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Full text of "Archiv für schweizerische geschichte"

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I 



,^ wl.-V^^3^ K F 2 Q/f-^ 



Batbatl CnlUge Ittats 



THK GIFT OF 

WILLIAM BAVARD CUTTING, Jr. 

(Clau Dl igm) 

OF NEW YORK 

FOR BOOKS ON SWITZERLAND 




) 



^rtfeb 



4 .«,9a ii 

für 



Schweizerische Geschichte 



herausgegeben 



auf Veranstaltung 



der 



allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft 



der 



(Schweiz. 



^^i/LuAf^ ciSanan 



Zürich, 

im Verlag von S. Uöbr und Meyer & Zeller. 

184.4. 




K\- 204-7 

Harrard OollB^e J^tarngf 

Mapch 28.1609 

Gift of 

vV »Bayard OutMiig^Jr» 



Druck von 3.3. Ulrich. 



Einige Monate später, als rersprochen ward, erscheint der 
Zweite Band des Archives. Die Ursachen sind der Gesellschaft bei 
ihrer Versammlung in Basel vorgelegt worden. Der Redactions- 
Commission wurde es indessen durch diese Verzögerung möglich» 
das Protokoll über die Verhandlungen der im September dieses 
Jahres in Basel versammelten Gesellschaft noch in den gegenwär- 
tigen Band aufzunehmen. Durch den von der letztern gefassten 
Beschluss der Herausgabe eines besondern Regestenwerkes tritt für 
die Zukunft in der Anlage des Archivs eine wesentliche Verände- 
rung ein. Es wird dasselbe mehr den Charakter einer Zeitschrift 
annehmen können und für Abhandlungen ein grösserer Raum 
gewonnen werden. Von Anfange lag eine solche Ausscheidung 
desjenigen 9 was einem literarischen und was hingegen einem 
mehr diplomatischen Werke zufallen soll, in den Wünschen der 
Redactions-Commission; allein ohne Zustimmung der Gesell- 
schaft durfte sie an dem ursprünglichen Plane nichts ändern. 
Eine nothwendige Folge der künftigen gänzlichen Ausscheidung 
der Regesten aus dem Archive war indessen noch die vollstän- 
dige Aufnahme derjenigen der Stadt Baden, deren Druck schon 
vor dem Gesellschaftsbeschlusse begonnen hatte, in den gegen- 
wärtigen zweiten Band, damit nicht die zweite Hälfte dieser 
Arbeit in einem andern Werke erscheinen müsse. Wir ent- 
schuldigen somit den unverhältnissmässigen Umfang der be- 
treffenden Abtheilung und werden die Materialien für die andern» 
welche wir um desswillen zurücklegen mussten, in dem folgen- 
den Bande nachliefern. Auch Urkunden sollen in Zukunft nur 
insofern noch in das Archiv aufgenommen werden, als ihr Da- 
sein durch Abhandlungen, oder Forschungen, denen sie als 
Belege dienen müssen, bedingt wird, wie diejenigen, welche 
im gegenwärtigen Bande der Arbeit des Herrn von Gingins über 
die frühere Geschichte von Wallis beigegeben sind, oder inso- 
fern dieselben, in gehörigem Zusammenhange stehend, über 



IV 

einzelne Momente der Geschichte helleres Licht verbreiten 
können y oder endlich, wenn sie von einem interessanten Com- 
mentar begleitet sind» der ihre vereinzelte Erscheinung recht- 
fertigen kann. 

Indem dann die Redactions-Commission der freundlichen 
und ermuthigenden Aufnahme sich freut, welche das Archiv im 
Vaterlande gefunden hat, und ebenso der wohlwollenden Beur- 
theilung , die demselben in mehrern auswärtigen Zeitschriften 
gewidmet wurde, sieht sie sich in Berücksichtigung auch der 
Ausstellungen, die an demselben gemacht worden sind, aber 
theilweise durch die veränderte Anlage der Zeitschrift von vorne 
herein beantwortet werden, nur noch zu einer kurzen allge- 
meinen Erklärung veranlasst. 

Ohne Ungerechtigkeit gegen den unsterblichen Geschieht- 
Schreiber, auf den mit allem Grunde die Eidgenossenschaft stolz 
sein darf, wird dennoch gegenwärtig jeder Schweizer, der 
etwas tiefer in seine Landesgeschichte eindringt, das oft schon 
ausgesprochene Urtheil ebenfalls unterschreiben müssen, dass 
der Glanz , mit welchem Müller aus edler Liebe zum Vaterlande, 
und um in ernster Zeit in den Herzen der Söhne desselben Be- 
geisterung für dessen Rettung zu wecken, die Geschichte der 
Eidgenossen zu umgeben suchte, vor dem Sonnenlichte einer 
schärfern und unparteiischen Prüfung nicht überall Stich hält. 
Die schweizerische Eidgenossenschaft hatte ihre lehrreiche Ur- 
sprungs-, sie hatte ihre grossartige Jugendzeit, aber schon in 
beiden neben hellen Lichtpartien auch wieder ihre Schatten. 
Diese Schattenpartien treten in den spätem Jahrhunderten noch 
stärker hervor, und wie man in älterer Zeit sich gefiel , vor- 
zugsweise das Glänzende herauszuheben, so scheint man in 
neuerer mit besonderem Behagen beim Gegentheil zu verweilen. 
Die Redactions-Commission des Archivs will weder das Eine 
verhehlen, noch übersieht sie das Andere, und unbedenklich 
hat sie neben ehrenden Documenten bereits auch solche mitge- 
theilt, die auf sehr unerfreuliche Zustände hinweisen. Diese 
unerfreulichen Zustände möchten indess während der letzten 
Jahrhunderte anderswo in gleichem Maasse nachzuweisen sein, 
wie in der Eidgenossenschaft, und überhaupt dürfte bei un- 
parteiischer Prüfung sich ergeben, dass die Schweizer weder 
zahlreichere Tugenden noch Untugenden besitzen, als andere 
Völker, dass aber beide bei ihnen ofiener daliegen, weil ihr 



Staatsleben zugleich ein Volksleben ist. Dieses aber giebt, wie 
unsrer Geschichte eine eigenthömliche Gestalt» so auch unsrer 
Geschichtforschung ein eigenthömliches Ziel. Sie hat eben so 
viel 9 ja mehr noch als mit. den Regenten, mit dem Volks- 
leben sich zu beschäftigen, und auch Kaiserurkunden weniger 
als Materialien für Kaiser- als für schweizerische Volksge- 
schichte zu betrachten , und diese spiegelt sieb vorzüglich in 
localen Zuständen ab. Daher denn auch in unsrer historischen 
Literatur die täglich anwachsende Zahl von Monographien, 
selbst Dorfgesphichten vom Umfange eines Bandes, und die 
Bedeutung, welche auch solche Forschungen erhalten, oder in 
Anspruch nehmen, die dem NichtSchweizer vielleicht mikro- 
logisch erscheinen, und dennoch ein Zeugniss geben weniger 
vom Untergange des Grossen im Kleinen, als vielmehr von 
einem überall sprossenden Leben. Wenn dann ebenfalls in 
einem deutschen Blatte vom Archiv einiges »Pikante« und über- 
haupt eine Auffassung gewünscht wird , die » an Interessen der 
Gegenwart anknüpfend aus alten Zeiten in die neuesten eine 
Brücke schlage und so die Gegenwart aus der Vergangenheit 
erkläre a , so geben wir die Gerechtigkeit dieser Forderung an 
eine Zeitschrift im Allgemeinen vollkommen zu, müssen aber 
dennoch in Berücksichtigung der eigenthümlichen Bestimmung 
des Archivs für dieses entschieden sie zurückweisen. Bei der 
ungehemmten Pressfreiheit und der Menge öffentlicher Blätter 
in unserm Vaterlande wird über moderne Zustände genug ge- 
schrieben und auch von älteren auf neuere häufige Anwendung 
gemacht; aber je lebendiger, je geistreicher der Einzelne dieses 
thut, um so sichrer wird er eine Partei um sich sammeln und 
um so sichrer und so lebhafter wird auch sogleich der Wider- 
stand der gegenüberstehenden sein. Für unser Vaterland ist 
dieses kein Unglück. In seinen Parteien, wenn sie mit den 
Waffen des Geistes und der Wissenschaft kämpfen , liegt viel- 
mehr seine Lebensbedingung; aber wie auf diese Weise Kampf 
uns gewissermassen zum Bedürfnisse wird, ebenso und noch mehr 
hinwieder die Einigung. Dieser vereinigenden Elemente bedarf 
bei uns alles, was eidgenössisch sich gestalten soll, wie in den 
durchaus verschiedenen kantonalen und lokalen Zuständen, den 
Individualitäten aller Art mehr die trennenden hervortreten. 
Das Archiv nun ist das offizielle Organ einer eidgenössischen 
Gesellschaft, die in ihrem Schoosse Mitglieder der verschieden- 



VI 

sten Ansichten freundlich vereinigt. Bei jedem Zusammentritte 
der Gesellschaft erfreuen mr uns dieses Friedens unter den- 
selben , und in die Verhandlungen darf nichts aufgenommen 
werden 9 was denselben stören könnte. Daher müssen 'auch aus 
demselben fortwährend alle Arbeiten, die mit den noch nicht 
ausgetragenen Streitfragen der Gegenwart sich beschäftigen , oder 
über ältere Zustände vom Standpunkte moderner Ansichten aus 
absprechen wollen , so wie jede confessionelle Polemik ausge- 
schlossen bleiben. Es finden sich genug andre Organe für die- 
selben in unserm Vaterland. Hingegen soll der Redactions- 
Comnuission bei dem erweiterterten Räume, den sie nunmehr 
för Abhandlungen gewonnen hat, jede ruhige, auf gründliches 
Quellenstudium sich stützende Forschung, namentlich über unsre 
der Aufklärung noch vielfach bedürfenden älteren Zustände, herz- 
lich willkommen sein, so wie keinem charakteristischen Docu- 
mente, das über ältere oder neuere Zeit helleres Licht verbreiten 
kann, sei dieses ein ungünstiges oder günstiges, die Aufnahme 
verweigert werden wird. Uns in solchem Sinne mit Beiträgen 
zu unterstützen, sind auch alle Mitglieder der Gesellschaft aufs 
herzlichste eingeladen. Zur vorzüglichen Angelegenheit aber 
macht es sich die Redactions-Gommission , von aller Thätigkeit 
für Geschichte im gesammten Vaterlande jederzeit eine möglichst 
übersichtliche Kenntniss zu geben, und in dieser Hinsicht wird 
sie denn auch die der Gesellschaft bei ihren zweijährigen Zu- 
sammenkünften vorgelegten Berichte von den Arbeiten der histo- 
rischen Vereine in einzelnen Kantonen oder Landesgegenden 
vollständig mittheilen, wie dieses in gegenwärtigem Bande zum 
ersten Male geschieht. Möge der Hinblick auf das rege Leben, 
von dem einige dieser Berichte Zeugniss geben, auch in andern 
Gegenden unsers Vaterlandes eine rühmliche Nacheiferung 
wecken, wie denn im Laufe dieses Jahres in den fünf Kantonen 
der inneren Schweiz eine neue historische Gesellschaft sich ge- 
bildet und bereits durch erfreuliche Leistungen ihre Wirksam- 
keit beurkundet hat, deren Bericht beim nächsten Zusammen- 
tritte der Gesellschaft die Reihe der diessjährigen erweitern wird. 

Zürich, im November 1843. 

JF« Jr« Hotilüff er* 



Protokoll 

der 

» 

zweiten Versammlung der allgemeinen geschieh tforschenden 

Gesellschaft der Schweiz. 

Gehalten zq Basel den 20. Herhstmonat 1843. 



[err J. C. Zellweger eröffnet die Versammlung mit einer 
Anrede, in welcher er der Gesellschaft seinen Entschluss kund 
thut, die bisher bekleidete Stelle ihres Präsidenten niederzu- 
legen. Nach einem kurzen Ueberblicke der yaterländischen 
Geschichte seit Anfang des letzten Jahrhunderts bis auf die 
Gegenwart schildert er die Erfordernisse wahrer eidgenössischer 
Geschichtschreibung 9 die Bedeutung und Aufgabe der Geseli- 
schafty legt derselben diese Aufgabe neuerdings ans Herz und 
schliesst seine Abschiedsworte an sie mit innigen Wünschen für 
ihr ferneres Gedeihen. 

Herr Rathsherr Dr. Heusler yon Basel übernimmt hierauf 
die Leitung der Geschäfte, indem er mit dem Danke und der 
Verehrung , welche die Gesellschaft ihrem Stifter und bisherigen 
Vorsteher zollt, ihr Bedauern über den eben vernommenen Ent- 
schlttss ausspricht. Er begrüsst die Versammlung im Namen 
der historischen Gesellschaft von Basel, erstattet im Auftrage 
der Direction einen kurzen Bericht über deren bisherige Thätig- * 
keit, über den ersten Theil des Archives und das Verdienst der 
Redactions-Commission um dessen Herausgabe , und fügt einige 
Worte der Erinnerung an die Mitglieder bei, deren Verlust die 



VIII 

Gesellschaft zu beklagen hat; unter diesen vor Allen des ihr 
und der Wissenschaft zu frühe entrissenen C. Ott. 

Es wird von der Vorsteherschaft das Verzeichniss einiger 
von ihr seit der ersten Versammlung vorläufig aufgenommener 
Mitglieder vorgelegt und deren Aufnahme bestätigt. Zugleich 
wird die Vorsteherschaft fiir die Zukunft ermächtigt, in der 
Zeit zwischen je zwei Versammlungen solche Aufnahmen von 
sich aus definitiv zn vollziehen. 

Das Verzeichniss mehrerer Mitglieder von Kantonalgesell- 
schaften , die als solche in die allgemeine Gesellschaft einge- 
treten sind, wird mitgetheilt. Eine Anzahl neu vorgeschlagener 
Mitglieder wird einmüthig zu solchen aufgenommen. 

Auf den Antrag der grössern Commission werden einmüthig 
zu Ehrenniitgliedern der Gesellschaft ernannt: 
Die Herren Generalvikar von Wessenberg in Konstanz. 
Domkapitular von Vanotti in Rottenburg. 
Hofrath J. Grimm in Berlin. 

Professor und geistl. Rath Schreiber in Freiburg i. B. 
Oberbibliothekar Böhmer in Frankfurt a. M. 

Duvernoy, membre de TAcad^mie / , ^ 

} ä Besancon. 
E. Giere, conseiller ä la Cour Boyale ) 

Ein Schreiben der Königlich Baierischen Akademie der 
Wissenschaften, worin dieselbe unter ehrender Anerkennung 
der Leistungen der Gesellschaft den Austausch der beiderseiti- 
gen wissenschaftlichen Publikationen anerbietet, wird der Ge- 
sellschaft vorgelegt, die Vorsteherschaft mit dessen Verdankung 
beauftragt und zugleich für die Zukunft bevollmächtigt, mit 
auswärtigen gelehrten Gesellschaften nach Gutfinden in Verbin- 
dung zu treten und correspondirende Mitglieder im Auslande 
zu ernennen. 

Auf den Antrag der grössern Commission wird die Vor- 
steherschaft beauftragt, einen Vorschlag, betreffend den Er- 
gänzungsmodus bei allfällig eintretenden Lücken in ihrer Mitte 
in der Zeit zwischen zwei Versammlungen in der nächsten 
Sitzung zu hinterbringen. Bis dahin soll sie, vorkommenden 
Falls, zur Selbstergänzung provisorisch berechtigt bleiben. 



IX 

Herr Ratbsherr Dr. Heusler trägt der Gesellschaft seine ffir 
die heutige Y ersammlung bestimmte historische Mittheiiiing vor : 
»Bürgermeister Wettsteins eidgenössisches Wirken in den Jah- 
ren 1651 — 1667.a Dieser mit allgemeinem Interesse angehörte 

Vortrag ist seither nebst der Eröffnungsrede des Herrn Zell- 

* 

weger besonders im Druck erschienen. 

Von der grössern Commission wird ein Bericht und An- 
trag, betreffend Herausgabe eines allgemeinen Schweizerischen 
Regestenwerkes und der Plan desselben vorgelegt. Die Gesell- 
schaft beschliesst hierauf: 1] Die Herausgabe eines besondern 
umfassenden Regestenwerkes über sämmtliche Schweizerische 
Archive bis zum Jahre 1520 im Namen der Gesellschaft wird 
genehmigt und die Vorsteherschaft mit dem Vollzuge beauftragt; 
2) die Vorsteherschaft wird beauftragt, Namens der Gesellschaft bei 
den h. Regierungen sämmtlicher Kantone um Unterstfitzung dieses 
Unternehmens nachzusuchen. — - Der nähere Plan des Regesten- 
werkes wird besprochen, im Allgemeinen gut geheissen und 
die Vorsteherschaft, resp. die Redactions - Commission , bevoll- 
mächtigt und beauftragt, mit Berücksichtigung der in der Be- 
rathung gemachten Bemerkungen, in diesem Plane die nöthig 
scheinenden Veränderungen nach bestem Ermessen vorzu- 
nehmen. 

Entsprechend dem Antrage der grossem Commissioj^ , be- 
treffend ein Anerbieten des Herrn Champollion-Figeac in Paris 
über die Bearbeitung von Regesten der in der dortigen König- 
lichen Bibliothek befindlichen Handschriften zur Schweizer- 
geschichte wird beschlossen: 1) Herr Professor Vuillemin wird 
ersucht und ermächtigt ^ bei seiner vorhabenden Reise nach 
Paris über Umfang , Art und Bedingungen der fraglichen Arbeit 
nähere Erkundigungen einzuziehen und gutfindenden Falls einen 
Vertrag über deren Ausführung , unter Ratificationsvorbehalt von 
Seite der Vorsteherschaft, abzuschliessen ; 2) die so zu erhal- 
tende Regestensammlung über die Pariser Handschriften soll 
als besonderer Anhang dem Regestenwerke der Gesellschaft bei- 
gedruckt werden. 

Die erste Jahresrechnung der Gesellschaft vom 25. Septem- 



ber IS&l bis 31. August 18fc3 wird, nach dem Antrage der 
grössern Commission , gutgeheissen und unter bester Verdankung 
gegen den Quästor Herrn Dr. A. Burckhardt von Basel abge- 
nommen. 

Ein Antrag der grössern Commission, betreffend Anschaffung 
eines Geselischaftssiegels mit Johann von Müllers Brustbilde und 
von Diplomen für die Mitglieder wird einstimmig genehmigt. 

Die Berichte mehrerer Kantonalgesellschaften über ihre Ver- 
richtungen im abgewichenen Jahre werden vorgelegt und unter 
Verdankung derselben die Vorsteherschaft beauftragt, sie ganz 
oder im Auszuge im nächsten Bande des Archivs aufzu- 
nehmen. 

Der historische Verein der ftinf Orte Luzern, Uri, Schwyz, 
Onterwaiden und Zug, die historische Gesellschaft von Basel, 
die Gesellschaft für vaterländische Alter thümer von Basel, die 
Herren A. Quiquerez von Del^mont und A. Daguet von Frei- 
burg beschenken die Gesellschaft mit verschiedenen Schriften, 
die unter Verdankung in die Bibliothek aufgenommen werden. 

Schliesslich folgen die Wahlen. Für die Stellen dreier ab- 
tretender oder in Erneuerung fallender Mitglieder der Vorsteher- 
schaft macht die grössere Commission einen Sechservorschlag, 
aus welchem gleichzeitig im ersten Skrutinium durch absolutes 
Mehr gewählt werden: die HHerren J. C. Zellweger, Staatsrath 
Dr. Bluntschli von Zürich und Pater A. Winistörfer, Conventual 
von St. Urban. 

Zum Präsidenten der Gesellschaft wird der Herr Rathsherr 
Dr. Heusler gewählt. 

An die Stelle des abtretenden Archivars der Gesellschaft 
wird Herr Altlehens-Commissär Wyss von Bern ernannt. 

Mit Einmuth wird endlich Zürich zum nächsten Versamm- 
lungsorte der Gesellschaft (1845) bestimmt. 



XI 



Berichte der Kantonalgesellschaflen. 



1) Jahresbericht über die Thätigkeit der vaterländisch -historischen 
Gesellschaft in Zürich während der /a Are iSi»!— 1843. Ein- 
gesendet von dem Actuar derselben, Herrn Heinrich Meyer, 
Cand. jur. 

Auf die Einladung des Herrn Präsidenten der geschicht- 
forschenden Gesellschaft der Schweiz hat auch die Zürcherische 
Kantonalgesellschaft die Abfassung eines Jahresberichtes Ober 
ihre Verrichtungen während der beiden verflossenen Jahre be- 
schlossen. 

Es lässt sich nicht läugnen, dass unsere Gesellschaft wäh- 
rend der letzten Jahre nicht diejenige Thätigkeit entwickelt hat, 
wie sie von Zürich, welches sonst gewohnt war , hinter keinem 
seiner Schweizerischen Mitstände auf dem Gebiete wissenschaft- 
licher Bestrebungen zurückzustehen , hätte erwartet werden 
dürfen. 

Die Blüthezeit unsers Vereins fällt in die Zwanzigerjabre, 
welche wenigstens bei uns geselligen Bestrebungen auf dem 
Gebiete der Wissenschaft und Kunst in mancher Beziehung gün- 
stiger waren als die Gegenwart. Einerseits konnte man mehr 
Zeit auf solche verwenden, weil die öfi*entlichen Einrichtungen und 
der Geschäftsgang weit einfacher waren ; anderseits waren poli- 
tische Parteien zwar schon damals vorhanden , allein es ahnte 
wohl Niemand , dass. ihre Kämpfe die Gemütber in einem solchen 
Grade absorbiren und auch in den gesellschaftlichen Verhält- 
nissen eine solche Spaltung bewirken würden, wie wir diess 
seither erlebt haben. Auch eine Zeitschrift hatte gegen das 
Ende jener Periode die Gesellschaft herauszugeben angefangen, 
das Archiv für Schweizerische Landeskunde, welches theils 
werthvolle Abhandlungen aus dem Gebiete der politischen und 
Rechtsgeschichte , so wie der Nationalökonomie und eine Samm- 
lung noch ungedruckter Urkunden enthielt. 

Nur zu schnell indessen störte der Sturm der Dreissiger- 
jahre auch unsre Gesellschaft in ihrem friedlichen Wirken« und 



XII 

es wurden während vier Jahren keine Sitzungen mehr gehalten. 
Im Jahre 1836 kam man zum ersten Male wieder zusammen, 
und die Gesellschaft schien wieder einigen Aufschwung zu 
nehmen. In diese Zeit fällt die Herausgabe von Bullingers Re- 
formationsgeschichte , welche auf Veranstaltung der Gesellschaft 
von den Herren Professor Hottinger und Professor Heinrich 
Vögeli unternommen wurde. Zugleich schenkte die Gesellschaft 
ihre nicht unbeträchtliche Sammlung von gedruckten Werken 
und Manuscripten der hiesigen Stadtbibliothek. 

In den Jahren 1837 bis 1839 erkaltete aber die Theilnahme 
wieder 9 bis im Winter von 1840 ein neuer Versuch zur Wieder- 
belebung gemacht wurde. 

Vom Januar 1841 bis Mai 1843 hat nun die Gesellschaft 
fünfzehn Sitzungen gehalten. Die Vorlesungen, welche meist 
vaterländische Geschichte zum Gegenstande hatten, jedoch nicht 
ausschliesslich, waren folgende: 

1) Ein Abschnitt -aus der seither im Druck erschienenen 
Biographie Ulrich Zwingli's , von Herrn Professor Hottinger. 

2) Einige Abschnitte des erst nach dem Tode des Verfassers ge- 
druckten Werkes über die Geschichte Frankreichs unter Napoleon 
nach seiner Rückkehr von Elba, mitgetheilt von dem verstorbenen 
Herrn Conrad Ott, Privatdocenten an der hiesigen Hochschule. 

3) Eine Abhandlung ü^er die reformirte Kirche der Schweiz, 
von Herrn Staatsrath Dr. Bluntschli, seither abgedruckt in der 
Zeitschrift für deutsches Recht von Reischer und Wilda. 

4) Mehrere für die Encyklopädie von Ersch und Gruber 
bestimmte Aufsätze von Herrn Professor Escher, über das alte 
Dynastengeschlecht der Freiherren von Escbenbach|, über die 
Züricherische Familie Escher, namentlich den berühmten Bür- 
germeister dieses Namens, welcher am Ende des siebzehnten 
und im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts an der Spitze der 
Regierung stand, über Nicolaus von der Flüe und über den 
Reformator Farel. 

5) Die Autobiographie des sei. Herrn Staatsraths Meier von 
Knonau, mitgetheilt von seinem Sohne, Herrn Staatsarchivar 
Meier von Knonau. 



XIII 

6) Mahommed und sein Reich , von Herrn Staatsrath Dr. 
Bluntschli. 

Immerhin war es indessen schwierig, bei einer hinreichen* 
den Zahl von Mitgliedern Geneigtheit für eigene Beiträge zur 
Unterhaltung zu wecken, und so blieb denn auch die Zahl der 
Zuhörer bei den jeweiligen Vorlesungen in der Regel gering. 

Unterdessen haben sich wohl vorzüglich auf die Nachrichten 
von der Thätigkeit, welche die historischen Gesellschaften 
verschiedener anderer Kantone entfalten , auch bei uns die Aus- 
sichten wieder günstiger gestaltet. Bereits hat sich eine bedeu- 
tende Zahl von Mitgliedern zu schriftlichen oder mündlichen Mit- 
theilungen verpflichtet, und der ungewöhnlich zahlreiche Besuch 
der ersten Sitzungen, dieses Winters zeugt von einem neu er- 
wachten Eifer, von dem wir uns reichlichere Resultate für die 
Zukunft versprechen dürfen. 



2) Bericht über die Thätigkeit der historischen Gesellschaft zu 
Basel während des Zeitraums IS^O— 1843, der allgemeinen 
geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz vorgelegt den 
20. September 1843, von Dr. A. Fechter. 

Tit. 
Wenn die allgemeine geschichtforschende Gesellschaft der 
Schweiz zur Förderung des Studiums unsrer vaterländischen Ge- 
schichte als vermittelndes Band zwischen den einzelnen Kantonal- 
gesellschaften auftritt, so kann sie diese ihre Aufgabe nicht wohl 
besser lösen, als wenn sie bei ihren allgemeinen Versammlungen 
sich Mitthßilungen über die Thätigkeit der einzelnen Kantons- 
gesellschaften vorlegen lässt. Denn was könnte wohl das Streben 
der einzelnen Vereine mehr heben, als wenn der eine seine 
Thätigkeit in der der andern abgespiegelt und auch dort Ge- 
nossen seines Strebens findet? Ja wir könnten uns auch die 
Möglichkeit denken, dass gerade diese Berichte den Schwei- 
zerischen Verein veranlassen könnten, die einzelnen Kantonal- 
gesellscfaaften auf eine gemeinsam zu bearbeitende Seite unserer 



XIV 

Geschiclite hinzulenkeni ohne der freien Bewegung der einzelnen 
Gesellschaften zu nahe zu treten. 

Aufgefordert nun von Ihrem y erehrlichen Comit6, der Ver- 
sammlung einen Bericht über ihre Thätigkeit seit 1840 
yorzulegeuy hat mir die historische Gesellschaft zu Basel den 
ehrenvollen Auftrag ertheilt^ Ihnen, H.H., in wenigen Umrissen 
darzustellen , was unsere Gesellschaft seit jener Zeit angestrebt 
und zu Stande gebracht hat. 

Die historische Gesellschaft zu Basel ist im Jahre 1836 gegrün- 
det worden; sie wird gegenwärtig aus 33 ordentlichen, 11 corre« 
spondirenden und 11 Ehrenmitgliedern gebildet. Ihre ordent- 
lichen Sitzungen finden vom October bis in den März alle vier- 
zehn Tage statt. Den Mittelpunkt derselben bildet die Anhörung 
und Besprechung einer historischen Arbeit, die nach unseren 
Statuten entweder durch Forschung oder Darstellung eigentbüm- 
lich sein muss. Der Zweck der Gesellschaft ist: »Für das ge- 
sammte Gebiet der historischen Studien durch gegenseitige Mit- 
theilung und Belehrung die wissenschaftliche Thätigkeit zu 
ft^rdern. « 

Durch diesen in den Statuten ausgesprochenen Zweck mag 
sich unsre Gesellschaft von mancher andern unsers Vaterlandes 
unterscheiden. Während nämlich die Thätigkeit mancher andern 
Gesellschaft sich auf die vaterländische Geschichte beschränkt, 
will die unsrige dadurch, dass sie sich das weite, grosse Ge- 
biet der Geschichte öffnet, ein Vereinigungspunkt sein ftir die 
im wissenschaftlichen Berufsleben nach verschiedenen Seiten 
hin gerichteten Thätigkeit. Hat doch nicht jede Wissenschaft 
eine Seite , die der Geschichte zugekehrt ist. Und in der That, 
wir dürfen es hier aussprechen, die Wirkungen dieser Anord- 
nung können nur erfreuliich genannt werden. Denn wenn auch, 
wie es in der Natur der Sache liegt, die vaterländische und 
vaterstädtische Geschichte verhältnissmässig vielfache Berück- 
sichtigung fand, so wurde der Blick eben so häufig über das 
Weichbild unserer Stadt, über die Marken unseres Vaterlandes 
hinausgetragen, und, geleitet von Fühiern, welche durch Nei- 
gung und spezielle Studien in dieser oder jener Partie der Ge- 



XV 

schichte vorzuglich heimisch geworden, durchwanderten wir 
den Bau der Weltgeschichte und lernten auch die vaterländische 
als ein Glied eines grosseren Ganzen aufifassen. 

So lassen Sie mich denn, H. H., mit Ihnen den schnellen 
Gang durch die in unserer Gesellschaft beleuchteten Partien der 
Geschichte machen und Ihnen, wo es thunlich ist, mit wenigen 
Worten die Tendenz der Arbeiten angeben. Ich muss Sie aber 
in die vorchristliche Zeit zurückführen und nach Asien versetzen, 
um von da aus durch Hellas und Rom Sie bis in die Grenzen 
unsers Vaterlandes, bis in die Thore unsrer Vaterstadt zu führen. 

Die am weitesten zurückfuhrenden Abhandlungen versetzen 
ans nach Palästina. Herr Prof. Stähelin stellte uns den 
Propheten Samuel und seine Zeit dar, und charakterisirte 
jenen als den Wiederhersteller der seit Josua untergegangenen 
Einheit im politischen Leben und im Cultus. Herr Prof, Hüller 
untersuchte des Tacitus Nachrichten vom Ursprung der 
Juden (Hist. V. 3.) und führte die einzelnen in dieser Stelle 
kombinirten Nachrichten auf ihre Quellen, die Zeit und das 
Land ihrer Entstehung zurück. 

Vom Orient wurden wur auf hellenischen Boden hinüberge- 
leitet durch eine Abhandlung von Herrn Cand. So ein über 
Ursprung und Bedeutung homerischer Religion, 
worin derselbe zu zeigen suchte, dass die homerische Religion 
durch das Medium pelasgischer und ägyptischer auf die einzig 
urbildliche, die israelitische zurückzuführen sei. — Eine Dar- 
stellung aus der Geschichte des Hellenentbums erhielten wir 
nicht; wohl aber eine auf die vorhellenische Zeit gerichtete 
Untersuchung von Herrn Dr. Roth über die deukalionische 
Fluthsage, in welcher nachgewiesen wurde, dass dieselbe 
keine ursprünglich hellenische sei, sondern den Lelegern an- 
gehöre, und dass die Gegend von Opus ihr Stammland sei. 

Die Geschichte Roms wurde durch zwei Abhandlungen re- 
präsentirt, von Herrn Prof. Gerlach durch eine Kritik des 
Servius Tullius von Hu-schke und eine mehr darstel- 

4 

lende Abhandlung über die Zünfte [collegia] in Rom von 
Herrn Dr. von Speyr. 



XVI 

Mit dieser letzten Abhandlung sind wir in die christliche 
Zeit, noch nicht aber in die christliche Welt hinübergeschritten. 
Es ist hemerkenswerthy dass mit Ausnahme derjenigen Arbeiten, 
welche die Geschichte unseres Vaterlandes beschlagen, die 
Arbeiten unserer Gesellschaft, welche der Geschichte, der christ- 
lichen Welt angeboren, bei weitem der grössten Zahl nach 
über die Kunst, Literatur und Philo^phie sich ver- 
breiten. — Das Alterthum mit unsrer, Zeit, das Heidenthum 
mit dem Christenthum verknüpfend , redete Herr Architekt 
Berri über die verschiedenen historischen Stufen 
der Baukunst und deren Einfluss auf die Gegen- 
wart, charakterisirte die verschiedenen Baustyle und illustrirte 
seinen Vortrag mit vielen Zeichnungen. Die Geschichte der 
Literatur fand in zwei Abhandlungen ihre Repräsentanten , ein- 
mal in einer Arbeit von Herrn Prof. Müller über das christ- 
liche Lied im apostolischen Zeitalter, in welcher der- 
selbe nachweist, dass die ersten christlichen Gemeinden sich 
an alttestamentliche Hymnen hielten, dass sich aber gegen 
Ende des apostol. Zeitalters ein eigenes christliches Lied ge- 
staltete, während bei den Sekten sich schon früher eine eigen- 
thümliche Produktivität entwickelt; — ferner in einem ge- 
schichtlichen Abriss der altdeutschen Lyrik von 
Herrn Prof. Wackerna gel. — Eben so viele Arbeiten bezogen 
sich auf die Geschichte der Philosophie. Herr Prof. Hagen - 
bach nämlich hielt einen Vortrag über Scholastik und 
Mystik des Mittelalters und deren Verhältnisse 
zur Hierarchie, in welchem derselbe die Repräsentanten 
der Scholastik und Mystik charakterisirte, nachwies, wie die 
Hierarchie sich -gleicbmässig mit der Scholastik entwickelte, 
indem sie im Realismus, z. B. in Anselm eine Stütze fand, und 
wie die Richtungen der Scholastik nnd Mystik in anderen Er- 
scheinungen des Mittelalters ihren Reflex finden , die Scholastik 
z. B. in den Kreuzzügen , die Mystik in der kirchlichen Bau- 
kunst. Herr Prof. Fischer sprach über das Eintreten des 
Pantheismus in die neuere Denkweise, und wies nach 
Charakterlsirung der vorzüglichsten Pantheisten nach , dass der 



xni 

Grund des Umsichgreifens des Pantheismus seit den Achtziger 
Jahren in den für das Herz unerquicklichen theologischen und 
naturwissenschaftlichen Ansichten zu suchen sei, indem jene 
von keinem in der Welt immanenten, thätigen Gotte etwas 
wissen wollten^ diese durch die Atomistik die Einheit in der 
NdXuT aufhoben. 

Eine besondere Klasse von Arbeiten sind diejenigen, welche 
einzelne Persönlichkeiten zum Gegenstande ihrer Darstel- 
lung machten. Auch sie gehören der grössern Zahl nach dem 
Gebiete der Literatur und Philosophie an. So las Herr Pfr. 
Sarasin über den Dichter Benjamin Schmolcke, Herr 
Dr. Abr. Heussler über Basedow, Herr Lic. Schenkel 
über Lessing als Kritiker, Herr Schmidlin über Vol- 
taires Yerhältniss zum Liberalismus seiner Zeit, 
Herr Dr. von Speyr über Wolfgang Heinrich Puchta. 

Ehe wir uns zur Geschichte unsers Vaterlandes wenden, 
muss ich noch zwei einzeln stehende Abbandlungen aufiübren, 
deren eine auf die Geschichte des Städtewesens sich bezieht. 
Herr Rathsherr Heussler nämlich zeigte in einem Vortrage 
über das Alter der Stadträthe, dass Eichhorns u. A. 
Ansicht, als habe in den von Römern gegründeten Städten das 
Institut derselben seit der Römer Zeit fortgedauert, nicht über 
allen Zweifel erhaben sei, dass für manche Städte der Art der 
Ursprung des Stadtrathes in das 12. und 13. Jahrhundert zu 
setzen sei. Herr Dr. Burckhardt, Fiskal, sprach endlich in 
einem Vortrage über die deutschen Gemeinden jenseits 
der Alpen, über die Bevölkerung der Alpen überhaupt, über 
die deutschen Gemeinden bei Verona (die sogen. Zimberleute], 
die Gemeinden am Monte Rosa im Sesiathale, femer über die im 
Formazzathale , charakterisirte dieselben nach ihren Sitten und 
Rechtsgebräüchen [der Formazzaner alte gerichtliche Statuten 
hat der Verfasser an Ort und Stelle sich selbst verschafft) und 
berührt schliesslich die angebliche Abstammung der Bewohner 
des Bagne- und Enfischthales von Hunnen und Saracenen. 



Bist. Arehir« U. 21 



XVIII 

Diese letzte Abhandlung hat uns aus dem weiten Gebiete 
der Geschichte an die Marken unseres Vaterlandes geführt. 
Steigen Sie mit mir hinab in die Gauen unseres Landes , zu 
den Männern unserer Geschichte. ^ Diejenige Abhandlung, 
welche am weitesten zurück in die Geschichte unseres Vater- 
landes greift, handelt von Helvetiens Verhältniss zur 
vorconstantinischen Provinzialeintheilung. Der 
Referent wies nach, dass Helvetien bei der Provinzialisirung 
unter Augustus zur Belgica geschlagen wurde und bei derselben 
blieb 9 dass die beiden Germanien ^ das untere und das obere, 
welche in die Belgica fallen, freilich ursprünglich ethnographi- 
sche Bezeichnungen, zu Namen von Militärdistrikten wurden, 
und desshalb in dieser Beziehung zur Germania superior ge- 
rechnet worden seien. 

Die noch übrigen Abhandlungen ziehen den Kreis der Ge- 
schichte noch enger, sie beschränken ihn auf den Kanton, 
auf die Stadt Basel. Die Verfassung dieses Landestheiles ist 
es, welche mehrere Bearbeitungen hervorgerufen hat. Herr 
Dr. L; A. Burckhardt nämlich schilderte die Verfassung 
der Landgrafschaft Sissgau, aus welcher später grössten- 
theils der Kanton Basel sich entwickelte. Die Abhandlung führt 
die Entstehung und die verschiedenen fiestandtheile dieser Land^ 
grafschaft vor, schildert die politischen und kirchlichen Ver- 
hältnisse : ein Inbegriff von Ueberresten heidnischer Gebräuche, 
römischer Institutionen, alemannischer Freiheit, fränkischer 
Herrschaft, burgundischer und deutscher Einrichtungen, ein 
Kampf der Freiheit und Knechtschaft, wie sich das Alles im 
12—16. Jahrhundert beisammen fand. Seitdem Eichhorn in die 
Staats- und Rechtsgeschichte Licht- und Ueberblick gebracht 
hat, entbehrten bald wenig Städte und Landschaften unsers 
Vaterlandes der Bekanntschaft mit ihrem älteren politischen 
Entwicklungsgange; durch diese Abhandlung ist eine bisherige 
Lücke für den Kanton Basel ausgefüllt. 

Was diese Abtheilung für das Land, das sollte eine Ab- 
handlung von Herrn Cand. ser für die Stadt sein, welche in 
vergleichender Darstellung die Verhältnisse Basels 






XIX 

zu seinem Bischöfe schilderte. Nach FeststelluDg der ur- 
sprünglichen Verhältnisse der verschiedenen Klassen der Stadt- 
bewohner zu einander , zum Grafen , Schultheiss , Vogte , des 
Vogtes zum JBischof führte der Verf. den Kampf der Gemeinde 
gegen den Bischof vor, und, als hervortretendes Moment des- 
selben , die Entstehung des Stadtrathes, die Bildung der Zünfte, 
das Eintreten der Handwerker in den Rath. Da die Nachrichten 
über diesen Entwicklungsgang, wenigstens in Beziehung auf 
unsere Stadt , fragmentarisch sind , so konnte durch Parelleli- 
sirung mit andern Städten , wie Zürich , Frankfurt , nicht nur 
manches ergänzt werden, sondern es stellte sich jenes Streben 
Basels als dec Pulsschlag einer einzelnen Ader in den damaligen 
Körpern des Städtewesens dar. ^ Einen speziellem Charakter 
hatte desselben Verf. Abhandlung über Basels Streben nach 
reichsstädtischer Selbstständigkeit, in welcher des 
Rathes und der Bürgerschaft Streben nach Rechten und Frei- 
heiten dem Bischof gegenüber bis 1580 verfolgt wurde, in 
welchem Jahre die bischüfl. Ansprachen erledigt wurden. 

Haben die so eben angeführten Arbeiten die Baslerischen 
Rechtsverhältnisse des Mittelalters ins Auge gefasst, so berück- 
sichtigte Herr Conr. Kürsteiner unsere Verfassungs- 
geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts. Sein Vortrag 
lehnt sich an ßinen Abschnitt einer handschriftlichen Chronik 
aus dem letzten Decennium des 16. Jahrb., verfasst vom Depu- 
taten Schützenmeister Andreas Ryff, demselben, der den Rappen- 
krieg durch Thädigung beizulegen verstand. Diese Chronik, 
Besitzthum einer hiesigen Familie und betitelt: Zirkell der 
DjEidgenossenschaft « , handelt von der Geschichte der übrigen 
Schweiz, verbreitet sich aber ausführlicher über Baslerische 
und namentlich über Zeitgeschichte. Mit grosser Sorgfalt und 
Zierlichkeit ausgeführte Wappen von Städten, Herrschaften, 
Stiften u. s. w. zieren das Manuscript. 

Mit einer zweiten bis dahin unbekannten Handschrift von 
geschichtlichen Interessen machte uns Sr. Hochw. Herr Antistes 
Burckhardt bekannt Der Verfasser derselben ist Hermann 
von Offenburg, ein Vorkämpfer der Adelspartei um die Zeit 






der Schlacht von St. Jakob. Beschuldigungen , die auf Verrath 
lauteten, waren gegen ihn unter der Bürgerschaft im Umlaufe. 
Die Absicht, diesen gegenüber sich zu rechtfertigen, scheint 
die Schrift hervorgerufen zu haben. Ihre Abfassung föUt um 
die ^eit nach der Schlacht bei St. Jakob ; über diese finden 
sich zwar keine Notizen darin, wohl aber über einige VorfliUe 
während dieser Zeit beim Schlosse Wallenburg. Dieses Exemplar 
ist eine, und zwar nicht sehr sorgfältige, Copie des verloren 
gegangenen Originals. 

Ich kann die Reihe der seit 1840 gehaltenen Vorträge 
schliessen, wenn ich noch der durch Herrn Rathsherr Heuss- 
1er aus Protokollen und Akten zusammengestellten^G eschichte 
des Durchmarsches des Generals Mercy durch den 
Kanton Basel erwähne, der von diesem österreichischen 
Generale bewerkstelligt wurde , um dep Plan derAllirten auszu- 
führen, Burgund wieder zu erobern ; und noch drei Abhandlungen 
von Fächern , deren Gegenstand einzelne Persönlichkeiten bilden, 
von Herrn Cand. Reber das Leben und Wirken Felix 
Hämmerleins, von Dr. Fechter das des Bonifacius 
Am erb ach nach dessen brieflichem Nachlasse, und von Herrn 
Lic. Schenkel Antistes Hurter und die Schaffhausische 
Geistlichkeit. 



Wenn ich Sie, H. H. , bis dahin mit den wissenschaftlichen 
Arbeiten bekannt gemacht habe, die im Schoosse unserer Bas- 
lerischen Gesellschaft vorgetragen worden sind , so haben Sie 
bloss eine Seite unserer Thätigkeit kennen gelernt, die Thä- 
tigkeit, deren Ziel die Gesellschaft selbst war. Die Bestrebungen 
unserer Gesellschaft suchten sich aber auch nach aussen hin 
Bahn zu brechen. 

Von der Ueberzeugung ausgehend, dass es namentlich in 
Republiken für die Wissenschaft nur von Gewinn sein kann, 
wenn in einem grösstmöglichen Theile der Bürger Interesse und 
Liebe für dieselbe geweckt werden, hat unsere Gesellschaft im 
Vereine mit der naturhistorischen, seit einer Reihe von Jahren 
im Winter von Zeit zu Zeit öffentliche Vorlesungen ftlr ein ge- 



mischtes Pablikum durch einzelne ihrer Mitglieder veranstaltet, 
Vorträge, die in einer Sitzung ein abgeschlossenes Ganze um* 
fassen. Dass die Anforderungen, welche an Vorträge dieser 
Art gestellt werden, andre sind^ als die an Abhandlungen, 
welche für eine wissenschaftliche Gesellschaft bestimmt sind, 
gemacht werden, liegt in der Natur der Sache» Der Zweck 
solcher Vorträge wird weniger darin bestehen, neue Forschungen 
zu Tage zu fordern , sondern das vorhandene Material gesichtet 
und geläutert, verarbeitet und in geitUiger Form, zu einem Ganzen 
abgerundet, und mit einem bestimmten Gepräge versehen, in 
die weiten Kreise des Lebens einzuführen. Dass dieses Institut 
nicht ohne Anklang geblieben, daf&r spricht. die erfreuliche 
Theilnahme, welche es bei unsern) Mitbürgern gefunden hat. 
Unter die Vorträge dieser Art gehörte derjenige von Herrn Prof. 
Vi scher über Augusta Rauracorum, von Herrn Prof. 
Gerlach über Cajus und Tiberius Gracchus, von Herrn 
Prof. Stähelin über Mahommed seine Zeit und sein 
Volk, von Herrn Gand. Reber über Ital Reding, Stüssi's 
Widerpart, von Herrn Prof. Wackernagel über die Gottes- 
freunde in Basel, von Herrn Gand. Stockmeyer über 
Ulrich von Hütten, von Herrn Dr. Streuber über Simon 
Grynäus, von Herrn Lic. Schenkel über Lavater. — ^ 
£ine Auswahl der Vorträge beider Art hat unsere Gesellschaft 
in dem zweiten Theile ihrer Schriften vor Kurzem einem grossem 
Kreise von Geschichtsfreunden durch Druck übergeben. 

Ein nicht weniger würdiges Ziel ihrer Thätigkeit nach aussen 
fand unsere historische Gesellschaft am Johannistage 18&Q. Dass 
Basel , wo die Aldus deutscher Lande durch ihre hohe Kunst 
für die Verbreitung von Licht und Wahrheit mit überall geprie« 
senem Eifer arbeiteten ; wo die Amerbache , wo Frohen und 
Cratander einen geistigen Heerd der Wissenschaft erbauten , um 
den sich die grössten Gelehrten jener Zeit versammelten, — den 
Johannistag nicht still an sich konnte vorübergehen lassen, wäh- 
rend überall weit minder berechtigte Städte deutscher Zunge in 
frohen Festen des Johannes und seiner welthistorischen Erfin- 
dung gedachten , — das hatte die historische Gesellschaft bald 



XXII 

eingesehen, und nahm desshalb die Veranstaltung eines Festes 
zur Hand, das in Folge der allgemeinen Theilnahme zu einem 
grossen, erhebenden Volksfeste geworden ist. Und um auch 
unsem Nachkommen ein Denkmal dieser Feier zu hinterlassen» 
hat die Gesellschaft durch zwei ihrer Mitglieder (Herren Stock- 
meyer und Reber] die Herausgabe der »Beiträge der Basler 
Buph^druckergeschichtea veranstaltet, eine Denkmünze zu 
Ehren Frobens prägen lassen und den Druck der von Herrn 
Prof. Hagenbach gehaltenen Festrede angeordnet. 

Soll ich Ihnen ein vollständiges Bild unserer Gesellschafts- 
thätigkeit entwerfen, so darf ich endlich deren Bestrebungen 
für Antiquitäten unserer Umgegend nicht unerwähnt lassen, 
und namentlich nicht die Gründung der antiquarischen Ge-» 
Seilschaft. Die Nähe unserer Augusta Rauracorum, die nach 
jener Seite hin über die Felder und namentlich darch den Hardt^ 
wald zerstreuten Spuren einer untergegangenen Welt, einer 
celtischen und einer römischen, die nicht unbedeutenden Grab- 
hügel, so wie die in nfcht geringer Zahl vorkommenden kreis- 
förmigen Vertiefungen, wie sie in Frankreich und namentlich 
in der Normandie unter dem Namen Mardelles oder Marges vor- 
kommen und auf deren Bedeutung för das Geltenthum Herr 
Prof. Schreiber aufmerksam gemacht hat — diess Alles waren 
Einlädungen genug, um die Thätigkeit unserer Geselkchaft auch 
nach dieser Seite hin zu wecken. Schon im Spätjahre ISA*! 
waren daher auf Veranstalten unserer Gesellschaft mehrere Grab- 
hügel in der Hardt abged.eckt worden , deren der celtischen Be- 
völkerung angehörenden Inhalt Herr Prof. W. Vis eher im 
1. Hefte der »Zeitschrift für vaterländische Alterthumskunde « 
beschrieben hat. Der nicht unwichtige Erfolg dieser Nachgra- 
bungen veranlasste bald darauf (ISi-S) die Gründung einer be- 
sondern antiquarischen Gesellschaft, die ihre Hitglieder, gegen- 
wärtig 43 an der Zahl, theils in der Mitte der historischen Ge- 
sellschaft, theils ausserhalb derselben zählt und gleichsam als 
Filialgeselischaft der historischen zur Seite steht. Ihr Zweck 
ist, die in unsrer Stadt und deren Umgebung vorkommenden 
Denkmäler heidnischer und christlicher Zeit zu erforschen, zu. 



xxni 

beschreibefiy für ihre Erhaltung zu sorgeoi sie durch Abbildungen 
der Vergessenheit zu entreissen. Als Resultate ihrer Bemühungen 
liegt einerseits das erste Heft ihrer Mittheilungen unter dem Titel: 
»Mittheilungen der Gesellschaft für vaterländische 
Alterthämer in Basel« Tor, in welchem Herr Dr. Roth die 
bis jetzt zur Kenntniss gekommenen römischen Inschriften des 
Kantons Basel gesammelt und erläutert hat; andrerseits eine 
Sammlung von römischen und celtischen Antiquitäten. 



Diess, H. H.y sind die Umrisse der Thätigkeit unsrer Ge- 
sellschaft seit i8U). Mögen auch die Resultate unsrer Be- 
mühungen für die Förderung des Geschichtstudiums nicht er- 
heblich sein 9 so lassen wir unsem Bestrebungen doch den Ge- 
winn nicht nehmen, dass $ie unter uns ein wissenschaftliches 
Leben 9 Sinn ftir Forschung wach erhalten haben. Und wenn 
ich endlich die Ueberzeugung ausspreche, dass die Ehre des 
Besuchs , den Sie uns zugedacht haben , dass der Anblick dieser 
Versammlung und die Bekanntschaft mit den Männern, von 
deren Verdiensten um die Geschichte das Vaterland, das Aus- 
land nur mit Achtung spricht , nicht ohne wohlthuende Rück- 
wirkung auf das Streben unsrer Gesellschaft bleiben wird , so 
weiss ich ^ dass mir kein Mitglied unsrer Kiesigen Gesellschaft 
seme Zustimmung Tersagen wird. 



3) Rapport de la socidtd d'histoire du Canton de Fribourg, 

La-yieille soci^tö ^conomique de Fribourg comptait dans 
son sein une classe d'histoire. La malvieillance fit tomber la 
soci6t6 et la classe d'histoire avec eile. Fribourg des lors sembia 
mort pour long-temps ä toute reunion scientifique. Vers la fin 
de 1840, quelques hommes d'Etudes unis ä de simples amateurs 
reusrirent enfin ä fonder la soci^t^ d'histoire actuelle du Canton 
de Fribourg. Cette soci^tö a ses Statuts , deux s^ances g6n6rales 
par an et des membres effectifs et honoraires. Mais tres-born^e 
dans ses membres. agissants, notre soci£t6 joue un röle modeste 



XXIV 

ä c6i€ de ses soeurs de la Suisse allemande et romande. Voici 
toutefois pour les deux anndes qui ont soivi sa fondation et 
pour le commencement de celle-ci les principaax mömoires 
communiqu^s ä la soci^tö fribourgeoisie. 

Plusieurs parties de Tfaistoire da Canton de Fribourg par le 
Docteur Berchtold, prämier pr^sident de cette soci^tö. Un 
Premier voIume a paru, dediö ä la sociöt^ cantonale et sous ses 
auspices. Monsieur Berchtold trayaille activement au second 
volume. Ce travail est puis6 aux sources officielles. 

Un ouvrage de Monsieur Meyer d'Argovie curö de St. Jean 
ä Fribourg et pr^sident actuel de la soci^tö, intitul^ Religion 
der alten Helvetier (Religion des aneiens helv^tiens]. II se 
coinpofife de deux parties dont chacune ferait un petit volume. 
La Mythologie helväto-celtique, la Mythologie helveto-romaine 
et les Premiers temps du Christianisme revivent dans Touvrage 
de Monsieur le cur6 Meyer. L'auteur a consuUö les historiens 
grecs et latifis, les 6crivains eccl^siastiques , l'histoire litt6raire 
et les travaux ant^rieurs sur la mati^re. La second partie qu'on 
pourroit intituler Forzeit des Christenthums renferme des dötails 
d'un int^röt neuf «ur la consöcration par T^glise , de coutumes 
et de c^r^monies pateuses trop enracinöes dans les populations 
pour pouvoir dtre abolies. 

Marius und sein Jahrhundert (Marius et son siöcle). Memoire 
par Monsieur Meyer puis6 aux m6mes sources. 

Les Illustrations fribourgeoises ou Exquisses biographiques 
consacrees aux Fribourgeois illustres dans les armes , la politi- 
que, les arts et les sciences par Monsieur le professeur Alexandre 
Daguet, aujourd'hui Directeur de TEcole normale du Jura. La 
partie la plus neuve de ce travail, en partie complet, est Thistoire 
de la d6cadence et de la restauration des 6tudes ä Fribourg au 
16 siöcle. 

En dehors de la soci^tö , mais non pas tout ä fait en dehors 
de son influence, d'autres publications ont vu le jour ou pa- 
raissent encore dans le Canton. 

1. Le recueil diplomatique du Canton de Fribourg public par 
Monsieur le Cbancelier Werro avec la Collaboration de Monsieur 



xxy 

le vice-Chancelier Reoiy d'apres les coUeetioDS de fen Monsieur 
le Chaooine Fontaine el du commissaire g6n6ral Daguet La 
4 livraison (14 siöde) va sortir de presse. 

2. L'Emulatiün , Journal 4'^^^^^^ publique et de littörature 
dont une partie est consacröe ä Thistoire. Le Rödacteur Monsieur 
A. Daguet, Monsieur Berchtold, Dr., Monsieur Charles , Con' 
seiller d'Etat, ont fourni plusieurs morceaux historiques et bio- 
graphiques; Fondö en 1841, ce Journal commence sa troisiöme 
ann^e d'existence et parait tous les quinze jours format in 4^ 
8 pages d'impression. 

3. La Biographie du Prdvöt fVerro^ par Monsieur le Chan- 
celier Werro. 

4. La Biographie de Guillimann\ les frane^ma^one firibour» 
geoisy ouvrages du professeur A. Daguet. 

L'aetion de la soei6t6 d'histoire s'est fait sentir dans la 
Sphäre gouvernementale 9 oü eile a obtenu plusieurs döcisions 
de nature ä releyer les 6tudes historiques. Un prix de 600 francs 
a ti€ stabil pour l'auteur de la meilleure histoire cantonale« 
200 francs ont 6t6 allouös k, Tauteur d'une utile compilation sur 
rhistoire fribourgeoise , Monsieur Comba- conseiller. Une cir^ 
culaire adress^e aux Pr^fets leur recommande la conservation 
des monuments historiques. Un 6tat de leurs archives et de 
leurs richesses littöraires a 6t6 demandö aux couvents* Convaincu 
que la meilleure maniöre de recommander les ötudes histori* 
ques f c'est d'entourer de consid^ration les hommes qui y ont 
consacrö leurs veiiles, la soei^tö k sans acception d'opinion 
offert le diplöme de membres honoraires aux vöt^rans de la 
science historique dans le Canton, Monsieur Dey ancien curö 
d'Ependes, Gomba ancien Conseiller et Ujffleger ancien Conseiller 
qui, retir^ k Constauce, travaille ä un memoire intitulö: Frey-' 
hurg wie es war oder nicht war, destin^ ä combattre les ten- 
dences d^mocratiques de Thistorien de Fribourg« 

Au nom et par conunission de la soci6t6 fribourgeoise : 
le Secrötaire , correspondant de la soci6t6 gönörale Suisse 

A. Daguet» 



xxri 



h) Bericht der gesekichtfinreehenden Gesellschaft des KantoHs 

Graubünden, 
Tit. 

Die geschichtforschende Gesellschaft des Ereistaats Grau- 
bünden, die seit 15 Jahren besteht, wurde in der doppellen 
Absicht gestiftet y um einerseits Liebe zu historischen Studien 
und zu historischen Forschungen zu wecken , und anderseits die 
im ganzen Lande vielfach zerstreuten , theilweise ohne die ge- 
hörige Sorge aufbewahrten y geschichtlichen und urkundlichen 
Materialien zusammen zu tragen, die einen künftigen Geschicht- 
schreiber in den Stand setzen können, uns endlich eine aus 
den Quellen geschöpfte vollständige Geschichte unsers Landes 
zu liefern. Die Geschichte eines Volkes, dessen althergebrachter 
politischer Organismus noch vor wenigen Jahren als höchst 
mangelhaft und schwerfällig getadelt worden, in neuester Zeit 
jedoch , und zwar unter Anwendung des Regenerationsprozesses, 
mehrfache Nachahmung selbst d a gefunden hat, wo nach frühern 
Begriffen man eine höhere Stufe politischer Ausbildung erstiegen 
zu haben glaubte, muss, kann sie einmal geliefert werden, 
nicht bloss in dem engern Kreise der Gebirge und Thäler der 
drei Bünde , sondern überall Interesse erwecken , wo demokra- 
tische Formen als Bedingung des Heils der Welt postulirt werden. 

Der geringen finanziellen Hülfsmittel ungeachtet, die unserer 
Gesellschaft bis dahin zu Gebote standen, ist dennoch für den 
doppelten Zweck, verhältnissmässig, nicht Unbedeutendes ge- 
leistet worden. 

Eine historische Bibliothek wurde gesammelt, die nicht 
bloss das Meiste enthält, was bis dahin über Graubünden er- 
schienen ist, sondern zugleich auch die besten Werke ulid 
Schriften über das ganze schweizerische Vaterland. Diese Biblio- 
thek wird alljährlich nach Kräften vermehrt. Es wurde die 
Sammlung aller seit dem 16. Jahrhundert im Druck erschienenen 
bündnerischen Landesschriften (Abscheide, Memoriale, Flug- 
schriften u. 8. f.] angeordnet. Dieselbe hat gegenwärtig einen 
bedeutenden Grad von Vollständigkeit erreicht und besteht aus 
circa zehn Folio-Bänden. 



Theils durch Schenkungen , theils durch Ankauf, hat die 
Gesellschaft eine nicht unbedeutende Anzahl grösserer und klei- 
nerer Manuscripte , die die Landesgeschichte betreffen , gesam- 
melt. Wo solche nicht erworben werden konnten, Hess man 
dieselben für Rechnung der Gesellschaft copiren* 

Insbesondere aber haben endlich die Gesellschaft und deren 
Ausschuss seit ibrer Stiftung sich bemüht, aus allen ihnen zu- 
gänglich gewordenen öffentlichen und Privat -Archiven diejeni- 
gen Urkunden und urkundlichen Notizen zusammen zu tragen, 
die auf irgend eine Weise für die allgemeine Landesgeschichte 
oder die Specialgeschichte einzelner Hochgerichte und Gemeinden 
Ton Interesse sind. Diese Urkunden, meist nach den Originalien 
copirt, sind in acht grossen Folio-Bänden gesammelt und ent- 
halten dermalen bereits 2186 Documente. Mehrere wichtige 
Archive sind erst in jüngster Zeit uns geöffnet worden , und 
nach Maassgabe unserer Geldmittel werden dieselben zur Ver- 
Tollständigung unserer Sammlungen benutzt. 

Dieses, hochgeachtete Herren , ist die gedrängte Darstelluog 
des bisherigen Wirkens unserer historischen Gesellscbaft. Regel- 
mässige öftere Zusammenkünfte, die bisher nicht statt fanden, 
hoffentlich aber im Laufe dieses Jahres veranstaltet werden, 
werden ohne Zweifel grösseres Leben in dieselbe bringen, und 
die Thätigkeit der Mitglieder nicht bloss auf Sammlung histo- 
rischer Materialien, sondern auch auf Verarbeitung vorhandener 
Stoffe in Abhandlungen und Aufsätzen lenken. 

Chur , 20. August 1843. 

Für die geschichtforschende Gesellschaft: 

deren Präsident, 
Tb. Mohr. 



5] Bericht der historischen Gesellschaft der romanischen Schweiz. 

Tit. 
Endesunterzeichneter hat die Ehre, der »allgemeinen ge- 
schichiforschenden Gesellschaft der Schweiza einen kurzen Bericht 
über die Leistungen der historischen Gesellschaft der romaniachen 



XXVIII 

Schweiz, während der zwei jüngst verflossenen Jahre , zuzu- 
senden* Es versteht sich von selbst, dass er die unten zu er- 
wähnenden Werke nicht als Recensent oder Kritiker zu be- 
sprechen hat, da es nicht die Absicht des Präsidiums sein 
konnte , von ihm eine Beurtheilung derselben zu verlangen. 
Seine Arbeit beschränkt sich also auf ein blosses Verzeichniss 
der Schriften, welche der historische Verein der romanischen 
Schweiz herausgegeben. Er glaubt übrigens auch andere, auf 
die Geschichte des Wälschlands bezügliche Schriften, insofern 
sie ihm, wenn auch bloss dem Titel nach,' bekannt sind, hier 
anführen zu müssen. 

Der I.Band der »M^moires et Documens publi6s par la 
Soci6t6 d'histoire de la Suisse romandea, dessen 2. Lieferung 
die sHistoire de la Yall^e du Lac-de-Joux, par Jaques David 
Nicole«, enthält, ist nun durch die »Annales de TAbbaye du 
Lac-de-Joux, depuis sa fondation jusqu*ä sa suppression en 1536, 
par M. Fr^d. de Gingins-La-Sarraz, Lausanne 18^1^2«, vollständig. 

Die »Recherches sur le couvent de Romainmotier et ses 
possessions , par Fr. de Charri^re a , machen die erste Lieferung 
des 3. Bandes aus. Hier dürfen vielleicht 1) ein Aufsatz über 
dieses Werk in dem Courrier Suisse No. 46 des Jahres 1842, 
und 2) eine Anzeige und kritische Beurtheilnng der Recherches 
sur Romainmotier, von H(isel)j, in den Göttinger gelehrten 
Anzeigen , 36. Stück 1843. S. 345—357 angeführt werden. 

Die im Frühlings dieses Jahres erschienenen Recherches cri- 
tiques &ur rhistoire de Guillaume Teil, par J. J. Hisely, bilden, 
mit den zwei früheren Abhandlungen desselben Verfassers über 
die Waldstätte den 2. Band der Mömoires et Documens. 

Diese Untersuchungen haben ejnen interessanten Aufsatz 
veranlasst, der unter dem Titel: »Guillaume Teil, Mythe et 
Histoire, k propos des Recherches critiques sur Thistoire de 
G. T. etc. c in der Bibliothöque universelle de Genöve, Mai 1843, 
erschien. Verfasser desselben ist Herr Prof. L. Vulliemin. 

Von demselben Gelehrten ist der 3. Band der »Histoire de 
la conf6d6ration Suisse dans les XVI et XVII siöcles«, 1843 
erschienen. 



XXIX 

Das Jahr 1843 hat Herr Vulliemin mit dem merkwürdigen 
Stficke: »La Beine Berthe et son tempsa, 16 8. in 4. eröffnet. 
Diess ist eine d Feuilie du jour de l'an Offerte ä la Suisse ro- 
mande par la section Lausannoise de TUnion f6d6rale.a 

Besonders verdient hier noch erwähnt zu werden die inhait« 
reiche Abhandlung des Herrn Baron Ton Gingins: o Essai sur 
r^tat des personnes et la condition des terres dans ie pajs 
d'üry, au XIII si^clea in dem Archiv der allgemeinen geschicht- 
forschenden Gesellschaft der Schweiz. 

Im vorigen Jahre sind bei Marc. Ducloux in Lausanne er- 
schieaen die Etudes d'Histoire nationale, von Herrn Prof. 
J. Olivier. Dieses Werk zerflillt in STheile, welch^ jedoch , in 
gewisser Hinsicht , als ein Ganzes betrachtet werden. 

Herr Fr^d. Troyon , Mitglied der historischen Gesellschaft 
der romanischen Schweiz , hat folgende Abbandlungen verfasst: 
1) Tombeaux de Bel-Air, Lausanne, M. Ducloux 1841 ; 2) Bracelets 
et agrafes antiques. Im 2. Heft der Zeitschrift der antiquari- 
schen Gesellschaft in Zürich ist eine Abhandlung des Herrn 
»Bubois unter dem Titel : La Bataille de Granson.« 

Von Herrn Prof. Dr. Alex. Chavannes ist ein der Gesell- 
scliaft mitgetheilter Aufsatz , oder d Notice historique sur les 
r^fogi^s du pajs de Gex dans le canton de Vauda, in dem 
Journal de la soci^tö vaudoise d'Utilit^ publique , 1842 , . ab- 
gedruckt. 

Herr de Bons hat gleichfalls eine Abhandlung mitgetheilt, 
welche unter dem Titel; »Notice historique sur le chäteau de 
Chillon« in einen folgenden Band der M^moires et Documens 
aufgenommen wird. 

Endlich werden hier noch als gelehrte historische Arbeiten 
erwähnt: 1] eine durch Fragen des Herrn Prof. Vulliemin ver- 
anlasste »Exquisse des relations qui ont exist^ entre le Gomtö 
de Bourgogne et l'Helvötie, dös le XI au XVII siöcle, par 
C. Duvemoya (Ehrenmitglied d^r Soci^tö d'histoire de la Suisse 
romande), und 2) die »Histoire g^nöalogique de la maison de 
'om, par le baron J. L. d'Estavayer^ corrigöe^ augment^e et 
enrichie de 36 documents in^dits » par C. D(uveni07].<i 



In der Revue Saisse befinden sich auch einzelne, in die 
Geschichte der romanischen Schweiz eingreifende Abhandlungen 
und Auffiätze von Mitgliedern unserer Kanlonalgesellschaft. Es 
sind nämNch folgende: »Les Etablissements du Comte Pierre 
de Savoie au Pays de Vaud, d'aprösM. Cibrario, pr6c6d6s d*uii 
coup d'oeil sur la litt^rature historique actuelle dePi^mont, et 
suivi d'une hote in^dite de M. N. F. de Mulinen sur les Etats 
du Pajs de Vaud, par M. Fr^d. de Gingins.« 

Un mot sur la tradition de la tenue des Etats de la patrie 
de Vaud, par M. F. de C(harriöre].« 

»Notice sur la vie de Ren^e Barlamachi, femme de Tb. 
Agrippa d'Aubignö, par M. G. Eynard-Ejnard.« 

Andre biographische Berichte u. s. w. in der Revue Suisse 
brauchen hier nicht angeführt zu werden. Die verschiedenen 
noch ungedruckten Aufsätze und Abhandlungen , welsche in den 
Sitzungen unserer Gesellschaft mitgetheilt wurden , glaube ich 
mit Stillschweigen übergehen zu müssen , indem ich auf die in 
der Feuille du Canton de Vaud ou Journal de la soci6t6 vaud. 
d'utilitö publique gedruckten, unserm Protokoll entnommenen, 
Berichte verweise. 

Genehmigen Sie, hochgeehrter Herr Präsident, die Zusiche- 
rung der ausgezeichneten Hochachtung, mit welcher ich verharre 

Lausanne, den 5. Septbr. IS&S. 

Ihr ergebener 

J. J. Hiselj. 



6) Bulletin des travaiix de la Social d'histoire et d'Archiologie 
de Gen^ve dans l'ann4e 1843, communique par Mr. Soret^ 
President de la Societe. 

Gette Soci6t6 qui se reunit chaque mois a re^u la commu- 
nication d'un certain nombre de m^moires ou de rapports verbaue 
qui se trouvent maintenant publiös dans le second volume des 
m^moires et documents qu'elle fait paroitre. 



* 

Le troisiöme voIume actuellement sous presse contiendra 
dans la premiöre livraison un memoire fort remarquable de 
Hr. Rilliet de CandoUe sur le procös de Servet. 

Parmi les memoires qui ont ^t^ lus dans le courant de Tann^e 
et qni sont encore in^dits nous devons signaler Tepisode relatif 
ä la bataille de Cappel, qui est destin^ äprendre place dansla 
suite de Tbistoire de la röformaiion de M. Merle d'Aubigne, 
les recberches critiques de Mr. le Prof. Ferrucci sur les in- 
scriptions romaines qui se trouvent ä Gen^ve; le commencement 
dun grand memoire sur les böpitaux de Geneve avant la r6for- 
mation par MM. Chaponni6re et Sordet; un memoire de Mr. 
Soret sur les monnaios du tems de Constantin le Grand; une 
notice fort curieuse de M. Tarcbiviste Sordet sur la renlr^e aux 
archives d*un certain nombre de documents qui ^toieat restös 
d^pos^s ä Fribourg^; plusieurs Communications de M. E. Mallet 
sur l'histoire des Ev^ques et enfin un certain nombre de rapporls 
verbaux qu'il seroit trop long d'enumerer ici. 

Memoires reoferm^s dans le premier volnme. 1842. 

Deux rapports sur les fouilles faites ä TEvöch^, par M. P. Lullio. 

Notice sur les livres imprimes ä Genöve dans le 15 siöcle, par 
M. Favre -Bertrand. 

Trois lettres sur des monnaies koufiques inedites du Musee 
de Genöve , par M. F. Soret. 

Discussion entre le Conseil et la Vön^rable Compagnie en 
1681, au sujet de la Präsentation du Cid; memoire de Michel 
Turrettini. 

Des l^proseries de Genöve au 15 siöcie, par M. le docteur 
Chaponniöre. 

Fötes ä Toccasion de.Tentr^e ä Genöve de Beatrix de Por- 
tugal, ducbesse de Savoie; sur un manuscrit du temps; par 
UM. Ch. Coindet et Cbaponni^re. 

Notice sur quelques pr^tendus ev6ques de Genöve^ par 
M. E. Mallet. 

Lettres sur les enfouissements mon^taires de Geneve et de 
ses environsy par M. F. Soret. 



XXXII 

Rapport sur quelques anoiens lieux de s^pulture aus envi- 
rons de Gen^ye, par M. F. Soret. 

Notice sur la monnaie genevoise au temps des rois bour- 
gttignons, par M. H. Bordier. 

ExplicatioD de deux inscriptions romaines existantes ä Passy, 
par M. le professeur Ferrucci. 

Conflit entre le Petit Conseil et le Conseil dl» Deux -Cents 
en 1667, par M. £. Mallet. 

M^moires da secoad volume. 1843. 

Sur les lettres de Pierre de la Baume, dernier evöque de 
Gen^ye, par M. L. Sordet. 

Allegorie repr^sentöe ä Genöye en 1531. 

De rinstitution des monnoyers du Saint- Empire romain et 
de leurs parlements, par M. le docteur Chaponni^re. 

Aper<^u sur Thistoire de Genöye, par M. Mallet-d'Hauteyille. 

Memoire historique sur T^lection des ^vöques de Gen^ve, 
par M. £. Mallet. 

Trois lettres sur des m^dailles orientales in^dit^s , trouy^es 
aux enyirons de Bokhara , par M. F. Soret. 

Franchises de Gen^ye, promulguöes par Adömar Fabri; 
texte, sources» piöces anuexes; par M. £. Mallet. 

Lettre sur des monnaies trouy^es aux enyirons de Genöye, 
par M. F. Soret. 



XXXIU 

Arbeitsplan för die Regesten« 



1) Die allgemeioe geschichtforscheDde Gesellschaft beschliesst 

» 

die Herausgabe eines SebweizerischeD Regestenwerkes. 

2) Der Zweck desselben ist, den Freunden der Geschichte, 
dem vaterländischen Staatsmann , Beamten und Rechtsgelehrten 
zu einer letchtern Kenntniss und Uebersicht des Inhalts der ein- 
heimischen Archive, so weit derselbe der altern Zeit angehört, 
za yei^elfen. 

3) Zu diesem Ende werden in sämmtlichen , der GeseUschafk 
zugänglichen Archiven die nöthigen Arbeiten, so viel möglich 
durch dort bdindliohe Special* Redactoren, in nachfolgender 
Weise vorgenommen: 

a] Von jedem Archive, dessen Regesten verfasst werden, ist 
ein besonderes Verzeicfaniss zu machen, und es werden 
die in demselben aufgenommenen Urkunden auch beson- 
ders numerirt. 

b) Das Verzeichniss wird , möglichst vollständig und in chro« 
nologischer Ordnung, alle in einem Archive befindlichen 
Documente (worunter Staats- und Privat-Urkunden, Schen- 
kungs-, Stiftungs- und Lehenbriefe, Rechtssprüche, Öff- 
nungen, Einkünftenrödel, Jahrzeitbücher, Missiven und 
Briefe u. s. f. verstanden werden) enthalten , die bis zum 
Jahre 1520 gehen. «^ 

c) Die nothwendige Weglassung ganz unbedeutender Urkun- 
den bleibt dem Ermesssen der Special -Redactoren über- 
lassen. 

d) Es werden nicht bloss Original-Documente , sondern bei 
Ermangelung derselben auch alte Abschriften registrirt. 

e) Der Inhalt der einzelnen Urkunden wird in möglichster 
Kürze angemerkt. 

f) Orts-, Geschlechts- und Taufioamen werden nach der 
Schreibart der Urkunde geschrieben ; wo die alten Namen 
von den jetzigen abweichen, werden die letztem, sofern 
kein Zweifel darüber waltet, in Klammern beigefügt. 

Bist. Ardiiv. U. m 



xxxnr 

g) Ort, Jahr und Tag der Ausstellung, sowie die in einer 
Urkunde allfällig angeführten Regentenjahre, sind genau 
anzugeben. 
h) Der oder die Siegler werden benannt und durch Beifügung 
des Buchstabens S angezeigt, ob die Siegel noch vor* 
banden seien. 
i) Ebenso werden auch die in einer Urkunde angeführten 
Zeugen , je nach Maassgabe ihrer Bedeutsamkeit , am 
Schlüsse der Inhaltsanzeige benatint. 
4') Die Arbeiten der Special -Redactoren werden faonörirt. 
Sollte auf das Honorar verzichtet werden, so kömmt dasselbe 
dem Regestenfond zu. ^ 

5) Die Special -Redactoren stellen ihre auf solche Weise 
verfassten Regesten einem der beiden Haupt- Redactoren zu, 
von denen der eine für die Cantone Freiburg, Waat, Wallis, 
Neuenburg und Genf, der andere für die übrigen Gantone auf- 
gestellt wird. 

6) Ueber allfällige Reductionen der von den Special-Redac- 
toren eingelieferten Regesten haben sich die Haupt-Redactoren 
mit denselben zu verständigen. Dieses vorbehalten, soll die 
einzelne Arbeit unverändert aufgenommen und derselben der 
Name des Special-Redactors vorgesetzt werden. 

7) Zu jedem Regestenbande wird durch den Haupt-Redactor 
ein genaues (ianeral-Orts- und Namensregister verfertigt« 



Fortsetzung 
des 

Verzeichnisses der Mitglieder. 



Canton Zfirleh. 

HHerra 
H5hr, Saloman, Bucbhäadler, in Zürich. 
Heyer-Zeller ) Carl, Buchhändler , in Zfirich. 
Vogel, Friedrich j Bausecretär, in Zürich. 

CAnton Bern. 

Bandelier, Adolf, Präsident, in Eonolfingen. 
Dupasquier, Ludwig, Director des Gollegiums , in Pruntrut. 
Lauterburg, Gottlieb Ludwig» Vicar^ in Aetigen« 
Lutz, Carl, Fürsprech, in Worb, 

Ackermann, Joseph, Pfarrer, in Emmen. 
Bernet, Xaver, Cantonsbibliothekar, in Luzern. 
Heller, Mauriz, Pfarrer, in Wollhausen. 
Krüttlin, Carl, zweiter Staatsarchivar, in Luzern. 
Mohr, Philipp Anton, erster Staatsarchivar, ija Luzern. 
Schärrer, Theodor, A. Grossrath, in Luzern. 
Segesser, Philipp, Rathsschreiber, in Luzern. 
Zülli, Michael, Hauptmann in Sursee. 

CJantoB BMeL 

von Brunn, Johann Jakob, Pfarrer, in BaseL 

Burckhardt, Albrecht, Mitglied des kleinen Bathes, in Basel. 

Lardche, August, Dr. Jur. und Appellationsrath , in Basel. 



XXXVI 

HHerro *^"**" Ap,«w«lL 

Fässler, Joseph Anton, Med. Dr. und Landammann, in Appenzell. 

Canton St. Gallen. 

Greitb, Carl, Decan« in St. Gälten. 

Canton C^raabSatea. 

Kaiser, Professor, in Chur. 

Kind, Christ. Imm., Pfarrer, in Savien. 

Rofler, Johann, in Chur. 

Wassali, Friedrich, Stadlrichter, in Chur. 

Caatoa Aargaa« 
Strehl, Fr., Fürsprech, in Zofingen. 

Canton Waat. 

Förel-Morin, in Morsee. 

Caatan Walll«* 

de Bivaz, Andreas > Dr. Theol. und Domherr, in Sitten. 

Caatoa Urenenbarg. 

Coulon, Lieutenant, in Neuenburg. 

Dubois-Bovet, Heinrich Ludwig Franz, in Neuenburg. 

Dubois-de-Montperreux, Friedrich, Professor, in Neuenburg. 

Guyot, Arn., Professor, in Neuenburg. 

de Mandrot*Pourtal^ , in Neuenburg. 



ShreaBittgllciler. 

Böhmer, Friedrich, Dr. Jur. und Bibliothekar, in Frankfurt a. M. 
Clerc, Eduard, Rath am königl. Hofe, in Besan^on. 
Duvernoy, Mitglied der Akademie in Lausanne. 
Grimm, Jakob, Dr. Phil, und Hofrath, in Berlin. 
Schreiber, Heinrich, Dr., Professor und geistlicher Rath, in 

Freiburg i. B* 
von Vanotti, Dr.. und Domca|atular, hi Boltenburg. 
von Wessenberg, J. Heinrich, Generalvicar, in Gonstanz« 



XXXYII 

VmtMUikmr§9hait. 

HHerra Präsident: 

Heussler, Andreas, Dr. Jur. und Mitglied des ki. Rathes, in Basel. 

Mitglieder: 

Bluntschli, Johann Caspar, Dr. Jur. und Staatsrath, in Zürich. 
YulKemin, Ludwig, Professor, in Lausanne. 
Winistörfer, Urban, Conventual in St. Urban. 
Zellweger, Johann Caspar, in Trogen. 

Cassier : 

Burckhardt,'August, Dr. Jur. und Appellationsgerichtsschreiber, 
in Basel. 

Archivar : 
Wyss , Rudolf, AU-Lehenscommissär, in Bern. 

Secretär : 
von Wyss, Georg, Staatsschreiber, in Zürich. 

RedaetloM • Conuntesloa. 

Präsident i 
Johann Jakob Hottinger, Dr. Phil, und Professor, in Zürich. 

Friedrich Baron von Gingins von La Sarraz, in Lausanne. 
Gerold von Meyer von Knonau, Staatsarchivar, in Zürich. 
Theodor von Mohr, Alt-Bundesstatthalter, in Chur. 

Carl Hunziker-Schinz, in Zürich, Secretär der Commission. 



Inhalt. 

Sehe 

Berichte der historischen Gantonalgesellschaflen : 

Zürich . . ^ .XI 

Basel XIII 

Freiburg xxiii 

Graobünden xxvi 

Waat oder RomaBische Schweiz .... xxvii 
Genf . , ' XXX 

Arbeiisplan für die Regesten xxxiii 



1. D^yeloppement de Tind^pendance du Haut-Yallais et con- 
qu^te du Bas-^Vallais , par Mr. Fr^d. de Gingins-la-Sarraz 3 

2. Regesten des Archivs der Stadt Baden im Aargau. Be- 
arbeitet von Carl von Beding und Theodor von Mohr . 29 

3. Beilagen zu der Abhandlung des Herrn von Gingins . 201 

4. Facsimile , von Bruder Clausens Dankschreiben vom St. Bar- 
barentag 1482. Mitgetheilt von J. Amiet . . . 249 

5. Relations de ce qui s*est pass^ en Suisse depuis la rdsi- 
sidence de Monsieur Miron, depuis le ITNovembre 1617 
jnsqu*au 2 Mars 1624, cft continu^e jusqu*en D^cembre 1627 270 

6. Beiträge zur Geschichte des letzten Decenniams der alten 
Eidsgenossenschafl. Von Job. Jakob Hottinger . . 321 

7. Literatur von 1841. Von Gerold Meyer von Knonan ^ 345 



ABHANDLUNGEN. 



Hill. Archiv. 11. 



I. 




E^NIT 



DE 

L'INDfiPENDANCE DU HAUT-VALLAIS et CONQUETE 

DU BAS-VALLAIS. 

^TUDE R^ROSPECTIVE 
PAB 

Mr- FRED. DE GINGINS- LA- SARRiZ. 

MEMBRE DE LA SOCiiTE GENl^RALE D'HISTOIBE DE LA SUISSE. 



Xi'AYenement de Walther de Supersax au siöge ^piscopal 
de Sion marque le commenceinent d'une p^riode nouvelle dans 
rhistoire du Yallais. Sous le gouvernement ferme et habile de 
ce pr^lat^ la naiionalit6 vallaisanne conquit des limites plus 
larges et plus naturelles , et, en secouant la tu teile dans la- 
quelle la puissance de la maispn de Savoie Tavait retenu 
jusqu'alors , ce pays s'6leva au rang d'^tat libre et ind^pendant. 
Ses relations avec les conföder^s, de pr^caires qu'elles avaient 
ei€ auparavant devinrent permanentes et pr^parörent son in- 
Corporation definitive dans le faisceau de FUnion hely^tique. 

N^anmoinSy on ne poss^dait jusqu'ici que des renseigne- 
ments incomplets ou möme erronn^s sur cette phase importante 
de Fexistence politique du Yallais et sur la nature de ses rap- 
portSy soit avec les cantons suisses, soit avec les ^tats limi- 
trophes. On nous saura gr6 sans doute de combler quelques- 
unes de» nombreuses lacunes que präsente ä cet 6gard Thistoire 
generale de la conföd^ration, en publiant ici une s^rie de 



4 D^veloppemeDt de Vind^pendance du Haut-Vallais 

documents in6dits trös- propres k r^pandre une lumiöre plus 
yive sur ces relations. Pour TiDtelligence de ces documeDts et 
des faits auxquels ils se rapportent, il est indispensable que 
cette publication soit accompagn^e d'un pr6cis historique de la 
Situation du Vallais au d6but de la p6riode sus-indiqu^e. ') 



PREMIERE PARTIE. 

£TAT POLITIQUF du vallais fiPISCOPAL 

ATApTT 

LAVENEMENT »E L'EVEQDE WALTHER DE SCPERSAX. 



L 

LE YAUAIS SOUS LA PR]^0]ND£RANC£ DE LA MAISON DE SAYOIE. 

Lorsque la conquöte eut fait passer le Bas -Vallais de la 
souverainet^ des princes de Sayoie sous la domination des 
^v6ques de Sion, ces pr^lats se pr6valurent de la pr^tendue 
donation de Gbarlemagne ä Saint - Th^odule ') pour legitimer 
cette conqu6te aux yeux des yaincus comme la restauration 
d*un ordre de cboses plus ancien et plus regulier que celui 
dont les patriotes Hauts-Vallaisans yenai'ent de triompher per 
la force des armes. Cependant^ des traditions locales, non 
moins anciennes et non moins respectables que la legende de 
ce Saint iir^lat, semblent indiquer, au contraire, qu'ä iine 
^poque plus ou moins recul6e la maison de Savoie fut en 
possession d'une souverainet^ reelle dans la majeure partie de 



^) La plapart des renseignements qai yont suiyre sont pais^s dans 
les coIlectioDs manoscrites de feu Mr. le chanoine Anne -Joseph de 
RiyAz, qui renferment tous les ^löments diplomatiqaes d'ane histoire 
compl^te da Vallais. Ces pr^cieax manoscrits nous ont 6t6 eommoDi- 
qa6s ayec one parfaite obligeance par lear possesseur actael, Mr. le 
comte Emmanuel de Rivaz, conseiller d'£tat a Sien. 

^) Vide GallitB christianee iomi XIL instramentum paginis 447—450. 



et cooqu^te du Bas-Vallais. ' 5 

la longue Vallöe du Rhone ; la construction de l'^glise capitu- 
laire de Valöre (Valeria) k Sion et la fondation d'un monastöre 
de religieuses ä Louöche attribuöes k cette royale maison, la 
possession höröditaire de plusieurs grandes seigneuries dans la 
r6gion supörieure du YallaiSy enfin, r^tablissement dans la 
möme rögion d'une noblesse originaire du Yal d'Aoste, de la 
Savoie et möme du Dauphin^ *) prötent k ces traditions popu- 
laires un haut degr6 de Traisemblance historique. 

Quoi qu'il en soit, la prötendue donation de Charlemagne, 
connue dans Thistoire du Vallais sous le nom vulgaire de la 
Caroline et g6n6ralement envisagöe aujourd'hui comme une 
piöce apocryphe, n'en resla pas moins dans les mains des 
öYöques de Sion comme le fondement de leurs prötentions ä la 
souverainetö temporelle du Vallais et comme une arme k dou- 
ble tranchant que ces prölats opposörent, avec plus ou moins 
de succöSy tantöt äux yues de Suprematie de la royale maison 
de Sayoie> tantöt aux tendances röpublicaines des patriotes 
vallaisans. 

Mais une dtude plus approfondie de Tbistoire du Vallais d6- 
montre jusqu'ä Tövidence que, k partir du XP siöcle et jusque 
vers le milieu du XV% la grande Vallöe du RbOne (Fallispas- 
nina), prise depuis la source de ce fleuve jusqu'ä son em- 
bouchure dans le lac Löman, loin de präsenter les conditions 
d'une indöpendance territoriale reelle, se trouvait, aucontraire, 
morcelöe et partagöe entre deux pouToirs rivaux, dont Tun 
tendait sans cesse k se soustraire k la sup6riorit6 exercöe par 
Tautre. Ce morcellement n'äts^it pas möme en rapport avec 
Tantagonisme naturel des deux races teutonique et romande 
quiy dös les temps les plus reculös, se partagörent le sol de 
ce riebe bassin et de ses nombreuses yall^ed laterales , car, 
jusqu'au milieu du XV® siöcle, on parlait le fran^ais ou des 



^) Par exemple: les de Langins Qde Langino), les deGrSsy Cäe 
Gresiaco) et de Compais Cde Compesio), de Savoie; les de ViUette- 
Chewron y de la Tarentaise; les TanelUy de Genöve; les ChätiUon, 
d'Aosfe , et surtoat les de Morestel et les de la Tour- Cdu Pin-) Chä- 
iilion (zu Gestellen), da Dauphin^. 



6 Döveloppeinent de Tindöpendance du Haut-Vallais 

dialectes d^riv^s de cette langue, non-seulement daBS tout le 
Vallais sayoyard, c'est-ä-dire depuis la Horge de Gonthey au 
lac Löman, niais encore dans les dizaias actuels de Sion, de 
Sierre » d'H^rens et de Louöche. La langue allemande ne pr^- 
yalut ä Sion que par suite de la pröpond^rance absolue que le 
parti patriote ou allemand conquit dans le gouvernement gön^- 
ral du pays au XVP siöcle. ^) 

La principaut^ temporelle des ^v^ques de Sion se com- 
posa dans rorigine d'un assemblage de diverses possessions 
föodales 6parses tant dans le Haut-Vallais que dans le Bas; 
mais, loin de former entr*elle» un territoire arrondi et compacte 
(geschlossenes Territorium) , ces propriöt^s seigneuriales se trou- 
vaienty au contraire, s^par^es les unes des autres et entre- 
coup6es par les fieüs d^pendants m^diatement ou imm^diatement 
de la maison de Savoie, qui possödait des seigneuries impor- 
tailtes non-seulement dans les quartiers inf^rieurs, mais aussi 
dans les r^gions sup^rieures de la longue vall^e du Rhone. 

Sans compter les terres de Lou^che et de Naters, compo- 
sant la majeure partie des dizains actuels du möme nom, que 
le comte Am^d6e III parait avoir 6chang6es ä T^y^que Saint- 
Gu^rin, dans la premiöre moiti^ du XII® siöcle, contre les 
seigneuries de Saillön et d'Orsiöre, en Bas-Vallais, les comtes 
de Savoie poss6daient h6r6ditairement, dans la r^gion sup^- 
rieure du Vallais, le comt6 de Moerel (cotnUatus Morgice) , for- 
mant aujourd'hui le tiers du dizain de Rarogne (Raron, en 
allemand].'] Les sires de la Toter (von Thurn] 6taient leurs 
vassaux pour la chAtellenie de ChAtillon (Gestellenburg) et pour 
le yice-dominat de la yall^e de Lietsch qui en döpendait. Les 
barons de Rarogne tenaient en fief de ces comtes la vall^e 
d'H^remence (Eringerthal), dans le dizain de Sion. Enfin, les 



1) Voyez la Statistique du Vallais par Mr. le doyen Bridel (Zürich, 
1820. p. 355) et Ghables Louis de Bons daos TAlmanach du Vallais 
pour 1843 , p. 18-25. 

2) Le comt6 de MoSrel fu( doDn6 en fief aux ^y^ques de Sion par 
\t comte Thomas L anno 1224. (Voyez Guichenon , qui s'est (romp^ 
en supposant qu'il s'agissait de Morges au Pays de Vaud.) 



et conqa^te du Bas-Vallais. 7 

nobles Tavelli leur pr^taient hommage-lige pour lenr seignevrie 
de Granges (Gradetz), dans le dizain de Sierre. '} 

En revanche, leg ^y6ques de Sion possödaient dans le Bas- 
Vallais lamajorie (Meyeramt) d'Ardon, les chäteaux de Crdt 
et de Chamoson , la chAtellenie de Martigny et la petite seigneu- 
rie de Massongex, plusieurs fiefs ä Bex, enfin la vidamie (^f^tte- 
thum) du Ghätelard et de Montreux'), avec la haute mouyance 
du cMteau de Ghillon, en Chablais, dont les comtes deSavoie 
prötaient hommage aux pr^lats. 

Dös le milieu du XIII® siöcle, le gönie prövoyant du comte 
Pierre de Sayoie comprit l'avantage de faire cesser ce mölange 
fatal de juiridictions et de fiefs enclavös les uns dans les autres, 
quoique döpendants de deux souverainetös difförentes. Le 
trait^ d'echange conclu en 1260 *) entre ce prince et TöYÖqfue 
Henri de Rarogne ötait destinö ä remplir ce but; mais, cette 
transaction ayant ötö annulöe de grö ä gr6 en 1268 par le 
comte Philippe ^)y les choses demeurörent sur Tancien pied 
juscjue yers la fin du siöcle suiyant, oü les traitös döfinitifs du 
21 aoüt 1384 et du 2ü^ noyembre 1392") röalisörent enfin les 



') Voir le trait^ conclo en 1260 enlre Fäy^que Henri de Rarogne 
et Pierre de Sayoie, comte de Romont. (Archiyes de l'^tat, ä Sion, 
recneil de traitis avec la Savoie, cit6 dans Luigi Gubario, Storia della 
Monarchia di Sayoi'a , t. IL p. 106.) 

^) La seigneurie du Ghätelard et la yidamie de Montreux farent 
yendaes par F^y^que Boniface de Challant ä la maison d'Oron, au 
commencement da XIYe stiele , et pass^rent ainsi sons la monyance 
direcle des comtes de Sayoie. 

3) Permutationes transaclas inter Henricnm episcopam sedonensem^ 
et Petrom de Sabaudia, dat» qainto septembris anno 1260. (Archiyes 
de r^tat, ä Sion. Yoyez L. Gibrario, Storia della Monarchia di Sa- 
yola , t. n. p. 107.) 

4) Remissiones yicissim fact® inter dominom Philippam, Bargon* 
dis et Sabandise comitem , ex nna, episcopnm et capitalom sedonenses, 
ex altera , dats Martigniaco , qnatnordecimo noyembris 1268. (Copie 
aux Archiyes de Sion.) Yoyez L. Guirabio 1. c, p. 147.) 

«^ a) Trait6 conclu deyant Sion, le 21 aoüt 1384, entre les com- 
monaut^s du Haut-Yallais et le chapitre de Sion, d'une part, et le 
Gomte Am^d^e YII, de Tautre. (Archiyes de Yal^re, k Sion.) — 



8 D^veioppement de Tindöpendauce du Haut-Vallais 

vues salutaires du comte Pierre relativement ä T^chaBge et ä 
la compensation des territoired eoclay^s, soit dans le Haut^ 
soit daas le Bas-Yallais, Par ces deux trait^s, dont le second 
ue fut que la confirmatipn du premier, F^v^que et son chapi- 
tre^ stipulant avec le concours des commuiiaut^s du Vallais 
öpiscopal , c^d^rent au comte de Savoie ious leurs droits tem- 
porels sur les terres de FEglise de Sion enclay^es dans-le 
Bas-Yallais et dans le Chablais, c'est-ä-dire depuis lä Morge 
de Conthey jusqu'au lac L^man (a Morgia Contegit, inferius), 
tandis que le comte de Savoie renpn<^a, de son cötö^ moyen- 
nant une forte indemnitö päcuniaire, ä tous les fiefs niouyants 
de la souyerainet^ de sa maison situ6s dans les dizains du 
Haut-Yallais (a Morgia Contegüy superins), r^servant toutefois, 
de part et d'autre^, Thommage du par Töv^que au comte poar 
le fief du comt6 de Moerel et celui que le comte prßtait ä 
r^y^que pour le chäteau de Chillon. 

Ce n'est en r6alit6 qu'ä dater de ce demier trait6, soit de 
la fin du XIY^ siöcle, que les souyerainet^s respeotiyes de 
r^y^que de Sion et de la royale maison de Sayoie furent ren- 
ferm^es, de part et d'autre, dans les bomes du Haut et du 
Bas-Yallais. IHs-lors, les limites qui söparent g^ographique- 
ment le Yallais en deux r^gion» inegales , deyinrent en m6me 
temps les frontiöres politiques des deux 6tats limitrophes, Le 
Yallais ^piscopal ou Haut- Yallais s'^tendit depuis la source du 
Rhone jusqu'au pont d'Apro , qui trayerse ce fleuye ä une jdemi- 
lieue au-dessous de Sion, et le Yallais savoyard ou Bas-Yallais 
se prolongea depuis ce pont en descendant, jusqu'ä la Dranse 
de Martigny, oü commen^ait le Chablais. ') 



b) Treuga Yallensiam cam comite ioita tractata oratoram yillae Lacem», 
15. aprilis et 24. junii 1390. (Ibidem.) ^ e) Pax et concordia inter 
dominam Bonam , comitissam Sabaudiaß (m^re tatrice da comte Am^~ 
d^ YIII), et patriotas Yallesii; amio 1392, 24. noyembris. (Ibidem.) 
^) JosiAs SiMLER et les auteurs qui Tont suiyi se seryent babitoelle- 
ment des expressions de VaUesia superior COherwetlUO et VaUesia 
inferior CUnterwaUis) ^ pour distinguer le Yallais ^piscopal du Yallais 
sayoyard. La ülorge de Contbey formait la limite commune sur la 



et conqaöte du Bas-Vallais. 9 

Sous les titres de comte et prüfet du Yallais (eomes et prcB- 
fectus ValUm) ^ les 6v6ques de Sion ^taient investis de la puis- 
sance temporelle dans le ressort du Yallais äpiscopal ; ils 
joaissaient, en outre, taut dans le Baut que dans le Bas- 
Vallais, de Texercice de plusieurs droits r^galiens et se quali- 
fiaient de prince (prineep$) du Saint*Empire Romain '). N6an- 
moins, soit que ces titres ne fussent röellement applicables 
qu'au^ domaines appartenant en propre ä TEglise de Sion (dos 
ecclesice sancti Theoduli), soit que les concessions royales ou 
imperiales qui les leur conföraient^) n'eussent eu qu'un effet 
passager, le pouyoir temporel des ^vöques du Yallais fut tou- 
jours plus ou moins contest^ et restrein t, d'un cöt^, par les 
Privileges de la ville de Sion et les franchises des communau- 
t^s du Haut- Yallais et, de Fautre, par la Suprematie tradition- 



rive droite du Rhone et la montague de Thyon, ou la Prinze de Nein- 
daz sur la rive gauche. La Dranse de Martigny^ oa platöt la Groix 
d'Octans, placke entre ce torrent, et celai da Trient, s^parait le Bas- 
Yallais, proprement dit, de Fanden Ghablais CCaput-Laci-ValUs, Cha^ 
blesiunOy qni comprenait alors les vall^es de FEntremont C^nfer- 
montiurn) JQsqa*au sommet da Saint -Bemard, les terriloires vallaisans 
de Saint -Maarice et de Monthey et les qaatre Mandements d'Algle, 
d'OIlon, de Bex et des Ormonts , qai aajoard'hai fönt partie da can- 
ion de Yaad. 

') L'^ydqae Guisekard Tavelli fat le premier qui prit dans les 
actes pablics les titres de prince et de comte et prefet du Vallais. 
„Nos, Gnischardüs (Tavelli), Dei et apostolicae sedis gratia, epi&^co- 
pas sedanensis et in patria Yallesii tamquam princeps saperiorqae , no- 
mine ecclesiaß sedanensis dominus temporaiis Datum, Sednni, 

anno Domini 1347." (Arcbives de Yal^re, ä Sion.) — 

„ Nos , Gnischardas , comes et preefectus VaüesU 

Datum anno 1369." (Arcbives de G^ronde , en Yallais.) ** 

S) Cbarte de Rodolphe III , demier roi de Bourgogne Transjurane, 
dat^e^ de Gadrefin, de Fan 999, qui conföre k Hugues, ^v^que de 
Sion, le titre et la juridiction de comte Ceomes') du Yallais 6piscopal. 
(M^moires et documents publiäs par la Soci6te d'histoire de Suisse ro- 
mande. T. I. Partie Ire. p. 151, No. 1.) — Gharte de Fempereur Henri YI, 
dat^e, de BÄle, du 7 mal de Fan 1189, qui confirme ä Goillaume, 
6v6qae de Sion , les r^gales CfegaUa) dans son dioc^se. (1. c. p. 90, 
ex Gallia cbristiana, t. XII p.433, Preuves.) 



10 D^veloppement de l'ind^pendance du Haut-Vallais 

neue que la maison de Savoie exer^a de fait , quoique ä dhrers 
titres et pendaDt plus de trois siöcles sur ia g6n6ralit6 du dio- 
cöse de Sion. *) 

Par suite d'un usage dont la pratique remontait au moins 
au XIP siöcle> T^y^que de Sion recevait des mains du comte 
r^gnant de Savoie Tinvestiture des droits rögalieus (investitura 
regalium) incorporös ä son siöge et en prötait hommage au 
prince ä titre de fief mouyant directement (in feudum directum) 
de sa suzerainet^. U est ä. pr^sumer que , dans le principe, 
cette inyestiture comprenait aussi la juridiction comitale (comi- 
latus), mais que, par saite des concessions faites äux öy^ques 
par les empereurs Henri VI et Charles IV') > la suzerainet6 
des comtes de Sayoie fut röduite aux rägales exerc^es dans 
leur diocöse par le prölat comme prüfet (tamquam prwfectm), 

Quoi qu'il en seit, suiyant les reconnaissances des XIII% 
XIV*^ et XV* siöcles consery^es dans les archiyes du Yallais, 
ces r^gales comprenaient: 

1®. La garde et Tadministration proyisoires de la tempo- 
ralit^ pendant la yacance du si^ge öpiscopal (custodia regalium^ 
sede episcopali vaoante). 

2^. La juridiction des grands-chemins (stratce publicm), y 
compris les p6ages ou droits de suste (theloneum) ,ä partir de 
la Croix d'Octans jusqu'aux limites sup6rieures du diocöse 
(a Cruce de Octans, superius usque ad finem dioccdsis), c'est-ä-dire 
depuis la Dranse de Martigny en remontant jusqu'ä la source 
du Rhone. "") 



^) Les lettres patentes de rempereür Charles IV da i2 mai 1365, 
qiii conförent au comte Vert, Am^d^e VI, le yicariat imperial en- 
decä des monts , ne paraissent pas ayoir ^16 röyoqa^es k T^gard du 
dioc^se de Sion, comme elles le furent ä T^gard des yilles de Gen^ye 
et de Lausanne. ^ Le 27 octobre 1368 , le comte de Sayoie termina 
an diff^rent entre T^ydqae Gaischard et les haats-barons de La Tour, 
ff tamquam vicarius imperialisJ^ 

3) Diplomes de Femperear Henri VI de Fan 1189 et de Charles IV 
de Fan 1365. (Voyez Gallla christiana , t. XIL Preayes.) 

3) On lit dans an trait6 concla , k Eyian , le 9 octobre 1361, entre 
le comte Vert , Am6d6e VI , et les Haats-Vallaissans : „ itinere 



et Gonqu^te du Bas-Vallais. 11 

3*. Enfin^ le droit de chanceUerie (officium caneellarias) 
ou de stipulation des actes publics dans les terres du Yallais 
^piscopaL *) 

Quant aiL priyilöge de battre monnaie , les ^vöques de Sion 
ne s'^taient point enoore attribuö le droit d'en faire frapper k 
fear pTopre coin, ce priyil^e appartenant exclusivement au 
comte de Savoie. La monnaie que ceux-ci faisaient fabriquer 
ä Saint Maurice en Ghablais ayait cours l6gal et obligö dans 
toute r^tendue du Yallais , sans autre r^senre que la facultö 
attribu6e ä l'^y^que et au chapitre de Sion d'en contröler le 
titre et le poids. ') . 

Le pr^lat pr6tait> en outre, hommage^lige au comte pour 
le fief du comt6 de MoSrel (Morgia) , dans le Haut-Vallais» dont 
il jouissait, ä titre de feudataire de la maison de Salroie, sous 
une redevance de quinze livres mauri^oises pour le plait (no- 
mine pliiciti). Mais comme le comte de Savoie prötait» ä son 
tour, hommage ä T^vöque de Sion pour le chäteau de Cbillon 



pubUco qnod protendit per VaUesiam superiorem et quod sedunensis 
episcopas in feudum tenetttr a nobis " ' (scilicet a comite Sabaudiae). 
(Archives de Sion.) 

^) Toir les actes d'honunage pr6t^ poar les r^gales par les ^y^qnes 
de Sion anx comtes de Savoie des ann^es 1224, 1233, 1268, (1291?), 
1293, 1308 et 1415. (Anx archives de Valöre, k Sion.) 

2) Lettre reversale da comte Philippe de Savoie an chapitre, aono 
1274^ le si^ge ^tant vacant: „Cum monetam manriciensem cndi fecis- 
semas apnd Ssmctum Maaritiam, ipsam praesentaverimus capitnlo se- 
donensi ad examinandam et approbandum eamdem, ut per praedeces* 
sores nostros fieri consnevit.*' (Cuibario et Promis , Documenti , sigilli 
e monete , p. 205.) — Waliher de Supersax est le premier ^v^qne 
de Sion qui, apr^s la conqu^te da Bas -Yallais (anno 1476), ait fait 
battre monnaie ä son propre coin. U existe an mon^taire en biUon, 
soit an creutzer, de ce pr^Iat dans la collection da capitaine Odet ä 
Sion. Sar wie des faces, on voit la croix pommetie de St. Maurice, 
comme celle qai se troavait^ sar les aociens sols maari^is , mais avec 
ia legende ^yPrcefectus et comes Vallesü'' et au revers les armoiries 
de räveqae, savoir une couronne pos^e sar trois monticules, avec la 
legende y^Walther Suffersaxo, eptscopus sedunensis*" (Note de Mr. Anne- 
Joseph de Riva»»") 



12 Döveloppement de rind^pendance du Haut-^Vallais 

(casirum de Chillon) en Chablais, la parit^ du rang entre la 
puissance eccl^siastique et la s^culi^re se trouvait aiosi plus 
ou moins rötablie. 

C'est ^videmment pour pr^y^iiir entr'eux toute discussion 
de prö^minence que les öTÖques de Sion et les comtes de 
Savoie adoptörent Tusage de se pr^ter mutuellement hommage, 
en m^rne temps et par un seul et möme acte, pour les fiefs 
de toute näture qu'ils tenaient respectivement Tun de Tautre, 
soit dans le Haut, soit dans le Bas-Yallais et le Chablais. *) 

Le dernier hommage r^ciproque de cette espöce dont on 
ait connaissance , fut solemnis^, ä Saint Maurice en Chablais, 
entre le duc Amöd^e VIII et Töv^que Guillaume II (dit le Jeune), 
le 18 septembre 1415'), au döbut des guierres civiles qui 6cla- 
törent vers le m^me temps en Vallais, entre les patriotes et la 
puissante maison de Rarogne, ä laquelle ce pr^lat appartenait 
par sa naissance. 

Ces faits, trop n^glig^s par les historiens nationaux, ex- 
pliquent trös^naturellement la haute influence que la maison 
de Savoie exer^a sur le gouTernement Interieur du Vallais äpisco- 
pal, ainsi que siir le choix que firent les papes des ^vöques 
quiy pendant plusieurs siöcles, occupörent le siöge de Sion; 
la plupart de ces pr6lats appartenaient par leur naissance aux 
grandes familles originaires de la Suisse Romande et des au- 
tres provinces soumises ä cette royale maison. ') 



^} Plusieurs de ces hommages r^eiproques existent encore aux ar- 
chives de Fötat oa du chapitre , ä Sion , soas le titre de „Instrumenta 
homagiorum motoo praestitorum per illustres dominos comites Sabaudi» 
et episcopos sedanenses /' entr'autres ceux des ann^es 1224, 1233, 1268, 
1293, 1308, 1327 et 1415; d'autres, des ann^es 1108, 1179, 1291, sont 
rappelös dans des actes postörieurs ; d'autres, enfin, out pöri dans Tin- 
cendie des archives öpiscopales en 1788. 

2) Recueil de trait6s fait^^vec la Savoie* (Biblioth^que de feu 
Mr. Charles Emfnanuel de Rivaz^ grand-bailli du Vallais, fol. 120.) 

^) Jusqu'ä rölection de Henri Esperlin, en 1451, on ne trouve dans 
les archives du Vallais aüenne trace d'une ölection libre de l'^v^qoe 
de Sion , faite soit par le chapitre , soit par les communes du pays ; ce 
choix döpendait absolument du pape. Le conseil-g6n6ral de la patrie 



et conqaöte du Bas-Vallais. 13 

Dans la seconde p^riode de Texistence politique du Yal- 
lais (1392 ä 1475), F^T^que de Sion exergait ä la Y^rit^, soit 
par lui^m^me, soit avec le concours du chapitre et de la 
noblesse du pajs, tous les pouvoirs de la souverainet^ tem- 
porelle dans le ressort^ du Vallais öpiscopal. N^anmoins , ce 
prelat tenait encore une portion importante de ses pouvoirs 
50US la suzeraioet^ directe des comtes ou ducs de Savoie *), 
de Sorte que , au commeDcemeDt du XV* siöcle , le Haut-Vallais 
n'^tait poiot eucore en pleine possession de rind^pendanee 
politique (autonomia) qu'il ne conquit r^ellement que yers la 
fin du möme sAöcle. 

LMntervalle de 6inquante ann^es qui s^pare ces deux p^ 
riodes fut marquö par un reTirement complet dans la politique 
Interieure et ext^rieure du Vallais ^piscopal. Le parti savoyard 
ou romand dut c^der la pr6pond6rance au parti soi-disant pa- 
triote ou allemtmd; mais^ le premier usage que ce dernier 
parti fit de cette pr^pond^rance fiit de restreindre l'exercice de 
la 80uyerainet6 absolue que T^y^que s'attribuait en vertu de 
la Constitution appel^e la Caroline, en cont^aignant l'^v^que 
Guillaume III de. Rarogne ä souscrire les fameux articles de 
Naters (1446) qui tendaient ä introduire r^löment dömocratique 
dans le gouvernement du pays. 

C'est, d'un c6te, dans la r^partition inegale des attributions 
de la souverainete temporelle , partag^es entre T^v^que de Sion 
et le comte de Savoie , et , de Tautre , dans le conflit perp^tuel 
des factions rivales qui se disputaient le pouvoir qu*il faut 
chercber la cause permanente des guerres intestines qui^ pen- 



(pairia VaUesH) ne s'assemblait que ponr reconnattre et v^rifier les 
bnlles papares — („lifteras apostolicas provisionis de episcopata (se- 
daoensi ) , mandatam illam snscipiendi et neo-episeopi recommendatio- 
nem continentes , nobilibas, vassalis, eivibus et alio popalo (erre eccle- 
ÜSB sedanensis directas") — apr^s quoi Tassembl^e pr^tait serment 
an nouvel ^vdqae. (Franchises de Sion recoimaes par T^v^qne Phi- 
lippe de Gastons ^ ea 1339.) 

1) Savoir les regalesy droits qui coostitnaient alors le principal 
aCtribut de la soaveraiDet^ territoriale C^andeshoheiO d'an pays. 



1 



l^ D6veloppement de riodöpendance du Haut-Yallais 

dant plusieurs siöcles y il^solörent le Vallais et qoi ne cessörent 
que par le triomphe de T^l^ment dömocratique qui l'emporta 
d^fimtivement, non-seulement sur les droits traditionnels de la 
maison de Sayoie, mais anssi sur les pr^rogatives du gouveme- 
ment 6piscopal. ') 

Les cantoDS suisses fürent souveut appel^s ä prendre une 
part actiye ä ces sanglantes collisions, soit qu'ils intervinssent 
comme m^diateurs > soit que, divis^s entr'euXy ils se d^cla* 
rassent ouyertement pour Tune ou pour i'autre des factions 
oppos^es qui se disputaient la pr^pond^rance dans le Vallais. 
Jusqu'ä r^poque des guerres de Bourgogne (1475), Berne et 
les cantous occidentaux appuyörent constamment le parti ^pisco- 
pal ou savoyard, tandis que les cantons forestiers' (Wald" 
Bleuen) souteuaient , au contraire , le parti patriote ou allemand. 
L'intervention des conf6d6r6s, agissant ainsi en sens contraire, 
6tait malheureusement plus propre k prolonger la guerre civile 
qü'ä amener entre les partis une pacification durable. 



n. 

RELATIONS ENTRE LE VALLAIS ET LA VnXE DE BERNE. 

Les plus anciens rapports entre le Vallais ^piscopal et les 
Bernois remontent au milieu du XIIP si^cle; ils naquirent du 
besoin r^ciproque de se garantir de Tanarchie produite par le 
schisme qui divisait alörs TEmpire. Au mois de juillet 1252, 
Henri de Rarogne, ^vöque de Sion, conclut, k Louöche, avec 
les d^put^s de la ville ' de Berne une alliance defensive (con- 
fmderationem et pacis vinculum) *) pour dix ann6es , dont Tobjet 



1) Sons r^piscopat de T^v^qne Hildebrand Jost^ Tan 1613, le cha- 
pitre reconnnt les sept dizains sup^rieurs comme an peuple libre et 

soayeraiQ ; „ testamur Septem desenos liberam popolnm 

dominü demoeratici se ylndicarant. (Gallia christiana, t. XII. 

p«.756, instromentum p.463.) 

^ Traitö entre Berne et Benri de Rarogne, 6y4qae de Sion. Datum 
Lencs anno 1252, die Mercurii ante festam beata Magdalenas (17 juillet). 
Publik par MMr. L. Gibrario et Promis , Docnmenti, sigilli e monete, p. 189. 



et conqu6te du Bas-Yallais. 15 

principal paralt avoir 6t6 de regier un mode amiable de termi- 
ner par voie d'arbitrage les contestations qui pouiraient s'^Iever, 
soit entre les gouvernements contractants, soit entre leurs res- 
sortissants respectifs. On remarque dans ce fraitö qu'en pre- 
nant l'eDgagement de se pröter mutuellement secours contre 
toas leurs ennemis (juvare contra omnes homines) Berne röserva 
Vempereury soit le roi des Romains Conrad IV (f anno 1254), 
tandis que F^y^que r^servait, de son cöi^y le comte rögnant 
de Savoie (Am^döe IV, f anno 1253); c'est-ä-dire que chacune 
des parties contractantes r^serva, de part et d'autre, le pou- 
voir sup^rieur dont eile reconnaissait alors la suzerainet6 tem* 
porelle. Les Bemois s'^tant plac6s bient6t aprös sons le pro- 
tectorat de Pierre de Sayoie (anno 1255), qui ^tait en guerre 
ouyerte ayec T^y^que de Sion ') , Talliance de ce pr^lat ayec 
Berne se trouya de fait rompue ayant Fexpiration du terme 
pour lequel eile ayait 6t^ formte. 

Vers la fin du m6me sidcle, Töyöque de Sion, Boniface de 
Ghallant, soutint une longue guerre (1290 ä 1298] «contre Pierre 
de La Tour, seigneur de GhAtillon (Gestellenburg) et les Hauts- 
Vallaisans, ce prölat et son chapitre promirent d'abord, par 
acte dat6 du 5 juillet 1295, aux yilles de Berne et de Soleure, 
ainsi qn'ä la communaut^ pastorale du Hasli, un subside de 
cent liyres mauri^oises , ä condition d'intercepter tous les se- 
cours destin^s ä appuyer Finsurrection de Pierre de la Tour 
et de ses adb^rents '); mais, ce puissant seigneur, ainsi que 
les barons de Rarogne, seigneurs de Mannenberg (dans le 
Haut-Simmenthal) ') , 6tant entr^s dans la ligue formte, Fann6e 



^) Yoyez L. Gibrario, Storia della monarchia di Sayola, (. II. 
p. 98 et 106. 

^ „Anno 1295, quinto jnlii , Bonifacias episcopus ejasqae capitalnm 
cathedrale pollicentnr commanitatibas ciyitatom Bemae, Solodori et 
Vallis Haslensis centam Ubras manricienses si impediant, juxta snnm 
promissom , ne ex parübas regis Rolnanoram yeniant copis in aaxi- 
liam Petri de Tarre in ecclesiam sednnensem insnrgentis/' (Archiyes 
de Yal^re, ä Sion.) 

^) Thomas, fils de Pierre de Rarogne, et son coasin Werner, 



* i 



16 Döyeloppement de rindöpendance du Haut-Vallais 

suiyante, contre Berne par les hauts-barons de TOberland ') ; 
pour neutraliser les dangers dont le mena^ait cette ligue,^ Bo- 
niface de Challant, ainsi que la communaut^ de Lou^che et le 
comte Josselin (de Blandrate) y major de celle de Yiöge (Fisp), 
qui ^taient rest^s fid^les au pr^lat , firent de leur cöt6 un traitö 
de combourgeoisie avec la ville de Berne. Par ce trait^, dat^ 
du mois d'avril 1296 et conclu pour dix ans , F^v^que s*engagea 
ä pr^ter main forte aux Bernois, contre les seigneurs de Weissen- 
bourgy de Wädenswjl et de Rarogne, leurs ennemis communs ')• 
Ces alliances formelles entre les övdques de Sion et la 
ville de Berne ne isubsistörent guöre plus longtemps que les 
cif constances passagöres qui les avaient fait naitre. On remarque 
tout^fois que > dans les troubles int6rieurs qui agitörent le Val- 
lais aux XIV® et XY® siöcles , et principalement dans le sou- 
lövement des patriotes Hauts-Vallaisans d'abord contre la puis- 
sante maison de La Tour-ChAtillon (1373 ä 1386), puis contre 
la maison de Rarogne (1&14 k 1420) , Berne appuya constamment 
le parti ^piscopal ou romand contre la faction allemande do- 
minant dans les dizains sup6rieurs ')• Cette tendance s'ex- 
plique fort naturellemetit : premiörement, par la circonstance 
que les seigneurs de la Toiir (von Thurn) et de Rarogne (von 
Raren) , qui dominörent successivement ä la töte du parti ro- 
mand ou savoyardy ^taient eux-m^mes bourgeois de Berne *)» 



fils d'Ulrich de Rarogne, Chevalier, ^taient seigneurs indivis de 
Mannenberg y dans le Haut-Simmenthal. (Yoyez le Schweiz. Geschichts- 
forscher , p. 146 , note 203.) 

^) Voyez Nicolas Fr£d£bic de Mulinen, histoire des sires de 
Weissenbourg, dans le Schweiz. Geschichtsforscher, 1. 1. p. 21. 

*) Trait^ entre Berne et Boniface, 6v6qae de Sion, da mercredi 
apr^s Foctave de P^es , anno 1296 , publik dans Zublauben, Tableaux 
de la Snisse , t. II. Preaves , No. 17. — Jean de Müller , histoire suisse, 
livre I. Chap. XVIII. No. 91. 

3) Voir Jean de Mcller , 1. c. Livre II. Chap. V. No. 286. 308. 312. 
Livre III. Chap. I. No. 340 et snivants. 

4) Pierre de Rarogne CP^trus de Raroniä) 6(ait bourgeois de Berne 
en 1256. (Schweiz. Geschichtsforscher, 1. 1. p. 377.) Quant aux de 
La Tour-Chätillon C^esteUenlmrg) ^ qui furent aussi seigneurs de la 



et conqu^te du Bas-Vallais. tl 

ei, secondementy par l'imion plus ou moins ^trotte qpir rögnait 
entre cette yille imperiale et la souYeraine maison de Sayoie, 
qui soutenait le m^me parti en Yallais. 

La preuve manifeste de cette concotdance d'int6r6ts et de 
vues politiqües se trouve surtout dans la triple alliance con- 
clue entre Louis I, due de Savoie, la ville de Berne et 
Guillaume III de Rarogne, ^y^que de Sion. Par ce demier 
trait^^ dat^ de Sion du 31 aoüt 1446, les hautes parties con- 
tractantes se promettaient mutuellement leur appui contre toute 
agression extörieure, et prenaient, en outre , Tengagement r^ci- 
proque de refuser le passage sur leurs terres aux troupes de 
leurs ennemis respectifs. £n cas de difficult^s entre la maison 
de Savoie et l'^v^que de Sion, Berne ^tait d^sign^e comme ar- 
bitre, tandis qü'entre Berne et le Yallais 6piscopal Tarbitrage 
etait d^förö au duc Louis. L'alliance füt ratifi^e par les d^putös 
de tous les dizains du Haut -Yallais, dont quelques communes 
r^serrörent leür combourgeoisie avec les cantons forestiers 
(fFaldstetten). *) 

ü est trös-vraisemblable qu'en resserrant ses allianees au 
dehors V^v^que Guillaume de Rarogne chercha ä se foftifier au 
dedans contre la turbulence des patriotes Haut-Yallaisans qüi, 
au mois de janvi^r de la m^me ann^e (1446), s'^taient sou- 
lev^s contre Fai^torit^ r^guliöre de ce pr^lat, en le contraignant, 
les armes ä la main , ä souscrire les fameux articles de Naters '], 
tendants ä restreindre la pr^rogative temporelle de T^y^que au 
profit de rind^pendance d^mocratique des communes. 

EtenriEsperlin de Rarogne, süccesseur de Ti^y^que Guillaume, 
n'obtint la r^tocation publique de ces articles (Ao. 1451) ') qu'en 



Tall^ de Fmtigen , ils deyinrent bourgeois de Berne yers la fln da 
XUIe si^cle. (L c. p^21.) 

^) „Ligas et confoBderationis inter domimun Ladoyicam, dacem 
Sabaudi«9 et dominos Bernenses, ex una, et doiniiiam episcopum, 
capitnlam et patriotas Yallesü, ex altera, de anoo 1446.'' (Archiyes 
de TEtat, ä Sion.) Jean de Müller, L e. liyre lY, chap« Y, No. 351. 

^ Yoyez le GalUa christiana, t. XII, p. 749. Instromentum p.466. 

3) Ibidem, p. 749. Instramentiim p. 444. 

ftist. Archiv. II. 2 



18 D^veloppement de Tind^pendance du Haut-Yallais 

I 

mena^ant les patriotes vallaisaDS de refiiser son 61ection et de 
laifiser par-Iä le champ libre ä Tintrusion du cardinal de Sainte- 
Sabine y pr^lat ^tranger, qui ^tait soutenu par le pape Nicolas V. 



IIL 

RELATIONS ENTtlE LE VALLAIS ET LES WALDSTEtTEN. 

