3 Seh. 4.H. gegeben habe. Dr. I 
Platter in Basel, mit dem er wie mit den bedeutendsten seh 
zerischen Aerzten Dr. Lud. Kiel in Basel, Dr. Muralt in Zürich 
befreundet war, schrieb ihm desshalb (den 5. Mai 1595): r 
bedank mich gegen den Herren vm das traktätlein; gfalt 
wo), dass der Her so flissig in Studio Medico 1 ). Den 27. 
1594 bezog er für Kath von Arzoeikunst 7 fl. *). Seine me 
nischen Kenntnisse, wie auch seine scharfe Beobachtungsf 
konnte er sehr gut auch für sich gebraueben, indem er n 
selten an Magenschmerzen (J. 1596), Obstruktionen 1 ) und sp 
an der Gicht und am Fieber litt *). Zu seinem Unwohlsein 
wohl auch bei, dass er sich zu sehr über manches Unbedeut* 
ärgerte. 

Sehr erfreulich für ihn war ein Danksagungsbrief des Her: 
Carl Emanuel von Savoyen (16. Juni 1596) für die ausgezeichn 
Dienste, welche er ihm stets leiste; er bitte ihn darin for 
fahren, indem er ihn seinen „tres eher et special ami" ne 
mit der Unterschrift „Votre bon ami". Ein anderes Gesc 
beweist das grosse Zutrauen, mit welchem ihn selbst der deufc 
Kaiser Rudolf beehrte, indem er ihm von Prag aus den 15. i 
1596 schrieb, er möchte ihm oder dem Grafen Friderich 
Furstenberg, Heiligenberg und Werdenberg den geeignetsten I 
geben, wie er dem Math. Finninger von Mülhausen in de! 
Noth helfen könne; er wolle ihn dafür belohnen. Das Gesc 
zog sich sieben Jahre hindurch ; Cysat hatte sehr viele Schrei 
zu machen und auch mündlich zu thun, ohne dass ihm je - 
Belohnung zu Theil wurde 5 ). 

') Luxem, Itiirgerbib!. Hie. 103, fol. 107. Vgl. Kluterbflchli C. 
*) Rechuangsbüchlin A. 3, p. 38. 

J ) Lucern, Bürgurbibl. Mss. 103, p. 97 u. 321. 

*) Observationes fol. 297 a. „A. 1610. in meiner Krankheit dea schar 
pestilenzischen Fiebers bab ich erfaren, daas der schmerzen naohliesa, so 
ich us den Fädem nf dem Laubsack lag". 

s ) Vgl. über Fiiuünger: Beitrage der Baaler bist Gesellschaft 1, 24 



Benward Cvsal, der Stadischreiber zu Lozera, 

n 21. Nov. 1596 bezog sein Sohn Emanuel die Uni- 
Padua, nachdem er den 11. d. M. dorthin abgereist war 1 ). 
>ntzi (Küenzi) hatte Cysat dazu gerathen, indem er ihm 
Aug. 1596) schrieb, die Botanik werde dort wegen des 
:hen Gartens gut gelehrt; dann solle Emanuel fleissig in 
tal gehen und zu den Medici und Chirurgici und ein 
ibuch führen über die Kuren, Art der Behandlung etc. 
le er treföiche Kuren machen lernen. - Er solle, dort zu 
;anesen halten und sich an Ch. Gönn empfehlen lassen'), 
{lagen für Emanuel waren bedeutend. Dazu kam in 
Jahr (1596) die Verheirathung von Cysat's Tochter Mar- 
mit Hrn. Portmann, die zur Aussteuer an Baar 1000 fl. 
i „Bbusung" oder jährlich 20 fl. Zins erhielt; zur Morgen- 
ipfing sie 100 Silberkronen. 

kam Cysat wohl zu statten, dass er dies Jahr nebst den 
en (savoyische 472 fl. 36 Seh.) 2244 fl. einnahm, darunter 
nnenkronen für die Verschreibung des Anleihens von 
Sonnenltronen, welches der,Cardinal Andreas von Oester- 
m der luzernischen Regierung erhob. Nach der Rück- 
empfing der Johanniterorden dieses Anleihen (J. 1600) 
sste wieder 100 Sonnenkronen bezahlen und die Gemeinde 
i bei Locarno von einem Anleihen von 12,000 Sonnen- 
120 Sonnenkr. (J. 1605). 

s dem Anfang des J. 1597 sind mehrere schriftstellerische 
l Cysat's zu verzeichnen, wie: De balneo Luceloviae a ) ; 
itris Nicolai Subsylvani cum rebus variis gestis. Constan- 
)7 ; Historia Reformationis Religionis oder Religionis 
tae*). 

i 16. Februar 1597 wurde vom päpstlichen Legaten „der 
jnd die Ceremonie" seiner römischen Ritterschaft von 

lnterbBchlin C- 181». 
irgerbifal. Mas. 108. S. 48. 

jl. Leopold Cysat's Lncerner See. 

ich einer Notiz im Htaatsarnhie Bora, im Kirebenaicbiv mit dem 

Exemplar est in muiibos Capncinornm Kapers villanorum. 



f .j -i L-.jjaipw»i*Jv *-" 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen SSaa 
Neuem öffentlich in der Kapuzinerkirche auf de 
ihm vollzogen und ebenso an Schultheis» Jost Pf) 
wart von Cysat's Sohn, Renward, seines Vetters 
berg, der Kapuziner Patres und vieler Bürger ' 
schaffte er dem Landschreiber Locher im Tburga 
vom Papste und erhielt dafür von ihm einen silb> 
goldeten 34'/* Loth schweren Becher (11. März 1 
hatte Cysat dies Jahr eine Menge Verdriesslich) 
manu Gedeon Stricker in Uli beschuldigte Cysat 
allerlei Hinderniss in den Weg gelegt, um für I 
daten zu werben und dorthin zu fuhren, da ihm 
gemeinde mit grosser Mehrheit bewilligt habe; C; 
den Abschied der fünf Orte gefälscht. Dies war 
obwohl Cysat und die Luzernische Regierung d 
Werbung in Uri nicht gern sahen und man Stri< 
zu verhaften drohte. Cysat's Unschuld wegen a: 
schung lag klar am Tage; allein Stricker, welcl 
man entschieden für den französischen König He 
zeigte , sehr einnussreich war und später soga 
wurde, wollte sich lange nicht zu einer Ebrenerklä 
da er in Cysat einen gefährlichen Feind sah. N 
wurde der Streit beigelegt 

Cysat kam desshalb in Misshelligkeit mit se 
Rudolf Pfyflfer, den er im Verdacht hatte, er wt 
Sohn in die Kanzlei bringen. Am empfindlichste 
aber Hauptmann Jakob Pfyffer, der sich als C 
mann Krafft in Gegenwart von Cysat's Tochter, 
Fortmann' s Frau, höchst leidenschaftlich gegen C 
Er warf Vater und Sohn Cysat vor, es könne k< 
die Stadt kommen oder „nichts furgan, ohne das 
drin stecken". Cysat bettle wegen des burgundisi 
herum; er brauche zu viel Gewalt, schicke Bri 



') Kluterbiicblin B. 3. fol. 196 
') ReobnongsbGchlin A. 3. p. I 



Ken ward Cysal, der Stadtachreiber zu Luzeni, 

Obrigkeit fort, ohne sie vorher gehörig besehen zu lassen 
abzulesen. Dagegen bemerkte Cysat schriftlich, er und 

Sohn, damals Substitut, müssten Geschäfte halber im Rathe 
u und mit den fremden Gesandten umgehen ; sie wüssten 
*s nicht Alles. Wegen der Anwerbung des burgundi3chen 
ments hätten sie viel zu thun gehabt und die Bezahlung 
r wohl verdient, besonders als dasselbe zu Salins belagert 
len sei; es handle sich also da nicht um ein Herumbetteln, 
m den ihm angedichteten Gewaltsmissbrauch müsse er sich 
Entschiedensten verwahren, da sowohl Herr Schultbeiss, als 

die Herren Rathsrichter in Betreff der Gerichtsurteile für 

Zeugniss ablegen. Cysat wollte diese Angelegenheit vor 
cht bringen ; allein wegen anderer Verkommenheiten und 
weil Jakob Pfyffer in den Krieg zog, liess er die Sache 
n, zudem derselbe ihn demüthig um Verzeihung bat 

Zu einem Schreiben der Luzernischen Regierung an Joachim r 
er, des Raths und Hofammann in Wil (Kt. St. Gallen), 
der Mittheilung, dass Hauptmann Ebcrlin jetzt kein Geld 
ihr haben könne, bemerkte Schultheiss Pfyffer: „Post scripta, 
lat da Herr Stattschryber Im vorigen mal diss meinung 
n schryben (aber Ime verschaffen), damit der Hauptmann 
•li disgä genannten Costen vberhept gewesen". Cysat ent- 
et darauf voll Aerger: „Ich widersprichs, dann es mir nit 
lchen, ouch nit allso erkennt, sondern yngestellt, es werde 
Seckelmeister für sin Person alls dann der HofTammann zu 

Indessen Eberh'ns wegen, zu gschriben wol wussen ze ant- 
,en vnd die sach zu entschuldigen vnd bedueret mich, das 

mich alls eines so alten Diener vmb einer so liederlichen 
achten Sach vnd einer so schlechten person willen, die ein 
lerthan Ist vnd daran Niemen gl. sogar nüt glegen, ouch 
;r Mgh. noch dem Eberlin kosten noch schaden daruff stat, 

dise gewertige nit von desswegen vffgang vnd ob es schon 
', so Ist er doch gar gering vnd müssen andere, so vmb 

vffzebrechen werben wol vnd billich kosten haben vnd das 
.och an disen ort ring, vnd so vil als nüt vnd achtet man 



rve«HgfPZ- 



Lebensbild eines kalhoüscb schweizerischen SlaaUn 

nit, so man mich verkleinert, dass es Mhg selbs e 
Eer oder reputation wäre, kan mich nit gnug verwa 
mich eines solchen keineswegs versehen. Ist eine schli 
Schaft. Durch ein so kindisch Ding, eines alten tri 
vnd der sin so gross Vertruwen vff solche Herren gs( 
betrüben. Diser pösslin hat er mir In anderm auch me 

Cysat's Ämtstbütigkeit und andere Verpflkhtui 
ihm indessen Zeit, am Rigiberg wie gewohnt zu 
Einige Pflanzen nahm er mit den Wurzeln und ve 
in seinen Garten '). 

Nicht ohne grosse Mühe brachte er es dieses 
dass 10 Fendlin katholische Eidgenossen, davon zwei 
in savoyische Kriegsdienste zogen, was ihm Herzog C 
von Savoyen sehr verdankte, der ihm den neuei 
Lambert empfahl (17. Sept. 1597), wie auch später ( 
den Herrn von Tournon. 

Eine wichtige Angelegenheit beschäftigte Cv 
August. Mit Seckelmeister Holdermeyer wurde 
schiedsrichterlichen Verhandlung zwischen Freiburg 
berufen. Sie fand an der Sensenbrücke statt und ■ 
1, bis zum 8. August (1597). Cysat lebte in Neuen 
bürg zwei Tage und in Bern bei der Durchreise k 
Pferd und Wagen. Er erhielt dafür 100 S 
an Gold oder 233 fl. 16 Seh. 8 H., und dann für 
mente" oder Vertragsausfertigungen nach Abzug 
118 fl. 30 Seh.*). Trotz dessen nahm er dies Jahi 
ein ohnedie Neujahrsgeschenke, welche nicht unbeträc 
wie von Landshauptmann M. Lussi ein schöner I 
Paar Winterhandschuhe nebst 48 fl. in Geld (d( 
1597), in gewohnter Weise. 



i) Lnzem, Biirgcrbibl. Mas. B. fol. 294. G. fol., 86 b. I 
riaJien I. fol. 305. Erklärung des Martinücbea Grundriß»«* 
Nr. 77. 

*) Recept» qiiotidinna, A. 3. fol. 60 b. 

niBlot. Archiv Bd. XX. 



sp^^uww™ 



atllschreiber zu Luxem, 

Cysat's Sohn Emanuel von der 
lcklich zu Hause an ; Cysat nahm 
Ackli von Luzern in sein Haus 
itent und seine Quaestiones und 
, nachdem er bei einem erfahre- 

den Jesuiten in Augsburg Philo- 
i seinem Fach tüchtig ausgebildet 
irde er als untüchtig bezeichnet. 
Steffel Ilunoldt bezeugen konnte, 
n Wirthshause vor ausländischen 
ten, und vor Studiosen, es gelte 
Kühe melken und Holz scheiten 
b komme es nicht an, sonst wäre 
leker patentirt worden; er ver- 
nes Vaters ; die Obrigkeit spreche 
pus der obern Apotheke, welches 
ider Joseph abgekauft habe, ge- 
Cysat sei viel zu jung für die 
tr damals 23 Jahre alt und schon 

Cysat bemerkt (J. 1598) über 
«sehen hab ich wol Vervolgung, 
rdient wider alle Billicheit, hatt 
uff vnder die "Zwinglischen zogen, 
.mach gstorben, gott weiss wie. 
I vergessen. Hört zu der heben 

Verdriesslichkeiten hatte Cysat 

i ein afflictionibus meis ob perse- 
it nos gratis et fuerunt benenci- 
ai sese exhibuerunt. 



Hw. G. fol. 28. 



mg ■■ 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Slaalsro; 

Scharpfe Schwerter schnyden seer, aber falsche Zungen 

AfSigit tortor, plus gravis aftfigit loquutor. 

Der Henker plagt vast, falsch zungen noch meer. 

Cunctorum multis eget implens ora farinis. 

War aller wellt dz mal stopfen wil manglet vil mal 

Dicitur absente me, quod non me residente. 

Hinderrucks mich mancher verlüget, mir under Ou 

schlichet 
Non est in sylva fera peior quam mala lingua. 
Kein gwild schadt nit so vil Im wald, alls thut ein fa 

kallt". 
Dazu schrieb er lateinische Trostpsalmen und S. 
super psal. 54. 

Wohl konnte Cysat's gottergebenes Gemüth, wen 
so leidenschaftlich aufgeregt, durch religiös-moralisc 
tungen zur Ruhe kommen ; allein die vielen Aufregir 
-doch seinen Körper an. Im Anfang des Jahres 159! 
ihn daher zwei Monate ernstlich krank. Durch Ruh 
fältige Pflege genas er wieder, obwohl ihn sein Hau] 
Gicht, von Zeit zu Zeit plagte. Auch litt er in F 
Berufsarbeiten an den Augen, worüber er seinen F 
Platter in Basel consultirte. Er hätte einmal für '. 
von seinen vielen Geschäften ausruhen sollen ; all 
nicht dazu. 

Den 18. Januar 1599 schrieb ihm Christoffel R 
bürg, er könne ihm den Zins von dem Gültbriefe d 
collegiums iu Luzern noch nicht senden, er möchte 
duld haben ; er habe ihm Fättscherinkäse schicken i 
er habe hiefür keine Gelegenheit gefunden. Einstw 
er ihm „sechs ehlen grob grien" zu einem guten Ja) 
ihm diese schlechte Gabe später verbessern. Späte 
verwendete sich Anton von Montenach für ihn bei I 
steter Zahlungsaufschub Cysat als Verwalter des 
legiums Kummer machte, und verwies auf das franzc 
welches Reiff, der für Frankreich Truppen geworbei 



der S ladt sehreib er zu Luxem, 

sehr französisch gesinnt war, so kam 
igkcit, w esshalb ihn dieser als tin- 
igt, er habe ihn in seiner „Reputation* 

seiner Rechnung; doch wollte er sich 
rnen. 

dass Carlo, Sohn seines Lehrherrn M. 
ailand, die bei diesem wegen seines 
Papier ezurückhielt und zwar, wie Cysat 
irosio Fornero seine Bleike bei Mailand 
e sich desshalb auch an den spanischen 
m Rechte zu gelangen, namentlich um 

müssen. Dies half; Apotheker Carlo 

SD. 

Auslande zeigte sich um diese Zeit 
Cardinal von Oesterrcicli, Bischof zu 
te gegen die von Arbon mit Schultheis 
r erwählt wurde. Sie reisten den 20. 
d blieben 13 Tage dort. Cysat erhielt 
teinühung 40 fl. und später noch 447 
, wofür er 16 fl. Fuhrlohn bezahlte 1 ). 
.Heii berief ihn mit Schultheissen Pfyffer 
Lichtensteig, um sich mit ihnen zu 
afür 1 6 fl. Zur Ehre, aber auch zum 
ite ihm, dass er den 1. August 1599 
'on Österreich mit andern Herren nach 
Cysat bemerkt darüber: „iJafür er- 
uldin kettin an Wert 45 fl. 35 Seh.*), 
chens. tadlens vnd Censur lyden müssen 
>n darzu". Nachher war er „3 Tage 
Walliser pundtschwur" und erhielt 3 fl. 



y.u.. 



Lebensbild eines kalholisch-schweizeri sehen Slaalsmam 

Nun beschäftigte ihn drei Jahre lang (1599 — 16 
häusliche Angelegenheit, die ihm fast das Herz bra 
27. März 1597 kam in seine Kanzlei als Substitut Hans 
Locher, Sohn des ihm wohlbefreundeten Landschreibe 
zu Frauenfeld. Locher zeigte sich sehr geschickt un< 
Bei Anwesenheit der burgundiseben Gesandten von Set 
von Wattenwyl hatte er im Wirthshause zum Schlüi 
Nächte und einen Tag unausgesetzt gearbeitet. Er rec 
das Zutrauen Cysat's in vollster Weise und wurde dess 
ihm wie sein Kind gehalten. Leider bemerkte Cysat ni 
gich zwischen Locher und seiner noch ganz jungen 
Jakobea ein Liebesverhältniss angesponnen hatte. 1 
Locher den 3. Oct. 1597 seine Stelle in Cysat's Kar 
allein den 17. Februar 1598 rinden wir ihn schon wu 
beschäftigt Erst im Jänner 1599 entdeckte Cysat das 
geheimgehaltene Liebesverhältniss und wurde darüber ■ 
gebracht; er begriff erst jetzt, warum sich Locher imme 
hutzlet* habe, was er wohl gesehen, aber nicht geglai 
dass es seiner Tochter gelte. Locher wünschte nun 
stimmter Anfrage Jacobea zur Frau ; allein Cysat schlu 
nach Berathung mit den Seinigen ab, da sie, obwoh 
19 Jahre alt noch zu jung, die Entfernung für die Mi 
ihrer Tochter zu rathen und zu helfen, zu gross und 
weis über Lochers Vermögen zur Ernährung einer Fam 
vorhanden sei ; es würde ja Jedermann in Luzern lach 
er seine Tochter so „verschuffle* wörda Nebenbei sa; 
seiner Frau, es würde ihm jetzt zu schwer fallen, wie 
Tochter auszustatten, nachdem er kurz zuvor mit der 
tung Emanuel's so viele Kosten gehabt habe. Obwohl i 
seinen Eltern unterstützt, so gab doch Locher die Liebst 
es schien, auf. AHein nun kam er doch mit Jakobea i 
Verbindung, wozu Cysat's Sohn Caspar half. Die I 
kanten in Emanuel Cysat's Haus zusammen. Den 3. Fi 
hatten sie sich nochmals das Gelübde ewiger Liebe ui 
abgelegt, daraufhin gebeichtet und communicirt, auf 



ßeuward Cysat, der Stad (schreibet zu Lmern, 
*ur der Treue sicher halten. Als dies Cysat erfuhr, 
auf das Schärfste dagegen ein und erklarte die Tochter 
js Ungehorsams erblos zu machen, obwohl er später 
lrf zu einem Heiratsvertrag mit gehöriger Aussteuer 
ichte; er zwang sie, von dem Eheversprechen zuröck- 

In grösstem Schmerze schickte Jakobea an Locher 
od ihm erhaltenen Ringe wieder durch den Leutpriester 
Etwas zu leidenschaftlich meinte Cysat, Locher habe 
Trug gebraucht: sonst wäre das Liebesverhaltniss nicht 
Bei dem bezüglichen vom Decan vorgenommenen 
der Hofkirche zu Luzern den 22. Jan. 1600 gab 
lies zu, was Locher auf sie zeugte, und erklärte, dass 
r von ihm lassen würde, wenn nicht die Eltern sie 
hätten; ihm zu entsagen. Nach langen Verhandlungen 
lieh endlich auch Locher dazu ihr zu entsagen. Darauf 
Nuntius Turriano, Bischof von Veglia, beide von ihrem 
sehen; Locher erhielt dann (im J. 1602) 22 Kronen 
ping. Er war zwar noch mit Cysat in Streit gerathen 
ies Lohnes als Substitut. Cysat verweigerte ihm den- 
r habe jedem Substitut und so auch ihm, wenn sie 
m, nur „Trinkgelder und Verehrungen" versprochen, 
n sie fallen — und sie sich auffuhren ; in den Luzern 
ten Kanzleien gebe man jährlich 20 fl. für einen Sub- 
ad dazu „Gutjahr und Messkram ". Locher habe aus 
geldern über 39 fl. gezogen. Endlieh wurde auch diese 
t friedlich abgethan. Allein Jakobea empfand darüber 
: Herzeleid, dass sie zu kränkeln anfing und nach 
hreii starb. Cysat liess sie in der Hofkirche begraben, 
schönen Denkstein setzen, und er stiftete für sie eine 

Uebrigens war auch ihm und besonders seiner Gattin 
ge Geschichte, die, wie Cysat meinte, nicht mit Gott 

den Satzungen begonnen worden und darum keinen 
inte, tief zu Herzen gegangen und hatte sie auf das 
ger gebracht. 



Mm»j'."' 



Lebensbild eines Imlholisch-scbwcizerischen Slaatsmar 

Es missstimmte Gysat auch, dass er dies Jahr (] 
1708 fl. einnahm. Dagegen stellte sich das folgende . 
besser ein; die Einnahmen betrugen 2582 fl. Die 
Pension betrug für zwei Jahre 945 fl. 33 Seh. 4 H. Z 
Male in diesem Jahr erhielt er von Ritter Melchior 
übliche Geschenk von 48 fl. *). Auch einige Verdries: 
stellten sich dies Jahr noch ein. Jakob Sonnenberg 
für die Rathskleidung, da er auf Joh. Bapt 1599 in 
gewählt wurde, nur neun statt zehn Kronen, und Corn 
meyer wollte trotz seines Versprechens gar nichts ge 
müsse man das, was einem gehöre, von solchen Leuten . 
meint Gysat. Äergerlich war ihm auch, dass Thon 
von Weggis, der ihm die Pensionen seines Vetters Je 
sei. verdankte, sich gegen ihn undankbar zeigte*), 
unangenehm berührte es ihn, dass er bei dem Zollil 
Anlehen von 10,000 Kronen seine gewohnte Taxe nie 
weil 500 Sonnenkronen zu leicht waren'). Dagegen 
sie von dem merkwürdigen Anleihen der Du Mainisch 
leute, welches sie von Luzern für ihre Reise nach Sp; 
13. März 1599) erhoben"). Als auflallende Notiz bem< 
dass er die Briefe nach Genf an Macharius Nussbaun 



Noch mehr als früher litt Cysat im Jahr 1601 s 
der Gicht, dass er im Sommer fünf Wochen lang 
Lützelau (zwischen Vitznau und Weggis am Vierwald 
gebrauchen musste. Dort weilte er übrigens gerne. ! 
Leopold theilt uns in seiner Beschreibung des Vierwald 



') Eechnungabiiohlin A. 3. p. 140. 

') Kecluiuiigsbüchlm A. 3. p. 76 u. 77. Item von Aoim 
I.usai eh Staus Vcreorung von rinee Venoriani schon Diensts w 
naon abiug der Yereenwg 48 Gl. Dias Ist das Letat gain, hie 
ghürt 

*) KlutBrtflchlin C. 8. 158 n. 

') Sclmldbüchlin A. Z. p. 33 *. Klütert üehlio C. p. 175. 

s ) Keoepta qnot. A. 3. fol. 70b. 



78 Renward Cysal, der S lad (Schreiber zu Luzero, 

{vom J. 1661, S. 227) mit, sein Grosevater, Benwart Cysat der 
älter, sei in „dieses Orth so verliebt gewesen, dass er sein Zeit 
über da mit Kreutersuchen, vnd die Simplicien zu erkundigen, 
gebracht, als 'in einem Königlichen Lustgarten ; desswegen Er 
ch von dissem Orth ein sonderbahr Tractätlin in Teutschen 
irsen beschriben, vnd dabey ein Catalogum vnd Register auff- 
setzt, der Simplicien vnd Gewächsen so er gefunden vmh vnd 
i dem Bad in der Lützelaw. Vnd dann in einem sonderen 
circk dess Bigebergs zwischen Vitznaw vnd Wäggis (dar- 
ischen das Bad eyngescMossen), welche Verzeichnnss hieher 
setzen vil zu lang, auch zu meinem Vorhaben nicht dienlich, 
ein meldet Er, dass die Zahl derselbigen Simplicien vnd Plan- 
rum, so Er biss dahin erkandt, sich vngefährlich, auff 800 
loffcn mehr oder minder mit ihren speciebus vnvergriffen, der 
bekandten aber hab er kein Eechnung gehalten" '). Die Heil- 
elle wurde gegen verschiedene Krankheiten, besonders auch 
gen Rheumatismen u. dgl., gebraucht; auch Cysat empfand 
iilung, um wieder seine vielen Arbeiten zu besorgen. 

Ehrenvoll für ihn war eine Anfrage (4. Oct. 1601) aus dem 
aadtlande, er möchte laut seiner Erfahrung sein Gutachten 
ruber abgeben, ob und welche Zehntgerechtigkeit auf dem 
iubruch laste. Wenn auch Herzog Carl Emamiel von Savoyen 
m fortwährend in Wort und That seine Dankbarkeit für seine 
slen Dienste bezeugte, wie dies aus Schreiben vom 28. Sept 
d 4. Oct 1601 erhellt, so brachte ihn doch sein Vernältniss 
ihm und seinen Gesandten in grosse Unannehmlichkeiten. 
-sat's lieber und treuer Freund Stadtfendrich Nikiaus Cloos 
ix gestorben und nun erhoben seine Erben, besonders Hans 
yffer und Margreth Meyer, wie auch sein Sohn Nikiaus, An- 
rache auf Pensionen, die der savoyische Gesandte de Jacob 
gesagt und Cysat für denselben den 1. März 1586 verbürgt 
,tte. Da Herr von Jacob nicht in Luzern war, so hielten sich 



') J. L. Cye«t, Beschreibung dos Vi« rw aide tBtten sete. Luzern 1661. S. 
7. Ueber die Lago der LÜUeUu. 8. 213 «. ff. 



r 






Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 73 

die Erben, ohne sich weiter um denselben zu bekümmern, an 
Cjrsat, der selbst noch an Hrn. v. Jacob 100 ihm geliehene 
Kronen nebst Zinsen zu fordern hatte. Dazu kam noch eine 
Ansprache der Cloosischen Erben wegen der savoyischen Salz- 
pacht mit den Theilnehmern von Luzern, Basel und Schaffhausen. 
Obwohl nun Cysat nachweisen konnte, wie viel er für Stadt- 
fendrich N. Cloos geleistet habe, und auch für die Erben durch 
ein Memoriale beim spanischen Statthalter in Mailand 1 ), so 
wurde er doch verfällt, als Bürge des Hrn. von Jacob den Cloo- 
sischen Erben 300 Kronen mit Zinsen ä 5pCt., von 17 Jahren 
her im Ganzen 585 Kronen, zu bezahlen, was er begreiflich sehr 
ungern that. Der Prozess fing an mit Ludwig Pfyffer's Tod 
(16. März 159.4), weil, wenn er gelebt hätte, die Erben wohl 
geschwiegen, wie Cysat meint. Nach langen Verhandlungen mit 
der herzoglich-savoyischen Regierung glückte es endlich unserm 
Cysat, Hauptgut und Zinsen mit einigem Verlust auf dem Gelde 
zu erhalten, nämlich 11457* Kronen. Er musste sich freilich 
durch den Obersten am Ryn, welcher sein Memorial an den 
Herzog von Savoyen mit der Bemerkung, „was Lucern all wegen 
zevor 150 Jaren ze gut für das Hus Savoy gethan a , zu Turin 
übergab, verpflichten, auch noch ferner getreulich an denselben 
zu correspondiren. Die Bezahlung der Schuld geschah also nur 
aus persönlicher Gefälligkeit des Herzogs für Cysat's gute Dienste. 
Indess erfreuten ihn einige Geschenke. Den 15. Oct. 1601 be- 
glückwünschte Ammann von Beroldingen aus Uri im Namen der 
katholischen Kantone den neuen Gubernator in Mailand; er 
brachte Cysat von dort zwei Ellen blaues Tuch zu Hosen mit. 
Der Bischof von Basel schenkte ihm 46 fl. und der päpstliche 



*) Anmerkung Cysat's : „Hierumb bfttt man mir harnach ein bösen Danck 
geben vnd mir zlon mit dem Fubs vffs gnick trotten. Doch muss Ich den 
Jungen posthumus Nicolaus (nachdem wie man mir anzeigt) entschuldigen. 
Parcat Dens nobis Omnibus. Gott weiss was ich für H. Stattfendrich sei. 
gethan vnd gearbeit vnd gholffen sin glück gut vnd vffgang fürdern vnd 
meeren. Lebte er noch, wurd wol wyt ein andres syn". 



Kenward Cysat, der Stadlschreiber zu Luzern, 
Luzern gab ihm für seinen Sohn Caspar, der zu 
tudirte, 40 fl. (den 12. Nov. 1601). Die Einnahme 
s betrug 1055 fl. 20 Seh. ohne die Pensionen, 
usserordentliche Naturerscheinung zog Cysat'a Auf- 
; in einem hohen Grade auf sich und beschäftigte 
mergeist längere Zeit. Dienstag den 18. Sept. 1601 
{egen 2 Uhr in der Nacht ein gewaltiges Erdbeben 
»den des Vierwaldstätter- und Zuger-Sees und sonst 
en Landen, wie man nachträglich vernahm. Cysat 
damals im Pfarrhofe zu Art (im Et. Schwyz) und 
Erderschütterung und ihre nächsten Wirkungen 
hten. Als er nach Hause zurückgekehrt war, forschte 
l Luzern eifrig nach über diese höchst merkwürdige 
inung und schrieb dann nieder, was er gesehen und 
hatte, unter dem Titel: „Von dem grossen und 
en Erdbidem, s.o sich allhie ze Lucern, wie auch 
ligender Landschafft, und in andern provinzen tütscher 
t Nation wyt und breit erzeigt den 18. Septembris 
lars"'). Laut seinen Beobachtungen war das Erd- 
übrigens in Luzern grossen Schaden anrichtete, am 
wischen Buochs und Beckenried. Lange waren die 
it gewaltigen Erderschütterung sichtbar, 
hr 1602 begann für Cysat mit Widerwärtigkeiten. Zu- 
te ihn Franz Jenni in Luzern, Sohn Walthart's an, 
inem Vater die savoyische Pension hinterhalten ; 
ote sollten augenblicklich abgesetzt werden. Cysat 
* bei der Austheilung der savoyischen Pensionen zu 
en; niemals hatte er aber dieselben in Händen, was 
rthun konnte und auch, dass er ihm dieselben beim 
Gesandten „erbetten vnd erworben hatte": von einer 
; der Pension durch Cysat konnte da keine Rede sein, 
i Briefe von Ritter Walther Imhoff aus Uri stund 



. BUrgerbibl. Mai. Collect. C. 468 b. Abdruck: Qeubicbta- 
rf Orte, S, 105-115. 



Lebensbild eines kalboliach-sthweirerischeD SUalsmaniies. 7! 
es mit Walthart Jenni's Verlassenschaft schlimm, und nun sollt 
der sparsame Cysat mit seinem Vermögen nachhelfen. Obwoh 
sich Cysat von dem schändlichen Verdachte leicht reinigen konnte 
so machte ihm diese Handlungsweise um so mehr Verdruss um 
, Aerger, als er dem Vater des Klägers nur Gutes erwiesen, soga 
Geld geliehen und Burgschaft für 5000 Gulden geleistet hatte 
Auch sonst erlitt Cysat durch ihn Schaden und Nachtheil ')• S< 
angenehm ihm die Pensionen waren, so bereiteten sie ihm docl 
manchen Verdruss. 

Am bittersten beklagte er sich wegen der französische! 
Pension, welche in Folge der Bundeserneuerung mit Frankreich 
im Jahr 1602 wieder ertheilt wurde. Dieselbe hatte ihm vit 
zu thun gegeben wegen der vielen Schreibereien und Buntibriefr 
nnd nun erhielt er nicht einmal die Bezahlung der Taxen, wi 
etwa der Stadtsehreiber von Solothum, welcher für das Siegel 
anhenken 60 Kronen erhielt, nnd eben so viel der Schultheis» 
dann gab man ihm auf dem „Pundtschwur" zu Paris wie einer 
Gesandten eine goldene Kette im Gewicht von 300 Sonnenkrone 
und 200 Kronen Geld für die Heise und Unterhalt, und der 
Stadtsehreiber von Freiburg für die Ausfertigung der beide 
Bundbriefe 200 Kronen und für das Siegelbtlchslein und di 
seidene Schnur etc. 24 Kronen. Früher erhjelten die Stadt 
Schreiber noch eine geheime Pension, wie noch sein Gevatte 
und Collega Unterschreiber; allein er habe nie eine bekommt* 
Freilich habe ihm der französische Gesandte Sancy, „der gott 
los Hugonot vnd kätzer", gesagt, es sei dies geschehen, we 
er allzu grosse Freundschaft mit Savoyen und dessen Gesandte 
gehabt habe. Allein den Bund mit Savoyen hätten seine Herrei 
die „Käthe", abgeschlossen, als deren Diener er zu Savoyen, wi 
billig, gehalten habe. „Hab ouch nie", bemerkt er, „darum 
angehallten, So Ichs doch so wol verdient hette, alls einer ve 
anderen, deren Ich ein gutte zal weiss, die solche heimlich 
Pensionen ghept, ja auch grad die Furnembsten, die den Si 



') Vgl. Eluterbflchlin C. foL 162 b. 



Ken ward Cysat, der 5 lad lach reiber zu Luzern, 

pundt am stercksten gfiirdert vnd fürgetruckt , wie 
rr Schulths. Kleckensteins säligen heimliche pension 
en betroffen, das Ich der andern geschwyge". Er habe 
ich Partei genommen für die Guisen ; allein dies habe 
i Rath gethan. Desswegen sei ihm denn auch, wie den 
lie offeneJPension ausgeblieben, und nun (1602) erhalte 
r aus Anordnung des Rathes, weil er als Stadtsehreiber 
lit bezahlt seie, da er solcher jährlich für den so schweren 
ar 20 fl. zu Lohn und 8 fl. Wohnungsentschädigung 
3 allerdings allzu kärgliche Besoldimg.- Dreizehn Jahre 
Pensionen ausgeblieben , wodurch er grossen Schaden 
abe, wenn er auch noch einiges erhalten habe'). Von 
irhalte er wieder jährlich 200 Fr. ; allein nun falle es 
iösischen Gesandten ein, Abzüge zu machen, was von 
m Pensionenspendern (Savoyen und Spanien) sogleich 
nt worden sei. Dadurch würden ihm seine Jahresein- 
:leiner')r i 
f Jahresrechnung fügt Cysat auch eine „Tischgenger 

vnd Substituten" bei 1 , welche uns einen Einblick in 
ligen Kostverhältnisse gewährt. Die Mass Wein rechnet 
Schilling; er bemerkt dazu: „In Italia muss man für 
■ vnd weschen allein jedes Monats I Kronen zalen" J ). 

freundlicher Neujahrswunsch der Klosterfrau Verena 
m St. Clarakloster Paradies im Thurgau an Cysat's 
i (31. Dezember 1602) mit einem „seckel" für sich oder 
ren zum Nenjahrsgeschenk. Wir entnehmen diesem 
, dass schwere Trübsal über die Cysatische Familie 
i war; denn die gute Nonne wünscht von Frau Cysat 

A. 3. Kecepla qaotidiana fol. 86. 

. Receptu quotidiana fol. 93 b. J. 1603: „Den 16. Juni ampfletig 
■rrau optü Cfibgnab pro anno 1599. 1600. Doch mit abbrach der 
i, die haad bracht, dz der abging ist 7 Gl. 36 Seh. 8 H. Ist 
liben 908 Gl. Desa abgangu Ist der Frauioa vraacb, wie oneb 
ionischen, dann er der Franzoa hata allao angfangen Anno 1602". 
terbfiohlin C. fol. 163. 




»* 



Kr 





Lebensbild eioes katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 77 

zu vernehmen, „ob üch vnser lieber Heyland vss üwerem krütz 
vnd liden hab erlöst tt . Welches diesi Kreuz und Leiden war, 
ist uns nicht genau bekannt ; vielleicht betrifft es die Locher'sche 
Heirathsgeschichte und Jakobea's Krankheit. 

An vielen Geschäften und Verdiesslichkeiten fehlte esCysat 
auch im folgenden Jahr nicht. Den 6. Jänner 1603 spricht 
ihn Hans Jakob Steimann im Kloster Einsiedeln um Beistand 
in einem Rechtsgeschäft gegen Buchbinder Blumer an. Dann 
schreibt ihm Jakob Ratze in Freiburg den 28. Jan. 1603, er 
möchte sich wegen Erziehung eines Töchterleins verwenden, das 
seinem Vater Hans vom savoyischen Gesandten selig übergeben 
worden sei ; er habe dafür noch keine „ersatzung vnd insecklung" 
gehabt; er wünsche, dass ihm 150 Dukaten bezahlt werden, 
damit er nicht bei der Obrigkeit dafür einkommen müsse. Viele 
Andere' baten ihn, sich für sie beim Herzoge von Savoyen zu 
verwenden, da sein Einfluss bei demselben allbekannt war. Den 
4. April 1603 schreibt ihm Landammann Walther Imhof aus 
Uri, er möchte ihm für sich und verstorbene Verwandte beim 
savoyischen Gesandten de Lully die Pension auswirken ; er dürfe 
sich als einen wahren Freund des Herzogs von Savoyen be- 
zeichnen und sei nicht zu denen zu zählen, die „zween Füss in 
einem Schuh haben"; es sei ihm sehr daran gelegen, dass des 
Herzogs Sache gut gehe. — Auch Ritter Johannes von Hahnen 
(Heim) und Landschreiber Conrad Schieg von Appenzell, das 
soeben in den goldenen Bund getreten, bitten ihn um Verwen- 
dung beim savoyischen Gesandten. Heim wünscht (22. Mai), dass 
Appenzell ein „Fendlin" Soldaten in des Herzogs Dienst geben 
könne, und Schieg (8. Aug.) bittet um Entgegenkommen des 
savoyischen Gesandten, da ihm seine Herren zugeneigt seien; 
man könne dies durch einen Vertrauten abmachen. Beide er- 
halten später savoyische Pensionen. 

Indess schickte ihm Herzog Karl Emanuel von Savoyen in drei 
Sendungen den 20. Februar, 7. April und 5. Juli eine Anzahl 
Pensionen für ihn und seine Freunde, indem er für seine aus- 
gezeichneten Dienste nicht genug danken kann, dass er die 



° Renward Cysat. der Sladlschreiber /u Lazern, 

ilimmen Umtriebe seiner Feinde wirkungslos machte. Wir 
ahren nicht genau, welchen Zweck diese Umtriebe hatten. Ein 
ireiben von Jost Pfyffer und Wilhelm Balthasar von der Tag- 
zung zu Baden den 17. Juli 1603 deutet darauf hin, dass sie 
h auf die Verhältnisse 2wischen Savoyen und Frankreich, 
nf und Bern bezogen. Jost Pfyffer bemerkt in demselben, 
r französische Gesandte de Vic verspreche vier Tonnen Gold 
d 80,000 Kronen in acht Tagen zu liefern. Während sie 
t ihm „ze Imbiss gessen", sei dem Gesandten die Nachricht 
jekommen, dass der Herzog von Savoyen den Frieden nicht 
nehmen wolle. Der französische Gesandte wolle sich bei 
nf auf das kräftigste verwenden, dass der Krieg nicht wieder 
abreche; Luzern möge beim Herzog von Savoyen auch darum 
ten. Die Tagsatzung werde nächsten Samstag zu Ende gehen. 

Mancherlei andere Briefe langten an. Hans Jakob Hailer, 
•iener der kilchen Zürich" , ihm von seiner Mutter her, die 
s dem zürcherischen Geschlechte Göldli stammte, verwandt, 
tet, seinem Tochtermann beim Abte von Wettingen die Prädi- 
tur in Dietikon zu verschaffen, was ihm leicht sei; er wolle 
n für seine Mühe gehörig dankbar sein. Vetter Jakob Sonnen- 
rg schickt ihm aus Mailand, wo er wegen luzemischen Staats- 
gelegenheiten mit dem spanischen Statthalter verhandelte, zwei 
onnen für söil". Allein Cysat hält ihn für einen geheimen 
ind und vermuthet, er habe ihm Briefe des spanischen Ge- 
ndten Valdengo binterhalten. 

Einen interessanten Brief erhielt er von seinem Collegen Nikiaus 
us aus dem Bade Worms (Bormio) im Veltlin'den 24. Aug. 
03. Da sein Diener die Pferde wieder nach Hause zurflck- 
lrt, so gibt er ihm Bericht über seine Reise, die, obwohl sehr 
schwerlich, doch glücklich von Statten gegangen sei. Von Chur 
ä habe das rauhe Gebirg des Engadins begonnen; indess 
Ite das Landvolk bloss den Albula für einen wirklichen Berg ; 
ein „wir band", fährt er fort, „noch über dry andere berg 
.von müessen, die all dry böser vnd gfaarlicher sind, dann 
r Albelenberg one das überige gebirg, wölh'ches aber von dem 



» 



k- 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 79 

Landvolk nit für berg, sonder für pianura ghallten würt. 
Schellinen, Gotthard vnd Liffenen ist für ein guotte strass zu 
halten gegen diser a . In Wesen und Walenstad hätten sie er- 
fahren, dass die Glarner mit dem französischen Gesandten gar 
nicht zufrieden seien, weil er immer in Chur sitze und die ver- 
sprochene Zahlung (Pension) nicht leiste. Komme er in ihr 
Land, so nehmen sie ihn gefangen; darüber hätten sie (Krus 
und seine Reisegesellschafter) nicht wenig gelacht. Der franzö- 
sische Gesandte habe nun den M. Vigier nach Solothurn ge- 
schickt; er sei ihnen auf dem Walensee begegnet. Es sei 
letzthin auch eine englische Gesandtschaft, die nach Venedig 
reise, über denselben gefahren. Die Graubündner seien ver- 
sammelt, um mit Venedig ein Bündniss zu schliessen, wesshalb 
dfe Veltliner einen Krieg befürchten. Dies sei, weil der „Conte 
de Fuentes", Gubernator zu Mailand, am Comersee an der Grenze 
des Veitlins eine Festung baue und den Verkehr aufhebe. Dr. 
Columban werde jedenfalls, wie er ihm gesagt, in die Dienste 
der Stadt Luzern treten, obwohl seine Herren ihm angeboten 
hätten, für ihn eine Steuer auf die Landleute zu legen. Nikiaus 
Crus, Unterschreiber und Cysat's Gevatter war V/t Jahre krank 
und besuchte desshalb auch das Baden im Aargau. Während dieser 
Zeit versah Cysat mit seinem Sohne Renward dessen Stelle, und 
dennoch theilte er mit ihm die inzwischen eingegangenen Kanzlei- 
gebühren, obwohl ihm schon als Stadtschreiber mehr gebührt hätte 1 ). 
Unangenehm, wenn auch einträglich, da er über die 
Kosten täglich eine Sonnenkrone erhielt, war für Cysat der 
Aufenthalt in Solothurn vom 2. bis 24. October 1603 zur 
Erlangung der französischen Pension. Dies Mal bekam er 
Aufwechsel und eine heimliche Rata 30 Kronen an Franken: 
thuts 7 fl. 20 Seh. Allein seine alte Ansprache war noch 
nicht befriedigt. Bitter schmerzte es ihn, dass er der Fäl- 
schung des Vertrags zwischen Propst Holdermeyer und den 
Chorherren zu Münster und der Ueberforderung angeklagt wurde, 



') Vgl. A. 3. Recepta quot. fol. 140. 






euward Cysat, der Sladtschreiber za Luzern, 
ine Unschuld vollständig beweisen konnte; er habe 
n Einsiedeln nur 30 Kronen und nicht 600 ver- 
an fälschlich sagte. Andrerseits musste er wahr- 
er durch Kaspar und Rudolf Pfyffer in Bezug der 
Pension verkürzt wurde, wie auch um das Göldli- 
Wahrscheinlich geschah dies auf Betrieb der Frauen; 
schreibt die bezuglichen Papiere: „Aber ein pösslin 
dankbaren holdseligen, aber nit gottseligen Frawen- 

iorgt für seine Familie, Hess er seinen Sohn Hans 
. unterrichten. Sein Lehrer Caspar Schumacher, 
iUzern, begann mit ihm den Unterricht den 1. Sept. 
ipfing hiefür monatlich 2 fl. '). 
ben wir aus diesem Jahr eines Briefes zu gedenken, 
isehen beim Bischöfe von Constanz in hohem Grade 
i 3. Sept. 1603 schreibt ihm Görg Jonass von 
?en zu Weldy, Dr. J. U., fürstlich-sanctgallischer 
r und Vogt zu Rorschach, aus St. Gallen, er möchte 
ichof von Constanz verwenden, damit derselbe die 
am dem Junker Zolhkofer verkaufe, da laut bei- 
gnisse des Pfarrers Kernbach von Arbon und Kam- 
lorschach die dortigen Bauern unruhige Leute und 
r Religion seien", daher nichts mehr von ihnen zu 
Für Mühe und Arbeit werde er dankbarlich ent- 
:at's Schwager Bodmer, dem er das Burgerrecht der 
verschafft hatte, war dort Vogt. Cysat war nicht 
auf, wohl aber für die Katholisirung Hom's, die 
lweise gelang. 

rautem Fusse stund Cysat mit dem gelehrten Abte 
sen von Wettingen(resignirt seit 1594), der mit 
mschrift correspondirte ; er theilt ihm den 24. März 
lass die Aebte aus den katholischen Orten den 
Einsiedeln zusammenkommen; der von St. Gallen 

Icfalin C. fol. 113. 



f" ^-WJWUr 



Lebeusbild eines tiatholisch schweizerischen Staatsmannes. . 

komme nicht, u. s. w. Wie früher, betrieb Cysat die katholisch 
Missionen im Wallis, Dies konnte ihn bewegen, seinen alt« 
braunen Filzmantel mit der Kapuze' dem als Missionär dorth: 
gehenden Leutpriester Sutor im Hof zu Luzern zu leihen; 
erhielt ihn erst im Jahr 1607 wieder zurück '). 

Stets sollte er Andern helfen und dabei Schaden nehmi 
wie ihn denn „Landsfendrich Orelle und Johann Peter Badi 
wegen Pensionen, für die sie Anweisungen auf ihn ausgaben, 
hintergehen suchten, aber vergeblich. Unannehmlichkeiten ha 
er auch wegen der Verlassenschaft seines Vetters Josua Greb 
dessen Sohn bei ihm war, da er für Bemühung nnd Auslag 
nicht bezahlt werden wollte. Dagegen erhielt er von der Stf 
Raperswil für deren Bündnissbrief mit Spanien 50 Kronen. Spä 
schenkte sie ihm noch ein silbernes vergoldetes Bären-Trii 
geschirr durch seinen Vetter , den dortigen Stadtschreiber Hs 
Ludwig Göldlin. 

Die Bundeserneuerung beschäftigte ihn dies Jahr sc 
Den 6. Juni 1 604 verreiste er zum „ Pundtschwur " m 
MailanM und langte erst den 21. Juli wieder zu Hause i 
Obwohl die meiste Arbeit und Sorge zum erspriesslichen f. 
Schlüsse des Bündnisses auf ihm lastete, so gab es doch solc 
die ihn desshalb um Ehre und Lohn beneideten. „Weiss Got 
ruft er aus, „was Ich für sorg vnd Arbeit überstanden, dz dt 
daheim by ettlichen, denen ichs nit vertruwet, wenig angeseh 
sondern nur vil vnwillens vnd vndancks vfftragen, darumb < 
Ich by den verordneten gsandten lenger blyben vnd arbeil 
müssen vmb den gmeinen nutz In schwären Sachen: Hab ot 
kranckheit dadurch erholet, die mir wol ze schaffen geben, 
hab Ich gross kosten erlitten, bin selb dritten ze Ross gsin v 
1 Diener zfuss; findt sich In Rechnung, dz Ich wenig gri 



') KlutterbÜchlin C. foL 160. „H. Ltitprienter Sutor Int Hoff. Den 1 

Ich min den Elltora binnen Filzmantol glichen, nämlich den Cappotz 
Hantel. Du vmbsohürtzlin hat er nit gwöllen, vff ein Keies In Wallis b. 
13. Dec. 1604. Hat mir Inn widergeben im April A. 1607". 

Siitor. ArchiT Bd. XX. 6 



•^RfcW l $4 



an] Cysat, der S l ad I Schreiber zu Luzer», 

i; mir Ist worden 1 guldin Kettin, wug 170 
10 1588, ouch Lut fol. 8 vnd dann 40 Ducaton 
Ducaton, darumb dz Ich so lang nacher blyben 
t vngfar bracht zu Münz Gl. 520. Dargegen 

der Reyss etc. Item verkramet den minen vnd 
last wett vffgangen bis an 100 u." 1 )- 
605 war reich an Einnahmen, da ihm reiche 

päpstlichen Legaten eine goldene Kette, die er 
ufte, 52 fl. 20 Scb. von Appenzell Innerrhoden 

Pension, von den Herren Schlumpf in St. Gallen 

i, so dass sich mit den Pensionen die Jahres- 
89 fl. 19 Seh. 4 H. stellte. 

Verdruss blieb auch nicht aus. Erstlich be- 
ud die Regierung Arzt Joh. Pistorio von Schwiz, 
i Entli und des erstem Frau, indem sie öffent- 
Bechern könne man alle diese Herren „schmir- 
hsprotokoll (J. 1605, Blatt 343) mussten sie 
sn und jede Person 50 3. Strafe bezahlen ; 
berdies des Landes verwiesen*). 
klich verlief eine andere weit bedeutungsvollere 
i Streitigkeiten zwischen dem äussern und innern 

Zug hatten Einige des erstem Cysat beschul- 
e bezüglichen Friedensverhandlungen zwischen 
parteiisch dargestellt, indem er mehr geschrie- 
sprochen worden sei. Auf sein Ansuchen wurde 
sr Zusammenkunft zu Weggis den 14. Jänner 
in den bezüglichen Schiedsrichtern auf das Be- 
■t, Cysat habe die Verhandlungen ganz richtig 
Auch die Abgeordneten der drei äussern 

des äussern Amtes mussten dann auf Cysat's 

die Anklage gegen ihn sei ganz grundlos, sie 
frieden. Darüber ertheilte ihm dann der Rath 

i quotidiana fol. 101. 
1606 »ertrug sich Cysat mit A. Entli, 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Slaatsmaune 

zu Luzern ein besonderes Entlastungszeugniss in der 
vom 24. Jan. 1605''). 

Zur Erholung von all diesen Widerwärtigkeiten unc 
Arbeiten diente Cysat die Beschäftigung im Garten 
Musegk, wo er auch Wein pflanzte*). Vergnüglich war 
längerer Aufenthalt im Bade zu Lützelau, eine Wallfahl 
Einsiedeln und dann (den 25. Sept. 1606) eine Reis 
Bayern, welche 35 Tage dauerte, seiner Gesundheit jeden 
zuträglich war. Er wurde brustkrank nnd musste hiefiii 
Freund Dr. Burckhart gebrauchen. Er nahm Briefe c 
gierung mit sich. Um sicher zu sein bei der Reise, erl 
von Schultheiss Jost Pfyffer ein Itinerar mit den Entfer 
und er schrieb sich das Wichtigste für die Reise auf, nan 
die Gasthöfe. Hinaus ging er über Einsideln, Rapersw 
Bodensee etc., und nach Hause über Ulm, Schaffhausen, 
stuhl u. s. w. '). 

Mit Schultheiss Jost Pfyffer stund er übrigens nie: 
Besten, da er ihm, gestützt auf eine Warnung von Prop; 
Emberger zu Munster, nicht viel. Gutes gegen sich zi 
Jost Pfyffer war, wie es scheint, mehr für das fran; 
Bündniss, während Cysat ein Feind desselben und der Fr; 
oder vielmehr des französischen Königs Heinrich IV. wa 
er bei jeder Gelegenheit zeigt'). 

') 8. Luzerner Rathsbuch fol. 216. 

") Klutterbüchlin C. J. 1605. „Zalt Hansen Boleter von Rosen in 
ze scbnyden 2 61. 2 8ch. 5 H. desselben Jars bats geben Nutzn 
trüblen, was überbliben über das vna verstolen vnd verfressen wi 
wyn 16 inass vnd trübel verkonfft die Mass pro 16 Angster gerecht 
2 Scb. 8 H." 

') Lazern. Bfirgerbibliotliek Mss. Cysat. Collect. Nr. 108 p. 254 

') A. 3. Racepta quotidiana fol. 118. „Item den 20. July A. li 
der franzos den rast der 2 alten pensionen Lut aecords In ernüwei 
vereinung zalen lassen vnd abermalen wie sine Jüngsten vorfavei! o 
Teilen mit vns gspillt vnd sin finantz bracht, liecht vnd bschnitl 
an franckan, Crütz Dicken vnd altan dicken, die allten Dicken thüi 
vor nie geben vnd allwegen 3 Seh. vff ein Cronen gscfalagen". Vgl. 
büchlm C. fol. 148. 



rd Cysal, dpr S lad l Schreiber zu Luzeru, 

war für Cysat, dass den 5. Mai 1606 sein 
rilibert, der Apotheker, starb. Er konnte ibn 
sn; getreulich sorgte er für dessen Kinder; er 
Sohn Renward zum Vogte. Er liess (J. 1607) 
'ochter Jakobea, die als Verlobte des Baschi 
.var, Grabsteine setzen, wofür er 80 fl. aus- 

q Verlust stimmte ihn die stete Anfeindung 
Jost Pfyffer oft trübe; einmal fühlte er sich 
rechten Beschuldigung desselben, dass er nach- 
ne Arbeiten nicht besorge, so angegriffen, dass 
;gen musste und einige Zeit krank war. Als 
Aufnahme seiner Tochter Maria ins Kloster 
i (den 21. Aug. 1607)'), musste er auf dem 
ruhen. Zur grossen Seltenheit kam es auch 
dies von Dr. Onofrio Bürgin geschah, wegen 
"erzeihung gebeten wurde. Cysat hatte es ihm 
itia zverstan geben", wie unrecht er ihm ge- 
t ihm Dr. Bürgin höchst reumüthig, verwünscht 
;elosia" und dankt Ihm auf's Innigste für seine 

hatte Cysat sein Vergnügen an den Büchern ; 
es Jahr (1607) ä ): Leonardus Fioravantinus de 
secretis Guarinonij Buch. Pilgerfahrt Razivil. 
sniton. del Bartholomeo d'Angelo Napolitano. 
i 7 Salmi penitentiali di Francesco Petrarca 
rata. Petri Martyris Mediol. de rebus oceanicis 
onia 1574. Damiani a Goes de rebus Aethio- 
dtanicis et Hispanicis. Colonia 1575. Er lieh 
, wie die von ihm verfasste Hist. des Colleg. 
Im. Oberst Rudolf Pfyffer geliehen „min Dia- 



C. fol. 70. 

Aussteuer kostete ihn 1700 fl. Kluterhüuhlin C. f. 70. 
C. fol. 187 b. v. 189 b. 



; ' •?' 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen Staatsmannes. 85 

logum von Wallis" ; Hrn. Ammann Bässler zu Uri das von ihm 
verfasste „Büchlin der Seedorfischen Historie". Hrn. Schulth. 
Schürpf „min geschribne Chronic F. Ist min vnd eins hört vffs 
rathus". Ferner ausgeliehen: „ Unser grosses gschribne Historien- 
huch" und „min geschribne Kunstbuch" ; „Stattrecht und Pündt", 
u. A. m. 

Wir sehen, wie sich Cysat wissenschaftlich beschäftigte, und 
doch war er, wie schon im Eingange bemerkt wurde *), nicht frei 
von Aberglauben und einem gewissen Hange zum Geheimniss- 
Tollen und Wunderbaren. Er glaubte an Gespenster; selbst in 
«einem Hause hatte er ein Gespenst, für dessen Beseitigung er 
dem Pfarrer von Meggen 1 GL 23 Seh. bezahlte. Auch glaubte 
er an den höllischen Jäger oder Durst, dessen Hunde auf drei 
Füssen einherlaufen und hohl bellen. Es muss uns daher nicht 
verwundern, wenn er berichtet, dass im Jahr 1607 im Sommer 
in der Stadt* Luzern Nachts sich ein erschreckliches Gespenst 
habe sehen lassen. Es habe wie ein langer, dürrer, schwarzer 
Mann ausgesehen mit langer Nase und sei dann in die Höhe 
gewachsen, mehr als Spiess hoch. Es nahm seinen Gang von 
•der „Eggk" über die „Eggksägen" hinauf und dann „über den 
Platz gegen der Füren" mit grünlichem Schwanz, so lang wie 
der Platz; dann zog es „die Füren nider über den Cappelplatz 
denselben Hüsern nach vmbgeschwenkt vnd die Cappelgass vflf- 
zogen In das klein gesslin zwüschen der Cappel- vnd ysengass". 
Auch im Jänner 1608 hörte man „ettliche nacht ettwas ge- 
schwirms oder gespensts alls ob es ein vmbzühende gesellsthaflt 
wäre mit allerley seittenspilen, Harpfen, Luten, Gygen, Zittern, 
Violen, Triangel vnd derglychen, eben den wäg von der Egg 
nacher die Eggstägen vflf über den Kornmerckt zähen wie das 
obgenannte gespenst ouch gethan" 2 ). 

Mit Eifer trieb Cysat noch immer den Gartenbau. Er 
pflanzte in seinem Garten Maulbeer- und Pfirsichbäume (1611) 



l ) Archiv f. Schweiz. Gesch. 13, 174. 

*) Lucern. Bürgerbibliothek. Cysat Mss. G. fol. 51 a. 



;*#l#fifc? ! 



Benward Cysat, der Stadischreiher zu Luzeru, 
hützte sie mit Klammern; auch kaufte er 105 „Stangli" 

Garten. Dann setzte er auch Haselnussbäumchen. Vor 
[ause auf der Mauer hatte er einen Blumentrog. 
us Mailand vernahm er indess , dass seine hebe Base 
Äntonia Cisate (Cesati), Aebtissin, gestorben sei ; in Luzern 
sein Freund Propst Peter Emberger und in Rom sein 
• Cardinal Paravicino. Diese Todesfälle machten einen 
Umdruck auf ihn und ermahnten ihn, an sein eigenes Ende 
ken. Wiederholt wallfahrtete er nach Einsideln, machte 
iren zu Lützelau (19. Juni 1613) 25 Tage lang, um 
tens Linderung seiner Leiden zu erlangen, da sie wohl 
>ar waren. Cysat konnte dem menschlichen Schicksal 
aitgehen; er nahete seinem Ende. Manche fromme Gabe 
chen, Kapellen (auf der Lützelau) bezeichneten seine letz- 
ge. Auch stiftete er fllr sich und seinen Sohn Emanuel 
ihrzeit '). 

och in der letzten Zeit war er für historische Studien 
Er trägt noch in sein „Kluterbüchlm" C. fol. 170 ein: 
mit wüssen H. seckelmeisters dem Schulmeister Egli von 
tgs Cronic wegen 6 fl. langest vnd den rest 2 fl. den 
c 1613. Vss bevelch Miner H. HH. Schultheissen dem 
>rf die Schillings Cronic zu absolviren vnd Ime grad vff 
ng hingeben den 15. Jänner 1614 fl. 1; mer den 30. Jan. 
L 2\ 

ets von Neid und Scheelsucht verfolgt, musste der gute 
noch in der letzten Zeit seines Lebens von einem guten 
le vernehmen, wie einige Rathsmitglieder ihm noch immer- 
o vffsetzig, nydig vnd verbunstig" wegen seiner Pensionen 
md wie sie damit umgingen, ihm dieselben zu nehmen ; 
,lich sei hierin Christoffel Sonnenberg (in Geheimschrift) 

dem er so viel Gutes erwiesen. Dagegen freute es ihn 



UuterbÖchlin C. fol. 184. 3 Stür an die Cuppell in der Lützclow. 
n Jarzit vnd Emanuels ynschriben. <M. 70 b. T»b«miical zu bar- 
. 46. Scb. 26. 



'"^mw^' 



Lebensbild eines katholisch-schweizerischen »taalsi 

noch, dass ihm Bischof Wilhelm (Ringk von Bai« 
Basel (18. Jänner 1614) die jährliche Pension < 
Basslerwehrung für das Colleg. Jesuitarum für da 
zusandte. 

Schmerzlich war für ihn, dass seine liebe Gat 
ihm starb. Sechs Tage vorher hörte Cysat auf dei 
seines Hauses „rumpeln 1 ' und durfte nun vermutht 
dies einen Todesfall in seiner Familie bedeuten ') 
sich kaum denken, dass dies Zeichen auf seine lie 
beziehen möchte. Den 3. März gab er ihr noch 
in die Haushaltung; den 19. März') trug man ih 
Grabe, was Cysat im Kluterbiichlin C. foL 82 mit 
bemerkt: „Post mortem uxoris charissimae, quaeobi 

Wohl ahnte er nicht, dass bald auch ihm die 
schlage. Fleissig und genau, wie sein ganzes Lebe 
den 20. April die letzte Einschreibung in sein 
C. fol. 82. „D. Gasparo oeconomia fl. 15". Den 25. 
war er nicht mehr unter den Lebenden. Seine Gn 
er längst schon vom Chorherrenstift im Hof erwor 
neben dem Christoffelaltar an der Seite seiner geli 
Jakobea*). Dort ist er demnach begraben. 

Obwohl sein Leib längst zu Staub geworden 
doch das Andenken an diesen ausgezeichneten Mi 
bleiben, als die Menschen Religiosität, Rechtschaff« 
Pflichterfüllung, unablässigen Fleiss, Liebe zum Vi 
zu den Wissenschaften hochachten. Auch die Reg: 
Landes wusste dies zu ehren, indem sie den M 
Ludovici (27. Aug. 1614) folgenden Beschluss fassti 
Stattschriber Renwart Cysat Sei. sowohl im Unte 



') Luzem. Biirgerbibl. Mas. 103. p. 271. 
'■) Luzem. Biirgerbibl. Cysat, Observation es., fol. 271b. 
s ) Darnach ist der Druckfehler im Archiv für schwell, 
191 bei Angabe des Todesjahres zu verbessern. 

*) Luzem, Staatsarob. Pars VII. cap. 1. Art. 11. No. 21 



rrt Cysat, der S lad [schreib er zu Luzern. 

trüwlich, iffrig und flissig gedienet, alle Schrif- 
tfühe in ein ordenliche Registratur gebracht, 
dem Osterspiel 1 ) mit Regierung vorgestanden, 
Mgh. sinem verlassenen ehelichen weltlichen 
Nachfolger im Amte) ein lOOlöthiges Silber- 
lassen ; doch das er mit den welltlichen Töch- 
komme" *). 

3 reiche handschriftliche Sammlung 5 ), die sich 
ines Bandes in der Kantonsbibliothek zu Aarau) 
iothek zu Luzern befindet, wurde schon im 
.ographischen Darstellung gesprochen ; es flbrigt 
;s sie im Katalog genau verzeichnet und mit 
en Sach- und Wortverzeichniss versehen ist, 
rner Chronik existirt ein Auszug unter dem 
lliche Merkwürdigkeiten von dem Anfang und 
tolischen Vororts löbl. Statt Lucern, ausgezogen 
es D. Renwart Cysat, im Jahr 1781. 



loa Osterspiel in den Jahren 1571, 1583 und zum Theil 
im Todesjahre beschäftigte er sich mit dar Anlage zu 
ng, die erst im Jahr 1616 statt fand. Dann leitete er 
t Spiele, wie im Jahr 1575 das jüngste Gericht. Vgl. 
iscb. 13, 191. 

rbibliotbek. Baltbasar, Materialien. Bd. 1. fol. 211. 
ivar Th. v. Liebenau machte mich noch auf Mehreres 
n, wie namentlich auf das Bruchstück seiner Autobio- 
;n Staatsarchiv, die ich, wie noch so Manohes, nicht mehr 
mt derselben ging Cysat nur 6% Jahr in die Schule 
ren (J. 1559, Oct. 17) bei den Apothekern M. Anton 
n Hegner als Apotheker! ebrling in die Lehre auf drei 
Wegen vortrefflicher Dienstleistung wurde ihm das 



URKUNDEI. 



Oiator. Archiv Bd. XZ. 



Urkunden und Regesten 

Geschichte des St Gotthardweges 

von 1316 bis 1401. 

Von 
Dr. Hermann v. Liebenau. 



101. 
1316, 15. Mal. Weesen. 

Frieden, d. j. "Waffenstillstände , des hal 
en Niederamtes zu Glarus mit Schwyz, dai 
Einfall für den Besuch am Morgarten bis ins 
hatte, sagen die von Weesen: „Wer o 

ir manger begriffen wurden von unseren la 
nser landmarch mit andren lflten, 
dget, de sol man jnen wider tuon an alle g 

Archiv 8 oli 

geht hervor, dass auch die Glarner, zur 2 
eges, den Weg nach Schwyz (Brunm 
?) als Handelsstrasse benützten. 

E. Tsobodi'a Chronik I, 280, G es chi eh ts freund D 
Blumer, Urknndenaammliing zur Geschieh 
Kantons Glarus, Nr. 39. Vergl. Nr. 105 und 

10t. 
1811, 1. MSrz. iwancben. 

Ludwig der Bayer entsetzt Heinrie 
als (von Oesterreich gesetzten) Reichsv< 



... 1 



Urkunden und Regesien 



tzt an dessen Stelle Conrad von Mose, als Beichs- 

■ scr n. Geschieh talrd. XX, 312. 

; Ludwig der Bayer verleibt, als deutscher König, 
n Mose und seinen Erben die Vogtei im Thale 
, mit ollen Rechten, Gerichten, Herrschaften und 
namentlich Susten und fheilballen und aller Zu- 
isgenommen den von ihm andern Personen 
i Zöllen und verlangt von dortigen Thalleuten jeden 
,s sie demselben und seinen Erben Gehorsam leisten, 
lelnden mit könglicher Ungnade drohend. 

Original im Archiv Dri. .Abgedr. Gesch. Uri's v. Sehmid. 
Gesobichsfrd. XX, 312. 

tos. 

131*. 

•Brief für die Lehens-Erträgnisse der in 
no mit Beichs-Lehen ausgestatteten Familien 
ipitanei und ihrer einzelnen Mitglieder. 
iine Domini amen. MCCCXVII. Hec est memoria 
seu fictorum dominorum Capitaneorum de Locarno 

us Otto de Laroch 1 ) habet in regaliis, que dividun- 
tnas, octenas quatuor, videlieet Centenatione et cura- 
Locamo et bestiarum que vadunt in alpcs et des- 
alpe in campaniam*) et erbidego Magadini et in 
^norum magrorum et in buscho de Magono et in 1 ) 



veiter solcher Tbeilbrief für die Capitanei von Locaran, auch 
er ohne Datum, nur Qnaternio und kleinere Schrift beginnt: 
idam Dovninj Ottonil de Laroofaa habent." Text folgt, obwol 
, doch dem Inhalte nach, 10 dem Theilhriefa von 1317 gleich, 

jiz erloschenen Stellen, in der Copie dfoses auf Oeternio ab' 
ich glanbe, Bitern Theilbriefs, den jungem benflrte, aber ein 
>e. Ob die de Larocha die „de C a stell iotis" 1163 sind? 



w? '■ ^wjriijp.? 



zur Geschichle des Sl. Gottbardweges, 
busco montie ceneris de denarüs falcoDum et accipitrura 
tumis. 

Item habet dictus Dominus Otto Solidos Quatuor et c 
tres ficti veteris Nassarij et boche ticinj et habet etiam 
et boche (fictum) dividere per Septem libros. 

Item habet den. Septem et quartam (partem) minu 

sextam, denariorum in terra Degiis de Magadin 

Gordora') et in transuersa et bollj. Et dividitur fictu 
dictum per Soldos vigintj duos minus denarij quatuor. 

Frymondinus Giuttolj de Larocha habet 
duas Soldas quinque et denar. uuum et medatiam unam 
veterj Nassarij et boche. 

Heredes quondam dominj Benedicti de M 
habent quartam partem unius octene, denarios vigintj et i 
unam in ficto veterj Nassarjj et boche. 

Item habent den. 2 et medaliam. j. et quartam u 
octenam partem unius alterius quarte in terradigo de M 
et traversa. 

Dominus Honrigalus filius Alpinj de Murall 
quartam partem unius ottene. Sol. quatuor et tertiam 
unius den. et quartam unam in ficto veteri Nassarij « 
pro se et acquistis. den. octo et quartam unius quarte 
vam partem unius alterius quarte in terradegiis et t 
transversa pro se et acquistis ficti. veteris. 

Cameta de Muralto habet mediam octenam. de 
mcdal. j. et quartam partem unius quarte in terradegijs 
tantum et non in traversa. 

Fomaxolus dorn. Bonj de Muralto habet 
octenam. den. quadraginta et inedialiam unam in ficto 



') Federspiel worden wir viel apäter, unter Joh. Qalaaizo Vi» 
Langen soe wieder erwähnt finden, 

*) Jcit Gordola an der Strasse von Bellem nach Locarno, v 
transversa, eine Fähre war. 









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6 Urkunden und Regesten 

Nassarij. den. v. et medal. j. et quartana partem unius quarte 
fictj veteris.terradigii bollarum et transversa 

Dominus Miretus de Muralto habet mediam octenam. 
den. quadraginta et medal. i. in ficto veterj .Nassarij. den. v. 
medal. 1. et quartana partem unius quarte ficti veteris terra- 
degii et bollar. et traversse. 

Filij dorn. Boye de Muralto habent mediam ectenam. 
den. quadraginta et medal. j. in ficto veterij Nassarij. den. v. 
et medal. 1 . et quartana partem unius quarte ficti vetr. terradegij 
bollar. et traverse. 

Dominus Pezolus de Muralto habet mediam octenem. 
Soldos sex. den. VI. et medal. j. pro se et acquistis in ficto 
veterj Nassarij et boche. den. v. et medal. j. et quart. partem 
unius quarte i ficto vet. terradigii, bollar. et traverse. Item 
habet octenas duas in ficto montis cineris et Giere de quartino 
quas acquistavit a domino Roffino de Orello. Item octenam 
unam in ficto montis cineris quam acquistavit a filiis dominii 
Massij de Muralto, aliam similem ibj acquisivit ab illis de Rip- 
paplana. Item habet de octenis duabus in turnis et buschis et 
tertia parte de octenis duabus in ancipitris et falconis et buscho 
de Mogono et buscho montis cineris et medietatem octenarum 
duarum et giere de quartino quam acquistavit a Francischo de 

4 

Muralto. Item habet octenas quatuor in ficto montis cineris 
quas judicavit ei dominus Otto de Larocha.' Item habet octe- 
nam unam in ficto regiarum agnörum quam acquistavit a do- 
mino Francischo de Muralto. Item habet denarios duodecim et 
quartana et sextam partem den. unius in ficto traverse ticinj et 
bollarum quos acquistavit a dicto Francischo. 

Dominus Ardricus dictus Brunetus de Muralto 
habet tertiam partem de octeni3 duabus in turnis et buschis et 
ancipitris et falconis et buscho de Mogono et buscho montis 
cineris et in giera di quartino. Item habet octenam unam in 
ficto regiarum agnorum, den. XII. et quartana et sextam partem 
unius den. in ficto traverse ticinj et bollarum. 



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zot Geschichte des SL Gotthardweges. 

Dominus Jonselinus dominj Uberti de Mura! 
fratres habent: Soldos quindecim et den. 11. novor. in ficto 
Nassarj et boche per se et per acquistos. Item den. '. 
mediam quartam in terradego de Magadino et de gordora, 
acqoistaverunt ab heredibns quondam Ardizonis de Muralto 
habent octenas quatuor per se et per acquistos (detrahu 
duabus octenis a filiis domim Ardizonis aquisitis due pai 
buscbis et accipitris et falconibus, boscorum de mogono et 
cineris). 

Ecclesia sancti Victoris de Locarno habet den. tres et 
tarn nnam in terridego de Magadino et Gordoro et travt 
in bollis. Item den. XXIH. et medaliam in ficto veteri Ni 
pro Anrico et per heredes quondam dominj Guillelmi Fa 

Humiliate de Gordora habent den. IX. in ficto veterj 
degij de Magadino et Gordora et in bollis et traversa per 
stoss manerer. Item habent den. XXIII. et medaliam ui 
ficto veterj Nassarij et boche pro heredibus Stramadezii et 

Dominus Francinus de Magoria et fratres 
octenas quatuor et mediara partem per se et per acquist« 
nun de Rippaplana (detrahetur unam terriam buschi de 
cinere dorn. Pezioli). Item habent imp(eriales?) XXVH 
veteris Nassarij et boche ticini. Item den. XIX. et mc 
terradego de Magadino et Gordora, bollis et traversa. 

Dominus Baracius et fratres de Magorra haben 
nas duas. Item den. XXVIII. f. u. Nass. et boche ticii 
sunt dominj Nigrj non fratrum ejus). Item habent den. 
modal, et quartam unam f. u. terredag. de Magadino et Gi 
bollar. et traversa. Item habent domini Baradinus et I 
fratres den. XIV. et' medietatem tercie partis unius den. 
Nassar. et boche (de herd. quondam dorn. L. de Guido.) 

Jacobinus fitiua Raynerij et fratres habent tertiam 
duarura octenanun, den. 9V» f. u. Nass. et den. 3. et q 
unam ficti veteri terradegii de Gordona et Magadin , bo 
traverse, den. 14'/« Nassar. acquist de heredibus Lont 
Guido. 



y,.,. 



Urkunden und Reges ten 

Alcherias Montanee de Magoria habet tertiam partem 
im octenarum pro patris nomine , mediam octenam pro 
stis, den. 9 1 /« fictj v. Nassarij et boeheticinj , den. 3. et 
am unam fictj v. terradegij de Magadino et Gordora, bulla- 
et traverse pro paternaHe. Item den. 2'/* et '/• denarij 
stör, de Rippaplana de terradeg. de Magadino etc. Item 
srial. 7 et V* unius alterius denarij in f. v. Nassar. xtr. 
Guillelmus dictus Mattus de Magoria, habet den. 9'/* 
Nassarij et b. t. 3. den. et quartam in traversa ticinj et 
in terradegio. Item habet tertiam partem duarum octe- 
n regiarum agnorum macforum, dorn. Guidonis et nepo- 

(Diese Stelle v. E. Item scheint zu dem Folgendeu zu ge- 

Dominus Guido dorn. Guifredi de Orello et nepotes 
it octenas quatuor et mediam et tertiam partem octenarum 
im per se et pro aquistis, salvis (detrahendis) octenis duabus 
li raontis cineris de giera de quartino ticinj acquisitis a 
lo de Muralto a domino Roffino dorn. Inverardj. Item 
it sol. 3. den. 9'/* et ■/« in terradigo de Gordora et de 
,dino et in bollis et tranversa. Item habent den. X in tra- 

ticinj, pro acquisto dorn. Guillelmj Uiole. Item habent 
tV. den. j. in fi'cto v. Nassarii et boche ticinj. 

Dominus Boranus dorn. Jochis dorn. Ubertj de Orello 
ipotes habent mediam octenam, den. VI" f. v. terragij de 
id. et Gordona, bollar. et traverse. Item imprl. 29'/* et 
am j. in f. v. Nassar. et boche. 

Domini Confredua et Tadeus fratres filii quond. dorn, 
ni de Orello habent octenam nnam, den. XVI. et quar- 
unam et (aliam) quartam per se et pro acquistis in f. v. 
;. de Magad. et Gord. bolL et traverse. Item soL VI. den. 
E. v. -Nassarii et boche ticinj. 

Dominus Johannas filius Kasteiiis et fratres et nepotes 
it octenam unam. Item de quinque partibus unius octene 
partes, den. 3. et quartam j. in terradigo de Magadino et 




zur Geschichte des St. Gottharrfweges. 9 

Gordora, bollar. et traverse den. 2 5 7t fictj v. Nassarii et boche 
ticinj. 

Dominus Guidotus dorn. Rodulf i de Orello et fratres 
habent mediam octenam, den. V. et medaliam unam ficti v. ter- 
radegij de Gordora et Magadino et transverse et bollarum. Item 
(alios) den. V. (ejusdem f.) tarnen non in traversa et fuit dorn. 
Guillelmj Viole. Item Soldos tres et den. unum et medal. j. et 
quartam unam f. v. Nassar. et b. t. 

Dominus Gibeil us fil. quond. Raymondi de Orello 
habet imperiales 21 in f. v. Nassarii et boche ticinj et fuerunt 
acquiste a dorn. Manera de Gudio. 

Heredes quandam dorn. Francij, dorn. Jacob i, dorn. 
Guidottj de Orello habent mediam octenam, den. 57* ficti 
v. de Gordora et Magadino trav. et boi. Item den. V. de f. v. 
terradegij de Magad. xt. et non traversa et fuit dorn. Guillelmj 
Viole. Item liabent den. 7«, sol. 3 et quartam j. f. v. Nass. 
et b. t. den. 3. f. v. terradegij de Magad. et Gordora trav. et 
boll. pro acquisto dorn. Agnexie de Mediolano (et de eadem den. 
21. in ficto v. Nassarii et boche ticinj). 

Dominus Guillelmus dorn. Anricj de Orello d^Abiascha 
habet quartem partem unius octene, den. 6, f. v. de terradegio 
de Magadino et Gord. trav. et boll. 

Domninus Simoninus, dorn. Simonis, habet quartam 
partem unius octene. 

Dominus Sigbaldus, Poralus et Simoninus fratres 
filii dicti quond am domini Anricj de Orello de Abiascha, 
habent den. 29 4 A et quartam j. in f. v. Nassarr. et b. ticinj. 
Habent den, 21 (Ibidem) pro acquisto hr. quodam Gutte. 
Habent den. 3 et mediam quartam den. f. v. Magad., Gordor. 
et traverse. 

Dominj Maffiolus de Orello, Romerius de Duno, 
filii dominj Gay de Duno heredes quondam Romerij de 
Duno. Luterius et Gibellus (pro medietate) de Orello 
pro dorn. Michel de Duno pro alia medietate. Heredes quon- 
dam dominj Guifredacj de Orello pro acquisto dominj 



1 



10 Urkunden und Regesten 

Aymj de Orello. Isti omnes scilicet simul habent mediam 
octenam, scilicet d. Maffiolus 7» et predictj omnes de Duno et 
Gibellus V» et heredes Guifredacj "/• dicti medal. octene (ad hoc 
eodem modo) habet quod. par. 6, den. de Magad. Item habent 
imperiales 297* et quartam 1, in f. v. Nassarr. xtr. Item Ro- 
merius de Duno et nepotes pro tertia parte et Anricus et Jo- 
hannes fllij Gay pro alia 7* et Luterius pro 7* imper. 19 in 
ficto v. Nassarii et boche ticinj. 

Dominus Tholominus de Orello habet den, XXL in 
ficto v. Nassar. xtr. pro acquisto heredis quond. Gutte (de eodem), 
den. et quartam fictj in terrad. Magadini Gordore, traverse et 
bollar. 

Cerine de Bricio de Locarno pro acquist. ab heredibus 
quond. Heredes quondam Andree de Gordora et de Speze 
habent (simul) den. II 7* et med. quartam in f. v. Nassarij et boche 
ticinj 117* et med. quartam in terradeg. Magadinj de Gordora, 
traverse et bollarum. 

Heredes quondam dorn. Jacobj Grillij habent solodos 
XHI, den. v. in ficto v. Nassarii et boche t. 

Bertrameus de Gudio habet imperiales VII. 7» et 7» 
den. in ficto v. Nassarij et boche ticinj. 

Dominus Petrus de Duno de Scona et fratres in ficto 
Nassarij et boche den. XL. et medialiam pro Cameta de Mu- 
ral to.! Et de eadem acquisierunt den. 57* et quartam partem 
unius quarte (partis) in traversa ticinj. 

Ego Antonius, notarius > filius Guillemi dicti Guastoi de 
burgo ticini, morans Locarni, hunc librum exemplari et me 
subscripsi ad petitionem domini Minoli filii quondam domini 
Guffredi de Orello de Locarni MCCCXXXVHI die veneris, XXV 
Septembris, Indictione VII". 

Die bocca del Ticina, das vom Tessin und der Verzasca 
am nördlichen Ufer des Langensees zwischen Locarno, Gordola 
und Magadino sich immer mehr hebende Delta, welches zum 
fränkischen Königshofe Locarno gehörte und von den Stauffen 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 11 

(wol als Kunkellehen) den Capitaneis verliehen wurde, galt anno 
1541 schon 240 Pfund. 

Schon anno 1311, in der Bestätigung König Heinrich VII. 
(Eduard v. Muralt, Cod. dipl., Capitan. Locarn., pag. 14, Nr. V), 
sind folgende Personen als Lehentrager aufgeführt: * 

de Orello Jacob, Sohn des sei. Guifredus, mit Brüdern 
Paxoll, Guido und Peter; Johannes, Sohn des sei. Ubertus; 
Guido, Sohn des sei. Maffeus ; Tadeo et Zanfred, Söhne des sei. 
Hieronimus; Symon des sei. Simon; Tholomin, Sohn des sei. 
Jacobus; Guido, Sohn des sei. Rodolfus; Jacob, Sohn des sei. 
Raymundus; Symon, Sohn des sei. Everfardus; Franciscus, Sohn 
des sei. Jacobus. } 

de Magoria Natius, Sohn Antons ; Baratto, Sohn Wilhelms, 1 

zwei Brüder Ardit und Ubert; Bainer, Sohn Alcherij; Alcher, 
Sohn Arditius. 

de Nyoscha Laufranco, Sohn Fatij; Almeno, Sohn Fatij. 

de Larocha Raymond, Sohn Wilhelms. 

Rastellj Symon, Sohn Jacobs, mit Brüdern Wilhelm, Jo- 
hann, Franz und Filippo; Raymund, Sohn Conrads. 

Diese wurden belehnt mit der Hälfte der curia de Scona, 
Tavernula et Menusio u. a. in Locarno et in toto pleba(?na)tu 
et circumstantibus locis ejusdem. 

Um diese vieltheiligen Reichslehen zu verstehen, müssen 
wir uns erinnern, dass sie Splitter einer Curtis Regia aus der 
Frankenzeit (870, 4. Juli) sind, die spät, erst in der Stauffen- J 

zeit, ganz auseinandergerissen wurde und früher ihre Gastaldi 
oder königlichen Verwalter hatten. 

104. 
1318, 8. Juli. Lucern. 

Lucern, welches für Auslagen, welche seine Gesandten in 
Mailand machten, 1100 Pfd. Imperial an wachsendem Schaden 
schuldet, stellt Joh. von Sempach Procura aus, diese Schuld, 

1 
1 

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Urkunden und Regesten 

befreundetes Mailänder Hans, auf 1. September 1319 

zu lassen, 
imine dotnin. Anno a nativitate ejusde'm, millesimo tre- 
ecimo octavo, Indictione prima, octava die Julü mensis 

aula domus alte juxta forum piscium Site in qua 
otia tractari solent. De mandato sapientis viri do- 
eri de Malters, sculteti Oppidi Lucernensis congre- 
rocato majori Gonsilio triginta sex virorum sapientium 
iorum Oppidi Luceraeusis ad sonum campane prout 

In quo quidem Gonsilio aderant predictus dominus 
scultetus, filius quodam Waltherj de Malters. Jacobus 
miles filius q. Nüggeri de L. militis. Heinricus filius 
;anner. Rudolfus fil. q. de Rotse. Wernh. fil. q. Ru- 

H. f. q. Johannis super Rusa. Joh. f. H. de Ober- 
rnh. f. q. Arnoldj de Rikkenbach. Rud. fil. Rud. 
alth. f. q. Walth. de Obernowa. Wernh. fil. q. Arn. 
. Burk. f. q. H. de Garten. Ulr. f. q. Ul. Hofmeiier. 

Rud. de Argentina. Walth. f. q. Chunr. de Hitzli- 
'. q. Arnold Zinggen. Wilhelm f. q. Nicolai de Staus. 
. Joh. ah dem Hus militis. H. f. q. Rud. de Oman- 
l. f. q. Wernh. de Rupingen. Wernh. f. q. Burk. de 
loh. f. q. Hart, de Rudikon. Job. f. q. Amol, de 
3n. Nycolaus et Arnoldus filij q. Chunr. de Kilchhof. 
q. H. Boklis. Marquardus fil. Arnoldi Trutman. Wilh. 
Malters. Ulr. f. Arnl. Erler. Joh. f. Rud. de Malters. 

Kuaon. de Bramberg. Bureh. f. q. Joh. Walcher. 
j. Ulr. Zaphners. Predicti dominus W'altherus sculte- 
intate consensu dictorum omnium Consiliorum ibidem 

et cum eis ipsi omnes Consiliarij anctoritate et con- 

domini scultetj , et cum ipso agentes omnia infra 
im et cujus cumque eoruni in solidum proprio et 
nine. Item nomine et vice communis et hominum 
jtrictus de Luceria, et cujusque eorum proprio et 
nine in solidum, et pro se ipsis et pro omnibus eorum 
as et pro quolibet eorura in solidum. Et presertim 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. i# 

Waltherus de Malters scultetus. H. Stanner. Rudolfus de Rotse. 
Wernh. Wiio H. super Eusa. Joh. de Obernowa. W. d. Rikken- 
bach. Rud. Glogner predictj et simul Wernh. f. H. de Knutwile. 
Jakobus f. q. Joh. notarij de Campiliono. Rud. f. q. Wernheri 
de Rupingen et Burch. f. q. Heinr. Hofmeier quilibet eorum suo 
proprio et private nomine in solidum. £um prefatum comune 
et homines haberent debitum librarum mille et cen- 
tum Imperialium de bona moneta Mediolani, contracta 
ex causa ambassatorum multarum per eos missarum, 
et ex causa stipendii et solarij suorum' officialium et 
stipendiariorum et aliis de causis, ad quod debitum 
credito res urgebant, et cujus debiti causa usurarum 
onera aggravabantur et non haberent ut dixerunt ad presens 
pecuniam, unde dictum debitum valerent sanare, nee aliam viam 
qua possent comode eam peeunia pro sanatione diety debitj recu- 
perare, fecerunt, constituerunt et ordinaverunt virum discretum 
Johanhem de Sempach de Luceria, eorum communis et hominem 
et cujuscumque eorum in solidum certum nuntium, sindicum et 
procuratorem et quidquid melius esse potuit ad jumendum mutuo 
a dominis Deraria de monte breto et Ambrosio Bocardo civibus 
et mercatoribus Mediolanensis amicis eorum libras mille et cen~ 
tum Imperialium bone monete Mediolanensis. quas volunt dictj 
constituentes convertere et dare in sanationem dictorum debi- 
torum. Et ad promittendum eisdem et eorum cuilibet in soli- 
dum, ipsam pecuniam dare, solvere et restituere prima die mensis 
septembris post unius annj decursum proximo oecurrentis. Et 
ad promittendum eis dare, si non fuerit dicto termino satisfac- 
tum pignora mobilia que bene valeant ipsam quantitatem pro 
sumendo mutuo nomine eorum constituentium , sub usuris ad 
beneplacidum creditorum, dietam debiti quantitatem et ad con- 
fitendum et promittendum dictum debitum confiteri coramquo~ 
cumque principe, Rege, domino et judice ecclesiastico et secularj 
et ad reeipiendum predictum ipsum debitum persolvendi termino 
predicto, et quocumque termino post hujusmodi «preeeptum. Et 
ad revocandum omnibus exceptionibus defensionibus et juribus, 



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U Urkunden und Regesten 

qae dictis comunj et hominibus vel eorum alicui spectant et 
spectare possunt et specialiter beneficio restitutionis in integrum. 
Et ad promittendum predicta omnia et singula et alia que dictus 
procurator egerit solvere, attendere et observare in omni civitate 
loco et termino sub quibuslibet penis sollempni stipulatione pro- 
tnittendis. Et sub resectione dampnorum expensarum et interesse 
litis xtr. et super hiis, quodlibet sacramentum in eorum animas 
et cujuscumque eorum prestandj. Et ad obligandum personas 
et bona constuentium predictorum comunis et hominum et cujus- 
libet eorum in solidum. Et ad concedendum et dandum credi- 
toribus saepedictis et eorum cuilibet auctoritatem et liberam po- 
testatem et facultatem, ut eorum quüibet auctoritate sua propria 
posset prefates homines et que terre et districtus de Luceria in 
quacumque parte et terra diebus feriatis vel non, causis collo- 
catis non obstantibus personaliter capere. Et cujuscuuque 
eorum bona ubique accippere, robora sasire, sequestrare possessum 
intrare vendere et alienare et in solutum retinere quousque sibi 
fuerit de omnibus satisfactum. Et ad omnia quecumque dicti 
Constituentes agere possent in predictis et etiam circa predicta 
et quolibet predictorum et ad substituendos alios procuratores ad 
predicta quotiens voluerint. Concedentes dicti constituentes dictis 
modis et nominibus et in solidum diclo suo procuratori liberam 
et generalein admimstrationem in predictis et circa predicta et 
quolibet predictorum. Fromittentes dicti Constituentes dictis modis 
et nominibus et solidum in magistro Johanni dicto Kotman scolas- 
tico Lucernensi et civis Lucernensis ad negotia majora notario pu- 
blico stipulanti et recipienti nomine et vice dominorum Deraie et 
Anbrosii et omnis persone cujus interest et intererit se ratum et 
firmum habituros xtr. quidquid dictus procurator et sindicus et 
quilibet substituendus ab eo duxerit faciendum et agendum in 
predictis et circa predicta et quolibet predictorum. Et se hoc 
procuratorum et sindicatum nullatenus revocaturos, nisi prius de 
ejus revocatione eisdem Mediolanensibus fieri faciant specialem ' 
denuntiationem. Et se hec omnia observaturos sub resectione 
et restitutione omnium dampnorum expensarum xtr. Itenuntiantes 



v- T V- 



zur Geschichte des St. Goühardweges. 15 

beneficiis novarum constitutionum et epistole divi Adriani et omni 
alii juri et auxilio. Insuper dicti constituentes dictis modis et 
nominibus et in solidum mandant dictis civibus Mediolanensibus 
quatenus dictam pecuniam dent mutuo predicto suo Procuratori 
et cum eo contrahant. Et ipsi omnes constituentes ex nunc dictis 
modis et nominibus ratificant et approbant omnia, que dictus 
procurator et sindicus et quilibet substituendus ab eo duxerit 
faciendum in predictis et circa predicta xtr. Preterea ad majo- 
rem cautelam mandaverunt dicti Constituentes et volunt presens 
instrumentum debere muniri appositio sigillorum. predicti com- 
munis et discretorum virorum duodecim predictorum. Actum 
Lucerie anno die et Indictione et loco predicto, presentibus hiis 
testibus ad hoc rogatis. Walthero t q. Joh. de Hunwil milite. 
Johanne f. q. Chunradi de Kilchove. Jacobo f. q. Petri de But- 
wile. ülrico f. q. H. Tribscher. Henrico f. q. Burch. de Sewelis- 
berg. Walthero f. q. Petri de Mettenwile. Ulrici q. f. ÜL de 
Oeie. Judoco q. f. Arnoldi Spiehting. Et ego predictus Magister 
Johannes scolasticus Lucernensis et notarius comunis Opidi Lucer- 
nensis ad negotia majora predictis omnibus rogatus interfui, et 
de mandato dictorum Constitientium, presens Procuratorium plene 
conscriptum tradidi sigillo proprio roboratum. Cum non sit in 
terra nostra usus signorum sive figurarum quas in quibusdam 
terris Tabelliones publici solent appingere instrumentis." 

An diesem geschlizten Procuratorium hingen einst vierzehn 
Siegel, von denen das des Schultheissen Walther von Malters 
am besten erhalten ist. 

Der Weg über die Alpen ist, da keine Bemerkung darüber 
gemacht ist, wol damals schon auf Urner-Gebiet für Handels- 
leute nicht gesperrt gewesen. 

105. 

1318, 1». Juli. S. I*. 

* 

In dem ersten Waffenstillstände nach dem Morgarten-Kriege, 



Urkunden and Regesien 

e in dessen Längerung vom 3. Juli 1319 sind die Collateral- 
e genannt, welche aus den drei Ländern zum Theile über 
Bergstrasse kommende oder auch dahin gehende Waare ver- 
alten. 

„Man sol oueh wüssen das raenlich fride sol han ze 
nne in unseru lender us und mit koufe und ane konfe zuoz 
und von uns an alle geverde ... . . untz .... 
gen Lucerren, als verre der burger geriehte gat, 
gen Zuge in die stat und gen Egre an Sneiten, 
und von Egre die Strasse dii dur den walt gat untz gen 

Zuge, 
gen Glarus und gen Wesen und untz 
gen Inderlappen in die stadt". 

J. E. Kopp's Abschiede XII, X. 

Dazu sind zu vergleichen: der Friede des niedern Amt 
sen mit Schwyz 1316 Samstags vor Uffahrt: 
„Wäre och do jr keinerd, ald ir menger begriffen wurdint 
unsern liiten ussrent unser Lantmark mit andern lüten, 
lent si da geschadigot das sol man jnen wider tun." 

Tscbudi I, 380. 

Der Friede der Stadt Thun 1317, S.. Otmars Abend. 

ib. i, 283. 
Des Grafen von Kyburg Dienstbrief an Österreich: 

1318, 7. Deeember, Baden i. A. 
„Und sollend werren in allen weg, domit wir es geweren 
int, daz inen enhein Kofmanschaz noch Spise in das 
Swyz und ze jren helfern komen möge." lb - h 284, 

IM. 
1319, »1. August. Altdorr. 

Vereinbarung zwischen Landammann und Landleuten 

Uri und Abt Wilhelm von Dissentis und allen 

len Dienern und Gotteshausleuten zu friedlichem Verkehre 









* *> 



zur Geschichte des St. Gollhardweges. 



17 



und Abstellung jeder Selbsthütfe, ausgenommen es würde einer 

• 

vom Richter rechtlos gelassen. 

J. £. Kopp, J. IV, II, 363. 
Theod. v. Mohr Cod. dipl. II, 258. 
Theod. v. Mohr Regest. Nr. 84. 

Diess ist wol der Friedensschluss der Fehde, welche nach 
der Synopsis I, 15 und Tschudi Ghron. I, 293, Mohr. Cod. 
dipl. II, Nr. 182 und Segesser, Amtl. Sammlung eidgenös. Ab- 
schiede I, 395 zwischen den Urnern und den Gotteshausleuten 
anno 1321 (IXX statt XXI) gewaltet haben sollte, und durch 
Abt Wilhelm verrichtet wurde: „also daz man fürbaz den 
Waldstetten ire Güter ungespert über den Gothard 
hin und wieder gan Hess/ 

Im Ursernthaie hat sich die Erinnerung früherer Selbst- 
ständigkeit dieser (an Dissentis und das Reich Hörigen) Thal- 
gemeinde, sowie manche Sage von Kämpfen mit den Aebten von 
Dissentis bis heute erhalten. 

Tschudi's Angabe der von Ludwig dem Bayer entsetzte 
Thalvogt Heinrich von Ospenthal „uff der Burg zu Ospenthal 
gesessen, hat diese Ufruhr alle angericht," lässt vermuthen, er 
sei einer Quelle von Ursern gefolgt, die ich bisher umsonst suchte. 

Ca. 1320. Mailand. 

Als Lucca im Jahre 1314 von Gastruccio und Ugo della 
Faginola eingenommen wurde, sollen sich die ersten Seidenweber 
nach Mailand geflüchtet haben. Die Seide wurde damals noch 
eingeführt und das Pfund Seidengewebe kam auf 10 Goldgulden. 

Nieolo Tegrimo'8 Caatr. Antelminelli. 



107. 
1320, 25, November. Conto« 

Franchino Rusca und der Rath von Como genehmigen, dass 
Otto de Via, ihr Bürger, der mit Peter Tuchscherer von Brem- 
garten einen Abrechnungs-Gompromiss in Lucern einzugehen 



Hirt». Archiv Bd. XX. 



2* 



i Urkunden und Regesten 

elobte, diess ausführe, da sie mit Lucern, unter Oesterreichs 
chirm, gut stehen. . , 

Universis dominis principibus Judicibus Capitaneis poten- 
ttibus rectoribus, populis et comunitatibus civitatein et quorum- 
imquc locorum Franchinus Rusca Capitaneus et generalis do- 
linus comunitatis et populi . . consilarvj et comune civitatis Cu- 
lane subscriptorum riotitiain memoritur attendendam. Consti- 
itus ante nos Otinus de Via civis Cumanus, libere et publice 
jcognovit. Et sua sponte prehabito discretorum virorum con- 
üo est confessus. Qurl ipse nuper antea versus Alemanniam 
er f aciens et ir- oppido Lucernensi suscripti negocij causa mo- 
un Agens tandem ibidem premissa deliberatione diligenti com- 
romissum iniit sua sponte super oranibus questionibus, actioni- 
us sive causis que sibi competere videbantur, contra Petrum, 
ictum Tuchscherer, civem in oppido Bremgarten. Nee non 
iper eis, qui competere videbantur dicto Petro contra Otinum 
indem, usque in diem comprimissi jam dietj. Et quod juravit 
orporaliter prestito sacramento, parare vel amicabili compo- 
itioni de consensu partium aeeeptande, vel sattem arbitrarie sen- 
;ntie arbitrorum quotuor, vel majoris partis eorum. Vel si ar- 
itrj pari numero discordabunt arbitrarie sententie, persone 
Dmunis. Et quod nunquam contraveniet vel infringet, hujus- 
lodj arbitrariam sententiam proferendam. Sub pena et periculo 
uestionum, actionum seu causanim , dicto Petro motarum ab 
>so, et sibi motarum ab illo. Et a nobis cum instantia petiit 
aidiosa (sie) quod nos compositionem hujusmodj amicabilem. 
ve arbitrariam sententiam pronuntiandam, dignaremur iiabere 
ro nobis et nostris civibus et homimbus civitates et districtus 
umarum, ratam et gratam. Et quod non permitamur cives 
ppidi Lucernensis et alios homines dominorum Austrie et Styrie 
'ucarum in uostis civitate vel districtu aliqualiter molestari 
mtra formam amicabilis compositionis, vel arbitrarie sententie 
irendarum. 

Nos itaque preeibus dictj Otinj de Via civis nostri dilectj 
ilicitis et obnixis, nee non traoqoille pacis et communis boni 



- '^UIPPW:' 



zur Geschichte des S(. Gotlhardweges. 

gratia, et intuitu dilectionis civium Lucernensi 
biliter inclinatj congregato hujusmodi negotii causa ( 
maoo decernimns et decrevimus, compositionem amk 
arbitrariam sententiarä super prefatts questionibus , 
sive causis per arbitras proferendas ratas et grat 
pro nostris civibus universis, secundum quod d: 
compromissum iniit et noscitur acceptasse. Et non ( 
unquani promittimus litteras per presentes, sigillis nost 
Franschini Rusche Capitanej et coinunis Cumarum p 
pendentibus roboratas. 

Acta sunt hec super palatio veteri coinunis Cu 
consilia fieri solent, anno a nativitate domini MCCCX.X. 
vigesimo qninto mensis novcmbris Iudictione quarts 
bus nobili viro domino Filippo de Casate potestate c 
niarum, domino Francisco de Capris ejusdem judice ■ 
Officium gerente et domino Pagatio Coquo et Am 
Brocho notario Cumensi xtr. rogatis. 

Ego Spagnolus de Misente ptibl. Cumensis 
comunis cancellarius predicta singula et omnia scrip: 

Das Sigill des Franch. Rusca hangt in Papier 
unlesbar. 

Ughelli V, 307 sagt: „Franehinus Rusca senk 
(1328) rerum Comi potiebatur Valeriarum fratren 
Eceli. Archidiac. a canonicis in episcopum eligi pr 
Der Papst habe aber die Wahl nicht genehmigt, „qu 
nus Ludovicj Bavrarj partes tueretur." 

lOS. 
1321, 16. Februar. Colmar. 

Friedrich der Schöne erlaubt, als röm. B 
Grafen Johannes von Habsburg-Laufenburg 
wyl das früher (11. Juni 1315) mit Graf Wernh 
Homberg eingegangene Lehengemächde, worin u. a. i 






\ 



20 Urkunden und Regesten 

zoll zu Flülon vorkam, mit des Letztern minderjährigem 
Sohne, Graf Werndle von Homberg, zu erneuern. 

Ludwig Reliquiae X, 208. 

109. 
1321, %\. IHSrz. Iiucern« 

Im Hause der Abtei Eqgelberg wird durch Freiherrn 
Wernher von Attinghusetf, den Landammann von Uri persöhn- 
lieh ein Geldgeschäft besorgt 

Neujahrsblatt d. Urschweiz 1857, 29. 

Der nachbahrliche Verkehr stellte sich also schon während 
Herzog Lüpold's Leben, bald nach dem Morgarten-Kriege, durch 
den Waffenstillstand und dessen Längerungen zwischen Lucern 
und Uri wirklich wieder her. 

HO. 
1322, 23. April. O. O. 

Ritter Otto vom Turne verkauft sein Gut bei Mag- 
gingen in Uri, das Heinrich Faciols von ihm und seinen 
Vordem 1 ) zu Erblehen trug, um 60 Pfd. Pfennige und jährüch 



l ) Es kommen Ton den ritterlichen Dienstmann de Turri vor: 1275, 
zn Altdorf : Otto von Tarn, Ritter im Gefolge des vom Könige Rudolf nach 
Uri gesendeten Landrichters. J. E. Kopp, Urk. II, 136. 

1291, zu Bürgeion : Rudolf von Tarn, Ritter , Zeuge im Kaufbriefe am 
den Tharn und Güter zu Göschenen, gleich nach dem Ritter von Silinon, 
Landammann in Uri. Georg von Wyss G. d. Abtei, Nr. 334. 

Ob nun diese die Fordern des von 1312 bis 1330 meist in Lucern 
vorkommenden Ritters Otto von Trro waren, ist zwar von Alois Ljitolf 
im Geschichtsfreunde XXV, 1—32 bezweifelt, da er diesen schon anno 
1275 zu Altdorf auftreten lässt. Damals aber waren die Turn noch des 
Grafen Rudolfs von Rapperswyl Dienstmannen und dass einer 55 Jahre lang 
als Ritter urkundet, ist selten. 

Der Sänger Otto fuhrt eine so reine Sprache, dass an die Zeit von 
1312 bis 1330 nicht zu denken ist, nur in der Stauffenzeit war sie so frei 



zur Geschichte des St. Gotlhardweges. 

einen Hfl. .werthen Ziger'), welcher seiner Schwest* 
von Winterberg, so lange sie lebt, geliefert werden so' 
Schwestern St. Lazari zu Oberndorf*). Geschichtafrd. s 

111. 
13X4, IS. Juni. Mailand. 

Notariats -Vollmacht zur Aufnahme eines Anlei 
300 Pfd. Imperialen auf drei Jahre mit Hypothek sät 
Gutes des Convents Montfort, welcher Otto de Castana 
Imprl., die er auf stark Gesuch schuldet, heimzahlen i 
in diesen Kriegszeiten nur bei Herrn Lanteono de Me 
zu finden hofft 

In nomine domini anno a nativitate ejusdem mille 
centesimo rigesimo quarto, indictione septima. Die 
terciodecimo mensis junij, in Capitulo fratrum domus ( 
forti in quodam sedimine quod tenent a fratribus 

gla faü ibi de mandato domini fratris Ar 

Verderb Prelato fratrum et Conventus dicte domus di 



Ton Hftrte. Otto spricht im vierten Liecle, Strophe 1, von dem G 
Nachtigall; deren Schlag hörte er wol eher ed Como in Kaiser Friedr 
1239-1243, wo er wie Ulrich toi> Scbnabelburg n. v. a. m. i 
Maggingen sich erdienen mochte; als am See der Waldstatte. 8 
der Pariser Handschrift teigt auch offenbar italisches Costflui. Di 
ich, der alte Herr Otto, welcher „diu machet mich vi) senden alt' 
sei des Jungen Grossvater und Bitter Rudolf ton Turne des ja 
Tat er gewesen. 

Herr Lfltolf meint, Rudolfs Ehe sei kinderlos geblieben. Dage 
ein vom Convente von Wettingen besiegelter , noch in Engelberj 
Berers, welcher hatte dem Kloster Wettingen mrilc kg ea teilt werd 
wenn dieses, nach kinderlosem Ableben Ritter Rudolfs von Turn, 
Geroldiswil empfangen und an Engelberg zwei Mark Silber geg 
wurde. 

') Ziger nannte man damals süsse Käse, wie man solche im 
honte noch macht, der hohe Preis deutet auf grosses Gewicht dei 

'} Es ist das jetzige Kloster Seedorf in Uri. 



Urkunden und Regesleu 

ocato etcongreta liter. peragendum. In quo quidera Capitulo 
'ant sunt: predictus dominus Prelatus. Item f rat rem Naza- 
;mon, Paganus Ravisria, Albertus Magialis de Caiirato. 
Pinctor, Jacobus de Osenago, Beltramus de Cedrono, Petro- 
Lomaga, Ubizinus de Gerenzano, Beltramus de Castana. 
ratres et professi dicte domus, qui sunt due partes 
fratrum Capitulj, dicunt et coiifitcntur et protestantur, 
vero dominus Prelatus de consensu et voluntate pre- 
fratrum suorum et ipsi omnes (e converso). Omnes 
:t nominibus et vice et nomine Capitulj et conventus 
ms et cujusvis eorum in solidum, faciunt et consti- 
dinant sepedictum dominum Prelatum et s. d. fratres 
et Petrum bellum et quemlibet eorum ita quod omnes 
simul et concordes suos et capitulj et Conventus dicte 
t cujuslibet eorum in solidum certos missos nuntios, 
it procuratores et qui quidquid melius . . . Mutuo nomine 
um prelati, fratrum et Conventus domus de Montefortj. 
j Lantelino de Merate filio quondam dominj Ouaze de 
ve Mediolanj porte ticinesis, vel alio, seu aliis si cui . . . 
im bonorum et expendibilium et ad conntendum eos de- 
i eo vel ab eis si convenire non possent se cum ipso 
.antelino. Mutuo recepisse et ad dicendum et prestan- 
. magna utilitate prelatj fratrum et conventus, dicte 
delicet in solvendo quodam debito librarum ducenta- 
jrialium bonorum et expendibilium, quod iminebat dicte 
l.e quo predicti Ottonj de Castana civi Mediolanj Porte 
s de quo et pro quo maximas usuras tollerave- 
tollerant 1 ) et in solvendis et persolvendis et sanan- 

suis debitis imminentibus illj domuj et blavis et 

ignis et aliis victualibus que omnia emerunt ab illis 



9 enormen Wucherei nsa der Lombarden erscheinen hier seibat in 
Stadt Mailand nicht weniger drückend als bei nns (z. B. 1390, 
bei Frau Elisabeth t. Kuparawjle). Jedenfalls ein HemmniM des. 
kehres und zwar kein kleines. 



zur Geschieht« des SI. Gatthardweges. 
personis, itd credentiam et de qoibus dictj prelatus, pi 
fratres et conventus indigebant protiuus pro eoram victu 
sario in domo de Monteforti, que debita aliter solvere et i 
non poterant seu po8sent, cum denarios non habeant, nee alii 
bile, quibus ea solvere et sanare possent, nee non etiam inv 
aliquant personam (propter) guerram et discrimina 1 
sunt- in Comitatu Mediolanensi, et ad promittend 
conveniendum in eorum et cujuslibet eorum animas il 
iUis a quo , seu quibus eas libras Trecentas Impcrialiiur 
pient ... (ei, seu) ejus seu eoram heredibus seu certo 
vel procuratori Instrumentum iltius promissiouis et convei 
obligationis que inde tiet deferentj quocumque termino Tre 
libras Imperialium bonorum et expeiidibilium . .' (quo) eunv 
cum quibuscumque pennes (sie) expensis dampnis et interes 
fient et tolerabuntur pro ipsis denariis pettendis et exigenc 
ab alio recuperandis post terminum cum omnibus expen 
debent sine aliquo sacramento vel taxatione vel alio pro bi 
onere. Et predieta solvere et adimplere et de predictis r 
dere Mediolanj, Janue Venetiis Papie, Padue, Verone et & 
(si> aliquis dktorum prelati, fratrum et conventus dicte 
inventus fuerit et ad remittend um pro predictis quodlibet 



') Damals war Herr zu Mailand Qaleaiio I., den Bein Yater 
Visoiitj anno 1300, als einen 17-jährigen Knaben, zn sich als Mitrcg 
genommen, obwol damals noch nicht viel Aussiebt war, dass die ' 
wieder Herren von Mailand werden. 

„Not 1332 oonsigliü il padre posto in graviaabno angoatie, a : 
arglj il potore; e. morto lui, si fe del Conaiglio generale di Milano di 
guccesBore nella signoria. Erano tempi difficilissimi : i populj, veesatj 
da gravi imposte e straziati dai mal) della guerra, volevan pacej s< 
Milano era sotto l'intcrdntto Puntifieio. Galeazzo fmgendo la paue, vol 
tinnor la gnerra. Sursee allora un gagliardo partito oontro di lui, cl 
fugir da Milano , ricoveraodosi a Loiij, Richiamato poco dopo al 
Milano nel 1323 fu aasediato dai gnellj per ultra un Mese: ma Gi 
mered ü valore de fratellj e li ajutj de gbibellinj e del loro capo L 
il Bavavo, riusci alla fihe vincitore." L. Oslo 1 

Darum sind Urkunden ans dieser Zeit so selten! 



Urkunden und Regesten 

n in manibus ejus seu eorum creditoris seu creditorum pro 
:a . . . Eorum solum verbum loco sacramentj babent, et ad 
idum pigiiori dicto creditori seu dictis creditoribus omnia 
lapitulj seu Conventus dicte domus mobilia et imobilia per- 
a notario et procuratoris nomine ipsorum prelarj f ratrum con- 
omnia bona Capituli et conventus dicte domus teuere et pos- 
qnasi propredictis, et ad B — exceptionj non Mutuo recep- 
q. et omni prol .... pacto eanventiones et repartitiones con- 
tinm contractus propedictis super predictis et quolibet eorum 
islibet eorum occasione celebrandj et ad denuntiandnm et 
andum et ad . . . cum exigerent specialiter concedentes ipsi 
ilibet eorum in solidum suis et dictis nominibus et modis 
ündicis et procuratoribus suis plenam liberam et generaletn 

strationem omnium s Mandatum. ac speciale maiidatum 

tras quibus speciale mandatum requiritur in predicüs et circa 
a et quolibet predictorum. Nee non promittentes dictis no- 
s et modis sub obligatione . . notario persone publice stipu- 
et respondenti nomine et vice dominj Lancelinj et omnium 
fi interest et intererit, sese et fratres et conventum dicte 
ratum gratum et firmum perpetuo habituros. Conventnm 
gratum et firmum habebunt et tenebunt quidquid sindici 
^uratores sui in predictis et circa predieta et quolibet pre- 
.lii duxerint agendum et faciendum, et nullo tempore contra . . 
cbyllo fratribus filiis quondam domini Conradj de Parabiago 
ie sanetj Laurenzii majoris intus porte ticinesis Mediolanj 
i prenotatis et fratre Petro filio quondam inbabitatoris de 

■mo et de Brona, et Beltramo filio quondam J'acobi 

to, omnibus pusterle tonse fratres Mediolanj notis testibus 
et rogatis. 

Eg» Ambrosinus filius senior judici de prata notarius 
civitatis mediol. Porte ticenensis fons rogatus 
tradidi scriptum. 

Ego Marchiolus fil. q. Gonradi de Parabiago. 

Ego Mafiolus fil. q. domini Conradj de Parabigo civi- 
tatis mediolj port. ticinin. parochie Santi Lau- 



-' »r.- 



: 4»> 



zur Geschichte des St. Goühardweges. 



25 



rentij Major, intus notarius jussu not. scripsi 
p. n. 
Unten folgt noch einmal das Datum gleich wie im Anfange. 

Fragment im Staatearchiv Lucern. 

119. 
132«, 10. Februar. Sei». 

König Friedrich d. S. lässt seinen Brüdern, den Her- 
zogen Lupoid, Albert, Heinrich und Otto von Oesterreich, für 
treue Dienste und erlittenen Schaden 26,000 M. S. auf Reichs- 
pfander verschreiben, worunter wir u. a. „Vallem in Ure et 
Advocatiam Monasteri* in Tissentis* finden. 

In einer Stadt, die König Rudolf, der Uri anno 1274, 8. 
Januar, als unveräusserliches Reichsland so huldvoll aufgenommen, 
wollte sein mit Verhältnissen der obern Lande wenig betrauter 
Kleinsohn Uri verpfänden. P»g- 305» Geschichtabi. II v. J. E. Kopp. 

Schon die von König Albrecht der gefürsteten Aebtissin 
Elisabeth von Zürich den 25. April 1308 ertheilten Regalien 
(Cod. Alem. H, 366 Neugarts), noch mehr aber Herzog Lüpolds 
des Ersten dieser Verpfändung bald folgendes Ableben machten 
diesen Versatz zu nichts, so weit solcher Uri betraf. 

113. 
13*1, 17. Mai 

ritt Ludwig der Bayer mit 4000 Pferden in Mailand ein, den 
31. Mai liess er dort sich krönen. 

„Ludovicus imp. Mediolanum Wilhelmo de Monteforte comit- 
tens, qui in virilibus gestis valentior htgus mundi estimatus. Al- 
bertus Arg. 

13« 7, 8. Juli. S. 1. 

Die drei Länder Uri, Schwyz und Unterwaiden ge- 
loben den Städten Zürich und Bern, welche sie in ihr mit 
Mainz, Worms, Speier, Strassburg, Basel, Freiburg 
i. B v Constanz, Lindau, Ueberlingen und Graf Eber- 



Urkunden Düd Regenten 

n Kyburg, Landgraf zu Burgund, eingegangenes 
ensbündnios aufgenommen; die Artikel dieser bis auf 
:en Tag (24. April) und dann ein Jahr geltenden Ver- 
zu halten; ihren Frieden mit Oesterreich jedoch, so 
bsagefrist für einen Monat betrifft, nehmen sie aus. 

J. E. Kopp G. V, 487. 

führten die „Waldliite", wie sich die drei Länder in 
iefe nennen, die mit Ludwig dem Baier gemachte Rom- 
erst aus spätem Briefen des Kaisers bei uns erkenn- 
nebst der auf dieser Reise gemachten Waffenbriider- 
einein neuen Bündnisse. 

1391, 1. September. S. I. 

banden sich die Landlüte von Switz, Uri und Under- 
it Graf Eberhard von Kyburg auf 16 Jahre. 

J. E. Kopp G. V, 487 u. 488. 

114. 
1Ä*8, 14. Januar. Zürich. 

hof Rudolf von Constanz und sein Bruder Graf Ulrich 
fort-Feldkirch, Graf Eberhard von Kyburg, Constanz, 
ern, Lindau, Ueberlingen, St. Gallen, Ravensburg und 
-.ander Uri, Schwyz und Unterwaiden, ob und nid dem 
neuem und langem ihr Landfriedensbiindniss vom 5. 
;en Jahres auf drei Jahre. Tschad r, 309 u. 310. 

Nachricht von dem Ableben Friedrich des Schönen 
>ch nicht in Zürich sein, wo! aber Berichte aus Mailand 

Wilhelm vcn Montfort-Tetnang, dem Goubernatore 
Conf. Bonincontro morgia Libre III. 

1828, IS. Januar. Pisa. 

wig der Bayer setzt Azo Viscontj als General-Vicar 
i in Mailand ein. Tschuät l, 809. 



zur Geschichte des Sl. GoKbardwere 

115. 

132S, am Mitte November 

Basel und Lucern erneuern ihren alten ft 

Handelsverkehr, wie früher für Anforderungen R 

1'. Ochs a. d. St. u. 

Hiermit vergleiche man den Basler Einungs 
1354. Dass Lucern sich Kündigung des Friede 
vorbehalten, deutet auf Emanzipations-Gelüste. 

116. 

1339, 19. Januar. „Zu Meyh 

Hermann v. Lichtenberg, Kaiser Lud 
versetzt, aus Auftrag seines Herrn, für gelei: 
Johan von Moss vou Ure dem vesten Man 
tye und pflegnuss in dem tall ze Lyventi 
brosyen Bystum gelegen, und die Teylballen und 
von oben hin nider und von nider uffwert den 
hundert Mark Silbers ablösbar, von ihm oder 
Er gebietet auch: „dass die Thalleute der Lev 
hannes von Mos gehorchen und ündertenig sie« 
Vogt, freye und unfreye bis zur Auslösung dfö 

Gascl) io 
111. 

1329, 24. Juni, Pavla. 

Kaiser Ludwig verbietet seinem jetzig 



') Dieser im Canzleis'yle Ludwigs oft vorkommende A 
Setzung von strenuue »ir = Kitter. Galeaaio I., Herr von 
6. August 1328 gestorben und dessen anno 1302 geborene 
Hemohftft von Mailand gefolgt und den 15. Junuur 1329 
für 60,000 Goldgulden als ReichsTikar anerkannt, üie I 
hier die Kede iet, können sich nur auf Kneahteatellung na 
und müssen, der Summe nach, keine kleine Zahl betroffen 
frage aber die Vogtei der Le*entia mnsste von Aio Visiw 



**.,•»* 



28 Urkuoden und Regesien 

wie auch künftigen Machfolgern desselben die Waldstette 
Schwyz, Uri und 4 Unterwaiden: „die lüt derselben stette, 
an lip oder an guot fürbas, in kainera weg ze drängen, denne 
ein Rychsvogt billich tuon sol, und untz her bi unsera vorfarn 
ziten, Romescher Künige und Caiser gedränget und und gehandelt 
sint a , weil er ihre alten Rechte, Gewohnheiten und Freiheiten 
früherer Kaiser ihnen lassen will 1 ). Gescbichtsfrd. v, 252. 

118. 
1329, lO. Oetober. Pavia. 

Kaiser Ludwig der Baier hatte Winanten dein Boch, 
seinem Marschalle und dessen Erben den Zoll zu Fluela um 
tausend Mark Silber versetzt und davon den drei Waltstetten 
(„als ir wol Vizzent") auch Anzeige machen lassen. Nun befielt 
er Letztern dem genannten Satzinhaber den Zoll „bei unsern 
Hulden" zu „antworten und nieman anders", weil er 
durch den Tod des Grafen Wernher von Homberg dem Reiche 
heimgefallen sei, „der leiplich Erben nicht enlie" oder auch im 
Falle, dass er noch lebte, durch seine Auflehnung diess Reich- 
lehen, dem Kaiser gegenüber, verwirkt hatte. 

Der Friede (den wol die Urner, bei frühern Ansprachen 
Winants, als mit dem jungen Grafen Wernle bestehend, vor- 
brachten) soll kein Hinderniss sein dem Marschalle und seinen 
Erben den Zoll einzuantworten, eben so wenig ein von ihnen 
eingegangenes „gedingene" oder „gelubde". Falls sie darüber 
von jemanden angesprochen oder bedrängt würden, „da sullen 
und wellen wir en beholffen sin, so wir verrist chuenen und 

muegin. a «*• E. Kopp, Urk. 1, 146. 

Offenbar hatten die wakern Urner, die wol wussten, dass 
der junge Graf Wernle von Homberg, laut Kaiser Heinrichs Ur- 
kunde (1317, 21. Januar), der allein wahre Inhaber des Zolls 



*) Vergl. Ludwig's Briefe vom 1. Mai 1327 Como; 18. Oetober 1328 
Pisa. Tschudi I, 305, 308, 314. Kopp 6. V, 385 ff. 



& 



zur Geschieh le des Sl. (iollharjweges 

von Flüelen war, denselben geschirmt; auch spate 
Winant der Boch nie als Besitzers des Zolles zu Flüe 

119. 

(1S99 1 ), 17. Oclober. Mailand. 

Azo*) Viscontj gelobt den vier Waldstetten, fr 
kehr auf der Reichsstrasse zu vermitteln. 

Karissimj Vestre nobilitatis reeeptis litteris con 
sicut videminj Lectarj de dominio aueto et districtu 
nobis dato et exinde sperare nobiscum paeiftee perm 
quod aüquo emullo, vel adversario, in detrimentum vt 
strata regia non vellimus auditum exbibere nee dan 
graciantes de vestro bono veile, quod erga nos et n< 



') Diese Missive des e iniigen Herrn von Mailand mit diei 
kann nicht ins Jahr 1416 fallen, wie Krfltli glaubte, sondern in i 
der Regierung des anno 1303 gebornen und den 15. Januar 1329 
VicarUtsstelle ron Mailand, bald nachher auch Ober Conto, gel 
Visconti. 

Der Umstand des Glückwunsches zur Mehrung des Gebiets 
Eidgenossen gibt, wie ich glanbe, das Jahr genau an ; denn so b 
von Como, zugleich auch von Bellinzona und der Levsntina gew 
es im Interesse der vier Waldstette, sich bei ihrem neuen Nachl 
Reichsatrasse so sichern) Transite an empfehlen. Sonst konnte in 
das Jahr 1330 denken, in dem Aao laut Osio doe. dipl. I, 77 i 
Sitonis von den 900 des Senats von Mailand zu ihrem Herrn nnd < 
ausgerufen wurde. Siokels Reichsvicariat Wiener Ak. Sitsnngsberic 
4 stellt die Ertbeilnng Lndwig's d. B. den 23. Sept. 1329. 
Urk. I, 71 n. 72. Jovins sagt: Fr&nchino Rusoa habe Como 13 
Azo übergeben. 

*l Ako'b Mutter stammte aus dem Hause Este, sein Oheit 
Visconti wurde erwählt 1317, 1329 Cardinal des Gegenpapstu Nicoli 
er Bischof su Novara und spater Verwalter, endlich 1339 Erz' 
Mailand nnd 1339 beim Tode Azo's sein Nachfolger als Herr v 
mit Luchino seinem Bruder. Diesen Brief gab mir Herr Oberst E 
Staatsarchivs!-. Vergl. mit Königin Agnes, pag. 465. Johannes, 
aber alle Parteiung und Rache erhabenen Seeionadel als Regent 
lassung Lodrisio Visconti'» bewiesen, hatte auf Aso grossen Einfl 



Urkunden und Regesten 

s significamus nobis presentibus, quod nostre intencionis 
icificandj nobiscum, et quod positis per nostram juris- 
lem, tarn Cumarum, quam aliorum nostrarum civitatem, 
t omnes alij vestrarum terrarum et jurisdictionum venire 
,'estris mercaudandiis, rebus anneziss et sine, piout nobis 
irit et redire sine aliquo inipedimento et non dubietis in 
quod ad alicujus, vestrorum emullorum, per nos, contra 
lec vestrorum in ipsa strata regia fiat, ahquid nisi bonj, 
aoris. Etiam si aliquis nostrarum jurisdictionum haberet 
i vestros et e contra, aliquos laudes vel represalias, paratj 
s ad composionem eorum toto posse operarj, vestro amore. 

Datum Mediolam XVffl Octb. 
Azo Vicecomes civitatem Mediolam Pergamj. Cremone, 
rum Vercellarum Laude xtr. Dominus generalis nobilibus 
dominis. Consulibus et Comunitatibus Opidi Lucernensis, 
m Uranie, Sviczcj, Unterwaiden amicis carissimis. 
Papier ohne Siegel, jedoch Original. 

Staatsarchiv Lucurn, 

120. 
(1330.) 

Azo Viscontj, Herr zu Mailand und Gomo, lässt 
Johann von Mangano und Franz von Sirigadi ein Mandat 
rtigen, wo und wie die Comunen ihre Bürger und Insassen 
rüter zu besteuern haben. 

Azo Vicecomes Mediolani et Cumarum xtr. dominus gene- 
Nobilibus viris . . Guilielmo de palavicinis potentati et 
.neo et sapientibus civitate predicte Cumarum nostris fideli- 
st dilectis gratiam nostram et salutem. 
Cum multa lamentationes et querele cottidie fiant per cives 
bitatores civitatis cumarum et ejus districtus habentes eorum 
ssiones super districtu aliarum civitatmn et terrarum, di- 



■) Aub Belluuonis Maiidatwio f. 25. Codex Eremit. 1115, Nr. 310. 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 31 

centes quod de eorum bonis coguntur duobus locis fodra, tales 
et alia onera sustinere. m 

Idcircbo ad tollendas omnes questiones, que super hoc 
possint oriri ipsis de causis vel dependentibus vel connexis eis 
vel ab eis, deliberatione habita cum sapientibus viris domino 
Johanne de Mangano et Franceschino de Sirigadis vicariis nostris, 
quibus mandavimus ipsum negotium examinandura de jure. 

Volumus et mandamus quod omnes cives vel habitatores 
civitatis vel comunitatis mediolanj et aliarum civitatum et di- 
strictuum, habentes possessiones in eisdem civitatibns vel earum 
territoriis et habitantes continue in eisdem tempore jemalj vel 
qui in futurum continue habitabunt, licet habeant possessiones 
in alienis districtibus ubi originaliter non sunt cives, teneantur 
et debeant solvere taleas fodra et alia onera eisdem imposita et 
de cetero imponenda, in ea civitate et loco unde sunt origina- 
liter cives et continue habitatores. Verum si aliquis ex civibus 
vel habitatoribus civitatis vel comitatus mediolani vel alterius 
civitatis vel territory non habitans in eisdem civitatibus vel terri- 
toriis unde originaliter civis est, haberet universas possessionis 
et bona in alia civitate vel territorio ubi habitat, ita quod nihil 
habeat in dicta civitate IUI vel districtu ubi civis teneatur et 
debet onera predicta sustinere in ea civitate et loco ubi habitat 
tempore- jemalj et habet posäessiones suas. Si vero aliquis civis 
mediolani vel contadynus vel civis alterius civitatis vel districtus 
habitaverit continue in alia civitate vel districtu quam ibi, ubi 
originaliter civis est, et in utraque civitate possessiones et bona 
habeat, tunc sustinere debeat onera predicta ei imposita vel im- 
ponenda in utraque civitate vel loco pro ea parte tantum pos- 
sessionum et bonorum que habet in qualibet dictarum civitatum 
et territorium, tarn unde est originaliter civis, quam ubi habi- 
taverit. 

Diess klare und billige Edict Azo Visconti's wurde auch 
später adoptirt, wie die Nachschrift: „ Datum Mediolani XVHI 
Februarii MCCCLXXXVII indictione quinta. Ego Johannolus 
de Betys comunis cumarum canzellarius predictas litteras et de- 



Urkunden und Beilegten 

. registro canzellarie comunis Curaarum scriptum scripsis 
tieatum MCCCLXXXXI die VIII Octobris,* f. 25, deut- 
;. Das Datum 1387, welches diesem Edicte fälschlich 
ieben scheint, stimmt nicht mit dem Eingänge, Titel des 
m Mailand, und Como, wie sich nur Azo Visconti anno 
lerdings von Ludwig dem Bayer mit Como belehnt (s. 
Agnes, edit. 1868, Regensburg bei Manz, Seite 465 bis 
mute. Auch der übrige Styl des Mandats und darin 
r Personen schliessen die Zeit Johann Galeazzos und 
1387 als falsch aus. 

der Zeit, als E. B. Johannes und Luchino in Mailand 
in, 1339, August, bis 1349, steuerten die Bürger nur 
norte; 1389, 27. März, hob Johann Galeaz dieses Ge- 

oventibus nos justis et rationabilibus causis decretum 
quondam dominorum Archiepiscopi et Luchinj continens 
era quod haditantes in una civitate terra vel loco sive 
tenentur et debeant solvere taleas et onera in illa civi- 
i vel loco ubi cives habitatores vel originarii et non 

So fol. XXXVI des Uandatenbochi 310. 

:se Gelegenheitsgesetzesfabrikation der Visconti erinnert 
ilte leges pessima republica;" sie trug sicher mit zur 
erwirrung in Lombardien bei. 

1*1. 

1331, 31. März. BruRK '• A- 

af Eberhard von Kyburg gelobt in seinem Dienstbriefe 
lerzoge Albrecht und Otto von Oesterreich, denselben 
i; n. a.: „Im Argow untz an Sant Gothardsberg." 
diess also damals eine politische Grenze. 

Pag. 363, Sol, Wochenblatt 1836. 

13S. 
1331, 31. Mal. Zürich. 

s, Heinrich, Witfrit und Arnolt, die Brüder von Silenen 



zur Geschichte des St. (iolthardweges. 

und andere ihrer Geschwistergit tauschen mit Aebtfc 
von Zürich das gut in der krinnen, das stosset an ■ 
anderunt halp „an der Riches Strasse". 

Geschieh ts: 

1»3. 
1331, IS. Ansäst* Como. 

FrancMnoRusca, Generalvicar (?Äzo 
in Como, und seine Brüder Gregor und Simon s 
dem Edlen Johan von Attinghusen , Landammai 
Mandatar der drei Waldstätte und Zürich, zwischt 
leuten der Leventina, Domo d'Ossolas, und von U 
blutiger Fehde unter sich gestanden, eine Sühne 

1, Ursern's wie Leventina's Thalleuten (mitAusr 
Betheihgter, 22 Ersterer und 4 der Letztem) 
Gebrauch der Reichsstrasse, den Leventinern 
Nahrungsmitteln wieder gestattet. 

2. Mord und Raub in der Leventina wird von d 



3. Würde Jemand getodet, so wird der Mörder 
als Flüchtling verbannt und dessen Nachlass 
deten Erben zugestellt; Blutrunst mit 50, F 
Pfund an Thätern und Gehilfen gleich gebüst 

4. Beide Thäler sollen ihre Strasse unklagbar e 

5. Gedinge in Ursern gefangener Leventmer sind 

6. Im Kriege gebrauchten Rossen ist die Bergs 
Jahre verboten. 

7. Ursern zahlt an Franz Rusca 70 Goldgulden 

8. Jede Thalschaft kann ihre Waare beim Sp 
Gotthard abgeben. 

9. Der beiden Thalschaften Alpen am Berge sind a 

10. Gegenseitiges Weidrecht anerkannt, 

11. Im Uebrigen Fortbestand des Verkommnisse: 

12. Auf Bruch dieses Yerkommnisses lasten ( 
Ursatz. . 

Hill. ArcbiT Bd. XX. 



Urkunden nnd Hegesien 

igen von Ursern: Niclaus (Conrad's sei. Sohn) Kastellan; 
JConrad's sei. Sohn) Vogt, beide von Mos; Heinrich v. 
g; "Walth. v. Hospenthal etc. 

! drei Herren v. Rusca sichern ihrerseit denen von Uli, 
Schwyz, Unterwaiden und Zürich Gewähr der Sühne, 
dche von Seite der • Leventina gebrochen werden, so 
Franchino, Gregor und Simon Rusconi dem Herrn Jo- 

Attinghusen und seiner Partei mit allem Vermögen 
e Leventinenser beholfen sein. 

E. Tschndi Chronik I, 319. Gescbicbtsfrd. VIII, 122. 
! anno 1854 gedr. Mem. Storiche di Locarno Gian. 
sssis sagen pag. 77: „Franchino Rusca da Como coli 
di Matheo Viscont espulsi i Vitanj, tu creato Capitano 
3 della Comunitä e populo Comosco e nel susseguente 
be da Giovannj Re di Boemia auch egli il titulo di 

li Como e suo territorio penso consolidare il suo 

a ad estenderlo anche a tutte quella Franzionj etc. 
i compro dell Imp. Ludovico il Bavaro col pagamento 
i somma la conferma del titulo di Vicario Imp. ma nel 
ialito cor poderoso esercito da Azone Viaconte, che nella 
di Milano era succeduto a Matteo e ch'egli pure aveva 
di Vicario Imperiale, cedette la signioria di Como al 

il quäle non si aceontenti di farsi chiamare Capitano 
lo, siccome giä era stato Matteo suo (!) padre, ma volle 
icognosciato come narra il Ballarinj, vero e perpetuo 
itc. 

124. 
1332, Im Frühling?. I rsern. 

5 von Ursern mit denen von Uri („Ursarienses ab Uranien- 
rtigati et aucti" sagt Regest. 98 der Synopsis Disserti- 
tamen mit ihrem Herrn, dem Abte von Dissentis, und 
igen aus dem Bündtner Hochlande in solchen Zwist, 
zu einem Gefechte mit vielen Verwundeten, Todten und 
len kam. Die von Ursern blieben Sieger. 



zur Geschichte des St. Gollhardweges. 

Tschudi erzählt diese Fehde (Chron. I, 327) v 
und bringt, ohne Nachweis, die Herzoge Albrecht und ( 
Oesterreich, als Urheber, damit zusammen; auch stellt 
im Volksmunde des Ursernthals noch häufig erzählte, sog 
Schlacht auf Oberalp ins Jahr 1333, in dem Martin 
von Sax, damals Abt von Dissentis, den 1. October ge 
während die freilich auch nicht zuverlässige Copie dt 
bächer von Dissentis 1332 angibt. 

123. 
1333, IS. September. JHHncben. 

Kaiser Ludwig bestätigt der Stadt Nürnberg die vo 
Vorfahren ortheilten Zollbefreiungen, namentlich diejei 
Verona in Uchtlanden, in Switza, in Salutria (Solothurn), 

Chroniken der deutschen Stadt« I (Leipzig 1862), pag. 

Wann Nürnberg die erste Zollbefreiung in Schwyz 
ist nicht bekannt. Kaiser Karl IV. bestätigte in den 
1347 und 1355 die Zollfreiheit der Nürnberger in 
(1. 1. 99, Anmerk. 1). Die Reichsstrasse in Schwyz erl 
den Handel höhere Bedeutung, als Herzog Rudolf IV. von 
reich im Jahre 1358 die Brücke über den Zürchers 
Rapperswyl bauen liess, angeblich zum Nutzen und F 
der Wahlfahrer '). TJeber die in Folge dieses Brückenbf 
standenen Streitigkeiten mit der Stadt Zürich vergle 
Stellen aus dem Rathsprotokolle von Zürich in Lauff 
trägen I, 142, zum Jahre 1363, und unten Nr. 206. 

13«. 
1333, 33. Juli. 

Kaiser Ludwig der Bayer macht mit Rath Ba 



') Vergl C. Ettmdller: Die beiden Ältesten deutschen Jabrb 
Stadt Zürich. Mittheitangen der antiquarischen Geaeüachaft in Zu 

Seite 89. 



Urkunden und Regelten 
Erzbischofs von Trier, Pfleger des E.-B. Mainz 
Bistums Speier, auch den Städten Mainz, Strassburg, 
ms, Speier und Oppenheim, Adolfs und Ruprecht der 
rrafen bei Rhein und Gerlach, Bischof zu Worms, einen L and- 
ien von Strassburg bis Bingen auf dem Rheine und 
Meilen rechts und links an demselben auf dem Lande, 

sie bestimmen: 

Es sollen „alle unrechte Zölle abe sin vff dem laut 
iff den Wassern ane die Geleite" des Bischofs von Speier 
Markgrafen von Baden und Grafen von Nassau zu Land 
isher und die alten Zölle. 

Sie schirmen vor Raub, Brand, Gefähgniss und 
lt die Theünehmer und die „Kouflüde" sammt allen 

Reisenden nach gewohnter Art bei Schädigung, ausgenommen 
n Landfriedkreis sitzenden und daran nicht ^teilnehmenden, 

Ersatz geleistet. 

Friedbrecher und deren Begünstiger werden als Aechter 
idelt etc. 

Strassburg darf seinen Landfrieden mit den obern Rhein- 
in Freiburg und Basel längern. 

Dazu setzt man ein gemein Geleitsgeld auf. Von je- 
Earren nimmt man 3 -Scbil. Halter von jedem Pferd. 

„Vardel die obin herabkomment" in Schiffen, geben 
jedem Lastkarren 10 Schil. Haller. Der Friede ist auf 
Jahre geschlossen. 

Offenbar ist dies Landfriedbündniss nur eine amplificirte 
etzung früherer solcher Städtebünde am Mittel-Rhein, zum 
iel 1325, 24. April schlössen dieselben Städte einen gleichen 

frieden, wie ZU sehen Lehmann Spefer Chron. 675, 679. 

Fernere Erneuerungen dieses Landfriedens selbst bis in die 
iarls des Vierten hinab, haben sich mehrere erhalten, z. B. 
30. November 1334, 8. Mai 1351. Lehmann 682, 706. 



zur Geschichte des Sl. tiollhirdweges. 

ltt. 

1332, 7. November. Yncern. 

Im ewigen Bunde Lueerns mit den dr< 
wo der Herrschaft Habsburg-Oesterreich Rechtung 
Stadt vorbehalten blieb, wurde als Motiv angefii 
veraehin vnd verkomin die Harte 1 vnd die Strenge i 
wir dester bas mit Friede vnd mit gnaden beli 
vnd wir vnser lib vnd vnser gut dester bas b< 

Geschic 

Im Rückblicke auf die von Herzog Otto vo 
an Lucern geraachten Zugeständnisse und die sc 
October 1329 gemeinsam mit den drei Ländern 
gesandten Botschaft Lucerns ist in Berücksichtig) 
söhnung Oesterreichs mit Ludwig dem Bayer, Azo 
Mailands dagegen mit Johannes XXII. diese Stelle 
deuten. 

Den in Mailand Ludwig dem Bayer geword 
hatten wohl zahlreiche Eidgenossen selbst mit anj 
aber dennoch von Azo Visconti Beschirmung ihres 
der Reichsstrasse zusichern und das österreichisch 
ewig in ihren Bund eintreten lassen, um sich- in di< 
wandelbaren Zeiten , in denen die Kraft des h 
Hauses begraben lag, selbst zu schirmen. 

Selbstverständlich blieb die Vereinigung de 
welche sich am Morgarten Oesterreichs sieggewohn 
so kek entgegengestellt, dass ein zweiter Versut 
mit Lucern, das jüngst in der Reise nach Golmi 
Treue bewährt, nicht unbemerkt, noch auch oh 
Juragebiets. 

128. 

1»3», 15. April bis 1. Juni. SebWi 

Johann von Hallwil Ritter, Pfleger 
brechts II. von Oesterreicb im Suntgau, verbündet 




38 Urkunden und Regesien 

unterstellten herzoglichen obern Landen die Städte Strassburg, 
Basel, Hagenau, Rosheim, Ehenheim, Schietstat, Col- 
mar, Mtilhausen, Breisach, Neuenburg a. R. nnd Rhein- 
fei den, um die seit geraumer Zeit auf dem Rheine und der 
Landstrasse Raub treibende Feste Wasserburg Schwanau am Ober- 
rheine, damals im Besitze der Freiherren von Geroldseck, zu 
brechen. Zu diesen zogen den 25. April auch die Mannschaften 
von. Fryburg, Bern und Lucern 1 ) und setzten sich, wie Johann 
von Winterthur sich von Auge"hzeugen berichten liess, diese 
Städte in dem 6 Wochen andauernden Gesässe unter ihren 
Pannern alle gesondert um die wohlbewehrte Burg Schwanau, 
deren Besatzung, über 50 Mann stark, da weder Regen noch 
Entsatz kam, sich ergeben und sämmtlich über die Klinge springen 
musste. 

1334, 23. Juni gelobten auch sämmtliche Herren von 
Geroldseck den Herzogen von Oesterreich, ihrem Pfleger im 
Sundgau, Bischof Berchthold von Strassburg, dessen Stadt, wie 
auch Basel, Freiburg i. B., Hagenau, Rosheim, Schietstat, Ehen- 
heim, Colmar, Mülhausen, Breisach, Neuenburg und Rheinfelden 
die zerstörte Burg Schwanau nicht wieder aufzubauen. Bern 
und Lucern leisteten ihren Zusatz wohl auf Basels Gesuch. 

1*9. 
1333, 16. Juli. Mailand. 

Herr Johannes von Mangano, Statthalter Azo ViscontiV), 



l ) Der ritterliche Halwiler muss die Lucerner, welche kurz zuvor sich 
mit den drei Waldstätten auf ewig verbunden, nicht als Rebellen angesehen 
haben, sonst hätte er sie in seinem Lager nicht geduldet. 
Dr. J. E. Kopp Geschichtsbl. II, 109. 
Trouillat Mon. de l'hist. de 1. Ev. d. Bäle. III, 429, 755, 807. 

*) Azo hatte, um 60,000 Goldgulden, von Ludwig dem Bayer den Titel 
des Reichsvicariats erkauft. Mit dem Papste im Frieden, liess er sich den 
14. März 1330 vom Rathe der Stadt Mailand, die er mit Strassenpflaster 
und neuer Umfangsmauer zierte, als Herr ausrufen. 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 39 

und die zwölf Verwalter (de provisione) der Stadt Mailand er- 
richten, im Auftrage ihres Herrn, ein Zollmandat für die 
Stadt: ' 

Bei den Thoren werden von jedem Pfunde Werth der 
Waare 12 Denare Eingangszoll (Dazio), über den alten Zoll, 
erlegt. Wer Pferde oder andere Handelswaare kauft, sie aber 
nicht verzollt, verliert solche. Der aufgestellte Zollrichter hat 
Vollmacht, Straf schuldige zu bannen (banniri). Wer an Fremde 
etwas verkauft, zahlt davon Zoll. Schmuggler, oder solche, 
welche Zollbetrug zu machen versuchen, hat der Vorsitzende des 
Zollamts volle Gewalt, ohne Prozess zu büssen und von sich 
aus (sine strepitu et figura juditü-plenuin et merum officium 
procedendi ad contemnationes, mulctandi et puniendi) zu strafen. 

Giulini Mem. st. X, 560 ff. 






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1333, %%. Juli. Baden i. A. 

Joh. Truchsess von Diessenhofen, Joh. von Hallwil, Her- 
mann von Landenberg, Joh. von Arwangen, Pfleger und Vögte 
in den obern Landen, im Auftrage ihrer Herrn; Friburg in 
Uechtland, Breysach, Nüwenburg a. R., Ensisheim, ßheinfelden, 
Seckingen, Waldshut, Schaffhausen, Aach, Diessenhofen, Villingen, 
Frauenfeld, Winterthur, Zug, Bremgarten, Sempach, Sursee, 
Hellingen, Baden, Brugg, Lenzburg, Arau, Zofingen; das 
Niederamt ze Glarus, das Land Suntgau, sammt Land und Leuten 
der Herrschaft Oesterreich (in den obern Landen) ; Basel, Zürich, 
Constanz, St. Gallen, Bern und Solothurn ; auch die Grafen Rud. 
von Nidau, Heinr. von Fürstenberg und Eberhard von Kyburg 
schlössen: „ durch Friede und Nutz unser, unserer Burger 
unserer Lüten und Gutes und des Landes gemeinlich 
einen Bund 44 mit Eiden „einander mit guten Trüwen ze ratenne, 
zehelffene bis auf Martini und 5 darauf folgende Jahre 
ze allen Kriegen und Angriffen wider Recht." Der 
Friedkreis dieses Landfriedensbündnisses gieng von 



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40 Urkunden und Kegesten 

Schütteren nach Gengenbach, das Kinzigthal auf nach Schiltach 
und Rotwü, Mülheim, neu Hohenvels, Heiligenberg, Buchorn, 
je auf an Rhein und Arien, Setmen, Dissentis an 
othards-Berg; von St. Gothardsberge an den 
D-See oder Thuner-See gen Loubegke und G(r)uiers gen 
md Ocktisee nach Granson und welsch Neuenburg , gen 
ifels über's Gebirge in der Richtung von Mümpelgard gen 
; an den Eggenbach und die Die und von da wieder gen 
ern." 

daraus ist unschwer zu entnehmen, dass dieses Landfriedens- 
iss, vorab zum Schinne des Handels gegründet, die neu- 
ldene Eidgenossenschaft der vier Waldstätte am See, deren 
Stritt stillschweigend offen gelassen wurde, einschliessen 
e dadurch zur Theilnahme nöthigen sollte. 
Dass die Wegelagerer und Räuber auf den Wasser- und 
Tassen am stärksten und vorab in diesem v Bunde ins 
merk genommen wurden, sehen wir aus der Verbündeten 
a, mit Strassburg gemeinsamen Unternehmung, die zugleich 
et, dass das Datum der Ausfertigung dieses Landfriedens 
dessen Ratification durch die Herzoge Albreeht II. und 
on Oesterreich, lange nach dessen Bestände gestellt ist. 
man J. E. Kopp's Gesch.-Blätter in, 109. Schreiber's 
E, 304 und Closner. 

Der Landfriede, Sorge für Sicherung öffentlichen Verkehrs 
andels, war, nach langen politischen Kämpfen, die seinen 
König Rudolf und Albrecht mühevoll errichteten Aufbau in 
'undamente erschüttert hatten,* wieder erwacht und durch 
srwaltuug Azo Visconti's von Mailand bis Strassburg mög- 
jworden. 

131. 

1335, 30. Januar. Conto. 

Franchino Rusca, General -Capitan und Herr 
's und Ritter, Becarius de Becaria, Reichsritter, Doctor 
ächte und Potesta von Coino und eine Raths-Commission 



zur Geschichte des St. Gottbardweges. 

dieser Stadt beschliessen and befehlen: dass alle Handelst« 
und andere Angehörige von Lucern, Uri, Ursen), Underwald 
und Schwyz von dem sog. Grafenzolle von Verona, welcher 
Como und Burg Bellinzona bezogen wird, frei seien. 

Diese Wohlthat wird ihnen aus besonderer Gnade ertht 
mit dem Zutrauen, dass Niemand aus genannten Orten dii 
Gunst missbrauche, um unter dem Vorwande seines Eigenthui 
Anderer Waaren einzuschmuggeln, welche zollpflichtig sind. 

Techiidi I, 835 

Franchino Rusca hatte seinen Bruder Valcrio durch i 
Domstift Como erwählen lassen, als 1327 der Bischofsitz daselt 
durch Tod erledigt wurde, 

Papst Johann XXII. verwarf aber diese Wahl des Are] 
diacons Valerio Rusca, als eines Anhängers des gebannten Li 
wigs des Bayers und wählte einen Burger Comos aus di 
Dominikaner-Orden, den Bruder Bernhard von Asinago, den 
Januar 1328 zum Bischof von Como. Franchino Rusca, ; 
Herr der Stadt und des bedeutenden Gebiets von Como, li( 
den vom Papste gewählten Bischof sieben Jahre lang nicht na 
Como kommen, wofür ihn Johannes XXII. mit Kirchenstrai 
belegte. 

In dieser langen Zeit veränderten sich die kirchlich-pc 
tischen Verhältnisse in Lombardien. Azo Viscontj wurde dui 
seinen mütterlichen Grossvater, den Markgrafen von Este, i 
der Kirche ausgesöhnt und Mailands Senat erklärte 1330 d 
14. März ihn feierlichst als Herren von Mailand. In dem Kirch« 
Sprengel von Como gewann der verbannte päpstliche Bischof t 
dem Lande in solchen Verhältnissen an Anhang, dass Valer 
und selbst des früher beliebten Franchino Rusca's Ansehen 
wanken anfing. So standen die Verhältnisse anfangs 1335. ■ 
nun der alte Franchino'' Rusca und seine Partei in der Sti 
Como die Hilfe der vier Waldstätte für stark genug hielten, i 
einen" Kampf gegen den vom Kaiser mit Como belehnten A 
Viscontj, Herrn von Mailand, Pavia, Cremona, Bergamo, V' 
cellj, Vigevano, Treviglio, Pizzighetone und San Donino, i 



Urkunden und Kegesten 

h exilirten Vitanj und die Partei des Bischofs Fra Bernar- 
s aufzunehmen, ist die Frage? ügheiu v, 307, 308. 



13SS. 

(? 1338, September. Como nach Tschadi.) 

Franchino Rusca tritto Como an Azo Visconti ab. 
„Im vorgenannten Jar im September übergab Franchinus 
ica, Herr zu Como, diese Stadt Chum Herrn Azo Viscont, 
n Fr mocht die nit länger behalten, von wegen des Spans, 
er mit dem Bischof und den Burgern hat. Aber Schloss, 
tt und Grafschaft Bellentz . . . behielt er mit Vergünstigung 

Tn AZO." So "agt Tsehudi I, 352. 

„In pari tempo (1310) Franceschino Rusca di Como coli 
ogio di Matheo Viscontj espulsi i Vitonj, far creato Capitano 
ignore della Comunitä e populo Coraasco, e nel susseguente 
io ebbe, da Giovannj Re di Boemia aneb'egli il titulo di Vicario 
Como e suo territorio . . . nel anno 1328 compro del Impe- 
ire Ludovico il Bavaro coli pagamento di grossa somma la 
ferma del titolo di Vicario Imperiale!! Ma nel 1335 assalito 
poderoso esercito da Azone Viscontj cedette la Signoria 

JoiIlO al Viscontj." P»g. 77. Nessi mem. stör, ed A. 1864. 

Diess führe ich an, um zu zeigen, wie nothwendig zur 
einigung einer auf Chroniken gebauten Geschichte die Ur- 
den sind. Das Jahr 1335 entnahm Nessi aus Bened. Jovius' 
t. Novocomenses oder einer andern spätem Darstellung ohne 
lat und Tag. 

Aus der bei Tsehudi I, 319 vollständig abgedruckten 
jdenssicherung für die Leute der Leventina vom 12. August 
klar, dass Franchino Rusca und seine Brüder damals als 
rn von Como handelten, auch über die Leventina solche 
:ht besassen, dass sie Azo Visconti's mit keiner Silbe er- 
men. 

1335, 30. Januar nannte sich Franchino Rusca zwar nicht 



zur (ietchicble des S(. Gotlhardwegea. 43 

mehr Reichsvikar, wie 1331, aber noch immer Magnificus et 
potens dominus et miles Capitaneus generalis, Dominus Comuni- 
tatis et Populi Comensis. Tschudi i, 336. 

Er verschwindet von da in unsera Acten; in der Zeit 
Johann Galeazzo's kommt sein gleichbenannter Sohn als Com- 
mandant von Pisa und unter Johonn Maria wieder als Herr von 
Como vor, das ihm Filippo Visconti dann wieder abnimmt. 

Ueber die Cession Como's vom Jahre 1335 muss ein Ver- 
trag gemacht worden sein, wo ist er? Ughelli (V, 308) sagt 
nur, Azo Visconti habe den Bischof Benedikt und die lange aus- 
geschlossenen Vitani bei seiner Besitznahme Como's 1335 wieder 
in die Stadt heimgeführt. 

133. 
1337, 0. Februar. Lucern 1 ). 

Johannes von Attinghusen, Landammann zu Uri, 
gelobt dem Grafen Johannes I. von Habsburg-Lauffenburg (Herrn 
zu Rapperswyl*), welcher ihm vom künftigen Heiligkreuztage 
im Mai an auf fünf Jahre (3. Mai 1342. Vergleichen wir der 
Habsburger Theilung vom 30. December 1354, so dauerte diess 
Verhältniss auch damals fort) die Hälfte seines Reichs- 
Zolls zu Flühlen verliehen; die andere Hälfte desselben ge- 
treulich abzuüefern und „by siner trüe an eydes stat, in dem- 
selben zyl ze dienen wieder aller menigeliche one sin eydtge- 
nossen" und wieder seine Ehre und Eid. Zeugen Her Herrn, 
von Hoenwiler , Her Rudolf der Biber , Her Rudolf der Truch- 



'! In Lucern acheint im Sommer 1336 durch Mittelang Basels, Berns 
und Zürichs eine andere politische Ansicht gereift zu sein, die sieh bis auf 
die Burg Attinghausen ausdehnte, wo Freiherr Johannes, von Mailand aus, 
nicht weniger der radikalen Politik Kaiser Ludwigs entfremdet wurde. 

*i Graf Rudolfs Sohn, der die Wittwe Ludwigs von Homberg geheirathet 
und mit ihr Rapperswyl und Gut und Leute in Cri erwarb. Johannes erbte 
den Zoll, laut Gemachte vom 16. Februar 1331, nach dem Tode seines 
mütterlichen Brudersohns Wemer v. Homberg. 









,44 Urkunden und Regesten 

sezze von Raprechtzwiler Rittere, Joh. der Meyger von Bürgeion 
und Heinr. v. Hünaberg. Hergott gen. H. in, 659. 

1337 9 Decemb % er« Brugg i. Aargan. 

Der österreichische Landvogt Ritter Johann von Hallwyl 
und Peter von Stoffeln, Vogt zu Rotenburg, leihen, Namens der 
Herrschaft, die Fähre und Brüke zu Emenbrugg als an 
Rotenburg höriges Zinslehen (vergl. 1437, 22. März). 

Allen die disen brief sehent oder hörent lesen tun kund 
ich Johans von Halwil unser genedigen Herrn der Hertzogen 
von Östrich, Houbtman in ir Landen ze Turgöw, ze Ergöw und 
in Elsasse, vnd Bruder Peter von Stoffeln, Comendur ze Hitz- 
kilch, Vogt ze Rotenburg, das wir der erbern frowen Hemmen ') 
an Emmenbrugg vnd Weltin ir Sune, fürlichen han ze einem 
rechten Zinslehen, das var und die Brügge ze Emmen- 
brugg, an der vorgenanten unser Herrn der Hertzogen stat in 
allem dem Rechte vnd vmb den zins als das selb var von alter 
har komen ist vnd gen Rotenburg zinshaft gewesen ist, vnd des 
ze einem offen vrkünde han . wir vnsrü Ingesigel gehenktit an 
disen brief, der geben ist ze Brügge, an der nehsten mitwuchen 
nach aller Heiligen tage do von Gottes gebürtte warent. MCCCXXX 
Jar, dar nach in dem sibenden Jare 8 ). 

Die Siegel hängen. 

Herzog Albrecht bestätigt zu Ach 1337, Mittwoch nach 
S. Martistag. 



*) Hemma starb 1317. 

*) Herzog Albrecht leiht 1347 Samstag nach Urban ze Meilich an die 
Brüder Berchtold, Walther und Heinrich die Brugg „daz selb var vnd die 
Prukk. u 

1370, 7. April leiht Peter v. Grtinenberg, Pfandherr zu Rotburg, „daz 
var an Emenbrugg. B 1371, Montag nach Occulj, bestätigt Herzog Lupoid III. 
zu Insbrugg „var vnd die Brugg tf . 



X 



I- 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 45 

135. 
1338, 20. December. Altdorf. 

Johannes von Mos, Vogt ze Ursern, der gleiche, 
welchem 1329, 16. Januar Hermann von Lichtenberg, Kaiser 
Ludwigs Canceler, mit dem Titel „vesten Manne" „vmb die 
trüw und Liebü vnd genemen steten dienst die er vnd sin vor- 
dren dem Ryche getan hant a für hundert Mark Silber Costencer 
Gewicht ihm vnd sinen Erben dieVogtie vndPflegnuss 
in dem Thale ze Lyv entin mit Susten und Teylballen 
e ingesetzet; reversiert dem Gotteshause Wettingen in ihrem 
Hause, das er von dem Kloster um ein phund gewöhnlicher 
Münze und ein phund zu valle, nach in Uri üblichem Rechte, 
zu Erblehen empfangen, freies Nutzungsrecht im Keller 
und Speichern zur Aufbewahrung ihrer Molken, die 
sie kauffen, oder als Zinse erhalten; bis sie solche vomLande 

„gevertgen tf mögen. Archiv Uri, abgedr. Geschichtsfrd. XX, 316. 

Das Kloster Wettingen hatte also „als vntz har gewonlich 
ist gesin" aus alter Zeit eine Sennerey mit Speichern zur Auf- 
bewahrung grösserer Käse in Uri, wohl meist auch für sogen. 
Ziger, Seracei (Ursernkäs). 

Warum sich Johann von Mos sich nicht auch Vogt in der 
Leventina nennt, könnte uns eine Geschichte Azo Visconti's wohl 
am besten sagen; wie geringe Kenntnisse man bisher über den 
Besten aller Visconti besitzt, zeigt L. Osio I, 77, 1. 

136. 
v ^. 1339, 98. October. Avlgnon. 

Papst Benedict XII, an welchen Johannes, Bischof 
zu Novara und Luchino, die Söhne Matheo Visconti's, 
welche ihrem Neffen Azo in der Regierung Mailands nachfolgten, 
eine Botschaft abgeordnet, die u. a. bezeugte, dass die neuen 
Herrn von Mailand nicht glauben, dass der Kaiser den Papst 
absetzen und selbst einen jPapst machen könne, ernannt, in der 
päpstlichen Ansicht, dass das Keich durch Ludwig des Bayers 






46 Urkunden und Regesien 

Bannung erledigt sei, „et regimen, dispositio et gubernatio ejus- 
dem, Imperii ad nos et Sedem Apostolicam pertinere noscuntur," 
die Brüder Johannes und Luchino Viscontj gratis 1 ) 
als Reichsvicare von Mailand und aller dazu jetzt 
oder künftig gehörenden Städte und Gebiete, cum 

mero et mixtO imperiO. Ferd. Ughellii Ital. saora IV, 300 ff. 

Dumont. C. D. II, 179. 

IS«. 
1339, 11. November« Dissentls« 

Abt Thüring zu Dissentis, Ritter Joh. von Belmont, 
H. und S. von Muntalt und Masseo Vogt zu Palenz sühnen sich 
mit Uri, Schwyz und Unterwaiden, denen sie für Leute 
und Gut in ihren Gerichten Friede und Schirm geloben und 
Kauf geben , auch für allfällige Beschädigungen auf ihrem Ge- 
biete (Ursemthal) Recht und Entschädigung angeloben „inner- 
halb 14 Tagen, als sitt und zimlich ist." 

Wer in dieser Sühne nicht sein wollte, muss diess bis 
künftigen St. Martinstag melden, auch dürfen die Theilhaber des 
Friedens einem solchen nicht zur Fehde helfen. 

Einen änlichen Stthnebrief stellte auch der alte Graf 
Albrecht von Werdenberg, unter gleichem Datum, zu 
Heiligenberg als Reichslandvogt in Rhetien aus. 

Tschudi Chron. I. 361—363. 
Vergl. Weisses Buch in Samen fol. XL. 



') Der Papst stellt als Bedingungen, dass sie sich kirchlich halten 
und ihre Staaten „in Imitate, tranquillitate et paoe gubernatis", belobt ihre 
Vereinbarung der Factionen und ermahnt zur Ehre der Kirche und des Reichs 
zu regieren. Er sagt, ihr Anwalt habe gelobt: „daoia, gabellas et collectas, 
pedagia vel alia onera per tos, Tel alium seu alios, non imponetis vel imponi 
facietis Ecclesiis vel Ecclesiasticis personis, Civitatis, Comitatus et districtus 
Mediolanj aliarumque Civitatum. nee eadem pedagia, gabellas et collectas et 
aUa onera ab Ecclesiis et Ecclesiasticis personis in suis bonis jaribus et 
libertatibus consenrabitis tf etc. 



zur Geschichte des Sl. Gollhardweges. 

1339, den 0. August war {Oaio doc. dipL I, 77 und 
Azo Viscontj ohne Söhne gestorben und Johann der Bischoi 
Novara übernahm mit Luchino Visconti, seinem Bruder 
Oheim des Verstorbenen, das Regiment in Mailand. 

Dass Abt Diethelm von Dissentis, ein Anverwandter 
Landammanns Johannes von Attinghausen zu Uri, mit s< 
Nachbarn, den neuen Herm Mailands, in genauem Verband 
standen, das beweist die Stelle seines Richtebriefes mit den V 
statten; 

„Wir sind ouch gerächt mit' dem Vogt von Bolans 
sinen Lüten vmb alle Stöss und Misshelli" etc. 

Mit dem Abte von Dissentis (Grundherr im Ursern 
wie auch im Bleniothale an einzelnen Giltern), dem Grafer 
brecht von Werdenberg -Heiligenberg, Reichslandvagt in 
walden und Kastvogt von Dissentis, Johannes von Bellmont 
den Brüdern von Montalt gingen nun die drei Waldstette i 
dem Sigill des Freiherrn von Attinghusen, Landammann 
Uri, einen (Thd. v. Mohr Cod. dipl. DT, Nr. 262) Freundsch 
Bund für gegenseitige Sicherung der Grenzen, Zufuhr und 
Verkehres (vorab auf der Reichsstrasse) ein. 

1340, 1. Mal. 

Luchino Visconti bemächtigt sich Bellinzona's und 
carno's. 

„Preso al 1. maggio del 1340 il Castello di Bellinzo 
Luchino (Viscontj) si volse contra Locarno. Erano i suoi 
dantj, al dire del Rovellj nemici d 1 ognj giogio, et arditj 
imprese. J signorj poi di quel luogo (Giulini) , erano not 



Darin sähe ich, nenn nicht den Ursprung, doch den Fortbestan 
Zollfreiheit der 6. Ambroeii Gotteahatuleute der Lerentina zu Ahiasca i 
dooumentirt. 

') Nach Ces. Cantn'g Margherita Pueterla IL hätte rieb Aurjgcci 
talto mit dem auf Bellinzona zurückgezogenen Rusconi vereint, um 
Luchino Viscontj Widerstand zu leisten. 



48 Urkunden und Regesten 

potentj e segno che Luchino per vincerlj spedj contra loro, non 
contento delle sue navi ordinarie, altere navi strordinarie di 
nova invenzione, dette ganzerre. Ne ancor ciö bastando fece 
venir pel Po e pel Ticino altre navi da Pavia, da Pizzighettone, 
da Cremona, da Piacenza e da Mantova. Le ganzerre erano 
navi Grandissime di cui ciascuna portava da 500 a 600 armatj, 
aveano cinquanta remi con amplissime vele, ed erano diffese al 
intorno con asse, torri ed altere machine diverse. La flotta era 
capitanata da Giovanni Viscontj da Oleggio e Luchino stesso 
comendava l'armata di terra'che scendeva da Bellinzona. luve- 
stita Locarno per terra et per acqua, alla gagliarda nemica possa 
non pot6 resistere al lungo; fu conguistata. 

Luchino Visconti ad assiccurarsene la conquista, ordino 
che fosse in Locarno fabricato un fortissimo *) Castello, od ad 
meglio dire che fosse d'assai amplicato restaurato fortificato il 
preesistente, e vi pose a tutela un numeroso presidio. Deporto 
poi a Milano molte fra le principale famiglie, fra le quäle alcune 
degli Orellj, de Bonenzi e d6 Trevanj, le di cui discendence 
sonovi colä tuttora. Le rimaste dovettero chinare il capo, rodere 
il freno e raccomandare ai figli loro, siccome dice Cesare Cantü, 
pacienza e Vendetta. tt 

■s 

Zwischen 1338 und 1340. 

Ein Wegweiser von Strassburg für Wallfahrer über Got- 
hardsberg nach Rom. 

Hie nonantur miliaria ab Argentina usque ad Romam per 
montem Gothardy. 

Ab Agentina usque in Friesenheim 4 miliaria, a Frsh. 
ad Markoltheim 2. ml., a Mrkh. ad Brisach 2 ml. , a Bris, ad 



') Diese weitläufige Borg am See mit mehreren Thürmen ist 1342 
vollendet worden, hatte starken Graben und einen Hafen, den die Maggia 
versandete. Anno 1343, 6. Februar nennt Luchino in einem Mandate contra 
Banditi auch Locarno. "" 




zur Geschichte des St. Gotthardweges. 49 

Nüwenburg 3 ml., a Nüwb. ad Basileam 3 ml., a Bas. ad 01t- 
heim 4 ml., ab Olth. ad Zofingen 1 ml., a Zofingen ad Sursee 
2 ml., a Sursee in Lucerne 2 ml., a Lucerne über den See 4 
ml., von dem See (Floele) ad (Altdorf) 1 ml, ab (Altd.) Floele 
usque ad Silen 1 ml., a Silen usque ad Wasen 1 ml., a Wasen 
ad Ospendal 1 ml., ab Ospendal ad Montem Gothardi 2 ml. 

Item über den Berg ze Oreol do vohent welsche milen an, 
und sint 16 milen in Pfaut (Faido) a Haut in Giermes Luis 
5 ml., ab Irnis in Beilenze 11 ml., a Beiz, usque Lucanam 
16 ml., a Lucan. über den See 8 ml, von dem See in Munderis 
2 ml. , a Munderis usque Kume 6 ml. , a Kume in Beriesine 
12 ml, a Beriesine usque in Mediolanum 13 ml. 

Wir lassen die weitern Stationen: Merian, Laude, Placen- 
tie, Burg S. Dionisy, Permat (Parma), Retz (Reggio), Moden, 
Bononia, Aloia (Lojana), Flörenziol, Scarperia, Florencia, Aretz, 
Castel Leon, Cartuna (Cortona) aus; das Itinerar bemerkt bei 
letzterm Orte: „ibj incipit timor de Malandrinis utque ad Ro- 
main," wovon er früher z. B. bei Monte Cenere nichts sagt. 

Diess und die Lateinsprache lassen vermuthen, dieser Weg- 
weiser sei ursprünglich in der Blüthezeit öffentlicher Sicherheit 
in Lombardien, unter Azo, Johannes oder Lucino Viscontj ver- 
fasst, wenn auch, wie Mone Z.-S. IV, 20 angibt, später sehr 
fehlerhaft in ein Wallfahrtsbüchlein des XV. Jahrhunderts wieder 
abgeschrieben worden, jedenfalls bevor Herzog Rainalds von Ur- 
selingens gran Compagnie alle Wege an der Strada Emilia un- 
sicher machte. 

Die Distanzen, namentlich vom Urnersee bis über den Berg, 
sind ungenau. 

139» 

Diss ist mines Hern zoll von Hallwil ze Lutzern : 
Item des ersten von wullballen ') von yedem stuck ij Schill, vnd 
iij den. 



J ) Wolle blieb, so lange die lombardischen Tuchwebereien in Mailand, 
Hist. Archiv Bd. XX. 4* 



50 Urkunden and Regesien 

Item von gewandballen gibt yeder sam. ij Schill, viij den. 
Item Bukking gibt yeder som. ij Schill, iij den. und rechnet 

man drüstro für ein som. 1 ). 
Item Soldner oder ein ander man mit eim pferd 2 ) gibt j Schill. 
Item Rossmessig Hengst iij Schill. 
Item ein gross ßoss v Schill. 
Item ein Bruder oder ein Schwester ij den. 3 ). 
Item ein vardel das nitsich*) gät gibt yeglichs ij Schill, iij den. 
Item märscherey 5 ) vardel gibt eins xxiij den. 
Item Jßnfer gut ein som. xxiij den. darnach yedes stuck gibt 

iiij den. 
Item ein som. stacheis gibt xxiij den. 
Item weidi vnd ßöti 8 ) gibt ein som. xxiij den. 
Item ein Kouffman vnd sin Knecht der zwey pferd fürt gibt von 

yedem pferd viiij den. 
Item ein som. ölis gibt ij schul, iij den. 



Monza und Como florirten, der Hauptexportartikel des Gotthardpasses , wie 
die (thela di Costanza) Leinwand mehr über Splügen ging. Vergl. zweite 
A bth eil ung dieser Urk.- Samml. pag. 119, Nr. 51. 1420, 21. December Lucern. 

l ) Bükinge sind in Stroh verpakte gedörrte Häringe, die, wie zweite 
Abth. pag. 222 Nr. 123 vom Jahre 1449 und später zu sehen, ein Handels- 
artikel unserer Stadt Lucern nach Italien waren. 

*) Söldner, d. h. Kriegsleute, die damals, als dieser Zolltarif aufgestellt 
wurde, dessen späte Abschrift für die von Hallwyl für die Zeit nicht mass- 
gebend sein kann, reisten also meistens zu Pferd üben den St. Gotthardsberg. 

3) Bruder und Schwester sind Beguinen u. a. Halbgeistliche, dem dritten 
Orden des hl. Franziskus angehörige Leute , die damals häufig Bittfahrten 
nach Italien machten. 

4 ) Nidsich heisst thalwärts, entweder mit dem sog. Niederwasser fahren 
auf der Reuss, oder über Rotenburg, Sempach, Sursee. 

5 ) Märscherey = Marchandise, Kramwaare. 

6 ) Farbstoffe. 

Auffallend ähnlich diesem in der Burg zu Hallwyl liegenden Zolltarife 
Lucerns ist Lucerns Schiffmeister Libell, worin u. a. auch „märtschery" vor- 
kommt, der Schreibweise nach ; des Zolltarifs Inhalt aber ruft weit älterer 
Entstehungszeit und ist wohl nur eine spätere Abschrift 



zur Geschichte des St. Gotlhardweges. 

Item ein Schilling ysens gibt vj den. 
Item zentner gut gibt yeder zentner xxiij den. und < 
yedes stuck iiij den. 

Aus dem Archive der Burg m Hallwyl mitg. v. Herrn Hftnq v. 

140. 
1341, 5. August. Wien. 

, Herzog Albrecht II. von Oesterreich versetzt Z< 
Gefärt sammt Zugehör 1 ) in Lucern um 783'/' M.-S. an 
Johannes von Halwil. 

Wir Alhr. von gots gnaden Hertzog ze Oster ze & 
ze Kernden verichen für vns vnser vetern Hertzog Fridr 
Hertzog Leupold vnd vnser erben vnd tun chunt mit 
brief daz wjr vnserm getrüwen Johannes von Halwil v 
choste, die er vnserm vorgenannten vetern Hertzog Fri 
da oben auzgenomen hat Siben hundert drey vnd achzig 
vnd einen virdung Silbers Basler gewichtes schuldig se: 
weisen in vnd slahen auch im die auf den Zol vnd 
datz Lucern mit dem vnd darzu geboret (sie), also daz 
zol vnd geuert, uatz Lucern mit dem vnd (was) darzu i 
des vorgenanten Johannes von Halwil vnd seiner erben si 
sol vnd auch die innhaben vnd niezzen sullen an absl 
lang, vntz wir, oder vnser vorgenanten vetern, odei 
erben, si der vorgeschriben Siben hundert drei vnd achzif 
vnd einen virdung Silbers Basler gewichtes verrichten > 
weren — vnd gehen darvber disen brief versigelten mit 
Insigel. Der geben ist ze Wienn an Sunntag vor sand Lai 
tag nach Christes gepurd drewtzehen Hundert jar dan 
dem ains vnd virtzigstem jar. 

Herzog Albrechts grosses Reutersigel hängt. 

Durch B. Hwg. Herrn Hang von Hallwyl GeflU 
originalster mitgetheilt. Nr. 24 Lit. B. 
Vergl. Kopp's Geschichtublütter II, 155, Argovia TI, 15. 

') Laut HabsbnrgB Urbar, Amt Uraeron pag. 93, bezog man 
dieses Amte in Luder«, daher wohl deaeen hohe Anaätze. 



^^^^mmj*. . _ _ , 



52 (Jrkuoden uod Regesten 

141. 
1343, 6. Februar« 

Luchino Viscontj, Herr von Mailand und andern 
Städten Lombardiens, erlässt ein Mandat gegen die Verbannten. 
Das abgedruckte Exemplar war für Piacenza bestimmt, darin 
aber bemerkt, dass es auch in Brescia, Bergamo, Cremona, Lodj, 
Como, Asti, Vercellj, Crema etc. und in Locarno verbreitet 

WUrde. Statuario Milano stamp. A. 1480 da Paulo Suardi 

Wenn, wie Ballarini angibt, Locarno im Jahre 1262 von 
den Mailänder Ghibellinen unter Giordano Rusca's Anführung 
verbrannt wurde, muss es sich in 80 Jahren wieder aus der 
Asche erhoben haben. 

149. 
1343, 23. Marüi bis 18. April* Ferrara. 

Herzog Wernher's und der Gran Compagnia erste Abreise 
aus Italien über Verona 1 ). 

„Facta est treugua inter Dominum Mastinum de la Scala 
et dominum Luchinum Vicecomitem, ac dominos Mantue et 
alios Lige. Die 28 mensis Martii dominus Marchio Obiczo 
Estensis direxit nuntium Duci Guarnerio societatis Theotonico- 
rum Capitaneo, sibi precipiens, quo usque ad ultimam diem dicti 
mensis Martii recederet de districtu Mutine cum omnibus suisj, 
quod si non curabit adimplere, ipse dominus Marchio ipsum ha- 
beret tanquam inimicum mortalem et sie preeepit ubique per 
totum ejus districtum ne victualia Ulis concederent. Qua propter 
Dux predictus pacem traetavit cum dicto Marchione et aliis sue 
Lige, et pace facta habuerunt pagas suas et recesserunt de dicto 
districtu et Lombardia, omnes euntes in suis contractis et sie 
dissipata est dieta Societas. Die 10 mensis Aprilis Dux Guer- 
neris cum tota Societate predieta, reeeptis pagis suis, seeundum 
pacta eorum, et Lige, destinaverunt Ferrariam in manus dominj 



! ) So geben Guil. et Albrigetj Cortusioram bist. Padue pag. 108 an. 



1 -n^ßTT 



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v -\r.J?: 



zur Geschichte des St. Gottbardweges. 



53 



Marchionis viginti obsides, scilicet Ducem Raynaldum, fratrem 
ducis Guernerii, et filium Ducis et alios sufficientes, qui omnes 
cenaverunt cum domino Marchione die Jovis sanetj. Dux autem 
Guarnerius conduxit omnes Theotonicos super ripam Padi, ibique 
preeepit eis omnibus, quod recedere deberent de districtu dominj 
Marchionis et dominj Mastini et sie fecerunt. Deinde Dux Guer- 
nerius venit Ferarium ad coenam predietam cum domino Mar- 
chione et cum fratre dictj Ducis et aliis qui ibi erant obsides. 
Recessis omniqus ^redictis predicte societatis de districtu dicto- 
rum Dominicorum dux Guernerius et alii obsides libertatj fue- 
runt et recesserunt in suis contractis. a 

Chron. Estense ap. Muratorii Rer Ital. Script. XV, 408. 

Diese Heimkehr des berüchtigten Wernher von Urselingen, 
dessen „ abenteuerliche Geschichte a uns Franz Xaver Bronner 
anno 1828 mit mehr Fleiss als Sachkenntniss geschildert, er- 
zählt denn auch der alte Frizzi und die neuere in vier Bänden 
erschienene Chronik von Ferara mit dem Beisatze: man sei am 
Hofe zu Ferara erstaunt über die guten Manieren dieser Con- 
dottierj , welche mehr als zwei Jahre lang die Gegend um die 
Strada Aemilia, ca. 1200 Mann stark, in Schreken gesetzt; aber 
wie meine Urkunde Nr. XCVI der hundert Urk. z. Gesch. der 
Königin Agnes von Ungarn (1469 ßegensburg) zeigt, keine 
grossen Reichthümer heimbrachten. 

Zur Sicherheit der Reichsstrasse und Wiederaufbltihen des 
Handels unter Luchino Viscontj in Lombardien war diess wichtig. 

143. 
1344, 1*. März. MUncfien. 






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Kaiser Ludwig der Bayer nimmt Johansen von 
Attichausen in seinen Dienst, gelobt ihm dafür fünf- 
hundert Mark-Silber und schlägt ihm solche auf den 
Reichszoll ze Fluela, ihm und seinen Erben als Pfand 
„mit allen nuetzzen , guelten und rechten , die zuo dem selben 
unsern Zoll gehörend bis zur Pfandlösung — mit Vorbehalt des 






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54 Urkunden und Kegesten 

„vierden pfennig" des Ertrags dieses Zolls, den der 
Pfandinhaber der Reichskammer abzugeben hat. Als Dienst- 
pflicht^ werden zwanzig Helme über die Berge gen Lamparten 
oder gen deutschen Landen auf Monatsfrist auf des Pfandin- 
habers Kosten, wenn auf längere Zeit auf des Kaisers Sold und 
in dem Lande, da Attinghausen sitzt, dessen ganze Macht aus- 
bedungen. Geschichtsfird. I, 18. 

1344, 16« März. München. 

Kaiser Ludwig empfiehlt Joh. von Attichusen den drei 
Waldstätten zum Zollbezuge in Fluola. fl»d. 19. 

1344, 19. März. München. 

Kaiser Ludwig erklärt sich um alle Ansprache gegen Joh- 
v. Attinghusen und dessen Erben abgefunden, die erhoben werden 
möchten, weil dieser den Flüler Zoll „ettwie wil iar tt ohne des 
Kaisers Gunst und Willen genossen. **>&• 20. 

144. 
1344, 8. October, Hospenthal. 

Die Leute der Thäler Ossola und Formazza einerseits, und 
die Leute von Dissentis , Curwalen und Goms (de domo Dei) 
andrerseits vergleichen sich wegen der Räubereien, die in ihren 
Gebieten stattgefunden haben. V.on nun an soll steter Friede 
sein unter den Contrahenten; auf Uebertretung desselben wird 
eine Busse von 100 Goldgulden gesetzt. 

Mohr Cod. Dipl. II, pag. 376. 

145. 

1345, 13. April. München. 

Kaiser Ludwig empfiehlt den drefi Waldstätten 
sinen lieben getreuen Johansen von Atingenhusen im 
Genüsse des Zols ze Fluelen „nach der brief sag, die er 
von uns darüber hat* 4 ze schirmen, „und gestattend nit, daz er 




mr Geschichte des SL Goilhardweges. 

von ieman daran wider recht und wider unser brief bes' 
geirret werde." Geachichtsfr 

Vergl. 1344, 6. Man. • 

146. 
1346, »8. Juli. (Gomserlbal.) 

Die Vorsteher der Oberwalliser-Gemeinden : Jung' 
von Mulinbach, Ritter Frz. v. Spays, des Grafen zu I 
Richter zu Ernen und Meyer zu V.spe, die Jungherrn 
Heyngart und Anton Wernlis und die Gemeinde der I 
Visp; Aimo von Wingarten, Jungher Jossal von Urnav 
Brunlo und Ant. zer Nesselen, Schaffner und Pfleger zu 
mit der Gemeinde; Jungher Ludwig Meijer, Peter Wi 
Gemeinden Morgen etc. von Gestellen und Münstt 
dem Reichsvogte zu ürserren, Johan von Moi 
Urfehdbrißf für sechs gefangne Walliser Knechte aus 
Ursern gefangen lagen: 

„von des Roubes wegen so si an erbern K( 
uf des Riches Strasse begangen hatten. 

Diese schwuren dem gen. Vogte und den 1 
Urserns, „allen drin Waltstetten, Lucerren, dien vo: 
und Kurwal und allen so diese Strasse nützenden mii 
schedelich zu Sinn und Sicherheit." 

Sollten solche diesen ihren Eid nicht halten, s( 
die Aussteller: solche „ungerochen" zu lassen, wei 
Wallis gefangen werden, sie zu richten, oder auf Verla 
zuliefern, so viele es sein mögen. Auch wenn von Wa! 
der Reichsstrasse Raub vorkommt und solche in ob< 



*) Joh. v. Mos ist der Nachfolger Conrads in der Vogtei l 
Ludwig der Bayer 1317 als „Vasall" dea Keicba, also mit Butbi 
letzt hatte. 

Heimo v. Mülinbach, Jodes, d. h. Uotervogt, mochte wohl 
Sache des Straasenranbea handeln; wie aber die flbrigeu Gerne» 
der Kirchhüreoei] , sich emaneipirend vom Hofrechte des Comitat 
■ich anmassen konnten, auch darein zu reden t? 



-3T" 



56 



Urkunden und Regesten 



Ländern gerichtet werden; für solche keine Rache zu nehmen, 
sie zu richten und den „Kouflüten ihr Guot unschedlich a , wenn es 
in ihre Gfewalt kömmt, wiederzugeben, die Räuber zu fangen, 
zu richten, auszuliefern oder zu verschreien, selbst im Falle dass 
Oberwallis mir Ursern, den drei Waldstetten, Lucern, Lifinen 
oder Kurwahl in Krieg käme. Geschictsfrnd. I, 74—77. 

Mohr Cod. Dipl. II, Nr. 305. 

Die genannten Gemeinden binden sich noch unter ihrer 
Vorsteher Siegeln. 

141. 
1346, 21. December. München« 

Kaiser Ludwig der Bayer versetzt dem festen 
Manne Johansen von Atichusen für 600 Mark Silber 
Dienstgelt ihm und seinen Erben den Zol ze Fluela, 
bis mit Auslösung obiger Summe zu gemessen. Dagegen soll 
der von Attinghusen, auf Mahnung, dem Kaiser mit zwanzig 
Helmen gen Lsgnparten oder Deutschland einen ganzen Monat 
dienen ohne des Kaisers Auslagen, bei längerem Dienste erfolgt 
Sold, und in seinem Lande er und seine Erben mit aller ihrer 
Macht. Darüber begünstigt der Kaiser den Pfandinhaber mit 
dem Veräusserungsrechte dieses Satzes, innert dem Werthe der 
Pfandsumme, mit gleicher Dienstpflicht des allfällig neuen Pfand* 

inhaberS. Geschichtsfird. I, 21. 

148. 

134 7 9 14« Februar. München. 

t 

Kaiser Ludwig erlässt „durch besunder gunst" 
dem V. M. Johansen von Attighusen und seinen Erben 
oder wer den Zol zu Fluela nach sinem tod inne hat, 
den vierden Pfenning, der in unser und des Bichs 
Kammer gehört von dem selben Zolle 1 ), für sich und 
seine Nachfolger. Geschichtsfrd. I, 22. 



') Attinghusen, der mit Leonhard, dem Schreiber Kaiser Ludwigs, ab- 



zur Geschichte des St. Gottbardweges. 57 

149. 
1347 , 1. Mal. Prihsen. 

Kaiser Ludwig lohnt des festen Mannes Johansen von 
Attichusen Dienst mit sechs hundert Mark gerecbts 
Silbers Kostentzer gewichts, wofür ihm versezt wird ouch 
seinen Erben der Zol ze Fluela, der von dem edlen ohne 
ehliche Erben verstorbnen Grafen Wernher von Homberg dem 
Reiche heimfiel, den er und seine Erben messen sollen, bis zur 
Einlösung des Pfandes. Auch gelobt der Kaiser Schirm des Ge- 
nusses und erlaubt dem Inhaber Veräusserung dieses Pfandes, 
jedoch nicht um höhern Preis als die 600 M.-S. 

Geschichtsfrd. I, 23. 

ISO« 
1350, 4. August. Zürich. 

Rudolf Brun, Bürgermeister, und der Rath von Zürich 
entwerfen mit den österreichischen Pflegern' und Amtleuten, im 
Suntgau, Elsass, Breisgau , Schwaben , Elsass und Thurgau das 
Projekt zu einem 6-jährigen Bündnisse, das die Länder vom 
Elsass und Schwarzwald bis zum Bodensee, Septimer, St. Gott- 
hard und Lausanner-See in seinen Schirm fasst. 

Gedruckt zuerst im Schweiz. Museum (Frauenfeld 1837) 
I, 941—247, dann hei Segesser: Amtliche Sammlung 
der altern eidgen. Abschiede I, 29—31. 
Ueber diesen Vertrag vergl. J. J. Hottinger : Rudolf Brun (im Schweiz . 
Museum I) pag. 220—221. 

In dem Bunde Zürichs mit Lucern, Uri, Schwyz und Unter- 
waiden vom 1. Mai 1351 wird der Gotthard wieder als Marke 
für den Ereis, innerhalb welchem der Bund gelten soll, ange- 
wendet (Segesser, Abschiede I, 260) und ebenso im Zuger-Bunde 
vom 27. Juni 1352 (Ib. 275). 



gerechnet und, laut Mahnbrief der Kaiserin Margaretha vom 26. April 1347, 
Letzterem 400 Gulden schuldig blieb, hat obigen Brief wohl in München 
persönlich empfangen. Ibid. 22. 



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58 Urkunden und Regesten 

151. 
13SO, 19. September« Mailand« 

Johannes, Erzbischof und Herr von Mailand „ac 
civitatum 1 ) ejusdenl Locarni etc. dominus generalis 44 gibt 
den edlen Männern, den Hauptleuten von Locarno, die seinen 
Vorfahren treu gedient, denen sein seliger Bruder Luchino ihre 
Lehen und Regalien wegnahm, als Entschädigung, Anweisung auf 
seinen Stellvertreter in Locarno, dessen Nachfolger: „quatenus 
de dictis intratis, pedagiis sive gabellis, piscariis, regaliis 
et aliis honorantiis vobis respondeant ac in futurum vobis re- 
sponderi faciant integraliter, cum effectu videlicet a presentatione 
presentium litterarum nostrarum in antea registratis, sigillatis 

et COnceSSis." Nr. VII. Archiv der Familien v. Orelli und Muralt. 

152. 
1351, 11. Oetober. Venetie. 

Venedig, das auf dem Wege über Basel nach Flandern 
32 Ballen verloren, sucht sich die Strassen über Nürnberg und 
Frankreich zu sichern. 

Capta. Cum per presens caminum Basle, quod fre- 
quentatur hodie, multa damna et expense sustinuerunt 
mercatores Venetj, mittentes suas mercationes per 
dictum caminum in Flandres, et sicut ad presens est 
manifestum, triginta quatuor balle Venetorum fuerunt pridie 
deraubate et hoc propter multitudinem et divWsitatem 



*) Interessant ist, dass Locarno, das früher stets als offener Ort vor- 
kommt, hier unter die Städte versetzt wird. 

„Morto per fine violenta, nell 1349 Luchino Vicontj, prese le redinj 
di governo il pacto Arcivescovo Giovannj di lui fratello. Questi neß 1850 
rinnovo aglj Orellj e consortj la feudale investitura di Locarno ; il che fu in- 
seguito confermato dal Duco Giov. M. Viscontj neU 1407, a dal Duca Filippo 
1441," Vagliano Stör, del Lago maggiore. Kessi 80. 

Egidio Grärassesdio da Bologna potesta di Locarno sotto Giovanni. 

Nossi 81. 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 59 

dominorum, qui sunt super ipsum caminum, neque 
aliud caminum haberi possit ad presens, quia caminum de 
Norimbergo non est in aconcio, nee per caminum de 
francia mereimonia condueuntur absque maximo pe- 
riculo et sinistro tarn per dominum regem Francie, quam 
per dominum Comitem Sabaudie, et reperiatur persona, que 
se offeret ad aptandum dictum caminum de Norimbergo, et pro 
hoc sint jam alique expense facte: habita deliberatione cum 
mercatoribus, qui ütuntur in dictis partibus, consulunt provi- 
sores comunis, quod ad expensas mereimoniorum, que de Ve- 
netiis ultra montes mittentur et inde Venetias mittentur, vel in 
Lombardiam, per ipsos provisores mittatur aliquis sufficiens nun- 
tius domino Marchioni Brandenburgensi et etiam cuicumque alio 
domino vel loco ubi expedierit, pro aptando dictum cami- 
num de Norimbergo etc. Similiter mittatur aliqua sufficiens 
persona domino Regi Francie et episcopo Sedunensi et alio 
cuilibet domino et loco, cuicumque et ubicumque expetierit pro 
bono et aconcio camini francigene etc. 

Mtrne'B Zeitschrift V, 20, 21. 

153. 
135«, 31. März. Malland. 

Herr Archidiakon Raimund, ein Doctor der Rechte und 
General -Vicar des Erzbischofs Johannes Viscontj, 
welcher seit 1349, 24. Januar, sein Bruder und Mitregent Lu- 
chino gestorben, Mailand allein regierte, befiehlt allen Zollein- 
nehmern, Namens seines Herrn, dass der Zoll zu Abiasca, zwei 
Schillinge, oder 12 Imperial von jedem Vardel, den Symon von 
Abiasca bisher ungerechterweise bezog, unter Androhung von 
200 Goldgulden Busse und anderer der Ehren und Rechten 
seines Herrn zustehenden Massnahmen, für Transit eigener 
Waaren der (Gotteshausleute) Leventina's aufgehoben werde. 

Raymondus de archidiaconis Legum doctor Magnifici dorn, 
domini Mediolanj vicarius generalis. Universis et singulis peda- 



60 Urkunden and Regesten 

giariis et datiariis exigentibus quodam pedagium quod consue- 
verat exigi per dominum Symonem de Habiascha indebite et 
iniuste ab hominibus Leventine videlicet de qualibet soma rerum, 
que conducebantur in dictam valem Leventine vel extra vehe- 
bantur exinde de propriis bonis hominum Leventine ad compu- 
tum ipsorum duodecim (imperiales) pro qualibet soma sattem. 
Noveritis nos ex impositione nobis facta per prefatum dorn, do- 
minum Mediolanj pronuntiasse in hunc modum. Videlicet Christi 
nomine invocato dicimus et pronuntiamus et per nostram sen- 
tentiam diffinitivam < in hiis scriptis declaramus. Predictos ho- 
mines Leventine non debere de cetero per dictum dominum Sy- 
monem, nee per aliquam aliam personam comunem vel universi- 
tatem gravari exigendo dictum pedagium quod per suprascriptum 
dominum Symonem consueverat exigi indebite et iniuste, contra 
jus a predictis hominibus de Leventina videlicet de qualibet 
soma rerum que conducebantur in dictam vallem vel exveheban- 
tur exinde de propriis r^ebus predictorum hominum Leventine 
Imperiales xij. pro qualibet soma. Sed ipsos homines esse ab- 
solvendos et eos absolviimis a dieta extorsione dicti pedagii so- 
lidorum duorum de qualibet soma, Hon obstante contradictione 
dictj Symonis. Quare mandamus vobis quatenus sub pena flore- 
norum ducentorum aurj applicandorum camere Magnificj domini 
dicini nostrj decetero predictum pedagium Imperialium duodecim 
de qualibet soma, de rebus que condueuntur in dictam vallem 
vel exvehuntur exinde a predictis hominibus Leventine, vel altero 
eorum nullatenus exigere debeatis, cum ipsi de Leventina ipsum 
pedagium solvere (non) teneantur seeundum quod continetur in 
dieta nostra sententia. Alioquin * procederemus contra nos ad 
exigendum dictam penam et alia facienda prout jurj et honori 
prefati domini nostri videbimus convenire. 

Has autem litteras in actis curie nostre registrare feeimus 
de quarum presentatione lätorj earum vel instrumento publico. 
exinde confecto dabimus plenam fidem. Datum Mediolanj ultimo 
Martij MCCCLII quinta indictione. 



zur Geschichte des St. Gotthardwcges. 



61 



Ego Jacobmus de Modoetia notarius prefatj dominj vicarii 

SCripSJ. Copiat. de fol. XIV Cod. Ms. Nr. 310 monast. s. Meginradj. 

154. 
(1352, Im September. Obne Ort.) 

Herr Johans von Atingenhusen Ritter, Land- 
ammann ze Vre meldet Peter von Hundsveit, Claus 
Zorn und Hans Walter von Buetenheim (Handdsleuten 
von Strassburg), die im Kriege der Eidgenossen mit Herzog 
Albrecht IL von Oesterreich, als Repressalie für in Strassburg 
dem Tripsche, Fuchsi u. A. confiscirtes Gut, „ze Vre, etwie 
vil zites, gevangen waren a ihro Befreiung, so bald ob- 
genannte geschädigte Eidgenossen „vnklaghaft gemacht werdent." 
Das Datum dieses Brief leins ohne Zeitangabe bemass J. J. JKopp 
Geschichtsfreund, 81 .nach der den 26. September 1352 ausge- 
stellten (Ibid. pBg. , 80 abgedruckten) Urfehde dieser drei Strass- 
burger, die solche, zur Sicherung der Eidgenossen, vor ihrer 
Freilassung schwören mussten. 

Der St. Gotthardspass diente also auch mittelbar zur Ab», 
kiirzung der Fehden. 

155. 
1352, SO« November. Venedig;. 

Venedig , welches im October des verflossenen Jahres sich 
entschlossen hatte für Sicherung der Handelswege über Nürn- 
berg und Frankreich bis auf 500 Ducaten Auslagen zu machen 
und dafür von jeder dahingehender Balle 8 Grossi zu erheben, 
sandte den Cieco de Venzona nach Nürnberg, welcher ihm für 
Sicherung der Strasse behülflichen Herrn Geschenke in Aussicht 
stellte. Die Provisoren Venedigs und Kaufleute eröflhen nun 
wieder einen Credit von 300 Ducaten für bemeldete Geschenke 
und den, der solche überbringen soll. Die Aeusserung „ad aptan- 
dum caminum de Norinbergo, quod valde ad presens utile est 
mercatoribus nostris" müssen wir schliessen: der Waaren- 



-\ 






62 Urkunden und Kegesten 

zag von Venedig nach Flandern seie, damals wenigstens, über 
Nürnberg, wie früher über Basel gegangen. 

Leider ist nähere Bezeichnung, namentlich des Alpenpasses, 
nicht angegeben. Mone l. cit. pag. 21. 

156. 
1353, 15« October. Zürich. 

König Karl IV. gibt seinem lieben Johann von Mos 
(Mozza) und dessen Erben die Vogtei im Thale Leventina 
mit allen Rechten, Gerichtsbarkeit, Herrschaft und Einkünften, 
den Zoll abgerechnet, den er schon einem Andern ver- 
liehen hat, namentlich Susten und „Teylpallen", auch allen 
Nutzungen, die von Recht und Gewohnheit zu solcher Vogtei 
gehören. Er verlangt von den Thalleuten der Leventina, dass 
sie genanntem Johannes und seinen Erben als Reichslandvogt 
gehorchen. (War das Mandat für Leventin.) 

Abgedr. Geschichtsfrd. XX, 319 aus dem lat. Original des 
Archives Uri. Böhmer: Regesten K. Karl IV. N. 1630. 

Bei Tschudi I, 427, wohl aus dem Original Nr. 145, das 
jetzt im Archiv Schwyz liegt, in deutscher Sprache unter dem- 
selben Datum ausgestellt: 

„Daz wir dem vesten Manne Johansen von Mos ze Ure . . . 
vmb die gemeinen staten Dienst . . . und umb die Trüwe, so er 
besonders zu Uns hat . . . gelobt haben ze gebende 300 M. S. 
Constanzer Gewicht und wan wir Im des Silbers . . . nit haben 
ze gebende, so haben wir Im vnd sinen Erben vnser. vnd des 
Ryches Vogtie vnd Pflegnusse in dem Tal ze Liventin... inge- 
sezt für die 300 M. S. a etc. 

Böhmer: Regesten K. Karl IV. N. 1631. 

157. 
1353, 16. Npvember. Zürich. 

König Karl IV. gibt „dem vasten Manne Johansen 
von Attichusin vmb seine Dienste zwei hundert mark 
Silbers;" dafür versetzt er ihm und seinen Erben den „zol ze 



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• * 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 



63 



Fluela, der vns und dem heiligen Reiche vor Zeiten ledig 
worden ist, von dez Edeln Graff Wernhers wegen von Honberg, 
der ane lehens erbeft erstorben ist." 

„Also daz er und seine Erben den selben zol innhalten, 
niessen, besetzen und entsetzen sullen und mögen, mit allen 
nutzen, gulten, rechten und eren die zu dem zoll gehören, als 
lange, biz daz wir, oder unser Nachkomen an dem 
Reich, den selben zoll von in, vmb die vorgeschriben 
zweihundert mark Silbers, erledigen und erlösen gar 
und gentzlich, ane seinen und seiner erben schaden 
vnd gebrechen. Auch tun wir den vorgenanteu Johansen die 
besunder gnad, daz er die obgeschrieben pfantschaflt, und alle 
recht an dem Zolle, bei seinem lebendigem übe, oder an seinem 
totbette, geben vnd verschaffen mag wem er wil, vnschetlich 
doch vns vnd dem Reich an der losung" etc. 

Geschichtsfrd. I, 25. Böhmer: Regesten K. Kaiser IV. N. 1632. 

158. 
1354, 15« Janaar« Mailand. 

Johannes (Viscontj), Erzbischof und Herr Mai- 
lands, welcher 1350, 19. September die Restitution den Capa- 
taneis von Locarno, welche: „intratas, pedagia sive gabellas, 
piscarias et Regalia et alias honorantias in terra Locarni, Scone 
(Ascona) et Magadinj consueverunt percipere, antequam dominium 
dicte terre in nos et quondam bone mem. dorn. Luchinum Vice- 
comitem 1 ) fratrem nostrum pervenisset," ratificirt diese Rück- 




*) Luchino fährte, als er 1339 zur Regierung gelangte, die weltliche 
Regierung Mailands, oline seinen Bruder und Mitregenten damit zu behelligen > 
wann er die Regalien an sich zog, erhellt uns das Catularium Muralto-Au- 
relianum nicht. So lange Ludwig d. B. lebte, fanden die Beraubten, die 
sich auf ihre Lehenbriefe von Otto IV., Friedrich II. und Heinrich VII 
stützen mochten, beim Reiche so wenig Hülfe, als bei Luchino. Wohl aber 
mögen sie solche, nach Luchinos Tode, bei Karl IV., dnr 1352 im September 
in Zürich, in ihrer Nahe, weilte, gesucht haben. 

1358 erscheinen die Gapitanei wieder in voller Selbstverwaltung ihrer 



\ 



64 Urkunden und Regesien 

Stellung der Feudalien dadurch, dass er seinem Oberzöllner in 
Locarno, Zaneto de Sala, befiehlt, für diess Jahr de Capita- 
neis von Locarno 4000 Pfund Terziolj auszuzahlen. 

pag. 17 u. 18 Cod. dipl. Capitaneor Locarnj. 

159. 
1354, 1». April. Zürich. 

König KarllV. befiehlt dem Ammanne und Reichs- 
lande von Uri: sie sollen dem Kloster Wettingen, wenn dessen 
Bruder Johannes von Ura (aus dem Bitterhause von Silinon ge- 
bürtig) sterbe, in Ausfolgung seiner Erbschaft, namentlich des 
Hauses genannt die Sust zu Silenon 1 ), keine Hindernisse 
machen ; denn der Eintritt in den Orden hebe das Erbrecht auf 
bewegliche und unbewegliche Güter nicht auf. 

Böhmer:. Regesten K. Karl IV. N. 1826. Egd. Tscmidi Chron. I, 428. 

16©. 
1354, 1« September« Zürich. 

Karl IV., römischer König, wahrt des Reiches unver- 



Regalien, die ihnen der milde Johannes eher, alä Galeazzo II. zurückgestellt 
haben dürfte. 

*) Susten , d. h. Lagerhäuser für KaufmanuBgut , durfte in dieser Zeit 
bei uns schon Jedermann errichten: „Item welle ouch jeman dehein Sust da 
(Küssnach) han, oder Sustgelt nemen, der sol den lüten ir guot in den eren 
behalten vnd wider antwurten, als Susten gewonheit vnd recht ist." 

So sprach Lucerns Rath den 11. August 1375. Geschichtsfrd. V, 265. 
Ob aber bei Eröffnung der Reichsstrasse durch das Reichsländchen Uri, als 
das Geleit nach Regal war, diese Freiheit schon bestund, möchte ich be- 
zweifeln. 

Silinon, ein sehr alter Sitz eines der vier Meierämter »der Abtei Zürich, 
hatte in seiner Meierfamilie sehr frühe, wohl schou vor der ersten Hälfte 
des dreizehnten Jahrhunderts, in der Herr Werner, der Meier von Silinon f 
wiederholt als Ritter vorkommt , sich eine stattliche Burg erbaut, aber die 
Sust nicht darin aufgenommen, sondern in das später erbaute sogen. Stein- 
haus verlegt. 

Silinon, ganz nahe bei Stege, wo der Weg am Berge zu steigen be- 
ginnt, eignete sich für eine Sust 



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zur Geschichte des St. Uollhardwegcs. 
äusserliches Lehenrecht auf die Vogtei über die Thalle 
Urseren und spricht den Erben des Johannes von Mos, d> 
mit dieser Vogtei belehnt ist, so wie den künftiger Vogt' 
liehe Ansprüche auf diese Reiehsvogtei ab. 

Geschichtsfrd. VIII, 134. Fehlt in BOhmer's Regest™ K. Ka 

161. 
1354, 30. Deeember. Lflffenber». 

Johan, Rudolf und Gotfried, Gebrüder, G 
von Habsburg, theüen ihre Herrschaftsgüter : unge 
lassen sie u. a. „den Zolle ze Flülen" und geloben sie 
gemeinlich . . . uns zu behaben, zu schürmende vnd ze ni< 
alle die recht nutze vnd zugehörde die zu den vorgesi 
gemeinen gutem . . . von recht vnd von gewonheit gehört 
alter der wüse vnd bescheidenheit, als sye an vns korae 
by vnsern eyden, die wir dar umb unser jeeklicher ins 
mit uferhaben henden vnd gelerten Worten geschworen tu 

alle geverde." f M. Herrgott Genert. Habsburg III 

10*. 
1336, 39. April. 