Les relations officielles des communes du Haut-Yallais avec 
les cantons forestiers sont plus anciennes que nos historiens 
ne Font suppos6 : elles naquirent ä Toccasion des guerres civiles 
que souleva le meurtre de T^v^que Guischard Tavelii et Vexr- 
pulsion d'Antoine de La Tour, son petit-neveu, accus6 d'Mre 
Tauteur ou le compKce de ce parricide. Ces troubles se pro- 
loogeant sous Tepiscopat orageux d'Edouard de Savoie etmöme 
sous celui de Tev^que Humbert de Billens^ qui^ Tunetrautre, 
^taient appuj^s par le comte de Savoie. Am^d6e YII^ dit le 
Rouge, et par les Bernois^ les Hauts-Vallaisans rechercherent 
la m^diation de Lucerne> dont les däput^s m^nag^rent (l'^^bord 
entre les deux partis une tr^ve de quelques semaines, savoir 
du ik ayril au 24 juin 1390'), et pr^par^rent ainsi les bases 
des trait6s de paix conclus en 1392, 1399 et 1400 •). Par l'ar- 
ticle VII de ce dernier trait6 , r^vöque de Sion r6serva au nom 
des communes du Haut-Vallais leur alliance avec les quatre 
cantons forestiers (fValdstetten) ; cons^quemment , cette alliance 
remontait d6jä k la seconde moiti6 du XIV® si^cle. 

Dans Torigine, Talliance des communes vallaisannes avec 
ces petits cantons n'avait d'autre objet ^ue de regier T^cbange 



^) „Treüga inita inter armatum Sabaadise et armatum patriae Val- 
lesii tractata oratomm Till® de Lucema anno 1390.'* ( Ex chronico 
novo yallesiano in domini Annue-Josephi de Rivai diplomatibus 
Tallesianis.) 

9) „Pax et concordia facta inter illustrem dominam Bonam, comi- 
tissam Sabaudias, et patriotas Vallesii de anno 1392.'' (Archives de 
PEtat^ ä Sion.) Gonfirmation de ce trait6 entre le dac Am^d^e Till 
et les Vallaisans, da 11 d^cembre 1399, ratifi^ par ce prince ä Cham- 
b^ry le 21 mars 1400. (Anne-Joseph de Rivaz , DiplomaUque, t. XIII.) 



et conqu^te du Bas-Vallais. 19 

des objets n^cessaires ä leur consommation , et particuliörement 
le commerce du sei que les patres du Haut-Yallais receyaient 
des Waldstetten ou ÜTraient ä ceux-ci , selon que cette denröe 
indispensable ^tait rare ou abondait chez eux. Ges rapports 
eommerciaux ne prirent le caractöre de trait^s pplitiques qu'ä 
Toccasion de la conquöte du Yal d'OssoIa (Eßchenthal) par les 
conföd^xäs. Ceux-ci ayant 6t6 expuls^s de cette vall^e (Ao. l&ll) 
par une arm^e savoyarde qui trayersa le Haut-Yallais, les 
emissaires. des petits cantons se r^pandirent dans les dizains 
supörieurs et y fomentörent une insurrection populaire cpntre 
r^vSque GuiUaume II, dit le jeune^ et son oncle Guiscbard de 
Rarogne, capitaine-g6n6ral et grand-bailli du Yallais öpiscopal, 
qui Airent frapp^s ensemble de Fostracisme de la Uazze par 
les piatriotes Haut-Yallaisans. ') 

G'est dans le dessein formö par les cantons forestiers de 
yenger cet ^chec en s'emparant de nouyeau du Yal d'Ossola et 
dans le besoin d'assurer la r^ussite de ce projet par la cobni- 
yence des dizains sup^rieurs du Yallais, qui 6taient maltres 
d'ouyrir ou de fermer aux armes du duc de Sayoie les passages 
du Simplon, bien plus que dans les pr^tendus griefs des pa- 
tnotes contre la maison de Rarogne, qu'il faut reconnaltre le 
mobile secret de la guerre ciyile qui, ä la möme 6poque, d6- 
solait le Yallais. Ges circonstances expliquent d'ailleurs la 
peicsistance de ces petits cantons ä sputenir la r^yolte des Hauts- 
Yallaisans et ä rejeter toutes les yoies de pacification propos6es 
par les 6tats neutres, au risque de comproniettre par-lä la paix 
Interieure de la Gonföd^ration elle-möme dans un but de con- 
qu^te et d'agrandissement personnel. 

Quoi qu'il en soit, les Waldstetten 6tant effectiyement ren- 
tr^s dans le Yal d'Ossola, au mois de septembre 1&>16, ayec 
Taide des patriotes Baut- Yallaisans qui, en röcompense, furent 
admis au b^n^fice de cette conqu6te, les communes d'Ernen 



*) Vpir Jean db Muller, histoire soisse, livre III, chap. ler, 
No. 287 et suiyants. On doit se pr^munir contre les discaurs qae le 
c^l^bre historien mei dan$ la booebe de ses personnages. 



20 Döveloppement de Tind^pendance du Haut-Vallais 

et de Munster 9 formant le dizain sup^rieur de Conches (en alle- 
mand Gonihs), conclurent, le 17 döcembre de la iii6me annöe, 
pour dix ans ^ une alliance de combourgeoisie (Burg- und Land- 
recht) avec Lucerne , Uri et Unterwald , ä laquelie acc6dörent 
bientöt les communes de Naters et de Brigue^ et enfin, le 
18 öGtobre suivant (1417)'], les dizains romands de Sierre et 
de Sion, qui, dit-dn, fiirent contraints par les communes alle- 
mandes d'adh^rer ä la möme cpmbourgeoisie. Ces actes, plus 
ou moins insurrectionnels , accomplis sans le concours des au- 
torit^s constituees du pajs et dirig^s contre elles, tendaient, 
d'un cötäy ä assurer aux trois petits cantons la disposition ex- 
clusive des Communications entre le Yal d'Ossola et le Haut- 
Vallais et, de Fautre» ä paralyser les effortß que Berne et le 
duc de Savoie faisaient pour r^tablir Tordre et amener une 
transaction amiable entre le gouvernement ^piscopal et les pa- 
triotes vallaisans. 

L'alliance conclue entre les deux dizains sup^rieurs *) et 
les Walds tetten ne fut potnt ratifi^e d'une maniöre formelle par 
les ^yöques de Sion qui succ6dörent au pr^lat exil6 ; Andr6 de 
Gualdo et son successeur, Guiilaume III deRarogne, Fapprou- 
vörent tacit^ment, mais F^v^que Henri E^perlin affecta de la 
considörer comme non-ayenue ') , et Walther de Supersax finit 
par abplir cette alliance particuliöre comme 6tant contraire aux 
droits de sa soüTcrainet^ temporelle. Elle subsista n^anmoins 
virtuellem ent de peuple ä peuple, comme le prouve Finter- 
vention des petits cantons dans les querelies qui s'^ley^rent 
plus tard (Ao. 1448 et 1456) entre les communes yallaisannes 



^} Voyez ces trait^s de combourgeoisie dans Tschüdi , Chronicon 
Belveticum^ t. II , p. 64 ei 66. -> Jean de Muller , 1. c. N. 316. 337. 

^) Les commune^ de Naters et de Brigue ne formaient alors qu'an 
seul dizaio. Les dizains de Sierre et de Sion se retir^rent de Tal- 
liance k la paix de 1420. 

3) Ge pr^Iat, dans ane lettre adress^e, le 13 janvier 1455 (nonyeau 
style), au duc de Milan, se fait un m^rite aupr^s de lui d'avoir fait 
omettre k dessein Tarticle r^servant la combonrgeoisie des Wald- 
stetten dans le renouyellement des anciens trait^s ayec Milan. (Anne- 
Joseph DE RivAz, GoUection diplomatique, t. XIV.) 



et conquöte du Bas-Yallais. 21 

de Brigue et de Fiesch, d'une part, et les pAjtres des yalI6es 
piemontaises de FOssola et de rAntigoria, de Tautre, au sujet 
des limites de leurs pätnrages respectifs. *) 

n faut donc reconnaitre que les relations politiques du 
Yallais episcopal avec les difförents cantons de la Ligue Hely^- 
tique ^taient alors sabordonnöes aux fluctuations des passions 
popolaires et, par cela möiiie, incertaines et pröcaires. Nöan- 
moins, ces rapports momentanes d^yeloppörent entre les peu- 
ples des sympathies r^ciproques et devinrent la base de Tunion 
intime qui rattacha plus tard le Vallais ä la Conf^d^ration 
Sutsse. 



IV. 

RELATIONS ENTRE LE VALLAIS ET BOLAN. 

Par sa frontiöre m^ridionaley le Haut -Yallais confinait sur 
plusieurs points aux vallöes subalpines qui d^pendaient naguöre 
du duch6 de Milan. Aussi, dös les temps les plus repulös, 
les peuplades voisines des deux versants opposös de la chalne 
des Alpes entretinrent entr'elles des rapports multipliös. Les 
comtes de Blandrate [BiandralCy en italienj, vassaux des öv^ques 
de Noyarre , de qui ils tenaient en fief le Val S6sia et la forte 
place de Rocca, situ6e au centre de eette yall6e, ayant acquis 
par une alliance matrimoniale la grande majorie de Viöge 
(Vuf) en Yallais, il parait qu'au milieu du XIIP siöcle ils 
transplantörent dans la yallöe döserte de Saas , qui fait partie 
de ce dizain, une eolonie de patres tirös du Yal Anzasca, oü 
ces comtes ayaient acquis des possessions territoriales, '] 



^) Accommodements faits entre les commMnaut^s yallaisannes et 
Celles da yal d'Ossola en 1448 et 1456. (Anne-Joseph de RiyAz, 1. c. 
tome XIV. 

') Türe, du 8 juin 1250, par lequel le seignenr Pierre de Caslello 
G^de aa oomte Godefroi de Blandrate ( p^re du comte Josselio , major 
de Yi^ge) certaios hommes du Yal Anzasca avec facall6 de ies trans^ 
pkmter dans la vaUee de Viege, (Archives de Yal^re, ä Sion.) 



22 D^veloppement de Tind^pendänce du Haut-Vallais 

Vers le m6me temps , F^v^que Henri de Rarogne noua des 
relations commerciäles avec les grandes compagnies marehandes 
du Milanais, afin d'attirer sur la route, auparavant peu frö- 
quent^e, du Simplon') une partie du transit commercial tra- 
versant les Alpes. Les guerres continuelles que ce prölat sou- 
tint contre Pierre de Savoie avaient rendu eette tentative illusoire, 
et Rodolphe de Yalpeline, son successeur au siöge de Sion, 
secondö dans cette entreprise utile par le comte Philippe, re- 
noua dös Fan 1271 *) ces nögociations. Mais ce ne fiit que squs 
r^piscopat de Boniface de Ghallant qu'elles prirent 16 caraetöre 
d'un v^ritable traitö de commerce. 

Conclu ä Sion au mois de mars 1291, entre les fondös de 
pouYoirs du syndicat de la compagnie des marchands de Milan 
et r^y^que de Sion, ce traitö röglait, daps le plus grand d<§- 
tail , en quatorze articles tout ce qui concernait le mode et la 
söcuritö du transport des colis, et il ötait accompagnö d'un 
ample tarif des droits de douane ou souste ä percevoir sur 
chäque espöce de marchandise, comme: draps de France, 
Stoffes de soie brochöes d'or et d'argent , et autres ; öpices, 
mercerie , lainages ; fers et aciers ; pierreries et mötaui: pröcieux. 
Ce tarif ^tait arrdtö pour toute la duree de Töpiscopat de Boni- 
face de Ghallant. ") 

Ce mouvement commercial, qui parait avoir 6tö trös-actif 
entre les compagnies marehandes ötablies ä Milan et ä Lyon, 
traversant le Vallais dans toute sa longueur, devint la source 



^) Le Simplon formait une seigneurie appartenante ä la maison des 
seignears de Gastello , du Novarrais, qui la vendirent en 1291 ä T^v^que 
Boniface de Ghallant, lequel la cdda, a titre de fief, aux comtes de 
Blandrate. 

3) Trait^ de commerce entre l*dv6que de Si6o et la compagnie des 
marchands de Milan, des annöes 1271—1272. — Voyez aussi Louis 
GiBRARio , Storia della monarchia di Savoia , t. II , p. 190; — On trouve 
des Coarsini ou banquiers lombards ^tablis ä Sion et a Saint-Maarice 
en 1274. 

3) Trait^ conclu entre F^v^que de Sion et les syndics de la com- 
pagnie des marchands de Milan , ä Sion , 1291 (nouv. style). (Archives 
jde Val^re, ä Sion.) 



et conquöte du Bas-Vallais. 23 

de la fortune de pinsienrs famUles nouvelles ^] qui, plus tard> 
s'^leyant sur les niines de Tancienne noblesse valkisanne ou 
sayoyarde, jouörent le principal röle dans le gouvernement du 
pays. 

Pendant les guerres ciyiles qui agit^rent au XVP si^cle les 
cit^s lombardeSy les Rapports entre Milan et le Vallais 6pi- 
scopal furent plusieurs fois interrompus et repris. Les entre^ 
prises des Suisses sur les terres du duc de Milan ti*oublörent 
6galemeiit ces relations commerciales. Lorsque le Val d'Ossola 
eut €i6 reconquis sur les conf6d6r6s par le comte de Gar- 
magnuola, ce g^n^ral sentit qu'il ne pourrait maintenir l'auto- 
rit6 de son inaittre dans ces valläes qu'en s*assuranf du con- 
cours des communes du Baut^Vallais. En consöquence^ il en- 
gagea son souverain, le duc Philippe- Marie Visconti, ä faire 
un traitä d*allianee perpötuelle avec ces' communes .et serendit 
Itti-möme ä Brigue pour n^gocier ce trait6, en röservant toute- 
fois express6ment Fapprobation de F^v^que Andr6 de Gualdo, 
qui venait d'Mre nommö par les pöres du concile administrateur 
de r^YÖch^ de Sion, ä la place de Guillaume de Rarogne, 
exile par les patriotes. L'alliance fiit effectivement sign6e le 
Y^ aoüt 1&22* et ratifi^e & Milan par le duc lui-m^me, le 
28 septembre suivant '). Ind^pendamment des rapports commer- 
ciaux , qui furent confirm^s sur le pied des trait^s pröc^dents, 
un article special et d'une grande iikipörtance politique stipu- 
laity yyque les passages des Alpes resteraient fermes aux ennemis 
respectifs des deux Etats contractants'' '), et, comme cette 
clause expresse annulait de fait, en ce qui concernait le Val 



1) Certaiii3 noms de famille du Vdllais , tels que : Ingressore de 
SoustOy SostioniSf Partitaris, Theüer etc., indiquent les emplois de 
partiteurs de souste ou inteadants des p^ages Ousf). 

2) „Gonyentiones et pacta inter ducem Mediolani et communilates 
Vallesii, data Briga Anno 1422." (Vidimus de 1739 aux Archives de 
l'Etat , ä Sion.) 

3) ,,Item, . . . ., nee etiam transitum seu redilum dabit 

aliquibus Tolenfibus venire ad offensiones et damna alicujus partium 
pnedictarum per paesus et territoria utriusque partium earumdem." 
(Ibidem.) 



2fr D^veloppement de Tind^pendance du Haut-Vallais 

d'Ossola, les effets de la combourgeoisie des trois dizains su- 
p^rieurs airec les Waldstetten, le duc consentit ä ce gue cette 
combourgeoisie füt r^serv^e dans le trait6. *) 

Fran^ois Sforce, successeur de son beau-p6re Philippe- 
Marie Visconti au duch6 de Milan, ayant form^ (le 30 aoüt 1454) 
une ligue entre les principanx Etats de la Haute^Italie , sous 
pr6texte.de pr^munir la Cbr^tientö contre une nouvelle inyasion 
des Turcs *), öcrivit le 12 juillet 1454 aux YaUaisans pour les 
engager ä entrer dans cette ligue en leur proposant en m6me 
temps un nouyeau traitö d'alliance sur les bases de celui de 
1422 '). L'^Y^que Henri Esperlin de Rarogne, qui occupait 
alors le siöge 6piscopal de Sion, se trouvant pour lors absent 
du pajs, la r^ponse des YaUaisans fut retardäe % et letrait^ 
ne put 6tre conclu que le 9 janyier' de Tann^e suivante (1455), 
au chMeau de la Majorie, entre F^y^up et les d6put6s des 
dizains y d'une part, et les enyoy^s du duc de Milan, de Tau* 
tre "). Cette alliance fut faite pour le terme de yingt- cijQq ans 
et la r^serye stiptilöe dans le trait6 de 1422 en fayeur de la 
combourgeoisie des communes yallaisannes ayec les Wald- 
stetten fut omise ä dessein, comme le prouye la lettre adress6e 
au duc Fran^ois par F^y^que le 13 janyier suiyant^). A dater 



^) „ in casu quod ipsi (Vallesiani) confcßderationeß ipsas 

de jure seryare tenentor." (Ibidem.) 

S) VoyezMuRATORi, Annales d'ltalia, ad annos 1453-, 1454. t. XIII, 
pag. 254, 261, 262. 

3) „ Liltera illastris domini dneis Mediolani ad reverendam episco- 
pum sedunensem , data Mediolani , daodecimo julii 1454." (Archiyes 
de l'Etat^ k Sion.) 

^) „Gapitula intelligentiaB illaatris domini ducis Mediolani, cum 
domino episcppo, communitate et bominibus Valiesii, data Mediolani, 
die XIV septembris." 

„Littera ejnsdem domini ducis s^d reyerendqm dominum episcopom, 
data ut sopra.*' (Archiyes de TEtat , ä Sion.) 

^) „Uadficatio liguae contraetae, Venetii, 30 augusti anno 1454, 
facta per reverendum episcopam sedunensem et totius patriam Val- 
iesii, data Seduno, annp 1455, Indictione Illa, die Jpvis IXa mensis 
januarii/' (Ibidpm.) 

^) Littera reverendi episcopi dpmini Henrici Esperüni de Rarpnia 



et conqu^te du Bas-Vallais. 25 

de cette ^poque, les aliiances du Vallais avec les ducs de 
Milan occupörent une place importante dans la politique de 
cette petite souverainet^ eccl^siastique. 

Teile 6tait la Situation du Vallais lorsque Walther de Super- 
sax fht ölevö au siöge ^piscopal de Sion, oü son ay^nement 
fiit le Signal d'nn revirement cömplet dans la politique Interieure 
et exterieure de ce pays. ') 



ad ducem Mediolani in causa confoederationis (supradictae) contrahendae, 
data Sedano, Xlllo. jannaril , anno 1455/' (Ibidem.) 

^) Note sar la signification da mot dixains : Jesus Sihler C^al- 
lesia^ Ubro I.) a d^ja observ^ que le mot disains ob dizains (ßesena)^ 
Zehnten, Zenden en allemand, ,,a decunUs aut denario non poiest 
derwari, cum tantum septem desenm sint," et 11 ajoute: unde namen 
deductum sity ignoro. 

Yoici Fexpllcation que nous proposons comme la plus cooforme 
aux documents et aux faits : 

On remarqoe dans divers actes, et particuli^rement dans an In- 
ventaire des biens de r£glise de Sion du Xlle siMe (Archives de Va- 
l^re, ä Sion 9 Tabula lit. B), que le chapitre de la Gath^drale avait 
le droit de pr^Iever la dixieme partie du revenu appartenant dans 
chaqne localitö ä la table ^piscopale C^tensa episcopaUs): Seduni, 

decimutn epUcapalis rei totius vilUe. — In po- 

testate SidriOy decimum episcopaUs rei. 

Les domailies ^piscopaux ^taient diyis^s conune ailleurs en chä- 
tellenies , vice-domnats ou majories ; r^vdque d^signait ces territoires 
seigneuriaux par les mots latins correspondants , tels que ; auieUania 
de Sirroy mßfaria de Vespia^ rice-domnaius de Raronia etc. De son 
c6t6 , le chapitre se servait pour dösigner les m^mes territoires d'une 
expression en rapport ayec la quotite de ses droits sur les reyenus de 
ces territoires, il disait: desenw de Sirro, de Vespia, de Raronia etc. 
Cette expression pr^yalut parmi le peuple^ qui la traduisit par Zehnte, 
en allemand, et dizain^ en francais. G'est en ce sens seulement que 
le mot dizains Cäesenas) est en rapport ayec le nombre dix O^ecumd). 
Au reste , les dizains sont souyent appel^s contrSe Ccontracta, en Italien 
contrada) dans les actes du Xllle et du XlVe si^cles, et m^me plus 
tard. Exemples : casteUanus contractu de Sirro , annis 1350 , 1420, 
1459; casamenta gute jacent in contracta de Ayent, anno 1249 (soit le 
dizain de Herens ) ; casteUanus et communitas contractu» Contegii, 
anno 1442 (soit le dizain de Gont)iey). En principe , chaque commune 
paroissiale enyoyait des d^put^s aux diätes ou assembMes g^n^rales 
du pays , ainsi : la commune de Moerill O^orgia) , qui aujourd*hui fait 



26 D^veloppement de rind^endance du Haut-Yallais etc. 

partie du dizaio de Rarogne, envoyait en 1335 son propre d6pQt6 ä la 
djöte ; au coniraire , les commones de Naters et de Brigue, qui, r^anies 
plas tard en an seol dizain, 6taient encore politiquement s^par^es Tune 
de Faatre^ se r^nnirent poor nommer lears d^put^s en commun. En 
1446 , on comptait dans le Haut-Vallais huit dizains , savoir , en re- 
montant : des^» de Seduno, de Sirro^ de Leuca, de Aoronta, de Vesjna^ 
de Briga sea de Naters , de Morgia et de Monte^Dei-superius (Conches, 
Gombs.) 



AVIS AU LEGTEUR. 

Les documents qui se rapportent au pr^nt m^oire se trouyent placds dans 
la troisi^me section de ce yolume^ intitul^e: Mittheilungen aus dem Gebiete der 
Landeskunde ältester und mittlerer Zeit. 



R E G E S T E N. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden 

im Aargan. 

Zusammengetragen durch 
HERRN GiRl VON REDING, 

alt Beg.IUMi , in Bmiam, 

umgearbeitet und herausgegeben durch 

Th. V. Mohr, 

au« Chur. 



Der Heraasgeber dieser Regesten, dem einzig das geringfügige 
Verdienst zukömmt, dieselben, unter Weglassang alles desjenigen, 
^as iur den Forscher and den Freand vaterländischer Geschichten un- 
wesentlich erschien , in gedrängterer Kurze für den Druck umgearbeitet 
zu haben — soll und darf nicht unterlassen , dem hochgeachteten Herrn 
alt Regierungsrath Carl v. Reding in Baden, der sich der mühe- 
vollen Arbeit unterzog, die vollständigen Regesten des Archivs der 
Stadt Baden zusammenzutragen^ hiermit öffentlich seinen verbindlich- 
sten Dank abzustatten. Ihm gebührt das Hauptverdienst I — Nicht 
minder verdient die Bereitwilligkeit, mit welcher die Tit. Behörden 
der Stadt Baden dem Herrn von Reding die Miftheilung seiner Arbeit 
an die Redactions-Gommission der allgemeinen Schweizerischen ge- 
schichtforscheäden Gesellschaft , behufs Veröffentlichung , gestattet 
haben, die Anerkennung aller Geschichtsfreunde. 



tm 1286 za Visljspach in der Kirche , ohne Monat und Tag. Latein. 

Spruchbrief des Frohstes Lüthold von Zofingen in Streit- 
sachen zvrischen dem Pfarr-Rector zuf Vislispach und dessen 
Pfarrgenossen , Gefälle der Pfarrei und die Beschwerde , das 
Wucfaörrind und den Zuchteber zu halten. — Gefertigt durch 



30 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

die Notarien: Heinrich Maness, Chorherr zu Zürich, und Con- 
rad Y. Hegendorf. — Siegler: Probst zu Zofingen, der Abt yon 
Wettingen und Johann v. Büttikon , Chorherr zu Beromünster. 
— Siegel des Letztem fehlt. 

n. Zarlch 17. Aog. 1304. 
Der Rath zu Zürich urkundet, dass Rudolf, Johann und 
Anna, Rudolfs von Slieren sei. Kinder, mit Zustimmung der 
Mitbesitzer, 6 Mütt Kernen Grundzins zu Popensol (Boppelsen) 
ab dem Lehengute Heinrichs, genannt Swammendings, an Hein- 
rich Suter ab Müllihalden verkauft haben. — Siegel der Stadt 
Zürich, abgerissen. — Zeugen: Rud. y. Beggenhoven ; Biber, 
Schultheiss; Job. v. Escher, Ritter; und die Räthe: Rud. Mül- 
nerjgr. , Hartm. und Conr. die Saler, Hug Biberli, Jakob 
Bruno u. A. 

8. Zürich 1306 , Montag vor Andreas C28. Nov.). 

Elsbeth, Aebtissin zum Frauenmünster, urkundet, dass Frau 
Elsbeth, Ritter Rud. v. Lunkhoven Ehefrau, mit Zustimmung 
desselben für die Rinder Hemmann, Margreth, Elsbeth und 
Anna, dem Frauenkloster Seldenowe bei Zürich den Grundzins 
auf ihrem Hofe zu Tachsnern (4 Mütt Kernen, 1 Malter Haber, 
1 Mütt Erbsen, 1 Viert. »Nossea (Nüsse) und 1 Schwein, das 
8 Schill, gelten soll) verkauft habe. Der Hof, des Frauen- 
münsters Lehen , wird zugleich dem Kloster Seldenove um 
1 Den. jährlich verliehen. — Siegel der Aebtissin, fehlt. — 
Zeugen : Rud. und Lüthold v. Beggenhoven ; Lüthold Brühunt, 
Ritter ; Jak. Brun , Schultheiss ; Heinr. v. Holderberg ; Ulrich 
V. Ustera u. A. 

4« 1311 , Donnerstag nach St. Mathias C25. Febr.). 

Schultheiss, Rath und Burger zu Baden nehmen den Prior 
und das Convent zu Sion (bei Klingnau), St. Wilbelms-Ordens, 
um 12 Pfd. Pfennig zu Bürgern auf. — Zeugen : Cunrat des 
Wirths, Schultheiss; Job. v. Regensberg; Wemher Hofmann; 
Heinrich, sein Bruder; Rüdiger v. Siggingen u. A. — Das Stadt- 
siegel abgerissen. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 31 

5« Baden 1315 , an Pet. und Paul (25. Jan.). 

Herzog Leopold von Oesterreich urkundet, dass er seinem 
Diener, dem Businger, wegen nach Frankfurt geleisteter und 
künftig zu leistender Dienste 20 Mark Silber Baseler Gewichts 
schulde und ihm dafür (benannte] Grundzinse zu Baden und 
Gehistorf zu Pfand einsetze» Mit Vorbehalt des Wiederlösungs- 
rechts für sich, seine Brüder und Erben. — - Mit dem herzog- 
lichen Siegel. 

•• Baden 1315, an Pet ond Panl (29. Jan.). 

Herzog Leopold von Oesterreich urkundet, dass er dem 
Ritter Arnold von Rynsvelt 14 Mark Silbers (wovon 4> um ein 
Pferd für des Herzogs Diener Metier) schuldig geworden und 
dafür 14 Stück Grundzins auf der mittlem Mühle zu Baden als 
Pfand eingesetzt habe. Mit Wiederlösungsrecht wie oben. 

9» Baden 1317, Samstag nach dem 12. Tag (9. Jan.). 

Derselbe urkundet, dass er der Wittwe des Baders Johann 
zu Baden 7 Mark Silber schuldig geworden sei , und verpfändet 
dafür ^ mit Vorbehalt der Wiederlösung, Grundzinse und Steuern 
zn Gebistorf. 

9. Baden 1317, Freitag nach Lichüness (4. Febr.). 

Herzog Leopold von Oesterreich bewilligt den Burgern zu 
Baden , in den Aeckern > die sie als Oesterreicbische Lehen inne 
haben, Weinreben zu pflanzen, mit der Zusicherung, dass, so 
lange der Lehenzins richtig bezahlt werde, sie ihnen nie sol- 
len entzogen, noch der Zins erhöht werden. — Mit dem her- 
zoglichen Siegel. 

•• Gonstanz 1323, im Augost. Latein. 
Bischof Otto von Gonstanz bestäiigt die Anstellung von vier 
Gaplanen. — Bischöfliches Siegel. 

' 4 

10* Bragg 1324 , aaf St. Laarenzen Abend (9. Aag.). 

Herzog Leopold von Oesterreich urkundet, dass er dem 
Wilhdm Jungholz, genannt Rontschi, für geleistete und noch 



32 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

zu leistende Dienste schuldig geworden und ihm zu Pfand ein- 
gesetzt habe 18 Pfd. jährlich aus der Herbststeuer zu Rohr- 
dorf. Mit Vorbehalt der Wiederlösung. — Herzogliches Siegel 
(zerbröckelt). 

lt. Baden 1328, Dienstag vor der Palmwoche (72. März). 

Wernher und Job. v. Liebegg, Gebruder, und ihr Vetter 
Job. y. Liebegg verkaufen der Frau Elsbeth, W^ittwe Johannes 
des Baders sei. zu Baden, die Vogtei auf Trumelsperg (im 
Siggenthal) um 20 Mark grobes Silber Züricher Währung. — > 
Siegler: Wernh. u. Job. v. Liebegg. 

M. Mare 1328 , an St. Mart. Abend (10. Nov.). 

Abt und Conyent des S^ostersMure Urkunden, dass sie dem 
Ritter Heinr. v. Gessler und dessen Bruder Ulrich, Kirchherrn 
zu Engstringen, das Gut zu Göslikon, genannt beim Brun- 
nen, ^ammt dazu gehörigen Kirchensatze um kO Mark Silber 
Züricher Gewichts verkauft haben. •— Siegel des Abts und des 
Convents. 



1. Jan. 1340. 

Niclau^ Witenstein , Kirchherr zu Baden , urkundet , dass 
er zu Gunsten seiner Pfarrgemeinde auf Alles, was für Oel zu 
den Lichtern in der Kirche bezahlt oder geliefert vrird, Ver- 
zicht leiste. — Siegel des Pfarramtes. 

14. Seckingen 1340 , Montag nach Sim. und Juda C30. Oct.). 

Agnes, Aebtissin zu Seckingen, urkundet, dass sie an Cun* 
rad Smit von Wirnalingen den Hof Ganzen (?) zu Ober-Würn- 
alingen, Erblehen des Stifts, um einen Grundzins von 1 Mütt 
Kernen und 4 Schill. Den. verkauft habe. — Siegel des Stifts. 

15. Zürich 1340, St. Othmars Abend (15. Nov.). 

Rudolf von Glarus, Ritter, Heinrich Lidig und Rud. Schön, 
Burger und Amtleute zu Zürich, Urkunden in Auftrag von 
Burgermeister, Rath und Burger daselbst, dass die Abtei Frauen- 
münster dem Gerber Berchtold Schürmeyer in Zürich 8 Mütt 



Regiesten des Archivs der Stadt Baden. 33 

Kernen , 1 Malter Haber , 2 Hühner und 50 Eier Grundzins auf 
Joh. Forschers Gut zu Tacbsnem, um 66 Pfd. neuer Züricher 
Pfenn. zu Erblehen verkauft habe. — Siegel der 3 Beauftrag- 
ten. — Zeugen. 

^•. In der neoen Regensberg 1343, Montag nach St. Johann zu 

Sungichten (30. Jan.). 

Johann von Sünikon urkundet, dass er 8 Hütt Kernen, 
2 Malter Haber, 6 Viert. Erbsen und 10 Schill. Den. Zürch. W. 
Grundzins auf dem » Oheimsgute a zu Sünikon verpfändet habe. 

— Siegler: Job. v. Sünikon. — Zeugen: Conr. v. Ebned, ge- 
nannt V. Ruti ; Ulr. Meyer v. Mure ; Bilgeri v. Ebned ; Conr. Am- 
mann > Schultheiss zu Greifensee ; Job. Zwicker. 

M. Baden 1343, Donnerstag nach St. Gath. (27. Nov.) 

Urkunde von Schultheiss, Räth und Burgern der Stadt Ba- 
den über die mit der Badstube zu Baden verbundenen Rechte. 

— Siegel der Stadt (fehlt). — Zeugen: Johann der Segenser, 
Untervogt zu Baden; Schultheiss Guni (Lienheim) und noch 
16 Burger daselbst. 

fl9. Künigsvelt 1344, an St. Urt>an (25. Mai). -«- Abschrift. 

Urkunde der weiland Königin Agnes, mit nähern Bestim- 
mungen über eine von ihrer Mutter, der Rom. Königin Elisabeth, 
mit 28 Stück Kernen Grundzins dotirten Caplanei zu Nieder- 
Baden. 



Bragg 1344, an St. Bamabas (11. Juni). -^ Abschrift. 

Herzog Friedrich von Oesterreich bestätigt die Stiftung der 
Königin Elisabeth und die Anordnungen der Königip Agnes zu 
Gunsten der Capelle in Nieder- Baden. 



Brogg 1344, FreiUg nach U. Fr. Tag im August (20. Aug.). 

Herzog Friedrich von Oesterreich urkundet, dass er den 
Hof nebst Kirchensatz Von Rohrdorf, wie ihn Marichard 
von Rüsseck besessen, nachdem dessen Sohn Heinrich diese» 

Rift. Arebiv. U. % 



3G Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

V 

SS. Baden 1353, an St. Hilarien Abend (12. Jan.). 

Erblehenbrief um ein Haus und Hofstatt zu Baden, zu 
Gunsten Heinr. Fallers, Burgers zu Baden, ausgestellt durch 
Job. Zwicker, Schul theiss daselbst. — Siegel des Schultheissen. 

S4. Baden 1353 , Samstag vor St. Gregor. (9. März). 

Urkunde Hermanns v. Landenberg von Greifensee , herzog- 
lichen Landvogts im Thurgöw und £rgöw> enthaltend einen 
Vergleich zwischen der Stadt Baden und den grossen Bädern, 
in Betreff des Verkehrs mit Lebensmitteln, abgeschlossen mit 
Zuzug des Bruders Peter v. Stoffeln, Comthur zu Tannenfels 
und Rath des Herzogs, Job. Zwickers, Schultheiss, und Rudolf 
Meyers, Unter^^ogt zu Baden. ^ Siegel: H. v. Landenberg und 
der Stadt. 

SS. Schaffhausen 1353 , am 1. April. 

Niciaus Brümsi, Burger daselbst, verzichtet auf die Vor- 
mundschaft über Elisabeth, seines Bruders sei. von Elvingen 
Kind, zu Gunsten Ulin des Scherers zu Baden, oder dessen, 
den die Mutter oder die Muhme des Kindes dafür bezeichnen 
werden. — Siegel des NicI. Brümsi. 



1353 , Dienstag nach aasgehender Pfingstwoche (28. Mai). 

Herzog Albrecht von Oesterreich bestätigt den Landenberg- 
schen Vergleich (s. oben] zwischen der Stadt Baden und den 
grossen Bädern in Betreff des Verkehrs mit Lebensmitteln. — 
Mit dem dreischildigen herzogl. Siegel. 

W9. Baden 1353, Montag vor St. Verena (26. Aug.). 

Der Schultheiss Job. Zwicker von Baden urkundet, dass 
Ita Fry daselbst dem Spital Baden ein Lehen, ihr Haus und 
verschiedene Zinse vergäbet habe. ^ Zeugen: Burkhard, der 
Schreiber der Königin Agnes, und verschiedene Burger von 
Baden. — Siegler: der Schultheiss. 



U Zürich 1353 , Donnerstag vor St. Verena (29. Aug.). 
Erklärung Rud. Frios, Burger daselbst, als Vogt der Ita 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 37 

Frigin von Baden, dass er zum Voraus Alles gutheisse, was 
dieselbe dem Spital Baden vergaben werde. 



Baden 1353, Freitag nach St. Verena (5. Sept.). 

Verschreibung als Leibding an Ita Frigin oder Fry von Ba- 
den , und nachmalige Vergabung an den dortigen Spital eines 
Hauses und etwelcher Zinse, die derselben gehörten. Rudolf 
Haso war Spitalmeister und die Königin Agnes schickte dazu 
ihren eigenen Schreiber Burkhard. 



Baden 1353, Donnerstag nach St Mich. (3. Oct.) 

Schultheiss Job. Zwicker zu Baden urkundet, dass Frau 
Adelheid 9 Cuni Gemseli'Sy des gewesenen Schultheissen zu Ba- 
den Ehefrau, dem dortigen Spital ihren Garten bei der Linde 
daselbst vermacht habe. — Zeugen. — Siegel Job. Zwickers, 
da der Spital noch kein Siegel hatte. 

411. Wien 1353, Dienstag vor St. Lucien Tag (10.Dec.). 

Herzog Albrecht von Gestenreich bewilligt der Stadt Baden 
die Errichtung von Markthäusem. — Hit dem herzogl. Siegel. 

4M. Baden 1354, Mittwoch vor Mitte-Faslen (19. März.) 

Job. Zwicker, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass Cath. 
Velkli und Cuni Stäger , gegen Auskaufschilling von 25 Pfd. 
Zofinger^ auf alles Vermögen Verzicht leisten, das der Ita 
Frjin von Baden (deren Beistand ist Rud. Frio von Zürich] aus 
der Verlassenschaft des Henzli Hemmann erbsweise zufallen 
würde. Dabei verbürgt Ritter Hemmann von Rümlang die Zu- 
fiiedenheit der beiden Verzichtenden. •— Zeugen: Hem. v. Rüm- 
lang; Wernher, der Vogt von Brugg; Rud. Heyer, der Unter- 
vogt, n. m. A. — Siegler: der Schultheiss und der Ritter 
von Rümlang. 

49. 1354, Donnerstag nach St. Georg (24. April). 

Die Gebrüder Conrad, Probst zu Emmerach, Johannes, Kirch- 
herr zu Bülach, und Ritter Heinrich, Alle Freiherren v. Tengen, 



38 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Urkunden, dass Heinr. Walther , ihr Burger zu Ow, der Frau 
Agnes 9 weiland Königin von Ungarn , &Mütt Kernen , & Hühner 
und M Eier Grundzins ab einem Gute zu Lengnang (Leognau) 
um 40 Pfd. Zofiog. Pfenn. verkauft habe. — Siegel des Probsts 
und seiner zwei Brüder. 

44. Kängsvelt 1354 , am St. Pet. u. Pauls Abend (28. Jum). 

Vergabung von 7 Mark Silber an Werth, in Grundzinsen 
zu Stetten und Hendschikon, sammt & Stück Grundzinsen zu 
Lengnau , an den Spital Baden. — Ist doppelt gefertigt^ und 
das eine Doppel mit den Siegeln des Klosters Königsfelden und 
der Stadt y das andere nur mit dem des Klosters oder der 
Königin Agnes versehen. 

4ft. Baden 1354, Montag vor St. Ulrich (30. Juni). 

Schultheiss Job. Zwicker Urkunde! ^ dass Heinzmann der 
Meyer von Siggingen, Burger zu Baden, und Grete, dessen 
Frau , ab ihrem Hause daselbst dem Spital Baden 2 Viertel 
Kernen Grundzins vergäbet haben. — ^ Zeugen: Cuni Kago, 
Leutpriester zu Baden ^ u. A. — Siegler : der Schultheiss. 

4«, Brngg 1354, an St. GaU. (16. Oct.) 

Herzog Albrecht von Oesterreich erklärt den Spital Baden 
steuerfrei und ertheilt ihm alle Rechte und Nutzungen eines 
dortigen Burgers. — Das herzogl. Siegel ist abgerissen. 

49. Baden 1354, Montag oder Mittwoch nach St Niclaas. 

(8. oder 10. Dec.) 

Schultheiss Job. Zwicker zu Baden urkundet, dass Adel- 
heid, Ehefrau Bertholds von Winterthur, Burgers zu Baden, 
und von ihm verbeiständet, dem Spitalmeister Rud. Haso zu 
Händen des Spitals ihr Haus daselbst vergäbet habe. — Siegel 
der Stadt und des Schultheissen fehlen. 

49. Baden 1354, Mittwoch nach St. Niclaas (10. Dec). 
Der Nämliche urkundet , dass der Spital Baden auf Geheiss 
der Königin Agnes dem Berthold von Winte^thur und Adel- 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 39 

« 

heid, seiner Frau» ein Leibdiog ausgesetzt habe. — Zeugeo. -^ 
Mit den Siegeln der Stadt und des Schidtheissen. 

49. Baden 1356, SamsUg vor Mathias (^.Febr.). 

Der Schultheiss zu Baden, Conrad Mejer von Siggingen, 
urkundet, dass Walther am Staad» Burger daselbst» dem Con* 
rad Niesselin, auch Burger, 2 Pfd. Zofinger jährliehen Zinses 
oder 28 Pfd. Capital ab seinem und Mathias Fischers Haus 
schuldig geworden sei. — Zeugen: Heinr. v. Birchdorf u. A., 
Burger zu Baden. — Siegel des Schultheissen. 



Baden 1356 , Montag vor Matthsi (22. Febr.). 

Alhrecht V. Puchheim, herzogt. Hauptmann und Landvogt 
im Ergöw, Thurgöw und £lsass, urkundet, dass Berthold 
Weggeiers sei. Wittwe, Margaritha, Bürgerin zu Baden, unter 
Beistand vonRud. Meyer v. Siggingen, Untervogt daselbst, dem 
Cuni Niesselin, seiner Ehefrau Catharine und ihrer beiden 
Tochter, Margaritha, Burger zu Baden, den Zehenden zu 
Birmenstorf — Oesterreichisches Lehen — verkauft, und er, 
der Landvogt, Namens der Herrschaft, das Lehen den Käufern 
übergeben habe. — Das Siegel fehlt. 

51. Baden 1356, Donnerstag vor dem Mayen-Tag (30. April). 

Conrad Meyer von Siggingen, Schultheiss zu Baden, ur- 
kündet, dass Conrad Weggier, Burger zu Baden, dem Conrad 
Niesselin, ebenfalls Burger, den Meyerbof am Brül zu Nieder- 
Aeradingen und ein Gut zu Lengnach (Lengnau] um 74 Pfd. 
Zofinger Den. verkauft habe. — Zeugen. -— Siegler : der 
Schultheiss. 

59. Baden 1356 , an St. Margr. Abend (12. Juli). 

Der Schultheiss Conrad Meyer zu Baden urkundet, dass 
Margaretha, Benz Weggeiers Wittwe daselbst, verbeiständet 
durch Budolf Meyer, dem Spital Baden unter Vorbehalt eines 
Leibgedings einen Weingarten unten an der Burg zu Baden 
vergäbet habe. — Zeugen: Ritter Joh. v. Büttikon ; Johann, der 



/iO Regesten des Arcbirs der Stadt Baden. 

* 
Kircbherr von . . . (unlesbar] ; Heinrieb Birchdorf u. a. Burger. 

— Siegel des Schultheissen Meyer. 

» 

58. Wien 1357 , ao St. Agnesen Tag (2t Jan.). 

Herzog Albrecbt von Oesterreich bewilligt dem Götz Meyer 
von Nieder- Baden 9 dass er das o bescblossene Bad a daselbst 
den x> Heinr. v. Bircbdorf , Job. Scbnider , Cuiirat Meyer v. Sig- 
gingen 9 Heinr. Koufmann » Job. Bemer, Job. Zwicker, Hensli 
Oltinger und Wernli dem Scbribera, Bürgern von Baden, die 
für ibn Bürgscbaft geleistet, um 330 0. verpfände. — Mit dem 
dreiscbildigen Sieget des Herzogs. 

54. Baden 1358, Mont. nacbausgeb. Pfingsten (28. Mai). 

Der Scbultbeiss Job. Zwicker zu Baden urkundet, dass die 
Ebeleute: Rudolf der Sulzer, Vogt zu Kyburg, und Catbarine 
Meyer von Ennetbaden» mit Hartmann, des benannten Sulzeris 
Sobn, und Elsbetb, dessen Ebefrau, der benannten Catbarina 
Tocbter, an Niclaus Meyer von Ennetbaden, Burger 2u Baden 
und ebenfalls Sobn derselben, mebrere Weingärten (Lebender 
Aebtissin zu Züricb) um 100 Pfd. Zof. Pfenn. verkauft baben. -^ 
Zeugen: Rud. Meyer Von Siggingen u. a. Burger zu Baden. — * 
Siegler: der Scbultbeiss und Rud. Sülzer. 

55. Baden 1358 , Freitag vor St. Mart. (9. Nov.). 

Margaretha Meyer, Cuni Meyers von Siggingen Ebefrau, 
verkauft dem Cunrat Nieselin, Burger von Badqn, etlicbe Grund- 
zinse um 20 Pfd. — Siegler: ihr Beistand Heinr. Meyer. 

5«. Baden 1359 , Freitag vor U. Fr. Tag zur Lichtmess (25. Jan.). 

Ritter Heinrieb v. Rümlang, Burger zu Baden, erkundet, 
dass Job. Berner, aucb Burger, 7 Mütt Kernen Grundzins ab 
einer Hofstatt zu Nieder-Baden Cuni dem Hirten und seiner 
Frau Clara um 80 fl, verkauft habe. — Zeugen. 

59. Bf^mgarten 1359 , Samstag vor MiUe März (9. März). 
Der Scbultbeiss zu Bremgarten, Job. v. Eicbiberger, urkun- 
det, dass Ritter Ulrich der Gcssler und sein Sobn Heinrieb 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 41 

dem Gering von Altwis, Vogt der Königin Agnes auf demBöz- 
berg und im Eigen , za deren Händen , das Gut d zum Brunnen « 
und den dazu gehörigen Kirchensalz sammt der Kirche zu Gösli- 
kon um 60 Mark Silber Zürichergewicht verkauft habe. — 
Siegel: des Schultheissen» der Stadt Bremgarten und der bei- 
den Gessler. 

59. Kdnigsvelt 1859, am 1. Brachmonat. 

Frau Agnes, weiland Königin von Ungarn, vergäbet an den 
heil. Geist und den Spital zu Baden den Hof und den Kirchen- 
satz zu Göslikon. — Siegel des Klosters Königsfelden. 

ft#. (Zarich) 1359 y am 5. Heomonat. 

<■ 

Burgermeister Rudolf Brun, Ritter, der Rath und die Zunft- 
meister der Stadt Zürich Urkunden, dass Chorherr Ulrich der 
Pfiing zu Beromünster, und seine Brüder Johann, Jakob und 
Heinrich, Burger zu Zürich, zugleich Namens ihres lands- 
abwesenden Bruders Hermann Pfiing, an Johann von Seon, 
auch Burger daselbst, 17 Mütt Kernen, 3 Malter Haber, 6 Vier- 
tel £rbsen , 1 Schwein x> das 2 Stück gelten soll a , Hühner und 
Eier wie gewöhnlich, Grundzins zu Steinmaur, um 112 fl. ver- 
kauft haben. — Siegel der Stadt Zürich und Ulrich Pfiings. — 
Des Raths zu Zürich waren : Rüdiger Maness ; Eberhart Mülner, 
Ritter ; Gaudenz v. Hofistetten ; Rud. Mülner ; Jakob v. Wengi ; 
Hemnann Maness; Rud. Meyer v. Knonau; Joh. Krieg; Ulrich 
Krieg; Ulrich Schwendi; Rud. Herdiner; Berthold Hentscher; 
Heinr. Trüber. Dann folgen die Namen von 13 Zunftmeistern. 



Baden 1359, Dienstag nach Mar. Magd. (23. Juli). 

Schultheiss Joh. Zwicker zu Baden urkundet, dass Jakob 
V. Rohrdorf, Burger zu Baden, dem Joh. Koufmann, auch Bur- 
ger daselbst, etwas Grundzinse zu Baden verkauft habe. *- 
Zeugen. — Siegel des Schultheissen. 

•t. Küngsvelt 1359 , Dienstag nach St. Jacob (30. Jali). 
Frau Agnes, weiland Königin von Ungarn, vergäbet, zu 
Stiftung eines ewigen Lichts in der Spitalkapelle zu Bade0> 



42 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

4 Stück Keraen Grundzins zu Baden , die sie von Gunzi Wegler 
daselbst erkauft bat. -^ Siegel des Klosters Königsfelden und 
des Spitals Baden. 

••. (Baden) 1359 , an U. Fr. Abend im Herbst (7. Sept.). 

Heinr. P^ter von Ennetbaden und seine Frau Verena^ Cuni 
Niesseli's Tocbter, genehmigen eine Vergabung dieses Letztern 
an den Spital zu Baden. — Zeugen. — Siegler : der Schultbeiss 
Zwicker. 



Bremgarten 1360 , auf St. Oswald (5. Aug.). 

Johannes, Kirchherr zu Göslikon, urkundet — in Folge 
Kaufs und Vergabung des Kirchensatzes von Göslikon an den 
Spital zu Baden durch die Königin Agnes •— dass der Spital 
aus dem Kirchensatze jährlich 30 Mütt Roggen zu beziehen 
habe. — Siegler: der Kirchherr und der Schultbeiss Eichiberg 
zu Bremgarten. 

•4. Winterthar 1360, Mittwoch nach St. Nicolaus (O.Dec). 

Der Schultbeiss Heinrich Gevetterli urkundet, dass Anna 
die Schenkin von Liebenberg, Wittwe von Gottfried Schenk 
V. Liebenb., verbeiständet durch Ritter Nicl. v. Schwandegg, das 
Gut zu Rtiti bei Mellingen , für » Zins eigen « an Verena Matter 
von Loufenberg (Laufenburg] um 70 fl. Züricher W. verkauft 
habe. — Siegel des Schultheissen , der Anna Schenk und des 
Ritters V. Schwandegg. 

•ft. Baden 1360 , Mittwoch nach Weihnacht (30. Dec.) 

Job. Schnider, Burger zu Baden, urkundet, dass Schultbeiss 
Job. Zwicker und dessen Ehefrau Margaritha, theils für die 
Pfarrkirche daselbst, theils zu einer Spende an ihre Jahrzeit, 
dem Spitalmeister Rud. Haso, zu Händen des Spitals, 6 Mütt 
Kernen Ghindzins vergäbet haben. — Gesiegelt durch Johann 
Schnider, Schultbeiss Zwicker und Rud. Meinhart, Oheim und 
Vogt der Marg. Zwicker. 



Regesteil des Archivs der StadI Baden. 43 

Winterthnr 1361 , auf Sl. Yalenün (14. FebrO- 

Der Schultheiss Heinr. Gevetterli dasrelbst urkundet, dass 
sich der dortige Burger Götz der Sulzer mit seinem Bruder Ru- 
dolf um alle Ansprache an den Nachlass ihres sei. Bruders 
Cunrad, gewesenen Pfirundherm auf dem h. Berge bei Winter-, 
thur , und ihrer Eltern verglichen habe , und mit 10 Pfd. Pfenn. 
Züricher Münz ausgekauft sei. — Das Siegel des Raths ist ab- 
gerissen. — Zeugen. 

•9. Brugg 1361 , Freitag vor ausgehender Osterwoche i% April). 

Herzog Rudolf (lY) von Oesterreich urkundet ( im 22. Jahre 
seines Alters und im dritten seiner Regierung] für sich und 
seine Brüder Friedrich, Albrecht und Lütpold, dass er auf 
Bitte seiner Base, der Königin Agnes, alle firühem, gegen- 
wärtigen und künftigen i> Clausner und Clausnerinnena, die 
auf Oesterreichischem Gebiete, zu Eigen, im Thurgow, imEl- 
sass oder im Sund^ow, in, Städten oder auf dem Lande, in 
Gottes Dienste sesshaft sind oder künftig wohnen werden, »ge- 
freyt habe und freye a , dass sie bei gesundem Leibe oder auch 
auf dem Todbette alles, was sie an »fahrendem Gutea be- 
sitzen, einem andern armen Menschen, wem sie wollen, geben 
und » beschicken a mögen , und dass Niemand sie daran hindern 
soll. Auch sollen alle dermaligen und künftigen Claüsner und 
Clausnerinnen > gemeinlicfa und jedes insbesondere, dem all- 
mäohtigen Gott zu Lob und zu seinem, der Herzogin, aller 
Geschwister und der^ Königin Agnes Seelenheil, alle Tage 
fünf Pater noster und Ave Maria beten. — Mit dem grossen 
herzogt. Siegel und dem Handzeichen ^l-^ des Herzogs. 



HS. Constanz 1361 , an St. Georg Abend (22. April). 

Peter Unterschoph von Constanz urkundet , dass Cunrat der 
Brandenburger zu Baden sich wegen der Acht, die er, Peter, 
bei dem Hofgericht Rothweil gegen ihn ausgjBwirkt, seinem Wil- 
len gemäss verglichen habe , und dass er ihn jener Acht halber 
von heute an ftir Leib und Gut sicher erkläre. ^ Zeugen: 



44' Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Mehrere. Burger von Gon&tanz, u. A. »Herrmann der Tüfel.a — 
Siegler: Pet. Ü. ; doch fehlt das Siegel. 



Laaffenberg 1361 , Sonntag vor St. Gath* (21. Nov.) 

Graf Johaniies von Habspurg urkundet^ dass Joh. v. Vare 
mit Zustimmung seines Bruders Eberhard dem ehrbaren Knecht 
Lüthold dem Businger 3 Mütt 2 Viertel Kernen, i Malt. Haber 
und 15 Hühner jährliche Zinse, ab seinem Theile des halben 
Zehenten zu Dielstdrf , um 30 gute Gulden verkauft habe. Der 
Graf verleiht dem Käufer zugleich den Grundzins ab Ober- 
lehenherr. — Siegel des Grafen und der beiden Brüder v. Vare. 

90. Mellingen 1362 , FreiUg vor Galli (14. Oet.). 
Rud. V. Trostberg (Trostburg), Ritter, verkauft für sich 
und Namens seines Bruders sei. Sohn , Joh. v. Trostberg, dem 
Ammann Niesselin von Brunegg, Burger zu Mellingen, einen 
Grundzins (3 Stück Kernen, 2 Stück Haber, 3 Stück Roggen, 
3 Hühner und 50 Eier] daselbst — mit Vorbehalt ihres Zvfinges 
zu Mellingen — um 104 £1. — Zeugen: loh. Pitterkrut^ Schult- 
heiss zu Mellingen ; Peter von Birmenstorf ; Peter von Rohr- 
dorf; Joh. Mevenberger u. a. Burger daselbst. — Siegel : Rud. 
V. Trostberg. 

«i. Brugg 1363 , an St. Matthäus Tag (24. Febr.). 
Herzog Rud. von Oesterreich bewilligt auf Anrathen seines 
Kanzlers, des Bischofis von Gurk, dem Götz Meyer, Burger 
von Baden, alle besitzenden Oesterreichischen Lehen (Häuser, 
Hofstätte, Bäder u. a. Güter] seiner Ehefrau Margaritha, zu 
Sicherung ihrer Widerlage und Heimsteuer, lehensweise zu 
verpfänden; mit Vorbehalt jedoch des Mannschaftsrechts und 
dass es mit Hand des Oheims des Herzogs , des Grafen Johann 
von Vroburg, seines Landvogts im Eigen und Thurgow, oder 
sonst eines jeweiligen Landvogts geschehe. — Mit dem drei- 
schildigen Siegel des Herzogs. 

V*. Schaffhausen 1363 , an St. \iU Tag im Brachm. (15. Jun.). 
Schultheis^ und Rath von Schafihausen Urkunden, dass 



Regesten des Archiys der Sladt Baden. 45 

Ritter Wemher Griesbain und sein Bmder Johann, Bürger da- 
selbst, mehrere Grundzinse zu Stadel an Johann den Escher» 
Schultheissen zu Kaiserstuhl, und dessen Bruder Heinrich, um 
172y2fl. verkauft haben. «— Siegel: des Ritters Egbert, Scbult- 
heiss der Stadt Schaflhausen , der Stadt selbst und der Brüder 
Griesbain. 

« 

9S. Lenzburg 1363, Dienstag vor St Verena (30. Aag.}. 

Herzog Rud. v. Oesterreich urkundet, dass Schultheiss, Rath 
und Burger zu Baden bei dem Fürsten und Kanzler, Bischof 
Job* V. Gurk, als Verweser und Landyogt des Herzogs in Schwa- 
ben und Elsass , mit der Bitte um Bewilligung yon zwei neuen 
Jafannärkten eingekommen seien, und dass er ihn^n dieselben, 
einen nach Pfingsten und den andern nach St. Verena (nach 
Ausgang des Zurzacher Jahrmarktes ) , jeden ffir die Dauer yon 
3 Tagen bewillige. — Gefertigt unter dem (nicht mehr anhan- 
genden] herzogl. Siegel durch besagten Bischof als Kanzler. 

9f4. Baden 1363 , MonUg vor Allerheiligen (30. Oct.). 

Der Schultheiss Job. Zmcker zu Baden urkundet, dass Con- 
rad Wegler, Burger daselbst, dem Spital 31 Schill, jährlichen 
Zinses auf 2 Häusern um 33 Pfd. Zofinger verkauft habe. ^ 
Mit den Siegeln Conrafd Weglers und des Schultheissen. 

9ft. Baden 1364, Freitag nach St. Hilarias (18. Jan.). 

Der nämliche urkundet, dass Cunrat Wegler und Elsbetb 
seine Ehefrau, Burger daselbst, an Rudolf den Hasen, eben^ 
falls Burger, einen Acker sammt Wiese (am Hard] um 20 Pfd. 
neuer Zofinger Den. verkauft haben. 

9«. Baden 1364 , Freitag nach St. Hilarias (18. Jan.). 

Graf Job. v.Vroburg, Oesterreichischer Land vogt und Haupt- 
mann in Schwaben und Elsass, urkundet, dass Götz Meyer, 
Burger zu Baden, sein » beschlossenes Bad a daselbst (Erblehen 
der Herrschaft] an die Eheleute Jakob Koufmann und Agnes, 
ebenfalls Burger, um 800 fl. verpfändet — und dass er, Land- 



46 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

vogty bis auf Wiederlpsung) das benannte Bad mit allen Rechten 
den besagten Eheleuten verleihe. 

99. Baden f364, Montag vor Palmtag (11. März). 

Schultheiss Job. Zwicker zu Baden urkundet, däss der 
Schneider Simon Peter ^ Burger zu Baden , an den Bau der dor- 
tigen Pfarrkirche all sein einst hinterlassendes Vermögen ver- 
gabt habe. — Zeugen: Mehrere Burger zu Baden. 

9S. Baden 1364, Montag vor Ostern (18. März.). 

Der nämliche urkundet, dass Cath. Huttier, Bürgerin zu 
Baden» unter Beistand des Arnold Kramer, ihr sämmtliches 
Vermögen zum Bau der Pfarrkirche U. L. Fr. zu Baden vergabt 
habe. — Siegler: der Schultheiss und Arnold Kramer. 

90. Zürich 1364, Montag vor St. Niclans (2. Dec), 

Beäta v. Wolhusen, Aebtissin des Frauenmünsters in Zürich, 
urkundet, dass Berthold Schürmeyer, Burger daselbst, den 
Klosterfrauen zu Seldenow, Cisterz. Ordens, einen Grundzins 
zu Tachsnern.um 126 fl. verkauft habe, und dass sie und ihr 
Convent, als Lehensherrschafl;, besagten Grundzins dem Kloster 
Seldenow gegen einen Lehenzins von jährlich 3 Zürch. Den. 
als Erblehen verleihe. — Zeugen. 



Baden 1365, ..... vor dem Palmtag (Palmtag war am 6. April). 

' Diethelm v. Blumenberg, der Herzoge Hauptmann und Land- 
vogt in Schwaben und Elsass, urkundet, dass die Anstände 
zwischen Uli dem Wiener, Burger zu Baden, einerseits, und 
Rutschmann, dem Ammann von Brunegg, Burger zu Meilingen, 
Namens seiner Frau, und Rud. Krieg zu Bremgarten, Namens 
seines Schwagers, anderseits, — wegen eines Pfandschillings, 
den Cath. Krieg sei. ihrem Ehemanne Uli Wiener um 250 fl. 
auf Gütern zu Bellikon eingesetzt hatte — schiedsgerichtlich 
ausgetragen seien. Obmann : Dieth. v. Blumenberg ; Schiedsh 
richter: Job. Oltinger und Götz Meyer (für Uli Wiener), Schult- 
heiss Job. Zwicker und Jak. Sendler, genannt Berkhem (für den 



Ragesteo des Archivs der Stadt Baden. 47 

Ammann^ v. Brunegg, seine Frau und seinen Schwager). — 
Siegler: der Landvogt D. ▼. B. 

M. Zofingep 1365 , Donnerstag nach St. Verena (4 Sept.)- 

Ritter Jak. v. Trostburg und Joh. v. Tr. , sein Bruder , Ur- 
kunden, dass sie und Gath. v. Buttikon, mit Zustimmung ihres 
Ehemannes, Götz v. Eptingen, und mit Willen und Rath Dieth- 
mars t. Trostburg (ehelichen Sohnes des obigen Jakob] an Herr- 
mann Vingerlin, der Herrschaft Oesterreich Landschreiber im 
Ergöw, und dessen Ehefrau Anna, den Grundzins ab ihrem 
Mejerhof zu Stetten um 300 fl. verkauft haben. — ^ Gesiegelt yon 
Jak. T. Trostburg, Götz v. Eptingen, Dietmar y. Trostburg, 
Joh. y. Bfittikon , Probst zu Wert, Wernh. y. Büttikon, Rudolf 
T. Trostburg und Hermann y. Liebegg. 



Baden 1366 , am 8. Tage St. Joh. des Tänfers (1. Jal.). 

Der Schultheiss Joh. Zwicker zu Baden urkundet, dass die 
Eheleute Rüdiger und Margaretha Smit, Burger daselbst, ihr 
Haus und Hofstatt, anstossend an den »Spilhofa, nebst ihrem 
sämmtlichen Vermögen auf den Fall ihres Todes dem Spital 
vergäbet haben. Desshalb verleiht der Spitalpfleger Haso ihnen 
das Yergabte wieder lebenslänglich gegen ein Fassnachthuhn 
jährlich. — Zeugen : Götz Meyer u. a. Burger zu Baden. — 
Siegler : der Schultheiss. 



Rothweil 1367, Dienstag nach St. Hilarlen (10. Jan.}. 

Graf Rud. v. Sulz, als Höfrichter zu Rothweil, im Namen 
des Rom. Kaisers Carl^ urkundet, dass Ritter Burkhard v. Erlin- 
bach (genannt der Ytelig v. Erlbach] , dem Hofgericbt eine Ur- 
kunde Kaisers Caroli, dat. Wien 1366, Samstag nach St. Florian, 
im 20. Jahre des Reichs und im 12. seiner Regierung, vorgelegt 
habe, des Inhalts: dass er alle in dem kais. Landgerichte zu 
Rothweil, wider Leute und Untersassen seines Eidams, Herzog 
Mbrechts und dessen Bruders Herzog Ltitpolds, mit »Acht und 
Aberacht a ergangenen Urtbeile aufgehoben habe, und namentlich 
diejenigen : wider weil. Joh. v. Büttikon , genannt Hofmeister» 



48 Regesten des Arehtvs der Stadt Baden. 

und dessen Erben (auf Klage Peter Unterschofs zu Constanz)^ 
wider Job. v. Schani ( auf Klage Cuni Möergelins von Winter- 
thur) und wider Hartwitta von Baitelstein (auf Klage der Pater- 
sen von Mengen) und wider alle ihre Genossen in den Herr- 
schaften der Herzoge von Oesterreich., Worauf dann das 

Hofgericht erkannte : » dass Meine Herren von Oesterreich 

Ritter y Knecht, Mann» Diener , Burger und Hintersassen, die 
in ihren Landen zu Ergöw sitzen, und namentlich auch die in 
den Städten Baden, Brugg, Bremgarten, Meilingen und Lenz- 
burg, der obigen Gnade und Freiheit geniessen sollen.« 

94. Baden 1368, vor U.L.Fr.Tag za der Lichtmess (31. Jan.). 

Schultheiss Joh* Zvncker zu Baden urkundet, dass Ber- 
thold Zoller daselbst seiner Ehefrau Emma 150 Mark Silber 
Zof. Münze, die er an sie schulde, auf seinem gesammten Ver- 
mögen nach »Schwabenreohta und nach Recht und Gewohnheit 
der Stadt Baden versichert habe. — Zeugen. — Siegler : der 
Schultheiss. 

9ft. Wien 1369, Phinztag cBonnerstag) vor St. Veit (U. Jan.). 

Albrecht und Lütpold , Herzoge von Oesterreich , Gebrüder, 
bewilligen der Stadt Baden die Errichtung einer eigenen Wechsel- 
bank durch Anstellung eines beeidigten Wechslers, der mit 
richtiger und bewährter Wage und Gewicht Gold und Silber, 
gemünztes und ungemünztes, einnehme und ausgebe. — Mit 
den Siegeln beider Herzoge. 

«•. Baden 1369 , an St. Thom. Tag C21. Dec). 

Herzog Leopold von Oesterreich urkundet: Es haben Schult- 
heiss, Rath und Burger zu Baden vor ihm und seinem Rathe 
kundlich gemacht: »wie alle ihre Handfesten und Briefe, die 
sie von des Herzogs Vorfahren über ihre Rechte, Freiheiten, 
Gnaden und Gewohnheiten gehabt, verbrannt wären, wesshalb 
sie um neue Versorgung damit bäten, a Darauf habe er, 
nach Rath seines Rathes, in seinem, seiner Erben und seines 
Bruders Herzog Albrechts Namen, ihnen neuerdings mehrere 



Regestell des Archivs der Stadt Baden. 49 

Artikel verselurieben. Diese betreffen : die Leistungen der Ein- 
sassen zu Baden an Reisen, Steuern u. s. w., — dass Appella- 
tioneB gegen Todesurtheile nur vor den Schultheiss und die 
12 der alten und neuen Räthe zu Baden gehören, — Besetzung 
und Competenz derselben, — und Aufnahme neuer Bürger. 

M. 1372, Dienstag nach der alten Fastnacht (17. Febr.). 
Vom Landgerichte za den Lauben im Thargaa. 

Der Oesterreichiscfae Landrichter Johannes von Rosnagg 
(Rosenegg) urkundet, dass die Boten der Städte Zofingetf, 
Bremgarten, Baden, Brugg, Lenzburg und Mellingen ein Urtheii 
des Hofgerichts Rothweil, nebst der Urkunde Kaiser Carls (IV] 
vom Jahr 1366, wodurch alle Anhänger Oesterreichs im Er- 
göw u.s.f. von der gegen sie ergangenen Reichsacht losgesprochen 
werden, ihm gehörig vorgewiesen, worauf sodann das Land- 
gericht erkannt habe, die gleiche Lossprechung sei auch auf 
obige Städte , ihre Burger und Einsassen anzuwenden. 

99. Baden, 1372. 

» 

Der Schultheiss zu Baden, Rud. Büler, urkundet, dass 
Frau Margaretha Zwicker, verbeiständet durch Peter Busnang 
von Künten, mit Vorbehalt eines » Leibdings a dem Spital Ba- 
den mehrere Weingärten im Gaissberge zu Ennetbaden ver- 
gäbet habe. — Zeugen : Mehrere Burger zu Baden , unter diesen 
Joh. Oltinger. 



Baden 1373 , Mittwoch nach St. Hilarien Tag (19. Jan.). 

Der Schultheiss Job. Schmit zu Baden ufkundet, dass die 
Eheleute Hans Küng und Adelheid , Bürger daselbst , dem 
Joh. Roufmann, zu Brugg wohnhaft, 1 Pfd. Stäbler Den. Zins 
oder 20 Pfd. 10 Schill. Stäbler Capital schuldig geworden seien. 
— Zeugen. — Siegel des Schultheissen Schmit. 



Baden 1874, Samstag in der Pfingstwoche (27. Mai). 
Der alte und der neue Rath* der Stadt Baden ( dessen Mit- 
glieder^ 6 von jedem, genannt sind) schliesst mit Job. Schmit, 

Schultheiss daselbst, und seiner Ehefrau Clara, einen Tausch- 
Archiv. H. 4, 



50 Regesftea des Archivs der Stadt Baden. 

und Kaufvertrag ab. Schmit übergiebt dem Spital und zu Hän- 
den der Dürftigen in demselben, alle Rechte und Nützungen, 
die er, von Herrn Erhard v. Ensisheim' herrührend» als Leib- 
geding an dem Haus und Hofstatt zum Waldris in Niederbaden 
gehabt, nebst zwei Gärten, und erhält dafür die bishin dem 
Spitale zugehörenden Stallungen in der Stadt. — Mit den Sie- 
geln der Stadt Baden , des Spitals und des Schultheissen Schmit. 

•I. Lengnang 1874 , Donnerstag v6r St. Thom. Apost. (14. Dec). 

Hiltpolt Arnold, Namens des Bischofs Heinrich von Con- 
stanz und aus Auftrag Junker Ulrichs Hofstetter, Vogts zu 
Klingnau, — und Walther Meyer von Lengnang, im Namen 
und Auftrag des Comthür und Conventd Deutschen Ordens zu 
Beuggen, die beide neben einander Gericht halten, Urkunden, 
dass Berthold Zender von Lengnang und seine Schwester , dem 
Job. Schnider von Meilingen , genannt Utzenberger von Baden, 
einen Grundzins auf der Hub in Gwanden verkauft haben. — 
Zeugen. — Siegler: Junker Ulrich Hofstetter. 

•ti. Baden 1375, Montag nach FroDleichnamstag (18. Jani). 

Der Schultheiss Rud. Büler zu Baden urkundet, dass Marg. 
Zwicker, verbeiständet mit Peter Busnang von Künten, dem 
Gotteshause der BarfQsser in Zürich zu Begehung ihrer Jahr- 
zeit 1 Pfd. Stäbler Den. Zins ab ihrem Hause zu Baden ver- 
gäbet habe. — Zeugen. — Siegel des Schultheissen und der 
Stadt; beide fehlen. 

•S. Gonstanz 1375, Dienstag vor St. Joh Bapt. (19. Jani). 

Bischof Heinrich von Constanz dehnt, unter Berufung auf 
eine Urkunde Herzog Rudolfs (IV) von 1361 (s. Nr.67), die 
von dessen Nachfolger Herzog Leopold bestätigt worden, und 
durch welche alle Clausner im £rgOw etc. berechtigt wurden, 
über ihre Fahrhabe von Todes wegen zu verfiigen, die näm- 
liche Freiheit auf die Religiösen und Clausner seines Gebietes 
aus. — Mit dem bischöflichen Siegd. 



Regesien de« Archivs der Stadt Baden. 51 

Baden 1876, an U. Fr. Tag in der Fasten (25. Mirz). 

Herzog Leopold von Oesterreicb urkandet für sich and 
seinen Bruder Albrecht , dass sie , nachdem der, (Spitalpfleger 
zu Baden das Haus (den Badhof) zur Sonnelin [den grossen 
Bädern für den Spital von denen v. Rümlang, die es von Öester- 
reich zu Lehen hatten , erkauft, — um ihres , ihrer Vorfahren 
und Nachkommen Seelenheiles willen , ihr Lehenrecht an be- 
sagtem Hause aufgeben und es als freies Eigenthum dem Spi- 
tal überlassen. — Mit dem dreischildigen Siegel des Herzogs. 

Mft. Thiengen 1876, Donnerstag nach St. Joh. zo Sotmgichten (26. Juni). 
Freiherr Hemmann v. Krenkingen (Herr zu Thiengen) ur- 
kandet, dass er gütlich mit der Stadt Baden sich vertragen 
habe, über Todtschläge, Verwundungen u. a. Frevel, die bei 
einem Auflaufe zu Thiengen zwischen dortigen Bürgern und 
Bürgern von Baden sich zugetragen; doch ausgeschlossen von 
dieser Sühne sei der von den Seinigen an Joh. Widmer von 
Buchs verübte Mord, mit dessen Verwandten der Herr v. Thien- 
gen sich noch eine »Richtung« vorbehält, und wozu die Obrig- 
keit von Baden beiden Theilen verhelfen soll. — Siegel des 
Freiberm v. Kr. 



Baden 1876 , Samstag nach St. Jakobs Tag (26. Juli). 
Schultheiss, Rath und Spitalmeister zu Baden Urkunden, 
dass die Eheleute Heinrich Freitag und Agatha, Burger daselbst, 
dem Spital all ihr liegendes und fahrendes Vermögen , mit Vor- 
behalt des Hauses , so lange sie lel)en , und zweier Pfründen 
im Spitale, vergäbet haben. — Siegel der Stadt und des Spitals. 

99. Baden 1877, Samstag nadi St. Gatharina (28.Nov.>. 
Der Leutpriester Markward zu Baden urkundet, dass er an 
Schultheiss , Rath und Kirchmeyer daselbst 6 Pfd. Stäbler Den. 
jährlichen Zinses schuldig geworden sei für ein Haus , sammt 
Scheune und Garten daneben ; mit dem Vorbehalte jedoch, in 
dem Garten begrab^i zu können, falls je die Kirche »ver- 
schlagen a, d.h. kein Platz mehr darin wäre. — Siegler : der 
Leutpriester; ist abgerissen. 



52 RegesteÄ des Archivs der Stadt Baden. 

•9. Baden 1379, Sam&tag nach St. Agatha t^.Febr.). 

Urkunde von Schultheiss (Rud. Büler] und neuen Käthen 
der Stadt Baden , die Holzordnung der Stadt enthaltend. 

99. Baden 1378, Samstag nach U. Herrn Aaffahrtstag C^^.Mai). 

Ritter Hugo von der Hohenlandenberg verkauft dem Spital 
zu Baden einige Grundzinse auf verschiedenen Grundstücken zu 
Ennetbaden. — Siegler: der Verkäufer. 

tOO. Lengnang 1378, Hontag vor St. Gallen Tag (ll.Oct.). 

Walther Schnider von Lengnang, Namens des Bischofs 
Heinrich von Constanz und aus Auftrag Junker Ulrichs Hof> 
stetter, Vogts zu Klingnau, — , und Walther Meyer von Leng- 
nang, Namens des Comthurs und der Herren des Hauses zu 
Bückem ( Beuggen ), die beide neben einander zu Gericht sitzen, 
Urkunden, dass Jfungherr Henzli Zenter, ein Edelmann, dem 
Joh« Klingelfuss, Burger zu Baden, ein Gut zu Lengnang, ge- 
nannt in Gwanden, um 84* Pfd. Stäbler Den. Zürcher Münz 
verkauft habe. Der Verkälufer leistet nach Landesrecht Währ- 
schaft »9 Jahre und 10 Laubrisse.a — Zeugen. — Siegler: 
Hofstetter und Zenter. 

ftOi. Lengnang 1378, Montag vor St. Gall. (11. Oct.}. . 
Die gleichen Gerichtshalter Urkunden , dass Junker Sigy 
von Gechtlingen, ein Edelmann, zuni Verkauf des obigen Gu- 
tes im Gwanden, das er seiner Tochter, der Gattin des Junker 
Henzli Zenter, zur ^eim^teuer gegeben habe, seine Einwilli- 
gung gebe. — Zeugen und Siegel wie oben. 

tOf . ZQrieh 1378 , Donnerstag nach AllerheUigen (4. Nov.). 

Ritter Eberhard Müller^ Schultheiss der Stadt Zürich, ur- 
kündet, dass das dortige Gericht, nach erklärter Zustimmung 
des Job. Oelezapf, Burger daselbst, der Ehefrau desselben, 

4 

Verena, bewilligt habe, zur Fertigung eines von Ihr verkauften 
Guts zu Rohrdorf einen beliebigen Beistand zu wählen, der sie 
vor dem Fertigungsgerichte zu Meilingen vertrete. — Mit dem 
Siegel des Ritters. — Zeugen. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 53 

Baden 1379, an der alten Fastnacht (27.Febr.)* 

Herzog Leopold von Oesterreich bestätigt der Stadt Baden 
neuerdings nachfolgende , von seinem Vater Albrecht und von 
seinem Bruder Albrecht ertheilte Rechte» betreffs 1) der Stif- 
tung einiger h. Messen; 2) der. Errichtung etlicher Harkthäuser 
in der Stadt; 3] des Vergleichs zwischen der Stadt und den 
Bädern; 4) des Weinumgelds; 5) des Brückengelds und der 
Brückengarben 9 und 6) zweier Jahrmärkte zu Baden. — Das 
dreischildige Siegel des Herzogs. 

IM. Baden 1879 , Donnerstag vor U. Hrn. Aaflkhrt (12. Mai). 

Götz Meyer y älter und jünger^ verkaufen dem Spitale zu 
Baden einen Grundzins (22 Stück Kernen und Haber, sammt 
Hühnern und Eiern) zu Stellen » Pfarrei Rohrdorf , um270fl.— 
Siegler : die beiden Götze. 

tos« Prag 1379, aaf St. Galli. Im 17. des Böhmischen oiid 4. des 

Römischen Reichs (.16, Oct.). 

König Wenceslaus ertheilt der Stadt Baden, in Betracht der 
Treue und nützlichen Dienste, die sie ihm und dem Reiche oft 
erwiesen und noch erweisen soll: 1) die Freisprechung von 
jedem auswärtigen Gerichte f&r die Stadt und ihre Burger, 
nebst der Competenz ihrer eigenen Gerichte für alle auswärti- 
gen Kläger, und 2] das Privilegium, » Geächtetes a ungeahndet 
aufnehmen zu dürfen. — Das königl. Siegel ist verloren, i) 

flIKi. Baden 1379 , Samstag nach St. Niclaas ( 10. Dec.). 

Der Schultheiss von Baden, Rud. Büler, orkundet, das^ 
Junker Egli von Randenberg für sich und seine Ehefrau Elisa- 
betha, von Küssnach, den Eheleuten Job. Schmit und Clara, 
Burger zu Baden, 1 Pfd. 6 Schill. Stäbler Den. Zins oder 2111. 
Capital schuldig geworden seien. — Zeugen: Mehrere Burger 



^) Hienron wurde durch Graf Rudolf von Sulz dem Jungen, Hofrichter zu 
RoOiweil , anstatt seines Vaters Hermann Ton Sulz und Namens des Rom. Königs 
Sigmund, Vidimus ertheilt unter dem Datum Rothwetl 1483, Domierstag ror 
St. Walpurgen. 



bk Reges ten des Archivs der Stadt Baden. 

von Baden. — Mit den Siegeln des Schultheissen , der Stadt 
und Egli's v. Randenberg^ 

fl09. Zum Langenstein ein der Grafschaft Klettgau) 1380, Mittwoch 

vor St. Georg, Ci8. April). 

Urkunde des Grafen Rud. v. Habsburg, Landgrafen im Klett- 
gau, als Landrichter auf dem Langenstein; gleichen Inhalts 
wie Nr. 108. — ^ Siegel des Landgerichts im Klettgau. 

t09. Vor dem Landgericht zu Sti^ubeneich 1380, Freitag vor St. Georg. 

(20. April). 

Heinrich v. Lupfen, Landgraf zu Stfihlingen, urkundet, dass 
alle Burger der Stadt Baden, Cur ihre Personen und ihr Gut, 
der ihnen durch den Rom. König Wenceslaus i. J. 1379 (s. oben 
Urkunde 105] ertheilten Befreiung von auswärtigen Gerichten 
und Bewilligung^ Geächtete bei sich aufzunehmen, theilhaftig 
sein sollen. — Siegel des Landgerichts Stühlingen. 

tllO. Rothweil 1380 , Dienstag vor ^em h. Pfingsttag C8. Mai). 

Urkunde des Freiherrn Egolf von Wartemberg , Landrichter 
In Rothweil, statt des Grafen Rud. v. Sulz» Namens des Rom. 
Königs Wenceslaus; gleichen Inhalts wie Nr. 10|B. •— Siegel 
des Landgerichts Rothweil. 

li#* Zürich 1380, an St Job. Abend zu Sunngichten (23. Juni). 

Spruchbrief Johannes v. Stettfurt, Chorherrn des Gotteshauses 
zu der Abtei Zürich, über die Anstände zwischen Peter von 
Hünenberg» genannt Storch, und Gottfried v. Hünepherg, Kirch- 
herrn zu Rohrdorf, Namens der dortigen Kirche , eines Theils, 
— und Frau Adelheid, der Wittwe Rutschmanns desAmmanns 
von Brunegg sei., und Peter Ammann, ihrem ehelichen Sohne, 
Burger zu Mellingen, andern Theils. Betrifft ein Gut zu Ober- 
Rohrdorf und Zehenten zu Hennerüti und Holzrüti auf dem 
Varn. — Mit dem (zerbrochenen) Siegel des J. v. Stettfurt. 

Mi. Baden 1380, Dienstag vor St.Marg. (10. Juli). 

Ulrich Wiener und Hedwig seine Ehefrau vergaben dem 
Spital zu Baden 15 Stück Kernen Gi\mdzinse ab Gütern zwischen 



Regesteil des Archivs der Stadt Baden. 56 

Baden und Bremgarten, gegen ein jährliches Leibgeding von 
20 Mütt Kernen. Gegenwirtig waren: Ritter Conrad Sneweli» 
Schultheiss zu Freiburg; Junker Paul ▼. Richem und Job. Tann- 
heim. — Mit den Siegeln des Gebers und der 3 Zeugen. 

mi9. „EigelUngeo" 1380, Samstag vor AllerheiUgen (27.0ct.). 

Urkunde des Freih^rm Heinr. »Watkon«, Landrichter in 
Hego (Hegau) und in Hadoch, Namens des Grafen Wolfiram 
V. Neuenbürg; gleichen Inhalts wie Nr. 108. — Siegel des Land* 
gerichts im Hegau. 

fliS* Auf dem Landlag zur Lauben 1380, llittwoch vor SC. Andr. 

(28. Nov.). 

Urkunde des Ritters und Freiherrn Albrecht v. Bussnang, 
Landrichter der Herzoge von Oestetreich im Thurgau ; gleichen 
Inhalts wie Nr. 108, -~ Siegel des Landgerichts im Thurgau. 

114. Baden, 1880. 

Herzog Leopold von Oesteireich urkundet, dass er auf 
Bitte des » Bruders a Heinz eine in seiner Markgrafschaft Baden 
im Ergöw, in den Zwingen zu Stetten gelegene Hofstatt (in der 
»wilden Owea genannt) gefreiet und ihn im Besitze derselben 
bestätigt habe. Selbige soll ihm und den Einsiedlern nach 
ihm, die ein Gott ergebenes Leben fOhfen wollen » zur Behau- 
sung dienen > und es sollen die Bauern von Stetten und die 
Pfarrangehörigen von Rohrdorf ihm das Holz dazu verabfolgen 
lassen, als wozu auch der Herr des Zwfnges, Heinr. Gessler, 
des Herzogs Kammermeister, seine Einwilligung gegeben. Da- 
bei giebt der Herzog dem Bruder Heinz und seinen Nachfolgern 
die Zusicherung, dass die Fahrhabe unverrtickt in der Clause 
bleiben soll. — Das herzogt. Siegel ist abgerissen. 

tflft. Baden 1381 , an U. Fr. Abend zu Lichtmess (31. Jan.). 

Doppelt 

Waliher Freiherr tn den Altenklingen, Landvogt des Her- 
zogs Leopold von Oesterreich, im Thurgöw^ Ergöwünd.auf 
dem Schwarzwalde, urkundet, dass wegen der an die Burg zu 



56 Ragesten des Archivs der Stadt Baden* 

Baden zu leistenden Dienste Anstände sich erhoben haben zwi* 
sehen den Aenitem in der Grafschaft Baden (das Amt in dem 
Siggenthal, Amt zu Dietikon, das Kriegesamt, das Gupfamt und 
das Burgamt} einerseits, und den Aemtem im Reussthal (das 
freie Amt, das Amt zu Mure, das Amt zu Hermaswile und das 
Amt zu Werde) anderseits. Diese Anstände seien, nach Yer- 
hörung von Kundschaften über Herkommen und Uebung, dahin 
entschieden, dass a. die Aemter des Reussihales der Burg zu 
Baden mit Bauen, Reisen und andern Leistungen dienen; — 
6. die Aemter der Grafschaft die Burg mit Holz und Streue 
versehen sollen ; — c. gehöre tiie Mannschaft des Reussthaies 
und der Grafschaft in allen Zügen und Reisen zum Banner der 
Stadt Baden. •— Siegel des Freiherm W. v. Altenklingen. 

tie. i381, 10. April. 

Joh. V. Legern bewilligt dem Eberhard v. Yar von Regens- 
berg, Burger in Zürich, die 40 Mark Silber betragende Morgen- 
gabe seiner Ehefrau Margaretha (Tochter des Joh. Vink) auf 
dem Zehenden in Boppelsen (Lehen de^ v. Legern), und auf 
den kO Mark Silber, die Eberh. v. Var auf eben diesem Zehen- 
den von Joh. V. Legern und dessen Vater als Pfandschilling 
besitzt, zu versichern. Diesen Zehenden und den Zins der 
40 Mark möge die Frau Margaretha geniessen, bis ihre Morgen- 
gabe bezahlt sein wird. — Siegler: Joh. v. Legem und Eberh. 
V. Var. 

119* Rheinfelden 1381 , Montag nach des h. Kreuzes Tag zu Herbst 

(16. Sept.). 

Herzog Leopold von Gestenreich urkundet, dass sein Vetter, 
Herzog Leopold sei., dem Hug zur Sonne, Burger zu Basel, um 
200 Mark Silbers verpfändet habe : an der Steuer zu Bremgarten 
5 Mark, an derjenigen zu Mellingen 7 Mark, an derjenigen zu 
Baden 12 Mark und am Zoll zu Hauenstein 4 Mark Zins, unter 
Bestätigung dieser Pfandschaft zu Gunsten Hugs zur Sonne, und 
mit der Bemerkung, dass Heinrich von Schenk 8 Mark davon 
an sich gelöst, die er auch zu geniessen habe. 



Regesteo des Archivs der StadI Baden. 57 

ii». Baden 1382, Freilag nach der h. Anffohrl (16. Mai). 

Herzog Leopold von Oesterreich ertheilt Scfaultheissen und 
Rath zu Baden /die daselbst eine h. Messe gestiftet , die Bewil- 
ligung» filr Lesung derselben ^inen beliebigen Caplan anzu- 
stellen , auch diesen wieder entfernen zu können, wenn er sich 
nicht wohl halte; hieran sie zu hindern soll der dortige Kirch- 
herr keine Macht haben. — Mit dem dreischildigen Siegel 'des 
Herzogs. 

it». 1382, Donnerstag nach St Martin (13. Nov.), 

Bruder Rudolf, der Abt, und der Gonvent zu Cappel, 
Cisterc. Ordens, erklären, dass sie nicht zugeben, dass darum, 
weil ihr Mitconventual, Bruder Niclaus Etter, in der Stadt zu 
Baden gefangen gesessen. Jemand diese Stadt vor geistlichen 
oder weltlichen Gerichten helange, und dass in einem solchen 
Falle das Gotteshaus sie selbst dafür vertreten und schadlos 
halten wolle. 

M#. 1384, Montag vor PahnUg (28. März). 

Rodel über Grundzinse . und Gefälle der Pfarrkirche zu 

Vislispach. 

IM. Z&rich 1385, 7. Jan. 

Joh. V. Seon, Schultheiss zu Zürich, urkundet, dass Frau 
Margaretha, Joh. Eschers, Schultheissen zu Kaiserstuhl, Ehe- 
fi'aa, verbeiständet durch Joh. Seiler in Brunngassen zu Zürich, 
ihren Oheim , vor Gericht eine Urkunde aufgewiesen habe, 
kraft welcher ihr erster Ehemann, Eherhard v. Var seL, ihre 
Horgengabe von kO Mark Silbers, mit Zustimmung des Lehen- 
herrn , auf dem Zehenden von Boppelsen versichert hatte , und 
dass sie ihrem zweiten Ehemanne gedachten Zehenden nebst 
den 40 Mark zu dessen Leibding vergäbe. ^ Zeugen : Rüdiger 
Haness im Uard U.A.— Siegler : Joh. v. Seon. 

Wt. Bragg 1386 , FreiUg vor St. Lorenz (3. August). 
Herzog Leopold von Oesterreich urkondet ftir sich und 
seine Bruder, dass sie dem Hans Schmit von Baden und den 



58 Regesien des Archivs der Stadt Baden. 

Hansen, seinen beiden Söhnen, 600 fl. schulden (nämlieh SOOfl., 
die sie dem Truchsessen v. Waltpurg, Landvogt des Herzogs,, 
an seine Auslagen im Kriege wider die »Switzera bezahlt, und 
100 fl. ältere Schuld], woffir sie, die Herzoge, ihnen verpfän- 
den: 12 Pfd. Hall. »Schweinpfennig« von den in den Hof und 
die Burg gehörenden Lehen, — 41/2 Pf<)* 2 Schill. Hall. »Schaaf- 
pfenning« von eben diesen Lehen, — alle zu der Veste die- 
nenden Grundzinse an Kernen und Haber, — den von den 
Bäckern zu Baden zu entrichtenden »Pfeffer«, — und das von 
den Fahren zu Windisch jährlich zu liefernde Salz. Diese Ge- 
fälle mögen die Schmit gemessen, bis die Herzoge sie mit 
600 fl. wieder einlösen. -— Das dreischildige herzogl. Siegel. 

MS. Kirchdorf 1386 , Sonnlag nach St. Niclaus C9. Dec). 

Hans Meyer von Kirchdorf urkundet Namens des Abts Hein- 
rich zu St. Blasien, dass £rni Imhof von Wimalingen, Vogt im 
Siggentbal , dem Hans Lquffenberger von Endingen einen Grund- 
zins auf dem Trummeisberg verkauft habe. — Siegler: Bruder 
Heinrich von Denkingen, St. Blasischer Probst zu Klingnau, — 
und Erni Imhof, letzterer nicht als Gerichtshalter Namens seiner 
gnädigen Frau Ursula v. Hünenberg, sondern weil selbst dabei 
betroffen. 

1194. Baden 1387 , Mittwoch vor U. Fr. Tag zu Lichtmess (30. Jan.). 
Rud. Büler, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass Junker 
Walther v. Büttikon und Junker Heinrich, Walthers sei. v. Büt- 
tikon Sohn, dem Junker Mathias v. Büttikon, Herrn Mathisen 
V. Büttikon sei. Sohn, um 200 fl. verkauft haben: den Widum- 
hbf zu Vislispach, sammt Kirche und Kirchensatz daselbst, mit 

* 

allen Gütern, Vogteien, Rechten und Zugebörden, die in den- 
selben Hof, oder zu der Kirche, oder in den Kirehensatz ge- 
hören. — Zeugen: Junker Hans v. Büttikon ; Wemli und Heini 
Koufmann, Gebrüder; u. a. Burger von Baden. — Siegler: der 
Schultheiss und Walth. v. Büttikon. 

IM. Baden 1387, 6. April. 
Rtid. Büler, Schultheiss zu Baden, beurkundet den Verkauf 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 99 

eiaes Weinbergs im Gaissberge, die Ochshalde genannt, durch 
Hans Boner von Diessenhofen und seine Ehefrau Agnes Moelin 
an den Spitalpfleger Hermann fiüler zu Händen des Spitals 
Baden. — Zeugen. — Mit den Siegeln des Schultheissen und 
der Stadt. 

'MB., Bnigg 1387, Donnerstag vor St. Johann za Sanngichten 

(20. Juni). 

Conrad RappenfusSy Burger daselbst, urkundet, dasserdem 
Albrecht Wäscher, Schultheissen zu Brugg, k fl. Zins ab einem 
Hause schuldig geworden sei. — Siegler: Fridolin v. EfiBnger, 
Burger zu Brugg. 

199. Rheinfelden 1387, Montag vor St. Lorenz (5. Aogost) 

^ Hermann v. Bückheim (Beuggen), Edelknecht, sesshaft in 
Nöllingen, urkundet, dass er wegen der von dem Oesterreichi* 
sehen Landvogt Peter v. Thorberg , Burgherrn zu Rheinfelden, 
über ihn verhängten Gefangenschaft, Urphede geschworen habe 
(d. h. sie an Niemanden zu rächen) ; — dass er dafür als Bür- 
gen stelle: Bruder Hans ze Bin, Comthur des Johannüerhauses 
zu Rheinfelden , und die Edelknechte : Bertschmann v. Hertem- 
berg, Rutschmaün v. Biedteran, Jakob v. Tegernow, Egli 
V. Wessenberg, und Heinrich v. Etzwiler, Burger zu Rhein- 
felden; — und im Falle des Wortbruchs einer Busse von 
100 Mark Silber sich unterziehe, wofür die Bürgen, wenn er 
sie nicht bezahle, in Rheinfelden Geiselschaft zu leisten sich 
verpflichten. — Siegler : Herm. v. Bückheim und die fünf ersten 
Burgen. 

im. 1388 , an Si. Niclaus Abend. 

Bernhard v. Jestetten, weiland Ritter Heinrichs v. Jestetten 
sei. Sohn, bewilligt dem Herm. Winmann von Neunkirch älter 
seinen halben Hof zu Osterfingen, den er von ihm zu Lehen 
hat, seinem Tochtermann, Job. Rietmann, Landschreiber im 
Rlettgau, und seiner Tochter Anna (Bietmanns Ehefrau), mit 
Vorbehalt des Mannschaftsrechts , um 20 Mark Silber , Schaff'- 



60 Regelten des Archivs der Stadt Baden. 

haniser Brandes und Gewichts , zu verpfänden. -* Hit den Sie- 
geln B. V. Jestetten und Herrn. Winmanns. 



Zürich 1389 , am 10. Juni. 

Schwester Elisabetha» Priorin^ und Convent des Gotteshauses 
im Oetenbach in Zürich verkaufen dem Burkhard Ammann von 
Rohrdorf einen Grundzins zu ROmetschweil um 87fl. *- Siegel 
der Priorin und des Convents. 

MO. Baden 1389, MonUg nach St. Niclaas (13. Dec). 

Rtid. Büler, Schultheiss daselbst, urkundet, dass Frau 
Marg. Zwicker dem Spitalmeister Hermann Bülery zu Händen 
des Spitals in Baden , das Gut im Gwanden zu Lengnau, des 
Wechslers Gut zu Otelfingen, nebst einigen Grundzinsen ver- 
gäbet habe. ^ Zeugen: Mehrere Burger zu Baden. — Siegler: 
der Schultheiss. 

ist. Baden 1391 , Montag nach der alten Fassnacht (13. Febr.). 

Schultheiss Rud. Büler zu Baden urkundet, dass Heini 
Eberli von Ennetbaden dem Gaplan Peter im Spitäl zu Baden, 
zu Händen des Junkers. Hermann v. Bubendorf, einen Grundzins 
von y<i Mütt Kernen ab seinem Hause um 7 Jtflütt Kernen (den 
Mütt zu 1 Pfd. 5 Schill. Den.) verkauft habe. — Zeugen : 7 Bur- 
ger von Baden. — Siegel des Schuitheissen. 

tSf. Baden 1391, am Vorabend des Andreas Tag Apost. (21. Nov.) 

Vögte , Schultheisse , Räthe und Burger gemeinlich der 
11 Städte: Winterthur, Diessenhofen , Frauenfeld, Radolfzell, 
Zofingen, Bremgarten, Sursee, Mellingen, Lenzburg, Walds- 
hut und Seckingen, Urkunden, dass auf ihre Empfehlung und 
Anrathen Schultheiss, Räth und Burger der 3 Städte Aarau, 
Baden undBrugg sich dazu' verstanden haben > für nachfolgende 
Schulden von Vogt, Rath und Burgern gemeinlich der Stadt 
Rappersweil Bürgschaft zu leisten; als nämlich: bei Herrn 
Heinrich v. Maassmünster, Schulherrn des Stifts Basel, Namens 
der Frau Agnes (Ehefrau Conrads zur Sonne und Tochter 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 61 

Jakobs Ziboellen von Basel) für 1200 fl. Capital und 100 fl. Zins; 
bei Ritter Job. Heber (Huber) Ton Mfilnhausen, als Ehesteuer 
für Frau Grethe, Herrn Ulrichs von Dnrrenacht, genannt 
Gutterolf, Ritters, Ehefrau, für 380 fl. Capital und 34 fl. Zins; 
bei dem Nämlichen für 410 fl. Capital und 35 fl. Zins ; bei Jun- 
ker Hemmann y. Ramstein, Edelknecht, Herrn Ulrichs sei. Sohn, 
(iur 300 fl. Capital und 25 fi^ Zins ; und bei Meister Mathys v. Trier, 
Jurist in Basel , f&r 300 fl. Capital und 25 fl. Zins. Die 11 Städte 
verpflichten sich, die drei Städte dieser Bürgschaft halber schad- 
los zu halten , und es haben hiefiir Bäthe und Burger derselben 
einen Eid geleistet. ^ Hit den Siegeln der 11 Städte. 



Baden 1392, Montag vor Gregor. Tag (11. März). 

Schultheiss Rud. Büler zu Baden urkundet, dass Verena, 
Cialis Lachers Wittwe, dem Kirchmeyer Cuni Koufmann zu 
Baden, zu Händen dortiger Pfarrkirche, 20 fl, Capital, oder so 
viel Geldes, als ein Licht Tag und Nacht in der Kirche zu 
brennen kostet, schuldig geworden sei. — Zeugen: 7 Burger 
TOQ Baden. — Siegel des Schultheidsen und der Stadt Baden. 

184. St. Veit in fcämthen 1393, Sonntag Oculi in der Fasten. 

(9. März). 

Herzog Albrecht von Oesterreich bestätigt aufs Neue den 
schon von seinem sei. Vater bestätigten , yon Landvogt Hermann 
T. Landenberg v. Greifensee zwischen der Stadt Baden und den 
Bädern daselbst errichteten Vertrag wegen »feilen Guts an 
Wein, Brod u. s. f.a, und will, dass derselbe in alle Zukunft 
gehandbabt werde. — Mit dem herzogl. Siegel. 

tu. Baden 1393 , Freit, vor Mitte Fasten (14. März). 

Reinhard v. Wehingen, Landrogt der Herzoge, verordnet 
Namens der Heirschaft, betreffs der in seiner Landvogtei woh- 
nenden Laienhrüder, dass 1] fremde Brüder, die ohne Zeugr 
nisse der Ortsobrigkeit, wo. sie zuletzt als Waldbrüder gelebt, 
ins Land kommen, fortzuweisen seien; 2) Waldbrüder, die 
ihren alten Vätern nifeht gehorchen wollen und sie verlassen, 
obne gemeinsamen Bath der Brüder bei keinem derselben Auf- 



6S Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

nähme finden sollen; S) Brüder, die ihre Clause verlassen , 
sollen nichts darin verderben und kein Geräthe daraus weg- 
nehmen; und i) soll keine unbesetzte Clause ohne Einwilli- 
gung der Brüder an Jemanden vergeben werden. — Siegel des 
Landvogts. 

tSU. Baden 1393, Freit, vor Sl. Georg (18. April). 

Herzog Leopold von Oesterreich urkundet für sich und 
seinen Bruder Herzog Albrecht, dass er das »beschlossene Bad c< 
zu Baden, nach dem Tode G&tz Meyers von Niederhaden, des- 
sen Sohn Lienhard Meyer als Erblehen verleihe. — Das drei- 
schildige Siegel des Herzogs. 

tS9. Rothweil 1394, Donnerstag nach St. Uhich (9. JaU). 

Egolf V. Wartemherg, genannt v. Wildenstein, Hofrichter, 
anstatt des edeln Grafen Rud. v. Sulz, von wegen des Rom. 
Königs Wenceslaus, setzt eine verläfigerte Frist zur Behandlung 
einer zwischen der Stadt Baden und dem Rud. Silber^ss ob- 
waltenden Streitsache fest; Das Aufschübsbegehren der Stadt 
wurde durch ihren Stadtknecht, Heinz Keller, vorgetragen. — 
Siegel des Hofgerichts. 

±9». Rothweil 1395 , Dienstag nach St. Valentin Martyr. (16. Febr.). 

Graf Hermann v. Sulz, Hofirichter, anstatt seipes Vaters, 
Grafen Rud^ v. Sulz, und von wegen des Rom. Königs Wences- 
laus,, urkundet in der Streitsache zwischen Rud. Silberwyss von 
Biberach und der Stadt Baden : Es habe jener geklagt, dass 
Heini Roisth von Baden, ungeachtet er durch Urtheil des Hof- 
gerichts Rothweil in die »Aberacht er erkannt worden, dennoch 
Aufnahme und Duldung daselbst gefunden; hierauf habe die 
Stadt Baden sich auf ein Vidimus des Hofgerichts Rothweil 
über eine Urkunde des Königs Wenceslaus herufen , kraft wel- 
cher Baden die Freiheit erhielt, Geächtete bei sich aufeunehmen, 
und dass, wer etwas auf sie oder die Dingen zu klagen habe, 
dieses einzig vor Schultheiss und Rath zu Baden thun möge« 
Erkannt: die Stadt Baden soll bei ihrer Gnade und Freiheit 



Regesien des Archivs der Siadt Baden. 63 

verbleiben, jedoch auch dem Silberwjss Fried und Geleit geben, 
damit er sein Recht dort suchen könne. — Siegel des Hofgerichts. 

189. Baden 1395, Freitag vor St Maria Magd. (16. Jali). 

Schultheiss Rud. Böler zu Baden urkundet, dass Uli v. Schon- 
göw, nachdem sein Bruder, Hans von Schongöw, und Ita, 
seine Ehefrau, nach Neuenburg sejen, er sich an dessen Statt 
als Schuldner für 200 fl. dargebe unter Verpföndung u. s. w. — 
Zeugen L Rüdiger Meyer, Untervogt, und noch 6 Bürger von 
Baden. — Siegler: der Schultheiss. 

1411. Badte 1395, Samstag nach St. Othmar (20. Nov.). 

Schultheiss Rud. Büler zu Baden urkundet, dass Ritter Hem- 
mann V. Mülinen, Junker Hemmann v. Osten und Junker Ma- 
thias V. Büttikon, als Bevollmächtigte des Hensli v. Rinach 
und seiner Schwester , Verena (Rutschmanns v. R. sei. Kinder), 
dem Joh. v. Kiingelfuss zu Baden einen Grundzins (8 Mütt Ker- 
nen , 6 Hühner und 50 Eier] um 76 fl. verkauft haben. ^ Zeu- 
gen. — Siegler: der Schultheiss und die drei VoUmachtträger. 

t4t. Baden 1395 , an St. Niclaus (6. Dec.). 

Herzog Leopold v. Oesterreich urkundet,' dass die drei 
Städte Baden , Waldshut und Mellingen die Geleite in ihren Städ- 
ten von den letzten neun Jahren am nächst vergangenen Martins- 
tag dem Herzog verrechnet haben , und dass . darunter auch die 
1500 fl. begriffen gewesen , die sie der Frau v. Ramstein bezahlt 
haben an die 5010 fl. , die der Herzog ihr noch schuldig bliebe wo- 
flirhiemit diieser diie drei Städte quittirt. — Das Siegel dem Rücken 
<ler Urkunde aufgedrückt. 

tM. Baden 1395 , an St NiclAas (6. Dec.). 

Herzog Leopold v« Oesterreich urkundet für sich und seine 
Bruder, dass, da sein gleichnamiger Vater den Städten Baden, 
Waldshut und Meilingen , wegen seiner durch sie verbürgten 
Schuld .an die Ramstein die herrschaftlichen Geleite verpfändet 
habe, er den hierüber ausgestellten Satzbrief anmit bestätige. — 
Mit dem dreischildigen Siegel des Herzogs. 



6i Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

t4S. Am Landtag bei Winterthar 1396, Dienstag vor dem Palmtag 

C21. März). 

Graf Otto v. Thierstein, herzogl. Landrichter in der Grafschaft 
Thurgow> ertheilt der Stadt Baden, in Folge Erkenntnisses des 
Landgerichts , ein Vidimus der Urkunde des Rom. Königs Wen- 
ceslaüs d. d. Prag 1379 auf St. Gall. (s. Nr. 105] , mittelst welcher 
die Stadt und ihre Burger gefreiet wurden, vor keinen auswärtigen 
Gerichten belangt werden zu mögen , — mit Erklärung, dass sie 
dieser Freiung, wie billig, gemessen sollen. — Siegel des Land- 
gerichts Thurgow. 

t44. Baden 1396 , Dienstag vor St. Joh. zu Sanngichten (20. Jani). 

Conrad v. Eradingen, genannt S'choiber, anerkennt die Un- 
begründetheit seiner Ansprachen an den Zehenden zu Boppelsen, 
und dass derselbe zu 2 Theilen der Frau Margaretha (Hans Yinken 
von Zürich Tochter und Hans Eschers in Kaiserstuhl Ehefrau) und 
zu einem Theil deai benannten Hans Escher und dessen Bruder 
Heinrich zugehöre. — Zeugen : Hans Rlingeifiiss u. a. Burger von 
Baden. — ^ Siegler : der Untervogt Rüdiger Meyer und der Schult- 

heiss Rud. Büler. 

« 

145. Bragg 1396 , Freitag nach St. Galli (20. Oct.). 

Herzog Leopold von Oesterreich urkundet für sich und seinen 
Bruder Wilhelm > dass sie nach Ableben ihres Vetters , des Her- 
zogs Albrecht, in Bezug auf die Ordnung des Landes« eins gewor- 
den seien, alle Gnaden, Rechte und Freiheiten, die ihnen uj-kund- 
lich würden nachgewiesen werden , zu bestätigen. Demnach 
bestätige er auch alle von seinen Vorfahren der Stadt Baden 
ertheilte Gnaden und Freiheiten, und namentlich diejenigen, 
die in der Urkunde, dat. Baden 1379 an der alten Fastnacht 
(Nr. 103), erwähnt sind , wozu jetzt auch, noch die. Umwandlung 
von Lehea- in Rebäcker gezählt wird. 

14«. 1397, an St. Hilar. Tag (13. Jan.). 

Ritter Bernhard von Jestetten > Heinrichs v. J. seL Soha, ur- 
kundet, ilass er als Lehensberr dazu eingewilligt habe, dass. 



Regefltea des Archivs der Stadt Baden. 66 

Uermann Wiumann von Neonkircb» älter , und Anna, seine Toch- 
ter (des Landschreibers Hans Rietmann sei. Wittwe), ihrem 
Vetter Burkhard Winmann, Burger zuSchaflRiausen, und Agne- 
sen, seiner Frau, ihre Hälfte am Hof zu Osterfingen um 20 Hark 
löth. Silbers Schaffh. Währ, verpfänden. Die andere Hälfte war 
dem Burkhard um den gleichen Betrag schon früher verpfändet. 
Mit dem Siegel des Ritters B. v. i. 

149. Bmgg 1397, Dienstag nach Hilarien Tag Ci6. Jan.). 

Friedrich Effinger, SchultheisszuBrugg, urkundet d^n Vei^- 
kaufeines Hauses daselbst , zwischen zwei dortigen Burgern. — 
Siegler: der Schultheiss. 

149. Baden 1397, Freitag nach St. Valentin (16. Febr.). 

Küdiger Meyer, Untervogt zu Baden, urkundet, dass bei 
Anlass eines Streites zwischen dem obem Amte der Grafschaft 
Baden oder Rohrdorf, und dem niedem oder dem Burgamte, 
folgende, zwischen diesen Aemtem durch den Krieg v. Bellikon 
in obrigkeitlichem Auftrage vermittelte Yerkommniss wieder auf- 
gefrischt und urkundlich gefertigt worden sei : a. Aus dem nie- 
dem in das obere Amt Eingewanderte, Mann oder Weib, 
Unverehelichte und die sich mit Leuten aus dem niedem Amte 
verehelichen, leisten ihre Dienste dem Letztern; verehelichen 
sie sich aber mit Leuten aus dem obem, so werden sie diesem 
dienstpflichtig. 6. In das niedere Amt Eingewanderte und die 
sich darin verheirathen , Sollen auch diesem dienen, c. Heirathen 
sie aber in andere Aemter, so sollen die erzeugten Kinder die- 
»en, ^0 ihr Vater. 

149. Zürich 1397, 14. Mai.r 

Bargermeister, Rath und Zunftmeister der Stadt Zürich ur- 
Itunden, dass Ritter Job. v. Seon, Burger daselbst, dem Spital- 
pfleger Job. Klingelfoss , zu Händen des Spitals Badea^ den 
Meyerhof zu Obersteinmaur neb^t Grundzinsen um 220 &^ ver- 
hoft habe. — Die Namen der Räthe und der Zunftmeister sind 
i»eigefiigt; unter jenen; Job. v« Seon, Ritter; unter diesen: 
»ad.Stfi88i, n. A. . 

Hirt. Archiv. H, 5 



66 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

MO. Auf der nenea Regensperg 1397 , Montag vor St. Urban 

(21. Mai). 

Uli Pfyffer, Vogt djaselbst, Gericht haltend statt des Freien 
Erhard v. Saup^ urkundet, dass Heinrich und Rud. Meyer , als 
gewesene Beständer des Hofes zu Steinmaur, alle Ansprachen 
an denselben aufgegeben haben ^ nachdem selbiger durch Ritter 
Hans V. Seon, von Zürich , dem Spital zu Baden verkauft wor- 
den. — Siegel des Vogts Pfyfifer. 

tftt. 1397, Samstag hach Sl. Vit. (16. Juni). 

Arnold Schwarz^ Leutpriester zu Göslikon, urkundet, dass 
er sich der Zinsrückstääde und Baukosten wegen mit Schult- 
heiss und Bäthen der Stadt Baden dahin verglichen habe^ dass 
er die nächsten zwei Jahre 45 Mütt Roggen und von da an 
30 Mütt, alles jährlich, an den Spital Baden bezahlen solle. — 
Zeugen: Job. Pantaleon , Decan zu Niederweil; Rüdiger Speng- 
ler, Caplan und Stadtschreiber zu 3aden; Schultheiss Rudolf 
Büler ; Spitalmeister Hans Klingelfuss u. A. — Siegler : der 
Decan Pantaleon. 

lAV. Baden 1398 , Mittwoch nach U. Fr. Tag zu der Lichtmess 

(6. Febr.). 

Graf J. V. Habsburg, Oesterreichischer Landvogt, urkundet, 
dass die Gebrüder Götz und Bans Meyer alle Ansprachen zu 
dem »beschlossenen Bade« und zu dem »Widchen-Badea in 
den Bädern zu Händen der Herrschaft aufgegeben haben, und 
dass jene den Herzog bitten, die benannten Bäder ihrem Bru- 
der Lienhard Meyer und- dessen Frau Cäcilia als Erblehen zu 
verleihen. — Siegler: der Graf v. H. 

US. Ensisbeim 1398, Samstag v. U. Fr. Tag in der Fasten (23. März). 

' Herzog Leopold v. Oesterreich urkundet ftlr sich und seine 
Brüder, dass^ nachdem Gottfried v. Hünenberg seinen Theil des 
Hofs zu Rohrdorf sammt dem in denselben gehörenden Kirchen- 
satz ihm, als Lehenherrn, aufgegeben, er jenen Hof und Eirchen- 
satz an Rud. v. Hünenberg verliehen habe, der ihn ton seinem 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 67 

Vetter Gottfiried v. H. erkauft hatte. — Bas dreischildige Siegel 

des Herzogs. 
< 
IM. EDsisheim 1398 , Donnerstag nach St. Georg. Tag (25. April). 

Herzog Leopold von Oesterreich urkundet, dass sein Vet- 
ter, Herzog Leopold sei., dem Hans vonTengen, von Warten-* 
fels, 10 Mark Silber jährlichen Zinses auf der Stadt Baden ver- 
setzt hatte» die dieser dem Convent zu Wettingen abgetreten» 
letzlich aber» mit des Herzogs Einwilligung» Achaz Esel mit 
500 fl. Rheinisch von dem Convent an sich gelöst habe. Er, der 
Herzog, verpfände nun jene 10 Mark dem Achaz Edel und sei- 
ner Frau bis auf Wiederlösung mit 500 fl. — Mit dem dreischil- 
digen Siegel des Herzogs. 

t&ft. Tann 1398, Sonntag nach St. Ulrich (7. JaU). 

Herzog Leopold von Oesterreich erläutert den Landenberg- 
schen Spruehbrief zirischen der Stadt Baden und den grossen 
Bädern in Betreff des Verkaufs von Lebensmitteln» und ver- 
ordnet:, a. die Wirthe in den Bädern sollen Wein» Brot» 
Futter und Heu nur ihren Badgästen verkaufen dürfen» nicht 
aber 6. andern Gästen » es sei denn » dass einer zu spät in der 
Nacht anlangte» u^ noch in die Stadt zu kommen» c. den Kä- 
then und dem Hofgesinde des Herzogs mögen sie Alles zu kau- 
fen geben; — in allem Uebrigen bleibt es bei dem (wörtlich 
eingerückten] Landenbergschen Spruch. — Das dreischildige 
Siegel des Herzogs. 

i56. Basel 1398 , am 8. Sept. ^ Latein. 

Der Official der bischöflichen Curia in Basel urkundet» dass 
eine ihm vorgewiesene Urkunde des 'Raths zu Baden» dat 
Samstag vor St. Urban 1377» durch welche die Wirthsrechte des 
Hauses zqm Schlüssel in den grossen Bädern bestimmt werden 
sollten» von den bischöflichen Notarien untersucht und mehrere 
Ausmerzungen und Verfälschungen (die näher bezeichnet wer- 
<}cn) darin entdeckt worden seien. — Siegel des Ofßciums. 



68 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

t5f. Baden 1398, Donnerstag vor St. Thom. (19. Dec). 

Der Schultheiss Rud. Büler zu Baden urkundet, dass Ritter 
Heinrich Gessler auf alle früher gegen Frau Mechtilde (Jakob 
Husli's sei. Wittwe] und ihre Brüder Rudolf und Wernli, die 
Weihely genannt Sigrist, erhobenen Absprachen yor Geriebt 
verzichtet habe. — Zeugen: Ritter Hemmann von Rinach u. a. 
Burger zu Baden. •— Siegler: der Schultheiss , und Ritter Heiu- 
rieh Gessler. 

flft9. Winterthur 1399 , Mont. nach St. Georg. Tag (28. April). 

Laurent v. Sal, Schultheiss daselbst, urkundet, dass Bru- 
det Heinr. Bircher, Schaffner des Frauen klosters zu Töss, ver- 
kauft in Auftrag der Priorin und des Gonvents an Burkhard 
Güdeler von Baden einen Grundzins auf dem Tösser Hof zu 
Otelfingen um 14-5 gute Gulden. — unter den Räthen zu Winter- 
thur ist genannt: Hermann v. Adlikon. — Siegler: der Schult- 
heiss; der Rath zu Winterthur; die Priorin und der Convent 
zu Töss« 

itt9. Baden 1399 , Freitag vor St. Barnabas (6. Jaoi). 

Herzog Leopold v. Oesterreich willigt für sich und seine 
Brüder ein, dass Lienhard Meyer , Burger zu Baden, das »be- 
schlossene Bad« und das » Widchen-Bad« in Niederbaden 
(beide Oesterreich. Erblehen) um 800 fl. ftir die Heimsteuer 
seiner Ehefrau Gäcilia verpfände. — Das dreischildige herzogl. 
Siegel. — (Diese Bewilligung wurde laut Urkunde, dat. Baden 
1412, am h. Pfingstfeste, durch Herzog Friedrich v. Oesterreich 
bestätigt.] 

AeO. Baden 1399 , Freitag nach St. Barnabas (13. Joni). 

Herzog Leopold von Oesterreich verleiht den Eheleuten 
Lienhard und Cäcilia Meyer, Burger zu Baden , zu Erblehen 
das »beschlossene Bada und das »Widchen-Bada, nachdem 
Götz und Hans Meyer , Gebrüder, dieselben der Herrschaft 
aufgegeben. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 69 

t«l. Baden 1399 , Ifittw. nach Joh. Bapt. (25. Juni). 

Rüdiger Meyer, Untervogt zu Baden , urkundet, dass Junker 
Ulrich von Rümlang, der das »Scheramt« in den grossen Bä- 
dern von der Herrschaft Oeslerreich zu Lehen hat, Klage wider 
Hänsli den Scfaerer in der Stadt Baden geftihrt habe, dass er 
io sein Lehen eingreife ; worüber erkannt worden : der Junker 
soll bei seinem Titel geschützt bleiben, und der Hänsli soll 
ihm »im gemeinen Bad« daran nicht irren; ausserhalb des- 
selben möge er aber sein Gewerbe treiben , so lange v. Rüm- 
lang nicht einen weitern Umfang seines Lehens werde erwiesen 
haben. — Zeugen. — Siegler: der Untervogt. 

ie9« 1399 , DonnersUg nach St. Marg. (24. Juli). 

Der Abt Burkhard und der Convent zu Wettingen Urkunden, 
dass sie den Eheleuten Johann und Verena Klingelfuss, Burger 
zu Baden, die Grundzins« von 7 Schupposen oder Höfen zu 
OlelfiDgen (35 Mütt 1/2 Viertel Kernen, 11 Mütt 2^2 Viertel 
Haber, 4 Hühner, 4i/2 Den. an Geld] zu 11 fl, das Stück, oder 
in Summa um 418 fl. verkauft, und damit 30 fl. Zins von der 
mindern Stadt Basel abgekauft haben. Zu diesem Verkaufe 
habe das oberste Capitel des Ordens sie ermächtigt. — r Siegel 
des Abts und des Convents. 



• Badenweiler 1399, an St. Mich. Tag (29.Sept}. 

Schreiben Herzog Leopolds v. Oesterreich an seinen Oheim 
V. Lupfen , Landvogt im Ergöw , mit ernstlicher Empfeh- 
lung, den von seinen Räthen in der Streitsache wegen des 
Hauses »zum Schlüssel« erlassenen Spruch zu handhaben. — 
Siege! des Herzogs. 

^M. Ensisheim 1399, Mittwoch nach Sl. Luden Tag (17. Dec). 

Herzog Leopold von Oeslerreich bescheinigt, dass die drei 
^tädle Baden, Waldshut und Meilingen ihm das in denselben 
^OQ Hartinstag 1397 bis Mart. 1399 gefallene Geleit richtig ver- 
recbnet haben, und dass besagte Städte am Schlüsse dieser 
Rechnung per Saldo 95 fl. und dazu 1110/2 &• schuldig geblie- 



70 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

ben seien. — Das dreischildige herzogl. Siegel auf denA Rücken 
der Urkunde. 

tUftto Bremgarten 1400 , 12. Mai. 

Hans Merischwand, Schultheiss, und der Rath daselbst, 
Urkunden, dass Frau Gath. v. Schenken^ Heinrichs v. Schenken 
Wittwe, verbeiständet durch Imar v. Sengen, vor ihrer Behörde 
erklärt habe: Achaz Esel habe die 80 Mark Silber, die sie von 
der Herrschaft Oesterreich als Pfand besessen, von ihr, als 
Bevollmächtigter von der Herrschaft, mit 400 fl. abgelöst. 

tee« Baden 1400, Freitag nach Pet. n. Paul (2. Juli). 

Der Schultheiss Rud. Büler zu Baden urkundet den Verkauf 
eines Weingartens am Gaissberg durch die Klosterfrau Marg, 
Bischof und Conrad Huber, Schaffner, Namens des Frauen- 
klosters zu Seldenow bei Zürich (des Ordens von Citels], an 
den Spitalmeister Hermann Büler, zu Händen des Spitals Ba- 
den. — Zeugen. — Siegler: der Schultheiss; die Stadt Baden; 
die Aebtissin und der Convent des Klosters. 

M9. Zürich im Hofe des Frauenmünsters 1400, auf St. Mar. Magd, 

(22. Juli). 

Anna^ Aebtissin des Gotteshauses Zürich, bestätigt dep (in 
Nr. 168 enthaltenen) durch Schwester Elisabetha Schriber von 
Ow, Aebtissin zu Seldenow, an Hans Blum gemachten Ver- 
kauf, und verleiht diesem das Gut als Erblehen. — Zeugen: 
Conrad v.Bussnang, unser Bruder; Heinrich Bidermann, Chor- 
herr unseres Gotteshauses ; Niclaus Bidermann , unser Caplan ; 
Heinrich, und nochmals Heinrich, die Gugelberg, Burger zu 
Zürich. •— Siegel der Aebtissin. 



Zürich an Seldenow 1400, auf St. Jak. Apost c25. Juli). 

Elisabetha Schriber v. Ow, Aebtissin, und der Convent des 
Gotteshauses Seldenow verkaufen dem Hans Blum, Burger zu 
Baden, ein Gut nebst Grundzins zu Tachsnern, ersteres Erb- 
lehen des Fraiienmünsters in Zürich. — Siegel der Abtei und 
des Convents. 