Bündniss der Stadt Zürich mit Oesterreich auf 5 J 

In Gottes namen amen. Ich Albrecht von Buchhe 

Hochgebornen Kirsten Herzog Albrecht von Oesterreicl 

Gnädgen Herren Hovbtman vnd Lantuogt in sinen Land* 

') Nach deutschem LuLeurechtc war dieser Reichszoll untheilb 
Nachdem der verstorbene Ludwig der Bayer in sieben Urkonc 
12. März 1344 und 16. März d. J. und 19. März 1344, 15. April 
Deeember 1345, 14. Februar und 1. Mai 1347, über diesen Zoll an 
lehnung ertbeilt und König Karl IV. den 16. October 1353 densel! 
als vom Grafen Wernber von Homburg dem Reiche heimgefallen, 
M. S. an Johannes von Attntghusen versetzt hatte, war es schwe 
Ansprache der Habsburger auf dieses Reichsleben zu realisiren; di 
jedoch mit Erfolg bei Kaiser Karl IV. durchgesetzt wurde, zeigen d> 
lasse vom 30. und 34. Juli 1360. Gescbichtifrd. i 

Histor Archiv Bd. XX. 5* 



66 



Urkunden and Regesten 



gebieten, ze Argow, ze Thurgow, ze Glarus, ze Elsas, ze Sunt- 
gow^ ze Brisgöw vnd vf dem SwarzwakL Vnd wir Budolf Brun 
Ritter, burgermeister , die Räte vnd die Burger gemeinlich der 
Statt Zürich veriehen all vnd tun kund offenlich mit disem Brief 
allen den, die inn ansehent, lesent oder horent lesen, das ich 
der vorgenant Lantuogt von der obgenanten mins Herren wegen 
des Herzogen von Österich in sinem vnd siner erben namen mit 
allen sinen Stetten , Vestinen , Landen vnd Lüten , die Ich inn . 
han an einem teil, vnd wir die graanten der Burgermeister, die 
Rät, vnd die Burger gemeinlich der stat Zürich für vns vnd 
vnser nachkvmen vnd für all vnser Burger-Lüt, die zu vns in 
vnser statt gehörent an dem andern teil durch gemeinen nutz 
vnd offenbar gut vmb frid vnd schirmung beidenthalb vnser 
Stetten, Burgern, Lüten vnd gutes, vnd des Landes gemeinlich 
vns zu enander verpflichtet haben vnd einer getrüwen früntlichen 
verbuntnuzze mit enander vbereinkomen sin also, das wir vns 
beidenthalb zu enander lieplich vnd gutlich versichert vnd ver- 
bunden haben. Hinnan ze dem nechsten sant Martis tag der 
nv schierost künftig ist vnd dannan hin fünf gantzu Jar, du 
nechsten du nechenander künftig sint. Mit solcher bescheiden- 
heit, das wir ze Beiden siten einander früntlich vnd getrüwlich 
wider allermenlich raten vnd helffen Süllen, mit lip vnd mit 
gut vnd aller vnser macht nach den gedingen vnd in den zilen 
als hienach bescheiden ist. Das ist von Sant Gottharz Berg 
hin als der Sne herin smiltzet über die Furgken in gen Wallis 
vnd Walliser tal jetweter site des Rotten ab vntz gen Marten- 
nach vnd dann an den Rotten iemer mer ab vntz in den Losner- 
see, den selben Se ab vntz zu der Mortsche niderhalb Losen, 
von dannan die Richte über für Juverdpn, ob dem Nüwenburgerse 
hin vntz wider ab gen Gransson, von Gransson die Richte über 
für sant Immer vnd hinder Münster in Grenduelt hin vnz gen 
sant Vrsizien, dannan gen Sant Ipoliten in Burgunn, dannan 
die Richte über gen Bemont inderhalb der Bahn hin die richte 
über gen Luders, vnd für Luders in zwo Mile, von dannan die 
Richte über dz gebirg hin gen Spinal, von dannan die Richte 



zur Geschichte des St. Goühardweges. 67 

gen sant Dyedart, von sant Dyedart vntz vf den Waschken vnd 
den Waschken iemer mer ab, als der Sne herin smiltzet gen 
dem Rin vntz in den Eggenbach , vnd von dem Eggenbach 
niderhalb Burghein über Bin, vnd dannan die richte vntz zu 
dem krütz niderhalb Kentzingen, von dannan durch den Swartz- 
wald hinder dem Gotzhus ze Sant Görgen vnd der Herschaft 
von Triberg hin die Richti über gen Rotwil, von Rotwil die 
Richti über hinder dem Grawen wald vnd Messkilch hin gen 
Pfullendorf, von Pfallendorf hinder dem Heilgen Berg vnd dem 
Sigginger tal hin die Richti gen Bregentz, von dannan vntz obean 
vf dem Arlaberg, von dannan an den Settmen, vnd von dem 
Settmen vntz wider vf sant Gottharz Berg, als die Snew von 
den Gebirgen allen herin smelttzent gen dem Rine. Mit solcher 
Ordnung vnd bescheidenheit. Was der vorgenant min Her, der 
Herzog von Oesterrich oder ieman, der zu im gehört vnd vch 
wir die vorgenannten von Zürich oder vnser Burger lüt, die zu 
vns in vnser statt gehörent in nutzlicher gewer besessen vnd in 
dis Buntnuzze bracht haben, das wir das alles, beidenthalb ein- 
ander süllen helffen schirmen vnd behobten getrüwlich vnd gentz- 
lich, ane alle geuerd. Vnd sol och nieman den andem keinerley 
Lüten noch gutes in dises Buntnuss entwerren an recht. Were 
^ber das ieman vf dewedrem teile in dises Buntnuss angriffen 
oder geschadget wurd in keinen weg, ane recht inwendig den 
vorgeschriben zilen vnd kreissen. Beschicht denn der angriff 
oder der schad an der vorgenanten ynser Herschaft von Oester- 
rich an ir Lütten oder an ir gut, so mag vnd sol ich der vor- 
genant Lantuogt zu mir nemen sechs erber Man, die des vor- 
genanten mins Herren von Oesterrich gesworne Rät oder Ampt- 
lüt sin, vnd sol mich mit den selben Sechsen gemeinlich oder 
mit dem Meren teile vnder vns Sibnen erkennen vf den eid das 
dem selben minem Herrn von Oesterrich oder den sinen an dem 
angriffe vnrecht beschehen sy vnd dz ich der vorgenanten von 
Zürich Hülff darzii bedurff vnd si billich darvmb ze man hab 
vnd wenn die erkentnuss also beschicht, so mag ich der vorge- 
nant Landuogt mit mim einungs (eignen?) Brief vnd InsigeL 



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Urkunden und Regesten 



vmb die selben sach, darvmb denn erkent ist manen die vorge- 
nanten von Zürich in irem Rat oder den Burgermeister allein 
vnd stillen och mir die selben von Zürich nach der selben 
manung vnuerzogenlich dem vorgenanten vnserm Herren von 
Oesterrich vnd sinen erben oder den iren vnd iren amptiüten 
vmb die selben sach, so wir denn gemant sin ze helff kommen 
getrüwlich mit Lüten vnd mit gut ane allen fiirzug nuzlich vnd 
erberlich nach gelegenhcit der sacb mit aller vnser macht, in 
aller der Massen als ob es vns selber angieng vnz das die selb 
sach der schad vnd der angriff der egenanten vnser Herschaft 
von Oesterrich vnd den iren abgeleit, widertan vnd gerochen 
werd volleklich* vnd genzlich an all geuerd. Beschicht och ze 
gelicher wise der angrif an vns dien egenanten von Zürich, so 
mag vnd sol ein Burgermeister vnd ein Rat der denn Zürich 
gewalt hat, gemeinlich oder der mer teil vnder inen sich er- 
kennen vf den eid , das inen vnrecht beschehen sy vnd si zu 
der selben sach vnd dem angriff bedurffen der egenanten vnser 
Herschaft von Oesterrich vnd des vorgenanten ir Landuogtes 
helff TOd das si billich darvmb ze manen haben, vnd wenn du 
selb erkentnuss och also beschicht, so mag vnd sol ze gelicher 
wise ein Burgermeister vnd ein Rat von Zürich mit der selben 
statt offenen Brief vnd Insigel manen, den obgenanten Landuogt 
oder sinen nachkomen oder die, die sin oder siner nachkomen 
statt denn hieltin. Vnd nach der selben manung sullen ich der 
vorgenant Landuogt vnd min nachkomen oder die vnser stat 
denn haltend mit aller macht der egenanten miner Herschaft 
von Oesterrich Lüten vnd Gütern vss den vorgenanten Landen 
vnd Stetten, die ich nu han behulffen vnd beraten sin vnuer- 
zogenlich mit gutem trüwen den vorgenanten von Zürich als 
förderlich vnd als nützlich, als ob es min Herschaft von Oester- 
rich selber angieng, nach gelegenheit der sach vnz das der schad 
vnd der angriff, so denn beschehen ist denselben von Zürich 
oder ir Burgern Lüten, die zu inen in ir statt gehörent, abgeleit 
vnd widertan*werd, gar vnd genzlich an all geuerd. Were och 
dz ze deweder siten kein gecher angriff beschech, darzu man 



&.. .. 






zur Geschichte des St. Goübardweges. 69 

gecher hilf notdurftig wer da sollen wir och beidenthalb vuuer- 
zogenlich vnd vngemant zu züchen getrüwlich vnd früntlich vnd 
darzu enander behulffen sin, als förderlich vnd als ernstlich, 
ane geuerd, als ob der eint gemant wer vnd mugent och die 
vorgenanten von Zürich wol darvmb manen in die hechsten 
stett, vestinen, Burger oder amptlüt, die vnser Herschaft von 
Oesterrick zugehörent in den vorgenanten iren Landen, die och 
vnuerzogenlich darzu züchen vnd helffen Süllen, bi den eiden, 
die si darvmb gesworn haut, in aller der inasse, als ob es vnser 
Herschaft von Oesterrich selber angieng an gewerd. Es sol och 
der vorgenant vnser Herr von Oesterrich von besundern gnaden 
vns die egenanten von Zürich, vnser Lüt vnd vnser gut vswendig 
den obgenanten zilen in allen andern sinen landen schirmen vnd 
fristen, als sin selbers lüt vnd Burger an geuerd. Wer och das 
deweder teil vnder vns notdürftig wurd oder haben wolt einen 
gezog oder ein gesezze für kein vesti oder statt, der sol vnd 
mag den andern teil darvmb manen in den rechten vnd in der 
wise, als vorgeschriben stat vnd nach derselben manung Süllen 
wir beidenthalb ze tagen komen vnuerzogenlich in das Dorf gen 
Dietinkon vf den tag, den der teil benennet oder verkündet, den 
die sach angat vnd sülen da ane fürzug ze Rat werden vmb ein 
gezog oder vmb ein gesese, also das nach gelegenheit der sach 
gehulflfen wercl mit ganzer macht vnuerzogenlich dem teil, der 
den gemant hat als förderlich vnd als ernstlich, als ob die sach 
angieng den andern teil, der denn gemant ist an all geuerd. 
Vnd sol och der selb teil, den die sach angat, vnd denn ze mal 
gemant hat, den kosten so von werken vnd v«n werklüten über 
den gezog vnd das gesesse' gat einig haben , ane des andern 
teiles kosten vnd schaden vngeuerlich. Was och kriegen vnd 
vflöiff in dieser verbuntnuss zitten vf Btant, darvmb von dewederm 
teil vmb helf erkennet vnd gemant wirt, die selben krieg vnd 
vflöif süllen wir beidenthalb enander helffen vstragen vnd über- 
winden nach dieser selben verbuntnüsse ziten, als lang üntz das 
die selben Sachen vnd kriege überkemen, geendet, vsgerichtet 
vnd versumet werdent genzlichen an all geuerd. Es ist och 



70 Urkunden und Regesten 

sanderlich berett, das in diser Buntnuss Vf dewederm teil nie- 
man den andern verhaften noch verbieten sol, von den rechten 
gelten oder Bürger, der im denn gelopt hat, vnd das och kein 
ley den andern laden sol vf geistlich gericht vmb kein weltlich 
sach, von das iederman sol von dem andern recht nemen, an 
den stetten vnd in den gerichten, da der ansprechig oder der 
Schuldner gesessen ist, vnd sol man och dem klager da richten 
vnuerzogenlich nach derselben statt, des Landes oder des ge- 
richtes recht vnd gewonheit, da der Schuldner seshaft ist, an all 
geuerd. Wurd aber der selben klegern deheiner rechtlos ge- 
lassen, vnd das kuntlich wer, so mag er an sie recht wol für- 
basser suchen nach siner notdurft an geuerd. Wer och dz ich 
der vorgenant Lantvogt abgesetzt oder verkert wurd von den 
egenenten Landen vnd ampten allen gemeinlich oder etlichen 
sunderlich, so ensol ich doch die vestinen, die ich von des ob- 
genanten mins Herren wegen von Oesterrich innhan, enkeinem 
andern amptman ingeben. noch antwurten, er habe dann vor 
gesworn, vnd sich verbunden mit sinem offen besiegelten brief 
gen dien obgenanten von Zürich stet ze haben vnd ze leisten 
dis Buntnuss in aller der masse, als ich die ietzunt gesworn 
han vnd als diser brief stat an all geuerd. Wer och, das ich 
der selb Lantuogt keinest vsser Landes varend wurd, so sol ich 
an min stat sezen einen Hobtman mit vollem gewalt, der vntz 
vf min widerkunft zu den Länden sich verbind mit sinem eid, 
vnd mit sinem brief, gen dien obgenanten von Zürich, dise 
buntnuss ze halten vnd ze leisten in aller der masse als ich die 
selber jetzunt gelopt vnd gesworn han, nach wisung des briefs, 
an all geuerd. Wer och, das sich deweder teil jenderthin für- 
basser verbinden wolt zu Herren oder zu Stetten, das sol vnd 
mag er wol tun, diser Buntnuss vnschedlich, also, das wir beident- 
halb enander vor behaben die wil disu Buntnuss weret, an all 
geuerd. Doch sullen wir, die von Zürich, in vnser 
Buntnuss nicht nemen dehein der vorgenanten vnser 
Herschaft von Oesterrich stett, Land noch Lüt denn 
mit der selben vnser Herschaft oder ir erben gutem 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 



71 



willen, als och du richtung statt, die wir mit der 
egenanten vnser Herschaft vor diser Buntnuss ge- 
nomen haben, an all geuerd. Ich der vorgenant Lantuogt 
an der egenanten miner Herschaft statt von Oesterrich han och 
in diser Buntnasse vorbehebt vnd vss gelassen das Heilig Römisch 
Rieh, die Hochgebornen fürsten, den Herzogen von Lutringen 
vnd den Grafen von Savoy, den Erwirdigen Herren Byschof 
Johans von Basel, die Edeln Herren die Grafen von Wirtenberg 
vnd die Stett Bern vud Soloturn, die wile vnd der vorgenant 
min Herr von Oesterrich zu den selben Herren vnd stetten ver- 
bunden ist, an all geuerd. Aber wir die vorgenanten von 
Zürich haben och vor behebt das Heilig Römisch Rieh, 
vnd darzu dis nachgeschriben vnser Eidgenossen, die 
von Lucern, von Vre, von Switz vnd von Vnderwalden. 
Vnd haben och vor behebt vnser Eidgenossen von Schafhusen 
die wil die Buntnuss wert, die %ir mit in haben. Es ist och 
sunderlich vnd wissentlich berett, das dise Buntnuss nicht 
schaden sol der Richtung vnd sune, die wir, die von Zürich, 
nv ze Jungst genomen haben mit der vorgenanten vnser Her- 
schaft von Oesterrich , wen wir die selben richtung vnd sunn 
eweklich stat haben, volfüren vnd leisten Süllen vnd wellen genz- 
lieh an all geuerd in aller der mass, als die brief bewisent 
die darüber vormals gegeben sint, bi den eiden, die wir darvmb 
gesworn haben ze den Heilgen. Wer och, das ieman dekeine 
die in diser Buntnusse sint angriff oder schedgoti ane recht, 
vnd der selb, der den angriff tut vsserhalb den vorgenanten 
zilen vnd kreissqji gesessen were, wenn es denn schierost ze 
schulden kunt. das der oder die, so den angriff getan hant, 
koment in du zil diser Buntnuss in vnser deweders teiles ge- 
walt, den selben oder die vnd vch all ir helffer vnd Diener, ir 
lib vnd ir gut Stilen wir ze beiden siten heften vnd angriffen, 
vnd si des wisen, dz si den selben schaden vnd den angriff 
genzlich ablegen vnd widertun darnach vnuerzogenlich , so es 
dewederm teil von dem andern verkündet wirt, ane geuerd. 
War och, das innett in den vorgenanten kreisen vnd zilen, die 






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72 Urkunden und Regesten 

egenant vnser Herschaft von Oesterrich gewonlich pfante, vmb 
solich schuld, darvmb er der selben vnser Herschaft offenn be- 
sigelt vnd gut brief hett wider den oder wider die, die darvmb 
solich gut vrkund hettin, sin wir die vorgenanten von Zürich 
nicht gebunden ze helffen der egenanten vnser Herschaft noch 
ir amptlüten, wir tun es dann gern. Wer aber, dz si ieinan 
anders pfanti, oder dz die selb vnser Herschaft von Oesterrich 
oder ir amptltit kuntlich gemachen möchtin vor vnserm Rat 
Zürich mit briefen oder mit Lüten, das schultbrief erlöset, vnd 
doch darnach verlegen werin, oder das si von dekeinerley ge- 
bresten oder sach wegen die Herschaft nit möchten binden, 
wider die sulen wir inen behulffen sin als gegen andern, die 
inen vnrecht tund an all geuerd. Das selb sol och die egenant 
vnser Herschaft von Oesterrich vnd ir amptlüt vns, dien von 
Zürich ze gelicher wise herwider tun. Wer och, das keine der 
vorgenanten vnser Herschaft von Oesterrich Man, Herren oder 
Dienstman, Burgman oder Diener , die vf dem Land gesessen 
sint in disen vorgeschriben zilen vnd kreissen von keinerley 
sach wegen stöss oder ansprach hettin oder fürbasser gewänne 
gen dien vorgenanten von Zürich, wider si all gemeinlich oder 
wider keinen sunderlich, der sol darvmb ein recht von inen 
nemen an den stetten, da si es billich vnd durch recht tun 
sullin. Hettin och ze gelicher wise oder gewünnin wir die von 
Zürich kein vordrang oder ansprach zu deheinem der selben 
vnser Herschaft von Oesterrich Mannen, Herren oder Dienst- 
mannen, Burgmannen oder Dienern von den sülen wir och das 
recht suchen vnd nemen an den stetten da si es billich vnd 
durch recht tun süllent. Wer aber, daz man in dekeinen der 
vorgenanten vnser Herschaft von Oesterrich landen, ir dingstett 
vnd Lantgerichte nicht besezz vnd du gerichtu da nider legen, 
was denn wir, die von Zürich , ze sprechen haben zu deheinem 
der vorgenanten vnser Herschaft Mannen, Herren, Dienstmannen, 
Burgmannen oder Dienern in denselben Landen von den süllen 
wir recht suchen vnd nemen vor dem obgenanten Landuogt oder 
vor sinem nachkomen oder vor dem, der sin oder sins nach* 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 73 

komen statt denn haltet, vnd sol och der selb Lantuogt darvmb 
zu im nemen Sechs erber man, die vnser Herschaft von Oester- 
rich gesworen Rät oder amptlüt sin, vnd sol die sach nach für- 
legung vnd widerred des klegers vnd des Schuldners vsrichten 
darnach, als er vnd die Sechs oder der mer teil vnder in sibnen 
Sich erkennent vf den cid, nach dem rechten, ob si der Minn 
mit beider teilen willen vnd wissent nicht vinden mugent an all 
geuerde vnd sulen och wir die obgenanten von Zürich dar vmb 
tag leisten mit den die niderhalb dem Höwenstein vnd dem Bötz- 
berg gesessen sint, in der statt ze Brugg vnd mit den, die ober- 
halb dien egenanten gebirgen, dem Höwenstein vnd dem Bötz- 
berg gesessen sint, sülen wir tag leisten in dem Dorf ze Die- 
tinkon. Es wer denn, dz ein Lantuogt mit willen vnd gunst 
beider teil anderswohin tag geb an all geuerd. Wolt aber ieman, 
der zu der egenanten vnser Herschaft von Oesterrich gehört in 
den vorgenanten Landen dem rechten nicht gehorsam sin , vf 
den oder vf die sol die selb vnser Herschaft vnd ir amptlüt be 
hulifen sin, vns dien von Zürich als wider ander die vns vnrecht 
tätin, vntz dz si dem rechten gehorsam werden an geuerd. Ich 
der vorgenant Landuogt an des obgenanten mins Herren statt 
von Oesterrich vnd ouch all des selben mins Herren Stett, 
Länder vnd Lüt, die ich innhan, einhalb, vnd ouch wir die vor- 
genanten von Zürich anderhalb sülen beliben vf beiden siten 
gentzlich bi vnsern Rechten, friheiten vnd guten gewonheiten 
vnd sol vns disu Buntnuss daran nicht sumen noch irren noch 
schad sie in keinen weg an all geuerd. Wer och, dz ieman 
Hern Rudolf Brun, Ritter, der jetzent Zürich Burger- 
meister ist oder welcher iemer Burgermeister da wirt, 
die Rät, die zünfte vnd die Burger gemeinlich der 
selben statt, bekrenken oder bekümbern wolt, an ir 
gerichten, an ir Zünften vnd an ir gesezten, die Sj 
gemachet hant vnd in diser Buntnuss begriffen sint, 
wenn denn ich der vorgenant Lantuogt oder minnach- 
komen oder die, die min oder mins nachkomen statt 
dann hieltin, darvmb ermant werden von eim Burger- 



74 



Urkunden und Regesten 



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meister allein oder von eim Rat Zürich mit eins Bürger- 
meisters oder des Rates Zürich besigelten Briefen, so 
sülen wir inen vf den eid behulffen vnd beraten sin, 
dz der Bürgermeister, die Rät vnd die zünfte bi irem 
gewalt, bi iren rechten vnd bi iren gesezten beliben, 
als si es in ir statt vntz her in dis Buntnuss bracht hant, 
an all geuert. Dis vorgeschriben früntschaft vnd verbuntnuss 
nach allen artykeln vnd stuken in aller der wise vnd form als 
Vorbescheiden ist, haben Ich der vorgenant Lantuogt von der 
obgenanten miner Herschaft wegen von Oesterrich an einem teil, 
vnd wir die vorgenanten der Burgermeister, die Rät vnd die 
Burger gemeinlich der Statt Zürich an dem andern teil, gesworn 
Recht vnd redlich mit vferhabnen banden vnd gelerten eiden zu 
den Heiligen, wissentlich mit guter Vorbetrachtung stete ze haben 
vnd ze leisten, ze halten vnd ze volfüren mit guten trüwen, an 
all geuerd vnd argenlist. Vnd darvmb ze einem waren, vesten 
vnd offenen vrkund haben ich der vorgenant Landuogt Albrecht 
von Buchheim min Ihsigel, vnd wir die egenanten der Burger- 
meister, die Rät vnd die Burger gemeinlich von Zürich der 
selben vnser Statt Insigel gehenket offenlich an diser Briefen 
zwene gelich. Dis geschach vnd wurden dis brief geben in der 
Statt Zürich an dem nechsten fritag vor sant Phylippen vnd 
sant Jacobs tag der Heiligen zwelf Botten. Nach Gottes geburt 
Tausend Drei Hundert fünfzig Jaren, vnd darnach in dem 

Sechsten Jar. 

Die beiden Siegel hangen. 

Original Urkunde im Staatsarchiv in Zürich. 

163. 
1356, 15. Mal. Mailand. 

Guido Viscontj, Martino de Sesto, Ambrosio de Medicis 
und Heinr. de Guticis, Ordinarien der Domkirche S. Am- 
brosii, verleihen als Herrn und Grafen (comites) des Blenio- 
und Leventhals, und im Vertrauen, dass ihrer Unterthanen 
Wohl dadurch gefördert werde , ihrem hohen Herren, Galeazzo 



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zur Geschichte des St. Goühardweges. 75 

Visconti, letztverflossenen ersten Januar auf fein Jahr, durch 
eine von Johannes , de Silva gefertigte Urkunde des Rectorats 
und Potestats des Blenio- Thals, woraus derselbe den Paulo 
von Monza, einen Burger Mailands, fcu seinem dortigen Procu- 
rator und Vogt über dortige Thalleute ernannte. 

Bei Ueber nähme dieser Vogtei gelobten genannte Belehnte 
und Letzterer unter Verpfandung aller seiner Guter, den Vogt- 
leuten Schirm als Unterthanen der Ordinarien und für die Rec- 
toria auf St. Martinstag, Letztern zweihundert Pfund Tertiolj 
und von der Gemeinde dreihundert Pfund für dieses Jahr als 
Steuer abzuliefern, als jährlich den Ordinarien fallende (ratione 
fictalicie et aliarum jurium) Grundzinse. Uberdiess hat Paul 
von Monza seinen Lehenherrn gehuldigt. 

Geschehen auf dem Ordinariate im Hofe des Hw. Ordina- 
rius Gotti de Mantegazi in dessen und des Custos der S. Am- 
brosien Kirche, Rugerio Musso, Gegenwart. 

Urk. im Archiv 8. Fidele. Luigi Osio Docum. Diplom. I, 119 — 22. 

Questo documento lascia luego all' induzione che gli entro- 
nominati canonici si trovassero forzati ad accordare a Galeazzo 
nel maggio del 1356 la potesteria di quella valle, quasi a con- 
ferma del possesso che egli ne presi con violenza, secondo li 
storici, nel anno precedente, del che moveva grave lagnanza 
<jiovannj da Oleggio, cui era stata quella valle assegnata in 
feudo dall Arcizescovo Giovannj sagt Osio, pag. 120. 

164. 
1357, 3. Februar. 

Ritter Johann von Homstein, den Ritter Johann von Attin- 
husen, Landamman.. ze Vre, gefangen nahm, „von der geuang- 
nuss wegen so Her Egge von Rischach Ritter hatt getan an 
Ruodolf von Rotenburg, sinem Diener, a wird auf seine Bitte bis 
znr .alten Vasnacht frei gelassen, um den Rudolf von Roten- 
burg zi^befreien , bis auf Ostern , auf welche Zeit Homstein 
schwor, sich im Wirtshause Werners am Steg wieder zu 



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76 Urkunden und Regesien 

stellen und ohne Erlaubniss des Attinghusers sich von da nicht 
zu entfernen, oder auf dessen Ruf sich auf die Burg Atting- 
husen zu begeben. 

Ueberdiess gelobte Hornstein für sich und alle seine Freunde 
und Gesellen Sicherheit für den von Attinghusen, die seinen 
und die Eidgenossen und seine Auslösung möglicht bald zu 
machen ; auch setzt er auf Wortbruch sich die Busse, nur Wasser 
und Brod zu geniessen, wenn er wieder gefangen werde. 

Als Zeugen sind genannt: Herr Brun Guzze von Liphein, 
Ritter Hans von Rudentz (wohl der Gemahl der Anna v. Atting- 
husen), Jorie von Hundwile, Jost Ruodolfs Meiers sun von Sili- 
non, Johans von Waltersberg, Werne von Steg, Johans von 
Espan. Als Mitsigler seines Urfehdbriefes erbat sich v. Horn- 
fö - stein den Ritter Heinrich von Mos und Johan von Mos von 

Altorf. Geschichtslrd. V, 259. 

Wahrscheinlich diente Johan von Hornstein, wie viele seiner 
schwäbischen Landsleute, in Italien und wollte über St. Gott- 
hard heimreiten. 

165. 
1359, 16. August. Beggenrled. 

Spann Luccrns vnd Vry vares halb. 

Die Eidgenossen von Zürich, Bern, Schwyz und Unterwaiden 
stätigen Lucem auf Kundschaft von 21 Zeugen freie Abfuhr 
ihrer Handelswaaren auf beliehnen Schiffen in Flüelen. 

Mann soll wüssenn, das die burger vonn. Lucern stössig 
warenn mit denenn von Vry von des vares wegen ze Flulonn 
vnd was der stos darumb, das die von Flulonn sprachenn die 
burger von Lucern solltenn über see haruss mit Ir kouffman- 
schafft ze leitj varenn, als ouch ander geste, da wider redttenn 
die burger von Lucernn, vnd sprachenn das sy von Alter her 
also komen werenn, wenne sy mitt ir kouffmanschafft gann 
Flülon kämen das sy dannen furren mitt eim Jeclichenp er wer 
von Brunen, von Küssnacht, von Alpnach, der sy allernechst 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 77 

dannera fürte, der stössenn vnderwunden sich die Eydtgnossen 
von Zürich, von Schwitz vnd von Vnderwalden vnd warenn ouch 
deren von Bernn erbernn botten daby vnd getrüwten wir die 
von Lucernn vnd von Vry den selben vnsern Eydtgnossen der 
vorgeschribnenn stössen, das sy vnnsr nach vnsernn geschwonenn 
pündtbrieffen , von einanderenn wystenn, vnd da wir die sache 
genntzlichenn ann sy gesatztenn zu bedenn sittenn, da sassen sy 
darüber vnd nach denn geschwornen brieffen do erkannten sy 
sich vff den eyd, sid wir die vonn Lucernn Kläger weren, das 
ouch wir die Sachen mit sibenn mannend vnversprochenn er- 
zügenn sölltenn, wenn ouch wyr vnns vormalls vermässenn 
hatten vnser meynung zu erzügen, vnd do sy die eydtgnossen 
des erkann tenn, do stallten wir dar vnser burger, die hie nach- 
geschriben stannd: Ludwig vonRusswyll, Walther v. Gerlingenn, 
Jacob wMündris, Rud. vnd Jacob v. Roch (Rocca v. Astj), H. 
Hoffmeyer, H. Haffner, Bonj Adelmann, Walth. v. Hanngnouw, 
Pet. Helbling, Burk. Russenn, Joh. v. Rottsee, Jost Guidisried, 
Mart. Wambescher, Wernh. v. Wangen, H. Spis, H. Vnndern- 
konnen, ül. Hünenberg, Joh. Landenberg, H. v. Stanns, Claus 
in der Apothegga, die schwuren Alle geleerte eyde zu den Hei- 
ligenn, vor geschribnenn vnsern eydtgnossen, das vnser Meynung 
als davor geschriben stat, ein warheit war, vnd do die gezügen 
all geschwurrenn des so davor geschribenn ist, vnd do richttenn 
sy vnnss mit einander tugentlich vnd früntlich, das wir vonn 
Flülonn füerenn, vnd aber sy von Lucerun mitt vnnser kouff- 
mannschafft, vnd anderm gute, mit wem wir Aller nachest vonn 
statt möchten komenn, dise richtung beschach zu Bekenried 
morndens nach vnnser frowentag ze Ougstennn, Anno dominj 
MCCCLVII. 

Diese eidgenössische Richtung brachte Dr. J. E. Kopp in 
seinen Abschieden, dem Inhalte nach, unter Nr. 27 aus Blatt 
16, b des ältesten Burgerbuches von Lucern. Obwohl diese 
späte Copie des Richtungsbriefes dem Originale nicht gleich 
kömmt, bringt sie doch die Namen der von Lucern aufgeführten 
Zeugen, die sicher einen guten Theil des damaligen Handels- 



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78 Urkunden und Hegesien 

Standes Lucerns uns kundgeben. Vergleicht man sie mit den 
Ansprechen! von 1309, so findet man nebst alten Kaufleuten 
Lucerns auch neu eingewanderte, z. B. toii Mendrisis und Rocca 
(d'Asti). 

Kurz vor Erlass dieses Streites hatte Innocenz VI. die 
Lucerner ersucht, den Verkehr mit dem Visconti aufzuheben. 

Archiv für Schweiz. Gesch. 13, 240. 

166. 
1357, 24. November« Bellinzone« 

Herr Paganus von Cazenora und Johan Niger, der anno 
1356 in Alemannien gefangen ward, stellen den Bürgern und 
Handelsleuten Zürichs Urfehde aus für das Bistumsgebiet Como. 

In nomine dominj amen, anno a nativitate ipsius Milleno 
trecentesimo quinquagesimo septimo. Indictione undecima die 
veneris vigesimo quarto mensis novembris. Pateat universis et 
singulis presens Instrumentum inspecturis quod dominus Paganus 
filius quondam domini Jordanj de Cazanore civis Cumarum ha- 
bitator burgi Birizone, per se et suo nomine, ac nomine et 
vice Johannis dictj Nigri ejus filii et omnium parentum et afinium 
eorum per presentes dedit et concessit et dat et concedit plenam 
parabulam et licentiam fidentiam potestatem baylam et auctori- 
tatem omnimodam cuilibet mercatori et cuilibet civj de Zuricho 
vendendj in civitate Cumarum et episcopatu in burgo Birizione 
et ejus comitatu et in quacumque % alia parte et ibi standi como- 
randj et redeundj libere et secure, in personis et rebus, absque 
aliquo periculo et damno ac expensis in quibus incurrere pos- 
sent occasione captionis et redemptionis ac damnj factorum, 
passorum et habitorum per ipsum Johannem , dictum <Nigrum 
pro captione facta de persona ipsius Johannis dictj Nigrj anno 
proximo preterito in partibus Alemanie. Promittens dictus do- 
minus Paganus sub obligatione omnium suorum et dictj Johan- 
nis dictj Nigri ejus filij et omnium aliorum eorum parentum et 
afinum bonorum et rerum pignorum presentium et futurorum 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 79 

michi notario Infrascripto tamquam publice persone stipulanti et 
recipientj nomine et vice omnium mercatorum et civium de Zu- 
richo quod predicta orania et singula perpetuo per ipsum domi- 
num paganum et per predictum Johannem dictum Nigrum ejus 
filium et per omnes parentes et afines eorum erunt rata grata 
et finna ac habebunt et tenebunt et nullo tempore contravenient 
nee facient aliqua ratione vel occasione de Jure nee de facto. 
Et de predictis omnibus et singulis predictus dominus paganus 
rogavit fieri debere publicum Instrumentum , per me notarium 
infrascriptum. Datum et actum in burgo Birizone in contrata 
de noxeto. Presentibus domino presbitero Raymondo de Capiego 
custode ecclesie sanetj Blasij de Birizona, Ffancescholo filio 
quondam dominj Petrolj dicti Perolj de Ruschonibus de Cumis. 
Laurentio dicto Zeto filio quondam Rugerii de Rocco de Gala- 
rate et Uxebino filio quondam alterius Uxobij de Leventina qui 
stat in burgo Birizone omnibus notis testibus ad predicta vocatis 
et rogatis. 

Ego Georgius de Laporta publicus Imperiali auetoritate 
notarius Cumarum filius quondam Petrojj dicti fratj de Laporta 
de Blenio de Cumis predictis omnibus et singulis presens fuit et 
hoc publicum instrumentum rogatus tradidj et scripsi signumque 
meum consuetum aposui in testimonium premissorum. 

Staatsarchiv Zürich. 

167. 
1358, 15« Januar. Prag. 

Kaiser Karl IV. bestätigt den Zoll zu Rotenburg. 

Wir Karl von gots gnaden Romischer Keiser ze 
allen zeiten merer des Reichs vnd kunig zu Beheim bekennen 
vnd tun kund offinlich mit disem briefe allen den die yn sehen 
oder hören lesen, daz der hochgeborn Rudolf Hertzog ze Ostreich 
. zu Styr vnd Kernten, vnsir lieber fürst vnd eydem vnser keiser- 
licher wirdekeit vorgeleget hat, daz Hertzog Albrecht sin vater, 
vnser oheim, ir elter vnd vorfaren von alten langen zeiten 1 ) 



*) Dieser Behauptung widerspricht der babsburg-österreichische Urbar, 



80 Urkunden und Regesten 

einen zol ze Rotenburg genomen haben vnd in wizlich gewer 

besezzen vnd behalten, vnd hat vns gebeten, daz wir ym vnd 

seinen erben denselben tzol geruchen ze bestetigen von besun- 

clirn vnsirn gnaden, des haben wir angesehen luterkeit steter 

truwe, die vnser dheim, vnd vnsir eiden Hertzogen zu Ostrich 

die vorgenanten, vns vnd dem heiligen Römischen Rieh getruwe- 

lich getan, vnd bewiset haben vnd furbaz tun sullen vnd mugen 

vnd haben mit keiserliche gute bfestetigöt, besestnet vnd confir- 

mieret, bestetigen, befestnen vnd confirmieren yn vnd iren erben 

den selben tzol mit craft ditz briefes, als verre sie yn mit rechte 

vnd von alter besezzen, vnd gehalten haben vnschedelich doch 

vns vnd dem heiligen Richi- (sie) sehen Rieh vnsir rechte. Mit 

vrekund ditz briefes versigelt mit vnsir keiserlichen maiestet 

Insiegil geben ze Präge nach gots geburt drutzenhundert Jar, 

dornach in dem achte vnd funftzgistem Jar am fritag vor sant 

Agneten tag, vnser Riche in dem zwölften, vnd des keissertums 

in dem dritten Jar. 

Heinr. de Wasalia. 

Majest-Sigel mit Contersiegel. 



168. 
1358, lO» Februar« Locarno (in Burgo). 

Erster Zolltarif aus dem Statutario dei Capitanj de Locarno. 

In nomine domini Amen. (Anno) Millesimo trecentesimo 
quinquagesimo oetavo. Indicatione undeeima, die sabbati, deeimo 
mensis februarii. Hec sunt statuta et ordinata, facta con- 
dita et correeta per dominos Gregorium , filium quondam 
domini Pizoli de Muralto et Tadiolum filium quondam dominj 
Tadei de Orello de Locarno sindices et sindicario nomine omnium 
dominorum capitaniorum de Locarno. Ad inferiora omnia et 
singula specialiter constitutos. Ut constat publico instrumenta 



in welchem pag. 184 bis 190 der Ausgabe Fz. Pfeifers von Zoll keine Spur 
zn Rotenburg sich blicken lässt. 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 81 

ipsius gindicatus tradito et scripta per Antonium Guaschoi no- 
tarium suprascripto anno die . . nono februarij . . qui haben t jus 
tense erbaticj et condemnationis totius planj de Magadino pro me- 

dietate et per dominum Andriolum filium quondam dominj G 

de Orello de Locarno suo nomine et nomine F qui 

habent jus dictarum tense erbaticj et condemnationis pro 

parte. Folgt nun das von den dazu Berechtigten aufgestellte 
Statut über Nutzung und Polizei auf der (damals noch als Weid- 
land bestandenen) Ebene von Magadino, das wir, da es sechs 
Seiten des Statutenbuches von Locarno füllt, übergehen. Pag. 
7 folgt: 

De numeratura bestiarum que vadunt in alpes. 

Pro quolibet centenario bestiarum que vadit in alpes ad predictam 

Sol(dos) ij. 
Item de teraticho pro quolibet centenario bestiarum que vadit 

in alpes Soldos iij. 

Item de teraticho merchadantiarum transeun- 
tium per Ma(gadino) et Gorl' (Gordoram). 

Pro quolibet caro assidum et legaminis . . Sol. . den. viij. 
„ „ „ lignorumabigen. (ingenuis) » . den.- ij. 

„ „ fardello et bala et barilj vinj 

et barilj argen(t)orum pro ter- 

ratico „ . den. iiij. 

„ „ centenario casei, butirj et car- 

, nium salat „ . den. iiij. 

Item pro quolibet honere seu car(e)go hominis 

p. terratico „ . den. ij. 

De penna amoventium aliquam rem a terratorio Magadinj 
et Gordule nixj solverit teratichum. 

Pag. 8: Item quod nulla persona audeat nee presumat 
amovere nee amoverj faciat aliquam rem seu aliquod lignamen 
extra territorium Gordore vel Magadinj de quo seu de qua sol- 
vatum terraticum sive licentia ejus habeat exigere terraticum. 
Et qui contra fecerit puniatur in quadruplo ejus quod solvere 

Histor. Archiv Bd. XX. 6* 



% Urkunden und Regesten 

deberet pro teratico, que penna aplicetur eique licet exigere 

teraticum. 

Item pro quolibet fasso astarum dicto lantijs , computantur 50 

pro uno fasso Sol. . den. vj. 

Item pro quolibet centenario bassarum seu stiderarios terz. viij. 
„ „ „ porcho yel porcha salvaticho denar. viij. ter. 

Ä „ w centenario de imperialium . „ iv. w 

y, „ qualibet brenta nova „ vi „ 

n „ „ soma peae seu ruche de pez. 

computantur solidi octo comunes. p. i. soma „ iv. „ 
Pag. 9: 
Item pro quolibet centenario donarum de segijs 

et assidum de spinaz etc „ iv. „ 

Item pro quolibet centenario parassionum se 

schular. ciserior etc „ iv. „ 

Item pro quolibet centenario calcine .... „ iv. „ 
Item pro quolibet centenario lapidorum coctorum 

et cuporum „ iv. „ 

Item pro qualibet bariilj vacua „ iv. „ 

Salvo si conductores ipsarum dederint securitatem pedagerio 
de reconducendo ipsas in terratorium Locarni vel Schone ptena vino. 

Pag. 10: \ 

Item pro qualibet falce pratina seu predera nova denar. vj. ter. 
Item pro qualibet nave magna et quolibet pinto 

venal Solid, x „ . i „ 

Item pro qualibet nave parva et piatelo 

venal . . . ; „ v „ . „ 

Item pro quolibet scripno et scrananovis „ vmz ^ . n 
Item pro quolibet Ce ntenario Agnorum et vangorum „ vi. „ 

Pag. 13: De fraudationibus pedagiarum. 

Item si aliqua persona portaverit vel conducerit seu por- 
tari vel conducj fecerit sine licentia vel parabola pedagieri(j), 
aliquas res vel bestias , de quibus solvatur pedagium in navi, 
equo, caro, mulo, asino vel quocunque alio modo, extra terrato- 
rium plebis Locarnj et Schone, perdat, seu perdere debeat omnes 






zur Geschichte de» St. Gotthardweges. flff 

res et singulas et bestias quas portaverit seu portarj vel con- 
ducj feeer at extra dictum teratorium, et similiter perdat et per- 
dere debeat navem, carnm et bones, equm, mulum, asinum et 
quamcumque aliam rem vel bestiam in qua vel super qua diele 
res vel bestie sunt portate vel conduete extra predictum tera- 
torium. 

Pag. 14: Item nulla persona audeat velpresumat in burgo 
Locarnj vel Scone vel in Magadino vel in Goronna vel in Gabarognis 
vel in quoeunque alio loco sito juxta vel prope lacum portare vel por- 
tare facere in navj piato nee cepata aliquas res de quibus solvatur 
pedagium nee eam navem, piatam nee cepatam expedire a ripa 
lacus ejus locj in quo carigata sit dieta navis vel cepata vel 
piatum de predictis sine licentia et parabula pedagerii vel ejus 
posterij. Quicunque contrafecerit perdat et perdere debeat ipsam 
navem piatum et cepatam cum omnibus et singulis rebus que 
in et super quibus sint eis que quidem res sit et esse debeat 
incantatoris dictj pedagij. Et jam (idem) intelligatur de cargan- 
tibus seu cargare volentibus hominem, carum, equm, mulum etc. 

Item qui pedageriis dictorum Capitaniorum seu alia persona 
ejus nomine nox audeat nee presumat exige nee exigi facere de 
pedagio ultra suprascriptum datium. Quod si fecerit seu facere 
voluerit possit debens solvere dictum pedagium facere depo- 
situm in manibus dictorum dominorum Capitaniorum sive eorum 
potestatum seu alieujus eorum de dicto pedagio. Qui potestates 
seu aliquis eorum et debeante teneatur facere eidem debenti, sol- 
vere dictum pedagium seu deponentj parabolam et licentiam 
(procurare) et denarij bolete seu parabole sint et esse debeant 
dictorum potestatum. 

Pag. 17: De Cetenario (sie). 

Item quod nulla persona audeat vel praesumat ponderare 
nee ponderare facere aliquam merchadantiam cüjuscunque sit in 
terra Locarnj, nixi ad Centenarium seu Stateram seu pexam do- 
minorum Gapitaniorum salvo si fuerit vicinus qui ille vicirms 
possit in una die tantum ponderare usque ad libras XXV pro 
una vice et si contra fecerit eondempnetur i sl. v. tert. 



i \ 



84 Urkunden ond Regesten 

Et si fderit forensis non possit ponderare nee ponderare 
facere aliquam merchantiam nixi ad Stateram dominorum Capi- 
taniorum et hoc sub pena solid, x terz. pro qualibet persona 
contrafaciente, que pena sit incant. 

Pag. 18: De aze falchonorum et aeeipitrum. 

Item quod nulla persona audeat vel presumat aeeipere nee 
aeeipi facere aliquem falconum vel aeeipitrem ramengum 
nee ni(d)asum extra aliquam aerem aeeipitrum vel falconorum 
a kalendis mensis maj(i) usque ad kalendas mensis augusti nixi 
ad petitionem dorn. Gapitaniorum vel alieujus eorum, si hoc sci- 
vejit deferre sacramentjim etc. Et qui hoc fecerit perdat et per- 
dere debeat dietos falcones seu aeeipitres et hoc condempnetur 
et puniatur in libris xxv tertiolorum pro quolibet aeeipitre, que 
pena aplicetur incantatorj dictor areum. 

Pag. 23: De pedagio bestiarum que vadunt in Alpes. 

In primis pro quolibet equo vel equa qui vadit in alpes 

SoL viiiiz. den. iiijterz. 
Item pro quolibet polegro vel polegro, 

Asino vel asina . „ viiij „ „ . „ 

Item pro qualibet vacha „ . „ vijj n 

„ „ quolibet Manzo vel Manza . „ . . „ vj n 

„ » „ Negio vel Negio . „ . . „ jv n 
„ „ „ vitulo vel vitula lac- 

tante „ . . „ ij „ 

9 „ „ bestia menuta . . „ . „ ij „ 

„ „ „ edosiveGaprioloAgno „ . „ y » 

» » » porcello ....... „ ij „ 

De boletis rerum de quibus solvitur pedag. 

Item pro quolibet Gentenario Casej, butirj, carnium salditar, 
sepi, songie .... pro boletta SoL . . den. iiijterz. 
Item pro quolibet equo vel equa „ „ „ . . „ iiij » 
, „ „ bovevelvacha „ „ „ . . » y „ 
„ „ n manz vel manza, 

negio ....... , n „ . . „ tfq , 



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zur Geschichte des Sl. Gotlhardweges. 86 

Item pro quolibet fardelo et bala, 

bauli vinj et barili arengor. „ „ „ . . „ ij terz. 
Item pro quolibet honere seu in 

cargo hominis .... „ „ „ . . „ ij „ 
Item pro quolibetcentenario bestia- 

rum que vadit in alpes „ „ „ . . „ iiij „ 

Quod omnes qui venerint ad forum cum blado et legumini- 
bus et alijs rebus que mensurantur debeant dare suprascriptis 
Capitaneis denarios iiij terz. 

169. 
1339, Janaar« Bresslau« 

Kaiser Karl IV. befiehlt Zürich mit seiner Handel* 
schaft (nach Italien) keine neue Strasse (St. Gotthard), sondern 
die alte über Cur, bei Verlust des Reichsschutzes, zu gebrauchen. 

Wir Karl Von gotes gnaden Römisch Keyser ze allen Zeiten 
merer des Reichs vnd Eüng ze Beheim embieten allen vnsern 
des Reichs Stetten den dirre brief gezeigt wirt vnsern lieben 
getrewen, vnser Huld vnd alles guot. 

Wir gebieten euch ernstlich bey vnser vnd des Reichs 
Hulden, das ir in allen üwern gescheften vnd mit üwer kouf- 
manschaft, da mit ir ouch daz lant vnd Bistoum zfe Cur gewonlich 
sint ze fahren. Das Ir dehein ander Strassen geleit vnd zolle 
fahren sullent wan die Strass zolle vnd geleit des bistoum Cur, 
die man von altem gefaren vnd gehalten hat, vnd wo Ir oder 
jeman ander dawieder teten, so haben Wir dem Bischof ze Cur 
vnd sinen Nachkomen erloubt vnd enpolhen, daz si die selben 
zolle, Strazen vnd geleit wehren vnd beschirmen sullent, vnd 
wer ouch anders führe wan die vorgenante alte Strassen geleit 
vnd zolle, vnd verlvre der ald neme schaden vnd hinderung 
vmb den weitend Wir vnd das Reich vns nit annemen noch 
Inen darvmb dehein helf tuen. 

Geben ze Bresslaw (cetera desunt). 

Diess Mandat theilte mir Herr Archivar Strikler in einer 
Copie des 17. Jahrhunderts mit. Retro steht: 



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fi6 Urkunden and Regesten 



Kaiser Karls IV. Anzeige dieses Mandats an den Grafen 

Rudolf von Sargans, Datum Bresslau an Paulj Bekehrung, seiner 

^ Regentschaft im dreizehnten des Kaiserthums im 4. Jahre, 

1359, 25. Januar. ^ 

Gerold Meyer von Knonau bringt in seinen Zürcher Kaiser- 
regesten, Archiv f. s. g. I, 118 (zwischen seinen Nummern 135 
und 136) dies Mandat nicht, das Original fehlt also wohl in 
Zürich. 

Rudolf von Wart, des Königsmörders Sohn, erhielt von 
Karl IV 1355, 25. August Zürichs Reichssteuer, ebenso 1356 r 
24. August und 1357, 19. August. 

1358, 17. Juli zeigt Karl Zürich an, Rudolf IV. von Oester- 
reich sei Zürichs Reichslandvogt, Zürich soll ihm huldigen und 
dienen mit Steuern und Nutzen und Reisen. 

1358, 24. October, nur die dem Rud. v. Wart versetzte 
Reichssteuer ist demselben vom Kaiser wieder angewiesen. 

1358, 24. October, ebenso die Steuer der Cavertzin und 
Juden in Zürich. 

1362, 17. Februar nimmt Karl Zürich und dessen Bund 
mit den Eidgenossen in Schirm. 



HO* 
1359, 31. Janaar. Wien. 

Herzog Rudolf IV. von Oesterreich setzt dem Ritter 
Peter von Torberg und seinem Bruder Johann tausend Gulden 
Dienstgelt „inzenemen und abzeniezzen von dem nüwen zolle 

Ze Rotenburg.** Geschichtsfrd. II, 179. 

Ml. 
1339, 30« September. Lenzburg. 

Bündniss Oesterreichs mit Solothurn auf 10 Jahre. 

In Gottes Namen Amen. — Wir Hertzog Friderich von 
Tegge der Hochgeborne Fürsten Hertzog Rudolfe, Hertzog Fride- 
richs, Hertzog Albrechtz vnd Hertzog Lüpoltz gebrüdern, Hertzogep 



l.. 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 87 

ze Oesterrich, ze Styr vnd ze Kernden, vnser gnedigen Herren 
Houptman vnd Lantvogt in allen iren Landen, ze Swaben, vnd 
ze Elsaz tun kunt allen dien die disen brief ansehent, oder 
hdrent lesen, daz wir von haissens wegen der vorgenanten vnser 
Herrschaft von Oesterrich, vnd mit rate vnsers rates, einer 
liebu vnd buntnusche über ein komen sin mit den wisen be- 
scheiden lüten, dem schul theissep , dem rate vnd den burgern 
gemeinlich der Statt ze Soloturn durch frides willen lüten vnd 
landen, vnd künftigen vnfride ze versehende mit den gedingen 
vnd nach der ordnunge als hie nach geschriben stat Des ersten 
haben wir gebunden vnsrer vorgen. herschaft Jant vnd lüte in 
den kreisen alz hienach bescheiden ist mit namen von dem Losen 
se hin über gen Granson, vntz an den Lebern vnd alz die snewe 
herin smeltzent vntz gen Nüwenburg vnd von dannant gen 
Goldenuels vnd Suntgow dar inne vnd von dannant an die Virste 
vnd als der sne herin smiltzet, den Wasken abe vntz an den 
Eggenbach, vnd den Eggenbach hin über gen Burghein, vnd von 
dannant dur den Swarzwalt gen Vihngen, vnd von dannant an 
den Bodense, vnd von dannant an den Setmen, vnd von dannant 
an Sant Gothartz berg, vnd aber wider an den Losen se, 
alz du gebirge begriffen haut den vorgenanten burgern von 
Solottuni ze schirmende, ze ratenne, vnd ze helfenne swer innen 
wider recht tuon wolte, wider mennlichen vnd gegen meimlichen 
vnd si vns daz selbe her wider, von nu hin ze dem nechsten 
Sant Martis tag, so nu schierest kunt, vnd von dannant hin 
zehen iar, die nechsten die nach einander koment, in guoten 
trüwen an geuerde vnd swas iederman die in dirre verbuntnusche 
sint, in gewer gesezzen ist da her oder noch sitzet, dewederhalp, 
den sol an recht nieman entwerren, vnd in siner gewer schirmen 
vf recht, were aber daz dehein angriff vfetünde vnd bescheche 
von totslage von gefangen schalt, mit roube oder mit brande 
dewederthalp, dien die in diser verbuntnusche sint, von ieman 
der in diser verbuntnusche nit enwere, so stillent die oder den 
der schaden bescfaicht die nechsten manen die in diser verbunt- 
nusche sint, vnd stülent den die dar zuo rathen vnd helfen an 



• 



I 



88 Urkunden und Regesten 

fürzog vf den eit wie das gerochen, wiedertan vnd gebesrot 
werde alz balde si ez vernement oder inen verkündet wirt alz 
verre sie ez vermügent, vnd inen die Sache gelegenlich ist, ane 
geverde, vnd sullent ouch die den der schaden beschicht ir helfer 
dar zu senden. Wir sin ouch übereinkommen bedenthalp, das 
' wir sechs vns vsgenomen haben drie von vnser herschaft wegen 
von Oesterrich, daz sint der erber geistlich herre bruoder Peter 
von Stoffeln des Tütschen Ordens, vnd den vesten Ritter her 
Johans den Kryecho von Arburg vnd her Johans Hofmeister 
von Büttikon, vnd von dien von Solothurn ouch drie, daz sint Jost 
Bicho, Messer von Burgenstein , vnd Virich Sanglin bürgere von 
Solothurn. Darumb ob dehein vflauf oder stoss wurde dewedert- 
halp darumb man eines gezoges oder eines gesesses bedürfent 
wurde, oder haben wollte, so Süllen die sechse ze einander 
komen gen Zouingen in die statt vnd wir oder vnser nachkommen 
in der landvogtie oder wer vnser stat haltet vnd Johannes Grans 
schultheiss zu Solothurn oder wer denne an siner stat schult- 
heiss ze Solothurn were/inrunt acht tagen den nächsten so deweder 
tail von dem andern gemant wurde, vnd waz die sechse oder 
der mehrer theil under inen, darvmb ze rate werdent , oder er- 
kennent vf den eit, den si darvmb sunderlich vnd Upiich geton 
hant, das sol man ze beiden siten förderlich vnd vnverzogenlich 
annehmen vnd vollbringen. Gestissen aber darumbe die sechse 
gelich drie gegen drie, gat den die sache vnser herrschaft von 
Oesterrich an, so sullen wir der vorgenant lantvogt , oder swer 
vnser statt haltet, oder den wir an vnser statt darsanten, ob 
wir selber dabi nit sin entmöchten, gemein man sin, vnd swaz 
wir, ald wer denn an vnser stat da ist, darumb erkennen vff 
den eit, daz sol man aber förderlich ze beiden siten annehmen 
vnd vollbringen vnd ze gelicher wis gienge die von Solothurn an, 
so sol der Schultheiss der den ie Schultheiss ist, oder der den 
er an siner stat darsante, ein gemein man sin, vnd swaz der 
dar vmbe erkennet, daz sol man aber förderlich annehmen vnd 
vollbringen, an alle geuerde. Were ouch dz dewederm teile der 
drier so da vor genemet ßint, deheiner abgienge oder vnnutz 



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zur Geschichte des St. GoUhardweges. 89 

wurde, so sol der teil dem der sine abgangen ist, ein andern an 
des stat geben, vnd sol sich der verbinden desselben dez sich 
der erre verbunden hatte, ane alle geverde. Wer ouch daz dehein 
sache vfflüffe, daz man manens bedürfte ze deweder siten, gienge daz 
vnser herschaft lant an, so sullen wir der vorgenant lantvogt, 
den Schultheiss von Solothurn manen vnd tag entbiethen, dar 
sol er komen vnd die drie mit ime bringen. Gieng aber die 
sach die von Solothurn an, so sol der Schultheiss von Solothurn 
vns, oder den, der an vnser Statt ist, manen vnd tag entbiethen, 
vnd Süllen wir mit namen die drfe darbringen. Wir haben auch 
beidenthalp in der buntnusche vorbehept das Heilige Römische 
Rieh, es ist ouch beret beidenthalp, were daz dehein Herrn oder 
Statt , oder wer er were, der in diser buntnusche nit enist oder 
darinne alst, deweder teil angriffat, oder schedigot, dem sol der 
ander teil in der sache beholfen sin vnd beratten vff den eit an 

furzog, nach der sechser erkantnische, vnd des obmannes, als 

* 

da vorgeschriben stat. Dar über haben wir der vorgenant lant- 
vogt Hertzog Fridrich von Tegg von der egenanten vnser Herren 
wegen von Oesterrich in diser verbuntnusche vsgenommen vnd 
vorbehebt, alle ir lant vnd lüte, diener vnd stette, vnd die 
durchlüchtigen Fürsten, den Küng von Vngern, alle Hertzogen 
von Peiiern, den Hertzog von Luttringen, den Grafen von Sauoye, 
den Ertzbischof von Saltzburg, die Bischöfe von Passow vnd 
von Basel, die epte von der Richnow vnd von Murbach, die 
Grafen von Wirtenberg, vnd die Statt Zürich. Were aber daz 
dehein Herre oder edelman der gesessen were vnder dem Bischof 
von Basel, ze schaffen gewunne mit dien egenanten von Solotarn, 
oder si mit ime der sol inen rechtes gehorsam sin vnd och 
recht von inen nemen, als die buntnusche stat, die die vorge- 
nanten vnser Herren von Oesterrich habent mit dem egenanten 
Byschof von Basel, welcher aber daz nit tuon enwelte, wider den 
sullen wir den selben von Soloturn behulfen sin als wider ander 
die inen unrecht tetin, vnd alz ez in der selben buntnusche ge- 
ordnet ist one geuerde, so hant och die vorgenanten von Solo- 
turn inen selber vorbehebt in dirre verbuntnische, ir eidgnossen 



*vr s * 



90 Urlgmden and Regesten 

von Berne, von Byelle vnd von Bfirron, vnd alle ir burger. Were aber 
daz die vorgenanten vnser Harren von Oesterrieh, kriegent wurden 
mit den Waltstetten Switze, Vre vnd Vnderwalden vnd sich die von 
Berne des egenanten krieges mit samt den Waltstetten, nicht 
vnderwinden noch annemen, so sullen die von Soloturn der 
egenanten vnser Herschaft von Oesterrieh wider die selben Walt- 
stette beholfen sin mit aller macht alz disü buntnüsche stat. 
Woltin sich aber die selben von Berne des egenanten Krieges 
annemen vnd helfent sin den Waltstetten, so sint die von Solo« 
turn den egenanten vnsern Herren von Oesterrieh, vnd vns ge- 
bunden ze helfende mit fünfzig gewafheten mannen vnd sullent 
och in dem selben kriege wider vnser Herschaft von Oesterrieh 
nicht tuon an geuerde. Wir haben ouch gelobt gegen einander 
bedenthalb, daz wir inrunt der vorgenanten iarzal mit nieman 
enhein buntnüsche machen sullen, wan mit einerander willen 
vnd vrlop, oder wir sullen aber einander sunderlich vorbehan, 
aber har vnder mugent die Von Soloturn wol ir ejde ernüweren 
vnd für sich halten, mit iren eitgnossen von Berne vnd von 
BieUo, vnd mit nieman anders. Waz ouch Herren oder Stette 
gesessen oder gelegen sint in den vorgenanten zilen, als vnsrü 
buntnüsche begriffen hat, da ensol vnser deweder teil sich zu 
inen verbinden, noch in keinen weg annemen in dienstes wis, 
in burgrecht noch mit keinen haften vnd buntnüschen, an geuerde, 
wan mit einerander vrlop vnd willen. Ez ist och in dirr bunt- 
nüsche beret, were das deweder teil an die andern, die in dirre 
büntnische sint, dehein vorder oder ansprach hetten, hant die 
vnser vorgenant Herrschaft lüte, so sol der, der den die vorder 
het, einen nemen vnder den vorgenanten drin von Soloturn, oder 
den Schultheissen von Soloturn für einen gemeinen man, vnd sol 
ietweder teil zwen zuo den setzen, vnd was die fünfe oder der 
mere teil vnder inen erkennent vf den eit, das sullent beide teil 
stet haben, vnd ze gelicher wis hat dheiner von Soloturn die 
vorder, der sol vnder den drin der vorgenanten vnser Herrschaft 
von Oesterrieh einen oder vns den vorgenanten lantvogt oder 
den der vnser Stat haltet, ze einem gemeinen man nemen, vnd 




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zor Geschichte des St Gotthardweges. dl 

sol ouch ietweder teil zwene zuo dem setzen vnd swas die fünfe, 
oder der mere teil vnder inen vmb die sache erkennent vf den 
eit, daz sol ouch von beiden teilen stet behalten werden. Möchte 
aber deweder teil siner driier dheinen nicht gehan, an geuerde, 
der teil sol denn einen andern vf den tag senden, der sich da 
verbinde ze tuonde des tages das der tuon solte der dar nit komen 
mochte, vnd sol man harvmb tage feisten, .mit namen die von 
Solotarn, mit vnser Herschaft litten vnd dienern, die ze Elsaz, 
vnd nident der Lintmage gesessen sint, ze Zouingen, vnd mit 
den die ze Ergow oder ze Turgow gesessen sint, ob der Lint- 
mage ze Sant Vrban, vnd dur daz ouch desto minder stossen 
vnder vns werden, so haben wir ze beiden siten beret, wer den 
andern vm gelt anspricht, der sol recht von ime nemen vor dem 
richter, vnd in dem gerichte da der gesezzen ist, der das gelt 
sol, vnd sol ouch nieman deweder sit den andern phenden noch 
verbieten, noch in keinen weg höften, wand sinen gelten vnd 
bürgen, der ime gegichtig ist Ez sol ouch nieman den andern 
in geistlich gericht laden, vmb dhein weltlich sache, wand recht 
nemen von dem andern, alz hie vor geschriben stat. Ez sullent 
ouch die von Soloturn durch sunder liebe willen , so sie zu der 
Herschaft von Oesterrich hant, ob daz Römsche Rieh setz wurde, 
sich ze nieman verbinden, noch ein Herren über sich nemen, 
wand daz sie beliben sullen in dirre verbuntnüsche mit der Her* 
schaft von Oesterrich alz hie vor geschriben stat vnd sol sie der 
buntnüsche begnügen die vorgenant Jarzal vs. Man sol ouch die 
vorgenant buntnüsche vnd eide ze fünf iaren ernüweren, daz si 
menlichem dester kuntlicher si, alz si nu gesworn, vnd ange- 
uangen ist, vnd daz inrunt dem nechsten monade, so deweder 
teil den andern darvmb ermanot Ez ist ouch sunderlich beret, 
were daz die egenant vnser Herschaft von Oesterrich, vns den 
egenanten Lantvogt von der vorgeschobnen vnser pflegnische 
alliklich oder bi teilen verkerte oder absatzte, die wile dise bunt- 
nüsche werat, so sullen wir die vestinen der vorgenanten vnser 
Lantuogtiie gemeinlich, noch kein sunderlich, die in den kreissei* 
alz dise buntnüsche begrifen hat, gelegen ist, vsser handen nicht 



92 Urkunden und Regesten 

geben. Ez habe den der die selben vestinen nach vns in nemen 
sol, vor gesworen vnd sich mit sinem versigelten briefe ver- 
bunden, alles des so wir vns von diser buntnüsche wegen ver- 
bunden haben, an alle geuerde, giengin aber wir der selb Lant- 
uogt, in der iarzal der selben buntnische, e, wir von vnserm 
ampte verkert wurden von todes wegen abe, daz got lang wende, 
wer denne daz lant nach vns innemen weite, der sol ouch vor 
disü büntnüsch sweren vnd sich so verbinden als vor bescheiden 
ist, an geuerde. Ze glicher wis, ob ouch der vor genant Johan 
Grans, Schultheiss von Soloturn, in dirre Jarzal als vorgenant 
ist sturbj, oder von dem ampt verkert wurde, wer denne nach 
ime Schultheiss wirt, der sol sich binden mit sinem briefe vnd 
eide die buntnüsche stat ze habende vnd ze uolfürende in aller 
der wise als wir sie nu gesworen haben, vnd vorgeschriben stat. 
Were ouch so disü buntnüsche vs kumet nach der vorgenanten 
Jarzale, daz wir denne mit einander begriffen wurden, in deheinen 
krieg oder stosse, den krieg oder stoss der denne vfgelouffen ist, 
vnd von den selben, oder von dem meren teil vnder inen er-, 
kent ist als hie vorgeschriben stat, des sullen wir nach dem 
zile einander behulfen sin vntz an daz mal daz der krieg oder 
stoss bericht wirt, recht alz vor do du buntnüsche werte, bi 

* 

guten trüwen ane geuerde. Vnd ward wir der egenant Lant- 
vogt Hertzog Friederich von Tegg, dis alles von heisens der 
egenanten vnserer Herschaft von Oesterrich vnd mit rate vnser 
rates getan haben, so loben wir by vnserm eyde, den wir dar 
vmb ze gotte liplich mit vf erhabner hant getan haben, dis alles 
an der egenanten vnser Herschaft stat ze habende, ze tuonde vnd 
ze vollbringende, in guten trüwen, ane geuerde, in dien gedingen 
vnd in der forme alz hie vor geschriben stat. Aber wir bruoder 
Peter von Stoffeln, Johannes der Kryecho vnd Joh. von Bütin- 
kon die vorgenanten, veriehen oudi dz wir vns, von der ege- 
nanten vnser Herschaft wegen von Oesterrich haben gebunden 
mit vnsern eiden, wenne wir von den vorgenanten vnserm herren 
dem Landvogte, oder were dan Landvogt der vorgenanten landen 
ist, oder sin Stathalter gemant wurden, daz wir denne zuo dien- 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 98 

tagen sullen riten, so wir daz an geuerde getuon magen, vnd 
tuon, vnd erkennen forderlich, an vfzog, vnser Herschaft halp, 
waz die vorgenanten vnser Herschaft drüe, tuon sullen, nach der 
forme, alz hie vorgeschoben stat. Vnd ze einer Sicherheit vnd 
stete aller der vorgeschriben dinge vnd gedinge haben wir 
Hertzog Friederich von Tegge, houptman vnd lantvogt der ob- 
genaanten landen vnsers amptes ingesigel, vnd wir die vorge- 
nanten, bruder Peter von Stoffeln vnd Johannes der Kriecho, 
vnd Joh. von Büttikon vnsrü eignil Ingesigilü, ze vrkunde aller 
vorgeschribnen Sachen offenlich gehenkt an disen briet — Diz 
beschach vnd wart dirre brief gegeben ze Lentzburg, an dem 
necsten Mendag nach Sant Michels tag, nach gotz geburte 
Thuseng drühundert vndfunfzig Jare vnd darnach in dem Nünden 
Jare. * — 

Es hängen: 
1. Das Siegel des Landvogts in rothem Wachse und Zwei- 
pass, oben das Schild Oesterreichs, unten das von Teck 
mit Krapfen. 
Umschrift: f S. CAPITANEAT. DVO. AVSTER. PER 

SWEVIA. ET. ALS . . . A. 
Innen: FRIDERICVS DVX. DE ,TEK. 

Das zweite und dritte Siegel fehlen. 

4. Das Siegel Joh. v. Büttikon, drei blaue Schregbalken, 
zwischen denen die Turnirschegel, Helm, ein breiter flach- 
krempiger Eisenhut , auf jeder Seite fünf aufrechtstehende 
Pfeile, Helmdecke ungeschlitzt, mantelartig. 
Umschrift: f S. IOHA. DE BVTINKON MILITIS. 



1T2. 
1359, 13« November* In der Abtei Zürich. 



Zürichs Aebtissin, Beatrix von Wolhusen, welche 
(um 8448 Goldgulden) Wettingens Besitzungen an Land und 
eibeignen Leuten von Abt Albrecht von Wettingen, alles was er 



94 Urkunden and Regesten 

211 Uri, Schwyz und Underwalden, wie auch zu Ursern besasa, 
gekauft, ertheilt ihren neuen Gotteshaasleaten die gleichen Frei- 
heiten, deren sich die St. Regula Hofjunger zu Uri, 3. g. Begier, 
schon lange erfreuten. GeschiehteM. vm. 60. 

Es gab in Uri, wie schon 853 aus dem Vergabungsbriefe 
Ludwigs hervorgeht, weit mehr Leibeigene als freie Landsassen 1 ); 
die Wettingerleute , meist von Kyburg, Rapperswyl und andern 
Edlen und Rittern nach und nach erworben, waren in Uri weniger 
frei, als die Regler. 

Wie wichtig diese Verschmelzung der zahlreichen Wettinger- 
leute not den alten Hofjungern der Abtei Zürich schon damals, 
in politischer und merkantiler Beziehung*), gehalten wurde, er- 
geben die Zeugen, welche dieser grossartigen Freilassung „am 
Hofe" der geforsteten Aebtissin beiwohnten. Von Zürich die 
Herren: Bruno Brun, Probst am Grossmünster, Rudolf Brun, 
Ritter, (Zürichs) Burgermeister, Eberhard Müller der Schult- 
heiss Zürichs, Heinrich von Hünaberg und Ulrich Brun, 
Ritter, Ruodolf Meyer ze dem Grünenberg und Johannes, der 
Statt Zürich Schreiber; von Uri: Johannes und Heinrich die 
Meyer von Sylinen, und Johannes der Meyer von Oertschuelt; 
von Lucern : Niclaus v. Gundeldingen und Brueyer; von Schwyz: 
-Cuonrat ab Iberg und Wernto. v. Staunach., 

Dr. Georg v. Wy>s Gesch. der Abtei Zürich. 
OesehichUfrd. VIII, 60. 



1 ) So nennt sich i. B. Her Ortholf von Votingen anno 1398 „en Tri 
man von allen minan vor dran." Archiv v. St. Uiban, 

Heinrich von Hünaberg, 1330 Landammaun, gehörte ans Hans Atting- 
nnaen. 

') Seit ältester Zeit bestand zwischen Zürich nnd seinen Hofgenosaen 
in Uri gegenseitige Zollfreiheit, die sich nnn auch auf die einstigen Wettinger 
Gottuahuiisloirto im obem Reauthale ausdehnte. 

Lucerns Abordnung zu diesem Alte galt wohl mehr dar neuen Be- 
lebung der Gotthardsstraase durch Einigung aller ihrer Anwohner unter der 
gleichen Grondherrin, als dem politischen Ausbaue der getreuen lieben Nach- 
barn in Uri. Der Altsohultheiss von Guldoldingen und sein Mitgesandtor 
worden in obiger Urkunde „Burgere te Iaucern" genannt 






1 • 



zur Geschichte des Sl. Gottfeardweges. 95, 

1*8. 
1360, 20. Juli. IVHremberg. 

Kaiser Karl IV. bestätigt auf Bitte Graf Rudolfs von 
Habsburg-Lauffenburg König Friederichs des Schönen Diplom 
vom Jahre 1321, die Genehmhaltung des Erbvertrags zwischen 
Graf Johannes von Habsburg-Lauffenburg und Graf Wernher 
dem Jüngern von Homberg -Äapperswyl, betreffe ihrer Reichs- 
Lehen (wobei auch der Zoll zu Flülen begriffen war). 

, Glafey I, 290. P. M. Herrgott G. H. III, 700. 
Vergl. 1337, 9. Februar und 1354, 30. Deoember. 

174. 
1360, Im August. S* 1. 

Ursula von Sumpellen, Wittwe, und ihr Sohn Johan 
geben, als Erben Herrn Johans sei. von Attinghusen „dien 
Lantlüten von Ure den halben zoln, old den halben 
phantschilling *so ich ze Flülon dar vf hatt.. durch 
das sy mir vnd dien minen dester fürer beholfen vnd 
beraten weren, das ich bi dem minen belibe* ')• 

Gesehiohtsfrd. I, 322. 

1 ) Bedenkt mau, dass Herr Johannes von Attingbuaen den 9» Februar 
1337 (Gesohiehtsfrd. I, 17—18) selbst anerkannte : 

„Das ich mit dem Edlen rnd wolerbornen Herren, Grare Johans von 
Habsburg, Über ein komen bin, vmb den halbteil sines zolles ze 
Fluelon, das er mir den yerlü wen hat" vom hl. Kreuztage auf fünf 
Jahr mit geding ihm „was mir da mer wirt a Alles zu geben. Dann dass 
König Karl IV. den 16. Ootober 1353 denselben Zoll, als von Graf W. v. 
Homberg dem Reiche heimgefallen, um 200 M.-S. versetzte (Geschichtsfrd. 
I, 26), den 20. Juli 1360 aber, als Kaiser den Grafen Rudolf und Johan von 
Habsburg-Lauffenburg die Erbeinigung mit Homberg und König Friedrichs 
Genehmigung vom 11. Juni 1315 bestätigte, wie auch K. Friedrichs Brief 
yom 16. Februar 1321, 1360 den 24, Juli: so ist leicht zu begreifen, dass 
die Wittwe Sumpellen besorgte, auf Ansprache der Grafen von Habsburg- 
Lauffenburg hin, den Zoll zu verlieren. 

Nach altem deutschem Lehenrechte waren weder die Ton Sumbellen, 



96 Urkunden und Regesten 

17S. 
1360, 14» November. Basel* 

Graf Johans von Froburg stellt dem Bistume Basel für 
Burg und Stadt Waidenburg und die Stadt Ölten (welche an 
der Landstrasse vom Gotthardsberge nach Basel lag) Lehens- 
Revers aus. P- M. Herrgott IIT, 702. 

116. 
1361 9 »6. Februar. Baden Im Aargau. 

Herzog Rudolf IV. von Oesterreich erneuert, auf 
Bitte der Stadt Lucern, den Burgern derselben Zollfreiheit „von 
sand Gothards-Berge vber Lant vntz gen Reiden an 
die fluo vnd vber wazzer vntz gan Windesch,* „wan 
si doch von alter also herchomen sint. tt 

M. Königin Agnes Ton Ungarn pag. 566. 

Wann Lucern (wahrscheinlich nach dem den 16. April 1291 
erfolgten Kaufe der Stadt an das habsburgische Königshaus) 
durch diese bedeutende Zollbefreiung, „also daz wir von sundern 
gnaden wizzentlich inen und allen iren nachkomen vnd Erben 
ingesessenen Burgern ze Lucern vnd derselben Stat ewiklich 
gegeben* 4 , zuerst zollfrei geworden im Ursernthale und Aargau 



noch die von Budentz, ihrem Heerschilde gemäss, fähig gewesen, den Reichs* 
zoll von Flülen, ein unmittelbar vom Reiche gehendes Lehen, zu empfangen. 
Darum wird von Uri die Einlösung stets noch präsumirt, da Kaiser 
Karl IV. leicht, laut seinem Einlösungsvorbehalte, den Reichszoll mit 200 
Mark Silber auslösen und wem er wollte lehensweise zuwenden konnte, wie 
diess auch den 20. Juli 1360 zu Nürnberg offenbar seine Absicht war. Ob 
diess in Uri bei Einsetzung der Ursula von Sumpellen in die Erbschaft ihres 
Bruders, dessen Todestag nicht (Regesten d. Attingh. Nr. 141) bekannt war, ist 
schwer zu entscheiden. Im Archive zu Uri liegt weder von der kaiserlichen 
Hofkanzlei ein Schreiben betreffend den Naohlass des Freiherrn Johannes von 
Attinghusen, der ohne Zweifel auch ausser Zoll und Geleit an der Reichs- 
strasse in Uri, auch anderes Gut, wohl Attinghusen selbst, vom Reiche als 
Lehen getragen ; noch auch finden wir, dass die Grafen Rudolf und Johanne* 
von Habsburg-Lauffenburg von Ende Juli 1360 an jemals Ansprüche auf den 
Reichszoll in Flülen erhoben hatten. 




■r£—\r> , '-» ■ 7- 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 97 

bis an genannte zwei Zollstätten, das wird sich, auch nur an- 
nähernd, um 30 schwerer bestimmen lassen, als uns die Ur- 
kunden weder Befreiung vom Zolle in früherer Zeit, noch auch 
andere Indizien über den frühern Bestand der Zollfreiheit kund- 
geben. 

1405, 31. October Hessen sich die Lucerner zu Sursee 
obige Freiheit durch Graf Hans von Habsburg - Lauffenburg, 
Landvogt, und die Käthe der Herrschaft Oesterreich auf Wieder- 
ruf (der jedoch dem Brief Herzog Rudolfs unschädlich sein soll) 

bestätigen. Archiv für Schw.-Gesch. XVII. 

17V. 
1361, 18* August* (Lucern.) 

Den Brüdern Johann und Wernher von Rudenz leihen in 
Lucern etablierte Lombarden , bis auf den 30. November heim- 
zahlbar, 87 Goldgulden unter Gesuch und Bürgschaft. 

Allen den , die disen brief ansehend oder hörent lesen, 
künden wir Johans vnd Wernher von Rudenz gebrüder vnd 
verjehen, daz wir beide vnd verscheidenlich ald vnser erben ob 
wir enweren, gelten sullen ze sant Andres tag der nechst kunt 
nach dem tag da dirre brief geben ist, Vincenzen von Tum vnd 
Fridrichen von Berge von Rocha von Ast vnd sinen brüdern 
ald iren erben ob si enweren siben vnd achtzig gülden gold vnd 
mit rechter gewicht, vnd zehen Schilling och ze Lucern genger 
vnd geber, die vns der selben Lamparten gesinde, das si ze 
Lucern hant, verliehen het, vnd darnach in vnsern nutz komen 
sint, vnd sol dus selbe gut sin ane gesuch vntz vf den selben 
tag. Harvmbe so han wir geben zu uns vnverscheidentlich ze 
rechten gelten geben Johans Houer burger ze Lucern vnd ze 
rechten giseln Heinrich von Ospendal vnd Virich Wagen bürgere 
ze Lucern mit dien gedingen ob wir si nüt werten des selben 
gutes ze dem vorgeschribnen tage, das denne von dannen hin 
wuchenlichs gan sol vf ieklich phunt des selben gutes als es 
sich an pfenigen gezeigt, zwei phening ze gewonlichem gesuche 
alle die wile so wir si vngewert han vnd sol dar zu Virich 

Hisfi. Archiv Bd. XX. 7* 



98 Urkunden and Regesten 

Wagen der vorgenant eim giesel ze essen geben der im von 
derselben Lamparten gesinde das si ze Lucern hant, gesent 
wirt, aber Heinrich von Ospendal der vorgeseite sol sich ant- 
wurten in recht gewonlich giselschaft ze Lucern in der stat an 
ein offnen wirt old aber ein andern gisel an sin stat legen ane 
geverde swenne er dar vmb gemant wirt vnd sullen also beide 
leisten alle die wile vntz das wir si gewern des selben houbt 
guotes vnd gesuoches gar vnd gentzlich. Bescheche ouch, da vor 
got si, das der selben giseln dewedre vnder dannen deheins wegs 
vnnütz wurde, so sullen wir inen einen andern geben dar nach 
in dien nechsten vierzehn tagen, so das an vns gevordert wirt, 
old der ander sol leisten in allem dem recht als vor bescheiden 
ist alle die wile vntz wir inen einen andern gisel als guten 
geben han an des stat der inen abgangen ist. Da loben wir die 
vorgenanten gelten alle drie vnverscheidenlich für vns vnd vnser 
erben, Heinrich von Ospendal vnd Virich Wagen die egenanten 
vnd ir erben vor allem schaden gentzlich ze behütenne vmb dis 
sache. Wüsten ouch si oder ir erben old der vorgeseiten Lam- 
parten gesinde, das sie ze Lucem hant, vns old vnsern erben 
nach varen oder botten senden, riten oder gan selb ander oder 
selb dritten old weles wegs sie von dirre sache wegen ze schaden 
kommen, den schaden han wir inen ouch gentzlich gelobt ab ze 
legenne ir worte ze geloubenne ane eid. Aber wir Johannes vnd 

9 

Wernher von Rudenz die vorgenanten loben für vns vnd vnser 
erben Johans Houer den vorgenanten vnd sin erben vor allem 
schaden gentzlich ze behütenne vmb dis sadie. Dar zu han wir 
ouch beide gelobt bi vnser trüw, an eines geswornen eides 
stat, wenne wir nach dem vorgeschribenen tage von der obge- 
nanten Lamparten gesinde das si ze Lucern hant old von ir 
gewüssen botten ze hus vnd ze hof old under ougen gemant 
werden, das wir vns denne dar nach in dien nechsten vierzehn 
tagen gen Lucem in die stat an offene wirte antwurten sullen, 
vnser dewedern irre denne ehaftigi not vnd niemer von dannen 
kommen wand mit ir willen vnd wüssend, e wir si des vorge- 
schriebenen houbtguts vnd gesuches gentzlich geweren. Were 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 99 

ouch, das si vns fürer tag geben das sol inen vnd ir recht vn- 
schedlich sin. Vnd harumb so han wir die vorgenanten gelten 
alle drie vnsre Ingesigel an disen brief gehenket vns vnd vnsern 
erben ze einer vergieht dirrer sache. Ich Heinrich von Ospendal 
der vorgenannte han ouch min Ingesigel an disen brief gehenket 
dar vnder ich Virich Wagen der egenant mich binde wand ich 
nit eignen Insigels han, vns beiden ze einer vergieht alles des 
das so davor von vns geschriben stat. Der geben wart an dem 
achzehenden tag Augsten nach Gots gebürte driizehen hundert 
vnd eins vnd sechtzig Jare. 

Vier Siegel waren einst angelegt, wurden aber bei der 
Heimzahlung und Schlitzung entfernt und der Brief in einen 
Bücherdeckel geleimt, von dem ich ihn ablöste. 

1361, im Januar, hatten diese zwei Brüder von Rudenz 
und Heinzli, ihr Bruderssohn, in Zofingen von Herzog Rudolf IV. 
von Oesterreich als Lehen empfangen den Hof Alpnach zu Unter« 
walden ob dem Kernwald. Diess Dienstmannslehen involvierte 
Heerfolge, wozu damals der Besitzer eines Lehens sich selbst 
auszurüsten hatte. Es möchte also Dienst für das Lehen zu 
Alpnach diese zwei ritterbürtigen (so viel bekannt unverheu- 
ratheten) Brüder zu diesem Anleihen veranlasst haben. Heinzli 
war noch zu jung um zu dienen, Johann in Ure Landammann ; 
so mochte Wernher zum Herzoge Rudolf reiten. 

Schon im dreizehnten Jahrhunderte, wenigstens gegen dessen 
Ende z. B. 1298, 17. August (Kopp, ürk. n. No. 104, pg. 165) 
erscheint Galvan von Asti als Ganwerschin. 



±1 8. 
1361, 12. November, bttffenberg« 

Graf Rudolf von Habsburg-Lauffenburg kauft von 
Graf Johann, seinem altern Bruder, seinen Antheil des Zolles 
ze Flülen und alle die Rechtung, so derselbe daran hat, „der- 



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100 



Urkunden und Regesten 



selbe Zoll unser pfant vnd lechen ist von dem heiligen Römi- 
schen Riebe* '). 

Graf Johannes von Habsburg, der Verkäufer, erhielt „acht 
hundert gülden guter an golde a baar*) und gibt alle For- 
malitäten für Gewähr und sein Siegel p. m. Herrgott, gmel in. 704. 

±19. 
1363, 1« Februar« Botzen. 

Herzog Rudolf IV. von Oesterreich schreibt an 
Lorenzo Celsi, Dogen von Venedig. „Cum omnes strate et 
transitus de Germania ad partes Italie porrecte nostre domina- 

tioni SUbsint. a J. Huber: Vereinig. Tyrols Regest No. 296- 

Die bis ins Abentheuerliche gehende Ueberschwänglichkeit 
dieses 1339 gebornen Fürsten ging meines Wissens nie so weit r 
dass er sich Vogtei oder Herrschaft im Ursernthaie, auch selbst 
nur im Titel anmasste; wol aber anno 1356, 6. December, 1357 
13. Mai und 1358, 9. Februar in Briefen für seine Hof kapeile 
in Wien, nannte Herzog Rudolf sich „Lantgraf in Elsazz, Herre 
ze Lutzern, ze Wolhusen, ze Rotenburg, ze Switz, ze 



') Diess bezieht sich auf Kaiser Karls Belehnungsbriefe, ertheilt den 20 
und 24. Juli 1360 zu Nürnberg, gedruckt bei Glafey und Herrgott. C. c. 700. 
Da in ersterm Briefe beide Brüder belehnt werden, ob wol Johannes yoq 
Attinghausen noch lebte und der Auslösung mit 200 Ms. keine Erwähnung 
geschieht, so ist an einen Scheinkauf unter den Brüdern kaum zu denken. 
Die einzige Lösung möchte darin bestanden haben, dass Karl IV. dem Atting- 
hausen als Entschädigung die Reichshauptmannschaft im Wallis gab und zwar 
1354, wie das Walliser Fragment (Regest No. 139 der Freiherr von Atting- 
hausen, ron Theod. v. Liebenau; Aarau 1865.) diess anzeigt 

*) Die baar erlegte Kaufsumme scheint mir anzuzeigen, Graf Rudolf von 
Habsburg habe gehofft, nachdem mit Johannes von Attinghausens Ableben 
diess Reichslehen de jure heimgefallen, die Reohtsungültigkeit des Briefes 
Kaiser Ludwigs vom 21. December 1346 und der nicht belehnten Ursula von 
Sumpellen Verordnung vom 1. August 1360, durch Kaiser Karl IV. durch- 
zusetzen ; wozu ihm Herzog Rudolf IV. von Oesterreich damals in den obera 
Landen blühende Macht und Barnabo Viscontis Energie jedenfalls Hoffnungen 
erwecken konnten. 



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zur Geschichte des St. üotthardweges. 101 

Underwalden" u. s. w., Archiv fttr österr. Gesch. XLIX, 10 
und in so ferne er de facto, nach Ableben seines Vaters Herzog 
Albrechts des Weisen, in Besitz der Zufuhrstrassen zum St. Got- 
hardspass gelangte, ist diese Behauptung, die für Steyermark, 
Kemthen und Tyrol richtig und passend, selbst unter Bischof 
Johann Ribi von Chur auch für Bündtens Alpenpässe galt, auch 
bei uns nicht zu läugnen. Wie es übrigens, namentlich auf dem 
Splügenpasse, damals mit der Sicherheit Reisender, unter Gale- 
azzo's IL Regiment aussah, davon gibt uns Graf Rudolfs von 
Werdenberg-Sargans unter Räubern erfolgter Tod ein sprechen- 
des Beispiel. 

Wenn ein so ritterlicher, mit rasigem Gefolge heimziehen- 
der Kriegsmann auf der Strasse vor räuberischem Ueberfalle nicht 
sicher war , was mochte den wehrlosen Kaufleuten in der Gegend 
Ton Plurs warten? Galeazzo richtete strenge über die von Plurs 

und die Räuber. Pag. 285 Vanotti's G. d. Ghrf. y. Monfort. 

ISO. 
1363, V. Februar. Ursern. 

(Aus der Thallade Urserns. Geschichtsfreund VII. 135—37.) 

Ammann und Thalleute von Ursern machen, unter 
den Siegeln Ulrich von Bultningen des Ammanns, Niclaus von 
Ospental, Gottfrids von Ospental und Gerung von Riealb, folgende 
Säumer -Ordnung: 

Wer von Ospental ein Fardel abführt, soll es zuvor wägen 
vnd seinen Lohn nehmen, nach dem Gewichte, vom Kaufmanne, 
bei 10 SL Busse. 

Von St. Gothard sollen nur nach Anweisung des Theilers 
(Distributoris Ballarum) nummerirteVardel, nach Kehrord- 
nung der Säumer abgeführt werden. Niemand darf seine Fracht 
andern übertragen, der Thalmann wäre beim Verluste derselben 
haftend. 

Niemand darf „für den Stein (Grenze) ablauffen", um Waare 
anzunehmen, gleichviel ob solche zu Theil gehe (d. h. Weggeld 
sog. Fürleite zahle), oder nicht. Geschieht diess dennoch, so 



102 



Urkunden und Regesien 



wird der Eigenthümer des Saumthiers (Ochs oder Ross) gebüsst, 
oder der den Frachtlohn zieht, um 10 Schi. 

Den Theiler irrende halten für Säumniss and Schaden. 

Lässt einer ohne Noth ein Fardel liegen, so ist er für 
Schaden verantwortlich; auch sollen die Säumer nicht tauschen, 
oder zu Ospental Fardel verwechseln. 

Weder der Theiler soll bevor die Waare in St. Gothard 
angelangt ist, „enbieten, das der Ueberlohn bezahlt werde tt , noch 
soll von Kaufleuten heimlich oder offen ausser dem Lohne zu 
Ospental etwas verlangt werden. 

Es soll auch niemand einem Saumthiere mehr als einen 
Saum, auch bergab nicht mehr auflegen, ebenso voii Kirchen 
(St. Columban bis St. Gothard) soll man nur eine Ledi (Kernen) 
laden, auf ein Boss oder Schlitten etc. 



1*1. 
186S , 81* Mal* Abtäte (grasso). 

Galeazzo II. lässt, Unruhen halber, durch seinen Haupt- 
mann am Langensee, Matheo von Pescia, Locarno's Statut refor- 
miren. 

Nos Galeiz vicecomes Mediolanj etc. (dorn.) Im- 
perialis Vicarius generalis, Audientes aliquas controuer- 
sias fore in terra nostra Locarnj ocaxione consilij 1 ) dicte 



l ) Ob diess: „de novo conditj" «ich auf das Statut Ton Anno 1358, 
10. Februar beziehe, ist für uns um so schwieriger zu entscheiden, da wir 
nur eine nach Anno 1370, 29. December gefertigte Copie des Statutenbuches 
von Locarno vor uns haben, worin der von Matheo de Pescia gestrichene § „de 
Consilio eligendo" nicht enthalten ist; eher mag sich diese ötelle auf den 
neu gewfthlten Rath der 27 beziehen; es kann sich aber auch auf die restau- 
rirte niedere Vogtei mit Regalien beziehen, die E-B Johannes Anno 1350, 
19. September versprach, 1854, 15. Januar aber nur dem Ertrage nach als 
Entschädigung gewährte. 

Bezieht sich, wie wahrscheinlich : „statutj ... de novo conditj u auf Pes- 
oias neue Bathswahl in Locarno, solche wurde jedenfalls dem Landesherrn 
zuerst vorgelegt; so ist dteas nur das Creditiv zum Mandate Pescia's. 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 108 ~ 

terre et cuiusdam statuti dictj consilij et alia facta dicti comunis 
dicte terre de nouo 1 ) conditi, quam quidem discordiam subdi- 
torum nostorum , quietj quantum possumus intendentes ad con- 
cordiam reducere pro uiribus aifectamus. 

Et confidentes de industria et legalitate Mathej de Pescia 
capitanj nostrj Lacus majoris eidem nostro capitanio nostro 
tenore presentium comittimus et mandamus quatenus ad ipsam 
terram Locarnj personaliter accedat consilium dictumque sta- 
tutum reformet et corigat et super ipsis faciat et prouideat, 
prout videbibus pro meliorj et prout eis fecerimus reforraarj, 
uolentes, mandantes ex certa scientia quod omnia et singula 
contenta corecta reformata facta et prouixa per predictum nost- 
rum capitanium in predictis firmiter obseruentur et executioni 
mandentur. In quorum testimonium presentes fierj jussimus et 
sigillo nostro comunirj. Data Abiate MCCCLXV die lune ultimo 
mensis maij, tertia jndictione, harum litterarum fine rescriptj 
tenore pensato et diligenter inspecto. 

Cop. fol. 14 de statutario Locarnj. 

182. 
1866« 8* d. e. U jedenfalls Im Sommer* 

(Laut Urkunde Galeazzo's II. sollte man glauben — Tor 30. Mai.) 

Matheo von Pescia reformirt aus Auftrag seines Herrn 
Galeazzo Viscontis, das Statut von Locarno und Ascona, erwählt 
27 Mitglieder, wovon 12 von Locarno, 3 von Ascona, 3 aus 
Mayenthal, 2 von Menusio, 2 von Lorono und je eines von 



') Nessi memorie storiche di Locarno sagt pag. 82: 

„Galeazzo Visconti si assunse a reggere il vicariato di Locarno cor 
ispeolalj eure , ed udito che erano insorte in Locarno aleune controvereie a 
cagion del Consiglio, e di certo statuto che lo riguardava, con suo decreto- 
del 31. Maggio 1365 dato da Abiate grasso commise a Matteo di Pescia 
capitano del Lago maggiore, di portarsi personalmente a Locarno onde cor- 
reggere e riformare il Consiglio e statuto, accordandogli la plenipotenza in 
quest' affare". Dieser Comissario habe das Statut nichtig erklärt und fSr 
1366 neue Sathswahlen getroffen etc. 



104 Urkunden und Regesten 

Gumbaronio, Gordula, Vergasca, Centovalle und Intragna in den 
für 1366 aufgestellten Rath, der, wenn friedlich, sich ergänzen 
darf. 

Nos Matheus de Pescia Capitaneus partium La- 
cusmajorisetOssule. Pro prefato *) magnifico domino domino 
Galeaz recolentes quod scriptum est in persona Magnificj et 
excelsi dominj dictj potestatis nostre sentiatis quod ejus solicitudo 
remediis invigilat subjectorum; nee cessamus inquirere si quid 
sit in nostra recorigendum. Ideo namque, uoluntarios labores 
optamus ut quietem aliis preparemus. Predictuih namque statu- 
tum comunitatis plebis Locarnj et Schone (Ascona) positum, sub 
rubrica „de consilio eligendo* quodineipit: Item statuerunt, 
prouiderunt et ordinauerunt et finit: seeundum quod placet con- 
silio" 8 ). Ex atributis nobis auetoritate et potestate, matura de 
liberatione prehabita corrigimus et cassamus et nullius ualoris 
et momentj, nee posteris obseruandum nee allegandum esse de- 
cernimus ; prouidemus, statuimus et mandamus reformantes et 
reformari uolentes et omni uia jure et modo, quibus melius pos- 
sumus eligentes sapientes uiros omnes et singulos in- 
frascriptos in consiliarios dicte comunitatis plebis 
Locarnj et Burgi Schone pro Anno MCCCLXVI. Indictione 
quarta ineipiendo die calendarum Januarij proxime sequentis 
pro toto dicto anno et declarantes et declarari uolenteä quod 
dictj consiliarij ex tunc et deineeps habeant et habere possint 
illam auetoritatem et baliam tempore dictj sui officij in consu- 
lendo et prouidendo super factis et negotiis dictj comunitatis, 
quam soliti sunt habere alij consiliarij qui in preteritis temporibus 
prefuerunt jam dicto consilio. Et quidquid consultum factum, 
aut prouixum per predictos consiliarios omnes aut saltem xviii 
ex ipsis concordes ad minus, ualeat et obtineat roboris firmita- 
tem. Et aliquid prouixum, gestum, factum aut ordinatum con- 
sultum seu reformatum fuerit aliter uel alio modo, quam supra 
dicitur, non ualeat, nee teneat, nee uim habeat. 

Declaramus insuper et mandamus quod predicti consiliarij 



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«-*-•-»• 



zur Geschichte des St. Gollhardweges. 105 

et alij omnes et singulj pro tempore quo dicto officio fuerunt 
ante finem sui officij per xv dies teneantur et debeant se in con- 
silio congregare in putradiu vicarij qui nunc est et pro tempore 
fuerit et ipsis unicuique eorum primitos sacramento delato per 
predictum dominum Vicarium que eligat meliores prudentiores 
et plus pacificos uiros unanimiter et concoditer eligere alios xxvj 
consiliarios bonos sufficientes et pacificos in successores suos 
pro potestate et balia tenore modis et conditionibns et termino 
supra scriptis. Et in quantum, quod deus avertat predicti omnes 
nel xviii ex eis in dicta electione nullatenus concordarent tunc 
et eo casu statuimus etc. quod per illos de Orello et eorum 
amicorum eligantur in consiliarios dicte comunitatis xvj ex 
amicis ipsorum de Orello et per illos de Muralto et eorum 
amicorum eligantur xij ex amicis ipsorum de Muralto de paren- 
telis burgis et locis in formis, termino cum auctoritate, 
modis officio et conditionibus et tenoribus suprasciptis. Ex qui- 
bus consiliariis similitet due partes ad minus xvm consciliarij in 
quolibet consilio et actu per eos gerentj debeant esse concordes. 
Hec autem nos Matheus de Pescia predictus autoritate nobis con- 
cessa per prefatum dominum Magnificum et excelsum dominum 
nostrum et omnia modo quibus melius possum statuimus et re- 
formari, decrevimus et mandamus. Ac etiam pro bono statu 
pacificequietj et salute predicte comunitatis et hominum partium 
felictarum (?) memores quod scribitur nee patitur propter orirj 
discordias inter eos quos potest sua Jurisdictio componere. 

Franzolus domini Petri (filius) 

Gofridinus „ Guidonis ^ } De Orello. 

Gorradinus de Rasteiis 

Albertolus dominj Luigi (fil.) 

Zanolus „ Gaffi « J De Muralto. 

Johanulus „ Jouj 

Eusebius et 
Francischus 



De Magoria. 






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106 Urkunden und Regesten 

Francischus Lafrachj presbiter 

Locarinus dictus composta , ^ . , T 

„ .,. ^ r > Omnes de burgo Locarnj. 

Swidmus Ruzola 

Zonios Locarj 
Joles Gibete 

Albertolns ümianolj | j) e b ur g scone de nobilitate de scone. 

Joles de Duno 

Minetus Laurentij 

Zail Stocris } De Valemadia. 

Jolerix de Locieno 

Petrolus Ferarj 



j t -x i ü© Menuxio. 
\ '. ■ „de Lorto 



Minolus de Pengio . ^ r 

* r .. A ■, . De Lorono. 
Martmus Adamj 



Dominicus dictus Darloni de Gambaronio. 
Bertolomeus de Olina de Gordola. 
Dominicas dictus Anzius de Yersascha. 
Guielmus de Arnalo de Gentunalibus. 
Petronus Brantus de Intragna. 

(Diess sind offenbar die Namen des von Math, de Pescia 
;T; neu gewählten Rathes von Locarno.) 



Archivio daglj Signorj Mnralto et d'Orellj. Vergl. Nessi pag. 82, 3a 

183. 
1365, 19. Juni. Alfdorf. 



^ Uri erwirbt von den Erben der von Attinghausen die Hälfte 



£ des einstigen Reichszolls ze Flülen. 

Der einzige Reichszoll im Lande Uri kam, laut Do- 
cument des Landammanns und der Landleute dieses Reichsländ- 
chens, von obigem Datum, de facto durch die Erben der Frei- 
herrn von Attinghausen zur Hälfte, zuerst 1360, 1. August durch 
Ursula von Sumpellen und ihren Sohn Johannes, einen Land- 
mann in Uri gewordenen Walliser, ertheilte Schenkung aus 
Dankbarkeit für die vom Lande Uri den Sumpellen zugespro- 



»*^--- 



zur Geschichte des St Gotthardweges. 107 

chene Erbschaft des verstorbenen Landammann Johannes von 
Attinghausen (Geschichtsfreund I, 324 und 325) „durch das die 
vorgenanten lantlüte mir vnd dien minen dester fürer behelfen 
vnd beraten weren, das ich bi dem minen belibe*. 

Die verwittwete Schwester des letzten von Attinghusen 
besorgte also der Reichszoll zu Flülen, der wol erträglicher war, 
als „Lüte vnd Güter", die sie von ihrem Bruder sei. geerbt, 
möchte ihr abgesprochen werden. 

1365, 19. Juni mochten die jedenfalls betagte Ursula von 
Sumpellen und auch ihr Sohn gestorben sein; denn Johan vnd 
Wernher von Rudentz von Unterwaiden vnd ihres 
Bruders Jost sei. Kinder, auch Mechtild, verwittwete 
von Mos von Altdorf und Ita Wiffrids von Silinon 
Gemahlin, alle von Rudentz, erklären sich als Erben Herr 
Johanns sei. von Attinghausen mit vorgedachter Abtretung des 
halben Zolls von Flülen an das Land Uri einverstanden 
und Uri sichert denselben die andere Zollhälfte zu. 
Ibi pag. 326—330. 

1365, 19. Juni sagen die Urner in ihrem Reverse: „Wer 
ouch das iemant den vorgenanten Zol iren teil vndvnsern 
teil, von jnen vnd von vns gar vnd gentzlich, nach den 
egenanten briefen ablösen wölti, da sollen wir den halben 
teil des geltes der Losung nemen, vnd ouch si den halben 
teil" ! ). 

„Wir sullen ouch vmb den selbeli zol gen nieman kein 
tegding noch dingen tuon an si oder an ir erben, das inen an 
dem zolne vnd an iren rechten schedlich gesin möcht an alle 



*) Daraus sehen wir, dass in den vier Jahren, seit Herrn Johannes 
von Attinghausens Ahlehen weder Kaiser Karl IV., noch auch die Grafen 
von Habsburg — Lanffenborg eine Einlösung dieses Pfandlehens des Reichs 
beantragte, der Uri — wie es selbst sich äussert, keinen Wiederstand zu 
leisten gesinnt war. — Die Grafen Johann und Rudolf yon Habsburg machten 
den 7. Januar 1364 zu Constanz mit Florenz einen Dienstvertrag für 8 Fahnen 
Knechte auf 6 Monate und Hans ritt 1364 um Mitte May dahin ab. 

Pag. 175—176 Hundert Urk. z. G. der Königin Agnes r. Ungarn 1869. 



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108 Urkunden und Regesten 

gewerde, vnd wert, ouch das si ieman vmb den selben Zoln 
angriffen oder bekümmern wöltj, Also das si der brief, die wir 
vnd si darvmb haben bedürfent vnd notdurftig wurden, oder 
abschritt von dien briefen nemen, so sullen wir inen die brief 
lihen vnd abschritt da von machen lassen, als dik, so si des 
notdurftig werdent" etc. 

184. 
1365« 29. Juni« Mailand. 

Rudolf IV., Erzherzog von Oesterreich etc. gibt, 
auf ihm vorgetragene 1 ) Bitte, dem Ammanne, Schultheiss, ßath 
und Gemeinde seiner 1. Getreuen, der Stadt Lucern, als 
Patron der dortigen Pfarrkirche, das Presentationsrecht für 
einen von ihnen zu wählenden Messpriester an dem von ihren 
Voreltern in der Kleinstadt 1 ) gestifteten Spital 3 ), der vielfach 
von armen über St. Gotthard Reisenden besucht war. 

Geschichtsfreund xiij, • 239. 

V 185. 
1368, 31. August. 

i 

Landammänner und Landleute von Uri, Schwyz, Ob- und 



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') Sane igitar ex parte honestorum et prudentium virorum fidelium no- 
strorum Dilectorum Ministri, Sculteti , Consalu m et universitatis civium 
Lucerie oblata Nobis petito contenebat." „Humiliter supplioarunt. u 
Rudolf VI. hielt sich bis Mai und Mitte Juni in Tirol auf und ritt 
dann mit 300 Reitern üaer Verona nach Mailand, um bei Barnabo Visconti, 
dem damaligen Herren Mailands, u. a. für seinen Bruder Herzog Leopold HI* 
die Heirath der Viridis Visconti, einer der vielen Töchtern Barnabas und der 
Regina della Scala zu beiwohnen. Die Gesaandtshaft, oder wie man damals 
sagte. Botschaft Lucerns ging also ohne Zweifel an Rudolf IV. nach 
Mailand ab. Nebst der Bitte für Genehmigung des Spitnlcuraten mochte 
sie wichtigere Gesuche für Verwendung des Transits und Zollangelegenheiten 
auf der Reichsstrasse nach Mailand zu besorgen haben , die durch den am 
27. Juli erfolgten Tod des Herrn Lucern's, Rudolfs IV., in's Unausführbahr« 
geriethen. 



4T' 



zur Geschichte des St Gotthardweges. 109 

Nidwaiden übertragen dem Rath der Stadt Lucern die Schlich- 
tung ihrer Steifigkeiten, Forderungen und Ansprachen, die sie 
mit den Richtern, Bürgern und Landleuten von Wallis „obrunt 
und nidrunt dem Doeys" verwickelt sind; auch der Streit wegen 
des in Wallis enthaupteten Henni von Eggenburg soll durch 
Lucern entschieden werden. Drei gleichläutende Urkunden im 
Staatsarchiv Lucern. 

186. 

» 

1386* 11» September. Sitten« 

Gelöbniss der Landleute von Wallis, ihre Stösse, so auf dem 
St Gotthardspass zwischen ihnen und den Waldstetten, dem 
Vogte und der Gemeinde Ursern geschehen von Schultheis^ 
und Rath zu Lucern, bis künftigen Allerheiligen - Tag richten 
zu lassen. 



*) „Consules ejusdem Civitatis." Der Ort Lucern (1210) hatte von 
Rudolf dem Alten von Habsburg bis auf Rudolf IV. in anderthalb Jahi- 
hundert Jahren gewonnen. Der alte' Spital stand da, wo jetzt die Post ist 

3 ) „Hospitale pauperum in dicto ipsorum oppido (Lucerne) nimia nee es - 
sitate cogente, foret fundatum, ad quod peregrini et miserabiles 
persone, per ipsorum presertim oppidum et ultra inonteui saneti 
Gothardi ittinerantes , limina beatorum Petri et Pauli prineipum Apo- 
stolorum ac sacram Romanam urbem visitantes, in vite necessariis defioientes, 
sue pro debilitate in itinere decumbentes, aliique pauperes desolati et infirmi 
non modicum habeant reoursum u 

sagt der freilich erst anno 1417 ausgestellte Yergabungs - Brief 
der Collatur Willisau, der im Spital- Archive zu Luzern liegt. Da wir dem 
Itinerare des Abts von Stade hieher entnehmen können, dass der Ursern- 
Berg seit der Mitte des 13. Jahrhunderts den Wallfahrern und sogenannten 
Pilgern als Alpenpass gedient, erlauben wir uns diese Stelle auch fürs 
14. Jahrhundert als gültig anzunehmen. Dieses Spitals älteste Erwähnung 
geschieht 1285. 

Geschichtsfreund III, 179. 



110 



Urkunden and Regesien 



Noverint universi presentes litteras inspecturi, quo nosCäves.. 
Civitatis . . Sedunensis et judices . . Comunitas et Patriote terre 
Vallesii comuniter tarn a Monte dei superius quam etiam inferius 
confitemur publice per presentes, quod pro comuni vtilitate et bono 
pacis toci provincie et terre nostre et super hoc bene aduisi 
et premeditati ut scandala valeant euitari atque dampna super 
guerris offensionibus querelis et questionibus quas habemus et 
habere possumus usque in diem presentem contra Scultetum 
consules et burgenses de Luceria, et illos qui ad eos pertinent 
et Ministros et . . Comunitates, seu patriptas trium vallium et 
terrarum videlicet de Vre, de Switz, et de Vnderwalden et illos 
qui ad eos pertinent et aduocatum, et comunitatem Vallis de 
Vrseria uel contra singulos dictarum villarum terrarum et 
comunitatum; ete conuerso super omnibus guerris dissensionibus, 
oifensionibus, querelis et questionibus quas ipsi omnes vel eorum 
singulj contra nos habent uel habere possunt similiter usque in 
diem presentem de legalitate, probitate providencia et discretione 
precellenti nobilium et . . discretorum virorum amicorum nost- 
rorum. Consilii.. de Luceria plenius confidentes. Nos posuimus 
et in eis . . conpromisimus et fecimus conpromissum de atten- 
dendo et conplendo et obseruando quid quid per eos super 
premissis amicabiliter uel de jure, querelis et defensionibus protunc 
ab utraque parte perattenter fuerit arbitratum pronunciatum 
declaratum et edictum, ne contra ea faciemus quoquomodo sed 
illud attendemus et jnvocabiliter obseruabimus cautelam, dolo et 
fraude tarnen in premissis penitus cessantibus et remotis. Ita 
tarnen quod super homicidiis qui perpetrantes et qui manu pro- 
pri dicta homicidia perpetrauerunt ab amicis mortuorum tantutn 
specialiter habeant se custolire et non ab aliis nee etiam alii qui 
manu propria homicidia non fecerunt debeant se propter hec ab 
aliquo custodire nee eis valeant aliqualiter imputari nee prop- 
terea dampnum inferri. et debent omnes offensiones et dissen- 
siones guerrarum inter partes predietas et earum qualibet penitus 
esse paeificate, sedate, sopite et concordate sub arbitrio. pronun- 



zur Gewhiehte des St. Gotthardweges. 111 

ciatorum et arbitramento predictorum per dictum . . . Consilium 
de Luceria faciendo domino annunente Creatore altissimo dictum 
autem arbitramentum per eosdem faciendum et pronunciandum 
a dictis partibus et earum quolibet integre attendi et obseruari 

debet absque omni dolo et fraude. promittentes . . . Nos 

Cives judices . . et patriote. Vallesii predicti bona fide pro nobis 
et successoribus nostris firmum et validum tenere et attendere 
quidquid per dictum consilium de Luceria. vel per majorem 
partem ipsius consilii dictum arbitratum et pronunciatum fuerit 
sive gestum super premissis nee contra ea facere uel venire 
nunc vel in futurum aliqualiter sed inviolabiliter observare; 
jta tarnen quod dictum Consilium de Luceria seu major pars 
ipsius Consilii super dictis questionibus, querelis guerrarum et 
offensionibus pronunciet arbitretur et declaret et pronunciare arbi- 
trari et declarare debeant infra proximum festum omnium sanc- 
torum nunc proxime venturum per viam juris seu amicabilis 
composicionis prout eorum discretionj melius videbitur expedire 
cautela dolo et fraude in premissis semper evitandum. Presentes 
autem litteras ad majorem roboris firmitatem . . Nos . . Cives de 
Seduno predicti et comunitates de Narres (sie.) et a monte dei 
Superius pro nobis et aliis comunitatibus Vallesii omnibus du- 
ximus sigillandum ipsis comunitatibus consentientibus et se ad 
premissa astringentibus . . Datum Seduni die XI mensis . . 
Septembris, Anno domini Millesimo cec sexagesimo oetavo. jn- 
dictione vi . . . 

Pendent Sigilla. 

1368» 11« September, in Castro nostro Sete. 

Guichard, Bischof zu Sitten, Graf und Präfect von Wallis, 
gibt seine Zustimmung zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen 
seinen Landleuten (patriote nostri Valesii) einerseits, und Schult- 
heiss, Bath und Bürger von Luzern und den drei Ländern und 
ihren Angehörigen (patriote trium Vallium) andrerseits, und be- 



112 Urkunden und Regesien 

fiehlt seinen Amtleuten und Unterthanen den Spruch, der er- 
gehen wird, getreu zu halten. 

Originalurkunde im Staatrarchiv Lnzern. 

188. 
187 O. 1. October. 

Sicherung der Reichsstrasse über St. Gotthardsberg. 
Burgermeister etc. der Statt Zürich, Schultheis etc. ze 
Lutzem, Amman der Statt Zug u. Amt, Amman vnd all Lantlüte 
gemeinlich der dryer lender Vre, S wizund Vnderwalden — 
sind mit gemeinem Ratt guoten frieden willen über ein komen der 
Ordenung: dz wir all Strassen von der Stiebenden brug 
vntz gen Zürich ze allen sitten in aller vnser Eidgnossschaft 
schirmen sulen nnd wollen, (je dem der si fahrt) er si 
gast, lantman oder Burger, froemd oder heimsch, wie si geheissen 
sint, daz die mit ir lib vnd mit ir guott in allen vnsern, vnd 
der so zuo uns gehörent, gerichten und gebieten sicher varen 1 ) 
daz si ane Recht nieman kumbern sumen noch schadgen sol, 
wer aber do wider tuott, da sulen wir all einander behulfen vnd 
beraten sin, wie der gewisett werde, daz er den schaden vnd 
den angriff ableg vnd wider tuo (restituere) so verre sin lib 
vnd sin guott erzügen mag on alle geverd. Vnd als da her ze et- 
lichen zitten von Stetten vnd von lendren lüte vff gezogen sint 
vnd ander lütt angriffen, vnd gepfendett, geschadgott hant, da 
von vil grosser schad komen moecht, vnd den schaden ze ver- 
komen, haben wir einhelleklich gesetzett, meinen vnd wellen 
nicht, daz von disen vorgenanten stetten und lendern ieman 
kein loeff oder vfzog mache mit pfandunge, oder mit andern 
Sachen jeman schadge,. dann mit vrloub willen vnd wissent, 
Zürich eines Burgermeisters vnd des Rates, ze Lutzern des 
Schultheissen vnd des Rates Zuge des Ammans vnd des 
Rates vnd Vre, Switz vnd Vnderwalden des Amman vnd des 



*)« varen sagte man damals für reiten. 



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zur Geschichte des St. Gotthardwegeg. 113 

ßattes, sanderlich in jechlicher statt vnd lant* da die gesessen 
sind die den angriff tuen wellen, oder getan hand. Wer aber 
do wider tuott des jeman ze schaden kunt, den vnd die sulent 
die statt oder das land, bj den er wonhaft ist, wisen vnd nöten, 
an lib vnd an guott, daz er den angriff vnd den schaden ableg 
vnd gentzlich wider tuog vnverzogenlich, an alle geuerd.* 

Tschudi I, 473. Pfaffenbach. J. E. Kopps Abschiede I, XLI. 

Diess offenbar von Zürich ausgegangene erste Strassen- 
Polizeigesetz zu Gunsten des Handels, vorab mit Italien, ruft 
keinem A eitern ; da früher des Königs Landfriede dessen Zwecke 
vertrat. 

189. 
1371, 19* September (»• I.) 

Johannes von Rudentz, seine Schwester Mechtild, Wittwe 
Joh. von Mos, und Heintzman, Margret und Cäcilia, Jost von 
Budenz seligen Kinder, gebendem ihnen verschwägerten Wiffrid 
von Silinon, Landmann von Uri, Haus, Hofstatt und die Sust 
(Waarenhalle) zu Flülen etc. um 300 Gulden zu kauffen, d.h. 
Pfandweise, wie solche Joh. von Attinghausen sei. besass; ge- 
schieht die Lösung nicht innert drei Jahren, so wird das Pfand 
Eigenthum. Sollten die Landleute den Verkäufern die Sust 
„angewinnen" oder eine andere Sust bauen, „also das si inen 
vnnütz würde", so sollen die 300 Gulden dem Käufer zurück- 
bezahlt, oder dessen Schaden erstattet werden. 

Geschichtsfreund I, 330—333. 

Daraus erhellt, dass die Sust den Hauptwerth dieses 
Kaufobjekts bildete und Haus und Garten von geringem 
Werthe war. 

19©. 
1313, April* 

„Diss Jahrs hatte Herr Galeaz und Herr Barnabore von 
Meiland gross Streit mit Papst Gregorio und Nicolo Ostensi 

Histor. Archiv Bd. XX. 8* 



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114 Urkunden und Regesien 

Mg. von Ferara. Also wurbend die Herrn im Aprellen an die 
Eidgenossen vmb Hilff ... Do liessend sie ire Knecht, wer gern 
wolt lauffen vmb den Sold und luffend bi 3000 Knecht hinin, 
die warend von Zürich, von Schwitz, von Bern, von Vre, von 
Lucern, von Vnderwalden, von Zug, von Glarus und von Solo- 
thurn und dientend den Herrn von Meiland etlich Jar. tt 

Tschads Chronik 482. 

19t. 
1373, 8* September* Villanova. 

Papst Gregor XL, welcher die Viskontj, die ihn be- 
kriegten, und selbst seine Gesandten misshandelten, gebannt 
hatte, verlangt von denen von Schwyz Zurückrufung ihrer 
Knechte und Sperrung aller Kriegszufuhr unter Kirchenstrafe. 

Archiv Schwyz Nr. 187, Archiv für Schweiz. Geschichte XIII, 

Tschudi Ghra. I, 482. 

Diesem Verlangen scheint, wenigstens in Luzern und Uri, 
wo es wol auch gestellt wurde, nicht nachgelebt worden zu sein, 
denn im päpstlichen Archive liegt ein „Absolutio incolarum Lu- 
cernensium ob adhäsionen Vicecomitibus" von Gregor XL (Archiv 
für Schweiz. Gesch. XIII, 242) und 1374, 15. December, lässt 
Abt Rudolf IL von Engelberg, im Auftrage genannten Pabstes, 
den Landleuten von Uri die Kirchenstrafen nach, mit denen er 
sie, als Begünstiger der Visconti, belegt hatte. 

Archiv Uri Nr. 79, Geschichtafreund IV, 299. 

Das Reiselaufen nach Italien war bei dem starken Solde 
und den endelosen Fehden italischer Städte und Fürsten in 
dieser Zeit eine gar schwer zu beschränkende alte Gewohnheit. 
Die Verbote des Reiselaufens waren damals eben so nutzlos, 
als heut zu Tage gegenüber Holland (für Java) und Egypten. 
Dass die Schweizer in Italien ihre Kriegskunst gelernt, wird 
Niemand leugnen, wer die Geschichte dieser zwei Länder kennt. 
Die Strasse über den Ursernberg hatte damals in dieser Be- 
ziehung nicht weniger Bedeutung, als für Handelsverkehr, der 
dazumal nicht besonders blühte. 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. ■ 115 

199. 
1374, 29* Hiarx* Luzern. 

Schuldverschreibung des Freyhern Franz von Sax an 
die Lombarden Fridr. und Jakob Silber und Manfred von Berg 
von Asti, um 677s g.-gl. und 6 Schi. Stäbler, rückzahlbar auf den 
6; Juni L J.; unter Bürgschaft des Ritters Heinr. v. Ospental, 
Joh. von Rudenz und des Edelknechts Walthers von Tottikon 
und Geiselschaft H. v. Eschibachs, Bürgers v. Luzern. 

Allen den die disen brief ansehent oder hörent lesen, künd 
ich Franciscus von Sacho ein frie vnd vergich offenlich mit disem 
brief, das ich oder min erben schuldig sin vnd gelten sullen vff 
den achtodentag Brachmonatz der nach dem datum diz briefs 
nechst kunt, dien erbern lüten Fridrichen Jacoben Silber, vnd 
Manfreden von Berge von Rochav.Ast, Brudren Lamparten zu 
Lucern old jren erben achtendhalb vnd sechzig gülden guter 
vnd geber an gold vnde an gewicht vnd sechs Schilling pfennig 
stebler ze Lucern genger vnd geber, die mir der selben Lam- 
parten diener den sie ze Luzern hand gelihen het, vnd die ouch 
in min guten nutz komen sint, vnd sol das selbe gut stan ane 
geuerde vntz an denselben tag. Har vmbe so han ich inen zu 
mir vnverscheidentlich ze rechten gelten geben min lieben guten 
fründ Heinrichen von Ospendal, Ritter, Johansen von Rudenz 
min Swager, vnd Walthern von Tottikon edelknecht, ze rechtem 
Gisel Heinrichen von Eschibach burger ze Lucern, mit dien ge- 
gingen ob wir si nicht werin des selben guts am vorge- 
schribenen tage, das denne von dannen hin wuchenlichs gan 
sol vff iecklich phunt desselben geldes ... an steblern gezielent, 
zwen phenning ze gewonlichem gesuoche alle die will so wir si 
ungewert han ... sol Heinrich von Eschibach der vorgenande 
Gisel . . , eim gisel ze essenne geben ane allen fürzug, nach der 
sitt ze Lucern vnd gewohnheit ane beklagen der im von den 
obgenanten Lamparten oder ir gesinde gesant wirt, alle die wile 
vntz wir si geweren des vorgenanten houptgutes vnd gesuches, 
vnd des Schadens so si von dirre gülte wegen gewinnen gar vnd 



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Urkunden und Regesteo 



gentzlich. Dar zu hau ich der egenant Franciscus von Sacho 
gesworen, einen gelerten eid ze den heiligen mit vferhobner 
hand ob ich die egenanten Lamparten oder ir gesinde zu Lucern 
des vorgenanten houpguotes inrent dem egenanten [zile nicht 
gewerte das ich mich denne, vf dem egenanten zil oder mor- 
nendes bi der tag zit, mit minselbe lib, vngemant gen Lucern 
in die stat, an ein offenen wirt, in recht giselschaft antworten 
sol vnd da beliben vnd niemer von dannen komen ane der vor- 
genannten Lamparten oder ir gesinde willen e ich si dirre gelt 
schult gentzlich gewere. Beschech aber, da vor got si, dz der 
vorgenant gisel Heinrich von Eschibach vnder dannen deheins 

wegs vnnütz wurde, das si durch erben einen nützen gisel 

an des vnnützen stat geben darnach inrent den nechsten vier- 
zehn tagen so der von vns ze hus vnd ze hof, old vnder ougen 
mit botten oder mit briefen geuordert wirt, old die selben Lam- 
parter oder ir erben mangeint ein geisel vf unser aller vier 
schaden legen ze Lucern in der stat, an ein offenen wirt alle 
die wile so dz beschicht. Da loben wir die vorgenanten gelten 
alle viere vnverscheidenlich für vns vnd vnser erben Heinrich 
von Eschibach obigen Gisel vud sine Erben vnd ouch die vor- 
gesehen Lamparten oder ir gesinde vnverzogenlich von allem 
schaden ze waren vmb dis sache. Musten och si vns allen oder 
unser deheinem sunderlich oder unsern erben von dirre gülte 
wegen nach faren klagen oder botten senden, riten oder gan old 
weles wegs si von dirre sache wegen ze schaden koment, den 
selben kosten vnd zwerung han wir vnverscheidenlich inen och 
gentzlich gelobt ab ze legenne vnd vss ze richtenne ane fürzug 
iren worten, bi irem eide dar vmbe ze gelöbenne ane ander 
bewisung, dar zu han wir Heinrich von Ospendal vnd Walther 
von Tottikon die obgenanten gelobt bi unsern truwen an eines 
geswornen eides statt, wenne wir für dis hinn vmbe dirre gülte 
wegen vmb der vorgeschribnen dinge deheins ze hus vnd ze 
hof old vnder Ögen mit botten oder mit briefen gemant werden, 
das wir vns denne dar nach inrent den nechsten acht tagen gen 
Lucern in die statt an offenem wirte ze veilem gute in recht 






b 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 117 

giselschaft antwurten sullen, old vnser jedweder old ein andern 
gisel an siner stat legen, der daselb steete blibe vnd leiste als tun 

kome, all er tun musti, ob er selber leiste. Also ze 

lande von eim erbern man wenne ich sin ermant wurde, als Vor- 
bescheiden ist an miner statt bi guten (trüwen) an eides statt... 
dannen komen, wan mit der vorgenanten Lamparter oder ir 

gesinde willen, ie denne von dirre gülte 

wegen gemant werden gar vnd gentzlichen. Ouch sol man 
wissen daz inen an dem gelübde nit schaden sol weder krieg 

verbieten noch kein ding so ieman erdenken kan 

gülten und dem gisel allen, oder vnser deheim sunderlich einest 

oder mere och fürer .... sol inen an kein schade 

sin. Aber ich Franciscus von Sacho der vorgenant loben frilich 
für mich vnd min erben, Heinrich von Ospendale, Johansen von 
Budenz vnd Walthern von Tottikon die obgenanten vnd ir erben 
vnverzogenlichen von welcher wisenne wir oder ir welenweg si 
von dirre sache wegen ze schaden koment alles ane geverde... 
ze einem waren vrkunde so han wir die vorgenanten, gelten, 

alle und och der gisel vnsrü Ingesigel vns dien gelten 

vnd vnsern erben ze einer vergicht dirre sache vnd mir dem 

gisel ze an disem brief geschriben stat. Der geben ist 

an dem nun und zweinzigostentag Merzen von vnsers hern ge- 
borte drizehen hundert vier und sibetzig Jaren. 

Leider sind von den 5 Siegeln nur die Stellen geblieben, 
wo die Schleifen durchgiengen. Diese damals s. g. Gült in der 
Mitte geschlizt, also abbezahlt, wurde in einen Einband einge- 
klebt, daher auch die Schrift an vielen Stellen arg gelitten. Ich 
entdeckte sie in dem von „Hans zum Bach maier vnd burger 
von Lucern" geschriebenen vnd illustrierten Cod. pictoratus des 
Schachzabelspiels Conrads vom Ammenhusen. Die Personen sind 
historisch alle bekannt. 

Franziscus von Sacho der Fry gehört dem nach Misocco 
gezogenen Zweige dieses Hauses an, aus dem Ulrich von Sax 



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118 



Urkunden und Regesten 



1319, 4. Juli für Dienst mit 10 Helmen von Friedrich dem 
Schönen 100 Mark Silber Abschlagslöhnung erhalten. 



J. E. Kopp G. VI, II 477. 



1»3. 



1374, 7. August. Alfdorf. 

Johans von Rudentz, Edelknecht, verkauft dem „be- 
scheiden man Anthonius zer Porte lantman ze Vre* 
gegen baar empfangene 440 61. sein Haus und Hofstat ze 
Altdorf am smalen Orte, worin Heinrich derFrouwen der 
elter wonhaft ist. Demselben verkauft er auch sieben Neun- 
theile der „susten samt dem sustr echte und des grossen 
huses und hofstat und einen garten ze Fluelen.* Ein 
Neuntheil ist der Frau Mechtild von Mos des Verkäufers Schwester 
und der andere Neuntheil dieser Sust Wilfrieds Rinden von 
Silinon und der Schwester selig des Verkäufers. Darüber 
giebt derselbe für rechtsphant vnd pfantschilling 
vom halben Theile des Zolls zu Flülen „einen sechtzten 
teil halben" und einen halben drittel eines sechtheils 
dieser Zollhälfte, demselben zer Port mit aller Gewähr. 
Zeugen : Herr Arnolt Kilchherr ze Altorf, Cuonrad der Frouwen 
lantaman ze Vre, Johans Meiger ze Oertzuelt der älter Heinrich 
v. Hurnfelden, Cuonrat Schüdier, Ruedger und Heinrich im Al- 
benschiit. Es siegelt der Verkäufer. 

Geschichtsfreund I, 833—335. 

Drei Tage nachher bestätigt diesen Kauf Heintzmann von 
Rudentz. 



194. 

1374« „Der Abt von Dtssentis, 

welcher damals die Alpen Fortunei, Rodunt u. Lucendro besass, 
liess auf der Höhe des Berges ein Hospiz und eine St.Gotthard 
geweihte Capelle neu errichten." 



zur Geschichte des St Gotthardwegea. 119 

So Franscini pag. 425 s. C. Tessins, wohl aas Bericht des 
Paters Plaeidus a. Specha, der vor dem vorlezten Brande in 
Urkunden fand, dass Anno 1300 schon ein Hospiz da bestand 
und 1323 Waaren durchgiengen. 

19*. 
1374, $3« November. Frank eford a* d. Mayn. 

Kaiser Karl IV. stellt, nach erklärter Reichsacht, die er 
über Barnabo und Galeazzo, die Herren von Mailand gelegt, 
Arest-Befehl auf Mailands Kaufgut aus. 

Kaiser Karl IV. 1 ) gebiethet der Reichsstadt Strassburg: 
„Wan wir fürmals Bernabos vnd Galeaz von Me- 
dio lari, gebrudir, vmb offenbar gewalt vnd vnrecht, die sie mit 
iren helffern vnd gunnern getan haben vnd tegelichen tun vnserm 
heiligen vater dem Papste*) v. d. h. Kirchen zu Rome an iren 
landen vnd lewten, vnd auch wider vns v. daz heilige Romische 
Reich, vorbannen vnd in vnsere vnd des Reichs Achte 
getan haben, als daz in andern unsern brieuen vollenkomen- 
licher ist begriffen, gebieten wir auch bei vnsern vnd des Reichs 
hulden v. meynen vnd wollen ernstlichen, daz ir alle v.igliche 
Burger, Kouffleute v. vndersessen der egenanten Bar- 
nabos und Galeatz won Mediolan mit irer Kaufmanschaf ft, 
die sie zu euch itzund bracht haben oder bringen werden, von ' 
vnsern v. des Reichs wegen vffhalten sullet als offite ir 
von Johannsen Messirsmit von Lucerne, vnserm lieben getreuwen, 



') Schon dem Papste Urban V. (1362 — 70) hatte Karl IV. geloht, ihm 
ruhigen Besitz des Kirchenstaates zu sichern (Palacki Gesch. ▼. Böhmen II, 
II, 867—68) was er, in sexner Weise, 1861 auf dem papirenen Felde auch 
hei Barnaho Visconti versuchte. 1367, 24. August trat er seine Romfahrt 
an, obwol er 40,000 Mann bei sich hatte, erfolgte eine Entsetzung Barnabö's, der 
Urban, noch als Legaten, gezwungen seine päpstlichen Briefe zu verspeisen 
(Königshoftn Deutsch. Chron. IX, 590) keineswegs. Herzog Stephan von 
Bayern, Barnabo's Tochtermann, söhnte 1868, 27. August zu Modem (Hont- 
heim hist. dipl. trevir. II , 186). Für uns ist die angelobte Vertilgung der 



120 Urkunden and Itegesten 

dem wir daz sunderlichen empfohlen haben , ermanet werdet. 
Vnd sullet auch dieselben bürgere v. Kawffleute von Mediolan 
mit semelichem irem gute vnd Kawffmanschaft getrewelichen 
innehaben v. halten, vnd tut doran dbein vorsawmenusse nicht, 
als lieb euch vhser v. des Reichs hulde sey zu behalten." 

Aus Btrassburgs Stadt- Archiv. Geschichtefreund XXVI. 330. 

196. 
1376, lff» December. ürl. 

Rudolf IL Abt zu Engelberg (ein Sohn des ritterlichen 
Hauses Stühlinger von Neuregensberg) erlässt, im Auftrage des 
Papstes Gregor's XL, den Landleuten von Uri die Bann- und 
Interdicts-Strafe, in welche sie durch Begünstigung der kn Banne 
stehenden Herrn von Mailand, die Brüder Barnabo und Galeazzo 
Visconti gefallen waren. 

Gregor XL hatte 1373 im September (Tscbudi's 
Chron. I, 482) unter Kirchensrafe verboten diesen gen. Herrn 
von Mailand und ihren Anhängern : nullas gentes armigeras, vel 
alias volentes ire ad eorundem tyrannorum ac colligatorum com- 
plicum et fautorum servitia transire, aut viötualia, arma et quevis 
mercimonia, adducj eis per vestra territorial 

Diess war für das Land Schwyz, an welches die Gesandt- 

. schaft des Papstes mit diesem Gesuche abgesendet wurde, der 

allgewöhnten Reiselauferei nach Italien wegen, sehr schwierig. 

Noch weit unmöglicher war es für Uri zu verhüten, dass 



Malandrini, Strassenr&uber . in Italien, die wichtigste der Friedensbe- 
dingungen. Karl nahm Geld. 

*) 1372 bannte Gregor XL Galeazzo Visconti. Die wiederholten Banne 
bringen Giulini und Osio. Cod. dipl. I. 

Mit Ende des Jahres 1374 störten ohnehin das angeblich 40,000 Mann 
zahlende Heer Couasics, das sich bei Basel vorbei über den Hauenstein in 
den Aargau und nach Kleinbnrgund ergoss und die 1376 folgen le sogen, 
böse Fastnacht in Basel den Handelsverkehr auf nordwestlichen .Zugängen 
des St. Gotthards- Verkehrs auf lange Zeit. 



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zur Geschichte des St Gotlhardweges. 121 

keine Subsidien, „armentalia pannos, ligna, ferrum arma, equos 
seu quevis alia mercimonia, vel quidcunpue aliud, quod 
posset in dominorum Barnobonis etGaliatz de Vicecomitibus de 
Mediolano vel suorum eomplicum aut fautorum utilitatem aut 
comodum redundari" über den Bergpass ihren mit Uri im Frieden 
liebenden Nacbbaren zukommen. 

Die offenbare Freude, mit welcher der Abt von Engelberg 
seine lieben Nachbarn vom Interdicte befreit, lässt sich also 
um so mehr begreifen, wenn man bedenkt, dass Barnabos, 
Tochter Viridis Viscoti die Gemahlin Herzog Lüpolds I. von 
Oesterreich war. 

Nr. 79 Archiv Uri, abgedruckt IV, 299—301 Geschichtsfr. 

197. 
1377, 9. Mal. Lucern. 

Margaretha von Rudentz, Hartmanns von Burgen- 
stein, Edelknechts, Wirtin, verkauft aus Noth mit ihres 
Mannes Hand dem Landammanne und den Landleuten 
von Uri um 250 Goldgulden, als Pfand des Heichs, zu 
ewigem Kaufe: „ein sechsten teil des halben zolles ze 
Flüelen und ein drittheil eines sechsten teils* des- 
selben, die sie ererbte von Jost ihrem Vater und Heintzmann 
ihrem Bruder sei. von Rudentz. Auf geleistete Baarzahlung 
entzieht sie sich, zu der Käufer Händen, an Johann von Mos 
von Wasen ihr Gut abtrettend mit voller Gewähr. Zeugen: 
Wilhelm von Ougershein Klosterherre des Gotshauses Lucern, 
Rud. von Büttikon, Edelknecht, Heinrich, Johans, vnd Peter 
die Brüder von Mos, Joh. Kupfersmit, Heinrich vnd Ulrich 
von Rüsegg Brttder, Heinrich Woltman, Burger ze Lucern etc. 
Es siegeln Burgenstein und der Schultheiss Peter von Gun- 
doldingen. 

Geschichtsfrd. I, 337—339. 



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122 Urkunden und Regesten 

198. 
1377, September» Paria« 

GaleazzoIL, Herr zu Mailand und Reichsvicar, 1 ) 
befiehlt der Verwaltung des Zolls zu Abiasca die Thalleute der 
der Leventina, die seiner L Schwägerin Regina della Scala 
gehören, für ihre eigne Waare, bei dem Zoll zu belassen, 
welchen sie früher bis zum bis zum 16. Juli 1377 bezahlt 
hatten etc. 

Volentes complacere Illustri sorori nostre carissime domine 
Regine consorti fratris nostri domini Bernabonis, volumus et 
mandamus vobis, quatenus non obstante aliquo ordine per. nos 
nuper dato et post per nos confirmato non exigatis nee exigere 
permittatis ab hominibus de Leuentina subditis prefate illustris 
sororis nostre ultra id, quod exigebatur et exigi consueuerat 
a die xvj mensis julij retro. Aduertentes tarnen, quod alij qui 
non sunt de territoris Leuentine et ueri uicini et uallerani Leuen- 
tine, sub aliquo colore non gaudeant jmmunitatj gratie nostre 
presentis, nee etiam ualleranj Leuentine possint sub eorum no- 
minibus conducere seu extrahere aliquas merchadantias nisi 
eorum pro^rias tantum. Datum Papie die septimo mensis sep- 
tembris Mccclxxvij. Pasquinus sign. Galeaz vicecomes dominus 
Mediolanj Imperial. Vicarius generalis sapienti viro domino pqtentatj 
consilio et pedagiariis terre nostre Birinzone. 

de fx? cod. ms. Nr. 310 Eremj. 



199. 
1382, 99. März. Zürich in der Abtei. 

Frau Beatrix, Freyin von Wolhusen, Aebtissin zu 
Zürich, verwendet sich schriftlich bei ihren guten Freunden, 
Landammann und Landleuten zu Uri, für ihren eigenen 
Gotteshausmann, Heinrieh Stägel, Burger zu Zürich, mit dem 



J ) 1372, 3. Augast, entzog Karl IV. beiden Brüdern das Reichsvicariat, 
das er ihnen i. J. 1355 um 200,000 Gl. verliehen hatte. 



.1 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 188 

Gesuche denselben und sein Gut, wie "bisher gebräuchlich war 
(„als ander vnser gotzhus lüt vntzher bi üch ane zol beliben 
sint tt ) zollfrei im Lande Uri („an üwern zollen" ') passieren zu 
lassen. Sie bekräftigt ihre Bitte: 

„Als vnser gotzhus lfite Zürich, vnd flwer lantlüt ze Vre 
die fryeheit (sie) gewohnheit vnd rechtung mit einander gehebt 
in sölicher wise vnd mass, wa vnsers gotzhus man oder frow ze 
Vre in vwerm lande an vwem zoll kumt , das man da en keinen 
zoll von sim lip noch von sim guot*) nehmen sol, tt und gelobt 
tlen Umern Gegenrecht in Zürich zu halten. 

„Da sol oveh ir lip vnd ir guot vnsers Zolles ledig sin.* 

Abgedr. Geschicbtefr. IX, 15. 

»00. 
1382, B. Juni. Pavla« 

Niclaus de Croaria 3 ) meldet aus Auftrag des Grafen (Joh. 
Galeazzo Viscontj), dem er von des Empfangers Thaten 4 ) sprach, 
dessen Dienstantrag mit einem Schildknappen und 10 Lanzen, 
wobei für Heinrich von Grünenberg und seinen Knecht per 
Monat 60, für den Knappen 25 und für die Mannschaft 20 Flor. 
Sold angeboten wird. 



1 ) Offenbar waren es aber nicht die Zölle „von denen die Aebtissin hier 
i. J. 1382 spricht, sondern es ist weit eher das s. g. Theilgeld, Weggebühr, 
8. g. Fürleiti darunter zu verstehen, die von den Theilern, d. h. denen die 
Strassen und Brücken unterhielten und offen hielten, zu Altdorf, Silinen und 
Göschenen bezogen wurde. 

2 ) Es war schwer in Uri auszumitteln ob ein Zürcher nur seine eigene 
oder fremde Waare über den Berg führe. 

8 ) Der Nicolaus de Croaria muss den Grünenberger und dessen Thaten 
genau gekannt haben, also wol aus seinem Lande sein, dass er sich getraute 
in einer Zeit, in der es von Condottieris aus Engelland, Ungarn etc. in Italien 
wimmelte (Oslo docum. dipl. II) ihn zu empfehlen. 

4 ) Der Empfänger dieses Dienstantrages, dem wir später, 31. Juli 1382, 
als Edlen (nobilis) in Pavia wieder begegnen, ist der Henzemann von Grünen- 
berg, der seinen Vater Petermann im Jahre 1375 bei Buttisholz, im Kampfe 



124 Urkunden and Regesten 

Egregio militi domino Henrico de gruenberg domino suo ho* 
uorando. Eggregie miles ac domine hooorande, cum alias locutus 
fuerim cum jllustri principe et domino domino comite virtutum 
de factis vestris nunc de nouo iterum fui sibi adlocutus, et dixit 
mihi quod velit vos recipere pro associando personam suam et 
familiärem curie sue vna cum decem lanceis. In quibus Sit vnus 
bonus-honorabilis scutifer, qui si contingeret vos aliud debere 
agere, posset-sciret ipsas vestras lanceas gubernare, et regere. 
Et dabit vobis florenos sexaginta in mense 5 ) videlicet pro per- 
sonali vestra quadraginta pro vna sublancea viginti et scutifero 
vigintiquinque et reliquis lanceis viginti, Nam secundum meum 
bene poteritis xontentari ad presens, quia seruietis bono do- 
mino et eritis in bona societate, quia dominus deposuit et 
multos alios nobiles per modum prescriptum penes se accipere, 
quare rogo vos ut velitis facere quidquid prefatus per suas 
litteras vobis scribit et taliter vos regere in predictis, quod tanta 
bona verba per me eidem domino de vobis dicta obtineant 
roboris firmitatem, nam prefatus dominus indentit vos trac- 
tare tanquam intimum confidentem et non tanquam stipen- 
diarum, et imo in predictis citam finalem expeditionem 
adimplere velitis et bonas gentes vobiscum transducere et in 



gegen Goussis Söldner verloren und als Pfandherr auf der Feste Rotenburg 
bei Lucern sass.. 

Rühmlicher müssen seine Kriegstbaten gewesen sein, die sein Freund 
Niclaus dem Grafen di Vertu erzählte; solche fielen wol in dens. g. Gugler- 
krieg und machten ihn zum Ritter. Die Löhnung ist, im Vergleiche mit 
der, welche Osio's Quellen zufolge Barnabo Visconti gab und die Republik 
Florenz Anno 1364 (Argovia V, 175) zahlte, stark. Ob der treulose Joh. 
Oaleaz damals schon darauf sann, seinen Vetter und Schwager Barnabo zu 
beseitigen, wie er Anno 1385 gethan? 

5 ) Anno 1385, 1. Juli, liess Joh. Galeaz, damals Alleinherr in Mailand, 
mit Johannes Haulwood, der berühmtesten Condottieri eine Capitulation ab- 
aohliessen, laut welcher dieser, wenn er in Dienst tritt, monatlich 300 fl» 
erhält et aecum ducere possit usque ad Lanceas 30 in damals üblichem. Sold. 

Osio. I, 249-251. 



zur Geschichte des St« Gollhardweges. 125 

casu quo venire nolitis mihi citam responsionem rescribere 
velitis. 

Datum Papie terio juni Moccbuoqj. 
Nicolaus de Croaria. 

901. 
1389, IS. JuU. Frankenfürt« 

König Wenzel freit die Thalleute Urserens von der Reichs- 
vogtei und giebt ihnen aus ihrer Comune jährlich freie Ammans- 
WaM. 

„Wir Wenczlaw von gotes gnaden Römischer kunige zu 
allen Zeiten merer des Reichs vnd kunige zu Beheim bekenne 
vnd tun kund offenlichen mit diesem briue allen den die in 
sehent oder hörent lesen das vns von wegen der Tallwte des 
Tales zu Urserren vnsern vnd des Reichs lieben getrewen 
für gelegt ist wie das sie von Richtern die in ein Riche gesatz 
hette vil beswernusse vngemache vnd gebresten gelyden hetten 
dauon sie in grossen schaden komen weren, des haben wir an- 
gesehen sulche ire merklichen gebresten ouch dinste vnd trewe 
die dieselben Tallute vns vnd dem Reiche oflFt nutzlichen vnd 
williklichen getan haben teglichen tun vnd furbas tun sullen vnd 
mugen in künftigen Zeiten, vnd haben mit wolbedachtem mute 
vnd gutem Rate vnszer vnd des Ruches Fürsten Herren Edlen 
vnd getrewen die egenanten Tallute gefreyt vnd begnadet, fryen 
vnd begnaden sie mit krafft dicz brives, rechter wissen vnd 
Romischer mechte das furbas dhein Richter noch 
nyemand anders wer der were oder in welchen eren vnd 
wirden der sey, die egenanten Tallute alle mit eynander, noch 
ir ieklichen besundern vorsetzen, vorphenden, vorkumbern oder 
von dem Reiche empfromden, sulle oder mage in dhenewegs, 
sunder wir meynen vnd setzen von Romischer kuniglicher mechte, 
das dieselben Tallute alle miteinander oder der merer 
teyl eynen vnder in der in dem Tale mit haus- 



126 



Urkunden und Regestoo 



röwche gesessen sey vn zu einem Amman 1 ) oder 
einem Vogte kyesen vnd nemen sullen vnd mügen, 
der vollen gewalt daseibist in dem Tale zu richten 
habe, vnd den endern vnd wandeln, von jar zu 
jare als in das allerbeste fugen wirdet als lange bis an 
vnser, oder vnser Nachkomen Romischer keyser und kunigen 
gunst vnd gnade vnd darumb so gebieten wir allen Fürsten 
Geistlichen vnd Werntlichen, Grafen, Freyen, Dienstiuten 
Rittern, knechten, Gemeinscheften der stete, merkte vnd dorffer 
vnd allen andern vnsern vnd des Reichs vndertanen vnd ge- 
trewen vnd [mit namen den Talluten der Vwern (?) (ürnern) 
vnd Sweytze ernstlichen vnd vesticlichen bey vnsern vnd des 
Reichs hiilden, das sy die vorgenanten Tallute zu Vrsseren an 
sulchen vnsern gnaden vnd freiheiten alle die weyl vnd wir vnd 
vnser nachkomen an dem Reiche Romische keyser vnd kunige 
als vorgeschriben stet das gunen nicht gewinen (sie) noch irren, 
sunder sie dar zu hanthaben schützen vnd schirmen, wenn wer 
do wider tete, der were in vnser vnd des Reichs swere vngenad, 
vnd dorzuo eyn rechte pen fünfzig pfund lotigs golds, als offt 
der dowider tete vorfallen, die halbe in vnser vnd des Reichs 
kamer vnd das ander halbe teyl den oftgenanten Talluten zu 
Ursern an den also überfaren wurde, gentzlichen vnd an alles 
mynnernusse sollen geuallen. Mit vrkunt ditz brieues versigelt 
mit vnser kunielichen Maiestat jnsigel geben zu Frankenfurt vff 
dem Moyn noch Crists geburt dreytzenhundert jar vnd darnach 
in dem Gzwey vnd Achzigsten jaren an Sand Margarethentage, 



*) Das Ammannamt gehörte de jure et usu an die alte Abtei von 
von Dissentis, 1425, 8. Febr.; beschlossen diese Gotteshausleute ihrem 
Grandherrn dem Abte zu Dissentis je den neugewählten Ammann zur 
Anerkennung vorzustellen. 

Diese Eeichsvogtei sollte, wie Wenzels Vater Karl IV. im Jahre 1356 
verordnete (Geschiohtsfreund VHI, 124), dem Reiche, als Lehen gewahrt 
werden. 



»*.-_ . 



zur Geschickte des St. Gaitbardweges. 197 

vnser Reiche des Behemishen in dem Czweyntzigsten vnd des 
Römischen in dem Sibenden jaren. 

Ad mandatam Regit referente domino Borwon 
de Riaemburg Conradns Ep. Lubioensis. 

Vom Sigel blieb aar die Pergamentsechleife. 

Aus der Taallade Ursen* mitgetbeüt ron Hw. Pal Wolfgang. 

1382, »1. Julie. Pavia. 

Pass für Henzmann von Grünenberg zum Kaufe von Waffen 
in Mailand. 

Cum Nobilis miles dominus Henzeman deGro- 
niberg principis illustriset ma«nifici domini nostri domini 
Galeaz Yicecomitis Comitis virtutum se transfere habeat de 
Ciuitate Papie ad Ciuitate in Mediolanj, causa emendi certa arma 
(pro et seceterorum suorum sociorum placeat vniuersis et singulis . • 
Potestatibus .- Capitaneis et Officialibus prefati, domini nostri, 
predicttun dominium Henzemannum eundo de Ciuitate Papie ad 
Ciuitatem Mediolani et ined redeundo, c u m equibuc viginti 
quinque et yno famulo suisque armis rebus et arnixiis libere 
et sine aliqua solutione dacij, pedagii vel gabelle semel aliqua 
transire permitere. Datum Papie per nos Nicholaum de monte 
castelis et Johanolum Carpam collature prefati domini ; die vltimo 
jullij Mccclxxxij. 

Aresmodus Spanzota offic. vice domine subscr. 

Original im Staatsarchiv Lucern. 

£03. 
. J389, 8. December. Pavia. 

Johann Galeazzo Viscontj sendet seinem Podestä in Beilenz 
ein nach langen Wirren zwischen dem Orte Bellenz und den 
Grafschaftsgemeinden, durch Christof Mollo und Anton Zanoni 
von Castino, zwei Sindacj, vereinbartes Capitulat, laut dem 
Bellenz und die Gemeinden Strassen und Brücken 
zu erhalten haben. 



y .. 



128 



Urkunden and Regesien 



Cvm jnter homines terre nostre Birinzone ex parte um et 
homines Coinitatus vallarum dicte terre ex altera, questio et 
controversia forent occasione honerum jncombentium partibus 
partibus antedictis pro quibus inter eas longa jurgiorum et ex- 
pensarum causa vigebat, ad concordiam transactionem pactum 
et conuentionem , ut nobis est expositum deuenerunt partes an- 
tedicte seu Christoforno de Mollo sindicario nomine illorum de 
Birinzona, pro parte una, et Antonius Zanoni de Castiono sin- 
dicario nomine comunitatum comitatus Birinzone ex altera parte 
publicum et solemne jnstrumentum cujus effectum presentibus 
tibi] transmittimus introclusum per copiam, cum pactis et copi- 
tolis in eo contentis. Yolentes tibique mandautes quatenus con- 
silium comunitates et homines utriusque partis ante dictj indu- 
cere procures. Quod omina et singula contenta in capitulis 
antedictis amolegare et confirmare uelint, quum illa nobis grata 
erunt et ad utriusque partis comodum redundare putamus. Datum 
apie die octavo mensis decembris Mccclxxxi. Antonius signauit. 

Jmprimis quod comunia loci et homines comitatus Birinzone 
debeant et teneantur substinere solumodo quintam partem 
omnium onerum quorumcumque qualitercumque dici possent que 
imponerentur comuni et hominibus, Birinzone seu comitatibus 
antedictis seu alicui ex eis et quod ultra predictam quintam 
partem. Saluis tarnen et reseruatis casibus infrascriptis et quo- 
übet eorum. 

Predicti de Birinzona non possint nee debeant per se nee 
per submissam personam aliqualiter molestare nee inquietare 
predieta comunia nee aliqua ex eis. Sed sint et esse debeant 
contenti de quinta parte predieta tarnen saluis semper et re- 
seruatis casibus infrascriptis jnviolabiliter observari debeant quo- 
ad inferius continetur. 

Item quod onus quod imponi contigerit causa uel occasione 
salis, sustineatur eo modo quo predicte partes sustinent ad 
presens et sustinuerunt temporibus retroactis et non aliter. 

Item eodem modo per partes antedietas et qualibet eorum 
sustineantur onera stratarnm et p o n t i u m quorumcumque 



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zur Geschichte des St. Gottfoardweges. 1S9 

modo sustinent ad presens et sustinuerunt perdicte partes et 
quelibet earum temporibus retroactis. 

Item omnia ooera que occurrunt occaxione robariarum et 
mallandrinorum que fierent sine licentia alicujus officiaKs seu 
dominorum dicte terre Birinzone sustinent per tempora retro- 
acta et quod de cetero ipse partes <et qualibet earum quentum 
ad onera robariarum et mallandrinorum sint in eo statu et gradu 
in quo fuerunt temporibus retroactis. 

Item quod dicte comunitates habeant et habere debeant 
de omnibus condemnationibus que fieri contingerent, in terra 
Birinzone illam portionem, quam habere debent secundum formam 
statutorum et ordinatkraum dicte terre Birinzone. Et quod pre- 
dicte comunitates possint facere disponere in totum pro libito 
sue uoluntatis qiiicquid volunt de dicta parte dictarum condem- 
nationum, que eis spectare et pertinere reperiretur ut predictum 
est, non obstante aliqua contradictione uel exceptione que fieret 
per comune dicte terre Birinzone. 

Item quod omnes honores et comoditates et alia de quibttd 
reperitur non esse expresse dispositum in suprascriptis capituüs 
remaneant firma et in eo statu et gradu quo nunc sunt et fuere 
temporibus retroactis« 

de fol. xr, b et rrj a ood. 310. 



*©4. 
1383* 23« Marx* Pavia. 

Decret wie der Potesta von Bellinzona die Güter der Mörder 
und Verbannten, nach vorgegangener Publication sowol beim 
Gerichtshause zu Beilenz als an dem Wohnorte des Delinquenten, 
nach Befriedigung der Creditoren, in Monatsfrist zu confis- 
ciren habe. 

Qvicumque commiserit homicidium seu committi fecerit uel 
receperit bannum per contumatiam, bona ejus applicentur ca- 
mere illustris et magnifici d. domini Galeaz Vicecomitis : Comitis 
Yirtutum Mediolani etc. Imperialis vicarij generalis : Quorum 
execuüo ad euitandas extorsiones maximas que facte fuerunt 

Htet. Archiv Bd. XIX. 9* 



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190 Urkunden und Regestea 

temporibus retroactis per officiales deputatos ad exigendum bona 
camere prefati domini fiat et fieri debeat per potestatem Bi- 
rinzone. Et potestas teneatur et debeat ipsa bona apprehendere 
infra mensem a die publicationis predicte et ad hoc ut ueri 
creditores dictorum malefactorum non possint se querelare de 
predictis quod dictus potestas teneatur et debeat antequam in- 
corporeutur camere prefati domini faoere publice proclamari per 
terram Binrinzone tarn ad palacium oomunis quam etiam in 
vitinia ubi habitabat ille talis banitus tempore maleficij perpetrati, 
quam etiam in aliis locis consuetis. Quod quilibet qui pretendit 
se creditorem talis banniti uel condemuati teneatur et debeat 
infra triginta dies a die cride proxime sequentes comparere coram 
dicto potestate et dare in scriptis omne et totum illud quod 
de jure habere pretendit a dicto talj bannito seu condemnato 
super ejus bonis, quo termino elapso non admittatus quisuis 
ad producendum aliqua iura que quouismodo pretenderet se 
habere contra talem predictum bannitum seu condemnatum nee 
contra ejus bona. Quo etiam termino elapso predictus potestas 
teneatur et debeat infra viginti dies a fine terminj inchoandos 
dare insolutum Ulis quod jurauerit ueros creditores esse. Seruato 
tarnen ordine prioritatis et posterioritatis in bonis dicti taliter 
bannitj seu condemnati usque ad integram solutionem totius ejus 
quod de jure habere debuit in extimatione duorum bonorum 
uirorum per dictum potestatem elligendorum, et quod residuum, 
si quod supererit ultra satisfactionem creditorum predictorum 
postmodum incorporetur camere prefati domini ut prenrittitur. 
Et saluo jure legitime ascendentium et descendentium dictorum 
malefactorum quod habiturj forent de jure comunj, seu ipse 
ipse talis bannitus uel condemnatus decessisset ab intestato. 
Que quidem solutio valeat et teneat ac si facta esset per de- 
bitores dictorum creditorum. Et quod predictus potestas teneatur 
predieta omnia executioni mandare in terminis taxatis, sub pena 
salarii sui unius mensis totiens quotiens contrafecerit in pre- 
missis. Quod quidem statutum provixio et ordinamentum locum 
habeat et obseruari et pratteari debeat in dieta terra Birinzone 



-f • -.- 

4 - 
* . 



xqf Geschichte des St. Gottlürdweges. 141 

in futuris maleficiis et condemationibus de cetera fiendis et 
comittendis. (cetera desunt.) 

de fei, xti, b et xrij*. Cod. Mr. 310. 
Dac Datum itt aus dem Beibriefe. 



»Oft« 
1S8S, SS. Juni, Uri. 

Verkommniss für die Säumer, wie man zu Theil fah- 
ren sollt 

1. Von Alters her von einem See bis zum andern, ausge- 
nommen mit für Eschenthal bestimmter Waare bis Airolo. 

2. Mit eignen im Lande stehenden Rossen. Wechseln darf 
der Säumer nicht ehe er gen Giornico oder Bellinzona kommt. 
In der Regel säumen Landleute, wenn Wälsche säumen, zahlen 
sie Fuhr leite. Busse 1 Gulden vom Ballen. 

Allen den die disen brief ansehent oder hörent lesen, künden 
vnd vergeben wir die teuer gemeinlieh von Flulen, von 
Silinen vnd von Wassen daz wir sin gemeinlich $ins einungs 
über ein komen in den worten vnd bescheidenhait, als hie nach 
geschrihen stat. Des ersten daz niemen sol bally noch söime 
vffnemen die er ze fürleiti, oder vflf sinen rossen fixeren welle 
es sy lantman oder gast, tütsch oder welsch, denne mit den ge- 
dingen vnd bescheidenheit vnd in den worten als hie nach bescheiden 
ist mit narnen als es von alter herkomenist, daz nieman 
enhein ballen noch soime sol vfnemen dene von eim sewe an 
den andern, die gen Lamparten gehörent, were aber daz jemer 
der mit ballen oder mit söimen gen Oeschital varen wölte die ze 
teil giengen, die mag er wol vfgeben vntz gen Oergeltz oder fürer 
angeuerde, wer och der were der ballj oder söme vflf neme 
oder nimet der söl sin ross daby han Vre ze in dem lande, hätte er 
aber nit sin ross, die darzo gehorten vnd gehören sullen die selben 
bally oder söme oder ander söme ze tragene an gefärde, da sol 
er die Bally oder söimi die er vffgenommen het dem allernächsten 
der ze Vre lantman ist, der in darvmb bittet nach der stunde 



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189 



Urkunden und Reggsten 



so ers vfgenomen hat übergeben vnd sol ime der selbe der die 
ballen söimi vnd bally von einem also vfnimet vnd genomen het 
von jeklichen ballen vnd söimi ein plaphart geben an sin winkauf. 
Bittet aber in deheines vm die balle oder söimi def afe kränk vnd als 
hablos were, des in oder den kouffman düchte dz ers nit geant- 
worten möchte, so sol er in vertrösten in solicher mase daz er 
vngeschadgot blibe vnd der kofman vnges&met an sinem guote 
alles ane geuerde. 

Wir sin ouch übereinkomen wele mit sine ballen vnd söimi 
die er füret kumet vntz gen virnis in das dorf, oder darfür hin, bindpt 
derselbe da schlechten Wechsel daz kofmans gut ist, da mag er 
wol wechseln daz es den einung nit rüret an geuerde. Es sol 
och enheiner erwinden mit sinen rossen der bally vnd söimi 
füret der Wechsel nit vindet als vorgeret ist eh dz er gen Bellentz 
kumet oder in irre den ehafti not. Wäre och ob ain kofman so 
vil ballen oder sömi brächte, die er nit von einander scbeiden 
wollte denne dz ers eime öden zweyen vf gebe, da sol der eine 
oder die zwen die bally oder sömi vf genomen hant, nöten an 
allen den vorgenanten drien teilen die teuer vnd ander lüt die- 
landlüt sint, wil si denen niemen füren als ers vfgenomen het 
won dz im vntz an zechen sömen oder bally überblibet an geuerde r 
die mag er wol füren dz es den einung nüt rüret. Weler och 
der were, es weren wirte oder ander die bally vnd söme vf 
nemen vnd die von inen Hessen vnd die des lones tt verseiten 
oder dester me Schenkung nemen vnd empfiengen dur der 
geuerden willen dz der name des lones dester minder wurde r 
der sol och den einung bessern als hie nach geschriben ist. Es 
sol och nieman gut sinen rossen entgegen bringen won dz die 
ross vff du er gut nimet, e sullen ze Vre in dem land sin, eh dz da» 
vff genomen gut von dem landkome alles also dz der kofman nüt 
gesumet werde an guerde vnd dz er dz selbe gut nüt dester 
fürer hinder sich habe darum dz sin ross komen mügen, 
Sumden sich aber sinü ross, da soll ers mit unsern lantlüten 
vertagen als unverzogenlich das der kofman nüt ab im klage, 
tete' er das nüt, so sol er den einung bessern. Wz och Wahlen 






"7 



zur Gesditohfo des St Gotthafrdweges. 



188 



ist, die gutvf »iro ross vfgenomen hant, die sol mans dar vnser 
land lassen füren, also dzjnen nieman mag abwerfen, sy sullen 
aber in vnserm land die für leitinen richten vnd weren als 
«ein ander lantman richtet vhd weret eim jeklichen teile ze Vre 
in dem lande. 

Da sin wir Über ein kometi, wer der wereder diserstuken 
deheines oder elli über gienge vnd bredhe, der sol ze bus 
geuallen sin vnd bessren von je dem some oder ballen ein gnldin 
an je dem teile vnd sol disy busse also geteilt werden, dem 
landamman ein dritheil ebenso den klegern vnd den theilern 
gemeinlich an jedem theil ein dritheil an ir wege vnd sol ir 
an jekli ehern teil alweg ein kleger dar um sin, ze Flülen ist 
kleger Hermane, ze Silinon Heini Schilling, ze Wasen Jakob 
von Gesellenden vnd wenne diser deheiner dar zuo vnnütz 
wurde ze klagend so sol man einen andern nützen an sin stat 
dar geben vnd Süllen dis by ir trüwe an eides stat nach gan vnd 
vif nemen als verre sy es vermteinend by guten trüwen ane 
geuerde vnd och nach dem mal als sis vernement so sy erst 
mugent ane geuerde. Es mag och wol ein jeklicher diser dryer 
kleger oder ob ander einig klagen oder selb ander vnd was da 
der eine oder die zwene mit dem recht gewinnent oder ver- 
lierent dzsol dien andern getan sin. Wir haben ouchvns selben 
vorbehebt -die guoten gewonheit als es nach k off mans recht 
harkomen ist vnd einem jeklichen ehaft not vnd also dz ein 
jeklich koufman sinem fuerman fuermansrecht, vnd ein jeklich 
f uorman sol tuon sinem koufman koufmansrecht, vnd sol diser 
einung weren all die wile vntz dz in die teuer gemeinlich an 
allen dryer teilen oder der mere teil an jeklichem teile nüt ablat 
vnd widerrufet; och mügen wir gemeinlich meren vnd mindren 
als vos denne dunket dz füglich sy. ,Vnd dz diser einung war 
stet vnd vest betibe, so haben wir von allen dryen teilen ge- 
beten, wir ze Wassen Jakoben von Geschenden vnd wir ze Silinen 
Heinin Schilling vnd wir ze Flülen Rudin Jutz vnd Heinin von 
Maggingen dz si für vns bittin dz dieser brief besiegelt werde. Da 
haben wir ich Rudi Jutz, ich Heini von Maggingen, ich Heini 



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184 



Urkandeo und RegteJen 



Schilling vnd ich Jakob von Geschenden erbetten-den fromen 
man Ghunrat der Frowen landamman ze Vre, dz er sin insigel 
für vns vnd die teuer gemeinlich an disen brief gehenkt dz och 
ich der selb landamman vm iro aller vierer bette willen vnd 
dar der teuer embietung vnd bett willen han getan mir vnd 
minen erben vnschedlich vnd ward diser brief geben morendes 
nach sant Johanstag des heiigen toifers, do man zalte von gottes 
geburt dryzechen hundert vnd achzig jar darnach in dem dritten 
jar etc. 

VezgL Gesch. XI, 183. 

Rechtlich konnte, laut Kaiser Friderichs IL Anno 1235 im 
August zu Mainz erlassenen Reichsgesetz § 8 de conductu usur- 
pando: „Stillte presumentur illicita ubi questus improbitas hu- 
raanitatis beneficium actionibus venalitatis exponit. Firmiter inhi- 
bemus ne quis conductum alicui precio prebeat, nisi jus conducendi 
teneat ab imperio jure feodali", diess nicht gehen. Sicher war 
das Geleit auf der Reichsstrasse früher auch in Uri ein Reichs* 
leben, wenigstens bis zum Jahre 1358. 

Was aber hier und in noch viel spätem Urkunden uneigentlich 
„Fürleiti* genannt wird, war ein billiger indirekter Weglohn, 
den die 3 Säumergesellschaften, die den Unterhalt 
der Strasse mit grosser Mühe und Auslage 1 ) be- 
striten, von sich aus zu sichern sich vorgenommen- 
Vergl. 1429 Theiler-Einung. 



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l ) Die Auslagen für Bau, Unterhalt and. Beschirmung der Gotthards- 
strasse waren in Uri oft grösser, als die Baarschaft. Woher sie in solchen 
Fallen sich beholfen, sagt das Rathsbnch des Uri stets freundnaohbarHohen 
Lncerns an mehreren Stellen, z. B. V, 25, b j 66 a, wo in zwei Rückzahlungen 
„Vre an die Schuld* 98 Goldgulden heimzählt. Daas diese Verordnung und 
die 3 Plaphart s. g. Fürleite auch fljr Lucerner zahlbar Bestand hatten zeigen 
nebst Urkunden Nr. 102 des Archivs Uri viele Briefe bis zu der sehr spftten 
Ablösung dieser Fürleiti. 

Damit ist zu vergleichen die Theiler-Einung v. J. 136Ö, 7. Februar 
ffir die Säumer des Ursernthaies, abgedr. im siebenten Bande des Geschfrds. 
pag. 135. Vide Geschichtsfreund XI, 183. 



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zur Geschichte des St. Gottbardwege«. 185 

Das unter Wenzels venaler Wirthschaft in jeder Beziehung 
arm gewordene Reich hatte in Uri seine Lehen längst verloren, 
auch die Wahl des Ammanns, und gab keinen Angster zum 
Unterhalt der Reichsstrasse über St Gotthardsberg. 

Dass aber dieser Einungsbrief der Theiler vom Land- 
ammanne nie besiegelt wurde, mögen spätere Briefe über die 
s. g. Fürleite erklären. Diese Urkunde ist acht und gleichzeitig 
auf Pergament geschrieben. „Von einem See zu dem Andern* 
heisst: von Flülen bis Locarno, vom Vierwaldstättersee bis an 
den Langensee. Die Lombarden haben also auch umgekehrt 
bis Flüelen säumen und selbst gegen s. g. Fürleiti Retourfracht 
nehmen können, wodurch der nachbarliche und der Handels- 
verkehr gefördert wurde. Diess blieb aber nicht immer so. 

Dass der St. Gotthardspass auch, für Waaren ins Eschen- 
thal benüzt wurde, durchs Bedretterthal nach Pomat, welcher 
Weg auch, wie wir in Urkunden des folgenden Jahrhunderts 
sehen werderi, des Reiches Strasse genannt wird, kommt hier 
zum ersten male urkundlich vor. Oergelts ist Airolo, Girnis 
Gioraico. 

Offenbar war der Waarentransport Anno 1383 von Flühlen 

aas über St Gotthard schon sehr bedeutend. 

« 
Beachtenswerth ist es, dass das Land Schwyz 1383 einen 

Zoll zu Küssnacht am Lucernersee errichtete, worüber die Zürcher 

sich beklagten. Segesser: Sammlung eidgen. Abschiede I, 64. 

SOS a» 

138&, £1« Februar* Constanz* 

Bund der rheinischen, schwäbischen und frankischen 
Reichsstädte mit den Städten, Zürich, Bern, Solothum und 
Zug, worin der Gotthardsberg als Marke genannt wird für den 

Kreis, innerhalb welchem der Bund auf 9 Jahre schützen soll. 

• 

A. Ph. Segesser: Sammlung eidgen. Abschiede I, 308. 



1^ 






18& Urkunden und Regfesten 

«Oft» 
1385, 29. März. Rappersweth 

* 

Herzog Leopold III. von Oesterreich lässt denen 
von Schwyz, die ihn durch eine Botschaft darum gebeten, „durch 
den getrüwen Dienst * wegen „so Amman vnd Landlüt ze Schwyz 
ihm vil vnd dick geton vnd noch tun sollend vnd mögend* . und 
der Bittenden willen, „das Geleit das wir vffgesezt 
habend, ze Rapperswil" nach. 

Dazu macht Tschudi I, pag. 517, die Bemerkung: „Das 
vorgemelt geleit was denen von Schwitz sonder schädlich von 
wegen der Strass, die durch Rapperswil und Schwitz über den 
Gotthard gen Lamparten gat. Ä 

Damit ist zu vergleichen oben Nr. 125 

und Königin Agnes pag. 261. 



907. 

1385, lO. December. Mailand* 

Johan Galeazzo Viscontj befiehlt dem Potesta von Beilenz, 
den erhöhten Zoll , gegen den , laut vom Herrn von Mailand 
beigelegter Abschrift, sich die Thalleute der Leventina klagen, 
auf das frühere Quantum zurückzusetzen.. 

Exemplum nobis porrecte supplicationis pro parte comuni- 
tatis et hominum valis Leventine vobis mittimus hiis inclusum. 
Et considerantes quod pedagium de quo facit ipsa supplicatio 
mentionem incantatum est modo consueto, mandamus vobis 
quatenus ipsos supplicantes causa dictj pedagii (nee) grauari, 
nee molestarj contra solitum permittatis. Datum Mediolani deeimo 
mensis decembris Mccclxxxv. Nicoletus. 

Sapientj viro potestatj nostrj Birinzone. 

(Leider ist die Beschwerdeschrift der Xeventiner nicht 
in's Statutenbuch von Beilenz, wo au ffol. xviija diess Mandat 
steht, gefallen.) 



(' 



zur Geschichte des St. €»oühardweges. 187 

so«. 

1385, 8. April. Lutten. 

Schreiben Lucern's an Bischof Niclaus IL (von Riesenburg) 
von Constanz^ um vom König Wenzel Zollfreiheit in Rothenburg (?) 
zu erwerben. 

' Nach vnserm getruwen willigen dienst ze allen ziten. Er- 
wirdiger gnediger Herre, wir haben lange zit begert von dem 
aller durchluchtigsten vnserm gnedigsten herren dem Röjnschen 
künge ze erwerbende die friheit vnd gnade als wir vch die mit 
sunderheit verschrieben vnd verschlossen senden in disem briefe. 
Nu haben wir wol vernomen, das ir dem selben vnserm heim 
heimlich sint, vnd er vch wpl meine mit begupdern sinen gnaden, 
har vmb wir zuoloüf haben an uwer gnade mit sunderlichen ge- 
truwen, vnd gantzer zuouersicht. Bitten ouch die selbe uwer gnade, 
mit allem ernst, dasir vns werben wellen, wie vnsdie obgenant friheit 
vnd gnade geben vnd bestetet werde, das wolte wir vns lassen vnd 
die kosten hundert guldin oder anderhalb hundert möchte es anders 
nüt sin vnd were vns geuelliger vnd lieber, das dis gelt üch ze 
schiken in uwer kamer kerne denne es iemand anderem wurde, 
gnediger herre , tuont gegen vns in dieser sache als wir üwern 
gnaden getruwen, wand das wir ein solche früntliche gnade 
die wir allen vnsern eitgenossen von ücK ernstlich riimen wolten 
vnd wolten ouch wir das gegen üch in andern Sachen bekennen 
vnd wieder verdienen als verre vnd wir künden, oder vermöchten 
uwer gnedig verschriben antwurt wir uwern vicarien zeCostenz, 
oder vns wider wissen verschriben so ir erst mügent. Datum 
feria sexta post festum pasche . Anno etc. lxxxquinto. Domino 
domino Nicoiao Ejjiscopo Constantiensie, Dfr Schultheiss vnd 
der Rat ze Luzern. 

Vergl. Tschudi I, 517, 518, dazu die Klagen Lucerns wegen 
Verletzung der Zollfreiheit von Götthard bia Beiden. Archiv 
*ür sehw. Geecn. XVII, 93, 115. 

*09. 
13S5. Lwcern. 

„Es ist angesehen dz nieman dhein kernen noch 



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Urkunden uod Regesten 



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brod gan Vre fertige, bj 1 Pfd. buss von je dem sack 
vnd jedem mütt keime». 

Abschriften der Regierungsverhandl. I, 112. 
(Mss. im Staatsarchiv Lucern.) 

1S86 (f). Lasern. 

„Es sol ouch nieman dhein leyser (vino di Lesa) oder 
welschen wyn das wasser hinab füren, Qder schicken, noch 
teil oder ginein daran han, bj 10 Schil. buss von je dem säum/ 

Fol. 41 ibi, ohne Zeitbestimmung. 

*io. 

1386. **• Februar. 

Waffenstillstand der Eidgenossen mit Herzog Lupoid III. 
von Oesterreich : „Doch mögen wir die egen. Statt vnd Waldstett 
vnd die vnsem durch der obgen. Herrschaft Lant vber die Wasser 
vnd die Wasser ab durch die Burgen vnd Slos mit vnser K o f- 
man schaft vnd och sus vnd mit ander Lütt gut vf vnd nider 
wol wandeln als vor disem Krieg etc. 

J. E. Kopp, Oeschiobtsforseh. X 235, 

1386. 1. Mal. 

Dazu gehört noch (aus Böhmers Cod. Manofrf. entnommene) 
Bitte von Zürich, Bern, Solothurn, Lucern und Zug, Frankfurt 
soll den Friedenstag in Zürich besuchen. 

Sil. 
1386, 8. mal. Mailand. 

Jobann Galeazzo Visconti, der 1396, 13. October, erst 
Herzog geworden, billigt die Zollfreiheit der Thalleute der 
Leventina zu Abiasca für ihre eigenen Güter, nicht aber für 
Handelswaare. 

Dux Mediolanj etc. Comes Virtutum Imperialis vicarius 
generalis. 



-5 > 



zur Geschichte des St. üottharöweges. 189 

Deliberatj super quadain sententia alias lata in fevorem co- 
munitatis et bominum nostrorura Leuentine, ek per quam decla- 
ratum et pronuntiatum fuit ipsos comune et homines non tenerj 
ad solutionem datij de Habiascha xij imperialium pro qualibet 
soma rerum que conducuntur in dictam vallem uel exuehuntur 
de ipsa de propriis bonis eorundem ut in ipsa sententia lata 
per quemdam dominum Raymondum de Archidiaconis, Vicarium 
felicis recordationis domin j Archiepiscopj Mediolanj, continetur. 
Mandamus vobis quatenus ipsam sententiam dictis comunitatj et 
hominibus seruetis. Adhibita tarnen adttertentia et cautella quod 
sub pretextis rerum et bonorum que sunt ex ipsius sententie 
forma licita conducj, non conducant mercimonia et res que ad 
solutionem dictj tenentur, eo datio non soluto. Datum Mediolani 
die viij Maji Mccclxxxvj ; Nicoletus vicario nostro Birinzone. 

De fol. xviii, b. Cod N. 310 Eremj. 

1386« IS. Juni. Mailand. 

Johann Galeazzo, Herr zu Mailand, verbietet, allen seinen 
Officialen und Vorgesetzten von Beilenz, ohne seine Erlaubnisse 
Namens der Gemeinde, ins Ausland zu correspondiren, bei Strafe 
von 100 Goldgulden. > 

Nos dominus Mediolanj etc. Comes Virtutum Imperis vica- 
rius generalis. 

Est nostre intentionis, volumus, decernimus et mandamus 
presentium tenore necnon inhibemus quod non sit aliqua persona 
cuiusvis Status et conditionis existat, que audeat uel presumat 
scribere ex parte comunis et sapientum seu deputatorum presi- 
dentium riegotiis terre et comunis nostre Birinzone , nee ipsi 
sapientes seu deputati uel presiderites, uel prefcumant scribere 
uel scribi facere parte dicti comunis nee ipsorum litteras extra 
territorium nostrum absque speciali nostri licentia sub pena 
florenorum centum auri cuilibet eorum sapientum camere nostre 
applicandorum et ulterius inspeeta qualitate facti (?) cuilibet 












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140 Urfcandeo und Redeten 

contrafaoientj, nostro arbitrio auferenda. In quorum testimomum 
presentes fieri jussinius nostrique agüli munimime roborarj. 
Datum Mediolani die xvii Junii Mccclxxxvi. Indktione nona. 

FraaciSCüOluS. : ' De fo xxi u*d Cod Miss. Nr. 310 



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1386, SO. Juli. Mailand. 

Johann , Galeazzo Viseonti, kaiserlicher General -Vikar in 
Lombardien und Herr m Mailand, erlfost, angeblich um Hunger 
und Theurung im Lande zu verhüten, ein seine Nachbarn von 
Ankaufe allen Korns und Gemüse anschliessendes Ausfuhr- 
Verbot, wobei selbst die Durchfuhr seineu Nachbarn unter- 
sagt ist. 

Nos dominus Mediolani etc. Comes Virtutuin, Imperii vica- 
rius generalis. 

Yolentes prouidere ne in nestrto territorio valeat, quod absit, 
fames seu carastia .prouenire. Memorantes quod alias multarum 
grauibus incomodis et horrendis cladibus contingerunt. Tenore 
presentium prouidemus et tali lege nostra mandämus quod nulla 
persona tarn tefrigena quam forseniis, cujuscunque status sexus 
gradus et conditionis existat , audeat uel presumat de aMquibus 
terris uel territoriis nostris, nee per aliquas terras nostras aut 
territoria nobis supposita 1 ) extra dominium et territorum nostrum 



*) Johann • GaAetzzo mochte, wie aus einigen hier nicht copierten 
Stellen dieses Ausfuhr-Mandats, die innern Verkehr betreffen, hervorleuchtet, 
Besorgnisse für Theurung haben und zu einem Ausfuhrverbote berechtigt 
sein; obwol uns nicht kund geworden, dass 1386 wie Anno 1364 die Heu- 
schreckenplage herrschte, die im August letztgenannten Jahres in der Stadt 
Zürich alle Glocken in Sturm brachten. 1385 erHess Lueern ein Verbot, 
Korn und Brod nach Uri abzuführen. Die für benachbarte Bergleute, welche 
Korn und Gemüse in Italien zu kaufen gewöhnt waren, werden aber mit den 
hohen Bussen, die in diesem Mandate vorkommen, eben so wenig einver- 
standen gewesen sein, wie mit der Bestimmung, dass ihnen selbst der Transit 
z. B. aus der Lomelina und Piemont, Genua und Venedig durch dies« Verbot, 



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zor Geschichte des St. Gotthardweges. 141 

conducere uel portare, aut conduci uel portari facere, nee 
eonducentibus aut portantibus prebere auxühim, eonsUhim uel 
fauorem, aliquod frumentum, bl&dum seu legumina alicujus ma- 
nierei, nee farinam irisi cum litteris nostris sigiilo nostro &igil* 
latis, et buletino nostro secreto munitis, sub pena et in pena 
perdendi frumentum, bladum, legumina seu farinam que sie por- 
tarentur aut conducentur , nee non bestias, plaustra, naues et 
quelibet instrumenta super quibus et in quibus ipsa frumentum, 
bladum, legumina seu farinam portarentur aut conducerentur, 
nee nen sub pena et in pena florenorum decem pro quoübet 
modio mediolanensi. Quorum omnium due partes applicentur 
camere nostre, et alia tertia pars perueniat in inue&tores seu 
denuntiatores uel aecusutores si probetur verum esse, quod im 
denuntiatione uel aecusis continetur. Item quod de uno ex 
districtibus nostris uel per unum nostram districtum ad alium 
nostrum districtum nemo cujuscunqe Status seu eondicionis existat 
aadeat vel presumat portare seu conducere aut p. s. a. facere, nee 
portantibus uel eonducentibus pr&böre auxilium c. et fm. frumentum 



für die nöthigsten Lebensmittel, abgeschnitten war. Noch beleidigender 
erscheint das vom Herrn von Mailand in dieser Sache den Richtern em- 
pfohlene Rechtsverfahren im Untersuchungswege gegen Angeklagte: „Quod 
potestas et refierwdarius debeant procedere sumarie de piano sine strepitu et 
figura judicij etiam juris ordine non seruato et poni facere 
possint ad torturam quos libert inculpatos de predictis et quo- 
übet prediotornm cum indieiis ef sine indieiis. Inspecta qualitate 
factj et conditione persone. Et repertos cnlpabiles punire et eondemnare 
seeundura formam presentis nostri decretj." Fo. xii b in ealce. 

UnwiHkührlioh drangt sich bei diesem Gesetze die Frage auf, ob nicht 
persönliche Erbitterung gegen die Nachbarn mitgewirkt habe? 

Wir erinnern, dass eilf Tage vor Erlaas dieses Mandate die Eidgenossen 
den Schwager des Herrn von Mailand, Herzog Lupoid den Biderhen, ob 
Sempach besiegt (und ein Urner ihn erschlagen haben, soll), der sich 1365, 
22. Februar, mit Viridis Viscontj, einer Schwester Catharinas der Gemahlin 
und Nichte Johann Galeazzo Viscontis zu Mailand verlobt und bald darauf 
mit ihr vermählt hatte. 



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142 



Urkunden and Regesten 



seu bladum aut farinam que sie portarentur aut conducentur 
nee non bestias plaustra naues et quelibet instrumenta com 
quibus et super quibus portarentur predieta aeu aliquid predk- 
torum nee non in.pena et s. p. florenorum quinque pro modio 
mediolanensi, quorum (etc. et supra). 

Item quod de loeo seu terra alieujus nostrj districti ad 
locum s. t. aliquam ejusdem n. districtus, nemo c. c. et st e. 
audeat v. p. condueere uel portare s. c. u. p. facere frumentum 
L blada alic. m. sine farinom — sine licentia et buletino pote- 
statis aut vicarii illius terre uel loci vnde portarent uel condu- 
cerent sub pena perdendj frumentum seu legumina bladum et 
farinam que sie conducerentur, nee non bestias plaustra n. et 
instrumenta quecumque super quibus et cum quibus portarentur 
s. cond. quo. omnium due partes etc. Sit tarnen licitum deferre 
c. et portare volenti de loco uel terra subditis alicui ciuitatj ad 
ipsam ciuitatem per iter rectum et usitatum tarn per terram q. 
per aquam libere et impune condueere d. s. portare frumentum 
1. bladum ac farinam. Item licitum sit mulinariis impune por- 
tare seu condueere ad molendina in quibus macinantur et a 
moliendinis reportandj seu reconducendi farinam macinatam 
dum tarnen portent de die et per vias usitatas et de locis in 
quibus non sit suppositio manifesta de fraude etc. Folgt die 
Bestimmung, dass innert acht Tagen von der Mähte nicht heim- 
geholtes Getreide als Conterband bestraft wird, viele andere den 
innern Verkehr betreffenden Bestimmungen, die es nicht be- 
zweifeln lassen, dass damals Misswachs war. 

Item quod nemo forensis eujuseunque Status et conditionis 
existat, non habitans in. territorio nostro, audeat uel presumat 
emere, merebari uel subarare uel quocumque titulo uel modo 
aquirere aliquam quantitatem bladi, leguminum uel farine in 
aliqua parte teriitorii nostri, sub pena amittendi dictum bladum 
legumina uel farinam et ejus pretium et sub pena florenorum 
xxv auri pro quolibet modio dicti bladi leguminum et farine 
taliter empti uel aquisiti ulteriusque pena applicetur standi in 
carceribus per annum unum. 



_.*_ 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 14S 

Item quod mulinarii existentes ad confinia territoriorum 
nostrorum teneantur et debeant infra mensem in manibus illius 
potestatis srae uicarii in eujus jurisdictione sunt raolendina 
sua, seu que tenentür prestare securitatem de florenis quin* 
quaginta pro quolibet molandino existente ad confinia quod 
non portabunt uel portari faciunt bladum aliquod extra districtum 
illius nostri ciuitatis seu terre in qua presens nostrum decretum 
fuerit publicatum sab pena amissionis bladi et florenorum decem 
pro quolibet modio. Wird bestimmt, dass jedermann Anzeigen 

machen und der Richter summarische selbst mit Tortur ver- 

• 

bundene Justiz üben soll etc. 

Fol. xi, fcii and rni. cod. Nr. 310. 

1386* Lucern« 

Zolltarif und Weglohn für Lucerns Burger auf dem Zoll- 
amte zu Rotenburg für ausländischen Handelstransit und 
inÄern Verkehr. 

Istut nohiüt eines dare. 

Item das ist der zoll ze Rotenburg vnd ouch der weglon. 

Item ein wolsak git i §. ze zolle, ist aber du wolle ein 
burgers ze Lucern so git ein sak nit me denne iiij stebler ze 
weglon. 

Item ein gewant vardel git ii {?. stebler ze zolle, ist aber das 
gewant eins burgers ze Lucern, so git ein vardel nit me denne 
vi stebler ze wegelon und keinen zol. 

Item ein vardel mit spezri oder mit guldinen oder sidinen 
tuchen das von Lamparten vss gat git ij fc. stebler ze zol, ist 
aber das gut eines burgers ze Luzern, so git ein vardel nit me 
denne vi stebler ze weglon. 

Item ein schurlitz vardel git i ss stebler ze zolle, ist es 
aber eines burgers ze Lucern so git es iiij- den. wegelon vnd 
keinen zol 



jr-.V.V.-v- . , - -, . --* tmr. TVS^SV 



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144 Urkunden and Regesteit 

Rem ein wagen dar win trait oder körn oder müh stein 
oder* husgeschir, git je das rat vi stebler ze zolle, ist aber der 
wagen vnd die ross eines burgers ze Lucern, so fü ein wagen 
nit nie denn vi stebler ze. wegelon. 

. Iteüi . ein karre mit zwein rossen, der win oder körn treit 
oder husgeeehirre git i j$. stebler ze zolle, ist aber das 
körn vnd der kernen eines burgers ze Luzern, so git es iiij den. 
ze wegelon vnd keinen zoL 

Item ein karre mit einem rosse der win oder körn treit, 
git vi den. ze zolle — eines burgers von Lucern ii stebler 
wegelohn. 

Item ein som oleis, ein som schacheis (Stachels), ein som leders 
git 1 % stebler ze zolle, ist aber das gut eines burgers ze Lucern 
iiij stebler wegelon. * 

Item ein schibe saltz git xvi stebler ze zolle, burger iiij 
stebler wegelon. 

Item ein phert mit eim som sattel das körn trat git iiij 
stebler ze zol ist es aber eines burgers ze Lucern 1 stebler 
wegelon. 

Item ein ochse, ein kuo, ein phert ij stebler ze zolle, ist es 
aber eines burgers, so git ein houpt nit me denne ein alten 
phennig ze wegelon. 

Item ein schaf 1 stebler zoll, ist es aber eines burger gent 
ii schaf 1 alt den. 

Item ein gra tuch ein gantz 1 stebler ze wegelon. 

Item 1 ziger 1 stebler ze wegelon. 

Dieser Zolltarif auf Papier ohne Wasserzeichen ist 
jedenfalls nach 1386 geschrieben. Zacharias Bletz schrieb 
darauf 1386. 

Segesser K. 6. I, 410. Balthasar hist. top. Merkw. II, 108—116. 

21S. 
1387 , im Frühling. 

Jobann Galeazzo Viscontj, Herr zu Mailand, eröffnet den 



» • 



zur Geschichte des St. Gotthardwegee. 145 

Eidgenossen die bei ihm von Thomas und Manfred von La Bocha 
vorgetragene Entschädigungsklage von 10,000 Goldgulden. 

Joh. Galeazo Vicecomes Mediolanj Imperialius generalis et 
Coraes Virtutum. 

Dominis Gonfederatis de Liga magna Alamanie superioris. 

Honorandi amici carissimi. Exposuerunt Nobis viri Nobiles 
Thomas et Manfredus fratres de La Rocha, dilecti nostri. Quod 
dum de anno proxime preterito, item Thomas pro nonnullis 
eorum creditis consequendis a certis concivibus et commorantibus 
in terra Lucernensi ac quam pluribus aliis dicte terre juris die- 
tione suppositis, tarn singulariter , quam in communi de quibus 
extant publica documenta eorum propriis signis sigillata ac 
propriis sacramentis firmata, in quibus tarn ipsis fratribus, quam 
ipsorum successoribus et familiaribus proere et personis salvum 
conduetum concesse dieüntur personaliter cum ad dietam terram 
accessisset, dictis salvis conduetibus nequaquam obstantibus, ipse 
ibidem extit personaliter arrestatus ac detentus et 
relaxari penitus recusatus sine licentia et absque magnis laboribus 
et expensis in magnum ipsius prejudicium, coactusque a nonnullis 
ipsi jurisdictione suppositis ad exbursandam maximam quan- 
titatem peceunie uti idem quoque fatentur, ob quod quidem 
coram Nobis proposuerunt se damnificatos fore de florenis 
plus quam decemmillibus et vobis ob inde postulantes quod 
velimus penes eandem amicitiam vestram intercedere vt ipsi ab 
ea obtinere possent opportunos fauores ad consequendam debi- 
tam restitutionem et emendam dictj damnj per eos taliter 
supportatj. 

Cujus rei causa cupientes ipsis nostris dilectis in quantum 
possimus complacere, memoratam amicitiam vestram attente ro- 
gamus vt nostre amoris intuitu operam dare velitis, quod pre- 
dictis Thome et Manfrede, seu eorum procuratoribus plene 
satis fiat, prout in vobis fiducialiter speramus de omnibus 
quantitatibus denariorum eis rationabiliter debitis, tarn pro ob- 
ligationibus sibi factis, quam dictis damnis indebite supportatis 

Hiat. Arohiv Bd. XX. 10* 



s 



146 Urkunden und Begasten 

et exbursatis peccuniis .predictis occasionibns non obstantibuE 
predictis salvis conductibus, quo quidem Nobis valde complace- 
bitis reddetisque Nos perinde ad vestra et vestrorum bene- 
placida et accepta in similibus et majoribus plurimun obligatoa. 
Super quibus quid fiendum duxeritis placeat Nobis vestris litteris 
intimare. (Datj etc. desunt.) 

Cysat schrieb auf den Band: 1490. 

Diessmal hat er sich mehr als um ein Jahrhundert 
geirrt 

Als aus einer Mailänderfamilie abstammend, hätte er wissen 
dürfen, dass der Graf von Virtu sich nur so lange Reichsvikar 
schrieb, bis er vom venalem König Wenzel zum Herzoge von 
Mailand 'gemacht war. Einen andern Grafen vou Virtu giebt 
es bekanntlich keinen, der zugleich Herr zu Mailand geworden, 
als er seinen Oheim gefangen genommen, dessen Tochter Viridis 
Visconti des Anno 1 385 bei Sempach gefallenen Herzogs Lupoid III. 
von Oesterreichs Gemahlin war. 

Die Edlen Thomas und Manfred von Rocca bei Asti sind 
uns als in Lucern niedergelassene Geldmäkler, s. g. Cavertschin 
oder Lombarden in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts 
urkundlich bekannt. 

Thomas mochte wol, mit oder ohne Grund, im Sempacher- 
feriege gefangen und geschätzt, erst das Jahr, darauf bei seinem 
Herrn in Mailand auf Entschädigung klagen. 

Der Herr von Mailand, als Schwager Herzog Lüpolds III. 
sei. von Oesterreicb, führte eine sehr gelinde Sprache in diesem 
Klagbriefe, dessen Beantwortung uns sehr genehm wäre; da „die 
Konflüte von Lamparten" Absch. I, 20 damals im Aargau wenig- 
stens, „geleite und Sicherheit" hatten. 

»16. 
1888. Anfanss März. 

Die Thalleute der Leventiua bitten Herrn Johan Galeazz, 
Grafen zu Mailand und Reichsvicar, er möchte, laut seinen 



■»I "V 



zur Geschichte dts St Gotthairiweges. 147 

frühern Erlassen , durch seiuen Potesta die Zöllner zu Beilenz, 
die 30 Imperial von jedem Vardel auch ihnen, als Zoll von 
Abiasca, zu fordern Lust haben, weisen, dass solche sie, auf 
eidliche Aussage, für eigen Gut unbeirrt durchlassen. 

Hvmiliter supplicatur pro parte seruitorum vestrorum co- 
munis et hominum uestre valis Leuentine. Quod cum in terra 
vestra Birinzone exigitur quoddam datium, quod appellatur 
datium de Habiascha de imperialium triginta de et 
pro qualibet soma, et quod datium dicti supplicantes pro 
omnibus rebus et bonis que conducunt et conduci faciunt ea ab 
ipsa valle non debent soluere nee consueuerunt ut publicis patet 
sententiis et documentis. Et licet alias vestra domininatio man- 
dauerit per suas litteras quod si dicti supplicantes iurant res et 
bona que dueunt et conduci faciunt fore sua propria non possint 
nee debeant pro solutione ipsius datii aliqualiter impediri nee mo- 
lestari et seeundum ipsas litteras parati sunt jurare de suis 
bonis et rebus propriis, tarnen datiarij dicti datij nituntur 
uelle illud innouare et eos molestare contra dietas vestras 
litteras, et contra omnem longeuam consuetudinem, quod suppli- 
cantes non credunt esse uestre bone intentionis. Dignetur uestra 
benigna doininatio amore dei, . attentis sententiis et litteris pre- 
dictis raandare uestro potentatj Birinzone, quatenusnon permittat 
dictos supplicantes per dictos datiarios aliqualiter molestarj contra 
solitum. Scilizet ipsis iurantibus predieta bona que conducunt 
uel conduci faciunt esse sua propria iuxta uestras litteras pre- 
dietas, libere et absque ulla exceptione possint transitum facere 
sicut solent et debent. Aliter contra ius et consuetudines ac 
litteras uestras injustitiam reeiperent. 

De fo. xxix, a. Cod. Nr. 310. 

Eingang und Ende dieser wol von einem Geistlichen (amore 
dei) des Domstiftes gestellten Bitte mangeln uns; das Mandat 
Johann Galeazzos an den Potesta von Beilenz in dieser Sache 
erfolgt, lässt für ungefähre Datirung kein Bedenken. 



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148 Urkunden und ItogesteB 

»II. 

1388, 10. März. Mailand* 

Johann Galeaz Visconti sendet seinen Potesta in Bellenz 
Copie der Petition für die Zollfreibeit der Leventiner und 
Befehl, seinen frühern Mandaten in Sache genau zu folgen. 

Exibita nobis supplicatione pro parte comunis et hominuu* 
nostre vallis Leuentine copiam ejus mittünus tibi presentibus 
inclusam. Mandantes tibi quaienus litteras alias nostri parte 
emanatas circa materiam de qua et quibus supplicatio ipsa facit 
mentionem obseruare et executioni mandare debeas invio- 
labiliter. Datum Mediolani die xviiii Martii Mccclxxxviii. 

Dominus Mediolani etc. Comes Virtutum Imperialis Vicarius 
generalis. 

Potestati terre nostre Birinzone. 

Fol. 28 b und xxix a. 



»18. 

1*88, 15. April. Mailand. 

Joh. Galeazz, Herr zu Mailand ersah, dass in Bellenz viele 
arme Leute lange Zeit auf der Zöllner Verlangen gethürmt sind 
und verordnet, dass diese von 1389 an, täglich für jedes solchen 
Unterhalt zwölf Imperial bezahlen. 

Sicut comprehendimus ex listis (sie) carceratorum maneipa- 
torum carceribus terre nostre Birinzone missis nobis ante 
festum dominice resurrectionis proxime pertransiti, multos 
tenent ipsi carceres inclusos, longis temporibus ad instantiam 
gabellatorum et datiariorum ipsius nostre terre et plebis 
ejusdem. Non obstante quod sint pauperes et inhabiles penitus 
ad soluendum quod quidam nobis impium et inhumanum uidetur. 
Et pro tanto uolumus ut in futurum iacentibus qui de datiis 
fient pro anno currente Mccclxxxviiij , et abinde in antea hoc 
specialiter inseri faciatis et apponi videlicet , quod si contingat 



4T zur Geschichte des SC« Gotthardweges. 149 

aliquem carcerarj ad instantiam gabellatorum seu datiatartorum 
uel alicujus eorum qui sit impotens ad soluendum , teneatur 
illead cujus jnstantiam carceratus fuit, dare jmperiales duodecim 
omni die pro alimento ipsius incarceratj in casu quo eundem a 
carceribus liberare non velit. Et aduertatis bene quod tempore 
ipsorum incanätum, res hec non transeat in obliuionem. Datum 
Mediol. (ut supra). Montanarius. 

. Vicario et Sapientibus terre nostre Birinzone. 

I* fol. 39. 

»19. 
1388, 9* April* Rapperswyh 

„In mense Aprilis zugent die von Zürich vnd die Waltstet 
mit grossem volke vor Rapperswyl vnd besassent die dry wuchen 
mit gewalt, schlissen t mit grossen Büchsen in die Stat." Auf 
Maitag versuchten sie einen Sturm, der sechs Stunden abge- 
schlagen wurde. 2210 Stein (Kugeln) fielen in die Stadt. 

„Item es was in der stat vff 30 Spiess vnd 30 Genower 
schützen vnd hat der Herre von Meilan jm (dem Herzoge 
Lupoid IV.) Volk gelihen vnd warend ouch in der Stadt (Rappers- 
wyl) vff 600 Mann." 

ConBtanzer Chron. Mon. Quel-8. I, 325. 

Die langen Kriege, die Barnabo Viscontj, dessen Tochter 
Viridis (im Oktober 1364 mit Herzog Leopold III. verehlicht) 
als Wittwe noch lebte, geführt hatte, brachten die damalige 
Kriegskunst im Mailändischen schon in Aufnahme. Weit mehr 
aber förderte solche der höher gebildete Bruderssohn Barnabo's, 
Johann Galeazzo Visconti, der den 6. Mai 1385 Barnabo be- 
seitigte, um sich zum Alleinherrscher von Mailand aufzuschwingen. 
Dessen Gemahlin Gatherina war eine Schwester der Viridis, ver- 
wittweten Herzogin von Oesterreich, deren Söhne Wilhelm, 
Leopold, Ernst und Friederich, der Herr von Mailand, als mit 
4em 2. Februar 1388 ders. g. Friede (Waffenstillstand) zwischen 



'»■>»' ~ -<*-*>» 



150 Urkunden und Regelten > 

Oesterreich und den Eidgenossen ablief, durch Schützen mits.g» 
Handbüchsen unterstützte. Diess sind die Genoweser Schützen 
mit leicht beweglichen Wallbüchsen. 

MO. 

1388, SS» September« Iiocern. 

„Von Gewirbs frowen Eerecht in farenden Schulden. 41 

Als Heinrich von Moos selig von dirre Welt geschied vnd 
vor Sempach erslagen wart, der trib Kofmanschaft by sinem 
Leben vnd gab fardel vnd .ander Kofmanschaft vf brief vnd 
Sicherheit ze Zylen, dz er die Schulden denne nach den Zylen 
möcht an Schaden nemen vf den Schaden, die jme schuldig 
warent vnd so die Zyl verltifend, so nam er das Gut amCavert- 
schyn. Mit solchem gute macht er ander ding köffen, als körn, 
haber, nuss oder ander fahrend gut, oder mocht dez selben 
guts ein theil an Baarschaft hinter jm lassen, darin syn Wyb 
Frow Agnes billich ir Eerecht inne hat vnd nam. Vnd als die 
lüte vf die er geld an Schaden in genomen, das geld no weren 
solltend, dan er es voran ingenommen het, daran fordert Frow 
Agnes ir Eerecht. Darumb habend sich alt vnd nüw Ret vnd 
die hundert erkennt dz weder sy noch dhein ander Ewyb fürhin 
nie kein Recht haben noch Eerecht fordern sol in sölichen 
Scheden, die man weren sol an die Ort und End da es der 
Eeman vorhin ingenommen vnd da ein frow ir Eerecht nimt 
ob es baarschaft blibt oder vorhanden ist. 

Beschehen vf Frytag vor Micheli Mccclxxxviii. 

Aus Ms. Regier. Verhandl. I fo. 116. (Staatsarchiv Lucern.) 

221. 

1388, 24. December. 

Johann Galeazzo Visconti erlässt für Locarno ein Statut, 
worin die Lehen der Capitanei, wie solche Simon von Orello, 
Donat von Magoria und Antonio von Muralto vorgebracht, 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 



161 



und de Galerate für gut befunden, als Privilegien anerkannt 

Werden. Cracentij Amphitheatr. Roman. 20i. 

Edw. ▼. Muralt G. d. pag. 18, 19. 



1389, 22. März. Mailand« 

Johann Galeazzo Visconti, Herr zu Mailand und Reichs- 
vicar in Lombardien, erlässt dem Potestä und Rathe vop Bellin- 
zona, denen er die Strassenpolizei übertragen, Befehl : dass sie die 
Hauptstrassen und Brücken bessern und jährlich, bei 
hoher Geldstrafe bis Mitte Mai in guten Stand stellen 
zur Zufriedenheit der Inspection. 

Discrimen quod propter inordinatos pontes et vias magistras, 
destructas et ineptas itinerantibus v tarn equestribus quam 
pedestribus ministratur, quod quantum possumus tollere cupientes. 
Volumus et vobis expresse mandamus quatenus omnes et singulos 
pontes magistrarum stratorum, ipsasque magistras 
stratas et passus quoslibet earum suppositos iuris dictionj 
per nos vobis comisse cum evacuatione et purificatione ac 
melioramento fossatorum quorum etiam strate ipse sicce 
manent, faciatis bene et diligenter reaptari et in bono ordine 
poni, equitantes uosmet personaliter ad videndum, quod ipse 
reperationes diligenter et bene Jant, uel saltem ac hoc exequen- 
dum mittentes personas discretas solicitas et vobis fidas taliter 
quod hinc ad medium mensis maii proxime futuri sint 
in bono ordine et diligenti reparatione constitute per illos ad 
quos spectabit et rationabiliter pertinebit et sie quolibet anno 
manuteneatur abque eo quod causam habeamus hanc materiam 
iteratis viribus anno quolibet replicandi, sub pena tibi potestati 
amissionis salarii tui vnius mensis et vobis consiliariis fiorenorum 
decem pro quolibet vestrum applicandorum camere nostre. Nam 
ad dictum terminum destinabimus personas discretas et intelli- 
gentes ad visitandum si hujusmodi mandata nostra fueritis exe- 
quuti et ab ipsis relatione habita super hoc si ipsi pontes et 



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162 Urkuden und Rege steo 

strate reperte fuerrat non bene diligenter ordinati imputabimus 
tarnen vobis. Rescribentes nobis de receptione presentium per 
litteras vestras, et ordinem quem in premissis duxeritis 
apponendam. Datum Mediolani die xxii raartii Mccclxxxviiii. 
Comolus. 

Potestati et Consiliariis nostris Birinzone. 

Dominus Mediolani etc. Comes Virtutum Imperialis Vicaruis 

generalis. Ab fo. 36 des Mandatenbuches Galeazzos Viscontis. 

Miss. Cod. Bibl. Gelle 8. Meginradi Nr. 310. 

1389, 1. April* Zürich. 

In dem siebenjährigen Frieden, d.h. Waffenstillstand, 
den die Reichsstädte zwischen den Eidgenossen vnd der Herr- 
schaft Oesterreich aufgerichtet, wurde dem Verkehre wieder 
volle Freiheit verschafft, wie folgt: 

„Es sullent och wir vnd all die, so zuo vns gehörent, si 
syen in vnsern Stetten oder Ländern, der obgenanten Herrschaft 
Ltiten vnd dien, so zuo jnen gehörent, disen frid vs aller ley 
kouff geben vngefarlich. 

Das selb sol die vorgenant Herschaft und all ir lüt vnd 
die so zuo jnen gehörent ... vns vnd dien zuo vns gehörent 
har wider tuon. 

Vnd sol auch ze beiden teiln menlich zuo dem andern 
rueweklich vnd fridlich wandlen ane all vfsetz in Stett in 
Länder, vnd vff wazzern all die wile so dieser frid weret, mit 
kovffmanschaft vnd mit allen andern Sachen, als 
vormals, edz disen Mizzhellung oder kriege gedacht wurde. 
Die vorgenant Herschaft noch die jren sullent ouch in disem 
frid fftrbas keinen Zoll noch geleit vff vns die obge- 
nanten Stett noch Waltstett legen noch setzen dann 
in der masse, als es vngefarlich vor disem krieg 
war. Doch usgenommen dz wir d. e. st. v. Waltstett ze Kloten 
en keinen zoll geben sulln die wile dieser frid weret." 



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zur Geschichte des St. Gotthardwege*. l&S 

Schon 1386, 12. October, im Waffenstillstände bis Lichtmess 
und dessen Längerang auf ein Jahr den 14. Januar 1387 wurde 
der merkantile Verkehr nicht vergessen. 

J. £. Kopp, Absch. I, xüt. ff. 

1389, M. Juli. Burgleins. 

König Wentzlaw giebt auf Bitte des Ammanns 
de r Landleute von Uri: „das wir in bestetigen und cqn- 
firjpieren solten, alle ire landes friheit, gute gewonheit, vnd recht, 
die sy von vns vnd vnsern voruordren, an dem Reich von alter 
bisher gehebt und bracht habend, es sey vmb den zol zu 
Flülin oder ander ire rechte; als das vfwiset ire briefe 1 ) 
die si darüber habent, vnd besunder, das wir in die gnad tun, vnd 
in wollen gewalt geben, das sy vnder in ein fromm man kiesen 
vnd erwellen, der den ban vnd vollen gewalt hab, an vnser stat 
ze richtend vm alle sache, als recht ist vnd von alter her kum- 
men ist." etc. 

Diess alles wird nun, als ob Uris Privilegien wörtlich ein- 
gerückt wären, in gUbo genehmigt und bestätigt. 

Geschichtsfrd. I, 339. 

Ob Uri nun glaubte durch diesen schwerlich wohlfeil von 
der venalen Canzlei des deutsch böhmischen Hofes ausgestellten 
Gnadenbrief vor Einlösung und J Ansprache auf den Reichszoll 
JFlüelens gesichert zu sein, weiss ich nicht; wol^tber, dass zehn 
Jahre hernach, unter König Ruprecht, Johann IV. Graf von 
Habsburg-Lauffenburg mit dem Zolle ze Flülen, wol als 
Dienst-Lohn für die Reise gen Lamparten, vom neuen Könige 
belehnt wurde. 



4 ) Briefe für den Besitz des Reichszolls mochte Uri sowol die Ludwigs 
des Bayers, als den König Karl IV. vom 16. October 1353 vorlegen ; letzterer 
aber knüpfte die Veräusseru&g des Reichszolls an das Einlösungsrecht um 
200 M.-S. Gesehichtsfrd. I, 25 und 323. Er hob den 20. Juli 1360 die Ver- 
leihung auf. 



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IM Urkunden und Regvsten 

«*4 a. 
1389, 26. Juli. Barsleins. 

König Wenzel bestätigt Peter von Hunwyl die von Gregor 
seinem Vater ererbten Reichslehen *) welche Letzterer, nach Ab- 
leben des Edlen Heinrichs von M<»os am Aller-Heiligentage 1365 
zu Prag von Kaiser Karl IV. für geleistete Dienste erblich em- 
pfangen hatte. 

Wir Wenzlaw von gottes gnaden Romischer künig 

zu allen ziten, merer des Reichs vnd kunig zu Behem bekennen 

vnd tun kunt öffentlich mit dem brief allen den die in ansehent 

oder hörent lesen, wie für uns. komen ist Peter von Hunwyl 

vnser vnd des Reichs lieber getrewer, vnd weiset vns einen brief 

mit der Majestät Insigel seliger gedechtnusse des aller durch- 

luchtigosten Fürsten vnsers herrn Herrn Karoli Romschen keysers, 

vnsers lieben herrn Vaters vnd bat vns diemietenclich, das wir 

im den bestetigen wolten, wanne die lehen in angestorben sein, 

von sinem vatter, wie der brief seit von wort zu wort als hie 

nach geschriben stet. Wir Karl von gotes gnaden Romscher 

Keyser zu allen Zeiten merer des Reichs und Kunig ze Behem 

bekennen vnd tun kunt offenlich in diesem brief allen den , die 

in sehen oder hören lesen, das wir angesehen haben die steten 

guten dienste, die vns vnd dem Reiche Jurige von Hunwil, 

vnserer vnd des Reiches lieber getrewer oft nutzlichen getan 

hat vnd furbaz tun wil vnd mag in chünftigen Zeiten vnd haben 

im vnd seinen erben geben vnd verliehen alles das vns vnd dem" 

Reiche von tode des edlen Heinrichs etwenne von Mose lidig 

worden, vnd angevallen ist vnd alle die Recht, die wir von des 

Riches wegen darzu haben. Mit vrkund diss briefes versigelt 
mit vnserer keyserlichen Maiestat Infeigel, der geben ist zu Prag 



l ) Georg ron Hunwyl, verehlicht mit Cäcilia von Moos, erhielt darch 
seine Gemahlin, Tochter des Heinrich von Moos, ohne Zweifel die Reichs- 
lehen in Livinen , die 1329 an Johann von Moos gekommen waren. Vergl. 
No. 116. 



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~T . 



zDr Gesehicte des St. Getthardweges 15i 

naoh Christus geburd dreuczenhundert jar darnach in dem fünf 
und sechzigosten jare an allerheiligen tag vnserer Riche in dem 
Czweinczigsten vnd des keisertums in dem Einlften jare. Des 
haben wir angesehen mit gutem Rat des vorgenanten Peters 
getrewe Dienste, die er vnd sein vordem, vns und dem Reich 
getan hand vnd noch baz tun sollend vnd mugend in zukünftigen 
Zeiten, vnd bestetigen, leichen vnd confirmieren im mit Craft 
dicz briefs, alle die genad vnd friheit, die vor in diesem vnserm 
brief begriffen vnd geschrieben sein, das der egenant Peter vnd 
sein erben bey den egenant gnaden vnd Lehen belib nach laut 
vnd sag des egenanten vnsers Herrn vnd Vatters brief vnge- 
hindert von vns vnd vnsern Nachkomen an dem Reiche vnd 
allermenleich. Mit vrkund dicz briefs versigelt mit vnseres 
kuniglichen Hofgerictcz anhangendem Insigel. Der geben ist 
zum Bürgleins am Montag nach sand Jakobs tag nach Chriscz 
geburd dreuczenhundert jar, darnach in dem Neunvdachzigsten 
jare vnserer Reiche, des Behemischen in dem Sibenvndzweinzig- 
sten vnd des Romischen in dem Vierczehendosten jaren. 

Ad mandatum domini Worsiboy de Sweiner. 

Siegel hängt gebrochen. 

Archiv Uri Nr. 86. 
Vergleiche Geschichtefreund I, 339, Note. 

225. 

1389, 24, November. Mailand. 

Johann Galeaz Visconti, Herr zu Mailand etc. entwirft, da 
sich über seinen Zoll 1 ) von Abiasca zu Mailand nichts schrift- 



*) Der Zoll zu Bellinzona, respectire Abiasca ist, da die Strasse 
durch Val Misocco über den Berohardino römischen Ursprung hat, sehr alt. 
Anno 721 schenkte Lnitprand Bellenz dem Bisthum Como. 

Otto II. bestätigte, wie früher Anno 803 Karl der Grosse, BellinzVmas 
Grafschaft und Zoll Anno 978 dem Bistum Como (Tatti II, 813, Giulini I, 
618; ebenso Heinrich III. Anno 1055 Tatti IT, 863). Como, das Anno 1239 
für König Friederieb gegen Mailand gekämpft (Rovelli II, 380) war seither 



1ÖS Urkunden und Regesten 

liehes finden iiess, auf genommene Kundschaft früherer Zollner 
und anderer Kenner bisheriger Uebung, mit Ausnahme der Pilger 
nach Born etc. Priester, einen später zu mehrenden Zolltarif 
für Bellinzosa. 

Datium datiorum Habiasche et Birinzone factum anno 
Mccclxxxviiii. 

Dominus Mediolani etc. Comes Virtutum Imper. Vicarius 
generalis. 

Quia in datis datiorum ciuitatis noste Mediolani nulluni 
datium esset, seu reperiri videtur de datiis nostris Habiasche 
nee scriptura aliqua ejus quod exigi possit et debeat pro ipsis 
datiis per eorum merchatores habere uolumus informationem tarn 
ab illis, qui per tempora habuerunt datia predieta, quam ab Ulis, 
qui de his majorem verisimiliter habere debent notitiam et tandem 
nobis dictum est in scriptis quod pro datiariis antedictis de 
rebuset merchantiis et aliis occaxionibus coneurrentis et in cedula' 
infra exigi solite sunt hactenus denariorum quantitates in cedula 
ipsa speeificate. Quapropter ut datia predieta decetero sub certis 
modis et exaetionibus quo plus fieri possit regulentur, volumus 
et tibi mandamus, quatenus datia eadem ponere debeas ad in- 
cantum cum fisco quod pro ipsis exigi possit per mercha- 
tores seeundum quod in ipsa cedula continetur saluo quid a 
pedegariis seu Romipetentis fratribus quidem mendicantibus et 
aliis religiosis, et quibus pro personis et equis suis nihil causa 
datii bulettarium seu transitus exigere debetur volumus, nee 
etiam ab aliquibus aliis personis cujusmodi sint, nisi pre equis, 



um so mehr als die Visconti mächtiger geworden die zwei so wichtigen 
Plätze Como und Beilenz mit starker Hand festhielten, seines Zolls zu 
Bellinzona beraubt. „Claris introitus a Germania in Italiam" nennt Friederich II. 
Como (Hnillard Breholles V, I, 386), Schon Otto Visconti nud Herr 
Mailands bemächtigte sich Comos Anno 1278 ebenso Mattheus [und sein 
Bruder Hubert baute Anno 1295 die Abundio-Brücke (Giulini VIII, 479). 
Später, um 1320, war Franz Rusconi, Herr Gomos und Azo Visconti, nach 
dessen Tod 1439 wieder Franz Rusconi, der 1336 den ZoU zu Beilenz den. 
vier Waldstätten nachliess. 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 157 

si qui forenses ab extimatione et causa mercimonii pro uendendo 
ducerentur, quo casu a preditis equis a predictis talibus personte 
exigi possit secundum quod inferius declaratur, hoc tarnen in- 
tellecto quod si de aliis rebus merchantiis uel occaxionibus qui- 
busque de Ulis que continentur in infra (scripta) tabella reperi- 
rentur et ostarent fide facta ab eis quidcumque fuisse solitum 
pro datiis antedictis, de ipsis iuxta solitum ita solui debeat et 
exigi possit sicuti de Ms que ut prefertur infra declarantur. Si 
propterea ordines que iUe tales res, mercimoma et alia infra non 
contenta, pro quibus iuxta solitum datia soluenda ueniant 
Magistris et Referendariis nostris Ordinate mittantur ut addi 
possint et poni etc. 

Tenore autem dicti cedule sequi tur ut infra videlicet: 
De quolibet fardello sustanci si est in quo ss. iij. den iiijjmper. 

» - » » ■ v siestincarro „ ij. „ viy „ 

De qualibet Balla v „ „ equo „ iij. „ . iiij „ 

* * » * » " » carr0 » «• » vii J » 

„ „ Soma cuislibet mercantie si est 

, in equo . . . „ iij. „ vj. , 

De qualibet Soma cuislibet mercantie in carro „ ij. „ viij „ 
De quolibet carro cujuslibet mecrantie for- 

magii etc. . „ v. „ viij „ 

De quäl. Soma vini si ducatur in crualia 

in equo vel mulis „ vj. „ viij „ 

De quolibet pedestre „ j. 

De qualibet accipitre „ „ iiij „ 

De quolibet asture et falchone . . . . „ „ viij v 

De qualibet barille vini si est in equo . „ iij. „ vj ff 

De quolibet stario frumenti dum madnetur „ ij. „ ij , 

( ? magacinetur ) 
De quolibet stario bladi tum mensuratur 

et ducatur extra territorinm . . . „ „ ij n 
De quolibet condio vini novi imboettati „ j. „ 

„ „ carro vini quod venditur ad 



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158 erkunden und Regelten 

tabernam soluitur de quolibet impe- 

riali de primo imperiali insursum. 
De qualibet bestia grossa velut mansorum 

et vituloruni den vijimper. 

De qualibet bestia minuta „ iij „ 

De quolibet porcho quam magno quam 

parvo „ iy * 

De quolibet Ronzmo si est pro tali extimafcus ss. v. „ viij „ 
„ „ equo sive pollegro si estad mer- 

chatum . tarn maschio quam feraina „ j. 

De qualibet cepata „ ij. 

Has autem nostras* litteras in libris aliorum datiorum re- 
gistrari fadas. 

Datum Mediolani die xxiv Novembris«, Mceclxxxviüj. Pru- 
dente Viro Referendario Mediolani. be fo. 72 et 73 Cod. 310. 



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■A. 



226. 
1389, Ende November« Beilenz« 

Die Commune von Bellinzona gelangt mit einer bittlichen 
Vorstellung an Johann Galeazzo ihren Herrn; dass er das jüngst- 
erlassene Zollgesetz, welches dem Zöllner bei Zollbetrug eine 
Busse bis 50 Goldgulden zu erheben gestatte und so gute Leute 
aus fremden Landen, die dieses Gesetzes unkundig diese Strasse 
ziehen, unverschuldet schädige, mildern möchte. Comos höherer 
Zoll habe auch nur eine Busse von 12 Denaren. 

Illustri et benigne dominationi vestre et cum omni reuerentia 
huiniliter supplicantur pro parte fidelissimo uestrorum seruitorum 
comunis et hominum terre uestre Birinzone. Quod cum uideantur 
singulo anno per dominationem uestram concedi pattentes littere 
incantantibus datia vestra Birinzone et Habiasche ex quibus pre- 
statur arbitrium ipsis incantantibus datia ipsa puniendi et con- 
demnandi quemlibet fraudantem datia ipsa florenorum quinqua- 
ginta qualibet vice et si fraus non esset, nisi de denariis 
sex aut duodeeim, que pena ualde enormis est, et saepe virtute 
ipsarum litterarum concedentium talem condemnationem , bara- 



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zur Geschichte des St. GoUbaftlweges. 150 

tantur boni homines et persone ab alienis partibus perinde 
transeuntes que est terra passus qui notiüam non habentes de 
datiis ipsis quum non cadunt malitiose in comissum pro rebus 
quas deferunt de quibusut plurinmjn non est soluendum datium 
nisi pro minima quantitate. 

Dignenimi premissis attentis consideratoque quod per dicta 
pacta datiorum vestre ciuitatis Cumarum, que in ipsa terra exi- 
guntur et que majora sunt datiis uestris predictis non imponitur 
pena delinquentibus nisi de uno denario xii. de uestra solita 
bemgnitate et misericordia ipsam penam moderare et reducere 
ad illam quantitatem, que congrua uideatur inspecta qualitate 
delicti et personarum conditionibus. Nam per hec datia ipsa non 
incantabantur sed auferetur materia delinquendi aliquibus qui 
sepius datia incantant potius animo baratandi quam fideliter 
exercendi datia ipsa. (Cetera non sunt copiata.) 

Von Blatt 73 b und 74 a. Cod. Nr. 310. 

1389, *• December. Mailand. 

Johann Galeaz Visconti theilt seinem Zollreferendar in 
Mailand die Bittschaft aus Bellinzona satiimt Kundgabe seiner 
Geneigtheit mit, die Bussen für Zollfrevel zu Abiasca , so weit 
defraudirter Zoll einen Groschen d. i. 2 Schillinge Imperial nicht 
übersteige, mit dem vierfachen Zollbetrage der geschmuggelten 
Waare; bei höherer Zolldefraudation aber mit der Wegnahme 
der geschmuggelten Handelswaare sammt Boss und Wagen 
zu büssen. 

Dominus Mediolani etc. Comes Virtutum, imperialis Vicarius 
generalis. 