Regeslen des Archirs der Stadt Baden» , 71 

Basel 1400, aof SL Bartholom. Apost. (24. Aug.)* 

Frau Agnes v. Ramstein, geb. y. Hochberg, und Tfaüring 
y. Ramstein, Herr zu Zwingen und Gilgenberg , Urkunden, dass 
Herzog Leopold von Oesterreich und die drei Städte Baden, 
Waldshut und Mellingen an die 5010 fl., die sie ihr laut Haupt- 
brief schuldig geworden, über die früher bezahlten abermals 
1500 fl. abgeführt haben, und somit nach Abrechnung ihr noch 
1496 fl. schuldig verbleiben , woflir sie jährlich 100 fl. zinsen 
sollen. — Siegel der Frau Agnes und Thünngs y. Ramstein. 

190. (Rappersweil) 1400 , Samstag nach des h. Kreuzes Tag 

(18. Sept.). 

Der Untervogt (zu Rappersweil) Hans Undergarten, und mit 
ihm noch 7 andere Burger von Rappersweil Urkunden : da die 
drei Städte Aarau , Brugg und Baden seiner Zeit zu Gunsten der 
Stadt Rappersweil Bürgschaft geleistet fiir 2590 fl. Kapital und 
219 fl. Zins, die sie zu Basel aufgenommen, wofür Rappersweil 
den besagten drei Städten hinwieder Burgen gestellt hatte; nun 
aber seither acht jener Bürgen abgegangen seien , so treten sie 
an deren Statt als Bürgen ein. — Siegler: der Ünteryogt und 
einige andere der Bürgen ; für zwei Bürgen siegelt Markward 
Schenk yon Landegg, angesessen zu Rappersweil. 

191. Rappersweil 1400, Montag yor St. Galli (H. Oct.). 

Job. y. Lupfen 9 Graf zu Stühlingen, Hermann y. Landen- 
berg yon Werdegg, Hermann yon der Hohenlandenberg , ge- 
nannt Bick, und Hermann y. Hinweil Urkunden, dass sie wegen 
der von der Stadt Rappersweil in Basel aufgebrochenen und yon 
den Städten Aarau , Brugg und Baden yerbürgten Schuld yon 
^90 fl. an die Stelle der abgegangenen Bürgen : Freiherrn 
Walüiers sei. yon den Altenklingen , Peters yön Thorberg, Rud. 
V. Landenberg.yon Werdegg, Heinsch Oschwald und Egli's yon 
Uülinen, gegen besagte drei Städte die Bürgschaft für Rappers- 
weil übernommen haben. -^ Mit den Siegeln der fünf neuen 
Bürgen, 



12 • Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

IM. 1402, Samstag nach Paali B^ehrang (28. Jan.)* 

Rechnung über die in zwei Jahren, von Mdrtinstag 1399 bis 
dahin IMl, in den Städten Waldshut, Mellingen und Baden 
bezogenen Geleitsgelder. 

jl9S, Rohrdorf 1402, Sonntag vor Mittefasten (26. Febr.). 

Hemmann Buchser, Untervogt zu Baden, urkundet, dass 
Frau Marg. v. Büttikon , Junker Mathias v. Büttikon sei. Wittwe, 
mit ihren minderjährigen Söhnen Ulrich und Hans Hermann 
V. B.^ verbeiständet durch Junker Hans Kriech den Aeltern von 
Aarburg, dem Claus Sendler, Schultheissen zu Baden, und dem 
Spitalmeister Hans Blum, zu Händen des Spitals zu Baden, 
den Widumhof zu Vislispach sammt Kirche und Kirchensat2 um 
300 gute Gulden verkauft haben. — Zeugen : Junker Han« 
V. Wildberg, genannt Tössegger; Friedrich Effinger,Schultheiss 
zu Brugg, u. A. -r- Siegler:, der Untervogt und Hans Kriech, 

IM. Baden 1402, 18. Galend, Maj. (i^, Aprip. 
Latein. , der vorigen aogehängt. 

Bischof Markward v. Constanz ertheilt zu obigem Verkauf 
der Kirche und de^ Kirchensatzes zu Vislispach seinen bischöf- 
lichen Consens, und anerkennt Schultheiss und Rath zu Baden 
als Collatoren der Pfarrei. — Siegel des Bischofs. 

195. Grätz 1402 , Sonntag nach Allerheiligen (5. Nqv.)* 

Herzog Leopold von Oesterreich urkundet, dass er Achaz 
Esel, seinem kleinen Schenkeio, bewillige, die 16 Mark Sil- 
ber auf seiner Stadt Baden an sich zu lösen, und dass, so 
lange er lebe, der Herzog Niemandem erlauben werde, sie von 
ihm wieder zu lösen, es wäre denn, dass die Herrschaft es 
selbst thun wollte. 

iie. 1402* (Ohne Angabe von Monat und Tag.) 

Job« y. Lupfen , Landgraf zu Stühlingen, Herr zu »Hoben- 
ack«, herzogl. Oesterreichischer Landvogt, bestätigt den von 
dem Oesterreich. Landvogte' Reinhard v. Wehingen sub dat. 



Regesten des Archirs der Stadt Baden. 73 

1393 (s. Nr. 135) den Clausnern ertheiUen » Begnadigungsbrief « 
in Bezug auf Duldung fremder Waldbrüder , und sichert jenen, 
auf Begehren , die genaue Handhabung dieser Verordnung zu. 
- Siegel des Landgrafen. 

199. Grätz 1403 , Montag nach St. Mich. Tag (1. Oct.). 

Herzog Leopold von Oesterreich schreibt seinem »lieben 
Oheim«, dem Landvogt Hans y. Lupfen, Landgraf zu Stühlin- 
gen: »Er bewillige dem Rath zu Baden/ dem (Kreuzfahrer] 
Walther Brünner, zu Beilegung des mit ihm waltenden Streites, 
sein Haus zum Schlüssel in den grossen Bädern abzukaufen; 
sonst habe er beide Theile zu verhören und ihren Handel güt- 
lich oder rechtlich zu beendigen.» 

119. Baden 1403, am h. Kindli Tag zu Weihnachten (28. Dec.). 

Graf Hans y. Lupfen, Oesterreich. Landvogt, meldet den 
drei Städten Baden, Waldshut und Mellingen, dass, da die 
Geleite ihrer Städte der Stadt Aarau — für die an Ramstein zu 
bezahlende Schuld — versetzt seien , so sollen sie den Ueber- 
schusff dieser Geleite jeweilen an die von Aarau einhändigen ; 
wogegen diese versprechen, die drei Städte von der Schuld z|i 
lösen und ihnen den Schuldtitel hera^uszugeben , den der 
V. Ramstein von der Herrschaft und von den drei Städten em- 
pfangen hat. — Namen der Oestr. Räthe : Meine lieben Oheime 
und guten Freunde: Graf Hans v. Habsburg; Graf Otto v. Thier- 
stein ; Hemmann v. Binach ; Hemmano v. Liebegg ; Johann 
Segeoser. 

»•. Baden 1404 , auf St. Agatha (5. Febr.). 

Spruchbrief des Grafen Hans v. Lupfen, Landvogts der Her- 
zoge y. Oesterreich, und der Oestr« Räthe (»mein lieber Oheim 
«üd guter Freund « Rud. v. Hewen, Probst zu Münster; Rud. 
V. Aarburg; Ulrich Thüring v. Brandis; Hemmann v. Grünen- 
l^erg; Ritter Hans Kriech; Hemmann v. Liebegg; Job. Segenser; 
Rud. V. Wolffurt ; Hermann Gremiich; Hans Vogt, Schultheiss 
2u Lenzburg), in der Streitsache zwischen Schultheiss und Rath 



74 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

zu Baden, sammt Job. und Ulrich Klingelfuss. Barger daselbst, 
einerseits — und Waltber Brunner (erklärten Kreuzfahrer) zum 
Schlüssel anderseits. ^ Siegler : der Graf v. Lupfen. *) 

ISO. Zürich 1404, Samstag vor St. Michael (27. Sept.). 

Der Schultheiss Eberhard Stagel zu Zürich bescheint , dass 
Ritter Hans von Bonstetten yor Gericht erklärt habe, dass er 
einen Hof und die Mühle zu Neerach von der Herrschaft, Habs- 
burg als Pfandlehen ( mit 16 Mark Silb. Pfandschill.] besessen 
und diese nun dem Bürgermeister Heinrich Meiss von Zürich 
und Itel Schwarzmurer, Burger daselbst, um 112 fl. verkauft 
habe. — Zeugen: Job. v. Seon; Job. Brümsi, genannt am Stad ; 
Heinrich Biberli, Vogt; Joh. Brun u. A. — Siegel des Schult- 
heissen Stagel und des Ritters y. Bonstetten. 

tSi* Grälz 1404, an „Eritag" (Dienstag) nach St. Mich. c30. Sept.). 

Schreiben des Herzogs Leopold von Oesterreich an Achaz 
Esely er solle unverzüglich eine Abschrift seines Pfandbriefs 
auf die Steuer zu Baden, unter dem Siegel dieser Stadt, ein- 
senden. — Das herzogl. Siegel auf der Rückaeite. 

189. Ensisheim 1404, Montag vor der 11000 Mägden Tag (20. Oct.). 

Herzog Friedrich von Oesterreich bestätigt die dem Achaz 
Esel von Herzog Leopold gemachte Zusage , dass Niemand , al$ 
die Herrschaft selbst , die 16 Mark Silber auf der Steuer von 



^) Bmnner klagte, dass ihm durdi den Ankauf des Hauses zum Schlüssel, 
durch überspannte Zinsbetreibungen und daherlge angeblich ungerechte Pfändungen, 
ein Schaden von mehr als 400 fl. zugefügt worden sei ; Baden beschwerte sich 
über die Umtriebe des Brunner vor fremden Gerichten und ihr dadurch yer- 
ursachten Kosten. Compromissarisch wurde gesprochen : dass der Rafk das Haus 
zum Schlüssel an sich' kaufen solle, und alle Zinsrückstände auf demselben lu 
Übernehmen, auch dem Branner, wenn er von Baden wegziehen wollte, noch 
250 fl» herauszugeben habe ; — Brunner dagegen soll die von Baden beim Land- 
gerichte RothweU ledig machen und entschädigen, auch die von Rom gegen sie 
ausgewirkte Bulle herausgeben. — Wer dem Spruch zuwider handelt, rerfällt in 
400 Hark Busse, und Brunner soll in diesem Falle gehalten werden als .ein mein- 
eider, elirloser und „rerzahlter" Mann. 



Regestea des Archivs der Stadt Baden. 7A 

Baden, von ihm aaslösen mOge. — Das dreischildige Siegel des 
Herzogs. 

ISS. Wien 1404, Montag nach .... 

Herzog Leopold von Oesterreich urkundet, dass die Städte 
Baden, Waldshut und Meilingen mittelst der in denselben fal- 
lenden Geleitsgelder — die ihnen Herzog Leopold sein Vater 
dafür verpfändet hatte, dass sie für ihn Borgen einer Schuld an 
Thüring v. Ramstein geworden ^ diese Schuld an die Stadt 
Aarau zu Händen des v. Ramstein wirklich abgetragen und dem 
Herzog den dafür ausgestellten Schuldschein herausgegeben 
haben; unter Quittirung der drei Städte in seinem und seines 
Bruders Herzogs Friedrich Namen. — Herzogl. Siegel. 

184. Constanz 1406 , Idih. Aug. (13. Aug.) Ind. 9. Latein. 

Bischof Markward v. Constanz gibt dem Bruder Job. Schön- 
benz, Lector der Minoriten, den Auftrag: den Beginen in 
Waldshut und Bremgarten die dritte Regel des heil. Franciscus 
zu ertheilen und sie als eine Gesellschaft von Tertianerinnen 
zu organisiren; da der Bischof, der früher die Beginen ver- 
dammt hatte , sie bereits wieder losgesprochen. 

■ 

im. 1406, Sonntag vor St. Verena (21.Aug,). 

Ritter Rud. v. Hünenberg urkundet, dass er den ehrbaren 
Hennin Knecht von Mellikon, am Rhein, lange als Leibeigenen 
der Herrschaft Oesterreich in Anspruch genommen habe, seit- 
her jedoch durch Herrn Itel Fridinger, Probst von St. Rlasien 
in Klingnau, vor den Oestr. Räthen belehrt worden sei,, dass 
selbiger Leibeigener des besagten Gotteshauses sei. p- Zeugen. 

19«. Baden 1406, FreiUg nach St. Mich. (1. Oct.). 

Herzog Friedrich von Oesterreich urkundet: nachdem sein 
Vater, Herzog Leopold, vormalige Angehörige des Herrn 
V. Rüssegg, die sich von denselben los und an die Herrschaft 
Oesterreich verkauft, in diese aufgenommen, so habe er nun 
die (firüher nicht genaii bestimmten) Dienste, die diese in das. 



96 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Kriegsamt 2u Rohrdorf gehörigen Leute zu leisten schuldig, da- 
hin festgestellt, dass sie 1) keinen Fall und ausser der Herr- 
schaft keinem Herrn einen Dienst schuldig ^jseien , 2) sollen sie 
der Herrschaft Oesterreich und ihren V&gten dienstlich und ge- 
horsam sein, gleich andern Herrschaftsleuten im Amte Rohr- 
dorf. — ^ Siegel abgerissen. 

> 
189. Yisli^pach 1467 , Donnerstag nach St. Bartholom. C25. Aug.). 

Hemmann Buchser, Untervogt zu Baden, urkundet, dass 
Walther, Abt des Gotteshauses Engelberg, fär sich und den 
Convent daselbst, »Herren und Frauen«, an Hans und Ulrich 
Klingelfuss (Vater und Sohn) und an Mechtilde, des letztern 
Ehefrau, einen Meyerhof (im Schönhart] und iO Schupposen 
Landes, die jährlich 59 Mütt 3 Viertel Roggen, 1 fl. an Geld 
und 22y2 Hühner Grundzinse geben, nebst Twing und Bann — 
Alles ZU' Vislispach — um 476 fl. Rhein, verkauft habe. — Zeu- 
gen. — Siegler: Buchser, der Abt, und der Convent, Herren 
und Frauen, des Gotteshauses Engelberg. 



1407 , Montag vor St. Mart. Tag C7. Nov.). 

Graf Hermann zu Sulz bescheinigt den unter gewissen Be- 
dingungen von den Städten Baden, Brugg, Bremgarten, Zofin- 
gen, Aarau, Sursee, Meilingen und Lenzburg empfangenen 
Vorschuss von 300 fl. — Siegel des Oestr. Landvogts H. v. Sulz. *) 



1) Die Bedingungen sind: 1) die Städte tragen ihm auf und er yerspricht 
dafür seine Verwendung, um ihrer selbst und gemeinen Landes wegen imErgow, 
an seiner Herrschaft Oest^rreidi m werben, sie möchte ihren Willen daxu geben, 
dass sie eine Freukidschaft aufoehme und halte mit den Eidsgenössischen, worüber 
sie selbst von der Herrschaft ein Schreiben zu erhalten wünschen ; 2) gelingt 
das Vorhaben bis nächsten St. Nidaus Tag, so erstatten die Städte ihm die Schuld- 
verschreibung quittirt; 3) zerschlägt sich aber die Sache, so verspricht der Graf 
auf nächsten Hilarieatag nach Weihnachten die Erstattung von 200'fl., und behält 
den Rest als Ersatz für Kosten und Zehrung; 4) ^ahüi er aber auf YerfaUaeit 
nicht , so yerspricht er , entweder persönlich oder durch einen ehrbaren Knecht, 
mit zwei andern Knechten und drei Pferden in einer der benannten Städte Gcisel- 
schaft zu leisten; — Alles nach dem Üide, den er hierüber den Städten geschwo- 
ren hat. 



Regesten des Archivs der Stadt Paden. 77 

. losbnigg 1408, h. drei Könige Tag (6. Jan.). 

Herzog Friedr. v. Oesterreich bewilligt dem Rud. v. Hünenberg, 
seiner Ehefrau , Anna v. Hege , 1500 fl. auf dem Kircheosatze von 
Rohrdorf (der mit der Lehenschaft von der Herrschaft herrühre), iur 
ihre »Widerlegung« zu versiehem; sie möge daher jenen Kirchen- 
satz nebst Zugehör für die 1500 fl. um so mehr inne haben und 
geniessen, als »Widerlegung« Satzes* und Landesrecht sei; 
Lehenrecht vorbehalten. — Siegel des Herzogs. 

t90. 1408 , Montag nach St. Sebast. 02. Jan.). cPapier.) 

Graf Hermann v. Sulz, Landvogt der Herrschaft Oesterreich, 
bezeugt in Betreff der o Vereinung« zwischen dem »gemeinen 
Land Ergöw« und der Stadt Bern, dass er und die Räthe der 
Herrschaft dieselbe beantragt und den Entwurf dazu (»Notel«) 
gemacht hätten, — dass weder Schultheiss noch Rath, noch 
irgend ein Burger von Baden um jene Sache noch um den Ent- 
wurf der Vereinung ötwas gewusst, noch ein Wort dazu ge- 
redet habe, bis auf die Stunde, wo er und die herrschaftlichen 
Räthe den Entwurf vor die gemeinen Städte im Ergöw gebracht. 
Die diessfällige Beschuldigung gegen etliche Burger von Baden, 
als hätten sie solche angefangen und veranlasst, sei demnach 
unbegründet. — Das Siegel ist zerbröckelt. 

!•!. Baden 1408 , am 3. Mai (Ind. 1. Papat. Gregor. XU. Anno 2). 

Latein, und Deutsch. 

Notariatsurkunde über eine in Gegenwart des Leutpriesters 
von Baden stattgehabte Besprechung zwischen Bruder Johannes 
von Constanz, Superior des Klosters Wettingen, und Niciaus 
Sendler, Schultheiss zu Baden , Betreffs Einverleibung der Pfarrei 
Baden mit Weltingen. ') 



^3 Ohne Abschlass in der Sache. Wettingen hatte von Pabst Gregor XH eine 
locorporalionsbnlle ausgewirkt. Der Schultheiss verwahrte bei dieser Besprechung 
in Bezug auf die PfarrrerhliUnissc. alle alten Rechte und Gewohnheiten der Stadt 
und des Rathes. — Der Notar Joh. v. Eyl nennt sich einen beweibten (uocaratu») 
Geistlichen der Diöcese Cöln; in der Deutschen Uebersetxung wird er als Notar 
des Capitels und der Probstei Zürich beteichnet. 



78 Regesten des Archivs der Stadt Baden^ 

t99« Leaggern 1408, Montag vor Jakobi (23. JaU). 

Bruder Hemmann ze Ryn, Meister in Deutschen Landen 
St. Johannsordens des h. Spitals zu Jerusalem, urkundet, dass 
seine Schwester in Gott, Anna Marissin, einen dritten Priester 
in das Ordenshaus zu Leuggern gewidmet habe, der dort zu 
allen Zeiten gehalten werden soll ; — * würden in Einem Jahre 
zwei Monate verfliessen, ohne dass dieser dritte Priester ange- 
stellt wäre, so verpflichte er sich und seine Nachfolger, für 
jenes Jahr eine Busse von 18 fl. Rhein, an den Spital Baden zu 
bezahlen, es wäre denn Sache, dass das Einkommen dieses 
Ordenshauses so geschmälert würde, dass es nicht mehr drei 
Priester zu erhalten vermöchte. — Siegler: H, zeRyn, mit dem 
Prioratssiegel. 

t9S. 1408. (Aof^Papier.) 

Der Notar Joh. v. Eyl urkundet (nachträglich zur Urkunde 
dat. 3. Mai 1&08 — Nr. 191 ] : Es habe der Schultheiss Sendler, 
als er vernonimen, dass das Kloster Wetlingen bei Herzog 
Friedrich von Oesterreich dessen Zustimmung zur Einverleibung 
der Pfarrei Baden betreibe, von dem (seither verstorbenen) 
Abte Burkhard Beruhigung darüber verlangt, dass den alten 
Rechten und Gewohnheiten der Stadt, Betreffs der Pfarrverhält- 
nisse, kein Abbruch geschehe , worauf der Abt zugesichert habe : 
1») wenn Räth und Burger zu Baden einen geschickten Welt- 
priester erwählten, dass dann Wettingen auch den einzeln Vor- 
geschlagenen bestätigen solle; und 2) dass der Stadt ihre alten 
Rechte und Gewohnheiten in Bezug auf die Pfarrei unverletzt 
bleiben sollen. Dagegen erklärten der Subprior, Herr Hans 
von Gonstanz, und der Grosskeller, Herr Rudolf, lediglich: 
in denen Artikeln > worin die Stadt Recht habe, werde man 
sie gerne belassen und sich damit begnügen. 

tlNt. Baden 1410, Mittwoch vor St. Georg. (16. April). 

Hans Strassers, Burgers von Baden, Drphede gegen die 
Stadt Baden. — Zeugen: Junker Heinrich v. Blümenegg; Peter 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 79 

Ottmann ^ Schaltheiss von Zofingen, u. A. — Siegler: Junker 
Wernher von, Falkenstein , Statthalter der Landyogtei. *) 

tSS. Schaffhaasen 1410 , Samst. vor St. Mart. (8. Nov.). 

^gg ▼• Ryschachy Vogt und des Raths zu Schafihausen , ur- 
kündet, dass Ritter Wilh. Imthurn v. Schaffhausen die Urkunde 
Herzog Friedrichs von Gestenreich , dat. 1&06, die Verpfändung 
des Kirchensatzes zu Rohrdorf hetreffend (s. Nr. 189), vorgewie- 
sen and ein Vidimus derselben verlangt habe. -^ Die Siegel des 
Vogts und des Raths sind abgerissen. 

t9B. Baden 1411^ Dienstag vor Pfingsten (26. Mai). 

Herzog Friedrich von Oesterreich thut kund, dass er in 
der Streitsache zwischen den Aemtern Siggenthal, Dietikon, 
Kriegsamt (Rohrdorf), Gupfamt und Burgamt einerseits, — und 
dem Reussthal, dem Freienamt, dem Amt zu Werd, zu Muri, 
zu Hermannsweil und zu Lunkhofen anderseits, alle frühern 
Erkenntnisse in Betreff der Banne, Dienste, Steuern, »Gezogea, 
Reisen, des Beholzens und Streuens bestätigt habe und deren 
Handhabung seinen Amtleuten anbefehle. ^ Das dreischildige 
Siegel des Herzogs. 

±WI. Baden 1411 , an St. Bartholom. Tag (24. Aag.)* 

Herzog Friedrich von Oesterreich urkundet auf diesen Tag 
[an welchem die Bürgerschaft von Baden ihm, seinem Bruder 
und seilen Vettern gehuldigt hatte), dass er denen von Baden, 
die von jeher im Dienste der Herrschaft sich treu und ehrlich 
gehalten, willig und unverdrossen auf Reisen und in allen Nöthen 



^) strasser, der wegen Lästenmgeii und Drohworten gegen Schnltheiss und 
Rath zn Baden gefangen sass und wieder freigelassen wurde, musste schwören: 
1) seiner Gefangenschaft wegen Niemand zu beunruhigen und in Torkommenden 
Fällen sein Recht nur Tor dem Gerichte in Baden zu suchen; 2) rechtliche An- 
sprachen an Schuliheiss und Rath nur yor der Herrschaft Ton Oesterreich und 
deren Käthen , und wenn sie nicht im Lande wären , vor dem Landyogt und ihren 
Räthen zu erheben; 3} würde er Schultheiss, Rath und Bürger von Baden vor 
fremden Gerichten I^elangen, so soll er ein ehrloser Mann heissen und sein, und 
jeder Sprach eines solchen Gerichtes ihm «chädlich und jenen nützlich sein. 



80 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

der Herzoge 9 derselben beigestanden , und auch selbst ihr Blut 
im Streite für sie vergossen , was die Herzoge billig anerkennen, 
— alle ihre althergebrachten Rechte u. s. w. erneuere und be- 
stätige. — Das dreischildige herzogliche Siegel. 

t9S. Baden 1412, Montag nach St. Jakobi (1. Aug.). 

Urphede des Claus Wild, von Freiburg im Breisgau gebür- 
tig, Burger zu Baden. '— Wild, der mit »harten, frävnen und 
schalkhaften« Worten gegen Herzog Friedrich von Oesterreich 
und dessen Landvogt, Ritter Burkhard v. Männsperg, sich aus- 
gelassen , desshalb zu Baden gefangen gelegt und an Leib und 
Gut gestraft worden, wurde auf Fürsprache »ehrbarer Leute cc 
von dem Landvogte am Leben gelassen, und schwur dagegen 
in einer Urphede: Baden ffir immer zu verlassen, und nicht 
anderswo zu wohnen, als in Basel, Colmar, Schlettstadt 
oder Mühlhausen; nie weiter hinaufwärts als bis an die Rhein« 
felder' Kreuzsteine zu kommen und das Gebiet der Herrschaft 
Oesterreich nie zu betreten ; er schwor ferner, seiner Gefangen- 
schaft wegen nie Feindschaft zu üben, und wenn er im Falle 
sei , eine rechtliche Ansprache zu betreiben , dieses vor dem- 
jenigen Gerichte einer Oestr. Stadt am Rhein zu thun, das der 
Landvogt ihm anweisen werde. Sollte er dieser Urphede zu- 
wider handeln , so möge man ihn hinrichten als einen ehrlosen, 
meineiden und »verzahlten« Mann. — 21 Burger von Baden 
verpflichten sich als Bürgen, den Wild im Uebertretungsfalle 
vor den LandVogt zu stellen, oder wenn sie es unterliessen, 
den Beschädigten eine Busse von 400 fl. Rhein, zu erlegen, oder 
hiefiir bis zur Bezahlung Geiselschaft zu leisten. — Siegler: 
Junker Eglin v. Randenburg, Statthalter des Landvogts; Hein- 
rich Roisth, einer der Bürgen, für alle übrigen; Ulrich Elingelfiiss, 
Untervogt zu Baden, u. A. 

t99. 1412, Samstag nach U. Fr. Tag za Mitte Ängsten 

C20. Aug.). 

Hemmann v. Rüssegg urkundet, dass er seinem Schwager 
Hermann Tnichsess v. Wolhusen (Gemahl der Anna v. Rüssegg) 



Aegesten des Archivs der Stadt Baden. 81 

r 

einige Grundzinse zu Baden um 100 fl. verkauft habe. — Sieg- 
ler: H. V. R. und sein Oheim , Walther v. Hallwyl. 



Baden 1413, Samstag vor U. L. Fr. Tag zar Lichtmess (28. Jan.). 

Schultheiss Claus Sendler zu Baden urkundet, dass^ ob- 
gleich es zu Baden Regel sei, dass Pfründer des Spitals, die 
sich als solche verheirathen , ihre Pfründe wieder verlieren, 
man dennoch aus gewissen Gründen den Hänsli Utzner und die 
Richi von Amen, die sich als Verpfründete zur Ehe genommen, 
(gegen Erlegung von 20 Pfd., Vergabung ihres ganzen Vermö- 
gens und Zusicherung ihres Dienstes in der Krankenpflege) wie- 
der zu Pfründern angenommen habe. -- Siegler: der Schultheiss 
und der Spital. 

«Ol. Baden 1413, auf St. Mathäus Tag (24. Febr.). 

Herzog Friedrich von Oesterreich urkundet, dass er Schult- 
heiss und Rath zu Baden , zu Händen des dortigen Spitals, seine 
»Kirche Rohrdorf a, sammt Widum und Zubehörde, die mit 
der Lehenschaft von ihm und seinen Vorfahren herrühren und 
sein väterliches Erbe gewesen, zu eigen gegeben habe, und 
die Yon Baden in diesem Besitze gegen die von Hünenberg und 
hnthum u. s. f. schützen wolle, wofür die von Baden ihm, 
auch des zugesicherten Schirmes wegen, 2200 fl. geschenkt 
haben. — Das dreischildige Siegel des Herzogs. 

«09. GoDstanz 1413 , VI Idus Aug. (8. Aug.). Indict. 6. - Latein. 
Bischof Otto zu Constanz (electus et confirmatus) urkundet, 
dass er die von Bischof Markward, seinem Vorfahren, gegen 
die Begharden und Beginen in seiner Diöcese verhängte Ex- 
communication und andere geistliche Ceosuren, auf die ihm vor- 
getragenen Gründe, in Bezug auf die zu Baden wohnenden 
Begharden und Beginen einstweilen und bis auf weitere Ver- 
fugungen des h. Stuhls aufbebe und nachlasse. — Siegel des 
Bischofs. 



1413 , Sonntag oadi St. Mich. (1. Od.). 
Hans von Honburg, ilter, Edelknecht, beseheinigt, dass, 

Hut. A?ehiv. U. Q 



82 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

nachdem Herzog Friedrieh Ton Oesterreich mit seiner Zustim- 
mimg dem Spital Baden die Kirche nebst Kirchensatz zu Rohr- 
dorf, sammt allen Nutzungen, die ihm von der Herrsdiaft 
Oesterreich verpfändet waren, übergeben, — so habe Schult- 
heiss und Rath zu Baden ihm den Pfandschilling mit 1200 fl. 
haar ausbezahlt, wofür er sie, die Burgerschaft und den Spital 
zu Baden hiemit quittire. — Siegler: Hans v. Honburg. 



Bologna Ut4, 3. Febr. Ind. VU. Anno IV Papat. Joh.XXUI. 

Der Bischof Anton von Siena, päbstlicher Schatzmeister und 
Regens der apostol. Kammer, bescheinigt, das« der Spital- 
meister zu Baden am letzten Tag August der apostol. Kammer 
fflr Incorporation der Pfarrkirche Rohrdorf die 50 Ooldgulden 
als Annata bezahlt habe. — Siegel des päbstlichen Schatzamtes. 

«05. Baden 1414, am 1. März. 

Walther von der Hohenklingen, Herr zu Stein» urkundet, 
dass mit dem Ableben Walthers von den Altenklingen dessen 
sämmtliche Lehen an ihn gefallen seien, und veifügt in Folge 
dessen über das Haus zum rothen Ochsen in Baden. — Siegler : 
W. V. d. Hohenklingen. 

9O0. Baden 1414 , Donnerstag nach St. Marg. (19. Juli). 

Job. Molitor, Kirchherr zu Embervelt und Gaplan an der 
Leutkirche zu Yilmeringen, urkundet, dass Schultheiss, Rath 
und Spitalmeister zu Baden ihn fßr seine Reise zum h. Vater, 
dem Pabst, zu Betreibung und Heimbringung der Incorporations- 
bulle der Kirche zu Rohrdorf an den Spital Baden, gänzlich 
befiriedigt haben. — Siegler: der Leutpriester Rüdiger Spengler 
zu Baden. 



Zürich anf dem Kirchhof der Probstei zu SC. Felix and Regula 
1414, am 22. Sept (Freitag vor St. GaU.) anno V Papat. Joh. XXUI. -. 

Latein. 

Zwei Citationen des Abtes Johann zu Wettingen, als päbst- 
licher Executor der Einverleibung der Pfarrkirche Rohrdorf zum 
Spital Baden, an den Pfarrer zu Rohrdoif und alle die gericli- 



Regesten des ArcJhiys der Stadt Baden. 88 

tet, welche glaubeii, gegen die Incorporation Einsprache er- 
heben zu können. ^ Siegler : der Abt zu Wettingen. 

MM. Gonstanz 1414, Donnerstag vor St. Mich. Tag (27. Sept.). — 

Latein. 

Yerbalprocess über Bekanntmachung der ersten Citation 
des Abtes Johann von Wettingen in der Incorporationssache der 
Pfarrkirche Rohrdorf, die auf Begehren des Spitalmeisters Ber- 
thold Yorster von Baden in der Domkirche zu Gonstanz yor- 
genommen worden. ^- Zeugen. 



i 



Zürich 1414 , Freitag nach St. Mich. (5. Oct.). — Latein. 

Abt Johann zu Wettingen urkundet, dass auf Begehren des 
Spitalmeisters zu Baden gegen sämmtliche allffillige Opponenten 
der Einverleibung der Kirche Rohrdorf mit dem Spital daselbst 
bei ihrem Ausbleiben die' Contumaz Erklärt, und zu Produci- 
ning der Beweisschriften und Zeugen y auf Freitag vor St. Galius, 
Tag angesetzt worden sei. 

f i#. Zürich 1414, auf dem Kirchhofe der Probstei zn St. Felix and 

Regula , Freitag vor St. GaU. (12. Oct.). 

Der Nämliche urkundet, dass, nachdem weder der Pfarrer 
von Rohrdorf noch sonst Jemand erschienen , um gegen die 
Einverleibung jener Kiixhe Einsprache zu thun, alU&llige Oppo- 
nenten nochmals in Contumaz erklärt werden, und dass hierauf 
der Spitalmeister zu Baden, nach Einlegung seiner Beweis- 
schriften , die Beeidigung und Abhörung der Zeugen . verlangt 
habe. Zur Eröffnung der Verhöre und zu weiterer Verhandlung 
wird Tag angesetzt auf Freitag nach St. Gällus. -* Zeugen: Con- 
rad Mägerli , Pfarrer an der Probstei in Zürich, u. A. -- Siegel 
des Abts. 

«M. Zarich 1414 (wie oben) , Freitag nach St. GaUas (19. Oct.). 

Der Nämliche urkundet, dass, nachdem in der Incorporations- 
sache der Kirche Rohrdorf die Zeugenverhöre eröffnet und von 
keiner Seite Einsprache erhoben worden, nochmals gegen all- 



84^ Regesien des Archivs der Stadt Baden. 

fftllige Opponenten die Contumaz erklärt , und nun aus päbst- 
licher Vollmacht die wirkliche Einverleibung besagter Kirche 
zum Spital Baden ausgesprochen werde. Dabei wird einem je- 
weiligen Pfarrer zu Rohrdorf eine solche Congrua vorbehalten, 
die ihm einen anständigen Unterhalt und die Möglichkeit ge- 
währe, die bischöflichen Gebühren zu entrichten und die übliche 
Gastfreiheit zu üben. — Siegler: der Abt von Wettingen. 

9M. Florenz apud St. Anton extra muros 1414, Vli. Gal. Nov. 

(26. Oct.) anno IV Papat. - Latein. 

Pabst Johann XXIII. überlässt es der Einsicht des Abtes zu 
Wettingen I die Kirche zu, Rohrdorf (deren ihm zugehöriges 
Patronatrecht Herzog Friedrich von Oesterreich dem Spital Ba- 
den schenken wolle ] dem Spital zu Baden einzuverleibei^ , wenn 
Dämlich Alles sich so verhalte ,- wie dem Pabst in der Bittschrift 
von Schultheiss und Rath daselbst sei vorgestellt worden. — 
Das Siegel in Blei. 

f M. Rohrdorf 1415 , an St. Mathias Tag des Apost. (24. Febr.). 

Ulrich Klingelfuss, Vogt zu Baden, fertigt auf Ansuchen des 
Bürgin , genannt der Aminann , Burgers zu Mellingen , ein Vidi- 
mus der Urkunde aus, zufolge welcher Abt Conrad und der 
Convent zu Muri im J. 1344 (Donnerstag vor St. Johann zu Sunn- 
gichten) einige Zehenden dem Peter v. Hüuenberg, Kirchherrn 
zu Rohrdorf, und seinem Bruder Johann, um 20 Mark Silber 
verkauft haben. — Zeugen: Rud. v. Krieg von Bellikon; Hans, 
sein Bruder, u. A. 

M4. Zürich 1415, den 11. Heumonat. 

Burgermeister und Rath zu Zürich Urkunden: Es seien die 
zwischen Schultheiss Claus Sendler sammt dem alten und dem 
neuen Rath zu Baden, einerseits, — und der ganzen Gemeinde 
daselbst, anderseits, wegen Besetzung der 12 Räthe entstande- 
nen Misshelligkeiten — zufolge deren während dieses Streites 
beide Parteien 12 Räthe gesetzt hatten, die gegenseitig nicht 
anerkannt werden wollten — dadurch beseitigt worden, dass 



Regesten de& Archivs der Stadt Baden. te 

beide Theile ihnen , Burgermeister und Rath zu Zürich^ um des 
Friedens willen s> vergönnt a haben ^ für dieses Mal^ und nie 
mehr, die 12 Räthe zu ernennen. Fortan sollen die 12 Räthe, 
der Schultheiss und die Gemeinde alle andere ihre Ordnungen 
machen , nach dem Mehren unter den Zwölfen , den Räthen, 
dem Schultheiss und den Vierzigen , die dazu von ihnen 
Allen sollen gegeben werden; alles jedoch denen von Zürich 
und ihren Eidgenossen an ihren bereits ausgemittelten und 
verbrieften Rechten ohne Schaden. — Siegel der Stadt 
Zürich. 

Ml^. Basel 1415, Montag vor St. Jak. Tag (22. Juli) ; im 26. Jahr des 
Hmigar. und im 5. des Rom. Reichs. — AbschriA. 

König Sigmund thut kund, dass, nachdem er die- Städte 
Baden , Meilingen , Bremgarten und Sursee durch Krieg aus der 
Gewalt des Herzogs Friedrich von Oesterreich zu sich und dem 
Reiche gebracht, er in der Absicht, die besagten Städte in 
Friede und Schirm zu setzen, dem Burgermeister, Rath und 
Burgerschaft zu Zürich [zu denen er das feste Vertrauen habe, 
dass sie die Getreuen des Reichs am besten schirmen] das 
oBurgstall« ob der Stadt Baden, der Stein genannt, die Stadt 
Baden 9 die »niedere Yestecc an der Brücke daselbst, und dazu 
die Städte Mellingen, Bremgarten und Sursee, mit ihrem Bann 
und allen Rechten der vormaligen Herrschaft, zu Stadt und 
Land, um 4500 fl. Rhein, (die ihm von Zürich bezahlt worden) 
verpfändet habe. Der König behält sich und seinen Nach-; 
kommen am Reiche die Wiederlösung, jedoch mit Einwilligung 
Zürichs, Yor. Zürich wird ermächtigt, alle von der Herrschaft 
Oesterreich gemachten Verpfändungen nach Inhalt der diess- 
läilligen Briefe an sich zu lösen , auch ihre Eidgenossen in den 
Hitbesitz dieser Pfandschaft aufzunehmen. Die verpfändeten 
Städte sollen bei allen ihren Rechten, Gnaden und Freiheiten 
gehandhabt werden ; auch sollen Städte und Vesten dem König 
und seinen Nachfolgern am Reiche in ihren und des Reichs 
Geschäften, jedoch ohne merklichen Schaden der Eidgenossen, 
stets offen sein. 



86 Regeslen des Archivs der Stadt Bad^n. 

Mm. Basel 1415 , Sonntag vor Mar. Hagd. (23. Juli). 
Kdnig Sigmund erneuert und bestätigt der Stadt Baden alle 
von Rom. Kaisem und Königen erhaltenen Rechte ^ Freiheiten 
u. 8. Wv die sie unter der Herrschaft Oesterreich besessen^ und 
gebietet allen seinen Beamten , bei Busse von 20 Mark Silbers» 
sie in deren Genuss zu handhaben. — Siegel des Königs, i) 

M9. Stauffen 1415, an StLacien Tag (iS.Dec.). 

Urkunde Job. Risers, Vogts zu Stauffen , Namens seiner 
gnädigen Frau, Frauen Elisabetha v. Stauffen, der Miinchen, 
über den gegen Hänsli Hochstrasser und drei seiner Gesellen 
geführten Process und das ausgefällte Todesurtheil. » Siegler: 
der Vogt. ") 

M9. Gonstanz 1416, pridie Gal. April. (31. März) Indict. IX. - Latein. 

Der Generälvicar des (elecH et confirmati) Bischofs Otto von 

Constanz urkundet, dass er auf die Präsentation des Spital- 



1) HieiTon unter dem Datum Rothweil 1483, Domierstag vor St. Walpurgen 
Tag em Vidimus, ausgestellt durch Graf Rud. v. Sulz, den Jungen, Hoinchter 
zu Rofhweil, anstatt seines Vaters Hermann v. Sulz und im Namen des Königs 
Sigmund. 

^) Hans Hermami von Wyden ob Lengnau klagte wider den H. Hochstrasser, 
▼on Oberbaden im Ergöw, und drei seiner Gesellen, sie hätten ihn bei Nacht 
und Nebel in seinem Hause gefangen, ihm das Seine genommen, ihn selbst über 
den Rhein entführt und erst l>ei i^n Marchsteinen wieder entlassen. Der Be- 
klagte sagt: er läugne den Angriff nicht, glaube aber kein .Unrecht begangen zu 
haben, da er (der Kläger) zu denen ron Zürich gehöre. Hermann erwiedert: 
er gehöre zu denen von Baden , deren Burger er sei. Der Beklagte schloss seine 
Rechtfertigung mit der Aeusserung: er stehe mit den Süidten im Ergöw sdt der 
Zeit , da sie an Herzog Friedrich Ton Oesterreich die Treue gebrochen und sich 
von ihm getrennt hätten, in Fehde. Er und seine Gesellen hätten darum lieber 
Twing und Bann der Stadt Baden räumen wollen, wesswegen man ihm und sei- 
nen Gesellen das Ihrige genommen habe, das sie und ihre Kinder noch jetzt ent- 
behren müssten. Aus diesem Grunde sei der Angriff von ihnen geschehen , als 
Ton abgesagten Femden. — Das Gericht erkannte: weil Hochstrasser und seine 
Gesellen denen von Baden nicht ehriich abgesagt haben, so haben sie Unrecht 
gethan , und demnach soll ihnen der Kopf abgeschlagen und eine Strasse zwischen 
den Köpfen und ihren Körpern gemacht werden. -^ Folgen die Namen der Rich- 
ter, i4 an der Zahl, darunter: der Schultheiss von Sulzberg, die Vögte zu 
Ogkhein, zu „Tunsul'*, zu Münster und zu Pfaffenweiler. 



ftegesten des Archivs der Stadt Baden. 87 

meisters Blum von Baden » Namens des Spitals daselbst ^ dem 
Herrn Job. Meyer als Pfamrerweser yon Rohrdorf die canoni- 
sehe Institution und Befogniss zur Seelsorge ertheile. Zugleich 
wurde die bisher noch nicht ausgemittelte Congrua für den- 
selben provisorisch festgesetzt, dabei aber ihm auferlegt, die 
Filialen zu Stetten und St. Ulrich bei Meilingen zu versehen. 
Siegel des Generalvicariats. 

tM!B. Kaiserstahl 1416, Montag vor St. Urban clS.Mai). 

Günther Hasler , Vogt auf der Yeste Rötelen, Gericht hal- 
tend im Namen des Bischofs Otto von Gonstanz, urkundet, dass 
Wemli Müller von Marthalen vor dem Abgeordnetea von Baden, 
Conrad Hdmli , seiner Gefangenschaft wegen Urphede geschwo- 
ren und dadurch alle Leute seines Herrn von Constanz, nament- 
lich die von Kaiserstuhl , die von Baden , von Siglistorf und 
andere Eidgenossen sicher gestellt habe. — Siegler: der Vogt 
Hasler und die Stadt Kaiserstuhl. ') 



Röngsfelt U16 , Montag vor St Job. zu Sonngichten (22. Jan.). 

Elisabetha von Linigen (Leiningen], Aebtissin, und der 
Convent zu Königsfelden Urkunden, dass Herr Ulrich, Caplan 
zu Niederbaden, und Henz, genannt von Baden, sein Bruder, 
ihre Rechte, die sie je zu dem Lehen derVogtei »Henera ge- 
habt, gegen etliche Grundzinse zu Otelfingen, dem besagten 
Kloster tauschweise abgetreten haben. "- Siegel des Convents^ 

MI« Constanz, 1416 , Freitag den 17. Heamonat, sede aposf . vacanCe. — 

Latein. 

Bischof Niclaus von Merseburg, als von dem Kirchen- 
rathe zu Constanz bestellter Commissarius und Richter , urkun- 
det, dass er in der Appellationssache zwischen Heinrich zum 
Brunnen von Baden und der Gutta Brunner die von dem Offi- 
cial von Constanz ausgewirkte Urthel (durch welche H. z. B. 



1) W. Müller hatte durch Worte und Geberden die Eidgenossenschaft he- 
schimpft und war desslkalb von etlidien von Siglistorf zu Kaiserstahl gefangen ge- 
nommen worden. 



86 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

verfällt worden, die Gutta Br. zur Ehe zu nehmen] sammt der 
über jenen verhängten Excommunication aufgehoben und ihn 
von allen Ansprachen der Klägerin befreit habe. — Zeugen. — 
Siegler: der Bischof von Merseburg. 

W9t. Zürich 1416 , den 19. Rebmonat (Oct.). 

Eberhard Stagel, Schultheiss daselbst, thut kund, dass 
Pantaleon von Mandach (zu Kaiserstuhl gesessen) und Anna, 
seine Ehefrau, den Zehenden von Dielstorf, den sie als Pfand 
von der Herrschaft Habsburg um &4 Hark Silber empfangen, 
sammt diesem Pfandschilling den Gebrüdern Job. und Götz 
Escher, Bürgern zu Zürich, um 320 fl. an Gold verkauft haben. 
— Zeugen: Jos. Kiel; Leuthold Grebel; Job. Escher d. Aelt. ; 
Rud. Bräm u. A. ^ Siegler: E. Stagel und P. v. Mandach. 

MS* Waldshut 1417, an U. L. Frauen Abend zur Lichbness 

(1. Febr.). 

Achaz Esel, genannt Schenk, Burger zu Waldshut, ^und 
Else, seine Ehefrau, thun kund, dass sie dem Schultheissen, 
Rath und Burgern zu Baden, die Lösung von 16 Mark Silber 
jährlich ab ihrer Stadt, und 2 Mark Silber ab dem Zoll zu 
Hauenstein, die sie pfandweise von der Herrschaft Oesterreich 
inne hatten, um die Summe von -900 fl. Rhein, für die Pfand- 
schaft und 50 fl. gestattet haben. — Siegler: Achaz Esel. 

M4. 1417 , Donnerstag vor Mittefasten (18. März). 

Job. Mejer von Brugg, Leutpriester zu Rohrdorf, thut kund, 
dass Schultheiss, Rath und Spitalmeister zu Baden, die ihm 
(unter Stellung von drei Bürgen] bei seiner Ernennung zum 
dortigen Pfarrverweser gemachte Verheissung, ein neues Pfarr- 
haus zu bauen , so wie alles Uebrige , was sie ihm versprochen, 
zu seiner gänzlichen Zufriedenheit geleistet haben. Dabei hät- 
ten jene ihm vergönnt, dass nach seinem Tode aus seinem 
Nachlasse dem Spital mehr nicht als 5 fl. an Gold bezahlt wer- 
den müsse, das Uebrige aber möge seinen Erben zukommen 
oder denen er es von Todes wegen vermache. — Siegler : 
Job. Meyer. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 89 

9M. 1417, Dienstag nach Mittefasten (23.M9rz). 

Hans Truchsess yon Wolhusen urkundet^ dass der Meyer- 
hof zu Baden ^ den Hans Burg, genannt Kurz, innehabe, Lehen 
von ihm sei, und dass er selbigen dem Burg mit der Bedingniss 
verleihe, dass bei jeder Handänderung ihm oder seinen Erben 
30 Schill. Den. Ehrschatz bezahlt werde. ^ Siegler : H. Truch- 
sess V. W. 



Gonstanz 1417, nach St. Hart. Tag (nach 11. Nov.). 

König Sigmund bestätigt der Stadt Baden auf ihre Bitte, in 
Rücksicht der treuen Dienste , die sie dem Reiche von jeher ge- 
leistet, alle Rechte, Freiheiten u. s. f., die sie sowohl von Rom. 
Kaisern und Königen , als von den Herzogen von Oesterreich 
erlangt , insbesondere die Befreiung von den Landgerichten und 
die Freiheit, Geächtete aufzunehmen; beides jedoch mit Vor- 
behalt Widerrufs ; dagegen unbedingt, dass sie Niemanden mehr 
pfandbar werden soll. — Mit dem Siegel des Königs. 

Wm. Baden 1417, Freitag vor Allerheiligen (29. Oct.). 

Der Schultheiss Claus Sendler zu Baden urkundet, dass 
Bttdolf von Rohrdorf und Marg. Koufmann, dessen Ehefrau, an 
Clevi Wirt, Conrads. Sohn, 5 fl. Zins oder 130 fl. Capital schul- 
dig geworden sei. — Zeugen. ^ Siegel des Schultheissen und 
der Stadt. 

ns. Gonstanz 1418, VIII. Idas Maji (8. Mai) anno I. Papat. Mart. V. - 

Latein. 

Bulle des Pabstes Martin V., des Inhalts, dass er geneigt 
sei, die (bereits durch den Abt Johann von Wettingen aus 
Vollmacht von Balthasar , gewesenen Pabst Johann XXUI. voll- 
zogene ] Einverleibung der Kirche von Rohrdorf mit dem Spital 
Saden, zum Besten der dortigen Armen, zu bestätigen, und 
den Abt Gottfried zu Rüti ermächtige, diese Einverleibung, 
wenn er die angegebenen Gründe derselben richtig finde, 

neuerdings auszusprechen. — Mit dem bleiernen päbstlichen 

Siegel. 



dO Regesien des Archivs der Stadt Baden. 

ms. ConsUnz 1418, XV. GaL Jon. (18. Uai) anno I. Papat. Mart. V. - 

Latein. 

Bulle des Pabstes Martin des V.y des Inhalts, dass, wenn 
ohne Wissen von Schultheiss und Rath zu Baden Excommuni- 
cirte nach Baden kommen , ihr dortiges Erscheinen (selbst in 
der Kirche] die Fortsetzung des gewohnten Gottesdienstes in 
derselben , mit Glockengeläute und lautem Gesang bei offenen 
Thüren, keineswegs stören, qnd alle Sacramente und Sacramen- 
talien den Einwohnern gleichmäsäig sollen ertheilt werden. Doch 
soll man die Excommunicirten , sobald man sie erkennt, aus 
der Kirche fortweisen, \md diese Vergünstigung nicht mehr 
gelten, wenn der Ort selbst je mit Interdict belegt würde^ — 
Siegel wie oben. 



Baden 1418, an St. Verena Abend (31. Aug.). 

Der Schultheiss Claus Sendler von Badens urkiindet, dass 
Rud. Bischof, gebürtig von Baden, der mit andern seiner Ge- 
sellen (zwei davon büssten mit dem Leben) zu Waldshut ge- 
fangen gelegen, aber auf vielseitige Verwendung ledig gelassen 
worden, Urphede geschworen habe i) ; mit ihm auch dessen Vater, 
Heinzmann Bischof. Hiefür stellen sie acht Bürgen, alle Bur- 
ger von Baden (darunter ein Hans von Hallwjl (?)). — Siegler: 
der Schultheiss Sendler; Ulrich v. Hertenstein, Landvogt zu 
Baden (dazu erbeten); Hans Bied feiner der Bürgen); Ulrich 
Klingelfuss, Burger zu Baden ( dazu Erbeten ) ; und Hans Rieter, 
Burger daselbst; 



Gonstan^ 1418, am 6. Sept. — Latein. 

Bischof Otto von Gonstanz bewilligt dem Rüdiger Spengler, 
Leutpriester zu Baden, über sein sämmtliches Vermögen, durch 
Schenkung unter Lebenden oder von Todeswegen , zn verfügen. 
— Bischöfliches Siegel. 



1) Bischof schwor , seiner Gefangenschaft wegen keine Rache zu üben , jede 
Feindseligkeit zu unterlassen und weder gegen die von Baden noch gegen die 
Eidgenossenschaft, und wer zu ihnen gehöre, fremde Gerichte zu brauchen -^ 
Alles bei Verwirkung seines Lebens. 



Reges ten des Archivs der Stadt Baden. 91 

«St. Aikti 1418, am 9.Sept anno I. Papat Marlin. V. - Latein. 

Der Abt Gottfried von Rtiti urkundet, dass der Spital- 
meister Leonhard Heyer za Baden ihm obige Bulle des Pabstes 
Martin Y. (dat. YIII Id. Haji 1&18) Torgelegt, nird er nach Prü- 
fung aller Belege und Umstände die Einverleibung der Pfarr- 
kirche Rohrdorf mit dem Spital Baden neuerdings ausspreche. 
— Zeugen : Felix Hämmerli , Canonicus der Probstei Zfirich. — 
Siegler: der Abt. 



Wettingen 1419, an StLaarenzen Abend (9. Aag.). 

Der Abt Johann Turro (Dürr) und der Convent zu Wettin- 
gen Urkunden y dass der Kirchensatz zu Baden dem Kloster 
Wettingen y und der zu Yislispach dem Spital Baden gehöre, 
und dass zwischen dem Kloster und dem Spital in Betre£F der 
Zehenden, zu Yislispach einverstanden worden sei, dass der 
Spital dieselben sämmtlich , gegen eine Retribution von 8 Mütt 
Kernen an das Kloster, beziehen möge. •— Siegel des Abts und 
des Convents. 



Bern 1421 , den 13. Jan. 

Schultheiss und Rath der Stadt Bern Urkunden > dass sie 
den geistlichen Clausnern und Glausnerinnen imErgöw, in Be- 
rücksichtigung ihrer ernstlichen Bitte, ihres geistlichen Lebens 
u. s. w., alle ihre Freiheiten, Gnaden, Privilegien und gute 
Gewohnheiten bestätigt haben , jedoch Widerrufung vorbehalten, 
zu welchen Zeiten ihnen das nothdürftig, bescheiden und ge- 
recht dünke. ^ Mit dem Reichssiegel der Stadt Bern (Bär und 
Adler. 



Wettingeo 1421 , Freitag vor Mittefasten (28. Febr.). 

Der Abt Job. Dürr und der Convent des Klosters Wettingen 
Urkunden, dass .sie dem Rud. Brun, Burger in Zürich, den An- 
theil (die Hälfte) ihres Gotteshauses an dem Wilhofe zu Otel- 
fingen 9 sammt daiin gehörenden Zehenden, gegen einen jährlich 
(Kriegszeiten vorbehalten) zu leistenden Grundzins verkauft ha- 
ben. — Siegel des Abtes und des Convents. 



92 Regesten «des Archivs der Stadt Baden. 

•«•. Baden 1421 , Dienstag nach Pfingsten (13. Mai). 

Georg V. Zähen, Landvogt zu Baden, urkundet, dass er, 
Namens der Eidgenossen, dem Leutpold Businger das Pfand- 
recht für 20 Mark Silber auf einen Grundzins von der obern 
Mühle zu Baden, das ihm von Herzog Leopold von Gestenreich 
ertheilt worden , um 90 fl. Rhein, bestätigt habe. ( Namen der 
mithandelnden Ehrengesandten: von Zürich: Burgermeister 
Heinrich Meiss und Felix Maness; von Bern: Anton ^Spilmann 
und Claus Subinger, der Stadtschreiber; vonLuzern: Heinrich 
v. Bros ; von Schwyz : Rud. Reding und W^rnher Hoen ; von 
Unterwaiden o. d. Wald: Claus v. Inwil; n. d. Wald : Barthol. 
V. Wissiberg, Ammann; von Zug: Heinr. Müliswand ; von Gla- 
rus: Ulrich Ambül.) -— Siegler: der Landvogt v. Zttben. 

9W9, Zürich 1421, den 9. Heomonat. 

Burgermeister und Räthe daselbst thun kund , dass zwischen 
den Zunftmeistern, Meistern, Zünften und Gesellschaften der 
Schuhmacher eines Theils, und den »Schuhknechten« oder Ge- 
sellen andern Theils, in den Städten Constanz, Ueberlingen» 
Schafihausen , Winterthur , Luzern , Aarau , Bremgarten , Baden, 
Brugg, KaiserstuhlundLoffenberg (Laufenburg), Misshellungen 
wegen angeblicher Lasten, die dt^n Gesellen von Seiten der 
Meister zugemuthet wurden, bestanden; — bei Anlass, wo die 
Schuhknechte ihren »Mayen« in Zürich gehalten, sei der Ent- 
scheid deß Streites von beiden Parteien ihnen gütlich übertragen 
worden. Demnach haben sie dieselben dahin verglichen, dass 
aller Hader vergessen und die Gesellen von den Meistern billig 
behandelt werden sollen. Dafür verpflichten sich diese, all- 
fällige Klagen nur bei ihrer Zunft oder Gesellschaft oder vor 
den Behörden ihres Wohnortes anzubringen, nicht aber bei 
auswärtigen Gerichten Recht zu suchen. Dagegen bleibt den 
Schuhknechten das Recht vorbehalten, einen »König«, einen 
»Schultheiss« und einen »Weibel« zu wählen, auch, sofern sie 
es wünschen, einen »Mayen« (Gesellenversammlung] zu halten, 
letzteres jedoQh diesem Spruche , den vorgenannten Städten, 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 93 

den Heistern» Zünften und Gesellschaften dieses Handwerks, 
ohne Schaden. — Siegel der Stadt Zürich. 



Eglisaa 1421 , an St. Marg. Tag (15. Jali). 

Der Freiherr Hans t. Tengen, Herr zu Eglisau^ bestätigt 
den durch Hans Lamparter an Heinr. Schwarber, beide Burger 
von Eglisau» gemachten Verkauf der Yogtsteuer ab den beiden 
Widumgütern zu Neerach und zu Sünikon; mit Vorbehalt sei- 
nes ifannschaftsrechts als Lehenherr. — Siegel des Freiherm. 

M9. Baden 1421,. Freitag vor St. Jak. (18. Juli). 

Schultheissy alte und neue Räthe zu Baden thun kund, 
dass die zwischen Rudolf von Rohrdorf und Hartmann Smit, 
Burger daselbst, einerseits, — und Bernhard Dörflioger, auch 
Bürger, anderseits, — wegen des warmen Wassers in den 
grossen Bädern obgewalteten Anstände unter ihrer Vermittlung 
gütlich verglichen worden seien. — Siegel des Schultheissen 
Dlrich Klingelfuss und der Stadt. 

9ä,0. Baden 1422, Dienstag nach Pfingsten (2. Jani). 

Der Landvogt Georg v. Zuben urkundet, dass die acht alten 
Orte einen Grundzins auf der mittlem Mühle zu Baden, der 
von den V\ Rheinsfelden an Junker Hermann von der Hohen- 
landenberg gekommen und um 14 Mark Silber diesem von den 
Herzogen von Oesterreich verpfändet war, von ihm gelöst und 
nun wieder um 180 fl. Rhein, dem Hans Schirin , Burger zu 
Baden, zum Pfände gegeben haben. — (Namen der Ehren- 
gesandten, wie in Nr. 236.] — Siegler : der Landvogt. 

Mi. Ohne Datum ; jedoch nicht vor 1423. 

Ein alter Auszug der Rechte der Stadt Baden, nachdem sie 
an die Eidgenossen übergegangen. Betrifft u. A. : ihre Unter- 
ordnung unter die acht alten Orte (Uri ist mitgenannt]; — 
hohe und niedere Gerichtsbarkeit mit Stock und Galgen; •— 
Ersatz der Gerichtskosten aus dem Vermögen der Hingerichte- 
ten, und dessen Heimfall an die Stände; — den Nächlass der 



M Regeslen des Archivs der Stadt Baden. 

Fremden > die unbeerbt in Baden sterben; — die Verlassen- 
schaft der Unehelichen ; — dass erblose Eltern von ihren uu- 
ehelichen Kindern beerbt werden können; — die Niederlassung 
der Juden ; — Bestrafung dessen y der einen Hund in ein Bad 
wirft 9 und verschiedenes Andere. 

Ii49. 1423 , auf St. Vincenz des Märtyrers Tag (22. Januar). 

Abschrift. 

Bundesvertrag zwischen den Ständen Zürich und Bern. 

tVlS. Baden 1423 , Samstag vor Palmsonntag (27. März). — Latein. 

Dass Schultheiss und Kath zu Baden den Herrn Job. Moli- 
tor (Müller) von da an die durch Resignation des Hrn. Johann 
Sattier erledigte Caplanei zu St. Catharina in der Pfarrkirche 
dem Bischof Otto von Constanz präsentirt haben. Die bischöf- 
liche Weisung zur Installation erging an den Decan zu Rappers- 
weily laut Urkunde dat. Constanz 1423, XV. Calendas Maji 
(17. April). 

M4. Constanz 1423 , Donnerstag vor St. Call.. (14. Oct.). 

Bischof Otto von Constanz urkundet> dass er in Anständen 
zwischen Schultheiss, Rath und ganzer Gemeinde zu Baden, 
einerseits , und dem »ehrbaren Pfaffen« Rüdiger Spengler, Leut- 
priester daselbst, anderseits, wegen angeblichen Schmähungen 
von Seiten des Letztem, gütlich gesprochen habe , dass 1) jede 
bisherige Misshellung abgethan sein, und 2) der Leutpriester 
die von Baden als fromme, biedere und ehrbare Leute er- 
klären soll, von denen er nichts Arges wisse. — Siegel des 
Bischofs. 

t»4ft. Bmgg 1423 , Dienstag vor St. Catharina (23. Nov.). 
Ludwig EfGnger von Brugg gibt dem Schultheissen und 
Rath zu Baden Quittung um 15 0., mit der Erklärung, dass sie 
ihm keine ausstehenden Zinse schuldig seien. 

94e. Baden 1424 , an St. Erhards Tag (8. Jan.). 
Rudolf V. Rohrdorf (im Stadhof) und Hartmann Smit, für 



Regesteii des Archivs der Stadt Baden. 95 

sich und seinen Bruder Hans (Besitzer des Raben) , urk^nden, 
dass Schultheiss, alte und neue Käthe zu Baden u. s. w. sich in 
den grossen Bädern eingefunden haben, um das heisse Wasser 
aus den zwei Kesseln auf dem Platze daselbst in das »heisse 
Bada fliessen zu lassen > und einyerständlich mit ihnen, auf 
eine Probezeit von einem halben Jahre, den Versuch veran- 
staltet haben , das Wasser gleichmässig zu vertheilen. (Schult- 
heiss Ulrich Klingelfuss und die Käthe (unter diesen: Claus 
Sendler, Lienh. Meyer u. s. w.) sind sämmtlich genannt, 

M9. Rinvelden 1424 , Hont vor St. Laurenzen Tag (7. Aag.). 

Sprachbrief des Raths zu Rheinfelden über neue, zwischen 
der Stadt Baden und andern Städten einerseits , und den Schuh- 
knechten anderseits, entstandene Missheilungen, durch welche 
der Spruchbrief von Burgermeister und Rath zu Zürich vom 
Jahr 1421 (s. Nr. 237) dem Wesen nach zwar bestätigt, den 
Schuhknechten aber verboten wurde, fortan einen d Mayen a zu 
halten, und einen »König, Schultheiss und Weibela zu er* 
n^uien. Diese Punkte wurden von den Schuhknechten be- 
schworen , mit der Erklärung, dass sie im Uebertretungsfalle, 
als Meineidige , das Leben verwirkt haben wollen. — Siegel 
der Stadt Rheinfelden. i) 

«49. Rhinow 1424. - Latein. 

Schreiben des Abts Hugo (v. Almishofen) von Rheinau, an 
Bischof Otto von Constanz, zur Präsentation des Niclaus Dun- 
storf als Pfarrer von Rheinau. 



^) Der „Sehulttieiss" der Sdrabknedite hatte einem Sehnstenneister yon Ba- 
den das Verbot , Gesellen m halten , angelegt , was eben den Sprachbrief von 
Zfiiich (s. Nr. 237) veranlasste. Paranihin wurden yom Rathe zu Rheinfelden 
iwei fremde Schuhknechte verhaftet. Vor dieser Behörde traten als Kläger auf 
nicht blos eine ansehnliche Botschaft des RaUis and der Bargerschaft von Baden, 
wndem anch Boten der Städte Basel, Constanz, Zürich, Schaffhaosen, Waldshut, 
Kaiserstohl, Aarau, Winterthur, Laafenborg, Bremgarten, Brugg und Seckingen. 
Die Sdiuhknechte waren auf Begehren von Baden zur Verantwortung citlrt wor- 
den, und nachdem sie ihren Fehler bekannt, wurde der Sprach durch den Rath 
Ton Rheinfelden gutlich erlassen. 



96 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

1425. 



Rechnung über Sold und Ausrüstung eines Barstes von Aus- 
zügern aus der Stadt Baden ^ in einem Feldzug gegen den Her- 
zog von Mailand > geführt von dem Hauptmann, derselben (muth- 
masslich Heinr. Brunner). 

9IMI. Baden 1426, Uootäg nach U. Fr. Tag im Herbst (9. Sept.). 

Schultheiss Ulrich Klingelfuss zu Baden urkundet, dass sein 
)> lieber Oechen « Hans Kurz zum Heil seiner Seele der Capelle 
der h. drei Könige, in Niederbaden und derjenigen des h. Nico-- 
laus in der Stadt Baden ab seinem Hofe zu Hüttikon 2 Mütt 
Kernen vermacht habe. — Siegler: der Schultheiss und Hans 
Kurz. 

Mi. Vislispach 1427 , Freitag vor dem 12. Tag c3. Jan.). 

Der Vogt Hensli Meyer zu Vislispach urkundet Namens der 
ganzen Kirchgemeinde daselbst , dass unter Vermittlung Aeä 
Landvogts zu Baden , Fridolin Schindler von Glarus » des Land- 
vogts »ennet der Reusscc^ Hans Tachselhofer, Heinr. Meyers 
von Kirchdorf» des Vogts im Siggenthal» und Hans Schniders, 
Burgers zu Mellingen, — der Streit wegen Erbauung des Glocken- 
hauses der Pfarrkirche zu Vislispach dahin erledigt worden sei, 
dass der Spital zu Baden sich mit 35 Pfd. Haller von der Unter- 
haltungspflicht des Kirchthurms loskaufte» dagegen aber fort- 
während gehalten sei» an Bau und Unterhalt des Chores das 
Seinige mitzuleisten. — Siegler : die beiden Landvögte Schindler 
und Tachselhofer. 

959. Kyhurg 1427 , am 3. April. 

Job. Schwend» älter» Burger zu Zürich und Vogt zu Kyhurg, 
urkundet» dass die Streitsache zwischen Itel Schwarzmurer» Bur- 
ger zu Zürich» einerseits» und den Gebrüdern Guni und Welti 
Rüdiger von Neerach» anderseits» wegen angeblicher schlechter 
Bewirthschaftung und Ausnutzung eines Lehenhofes» compro- 
missarisch sei entschieden worden. — Siegler: Job. Schwend» 
älter. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 97 

Baden (1427) , Dienstag nach dem Palmtag (15. April). 

Ulrich KHngelfiiss, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass 
die bekannte y von x> Zugriffs a (Diebstahls] wegen verhaftete, 
todeswürdige Verbrecherin Anna Bfattler, geb. Wagner, von 
Ennetbaden, auf vielseitige Verwendung hin frei gelassen wor- 
den sei und Urphede geschworen habe. — Siegler: der Schult^ 
heiss und Landvogt Fridolin Schindler. 

t&4. Baden 1427 , Montag vor St. Urban Cl9. Mai). 

Der Nämliche urkundet, dass fünf in der Urkunde benannte 
Schuhknechte, die auf die Klage des Pet. zum Brunnen wegen 
grundlosen Verdachts eines Diebstahls gefänglich waren ein- 
gezogen worden, nach erhaltener Ehrenerklärung, Abbitte und 
Ersatz der Gefangenschaftskosten u. s. w. die gewohnte Urphede 
geschworen haben, wobei sie sich zugleich verpflichteten, An- 
sprache an Leute, die zum Stein von Baden gehören, wenn 
solche nicht Burger wären, vor dem Landvogt — Burger von 
Baden aber nur vor Schultheiss und Gericht daselbst zu be- 
langen. — Siegler: der Schultheiss Klingelfuss und der Land- 
vogt Frid. Schindler. 

S&S« Rohrdorf 1428, Donnerstag nach St. Hilarien Tag (15. Jan.). 

Hans Krieg von Bellikon , Gericht haltend bei der Kirche 
zu Rohrdorf, in Auftrag des Edelknechts Junker Ulr. v. Erlacb, 
Landvogts zu Baden, urkundet, dass Rudolf Scbmid von Rüti 
für eine ihm zugesicherte Pfründe im Spital zu Baden dem- 
selben 4 Mütt Kernen Grundzins abgetreten habe. — Siegler: 
Ulrich V. Erlach. 

16JM. Sickingen 1428, auf St. Job. za Sunngichten (24. Jun.}. 

Heinrich Weber (Meyer zum rothen Haus zu Sickingen), 

za Gericht sitzend zu Fröidnöw unter der Esche, Namens der 

Aebtissin Marg. v. Klingen und in Auftrag ihres Stiftschafl'ners, 

Henzmann Schach, urkundet unter dem Beisitz Heinr. Mejers, 

Vogts zu Sickingen, Nameps des Landvogts von Baden (Ulrich 

V. Erlach), dass Junker Bans v. Wessenberg und dessen Ehe- 
rnst. Archiv. II. 7 



96 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

frauy Ursula ze Ryn, ihren Hof, Schupposen und Güter , ge- 
nannt die Wessenberggüter, um 250 fl. an Gold der Stadt Baden 
(vertreten durch den Schultheissen Ulr, v. Klingelfusi») verkauft 
haben. — Zeugen. ^ Siegler : der Stiftsschaflher ; H. v. Wessen- 
berg und seine Frau. 

«A9. Baden 1428 , Dienstag nach St. Ulrich (5. Jul.). 

Heinrich Meyer von Kirchdorf , Vogt zu Sickingen, in der 
Stadt Baden vor dem Hause zum Ochsen y Namens und aus Auf- 
frag des bei ihm sitzenden Landvogts von Baden (Junker Ulr. 
V. Erlach), Gericht haltend, urkundet, dass auf Verlangen des 
Spitalmeisters Hans Müller zum Thurn und des Hans,Kurtz, 
als Abgeordneter von Baden, eine vidimirte Abschrift des Spruch- 
briefs gefertigt worden sei, den Rud. v. Rohrdorf (gewesener 
Schultheiss zu Meilingen] im J. 1405, Samstag nach St. Michael 
als Obmann ausgestellt hatte. — Zeugen. — Siegler: der Land- 
vogt V. Erlach. *) 

9ft8. KlingDau 1428 , Freitag vor St. Margaretha (9. Jali). 
Vogt und Rath zu Klingnau Urkunden, dass sie auf Ver- 
langen des Raths zu Waldshut, die vidimirte Abschrift einer 
Urphede, zu Aushändigung an Schultheiss und Rath zu Baden, 
gefertigt haben. Die Urphede, von den Eheleuten Hans Meyen- 
berg und Adelheid » Burgern von Bremgarten, beschworen, war 
zu Thiengen, woselbst sie wegen grober Schmähungen gegen 
die von Waldshut und von Baden gefangen gelegen, ausgestellt 
worden, 1420 Mont. vor Math. Apost. — Siegel der Stadt Klingnau. 



Baden U28 , an St. Marg. Abend (14. Jali). 
Der Schultheiss Ulrich Elingelfuss urkundet, dass Conrad 
lUover, der wegen frechen und drohenden Aeusserungen gegen 

1) ]>er Spruch betraf einen Streit zwisdien den Gel^dem Rad. imd Hans 
Krieg Von Bellikon, und Hans Bosnanger Yon Bdlikon, und setzte u. A. die 
Lehensyerhältnisse des Letztem zu den beiden Erstem wegen zweier Lehengüter 
fest. Schiedsrichter für jene waren : Ulrich Eichenberger und Rudolf Bullinger 
von Bremgarten, und für diesen: Ulrich KUngelfuss von Baden und Rutschmann 
Gebisiorf von Meningen. Obmann : Rudolf yon Rohrdorf . 



Regesien des Archivs der Stadt Baden. 99 

Scholtheisse und Räthe zu Baden und Waldshut gefangen ge^ 
legen, auf Verwendung seiner Freunde frei gelassen worden 
aad die gewohnte Urjihede geschworen habe, mit der beson- 
dern Verpflichtung 9 sich zeitlebens innert dem Rhein und der 
Aare aufzuhalten. — Zeugen. — Siegler : Ulrich KL, Rud. Leim- 
bach von Zürich u. A. 

f«0. Baden 1429, Mittwoch nach St Gregor (16. März). 

Ulrich Klingelfoss 9 Schuitheiss daselbst, thut- kund, dass 
Jakob Herbst, Burger zu Baden, wegen zweimaliger boshafter 
liostossung der Hausthüre Heinr. Meyers gefangen gelegen, 
and dass er dafür nach Recht und Gewohnheit der Stadt ent- 
weder mit 20 Pfd. Stäbler oder mit Abhauung beider Hände 
hätte büssen sollen; dass jedoch statt dessen Schultheiss und 
Rath ihn zu Erlegung von iO Pfd/ oder zum Verluste Einer 
Hand yerurtheilt haben. Diese Busse sei nun durch dessen 
Stiefkinder für ihn bezahlt worden , worauf sowohl er als sein 
Weib, weil sie gegen ihr eidliches Versprechen etwas von ihrer 
Fahrhabe verschlagen hatte (wofür sie nach dem Rechte ver- 
dient hätte , die Zunge oder einen Finger zu verlieren ) , Urphede 
schworen, mit der Verpflichtung, auf fünf Meilen ringsum die 
Stadt Baden zu meiden. — Zeugen. — Siegler: der Schultheiss 
KÜDgelfass und der Landvogt zu Baden , Junker Ulr. v. Erlach. 

«•i. Brugg 1429, an StUrban (25. Mai). 

Ludwig Efifinger, Burger zu Brugg, bescheinigt für sich 
und seine Frau, dass Schultheiss und Rath zu Baden ihm ein 
Capital von 600 fl. nebst Zins , die sie seinem Schwiegervater 
Heinr. Koufmann schuldig waren , ausbezahlt haben. —Siegler: 
Ladwig Effinger. 

t^t. Zürich 1429, den 16, Brachmonat. 

Joh. Zeller, Vogt des h. Rom. Reichs zu Zürich, urkundet 
3US Auftrag von Burgermeister und Rath daselbst, dass Glevi 
Wild von Baden von ihnen auf Gesuch von Schultheiss und 
Kath zu Baden, »heftiger Zuspräche« wegen, die sie an ihm 



100 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

zu haben meinten, gefangen gesetzt, dann aber gegen Sehwö- 
rung einer Urphede (worin er sich zugleich yerpflichtete , die 
Stadt Baden und ihr Gebiet nie mehr zu betreten) wieder ent- 
lassen worden sei. — Siegler : der Schultheiss Friedr. Stagel von 
Zürich und Job. Zeller. 

!e«8. Baden 1429 , Samstag vor St. Bartholomäus (20. Aug.). 

Heini zum Brunnen, Bürget zu Baden ^ und seine Anver- 
wandten > Urkunden, dass Peter zum Brunnen, Heini's Sohn, 
durch Begehung eines Diebstahls den Galgen verschuldet hatte, 
dass aber Schultheiss^ Rath und Vierzig zu Baden, im Anden- 
ken an die treuen Dienste seiner Vorfahren und auf Fürsprache 
der Priester und frommer Frauen , ihn mit der Hinrichtung am 
Galgen verschont und statt dessen »heimlich« haben ertränken 
lassen. Dafür schwuren die obigen Verwandten in einer Ur- 
phede , den Tod des Schuldigen auf keine Weise zu rächen. — 
Siegler: der Edelknecht Junker Rud. Brun (von Zürich), Land- 
vogt zu Baden, und Heini zum Brunnen. 

t9S4« Insprugg 1430, Eritag (Dienstag) vor U. L. Fr. Tag der Lichtmess 

(30. Jan.). 

Herzog Friedrich von Oesterreich urkundet: Junker Hein- 
rich von Rümlang habe das von Oesterreich herrührende Lehen 
des Scheer- und Schröpfamts nebst dem heissen Bad in den 
grossen Bädern mit seiner Einwilligung an Schultheiss und Rath 
zu Baden verkauft^ — ihm als Ersatz dafür Grundzinse im 
Schwarzwald gegeben, die er, der Herzog, hinwieder dem 
von Rümlang verliehen habe. — Mit dem Siegel des Herzogs. 

t9ll&. 1430, Samstag vor St. Gregorius (11. März). 

Henzmann und Ulrich v. Rümlang Urkunden^ dass sie zu 
dem Verkaufe des Scheer- und Schröpfamts und des heissen 
Bades in den grossen Bädern an Schultheiss und Rath zu Baden 
durch ihren Vetter Heinrich v. Rümlang, und ihrer Befreiung 
von der Lehenpflicht gegen die Herrschaft Oesterreich ihre Ein- 
willigung gegeben haben. — Siegler: die beiden v. R. 



Regesten des Archivs der Stadt Badeu. 101 

IM«. Baden 1430 , Samstag vor St. Ulrich (1. Jali). 

Der Schultheiss von Baden , Hans Hüller zum Thum, tfaut 
kuod, dass Heini zum Brunnen von Schultheiss und Rath da- 
selbst das Wirthshaus zum Schlüssel in den grossen Bädern 
für 6 Jahre um 600 fl. in Pacht erhalten habe. — Zeugen. — 
Siegler: der Schultheiss und Heini zum Brunnen. 

tm. Baden 1430, Freitag nach St. Margaretha (21. Juli). 
Hans Müller zum Thurn , Schultheiss zu Baden , urkundet, 
dass Conrad Kaiser , der Koch, von Schinznach, Diebstahls 
halber zu Baden gefänglich gesessen, dann aber auf die Bitte 
ehrbarer Leute und in Betracht der Dienste, die er der Stadt 
auf einem Zuge in die Lombardei geleistet, losgelassen worden 
und dafiir die gewöhnliche Urphede geschworen habe , mit der 
Verpflichtung, nicht über Rheinfelden, Frauenfeld, Bern und 
Kaiserstahl hinaus zu gehen. — Zeugen : Ulrich Klingelfuss und 
TJele Andere. — Siegler: der Landvogt zu Baden, Junker Rud. 
BruD ; und der Schultheiss Müller. 

9«$. Baden 1431 , Montag nach Auffahrt (14. Mai). 
Hans Müller zum «Thurn , Schultheiss zu Baden , urkundet, 
dass mehrere daselbst in Arbeit gestandene Gürtlergesellen aus 
Wunburg, Aschaffenburg, Thorn, Meissen, Schlesien u. s. w. 
ZQ Baden im Gefängniss gelegen haben, weil sie sich über 
Heister und Gesellen ihres Handwerks eine Gerichtsbarkeit, die 
Dor dem Rathe zustehe, angemasst, und ihre Mitgesellen will- 
terlich misshandelt hatten , und dass dieselben die gewöhnliche 
ürpbede geschworen haben. — Zeugen. — Siegler: derSchult- 
MüUer und der Landvogt Junker Rud. Brun. 



1431 , auf den 10,000 Ritter Tag (22. Juni). 
Hemmann v. Rüssegg urkundet, dass er seinem Schwager, 
Hemmann Truchsess vx>n Wolhusen, die Vogtsteuer zu Tru- 
melsperg, die ihm fiiiher als fieimsteuer seiner Frau um 2 Pfd. 
^Scbill. jährlich war verpfändet worden, nun verkauft habe. — 
Sicgler: H. v. Rüssegg. (Truchsess hatte die Schwester des 
^•R. zur Frau.) 



102 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

MO. Baden 1431 , Afittwech vor Maria Magd. Cl8. Juli). 

Der Schultheiss von Baden, Ulrich Klingelfiiss, urkundet, 
dass der dortige Caplan Joh. Haas, verbeiständet durch den 
Alt-Schultheissen Hans Müller zum Thurn, sein früheres Testa- 
ment zu Gunsten seines Kindes (das er, so lange er lebe, 
übrigens bei sich behalten wolle] dahin abgeändert habe, dass 
demselben nach seinem Tode sein sämmtliches Vermögen (mit 
Ausnahme von 6 Schill, jährlich für sein Seelenheil] zufallen 
soll. Stürbe er vor vollendeter Erziehung des Kindes, so soll 
der Rath dasselbe dem Hans Sessler und dessen Frau Marga- 
retha gegen ein Kostgeld übergeben; stürbe das Kind, so soll 
die Letztere (des Testators Muhme] das Vermögen erben. — 
Zeugen. — Siegler : der Schultheiss K. 

«Vi. Feldkirch 1431 , aaf Simon und Jad. (28. Öct). Im 22. J. des 
Rom. Königthums, im 45. der Regierung in Ungarn, im 12. der Regie- 
rung Böhmens. 

König Sigmund ertheilt Schultheiss, Rath und Burgern zu 
Baden, in Betracht der dem Reiche geleisteten Dienste, das 
Riecht, über Missethäter und schädliche Leute um jede Sache, 
die das Blut berührt, mit den Zwölfen des (täglichen] Raths, 
oder mit den Vierzigen des Grossen Raths , wie es ihnen be- 
quemer und fuglicher bedünkt, zu richten, so, dass wenn die 
Vierzig nicht einig würden, Schultheiss und Rath ( d. h. die Zwölf) 
dann unwiderruflich entscheiden mögen. Zu diesem Ende möge 
der Rath, so oft der Fall eintritt ,^ dem jeweiligen Schultheissen 
den Blutbann leihen, den jedoch der Rath selbst von jedem 
neuen Rom. König oder Kaiser neuerdings zu empfiangen habe. 
— Siegel des Königs. 

tn. Baden 1432, Montag nach U. Fr. Tag im Herbst oder 

Maria Geburt (15. Sept.). 

Der Schultheiss Ulrich Klingelfuss zu Baden urkundet, dass 
Hans Koufmann von Schaffhausen und Ursula, sein Weib, we- 
gen betrüglichen Spiels in ihrem Wirthshause und Verhehlung 
der Wahrheit, nachdem Ersterer gefangen gesetzt und auf Ver- 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 103 

wendang der Städte SchaShausen und Luzern wieder frei ge- 
lassen worden, die übliche Urphede geschworen haben , mit der 
Yerpflichtung, ihr Burgerrecht zu Baden aufzugeben, diese Stadt 
iiir immer zu verlassen und auf eine Meile im Umkreise sich ihr 
nicht mehr zu nähern. — Zeugen. ^ Siegler: der Schultheiss 
K. und der Edelknecht Junker Ulrich y. Hertenstein , Ammann 
der Stadt Luzern: 

tn. 1433 , am 2. März. 

Joh. Sattler, Gustos und Chorherr des Stifts zu Zurzach, 
urkundet, dass Schultheiss und Rath zu Baden ihm ein »Zit- 
buch« zu Leibding geliehen habe , das ehevor sein guter Freund, 
Herr Job. Lubetsch, Leutpriester zu Baden, bei seinen Lebzeiten 
der Pfarrkirche zu Baden gegeben hatte ; — er gelobet zugleich, 
dieses Zitbuch, so lange er lebe, in Ehren zu halten, damit 
es unversehrt erstattet werden könne. — Siegler : Herr Niclaus 
Kejblin, Decan zu Zürzach. 

«94. Baden 1433 , an St. Mich. Abend (28. Sept). 

Ulrich Klingelfuss, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass Os- 
wald Schmid, Burger zu Zürich, vor Gericht eine von Rud. Schult- 
hess unter dem Schopf, Schultheiss der Stadt Zürich, im J. 1433 
Freitag nach St. Mathäus ausgestellte Urkunde vorgewiesen habe, 
laut welcher Hans Grebel, Hartmann Kilchmann und Oswald 
Schmid (alle Burger Ton Zürich), als Vögte der Kinder des 
sei. Gonr. Rechberger (auch von Zürich), dem gedachten Schmid 
Tollmacht geben, eine Erbschaft in Baden zu erheben. Bei 
der Verhandlung in Zürich waren Zeugen : Jak. Schwarzmurer, 
älter und jünger; Clevi, Gonr. und Heinr. Escher; Paul Göldli 
^d Heinr. Schiterberg. — Siegler : der Schultheiss K., der Alt- ' 
Schultheiss Hans Hüller und die Stadt Baden. 

t9ft. Basel 1434 , Freitag nach St. Agnes (22. Jan.). 

Kaiser Sigmund bestätigt alle Gnaden, Bechte, Freiheiten, 
gute Gewohnheiten , Briefe, Privilegien und Handyesten, welche 
Schultheiss, Rath und Burger und auch die Stadt Baden von 



104» Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

seinen Vorfahren am Reich , Rom. Kaisem und Königen und 
auch von Herzogen von Oesterreich redlich erworben und her- 
gebracht haben. ^ Besiegelt 'mit kais. Maj. »goldener Bulle«; 
contrasignirt vom Reichskanzler Casp. Schlick. 

9911. Stühlingen 1435 , Donnerstag vor h. Palmtag (7. April). 

Der Freie Berthold Wild, Landrichter zu Stühlingen > ur- 
kundet Namens des Grafen Job. v. Lupfen ^ Landgrafen zu Stüh- 
lingen f Herrn zu Hohenack (Hohenegg) und des h. Rom. Reichs 
Hofrichter y dass er auf Begehren einer Botschaft der Stadt Baden 
derselben vidimirte Abschriften gefertigt habe der Urkunden : 
des Königs Wenceslaus, dat. Prag 1379, auf St. Call. (Nr. 105); 
des Königs Sigmund, dat. Basel 1415, Sonntag vor Maria Magd. 
(Nr. 216); und des Kaisers Sigmund, dat. Basel 1434, Freitag 
nach St. Agnesen Tag (Nr. 275). — Siegler: der Landrichter. 

!t99. FürsteDberg 1435, Donnerstag vor St Gangolf (5. oder 12. Mai). 

Das Nämliche urkundet der Freie Jakob Kaiser, genannt 
Meyelin, zu Fürstenberg, Landrichter in Bar, Namens des 
Grafen Heinrich zu Fürstenberg, Landgrafen in Bar, über Fer- 
tigung von Abschriften der nämlichen Urkunden. — Siegel des 
Landgerichts Bar. 

«98. RothweU 1435, DiensUg vor Pfingsten (31. Mai). 

Ganz das Nämliche wie in Nr. 276 urkundet der Graf Job. 
v. Sulz , Hofrichter des Rom. Kaisers Sigmund zu Rothweil. 

«99. 1435, auf U. Herrn Fronleichnamstag (16. Juni). 

Die Eidgenössischen Tagesboten — von Zürich : Burger- 
meister Rud. Stüssi, Ritter, und Job. Schwend, älter; von Bern : 
Ulrich V. Erlach ; von Luzern : Alt-Schultheiss Ulrich v. Herten- 
stein und Burkhard Sidler; von Schwyz : Itel Beding, Ammann; 
von Unterwaiden ob dem Wald: NicL v. Einwil , Ammann ; von 
Unterwaiden nid dem Wald : Job. Mettler , Ammann ; von Zug : 
Joh. Hüsler, Ammann, und Jost Spiller, Alt-Ammänn; von 
Glarus : Jost Tschudi, Ammann ; — entscheiden einen Weidgangs- 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 105 

streit zwischen der Stadt Meltingen einerseits , und den Klöstern 
WettiDgen, Könifj^felden , Oetenbach in Zürich , dem Spital 
Badeo^ dem Spital zuBremgarten, den Gemeinden Birmenstorf, 
Vislispach, Stetten, Niederrohrdorf und ihre Mithaften ander- 
seits. — Siegler: alle obgenannten Boten, mit Ausnahme der 
beiden von Unterwaiden , und Markward Zeigers von Unter- 
walden, als Landvogt zu Baden. 

MO. 1435 , Dienstag nach St. Jakobs Tag (26. Juli). 

Schiedsgerichtlicher Spruch in den zwischen dem erwählten 
uod bestätigten Bischof zu Constanz, Friedrich, Graf zu Zollern, 
Namens des Bisthums und Domstifts daselbst, einerseits, und 
den beiden Vettern Walther und Martin v. Landenberg von 
Greifensee anderseits (wegen der vom Domstift denen v« Landen- 
berg verpfändeten Quart der Kirche zu Steinmaur) entstande- 
nen Streitigkeiten; erlassen durch den Ritter Jobann Schwend, 
Vogt zu ^jburg, als Obmann, und die vier Schiedsrichter: 
^oh. Schwend , der ältere ; Heinr. Usikon ; Job. Brunner, d. alt. ; 
und Job. Wüst. — Gesiegelt durch den Obmann und die vier 
Richter. ^) 

m. Zürich 1436 , Dienstag nach der allen Fastnacht (28. Febr.), 

Kud. Brun, der Junge, Burger zu Zürich, urkundet, dass 
er dem Ulrich Fry, genannt Blibnit, ebenfalls Burger, 5 £1. Zins 
oder 100 fl. Capital ab seinem Zehenden zu Otelfingen schuldig 
geworden. Dafür stellt er den Herrn Job. Schwend, Bitter, 
^on Zürich, als Bürgen und Mitschuldner, mit Verpflichtung, 
^leiselschaft zu leisten u. s. w. — Siegler: Brun und Schwend. 

«9«. GonsUnz 1436 , den 17. Dec. (14 Rom. Zinszahl). 
Der Official der Curie zu Constaoz ertheiit den Decanen, 



^) In der gleichen Sache hatten die nämlichen vier Schiedsrichter, jedoch unter 
Vorsitze des Burgermeisters Felix Haness, als Obmami, früher einen Sprach 
, und es ist der obige Spruchbrief eine ReTision des frühem, über den 
^ y, Landenberg sich beschwerten. — Abgeordnete des Bischofs waren : Thüring 
^•Hallwyl, sein oberster Amtmjiun; Wilhelm Imthum, Vogt zu Neunkircb, und 
^nedrich Heidenheimer. 



106 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Kämmerern und allen Geistlichen der Decanate Zürich , Brem- 
garten und Mellingen den Auftrag: unter Androhung der Exr 
communication alle Zinser und Schuldner des Spitals, der Kirche 
und der Geistlichen zu Baden aufzufordern, innert neun Tagen 
ihre Zinse und Gefalle an dieselben zu entrichten, oder innert 
dieser Frist sich darüber mit ihnen gütlich zu vertragen ; widrigen- 
falls ihnen, den Ihrigen und ihren Hausgenossen die Kirche 
werde geschlossen werden. ^ Siegel des Ofificials aufgedrückt. 



Ferrara 1437, 10. Gal. Martii (20. Febr.) anno VU Piap. Eageiüi IV . 

Der Pabst urkundet, dass er den Thom. v. Aquila, Doctor 
der freien Künste und der Heilkunde, seinen Nuntius und Ab- 
geordneten an Schultheiss, Rath und Burgerschaft zu Baden, 
beauftragt habe, mit ihnen einiges den Bestand und die Ehre 
des h. Stuhls und den Frieden der Christenheit Betreffende zu 
verhandeln, und beglaubigt denselben zu diesem Zwecke. — 
Das päbstiiche Siegel in Blei. 

1994« 1437, Donnerstag nach dem h. Ostertag (4. April). 

Spruchbrief in Anständen zwischen Schultheiss und Rath 
zu Baden und dem Schuster Ulrich Hirzberg, jetzt zu Basel , er- 
lassen durch Burgermeister Rud. Stüssi, Ritter, Joh. Schwend 
den altem, Rud. Tachs, Burger und des Raths, und Michael 
Graf und Jakob v. Cham , Stadtschreiber, alle von Zürich. — 
Siegler: Rud. Stüssi, Joh. Schwend und Rud. Tachs. ') 



^) Dem Hirzberg, der das Burgerrecht in Badeh erkauft hatte, war dabei 
zur Bedingniss gemacht worden, seine i^htmässige Gattin zu sich zu nehmen und 
mit ihr zu leben; da er derselben aller Aufforderungen ungeachtet nicht nachkam, 
so wurde ihm Yon dem Rathe zu Baden endlich die Wahl gelassen, entweder 
Folge zu leisten oder die Stadt zu räumen, ffirzberg that das Letztere und nun 
erhoben sich Entschädigungsanstände. Der Spruch lautet dahin: H. möge sein 
Burgerrecht behalten oder aufgeben, nach eigener Wahl; im erstem Falle soU er 
Gehorsam geloben der Obrigkeit zu Baden und sich dort halten , wie Gesetz und 
Ordnung einem Ehemanne es Yorschreiben , und dafür sollen die Yon Baden ihn 
freundlich behandeln, wie andere Burger; im letztem Falle sollen alle diesen 
Streit betreffende Schriften den Schiedsleuten herausgegeben werden. 



Regesten des Arcbivs der Stadt Baden. tOT 

tM. KfingsYelden 1437, Samstag vor Simon und Juda (26, OcC.)» 

Gütliche Uebereinkunft zwischen der Aebtissin (Elisabetha, 
Gräfin yon Leiningen) und dem Convent zu Königsfelden, dem 
Spital zu Baden und Rüdiger Trüllerei von Aarau, wegen Zehen- 
den zu Birmenstorf. Abgeordnete hiebei waren: fiir Königs- 
felden: Hemmann Meyer, des Gotteshauses Hofmeister , und für 
den Spital : der Scbultheiss Hans Müller zum wilden Mann^ der 
Alt-Schultheiss Ulrich Klingelfuss und der Spitalmeister Hans 
Hünenberg. — Siegler: die Aebtissin , der Convent und Rüdiger 
Trüllerei. 

*9«. Baden 1437 , an St. Laden Tag (13. Dec). 

Heinr. Seiler, Burger zu Baden, der wegen frecher und 
drohender Aeusserungen gegen seine Obrigkeit verhaftet gewe- 
sen, jedoch auf Verwendung seiner Frau und seiner Freunde 
freigelassen wurde, schwört die gewöhnliche Urphede und stellt 
sieben Bürgen dafür, dass er sie getreulich halten werde. — 
Siegler: der Landvogt Spiller zu Baden und drei Rathsglieder 

daselbst. 

< 

t89. Zürich 1438, am 14. Jan. (anno VU Pap. Eagemi lY.). 

Der Cardinal Julian, Tit. Sanctae Sabinae oder St. Angeli, 
des apöstol. Stuhls Legat in Deutschland, ertheilt allen wahr- 
haft Reumüthigen, die ihre Sünden gebeichtet, kO TageAblass 
an den ihnen auferlegten Bussen , 'wenn sie an den Festtagen 
Weihüacht, Neujahr, Ostern, Auffahrt des Herrn, an den vier 
Fasten der Mutter Gottes und am Kirchweihfest die Pfarrkirche 
zu Baden andächtig besuchen. 

<§9« Baden 1498, Mittwoch nach des h. Kreuzes Tag im Herbst 

(17. Sept.). 

Der Alt-Schultheiss Hans Müller zu Baden urkundet anstatt 
des Schultbeissen* Ulrich Klingelfuss, dass Hans Schwab von 
Viliingen, wegen drohender, »unzüchtiger und schalkhaftiger c( 
Worte und Geberden gegen Scbultheiss und Rath zu Baden, 
daselbst gefangen gelegt, dann aber auf Verwendung Junker 



108 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Thürings von Aarburg frei gelassen worden , und hierauf die 
übliche Urphede geschworen habe. — Zeugen. — Siegler : der 
Alt-Schultheiss Müller, und Joseph Spiller von Zug, Landvogt 
zu Baden. 

98II. 1439, Donaerstag nach der alten Fastnacht (26. Febr.). 

Job. Krieg v. Bellikon verlegt die von seinem sei. Vater 
üans Krieg v. Bellikon, zu Begehung seiner Jahrzeit , den Bar- 
füssern in Zürich vergabten 2 Mütt Kernen Grundzins auf seinen 
Hof zu Starchatswile in der Pfarrei Rohrdorf. — Siegler: Job. 

Krieg. 

^ . -•. 

«OO. 1439, Samstag vor St. Georg (18. April). 

Hans Spar von Baden urkundet, dass »Halbgewachsen« 
und mit ihm noch Etliche zu Möhlin einen »Angriff« gethan 
haben 9 bei welchem auch er. Spar, gewesen. DerEdle, Herr 
Wilhelm v. Grünenberg, habe ihn nun wegen jenes Angriffs 
begnadigt, und sich sowohl mit ihm, als mit den Uebrigen in 
dieser^ Sache verwickelten gütlich vertragen, so dass er keinen 
derselben aus Rache zu^ beleidigen gedenke; dafür leiste von 
seinetwegen der Edelknecht Bernhard ze Ryn ihnen Bürgschaft. 
— Siegler : B. ze Ryn. 

«Ol. Badeo 1439, Montag vor St. Marg. (13. Juli). 

Hans Müller, Schultheiss zu Baden, urkundet: Hs. Stahel- 
mann, geschworner Stadtknecht daselbst, habe geklagt: es 
hätten Burgermeister und Rath von Baisei dem Knecht des Pet. 
Ueberlinger einen Brief an Schultheiss und Rath zu Baden, 
wegen eines ihrer Burger, übergeben. Diesen Brief habe der 
Ueberlinger von seinem Knecht versiegelt empfangen, jedoch 
eröffnet und der Behörde vorenthalten. Den Schuldigen, der 
seines Frevels geständig sei und um Gnade gebeten, habe so- 
dann Schultheiss und Rath, auf Fürsprache des Stadtpfarrers 
Studer, des Landvogts zu Baden, Rudolf Nettstaler, und dessen 
Frau und Kinder, mit Strafe an J^eib und Gliedern verschont, 
dagegen aber Urphede schwören lassen, mit der besondem 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 109 

Verpflichtung, auf Jahr und Tag die Stadt zu meiden; nach 
Abfluss dieser Frist möge er um Begnadigung einkommen. 
Würde er aber die Urphede brechen und ergriffen, so sollen 
ihm durch den Nachrichter beide Augen ausgestochen werden, 
damit er nimmer Briefe aufbreche und lese. — Zeugen. — 
Siegler: der Schultheiss Müller, der Landvogt Nettstaler und 
Pet. üeberlinger. 



1440 , Dienstag vor dem Palmtag (15. März). 

Erhard Steinmer, Schultheiss zu Kaiserstuhl, urkundet, 
dass Junker Henz v. Rümlang, der EUi Tramerli und Uli , beider 
Kind, 6 Mütt Kernen Grundzins ab seinem Antheil am Zehen- 
den zu Neerach vermacht habe. — Siegler : der Schultheiss, 
der Rath zu Kaiserstuhl und Junker H. v. R. 



Baden 1440, an St. Ulrichs Tag (4. Juli). 
Rud. y. BQnigen, Burger zu Baden, urkundet, dass er dem 
Bertschi Fiy, auch Burger daselbst, 200 fl. Rhein. Capital schul- 
dig geworden sei. — Siegler: der Aussteller. 

f 94. Baden 1440, Montag vor St. Laurenz Tag (8. Aug.). 

Hans Mtiller zum Rüden urkundet, Namens des Schult- 
heissen Hans Klingelfiiss zu Baden , dass der von dem Landvogt 
Rudolf Nettstaler in Gefangenschaft gesetzte, auf Bitte ehrbarer 
Qod frommer Leute aber wieder frei gelassene Hans Endiger^ 
Burger daselbst, vor dem Gerichte zu Baden, die übliche Ur- 
phede geschworen habe. — Siegler: Hans Müller und Hans 
Schnider, Bürger zu Baden. ^) 

t9S. Baden 1440, an St. Lucien Abend (12. Dec). 

Hans Klingelfriss, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass 
Fridli Götschi von Lenzburg, als Vogt der Frau Verena, geb. 

1) Endinger hatte sich „etwas Misshandels " an Elisabetha Zimmermaim schul- 

^g gemacht, die jetzt den Kurtz, Burger zu Baden, „für sein ehelich Weib i 

meint inne zu haben." In der Urphede Terpflichtet er sich, • die Zimmennann, . 

wählend der Kurtz sie als sein „ehelich Weib in Ansprach habe" und so lange I 

^«e Ansprache nicht rechtlich erörtert sei , weder mit "Worten noch Werken zu j 
>«Bsti|en. 



110 Regestea des Archivs der Stadt Baden. 

V. Rinacliy Wittwe des sei. Junkers Hans Schultheiss» und des 
Wernher Schultheiss > ihres ehelichen Sohnes , der Frau Verena 
Kaufmann^ Herrn Hans Müllers sei. Wittwe, 4 Mütt Kernen 
Orundzins auf dem Schröpfamt zu Ennetbaden um 130 fl. Rhein« 
▼erkauft habe« — Zeugen. — Siegler: der Schultheiss , die Stadt 
und Wemh. Schultheiss. 

«••. 1441 , Montag nach St. Georg Tag (24. April). 

« 

Urkunde Heinr. Schmids , Vogts zu Klingnau, Namens des 
Herrn Thüring von Aarburg , Freiherrn von Schenkenberg , die 
in Streitsachen zwischen den Eheleuten Hans und Marg. Sessler 
von Raden einerseits, und Glevi Cadelburg zu Klingnau ander- 
seits, wegen Zinsen, geföllte iCrkanntniss enthaltend. — Siegler: 
der Vogt. 

«•r 1441. 

Rodel um die Widumgüter in der Pfarrei Steinmaur und 
im Neuenamt des Gantons Zürich. 

9S9. Zürich 1442, am 20. Jan. 

Rud. Rrun, Rurger in Zürich > thut kund, dass er dem 
Marx Roibel, auch Rurger, 2 Pfd. Züricher Pfenn. Zins^ Capital 
50 Pfd., ab seinem Zehenden zu Otelfingen schuldig geworden 
sei. — Siegler: Rud. Rrun. 

»••. Zürich 1442, Montag nach St. Mathäas (26. Febr.). 

Der Rom. König Friedrich, Herzog zu Oesterreich> urkundet, 
dass Rügen von Höwdorf zu Küssenberg und Rud. und Walther 
V. Landenberg (als Vögte und Gerhaben der Kinder des sei. 
Martin v. Landenberg) ihm das Lehen des Kirchensatzes von 
Steinmaur (ein Reichslehen) schriftlich aufgegeben haben, und 
dabei, weil sie jenen Kirchensatz dem Spital Raden verkauft^ 
ihn gebeten hätten, dieses Lehen dem Heinrich Truchsess von 
Lenzburg (als Lehentrager des Spitals) zu verleihen; welcher 
Ritte anmit entsprocben wird. •— Das königl. Siegel. 



Regesten des Archiys der Stadt Baden. 111 

Zürich 1442, Dienstag vor St. Georg (17. April). 

Rud. Bnin , Borger in Zürich , verkauft dem Ulrich Scherer, 
Bürger zu Baden , 5 Mütt Kernen Grundzins ab seinem Zehenden 
zu Otelfingen um 100 fl. Rhefai. Mit Vorbehalt der Wieder- 
lösung. ^ Siegler: Rud. Brun und Hans Klingelfuss, Schultheiss 
zu Baden. 

SOt. Frankfurt 1442, an St. Mar. Magd. Tag C22. Juli). 

Friedrich, Rom. König, bestätigt auf Bitte einer Botschaft 
von Schultheiss und Rath zu Baden alle Freiheiten u« s. w., die 
diese Stadt yon Rom. Kaisern und Königen, auch Herzogen 
von Oesterreich erhalten bat. — Mit dem grossen Reichssiege]. 

Sa9. Frankfurt 1442, an St. Mar. Magd. Tag C22. Jali). 

Friedrich, Rom. König, verleihet dem Rath zu Baden auf 
10 Jahre lang das Recht, denl dortigen Schultheissen für jeden 
vorkommenden Fall den Blutbann zu leihen« — Mit dem auf- 
gedrückten (abgebröckelten) kleinem Reichssiegel. 



Nürnberg 1442, Mittwoch nach StEgidi (5. Sept.). 

Harkgraf Albrecht zu Brandenburg, Burggraf zu Nürnberg, 
urkundet: Schultheiss^ Rath und Burger zu Baden seien durch 
die Klage des Ludwig Schonprunner yon Primaw vor dem Land- 
gerichte des Burggrafen in die Acht gebracht worden; hiervon 
hätten die von Baden durch die Stadt Zürich Kenntniss erhal- 
teo, indem der letztern verboten wurde, mit der erstem Ge- 
meinschaft zu pflegen. Auf dieses habe Baden ihren Mitbürger, 
Hans Hosang, an den Burggrafen mit dem eidlichen Zeugniss 
abgeordnet, dass ihnen niemals eine Vorladung vor das Land- 
gericht Nürnberg zu Gesicht gekommen. Da endlich der Land- 
l)ote dieses Gerichts eingestand : er habe , vor denen von Baden 
gewarnt, aus Furcht es nicht gewagt, die Vorladung ihnen 
öffentlich zu behändigen, sondern selbige heimlich in ihr Zoll- 
haus vor der Brücke gestellt, so habe das Landgericht in Nürn- 
I^erg die gegen Baden ausgesprochene Acht wieder aufgehoben. 
^ Siegel des burggräflichen Landgerichts. 



112 Regesien des Archivs der Stadt Baden. 

304. 1442^ an St. Märt. Abend ClO. Nov.). 

w 

Die beiden Vetter Walther und Rud« v. Landenberg von 
Greifensee, und Bilgeri von Höwdorf und Ktissenberg, Ersterer 
för sich 9 die beiden Andern als Vögte der Kinder Martins 
V. Landenberg v. Gr. seL, Urkunden , dass sie an Schultheiss und 
Rath zu Baden, zu Händen ihres Spitals, den Kirchensatz und 
den Kelnhof zu Steinmaur (bei Regensberg) mit Zehenden, 
Grundzinsen u. s. w. um 3Q20 fl. Rhein, als ein Reichslehen 
verkauft haben. — Siegler : die drei Aussteller. 

805. Luzern 1443 , am 2. Heamonat. 
Urkunde der VII alten Orte Bern, Luzern, Uri, Schwjz, 
Unterwaiden ob und nid dem Kernwald, Zug und das Amt und 
Glarus, der Stadt Baden ertheilt, über deren künftiges Ver- 
hältniss zur Eidgenossenschaft. — Mit den Siegeln der VII Orte, 
wovon jedoch die von Unterwaiden und Glarus fehlen. ') 

^} O Die VII Orte haben den Äntheil, den Zürich an der Grafschaft Baden 
hatte , erobert, und ^e Ton Baden schwören ihnen darum Gehorsaip ; sie schwö- 
ren nämlich: ,,des h. Rom. Reichs und auch der VII Orte Nutzen und Ehre zu 
fordern und Schaden zu wenden, und den VU Orten zu des h. Rom. Reichs 
Händen um alle Herrlichkeit und Rechtung, so die Herrschaft Oesterreich je zu 
Baden gehabt, gehorsam und gewärtig zu sein, wie eheyor der Herrschaft Oester- 
reich;" 2) die Ton Baden sollen Leib und Gut daran setzen, uni dem Rom. 
Reich Und den Vtl Orten räthlich und behülflich zu sein und dass sie davon nicht 
gedrängt werden; 5] Baden soll eine Reidisstadt heissen und bleiben, doch ohne 
Schaden für die Rechtsame der VH Orte; 4) die Stadt Baden soll in allen Nöthen 
der Eidgenossen offenes Schloss sein, dodh soll die Besatzung die Einwohner 
nicht schadigen und um ihr eigenes Geld zehren; 5) dagegen sollen die Eid- 
genossen die Yon Baden und wer zu ihrem Panner ^hört bei ihren alten Rechten 
und Freiheiten belassen, namentlich in Bezug auf Besetzung ihrer Aemter und. 
Gerichte, -wie seit der Eroberung immer geschehen; auch sollen die Eidgenossen 
mit allen ihnen zu Gebot stehenden Mitteln hindern , dass dte von Baden von dem 
Reiche und den VII Orten nicht gedrängt werden; 6) im gegenwärtigen Kriege 
sollen sie stille sitzen, es Wäre denn, dass sie oder die Aemter, die unter ihr 
Panner gehören, an Leib oder Gut oder sonst angegriffen würden; das sollen sie 
helfen rächen; 7) in einem Kriege der Eidgenossen selbst sollen sie ruhig bleiben 
und sich auf keinen Ort werfen , es wäre denn , dass sie Yon allen Orten oder 
der Mehrheit derselben gemahnt würden; 8) die VII Orte sollen die von Baden 
von ihnen und von dem Reiche weder verkaufen, verpfänden, versetzen, noch 
sie beschätzen ; 9) die von Baden sollen fortan ohne Gutheissen der VII Orte 
oder ihrer Mehrheit kein Bu^echt, Landrecht noch Bündniss annehmen. 



I 



Regesien des Archivs der Stadt Baden. 113 

SIKI. Gonslanz 1443, 12. Cal. Aug. (21. JuU). — Latein. 

Der bischöflich Constanzische Generalvicar meldet dem De- 
can des Capitels Rothweil, dass er den ihm für die Pfarrei 
Cappel [bei Villingen) von dem Edelknecht Erhard v. Valken- 
stein vorgeschlagenen Geistlichen y NiclausKael, bestätige, und 
iiim den Auftrag zu dessen Installation ertheile. 

M9« Baden 1443, an St. Michaels Abend (28. Sept.). 

Glevi Murer, Burger zu Baden , der wegen groben, »unzüch- 
iigen [d. h. Zucht und Achtung verletzenden) und schalkhaften« 
Worten, die er vor gesessenem Rath ohne Noth ausgestossen,. 
gefangen gesessen, wird auf Fürsprache und Bürgschaft seiner 
freunde freigelassen, und schwört Urphede, mit der besondern 
Verpflichtung, die Stadt Baden ein Jahr lang zu meiden und 
getreulich anzuzeigen, wenn er irgend etwas vernähme, das 
der Stadt Schaden bringen oder sie in Noth versetzen könnte, 
•luch, so viel an ihm, es abzuwehren. Ueherdiess musste er 
<lem Rath Abbitte und Ehrenerklärung leisten und jeglichem 
Msglied 2 Pfd. Haller (also zusammen 26 Pfd.) Busse be- 
zahlen. — Siegler: Hans Iberg (von Luzern), Landvogt zu 
Baden. 

809. (Baden) 1445 , auf St Veits Tag (15. Juni). 

Rud. Spillmann von Zug, der auf Begehren gemeiner Eid- 
genossen zu Baden gelänglich sass, weil er zu Stallikon »ange- 
stossena und gebrannt hatte (wodurch auch die dortige Kirche 
verbrannt würde), wird auf die Fürbitte seiner Gesellen von 
^^r in Luzern versammelten Tagsatzung begnadigt und frei- 
gelassen, worauf ei* die übliche Urphede mit der weitern Ver- 
pflichtung schwört: 1) während des Krieges und auch im Frieden 
otioe Erlaubniss der Eidgenossen nicht ausser der Eidgenossen- 
schaft zu wohnen; 2) dagegen möge er mit den Eidgenossen 
S^gen den Feind ziehen ; 3) soll er den Eidgenossen und denen 
^on Baden, Leib und Gut schirmen helfen. Die von ihm ge- 
stellten Bürgen versprechen, wenn Spillmann die Urphede 
'^fäche, innert Monatsfrist 200 fl. Rhein, für ihn zu bezahle« 

^Ardüv. U. g 



114 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

w 

oder ihn in die Gefangenschaft yon Baden zii bringen. — Siegler: 
der Landvogt Jost Käs von Uri. 

8O0. 1445 , Mont. nach U. L. Fr. Tag za Miile August (16. Aug.). 

Jakob Koch 9 der Schwertfeger von Strassburg, der wegen 
»schwerer, unwahrhaftiger « Worte, die er sich gegen die von 
Baden, gegen den Vogt, die Hauptteute und Söldner der Eid- 
genossen erlaubt hatte (wodurch diese in grosse Kosten und 
Schaden gekommen, er aber mit dem Leb^n hätte büssen 
müssen, wenn nicht die Herren von Unterwaiden sich seiner 
angenommen hätten), gefangen gesetzt war, schwört bei seiner 
Freilassung die übliche Urphede, und wird lebenslänglich aus 
der Grafschaft Baden verbannt. — Siegler: der Landvogt von 
Baden, Jost Käs von Uri. 

8iO. Waldshut 1445, Dienstag nach der Kindlein Tag in den 

, Weihnachten. 

Spruchbrief von Schultheiss und Bath zu Waldshut in Streit- 
sachen zwischen Burgermeister und Rath zu Schafihausen einer- 
seits, und Claus Dämpfli, Burger zu Waldshut, anderseits, 
wegen des »Uebernutzens und Mehrschatzesa, den der Dämpfli 
dem Spital zu Schaffhausen abgenommen. — r Siegel der Stadt 
Waldshut. *). 

Sit« 1446 , auf St. Bartholomäus Tag des Apostels (24. Aug.). 

Hans Huber von Bandorf reversirt dem Gotteshause St. Bla- 
sien, dass er demselben ymit Eigenschaft seines Leibes« ange- 
höre, dass er als solcher dem Abte Gehorsam geschworen. 



^) Die „Walchen" (Armagnacs) hatten, als sie zu Waldshut lagen, dem 
Spital zu S. etliche Rinder weggenommen; der Dämpfli löste sie von ihnen um 2 fl. 
das Stuck und erstattete sie dem Spltalyogte zu 5 fl. i Ort für das Stück. Um 
dieses „XJebemutzens" willen wurde Dämpfli belangt. Die Rathsbehörde zu Walds- 
hut, der die Entscheidung von beiden Theilen liberlassen wurde, erkannte: ,,es 
sei göttlich billig und recht, dass Cl. Dämpfli, was er wegen der obbemerkten 
Rinder mehr empfangen als 2 fl. für d. Stück, dem Spital vergüte, wie andere Burger 
von Waldshot auch gethan haben; dagegen habe er ein bescheidenes Trinkgeld 
verdient. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden^ 115 

wogegen dieser ihm erlaubt hshe, sein Gewerbe auch ander- 
wärts treiben zu dürfen ; immer jedoch mit dem Vorbehalt^ 
dass er in Bezug auf sich nichts thue, was den Rechten des 
Klosters auf seine Person zuwider wäre. — Siegler : der Land- 
vogt Jost Käs und der Schultheiss Hans Hünenberg , beide zu 
Baden. 

Stf. 1446, Montag yor Kreuzerhöhang im Herbst (12. Sept.). 

Hans Wigel von Stammheim , der wegen » Zugriffs « und 
Missethat, die er an dem Leutpriester zu Kaiserstuhl begangen, 
Leib und Leben verwirkt hatte, schwört die übliche Urphede, 
nachdem er auf Verwendung des Junkers Wilhelm Imthurn, 
Vogt zu Kaiserstuhl, des Schultheissen Wagner daselbst und 
des Landvogts zu Baden, Jost Käs, freigelassen worden. — 
Siegler : W. Imthurn und Jost Käs. 



\. cBaden) 1448 , Montag nach St. Hilarien (14. Jan.). 

Urtheilsspruch wider Rud. v. Bünigen, des Rathes zu Baden, 
wnd Urphede desselben. — Siegler: R. v. B. ^) 

314. (Baden) 1448, Montag nach St. Hilarien (14. Jan.). 

Urtheilsspruch wider Alt-Schultheiss Rud. Müller von Baden 
und Urphede desselben. — Siegler: Rud. Müller. ") 

SM. Zürich 1448, Mittwoch nach St. Agatha (6. Febr.). 

Burgermeister und Rath daselbst Urkunden, dass Rud. Brun, 
ibr Burger, dem Jost Holzach von Baden 30 Mütt Kernen und 



^) Im letzten Kriege gegen Zürich hatten die Feinde etlichen Bürgern zu 
Baden Briefe zugesandt und einen Antrag wegen „Tagleistung in Klöstern, in 
Holz und Feld " gestellt ; darum hatte der t. Bünigen gewusst , es aber yerschwie* 
gen, ol^leich er des geschwomen Rathes gewes^. Nachdem er früher schon in 
Tröstuig genommen und geschworen, bis Austrag der Sache weder seine Person 
Qoch sein Vermögen der Stadt zu entfiremden , wurde er endlich durch Uriheil 
Btit einer Geldhusse belegt und musste zugleich die übliche Urphede schwören. 

^ Müller, des gleichen Vergehens schuldig wie Rud. y. Bünigen (s. Urkunde 
Rr. 313) und zu jener Zeit Sdiultheiss der Stadt, wurde ganz wie der t. Bünigen 
Gebändelt und bestraft. 



116 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

10 Malter Haber Grundzins ab seinem Zehenden zu Otelfingen 
um 77Ö fl. Rhein, verkauft habe. — Siegel der Stadt Zürich. — 
Unter den Namen der Räthe erscheinen : Job. Schwend ; Herr 
Götz Escher y Ritter; iob. Wüst; Niciaus Brennwald; Conrad 
V. Cham ; Job. Vink und Job. Stüssi. Unter den Zunftmeistern : 
Felix Oeri ; VYernher Kambli ; Heinr. EflGnger und Pet. Keller. 

Sie. (Schafifbaasen) 1448, Montag vor Palmtag (11. März) und Freit. 

vor dem Sonnt. Quasi modo (29. März). 

Urtheil in Streitsachen zwischen Hans Torer von Waldsbut 
(Cuni Kümberlins sei. Tochtermann) und Ulrich Felwer, dem 
Schmid von Wülchingen. Dieser war in der Gegend von Walds- 
but von den »armen Jäkei^« gefangen genommen worden; auf 
Bürgschaft des Cuni Kümberlin erhielt er die Erlaubniss, frei 
in Waldsbut umherzugehen. Da er aber die Gewalttbätigkeiten 
der Armagnacs gegen die Bürger von Waldsbut sab, floh er 
heimlich und sandte den Bürgen ein Zeugniss seines Herrn, 
des Markgrafen von Rötelen, dass er dessen Leibeigener sei, 
weil, wie er behauptete, für diesen Fall ihm seine persönliche 
Freiheit und die Entledigung seiner Bürgen zugesichert war. 
Torer aber behauptete: sein Schwäber habe wegen des Felwers 
Entweichung den Armagnacs fiir seinen Antbeil 20 fl. und einen 
halben Saum Wein bezahlen müssen. Felwer wurde frei ge- 
sprochen, weil er durch Zeugen bewies, dass Kümberlin selbst 
anerkannt hatte, dass er den Armagnacs nichts schuldig war, 
sobald Felwer sich als Leibeigenen des Markgrafen v. Rötelen 
auswies. — Siegel der Stadt Schafifbausen (fehlt). 

819. (Zürich) 1448 , Montag vor Ostern (18. März). 

Hans Krieg, Burgei: zu Zürich, verkauft dem Heinr. Scho- 
deler. Burger zu Bremgarten, und seiner Ehefrau, Greta Bul- 
linger, verschiedene Grundzinse um die Summe von 595 ü., 
und verpfändet für deren Richtigkeit seinen Hof zu Bellikon. 
— Siegler: Hans Krieg und die Stadt Zürich. 

819. 1448, auf St. Mart. Tag (11. Nov.). 
Elisabetha von Greifensee, Aebtissin vonSchännis> und das 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 117 

Capitel daselbst 9 übergeben zwei Dritttieile eines Hofes zu Witt- 
nau dem Walther yon Grünenberg zu Lehen. — Siegel der 
Aebtissin und des Capitels. 

Si9. 1448 , auf SL Gatharinen Tag (25. Nov.). 

Rud. Bnin, Burger zu Zfirich, urkundet^ dass er dem Jost 
Holzach 4 Mütt Kernen Grundzins ab seinem Zehenden zn 
Otelfingen um kO fl. Rhein, verkauft habe. -*- Siegler: Rudolf 
Bran. 



Zarich 1448 , auf St. Conrads Tag. (26. Nov.). 

Rud. Brun« Burger zu Zürich« verkauft dem Hans Büler von 
Baden 6 Mütt Kernen Grundzins ab seinem Zehenden zu Otel* 
fingen um 60 fl« Rhein. — Siegler : R. Brun. 

8f 1. Zürich 1450 , Freitag nach der alten Fastnacht (27. Febr.). 

Burgermeister, Rath und Zunftmeister daselbst Urkunden, 
dass Rud. Brun, ihr Burger, dem Jost Holzach, Burger zu Ba- 
den , seinen grossen und kleinen Zehenden zu Otelfingen (worauf 
schon » vorgestellt a waren: 54 Mütt Kernen, 10 Malter Haber, 
6Guld. 3272 Schill, und. 2 Pfd. jährlich, und 520 fl. Rhein, oder 
jährlich 26 Mütt Kernen zu Gunsten von Rudolfs Ehefrau) um 
158 fl. Rhein, und 1 Pfd. Züricher Pfenn. verkauft habe. — Nam^n 
der Räthe und Zunftmeister (wie in Nr. 315). 

8tn. Bragg 1450, Mittwoch vor Mitte Mai (13. Mai). 

Schultheiss und Rath zu Brugg fertigen auf Ansuchen einer 
Botschaft von Schultheiss und Rath zu Baden vidimirte Ab- 
Schriften nachfolgender Documente: 1) Urkunde von Herzog 
Leopold von Gestenreich, dat. Baden 1369, an St. Thom. Tag; 
^1 Urkunde des Rom. Königs Wenceslaus, dat. Prag 1379, an 
St. Gallen Tag; 3) Urkunde des Rom. Königs Sigmund, dat. 
Basel 14.15, Sonntag vor St. Maria Magd. Tag; 4) Urkunde des 
Nämlichen, dat. Constanz 1&17, Sonntag nach St. Martin ; 5) Ur- 
l^unde des Nämlichen, dat. Basel i^Sk , Freitag nach St. Agnesen 
^ag; 6) Urkunde des Rom. Königs Friedrich, dat. Frankfurt 



118 Regesten des Archivs der Stadt Baden* 

ikk2, an St. Maria Magd. Tag. — Alle besiegelt mit dem Siegel 
der Stadt Brugg. 

8t8. (Baden) 1450 , Montag vor St. Marg. (13. Jall). 