Svpplieationem recepimus comunis et honünum terre nostre 
Birinzone cujus copiam tibi mittinius interclusam. Quare uolentes 
circha requisitionem dictorum suppliaitfium in eo quod plus 
salubrius fieri possit prouidere et remediare. Mandamus tibi 
quatenus datia nostra Birinzone et Habiasche, de quibus in dicta 



160 Urkunden und Regeslon 

suppUcatione fit mentio incantare debeas cum pacto et additione 
fienda in dato dictorum datiorum videlizet quo fraudantibns 
datia ipsa si fraus comissa fuerit, sea que comitti continget erit 
grossi unius sive soldorum daorum uel abinde infra sit pena 
pro uiio denario quator. Si uero fraus fuerit abinde superius, 
id est quod datium sohiendum, de quo fraus predieta comissa 
fuerit ascendat ultra grossum sive solidos duos imperiahum 
tunc (■■■■) pena delinquentibus amitteudi et quod amittat res 
et merchantia (....) dietas, de quibus dieta fraus comissa fuerit 
nee non equos, bestia (....) carros et alia vebicula cum quibus 
et super quibus ipse tales res et merebanüe fuissent conduete 
aut conducerentur. Et hoc maxime (....) quia Uli qui datia 

ipsa uuper posuit ad incantum de hujusmodi novo ( ) pro 

et additione seu declaratione fienda in dato datiorum predictorum 
content! sentimus et videtur. (Datum ut supra.) 

Prüden ti uiro Refferendario nostro Mediolani Fo. 75 b. 

Jubarimus de Septara notarius officio domini Refferendarij 
Mediolanensis suprescriptas litteras cum additiombus et suppli- 
catione predictis a libro incantuum et deliberationum datiorum 
et officio comunis Mediolani scripsi anno Mccclxxxviiij. 

Abgeschrieben wurden diese Briefe über den Zoll für Bellenz 
erst 1391, 14. Januar. Laut fo. 74 ». 

S98. 
1390, 14. Februar. 

Neuer Zolltarif für Lucerns Kaufhaus. (Offenbar sind diess 
nur Ausfuhr- und Transitwaaren, für Einfuhr-Waaren erfolgte 
1394 ein Mandat.) 

If yant Valentinstag Anno Mcccxc ist (vom Batbe zu Lucern) 
angesehen vnd geordnet des Zolls wegen im Köfhus dz man 
von je dem Ko&nannsschatz nehmen soll : 

Schilling. Denar. 

Von einem Vardel Schurlez tuchs .... 1. 



t ■• «,. \ 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 161 

Schilling. Denar. 

Von gefärbtem Tuoch von jeden Guldin so 

vil das wert ist je ........ 2. 

Von einer Burdi Isen die verkouft wirt, gibt 

je der Theil 4. 

Von eine* Ballen Stachels so. verkouft . . 1. 

wirt sie weggeführt 6. 

Von einer Burdi Isen die weggeführt wirt . 4. 

„ einem Stro-Büking 6. 

„ einer Thonne Häring 6. 

wirt solche sonst verkauft git der Köfer och 6. 

Von einem Zentner Zinn 1. 

» » » Kupfer 1. 

„ „ „ Bly und Gletti ... 6. 

„ „ Som Lynwatt 1. 

Wer aber Burger ist, der git halben Theil des Zoll vnd 
nit mehr. 

Miss. 8. g. Regier. Verordnungen Fo. 117. (Staatsarchiv Lucern.) 

Bis zur Schlacht von Sempach bezog das Bitterhaus von 
Hallwyl viele Jahre den von der Herrschaft von Öesterreich ihm 
versetzten Zoll zu Lucern, seit 1341. 

1389, 1. April. 

Der siebenjährige Friede der Herrschaft Öesterreich erlaubte 
der Stadt Lucern : „in diesen Med sicher vnd ane all dienst 
beliben." 

1394, 31« Mai« Lucern. 

Zoll der fremden Marschällen oder Krämern , die hier feil 
habend und Standgeld. 

Gulden. Schilling. Denar. 

Von eim Vardel oder Ballen Schurlez 
Tuchs ~ 2. 

Hirtor. Archiv Bd. XX. 11* 



X* . 1 

- . ■ * 



162 Urkunden uod Reges teo 

Golden. Schilling. Denar. 

Von eim Vardel gerippten oder schwarzen 

Schurlez Tuchs . . ' 2. 

Von eim Vardel gesparten Tuchs . . 2. 

„ „ Zentner Spinnbaumwolle . . 5. 
Von eim Zentner Wammes oder Futter- 
baumwolle 3. 

Von eim Saum Stachels 5. 

„ „ Rüben Pfeffer 2. 

„ „ Pfd. Safran 1. 

„ „ Buben Inguer 3. 

„ „ Bisen Papier 1. 

„ „ Pfd. andrer . kleiner Spezerey 6. 

„ „ Buben Ziraraet 2. 

„ „ Pfd. Syden 3. 

„ „ Buben, Fygen, Winber, Mandel, 
Seife, Schwefel, Alaun, Elms, 
Süssholz, Kümich .... 1. 
Von eim Bank gibt jeder Marschafler 4. 
innerhalb 14 Tagen sonst nicht ze Markt. 

Wer nicht Burger ist vnd Spezerei feil hat, zahlt davon 
den Zoll wie wir diess anderswo ouch also geben müssen. 

1420, 91« December. Locern. 

Wollenballen von 4 Zentner gaben 6, die von 2 Zentner 
3 alte Piapart Zoll in Lucern. 

In Botenburg soll jede Wollenballe 1 Schilling halber Zoll. 

Die Kaufleute soll man früntlich und sicher halten. 

1420, 96* September, Lucern« 

Nach königl. Freiheit wurde ein s. g. Pfundzoll von je dem 
Pfunde (Werth) verkaufter Waare 4 Denar aufgesetzt, den auch 
Fremde zahlen mussten. Wein, Korn, Salz ausgenommen. 



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zur Geschichte des St. Gotthardweges. 161 

229 a. 

S* d, a et loco. 
(iimlS&O) 

Johann Galeazzo Visconti befiehlt seinem Potestd von Mailand 
solche, die sich gegen sein Regiment, oder seine Regalien an 
Zöllen etc. Aeusserungen erlauben und statt an die Comune 
sich an's Volk wenden sollten, an der Habe und an dem 
Leibe zu büssen und hebt alle diesem Mandate widersprechenden 
<xesetzesstellen auf. 

Nos Dominius Mediolani etc. Comes Virtutum Imperialis 
Vicarius generalis. 

Volentes effrenatam temeritatem et proteruam audatiam 
satagentium aliqua ex parte eorum oblocutionibus dominio nostro 
<letrahere seu loqui presumentium contra et aduersus datia et 
pedagia et gabellas uel alia regalia aut intratas nostre camere 
ac ciuitatum et comunitatum nostre camere pertinentium , et 
-omnino conueniet refrenare sie qui quispiam in hujusmodi oblo- 
-cutionibus sese relassare et prorumpere temere non attemptet. 
Et intendentes quod nulla persona audeat uel persumat populum 



l ) Diess Mandat ans der Gelegenheitsgesetzesfabrik des Selbstherrschers 
.Job. Galeaz enthoben wir dem Blatte 23 des Statutenbuches von Beilenz, in 
dem es zwischen einem Decret vom 2. October 1399 und einem solchen vom 
*9. Februar 1400 copiert steht. Nicht sowol diese Stellung bestimmt mich 
anzunehmen, es seie um das 1390 erlassen und nicht um 1400, sondern fol- 
gende Gründe : 

Vorerst nennt er sich Reichsvikar und nicht Herzog, welchen Titel ihm 
Wenzel 1395 verkäuflich den 2. Mai gab. 

Dann beschäftigte sich Job. Galeaz Ende 1389 mit Zöllen, wie der Tarif 
für Abiasca vom 24. November und seine Weisung vom 2. Deoember uns 
« agen. 

Suardi's Statutenbuch Mailands gedruckt 1480, wie Graf P. Verri (III, 23) 
«agt, dürfte diess Mandat wol sammt Datum enthalten, wenn es der Abdruck 
der Anno 1396, 13. Januar, von Joh. Galeazzo zusammengestellten Statute» 
Mailands ist. 



# 



164 Urkunden und Regesten 

nominare sed quod comunitatem et comune solumodo debeant 
appellare sie quod comune et comunitas anominatione tarn nobile^ 
quam plebei, tarn maghi quam parui sub quadam indifferentia 
uniuersalitas comprendantur presenti nostro decreto et excerta 
scientia et de nostre plenitudine poteetatia edieimus et mandamus 
potestati nostro Mediolanj ibidem tarn presenti quam futuris- 
quod quelibet persona ciyusuis Status uel conditionis existat que 
audeat uel prasumat queeunque loqui contra nostrum dominium 
uel dominii nostri conseruationem et statum seu contra datia r 
pedagia et gabellas seu alias intratas nostre et ciuitatum et 
terrarum et comunitatum camere speetantium ut prefertur, siue 
que audeat populum mondi aliquo aliquo (modo ?) nominare in 
jurisdictionem per nos dicto nostro potestati commissa possit et 
debeat puniri et condemnari in auere et persona arbitrio dicti 
potestatis inspeeta qualitate delicti et verborum prolatorum ta- 
liter et conditione talium personarum, sie quod ipsorum pena 
ceteris transeat in exemplum, et hoc summarie et expedite om- 
nibusque juris et , statutorum selemnitate et dispositione omissis 
et non abstantibus aliquibus legibus statutis prouisionibus et 
ordinamentis ac decretis huic nostro decreto obuiantibus 
quoquemodo quibus in hac parte in quantum obuient expresse 
et ex certa scientia et de nostre potestatis plenitudine deroga- 
mus per presentes mandantes hoc pro lege inuiolabiliter ob- 
seruari etc. 

139JT 9 %%. Juni. Frelburg l./B. 

Herzog Leopold IV. giebt zwei Mailänder-Kaufleuten und 
ihrem Gesinde sicheres Geleit, tausend Säcke Wolle und Tücher 
in theilweisen Lieferungen „in publica et vera via" von Strass- 
bürg nach Mailand zu bringen mit Gedinge, dass sie gewohnte 
Zölle entrichten. 

Mon<$ Zeitschrift des Ob. B. IV, 32. 



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■* zur Gesehichte des St GotUmrdweges. 16$ 

Es versteht sich, dass so]che Geleitscheine nicht umsonst 
gefertigt wurden, im Jahre 1395 versetzte Herzog Lupoid von 
Oesterreieh dem Grimmen von Grünenberg um 2600 Gl. das 
Geleit zu Baden i. A., Waldshuth, Meilingen, Aarau, Brugg 

und Zofingen. Oehlhafens Chr. ▼. Aarau S. 26. 

1393, 6. März. Bellenz. 

Antonio de Romeis der Rechte gelehrt, Potesta zu Bellenz, 
spricht auf dem Richterstuhle vor dem Stadthause den durch 
«den Anselm de Gazino Zöllner zu Abiasca angeklagten Jachel 
Ton Airolo auf das Privilegium vom Jahr 1352 sich stutzend, frei. 

Jn nomine domini Amen. Anno a Natiuitate eiusdem 
Mccclxxxxiij. Indictione prima, die jovis, sexto mensis martij. 
Sapiens vir dominus Antonius de Romeis de Cassinis jurisperitus 
Potestas Birinzone et comitatus ao in hac parte Judex datiorum 
-et pedagiorum Habiasche existens in bancho sSub pallatio domus 
liabitationis regiminis comunis Birinzone. Visa et delligenter 
examinata quadam accusa coram ipso producta et per An- 
steluolum de Gazino de Galerate datiarium dictorum datiorum 
et pedagiorum Habiasche contra Jacobum dictum Jachel de Ayrolo 
vallis Leuentine. Visa desponsione facta per ipsum Jacobum 
•dicte acusse et contentis in ea. Visa quadam sententia lata per 
dominum Raymondum de Archidiaconis legura doctore tunc vi- 
«carium recollende memorie magnifici dicti domini Johannis 
archiepiscopi et domini domini Mediolani etc., in fauorem dictor 
xum uallis Leuentine traditam per Jacobum filiuin socii de Modetia 
eiuitatis Mediolani porte ticinensis foris parochie sancti Laurentij 
majoris anno domini curso Mccclij die veneris penultimo mensis 
martij jndictione quinta. Et super Omnibus ipsis et singulis 
habita matura deliberatione . . . Dixit et pronuntiauit ... ipsum 
Jacobum dictum Jachel non debere molestari nee esse mole- 
standum per ipsum Ansteluorum datiarium suprascriptum occa- 
xione contentorum in ipsa accusa. 



^■TTPfr-' 



166 Urkunden und Regesten 

Actum vocatis presentibus pro testibus etc. Seniore Petro 
de Carate filio quondam senioris Johannis. Seniore Petro Tedescho 
f. q. s. Zanis. Simone de Galdino filio Albertoli seruitoris etc. 

De Fo. xlii, b. Cod. Ms. Nr. BIO Ereml 

1394,. 18« August» Bellenz. 

Notariats-Recess ausgestellt auf Entscheid des Rechtgelehrten 
P. Broccard Potesta von Bellenz : dass die Leute der Leventina 
für eigene Güter freie Ein- und Abfuhr in und von ihrem Thale, 
unbelästigt von Abiasca's Zoll, haben. 

In nomine domini Amen. Nos Petrus de Brocardis juris- 
peritus Birinzone potestas pro tribunali sedens jurisperitus 
et ne de cetero occaxione contentis in decendis litteris 
et sententia dicti homines uallis Leuentine frustentur laboribus 
et expensis dicimus et pronuntiamus et declaramus nos Petrus 
de Brocardis Potestas antedictus sedens jurisperitus: dictos ho- 
mines uallis Leuentine pro bonis suis propriis que conducentur 
in dictam uallem et de ipsa ualle exuehuntur pedagium sea 
datium predictum de Habiascha non debere solui secundum 
formam sententie et litterarum nee ipsos homines posse nee 
debere occasione predieta deineeps ab aliquibus datiariis mole- 
stari et ita obseruando dietas litteras et sententiam dicimus et 
declaramus in omnibus et per omnia prout superius continentur. 
Acta data etc. sepefata sententia per sepefatum dominum Petrunt 
de Brocardis Potestatem Birinzone jurisperitum pro tribunali 
sedentem Anno domini curso mccclxxxxiiij. Indictione sexta die 
merchurj xviij mensis augusti. Presente dicto Jachel de Ayrolo» 
pro una parte et dicto Anseimolo de Zagino ex altera et pre- 
sentibus pro testibus domino Albertollo del Mollo filio quondam 
domini Antonij. Petrollo de Mandello F. q. Albertinj. Bellolo 
de Lamota filio signori Johannuoli. Simone de Galdino filio Al- 
bertoli. Antonio^ de Kugura filio St. Alioli olim habitatoris Livin- 
xone notis et ydoneis ad predieta (testibus) vocatis et rogatis. 



- —p 



zur Geschichte <tas St. Gelthardweges. 167 

Andriolus de Poccobellis de Lugano notarios comunis Birin- 
zone de predictis instrumentum sententie tradidit. 

Ab folio 48 Vereo Cod. statutare pro Birinzon. bibl. Einridl. 310. 

1393, %9. September» Pavla. 

Johan Galeazzo Visconti, Herr zu Meiland erlässt in einem 
grossen Edicte gemischten Inhalts ein Strafmandat gegen 
Strassenräuber; laut dem solche, wenn sie keinen Mord 
verübt, am Schweife eines Pferdes gebunden vor den Gerichts- 
platz geführt und gehenkt werden sollen. Haben sie aber Raub- 
mord, oder auch bloss Mord auf der Strasse verübt ; so sollen 
sie aufs Rad geflochten auf hoher Säule an einem geeigneten 
Platze lebend bis zu ihrem Tode ausgesetzt bleiben. 

Dominus Mediolani etc. Oomes Virtutum. Imperialis Vicarius 
generalis. 

Duorum decretorum per nos nuper editorum disponentium 
effectuaüter unum super penis infligendis perpetrantibus falsitatum, 
homicidiorum, robariarum etc., vobis mittimus copias interclusas, 
volentes quod decreta ipsa obseruando et inuiolabiliter obseruari, 
faciendo statim in locis consuetis faciatis publice divulgari etc. 

Sapienti viro Potesfttti nostro Birizono. 

Item sanciinus, edicimus et decemimus et vobis mandamus 
quod famosi latrones, robatores stratarum et hmadentes piratito 
modo territoriura nostrum vel partem ipsius et ad stratas 
publicas et quilibet ipsorum si homicidium non commiserit primo 
astrassinetur ad caudam unius equi per dictam ciuitatem et locum 
et plateam et loca publica ubi pena imponetur et horis quibus 
aderit in dictis locis publicis maior hominum multitudo, sine asside 
et manibus salutis omnibus tarnen modis teneatur usque ad locum 
justitie et deinde ibidem per gulam furchis laqueis suspendatur ita 
et taliter quod moriatur. Si vero robaria et homicidium uel homici- 
dium tantum commisisse reperitur ad stratas publicas et ulterius 
astrissinetur cum asside et deinde in rota lignea interservatur 



r - *-; 



168 Urkunden und Regelten 

et includatur et successiue in ipso instante predicta rota cum eodem 
delinquente sie in ea incluso clauetur et coltocetor super unam 
coluranam altitudinis brachiorum duodeeim que ibidem in terra, 
in loco magis apto et montuoso figatur et firmetur et ibidem 
tum introserti dimittantur qutödase ipsis moriantur. 

De fohis 43, 44 et 45 Cod. Nr.. &Q ms. Eremi. 

983, 
Vor 1393. *) 

Johan Galiazzo Visconti bittet Lucern seines Hofherrn Reiner 
von Stacabarrotti durch den Häringhändler Zwimpfer, dem man 
in Mailand seine Waare verbrannte, arrestirtes Gepäck frei zu 
lassen. 

Joh. Galeaz Vicecome3 dominus Mediolani Imperialis Vi- 
carius generalis et Comes virtutum. 

Dominis de Lucerna. 

Amici carissimi. Significavit nobis Reinerius de Stachabaro- 
tiis familiaris noster quem ad partes Alamanie transmiseramus 
cum certis expeditapdis Illustri domino Comiti de Wirtemberg. 2 ) 
Et quidam Zimpher coneivis vester ipsum arrestari fecit super 
vestro territorio cum ipsis rebus occasione (?) vt asseruit certe 
quantitatis piscium salsorum, quosquidam officialis super victua- 
libus civitatis nostre Mediolany cum essent defectuosi et mareidi, 
seeundum ordines et consuetudines dicte nostre ciuitatis comburi 
fecit. De que satis cogamur amirari, quod tarn faciliter simplici 
verbo ipsius vigoris credentes vos res ipsas contra feceritis arre- 
stari, nulla nobis facta notitia. 



l ) Ginlini bemerkt schon, dass Johann dem Namen Galeazzo erst seit 
dem Jahre 1395 vom Grafen von Virtu vorgesetzt wurde, doeh bringt Oslo I, 
275 Ausnahmen. 

*) Es ist auffallend, dass dieser Hofherr nicht über einen der Bündtner- 
Alpenpässe , sondern über St. Gotthard seine Reise von Mailand nach Wir- 
temberg machte. 



V ' 



zur Geschichte des St Gottbardweges. 169 

Cujus rei causa, vt vobis nota sit veritas facti illius fecimus 
per reuerendissimum priwcipem dominum archiepiscopum Medio- 
lani et egregium virum Petrum pretorem ipsius nostri eiuitatis 
reeipi informationell de serie totius facti illius cumdictis planum 
testium receptorum et juratorum de veritate dicenda. Quas quidem 
informationum attestationes et litteras cum certis aliis litteris 
Joh. Terluci in cujus domo fuerunt repositi ut dicitur pisces 
ipsi, vobis mittimus alligatas. Rogantes vos attente, quod 
visis predictis informationum N attestationibus et litteris velitis 
facere libere relascarj ipsi Rainero res predictas sine aliquo 
dampno vel expensa, faciendo ipsum Hugonem puniri de inde- 
bita retentione predicta prout convenit honori vestre. (Cetera 

desunt.) Fo 76, b et 77 a. M. 118. 

Das Formelbuch, dem dieser Brief enthoben ist, giebt kein 
Datum auch weder den Namen des Erzbischofs noch des Po- 
testa, der Titel Imperialis Vicarius und Comes Virtutum bezeugen 
Joh. Galeazzos Zeit, bevor er Herzog geworden. 



234. 
1395, 1* November. Pavia. 

de fo. Lxxij, b Cod. Nr. S10 Eremj. 

Johann Galeaz Visconti, Herzog zu Mailand und Reichs- 
vicar 1 ), sendet dem Potesta von Bellinzona eine Beschwerde- 
schrift einiger Leute der Leventina und empfiehlt demselben zu 
untersuchen, woher die Beschwerden über Belästigungen (an der 
Zollstatt Abiasca) gegenüber dem Privilegio, kommen und ehren- 
haft Recht zu sprechen. 

Mittimus tibi hiis inclusam supplicatiönem exhibitam nobis 
pro parte singularium personarum comunis et Tiominum nostre 



*) 1395, 5. Septbr. wurde Job. Galeaz zu Mailand als Herzog auf 
dem St. Ambrosioplatze feierlich gekrönt. 






170 



Urkunden und Regesten 



uallis Levantine. Quare mirati quod dicti supplicantes occascione 
de qua facit mentionem dicta supplkatio. 

Volumus quod vos informare diligenter debeatia de contentis 
in ipsa suppüeatione, et maxime quorum ratione et causa seu 
quo uigore molestentur ipsi supplicantes contra tenorem ut si- 
gnificant jam dictarum sententiarum. Ferentes subsequenter jus 
partibus prout honori nostro videritis conuenire. 

Datum Papie die primo noverabris Mccclxxxv. Dvx Mediolanji- 
Comes virtutum Imperialis Vicarius generalis. „Sapienti viro domino 
Potentati nostro Birinzone. Supplicatio fuit eodem quo supra. 
(Vide 1388, Anfangs Mfirz.) 



»35« 
1399, 30. Juli. Ayroli. 

Staatsarchiv Lncem. 

Georg Morossini, Geheimrath des Herzogs (Johann Galeaz) 
von Mailand schreibt den Eidgenossen von Bern, Zürich, Lucern, 
Schwyz, Unterwalden und IM aus Airolo, welche die Abände- 
rung der Capitularien gewünscht, er sei bereit, solche, nach mai- 
ländischem Vorschlage, in Airolo einzugehen. 

Magnifice et potentes comunitates et circumpecti patres et 
domini mei honorandissimi, humilima recordatione premissa vestre 
excellenti^significo reuerenter quod heri recepi litteras illustris- 
simi principis et excelentissjmi domini domini mei ducis Medio- 
lani etc. Papie Anglerie, Virtutumque comitis et Pisarum domini 
responsivas litteris meis eidem prime directis super tractatum 
lige pactorum et conventionem inter ipsum exuna parte vosque 
ex altera celebrandorum per quas miciti respondet, quod sibi 
valde admirandum ocurit et postquam capitula lige conventionum 
et pactorum ipsorum jam sunt alias scripta et conclusa inter 
ipsum vel agentes pro ipso ex una parte et Autoniolium de 
Porta ambaxiatorem et nuntium vestrum ex allia de quibus 
copiam habetis, aliquid aliud contra ipsa capitula innouare, aut 
eis addere vultis et quia etiam quam pluries etiam alias inno- 



X "T i 



zar Geschichte des 81. tiotlhardweges. 171 

uationes et additiones consirailes super hujusmodi materia f ecistis. 
Quodque propterea vobis dicere debeamuß ut si concludere vultis 
in dicta forma apunctata contentus est ut id fiat in nomine do~ 
mini. Quare si ita facere et concludere vultis ego nomine pre- 
fati domini mei offero me cum effectu paratum predicta in forma 
prelibata applicare circonspectioni vestre, humiliter supplicans vt 
michi per vestras litteras intentionem super eisdem explicare 
velitis, nam in partibus istis vestrum exspectato responsum. Ac 
me ofero ad omnia vobis grata pro posse paratum. Altissimus 
vos asseruet feliciter ac longeue. Datum Ayroli die xxx. Julij 
Mccclxxxviiij. 

Yester Georgias Morexinus prefati doouni Ducis orator familiarig. 

Aufschrift: Magnificis et potentibus comitatibus laudabilis 
lige Berne Thurici Luceme Suitetj Vnderuald et Vranie nee non 
nobilibus et, egregies dominis . . rectoribus et . . officialibus 
caris patribus et dominis meis honorandissimis. 

Brief Papier. Das Siegel fehlt, war in Roth wachs. 

Im Herbste des Jahres 1397 waren die Schweizer gesonnen, einen Feldzug 
nach Mailand zu unternehmen. Wie es scheint, gelang es den Eidgenossen 
von Zürich, Bern und Solothurn, nach mehrmaligen Tagsatzungen diesen Krieg 
zu verhindern (vgl. die Stellen aus dem luzernischen Umgeldbuche bei 
Segesser Abschiede I, S. 92) Wohl als Gesandter des Herzogs von Mailand 
kam in der Folge Herr Balthassar von Spinola auf die Tagsatzung nach 
Lnsern, wo er den 4. Juli 1398 Geleit zur Heimreise erhielt {Segesser l. 1. 
94). Damals mag jenes Capitulat entworfen worden sein, vgn dem hier die 
Bede ist. Leider findet sich der Entwurf dieses Capitulates, der offenbar nicht 
zu Stande kam, nicht mehr vor. 

£36. 

« 

1399,90. August, Ayrolo» 

Georg Morosini, Geheimrath des Herzogs Job. Galeaz von 
Mailand, meldet an Wilhelm Meyer in Lucern aus Ayrolo, er 



» • 



172 



Urkunden and Regesten 



sey etwas unwohl und habe, auf seiner Rückreise auf dem Gott* 
hardsberge nur durch seinen Geleitsbrief dem Raubanfalle 
Kupferscbmids von Schwyz, da ihn die Urner bewaffnet bis 
St. Gotthard geleiteten, entgehen können. Kupferschmid , der 
einen Comenser beraubt, liege in Uri gefangen; er fürchte aber 
Misshandlung und warte den Eidgenossen in Ayrolo. 

Nobilis frater carissime omnimoda sallutatione premissa. 
Adhoc ut liga mellius et uberius proficiat inter illustrissimum 
Prmcipem ac excellentissimum dominum dominum meum ex una 
parte et comunitates lige vestre ex altera credo bonum esse, 
quod vos huc venire vellitis, quia super predictas habeo vobiscum 
conferre de quibusdam que, sicut spero, erunt vobis vtique grata. 
Nam ad vos transire non possum quia aüqualiter sum infirmus 
et quia etiam Kupphersmit de Suyz voluit in reditu meo me 
capere et spoliare nisi habübuissem auxilium illorum de Vrania 
qui me fecerunt asociarj cum armigeris usque ad sanctum Go- 
tardum et michi non valluissent aliquid littere cum sigillis tu- 
torias quas mechum habebam quoniam ipse erat in Vrssaria 
cum militibus suis de Suyz, et credo quod aliqui de Vrssaria cojl- 
sentirent dicti proditione. Vides itaque quod nunquam sub fidutia 
litterarum lige vestre presumans transire ad partes dicte lige 
quia hesterno ipse Kupphersmit et socii ejus captiuauerunt unum 
ciuem Cumarum et robauerunt sibi duos equos et quam plures 
alios subditos prefati dominii mey spoliaverunt et predicta omnia 
commisserunt • in via publica, per quam transeunt uestri de 
Urania et alii de Vrssaria eos receptauerunt , et quamvis ipsi 
latrones sint captivati in Vrania tarnen non sit eis justitia. 
Sciatis quod hie vos exspeetabo, quia ad vos transire non possum 
nee audeo, quia etiam possit michi fieri per vnum alium sicut 
voluerunt facere dictj Kupphersmit et soeij. Super quibus michi 
rescribere velitis offerens me ad omnia vobis grata pro posse 
paratum. Verum placeat vobis me recomendare egregio et sapientj 
viro domino Nicholao fratri honorandissimo et proferatis sibi 



zur Geschichte des St. €otthardweges. 173 

omnia servitia mea. Valeatis in Christo Jesu domino nostro. 
Datum Fayd. die xxAugusti Mccclxxxxvüij. 

Georgius de Morexinis nobilj viro Juilkmo Meyer 
fratri carissimo in Lucerna detur. 

Das grosse Rothwaehssiegel fehlt. 

Ulrich Kapfersehmid von Schwyz, der 1399 den 12. März den Stand 
Schwyz auf der Tagsatsnng in Einsiedeln vertrat, ist wohl derjenige, der in 
diesem Schreiben erwähnt wird. 

*ai. 

1400, *4. Mal. 

Der Abt von Disentis und die Gemeinden dieses Gottes- 

r 

hauses, die Freiherrn Ulrich, Hans Heinrich und Ulrich Brun 
zu Rätzüns und ihre Leute, die Freiherrn Albrecht, Hans und 
Donat von Sax zu Missox, in Lugnez und in der Gruob, mit 
allen ihren Unterthanen, errichten mit Ammann und Landleuten 
von Glarus ein ewiges Biindniss. In demselben behalten sich die 
Glarner die Waldstätte vor, die Herrn von Sax dagegen den 
Herzog von Mailand, dem sie gegen die Glarner nicht beistehen 
sollen. . 

Gedruckt bei E. Tschudi, 1, 604, Blumer: Urkunden zur 
Geschichte des Landes Glarus Nr. 131. Mohr: Cod. Dipl. IV, 
341. Segesser: Abschiede 1, 97—98. 

Blumer schliesst aus dieser Urkunde, „dass die Glarner 
damals schon die italienischen Viehmärkte besuchten, wie wir 
dieses von den Waldstätten bestimmt wissen." 

»38. 
1401, 13. März. Faldo. 

Bened. de Piambino von Pisa, der Rechte Docter, Potesta 
und die Comune des Leventhals beantworten Lucerns Klagen 
über Verläumdung Conrad Kupfersctamds, für den es einen Ge- 
leitsbrief verlangt hatte, ausführlich. 

Egregii et honorandi amici earissimi, premissis debitis saluta- 



174 Urkunden und Regesleo 

tionibus. Recepimus literas vestras continentes in affetu quod 
horaines huius vallis debuerunt infamasae Conradum Cbophresmit 
de quadam mutiere quam asserebant ipsum violasse et vltra de 
qoadam compositione facta in Flora homines hujus vallis cum dicto 
Gonrado ac etiam de alia compositione facta in Orsera post ro- 
bationem factam per dictum Conradum et eius complices in 
terra di Ayrola. Et conclusive ille vestr| littere petebant quod 
mitteretur salvus conductus über eidera Conrado secundum pacta 
predicta, quibus per ordinem respondemus. Ad primum factum 
diffamationis sumus contenti quod illa diffamia amore vestra 
totaliter sit sublata neo dfc eä inten&mus aliquo modo procedere' 
neque processum est* Ad secundum quod legati debuerunt com- 
ponere in Flora de ipittendo s^bi saluum conductum de banno 
eidem dato propter robationem per eum comraissum aduersus 
unum mercatorem in monte St. Gothardi, taliter respondemus, quod 
postquam condemnatio est facta per officiales illustrissimi domini 
nostriDucis Mediolani, et nullo modo possumus ipsam dissol- 
vere sine speciali licentia prelibati domini nostri Ducis illi qui 
pro missa Flore aliter prolhisserunt nee aliter poterant promit- 
tere prout dictum est. Ad tertium vero de compositione facta 
per homines hujus vallis captivatos dicti Gonradi in Orseria, 
dieimus quod illi homines tanquam coacti fecerunt promissionem 
etsi etiam liberi fuissent non poterant dietam promissionem fa- 
cere nisi pro suis personis, tale factum etiam si bene vulti%in- 
spicere veritatem, non est justum neque videtur honestum, quod 
unus homo insultet alteri et derobet ipsum et postmodum petit 
quod remaneat impunitus. Et fortiter miramur quia videmus cum 
tanta instantia petere quod conuentiones et pacta serventur et 
vos nunc facitis quod non seruentur promissa ymo permititis 
contra ius et iustitiam robarias et violentias. Vos oculis clausis 
permittere non debebatis furtufauere solo verbo homini illo habenti 
voluntatem commitendi mala, quia velitis videre puram veritatem, 
debetis enim considerare quo iure dictus Conradus feeerit ro- 
bariam. Dicti enim quia de promissione sibi non fuerit tempore 
debito satisfactum, quod fuit propter morbum maximup, quod 



zur Geschichte des St. Gotthardweges. 175 

tunc temporis eratin hac valle. Et hoc non ohstante fuit sibi 
promissum. Vicario Vrognie per Passinum et Jorium de Ayrolo 
quasi ut sibi plenisima satisfactio totius damni et interesse quod 
posset reportare per illam dillationem, promittentes dicti Passinus 
et Jorius de Airolo non recedere de loco Altorf o donec fuisset 
sibi intergre satisfactum. Consideretis itaque si taste firit ista 
arrestatio facta et videatis quod non iusta placeat amore iusticie 
et vitatis quod dkte malefactiones non referantur Imperatori 
ut tanto puniantur. quam ceteris, nee assuescant proeul alii 
ponere discordias inter vos et nos, quia si pax inter nos manet 
sumus contenti vobiscura paeifice et quiete vivere seeundum 
pacta at conventiones nostras antedietas. De his omnibus vos plus 
informabit dominus Quyncius de Schartibarcis quem ad vos 
mitfcimus. Prefato domino nostri causa hoc parte quidquid duxeritis 
faciendum ineuriate, Datum Faidi dominica xiii mensis marzii, 
Mccccj. 

Benedictes de Plumbino de Pisis legum doctor potestas nee 
non Cönsiliary comunitas et homines vallis Leventine. 

Nobilibus et discretis viris consiliaftis civium et hominibus 
de lucerna honorandis. 

Dieser auf Papier geschriebene Brief ist zum Theil erloschen, durch 
unrichtige Correkturen und Nachbesserungen entstellt und durch Anwendung 
unpassender Reagentien arg verdorben. 

»39. 
(1401, Im Mal.) 

Antwort Lucerns an König Ruprecht. 

Dis ist der von Luczern antwort vnseres aller gnedigosten 
Herren des romschen küngs botten geben. 

Ais die hochwirdig botschaft gevodret vnd begert hat ein 
puntnisse wider den von Meylan ze machen. 

Daruf antwurtent die von Lvzern vnd sprechent, das wir 
in vnser puntnisse so wir haben mit vnsern eidgnossen den Len- 
dern ewiglich versprochen vnd gesworen haben, kein puntnisse 



176 Urkunden «od Regesten 

mit yeman ze machen, ane unser eidgnossen willen. Darumbe 
wir yetza kein Puntnisse gemachen können, Aber wir wellen dis 
sach an die selben vnser eidgnossen bringen, ob sy ein sölich Punt- 
nisse mit vns vnd unserm gnedigen herren dem küng, so er 
kumpt, tuon wellent 

So wellen wir die mit inen gern tuon, vnd darinne sinen 
gnaden ze willen stonl 

Als oueh denö der obgenant Bottschaft begerung ist, ze 
wissen, mit was macht wir ziehen wölten. 

Daraf wir antwurten also, dz wir yetz darumb mit wissen, 
noch geantwurten können, dann wen wir ze velde ziehen, so 
züchen wir in der mässe, mit unser macht, dz wir vnser ere be- 
waren, vnd vnser Parier wider harheim bringen mögen. Darumbe 
wir von Lucern manlich in den Krieg wider den von Meilan sin 
wellen, Ist, vnd sagen (wir) vnserm gnedigen Harren, dem küng 
hilff an, ist das er selb harzu uf disen nechsten summer kunt 
in Lamparten ze züchen, so wellen wir sinen gnaden, mit vnserm 
üb vnd gut wider den von Meilan betroffen sin, nach vnserm 
vermögen, dann wir alfzit in vnsers Herren des Küngs gnaden 
gerne willig vnd bereit ersehynen, als des Römischen Richs ge- 
trüwen. 

Auf der Rückseite dieses Entwurfs steht : 

Responsio data Dominis Ambacciatoribus Regis Romanorum 
adversus ducem Mediolanj. 

Cysat stellte dieses Document, das nun im Fascikel VI. der 
Mailänder-Acten im Staatsarchiv Lucern liegt, „1420 Küngs 
Sigismundj." Wir hätten es demnach im Bande XVHI, pg. 119 
als Nr. 51 unserer Urk. IL Thl. einreihen können; sind aber 
anderer Ansicht.. 

Die Stelle: „Ist das er (der König) selb(st) Bar zu (uns) 
uf diesen nechsten summer kunt je Lamparten ze züchen tt sehliesst 
den König Sigismund von selbst aus. 

Jansens Reichs-Correspondenz 563 sagt uns, Ruprecht habe, 
von fast allen Reichsständen als König anerkannt, 1401 Herrn 



zur Geaebiehte dt» St. GoUkwdweges. 177 

Diethelm von Venningen und Volmarn von Wikersheim an die 
Eidgenossen gesendet, um mit soleben um „Oeffnung ihrer 
Strasse nach Lombar dien" und wie obiges Conoept zeigt, 
auch um Mannschaft zum Kriege gegen Johan-Galeazzo Viscontj 
zu handeln. Dass diese Gesandtschaft zuerst in Lucern anklopfte, 
ist der Sache gemäss, dass aber die drei Länder dem mit dem 
Hause Oesterreich verschwägerten Könige Ruprecht nicht beson- 
dere Zuneigung erwiesen, ist selbstverständlich. Lucerns Antwort 
verschanzte sich daher hinter seine Eidgenossen. 

König Ruprecht sandte aber den 25. Septfc 1401 (Höfler's 
K. R. Rupr. pg. 4 'M5) noch von Innspruk aus den Schwarz Rein- 
hard von Sickingen an die Eidgenossen und ins Wallis, um dem 
Herzoge von Mailand im Norden Fehden aufzustellen. Die Ant- 
wort Lucerns passt aber nicht zum Auftrage der spätem Ge- 
sandtschaft, wohl aber zur erstem im Mai abgesandten. Der mit 
Geld wenig versehene König Ruprecht gab seinen Plan, über 
den St. Gotthard zu reisen, auf und knüpfte Verbindungen in 
Italien, vorab mit Venedig und Florenz an, wo er hoffte, "das 
ihm nöthige Geld zu finden, (Mone Zeitschr. f. d. G. d. Ober- 
rheins V, 292 — §06). Aber wie die Eidgenossen, war auch 
Venedig mit Johann Galeazzo verbündet und weigerte sich selbst, 
unter dem Vorwande seines Krieges mit den Türken, ihm 60,000 
Dukaten zu leihen. ChmeFs Regesten König Ruprechts Nr. 1 
bis 982 bringen die Verhandlung mit Lucern im Mai 1401 nicht; 
die Antwort ist wohl nur. mündlieh ertheiH worden, jedenfalls 
aber gleichzeitiges Original. 

Dass vorab Uri, in späterer Zeit, für König Ruprecht nicht 
gut gestimmt war, ist begreiflich; hatt' er doch (ob aus Aerger 
über frühere Erlebnisse, oder Unkenntniss der Erlasse Ludwigs 
und Karls IV ?) durch Belehung 1401 den 16. August zu Augs- 
burg an den Grafen Hans von Habsburg-Lauffenburg, der zu 
Rapperswyl sass, den Urnern ihren Reichszoll zu nehmen ver- 
sucht! Chmel Regest Nr. 841. 

Lucerns wol unerwartete stolze Antwort musste den deUt- 
Hist Archiv Bd. XX 1 2* 



Trvmrr 



178 



Urkunden und Regelten 



selten König überzeugen, d*8d am See der Waldstätte die vielen 
Gunstbezeaguugen des Luxenburger-Kaiserhauses noch fortwäh- 
rend in Erinnerung geblieben. Er Hess daher seine Werbung in 
Lucern ruhen. 

Es stellt auch Tschudi (Chron. I, 611) der Eidgenossen 
Huldigung 1401 erst auf St. Mauritzen Tag und sagt: „die von 
Schwitz, die woltend Im nit schwören. * 

240. 

I 

1401, 16. August, Augsburg. 

Der für den entsetzten König Wenzel gewählte König 
Ruprecht, welcher den 26. Julj gln. J. alle Privilegien seines 
Vorfahren Wenzels nichtig erklärte (Wfirtwein nova Sttbsidia 
XI, 75) und den Kindern, die Anna von Landenberg (eines 
Dienstmanns Tochter) ihrem Gemahle Johann IV. von 
Habsburg-Lauffenburg gebracht, Fähigkeit ertheilte, wie anderer 
Grafen Kinder, Reichslehen zu empfangen, meldet diesem Grafen : 
Walther von Hohenklingen werde ihm die Lehen des Zolls zu 
Fl ölen und Lodstetten schriftlich zustellen. 

J. Ghmel Regesten, K. Ruprechts von der Pfalz Nr. 841. 



241. 

Iaicern* Anfangs des XV» Jahrhunderte. 

(Schiff meister-Libell.) 

A. 

Aus fuhrs- Zolltarif f und Schifflohn in Lucern 
nach UrL 

Item es ist ze wüsen, Das ein jeglicher Schifmeister sich 
halten sol mit zölen vff zenemen vnd anderen Dingen als hie 
nach geschriben statt vnd es also von alter här har kö- 
rnen ist 



zur Geschichte des St. GoMbardweges. 179 

Item des ersten., so sol em iegklkh Boss das man vff den 
mergkt von vnser stat fuert — iiij haller 
Item ein Rind — ij Haller. Item ein Kalb ein haller. 

„ „ Zentner ancken j fc. » » zentner Vnschlitt 1 fc. 

„ „ som Leder — ij § . „ „ ziger ein angster. 

„ „ zentner kessen vj haller. „ „ mut nussen j % 
^ „ flosschiff mit fischen , ist es acht schuo lang, so git es 
iiij. pla. ze zol, ist es aber zehn schuo lang, so git es v. 
pla. vnd darnach nach march zal alsso das je ij schnoch. 
j. pla. gend. 
„ „ Lagel mit vischen vi haller. 

Item so gilt es eim knechttin schiff das gan Vre gat iiij 
pla. da sol dem knecht ein pla. werden vnd dem schiff iij pla. 
Item, vnd eim knechtten schiff das man vmb die stat brucht, ij 
pla. zum tag. Item von eim kleinen schiff das gan Vre gat ij 
pla. Da wirt dem schiff einer vnd dem knecht einen vom heim 
brach dem schiff zem tag. j pla. 

Item ein zentner Hartz vi haller ze zol. Item ein hundert se- 
gessen git ze zol, ij f|. 
„ „ Som vellj git j fe. 

„ „ ein sack mit meslöflen git j angster ze zol. 
^ „ rüschen mit vyschen git ij {$. haller. 
„ „ zentner lantwullen git j % n. 
„ „ alle märtschery git ein Som. iij fc. 
„ „ von thusent rucher Wetzstein j ft. 
^ „ ein thonen hering git vj haller. 

• * 

B. 

(Fähren- Verkommniss für Rückfuhr.) 

Item es ist ouch ze wüssen, were das ein gefertt von Vre 
har kerne vnd der schiffmeister hie och ein gefeit hette, es were 
lutt oder guott, so sol der schifmeister halben Ion nemen nach 
dem vnd das schiff ist, ald er das gefert verdinget hatt vnd sol 
das bescheidenlichen teylen dem schiff, den knechten vnd ouch 



T '7" 



180 



Urkaaden and Regelten 



jm vnd sol dan den andren halb teil Ions vnd ouch dz gefert 
den von Vre lassen. Des geliehen sollend die von Vre den vnsern 
ouch taon. 



Item vnd sol der schiffineister was jm von den schiffen wirt 
jn ein sundrege büchssen legen vnd was jm von dem zol wirtt 
sol er ouch in ein sundrene büchsen legen vnd sinen Ion mag 
er jme vssen lassen vnd jm selbs behalten. 

Original im Staatsarchiv Lncern. 



DENKWÜRDIGKEITEN. 



• .,rr."»T •. 



Berichte 

Agenten in der Schweiz 

von 1619 bis 1629. 
Mitgetheilt von Prof. Dr. Alphons Rivier. 



Auf dem königlichen Generalarchive zu Brüssel werden 
verschiedene Berichte der erzherzoglichen, resp. königlichen 
Agenten My<m und Ihomamn aufbewahrt, aus den Jahren 
1619, 1620, 1622 — 1629, die als Beiträge zur Kenntniss jener 
Zeit nicht unwichtig sind. Sie gehören zu den von Wien zurück- 
geschickten Urkunden, und führen die Aufschrift: Farde de 
Vienne 1862, LXIIL Bereits vor sieben Jahren (1868) hat Herr 
Sectionschef Pinchart auf die Bedeutung dieser und anderer 
Aktenstücke des Brüsseler Archivs aufmerksam gemacht. 

Berichte von Myom 

Myon war ordentlicher Agent der 1 Erzherzöge Albrecht und 
Isabella fftr die Schweiz bereits 1618, und wohl schon vorher. 
Er war es noch 1 629. Als ' solcher begab er sich von Brüssel 
aus, wo er residirte, wenigstens ein Mal jährlich, zur Badenei 
Tagsatzung in die Schweiz. Er war ein Burgunder aus dei 
Grafschaft und hiess Claude Cteraent, Herr von (oder in) 
Myon 1 ). Er war Doctoir der Rechte, und sachte im Jahre 16M 



^ Ueber dessen, Familie und sonstige Generali» habe ich n}chtr 
Bestimmtes ermitteln können. loh finde nirgends» dass die Herrschaft Myon 
einer Familie Clement gehört habe. Im XVI. Jahrhundert waren die Andelot 



•^•y 



184 Berichte von barguodischen Agenten 

die Hofwürde eines Gentilhomme de la maison beim Erzherzoge 
nach, die er nicht erhielt. 1 628 wird er als Bath bezeichnet. 
Der Generalfeldmarschall Graf Bucquoy '), der Generalgouverneur 
Graf Ghamplitte *) , vielleicht auch der Oberhofmeister Graf 
Agnouer scheinen seine Gönner gewesen zu sein. Ersterem zu 
• Ehren hat er eine poetische Lobschrift verfasst, die zu Dole 1 629 
veröffentlicht wurde mit dem Titel: Olympiade et sommaire de 
faits du Comte de Bucquoy. 

I. Aus einem Berichte an den Erzherzog Albrecht über 
Myons vThätigkeit und über dessen Gesuch entnehme ich nur 
folgenden, den bekannten Lamperger*) betreffenden Passus: 

H dit que V. A. S. a donnö tiltre de Chevalier au Sr. Lam- 
bergher Anciain Bourghemaistre et du Conseil privg et estroict 
du Ganton de Fribourg, lequel a este plusieurs fois capitaine en 
Jtalie pour le service de S. Mt6. Or comme il a requis par 
lettres le dit Agent de, remerciant ä V. A. S. de sa part ladite 
chevalerie, la supplier de le honorer d'une des mädailles, oü est 
empreinte sa royale effigie, il le reprösente a V. A., ou bien 
si recevant quelque bon effect pour le service de V. A. dudit 

Herren vom Myen. Anno 1614 war es Jaques Beaucenet. Ein Herr von Myon 
nahm en den Versammlungen der Stände in den Jahren 16dl und 1625 Theil : 
ob es unser Clement ist, weiss ich nicht. — Ein Jean Clement wurde 1590 
ron Philipp II. in den Adelsstand erhoben. Ein Louis Clement, Meyer von 
Omans, wohnte den Ständeversammlungen von 1598 und 1606 bei, desgleichen 
der Versammlang Ton 1625 ein Frangöis Clement, auch Meyer von Omans. 
Auch ans Omans stammte der bekannte Jesuit, Pater Claude Clement, der 1642 su 
Madrid etarb; in seinen Schriften habe, ieh keine Andeutung gefunden, welche 
auf eine Verwandtschaft mit seinem, Namensvetter sohliessen lassen könnte. 

4 ) Geboren 1561, getödet bei Neuhftusl 1621. Er war Oberamtmann 
Ton Hennegau. 

*) Cleriadus von Vergy, Graf von ChampHtte oder nach damaliger 
Schreibart Champlite, — Seigneur pleia d'honneur et de vertu s, 
• sagt Dunod. Er war Generalgouverneur der Freigra&ohaft Borgund, und 
starb nicht, wie Anselme und Dunod irrthümUch behaupten, 1625, sondern 
frühestens 1629. Mit ihm erlosch der Mannesstamm des edlen Geschlechts 
derer von Vergy, welches über zwei Jahrhunderte die grosse Herrschaft 
Chempvent und noch ander« im Waadtlande besessen hat. 

•) 'S. Uffleger, Schweiz. Museum 1816, 8. 313. 



»' I 



in der Schwell. 1619-16*9. 185 

Lambergher, il pourra lui donner espoir que V. A, S. l'honorera 
de ceste mereede. 

i 

IL Bericht über die Tagsatzung von Juli 1619. Da nichts 
Besonderes zu besorgen war, bat sich der Agent damit begnügt, 
seine gewöhnliehen Pflichten zu erfüllen et dfelivrer les deniers 
de la gracieuse recognoissance qui se payent annueüement par 
ses mains. 

Ce qui s'est faict en la ipani&re accoustumäe et selon qu* 
Tan passfe le dit Agent fit entendre ä S. A. par la relation qu'il 
luy donna de son voyage. 

Die Gesandten der Stände haben sich dem erzherzoglichen 
Hofe und insbesondere der Freigrafschaft sehr geneigt und wohl- 
wollend geäussert 

Quant ä ce qui s'est traittö en la dite diette, il n'y a rien 
eu de considßration, n'est que Ton a r&olu d'envoyer de chaScun 
canton un d6put6 au Boy de France pour avoir payement des 
deniers qu'il leur doibt et se plaindre de ses Thrßsoriers qui 
sont en Suisse. 

Le Sr. de Miron 1 ), Ambassadeur ordinaire du dit Roy 
pensoit empescher ceste resolution, mais nonobstant les debvoirs 
qu'il a faict eile a pass6. 

Le surplus a est6 chose de peu de consfequence et con- 
cernant seulement les subjects des dits cantons comme pour 
appellations et comptes que doibvent rendre les officiers des 
balliages qui sont communs entr'eiix. 

Les particuliers ausquels S. A. a faict mereede de quelques 
pensions de sei sur les saulneries de Salins, tesmoignent tonte 
sorte de zfcle au Service de S. Ä. S. 

Et particuli&rement le capitaine Lambergher, auquel Tan 
pass6 sur le rapport du dit Agent S. Ä. ottroya lettres de Che- 
valerie, et lequel s'est trouv6 en la dite diette däpute du canton 
de Fribourg. 

l ) Robert Mirou, Parlamentsrath an Paris, dann Bürgermeister (PreVöt 
des Marehands) später Finaniintendant tod Languedoc, f 1641. 



« -TVW«- 



186 



Berichte von, bargo&U^cben Agenten 



De luy ledit Agent a appris qu'il est oertein que les cantons 
Huguenots assistent les Bohemois de somme d'argent, m*is pour 
lev6es de gens de guerre il ne s'en faict nulle en toutte la Suisse. 
Le Sr. de Gudfy , ), Ambassadeur ordinäire du Roy de France 
aux pays des Grisofis n'y estoit encer rentr6 ains s£journt>it en 
une Ville limitrophe attendant qne l touttes choses y fhssent 
remises ä leur premier ästet. 

A quoy Ton travailloit par Pentremise des Cantons Ca« 
thöliques et Ambassadeurs d'Espagne et de France. 

III. Bericht von Dezember 1620, betitelt : Relation du voyage etc. 
— Myon reiste Ende Juni von Brüssel ab, hielt sich aber in Döle 
auf um weitere Instructionen vom Parlament und von Champlitte 
zu empfangen, die ihm auch mit der üblichen Creditive am 2. Juli 
ertheilt wurden. 

Je ne peu me retrouver audit Baden avant la diette com- 
mencäe, car autrefois on la commenQoit dix jours apres la 
St. Jean, et maintenant le premier dimanche apres icelle St. Jean 
ce qui s'observera tousjours sans faulte. 

Ce neantmoings j'y arrivay ass6s tost pour y nßgotier tout 
ce qui m'estoit command6 .... 

J'y eus doncques s6ance ä la main droitte de ceux de 
Zürich, qui est le plus ault lieu, et lä je leur fis entendre l'estime 
en laquelle V. A. tenoit leur aÄeetion et bonne intelligente avec 

ses pays, notamment avec son comt6 de Bourgogne, les requörant 

. ■ > * • , 

d'y continuer, sur quoy ils me remercierent fort amplement, et 
m'asseurfcrent de la leur r6ciproque, comm'il se verra par la 
coppie du reces cy-joinct. 

Je leur mis en mains les lettres de cr6ance qui m'avoient 
est6 donn6es, leur dis que j'avois les deniers de la gracieuse 
recognoissance pour leur dfelivrer. 

Ce qu'ayant fait es mains de leur secretaire d'estat, j'en 
tiray quittance en datte du 10. Juillet 1 620. 

Voilä ce qui est du g6n6ral et ordinäire de ma commission, 



*) Gueffier. 



io der Schweiz. 1619-1699. 187 

en quoy je puis asseurer V. A. S. que pour ce qui concerne 
l'entretien de la ligue herßditaire avec les dits Cantons, il est 
certain qu'ils dtairent l'observer tousjoürs inviolabtemest avec 
touttes les provinces d£pendants de l'obässance de V. A. et 
se maintenir avec elles en bonne paix, unioa et intolligence. 

Au 8 e article de mes Instructions V. A. me commandoit 
de reprtsenter aux dits Ambassadeurs des Gantons comra'üs 
tenoient touts leurs Privileges et la confirmation d'ioenlx des 
Empereurs, et que de tout temps ils avoieat teUement respectö 
le St Empire, qu'en touttes les ligues faittes tant entr'eux qu 9 
avec les estrangers, ils l'avpient tousjoürs reservä, et jur6 nese 
vouloir bander contre luy, ains plustost le secourir et assister 
en cas de besoing, ce qa'estant , V. A, estimeroit fort ils le 
fissent ainsy paroistre en ces presentes occasions d'AUemagne, et 
qu'ils pouvoieut bien croire que s'y conformants, la mesme 
felicite et tranquillitä les suyvoit de laquelle wU jouy leurs 
predecesseurs. 

Je leur dis en ces mesmes mots en l'audience generale 
que j'eu d'eux et leur repetay apres les voyant en particulier. 
Ils me respondirent qu'ils ne manqueroient jamais ä leur 
debvoir, et que j'en pouvois donner ceste asseurance ä V. A. 

Mais d'autant encor que tous les dits Ambassadeurs des 
Cantons vienne/it a ceste diette avec instructions particulieres, 
et ne peuvent, en choses principalement de consequence, donner 
aiilcune resolution entiere, ors de ce qu'elle contient, ils ordon- 
nerent que ce point icy seroit couchä tout au long dans le reces 
qu'on leur donne pour en faire rapport ä l'assembläe du conseil 
de chascun canton. 

Qu'est me semble ce que je pouvois requerir puisques par 
ce möyen la volonte de V. A. sera sgeue par tous les dits Cantons 
qu'est Feffect de ce qu'elle ma commande, et qu'ils y apporteront, 
je m'asseure, l'esgard qu'ils doibvent 

Oultre ce que contenoient mes instructions, j'avois repr6sent6 
ä V. A. quelques poincts, sur lesquek eile me fit Commander 
sa volonte par lettres ... 















i .'■ 



188 



Berichte yod burgundischen Agenten 



'77- 



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V. A. me commandoit de parier particulierement aux 
deput6s des- cantons catholiques , et leur dire qu'elle estimeroit 
baucoup le tesmoignage de leur affection en ces presentes occasions 
d'AUemagne. 

Je leur dis, et oultre ce que j'ay rapporte icy de general, 
ils m'asseurerent que fesants rapport a leurs cantons ils les in- 
viteroient de leur possible a ce debvoir; je ne les pressay pas 
plus pour n'en avoir ordre de V. A. Aulcuns d'eux me dirent 
que le Nonce de S. St6. traittoit ce point de les faire entrer en 
la ligue Catholique et iiu'iis croyoient il s'effectueroit. V. A. 
me commandoit par ladite lettre d'insinuer ceste sienne affection 
des choses d'AUemagne aux pensionnaires qu'elle a aux dits 
cantons et qui se retrouveroient en ladite diette. H n'y eust 
que le Sr. Lambergher du canton de Fribourg, lequel m 1 asseura 
qu'il ne manqueroit jamais au Service qu'il a vou6 ä V. A. et 
ä rechercher toutes les occasions de luy en donner des preuves, 
en quoy il s'efforceroit en celle cy. 

C'est celuy auquel V. A. m'avoit command6 de donner 
espoir qu'elle l'honoreroit d'une m6daille oü seroit empreinte sa 
royale effigie, et laquelleila demandä avec beaucoup d'instance. 
Je luy donnay donc cest espoir suyvant Fordre de V, A. et 
parcequ'en ayant entr6 en propos avec Monsr. le Comte de 
Champlite, il me dit qu'il ne convenoit pas seulement d'obliger 
personnes de teile qualit6 que ledit S. de Lambergher en choses 
qu'ils recherchent, mais qu'il seroit mesme s6ant ä la grandeur 
et service de V. A. de les offrir. 

Au surplus il ne se trouva en ceste diette aulcun Am- 
bassadeur de Prince souverain, sinon celuy de S. A. TArchiduc 
Lfeopold qui y porta les deniers qui lui touchent ä cause des 
provinces dont il jouyt comprinses en la ligue hßrfeditaire. 

Le nonce de S. St6. estoit ä Lucano, Balliage appartenant 
aux cantons. 

Le Sr. Alfonso Casati, Ambassadeur ordinaire de S. Mt6. Cath. 
estoit ä Altorf, eslognä de quatre journ6es de Baden, et voisin 



1:- 



in 4er Schweiz. 1619-1039. 18» 

du pays des Grisons, ä cause des difficultes qu'ils ont entr'eux, 
et dont je feray cy-apres quelque mention. 

Le Sr. de Aliron, Ambassadeur ordinaire du Boy Trös 
Chrestien estoit ä Soleurre, et ne se retrouva en ceste diette, 
ä cause des difficultes qu'ii a avec Hess, des ligues pour le 
faict du payement que leur doibt faire ledit Roy de leurs pen- 
sions. Bien envoya il lettres asseurant qu'il avoit receu bonne 
sorame de deniers qu r il destribueroit Selon Vordre de son Roy. 

Cela fit surceoir la resolution qu'avoient prins Mess. des 
Ligues d'envoyer Ambassadeurs audit Roy pour ce faict, et res- 
cripvirent audit Sr. de Miron qu'ils attendroient jusques au mois 
de Septembre de veoir quelle sömme de deniers il avait receu, 
et comment il vouloit les destribuer, ce que n'estant Selon ce 
qu'ils pretendent, leur Iegation resolue s'executeroit 

Folgt ein Bericht über die Affaires qui se sont traittt en 
la Diette. Ich gebe denselben in extenso. Es ist nicht unnütz 
zu erfahren, wie ein burgundischer katholischer Agent die Bündner 
und Glarner Händel, sowie die bekannte Religionsangelegenheit 
in Echallens ansah. 

Oultre les affaires generales du revenu et gouvernement 
des balliages communs entre les cantons, en quoy s'occupe une 
grande partie ceste diette, et ce faict cy devant mentionne de 
France, Ten y a traitt6 encor de la difficult6 de ceux de Fri- 
bürg et Berne, d'une du canton de Claris, et parte de celle des t 
Grisons. Pour le faict de Fribourg et Berne, il y a eu cy-devant 
plusieurs assemblees, ä l'effect d'y mettre quelque ordre pour 
eviter les desunions qui s'en pourroient ensuyvre entre les Cantons, 
mais comme cest chose et asses cogneue, et trop longue, il n'est 
besoing de la cy rapporter. 

Tant y a que s'en estants* remis ä six arbitres, trois des 
cantons catholiques et trois des cantons huguenots, les catho- 
liques ayant dit leur opinion qu'estoit de faire partage du balliage 
contentieux appel6 Essalens, les Huguenots dirent avoir cbarges 
limit6es, qui portoient que ceux de Berne ne vouloient aulcun 



1" ' 






190 



Berichte too burgundischen Agenten 



partage, et que si ceux de Friboürg $emandoient quelque chose, 
ils deussent la pretendre par justice suyvant le droit de leur 
combourgeoisie. 

Mais comme c'estoit demeurer aux principes du diffi&rent, 
et que ceux de Friboürg pr£tendent estre oppress6s par voye de 
faict qulls vetüllent estre rtparte avant tout, ceste Conference 
n'eust point d'effect. N 

Et de plus, les cantons catholiques firent plaintes ä ceux 
de Zürich de ce que leurs deputfe avoient dict avoir Charge 
limitäe, qu'ßst en matiere d'arbitrage contre le droit et Fusage, 
ä quoy ceux de Zürich firent responce qu'ils donneroient Charge 
ä leurs Ambassadeurs qui vieudroient ä la diette de Baden ä 
la St. Jean de respondre de ce faict. 

Ce qu'ils ont accomply et dict que leurs arbitres avoient 
mal entendu leur commission, et que par effect ils avoient 
pouvoir absolu, tellement qu'il a est6 resolu que lesdits six ar- 
bitres s'assembleront une autre fois pour le mois de Septembre 
prochain, et viendront dehument et plainement authoris6s pour 
traitter et composer ce diflförent. 

Pour le faict de Claris. Ce Canton est celuy seul auquel 
ilya libertß de conscience en toutte la Suisse- Or pass6 quelque 
bon nombre d'ans les Catholiques et Huguenots vindrent entr'eux 
aux armes pour le faict de la religion. Apres quelque massacre 
de part et d'aultre, ils entrerent en accord, qu'ils mirent par 
«Script et Pappellerent Moyen de Vivre. II estoit fort ä l'ad- 
vantage des Catholiques qui eurent du meilleur en ce tumulte. 

Par aprfcs les catholiques ont est6 tousjöur employ6 aux 
guerres, tant en France qu'autre part, au moyen de quoy ils 
ont diminu6, et les Huguenots augmente. Lesquels estants 
entremis au magistrat, et se voyants plus authorisös au gouver- 
nement politique, et plus forts en nombre, ont rompu plusieurs 
feuillets de ce Moyen de Vivre qui estoient ä Fadvantage des 
catholiques. De quoy estant arriv6 quelque desordre, les catho- 
liques s'en sont plaints en Passembl6e des treize cantons, mais 
Ton en a retrouvö des coppies authentiques, neantmoings comme 



in der Sehwtte. 1€19— 1<Ö9. 191 

les Huguenots fönt difficultß de s'y arrester, Ton a däputö deux 
du canton de Lucerne, et deux de celuy de Zürich pour aller 
a Claris, et lä accorder les parties, ce qulls esperent de pouvoir 
faire saus autre bruict. 

Pour la difficultä des Grisons, eile provient de la ligue que 
les Venitiens pretendent de traitter avec eux et ä laquelle les 
Ambassadeurs d'Espagne et de France, et ceux qui tiennent 
<ces partis, s'opposent. Pour cela ils en vindreot aux armes il 
y a quelque temps, et establirent une justice pardevant laquelle 
debvoient comparoii; touts ceux quel'on soupQonnoit tenir pensions 
jnais comme soubs ceste ombre ils travailloient ceux qu'il leur 
plaisoit, et prmcipalement les catholiques, la pluspart n'y voulu- 
rent comparwr, et pour ce furent exil6s et bannis. 

Comm'ils estoiont. en nombre et des principaux, ils ont 
retrouv6 secours en leurs amys et voisins, et ayant joinct trouppes 
de soldats ensemble sont entr6s au pays des Grisons et y ont 
prins deux places nomm6es Engasdin et Mesoxen. A ce que Ton 
dit, ils poussent plus avant le bonheur de leurs armes pour se 
restablir, et empesdier la dite alliance des Venitiens. 

Ceux de Zürich et Berne croyent qu'elle s'effectuera, mais 
ils y ont interest ä cause de celle qu'ils ont contractu avec les 
Venitiens qui ne peult subsister sans celle des Grisons. A cet 
effect le Sr. Vico, Ambassadeur des Venitiens, qui reside ordi- 
nairement ä Zürich (il n'a pas le credit d'y faire dire la messe 
en son logis) estoit party pour aller aift Grisons, et Ton tient 
qu'il a distribu6 quantitö d'argent pour faciliter ce negoce. Le 
Boy de France s'y oppose tellement, que le Sr. Gueffier qui y 
estoit Ambassadeur ordinaire de sa part, s'est retirf ä Paris, 
oü les Grisons ayant envoy6 dfcs trois mois en 5a .un Am- 
bassadeur pour faire entendre leurs raisons, le Boy luy fit 
faire commandement soubs commination de peines de sortir dans 
24 heures de Paris. 

De quoy les Grisons ont est6 grandement irrites, et ont 
jure entr'eux de ne recevoir desormais aucun Ambassadeur or- 
dinaire de quel Prince que -ce soit. 



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19$ Bericht« von burgoiHÜ^heo Agenten 

L'on ne faict nulle lev£e en toutte la Suisses, du moings 
pour marcher avec enseignes deployäes. Au temps de la diette 
les nouvdles n'estoieot eacor arrivees des troubles de France. 

Die besonderen Instructionen, welche GrafChamplitte dem 
Agenten ertheilt hatte, „afin d'en estre traittä par le dit Sr. 
de Myoft avec Quelques prindpaux des cantons qu'il verra plus 
affectionnta ä Pauguste maison d' Austriebe, le tout neantmoings 
comme de luy-mesmes", lauten wie folgt: 

1. Premierement de s'informer d'eux le plus exactement 
qu'il pourra de Testat des affaires d'AUeniagne , particu- 
lierement de Celles des Princes de l'union huguenotte, et de leur 
resolution et desseih. 

2. En apr&s s'il ädvenoit que continuants (favantage en 
leur rebellion contre TEmpereur, on sä resolut de faire la 
guerre ä quelqu'un d'eüx, les dits cantons en g6n6ral, ou aul- 
cun d'eux en particulier leur donneront point d'ayde et de 
secours, ensuyte des alliances et traitt6s qu'ils pourroient avoir 
avec lesdits protestants. 

3. A Peffect de quoy, il sera bien expedient que ledit 
Sr. de Myon sache bien au vray ceux avec lesquels ils auront 
ainsy faict quelque confederation et ligue, et les conditions d'icelles, 
pour reservir du tout L. *AA. SS. 

4. Et de plus voyant en particulier TAdvoubier de Fribourg, 
il luy pourra dire que«si bieniln'ya eu autre resolution prinse 
absolument par L. AA, SS., sur Fassistance que ledit canton 
leur avoit demande touchant le different qu'il avait eu avec 
celuy de Berne pour le subject de la religion, c'a este en partie pour 
ne donnerde Pombrage et mescontentement aux autres cantons, 
et neantmoings il ne fault delaisser de croire qui si les choses 
fussent all6 plus avant, les dits Sr. de Fribourg eussent eu mes- 
me tesmoignage de l'affection de L. AA. SS. comme de S. M. 
qui leur fit offrir les trouppes qui venoient d'Italie. 

In Beziehung auf diese Instructionen berichtet Myon: 
J'ay est6 visiter particulierement la pluspart de Mess. 



in der Schweiz. 1619—1629. 198 

les Ambassadeurs des treize cantons, pour en forme de dis- 
cours apprendre et tirer d'eux la veritä de ce qui m'estoit 
encharge. 

Je leur ay dis ä touts en particulier que je leur confirmois 
ce qu'en mon audience j'avois dis en general de l'estime que 
S. A. S. fesoit de leur affection, union, et bonne intelligente 
envers ses estats, et son comt6 de Borgogne, et que Mons. le 
Comte de Champlite secondoit en cela comme partout la volonte 
de S. A. Touts m'ont requis de presenter et offrir leur service 
ä S. A. et au comtä de Borgogne, et cela avec une demonstration 
teile qu'il me semble on ne sera jamais tromp6 lorsque Ton en 
attendra les effects. 

Pour ce qui est doncques des commandements sus dits: 

Quant au premier point Les cantons ne se meslent aul- 
cunement des affaires d'Allemagne (du moings pour y aller en 
gros et avec enseignes desployäes, de part ny d'aultre, bien le 
permettent ils ä leurs subjects en particulier). . Ils tenoient que 
les Princes del'union huguenotte (qui pour lors se retrouvoient 
aupr&s de Ulme) estoient resolus et ass6s puissants pour faire 
teste ä Parm6e du duc de Baviere. Pour celle de Flandres, 
les Huguenots l'apprehendoient fort, et mettoient tout leur re- 
cours aux forces d'Hollande et Angleterre , qu'ils estimoient 
en empecheroient ou retarderoient l'effect et le dessein; ce que 
n'estant, ils tenoient que les Princes de l'Union huguenotte se 
soubmettroient ä PEmpereur. Sur la fin de la diette arriverent 
les nouvelles de Taccord du duc de Baviere, de quoy se parloit 
diversement. 

Quant au 2 e point. 11 est certain que s'il advenoit que 
les Princes de TUnion Huguenotte continuants davantage en leur 
rebellion, on se resolut ä faire la guerre ä quelque un d'eux, 
les cantons en general ne donneront nulle assistance, n'ayants 
aulcune alliance avec eux, bien que j'ay asses recogneu ils 
n'ont manqu6 d'en estre sollicit6s. 

II est vray (ce qui serviva pour le 3 e point, que les cantons 

Histor. ArchiT Bd. XX. 13* 



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194 



ßerickte voq burgundischen Ageoien 



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de Zürich et Berne ont alliance avec le Marquis de Bade, 
et non avec autres, ny nuls autres des cantons avee qui que 
ce soit. 

Mais d'ailleurs ny Tun ni l'autre ne sont bien satisfaicts 
de ceste ligue, car pour les Suisses, eile leur apporte peu ou point 
de proffit, et le Marquis de Bade est mal content, car lorqu'il 
voulut s'opposer au passage des trouppes d'Alsace, il demanda 
lev6e de gens ä Zürich et Berne qui la luy refuserent allegante 
que leur ligue n'estoit que deffensive. 

Pour le 4 e point. Monsieur le Comte de Champlite pourra 
veoir par la lettre que luy escrivent les Ambassadeurs de Fri- 
bourg, le debvoir que j'en ay fay et le contentement qu'ils en 
ont receu. Les ayant sond6 de pres, il me semble qu'ils ne 
prendront point les armes pour le f aict contentieux avec ceux de 
Berne, quelle mine qu'ils en fassent. Ils m'ont dit qu'ils rescri- 
roient ä S. A. S. et du depuis m'ont envoy6 lettres. 

Den Schluss des ganzen Berichts bilden folgende Points 
resultants de la presente relation, sur lesquels ledit Agent 
supplie V. A. S. ordonner sa royale volonte: 

Fremierement Le dit Agent dit qu'il a recogneu en ladite 
diette de Baden que les Ambassadeurs des cantons catholiques 
s'assemblent touts les jours au couvent des capucins aprfcs la 
messe, et que ceux qui sont de la part des Princes catholiques 
ont coustume de s'y trouver aussy et y faire entendre ce qui 
est de leur propositioir pour les avoir favorables quand la chose 
le requiert, et maintenir avec eux une plus estroitte alliance 
comme plus affectionnös. Ce qu'estant, et aulcuns de ladite 
diette ayants insinu6 ce point audit Agent, il n'a peu de laisser 
de demander ä V. A. S. si eile trouvera bon, il le fasse ainsy. 
Auquel cas son Instruction le devra porter. 

Von der bekannten Hand des Secretärs des geheimen Raths 
Theodor Berty steht am Bande der Bescheid darauf : Son Altesse 
trouve bon que ledit Agent fasse comme les autres d£put£s des 
Princes catholiques. 

Secondement. II presente ä V. A. S. la lettre que Mess. 



. t 



in der Schweiz. 1619-1629. 



195 



du canton de Fribourg luy ont adressfe pour delivrer ä V. A. la 
suppliant luy Commander ce qu'il pourra leur faire entendre, 
parcequ'ils Tont fort requis les en advertir. 

Bescheid hierauf: A cest article et les deux autres ensuy- 
vans est desja satisfaict 

liercement II dit que suyvant l'ordre de V. A. et pour 
les raisous cy-devant alleguees, il a donn6 espoir au Sr. Lam- 
bergher, Advouhier du canton de Fribourg, que V. A. l'hono- 
reroit d'une medaille oü seroit emprainte sa royale effigie. Pour 
ce ledit Agent demande ce qu'il piaist ä V. A. il fasse s$avoir 
audit Sr. Lambergher, d'autant qu'il attend ceste mercede avec 
beaucoup de desir. 

(Bescheid: Et notament ä cestuy-cy par l'accord d'une 
chaine d'or de cent escus et d'une medaille, dont son Altesse a 
honnore le dit Lambergher.) 

4. Qu'il a Charge de Monsieur le Comte de Ghamplite 
de faire souvenir V. A. du faict de Neuchastel dont ledit comte 
luy escript, estant chose que, si V. A. y incline, se pourra peut- 
estre effectuer sans surcharge de ses finances, et Futilit^ n'en 
seroit de peu de consequence, d'autant qu'outre le revenu de la 
terre, c'est un passage fort important, et par lequel les cantons 
catholiques pourroient envoyer gens en Borgogne sans passer sur 
le pays des Huguenots. 

5. Que par ses Instructions, V. A. luy commandant de 
s'adresser ä ceux de la cour de Parlement, il luy plaise declarer 
que ce sera lorsqu'ils seront assemblös en corps, parcequ'il con- 
viendra mieux ainsy pour le service de V. A., et qu'autrement 
il y a plusieurs difficult6s et inconvenient. 

6. Qu'ä cause de ce double il n'a peu faire accomplir en 
Borgogne ce que V. A. luy commandoit de faire lire la ligue 
hereditaire, ce quil a faict en Suisses suyvant ses precedentes 
avec ass6s d'utilitG pour Fignorance que baucoup avaient de 
ladite ligue, etne sera pas moitidre en Borgogne. Pourquoy il 
seroit ä propos que V. A. luy comiliandast de faire accomplir 
ce debvoir ä la premiere occasion. 



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196 Berichte von burgundischen Agenten ' 

(Bescheid: Quant le Parlement ne Sera assemblG en corps, 
ledit Agent se pourra adresser au President ou en son absence 
au plus ancien Conseiller. II fera bien d'accomplir ce debvoir a 
la premiere occasion.) 

Myon fahrt fort: Oultre ce il dit qu'il a sejournä ä Dole 
quelques jours pour le faict d'un proces qu'il a tousjours pour- 
suivy ä ses frais et auquel V. A. a interest de plus de 13000 escus, 
et un tres grand pour la consequence, et comme il est prest ä 
estre jug6, il supplie V. A. ordonner que lettres en soient escrittes 
ä ceux du Parlement ä Ddle, en conformitä du memoire cy-joinct 

(Bescheid: Cesse pour estre le procfes icy reprins vuidk 
Faict ä Bruxelles le 14. de Decembre 1620.) 

En dernier Heu il dit qu'avant son depart V. A. luy avoit 
donnä quelque espoir de Thonorer de la Charge de gentilhomme 
de sa maison en consideration des Services de ses predecesseurs et 
de ceux qu'il rend en ceste Charge sans aulcuns gages et avec 
baucoup de frais ..... 

Unterzeichnet Clement de Myon. 

Nachher noch der diese Gesandtschaft betreffende Reoess 
der Tagsatzung, worin Myon titulirt wird: Illustris et strenuus 
D. Claudius Clemens Dominus in Myon. 



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IV. Bericht vom 22. Juli 1622, mit der Aufschrift: Re- 
lation du voyage que Claude Clement, Sr. de Myon, Docteur 
es droits, ambassadettr et agent ordinaire pour Vestat de Bourgogne 
proche les Seigneurs des Ligues a fait ä la diette generale 
tenue a Baden Van 1622. 

Erzherzog Albrecht war gestorben; die Erzherzogin Isabella 
regierte allein in Brüssel, mit dem Beistande des Geheimen 
Rathspräsidenten Maes und des Secretärs Dellafaille. Champlitte 
war noch Gouverneur von Burgund. Der Regierungswechsel 
veranlasste Schreiben von Myon an die Erzherzogin, Berichte 
hierüber, Wiederholung und Modificationen der Instructionen des 
Agenten, die dem Gesandtschaftsberichte beiliegen. . 

Die erzherzoglichen Instructionen wurden am 18. April 1622 



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in der Schweiz. 1619-1699. 197 

ertheilt. Einige Zeit darauf reiste Myon ab. Bis St Nicolas 
in Lothringen reiste er mit der Gräfin Bucquoy und deren Sohne, 
welche sich zum kaiserlichen Hofe begaben. Von da fuhr er 
per Post nach der Grenzstadt Jonvelle, wo er den Grafen 
Champlitte traf. Dieser wies ihu an die Herrn vom Parlaments* 
hofe in Dole, worauf ihm gemeinsame Instructionen gegeben 
wurden. 

Du depuis la court eut advertissement que ceulx de Vallorbe, 
subjects du Ganton de Bern, avoyent des peu de jours faict 
quelques emprises sur le conte de Bourgogne, et que Ton re- 
commengoit les ouvrages au fort que lesdits de Berne avoyent 
construict pass6 noeuf ou dix mois entre Belaigue et Jougne 
sur les limites dudit Cont6. 

Gest advis estoit de cons6quence, la court en escripvit 
aussy tost au Gouverneur de la province pour sgavoir comment 
Ton pourvoiroit de rem6de ä l'üng et ä Faultre, et si Ton m'en- 
chargeroit d'en traicter en Suysse, ä quoy inclinoit l'advis de 
la Court. 

Wegen dieser Angelegenheit ging Myon nach Besan$on, wo 
sich Champlitte eben aufhielt, erhielt von ihm mündlich die er- 
forderliche Belehrung, und begab sich nach Baden,, über Pontarlier 
(woselbst er ausführliche Erkundigungen einzog), Neuenburg, 
Solothura. Am 4. Juli langte er in Baden an. 

Ambassadeurs estrangers qui se sont trouv6s ä la diette. 
Le nonce de Sa Saintetä, nommö Alexandre Scapius ( f ) , evesque 
de la Champagne en Italie. C'est celluy qui at estg en ce pays 
lä des le commencements des differants de la Valtoline, personnage 
veritablement digne de ceste Charge. II a demeur£ plusieurs 
annees en France, employ6 aux affaires dudit Stege. 

L'Ambassadeur d'Espaigne pour Testat et ligue de Milan, 
nommä le Sr. Hieronimo Casati, Conte de Borgo. II a succ6d6 



l ) Alexander Scappi, Bologneser Patrizier, Bischof von Campania 1618, 
Ton Piacenza 1627, starb 1654. 



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198 Berichte von burgandischen Agenten 

an Sr. Alfonso son pfcre, lequel at exercä ceste Charge l'espace 
de vingt et cincq ans avecq beaucoup de rßputation. 

Deux Ambassadeurs de France. Le Sr. MIron, ordinaire en 
Suysse, qui y est pass6 cincq ans'et continue encore pour deux. 
Le Sr. Gueffier, ordinaire aux Grisons. II a la commission 
qu'avoit le Sr. de Montelon (*) pour le faict de la Valtoline, ainsy 
qu'il a faict scjavoir au Sr. President de Bourgogne ä Lucerne. 
Tous deux sont des Conseillers d'estat et finances de sa Mt£. 
Tr6s-Chrestienne. 

Un Ambassadeur du s6r6nissime Archiducq L6opold, nommÄ 
le Sr. Baron de Schaubourg. 

Trois ambassadeurs de trois Iigues grises. 
Negociation ä la diette. 






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Avant de prendre audience, il me sembla necessaire de vi- 
siter Monsieur Tan^bassadeur d'Espagne pour coriförer des points 
que le conte de Champlite m'avoit donn6 par instruction par- 
ticuliere, esquelles se remarque comme par sa prevoyance il avoit 
jug6 les alarmes que Mansfeldt a donn6 en ce pais et par sa 
prudence en avoit procura le rem&de. 

Je luy fis entendre comme le pays de Bourgogne estant 
menass6 de plusieurs endroicts, il estoit necessaire d'adviser de 
bonne heure aux secours qu'en cas de besoing on luy pourroit 
donner, veu que d'esperer que de soy il peult faire Vesistence 
qui valut, c'estoit ä quoy il ne failloit, puis qu'il n'y avoit gens 
en pied ny argent pour en y mettre h la n6cessit6, non plus 
que des armes, quand bien on y trouveroit des hommes 
apr&s une si grande quantitä qu'on en avoit ür6 d&s peu 
d'ann6es en $. 

Et d'autant que ledit [secours se pouvoit et debvoit es- 



»'- 



*) Guillaume de Montholon, President a Mortier am Parlament von 
Dijon, Maitre des Requ&es, Intendant Ton Lyon, testirte am 3. Juli 1621, und 
«starb sa Lasern. 



in der Schweiz. 1619—1699. 199 

p6rer de Milan plus promptement que de nul autre lieu, je 
luy dis qu'il feroit un Service important ä sa Mt6 et ä V. 
A. S. de soigner qu'on en peut avoir quelque asseurance en 
ces occasions .... 

Der spanische Gesandte eröffnete nur sehr geringe Aussicht 
auf Mailändische Hülfe: Veltlin und Graubünden gäben schon 
genug zu schaffen, ausserdem, drohe Savoyen im Verein mit 
Venedig, vielleicht auch mit Frankreich. 

En ce temps arrivent les nouvelles de toutes parts, que 
Mansfeldt remontoit le Rhin avecq une cavallerie bien nom- 
breuse, et entre aultres divers desseings on parloit que peut-estre 
et probablement il se jetteroit en Bourgogne du costä de 
Montbeliar ou Lorraine, puisque l'Alsace lui estoit comme 
ouverte. 

Cela m'obligea d'aller trouver de nouveau l'ambassadeur 
d'Espagne et conferer avecq luy des moyens de secours en ces 
occasions. Or comme il n'y avoit pas beaucoup ä esperer du 
cost6 de Milan, il fut d'advis que je fisse proposition ä la diette 
g6n6rale, que celluy quel'on pouvoit attendre des seigneurs 
des cantons en vertu de Talliance hereditaire de la maison de 
Bourgogne. 

Je fis doncq sgavoir selon la coustume aux ambassadeurs 
du canton de Zürich que je desirois avoir audiance le septiesme 
Juillet en l'assembtee du matin et cela m'estant accorde avecq 
les ceremonies ordinales, je representay premierement tout ce 
que j'avois de charge par mes instructions et que se veoit par 
le recfcs que j'en ai prins. J'adjoustay : 

Que j'estois oblig6 de leur faire entendre comme sa Mt6, 
Son A. S., Messieurs le conte de Champlite et court de Parle- 
ment se confioyent et asseuroyent entierement que si en Tocca-' 
sion des troubles presentes et oü il y avoit tant d'ennemys du 
repos publicq, le cont6 de Bourgogne venoit ä avoir besoing de 
l'effect de la ligue hereditaire, ils ne refuseroyent pas de donner 
un secours effectif et nombre de gens suffisants pour la con- 
servation du comt6 de Bourgogne, tant importante voires ne- 



300 



Berichte von burgondischen Agenten 



cessaire au bien de leur estat, selon qu'en toute loyaultä et fidelitä 
il estoit dispos6 par la dite ligue hereditaire. 

A quoy ils me respondirent avecq toute sorte de tes- 
moignage de bonne volonte et propension ä l'assistence du 
conte de Bourgogne, ainsy qu'il se voit pareitlement par le- 
dict reces. 

Je me contentay de ceste declaration en general, puisque 
je n'avois point de Charge particuliere. 

Mais je parlay aux ambassadeurs du canton de Fribourg, 
qui me dirent que toutes et quantefois que Ton auroit de 
besoing en Bourgogne de mil ou douze cent hommes, ils les 
fourniroyent. 

De plus Fambassadeur d'Espagne me dit que si Ton vouloit 
avoir gens des cantons catholiques en vertu de la ligue de Milan, 
il en feroit faire levee en estant adverty ä temps. 

Cela fait, je deüvray les deniers de la gratieuse recog- 
noissance et en tiray Tacquict necessaire. 

Aussy me sembla il convenable de visiter le Nonce de sa 
Sainctete pour sa qualitö et son rang, ce que je fis et luy pa- 
reillement me rendit la visite avecq toute sorte de demonstration 
de bonne volonte au Service de V. A. S. 

Je parlay aux deputes de Berne touchant les difiicultes 
susmentionn6es, mais apres plusieurs discours la conclusion fut 
que leur commission estoit limitöe et ne s'extendoit ä cela, qui 
me fit prendre resolution de passer ä Berne au retour. 

Quant aux monnoyes 1 ), je n'en parlay point ä Tässemblee 
generale parceque le conte de Champlite et la court ne l'avoyent 
trouv6 ä propos , mais j'en conferay avecq les dits deputes de 
Berne et ceux de Fribourg qui sont les cantons oü le principal 
commerce et distribution du sei s'extend. Je taschay de les 



& ) Burgundbuch D. 753 — 756. Cf. Grenus, Documenta 396 ff. Morsee 
Müden, 30. Ootober 1622. Antwort und weiteres. 



.•■ 



■ 



io der Schweiz. 1619—1629. 201 

induire ä establir ung reglement pareil ä celluy de Bourgogne 
et d'adoucir les plaintes qu'ils en faisoyent. Ils me dirent que 
difficilement pourroyent ils de premier coup venir ä ung pied 
de monnoye esgale au ndtre, car ils n'estoyent pas en une mo- 
narchie mais en ung estat populaire oü il failloit coinplaire k 
une populace et la mener doucement et comme par degräs ä 
ce que Ton desttoit. 

Lesdits de Berne firent doncq ouverture de ce faict de 
monnoyes en l'assembtee generale et d'autant que chaque canton 
est souverain ä part soy, la resolution alla que ceux de Basle 
et Chafhose comme voisins et presque dans l'AUemagne estoient 
contraincts de suyvre les cours qui se donnoyent aux monnoyes; 
les autres cantons qui sont dans les Alpes trafficquant avecq 
Tltalie, ne voulurent rien alterer en ce qu'ils observent. 

Tellement que Berne, Fribourg et Soleure resolurent de 
s'assembler incontinent apres la diette pour mettre ung reglement 
sinon pareil du moings approchant ä celluy de Bourgogne, et 
passant ä Fribourg ils me dirent que quant les autres feroyent 
quelques difficultes, tousjours eulx y mettroyent cest ordre et 
parcequ'on a besoing d'accepter d'eux plusieurs choses, ils se 
confient de pouvoir donner loix en ce faict. 

Les propositions des ambassadeurs desquelles se pourra 
juger Testat des affaires ont est6 les suivantes: 

Le Nonce de sa Sainctetä n'a point comparu ä Tassembläe 
publicque mais seulement en celle des Cantons Catholicques, 
ausquels il s'est offert pour l'accommodement des differans des 
Grisons avecq S. A. TArchiduc Leopold, desiyant y apporter 
toute sorte de soing principalement pour ce qui concernoit la 
religion catholicque, les exhortant d'y tenir la main. 

La responce a est6 en substance im remerciement de ses 
bonnes volont6s et affection. 

Le Conte Casati n'a prins audience pareillement qne des 
ambassadeurs des cantons catholicques, lesquels il at invit6 ä 
maintenir la ligue hereditaire faicte avecq les contes de Tirol 



20$ Berichte von bargnndfochen Agenten 

et ensuyte d'icelle donner ordre que les cantons protestans, 
notamment ceulx de Zürich et Glaris eussent ä rappeller les 
troupes qu'ils avoyent envoy6 ä l'assistence des Grisons contre 
Son Altesse Leopold par les passages de Sargans et Castel. Et 
d'autant qu'iceux sont ä la garde des cantons cathoüques, illes 
a requis de les vouloir tenir fernes d'ores en avant, offrant 
neantmoins d'entendre ä toutes sortes d'accommodement et 
pacification de cest affaire. 

La resolution at este que les cantons vouloyent observer 
inviolablement l'alliance faicte avecq les contes de Tirol, que 
ceulx de Zürich et Glaris- protestoyent que leurs subjects estoyent 
alles aux Grisons Sans leur ordre et seroyent chasties comme 
desobeyssants ; ce que de mesme ont asseure les autres cantons 
huguenots. Quant aux passages, qu'ils estoyent bien et deuement 
gardes. 

Et pour le regard de l'accommodement de cest affaire on 
at assigne une diette pour le vingt et quatriesme du präsent 
mois au Heu de Feltkilch, ville frontiere des Grisons appartenant 
ä Sa dite Altesse Leopold, si tant est que les partics se veulent 
submettre, lesquelles cependant on a requis d'une Suspension 
d'armes, ä quoy il semble que les Grisons ne veuillent entendre, 
puisqu'ils jugent avoir le vent en pouppe et qu'ils ont dechassö 
les garnisons que son Altesse Leopold avoit en ce pays-lä et 
ainsy on croit quo ces remuements passeront plus outre et les 
protestans publioyent que Mansfeldt debvoit se joindre aux Grisons. 

V Ambassadeur de PArchiducq Leopold a demandä en 
Fassemblee publicque, si les cantons entendoyent d'observer ou 
non l'alliance hereditaire que Son Altesse son maitre tenoit avecq 
eulx comme conte de Tirol. 

A quoy ils ont respondu qu'on y pourveu que S. A. Pobserva 
de son coste. 

Les Ambassadeurs des Grisons ont demande ayde tant 
d'hommes que d'aigent des cantons a eulxallies, pourseremectre 
<disoyent-ils) en leur pristine libert6 requerant que les deux 



in der Schweiz. 1619-1629. 203 

passages susdits de Sargans et Castel fussent ouverts ä eulx et 
ä leurs amys. 

La rösolution n'at estö autre sinon la proposition de 
l'accommodeinent sus-mentionn6 et que les passages demeure- 
royent en Testat qu'ii convient. 

En effect les cantons ne donneront assistance ä l'une ni 
ä l'autre des parties, bien que soubs inain il sera fort difficil 
qu'ils ne chbisissent party chacun selon son affection et interets. 

Les Ambassadeurs de France ont däclarä en l'assembl6e 
generale que leur Roy ne vouloit advouer le demier traitte de 
Madrid touchant la Valteline et ont requisx les treize cantons 
qu'ils voulussent efifectuer ce qui estoit portt au premier, afin qu'il 
peut estre ex6cut6, les invitant au surplus ä procurer une paix 
g6n6rale, notamment entre leurs alli6s les Grisons, offirant leur 
ayde et assistence si en quelque chose leur conseil pouvöit 
estre utile. 

Les cantons ont respondu unanimement que jfour le 
premier traitt6 de Madrid ils ne pouvoyent donner autre response 
que celle qu'ils avoyent ja faicte et ont entierement rejettö 
ceste proposition; que si lesdits ambassadeurs avoyent quelques 
autres articles de pacification ä la main, qu'ils en fissent part 
pour le temps de la dite diette, ce qu'ils n'ont faict. 

Retour et negociation ä Herne. 

Ges choses s'estants passes aux 4, 5, 6, 7 et 8 du dit 
J uillet, le Sr Gonte Gasati me dit comme le Sr de Mercey, 
Präsident de Bourgogne et ambassadeur estraordinaire de sa 

* 

Mt6 pour le fait de la Valtoline 1 ), l'avoit requis de me faire 
entendre que je voulusse prendre mon retour parLucerne oü il 
estoit, chose ä quoi il me sembloit estre desjä obligß, et ainsy 
je me partis [de Baden le neufiesme et arrivay le mesme jour 



! ) Thommassin, S. unten. 






• • » t, ' * 



204 Berichte von burgundischen Agenten 

ä Lucerne oü je sGjournay le dixieme en la maison dudit Sr 
Präsident auquel je fis part de ce qui s'offroit. 

L'unziesme je vins au giste ä Notre Dame de Verdenstein 
qu'est du canton de Lucerne lieu presque aussi renomm6 que 
celluy de Notre Dame des Hermites au canton de Svits, et en 
tous deux la glorieuse Yierge se Signale par des miracles fort 
c616bres. 

Le douziesme j'arrivay k Berne et aussytost allay trouver 
le Sr Avouyer Emanuel 1 ) lequel tant pour la qualit6 de sa 
Charge qui est la premiere et perp&uelle que pour le regärd de 
ses capacitös , gouverne le timon de ceste rßpublicque. Apres 
les c6r6monies accoustum6es je luy repr6sent6 les poincts de tdä 
commission, que je lui donnay par escript, d'autant qu'il en 
devoit faire rapport au conseil. 

Je ne les desduiray pas au long pour n'att&iier V. A. 
Bs consistent en trois chefs. 

Le premier est touchant le fort que les dits Srs de Berne 
ont fait construire entre Belaigue et Jougne et auquel dfes peu 
de temps en $a ils avoyent renforc6 les gardes 2 ). 

Le second concerne une emprise sur le comt6 de Bonr- 
gogne faicte par ceulx de Vallorbe, sujects de Berne, au second 
jour de Juing dernier par le moyen de certaines bornes par 
eulx plantees danu les limites du comtä 3 ). 

Le troisiesme estoit de sgavoir si lesdits de Berne avoyent 
respondu aux lettres de V. A. et de Messieurs de la court 
touchant le desbornement des deux souverainet6s 4 ). 

Au premier, ledit Sr. Avouyer apr&s eii avoir traittß au 
conseil me dit et r6p6ta plusieurs fois que Ton desmoliroit 



') Albrecht Manuel von Cronay, Schaltheiss seit 1600, entsagte 1632 
wegen vorgerückten Alters und geschwächter Gesundheit. Gehören 1560, 
starb 1637. 

») Cf. Burgundbuch von Bern, C. 263 ff., Num. 289—294. 

*) Ibid 290. 

«) Ibid 291. 



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in der Schweiz. 1619—1629. 



206 



ledit fort, lequel avoit est6 dress6 seulement pour raison du 
bruict qui courroit que le ducq de Savoye vouloit attaquer le pays 
de Vaux, qui leur appartient, oü ceux de Genaive qui sont leur 
amis et allies et qu'ä cest effect plusieurs troupes de Lorraine 
passoyent en Bourgogne. 

Au second, qu'ils n'estoyent poiht advertis de Pemprise 
faicte par ceulx de Vallorbe, mais qu'ils en rescriroyent ä leur 
bally d'Yverdun sous la Jurisdiction duquel est ledit Vallorbe. 
Et s'il y avoit quelque Attentat, ils. le repareroyent incontinent 
de tant plus que je leur allegois des exemples pareils. 

Au troisiesme, que veritablement ils n'avoyent point faict 
de responce aux susdites lettres, mais ce manquement estoit 
provenu de l'absence de ceulx qui avoyent la Charge, lesquels 
n'estoyent encore pour lors en la ville. Neantmoings que je pouvois 
asseurer de la part de ses seigneurs et supärieurs qu'ils ne 
desirent rien de plus que de procöder ä un embornement des 
deux souyerainnetßs , comme estant un vray moyen pour oster 
toutes difficultäs et mettre en repos les subjects et officiers des 
frontieres, et qu'ils seroyent prests d'y entendre ä tel temps 
que Ton desireroit. 

Au surplus que deans trois semaines ils rescriroyent en 
ceste conformitö au conte de jChamplite et ä Messieurs de la 
Court, et adjousta ledit Sr. Avouiher de la part de ses dits 
Seigneurs plusieurs tesmoignages d'entiere et v6ritable affection ä 
Tendroit du cont6 de Bourgogne et d'une volonte prompte ä le 
vouloic ayder et secourir en toutes occasions, de quoy je luy 
remerciay et luy dis que Ton avoit en Bourgogne ceste confiance 
et une inclination reciproque en leur endroict. 

Lesdits seigneurs de Berne ne manquerent de me faire 
toutes sortes de bon aceuil et de m'envoyer les vins de la part 
de la republicque avec les c^remonies accoustumäes. 

Je ne puis obmettre de faire entendre qu'ils fortifient 
leur ville des quelques cincq sepmaines en (ja, et despencent 
chasque jour deux mil quattre cent francq ä cest ouvrage. Le 



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206 Berichte Ton burguüdischeo Agenten 

desseing en at estö fait par un noinme le Sr. se d'Obigny, Ing^niaire 

de Genaive 1 ). 

Le site de Berne est tel: La moyti6 de la Ville est 
arrous6e du fleuve nomm6 Ar, qui sert de foss6, et en effect 
eile est inaccessible de ce cost6-lä pour la rapiditß et largeur 
de ceste rivi&re qui est en un Heu profond et la ville sur un 
hault. De Fautre part, qu'est du cost6 de Fribourg, Soleure et 
Lucerne les aborts en sont facilles et y avoit proche de la ville 
quelques terrains qui commandoyent de veue et de batterie, mais 
ils fönt ceste fortification nouvelle qui les enceinct et sera de six 
ou sept boulevards royaulx, lesquels comprandront avecq les 
cortines tout Tespace qui n'est point entour6 de riviere, tellement 
que la place sera de bonne dfefence. 

Ceste fortification donne de Toinbrage ä tous les cantons 
voisins et ne s^ait-on que croire de veoir que ceulx de Berne se 
d6partent des maximes par lesquels les Suysses ont estably et 
conserv6 leur r6publicque, encor bien qu'il semble que ce desseing 
procfcde plustost de crainte et de Tapprähension qu'ils ont de 
ces passages de la Valtoline et diffßrants des Grisons, comme 
aussy des succes des affaires des Calvinistes en Allemagne que 
d'aultre subject ou de quelques envyes de domination. 

Aussy ä la diette ceulx de Berne avecq les trois aultres 
villes protestantes, qui sont Zürich, Bftle et Chaffouse, festoy6rent 
tous les ambassadeurs des cantons catholiques et les conjtirerent 
de vouloir tenir une ferme alliance pour la conservation de leur 
rfepublicque et libert6. 

Le treziesme du dit mois j'arrivay ä Fribourg *oü ils 
döputerent six principaulx du sönat pour me visiter et me firent 
toutes sortes de protestations d'une bonne volonte et Service 
pour ce qui concernoit l'alliance et secours du Comt6 de Bour- 
gogne et parceque j'avais commission de V. A., ils me däfrayerent 
de la part de la r6publicque. 



l ) Der berühmte Theodore Agrippa d' Autogne* 1550-1690. Cfr. M. v. 
Stürler's Vortrag, im Auszug Aroh. des hiat Vereins des K. Bern, Bd. VIII, 
pag. 374—380. 



in der Schweiz. 1619-1639. 207 

Je poursuyvois mon chemin et le dix-septiesrae j'arrivay 
ä Dole, d'oü incontinent je passay ä Gray pour faire rapport 
au Conte de Champlite de ce qui pouvait souffrir de con- 
siderations pour le regard des apprehensions que donne 
Mansfeldt. 

Et depuis j'ay recherch6 avecq diligence les mömoires et 
resolutions prinses autres fois touchant le secours des Suysses 
et en ay trouv6 de trfes importantes des quelles je ne manqueray 
de faire part au Conte de Champlite et ä ceulx de la court de 
Parlement attendant d'estre aux pieds de V. A. pour luy en faire 
relation plus particulifcre, et cela joinct avecq ce que j'ay rapporte 
de ma nägociation, il semble que V. A. peut attendre d'eulx en 
ces occasions de bons effects pour la conservation du Comt6 de 
Bourgogne. 



V. Im Winter 1624 — 1625 hatte Myon an die königliche 
oder erzherzogliche Regierung eine Denkschrift gerichtet, über 
welche sich Thomassin am 25. März 1625 folgender Massen 
ausdrückt : 

Respondant ä la lettre de V. A. S. par laquelle il luy a 
pleu me fair l'honneur me Commander de luy donner mon advis 
sur le contenu en un escrit portant l'advis donn6 ä S. M. par le 
sieur de Myon au subject de faire comprendre la Bresse Sa- 
voyarde au traitö de neutralitß contractfe par les pr6d6cesseurs 
de S. M. et du Roy tres-chrestien d'entre le comtß de Bourgogne 
d'une part et le duch6 avec la Bassigny d'autre, je luy diray 
en toute hümilit6 qu'encor il sembleroit que ce seroit le bien 
dudit cont6 de l'asseurer aussi bien de la dite Bresse que des 
dits Duchfe et Bassigny, si crois-je que S. M. se feroit tort de 
se lier les mains et se priver des moyens de faire sentir ses 
armes dans un pays oü les Frangois ont accoustum6 de faire 
passer et souvent assembler leurs trouppes pour aller faire la 
guerre en Italie, comme ils ont fait ces jours pass6s, Joint qu'il 







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• V 



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. 908 Berichte von bargtuidischea Agenten 

v ■ • * 

i" ne conviendroit ä la grandeur de S. M. mesmes en cette saison 

/ '•' que lesdits Frangois*sont'arm6s et fönt des menaces, de les recercher 

^ , pour ce particulier, veu que le premier trait6 de neutralitö et 

les renouvellements d'icelluy n'auroient jamais est6 faits ä 
Pinstance de Tun ou l'autre des Boys qui ont tousjours estim6 
estre chose indigne d'eux, mais. ä rintervention des treize can- 
tons de Soisse soiis prätexte qu'il y alloit de leur interrest ä 
v' cause de voisinage, äce touteffois invitfe couvertement par ceux 

de Tun on de l'autre pays et non par les SouYeraius. II n'y a 
aussi point d'apparence que lesdits treize cantons s'y voulussent 
^ entremettre pendant ces mouvements pour estre divisös et de 
| partys contraires: ny avant que le dernier renouvellement soit 
&': expir6 ou prest de l'estre, ce quy ne sera si tost pour ce qu'il 
& doibt encor durer plusieurs annees tellement qu'ä mon advis 
** sauf meilleur , S. M. sera mieux servie de laisser les choses 
£'* en Testat qu'elles se trouvent, ce que je la supplie tres humble- 
&■'. ment prendre de bonne part etc 

|i Einige Tage vorher, am 5. März, hatte derselbe Thomassin 

an Dellafaille geschrieben : Quant au commandement que S. 
A. m'a fait de lui donner mon advis sur ce que le Sieur de 
Myon a remonstr6 ä S. M, pour faire comprendre la Bresse en 
notre neutralitt, je n'ai peu m'y r6soudre sans reveoir le trait6 
du dernier renouvellement d'icelle que j'ai mand6 quärir 
ä Dole. 

Am 12. April 1625 schreibt er wieder an denselben: Je 
crois que vous avez receu maintenant ma lettre contenant mon 
advis touchant la neutralitö de Bresse, ayant differö ma r6so- 
lution par quinze jours, esp6rant qu'on m'envoiroit de Dole 
^ une copie de nostre neutralit6, ce qu'on n'a pas encor fait. 

M. '. 
<*. 

^v; VI. Von Ende des Jahres 1625 liegt ein undatirtes 

Schreiben vor, worin Myon den Staatssekretär für eine Pension 
empfiehlt Damals war der Präsident Thomassin eben damit 
beschäftigt, mehrere Freiburger Herren mit Pensionen zu ver- 






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in der Schweiz. 1619-1629. 909 

sehen, wie aus den weiter unten mitgetheilten Actenstücken er- 
sichtlich sein wird. 

A Son Exe. Monseigneur le comte de Champlite. 

n s'est tousjours observö que ceux qui ont possed6 la 
Charge que tient le Sr de Myon, conseiller et agent ordinaire 
de sa Mt6 en Suisses, ont adverty Monseigneur le Gouverneur 
lorsqu'il y a echu quelque pension de sei vacante esdits Suisses, 
afin d'y adviser pour le plus grand Service de sa Mt6. 

C'est pourquoy ledit Sr ■, de Myon remonstre a V. Exe. 
que le Sr Lambergher du canton et conseil de Fribourg, lequel 
tiroit une pension de cent charges de sei par an, est decede 
des environ deux moys en ?ä. 

Or estant question de pourveoir de ceste pension, il sembiß 
qu'elle ne peult estre plus utilement conf6r6e pour le Service 
de sa Mte et de S. A. S. qu'au secretaire d'estat des dits 
Suisses residant ä Baden, estant personne qui ä cause de ceste 
Charge qu'il tient ä vie, peult rendre de bien bons offices, veu 
qu'il a riere son pouvoir touts les papiers d'estat, et re$oit ez 
Diettes les propositions des Ambassadeurs et resolutions sur 
icelies, oultre que il pourroit promouvoir la destribution du sei 
jusques dans le balliage de Baden, qui est de bonne estendue, 
et auquel il a toutte sorte de credit. 

Estant aussy ä considerer qu'il y a plusieurs pensionnaires 
particuliers desja ä Fribourg (oultre l'ordinaire que tout ce 
canton tire annuellement, qui est de notable valeur) et convient 
ne pas arrester tout le benefice des souverains en un. seul canton, 
mais . bien le faire resentir en plusieurs tant pour le regard 
des matieres et affaires d'estat, que pour la distribution du 
sei. Pour le present comme dit est, ceste pension vacante 
ne pourroit estre plus utilement conferee qu'au dit secr6taire 
d'Estat. 

Que si S. A. S. inclinoit d'en donner auleunes dans les 
cantons de Lucerne et de Soleurre, cela sans doubte opereroit 
baueoup, et le Sr de Myon pour la cognoissance qu'il y a, 

Higt. AtcUt Bd. XX. 14* 






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> ♦ 



210 Berichte von bargnndischea Agenten 

pourroit nommer des personnes fort accr6ditees pour Tun et 
Taultre des dits effects de mattere d'Estat et distribution 

de sei. 

A Berne il y en a desja quelques unes, mais estant ce 
canton si authorisft et la distribution du sei s'y faisant en si 
grande quantitfe, il seroit h propos, semble il, d'en accroistre 
le nombre. 