Heinr. v. Baden und seine Söhne Hans Martin und Rudolf 
vertragen sich, unter Vermittlung des Schultheissen Hans Hünen- 
bergy Rud. Wagners^ Heinr. Müllers und Rüdiger Bieds^ Burger 
und des Rathes zu Baden ^ mit Hensli Wasmer und Rudolf/ 
seinem Bruder , wegen des Todtschlages des Hensli von Baden 
(Sohn und Bruder der Erstem]. Die beiden Todtschläger be- 
zahlen für die Seele des Ermordeten innert Jahresfrist eine 
Summe Greldes an den Rath und sollen die Stadt ein Jahr lang 
meiden. — Zeugen. — Siegler: der Schultheiss. 

SM. 1450, Montag nach St. Jakobs Tag (27. Jall). 

Urkunde und Brief, ,der Stadt Baden ausgestellt durch die 
VIII alten Orte, Zürich, Bern, Luzern, Uri, Schwyz, ünter- 
walden ob und nid dem Kernwald, Zug und das Amt Zug und 
Glarus, enthaltend die Bedingungen, unter Welchen vor 35 Jah- 
ren Baden dem h. Reich und den Eidgenossen geschworen hat. 
— Mit den Siegeln der VIII Orte, wovon jedoch die von Schwyz 
und Zug abgerissen sind. ') \ 

St5. Zürich 1450, den 10. Herbsfmonat. 

Erkanntniss von. Burgermeister und Rath der Stadt Zürich, 
dass Anna Ki)chmatter, Rudolf Bruns Ehefrau , mit allen An- 
sprachen , die sie an Jost Holzach von Baden, als Käufer des 
Zehenden zu Otelfingen, stellte, insofern sie weiter gehen, als 
der diessfallige Kaufbrief (s. Nr. 321) ausweist, gänzlich und 
für immer abgewiesen sei. — Siegel der Stadt Zürich. 

8«e. 1451 , auf St. Urbans Tag (25. Mai). 

Peter Ower, Untervogt im Siggenthal, zu Baden zu Gerichte 
sitzend , in Auftrag des dortigen Landvogts Heinrich Purer von 



^) Ist ToUstöndig abgednicl^t in Tschudi Cbron. U. S. £$55. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 119 

Uoterwalden , urkundet, dass die Eheleute Heinr. und Margaretha 
Kaiser von Zurzach dem Spitalmeister Rüdiger Bind , des Rathes, 
zu Händen des Spitals Baden , 1 Mütt Kernen Grundzins (ab 
dem Brühlhof zu Niederehrendingen] umlOfl. Rhein, verkauft 
haben. ~ Unter den Zeugen: Bürgi Huber, Untervogt zu 
Rohrdorf. 

899« Baden 1452, Freitag io der ersten Fastenwoche. 

Heinr. Freitag, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass die 
Eheleute Hensli und Harg. Sigrist, Burger zu Baden, dem Heinz 
Wissenbach daselbst 1 fl. Zins oder 20 fl. Capital ab ihrem 
H^use schuldig geworden. — Zeugen: die Geschwornen des 
Gerichts. — Siegler: der Schultheiss. 

S99, Baden 1452, Freitag vor Maria Verkündang im März 

(24. März). 

Der Alt -Schultheiss von Baden, Hans Hünenherg, Gericht 
haltend anstatt des SchtfKheissen Heinrich Freitag, urkundet, 
dass Elisabetha Sulzer und deren Söhne, Hans und Jost Sulzer, 
verbeiständet durch Rüdiger Bind , sämmtlich Burger zu Baden, 
der Margaretha Schiterberg von Zürich, verbeiständet durch 
Conrad Amptz, Burger daselbst, wegen eines erkauften Hau- 
ses u. s. f. 30 fl. Zins oder 600 fl. Capital schuldig geworden 
seien, und dafür Pfandschaft und Bürgen gestellt haben. — 
Siegler: der Alt - Schultheiss H. Hünenberg und Hans Müller, 
beide von Baden. 

399. Blotzheim t452, Donnerstag nach U.Fr. Tag Annanüationis 

(30. März). 

Wilhelm Krepser, Schultheiss daselbst, anstatt des Abts 
von Lützel, des Ritters Götz Heinr. v. Eptingen und Junker 
Conrads von Burnkilch, urkundet, dass Verena Schapferin von 
ßaden ibre^n Ehemann Heinrich Pfister von Bregenz zur Erbs- 
Ibeilung des von ihren Eltern in Baden hinterlassenen Ver- 
int^gens bevollmächtigt habe. *— Unter den Gerichtsbeisitzern: 
Heinr. Hurst, Vogt zu Blotzheim. — Siegler: der Schultheiss« 



i20 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

SSO. Badeo 1452, Montag nach St.Bartholom. Tag. (28. Aog.). 

Güllicher Spruch von Schultheiss und Rath zu Baden, in 
Streitsachen zwischen Margaretha Senffer von Ennetbaden, 
Klosterfrau zu Königsfelden (vertreten durch den dasigen Hof- 
meister Niclaus Fricker und den Alt-Hofmeister Ulrich Ambüel) 
und ihrem Vetter Rud. Seqffer, sammt dessen Ehefrau , Clara 
Scberer, um die Hälfte des Wirthshauses zum rothen Löwen 
in Ennetbaden.'— Siegel der Stadt Baden (fehlt). 

SSI. 1452, Donnerstag nach St. Franciscus Tag im Herbst (5. Oct.). 

Schiedsgerichtlicher Spruch in Streitsachen zwischen Herrn 
Niclaus (Ronenberg] Leutpriester zu Göslikon einerseits , und 
All-Schultheiss Hans Müller, Namens des Spitals zu Baden, 
anderseits, in Betreff von gegenseitigen Ansprachen, die bei 
der durch den Leutpriester in die Hand des Kanimerers bereits 
aufgegebenen Pfarrstelle von Göslikon erhoben wurden. — 
Schiedsrichter waren: Herr Heinrich, Leutpriester zu Vilmerin- 
gen und Kammerer; Herr Caspar, Kirchherr zu Mellingen; 
Herr Job. Seckler; Herr Hans Tegerfeld, Alt- Schultheiss zu 
Meilingen, und Rutzmann Mejenberg, Burger zu Bremgarten. — 
Siegler: der Kircbberr Caspar. 

SSt. Rinow 1452 , Freitag nach St. Martins Tag (17. Nov.). 

Eberhard Abt und der Convent zu Rheinau Urkunden, dass 
sie wegen der Rechte ihres Klosters an den Weiher zu Oerlin- 
gen sich mit Hans Wilb. Imthurn zu Jestetten dabin verglichen 
haben, dass das Kloster demselben 100 fl. schuldig geworden 
sei, die es ihm jährlich mit 5 fl. und zwei guten Lachsen zu 
verzinsen habe. Dafür werden dem Gläubiger der Weiher und 
Grundzinse zu Oerlingen verpfändet. Der Vergleich war schon 
durch den Abt Hug von Almishofen angebahnt, und von dessen 
Nachfolger, Abt Johannes, fortgesetzt worden. Das Kloster 
stellte auch zwei Bürgen, Heinrich Scherer und Conrad Bürli, 
beide von Rheinau, mit der Verpflichtung, Geiselschafl in SchaiT- 
hausen zu leisten. — Siegler: der Abt, der Convent un^ der 
Bürge Scherer« 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 121 

SSS. Gonstanz 1453 , am 24. Janaar. 

Der Generalvicar des Bischofs Heinr. y. Constanz, Verwesers 
der KJrche von Cbur, gibt dem Decan des Capitels Mellingen 
den Auftrag zur Installation des Priesters Casp. Röfflin Ton Rolh- 
weil auf die durch Resignation des Herrn Niciaus Ronenberg 
erledigte Pfarrei Göslikon, deren Collator der Spital Baden ist. 



Zärich 1453, Plenstag vor St-Malhäus Tag (20. Febr.>. 

Hans Escher, Burger zu Zürich , verkauft dem Rüdiger 
Bind, Spitälmeister 9 zu Händen des Spitals zu Baden 18^/4 Mütt 
Roggen, 4. Mütt Haber, 11 Hühner und 21 Schill. Haller Grund- 
zinse zu Stadel um 190 fl. Rhein. — Siegler : der Verkäufer. 

385. Baden 1453, Donnerstag den 24. Mai. 1. IndicL im 7. Jahre des 

Pabstlhums Nicolaus V. — Latein. 

Vollmacht, ausgestellt im Namen des Baseischen Domherrn 
Job. Ulr. Stoffler, für Pet. v. Andlau, Licenciat des canonischen 
Rechts (in decretis) und ftir den Baseischen Caplan Joh. Vischer, 
zu Anwendung aller gütlichen und rechtlichen. Schritte, um so- 
wohl hei dem Oesterreichischen Herzoge Albrecht als bei dem 
apost. Stuhle seine Ernennung zum Domdecan von Basel durch- 
zusetzen. — Die Ausfertigung geschah im Hause eines Herrn 
Klingelfuss zu Baden, in Beisein Oswald Walthers und Jakobi 
Rasori's (Scherers), Caplänen von Basel. 

SSe. Zürich 1453 , aaf St. ürbans Tag (25. Mai). 

Mathäus Nithard, Lehrer der geistlichen Rechte , und Probst 
und Capitel des Gotteshauses zu St. Felix und Regula Urkunden, 
dass Jost Hölzach, als Käufer der Zehenden von Otelfingen, 
der benannten Probstei 2^2 Schill. Haller Zins schuldig gewor- 
den und diese abgelöst habe. — Siegel der Probstei (fehll). 

33». Baden 1453, den 28. Aug. Ind. 1. anno VII Papat. Nicol. V. - 

Latein. 

Notariatsact, gefertigt durch den Stadtschreiber Georg Locher, 
die letzte Willensmeinung des Herrn Niciaus Donstorf, Leut- 
priesters zu Baden, enthaltend. Der Testator empfiehlt 1] seine 



122 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Seele Gott; 2] vermacht er sein Haus am neuen Weg am Rain 
und ein JÜessbuch seiner Pfründe; 3) sein übriges bewegliches 
und unbewegliches Vermögen, mögen die Vollzieher seines 
Testamentes ( dazxi bezeichnet er den gesammten Rath zu Baden) 
nach eigener Wahl an die nämliche Pfründe , oder an die »Fa- 
brica der Kirche ((, oder an den Spital vergaben; k) doch wer- 
den sie es dabei bewenden lassen , wenn er selbst noch Jemand 
einen Rock oder ein Buch schenke. ^ Zeugen : Hr. Ulr. Blum ; 
Hr. Markward 9 und Hr. Pantaleon, Caplan in Baden. 

888. Zürich 1453^ den 10. Herbslmonat. 

Johann Keller , Burgermeister der Stadt Zürich, urkundet, 
dass Regula Philips , Bürgerin daselbst , verbeiständet durch | 
Conrad v. Kunsen, auch Burger/ dem Gerber Rud. Heinz 2 Mütt ^ 
Kernen Grundzins aus 6 Stücken von der Vogtsteuer im Wehn- , 

thaly einem Reichslehen , um 27 fl. Rhein, verkauft habe. — 
Siegler : der Burgermeister Keller. ') . , 



888. Birmistorf 1454, Freitag vor St. Mathias (22. Febr.). 

Rud. Schwab^ Untervogt zu Birmenstorf (gelegen im Burg- 
amt], urkundet, anstatt Heinrich Vogels von Glarus, Landvogts 
zu Baden 9 dass Wagner Hans Boswiler und Ulrich , sein Sohn, 
beide Burger zu Laufenburg, 6/4 Mütt Kernen, 1 Mütt Haber, 
5 Hühner, 55 Eier und 15 Schill. Haller Grundzinse ab dem 
Hofe zu Tättweil u. s. f. um 86 fl. Rh^in. verkauft haben. — 
Zeugen: Hans Hosang^ Untervogt zu Baden, u.A^. ^ Siegler: 
der Landvogt Vogel. 



^) Da nun die S'tadt Zürich das Privilegium hat, dass Burgermeister und 
Rath alle Reichslehen im Umkreise Yon drei Meilen, sowie diejenigen, die nach 
Kyburg, Grüningen und Regensberg gehört haben, zu vergeben, so verleiht der 
Burgermeister Keller in Auftrag des Rathes zu Zürich zugleich dem Käufer Rud. 
Heinz (Burger daselbst) das Lehen über die 2 Mütt Kernen Grmidzins, und er- 
innert ihn dabei an seine Pflicht, wenn ein Rom. Kaiser oder König bei drei 
Meilen Wegs nach Zürich käme und lange genug verweilte, dass die Lehentrager 
noch einberufen werden könnten, demselben wegen dieses Lehens zu huldigen, 
was im gleichen Falle auch seinen Erben obliege. 



Regesien des Archivs der Stadt Baden. 133 

S40. 1454 , Montag nach MittefasCen (1. Aprü). 

Wilhelm v. Griessen urkundet, dass er 2 Mark Silbers auf 
dem Zoll zu Hauenstein besitze , begriffen in einem Titel , den 
Schultheiss und Rath zu Baden inne haben um 6 Mark Silbers, 
die sie gegen Achaz Esel, genannt Schenk, gelöst hatten, und 
dass diese ihm davon eine beglaubigte Abschrift zugestellt 
haben. Der v. Griessen reversirt, dass aus dieser Mittheilung 
dem Rathe zu Baden kein Nachtheil erwachsen solle. — Das 
Siegel W. V. Griessen (abgerissen). 

141. Baden 1454, Samstag nach des h. Kreuzes Tag im Maien, als 

es gefanden ward (4. Mai). 

Hans Hünenberg, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass 
Verena Meyer von Ennetbaden , unter Beistand des Rud. Keller, 
dem Spitalmeister Rüdiger Bind, gegen eine mit 70 fl. zu be- 
zahlende Pfründe im Spital, ihr Haus, genannt der Rosengarten, 
eioen Weingarten, ein Mättlein und ihre sämmtliche Fahrhabe 
verkauft habe. — Siegler: der Schultheiss. — Namen von zehn 
Räthen , darunter Jost Holzach. 

S49» Baden 1454, am 9. Aug. Ind. 2. — Latein. 

Schreiben von Schultheiss und Rath zu Baden an Bischof 
Heiorich von Constanz, Verweser des Bisthums Chur, mit Prä* 
sentation des Herrn Burkhard Friburger für die durch den Tod 
des Herrn Job. Thön erledigte St. Margaretha Gaplanei in der 
Pfarrkirche zu Baden. — Das kleinere Stadtsiegel. 

MS. Constanz 1454, 10. Aug. Ind. 2. 

Der Barfiissermönch , Tit. Bischof der Kirche von »Beiisa 
»od Generalvicar des Bischofs Heinrich von Constanz, urkundet, 
dass er an obigem Tage die Capelle auf der Brücke zu Baden, 
init einem einzigen Altare nächst dem Schlosse, zur Ehre 
St. Jakobs, St. Christophs, St. Niclaus, St. Catharina, St. Bar- 
bara und der h. Verena eingeweiht und das Kirchweihfest auf 
St. Jakob des Apostels Tag gesetzt habe. -- Mit dem Siegel 
des Generalvicars. 



12i Regesien des Archivs der Stadt Baden. 

S44. Baden 1454 , Mittwoch 18. Dec. — Latein. 

Act des Notars Joh. Kaltschmid, Schreibers der Probstei 
Zürich 9 über nachfolgende Verhandlung zwischen Schultheiss 
und Rath zu Baden und dem Priester Joh. Halbherr. Letzterer, 
ehemals Vicar des Kirchherrn Süzeler zu Amersweil, hatte 
150 Pfd. Haller, die diesem letztern gehörten und aufweiche 
Junker Wilhelm von Fridingen Anspruch machte , bei Schult- 
heiss und Rath zu Baden hinterlegt. Der Domdecan zu Basel, 
Herr Johann ze Rin , hatte als Richter in der Sache gesprochen, 
dass der Rath zu Baden jene Summe, ohne Rücksicht auf den 
Einspruch des Junkers von Fridingen, dem Kirchherrn Süzeler 
auszuliefern habe. Aber der Rath befrug vorerst den Priester 
Halbherr, als unmittelbaren Deponenten , ob deren Auslieferung 
an Süzeler in seinem Willen liege, was dieser bestätigte. — 
Zeugen: Joh. Stapfer, Mag. der freien Künste, Pfai'rer, und Nie. 
Donstorf, Gaplan in Baden. 

SA5. Newenstatt 145.'> , Freitag vor Sonnt LaBtare za Mittefasten 

(14. März). 

Der Rom. Kaiser Friedrich, Herzog zu Oesterreich, bestä* 
tigt in den üblichen Ausdrücken der Stadt Baden alle ihre 
Freiheiten und Rechte; im XV. Jahre seines Reichs, des Kaiser- 
thums im HI. Jahre. 

S46. Basel 1455, den 18, Juni. Ihdict. 3. im ersten Jahre desPabst- 

thams Galixt HL 

Beglaubigte Abschrift einer von dem Generalvicar des Bi- 
schofs Heinrich von Constanz, Verweser des Bisthums Ghur, 
unterm 11. Juni zu Constanz ausgestellten Bewilligung zur Steuer- 
sammlung, auf zwei Jahre ertheilt dem Augustiner Mönch vom 
St. Bemhardberg, Namens Conrad Medici. Die (an vielen Stel- 
len unleserlich gewordene) Abschrift ward gefertigt in der 
Wohnung des Joh. ze Rin, Domdecan zu Basel. — Zeugen : 
Petrus Böhem, Decan an der St. Martinskirche zu Rheinfelden, 
und Joh. Schöffel , Decan des Landcapitels Sisgau. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 125 

841 Siggiogen 1455 , Sonnt, vor St. Johann zu Spnngichten (22. Jani). — 

Ahschrift. 

Peter Ower, Untervogt im Siggamt, urkundet, anstatt des 
Juoker« Caspar von Scharnachthai, Landvogts zu Baden, dass 
Ritter Joh. Schwend , Burger zu Zürich , durch Jost Holzach, 
Bürger von Baden, dem Clans Gerhart, auch Burger zu Baden, 
an Grundzinsen zu Niedersiggingien und Rieden verkauft habe : 
12 Stücke und 153/4 Mütt Kernen, 9 Mütt Haber, 13/^ Mütt 
Gersten, 7 Hühner, 50 Eier und 16^2 Schill., nebst Zwing und 
Bann zu Ober* und Niedersiggingen , um 390 fl. Rhein. ^ Unter 
den Zeugen: Hans Müller, Schultheiss zu Baden. 

S49. 1455, Sonntag vor St. Michael (28. Sept.). 

Heinz Meyer von Kilchdorf, Richter seines gnädigen Herrn 
TOQ St. Blasien, aus Auftrag Josen Ambüls, Probsts zu KJing- 
nau, urkundet, dass Ulr. Studer, Burger zu Baden, dem Hans 
Käser, auch von dort, \}/i^ Mütt Kernen Grundzins um 1& fl. Rhein, 
verkauft habe. — Zeugen: Peter Ower, Untervogt, u. A. — 
Uit dem Siegel des Probsts Ambül von Klingnau. 

V 

S4d. Baden 1455 ^ Mittwoch nach St. Othmars Tag (12. Nov.). 

Hans Müller, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass in der 
Sireitsache zwischen Joh. Gebistorf von Baden, zu Waldshut 
wohnhaft, als Kläger einerseits, und Catharina Ochsner, Bur^ 
gerin von Baden ( durch ihren Ehemann , Peter Bind , verbei- 
ständet] , als Beklagten anderseits , das Gericht die letztere von 
der Ansprache des Klägers freigesprochen habe. Dieser hatte 
3n jene di6 rückständigen Zinse ab einem Capital von 2 fl. Zins, 
laut Schuldtilel, der ihm von einer gewissen Stühlingerin erb- 
lich zugefallen , gefordert; die Beklagte gestand zwar, vor etwa 
^Jahren das Haus, auf dem jenes Capital stehen sollte, ge- 
kauft zu haben; es sei ihr aber weder bei dem Verkaufe über- 
kunden, noch je ein Zins davon gefordert worden. Dem Gebistorf 
^rde das Recht zur Beibringung besserer Beweistitel vorbe- 
halten. - Siegel des Schultheissen Müller. 



126 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

SSH: Tättwil 1456, Montag in d6n h. PfingstfeiertageH (17. Mai). 
Urkunde des Hans Hosang, Untervogts zu Baden, zu Tätt- 
weil zu Gericht sitzend aus Auftrag des Landvogts zu Baden» 
Junker Caspars v. Scharnachthal , enthaltend die »Öffnung« der 
Stadt Baden, ausgestellt vor Gericht auf Ansuchen der Ab- 
geordneten der Stadt: Hans Müller, Schultheiss; Heinn Müller ; 
Rüdiger Bind; Hans Schyri und Hans Sulzer, des Rathes zu 
Baden. Diese begehrten, dass, nachdem wegen der eingetre- 
tenen Kriege die Öffnung lange nicht war )) geöffnet a worden, 
die Rechte , welche die Stadt zwischen der Limmat, Reuss und 
Aare hesässe, sowie diejenigen der dazwischen sitzenden, neuer* 
dings möchten »geöffnet» und »erscheint« werden. Das Gericht 
erkannte hierauf nach^ altem Herkommen: dass zwei Männer 
von der Stadt und zwei aus deo Aemtern der Grafschaft bei 
Eiden erklären sollen, was in derselben- von Alters »hergekom- 
men« sei, und namentlich sollten die von der Stadt das Her- 
kommen des Hofs zu Tättweil »eröffnen«. Zu dem Ende traten 
hervor : von der Stadt Baden : Hans Endinger und Hans Send- 
1er, von Gebistorf: Hans Bind, und von Röhrdorf: Rud. Stöbli. 
Diese eröffneten nun über folgende Punkte : 1] die Landstrassen ; 
2) das dem Kloster Wettingen gehörige Fahr; 3] den Umkreis, 
innert welchem die von Baden ihr Vieh zur Weide treiben 
durften; &) die Märchen der Stadtwaldungen; 5) das Weid- 
gangs- und Beholzungsrecht der Höfe Tättweil, Segeln > Münziis- 
hausen. Oberweil und des halben Hofes auf Owen; 6) Ersatz 
für Beschädigungen durch den Weidgang; 7) Vieh, das sechs 
Wochen und drei Tage uUangesprochen umherlief — »Mulese« 
d. h. herrenloses Vieh — gehöre dem Landgrafen , d. h. der 
Obrigkeit ; 8) Findelkinder musste der Landgraf (die Obrigkeit) 
erziehen ; 9) der Wucherstier der Stadt Baden durfte nie »Mulese« 
werden, und damit er ja nicht verletzt würde, durfte ihn Nie- 
mand aus seinem Eigenthum treiben, als durch Gelärm oder 
mit einer weichen Ruthe; 10) Gitter zum Schirm der Güter 
(»Ester«) durfte man nicht offen lassen; 11) in der Täfern 
sollte ein offener Wirth sein, der Wein und Brod feil hätte; 
12) für den Zoll zu Baden galten nur die wenigen Ansätae: 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 127 

ein Karren mit schlechtem Gut zahlte 4 Haller, ein Wagen 
das Doppelte 9 einer mit Wein 2 Schill., einer mit Wolle 

r' 

8 Schill., ein Pferd 2 Haller, eines mit einem Saumsattel 
4 Haller, ein gedecktes 18 Haller; 13} Bussbestimmungen 
för Holzfrevel in den Waldungen des Klosters Wettingen und 
der Gemeinden Starkensweil, Rohrdorf, Vislispach, Birmenstorf, 
Gebistorf und Königsfelden ; 14<) über Kriegszüge die Bestim- 
mung, dass wenn in Kriegsnöthen die von Baden ihr Panner 
auf den Brunnenstock am Fischmarkte aufstellten und an die 
Glocke geschlagen ward, sie vier Ehrenmänner zu demselben 
zu stellen hatten; zu diesen sollten dann die aus den Aemtem, 
uod die in dem obbeschriebenen Kreise wohnen, bei ihren 
Eiden ziehen, wo ein Landvogt von Baden sie hinordnet, und 
dort von dem Panner nicht weichen bis in den Tod. -^ Zeugen. 
— Mit dem Siegel des Untervogts Hans Hosang. 

SJ^i. (Rothweil) 1457, Dienstag nach U. Herrn fronleichnamstag 

(21. Juni). 

Joh. V. Geroldsegg , Herr zu Sulz , anstatt seines Oheims, 
des Grafen Joh. v. Sulz, und Namens des Rom. Kaisers Fried- 
rich, Herzogs von Oesterreich, urkundet, dass er auf Ansuchen 
einer Botschaft von Schultheiss und Rath zu Baden derselben 
eine beglaubigte Abschrift der Urkunde K. Friedrichs, dat. 
Frankfurt 1442 , auf St. Maria Magd. Tag , ausgestellt habe. — 
Siegel des Hofgerichts Rothweil. 



U Badep 1458 , Freilag nach U. Fr. Liohlmess (3. Febr.). 

Jost Holzach, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass RijL- 
diger Bind, des Rathes daselbst, als Vogt der Kinder Rütsch- 
mann Joho's sei., dem Ulrich Scherer von Baden einen Wein- 
garten um 27 fl. verkauft habe. — Zeugen. — Siegler: der 
Schultheiss. 

US. Baden 1458, tarnst, vor U. H. FronleicbDamslag (27. Mai). 

Spruchbrief und Erkanntnis$ der nachbenannten Tages- 
berren in gegenseitigen Weidgangsstreitigkeiten zwischen Schult* 



r 



^ ; 



138 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

heiss^ Räth und Gemeinde zu Meliingen einerseits, und den 

Gotteshäusern Weltingeh (vertreten durch Bruder Arnold den 

Grosskeiler], Kdnigsfelden (vertreten durch seinen Hofmeister 

Bud. Niessli), Oetenbach (durch seinen Amtmann), dem Spital 

Baden , dem Spital Bremgarten , den Kircbgenossen und Bauern 

der Dörfer Birmenstorf, VisHspach, Stetten, Niederrohrdorf und 

Mithafteu anderseits. -^ Spruchherren waren : von Zürich : Kud. 

V. Cham, Alt-Burgermeister; von Bern: Ludw. Hetzel, Yenner \ 

und des Rathes ; von Luzern: Heinr. v. Hunwil, Alt-Schultheiss ; ■ 

vonUri: Heinr. Arnold , Alt-Ammann; vonSchwjz; Itel Beding, , 

Landammann; von Unterwaiden: Heinrich Furrer, Ammann; 

von Zug : Jost Spiller , Ammann ; von Glarus : Wernher Aebli, 

Ammann. — Siegler: Hans Oeri von Zürich, Landvogt zu 

Baden. ;i 

i 
8ft4. Niederlenz 1458, Mittwoch vor St. GalL (11. Oct). 

Hans HahermüUer^ Untervogt der Grafschaft Lenzhurg, zu n 

Gericht aitzend in Auftrag Junker Adrians v. Bubenberg, als < 

Obervogt derselben , urkundet den Verkauf eines Hauses nebst 
Hofstatt, Speicher und Scheune, mit sammt 3^2 Mannwerk 
Matten und H Juchart Ackerland, alles zu Niederlenz ge- 
legen^ durch Hans Senger von Aarau an Hans Surläuli von 
Baden um 135 fl. Rhein. — Namen der Richter, die. dabei 
Sassen. — Siegler: der Vogt v. Bubenberg, als Zwingherr von 
Niederlenz. 

8&&. Baden 1458, 23. Dec. Indict.6. anno I. Papat.Pü 11. -- 

Latein. 

Verbalprocess des Notars Georg Locher von Ueberlingen^ 
Stadtschreibers zu Baden, über die Installation des Priesters 
Job. Schmid von Oriessen, auf die durch Resignation Herrn 
Walther Köppli's erledigte Pfründe von Steinmaur, .mit einem 
Pfrundeinkommen von 20 Stücken aus dem Spital Baden, sammt 
den zur Pfarrei gehörigen Grundzinsen und Zehenden. -^ Zeu- 
gen: Job. Stapfer, Leutpriester zu Baden, Meister der freien 
Künste, U.A. 



Regesten des Archirs der Stadt Baden. 139 

SM. Baden 1458, an der h. Auffahrt U. Herrn Abend 00. Mai). 

Jost Holzach 9 Schultbeiss zu Baden urkundet, dass Frau 
Eiisabetha Wjss, Wittwe Hans Schniders sei., vor Gericht er- 
klärt habe 9 dass Alt-Schultheiss Hans Müller an Grundzins ab 
den Gütern, die ehemals dem Hermann Büler gehört und welche 
dieser dem Peter t. Inwil vermacht hatte, nur noch 7 Mütt 
Kernen schuldig sei. — Zeugen. 7- Siegler: der Schultbeiss. 

859« 1458, Mittwoch vor St. Vitas im Brachmonat (14. Jani). 

Entwurf einer gütlichen Vermittlung zwischen Ritter Mark- 
ward von Baldegg, Herrn zu Schenkenberg, und W^alther von 
Seengen , wegen einer Schuldforderung des Letztern an jenen. *) 

8&9. Baden 1458 , Samstag nach St. Ulrich (6. Juii). 

Hans Müller, Schultbeiss zu Bad^n, urkundet, dass Herr 
Bartholom. Sächler, Leutpriester zu Wettingen, verbeiständet 
durch Heinr. Müller, des Rathes, seiner Tochter Barbara Säch- 
ler und ihren Kindern sein W^ohnhaus nebst sämmtlicher Fahr- 
babe vermacht habe. — Zeugen. — Siegler: der Schultheiss. 

S&9» 1459 , auf die Fronfaste in der Fasten (14. Febr.). 
Anna Berthold, Hans Bertholds sei. Wittwe, Bürgerin zu 
Scliafihausen , urkundet, dass sie mit Zustimmung ihres Vogts> 
Janker Hans Fridbolts, dem .Anton Etterlin, weiland Stadt- 
scbreiber zu Schaffhausen, und Anna, seiner Ehefrau , alle ver- 
fallenen lind künftigen Zinse einer Schuldforderung von 420 fl. 
erlasse. 

8«0. Baden 1459 , auf St. Gath. Abend (24. Nov.). 
Haus Müller, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass Hans 
Dörr »der St. Johannsen a (Ritter), verbeiständet durch seinen 



^) ImeT von Seengen (ül^altiiers Vater) besass eine Pfandschaff um 40 Mark 
Siil)6rs Yon der Herrschaft Oesterreich auf den BÖzberg und den Kelnhöf daselbst, 
woYon er Anfangs 45 fl.,, später 4X) fl. Zins bezog. Nachdem nun der v. Baldegg 
Herr za Schenkenberg geworden (wohin der Bözbcrg gehörte) , so forderte Walther 
Ton Seengen diese 10 fl. Zins nebst vielen Rückständen von ihm. Schultheiss 
ond Rath za Badeii , als erbetene Vermittler, legten dem y. Baldegg auf, mittelst 
-00 fl. in zwei Jahrestenhinen Capital und Zinse zu tilgen. 

Rist. Archir. U. 9 



130 ftege&ten des Archivfi der Stadt Baden. 

Stiefvater Hans Loelin von Klingnau, dem Rathsherrri Heinrich 
Bind zu Baden etliche Grundzinse verkauft habe. — Zeugen : 
Acht Geschworne des Gerichtes zu Baden. — Siegler : der 
Schultheiss. 

861. 1460 , Dienstag ^ach Palmlag C8. April). 

Hans Rilchmann, Schultheiss zuMellingen, urkundet, dass 
Hans Lechmann, Burger daselbst, für sich und als Vogt seiner 
Geschwister, vor Bath eröffnet habe: sie alle gönnen und er- 
lauben ihrer Grossmutter Anna Lechmann von Rohrdorf, ihr 
sämmtliches Vermögen, gesund, krank oder im Todtbette, zu 
verordnen oder zu vermachen, wohin sie wolle. — Siegler: der 
Schultheiss. 

8Gte* 1460 , Montag nach U. H. Fronleichnams Tag ci6. Juni). 

Cuni Frj von Tachsnern, der wegen des an Rud. Keller 
sei. von Baden verübten Todtschlags zu. Baden gefangen lag, 
und obgleich er sein Leben verwirkt, dennoch auf Fürsprache 
des Bischofs Heinrich von Constanz , der eidgenössischen Boten 
auf dem Tage zu Baden und des dortigen Landvogts Hans Ritzi 
(von Luzern] begnadigt wurde, schwört die übliche Urphede 
und dass er das Gebiet der Stadt Baden nie wieder betreten 
wolle. — Siegler: der Landvogt. 

^ • 

, 868. 1460 , auf St. Laurentias Tag (10. Aag:). 

Hans Ritzi von Luzern , Landvogt zu Baden, urkundet, dass 
er im Auftrage des Syndicates zu Baden, und mit Zuzug der 
übrigen Amtleute, den Streit zwischen zwei Müllern von Mel- 
lingen und Peter Müller von Niederrohrdorf — wegen eines 
Weihers — entschieden habe. — Zeugen: Peter Ower, ünter- 
vogt im Siggenthal; Heinrich Bürgler, alter Vogt zu -Wettingen; 
Hans Weber, alter Vogt zu Dietikon; Hug v. Schlieren, Vogt 
zu Dietikon; Heinrich Lemann, Untervogt zu Rohrdorf; Heinr. 
Baradis, alter Vogt zu Rohrdorf; Rud. Schwab, Untervogt zu 
Birmenstorf; Hans Läder, Untervogt zu Gebistorf., — Siegler: 
der Landvogt. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 131 

U Bern 1460, Dienst nach St. Andr. (2. Uec). 

Schultheiss und Rath zu Bern meiden dem Schultheissen 
und Rath zu Baden, dass ihre niedere Aarhrücke durch die 
Wassergrösse dieses Jahres gelitten habe und neuer Pfeiler be- 
dürfe; somit erbitten sie sich von dem Rathe zu Baden jenen 
Werkmeister von Zürich , der ihnen Pfeiler und Brücke über 
die Limmat gestellt habe, damit dieser ihrem Werkmeister 
mit Rath und Hülfe an die Hand gehe. 

9B&. Baden 1461 , Freitag vor Mittefasten (13. März). 

Schreiben von Schultheiss, Räthen und Burgern zu Baden 
an den Grafen Job. y. Sulz, des h. Rom. Reichs Hofrichter zu 
Rothweil, und die Ritter und Urtheilssprecher daselbst, -^ mit 
Creditiy für den Badenschen Stadtschreiber , Georg Locher von 
Deberlingen, in der Streitsache gegen Frau Magd. Griessenberg 
von Zürich, auf deren Klage das Hofgericht die Bürgerschaft 
von Baden, ohne Voranzeige, in die Reichsacht erkannt hatte. 
- Siegel der Stadt. 

Sa«. Kothweil 1461 , Dienstag nach dem Sonnt. Gantate (4. Mai). 

Graf Jobann y. Sulz, Hofrichter, zu Gerichte sitzend am 
Dienstag nach dem Sonntag Quasimodogeniti , Namens des 
Hörn. Kaisers Friedrich, urkundet, dass auf die Klage des 
Georg Locher, als Bevollmächtigter der Stadt Baden, die von 
dem Hofgericht Rothweil auf Begehren der Magd. Griessenberg 
[Ehefrau des Goldscbmids Conr. Wejdt) über die von Baden 
verhängte Reichsacht aufgehoben und sie aus dem »Achtbuch a 
gestrichen worden seien. Denen von Baden wird die Klage 
auf Kosten- und Schadensersatz vorbehalten^). — Siegel des 
Hofgerichts. 



^) nie Ton Aarau waren auf Klage der Griessenberg in die Reichsacbt er- 
klärt worden, und weil die von Baden geächtete Aarauer bei sich aufgenommen, 
M proYOcirte die Klägerin die Reichsacht auch gegen Baden ; die letztere Stadt 
t^nief sich auf ihr PriTüegium, „Aechter" zu hausen und zu hofen. 



132 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Ser Baden 1461, Dienstag vor dem heil. PGngsttag (19. Mai). 

Schreiben von Schultheiss, Rath und Burgern der Stadt 
Baden an das Hofgericht Rothweil, Vollmacht enthaltend für 
ihren Abgeordneten , Hans Ziegler, um die Magd. Griessenberg 
von Zürich zum Ersätze von' h^ fl. Processkosten anhalten zu 
lassen. — Siegel der Stadt. 

SG9. Worms 1461 (ohne näheres Datum). — In 16 gedrockten 

Exemplaren vorhanden. 

Lateinische Urkunde des Bischofs Reinhard und Decans 
Rudolfs von Worms, mit Ablass und Dispense für jeden Theil- 
nehmer an der Ausbesserung der Kirche zum h. Cjriacus zu 
Neuhausen , einen selbstgewählten Beichtvater zu halten. 

8G9. Baden 1462, Dienstag vor St. Valent. Tag c9. Febr.). 
Schultheiss und Rath zu Baden thun kund, dass Hans Toni 
Büler und Marg. Maler folgenden Heirathsvertrag abgeschlossen 
haben: 1] gegenseitige Treue; 2) eine Morgengabe vonSlfl. 

J * 

Rhein., auf dem Gesammtvermögen des Mannes versichert; 
3] stirbt der Mann kinderlos, so erhält die Frau aus dessen 
Nachlass 1000 fl. ( die nach dem fechte der Stadt Baden bei 
ihrem Tode zurückfallen) , sammt ihren Kleinodien , der Morgen- 
gabe und ihrem » verschrotenen Gewand«; 4) hinterlässt er 
Kinder, so erben diese sein ganzes Vermögen , lösen die Mutter 
mit 500 fl. aus und lassen ihr dabei ihr verschroten Gewand, 
die Kleinodien und die Morgengabe; 5] stürben die Kinder vor 
der Mutter, so bleibt ihr das Erbrecht auf deren Vermögen; 
6) auf gleiche Weise den Kindern auf das Gut der Mutter; end- 
lich^ 7) (die besondere Vorsorge) wenn Büler ohne genügende 
Ursache sich von seiner Frau (d. h. von Tisch und Bett) trennen 
wollte, so ist er schuldig, ihr 1000 fl. zu lebenslänglichem 
Niessbrauch zu geben. — Siegler: der Schultheiss Holzach und 
die Stadt. 

890. Baden 1462, den 19. Febr. Anuö 4 Papat. Pii II. - Latein. 
Verbalproeess des Notars und Stadtschreibers tieorg Locher 
über die Installation des Herrn Heinr. Weber (Textor) von 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 133 

Teogen> als Caplan zum Altar der heil. Margaretha in der 
Pfarrkirche zu Baden ^ erledigt durch Resignation des Herrn 
Burkhard Friburger. "— Zeugen : die Capläne Ulrich Blum und 
BarthoL Lieh. 

89t« cBaden} 1462 , auf St. Philipp and Jak. Apostel (1. Mai). 

Hans Dietrich, Metzger, von Freiburg im Breisgau, &er 
die Worte geäussert hatte : » er wollte, dass er einen von Zürich 
hätte, den er zu haben wünschte, und an den Orten, wo es 
ihm gelegen wäre a , desshalb auch auf Ansuchen von Zürich zu 
Baden gefangen lag, schwört zur Beruhigung von Zürich und 
Baden die übliche Uq[>hede. — Siegler: Hans Imhof von Uri, 
Landvogt zu Baden. 

SM. Baden 1462, 27. Nov. Anno 4 Pap. Pü U. — Latein. 

Yerbalprocess des Notars und Stadtschreibers Georg Locher 
über die Installation des Priesters Wernher Reinwart von Zur- 
zach an die Spitalpfründe, erledigt durch Resignation des Herrn 
Job. Markward. — Zeugen: Meister Job. Stapfer, Leutpriester 
zu Baden; Caspar . • . ., Leutpriester zu Windisgh; Heinrich 
Küwenspiess, Leutpriester zu Gebistorf. 

898. 1463, Montag vor Pauli Bekehrung (24. Jan.). 

Hans Imhof von Uri, Landvogt zu Baden, urkundet, dass 
Hans von Greifensee und seine Brüder, Hans Ulrich und Hans 
Rudolf, dem Rüd. Schodeler, Schültheiss zu Bremgarten, ihren 
Hof zu Künten und das Buggengut daselbst (zusammen liy^^Mütt 
Kernen Gnindzins] um ISi fl. Rhein, verkauft haben. Alles mit 
Zustimmung Hans Arnold Segensers, als dazumaliger Pfand- 
inbaber von Habsburg, wohin die Güter gehörten. — Siegler: 
der Landvogt. 

894. 1463, Dienstag vor dem Pfingsttag (24. Mai). 

Caspar Armbroster, Burger zu Zürich, und Hans Schiri, 
Burger von Baden, fertigen die Ehepacten zwischen der Tochter 
des Erstem (EUsabetha) und dem Letztern aus. Dieselben 



13& Regesten des Archiys der Stadt Baden. 

wurden festgesetzt mit Rath und in Gegenwart von Job. Vink, 
Heinrich Efünger und Ulrich Widmer , des Rathes zu Zürich, 
Heinr. Kellers 9 Burger daselbst, Hans Imbofs, Schultbeiss zu 
Waldsbut (Schiri's Vetter}, und seines Stiefvaters Rud. Müller. 
— Siegler : Hans Vink , Hans Imbof und Hans Schiri. 

8W. 1463, am Pflngsttag (31. Mai). 

Schreiben von Jobannes, Provincial in Deutschen Lai^den, 
und von Bartholomäus , Prior zu Oberriet und Visitator zu Sion, 
St. Wilhelm Ordens, an den Rath zu Baden, in welchem sie, 
unter Berufung auf das Burgerrecht, das der besagte Prior und 
das Gotteshaus Sion in Baden besitzen, klagen, dass der Prior 
von etlichen Klingnauer Burgern oft wider Billigkeit umgezogen 
werde, woraus dem Gotteshause Schaden erwachse; — mit 
flehender Bitte, die von Klingnau dahin anzuhalten, dass sie 
des Priors und des Gotteshauses müssig gehen. — Siegel des 
Klosters. 

MG. Gonstanz 1463, den 27. Oct. — Latein. 

Schreiben des Bischofs Burkhard von Gonstanz an den 
Leutpriester in Baden, des Inhalts: bei dem Zuströmen von 
Menschen aller Nationen in die Bäder von Baden werden oft 
auch von Priestern enorme, ärgerliche und strafbare Excesse 
verübt; nun sei es nieht immer thunlich, vorerst von dem Bi* 
schof oder dessen Generalvicar Weisungen einzuholen. Dess- 
halb wird der Pfarrer zu Baden angewiesen, solche fremde 
Geistliche mit Hülfe des weltlichen Armes festzunehmen, und 
unter Anzeige des Vergehens nach Kaiserstuhl abzuliefern. Das 
Recht, über deren Habe zu verfügen, behält sich der Bischof 
vor. -^ Das bischöfliche Siegel. 

899. 1464, Montag nach St. Nidaafi (lO.Dec). 

Hans Hauchenbrunner von Regensberg, daselbst zu Gerichte 
sitzend in Auftrag Heinr. Stapfers von Zürich , Vogt zu Regens- 
berg, urkundet, dass Junker Hans Stülioger von Egiisau den 
grossen Zehenden zu Oberstetnmaur, genannt des Stülingers 



Regesien des ArcbiYS der Stadt Baden« 135 

Zehenden, an Heinrich Bind, des Rathes zu Baden» za Händen 
des dortigen Spitals, um 1Ü3 fl. Rhein* verkauft habe. — 
Zeugen* » Siegler: der Vogt Heinrich Stapfer und Haps 
Stulinger. 

898. 1465, an St. Johann des Täufers Tag zu Sonnenwende 

(24. Juni). 

Heirathsverfrag zwischen Caspar Effinger von Brugg und 
Jungfrau Marg. Müller , des Schultheissen Hans Müllers von 
Baden Tqchter, errichtet in Beisein Junkers Rud. v. Luternau 
[Caspar Ifiingers Stiefvater), Wilhelms v. Scharnachthal, Heinr. 
Busingers, Thüring Effingers, Conrads am Stad, seiner gesipp- 
(en Freunde, und Meister Hansen, Leutpriester, Hrn. Mathäus, 
Kirchherr zu Schneisingen und Caplan zu Baden, Jost Holzachs, 
Alt-Schultheiss, Hans Fry*s und Heinr. Binds, des Rathes zu 
Baden u. s. f. — Siegler: Hans Müller, Caspar Effinger, Rud. 
V. Luternau, W. v. Scharnachthal, Conr. am Stad, Jost Holzach, 
und Hans Frj. 

Wt9. 1466 , auf der Auffahrt Abend (14. Mai). 

Hans Karle, Untervogt zu Gebistorf , Gericht haltend Namens 
Bud. Heinzli's von Unterwaiden , Landvogts zu Baden, urkundet, 
dass Herr Heinrich v. Wangen, Leutpriester zu Gebistorf, in 
(legenwart seines »natürlichen« Sohnes und des Beistandes 
seiner zwei Brüder (Hansen, Leutpriester zu Erlisbach, und 
Heinrichs), seine »natürlichen Rinderet zu Erben seines der- 
einstigen Nachlasses eingesetzt habe, mit Vorbehalt Widerrufs 
and des Rechtes, den Erbtheil eines ungehorsamen auf einen 
{gehorsamen Sohn zu übertragen. — Zeugen. — Siegler: der 
Landvogt. 

880. Baden 1467, den 17. Hornung. — Latein. 

Verbalprocess des Stadtschreibers Georg Locher üher die 
iDstallation des Priesters Rud. am Rein von Lenzburg auf die 
durch den Tod des Herrn Joh* Spat erledigte Spitalcaplanei zu 
Baden. — Zeugen. 



136 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

881. Baden 1468, Dienstag nach Sl. Ambrosias (5. April). 

Schultheiss und Rath im Baden Urkunden, dass dift Gebrü- 
der Heinz und Hans Rost von Reckingen sich mit Clevi Bai- 
dinger, wegen Tödtung seines Sohnes Heinrich, ausgesöhnt 
haben« Die Erstem, die dieses Todtschlags wegen lebens- 
länglich aus der Grafschaft Baden verbannt warten, erhielten 
von den Verwandten des Erschlagenen Verzeihung gegen die 
übernommene Verpflichtung, jährlich 1 Mütt Kernen zu einer 
Jahrzeit (tir denselben abzuliefern, und sämmtliche ärztliche, . 
Zehrungs- und Gerichtskosten abzutragen. Damit wui'de denn 
auch, unter vorbehaltener Einwilligung der Eidgenossen, die 
Verbannung aufgehoben. Die Sühne kam unter Vermittlung 
des Rathes zu Baden und mit Hülfe des Landvogtes Heinrich 
Engelhard von Zug, Conrad Arnolts, Schultheissen zu Brugg, 
u. A. zu Stande. — Mit dem kleinern Rathssiegel. 

888. Constanz 1468 , den 12. Sept. » Latein. 

Bischof Hermann von Constanz bestätigt dem Leutpriester 
zu Baden das ihm von seinem Vorfahr ertheilte Recht, straf- 
bare fremde Geistliche in Baden festzunehmen und nach Kaiser- 
stuhl auszuliefern. — Das bischöfliche Siegel. 

888. Baden 1470, Montag vor St. Hüarlen (S.Jan.) 

Jost Holzach, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass Frau 
Elisabetha Sulzer und ihre Söhne Hans und Jost auf Abschlag 
einer Schuld von 600 fl., an Frau Marg. Schiterberg, 200 fl. be- 
zahlt haben u. s. f. — Zeugen: Hans Müller, Alt-Schullheiss; 
Hans Sulzer, Rüdiger und Heinr. Bind, Hans Klingelfuss U.A., 
alle des Rathes. 

884. Lenzbur^ 1470, Mittw. vor dem SoDD(ag Jubilate (9. Mai). 

Hans Hess, Untervogt in der Grafschaft Lenzburg, in Auf- 
trag des Obervogtes daselbst, Junker Georg Friburgers, Namens 
der Herren von Bern, thut kund, dass Else Weber dem Hans 
Low von Baden, zu Händen der Agnes Büler, ein Haus nebst 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 137 

Garten und Baumgarten und eine Ponte um 20 fl. an Gold ver- 
kauft habe. — Zeugen. — Siegler : der Ohervogt. 

t§ft. Baden 1470, Montag nach St. Michael Archang. Tag. (14. Mai). 
Hans Fürstnower von Rinwald, der, von Hans Anglikon an- 
gegriffen , denselben erstochen hatte , ^ird auf Verwendung der 
Gräfin von Württemberg, geb. Herzogin von Savoyen (durclt> 
den Ritter Wilh. v. Zillern und ihren Hofmeister, Junker Conrad 
y. Stein v. Klingenstein ] , und unter Vermittlung des Rathsherrn 
Heinr, Wjss von Zürich und des Landvogts von Baden ( die 
den Rud. Apglikon, Sohn des Ermordeten, und dessen Ver- 
wandte, sowie den Schultheiss und Rath zu Baden vermochten, 
von Klage und Ansprache abzustehen) auf freien Fuss gestellt 
und schwört die übliche Urphede. — Siegel des Hermann Eggel 
von Glarus, Landvogts zu Baden« 

3§tt. Zürich 1470 , Donnerstag vor U. L. Frauen Tag im Herbst. 

C6. Sept.). 

Hans Oeri, Schultheiss zu Zürich, urkundet, dass Hans 
Schulmeister, der Scherer, Burger daselbst, dem Pfisler Hein- 
rich Werdmüller, "auch Bürger, 1 Pfd. Züricher Pfenn. oder 
20 Pfd. Capital schuldig geworden sei. — Zeugen; unter den- 
selben: Hans Waldmann, Peter EfSSnger und Ulr. Grebel. 

3§9. 1470, am 23. Tag des andern Herbstmonats, genannt October. 

Spruchbrief des Constanzischen Generalvicars , Job. Vest, 
io Streitigkeiten wegen Pfrundeinkommens und Erhaltung der 
Kirche zu Sleinmaur. — Siegler: Job. Vest. 



Zörich 1470 , Samstag vor St. Thomas (15. Dec). 
Hans Werder der ältere, des Rathes zu Zürich und Vogt 
zu Wollishofen in Enge, urkundet, dass die Gebrüder Gross- 
hans und Kleinhans, die Ziegler, Burger zu Zürich, der Witt- 
frau WaldburgaMünch , geb. Guss, auch Bürgerin (verbeiständet 
durch Job. Bluntschli, des Rathes), 240 fl. Rhein. Capital schul- 
^»g geworden seien. — Siegler: der Vogt Werder, Ulr. Widmer 
und Job. Reiger., alle des Rathes. 



138 Regesten des Archivs der Stadt Badea« 

889« 1471 , Samstag nach St Jak. Tag &I. Julih 

Die Aebtissin Adelheid v. Trostburg und das Cäpitel des 
Gotteshauses Schännis verleihen ihren Hof zu Reitnau ^em Pet. 
Hans von Langenthai auf Lebenslang. — Siegel der Aebtissia 
und des Capitels« 

890, 1472, am letzten Tage Hornungs. Anno L Pap. Sixti IV. ^ 

Latein. 

Installationsact des Herrn Fridolin Müller von Baden auf 
die durch Resignation Herrn Ulrich Blums erledigte Caplanei 
zu den h. drei Königen in den grossen Bädern. — Zeugen : 
Mag. Job* Stapfer, Leutpriester; Beruh. Zimmermann , Früh- 
messer zu Baden ; und Ulr. Blum , Pfarrer in Rohrdörf. 

891. Fahrwangen 1473, den 8. März. 

Hans Walder von Meisterschwanden , Gerichtshalter Namens 
der Junker von Hallwyl, urkuadet, dass Christian Stellt, ihr 
Vogt zu Seengen, den Bauernhof zu Fahrwangen ersteigert 
habe u. s. £ — Siegler : Wallher v. Hallwyl. 



Baden 1473 , Mittwoch vor der Auffahrt U. Herrn (26. Mai). 

Thüring v. Sur, Burger zu Baden, vergäbet etwas Grund- 
zinse an die Pfarrkirche zu Baden, um seines und seiner Nach- 
kommen Seelenheil willen. — Mit dem (zerbrochenen] Siegel 
Thürings v. Sun 

893« Baden 1473, Mittwoch nach U. Herrn Fronleichnamstag 

(23. Juni). 

Erkanntniss von gemeiner Eidgenossen Boten und Raths- 
freunden, von Städten und Ländern, zu Baden versammelt, in 
Streitsachien zwischen den Gotteshäusern, Kirchen und Pfründen 
Gnadenthal, Meilingen, Vislispach und St. Antonspfründe zu 
Bremgarten einerseits, und Rud. Schodeler, Alt- Schul theiss zu 
Bremgarten anderseits, einen Grundzins von 6 Yiertel Kernen 
zu Künten betreffend. — Siegler: Peter Tachselbofer v. Zürich, 
der Zeit Landvogt zu Baden. 



Regesten des Archirs der Stadt Baden. 139 

t94« Baden 1474, Samstag naeh St. Job. zu Sanngichten (25. Joni). 

Die eidgenössischen Tagberren (von Zürich: Heinr. Roist, 
Burgermeister; von Bern : Petermann v. Wabern y Alt-Schultheiss ; 
TonLuzem: Hans Feer; von Uri: Walth. in der Gass, Ammann; 
von Schwyz : Conr. Kupferschraid , Amraann ; von Unterwaiden : 
Erni in der Halden; von Zug: Heinr. Schmidt Alt-Ammann; 
von Glarus: Hans Scbübelbacb^ Seckelmeister) Urkunden, dass 
sie mit Bezug auf den Spruch des Oester. Landvogts Hermann 
Y. Landenberg, dat. 1353, Samstag vor St. Gregor, und der Be- 
stätigung desselben durch Herzog Leopold im Jahr 1398, selbige 
neuerdings bestätigen. Die Bestimmung, laut welcher die 
Wirthe in den grossen Bädern neben ihren Badgästen nur den 
Oester. Herzogen und ihrem Gefolge Speise und Trank, und 
Futter für die Pferde geben dürfen , wird nun auf die eidgenös- 
sischen &esandten und Amtleute angewendet ; endlich beigefügt : 
es mögen Schultheiss und Rath zu Baden die Badwirthe all- 
jährlich bei ihrem Eide anfragen, ob sie allen Punkten jener 
Verordnungen nachgekommen seien, und diejenigen bestrafen, 
die diess nicht bejahen können. ^ Siegler: der Landvogt Pet. 
Tachselbofer von Zürich. 

805. Baden 1474, Samstag vor St. Luden Tag (lO: Dec). 

Hans Bind von Klingnau, Burger zu Baden, der, als er 
Schulden halber gepfändet werden sollte, Pfand zu geben sich 
geweigert, dem Stadtrecht sich widersetzt und auf den Rath 
geschimpft hatte, desshalb gefangen gesetzt wurde, schwört bei 
seiner Freilassung die übliche Urpfaede und wird auf eine Meile 
im Umkreis aus dem Gebiete der Stadt verbannt. — Siegler: 
Landvogt Peter Tachselbofer. 



Baden' 1475 , Mittwoch vor St. Barnabas C7. Juni). 

Die eidgenössischen Gesandten auf der Tagsatzung zu Baden 
(von Zürich: Heinr. Roist, Burgermeister; von Bern: Thüring 
T. Ringgoltingen ; von Luzern : Heinr. Hassfurt, Alt-Schultheiss; 
von Uri: Walth. in der Gass, Ammann; von Schwyz: Conrad 
Jakob, Ammann; von Unterwaiden: Erni an der Halden; von 



IM Ragesten des Archiys der Stadt Baden. 

Zug: Hans Schell, Alt-Ammann; Ton Glarus: Hans Schübel- 
hAch, Seckelmeister) verordnen auf Anrufen der Meister des 
Schmidhandwerks : Ij wenn irgendwo in der Eidgenossenschaft 
zwischen Meistern und Gesellen des Schmidhandwerks sich 
Streit erhebe, so soll die Sache vor die Handwerksmeister ge- 
bracht werden; an ihren Spruch sollen beide Theile kommen, 
und namentlich die Gesellen desshälb weder aus der Arbeit 
treten, noch andern dieselbe verbieten; 2) ungehorsame Ge- 
sellen sollen aus der Eidgenossenschaft gewiesen werden und 
ausschwören ; 3 ) Ansprachen an Eidgenossen nur vor den eid- 
genössischen Richter bringen, -r- Siegler: Hans Feer von Luzern, 
Landvogt zu Baden. <) . 

899. Eglisaa 1475 , MonUg vor St. BarthoL (21. Aug.). 

Conr. V. Assmanstelt, Vogt zu Eglisau, zu Gerichte sitzend 
Namens Beruh. Gradners, Herrn zu Eglisau, urkundet, dass 
Claus Heinis, Burger daselbst, seine Vogtsteuer zu Neerach dem 
Hänsli Wirtlin von »Hünchktaum 38 fl. Rhein, verkauft habe. 
— Siegler: C« v. Assmanstett. 



^f 1477, am 15. Febr. Anno VH Pap. Sixti IV. — Latein. 

Installationsact des Stadtschreibers Georg Locher zu Baden, 
für Herrn Job. Meyer von Baden, auf die durch Resignation 
des Herrn Caplans Rudolf am Rein erledigte Spitalcaplanei. — 
Zeugen. 



Baden 1477, Mittwoch vor der AuHahrt U. Herrn (14. Mai). 

Hans Müller, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass der 
Alt-Schultheiss Jost Holzach dem Spitalmeister Heinr. Hünen- 
berg, zu Händen des Spitals, seinen Zehenden zu Otelfingen, 



^) Veranlassung zu dieser Verordnung war, dass die SchmidgescUen den so- 
genannten Fronfastenhaller für die Brudcrschaflskerzcn verweigert halten, und, 
als die Meister sie dazu anhalten wollten , nicht nur die Arbeit verliesscn, sondern 
auch die Gesellen In den benachbarten Städten Brcmgartcn , Mellingen , Lenz- 
bürg u. 8. w. dazu aufwiegeln wollten« 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 141 

wie er solchen von Rud. Brun in Zfirich unter zweien Malen 
erkauft hatte, verkauft habe; ablöslich um 1400 fl. Rhein. 

4ae. 1478, MonUg nach St. Ulrich des Bischofs Tag (6. JoH), 

Schiedsrichterlicher Spruch in Streitsachen zwischen Abt 
Albrecht (Haas von Rappers weil) und dem Convent zu Wettin- 
gen einerseits, und Schultheiss und Rath der Stadt Baden ander- 
seits , wegen etlicher Schupposen u. s. f. , ertheilt durch Hans 
zum Brunnen von Uri, Vogt zu Baden, Heinr. Truchsess von 
Wolhusen und Heinr. Roter, Alt-Schultheiss zu Bremgarten. — 
Siegler: die drei Schiedsrichter, der Abt, der Convent und die 
Stadt Baden. 

AOL Irnis (Giornicb) 1478, Donnerstag den 8. Heumonal. 

Schreiben des Hauptmanns Clevi Low von Baden, mit Be- 
richt an Schultheiss und Rath daselbst, über den schlechten 
Fortgang der Friedensunterhandlungen mit Mailand, und Bitte, 
man möchte ihm Geld schicken , da die Soldaten seiner Rotte 
sehr unwillig seien, weil sie mit dem vorbestimmten Solde nicht 
bestehen können. 

40t. Constanz 1479, den 1. August. 

Der Generalvicar des erwählten und von Pabst und Kaiser 
proclamirten Bischofs Otto von Constanz ^rtheilt dem Decan 
zu Zürich die Weisung zur Installation des Herrn Job. Käser 
von Baden auf die durch den Tod des Herrn Pfau erledigte 
Pfarrverwesung von Vislispach. — Siegel des Generalvicariats. 

408. MelliDgen 1480, Mittwoch nach St. Agatha (9. Febr.). 

Gütliche Vermittlung zwischen dem Sigrist der Pfarrkirche 
zu Göslikon und den zu Wohlen ansässigen Kirchgenossen der- 
selben, wegen des Sigristenlohns. — 'Siegler: Junker Hans Rud. 
Segesser, Schultheiss zu Meilingen. 

404. Baden 1480, Montag nach St. Mathias (28. Febr.). 
Hans Müller, Schultheiss zu[ Baden, urkundeti dass Hans 



14S Regesteil des Archivs der Stadt BadeD» 

Wagner dem Hans Käser' eine Hofstatt um 8 fl. Rhein. T^kanft 
habe, r- Siegel des Schultheissen. 

40ft. Baden 1480, auf St Ulrichs Tag (4. Juli). - Abschrift. 

Syndicatsspruch der eidgenössischen Tagherren (von Zürich : 
Lienhard Oechen; von Luzern: Heinr. Feer; von Schwjz: 
Ulrich Kätzi, Landyogt im Ergöw; von Zug: Heini zum Hag] 
wegen des zwischen Göslikon und Fischbach streitigen Weid- 
ganges u. s. w. — Siegler des Originals : Landvogt Kätzi. 

40e. Baden 1480 , Donnerstag vor St. Märg. (6. Juli). 

Gütlicher Sprach von Schultheiss und Ra^h zu Baden in 
einer Streitsache zwischen Hans Büler, Schultheiss zu Walds^ 
huty und Heinr. Roggemanu^ Burger zu Baden, wegen ungenü- 
gender Morgengabe u. s. w. — Siegel des Rathes zu Baden. 

» 

409. Baden 1480 , Samstag vor St. Gall. (14. Oet.). 

Heinrich Bind, des Rathes zu Baden > zu Gerichte sitzend 
für den Schultheissen Hans Klingelfass, thut kund, dass Hans 
Nesselhaf, des Rathes zu Baden, in Gegenwart seiner Ehefrau 
Eiisabetha, 100 Pfd. Haller seinen Geschwistern Peter und Ca- 
tharina und seinem Vetter Conr. Nesselhuf vermacht habe. — 
Namen der Räthe. •— Siegler: H. Bind. 

409. Baden 1481 , den 12. Jan. Anno XI Pap. SixU lY. - Latein. 

Verbalprocessdes Stadtschreibers Georg Locher über die 
Installation des Herrn Job. Meyer von Bischofzeil auf die durch 
den Tod des Herrn Johann Markward von Henzen erledigte 
St. Peter und Pauls Caplanei in der Pfarrkirche zu Baden. — 
Zeugen. 

^ 409. Baden 1481 , auf St. Hilarien Tag (13. Jan.). 

Hans KlingelfusS) Schultheiss' zu Baden, urkundet, dass 
Hans Frjo, des Rathes daselbst, dem Spitalmeistef Heinrich 
Uüaenberg» zu Händen, des Spitals^ il^/^ Stück und y^ Viertel 



Aegestea des Archivs der Siadt Baden. ikS 

Roggen Grundzins zu Vislispach um 260 fl. Rhein, verkauft 
habe. — Namen der Räthe. — Siegler: der Schultheiss. 

4iO. Baden 1481 , 14. Febr. 

Verbalprocess des Stadtscbreibers Georg Locher über die 
Installation des Herrn Bernhard Zimmermann von Baden auf 
die durch Resignation des Herrn Job. Schmidt von Griessen er- 
ledigte Pfarrei Steinmaur. •— Zeugen. 

411. Baden 1481 , 23. Febr. 

Verbalprocess des Nämlichen über die Installation Herrn 
Heinrich Ersams von Baden auf die durch Resignation des 
Herrn Beruh. Zimmermann von Baden erledigte Frühmesspfründe 
daselbst. — Zeugen. 

4M. Gonstanz 1481 , den 1. Augast. 

Bischof Otto von Gonstanz bewilligt dem Rath zu Baden, 
dort hingerichtete Verbrecher in geweihter Erde begraben zu 

lassen. 

4iS. Gonstanz 1481 , den 1. Aagust. 

Bischof Otto von Gonstanz bestätigt, unter Berufung auf 
die ihm diessfalls von Seiten des Schultheissen und Ilathes zu 
Baden gemachte Anzeige, in einem Schreiben an den Pfarrer 
zu Baden, diesem Letztern die Vollmacht und Weisung, fremde 
Priester und Religiösen, die grober Excesse sich schuldig 
machen, nöthigenfalls mit Hülfe des weltlichen Armes nach 
Kaiserstuhl oder in eine andere Stadt des bischöflichen Gebie- 
tes zur Bestrafung abführen zu lassen. — Mit dem bischöflichen 
Siegel. 

414. Baden 1483 , Samstag vor dem Sonnt. Laetare (8. März). 

Heinrich Hünenberg, Alt -Schultheiss zu Baden, für den 
Schultheissen Hans Klingelfuss zu Gerichte sitzend, urknndet, 
dass Herr Lengg,. der Alte, zu Baden wohnhaft, dem Junker 
Heiarich Truchsess von Wolhusen 40 fl. Rhein. Capital (4 Pfd. 



HA Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Haller Zins) schuldig geworden sei. — Namen der Räthe. — 
Siegler: H. Hünenberg und das Sie|gel der Stadt. 

4iS. Baden 1483 , Mobtag nach Viti und Modesti Tag (16 Juni). 

Die eidgenössischen Tagherren (von Zürich: Hans Wald- 
manUy Ritter, Bürgermeister; von Bern: Bartholom. Huber, 
Venner ; von Luzern : Ludw. Kramer ; von Uri : Walther in der 
Gass, Ammann; von Schwyz: Dietrich in der Halden^ Am- 
mann; von Unterwaiden: Rud. Wirz, Seckelmeister; von Zug: 
Rud. Trinkler ; von Glarus: Heinrich Landolt] Urkunden , dass 
sie auf die Klage von Schultheiss und Rath zu Baden — wegen 
Beeinträchtigung ihrer Judicaturrechte durch die Meister und 
Gesellen des Hufschmidhandwerks — verordnet haben : Alle zu 
Baden sitzenden Meister und Gesellen sollen sich für unter 
ihnen entstehenden Streitigkeiten oder Frevel vor Schultheiss 
und Rath oder vor dem Gerichte zu Baden rechtfertigen, und 
sich an ihrem Spruche begnügen , mit Vorbehalt des Rechtes der 
Appellation an die Eidgenossen. — Siegler: Hans Spiller, Land- 
vogt zu Baden. 

410. Baden 1483, 20. August. Anno XUI Papat. Sixti IV. - 

Latein. 

Verbalprocess des (verehelichten] geistlichen Notars Lucas 
Lütbrand, Generalcommissärius der Curie in Constanz in Ehe- 
sachen fiir Baden und die Umgegend, über die Installation des 
Herrn Job. Wüst von Mellingen auf das durch Resignation des 
Herrn Job. Käser erledigte ständige Pfarrvicariat in Vislispach. 
— • Zeugen : Mstr. Job. Käser, Pfarrer in Veitheim. 

419. Baden 1483 , 22. Nov. — Latein. 

Verbalprocess des geistlichen Notars Lucas Lütbrand über 
die Installation des Herrn Hartmann Feyerabend von Baden auf 
die durch den Tod des Herrn Heinrich Ersam von da erledigte 
Frühmesspfründe an der Pfarrkirche zu Baden. -* Zeugen: Joh. 
Stapfer, Pfarrer in Baden u. A. 



Regesteil des Archivs der Stadt Baden. 145 

4M« Baden 1483 , Freitag an SC Joh. za Weihnachten c26. Dec). 

Urkunde der Schützengesellscbaft zu Baden fiber Ankauf 
des Hauses zum Sporn für dieselbe; und deren Statuten. — 
Siegler: Jost Schwerter, des Käthes. 

4M. Bad^n 1483, Dienstag nach ..... 

Die eidgenössischen Tagherren (von Zürich : Hans Wald- 
mann, Ritter, Burgermeister; u. s. f. wie oben] erkennen, ent- 
gegen der Meinung derer von Meilingen, dass, weil die Graf- 
schaft Baden eine freie Grafschaft sei. Jeder, der in derselben 
Güter, Erblehen oder Höfe besitze, auf solchen Gütern Häuser 
und Scheunen bauen dürfe. — Siegler: Hans Spiller, Alt-Am- 
mann von Zug, Landvogt zu Baden. 

MO. Baden 1484 , Montag nach der alten Fastnacht (8. März). 

Heinr. Hunenberg, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass 
Hans Meyer, Burger daselbst, seiner Ehefrau, Adelheid Rüss- 
egger, 250 fl« vermacht habe. — Mit den Siegeln des Schult- 
heissen und der Stadt. 

4ktt. Baden 1484 , Montag nach St. Niclans (13. Dec.). 

Schultheiss und Rath zu Baden präsentiren dem Bischof 
Thomas von Constanz den Herrn Hans Fry von Baden , Meister 
der sieben Künste und Leutpriester zu Lenzburg, zu der durch 
den Tod des Berrn Heinrich Im Gässli erledigten Gaplanei des 
Altars St. Margaretha in der Pfarrkirche Baden. — Siegel der 
Stadt. 

MI9. Baden 1485, Samstag vor dem Sonntag Jadica (19. März). 

Hans Spiller, Alt-Ammann von Zug, Landvogt, urkundet, 
dass Hans Kuner , Pfleger der St. Marg. Capelle zu Gebistorf, 
und Hans Karle, Untervogt daselbst, Namens der Capelle und 
der Gemeinde, ihren Wald, genannt der Urbau, dem Herrn 
Schultheissen Hans Klingelfuss, zu Händen der Stadt Baden 
um 20 Pfd. verkauft haben. — Siegler: der Landvogt. 

Hift. ATChiT. u. 10 



146 Regesten des Archiyg der Stadt Baden. 

. 4M. Ii85. 

Eine alte Amtdrechnung yor Baden , die eine gleichzeitige 
schwülstige Liebeserklärung zum Umschlage hat. 

4«4. Lindau 1486, an St. Gregoriua Abend (11, März). 

Die Spitalmeister zu Lindau Urkunden , dass Afra Müller, 
genannt Wölfin , sich mit 10 fl. von der Leibeigenschaft des 
dortigen Spitals losgekauft habe, und somit sie und was künftig 
von ihr geboren wird, von aller Eigenschaft ui^d alten Steuern, 
Fällen und Gelassen an den Spital ftir Leib und Gut frei ge- 
sprochen sei , so dass sie fremdes Burgerrecht annehmen möge. 

— Siegel des Spitals zu Lindau. 

4f A. Baden 1486 , Montag den 30. Oct. Anno 3 Pap. Innocentli VIII. 

Verbalprocess des verehelichten geistlichen Notars Lucas 
Lütbrand von Baden über die von Schultheiss und Bath daselbst 
ertheilte Einwilligung zu dem Pfiründentausch zwischen Herrn 
Job. Keller, Pfarrer in Merischwanden , und Hartmann Fejer- 
abend, Frühmesser in Baden, nebst Installation des erstem als 
Frühmesser. — Zeugen. 

4MS. Gonstanz i486, 17. Nov. - Latein. 

Bewilligung des Constanzischen Generalvicariats zu dem 
Pfründentausch zwischen Joh. Keller und Hartmann Fejerabend. 

— Siegel des General -Vicariats. . > 

4f9. Baden i486, Samstag vor dem h. Weihnachtstag (23. Dec). 

Hartmann Buppli aus dem Amte Bothenburg, Luzernergebiet, 
der zu Baden gefangen sass, weil er in den kleiqen Bädern 
eine Dirne mit gezücktem Schwerte aus dem Bade gerissen, um 
seine Lust mit ihr zu büssen, und gleichzeitig versucht hatte, 
einen im Bade sitzenden Nebenbuhler zu verwunden, wird auf 
Verwendung guter Freunde und Verwandten frei gelassen und 
schwört die übliche Urphede, nachdem er 9 Franken Busse an 
den Landvogt und 10 Frkn. in den Stadtseckel bezahlt hatte. 

— Siegler: der Landvogt Hermann Eggel von Glarus. 



! 



Regesten des Archivg der Stadt Baden. 147 

4Mm. Baden 1487^ Mittwoch nach St. Dorothea C7. Febr.). 

Heinr. Hönenberg, Schultheias zu Baden, nrkundet, dass 
Ulrich Rtimlang, der Krämer , Barger daselbst, dem Spital- 
meister Hans Fry, za Händen des Spitals, GMütt Kernen Grund- 
zins ab dem Rumlanger Zehenden zu Neerach (den er von 
seinem Vater Junker Heinzmann v. Rtimlang ererbt hatte) um 
76 fl. Rhein, verkauft habe. — Siegler : der Schultheiss und die 
Stadt. 

im. Baden 1487, 28. April. 

Der »Pfaff« Job. Murer, Leutpriester zu Göslikon urkundet, 
dass die zwischen ihm und seinen Pfarrgenossen gewalteten 
vielfachen Streitigkeiten durch Schultheiss und Rath zu Baden 
vermittelt worden sei; er verspreche, seine Pfarrkinder fürder 
nicht vpeiter von der Kanzel herab zu schelten, mehr als seine 
Schuldigkeit es erfordere, noch sie sonst an ihren Ehren zu 
kränken ; besonders wolle er sich der bösen Flüche und Worte 
gegen sie enthalten und in der Kirche sich züchtiglich und 
priesterlich halten. Sollte er dawider handeln, so mögen 
Schultheiss und Rath zu Baden, als Gollatoren, ihn von der 
Pfründe Verstössen und sie einem Andern geben. — Siegler: 
der Schultheiss Heinr. Hünenberg. 



U Baden 1487 , Freitag nach St. Francisc. Tag (5. Oct.}. 

Erkenntniss und Vereinbarung zwischen dem Kloster Wet- 
tingen und der Stadt Baden, wegen Holz und Wald, erfolgt 
durch die zu Baden versammelten eidgenössischen Tagherreü : 
von Zürich: Leonhard Öeheim; von Bern: Thüring Frickard, 
Dr. d« Rechte, Stadischreiber; von Luzern: Niclaus Rjtze; von 
Uri: Hans zum Brunnen, Alt -Ammann; von Schwjz: Hans 
Wagner; von Unterwaiden: Heinr. Heiden ; von Zug: Rud. am 
Latten; von Glarus: Hermann Eggel. — Siegler: die Boten von 
Zürich^ Luzern, Uri und Glarus. 

4aa* Antwerpen 1487, an St. Leonh. Tag (6. Nov.). 
Maximilian, R5m. König u. s. f., bestätigt der Stadt Baden 
ibre alten Rechte und Freiheiten. -« Das fürstliche Siegel. 



148 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

4St. Baden 1487, auf St. Niclaus Abend (5. JDec,). 

Der Schultheiss Hans Fry von Baden urkundet , dass Rüdi- 
ger Amba<;h dem Hans Brunner (beide Burger) 40 fl. Rhein. 
Capital schuldig geworden sei. .— - Siegel des Schultheissen Fry 
und der Stadt. 

488. Rom 1488 , 6. Juni. Anno 4 Pap. Innocentii VIII. 

Sechs (benannte] Cardinäle ertheilen Jedem ^ der an ge- 
wissen (benannten) Festtagen nach reumtithiger Beichte die 
»Siechencapeliea zwischen beiden Vespern andächtig besucht, 
und an jedem Feste einen Beitrag zum. Unterhalte derselbep 
opfert, 100 TageAblass an den ihnen auferlegten Bussen. — 
Siegler: die sechs Cardinäle. 

484. 1489^ Donnerstag nach St. Dorothea Cl2. Febr.). 

Haus Richener von Stetten, Untervogt im Amte Rohrdorf, 
zu Gerichte sitzend anstatt des Junkers Ludw. v. Diessbach, 
Landvogts zu Baden, beurkundet den Verkauf von (unbedeu- 
tenden) Grundzinsen. — Siegel des Landvogts v. Diessbach. 

48ft. Baden 1489 , auf St. Valentins Abend (13. Febr.). 

Hans Fry, Schultheiss zu Baden, urkundet, däss Hans 
Amberg jgr., der Rappenwirth, dem Beisassen Pfister Hans 

« 

Heinz von Zürich ein Haus mit Hofstatt und Garten, auf der 
Badhalde, um 11 fl. Rhein, verkauft habe. 

488. Baden 1489 , Sonntag nach St. Ulrich (5. Jali). 

Spruchbrief der zu Baden versammelten eidgenössischen 
Tagherren (von Zürich: Heinr. Göldli, Ritter; von Bern: Nie. 
Zurkinden, Venner; von Luzern: Ludw. Seiler, Schultheiss; 
von Uri: Jost Püntiner, Seckelmeister; von Schwyz; Ulrich 
auf der Mauer, Ammann; von Unterwaiden ob d. Wald: Hans 
Kyser, Seckelmeister; von Zug: Rud. Heinrich ; von Glarus: 
Hans Schübelbach, Seckelmeister), in Streitsachen zwischen 
Schultheiss und Rath zu Baden und dem Abt und Convent zu 
Wettingen 9 betreffs des Burgerrechts zu Baden und der beid- 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. IM 

seitigen Gerichtsbarkeit. — Siegler: Hans Meiss von Zürich, 
Landvogt zu Baden. 

4S9. Eglisaa 1489 , Montag nach Se. Lacas (19. Oct.). 

Conr. V. Asmannstetten, Vogt zu figlisau, zu Gericht sitzend 
Namens des Herrn Hans Gradner , Herr zu Eglisau y fertigt eine 
gerichtliche Erkennlniss in Weidgangsanständen zwischen den 
Gemeinden Seglingen und tilattfelden. — Das Siegel des Vogts 
ist abgerissen. 



Baden 1489, Freitag nach St. Laden Tag (IS.Dec). 

Heinr. Hfinenbergy Schultheiss zu Baden, urkundet, dass 
Hans Keller dem Rathsherrn Hans Wissenbach zu Baden 10 Pfd. 
Haller Badener Währung oder 10 Schill. Haller Zins schuldig 
geworden sei. — Siegler: der Schultheiss H. Htinenberg. 

tl9. Aaran 1490, aaf Mittwoch nächst vor St Fridolins Tag (3« März). 

Sebastian von Luternau, Schultheiss zu Aarau, urkundet, 
dass Ulr. Reimann dem Mathias Tripscher, des Rathes daselbst, 
SJuchart Ackerland um 20 fl. verkauft habe. Auf dem Boden 
hatten 2 Viertel J^ernen Grundzins den Herren v. Werd. — 
Siegler: der Schultheiss v. Luternau. 

440^ (Baden) 1490, Montag vor dem Maitag C26. April). 

Hans Meiss von Zürich, Landvogt zu Baden, und Hans 
Schmidt, genannt von Mumpf, Untervogt daselbst, Urkunden, 
dass in Folge ihres Spruches in einer Streitsache zwischen dem 
Spital Baden und dem Kloster Königsfelden ein neues Verzeich- 
niss der dem Spital zehendpflichtigen Höf6 zu Birmenstorf auf- 
geDommen wurde. — Siegler: der Landvogt und der Untervogt. 

441. Baden 1490, Mittwoch nach St. Barthol. (25. AagO* 

Hans Fry, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass vor Ge- 
richt eröffnet worden sei , es habe der Priester Hans Unmuss 
<len auf die Gant gebrachten Badhof zur Sonne in den grossen 
Bädern, nebst Bädern, Aeckern, Matten, Kirchenstuhl u. s. w. 



180 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

als Meistbietender um 960 fl. Rhein, kau&weise erstanden. — 
Zeugen. — Siegler: der Schultheiss und die Stadt. 

449. Zürich 1491 , 7. Mai. 

Marx Roisty Schultheiss der Stadt Zürich , urkundet, dass 
Jakob Thig dem Anton Schenk (beide von Zürich)^ zu Händen 
der Frau Marg. Escher, seiner Schwieger (Joh. Eschers sei. von 
Zürich Wittwe], seinen Viertheil an dem der benannten Frau 
gehörigen Zehenden zu Boppelsen um 70 fl. Rhein, verkauft 
habe. —• Zeugen: Heinr. Werdmüller, Bilgen Wyss, Niclaus 
Bluntscbli u. A. des Gerichtes. — Siegler: Marx Roist und 
Jakob Thig. 

44S. Baden 1491 , Montag nach Sl. Vit. (20. Jani). 

Spruchbrief und Erkenntniss über WeidgangsrecMe zwischen 
Schultheiss und Rath zu Baden einerseits , und den Gemeinden 
Rohrdorf und Stetten anderseits » erlassen durch die eidgenössi- 
schen Tagherren (von Zürich: Heinr. Göldli, Ritter; van Bern: 
Caspar Hetzel, Yenner; von Luzern; Pet. Fankhuser; von Uri: 
Walther in der Gass, Alt-Ammann; von Schwjz: Rud. Reding, 
Ammann; von Unterwaiden: Paulus Adacker (Andacber), Alt- 
Ammann; von Zug: Hans Bachmann; von Glarus: Jost Küchli« 
Ammann. 



(Baden) 1492, Freitags, am Abend U.L. Frauen, der 
Empfangniss (23. März). 

Rud. Breitenmoser, Burger zu Baden , urkundet, dass, als 
er jüngst in Rheinfelden gewesen, wo man weidlich über die 
Eidgenossen schimpfte, etliche Kühe oder Ochsen dort durch- 
geführt wurden 9 die für den Rom. König bestimmt waren; da 
habe einer gesagt: der Rom. König müsse wohl manches 
Schweizerkind essen. Daraufhabe er, Breitenmoser, erwiedert: 
»Ja! Frjlil das menge Pur kit hätl a Dafür sei er zu Baden ins 
Gefängniss gelegt worden; auf Verwendung aber der vorerst 
in Zürich , dann zu Baden versammelten Eidgeno^en, der dor- 
tigen geistlichen Corporationen , der Anw9lte Aet Grafschaften 
Lenzburg, Toggenburg u. s. f. , habe man ihm Leben und Frei- 



Begesten des Arciurs der Sta4t Baden. ISl 

heii geschenkt und ihn um 200 fl. gestraft, worauf er die üblkhe 
Urphede geschworen habe« -— Siegler: der Landvogt Jakob 
Bramberg. 

44A. Baden 1492 , Montag nach Laetare (2. April). 

Ulrich Chromer, Burger zu Baden, und Hans Völki von 
Gebistorf, die wegen Fälschung eines Capitalbriefes gefangen 
lagen, werden auf dringende Fürbitte von Geistlichen und Welt- 
lichen freigelassen und schwören die übliche Urphede. — Siegler: 
Jakob Bramberg von Luzern, Landvogt zu Baden. 

44e. Muri 1402 , Dienstag vor U. H. Fronleichn^mstag (19. Jaoi). 

Bruder Leonhard v. Bot, Conventherr des Gotteshauses Muri, 
enüässt mit Bewilligung seines Abtes den Hans Nesselhuf, Bur- 
ger von Baden, von einer Bürgschaftsverpflichtung. — Siegler: 
der Abt Johannes von Muri. 

449. Baden 1492, 20. Brachmonat. 
Installationsaet des Notars Ulrich Zäs von Constanz, Stadt- 
schreiber zu Baden, fBr Conr. Endiger, an die durch Besigna-* 
üon des Hans Keller erledigte Frühmesspfründe an der Pfarr- 
kirche zu Baden. 

446. Bremgarten 1492, Montag nach St. Johann im Sommer 

(25. Juni). 

Rud. Honegger, Weibel zu Bremgarten, Gericht haltend im 
Kamen des dortigen Schultheissen Hans Mutschlin, verhört 
Kuadschaften über die Frage : ob der Schäflibach zwischen 
Dietikon und Spreitenbach oder zwischen. Dietikon und Schünen- 
werd liege. -*- Siegel des Schultheissen Mutschlin (abgerissen). 

44e. (Baden) 1492 , Dienstag nach St. Ulrich (10. Jali). 

Die eidgenössischen Tagherren (von Zürich : Conr. Schwend, 
ftilter, Burgermeister;, von Bern: Caspar Hetzel, Yenner und 
desRathes; von Luzern: Hans Russ, des Rathes; von Uri; 
io8t Püntiner, d. R.; von Schwyz: Ulrich auf der Mauer, Am- 
mm; von Unterwaiden: Hans Kyser, d. R. ; von Zug: Rudolf 
Letter, d. R.; von Glarus: Jost Ktichli, Ammann) , [zu Baden 



152 Regeslen des Archivs der Stadt Badßn. 

vensammelt, erkennen in Streitsachen zwischen Baden einer- 
seits und den Gemeinden Rohrdorf und Stetten anderseits (we- 
gen Weidgang) vorfraglich: dass Baden den Beweis geführt 
habe, dass der Schäflibach zwischen Dietikon und Schönenwerd 
liege. — Siegler: Jakob Bramberg von Luzern, Landvogt zu 
Baden. 

4AO. Baden 1492 , Monta;?. St. Bernhards Tag (20. Aug.). 

Heinrich Hünenberg, Schiiltheiss zu Baden, urkundet, dass 
Conrad Sulzer für sich, für Jost, seinen Vater, fiir Hans, sei- 
nen Bruder, und für Barnabas Sulzer, seinen. Vetter, dein 
Spitalmeister Ulrich Maurer, zu Händen des Spitals ihr Haus 
zu Baden (dem Rathhause quer gegenüber] um 4*00 fl. verkauft 
haben. — Zeqgen. — Siegel des Schultheissen und der Stadt. 

4fti. Stetten 1492, Donnerstag nach St. GalU (18. Oct.). 

Hans Rud. Segenser, Schultheiss zu Mellingen, als Richter 
und Zwingherr zu Stetten , bewilligt dem Heinrich Hofmann von 
Bremgarten, die Abschrift eines gütlichen Vergleichs wegen 
tirundzinsen, der untet dem Schultheissen Hans Friedrich Frey 
zu Mellingen zu Stande gekommen war. 

MA%. Gonstanz 1493 , Febr. 9. - Latein. 

Bischof Thomas von Constanz bewilligt dem Schultheissen 
und Rath zu Baden, daselbst zum Tode verurtheilte Verbrecher 
ungefähr drei Tage vor ihrer Hinrichtung die letzte h. Communion 
darreichen zu dürfen und ihre Leichname in geweihter Erde 
bestatten zu lassen. 

458« Gonstanz 1493, Febr. 11. — Latein. 

Bischof Thomas von Constanz bestätigt das dem Pfarrer von 
Baden ertheilte Recht, fremde Geistliche, die als dortige Bad- 
gaste ärgerlichen Unfug treiben, gefänglich anhalten , und unter 
Anzeige ihrer Verschuldung nach Kaiserstuhl u. s. f. zur Unter- 
suchung und Bestrafung abfuhren zu lassen. -^ Mit dem bischöf- 
lichen Siegel. 



Regeaten des Archive der Stadt Baden. 153 

' Baden 149^9 MoRtag naeh dem Sonntag Oeoli (11. März).' 

Urkunde von Heinrich Hünenberg, Schultheiss zu Baden, 
und Joh. Törpel, Leutpriester zu Lengnau, über eine von ihnen 
vermittelte Erbtheilung unter den Gebrüdern Conrad und Hans 
Sulzer, über den Nachlass ihres sei. Vaters Jost Sulzer, des 
Rathes zu Baden. — ^ Siegler: die beiden Vermittler. 

4ftA. Baden 1493, 15. April (Anno 1. Pap. Alex. VI). 

Lucas Lütbrand, verehlichter geistlicher Notar, urkundet, 
dass der Leutpriester Maurer, Bürger zu Baden, gegen Zu- 
sicherung einer lebenslänglichen Pfründe aus dortigem Spital, 
die Pfarrei Göslikon resignirt hat. — Zeugen: Mstr. Schön- 
brunner, Pfarrer in Meilingen, u. A. 

4SII. Bremgarten 1493 , Samstag nach U. H. Auffahrt (iSi Mai). 

Schultheiss i^nd Bath daselbst Urkunden, dass über die 
Ausdehnung des Weidgaiigs derer von Baden , auf Begehren 
der Abgeordneten des Amtes Bohrdorf, und in Beisein derjenigen 
von Baden (Schultheiss Hans Frj und Conrad Zobrist, des 
Rathes], Kundschaften seien verhört worden. — Siegler: der 
Schultheiss Heinrich Schodeler von Bremgarten. 

459. Baden 1493, Dienstag nach St. Medardas Tag (11. Juni). 

Liquidations- Verhandlung von Statthalter und Bath zu Baden 
über die Verlassenschaft Bud. Schiri'sseK, Burgers daselbst.— 
Stadtsi^gel. 

458. Schwyz 1493 , auf St. Vits Tag (15. Juni). 
Urkunde von Dietrich in der Halden, Conr. Dettling und 
Ulrich Gruber, alle 3 des Bathes zu Schwyz, nebst Hans Vischli, 
Landschreiber, und Hans Buri, Landweibel, über Einvernahme 
des Jos. Schindler, gewes. Landvogt zu Baden, als Kundschaft, 
Betreffs der Ausdehnung des Weidgangs derer von Baden. — 
Siegler: Dietrich in der Halden. 

459. Baden 1493, auf Mittwoch St. UMch Abend (3. Juli). 
Hans Fry, Schultheiss zu Baden, urk^ndet, dass Pantli 



1S4 Reg esten d^s ArchiTS der Stadt Bades. 

(Pantaleon) Täsehier, Priester zu Baden , mit Zugtimmiing sei- 
nes Sohnes Augustin ^ dem Lucas Lütbrand, Pfleger der Spende 
zu Baden, zu Händen derselben 1 Mütt Kernen Grundzins ver- 
gäbet habe. — Zeugen. — Siegler: der Schultheiss. 

4IIO« Baden 1494, Montag nach dem Sonntag Oculi in der Fasten 

(3. März). 

Vermittlungsspruch und Vergleich zwischen den Gemeinden 
Rohrdorf und Stetten einer- und der Stadt Baden sammt den 
Gemeinden Gebistorf, Birmenstorf und Vislispach anderseits, 
wegen des Weidgajages. — Vermittler waren Jost Püntiner, 
Landvogt von Baden, und Matthäus y. Grüt, Vogt zu Klingnau. — 
Mit den Siegeln der Nämlichen. 

4M. Zürich 1494, Dienstag vor Mittefasten (4. März). 

Heinrich Roist, Burgermeister zu Zürich, urkundet, dass 
da der Spital zu Baden wegen des Kirchensatzes zu Steinmaur 
und Regensperg, wegenr der Zehenden zu Dielstorf ^ Neerach, 
Sünikon, Windlach, Schupfen, NassenweU, Riedt, Visibach 
und desjenigen zu Otelfingen, gegen die Stadt Zürich (wegen 
ihrer Grafschaft Kyburg) lehenpflichtig sei, so werde dieses 
Lehen dem Alt-Schultheissei)i Heinrich Hünenberg als Lehen- 
trager, gegen Angelobüng der Erfüllung seiner Lehenpflichten 
verliehen. --* Siegler : der Burgermeister Roist. 

4119. Baden 1494 , Montag vor St. Georg (21. April). 

Schultheiss und Rath zu Baden bewilligen dem Hrn. Caplan 
Hans Payer, genannt Maler, über sein sämmtliches Vermögen 
aiif beliebige VV^eise testamentarisch zu verfügen. ^ Mit dem 
Siegel der Stadt. 

4GS. Baden 1494 , 16. August. 

Schultheiss und Rath zu Baden bewilligen dem durch Lucas 
Lütbrand verbeiständeten Hrn. Jakob Hosang, Leutpriester zu 
Rohrdorf, über sein gesammtes Vermögen testamentarisch nach 
Be}ie>en zu verfugen. — Siegel der Stadt. 



Regesteil des Archivs der Stadt Baden. 155 

Zflrich 1404, Dieostag nach Kreazerhdhnng im Herbst 

(16, September). 

Bargermeister und Rath tn Zürich erkennen in Streitsachen 
zwischen dem Spital zu Baden und dem Spital des h. Geistes 
in Zürich, dass letzterer dem erstem den vierten Theil an sei- 
nem Zehenden zu Dielstorf ohne Eintrag verabfolgen lassen 
solle, wenn schon das Stift, Constanz von den andern dreiThei- 
len das Quart auch nehme. ->- Siegel der Stadt Zürich. 

405. Zürich 1495 , Sonntag vor U. Fr. Tag zar Lichtmess (1. Febr.). 

Schreiben von Burgermeister und Rath zu Zürich an Schult- 
heiss und Rath zu Baden, des Inhalts : Nachdem letztere von 
ihnen sammt ihren Eidgenossen von Bern, Luzern, Schwyz und 
Glarus, schriftlich aufgefordert worden seien, am nächsten Frei- 
tag darauf mit einer Anzahl Leuten gerüstet bei Winterthur im 
Felde zu sein, sei nun dieser Zuzug durch die Umstände un- 
nöthig geworden, dennoch möchten sie gerüstet bleiben und 
weitere Befehle gewärtigen. — Siegel der Stadt Zürich (abge- 
bröckelt). 

4GII, Baden 1495 , am St. Ulr. Tag (4. Juli). 

Die zu Baden ^versammelten eidg. Tagherren (von Zürich : 
Heinrich G5ldli, Ritl;er und Alt-Burgermeister; von Bern: NicU 
Zurkinden; von Luzern: Jakob Bramberg; von Uri: Walther 
in der Gass; von Schwyz: Dietrich Inderhalden, Ammann; 
von Unterwaiden : HansKjser, Seckelmeister; von Glarus: Jbst 
Kücfali, Ammann) verleihen dem Gievi Laufenberg^r von Kling- 
nau die Fischenze in der »Aract, von dem Einflüsse der Surb 
io die Ära bei Dettingen bis an den Laufen , als ein rechtes 
Erblehen um 5 fl. Lehenzins. 

4119. Baden 1496 , Montag vor U. Fr. Verkiindigang (21. März). 

Heinrich Hünenberg, Schultheiss zu Baden , urkundet^ dass 
Ulrich am Rein, Borger und des Rathes daselbst, der Marg. 
Silbereisen, Hansen S. sei. Wittwe, 80 fl. Rhein. Capital ab 
seinem Hause schuldig geworden sei. -^ Namen derRäthe, un- 



156 Regesten des Archivs det Stadt Baden. 

ter denselben: Hans Fry, Alt-Scbttltheisrs, Hans Wissenbach» 
Niclaus Grünenzwy, Ulrich am Rein und Christoph Grebel. -— 
Siegler: der Schultheiss Hünenberg. 

468. Baden 1496 , . Mittwoch nach St. Sophia 5. J. des Papstth. 

Alex. VI. (18. Mai), 

Verbalprocess des Notars Caspar Fry über die Installation 
Hrn. Adam Ambach's auf die durch Georg Bind gestiftete Caplanei 
in der Pfarrkirche zu Baden. — Zeugen. 

4IIS. Baden 1496 , Donnerstag vor St. Job. Bapt. (30. Jani). 

Erkenntniss der zu Baden versammelten eidgenössishen 
Tagherren (von Zürich: Conrad Schwend, Ritter, Burgermeister; 
von Bern: Rud. v. Erlach, Alt-Schultheiss ; von Luzern: Hans 
Sonnenberg ; von Uri : Jost Püntiner ; von Schwyz : Dietr, Inder- 
halden, Ammann; von Unterwaiden: Arnold Fruntz, Seckel- 
meister; von Zog: Hans Meyenberg; von Glarus: Jost Küchli, 
Ammänn] wegen Vogtsteuer-Rückstand ab einem Hof zu Ehren- 
dingen, zwischen Markward Tuttwil« Spitalmeister zu Baden, 
und Hrn. Stehelin, Probst zu Klingnau. — Siegler: Hans Schiffli 
von Schwyz, Landvogt zu Baden. 

490. Baden 1497, Freitag vor Pauli Bekehrung (20. Jan.). 

Hans Fry, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass Adelheid, 
des Gossmanns sei. Wittwe, vor Rath ihr Testament erklärt 
habe. — Namen der Räthe und des Gerichts; unter jenen: 
Niclaus Grünenzwy, Ulrich am Rein, Christoph Grebel. — r 
Siegler: der Schultheiss. 

491. GoDstanz 1497 (10. März). 

Mandat des Bischofs Hugo von Constanz, wodurch den 
Geistlichen von Baden anbefohlen wird , in der Kirche im Chor- 
rocke und in anständiger priesterlicher Kleidung zu erscheinen, 
und die ihnen obliegenden geistlichen Verrichtungen der Stif- 
tung gemäss und gewissenhaft zu leisten. 



Regelten des ArcluTS der Siadt Baden. 157 

.49t. Gonstanz 1407, auf den h. Ostwabend (25. inirz}. 

Schreiben des Bischofs Hugo von Constanz an Schultheiss 
und Rath zu Baden. Zur Erörterung der Beschwerden der 
Priesterschft von Baden über ein jüngst von ihm erlassenes 
Mandat, setzt derselbe Tag an auf Montag nacli dem nächsten 
Sonntag Jnbilate ; der Behörde zu Baden gebe er hievon Kennt- 
nisse damit auch sie den Rechtstag besuchen möge. 

49S. Constanz 1497 , Dienstag in den Osterferien (28. März). 

Schreiben des Bischofs von Constanz an Baden, worin er 
unter Berufung aufsein früheres, nun bestimmter daraufdringt, 
dass Schultheiss und Rath, als CoUatoren der geistlichen Pfrün- 
den, die jenes bischöfliche Mandat betreffe, den angesetzten 
Rechtstag durch eine Deputation besuchen möchten. 

494. Baden 1497 , auf St. Yitos und Modestus Tag (15. Jani). 

Erkenntniss der zu Baden versammelten eidgenössischen 
Tagherren (von Zürich: Conrad Schwend, Ritter, Burgermeister; 
von Bern: Caspar Hetzel; von Luzern: Hans Russ, Alt-Schult- 
heiss; von Uri: Jost Püntiner, des Rathes; von Schwyz: Ulrich 
Kätzi, Ammann; von Unterwaiden: Paulus Ennentacher, Alt- 
Ammann; von Zug: Werner Steiner, Ammann; von Glarus: 
Jost Küchli, Ammann) in Streitsachen der Badwirthe Dominic 
Frauenfeld, Grünenzwy u. A. in den grossen Bädern mit Schult^ 
beiss und Rath zu Baden, ihre Wirthschaftsrechte betreffend.— 
Siegler: Hans Dürler von Unterwaiden, Landvogt zu Baden. 

4W. Zürich 1497 , Montag nach St Peter and Paul (3. Juli). 

Schreiben des Bischofs von Constanz an Schultheiss und 
Rath zu Baden , mit Meldung : der Pfarrer Hartmann Feyerabend 
zu Baden habe ihm angezeigt, dass er gewisse Anstände mit 
den dortigen Caplänen vor dem geistlichen Gerichte zu Constanz 
erörtern lassen möchte, dass .aber Schultheiss und Rath sie 
darum vor ihr weltliches Gericht fordern. Dieses widerstrebe 
den Satzungen der h. Väter und dem gemeinen Recht, denn 
denselben gemäss könne der vorwaltende Anstand nur durch 



1S8 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

den geistlichen Richter entschieden werden. SchulÜieiss und 
Rath möchten darnach. von ihrem Ansinnen abstehen,^ 

490. Constanz 1497 , Dienstag vor St. Marg. (18. Jali). 

Schreiben des Bischofs Hugo von Constanz an Schultheiss 
und Rath zu Baden, worin das der dortigen Geistlichkeit ge- 
machte Verbot 9 anderswo als vor dem geistlichen Richter Rede 
zu stehen , bestätigt wird. 

499. Constanz 1497^ Donnerstag vor Galli (12. Oet). 

Schreiben des Bischofs von Constanz an die Behörde von 
Baden, worin er auf die ihm gemachten Gegenvorstellungen 
erwiedert, dass die gegen den h. Vater und den Römischen 
König beschworne Pflicht seines Amtes, ihm nicht gestatte, 
zuzugeben , dass die Priester zu Baden vor , dem weltlichen 
Richter Rede stehen ; wohl aber wolle er zulassen, dass der 
Rath ;eu Baden in Fällen, wo die Priesterschaft daselbst unter 
sich Anstände hätte, sie gütlich zu vereinbaren trachte. 

498. Zürich 1497, Dienstag nach Galli (17. Oct.). 

Schreiben der eidgenössischen Tagsatzung an den Bischof 
von Constanz. Unter Beziehung auf ein früheres , von der näm- 
lichen Tagsatzung an ihn erlassenes Schreiben, worin sie sich 
für Schultheiss und Rath zu Baden dahin verwendet hatte , dass 
er diese bei ihrem Herkommen belasse, erinnert sie den Bischof: 
dass die von Baden sich mit Recht auf die Stiftungsbriefe ihrer 
Caplaneien berufen , die ihnen das Recht einräumen , die Priester 
vor sich zu bescheiden und Irrungen unter ihnen oder mit 
weltlichen Personen auszutragen. Diese Stiftungsbriefe, die seit 
mehr als 100 Jahren bestehen , seien von allen seinen Vorfahren 
bestätigt worden , und es gebühre sich , dass die Tagsatzung 
die von Baden ton ihren Rechten nicht drängen lasse. -— Dem 
Bischof wird die Bezeichnung » Bundsgenosse « beigelegt. 

4911. Basel 1497, 6. Deo. 
Heinrich Vischer^ Generalvicar des Bischofs Caspar (zu 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 159 

Rein) zu Basel, ertheilt dem Decan und Capitel des Friekgaues 
Weisangy den durch den Domherrn von Basel» Joh. Rudolf 
V. Rinaeb, Namens des Ritters Jakob v. Rinach, als CoUator 
der Pfarre Veitheim » als Pfarrer dahin ernannten und vom Bi- 
schöfe bestätigten Herrn Joh. Käser zu installiren. — Siegel der 
bischöflichen Curia von Basel. 

4SO. Baden 1498, Donst. vor St. Sebast. (18. Jan.). 

Hans Müller von Schlieren , Burger zu Baden, der mit einem 
Theil seiner. Fahrhabe sich geflüchtet und dieselbe seinen Gläu- 
bigern zu entziehen gesucht hatte, desshalb gefänglich einge- 
bracht worden, wird auf Fürbitten geistlicher und weltlicher 
Personen am Leben und gegen Abschwörung der übjichen Ur- 
phede endlich frei gelassen. — Siegler: der Landvogt Hans 
Dürler. 

481* Gonstanz 1408 , Montag nach dem Sonntag Ocnli (19. März). 

Vertrauliches Schreiben des Constanz. Hofmeisters Walther 

» 

V. Hallwyl an den Pfarrer Hartmann Feyerabend zu Baden, der 
ihn befragt hatte, wie er sich in Bezug auf die Absolution bei 
der Beichte gegen Magistratspersonen von Baden benehmen 
sollte, welche die Immunität der Geistlichen nicht anerkennen 
und sie dem weltlichen Gerichtsstabe unterwerfen wollen? — 
Der V. Hallwyl ertheilte eine Weisung, zu welcher nochmals 
(wie der Stadtschreiber am Rande bemerkt) der Bischof sich 
keineswegs bekennen wollte, sondern vielmehr sich anerbot, 
Yor den eidgenössischen Boten (Conrad Schwend, Burgermeister 
von Zürich, Vogt Wagner von Schwyz und Ammann Steiner 
Ton Zug)' seine Unschuld zu betheuern. 

499. Gonstanz 1498, 4. April. 
Bischof Hugo von Constanz bestätigt die Stiftungs-Urkunden 
der 2 Caplaneien zu den h. 3 Königen, der zu St. Erhard in 
der Pfarrkirche , und derjenigen zu St. Mauritius , alle zu Baden. — 
Bischöfliches Siegel. 

48S. Gonstanz 1498, 4. April. 
Der Nämliche bestätigt für Schultheiss und Rath zu Baden 



160 Reges ten des Archivs der Stadt Baden. 

die Bewilligung^ den daselbst zum Tode verurtheilten PersoneD> 
nach reumüthiger Beichte^ 3 Tage vor der Hinrichtung die letzte 
Communion ertheilen^ und ihre Leichname in geweihter Erde 
bestatten zu lassen. 

494. Gonstanz 1498 , 29. Mai. - Latein. 

Ruland Göldli, Chorherr zu Gonstanz und Zürich , Pfalz- 
graf des Pallastes vom Lateran und des kais. Gonsistoriums, 
urkundet , dass er in jener Eigenschaft (die er unter dem Datum 
Rom 3. Juli 1489 erhalten) auf Empfehlung des dortigen Ghor- 
herrn Peter Mohr, die zwei Geschwister Urban Hieron jmus 
Jussin^ und Barbara WigermüUer von Marchdorf (Kinder eines 
Priesters und einer unyerehlichten Tochter) von der Mackel der 
unehlichen Geburt befreit habe. — Siegler: Ruland Göldli. 

48ft. 1498 , Mittwoch vor St. Joh. Bapt. (20. Jani). 

Ehevertrag zwischen Hans Bind, Burger zu Baden , und 
Marg. Einfältig, Niclaus Einfältig, Burgers von Basel, Tochter.'— 
Siegler r H. Bind und N. Einfältig. — Unter den Zeugen, fQr 
Bind: Gaspar Frj, Stadtschreiber zu Baden ; und für den Braut- 
vater : Jkr. Hans Segenser u. A. 

48«. Baden 1500, auf „SCPöleyen'' (Appolonia) Abend (8. Febr.). 

Schultheiss und die 12 Räthe zu Baden stellen (da die von 
der Herrschaft Oesterreich ertheilte Urkunde über die gegen- 
seitigen Verhältnisse und Befugnisse des Rathes einer- und der 
40r und Burgerschaft anderseits, abhanden gekommen ist) hier- 
über eine neue Urkunde aus, in welcher sie versprachen : ohne 
deren Zui^ug keinen Bau zu unternehmen, der mehr als 30 Pfd. 
kosten würde, ohne sie keine Steuer anzulegen, von den Seckel- 
meistern, Spitalmeistern und Bauherren der Stadt ohne sie keine 
Rechnung abzunehmen , noch solche Beamte und die Umgeldner 
ohne sie zu bestellen, und bei Feldzügen weder Hauptleute^ 
Fähndriche, noch andere Enet^hte ohne sie anzunehmen. Fände 

• * ■ * 

sich die alte Urkunde wieder vor, so tritt dieselbe wieder in 
kraß. — ' Siegel der Stadt Baden. 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. 161 

4M. Basel 1500, 21. Mai. 

Heinrich Vischer, bischöflich Baselscher General vikar^ er- 
theilt dem Capitel Frickgau Weisung, die Pfarrgenossen , die 
ihre Schuldigkeiten an Zehenden u.s.f. an den Pfarrer Joh. Käser 
zu Veitheim innert 30 Tagen nicht entrichten , mit dem Kirchen- 
bann zu hedrohen. — Siegel der Curia. 

489. Baden 1500, auf St. Bionys Tag (9. Oct.). 

Tauschverlrag zwischen Heinrich Truchsess von Wolhusen 
und Schultheiss und Rath zu Baden , über etwas Holz und Feld. — 
Siegler: der Erstere. 

4SS« Baden 1500, Montag vor Galli (12. Oct.}. 

Erkenntniss des Landvogts in Baden, Heinr. Hasler von Zug, 
mit Zuzug aller Amtleute der Grafschaft Baden , in der Streit- 
sache zwischen dem Amte Rohrdorf einerseits und den beiden 
Ortschaften Zufikon und Berikon anderseits, die Frage betref- 
fend, ob letztere die Steuern und Reisekosten bei eidgenössi- 
schen Feldzügen dem Amte Rohrdorf (wie früher bis zum jüng- 
sten Waldshuter Krieg), oder aber nach Bremgarten, das in 
ihrem Banne die niedere Gerichtsbarkeit übte, zu entrichten 
habe. — Siegler: der Landvogt zu Baden. — Namen der Richter: 
Heinr. Widerkehr, Untervogt zu Dietikon; Hans Eigensatz von 
Spreitenbach ; Heinr. Meyer, Untervogt zu Birmenstorf; Rudolf 
Schwab; Hanis Om, Untervogt zu Gebistorf; Claus Lang, Unter- 
zogt, und Diebold Birchmeyer vom Sigamt; Conr. Trost, Unter- 
vogt zu Wettingen. 

4SO. Zürich 1500, auf St. EUsab. Tag (19. Nov.). 

Der Jude Michel von Friedberg, der seine freiwillig zur 
christlichen Religion übergetretene Tochter seinem dem Schult- 
heiss und Rath zif Baden gegebenen Versprechen zuwider von 
dort weg und m eine jüdische Gemeinde abgeführt hatte , und 
desshalb zu Baden gefangen sass, wird auf Verwendung des 
^aiserl. Kanzlers Conr. Sturzel freigelassen und schwört (nach 
Entrichtung von 50 fl. Busse und 4 fl. an Stadtschreiber und 

Rttt. Archiv. U. H 



163 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Stadtknechte) ilie übliche Urphede nach mosaischem Ritus. — 
Siegler: Hans Bieger ^ des Rathes zu Zürich. 

4fll. Baden 1501 , auf St. Pet. u. Paul (29. Juni). 

Erkenntnis» der eidgenössischen Tagherren (von Zürich: 
Marx Roisty Seckelmeister ; von Bern: Peter Achsenhalm , Yen- 
ner; von Luzern: Rud. Has, Venner; von Uri: Heinr. Troger, 
Ammann; von Schwjz: Hans Wagner , Ammann; von Unter- 
waiden: Hans Dürler; von Zug: Barthol. Stocker /Seckelmeister; 
von Glarus: Jost Küchli, Ammann ), dass Ulrich Gutjahr von 
Waldsbut von seinem mütterlichen Erbe den Abzug an Schult- 
heiss und Rath zu Baden zu entrichten schuldig sei. — Siegler : 
Ulrich Landolt von Glarus , Landvogt. 

40f . Baden 1501 ^ auf St. Pet. a. Paal (29. Juni). 

Erkenntniss der nämlichen Tagherren , zufolge welcher 
Herr Ulrich Dampfli, Prior zu Sion bei Klingnau^ auf Klage 
von Schultheiss und Rath zu Baden diesen Genugthuung geben 
und erklären musste : er wisse von ihnen nichts als Ehrenhaftes 
und Gutes, und halte sie für fromme, biedere und ehrbare 
Leute. — Siegler: der Nämliche. 

4S8. Baden 1501 , Samstag nach St. Verena C^. Sept.). 

Jakob Nesselhuf von Böpfingen u. a. auswärtige Erben des 
sei. Hans Nesselbuf, des Rathes zu Baden, stellen den Conrad 
Nesselhuf, Burger zu Baden, als Bürgen und Tröster gegen 
allfällig näher Berechtigte oder gegen einheimische Gläubiger 
des Verstorbenen.. — Siegler: Beruh. Scherer, Alt^Schultheiss 
zu Baden. 



N 



494. Rom 1501, 5. Oct. Anno 9 Papat. Ale:iL. VI. — In notarilischer 

Abschrift. 

Bulle d^s Pabstes Alexander VI. mit Abla^s i&r alle reu- 
müthig Beichtende, die entweder persönlich gegen dei^ Erbfeind 
der Christenheit zu Felde ziehen oder Geldbeiträge dazu liefern ; 



fiegesten des Archivs der Stadt Baden. 163 

zu letzterem Zwecke sollen in allen Pfarrkirchen Opferstöcke 
errichtet werden» 

40ft. Baden 1501, Montag vor StCatharina c22.Nov.). 
Niciaus Grünenzwy urkundet aU Schultheiss von Baden, 

* 

dass Heinr. Roggemann, des Rathes zu Baden, als Vogt des 
Herrn Hartmann Sulzer, Leutpriesters zu Freienbach, der Adel- 
heid Tuttwil, Matkwards sei. Wittwe, 160 Pfd. Haller Capital 
schuldig geworden sei. — Siegler : der Schultheiss G. 

4IOe. Baden 1501, Freitag nach St. Luden Tag (17. Dec). 

U(rich Landolt von Glarus, Landvogt zu Baden, urkundet,, 
dass, nachdem Schultheiss und Rath zu Baden seinem Vetter, 
Fridolin Landolt, die von Herrn Adam Ambach inne gehabte 
Gaplanei verliehen, er «ich für denselben in dem Sinna ver- 
bürge, dass wenn er die im Pfrundbriefe übernommenen Ver- 
püichtungen nicht erfüllen würde, er, Landvogt, ihn zur un- 
gesäumten Wiederaufgabe der Pfründe vermögen werde. — 
Siegler: Ulrich Landolt.. 

41S9, Baden 1502, Mittwoch vor Mittefasten (2. März). 

NicL Grünenzwy, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass 
der Metzger Conr. Dorer, Burger zu Baden, dem Hans Fischer, 
auch Bürger, 60 fl. Capiital schuldig geworden sei« — Zeugen. -^ 
Siegler: der Schultheiss und die Stadt. 

ASS. Baden 1502, auf St. Pet. und Paul Abend (28. Juni). 

Die eidgenössischen Tagherren, zu Baden versammelt {von 
Zürich: Rud. Escher, Burgermeister; von Bern: Caspar Wiler, 
Venner; von Luzern: Jakob Bramberg, Schultheiss; von Uri : 
^akob Zebnach; von Schwyz: Hans Wagner, Ammann; von 
Unterwalden: Arnold Frunz, Seckelmeister; von Zug: Werner 
Steiner, Ammann; von Glarus: JostKüchli, Ammann), erneuern 
auf Bitten der Gewandschneider zu Baden , Kaiserstuhl , Eling- 
nau und Zurzach, die einstweilige Verordnung, dass jeder 
Wandschneider aus den benannten Orten während den beiden 



r 



16&> Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

Zurzachermessen auf dem dortigen Tut;hhause 1, 2 oder 3 
» Stellen cc^ so viel sie deren zum Verkaufen ihres Tuches be- 
dürfen, von den auswärtigen Verkäufern nehmen mögen; doch 
sollen sie denen von Zurzach das Standgeld bezahlen. — Sieg- 
ler : der Landvogt Ulrich Landolt. 

499. Freienweil 1502, auf St. Ulrichs Tag C4. Jali). 

Diebold Birchmeyer von, Kirchdorf, zu Freienweil Gericht 
haltend, Namens des Jost Käser, Burgers zu Baden und Zwing- 
herrn daselbst, thut kund, dass dem Spital Baden die Ein- 
schlagung einer Matte bewilligt worden sei. — Siegler: Ulrich 
Landolt von Glarus , Landvqgt zu Baden. 

ftOO. Zürich 1502, auf St. Jak. Appst. (25. Jali). 

Rud. Effcher, Burgermeister, urkundet, dass er den Kirchen- 
satz zu Steinmaur und Regensberg, die.Zebenden zu Dielstorf, 
Neerach, Sünikon, Windlach, Schupfen, Nassenweil, Stadel, 
Riedt, Fisibach und den Zehenden zu Otelfingen, die sämmt- 
lich dem Spital Baden gehören, an den Spitalmeister daselbst, 
Hans Riimeli, verliehen habe. — Siegler: der Burgermeister 
£ scher. 

ftOi. Baden 1503, Montag vor Paali Bekehrung C^S. Jan.}. 

Bernhard Scherer, Schultheiss zu Baden, urkundet, (dass 
Hans Bind, Burger zu Baden, in Gegenwart seines unehelichen 
Sohnes, Hans Bind, ein zu Gunsten seines seither verstorbenen 
Neffen gemachtes Vermächtniss von IQO Pfd. Haller widerrufen 
und dem gedachten seinem Sohne.gewidmet habe. — Zeugen. 
— Siegter: der Schultheiss. 

SOt. Zürich 1503 , an der 10,000 Ritter Tag (22. Jaui). 

Anton Schenk v. Landegg, Burger zu Zürich, und Elisa« 
betha Escher, seine Ehefrau, verbeiständet durch Jakob Thig, 
des Rathes in Zürich, Urkunden, dass sie dem Conrad Meyer 
zu Dielstorf 200 Pfd. Züricher Pfenn. Capital oder 8 Mütt Ker- 
nen Grundzins ab der benannten Escherin Zehenden zu Dielstorf 



Regesten des Archivs der Stadt Baden. Ifö 

schuldig geworden seien. — Siegler : Ant. Schenk v. Landegg 
und Jakob Thig. 

ftOS« Baden 1503, auf St. Job. Bapt. Abend (23. Juni). 

Bernhard Scherer/ Schultheiss zu Baden, urkundet, dass 
Hans Müller, Herrn Friedr. Müllers. sei. natürlicher Sohn^ mit 
Zustimmung der Geschwister seinem Vaters (nämlich: Herrn 
Johannes, Abt zu Wettingen, Heinr. Müller, und einer mit 
Ulrich Müller verehelichten Schwester], 400fl. > die von Herrn 
Friedr. Müller sei., ihm und seinem nun verstorbenen Bruder 
vermacht waren , hinwieder den Geschwistern und Erben seines 
Vaters vermache; doch mit dem Vorbehalte, seiner Frau, wenn 
er sich verheirathen sollte, davon zu geben, was ihm beliebe. — 

^ 

Namen der Käthe. — Siegler: der Schultheiss. 

ft04l. Constanz 1503 , Sonntag vor St. Laurenz (6. Aug.). 

Quittung des Bischofs von Constanz jfur 100 fl. oder '/s der 
während des letzten Jubiläums zu Baden gefallenen Kirchen- 
steuer, die der Bischof mit Vollmacht des päpstlichen Legaten 
von Schultheiss und Rath zu Baden bezogen hat. — Siegel des 
Bischofs. 

&05. Baden 1504, Dienstag vor dem Palmtag (26. März). 

Rüdiger Ambach^thut kund, dass er wegen Schändung eines 
noch unerwachsenen Mädchens gefänglich eingezogen, jedoch 
wegen Berücksichtigung seiner der Stadt früher geleisteten 
Dienste, so wie seiner Kinder und Verwandten, und weil er 
den Vater des Mädchens klaglos gestellt, nur mit Verbannung 
aus der Stadt auf eine Meile im Umkreis bestraft und gegen 
Abschwörung der üblichen Urphede wieder frei gelassen worden 
sei. ^ Siegler: Junker Casp. Hetzet v. Lindnach, von Bern, 
Landvogt zu Baden. 

tt06« Baden 1504, Samstag nach St. Urban C31. Mai). 

Schultheiss und Rath zu Baden Urkunden, dass unter ihrer 
Vermittlung die Forderungsanstände zwischen Herrn Hansen 



166 R€gesten des Archiv's der Stadt Baden. 

V. Knüs^eggf Ritter, als natürlicber Herr, der Brida Brüggler 
und ihrer ehelichen Kinder (mit Beistand des Freiberrn Ulrich 
V. Sax und Herrn Christoffel y. Diessbach], und Regula Eoffel, 
Hans Rümeli*s sei. tVittwe , verglichen worden seien. — Zeugen : 
Nicl. Grünenzwy, Schultheiss, u. A. 

ftOI. Baden 1504, Samstag nach St. Urban (31. Mai). ^ 

Gütliche Abkömmniss ubter sämmtlichen dabei betheiligten 
Parteien über den Nachlass ron Hans Rümeli sei., £ngelwirth 
zu Baden, zu Stande gekommen mit Hülfe des Freiherrn Ulrich 
y. Sachs und Christophs y. Diessbach. Dabei interyenirte der 
Ritter Hans y. Knüssegg als ein » Halsherr a der Brida Brüggler 
(Rümeli's Schwester), Beruh. Scherer, Unteryogt zu Baden, für 
seine Kinder, Schultheiss und Rath zu Baden für den Spital u.s.f., 
u. A. — Rathssiegel yon Baden. 

509. Baden 1504 , Freilag vor St. Jüh. Bapt. (21. Juni). 

Appellationsurtheil der eidgenös. Tagherren (von Zürich: 
Mathias Wjss, Burgermeister: von Bern : Niemand ; von Luzem : 
Jakob Bramberg, Alt -Schultheiss; von Uri: Jakob im Obern*- 
dorf, Ammann; von Schwyz: Hans Gerbrecht, Ammann; von 
Unterwaiden: Arnold Frunz, Seckelmeister ; von Zug: Hans 
Meyenberg; von Glarüs: Jost Ktichli, Ammann) in Streitsachen 
zwischen Beruh. Scherer, Unteryogt zu Baden, einerseits, und 
Casp. Hetzel v. Lindnach, Burger zu Bern und Landvogt zu 
Baden, Niciaus Grünenzwy, Schultheiss, Christoph Grebel, 
Leonbard Brunner und Ulrich Falk, alle des Rathes zu Baden, 
anderseits. Durch dieselbe ward erkennt, dass Scherer das 
bessere Recht zu dem Kaufe und Gut habe, welches Herr 
Hans V. Knüssegg aus dem Nachlasse des Hans Rümeli sei., 
Namens der Schwester desselben , seiner » eigenen Frau«, dem 
Landvogt Hetzel und Mithaften verkauft hatte. — Siegler: der 
Burgermeister Wyss. 

5IIO. Baden 1505 , Moptag vor St. Gregor. (10, März). 
Berlhold Fry, Schultheiss zu Baden, urkundet, dass der 



Begasten des Archivs der Stadt Baden* i07 

junge Hans. Effinger zu Brugg dem Hans Pfau von Baden einen 
Weingarten verkauft habe. — Siegel des Schultheissen und der 
Stadt. 

ftiO. Zürich 1506, Donnerstag nach St. Mathias (26. Febr.). 

Mathias Wyss, Burgerineister zu Zürich» verleihet dem Hans 
Brunner von Baden , als Lehentrager des dortigen Spitals » den 
Kirchensatz von Steinmaur und Begensberg und die Zehenden, 
die der Spital im Canton Zürich besitzt. — Siegler: M. Wyss. 

Sit. ^aden) 1506. 9. Böm. Zinszahl, im 4. Jahre des Pabstthams 

Julius n. 