C'est ce que le Sr de Myon pour le debvoir de sa Charge 
et ensuitte des Instructions et ordres qu'il a echu de feu de S. A. 
de glorieuse memoire, a estö occaskmne de remontrer presen- 
tement ä V, Exce. 

^ Thomassin empfahl für die offene Pension den Rathsherrn 

V*. Hans Daniel Montenach, welcher selber an den Staats-Secretär 

Karl Dellafaille geschrieben hatte, um seine Verwandtschaft mit 
„feu Mr le chevallier Henry Lambert* hervorzuheben. Uebrigens 
rieth auch Thomassin sehr, den Staatssekretär zu bedenken. 
Siehe Brief vom 31. Mai 1626, der unten (bei Thomassin) mifc- 
getheilt wird. 

Dem Staatssecretär wurde die Pension bewilligt, wie aus 
einem Briefe des Präsidenten Thomassin an Dellafaille vom 
18. März 1627 hervorgeht: 

II va bien que voua ayez disposä Messieurs des finances 
a gratiffier par ordre de S. A. le secretaire d'estat de Baden de 
la pension de sei que Monsieur de Myon a pr&endu pour luy 
pour ce qu'il pourra faire de bons Services aux Diettes g£nerales 
qui se tiennent audit Baden ordinairement . . . Am 3. Juni 
schreibt er : qu'ü (le secretaire) se rendra plus prompt au Service 
de sa Mt6. 

Doch war das nicht ohne Mühe geschehen. Denn am 5. April 
hatte Thomassin noch an Dellefaille geschrieben: J'attendray 
les deux nouvelles patentes mentionnäes en votre lettre, vous 
suppliant d'entendre le Sr de Myon qui est k Bruxelles sur le 
faict d'une pension de cent charges de sei que j'avois escrit 
pouvoir estre donntes au secretaire d'estat de Baden. 



A 



id der Schweiz. 1619—1629. 311 

VII. Relation du voyage que Claude Clement, SrdeMyon, 
«onseiller et agent ordinaire de sa Mt6 et S. A. S. a faict ä 
Ja Diette de' Badeft cette annte 1626. 

Myon verliess Brüssel am 28. Juni und war am 13. Juli 
in Basel. Au chemin il ne s'est rien renconträ digne d'advertir 
S. A. si ce n'est peult-estre quelques particularitSs touchant 
le voyage de la Comtesse de Nassau, femme de Don Emanuel 
de Portugal que je mettray ä la fin de cette relation soubs 
«sperance que Y. A. ne l'aura pas d6sagr£able. 

Ambassadeurs que fay trouvö ä la Diette. 

Les Ambassadeurs des 13. Gantons, le nunce de Sa Saintetö, 
le marquis d'Oliany ') ambassadeur extraordinaire pour la * 
ligue de Milan, le Sr Miron ambassadeur ordinaire de France, 
deux ambassadeurs des Grisons, celluy de Yenize qui reside 
ä Zürich. 

Affaires qui se sont traictees en la Diette et proposition 

des ambassadeurs. 

Le nunce de Sa Samtetß a recommand6 les iimnunites des 
biens Eccl&iastiques et s'est esjouy avecq les quantons des nou- 
velles de la paix de la Valteline. 

L'ambassadeur de France a donn6 advertissement de la 
ditg paix de la part du roy son maitre, et pour en sgavoir les 
particularit6s il a remis Messieurs des Cantons ä l'arriväe d'un 
ambassadeur extraordinaire nomm6 le Sr de Chateaunoeuf *) qui 
les leur feroit entendre et leur proposerait les moyens de la bien 



l ) Marc Francois de Rye, Marquis d'Ogliani. Dunod III. 84. 

*) Charles de 1* Aubespine, Abbä de Preaux, spftter Graf von Chateau- 
neuf<*ur-Cher. Er war auch Gouverneur von Touraine, Gesandter in England 
und zweimal Siegelbewahrer. Er starb 1653, wie Frau von Motteville sagt: 
Charge* d'honneurs et dlntrigues, und Voltaire : II ve*cut et mourut dans les oraget 
de la cour. 



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212 



ßerichte von borgandiftchen Agenten 



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conserver. Cependant il leur a dict que le meilleur et plus 
exp&lient estoit de teiür les passages d'Italie fermäs comm' ils 
avoient faict de quelque temps en $a, tascttmt au surplus par 
son discours de les mettre en deffiance de la grandear et puissance 
de la maison d'Austrice. 

Le marquis d'Oliany s'est esjouy pareillement avecq les 
cantons des nouvelles de la paix et a taschä de leur lever tout 
soup^on que Ton procuroit leur imprimer de la grandeur de 
ladite maison d'Austrice, leur remonstrant quant au passage 
qu'il estoit du droict des gens, et qu'il debvoit d'autant plus 
estre conserv6 libre a S. M. qu'il estoit certain qu'elle n'en 
usoit que pour cause tres juste et pour deffence et protection 
des siens. II a pris aussy audience particuliere des depute? des 
Gantons Catholicques et leur a delivre lettres de Don Gonzales de 
Gordoua sur le faict du renouvellement de la ligue de Milan 
de quoy ils sont demeures d'accord qu'estant ledit marquis de 
retour ä Lucerne il les advisera du temps auquel se pourroit 
faire ledict renouvellement. 

Les Ambassadeurs des Grisons ont prins audience generale 
des deputes des cantons, et les sont apres alle trouver tous en 
particulier se plaignans de cette paix et alleguant que par icelle 
on leur ostoit la sup£riorite et administration de la Yalteline 
qu'estoit ung poinct entierement contre leurs droicts et contre 
cequeleRoy de France leur avoit promis, les ayant mesmes le 
marquis de Coeuvre faict prester le serment qu'ils ne la quitte- 
roient jamais, et supplioient pour ce les cantons de se joindre 
avecq eux ä l'effect d'une ambassade qu'ils vouloient envoyer 
en France pour empescher ce tort qu'ils disoient on leur faict 
et lequel ils ne peuvent permettre en aucune fa<jon. 

La responce ä toutes ces propositions n'a este autresinon 
que les döputes des cantons en feroient rapport ä leurs Seigneurs 
et sup6rieurs. 

L' Ambassadeur de Venize n'a poinct prins audience g6n6rale, 
mais a seulement visite en particulier quelques deputes des can- 
tons et signamment les huguenots, aussy est il vray qu'il a eu 



m 



in der Schweiz. 1619-1629. 213 

conförence assez longue en lieu escarte avecq le Nunce du Pape 
et l'ambassadeur de France joinctement. 

Quant ä moy j'y ay d61ivr6 les deniers de la gratieuse 
recognoissance que Sa Majestä faict donner annuellement ausdits 
cantons pour la ligue de Bourgogne et les ay salu6 de la part 
de S. A., du Conte de Champlite et de la cour avecq asseurance 
de toute affection , bonne correspondance et voisinage, les re- 
querans de voulair en icelle continuer en suite de l'ancienne et 
A tant louable ligue hereditaire de la maison d'Austrice et de 
Bourgogne, de quoy faire ils ont donn6 toute asseurance avecq 
remerciemens du souvenir et de la bonne voluntt de S. A. 

Le conte de Champlite et la cour m'avoient enchargfe 
quelques nSgotiations toucbant les diff&rens qui sont entre ceux 
de Berne et ce pays 1 ), ä quoy j'ay satisfaict selon mon debvoir 
et ä leur contentement , mais parcequ'ils escrivent a S. A. 
toutes les particularites de cest affaire je ne Fattediray pas icy 
d'un recit superflux. 

On a aussy mis sur le bureau en cette Diette le difförent 
du canton de Berne avecq Fribourg dont S. A. est assez in- 
förm6e, et ung autre presque pareil du canton de Suits avecq 
celluy de Glaris, mais la rfeolution n'a est6 autre sinon de les 
remettre ä une Conference entr'eux pour en vuyder ä Tamiable 
et cependant on a nonimä des arbitres pour vacquer ä Paccom- 
modement desdits diflförens en tant qu'ils ne s'accordent. 

Estat de la distribution du sei de Bourgogne en Suisse. 

V. A. m'a commandG expressement de l'advertir de cette 
distribution de sei sur quoy je luy diray qu'elle est en tres bon 
terme et d'autänt que le canton de Berne est celluy qui en dis- 
tribue le plus, j'envoye icy ä S. A. une lettre du Commissaire 
g&iäral de l'Estat de Berne 8 ) par laquelle eile pourra veoir 



l ) Bern, Burgnndbuch C, 295 ff. passim. 
s ) Steck? S. unten, Thomassin's Berichte. 



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914 Berichte ron bwgiwdbelieo Agenten 

ks d&irs qa'ils out de traicter, comme aussy l'importance qu'ily 
ade les en asseorer an plns tost et de les tirer de Fincertitade 
et deffiance dans laquelle tous les autres partisans du sei de 
France et d'Allemagne les mettent, leur reprtsentant qu'ils sont 
trts bien advertis que Ton ne veult poinct traicter avecq ceox du 
eost6 de Boargogne da moins qu'aveoq tres grands et extra- 
ordinaires advantages de qooy j'ay veu lettres. Et parceque 
j'ay promis de respondre ä edle que j'envoye ä V. A.f je m'enhar- 
diray de la supplier tres humblement qu'eüe soit servie me 
Commander ce que j'auray ä dire la dessus estant certain 
que les Suisses trouvent estrange la longuear qui se met ä traicter 
avecq eux. 

II y a aussi tres grande apparence d'estabür la disposition 
da sei et distribution da cost& de Baasle si on le trouve ä propos r 
et j'ay parte ä personne des plus accreditäs et riches de ce 
canton qui goostent fort ceste proposition, et m'a dict qu'il de- 
sireroit bien d'en communicquer et traicter avecq les nouveaux 
fermiers, voulant aussy advertir Y. A. que pour le faict de la 
conduicte du dit sei ä Baasle, il n'y a poinct pour tout de 
difficnltg , estant certain que des maintement il va ä huict lieues 
prfcs et dfes la Ton le peult amener sur l'eau. 

II y a aussy plusieurs aultres particularitös et advantages 
ä d6clarer sur ce subject de distribution du sei et que j'ay 
appris de personne trte confidente dans Testat de Suisse, les- 
quelles je feray trfcs voluntiers entendre aux nouveaux fermiers 
ou ä tel autre que V. A. me commandera pour son royal 
service. 

Tauchant la contesse de Nassau, femme de Don Emanuel 

de Portugal. 

Ceste Dame lorsque je passay ä Berne estoit logäe (comme je 
crois qu'elle est encore pr&entement) en ung petit bourg nomm6 
Role situ6 sur le bord du lacq de Genfeve et dans le pay^ de 
Vaux qui appartient au canton de Berne. Elle eust, äcequ'on 
me dit, quelque volonte de s'arrester ä Geneve, inais ceux de 






in der Schweiz. 1619-1629. 215 

cette ville lä luy firent ung assez mauvais accueil et vouloient 
s$avoir d'elle combien eile avoit ä despencer par jour, de quoy 
eile fit ses plainctes a personne qui me le rapporta. A Berne 
je trouvay ung gentilhomme digne de croyance qui apparexnment 
estoit venu pour traicter avecq les Seigneurs de ce Canton, 
auquel eile repräsenta que le zele de sa religion la faict retirer 
devers eux. Au surplus, ce gentilhomme disoit qu'elle se con- 
tentoit de demeurer en quelque maison champestre et qu'elle 
avoit dix mille escus a despenser par an, dont une grande 
partie luy venoit par testament du feu Conte Maurice son frere, 
que la v6rit6 estoit que passant ä Paris la royne mere luy 
avoit offert d'y demeurer, mais qu'elle n'avoit voulu accepter 
cest offre, tant parce que dans la France le rang qu'elle prfetend 
ä sa qualitä ne luy sera pas gard6, que par ce aussy eile avoit 
peur que Ton enlevast les Damoiselles ses filles pour les loger en 
quelque cloistre. II se disoit aussy quelque chose des offres que V. A. 
luy avoit faict, de quoy veritablement la dite Dame se louoit fort. 
S'il m'est permis de dire icy mon advis, il me semble qu'elle 
ne recepvra pas beaucoup d'avantage de ceux de Berne, et que 
difficilement se pourra eile accommoder avecq l'humeur de ce 
peuple qui est rüde et assez desdaigneux. Escrivant ceste re- 
lation, j'ay sceu qu'un des seigneurs fils de la dite Dame avoit 
pass6 par ce pays pour F aller trouver, et comme d'icelluy V. A. 
sgaura ce qui en est, je ne m'y extendrai davantagtf, seulement 
je diray que si V. A. d6sire en s?avoir cy apres quelques par- 
ticularit6s, il y aura moyen de les aprendre fort secretement et 
veritablement. 



VIIL Relation du voyage que Claude Clement Sieur de Myon, 
conseillier et agent ordinaire de sa Mte a faict ä la Diette 
g6n6rale des seigneurs des ligues ceste annte 1628. 

Encores bien que ceste ann6e il y ayt peu de chose de 
quoy faire relation parceque les maladies qui regnent en quelques 



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216 Berichte von burgundischen Agenten 

quartiers de la Suisse, la cherte* et le mauvais temps out tost 
faict separer l'assemblGe, toutefois pour ne manquer ä mon 
deyoir, je presenteray le peu qui s'y offre et le diviseray aux 
trois points que j'ay accoustumä: 1. Les Ambassadeurs qui se 
trouvent ordinairement äla diette, ou la cause de leur absence. 
2. Ce qui s'y negotie tant par eux que par moy. 3. Les nouvelles 
que je puis apprendre de quelques consicterations. 

Ambassadeurs qui se sont trouves ä la Diette. 

Les Ambassadeurs des Treize Cantons. 

Le Nonce du Pape ne s'est pas trouv6 par ce qu'il est 
d61egu6 par Sa Sainctete* pour procurer quelque accommodement 
aux affaires d'Italie a quoy il travaille. Et au temps de la 
Diette Ton eut nouvelle qu'il alloit trouver le duc de Savoye 
ayant dejä conf6re avec le duc de Nevers et Don Gonzales de 
Cordoua. 

II y a avec luy un cavalier de marque deput6 pareillement du 
Pape. Et encore bien qu'ils traictent les affaires par commun advis, 
on dit que ledit Nonce est depute de Sa Ste* en tant que Pasteur, 
Pere commun et dfeireux de la paix, et le dit cavalier comme 
Ambassadeur d'un Prince temporel interess£ dans les affaires 
d'Italie. Ainsi ceste* forme de legation est trouväe un peu extra- 
ordinaire pär quelques-uns. 

Monsieur le Marquis d'Oliani, Ambassadeur extraordinaire 
pour la ligue de Milan ne si trouva pas non plus, pour les 
raisons qui sont portees en la lettre qu'il m'escripvit dez Lucerne 
que j'ay joinct ä la präsente relation. 

Le Sr de Mondeion *), Interprete ordinaire du Roy de 
France, s'y est trouv6 en deffault d' Ambassadeur, parceque 
des deux ans en $ä ii n'y en at point. Quoyque toutefois 
on ayt faict assavoir aux Süisses qu'il y avoit un de nomme. 



*) Montholon ? 



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in der Schweiz. 1619—1699. 217 

Mais ilz publient assez hault qu'il ne sera pas le bienvenuz s'il 
ne leur apporte satisfaction de ee que Ton leur doibt. A quoy 
n&tritmoins ilz pr6voyent que les Affaires de France ne sont pas 
trop dispos6es. 

Ce qiä s'est traicte ä la Diette. 

Les Ambassadeurs des Cantons n'ont presque est6s occupßs 
qu'ä vuider les matieres ordinaires de ceste Diette qui sont les 
Comptes et les Appellations des Bailliages qu'ils ont communs 
äntre eux. 

Les Catholiques ont bien tousjour quelques differents 
avec les Huguenots. Mais ceux-lä ont rßsolu pär ensemble 
de se troüver ä Lucerne et adviser a un expediant pour 
terminer töutes difficultfe et par apres le faire entendre aux 
protestants. 

L'Interpröte de France a pris audiance et a demandß au 
nöm de son Roy passage par la Suisse pour envoyer des troupes 
au duc de Nevers en cas de besoing. Ce que un seul Canton, 
qui est celuy de Soleure, a accordä et les aultres ont respondu 
qu'ils en feroient rapport ä leurs Seigneurs et Supärieurs. Ledit 
Interprete, pour de tant mieux faire vailoir sa demande, donna 
advis ausdits Ambassadeurs des Cantons que le sieur de Crequi, 
gouverneur du Dauphin^ avoit chargö d'entrer en la Savoye 
avec vingt mil hommes, et quelques* bruits s'epencherent que 
d6jä il y avoit brüste des villages. 

S'il est permis de mettre icy quelques considärations sur 
le faict de ceste demande et passage, il semble que les Suisses 
ne leur doibvent pas accorder. 1. parceque le passage principal 
que l'on nomme de Sargans appartient en propri6t6 aux trois 
cantons d'Ury, Svits et Unterval, lesquels sont particulierement 
int6ress6s dans les affaires de Testat de Milan. Aussi sa 
Majeste y a presque tousjours entretenu ä ses frais trois cent 

Suisses de chascun desdits Cantons 2. Les Suisses n'ont 

point d'alliance avec les Ducs de Nevers ny de Mantoue, et 



218 Berichte von borguodischen Agenlen 

ainsi pour ceste raison ils ne sont pas oblig£s, et moins encore 
par le regard de la France, car leur ligue n'est que deffensive 
et par les articles d'icelle ils ne sont tenus ä aultre chose 
que la deffence de son royaume. 3. Les Suisses ont alliance 
fort estroite avec l'Estat de Milan et Duc de Savoye et ainsi le 
passage quMls donneroient ä des armäes ne pourroit estre bonne- 
ment sans y contrevenir. 

Pour ce qui me touche, je pris audiance des Ambassadeurs 
des Cantons et la je leurs presentay k l'accoustumge les re- 
commandations de son Altesse Sär&rissime, de son Exce le Comte 
de Champlite et des Sieurs du Parlement et leur fis entendre 
qu'on ne däsire aultre chose de ce costfe que d'entretenir avec 
leur Estat et Republique tres bonne paix, union et inteüigence, 
les requ6rant de vouloir faire le mesme de leur part, sur quoy 
apres les r&nerciements ils me respondirent avec toute sorte 
de tesmoignage de leur bonne voluntö, et offre de Service 
qu'ils vouloient maintenir inviolablement le contenu aux ligues 
des tres augustes maisons d'Austriche et de Bourgongne. 

Je leur pr&entay les deniers de la gratieuse recongnoissance 
lesquels estoient en aultres .espfeces qu'ä l'accoustumäe, parceque 
ceux des saulneries me dirent qu'ils n'en avoient peu recouvrer. 
Je fis tant que Ton les receut pour deste fois. Mais Ton me 
pria de procurer qu'il n'y eut point d'alt^ration ä une chose 
convenue et praticque dez si longtemps. 

Son Altesse m'avoit commandä que je fisse lire la ligue 
h6r6ditaire ainsi qu'il se doibt faire de dix ans en dix ans. 
Mais parceque l'assembläe se säpara trop promptement et qu'a 
raison des difficult6s des limites de quoy je parleray cy apres, 
la chose semble plus ä propos de l'accomplir Tan prochain, je 
me contentay de leur en toucher un mot en passant, et eux 
trouverent bien que Ton difföra ce debvoir. 

J'avois Charge de parier aux d6put& et Ambassadeurs 
de l'Estat et canton de Berne sur le faict des difficultös des 



J 



in der Schweiz. 1619—1629. 219 

limites de Bourgongne* et de leur pays J ). Je le fis doncques en 
tombant insensiblement dans ce discours. Ils me dirent qu'il 
n'y avoit point d'appärence de vuyder ces difficultßs par voye de 
conferance, parceque chascun voudtoit demeurer dans son 
opinion, et ainsi ce ne seroient que frais et despens saus aulcun 
fruict, tellement qu'avant tout il leur sembloit qu'on debvoit 
convenir de Jage. Au surplus ils adjoustörent qu'ils ne scavoient 
rien des entreprinses particuliäres de quoy je leur faisois mention, 
et qu'ils estoient bien certains que leurs Seigneurs et sup6rieurs 
ne desiroient rien plus que d'entretenir leur bonne voysinance, 
et que ces difficultös fussent termin6es comme leqxs estant 
fascheuses, ne pouvant pour ce doubter leurs subjects limitrophes 
ä la Bourgongne estre contenus en devoir. Je ne pressay 
pas davantage sur ce faict, parceque ma commission ne le 
portoit pas. 

Mais puisqu'elle m'oblige de dire en toute humilitä mon 
sentiment, je representeray que puisqu'il fault tascher de de- 
terminer et cousper toutes ces difficultes par la racine et qu'il 
y a peu ou point d'appärence d'y parvenir par voye de Con- 
ference ä l'amiable, il semble näcessaire de regarder ä choisir 
des Juges. Or la ligue h6r6ditaire deffinit cecy, parcequ'il y 
est porte express&nent qu'en cas de diffiferend entre la Bourgongne 
et les Suisses, les Evesques de Basles ou de Gonstance en se- 
roient les Juges, et ceste voye sauf meilleur ad vis semble la 
meilleure, puisque les sentences arbitraires sont plaines d'incer- 
titude et de coutange, et les Bernois ne la peuvent reffiuser, 
veu qu'elle est particulifcrement convenue et accordfee par la 
ligue h6r6ditaire , et qu'en tous traictös et ligues des Suisses 
soit entre eux soit avec leurs voisins un des principajix 
articles et duquel on ne disc&de jamais c'est la Convention 
des Juges. 

Tellement qu'il n'y at point de doubte que l'on ne la suive 



') Bern, Burgtwdbuch C, 415 ff. 



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220 Berichte von tmrgandischen Agenten 

et si les Bernois en fesoient difficultes, on en pourroit faire des 
plaintes ä la Diette generale en l'oceasion de la lecture de la 
Ligue h^reditaire , et pour ce il a este a propos de la difförer 
jusques ä Fan prochain. . 

Ayant achevö ce que j'avois affaire ä la Diette, je passai 
ä Lucerne en suitte des lettres du Sr Marquis d'Oliani et du 
commandement que S. A. S. m'avoit faict d'accomplir tout ce 
qu'il trouveroit a propos pour le Service de Sa Majeste. 

Ce qu'il desiroit me communiquer estoit touchant ceste 
proposition de l'Interprete de France pour le faict de passage. 
De quoy je lui donnay les advertissements que j'en s§avois. 
Aussi me fit il part de la relation qu'il dresse . de son Ambassade 
et des moyens et importance de conserver les Suisses au parti de 
Sa Majeste que je ne desduiray pas icy pour estrc hors de 
temps et de lieu. 

II me parle encore de ceste fonction de Bourgongne ä la 
ligue de Milan. Mais comme S. A. S. m'avoit commande de 
n'en poinct faire de mention, je me contentay de l'ouyr sans 
lui respondre aulcune chose. Neantmoins je ne peus reffuser 
ä l'instance qu'il m'y fit de luy promettre que j'en ferois Souvenir 
son Exce le Gomte de Champlite. 

Comme le dit marquis est informe de Testat de Savoye, 
on le consuite sur les moyens de retenir le Duc au parti de sa 
Majestö et de le garanthir des troubles que luy pourroit causer 
la France. 

Ce que fay appris de consideration en ce voyage* 

II n'y a rien aultre si ce n'est qu'ä Lucerne je trouvay 
un deputfe du Duc de Savoye qui demandoit levee de Suisses, 
laquelle il sembloit on luy accorderoit sans difficulte. 

A Zürich on levoit un regiment sous la Charge du 
Coronel Esser f ) pour les Ven6tiens, mais les Grisons ne vouloient 



4 ) Peter Escher (vom Luchs) f 1669. Leu, VI, 432. 



in der Schweiz. 1619—1629. 221 

pas donner passage ä ses troupes, tellement que quantitö de 
soldats s'en retournoit et se plaignoient au resident de Venise 
disant que c'estoit ä luy de leur ouvrir le passage. 

Je ne m'arresteray pas au recit des nouvelies d'Italie, puis 
qu'elles sont assez cogneues d'ailleurs. 

Pour ce qui est de la distribution du sei en Suisse , eile 
est en tres bon estat, et les troupes qui sont en Suaube (Souabe) 
et Celles du Languedoc en France Taugmentent notableinent par- 
cequ'elles empeschent la conduite du sei estranger, en quoy je 
puis dire trfes humblement ä S. A. S. que je n'ay pas failly 
aux advertissements que j'en ay donne souvent. 



IX. Relation du voyage du Sr. de Myon ä la Diette 
generale de Suisses tenue ä Baden en Juillet de ceste annöe 1 629. 

Doppelt, beide autograph, mit unbedeutenden Variaiiten. 
An ChampKte? 

S. Exe. est asses informee du temps que je partis pour 
aller ä la susdite Diette, et du sejour que je fis ä Salins pour 
le recouvrement des deniers de la gracieuse recognoissanee , en 
quoy j'ay fay en sorte qu'il n'y a eu auleun manquement ny 
plaintes par delä, mais pour Fadvenir il importe de donner 
ordre que rien ne puisse arriver contre le Service de S. Majeste, 
le bien et Imputation de ce pays, et sa tranquilite. 

Je pris mon chejmn par Mortau, le Val de Saintemie et 
le Canton de Soleure qu'est bien le plus fascheux, mais entierement 
asseure en ces temps de contagion, aussy les aultres endroits 
en sont quelquement suspects , et mesmes au petit Basle le mal 
s'est descouvert dez peu de jours. • 

Arrive que je feus ä Baden, j'y trouvay: 

Les Ambassadeurs des huit premiers Cantons, les aultres 
s'estoient desja departy, parceque leurs affaires communes es- 
toient achevees. Le Nonce du Pape ne s'y trQUva pas, estant 
demeurö ä Lucerne incommode de sa sante. IL y envoya soa 



i- * M~ 






222 Berichte von burguodischen Agenten 

Auditeur qui presenta aux Catholiques un bref de Sa S. dont 
la copie va cy-joincte, qui ne conti ent en substance qu'une 
dtelaration du soing quelTa de l'union des Princes chrestiens 
et de la paix d'Italie. CeNonce 1 ) est Romain d'origine, portele 
tiltre d'Evesque de Patras, exerce ceste Charge seulement dez 
six mois en §ä, son pr6decesseur s'estant retir6 ä T6vesch6 
de Plaisance de laquelle il a estö pourveu*). 

Le Marquis d'Ogliany estoit demeurä pareillement ä Lucerne 
oü arrive au temps de la diette le Comte Carlo Casati avec 
Charge d'Ambassadeur ordinaire pour Testat et alliance du 
Milanois avec les cantons Catholiques. 

Les Interpr&tes de France Valieres et Molandein 8 ) s'y 
trouverent et donnferent lettres de la part de leur Roy, par oü 
il asseuroit Messieurs de Ligues que bientost il leur envoyeroit 
un Ambassadeur avec provision d'argent pour payement des 
pensions tehues, 

Mons. de Castille nomme pour ceste Ambassade, mais il 
est mort en chemin. A sa place vient un Mons. Brulart, Sieur 
de L6on qui a est6 Ambassadeur ä Venise 4 ). 

Quant ä moy. Mes Instructions portoient seulement quatre 
points : 

Le Premier. D'asseurer Messieurs des Ligues de toute 
sorte d'effects de bonne voisinance, amitte et correspondance 
avec ce pays de Bourgogne, ce que je fis en la maniere accoiis- 
tum6e, dequoyeux me remercierent avec asseurance des mesmes 



t ! ) Cyriacus Rocci wurde Nuntius 1628. 1629 wurde es Laurentius 
Graf von Torre. 

*) Scappi, v. supra p. 197. 

*) Wallier und Mollondins? 

. 4 ) Bruslart de Leon war auch als Agent des Cardinali Richelieu 
1690 bei dem Regensburger Reichstage; ein geschickter Unterhändler, den 
die Franzosen fast vergessen haben. 



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in der Schweiz. 1619—1639. 92* 

% 

Offices de leur part, et tesmoignage d'un particulier contentement 
en ces occasions qui les tiennent en bransle. 

Le Second estoit de delivrer les deniers de la gratieuse 
recognoissance, ce que j'accomplis et en tiray l'acquit necessaire 
et accoustumä. 

Le 3 e contenoit de parier aux sieurs Ambassadeurs du 
canton de Berne touchant les limites de ce pays, et difficultäs 
que pour ce Ton a avec eux. A cest effect je me vis avec les 
Sieurs Baron de Spie 1 ) et Coronel d'Herlacq*), et apres quelques 
discours et plaintes des attentats qu'ils fesoient sur ce pays, je 
leur dis que puisque S. E, et Messieurs de la Cour avaient tout 
pouvoir et commission de S. A., il ne resteroit qu'ä eux que 
Ton ne mit bientost une fin au faict de ces limites contentfeux. 
Sur quoy ils me respondirent, que quant aux attentats, leurs 
subjects faisoient mesmes plaintes que ceux de ce pays, et pour 
ce qui estoit d'y mettre une fin, ilz s^avoient que leurs seigneurs 
et sup6rieurs ne d&iroient rien plus que cela. Mais comme ilz 
n'avoient point de Charge expresse de ce faict, ilz leur en feroient 
rapport et tiendroient la main qu'ilz en rescriroient ä S. E. et ä la 
Cour et les lettres en seroient address6es au Bailly d'y verdon. II 
semble sans aulcune doubte, que la consid6ration que S. E. 
prend des armes de l'Empereur voisines de la Suisse peult servir 
de baucoup pour esmouvoir les Bernois ä se rendre traittables 
au faict de ces difficultäs, et que si autre chose n'empesche, on 
ne doibt point perdre l'occasion qui ne se pourra rencontrer peut- 
estre de longtemps si ä-propos 8 ). 



*). Der bekannt« Franz Ludwig von Er lach, Freiherr von Spiea, 
Schultheis? 1639. Geb. 1575» starb 1651. 

*) Der berühmte Hans Ludwig von Erlach, geb. 1595, gest. 1650, 
Bathaherr 1629. 

» 9 ) Eine Conferenz über die Grenzfrage wurde eröffnet am 5. August 
1631 und geschlossen am 21. September 1634. Ueber verschiedene Grenz- 
conflicte vergl. Burgundbuch C, passlm. A 117, 157. Danod, II, 252 ff. 



I ' 



2^1 Berichte von burgimdiacheu Agenten 

Le 4. et dernier point de mes Instructions estoit de visiter 
en la diette Mons. le Marquis d'Ogliany, et sgayoir, <|e luy 
s'il ne s'y passoit rien touchant ceste Province, comme il estoit 
demeurß ä Lucerne, je nie deliberay d'y aller, ne voulant espargner 
ny peine ny argent pour ce qui peult regarder le Service de S. 
Majest6 et de ce pays. Je m'y acheminay doncq, et sceu de 
luy que par effect, rien n'estoit parvenu ä sa cognoissance qui 
peut toucher ceste Province. Ainsy j'ai satisfay ä touts les points 
qui m'estoient enchargfe. 

Avant finir ceste relation, j'ay creu n'estre tiorsde propos 
de marquer icy ce que j'ay recogneu de la Constitution des 
affaires en Suisses. 

II est certain que les Suisses apprehendent grandement 
le vöysinage des armes de l'Empereur. Les cantons Huguenots 
qui croyent qu'infailliblement on leur demandera restitution des 
biens d'Eglise, taschent de persuader aux autres que Ton en veiüt 
ä la libertö generale de toutte la Suisse. 

Sur ce subject ils ont tenu deux Diettes, et en ceste troisiesme 
a Baden, ils en ont encor traittö fort avant. Aulcuns estoient 
d'advis qu'avant plus grand progres des armes imperiales il 
falloit pr6venir le mal et les eslogner de leurs frontieres mesmes 
par la force. Mais la rösolution de la plus grande et plus saine 
partie a est6 que puisque l'Empereur par ses lettres, dont la 
copie va cy-joincte, asseuroit que ses troupes n'estoient la ä 
autre dessein que pour TItalie, il ne falloit pas s'en ombrager 
ny Tirriter mal ä propos de tant mesmes qu'elles n'avoient 
encor rien touche ä la Suisse et que les Grisons a'en fesoient 
aulcunes plaintes. Cependant qu'il convenoit se tenir sur ses 
gardes, et ainsy ilz ont jur6 de nouveau aide et assistance pour la 
Kbert6 commune, ont envoye aux balliages qu'ilz ont delä les 
monts une compagnie de cent hommes de chasque canton, et 
touts en particulier et principalement les Huguenots ont fait 
reveue de leurs forces et donne ordre des armes et rendevous 
qu'un chascun doibt avoir au besoing. 

De plus, en ceste derniere Diette, ils deputerent leCoronel 



in der Schweiz. 1619-1629. 285 

Schmid du canton de Zürich |), et le Coronel Flaguestein 1 ) de 
celuy de Lucerne pour aller trouver celuy qui commande aux 
troupes de PEmpereur dans las Grisons et Valteline (on me dit 
qu'il se nomme Jean Galaz 3 ), est sergent de bataüle des armfees de 
l'Empereur, Trental de natiori: le Comte de Merodes estoit all6;a 
Milan) et s^avoir de luy s'il avpit quelque dessein sur la Suisse, pour- 
quoy il se fortifioit en ces passages et y demeuroit si longtemps» 
A quoy il leur a respondu que le dessein de FEmpereur n'estoft 
que pour FItalie, selon qu'ils pouvoient avoir veu par des lettres, 
qu'ilz se fortifioient en ces passages pour n'en estre point 
dechass6s par forces estrangeres, que les Frangois se fortifiants 
en un passage d'Italie, il n'estoit que trop raisonnable que l'Em- 
pereur en tint un asseur6. Que les causes de leur s6jour estoient 
plusieurs. Et entx^autres que P, Goi^cales les avoit pri6 de ne 
point passer en Italie que la räcolte des fruits n'y fut faitte pour 
nourrir Parm6e. II leur fit quelques plaintes du bruit qui 
couroit qu'ilz se vouloient mettre en armes pour destourner Celles 
de TEmpereur et ses justes desseins. 

Ainsy les Strisses commencent ä perdre Fopinion que Ton 
en veuille ä leur liberte. Je creu estre de mon devoir de con- 
firmer ceux ä qui je parlay en ceste creance, et leur lever par 
bonnes raisons les hnpressions contraires qu'ilz pouvoient avöir, 
en quoy je pense n'avoir pas este inutile. 

Le Comte Casati ä qui je parlay ä Lucerne me dit qu'il 
avoit passö et pris son chemin dez Milan par la Valteline et 
Grisons. Que l'arm6e de TEmpereur en tenoit les passages 
tellement fortifi6s qu'ils estoient hors de toütte crainte. H doibt 



., « 



*) Caspar ßohmid, ypxx Zürich, 1624 Qbrist in frandteiscben Diensten, 
t 1638. Leu, XVI, 375, 376. . 

2 ) Heinrich von Fleckenstein, Obrist in köju fpan; Diensten, Schultheiss 
1643, f 1664. (?) Leu, VII, 150. 

. ') Der. berühmte Mathias Gallas, geb, 1589, f 1647. 

Hißtor. Archiy Bd. XX. 15* 



226 Berichte von bofgüodiscfaen Agenteo 

convoquer une Diette des cantons catboliques confödtoäs avec Milan 
pour leur faire veoir sa commission, leur lever touts ombrages, 
et les asseurer da payement de ce qui leur est dehu. 

Quelques-uns des principaux cathoüques de Suisses me 
dirent que si PEmpereur venoit & demander restitution des 
biens d'Eglise aux cantons Huguenots, les catholiques les exhor- 
teraent d'y satisfaire, et seroient bien ayse que ceste plume lenr 
fett tirte de Paisle, pourveu que sans detrimmt de leur liberU. 



Berichte von Thomassin« 



Adrien von Thomassin, Herr von Mercey, geboren um 1552, 
trat 1579 in den Staatsdienst ein, als Lieutenant-g6n6ral au 
Baüüage d' Amoi$, Ressort de VesouL Er bezeichnet selbst diese 
Beamtung, in einem Briefe vom 16. Dezember 1625, als „Charge 
de judicature, la premiere et principale du pays sous l'autoritg 
du Parlement" Seither war er ununterbrochen in activem Dienste 
bis zu seinem am 9. März 1631 erfolgten Tode. 

1593 wurde er Rath, am 5. März 1605 wurde er Präsident 
am Parlamente zu Dole. 

1621 wurde er, der Veltliner Angelegenheiten wegen, 
als ausserordentlicher Gesandter in die Schweiz geschickt Er 
residirte zuerst in Luzern, hernach in Freiburg, von wo die bei 
weitem meisten seiner Berichte datirt sind, so dass in den fol- 
genden AuszQgen, falls kein anderer Ort angegeben wird, Freiburg 
gemeint sein soll. Nur einige sind aus Stäfis datirt 

Die Gesandtschaft des Herrn von Thomassin dauerte von 
Ende Mai 1621 bis Mai 1627. 

Am 28. Mai 1621 hatte er Döle verlassen. Am 15. Mai 1627 



il 



/ 



iß der Schiefe, 1619-18B. »7 

hörte sein Gehalt auf. Die gnädige Entlassung ist daärt vom 
6. Mai. Am 3. Juli war er noch nicht abgereist. 

Es gefiel ihm in der Schweiz durchaus nicht Datei Bess 
man ihn oft lange ohne Geld, so dass er borgen nrasste und 
Gefahr lief, in Discredit zu gerathen. Seine Briefe tank voll 
von Geldbegehren, Klagen, und Gesuchen zum Vorteile seiner 
Angehörigen. Einige Beispiele mögpn< hier folgen. 

Bereits am 14» October 1623 apostillürt er eigenhändig zu 
«anem Briefe an Dellafaille: Au surphis, ma n6cessit£ d'argent 
va toujours croissant. 

Am 5. Januar 1625 bittet er die Erzherzogin um eine Gunst- 
befceugung, pourprouver que S. M. et S. A.S. ont pour agrfobles 
les Services que je leur rend parmy ces froydes montagnes, avec 
des personnes dTiumeur fort rüde et du tout contraire ä celluy 
«de nostre pays, oü je recevois toute sorte d'honneurs et de 
<contentements. 

Am 18. Januar 1625 schrieb er aus Stäfis, wo er einige 
Zeit zugebracht hatte, an Dellafaille: II y aura plus de trois 
mois au jour de la rfeception de cette que ma derniere Provision 
•de 3000 florins me fut accoritee, et cpmme je m'en retourne ä 
Fribourg principalement pour exteuter au eommandement que 
S. M. m'a fait de remercier k ceux de sa faction le continuation 
de leur bonne volonte en son endroit dont je Favois reservy, 
je prevois qu'il me faudra soustenir üne grande despence* pour 
les festoier et boire ä la safct6 de Sadite Majestö, mesme*en 
ceste saison du Carnaval. Au moyen de quoy je vous supplie 
d'adviser s'tt est temps de me procurer une nouvelle provision. 

Am 9. November 1Ö25. An Dellafaille : H est raisonnable 
(cornme je scay estre Tintention de S. M.) que je sois fourny 
d'argent competamment et autant qu'il m'en faut pour entretenir 
ma famüle et traitter les Suisses en festins et bonnes ch&res 
comm'il est nfecessaire pour les contenir dans la faction de 
S. M Etc. 

10. November. An die Erzherzogin... Je la prie humble- 
ment de consid&er que je ne suis pas si Wen ky qu'ä Dole 



f * 






228 Berichte. von targftQdaaehen Agenten 

pour :ce que le pays de? Suisse est fort diff&ept de celuy de 
Bourgogne tant eu conversatien et humeurs des pei^onnes qn'eit 
la quaHtt da traitemeut et faeiüte des vivres, outre que mes 
fenffans m'importunent grandemeüt de m'en retouruer, aüegant 
que rmU abseifte leur est de grand pr^wdice. . 

Am 7. Octobier 1626.. i. Jfcpetdray beaueoup de cr&üt 
en cette ville au d&ervice de sä Mäjestö, comm'a fait Monsieur 
le Marquis *'' d'Ogliany h Lucerne' paar les grands emprunts qu'il 
y ä Mt Sans avoir argent pour les payer .. .'. Le dit Marquas- 
ne s'en oze montrer, tant est-il honteux de if avoir point d'argent 

Am 21. October % .. Je crains de succomber du tout par 
faute d'argent, ne scachant plus de quel bois faire flesche. Noch 
jämmerlicher klingt sein Hilferuf am . 1 8. November, wobei er 
doch an Dellafaille schreibt: Je ne laisseray de vous faire taster 
du vin d'Arbois, que Ton dit estre fort bon cette ann6e, mais 
fort rare 1 ). ■••-•- 

In einem Schreiben vom 15. Dezember 1626 spricht Bich 
Thomassin über seine Gesandtschaft . folgender Massen £}us : . . . 
Je m'estay qu'on ne considere pas que je n'ay demandä la 
commission de venir icy. Nptr$ court de Parlement scjait bien 
que j'y suis venu asgez malgrg moy, et vous, Monsiqur, este& 
bien souv^nant qu'au bout de huit jours aprfes.que j'y fus arriv6 
je p*6tendais : d'ayoi,r congä de w'en retourner^ Chacuu s$ait 
que le pays de Suisse n'est aucuaement agr6able aux personnes. 
d'autres nations et moins ä moi qu'a nul au,tre pour la, diff6rence 
qu'il y-adela douceur.de notre pays.. et de; Taspret^ de Suisse- 
J'sstois bonor6 et regpecjte en notre pays au lieu que je n'ay 
ici aucuncr6dit qu'ä faute d'argent et dp honnes cheres.,. 



*) Dellafaille dankt am 1. Januar 1627 : Vous m'obligez annuellement 
ä me regaler des bons vins de vostre quartier. CFest a la verite' trop souvent '. . ^ 
Cependant je vous obelray aboire vostre saute* et vous feray raison d'icy 
avcc uu tres odrdial souhait pour voötre sante* et proap&iie\ 



* - • 



io der Schweiz. 1619— 16S9. 2S9 

Am 28i. December 1626 schreibt er an die Erzherzogin..-: 
Le crMit de S. Mt6 et ma r6putation he permettent pas que 
je dränge la ftwjon que j'ay tenu dfcs le commencement pour 
descoutrir les cho&es utiles et n^cessaires au bien des affaires 
de Sadite Mt6 et consei-ver tos 'bonfces volonte de eeux de 
/c ,faction en cette ville (Freiburg), la plus peupl6e et belliqüeuse 
de tous les cantons Catholiques, avec leäquels Ton ne peut 
rien faire sans des notables provisions pour les festira qu'ü 
faut faire attx principaux et autres semblöbles despenoes qui 
ne sont pas petites, pour ce qu'il n'y faut pas espargner le via 
qui est extr&nement eher cette ann6e. Cette saison requiert 
plus que jamais lä continuation de la fa$oh que j*ay tenu avec 
<eux, pour ce que je vois que les ' Suisses Catholiques peuvent 
beaueoup pour contenir les Qrisons aüx termes des artteles du 
traitfc fait pour raccommodemeBt : de lä Valteline, et c'esi 
(peufr-estre) le priiicipal subjet de la Biette qui se tient aujourdhuy 
h Soleurre. 

Am 11. März 1627 schreibt er au die Erzherzogin, Um 
abermals, zum hundertsten Male, einen seiner Söhne zu einer 
Pfründe zu empfehlen: Je supplie trks humblement V. A. S. 
de me donner cette consolation en mon vieil äge etcMant 
soixante et quinze ans apres un continuel servier de 4f> ans 
sans aueun reproche (Dieu grace) et les incommoditfe que je 
soustiens en ce facheux pays de*Suisse sont envyron six ans, 
tellement que desormais je ne serviray plus de rien ä S. M. et 
ä V. A* S. en ce pays de Suysse. '.:-,• 

Gegen Ende April, nachdem, die päpstlichen Truppen nach 
Italien zurückgekehrt, kam er ausdrücklich um seine Entlassung 
aus dem. Gesandtschaftadienste ein, und hat ff S. A. S, luy per- 
mettre de retotumer ä Dole aü debvoir de sa Charge de Pr feidenk* 
Sechs volle Jahre sei er Gesandter gewesen; seitdem 6. Auguat 
1625 habe ef keinen Pfennig Gehalt bezogen, daher Geld auf 
Zinsen entlehnen müssen, m Besan$on, Freiburg und Pontarlier. 
Desshalbr forderte er 15000 Gulden fttr ordentliche Unter- 
haltungskosten, und 8000 für ausserordentliche. Seine fünf 



230 Berichte wo burguadischeu Agenten v 

Kinder hielten ihm vor, dass er 47 Jahre lang in wichtigen 
Aemtern gedient and dennoch „ouroit plustost d6truit qu'aug- 
mentö tm biens* pour avoir töusjours postposä le guain et 
proßto ä Phonnettt et Imputation" . . . Darum bittet er um den 
Titel «mes Conaeülier d'Estat-en Flandren, nebst ansehnlicher 
Belohnung, mercede da somme notable avec laquelle il se puisse 
tirer de la perte et däterioration de ses Mens . . . Seine Wünsche 
wurden schliesslich erfüllt Bereits am 22.. April konnte er der 
Erzherzogin für die seinem Sohne Benigne Thoinassin ge- 
schehene Bewilligung der Abtoi Corneul danken. Sodann wurde 
ihm sein Gehalt auf dem Fusse von 9500 Gulden jährlich aus- 
bezahlt Er wurde Mitglied des Staatsrates am 28, April 1627. 
Am 6. Mai schrieb endlich Isabelle: Comme le& affaires de la 
Valteline pour leaquelles S. Mte. tous ayoit commandö de rfeider 
en Suisse, sont pr6sentement, gräces ä Dieu, accomodges, nou» 
vous permettons de retourner en Bourgogne aux fonctions da 
votre Charge, demeurant satisfaicte des bons et fidfeles Services 
u.s. w. — Für die Ernennung in den Staatsrath, wie für die 
Entlassung bedankt er sich am 20. Mai. 

Der leiste Brief Thomassins aus Freiburg ist vom 3. Juni. 
Er kündigt seine Abreise als nahe bevorstehend an. 

Die Familie Thomassin war ein altes bürgerliches Geschlecht 
von Besannen, welches geadelt und mit mehreren adeligen 
Familien verschwägert war. Von seiner Frau Jeanne deChaffoi*) 
hatte der Präsident zwei Söhne, von denen in seinen Briefen, 
wie bereits ersichtlich, vielfach die Rede ist Für den älteren, 
Jean, Baron de Montboilton, wollte er 1023 das Amt eines 
Grandgruyer (Oberforstmeisters) , ' welches zwei - von dessen 
Vorfahren mütterlicherseits bekleidet hatten. Nach sehr vielen 
Bitten wurde ihm dasselbe endlich bewilligt. Der Vater schrieb 
darüber am $2, Mal 1625 an Dellafaille: Cette borine Princesse 



-r*- 



*) Nicht «*er jetzigen Familie Von Chafloi angehörend, welche PetiU 
henoit heiatt, — ein Name der sogleich, torhoteanen wirf. . ;-> • 



_-«t 



in der Schweiz. 1619-163$. tll 

me fait bien langiiir, mais sat äto, si sat bene. Jean de Tho* 
massin war später auch Stalthalter der Grafschaft Blamont 

* 

Für den Jüngern Sohn , Benigne Thomassin , wollte der Vater 
durchaus eine Pfründe haben und bekam ihm schliesslich die 
Abtei Corneul Vorher hatte er vielfach und sehr dringend <fie 
Abtei Theuley (1625) nachgesucht. Benignus war seit 1640 
Conseiller-clerc am Parlament und Dechant -des KoHegiatstifta 
zu Dole. Er starb 1658. Auch empfahl Thomassin öfters 
den Neffen seiner Frau, Herrn von Belmont, der 1625 krank 
in Brüssel lag. 

Secretär des Herrn von Thomassin auf seiner Schweizer- 
gesandtschaft war zuerst (in Luzern) Francis Mareschal, der 
hernach Fiscalprocurator zu Pontarlier war, dann einige Jahre 
lang (vor 1626) Hugues Petitbenoit aus Pontarlier, dessen 
Vater Denys Petitbenoit im genannten Jahre, wie aus einem 
Briefe des Präsidenten an Dellafaille vom 27. Dezember 1626 
erhellt, um Erhebung in den Adelsstand eingekommen war. 
Zu verschiedenen Malen wird der gewesene Secretär dem Della- 
faille empfohlen. — Später war Secretär Claude Jacquelin, 
welchen Thomassin 1626 für die Gerichtsschreiberei (ferme du 
greife) in Omans empfiehlt. 

Die Berichte von Thomassin an die Erzherzogin und an 
Dellafaille, nebst Entwürfen von Antworten an ihn, führen die 
Aufschrift (von Wynant's Hand) : Pikees touchant les nögociations 
avec les canton? Suisses depuis Tan 1623 jusqu'ä Tan 1627 
inclusivement. Doch sind diese Zahlen erst vor kurzem durch 
Veränderung der letzten Ziffer entstanden. Die Aufschrift bezog 
sich auf sämmtliche Berichte, mit Inbegriff der Myon'schen ; Wynant 
hatte geschrieben: 1620 (?) — 1629 (?). 

Die Berichte von Thomassin berühren fast sämmtliche 
Fragen und Punkte der damaligen "Kriegs- und Friedenspolitik. 
Dabei spielen die häuslichen Angelegenheiten und * Familien- 
interessen des Gesandten eine grössere Hölle als die politischen 
Angelegenheiten der Schweiz. Unter diesen sind die Salz- 
fragen besonders hervorzuheben. Ich werde in den folgenden 



.jr^" ^ 



29ft 



Berichte von bargundifchen Agenten 



Auszügen die eig. Politik der Eidgenossen von dem, 
was ich die Salzpolitik nennen möchte, trennen, and die 
nicht- schweizerischen Berichte, Kriegsneuigkeiten iL 4gl* weg- 
lassen, wie bedeutend sie auch von einem andern Standpunkte 
im »ein mögen 1 ). Nur einige die Prinzessin von Portugal und 
ihre Niederlassung in der Schweiz betreffenden Stellen werden 
zum Schlüsse mitgetheilt Werden. 

L Allgemeine äussere und innere Politik der Eidgenossen. 

1623. 

Der älteste Brief ist vom 14. October 1623. An Dellafaille. 
Je n'ay nouvelles aucunes, sinon l'arrivöe en cette ville des 
d£putes du pays de Valais et des cantons Gatholiques qui sera 
le 22 de ce mois poiir Poccasion que je vous ay ja mandö. 

11. Dezember, eigenhändig an Dellafaille. L'on m'a dit 
ce matin qu'il y avoit eu ces jours passes des Hollandois ä 
Berne et ä Zürich pour demander licence de faire quelques 
levöes de soldats et qu'ils Tavoient obtenu. J'espere d'en 
estre plus particulierement informö dans les prochainnes festes 
de Noel pour en reservir S. A. Sme et de ce qu'ils auront 
nägotte en la ville de Genesve oü ils sont allö comme Ton bruit. 

26. Dezember. Eigenhändig. L'on* m'escrit de Lucerne 
du 22 de ce mois que Monsieur le Nonce de Sa Saintetö«) 
estoit tousjours aux Grizonsi, oü il avoit ja röformö deux Mo- 
nastöres et döposö les Abbös , et que la citß de Coire l'avoit 
re$eu fort honorablement, luy avait este au devant en grand 
appareil, et que les Grizons luy avoient promis la restitution des 

Mens ecösiastiques, mais qu'il failloit doubter des effets. 

> 

1624, 
Denkschrift, ohne Unterschrift und ohne Datum, 

(Abschrift.) 
Le Dim&nche 17. de Norembre fut faite une assexnblte 



l ) Manches wichtige enthalten die Briefe fftr die Geschichte des 
Veltliner Krieges. 

f ) Scapi. S. oben Myon IV, p. 197. 



_J 



in der Schweiz. -l€19-469& 288 

ä Saint Urban des trois villes, Lucerne, Fribourg et Soleure, 
oft ite . onfc traitä des cfaoses si secrettes qu'on n'en a peu rien 
descouvrir, sinon que le tout est ä l'advantage de S. M. 

L'on apporta la nouvelle audit S. Urban que lesFrangais 
et ceux du canton de Zürich avoient est6 battus, jusques 
au nombre <Teftvyi*ön quatorze-cefnt, mais il n'a pas {este 
coafirmä. 

Le Marquis de Coeuvre 1 ) estoit ja lors arriv6 a Coire, 
ville capitalle des Grisons et pouvoit avoir envyron huit mil 
hommes tant Friragois que Suisses des cantons de Zürich, 
Berne, Olaris et Appenssel , sans qu'on sache si ceux de pays 
de Valais auroient suyvis ledit Marquis jusques aux Grisons. 

Depuis, ledit Marquis de Coeuvre a fait monstre de son 
armöe, ayant fait promettre ä tous qu'ils serviroient fidellement 
le Roy de France, le duc de Savoye et la Seigneurie de Venise, 
mais plusieurs couimencent de se retirer taut pour le manquement 
des victuailles que pour trouver/le pays plus froid qu'ils ne 
pensoieht, dont plusieurs seroient tomb& malade. 



Les dgputes des Cantons Catboliques devers le duc de 
Feria eurent audiance incontinant qu'ils furent arrivös ä Milan 
fort favorable et le lendemaro ledit Duc envoya un seigneur 



-r-^- 



l ) Frannois Annibal d'Estr&s, tyarquis de Coeuvre», war ein Bruder 
der bekannten Gabrielle, der Geliebten Heinrichs des Vierten, .welcher 1594 
den 21jährigen Janker zum Bischof von Noyon machte. Poch der geistliche 
Stand sagte Diesem nicht zu. Das Soldatenlehen zog ihn mehr an. Kr trat 
schon 1597 in die Armee 1 ein, verband aber" stet* die Diplomatie mit der 
Kriegskunst, wie schon ans den ihn; betreffenden ftaehriohteftlra Thomassürt 
Berichten ersichtlich ist. 1626 wurde er Marschall von Frankreich. Ludwig 
XIV. machte ihn zum Gouverneur de 1'Ile de France und erhob (1648) die 
Markgrafschaft Coenvres zu einer Duchö-Pairie. Coeuvre« starb, 97 Jahre 
alt, 1670. Er war, mit einem freimüthigen , etwas derben Aeussern, ein 
sehr BoWauer Intrigant. : 

$ 



7*t 






934 Beriebt« von burgimdbdien Agenfeii 

espagpol en leur logis q«i leur fit responce sur leurs propositions, 
disant entre autres chosea qu'en bref il debvoit arriver qtiÄtre 
milyon d'or et leur demanda ane lerge de trois mite Süisses. 



L'on fait une grande armfe ä Milan, Skale, Sardme et 
Napple, comme le deppute de Fribourg l'a escrit ä ses supörieurs 
das le dit Milan. 

Les Bernois se craignent, faisant faire monstre de leurs 
esleus mesmes au pays de Vaux, dont la cause n'est encor 
descouverte, et ont fait faire partout des jeünes et prieres publiques. 

26. Dezember. Aus Stäfis. An die Erzherzogin. Les 
Ambassadeurs envoyös par les Gantons Catholiques au duc de 
Feria sont retöurnös de Milan depuis 4 ou 5 jours seulement. 
Celhiy de Fribourg m'escrivit Lundy dernier qu'il avoit fait 
rapport de sa nägociation ä ses sup&ieurs en teile Sorte qu'ils 
ötalent demeures Contents et tousjours bien disposäs au servic 
de S. A. et au bien et advaneement de ses affaires . . . Les 
Francis fönt tout ce qu'ils peuvent pour attirer lesdits Cantons 
Catholiques ä leur dövotion, tellement qu'ils sont pr&entement 
assembtes ä Soleure pour dölibörer sur une proposition d' Am- 
bassadeur ordinaire de France tendant ä leur persuader, sous 
prötexte de quelques menaees supposöes, d'äccepter en chaeun 
Canton pour leur conservation deux enseignes que le Roy son 
maistre s'offre d'entretenir ä ses frais. Je rescriray ä V. A. S. 
par le premier ordinaire de leurs räsolution, mais je la supplie 
trfcs humblement de prendre une prompte Solution au fait 
des pensions de sei comme le meilleur reraede que je congnais 
propre pour maintenir lesdits Cantons Catholicques en leur bonne 
affection envers S. M. qu'elle a fort ä coeur eowme V.A. s$ait, 
m'ayant commaiufc par* une Brenne lettre d'en avoir soin et d*y 
faire tous devoirs ... 



An Dellafaille ... Un mien amy de Fribourg itf escrit du 



_ » .^ 



,J 



h* der Schweiz. IßlÖ-^im, 285 

22 de ce mois avoir Charge d'an Gonseiltier du Ckmsel estroit 
de Fribourg de m'escrire que les Vänitiei» estoient entoäs d'un 
eostä en la Valteline et les Francis d'un autre ... Le mesme 
m'escrit que l'Assemblöe de Soleure mentionuöe en ma dite 
lettre ri*joiate se faisoit encor pour adviser eur fe passage de 
neu£ ou dix ntfis Frangois qui sont attetidus par ledit Marquis 
de Coeuvre... — Als Postscript: vous verre* ce que je dis 
des pensions de sei ä S. A. S. II est taut maintenant d'y 
pourvoir si l'on veut bien faire le Service de 8. M. «n ce pays. 
Je Vom prie d'en parier särieusement aS, A. pour 4viter uri 
grand reffroidissement es personnes les plus eschauffös, 

1625. 

2. Januar. Aus Stäfis. Ajn die Erzherzogin. — Le subject 
de la Diette de Soleure msntionnö es ma dite lettre p'estoit 
que pour prier FAmbassadeur ordinaire de France de se dösister 
des instances et demandes qu'il faisoit aux Cantons Catholicques 
de leur permettre le passage par leurs tejres d'autres trouppes 
francoises. qui veuillent suyvre qelles qui sont ja au pays des 
Grisons, jusques au retour de leurs Ambassadeurs qu'ils ont 
envoyös devers le Boy tres-chrestien, ä quoy il auroit seulement 
respondu que cela n'estoit pas de sa Charge, mais de celle du 
Marquis de Goeuvre auquel il en escriroit. Et cependant ledit 
Ambassadeur auroit Continus et räpgtä la demande que ledit 
Marquis de Coeuvre auroit fait aux dits Gantons Catholiques 
d'une leväe de deux oompagnies pour la deflfence d'un chacun 
€anton spus le prötexte porte en madite lettre, ce que les 
Döputes de la dite Diette auroient prins en recSs pbur en faire 
rapport ä leurs supörieiirs, lqsquels n'y cpnsentirent pas, comme 
ja pr&urae. Touteflfois je reserviray Y*A,S. de tour r^solution 
par le pVemier ordinaire, deans lequel j'attendray Fördre quelle 
aura estö servie de mettre au fait dös pensiond de sei qut 
pourront grandement servir par de$ä ä Tädvancement du Service 
de S. M, , 



'1 * l *■' 



vT*-: 



236 Beneble ¥Ott burgondisohen Agenten 

3. Januar. Aus Stäfis. An DeUafaille. Je... commen- 
eeray par un advis qu'on m'a donnö que le Nonce de Sa Stö 
r&idant a Lucerne a fait une proposition fort longue et invective 
eontre le Marquis de Goeuvre et les Frtty$ois pour avoir mis 
garnison et des Hiinistres &s villes et bourgS eathofieques des 
Grisons et de k Vakehne exclamant l'indignite et le mespris 
fait au Stege appostolique avec autres plusieurs raisons en riu- 
quante article& qu'il cimclüt par üne exhortation aux Cantons 
Catholicques de se resveiller et de suy vre la trace et valeur de 
leurs anoestires pour la cooservation de la foi catholicque et de 
l'Eglise, ce qu'auroit grandement irrite les dits Gantons Catho- 
licques eontre ledit Marquis de Coeuvre et les Francis. 

Vom selben Datum. Ayant ja sel£ (scelte) mon autre 
pacquet, j'ay receu la ci-jointe que je vous envoye, pour ce que 
que vous y verrez du changement en ce qu'elle dit que les 
Espagnols se meslent de la deffence de la dite Valteline. J'ay 
ostö le nom de rauteür pour quelque bon respect, mais je vous 
asseure qu'il est Tun des plus autorizös delaville deFribourg, 
Tayant compiins en mon advis au premier rang de ceux qui 
möriterit des pensions. Eigenhändiges Postscript: Je voüs prie, 
Monsieur, de'me renvoyer la derniere lettre. (Randbemerkung 
des erzberzoglichen Audiencier : par lettre de mesme date 
on advise.) 

■ * » 

Copie. 

Monsieur . 

»J'ay rebeu hier les votrei eusemble les nouveHes quHI vousa plea me 

«ommnniquer, dont je vous en remercie affeotfueusement. . Par deoi nous 

avons que Monsieur le Conestable est it Lyon, mais qu'il sera bientost a 

Grenoble. II a licentie* sa compagnie de gens d'armes, mais seulement pour 

8 ix sepmainee. Ce qui nous faict espärer la paix entre les deuz Äfajestes, c'est, 

» * 

parceque plusieurs gens signales en France la desirent. Mr l 1 Ambassadeur 

de France at demande' le'passage ans Cantona Cathahques ponr faire passer 

d'autres Francois , daus la VaUeliue, mais Mi le.Npnce Apostolicque, a prie 

pour un sursoy, jusques a ce qu'il ait quelque röponse de la part du St 

Pere, et par sa proposition Wen prolixe il se plainot fort eontre les Francois, 

representant ä uug grand mespris et ignominie d'estre entres par voie d'armes 






in der fechwifc . 1319—16204 < 28? 

<ians la Valterline, oependant qn'ioelle en depost et en la gante de Äadite 
Saintetö, que les gens d'Eglise y estoient maintenant mal traict^s, que les 
Traict& que Monß. le Nonce y avoit fait pour le bien des EOcl&iastiques y 
estoient rompus, 1 que Tang de ses serviteurs ait este" empescbe' a s'acquitter 
de son devöir et entre atttre qu'il n'alt en l'acees* de ' pouvoir parier an* 
gens d'Egliaes au*quels il devoit parier, ei les encourager parle commaii- 
dement deMr le Nonce, qa!on at eontcevenu au? promesses que les Franeois 
avoient faictes contenues dans trois missives que les Sieurs Ambassadeurs 
luy avoient envoyöes dont il accuse la date avecq d'autres plaihtifs que 
Jobmets pour btiefvete*; Mr Miron s'ast deblaire* envers lös Cantons Catho- „ 
lieques, qn'on les mettroit semjs, et point des Protestant» aux Gamisons de la 
VaHoline. Je na sqay s*il pqursuyvra cest affaire, ou biet* si la poursuite 
sera reoulee, parcequ'ainsy que les Franeois se sont empares de quelques 
places dans la Valtoline sans trouver aucune r&istanoe, Ton croioit que le 
totage estoit a lenr de>ötion, maisa präsent on eritend qu'on at envoye" pour 
rEspagnol' six-cens : frommes dans Riva, qu'est wie* asses bonne place, qui 
fönt teste aux Franeois, x et veuillent conserver ladite plaoe sia* dans la 
Valteline. La lettre qui porte ces nouvelles contieut seulement le nom 
de deux SSrs francois qui sont demeures mort au combat qui s'y est faiot. 
"N'ayant ' pour le pre'sent autres , je finiray en vous baisant humblement 
les mains. 

. De JFr&ourg 8. Janvier I625i ... 

Am 18. Januar. Ans Stäfis. An Dellafaifle. La pröposition 
et invective du Nonce de sa Ste contre le Marquis de Coeuvre 
et les Francis mentiönnöe en ma lettre du 3 de c6 mois fut 
faite en la dernifere Diette de Lticerne, mais j'ay depüis appriüs 
quMl avoit bien cbangö de pile par uiie äienne lettre que ^Am- 
bassadeur de Miron monstra en une Diette subsöcutive tenue 
ä Soleure, par laquelle il disoit qu'il estoit mal ibfororä quand 
il fit: ladite invective approuvant lors lesactionsdudit Marquis 
et desdits Francis jusques ä dire que Sa Stö estoit bien joyeuse 
qu'il avoit mis Tltalie en libertö comme j'escris ä S, A. S. par 
la ci-jointe. Touteffois un mien amy , principal du Consel de 
Fribouxg, m'eacrivit hier que les Suisses ;de, la fection de ladite 
Majest6 ne croyent paspour cela que Sadite Saintete aye quelque 
intelligence avec les Francois, pour ce que ledit Noace continue 
d'invectiver contre eux pour av,oir rompa La depost. •■'., 

An die Erzherzogin . . . J'ay .apprijns depuis ma dita lettre 



^«FJWfcJ.iT" 



Berichte von bargusdi.vhcn Agenteu 

cbant la Diette de Soleare y menttonnee que les D^putes des 
hoticques avoient la Charge de reffuser le passage que les 
ibassadeurs de France leur vouloient de nouveau demander, 
ä6 sur cc que Sadite Saintete les avoit louö par une aienne 
eription de ce quils avoient reffose en la Diette de Baden 
passage dudlt re^riment de Vaubecourt; mais 1' Ambassadeur 
ron poux deffendre leur prötexte monstra une lettre que le 
nee de ,sa Saintete luy avoit escrite, par laqueUa il disoit que 
Ute Saintete se resjouyssoit de oe que ledit Marquis mettoit 
alie en libcrte, de quoy les Suisses parttzans de France 
ndrent oppinion que Sadite 1 Saintete" s'entendoit avec les 
aneois, mais ceux de la faction d'Espagne croyent le contraire 
: ce que ledit Nonce continue tousjours d'invecüver lesdits 
a&gois pour avoir rompu le depost* 

Et quant ä la levee de deux enseignes demandee pour 
ttre en garnison dans les forteresses de ladite Valteline, lesdits 
ntons s'en sont excusfe sous pre"texte qu'ils vouloient seavoir 
itention de Sadite Saintete* avant que de s'en resoudre. 

Cependant les Ambassadeurs franeois ne.font pas grand 
at. de la priere que lesdits Cantons leur firent au dit Soleare 
ne faire passer aueunes trouppes par leurs terres jusques 
retour des Ambassadeurs; qu'ils ont envoyßs au Roy tres 
reetien, eat ils. n'ant dölaisse" de faire adyancer un Beginaent 
douze cent , honunes qui doibt bientost passer proche d'icy 
la fayeur des Bernois. 

1. Februar. Aus. -Stifts. An Dellafidfte. — ■ Je suis 
t malade depuis Samedy dernier par le moyen du fächern 
terre qui me mit en flebvre, mais j'en suis dehors malntenant, 
eu grace, ne me restant plus que les doulenrs de teste et de 
jmbres aecoustumes en teile maladie avec une debilite qui 
» menaee de demearer longuemont en chambre; mais eile ne 
empeschera pas de prendre eosrage et d'envoyer de tous costes 
ur avoir des neuveHes asseurdes ... 

H y a grande spparence qu'en la Diette de Lueerne qui 



in der Schweiz. 1619—1629. ÄS9 

se tient pr&entement, le Marquis d'Ogliany s*y trouvera et 
demandera une levöe d'un ou deux r^giments aux Cafitons 
Catholicques, pour ce qu'il y a plus de huit jours qu'il attendoit 
l'argent pour la pouvoir commeueer et avoit lettres de celluy 
qui en avoit la Charge qu'il estoit *u proxint de se mettre aux 
champs pour l'admener avec une bonne somme pour payer 
aux Cautons Catholiques deux termes de leurs peosions eschenes. 
•Ledit Marquis d'Ogliany a obtenu des cinq petits cantons 
qu'ils feroient garder leurs passages qu'ils out sur les frontiferes 
d'Ita&e, ä Feffect de quoy ils y ont ja envoyä trois eent soMats 
des Cantons d'Uri, Suits et Undervald au* frais et k la solde 

de S. M. 

L'Ambassadeur ordiaaire de France tacba de justiffier k 
la derniere diette de Soleurre la rösolution du Roy tres Chrestien 
son maistre touchant ladite Valteline et les actions dudit Marquis 
de Coeuvre, et dit entre aütres choses que la restitution de la Valteline 
estoit trop lonquement diflföröe pour ce que le söquestre d'icelle 
ne devoit durer que trois mois selon le consentement dudit 
Roy son maistre et que les officiers et ministres de S. M. Ca- 
tholique reculoient ladite dilation pour leur particulier prouffit, 
du moyen de quoy il auroit fait signiffier ä Sadite Saintete qu'il 
la vouloit descharger et delivrer du soing et de la peine du 
sequestre d'icelle. Au surplus que ledit Marquis de Coeuvre 
n'avoit point eu Charge d'entrer en ladite Valteline jusques ä ce 
que le bruit fut tout commun que les soldats de Sadite Saintete 
s'estoient retirös de ladite Valteline aux habitants de laquelle 
il avoit fait pardonner par les Grisons et restably leurs pri- 
villeges et promis qu'ils seroieut maintenus en la seulle religion 
Gatholicque et Romaine, mais que ledit Marquis de Coeuvre 
avait laissö les autres subjets desdits Grisons et la Partigoya en 
libertö de conscience le tout pourtebien de paix et pour l'exö- 
cutkm du traitä de Madrid 

Eigenhändiges Postscript : Je vous envoye une copie d*une 
nouvelle ligue en mesme fagon que je Tay receu. Aus dem be- 
treifenden Schriftstücke, welches beilegt, finde ich nur folgende 



94Q Berichte von bargnadfeehen Agenten 

Notiz hier auszuziehen: Nicolas de Diesbaeh, gentilhomme 
fribourgeois, capitainne de trois-cent Snisses du canton de Fri- 
bourg en la Ville de Genne a escrit une lettre aux Seigneurs 
du dit Fribourg et une autre au sieur Advouhier de Diesbaeh 
son onde en datte du 18e de Jon dernier qui arrivaient au dit 
Fribourg Mardy dernier, desquelles l'on a tir£ les articles 
que sf ea suyve&t : . . . Messieurs de Genne demandent eneor aux 
dits de Fribourg la leväe de deux Compagnies chaeune dö trois 
cent hofflraes, maja Ton ne s$ait pas encore si eile sera accordle. 
Sonst Nachrichten über den Zustand von Genua und sonstige 
Nachrichten, die auf die Schweiz keinen Bezug haben. 

Am 14. Februar. Aus Stäfis. An Dellafaille. Thomassin 
entschuldigt das verspätete Eintreffen früherer Briefe, und 
bittet um Geld, car j'en ay grand besoing pour mon retour 
k Fribourg. 

An die Erzherzogin Je puis dire ä V. A. S. que j'ay 

fait mon devoir pour empescher les Cantons Catholicques d'ouctroyer 
aux Ambassadeurs frangois les Compagnies qu'ils prätendoient 
d'entretenir en chaque canton aux frais du Roy leur maistre, 
encor qu'ils n'y auroient pas persistö longuement pour ce que 
peu de temps apres ils les auroient demandä pour mettre dans 
les förteresses de la Valteline, jnais j'y aurois r&iste tant par 
lettres ä aueuns de la fraction de S. M. que par parolles ä 
autres qui me seroient venus visiter en ceste ville, d'oü seroit 
succ&te que lesdits Frangois se sont d&istö de ladite nouvelle 
Prätention, du moins ils n'en ont rien proposö en la Dielte tenue 
la sepmaine passöe ä Lucerne, de laquelle j'avois pröadverty 
V. A. S. par ma lettre du 31 äe Janvier dernier. 

Le subjet de ladite Diette a este principallement pour 
preadre rösolution snr Je passage que le Roy trte chrestien 
demandoit pour un r^giment irangois qu'il veut faire passer au 
pays de$ Grisons par les terres des Canto»s XSathoüques lesquels 
noqobstant la r&istance du Marquis d'Ogliany , Ambassadeur 
extraordinäre de S, M* auroient accord£ ledit passage, mais 






in der Schweiz. 1619—1629. 241 

ä condition qu'il ne les pourra enployer contre Sa Saintete ny contre 
les alliäs et confcd6r£s des dits Gantons, qu'ils entendent estre 
S. M. et la tr&s auguste raaison d'Austriche, comrae l'un des 
Ambassadeurs de Fribourg retournant de ladite Diette m'a escrit. 
L'Evesque de Campania, nonce de Sadite Saintete, print audiance 
en ladite Diette et däclaira que Sadite Saintete estoit fort mal 
contente des Francis pour avoir violö le döpost fait en ses 
mains des forteresses de la Valteline et donnö moyen et occasion 
aux pauvres Grisons et Valtelinois de changer de religion, en 
sorte que plus de deux mille änies seroient devenues h^rätiques 
depuis Pentröe desdits Francjois au pays des Grisons et de la 
Valteline, ayant ledit Nonce präsente aux dits Cantons un brief 
de Sadite Saintetä par lequel eile leur demandoit ayde et secours 
pour avoir röparation de Finjure ä eile faite par le Marquis de 
Coeuvre. Sur quoy n'auroit estö rien rösolu sinon que rapport 
en seroit fait aux sup^peurs. 

Ledit Marquis d'Ogüany demanda aux dits Cantons une 
levöe de sept mille Suisses pour le Service de S. M. laquelle 
luy auroit este accordöe. II demanda aussi le renouvellement 
de la ligue et alliance de Milan, dont Ton s'est aussi chargä 
de faire rapport Aucuns ont oppinion que le Roy tres Chrestien 
en demandera bientost une autre pour s'en servir en France 
contre les rebelles Huguenots . . . 

Beiliegend folgender Bericht vom selben Datum: Les 
Cantons Catholicques ont tenu une Diette ä Lucerne la sepmaine 
passäe par plusieurs jours. Ils- commencerent le Lundy 3 
de ce mois. 

Les Ambassadeurs qu'ils avoient präcädemment envoyös 
au Roy tres Chrestien, ä TArchiduc Leopold, et au Duc de Feria 
y firent rapport de leurs nögpciations. 

Le Roy tres Chrestien obtint passage par les terres des 
dits Cantons pour un rägiment frangois qu 1 il veut envoyer au 
pays des Grisons, ä charge touteflfois etc. (wie im Briefe an 
die Erzherzogin). 

Histor. Archiv Bd. XX. 16* 



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242 Berichte von b arg un (tischen Agenten 

L'on m'escrit de Lucerne qu'un secretaire du Duc de 
Florence s'estoit trouvö en ladite Diette, et que le Duc son 
maistre vouloit payer la solde de quatre mille Suisses comprins 
au nombre desdits sept mille, mais je ne Fasseure pas, pource 
$■ qu'on ne m'en at rien escrit de Fribourg et qu'ilne me semble 

vraysemblable ... 



fr. - ».- 






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V- 






Mecredy dernier, Messieurs de Fribourg envoyferent ä 
Lucerne deux du consel estroit pour aller querir leurs pensions 
fry-. qu'ils esperent leur seront payöes par le Marquis d'Ogliany 

y; pour trois amtfes, et plusieurs autres y sont aussi alias 

poui* obtenir dudit Marquis d'Ogliany quelques charges de 
capitaines .... 






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4 . 



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23. Februar. Aus Freiburg. An die Erzherzogin. — Les 
sieurs du Conseil de cette Ville de Fribourg avoient envoyö deux 
principaux d'entre eux ä Lucerne vers le Marquis d'Ogliany 
pour recevoir trois termes de la pension d$ue par S. M. aux 
corps de leur Ville pour la ligue et alliance de Milan. Et 
qu'ils ont fait tellement qu'ils en retournerent Vendredy dernier 
fort contents et bien satisfaits. 

26. Februar. Aus Freiburg. An Dellafaille : . . . Je viens 
d'apprendre . ... que tous les Cantons Catholiques avoient accordä 
ä S. M. [le passage des Allemands . . . , tellement qu'il ne faut 
point apprähender qu'aucun d'eux se veuillent r&racter. 



tPay apprins depuis mes nouvelles du 14. de ce mois que 
les quatre mille. Suis»ses partie des sept mille y-mentionn£s se 
levoient ä la seule charge du Duc de Florence. 

An die Erzherzogin. — Le 22. de ce mois, Fun des inter- 
pr&es de France, surnommg Valier, proposa au Conseil dudit 



i 



J 



io der Schweiz. 1619—1629. 243 

« 

Lucerne de la part du sieur de Miron Ambassadeur ordinaire 
du Roy tres chrestien, que Ton devoit surseoir la levöe que se 
fait pour S. M. dans tans que les forces se joignant plus grandes, 
cela pourroit empescher la paix entre les deux couronnes de 
laquelle les Sieurs des Gantons devoient estre mädiateurs requerant 
qu'on deut empescher le passage des Allemands levös par ordre 
du Duc de Feria, d'autant qu'il estoit vraysemblable que c'estoit 
pour dechasser les Francis de la Valteline ... Je crois que 
ledit Ambassadeur a fait par lettres semblables propositions et 
r&juisitions aux autres Cantons Catholiques, mais je scay que 
ceux dudit Lucerne et de cette Ville de Fribourg auroient 
respondu que Ton avoit accordö la levöe en conformite de la 
ligue de Milan, et qu'il ne se pouvoit faire autrement. Mais 
qüant au passage des Allemands, qu'on se deut addresser ä ceux 
de Schuits et d'Ury par oü les trouppes doivent passer. II est 
vraisemblable que tous les Cantons demeureront ä ce qu'ils 
ont accordö ä S. M. tant au regard de ladite lev6e que dudit 
passage ... 

Vom 5. März. Aus Freiburg an Dellafaüle. Postscript: 
Depuis cette escritte j'ay apprins que les trois ligues grises 
avoient envoyä leurs depputös au Marquis de Coeuvre pour le 
räquerir de trois choses: la premifcre de les faire payer par le 
Roy son maistre de huit termes de leurs pensions escheues; la 
seconde de luy remettre es mains les forteressesjde la Valteline; 
la troisifeme de faire sortir de leur pays et de ladite Valteline 
tous les prßtres estrangers, de quoy faire ledit Marquis se seroit 
excusö disant qu'il n'en avoit pas Pauctoritö et qu'il se devoit 
contenter au regard des pensions des grands frais que le Roy 
son maistre soustenoit pour leur respect, de quoy je vous prie 
reservir S. A. S., car c'est un argument que ledit Marquis et 
lesdits Grisons ne demeurent pas de bon accord par ensemble, 
comme plusieurs gehs de bon esprit Font döjä pronostiqu6. 

An die Erzherzogin. Les Cantons Catholiques tiendront 
une Diette ä Lucerne Lundy prochain sur le subjet d'une lettre 
que le Roy, träs chrestien leur a escrit, par laquelle il approuve 



« * 



244 Berichte von burgandischen Agenten 

qu'ils projettent les moyens avec Sa Saintetä d'appaiser le dififerent 
de la Valteline ä la participation des Gantons protestants. Leurs 
Ambassadeurs qui sont retournäs de Paris avoient Charge d'obtenir 
cette aggrgation, mais ils ne peurent, de quoy ayant fait rapport 
ä la derniere Diette dudit Lucerne les dits Cantons Catholiques 
r&olurent qu'ils en feroient une recharge par lettres, comme ils 
firent, tellement que ladite lettre leur auroit 6te escrite pour 
responce, de la quelle je n'ay peu encore recouvrir copie pour ce 
qu'elle fut hier seulement pr6sent6e au consel de cette Ville T 
mais si je puis, j'en reserviray au plus tot S. M. et V. A. S. 
par le premier ordinaire. L'un des principaux dudit Consel 
m'a dit que lesdits Cantons Catholiques embrassoient cest affaire 
de plus grande affection pour estre asseurä que S. M. et l'Archi- 
ducq Leopold le trouveroient bon et que Sa Saintete l'auroit 
pour aggräable, le nonce de laquelle auroit encor receu une 
sienne lettre depuis peu de jours par laquelle est fäite mentiou 
du resentiment qu'elle continue d'avoir de la violation du 
depost faisant une lev6e de deux mille chevaux et de deux ou 
trois r^giments 

12. März. Aus Freiburg. An Dellafaille. — Je ne vous 
pourrois rien escrire des choses qui se traitent en la Diette que 
commen§a hier soir ä Lucerne, pource que je n'en pourrois 
encor rien sgavoir. Ce sera jwur le prochain ordinaire, mais 
je n'ay pas voulu plus longuement diflKrer l'envoy de la lettre 
du Roy tres-chrestien en copie que j'avois promis ä S, A. S. 
par la mienne du 5 de ce mois ä laquelle j'ay Joint une aatre 
copie qu'il m'a sembte digne d'estre veue, n'ayant rien apprins 
depuis, sinon que le rögiment francois pour lequel le Roy tres 
chrestien avoit demandö passage, craimence de passer, mais je 
n'en suis pas encor bien asseurä. 

Postscript. Je viens ä cet instant d'apprendre que ledit 
rägiment frangois ne passeroit pas, mais qu'il alloit du cöte de 
Montelimar et que le connestable de France estoit sorty de Turin 
pour aller en la ville d'Asti avec toutes ses trouppes en intention 
d'attaquer Montferrat en faveur du Duc de Savoye. Desto 



j 



J 



io der Schweiz. 1619—1629. 245 

nouvelle m'a estö dite tout ä cet heure par un partizan d'Es- 
pagne, du consel estroit de ceste ville, l'ayant apprint d'une lettre 
d'un Capitaine fribourgeois commandant aux garnisons Suisses 
qui sont ä Grenoble et au Fort de Barreau, favory du dit 
-conestable. 

Dabei Brief an die Erzherzogin, ohne Bedeutung. Sodann 
Abschrift des Schreibens des Königs von Krankreich an die 
katholischen Cantone vom 17. Februar 1625, und Vorschlag der 
Gesandten der sieben katholischen Orte an den König von Frank- 
reich vom Dezember 1624 (gezeichnet von Nicolaus von Diesbach, 
Schultheiss von Freiburg, und Viktor Haffner, Staatssekretär 
von Solothurn), nebst Antwort des Königs. Diese Aktenstücke 
setze ich als bekannt voraus. 

23. März. Aus Freiburg an Dellafaille. — Aujourdhuy 
Ton a receu une lettre au consel estroit de cette ville du Roy 
tres chrestien par laquelle il demande aux Cantons Catholiques 
la levöe de six mille Suisses pour s'en servir riöre son royaume ou 
aillieurs et le passage par leurs terrfes pour dix mille fantassins 
frangois et pour cinq cent chevaux. Je crois que ladite levöe 
luy sera accord^e ä condition toutefois qu'ilnes'en pourra servir 
que dans son royaume. Et quant au passage, Ton ne croit pas 
qu'il se face que par imagination. 

An die Erzherzogin. J'envoyai ä V: A. S. avec ma lettre 
<lu 12. de ce mois la copie de celle du Roy tres chrestien sur 
le sujet de laquelle les Cantons Catholicques tindrent une Diette 
a. Lucerne la sepmaine passäe, du reces de laquelle j'ay 
reservy S. M. par la voye de Lyon comme je fais V. A. S. 
par Fescrit cy-joint de tout semblable ä * celluy que Sadite 
M. recevra... 

Beilage. En la Diette de Lucerne... fut präsente un 
bref du pape avec une rescription du Cardinal Barbarino 1 ) son 



*) Francisous Barberino, geb. 1597, Cardinal seit 1623, f 1679. 
Palatinos IV, 110. 



246 Berichte von borgondischen Agenten 

Mgat Par ledit bref en datte da 19. de Fävrier dernier Sa Saintetö 
advertit les Cantons Catholiques qu'fl avoit d£putö au nom da 
Saint Stege le dit L6gat poor passer en France et de la en 
Espagne, meada d&ir qu'il a d'ane banne paix entre les deux 
Roys. L'ayant enchargä de procurer one surcäance d'armes, 
au moyen de quoy il les invitoit de s'y employer et que nulle 
difficulte les paisse empescher, attenduque le Saint Stege s'en 
troavoit intgressg et que cette lägation n'a autre bat que le 
bien de FEglise. 

Et le dit Lägat dit par sadite rescription du 21. du mesme 
mois qu*il avoit est6 däpute pour aller vers lesdits deux Roys 
ä l'effect de paciffier les troubies prgsens, de quoy il auroit 
voulu les advertir affin qu'ils pensens d'y apporter de leur coste 
ce qu'ils pourront et luy donner teile commission qu'il leur plaira 
pour s'en acquitter en son voyage. 

Surquoy lesdits Cantons auroient nas en dälibäration la 
lettre ä eux escrite par le Roy tres chrestien et r&olu qu'ils 
ne s'entremettroient en ce nggoce, puisque Sa Saintete en estoit 
saisie et l'auroit embrassö de grande affection esp&ant que ledit 
Lägat obtiendra ladite surcäance, par laquelle touteffois ils 
trouvoient bon d'escrire au Duc de Savoye et au Gonnestable 
de France comm' aussi au Duc de Feria pour les y plus 
mouvoir. 

Le Marquis d'Ogliany, Ambassadeur extraordinaire de Sa 
M. ne se trouva pas en ladite Diette, parce qu'il estoit au 
Ganton d'Ury pour le passage des Lansquenets et qui commen- 
Saient de passer dans Testat de Milan par ordre du Duc de Feria, 
mais il y envoya un nommg Butiner 1 ) d'Ury qui fait Foffice 
d'Interpräte pour S. M. ; avec une lettre pour les asseurer de la 
bonne volonte que S. M. leur portoit et de Paffection dudit 
Duc en leur endroit, disant qu'il estoit la pour obvier aux 



4 ) Püntiner. 



J 



in 4er Schweiz. 1619-1629. 247 

d&ordres que les Lansquenets qui passoient lors pourroient faire, 
remettant le surplus en creance sur ledit Butiner. 

L' Ambassadeur ordinaire de France y envoya aussi Fun 
des Interpr&es dudit Roy trfcs-chrestien avec une lettre qu'fl 
leur escrivit portant en substance qu'il n 1 avoit autre commande- 
ment que de cercher tous bons moyens d'un bon accoinmodement, 
pour lequel le Roy son maistre avoit de nouveau tout remis 
entre les mains de Sa Saintetö, et qu'il ne vouloit attaquer les 
estats de S. M. ny de leurs alltes, au moyen de quoy lesdits 
Gantons ne devoient permettre la lev^e de Suisses outroyäe audit 
Duc de Feria ny le passage desdits Lansquenets, pource qu'il 
faisoit ä craindre que quand ils seroient tous dans ledit estat 
de Milan, les vieilles garnisons n'en sortissent pour entrer en 
la Valteüne et y faire la guerre comm'il prevoioit ä cause que 
3000 naturels Espagnols y estoient ja enträs, d'oü pourroit 
succöder la guerre. 

Mais lesdits Cantons respondirent qu'il n'y avoit point de 
raison de surceoir la levöe des Suisses, pource qu'ils y estoient 
obligäs par la Ligue de Milan, ny d'empescher le passage des 
Lansquenets pource qu'ils avoient fait mesme faveur aux Francis, 
d'autant mesme que leur armäe en Piedmont s'alloit tousjours 
augmentant et grossissant. 

10. April 1625. An Dellafaille. Le secretaire du Marquis 
d'Ogliany surnommä Martina 1 ) mevint trouver la veille de Pasque 
avec une lettre de crädance dudit Marquis son maistre, pour 
adviser par ensemble aux moyens que nous pourrons tenirpour 
faire refiuser au Roy trfcs-chrestien le passage qu'il a demandä 
par les terres des Gantons Gatholiques pour dix-mille hommes 



4 ) Martinat. Ueber diese etwas untergeordnete Persönlichkeit habe 
ich keine Nachrichten finden können. Es erhellt ans einem weiter unten 
mitgetheilten Schreiben von Thomassin, dass die Frau Martinat mit der Frau 
Steck, geb. Bauhin, verwandt war. 



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248 Berichte von bargandischen Agenten 

de pied et cinq cent chevaux fran<jois pource qu'il s'y prevoioit, 
comme je fais aussi, de grandes difficultes, Touteffois nous 
avona obtenu qu'elies se rösoudront ä Lucerae en une diette et 
assembläe de tous lesdits Cantons au lieu que l'Ambassadeur 
ordinaire de France tachoit d'obtenir ledit passage d'un chacun 
Canton particulierement. 

12. April. Aus Freiburg. An Dellafaille... Je n'entends 
plus rien dire des lev^es de Sa Saintete. Vous verrez ce que je 
vous escris d'elles par ma lettre du 10. de ce mois: 

Les Allemands arriveront plus tard en Testat de Milan 
que je ne pensois. Vous en verrez la cause par ma dite lettre. 
Et quant au sept mille Suisses, je crois que les quatre mille 
leväs aux frais du Duc de Florence y sont ja arriväs, mais la 
levöe des trois autres milles va un peu lentement. Touteffois 
eile est ja commencäe, et crois qu'il ne reste qu'ä Targent qu'elle 
ne suyve les autres. 



Le sieur Marquis d'Ogliany a Charge de faire renouveller 
la ligue de, Milan avec les Cantons Catholiques et d'y faire 
comprendre le Comte de Bourgogne. C'est une chose de plus 
grande importance que celle de Bresse 1 ), et qui mörite d'estre 
consultee ä Monsieur le Comte de Champlite, Gouverneur G6n6ral 
de Bourgogne, et ä la cour de Parlement. 

23. April. Aus Freiburg. An Dellafaille. Aus der ein- 
gelegten Uebersetzung eines deutschen Schreibens datirt Turin 
13. April ziehe ich folgendes aus: 

A cause de la sus-dite victoire (Treffen bei Ottagio 9. April 
1625) S. A. a fait retirer les Canons et chanter le Tedeum 
landarmes. Demain les prisonniers doivent estre icy admenäs. 
II y a six jours qu'on a expädte patentes pour la levöe d'unze 



4 ) S. Myon V., 0. p. 207 und 208. 



in der Schweiz. 1619-1629. 249 

mille pietons et quinze cent chevaux tous frangois outre mille 
hommes que le Colonnel SocindeBasle*) doibt admener. Ilfaut 
que Pavy se rende, et sans bataille. Regio ne peut estre se- 
couru. II y a au chasteau six cent hommes et ä la Ville sept 
mille entre lesquels il y a quelques Allemands et Fribourgeois. 
II y a huit jours que deux cent Fribourgeois firent une sortie 
avec une cornette de cavalerie, d'entre lesquels vingt demeurerent 
sur la place avec le Capitaine desdits cavaliers. Le reste fut 
repoussö dans la ville. Le Connestable y a perdu 5 hommes. 

Von Altorf wird am 16. April geschrieben: Par icy sont 
ja passes 11 mille lansquenets et en passe de jour ä autres 
levös par ordre du Duc de Feria . . . 

Beaucoup de mille Allemands et Frangois et Lansquenets 
passent et vont ä la Valteline pour le Service du Roy tres 
chrestien. 

24. April. Aus Freiburg an die Erzherzogin. — Ceux du 
Canton de Lucerne (qui] ont rauthorite de convoquer les autres 
Catholicques aux Diettes) n'en ont encor point assembte pour 
respondre ä la demande du Roy tres chrestien du passage par 
leurs terres de dix-mille hommes de pied et cinq cent chevaux 
frangois pour passer au pays des Grisons, mais ils ont «eulement 
supplife par lettres ledit Seigneur Roy d'avoir patience et dilayer 
ledit passage jusques ä ce qu'ils se pourront joindre pour en 
r&oudre. 

Le fort de la Riva se maintient tousjours vaillamment. Ceux 
du dedans fönt souvent des sorties oü les Frangois et les 
Suisses qui les assistent sont souvent battus, en sorte que 
ceux de Berne sont fort tristes pour la perte de leurs gens 
et 1' Ambassadeur räsidant ä Soleure Wen estonnä, comme Ton 
dit icy. 

J'attendroy le succes pour en reservir V. A. S. 



l ) Emanuel Socin, Obrist in Savoyischen und Venetianischen Diensten, 
starb 1644. 



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250 Berichte von' barguüdischen Agenten 

8. Mai., Aus Freiburg an Dellafaüle ... La cy-jointe ne 
va que pour reservir Sadite A. d'une nouvelle que nous avons 
icy touchant les Frangois, qni ont est6 battus avec ceux de 
Berne et de Zürich proche du fort de la Riva, vous priant de 
prendre la peinne de la präsenter de ma part. 



L'on ne parle point maintenant du passage demandö aux 
Cantons Catholiques par le Roy tre%<5hrestien , mais il semble 
que le lieutenant des Gardes Suisses dudit Seigneur Roy se 
veuüle remuer pour la lev£e qu'il a demandöe de six mille 
Suisses, pour ce qu'il va bientost au dit Soleure pour en confcrer 
avec le Sieur Myron, ambassadeur ordinaire de France, 

An die Erzherzogin. I/advis que je donnoy ä V. A. S. 
par ma lettre du 24. d'Avril de Testat des affaires <Je guerre 
proche du fort de la Riva se va tousjours confirmant, car j'ay 
l'extrait d'une lettre dattee ä Milan du 29. d'Avril, par lequel 
un personnage de cette ville qui est audit Milan escrit ä un sien 
cousin qu'on y avoit deffait tant Frangois que Bernois et Zu- 
ringois, trois mille hommes restes sur la place et que le 
Marquis de Coeuvre avoit este quasi attrappö et saisy, outre 
que plusieurs personnes de qualitä tant de Berne que de 
Zürich avoient este nienfe prisonniers audit Milan avec quatre 
drappeaux. 

Je reserviray V. A. S. de toutes autres choses qui arri- 
veront en ces quartiers la, ne se fesant rien maintenant par dega 
qui märite de s'en importuner. 

Die gemeldete Einlage fehlt. 

22. Mai. An Dellafaille. Vous verrez dans le billet cy Joint 
les plus fresches nouvelles que j'ay de Milan, un peu diff&rantes 
du contenu en la lettre du Fribourgeois dont je reservy S.A. S.. 
par la mienne du dernier ordinaire au regard de la grande 
occision qu'il disöit avoir est6 faite au conto de Chavanne. 



in der Schweiz. 1619- 1639. 251 

Tousjours est-il väritable qu'on y fait de .fröquentes jescarmouches 
oü que nos ennemys ont toujours du pire (gräces ä Dieu). 



L'on m'advertit de Dole que ceux de la ville de Chalon 
sur Sone avoient envoyö des depputes ä nostre parlament j>our 
estre comprins au traite de nostre neutralite. C'est un argument 
que Tadvis que j'ay rendu au regardde la Bresse n'est pas 
Sans quelque fondement 1 )- 

Einlage: Verschiedene Nachrichten vom Kriege, theils aus 
einem vou Lieutenant d'Orgelet überbrachten Schreiben des 
Herzogs von Feria, theils aus diversen Mittheilungen des Lieu- 
tenants Orgelet 

An die Erzherzogin: Un principal personnage du consel 
estroit de cette ville de la faction de S. M. me vint hier ad- 
vertir que le Roy tres chrestien envoyoit envyron huit mille 
hommes en ce pays sous la conduitte de Monsieur de Maugeron 
pour les faire passer au pays des Grisons et en la Valteline, 
mais qu'il y avoit de l'apparence qu'on les entretiendra quelques 
temps tant au pays de Vaux qu'en autres lieux de Testat de 
Berne, pour ä Tayde des hörötiques Suisses s'emparer du passage 
d'Ury et empescher le Duc de Feria de plus faire venir d'AUemans 
en Testat de Milan. «Ten adverty das aujourdhui ledit Duc 
pour ce que je scay qu'il a envoyö par poste le Conte de Solse 
en Allemagne avec 25 mille escus pour y faire une nouvelle 
lev6e de gens de cheval et de pied, luy disant Tadvis dudit 
personnage et de quelques autres de la faction de S. M., qui 
est de mettre des gens de guerre dans la ville de Rinfelt et 
autres sizes sur la riviere du Rhin qui appartiennent ä TArchi- 
duc Leopold. 

4. Juni. Aus Freiburg an DeÜafaille. Einlage: Nouvelles. 



*) 8. oben, Myon V., O. pag. 207 und 208. 



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352 Berichte von burgaadisehen Agenten 

Le SieurEvesque de Lausanne 1 ), r&idant maintenant ä Fribourg, 
regut dernifcrement une lettre. du sieur Baron de Vateville son 
frere, par laquelle il luy escrivoit qu'il avoit tout le gouver- 
nement des affaires de la gtierre dans la ville de Genne oü il 
estoit lores et que Ton n'y avoit aueune crainte des Frangois 
ny du Duc de Savoye ... 



Celluy qui a escrit ladite lettre est un personnage de la 
ville de Fribourg qu'il avoit envoyö audit Genne pour un affaire 
concernant une enseigne de Fribourgeois qui est en garnison 
dans ladite ville de Genne. II y a dit entr'autres choses qu'on 
y avoit descouvert une secrette intelligence que Fanden doge 
dudit Genne et plus de cent citoyens avoient depuis envyron 
six ans avec le connestable de France et qu'on y avoit fait 
prisonniers plus de cinquante gentilshommes aecusös d'avoir 
trempö en cette conspiration, voire que Ton avoit ja fait trancher 
la teste ä un certain Seigneur portant titre de Duc, mais comme 
la chose n'a pas este confirm^e, Ton ne l'a peu encor croire, d'au- 
tant mesme que ledit Baron de Vatteville n'en a rien dit par 
sadite lettre. 

Le Cap. de Barreau, Tun des vingt quatre du consel 
estroit de Fribourg, a escrit aux Seigneurs dudit consel une lettre 
d'assez fresche datte, par laquelle il leur dit que le connestable 
de France estoit tousjours ä Gavyo avec son armöe attendant 
le comme ndement du Roy son maistre pour attaquer la ville 



4 ) Jean de Watteville, Bischof seit (1607) 1610 — 1649, starb m 
Besancon 1649. Der Baron de Watteville, von dem hier die Rede ist, ist 
wahrscheinlich der jüngere Bruder, Pierre de Watteville, Cavalleriegeneral, 
Vater des bekannten Abb6 Dom Jean. Der ältere, Gerard, war Marquis 
von Conflans. 



iü der Schweiz. 1619—1629. 253 

de Genne et que cependant se faisoient tousjours de fortes 
escarmcouches . . . 



Icy passe un rögiment frangois a trois Heues de Fribourg 
par le chemin de Modon, Payerne et Mörat, et sont ja bien 
passä trois ou quatre cent soldats sous la conduite, du Sieur 
de Mangeron leur coronnel L'on fait bruit que trois autres 
rggiments passeront apres celluy-cy sans que le passage leur 
ayt estä accordö par les Gantons CathoHques, hormis par ceux 
de Fribourg pour ce qu'ils ne marchent pas une lieue sur 
leur territoire, mais les autres y connivent et le souffrent. 

Ceux qui viennent de Soleure disent y avoir appf ins, mesraes 
aucuns chez T Ambassadeur de France, que le fort de Riva 
n'estoit point assi£g& 

5. Juni aus Freiburg an die Erzherzogin. Par ma derniere 
lettre j'ay reservy V. A. S. de l'advis qu'on m'avoit donnö du 
passage de 8000 soldats framjois que le Roy tres-chrestien en- 
voyoit au pays des Grisons et de la Valteline sous la conduytte 
du sieur de Mangeron. Je luy diray maintenant qu'il conduit 
seulement en qualite de Coronel trois mille hommes de pied, 
dont deux compagnies commencörent d'entrer dans le Canton de 
Bernne la sepmainne passöe et logerent en la ville de Modon 
distante de cette-cy de huit Heues. L'on dit qu'un autre rggi- 
ment suyvra bientost, mais il y a peu d'apparence qu'ils se 
veullent arrester ä Berne ny s'emparer du passage d'Ury, comme 
ledit advis portoit. Les Cantons Catholiques n'ont point tenu 
de Diette pour d6Hb6rer sur ce passage, mais les Frangois ont 
bien reconeu qu'ils n'y contrediroient pas, quand il les verroient 
dans Testat dudit Berne. Je feray mon devoir pour estre informö 
de la vi6rit6 et de luy en escrire. 

Je la reserviray de plus qu'un bruit court des hier par 
cette ville que tous lesdits Frangois ont este revoquös ä cause 






/. 



254 Berichte von burgundisehen Areolen 

de la guerre que fönt en France les Sieurs de Rouhan et 
Soubise. Je feray mon devoir pour estre informö de la verite 
affin de Ten reservir. 

Vom 20. Juni. An Dellafaille. Les Cantons Catholicques 
tiendrent la sepmainne pass6e une Diette a Lucerne. Si j'en 
puis avoir le reces, je le joindray ä cette pour en reservir S. 
A. S., sinon ce sera pour le prochain ordinaire. 

Vom 31. Juni. Aus Stäfis an die Erzherzogin. Tous les 
ambassadeurs des Gantons Catholiques qui furent depputes en 
la Diette de Lucerne mentionnöe en ma lettre du XXI. de No- 
vembre dernier 1 ), sönt retournäs les uns apres les autres. Les 
avouhiers de Fribourg et de Soleurre revindrent seulement la 
sepmainne passäe, et Vendredy dernier celui de Fribourg fit son 
rapport au consel estroit et Mardy dernier au Grand Conseil, 
oü il dit que le Roy trös-chrestien avoit aggröö leur ambassade, 
mesme Tasseurance qu'ils luy avoient donnä de la bonne amytiß 
desdits Cantons Catholiques et de leur bonne volonte de continuer 
en leur confedäration et alliance, mettant tout ombrage d'appart 
du reffuz qu'ils avoient fait du passage ä ses trouppes par 
leurs estats. Au surplus qu'il n'avoit d'autre intention que de 
remettre en repos les Grisons avec ceux de la Valteline et d'y 
establir la foy Gatholique. Sans aucunement endommager les 
alltes et conf&teräs des dits Cantons, comm'il disoit avQir este 
fait par S. M. Ayant prfe lesdits Ambassadeurs de faire entendre 
ausdits Cantons la demande qu'il leur faisoit d'un nouveau passage 
par leurs estats d'un rägiment de gens de pied et de quelques 
trouppes de cavallerie. Sur quoy et sur la nögociation des autres 
Ambassadeurs retourngs d'aupres TArchiducq Leopold et du Duc 
de Feria, ceux de Lucerne ont convocquä une Diette audit lieu 
qui doibt commencer demain du matin, oü ils feront tous leur 

i 

rapport respectivement et se traitera encor d'une nouvelle levöe 
de deux rögiments que le Roy tr&s-chrestien demande ausdits 



l ) Dieser Brief fehlt. 



-i . .V. 



in der Schweiz. 1619—1629. 255 

Cantons Catholiques pour s'en servir en son royaume. Quant a 
Testat präsent des affaires de la Valteline, je suis adverty de 
bon Heu que les Catholiques y sont fort oppressös, les 6glises 
pilläes, les femmes viotees et que les hörttiques, tant Grisons 
qu'autres, n'espargnent aucune action pour exercer leur vindicte 
et impiötö. De quoy Sa Saintete ayant este advertie par TEvesque 
de Campania son Nonce, s'en seroit tesmoignö fort mal contente 
et appreuve les articles que ledit Nonce avoit proposä et donnö 
par escrit en la demiere Diette dudit Luceme contre le Marquis 
de Coeuvre. , 

Le bruit continue de courir par ce pays de Suisses, parti- 
culierement ä Berne, que toutes les forteresses de ladite Val- 
teline sont en la puissance dudit Marquis de Coeuvre. 

Touteffois on ne m'en a encor nommö que deux, Tirane 
et Sondrio. 

Vom 30* Juli. Aus Freiburg an Dellafaille. Einer Beilage 
vom nämlichen entnehme ich folgendes : Les depputäs de Fribourg 
en la derniere diette de Baden ont \rapporte pour nouvelles que 
le Duc de Feria s'estoit mis en campagne avec une armöe de 
quarante mille hommes de pied et huit mille chevaux, et avoit 
entrö dans le Montferra, d'oü il avoit chassö tous les Framjois 
et Savoyards, mesmes d'une certaine ville. oü le Duc de Savoye 
et le connestable de France tenoient leurs munitions et y avoient 
laissä une grosse garnison, laquelle auvoit rendu la place et les 
soldats renvoyös en chemise, excepte ceulx du pays de Valais, 
les quels il auroit traite fort humainnement et fait donner ä 
chacun d'eux un ducaton, de quoy tous ceux dudit pays de 
Valais auroient prins un si grand contentement qu'ils se seroient 
döclairö hautement et publiquement serviteurs dudit Ducq de 
Feria, mesmes aucuns capitaines par cy-devant fort contraires 
ä S. M., lesquels disoient qu'ils ne luy reflFuseroient jamais de 
traiter une alliance pour le duchö de Milan quand ils en seront 
recretes. Un certain personnage dudit pays de Valais Ta rapportö 
en cette ville de Fribourg. 

Weitere Kriegsnachrichten werden mitgetheilt, nach Mit- 



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256 Berichte von burguodischen Agenten 

theilungen eines capitaine fribourgeois un des serviteurs du Roy 
tres-chrestien , ayant tousjours escrit ä un sien proche parent 
dudit Fribourg toutes les nouvelles qu'il s'gavoit ä l'advantage 
desdits Ducqs et conestable de France, 

Vom 3. Juli. Aus Freiburg an Dellafaille. Le Docteur 
Lappie, de Salins, que vous congnoissez, retournant de Lucerne, 
passa icy le jour de la Saint Jean, et m'apporta de la part de 
Monsieur le Marquis d'Ogliany Tescrit ci-joint en langue italienne 
lequel je vous envoye pour le voir s'il vous plait, vous suppliant 
de m'escrire quand vous l'aurez leu, si vous croyez que le con- 
tenu dudit escrit t soit väritable, pour ce qu'on a voulu icy le 
mettre en doubte et que ledit Sieur Marquis ne m'en dit rien 
par sa lettre que ledit docteur Lappi m'a apportä. 

Randbemerkung von Thomassin's eigener Hand: Ce sera 
pour le premier ordinaire, pour ce que je l'avois donn6 ä un 
mien amy pour le copier, mais il est hors de la ville. Das 
Aktenstück wurde am 15. oder 16. abgeschickt. Ich habe es 
nicht gefunden, wohl aber das darauf abgegebene Gutachten vom 
30. August 1625 des Grafen Champlite und des Parlaments- 
präsidiums von Dole. 

An die Erzherzogin. Je crois que le Secretaire Dellafaille 
aura reservy V. A. S. de Tadvis que je luy donnois par ma 
lettre du 10.de ce mois (soll heissen vom 20. Juni) d'une Diette 
qui auroit estö tenue ä Lucerne les 13. et 14. sans luy en drei 
le subjet ni les resolutions y prinses pour ce que je n'en estois 
pas informö. Mais m'en estant depuis enquis plus exaetement, 
j'ay apprins que les Cantons Catholiques y avoient este assembläs 
pour dölibärer entre eux sur les choses qu'ils pourroient traiter 
ä la prochainne diette de la Saint Jean ä Baden, oü tous les 
Cantons hörgtiques se devoient trouver Selon Pancienne coustume, 
et que deux choses principales y auroient este exöcutees. 

La premiere a estt la demande que les Grisons leur auroient 
faite de leur donner du secours en cas qu'il fussent attaquös 
de quelques estrangiers et Tinstance que les Cantons protestants 
leur avoient faits d'en estre par eux esplaircis, mais ils n'y 



id der Schweiz. 1619—1629. 257 

rösolurent autre chose sinon que lesdits Grisons se devoient 
contenter de la responce que leur avoit estg ja faite sur ce subjet 
qu'est en eflfet de ne se vouloir mesler de leurs affaires. 

Le seconde estoit la Prätention des Francis d'avoir un 
rögiment de Suisses Catholiques pour la garde des forteresses 
de ladite Valteline. Mais FEvesque de Campania, Nonce de Sa 
Saintetä, leur remonstra que s'ils Faccordoient, ce seroit perdre 
le respect qu'ils devoient ä Sadite Saintetö. Au moins il leur 
conseilloit bien de Ten advertir et d'en prendre son consen- 
tement, ä quoy ils inclinerent, mais la difficultö plus grande 
estoit, que ceux du canton d'Ury avoient ja accordö ä V Am- 
bassadeur de France une leväe de mille hommes que ledit Nonce 
döclaira ne vouloir empescher, s'il n'en avoit le commandement 
de Sa Saintetö, les admonestant toutesfois qtfil estoit partout 
convenable que personne d'eux n'enträt en la dite Valteline sans 
le consentement expres du St. Pere, les armes et les gens 
du quel en avoient este deboutös d'une fagon ä tous coneue. 

Sur quoy lesdits Cantons Catholiques declairerent qu'ils ne 
trouvoient pas bon quW cet endroit Tun des cantons se veuille 
söparer et aller aux Grisons pendant que les Gantons h6r£tiques 
y sont, ain3 qu'il seroit plus louable d'y entrer conjointement 
avec le consentement de Sa Saintetä. # 

Ledit Sr. Nonce dit de plus que comm'il importoit beaucoup 
au bien de la foy catholique et des habitants de ladite Valteline 
que les fortes places d'icelle soient es mains desdits Cantons 
Catholiques, cela pourroit estre accordö a S. M. Catholique, s'il 
venoit ä le demander avec telles conditions qu'il ne seroit 
rien desrogö ä la dignite du St. Stege, ä quoy n'auroit estö 
rien respondu en particulier par lesdits cantons, seulement 
avoient-ils remercte en termes gönöraux audit Sieur Nonce la 
bonne affection qu'il portoit aux catholiques, mais c'est chose 
asseuräe qu'ils seroient bien contents d'avoir la garde desdites 
forteresses du grö de Sa Saintete et aux frais des deux Roys, 
comme j'ay tousjours reconeu par tout le temps de ma rösidence 
en ce pays. 

Hirt. Arehir Bd. XX. 17* 



I 



'^vTSE 



358 Berichte von burgundischen Agenten 

Le Marquis d'Ogliany s'y trouva et les exhorta ä une banne 
Concorde et union et h s'affermir aux r^solutions prinses en leurs 
präcedentes assemblöes, sans permettre qu'un seul entreprint 
aucune chose de laquelle tous seroient int6ress6s, leur recomman- 
dant Fobservation de la ligue höröditaire et le renouvellement 
de Falliance de Milan, affin de choisir un temps propre pour 
envoyer leurs döputes devers le Ducq de Feria pour la con- 
firmation d'icelle. 

A quoy fut respondu qu'aprfcs ladite Diette de Baden les 
cantons conf&USrös seroient assembläs particulierement pour se 
rösoudre sur ce point, et que cependant leurs döputes qui de- 
voient aller en leurs terres de lä les monts s'informeroient de 
leurs sujets, s'ils ont quelques griefe ou plaintes ä faire de ce 
que pouroit avoir este fait au Milanois. 

Lesdits Franijois voudroient bien pouvoir traverser ledit 
renouvellement, comm'il se reconnait par les lettres que ledit 
Ambassadeur auroit escrit depuis peu de jours ä chacun desdits 
cantons confödörös par lesquelles il t&che de leur persuader de 
permettre la lev^e dudit Regiment pour la Valteline, et d'empescher 
Fulterieur passage des AUemands en Testat de Milan. Mais 
ils ont remis d'y respondre jusques ä ladite Diette de Baden 
de kquelle et des choses que s'y traiteront je reserviray 

V • Af ö. • • • 

16. Juli. An die Erzherzogin. La Diette de Baden men- 
tionnöe en ma lettre du 3. de ce mois n'est pas encor paracheväe. 
L'Ambassadeur ordinaire de France rösidant ä Soleurre y est 
all6. C'est un argument qu'il y veut pr&endre quelque chose 
d'importance contre le Service de S. M. pourceque son Indispo- 
sition ne lui pennet pas souvent faire semblables voyages. 
Mais le Marquis d'Ogliany y est pour parer ä ses coups 
comm'il saura bien faire. Je reserviray V. A. S. des choses qui 
s'y seront passöes en retour des dgputes de cette ville de Fribourg. 

Le Sieur de Gandale fils du Duc d'Espernon a fait passer 
par ce pays de Suisse quatre mille Fran<jois fantassins file ä 



* JV .*_. _ 



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in der Schweiz. 1619—1629. 259 

file et quasi sans bruit, desquels il est gänäral et les mfcne aux 
Vönitiens pour s'en servir au Frioly comm'ils ont dit eux mesmes 
es lieux oü ils ont passö. 

31. Juli. Aus Freiburg an die Erzherzogin. LesdöpuWs 
de Fribourg sont retournös de la Diette de Bade, mais 
comm'ils fönt seulement aujourdhuy leur rapport en conseil, 
je ne puis maintenant reservir V. A. S. du recfcs de ladite 
Diette, bien luy diray-je que j'ay asses reconeu par leurs dis- 
«ours que rien ne s'y est conclu au prejudice de S. M. 



II y passe tousjours par ce. pays quelques compagnies qui 
vont en ladite Valteline, mais les soldats disent qu'on les mene 
au Frioly pour le Service des Vänitiens. Et quant ä ceux que 
le Marquis de Coeuvre a fait entrer, ils se retirent par petites 
trouppes et passent pour la plus part par le Comtä de Neuschastel, 
oü ils disent que ledit Marquis n'a aucuns vivres, ny argent 
pour les pouvoir entretenir . , . 

J'attens quelques particularites de Lucerne . . . 

Vom 13. August. Aus Freiburg an Dellafaille. Kriegs- 
nachrichten aus Italien. 

Vom 27. August aus Freiburg an Dellafaille. Vousverrez 
-ce que j'escris a S. A. de la Prätention des Francis de lever 
un rögiment de trois mille hommes au Canton de Fribourg 
pour les mener en la Valteline , d'oü vous pourrez juger qu'on 
ne pourroit jamais trop tot rösoudre le fait des pensions de sei . . . 

An die Erzherzogin. Les Framjois ne s'arresteront jamais 
qu'ils n'ayent obtenu des Suisses catholiques (s*ils peuvent) 
quelques compagnies pour mener aux Grisons et en la Valteline, 
car F Ambassadeur ordinaire de leur Roy ayant reconeu en la 
dernifcre Diette de Bade le pett d'aparence % qu'il y avoit de les 
pouvoir obtenir du ggn&ral desdits Cantons s'est mis en opinion 
de pouvoir gaigner celluy de Fribourg et puis apr&s ä son 
exemple la plus part des autres, se servant de deux occasions que 



■■ • 






260 Berichte Ten burgundfechen Agenten 

se pr&entent mamtenant. L'une est le mescontentement que 
lesdits de Fribourg ont de ce que le Duc de Feria n'auroit fait 
lever riere leur estat qu'une compagnie de trois cent hommes 
au lieu qu'il en auroit prins deux ou trois dans les moindres 
Cantons, au moyen de quoy ledit Ambassadeur leur offre 
de lever un Regiment de trois mille hommes. L'autre est le 
desplaisir qu'ils ont de ce que ledit seigneur Duc les auroit 
traite diversement des autres ausquels il auroit fait distribuer 
les pensions secrettes, et ä eux rien de tout point, encor qu'ils 
s'estiment les premiers en pouvoir et de plus grand rannte. 
Au moyen de quoy ledit Ambassadeur leur asseure que le Roy 
son maistre envoira bientost par dega de Targent, pour payer 
Celles quMl leur doibt. Bref il n'obmet rien de tout ce qu'il 
pense propre pour les esbransler, jusques ä y entremettre le 
Coronel, les Capitennes, et autres officiers choisis pour ledit 
prötendu Regiment, dont aucuns sont gens d'authorite et de 
credit qui tachent par leurs . artiffices de divertir la populace 
de leur bonne affection envers S. M. j'en ay adverty le Marquis 
d'Ogliany, luy donnant mon advis de ce qu'il me semble devoir 
estre fait pour y remödier en quoy je feray tous devoirs et 
traverseray (si je puis) le desseing desdits Fran$ois et reserviray 
V. A. S. de ce qu'il succ6dera. 

L'on nous dit en cette Ville que la mortalitä s'est jett6 
parmy eux en ladite Valteline et qu'il y en meurt par chacun 
jour plus de cent, tellement que le Marquis de Coeuvre faict ce 
qu'il peut pour avoir du renfort, ä Feffect de quöy il y a peu 
de jours qu'il y passa par ce pays un rögiment de deux mille 
hommes ramassäs tant de Frangois et Lorrains que cTAllemands 
du Palatinat sous la conduitte d'un Colonnel dudit pays sur~ 
nommä Ornich lequel les auroit jettö dans ie pays de Berne 
sans grand bruit et quasi sans s r en donner garde, tellement que 
ceux de cette ville ^n'en sont encore aujurdhuy guöre bien ad- 
vertys, encor qu'ils ayent approchö de trois lieues. 

Vom 13. September. Aus Freiburg an Dellafaille. Vous 
verrez ce que j'escris ä S. A. S. des affaires de la Valteline, me 



i 



in der Schweiz. 1619—1623. f 61 

resjouissaat d'estre confirmä par une lettre de Bourgogne de 
l'advis que Monsieur le Marquis d'Ogliany m'a donnö que Sa 
SainteW envoyoit quinze mille hommes en la Valteline pour re- 
«ouvrer sa possession du döpost, qu'est le plus grand argument 
que je puis avoir pour empescher la levge de trois mille bommes 
que 1' Ambassadeur de France demande ä Messieurs de Fribourg. 
Vous y verrez aussi l'apparence qu'il y a d'acquörir des confidences 
$n la ville de Soleurre par le moyen des pensions de sei qu'on 
pourra facilement transfonner en argent clair pour tenir la chose 
secrette. Ce seroit un grand Service pour S. M., lequel je vous 
recommande tant que je puis. 

An die Erzherzogin. La Prätention de 1' Ambassadeur de 
France du rägiment qu'il demande ä ceux de Fribourg, n'est, 
pas encor accordöe ny refusöe. Le Marquis d'Ogüany m'a escrit, 
respondant ä l'advis que je luy en avois donnö, que le Duc de 
Feria luy avoit promis par une sienne lettre qu'il envoiroit bien 
tost argent pour les contenter, qu'il continueroit ses levöes en 
Suisse jusques aux treize mille hommes portes en la ligue de 
Milan, et que Sa Saintetö envoiroit en la Valteline quinze mille 
hommes pour se remettre en possession du depost et se des- 
charger de l'affront qu'elle avoit receu des Frangois. Ce sont 
trois moyens bien propres pour empescher l'outroy de ladite 
levöe, desquels j'ay commenc6 de me servir et y continueray 
jusques au bout, tellement que j'en esp&re bien, veu mesmes 
que le Nonce de Sa Saintete y fait de bons offices et que les 
autres Cantons Catholiques (except^ celluy d'Ury) se tesmoignent 
fort contraires ä semblables levöes que ledit Ambassadeur leur 
demande pareillement. 

La mortalite et la famine travaillent tousjours les Frangois 
et les hörötiques en la Valteline, tellement qu'ils ö*en retirent 
tant qu'ils peuvent, comme l'on voit journellement par les grands 
chemins d'AUemagne, de Suisse et du Comte de Neufchastel. 
Les cinq enseignes que ceulx de Zürich y avoient envoyö, s'en 
sont retournßs en nombre de seulement 70 soldats. C'est 
pourquoy le Roy trfes chrestien y envoye du renfort tant qu'il 






262 



Berichte von burgtmdischen Agenten 



peut, m'ayant este hier dict par un principal de cette ville 7 
Lieutenant de ses gardes Suisses, que deux rtgiments fran^ois 
passoient encor maintenant pour y aller, mais je ne le sgay 
pas autrement. 

25. September. An die Erzherzogin. Je n'ay plus main- 
tenant d'aprehension de la lev6e du rägiment de trois mille 
hommes que l'Ambassadeur ordinaire de France demandoit ä 
la Röpublique de Fribourg, pource qu'il a estö rösolu en la 
Diette qui fut tenue ä Lucerne par les Cantons Catholiques le 
dixieme de ce mois, que les deux Roys seroient invites de retirer 
leurs forces et soldats des places qu'ils tiennent respectivement 
en la, Valteline, Bormio et Chavannes, pour les mettre eü la 
garde des Cantons Catholiques ä communs frais et du con- 
gentemetit de Sa Saintete jusques ä ce que le diflfcratit soit 
accordö. 

Le Nonce de Sa Saintete fit de grandes plaintes en ladite 
Diette contre les Frangois qui avoient viote le däpost et söquestre 
de ladite Valteline, et contre le Canton d'Ury d'avoir permis ä 
un particulier des leurs de lever un Regiment de mille hommes 
ä Finstance des Francis pour les y mener. Le Marquis d'Og- 
liany se plaignit aussi de ce que lesdits Frangois sous pr&exte 
de demander passage pour conduire quelques trouppes en ladite 
Valteline les auroient menö en Testat de Venise, et de la part 
dudit Ambassadeur de France furent aussi faites plaintes par 
le Sr. de Meuy son beau fils de ce qu'on avoit accordö au Duc 
de Feria passage pour conduire les Allemands ä la deffence 
du Duchö de Milan, lesquels touteffois il auroit fait entrer dans 
le Piedmont allte et Confedärö du Roy son maistre. 

L'on bruit icy que ledit Seigneur Roy veut encor envoyer 
des nouvelles forces ä ladite Valteline oü la mortalite les afflige 
beaucoup. Dieu les veuüle bien chastier . . . 

9. October. An die Erzherzogin... L 1 un des interprötes 
du Roy tres chrestien passa par cette ville la sepmaine derniere 



L 



J 






in der Schweiz. 1619—1629. 263 

la faction de S. M. m'ont dit qu'il failloit adviser s'ils auront 
quelque desseing d'occuper le passage d'Orsere pour le boucher 
aux Allemands qui Tont au Service de S. M. audit pays de 
Piedmont. J'en ay adverty le Duc de Feria et le Marquis 
d'Ogüany pour y pourvoir. 

Les quatre Cantons protestants ont este assemblös ä Zürich 
depuis la derniere Diette de Lucerne. Un Ambassadeur d'An- 
glßterre venant de Venise s'y est trouvö et a passö par Berne 
pour aller en Piedmont, mais nous ne sgavons encor rien icy 
de sa negociation ny du subjet d'icelle. 

Encor qu'en ladite Diette de Lucerne Ton ayt mis en 
surc^ance les levöes pr&endues par les Frän§ois pour la Valteline, 
touteffois ils ne manquent point d'instigateur qui fon't tous leurs 
efforts pour en venir ä bout; mais le Marquis d'Ogliany fait 
tous devoirs de les traverser aupres des petits cantons, comme 
je fais par decjä tant que je puis, louant Dieu de ce que le Nonce 
de Sa Saintete n'y espargne pas ses bons Offices et diligence, 
comme j'ay veu par lettres qu 1 il a escrit ä la Räpublique de 
Fribourg et ä un principal de la faction de S. M. 

23. October. An Dellafaille. «Pescris par la cy-jointe quelques 
points des desseings qu'ont les Frangois sur ce pays de Suisse, mais 
ma lettre estant parachevöe , j'ay apprins que r Ambassadeur 
ordinaire de France rösidant ä Soleurre avoit escrit aux Can- 
tons Catholiques qu'il se despartait de Pinstance qu'il leur avoit 
fait ä la derniere Diette de Lucerne de permettre des levöes au 
Roy son maistre de quelques rägiments riere leurs estats pour 
les mener en la Valteline, puis qu'il avoit quelques raisöns de 
ne les vouloir accorder sinon par le consentement de Sa Saintete, 
mais qu'il les exhortoit de poursuyvre vivement leurs r6so- 
lutious de persuader ä Sadite Saintetä et aux deux Roys de 
mettre en leurs mains et garde les forteresses de la Valteline 
jusques ä ce que le diflferant soit accommodä, encor qu'il soit 
allant au pays de Valais demander passage pour quelques Com- 
pagnies aussi frangoises qui vont en Piedmont, mais aucuns de 



SWJgPfi. - 



Berichte von bcrgnndi scheu Agenten 

■ort que les Ministres d'Espague y contrediroient, pourceque 
estans ä Paris n'avoient Jamals voulu ae trouver auprte 
ardinal Barbarino '), quand ils scaroient qu'U vouloit mettre 
rticle sur le bureau, demandant au surplus ausdits Cantona 
?ee de deux Regiments pour les mener en France et a'en 
: en confonnite' des alliances et uon pour les mener en 
: Valteline, puia qu'ila estoient tant räsolu de n'en rien 
et ne disce'der de leurs resolution prinse en ladito Diette de 
rne. Au surplns il les advertit par ladite lettre que les Espagnols 
at este contraints de quitter lea places qu'ils avoient prisea 
e Marquis de Couvre le XXI. jour du mois de Septembre 

er etc 

An die Erzherzogin. J'ay reservy votre A. S. par ma 
idante d'une commission donne'e ä Tun des interprätes de 
::e pour moyenner et preparer le paasage par le pays de 
s de quelques trouppes francoises que le Roy tres chrestien 
faire passer en Piedmont, mais je n'en puis dire autre 
i sinon qu'il est tousjours celle part non aans quelque diffi- 
pource que les Valaisans ne sont pas bien d'accord au 
ludit passage et que ceux de cette rille continuent d'appre- 
;r que les Francis n'ayent quelque desseing d'occuper 
ssage d'Orsere pour le boucher aux Allemands qoi vont 
estat de Milan, mais comme j'en ay adverty le Duc de 
. et le Marquis d'Oghany , je confie qu'il y aura est£ 
reo. 

Ils ont encor ane autre apprebension en cette rille par le 
n d'un secret advertissemeut qu'un principal de la faction 
. M. m'a dit avoir receu de bon lieu, qu'on avoit deHbtirti 
ionsei du Roy tres chrestien que si la paix venoit ä se 
re entre les deux couronnes, Von jetteroit envyron ringt 
Francois en ce pays de Suisse lesquels joints avec les 
iques contraindroient les Cantons Catholiques de leur per- 



') Franoisnns Bvberino (siehe o. p. 246). 



I \- 



in der Schweiz. 1619-1629. 266 

mettre telles levöes de gens de gaerre qu'il leur plairoit choisir 
pour s'en servir en la Valteline et au Duch6 de Milan, tellement 
qu'il m'a prte d'en reservir S. M. et V. A. S., comme aussi d'en 
escrire au Ducq de Feria et luy faire scjavoir son advis qui 
est d'entretenir cinq ou six mille hommes sur les terres de la 
tres auguste maison d'Austriche, ä Rhintvelt et lieux circon- 
voisins, pource qu'ils pourroient rompre ce coup par le moyen 
du voisinage. Je vois bien que la plus grande crainte qu'ils ont 
est que les Bernois leurs ennemys ne se pr^vaillent de cette 
occasion- pour les supplanter et assubjettir ä eux comm'ils en 
ont bien la volonte, au moyen de quoy il m'a aussi prfe d'en 
escrire au Comte de Champlite, pour tenir des forces en son 
Gouvernement pour les secourir s'il y estoit requis par la 
Republique dudit Fribourg, confiant comm'il dit que V. A. S. 
le permettroit pour avoir fait cognoistre sa volonte en une 
autre occasion. 

Je crois que cecy n'arrivera pas, mais comm'il ne faut 
rien mespriser en chose de teile consequence, j 1 ay creu estre 
de mon devoir d'en reservir V. A. S. , en suppliant trfcs hum- 
blement me Commander et prescrire la responce que je leur 
pourray faire quand ils meparleront dudit secours, qu'ils confient, 
avoir de S. M. et de V. A. S. quand ils seront attaquös par 
lesdits Bernois. 

Auf dieses wichtige Schreiben antwortete Isabella von 
Ypern aus, d. d. 20. November: Nous avons veu ce que nous 
avez reprösente par la votre du 23. du pass6 touchant l'adver- 
tissement secret qu'on vous a donnä du dessein des Francis 
au pays des Suisses en cas de rupture. Et quoyque nous 
voulions croire que ceux de la Ville de Fribourg ont juste raison 
de craindre d'estre supplantes par les Bernois leurs ennemys . . , 
cependant nous attendrons ce que de plus viendra ä votre cog- 
uoissance tant concernant ce subjet que les autres övönements 
de par delä ... 

6. November, An die Erzherzogin. L'interpröte de France 
qui estoit alte au pays de Valais demander le passage mentionnö 



y i 



266 Berichte von bargundiEchen Agenten 

en mes lettres des 9. et 23. d'Octobre a si bien solidte" qu'il 
l'auroit obtenu le 26. dudit mois, encor que le jour pröcedaut 
les depputes des dizainnes du paya avec l'Evesque de Syon leur 
Prälat et Setgneur avoient eu de grandes difficultes et disputes, 
les wies tenant pour S. M. et les autres pour le Roy de France. 
Ledit interprßte demandoit le passage pour dix ou douze 
mille bommes, mais il ne luy fut accorde que pour aix mille. 
aous plusieurs conditions et entr'autres de donner un ostage 
comm'il a fait, ayant donne" le bailly de la Valle d'Oste per- 
soniiage de reputation. J'ai entendu depuis deux jours que lesdit 
six. mille hommes estoient ja passes, saus que Ton dise qu'ils 
ayent occuppä aucun passage .pour empescher les Allemands 
de pouvoir aller au Buche" de Milan, comme l'on l'apprehendoit. 
L' Ambassadeur ordinaire de France fait tousjoura instance 
aux Cantous Cathottques de boucher et fermer ledit passage, 
comme V. A. S. verra (s'il lui plait) par la copie cy-jointe de 
sa lettre. 

Diese Abschrift des im Briefe vom 23. Oktober erwähnten 
Schriftstücks wird auch in einem gleichzeitigen Schreiben (vom 
6. Nov.) an Dellafaüle als beiliegend erwähnt Sie ist nicht 
vorhanden. 

20. November. An Dellafaüle . . .■ Je me trouve sans argent 
en cette Saison oü il me faut parer aux coups des Francois, 
mesme ä ceux du sieur de Bassompierre, qu'on attent ä Soleurre 
pour traverser tant qu'ils pourront les affaires d'Espagne. 

An die Erzherzogin. En la derniere Diette de Lucerne 
convoquee par ceux du Canton de Schutts contre la forme or- 
dinaire, fut resolu (en l'absence de ceux de Fribourg) que l'on 
exhorteroit par lettres le Roy de France et le Duc de Feria 
comme Lieutenant de S. M. d'entendre ä raccommodement du 
different de la Valtoline par l'approbation et consentement de Sa 
Saintete 1 , et que cependant les fortereases seroient mises en la 
garde de quelques personnages, entendant tacitement parier 
des Gantons Catholiques. Ledit seigneur Roy apres en avoir 
veu les lettres desdits de Schuits leur a fait responce qu'U 



\ 



in der Schweiz. 1619-1629. 267 

n'avoit autre intention que de faire reudre aux Grisons ladite 
Valteline, ä condition que la foy Catholique y. seroit seule 
exercöe et lesdits Grisons n'y pourroient mettre aucuns Ballys 
ny officiers qui ne fussent Gatholiques, de quoy lesdits de Schutts 
ont donnö advertissement audit Duc de Feria, luy requ^rant de 
s'en däelairer au nom de S. M., en intention comm'ils ont escrit 
audit seigneur Roy que s'il ne leur donnoit une bonne responce 
ils fermeroient le passage aux Allemands pour ne pouvoir plus 
aller en Testat de Milan, ä quoy inclinent comme Ton dit ceux 
du Canton d'Ury par lequel lesdits Allemands sont aussi contrains 
de passer depuis celuy de Schuits. 

L'on ^ttend de jour ä autre le sieur de Bassompierre en 
la ville de Soleurre avec grande quantite d'argent (comme Ton 
dit), mais Ton ne s<jait ä quel effect. Car encor qu'il soit Coronel 
gän^ral des Suisses qui se levent pour la France, touteffois 
il n'y a point d'apparence qu'il vienne pour la levöe d'un 
Regiment de trois mille hommes, qui se doibt mettre sur pied 
devant trois sepmaines pourfentrer en Fr,ance et comme Ton 
dit passer en Piccardie par le Duchä de Bourgogne et par la 
Champagne. 

3. December. An die Erzherzogin. Je n'ay rien apprins 
depuis ma dernifcre, sinon que le bruit court icy que le voyage 
du Sieur de Bassompierre y mentionnö se fait principalement 
pour persuader aux Cantons Catholiques de fermer leurs passages 
aux Allemands pour les etapescher de pouvoir aller cy-aprfcs 
en Testat de Milan pour le service de S. M. , chose qui est ä 
craindre, pource qu'il adm&ne de Targent en quantite. «Pen 
ay adverty le Duc de Feria et le Marquis d'Ogliany pour y 
remödier. 

Le Regiment de trois mille Suisses que lesdits Cantons ont 
octroyö au Roy trfcs chrestien s'en va prest de marcher, et se 
dit que toütes les compagnies se doibvent trouver ä Pontarlier 
le 15.de ce mois, de quoy j'ay adverty le Comte de Champlite. 
Les uns disent qu'ils vont en Picardie et les autres du cost6 
de La Rochelle. 



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27'''* 






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368 Berichte yon burguodiscfaen Ageoten 

17. December. An die Erzherzogin. Le Sieur de Bassompierre 
£' mentionng en. ma prfeädente est maintenant ä Soleurre, mais 

Ton ve s$ait pas encor ce qtfil veut nggocter en Suisse. La 

Rgpublique de Fribourg luy a enroye Tun des Advouhiers 

£*♦'; et deux du Gonseil estroit paar le saluer, «Pesp&re qu'ä leur 

retour j'en apprendray quelque chose dont v V. A. S. sera 



'* reservie. 

UV, 



|V^ Le Regiment des trois mille Suisses accordös au Roy tr&s 

chrestien par les Cantons Catholiques est ja aux champs et 
doibt passer par le Comtö de Bourgogne. La Compagnie levöe 
riere le Canton par un Gentilhomme dudit Fribourg, Lieutenant 
des gardes Suisses du Roy trfcs chrestien, sortit döcy le XII. 
de ce mois aprfcs avoir prest6 serment es mains dudit Advouhier, 
comme firent tous les officiers et soldats, qu'ils ne feroient 
aucune action de guerre contre le Service de S. M. Hs vont du 
coste de la Rochelle, comme ledit Capitaine m'a asseur& 

$, L'on dit icy que le Marquis de Coeuvre promet d'accordef 

Fi?-? 

z£: ceux de la Valteline avec les Grisons. (Test une chose fort 

Rk> - difficile, touteffois je la reserviray de ce qu'en succ^dera. 

w', 30. December. An Dellafaille . . . Vous verrez Tadvis que 

&£•• je donne ä S. A. S. de Taprehension que j'ay eu que le commun 

P peuple de cette ville fut du tout gaignö par les partisans frantjois 

pour se jetter dans le party du Roy tres chrestien par les 
pratiques de ceux que le Marechal de Bassompierre y entremet. 



stf; ' Mais deux choses sont arrivöes fort propres pour les contre- 

* carrer, ä sgavoir la lettre de S. A. S. du X. de Novembre 1 ) 

par oü eile döclaire sa bonne volontö envers la Ville de Fribourg, 
et Tautre la nouvelle qui arriva hier icy que le Ducq de Feria 
|,;-, envoyoit en bref ä Lucerne le Comte Carle Casatti pour Am- 

E ''~ bassadeur ordinaire de S. M. et par ordre d'icelle et qu'il apportoit 

Wi des deniers pour payer les pensions extraordinaires et secrettes 

£&"" ä ceux dudit Fribourg, qui se sentoient offencös de ce qu'elles 



*) Oben, S. 265. 



*-i M* K 



-_• 



in der Schweiz. 1619 —1629. 269 

avoient estö distribuöes ä tOufc les atttres Cantons Catholiques 
ä leur mespris et interrests (comm'ils disoient). J advertis aussi 
Sadite A. de la Diette qui se doibt tenir ä Soleurre ä Finstance 
dudit Sieur de Bassompierre, et du principal subjet d'icelta, 
Padvertissant que maiiitenant les patentes des pensions de sei 
arriveroient fort ä propos. 

An die Erzherzogin. La lettre de V. A. S. dattöe en la 
Ville d'Ypre du xx. de Novembre m'est venue fort ä propos 
pour maintenir ceux de cette Ville de Fribourg en leur bonne 
affection envers Sa Majeste, de laquelle plusieurs partisans du 
Roy trfcs chrestien taschoient de les retirer, leur proposant que 
les Espagnols les mesprisoient et les postposoient aux autres 
Cantons Catholiques leurs inferieurs en extendue de pays et au 
maniement des armes ä quoy auroit servy un advis que ceux 
du Conseil receurent hier par une lettre d'un Capitainne des 
leurs qui est en garnison k Cöme . . . asseurant que le Comte 
Carle Casate devoit arriver bien tost ä Lucerne pour deservir 
la Charge d'Ambassadeur ordinaire dont S. M. Pa pourveu, et 
qu'il apportoit desüeniers pour payer les pensions extraordinaires 
deues ä ceux dudit Fribourg, lesquels se plaignoient beaucoup 
de ce qu'ä leur grand mespris elles avoient este payöes aux 
autres Cantons ä leur exctysion. Au moyen de quoy j'espfcre 
que les desseins du Sieur de Bassompierre d'attirer toute cette 
viBe a la d6votion du Roy son maistre demeureront sans 
effect, mesmes s'il plaisoit ä V. A. S. de Commander que les 
patentes des pemions de sei soient envoy6es avant que ceux de 
Fribourg ayent prins r6solution sur les propositions que le 
Sieur de Bassompierre doibt faire ä une Diette assign6e ä Soleurre 
pour le 7. de ce mois. 

La dite Diette a est6 procurfee et obtenue par ledit Sieur 
de Bassompierre aux frais du Roy son maistre. H a pri6 la 
Röpublique de Fribourg d'y envoyer des Depput6s avec authorit6 
de pouvoir r6soudre sur ses propositions, mais ils ne Font pas 
voulu faire; bien ont-ils donn6 commission ä Fun de leurs Ad- 
youhiers et ä un principal du Conseil, de la faction de S. M., 



• "•* 



p .^f^T0i" T — 1 



270 Berichte von burgundischen Agenten 

d'y aller avec Charge de prendre tout en recfes pour leur en 
faire rappott. 

Le principal point qu'on y traitera sera d'adviser aux 
moyens pour faire vendre aux Grisons la Valteline et rfcstablir 
avec asseurance la Religion Catholique, comme ledit Sieur de 
Bassompierre fit assez entendre aux Depputfe dudit Fribourg 
qui le furent saluer au nom de leur Rgpublique . . . J'attendray 
Tissue de ladite Diette pour en parier plus certainement. 

i 

1626. 

12. Januar. An Dellafaille: Quant ä la seconde (lettre) 
ou s'est trouve inclose Vadvis du XXVTL de Novembre, je 
vous diray qu'on ne parle point par degä que le Boy de 
France veulh faire qudque nouvelle levee de Suisse, ny qu'il 
aye traite avec Us heretiques d f attaquer le Comte de Bourgogne. 
(Test une . chose assez diffiäle, pource que diffidlement vou- 
droient-ils faire une si ouverte contravention ä la ligue hereditaire 
pour la conservation de laquelle encor receurent Us ä la 8t 
Jean dernüre leur afficit de la pension que 8. M. leur faict 
payer annuellement ä la Diette de Baden pour le seul respect 
dudit Comte de Bourgogne, joinct que la neutraliU dudit ComU 
a este faite et renouvelUe ä lern Requisition jointement ä celh 
des Cantons Catholiques. Touteffois comm'ils sont her&tiques 
et qu'on ne parle poks de faire cet attaque qu'en cos de rupture 
entre les deux Boys, il ne s'y fyudroit pa^ trop fier* Gest 
pourquoy fen ay escrit ä Monsieur le Marquis d'Ogliany pour 
s y en informer de son coste comme je feray du mien, et sur tous 
les points contenus audit advis, et tous deuxferons tous devoirs 
pour prevenir les effects de cette mauvaise volonte, 4c quoy je 
vom prie de reservir S. A. S. 1 ) 



4 ) Der ganze Passus vom Anfange an ist im Original unterstrichen, 



r -» 



in der Schweiz. 1619-1629. 271 

J'escris amplement ä S. A. S. sur le subjet de la Diette 
qui commencera aujourdhuy en la Ville de Soleurre, c'est 
pourquoy je ne vous en feray point de discours. 

27. Januar. An Dellaf aille . . . La n6gociation du Sieur 
de Bassompierre mentionn6 en la lettre que j'ay fait k S. A. S. 
du 17. de Octobre s'est manifeste en la Diette de Soleurre, de 
laquelle je rends compte ä, S. A. S. bien amplement par mon 
autre lettre cy-jointe, ne vous pouvant dire autre nouvelle sinon 
que les Bernois ont aecord6 au Ducq de Savoye la lev6e de 
sept enseignes riere leur estat et que le bruit court ä Milan 
que le Duc de Feria sera rappelt en Espagne.. 

Je ne puis vous rieit imputer du retardement des des- 
pesches des pensions de sei, mais je voudrais bien qu'elles 
fussent arrivtes avant cette Diette de Soleurre, pource que ceux 
de Fribourg s'en fussent plus encouragä au bien des affaires 
de S. M. Au moyen de quoy je vous supplie prendre la peinne 
d'en parier la oü il appartiendra pour Tadvancement d'icelles. 
Je ne sais plus comme excuser ces longueurs ny Celles du Ducq 
de Feria au regard des pensions extraordinaires non encor 
payäes ä ceux de cette ville. Je crains que Monsieur le Marquis 
d'Ogliany ne soit en mesme peine pource qu'il est sans argent, 
que vous scavez estre plus nöcessaire par de$ä que nulle autre 
chose. Je vous prie que j'ay bien tost les despesches des dites 
pensions. 

28. Januar. An die Erzherzogin. (Abschrift.) Les Am- 
bassadeurs de cette Ville de Fribourg retournerent Jeudy dernier 
de la Diette de Soleurre mentionn6e en ma pr6c6dente. Jen'ay 
peu encor avoir copie du recfcs d'icelle, mais je feray mon devoir 
de la recouvrer pour en reservir V. A. S. — Le principal 
poifii-qu'on y a traittö est celuy de la restitution de la Valteline 
aux Grisons, pour laquelle le Mareschal de Bassompierre a taufe 
travaillö qu'il a fait r6souldre par la pluralit6 des sept Cantons 
Catholiques qu'ils trouvoient raisonnable que S. M. face ladite 
restitution, autrement qu'ils y fermeroient leurs passages des 






$ 

V . 









v 



272 Berichte von burgandtschen Agenten 

Alpes aux gens de guerre qui les voudroient passer pour son 
Service, moyennant toutesfois qu'il n'y aura autre exercice de 
religion que de la catholique romaine et que les dits Grisons 
n'y pourroient establir autres officiers que de ladite religion 
catholicque, et de plus que le Boy tres chrestien satisferoit 
^ ä Sa Saintete la spoliation du depost, de quoy ils advertiroient 

comme ils ont fait par courriers expres Sadite Saintet6 et le 
Ducq de Feria au nom de S. M., les suppüant de s'y accommoder 
et signiffiant audit Ducq la fermeture desdits passages. 

^ Ladite pluralitg est composee de quatre Gantons seulement, 

ä sgavoir d'Ury, Schuits, Zug et Soleurre, que je pense avoir 
est6 gaign& par argent, mais ceulx de Lucerne, Undrewald et 
Fribourg Tont seulement prins en recfcs pour en faire rapport 
ä leurs supeneurs lesquels s'y trouveront fort empeseh6s, pour 
ce qu'ils donneroyent volontiers quelque contentement audit 
Mareschal de Bassompierre saus toutesfois desplaire ä S. M» 
et a V. A. S. 






1v« . 



* -v 






&\ 



<• 



Quant ä ceux de cette Viile, je prevois qu'ils tascheront 
de le contenter de paroles sans effect, car il y a quelque 
£.y apparence qu'ils se joindront ä ladite pluralite, sous reserve 

£ ^ toutesfois de la ligue hereditaire et de celle de Milan, suyvant 

lesquelles ils ne pourroyent refuser aucun passage ä la tres 
auguste maison d'Austriche particulierement ä S. M. 






&•;. Un principal personnage Suisse de la faction de S. M. 

m'a dit en secret que ces 4 cantons qui avoient ja promis la 
fermeture de leurs passages n'avoient pas grande volonte d'y 
persister, quand ils seront requis de les ouvrir pour la defence 
de Testat de Milan avec offre de quelques doublons. 



5v 



. 4 

..s 






f%, Lesdits Gantons de Lucerne, Undrevald, et Fribourg 

doibvent faire sgavoir leur rösolution audit Bassompierre pour 
le 9. de Febvrier. 

is';?- Je n'oublieray rien de mon debvoir, mais je desirerais 

qu'il pleut ä V. A. S. de faire sentir les effects de la resolution, 



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in der Schweiz. 1619—1629. 273 

prinse au fait des pensions de sei pour le meilleur Service de 
S. M. et de V. A. S. 

* 

2. Februar. An die Erzherzogin. Abschrift. J'ay recouvrG 
les escrits cy-joints qui contiennent les choses pass6es en la 
Diette de Soleurre mentionnäe en ma pr6c6dente du 27. de 
Janvier. Le Nonce de Sa Saintete y a fait de bons debvoirs, 
mais sans grand fruit. Je n'ay rien oubliä du mien envers 
ceux de Fribourg, lesquels aussy n'ont pas tant compleu au 
Mareschal de Bassompierre que les autres, comme V. A. S. 
verra par leurs däclarations jointes aux dits escrits, lesquels 
je supplie tres humblement V. A. S. prendre de bonne part . . . 

10. Februar. An Dellafaille, mit folgenden Beilagen in 
Abschrift, an die Erzherzogin adressirt: 

Schreiben Ludwig's an die Cantone vom 28.0ctober 1625, 
enthaltend die Beglaubigung von Bassompierre. 

Vorschläge von Bassompierre bei der Tagsatzung vom 
Januar 1626 zu Solothurn. 

Erklärung sämmtlicher Cantone bei besagter Tagsatzung. 

Vorbehaltene Punkte der katholischen Orte und der Walliser, 
die Rückgabe Veltlin's betreffend, vom 20. Januar 1626. 

Vertragsentwurf zwischen den Graübündnern und Veltlinern. 

Erklärung der katholischen Orte und der Walliser betr. 
den Vorschlag des Nuntius. 

Schreiben an S. Heiligkeit vom Januar 1626. 

Schreiben an de» Herzog von Feqa. 
* Auszug aus dem Schreiben an den Allerchristlichsten König. 

Erklärung Freiburg's betreffend die beabsichtigte Rückgabe 
Veltlin's an die Bündner, vom 3. Februar 1626. 

Vormerkung: L'on n'a peu recouvrer la lettre escrite au 
Cardinal Barbarino lägat de Sa Saintete, ny les remonstrances 
de Monsieur le Nonce faicte en ladite Diette. 

10. Februar. An Dellafaille. Vous verrez es escrits que j'envoye 
ä S. A. S., qu'est tout ce que j'ay peu recouvrer des pr&entions du 
Mareschal de Bassompierre et des räsolutions prinses par icelies en la 

Bist. AroiÜT Bd. XX. 18* 



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274 Berichte von burgundischen Agenten 

Diette de Soleurre, par oü die congnoistra que les praüques 
des Frangois en ce pays ont r6ussi quasi toutes, nonobstant 
mes bons debvoirs et le payement promis sans effect des pensions 
secrettes et extraordinaires attendues par ceux de Fribourg; car 
tous les Cantons Catholiques et les Valesans avec les Catholiques 
de Claris et d'Appensel ont approuv6 et r6solu la reddition de 
la Valteline aux Grisons, la fermeture des passages aux anales, 
pour le bien de paix (comm'ils disent) et pour le repos de la 
chrestientä. Toutesfois, ceux de Lucerne, Undrevald, et Fribourg, 
ne s'estans pas d6ciair6 en ladite Diette sur la fermeture auroient, 
seulement promis au Mareschal d'envoyer la r&olution de leurs 
sup6rieurs pour le 9 e de ce mois, comme ont fait depuis ceux 
de Fribourg, mais non pas selon le d6sir des Framjois qui les 
tiennent pour Espagnols, ne sachants encor ce que les autres 
Cantons surnommös y auront fait, mais je puis asseurer que 
lesdits de Fribourg n'ont aucune volonte de faire chose qui 
puisse porter pröjudice ä S. M. A quoy aussi. j'ay bien tenu 
la main, qu'est la cause pourquoy ils n'ont päs appreuvä la 
fermeture desdits passages par leur d6claration et qu'ils y ont 
insäre la rßserve port6e audernier article d'icelle, comme Tun 
des principaux du Conseil m'a dit en secret, m'advertissant que 
plusieurs personnages authoris6s dans les petits cantons, riere 
lesquels sont assis lesdits passages, avoient este corrompus par 
argent pour accorder la fermeture d'iceux, et qu'il pr6voyoit 
qu'ils seront encor plus contents et prompts de les ouvrir, quand 
on leur prösentera des doublons et ducatons de Milan, ce que 
vous pourrGs dire (s'il vous plait) ä SaditeA., ne l'ayant couchö 
en ma lettre pour crainte de luy estre trop ennuyeux a cause 
de la prolixit6 des dits escrits. A quoy vous adjouterez s'il 
vous plait, que ce personnage susmentionng dit aussi que les 
Cantons Catholiques et Valesans n'avoyent pas pens6 ny parte 
de se servir de leurs armes pour obtenir la restitution de la 
Valteline, encor que par mani&re d'acquit ils ayent remerciö 
l'offre que le Roy tres chrestien a fait de conjoindre ses armes 
aux leurs. 



iü der Schweiz. 1319-1629. 275 

24. Februar. An Dellafaüle. Respondant par ordre ä vos 
deux lettres des 30 et dernier de Janvier, je vous diray qu'estant 
l'autre jour ä Berne pour le subjet mentionn6 en ma lettre que 
le Sieur Lappie vous a port6 , je m'informay du contenu en 
Tadvis de Paris du 27. de Novembre que vous m'envoites le 
12 e de Döcembre par ordre de S. A. S. , et trouvay que le 
Mareschal d£ Bassompierre avoit apporte des deniers en Suisse 
qu'il a employ6 au payement des pensions ordinaires deues par 
le Roy son maistre ä chacun des treize Cantons pour un terme 
seulement, mais je ne crois pas. qu'il ayt rien eslargy pour les 
seerettes et extraordinaires pensions, bien qu'il y ayt apparence 
(comme plusieurs disent) qu'il a corrompu par argent quelques 
principaux des petits Cantons pour fermer leurs passages des 
Alpes aux Allemands qui voudroient passer en Testat de Milan 
pour le Service de S. M. 

Ledit Sieur Mareschal n'a demandö aucune lev6e pour 
Tltalie et ne se parle point qu'on en veuille faire aucune 
soit audit Berne et aultres Cantons protestants ou bien es 
Cantons Catholiques. 

II n'a aussi parte aucunenient de faire prendre les armes 
aux Suisses contre le Comtö^de Bourgogne ny promis aucun 
argent pour les y mouvoir, bien ay-je entendu que le Sieur 
Miron Ambassadeur ordinaire du Roy tres chrestien sonda les 
dits protestans, sont envyron deux ans, s'ils voudroient Tentre- 
prendre, mais il trouva qu'ils en estoient bien esloign6s tant ä 
cause de la ligue h6r6ditaire que pour däsirer tousjours ledit 
Conto de Bourgogne en Testat qu'il est maintenant, pour servir 
de barriere entre les Frangais et eux. 



Le Conte Carlo Casate n'est pas encor arriv6. Je crois 
qu'il attend de Targent pour se mettre aux champs. 

Beilage vom selben Datum, in zwei Abschriften. A Berne 






276 Berichte von burgondischen Agenten 

on fait une lev6e de mille hommes ä l'instance du Sieur Mareschal 
de Bassompierre pour envoyer ä la Välteline. 

JL»es Bernois ont accorde* une levöe de deux mille cinq cent 
hommes au second prösident de Thurin pour Monsieur le Ducq 
de Savoye son maistre qui l'avoit envoy6 celle part ä cet effect 
en quallig d' Ambassadeur extraordinaire. 

11. März.' An Dellafaille. Vous aurez icy une lettre de 
Messieurs de Fribourg qui m'ont priö l'adresser ä S. A. S. T 
vous suppliant de la präsenter et d'en procurer une responce 
qui leur soit aggr6able. Je ne vois point d'apparence qu'ils 
ayent de la guerre avec les Bernöis, nonobstant ce qu'ils en 
escrivent ä Sadite A. et les apparences qu'ils m'en ont repr6sent6 y 
toutesfois je trouve qu'il importe au Service de S. M. que la 
responce de Sadite A. leur donne du contentement, combien que 
ce seroit bien fait (ä mon advis) de ne la pas d61ivrer jusques 
apres qu'on aura traitö avec les Bernois touchant le commerce 
et pris du sei, mais je n'en dis pas davantage, bien sachant 
que Sadite A. s§aura bien conside'rer le bout par sa grande et 
singuliere prudence. 

10b März. An die Erzherzogin. Le Conseil estroit de 
cette ville de Fribourg d6puta Sambedy dernier les deux Ad- 
vouhiers pour me dire de la part de tout eux (comm'ils firent)< 
qu'ils avoient occasion de se doubter de quelque mauvais desseing 
des Bernois ä Tencontre de leur estat et de les attirer v ä la 
guerre par le moyen de quelques actes de volonte et de mespris 
qu'ils avoient fait en leur endroit, me döclairant qu'ils avoient 
re*solu d'en escrire ä V. A. S. pour la supplier tres humblement 
de Commander au Comte de Champlite Gouverneur g6n6ral de 
Bourgogne de les secourir en cas de besoing avec les forces 
qu'il pourra assembler riere son gouvernement, me priant aussy 
de faire tous les bons Offices que je pourray auprfes de V. A. 
pour la mouvoir ä l'assistance par eux pr&endue. Je leur fis 
la plus aggreable responce que je puis pour les maintenir en 
leur bonne volonte envers S. Mt6 et V. A. S., et leur dis entre 



J 






io der Schweiz. 1619—1629. 277 

autres choses que par une sienne lettre dont eile m'avoit honnorä 
le 20 e de Novembre dernier, responsive ä une mienne du 23° 
d'Octobre pr6c6dant, eile m'avoit commandä de dire ä un 
principal d'entre *eux mentionn6 en sadite lettre qu'elle ne manc- 
^ueroit en cas de besoing de tesmoigner ä ceux de JTribourg 
les efFects de sa bonne volonte, de quoy je les aurois rendus 
fort contents, m'ayant depuis envoy6 la lettre cy-jointe pour 
l'adresser ä V. A. S. comm'ite m'en prierent audit jour de 
Sambedy. Ils en ont escrit aux autres Cantons Catholiques 
pour les assister et envoyer quatre personnages de leurs corps 
audit Berne pour faire leurs plamtes et demander räparation 
des torts et griefs qu'ils disent avoir receu d'eux. Au moyen 
4e quoy je prövois que la chose ne passera pas plus oultre. 
Toutesfois je supplie trfcs humblement V. A. S. de leur faire 
une responce qui leur donne du contentement, car ce sera le 
Service de S. M. Ce que remettant ä la grande prudence de 
V. A. S., je ne m'extendray pas plus avant, sinon que je la 
supplie tres humblement de prendre de bönne part la copie 
cy-jointe de la responce que Sa Saintete a fait a la lettre des 
Cantons Catholiques touchant la restitution de la Valteline aux 
Grisons, qu'elle n'appreuve aucunement 1 ). 

Erste Beilage. Schreiben Freiburg's an die Erzherzogin, 
In Uebersetzung (wohl von einem Spanier). 

Traduction d'une lettre escripte ä S. A. S. par les Escoltet 
et Conseilliers de la Ville <Je Fribourg, datöe le IT de Mars 1626. 

S6r6nissime, Tres puissante Princesse et Cl&nente Dame, 
Votre Altesse Sörönissime sera sans doute informäe, de quelle 
maniere ceste nostre Ville et petite Province, estante si voisine 
et meslangäe parmy nos voisins de la Religion contraire, il 
n'est aultrement possible, qu'ils ne se pr6sentent journellement 



l ) Vom 17. Februar 1626, sub annale piscatoria. Legion es 
Angelorum. 









J 



7. 



278 Berichte von burgundischcn Agenten 

des diflferends entre nous et eulx, lesquels comme plus puissante 
incommodent grandement les nostres, et nous tourmentent fort 
es frontiers, mesmes usent de toute sorte de menaces envers 
nous, ce que nous a oblig6 de pour nostre asSeurance röclamer 
Payde de noz amiys en nostre necessite, et combien qu'en verta 
de nostre alliance et union avec Sa Majestä Catholique debvions 
ä nostre besoing recepvoir d'Icelle toutö ayde et assistence, par 
la Franche Comtö de Bourgoigne, comme les plus proches voisins; 
si est-il que le Gouverneur d'icelle Comte faict difficulte de nous 
donner aulcune assistence sans l'ordre et consentement de V. 
A. S., nonobstant que nous luy ayons cy-devant präsente nostre 
service et secours actuel. 

Ce pourquoy supplions V. A. S. grandement d'estre servye 
de donner ordre bien expres audit Gouverneur et Officiers du 
Comte de Bourgoigne, en vertu duquel ils soyent obligez de non 
seulement nous secourir en l'occurrence präsente avec un nombre 
signalä tant ä pied qu'ä cheval, ains aussy en toutes aultres 
occasions et tout et quand fois la n6cessit6 le requerrera; et 
nous nous offrons ä pareille d&nonstration , en semblable con- 
juncture , comme estants tres disposez et appareillez de tout 
nostre coeur et volunte rendre a V. A. S. aggröables et humbles 
Services et secours. Et attendants sur ce la favorable et briefve 
resolution de V. A. S. la recommanderons ä la protection du 
Tout Puissant qui la veuille conserver, par Tintercession de sa 
Mere Imacutee la Royne des Cieulx, longues annees etc. 

Zweite Beilage. Abschrift eines Schreibefes Freiburg's an 
Champlite. 

Illustre et honore Seigneur, bon amy et voysin, 

Votre Seigneurie ne peut estre ignorante des vexations, 
mespris et aflfronts que nos voysins, elev6s de leur force et 
puissance et pour les relligions contraires nous demonstrent quasi 
journellement, comme tant seullement ces jours pass6s nous ont 
gast6 et d6coup6 une forest par force, qu'ils n'ont que faire, 
et que gist du tout riere nostre Jurisdiction, outre cela soy 



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. ■■*- 1 s 



in der Schweiz. 1619-1629. 279 

pröparent fort et ferme ä la guerre, et nous en menacent. Sorte 
que pour nous asseurer sommes contraincts de le plaindre ä nos 
bons voysins, et demander leur secours, affin qu'en temps et 
n6cessit6 requise en soyons asseurfe, entre lesquels vous estimons 
pomt des derniers, et qui nous pouvez beaucoup soulager, comme 
de faict il semble vous soyez tenu veu nostre dfeclaration cy 
devant faicte envers vous de le vous devoir aussy. Vous prions 
donc donner # ordre, que s'il est requis non pas seullement en 
la präsente n6cessit6, ains aussi pour l'advenir, nous soit 
envoyö quelque bon nombre de soldats tant de pied que de 
cheval selon l'exigence du faict. 

Dritte Beilage. Die Erzherzogin an Freiburg, von Brüssel, 
27. März 1626. Vorbemerkung von Dellafaille: Le double de 
cette minute a est6 envoyö au Secretaire Huart, afin d'fecrire 
ausdits de Fribourg en la inesme conformitt. 
Isabelle etc. 

Tres chers et bons amis. Nous avons veu ce que nous 
avez escrit par vostre lettre du 2. de ce mois des diffärens qui 
se prfeentent joumellement entre vous et les Bernois vos voisins, 
et les menaces qu'ils vous ont faict, ce que vous auroit oblig6 
de reclamer pour vostre asseurance l'ayde de vos amis. Et pour 
response vous dirons, que cette nouvelle nous a apportß beaucoup 
de plaisir, comme estant et ayant toujours est6 dösireux de 
vostre repos et de la prosp6rit6 de vos affaires, mais que nous' 
voulons espärer que la chose ne p§ssera plus avant et que 
lesdits Bernois donneront lieu ä la raison. Si neantmoins il 
en arrivoit aultrement, dont nous serions marris, nous ne 
lairrons d'avoir particulier soing de ce que vous touche, et ne 
permettrons pas que vous soit fait aucun tort, nous remettant 
pour le surplus ä ce que le pr6sident de la cour de parlement 
ä Dole vous dira de notre part, et de Paffection que nous 
aurons ä cultiver par toute sorte de debvoirs et Offices l'alliance 
et bonne voisinar^e qu'il y a tousjours eu entre nous, nous 
prierons le Cr6ateur de vous avoir, tres chers et bons amis, en 
Sa Sainte garde. \ Bruxelles, le 27. de Mars 1626. 



280 Berichte von b ärgernd i sehen Agenten 

Vierte Beilage. Die Erzherzogin an Thomassin. Vom 
selben Datum. , 

Isabelle etc. 

Tres eher et bien aim^, Votre lettre du 10 de ce mois 
nous a informä des propos que les D6put6s du Conseil de Fribourg 
vous ont tenu des desseins des Bernois contre leur estat et de 
ce que vous avez respondu, ce que nous ne s$aurions sinon 
approuver, et en ceste conformite nous leur respoudons ce que 
verrez par la copie de notre lettre cy-jointe, en suite de quoy 
vous les poüvez aussy asseurer, qu'en cas de besoin et que cest 
affaire passe plus avant, nous ne laisserons de leur tesmoigner 
les effects de notre bonne volonte et de leur prester tont confort 
et assistence contre leurs ennemis 1 ), quoy que nous voulons 
esperer que ce malentendu s'aecommodera amiablement. En 
quoy aussy si vous jugez que votre entremise vers les Bernois 
seroit, utile et agr6able, vous la leur pourrez oflfrir et rendre 
peine de disposer ceulx de Berne ä ce qui est de la raison, Et 
Dieu vous ait etc. 

Thomassin an Dellafaille, 25. März... Je crois que S. 
A. S. est bien advertie comme le Mareschal de Bassompierre 
auroit quitte ce pays des ligues pour retourner ä Paris, et qu'U 
a prins son chemin par Nancy par le commandement du roy 
son maitre. Je n'en s$ay pas encore la« cause, mais j'espere 
la s$avoir bien tost, et la vous escrire ; Ton dit icy qu'il a laiss6 
sa vasselle d'argent ä Bafle, et le meilleur de son Equipage, 
pour ce qu'il y doibt repasser pour aller ä Rome en qualitö 
d'Ambassadeur Extraordinaire 



Je crois que le different de Messieurs de Fribourg avecq 



l ) Hier wir ferner folgender Satz eingeschoben, welcher aber durchstrichen 
worden ist: ayant & Celle fin escrit au Comte de Champlite, et Inj ordonne' 
de les seoourir areoq autaut de gens que bonrement faire se pourra mais 
que: n. s. w. 



jr 






in der Schweiz. 1619—1619. 2dl 

<jeux de Berne se termirera par voye amiable, parce qu'ils ont 
r6solu par ensemble de visiter les places contentieuses , de re- 
<;ognoistre le droist de l'une et l'autre partie, et oü ils ne 
pourront s'en accorder, choisir des arbitres d'une part et d'autre, 
de quoy je vous prie de reservir S. A. S. laquelle toutes fois 
pourra faire, s'il luy piaist, quelque aggreable responce, ä ceux 
dudit Fribourg, qu'on leur delivrera apres que le fait du sei 
sera r6solu avec lesdits de Berne. 

22. April. An die Erzherzogin. Je delivray Mardy dernier 
aux Advouhiers et quelques principaux du Conseil estroit de 
cette Ville de Fribourg la lettre de V. A. S. et leur fis offre 
de ma personne selon son conjmandement, de quoy ils se tes- 
moignerent fort resjouys; mais ils*m'en doibvent venir parier 
bientost au nom du corps dudit Conseil, de quoy je la reserviray 
par le premier ordinaire. 

Je ne tiens pas trop asseur6 Tadvis que j'ay donn6 ä V. 
A. S. par ma lettre du 8 C de ce mois touchant la forteresse 
que Ton dit icy estre ja commencäe par les Frangois au pays 
des Grisons rifere la comxnunaut6 de Dissentifs, pour ce que le 
Marquis de Dogliany m'a escrit qu'il n'en avoit rien entendu 
uy le Nonce de SaSaintet6, lequel touteffois regoit souvent des 
nouvelles de Coire, ville cath6drale dudit pays des Grisons. 

I/on tiendra Lundy prochain une Djette des Cantons 
Catholiques en la Ville de Lucerne convocquäe sur Tinstance 
dudit Sieur Nonce, lequel leur a escrit ce qu'il a Charge de Sa 
Saintet6 d'y reprtsenter, dont trois points principaux sont de 
r6voquer ce qu'ils ont accordfe au Mareschal de Bassompierre 
touchant la Valteline et particulierement que les passages des 
Alpes ne soient point bouchäs riere leurs estats sinon ä ceux 
qui se voudront opposer au recouvrement du depost de ladite 
Valteline, que lesdits Suisses Catholiques se rösolvent d'assister 
Sa Saintet6 audit recouvrement quand ils en seront requis, et 
que ceux du canton d'Ury ayent ä rappeller et faire sortir 
dudit pays des Grisons leurs subjets en nombre d'envyron mille 
hommes qui sont celle part au Service du Roy tres chrestien. 



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283 Berichte tod bargoodischen Agenten 

Dy a encor plusieurs autres articles desquels et du succes de 
la dite Diette jela reserviray incontinant... 

23. April. An Dellafaille. Messieurs de Fribourg sont 
fort contents de la responce que S. A. S. a daign6 faire ä leurs 
lettres et de ce que par son commandement je leur ay ouflfert moh 
Service et tout ce que je pourray pour moyenner une bonne 
paix entre eulx et les Bernois, mais j'espere qu*ils accommoderont 
d'eux-mesnles leur difffcrant quand ils seront sur les places con- 
tentieuses, oü döans quelques jours leurs commis se doibvent 
retrouver avec leurs titres d'une part et d'autre. 

Le bruit court icy que le Roy tres chrestien fait passer 
en ladite Valteline trois Regiments huguenots qui sortent de la 
Ville de Montauban et des envyrons, pour s'opposer aux desseings 
du Seigneur Torquato Conti, g6n6ral de Parmfee de Sa Saintete 
pour le recouvrement du depost de ladite Valteline. 

6. Mai. An die Erzherzogin. Encor que ceux de cette 
Ville de Fribourg soient retourn6s de la Diette de Lucerne 
depuis Sambedy dernier, je n'ay peu toutesfois encor recouvrer 
le rtcit d'icelle pour en reservir V. A. S. — Bien luy diray-je 
que j'ay apprins d'eux que les Ambassadeurs y repräsentans les 
Cantons Catholiques avoient esconduit le Nonce de Sa Saintetfe 
de l'instance qu'il faisoit de revoquer et annulier tout ce qu'avoit 
est6 rfeolu en la derni&re Diette de Soleurre ä la solicitation 
et persuasion du Mareschal de Bassompierre , et qu'ayant fait 
veoir audit Sieur Nonce une lettre qu'ils escrivoient ä Sadite 
Saintett pour s'excuser et repräsenter leurs raisons le priant 
de Taggreer et addresser ä Sadite Saintetß, il n'y auroit vouhi 
entendre ny s'en charger, au moyen de quoy lesdits Ambassadeurs 
s'estans rassemblös pour en dfelibörer de nouveau et destournäs 
par l'Ambassadeur ordinaire de France y auroient trouv^ tant 
difficulW qu'ils se seroient d6partis et retir6s dudit Lucerne 
sans rien conclure , sous espoir que la paix entre les deux 
Roys (qu'on asseure par tout) les pourra tirer hors de cette 
penne, non sans un grand mescontentement dudit Sieur Nonce. 



in der Schweiz. 1619—1629. 28a 

C'est tout ce que j'ay maintenant digne de luy reprfeenter 
attendant que je luy puisse envoyer une copie dudit recfes . . . 

3. Juni. An Dellafaille. Par ma lettre du 6* de May, 
je donnois quelque espoir ä S. A. S. de la reservir d'une copie 
du reces de la demiere Diette de Lucerne, mais ne l'ayantpeu 
veoir que bien tard, il m'a sembte que je ne devois pas Ten 
importuner parce. qu'il n'y a rien qui m6rite, mesmes en cette 
saison que la paix est faicte. Touteffois j'en ay fait extraire 
ce que vous verrez en l'escrit cy-joint que je d&aisse ä vostre 
discrttion de luy en dire quelque chose ou de ne luy en point 
parier 

Besagter Auszug liegt bei. 

1 6. Juni. An die Erzherzogin. L'on croid en ce pays que 
la paix est faite entre Sa Majest6 et le Roy tres chrestien pour 
le regard de la Valteline, mais Ton s'esbayt de ce que plusieurs 
soldats frangois ne d&aissent de passer en petites trouppes par 
ce pays depuis envyron dix jours, par un chacun desquels Ton 
a quasi tousjours veu aucuns d'iceux traverser le lieu de Morat 
distant de cette ville de trois heures seulement. L'Evesque de 
Campania, Nonce de Sa>Saintet6, n'en est pas sans penne, pour 
ce que le Sieur Miron, Ambassadeur ordinaire de France luy a 
escrit par deux fois que ledit Seigneur Roy son maistre les 
avoit contremandö et ordonn6 qu'ils rebrossassent devers Poussin 
place tenue par des Huguenots. Quelques uns desdits soldats 
ont dit audit Morat qu'ils alloient ä ladite Valteline pour remplir 
les r^giments fran^ois qui sont fort diminu6s, mais Ton discourt 
en cette Ville qu'ils iront au Frioly pour les V6nitiens qui se 
doubtent de l'Empereur. L'on a advis ä Lucerne que quatre 
Compagnies de Zürich y estoient ja retourn6es et que le Marquis 
de Coeuvre avoit d6clair6 a ceux d'Artolf (qui servent en ladite 
Valteline) qu'il avoit ordre de les licentier et payer . . . 

1 5. Juli. An Dellafaille. J'attens tousjours le retour des 
d£putes de Fribourg qui sont en la Diette de Baden pour s$avoir 
quelques nouvelles, mesmes de la Valteline, de la quelle on parle icy 
fort diversement, sans alteguer autres autheurs que quelques 



'■ f .&zm&r--- 



4 Berichte tob buranodischea Agenten 

>ldats pasaans qui diaent venir de ladite Valteline. Tousjoursest-il 
le lesdits gens de guerre ne sont pas encor licenües. Toutesfois 

plus part des soldats taut Francoia quc Suisses et Valleaans 
i sont sortis, quelqu'uns avec passepQTt et le plus graud nombre 
ns conge, disant qu'on y meurt de faim parceque les vivres 

sont extremement chers et qu'il n'y a point d'argent pour les 
ldats. D'eux d'iceux qui paaserent avant hier par cette rille 
aoient que le Marquis de Coeuvre estoit prest de remettre le 
«sing de ladite Valteline es mains de Sadite Saintete, mais 
le les Vesetiens y avoient contredit et envoye beaucoup de 
jmpagnies pour resister aux gens de Sadite Saintet6 voyant 
Le les Francoia s'en retournoient tous ä la öle. Mais je ne 
«ix rien croire avant le retour desdits depputes. 

28. Juli. An Bellafaille. Le reces de la Diette de Baden 
est paa encor icy arrive . . . 

Quant ä la Valteline, on a divers advis que les gens de 
lerre s'en retirent de jour ä autre ; inais neantmoins ceux de Berne 
i sont pas encor arrives en leur Canton, ny ceux du pays de 
alais, honnis quelques particuliers qui ne peuvent plus supporter 

necessite des vivres, mais l'on dit icy que les Capitaines et 
nseignes y demeurent tousjours jusqu'ä ce qu'ils auront touche 
gent. 

An die Erzherzogin. Je n'ay encor peu veoir le reces de 

Diette de Baden, Wen ay-je parle aux depputes de cette ville 
ii en sont retournes, Sans qu'ils m'ayent dit chose de con- 
ieration, hormis que les Venitiens et les Grisons ae plaignent 
i traicte de paix feit entre Sa Majeste et le Roy tres 
irestien lequel, pour les appaiser et leur persuader de se con- 
rmer audit traite, feit passer devers eux un Ambassadeur 
traordinaire. Lesdits Grisons sont malcontens de cc que leur 
uverainete de la Valteline se trouve fort abastardie et quasi 
leantie par ledit traite (comm'ils disent), tellement que les 
itholiquea et her6tiques du pays se sont jointe et unis pour 
r ensemble cercher du remede ä leur mal, et ä cet efiect 
oient envoye dem principaux d'entre eux a la dite Diette, 



s^ 1 



io der Schweiz. 1619-1629. 285 

Tun Catholique et l'autre h6r6tique, mais ils ont este remis ä 
Tarrivöe dudit Ambassadeur extraordinaire qui doibt venir en 
ce pays au partir desdits Grisons. Le Sieur de Myon a pass6 
vers moy retournant de ladite Diette selon qu'il estoit chargfe 
par ses Instructions et m'a confirmö ce que dessus, mais comm'il 
doibt reservir V. A. S. de toutes choses par sa relation, je ne 
m'extendray ä plus, jusques ä ce que j'auray veu ledit reces 
duquel j'extrairay les choses qui mGriteront d'estre pr6sent6e| 
ä V.. A. S. * 

13. August. An Dellafaille. Je ne pense pas que Tex6- 
cution de la paix pour la Valteline soit retardße par le moyen 
de Sa Saintetö, comme son Nonce m'a escrit, mais je crains 
quelque retardement par le moyen des Grisons par la proposition 
qu'ils ont faite en la Diette de Baden, dont j'envoye ä S. A. S* 
la copie en substance, que vous verrez. 

Je n'ay rien entendu depuis ma derniere des trouppes du 
Ducq de Savoye qu'on avoit escrit estre entrös dans le Duch6 
de Milan, encor que j'aye receu des lettres d'un Capitame 
fribourgeois log6 avec sa Compagnie en la Ville de Come . . . 

Le Capitaine susmentionnö qui est ä Come m'escrit de 
plus cpie les V6nitiens levoient des gens en grand nombre pour 
pratiquer le proverbe qui dit : si vis pacem para bellum. II dit 
de plus avoir advis du Prince d'Ascoli que les affaires du 
Ducq de Feria alloient mal en Espagne, et au reste qu'il ne 
pensoit pas que le Regiment Suisse oü il est Capitaine soit 
licentte avant l'automne, parceque l'Estat de Milan et la chambre 
Royale sont jflespourveus d'argent , tellement que c'est une ma- 
ladie qui afflige beaucoup de gens en toutes provinces . . . 

An die Erzherzogin. Depuis ma derniere lettre j'ay veu 
le recfcs de la Diette de Baden y-mentionn6 ; mais je n'y ay 
rien trouvG meritaht d'en reservir V. A. S., sinon les propositions 
y-faites par 1' Ambassadeur ordinaire de France et les depputes 
des Grisons. J'en ay tirfe le sommaire qui est contennu en 
l'escrit cy-joint par lequel V. A. S. connoistra que le Francis? 



. ** 



1 



286 Berichte yoq burguodischen Ageoleo 

tache tousjours de persuader aux Suisses que tous les desseings 
et actions du Roy son maistre ne visent qu'ä leur bien et 
asseurance et sous ce pr6texte faire clorre et fermer leurs 
passages des Alpes. Et quant ausdits Grisons eile verra en 
quoy consiste leurs plaintes et ce qu'ils pr6tendent des Suisses 
pour rem6dier ä leurs affaires. Le President des V6nitiens ä 
Zürich estoit audit Baden pendant 4 la dite Diette, mais il ne 
s'est pas pr6sentfe ä Tassembläe. II a seulement fait quelques 
confärences secrettes avec le Nonce de Sa Saintet6 et ledit 
Ambassadeur de France. Quelques trouppes frangoises passent 
tousjours par le pays des Bernois, quf. vont ä la Valteline, mais 
Ton dit que c'est pour le Service particulier desdits Venitiens 
qui craignent les armes de la trfcs auguste maisofi d'Austriche. 

Beilage: Sommaire de la proposition du Sieur Myron, 
Ambassadeur ordinaire de France, en la Diette de Saint Jean 
tenue ä Baden en Juillet 1626, und Sommaire de la proposition 
des Ambassadeurs des Grisons en ladite Diette. 

7. October. An Dellafaille. J'escris l'autre lettre cy-jointe 
ä S. A. S. pour la reservir de la sortie du r6giment de Berne 
du pays des Grisons et de la Valteline. C'est un commencement 
de l'ex6cution de la paix. Je recouvreray le manifeste des 
Grisons y-mentionn6 pour le vous envoyer, s'il est possible. 

An die Erzherzogin. J'ay longtemps attendu d'escrire ä V. A. S. 
pour la reservir des affaires de la Valteline, mais encor n'ay-je 
peu sgavoir autre chose sinon que le Regiment des Bernois 
compos6 d'onze enseignes auroit est6 licenti6 et seroit depuis 
quelques jours arrive riöre leur Canton. Les Grisons ont publik 
un manifeste contenant les raisons qu'ils disent avoir de traverser 
la paix, mais Ton tient tousjours ä Milan qu'elle sera executte 
et qu'au retour du Cardinal Barbarin les effects s'en monstreront 
plus ouvertement . . . 

21. October. An die Erzherzogin. L'ex6cution de la paix 
s'avance quelquement en la Valteline, mais petit ä petit J'ay 
ja reservy V. A. S. que le Regiment des Bernois en estoit sorty. 



\ ' 



in der .Schweiz. 1619-1629. 267 

L'on est maintenant adverty que les Bernois ont asseur6 
Monsieur de Preau 1 ) de se vouloir entierement conformer ä la 
volonte du Boy son maistre, mais les gens de Sa Saintete ne 
sönt pas encor introduits en ladite Valteline. 

5. November. An Dellafaille. Le Cardinal de Savoye*) 
a pretendu TEvesch6 de Syon, pays de Valais, nonobstant qu'eile 
ne soit pas vaquante , mais sur Poccasion de ce que la Con- 
gregation des ^ardinaux au fait de la foy et Religion (d61ib6rant 
sur une requisition ä eux faite par l'Eyesque 3 ) d'adviser aux 
moyens qu'ils pourroient tenir pour purger tout son diocese 
d'h6r6tiques) auroient reconeu et jug6 que le dit Evesque 
n'estoit pas asses puissans pour conduire cet affaire ä bon port. 
Au moyen de quoy ledit Cardinal s'estoit offert de l'entreprendre 
moyennant qu'il fot pourveu de ladite Evesch6 pour 6change 
de laquelle il offroit audit Evesque une Abbaye de trois mille 
escus de rente, a quoy touteffois il n'auroit voulu entendre, 
prßvoyant que cette nouveautö pourroit apporter grand prßjudice 
ä Sa Majestä pour le voisinage du Duche de Milan, tant est-il 
affectionn6 et serviteur de Sadite Majeste. Je crois qu'il en aura 
adverty le dit Seigneur Don Gonzales pour ce qu'on m'a dit qu'il 
lui auroit r'emerciG cette bonne volont6 au nom de S. M. et 
promis l'assistance des forces qui sont au Duchö de Milan en 
cas de besoing. 

Le comte de Soisson 4 ) est tousjours ä Neufchastel, ville 



l ) Charles de FAubespine. S. oben Myon (p. 211). 

*) Moritz ron Savoyen, 1593— 1657,Bruder des berühmten Philibert 
Emmanuel, Cardinal mit 15 Jahren, dann Fürst von Oneglia, geschickter 
Diplomat. . 

') Hildebrand Jost, Bischof von (1613) 1614 bis 1638. 

4 ) Ludwig von Bourbon, Graf ron Soissons, Bruder der Herzogin ron 
Longueville, 1604 — 1641, Grossmeister von Frankreich, Gouverneur von 
Dauphin^, tüchtiger Kriegsmann, gefährlicher Gegner ron Ludwig XIII. 
und Richelieu. 



288 Berichte von bargund»chen Agenten 

de tout heretique; mm les habitans luy permettent de faire 
dire la messe dans le chasteau, oü il est log£ pour ce qu'fl 
appartient, et la Ville aussi, au Ducq de Longueville son beau 
frere, sans qu'ils veullent permettre ä ceux qui ne sont pas 
domestiques dudit prince, d'ouyr ladite messe, tellement qu'aucuns 
marchants de notre pays receurent dernierement un grand afiront 
ä la foire dudit Neufchastel par les habitans pour ce qu'ils 
alloient ouyr la messe audit chasteau. % 

L'on avoit dit que le dit comte de Soisson avoit fait sa 
paix ; mais j'en doubte pource qu'il continue son dessein de passer 
ä Rome par la voye de Milan, comme je s$ay par le moyen 
d'une pere J6suiste, son C!onfesseur, qui arriva hier en cette 
ville pour attendre dans le College de cette ville la sortie dudit 
prince, autant que lesdits de Neufchastel ne Tont pas voulu 
souffrir dans leur ville ny permettre de dire la messe au dit 
Chasteau pour la grande hainne que les h£retiques portent ä 
cette ordre. Le dit Ducq de Longueville (qui est leur sou- 
verain) n'auroit pas plus d'auctoritß ni de credit s'il estoit 
en propre personne. 

18. November. An die Erzherzogin. J'ay advis que PAm- 
bassadeur extraordinaire du Roy trfcs chrestien, qui souloit 
s'appeller Monsieur de Pr6au et ä präsent de Chasteauneuf 1 )» 
estoit sorty de Venize et arriv6 au pays des Grisons au mois 
d'Octobre derniere oü il avoit trouv6 de la difficultä au fait de 
sa 16gation, comme Ton avoit sceu par le moyen de deux de 
leur corps Tun Catholique l'autre härötique qui arriverent de 
leur part ä Lucerne le 1 7 C dudit mois d'Octobre et proposerent 
au Conseil oü ils eurent audiance que les dits Grisons leurs 
supärieurs avoient r&olu de ne pas advouer les articles de la 
paix faite par les deux Majestäs, mais qu'ils en vouloient pour- 
chasser une modäration aupres du Roy tr&s-chrestien , pour 
estre trop präjudiciable (comm'ils disoient) ä leur estat tant 



*) "8, oben, Myon (p. 211). 



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V 



in der. Schweiz. 1619-4690. 269 

ecclesiastique que poütique. Au moyen de: quoy ils requ&oient 
les dits de Lueerne d'accompagner de leurs lettres favorables 
leurs Ambassadeurs qu'ä cet effect ils vouloient envoyer en 
France, a quoy ils n'auroient respondu autre chose sibob qu'flg 
vouloient attendre ledit Sieur de Chasteauneuf pour en däüb&er 
quand ils l'auroient entendu, mais comm'il ne seroit pas encor arrivö 
au pays de Süisse (quejesache), je prövois de grande longneur 
ä mon regret, en Pexöcution de la'dite paix. 

Le Regiment de Suisses CathoHques est congßdiß en Testat 
de Milan, mäis non encor sorty pour n*avoir touch6 argent. 

30. November. An Dellafaille . . . J'ay sceu que les Grisogs 
ont changö leur d61ib6ration d'envoyer des Ambassadeurs au 
Roy tr&s-chrestien pour obtenir modgration des articles de la 
paix, pource que le Sieur de Chasteauneuf, Ambassadeur extra- 
ordinaire dudit Seigneur Roy, les en a dissuadä, leur disant 
asseur&nent qu'ils seroient les malvenus et qu'ils n'auroient 
point d'audiance ..." 

15. December. An Dellafaille. J'escris ä S* A. S. la cy- 
jointe pour la reservir de deux choses. L'une est de la röso- 
lution prinse par l'Evesque de Syon de quitter son EvescW, 
comm^elle ver^a par une copie d'une. lettre qu'il a escrit aux 
Cantons Catholiques. I/autre est l'arriv6e du Sieur de Chasteauneuf, 
Ambassadeur extraordinaire du Roy tres chrestien ,en la Ville 
de Soleurre, et la d61ib6ration qu'il a prinse de faire tenir une 
Diette au dit Soleurre pour la cause mentionn6e en la lettre 
qu'il a escrit ä Messieurs de Fribourg de laquelle j'ay aussy 
Joint une copie. Vous verrfes le tout . . . 

An die Erzherzogin. Le Sieur de Chasteauneuf, Am- 
bassadeur extraordinaire du Roy tres chrestien, ayant fait ce 
qu'il avoit de Charge aupres des V6nitiens et Grisons pour 
Pex6cution du trait6 de la Valteline est arrivfe a Soleure oü ü 
pr6tend faire convoquer une Diette pour d&lairer aux Suisses 
sa nSgojciation et leur proposer quelques autres . choses qui ne 
sont pas encor conneues ä Messieurs de Fribourg auxquelß ü 

Hifltor. Archiv Bd. XX. 19* 



KM Berichte von bgrguüdiactaeu Ageulen 

a escrjt la lettre dont la copie va cy-j ointe. Je' scauray tout 

ce. qu'il aura dit et fait en ladite Diette pour en reservir V. A.S. 

L'Evesque de Syon continue de vouloir remettre son 
Eyesche es mains de Valaizans ses dioeesaim qu'on dit l'avoir 
prescnte ä Sa Saintete pour estre en possessioa de ce droit, et 
comme: c'est une chose de grande consequence pour le repos 
de la chresüente, il en a preadverty Sadite Saintete et la con- 
gregation des Cardinaus. II en a escrit depuis peu de jours 
aux Cantons Catholiques et ä ceux mentionnes en sa rescriptJon 
ey-jointe*en copie. L'on dit icy qu'il en auroit donne advis ä 
Don Gonsalve de Cordova comme coramis au gouvernement de 
Milan, mais que Ies Valaizans tenoient barres les passages pour 
smpescher leur correspondance. Le bruit est grand que le 
Cardinal de Savoye aspiroit ä ce benefice et consequemment 
äe s'emparer du pays de Valays. Je crois que V. A. S. ne 
l'ignore pas... 

Beilagen. Schreiben von Chasteauneuf an Freiburg, datirt 
Solothurn, December. Schreiben des Bischofs von Sitten vom 
17. November. 

28. Dezember. An ■ Dellafaille. Je ne puis vons en escrire 
(des nouvelles) que la Diette qui se tient maintenant ä Soleurre 
ne soit parachevee. H s'y fera des plainctes contre ledit Seigneur 
Don Gonsalve de Cordova pourceque le colonnel et les capitaines 
in Regiment Suisse qui sont en Testat de Milan ont envoye 
ies personnages pour faire remonstrances de plusieurs tords 
jt mespris qu'ils disent leur estre fait par luy. 

An die Erzherzogin. S. oben p. 229. 

1627. 

13. Januar. An die Erzherzogin. Le inardy, veille du 
our des Roys, le premier Advoyer et deux autres personnages 
lu Conseil estroit de Fribourg, tous trois deputes ä la Diette 
le Soleurre mentionnee en ma preeedante du 15* de Decembre, 
m retournerent bien contens pour cause de la paix de la Valteline 
lu'üs disent estre toute asseuree, pour ce que les deux Roys 



in der Schweiz. 1619—1629. 291 

y sont bien r6solus, et qu'elle se mettra bientost en exteution, 
pourceque les V6nitiens out promis ä FAmbassadeur extraordinaire 
du Roy tres chrestien qu'ilg n'y vouloient point contredire, et 
que les Grisons nonobstaqt leur mescontentement sont contrains 
<Ty adhärer, pour ce qüe c'est la volonte de leurs Majestfes et 
que les Suisses Catholiques l'appreuvent et ont promis de tenir 
la main ä Pobservation d'icelle. Joint que pendant leur sesjour 
audit Soleurre, ils y avoient veu un Courrier fran$ois qui alloit 
trouver ä Coire (Ville Cath6drale du pays des Grisons) le 
Marquis de Coeuvre, portant ordre et commandement dudit 
Seigneur Roy audit Marquis de pourveoir incontinent au d6- 
molissement des forts de ladite Valteline, qu'il restituera 
präalablement aux gens de Sadite Saintete, lesquels feront ledit 
demolissement pour (iceluy fait) sortir du pays et repasser en 
France, avec les gens de guerre qui peuvent encor rester celle 
part, deans un mois prochain. 

D n'y a pas eu grande difficulte au regard de la foy 
catholique , appostolique , et Romainne , pour la maintenir seule 
en ladite Valteline, car les h6r6tiques mesmes n'y ozent contredire, 
mais quelques Cantons tant Catholiques qu'h6r6tiques ont faict 
inine de trouver rüde l'exclusion des Grisons h6r6tiques de 
pouvoir tenir aucun office en ladite Valteline, toutesfois lesdits 

Catholiques se sont enfin rang6 avec les autres et y a grande 

* 

apparence qu'aucuns Cantons h6r6tiques feront le mesme, signam- 
ment celuy de Zürich, quand ils entendront le rapport de leurs 
<16put6s, comme le premier d'iceux l'a döclairä audit Soleurre. 

Le dit Ambassadeur extraordinaire, nommö le Sieur de 
Chästeauneuf, s'en retournera en France bien tost et le Sieur 
Miron, qui est l'ordinaire, envyron les festes de Pasques. 

Lesdits Cantons Catholiques ont r&olu d'empescher le 
pr6tendu changement d'Evesque au pays du Valais pour la 
grande cons&juence. A I'effect de quoy ils supplieront par lettres 
Sa SaintetG de n'y point consentir comme a fait l'Evesque de 
Campania, Nonce de Sa Säintete en ce pays de Suisse, et en- 
voiront leurs. d6put6s audit pays de Valais tant pour dissuader 



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l'Evesque de son opinion, que pour remettre ceux da pays ä 
leur devoir et au respect qli'fls doivent ä leur prälat 

Ein anderer Brief, vom selben Datum, an die Erzherzogin 
(Abschrift) handelt voh den Salzpensfonen. 

14. Januar. An Dellafaille. J'äy apprins de Fun des 
iDäputes de Fribourg que le Sieur de Chasteauneuf, Ambassadeur 
extraordinaire du Roy trfcs chrestien, avoit ja fait sortir ses 
bagages de Soleurre, et qu'il n'attendoit plus pour aller aprfes, 
que Ies rescriptions des Cantons sur le rapport de leurs depputös. 
Aussi que le Sieur Miron, Ambassadeur ordinaire, se däliberoit 
de retourner vers le Roy son maistre pour Pasques, tellement 
que je vois toutes choses bien pr6par6es pour pouvoir obtenir 
mon congfe, duquel touteffois je ne fais encor point d'instance etc. 

22. Febr. An die Erzherzogin. Bezüglich zweier unten pp. 295 — 297 
mitgetheilter, resp. erwähnter Berichte bemerkt Thomassin, dass 
dieselben wenig Glauben zu verdienen scheinen : „ne croyant pas ce 
qui est porte esdits deux escrits que le dit Sieur de Luzebourg ayt 
estö devers ledit Seigneur Roy ny receu 400 Richsdarles du 
Consellier du Ducq de Virtemberch y dönommö, pour faire ce 
voyage ä PefFect d'obtenir son appuy et assistance, pour ce qu'on 
n'en a point parte en la Yille de Basle voisine de la r&idance 
dudit Marquis d'Urlach et qu'on n'en a point veu d'effect, 
tellement que cette levöe de deux R6giments d'Infanterie et d'un 
autre de Cavallerie dont ledit Marquis Christofle doibt estre 
Colonnel et le dit Sieur de Luzebourg son Lieutenant, est une 
chose imaginaire et qu'on ne croit pas, aussi n'est-il pas vray 
qu'il se face aucune levöe audit pays pour ledit vieil Marquis 
Durlach, n'y pour ledit Christofle son fils . . . 

Quant ä l'assembtee que Tun des dits escrits dict avoir 
estö faite en ladite Ville de Basle le Sambedy avant le 27. de 
Novembre dernier, ä l'instance dudit vieil Marquis de Durlach, 
j'ay parte ä un] personnage d'entendement et de moyens, r&idant 
audit Basle, lequel m'a dit qu'il n'en estoit rien, et qu'il n'y 
avoit jamais ouy parier qu'un Ambassadeur d' Angleterre y deut 



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ia der Schweiz 1619—1629* 



*9S 



arriver avec des D6put6s de Zürich, Berne, et Schaffausen , ny 
du logement des trois Regiments y-mentionnäs, moins que les 
Bourgeois dudit Basle ayent en oppinion qu'il se tramoit quelque 
entreprinse. 

Bien est * vray que ledit vieil Marquis Durtych ayeo ledit 
Christof le son fils, lors r6sidens a deux heures proche dudit 
Basle au temps mentionnä es dits escrits, y allerent par forme 
de promeuade * un certain jour pour passer, le temps et y 

arriverent envyron les neuf heures du matin, et attendant que 

» 

le disn6 fut prest, d^sir&rent d'aller veoir les rampars, comm'ils 
firent accompagnös d'aucuns principaux du Conseil, et au retour 
allerent disuer au logis de la Cigogne, oü ils furent fort caressäs 
et hönnorös de prösens , sans qu'aucune piece d'artillerie fut 
tir6 pour leur respect. Ledit personnage estoit lors audit 
Basle et fixt ctu i^ombre de ceux qui accompcignerent dehors 
la ville lesdits Marquis sortans d'icelle, mais U n'ouyt di^e 
que le dit vieü Marquis eu dömandöe retraite et sauveg^de 
pour sa personne en la dite vüle de Basle en cas il fut conr 
traint de se retirer, bien croit-il que s'il le demandoit,. on ne 
luy reffuseroit pas.. 

23. Februar, Ap diß Erzherzogin. Depiris ma lettre du 
4 e du mois, j'ay estö adverty que le Sieur de Chasteauneuf, 
Ambassadeur extraordinaire du Roy. tres chrestien s'en estoit 
retoumö en France et que le Marquis de Coeuvre se pröparoit 
pour le suyvre, mais par le chemin de Basle oü il prätend 
d'arriver le 26.de ce mois, Les trquppes de Sa Saintetä estoient 
attpndues en la.Valtelipe le 15 e de ce dit mois pour entrer 
dans les forteresses, etla.ge^darmerie frangoise . commandöe par 
le/Jit Marquis avoit ordre de, s'en retourner en. France par le 
pays de Gex, ä l'effect de quoy on dressoit des estappes en la 
ville de Gransson avec les munitions nöcessaires ä la priere de 
V Ambassadeur ordinaire de France, tellement que Fexöcution 
de la paix sera bien tost du tout. exöcutöe en la ladite Valteline... 

39. Februar. . An die Erzherzogin Le discours cy-joint 
contient en substance les choses passöes en la demiere Diette 



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de Solearre taut au regard de l'accommodement de la Valteline 
que du dessein que l'Evesque de Sion a prins de quitter son 
Evesch6 ... 

Beilage. Brefs Discours de la demibre Diette de Söleurre* 
Ich entnehme daraus nur folgendes, betreffend die Sittener 
Bischofsangelegenheit : En aprfcs furent ouys les Gapitaines Jodoce 
Bircher 1 ) de Lucerne et Francis d'Aflry*) de Fribourg sur le 
rapport de leur nägociation faite aupr&s de rEvesque de Sion, 
auquel ils avoient estö envoyös, et veues les lettres dudit R6- 
vgrendissime Evesque par luy escrittes aux Cantons Catholiques. 
Ils rtaolurent qu'ils en feroient une rescription ä Sa Saintetä, 
une autre au Nonce appostolique, comm'aussi au Supreme Bailly 
de Valay et encor audit Evesque pour le divertir du dessein 
qu'il avoit de r&igner son Eveschö , et que si par ce moyen 
Ton ne pouvoit rien impötrer de luy, qu'on envoiroit promptement 
des Ambassadeurs tirts des Gantons de Lucerne, Fribourg, Ury 
et de Suits devers ledit R6v6rendissime Evesque et Sieurs Vatäsiens, 
pour entendre les raisons de chacun d'eux et par moyen convenables 
les mettre d'accord. Et fut enjoint aux däputäs des trois 
Gantons de Lucerne, Suits, Ury, d'en traiter ä leur retour avec 
ledit Sieur Nonce pour obtenir de luy qu'il en escriroit ä 
Sa Saintetö et audit Evesque de Syon. Hs rösolurent aussi qu'on 
feroit sQavoir cette Solution ausdits deux Ambassadeurs de 
France, et seroient prtes d'en escrire aussi ä Sadite Saintete et 
audit Evesque de Sion et Sieurs Valösiens, comm'ils promirent 
de faire, et furent aussi prtes les D6putes des Vatesiens de ne 
faire aucun acte d'hostilitö contre ledit Sieiir Evesque, puis 
que la chose estoit en terme d'une bonne paix et qu'ils n'eussent 
point ä suspect les Rövörends Pferes Jgsuistes d'a v oir particip6 
au dessein dudit Sieur Evesque, ce qu'ils attentassent rien a 






V.l. 



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') Jost Biroher wurde 1635 Obrist in franz. Diensten. Starb 1644. 
*) Ueber Frans von Äflry Von Girisiez, vergL Gfrard, Notitiaire 
militaire I, 49 8», 



I 



in der Schweiz. 1619—1089. 

Pencontre d'eax pour en estre da totit mnocens , ce qu'ils out 
promis de faire. 

1 1 . März. An Dellafaille. J'ay ad vis venant de la maison 
de TEvesque de Basle qui porte en termes exprfes que le memoire 
que vous m'avfe envoyö touchant le Marquis de Durlach 1 ) estoit 
des fables, hormis que ledit Marquis avoit demandg ä ceux de 
Basle permission de se retirer en leur ville pour le reste de ses 
jours pour ce qu'il ne se plaisoit plus en sa maison. Adjoustant 
qu'au mois d'Octobre dentfer on avoit descouvert une secrette 
conspiration contre les villes de Reinfeld, Lauffenbourg, et 
autres de la maison d'Austriche, au moyen de quoy Ton avoit 
logö envyi;on cinq cens Soldats au Marquizat de Basle que je 
crois estre ceux mentionnöes en ma demiere lettre ... 



24. März. An Dellafaille. Beilage : Bericht vom 22., 
welchem ich folgendes entnehme: 

Le Marquis de Dorlach-a eu une entreprinse sur Brisach 
ville de la tres auguste maison d'Austriche, mais eile a est6 



4 ) Dieses Memoire trägt das Datum : 27. November, Basel (Basilea), 
ohne Unterschrift 

„L'assemDleV que Samedy passe 4 s'est tenue da Magistrat de cette 
ville at este* fauste ä l'instance da Marquis de Darlach sans toutefois que 
Ton sache pour quel suhjet. 

Ceux da Magistrat sont resolns de fortifier davantage cette leur rille, 
ayans mesme ä est effect mene* le vieu Marquis de Darlach sur les rämpars 
d'ioelle avecq son fils le jeone marqais, lequel aassy les a prise* sauf Celles 
da eostä da la grange de l'hospital, lesqaelfes il a da tont reproftre', et ce 
feiet on les a tous deux oondoiot en tonte magnifieend* a 1» taverne 8/ 
renseigne de la Cigoigue et traicte* et regele* en prince en leur faisant 
auswy despresess qui sont est* trois saamons, ang tonneat* de vin et 
quelques saoqs d'aroine, et mesme« deschargeant quelques pieces dtatüleriti 
poor leur respeet * ' " ♦»•.•-• 

Le brurct eoürt que 1' Ambassadeur d*Angleterre, et les' depttte* äe» 
Zarich, ßerne, et Schafbauseti arriveront en deans pea de jours fc Bele/ et 






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$96 Bericsfete von targuodigehen Agenten 

dascoqverte par un prädicant priscrouier, au moyen de quoy Von 
auroit envoyö sept ou huit cens soldats au Marquisat de Baden 
pour s'y hiverner t et c'qst ce qu'oa ß, voulu dire des entreprises 
dudit Marquis Durlach, lequel pa^sa par le Caaton de Fribourg 
sout ejivyron Jjuatre Jquts et se dict qu'il se retire en la Ville 
de Geuefve pour y demeurer le resjke de ses jours. 



Ceux du pays de Valais ont fäit sortir dudit pays les 
pferes 1 Jßsutetes lesquels y avoient uns mission en un Heu appelte 
Brique, 16ur imptitant d'ävoir donri^ conseil ä leur Evesque de 
quitter sori EveschÖ et de la r ösigner au CarcKhal de Savoye. 

Les FranQois qui estoient en la Valteline continuent de 
repasser par le Canton de Fribourg pour retourner en France, 
touteffois aucuns veullent dire qu'ils entreront au pays de Savoye 
pour le Service du Ducq, mais il n'y a rien de certain. 

5. April. An Dellafaille. Eigenhändiges Postscript : II (le 
porteur) vous monstrera aüssi co$e de deux lettres qu'on m'a 
escrit de Lucerne et de Savoye. Je vous prie de reservir S. 
A. S. de ce que touche le Marquis de Dorlach. L'on a icy 
admis qu'il a est6 a Genefve et ä Norge (Morges), mais qu'il 
avoit ja repassö par ce canton mesme par la Ville de Morat 
avec 40 jhevaux, sans qu'on sache oü il est maijitenant. . 



qu'en ee pays on logera, trois regimens, dont les bourgeois de cette vüle 
ont opinion qu'il se trame quetyue entreprise. 

, Hie* a mon retour, en eette Tille Ym nie vient dire qu'en miau 
oonfidant amy. auroit *gt6 icy pour n'advertir qu'ü y a quetqee aouvelle et 
eloiet* intaUjgenee a 1% main eutee W -Boy de Fraaoe et le »arqüia de 
Durlaoh poqr quelques, leree», et que depui* quelque tempe «ft ea quelques 
gentijalummee. de oe ptfye bien affetitionuea a la conronne de France auroHOt 
tenu diyerses assemble'es, et que le Marquis Christophre, pui$a£ fils du. yieu 
tfarquia dft Durlach «er* corotfael-de deux regimens de'&mlerife et rafanterie 
et Aotben de, LuYämbourg son Ifeutenetti oaronael . • . 



icr der Sehweiz. 1619-1629. 397 

10; April. An Dellafaille . . . On ne sgait pas ... en quelle 
part se fcrouve maintenant ledit marquis de Torlach, sinon que 
plueieurs disent qu'il est a Morge, ville asshse sur le laeh de 
Genefve; ne s'-estant pas trouvö väritable que le dit Marquis seit 
repassä par Morat, comme je vous disois par ma p?6c6dent& 
Cependant les Suisses hör Piques, mesmes ceux de Zurieh et 
de Basle, s'en trouvent en grande appr#U3nsion, tellement qu-ils ant 
antieipä le jour qu'ils avoipnt assignöe pour la Diette de Baden, 
car eile doibt commencer aujourdhuy, 

21* April. An die Erzherzogin. La Diette de Baden a 
este tenüe ä Tinstance de ceux de Basle poar la grande crainte 
qu'ite oot de rannte qui se dresse proche de leur ville rifere le 
Marquisat de Baden et pays d'Alsäce qui leur confinent. Les treizg 
Cantons ont döpute en leur assemhtäe trois Ambassadeurs devers 
TArchiducq Leopold (qu'ils qroyent estre le chef), pour le prier 
au nom de tous , mesmes des Catholiques, de ne faire aueun 
acte, d'hostilite en leur pays ny aueune foule h leurs subjets, 
mais j'ay un advis secret venant d'un pensionnaire de Sa Mtüestß, 
et des plus affidös de sa faction et exp6riment6 aux affaires, 
que les Cantons Catholiques avoient r6solu entre. eux secrettement 
que si lesdits de Basle ou autres h6r6tiques estoient attaquäs, 
ils ne s'en remueront point, et ne s'en mesleront auounement, 
nonobstant leurs trait^s d'alliance, pour pouvoir monstrer par 
bpnnes raisöns qu'ils n'y sont pas tenus. J'en ay adverty le Marquis 
d'Ögliany pour en reservir ledit Seigneur Archiducq s'üle trouve 



£n deans peu de jonrs se tiendra une feste de baptesme a Durlach 
a laquelle comparoistront quelques officiers de guerre de ce pays, a seavoir 
le . UenifQani Caroline! Honsteyn, le Ikutenaht Coronnel Laneperg et son 
frfere le Capitaine, le $rde Berlekam> le jeusne Detlinger, le papitaina.Greasel 
et plusieurs autres, a quelle fin et inteution que cela se fera, se peut 
facillement conjeeturer." 

Den Inhalt dieses Berichts bestätigt eine andere Abschrift, Copie d'un 
postdate date* a Baden le 21. de Decembre 1626. Wer der Verfasser ist, 
ist nicht bekannt. 



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V 



l' 



298 Berichte rotr burgnadlsehea Ageuten 

convenir, coiruH'il me semble et.au dit pensiomiaire aussi, pour 
estre chose de grande importance, C^est la vörit6 qu'il y a des 
inimiites couvertes entre les Suisses Catholiques et h6retiques, 
encor qu'ste se facent bonne mine en teure adsembtees par 
dissnüaulation, mais ilg ne d&irent rien plus que la ruyne les 
uns des autres. 

Les dits Gantons Catholiques ont däpute trois de leurs 
corps poür aller au pays de Valais et y moyener un afecord 
entre PEvesque* et ceux qui ont les affaires publiques en main, 
et en cas qu'ils ne puissent parveuir, FEvesque de Campania, 
Nonee de Sa Saintetä et le Sieur Miron, Ambassadeur or- 
dinaire du Roy tres chrestien en Suisse, s'y porteront en 
personne. 

22. April. An Dellafaille . . . II me semble qu 1 il sera bon 
de tenir secret l'advis que je donne de la räsolution des Cantons 
Catholiques de n'assister les hfer6tiques s'ils sont attaquäes par 
l'armäe qui' se dresse riefe le Marquizat de Baden ä uue heure 
proche de la ville de Basle. 

Je ne s^ay si je vous ai ja escrit que le Marquis de Dorlach 
avoit quitt6 le dit pays et s'en estoit alte du costß de Genefve 
avec envyron quarante cheväux. Je me suis enquis oü il s'estoit 
arrest6, mais je n'en ay peu rien s$avoir de certain. Les uns 
disent qu'il est en la ville de Genefve, les autres qu'on ne Pa 
pas voulu recevoir et qu'il s'est arrest6 ä Morge, mais le plus 
vräysemblable est qu'il est alte en France Selon l'advis qu'on 
en auroit en la ville d'Angnescy capitale du comt6 de Ferrette 1 ). 



». . , Les deux Regiments Suisses qui estoient ä Lombardie, 
sont en chemin pour bientost arriver jpar de$a. Les Colonnels 
et Capitäines ont toudte cinq cent (?) mille escus ä Milan outre 



*) Ein Irrthum ist hier wahrscheinlich. Sollte statt Ferrette Genevois stehen? 



in der Schweiz. 1619-1629. 



989 



deux cent (?) mille escus qu'on leur a asseurt sur oonnes aasig* 
nations ä leur contentement. 

23. April. An die Erzherzogin . . . Depuis la derm&re 
Diette de Soleurre, les Frangois ont fait si bon devoir en la 
Valteline pour rex&ution du traitö des deux Roys que toutes 
choses y sont bien tranquilles, pourceque les gens de guerre du 
Roy trfes chrestien s'en sont> retournäs en France par ce Canton 
de Fribourg, comm'a feit le Marquis de Coeuvre leur 6hef par 
Basle et Nancy. Les trouppes de Sa SaintetG, aprts avoir d6- 
moli les förteresses de la dite Valteline, sont aussi retourn&s 
en Italie du costö de Ferrare, tellement que dösormais je ne 
serviray plus de rien ä S. M. ni ä V. A. S. en ce pays de 
Suisse. 

IL Salzpolitik. 

a. Einfuhr des Burgundischen Salzes 

in die Schweiz. 

Auf eine Mahnung Thomassin's, die Salzangelegenheiten, 
insbesondere die Salzpensionen ja nicht zu vernachlässigen (S. 
oben), antwortete der Geheimsecretär Dellafaille an! 18. Januar 
1625: Au regard des pensions de sei mentionn&s es dites 
vdtres, vous verrez ce que Son Altesse vous escrit, mais comme 
j'entens que Monsieur le Baron de Vaugrenant a ja fait baucoup 
de debvoirs vers ceulx de Berne, et mesme le Colonel Derlach *) 
y estant en grande räputation , üme semble que Ton ne se 
pourra celle part servir de personne plus ä propos que de luy 

■ * ' 

qui a introduit le sei de Bourgogne plus avant dans le mesme 
canton qu'il ne fut jamais ... 

An eben demselben Tage schrieb seinerseits Thomassin 
an Dellafaille: Je m'esbays que Messieurs des finances n'ont 
encor rien r&olu sur le fait de Fintroduction du sei marin en 



i) ErUch. 



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V. 



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^ 






300 Berichte tob burgnttdfedieft Agenten 



Testat de Berae et des Cantoas de Fribourg et de Soleure, 
lesquels des plusieurs ann6es ont tousjours prins leur sei es 
sauneries de Salins, car le mal vad tousjours croissant pour 
ce qu'il y a des marchants de Genefve qui ont traitö et fait 
iura social par ensemble pour toute la d^bite du sei de France, 
lesquela sont presentement audit Berae pour s$aYoir les con- 
ditions auxquelles on voudxoit traiter avec eux, s'offrant de 
^ s'obüger ä fournir teile quantite de sei que l'o» voudroit et de 

la tenir tousjours preste dansles magasins. Ge sera un moyen 
pour exclure entierement Tuaage du sei de Salins en ces pays 
des Ligues, qui c^usera une grande diminution du revenu des 
saulneries , dont j'auray un grand. regret pour ce que le mal 
seroit arrivö pendant mon s6jour en ces pays ... 

' Ein Auszug dieses Briefes wurde am 17. Februar dem 
Rechnungsmeister Pinson behufs Eenntnissnahme und Mittheilung 
an die Finanzkammer zur Beschlussfassung mitgetheilt. 

Vom 17. Februar, aus Stäfis. Thomassin an die Erz- 
herzogin. — II importe beaucoup ä Sa Majestö que le sei de 
scs sauneries de Salins aie tousjours son cours riere le canton 
de Berne , pource qu'i^ s'y en döbite plus de beaucoup qu'en 
tous les autres Cantons ny qu'au Comte de NeufchasteL Toutes- 
fofe il faut a craindre qu'il n'en soft ä la fin exclus par le moyen 
de r^mulation que j'entens s'y estre giissöe entre les inarchands 
de sei des jadis Admodiateurs des dites Sauneries, et les Sieurs 
d'Arlach 1 ) et Stürlers*) dudit Berne, qui tiennent aiyourdhuy 
ce trafficq avecq. les modernes, pource que ceux-la fönt tout 
ce qu'ils peuvent vers le peuple pour avoir la permission et 
authorite de döbiter seuls le sela Pexclusion de ceu*rcy, pro- 
mettant de le donner a meilleur pris qu'eux, soubs espoir 
qu'ils ont, d'estre entremis par les modernes admodiateurs apres 
la nouvelle ferme, et qu'ils auront le sei ä tel pris qu'ils voudront. 
Ce que lesdits Sieurs d'Arlach et Steurlers commencent ja 



4 ) Erlach. 
*) öttlrler. 