Yerbalprocess des Notars Ulrich Dösch, Stadtschreibers zu 
Baden 9 über die Installation des Priesters Herrn Hans Truch- 
sess y. Lenzburg, welchem Jakob Schwend sammt Jakob Escher, 
seinem Vogt, und andern Verwandten in Zürich, die von Jost 
Holzach (Grossvater Jakob Schwends] in Baden gestiftete Ca- 
planei verliehen hatten. — Zeugen. 

SM. Baden 1507, Freitag nach St. Luden Tag (17. Dec). 

Schultheiss und Bath daselbst Urkunden, dass Hans Erhard, 
Bürger zu Baden , dem Spitakneister Junker Christoph Grebel, 
zu Händen des Spitals daselbst, k% Mütt Kernen und 1 Huhn 
Grundzins um 51 fl. Bhein. verkauft habe. -^ Zeugen. — Siegel 
des Baths. 

AIS. Baden 1507, 20. Dec. 

Yerbalprocess des Notars Ulrich Dösch von Schaffhausen, 
Burger und Stadtschreiber zu Baden, über die Installation des 
Herrn Hans Falk auf die von Meister Job, Stapfer gestiftete 
Pfründe in dortiger Pfarrkirche. — Zeugen. 

M4« 1508, Donnerstag vor dem Sonntag JubUate (11. Mai). 

Heinr. Truchsess v. Wolhusen ertheiit seinem Bruder Job. 
Truchsess, Caplan der Pfarrkirche zu Baden; Vollmacht, ihn vor 
der eidgenös. Tagsatzung gegen Schultheiss und Bath zu Baden, 



M8 Regesteii des Archiirs der Stadt Baden. 

die gewi«9e Rechte auf seinen Hofstetter Hof geltend machen 
wollten, zu vertreten. 

515. Zürich 1509 , 18. Brachmonat. 

Heinrich Efißnger, Schultheiss der Stadt Zürich, urkundet, 
dass Ritter Jakob Escher von Zürich dem Spitalmeister Leon- 
hard Brunner v. Baden, des Rathes daselbst, zu Händen des 
Spitals, seinen Zehenden zu Boppelsen (durchschnittlich zu 
30 Stück Züricher Mass angeschlagen) um 425 fl. Rhein, ver- 
kauft habe. — Zeugen: Ulr. v. Leimhach, Hans Schultkess, 
Friedr. Bluntschli u. A. , des Gerichtes zu Zürich. — Siegler : 
Effinger und Escher. 

5ie. Baden 1509 , Samstag vor St. Marg. Tag (14. JaU). 

Heitz Kranz, sesshaft zu Baden, thut kund, dass er vieler 
Diebstähle wegen zu Baden gefangen gesessen , desshalb zum 
Tode verurtheilt und auch wirklich ausgeführt, aber von einer 
Gräfin v. Montfort » dem Nachrichter ab der Hand geschnitten 
worden sei a , mit Vorbehalt weiterer Bestrafung durch Schult- 
heiss , Rath und Vierzig zu Baden , die ihn hierauf lebensläng- 
lich auf eine Meile Wegs von der Stadt verbannt, ehr- und 
wehrlos erklärt, und nach Abschwörung der üblichen Urphede 
entlassen haben. — Siegler: Heinr. Göldschi von Uri, Landvogt 
zu Baden. 

519. Baden 1509, Samstag vor St. Marg. Tag (14. Jali). 

Urphede des Melchior Hiltbrand von Sursee, eines Dieben, 
der auf gleiche Weise durch die Gräfin v. Montfort aus des 
. Nachrichters Hand gerettet und hierauf mit Verbannung ent- 
lassen wurde. -^ Sieglen der Nämliche. 

519. Baden 1510, auf St. Ooophrias Tag (10. Juni). 

Erkenntniss der eidgenössischen Tagherren (von Zürich: 
Rud. Escher, Alt- Burgermeister; von Bern: Caspar Hetzel 
V. Lindnach, Venner; von Luzern: Hans Rätzenhofer, Seckel- 
meisler; von Uri: Hans Muheim; von Schwyz: Hans Gerbrecht, 



Regelten des Arckivs der Stadt Baden. 169 

Ammann; v. Unterwalden : Arnold Frunz^ Seckelmeister ; von 
Zug: Dlrich Rättich, Ammann; von Glarus: Jost Küchli, Am- 
mann] in Anständen der Badwirthe in den grossen Bädern mit 
Scbultheiss, gross und kleinen Räthen zu Baden, dass die von 
Baden bei ihren Briefen und Siegeln geschützt bleibeti. -— 
Siegler: Heinr. Göldschi Ton Uri, Landvogt zu Baden, i] 

&!•• Zürich 1510, Montag vor St. liichael (23. Sept.). 

Erkenntniss der eidgenössischen Tagsatzung über die Be- 
schwerde von Schultheiss und Rath zu Baden y dass y ihrem 
alten Herkommen und Freiheiten zuwider, schon, auf dem Zuge 
zum Fränkischen König nach Genua und kürzlich auf demjeni- 
gen für den Pabst die Neuerung eingerissen sei, dass Land- 
Yögte der Grafschaft Baden zu Hauptleuten des Grafschafts- 
contingents ernannt wurden, die dann als solche die Stelle 
eines Fähndrichs und andere besetzt haben. Beschlossen: die 
guten , biedern Leute von Baden bei ihrem alten Herkommen 
zu belassen; auf Reisen sollen Hauptmann und Fähndrich in 
der Stadt Baden genommen werden, ein jeweiliger Landvogt 
aber soll seiner Landvogtei warten und dazu nicht genommen 
werden. — Siegel der Stadt Zürich. 

ft«0. Brugg 1511 , auf St. Gregorius Tag (12. März). 

Jakob Zimmermann, Burger zu Brugg, und Anna Schmid, 
seine Ehefrau, Urkunden, dass sie dem Ulr. Jeger, genannt 
Dösch, Stadtschreiber zu Baden, 26 Pfd. Haller schuldig gewor- 
den sind.—- Siegler: Hans Locher, Schultheiss zu Brugg. 

Mi. Baden 1511 , Mittwoch vor St. Felix und Regula (10. Sept.). 

Schultheiss und Rath zu Baden Urkunden, dass Herr Früh- 
messer Hans Büntz sein sämmtliches liegendes und fabrendes 



1) Die Badwirthe hatten das Recht verlangt: die Kutscher, die Badgäste 
herführen, diejenigen, die den Badgästen Geschenke bringen, und diejenigen, 
die Yon JBadgästen zum Essen eingeladen werden , bewirthen zu dürfen ; auch den 
fremden Besuchenden auf Verlangen ihrer Gäste ungestraft einen Abendtrunk reichen 
zu können. 



ttO Eegeftten des Archm der Stadt Badett« 

Vermögen seinem Sohn» Jakob Bfintz, vermacht hahe. Beide 
sind yerbeiständet. — Namen der Rätbe. Unter denselben : Nicl. 
Grfinenzwy» Conrad Dorer u. A. 

Mt. Baden 1512, Freitag vor St. Agatha (30. Jao.). 
Berchtold Fry, Schultheiss zu Baden , urkundet» dass Hans 
Erhard von Baden dem Christoph Grebel, des Rathes und 
Spitalmeister 9 zu Händen des Spitals eine Gült von 2 Pfd. 
8 Schill. Zins (Capital 48 Pfund] verkauft haben. — Siegel des 
Schultheissen und der Stadt. [ 

ft«S. Baden 1512, auf St. Ulrichs Tag (4. lofi), 

Bestätigung einer Verordnung des Rathes zu Baden für die 
5 Badwirthe und die Gemeinde Ennetbaden , Betreffs der Be- 
nutzung der dortigen Bäder und besonders des Freibads, durch 
die eidgen. Tagherren; von Zürich: Felix Schmid, Burger- 
meister; von Bern: Caspar Hetzel von Lindnach, Venner; von 
Luzern: Hans Rätzenhofer, Seckelmeister; von Uri: Hans 
Muheim; von Schwyz: Ulrich Kätzj, Ammann; von Zug: 
Heinrich Drinkler, und von Glarus: Ulrich Landolt. — Siegler: 
Hans Schiffli von Schwyz , Landvogt zu Baden. 

594. Alessandria 1512, 24. Juli. - Abschrift. 
Schreiben des Cardinais Hathäus Schinner an alle Burger 
zu Baden y wodurch er aus päbstlicher Vollmacht ihnen das 
Vorrecht verleiht, das Bild der h. Jungfrau mit der Sonne um- 
strahlt und den Mond zu ihren Füssen in ihrem Panner 2u 
fuhren. 

59ft. 1513 , Moni, nach der Herren Fastnacht (7. Febr.). 
Conrad, Heinrich und Hans Oeli thun kund, dass sie der 
Fr. Agnes Mundtprat, Ehefrau des Jkr. Heinrich v. Liebenfels, 
genannt Lanz , 40 fl. Constanzer Münze Hauptgut schuldig ge- 
worden sind. ^— Siegler: Jkr. Ludwig Egiin von Herdern zu 
Herdern und Jkr. Conrad EgIin von Herdern zu Freudenfeld. 

MB. 1513, Montag nach St. Martin (14. "Nov.). 
Job. Käser, Meister der freien Künste und Pfarrer zu Veit* 



Regesl^i des Archivs der Stadt Badea. 171 

beim, vermacht unter Beistand dtfs Jakob Kaltswetter, des Ra* 
thes zu Baden ^ der Pfarrkirche zu Baden sein Gut zu Dettingen 
bei Klingnau und sein ganzes übriges Vermögen , mit Ausnahme 
von 5 fl. Rhein, jährlichem Zins zu grauem Tuch für die Ar- 
men. — Siegler: Joh. Käser und Jakob Ealtzwetter. 

519. Baden 1514, anf St. Peter und Pauls Abend (28. Jani). 

Erkenntniss der eidgenössischen Tagherren (yon Zürich: 
Mathias Wjss^ Burgermeister; von Bern: Rud. Senser, Vehner; 
von Luzern : Ludwig Küng, Schultbeiss; von Uri : Heinrich 

r 

Troger 9 Ammann; von Schwyz: Mart. Fleckli, Ammann; von 
Obwalden: Peter v. Wissenbach; von Nidwaiden: Caspar Zelr 
ger; von Zug: Caspar Schell , Seckelmeister; von Glajus: Hein* 
rieh Tschudi 9 Ammann] in Anständen zwischea der Stadt Baden 
einer- und der ganzen Herrschaft Baden anderseits , — Betreffs 
der Bestellung des DLütiner'sa bei dem Grafschafls-Contingent 
auf eidgenössischen Zügen. Da die Aemter der Grafschaft y^ der 
Mannschaft liefern, so wurde festgesetzt, dass die von Baden 
den Hauptmann, den Fähndrich und den ßchreiber,— die aus 
den Aemtern den Lütiner und den Fourier haben, die übrigen 
Stellen von beiden Theilen zur Hälfte besetzt werden sollen. — 
Siegler: der Landvogt Hans Henzli von Unterwaiden. 

AieS. Baden 1514^ Mittwoch vor St. Gatharina &t. Nov.)* 

Alexander Sytz, Doct. Med. von Marbach in Württem- 
berg , von Schultbeiss und Rath zu Baden , aus Befehl » gemeiner 
Eidgenossenschaft von Städten und Ländern des grossen Bundes 
Oberdeutscher Lande <r desshalb gefangen gesetzt, weil den 
Herren »gemeiner Eidgenossenschaft a berichtet worden war: 
Er, Sjtz, habe in der » gemittelten « (neutralen) Stadt Baden 
versucht, die Knechte gemeiner Eidgenossenschaft wider Herzog 
Ulrich von Württemberg aufzuwiegeln , — urkundet , dass er am 
heutigen Tage vor Rath und Vierzigern der Stadt Baden den ibm 
auferlegten Eid : » dass er nie Willens gewesen , Jemand aus 
der Eidgenossenschaft zu führen oder aufzuwiegeln«, geleistet, 
und dann nach .Abschwörung der üblichen Urphede entlassen 



172 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

worden sei, mit dem Versprechen , den Herren von Baden alle 
seinetwegen gehabten Kosten so bald möglich zu vergüten. — 
Siegler: Hans Henzli von Unterwaiden o. d. W., Landvogt zu 
Baden. 

ft«9. 1515, Mittwoch nach Mittefasten (21. März). 

Anton Schenk von Landegg , Burger zu Zürich, verkauft 
Namens seiner mit Elisabetha Escher sei. (Eigenthümerin des 
Zehenden von Dielstorf) erzeugten Kinder an Jakob Kaltzwetter, 
des Rathes und Spitalmeister, zu Händen des Spitals zu Baden, 
den grossen Zehenden zu Dielstorf um 607 fl. zu 16 Batzen. — 
Siegler: Ant. Schenk und die beiden Beistände seiner Kinder: 
Felix Weingartner und Heinrich Rubli (beide des Rathes zu 
Äürich). 

580. Baden 1515, Montag vor St. Peter und Paul (25. Juni). 

Erkenntniss der zu Baden versammelten Tagsatzung (von 
Zürich: Jakob Meiss, Pannerherr; von Bern: Hans v. Erlach; 
von Luzern : Peter zu Käs ; von Uri : Hans Muheim ; von Schwyz : 
Martin Hicklin, Ammann; von Unterwaiden nid dem Wald: 
Arnold Winkelried; von Zug: Ulmann am Rein; von Glarus: 
Heinr. Tscfaudi , Ammann ) in Streitsachen zwischen d^er Stadt 
Baden und dem Amte Rohrdorf, wegen Stellung eines Pferdes 
für dasselbe in eidgenössischen Feldzügen. Beschlojssen : dass 
wenn künftig für das Amt Rohrdorf ein Pferd zu requiriren sei, 
so soll der Landvogt von Baden solches den Klöstern Wettin- 
gen oder St. Blasien oder der Comthurei Leuggern (die im Lande 
Zehenden und Grundzinse beziehen), mit Uebergehung des 
Spitals Baden, auflegen. — Siegler: Conr. Bachmann von Zug, 
Landvogt zu Baden. 

&St. Baden 1516, auf St. Joh. Bapt. Abend (23. Juni). 

Die eidgenössischen Tagherren (von Zürich: Marx Roist, 
Burgermeister; von Bern: Rud. Senser, Venner; von Luzern: 
Petermann Feer, Ritter, Alt-Schultheiss; von Uri: Heinrich 
Göldschi; von Schwyz: Meinrad Stadler, Ammann; von Unter- 



Regesten des Arcbivs der Stadt Baden. 173 

waldeD ob dem Wald: Hansv. Enwih Seckelmeister; von Zug: 
Hans Schwarzmurer ; von Glarus: MarxMad) erkennen in der 
Streitsaehe zwischen der Comthurei Lenggern und dem Untervogt 
Hans Richener von Sulz, Namens des Amtes Rohrdorf, dass 
erstere , wenn das Amt zu einem eidgenössischen Zuge aufge- 
boten wird 9 wie von Alters her, ein Pferd far dasselbe zu 
stellen habe« — Siegler: Conrad Bachmann von Zug: Landvogt 

zu Badeur 

. • - ( ■ • 

ftSt. Baden 1516 , Freitag nach St. Martin (14. Nov.)* 

Schultheiss und Rath zu Baden bestätigen das Vermächtniss 
des frühem Stadtscbreibers Ulrich Jäger von Baden, kraft des- 
sen er (unter Stiftung einer Jabr^eit für seine Eltern, seine 
Frau u. s. f.] 300 fl. Capital dem Leutpriester und den 12 Caplä- 
nen, und 1 Mütt Kernen Grundzins nebst 30 Pfd. Haller zu 
einer Spende vermacht. — Siegel der Stadt. 

&SS. 1518, Freitag vor dem Sonntag Invocavit in der Fasten 

Cl9.Febr.). 

Jungbans Nägeli, Untervogt zu Wohlen, urkundet für sich 
und die übrigen zu Wohlen ansässigen Pfarrangebörigen von 
Göslikon, ^dass sie, mit Zustimmung aller dabei betroffenen 
Theile, die Pfarrverbältnisse regulirt haben , in denen sie künf- 
tig zu ihrer Pfarrkirche Göslikon und derjenigen von Wohlen 
stehen. Als dabei Betroffene werden genannt : Schultheiss und 
Rath zu Baden, als CoUatoren von Göslikon, Herr Lorenz 
v^Heidegg, Abt zu Muri, als Collator von Wohlen, und die 
Pfarrherren: Paul Erlacber zu Göslikon, Job. Sicust zu Muri, 
Heinrieb »Bulli« (Bullinger), Leutpriester und Decan zuBrem- 
garten u. A. — Siegler: Hans zum Büel von Nidwaiden, Na- 
mens der 6 Orte Vogt in den Aemtern des Reussthaies. 

ft84. 1518 , Montag vor St. Joh. Bapt. im Sommer (21. Juni). 

Wolf von der Breitenlandenberg. (Hansen Sohn) verkauft 
dem Balthasar Spross von Ziiricb 17 Mütt Kernen Grundzinse 
zu Baden und 17 Schill. Haller auf der Meyensteuer zu Geben- 



174 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

storf (herrührend von Anna y. Büssingen , Mütter des Ver- 
käufers) um 90fl, Rhein, und 20 Mark Silbers. — Siegler: Wolf 
T. d. Breitenlandenberg. 

ftS5. Bad^ 1518, 8 Gal. Jal. (24. Brachmonat) anno VI Papat. 

Leonis. X. — Latein. 

Anton Pacci (Subdecanus Ecclesise Florentinae), päbst- 
licher Nuntius bei der Eidgenossenschaft^ ertheilt unentgeltlich 
einen Ablass denjenigen» welche die Capelle derb, drei Könige 
zu Baden unterstützen. 

ASS. Baden 1519, 21. Febr. — Latein ^ gedrackt. 

Indulgenz- und Absolutions-Schein, ausgestellt in Kraft der 
Ablassbulle Pabst Leo's X., dat. 18 Cal. Oct. 1517» Air Caspar 
Bodmer» Verena Brunner, dessen Ehefrau, und ihre ehelichen 
Kinder : Caspar , Jakob , Dorothea, Regula, Elisabetha , Barbara 
und Anna ^ für Beisteuern an den Bau der St. Peterskirche. 
— Mit dem Siegel des Fransciskaners Bernardin Samson von 
Mailand. 

Sa«. Königsfelden 1519 , 14. März. 

Installationsact des Herrn Hans Urban Wjss von Eglisau 
als Pfarrverweser zu Birmenstorf auf ein Jahr, gefertigt durch 
den Notar Heinrich Huber von Diessenhofen vor dem »Rede- 
fenstera, in Gegenwart der Priorin, Frau Catharina, geb. Truch- 
sess von Waltpurg, und des Hofmeisters Hans Büler. — Zeugen. 

589. Zürieh 1519, Dienstag den 21. Jun. 

Felix Frey, Probst der Kirche zu St. Felix und Regula, ur- 
kundet, dass der langwierige Streit zwischen Schultheiss und 
Rath zu Baden und den Einwohnern von Ennetbaden , wegen 
der dortigen Capelle, gütlich erledigt worden sei. Dabei inter- 
venirten alis Parteien : für die Behörde zu Baden , deren Ab* 
geordnete: Alt-Schultheiss Berthold Fry und Ulrich Jeger, des 
Rathes; ftir das Kloster Wettingen (als CoUätor von Baden): 
der Grosskeiler Andr. Wenge; der Leutpriester von Baden, 



Regesten des Arehiys der Stadt Baden* 175 

Joh. Schach; uod die vob EDiietbadeii; •— ab Rtchteff, neben 
dem Probst, die drei Chorherren von Zürich: Meister Hans 
Hagnauer, Heinrich Utinger und Anshelm Graf. -^ Siegel der 
Probstei; 

589. Zürich 1520, 19. April. 

Burgermeister und Rath zu Zürich erkennen in Streitsachen 
zwischen Abt Johannes von Wettingen und Schultheiss und Rath 
der Stadt Baden, betreffs der im Zehendbezirk des Spitals 
Baden zu Otelfingen und Boppelsen aufgebrochenen Neugrüte, 
dass das Kloster den Zehenden , als zum Kirchensatz Würenlos 
gehörend, und nicht der Spital (als allgemeiner Zehendherr), 
zu beziehen habe. 

ft#0. Baden 1520, an St. Joh. Bapt. Tag (24. Juol}. 

Die. eidgenössischen Tagherren (von Zürich: Jakob Grebel, 
des Rathes ; von Bern : Caspar v. Mülinen , Ritter , des Rathes ; 
von Luzern: Hans Hug, d. R. ; von üri: üir. Dürler, Seckel- 
meister und des Rathes ; von Sphwjz : Martin z'Bächi , Ammann ; 
von Nidwaiden: Hans Lussy, Seckelmeister und des Rathes; 
von Zug: Conr. Bachmann, d. R. ;,von Glarus: M^rxMad, Am- 
mann) erlassen eine Erkenntniss in der Streitsache zwischen 
dem Kloster Wettingen und Schultheiss und Rath zu Baden, 
über die Art der Verleihung der Leutpriesterei zu Baden. — 
Siegler: Ritter Sebastian v. Stein, von Bem^ Landvogt zu 
Baden. 

541. Zürich 1520, 11. Oct. 

Deutsche Uebersetzung einer Urkunde des päbstlichen Nun- 
tius bei der Eidgenossenschaft, Anton Pucci, Bischofs von 
Pistoja u. s. f., an Schultheiss und Rath zu Baden, wegen An- 
stellung eines Nachmittagspredigers in der Pfarrkirche zu Baden, 

< 

und einer allgemeinen Absolution inii Sinne der Bulle des 
Pabstes Leo X. 

&4«. Constanz 1520 , Montag vor Allerheilrgen (29. Oct.). 
Bischof Hugo von Constanz erlässt auf Wunsch von Schult- 



176 Regesten des Archivs der Stadt Baden. 

heiss und Rath zu Baden ein Mandat an die dortige Geistlich- 
keit: 1) über die PiDichten, die jeder Piiester beim Antritt einer 
Pfründe gegen Schultheiss und Rath zu beschwören habe; 

2) über das Friede bieten von Laien gegen Geistliche; und 

3) über Arrest der Effecten fremder Geistlichen» die den Wir- 
then schuldig geblieben. —«Siegel, des Bischofs. 

54S. Zärich 1520, Freitag nach St. Niclaus (7. Dec.). 

Marx Roisty Burgermeister der Stadt Zürich > ürkundet» dass 
er dem Hans Falk» Burger zu Baden» als Lehentrager des 
Spitals daselbst» den Kirchensatz zu Steinmaur und Regensberg 
sammt des Spitals Zehenden im Zürchergebiet verliehen habe. 
~ Siegel des Burgermeisters. 



Berichtigung. 

Seite 92 Zeile 10 von oben lies Moos statt Bros. 



Register 

2u vorstehenden Regesten. 



Personenregister. 

Die Zfliden besiehen tidi auf die Nummern der Regesten. 



Aarborgy Rudolf von, 479. 
Aarburg, Thüring Ton, 288, ^96. 
(Achsenhalm, Peter, 491. 
Adlikon, Hermann Yon, 158. 
Aebli, Wemher, 353. 
Agnes, Aebtis^, 14. 
Agnes, Königin von Ungarn, 18, 19, 

23, 32, 37, 39, 43, 48, 57, 58, 61, 

63, 67. 
Albrecht (Haas), Abt zu Wettingen, 400. 
Albrecht, Herzog yob Brandenburg, 803. 
Alexander (VI) Pabst, 494. 
Almishofen, Hugo Ton, Abt, SU8, 332. 
Altenklangen , ron. s. Klingen. 
Altwis, Gering TOn, 57, 
Ambach, Adam, 468, 496. 
Ambadi, Rüdiger, 438, 505. 
Affiberg, Hans, 435* 
Ambtti, Joseph y 348« 
Ambül, Ulrich, 236, 240, 330. 
Ammann von Bninegg> Adelheid, 110. 
Aimnann von Brunegg, Peter ^ 110. 
Ammann Ton Brunegg, Rutschmann, 

80, 110, 
Anmiann ron Rohrdorf, Buridiard, 129. 
Aimnann, Conrad, 16. 
Amptz, Conrad, 328. 
Andacher, Paul, 443. 
Andlau, Peter ron, 835. 
AngUkon, Hans, 385. 
Attgtikon, Rudolf, 586. 

Biit. Arehiv. U. 



I Anna, Aebtissin zu Zürich, 167. 
Anton, Bischof Ton Siena, 204. 
Aquila, Thomas Ton, 283. 
Armagnaken, die, 310, 316. 
Armbroster, Caspar, 374. 
Amen, Richi Ton, 204. 
Arnold, Conrad, 581. 
Arnold, Heinrich, 852. 
Arnold, Hiltpolt, 91. 
Assmanstetten , Conrad you, 897, 437. 
Auf der Mauer , Ulrich , 436 , 449. 



Bachmann, Conrad, 530 ^ 531, 540. 
Bachmann , Hans , 443. 
Baden, Hans Martin Yon, 325. 
Baden, Heinrich von, 823. 
Baden, Hans von, 323. 
Baden , Rudolf ron , 323. 
Bader, Ellsabetha, 11. 
Bader, Johann, 7, 11. 
z'Bächi, Martin, 540. 
Baldegg, Markward yoii, Ritter, 357. 
Baidinger, Cleyi, 381. 
Baldinger, Heinrich, 381. 
Baitelstein, Hartwitta von, 83. 
Balthasar, gew. Pabst Johann XXIH., 228. 
Baradts, Heinrich, 363. 
Beggenhofen, Lüthold T<m, 3. 
Beg^nhofen, Rudolf Ton, 2,5. 
Begharden, die, 184, 202. 
Beguinen, die, 184, 202. 

12 



178 



Register. 



Berthold, Anna, 359. 

Berthold, Hans, 359. 

Bemer, Johannes, 53, 56. 

Beuggen (Bäckheim), Hermann Ton, 127. 

Biber, Schultheiss in Zürich, 2. 

Biberli, Heinrich, 180. 

BiLerli, Hag, 2. 

Bidermann, Heinrich, 167. 

Bidermann, Niclaus, 167. 

Biedteran, Rutschmann von, 127. 

Bieger, Hans, 490. 

Bind, Catharina, 349. 

Bind, Georg, 468. 

Bind, Hans, 230, 350, 560, 395. 

Bind, Hans, 485, 501. 

Bind, Heinrich, 377, 378, 583, 407. 

Bind, Peter, 349. 

Bind, Rüdiger, 323, 326, 528, 334, 
341, 350, 355, 385. 

Birchdorf, Heinrich Ton, 49, 52, 53. 
Bircher, Heinrich, 158. 

Birmenstorf, Peter von, 70. - 
Birchmeyer, Diebold, 489, 499* 
Bischof, Hdnzmann, 230. 
Bischof, Margaretha, 166. 
Bischof, Rudolf, 230. 
Bitterkraft, Johann, 70. 
Blum, Hans, 167, 168, 173, 218, 222. 
Blum, Ulrich, 337, 370, 590. 
Blumenberg, Diethelm von, 80. 
Blumenegg, Heinrich Yon, Jkr., 194. 
Bluntschli, Friedrich, 515. 
Bluntschli, Johann, 388. 
Bluntschli, Niclaus, 442. 
Bodmer, Caspar, 536. 
Bodmer, Verena, Caspar, Jakob, Re- 
gula u. s. f., 536. 
Böhem, Peter, 346. 
Bonstetten, Hans von, Ritter, 180. 
Boswiler, Hans, 339. 
Boswiler , Ulrich 359. 
Bräm, Rudolf, 222. 
Bramberg, Jakob, 444 «' 445,' 449, 
466, 498, 508. 



Brandenburg, Albrdcht yon, Herzog, 303. 

Brandenburger, Conrad, 68. 

Brandis, Heinrich yon, Bischof, 91, 
^3, 100. 

Brandis, Ulrich Thüring yon, 179. 

Breitenmoser, Rudolf, 444. 

Brennwald, Niclaus, 315. 

Brüggler, Brida, 506, 507. 

Brühunt, Lüthold, Ritter, 3. 

Brümsi, Elisabetha, 35. ^ 

Brümsi, Johann, gen. am Stad, 186. 

Brümsi, Niclaus, 35. 

Brümsi, Rudolf, 29. 

Brun, Anna, 325. 

Brun, lakob, 2. ^ 

Brun , Jakob , Schultheiss zu Zürich, 3. 

Brun, Johann, 180. 

Brun, Rudolf j Burgermeister, 59. 

Brun, Rudolf, 235, 263, 267, 268, 
281, 298, 300, 315, 319, 520, 
521, 399. 

Brunnen , Hans zum , 400 , 430. 

Brunnen, Heini zum, 221, 263, 266.» 

Brunnen, Peter zum, 254, 265. 

Brunner, Conrad, Aht zu Muri, 213. 
Brunner, Gutta, 221. ^ 
Brunner, Hans,> 432, 510. 
Brunner, Heinridi, 249. \ 

Brunner, Johann, 280. 
Brunner, Leonhard, 508, 515. 
Brunner, Walther, 177, 179. 
Bubendorf, Adrian yon, Jkr., 553. 
Bubendorf, Hermann yon, Jkr., 431; 
Buchser, Hemmann, 173, 187. 
Büel, Hans zum, 555. 
Büel , Ulrich am , s. Ambül'. 
Büler, Agnes, 384. 
Büler, Bans, 230, 406, 537. 
Büler, Hans Toni, 569. 
Büler, Hermann, 125, 130, 166, 356. 
Büler, Rudolf, 88, 92, 98, 106, 
124, 125, 130, 131, 139, 140, 
1^5, 151, 157, 166. 
Bulli (BuUinger) üeinrieh, Decan, 535. 



Regkiter. 



179 



Bnnioger, Rudolf, 857. 
Bfinigen, Rudolf von, 293, 513. - 
Bäntz, Hans, 524. 
Bärgin, genannt der Ammann, 248. 
Burgler, Heinrich, 563. 
Bfirli, Conrad, 332. 
Bussingen, Anna ron, 534. 
Büttikon, Catharina Ton, 84. 
Buttikon, Hans Ton, Jkr., 424. 
Büttikon, Hans Hermann Yon, 173. 
Büttikon, Heinrich Ton, Jkr., 424. 
Büttikon, Job. yon, Chorherr, 4. 
Büttikon, Joh. von, Ritter, 52. 
Büttikon, Joh. Ton, Probst, 84. 
Büttikon, Job. Ton, gen. Hofineister, 85. 
Büttikon, Vargarefha Ton, 475. 
Büttikon, Mathias Ton, alter, 424. 
Büttikon, Mathias Yon, 424, 440, 472. 
Büttikon, Ulrich Ton, 473. 
Büttikon, Walther Yon, älter, 424. 
Büttikon, Waltber yon, Ar., 424. 
Büttikon, Wemher Ton, 81. 
Bari, genannt Kurts, s. Kurtz« 
Buri, Hans, 458. 

Burkhard, Schre&er der Königin Ag- 
nes, 37, 39. 
Burkhard CWys), Abt, 460, 495. 
Bumkilch, Conrad Ton, Jkr., 589. 
Businger, 5. 

Businger, Heinrich, 578. 
Businger, Leutpold, 236. 
Basinger ,^ Lüthold, 69. 
Busnanger, Peter, 88, 92. 
Busnanger von BelUkon, 257. 
Bussnang^, AlbrecbtYon, Freiherr, 445. 
Bussnang, Conrad Ton^ 467. 

Cadelburg, Cleri, 296. 

Carl, röm. Kaiser, 83, 87. 

Cham, Jaköb yon, 284, 345. 

Cham, Rudolf, 552. 

Chromer, Ulrich, 445. 

Conrad (Branner), Abt za Muri, 243. 

Constanz, Johann ron, Svbprior, 4 94 , 495, ^ 



Dampffi, Cbins, 340. 

Dämpfll, Ulrich, 492. 

Denkingen, HeinricbTon, Probst, 423. 

Dettling, Conrad, 458. 

Deutscher Orden, 90, 400. 

Diessbach, Christoph Ton, 506, 507. 

Diessbach, Ludwig ron, Jkr., 454. 

Dietrich, Hans, 560. 

Dörflinger, Bernhard, 259. 

Dösch, Ulrich, s. Jager. 

Derer, Conrad, 497, 524. 

Dürler, Hans, 474, 480, 494. 

Dürr, Hans, 360. 

Dürr, Jobann, Abt zu Wettingen, 207, 

208, 209, 210, 244, 224, 253, 235. 
Dunstorf, Nidaus, 248, 557, %44. 
Durrenacht, Grethe von, 452. 
Durrenacht, Ulrich yon, gen. Gutterolf, 

Ritter, 452. 

Eberhard (Schwager) , Abt m Rheiaau, 

352. 
Eberli, Heini, 454. 
z'Ebnacb, s. Zd»nach. 
Ebned^ Bilgeri, 46. 
Ebned, Conrad yon, gen.yoDRüti, 46. 
Effinger, Caspar, 378. 
Efflnger, FridOlin yon, 426, 447, 475. 
Effinger, Hans, 509. 
Effinger, Helnridi, 345, 574, 545. 
Effinger, Ludwig, 245, 264. 
Effinger, Peter, 586, 427. 
Effinger, Thüring, 378. 
Egbert, Ritter, Schultheiss zn Schaff- 

hausen, 72. 
Eggel, Hermann, 385, 450. 
Eglin yon Herdem, (k>nrad, 526. 
Eglln yon Herdem, Ludwig, 525. 
Eichenberger , Ulrich, 257, 259. 
Eichiberger (auch Eichibeig) Johann yon, 

57, 63. 
Eidgenossen, 488, 245, 248, 250, 

236, 244, 308, 309, 324, 593, 445, 

528, 555. 



im 



Register. 



Eigensatz, Han«, 489. 
Einfaltig, Barbara, 485. 
Einfältig, Nidaoa, 485. 
Einwil, Claus von, 236« 240, 279. 
Einwil, Peter von, 356. 
Eliaabetha, Aebtissin in Zärich, 3. 
Eiisabetha, Königin, 18, 19, 23. 
Elisabetha, Priorin in Oetenbach, 129- 
EUerbach, BorUiard Ton, alter j 29» 

30, 83. 
Endinger, Concad, 447. 
Endinger, Hans; 294, 350. 
Engelhard 4 Heinrich, 381. 
Ennentacher, Paul, 474. 
Enwil, Hans ron, 531. 
Ensisheim, Erhard von, 90. 
Eptingen, Catharina von, 81 • 
Eptingen, Götz von, 81. 
Eptingen, Götz Heinrich yoii, Ritter, 329. 
Eradingen, genannt Schoibery Conrad 

von, 144. 
Erhard, Hans, 512, 422. 
Erlach, Hans Ton^530. 
Erlach , Rudolf Ton , 469. 
Erlach, Ulrich Ton, Ar., 255) 256, 

257, 260, 279. 
Erhicher, Paul, 533. 
Ersam, Heinrich, 411, 417. 
Escher , Johann von , Ritter 2« 
Escher, Clevi, 274. 
Escher, Conrad, 274. ^ 
Escher, Elisabetha, 502, 529. 
Escher, Götz, 222, 315. 
Escher, Hans, 334. 
Escher, Heinrich, 72, 144. 
Escher, Heinrich, 274. 
Escher, Jakob, 511. 
Escher, Jako|), Ritter, 515. 
Escher, Johann, 72, 121, 144. 
Escher, Johann, älter, 221. 
Escher, Johann, 222. 
Esdier, Johann, 442. 
Escher, Margaretha, 121, 144. 
Escher, Margaretha, 442. 



Escher, Rudolf, BorgonneiBter , 498, 

500, 518. 
Esel, Achaz, genannt Schenk, 154, 165, 

175, 182, 223, 340. 
Esel, Else, 223. 
Etter, Niclaus, 119. 
Etterlin, Anton, 359. , 
Etzwiler, Heinrich Yon, 127. 
Eyl, Johann Ton, 191, 193. 

Fahr, Eberhard von, 69, 116, 121. 

Fahr, Johann Ton, 69. 

Fahr, Margaretha yon, 116, 121. 

Falk, Hans, 513, 543. 

Falk, Ulrich, 508. 

Falkenstein ^ Erhard Ton, 306. 

Falkenstein, Wernher yoii, Jkr., 194. 

Fankhauser, Peter, 443. 

Fehr, Hans, 394, 396. 

Fehr, Heinridi, 405. 

Fehr, Petermann, Ritter, 531. 

Feyerabend, Hartmann, 417, 425, 426, 

475, 481. 
Felwer, Ulridi, 316. 
Fides, Aebtissia in Zörich, 21. 
Fingerlin, Anna, 81. 
Fingerlin, Honaann, 81. 
Fink, Johann, 116, 144, 315, 374. 
Fink^ Margaretha, 116, 144. - 
Fischer, Hans, 497. 
Fischer, Johann, 335. 
Fischer, Mathias, 49. 
Fischli, Hans, 458. 
FlecUi, Martin, 527, 530. 
Forscher, Johann, 15. 
Forster, Bertfaiold, 208. 
Frauenfeld, Dominic, 474. 
Freitag, Agatha, 96. 
Freitag, Heinrich, 96. 
Freitag, Heinrich, 327, 328. 
Frey, gen. Blibnit, Ulridi, 281. 
Friburger, Burkhard, 342, 370. 
Fribnrger, Georg, Jkr., 384. 
Frickard, Thüring, 430. 



Register. 



181 



Fricker, Midaiu, 330. 
FriObolt, Hans, Jkr., 359w 
Fridingen, Wilhelm Yon, Jkr., 344. 
Fridinger, Itel, Probst, 1^. 
Friedrich (Graf Ton Zolleni), Bisehof 

za Constanz, 277. 
Friedrich, röm. König, 299, 301, 322, 

345, 351, 366. 
Frio, Rudolf, 38, 42. ' 
Fry (Frig), Berthold, 509, 522, 538. 
Fry,^Beri8chi, 293. 
Fry, Caspar, 468, 485. 
Fry, Cuni, 362. 
Fry, Felix, 538. 
Fry, Hans, 378, 409, 428, 432, 435, 

440, 456, 459, 467, 470. 
Fry, Hans, 421. 
Fry, Hans Friedrieb, 451. 
Fry, Ita, 26, 36, 37, 39, 42. 
Frobnrg, Graf Johann ron, 71, 76* 
Fruntz, Arnold, 469, 498, 508, 518. 
Faller, Heinrich, 33. 
Furer, Heinrich, 326, 352. 
Fürstenaner , Hans, 385. 
Fürstenberg, Graf Heinrieh von, 278. 

Gassli, Heinrich im, 421. 

Gassen , Walther in der, 394, 396, 415, 

419, 443, 466. 
Gebistorf, Johann, 349. 
Gebistorf, Rutschmann, 257. 
Gechtlingcn, Sigy Ton, Jkr., 101. 
Gemseli, Adelheid, 40. ' 
Gemseli, Cuni, 40. 
Gerbrecht, Hans, 508, 5 IB. 
Gerhart, Claus, 347. 
Geroldsegg, Johann Ton, 351. 
Gessler, Heinrich von, Ritter, 12. 
Gessler, Heinrich Ton, 57, 114, 157. 
Gessler, Ulrich Ton, 12. 
Gessler, Ulrich Yon, Ritter, 57. 
Gevetterli, Heinrich, 64, 66. 
Glarns, Rudolf von, Ritter, 15. 
Göldli, Heinrich, Ritter, 436, 443, 466. 



GöldU, Paul, 274. 
GöldU, Ruland, 484. 
Göldscbi, Heinrich, 516, 517, 5t8, 6di. 
Götschi, Fridolin, 295. 
Gossmann, Adelheid, 470. 
Gottfried, Abt zu Rüti, 228, 232. 
Gradner, Bernhard, Herr za Eglisan, 
. 397, 487. 

Gränikon, 'Wemher ron, 25. 
Graf, Anshelm, 538. 
Graf, Michael, 284. 
Grebel, Christoph, 467, 470, 508. 
Grebel, Christoph, Jkr., 512, 522; 
Grebel, Hans, 274. 
Grebel, Jakob, 540. 
Grebel , Lüthold , 222. 
Grebel, Ulrich, 386. 
Gregor XH., Pabst, 191. 
Greifensee, Elisab. von, Aebtissin, 318« 
Greifensee, Hans von, 373. 
Greifensee, Hans Rndolf von, 373. 
Greifensee, Hans Ulrich von, 373. 
Gremiich, Hermann, 179. 
Griessen, Wilhelm von, 340. 
Griessenberg, Magd., 365, 366, 367« 
Grieshain, Johann von, 72. 
Grieshain , Wemher von , Ritter , 72. 
Gruber, Ulrich, 458. 
Grunenberg, Hemmann von, 170. 
Grüneuberg, Walther von, 318. 
Grünenberg, Wilhelm von, 290« 
Grünenzwy, Nidaus, 467, 470, 495^ 

497, 506, 508, 521. 
Grüt, Matthäus von, 460. 
Güdoler, Burkhard, 158. 
Gugelberg, Heinrich, 167. 
Gugelberg, Heinrich, jgr., 167. 
Gurk, Johaiuvon, Fürstbischof, 71, 73. 
Guss, Waldburga, 388. 
Gutjahr, Ulrich, 491. 

Haas, Albrecht, Abt zu Wet&igen, 400. 
Haas, Johann, 270. 
HabermüUer, Han», 377. 



112 



Register. 



Habsburg, Graf Johann yon, 69, 152, 179. 
Habsburg, Rudolf yon, 107. 
Hämmerli, Felix, 232. 
Hag, Heini zum, 405. 
Hagnauer, Hans, Chorherr, 538. 
Hagnauer, Johann, Abt zu Muri, 446. 
Halbhcrr, Johann, 344. 
Halden, Emi in (an) der, 394, 396. 
Halden, Dietrich in (anj der, 415, 419) 

458, 466, 469. 
HaUwyl, Hans yon, 230. 
Hallwyl, Thüring yon, 280. 
HaUwyl, Walther yon, 199, 391, 481. 
Hans, Peter, 389. 
Has, Rudolf, 491. 
Hasler, Günther, 219. ' 

Hasler, Heinrich, 489. 
Haso, Rudolf, 39, 47, 65, 75, 82. 
Hassfurt, Heinrich, 396. 
Hauchenbrunner , Hans, 377. 
Hege, Anna yon, 193. 
Hegendorf,. Conrad yon, 1« 
Heidegg, Lorenz yon, Abt, 533. 
Heiden, Heinrich, 430. 
Heidenheimer, Friedrich, 280. 
Heinis, Claus, 397. 
Heinrich, Bischof zu Gonstanz, s. yon 

Brandts. 
Heinrich, Bischof xu Gonstanz, s. yon 

Hewen. 
Heinrich, Abt zu St. Blasien, 123. 
Heinrich, Rudolf, 436. 
Heinz, ein Waldbruder, 114. - 
Heinz, Hans,. 435. 
Heinz, Rudolf, 338. 
Heinzli, Rudolf, B79. 
Hemmann, Hänsli, 42. 
Haitscher, Berthold, 59. 
Henzli, Hans, 527,. 528. 
Herbst, Jakob, 260. 
Herdiner, Rudolf, 59. 
Hermann, Bischof zu Constanz, s. yon 

Landenberg. 
Hermann, Hans, 217. 



Hertenberg, Bertschmann yon, 127. 
Hertenstein, Ubrich yon, 230, 272, 279. 
Hess, Hans, 384. 
Hetzel, Caspiar, 443, 449, 474, 505, 

508, 518, 523. 
Hetzel, Ludwig, 353. 
Heudorf, Bilgeri yon, 299, 304. 
Hewen, Heinrich yon, Bischof, 333, 

.342, 343, 346, 362. 
Hewen, Rudolf yon. Probst, 179. 
Hiltbrand, Melchior, 517. 
Hirt, Clara, 56. 
Hirt, Cuni, 56. 
Hirzberg, Ulrich, 284. 
Hoen, Wernher, 236, 240. 
Hochberg, Agnes yon, 169. 
Hochberg, Markgraf Otto yon, Bischof 

202, 218, 219, 231, 243, 244. 
Hochstrasser , HänsU, 217. 
Hofmann, Heinrich, 4. 
Hoünann, Heinrich, 451. 
Hofinann, Wernher, 4. 
Hofstetten, Gaudenz yon, 59. 
Hofstetter, Ulridi, Jkr., 91, 100. 
Holderberg, Heinrich yon, 3* 
Holzach, ^oh., 315, 319, 321, 325, 

336,^ 341, 347, 355, 356, 378, 383, 

399, 511. 
Homburg, Hans yon, -älter, 203. 
Homburg, Heinrich yon, 22. 
Honegger , Rudolf, 448. 
HÖmli, Conrad, 219. 
Hosang, Hans, 303, 339, 350. 
Hosang, Jakob ^463. ' 
Haber, Bartholomäus, 415, 419. 
Huber, Bürgi, 326. 
Huber, Conrad, 166. 
Huber, Hans, 311. 
Huber, Hemrich, 537. 
Huber, Johann, Ritter, 132. 
Hug, Hans, 540. 
Hugo, Abt, s. yon Almishofen. 
Hugo, Bischof zu Constanz, s. yon 
> Landenberg, 



Register» 



188 



Hünenberg, die Ton, 201- 
Hünenberg, Anna yon, 193. 
Hünenberg, Gottfried von, 110, 153. 
Hünenberg, Hans, 285, 311, 323, 328, 

341. 
Hünenberg, Heinrich, 399, 409, 414, 

420, 428, 429, 438, 450, 454, 461, 

467. 
Hünenberg , Johann und Peter Yon, 20. 
Hünenberg, Peter Ton, gen. Storch, 110. 
Hünenberg, Pete* von, Kirchherr zu 

Rohrdorf, und Johann von, 213. 
Hünenberg, Rudolf von, 153, 185, 193. 
.Hünenberg, Ursula Ton, 123* 
Hünwyl, Hermann von, 171. 
Hunwyl, Heinrich von, 353. 
Hüsler, Johann, 279. 
Hurst, Heinrich, 329. 
HusU, Jakob und Meehtflde, 157. 
Huttter, Catharina, 78. 

Jakob, Conrad, 396. 

Iberg, Hans, 307. 

Jeger, IJlr. gen. Dösch, 511, 513, 520, 
532« 538. 

Jenni^ Else, 29. 

Jestetten, Heinr. Ton, Ritter, und Bern- 
hard von, 128, 146. 

Iffenthal, Lüthold von. Probst, 1. 

lUover, Conrad, 259. 

Imhof, Emi, 123. 

Imhof, Hans, 371, 373, 374. 

Imthum, die, 201. 

Imthum, Hans Wilhekn, 332. 

Imthum, TVilhelto, Ritter, 195. 

Imthum, Wilhehn, 280, 312. 

Indergassen, s. Gassen, in der. 

Inderhalden, s. Halden, in der. 

luwil, Claus von, 236, 240, 279. 

Inwil, Peter von, 356. 

Johann XXU., Pabst, 208, 212, 228. 

Johann, Abt zu Muri, s. Hagnauer. 

Johann , Abt zu Rheinau , s. Kumbar. 

Johann, Abt zu Wettingen, s.* Müller. 



Johann, jUbt zu Wettingen, s. Türr. 
Johann, Superior zu Wettingen, s. T. 

Gonstanz. 
Joho, Rutschmann, 355. 
Julian, Card. u. päbstl. Legat, 287. 
Jungholz, Wilhelm, 10. 
Jussin^, Urb. Hieronymus, 484. 

Kago, Cuni, 45. 

Kaiser, Conrad, 264, 267. 

Kaiser, Heinrich und Margaretha, 326. 

Kael, Niclaus, 306. 

Kaltschmid, Johann, 344. 

Kaltzwetter, Jakob, 526, 529. 

Kambli, Wemher, 315. 

Karle, Hans, 379, 422. 

Käs, Jost, 308, 309, 311, 312. 

Käs, Peter zu, 530. 

Käser, Hans, 348, 402, 404, 416, 479, 
487, 499, 526. 

Kätzi, Ulrich, 405, 474, 523. 

Kaufmann, Conrad, 26. 

Kaufmann, Cuni, 133. 

Kaufmann, Hans und Ursula, 272. 

Kaufmann, Heini, 124, 261. 

Kaufmann, Heinrich, 25, 53. - 

Kaufmann, Jakob und Agnes, 76. 

Kaufmann, Johann, 60, 89. 

Kaufmann, Margaretha, 227. 

Kaufmann, Verena, 295. 

Kaufmann, Wemli, 124. 

Kayser, Jakob, gen. Meyelin, 277. 

Keller, Hans, 438. 

Keller, Heinrich, 374. 

Keller, Heinz, 137. 

KeUer, Johanii, 425, 426, 447. 

Keller, Johann, Bürgermeister in Zü- 
rich, 338. 

Keller, Peter, 315. 

Keller, Rudolf, 341, 362. 

Keyblin , Niclaus , 273. 

Kiel, Joseph, 222. 

K^Uchmann, Hans, 361* 

Kilchmann , Hartmann , 274« 



m 



Register. 



KUdunaiter, Anna, 325. 

lUingeUuss, Hans, 294, 295, 300, 383, 

407, 409, 414, 422. 
Klingelfass, Johann, 100, 140, 144, 

151, 162, 179, 187. 
Klingelfuss, Mechtild, 187.« 
KUngelfus9, Ulrich, 179, 187, 199, 

213, 230, 239, 246, 250, 253, 254, 

256, 257, 259, 260, 267, 270, 272, 

274, 285, 288. 
Klingelfuss, Verena, 162. . 
Klingen (Alten), 'Walther Yon, Freiherr, 

115, 171, 205, 258. 
Kimgen (Hohen), von, die, 205. 
Klingen, Margaretha von, Aebtissin zu 

Seckingen, 256. 
Knecht, Hennin, 185. 
Knüssegg, Hans yon, Ritter, 506 — 508. 
Koch, Jakob, 309. 
Köppli, Walther, 354. 
Koffel, Regula, 506. 
Kramer, Arnold, 78* 
Kramer, Ludwig, 415, 419. 
Kranz, Hans, 516. 
Krebser, Wilhelm, 329- 
Krenkingen, Hemmann Yon, Freiherr, 95. 
Kriech, Hans, älter, Jkr., 173. 
Kriech, Hans, Ritter, 179. 
Krieg von Bellikon, die, 148. 
Krieg Ton Bellikon, Hans yon, 213, 

255, 257, 289. 
Krieg yon Bellikon, Johann yon, 289. 
Krieg yon Bellikon, Rudolf yon, 213, 257. 
Krieg, Hans, 317. 
Krieg, Johann und Ulrich, 59. 
Krieg, Rudolf und Catharina, 80. 
küchU, Jo«., 443, 449, 466, 469, 474, 

491, 498, 508, 518. 
Kümberlin, Cuni, 316. 
Küng, Hans und Adelheid, 89. 
Küng, Ludwig, Schultheiss, 527. 
Küssnacht, Elisabetha yon, 106. 
Kumbar , Johann , Abt zu Rheinau , 332« 
Kuner, Hans, 422« 



Kunsen, Conrad Von, 388. 
Kupferscbmid, Conrad, 394. 
Kurz, Hans, 225, 250, 257. 
Kuwenspiess, Heinrich, 372. 
Kyser, Hans, 436, 449, 466. 

Lacher, Claus und Yenma, 133. 

Läder, Hans., 363. 

Lamparter, Hans,. 238. 

Landenberg (Breiten), Haas, Wolf nnd 

Anna yon, 534. 
Landenberg (Breiten), Hennann yon, 

Bischof, 382. 
Landenberg yon Greifensee, Hennann von, 

34, 36, 134, 3^4. 
Landenberg yon Greifensee, Wsdther und 

Margaretha yon, 280, 299, 304. 
Landenberg (Hohen), Hermann yon, gen. 

Rick, 171, 240. 
Landenberg (Hohen), Hugo yon, Bischof, 

471, 472, 473, 476, 477, 482, 483, 

542. 
Landenberg (Hohen), Hugo yon, Rit- 
ter, 99. ^ 
Landenberg yon Werdegg, Hermann von, 

171. 
Landenberg yon Werdegg, Rudolf von, 

171, 299, 304. 
Landolt, Fridolin, 496« 
Landolt, Heinrich, 415, 419* 
Landolt, Ubrich, 491, 496, 498, 499, 

523. 
Lang, Claus, 489. 
Latten, am, s» Letter. 
Laufenberger , Clevi, 466« 
Laufenberger^ Hans, 123. 
Lechmann, Hans und Anna, 361* 
Legem, Jobann von, 116. 
Leimbach, Rudolf, 259* 
Leimbach, Ulrich von, 515. 
Leiningen, Elisabetha von, Aebtiflsin la 

KönigsfeUen, 220, 285. 
Lengg, der Alte, 414. 
Leo X, Pabst, 536. 



Register. 



185 



Letter, Rudolf, 430, 449. 

Lidig, Heinricli, 15. 

Lieb, Bartholomäus, 370- 

Liebegg, Hemmann von, 179. 

Liebegg, Hermann Ton, 81. 

Liebegg, Werner von, Johann Yon, und 

Johann jgr. yon, 11. 
LiebenJTels, gen. Lanz, Hekirich yon, Jkr«, 

und Agnes yon, 525. 
Lienbeim, Conrad, 17, 23, 26. 
Locher, Georg, 354, 365, 366, 370, 

372, 380, 398, 408,. 410. 
Locher, Hans, 524. 
Locher, Niclaus, 337. 
Loelin, Hans, 360. 
Low, Gleyi, 401. 
Low, Hans, 384. 
Lubetsch, Johann, 273. 
Lüthold, Probst, s. yon Iffenthal. 
Lutbrand, Lucas, 416, 417, 425, 455, 

459, 463. 
Lunkhof^, Hargaretha yon, Elsbeth 

jgr. yon, und -Anna yoa, 3. 
Lunkhofen, Rudolf yon, Ritter, Els- 
beth yon, und Hemmann yon, 3. 
Lupfen, HansYon, 153, 171, 174, 176, 

177, 178, 179, 276. 
tupfen, Heinrich yon, 108. 
Lussy, Hans, 540. 
Lutemau, Rudolf ypn, Jkr., 378. 
Lutemau, Sebastian yon, 441. ^ 

Haassmiinster , Heinrich yon, 132^ 

Mad, Marx, 531, 540. 

Magern, Conrad, 210. 

Mailand, Herzog yon, 249. 

Maler, Margaretha, 369* 

Mandach, Pantaleon yon und Anna yon, 

222. 
Maness, Anna, 192. 
Maness, Felix, 236, 240, 280. 
Maness, Heinrich, 1. 
Maness, Heinrich, 59. 
Maness, Rüdiger, Ritter, 59« 

Bist. Archiv. U. 



Maness (im Hard), Rüdiger, 121. 
Mannsperg, Burkhard yon, 198. 
Markward, Bischof zu Gonstanz, s. yon 

Randegg. 
Markward, Johann, 408. 
Markward 4 Leutpriester zu Baden, 97. 
Martin V., Pabst, 228, 229, 232. 
Matfays, yon Trier, 132. 
Matter, Verena, 64. 
Mattier^ Auna, 253. 
Maurer, Johann, 429, 485. 
Maurer, Ulrich, 480. 
Medici, Conrad, 346. 
Meinhart, Rudolf, 65. 
Meiss, Hans, 436, 439. 
Meiss, Heinrich, Bürgermeister, 180, 

236, 240. 
Meiss, Jakob, 530« 
Merischwand, Hans, 165. 
Mettler, Johann, 279. 
Meyenberg, Hans und Adelheid, 258. 
Meyenberg^ Hans, 469, 508. 
Meyenberg, Rulzmann, 331. 
Meyenberger, Johann, 70. 
Me^er yon Kirchdorf, Hans, 123, 164. 
Meyer yon Knonau, Rudolf, 59. 
Meyer yon Muri, Ulrich, 16. 
Meyer yon Siggingen, Heinzmann und 

Margaretha, 45, 55. 
Meyer, CaciUa, 152, 159, 160. 
Meyer, Cathsffina und Niclaus, 54. 
Meyer, Conrad, 49, 51 — ^53, 55. 
Meyer, Conrad Rudolf, 50, 52, 54. 
Meyer, Götz, 53, 71, 76, 81, 82, 104. 
Meyer, Götz jgr., 104, 136, 152, 

160. 
Meyer, Hans, 152, 160. 
Meyer, Hans und Adelheid, 420. 
Meyer, Heinrich, 251, 260. 
Meyer, Heinrich, 55. 
Meyer, Heinrich tmd Rudolf, 150. 
Meyer, Heinrich, 256, 257, 348. 
Meyer, Heinrich, 489. 
M»yer, Hemmann, 285. 

12 * 



<M 



Register. 



Meyer, Hensli, 251. 

Meyer, Johann, 218, 224, 398, 408. 

Meyer, Lienhard, 436, 452, 459, 460, 

231, 246. 
Meyer I Marg^aretha, 74. 
Meyer, Rudolf, 34^ 42. 
Meyer, Rudolf, 64. 
Meyer, Rüdiger, 439, 445, 448, 464. 
Meyer, Verena, 344. 
Meyer, Walther, 94, 400. 
Mirer, Walther, Abt zu Engelberg, 487. 
Moelin, Agnes, 425. 
Moergelin, Cuni, 83. 
Mohr, Peter, Chorherr, 484. 
Molitor, s. Müller. 
Hontfort, Grafin Ton, 546, 547. 
Moos, Heinrich von, 236, 240. 
Mülinen, Caspar yon, Ritter, 540. 
l([ülinen, Egll Ton, 474. 
Mülinen, Hemmann Ton, Ritter, 440. 
Mfiliswand, Heinrich, 236, 240. 
Müller, Afra, 424. 
Müller, Fudolin, S90u 
Müller, Friedrich, 503. 
Müller, Hans, 257, 264, 266, 267, 

268, 270, 274, 285, 288, 291, 294, 

295, 328, 334, 347, 349, 350, 556, 

358, 378, 583, 899, 404. 
Müller, Hans, 480. 
MüHer, Hans und Ulrich, 503. 
MüHer, Heinrich, 323, 350, 368, 503. 
MüUer (Moiitor), Johannes, 206, 243. 
Müller, Johannes, Abt zu Wettingen, 

503, 539. 
MüUer, Margaretha, 378. 
Müller, Peter, 363. 
Müller, Rudolf jgr., 2. 
MüUer, Rudolf, 344, 374. 
Müller, Verena, 295. 
Müller, Wernli, 249. 
Mühier, Ebivhard, Ritter, und Rudolf , 

59, 402. 
Münch, Elisabetha, 247. 
Münch, Waldburga, 388« t 



Muheim, Hans, 548, 523, 830. 
Mundtprat, Agnes, 5^5. 
Murer, Clevi, 306. 
Mutschlin, Hans, 448. 

NSgeli, Junghans, 533. 
Neuenbürg, Wolfram von, Graf, 4 42. 
Nesselbuf, Conrad, 407, 446, 493. 
Nesselhuf, Elisabetha , Peter und Catfaa- 

rina, 407. 
Nesselhuf, Hans, 407, 493. 
Nesselbuf, Jakob, 493. 
NettsUler, Rudolf, 294, 294. 
Niclaus, Rischof lu Merseburg, 224. 
Niesselin yon Brunegg, 70. 
Niesselin, Catbarina und Margaretha, 50. 
Niesselin, Conrad, 49, 50, 54, 55, 60. 
Niessli, Rudolf, 355. 
Nithard, Matthäus, 336. 

Obemdorf, Jakob im, 508. 

Odisner , Catbarina , 349. 

Geheim, Lienhard » 405, 430. 

Oeli, Heinrich, Conrad und Hans, 525. 

Oelzapf, Jobinn und Verena, 402. 

Oeri, Felix, 845. 

Oeri, Hans, 352, 386. 

Oesterreich, die Herrschaft Ton, 50, 
84, 83, 88, 94, 443, 434, 452, 464, 
465, 478, 179, 485, 486, 488, 490, 
494, 498, 203, 245, 246, 223, 226, 
240, 265, 275, 304, 305, 357, 486. 

Oesterreich, Albredit, Herzog tob, 83, 
24, 27, 29, 86, 44, 46, 53, 07f 
83, 85, 86, 94, 403» 434, 436, 
445, 335. 

Oesterreich, Friedrieb, Herzog Ton, 49, 
20, 67, 463, 482, 483, 486» 493, 
495 — 498, 204, 203, 242» 245, 
247, 264. 

Oesterreich, Leopold, Herzog Ton, 5*^8^ 
40, 67, 83, 85, 86, 93, 94, 40^, 
144, 445, 147, 448, 422, 436, 144, 
442, 445i 153^455, 159, 460, 163, 



Register, 



187 



164, 175, 4779 181—183, 186, 2365 
322, 394. 

Oesterreieh, Rudolf, Henog Ton, 67, 
71, 73, 93. 

Oesterreieh, Wilhelm, Herzog tos, 145. 

Oltiager, ffiüasli, 53. 

Olünger, Johann, 8J, 88. 

Om, Hans, 489. 

Oschwald, Heinz, 171. 

Osten, Hemmann von, Ar., 140. 

Ottmann, Peter, 194. 

Otto, Bischof zu Constanz, 9. 

Otto , Bischof zu CoastaBz , s. r^n Hocb- 
bei^ und Rotteten. 

Otto, Bischof zu Constanz, s. ron Sin- 
nenberg. 

Ower, Peter, 326, 347, 348, 362. 

Pantaleon, Johann, 151. 

Patersen, 83. 

Payer, gen. Haler, 462. 

Peter, Heinrich, 62. 

Peter, Simon, 77. 

Peter, Verena, 62. 

Pfaa, 402. 

Pfau, Hans, 509. 

Pfister., Hartmann, 21. 

Pflster, Heinrich, 329. 

Pfister, Verena, 329. 

Pfong,. Ulrich, Jduum, Jakob, Heinrich 

und Hermann, 59. 
Pfyffer, Uli, 150. 
PhiUps, Regula, 338. 
Pucä, Anton, päbsUicher Nuntius, 535, 

541. 
Puchheim, Albrecht yoo, 50. 
Püntiner, Jost, 436, 449, 460, 469^ 

474. 

Rättich, Ulrich, ,518. 
Bätzenhofer, Hans, 518, 523. 
Ramstein, die von, 142, 178. 
Ramstein, Agnes Yon, 169.. 
Ramstein, die Frau von, 141. 



Ramstem, Hemmann TOn, Jfcr., und 

Ulrich Ton, 132. 
Ramstein, Thüring Ton, 169, 183. 
Randep;, Burkh9rd Ton, Bischof, 376. 
Randegg, Harkward von, Bischof Ton 

Constanz, 174, 184, 202. 
Randenberg, EgliTon, Jkr., 106, 198. 
Randenberg, EUsabetha Ton, 106. 
Rappenfoss, Conrad, 126. 
Rechberger, Cuni, 274. . 
Reding, Itel, 279, 352. 
Reding, Rudolf, 236, 240, 443. 
Regensberg, Johann Ton, 4« 
Reiger, Johann, 388. 
Reimann, Uli, 441. 
Rein , Rudolf am , 380, 398. 
Rein, Ulraann am, 530. 
Rein, Ulrich am, 467, 470. 
Reinhard, Bischof zu Worms, 368. ' 
Reinwart, Wernher, 372. 
Rheinacb ,^ Ton , s. Rinacfa. 
Rheinsfelden ^ Arnold Ton , Ritter , 6. 
Rheinsfelden , Familie Ton, 240« 
Richem, Paul Yon, Jkr., 111. 
Richener, Hans, 434, 531, 
Rietmann, Burkhard und Agnes, 146. 
Rietmann, Johann und Anna, 128, 146, 
Rieter, Hans, 228. 
Rinach, Hemmann Ton, Ritter, 157, 

179. 
Rinach, HensU Ton und Rntocbmann Ton, 

140. 
Rinach, Johann Rudolf Ton, Domherr, 

und Jakob Ton, Ritter, -479. 
Rinach, Verena Ton, 140, 295. 
Ringgoltingen, Thüring Ton, 896. 
Riser, Jobann, 217. 
Ritzi, Hans, 362, 363. 
Ritzi, Niclaus, 430. 
Rötelen, Markgraf Yon, 816. 
Rofflin, Caspar, 333. 
Roggemann, Heinrich, 406, 495. 
Rohrdorf, Jakob Yon, 60. 
Rohrdorf, Margaretha Ton, 227, 



188 



Register. 



Rohrdoif, Peter tob, 70. 

Rohrdorf, Rudolf Yon, 287, 239, 246, 

2B7. 
Roibel, Marx, 29B. 
Roist, Heinridi, Borgermeiftter , 394, 

396, 461. 
Rofet, Marx, 442, 494, 534, 543. 
Roisth, Heiiiridi, 458, 499. 
"Ronenberg, Nidaos, 334, 333. 
Rosenegg, Johann Yon, 87. 
Rost, Heim und Hans, 384. 
Rot 9 Lienhard von, 446. 
Roter, Heiarieh^ 400. 
Riibli, Heinrich, 529. 
Rudolf (Grawe), Abt zu Cappel, 419. 
Rudolf, Growkeller zu Weitingen, 493. 
Rüdiger, Guni und WelU, 252. 
RümeU^ Hans, 500, 506—506. 
Rümeli, Regula, 506. 
Rümlang, die yon, 9ft. 
Rümlang, Heinrich yon, Ritter, 56. 
Rümlang, Heinrich yon, Jkr., 264, 265. 
Rümlang, Heinzmann yon, Jkr., 428. 
Rümlang, Hemmann yon, Ritter, 42. 
Rümlang, Henzmann yon, 265, 292. 
Rümlang, Ulrich Von, Jkr., 464. 
Rümlang, Ulrich yon, 265. 
Rümlang, Ulrich yon, 428. 
Russegg, die yon, 486. 
Rüssegg, Anna yon, 200. 
Rüssegg, Hemmann yon« 499, 269. 
Rüsse^ai;, Biarichard und Heinrich yon, 20. 
Rüssegger, Adelheid, 420. 
Ruppli, Hartmann, 427. 
Ru88, Haitö, 449, 474. 
Ryn, Bernhard ze, 290. 
Ryn, Caspar ze, Bischof, 479. 
Ryn, Hans ze, Gomthur, 427. 
Ryn, Hemmann ze, 492. 
Ryn, Johann ze, Domdecan, 344, 346. 
Ryn, Ursula ze, 256. 
Ryschach, Egg yon« Jkr., 495. 

Sachler« Bartholom'aus und Barbara« 358. 



Sal, Laurenz von, 458. 

galer, Hartmann und Conrad, 2. 

Samson, Bemardin, 536. 

Sattler, Johalmes, 243, 273. 

Saup, Erhard yon, 450. 

Sax, Ulrich yon, Freiherr, 506, 507. 

Schach« Henzmann, 256. 

Schach, Johann, 538. 

Schani« Johann yon, 85. 

Schapfer ,' Verena , 329. 

Schamachthal, Caspar yon, Jkr., 347, 

350. 
Scfaamadithal« Wilhehn yon, 378. 
Schell, Caspar, 527. 
Seheil, Hans, 396. 
Schenk, Anton, 442. 
Schenk, Catharina yon, 465. 
Schenk, Heinrich yon, 447, 465. 
Schenk yon Landegg, Anton und Elisa- 

betha, 502, 529. 
Schenk yon Landegg, Markward, 470. 
Schenk yon Liebenberg, Gottfried und 

Anna, 64. 
Scherenz , Rudolf yon , 25.- 
Scherer, Bernhard, 493, 504, 503, 

507, 508. 
Scherer, Heinrich, 332. 
Scherer, Hensli der, 464« 
Scherer, Jakob, 335. 
Scherer, Ulrich, 300. 
Scherer, Ulrich, 355. 
Schiirii, Hans, 469, 523. 
Schindler, 254, 253, 254. 
Schinner, Matthäus, Cardinal, 524. 
Schiri, Hans, 240. 
Schiri, Hans, 350, 374. 
Schiri, Rudolf, 457. 
Schiterberg ,• Heinrich« 274. 
Schiterberg, Margaretha, 328, 583. 
Schlieren, Hug yon, 363. 
Schlieren, Rudolf yon, Rudolf jgr. yon, 

Johann yon und Anna yon, 2. 
Schlik, Caspar, 275. 
Schmid, Conrad, 44. 



Register. 



189 



Schmid, Felix, Burgermeister, 523. 
Schmid, Heinrich, 296. 
Sdunid, Heinrich, 394* 
Schmid, Johann, 354, 410« 
Schmid, gen. yon Mampf, 439. 
Sctanid, Oswald, 274. 
Schmid, Rudolf, 255. 
Schmit, Clara, 90, 106. 
Sdimit, Hans, 246. 
Schmit, Hartmann, 239, 246. 
Schmit, Johann, 89, 90, 106, 122. 
Schmit , Rüdiger und Margaretha , 82. 
Schnider, Hans, 251, 294, 356. 
Schnider, Johann, 53, 65. 
Schnider, Johann, gen. Utaenberger, 91. 
Schnider, Walfher, 100. 
Schodeler, Heinridi, 317. 
Schodeler, Heinrich, 456. 
Schodeler, Rudolf, 373, 393. 
Schöifel, Johann, 346. 
Schön, Rudolf, 15. 
Schpnbenz, Johann, 184. 
Schönbranner, Ludwig, 303, 455. 
Schongöw, Ulrich von, Hans Ton und 

Ita Yon, 139^. 
Schreiber Ton Ow , Ellsabetha , Aebtissin, 

167, 168. 
Schübelbach, Hans, 394, 396, 436. 
Schünneyer, Berthold, 15, 79. 
Schuhneliter , Hans, ^86. 
Schnltbeiss, Hans, Jkr., und Werner, 

295. 
Schulthess, Hans, 515. 
Schulthess, gen. imter dem Schopf, Rudolf, 

274. , 
Schwab, Hans, 288. 
Schwab, Rudolf, 339, 363, 489. 
Schwager, Eberhard, Abt su Rheinau, 

332. 
Schwamendiog, Heinrich yon, 2. 
Schwandegg, Niclaus yon, Ritter, 64. 
Schwarber, Senirich, 238. 
Schwan, Arnold, 151. 
Schwarzmaurer, Hans, 531. 



Schwarzmaurer, Jakob, ülter, und Ja- 

kob Jgr., 274. 
Schwarzmaurer, Itel, 180, 251. 
Schwendi, Conrad, Ritter, 449, 469, 

474. 
S^wendi, Jakob, Ml. 
Schwendi, Johann, Slter, 252, 279, 

280, 284. 
Schwendi, Johann, Ritter, 280, 281, 

315, 347. 
Schwendi, Ulrich, 59. 
Schwerter, Jost, 418. 
Seckler, Johann, 331. ' 
Segenser, Hans Arnold, 373. 
Se^enser, Hans, Jkr., 485. 
Segenser, Hans Rudolf, Jkr., 403, 451. 
Segenser, Johann, 17, 179. 
Seiler, Heinrich, 286. 
Seiler, Johann, 121. 
Seiler, Ludwig, 436. 
Sendler, Claus, 173, 191, 193, 200, 

214, 227, 230, 246. 
Sendler, Hans, 353. 
Sendler, Jakob, gen. Berkhem, 80. 
Senffer, Margaretha, Rudolf und Clara, 

330. 
Sengen, Imar yon, 165, 357. 
Sengen, Walther yon, 357. 
Senger, Hans, 353. 
Senser, Rudolf, 527, 531. 
Seon, Johann yon, 59, 121, 149, 150, 

182. 
Sessler , Hans und Margitretha, 270, 296. 
Sicust, Johann, 533. 
Sidler, Burkhard, 279. 
Siföingen, Rudiger yon, 4. 
Sigmund, Rom. Kaiser, 105, 215, 216, 

227, 271, 275, 277, 278, 322. 
Sigrist, gen. Weibel, s. We&el. 
. Sigrist , Hensli und Margaretha , /327. 
Silbereisen , Hans und Margaretha , 467. 
Süberwyss, Rudolf, 137, 138. 
Sneweli, Conrad, 111. 
Sonnen , Conrad zurund Agnes zur , 132. 



190 



Register, 



Sonnen, H«g lur, 117. 

Sonnenberg, Graf Otto von, Bischof, 

402, 412, 413. 
Sonnenberg, Hans, 469. 
Spar, Johann, 200. 
Spat, Johann, 380. 

Spengler, Rüdiger, 151, 206, 231,244. 
SpiUer, Hans, 415, 419, 422. 
SpUler, Jost, 279, 286, 288, 352. 
Spilmann, Anton, 236, 240. 
Spilmann, Rudolf, 308. 
Spross, Balthasar, 534. 
Staad, Walther am, 49. 
Stad, Conrad am, 378. 
Stad, gen. Brfimsi, Johann am, 180>. 
Stadler, Meinrad, 531. 
Stäger, Coni, 42. 
Stagel, Eberhard, 180, 222. 
Stagel, Friedrich, 262^ 
Stahehnann, Hans, 291. 
Stapfer, Heintkh, 377. 
Stapfer, Johann, 344, 354, 372, 390, 

417, 513. 
Stauffen, Elisabetha Ton, 217. 
S4ehelin, Probst, 469. 
Stein, Sebastian von, Ritter, 540. 
Stein Yon Klingenstein, Conrad von, 

Jkr., 385. . 
Steiner, Werner, 47i, 498. 
Steinmer, Erhard, 292. 
Stettfurt, Johann Ton, 110. 
Stocker, Bartholomäus, 491. 
StöbU, Rudolf, 350. 
Stoffeln, Peter yon, 34. 
Stoffler, Johann Ubrich, 33&* 
Strasser, Hans, 194. 
Studer, 291. 
Studer, Ulrich, 348. 
Stülinger, Hans, Jkr., 377. 
StüTisel, Conrad, 490. 
Stnssi, Johann, 315. 
Stüssi, Rudolf, 149, 279, 284. 
Subinger, Claus, 236, 240. 
Sünikon, Johann yon, 16. 



Süieter, 344. 

Sulz, Graf Hermann von, 105, / 138, 

188, 190, 216. 
Sulz, Graf Johann von, 276, 351, 365, 

366. 
Sulz, Graf Rudolf von, 83, 105, 109, 

137, 138. 
Sulz, Graf Rudolf von, jgr., 216« 
Sulzer, Barnabas, 450. 
Sulzer, Conrad, 450, 454. 
Sulzer, EUsabetha, 328, 383. 
Subeer (von Winterthur), Götz, Rudoil 

und Conrad, 66. 
Sulzer , Hans , 328, 350, 383, 450, 454. 
Sulzer, Hartmann, 495. 
Sulzer, Jos, 328, 38S, 450, 454. 
Sulzer, Ludwig, Catharhia, Hartmann 

und Elsbeth, 54. 
Sur, Thüring von, 392. 
Surläuli, Rans, 353. 
Suter, Heinrich, 2. 
Sytz, Alexander, 528* 

Taohs, Rudolf, 284. 
Tachselhofer , Hans, 251. 
Tachselhofer, Peter, 393—^95. 
Täschler, Pantaleon, 459. 
Tannheim, Johann, 111. 
Tegerfeld, Hans, 331. 
Tegemow, Jakob von, 127. 
Tengen, Conrad von, Freiherr, und 

Heinrich von, Ritter, 43. 
Tengen, Freiherr Johann vcm, 43, 238. 
Tengen von Wartenfels, Hans von, 154. 
Thierstein, Graf Otto von, 143, 179. 
Thig, Jakob, 442, 502. 
Thön, Johann, 342. 
Thomas, Bischof zu Gonstan«, 421, 452, 

453. 
Thorberg, Peter von, 127, 171. 
Törpel, Johann, 454. 
Tössegger, s. von Wildbeig. 
Torer, Hans, 316. 
TramerU, Elli und VU, 292. 



Register. 



191 



Trier , Hathys Ton , ' 1 32 . 

Trinkler, Heinricli, 523. 

Trinkler, Rudolf, 415, 419. 

Tripscher, Mathias, 439« 

Troger, Heinrich, 491,^27. 

Trost, Conrad, 489. 

Trostburg, Adelheid von, A^tisMU, 389. 

Trostburg, Jakob Ton, Ritter, und Dieth- 
mar yon, 81. 

Trostburg, Johann von, Ritter , und 
Anjia von, 28. 

Trostburg, Rudolf von, Ritter, und Jo- 
hann T(«, 70, 81. 

Trüber, Heinrich, 59. 

Truchscss von Lenzburg, Hans, 511. 

Trnchsess YonLenibuTg, Heinrich, 299. 

Tnichsess von T^aldburg, 122. 

Truchsess Ton Waldburg, Catharina, 
Aebtissin, 537. 

Tnichsess Ton Wolhausen, die, 400. 

Tnichsess Ton Wolhausen, Hans, 225. 

Tnichsess von Wolhausen, Heinrich, 
Jkr., 414, 488, 514. 

Truchsess von Wolhausen, Hemmann, 269 . 

Truchsess Von Wolhausen, Hermann und 
Anna, 199. 

Truchsess yon Wolhausen, Jobann, 514. 

TrfiUerel, Rüdiger, 285. 

Tschudi, Heinrich, 527, 530. 

Tschudi, Jost, 279. 

TÜfel, Hermann der, 68. 

Tarier, s. Dürler. 

TuttwU; Adeäeid, 495. 

TttttWii, Harkward, 469. 

UeberUngen, Peter, 291. 
TJnmuss, Hans, 440. 
Unter demschopf, Peter, 68, 83. 
Untergar ter, Hans, 170. 
Usikon, Heinrich, 280. 
Uster, Ulrich 3. 
Utinger, Heinrich, 538. 
Utzenberger, Berthold, 90. 
Utzner, Hänsli, 200. 



Yare, Johann von nnd Eberhard Ton, 

69. 
VelkU, Catharina, 42. 
Test, Johann, 387. 
Vink, Hans, 116, 144, 315, 374. 
Yink, Margarefha, 116, 144« 
Vischer, Heinrich, 479, 487. 
Yischer, Jobann, 335. 
Yölki, Hans, 445. 
Yogel, Heinrich, 329. 
Yogt, Hans, 179. 
Yorster, Berthold, 208. 

Wabern, PetermaAn von, 394. 

Wäscher, Albrecht, 126. 

Wagner, Anna, 253, 312. 

Wagner, Hans, 404, 430, 491, 498. 

Walder, Hans, 391. 

Waldmann, Hans, 386, 415, 419. 

WaUassellen, Conrad Ton, 21. 

Walther, Heinrich, 43. 

Walther (Mirer), Abt zu Engelberg, 187. 

Walther, Oswald, 336. 

Wangen, Heinrich von und Hans von, 

379. 
Wariemberg, Egolf yon, Freiherr, 109, 

137. 
Wasmer, Hensli und Rudolf, 323. 
Watkon (?), Heinrich, Freiherr, 112. 
Weber, Else, 384. 
Weber, Hans, 363. 
Weber, Heinrich, 256, 370. 
Wechingen, Reinhard yon, 135, 176« 
Weggeier, Berthold, 50«-*52. 
Weggeier, Conrad, 51, 61, 74, 75. 
Weggeier, Elsbeth, 75. 
Weggeier, Margaretha, 50, 52. 
Weibel, gen. Sigrist, Rudolf, Wemli, 

Mechtilde, 157. 
Weingartner, Felix, 529. 
Wenceslaus, Rom. König, 105, 108, 

109, 137, 138, 143, 277, 322. 
Wenge, Andreas, 638. 
Wengi, Jakob yon, 59. 



192 



Register. 



Werder, Hans, 988. 

WerdmüUer, Heinrich, 386, 442. 

Werner, der Vogt zu Bmgg, 42. 

Wessenberg, Eglin Yon, 127« 

Wessenberg, Bans von, Ar., mid Ur- 
sula von, 256* 

Weydt, Conrad, 366. 

Widmer, Johann, 95. 

Widmer , Ulrich , 374, 388« 

Wiederkehr, Heinrich, 489. 

Wiener, Catharina, 80. 

Wiener, Hedwig, 111. 

Wiener, Uli, 80, 111. 

Wigel, Hans, 312. 

WigermüUer, Barbara, 484. 

Wildberg, Hans Yon, Jkr., gen. Töss- 
egger, 173. 

Wild, Berlhold,, 276. 

Wild, Claus, 198, 262. 

Wiler, Caspar, 498. 

Winkelried, Arnold von, 530. 

Winmami , Sermannund Anna , 1 28, 1 46. 

Winterthur, Berthold von und Adelheid 
Ton, 47, 48. 

Wirlh, Cleri, 227. 

Wirth, Conrad, 4, 224, 227. 

Wirtlm, Hansli, 397. 

Wirz, Rudolf, 415, 419. 

Wissenbach, Hans, 438, 467. 

Wissenbach, Heinz, 327. 

Wissenbach, Peter von, 527« 

Wissiberg, Bartholomäus Yon, 236, 240. 

Witenstem, Niclaus, 13. 

Wolffurt, Rudolf yon, 179. 

Wolhausen, Beata yon, Aebtlssin, 79* 

Württemberg, Gräfin yon, geb. von Sa- 
yoyen, 385. 



Württemberg, Herzog Ubrich yon^ 528. 

Wust, Johann, 280, 315, 416. 

Wyss, Bilgeri, 442. 

Wyss, Burkhard, 149, 192. 

Wyss, Elisabetha, 356. 

Wyss, Hans Urban, 537. 

Wyss, Heinrich, 385* 

Wyss, Mathias, Burgermeister, 508, 

510, 527. 
Wyss, Ulrich, 21. 

Zäs, Ulrich, 447. 

Zebnach, Jakob, 498. 

Zeiger, Caspar, 527. 

Zeiger, Maricward, 279. 

Zeller, Johann, 262. 

Zender, Berthold, 91. 

Zenter, Henzli, Jkr., 100, 101. 

Ziboel, Jakob, 132. 

Ziegler, Grosshans und Kleinhans , 388. 

Ziegler, Hans, 367. 

ZiUem, Wilhehn yon, Ritter, 385. 

Zimmermann, Bernhard, 390, 410, 

411. 
Zimmermann, Jakob und Anna, 520. 
Zobrist, Conrad, 456. 
Zoller, Berthold und Emma, 84. 
Zollern, Graf Friedrich yon, Bisdiof in 

Constanz, 280. 
Zuben, Georg yon, ^36, 240. 
Zukäs, Peter, 530. 
Zurkinden, Niclaus, 436, 466* 
Zwicker, Johann, 16, 28, 33, 34, 37, 

40, 42, 45—48, 53, 54, 60, 62, 65, 

74, 77, 78, 81, 82, 84. 
Zwicker, Margaretha, 65, 88, 93, 

130. 



Register. 



Id3 



Ortsregister. 



Aaraa, 132, 170, 171, 178, 183, 188, 
237,. 247, 285, 353, 3(16, 441. 

Aarburg, 173. 

Aargaa, 29, 30, 34, 50, 81, 87, 93, 
115, 163, 188, 190, 217, 234, 405. 

Alexandria, 524. 

Amersweü, 344. 

Aschaflfenbarg , 268. 

Baden im Aargan, 4 — 8, 11, 13, 17, 
21—26, 28, 29, 33—38, 40—42, 
45 — 56, 60 — 62, 68, 73 — 78, 80, 
82—92, 94 — 100, 103—106, 108, 
111, 115, 117—119, 122, 124, 125, 
130—145, 148, 151, 152, 154—162, 
164, 166, 168, 170—175, 177—179, 
181 — 183, 186—191, 193, 194, 
196 — 206, 210, 212-21», 221, 
223, 224, 226, 227, 229 — 232, 236, 
237, 239 — 241, 243—247, 
249—251, 253—263, 265 — 268, 
270—275, 277, 279, 282^284, 
286 — 291, 293, 296, 300—305, 
307 — 309, 313 — 315, 321 — 324, 
326 — 330, 335, 337, 339 — 345, 
347 — 358, 360, 362—367, 
369 — 373,^375, 376, 378—383, 
385, 390, 392 — 396, 398— 402, 
404—423, 425, 427—430, 432, 
434—436, 438—440, 443—445, 
447, 449, 450, 452 — 457, 459, 
460, 462, 463, 465—478, 480—483, 
485, 486, 488 — 493, 495—498, 
^01, 503 — 509, 511—514, 
516 — 524, 526 — 528, 530 — 536. 
538—543. 

Baden, Spital, 26, 31, 36—40, 44— 48, 
52, 58, 59, 61—63, 65, 74, 82, 
88, 90, 94, 96, 99, 104, 111, 125, 

Bist. Archiv. 11. 



130, 131, 149 — 151, 166, 173, 
192, 201, 203, 206, 207, 210, 211, 
212, 218, 224, 228, !?32, 233, 251, 
255, 279, 285, 299, 304, 326, 331, 
333, 334, 341, 852, 399, 439, 450, 
461, 464, 499, 500, 507, 510, ^12, 
515, 522, 529, 530, 539, 543. 

Badenweiler, 163. 

Bandorf, 311. 

Bar, 277. 

Basel, Hochfttift, 132, 335, 344, 479. 

Basel, Stadt, 117, 132, 156, 162, 169, 
171, 198, 215, 216, 247, 275, 277, 
284, 291, 322, 346, 479, 485, 487. 

BeUikon, 80, 317. 

Benkon, 489. 

Bern, 190, 234, 236, 242, 267, 279, 
305, 324, 352, 364, 384, 394, 396, 
415, 419, 430, 443, 449, 465, 466, 
469, 474, 491, 498, 505, 508, 518, 
523, 527, 530, 531, 540. 

Bernhardberg, Sf., 346. 

Beromünster, 1, 59. 

Beuggen, 91, 100. 

Biberach, 138. 

Birmenstorf, 50, 279, 285, 339, 390, 
852, 363, 387, 439,. 460, 489, 537. 

Blasien, St., 123, 185, 311, 348, 530. 

Blotzheim^ 329. 

Bötzberg, 57, 358. 

Bologna, 204. 

Bopfingen, 493. 

Boppeteen, 2, 11«, 121, 144,442, 
515, 539. 

Bregenz, 329. 

Bremgarten, 57, 03, 81, 83, 111, 115, 
132, 165, 184, 188,. 215, 237, 247, 
257, 258, 279, 282, 331, 352, 3Ü'3, 
393, 400, 448, 451, 456, 489, 533. 

13 



1% 



Register. 



Brugg, 10, 19; 20, 25, 42, 46^ 67, 
71, 82, 87, 89, 122, 126, 132, 145, 
147, 170, 171, 173, 188, 224, 237, 
245, 247, 261, 322, 378, 881, 509, 
520. 

Budis, 95. 

Biiigamt, 115, 148, 196, 329. 

Bürkhardsdorf, 27. 

Gappel, Kloster, 119. 

Gappel, bei Villingen, 306. 

Chur, Bistbum, 333, 342, 346. 

Cöbi, 190. 

Cobnar, 198. , 

Gonstanz, 9, 22, 68, 91, 93, 100, 174, 
184, 202, 208, 221, 226, 228, 229, 
231, 237, 243, 244, 247, 248, 280, 
282, 306, 322, 333, 342, 343, 346, 
362, 376, 382, 402, 412, 413, 416, 
420, 426, 447, 452, 453, 464, 471, 
472, 473, 475—478, 482—484, 505, 
542. 

Dettingen, 466, 526. 

Biebtorf, 69, 222, 461, 464, 500, 

502, 529« 
Di^nhofen, 125, 132, 537. 
Dietikon, 115, 196, 363, 448, 449, 489. 

Eflisau, 238, 377, 397, 436, 637. 

JEhrendmgeD (Unter-), 52, 469. 

Eigeltingeii, 112. 

EifiCD, 57, 67, 71. 

Elfingen, 29, 34. 

Elsass, 50, 67, 73, 76, 80, 117. 

Emberfeld, 206. 

Emmeracb, 43. 

Endinge«, 123. 

Engelberg, 187. 

Engstringen, 12. 

Ennetbaden, 54, 99, 131, 253, 295, 

330, 341, 523, 538. 
Ensisbeim, 153, 154, 164, 182. 
6rlifll)aoh, 37€. 



Fahrwangen, 391. 

Feldkircb, 271. 

Ferrara, 283. 

Fischbaeh, 405. 

Fisibacb, s. Yisibach. 

Florenz, 212. 

Frankfurt, 5, 361, 302, 322, 351. 

Frauenfeld, 132, 267. 

Fraoenmunster üi 2!üri€h, 15. 

Freiamt, 115, 196. 

Freiburg, 198, 371. 

Freiburg, 111. 

Frefenbach, 495. 

Freienweil, 499. 

Freudnau', 256. 

Frickgau, 479, 487. 

Friedberg, 490* 

Furstenberg, 277. 

Gebistorf, 5, 7, 350, 363, 372, 379, 
422, 445, 460, 489. 

Genua, 619. 

GiTgenberg, 169. 

Giomico (Imis), 401. 

Glams, 236, 251, 276, 279, 305, 324, 
329, 352, 385, 394, 396, 415, 419, 
427, 430, 436, 443, 449, 465, 466, 
469, 474, 491, 496, 498, 499, 508, 
518, 523, 527, 530, 531, 540. 

Glattfdden, 437. 

Gnadenthal, 393. 

Göstikon, 12, 57, 58, 63, 151,331,333, 
403, 405, 429, 455, 533. 

Grätz, 175, 177, 181. 

Greifensee, 16. 

Griesden, 354, 410. 

Gupfamt, 115, 196. 

Gwanden, bei Langnau, 100, 101, 130. 

Habsburg, Herrschaft, 180, 182, 222, 

373. 
Hauenstein, 117, 340. 
Hegau, 112. 
Hendscbikon, 31, 32, 44. 



Register. 



195 



^nneruti, 110. 
Hensen , 408. 
Hermaiindwea, 119, 196. 
Höngg, 397. 
Hohenegg, 176, 276. 
Holzrüti, 110. 
Hattikon, 250. 

Insbrugg, 193, 264. 
Jenttatem, ^ital, 192« 
Jestettea, 332. 

Kaisentnhl, 72, 121, 144, 219, 222, 

237, 247, 267, 292, 311, 376, 382, 

413, 453, 498. 
Kirchdorf, 123, 251, 348, 499. 
Klettgaa, 107, 128. 
Klingiiaa, 91, 100, 123, 185, 258, 

296, 348, 360, 375, 395, 460, 466, 

469, 492, 498, 526. 
Konigsfelden., 18, 31, 32, 44, 58, 61, 

220, 279, 285, 330, 350, 352, 439, 

537. 
Kriegsamt, 115, 186, 196. 
Künten, 88, 92, 373, 393. 
Küssenberg, 299« 
Kybarg, 54, 252, 280, 461. 

Laagensteiii , 107* 

Langentlial, 389. 

Lauben, 113. 

Laufenborg, 64, 69, 237, 247, 339. ' 

Lengnau, 43, 44, 51, 91, 100, 101, 

129, 217, 454. ' 
Lenzburg, 73, 83, 88, 132, 179, 188, 

295, 353, 380, 384, 444. 
Leoggern, 192, 530, 531. 
l^indau, 424. 
Lombardei, 267. 
Lfitzel, 329. 
Lunkhofen, 196. 
Luzern , 236, 237, 272, 279, 305, 307, 

308, 324, 362, 363, 394, 896, 406, 

415, 419, 427, 430, 436, 443, 445, 



449, 465, 466, 469, 474, 491, 
498, 508, 518, 523, 527, 530, 
531 , 540. 

Madocb, 109. 

Mailand, 401, 536. 

Marbach, 528» 

Marchdorf, 484. 

Marthalen, 219^ 

MeiBsen, 268. 

Meisterschwanden, 391. 

Mellikon, 185. 

MelUngen, 64, 70, 80, 83, 87, 91, 
101, HO, 117, 132, 141, 142, 164, 
169, 172, 178, 183, 188, 215, 218, 
222, 251, 257, 279,^ 282, 331, 333, 
352, 361, 363, 393, 4Ö3, 416, 419, 
451, 455. 

Mengen, 83. 

Merischwanden, 425. 

Merseburg, 221. 

Möhlin, 290. 

Muhlbausen, 132, 198. 

Münster, 29, 179, 217. 

MOnzUahaasen, 350. 

Muri, 12, 446. 

Muri, Abt und Gonyent, 12,, 213, 
533. 

Muri, Amt, 115, 196. 

Nassenweil, 461, 500. 

Neerach, 180, 238) 252, 397, 428, 

461, 500. 
Neuenburg, 139. 
Neuenstadt, 345. 
Neuhausen, 368. 
Neunkireh, 128, 146^ 280. 
Niederbaden, 18, 19, 23, 56, 90, 136,* 

159, 220, 250. 
Niederehrendingen, 51, 326. 
Niederlens, 353« 
NiedeiTohrdorf, 279, 352, 363. 
Niedersiggingen, 347. 
Niederweil, 151. 



196 

IfoUJngea, IST;. 
Nfirnberg, 303^ 



Register. 



Oberriet, 375. 

Obersteinmaur^ 149. 

Oberweil, 350. 

Oerlingen, 332. 

Oetenbach, Gottshaus, 129, 279, 352. 

Orte, die YIII alten, 240, 244. 

Osterfingen, 429, 446. 

Otellingea, 430, 464, 462, 220, 235, 
284, 298, 300, 349^324, 325, 
336, 399, 464, 500, 539. 

Ow, 43, 470. 

Owen, Hof, 350. 

Pfaffenweiler, 247. 
Pistoja, 544. 

Prag, 405, 443, 277, 322. 
Primaw, 303. 

RadolfzeU, 432. 

Rappersweil, 432, 470, 474, 243^ 

Reckingen, 581. 

Regensberg (Neu), 46^ 446, 450, 877, 
464, 500, 540, 543. 

ReitnaBj 389. 

Reussthal, 445, 496, 533. 

Rheinau', 248, 382.. 

Rheinfelden, 447, 427, 499, 247, 267, 
346, 444. 

Rheinwald, 385. 

Riedt, 464, 500. 

Römetschweil, 429. 

Rötelen, 219. 

Rohrbach, 25. 

Rohrdorf, 40^ 20, 402, 104, 440, 
444, 448, 452, 473, 486, 493, 
495, 496, 201, 203, 204, 206-r243, 
245, 222, 224,. 228, 232, ^258, 
279, 289, 306, 326, 333, 350, 
363, 365, 366,. 367, 390, 434, 
443, 449, 456, 460, 463, 489, 
530, 531. 



Rom, 478, 433, 494. 

Rotbenburg, 427. 

Rothweil, 68^ 83, ,87, 405, 40», 4417, 

438, 479, 246, 278, 351. 
Ruti, Gottohaus, 228, 232, 555. 
Rüti, bei Hellingen, 64, 257. 

Sdiännis, 348, 589. 

Schaffhausen, 35, 72, 446, 495, 237, 

247, 272, 340, 346, 359, 543. 
Schenkenberg, 296, 357. 
Schinznach, 267. 
Schlesien, 268. 
Schlettstadt , 198. 
Schneisingen, 378. 
Schönenwerd, 448, 449. 
Schupfen, 464, 500. 
Schwaben, 73, 76, 80. 
Schwarzwald, 445, 265. 
Schwyz, 236, 279, 324, 352, 894, 
396, 405, 445, 449, 430, 436, 
449, 458, 465, 466, 469, 474, 
494, 498, 508, 518, 523, 527, 
530, 554, 540. 
Schwyzer, die, 122. 
Seckingen, 44, 432, 247, 256, 257, 

347. 
Segeln, 350. 
Seglingen, 437. 
Seldenau, Gottshaus, 3, 79, 466, 467, 

468. 
Siena, 204. 
Sifgamt, 347, 489. 
Siggenthal, 145^ 425, 196, 251, 526, 

563. 
SigUstorf , 249. 
Sion, Convent, 4, 375, 492. 
Sissgau, 346. 
Spreitenbach, 448, 489. 
Stadel, 72, 334, 500. 
StalUkon, 308. 
Stanimheim, 342.. 
Starkensweil , 350.. 
Stauffen, 247. 



Register. 



197 



Steiii, 205. 

Stetomaiir, 61, 149, iSO, 280, 296, 

299, 304, 554, 977, 387, 410, 461, 

500, 540, 543. 
Stetten, 31, 44, 81, 104, 114, 218, 

222, 279, 352, 434, 443, 449, 450, 

460. 
Strasburg I 309. 
ßtrabeneichy 108. 

Stähiingeii , 108, 171, 176, 177, 279. 
Sfinikoa, 16, 238, 461, 500. 
Sulz, 351, 531. 
Solzberg, 217. 
Sundgan, 67. 
Sursee, 132» 188, 215. 

Tachsneni, 3, 15, 79, 168, 362. 

Tattweil, 339, 350. 

Tann, 154. 

Tannenfels, 34. 

Tengen, 370. 

Thiengen, 95, 258. 

Thurgau, 29, 50, 34, 50, 67, 71, 87, 

113, 115. 
TÖ8S, Gottshana, 158. 
Toggenbarg, Grafschaft, 444. 
Tnunelsperg, 11, 123, 269. 



Ueberlingen, 237, 354, 365. 

Ulrich, St., bei IMEelUngen, 218. 

Unterwaiden, 236, 276, 305, 324, 
326, 352, 379, 394, 396, 415, 419, 
430, 436, 443, 449, 466, 469, 474, 
491, 498, 508, 518, 527, 528, 530, 
531, 533, 540. 

Uri, 305, 308, 309, 324, 352, 371, 
375, 394, 396, 400, 415, 419, 430, 
436, 443, 449, 466, 469, 474, 491, 
498, 508, 516, 518, 523, 527, 530^ 
531, 540. 

Yam, HO. 

Veit, St., in Kämthen, 134. 

Veitheim, 416, 479, 487, 526. 



Villingen, 288. 

VIfaneringen, 206, 331. 

VisBMich, 461, 500. 

Vislisbach, 1, 120, 124, ^73, 174, 

187, 233, 251, 279, 550, 362, 69B, 

402, 409, 416, 460. 

WaUtehat, 132, 142, 164» 169, 172, 
178, 183, 184, 223, 230, 947, 
258, 259, 310, 316, 549, 374, 
406, 491. 

Wehnfhal, 338. 

Werd, 115, 196. 

WetUngen, Kloster, 1, 154, 162, 191, 
193, 205, 207 — 212, 228, 233, 
235, 279, 350, 352, 363, 400, 
430, 436, 489, 530, 538, 539, 
540. 

Wien, 23, 24, 29, 41, 53, 85, 183. 

Windisch, 122, 372. 

Windlach, 461, 500. 

Winterthur, 64, 66, 83, 132, 143, 
158, 237, 247, 465. 

Wimalingen, 14, 123. 

Wittnau, 318. 

Wohlen, 403, 533. 

Wollisbofen, 388. 

Worms, 368. 

Würenlos, 539. 

Württemberg, 528. 

Würzborg, 268. 

Wyden (ob Lengnau), 217. 

Zofingen, 1, 81, 87, 132, 188, 194. 

Zürich, 2, 3, 15, 21, 38, 59, 79, 
92, 102, HO, 116, 121, 129, 
149, 150, 167, 168, .180, 207, 
209 — 211, 214, 215, 222, 236, 
237, 242, 247, 259, 262, 263, 
274, 279, 281, 282, 287, 289, 
297—299, 300, 303, 305, 313, 
315, 317, 319 — 321, 324, 325, 
328, 334, 336 > 338, 344, 352, 
364, 365, 367, 371, 374, 377,' 



196 



Register. 



385, 386, 388, 394 > 396, 399, 
402, 405, 415, 419, 430, 436, 
442, 443, 449, 460, 461, 464, 
465, 466, 469, 474, 475, 478, 
484, 490, 491. 

Zürich, AJbtei Franenmüiister , 15, 54, 
79i 168. 

Zürich, Chorh^rrettBttft , 110, 211, 
232. 



Zufikon, 489. 

Zug, 236, 279, 288, 305, 308, 324, 
352, 381, 394, 396, 405, 415, 419, 
422, 430, 436, 443, 469, 474, 489, 
491, 498, 508i 518, 523, 527, 530, 
531> 540. 

Znrsadi, 72, 273, 326, 372, 498. 

Zwinge, 169. 



iTTHEILllGGN 



aus 



dem Gebiete der Laudeskunde ältester 

uud mittlerer Zeit. 



I. 

XII Docnments eoncernant lliistoire 

dn Vallais. 



(Beilagen zu der Abbandlang des Herrn von Gingins S. 3. ff.) 



1. Pennutationes transactae inter Henrieum (de Raronia) 
Episcopum sedunensem et Petrum de Sabaudia. 

Anno 1260. — • 5. Septembris. 
Ex registro authenüco in archivio Republ. Vallesianae Seduno. 



Vniversis praesentes liiteras inspecluris ; Henricus Dei gratia 
£pi8copus Sedunensis; et Petrus de Sabaudia rei gestae notitiam 
cum salute: — 

Noveril Universitas vestra , quod , suscitata inter nos materia 
quaestionis; Super eo quod Nos dictus Petrus dicimus et pro- 
ponimusy contra Episcopum memoratum. 

1) Quod, Idem Episcopus tenet in manu sua feudum in 
Herementia et in Valie d'Herens ') , quod Dominus Amedaeus 
de Rarbgnia frater dicti Episcopi debet tenere de nobis; de 
quo debitum vsagium non babuimus, et ideo cecidit in Com- 
missum. Et propterea dictus Dominus Amedaeus solvit, et 
quittavit nobis feudum praedictum. — * 



1) Vallis de Herens ; — teutonice Eringerthal. 



202 XII Documents 

2) Dicimus etiam , quod ciim bonae memoriae Dominus 
Wilhelmus de Turre ') , esset homoligius quondam Comitis 
Sabaudiae patris nostri, et de eo plura teneat in Vallesia, 
de quibus tenebant ab eo aliqua Dominus Hen^icus dictus 
Albus; Domines P.... Byntz; Jacobus Davotus; Humbertus de 
Narres; Huldricus de Castello, de Sirro, Domicellus: Qui 
omnes praedjcti fuerunt homines ligii praedicti Domini WiN 
helmi » de praedictis feud^. Unde , cum idem Episcopus , sine 
laude et consensu nostro^ praedictorum fidelitatis sibi ^ppro- 
priavity ea petimus nobfs reddi. 

3) Petimus etiam nobis restitui , comitatum de Mörgia *), 
ad nos Jure baereditario spectantem y quem idem Episcopus 
detinet sine causa. — 

4) Item , petimus et vendicamus medietatem Castri de 
Seya'); cum Idem castrum, in pasciiis nobis et praedicto 
Episcopo pro indiviso communi > per dictum Episcopum Landri- 
cum praedece^sorem suum> exstructum fuerit et fin^atum. 

5) Item , petimus dirrui Turrem de Monte - hordeo *) , pro 
eo , quod cum alias per pacem factam inter dictum Episcopum 
Landricum, et felicis recordationis Aymonem de Sabaudia 
partim diruta fuissei; Idem Episcopus contra dictam pacem 
venienSy eandem firmavit: Dicens etiam, quod in proprio solo 
Domini Qeroldi de Turre et Aymonis filii sui , bominum nostro- 
rum, contra voluntatem expressam eorum, turris eadem est 
constructa. — 

6} Dicimus etiam, quod tam idem Episcopus, quam homi- 
nes ejus, terras, prata, pascua, Juria, aquas, et eorum 
vsitamenta, quibusdam hominibus noslris auferunt et sibi in- 
^ debite vendicarunt. — 

7) Rursum proponimus contra dictum Episcopum quod noa- 
nullos de hominibus nostris, homines ejus ceperunt, vulnera- 
verunt, et atrociter tractaverunt , eodem Episcopo praedicta 

^) De Turre, teatonice r. Thüm^ zu Gestettenburg y gallfce de 
Latour - Chätillon. ^} Morgia, id est Moeril, in Deseno Raronia. 
^ de Seya y. Seta , gallice La Soye Sewen, prope Sedanom. ^) Mönte- 
hordea , gallice Montorge prope Sedanum. 



concernant Thisloire du Yallais. 203 

rata habente. Et potissime homines» et familiäres ejusdem 
Episcopi insequuti fuerant cum armis, Aymonem filium dicti 
Domioi Geroldi de Turre hominem nostram ligium. Quas con-^ 
tumelias, sive injurias nobis illatas in personis hominum, 
nostrornm » noUemus süstinuisse pro tribus millibus Marcbiarum 
argenti. 

8] Rursum movemus coDtra eum muUiplices alias« quaerelas« 
et cootroyersias 9 atque rancoresi, et petitiones. Dudum eoram 
Venerabili Patre Domino Rever. Arcbi-Episcopo Tarantasie» metro- 
politano suo , a nobis et eis electo medio , in quodam compro- 
misso, inter nos edicto, ac inde coram nobilibus viris Domino 
Amadaeo de Rarognia ; Domino Jacobo Vice-Domino Sedunensi» 
a praedicto Domino . Episcopo. Iblono Domino de Montibus; 
Gottfredo de Grandi monte; Aymone Domino de Sarrata» a nobis 
Petro» electis arbitris« seu amicabilibus compositoribus : Et 
religiosis yiris Domino Giroldo sancti Mauritii Agaunensi, 
et P. alpium abbatibus, a nobis communiter electis, in medium 
recitatas» et in scriptis redactas, et eonim sigillis sigillatas. 

Tandem, communibus aipicis interponentibus partes suas, 
ut nos praefatum Petrum , et nos Episcopum ad inutae dilectio- 
nis et pacis foedera revocarent, eaedem quaestiones fuerunt 
amicabili compositione solutae» sub forma inferins annotanda: 

Inprimis: quia certis et indubitatis experimentis didicimusi 
quippe idy tota die oculata fide vidimus, quod con|munium 
possessionum nostrarum, nobis , et nostris bominibus, pro in- 
diyiso, communi, inter nos, et nostros, discordias excitatas, 
novas lites procreat, et procreatas nititur confirmare. Volentes 
huic morbo congruam adbibere medelam, nobisque et succes- 
soribus nostris, super futuris periculis praecavere. 

Nos praedictus Episcopus prudentes, scientes et spontanei; 
habito super boc procerum noströrum et fidelium Ecciesiae 
nostrae Consilio et assensu expresso, permutamus, ac per- 
mutationis titulo tradimus et assignamus eidem Domino Petro 
accipienti, pro se et baeredibus 6uis, assignatis suis, commo- 
ditate totius Republicae nostrae, banc permutationem fieri 
plurimum suadente. 



I 



204' XII DocumeDts 

Castra nosira de Cresrco '] , de Cbamosono ') , de Hartigniaco, 
et quidquid habemus in Villa et Parochia nostra de Mustrus ') 
prope Chillon; sit corporale, yel incorporale, cum investituris 
et pertinentiis eonindem. Yidelicet, pratis, Vineis, pascuis, 
Juribus y aquis, aquarum decursibus, piscariis, feudis, allodiis, 
YÜs, inviisy nemoribuSy montanis, et quibuscunque rebus aliis 
corporaltbus et incorporalibus » quo nomine censeantur. Et 
generaliter quaecunque babemus, vel babere debemus^ ab 
aqua , quae dicitur Mprgia *) inferius , versus civitates Lausa- 
nensibus et Gebennensibus ubicunque ; RetenUs nobis feudis, 
et fidelitatibus et feudis Iliustrium Yirorum, Comitis Sabaudiae *), 
et Comitis Gebennensis. Ultra Rhodanum vero permutamus 
et permutationis titulo tradimus , et assignamus eidem , quid- 
quid babemus et quidquid babere debemus a vertice montis 
qui dicitur Tyons '] , usque ad Corbacerias ') , quae sunt nostra 
et nobis remanent, prout distinguunlur territoria nostra de 
Miseris *) et de Barro *) , quae est dicti Domini Petri. Ubicun- 
que retentis nobis Ecciesiis nostris , cum Jurisdictione spirituali 
infra nostra'm Diocesin, in quibus ad nos spectat autoritate 
ordinaria et institutio personatum. 

Nosque praedictorum possessione, yel quasi possessione, ex 
certa scientia abdicantes a nobis ; eundem Dominum Petrum cor- 
poraliter inducimus in eandem. Nos, siquidem praedictus Petrus, 
contractu permutationis, e\ parte dicti Episcopi; jam investito, 
per traditionem rerum nobis factam, permutamus et permutationis 
titulo tradimus et assignamus, eidem Episcopo, in propetuum, 
pro nobis et baeredibus seu assignatis nostris, Villas nostras, 
quas habemus, in monte de Saviesia'^), videlicet quidquid 



^) De Gresco, allem, de Christa, gallice de Crest, in paroch. 
de Grimisuart, ^) Gallice Chamoson. ^) Gallice Montreux, Ganton de 
Vaad. ^) Morgia - Gontegii , gallice La Marge de Conthepy qui separe 
le haut et le bas Vallais. ^) Id est pro castro de ChiUon. ^) Le Mont 
de Tyons, qui domine au midi la ville de Sion. ^) Les Gorbassi^res 
QU sont le fourches Patibalaires de TEv^que de Sion. ^) Miserie et 
9) Bart, villages da Disain de Sion. ^^) Savi^se, aii Disain de 
Sion. 



concernant rhistoire du Vallais. 305 

habemus apud Dronam *) , apud Montilles , apud sanctum Ger- 
manum^ MalternaiUy apud Clausua, apud Granum, apud Rho- 
manUy et apud Ensione'].: Itc|m feuda nostra de Ayento'), de 
Raro,goia *). Ultra Rhodanum vero , valles nostras , de Her- 
mentia , et de Herens '^) , cum Villis nostris ibidem contentis : 
Item feudum de Grangiis ^) , et Gnansaea , quidquid habemus, 
et habere debemus de praedicta aqua de Morgia et a vertice 
moDtis de Tyons superius, ubicunque in tota Diocesi Sedunensi; 
videlicet in terris, pratis, pascuis, juribus, aquis, aquarum 
decursibuSy feudis, et allodüs nostris, et quibuscunque aliis 
rebus corparalibus et.incorporalibus qualitercunque yocantur. 
Retentis nobis fidelitatibus ligiis Domini Giroldi de Turre, et 
Domini Petri de Ajento et haeredum suorum; tamen.pro feudis, 
quae de nobis teoent, a Morgia inferius versus Chillon, et a 
vertice montis de Tyons inferius, versus montem Jovis: ita quod 
dictus Episcopus concedat dicto Domino Giroldo feudum de 
Ayento; quod sibi permutavimu^ in augmentum alterius feudi, 
quod idem Dominus Giroldus tenet de eodem Domino Episcopo. 
Ita, quod, propter auj|[mentum hujus feudi, ipse, vel haeredes 
sui novum homagium facere minime teneantur. Permittat et 
sibi apud Ayentum construere domum suam de Fortia. — 
Damus et praedicto Episcopo in permutationem praedictum 
cpmitatum de Morgia et quidquid in eodem comitatu habemus 
vel antecessores nostri habuerunt, et quidquid juris habemus 
in Castro de Seya; feudum nobilis viri Wilhelmi de Turre; 
quod feudum ipse et Dominus Henricus dictus Albus , Dominus 
P. Bintz milites, Boso Cballions, Jacobus Davamer, Humbertus 

c 

de Sierres, et Huldricus de Castello-de-Sirro, vel alii quicunque 
tenent a nobis vel teuere debent, a Morgia superius versus 
Sedunum« -^ Remittimus et sibi ac suis, omnes quaerelas, 
petitiones , et rancores et controversias supradictas nobis, no$tro 
nomine competentes« Pra^eterquam petilionem , quam facimus 

^) Drona, auDisain de Sion. ^) Monteillier, St. Germain, Materne, 
Clausua, Grands, Rheuma, Ensions, sont sita^s au Disain d'Herens. 
^) Ayent. *) Raron. ^) Heremence et Herens. ^) GraDges, en allem. 
Gradetz. 



206 XII Documents 

de dirutione Tarris de Monte -bordeo» de qua fit alibi mentio 
specialis. 

Nos praedictus Episcopus eidem Domino Petro et suis, omnes 
quaerelas et petitiones nobis competentes , usque ad diem com- 
fectionis praesentium litteraram, remittimus similiter et quitta- 
mus. Cedimus nobis , nos praedicti Petrus et Episcopus y et in 
nos yicissim es: certa scientia transferimus , omnes actiones 
reales y personales, mixtas, quae pro praedictis rebus binc 
inde permutatis, nobis competunt et eompelere possunt contra 
quascunque personas. Super rebus autem permutatis binc inde, 
si aliqui in judicio vel extra, nos impeterent, nobis ad inYicem 
promittimus, bona fide, et sub religione praestiti juramenti 
esse guaerentisatores et legitimi defensores. Et si aiiquid , per 
Judicium de praedictis aliquid de praedictis evinceretur, id alter 
alteri resarciet. His tamen dispositis, nos [dictus Petrus, pro 
nobis, et bominibus, et Yallitoribus nostris, specialiter nobi- 
libus viris Domino H. Juniore Comite de Quiburgo ']; Rndolpbo 
Comite Grueriae ; Domino Petro filio suo ; Domino Simone de 
Lucarno ; Domino Manfredo ; Aymone, Domino Möntagniaci ; 
Henrico et Rodolpbo Dominis de Straetelinga, Ciyibus Ber- 
nensibus et adhaerentibus omnibus supradictis, et aliis adju- 
toribus nostris ; Domino Giroido de Turre ; Domino Petro de 
Ajento, et aliis hominibus nostris. Item, nos praedictus Epis- 
copus pro nobis, bominibus nostris, Yallitoribus atque adbae- 
rentibus eis, in veram et perpetuam pacem unanimiter consen- 
timus petitionibus omnium et quaerelis super quibus facta sunt 
specialia compromissa, inter nos dictum Episcopum, bomines 
et Vallitores dicti Domini Petri, nibilo minus, in suo robore 
duraturis, nee ex praesenti generali compositione suis viribus 
vacuandum; illud, ex certa scientia, eü utraque parte duximus 
inferendum : Ut bominibus nostris, uostrorum Capitulo Sedunensi» 
possessianes quas habent in presenti vel processu temporis, ex 
justis causis eis obvenient in terris et districtibus nostris, ubi- 
que eis et haeredibus ac successoribus eorum, pleno jure re- 



Hartmannus Gomes Junior de Kiborg. 



coDcerDant FUstoire du Vallais. WJ 

maneant; sicut ante solvendo census et redditas qui, pro eisdem 
possessionibus , debebantur. Ita^ quod si, pro possessionibus 
sitifl, infira ferritoria quae cedunt nobis Episcopo in permu- 
tationem census et redditus , dieto Domina Petro debentur, 
nobis et successoribus nostris solvantnr. 

Viceversa , si nobis , pro possessionibus sitis infra territoria, 
quae cedunt in permutationem dicto Domino Petro datam, census 
et redditus debeantur, eidem Domino Petro et baeredibus sive 
assignatis suis, solyantur. Adjecto, quod si pro praedictis 
possessionibus fidelitas aliqua debeatur, illi Domino remaneat, 
a quo dicta fidelitas originaliter noscitur descendisse. Pro< 
nuntiationem siquidem praedictam nos praedictus Episcopus, 
et nos Capitulum Sedunense laudanles , approbantes et ex certa 
scientia litterarum nostranim patrocinio confirmantes y pro nobis 
et successoribus nostris. 

Nosque Petrus, pro nobis, et baeredibus sive assignatis 
nostris, nobis adinvicem promittinius bona fide, id nibilominus, 
ad sancta Dei Evangelia jurantes; nos praedicti Episcopi, et 
Petrus personaliter, et nos Capitulum per nostrum Gantorem 
et Canonicum nostrum, Oeconomum seu Procuratorem nostrum, 
ad boc solemniter ordinatum, eam, cum omnibus et singulis 
supra contentis, nos irrefragabiliter servaturos et contra prae- 
dicta, vel aliquid de praedictis, per nos, vel per interpositas 
personas , ullounquam tempore venturos. Quinimo, ut nobis 
omnis malignandi töllatur occasio, et excogitandis malitiis 
omnis aditus procludatur; nos praedicti Episcopus et Capitu- 
lum, ex certa scientia et sub religione praestati juramenti, 
renuntiamns omni generi restitutionis quae sub jure competit 
actionis yel possessionis a nobis officio judicis implorari: Item, 
quod in boc contractu permutationum , ultra dimidium justi 
Valoris fuerimus circumventi, tam pro rebus, a nobis Episcopo 
permutatis , tam in possessionibus quam in pecuniis recognosca- 
mus scientes et spontanei a dicto Domino Petro, nos recom- 
pensationem congruam recepisse ; inbibentes in laesionem nostram 
vel Ecclesiae nostrae in praedictis, nihil omnino actum fuisse. 
Item, renuntiamus Omnibus privilegiis et indulgentiis, nobis et 



908 XII Documents 

EccLesiae nostrae, tarn a sede Apostolica, qaam a quibus- 
cunque principibus hactenus indultis Tel inpostenim indulgendis, 
qaae nobis aliquo modo quo excogitari posseni, patrocinari 
ad veniendum contra praedicta. Rursus, ut praedicta majori 
firmitate nitantury yolumus, consentimus et per has patentes 
litteras rogando mandamus Venerabili Patri Archi-£piscopo 
TharantasiensiMetropolitano nostrOy ut si aliquo in modo veni- 
remus contra praedicta vel aliquid de praedictis (oisi infra 
quindecim dies, post primam ejus admonitionem , id curaremus 
salubriter emendare et omnino dessistere), in personas nostras 
excommunicationem et in Ecclesiam et terras nostras interdicti 
sententias proferat. De quibus, nee ad sedem apostolicum sit 
licitum appellare » nee super hujus excommunicationes alib 
deferre quaerelam. Hie autem renuntiationes nostras proprii 
jurisjurandi religione firmamus. Actum apud Morgiam; datum 
autem apud Sedunum, in capitulo nostro» Anno .Domini mille- 
simo ducentesimo sexagesimo, die quinto mensis Septembris. 
Ad perennum igitur memoriam rei gestae, et omnium prae- 
cedentium firmilatem, nos praedictus Episcopus et Capitulum^ 
item nos dictus Petrus duas Chartas confici jussimus, quanim 
alteram sigillatam sigillis nostris Episcopi, et Capituli^ unacum 
sigillis religiosorum virorum Domini G. Agaunensi. et Domini 
P. Alpium Abbatum, tradimus dicto Domino Petro; aUeram 
vero sigillatam sigillo nostro Petri, et sigilÜs praedictorum 
Dominum Abbatum, tradidimus Episcopo et Capitulo memoratis ']. 
Ita est per Copiam, ab ipso Original!. 

Aymo-Lamberti. 
Anno 1265. 



'} Aulographnm exstat in Archivio l^auriense. Trattati col. Vallese 
Mazzo 2. No. 5. 



concetnAiit Tfaistoire Ai Yallais. iMM 

2. Iii^tifiimeiitiim homagioram jnutüo praestitorum inter 
Amedeum V comitem Sabaudiae, ex una, et Boni- 
faciiim de Challant, sedunensem episcopum, ex altera 
parte. 

Anno 1293^ % Augu$U. 

CE collectione domiBi CaroU EmanueUs de BivaXf pdgina 8.) 



Nos, Amedeil« , Qoni^ Ssibaadiae et ia lialia jQoarckiQ , et 
po9, Boaifacias 0» permission^e divina, seduneDsis episeopus^ 
notum facimus univer&is praesentes litteras inspecturis quod nos 
apud aquam deMprgia'), ioter Contegium et Sedunum, con- 
stituti, fecimos. nobi^ ad iavicem, unus atteri> homagia prout 
antecessores Qostri^ epUcopi seduaensesi camitibus Sabaudiae 
facere consueverunt^ et nos, comes praedjetiis^ prout anteces- 
sores nostri epUcopis sedaheD&ibus facere consueverunt ; re* 
cwgMsceiktes DOS ^ äictos episeopii»> oo^ tenere ab ipso domino 
oomile in ff adam regaUaüi et siratam, püblicam , a cruoe de 
Oötaiif '). s«i(Mriu9 uique ad fi^m dio0oeais Boslrae» itetn oifi-^ 
eiaiD cartarUtOi seil caaisdllaritte etfaudum de Morgia^). Nos 
verOy fvaedictus comes , reeogao^ciiiias nos teuere i« feudum 
ab e^soopo et ecclesia sedüneiiM eastrum de Ghilloii et qäid^ 
qoid est de feude« Coo^fitentes etiam > aos episcdpus pr^diclus» 
qaod, tai|i pro feudo regaliae quam pro feado de Morgia» 
debemiis eidem doiaino comiti .nönagiäta libras ia plaoito^ ük 
deidesstt episeopi sednuensju. Protestantes etiam, nds comes 
et episGopos pr^edieti, quod, si ad notittam in fatunmi deve^ 
niret quod aHqais Aoalnwi ab altera in feuduip plus teneret 
quam sttperins sit deelaratum , quod sine dolo et fraude unus 
atteri deelarabit et recognoscet/ la qiuorum robur et testimo« 
Bianiy aos, praediüti come» et episcoims, »gilla nostra prae- 

»,■■■■■■ < ■■ ■ I ■ 

* \ * ' 

^) Boniface de la maison des comtes de Challant, en Yal d'Aoste. 
3) La Morge de €onthey. ^> Octans , ¥illage d^truit situö proche da 
Xrieal^ e»lite ftfi^gay et^ Saiot^-Maarioe, an Bas-Vallaisr ^) Feadum 
de Morgla , en allemand MoerM. 

Aist. ArcUv. U. 14 



210 . XII Docume^ts 

sentii)U5 litteris duximus apponeada. Datum et actuoi^ apud 
aquam de Morgia « in crastino beati Petri in vincula *) , anno 
Domini millesimo ducentesimo nonagesimo tertio. 



3. Conventiones et pacta inter ducemi Mediolani Pbilippuin 
vicecomitem , et communitates Vallesii sub reser- 
yatione ratificationis Reverentissimi domini domini 
Andrere de Gualdo Arehiepkeopi coloeeBsis pei^etui 
Ecclesiae seduixensiis Administratoris , comitis prae-* 
fectique Vallesii. 

Anno 1422 9 26. Angusii. 
Archiv! Reipablicae Vallesianae , e:s: Archive Regio Caslri Mediolanensis. 



In nomine sanotae et individuae triDitatis feliciler» Amen* 
Anno a nativitate domini miliesimo qui^tercentesimo .vigdstmo 
secundo> Indictione decima quinta, secu^dum cursum civitatis 
Mediolani y die Mercurii, vigesimo sexlo Augusli, in civitate 
Mediolani^ videlieet in domo in qua, gnberqatur cottsiliitm infra 
ßcripti iilustri^fiimi domini domini dUei$ Hediolani ei im camera 
ipsius consiUiy portae YerceUinae Pari^ochiae Sancti Protasii 
intus. Ut benevolentia et inveteiratae amicitiae sinceritas diu- 
turno amoris vincuLo colligata, quae inter illusfrissimum prin- 
ctpem et exe eilen tissimum dominum dominum ducem Mediolani 
et Papiae Angleriaeque eomitem ae Januae dominum > ejusque 
illustrissimos pra^decessories ^^ ac communitates patriae Vallesii 
jam diu viguit et in tantum quod in contrarium non existit 
memoria hominum, servetur et maoeat, ac mutuis, dfecühus 
augeatur ; deliberaveruni praedietus dominus dominus dux^ Me* 
diolani ex parte una , et dictae communitates patriae Valliesii 



^) La f^te die Saint --Pienre . ^ma Ums se e^l^i»re1e l.dVieÄI; la 
la Charte est dat^e da lendmain, soit du 2 d'aoAt.' ' 



coDcemairt rinslaire du Vallais. 211 

6x parte aUerä, fttcere^ contrahere^ 6t firmare idter.sese con*^ 
'veAtianes et paeia iiifra scripta; / 

P^ tanto idem magnificus et poteiis niiles doinioüs Gaspar 
viee-'comes, consanguiaeus^ coDsiliarius, coiBmissarius et pro- 
eufiitor illuaMssimi principis et damini domini Pbilippi' Mariae^ 
Angli , 4iicis Mediolani et Papiae ÄDgleriaeque comitis , ac 
Jasaae domini yfiHus quoDdam altae et nunquam delendae 
nieiiiorfae Ulu^trissimi priacipis et exceilentissimi domioi doönni 
Galeaz primi ducis Mediolani etc. ad haec et alia hab^ns suf- 
ficiens et ptenum mandatain a praefato doBuno domino ducd 
Mediolanl» per lilteras patentes ipsius domini domini ducis in 
ai^Wi^rana ejus stgilii impressione mmiitas, datas Mediolani die 
herina (sie), et sigoitas Joannes ^ ex una^ et pro altera parte 
nabiles viri Thomas Partitoris ^ Gaspard Gurten de Briga et 
Antonius Ingressor de Sausa^ ambassiatores , syndiei et procu*- 
ratpres ac C0mmissarii et syndicatoria procuratorio et commis- 
sario nomine communttatum Vallesii ^ ^t per consilium generale 
ipaius commnnitatis specialiter ad haec deputati per litteras 
patentes ipsius, conailii et communitiatum Vallesii et eorum 
sigiUo. »giUatas tenoris sübsequentis: 

Joannes Heimgart Ballivus caeterique olBcialesv et nuntii 
comomnitatum Vallesü ad praesens generale consilium destinatt 
neniine et vice totius patriae Vallesii , tenore praesentium, da- 
mua, conisedimtts , et lai^gimur notabilibus et discretis viris 
liostrla-compiatriotts carissimis Tbomae Partitoris, Gasparo Gur- 
ten de Briga ßt Antonio Ingressore de Sausa . praesentium ex- 
bibitoribus auctoritatem et plenum mandatum accedendi ad 
conspeetQiii illüstrissimi et excellentissimi principis et domini, 
domini ducis Mediolanensis, pro factis nostris et patriae, ibidem^ 
que Cum eädem illustrissima sua celsitudine ac venerabili ejus 
consilro,*nomineno^ri et patriae tractandi, negotiandi, pacis- 
cendi, concordandi quoslibet tr^ctatus unionis cöncordiae, 
tranq^illftaiis et pacis faciendi et concludendi ; omniaque alia 
quae ad perpetuae amieitlae animorum et cöncordiae argumen- 
tttiii «t eonfortationem inter praetactam illustrissimam domi^ 
nationem et suos et nostram patriam opportuna fuerint, ad* 



h 



212 XII Dooumelito 

implendi, ut dsdem eoDvenientius et iitiliofi videHfur faeien*» 
dum; promiltentesque habere rata et firma omma, qüae per 
dictos Dostros Ambaxiatores in praedictis faerint acta et gesta 
et contra ea non opponere vel veDire. In cujus testimoiHaiB 
prae^ntes fieri jussimus sigillo Bältivi nostri praedicti aigil* 
lari. -— Datas fiigae^ die octayo Aiigusti MCCCCXXIL . 

Ex alia et pro alia parte pervenerunt et perveDiuiit ad infra 
scripta pacta et conventiones infra scriptas et ad infra acripta 
omnia et singula inter ipsas partes firmata et concluaa solemnif 
ter et solemni stipulatione cum verbis ad hoc aptis legitime 
int^rpositis vallata. 

Primo quod una pars aliam, neque altera alteram> neque 
territorium alteriiis per se vel alterum quemciuiquQ directe.Tel 
iQdirecte non invadet, molestabit, vel offendera quovis modo 
realiter vel personaliter , * nee attentabit seu attentari faciet 
inferre aliquam turbatipnem , inquietudinem vel molestiam alit 
qaibus subditis alterius partium praedictarum» ^ec etiam transi^ 
tum seu rediium dabit aliquibns volentibus venire ad^nffensiones 
et damila alicujus partium praedietarum, per pasaus et terriloriii 
utriusque partium earumdem, seu alterius eamm. 

Item quöd una pars alteri et altera alleri dabit per terri- 
toria utriusque ipsarum hinc inde traasitum liberum et seeurüm» 
ita quod mercatores et aliae persopae aubditae ipaarum partium 
cum eorum mereimoniis, rebus et boüis et aina eontradictione 
offendere volentiam, possipt secure atare, conservari et transire 
in territorio alterutrius, solvendo datia et pedagia nunc aoliia 
et cönsueta» 

Item qifod per officiales ipsärnm partium debeat ministrari 
justitiä mercatorifous et subditis partium ipsarum super debitis» 
juribus et acttonibus competentibus et competituris ipsis Merea^ 
toribus et subditis > et ipsorum cuilib^t summarie , expedite» aine 
strepitu et figura jiudicii, caviüationibus et frivolis-exceptionibus 
quil)uscumque cessantibua, ita quod remotis fruatratioiubus ifuanto 
celerius fieri possit, sibi debitam eonsequantur, juribusque et 
actionibus partium' ipsarum et cujus|ibet ipsarum debere per 
praesentia pacta d^ro^ru 



concernant Thistoire da Vallais. 213 

Item conveBeront dictae partes , quod communitates patriae 
Vailesii teneantur et debeant totis viribus et posse defendere et 
resistere , quod per eorum passus et territorium non fiat guerrä 
nee molestia aliqualis praediefo domino duci Mediolani aut 
ejus territorio, seu gentibus et subditis per ullum domiourn, 
dominium 9 civitatem, patriam^ communitatem aut gentes eorum 
sittt quae yelint. 

Item convenerunt praedictae partes quod si per talem re- 
sistentiam et defensionem quam ipsae communitates patriae 
Vailesii facere teneatur et debent, ut in praecedente capitulo 
contihetur, praedicti de Vallesio aut eorum aliqui incesserent, 
Tel inciderent in aliquam guerram et invasionem bostilem prae- 
fectus dominus dominus dux Mediolanensis teneatur, pro posse 
suo» attentare casuum occurentia, contribuere oneri defensionis 
et subsidii cum praedictis de Vallesio contra praedictos aemulos 
pro sua parte contingenti, intelligendo sane, quod si praedictus 
dominus dominus dux Mediolani exbursaret aliquam quantita-^ 
tem pecunia pro satisfaciendo aliquibus stipendariis aptis pro 
resistentia et defensione praedicta secundum casuum occuren-» 
tiam, ut praefertur, qui reperirentur in partibus Vailesii seu 
ibidem propinquis, ipse dominus dominus dux intelligatur suum 
debitum adimplevisse vigore conventionum , quae in praesen* 
tibus capitulis continentur. 

Geterum, quia communitates Brigae etVespiae, et commu- 
nitates Mentis-Dei superius *) videntur certas confederationes 
jam pridem fecisse cum communitatibus Luceriae, Underwald 
et Uraniae in forma proxime subsequenti: »Ulterius est locu- 
tum, quod si contingeret vos de Luceria, de Urania et de 
Unterwald , ab inceps — per exercitum intrare eamdem patriam 
Ossulae; ex tunc in antea possimus nos de Luceria de Urania 
et de Unterwald monere et rogare ad nos accessuros ad eam- 
dem patriam Ossulae praedictos de Vallesio cum eorum exer- 
citu. Et quanto citius fuerint requisiti per nos praedictos de 
Luceria et alias duas patrias, tunc praedicti de Vallesio ex 



^) Scilicet P^sims d^ Con^hes v, Ooms, 



214 XII Documents 

eorum amicabili ac honesta posantia (sie) teneantur accedere ad 
nos praedictos de Luceria et duas alias praedictas patrias, 
eorum Burgenses et compatriotas , et nos et ipsos jurare, indu- 
cere et compellere praedictos de Ossula , ut melius et diligen- 
tius sine dolo , et debent etiam in patria Ossulae manere nobis- 
cum tanquam cum eorum caris Burgensibus et compatriotis tarn 
diu sicut nos cum nostris vexillis ibidem permanebimus sine 
dolo 9 et nos et ipsos juvare ad conservare eamdem patriam, 
recepturi utilitatem et onus ejusdem tanquam una patria. Item 
si contingeret quod nos praedicti de Luceria et duae patriae 
yellemus aüquando in posterum cum nostro yexillo et exercitu 
accedere ad Ossulam et nobis videretur convenientius per prae* 
dictorum de Vallesio nostrorum comburgensium et patriotarum 
territorium intrare quam alibi, boc bene possimus facere quo* 
tiens nobis placuerit; solvendo tamen per nos eisdem Yalle- 
siensibus quidquid ibi comederemus et biberemus , et nihil eis* 
dem Yallesiensibus in contrario recipere.« 

»Secundum est locutum expresse quod nos praedicti de 
Luceria et illae duae patriae de Urania et de Unterwald , nullo, 
alias per territorium ipsorum Vallesiensium debemus invadere 
nee cum exercitiis accedere , nisi ex ipsorum de Vallesia vo- 
luntate et favore; excepta Ossula ut praedictum est. Datum 
Brigae , die dominico ante festum 3. M. Y. anno domini 
MCCCCXYII.« 

Actum est igitur inter partes, quod vigore praesentium 
päctorumy conventionum et promissionum non teneantur nee 
debeant dictae communitates Brigae , Yespiae, ac Mentis Dei 
superius contravenire conventis in dictis confoederationibus 
factis cum praedictis communitatibus Luceriae, Unterwald et 
UraniaOy ut praefertur^ in casu quo ipsi de Briga Yespia et 
de Mente Dei superius confoederationes ipsas de jure servare 
teneantur. 

Item est conTentum, quod si aliquae singulares personae 
dictarum partium, vel alicujus ipsarum in praedictis non satis- 
facerent, et contra aliquod praedictorum capitulorum venirent, 
non ob hoc amicitia violetur, nee ipsae partes in discordiam 



concernant Thistoire du Vallais. 215 

alicujus seditionis iocidunt^ sed illae personae contrafacientes, 
puniantur s^undem qualitatem et quantitatem sceleris et damni 
facti in locis et per. illos ubi fieri debebit. 

Quae omnia dicti procuratores et sjndici dictaeqae partes 
dictis nomiaibus, sibi yicissim una pars alteri et e converso, 
promiseruDt et promiUunt pro pactum expressum attendere et 
obsenrare, et quod praefatus illnstrissimus dominus dominus 
Dux dictaeque commUnitates Vallesii attendant et obsenrabunt, 
nuUoque modo contrafaeient ^ nee yenient aliqua ratione nee 
causa , per dii^ctum nee per indirectum^ per se nee per sub- 
missas personnas, necque aliquo qiaesito colore sub poena 
refectionis et restitutionis omnium et singulorum dampnorum 
interesse et expensarum patiendarum et fiendarum per partem 
attendentem et attendere volentem^ et solvendorum et solven- 
darum per partem non attendentem et attendere recusantem, 
sub obligatione et bypotheca omnium bonorum utriusque partis« 

Est nihil ominus actum inter dictas partes^ videlicet inter 
praefatuin dominum Gasparum procuratoris nomine praefati 
domini domini ducis et dietos Ambassi atoires et procuratores 
praefatorum communitatum Vallesii, quod idem ipse dominus 
Gaspar et dicti Ambasciatores et procuratores dictarum commu* 
nitatum teneantur ut debeant solemniter ratifieari facere per 
praedictas partes principales praedicta omnia et singula« Et 
quod dicti Ambasciatores et procuratores dictarum communita- 
tum teneantur praedicta ratificari facere solemniter, per dictas 
communitates Vallesii praedicta, omnia et singula, in concilio 
generali dictarum Vallium, cum praesentia auctoritate et con- 
sensu Reverendi in Christo, patris et domini domini archiepis- 
copi coloccensis, commissarii et administratoris Ecclesiae sedu- 
nensis et comitis ac praefecti Vallesii, et infra viginti dies proxime 
futuros. Et praefectus magnificus dominus Gaspar procurator, 
teneatur praedicta solemniter ratificari facere per praefatum 
illustrissimum dominum dominum ducem infra alias viginti dies 
post dictam ratificationem factam per dictas communitates ut supra. 

Renuntiantes dictae partes vicissim dictis nominibus ex- 
ceptioni non factarum dictarum conventionum et pactorum prae- 



216 XII Oocumenis 

dictorum » omnium et singulonim non sie actorum et gestorum^ 
exceptioni doli mali, actioms et exceptionis in factum et genera- 
liter Omnibus probationibus et productionibus testium, jurium 
et instrumentorum contra praedicta. 

Ex inde praedictus magnificus dominus Gaspar procurator 
et procuratorio nomine praefati domini ducis, et praedicti 
Thomas 9 Gaspar et Anthonius, Ambasciatores et procuratores 
praefatarum communitatum Yallesii, de praedictis omnibus et 
singulis jusserunt et rogaverunt publicum confici debere inslru- 
mentumj unum et plura, ejusdem tenoris, per me Johannem 
Franciscum Gallinwaqi SeAetarium et Notarium ipsius domini 
dttcis infra scriptum. Et idem magnificus dominus Gaspar pro- 
curatoj, ad majorem roboris firmitatem jussit et jubet boc 
ipsum praesens instrumentum , sigilli praefati illustrissimi domini 
domini ducis appensione muniri. Praesentibus magnificis et 
spectabilibus viris comite Francisco , vice-comite de Carmagnola 
eomite Castri novi; domino Antonio de Bossiis, filio quondam 
domini Birioli; domino Tadeolo de vice-mercato, juris utriusque 
doctore; ex consiliariis , domino Johanne deAretio, filio quon- 
dam domini Gregorii; domino Martiano de Sancto Alorio; do- 
mino Gonrado de vice-mercato, filio quondam domini Tbomaxii, 
et Zanino Ritio, filio domini Stephanie secretarii praefati illustris- 
simi domini domini ducis , inde testibus nobis^^catis et spe-^ 
cialiter ad praedicta rogatis. 

Per me subscriptum fideliter desuiäpta est hujus instrumenti 
copia ex authentico apograpbo, quod asservatur in Archive 
Republicae Tallesianae^ Episcopo Blattero 1. Proceribusque 
ejusdem Republicae transmisso anno Domini 1739^ per juris- 
consultum J. B. Jachinum Archivi Regii Castri Mediolanensis 
custodem et per eumdem ab ipsis autographis in eodem Archivo 
Regio existentibus religiöse exarato quemadmodum et alia in- 
strumenta , quibus haec nota praefiilgebit: Archiv! Republicae 
Vallesianae ex Archivo Regio Castri Mediolanensis. 

Ita testor ego A. }. de Ripa^ 

Ganonicus Sedunensis, Parrochns sancti Seyerini Diocesis Sedunensis. 



concernant l'histoire du Vallais. 217 

Jpprohatio praedictae pacis per dominum ducem Mediolanensem. 

Nos Philippus Maria Anglus, Dux Mediolani et Papiae 
ÄDgleriaeque Comes , plenam habentes DOtitiam de capitülis, 
conyeDtionibus et pactis initis ac celebratis inter nos id persona 
magnifici militis consiliarii et consanguinei nostri dilectissimi 
domini Gaspari vice-comitis^ procuratoris et nuntii nostri ad 
id specialiter constituti parte una, et communitates , homines 
et Desenos totius Patriae Vallesii, in personis Thomae Partitoris, 
Gaspari Gurten de Brigä et Antonii Ingressen de Sausä, com« 
missariorum , procuratorum et nuntiorum suorum speciale ad id 
mandalum haben tium per patentes liiteras Ballivi ac officialinm 
et generalis consilii dictae patriae, datas Brigae octava Augusti 
proxime praeteriti parte altera; sicuti constat per publicum in- 
strumentum traditum et rogatum per circumspectum Jobannem 
Franciscum Gallinnm^ secretarium no^trum dilectum et publicum 
papiensem, imperiali auctoritate notarium, die sexta et vice- 
sima Augusti proxime praeteriti , certificalique de approbatione, 
ratificatione, emologatione et oonfirmatione facta de praescriptis 
capitulisy pactis et conventionibns per Jobannem Heimgarter 
Ballivum ceterosque officiales, nuntios et consiliarios omnium 
communitatum totius patriae praedictae, sicuti constat publico 
instrumento tradito et rogato per Henricum filium domini Bert- 
holdi Feger -^ «- de Curia , Regenburgensis diocesis, publicum 
imperali auctoritate notarium et per Simonem filium quondam 
Petri Kuntscben de Briga publicum auctoritate imperali notarium 
die decima septembris; nee non etiam de ratificatione etappro- 
batione et confirmatione de praemissis omnibus facta per re- 
verendissimum pafrem et dominum Andream miseratione divina 
Arcbiepiscopum coliocceiosem, perpetuum administratorem Eccle- 
siae Sedunensis per apostolicam sedem specialiter deputatum, 
comitem et praefectum Vallesii, tanquam superiarem totius 
dictae Patriae; quemadmodum constat ipsius domini Arcbi- 
episcopi litteris datis Seduni in castro majoriae die sexta decima 
mensi$ septembris praesentis , et sigillatis cum sigillo pendenti ; 
praedicta universa et singula sieut gesta et celebrata sunt et 



218 XII Documents 

quemadmodum in dictis instnimentis continentur et jacent ad 
litteram rata, grata et accepta habentes, dispositique, quod 
pro parte nostra locum habeant ac plenum robur obtineant et 
effectum, eadem omnia tarn generaliter quam specialiter in 
Omnibus suis sententiis punctis, clausulis et articulis, sicuti 
sonant ad contentumy praesentium tenore, motu proprio et in 
eerta scientia, ratificamus, approbamus et confirmamus pro- 
mittentes ipsa omnia et singula perpetuo^ quantum ad nos 
spectaverit observare, et facere inviolabiltter observari. In 
quorum testimonium praesentes iieri et registrari jussimus, 
nostrique sigilli apprehensione muniri. Datum Mediolani^ die 
octava decima septembris, anno MCCCXXIL 



4. Infeodatio Georgio Dommer a Guichardo de Raronia 

in Vallesü patria reddito facta« 

Anno ikSf^, 11. marSy ä Sion. 
(Ex Anna-Josepho de Rivax, I. c. tomi XIY. pagina 159.) 



Notum Sit Omnibus Christi fidelibus quod ego» Guichardus 
de Rarognia, dominus Annivesii, dimisi^ contuli et in feudum 
concessiy pro me et haeredibus meis pro viginti libris mauri- 
ciensis ') semel monetae communiter currentis per patriam mihi 
solutis, numeratis et traditis et pro octo fiorenis nomine redditus 
mihi et meis faciendi quolibet anno in sancto Martino hiemali, 
Georgio filio Johannis Dommer de Laudun commoranti nunc 
Turtimagniae '] et haeredibus suis etc. , unam petiam prati sitam 
in territorio de Ajer, que dicitur pratum dou Pubholz super 
viam regiam» circa octodecim seetoriarum, unacum viis et 
aquis etc., acto etiam inter nos quod, si dictum pratum in me 
resumere vellem in futurum., quod illud facere possim etc. 

^} Monnaie de St. Maurice. ^) Tourtemagae. 



coQcernant Tbistoire du Vallais. 219 

Testes sunt Boletus Gassner ^ Johannes filius Anthonii Pe^ini, 

Anthonius Grisso etc. , et ego Anthonius de Platea qui supra etc. 

Actum 9 Seduni, die undecima mensis Martii, anno millesimo 

quatercentesimo vigesimo quarto, 

Anthonius de Platea, 
cum parapho. 



5. M andatum Amedei VIII. , Ducis Sabaudiae , Ga&tellano 

SUD Gontegii. 

Anno 1424, 7. Aprilis. 
(Ex Archivio Castellaniae Contegii.) 



Amedeus Dux Sabaudiae, dilecto Castellano nostro Gon- 
tegii, seu ejus locum tenenti salutem. — Visa supplicatione 
praesentibus annexa et consideratis contenti^ in ea, tibi com- 
missimus et mandamus, quatenus si bomines et subditi reve* 
rendi in Christo patris Episcopi Sedunensis pro rebus et pos- 
sessionibus, quas habent et tenent in mandamento nostro Con* 
tegii, subsidia nobis solvere non consueverunt, nee. in eisdem 
loco et tempore evenientibus cum hominibus et subditis nostris 
dicti loci Contegii contribuere; — eo casu ipsum Episcopum 
ejusque officiaiem caeterosque officiarios, nostri parte requiras; 
quod etiam rcquirimus per praesentes , ut a compulsione homi« 
num et subditorum nostrorum supplicantium , occasione suppli* 
catorum, se totalitär supersedeant et desistant; — sie quod 
homines et subditi nostri per eos, prout sui per nos gratiose 
jugiter yaleant pertractari. — Datum Thononi, die VII. Aprilis, 
Anno Domini MCCCCXXIIII. 



XII Documents 

6* Tractatus pacis inter communitates et oppida Ligae 
Helveticae, Schwitz, Unterwald, Zug, Glaris, de 
Turego, Lucerna, Urania hinc, et ducem Mediolani 
Philippum Mariam Visconti, inde, conclusus me- 
diantibus Andraea de Gualdo , archiepiscopo coUo- 
censi, administratore perpetuo ecclesiae sedunensis, 
aliisque ambassiatoribus de Berna, de Friburgo, de 
Basilea etc. 

Anno ihSß, 20. Januarii. 

Ex coUatione instrumeQtoram nobilium dominorum Roten raroniensium. 

(In Annae-Josephi de Rivaz^ canonici sedunensis, diplomatibas manu- 
scriptis , fomi XIV. [ab anno 1400 ad 1499] pag. 203—212.) 



In nomine Domini nostri Jesu Christi , amenl Anno ab 
eiu&dem Domini nativitate millesimo quatercentesimo vigesimo 
^exto , indictione quarta , die vicesima mensis januarii , per hoc 
praesens publicum instrumentum seu per has praesentes paten* 
ies et authenticas litteras pateat universls quod, cum^ dudum 
guerrarum commotio nonnullas possessionis Ghristianae pro* 
vincias diutius afflixisset fuissentque exortae quaestiones, causae, 
dissensiones multiplices et querelae inter illustrissimum prin* 
cipem et dominum dominum Philippum Mariam , Angliae comi- 
^em, ducem Mediolani ac jamiae dominum, suosque sequaces 
et adhaerentes nonnuUos, ex una parte, ac magnificos et 
sapientes nobiles et egregios vires homines communitatum ter* 
rarum, oppidorum et vallium de Turego, deLuceria, de Urania, 
de Schwitz, de Unterwaiden , de Zug, de Glarus, nomine 
eorumdem et ipsorum communitatum, terrarum, oppidorum et 
vallium praedictarum ac eorum complicium , sequacium et 
adhaerentium , parte ex altera, se ad invicem contendentium 
et altercantium super dominus, proprietatibus, possessionihus, 
jurisdictionibus, meroque et mixto imperio et gladii temporalis 
potestate communitatis Leventinae , diocesis mediolanensis. 



conc'ernaat VbkMte du Vallais. 

)»8tnHrcAn ei' oj^di ac (errae Bellinzoiuie» diocetffs comwaU^ 
ac TaUis et provinciae Somi 0$»iilae &en Gurjae MaiereUae^ 
diocesia iiovariettsia,. eoramque diatrictu, pertiirantiis ^ appem 
ditiis ac juribüs itiiiv^rsia et singblisi super injuriis, damnisv 
fipoliiSy. depredatiofiibu3, incendiisi homicidm^ ac aliis damiiis 
et intereskse a priDcij^io seit exordhi prä^dietoruim as^ne ad 
praeaenteia dt<em , ex qaibus inter dictas pavCea et atiiipos 
eoracB, adfaaerentes et seqiiaees iBsurrexerunt et sitbsecuta sunt 
inimicitae capitaies^ odra, malevolentiaey obscüriiates, gnenrae, 
neceSj, sirages, eaptivitates boDainuiUy incendia, homieidia ac 
otfeosiones multiplieesy fainc iade, m taDtnun qiiod dictae terrae^ 
dotoinia^ loca et daäitra deatruct^opls ac depopiilationis periento 
sttbjacebaoty liiac est quod tandem revetendus in Christo paler 
et dominos dominus Andreas, miseratione divina, arebiepis^ 
copus ooloeensis perpetnnsqiae administrator eociesiae sedoneiH 
sjs per sedem apostolicani deputatus, eomes et praefectus ¥al« 
lesii» et spectabiles ac egregii viri. Jacob us Lombaidi, scbuli» 
teta^ Friburgi Uchtlandiae , et Henslinos^ Weigen (Felga) , anti* 
qnus schaltetos nuneqne consttiarius ^ ambaasiatores ex parle 
eoaimuoitatem VaJlesii nnacum eodem archiepiscapo et admi« 
nistatQre, eßam praesöntious et eo adjuvantibns el consnlentUiiM 
ad dictam pacem et eoacordiam facien'dam, tidelieet: läCreoiio 
milite domino conrado de Eptiagea ^ sapienti viro Jobanim 
Wyslier, C0nsulibus et anibassatoribus de Basilea, ae nobäi eH 
speetabili yiro Hermanno Bicko de Landeaberg, ambasaiatore 
magaifiei ac generosi yiri domni f rederiei conbitis de Toekea* 
borg» necnoQ prudenttbua et sapientibas Tiris Rudolpb^ Hoff^ 
m€äater,. armigero^ s^ulteto» Radölpbo de RisgicddiageB , pcc^ 
cooäole.,^ et aiagistro Hutdrica de Speekingea, magistro la 
artitiuSy. cancellario, civibus de Berna» et speetabili viro Her<* 
manno de Spiegelberg» armigero, sebölteto oppidi Soledorensts ; 
tamquam puri Zelatores. et operatores affectaotes suannopcure 
taedias bujosn^odidrscOrdiarum fuaditus eveliere et bac in parle 
hoatis iäqaieti setaiaa eonditoris ineOabili gi^üa suff^eare , partes 
ipsas benignis et expressis requisitionibus et exhortatioaibus 
ac suasionibus requisiverunt et indii^erunt ut, ab <^eiisionibiis 



> Xil DoemÄe^ . 

immoM, giMTis «t . ioiwcitits abstinentes > «4 pacis slthnii et 
toaiiqmlUtiteni assenUant seqae reduci cQnseBtbnt et confor** 
meot . Ea profuter^ praedictae partes^ ex intercessione , procu* 
rationB et inductione supradictarum lotercedeDtiiuiiy ad tales 
fcTeBerimtxoiiipositiones, concordtas, transaetiones, cosTeatio- 
B«8 et paota, videlk^t streaui et spectalriles yiri Ottholinas 
Zoppa, eaiiier)Bims ) et domiaas Antonius de (xentilibns, legum 
doctor et vieaHos; et scicidioatores ^ ducajlus mediolaiieiisky 
anbassiatores 5 cemmissarii et procuratores ejusdem donuni 
ihiois Mediolani ut supra et infra seriptam plenam potestaten 
babeales;' ex una.parte, et magnifici ac pradeptes viri Hendri- 
oiis Bfeiss> ra^gister civium de Turego, Rodulphus Stassi, eqn» 
siiiafitis. ejusdem l(N;i» nomine commuDitalum de Turego^ 
Hendricns de Mass, schultettts, et Hendricus Bieraesy cancel« 
Ittias; .de Lncericr% nonHoe e^nmunitatom ejusdem loei, 
Heiidrions Becotdinger ; de Suüia ^ lUi Redtag, mioister seu 
vieirius.; de Uremia, Headricas Sebraber, mioister seu ipicarias^ 
^ Jodocas . Böil ; de Untermmldm . sapra SylVam > Jobaanes 
Ziaigo de;. Gitiireil ; de Unterwal^bn iofrav Sylyaai , Headriciis 
Zadan'Biall; de Ztig, Headricus Malinwardt, viearius» ac Jo* 
ba^äes 'fiiflfaer; : de Glaronpt , Jodoeas Sdiieffet , Yicarias , sjiat^ 
dien ei ptosaräkrres sapra dictaruia communitatam de Liga, 
parte ex aUerä; pleaani potestatem ad sapra et infra scripta 
kabeatesret primp» qnöd praedictae partes/ hinc inde» vicissiin, 
sciUeet ipaelibet pars alteri et subditis sais, coadjutoTibas, 
8eqitaei6as , böiia^enttbus quibuscunqae remiserunt et remit- 
taatj Ictore praesentiamy omnia damna, ij^jurias, incaadia, 
ptafdas, iaiFAsioneSy offensipnes reales et personales ,. spolia, 
rapinas et qq^Ubet alia damna, raneores, odfa^ iaimicitias 
sibi'raatao qaaliterciinque illataset factas a toto tempore prae- 
terito '.usqne. ad praeseatem diem, volentes et expresse pro- 
mtttenteS) diolae ' partes sen earum procura totes , quod iater 
eksdem partes sit biona, perpetua et inviölabilis pax et con* 
eordia perpetais . temporibus iavioiabiliter et ineoacusse durätara 

'— ^ ^ * '^ r • • . I 

^) Lneema. • . . ^ • 



coBcernafit ri»fitaire cta Yaliais« 

iHlaa \Me et »oe f^faudeel doto ae jtfra»^iMi« ' firniß p6f 
aittbas partes 9^a ipsafum proenratores > et parM^ ambae «4 
omoes aomine quo supra paeem «t oeocofditai iaeiiot et jpxw^ 
senftiirnn tenere solei&n^er ftrinant ao per haftm ac.,cigiH4ilb<Bl 
earvm partium juramenta roboraat, selemaisant-eiipriimilMiiyt 
eam invielaHUter ad perpetuam ut sopra et meoocu^ae ßi^^tyst^^ 

Item, promiserant et promittuot praefati jdooiiDiMde |»iga 
non movere guerram seu aliam fljQivitatem faeere per ^se airt 
alium seu alids contra peaefatum UlustrtisaimiimdOiiii&ili&'diLieem 
et sttceeasores suos et subditos» adbaeretites , xompticos aa4 
sec|üaces utsapra, nee contra ipsius . aut eoriim bona, Wa 
attt terras et raaxime aüpra scripta et quavis oeeasioBe^Yel causa 
nei; moyenti vel moTenlibas dominio vel communftati vel^parr 
sonae cujusvis Status, gratus vel praeminentia« exjstal praebere 
receptatum» trafisitüm, victiialiay auxiltom, subsidium.vel faro- 
rem dtrecte vel iadirecte, publice vel oecullei nec'^alio quovls 
quaesito eolore. , > 

£ converso , praememöratus - jilttstrissimus dux , :pro so 
suisque baeredibus et successort'bus .universis, prqmiftit et pro? 
miitit et se ad omnia aimilia praefacta obligat in^Sni^ttSse ser* 
vanda, utrinque tarnen honore^ autoritate et debito ptirilimperii 
reservatb aliarümque conCoederatioBUm semper ;8alvis et ittaests 
absque jsinistro interpretationis scrii|>ulo. < 

Item, praedictae communitates et.dbmini de Liga ad taleita 
deveneruttt et deveniunt eonclusionem, pacta :eticoqyeiit»^iias 
quod ipsae communitates et factunt pefrpetuam* trlmtatstiim^nft; 
conventionem , pactum et cessionem ie praedictis, !commuBrtalä 
Leventinae, castrorum et opj^dj tei^ae Bellinzoiftae'ut Isopra; 
ac deproviBcia et valie Domi Ossolae s^u Curiae MatdreHae; 
ac de omdibus et singuUs ipsörüm juribus, actiombus > perti-^ 
nentiis/ dominus, propiäetate ae possessibne quae . et .:ip$a9 
ipsi homines communitktnm Ligaram commuiüter vel divisiin 
babefnt et -babere posaunt seu praetendtot qoofeti^qoe {jure vel 
titulö: onerosb vellaerativo, quotpodobüilqüe , :^t gfieoBBrafitbr 
in et de omnibus aliis quibuscunque , maxime contenta et pos? 
sessä fuerint, vel quasi, ultra monles per illustsNu^os et 



V 



XIID^cttttieMs 

teiiereMtos 'dcwftinoft vice-oomHes sm ptofemiiöres praeftrti dotoitii 
iod« iMde^ai alla unquarii t^fiopord prdetefito tel ptatsentif 
salvii taraeo proprietaiibti8> jari« et aeiionibtia siDgulamiii per* 
wmuafUm dietaf Ott Lig^a^um , «i qoas ia dictt« temfcrMu vel in 
Ml^sa Ul^rfitD jB§to tilttlo poasedenint et habere pfaeteiiduiil» 
iHa praemiftsa totaliter transferunt, cedunt, dant, retnittanl 
^arilet et tradnnt ooiiri meliori et vallidiori Htolo quo possunt 
praedicia loeä el ralles cum ipsonim dominiis, pertioentiK» 
appendüüs et jurillua amversia in eundem dotninuin d«iceiB seo 
eidem daniHio dooi aeu ejusdem haetedibas ac sucoeasaribüs 
ejusdem sau dioUs auis procura(oribug et mibi notarie iofr« 
acripto frrft«9ei>tibus et recipieotibus ac aolettiniler stiptriaBlibna 
nomine et ad dpus ejuadem domini ducis et anorum , asaerentes 
et dicentes, iidem domini de Liga, qnod nuHaan in quamvis 
peraonam « dominittin Tel eomniUDitaieni de prosci-iptis jorjbus^ 
lerria, kMsis» Mbus et vallibog et jui^isdietiaaibas Yel de aliqvo 
earum alienationena , cessionem aiit translationem qaovts titulp 
fiftcerant vel Ben pooeuraverunt, dicta ipaioa principalts cessio, 
tft praefertur» '0acla est per dominos de Liga pretio- et nomine 
pr^ii trigintm militum trium rhenensiura fiorenorum böni auri^ 
joafi et legaH» poliderfs , fei in alta moneta auri eomibfliDi 
aeatifiiafiene äeqnippUenti aeirendorum ia binis terrainta et sab 
poenis infrascriptisy tarn ratiane et oceäsione^ euLomptidnia praei* 
iBetotura cäalrotium , teitarnnl , looomm et expensarnm ac 
Merdm qnae et .qoaa usqne ad praes^ntem dieili slistniueruilt 
el baAlvemotet alta rationto qnacutique, Tidelicet decem ibtllia 
ffdrenMrnm et oiluih rb^nensium in valtire nt supra , m proximo 
fasto diti Gregfrii poitdataiH praeaentiiin prosime veniente, el 
tone oblip^ ^lafiDne ulteriori, alia yiginti miHia et dnoa rbenen* 
aium a proximo festo beati Martini lijemaUa ad unum anmim, hoe 
tot in festo beatt Martini de anno Domini M'^GGCG^^X^^^VIP, 
•t di^e peenniae aoWanlnr et solvi debebunt in-quoHbtft tert 
Innio in M^diolano ajiil Ariola^) proiit dioti doiiitni de Lig4 
obeg^init, tta^et taiitei' quod dietns domiiins dax dare d^l^t 

4 



concernant rhisloire du Yallais. 225 

banum salvum-eonduetum qaod secure porteDtur dictae pecuniae 
usqae ad limites sui ducalis dominii terminorum versus limites 
dominoruBi de Liga in periculo domiai ducis et expensis. Et, 
si contigerit (quod absUI) quod praedictus dominus dux suique 
haeredes et successores in aliquo praedictorum terminorum infra 
octavam proximam dicti fesli divi Gregorii seu ipsius beati 
Martini ut profertur non satisfaceret , quod ex binc ipso facto 
ineurrat poenam dupli et quod bomines de Liga pro summa 
principali tunc non Boluta quam, pro poena dupii, possint et 
valeanty ipsorum propria auctoritate absque juris cognitione, 
cOnvenire et arrestare seu sequestrare ubilibet bona dicti domini 
ducis Mediolani et ejus subditorum usque ad solutioiiem prin- 
oipaUs debiti et poenae dupli et expensarum occasione negli- 
gentiae nonsolutionis per bomines et communitates de Liga 
factarum^ remanentibus nibilominus pace et concordia prae- 
sentibus omnibusque supra et infra scriptis articulis in perpe- 
tuum duraturis absque dolo.' Pro quibus quidem triginta mil- 
libus florenis et tribus rhenensibus in vaiore ut supra solvendis 
in praedictis terminis, dominus dux obligat se ipsum et omnia 
sua bona, mobilia et immobilia , praesentia et futura, ubicunque 
et in quibuscunque locis existentia fuerint, pro satisfactione 
jHraemissorum ut supra« 

Item, dicti bomines dictarum communitatum , oppidorum 
et vallium de Liga tenentur et debent, in ultimo solutionis ter- 
mino pecuniarum, in loco in quo solventur dictae pecuniae 
dare et tradere eidem domino duci sive ejus procuratoribus ef 
nuntiis omnes et singulas litteras, scripturas, omnia instru- 
menta, jura, munimenta et pactiones quae et-quas dictae com^- 
munitates seu singulares personae earumdem babent et babere 
praetendunt in supra dictis locis et bonis et signata instru- 
menta emptionis dictorum castrorum et terrae Bellinzonae ac 
privitegia et litteras serenissimi domini regis Romanorum do- 
nationis, confirmationis , cessionis et investiturae praedictarum 
terrarum, vallium et locorum ac instrumenta emptionis factae 
per eosdem dominos de Liga de castris de Bellinzona a nobi- 
libus de Sacco, quae et quas penes se habere, obtihuisse et 

Bist. Archiv. U. Jg 



226 XII Documents 

acquisivisse dicuntur et aflOrmaiitur» et hoc bona- fide et sine 
fraude, et, si qua alia littera yel instrumentum dictum iiegotiaoi 
de quo est quaestio conceruens io posterum reperiaüir, habeatur 
pro casso et irrito et irrita et caaaa in judicio et extra , quoad 
favorem dominorum de Liga, quorum jurium, instnimentorum 
seu preyilegiorum usui et juri ex jure reountiando ae exclndunt* 
Item, praefati domioi de Liga, suo nomine et auarum com- 
munitatum et singularum personarum, liberant et absohunt 
omnes et singulos domini ducis subditos, et maxime praedi- 
ctarum yallium Levantinae, Bellinzonae et Domi Ossulae et 
pertinentiarum ipsarum, ab omnibus juramentis, fidelitatibus, 
obedientiis , processibus , promigsionibus atque mulctis et obli- 
gationibus et decumationibus quibus tenerentur et quomodo- 
libet teneri et obligari dici et exeogitari possit ipsius Ligae 
communitatibu» et officialibus seu singularibus peraonis ipsarum 
communitatum ipsius Ligae et ex nunc ipsos proceasus, pro- 
missiones , juramenta , fidelitates , obligationes , obedientias, 
condemnationes atque mulctas annullata§ et invitas et pro nullia 
habere volunt, intendunt et maxime illas obligationea et man- 
data quibus se obligarunt communitates, bominea et singulares 
personae Domi Ossulae Tel locorum praedictorum et perti* 
nentiarum hominibus dictae Ligae, officialibus aut singularibus 
personis ejusdem vel communitati ipsius Ligae, casu et occa- 
sione emptionis seu alienatorum bonorum , rerum et jurium 
hominum Domi Ossulae vel locorum praefatorum tamquam 
rebellium vel non obedientium ipsi Ligae et communitatibus 
seu ejus officialibus, omni cessante obligatione, salvo tamen 
si instrumenta hujusmodi et obligationes ipsae forent et esset 
ex causa mercantiae vel alio justo, yero ac legitimo titulo seu 
contractu yel quasi sonarent. 

Item , quod pradictae communitates et homines earumdem 
communitatum de Liga per quinque proxime continuos aanos, 
incipiendo ab hodierna die data praesentium et consimili die 
finiendos post quinque annos, transeuntes per passus et yias 
per Bellinzonam cum ipsis personis , mercimoniis et mercantiis 
propriis, de quo conducentes jurando, ut omnis evitetur fraos 



concernaiit l^litfltoire du Yallais. • SKT 

in eiindo et redeundö, noia teneaiitur ad sölcitioneoi pedagii, 
Iribnti et ddfli id pasau et oppido BellinzoDae^ pedagiorum per 
dictum tempus quioqiie aDDorum ^ quibus elapsb teneaatur 
»olvere pedagiav tribtila etdatia io eodem loco et pass^ prout 
alii meircatores et iranseuntea solvant et solrere consueverunt. 

Item, firit actum et expressum inter diotas partes principaie^ 
qiiedy biDc inde, ioter eäsdem partes debita et credita lüutao 
eontracta et faeta per siagulares personafii ambarom partium, 
tarn tompore guerrae quam antea, de quibus legitime coostabit 
p^ aüthentica instrumenta seu liiteras , vel alemauicas » aut 
per alias legitimas praefationes et testimotiid» exigi ppssint hinc 
lüde et ^uod judices et juttitiarii ambarum partium debeant 
admtÄistrare justitiam super praemissis summarie et de piano« 
sine strepitu et figura judicii, non cOnsuetudineJoci, sed sola 
veritate conspecta alioquecapitülo praecedente i^onsimHem tan- 
gente materiam in suo robore permanente. 

Item» quod cafrtivi beUo binc inde detenti inter partes 
prinzipales liberentur statim et sine redemptiöne et expensis 
solvendis dimiitantur et relaxentur» ut ad eorum propria rever- 
tantur cum effectu , quödque partes principales eorumque sub- 
ditiy adbaerentes sequaces atque comparticipes in distrietibus 
partium ire, stare, morari ac pertransire valeant quemadmodum 
ante bujus litis 6t controversiae exprdium fecerunt. 

Promittunt denique> praedictae partes, nominibus suis et 
nominibus quibus supra, pro se et suis successoribus atque 
baeredibuSy juramentis eorum supra factis Dei Erängeliis tactis 
mihique notario corporaliter praestitis» uti ipsarum quamlibet 
concernit et tangit, et sub obligatione omnium bonorum suoram, 
mobilium et immobilium, praesentium et futurorum, omnia et 
singula superius narrata, conclusa et con^cripta habere firma 
et valida et perpetuo observare ^ et non contra facere» opponere 
vei venire, per se nee per älium, aliqua causa vel ingenio, de 
jure yel facto , in judicio vel extra, dicere vel indncere, nee 
alicui contra facere vel opponere volenti aliquatenns consentire, 
renuntiantes , ipsae partes, per vim eorum praestitorum juramen* 
torum, omni exceptioni doli, mali, vis, metus et omni alteri 



92S - XII Documents 

circumTentioni, pri? ilegio^ consueludioi vel statuloi jori eanonieö 
^t eivili, ac omni auxüio qaibus vel quonitn titulo contra praedicta 
opponere poss^nt vel in aliqao se tueri et specialitor j«ri diütelt 
generaiem renuntialionem non valere nisi praecessertt speetalii. 
De quibus oranibus rogaverant ambae partes , BOtario« 
infira scriptos duo vet plura fieri instrumeDlä ad 4icta[meii sa* 
pientinm, praesentibus honombUibtia et egregiia vir» domuiiii 
Jacobe de Cresto, licentiato in legibus, offictali oariae addu« 
nensis ac judice generali terrae VoHesii, Johann« Sehnetec^ 
Martioo Bruoardi, Francisco de Origonibns, Anselmo de Fau* 
sonnay, Johanne Sapineti, Jacobo Gapistri, canonicia ecclesiaa 
sedunensis, et nobilibus viris Peterimando '] vtcedomino sedo* 
nensi» Petro et Jobanne de Plateay Heinsmando de Siilinon 
de Vespia, Thoma Partitoris, Caspare €urten et Heinaliaua d# 
Lapida de Briga, Antonio £schiniann, majore de Horgia (Moereil^ 
et quampluribus aliis fide dignis ad praemissa vocalis «t rogäf»; 
(La signature du notaire manque, ainsi que le aceau.) 

Nota. Voyez dans Tscbudi , Chronic« Helvet. T. II. p, 166 et suiv^ 
las Traites d^fioittvs cenolns ä la 4Säite das pr^Vmenaires ddesaos* 



7. De modo et forma extradendi malefactores inter dtiees 
Sabaudiae et episcopos sedunenses in loco marcliiaie 
prope aquam Morgiae Gontegii» ratificanle Ludovico de 
Sabaudia locumten^iite Ajmedaei VIIL Sabftudiae ducis. 

Anno 1439 -, 18. Apritis. 

Ex Archive communitatis Contegii. Apographam quidem , sed ejusdem 

omnino aevi. 

(In(er Ännae-Josephi de Rivazj canonici sedunensis, diplomata manu- 
6crip(a, (omiXIV. [ab anno 1400 ad U99] pag. 365—3660 



Nos, Franciscus Boverii^ ballivus Chablasii castellanusque 
Contegii et Salljonis pro illustrissimo principe domino nostro 

>) de GhfvroM. 



coneernani l'bi^iaif e c^ Vallais . ^29 

Safaaudiae duce, haram serie notüm fieri volomus qoibus ex* 
pedit uüiversis quod', cum ita sit quod, die dominica nuper 
praeterita / aliqui malefactores praedati fuerint et captivaverint 
Ambrosium de Grassis, mercatorem mediolanensem , et Johan- 
Dem ejus'filium in loco de Foirgiöres pe^es dilionem praefati 
4ioiiiii9d. aortri ducis et ideo requisiejrimag, ex parte ejusdem 
dMliainostri dQcis, oostraque rogaverimus nabilem et egrer 
gümp Yirum Haozmaaduia de SiUiiioa, ballivum Vallesii, et 
OftSt^Ianom fi^eduneaseniy ^t ipsi nobis Tomitterent ailquos 
4» diotis malefaetoribus quos ipsi penes ditionem reyerendi io 
GhriMo, patris et domioi dotniiii Guillelmi Ae Earognia, electi 
^eidii08ii8JSy praelecti et coiaitis Vallesüi eaptivi^verunt. SHnc 
««t jf aoKi ip«i balltvu« et eastelliu^us iiabis retni&erunt et vinctos 
ImdiderUftty ia loco juarcbiae seu circa aqaam Morgiae Contegii, 
Yfdelicet JB«nz Bi^scher etTbomam Blessenger, qups nos ab 
»ifldem realiter recepimu«. £a prapter, ia ca&u »imili> si coa- 
lingtäc^t iie etiam quoficiinque jnalefactQreji ia ditioae praefati 
doaiiai epis^opi sediHie|»«iß quoyis modo delinqueates qui pene« 
dtliMem dieti damiai lyo^tri duda se confugereat et quos habere 
po9wmm, plr4>fniUiiaaa > pro aobi$ et aostria «iicce«soribus^ 
ballivo Vallesii et castellaao sedaiiensi et eorom successoribus 
ia ftitarum restitiiere et realiter expedire, exceptis iliis qui 
coannittereat hoaiicidia ex improviso» vulgariter col nt^lü*), 
prout in litteris et coacordiis bactenus facti« iater eumdem 
dominum no&trum ducem et ejas praedocessores dicti domiai 
epiaeopi et commuaitates Vallesii coatiaetur. Pjromtttimaa etiam 
praeisientes litleras confirmari facere ab ipso domiao aostro duce 
novas lilteras super taliam restitutione procurare et eisdem ballivo 
et castellaao eoasignare» Datum ^ ubi supra, die XVIII. aprilis, 
aaao^ domiai MC CGG XXXIX. , sub sigillo ao3tro et sigaeto 
maauali notarti subscripti in testimonium praemissorum. 

Johannes de Vemetis. 

(SigiUum,) 



^) Coop ooble. 



i . » J»Jlii ' .UU ii 



SSO XII Dociimeiito 

■ ^ 

Ratificatio praecedentis instrumenti per Lufiovicum de Sabaudia^ 

primogfinitum et locum tenentem illustrissimi principis 

Jmedei FIIL, ducis Sabaudiae. 

Ripaliae, 24. Aogugü 1439. • 

Ludoricas de Sabaudia, princeps Pedemontium , primoge'- 
nitus locumtenensque generalis illtistrissimi domini genitoria 
mei domini Aniedei» ducis Sabaudiae, Ghablasii et Augustae 
principis, marcbionis in Ylalia, comitis Pedemonfiom Geben-^ 
nensis Valentinensisque et Dyensis. Universls serie praesentium 
fiat manifestum quod nos, visis litteris baliivi Cbablasii et 
castellani Contegii praesenttbus annexis, reqaisitioni bdnoi^abt- 
lium amicorum nostrorum baliivi Valiesii et casteUani sedu- 
nensis super bis nobis factae, certis latidabilibus ufoti consi- 
derationibus , favore beneyola annuetites , ex nostra certa 
scientia , pro praefato domino meo nobisque ac nostris bae» 
redibus et successoribus universis^ praedictaa annexas litteraa 
secundum earum formam grata« babemas et acceptas ae per 
inde yalere volumus ac si per nos factae forent et concessae, 
ita tarnen quod ipsi bailivus Tallesii et eastellanus Seduni et 
eorum in ipsis officiis successores, quotienscunque casus eve- 
nerit, ballivus Cbablasii et castetlanus Contegii, modernis et 
posteris, consimiles remfssiones facere teneantur et debeant, 
mandantes hoc ideo dictis moderais et caeteris futuris ballivis 
Cbablasii et castellaüis Contegii ipsorumque locumtenenttbus 
et cuilibet eorumdem, quantum suo tempore et o^fficio suberit, 
quatenus, babitis prios a dicto ballivo Valiesii et casteHaoo 
sedunensi consimilibüs dictis annexis litteris cum ratificatione 
reverendi in Christo patris episcopi sedunensis ac patriotanim 
Valiesii, praedictas annexas hujusmodi rati babitionero litteras 
nostras eisdem balUvo Valiesii et casteltano seduAensi ac eorum 
in dictis officiis successoribus prothinus observent illaesas, 
nullo alio a nobis super iis expectato mandato. Datum, Rip- 
palliae, die vicesima quarta Augusti, anno domini millesimo 
quatercentesimo trigesimo nono, per dominum, praesentibus 
dominis Johanne praeposito Montis - Joyis , ^Johanne, domino 



concernänt Fhistoire du Vallais. , 231 

BellifortiSy cancellario, Ludovico domino Raconisii, Johanne 
Barjattiy marescalsis Sabaudiae^ Petro Marchandi in cancellaria 
locumtenente 9 Barthoiomeo Chabodi^ praesidente computorum, 
Goillelmo Bolomerii, magistro requestarum, et Michaele de 
Ferro 9 magistro hospSiii. 

Signavit Guillelmus de Bosco. 



8. De modo et forma extradendi malefactores inter duce$ 
Sabaudiae et episcopos sedimenses in loco marchiae 
prope aquanf Morgiae Contegii, ratificante Guil- 
lielmo IIL de Raronia, episcopo sedunensi. 

Anno 1439 9 18. Aprilis. 
Confirmatio episcopi 7. Novembris. 

Ex Archivio commanUatis Gontegii. 

(Inter Annae-Josephi de Rwaz, canonici sednnensis, diplomata matrn- 
scripta, (omiXlV. [ab anno 1400 ad 1499] pag. 367-369.) 



Nos Heinstermandus (Hanzmannns de Sillinen) de Silinon, 
baillivus Vallesii, et Anthonius Venetz^ castellanus sednnensis 
pro reverendissimo in Christo patre et domino domino Guillermo 
de Rarognia, electo sedunensi, comite et praefecto Vallesii, 
notum tenore praesentium fieri volumus universis quod cum 
die praesenti nos remisimus et expedivimus nobili et egregio 
yiro Francisco Boverii, baiilivo Chablajsii, castellanoque Gon- 
tegii pro illiistrissimo principe et domino domino Amedeo, 
Sabaudiae duee , Hans Blecscher *) et Thomam Bieschvenger ') in 
loco marchiae, videlicet prope aquam Morgiae Gontegii, pro 
delictis et depredationibus per ipsos perpetratis in personam 
Ambrosii Grassy, mercatori mediolanensi , et Johannis ejus 
filii, die dominica proxime praeterita, in loco de Fogier penes 



^) Blescher. ^) Blessenger. 



232 XIIDocuments 

« 

mandamenfum et castellaniam Gontegii, ipseque bailliTUS Cha- 
blaysii dictos malefactores a nobis recepisse confessus fuit 
vinctos et promisit in casu simili , si contingereti qaoscunque 
malefactores delinquentes in ditione praelibali domini sedunen« 
sis penes ditionem praelibati domini ducis Sabaudiae se con- 
fugientes seu retrahentes quos bene habere et apprehendere 
posset nobis et nostris successoribus restituere et realiter expe- 
dire , exceptis illis qui committerent homicidia ex improviso 
vulgaribus yel nobilibus'), ac etiam promisit praedicta ratificari 
facere per praelibatum dominum Sabaudiae ducem^ prout in 
litteris ipsius baillivi Chablaysii die et anno praesentibus datis 
sigillo suo sigillatis et signeto manuali Johannis de Vernetis, 
notario , signatis plenius continetur. Hinc est quod nos, memo- 
rati 9 baillivus Yallesii et castellanus sedunensis» pro nobis et 
nostris successoribus, promittimus praelibato baillivo Cbablaysii, 
pro se et suis successoribus, quotiescunque casum contigerit 
e venire, remitiere et expedire per modum et formam per ipsum 
ut supra est/ expressum promissos et conventos et praemissa 
ratificare facere peiv praefatum dominum electiim seu novas alias 

V 

litteras super praedictis facere et eidem baillivo Chablaysii ex- 
pedire. Datum, in loco marchiae prope aquam Morgiae Con- 
tegii, die XYIII. mensis aprilis, anno Domini MCCCCXXXIX., 
sub signeto nostrum , baillivi et castellani , praedictorum ac 
signeto manuali subscriptorum notariorum in testimonium prae- 
missorum. 

Tenor litterae confirmatoriae episcopt, 

Sedani, 7. Novembris 1439. 

Nos, Guillielmus de Rarognia, electus, divina miseratione, 
scdunensis, praefectus et comes Yallesii, harum serie notum 
fieri volumus universis quod nos, visis litteris nostrorum baillivi 
Yallesii et castellani sedunensis praesentibus annexis promissio- 
nibusque per eOsdem factis in eisdem annexis descriptis, certis, 
justis et rationalibus moti respectibus, secundum ipsarum for- 



^) Yalgariter coup noble. 



conc ernanl Tbistoire du Vallais. 288 

mam et teDorem » pro nobia et nostris successoribus , ipsaa 
aonexas litteras gratas babemus et acceptas ac ipsaa proinde 
yalere volumus veluti ai per nos et patriotas nostros factae 
fuissent et coDcessae, mandantes boc ideo dictia baiUivo et 
castellano ac etiam patriotis et subditis nostris, modemis et 
futuris/ quatenus bas nostras praesentes litteras et eisdem' 
annexas , baillivo Cbablaysii et castellano Contegii , praesentibus 
et futuris, penitus, perpetuo et inidolabiliter observant illaesaa, 
nqllo alio a nobis super bis expectato mandaio« Datum , Seduni, 
in Castro nostro Majoriae, die septima menais noyenibriSy anno 
Domini millesimo quatercentesimo trigesimo nono, sub sigillo 
nostro et signeto manuali secretarii nostri subscripti in testimo- 
nium omikium praemissorum. 

De mandato domini, «^ 

Ambrosius de Poldo. 
(Sigillum rotundum cera rubra impendens : caractere agno- 
tatur manus ensem tenens.) 



9. Ligae et Gonfoederationes inter Dominum Li^dovicum, 
Ducem Sabaudiae , et Dominos Bernenses , ex una, 
et Dommum Episcopum , Gapitulum et Patriotas 
Vallesii , ex altera parte. 

Anno IkkQ, 31. Augusti, 
Ex Archlvio Reipabllcae Vallesianae Sedano* 



In nomine sanctae et individuae Trinitatis, Patris et Filii 
et Spiritus sancti, Amen. — Serie praesentis instrumenti, uni- 
versis et singulis ad aeternam rei memoriam innotescat quod, 
cum pro pace observanda, firmanda perpetuo, ad partium sub- 
scriptarum et subditorum suorum utiiitatem et tranquillitatem, 
fuerit saepe numero perloquutem super conventionibus, pactio- 
nibus et confoederationibus infra scriptis inter ipsas partes 



23& XII Documents 

firmandis et adimplendis et ad ipsarnin cooiplemeiituni praesens 
celebris Dieta exstiterit de partium voluntate captata. 

Hinc est quod^ anno dominicae nativitatis millesimo quater- 
centesimo quadragesimo sexto , indictione nona cum anno eodem 
aumpta, die yero ultima mensis Augusti, constituti personaliter 
in nostrumi notariorum publicorum testiumque subscriptoram, 
praesentia spectabiles viri dominus Ludovicus de Montbeolo, 
juris utriusque doctor et miles, praesidens venerabilis Consilii 
Chamberiaci residentis, et Johannes dominus deBionay^ miles, 
ambassiatores et procuratores illustrissimi principis ac domini, 
domini Ludovici Sabaudiae ducis, ac egregii ac faonorabiles 
yiri Petermandus Schopffer et Johannes de Küchen, ambassia- 
tores et procuratores magnificae Villae et commqnitatis Ber- 
nensium, ambassiatorio et procuratorio nomine ejusdem, ex 
una parte > et reverendissimus in Christo pater et dominus do- 
minus Guillelmus de Rarognia, Dei et apostolicae sedis gratia, 
episcopus sedunensis, praelectus et eomes Vallesii, suo ac 
dictae Ecclesiae sedunensis nominibus, ac venerabiles domini 
Johannes de Leyserio, Simon Bidermanni Franciscus de Orgo- 
nibuSy canonici sedunenses, syndici et procuratores venerabilis 
Capituli sedunensis y syndicario et procuratorio nominibus dicti 
Cäpituliy et dominorum ejusdem, pro quo de rato habendo 
promittunt, juramentis et obiigationibus suis infertus descriptis, 
et quod infra scripta omnia capitulariter confirmare et ratificare 
facient per dictum Capitulum et canonicos ejusdem intra octo 
dies proximos et de ratificatione eidem litteras patentes, sigilio 
ipsius capituli sigillatas, tradent, ac egregii ae honorabiles 
viri Johannes Heimgarter major, Hans Walcker; Thomas an 
den Eggen, Petrus ejus frater, Anthonius Gugger, Thpmlinus 
Tschampen, major ejus, deseni de Conches, a Monte Dei 
superius. Nicolaus Frantzen , Maier de Morgia (Moerell), bono- 
rabilis vir Antonius Berno, ballivus patriae Yallesii, Nicolaus 
Verla (Prela), Antonius Gottfred, Petrus Erben, Deseni de 
Briga. — Thomas Venetz, Theodulus Perrette, castellanus, 
Thomlinus fitius quondam Arnoldi Venetz am Thärbell , deseni 
Vesplae. -~ Johannes et Antonius Perrini, Perrodus Torny, 



concernant rUstoire du Vallais. 335 

Wilielttius filiits Petri Störilten« deseni Leucae, Rudorpha^ 
BfiUschi» Johannes Rotten Amblatt, Hilarius Zender, Jokadnea 
ab Riedi , parochiae Rarogniae. -^ Petermannus de Platea domi« 
celius, lojiiannes Reymondy Bertscho Cbifflner, Johannes Müller« 
Johannes Atoz» Perrodas de Cro^ , Perretüs de Bertscho^, Perro-* 
das Borcardi , Antonius Jaqueminiy deseni de Sinro« ^ Johannea 
de Zimbela junior, castellanus, Jobannes Gallesy (Galeia), Jo<^ 
faannes Blatter , Hans Hasoz, Johannes Odovm / Arnoldus Jung, 
Heymo (Äimo) am Grojen , Johannes Garron, deseni sedunensia 
i«(nqusun speciales ambassiatores et nuntii ad infra scripta spe-* 
eialiter destinati cum "plena, ut asserunt, potestate, ex altera 
parte > babentes vero , ipsi ambassiatores , procuratores et syn^* 
dici praedicti partium praedictarum, ut ipsorum quilibet asserit, 
|>ro faispro quibus intenrenerunt plenam et omnimodaln potesta- 
tem a suiä principalibüs ad omnia infra scripta peragenda, ex 
eoram et cujuslibet ipsorum certis ^denliis et spontaneis völttii* 
latitHis, ad kivicem faciunt et cöhtrabunt pacta, conventiooes 
et confeederationes infra scriptas, perpeluo duraturas : 

In primis , quod inier praefatum illustrissimum principem 
et dominum dominum Ludovicum, Sabaudiae ducem, magni« 
ficamque commuoitatem vitlae Bernensis - ^orumque fainc inde 
snbditos, ex una parte, et praefatos reverendissimum in Chdstp 
patrem Guillelmum, episcopum sedunensem, capitulum dictae 
eeclesiae sedunensis et patriotas Vallesii, ex altera parte, pro 
se suisqu« et cujuslibet ipsarum partium successoribüs et posteri«? 
taiibus,:praesentium conventionum , confoederationum et allean- 
eearum (sie) vigore, sit et esse debeat perpetua pax et trao;- 
quiltitas, amor et concordia. Et, si aliqui ranooras et immioitiae 
huc-usque inter aliquos subditos ipsarum partium sint,exsti* 
törint Tel vigeant, aut alias viguerunt, praesentis tractatus pacis, 
confoederationis et amicitiae contemplatione et vigore , usqiie 
in diem praesentem sint remtssae sioque de caetero fraternaliter 
et in bona amicitia vivant et vivere possint et invicem conyer- 
sari» Quas quidem pacem, tranquillitatem, ligam, confidentiam 
et concordiam praenuntiatae partes, n^minibus antedictis, pro« 
mittunt juramentis, obligationibua suiis infra «criptia, altera 



236 XH Dokumente 

pars alteri, et econtra stipalantt et reGipi^nti ad opus ipsarum 
parttoin et cnjaslibet eanim, nobis vero, notaitis pti&Iieis ioM 
scriptig, pro eis et earuin qualibet et omnibus et singülis quo* 
ruin ioterest, iotererit aut quomodo interesse potent m futBran« 
Telilt persbnis publicis stipulantibus et recipientibus> vtabutmer^ 
ad invioem y eonservare , pro se et eorum faiac i^de sobcfitii 
tpsorumque successoribus et posteritatibus. 

Iteniy qaod dictae partes ad inviceoiy uaa altera:, se jova* 
bunt et cODservabunt defendentque posterius ab- omaibus appre* 
heBsiombus, offensionibus et operibus facti, nee aliqsa ipaaronl 
partioiD possit, yaieat, nee debeät, de caetero, per suam patriäm^ 
terras, passus et dominium dare seu permittere transitumi 
victualia y aut aliud quodcunque auxilium aliq^ibus geottbus 
qui vellent vel «ttentarent offeudere '^alteram pariem, quininH» 
possibilem dabit quaelibet ipsarum partium insisteBtiam et re«^ 
sislentiam quod dneatus, per ipsorum dominia^, passus, terraa^ 
eommunitates et ducatus, nulla persona offendat nee aggrediatnf 
aiteram partem tn rebus uec in - persoois , escepti's tarnen a 
praesentibus conveutionibas et confoederatio>oibus , pto parte 
praefati domiai ducis Sabaudiae, serenissimis dominis imperft^ 
tore seu rege Romanorum , rege Francorom , ac illustrissimia 
principibus dominis delphino Viannensi, duee Burgundiae, duce 
Mediolant, vas&allis suis et Friburgen&ibus; pro parte v^o 
dominbrum Bemensium, domino imperatore seu rege Romaüo^ 
rum et aliis cum quibus habent concivitatem seu comboürgensiam, 
vel confoederatioiies y videlicet: iUustri^simo duce Rurgundiae^ 
magnifico comite Fribufgi et Novi Gastri, domino Channitaz^^ 
Johanne comite de Arberg, domino de Vallangyn, cemmunitalibus 
de Scbwytz (Schwilx) et de Unterwalden (Unterwaid), de Lucerna, 
de Zug, Glarus, Thurego, de Soioduro, de Bielia (BienQe),:d0 
NoTavilia, de NOvoeastro, de Gissiney (Gessenay), de Friburgo 
et de BasUea; pro parte vero praefatoramd^Hninorum eptscopi 
et capituli^edunensi et patriotarum Vailesii^ serenissimo domino 
imperatore seu Romanorum rege > iilustrissimo domino Pbilippo» 



<). Ghanaitaz^ id est dtampUiU in Burgandiae comUata« 



ooncernaöt rUftoire du ValUis. |97 

Mmria (VkeMti) dooe MtDdioliäieii^it cOQinittiutatibiis de I^ueeroa^ 
i» ÜT^uU, jie Unte^valden , ita tameii^ quod, ipsis e^c«ptati< 
per ipsas partes, ei «ani^ quamlibet, iiulia. diclaram. partimn 
{KMsit neo debeat dare aüxilium vel tri^tam ad.oiStensioneio 
aüeritis partis , disI quatitn« de jure .vel specialibiis eour 
?watü<Niibu0 re|ro£acti9, usque in dieua praei»eDtem> e^^eol 
a^tricti. 

Item » quod ai contingeret praelatos illustrissiipuin doQUDuni 
dojcem Sabaudiae vet BeroeDdea habere goerram (quod absUI) 
ow^ aliqao.9 vel «Uquibu«, qwod pra^dieti dooiious episcopusi 
:GapUtiiu|D et patriotae Vallesii noi^possiiit Aec debeaiit praestare 
auxitmin ^enlii^ , yictiialiuiii , aut quodcunque ^iiid Ulis vel 
j|iU cum quibua guerram habereot dicli dotuiaua dux Sabaudiae 
el fiernenaesi oisi quaoium de jure ,. vel coi^veotionibtts speci^r 
Ijjbiia retrofactia^ uaque in diem praeseatem, essent astricti. £t> 
« coQveraOf ^i praisfaU dominus epiacopus« Capituium et pa- 
Ittotaa Vallesii guenram haber^nt cum aliquo vel aliquiboa» ne^ 
4tbßUki Uli vel illis cum quibus baberent guerram dicti Valle- 
MUüaes praestare aliquodauiLiliuiut gentium vel yictualium, aujt 
«Qm^iodius aliud subsidium» nisi quantum de jure, .vei specia^ 
übus copvealipnibtts . retrofactis , usque in diem praesentem^ 

esaent astricti. 

• ■ 

Item« quöd subdili tpsarum partium , binc etinde» videlicei 
SabaiidieBses et Bernenses eornmgi^e aubditi in patria .VaUe$ii, 
,et VaUesieoses ia patria JSabaudiaa ac Villa Bernensi , terris ßji 
vitUs eis subditis et adhaerentibus »^ pacifice, tute et Ubere 
Uansir.e , convefsari et morari possiut et valeant et quaeeunque 
«lereimonia ac etiam victoalia emer^ , extrahere et portare 
peasint in eorum patriam , solutis tamen pedagiis et tributi^ 
-solitis et; fconsnetisy nisi in casu necessitatis« steriiitatis aat 
alierius necessitatis occurentisi quo casu uno quaeque partium 
praedietaram victualia retinei*e peius pro se et suis subditis 
posait: iQa tamen» casu praedicto, quae in aliena patria empt|i 
forent . per domiiiia .dietarum partium et cujuslibet earum dud 
poasint aii^e contradictione » solutis tarnen pedagiis et aliis gar 
beIVs et. yeet^iilibus soHüß ti €4Miime1js» 



itt XR Doeumento 

ttem/ qaod> si aUqnis vel ^U^i ex dielte partHittB eoreim- 
que subditis Tel subdili ipsarum pftrüiini» ad invie^m^ vmm 
eontra alirnn habere vel mor^re reUent aelionem^ petitk>nett 
^ie\ quereiam pro- eausi« proprietatis aliquor««! bofioram seu 
renim, actor sequatur forum rei et debieat actori debiia jnsfifiA 
mmbtrari secttndum consuetudinem et stjlum iocoro» ubt reft 
sunt sitae* 

In defoitis vero de quibus per publica instrameirta Y^l alias 
aulhenticas informatiönes aut alias legitimas probationes fiat 
probatio, summaria administretur justitia per qüamlibet prae- 
diciarum partium de suir ^subditis summarie, siidpliciter et de 
piano, sine strepitu, figura et involutione judicii. -Si Tero> ex 
nune in antea, ex aliis, causisque praedictis aliquo orientür 
differentiae seu controyersiae inter praefatos dominum dueein 
Sabaudiae vel aliquem ejus subdttum /yel subditcts et dominum 
episcopum et capitülum sedunense yel dicti domini sedunensis 
episcopi aüt capitult subditum vel subditos , debeant hujusmo^ 
causae decidt in dfetis et locis Marehlae > pro quibus decidendi« 
et sedandis quaelibet ipsarüm partium unum vel duos amico« 
quos voiuerint eligere debeat et teneatur ad reqüisitionem actoris 
et actor unum superarbitrum de praedicto ConsHiö Villae Ber- 
nensisy qui potestatem plenariam babeant, auditis partibus iia 
eorum juribus et defensionibus summarie tantum et sine aiiqua 
involutione litis, cognoseendi , decidendi , prope^ aqüam Morgiaie 
€ontfaegii, loco solito joitieari, expensis partis sudeumbentis'^ 
omnimoda applicaCione, reclamatione semota, et ad eltgendum 
amicos reus sit semper coinpellendus praecise per jtidicem vel 
dominum sub cujus jurisdietione residet, et in di^a Marchiae 
capienda inter ipsas partes, si de die non ess^nt concorde», 
Sit di^s assignationis ad actoris elei;tionem , cum dilatione non 
minori vigintii dieruin. Et pronuntiata et ordinata per dictoa 
amicos et superarbitrum et majorem partem eorum deniur et 
dart debeant precise exequutioni contra illum qui in pro- 
nuntiatione succubuerit* per suum dominum vel judicem, quan- 
tum bona debitoriä se extendunt, omni tamen cessante dolo 
vel cautela in ipsis bonis ädUbendis. Eligere aütem imum vel 



concernant rhiaionre du Vallais. 

dnof amicos pro diotai cognitioAe faciettda, sitiBarbitrio actoris 
fuod ad numenim dictomm daoram aat uniiis amicovuni eon- 
siderata causae qoalitate. Et, easu quo amid elecli esaent in 
pniiiu&tiando discordea et contrarii et Superarbiter bod esset 
clarus in quam partem inclinaret, sed veliet najorem deii- 
beratiosfiii et consilii participatiouem habere , cognitionis Tirea 
ad superarbitram electum deyolvantur, qui teneatur et debeat 
suam proferre ordiaationem et declarationem infra uuum meDsem 
tone proxime Sequestern , in looo ipsius Harcbiae, infra quam 
debeat partibus assiguare et intimare diem qua yelit suam pro«- 
üerre «NTdiaationem in ipsa dieta in qua talis amieorum discre*- 
pantia emeraerit. 

Et» simili modo» si similes orirentur^diffierentiae interBer- 
iienses vel aliquem eorum subditum vel subditos et praefatos 
dominum episcopum et Gapitulum sediinense vel ipsius domini 
episcopi aut Gapituli subditum vel subditos» quaelibet ipsarom 
pactium etigere debeat duos amicos et actor unnm superarbitrum 
de ponsilio iUustrissuni domini ducis Sabaudiae» per quos suis 
quibus supra ministret justiliam expensis succumbentis; ita 
tarnen quod , si actor sit de Beraa vel territorio ejus subdit«s> 
dieta Marchiae teneri debeat in loco de Frutinga» vel im 
Kauder-Stegg» ad electionem actoris» et ordinata et cognita» 
per eosdem amicos et superarbitrum executioni demandentur ut 
praedeclaratum est» non tamen per hoc derogaodo aliis con* 
ventionibtts et ordinationibus » si quae prius factae forent per 
Valiesienaes cum aliquibus subditis Beraensibus» Vel judex 
partis succumbentis» sive sit de Sabaudia» sive de dominio 
Bernensi» aut Yallesio» esset negligens in compeUendo suum 
subditum ad eligendos amicos suos vel exequendi ordinata et 
cognita per dictos amicos et superarbitrum » possit procedi ad 
impigooraiionem personarum et bonorum contra subditos negli« 
gentis» circa compulsionem et exequutionem praedictam» usque 
ad pl^iam et integram aatisfactionem eorum qijiae essent petita 
per partem actricem vel cognita et ordinata per dictos amicoe 
et superarbitrum» ac expoisanun et damnonim uide supporta* 
torum et supportatarum per partem obtinentem. In oausis vero. 



810 XII Documents 

proprietainm et dcbitorum, observetiur prout supra fiiit decla* 
ratam ioter Sabaudienaea et Vallesienaefl« Superarbiter aulem 
electua seu eligendus per actorem , juxta tenorem capituli prae- 
aentis, urgeri poasit et debat per dominum cujus subditua est 
arbitrum assumere et ad loca Marchiarum praedictarum diebua 
aasignatis procedere et omuia facere quae talia snperarbitri 
officio incumbuoU 

liem, quody sub spe fugae et retraclus» nonnulli maleiactores 
gravia et.enormia delicta perpetrare praesumant, adobviandiua 
eorum protervae voluntati , ne etiam delicta remaneaDt impunita 
quae reipublicae iaterest palam, vel eaeteris cedat in exemplum, 
puniri , etiam pro majori observantia pacis et traoquiUitate ioter 
subditoa partium earumdem, si conttugat aliquos malefadores 
delinquere ex dominio iiluatrissimi domini ducis Sabaudiae et 
talia fugam arriperet ad patriam Vallesii, seu ejus loeumteneas» 
aut alii officiarii ad quos pertinet sub quorum jurisdictioae talis 
naleCactor reperiretur, eum personaliter capere et remittere 
debeat ac teneatur officiariis praedicti illustriasimi domini ducis 
Sabaudiae quandocunque , per eos seu eorum aliquem, perso- 
naliter et litteratorie, fuerit requisitus. St, e conversp, delin«- 
quentes in patria Vallesii fugam arripientes ad dominium prae- 
fati illustrissimi domini ducis Sabaudiae similiter personaliter 
remittantur per balliyum Chablasj, seu ejus locumteneotem» 
aut alium qualemcuoque officiarium penes cujus jurisdictionem 
talis malefactor repiriretur, officiariis praefati reverendissimt 
domini episcopi sedunensis quandocunque ab eis vel eorum 
aliquem, personaliter vel litteratorie, fuerint requisiti, exeeptis 
tamen bomicidiis non ex pertinacitate, sed in rumore casnaliter, 
occurrentibus y non deliberate et appensate factis» qui in patria 
Vallesii communiter appellantur cotip noble, pro quibus nonfiat 
reipissio. Ubi autem aliquis malefactor delinqueret in dominio 
Bemensi et fugam arriperet ad Vallesium et ibidem conciperetur 
et reperiretur, post clamam factam justitia ibidem de eo ad- 
ministretur sine remissione. Et, e converso, bona malefactorum 
ante praedictam (clamam) remaneant judici vel domino in cujus 
jvurisdictione essent ipsa bona, illa autem quae penes ipsum 



concernant Thistoire 'du Vallais. 2&i 

male&ctorem essent remaneant domino vel judici tibi justitia 
miiristratinr. 

Item 9 si casus contingerit^ qnod si aliqua dictarum partium 
gtterraiti haberet (qaod Deus advertatl) et subsidium geatiüm 
ab alia parte rogaret^ pro stipendio vel ex gratia^ ut qaos sti- 
pendiarios in dominio vel jarisdictione alterius partis movere 
possit et inducere pro suo auxilio non debeat , nee possit eis 
inhiberi per aiteram partium quae vadent in subsidium parte 
instantis, dummodo guerra non esset cum tali contra quem, de, 
jure vel ex conventionibus specialibus retrofactis, non poSset 
dari succursus per eum cujus subditi requirentur. 

Item, si eontingeret aliquem Vallesiensem volle ofiTendere 
pätriam Vallesii, seu aliquos de ipsa patria Vallesii, et se re- 
traheret ad patriam Sabaudiae vel Bernensiumy non debeat 
ibidem receptari ad offensionem iaciendam praefatis Vaile« 
siensibus. Similiter, si aliquis Sabaudus vel Bernensis, vel 
aliquis eorum subditus, et se retraheret ad terram Vallesiensem, 
non debeat ibidem receptari ad offensionem ipsis domino duci 
et Bernensibus seu subditis eorum. 

Item 9 exstitit actum inter partes praedictas quod de prae^ 
missis Omnibus et singulis per nos , notarios infra scriptos» 
fiant et fieri debeant tria publica instrumenta , unum ad opus 
praefati illustrissimi domini ducis Sabaudiae , aliud ad opus 
ptaefatorum magnificorum dominorum Bernensium et aliud prae- 
fatis reverendissimo in Christo patri domino episcopo, capitulo 
sedunensi et patriotis Vallesii, quae quidem instrumenta , pro 
majori confirmatione et conservatione praemissorum et in Signum 
emulgationis et approbationis omnium et singulorum supra et 
infra scriptorum, debeant sigillari sigillis praefatorum domini 
ducis Sabaudiae Bernensium , episcopi» et capituli sedunensis 
et omnium et singularum communitatum et desenorum patriae 
Vallesii. 

Per praemissa antem non intendunt praefati ambassiatores 
illustrissimi domini ducis Sabaudiae et Bernensium , in aliquo 
derogare aliis conventionibus et confoederationibus inter eos 
vigentibus, sed salvae remaneant remanentibus tamen ipsis non 

Bist. Archiv. U. ^Q 



iHi XII Docomentf 

obstantibtts firmis el in pleno robore omnibiis supni specialHer 
capitulatis et conventis inter ipsos ambassiatores praefati ilUistris- 
simi domini ducis Sabaudiae et domioorom Bernensium, prae- 
fatos reverendissimum domfouin episcopum et renerabile capi* 
tulum seduncinse et patriotas Vallesii. Quae omnia et aingula 
suprasoripta ipsae partes et earom quaelibet, nominibus prae- 
missis 9 pro ipsis partibus et earam et cujuslibet ipsarum succes* 
soribus et posteritatibus^ quantum ipsarum quamlibet tangit» 
promisenint per juramenta sua corporaliter tactis seriptüris et 
praefatu;» dominus episcopus manus ad pectus ponendo, modo 
praelatorum, attenderOi observare et adimplere, sab obligatione 
omüium et singulonim bonorum suorum, ipsorum domini ducis 
Sabaudiae^ Bemensium, eptscopi, eapituli sedunensis etpatrio« 
tarum Yallesii, ipsaquerata, grata, firma, et valida habere 
perpetuo et teuere ac inviolabiliter observare cum effectu, re* 
nuntiantes autem , partes ipsae et earum quaelibet prout eam 
tangit, nominibus antedictis, sub vinculo earum juramenti et 
iub obligatione omnium et singulonim jurium jurisque facti» 
exceptionum, rescriptorum impetrationum , pariterque omniun 
cautelarum quibus mediantibua contra praemissa vel aliquod 
praemissorum quovis modo veniri pdssit, cogitari etatlentari. 

Acta fuerunt haec in civitate sedunensi, in Castro Majoriae, 
yidelicet in magna stupha ipsius castri, praesentibus testibu$ 
ad praemissa vocatis, et rogatis: nobilibus Tiris Petro de Castel* 
lario, domino de Acere, Ajmone de Yillario ballivo Gbal)lasiiy 
Barthol omeo Palisiono de Viviaco, Johanne de Gastello, GuiU 
lelmo Bemondi» Petro de Peren clericis, viris religiosis dominis 
Petro Schwjck priore de Lietsch, frafre Nicodo Benoton priore 
conyentus Gerondae, nobilibus viris Mathia Gobellini, Peter*- 
mando de Anniyisio et Laurentio Gröli » clerico in communitate 
de Seduno , et me Perroneto Gavelli , cum notario subscriplo 
qui infra Perronetus Cavelii* 

Et me vero Hurobetto Pingonis cum notario snpra scripto. 

Humbertus Pingonis. 



concernant IliistoiriB du Vallais. 918 

10. Epistola iUustrissimi domini du eis Mediolani, ad 
reverendissimum dominum Episcopum Sedunensem. 

Anno ikSh, H* Septembris. 
Archiv! Reipublicae Yallesianae ex Arcbivo Hediolani. 



Franciscus Sfortia, yice-comes» Dux Mediolani» domino 
Henrico Hesperlin Episcopo , nee non et communitatibus et 
bominibus patriae Vallesii. 

Reverende in Christo pater et egregii ae Discreti amiei 
nostri earissimi, bis diebus eum ad nos legatum vestruni demi- 
sisisetis, babitus est iovicem, quem novit et referre potuit» 
Sermo de ineunda inter oos confoederatione et inteiiigentia, 
prout etiam erat inter potentissimum nunquam delendae memo- 
riae principem dominum dueem Pbilippum Mariam patrem et 
praedecessorem nostrum bonorandissimum. Itaque cum com- 
pererimus in intelKgentia, quam vobiseum babuit praelibatus 
illustrissimus quondam dominus dux Pbilippus Maria, inter alia 
fuisse nonnuUa eapitula quae ad communem utilitatem et com- 
modum tendere videntur, et praesenti tempori convenientissime 
aeeommodari ; eaquidem renovavimus et refirvavimus patenti 
privilegio itostro, et ipsum Privilegium vobis per hunc aulae 
nostrae tabellarium transmittimus , bortantes et rogantes, qnod 
de ejus receptione nos eertiores reddatis per yestras litteras. 
E^ aliud Testrum in reciproea forma nobisemittatis , nam quam*^ 
quam amore et animis ita conjuncti sumus, ut nihil utrinque 
nisi aecomodum, utile et tranquiltum expeetari possit, non 
poterit tamen nisi prodesse et commendari, quod exterioribus 
id etiam indieiis eomprobetur« Cum praeterea noviter ultra 
paeem, Ligam> et confederationem etiam cum illustrissimo 
demino (Ouce) Yenetorum eontraxerimus > et bis eum capitulis 
et eonditionibusy quae amieis omnibus placef e et nemini eorum 
praejudieium afferre debeant ; amieitiam vestram rogamus» quod 
pacem et Ligam hujusmodi in opportuna forma ratificare quan-^ 



:^ XII Documents 

tum ad se pertinet et approbare libeat, et ratificationem ipsam 
per hunc ipsum tabellarium oobis transmittere. Quaquidem ex 
se Dobis gratificabimini , et declarabitis omnibus sinceram et 
optimam inter dos amicitiam et animorum conformitatein esse. 
Qai similiter ad omnia bene placita sumus ex corde parati ; 
vobis declarantes et fide sincera afferentes in capitulis tarn pacis 
quam Ligae inler nos et praefatum illustrissimum dominum 
Venetiorum celebrate, nihil contineri, quod vobis adversum 
judicari queat. 

(Datum.) MediQlani XIV. Septembris MCCCGLIY. 



11. Gapitula intelligentia illustrissimi domini ducis Medio- 
lanensis cum domino Episcopo, communitatibus et 
hominibus patriae VallesiL 

Anno ikbk, !&•• Septembris. 
Archiv! Reipublicae Yallesianae ex Archivo Hediolani. 



Franciscus Sfortia, vice-comes, Dux Hediolani etc. Habeat 
illustrissimus atque potentissimus celeberrimae memoriae prin- 
ceps dominus Dux Philippus Maria pater et praedecessor noster 
quondam horandissimus, quemadmodum informati sumus, cum 
reverendo in Christo patre domino episcopo et egregiis ac dis- 
cretis viris, communitatibus et hominibus patriae Yallesii non 
tantum bonam vicineam atque sinceram amicitiam» sed etiam 
unionem , intelligentiam et confederationem : et quantum desi* 
d^ramus et nos, et omni curia studiose conquivimus, cum 
Omnibus bene convicinavi et amice convivere^ et ea procurare 
et perficere, quae communem tendunt ad quietem» commodi- 
tatem et tranquillitatem ; ac cum illis praeserüm, cum quibus 
excellentissifflus ille princeps Dux Philippus Maria pater noster 



coDcernant rhistoire du Yallais. 2h5 

öbservandissimas intelligentiam habebat. Et inter Ducalem suäni 
celsitudinem et communitates ipsius patriae Vallesii .contracta 
fuisse videnlur alias et firmata capitula nonuullay in quibus 
inerant infra scripta , quae a nobis num mature perspecta, 
attentis hujus temporis conditionibus , utrique partium conve- 
nientia fere judicavimus. Capitula ipsa et pacta continentiae 
subsequentis ^ modis conditionibus clausulis et formiSy quibus 
jacentem tenore praesentium approbamus et confirmamus, et 
denuo facimus et nos, dummodo ipse dominus Episcopus et 
communitates intra mensem unum proximum illud idem versa 
vice facianty et eadem capitula in personna süa cum signis et 
sigillis ac omnibus opportunis nobis mittant, quemadmodum 
convenit, et aequum est, et placiturum eis non ambigimus; ut 
quemadmodum inter nos animorum urget sinceritas et tinio 
sie et exterioribus indiciis et vinculis conjuncti esse dig- 
noscamur. 

Capitula autem ipsa subsequuntur, videlicet pritno, quod una 
pars altei'am, nee altera alteram, neque tenitoriam alterius etc. 
Ut in Diplomate superius exarato de anno Domini MCCCXXIT. 
quod videris No. — Omissa tarnen clausula quae spectat foedus 
initunt inter Desenos Brigae et Vespiae et comitatum seu commu- 
nitatem Mentis Dei superius, ab his verbis: Caeterum quia 
communitates Brigae etc. ad hdec verba: Confederatiö- 
nes ipsas de jure servare teneantur. Et concluditur 
praesen» Diploma hac nova clausula. 

Item convenerunt, quod praesens intelligentia et confederatio 
durent et durare intelligantur a die datae praesentium usque 
ad annos viginti quinque proxime foturos, et ultra ad bene 
placitum partium. 

In quorum testimonium etc. Mediolani die XIV. Septem- 
bris MCCCCLIV. 



2&6 



XII Documents 



12, Epistola rererendi domini episcopi sedanensis ad 
illustrem principem dommnm Franciscum Sfortiam, 
ducem Mediolani, in cansa confoederationis coöf- 
frahendae. 

Anno 1455, 13. Januarii. 

(In diplomalibus Annae-Josephi de Riva%, canoDici seduneosis, ad 
historiam Vallesiae spectantibus, manuscriptis, (omi XIV. [ab anno 1400 

ad 1499] pag. 501—506.) 

In Archiyio Valeriano ex Arcbivio Jtfediolani. 



Illustrissime princeps excellentissimeque domine domine 
colendissime y singulari recommendatione praevia I 

Missum ad nos per dominationem vestram oratorem, domi- 
num Jacobum Calcaterram , spectabilem doctorem , libentissime 
vidimus et gratiose recepimus» primum: quia illustrissimae 
Dominationis Vestrae personam repraesentabatur, quam semper 
et singulariter dileximus atque colimus diligimusque vehementer; 
deinde, eliam quod» pro suis n^oribus» ingenio et probitate, 
neque gratior ad nos transmissus fuit neque gratior ad nos 
transmilti potuisset. Cum eo autem quae tractata quaeve con- 
clusa sunt quövis ilie modo Vobis copiosissime relaturus sit, 
volumus cum illo sie requirente aliquid et nos ipsi perscribere : 
ita quod Excellentiam Vestram certiorem reddimus quoniam 
capitula illa confoederationum quae, superioribus diebus, Domi« 
natio Vestra nobis transmisit visa sunt justa et bona et aequas 
utrarumque partium conditiones habere, statutum et deliberatum 
esse inter nos ut totis viribus laboremus cum doininis de Liga, 
qui de proximo suos nuntios missuri sunt ad nos, quod omnina 
liberemur et absolvamur ab obligatione nexa et juramento re- 
servationis illius de qua in antiqua confoederatione quae cum 
felicis memoriae Filippo duce, patre et praedecessore vestro, 
et nobiscum erat , quoniam aliter absque discrimipe nostri hono- 
ris, quem vobis, pro vestra benignitate, scimus esse carissimum. 



cöncernant Thistoire du Vallais. tVI 

praes entern confoederatianem inire non possemus, sed, obtenla 
abaolutione et liberatione praedictis , quam ^peranius impetrare 
bonas et optimas addUcendo rationes quas nobis in ista materia 
piraefatus vefeter orator prudeDtissUne allegavit, erimua contaDti 
aDtedictam, nullo addito vel adempto, vobiscum cODfoederatio- 
nem contrahere, et ita, in eo casu^ nos libenter esse facturos, 
si Dominatiöni Yestrae libuerit» ex nunc offerimus et nostram 
fidem sincero corde pollicemur. Insuper, praelibatae Domi- 
natione Vestrae notum facimus, in facto illorum de Valle 
Divedrii '] , qui nobis in maxima pecunianim quantitate obligat! 
erant^ nos libenter , non propter illos, qui de nobis male 
merentur, sed propter cootemplationem Excellentiae Vestrae, 
illis remisisse et condonasse remi^tereque et condooare omnes 
expensasy damna et interesse in quibus nobis tenebantur et 
quae ad maximam summam ascendebant, et etiam poenam quam, 
non solventes debitam nobis sortem, incurrerant, de ducatis 
sex raillibus aut circa , pariter illis remisisse et condonasse re- 
mittereque et condonare denique , ex sorte per arbitramentalem 
sententiam et omni jure nobis debita , medietatem , hoc est 
mille ducatos auri, ita tamen quod omni modo ad totum suum 
posse praefata illustrissima Dominatio Vestra reliquam medie- 
tatem» scilicet ducatos mille, solvi nobis per illos faciat, omni 
exceptione remota, in quo iterum atque iterum Yestram £x- 
cellentiam obsecramus. Tandem ego , episcopus , commone- 
faciens in hoc me tantum insudasse , de quo vester orator mihi 
optimus testis erit, ut praedictum redditum ad ante dictam 
summam reducerem, quod amplius aut magis facere nequivissem, 
in quo etiam illud bonis verbis et facundiae ejusdem yestri 
oratoris concessum est ut res ista ad hanc summam reducta sit, 
quod qui eum ante accesserant multi nunquam impetrare po- 
tuerunt. Dedimus denique eidcm domino Jacobo quasdam pe- 
tiliones nostras atque capitula quas a Vestra Dominatione con- 
cedi nobis exposcimus et rogamus, quae justae sunt et quae 



*) Val de Vedro, 



9ft8 Xn Docoments concernant lliisloira du Vallais. 

tendunt ad bonam coDeordiam vicinitatis nostrae, nanii' sub 

spe impetrationis illarom , ad praemissa moti gumus et quibus 

obtentis poterit ipsa Dominatio Vestra de nobia onnibas me* 

liora Tobia in dies et utiliora polliceri. Ex civitate seddnensii 

XIII. Januarii HCGGCLV. 

Sifpiavit 

Henricus Hesperlin de Rarognia» 
Dei gratia aedunenaia epi8C4>pas et comes Vallesii. 









<4 






KJ 



^ 



a .^ 



n. 

Facsimile von Bmder Clausens Dankschreiben 

vom St. Barbarentag 1482 *). 

Mitgetbeilt und mit Erllärung begleitet 

von 

J. AHIET, 

Vttrfpraeli und Notar ia Sirfothairn. 



Hiezu das nebenstehende Facsimile. 



In dem Solothurner Staatsarchiv befindet sich in einem 
alten vergoldeten Rahmen ein Schreiben des seligen Bruders 
Nicolaus vonFlue vom Jahre 1482. Der auf Papier geschriebene 
Brief, den wir im Facsimile mittheilen , ist theilweise sehr be- 
schädigt; namentlich ist auf der rechten Seite ein Stück des- 
selben weggerissen, und an den durch das frfthere Zusammen- 
legen entstandenen Falten befinden sich ebenfalls Risse und 
Löcher. Der Originalbrief ist, wie es scheint , schon seit sehr 
langer Zeit auf ein Pergamentblatt , und dieses wieder auf ein 

^) Veranlasst darch ihren verdienstvollen Vorsteher liess die ge- 
schichtforschende Gesellschaft in Verbindung mit der antiqDarischen 
Gesellschaft in Zürich za Solothum ein Facsimile des in neaerer Zeit 
vielbesprochenen Dankschreibens des sei. Brqders Nicolaas von Flae 
verfertigen. Herr J. Amiet hatte die Güte, die noch immer anent- 
schiedeae Frage, an wen das Schreiben gerichtet sei, einer sorgfäl- 
tigen Prüfung zu unterwerfen. Die Verehrung, welche die Eidgenossen- 
schaft ihrem bekannten Friedensstifter widmet, wird auch dem Aus- 
lande gegenüber die Aufnahme dieser Arbeit in das Archiv rechtferti- 
gen und ihre Ausführlichkeit entschuldigen. Anm. d, Red. 



S50 Facsimile 

dfinDes (amiernes BreÜein fest aufgepappt ^ so dass die aussen- 
her auf dem Briefe wahrscheinlich angebrachte Adresse ohne 
Zerstörung desselben nicht mehr sichtbar gemacht werden kann. 
Hinten auf das Holz des Bretleins ist mit einer, aus einem spä- 
tem wahrscheinlich der Mitte des vorigen Jahrhunderts, stam- 
menden Schrift geschrieben : 

»Den Ehrwürdigen, Frommen vndt Wejsen Herren Schult- 
heiss tndt Bhatt der Statt Bern.a 

Der Brief selbst lautet folgendermassen : 

»Dien erwirgen. Der nam X"*' *) sig üwer grusz vnd ich 
wünsen öch vil giifs vnd daiicken ücb fil gutes vnd der heilig 
geist sig üwer letzter Ion vnd ich dancken tich erstlich vnd fast 
üwer fruntlichen gab wan ich erkennen dar dur üwer vätterliche 
liebe vnd die mich baa fröiwd den die gab vnd ir sönd wüssen 
das ich ein grosz henügen han vnd were sie noch zhalben 
minder nochde so benügte. mir sie fast wol vnd wo ich das yrnh 
üwere liebe köndt uerdienen gegen got vnd gegen der weit wott 
ich tun mit guttem willen. Der Bott dem irs vffgen heit hat 
mirs fürderljch bracht Bitten ich ücb dz ir ihn üch öch lassend 
empfolen sin Von liebe wehren so scriben ich üch me Gehor- 
sam ist die gröst die es in bimel vnd in erdrich ist Dar vm 
sönd jr lugen, dz 'p enandren gehorsam s^end vnd wisheit*) 
dz allerliepst wan warum Es facht alle ding zum besten an 
frid ist allwegen in got wan got der ist der frid vnd frid mag 
Bit zerstört wrdn vnfrid würt aber zerstört Dar vmm so sönd 
jr lugen dz jr vff frid stellend witwen vnd weisen beschirment 
als jr dz noch vntzhar than heit vnd wesz glück sich vff dem 
ertrich meret Der sol got danckbar darum sin So meret es sich 
öeb indem hjmel Die offnen sünd die sol man weren vnd Der 
gerechtikeit a//wäg bystan Ir sönd öch dz liden gotz in uweren 
herlzen tragen Es ist des mönschen gröster trost an sim lezsten 
end Es i^t menger mönsch der zwifelhattiig ist an dem globen 
vod der tüfet tut mengen infal diirc/i den gio6en vnd allermeist 



^) Christi. ^) wisheit, nicht wbet oder wisset, wie bei den 
meisten Mittheiluogen dieses Briefes. 



von Bruder Clausens Dankschreiben. SM 

durch den gl5ben wir sönd aber nit zvifelbafllig darin sin wan 
er ist also wie er gesetzt ist Vnd ich schriben üch nit dai 
darum dz ich globe dz ir nit recht globet mir zwifflet nit datf 
an jr iigeud gut gesind ich schriben es üch zu einer ymmmung 
ob der Bösz geist /eman darum anflicht dz er dester ritterlicher 
widerstund nit me Got sig mit lieh Datum vff sant B&rbaran tag 
jm Ixxxij jar Darzu kan ich lassen trucken min eigen itigesigd 
lassen trucken vff dissem brieff 

Ich bruder claus von fiue.« 

Dieses Schreiben des Bruders Claus findet sich schon in 
Heinrich Bullingers Historien oder Geschichten der Stadt 
Zürich etc. Theil IL Buch 13. Cap. 1. BuUinger sagt darüber 
Folgendes: »Denne ist mir auch worden brtider 
Claussen Brieff an die statt Bern, die ihm etwas 
o^it verehrt hat, daraus sin einfalt und fromm ge- 
müht mag verstanden werden«, und giebt dem Briefe 
die Üeberschrift : »Den Ehrwürdigen, frommen und 
weisen Schultheiss und Raht der statt Bern^a Diese 
älteste Mittheilung des Briefs enthält einige wenige Abweichungen 
vom Original. Namentlich findet sich in den meisten Hand- 
schriften BuHingeris als Enddatum de$ Briefes St. Bernhards statt 
St. Barbaren Tag. Zu Ende seiner Mittheilung sagt BuUinger : 
»So viel hab ich von bruder Claussen von Bern 
überkommen, hiefür zu verzeichnen.« 

Dr. Job. Anton Weissenbach (Chorherr zu Zurzach] sagt in 
seinem: Lebe» und Geschichte des sei. Nicolaus von Flue, 1787: 
» der hohe Stand Bern habe jenem von Solothum mit diesem 
Briefe ein Geschenk gemacht.« Dasselbe sagen Johann von Müller 
und mehrere andere Schriftsteller. Joseph Businger bemerkt 
in seinem: Bruder Claus und sein Zeitalter, Luzern 1827, p. 76: 
»Der Stand Bern sandte einen eigenen Läufersboten nach dem 
Ranft, um unserm Seligen ein Dankschreiben und eine schöne 
Gabe an seine Kapelle zu überbringen , welche Achtungsbe- 
zeugung Nicolaus dann unterm fünften Christmonat 1482 an 
Schultheiss und Rath, durch seinen Sohn Johann ausgefjßrtigt, 
erwiederte « , und in einer Note : » Der Stand Bern soll mit 



K2 FaCfiimile 

diesem Originalbriefe der Stadt Solotburn ein Geschenk gemacht 
haben.« Welche historische Kritik nun diese Behauptungen 
bestehen 9 mag sich aus Folgendem ergeben: 

Das von Freunden der vaterländischen Geschichte heraus- 
gegebene Solothnrnische Wochenblatt^ Jahrgang 1811, 
No. 13. S. 109, "igiebt unter dem Titel : » Eine köstliche Reliquie« 
eisige historische Notizen darOber , wie die Kanzlei von Solo- 
thurn zum Besitze dieses Briefes gekommen und theilt folgende 
Auszöge aus dem Solothumer Rathsprotokoll vom Jahre 1689 mit : 

RadisprotokoUs-Aaszug vom 5. Septeinber 1689, Fol. 502« 

»Indemme zwischen der Zurmatisch- vnd Munt« 
mdll^Hi. schischer Ehrenverwandtschaft ein Streit entstanden. 



von 

fleni^^elwem der von dem H. Nicoiao von Vnderwalden eigen- 



BniderKkq- 
flen ge^chrie- 
benar Brief. 



händig geschriebene Brief zuständig, als haben M. G< 
if^'^chi B^"*^^ gerathen, das bejderseits freiwillig abgestanden, 
diä!?*Brief ^°^ der Brief zu Händen des Standes gelegt, hiemit 
Bera'iiifvön solbiger von den Wohlehrwürdigen Herren Jesuiten durch 
wITrden! ^"^Hm. Grosswcibel wiederumb abgefordert werden soll. 
'5. Sept.a — 

Ffir getreuen Auszug 

Für die Staatskanzlei 
Sign. Kolb. 

I 

l^atJisprotokoUs-Aus^ug vom 7. September 1689, Fol. 510. 

» Hochgedachte , Ihro Gnaden haben Hm. Schützen- 
R^j*'**Juf hauptmanns vnd t Hrn. Kriegsrathschreibers Wal liier 
d^ ^üu«n Cession ihres auf des H. Bruder Clausen von Flue Brief 

Brnf 

gehabten Rechtens zu Gnaden auf vnd angenommen. 

4 1. 

7. Sept.Qt — 

Für getreuen Auszug 

Für die Staatskanzlei 
Sign. Kolb. 



Obige Randglossen sind später, wahrscheinlich gegen Ende des 
Torigen Jahrhunderts , in das Protokoll geschrieben worden. 



von Bruder ClMsens, Dankschreiben. 

Das So)Qih|iriie(r Woohenblatl. geht van dec Amkht, aua» 
das fragliche Originalscbreiben sei früher io Bern ge|egej»> $i^ 
jedoch 9 ^s sei ihm vOUig unbekannt , vie dasselbe ans der 
Kanzlei des Standes Bern gewandect ySei^ 

Aus obigen Auszügen g^ht n»n hervor, dass unser Ma&uscript 
in der Kitte des 17, Jahrhunderts in dea Händen einer aolo- 
thurniscben Familie war» Der alte auf 2 Füssen stebendt und 
im RpccQCQstjl ausgezierte Goldrahmen , worin das Manuscript 
aufbewahrt wird, war auch damals schon vorbänden » was das 
oben an dem Rahmep angehracbte Wappen des längst apager 
storbenen solotburnischen Geschlechtes Mintschi ') vollkommen 
beweist. Nach dem 1689 erfolgten Tode des letzten Privatin** 
habers Mintschi , in dessen Familie diese Urkunde lange Zeit 
als Heiligthum mochte bewahrt worden sein , entstand ^ wie. aus 
obigen Auszügen hervorgeht» unter den Erbea, nämlich der 
Mintschisehen Verwandtschaft und der nun ebenfalla ausgestor- 
benen Familie Zyrmalten,^ ein. Rechtsstreit, wem dieses alte 
merkwiirdige Familienstück zufallen sollte. Der Streitgegenstand 
ward bis Austrag des Handels bei den Jesuiten in unparleiisnbe 
Aände gelegt und die Sache kam am 5. Sept. 11689 vor das 
Gericht des kleinen Rathes. Der £ath , dem diese Urkunde z% 
wichtig schien y um in Privathänd^n belassen, zu werden, odn^ir 
vielleicht , weil er dieselbe als in das Staatsarchiv gehörig, an^ 
sah, aus welchem sie ein früherer Beamteter mochte entänssert 
haben, entschied dahin, es sollen beide streitende Partei^a 
von ihren Ansprüchen auf diesen Brief abstehen > und derselbe 
von den Jesuiten durch den Grossweibel wieder abgefordert iiii4 
zu Händen des Standes gelegt werden. Zwei Tage darauf^ 
nämlich am 7. September, cedierte der damalige Schützenhav^ 
mann und Kriegsrathsscbreiber Wallier, der, wie es.scheint> 
zu einer der streitenden EhrenverwandtscbaClen ') gehörte, in 
Folge Rathsheschlusses vom 5. September seine Rechte auf.b^ 



') Ein weisses Kreuz mit zwei quer einander gegentjberstehenden 
goldenen Lilien und zwei goldenen Sternen im blauen Feld« ^} Wahr- 
scheinlich darch Schwägerschaft. 



m Facsiarile 

Mgton Brief an den Stand SolothurD, weicher dies^e Gession 
a»€h. fnldigUeh annalnn. 

Jtaa ist Alles , was in dem Solothumer Staatsarchir über 
die Erwerbung dieses Briefes Ton Seite des Standes Solotburn 
sich Torfindet » namentlich findet sich davon nicht die geringste 
Spur 9 dass damit der Stand Bern dem Stande Solothum ein 
Geschenlc gemacht habe. Wie diese Behauptung, welche sich, 
wie wir oben erwähnt haben , bei mehreren Schriftstellern, 
namentlich bei Weissenbach, Müller, Gftidlin und Businger 
vorfindet, entstanden sein mochte, ist leicht dadurch m erklä- 
ren, dass der erste, der diese später als Behauptung erschei- 
nende Hypothese aufstellte, keine Kenotniss von den oberwäbn- 
len Rathsprolukolls-Auszügen hätte und daher annahm, Solo- 
thurn müsse von Seite Berns mit diesem Briefe beschenkt worden 
sein , indem er sich keine andere Erwei*bung$art als wahrschein- 
lich denken konnte. 

In neuester Zeit herrschte nun bei dem Personal der solo- 
Ihnrniscbm Staatskanzlei und einigen dortigen Geschichtsfreünden 
ein Zweifel , ob die gedachte , weit spätere Aufschrift auf dem 
tannernen Bretlein, worauf der Brief gepappt ist, und jene An- 
fabe , es sei dieser Brief von Bruder Claus an den Stand Bern 
geschrieben ^ worden , richtig, oder ob nicht vielleicht dieses 
abreiben an Solothum selbst , wo es sich auch befindet, adres- 
airt worden sei. Nach dieser Ansicht sei dieses letztere um so 
wahrscheinlicher, als Solotburn im Jahre 1481 an Bnider Glinus 
eine Gabe von 20 Gulden an ein ewiges Jahrzeit übersandte 
und jener Brief vielleicht eine Antwort auf das solothurnische 
Standessebreiben sei , welches jene Gabe begleitet habe. INeses 
Solothurnische Standesscfareiben an Bruder Claus wurde mit 
einem Briefe des Staalsschreibers Johannvom Stall im 
Namen der Regierung an Herrn Heinrich Im Grund, 
IMkrrer in Stanz , begleitet. Beide Briefe, welche sich Beide 
nach einander in dem Solothurner Staats -Copeyenbuch No. 5. 
von Anno 1481 bis mit 1495, Folio 84 vorfinden, lauten folgen- 
d^rmassen : 



von Bruder Clauäms Dankschreiben. fB5 

1) »Bern erwirdigen vnd gelerten Herren herrn N. ^ kitcbher 
zu Slansz miBem sonder fUrgeliebten herren irnd gepieter. 
Erwlrdiger vnd geierler beir. Vwer erwirdikeit empfilch 
ich mich getrüwlieh Tud bin bereit der allzit willenKeh ze 
dienend. Min herren sind berieht üwer-trÄwen grossen arbeit 
Tnd mHg so jr als ein gerechter liebbaber fridesz vnd sfiiisz der 
fiidgenoszschaft habent gehept vnd sagend üch desz grossen 
danck mit erbieten daz willendieh wo das- zeschulden kompt 
zenrdienen. Si schickent by diaem potten dem windigen bruder 
€läusen zweinczig guldili. zu einem guten jär an ein ewig mesz 
Denn si siner trfiwer biliff vnd gntesz ratesz wol genossen 
habent , Ich schick Üch hiermit legendam vnd historiam Saneli 
Vrsi desz tag wirt hie zu Sololhomn vff^ neehalen Ukg naA 
michafaelia löblich gefieret vnd begangen *), vnd erbfit mich als 
der ILwer zu allen fiweren gefeiligen Sachen , geben vff Sampstag 
vor Circumcisione Domini anno mc Ixxx primo. 

Gantz der Ihrer Hans vom 
Stall Stattschreiber zu Solothoma«« 
Für getreuen Auszug 

Für die Staatskanzlei 
Sign. Kolb. 



^) », N.*^ Hans vom Stall kannte den Gescblechtsnamen des Stanzer 
Pfarrers nicht 

^) Hans vom Stall beschrieb die Feierlichkeit , mit welcher 
.7 Jahre vor diesem Briefe , im Jahre 1474' am Sonntag Qaasimodo die 
im Jahre 1473 bei Abbrechang der St. Peters-Kapelle geftmdenen Kdr- 
per , 36 Märtyrer aas der Gesellschaft des beil. Ursus (tbebftischer 
Legion) auf BewiUigang Pabst Sixti lY. und des Gardinais Jolkn« 
Bischofs za Lausanna, erhoben nnd im St Ursos- Münster beigesetzt 
wurden. (JPV*. Hafner, Soloth. Schawpl. Tom. II. pag. 178 giebt von 
dieser Beschreibung einen Auszug.) Man findet noch in Thdn ein 
Schreiben vom Stand Solothom an Schidtheias ood Räth van Tkun : 

9, Dasz-fenid in der heiligen charwochen — an der Kapel — die 
werehlilt ane all tr gewerd mit vunderberlichen. zeichen nit in Üefen 
gmod ganz unversert driszig vnd sibeo mannes kdrpel fnndea habeat 
da etlichen sin hdpt vff der Brost etlichen vff dem nabel etlichen vnter 
der armen etlichen zwOsehenl den beinen vnd etlichen vff den axshseln 
gelegen das sOlich gepein -* ^ — ia das stifft sant Yiyan 



SBß FaoHiDUe . 

3) »Dj&in enrirdigen. vnd and^cbligeii bnidcr Claasen zu 
Voderwalden yaserm getriwen gutem fiirdrer.. 

£rwirdiger ynd andeohtiger bruder Wir der Sohultbeis ynd 
Rate zu Soletonin emphellend viis getrüwlich jn üwer gepett 
wir sind hericht wie das jr uon Gnaden desz allmechligen goteaz 
ynd siner lieben muter frid ruw. ynd einbelligkeit jn der gantzen 
eidgenoszscbaft babent gemacbt durch üwer getrfiw rat ynd 
ynderricbtuDg ynd aouil gutesz ynsertbalb geredt *) daz wir yer- 
brüdert sind jn einem ewigen pund mit gemeiner eidgenosz* 
schafll desz wir billicb dem war^i ^ot md allem himmiischen 
ber ynd ücb als liebfaaber desz friedesz grbsz lob ynd danck 
sagenty bittend ynsern harren Jbesum cristum ynd sin wirdige 
muter daz die üwer Ion syenl ynd üeh jn die fröud der ewigen 
aelikeit setzend, dem allmechtigen got ze lob ynd .ücb zu ge- 
fallen so scbickent wir ücb zweiBczig guldin zu einem guten 
jar an ein ewig mesz ynd. bittend ücb daz jr got den herren 
für yns bitten wollend, Geben yff Sampstag yor dem jngenden 
jar anno mc Ixxxprimo.ii . 

Für getreuen Auszug 

Für die Staatskanzlei 
Sign. Kolb. 

Diese beiden Briefe sind in dem erwähnten Copejenbuch 
yon der Hand des Staatsschreibers Hans yom Stall selbst ge- 



geleit werden sol •* ... bittend ücb ernstlich ir wöllent yff den 
gemelten sontag qoasimodogeniti by solcher er ynd Offenbarung der 
heiligen hie sin ynd sölichs uv/re lütpriestiem an der canzel offenlich 
dem gemeinen volck by zit . . . yerkinden lassen das wdlleni wir umb 
fich fründlich yerdienen Geben yff unser Heben froawen tag Indicationis 
anno jccixx quarto. 

Pro Copia coUatinn 
Bfesdieine Sototharn den 27. October 1806. 

Sign. Lüthy, Notar. 

^) ynsertbalb geredi. Es^ ist dieses wieder ein Beweis mehr, 
dass die Einrede: „Bmder Klans sei nicht persdnlich in Stanz er- 
tthienen , sondern habe seine Meinung blos sagen lassen '% gewiss 
hdcfast ungegrfindet ist Vergl. Dieboid ScJUUing^ Joh. r. MüUerj 
m$fnei^y Schawpl. Tom. I. pag. 399. . 



von Bruder Clausens Dankschreiben. ^7 

schrieben, der wahrscheinlich auch seiner Zeit die yerschwunde-. 
nen Originalien expedirte. Von diesein Solothurnischen Geschenk 
und der Person des damals berühmten Solothurnischen Staats- 
schreibers Hans vom Stall meldet Franciscus Hafners kleiner 
Soloth. allg. Schawplatz Tom. I. pag. 399 Folgendes : 

»Anno 1481 — — — Es hat Solothurn ermeltem Bruder 
Clausen zur Dankbarkeit 20 Gulden an Gold, für ein ewig 
Liecht, gleich übrigen Örthen, verehrt, wie auch Johannsen 
Schilling dem Stattschreiber zu Lucern für den Bundtbrieff 
50 Gulden, dem Ynderschreiber 6 Gulden zum Trinkgeld be- 
zahlt. Gesandte von Solothurn zu Stantz Herr Ylrich Bjso 
Schultheiss, vnd Hans vom Staal Stattsehre} b er, welcher mit 
dem seeligen Bruder Clauss grosse Yertrawlichkeit gepflegt, vnd 
den bundt nit wenig befördert hat. q 

Tom n. pag. 191 : 

»Anno 1481 Herr Hanss vom Staal hat den Bundt 

iif Beywesen der bejden Stätten Botten gestellt auff Wohlge- 
fallen der Orthen, die seyend williglich darin gangen a — 

Wie bereits erwähnt, herrschte in Solothurn in neuester 
2eit die Ansicht , es möchte das fragliche Originalschreiben von 
Bruder Claus dem Stande Solothurn selbst, der es auch be- 
sitze, gegolten haben. Diese Ansicht wurde noch dadurch be- 
stärkt, dass laut dem oben allegierten Solothurner Wochenblatt 
schon im J^ahre 1811 in den Archiven von Bern Nachforschungen 
angestellt wurden, welche nicht die geringsten Aufschlüsse ge- 
währten , ob je eine Gabe von Bern an den Bruder Claus über- 
sandt worden sei. Durch Anregung unsers verehrten Herrn 
Job. Kasp. Zellweger kam diese in Solothurn herrschende Mei- 
nung wieder zur Sprache, und in Folge derselben schrieb die 
Staalskanzlei Solothurn im Interesse der Geschichte unterili 
2. Jänner 1843 an die Staatskanzlei Bern und stellte das An- 
suchen, alles dasjenige mitzutheilen , was sich in den dortigen 
Archiven allenfalls tiber diesen Gegenstand vorfinden möchte. 
In Folge dieses offiziellen Ansuchens erhielt die Staatskanzlei 
Solothurn folgende Antwort: 

Hist Archiv. II. 17 



aw , FacMmile 

„Bera den 13. Janaar 1843. 
Die Staatskanzlei des Cantons Bern 

an 
die hochlöbliche Staatskanzlei des Cantons Solothurn. 

Hochgeachtete Herren I 
Mit verehrlictier Zuschrift vom 2. dieses Monats richten Sie 
an uns die Einfrage» ob sich in d«n hierseitigen Archiven 
etwas Näheres darüber vorfinde 

i) dass Bern seiner Zeit dem Bruder Nicolaus von der Flue 
eine Gabe übersendet habe, 

2) dass desshalb ein Dankschreiben von ihm an die Regie- 
rung von Bern gelangt sei» 

3) dass Bern die Regierung von Solothurn mit diesem Schrei- 
ben beschenkt habe? 

Wir bedauern, nach stattgehabter sorgfältiger Nachforschung, 
Wobldenselben kein befriedigendes Resultat mittbeilen zu können. 
In Hinsicht auf den 1. und 3. Punkt findet sich keine Spur. 
Was sodann den 2. Punkt, nämlich das Dankschreiben, welches 
Nicolaus von der JFlüe an die Regierung von Bern erlassen 
haben soll, anbetrifft, 30 ist allerding» ein Schreiben von Unter- 
waiden vom 3. Juli (sollte heissen Juni) 1647 vorhanden, worin 
die Herausgabe des Originals oder einer Abschrift dieses Dank- 
schreibens verlangt wird. Aus dem Rathsmanual ergiebt sich 
nun , dass Bern hierauf am 28. Juni 1647 an Unterwaiden ge- 
schrieben hat , man habe zwar diesem Schreiben nachgeforscht, 
dasselbe aber w^gen Kürze der Zeit noch nicht finden können ; 
sobald es aber sollte gefunden werden, würde man es über- 
senden. Hiebei scheint jedoch die Sache stehen geblieben zu 
sein, denn von diesem Zeitpunkte an ist davon nirgends mehr 
die Rede.: 

So mangelhaft nun auch das Ergebniss dieser Nachfor- 
schung ist, so glauben wir (doch, Wobldenselben in Anschluss 
eine Abschrift jenes Schreibens von Unterwaiden, und einen 
Auszug aus dem Rathsmanual, bezüglich auf die Antwort von 
Bern , übersenden zu sollen. Die Beilage Ihrer Zuschrift folgt 
angeschlossen zurück. 



von Bruder Ciausens Dankschreiben. SS9 

Wir benutzen übrigens diesen <AnIass> Sie, Hochgeachtete 
Herren» unserer ausgezeichneten Hocbachiung zu versichern. 

Der Staatsschreiber 

Sign. Hünerwadel.« 
Beilage I. 

x> Den Frommen, Fürsichtigen, Ehrsamben ynd Wisen Schult- 
heiss ynd Rhatt der Stadt Bern, Ynsern jnsonders gueten 
Freunden ynd getreüwen Lieben Alten Eidtgenossen 

Bern 
^Vnser freundtlich willig dienfit, sampt wass wihr Ehren 
Liebs ynd guets vermögend zuuor, frOmb fürsicbtig Ehrsamb 
wiss jnsonders guet freund vnd getreüw Lieb Alt Eidtge- 
nossen. 

Demnach Wihr gewüsslichen , berichtet, wie dass ynser 
gewessie Liebe Landtmann der äeel. brueder Claus yon Flue 
yor.efnhündert Sechszig vier in dem fünften Jahr euch ynser 
(i. L. A. E« geehrten Lieben Vorderen ein freundtlich Dankh- 
ffchreiben ybersandt habe; welches schreiben zwähr hin ynd 
wieder eopiert befunden , ^ wihr aber zue ynserer nachrichtung 
dessen eigentlichen inhalt gern sehen möchten, als ist an euch 
ynser G. L. A. £. ynser freundt Eidgenössisch vnd höchstes pitt, 
Ihr ynser G. L. A. E. gemelt schreiben , in seinem Original yer- 
wahrt durch ^Weisem diss vnseren Leüffer yns zuekhommea 
lassen wollen, welches Wihr yff euwer begehr angentz ohafehl- 
bar zue grossem dankh widerumb euch ohnuersehrt zuekbommen 
lassen ynd yns biemit dessen Reserviert haben wollen: Fals 
aber euch vnser G. L. A. E. gemelt schreiben in Originali ze* 
geben nit lieben wolte, ist an euch vnser G. L. A. E. vnser 
ebenmessig freundt Eidtgenössisch pitt ihr vns authentische 
Gopiam dessen wollen lassen zuekbommen. Hierdurch ihr vnser 
G. L. A. E. vns höchstens verbinden, ein solche freundt Eidt- 
genössische wilfabr zue allen begebenheiten vmb euch vnser 
G. L; A. E. hinwiederumb zebeschulden , vns samptlich somit 
Gott woU befohlen. Datum den 3. Juli 1637 (sollte seyn Juni]. 

Landtammann vnd Rhatt 
zue Vnderwalden , Ob dem Kernwald.a 



Si60 Facsimile 

Von dem im Uaterwalden Bach litt. A. eingehefteten Original- 
schreiben getreulich abgeschrieben, bescheint den 7. Jänner 18&d. 
L. S. . Staatskanzlei Bern. 

Sign. C. L. Herbart , Registrator. 

Beilagen. 

Rathsmanual der Stadt Bern No. 97. p. 87. 
»Vnderwalden. 

Sie loco recepisse verstendigen, dass Meghh. begerter massen 
zwahr ihres bruders Clausen an sie vor 164 jähren abgelassenen 
schryben nachschlachen lassen , i^elbiges aber, von wegen ktirtze 
der Zyfat, noch nicht finden können. Sobald aber durch be- 
sehende nachschlachung solches solte gefunden werden, würde 
es ihnen ohiiuerhalten bryben. den 28 Juny 1647« 

Als Auszug gleichlautend, besoheint den 7. Jänner 1843. 

L. S. Staatskanzlei Bern. 

Sign. G. L. Herbort , Regijstrator. 