J. £. 



in der Schweiz. 1G19—1629, 80t 

d'apprehender comme j'ay veu par une lettre dudit Sr. d'Arlach, 
et les Frangois se s^auront bien servir de ces jalousiea et al~ 
teratiops pour l'introduction de leur sei marin, de quoy je n'*y 
voulu manquer de reservir V. A. S. pour y prendre la consi- 
d&ation que Sa grande prudence jugera eonvenir. — Der Finanz- 
kammer wurde dieses Sehreiben am 14. März mitgetheilt 

22. Februar. Aus Stäfis. An Dellafaille. — J'escris la 
cy-jöinte ä S. A. S. par laquelle je l'advertis d'une Emulation 
et Jalousie qui est survenue en la Ville de Berne contre ies 
marchands de sei des jadis Admodiateurs des saulneries de Salins 
et les Sieurs d*Arlach et Steurlere dudit Berne qui tiennent 
aujourdhuy ce traffic, pour ce que lesdits anciens marchands 
tachent de faire priver lesdits Sieurs d'Arlach et Steurlere du 
pouvoir et authoritä qu'ils out de d&riter seuls le sei dans le 
Canton de Berne et de se faire donner ladite authoritä ä la 
faveur du peuple auquel ils promettent qu'ils seront marchands 
dudit sei de Salins quand la ferme sera renouveltee et qu'ils 
leur dpnneront le sei ä meilleur pris que ne fönt lesdits d'Arlach 
et Sturlere. II m'a sembl6 qu'il estoit de mon devoir d'en 
reservir Sadite A. pour deux mauvaises consöquences que j'ap- 
prehende, l'une que les Francis, qui peschent volontiere en eau 
trouble, n'en pregnent occasion de pousser plus avant l'intro- 
duetion de leur sei marin, Pautre que le sei de Salins ne soit 
ä la fin exclus dudit Berne ou du moins qu'on ne soit contraint 
de le donner ä meilleur pris qu'on ne le donne maintenant, ä 
la grande diminution du revenu desdites saulneries, que seroit 
un pr6judice assez notable ä S. A. 

10. April 1625. Thomassin an Dellafaille. Je suis bien 
ayse d'entendre que S. A. S. ayt estfe servie de faire remettre 
es mains de Messieurs des finances tous les escrits concernant 
le sei marin et que la lettre que je luy avois escrit sur ce 
subjet ayt est6 examin6e en leur consel . . . 






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l 



Berichte voo burgtiodischen Agelnen 

Martinat 1 ) me dit qu'il avoit pass6 par Berne et com- 
muniquö avec les fermiers de la Rßpublique pour recongnoitre 
sMls vouloiä&t continuer de se fournir de sei de Salins, jugeant 
que ce seröit' un moyen potir acqu6rir des amis dan^ ledit Berne 
qui pouitoient avec le temps ftrire quelque bon Service ä S. M., 
ä Teffet de quoy il auroit repass6 par ledit. Berne et conclud 
avec lesdits fermiers ce que vous verrez par les lettres et m6- 
morial que j'envoye ä S. A. S., par les quelles eile recongnoitra 
que la chose importe beaucoup ä S. M., quand il n'y auroit 
que la conservation ou la perte de la coramodit6 de deux-cent- 
mille frans que les fermiers de Salins tirent annuellement de la 
Ville de Berne. 

12. April. An Dellafaüle. J'escrivis hier amplement ä 
S. A. S. du fait du sei marin et des Sauneries de Salins ayant 
Joint ä ma lettre d$ix rescriptions et uu m&norial que j'avois 
receu de la part des fermiers de Berne. Croyant que cela 
pourra advancer lesdits bons Offices. 

Diesen Bericht an die Erzherzogin nebst Beilagen habe 
ich nicht vorgefunden. 

Vom 4. Juni an die Erzherzogin. 

Tres haulte et tres puissante Princesse, 
Le Sieur Hants Gauttrann mentionn6 en ma lettre du jour 
d'hier m'est aujourdhuy venu trouver avecq deux autres du 
consel estroit de cette Ville, tous trois de la faction de Sa M., 
et m'a dit en leur presence qu'il estoit adverti d'un bon amy 
que le sei marin s'introduisoit dans les Cantons de Berne et 
Soleurre, ä Teffect de quoy s'estoit faite une conferance en un 
village nommä Brabonne*) situö en my-chemin des dictes deux 
villes, entre les d6put6s de 1' Ambassadeur ordinaire de France 
et trois dudit Berne, oü Ton estoit demeurö d'accord que le dit 
sei marin se pourroit donner pour un solz et demy la livre 



l ) S. oben p. 247. 
*) Fraubrunnen. 



J 



itt der Schwel*. 1619—1629. 303 

sans encOT sgavoir les conditions d'autres ihoses qu'ils avoient 
delib6r6 de plus. Tous sont d'advis que pour rompre ce coup, 
il seroit exp&üent de donner ä öeux de Berne le sei de Salifis 
ä quelque meiUeur prix que celluy de France, ou bien qu'il 
faudroit traiter avecq lesdits de Berne et ceux de Fribourg en 
teile Sorte qu'il s'obligeasöent de ne se Servir d'aultre sei que 
de celluy dudit Satins, ä quoy il y auroit quelque apparenee 
de pouvoir parvenir, comme le dlct Hants Gauttran m'a dit. Je 
feray devoir pour en apprendre quelque chose dans le dict Berne, 
afin d'en reservir V. A. S. 

20 Juni. An Dellafaille. J'escris ä S. A. S. les trois lettres 
cy-jointes ... La troisifcme est toujours au fait du sei marin 
qui s'en vad introduit 6s Cantons de Berne, Fribourg, et Soleurre, 
s'il n'est remedi6, par ce que je repr6sente ä S. A. S., mesme 
que l'excessive rehausse jusques a trois cent mille et tant 
de francs ne pourront garantir S. M. des interrests qui la 
menacent si sön sei de Satins est privä du commerce de la 
Suisse. 

» 

Vom 3. Juli an Dellafaille. J'ay oubli6 d'escrire a S. A. 
ce que je vous supptie de lui dire, ä s$avoir que je suis adverty 
que la Seigneurie de Berne vouloit envoyer un depput6 au Roy 
de France pour obtenir de luy la traite de son sei franche et 
exempte de toute gabeile, quoy estant il ne faudroit plus esp6rer 
de pouvoir plus däbiter du sei de Satins audit Berne. 

Am 27. August 1625 schrieb Thomassin an Dellafaille: 

. . . Le Secretaire de Monsieur' le Marquis d'Ogliany, sur- 
nommfe Martinat, m'est venu veoir de la part dudit Sieur 
son maistre ... 

II m'a monströ une lettre qu'un nomm6 Steg 1 ) de Berne 



l ) Johann Steak, geb. zu Basel 1582, Professor au Die, Nimes, Lausanne, 
Genf, Welscher Generalkommissar, Mitglied des Raths der Zwei hundert au 
Bern, starb 1628 an der Pest, gewiegter Verwalter, gelehrter -Schriftsteller. 



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804 



Berichte von btirguodischen Agenten 



lui a escrit touchant riötroduction du sei marin au Canton 
dudit Berne. Ledit Steg est du grand Conseil de ladite vüle, 
personnage de credit et d'enteudement, lequd ne desire pas 
d'estre nomm6 ny son nom mis par escrit dang nos papiers, 
pour le danger qu'il courroit de sa vie s'il estoit descouvert 
audit Berne« U a espousö une femme qui est parente de celle 
dudit Martinat, d'oü provient leur correspondance qui a ja pass6 
sy avant qu'il s'est laiss6 persuader d'aceepter une pension de 
seL J'ay fait prendre copie de sadke lettre qui xa cy-jointe, 
par la quelle vous verrez qu'il faut craindre plus que jamais 
que le sei de Salins n'aye plus de qours en Suisse. J'eusse 
adress6 ladite copie ä S. A. S. pour Fimportance de la mattere, * 
mais je Ten ay ja reservy tant de fois que j'ay crainte de l'im- 
portuner, m'esmerveillant grandement de ce qu'elle a tant tarda 
d'y faire prendre r&olution et de celluy qui a surhaulcö la ferme 
des saulneries ä pris si baut et > excessif ne solicite Messieurs 
des finances pour y prendre une bonne et br&ve r&solution. 
J'eusse desirfe qu'ilz eussent envoyö ä Berne secrettement quelque 
personnage accort et affid$ pour recongnoitre Testat de cette 
affaire avec plus d*asseurance que peut-estre je n'ay pas fait, 
vous supptiant d'en parier ä Sadite Altesse et de luy monstrer 
ladite coppie si vous juges ainsi convenir au Service de Sa M. 

, i 

Extrait d'une lettre du Sieur Steg datt6e ä Berne le 21* 
Juillet 1625, addressante au Sieur Martinat, secretaire de Mons. 
le Marquis d'Ogliany. 

N'ayant eu aucune nouvelle de vous touchant le grand 
aflEaire du sei, je n'ay voulu faillir vous advertir que nous 
sommes derechef fort recherch6s du cost6 de la France pour 
Fintroduction de son sei et tache-t-on de cette part lä faire les 
meilleures conditions que possible est, voires de plus tol&rables 






Er war vermählt mit Genorefa Bauhin, aas 4er berühmten Gelehrten- 
familie Bauhin , die bekanntlich ans Murapelgart stammt«. Frau Steck war 
Tochter des Arztes Johann Baubitt; 






in der Schweiz. 1619-1629. 305 

que Celles des fermiers de Bourgogne d'ä-pr6sent et on solicite 
mesmes aupres de la Seigneurie pour Commander aux fermiers 
de cette ville pour traiter ä l'exclusion de tous autres sels, et 
de fait on a este contraint de faire des traitäs sous certainnes 
conditions desquelles Taccomplissement n'est pas encor arriv6, 
qui est le vray et unique moyen pour retarder Tex6cution de 
Taffaire. Ce que je vous dis est tres v6ritable. Que si vous 
en doubtez, Monsieur, j'ay moyen de vous faire veoir les ori- 
ginaux. II est donc nöcessaire, cependant que res est in integro, 
d'advancer Taffaire et battre le fer cependant qu'il est chaud, 
car, ä la v£rit6, posthoec occasio calva. On pourroit traiter 
pour X ou XV ans, ä prendre jusques ä dix mille bosses par 
an payables de quart d'an ä quart d'an. Je vous laisse ä penser 
J quelle debite , et au contraire quelle perte si cela se change et 
si un autre sei est introduit. Si on tienne ä propos de traiter 
immödiatemnt avec S. A. S., en ce cas la seigneurie d'ici corro- 
borera le traicte par son consentement. Si donc vous voul6s 
bien servir S. A., il-fout haster la conclusion de Taffaire, car 
autrement il n'y a moyen de la guere entretenir, veu que j'ay 
deja le mot de faire le voyage ä Paris. Je vous prie donc 
que je sache quelle esperance ii y peut avoir et mesmes si vous 
n'aves point eu des lettres du pays-bas depuis notre entreveue. 
Je ne sgaurois retarder Tex6cution de Taffaire plus longtemps 
que pour le pr emier jour de Septembre prochain nostre stil. 
Si entre icy et lä nous ne pourrons faire quelque chose, vous 
verres le sei de France introduit en ce pays ä perpetuite, et 
celluy de Bourgogne perclu et forclos. 

7. April 1626. Thomassin an Dellafaille. Un mien con- 
fident amy du corps de notre parlement, m 1 a escrit que beaucoup 
de gens croyent qu'il y a de Tartiffice aux responces que ceux 
de Beine m'ont fait, et qu'elles viennent de la pratique de 
nostre pays, de quoy S. A. S. est informee. Je pense qu'il 
entend parier du baron de Vaugrenans et de ses assocife en 
Tadmodiation des saulneries. C'est la verit6 que j'ay tousjours 
recongneu ledit Baron en grande peine et soucy pour empescher 

Hiit. Archiv Bd. XX. 20* 



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306 Berichte von burgundischen Agenten 

i'introduction du sei marin au Canton de Berne et la ratiffication 
du trait6 fait en la ville de Chaffouse entre les d6put6s dudit 
Berne et ceux du prince 61ecteur de Baviäre, ä quoy aussy le 
Colonnel d'Arlach, bailly d'Yverdun, s'est tesmoignö assez affec- 
tionn6 ; mais je n'ay jamais creu qu'il aye le pouvoir de porter 
le Consel estroit dudit Berne ä faire chose de si grande 
cons6quence selon la volonte dudit baron de Vaugrenans, 
croyant que v6ritablement ledit trait6 a est6 contractu au dit 
Chaffouse, par ce que j'en ay veu la grosse audit Berne exp6di6e 
en bonne forme et qu'il n'y a point d'apparence que le dit 
prince Glecteur et lesdits Bernois voulussent faire un traite 
simul6 pour nuire aux affaires de Sa Majestö et rabaisser le 
pris du sei de Salins, ce que je vous prie de dire k S. A., car 
je crois en conscience qu'ils ratiffieront ledit trait6 de Chaffouse, 
si eile n'y pourvoye dfems le temps port6 en la lettre dudit 
Sieur d'Arlach, qui est d'un mois. 

Vom 23. April 1626. An Dellafaille. II va Wen que 
vous avez receu mon paquet touchant ma seconde n6gociation 
que j'ay faite avec Messieurs de Berne pour empescher la ra- 
tiffication du traitö que leurs deputös avoient fait a Schaffouse 
avec ceux de Monsieur le Prince Electeur de Baviere preju- 
diciable ä la d6bite du sei de Salins avec leur Canton. J'en 
ay escrit ä S. A. S. et ä vous aussi ce que en avois recogneu 
en ma conscience. J'attendray sur ce subjet son commandement, 
n'en sachant autre chose pour n'avoir receu aueune lettre de 
Berne ny d'autres lieux sur ce subjet 1 ). 

Vom 6. Mai. Quant au fait des Bernois touchant le traite 
de Baviere, j'ay apprins que le personnage qu'ils ont envoy6 
au dit pays n'en estoit pas encore retournG, mais qu'on Tattendoit 
d'heure ä autre et qu'avec lüi devoit venir un Conseillier du 



*) Cf. über die Salzangelegenheit das Schreiben von Schul theiss und 
Rath an Isabella, vom 11. Februar 1626, in dein Bernischen Welschmissionen- 
buch K, 678 ff., 709—795. 



in der Schweiz. 1619—1629. 307 

Prince Electeur pour faire la ratification du trait6 de Chaffouse. 
J'ai mis ordre pour sgavoir de Meningue si le dit traite a 6t6 
vraiment fait avec Chaffouse ou s'il y a de la Simulation, ce que 
ne puis croire. 

3. Juni. Antwort auf ein Schreiben von Dellafaille, vom 
22. Mai. Dellafaille hatte geschrieben: Pour ce qui est du 
trait6 de Chafhouse, j'ay repr6sent6 ä S. A. ce qu'il vous a 
plu m'en escrire, et eile at est6 servie de me respondre que cm 
el nuebo acuerdo, que esta besogno ay que tratar mas desto, 
qui sont ses propres termes, et parmy quoy j'espere avoir satis- 
faict au contenu dudit double. — Darauf Thomassin: 

Vous remerciant de bon coeur l'advis que vous me donnez 
<le la responce que S. A. S. vous a fait touchant le traite de 
Schafouse. Mais comme je ne puis comprendre de quel nouveau 
«aecord eile veut parier pour n'en avoir este adverty, je vous 
supplie de m'en esclaircir, quoy que j'aye quelque opinion 
qu'on auroit ratiffi6 la nouvelle ferme des saulneries de Salins 
et que le fermier aura prins ä sa Charge de s'aecommoder avec 
les Bernois. 

b. Pensionen wesen. 

» 

Verschiedene Schreiben beziehen sich ganz oder theilweise 
auf die Salzpensionen, deren Wichtigkeit bereits in den Briefen vom 
26. Dezember 1624 an die Erzherzogin hervorgehoben war : 
. . . Desja de grande anciennetä — wird von dem Finanzrathe am 
9. August 1625 an die Erzherzogin geschrieben — Ton fournit 
de la grande saulnerie au Canton de Fribourg un ordinaire de 
3000 charges de sei dit de Savoie, en payant par eux pour chaeune 
Charge de sei seulement deux franeqs six sols huit deniers, au 
lieu que pareil sei se vendroit pour le moins cinq francs dix 
sols la Charge, par oü le corps commun dudit Canton vient a 
proufficter par an noeuf mille cincq cent frans, sans le gaignage 
qu'il peut faire en le survendant aux particuliers ä pris plus 
hault selon leurs nöcessites et occasions ... 



»*-. v-*^ 






308 Berichte von burgoadischen Agenten 

Par dessus ce Ton a encores accorde en Tan 1613 a 
Nicolas et Anthoine Mayer ä chacun cent charges de sei en 
payant ledit pris ordinaire. 

En Tan 1616 cent charges au Cap ne Henry Lambert, du 
Conseil estroit de Fribourg. 

En Tan 1618 ä Charles de Montenach, advouhier dudit 
Fribourg cent charges, au mesme an ä Pierre Montenach, secre- 
taire d'Estat, et ä Anthoine Montenach, g6neral dudit Fribourg, 
chacun cinquante charges, encores au mesme an ä Hans Rudops 
Saguer 1 ), advouhier de Bernes, deux cent charges, revenans toutes 
lesdites pensions de sei ä la quantit6 de sept cens charges, sans 
que neantmoings le dit Präsident en face mention par sa relation 
des cent charges dudit Charles de Montenach, estant d'advis que 
Ton luy eu donne encores cincquante charges davantage . . . 

Der Rath fand, dass Thomassin zu freigebig in dieser 
Beziehung sei und protestirte gegen übertriebene Vermehrung 
der Pensionnäre : . . . Nous estimons estre digne de considäration 
et debvoir estre bien pes6, si en l'estroitesse de deniers qu'il y 
a presentement, il y a de la raison de diminuer le plus prompt 
revenu du domaine de Bourgogne par accroissement de nouvelles 
pensions au prouffit des Suysses, sur quoy se represente une 
autre consid6ration que, combien que le Gouverneur de Bourgogne, 
ceulx du Parlement et aultres dudit pays ayent tousjours este 
d'opinion que Ton debvoit gaigner lesdits Suysses par liberales, 
et que de leur bonne correspondence et intelligence dependoit 
le bien dudit pays de Bourgogne et le Service de Sa Majestö, 
aultres anciens maistres ont est6 d'aultre opinion, ayans apprins 
par experience que lesdits pensionaires s'estoient contentes de 
tirer leurs pensions sans pour ce faire chose dont soit reussi 
aulcun remarquable prouffit pour SaMajestß ou pour ledit pays 
de Bourgogne ... — Doch antwortete die Erzherzogin (datirt 



Hans Rudolf Sager, Schultheiss seit 1579, f 1623. 



in der Schweiz. 1619—1629. 309 

Dünkirchen, 24. August), dass die versprochenen Pensionen 
ausbezahlt werden sollten und müssten. 

Am 5. März 1625 schreibt Thomassin von Freiburg an 
Dellafaille, Staatssecretär : 

Je suis bien ayse de vous voir dispose ä faire prendre 
quelque bonne resolution au fait du sei marin, et quant aux 
pensions du sei de Salins, je trouve que ce sera le Service de 
S. A. d'ex6cuter sa volontö et d'en donner ä plus de personnes 
que je n'ay representfe ä S. A. S. par une mesme rescription, 
car on en pourra donner utilement ä trois ou quatre du Conseil 
estroit de cette ville qui se tesmoignoient de la faction d'Espagne, 
et s'il sera quasi necessaire d'en donner ä trois braves hommes 
de la ville de Soleurre (ou les Ambassadeurs de France fönt 
leur residence) pour en tirer quelques bons advertissements et 
Services, outre que ce seroit un grand advantage aux affaires 
de S. A. si Ton pouvoit trouver quelqu'un de la ville de Berne- 
qui voulut accepter semblables pensions, chose fort difficile pour 
ce que s'ils estoient descouverts, ils courroient risque de leur 
teste. Touttefois j'ay tant fait que deux principaux du consel 
estroit de cette ville et les plus affidös de S. A. m'ont promis 
de negocier secrettement cest affaire, et d'en venir ä bout. Mais 
ils veullent estre asseur6s que les promesses qu'ils feront tant 
ausdits de Berne que de Soleurre auront leur effect, pour ce 
qu'ils se rendroient ridicules autrement et ennemys de ceux qui 
leur auroient descouvert leur intention sans aucun effect . . . 

10. April 1625. An Dellafaille. Je crois que vous aurez 
receu la derniere rescription que j'ay fait ä S. A. touchant 
les pensions de sei. Ce seroit un grand Service ä S. M. d'en 
avoir une prompte resolution pour öviter un reffroÄsement qui 
commence ja en ceste Ville non tant pour le^Bird desdites 
pensions que par deffaut de payement des peSp^s que S. M. 
avoit accoustum6 de faire payer ä certain(s) P ciculier(s) en 
bon nombre ... 



'3T.*y r ." 



»• 



4 . 



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310 Berichte von burgundischen Agenten 

12. April 1625. An Deilafaille. J'attendray ce que vous m'äcrirez 
des pensions de sei que j'ay conseill6 devoir estre donnöes a 
trois personnages de Soleurre, mais comme vous ne parlez point 
de ceux de Berne comprins en mon dit advis, je vous prie de 
ne pas oublier ce point. Ce ne seroit pas un petit gain d'avoir 
trois amys dans ledit Berne. 

8. Mai 1625. An Deilafaille... Sadite Altesse me commande 
de luy donner mon advis tant surv^Ns pensions de sei que sur 
le rehaussement des espfeces d'or, mais je ne puis satisfaire ny ä 
Tun ny ä l'autre que par le prochain ordinaire, par ce que je suis 
contraint d'envoyer un homme de qualitö ä Berne et ä Soleurre 
tout express6ment pour parier secrettement ä certains seigneurs 
que nous esp6rons gaigner pour accepter lesdites pensions et 
les obliger ä faire quelques bons Services ä S. M. Ce que par 
plusieurs fois Ton a tent6 par cy devant sans que Ton en aye 
.peu venir ä bout m'esbayssant que S. A. ne parle point par 
sa lettre ny vous par les vostres de donner des pensions audit 
Berne que seroit touteffois un grand coup et fort important au 
service de S. M. J'en attribue la cause ä ce que je vous avois 
escrit par cy-devant que la chose seroit fort difficile, mais je 
ne disois pas qu'elle fut impossible, tellement .que j'en espere 
mieux, et quant audit rehaussement des especes d'or, la chose 
mörite que j'y pense un peu ä loisir, comme je feray et en 
escriray par ledit prochain ordinaire . . . 



II sera fort exp6diant que S. A. S. se rösolve sur les 
pensions de sei, non seulement pour ceux de Soleurre et Berne, 
mais aussi pour ceux de cette viile de Fribourg, qui se vont 
refroidissant de bonnes volontes envers S. M. pour quelque mes- 
contentement que le Duc de Feria et le Marquis d'Ogliany leur 
ont donn£. Je vous en escriray plus ä loisir par mon premier 
despesche, mais il me semble qu'il s'en faut r6soudre pour toutes 
les trois villes tout en un coup et qu'il convient que les pensions 



# 



^ 



J 



I , 



in der Schweiz. 1619—1629. 311 

de Hants Reiff, Hans Gauttrauw *) et Prosper Gauttrauw courent 
ä leur prouffit des le jour que je les ay repr6sent6 ä S. A. S., 
comme je vous ay. ja escrit. J'eusse bien d6sire que vous y 
eussiez respondu pour leur consentement. Ce sunt les ttois 
principaux conseilliers de cette ville et de la faction de S. M. 
et les plus affectionnfes. 

22. Mai 1625. An Dellafaille ... Je respondray ä celle que 
S. A. S. m'en a escrite . . . , mais ce sera jointement avec Padvis 
que je luy donneray au fait des pensions de sei, lequel je suis 
contraint de remettre encor jusques auprochain ordinaire, pour 
ce que le personnage de qualitö que j'ai envoyfe ä Berne et ä 
Soleurre pour ce subjet n'est pas encor de retour, de quoy 
je vous supplie de reservir S. A. S., si vous le jugez convenir. 
4. Juni. An Dellafaille. Je vous escrivois par ma lettre du 
20 e d'Avril que je recongnoissois quelque resfroidissement en 
plusieurs de cette ville de Fribourg de leur bonne volont6 
envers S. M., pour cause des pensions lesquelles ne leur ont 
pas est6 payees, et me semble vous avoir promis par une mienne 
autre lettre que je vous en escrirois plus amplement. Pour ä 
quoy satisfaire, je vous diray que sont pass6 plusieurs mois que 
le Duc de Feria envoya au Marquis d'Ogliany une graiide somme 
de deniers pour payer les pensions deues aux Cantons Catholiques 
ä cause de la Ligue de Milan, comm'il fait au regard de Celles 
deues au Corps de chaque R6publique, mais non toutes celles 
deues ou du moins accoustum6es d'estre pay6es ä plusieurs parti- 
culiers qu'on appelle pensions secrettes et extraordinaires, 
car il n'en paya point ä ceux de cette ville de Fribourg, de quoy 
ils conceurent une grande Jalousie contre les autres Cantons, 
tous lesquels avoient receu les dites pensions secrettes, excepte le 
Canton de Zug, que fut la cause pourcquoy ils accord&rent par leurs 
terres fort pr6cipitamment le passagc demandö par le Roy tres 
chrestien pour dix mille hommes de pied et cinq cent chevaux 



i 



l ) Der Name Gottrau wird vom Schreiber durchweg verstümmelt, 
meistens als Gauttratm oder Gauttrauw u. dgl. 



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«^HT 



319 ße richte von burgandischeo Agealen 

fran$ois, ce que ne firent les autres cantons qui ont tousjours 
attendu une Diette pour s'en rfesoudre. Au moyen de quoy 
ledit Sieur Marquis s'altera quelquement cotitre lesdits de Fribourg, 
tellement qu'encore qu'il leur eut fait sgavoir auparavant qu'il 
prendroit trois compagnies riere leur canton pour le r6giment 
de trois mille hommes qu'il a fait lever, touteffois il s'en rätracta 
et ne r6serva pour eux qu'une compagnie et demye , de quoy 
ils s'en resentent grandement oflfenc6s, pour avoir este ä eux 
preffferös trois cantons qui n'ont point de villes closes et fort 
petits ä leur regard. Ledit Sieur Marquis n'est pas sans fon- 
dement ny raison, pour ce qu'il fut contraint de däbourser une 
partie de l'argent qu'on avoit envoy6 pour les dites pensions a 
l'appaisement de quelques Allemands lev6s pour passer en Testat 
de Milan, qui s'estoient mutinös pour ce que l'on ne leur payoit 
point leur solde, trouvant plus ä propos de donner du conten- 
tement aux autres Cantons pourceque lesdits Allemands devoient 
passer par leurs terres et non par Celle dudit Fribourg, lesquels 
touteffois n'ont pas prins ces raisons en payement, mais se tes- 
moignent tousjours fort malcontents. Au moyen de quoy 
j'envoye maintenant ä S. A. S. l'advis qu'elle m'a commande de 
luy donner au regard des pensions de sei, vous suppliant de 
tenir la main aupres d'elle, qu'elle y preigne prompte r&olution 
pour ce que ce sera un moyen pour rappaiser les malcontents 
avec ce que je leur ay donnä asseurance que lesdites pensions 

* 

seroient pay6es comme j'en ay 6te pri6 par lettre dudit Marquis. 

J'eusse bien represent6 ä Sadite A. plusieurs personnes 
de qualit6 et principaux des Cantons de Lucerne, Ury,. Suits, 
Undrevald, et dudit Zug, qui sont de la faction de S. M. et 
fort affectionn6s, mais comm'ils n'usent point de sei de Salins, 
j'ay doubtä si semblables pensions de sei leur seroient commodes. 
Touteffois si S. A. S. Tavoit pour aggr6able, je pourrois sgavoir 
bien tost leur intention pour l'en reservir. 

Ebenfalls von Freiburg schreibt Thomassin am 3. Juni 
desselben Jahres an die Erzherzogin: 

Votre Altesse S6r6nissime me fit Thonneur de m'escrire 



in der Schweiz. 1619—1629. 313 

par sa lettre du 1 6 de Janvier dernier que sa Majeste faisoit estat 
de s'eslargir davantage et faire distribuer entre les Suisses plus de 
pensions que je n'avois suggäre par ma lettre du 12 de Septembre 
dernier et l'escrit y joinct, me commandant de luy faire stjavoir ce 
qu'il m'en sembloit... Ce qu'ayant bien consid6r6 je tombay en ceste 
opinion que ce seroit le Service de Sa 'Majeste d'avoir des pen- 
sionnaires dans les villes de Berne et de Soleurre comm'il en 
vouloit avoir du pass£, mais la difficulte consistoit d'y trouver 
<juelqu'uns qui en fussent möritans par leur capacitö et affection 
envers la Coronne d'Espagne, et en ayant prins l'advis de deux 
principauxdu Conseil estroit de cette Ville, fort affectionnßs au Service 
de Sa Majeste et des premiers de sa faction, ils me dirent qu'ils 
congnoissoient des personnes d'authorit6 dans les dites villes 
qu'on pourroit gaigner et attirer ä nous, s'il y avoit moyen de 
leur parier secrettement. Et comme Tun d'eux nomm^ Hants 
Gauttraun s'offrit de les aller trouver ä cest effect, j'acceptay 
sa bonne volonte, et le priay de se mettre aux champ^ promp- 
tement, mais ses affaires ne luy -peurent permettre jusques au 
lundy apres la pentecoste derniere qu'il fit le dit voyage, du- 
quel il retourna quelques jours apres, sans grand fruict toutes 
fois, pour ce qu'il trouva les Bernois si mal disposte ä cela 
qu'il ne leur en osa parier. Et quant ä ceulx de Soleure, il 
s'addressa au premier Advouhier de la ville son ami, personnage 
d'entendement, de bonne qualit6 et fort bon catholique, lequel 
toutesfois s'excusa d'accepter aucune pension de Sa Majeste, 
non par manquement de bonne volonte es choses de son service 
et de la conservation de la sainte foy catholique dont il fait 
grande profession, mais pour craincte de se rendre suspect si 
la chose venoit a se descouvrir, d'aultant comme il disoit il 
s'osteroit les moyens de faire quelques bons Offices ä Sadite 
Majestö comme prötectrice de ladite sainte foy Catholique. Au 
moyen de quoy le dict Gauttraun se partit du dict Soleure sans 
en parier ä aucun aultre, par l'advis dudict Advouhier, non sans 
espoir qu'avecq le temps la chose ne se puisse faire plus commo- 
dement esdites deux villes et avecq du fruict. 



314 Berichte voii burgundischen Agenten 

Thomassin bittet die Erzherzogin: de se resoudre promp- 
tement et au plustot qu'elle pourra sur les pensions que par 
ma dicte lettre du 12 de Septembre j'ay conseille ä V. A. S. 
de donner ä ceulx de Fribourg denommes en Tescrit cy-joinct 
semblable ä celluy que je luy ay ja envoye, horrais que j'y 
adjouste trois personnages du conseil estroit de cette ville quy 
se tesmoignent zeles au Service de Sa Majeste et se declaireront 
infailliblement de sa faction, s'il plaisoit ä V. A. S. de les be- 
nificier des charges de sei y speciffi6es, estant occasionne de 
supplier tres humblement V. A. S. d'y prendre une prompte 
resolutiou, car ce sera un bon moyen pour rechauffer les coeurs 
resfroidis de plusieurs qui sont fort mal Contents du Duc de 
Feria et du Marquis d'Ogliany pour les causes que j'escris au 
secretaire Dellafaille pour en reservir V. A. S., ne l'ayant ose 
importuner d'un si long discours. 

Entre tous ceulx denommes au dict escrit, il y en a trois, 
scjavoir Hants Reiff, Hants Gauttraun, et Prospero Gauttraun 
auxquels j'ay promis que les pensions qu'ils esperent de V. A. S. 
auront cours des le jour que je les ay repr6sente, pour ce qu'ils 
se sont employes des lors plus vivement et courageusement ä 
plusieurs affaires de consequence pour le Service de Sa Majeste 
et qu'ils ont empeschß plusieurs de se ranger ä celluy du Roy 
tres chrestien, lequel n'a rien obmis pour le fait de ses am- 
bassadeurs et autres ses confidens, pour les y attirer. Au 
moyen de quoy je supplie tres humblement V. A. S. de ne me 
desadvouher et de faire reserver huict cent charges de sei 
pour ceux de Herne et de Soleure qui pourront accepter des 
pensions de Sa Majeste deans quelque temps comme les sus- 
nomme*s et moy esperons. 

Noch vor Schluss dieses Briefes kam die Nachricht, dass 
die Erzherzogin die auf Reiff und die beiden Gottrau bezügliche 
Bitte gewährte. Thomassin bedankt sich dafür und fügt hinzu: 
Ils se sont tesmoign^s fort contents. 

Beilage: Les noms des personnages de Fribourg qu'il 



in der Schweiz. 1619—1629. 315 

semble au President de Bourgogne möriter d'estre benefittes de 
pensions de sei. 

Premierement Hants Reiff et ses deux freres mßritent la 
pension de deux-cent charges , " sgavoir ledit Jean cent charges, 
les deux autres chacun cinquante, pour ce que tous trois sont 
fils d'un personnage qui estoit du conseil estroit dudit Fribourg, fort 
affectionnß au Service de sa Majestö, comme il tesmoigna au traitö 
d'alliance qui fut fait pour le Duch6 de Milan, qu'il advancea plus 
que nul autre, et fut cause que ceux dudict Fribourg se resolurent 
favorablement en la poursuyte que le fut Conte de Champlite et 
la cour du Parlemeut de Dole faisoyent devers les treize Cantons, 
de s'obliger ä la deffence du Conte de Bourgogne en termes 
plus clairs et expres que ne sont ceux portes en la ligue h£r6- 

* 

ditaire, estant au surplus ledict Hants Reiff personnage de grand 
entendement et expörience s grandement affectionnö au service 
de Sa Majeste, et pourveu de Testat de Lieutenant d'Avouhicr, 
premiere Charge de la ville apres Celle des deux Avouhiers. 
Et quant auxdicts deux freres, ils sont du Grand Conseil, ayant 
chacun d'eux exerc6 la Charge de Bailly en divers bailliages, 
oü ils ont tesmoigna leur bon entendement. Mais comme le 
dict Präsident avoit rendu son advis ä Messieurs des finances 
sur une requeste präsente ä S. M. par les dicts trois freres 
sur le mesme subject d'avoir des pensions, ils supplient tres 
humblement que le dict advis, qui est plus ample, soit veu par 
S. A. S., pour estre mieulx inform6 des märites d'iceux, ex- ' 
cusant s'il luy plait le dict President de ce qu'il ne dict pas 
icy les noms des dicts deux freres, pour n'en estre souvenant,^ 
mais ils se trouveront en la dicte requeste. 

En second lieu Hants Gauttrann mörite avoir deux cent 
charges, comme il pretend tant pour soy que pour Mermand 
Gauttrann que Frangois Gauttronn ses fils, s§avoir cent pourle 
pere, et cinquante pour chacun desdicts fils. La raison est pour 
ce que le dict pere est 8u consel estroit dudit Fribourg, per- 
sonnage d'entendement et d'authorite, et surtout fort affectionne 
ä la Couronne d'Espagne, ayant servy Sa Majeste en ses guerres 



316 Berichte von burgandiscben Agenten 

d'Italie soubs le Conte de Fointes en divers charges estant lors 
du consel des deux-cent. 

La famille des Gauttrann de laquelle il est comme chef 
et principal, est d'envyron quatre vingt personnes, tous hommes 
qui portent l'espäe, et fort affectionnes ä la dicte Ceuronne 
d'Espaigne, cömme ils out tesmoigne* au traite d'alliance pour 
Milan. Quatre d'entre eux sont du consel estroit, et seize autres 
du grand consel. Le dict Pere exerce aujourdhuy la Charge du 
Roole des pensions d'Espaigne, qui luy fast confie" sont envyron 
deux ans par le fut Conte Hieronimo Casate, exergant la Charge 
d'Ambassadeur ordinaire, pour la confidence qu'il avoit en sa 
fid61ite\ II a grände authorite et credit en la Republique, pour 
ce que ledicts quatre vingt personnes de sa famille döpendent 
de sa volonte, estant entremys ordinairement es principalles 
charges, et principalement es affaires qu'ils ont au Conte de 
Bourgogne. Son fut pere estoit fort affectionnö a l'Espaigne 
(comme auroy^nt este* tous leur pr£d6cesseurs) et avoit servy es 
guerres de Sa Majeste* en Charge de Capitaine, outre que ledict 
Hants Gauttrann a espouse* la fille du fut Advouhier Meyer, 
que "ledict Präsident a conneu en divers lieux. pour Tun des 
meilleurs serviteurs de* S. M. , lequel de son vivant tiroit une 
pension de deux-cent charges. 

Pour le troisieme, Framjois Gauttrann, qui est du dict 
Consel estroit depuis la S 1 Jean derniere, merite la pension de 
cinquante chatges, pour ce qu'il est de la mesme famille des 
Gauttrann, aifectionne* comme les autres personnages, fort capable 
et bien instruit, tant aux armes qu'aux bonnes leeres. (Rand- 
bemerkung von Thomassins eigener Hand : L'on oit maintenant 
qu'il en ayt cent.) 

Suyt apres Jacob Bumant, qui est du dict Consel estroit, 
pourveu de Testat de Thresorier de la ville, homme docte et 



in der Schweiz. 1619—1629. 



317 



expörimente aux affaires, fort affectionnö au Service de Sa Majeste, 
au moyen de quoy il mörite la pension de cent charges, et son 
frere Frants Bumant (verschlimmbessert vom Schreiber in Human), 
qui est du grand Consel, vingt-cinq charges, pour ce qu'il est 
affectionnö comme le dict Thresorier son fr&re, tout deux des 
meilleures maisons de la ville, et fils d'un pere qui estoit ja 
du Consel estroit. 

Peter Heynriber est dudict Consel estroit, fort aflfectionnä 
ä la couronne d'Espaigne, personnage qui est aymä de la 
R6publique, et employö es bonnes affaires, au moyen de quoy 
il mgrite la pension de cinquante charges. 



Finalement il y a audict Fribourg deux Gentilhommes de 
bonnes et anciennes maisons, lesquels ont tousjours tenu le 
party de France, mais neantmoins avecq teile modestie que Ton 
ne se peut plaindre d'eux. Au moyen de quoy il sera bon de 
les gaigner par quelques pensions, pour les avoir favorables ou 
du moins plus modöräs aux affaires de sa Majestk L'un s'appelle 
Niclaus de Diesbach, Seigneur de Prangin, Baron de Grand- 
Court, ancien Advouhier dudict Fribourg, et dudict Consel estroit, 
homme qui ayme la paix, et grand catholicque, comme ont estö 
ses pr6decesseurs originßes de la Ville de Berne, mais qui en 
sortirent quand l'heresie y entra. 

L'autre s'appelle Petremand d'Erlach, Gentilhomme de fort 
bonne et ancienne maison dudict Berne, d'oü il se retira en 
sa jeunesse, et se vint habituer audict Fribourg, pour y vivre 
catholiquement, comme il fait, si bien qu'il est tenu pour im 
des plus devotieux de la ville. Au surplus, homme courageux, 
qui entend bien l'art militaire, comme il a tesmoignö en France 
es guerres contre les Hugenots, oü il a este capitaine de grande 
r6putation. Et comme il est du grand Consel, et qu'il ayme 
la paix comme ledict Niclaus de Diesbach , ce sera le Service 
de sa Majest6, qu'ils soyent benifiti6s chacmt d'eux d'une pension 



318 Berichte von burguBdischen Agenleu 

de cincquante charges, lesquelles tiendront place de la pension 
de sei vaccante audit Berne, par la raort d'un des Avouhiers, 
laquelle S. A. S. avoit trouvö bon d'estre conförf au Successeur 
dadit deffunct en la Charge d' Avouhier pour la moitte , et a 
quelque notable personnage dudit Berne pour Tautre moiti£, 
par l'advis du comte de Champlite et dudit fut Conte Casatte, 
mais comm'il n'y a point d'apparence que personne dudit Berne 
veuillent accepter aucune pension d'Espagne, pour leur avoir 
este prohibe sous peinne de la vie, le dit Präsident, qui en est 
bien informg, est d'advis qu'on en donne cent charges par moitie 
ausdits Sieurs de Diesbach et d'Arlach, leur donnant espoir de 
les amplifier s'en fönt bien. 

Zusatz: Depuis le 4 e jour du mois de Juin 1625, les 
cy-aprfcs nommös ont este repräsentös ä S. A. S. , comme per- 
sonnages qui merite d'estre benefici6s de quelques pensions de sei. 
Premierement Peter Thectermant merite la pension de cinquante 
charges de sei, pour ce qu'il est fils d'un pere lequel avoit ja une 
pension de sei de S. M., comme auroyent eu precedemment ses prede- 
cesseurs, tous affectionnös au Service de Sa Majeste, estant au sur- 
plus du Consel estroit de la ville de Fribourg, personnage de grand 
esprit, docte et bien versö aux aflFaires d'Estat, se tesmoignant 
en toutes occasions fort affectionnö au service de Sa Majeste. 

Rudolph Reich merite aussi semblable pension de cinquante 
charges, par ce qu'il a l'honneur d'estre dudict Consel estroit, 
oü il se tesmoigne bien porte au service de Sa Majeste, pouvant 
luy rendre bon devoir es aflFaires de la guerre pour ce qu'il y 
est experimentö. 



Et pour le'dernier, Jost Brinckholtz, qui est aussi dudit 
Consel estroit, personnage de savoir et qui a grand credit aupres 
de la bourgeoisie dudit Fribourg, sans qu'on recognoistra de 
quelle faction de S. M., si eile luy plait le beneficier de semblable 
pension de cinquante charges. 

L'on adjousterat toustesfois aux pr6c6dens Charte de 
Montenach, presentement premier avouhier dudit Fribourg, lequel 
est ja beneficte de cent charges de sei, mais il semble que ce 



.J 



in der Schweiz. 1619—1629. 319 

seroit le Service de S. M. de luy en donner encor cinquante, 
en consideration qu'il est maintenant le chef de la ville, avecq 
plus grande authorite qu'il n'avoit par cy devant, et de ce 
qu'il avoit servy S. M. en ses guerres de Flandre, estant com- 
munäment tenu pour luy des plus affectionnös de la faction de 
S. M., comme sont deux siens freres. 

Et de plus, qu'au lieu de cincquante charges, qu'on a dit 
cy-dessus devoir estre merite par le Sieur Prosper Gautrann, il 
luy en soit donnä cent, pourceque des lors il s'est tesmoigng 
du tout confident, et a gaignä grand credit aupres de ceux 
de cette ville etc., tellement qu'il pourra faire de grands et 
bons Services. / 

Vom 17. Juni 1625. Par ma lettre du 3 de ce mois et par 
la liste-y-jointe je reprösentai ä V. A. S. les personnages de 
cette ville de Fribourg qui me sembloit meriter d'estre benefictes 
par Sa M. des pensions de sei y d6sign6es, mais j'ay obmis d'y 
inscrire Pierre Peton 1 ), qui lors estoit en chemin de Rome pour 
accomplir un voeu d'oü il est maintenant de retour. C'est un 
personnage qui a tousjours este de la faction de S. M., ayant 
servy es guerres de Flandre sont environ trenta ans. II est 
aagä de 65 ans, fort homme de bien et experimente aux affaires, 
Restant toutesfois que du Grand Consel pour ne pouvoir estre 
de l'estroit ä cause que son frere ainö (qui en est) l'empesche 
d'en pouvoir estre, mais il ne laissera de faire d'aussi bons 
Services ä S. M. que s'il en estoit, et s'il pourra attirer son 
dit frere, homme fort capable, au party de Sadite M. Au moyen 
de quoy je supplie tres humblement V. A. S. de Commander 
qu'il soit adjouste ä la dite liste et pourveu d'une pension de 
cinquante charges ... 

Denselben Pyton empfiehlt Thomassin dem Dellafaille durch 
Schreiben vom 20. Juni. 



l ) Am 15. Juli 1626 bittet Thomassin abermals den Dellafaille : de tenir 
la main que Monsieur Pyton mon hoste ne soit pas oublie. . . 



KB" 



320 



Berichte von burpondischen Agenten 



Von Freiburg am 13. August: II va bien que Ton se soit 
assemble sur le fait des pensions de sei, car il est temps de 
nous asseurer de la bonne volonte des Suisses et d'einpescher 
que ceux de la faction de S. M. ne se laissent esbratiler par 
les partisans de France qui fönt tout ce qu'ils peuvent pour les 
attirer au party frangois . . . 

* 

Am 24. August, — am selben Tage wo die Erzherzogin 
auf die Einwendungen des Finanzrathes antwortete, — und in 
Gemässheit einiger Bemerkungen des fiaths liess sie an Thomassin 
schreiben, „qu'il seroit bon de s$avoir les noms des vieux pen- 
sionnaires qui depuis quelque temps en <jä pouvroient estre de- 
cedez, afip que Ton puisse donner ordre aux admodiateurs de 
fournir en la place d'iceux, ce ä quoy monteront les pensions 
des pensionnaires nouveaux . . . tt — 

Von dem Begehren des Herrn Hans Daniel Montenach, 
die Pension des verstorbenen Lampergher zu erhalten, ist bereits 
oben die Rede gewesen. Aus dessen Briefe an Dellafaille, d.d. 
Freiburg 25. October 1625, entnehme ich folgendes: 

. . . • «Tay prains l'hardiesse de vous tracer ces deux mots 
suivant Tadresse et advis dudit Sieur President mesme, pour 
vous bien humblement prier que d'aultant ledit Sieur President, 
ayant recogneu mon affection et capacitö (sans vanterie) ä Ten- 
droit de cette se're'nissime maison et ä l'advancement des affaires 
de Sa Majeste Catholique, m'ast fait cest honneur que de me 
recommander tant ä S. A. S. que ä votre Seigneurie Illustre 
par les presentes icy-jointes pour obtien d'une ordinaire pension 
de cent charges de sei levables ä Salins, maintenant vacantes 
par le trespas de feu Mr. le Chevalier Henry Lambert mon 

cousin . . . , qu'il vous plaise etc. etc , vu que ce n'est dez 

k ceste heure que notre Maison est en favorable recommandation 
de ceste Serenissime Maison, ayant desja feu mon Ayeul Claude 
de Montagny, jadis consellier de la ville de Frybourg este bien 
voullu et recogneu par l'Emperenr Charles le Cinquieme de tres 
auguste memoire de 250 charges anntfelles pour les bons Services 



in der Schweiz. 1619-1629. 321 

ä Sa Majeste rendues en Tan 1543, comme en ay les patentes 
entre mains ..." 

In dem Schreiben des Gesandten vom selben Datum heisst 
es von Montenach: Le Sieur Jean Daniel Demontenach est un 
personnage qu'il importe de gaigner et attirer du tout au party 
de S. M., pour ce qu'il est personnage qui a grand credit en 
ceste republique pour les bonnes parties qui sont en luy et pour 
l'inclination qu'il tesmoigne avoir ä la faction espagnole. Au 
moyen de quoy je luy ay donn6 espoir que S. A. S. le gratiffieroit 
Wen tost d'une pension de sei et qu'ä cest effect je l'avois bien 
recommand6. Toutteffois comm'il void que la chose trainne si 
longuement, il a prins resolution contre mon advis d'en presenter 
une requeste ä S. M. et la faire passer ä Bruxelles par cette 
voye, n#ayant quant ä quant prie de l'assister d'une lettre de 
recommandation, je n'ay pas peu luy reffuser ce bon office pour 
ne le point degouster. — Thomassin empfahl auch Montenach der 
Erzherzogin direkt an. Auch empfahl denselben der Dr. Lappie 
aus Salins. 

Vom 13. September 1625. An die Erzherzogin. Si Dieu 
eut permis que les pensions de sei eussent est6 tesolues ä leur 
contentement, la chose me seroit plus facile. Cette nation ne 
se peut repaistre des promesses que j'ay faites par ordre de 
V. A. S. sans en voir quelques effects. 



L'Evesque de Lausanne 1 ) retournant dernierement de faire 
sa visite en la ville de Soleurre (qui est de son dioceze) m'a 
dit avoir reconeu que les principaux de la ville se degoustoient 
fort des Frangois pour plusieurs raisons, mais principalement 
pour ce que leurs guerres vont en effect contre nostre sainte 
Religion et comme je l'avois pri6 d'y gaigner ceulx qu'il pourroit 



l ) Jobann von Wattenwyl. Siebe oben p. 252. 
Histor. Archiv Bd. XX. 21 



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322 



Berichte von bargandischeo Agenten 



pour le party de Sa Majeste, il m'a asseurä qu'il s'en trouveroit 
plusieurs qni accepteroient des pensions de sei moyennant que 
la chose demeure secrette pendant les premieres ann6es et qu ; ä 
cet eflFect le payement s'en fit en argent. C'est une chose asses 
facile, mais je n'y toucheray pas sans ordre de V. A. S 

Vom 9. October 1625 an Dellafaille . . . Je suis marryde 
ce que Messieurs les Ministres de S. M. n'appröhendent pas 
l'importance qu'il y a de conserver et d'acquörir des personnes 
qualiftees parmy les Cantons Catholiques ä la dßvotion deS. M., 
voyant que les Francis fönt tout ce qu'ils peuvent pour les en 
divertir et considerant que c'est contre la volonte expresse de 
S. M. comme vous sgavez, m'ayant escrit S. A. S. que Sadite 
Majest6 vouloit donner aux Suisses Catholiques plus des pensions 
de sei et ä plus de personnes que je n'avois repr6spnt6 par 
l'advis qu'il y avoit plu me demander. C'est pourquoy je vous 
supplie d'en faire resouvenir Sadite A. et des promesses que j'ai 
faites par son commandement a plusieurs de cette ville de la 
faction de Sadite Majeste. 

Je vous supplie aussi de faire resoudre si l'on donnera 
des pensions ä quelques seigneurs de Berne et de Soleure que 
j'ay pratiquö depuis quelque temps pour accepter les pensions, 
de quoy l'on doibt esp^rer beaucoup de fruits pour ce que Ton 
pourra pen^trer dans les choses secrettes dudit Berne et dans 
Celles des Francis qui resident audit Soleure. 

Von nun an mahnt Thomassin oft, man möge die Pensio- 
nenangelegenheit beschleunigen, — Alles würde ihm leichter sein, 
wenn dies bereits beschlossen wäre, — die Freiburgqr lassen 
sich mit blossen Versprechen nicht abspeisen u. dgl. — Am 
10. Februar 1626: Quant aux pensions de sei, j'attendray ce 
que vous m'escrirez par le prochain ordinaire, mais si je ne les 
trouve pas resolues selon les promesses que j'ay faite ä aucuns 
de la faction de S. M. par commandement de S. A. S., je seray 
contraint de me plaindre de ceux qui n'auront pas voulu seconder 
votre bon desir ä raison qu'ils auront mis en compromis la 
reputation de S. M. et de S. A. 



t 



io der Schweiz. 1619-1629. 323 

Am 2. Juli 1626 schickt er ein neues, etwas modificirtes, 
Verzeichniss der Pensionskandidaten ein, mit einigen einleitenden 
Bemerkungen, unter Anderem : Quant ä ceux de Berne, je vous 
ay ja escrit que le Cap. Hants Gauttrann (que j'avois envoy6 
audit Berne sur le sujet des pensions et qui s'eh estoit retourne 
sans en avoir os6 parier) m'a depuis asseurä qu'il avoit gagnä 
ung personnage dudit Berne de qualit6 et de Service, lequel 
s'estoit disposö ä recevoir une pension de cent charges, sans 
toutefois vouloir estre nomm6 ny escrit dans aucuns papiers; 
neantmoins je s$ai bien son nom, mais je ne le vous escris 
pas jusques ä ce que vous m'aurez escrit si la pension luy 
serait accorde 1 ). 

Et au regard de ceux de Soleure, je n'ay peu encor trouver 
personne qui aye voulu accepter une pension, mais il y en a 
qui voudroient bien avoir des recompenses en argent pour 
quelques Services qu'ils disent avoir faict a la trfcs-auguste maison 
d'Austrice, particulierement a Monsieur l'Archiducq Leopold. Je 
vous prie d'en reservir S. A. S., de s§avoir d'elle comme je 
devray me gouverner au regard desdits de Berne et Soleurre 
pr&nentionn6s. J'espere de pouvoir aveGq le temps par le 
moyen d'un Pere Capucin gagner quelqu'uns dudit Soleurre qui 
se feront volontiere pensionnaires de Sa M., mais je vous prie 
tenir la main que pour leur respect les pensions de Fribourg 



l ) Vom 12. Jan aar 1627. Thomassin an Dellafaille (unterstrichen) : 
... Et si par mesme voye je recois quelques bonnes nouvelles sur le fait du 
sei marin et des pensions de sei, elles viendroient fort a propos en cette 
conjoncture que le Mareschal de Bassompierre fait tous ses efforts pour attirer 
les Suisses de la faction de S. M. a la dövotion du Eoy son Maistre. Sur 
quoy je tous diray que j'eusse bien desire' pour le Service de S. M. que vous 
m'eusBiez respondu ou procura responce sur le fait du personnage de Berne quy 
avoit consenty d'accepter une pension de deuz-cent charges de sei, ä ce perauade' 
par un capitaine de cette yille tres affectionn^ au Service de S. M. Ledit Bernois 
»'appelle Monsieur Lerber, surintendant des ediffices audit Berne. Je vous 



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324 Berichte von burgündischen Agenten 

ne soient plus longuement retardöes, afin qu'ils ne pensent que* 
je me veux moequer d'eux, que seroit un grand präjudice au 
service de Sa Majestö ... 

Beiliegend das Verzeichniss mit eingenhändigen Randbe- 
merkungen von Thomassin: 

Premierement Hans Reiff et ses deux freres meritent la 
pension de deux-cent charges sgavoir ledit Hants cent, et ses 
deux freres chaeun cinquante. Randbemerkung: Ledit Hanta 
Reiff est celluy duquel le maröchal de Bassompierre s'est plainct 
pour estre trop affectionnö ä l'Espagne. II est du Conseil estroit 
et lieutenant d'advouier qui est la 3 e Charge, Tun des plus 
affidäs entre ceux de la faction de S. M. et est le premier 
des trois ä qui j'ay promis par ordre de S. A. S. que sa« pension 
courra des le jour qu'il a este reprösentö pour cause des bons 
Services qu'il a faicts des lors. Mais Tun de ses freres est 
mort sans enfants tellement qu'il ne faudra que cent charges 
pour ledit Hants Reiff et cinequante pour son frere qui reste en 
vie. II y a une requeste representee ä Messieurs des finances 
avecq un mien advis qu'il sera bon de veoir. 

Hans Gautrann deux: cent charges tant pour luy que 
Maynard et Francis Gauttrann ses fils, sgavoir cent pour le 
pere et cinequante ä chaeun desdits fils. Randbemerkung: Ledit 
Hants Gauttrann est comme chef de la plus grosse famille de 
cette ville de Fribourg, oü il se trouve environ 80 hommes tous 



prie <Ty faire prendre resolution pour ce que (peut estre) celluy-cy nous en 
pourra gaigner quelques autres, par le moyen desquels nous pourrions seavoir 
des entreprises des Suisses heVetiques contre ledit Contäde Bourgogne (vergl. 
o. p. 270). 

Daniel Lerber wurde Bauherr im Jahre 1618. Geboren 1569 r 
Gestorben 1648. 

Neben Lerber's Namen steht von Tbomassin's eigener Hand folgende: 
Randbemerkung, welche aber wieder durchstrichen ist: II faut tenir secret 
cet article et le nom du personnage. 



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io der Schweiz. 1619—1629. 325 

portans Pespee et fort portes au Service de Sa Majeste. Cedit 
Hants est capitaine de 300 hommes au regiment de trois inil 
Suisses qui est encore en Lombardie, et est le second qui a 
promesse comme le pröcädent. 

Prosper Gauttrann du Conseil estroit cent charges. Rand- 
bemerkung: Celluy-ci est cousin germain dudit Hants, du 
conseil estroit, personnage qui s'entend ä la conduicte des gens 
tle guerre, et de bon scjavoir, et le tiers qui a semblable promesse 
que les deux precödens pour s'etre employö comm' eux es 
affaires dont je Tay requis pour le Service de Sa Majeste. 

Jacob Bumant, tresorier, cent charges. Randbemerkung: 
Ce Jacob est des principaux du conseil estroit et de la faction 
de S. M., fort"zel6 ä son service. 

Francis Bumant du Grand Conseil, son frere, vingt-cinq 
charges. Randbemerkung: II est aussy de la faction de Sa 
Majeste. 

Peter Heinriper du conseil estroit cincquante charges. 
Randbemerkung: J'ay dit son mörite par lettre ä S. A. Ser me . 

Pancratius Gervver dudit conseil estroit aussy cincquante 
charges. Randbemerkung: Idem. 

Nicolas de Diesbach Avouhier cincquante charges. Rand- 
bemerkung: 'Ledit Sieur de Diesbach est maintenant premier 
Advouhier, pour ce que les deux ans de son collegue sont 
expirös le jour de S* Jean dernier, car encor que leurs charges 
soient k vie, toutefois ils prösident Tun apr&s Tautre de deux 
ans en deux ans. II est partisan de France, mais il fera de bons 
offices pour S. M., s'il est b6neficte d'une pension. 

Petremand d'Arlach du Grand Conseil cincquante charges. 
Randbemerkung: Idem que du pr6cedent, car ils sont tous 
deux de nobles et anciennes maisons et grands Catholiques 
originales toutefois de Berne. 

Peter Terctemant dudit conseil estroit cincquante charges. 
Randbemerkung: Celluy-cy et les suivants ont est6 adjonctes 
par une nouvelle liste et par lettres subsecutives ensuite du 



' '» 



326 



Beriehte von bargundischen Agenten 



commandement porte en la lettre de Son Altesse Ser™ 6 du 16. 
de Janvier 1625. 

Rodolf Reich cincquante charges. Randbemerkung: «Tay 
dit son merite par lettres ä S. A. S. 

Jost Brinstholts cincquante charges. Randb.: Idem. 

Pierre Pyton du Grand Conseil et maintenant du Conseil 
des soixante cincquante charges. Randbemerkung: Celluy-oy 
est de la faction d'Espagne, personnage qui a beaucoup de 
croyance aupres du pape, de Tage d'environ 60 ans. II a servy 
aux guerres de Flandres. 

Charles de Montenach premier advouhier du dit Fribourg« 
autres cincquante charges en augmetitation de la pension de cent 
charges qu'il a desjä. Randbemerkung: II est maintenant second 
advouhier depuis la S 1 Jean pour la cause cy-dessus touchöe. II 
a servy es guerres de Flandres. 

Jean Daniel de Montenach du conseil estroit cincquante charges. 
Randb. : Celluy-cy est neveu dudit Charles, homme de bon 
entendement et fort docte. Son jtäre est le premier banderet 
de la ville, Triburms en latin, et a une pension de sei. Ledit 
Jean Daniel a fait präsenter une requeste a S. A. S. pour avoir 
une pension de sei que Ton pourra veoir. 

Am 8. Mai 1626 hatte Isabella dem Präsidenten Thomassin 
folgenden Avis zur Begutachtung zukommen lassen ') : 

Qu'il n 1 est pas expödiant que le benäfice de Sa Majeste de- 
meure comme enfermä et serr6 dans les deux Cantons seullement 
de Fribourg et Berne, soit que Ton regarde les matieres (Testat, 
soit que Ton considere la plus ample distribution du sei. Car 
pour le fait de Testat, il est cogneu qu'il y a treize cantons, 
qui tous ont voix d61ib£rative es assembläes et diettes g6n6ralles T 
et par ainsy il fault tascher d'y obliger des personnes desquelles 
on puisse tirer advantage et Service aux occasions. Et en ce 
cas les Cantons de Lucerne, Soleurre et Uri sont considerables 



J ) Vergl. Myons Berichte, o. pp. 208^210. 



. 4 



in der Schweiz. 1619-1629. 387 

pour la distribution du sei, comme Ton prötend de Vextendre 
plus avant que les Cantons de Fribourg, Berne et Soleurre, oü 
seullement il a cours ä präsent. TU convient, pour y parvenir, 
obliger des personnes aux autres Cantons et particulierement ä 
Lucerne, oü autrefois Ton a d6sir6 avoir du sei de Bourgogne, 
mesme il y a quelques annöes que le feu Comte Casati en parla 
de la part des dits de Lucerne au S r de Myon, qui lors en 
advertit le S r Pinsen qui estoit en Bourgogne, et luy les finances. 
Aussy est considärable en ce cas le Bailliage de Baden, qui est 
fort grand, assez voisin de Bourgogne, et appartient aux 8 Pre- 
miers Cantons, eten icelluy le secretaire des diettes, qui röside 
audit Baden, oü ordinairement elles se tiennent, pourroit 
rendre de bons offices. Et semble pour beaucoup de raisons 
que son Altesse pourroit luy accorder une des pensions vacantes. 
Darauf antwortete Thomassin, durch Schreiben vom 
31. Mai 1626 an die Erzherzogin : «Tay veu et examinö 
Tescrit Joint ä la lettre de V. A. S. du 8 e de ce mois, sur le 
contenu duquellä eile me commande de luy donner mon advis, 
ä quoy satisfaisant je luy diray que l'autheur d'iceluy a raison 
de dire qu'il est exp6dient que les benöfices de S. M. ne der 
meurent comme enfermfe et serräs dans les Cantons de Fribourg, 
Berne et Soleurre, mais qu'il sera bon de les extendre ä tous 
les autres, qui tous ont voix dälibörative es assemblöes et 
diettes g&i6rales pour obliger parmy iceux des personnes des- 
quelles on puisse Jirer de Tadvantage et du Service es occasions, 
particulierement dans la ville de Lucerne qui est la capitale 
et chef des Cantons Catholiques comme celle qui pr6c6de toutes 
les autres et qui a Pauthorite de convoquer les Diettes, et d'y 
präsider, veu mesme qu'en cette saison les Fran§ois fönt tous 
leurs efiforts de les esbranler par dons et libäralites et les divertir 
de l'aflfection quMls ont envers S. M., comm'ils ont encor tes- 
moignö ä la derniere Diette tenue en la ville de Lucerne ; mais 
il ne me semble pas (sous correction) quMl faille pour cela leur 
eslargir des pensions de sei, pour ce que cette nouvelle intro- 
duction pourroit trainner quelques inconväniens qu*il faut 



-•- ,- 



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328 



Berichte von burgnndischen Agenten 



tousjours öviter oü rutilite n'est pas Evidente, estant väritable 
que ce bänäfice des pensions n'a j'amais este donn6 (que je sache) 
sinon ä ceux des cantons riere lesquels le sei de Salins auroit 
eu cours et commerce, comm'en ceux de Berne, Fribourg, et 
Soleurre, et non en ceux dudit Lucerne, Ury et les autres pour 
ce qu'ils sont trop esloignäs dudit Salins et beaucoup plus 
voisins d'autres saulneries oü ils sont accommod^s plus 
facilement et ä meilleur pris, tellement qu'ä mon advis (sauf 
meilleur) S. M. seroit bien servie de faire augmenter les pensions 
de sei partisans et affid6s riere lesdits Cantons, qui sont toutes 
en argent, et d'en faire donner ä d'autres que Ton pourra gaigner 
pour ce moyen pour en accroitre le nombre, par Pentremise du 
Conte Carlo Casate que Sadite Majestö a nomraö pour tenir la 
place de fut Hieromo son frere audit Lucerne, qui les saura bien 
choisir et payer lesdites pensions des deniers qu'on luy pourra 
envoyer de Testat de Milan, comm'il est accoustumä pour le 
payement de Celles qui se destribuent ä cause de la Ligue dudit 
Milan. Au regard du bailliage de Baden, comm'il n'est pas au 
rang des Cantons, ny appete aux Diettes, je ne sfay pourquoy 
il y faudroit eslargir des pensions sinon au secretaire de Celles 
qui se tiennent ordinairement par les 13 Cantons, en la ville 
dudit Baden oü il r6side, pour ce qu'il peut donner de bons 
advertissements et communiquer des escrits et en donner des 
copies au commis que Sa Majestß y envoye ä toutes les Diettes 
de la S* Jean pour dölivrer les dits deniers de la gratieuse 
recongnoissance, lequel par mesme voye pourra porter audit 
secretaire ladite pension de sei en argent, sans en faire grand 
bruit et sans le mettre en frais pour le port du sei. C'est de 
quoy je puis reservir sur ce subjet V. A. S 

Am 13. August 1626 klagt wieder Thomassin: 

Tres haute et tres puissante Princesse 

Le devoir que j'ay au Service de S. M. et de S. A. S. 
m'oblige de la reservir, que je commence d'entrer en mespris et 
dereputation en cette ville de Fribourg pour deux causes. L'une 



in der Scaweiz. 1619—1629. 32fr 

qu'ils ne voyent point de resolution au fait des pensions de sei 
nonobstant les frequentes promesses que je leur ay faites par 
ordre de V. A. S. L'autre que je me trouve du tout sans 
urgent des bien longtemps, encore que ce soit une chose que 
les Suisses pr^ferent k toutes autres, n'ayant icy point de credit 
pour en emprunter ny moyen d'en fournir de mon revenu de 
Bourgogne pour estre ja tout espuisG. Au moyen de quoy je 
^upplie tres humblement V. A, S. d'y ordonner etc. 

Am 24. September, eigenhändig an Dellafaille: Je n'oze 
plus quasi regarder les partizans de S. M. en cette ville, aus- 
quels j'ay promis des pensions par ordre de S. A. S me , pour ce 
quMls n'en voyent point d'effet. 

Am 5. November war noch nichts da. 

Dagegen schreibt Thomassin, am 13. Januar 1627, an die 
E rzherzogin : 

Le greffier Croonendael m'a envoy£ par Taddresse du se- 
cfetaire Dellafaille les patentes des pensions qu'il a pleu ä V. A. 
S. accorder aux Suisses que je luy avois repräsente. Ils en sont 
fort resjouis, et semble que leur aflfection soit redoubtee au 
Service de Sa Majeste, mais Tun d'iceulx nommg Petremand 
d'Erlach s'est excuse d'accepter cette liberalite, non par man- 
quement de bonne volunte envers la tres auguste maisond'Autriche, 
pour etre gentilhomme fort catholique, s'estant retirö de Berne, 
lieu de son origine ßt naissance, pour cause de Thärösie qu'il 
däteste grandement, mais pour craincte en recevoir quelque 
mauvais traictement des Bernois, en Testat desquels le principal 
de son bien est assis . . . 

J'ay jette l'oil sur deux personnages ausquels il m'a semblö 
que ladite pension pourroit estre utilement confcröe, la repar- 
tissant ä vingt-cincq charges pour chacun d'iceux. L'un s'appelle 
Petremand Walier qui est de noble et rifche maison appartenant 
aux * principaux du Conseil estroit de cette ville de Fribourg, 
outre que luy mesmes est du Grand Conseil, et est de bon 






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330 



Berichte von bargundischen Agenten 



i . 



esprit, mais comme il est pourveu de Testat de Capitaine du. 
Vautravers riere le comtä de Neufchastel qui appartient au Ducq 
de Longueville, Prince frangois, il desireroit que la chose fut 
secrette, pour ce qu'il doute si ledit Prince son maistre Tauroit 
pour agröable. I/autre s'appelle Prosper Gauttrann, Fun des 
Premiers de la famille de Gautrann que j'ay ja repr&ente estre 
composäe d'envyron quatre vingt hommes portant esp6e, tous de 
la faction de Sa Majestä, mais particulierement recommandable 
pour estre pourveu de la Charge de Banderet, l'une des plus 
importantes de la ville, et fils d'une sage pere nommö Othmar 
Gauttrann, qui est le plus ancien dudit Conseil estroit. 



Vom 28. Januar an Dellafaille: J'ay receu les patentes des 
pensions comme je vous ay ja escrit. Ces Messieurs les pensionnaires 
s'en sont grandement resjouy. Je leur ay dict quMls vous eit 
avoient beaucoup d'obligations, mais Phumeur de cette nation ne 
porte pas qu'ils vous en facent autre remerciement que les paroles 
quMls m'en ont dict. 

Vom 8. März 1627 an Dellafaille: Empfehlung des Antoine 
Gottrau, bereits mehrmals dem Spinola empfohlen, pour estre 
pourveu d'une compagnie qu'il dict vouloir lever a ses frais. H 
est homme de bons moyens et a de Fentendement, du SQavoir, 
du courage, et de beaux parens comme vous congnoitrez, si vous 
lui faites l'honneur de Tentretenir quelque peu de temps ... II 
estoit icy venu pour visiter sa mere et ses dits parens qui ont 
estö fort coiitens de le veoir. Je vous en escriray une autre 
fois plus ä loisir. * 

* 

. * III. Prinzessin von Portugal. 

Nur wenige Schreiben beziehen sich auf die Prinzessin 
von Portugal. Die wichtigeren sind wahrscheinlich vom Direktor 
Wynant nach Wien gerichtet worden und gehören nicht zu den 
von dort zurückzuschickenden Aktenstücken. 






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in der Schweiz, 1619—1629. 



331 



Thomassin an Dellafaille, 28. Juli 1626 (Freiburg). Je 
me suis informä secrettement du contenu en vostre lettre du 
27. *) de Juin touchant la femme de Don Emanuel de 
Portugal y mentionnäe, et ay apprins qu'elle sortit de la ville de 
Genefve le vendredi 17. de ce mois, apres y avoir demeurö 
envyron huit jours, log£e en une hostellerie oü pend pour enseigne 
Tescu dudit Genefve. Elle a ses filles avec eile en nombre de- 
six et son train peut estre d'envyron trente cinq personnes. Elle 
mene deux carosses et un charriot de bagages. Le Sieur de 
JMyon ne venant veoir icy depuis la Diette de Baden, passa par 
Berne oü il vit deux Gentilshommes , Fun domestique de cette 
Dame, et Tautre du pays de Vaux, qui disoient estre lä venus 
de sa part pour quelque affaire qu'il ne peut pas descouvrir, 
mais j'ay sceu qu'ils y estoient pour achepter la baronnie de 
Rouelle appartenante ä un bourgeois dudit Berne, assize sur le 
lac de Genefve proche de ladite ville d'envyron six lieues, et 
qu'attendant le retour desdits Gentilshommes, pour sgavoir leur 
n6gociation, eile vint audit Rouelle ledit jour de Vendredy, v oü 
eile est encor presentement logäe en une hostellerie dite com- 
munement la Coronne. Ledit Sieur de Myon m'a dit avoir 
entendu audit Berne qu'elle avoit voulu choisir son habitation 
audit Genefve, mnis qu'elle ne s'estoit pas bien pu accorder 
avec ceux du Magistrat. Ledit Rouelle est du pays de Vaux sous 
la Souverainnetö dudit Berne, oü eile passa pour aller audit 
Genefve et fut accompagnöe de quelqu'uns depputßs par ceux 
du conseil comme Ton m'a dit, mais je n'en suis pas bien asseurä. 
Deux personnages affidös le m'ont confirmö pour avoir veu cette 
Dame audit Genefve et logä audit Roole en la mesme hostellerie 
de la Coronne en mesme temps qu'elle y estoit. Je continueray 



l ) Dieser Brief, der beiliegt, war veranlasst durch einen spanischen Bericht 
desselben Datums und durch eine demselben beigefügte eigenhändige Ordre 
Isabellas an Dellafaille. Am 15. Juli hatte Thomassin noch Nichts über die 
Prinzessin vernommen. 



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332 Berichte von burguodischen Agenten 

de m'euquerir d'elle et de ses actions pour vous en escrire par 
diacun ordinaire, si je puis . . . 

13. August. An Dellafaille. Depuis ma derniere j'ay 
aprins que le fils de Don Emanuel de Portugal avoit repass6 
par Pontarlier, comte de Bourgogne, mesmes depuis envyron 
ueuf jours, retournant du pays de Vaux oü il a visitä Madame 
sa mere. Son train estoit de 20 chevaulx et d'un carrosse, 
lequel luy avoit este donnä par ladite Dame avec douze des dits 
chevaulx selon que ses gens disoient au logis oü ils estoient 
log^s audit Pontarlier, lesquels disoient de plus qu'il avoit tach& 
de persuader ä la dite Dame sa mere de retoumer enFlandre, 
mais qu'elle n'y avoit voulu entendre, ains d^libäroit de s'arrester 
audit pays de Vaux et d'y achepter une belle seigneurie. Aucuns 
parlent de la baronnie d'Aubonne, autres de celle de Coupet, 
croyant Tachapt de celle de Roole mentionnöe en madite lettre 
n'estre plus en termes. 

27. August. Freiburg. Thomassin an Dellafaille: 

. . . Vous aurez regu par le dernier ordinaire le second 
advis que je vous ay donnö touchant cette Dame, femme de 
Don Emanuel de Portugal. «Fapprins hier qu'elle estoit retournäe 
a, Genefve avec tout son train, mais je ne s<jay pas davantage. 
Je m'informeray de ses actions et dgportements pour vous en 
escrire par le prochain ordinaire. 

7. October. J'ay advis dudit Berne que cette Dame, 
femme de Don Emanuel de Portugal estoit tous jours ä Genefve, 
mais qu'elle parle d'achepter quelque belle terre bien bätie riere le 
pays de Vaux, qu'est tout ce que je vous puis dire maintenant... 

22. März 1627. La femme de Don Emanuel de Portugal 
a achepte une assez belle maison en la ville dudit Genefve, 
oü eile est log£e maintenant et faict estat d'y demeurer jusques 
a ce qu'elle aura acquise quelque beau chasteau en pays de 
Vaux, voisin dudit Genefve. 



in der Schweiz. 1619—1629. 33S 

1 8. Mai : La femme de Don Enianuel de Portugal a achepte 
une Seigneurie ä trois lieues de Genefve, qu'on appelle Prangin, 
du premier Advoyer de cette ville de la maison de Diesbach, 
aucienne, de Berne, oü son grand pere sortit pour cause de 
Theresie. Je m'informeray du prix et des especes qu'elle 
en aura pay6 pour vous en advertir. Am Rande: II y a un 
beau et ancien chasteau basty par les Ducqs de Savoye. 

3. Juni. Le prix de la Seigneurie de Prangin acquise par 
la femme de Don Emanuel de Portugal est de quartorze mille 
doublons de Portugal et de cinq cents escuz pour les vins. 
Elle en devoit faire le nantissement au premier jour de cette 
sepmaine. 



\ 



Inhaltsübersicht. 

'Pag. 

Berichte yoii Myon 183. 

Berichte von Thomassin 226. 

« 

I. Allgemeine äussere und innere Politik der Eidgenossen 232. 

H. Salzpolitik 299. 

a) Einfuhr des burgundischen Salzes in die Schweiz 299. 

b) Pensionenwesen 307. 
III. Prinzessin von Portugal 333. 



/ ' / 






A.nh.ang. 



Inhaltsübersicht 



von 



i' 4 



Bd. I.— XX. 



4 



des Archives. 



,./v\i>>*j**Viyv 



4 






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Inhaltsverzeichniss 

der 

Bände L— XX. 

11«! Arims rar scliem* Mcl, 

herausgegeben auf Veranstaltung der allgemeinen 
geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz. 



Bd. I. (XXVn und 404 8.): 1843. — Bd. IL (XXXIX und 416 S.): 
1844. — Bd. m. (398 S.): 1844. — Bd. IV. (XXXVI und 380 .&): 1846. 
— Bd. V. (399 S.): 1847. — Bd., VI. (LVI und 447 S.): 1849. — Bd. VII. 
(Vm und 312 S.) : 1851. — Bd. VEH. (XXXVI und 404 S.): 1851. — Bd. IX. 
(X und 448 &): 1853. — Bd. X. (VIII, XXIV und 316 S.): 1855. — Bd. XI. 
(XLVI und 71 S.; XXXIV und 265 8.): 1856. — Bd. XII. (XLVHI und 
496 S.) : 1858. — Bd. Xin. (XL und 384 S.) : 1862. — Bd. XIV. (XL und 
414 S.): 1864. — Bd. XV. (XH u. 380 8.): 1866. — Bd. XVI. (XIX u. 420 S.): 
1868. — Bd. XVH. (XXVH und 132 S. ; 258 S.) : 1871. — Bd. XVIII. (XLII 
und 421 S.): 1873. — Bd. XIX. (XII und 408 S.): 1874. — Bd. XX. (XIX 
und 88, 349 S.) : 1875. 



Angelegenheiten der allgemeinen geschicht- 
forschenden Gesellschaft der Schweiz. 

Vorworte: 1842 und 1843 von J. J. Hottinger; Band. 

1851,. 1854, 1856, 1857, 1875 von 

der Redaction . . . . I. II. VE. X. XL XH. XX. 
Protokolle: 1. Versammlung: Bern, 15. Sept. 

1841 I. 

2. Versammlung: Basel, 20. Sept. 

1843 ...... n. 

3. Versammlung : Zürich, 24. Sept. 

1845 ..... IV. 

Hiat. Awhiy Bd. XX. 22* 



Inhalts v erzeich ant 



e: 4. Versammlung: Baden, 10. Oct. 
1848 ..... 

5. Versammlung: Baden, d. Oct, 
1819 (II)') . . . . 

6. Versammlung: Mtlrten, 1, Aug. 
1850 

7. Versammlung: Beoksnried, 11. 
Sept. 1851 , ■ . 

8. Versammlung: Kapperswll, 23. 
Sept. 1862 .... 

9. Versammlung: Solothurn, 27. 
und 28. Sept. 1853 

10. Versammlung: Solothurn, 16. 
und 19. Sept. 1854. (H) 
*)11. Versammlung : Solothurn, 21. 
und 22. Äng. 1855. (IH.) 

—52— 

12. Versammlung: Solothurn, 19. 
und 20. Aug. 1856 (IV) —SS- 
IS. Versammlung: Solothurn, 18. 

und 19. Aug. 1857. (V) -49— 

14. Versammlung: Solothurn, 6. und 
7: Sept. 1868 (VI) —43— . 

15, Versammlung; Basel, 19. und 
20. Sept. 1859 (11) —94— 

IG. Versammlung : Solothurn , 20. 
und 21. Aug. 1860 (VII) —42 - 

17. Versammlung: Schaffhansen, 3- 
und 4. Sept. 1861 (Anhang: «mss 
des Rheinfalles , Gedicht von 
Pfarrer Zehender) —61- 

18. Versammlung: Solothurn, 26. 
und 27. Aug. 1862 (VIII) 
-52— 



xm, 

im 
xm. 



*) Von der 11. Versammlung an jedes Mal auch das Verxeichniss der 
isenden Mitglieder und Ehrengäste, deren Gesammt'.ahl die Ziffer zwischen 
ink anstrichen angibt. 



der Bände f.— XX, des Archives 



339 



Protokolle : 19. Versammlung : Freiburg, 9. und 

10. Sept. 1863 — 50(4-51)— . 

20. Versammlung: Solotburn, 31. 
Aug. und 1. Sept. 1864 (IX) 
—50— ...... 

21. Versammlung: St. Gallen, 4. und 
5. Sept. 1865 —94— 

22. Versammlung: Solothuro, 23* 
und 24. Sept. 1866 (X) —59— 

23. Versammlung: Aarau, 16. und 
17. Sept. 1867 -63— 

24. Versammlung: Solotburn, 28. 
und 29. Sept. 1868 (XI) —57— 

25. Versammlung: Neuenburg, 31. 
Aug. und L Sept. 1869 -53— 

26. Versammlung : Solotburn, 4. und 
5. Sept. 1871 (XH) —35— . 

27. Versammlung: Bern, 22. und 
23. Aug. 1872 (II) —94- . 

28. Veraammlung: Zürich, 18. und 
19. Aug. 1873 (II) —70— . 

29. Versammlung: Solotburn, 28. 
und 29. Sept. 1874 (XIII) 
-44- 

^Statuten der allgemeinen geschichtforschenden 
Gesellschaft der Schweiz: 1) 25. Sept. 1841, 

2) 10. Oct. 1848 und 4. Oct. 1849, 

3) 23. Sept. 1852, 4) 28. Sept. 1874 
Arbeitsplan für die Regesten ^1843) 
Verzeichnis der Mitglieder: 1) 1841, Fort- 
setzung 1843, 2) 1846, 3) 1849, 4) 1854, 
5) 1861, 6) 1873 ..... 



Band. 
XIV. 



XIV. 
XV. 
XVI. 
XVL 

xvn. 

XVII. 

xvra. 
xvm. 

XIX. 



xx. 



I. VE. X. XX. 

II. 



i. und n. iv. vi. x. xm, xvm. 



Berichte von Kantoitalgesellschaften. 



Zürich : Vaterländisch-historische Gesellschaft, von 
Gand. jur. Heinrich Meyer, G. Meyer von 
Knonau, G. von Wyss .... 
Zürich : Gesellschaft für vaterländische Alterthümer, 

von G. von Wyss 

Bern : Historischer Verein des Kantons Bern , von 
Dr. Fetscherin, L. Lauterburg 



n. iv. vi. vm xi. 



vi. XI. 



VI. XI. XII. 



Inhaltsverzeichnis» 



'' ,rR! W?SSp*r 



{scher Verein der fünf Orte 
itt* d'hiatoire du canton de Fribourg, 
l, Daguet, Meyer .... 
linSolothnrnischerGeschichtarretinde, 
P. Ä. Winistörfer 

che Gesellschaft, von Dr. Fechter, 
bar, Cand. Oner, Th. Burdhardt, 
J. Merian 

:haft f(Ir vaterländische Alterthümer, 
Eeber, Prof. Dr. Viecher 
jeaehichtforachende Gesellschaft des 
Kantona Graubünden , ton Th. von 
Mohr, A. Sprecher von Bernegg, C. 

ron Mohr 

e: SocMtd d'hiatoire de la Suisae 
Bomande , par J. J. Ilisely, L. 
Vnillerain, F. Forel . 
d'hiatoire et d'archöologie, par Fr. 
3h. Le Fort . 



n. iv. vi. vm. xl 

XII. (zwei Berichte). 



n. vm. XI. XII. 



n. rv. vnr. xi. 



I. 

Abhandlungen. 



er Gesellschaft (Eröffnungsrede v 

, 1841) 

ir Schweiz, soweit dieselbe durch ihre 
«stimmt wird (Eröffnungsrede v 

1849) . . . . ' . 

wichtigsten Erscheinungen auf dem Qe- 
zeriacher Geschichtforschung seit 1861 
.de von Q. von Wyss, 1863) 
it 1866 verstorbene Mitglieder (Eröff- 
n G. von Wyss, 1868) 

wichtigsten Erscheinungen auf dem Ge- 
;erUcber Geschieht forsch ung seit 1869 
de von G. von Wyss, 1871) 



^F^Z* 



T-, 



A*. 



. / 



der Bände L— XX. des Archives. 

Ueber das römische Helvetien, von G. von Wyss 

Untersuchungen über die erste Bevölkerung des Alpen- 
gebirges, insbesondere der schweizerischen Urkantone, 
des Berner Oberlandes und des Oberwallis, Von 
Dr. J. R. Burckhardt . . . . . 

Memoires pour servir a l'histoire des royaumes de Pro- 
vence et de Bourgogne Jurane. Par Fre*d. de Gingins 
La-Sarraz*) ........ 

Un proces au donzieme siecle ou l'avouverie imperiale 
dans les trois eVeche's romans. Par Ed. Secretan. 

Ueber die sogeheissene goldene Bulle von Genf (von 
1162). Von Ludwig Meyer von Knonau 

Die Verhältnisse der freien Gotteshausleute. \ Von 

v Dr. H, Escher ....... 

Die königlichen Freibriefe für Uri, ßchwyz und Unter- 
waiden von 1231 bis 1316. Von Dr. Hermann 
Wartmann 

Essai sur Te'tat des personnes et les conditions des 
terres dans le pays d'Uri au XIII. siecle. Par Fröd. 
de Gingins-La-Sarraz ...... 

Ueber das öffentliche Recht der Landschaft Klein- 
burgund vom 13. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. 
Von E. von Wattenwyl. . 

Von der Vogtei nach bernischen Geschichtsquellen, ins- 
besondere des Gotteshauses Rüggisberg. Von E. von 
Wattenwyl 

Ueber das Verhältniss von Zo fingen zu den Grafen 
von Froburg. Von Dr. H. Escher .... 



341 



Band. Seite. 
VII. 38. 



IV. 


3, 


VII. 


85. 


vm. 


3. 


IX. 


85. 


XVI. 


37. 


i. 


3. 


VI. 


3. 


XIII. 


107. 


(Nachtr. 384> 



I. 



17. 



XIII. 3. 

(Nachtr. 383). 

XV. 3. 

(Nachtr. 380) 
III. 361. 



*) Premiöre partie: 

1) Esquisse des relations qui ont existe* dans le moyen-äge, 
entre les peuples du Dauphin 6, de la Savoie et des Alpes 
Pennines » 

2) Election de Boson, roi de Bourgogne et de Provence. 

3) Louis, fils de Boson, roi de Provence et d'Italie, et empereuri 

4) Charles Constantin,. prince de Vienne 

Seconde partie: 

1) Origine de Hugues de Provence 

2) Hugues, roi d'Italie. .... 

3) Politique de Hugues, roi d'Italie. 

4) Retour en Provence et mort du roi Hugues. 

5) Lothaire regne seul en Italie ♦ 

6) Conclusion 

Notes additionelles. 



Band. Pag. 



vn. 


85. 


id. 


106. 


VHI. 


3. 


id. 


77. 


IX. 


85. 


id. 


140. 


id. 


174. 


id. 


206. 


id. 


223. 


id. 


234. 


id. 


251. 






:342 



Inhallsverzeichniss 



i ./ 



Das Thal Glarus unter Säckingen und Oesterreich und 
seine Befreiung (mit Urkunden). Von J. J. Blumer 

Die geschichtliche Entwicklung der Stadt St. Gallen 
bis zu ihrem Bunde mit der schweizerischen Eid- 
genossenschaft. Von Dr. Hermann Wartmann 

Ueber die Gründung der fürstlichen Hausmacht Peters 
von Savoyen im westlichen Helvetien, in der Mitte 
des 13. Jahrhunderts. Ton L. Vulliemin • 

Note critique sur la date qu'on peut assigner au combat 
de Chillon mentionne' dans les chroniques de Savoye. 
Par Ed. Secretan . 

iLes chroniques de Savoye dans leurs rapports aveo 
Thistoire de l'Helvdtie oocidentale depuis le regne 
de Pierre de Savoie jusqu'a celui d'Aroe* Vin. (1233 
—1450). Par E. H. Gaullieur 

Die politische Emancipation der Handwerker Basel'* 
und der Eintritt ihrer Zünfte in den Rath. Von Dr. 
D. A. Fechter. . . 

Ueber die politischen Verbältnisse zur Zeit der Sem- 
pacherschlacht, namentlich über die Beziehungen 
zwischen der Eidgenossenschaft und dem deutschen 
grossen Städtebunde. Von Professor Hagen 

-Hatte im Jahr 1405 ein Treffen bei Wolfhalden statt 
oder nicht? Von J. C. Zellweger. 

Die Schlacht am Stoss , Geschichte und Sage. Von 
Dr. J. Dierauer 

Das sogenannte Zeitregister von Tschachtlan gehört 
dem 17., nicht aber dem 15. Jahrhundert an. 
Von Dr. R. Fetscherin. (Nachtrag: Ueber die Chronik 
B. Tschachtlan's.) 

Versuch, die wahren Gründe des burgundischen Krieges 
aus den Quellen darzustellen (mit urkundlichen 
Belegen.) Von J. C. Zellweger 

Der Tag zu Stanz um Weihnachten 1481. Von Dr. C. 
Bluntschli 

Die Berichte über Bruder JUaus vonFlüe von 1474 bis 
1847. Von Dr. B. Reber 

.Developpement de l'independance du Haut-Vallais et 
conquete du Bas-Vallais. Par Fr6d. de Gingins-La 



Band. Seite. 

IH. 3. 

(Nachtr. 398) 



XVI. 



3. 



vm. 



117. 



XIV. 3. 

(Nachtr. 414) 



X. 



XI. 



X. 



V. 
IV. 
VI. 



64. 



3. 



XII. 3. 

m. 96. 

XIX. 1. 



3. 



3. 

117. 
30. 



» ^ * * ^ 1 



XV. 


67. 


XIV. 


24, 


XVI. 


145. 


XV. 


182. 



der Bände I.— XX. des Archiv es. 345- 

Band. Seite. 

öarraz. .... .....f xjl. o. 

(Notes additionelles relatives aux oolonies allemandes ) 

da Pie'inont et a l'ancienne roate du Simplon) . / EI. 109 (147)? 

Der Wormserzug 1486 und 1487. Von Archivar 

Chr. Kind XVIL 23. 

Die Beziehungen der schweizerischen Eidgenossenschaft 

zum deutschen Reiche in den Jahren 1486 bis 1499. 

Von Tr. Probst 

Die Schlacht bei Frastenz im Jahr 1499. Von W. 

Meyer. ........ 

Die Benennung der Schlacht auf der Malserhaide. Von 

A. von Flugi. 

Die Siechenhäuser in der Schweiz. Von A. Nügcheler. 
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und England 

in den Jahren 1515 bis 1517. Von Dr. W. Gisi . XV. 221. 

Der Antheil der Eidgenossen an der europäischen 
Politik während der Jahre 1517. bis 1521, Von Dr. 
W. Gisi XVH. 63.. 

Doctor Thomas Murner's Streithandel mit den Eid- 
genossen von Bern und Zürich, mit Urkunden. Von 

B. Hidber X. 272. 

Notice bistorique sur les röles ou constitutions pa- 

roissiales de Tancien Evecne* de Bäle. Par A. Qui- 

querez XI. 39. 

Kenward Cysat, der Stadtschreiber zu Luzern, Lebens- l XIII. 161. 
bild eines katholisch -schweizerischen Staatsmannes. < 
Yon Dr. B. Hidber f XX. 3. 

Ueber Inhalt und Werth italienischer Staatsschriften 
in Betreff der Schweizergeschichte des 16. und 17. 
Jahrhunderts. Von Prof. Dr. J. Burckhardt. . VII. 78.- 

Die im westfälischen Frieden ausgesprochene Exemtion 
der Eidgenossenschaft vom Reiche, das Verdienst 
der evangelischen Städte und Orte. Von Dr, D. A. 
Fechter. ........ XVDI. 76.. 

Die gedruckte St. Gallische Documentensamm hing. Von 

Professor G. Scherer XVI. 158,- 

Das Abt St. Gallische Archiv in Zürich, Von Staats- 
archivar Strickler. . . .... XVII. 44. 

Bürgermeister Hans Balthasar Burckhardt von Basel, 
geb. 1642, gest. 1722, einer der Vermittler des 
Aarauer Friedens von 1712. Von Dr. J.R. Burckhardt VI. 65- 



[Dhallaverzeichniss 



versuche zu Zürich im Jahre 1713. Von 

ühtrüge zur Geschichte des Pfarrers Job. 

Waser von Zürich, unter besonderer Be- 
) auf dessen frühere Stellung als Pfarrer 
x. Von A. Urner. 

general sur 1'hUtoire militaire des Öuisses 
o oranger. Par 8. de Steiger. 
Entstehung der Neutralität von Savoyeu. 

W. Gisi 

drangen, welche zwischen der Schweiz und 
b in Folge der Pariser Friedensverträge 
lai 1814 und 30. November 1815 betreffend 
ten und andere Kriegs ent Schädigungen 
den haben. Von Dr. von Gonzenbaoh. 
in seinen geschichtlichen und Reehtsver- 

znr Schweiz und zu Preuasen. Von J. J, 



zeriseben Münzen von den ältesten Zeiten 
ie Gegenwart. Zusammengestellt von Staats- 
3, Meyer von Knonau VI 

II. 

ITrkundeii and Regesten. 

Bischofs Remedius von Cur aus dem 
is 9. . Jahrhunderts. Mit Erläuterungen von 

F. von Wyas . ~\ 

idten Zürich und Winterthur, den Klöstern 
i Zürich und einigen Edeln von Karolingern 
iseben Königen und Kaisem von 852 bis 
eilten Urkunden. Chronologisch geordnet 
LSzüge gebracht von Staatsarchive; 0, Meyer 



Vergabungen an das Kloster Alter Heiligen 
lausen. Herausgegeben von Dr. M. Kirch 

den , ausgestellt von Graf Hartmann dem 
in Kyborg (1830, 1244). Mitgetbeilt von 



- « * 



xvm. 


in. 


\ IL 


201. 


im. 


165. 



der Bände L— XX. des Archives. 345 

Band. Seite. 

Urkunden und Regesten zu der Geschichte des St. XVIII. 190. 
Gotthardpasses. Von Dr. H. von Liebenau. — 1. 1402— ; XIX. 235. 
1449; H. 1231—1315; in. 1316—140L . . ' XX. 3\ 

Die Beziehungen der Stadt Constanz zu der Eidge- 
nossenschaft während des Mittelalters (1259 — 1520). 
Urkunden und Acten aus dem Stadtarchiv Constanz 
gesammelt und bearbeitet von Dr. J. Marmor 

Documenta concernantrhistoire duYallais : L 1260—1455; 
n. 1392—1486. Communiques par F. de Gingins- 
La-Sarraz. .♦..•♦.. 

Urbarbuch der Grafen von Kyburg aus der Mitte 
des 13. Jahrhunderts. Herausgegeben von G. von 
Wvsb XII. 147. 

Urkunden zur Geschichte der Grafen von Montfort und 

Werdenberg (1277 — 1523). Mitgetheilt von Dr. 

von Yanotti . I. 145. 

Regesten des Archives der Stadt Baden im Aargau 

(1286-1520). Bearbeitet von C. von Beding und 

Th. von Mohr. 

Urkunde, ausgestellt durch Herzog Johann von 

Österreich im fünften Altersjahre (1294). Mitgetheilt 

von Prof. J. E. Kopp • 

Der Richtebrief der Burger von Zürich (1304). Mit- 
getheilt von F. Ott 

Stiftung veranlasst durch das ' Treffen von Tätwyl 

(1354). Mitgetheilt von Professor Aebi. 
Sammlung von Actenstücken zur Geschichte des Sem- 

pacherkrieges. Mitgetheilt von Th. von Liebenau. 
Bündnis» der vorarlbergischen Landschaften vom 18. 

August 1391. Mitgetheilt von Dr. J. C. Zellweger. 
Siebzehn Bescbwerdeschrifben, dem Herzog Friedrieb 

von Oesterreich im Jahr 1411 aus seinen Herrschaften 

der vordem Lande eingereicht. Mitgetheilt von J. J. 

Hottinger. VI. 123. 

Sammlung merkwürdiger noch ungedruckter Actenstficke 

zur Geschichte des alten Zuriohkrieges (1400—1436). X. 225. 

Urkunden zur Beleuchtung der Thfttigkeit der west- 
fälischen Gerichte in der Eidgenossenschaft: (1435 

bis 1496). Mitgetheilt von 0. von Beding, A. Nftf- 

Oberteuffer, Professor Henne. ♦ HI. 291. 



\ 




H. 


29. 


I. 


141. 


V. 


149. 


IV. 


158. 


xvn. 


3*. 


VIU. 


193. 



J. 



* 






ilutein difl Mteate geschriebene Rechtabueh 
rtei Hofltier-Grandval. Mitgetheilt von L. 

hardt % . VL 

[er Regierung tod Sohwyt an den Rath au 

il betreffend den Tag au Stana vom 33. 

• 1481. Mitgetheilt von X. Ric kenmann. VI. 

ron Binder Klausen* Dankschreiben vom 

.reu tag 1483. Mitgetheilt von J. Amiet. . U. 

ehe Statut der deutschen Colonien im Thal 

iaz£a, im obera Piemont, von 1487, nebat 

so und einem Auszüge aua den Freiheits- 

:r Tbatgemeine. Mitgetheill von Dr. .7. K. i 111. 

lt. . . ... . . . t IV. 

inden snr Sehweixetgeschiohte des 15. and 
■ändert« (1493-1514). Mitgatheilt ron Dr. 

hofer. VI. 

Dominorun) Friburgensiotn, 34. Septembris 

jmrannique par L. Valliamin. . ' , I. 

leichniss pSpatliaber Briefe, welche die Bis- 

mtreffen, t.a denen da« jetzige Gebiet der 

gehörte (mit Ausnahma ron Genf, Coroo 

nd). Gezogen aua dem vatikanischen Arehivo 

- Gall Morel. X1U 



Chroniken. Denkwürdigkeiten. 



r'itudurani Chronioon. Die Chronik des 
Johannes von Winterthur, nach der Ur- 
rausgegeben durah Georg von Wrai. 

l Beschreibung der Burgunder- 



XL III. 1. 

(zweite Hallte) 



i Valentin Tschudi. Mitgetheilt von 



IX. 



331. 



irono logische Berichtigung an Valentin 
Glaraer Chronik. Von J. Strickler. . XVIII. 417.) 
er Bericht, wie der Bischof von Constara 
ie der Reicheuan gelangte, ans einer Con- 
d Chronik. Von J. C. Zellireger. . . V11I. 300. 



der Bände I. — XX. des Archives. 347 

Band. Seite. 

Die Jahre 1298 bis 1308, ans dem ersten Entwürfe der 
Chronik Aeg. Tschad i 1 8 auf der Zürcher Stadtbibliothek 
herausgegeben von Dr. Hans Wattelet. . . XIX. 847. 

Einige Bruchstücke aus der ungedruckten Fortsetzung 
von Aeg. Tschudi's Seh wo izerohronik. Von J.J. Vogel. X. 212. 



Correspondance du pape Fe'lix V. (Ame'de'e VIII.) et 

de son fils, Louis, duo de Savoie, au sujet de la 

ligue de Milan et de Tacquisition du Milanais (1446 

bis 1449). Communique* par E. H. Gaullieur. . VIII. 269« 
Beschreibung des Waldmannischen Auflaufs zu Zürich 

von einem Zeitgenossen (nebst einigen darauf bezüg- 
lichen Actenstücken aus dem Staatsarchive in Bern). 

Mitgetheilt von M. von Stürler. .... IX. 279. 

Drei Briefe betreffend Bürgermeister Waldmann's Ende. 

Nebst einer Einleitung. Mitgetheilt von Dr. M. 

Kirohhofer VI. 111. 

Actenstüoke zur Schweizergeschichte der Jahre 1521 

und 1522. Mitgetheilt von Dr. W. Gisi. . . XV. 285. 
Achtzehn ungedruckte Briefe von Ulrich Zwingli und 

Albertus Burerius, an Beatus Bhenanus. Mitgetheilt 

von Dr. D. A. Fechter. ...... X. 185. 

Neun ungedruckte Briefe Aeg. Tschudi's an Josias 

Simmler 1 ). Nebst Einleitung von stud. Ottiker. . IV. 165. 

Einige noch ungedruckte Briefe von Aeg. Tschudi*). 

Nebst Einleitung mitgetheilt von K. Wegelin. . VI. 185. 

Fünf Briefe von Aeg. Tschudi, aufbewahrt in Zürich s ). 

Mitgetheilt von Gerold Meyer von Knonau. . . VIII. 365. 
Beiträge zur Schweizergeschichte aus englischen Ma- 

nuscripten. Mitgetheilt von Dr. J. J. Baohofen und 

Dr. K. Stehlin Xu. 37. 

Zwei Gesandtschaftsreisen eidgenössischer Boten»an den 

königlich französischen Hof, 1557 und 1575. . . XIV. 121. 
Instruction baillee au Sr. de Caumartin, allant resider 

ambassadeur ordinaire en Suisse a la fin du mois de 

Decembre de Fannie 1604 I. 173. 



') In Vogel's Aegidius Tschudi: Anhang A.: Nr. 30, 41, 42, 44, 51, 
50, 53, 56, 58. 

•) Daselbst: Nr. 7, 29, 32. 

•) Daselbst: Nr. 9, 11, 14, 88, 55. 



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348 



Inhaltsverzeichniss 



Relation de l'ambassade de Mr. de CastUle an Suisse 
en rannte 1616 

Actenstücke aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. 
Bedigirt von Hunziker-Sohinz. .... 

«Berichte burgundischer Agenten bei den Eidgenossen, 
1619—1629. Mitgetheilt von Professor A. Rivier. . 

Relation Über Graubünden während des Strafgerichtes 
von Thnsis (Spätherbst 1618). Mitgetheilt von Prof. 
Dr. J. Burckhardt 

Bericht eines Augenzeugen Über den Veltlinermord. 
Mitgetheilt von Prof. Dr. J. Burckhardt. 

Der Feldzug zürcherischer Trappen nach dem Veltlin 
im Jahre 1620, der Leuischen Sammlung auf der 
Stadtbibliothek in Zürich enthoben. 

Der Feldzug der Zürcher, Berner und Bündner in das 
Veltlin im Jahre 1620, aus den Denkwürdigkeiten des 
Marschalles Ulysses von Salis zu Marschlins mitge- 
theilt ron Th. von Mohr. 

Relation des Andrea Gardoino über Genf, vom Jahr 
1621. Mitgetheilt von Prof. Dr. J. Burckhardt. 

Päpstliche Instructionen betreffend Veltlin und Genf, 
vom Jahr 1621. Mitgetheilt von Professor Dr. J. 
Burckhardt. ........ 

Päpstliche Instructionen betreffend Veltlin aus der 
Zeit Papst Gregor's XV. Mitgetheilt von J. A. von 
Sprecher. ........ 

Relation de ce qui s'est passe en Suisse depuis la 
residenoe de Mr. Miron, a scavoir depuis le 17. Nov. 
1617 juaqu'au 2. Mars 1624, et continuee jusqu'en 
Döc. 1627 

L'histoire suisse ötudiee dans les rapports des ambassa- 
deurs de France avec leur cour. — Siecle de Louis 
XIV. Ambassade de Jean de la Barde (1648—1654). 
Par L. Vulliemin: I. 1646—3. Sept. 1649; IL 10. 
Sept. 1649 — 2. Ddc. 1650; m. 27. Janv. 1651 — 
Nov. 1652; IV. 6. Dec. 1652 — 17. Dec. 1654. 

Sammlung merkwürdiger noch ungedruokter Acten- 
stücke zur Geschichte des Toggenburgerkrieges. 
Mitgetheilt von J. J. Hottinger 

Bemerkungen über die Regierung der Grafschaft Ky- 
burg von Joh. Kaspar Escher, Landvogt von Ky- 



Band. 


Seite. 


1. 


185. 


I. 


206. 


XX. 


183*. 


vin. 


211. 


VI. 


241. 



III. 



II. 



rv. 



369. 



IV. 227. 
VI. 267. 



VI. 281. 



XH. 181. 



270. 



V. 299. 

VI. 195. 

VII. 265. 

vm. 220. 



195. 



der Bände L— XX. des Archiv es. 349 

Band. Seite. 

bürg von 1717 bis 1723. Mitgetheilt ron F. von , IV, 249. ' 

Wvbs } V. 378. | 

Beiträge sur Geschichte des letzten Decenniums der 

alten Eidgenossenschaft. Mitgetheilt von J. J. 

Hottinger: I. 29. Juli 1789-3. Nov. 1790; II. 20. , I. 256. 

Sept. 1790—25. März 1791; in. 20. März — 12. j TL 321. 

Aug. 1791. ' Xm. 325. 

Coirespondenz des General Brune, Oberbefehlshaber 

der französischen Armee in der Schweiz : 5. Februar 

bis 28. März 1798, mit Beilagen. Mitgetheilt von M. 

von Stürler XDL 227. 

Actenstücke zur Geschichte der französischen Invasion 

in die Schweiz im Jahre 1798. Mitgetheilt von M. 

von Stürler: I. 28. Dec. 1797. — 5. März 1798; II. t XTV. • 175. 

6. März 1798—6. Juli 1800 (mit Nachwort). . | XVI. 179. 

Actenstücke zur Geschichte der französischen Invasion 

in die Schweiz im Jahre 1798. Mitgetheilt von 

Zeerleder und M. von Stürler. — L Schauenburg's 

Bulletin historique de la campagne d'Helvltie; II. 

Actenstücke betreffend die Waldstätte. ' . . XV. 319. 

> 

IV. 

Litteratur. 

Litteratur. Als Fortsetzung zu Gottlieb Emanuel von 

Haller's Bibliothek der Sohweizergeschichte. Bearbeitet 

von Staatsarchivar G. Meyer von Knonau. — L 1840; 

II. 1841; m. 1842 und 1843; IV. 1844 und 1845. 
Register über die Litteratur von 1840 bis 1845. . VI. 428. 2 



I. 


325. 


IL 


347. 


IV. 


301. 


VI. 


301. 


VI. 


428. 



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