Aus dem Unterwaldenschen Schreiben an Bern vom 
S.Juni 1647 ersieht man nun, dass das fragliche Dankschreiben 
des Bruders Claus damals schon allgemein bekannt war, indem, 
wie das Unterwaldensche Schreiben sagt, dasselbe »hin und 
wieder copiert befunden worden. a Wahrischeinlicfa sind 
darunter die Copien gemeint, welche die Bullingersche Chroaik 
in ihren zahlreichen Manuscripten mittheilt. Auf jeden Fall ist 
es für die Geschichte dieses Schreibens interessant, dass das- 
selbe, wenn es wirklich an Bern geschrieben worden, in der 
Mitte des 17. Jahrhunderts, also 165 Jahre nach St. Barbaren 
Tag 1482 schon nicht mehr in Bern zu sein schien. 

Die Fragen, deren Lösung wir versuchen müssen, sind nun 
folgende: 

I. Ist das Schreiben Original? 

II. An welchen Stand ist es ge£|chrieben? 

Zu I. Ueber die Originalität des Schreibens kann wohl 
kein Zweifei sein, sobald man nur einen flüchtigen Blick auf 
das in dem Solothurner Staatsarchiv liegende Manuscript wirft. 
Dafür spricht die offenbar aus der Zeit Bruder Clausens stam- 
mende Schrift, die durch das frühere Zusammenlegen des Briefs 



von Bruder Clausens Dankschreiben. 261 

« 

entstandenen Falten und Risse, die Jahrhunderte lang beobach- 
tete Heilighaltung dieser Reliquie als eine eigenhändige 
Schrift des Bruilers Claus, dann die laut den angeführten. Pro- 
tokollsauszügen im Jahre 1C89 von der Solothurniscfaen Regie- 
rung geschehene offizielle Abforderung dieses Schreibens von 
den Erben der frühern Besitzer. — Man könnte allenfalls durch 
das Unterwaldensche Schreiben vom 3. Juni 1647 an den Stand 
Bern veranlasst werden zu glauben, es möchte das Manuscript 
eine von jenen Copien sein, die der Unterwaldenschen Regie- 
rung damals zu Gesichte gekommen sind.. Allein die Unter- 
waldener konnten deii Inhalt des Dankschreibens, wie bereits 
erwähnt, aus der zahlreich verbreiteten Ohronik von Heiiirich 
Bullinger gekannt haben. Wäre das Manuscript eine blosse 
Copie, so hätte man dieses gewiss finderthalb; Jahrhunderte 
später, zu einer Zeit, wo es leichter zu erkennen war, als 
nach viertehalb Jahrhunderten, nicht als Original angesehen. 
Eine blosse Copie hätte maif nicht in Briefformat zusammen- 
gelegt, zu ihrer Erhaltung auf Pergament gepappt und in einen 
kostbaren Goldrahmen eingefasst. — Man könnte ferner auch 
wegen der Auslassung der Anrede auf die Meinung fallen , der 
Brief sei blosse Copie. Dar Brief beginnt nämlich mit den Wor- 
ten: »dien erwirgen,« woraus man schliessen könnte, die 
fernem Worte: frommen ynd wisen Schultheiss vn4 
rat der statt Bern,« "wekhe BuUingers Chronik und die 
Rückseite des tanncrnen Bretleins, worauf das Manuscript be- 
festigt ist, enthält, seien der Abkürzung wegen in der Copie 
weggelassen worden. Allein auch dieser übrigens von schätz- 
barer Seite gefallene Zweifel ist gewiss grundlos, wenn man 
nebst dem eben Angeführten bedenkt, dass Bullingers Copie, 
die durchaus nicht als authentisch betrachtet werden kann, noch 
mehrere andere Abweichungen enthält, und dass wahrscheinlich 
der volle Titel auf der Aussenseite des Briefs als Adresse an- 
gebracht war. Auch führt uns gerade diese kurze' Anrede: 
»Dien erwirgena auf eine Vermuthung, die wir weiter unten- 
berühren werden. — Das Nichtmehrvorhandensein des Sigills 
ist ebenfalls kein Grund der Annahme^ es sei der Brief Qine 



Facfttfiiild 

blosse Copie, iodem während so . langer Zeit wobi jede Spur 
eines Sigills leiobt verschwinden konnte. Dann ist wabrselreia- 
lich zum Behufe der Einrabmung ein Streifen von dem untern 
Tbeil des Papiers abgescbnitten worden , so dass die von einem 
allfällig auf das Papier selbst gedruckten Sigill vorbanden 
gewesenen Spuren scbon dessbalb nicbt mehr siebtbar sein 
können. Das Sebreiben ist daher mit ziemlicher Sicherheit als 
Original anzunehmen. Eine andere Frage ist es nun freilich» 
ob dasselbe eigenbändig von Bruder Claus geschrieben wurde, 
oder welche Gründe zu der Annahme des Gegentbeils veran- 
lassen? Offenbar glaubte, man in der Mitte des 17.. Jahrhunderts, 
es sei dieses Manuscript von Bruder Clausens eigener Hand 
geschrieben worden (siehe Soloth. Rathsprotok. -Auszug vom 
5. Septbr. 1689 cit.). Auch dachte sich wohl die Regierung 
von Obwalden unter dem in ihrem Sebreiben an l^ern vom 
3. Juni ißVI gemeldeten Original ein eigenhändiges Sebreiben. 
In\ neuerer Zeit entstanden jedoch hierüber Zweifel, So nimmt 
4as Solotburner Wochenblatt von 1811 pag. 110 an, es sei der 
Brief verrauthlich dem Heinrich Im Grund, Kirchberrn zu Stanz, 
in die Feder diktirt worden , indem erwiesen sei , dass Bruder 
Claus des Schreibens gänzlich unerfahren gewesen. £& ist 
diese Annahme Vermuthung, die allerdings durch den Umstand 
bestärkt wird, dass Solotburn sein Schreiben an Bruder Claus 
mit einem Begleitschreiben an Heinrich Im Grund abgehen Hess, 
woraus zu scbliessen , Im Grynd sei zwischen Bruder Claus und 
den eidgenössischen Ständen die diplomatische Mittelsperson 
gewesen. — Aus welchem Grunde aber Joseph Businger in 
seiner alleg. Schrift mit voller Bestimmibqit behauptet, es sei 
der fragliche Brief 4urch Bruder Clausens erstgehornen Sohn 
Jobann (der in den Jahren 1483 , 14.93 und 1498 Landammann 
war) geschrieben worden, ist unbekannt. Freilich sagen Müller, 
Businger und andere , Bruder Claus habe weder schreiben noch 
lesen können, was etwas unwahrscheinlich scheint, da Bruder 
Claus alsLandrath, und Richter während einer Reihe von 19 Jah- 
ren dem Vaterlande diente. Ein wichtiges Beleg für diese Be- 
hauptung scheint zu seiui Hans von Waldheims Reise- 



von Bruder Clausens Dankschreiben. 263 

be rieht, eine in der Wolfenbülteler Bibliothek aufbewahrte 
und zum ersten Male in Friedrich Adolf Eberts, königl. sächs. 
Bibliothekars in Dresden, Ueberlieferungen zur Geschichte, 
Literatur und Kunst der Vor- und Mitwelt, in Druck erschienene 
Handschrift vom Jahr liTi* ']. Nach demselben kam ein gewisser 
Junker Hans von Waldheim aus Halle , wie er selbst berichtet, 
nach Obwalden, und besuchte dort den Bruder Claus und den 
unweit von der Klause des letztern siedelnden Bruder Ulrich. 
»Der genannte Bruder Ulrich, a so erzählt Hans von 
Waldheim, »führte uns in seine Klause und wies uns 
sein Wesen und seine Bücher, darinne er liest; 
denn er ist gelehrt. Aber Bruder Claus ist ein 
purer Laye, der kann nicht lesen.« — So wenig nun 
dieser etwas romanhafte Reisebericht als authentischer Beweis 
angesehen werden kann, eben so wenig kann aus den von 
Johann von Müller nach Tschudj , Witwyler, Peter Hugo und 
Balthasars Fragmenten raitgetheillen Rede Bruder Clausens 
an die Tagherren in Stanz, worin Br. Claus von sich sagt: 
»Kunst und Wiissensohaf t habe ich nicht, ich bin 
ein ungeLehrter Mann,a der Schluss gezogen. werden, er 
habe nicht schreiben und lesen können, denn mehr als dieses 
letztere gehörte zu einem Gelehrten wohl schon in jener Zeit. 
Wenn daher auch die bestimmte Annahme, es sei gegenwärti- 
ges im Facsimile mitgetheiltes Manuscript ein eigenhändiges 
Schreiben von Bruder Claus , etwas gewagt erscheinen dürfte, 
so scheint doch auch die umgekehrte Behauptung, es sei dieses 
eine Unmöglichkeit, nicht minder gewagt zu sein. — Gewiss 
ist jedoch, Bruder Claus hatte e i n eigenes SigiU, was 
aus seinen beiden noch vorhandenen Briefen , nämlich dem 
gegenwärtig mitgetheilten und seinem im Archiv der Stadt Con- 
stanz liegenden Schreiben an Bärgermeister und Rath dieser 
Stadt von »Mittwuchen vor St. Blasiustag 1462 a hervorgeht. 



1) Dieses Manuscript ist in der Bibliothek zu Wolfenbuttel bezeich- 
net : 17. 2. Manusc. Aug. 4. Siehe aach Businger, welcher einen Aus- 
zag aus dem Reisebericht mittheilt. 



26& Facsimile 

Das letztere Originalschreibeii i) soll mit dem Bilde Mariens, 
das Kind Jesu auf den Armen halteiid » und die Umschrift füh- 
rend: »Bruder Claus von Flue«, besiegelt sein']. 

Zu IL Gehen i?ir zu der 2. Frage über: An welchen 
Stand war das Schreiben adressirt, und haben die 
von Solothurnischen Geschichtsfreunden und der 
dortigen Staatskanzlei erhobenen Zweifel einigen 
Grund? 

Wie erwähnt, ist auf dem Originalschreiben die Adresse nicht 
mehr sichtbar. Die auf dem tannenen Bretleih geschriebenen 
Worte: »Den Ehrwürdigen, Frommen vndtWeysen Schultheiss 
vndt Rhatt der Statt Bern« » standen, der Schrift nach zu schliessen, 
im Jahre 1789 noch nicht, sondern sind von einem spätem: Kanzlei- 
beamteten , der vielleicht den BuUinger las« Ungeschrieben wor- 
den , was auch dadurch bestätigt wird , dass in dem mitgetheilten 
RathsprotokoUs-Auszug vom 5. September 1689 nichts davon steht, 
dass der Brief an Bern geschrieben worden sei, sondern bloss 
in einer viel spätem Randglosse zu diesem Protokolle die Worte' 
sich vorfinden: »Bruder Claus könnt nicht schreiben. Dieser 
Brief an den Stand Bern ist von ihm diktiert worden.« 
Das Haup(zeugniss, dass der Brief an Bern geschrieben wurde« 
ist daher Bu Hing er, der um so mehr Glaubwürdigkeit ver- 
dient, da er schon 16 Jahre nach dem Tode Bruder Clausens 
geboren ward, und, wie aus seiner Chronik zu entnehmen, 
eine Copie unsers Briefes von Bern selbst bekommen zu haben 
scheint. — Aus dem Antwortschreiben der Berner Staalskanzlei 
vom 13. Januar 1843 geht hervor, dass sich in den dortigen 
Archiven nichts darüber findet, dass und welche Gabe von 
Bern seiner Zeit an Bruder Claus übersandt worden sei; da- 
gegen verdankt der Verfasser gegenwärtiger Abhandlung der 



1) Dessen Facsimile wäre in einem künfligen Bande des Archivs 
za wünschen. ^) Nach dem Tode Br. Clausens soll dieses SigiU sein 
Enkel, Landarolnann Scheuber, und nachher die Familie Christen be- 
sessen haben. Siehe Fr. Beruh. Gbldlin v. Tieffenau, Geist des sei. 
Bruders Claus, edit. IL Luzem, p. 104.; Businger^ Br. Claus und sein 
Zeitalter , Luzern 1827, pag. 77, 



von Bruder Clausens Dankschreiben. 265 

sebälzenswerthen Mittheilunf^ des Hf n .'Franz von Erlach^ 
Cand. jur. in Bern, folgende wichtige Notiz aus einer in der 
Stadtbibliothek in Bern liegenden SeckeJtneisterrechnung, einem 
Pergaoaentheft in Folio, derea Aufschrift buchstäblich und. auch 
den Linien nach lautet, wie folgt: 

»Dis ist Anthonj archer's Itetz 
/ der Stat seckelmeister rechen 

buch Angefangen vff SantJo 
hanstag zu sinngichten Jm ^ 

Ixxxij vnd endet sich vff 
sant Steffanstag zu wienacht 
jm ixxxiij Jar. « 
In dieser Seckelmeisterrechnung findet sich nun die Stelle : 
» denne *) bruder Claus ze vnderwalden an ein ewige mesz 
ze stür \xxx Hb.« ^ 

^ Das auf dem Titel der Seckelmeisterrechnung angeführte 
^chlussdatum »vff sant Steffanstag zu wienacht Jxxxiijcc ist nicht 
der Stephanstag des Jahrs 1483, sondern der Stephanstag von 
1482, denn- damals wurde in Bern das Jahr post nativitatem, 
d. h. von Weihnacht an gerechnet, wie dieses aus allen Raths- 
manualen, Missivenbtiohern u. s. w. sich beweissen lässt']. Nähme 
man an, Ixxxiij bedeute 1483 nach, unserer Art zu zählen, so 
müsste der Seckelmeister anderthalbjährige Rechnung abgelegt 

^) Mit dem Worte „ deone " (= Item) begiDDt jeder e.'nzelne Ar- 
tikel der Rechnung. In derselben folgen zuerst die Einnahmen, hierauf 
die Ausgaben. Unten an jeder Seite ist bemerkt, wie viel die Summe 
der darauf stehenden Artikel betrage, und am Schlüsse nach' Summi- 
rung derselben die Abrechnung zwischen Einnahmen und Ausgaben. 

^) Zum Beweise folgende Angaben : das deutsche Missiv^nbuch der 
Stadt Bern D. v. 22. Juli 1476—1481 hat Fol. 1076 eine Missive „datum 
Zinstag an der Nacht nach Thome appl. Ixxvij 'S dann ein anderes 
„Mitwuch des ingenden Jars ^bent anno Ixxviijo/' Fol. 1106 „datum 
Suntag nach circumsionis Ixxviij o.^^ Das Ralhsmanual der Stadt Bern 
No. 22, I. Nov. 1477 - 14. April 1478 hat als Daten verschiedener 
Sitzungen pßg. 116.: „Zinslag nach Thome Ixxvij 'S pag. 121.: „Vff 
Sant Steffenslag anno mclxxviij**, pag. 124.: „Vff Mittwuch des Jn- 
genden Jars abeet Ixxviij 'S pag. 127. : „Yff Saropstag nach circom- 
ciss. Ixxviij." No, 30. (28. Sept. 1480 - 26. Dec. 1480) pag. 133. : 



366 Facsiinile 

haben, was nicht glaublich ist. Das Ihttum aus der Gabe von 
Bern kann aus der Seckelmeisterrechnung nicht näher bezei^ch- 
net werden. So viel aber ersieht man daraus, dass dieselbe 
während der 2. Hälfte des Jahres 1482 geschah, und dass da- 
her unser Manuscript, das vom Barbarentag (4. December) 1482 
datirt ist , eher eine Antwort an Bern zu sein scheint, die einer 
Zusendung während der zweiten' Hälfte des nämlichen Jahres 
gegolten, als eine Antwort auf die Zusendung von Solothurn 
und den Solothurnischen Brief von Samstag vor dem Jngenden 
Jahr 1481 (vor Weihnacht, sonst müsste 1482 stehen), welche 
Zusendung nach diesem Datum beinahe ein Jahr vorausging. 
Freilich wäre es in der damaligen Zeit und unter den Verhält- 
nissen, in denen Bruder Claus l«bte, durchaus nicht zu ver- 
wundern , wenn derselbe erst ein Jahr später an Solothurn ge- 
antwortet hätte. Allein Bullingers Mittheilung in Verbindung 
mit der Notiz aus Seckelmeister Archers Rechnung lassen mit 
Sicherheit für Bern schliessen. — Es ist zwar auch der 
ganz bestimmten Annahme , dass der Brief an den Stand Bern, 
und bloss an diesen Stand geschrieben sei, ganz neulich 
wieder die Hypothese entgegengestellt worden, es habe der- 
selbe vielleicht beiden Ständen, Bern und Solothurn, zugleich 
gegolten. Für diese Meinung sprechen folgende Grunde : 

Die Gaben , welche Bruder Claus von den Ständen eiiiielt, 
seien ihm verabfolgt worden in Folge Beschlusses der Tag- 
leistung in Stanz. Also beginnen die Tagherren den Abschied : 



„ Mitwuchen vigilia Thome Ixxx o. ", und dann No. 31. (27. Dcc. 1480 — 
4. Marl. 1431) pag. 3.: „Freitag nach Wjenachl Ixxxjo.*«, pag. 32.: 
„ Montag nach Hilarij Ixxxi o. — 

Auch in Solothurn war damals die Zahlungsarl nach Weihnacht. 
Als Beweis folgende Auszuge aus dem Missivenbuch von 1481 bis 1485. 

Fol. 84 geben vffSampstag vor circumcis. Domini anno mclxxx pmo. 

— — geben vffSampstag vor dem jngenden Jahr anno mclxxx pmo. 

Fol. 85 geben vff Sonntag vor circumsionis Domini anno mclxxx sdo. 

Fol. 86 und 87 geben tiff des Jngenden jarss[äbent anno mclxxxij 
sdo. etc. etc. 

Fol. 311 igeben vff Montag vor dein hl. Wienachttag anno mclxxxij 

Fol. 312 geben vff der unschuldigen kindlein tag anno mclxxx tertio. 



von Bruder Clausens Dankschreiben. 267 

»De« Ersten weiss jeder Bot heimzubringen die 
Treu, Müh.und Arbeit» soder fromme Man n^ Bru- 
der Gl^us, in diesen Dingen gethan hat, ihm dess 
treuliah zu danken, und jeglicher Bot weitereis 
zu sagen weiss')— Offenbar seien daher jene Zusendungen 
der. Stände Bern, Soloth^rn, Freiburg '] und andereir an Bruder 
Claus geschehen in Folge der oben erwähnten Worte des Stanzer 
Abschiedes , also gleichsam in Folge eines Tagleistungsbe- 



^) Fr. Ludw. Balthasur in seinem Neujahrsgeschenk an die Luzer- 
nische Jugend von 1781 macht die Anmerkung: „dass man diese Stelle 
als das kostbarste Ueberbleibsel für die Ehre Brüder Clausens, so 
weit man ihn als Patrioten betrachtet, anzusehen habe/' Auch Weissen-- 
bach sagt : „es seien diese Worte des Stanzer Abschiedes ein merk^ 
würdiges Documenta das allen Verehrern des seligen Afannes um so 
willkommener sein muss, weil es das einzige über diesen Gegenstand 
ist , und nicht nur die Eidgenos^^en , sondern auch die Ausländer von 
dem Danke überzeuget, den nosere Freistaaten der Vaterlandsliebe 
ihres Betters schuldig äind/' MüUers Gesch. schw. Eidg. Bach V. 
Gap» 2. -^ Weissenbach cit. pag. 170 Fr. Ladw. .Balthasars urkundL 
Gesch. des eidg. Verkommnisses in Stanz im III. Stück seines Neujahrs- 
geschenkes an die Luzern. Jugend von 1781. — BiisLnger cit. pag. 75. 

^) Freiburg sandte 50Ducaten, die Bruder Claus nicht annahm. 
(Aus einem alten Bathsbuch im III, Tbl. der Haller*scheh Urkuaden- 
sammluttg.) Siehe Müller 1. c. 

Merkwürdig sind folgende von Herrn Franz von Erlach mir mitge- 
theilte Auszüge. 

Aus dem Friburger Bathsmanual 6: 

„Sambadij (Samedi) qnarta maij anno Ixxxij in consilio [Ar- 
tikel 5]. . Ist geordnet dz man durch gottz willen geben soll brnoder 
Claus von switz vnd seinem gesellsbruder vlrich ein stück weisses inch 
vnd ein stück grawes tuchs.^^ 

Ferner ans den Aufzügen , die Herr Comroissaire - g^neral Daguet 
in Freibnrg aus dem Archiv , besonders den Seckelmeisterrechnungen, 
gemacht: ^ ^ 

„1482. Stadtansgaben: Für Botschaften im ersten Se- 
mester und lautBechnung No. 1^9. dem Schulth. etc. etc. etc. 

Für andere Gemeindausgaben etc. etc.. 

Für die dem Bruder Claus verehrte Stuck weisses und graoes 

Tuch ..,:.... g" 13. 5 fl. 

and dem Bruder, so diese dem erstem überbracht . . . 30 r *^ 



288 Facstmile • 

Schlosses. — Merkwürdig sei, dass Solothani und Bern die 
nämliche Summe sandten (Solothurn 20 Gulden, Bern den 
gleich grossen Betrag von 40 tt). Es ser nun ganz leicht mög- 
lich , dass Bruder Claus den Ständen Bern und Solothum ge- 
meinschaftlich für ihre Gaben gedankt und einen an beide 
Stände gemeinschaftlieh adressirten Brief geschrieben habe. 
Der Bote, welcher denselben überbringen musste, mochte den- 
selben zuerst dem Rathe Ton Bern vorgewiesen und nachher 
nach Solothurn gebracht haben , wo er liegen geblieben. Wäre 
derselbe 9 wie alle Historiker, die diesen Gegenstand behandeln, 
ohne weitere Begründung behaupten, von dem Stande Bern 
dem Stande Solothurn zum Geschenke gegeben worden (viel- 
leicht, desshalb, weil dem Stande Solothurn durch Broder Claus 
mehr Heil wtederfahren , als dem damals schon eidgenössischen 
Bern), so müsste über dieses Geschenk notfawendig in den Ar- 
chiven von Bern und Solothurn sich etwas vorfinden. Von 
einem solqhen Geschenk hätte man gewiss in den Rathsproto- 
kollen beider Stände Notiz genommen, dasselbe wäre mit einem 
Schreiben begleitet worden, ein Dankschreiben müsste erfolgt 
sein u. s. w. Die Annahme, es sei Solothum in Folge eines 
Geschenkes von Bern zu dem Besitze dieser Reliquie gelangt, 
sei daher höchst unw^ahrscheinlich. ben so unwahrscheinlich 
auch sei die Annahme, dass dieses M anuscript auf andere Weise 
aus dem Archiv von Bern weggekommen, in die Hände einer 
Solothurnischen Familie gelangt und von derselben allmälig 
ersessen worden sei. Dagegen scheine die einfachste Annahme 
die zu sein, dass der Brief, weil- er vielleicht auch dem Stande 
Solothurn gegolten, schon ursprünglich in dem Sololfaurner 
Staatsarchiv gelegen habe, nachher von einem Solothurner Be^ 
aroteten aus demselben entäussert worden und in dessen Familie 
liegen geblieben sei , bis endlich der Ratb , durch Veranlassung 
einer Erbstheilungsstreitigkeit auf dieses in das Archiv gehö- 
rende Document aufmerksam gemacht, dasselbe von den Erben 
abgefordert habe. Dann sprechen auch für die Hypothese, 
dass der Brief vielleicht beiden Ständen , Bern und Solothurn, 
gegolten habe, der bereits eben erwähnte Umstand der ein- 



von Bruder Clausens Dankschreiben. 269 

fachen Adresse : »dien erwirgen,« worunter beide eidge- 
nössische Stände, Bern und Solothurn, gemeint sein könnten«^ 

Diese neuerdings aufgeworfene Hypothese widerlegt sich 
aber schon durch den Inhalt des Briefes selbst, der bloss von 
einer Gabe und von einem Bollen redet , so diese Gaben 
»fiirderlich« überbracht habe; dann auch durch die erwiesene 
Thatsache y dass die Gabe von Born nicht , wie die Solofhur- 
nische, im Jahre IJi^l , sondern in der zweiten Hälfte des Jahres 
184'2 geschickt wurde. 

Die von der Staatskanzlei Solothurn und den dortigen Ge- 
schichtsfreunden erhobenen Zweifel sind daher gewiss unge- 
gründet , und Wir glauben unser Thema, mit der Behauptung 
lösen zu dürfen, dass der im Facsimile mitgetheilte 
Brief ein OriginalschLreiben ist, welches im Jahre 
ikS2 von Bruder Claus an den Stand Bern erlassen 
worden. Wahrscheinlich waren aber die Solothurner schon 
von jener Zeit her im Besitze dieser Urkunde und vielleicht 
dadurch dazu gelangt, dass dieselbe in originali ihnen schon 
damals von den Bernern zur Einsicht übersandt '), dagegen 
niemals zurückgefordert wurde. 



^) Gleichwie die Unterwaldener im Jahr 1647 das Original dieser 
Urkunde von den Bernern zur Einsicht sich erbeten haben. 



N 



III. 

V 

Relation 

de 

ce qui s'est passe en Suisse depuis la residence de Monsieur 

Miron 9 ä scavoir depuis le 17. Novembre 1617 jusqu'au 

2. Mars 1624, et continu^e jusqu'eu Deeembre 1627. 



1. 

lia Suisse en ce qui est au d^partement de rAmbassadeur 
rösidant ä Soleure consiste en Treize Gantons qui fönt le prin« 
cipal Corps dlcelle et qui s'assembleut selon les occurrences 
en ia Ville de Baden (en Argow) estant neantmoins les .dits 
Gantons Souverains chacun en droit soj, avee trait^s particu- 
liers fort anciens de ia forme qu'ils ont ä tenir pour la d^cision 
des differens qui peuvent survenir de Gantons ä autre soit en 
gön^ral ou des particuliers de diverses dominations, selon 
qu'ils se sont alliez, de proche en proche, en divers temps et 
par successiouy avant qu'ils eussent compos^ le corps entier 
tel qu'il est apräsent» n'ajaus par Tassamblage de tous les Treize 
Cantons d^rogä aux Traitäs particuliers qui eussent estö desja 
faits entre ceux qui estoient auparavant alliez , lesquels ils ont 
tous reserv^s en se joignant au Gorps g^neral d'alliance qu'ils 
ont ötablj en cet ordre; ä scavoir Zürich, Berne, Lucerne, 
Ury, SuitZy Unterwald dessoubs et dessus le bois, Zug, Glaris, 
Basle, Fribourg, Soleure, Schaffouze et Appenzel divisö en 
interne et externe. 

2. 

11 y a dans ce möme Gorps de la Suisse coiApris dans 
Talliance du Roy et Gouronne de France outre les Grisons que 



Relation de ce qui s'est passö en Suisse etc. 271 

je laisse ä part et ne les marque que par Tordre des alli^s^ 
six.autres 6tats souverains dont aucuns se sont Emancipes 
aussi bien que les Suisses, de Tancienne suhjection de leurs 
Seigaeurs y qui sout la pluspart Ecclösiastiques , auxquels neant- 
moins ils ont laiss^ plus que n'ont fait les Suisses ä leurs 
anciens Seigneurs, quelques marques d'Eminences par-dessus 
euXy en certains cas. 

3. 
Le premier selon Tordre du Texte de nos allianees est 
Tabb^ de St. Gal de Tordre de St. Benoit, qualifi^ Prince de 
TEinpire et Comte de Toquembourg. II commande ä tout le 
paYs> fors qu'ä la Ville de 'St. Gel, toute protestante, et qui 
exerce sa Souverafnet6 ä part et adivis du dit abb6 selon les 
Traitt^s et les accommodements qui ont est6 faits entr'eux et 
demeurö en usage depuis le changement de la dite Ville ä la 
Religion protestanle , en sorte que de son chef eile est dans 
Talliance du Roy et a, aux occasions y ses döputös" ä part, et 
fait la seconde Souverainet^ de nos alli^s, selon leur ordre. 

4. 
La troisiöme sont les Ligues Grises, dont je laisse la De* 
duction et description ä ceux qui en ont la charge imm^diate- 
ment, sauf ä en parier ^sur les rencontres et conjonctures des 
affaires avec TEtat de la Suisse , et sur les divers Commande- 
ments que j'ay parfois de m'en mesler par n6cessi(6. 



5. 



La quatriöme selon Tordre susdit est le Pa'is de Vallays, 
compose de TEvesque qui est, ou estoit autrefois seul Prince et 
seul Souverain du paus, par la concession de Gharlemagne ä 
Saint Tb^odulle Evesque de Sion , apresent il a bien la qualite 
de Prince de TEmpire comme l'Abb^ de St. Gal et tous les 
Evesques d'AUemagne et Suisse, et plusieurs Abbös; mais Texer- 
cice de cett^ Souverainete est reserr^ dans des traitös et usages 
introduits depuis environ cent ans , dont TEvesque s'eiforce 
chacun jour de s*emanciper, et cause un continuel trouble, 
dont sera cy-aprös plus amplement parl6. 



272 Relation de ce qai s'est passö en Suisse 

6. 

La cioqui^me Souverainetö est celle de Rotewil, ville assez 
avant daos rAUemagne, oü il y a une chambre imperiale; eile 
est toute Catholiqae et alli6e de la maison d'Autriche, et Tassisle 
aux occasions. 

7. 

La sixiöme est la Ville de Mulhausen, toute protestante, 
ä Tentr^e de TAlsace, que TArchiduc pretend luy appartenir, 
et pour ce sont-ils toujours en garde. 

8. 

La septiöme est la Ville de Bienne, aussi protestante entiöre- 
ment, eile a une combourgeoisie au ditBerne, eile s'est 6man- 
cip6e de TEvesque de Basle lequel n^antmoins ils jreconnoissent 
pour Prince au Temporel en certains cas pour la Justice haute, 
et a un Maire lä-dedans qui est le premier, et avant le Bour- 
gremeistre et pr^sident ä la justice de la ditte Ville, ajant 
Tadministration civile, mais le dit Maire est tousjours Protestant 
et tirö des Bourgeois de la, ditte Ville. > 

9. 

Les autres lieux, quoiqu'ils soyentdu Corps de la Suisse, 
comme le Comt^ de Neufchatel, Raperswil et autres qui com- 
posent quelques petites Souverainet^s, comme la Ville de Baden, 
ce)a n'est point de Talliance, mais en ont entre eux avec aucuits 
Cantons soit par forme de protection ou combourgeoisie, comme 
Neufchatel avec Berne, Lucerne, Fribourg et Soleure, Raperswil 
en la protection de Zürich et Schwitz, ainsi que Tabbe de 
Notre-Dame des hermiles et autres qui sont souveraiqs en leurs 
teri^es ^t neantmoins sont en la protection de quelques Cantons, 
et le reste du PaYs ce sont Bailliages affect6s aux Cantons ä 
part soy, et en commun, ä toüs ou plusieurs, comme Lugan, 
Lucarne-de-lä-les-monts , Baden (Argow) et quelques autres. 

10. 

Entre les treize Cantons , il y en quatre enti^rement fto- 
testans qui sont Zürich, Basle, Berne et Schaffouse; Glaris est 
mesl6 de Tun et de Tautre, et les protestans fönt les trois 
quarts du total sans estre divis^s en corps, communaut^s et 



depuis la rösidence de M. Uljroii* 273 

CoDseil. . Appenzel est enti^rement divis6 par accord fait au sujet 
de la diversit^ de Religion, en sorte qu'ils qnt diverses Sou- 
verainet^s et divers, Juges ou LaDdamans, et ^aux jpurn^es ne 
loDt poipt de voix le plus souvent, pour estre les catholiqxies 
du cost^ de Milan^ et les protestaus s j rangent avec les quatre 
CantoDS de ceste mesme profession« JLes autres sept Cäntons 
sont enti^reipeot catholiques ^ qui sqdI Lucerne, Ury, Suitz, 
Unterwald haut et bas, Zug, Fribourg et Soleure. 

11. 

Tous sont les alliez du Roy maintenant que Zarich s*y est 
Joint d(&s Tanuee mil six cent quin^e; mäis ils ont voulu joindre, 
comme Rerne, ralliance du Marquis de Bade et de Venise de- 
puis la Notre du temps de Monsieur de Castille, et tient-oa 
qu'ils u ont pris Notre alliauce que pour servir d*escheIon ä celle 
de Venise , car depuis ce .temps*lä ils ont eu moins de soin de 
tout ce qui regarde la France qu'ils n'avoient auparavant. 
Ceux de Lucerne, Üry, Suitz et d'Appenz^ sont alli^s.dis Milan, 
d6s Tan mil cinq cent. huitante sept, et ceux de Fribourg les 
ont voulu suivre en i'an mil cinq cent quatre vingt et neuf 
et n y a que Glaris et Soleure demeür^s en Talliance du Roy. 

12. 

L'Evesque deBasle qui estPrince de TEmpire et a son Etat 
l^artie dans TAlsace» est allie des Cahtons Catholiques et a estö 
mis en la protection du Roy depuis peu, ä cause des troubles 
que lui fönt ceux de Berne aux Terres qu'il a en Suisse proche 
d'eux, dont ils ont attir^ les sujets ä leurs factions et Religion. 

13, 

11 est ä remarquer qu'il y a une antipathie entre les £tats 
et Cantons des Suisses depuis que la diversit^ de Religion $'y 
est mise, et que cela a donn^ entr^e k la multiplicit^ d'alliances 
publiques qui y sont maintenant , et aux contihuelles factions 
et men^es secrettes, qui s'y pratiquent tous les jours, en sorte 
que TEspagnol arreste principalement les Catholiques ses alliez, 
qui aux rencontres (oü ils fönt faire la Religion interess^e par 
faux pretextes ou autres] empqrtent les autres ä leurs cabales ; mais 
la plus grande partie par corruplion^ quoiqu'il en reste parmy 

HUt. Archiv. U. \% 



S7fc Relation de ce qui s'est pass6 en Suisse 

les Suisses aucuns qui n'ont autre objeC que la Religion Gatho- 
lique, sous le faux pretexte de laquelie on les amuse, et les 
mesmes Espagnols cbangent de guame selon' le tems, endor- 
m^nt les protestans par un autre Stratag^me de toute libert^ 
qu'iU leur promettent, et proposent au fait de la Religion 
mesme, pourvu qu41s s'attachent entiörement ä eux , et qu'ils ne 
s'arrestent point ä ce qui leur est propoide de la part des Mini- 
stres du Roy. f 

14. 

Ce proced(& a paru en beaucoüp de rencontres et signament 
ä la poursuite de Fex^cution du traitt^ de Madrid parmy les 
Suisses, et aux progr^s du traitte de Milan, et auxpropositions 
faittes en public et en secret par les Ministres de I'Arcbiduc 
aux Ligues Grises, ains^i^ qull sera remarqu6 par la d^duction 
de ce qui s'est pass6 de m^morable depuis ma r^sidence, qui 
füt d^s rannte 1617, ajant este dös le commencement dlcelle 
nommö Ambassadeur, mais ä cause du changement qui survint 
lors d'aucuns Ministres au Gouvernement de TEtat, Joint ä 
Tattente de Targent qu'on a accoutumö d'envojer avec le nou- 
veau Ambassadeur, je fus contraint d'arrestef longtems en cour, 
puis trois mois ä Lyon, en attente de Targent qti'il y avoit desja 
deux ans qu'on retärdoit en sorte que selon la promesse qui 
leur a est6 faitte au renouvellement de Talliance, dii yingtiöme 
Fevrier mil six cent deux, d'envoyer par cbacun an quatre cent 
mille Ecus, ils pouvoient s'excuser de satisfaire au devoir d'al- 
liance, le cas advenant que Sa Majestö les requist de quelque chose. 

15. 

Ainsi j'arrive ä Soleure le 16 Novembre 1617 oü m'estant 
informö des affaires, J'appris une espece de contravention ä 
Talliance par Tacquiescement de cinq petits Cantons catboliques 
ä la ,demaj)de du sieur Alphonse Casal, Ambassadeur d'Espagne, 
lequel quelques jours avant ma venue, en une journöe tenue 
ä Soleure, avoit obtenu la garde des passages de Ragas et 
Reintal (Rheinthal), pour empescher les Suisses de donner se- 
cours aux Yenitiens contre TArchiduc Ferdinand aprösent £m- 
pereur« de quoy je parlay aux advoyers de Luceme qui me 



depuis la r^äidence de M. Miron. äf75 

Yinreot saluer au nom de leurs Süperieurs , dont fut fait nne 
retnontrance commB d'une contravention aux Traitt^s, de livrer 
ou abandonner le passage ä la mercy d'aucun prince, sang 
le sceu et l'avis du Roy, ceste garde fut lev^e par la päix 
entre les Venitieiis et le dit Archiduc. 

16. 

Eq Decembre 1617 fut demandä une Lev^e pöur TEspagnol 
au CantoD d'Ury, sous le uom du Duo de Mantoue,, pour le 
Montferrat; laquelle J'empeschay pour ce que cela portoit la 
guerre contre le Duc de Savoye , que Sa Majest^ avoit mis 
d'accord ävec TEspagne et fait rendre Verseil. 

17. 

Au dit an suivit Taffaire de Monsieur de LonguevtUe , qui 
dure encore, avec le Canton de Berne et fut discut^e toute 
rannte 1618, par Monsißur de Yic, et 1619 par les Ambassa- 
deurs du dit Seigneur Duc. CeDiff^rent est survenu des termes 
d*un trait^ qui s'appelle combourgeoisie du dit Sieur Duc avec 
les B^rnois, et des dits Bernois apart avec les habitans de la 
ditte Vilie de Neufchatel et autres, qui sont disperses parqiy 
la Vicomt^ en divers endroits, lesquels se trouvant opprimez 
par ceux de la Ville,. qui sont en beaucoup plus petit nombte, 
se d^sunirent et quittörent leur Bourgeoisie de Neufchatel, sans 
vouloir quitter cellecjlc Berne, ny refuser les devoirs qu'ils 
döivent en consequence, ains se sont voulu ranger vers leur 
Prince, que ceux de Neufchatel ont fait citer ä Berne pour 
ceste Desuniou qu'il n'a pas fait, et soutient qu'il est juge com- 
p6tant comme il Test naturellement entre ses Sujets,^ et non 
Messieurs de Berne designi^s par le dit trait^ de Bourgeoisie 
^eulement pour Arbitres ou jüges.conventionn6s entre les par- 
tis, au cas que le corps des Boui'geois eust quelques d^bats 
entre le dit Seigneur, mais en ce fait, il n'y a d^bat qu*entre 
les Sujets mesme ou entre les membres d'un mesme corps. Cette 
affaire a est^ agitöe. 

18. 

En rannte mil six cent Aix hüit se fit le renouvdlement de 
Talliance niu Yallay (Vallais) avec les Grisons, contre le grö des 



276 Relation de ce qtii s'e^t paas6 en Süisse 

Cantons Catholique«, qui pour l'^mpescher y döputörent et furent 
outrageusement renvoyös du pais, dont ils present^reat le droit 
pour en ayoir justice , et sont demeur^s eu ces termes jusques 
k raccommodement du diff^reot de l'^vesque, que nous avons 
accord^ avec le pa'is, deux ans aprös, ainsi qu*ils sont mainte- 
nantf le sujet de cet Empeschement des Cantons Catholiques 
est qu'ils souliennent les dits Valiaysans ne pouvoir faire alliance 
aucunement qu^avec leur consentement, et qu'ils se sont alli6s 
ensemble ä cette condition : il est vray que cela est porte en 
leur premier traitt^. , 

19. 

Au dit an , les Vallaysans envoyörent ä Milan pour le 
commerce et la fa^on de vivre qu'ils y vouloient pratiqüer, 
nous arretämes cetle d^putation, Et renvoy^mes au pa¥s les 
deput^s auxqueis nous fismes signer un accommodement avec 
notre avis^ et envoyämes de notre pari k Milan pour obtenir le 
dit commerce et on apporta^ de la part du Duc de Feria, nn 
consentement d'executer le traitt^ d'Ast. 

20. 

II se parla pour lors de faire un fort ä Eressöre (?) pour 
empescher les incursions des Grisons sur la Suisse des Catho- 
jiques ^ et qu'ils n^ s'emparassent de ce Heu lä qui est de forte 
assiette^y et fut mesme donn^ quelque argent pour en faire les 
pr^paratifs, mais FEspagnol s'y interessant et les Suisses nous 
pressans d'y entretenir une forte garnison , Nous avons de- 
puis dötourne ce dessein comme ne resultant qu'au pro&t de 
TEspagnol qui nous vouloit faire contribuer k entreteniir ce 
qu'il se 'voulait appropricr dans la Suisse et ä y tenir luy-mesme 
il nos d^pends des garnisons pour la souffrance des Suisses, 
qui sont tous k luy en ces cartiers (quartiers) lä. 

21. 

Cependant T^motion des Grisons continue et s'^chauffe et 
cause le refuge de Monsieur Gueffier k Soleure. 

22. 

Et ea 6e,mesm^ tems se fit un renouvellement de querelle 
de Messieurs de Berne contre TEvesque de Basle sur la trans- 



depuis la r^sidence de M. Miron. 277 

action/ sur la rupture faifte par authorit^ des douze Cantoös 
en suitte de rentremise du Roy, de Tachapt que les Bernois 
avoient fait de la Ville de Byenne , appartenant au dit Evesque, 
oü est le passage comme Neufchatel pour les Suisses qu'on 

- * 

envoye en Fratice, n'ayant que celui-Iä libre, l'autre par GenÄve 
est ä la mercy de Herne peu souvent dispos6 ä notre bien. 

23. 

Ensuitte les Grisons pour aniuser le Roy deputent Gouler 
en <;our qui trompa Sa Majest6 qui lui donna favorable audiance, 
le fit regaler et le renvoya avec pr^sents, et ä son retour a 
empirö les affaires , et les a mises au point qu*elles sont apr^^ 
sent> et puis s'en est fuy ä Zurieb, oü il s'est fait Bourgeois. 

• 24. • 

En 1619, vers le mois d'Avril, se fit une nouvelle Lev6^ 
aüx dits Grisons conlre ce mauvais Strafgricht ou chambre cri- 
minelle, les cantons catholiques sont excit^s d*y contribuer et 
me prient d'y rendre quelques Offices, j'escris et y envöye le Sieur 
Interprete Yuallier avec les deput^^ des Cantons Catboliques, 
on relöve le bon party contre le Strafgricht et la faction ve- 
nitienne que les Protestans favorisoient , lors Monsieur GuefBer 
prend occasion de lä d'assurer. st)a retour , mais cela ne 
durera gu^res et tient-on que le Ministre a Porta, depuis 
pris et relach^ par TArchiduc Leopold et maintenant reffugi6 
ä Glaris, donna dix mille Ecus par Tay de des Emissaires de 
Venise au stracbecte (Strafgricht) de Coyre , dont il fut cor- 
rompu et perdit son avantage, que Tautre party reprit et en- 
voya vers le Roy le Capitaine du Tegue '] avec de facbeuse« 
Instructions dont Sa Majest^ avertie prit un autre Conseil que 
celui dont eile s*estoit servie au fait de Gouler, car eile le fit 
ramener par les Arcbers du grand prevost jusqües ä la frontiöre 



^) So ausdrücklich in dem zu Paris coHationirten Manoscriple. Die 
Rede ist indesaen von Dietegen Hartmann von Hartmannis , Lands- 
hauplroann der Herrschaft Meieofeld , welcher auch in der diessfälligen 
dem Grand Prevost Raoal ausgestellten königl. Ordre „ Sr. Diet^gaen 
fils da fea Golonel Hartmann envoy6 par quelques -uns da pays des 
Grisons*^ heisst, Red. 



878 Relation de ce qui ft'est passä en Snisse 

saaa lui pennettre qu'il ylt Sa Majeatö ny, aucun de son 
CoQseil. 

25. 
A quelque tems de lä, sur Topinion de quelque nouveau 
mouvement en France , se fit une nouvelle Recrue de Soldats 
avec deux npuvelles compagnies entieres^ qui sont celles de 
Zug et de Fribourg, pour remplir le Regiment qui est encore 
sur Pied. II me fut aussy envoy^ des lettres pour faire levee 
de six mille Suisses; mais sur quelques diver:»it6s que je trouvay 
aux depeches outre l*ordinaire, Je sursis cette demaode, dont 
le Roy fut bien content , car les affaires s'accommod^rent , et 
epargna aütant d'argent, estant Tordinaire de faire quelques 
avances aux Capitaines et trois Soldes aux soldats, quand ils 
sont partis de cbez eux , qui euss^nt est6 perdus pour le Roy. 

26. 
A quelque tems de lä se fit une recherebe au Canton de 
Glaris, de la part des Venitiens, oü fut apport^ des Lettres de 
leurs Ministres et partisans ä Zürich pour y faire aliiance, ne 
pouvant obtenir celle des Grisonsy oü ils ont toujours butt6, 
Sans laquelle celle qu'ils ont faitte avec Zürich et Berne leur 
estant Inutile ä cause des Passag^s lesquels ils pouvoient ayoir 
par Glaris et la Ligue grise, mais cette mine fut aussitost övant^e 
et la dissipai. 

27. 
Au dit an 1619, nouvelle querelle en Vallay, contre TEvesqu^, 
par la men^e d'Alexis / Miuistre de Qenöve^ et les Bernois. 

28. . 
Bn cette mesme ann^e, Tentreprise se.fit de Berne contre 
Fribourg sur Echalon^ Bailliage commun, dont les dits Bernois 
chassent la Religion Catbolique pour un plus de voix pratiquee 
par Subordination contr^ la liberte que ceux du dit Bailliage 
commun comme tous autres entre les Sieurs de Berne et de 
Fribourg avoient toujours eu d'y conserver la libert6 de con- 
science jusqu* alors , quoique leur ancien Privil^ge permit d*y 
procöder au plus pour la Religion, quand tous sans aucune 
repugnance s'y voudroient disposer, le dit »plus« selon les ren- 



depuis la r6sidence de M. Miron. 279 

contres pouvant aussi touroer k, Ynne q\i*ä Tautre Religion^ 
eomme il ^st arriv^ ailleurs. 

- 29. 
Sur ce difTerent survint une journ^e ä Bade , aprös la de- 
putatioD faite des Gaotons en vaia vers les Bernois^ ceux de 
Fribourg acquiescent ä rentremise des dits Cantons, je me 
trouve k Bade, od je redresse raffaire de Fribourg; mais les 
Bernois n j voulurent .entendre/en sorte que jes Catholiques 
instigu^s par le Duo de Feria et le Sieur de Casal par les LeUres 
dont j'ay eu copie, s*excifoient les uns les autres ä s'armer sur 
Tassurancß qu'oi\ leur dapnoit que les quatre Mille bommes 
qu oa faisoit pour lors passer par la Suisse de Tltalie en Alle- 
magne, au Secours de TEmpereur, ferojent cette diversion de 
les assister, de quoy ajant averty les protestans, de la venue 
du .Sieur Casal ä la dite journ^e^ ils me pri^rent de ne bouger, 
cq que je fis et detournay les Catholiques de ce dessein, ä la 
Charge que les Protestans feroient consentir les Bernois ä une 
Conference des &ix Cantons autrefois nomm^s pour vuider ce 
different, qe que j'obtins lors, mais la frajeur des armes 
Espagnoles estant pass^e et les Catholiques refroidis, les Ber- 
nois, aprös avoir fait mine pour quelque temps de tenir cette 
conferance par les deput^s, s'en d^partirent s^ns rien faire, en 
Sorte que ce different demeure toujours, qui a bien £schauff6 
les dits de Fribourg et rendu grandement Espagnols, pouJr la 
haine des Bernpis, auxquels ä ce sujet et de Monsieur de 
Longueville j.'ay desnie les distributions et pensions accoutum^es, 
depuis ce tems \ä jusqu'ä la derniere^ voiture de Decembre mil 
six. Cent vingt et trois, que je leur ai fait seulement donner trois 
pensions de paix et d'alliance, par le commandement du Roy; 
mais ceux de Fribourg ont cette Obligation ä Sa Majest^ que 
leuFS droits ont toujoui^s estä deffendus et soutenus par Ses 
Ministres, et les raispns portees jusqu*ä Rome , dont ils se 
tiennent grandement pbliges ä Sa Majest^. 

' 30. 
L'annee d'aprös qui fut en 1620, en Juillet, survint la re- 
volte des Valtelins sur les protestans, leurs compatriotes et 



280 Relation de ce qui s*est pass^ en Suisse 

Magistrats, oü on dit, comme les protestans ont rapport6, 
qu1l fut tu^ trente neuf personnes y la jolurn^e de Bade se tint 
k ce sujet oü je me trouvay et y protestay contre ceux de 
Zürich et Berne, k cause qu'ils se presentoient en armes pour 
y allePy leur disant qu'ils y feroient venir les Espagnols» qui 
seroient foien aises de prendre cette occasion. Les Gatholiques 
avoient resotu de ferm'er le passage, mais ils Touvrirent, et 
tieot-on que ce fut par corruption, les dits protestans furent 
deffaits aux Grisons et les pa'iis envabis par les Espagnols , qui 
^crivirent qu'ils n'auroient Intention de les retenir, mais que 
ce qu'ils en avaient fait estoit pour empecher le passage de 
rhör^sie en Italic, et ainsi ont tromp6 le monde, et tient-on 
que le Sieür Alphonse Casal lors Ambassadeur d'Espagne, 
sommö de sa promesse et ne la pouvant effectuer, le Duc de 
Feria luy desnidnt est mort de regret dans Altorff, au Canton 
d'Ury, aprös ayoir demeur6 en langueur plusieurs mois. 

31, 
Alors le Strafgricht, ou chambre criminelle, protestante, se 
dissipa aux dits Grisohs, et s'effor<^ant de raccommoder leurs 
affaires, les treize Cantons s'y voulurent entremettre, le dit 
Sieur Gueffier les devance, selon sa charge il fait le traitt^ 
entre les trois Ligues Suisses k Islans (Hans], avant la venue des 
d^put^s suisses, qui le traversörent, comme a est6 rapporte par 
le dit Sieur Guefiier; eux fönt d'autres propositions jug6es im- 
pertinantes , les plainfes m'en sont faittes de part et d'autre et 
la procedure; tenue; au dit träift6 envoy^, qui contenoit divers 
verbaux et Abscbeids, de quoi j'ecrivis aux Gatholiques accu- 
ses d'avpir rompu le dit traitt^ qui sembkoit avantager la Reli- 
gion catholique et tourner ä Thonneur du Roy, potir la Renon- 
ciation qu'on faisoit k toutes autres alliances qu'ä la sientie sans 
son advis; on se retire sans rien faire p^r un grand malheur. 
Le dit traitt6 d'Islans (I4ans) estant consenly par deux Ligues, il 
restoit les communes de la baute Ligue, qui est la Ligue grise 
et pour la plus part catholique laquelle, quoique le Chef d'icelle 
eust sign6 le dit Traittö avec les deux autres, le desavoüa et 
en proposa d'autres plus recevables, ainsi se departit-on sans 



depuis la r^sidence de M. Miron. 281 

rieti faire de bon, et la dite Ligue grise enyoya ä Milan ses de- 
putds qui j firent un facheux traitt^. 

32. 

Ceux de Soleure inrit^nt les cinq petits Cantons et Fribourg 
k venir tenir une di«tte ä iSoIeure ä ce sujet potir se justifier 
de leur mauvai& proced^ au dit IslanS; le Sieur Casal rempeche, 
et sur cette Opposition -lä, tiennent ä Brämgard (Bremgarten), 
oü furent deput^s les imesmes qui avoient est6 aüx Grisons. 
J'envoyay vers eux au dit Brämgard le Sieur Vuallier' avec 
amples propositions^ et les repris bien d'avoir rompu le traitte 
fait par Monsieur Gueffier, sous pretexte de n'y ävoir pas- est6 
attendus; les accuse de la d^putation de la Ligue grise vers le 
Gouveri^eur de Milan , d'öü ils äyoient remportig un traitte pre-^ 
judiciable ä lenr Pais, leur faisant scavoir que lle Roy avoit 
envoy6 en Espagne sur ce sujet qu'ils en devoient attendre 
rissue. Au sortir de Brämgard , ils me vinrent trouver ä So- 
leure et parlant d'aller plus loin, jusqd'au Roy, poür se plaindre 
de ce qifi s'estoit pass6 envers eux aux Grisons , et se formali- 
soient de ce que je soutenois la procedure de Monsieur Gueffier, 
dont il a donn^ compte äu Roy, qui Ta tro&v^e bonne, comme 
j'ay appris. Je les arrestay tout icourt, et expliquay les In- 
tentions des uns et des autres , et s'en retournörent conlents et 
promettent d'empescher dans la liguä grise la publication du 
traitte de Milan/ que les Espagnols avoient fait avec les Gri- 
sons subjugu^s ; par ce traitt6, la Valteline demeure au mesme 
Etat aux conditions que TEspagnol en garderoit les forts; ou 
fait demander le mesme par les Valtelins et les eommunes gri- 
sonnes ratifieM le tout. 

33. 

De lä arrive nouvelle soul^vation des protestans grisons 
chassös contre les Espagnols et les Compagnies des Cantons 
Catholiques, qui contraignoient les eommunes k recevoir le dit 
traitte de Milan, on sy entretue, la faclion du Roy qui devroit 
tout avoir aux Grisons, pour les ävoir bien pay6 depuis 
cent ans de plus de douze roiilions de Livres , toutefois il 
semble n'y avoir credit que de faire te contre-poids de l'une et 



28^ RelalioB de ce qoi 8*est pass6 en Süisse 

ieur puissance, ä qnelqtie avantage pour la dite Reli^^ion Gatbo- 
liqae , pour ce qu^auparavant ils avoient assommö Gapucins et 
prestres et avoient chass6 les Autrivhiens, lesquels les Cantons 
JBvitörent ä Raperswil pour y traiter, oü Ils se rendirent, 
mais rien ne s*y avan^a , les Grisons n^ayaut pas en la prudence 
de se servir de Tavantage qu*ils avoient remportö k ce 
dernier effort. 

42. 
En 1622, au mois d'Avril, les eantons prote$tans avoient 
lors leurs d^putes en France^ pour se plaindre du mauvais 
estat des Grisons , s'ima^inant que le Roy n'en estait pas bien 
inform^v en sorte que Sa Majest6 estant oecupäe au siöge de 
Royan, ils luy demandent secours, sont renvoy^s en Suisse ä 
Ieur Ambassadeur, avec une simple lettre, pour prendre Ieur 
r^ponse de TAmbassadeur MIron seul nomme dans la dite 
Lettre, qnoiqu'il füt question des Grisons et que Monsieur de 
Montbolon vescüt lors du dit renvoy et que Monsieur Gueffier 
füt dans la Suisse. 

43. 
May 1622. 
Les Grisons se tenant ferraes depuis Ieur soul6vation, on 
Ieur parle d'une Suspension dWmes; rien ne sy avance, le 
Sieur Casal public qu'il y avoit un accord fait pour la Valte- 
line en Espagne, avec Monsieur de Fargis, du 3 Mars mil ^x 
cent vingt deux , pour faire un depot des forls de la YaUqline 
au gr^ desa saintetig. II s*en envoye un autre qu*on assure 
estre fait ä la Cour avec le Marquis de Mirabel, enfin tous les 
dits traitt^s sont respectivement d6savou6s en France et en 
Espagne, mais TEspagnol, ä ce qu'on a reconnu, commen^a 
le premier son desaveu de ce qu'il avoit fait, par le marquis 
de Mirabel, qui avoit traitt^ en Cour avant le ditSleur de Fargis 
en Espagne. 

44. ' 
En Juin 1622, le Roy prend sujet de lä de Commander au 
Sieur Miron seul, Monsieuf de Montbolon estant mort, de 
resveill^r la recherche des promesses des Cantons pour le 



depuis la rösidence de H« Miron. 288 

Ambassadeur, et quoique la commissioD du Roy s'adressAt pre« 
miöremenlt ä moy et aux dits Sieur de Montholon et Gueffier, si 
laissay^je cet exercice au dit Sieur de Montholon , qui n'avoit 
d'i^utres affaires dans le pa'is. 

Quelques mois de U quelques protestans m'appellörent 4 
Brämgard; oü nous fusines Monsieur de Montholon et moy, et 
nous declar^rent de bouche , par leurs depui^s ,. la reception 
qu'ils faisoient du dit traitt^ de Madrid pour^ les quatre Can- 
tons protestans, conditionn^e de reserve des droits temporeis 
et spirituels et de. leur alliance, ce qui ne fut agr^e par aucuns 
et beaucoup moins par Monsieur le Nonce et le pr^sident de 
DölOy aussi ne les a t*on pas somm^s de le recevoir> Joint est 
qu'il n'y a point eu de Conference ny concert pour ce regardy 
le President de D6le n'estant vu que par T^ntremise de Monsieur 
le Nonce pour n'ayoir voulu ceder ä Monsieur de Montholon* 

Les Grisons sont derechef envahis par les Gens de VArcbi* 
duc, Meyenfeld pris et Coire, comme aussi le Prettigüeu plein de 
soldats, les dits Grisons se revoltent et tuent tout, yoire jus- 
que$ aux' Capucins que TArchiduc avoit envpy^s in$truire ses 
Sujets reconquis« 

40. 
E'nviron ce temps-lä, le Roy est assur6 par Monsieur de 
Fargis que le Roy d'Espagne se contente de sa promes5e>8an5 
attendre plus celle des Gantons, le courrier Pitault nous apporte 
cet(e nouvelle au mois d-Octobre mil six cent. vrngt un qui nous 
fait surseoir la poursuitte des dites promesses vers les Cantons 
Gatholiques, et la reformation de celles des protestans^ qui 
estoient aussi inutiles en la forme qu'ils Tavoient baill6. 

W. 

1 T 

Cepepdant afin de pourvoir ä raccommodement des affaires 
de la Yalteline dans les Gantons, et ipteresser le Pape (et lever 
leur estoise (?) ä TEspagnol, qui s'attachoit ä la reeherche de la 
religion et s.uret^ dejs catholiques du drt lieu qui avoient pris 
sa protection) on lache ä disppser les Grisons, ,lors libres et en 



Relatioii de ce qui s'est passö en Suisse 

tage qu'ils croyoient que las Grisons eusdeiit lors de ne le pas 
faire y on s'aiiiusa sur le poiot d'honneur ä qui en soliciteroit 
le premier son CompagtoOD, et se tint ä ce sujet au mois de 
Septembre mil s\x cent Tiugt detix la Conference de Lindau 
par ies Treize Gantons , oü de trouvörent Monsieur le Nonce, 
le Sieur Casal et Ies Commissaires de TArchiduc, et k Fentröe 
d'icelley comme on s'y achemina, le dit Archiduö reprend Ies 
Grisons et Ies tient encore en sorte que Ton ne parle plus 
que des differens de FArchiduc et des dits Grisons, et a-t-on 
pass6 Selon sa volonte au dit Lindau oi!i le Roy ne jugea pas 
apropos qu'aucun Ministre s'y trouvAt, tant par ce que ce n'estoit 
ny en Suisse ny aux Grisons, ains en Heu oü TArehiduc avoit 
tont pouvoir, Joint est que Ies dits Ministres n'y avoient esti 
appell^s et que la partie estant faite pour TEspagne, que la 
pr^sence des Ministres du Roy n'eut s^eu abbatre, U y eut eu 
plus de honte et de dechet pour ia France, qui est sur son 
pied pour dire que ce sont cboses traitt^es sans eile sans le 
sceu du Roy ny des Siens. 

W. 
On rapporte quele seul deput^ de Soleure parla de con- 
Server ralliance de France , dont on a fait quelque meniioii 
au dit traittö iavec des r^serves impertinentes et prejudiciables, 
en sorte que le dit traitt^ de Lindau, oü ses articles servent 
aprösent de bouclier au dit Sieur Casal et aux Ministres 
d'Espagne et Autricfae pour icy combattre le traitte de Madrid, 
et ä soutetiir aux Cantons qu'ils ne peuvent plus se porter ä 
autr^s resolutions qü*ä celle qui a est6 prise lä par leur avis, 
ä scavoir des Catholiques ouvertement, säns beaucoupde r6- 
sistance des protestans, qui parl^rent seulement de rapporter 
le tout ä leurs superieurs (mais Ies autres fdisant Ies plus fins 
et s<^achant que leurs superieurs avoient ei^t^ inform^s que la 
dite Conference se faisoit pour terminer Ies dits differens], decla- 
rörent qu'ils n'en pouvoient refuser Tacceptätion. Todtefois Ies 
dits protestans demeur^rent aux termes de leur Instruction 
qüi est de prendre en Abscheids, c'est ä dire en faire procös 
Verbal A leur d^part , et maintenant en cette ann^e 1624 , le 



depuis la r^sidence de M. Miron. 

dil Archiduc presse encore tous les Cantoos de ratifier le dit 
traitt6, de donner assurance de le maintenir et le faire ob- 
server par les Ligues Grises , eo somme il leur en demande 
plus qlie nous n'avons fait pour le traittö de Madrid , duquel 
pendant cette conferance de Lindau et aprös je pressay conti-r 
nuellement rexecution, demandant leurs promesses par tous 
les artifices dont je me suis pu aviser , conteuus en un grand 
memoire que j'envoyai k la cour par le Courier Pitault, au mois 
d'Octobre mil six cent yingt deux^ lequel me fut rapport^ ä postille 
de la main de Monsieur de Perisieux^ qui Tagreöit en tous les 
articles que j'y avois mis , autant en manda Monsieur le Chan- 
celier par ses Lettres d'Octobre 1622. 

48. 
II est besoin de faire icy uite disgressiön de ce qui arriva 
fen Vallays, environ ce temps-lä, c'est qu'au mois d'Octobre 1622, 
le Roy estant grandement 0CGup6 ä la guerre contre ses sujets 
de la Religion pfetendue reform^e et n'en voyant point d'argent 
en Suisse, le Duc de Feria suivant la traditive laiss^e par le 
Comle de Fuentes ä ses successeurs Gouverneurs de Milan, de 
harasser toujours le Vallays pour y pörter Talliance d'Espagne 
ä quelque prix et condition que ce füt, reprend ses bris^es 
pour presser ceux de Vallays dela dite alliance qu*il tente 
toujours , et s'est efforce de Tobtenir plus de six fois depuis 
ma r6sidence, ce qu'il fait pour forclorre au Roy tous les pas- 
sages pour lltalie par la Suisse, n'en restant plus que celuy 
de (Sainplon) de Vallays. 11 commence donc sa menöe par le 
d^ni du commerce aux dixains d^en haut k faute de la faire, 
mais en ta faisant leur offre toute libert6 de commerce de vin 
et de sei, dont Ils esloient en grande disette k cause du man- 
quement de celui de France, que les. associ^s Blaise et Reimond 
ne pouvoient tirer taut k cause de Toccupation de la Tour de 
Pequays par les rebelles que par la prise de Ray (sur Ray] , et 
de Poussin. Le dit Duc de Feria envoye par tous les dixains 
un nommö Boldo Rasso avec du sei qu'il fait vendre k credit 
k dessein de demeurer lä comme il fit plus de six mois, pour 
faire mine dy attendre son payement, envoyant par tous les 



9BB Relation de ce qui s'est pa^a^ ea Siitsae 

dixains d^s articles d'alliaQce, que je re^us» des secretairea 
du Roy. II y enyoye plusieurs foia Mposieur de Savoye , y en- 
Yoye aussi le Sieur Caron la Buliliere Tun de ses SeqreUirea; 
mais ce qui frappa coup fut un Stratagöme dont j'usay, comme 
je sns qu'ils devoient tenir un cooseil g^o^ral auquel en pleine 
assßmbl^e je fis trouver un interpreie qui leur^ donnoit avis de 
mon arriv^e dans peu de jours, ce qui diasipa^ ies dites menees 
et tost aprös, qui fut ä la iin de Decembre 1622, Je fis paroitre 
Targent du Roy avec aucun des mieos par lesquels je fis nies 
e^cuses de ne m*y estre rendu en personne, cQmnie je Tavois 
projett^, leur faisant entendre que mon Indisposition m'en avoit 
retard^, ils sont maintenant en tr^s bonae assiette, ayant re- 
nouvelle leur affection ä la venue de Monsieur du Mesnil que 
jy envoyai au sujet du sei, 

49. 

Je poursuivis donc, concurament avec Ies autres affaires, 
Texöcution ^u dit traitte de Madrid et la recbercbe des pro- 
messes des cantons dont je fus econduit par Ies alli^s de Milan, 
quoique, par leurs Lettres du 16 Avril 1621 , üs m'eqsseot mandö 
avoir bien agr^able Tentremise du Roy ä Taffaire des Grisons, 
mesmement Tenvoy de Monsieur de Bassonpierre en Espagne qui 
afait le dit traitte, et promettoient lous dy s'eoonder Sa Majestö. 

50. 

En ce mesme.temps leDuc de Feriai qui ne perd point Ies 
rencontres de s'ayantager 'selon la saison pour donner TEchange 
du traitte de Madrid , dont nous poursuivions racceptatidn chez 
Ies diu Cantons auxquels Ies Gri^ons mesme avoient par 6crit 
et par deputes declare qu*ils ne youloient pluä le recevoir, et 
Ies requeroient de le rebuter comme eux, ecrivit aux dits Can- 
tons en faveur du Comte Theodore Trivulce de Milan, pour le 
mettre en possession du Gomte de M6zoc et Vallöe Melsocioe, qui 
fait une grande commune, voir une grande partie de la Ligue 
grise, et toute Catholique, apportant ä cet effet Tinvestiture 
nouvelle (de TEmpereur), nous faisons offre vers Ies Cantons 
pour arrester cette Instjance ce qu'ils firept en une jpurnöe tenue 
ä Lucerne A cet effet en sorte qu'ils ecrivirent ä TEmpereur et 



depuis la r^sidence de M. Mirön. 289 

aü Duc de Feria et l'affaire en est demeur^e lä', TEmpereur 
ayant Eertt ne Tayoir youlu d^corer que du titre de Comte de 
Misoc et non de la chose. Mzis l«s Cantons alliez de Milan 
croyant avoir assez fait de renvoyer les d^put^s de ce comte 
Trivulce en faveur des Misocquin« veulent acquiescer aux in- 
stances des Grisons pour rejetter le traitt^ de Madrid, taute- 
fois les autres Cantons et Vallays mesme envoyent leurs pro- 
messes ainsi que les protestans d'Appenzel, en sorte que le 
Roy a le plu^ du dit traitte quand il voudra s'en servir; les 
dites promesses sont envoy^es au Roy estant ä Lyon, en D^- 
cembre 1622, lequel ayant fait projet d'une ligue avec Venise 
et Monsieur de Savoye en la Ville d^Avignon^ ^u cas que ce 
traitte ne fust ex^cut^ lequel il. ne yoyoit plus refusö que par 
les alli^s du Roy d'Espagne, que ses Ministres entretenoient 
en ce refus contre leur parole et l'ecrit de leur Maistre, Sa 
Majest^ conclut et signa au Louvre la dite ligue en Fevrier 1623, 
laquelie fut envoy^e ensuitte ayec les Lettres de Sa Majestö 
que j'accompagnay des miennes, suiyant äon commandement, 
pour Fannoncer aux treize Cantons, ayec Instance d'y interyenir, 
au Heu de quoi les Catboliques s'en formalisetit et disent qu'on 
les yeut appeller ä de nouyelles alliances, je leur fis entendre 
qu'ils n'en ont qile trop,^ mais qu'ils obseryoient mal l6s bonnes 
et que je les inyitois aux «ffets de Celles qu'ils ont desja entre 
eux-mesmes, qui est de conseryer leur pais et leurs yoisins, 
qui en tiennent Tayant-mur, leur repr^sentant que c'est eux- 
mesmes , par le refus du Traitte de Madrid qui ont forc6 le 
Roy d'en yenir lä, et que c'est ä leur occasion que Sa Majestö 
s'est mise en cette depense. Lä-dessus se tint une journäe ä 
Bade, au ik de May 1623, pour faire lecture des Lettres du 
Roy aux treize Cantons et des miennes au sujet de cette con- 
föd6ration, pendant laquelle les Catboliques contre le gr6 des 
autres se mirent en cbemin de France pour aller faire plaintes 
de leurs payemens, au moyen de quoy Faffairä fut remise ä 
la journ^e g^n^rale de^St. Jean; mais au lieu d'y rösoudre 
Taffaire et d'y donner quelque bonne rigponse au Roy, ils Ecou- 
törent au contraire la proposition publique du Docteur Scbeyaldy, 

Hist. Archiv. U. j[9 



290 Relation de ce qui s'est pass^ en Suisse 

GoDseilier et d^put^ de TArchiduCy qui en oulre, donna cours 
en ia Suisse ä certains articies poar leg degouster de cette con- 
fedöration et du traitte de Madrid , o4 je fis promptement re- 
ponse que je fis mettre en allemand. 

51. 

Les protestans fönt mine d'aller plus avant par leurs Lettres 
qu'ils ecrivent au Roy, le 10 Mars 162.% puis se plaignent que les 
Catholiques ne le veulent permettre, mais enfin n j avancent 
autre chose de plus, car le 28 Juillet 1623 , ils ecrivent au 
Roy pour le prier, atlendu la m^sintelligence qui se trouve 
entre eu\, de reprendre les vojes de negociation. Surquoi, 
Monsieur le Nonce les assuroit que Taffaire se termineroit dans 
Rome ä leur contentement, leur disant que notre Instance de 
se joindre au Roy et cette confödöration sembloit contraire ä ce 
qui avoit est6 conclu, de ^deposer les forts de la Yalteline es 
mains de Sa Saintet^, du Pape ä quoi n'avoit este rien avancö lors 
de la dite confäd^ration, aussi lui avons-nous de vive voix et 
par Ecrit soutenu que tant s'en faut que cette conföd^ration ou 
la publication dlcelle, traversät le depost de la Valteline es 
mains de Sa Sainletä, qu'elle pressoit et servoit ä presser TEspag- 
nol de reffectuer, lequel y alloit si lenteme,nt que sans la 
prehension des Armes du Roy bien exprimee dans cette Con- 
f^d^ration , Sa Saintetö n'ayoit jamais estö en possession des dits 
forts; de \ä il resulte, qu'il n'y a guere d^attente aux dits Can- 
tons de quelques professions qu'ils soyent, et qu'il faut se 
disposer ä agir de nous-mesmes et se faire voir en Campagne 
aprös eux pour les piquer et les r^inger ä leur devoir prös 
de nous. 

52. 

Le Roy donc passant par Lyon , en D^cembre 1622, comme 
est dity envoya les trois ceat mille Livres promises dös le 9 Juin 
au dit an, pour^ceux qui acquiesceroient au dit Traittö de 
Madrid. Ainsi est-il fait entiörement refus6 ä ses refusans. 
Ils vont en qour, au Mois de May 1623, oü ils prient Soleure 
de se joindre pour excuser leurs deffauts. J'avois envoya les 



depuis la r^sidence de Monsieur Miron. 2dl ^ 

raisonsr propres ä lear dire au commencemeot^ leurs verit^s, le plus 
avantageusement possible pOur le Service du Roy, Ton s'adoucit 
en cour et leur donoe-on la Reponse cy-jointe, avec promesse 
de bouche de leur envoyer six cent miilie Livres, qu-ils ont pour- 
tant bien mise par Ecrit avec d'autres discours qu*ils disent 
leur ayoir est6 tenus en cour, que les deput^s qui furent en 
France ont envoy^s par tous les cantons, aussi ne leur parle- 
on en sorte quelcqnque du Traitt^ de Madrid/ ni de leur ac- 
quiescement, duquel on y avoit mandä encore le 11 Avril 1623 
de ne faire plus aucune poursuite, et me contenir de recevoir 
la promesse de Soleure, puisqu'ils s'ofTroient de les porter 
ä la rendre la plus avantageuse, ni'assurant que Taffaire alloit 
prendre un ,autre biais par le moyen du depost de la Yalteline 
es mains du Pape. 

53. 

^insi paroissant qu'on vouloit tout accodamoder, on me 
commanda de räunir tous les cantons ä leur faire part mesme 
aux Bernoisy de ses liberalites, de quoi je les entretins ä la 
derni^re journ^e de Bade, au Mois de Septembre 1623, Et les 
cinq cent vißgt mille Ecus estant venus en Novembre suivant. Je 
les distribuay ä tous, nous^ restant ä obtenir le remplacement 
de quatre vingt mille Livres retranch^es pour les charges de la 
cour, dont les officiers des Ligues ont baill^ TEtat ä Mobsieur 
de la Yieuville d^s le Mois de Novembre 1623, avant que de 
partir de Paris pour venir en Suisse. 

5«. 

En cette journ^e de Bade iurent aussi äccommod6s les 
differents de Glaris entre les Gatholiques et les protestans , qui 
sont plus en nombre et pour ce exclus, depuis plus de trente 
ans, ordinairement, des charges du Canton, les empeschoient 
draller servir le Roy, les condamnoient en des amandes, comme 
Galaty Ta est6 d'autres fois, parce qu'il demeuroit au service 
de Sa Majest6 , qui les employe quelques fois contre les hugue- 
nots, ainsi estant pröt ä se diviser comme le Canton d*Appenzel 
et se rendre Inutile aus journ^es ä leurs amis, pour ce que 



292 Relation de ce qui s'est passö en Suisse 

eette divisioD eut fait que leur voix n^ seroit compt^e, n'en 

pouvant faire nne entiöre s'ils ne convieanent en mesme reso- 

lution, ce qui n'arrive jamais entre leg Catholiques et prote- 

stans» sinon au point de nous demander de Targent^ de sorte 

qu'il fut arrestö que les Protestaps de Glaris auroient la Magistra«: 

ture deux ans de suitte et les Gatboliquas un an , et qu'il y en 

auroit toujours quinze au Conseil, et que chacun d'eux seroit 

libre d'aller en guerre avec leürs alU^s sans le cong^ des uns 

ou des autres. Tous ont acquiesc^ ä cet accommodement/ ä 

notre Instance , hors Berne , qui ne voulut pas lors signer 

Taccord, pour ce que cela avoit est^ fait par rauthoritä de tous 

les cantonsy que les dits de Glaris en avoient recherch^^ les 

dits Bernois, craignant qu'ils ne s*en fassQ cons^quence pour les 

obliger ä prendre cette mesme route pour la d^cision des diff^- 

rents qu'ils ont avec Fribourg, Monsieur, de LongueTÜle, r£ves- 

que de Basle et autres^ ne voulans point qu'il se trouve d'expe- 

dients pour sortir d'afifaires que ceux qu'ils proposent Eux- 

mesmes^ pour se maintenir en leui's usurpations, ä quoy ils 

travailient tous les jours, faisant de monstrüeuses förtifications 

en leur Vilie de Berne, du cost6 de Fribourg et de Neufcbatel, 

ayant aussi appell6 le Comte de Lasuse, qui y est ä la verite 

par conge du Roy, mais on doute si ce Conseil a est6 bon, 

d'autant que le dit. Comte les aguerrira, les civili^era et ne les 

amendera pas, n'y ayant eu ny credit ny faveur de s'y faire 

entendre pour le vuidage des dits difierens, comme Monsieur 

de Longueyille se promettoit, ny de faire admettre notre Sei, 

ny d'en empescher les Traitt^s Etrangers, ains joignant leur 

humeur peccante et excös d'orgueil avec Texperience et Tadresse 

qu'ils pourront acquerir, se rehdront ä l'ayenir encore pluis 

insupportables. 

55. 
A cette mesme journ6e| fut aussi declar6 que les Cantons 
ne se mesleroient pas d'une affaire dont ils estoient press6s 
de connoistre (?) par le Sieur Baron dlssay de la Franche-Comt6, 
qui pretend disputer ä Monsieur de Longueville la Comt6 de 
Valjangin, qui est unie k la Comte de Neufchatel apr^sent. 



depuia ia rösidence de M. Miron. 293 

86. 

c 

Depuis on a (ravaillö ä riDtroduction du sel^ qui est 
applaudie de tous; mais estant venus atard par les traverses et 
Longueurs qii*on a apport^es ä resoudre les difficuU^s du fer- 
mier de Lyonnois sur Farticle vingt-quatriönie de son bail^ eile 
a moins eu de progrös, quoique la veoue de Moosieur du 
MesuH y ait beaucoup avanc^/ qu'elle n'eust eu, si on Teust en- 
voy6 dös le mois d'Aoust ou Septembre , comme je i'avois 
mande , nöantmoms on a renouyell6 les baux en Yallais , et 
lous les autres out estö avertis de cet office qu'ils rec^oivent 
volontiers» et sont aprös ä en Insinuer l'uisage, pour ce que 
le sei estani gFis il n'est pas connu de tous ceux qui sont accou- 
tum^s au sei blanc de Bourgogne, Loraine et Allemagne. 

57. 

Gette afiaire est de cons6quence et dont on entretient le 
pais, il y a plus de douze ou quinze ans, sans aucun effet, 
quoique le Roy ait toujours temoignö sondesir ä ce sujet, par 
les Liettres qu'il a plu ä Sa Majestö m'en Ecrire de Tannöe 1618, 
et sur lesquelles nous avons donn6 les avis cotivenables ; mais 
les Gens qu'on y a envoyös di^s lofs n'estant pas suffisans pour 
la conduitte d'une teile affaire et n*en ayant pas la pluspart 
le moyen et Tamusement du blanchissage , qui ne s'en peut 
faire qu'avec grands frais en ces pai's, par les Etrangers , a fait 
avorter tous les bons desseins, avec les guerres survenues en 
France depuis le bail de Blaise Reymond, qui y a encores plus 
fait que nul autre, et seroble estre en bons termes par Tordre 
qui a est6 pris ä la venue du Sieur du Mesnil dont il aura 
donn6 compte au Roy ä son retour, dont il faut bien cotter 
la subtilttö de Messieurs de Beme, lesquels plus desireux. de 
sei que nuk autres, ä cause de Tötendue de leut paus, veulent 
avoir une Traitte frauche, poiir se rendre maistres de cette 
Iniroduction, que les autres Gantons envieroient, et banniroient 
par Indignation notre sei de leur paYs, si nous les voulons assu- 
jettir aux Bemois, comme ils le seroient in^yitablement, si 
cela leur avoit estö accordö. 



2M Relation de ce qui s'est passd. en Suisse 

58. 

Reste ä dire iin mot de TEtat präsent des Grisons qui se 
sont au mois de Janyier accommodös avec i'ArchiduCy luy don- 
nant vingt mille florins pour tirer ses garuisons de Coire et 
Maiufeld, qu*il ne pouyoit plus garder faute d'argenty .et lui 
donnent des ötages pour Tassurance tant du passage par leur 
paKs que de leur fidelit^, soufifrent ses commissaires en la ville 
de Coire pour consid^rer s'il se passe quelque chose k son 
prejudice , coDfirment le Traitl^ de Lindau et refciveot ce com- 
missaire Crivellj envojö par le Duc de Feria , qui a fait payer 
par le Sieur de Casal en Suisse son Agent les döpenses, torts 
et griefs faits par les Soldats qui passörent en AUemagne et 
aux Pais-Bas , l'annäe derniöre , et de lä inffere-t-on qii*il y en 
veut faire passer d*autres^ ne payant jamais rien qu'ä dessein 
de quelques nouveiles demandes. 

59. 

Cependant on assure que les garnisons des forts de la 
Valteline diminuent» quoique le Marquis de Balgny ne m'en ait 
rien mand6 par ses derniöres lettres expressement^ et ceci ayant 
estö ecrit par nies derniöres depeches ä Monsieur d'Herbaut, 
n'est rapport^ que pour dire la suitte des affaires, oü je ne vois 
que remuemens dans la Suisse/ pour coop^rer ä tout cela 
n'ayant point de nouvelies que les Suisses des einq Gantons 
ayent fait asstgner la journ^e gön^rale, comme Us avoient pro^ 
pos^ il y a un mois, pour le commencement du Caröme, sur 
la repoDse que l'Archiduc leur demande aux Instances qu'ils 
leur a faittes de maintenir ce Traitl^ de Lindau , et Tassurer 
de la fiddit6 des Grisons, pour lesquels tenir en bride» 11 
avoit r6solu de bätir un fort au passage de Stein (Luziensteig?) 
ä quoi les Cantons se sont oppos6s, et envoy6 vers luy ä ce Sujet 
diversßs deputations, et encore qu'elle se düt lenir ä cet effet 
ils en pourroient avoir estö detourn^s sur la nouvelle de Tac- 
cojnmodement cy - dessus cott6 entre le dit Arcbiduc et les 
Grisons, qui semble aussi lever entiör^ment le pretexte de cetle 
assembl^e, puisqu eile n'estoit projett^e que sur la demande de 



depuis la r^rideBoe de M. Miron. 205 

TArobiduc ä roccasion des dits , Grisons , avec lesquels il est 
maintenant d*accord^ sans rentremise ny roeslange des Cantons. 

60. 
Le surplus qui peut estre desir^> selon les Lettres du Roy 
et Celles de Monsieur d*Herbaut, po.ur un plus grand Eclair- 
cissement des affaires qui demeurent indecises, et du moyen 
qu'oD y pourroit tenir, cela se pourra faire en un autre cahier, 
si on ne demeure satisfait de ce que dessus; mais il poürra 
estre ä propos d'envoyer des pi^ces entiöres de ce qui a estö 
traittöy pour en yoir toutes les raisons, et les möyens qui ont 
estö tenus pour remedier aux occurences et enipescher le pro- 
gr^s du mal, dont toutefois il seroit plus ais^ et plus profi- 
table de s'en entretenir de vive voilc, ce qui se fera quand 
il plaira au Roy qui est trös bumblement Supplik d'excuser mes 
deffauts, et Monsieur d'Herbaut de Timpetrer de Sa Majest6, 
n'ayant estö possible de mieux faire en si peu de tems; attendu 
la quantitö des depeches que j'ay faittes depuis que je suis en 
cette r^sidence , oü j'achöye la septiöme ann^e. enti^re. Fait ä 
Soleure le 2 Mars 1624. 



Depuis le deuxiöme Mars 1624, oü finit'Ia relation de TAm* 
bassadeur Miron envoy^ ä Sa Majest^ et ^ Monsieur d'Herbaut, 
dös le dit jour le Roy se Tdsolut de .prendre des conseils plus 
recents sur les affaires des Grisons et Valteline, et sur le cban- 
gement ^de ses ^nciens Ministres. Et pour y parvenir envoya 
yers le Sieur Miron le Sieur du Mesnil son gendre, dös le 
11 Mars 1624, avec Lettres ä tous les Cantons en termes 
gönöraux, pour temoigner son affection en leur endroit sur le 
soin qu*elle vouloit prendre de leurs affaires et de leurs corps, 
ecrivit pareillement aü . dit Sieur Miron des Lettres fort amples 
de son intention pour se faire recbercber de la part des dits 
Cantons pour le blende leurs pais, et au lieu de rapporter 
le congö que Ton donnoit ä tous les aulres et qu*ayait 
demandö le Sieur Miron , Sa Majestö luy ecrivit par ses 
autres . lettres du 16 Mars 1624 qu'elle ne vouloit point en- 



2Mf Relation de ^e qui s'est pa8$6 en Suisse 

♦ 

Toyer 4'autre Ambassadeur que luy poiir le fait des Grisons, 
doDt eile Youloit qu*]l eüt le soin et la charge , . et pour 
aller et yenir par les Cantons et lieux necessaires au'desir 
qu*elle ayoit d'aniroer l'affaire de Valteliae. Elle mande que 
le dit Sieur Miron se servit du dit Sieur du Mesnil, qui alla 
donc par les Cantous prenant pour pretexte de son entr^e es 
dits lieux riDtroduction du sei que le Roi leur offroit, et qui 
fut re^u partout, exceptio ä Beroe, et pour le desseio du retablis- 
semeot des Grisons et recouvrement de la Valteline, od parla 
aux affidös Catholiques pour les faire porter ä rechercher Sa 
Maje&t6 ä ce sujet» aux uns plus couvertement aux autres plus 
ouvertement 9 les protestanS sembloient s'y avancer d'ayantage, 
et ayant S3crettement amass^ plusieurs Grisons tant des £:iil6s 
que de ceux qui estoient dans le pais affectionnös ä leur 
libert^ , lors asservie sous le joug de la maison d'Autriche , ot 
singulierement de ceux de la Vall^e de Mizoc, tous Catholiques 
et plus anim^s que nuls autres k la recherche de leur rötablis- 
sement, ils Ecriyirent au Roy ce qu'ils pouyoieqt faire , et 
donnent . creance au dit Sieur du Mesnil pour le rappcurter 
ä rAmbassadeur et de lä au Roy; sur ce le resident de Venise 
yient ä Soleure environ le cinqui^me d'Ayril, et aprös un con- 
cert ayec luy, le Sieur Miron composa Tordre du dessein de 
rentrer en la Yalteline qu*il enyoya au Roy le 7 Avril 1624. 

Le Roy Tayant consider^ et agr6^ mande au dit Sieur Am^ 
bassadeur d y disposer les choses ; cela se fait ainsy. Et fait 
on escrire aux Cantons en teile sorte que Sa Majest^ pouvoit 
facilement prendre occasion de les entretenir du fait de la 
Yalteline, et parvenir ä une offre de protection et d'assistance, 
et pour ce le dit Sieur Miron envoya le quinzi^me May le dit 
du Mesjiil vers Sa Majest^ pour luy porter les dites röponses, 
Itti faire entendre les dispositions et lui faire donner jour pour 
Texpödition qui devoit commencer par la surprise de Stein, 
qui est un passage que TArchiduc Leopold vouloit ayoir et 
Fayoit demand^ aux Grisons pour y faire un fort, qui eüt re- 
gardö la Suisse, les Grisons et le Tirol et Terres de TArchiduc, 
qui eüt est6 neantmoins sur les terres des Grisons, quiTavoient 



depius la rösidence de M. MiroD. 297 

aecord^ dös^ le mois de Septembre 1623 , et rAmbassadear le 
fit re¥oquer par tous les Cantons en l'assemblöe de Bade 
tenue au dit tems, 

Le Roy, «vant de se i^esoudre^ fut d'avis d'envoyer Monsieur 
de Betbune ä Rome yers Sa Saintet^, pour chercher plus de 
pretextes ä son entreprise de la Valteliney qui estoit es mains 
de Sa dite Saintetö , ce qui faisoit la plus grande difficult^ de 
Taffaire non pr^vue au commencement, d'autant qu'on avoit 
public en, Suisse que le Roy n'avoit agrö^ le depost que pour 
troi& moisy et par aiasi. qu*il estoit censä n'estre plus es mains 
de Sa Saintetö^ le temps expir6 ; ce que le Nonce du Pape 
nioit fort et ferme disant ü*y avoir eu aucun temps limitö au 
depost que Tacconlmodement et consentement des deux Roys 
qui n'estoit point encore paru, 

Ces complimens vers Rome retard^rent I'affaire de beau- 
coup, et la pens^rent porter ä l'impossiblev et la yenue de 
Monsieur le Marquis Coeüvres , qui retentit et estonna le paus 
remit Taffaire ä de plus grande apprets que ceux qui estoient 
projett^s, et qui sembloient suffisans si on eüt suiyy prompte- 
ment Tex^cution du dessein. 

A cette venue, qui fut vers Tassemblöe de Biade de la 
St. Jean^ on connoit le dessein d*une demande pul)lique de 
Texecution du Traitt6 de Madrid, qui marquoit des termes de 
negotiation plutost que des preparatifs de Guerre , les cantons 
Gatholiques avec peioe et de grandes modifications acquiesc^rent 
au dit Traitt^ de Madrid , sans yoaloir qu'il ftti nommö, mais 
datt6 seulement de Tann^e 1621 en une assembl6e de SoJeure. 
Cette resolution est envoyöe ä Rome pour inviter le Pape ä 
lacber la Valteline et la rendre aux Grisons. 

Les troupes de Tilly approchent de Basle , cela donne sujet 
aux Ambassadeurs du Roy de demander une levöe de sjx mille 
hommes , eile fut accord^e par les protestans de Zürich et 
Berne, et non par ceux de Basle et de SchafTouse, et Offerte 
par les Gatholiques pour la France et non aUleurs , si non de 
ceux de Vallays qui ne firent point de restriction, et traitta-t- 
on avec eux. Cependant le Regiment de Salis, qui se levoit 



296 Relation de ce qui s'est passtg en Saisse 

aecretiement dans ies Grisons et aux ^nvirons , est mand6 de 
passer sourd^meot vers Ies Grisons, et surprendre le Stein et 
le pont du Rbin, ce qui s'executa heureusement sous la conduitte 
du Sieur de Landay, Gentilhomme franc^ois, ie 28 Octobre 162&'. 
Et puis vint ie Regiment de Vaubecourt qui s'y acbemina, le Sieur 
de Harancourt, Marecbal de Camp suivit, et puis Monsieur le 
Marquis va ä Zurieb et y fait acheminer Ies Regimens de Zurieb, 
Berne et Vallays, et passent aux Grisons oü on r^unit Ies trois 
Ligues, Celle des dix droitures oü TArcbiduc pretend la Sou- 
verainet^ sur Ies hüit portions dlcelles, qui en avöient est6 
separ^es , se rejoint aux deux autres et on Ies fait renoncer ä 
tous traitt^s (et se remettant la dite droiture avec Ies Seig- 
neuries de Malan et Mainfeld qui estoient demeur^es au Corps 
de Grisons lors de Tentr^e de TArcbidnc, et confirm^e par le 
Traitt^ de Lindau en cette desunion). 

De \ä on passe en la Valteliite et surprend-on Plante -mal 
fort basty par Louis douze pr6s Bruceio, gros village, et donne 
on jusques ä Tiran oü le passage de Venise fut ouvert , et Ies 
vivres y vinrent qu'il falloit auparavant tirer de Benie et 
Zurieb bien cherement et alier jusques ä Lyon en cbercber. 
Ensuitte on prend Sondrio, Morbegnio, Cbiavenne, et ne demeura 
que la riye qui n'estöit qu'une bostellerie prös du lac de Come 
fortifi^e et retrancb^e , qui a subsistö jusques au Traitt^ et 
raccommodement de Mongon (Monzone). 

Cependant ensuitte se fönt plusieurs diligences et plusieurs 
diötes ä rinstance duNonce, Ies Catholiques envoyent en eour 
se plaindre de leurs passages pris , sans Ies leur demander, 
selon Talliance. 

L'Ambassadeur Miron para ä tous ces assauts, et leur fit 
ses remontrances publiques et particulieres qu'il convenoit, et 
mesme exborta aucuns des Cantons Gatboliques d'aller en la 
Valteline .pour la conservation de la Religion, au dit lieu et 
pour la manutention du pais qui est Tavant-mur de la Suisse, 
ceux d'Ury y allörent et menörent un Regiment, Ies autres 
cussent suiyi si on en eüt eu besoin, et donn^rent le passage 
pour tout ce qui se presenteroit au nom du Roy, leä Espagnols 



depuis la r^sidence de M. Miron. 299 

lev^reat sef^t mille Suisses et eurent le passage pareiUement pour 
les Allemands , sous pr^texte de la deffense de Milan» 

Enfin le dit Ambassadeur ayant fait entendre aux CantoDS 
ce qui se passoit en Italie ei comme les Trouppes du Roy se 
contenoient sans den attaquer et que SaMajestö/iSur la venue 
du Cardinal Barberin, ne parloit que de rendre la Valteline 
aux Grisons au gr6 de Sa Saintet6, et avec TExclusioa de la 
Religion proCestante de la dite Vallöe, le dit .Ambassadeur, 
obtlnt d'eux la continuation du passage pour le Roy et la 
Cloture aux Espagnols, äon-obstant le Bref de. Sa Saintetö et 
les pressantes Exhortations de son Nonce, et lors vint Monsieur 
le Mareschal de Bassonpi^re en Novembre 1625, qui tint une 
assemblj^e avee le dit Ambassadeur ä Soleure, des Cantons et 
Vallaisans en Jauvier lt)26, en leur ayant proposö derechef la 
restitution de Ja Valteline aqx Grisons., suivant ce qu'il avoit 
requis desja de TAmbassadeur, il les requit de convenir tous 
ensemble ä ce ,bon dessein , ce qu'ils firenft, et acqqiescör^it 
tous par un mesme acte : m.ais par lettres separ^es les Catho- 
liques declarent que ce spit äja cbarge du seul exerciee de 
religioQ Catbolique et d'expulsion des Magistrats protestans de 
la dite Ville, et les protestans Suisses par acte aussi separ6 
du g^n^ral, demand^rent aussi que ce üüit aux conditions du 
Traitt^ de Madrid, qui esioit avec la libert6 de conscience 
comme auparavant et dep\iis cinquante ans. 

Sa Majest^ , avant la venue du Sieur Marecbal de Bassom** 
pierre avoit est6 tr^s contenfe d'avoir trouy6 cette dispösition 
aux cajotons et singuliörement aux Catholiques, de vouloir faire 
restiiuer la Valteline aux Grisons, et pour ce envoya le dit 
Sieur Marecbal, pour en recueiiiir le fruit, en suitte de la rup- 
ture de la. negociation du Cardinal Barberin qui estoit arrest^ 
ä ce point, et au fait de Texclusion des passages, et empescboit 
par le Nooce Scapy la resoiution des dits Cantons, sur ce 
fureut fäites plusieurs assembl^es en consequence du Bref de 
Sa^Saintete qui denon^oit vouloir recouvrer le depost par armes. 

L'Ambassadeur se trouva ä Lucerne ou Ton maii^tient la 
resoiution ä Soieure , non-obstant le dit Bcef de Sa Saintetö et 



300 Relation de ce qui s'est passö en Suisse 

las remontrances de son Nonce^ et en fut 6crit ä Sa Saintet6, 
an Roy et ä tous les potentas Interesses et lä-dessus se fit le 
Traitte deMon(;on, contenant presque semblables conditions que 
les Catholiques avoient jiroposöes sur la restitution de la dite 
Vall^e, Monsieur de Chateau-neuf vient sur les lieux au retour 
de Yenise et arre^ta en la Valteline deux mois pour essaver 
d'accommoder les Grisons et les disposer, ce qu*il ne put faire, 
ains resolurent d*envojer vers le Roy, le dit Sieur de Chateati- 
neuf passe en Suisse oü ies Catholiques re^urent le dit Traiti^ 
avec quelqtie peyne pour la Magistrature entiörement tir6e des 
Grisons, les protestans demeurent aux. term^s du Traitt^ de 
Madrid , quoique le Deputt^ Grison qiii se trouva ä Tasseniblöe 
de Soleure ä rarrivöe du dit Sieur de Ghateau-neuf , leur eüt 
declarö que ses Seigneurs estoient satisfaits des conditions que 
les Cantons Catholiques avoient apport^es au dit Traittö. Pen- 
dant ce temps se renouyelle la difficultö de ceux de Glaris 
pour les Railliages de Utznach et Gaster communs avec le Can- 
ton de Zurieb, oü ceux de Suitz ne veulent souflßrir Talternative 
dea protestans pöur la Magistrature , suivant la resolufion de 
Septenil)re ä Bade 1623 mentionnö en la premiöre relation: ce 
different dure encore, et ceux de Zürich et Lqcerne ont con- 
venu pour les accommoder, survient aussi lors la difficultö de 
TEvesque de Vallays pour la resignation de son Evesch^ es 
mains du Pape, TAmbassadeur Miron fut command^ par le 
Roy de s*y acheminer et le Nonce Scapy s'y trouva, ou on 
apaisa aucunement Taigreur en commettant un Yicaire gän6ral, 
pour Gonvenir avec les dixains de Vallays des affaires tem- 
porelies, laissant apart l'Eye^que de Sion en ses fonctions 
Ecclesiastiques. — - Depuis le retour en France du dit Ambassa*- 
deur Miron bn rapporte qu'ils sont retoum^s en trouble et ont 
decouvert une entreprise sur leur pa¥s, et on fait executer un 
Italien qui estoit ä la suitte d*un capitaine vallaisan , nomm^ 
Stockalper, qu'ils tiennent prisonnier, soupQonnant TEvesque 
estre de Tentreprise. Les Cantons Catholiques ont vouiu tenir 
une Journ^e pour cela , les Vallaisans s'en sont excus^s disant 
n'avoir rien ä concerter chez les autres Etats pour leurs affaires» 



depuis Ia.r6sidence de M. Miron. , 301 

et en sont en ces termes en ce temps de Decembre^mil' six 
Cent) vingt-sept. Reste ä dire que le sei y est rencherj de 
beaücoup et celuy de France y manqne poür n'avoir est6 r6- 
tablie Tlnfroduction qui leur en fournissoit , c'est ä quoi il faut 
pourvoir au plutost et singuli^rement A l'£tablissenient du 
blanchissage du dit sei ä Soleure tant de'fois prömfs, et mesme 
aux deputtes qu*on fit venir expr^s au Mois de Juiii dernier, et 
pourvoir aussi ä ce qu'on a fait esperer ä ceux de Soleure, 
pour leur faire ecrire par le Roy une lettre qui conüenne assu- 
rance de les assisfer et proteger en cas de necessitö et d'argent 
et de Forces, jusques ä trois mille hommes estant destacb^s du 
Corps de la Sitisse et environn6s sinbn d'un cost6 des terres 
de Berne; Vest pour les maintenir dairs la seule alliance de 
France, ce qui est tr^s necessaire en ce temps qu'on parle du 
renouvellement de Talliance d'Espagne, oü on tente de les 
comprendre, ce qiii est k craindre dans Toubly qui parolt, et 
que leurs compatriotes leur fönt trop entendre qu'on a deux , 
fois manque tant ä TefTet du sei qu'au sujet de Tassistance 
promise par les Ambassadeurs Extraordinaires qui y sont venus, 
de quoy il est Eon de les assurei" au plutost. 

Pour ce qui est du different de Monsieur de Longueville, 
le Marquiis d'Ogliani, Ambassadeur d'Espagne, faisant pour le 
comte de Valiangin, les Officiers du dit Seigneur lui ont fait 
entendre et ont tir6 des Lettres du Roy aux Cantons^ pour la 
conservatioh du dit Seigneur, estant bruit que le dit Ogliani . 
s'adresse maintenant ä Befne, soit pour leur vendre son droit 
oü pour recevoir leur assistance ^ des conditions prejudiciäbles 
ä la Religion Catholique, au Roy et au dit Seigneur Duü, TAm- 
bassadeur d-Espagne resident pr^s du Roy avoit commencö 
d'eQtretenir Sa Majest^ de ces affaires; II seroit ä propos de 
prendre sujet de reüouveller ce discours avec luy pour rappeller 
Faffaire pr6s de Sa Majestö et la tirer de la Suisse, öü les Can* 
tons tant de fois tent^s et la pluspart alli^s d'Espagne, pourroient^ 
ienfin se lacher ä quelque resolution plus prejudiciable et moins 
ais^ment reparable, signamment les Bernois s'y inter^ssans. 



902 RelattOQ de ce qni s'est pass^ en Suisse 

Discoars au Long des differents et affaires indecises qui 
ont encore cours dans la Suisse es quels differents 
les Interests du Roy peuvent estre eonjoincts, en- 
yoy6 ä la cour le 22 Mars 1624. Par Monsieur 
TAmbassadeur Miron. 



De tout ce qui est expos6 en ma relation pr^cödente a est6 
donnö compte exact au Roy et ä Mesfsieurs les Mioistres d'Etat, 
qui estoient en cbarge en chacune sepmaine, par mes depeches 
ordinaires^ et envoy^ les principales pi^ces qui estoient ä con- 
sid^rer pour en resoudre et en enVoyer les Reponses n^cessai- 
res/avec les Intentions de Sa Jüfajestä. 

Or aucuoes des affaires y speciales ont estö accommod^es 
et cotisonini^es en leur temps, les autres n'ont eu qu'un effet 
passager; mais il en reste encore d'ind6cises qui peuvent causer 
du Trouble, et en effet en produisent souvent, seien les temps 
qne les plus fins et plus avantägez^ en la dur^e des dits diffe- 
rents , s^avent bien menager, reculans toujours d'entendre ä 
raccommodement ou d'en sortir par la voye de justice, coh- 
tinuans d'attenter et entreprendre au prejudice des autres. 

Differend de Monsieur de Longueville avec ceux de Berne pour 

Neufchatel, 
Neufcliatel se doit rapporter au 17e article de la relation. 
Une des plus 4nv6ter6es des dittes affaires est le differend 
cott^ au 17. article de ma Relation entre Monsieur de Longue- 
ville et M. M. de Berne ä Foccasion : de leur combourgeoisie 
pass^e d^s Tan 1406 entre Conrad de Fribourg, Comte de Neuf- 
chatel et les dits Bernois, et d'eux avec la Yiile et les Bour- 
geois de Neufchatel qui ont une Combourgeoisie apart avec les 
dits de Berne; consentie par le dit Conrad de Fribourg» oü il 
y a clause qu'en cas de debat entre le dit Sieur Comte et les 
Bourgeois de Neufchatel en g^n^ral, les deux partis rappor- 
teront le fait ä Tadvoyer et Conseil de Berne qui donnera sa 



depuis la r^sidence de M. Miron. 303 

senlence. II ya eu quelques prononciations des dits Beriipis 
eosuitte et proche du tems des dites combourgeoisies, mais il 
parolt ^lue e'a toujours este le dit €oiiite qui a rnenö et rappelig 
ses Sujets de Berne et toujours arbitralement jug6 ä son 
profit, et les dits Bernois pour montrer qu41s n'estoient qu'ar- 
bitres et non juges ordinaires demaudörent CoDg6 aux partis 
de Juger leur diff^rend aprös rinstruction d'iceluy, et leur 
faisant souscrire avant le jugement qu'ils acquiesceroieot ä leur 
sentence^ laquelle ils signoient pareillement avec les juges ainsi 
que les arbitres out accoutum^ 4e pratiquer. 

Oa pjr^sume neantmoins que cet accord fut fait par le dit 
Comte par ^finesse et dexteritö au temp» que tous les Peuples 
voisins se defaisoient de leur souverain Prihee et se rendoieut 
libres, comme ont fait ceux d'Arau, d'Arberg, Rapperswil et 
infinis autres en Suisse qui sout la pluspart tomb^s es maibs 
des dits Sieurs de Berne et u'est presque demeur^ que le dit 
Comte de Neufchatel en Suisse de Prince Seculier qui n'ait 
este ruin^ et opprim^ par ses sujets« 

II est ä noter que les Bourgeois de Neufcbatel se disent et 
sont en effet par les susdits traitt^s, Bourgeois de Berne ^ et 
prennent leur d^nomination de lä ville de Neufcbatel, parce que 
ceux que Fusage a rendu chefs de cette Bourgeoisie j resident, 
qui sont les quatres Ministraux de Neufcbatel , qu'on peut com- 
parer anx ^cfaevins d'une ville. Et en la dite ville de Njeufchatel, 
en laquelle il n'j a pas trois cents de ces Bourgeois, il y en a plus 
de quinze cent de^a et delä jett^s dans les Bourgs et Villages qui 
sont neantmoins la pluspart gens de qualit^ et de moyens plus 
que ceux de la dite Ville, lesquels depuis cinquante ou soix^nte 
ans, se sont continuellement pläints de Tabus que cömmettent 
oes Ministraux« de Neufcbatel de cette Bourgeoisie, et du tort 
qu'ils faisoient ä la Cotnmunaute d'icelle, dont les forains et 
externes (ainsi appelle-t-on ceux qui demeurent hors de la 
dite Ville de Neufcbatel) se sont plaints continuellement ä leur 
Prince et son Conseil, voire ä Berne oü me^sme les dits Ministraux 
refusoient de proceder, faisant lors contenance de ne vouloir 
lors entraver la Jurisdiction de le^r Prince,. mais c'e»toit 



304* Relation de ce qui s'est pass6 en Suisse 

en effet qu'ils ne vouloient point- de Juges pour demeurer dans 
Teur Usurpation^ en aorte qu'eu Tan 1598 ou 1599, par acte 
pass6 en Justice , les dits forains renonc^rent ä la Commufiaut^ 
des Bourgeois de Neufchatel sans pour ce deroger ä la Bour- 
geoisie de Berne, en laquelle Mad. La Douajriere de LoDgueville 
tuirice de Monsieur son fils consentit qu'ils demeurassent par 
Letires qu*elle leur bailla diB eette desunion faite entre les dits 
Bourgeois , Iqus sujets de MpDsieur de Longueville. 

Ces quatre Hinistraux quelque temps apr^s se plaignant 
ä Berne y fönt citer leur Prince , lequel n^antmoiüs , estanl 
en soD Comtö, ils declarörent qu'ils vouloient prooeder. Jour 
leur est donn6 ä cet effet et pr^sence , et acqu6rant les Deput^s 
de Berne y et toutefois au Mois de D^cembre 1617 , non-obstant 
la Justice de la marche Offerte par Monsieur de Longueville 
aux dits Bernois, suivant le Traittö de Combourgeoisie , les 
dits Bernois r^it^rent la dite citation et par deffaut condamnent 
le dit Sieur Duc aux Depends. II leur r6it6re la dite marche. 
Plusieurs Conferences se fönt sans aucun fruit. — Monsieur de 
Yic est envoy^ ä ce sujet. 

Et depuis au Mois de Juin 1623, le Boy y estant intervenu, 
on offre toutes sortes d'exp^diens pour accommoder ce different 
que les Bernois reconnoissent devoir estr6 jug6 par Monsieur de 
Longueville comme Souverain des uns et des autres. Mais ils 
le veuleut astraindre , ou h r6unir ses sujets auparavant (ce qui 
ne se peut qu'avec connoissanee de cause et en discutant les 
raisons et motifs de la desunion des Forains) • ou de les assurer 
que par^e jugement qu'il donnera il les r^unira infailliblement, 
ce qui est encore plus ridicüle; car on ne ouit jamais dire 
qVun Souverain mesme auquel appartient de donner des juges 
comme tenant son Etat de Dieu seul, et sans* contredit, ce 
qu'on' n*advoue pas en ce cas aux dits Sieurs de Berne k TEgard 
du dit Sieur Duc, n*estant que Juges et arbitres convenus entre 
eux pour certains cas restreints en forme et en substance par 
leurs Traitt^s, oblige le Juge d^l^gu^ ä ce qu'il ordönnera ou 
n'ordonnera pas , cela se doit faire avec connoissanee de cause 
et par le merite d'icelie. 



depuiff lü r^sidence de M. Miron. 305 

Of depüis un ati et demy les dits Sieurs de Berne liie 
recherchent pour rentref aux bonnes graces du Roy et de lä au 
payement , comme les aulreg me prient d'entrer en Conference 
avec eux sur ce sujet, ayant dit qu'ils esperoient un accommo^ 
dement; de quoy ayant parl6 arec ceux mesmes qui me yinretit 
trouver de leur part, et m'ayant propos^ quelque expedient 
qulls disoient estre propre pour raccommodement de cette afTaire, 
lequel je leur fis mettre par Ecrit et leur proposai moi-mesme 
en la Conference que nous eusmes Ensemble» lequel bien con- 
sid^r^ leur estoit plus avantageux qu'ä Monsieur de Longuevitle, 
qui m'a pourtant depuis mand6 qu'il y eüt bien volonliers ac- 
quiesciö et coiidescendu. Cet Expedient est connu en ces termes. 

Articles prpposes pour Vaccommodement des diffirmts de Monsieur 

de Longueville avec ceux de Beme. 

Et quant au fait de la desunion tles Bourgeois Externes 
d^avec les Internes de la Ville de Neufcbatel pour raison des- 
quels les dits Internes s'estoient adress^s k Messieurs de Berne; 
pour le bien« de la Paix et conservation de leur ancienne cor- 
res^ondance on accorde : 

Que- cy - aprös d'une paft ny d'autre ne se passe plus outre 
sur le dit faict, par aucune procedure Judiciaire ou autrement^ 
ains que Taffaire demeurera enl'Estat qu'elle est apr^sent, sans 
Innovation et sans pr^judice de& droits du dit Seigneur Duc de 
Longueville et des Traitt^s de Coinbourgeoisie de part et d'autre> 
et sans que les uns et les autres des dits Bourgeois se puissent 
prevaloir de Jugemens rendus par les uns ou les autres : Et ce 
faisant sera Fusage des chablais Continus au profit et aisance 
de ceux qui ont accoutum6 d'en jouir de toute anciennet^. 

Et quant aux autres plaintes des dits Bourgeois de Neuf- 
cbatel ledit Sieur Duc les appointera et traitera conformement 
ä leurs Privileges , usances et franchises. 

En suite de quoy seront renouvell^s les Traitt^s de Com- 
bourgeoisie tant par mon dit Seigneur apart , que par tous ses 
subjets de la Ville et Communaut^ de Neufcbatel , Bourgeois de 
Berne, tant Internes que forains ensemblement^ sans que cela 

Hirt. Arcbir. H. 20 



a06 Relation de ce qai s'est pass^ e& Suisse 

puisse faire prejadice aux diCKrens qui sodI en question entre 
les diu Bourgeois Internes et Externes. 

Toutefois, les dits de Berne s'excusötent de recevoir les 
dits articles et chacun se retira» ddnt le Sieur de Saint Romain 
se plaignit qui estoit de la part de Monsieur de Longueville en 
cette Conference (qui se fit ä Fraunbronne sur les terres des 
dits Sieurs de Berne] , • reporta au dit Sieur Duo ce que novs 
avons faity et les dits Sieurs de Berne ayant demand^ la con- 
tinuation de la ditte Conference ä Soleure au Mois d'Aonst der- 
nier, dont le dit Sieur Duc adverti y auroit acquiescö, et quel- 
ques mois aprös envoy^ le dit Sieur de Saint Romain ä ee 
subjet pöur reprendre avec nous les demiers Erremens de cette 
affaires de quoi donnant avis ä Messieurs de Berne au Mois 
de Janvier dernier, ils me mandent que Monsieur de Longue- 
ville traite de ia ditte affaire en France avec le Sieiir de Villars qui 
se dit agent de Messienrs de Berne, et qu'ils en esperoient un 
bon accommodement, et qu'ils estimoient que le dit Sieur Duc 
se deust bientost rendre en son Gomtö pour consommer Taffaire. 
Aucuns croyent que c'est une defaite, attendu qu'on.n'estime 
pas que le dit Sieur Duc m'eust pri6 de poursuivre cette affaire 
et renvoy^ ä ce subjet le dit Sieur de $t. Romain son deput^ 
sur les lieux qui est le seul des siens bien attendu en cetle 
matiöre, pour en traiter aiUeurs sans nous en advertir« 

Gouvernement de NeufchateL 

On y adjoute par uü bruit sourd que les dits Sieurs de 
Berne solHcitent le dit Sieur Duc pour avoir le Gouvernement 
de son Corat6 qai est maintenant vacant, et que le dit Sieur 
Duc avoit fait connoistre vouloir deferer au Sieur Capitaine 
d'AflTry , le meilleur subjet qui soit en Suisse pour bien exercer 
cette cbarge, qui est de grande importänce au Roy aussi bien 
qu'au dit Sieur Duc. J'en ay mandffe les principales raisons qui 
toucbent Sa Majest^ grandement Interess6e au choix de per- 
sonne propre k ce gouvememenl aussi bien qn'en I'affaire du 
dii Sieur Duc, dont Sa Majestö s'est mesl^ bien avant par 
plusieuirs Lettres publiques ecrites ä Berne et & tous les Gan- 



depuis la r^sidence de H. Miron. 307 

tons BD Corps y appori^es par Monsieur Vie et par moj, s'estant 

dedar^ Protecteur du dit Sieur Duo eomme n'j ayant riea de 

plus justlB que sa. cause ny de phis injuste et Impertiaeiit que 

la pretenlioD des dits de Berne; la Religion Catholiqüe seroit 

grandement interessöe si on mettoit un Protestant en ce gott- 

vemementy et äi cela descrioit la France et le dit Sieur Duc, 

particuliörement parmi les Catholiques tant Suisses qu'autres, 

et ne nous feroit pas plus estimer des'autres Protestans qui 

ontrOrgueil de Beme en borreur, mesme ceux deGenöve» qui 

oe se peuvent, accorder avee eux, Joint que c'est le'pasaage 

des Suisses pour aller en France quil ne fäut pas^ faire dependre 

de Beme, aiasi il Importe d'avoir l)Si-dedans un Gouverneur qui 

sott au gr^ et au commandement du Roy, comme estoit le dtt 

Sieur Yallier, dont le dit Sieur d'Affry est cousin» et pour ce 

sujet trös important ä la France: — aussi en Tann^e 1618 sur 

les bruits de yente du dit Cooit^ que les uns disoient estre 

recbercfaö par Monsißur de Savoye, les autres par l'Espagnol 

pour ce que cet Estat confine la Franche Comt^ , Monsieur de 

Vie estoit d'ayis que le Roy Fachetät et en avoit euToyö les 

ffl^moires ^i cour : ceUx qui gouternoient lors s*en mocqu^rent, 

quoiqu'il dtt avoir des ouvertulres et moyens pour faire trouver 

üne bonne partie de l-argent qu'il conviendroit, mais on Tonloit 

employer Targent du Roy ailleurs qu*au profit de Sa Majest6» 

ainsi qu'en plusieurs autres expödiens que le dit Sieur de Vic 

et autres bons serriteurs de Sa Majestö , qui iui sont bons >ser- 

viteurs , aroient proposö de faire de grands Services ä Sa 

Majestö, pour Tacquitter promptement de ses debtes de Suisse, 

et ä bon marcb^y de quoy les occasions ont esti perdues, faute 

de les embrasser en temps et lieu. 

. Ainsi pour satisfaire au commandement qui m'est fait de 
reprösenter oü les int6rests du Roy sont joints aux affairA de 
ces quartiers, et signamment des ind^ises et qui sont encore en 
diffiörend, j'y en ai dit ce que dessus. A quoij'adjoute non 
' pour presumer d'en dire mon advis , quoiqu'il semble m'avoir 
estö enjoint, et que je n'ose entreprendre saus concert suffi- 
avec le Conseii de Sa Majest6« au moins de sea priacipaux 



a06 Relation de ce qui s'est pastö en Suisse 

Miüistres : Je dirai ce qui en a ieat6 propogö ä ceux qui avoient 
cy-detant la Direction de TEstat, et dont, comme je croia, leur 
a est^ baiilö memoire. II me semble que ce fut ä Lyon , le 
Roy y passant en Decembre 1622 , qui eatoit d'escrire k fierne 
au nom de Sa Majest6 environ en ces termes. 

Advis pour composer les differms de Monsieur de Longueville 

ßvec ceux de Berne. 

Que Sa Maje8t6 avoil toujours esper6 qu'en sa Consideration 
et la facilitö que Monsieur le> Duc de Longueville » aon Cousin, 
a rapport6 de sa part ä Taccommodement des diffißrends qu'il 
a avec ceux de Beme pourroit enfin porter les dits Sieurs de 
Berne ä vouloir terminer ces affaires suivant les ouvertures 
Justes et raisonnables qui leur en estoient faites. Hais voyant 
qu'apr^s tant d'Essais les choses demeurent toujours en mesmes 
termeSy de erainte que cela ne ytnt ä causer de plus grands 
tronbles entre eux , qui pourroient enfin travailler la tranquillit6 
de tout le reste des Suisses , Sa Majest6 s'est rösolue de se 
charger elle*mesme^ con^me leur ami commun, de Taccommo^ 
dement de cette affaire, et desire dire que sur cela son In- 
tention est que tant d'une part que d'autre eile soit informöe 
de leurs droits , afin qu'en ayant plus de connöissance eile leur 
t^moigne qu'elle ne desire d'eux que ce qui est de Justice: 
qu'elle maintiendra toujours le dit Duc dans ces termes ße pro- 
mettant que les dits Sieurs de Berne ne s'en 6loigneront point» 
et que les uns et les autres s'accommodant au soing qu'il plait 
ä Sa Majest6 de prendre de leur bien et de leur tranquiilit^, 
ils se rerront en bref hors de touies ces difficultös dans les* 
quelies ils vivent il y a si longtems, mais que les dits de Berne 
refusant ce parti son Intention est de prendre part aux Int^rests 
du dit Sieur Duc son Cousin , et de le maintenir en ses droits 
de toute sa puissance , et que pour cela il ne soit fait encore 
aucune distribution des deniers de Sa Majestö aux dits de 
Berne jusques ä ce qu'ils luy ayent donn6 plus de contentement 
sur le sujet des dits difförenls, faut consulter si cette clause 
aura lieu desormais. On m'a commandö de le remettre daaa. 



4epujs kl r^sidence de M. Miron. 309 

Tordre des payemens» ä quoy j'ai donnö commencement des 
defiiers de la 'chambre yojsine. 

Cela se rapporte au commeocemeDt ; ä la procedure qui 
ä esi€ tenue au commencement et ä la naissance de ce trouble, 
Monsieur de Vic estant venu ä Neufchatel , dout il alla deux 
folg ä Berne porter les Lettres du Roy auxqu'elles ils ne örent' 
point de Repon^es par le dit Sieur de YiCf et s'oübliörent 
grandement envers luy comme ils ont fait depuis en tout ce 
dont ils ont estö requis de la part du Roy> quoique depuis peu 
ils ayent estö honoris du payement de leurs pensions sur la 
derniöre voiture, par commandements piusieurs fois ä moy 
r^iteröSy apr^s avoir envoy6 un volume de raisons des mouve- 
mens quo j'avois au contraire de ce commandement. On a cru 
les rendre plus j^ouples par-lä aü fait de Monsieur de Longue« 
yilley mais je ne m'en suis pas encore apergu m'ayant en mesme 
temps fait des Excuses contenues en leur Lettre du 23/^3 Janvier 
de plus conferer ensc^mble sur ce snbjet quoiqu'ils m'y eussent 
provoquö peu de temps auparavant. Mais encore leur mau- 
vaise ou peu officieuse volonte a paru k Tendroit du Roy, et 
mesme quand ils ont refus^ de traitter avec le Commissaire de 
Sa Majestö pour le sei de France , et traitent avec Bourgogne 
et Lorraine avec pires conditions de beaucoup que celles qui 
leur ont est6 offertes par le dit Sieur du Mesnil mon Gendre^r 
qui est all6 les voir expr^s. 

Toutefois Sa Majestö et Messieurs de soa Con^seil conside- 
reronty en cas qu*il lui plüt d'entrer en discussion de cette affaire, 
s'il ne sera pas apropos de faire quelque distinction des clauses 
contennea en ce projet cy-dessus ecrit en nostre Lettre, et com- 
mencer par des Lettres aux Sieurs de Berne (au cas que cette 
pretendue Conference si eile est avec Villars n'op^re rien] en 
faire nne semblable aux douze Cantons, une particuliöre aux 
Catholiques et une particuti^re aux protestans, une autre aux 
Cantons de Lucerne, Fribourg et Soleure, qui sont en Com- 
bourgeoisie avec Monsieur de Longueville , et leur faire entendre 
le contenu du dit article, et conclure ä les exhorler ä vuider 
cette affaire et maintenir Iß dit Sieur Puc et d'embrasser les 



^310 Relation de ce qni s'est pass^ eii Soiase 

moyena qui ea aont preparös; et qua Sa Majeat^^ pouf ne leitir 
doDoer ombrage de guerre (que les Soiaaes fönt niine de desirer 
quand ila sont ulc£r6s^ maia a'en retractent auaaitoat quand ce 
vient au fait et au prendre) leur Eaorira qu'apröa toua cea Ex- 
pediens proposöa et non re^us qu'elle ae rend depoaitaire de 
cette contention de Judicature pour la conaerver le eaa advenant 
ä Tune et ä l'autre des Parties aux termes de lenrs Traittös, 
ä ce que par Tusage d'iceux apresent contest^ entre ellea ii ne 
a'entreprenoe rien au difförent qui en reaulte qui puissetourner 
au mecontentement de l'uae et de l'ftutre et qui puiaae troubler 
leur repos» ainsi que tout» pour ce regard» demeurera en 
sursöance en ce qui louche les dits Sieurs de Beme et Monsieur 
de Longueville, sans que pour ce subjet il soit loisible aux Bour- 
geois de Neufchatel de s'en adresser ny ä Tune ny ä Tnutre 
partie, ains directement ä Sa Majestö et k Ses Hinistres , au cas 
que par l'usage et exercice que pourra faire le dit Sieur Due 
de ses droits souverains les dits Sujets ayent aucune occasion 
de se piaindre et ne s'en veulent adresser ä leur Prince: En 
suitte de cela il sera ais^ de faire venir le monde ä la raison« 



Differend des Bemois avec TEvesque de Basle sur 

rEchange de Bienne. 

Bienne au 22 article de ma relation. 



Un autre differend mentionn^ au 22 article de ma relation 
peut regarder aussi le Roy qui est Interesse en tout ce qui ae 
pas$6 entre les Suisses, lesquels s^avent fort bien rechercher 
les Ministres de Sa Majestö quand ils ne s^avent plus qu'elle 
piöce mettre dans les affaires ou qu'ils ont tout gaste par leur 
corruptiouy envie, presomption» inadvertance , et incapacitö, 
c'est ce que j'ay cont^ en ma relation du procös que les Bernois 
renouvelleot presque tous les ans ä l'Evesque de Basle, lequel 
ayant laissö la ville depuis le cbangeiiient de Religion que son 



depuis la r^sidence .de M. MiroD. 311 

ekapitr^ fut (ransferö ä la graode Egiise de Fribdurg en Brisgau, 
qua l'Empereiir Charles cinquiöme leur assigna et y est encc^re, 
a establi sa demeure ä Porrentnii, Ville d'AIIemagne, et Domäine 
da dit Evesch^y et qni confine la Suisse, quofque dans i'Evesch^ 
de BesaQQOü il y ait plusieurs terres et subjets protestans 
que la Bourgeoisie de Berne a rendu tels et par ce moyeB moins 
d^f^raBS au dit Evesque., les Bernois Tauroient invitä ä faire 
Echaiige de la Ville de Bienne, qiii est dans ralliapoe du Roy 
et est süjette au dit Evesque ; le raarch.6 en auroit esC6 fait par 
Echange avec des terres plus proches de Porrentrui. Sa Saintete 
ayoit mesme approuv6 le tout, luais estant le passage des 
Suisses pour la France , Joint que eeux de la dite yille sacbans 
bien qu'ils seroient autrement. mani^s des dits Bernois qu'ils 
ne^soDt du, dit Evesque, estimaps qu'ayant un Ecclesiastique 
pour Seigneur auquel ils ne croyent pas qu'ils sont comme s*ils 
n'en avoient point, se sont contentös d'estre en la Bourgeoisie 
de Bern« comme ceux de Neufchatel, et firent Instance aupr^s 
du dit Sieur Eveäque et des douze Cantops pour defTaire cette 
transaction, ce que firent les dits Cantons en plusieurs Journ^es 
tenues ä Bade, ä ce subjet: dont les Bernois indigp^s pour- 
suiVent journellement TEresque pour les d^pens, dommages et 
Interests de cette rupture , qu'ils fönt monter ä de gi'osses 
sommes de deniers , qu'ils demandent au dit Sieur Evesque. 
Et lui ä cause qu'il est en la protection du Roy nous recherche 
d'assistance , ce que nous avons fait plusieurs fois et donn^ des 
Expediens pour esquiver cette poursuitte, sur laquelle nous 
avons coDseill^ TEvesque de Basle de faire pareille demande 
aux dits Bernois , attendu qu'il n'a pas tenu ä luy que Id dite 
tranfiaction n'ait sorti son effet, et en tout cas qu'il« s'en doivent 
adresser aux Cantons pour leur präsenter les cabiers de fraix' 
et le leur faire discuter par eux sur les debats que nous con- 
seillons le dit Sieur Evesque d'y fournir, mais les dits Bernois 
malicieusement gardent cette quereile, qu'ils laissent vieillir, 
pour attendre leur avaptage , qu'ils 6<;auront prendre , et pour 
suivre quand la facition protestante aura le dessus en Allemagne, 
en Suisse et ^ux Grisons, le malheur estant que tout s'en va 



312 Relation de ce qui s'est pasfiß ea Suis$e 

desonnaift icy an factiona ou Espagnolea ou Protestantea , €t 
toutes deux tiennent mesme proc^dö quoiqu'ä divers fing« n'y 
ayant qae la Justice et la Raison que nous leur proposons tou- 
jourSy qui soit opprim^e, si d'aventure nous n^ mettc^ns biea 
ayant la Bourse, qui jnanque, depuis que je suis appell^ ä ceite 
Charge, de plus de cinq n^illions de Livres retranch^es dei^ 
assignations ordinaire» et promises au renouvellement d^ 
Talliance, par la promesse mentipnn^e au quatorziöme Articie 
de ma relation. • • 

Differend de Berne el de Friboufg, 

Vn autre est le diff^rend de Berne et Fribourg, marqu6 
au yingt-huiti6me Articie de ma relation , pour les quatre Bail^ 
liages commonsy ä scavoir, Morat, Granson, Scbwartzbourg et 
Eschalon» lesquels ont estö vendus par les autres Cantons aux 
dits de Berne et Fribourg pour en jouir conjoinctement. II est 
ä noter que lors de la guerre de la Religion la pluspart.des Can- 
tons mirent la Religion au plus de voix chacun endtoit Soy; 
aucuns demeur^rent en libertö comme Glaris et Appenzell et 
quelques Bailliages communs, et tous les autres» 80 resenr^rent 
dans cette liberte de conscience de faire proc^der au plus» 
quand bon feur sembleroit, pourveu qu'il n'y eüt aueune insti- 
gation, t men^es pratiqu6es. Ces quatre Bailliages commuiis 
demeur^rent en cetle libertö en sorte que trois d'iceux qui sont 
Morat, Grandson et Scbwartzbourg» ont.fait le plus^et sont entiö^ 
rement protestans» et au demier qui est ^scbalon restoient encore 
deux Paroisses Catholiques, en Tune desquelles, en rannte 1619» 
au mois d'Aoust» les Bernois firent faire le plus par subornation 
de ceux du dit lieu et sans le cong6 de ceux de Fribourg qui 
sont Cosseigneurs et Cossouverains , et les tiennent alternativer 
ment» d'oü est venu le trouble entre eux qui dure encore. 

On a travaillä ä les ac€order par partage» que le plus des 
Cantons a ordonn^ il y a plys de vingt ans» mais ceux de. 
Berne» parce que» par le moyen de la Religion Prolestante 
qu'ils y ont port6e» ils possödent les Coeurs et afiPections de 
tous, ils ne veplent ouir parier de partage et disent qu'euroiit 



depuis la r^sidence de M. Miron. 313 

fail senoent 4^ n*en faire jamais le partage, qapiqae cela ne 
soit pas dans les Conventions coramunes entr'eux. 

Le Rpy a int^rest de soutenir ceux de Fribourg eir cetle 
affaire pouc ce^que par ce moyen il se rendra les Gathoiiqaes 
plus, affectionnös , et les Protestans^ horntis Berne^ en seront 
bien contens. 

Advh du Sieur Miron. 

i 

Le moyen qu*il y auroit A tenir.pour cela ce seroit de 
faire en sorte ou qu'on remit la Religion Catholique en ceste 
paroisse^ n*estant pas juste que ceux de Fribourg, qui sont 
Cosseigneurs, quand ils sont en ann^e de tenir les dits Bail- 
liageSy n*ayent pas Texercice de leur Religion chez eux-mespaes, 
et puis aprös on Jug^roit par arbitres si le plus s'y doit faire 
pour la Religion y ou de partager ces quatre Bailliages comme 
il avoit esie propos6 et avec tel avantage que Berne, qui a tant 
sa Religion pretendue reform^e en teste ^ auroit la libertö de 
faire de sa part ce qu^elle voudroit; mais on s'assüreroit qu'en 
Celle qui echerroit ä ceux de Fribourg on y laisseroit la liberte 
de conscience. 

Differends entre Zürich et les cinq Cantons. * 

Pour la dispute qu'il y a encore et qui a conimenc6 du 
temps de Monsieur de Castille entre Zürich et les cinq Cantons 
Gatholiques pour le retrait feudal de quelques terres. acquises par 
ceux de Zuricb dans la Souverainete ei^mniune aux dits cinq petits 
CantODSy les dits de Zürich ä cause de la Religion ne le veulent 
pas souffirir mais c^rent d'en faire part 6gale ä Tun des dits 
Cantons et semblent incliner ä celui de Lucerne» voulant avoir 
r^galit^ lä-dedans, de peur que les Gatholiques yenaiit ä les 
surmonter de nombre ils ne chassent la Religion Protestanten 
comme ils ne la souff^ent point ä Bade, Lucerne» «Lugano et 
autres lieux Gatholiques» quoiqu^ les.Gantohs protestants y. 
ayent part» mais non pas 6gale avec les dits Gatholiques, ce 
diff^rent importe de peu et n'est ]}as considerable non plus qua 



8H Relation de ee qui s'est pM96 en Suisse 

pioiiears pelites disputes qu'il y a parmi les Bourgeois des 
mesmes Gantons comme ä Zug entre ceux de la Vilto et des 
officiera commans qui sont au village , cela trouble quelquefois 
les assemblöeSy mais od les accorde avec rentremise des amis. 
Ce discoars se doit rapporter au 27 Article de la dite Relation 
oü il n'est que coile pour la suitte des temps. 

Falläis. 

. Reste Vallais , ou il faut veiller et qu'il «mporte au Service 
du Roy de conserver ä soy k cause du seul passage qui nous 
reste pour lltalie par le Simplon. Ce pals-lä n'a point d*alliance 
ny höreditaire , ny autre avec Espagne, Milan, et Autriche et 
en est continuellement recherchd et souffre ä cette occasion, 
et toutefois ils se plalgnent de n'estre point consider^s comme 
les autres; ny appellös au service du Roy n'ayant aucune Com- 
pagnie aux Gardes , vu qu*il y a des Cantons alli6s de Milan 
et des Grisons qui ont deux et trois Compagnies entretenues. 

Le Pais est muguet^ (recherchö, caress^) de deux factions qui 
tächent cbncurrement k s*y introduire» l'Espagnole et la Pro- 
testante; Berne fomente celle-cy avec quelques habitants des 
dits lieiix qui sont de leur Religion et de leur cabale, comme 
les Viss ä Syon et les AUetz au Disain de Leuc&e. 

Le Pais est entiörement catholique et a fait le % plus a comme 
les aufo'es , on y a introduit une Mission de Jesuites depuis 
douze ou qoinze ans, on les a voulu rendre suspects de la 
faction Espagnole. Poiir prövenir cela j'en ay ecrit k leur 
g^B^ral mesme» au sujet da Traitt^ de Madrid auquel ceux de 
Vallais ont acquiesc^: le dit g^n^ral ecrivit serieusement aux 
dits Jesuites^ comme k moy, avec temoignage de grande affection 
esvers le Roy, qu'il appelle Pore et Conservateur de leur 
Society. Ainsi ils* ont toujours demeur6 en un Disain qui 
s*appeile Syerre sans College et sans ordre bien etably ; plu- 
sieurs les demandent et entre les autres le Disain de Brigue, 
qui est k Textremitö du Pa¥s et proche le Milanois d'oü il 
sort sottvent des Brigues en effet pour pratiquer Talliance avec 
le dit Pais. Et pour ce j'ay souvent«mpescb$ et par persuasion 



d^pnis la r^idmce de M. Hiroii. 315 

ans. dttfl JewmieB ä eeux-mesme de 6*aller mettre au dit Brfgue^ 
mais plutost de s'eatablir ä Syon qui est le prindpal Disain de 
Vallais, oü est le Si^ge EpiscopaL Genx de Syon les y onit 
admis avec la vestriction que les dits Jesuites on fatt conte*^ 
Dance« au commenGement de reCuser, maintenant ils s'y Bccom- 
moderoient volontiers. Llnterest qu'il y a d'avoir lä uo College 
est que faute de cela ceux qui favoriseDt la faction protestante 
seit qu'Us soyent Catholiques ou haguenots enyoyent lejurs Enfaus 
studier aux terres de Zuricli et Herne et deviennent Protestans. 

Pr(^ositi(m d'Etablir les Jesuites ä Syon, 

Le PaSs les veut chastier pour ce que c'est contre la loy 
du dit Pa'is et apporte du trouble.* 

D*auire costö les Espagnolis^s envoient leurs enfants studier 
ä Milan ou terres qui en dependent, dont on ne se forinalise 
pas» pour ce que cela ne contrerient pas aux Statuts du Pals 
qui est en gteöral tout catholique, mais entretient lespmtiqaes 
EspiignoleSy y introduisant ä ce pretexte des Emissaires de 
cette part, de fo^n qu'il y auroit grande apparence de les y 
admettre, voire d*y ayder pat ofiBce, comme VEvesqae, plusieurs 
du Pals et les Jesuites mesme me pressent d'en faire Instanee 
au nom du Roy, pour ayder ä leur Etablissement , que ikous 
emporterotts säns doute, n'y restant qu-un scrupule fondö sur 
rbumeur de l'Evesque fort entreprepante, quoique peu sufEsante 
et capable d'affaires» mais toujours en volonte de remuerquel- 
que cböse dans le Paü« pour y r^tablir la Caroline qui est 
l'usage des droits Sottverains, comme du temps de Cbarlesmagne» 
que le Pals ne souftrira jamais ; et ä ce subjet entreprend ptu- 
sieurs choses et craint-on que les Eccl^siastiques voulans d^ 
pendre de luy comme celuy qui ^raisemblablement leur doit 
faire plus de bien ne Tassistent et ne contribuent ä ses desseins, 
ce que les dits Jesuites asseurent bien ne vouloir faire , jugeans 
que le dit Evesque ne s^auroit obtenir un bon succös 4e toutet 
ces poursuittes , lesquelles il veut remettre es maips de Sa 
Saintet6 et du Roy» pour les en faire juges ; M<H|sieur le Nonce et 
TAmbassa^eur de Sa M. et cela pour favoriser rintroduction 



Sl6 Relation de ce qoi s'est pass^ en Suisse 

heg letaites ä S9n possible esUraent qae oe ne sefoit point mal 
fait et que le pals n'eo empireroit pas poor les raisons stia- 
dittes. Hais de s'anniser beaucoup aux diff^rens du dit fivesque, 
il est aussi apropos de Fentretenir doacement et pouiroir ä Ssl 
Saintet^ aux occasions, ä ce que les Patriotes ne roppri*« 
ment pas, comme ils ont pens6 faire cy-devant par faction 
reley^e par les Protestans, fonleiit^e par les Bernois; et aussi 
Teiller k ce que le dit Sieur Evesqne Q'entreprenne rien & leur 
prejudice et n*escoute rEspagnol, comme il a est^ soup^onnö 
d'avoir fait cy-derant, ayant de son autorit^ enyoy6 par les 
Disains les articles d*alliance que le Duo de Feria y envoya en 
1623 par un nommö Bai de Basse, qni y fit aussi conduire du 
sei dltalie , peodant la disette du nostre qni y a est^ pleinement 
r^tablie par le yoyage que j'y ai fait faire au dii Sieur du 
Mesnil mon gendre. 

Or le Discours cy-dessus qui parle d*entretenir en 6gale 
balance TEvesque de Syon et les Disains de Vallays se doit 
rapporter ä ce que trop briövement je touche au 27 Article 
de ma relation , des querelles qui sürvinrent entre eux en 
. Tan 1619, oü TEvesque qui est le seul en possession dans la 
Snisse, toüs les autres comme celoy de Basle et de Lausanne 
estant hors de leur Eveschez, conrut fortune de la vie par les 
multiplicitös d'accusations que tous les Disains proposoient 
contre luy, et voulant s'attribuer Tautorit^ de luy faire son 
proc^s. Surquoy je les fis prendre en la protection du Roy et 
leur soutins qu*il ne leur appartenoit pas de Tentreprendre. 
Cette batterie dura plus de deux ans qu'ils le tenoient prisonnier« 

Accord de V Evesqne de Sion avec les Fallaisans. 

Enfin je les fis accorder qu'ils en croiroient leurs amis et 
allier. lls envoyörent des deput^s vers moy, et dressAmes un 
accord qui a estö d^posö es mains des Messieurs de Soleure 
et fut envoy6 au Roy et ä Rome, oü tout estoit alors en Emotion 
ä ce subjety pour ce que la Religion Catfaolique y sembloit en 
dangen L'Evesque craignant quelque röcidive de ce cost6-lä, 
voudroit bien s'en afiranchir entiörement a celte heure» et 



depuis la r^aidence de M. Ifironi. 817 

repfendre les Erremens de sa Caroline^ dont Fusage est surannö 
de plusieurs aiöcles desja passös. 

L'Mliance de Milan finie avec les Snisses. 

Yoilä ä peu pr^s ce qui regarde la Suisse au-dedans : pour 
le dehors il faut s^avoir que ralliance de Milan est finie depuis 
la mort de Philippe III et ne dait durer que cinq ans aprös, 
dont les trois sont desja expires, et le resle finit ä la cbande- 
leur 1625. On marchande ä Milan par le Colonel Berlinguer 
d'Ury et Landaman Freschais de Schwitz les payemeiis que 
desirent les Cantons pour parvenir avantageusement au renou- 
vellement de cette alliance , laquelle je n'estime pas que le Roy 
yeuille qu'on tente d'avantage d'empescher, parce qu'aussi bien 
n'j avancerions nous gueres, et quänd^ ä graisse d'argeot, nous 
ei aurions retard^ Tacceplation des Cantons , ce ne pourroit 
estre que pour un peu de temps , car les Suisses ont ceia de 
hon pour eux et de mauvais pour ceux qui y ont affaire, qu'ils 
fönt toujours mine de faire les difficiles en toutes choses quel- 
quefois de celle qu'ils desirent le plus> afin de se faire mieux 
marchander et payer de part et d'autre^ et enfin ne fönt rien 
au gr6 des uns ny des autres, et ne laissent de prendre ä toutes 
mainSy et veulent faire ä croire avoir fort oblig6 quand quel- 
ques -uns d'eux ont dit quelque mot ä la traverse qui semble 
nous avantatger, afin que pendant ce Balotage d'afi^aires et de re- 
solutions ils puissent se recommander et tirer argent des uns et 
des autres jusques au bout. 

Resolution ä prendre stir le renouvellement de VAiliance de Milan 

avec les Suisses. 

II sera donc necessaire de s^avoir la Volonte de Sa Majest^, 
si eile veut qu'on empescbe ou qu'on fasse apporter quelque 
modification ä cette alliance en la renouvellant, ou si eile en 
veut demeurer aux Lettres de revers qu'elle a donn^es oü eile 
decharge les Suisses alliez de Milan de l'assister aux affaires 
qui regardent l'Espagnol, de ce cost^-lä, ainsi que les Cantons 
Protestans en ont aussi tir6 occasion pour estre dispensez d^as- 
sister Sa Majestö aux Guerres de Religion. 



918 Relatioi de ce qui §'est pas86 en Saisse 

Griions. 

Et pour ce qui toucbe les Grisons^ Taffaire est en l'Btat qoe 
porte la relation cy-dessus. Et pour la Yalteline Taffaire se 
discute ä Rome oü on tient que leg Yaltelins ont envoy^ comme 
en France et Espagne pour deduire leurs Interests. II ne faut 
pas douter que ce ne spit un coup du Duc de Feria. 

L'ailaire ne röussissant .pas , Sa Hajest^ advisera stelle re- 
prendra sa conf^d^ration qui semble par le texte d'icelle devoir 
finir dans les deux ans expirez au septiöme Fevrier 16Si. II 
est vray qu'il y a une resenre de la proroger, mais en tout cas 
ü ne faut point ou bien peu s'attendre aux Suisses ny eatboli- 
quesy ny protestans, si Sa Majestö ne paroft en Armes. 

Advis sur les affaires de la Faltelinef pour faire agir les Suisses. 

Aucuns Suisses discourans de cette afEaire estimeroient que 
pour y faire mordre les dits Suisses il eüt estö besoin que Sa 
Majest^ eüt fait sous main faire une lev^e au nom du Duc de 
Savoye sous pretexte de la defense de ses Etats et choisir pour 
cet effet des Capitaines les plus affectionn^s ä lä France et 
puis leur faire faire un bourary vers la Yalteline et les arrester 
quelqüe tems dans les passages, croyant que, lorsqu'ils seroient 
sur piedsy et siuguliörement les Yallaisans, qu'ils ne reculeront 
pas pour la faction Espagnole leur estant representö qu'ils sont 
lev^s pour servir aux termes de ralliance, encore que d'abord 
on ne leur eust pas dit le cbemin qu'ils devoient prendre: ce 
sont des Elans d'aflection d'aucuns bons Patriotes qui aiment la 
France et soupirent encore sous le fait de Foppression de leur 
libertö, dont ils prevoyent la Ruine, que les mauvais corrompus 
attirent tant qu'ils peuvent contre leur serment. Je crois que 
ceci suffira pour ce coup. — Scy se peut adjouster pour ample et 
certaine preuve de cet Article le poscript envoy6 ä Monsieur de 
Puysieux, le vingt-sixiesme ou vingt-sepliesme Juillet mil six 
Cent vingt-trois estant au pa'is de Zumbunen de Queslao et s'y 
doirent rapporter les depesches que j'ay faites au Roy et ä Mon- 
sieur d'Herbaut les 9 et 17 de Mars i62li' respondant aux Lettres 
de Sa Majest^ du vingt* quatriesme Febrier precedent me de- 



depais la r6siden€e de M^ Miron. 319 

noncans renvoj aus Grisons d'uoe Ambassade extraordinaire^ 
Gomtne Honsieur de Mod6ne qui mande ne pouvoir lieD faire 
saus eslre accus^ d'aller vers TArchidue et le Duc de Feria pour 
traiter avec eus. ou les menacer, pource que d'attendre quelque 
cbose des Suisses et Grisons. cantre le gr^ de TEspagnol c'est 
temps perdu. 

Or le Duc de Feria ä la mode des Espagnols qui ne fönt 
rien bailier aux Suisses qu'ä dessein de leur demander ä Tlnstant 
quelque chose dlmportance , il y a quelque temps qii*il envoya 
Cusar & Chavenne pour reparer les torts et griefs faits par les 
passages des soldats de i'an pass^ , ainsy que j'ay niaiid6 par 
mes leitres du Febvrier et deuxiesme Mars ensuyvant, et se 
voit en suitte que ce docteur auroit envoyö le Docteur Crivelli 
pour pr^venir la reeherche que yeult faire le Roy vers Icis 
Gfisons, et tire d'eiix le dit Duc la Confirmation du traute de 
Milan et Lindau par voye insensible et impereeptible leur de- 
maadant qu'ils ayent ä faire chastier ceux qui leur proposent 
choses contraires. 

Et Rouzet a demandö aujourd'huy treisiesme Mars mil six 
Cent yingt-quatre que Cusar payit la Garnison de Bellnzane 
d'une vieille paye, c'est qu'il a quelque chose ä demander aux 
Suisses ou faire pareil Office prös d'eux pour empescher que la 
voix du Roy ou de ^es Minisires y soit ou'ie. 

Geneve, 

Reste ädire tn mot de laVille de Gen^ve^ laqu'elle, bien 
qu'elle ne sotH pas de la Suisse, n6antmoins eile est en Talliance 
et protection du Roy oü Sa Majestö a Joint par un Traittö de 
1579 qu'on appelle le Traitl6 de Soleure, les Cantons de Berne 
et Soleure et depuis a trour^ bon d'y donner place ä Zürich. 
Autrefois ceux de Fribourg. en estoient aussi^ mais k cause de 
la Religion ils s'en sont departis, aiasi que lesrCantons Catho-» 
liquesy pour ce mesme sujet de ralliance de Mulhousen (Mfthl« 
hausen), qui est pourtant demeurie en la nostre. La ditte Ville 
de Gen^ye nous doit estre de quelque cotisideration tant pour 
ee qu'elle couyre la Suisse de la Sayoye et est le passage des 



330 Relation de ce qui s'est passö ea Saiaae etc. 

Suiaaea ä Lyon, Tabord de nos d^peaches et oü aoot noa coire» 
apondants ä ce aubjet. La famille dea Röchet oa Roaet eat 
depuia plus de soixante ans employ^e ä cet office et maintenant 
celui qui en a la charge est procureur g^nöral de la ditte Ville, 
et est homme fort capable et afiectionn6 au aervice du Roy* 
II est gendre du Sieur Anjorrant qui est maintenant en cour, 
deputö de la part de Sa Ville, pour obtenir du Roy la decharge 
des Imposts que les dits de Gen^ve comme les Suisses se sont 
plainta ä moy avoir estö. mis extraordinairement aux pasaagea 
des Voituriers allant de Suisse ä Lyon et ä Genöve, paasans 
sur les terres de Rourgogne au Railliage de Gex et autres 
contigus ä la Rresse, dont Monsieur d'Allincourt, adrerti par 
nous , fit mettre prisonnier le commis de la foraine , ä ce qn'il 
m'a mandö et le fit traiter avec les Prerosts des Marchands et 
Echeirins de Lyon, je n'ai pas s^eu depuia ce qui avoit est^ 
reaolu en Cour, par les dernieres depesches que j'ay eues par la 
Yoye de Monsieur de Puissieux on me mandoit qu'on n'oublierait 
pas quand le dit Sieur Anjorrant seroit prös du Roy de faire 
Souvenir Sa Majestö de faire plainte de la retraite que ceux de 
Genöve donnent aux mauvaia et sc6|6rats Fran^ois , non seule* 
ment au subjet de la Religion mais convaincus de crimes, et de 
nommer particulierement un d'Aubigny qui a fait une histoire 
contre la France et commis d'horribles crimes, lequel j'apprends 
avoir est6 condamnö ä mort ä Paris par Contumace^ et dit-on 
que c'est au parlement mesme , environ le Mois d'Avril dernier. 
Cet homme qui est Ingenieur a donnö ä tous les Proteatäns de 
de^ii des avis de se fortifier fort inconsidör^ment aussi bien 
qu'ä Genöve, et il les a entretenus comme il fait tous les jours 
ainai qu*on m'assure de mauvais discours contre le Roy et la 
Vtänce, aprösent il est aucnnement d6chu de credit pour les 
piperies qu'on y a remarqu^ et pour ce il seroit bön* de battre 
ce fer- lä au dit Anjorrant continuant äux mesmes termes que 
le Roy en a desja ^crit ä la ditte Ville. Mais pour ce qu'il n'y 
avoit personne de nommö dans les Lettres de Sa Majest^^ ils 
ae aont contenl^s de luy faire des excuses g^n^rales et des pro- 
testations de bonne volontö^ ä son service, depuis peu encore 



Beiträge zur Geschichte der alten Eidgenossenschaft. 321 

le fils du dit d'Aubigny que j'apprends avoir estö aux gardes 
du Roy en qualit^, «omme j'estime, de Lieutenant ou d'En- 
seigne^ s'est all6 rendre ä Genöye et s'est fait huguenot estant 
auparavant catholique. 

Voilä le sommaire des difförents, affaires indöcises, et In- 
lerests du Roy dans la Suisse dont il m'a est6 demand^ memoire; 



IV. 

Beiträge aar GrescMehte des letzten Decen- 
niumis der alten Eidgenossenschaft. 

(Fortsetzang.) 



Noch gegen Ende des Jahres 1791 sah sich die Eidgenossen- 
schaft ernstlicher durch die Vorgänge im Bistbum Basel be- 
droht. Der Bischof glaubte , zur Aufrechthaltung der Ruhe im 
nördlichen Theile seines Gebietes, welcher dem deutschen Reiche 
einverleibt war , die Reichshtilfe in Anspruch nehmen zu müssen^ 
die ihm auch zugesichert wurde. Allein die zu diesem Zweck 
aus dem Breisgau dorthin beorderten österreichischen Truppen 
mussten ihren Weg nothwendig durch den Kanton Basel nehmen. 
Die Regierung dieses Standes, befürchtend, dass Frankreich 
einen Bruch der Neutralität darin sehen werde , war dem Durch- 
marsch entgegen, während hingegen Bern und Solothum den- 
selben wünschten. Der eidgenössischen Correspondenz über 
diese Vorfälle entheben wir nun ebenfalls die bedeutendsten 
Aktenstücke und geben den Inhalt der übrigen summarisch an. 

56. Der Bischof von Basel ai^ die geheimen Bäthe der 

Stadt Basel. 20. Sept. 1790. 

Das enge Band der Freundschaft und nachbarlichen guten 
Einverständniss, in welcher Wir mit unsem Hochgeehrten Herren 

Hut. Arehiir. 11. 21 



82S Beiträge zur Geschiebte 

vereiniget stehen, und die, bestandene Gewogenheit und der 
werkthätige Beistand , so Dieselben uns zu allen Zeiten und bei 
allen Gelegenheiten zu unsrer ausnehmender Danksyerbunden* 
faeit bezeiget, veranlassen uns Denenselben in ganzem und 
.engstem Vertrauen ,zu eröffnen, wie dass unsre Stadt Pruntrut 
bereits bei uns um die Versammlung der Landstände bittweise 
eingekommen, welchem Vorgang schon einige Gemeinden bei- 
getreten und allem Vermulhen naefa bald andre Landvogteren 
folgen dürften und geschieht dieses, so könnten wir vermöge 
unsrer Hochstifts- und deutschen Beichsverfassung ihr Begehren 
glatterdings nicht abweisen. Diese besorgliche Thatsache voraus- 
gesetzt, können Wir U. ir«.H. nicht bergen, dass Wir andurcb 
in einige Verlegenheit gesetzt sind; denn indem wir das Ver- 
langen der Stände nicht gestatten,^ so ist zu besorgen, dass 
durch diese Verweigerung ruhestölrende Bewegungen erweckt 
werden möchten ; wollen wir aber die Zusammenberufung be- 
willigten, so haben wir die gerechte Besorgniss, diese möchte 
bei dermaligen kritischen Zeiten verschiedene bedenkliche und 
weit aussehende Folgen nach sich ziehen. Wir glauben also 
dem unbegrenzten Vertrauen, welches zu U. H. H. besitzenden 
Gerechtigkeitsliebe und freundnachbarlichem Vertrauen Wir von 
jeher gesetzt haben und annoch setzen, diese Bekanntmachung 
unsrer gegenwärtigen Lage Denenselben schuldig zu sein und 
bei diesem Anlass Dieselben zum voraus zu versichern, dass 
Wir uns äusserst bestreben werden, alle gelinden und mög- 
lichsten Mittel anzuwenden und zu erschöpfen, damit dfe all- 
gemeine Ruhe und Landessicherheit beibehalten werde. Benebst 
aber nehmen Wir uns die tröstliche Hoffnung und ersuchen 
U. H. H. angelegentlichst. Dieselben wollen uns' mit Dero ein- 
sichtsvollem Rath, thätiger Beihülfe und freundnachbarlicher 
Unterstützung an die Hand gehen, dessen wir uns um so mehr 
und gewisser vertrösten , als es um den Wohlstand unsers all- 
gemeinen werthen Vaterlandes zu thun ist, wobei Wir dieses 
unser Anliegen annoch indessen zur Geheimhaltung angelegent- 
lichst e^mpfehlen. 



der alten Eidgenossenscbaft. 323 

57. Die geheimen Käthe zu Basel an den Bischof von 

Basel. 28. Sept. 1790. 

Euer Fürst}. Gaad«Q Zuschrift vom 20, diess ist Uns ein 
schätzbarer Beweis Hochderoselben Zutrafuens und des engsten 
Einverständnisses, welches insonderheit heut zu Tage unter be- 
nachbarten Staaten so unentbehrlich ist und welches auch Wir 
mit ebenso freundnachbärlichen und freimüthigen Gesinnungen 
jeweilen zu erwiedern Uns bestreben werden. Mit wahrer Theil- 
nahme und innigem Bedauern haben wir den Inhalt dieses ver- 
ehrlichen Schreibens in reifer Erdaurung beherzigt und in 
demselben bereits solche Grundsätze erblickt ^ welche den,der<- 
maligen Zieiitumständen ganz angemessen sind, so dass es Uns 
fast schwer fallen wird» mit besseren Rathschlägen an die Hand 
KU gehen. Indessen werden Wir uns niemals entziehen , unsere 
unmassgeblichen Gedanken auf Verlangen nach unserm besten 
Vermögen und vertrautest E. F. Gnaden zu eröffnen. 

Seit geraumer Zeit haben Wir die allgemeine Beobachtung 
gemacht, dass bald alle Staaten je nach ihrem Verhältniss Milde 
und Nachsicht zu Beibehaltung der so erspriesslichen Rühe und 
Ordnung, so viel immer oberliches Ansehen erlauben mag, vor- 
zuziehen scheinen, und dass bei dergleichen Vorfallenbeiten, 
um etwa Zeit und allenfalls auch die Herzen der Missvergnügten 
zu gewinnen, oder zu besänftigen, einigen Vorschub zu er- 
halten , desto rathsamer sein möchte , da allerdings zu ver- 
muthen steht, dass in dieser Zwischenzeit die Angelegenheiten 
unsrer Benachbarten, welche auch diessorts einigen Einfluss 
haben mögen, sich auf eint oder andere Art entwickeln werden, 
um alsdann desto bestimmter sich benehmen zu können. Die 
Klugheit E. F. Gn. und Dero einsichtsvollen Käthen, die Ueber- 
legung Dero Verfassung und die nähere Erkundigung des Fort- 
gangs wird Hochdieselben von selbst leiten, inwieweit die anver- 
langte Versammlung abzulehnen , oder wie lange zu verschieben 
solche räthlich sei. 

Wir zweifeln auch nicht, £. F. G. werden in dieser unan- 
genehmen Verlegenheit sich auch des Raths der näher verbün- 



32&< Beiträge zur Geschiehte 

deten eidgenössischen Stände, vorzüglich 1. Standes Bern und 
Solothurn bedienen und sich zugleich an die Tit. Fürsten des 
H. Rom. Reichs 9 mit welchem ein so gutes Vernehmen obwaltet, 
oder auch an das deutsche Reich selbst, wenn der Fall dringend 
werden sollte, wenden. 

In Ansehung der thätlichen Hülfe, deren E. F. G< ebenfalls 
zu gedenken belieben , sollen Wir neben unendlich vielen 
Schwierigkeiten, die sich diess Orts bervorthun würden. Hoch- 
denselben insbesondre unsre hiesige Verfassung und unser Ver- 
hältniss mit den übrigen Ständen der Eidgenossenschaft vor 
Augen legen. Nach der ersten hangen dergleichen Anstalten 
von U. H. H. und Obern eines E. Grossen Rathes ab und durch 
die Bünde sind Wir verpflichtet, U. H. H. Miteidgenossen aller- 
vorderst von Unternehmungen dieser Art Nachricht zugehd zu 
lassen. Nicht nur glaubten Wir die schuldige Treue gegen 
dieses uns anvertraute Geheimniss zu verletzen, wenn Wir den 
einen oder andern dieser Wege einschlagen wollten, sondern 
es kann auch E. F. G. nicht unbekannt sein, dass selbst unter 
den .eidgenössischen Ständen das traurige Mittel der thätlichen 
Hülfe das allerletzte ist, wenn alle übrigen Versuche zur Minne 
nidits verfangen wollten, und noch mehr als jemals befehlen 
die gegenwärtigen bedenklichen Zeiten und die kritische Lage 
eines grossen Theils Europa's jedem Stand sehr behutsam in 
Sachen zu Werk zu gehen und keine voreilige Schritte zu thun, 
indem oft die verworrensten Geschäfte eine unerwartet glückliche 
Wendung nehmen und ein glückliches Ende gewinnen können. 
Billig sollen wir auch in die göttliche Vorsehung des Aller- 
höchsten unser hoffnungsvolles Vertrauen setzen, er werde fer- 
neres den von ihm selbst eingesetzten obrigkeitlichen Stand 
durch seine allmächtige Leitung beschützen und erhalten, vHe 
wir denn Unser aufrichtiges Gebet und unsre Wünsche dahin 
vereinen, dass desselben allgewaltige Obhut E. F. G. und Dero 
Lande, und so auch unser liebes gemeinsames Vaterland in seinen 
gnädigen Schutz nehmen , allseitige Obere zu Beobachtung ihrer 
Pflichten und Liehe zu ihren Untergebehen, und hingegen diese 
mit Treue und Gehorsam gegen ihre Vorgesetzten bekfS^i woUe^ 



der alten Eidgenossenschaft. ^ 325 

58. Der Bischof von Basel an die geheimen Räthe zu 

Basel. 31. Januar 1791. 

Nach der von unsern Hochgeehrten Herren unterm 28. Herbst» 
monafts letzthin 9 uns zu ertheilen beliebten sowohl gestimmten 
^Is weisen Anleitung ^ haben wir beiAnhaltung der gefährlichen 
Gesinnungen , so die gemeine Burgerschaft unsrer hiesigen Resi- 
denzstadt Pruntrut schon damals geoffenbaret hatte , und noch 
immer auszuführen gedenkt , uns an Se. K. K. Apostolische 
Majestät gewendet y um yon daher die erforderliche Hülfe und 
Unterstützung zu erhalten. Und gleichwie wir von AUerhöchst- 
denenselben würklich die yergnügliche Zusicherung erhalten 
haben» dass Ihre Kaiserliche Majestät auf erstes Ansuchen mit 
benöthigter Militär-Assistenz von Dero in den K. K. Oesterreichi- 
schen Vorlanden einquartirten Kriegsvölkern uns beizustehen 
allergnädigst geruhen werden » also wollten wir U. H. H. diese 
so gnädig als tröstliche Zusage in freundnachbarlichem höchstem 
Vertrauen und Geheim nicht vorenthalten , dieselben aber anbei 
versichern , dass wir dieser uns offenstehenden Hülf und Unter-. 
Stützung" uns niemals in keinen andern Absiditen bedienen 
werden, als bloss und allein um unsere und die allgemeine 
Ruhe unsers Fürstenthums > so wie die Grenzen unserer Nach- 
barschaft zu beschützen. 

Wir schmeicheln uns daher von U. H. H^ so schätzbar als 
engem Einverständniss und freundnachbarlicher patriotischer 
Denkung^art, dass wann wir utis würklich in derNoth befinden 
sollten 9 die ermeldten Truppen in unsere Reichslande einmar- 
schiren zu lassen» Dieselben alsdann sowohl von Sr. K. K.M$ijestät 
wegen, als von unserer Seite zu beschehen habendes weiteres 
und geziemendes Ansuchen, keineif Anstand nehmen werden, 
diesen Durchpass durch den kleinen Landesstrich, den diesel- 
bigen auf dero Bottmässigkeit zu machen hätten, freundnach- 
barlich zu gestatten, als welch angelegenste Willfahrung wir bei 
allmöglichen Anlässen danknehmig zu erkennen wissen werden, 
wie wir dann unseren geheimen Rath und Landtvogt Frejherren 
von Andla'u eigens abordnen, um Denselben das gegenwärtige 



336 Beilrige xur Geschichte 

Schreiben zu behändigen, und U. H« H. persönlich» so vie wir 
es schriftlich thun, zu versichern , dass wir Denenselben zu Er- 
weisung all von uns abhängenden Dienstgefälligkeiten .stets so 
beflissen als ergeben verbleiben, 

59. Die geheimen Räthe zu Basel an den Bischof von 

Basel 4. Febr. 1791. 

Die von Euer Fürstlichen Gnaden durch Hochderoselben 
geheimen Rath und Birsekischen Landvogt den Freyherren von 
Andlau gestern uns zu behändigen beliebte schätzbare Zuschrift 
vom 31. des abgewichenen Jenners und das von E. F. G. darifi 
enthaltene Ansuchen des Durchpasses der Hochdenselben von 
Sr. K. K. Majestät allergnädigst zugesagten Hulfsvölker, im Fall 
£. F. G. derselben benöthigt seyn sollten» haben wir in unserer 
heutigen ausserordentlich gehaltenen geheimen Rathsversamm- 
lung uns vorlesen lassen , und dieses Begehren mit all derjenigen 
Aufmerksamkeit erdauert, zu deren wir uns durch das vorzüg- 
liche Zutrauen eines höchst schätzbaren fürstlichen Nachbars auf 
der einen , und durch die Rücksichten auf unsere bundesmässi- 
gen Verpflichtungen auf der andern Seite aufgefordert fanden. 

Dnd nach allen diesen Voraussetzungen können wir aller- 
vorderst, um E. F. G. nicht länger unbeantwortet zu lassen, 
nicht umhin, Hochdenselben die gegründete Bemerkung zu 
machen , dass nicht nur wir , die geheimen Räthe , nicht befugt 
sind , etwas von der Art zu gestatten , sondern altes., was wir 
in Rücksicht des von £• F. G. an uns. gethanen Ansuchens zu 
thun im Stande sind, bestehet bloss darin, dasselbe an U. H. H. 
die Räthe mit möglichster Beschleunigung gelangen zu lassen. 

Allein auch diese sind in Folge unsrer alten' und wohl her- 
gebrachten Konstitutions- Gesetze verbunden, dieses Begehren 
für den höchsten Gewalt und also für U. G. H. und Oberen zu 
bringen, die alsdann erst in Folge unserer mit unseren Lieben 
Miteidgenossen habenden Verträge, die übrigen 1. Stände der 
Eidgenossenschaft darüber anfragen müssen, und ohne deren 
Einwilligung £, F, Gt in Hochderoselben Ansuchung zu ent- 



der alten Eidgenossenschaft. 327 

sprechen keineswegs in unserer Macht stehet, wenn sich auch 
in Ansehung unserer dermaligen eben nicht erwünschtesten Lage 
keine weitern Hindernisse darböten. 

E. F. G. geruhen also aus allen diesen Umständen zu er- 
sehen, mit wie vielen Schwierigkeiten ein solches '. Begehren 
yerknüpft ist, und dass auch bei so geschwind als möglicher 
Betreibung desselben natürlicher Weise noch eine geraume Zeit 
yerstreichen muss, bis wir uns im Stande befinden, £. F. G. 
eine bestimmte Antwort darüber zu geben und zu ^rtheilen. 

Das ist was wir E. F. G. indessen mit dem Ersuchen zu 
berichten nicht haben wollen anstehen lassen, dass Hoehdie- 
selben mit Anbegehrung dieser Hochdenselben versprochenen 
Hütfstruppen sich ja nicht übereilen , und in hohe Erwägung zu 
ziehen geruhi^n möchten ; tlass dermalen und bis auf erhaltene 
Antwort von übrigen L Ständen wir den Durchmarsch derselben 
unmöglich gestatten können. Wöbet wir noch E. F. G. in Ueher- 
legung zu geben die Freiheit nehmen, ob durch ein solches 
Begebren von Hülfsvölkern die unangenehme Lage vonE. F. G. 
selbst nicht noch misslicher und die^Gemüther Hochderoselben 
Unterthanen noch mehr erbittßrt werden müssten. Doch wir 
entziehen uns billig allen ferneren darüber anzustellenden Be^ 
urtheilungen, und fügen nur npch den eifrigsten unserer Wünsche 
hinzu, dass der Allerhöchste die von E. F. G. bisher genossene 
Ruhe gnädigst wieder herstellen, und unser gemeinsames liebes 
Vaterland in dem edlen Genus« des Friedens bis in die späte- 
sten Zeiten erhalten wolle« 

60. Der kaiserlich königliche Geschäftsträger, Herr 
von Tassara, an die geheimen Räthe in BaseL 

6. Febr. 1791. 

Es hat der Heit Fürst^Bischoff von Basel auf den Fall, dass 
er gegen seine aufrührerischen Unterthanen Gewalt anzuwenden 
genöthigt sein sollte, schon vor einiger Zeit an Se. K. K. Majestät 
eine militärisehe Unterstützung sehr angelegentlich angesucht 
und die allerhöchste Zusicherung feiner Bitte auch erhalten. 



328 AftiMge zur Gescbiebte 

Da es nuQmehro würklich auf die schleunigste Absendung 
der besagten HQlfstruppen von Freyburg aus , . durch Dero Ge- 
bieth nach den Bischöflichen Landen ankommen will; so ge- 
schiehet es auf ausdrücklichen allerhöchsten Befehl , dass ich 
piir hiemit die Ehre gebe, meine Hochgeehrtesten Herren um 
derenselben freyen ungehinderten Durchzug geziemend zu er- 
suchen, in der gänzlichen Ueberredung, dass dagegen um so 
weniger einiger Anstand obwalten werde» als diese Hülfe, nur 
in einer oder höchstens zwey Compagnien besteben dürfte, 
auch hierbey die strengste Mannszucht beobachtet werden solle. 
Gleichwie dann hierüber bey der lobl. Eidgenossschaft mit 
Grunde nicht das geringste Aufsehen erregt werden kann, indem 
Se. K. K. Majestät als Reichsmitstand dem Herren Bischof Ton 
Basel in einem solchen Falle eine schleunige Hülfe leisten, wo 
jeder benachbarte Landesherr bloss aus billiger Rücksicht auf 
Entfernung der Unruhen von seinen eigenen Grenzen hiezu sich 
verpflichtet machen müsse. 

In Erwartung einer bald gefälligen gewährigen Entschliessung 
habe ich u. s. w. 

61; Der geheime Rath zu Basel an diejenigen von Zürich, 
Bern, Luzern und Solpthurn. 7. Febr. 1791. 

Aus inliegender Abschrift des von dem K. K. Herren Resi- 
r denten von Tassara uns eingehändigten Schreibens beliebet Ihr 
Tit. zu ersehen, dass es demselben um de^ ungehinderten 
Durchzug der von Ihro Fürstl. Gnaden dem Herrn BischofTen 
von Basel an Se. K. K. Majestät begehrten Hilfstruppen durch 
unser Gebieth zu thun ist, und ein gleiches Begehren gelangte 
auch von dem Fürst-Bischoff selbsten an uns. 

Wie unangenehm ein solches Ansuchen in unserer gegen- 
wärtigen, ohnediess verdri esslichen Lage für uns sein musste, 
kann Euer Tit. kluger Einsicht unmöglich entgehen ; wir haben 
auch dem Herrn Bischoffen bereits in Antwort ertheilt , dass 
die Entsprechung eines solchen Begehrens von uns, den ge- 
heimen «Bäthen^ picht abhänge^ alles was wir thun ki^nnen. 



der alten Eidgeiiossens^ft. 829 

bestehe bloss darin, dasselbe an unsere gnd. H. die Räthe 
gelangen zu lassen, allein auch diese seyen verbunden, solch 
e^n Begehren für H. gnd. H. und Oberen zu bringen, welche 
alsdann erst die übrigen hohen Stände Lobl. Eidgenossenschaft 
darüber anfragen; Wir haben Ihm ferner in Ueberlegung gegeben, 
ob er durch solch einen Schritt, wenn auch seinem Begehren 
nicht das geringste Hinderniss im Weg stuhnde , seine dermalige 
yerdriessliche Lage picht noch niehr verschlimmeren, anstatt 
erleichteren würde. Das gleiche werden wir ungefähr auch dem 
H« Residenten in Antwort ertheilen, und es wird sich zeigen, 
ob Ihr F. Gnd. , da wir iluien durch unsere Vorstellungen die 
Hoffnung zu einer willfährigen Entsprechung so viel als be- 
nommen haben, noch ferner auf ihrem Begehren bestehen oder 
davon abstrahiren werden. 

Sollten wir uns in dem ersten Fall befinden, so bliebe uns 
nichts mehr anderes übrig, als diese Sache an U. gnd. H. und 
Obern gelangen zu lassen , welchen wir aber die Entsprechung 
nicht anders als abrathen könnten. Und dann wäre auch der 
Fall, dass Euere Qn. H. und Oberen von hier aus darüber 
würden, angefragt werden« 

Indessen aber konnten wir nicht umhin , Euch Tit. in Folge 
der zwischen uns obwaltenden freundeidgenössischen Vertrau- 
lichkeit durch gegenwärtiges, mit dem Ersuchen von dem Vor- 
gegangenen geziemende Anzeige zu machen, dass Ihr über 
diesen Gegenstand Euere klugen Gedanken darüber walten lassen 
und uns selbige sobald als möglich beliebigst mittheilen wollet, 
als warum wir gleichfalls U. g. L. Miteidgenossen, di|B geheimen 
^ Käthe zu (Bern u. s. w.) ersucht haben. 

62. Die geheimen Räthe zu Basel an den Herrn von 

Tassara. 8. Febr. 1791. 

So sehr wir uns. jeweiien an die willfährige Entsprechung 
aller von uns abhängenden Dienstgefälligkeiten gegen Euer 
Hochwohlgebohmen zum schätzbarsten Vergnügen rechnen wer- 
den, so wenig befinden wir uns dermahlen in dem Falle, den 



SBB Beitrige rar Geschichte 

iahin abgeschickte Expressen vorstellen za sollen geglaubt, 
und dieselben dabey ersucht, Dero zum questionierlichen Durch* 
marsch erforderlich seyn sollende Einwilligung in freundnach- 
barlicher und respective HundesgenOssischer Neigung beliebig 
zu beschleunigen, als welchem nach wir diese sammtUche Um-' 
stände U. H. H. anzuzeigen nicht anstehen lassen^ und unser 
an Dieselben beschehenes Ansuchen um die Gestattung des er- 
meldten Durchpasses um so angelegentlicher wiederholen sollen, 
als es gewiss ist, dass wann unsere übelgesinnten Unterthanen 
von der Durchmarschs - Hinderniss etwas vernehmen, und uns 
ohne Unterstützung wissen sollten , sie dadurch nur noch stolzer 
werden, und die vermessentlichsten Thathandlungen unternehmen 
würden. Belieben solchem nach U. H. H. alle diese Umstände 
nach ihrem wahren Verdienst gefällig zu erwägen, so schteei- 
cheln wir uns von Dero einsichtsvoller Denkungsart und denen 
uns stets bezeigten freundnachbarlichen Gesinnungen , dass die- 
selben da zumalen an Beschleunigung und engstem Geheim dieser 
ganzen Verhandlungen alles gelegen ist, uns in dieser dringend- 
sten Verlegenheit ehemöglichst mit einer willfährigen Antwort 
zu erfreuen, und hingegen auch alle erwünschliohe Anlässe an 
Hand geben werden , um U. H. H. unsere immerwährende Be- 
reitwilligkeit und Geflissenheit zu Erweisung all angenehmer 
DfenstgefälHgkeiten werkthätig zu bezeugen. 



64. Die geheimen Bäthe zu Basel an den Bischof von 

Basel. 8. Febr. 1791. 

Euer Fürstlich Gnaden verehrliche Zuschrift vom 7. diess 
ist heutigen Abends gerade zu der Zeit angelangt, als wir in 
einer ausserordentlichen Sitzung versammelt waren. Wir haben 
uns dieselbe desswegen sogleich vorlesen lassen, und selbige 
anbey von solcher Wichtigkeit und das Anliegen E. F. G. 
so dringend gefunden, dass von einer feueren Geheimhaltung 
desselben, so wie solche bisher von uns beobachtet worden 
ist, nun keine Frage mehr sein kann, und wir also nicht umhia 



der alten Eidgenosse&flcbaft. WS 

können, dieses Schreiben auf den morndrigen Tag U. G. Hr 
den Käthen zu Hoohderoselben fernerer Verfügung geziemend 
vorzulegen. 

Wobei wir nicht uinhin können , zu bemerken, daas das 
von E. F. G. bereits unterm 31. Jan. an uns gethane Begehren» 
so durch flochderoselben gestriges wiederholt wird , um so mefai^ 
befremdet, al& wir doch in unserer Beantwortung vom 4. diess 
auf die wir uns nochmals beziehen, bereits zu erwiedern die 
Ehre hatten , dass die Bewilligung einos solchen Ansuchens von 
uns den geheimen Käthen im Geringsten mcht abhänge. Nicht 
wenig bestürzt sind wir aber über die von £^ F. G. unserer an 
Hochdieselben erlassenen Zuschrift vom 28. Septbr. letzthin und 
dem darin enthaltenen Käthe gegebenen Wendung, als ob wir 
E. F. G. bei Kaiser und Keich Kath und Hülfe zu suchen ange^ 
rathen hätten, da doch in den eigentlichen Worten unsers Schrei» 
bens nur von einzuhol^endem Kath, keineswegs aber von Hülfe 
oder militärischer Unterstützung die ^Kede ist, wenn wir sagten: 
»Wir zweifeln, auch nicht, £. F. G. werden in dieser unange- 
nehmen Verlegenheit sich auch des Kaths der näher verbünde** 
ten eidgenössischen Ständen, vorzüglich L. Standes Bern und 
Sotothurn bedienen, und sich zugleich an die Tit. Fürsten 
des heil. Komischen Keichs, mit welchen ein so gutes Vernehmen 
obwaltet, oder auch das deutsche Keieb selbst, wenn der FtU 
dringend werden sollte, wenden.« ^ 

In dieser E. F. G. gan^ unmaassgeblich gegebenen Anwei- 
sung ist nichts von Ihre Majestät dem* Kaiser, und eben so 
wenig von militärischer Hülfe enthalten, d^nn auf diesen Fall 
würden wir ja nicht E. F. G. zuerst an die L. Stände Bern und 
Solothurn zu wenden, angerathen haben; doch wir wollen 
E. F. G. in Hochderoselben dermahligen misslichen Läge nicht 
mit ferneren Weitläufigkeiten behelligen, sondern uns damit 
begnügen , Hochdenenselben in schleuniger Nachricht zu melden, 
dass E. F. G. auf Hochderoselben wiederholtes Ansuchen des 
ungehinderten Durchzugs der anbegehrten Hülfstruppen von 
U. 6. H, den Käthen die weitere Entschliessung vernehmen 
werden. 



SM Beitrftge zar Geschichte 

65. Der geheime Rath von Bern an denjenigen von 

Zürich. 8. Febr. 1791. 

Es hat der geheime Bath 1. St. Basel Euch Tit. bereits 
gelbst angezeigt, dass von Sr. FörstL Gnaden dem F. Bischof 
von Basel, und von dem K. K. Residenten Herrn von Tassara 
bei demselben für den Durchzug der dem Herrn Biscl)of gegen 
Beine unruhige Angehörige zugesagte Kaiserl. Hülfe angesucht 
worden seye, dass aber derselbe gegen dieses Begehren ver- 
schiedenes Bedenken trage. 

Nachdem nun Se. Hochfürstl. Gnaden diese Sache selbst 
angezeigt, und. uns zugleich die stündlich wachsende Gefahr 
des Ausbruches vorgestellt haben, so sind wir in [Folge unserer 
vertraulichen Correspondenz bewogen worden, fuch Tit., so 
wie auch gegen die geheimen Käthe der I. St. Luzern, Frei- 
burg und Solothurn geschiehet, hiervoo die freundeidgenössische 
Bekanntschaft zu geben , und zugleich vorzustellen , ob es nicht 
für die ganze Eidgenossenschaft sehr bedenklich und insbe- 
sondere für die angrenzenden Staaten höchst geflibrlich wäre, 
wann diese drohende Unruhen würklich ausbrechen Nund nicht 
vor einer öfTentlichen Manifestation beigelegt ^werden könnten^ 
und ob es daher nicht unser eigen Interesse sowohl als die 
würklich sehr kritische Lage Sr. Hochfürstl. Gnaden erfordern, 
gemeinschaftlich alles dasjenige so viel an uns vorzukehren, was 
die Anwendung der Mittel, die Sr. Hochfürstl. Gnaden angeboten 
sind, erleichtern, und also diese weit aussehende Angelegenheit 
schon frühe beseitigen kann. 

Ueber diese unsere freundverlrauliche Eröffnung bitten wir 
uns von Euch Tit. die beförderte Mittheilung Euerer Gedanken 
aus, in deren Erwartung wir Euch sammt uns u. s. w. 

66. Der grosse Bath des Standes Basel an den Bischof 

von Basel. 10. Febr. 1791. 

Aus der von E. F. G. unterm 7. diess an unsere geheimen 
Räthe erlassenen Zuschrift ersahen wir das wiederholte Ansuchen 



. der alten Eidgenossenschaft. 38ß 

des ungehinderteo Durchzugs derjenigen Hölfistriippen , . die 
£. F. G. an Ihre E. K. Majestät begehrt ^ und von Allerhöchst* 
denselben erhalten haben. 

Billig verwundern wir uns über die«e £. F. G. unseren Ueben 
und getreuen geheimen Käthen gethane Zumutfaungy da doch 
E. F. G. bereits durch zwei Schreiben vom 4. und 8. diess von 
denenselben verständiget worden sind« dass die Entsprechung 
splch eines Ansuchens keineswegs von ihnen « sondern lediglich 
von uns den Zweyhunderten , als dem höchsten Gewalt , abr 
hange» und dass auch wir in Folge der zwischen uns und 
übrigen 1. helvetischen Ständen, bundesmässig obwaltenden 
freundeidgenössischen Verbrüderung solches niemahlen gestatten 
werden, ohne uns zuvor des wohlmeinenden Käthes derselben 
zu bedienen. In unserer gegenwärtigen bedenklichen Lage aber 
und in Folge des von den ältesten Zeiten her bey uns obwak 
tenden Neutralitäts - Systems , dem wir bisher unser Glück und 
unsere Ruhe, nächst der gnädigen Obsorge des Allerhöchsten 
zu verdanken haben, werden wir uns wohl hüten, diesen bis* 
her uns geleiteten Grundsätzen auf einmahl ganz untreu zu 
werden , und können also nach Anleit derselben nicht umhin» 
E. F. G. zu eröffnen, dass wir in ein solches, Begehren unmög- 
lich einwilligen, mithin den anbegehrten Durchmarsch niemalen 
gestatten werden. 

Dieses ist diejenige Entschliessung, von deren wir heutigen 
Tages den übrigen U. G. L. Miteidgenossen die ungesäumte 
Nachricht in bundesmässiger Vertraulichkeit haben zugehen 
lassen, wobei wir uns äusserst zu befremden nicht umhin 
konnten, dass E. F. G. das Ansuchen von militärischer Assistenz 
an Ihro Majestät den Kaiser nach Anleit des von unseren ge- 
heimen Käthen bereits im Septbr. erhaltenen Käthes gethan zu 
haben behaupten, da wir doch nach Durchlesung dieses Schrei- 
bens unmöglich denjenigen Sinn darinnen finden können, den 
E. F. G. aus dieser wohlmeinenden und unverfänglichen Anwei- 
sung zu ziehen belieben. Wir finden vielmehr, dass nach der 
allervorderst gemachten Voraussetzung, dass von werkthätiger 
Hülfe und freundnachbarlicher Unterstützung keine Frage sek^ 



396 Beiträge zur Geschichte » 

könne , irohl «rmeldt unsere geheime Räthe sich lediglich auf 
zu ertheilenden Rath beschränken^ und in Bezug auf diesen 
allein E. F. G. die 1. Stände Bern und Solothurn» nach diesen 
die T. Fürsten des H. R: Reichs, und wann der Fall dringend 
werden sollte, das deutsche Reich selbst dazu vorschlagen, von 
dem auch, al« mit der inneren Verfassung deutscher Fürsten 
am besten bekannt, natürlicher Weise der beste Rath zu yer- 
hoffen sejn musste ; um so weniger konnten wir vermuthen» 
dass von militärischer Hülfe die Frage sein sollte, da E. F. G. 
nicht unbekannt sein kann, was in eheyorigen Zeiten in fast 
ähnlichen Fällen für Anstände in ganzer 1. Eidgenossenschaft 
diess Orts obgewaltet haben, und das seit dem Herbstmonat 
obgewaltete Stillschweigen hat uns auch in diesen Gedanken 
noch mehr bestärkt. Die wir übrigens uns nie entziehen werden, 
mit anderen U. G. L. £. Friede und Ruhe in unserem gemein- 
samen Vaterland zu unterhalten. t 

Wir wünschen anbey, dass der Allerhöchste alle E. F. G. 
, beunruhigende Vorfälle in Gnaden so abwenden wolle, dass 
dauerhafte Stille und Einigkeit herrschen möge, und empfehlen 
Hochdieselben zum Genuss u. s. w; 

Am nämlichen 10. Febr. wurden nun von Qürgermeister, 
kleinen und grossen Räthen in Basel die zwei Schreiben an 
Kaiser Leopold II. und Ludwig XVI. erlassen, welche bei Ochs^ 
Gesch. von Basel VJII. IIb. ff. nebst den Antworten beider 
Monarchen (Paris 23. Febr. , Wien 27. Febr.) vollständig ab- 
gedruckt sind. Den 13. Febr. entwarf der geheime Rath zu 
Zürich nachstehendes Gutachten zu Händen des dasigen grossen 
Rathes. 



67. Gutachten des geheimen Rathes in Zilnth,* 

10. Febr. 1791. 



i. 



Es hat der geheime Rath des L. Standes Basel durch ein 
letzten Mittwoch eingeloffenes Schreiben eröffnet^ dass sowohl 
von dem Kaiserlichen Residenten als dem Fürst Bisehof zu 



der alten Eidgenossenschaft. 337 

Prantruty das dringende Ansuchen an ihn gelangt seie, dass 
einigen nach den Bischöflichen Landen zu Stillung dor dortigen 
Unruhen bestimmten Kaiserlichen Truppen der Durchzug durch 
die Bottmässigkeit des ). Kantons gestattet werden möchte , wo- 
gegen aber dieser verschiedene aus der Natur dei' Sachen und 
seiner Verbindung mit der Eidgenossenschaft hergenommene Be- 
denken gemachet , und solche den pachwerbenden Stellen in der 
Absicht vorgelegt habe, damit sie von ihrem Ansuchen abzu- 
stehen bewogen würden. 

Meine gnd. H. geheimen Räthe fanden diese Weigerung 
allzusehr mit den bisher unzerbrüchlich befolgten und zu Aus- 
weichung aller Verflechtung der Eidgenössischen Landen wohl 
erschossenen Grundsätzen übereinstimmend, als dass Hochdie- 
selben nicht gern hätten billigen und wünschen sollen, durch 
Bestärkung des dortigen geheimen Rathes, dieses Ansuchen bei 
anfälliger Wiederholung abzulehnen. 

Allein zu nicht geringem Befremden vernichtete eine heute 
Morgen durch einen Expressen überbrachte Zuschrift des ge- 
dachten L. Standes Basel die geschöpfte Hofiiiung, deckte die 
wahre und bedenkliche Lage der Sachen und die darüber 
zwischen dem Fürst-Bischoff und den lobl. Ständen Bern, Basel 
und Solothurn gepflogne Verhandlungen ip ihrem ganzen wahren 
Umfang auf und stellte die Gefahr einer völligen Aufruhr und 
Zerrüttung der Bischöflichen Landen als so dringend und un- 
ausweichlich vor, dass nur allein eine ungesäumte thätliche 
Hilfe dem Ausbruch Inhalt zu. thun im Stande zu seyn scheinet. 
Diese wurde von dem Fürst- Bischoff bei Kaiserlicher Majestät 
begehrt, von Ihro als dem nächstgelegenen Reichs -Mitstand 
zugesichert, und solle solche bereits auf dem Anmarsch be- 
griffen seyn. 

Der Beyfall, welchen die lobl. Stände Bern und Solothurn 
aus nachbarlichem Interesse dieser starken Maassregel zu geben 
scheinen, die Kürze der Zeit, welche den Gebrauch kräftiger 
Vorstellungen, die Correspondenz mit den lobl. Ständen, und 
die Beabredung gemeinsamer Maassregeln unmöglich machte, 
gestattete keinen langen Rathschlag, sondern bewog die Herren 

Hitt. ArcUr. U. 22 



338 Beiträge zur Geschichte 

geheimen Räthe, den Vortrag der eingelangten wichtigen De- 
peschen vor Euch Mn. gn. H. nicht im mindesten zu verschieben, 
jedach selbigem ihr unmaassgebliches Gutachten beizufügen, in 
der Ueberzeugung , dass Hochdieselben solches den obigen 
dringenden und aus dem Zusammenhang des ganzen Geschäfts 
herfliessenden Rücksichten angemessen finden dürften. 

Es wird dessnahen Euch Mn. gn. Herren in aller Geziemen- 
heit angetragen, der von dem 1. Stande Basel anverlangten (wann 
schon bis zur Entwicklung der Sachen fruchtlos scheinenden) 
Communicatiob der ganzen Depeschen an die löbL Eidgenössi- 
schen Stände den Fortgang zu lassen und ihnen zu eröfinen : 

»Der hiesige Stand sey jederzeit zwar eingedenk des hisher 
von der Eidgenossenschaft unzerbrücblich befolgten, und zur 
Richtschnur angenommenen Grundsatzes, bei Annäherung frem- 
der Truppen die strengste Neutralität zu beobachten, die Un- 
verletzlichkeit ihrer Grenzen zum Hauptaugenmerk zu machen 
und solche von keiner fremden Macht unter irgend einem Ver- 
wand betreten zu lassen , oder Ihro den Durchpass ihrer Völker 
zu gestatten; man hätte folglich sehr gewünscht, das gethane 
Ansuchen von der Hand weisen zu können. Allein da der gegen- 
wärtige Fall von den bisherigen gänzlich verschieden und von 
eigner Natur seye, da die dem Fürst-Bischof zugedachte Kaiser- 
liche Hülfe nur die deutschen Reichslande betreffe, zum Nach- 
theil keines Dritten gereiche, und einig auf die Beibehaltung oder 
Herstellung der inneren Ruhe in den Bischöflichen Landen ab- 
ziele, so glaube man für unser Ort, dass es mit der in den 
gegenwärtigen. Zeiten erforderlichen Klugheit, und mit der schul- 
digen Rücksicht auf die Entfernung bedenklicher Beispiele von 
den eidgenössischen Landen übereinstimme, wenn man dem 
1. Stande Basel den erbetenen gemein eidgenössischen Rath er- 
theile, dass er unter den genauesten Vorsichten, und unter 
Beschränkung auf die von dem Kaiserlichen Residenten geäusserte 
Zahl der Mannschaft von einer oder höchstens zweyen Com- 
pagnies, auch mit Beobachtung der strengsten Eile , den Durch- 
pass durch seine Bottmässigkeit gestatten möchte.a 

Inzwischen müsste dem 1. Stand Basel von diesem der Mit- 



der alten Eidgenossenschaft. 339 

eidgenossenschaft gemachten Antrag geziemende Anzeige ge* 
geben , auch dem geheimen Ratii des 1. Stands Bern , mit Be- 
ziehung auf des Standes Schreiben y die Gründe eröffnet werden, 
warum man nach der von dem I. Stand Basel erhaltenen gründ- 
licheren Vorstellung der Sachen , von der Ihnen sub 9. h. mit- 
getheilten Gesinnung abzugehen und hingegen seinen unterm 
8. h. geäusserten Gedanken beizutretten bewogen worden seye, 
in der getrosten Zuversicht , dass aus diesem Schritt keine Wei- 
terung erfolgen werde. 

Diese unmassgeblichen Gedanken werde Euch M. gn. H. 
zu gut findender Verfügung mit schuldiger Ehrerbietung hinter« 
bracht. 



68. Schreiben des eidgenossischen Vororts an sämmtliche 

Stände. 14. Febr. 1791. 

Durch einen gestrigen Tages angelangten Expressen habän 
wir vomi 1. Stand Basel die ausführliche Anzeige erhalten von 
der bedenklichen Lage, in welche or sowohl von dem Fürst zu 
Basel, als dem Kaiserl. Herrn Besidenten durch derselben 
wiederholtes Ansuchen gesetzt wurde , dass einigen Kaiserlichen 
Truppen der Durchzug durch des Standet Bottmässigkeit nach 
den Bisdiüflichen Landen gestattet werden möchte, um dem 
drohenden Ausbruch gefährlicher Unruhen zuvor zu kommen, 
alles nach Inhalt derjenigen weitläufigen Depesche, welche wir 
Euch Tit. in abschriftlicher IBeilage mittheilen , auch Euch Tit. 
von dem 1. Stande Basel selbst mitgetheilt worden ist, und auf 
die wir uns zu Gewinnung der Zeit lediglich beziehen. 

Wir sind zwar jederzeit eingedenk des bisher von der Eid- 
genossenschaft unzerbrüchlich befolgten und zur Richtschnur 
angenommenen Grundsatzes, bei Annäherung fremder Truppen 
die strengste Neutralität zu beobachten, die Unverletzlichkeit 
ihrer Grenzen zum Hauptaugenmerk zu machen und solche von 
keiner fremden Macht unter irgend einem Votwand betretten 
zu lassen, oder ihren Völkern denDurchpass zu gestatten* Wir 



3iO Beiträge lar Geschichte 

hätten folglich sehnlich gewünscht , däss die von dem 1. Stand 
Basel zu Abwendung dieses Durchzugs gemachten kräftigen 
Vorstellungen gewurkt hätten , können auch die Hoffnung, dass 
vielleicht solcher noch abgehebt werden möchte, nicht gänzlich 
au%eben. Sollte aber selbiger nicht mehr zu hintertreiben und 
die Nothwendigkeit y solchen zu gestatten, durch die Lage der 
Sachen in den Bischöflichen Landen noch dringender werden, 
so können wir in Erwägung, dass dieser Fall von den bisherigen 
gänzlich verschieden und von eigner Natur seye, dass die dem 
Fürst'Bischof als deutschem Reichsstand zugedachte Kaiserliche 
Unterstützung nur die deutschen Reichslande betreffe, zum Nach- 
theil keines Dritten gereiche und einig auf die Beybehaltung 
oder Herstellung der inneren Ruhe in diesen gedachten Landen 
abziele, für unser Ort auch Hand dazu bieten, und glauben, 
dass es mit der in den gegenwärtigen Zeiten erforderlichen 
Klugheit, und mit der schuldigen Rücksicht auf die Entfernung 
bedenklicher Beispiele von den eidgenössischen Landen über- 
einstimme, wann dem 1. Stand Basel in gemeinsamem Namen 
der eidgenössische Rath und die erbethene Anleitung dahin er- 
theilt werde, dass er unter den genauesten in dergleichen 
Fällen üblichen Vorsichten, deren Veranstaltung seiner Klug- 
heit zu überlassen sind, mit Beschränkung auf die von dem 
Kaiserl. Herren Residenten geäusserte Zahl der Mannschaft, 
hauptsächlich aber gegen die bestimmt zu verlangende Erklä- 
rung, dass diese Truppen einig und allein zur Erhaltung der 
inneren Ruhe und Ordnung in den Bischöflichen Landen dienen 
sollen, den Durchpass dieser Truppen durch seine Bottmässig- 
keit bewilligen möchte, wobei diesem 1. Stand obliegen wird, 
seiner Zeit dem französischen Hof die freundnachbarliche An^ 
zeige von diesem Schritt, sammt dessen Motiven und den dabey 
gebrauchten Cautelen zu geben. Inzwischen sind wir. versichert, 
dass Ihr Tit. nebst uns bereit seyn werdet, dem I. Stand Basel 
das bundesmässige getreue Aufsriien auf alle Vorfallenheiten zu 
widmen. In Erwartung Euerer klugen Gedanken , die wir uns 
befbrderlich ausbitten, empfehlen wir uns sämmtlich u. s. w. 



der alten Eidgenossenschaft. 341 

69. Schultheiss und Räthe von Bern an den grossen 

Rath zu Basel. 13. Febr. 1791. 

Aus Euerem per expressum uns übersandten Schreiben yom 
10. d. M. und dessen verschiedenen Beilagen , haben wir die 
Verlegenheit vemommen, in welcher Ihr Tit. Euch durch den 
sowohl von dem K. K. Herren Residenten, als aber von Sr. 
flochfiirstl. Gnaden dem Herren Bischof von Basel anbegehrten 
Durchmarsch durch euere Bottmässigkeit einicher dem letzteren 
zu Hilf geschickten kaiserlichen Truppen befindet. 

Nicht weniger als Ihr Tit. selbsten müssen wir dieses Ge- 
schäft in allen Absichten, eUß äusserst wichtig ansehen, aber 
diese besondere Wichtigkeit der Sache bewegt uns auch. Euch 
Tit. in freundeidgenössischer Vertraulichkeit vorzustellen, wie 
wesentlich es in denen gegenwärtigen Zeitumständen für die 
ganze Eidgenossenschaft überhaupt, und ftir die angränzenden 
lobl. Stände, insbesondere , seyn müsse, dem wirklichen Aus- 
bruch gefährlicher und weit aussehender Unruhen in einem an 
die eidgenössischen Lande angränzenden Staat bei Zeiten 
vorzubiegen , und ob es nicht rathsam und nothwendig seye, 
alle diejenigen Maassregeln , welche auf diesen heilsamen End- 
zweck abzielen, viel eher zu begünstigen, als aber zu er- 
schweren. 

Wir unserseits glaubten, dass der anbegehrte Durchzug 
einiger von einem Reichsland in das andere marschiren sollender 
weniger Compagnien, um so weniger «inigen begründeten Be- 
denklichkeiten unterworfen sein könne, da solcher keinen ande- 
ren Gegenstand hat, als Ruhe und Ordnung in einem benach- 
barten Staat beizubehalten, und auch der Person des Fürsten 
Selbsten die nöthige Sicherheit zu verschaffen. 

Euch unseren geliebten Eidgenossen können wir diesem nach 
nicht bergen, dass wir in Beherzigung der bedenklichen Um- 
stände , in denen der Herr Bischof von Basel sich dermalen 
befindet, unserseits nicht das wenigste Bedenken getragen 
hätten, zu diesem anbegehrten Durchmarsch einzuwilligen, und 
zwar um so weniger, als yriv dieses , als das wenigste beschwer- 



842 Beiträge zur Geschichte 

liehe Mittel für eine lobl. Eidgenossenschaft ansehen , dortiger 
Enden die Ruhe wieder herzustellen. 

Wir müssen auch billig besorgen, dass der von Euch Tit. 
wirklich gethane Schritt, da Ihr Euch hierüber an Seine Königl. 
Majestät in Frankreich zuschriftlich gewendet, und auch dem 
Herrn d'Affry davon Eröffnung gethan, sowohl Eueren lobl. 
Stand Selbsten, als aber die ganze lobl. Eidgenossenschaft in 
eine so unapgenehme , als verdrüssliche Lage versetzen könnte. 

Wir können aber von denen in diesem Schreiben enthalte- 
nen Beweggründen um so weniger urtheilen, da uns diese 
Schreiben von Euch nicht mitgetheilt worden sind. 

Dieses ist nun was wir Euch Tit. über diese allerdings 
wichtige Angelegenheit in Antwort auf bemeldt euere Zuschrift 
so freundschaftlich als freimüthig zu eröffnen nicht ermangeln 
wollen. Mit Euch Tit. aber vereinigeq wir unsere Wünsche, 
dass der Allerhöchste alle Gefallen von unserem gemeinsamen 
werthen Vaterland abwenden und zu diesem Ende uns sämmt- 
lich in seinen allmächtigen Schutz aufnehmen wolle u. s. w. 

Noch sollen wir Euch Tit. zu vermelden nicht ermangeln, 
dass wir auf das Begehren des Herren Bischofs von Basel mit 
1. Stand Solothurn eine Gesandtschaft nach Pruntrut abgesandt 
haben , um mit und nebst denen Herren Gesandten dieses lobl. 
Standes Sr. Hochfürstlichen Gnaden mit freundschaftlichem Ratb 
an die Hand zu gehen. 

Auf Zürichs Antrag ging nun vom 19. bis 22. Febr. von 
Seite sämmtlicher eidgenössischef Stände ftir Basel die Ermäch- 
tigung ein, dem kaiserlichen Gesuche rüclsichtlich des Durch- 
marsches, unter den nöthigen Yorsichtsmaassregeln zu ent- 
sprechen. Lediglich Appenzell Innerrhoden hatte folgender- 
massen geantwortet: 

70. Der Landrath von Appenzell Innerrhoden an Bürger- 
meister und Rath von Zürich. 22. Febr. 1791. 

Die schleunige Mittbeilung der weitläufigen Depeschen, 
welche ein lobl. Stand Basel an Euch Tit. in Rücksicht des voi^ 



der alten Eidgenossenschaft. 343 

dem Fürst-Bischof von Basel sowohl , als K. K. Residenten von 
Ta^sara begehrten Durchzugs einiger K. K. Truppen durch des 
Standes Basel Bothmässigkeit nach den bischöflichen Landen« 
dem drohenden Ausbruch eines dortigen gefährlichen Yolksauf- 
ruhrs zuvorzukommen/ eingeschickt hat , sollen wir Euch Tit. 
schuldigst verdanken. In dieser für die Eidgenossenschaft sehr 
kritischen Lage wollen wir beineben unverholen halten , dass 
wir gewünscht hätten , die ganze Sache möchte nicht so lange 
sämmtlichen lobl. Ständen verborgen geblieben sein , wollen 
auch aus vielen wichtigen Gründen unsers Orts keineswegs ge- 
statten , dass fremde Truppen über eidgenössische Gräozen unter 
was für immer Vorwänden ziehen mögen, und sollte aber, wie 
das allgemeine Gerücht gehti), der Durchmarsch dreier Com- 
pagnien schon geschehen sein, glauben wir, dass künftighin 
gegen alle ^eitern Einmärsche K. K. Truppen sich zu verwahren 
sei, indem wir der Meinung sind, dass, wie bisher, gemein- 
same Eidgenossen unter dem göttlichen Beistand die innere 
Ruhe noch immer ohne Zuzug äusserer Mächte zu erhalten im 
Stande wären, wozu wir unsere bundesmässige erforderliche 
Pflichten zu erfüllen uns jederweilen angelegen sein lassen 
werden; wie wir uns denn in Erwartung, dass dieses wichtige 
Geschäft mit möglichster Behutsamkeit unter Vorwissen und 
Willen sämmtlicher eidgenössischer Stände weiters behandelt 
werde, dem göttlichen Machtschutze empfehlen. 

Nachdem nun Zürich Basel von der eidgenössischen Zustim- 
mung zum Durchmarsche Kenntniss gegeben hatte, antwortete 
das letztere folgendermassen : 

71. Der Rath zu Basel an denjenigen von Zürich. 

25. März 1791. 

Vergebens suchen wir Ausdrücke, die Rührungen des Dankes 
zu äusseren, den wir Euch Tit. für Euere unverdrossene warme 



^) Das Gerücht war voreilig. D^ Durchmarsch fand erst den 
18. März statt. 



SM [Beiträge zur Geschichte der alten Eidgenossenschaft. 

Theilnahme an dem flir uns höchst unangenehmen Vorfall wegen 
dem begehrten Truppen -Durchmarsch in das Pruntrutische Ge- 
biet schuldig sind. 

' Nicht nur habt Ihr Tit. unsere hierüber gemachten Vorstel- 
lungen beherziget, und den durch unseren fürgeliebten Mitrath 
Herrn Rathsherr Christ , Euch mitgetheilten Erläuterungen ge- 
neigtes Gehör gegönnt , und zugleich demselben die ausgezeich- 
neteste Liebe, Freundschaft und Achtung erwiesen, sondern auch 
durch Alle Euere Handlungen gezeigt, dass wahre Vaterlands- 
liebe Euere angelegenste Sorge und unser von jeher in Euch 
gesetztes Vertrauen bestens gegründet seyen. 

Nicht vermögend zu bescheinen , wie viel unser Inwendiges 
empfindet, werden wir uns immer bestreben, durch das ver- 
traulichste Betragen Euerer Tit. schätzbarsten Zuneigung nie- 
mals verlustig zu werden, und in diesen Gesinnungen setzen 
wir auch jetzt nicht den mindesten Verzug zu berichten, dass 
wir nunmehr dieses Geschäft in der Lage finden, wo eine all- 
gemeine Schlussnahme vor sich gehen kann, und in Folge Euerer 
Tit. Zuschrift in nnbezweifelter Zuversicht auf gemein Eidge- 
nössisch getreues Aufsehen , und benöthigten Falls thätliche Hilfe 
haben wir dem gemeinsamen Gutbefinden nachgegeben, und 
wollen den verlangten Truppen ^Durchmarsch nicht länger hin- 
deren , wie des mehreren aus den hier beiliegenden Abschriften 
der an Se. Majestät den Kaiser erlassenen Antwort und den an 
des französischen Herren Ambassadoren Excellenz und den 
Herren Generalen d'Affrj ertheilten Nachrichten zu ersehen. In- 
dessen aber, damit wann es die Noth erheischt, wir die eil- 
fertigste Unterstützung gemessen können, wolle es Euch belieben 
Repräsentanten zu ernennen, und die zwey Orte, die Ihr Tit. 
am schicklichsen dazu erachten werdet, dessen unverweilt zu 
berichten, damit sie auf erstes Begehren sich in Bereitschaft 
finden. 



LlTGMTIi m 1841. 



Als FortsetzaDfi; 



za 



GottUeh Emanuel von Hallers 
Bibliothek' der Schweizergeschichte. 



Vorwort. 

7 
« 

In der Vorrede zur Literatur von 1840 bemerkten wir, Niclaas 
Friedrich von Mülinen, der Stifter der altera Schweizerischen gesehichts- 
forschendea Gesellschaft, habe zuerst die Fortsetzung der Hallerschen 
Schweizerbibliothek in Anregung gebracht, seither vernahmen wir in- 
dess, dass damit früher schon ein literarischer Verein in Bern umge- 
gangen sei , der aus folgenden Männern bestand : Gymnasiarcha Wagner, 
Job. Wyttenbach (in und liach der Helvetischen Periode Tüchtiges 
leistend) , Professor Kuhn (später Helvetischer Senator) , Anton Tillier, 
der ältere, Dr. Alb. Rengger (der nachherige Minister des Innern), 
Buchdrucker Hortin (1798 in einem Gefechte der Berner gegen die 
Franzosen stark verwundet) und der noch lebende, viel verdiente 
eidsgenössi^che Archivar Carl Wild. Bereits 1791 und 1792 seien drei 
Hefte Recensionen als Vorarbeit, herausgegeben worden , und die Sache 
hätte ihren Fortgang gehabt , würden nicht bald darauf BerafearbeiteB 
diese Bibliographen von ihrem rühmlichen Vorhaben abgehalten haben. 

Vielen Dank wissen wir den Recensenten unserer Arbeit für ihre 
wohlwollenden Beurtheilungen , und wir glauben, uns noch einige Be- 
merkungen über die Weise erlauben zu dürfen, auf welche wir bei der 
Fortsetzung von Hallers Schweizerbibliothek weiter zu verfahren ge^ 
denken. In dieselbe gehört, nach unserer Ansicht, Alles, was im 
engern oder weitem Sinne in die Geschichte oder Landeskunde ein- 
schlägt , sei es von Einheimischen oder Ausländern geschrieben. Dass, 
wenn man nicht unvollständig sein will, mehr als eine anscheinend 
oder wirklich geringfftgige Schrift verzeichnet werden muss, ist ein- 
leuchtend, denn nach Vollständigkeit strebte anch der Begründer der 
Schweizerbibliothek. — Wie glücklich war Hauer ! Sein Werk schrieb 
er in einer Zeit, in welcher jenes herrliche Aufblühen der prosaischen 
wie der poetischen Literatur sich auch in unserm Vaterlande Bahn ge- 
brochen hatte, wozu sein Vater» mit Recht der Grosse genannt, mächtig 
mitgewirkt, und in der, ungeachtet die Presse noch sehr überwacht war, 
manch' freies Wort nicht nur geschriebea, sondern gedruckt werden 
durfte , was jedoch stets mit Würde geschah. Daher kdmmt ea. 



348 Literatur. 

dass er in seiner Arbeit nie Schriften aufzeichnen masste , die anzu- 
führen uns vor dem Deutschen Pablicom mit Scham erfüllt y noch mehr 
aber vor kommenden Geschlechtem, die erstaunen werden, dass die 
Presse einst so entfesselt war, und dass erbärmliche Papierverderber 
auf die Entsittlichung des Volkes planmässig hinsteuerten. Non si male 
nunc et olim sie erlt. 

Der Kürze haben wir uns auch diessmal beflissen , und unsere Be- 
merkungen über die Schriften, wo 'uns solche nöthig schienen, stets 
von dem Titel derselben durch einen — unterschieden. Mffge ans 
weiterhin das Zeugniss der Humanität ertheilt werden können , dann ist 
die Ermahnung, mit welcher einer der edelsten Deutschen, Schleier- 
macher, von .uns schied, das aXtj^svsiv ev aycutfj nie zu vergessen, 
an uns nicht verloren gegang^i. 

Zürich, den 17. December 1843. 

Gerold Meyer von Knonau. 



I. Karten, Pläne» Panoramen. 

291 '). Carte routiöre de la Suisse. Gomposee et dessin^e 
par H. BaufflanQ k Neuchätel. Suisse. 1841. Jolio. — Da der 
Verfasser dieser Karte auf derselben 24 kleine Ansichten von 
Hauptorten der Schweiz ff., 24 Medaillons mit Schweizercostumen, 
überdiess noch mancherlei statistische Notizen gab, so konnte 
die Karte selbst nur in einem kleinen Maasstabe ausgeführt 
werden. Die Schweiz erscheint als ein beinahe bergloses Land, 
denn bloss einzelne Bergstöcke auf der Bernerisch- Wallisischen 
und auf der Wallisisch-Piemontesischen Grenze sind angezeichnet, 
in Bünden ein einziger; ebenso flüchtig ist das Uebrige. 

%91t. Höhenkarte der Schweiz. Nach trigonometrischen 
Bestimmungen von Weis, Osterwald, Buchwalder, Eschmann, 
Berchtold, und nach barometrischen Beobachtungen von Saussure, 



^) Da in einigen Jahren es nicht überflüssig sein dürfte, über die bis auf 
jenen ZSeitpnAt angezeigten Scbriften ein Begister, das jedenfalls - auf wenige 
iSeiten msanunengedrängt werden müsste, sa verfertigen, so sind fortlaufende 
MoBunem zwedcmässiger. 



Literatur, 351 

la vall^e de Cbamouoi; du Grand * St. -Beraarä et du Mont* 
Rose. Par Adolphe Joanoe. Paris et Leipsig, Jules Reaouard 
et Comp. 1841. XII. 635 Pag. 8. — Wie John Murray den Eng* 
ländem in seinem Hand Book for Travellers in Switzerland« so 
giebt Ad. Joanne in seinem Itinöraire den Franzosen eine recht 
brave Arbeit in die Hände. Der Verfasser ist mit der neuesten 
Sehweizerliteratur vertraut » hat von 1834 bis 1840 unser Vater- 
land jährlich bereist» so dass er , so weit diess einem Ausländer 
möglich ist, aich die Befähigung erworben hat, mit Gründlich- 
keit über dasselbe zu sprechen. * Joanne folgt im Plane des 
Buches seinem Vorbilde Murray und bemerkt sehr richtig, dass 
die alphabetische Behandlung des Stoffes es beinahe unmöglich 
mache, ein anschauliches Bild eines Landes zu verschaffen. 
Dem Werke sind eine (ziemlich mittelmässige) Karte, auf Tuch 
gedruckt, der die Kellerische zum Grunde liegt, femer zwei 
Gebirgszeichnungen (die Berneralpen von Bern ,aus und die 
Montblanckette vom Mont Brevent}, so wie ein Blättchen mit 
den 22 Cantonswappen beigegeben. 

801. Manuel du voyageur en Soisse. Nouvelle Edition 
revue, coordonn^e, mise en ordre et augment^e de 300 articies 
nouveaux par Richard. Suivi du guide complet dans le TyroJ. 
Pröc^d^ d'un voeabulaire des diff^repts dialectes de la Suisse 
allemande. Paris, Maison. 1841. XV et XXXL 591 Pag. 8. -^ 
Mit Ausnahme der letzten 105 Seiten handelt das Buch ganz von 
der Schweiz. Uebrigens ist es ein gewöhnlicher Guide, dem 
jedoch nachgerühmt werden darf, dass er von groben Fehlern 
ziemlich frei ist. Als Zugabe erhält der Tourist eine Karte der 
Schweiz (ein Nachstich der Kellerischen, dessen Name zwar ge- 
nannt wird], ein Kärtchen vom Thuner- undBrienzersee, 18 grössere 
und kleinere Ansichten von Wasserfällen , Brücken n. s. f., 2 Ab- 
bildungen von Gasthöfen und 16 sehr idealisirte weibliche Co« 
stumes in Medaillon. 

BO% Lettres d'une famille suisse. Lausanne, Marc Ducloux. 
1841. 1 Vol. IIL 318 Pag. 2 Vol. 326 Pag. 8. — Das erste Bänd- 
chen handelt von den Cantonen Waat, Freiburg, Bern, Aargau 
und Zürich; das zweite von dem Zürchersee, den Cantonen 



S52 Literatur. 

« 

Sehwyi , Uli , Luzern , ünterwalden , Bern , Freiburg und Waat. 
Eingekleidet in eine Reise junger Leute, unter der Leitung 
eines unterrichteten Führers, enthält dieses, yomämlich ftr die 
Jugend berechnete Buch Beschreibungen der merkwürdigsten 
Orte, mit geschichtlichen und biographischen Notizen. Ueberall 
wird man gewahr, dass die Darstellung auf Selbstanschauuog 
beruht. Acht Lithographien und eine ebenfalls lithographirte 
Karte der Schweiz, im Formate der Kellerischen Schulkarte, 
schmücken das Buch, welches von Fräulein Ghavannes (s. ••••) 
Terfasst ist. 

SOS. Erinnerungen einer Pilgerfahrt durch die Schweiz. 
Nach dem Französ. des Louis Veuillot. Augs|)urg, Kollmann. 
1841. XXXII. 435 S. gr. 12. — »Mit andern Reisen nach der 
Schweiz hat diese keine Aehnlichkeit. Der Verfasser war ein 
übelberathenes und darum auch sehr verzogenes Kind des jungen 
Frankreichs und zog einen neuen Menschen an, d. h. hatte er 
vorher wenig oder nichts geglaubt, so glaubte er nun Alles ; 
das Thörichtste war ihm jetzt das Liebste, so dass der Ceber- 
setz^ , oder vielmehr Bearbeiter seiner x> Pölerinages a den all- 
zuhastigen Sturmschritt desselben häufig gemindert haben mag. 
Nur in Ünterwalden, Schwyz und Uri und da, wo die Refor- 
mation mit ihren Reichthämern und Verflihrungen nicht wurzeln 
konnte, erkennt er die allen Eidsgenossen. a 

504. Der Rheinstrom und seine Anwohner. Aus bibli- 
schem Gesichtskreise verglichen, zu Beschaunng, Erinnerung 
und Erbauung für Jedermann, von J. St. Reck, Pfarrer zu Neu- 
wied. Neuwied, C. W. Lichtfers. 1840 *). VIL 190 S.S. — 
Geographisches, historisches, biblisches, nichts einlässliches, 
wohl gemeint, aber von wenig Bedeutung. 

505. Recueil de vues prises sur la route de Basle ä Bienne 
par Tancien 6v6ch6. Grav^es ä Taquatinte d'aprös les dessins 
de Winterlin et L« Bourcard. Accompagn6es d'un texte expli- 
eatif par Auguste Quiquerez. Basle, Schreiber et Walz (S. a.) 



^) Ausser dieser Schrift haben ivir noch 49 andere ans dem Jahre 4d40 
üBchaiiholen, die uns erst in neuester Zeit bekannt geworden sind. 



Literatur. 333 

FoUa. — 32 Blätter. 36 S. Text und eine lithographirte Karte 
in Polio. 

S06. Ansichten sämmtlicher Burgen, Schlösser und Ruinen 
der Schweiz, nach der Natur gezeichnet von Joh. Friedr. Wagner, 
mit erläuterndem Text. Bern, Verlag der lithographischen 
Anstalt von J. F. Wagner. 1840 bis ?• — Der Text, theils aus ge- 
druckten Quellen, theils aus handschriftlichen Mittheilungen 
gezogen, liefert in bündiger Kürze das wichtigste aus der Ge- 
schichte jeder einzelnen Burg. Das erste Heft erzählt uns auf 

10 Seiten die Schicksale der Unterwaldenschen Burgen, das 
zweite auf 11 Seiten diejenigen der Baseischen u. s. f. Die zwölf 
ersten Hefte liefern 120 Ansichten von Burgen ; davon gehören 
32 dem Canton Bern, 18 dem C. Basel, 12 dem C. Freihurg, 

11 dem C. Solothurn, 11 dem Aargau, 8 dem Thurgau, 6 Unter'- 
walden, 6 dem C. Neuenburg, 5 dem C. St. Gallen, 4 dem 
C. Schaffhausen, 4 der Waat und 3 Uri an. 

SOV. Vollständiges Adressbuch der Schweiz. 1. Abthei- 
Inng, enthaltend: die Cantone St. Gallen, Appenzell, Thurgau, 
Schafihausen, Glarus^ Graubündeo und die Stadt Constanz. 
St. Gallen , Scheitlin und ZoUikofer. 1841. 133 S. 8. — Am 
Schlüsse dieses ein Ragionenverzeichniss enthaltenden Büchleins 
ist ein Namen- und Sachregister. 

808. Populationistik (s. SO.) , auch unter dem Titel : 
Handbuch der Populationistik oder der Völkei;- und Menschen- 
kunde nach statistischen Erhebnissen von Dr. Christoph Ber- 
nottUi , ordentlichem Professor der industriellen Wissenschaften 
an der Universität zu Basel. Zweite Hälfte. Ulm, Stettin. 1841. 
XV. 323 bis 612 S. gr. 8. — In diesem durch grosse Sachkennt- 
niss und fielen Scharfsinn sich auszeichnenden Werke widmet 
der Verfasser die 22 letzten Seiten ausschliesslich der BevöU 
kerungskunde der Schweiz. 

Die Cantone. 

Zürich. 

809. Neuies Ortsiexikon des Cantons Zürich, oder alpha- 
betisches Verzeichniss aller Ortschaften, Höfe und einzelnen 

Hilf. Archiv. U. 23 



8S4 

Wohnhluser, die besondere Namen ftQiren, mit Angabe der 
Gemeinde 9 zu welcher sie gehören, ihrer Lage u. s.f. und ver« 
schiedenen statistischen Notieen. Von F. Vogel, Sacretair. 
Zweite, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Zürich, Oreil, 
Ffissli und Comp. 184.1. (IL) 326S. gr. 8. — Wie der Titel be- 
sagt, ist dieses Buch nomenclatorischer Natur. Bei jedem Be- 
zirke findet man angegeben, in wie viele Wahlkreise er zerfalle, 
wie viele Mitglieder er in den Grossen Rath zu ernennen habe, 
sowie die Namen der Kirch - , politischen und Civägemeinden, 
und diejenigen der Schulgenossenschaften. Bei den i^irchge- 
meinden werden sämmtliche dazu gehörige grössere und kleinere 
Ortschaften, die Seelen- und Häuserzahl u.s. f. angef&brt. In 
die Notizen über die Lage der Ortschaften hat sich manch' Irriges 
eingeschlichen. Werthlos sind die Angaben über die Boden- 
fläche, da dieselben einerseits dem sehr unzuverlässigen Grund- 
cataster, den die Helvetische Regierung anordnete, enthoben 
sind, und anderseits seit 40 Jahren in der Bebauung des Landes 
ausserordentliche Veränderungen stattgefunden haben. 

SlO. Memorabilia Tigurina oder Chronik der Denkwür- 
digkeiten der Stadt und Landschaft Zürich. Von Friedrich 
Vogel, Secretair des Baudepartements. Zürich, Selbstverlag« 
1841. VL 784. 4. — . Wir möchten dieses mit eisernem Fleisse 
zusammengestellte Buch weniger eine Chronik als ein Reper- 
torium über das, was sich von 1820 bis 1840 im Ganton Zöricfa 
zutrug, nennen. Nur weniges ist vergessen, in frühere Decen* 
nien oder Jahrhunderte hinauf steigt der Verfasser hingegen 
höchst selten, lieber die Thätigkeit der Behörden in legislato- 
rischer und administrativer Beziehung, über Naturereignisse, 
Gesellschaften aller Art, Bauten u. s. f. wird ausführlich, nament- 
lich was die letztem anbetrifft, man möchte sagen, fast mit 
Mikrologie berichtet. 

BU» Guide du voyageur dans la ville et les environs de 
Zürich. Zürich, H. Trachsler. 1841. 70 Pag. gr. 12. — Mit 24 An- 
sichten, in Kupfer gestochen. Neues bringt zwar dieser Weg- 
wdser nicht, allein er lässt sich angenehm lesen uoiL reicht 
fiir Solche, die ein bloss allgemein gehaltenes Bild fordern, aus. 



Literatur. 355 

Bern. 

Bl.% Im 32. Bande der Biblioihöque universelle (s. S5*) 
von S. 116*- 172 > 359—899: Excursions et s^jour de M. Agassiz 
•ur ia mer de glace du Lauteraar et du Finsteraar, en soci6t6 
de plusieurs naturalistes , par E. Desor. — > Der zweite Artikel 
enthält Angaben über die Thierchen auf dem rotben Schnee, 
von Dr. Vogt, einige Bemerkungen über den Firnschnee, von 
Desor, eine Notiz über die Torflager in den Umgebungen des 
Grimselspitals , von A. G. Nicolet u. s« f. 

M3» Im 36. Bande des obigen Werkes S. 112^165: L'ascen- 
sioii de la Jungfrau, effectuöe le 28 Aoüt ISjpI , par M. M. Agassiz, 
Forbes^ Du Chatelier et Desor, pr^c^d^e du röcit de leur tra- 
vers^e de la mer de glace , du Grimsel ä Yiesch en Valais, par 
E. Desor. — Die Ersteiger hatten auf der Mörelalp übernachtet, 
von wo sie um 4^2 ^^ Morgens nach dem Gipfel der Jungfrau 
aufbrachen, den sie Abends um 4 Uhr erreichten, nachdem, 
um die oberste Spitze erklimmen zu können, ungefähr 800 Stufen 
in das Eis eingehauen worden waren. Noch am gleichen Abend 
stiegen sie über den Aletscbgletscher in das Th^l hinab. Die 
Schilderung ist ungemein lebendig, vielleicht nur zu sehr auf 
Effect berechnet. 

^ S14L. Guckkasten: Herausgegeben von H. von Arx und 
andern in Bern. 4. — Der erste Jahrgang schloss mit dem 
96. August 1841, der zweite begann mit dem 2. September gleichen 
Jahres, mithin erschienen in diesem Jahre 62 Nummern. 

81S. Description du Can.ton d'Uri in dem nouveau messager 
suisse pour Fannie 1841. Genöve, P. A. Bonnant. 4.. von S. 35 
bis 40. mit einer lithographirten Karte des Cantons und zwei 
historischen Bildern. — Die Schilderung kann dem Publikum, 
für welches der Calender berechnet ist, genügen. 

S14I. Description du Ganton de Schwyz, in dem Jahr- 
gang 18M des genannten Calenders von S. 40 bis 58, gleichfalls 
mit einer Karte des Cantons, einem htstoriscben Bilde und einer 



356 Literiatur. 

Ansicht der Schwanau. — Diese Arbeit verdient den Vorzug yor 
der obigen. 

SIV. Eremus sacra. Die heilige Wüste. Zur Erinnerung 
an Einsiedeln fiir Gebildete. Von P. Gall Morel, Bibliothekar 
und Archivar des Stifts Einsiedeln. Einsiedeln, Gebr. Carl und 
Nikolaus Benziger. 1840. (30 S.) qu. Fol. (mit 4 litb. Kupfern]. — 
Der Verfasser, als trefflicher Urkundenkenner bekannt, erweist 
sich in dieser Sammlung, die eilf Gesänge enthält, als ein mit 
tiefem GefQhle ausgestatteter Dichter, der in seine gedanken- 
reichen Dichtungen nicht nur viel Historisches zu legen versteht, 
sondern auch die Sprache ganz in seiner Gewalt hat. Eine 
Beschreibung des Klosters, sowie Urtheile von Ausländem über 
Einsiedeln bilden den Schluss. 

ÜnterwaMen, 

818. Schlussbericht an die Tit. Actionairs über die Tiefer- 
legung des Lungerersees im Canton Unterwaiden ob dem Wald, 
und Dankschreiben von dem wohlweisen Gemeinderath in Lungern 
an alle Beförderer dieses Unternehmens. Luzern , Gebr. Räber. 
1841. 19 S. 8. — Das Unternehmen wurde durch Actien, jede 
zu 40 Franken , zu Stande gebracht. Ihre Zahl belief sich auf 
429, von welchen, zufolge des Berichtes, nur 563/^ zurückbe- 
zahlt werden musslen, die Uebrigen hingegen, nach dem Willen 
der Actionairs, an die ärmsten Mitglieder der Seegesellschaft 
verschenkt, fQr den Unterhalt der Wasserbauten , für die Armen 
und Kranken der Gemeinde, auch für die Schule verwendet 
wurden. Auf dem Seelande waren bis im August 1841 bereits 
26 Gebäude (daiiinter ein kleines Wohnhaus) aufgeführt worden; 
auch belief sich der Bruttoertrag der Ernte im Jahre 1840 auf 
545172 Franken. 

Basel. 

319. Der Canton Basel, historisch, geographisch, sta- 
tistisch geschildert. Beschreibung seiner Lage, natürlichen Be- 
schaffenheit, seiner Bewohner, politischen und kirchlichen 
Verhältnisse und Ortschaften. Ein Hand- und Hausbuch für 
Cantonsbürger und Beisende, von L. A. Burckhardt. Erste 
Hälfte: Basel-Stadttheil. St. Gallen und Bern, Huber und Comp. 



Literatpr. 357 

18&1..X. aOOS. 8. (oder der eilfle Tbeil der von Gerold Meyer 
von Knonau beraasgegebenen bistorisoh-geographiscb- statisti- 
schen Gemälde der Scbweiz). ^ Das vorliegende Buch gehört 
zu den besten dieses Sammelwerkes, und wenn auch dem kleinen 
Canton Basel ein unverbältnissmässig grosser Raum gewidmet 
wurde 9 so folgt man dem Verfasser Überall gerne, da er nicht 
nur mit Fleiss, sondern auch mit feinem Geschmacke und lobens- 
wertber Gründlichkeit uns seine Heimath in allen Beziehungen 
lichtvoll darstellt. 

SISO. Erinnerungen an das Jugendfest in Basel, welches 
den 5. und 6. Heumonats 1841 gefeiert wurde. Im Auftrage der 
Jugendfest -Commission bearbeitet von Chr. Münch, Dr. Basel, 
J. G. Scbabelitz. (0. J.) VItl. 86S. 8. — Hit einem Titelkupfer, 
zwei Ansichten des Spielplatzes und einem Spielplan. Als Ein- 
leitung einige Worte über die Jugendfeste im Allgemeinen, dann 
Beschreibung des Festes, die gehaltenen Reden und zum 
Schlüsse einige Gedichte. 

Appenzell, 

Sn. Appenzellisches Monatsblatt (s. tSIf.]. 1841. (V.) 
196 S. 8. — Es bringt uns unter anderm zwei werthvoUe sta- 
tistische Aufsätze über die Feuersbrünste im Canton Appenzell 
seit der Landestheilung und über den Kirchenbau in Trogen 
von 1779 bis 1782. 

St OaUen. 

S99» Beschreibung des Cantons St. Gallen. Ein Leitfaden 
für den Unterricht in hohem Primär- und Realschulen. Von 
J. J. Bernet. St. Gallen, Scheitlin und ZoUikofer. 1841. 47 S. 
8. Mit einem Kärtchen der Cantone St. Gallen und Appenzell 
(s. V.). — Das Büchlein ist höchst instructiv und klar, auch 
wusste der Verfasser, ungeachtet der Kürze seines Werkchens, 
Trockenheit stets zu vermeiden. 

Tesain. 

B98» Das Tessinische Thal Maggia und seine Verzwei- 
gungen. Ein Beitrag zur geographischen Kenntniss des Schweizer- 
landes. Von Oberlehrer Hardmeyer. 8 S. 4. Mit einem Kärt- 
chen des Thaies, — in dem Programm der Zürcherischen Cantons- 



358 Literatur. 

schule zur Eröffnung des neuen, mit dem 99. April IMl begin- 
nenden Schuljahres. Zfirich, Friedrich Schultheas. 18U. «- 
Ein grOndlicher, doch wenig lebendig geschriebener Aufiiatz. 
S. SS9« S41. S«ft. SM« 

Rechenschaftsberichte. 

SS4. Bericht Ober die Verhandlungen des Grosaen Rathes 
des Standes Zfirich im Jahre 18U). 18U. 10 S. k. 

SM. Zehnter Rechenschaftsbericht des Regierungsrathes 
an den Grossen Rath des Standes Zürich über das Jahr 18M. 
Zürich, Orell, Füssli und Comp. l»i. VIIL 153 8. 4. - Aus 
demselben vernehmen wir, dass der gegenwärtige Staatsarchiyar 
über alle Urkunden der ehemaligen KlOster des Cantons Zürich, 
von dem ältesten Document eines jeden bis auf 1351^ einen 
Localindex anfertigte , der den Vortbeil darbietet , dass nun in 
wenig Minuten nachgewiesen werden kann, wo jeder. Ort über^ 
haupt vorkömmt, wann er zum ersten Male erscheint, und wie 
er in den frühesten Zeiten geschrieben wurde. 

S96. Zehnter Rechenschaftsbericht dea Obergeriditea an 
den Grossen Rath des Standes Zürich über das Jahr 1840. ZQrieb, 
J. J. Ulrich. 1841. 31 S. 4. 

. BVt» Bericht des Regierungsrathes der Republik Bern an 
den Grossen Rath über die Staatsverwaltung im Jahre 1840. 
Bern , C. Stämpfli. 1841. VI. 247 S. gr. 8. — Mit 13 Tabellen. 
Der Bericht umfasst nebst den Verrichtungen dea Regierungs- 
rathes auch diejenigen des Obergerichtes. Am ausfiihrlichsten 
ist er über das Sanitäts-, Schul-, Strassen-, Kirchen-, Armen- 
und Gemeiodswesen , sowie über die Strafanstalten. 

B9H* Als Anhang zum Staats-Kalender des Cantons Luzem 
ftir das Jahr 1841, Luzem, A. Petermann. 8, kömmt der Staats- 
verwaltungsbericht des Jahres 1839. 128 S. — Davon nimtiil der 
Bericht über die Verrichtungen des Kleinen Rathes 89 Seiten, 
die Darstellung der Wirksamkeit der gerichtlichen Behörden 
37 Seiten ein. Am ausführlichsten ist der Abschnitt über das 
Erziebungswesen. 

999* S30. Compte rendu de Tadmioistration du conseil 



Literatur. 359 

4'Mftt pettdant VMn6e 18S8. 50 fag. 8. — Cömpte rendu de 
radminUtration du ponseil d'6tat pendant l'ann^e 1839. Fribourg 
en Suisse, Joseph «Louis Piller. SOS. 8. — Sie zerfallen beide 
in folgende Hauptabschnitte : 1] Affaires diplomatiqnes et poli* 
tiquesy 2) Instruction publique , 3) Justice^ 4) Interieur, 5)MiIi- 
taire, 6) Finances^ 7) Police; diese wieder infiinfzigund einige 
Unterabtheilnngen. Beigegeben ist eine tabellarische Uebersicht 
über die Verhandlungen der Gerichte , dem Berichte von 1839 
eine Tabelle über die in dem genannten Jahre von derRlauen- 
senehe befallenen Thiere. 

MBt,. Siebenter Rechenschaftsbericht des Kleinen Rathes 
an die gesetzgebende Behörde des Gantons Solothurn. Rech- 
nungsjahr 18^/40- Solothurn, Amiet - Lutiger. 18&1. 200 S. 8. 
Mit 3 Tabellen. -^ Dieser Bericht handelt auf eine sehr aus- 
führliche Weise von dem Erziehungswesen > und ist überhaupt 
reich an statistischen Angaben. 

Sft9# Siebenter Verwaltungsbericht des Kleinen Rathes an 
den Grossen Rath des Cantons Basel*Stadttheil über das Jahr 1840. 
100 S* 8. *- Mit k Beilagen« Die Finanzangelegenheiten , das £r- 
ziefaungs**) Militair- und Bauwesen sind sehr einlässlich besprochen. 

SS8* Amtsbericht des Kleinen Rathes vom Canton St. Gallen 
über das Jahr 1840. Erstattet im Juni 1841. St. Gallen, 1841. — 
Mit 12 Tabellen. Seine Reichhaltigkeit beweisen schon die 
141 Titel, unter welchen die Verrichtungen der verschiedenen 
Behörden aufgezählt sind. Diesem Bierichte muss , wie den 
frühem, unbefangene Darstellung nachgerühmt werden. 

SS4« Rechenschaftsbericht des Kleinen Rathes an den 
Grossen Rath des Cantons Aargau pro 1839. Aarau , obrigkeit- 
liche Buchdruckerei. 1841. 191 S. und 57 S. Beilagen. — Er be- 
spricht sehr ausführlich das Schul- und Erziehungs-, Finanz-, 
Armen-, Militair- und Sanitätswesen , ergeht sich aber hin und 
wieder in zu grossem Detail. 

SSV« Rechenschaftsbericht des Kleinen Rathes des Gantons 
Thurgau an den Grossen Rath über die Staatsverwaltung 1840* 
95 S. 8i — Er enthält unter anderm einen umfasseikden Bericht 
über das Klosterverwaltungswesen. 



S80 Literatur. 

SB6. Conto -Reso del conriglio di stato della rq[»ibblioa 
e cantone del Ticino per ramministrazione dello stato dal 
1 Aprile al 31 Dicembre 18M). Locamo^ Tipografia del Ver- 
bano. 46 Pag. 4. — Diesem an mancherlei statistischen. Notizen 
reichen Berichte sind 3 Tabellen beigegeben. 

SSV. Compte rendu par le conseil d'ötat du Canton de 
Vaud sur son administration pendant Tannöe comptable dös le 
1 Janvier au 31 Decembre 1840. 156 Pag. gr. 8. — Die Einthei- 
lung ist dieselbe wie in dem Berichte von 1839. 

SS8. Compte rendu de Tadministration du conseil d'ötat 
pendant Tann^e 1840. Par M. Rieu, premier Syndic. Prösentö 
au conseil reprösentatif le 30 Döcembre 1840. Genöre, Pelletier. 
1841. 91 Pag. gr. 8. — Unter 62 Titeln sind die verscbiedenrai 
Verwaitungsgegenstände besprochen « und wir freuen uns» den 
Lesern unserer Bücherschau melden zu können» dass im Jahre 1840 
in den Genferarchiven ungefähr 4000 auf die alten Lehen be- 
zügliche Urkunden inventarisirt find eine grosse Zahl anderer 
aus dem 12. bis 16. Jahriiundert , die sich meistens auf Feudal- 
lasten beziehen und deren^Inhalt bis anhin grösstentheils unbe- 
kannt war 9 chronologisch geordnet und besser aufl>ewahrt 
worden sind. 

in. Geschichte. 

1. Mterthümer. 

SS8. Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in 
Zürich. Erster Band. Zürich , Meyer und Zeller. 1841. 4. .— 
Die Einleitung (VIII S.) enthält eine kurze Geschichte der Ge- 
sellschaft und das Mitgliederverzeichniss; der Band selbst fol- 
gende höchst interessante Abhandlungen : 1) Die Keltischen Grab- 
hügel im Burghölzli , bei Zürich , und die Gräber auf der Forch, 
S. 1—8. 2) Die Römischen Gebäude bei Kloten. S. 9--^26. 
3) Ausgrabungen auf dem UeUiberg, auf dem Lindenhof in 
Zürich , auf dem Entibüchel , beim Balgrist. Graböffnungen zu 
Russikon» beim Kloster Dänikon, bei Würenlos, Bonstetten» 
Altstetten, Nänikon, Thalweil und Birmensdorf. Die ältesten 



Literatur. 361 

Waffen von Stein und £rz. S. 27—39. &) Der Grossmfinster in 
Zfirich. I. Geschichte. S. 1—12. 5) IL Architectur. S. 13—26. 
6) IIL Der Kreuzgang^ S. 27—34. 7) Die ältesten Münzen von 
Zürich (s. jra».) ^ S. 8) Joh. Hadloub*s Gedichte, TL SOS. 
9) Description des tombeanx de Bei -Air prös Cheseaux sur 
Lausanne (et quelques mots sur les antiqüitös du Canton de 
Vaud). 18 Pag. — Die Abhandlungen Nr. 1 bis 3 und 5 sind von 
dem Vorstande der Gesellschaft^ Ferdinand Keller » V. D. M. ; 
Nr. 4 und 6 von Salomon Vögelin , Dr. Theol. und Kirchenrath ; 
Nr. 7 von Dr. Meyer - Ochsner ; Nr. 8 gab Dr. und Professor 
Ludwig EttmüUer heraus , und Nr. 9 rührt von Friedrich Trojon 
her. Dem Bande sind 38, grösstentheils lithographirte Tafeln ^ 
in Quart beigegeben , welche sich auf Keltische» Bömische und 
kirchliche AUerthümer, sowie auf Münzen beziehen , und hin 
and wieder finden sich im Texte recht saubere Holzschnitte. 
S. 



2. Diplomatische fVerke und Chroniken^). 

840. Recueil diplomatique du canton de Fribourg. Fri* 
bourg en Suisse» J. L. Piller. Volume premier. 1839. XII. 
179 Pag. Volume second. 18M). X. 181 Pag. Volume troisiöme. 
18Ü.1. VUL 184 Pag. 8. — Der gelehrte Herausgeber, Staats- 
fcanzler Roman Werrp in Freiburg , bemerkt in der Vorrede» 
dass es ihm am zweckmässigsten geschienen habe, die Frei-, 
burgischeh Urkunden in 3 Classen einzutheilen, nämlich erstens, 
in die Urkunden , die sich vorzüglich auf Freiburg als Municipal- 
und Hauptstadt des Landes beziehen , zweitens in diejenigen, 
welche die verschiedenen Erwerbungen anlangen , die im Laufe 
der Zeit durch Krieg, Kauf oder auf andere Weise an die Stadt 
kamen und mit ihrem ursprünglichen Gebiete verbunden wurden, 
und drittens in die Docuinente , die auf die alten Klöster und 
die religiösen Corporationen des Cantons Bezug haben. — Der 
erste Band dieses Freiburgischen Diplomatars enthält 64 Ur- 
kunden und reicht von 1177 bis 1298, der zweite liefert 67 Ur- 



1) Chronikeii haben wir diesenial keine anmieigen. 



an Literatur, 

künden ans ilen Jahren laiN^ bia 1337 , und der dritte 75 ana 
der Zeit von 1338 bia 1363 , sämmtlich der oben enrftnten 
ersten Classe angehörend. Unter diesen Urkunden befinden aich 
10 Kaiaerbriefe , einer Yon Friedrich IL , aieben Yon Rudolf Ton 
Habsburg, einer yon Heinrich VIL und einer von Karl IV* Die 
älteste Deutsche Urkunde ist aus dem Jahre ISBS, die älteste 
Romanische aus dem Jahre 1293. Nur wenige obiger 906 Per- 
gamens sind firfiher schon gedruckt worden, und dieses Urkunden- 
buch ist um so werthvoller, als es neben diplomatischer Ge* 
nauigkeit auch durch gefUligen Druck sich auszeichnet. 

3. Allgemeine Geschichte. 
Schweif, überhaupt. 

S41* Geschichte und Beschreibung der Schweiz und Tyrola 
von Ph. Yon Golbery» Gorrespond. des Institutes. Auf dem 
Französ. Mit 92 Kupfern und 1 Karte. Stuttgart, Schweizer- 
hart. IBM. XL 6&8 S. gr. 8. — Die Geschichte der Schweiz 
nimmt den Raum von S. i bis 46& ein, die Beschreibung der- 
selben mit gerade fOO S. Dass die letztere sehr rhapsodisch 
sein muss, ist einleuchtend, und auch die romantisch darge- 
stellte Geschichte , die bis in den Anfang der 183Qer Jahre reicht, 
enthält begreiflicherweise keine neuen Forschungen , wohl aber 
bringt sie uns viele Irrthümer in Facten« wie in der Recht- 
schreibung von Orts- und Personennamen. Die Abbildungen 
fallen gut in die Augen , die Karte Hingegen ist werthlos. 

SM* Histoire des Suisses , d'apr^s J. de Muller , Zschokke 
etc., suivi d'un Pröcis de Thistoire de Bavi^re d'aprös les 
meilleurs auteurs, par Aug. Savagner, professeur en TUniver- 
sit6. Paris, 184^1. 2 VoL 8. — Gesehen haben wir dieses Buch 
nicht; allein wir möchten fragen, zu was nützt diese neue 
Schweizerhistorie, seit die Franzosen die Geschichte unseres 
Vaterlandes in der klassischen Uebersetzung der Werke eines 
Müller, Glutz und Hottinger lesen , und die Geschichte der drei 
letzten Jahrhunderte ihnen in ihrer Muttersprache von Meister- 
hand erschlossen werden wird, auch die elegante Welt sich in 
Zschokke's Buche Unterhaltung verschaffen kann? Unerklärlich 



Uterainr. 36» 

M, dass «in Abrisf der Baieriseben Geschiebte mit derjenigen 
der Schweiz verbundeB wurde. 

B4LB* Wirtembergisebe Geschichte tob Christoph Friedrieh 
Stalin 9 Bibliothekar an der k. Öffentlichen Bibliothek und Auf- 
seher der k. Münz-» Kunst* und AltertfaOmersammlang in Stutt- 
gart, Professor y Mitglied des k. statistisch - topographischen 
Bureaus und Wappencensor. Erster Theii. Schwaben und 
Sfidfranken von der Urzeit bis 1060. Stuttgart und Tübingen» 
J. G. Cotta. ISfrl. VII. 632 S. gr. 8. -* Die streng kritische Be- 
handlung und lichtvolle Anordnung dieses Werkes sichert ihm 
einen ausgezeichneten Rang in der geschichtlichen Literatur. 
Der vielseitig gebildete und gelelurte Verfasser legt die genaueste 
Kenntniss der Reichsverbältnisse an den Tag, tritt nirgends 
auch nur mit der mindesten Anmaassung auf ^ und dass sein 
Buch fttr uns Schweizer Alemannischen Stammes eine reiche 
Fundgrube sei » ist beinahe überflüssig zu bemerken. 

S44. Les Waldstetten, Uri, Schwyz, Unterwaiden , con- 
sid^röes dans leurs rdations avec Fempire germanique et la 
maison de Habsbourg. Par J. J. Hisely. Pour servir de suppig 
ment ä l'ouvrage intitulö : Essai surrorigine» etc. in der zweiten 
Lieferung des zweiten Bandes der M^moires et doeumeas publifo 
par la soci^tö d*histoire de la Siiisse romande. Lausanne, 
Marc Ducloux. ISil. Pag. 2S9**421. gr. 8. — Die vielbesprochene 
Frage, ob die Waldstätte von unvordenklichen Zeiten her reichs-* 
frei gewesen , oder ob die Oesterreichische Herrschaft angeerbte 
Rechte in denselben besessen habe , wird von dem Verfasser 
mit Hülfe der Urkunden, weiche er sorgfältig und frei von ein« 
seitiger Auslegung benutzt, weiter verfolgt und er will beweisen, 
dass die Wahrheit auch hier in, der Mitte liege. 

BM* Geschichte des Hauses Habsburg, von dem Fürsten 
E. M. Lichnowsky. Fünfter Theil. Vom Regierungsantritt Herzog 
Albrecht' des Vierten bis zum Tode König Albrecht des Zweiten. 
Mit drei Kupfertafeln. Wien, Schaumburg und Comp. IS^l. 328. 
GCGXCVI S. gr. 8. — Er umfasst den Zeitraum von 1385 bis 143» 
und enthält in den Beilagen 4486 Excerpte aus Urkunden, mit 
steter Verw^ung auf die Archive oder diplomatischen Werke, 



9M Litoratnr. 

in welchen dieselben sich finden. Ungeachtet der Verfasser 
mehr das Innere Oesterreichs, als seine Beziehungen nach Aussen 
schildert 9 darf dieses Werk in unserer Uebersicht nicht fehlen. 
Die Darstellung ist belejit , die ultramontanische Tendenz - hin- 
gegen schwächt manchmal den Eindruck. 

S46* Die Burgundischen Kriege. Neujahrs-Blatt der Bemi- 
schen Jugend gewidmet fUr das Jahr 184^1. Bern, Huber und 
Comp« : Körber. 1841. 26 S. 4. — In diesem Neujahrsblatte wer- 
den die Ereignisse von der Schlacht bei Grandson an bis zu 
Carls Tod dargestellt. 

S4V. Im Bilderkalender flir 1841 (s. m^) wird von Seite 15 
bis 22 der Schwabenkrieg erzählt und durch vier Bilder ver- 
anschaulicht. 

848. Histoire de la Gonf6dfgration Suisse> par Jean de 
Muller 9 Robert Gloutz-BIozheim et J. J. Hottinger» traduite de 
Tallemand avec des notes nouveiles et continü^e jusqu'a nos 
jours par MM. Charles Monnard et Louis VuUiemin. Paris, 
Tb. Bällimore; Gendve, Ab. Cherbuliez et Comp. 1841. Tome 
onziöme. XXIV. 439 P^g. Tome douziöme« 657 Pag. gr. 8. — 
Der eilfte Band umfasst die Periode von 1517 bis 1555, der 
zwölfte diejenige von 1556 bis 1648. Jener zerfällt in zwei 
Bücher und in folgende 9 Capitel : Das Romanische Helvetien 
und die Fürsten Savoyens , 1517 bis 1530 ; die Reform im Roma- 
nischen Helvetien, 1525 bis 1532; die Reform in Genf, 1532 bis 
1535; der Genferkrieg, 1535 und 1536; Eroberung und Reform 
des Waatlandes, 1536; die Eidsgenossen nach der Religions- 
änderung, 1536 bis 1545 ; die Eidsgenossen als Yertbeidiger des 
Europäischen Gleichgewichtes , 1545 bis 1555 ; Calvin , 1554 und 
1555; die Flüchtlinge aus Italien, 1542 bis 1555; der zweite 
Band , gleichfalls in zwei Bücher und in nachstehende 11 Capitel : 
Reaction des Katholicismus , 1556 bis 1570; Religionskrieg in 
Frankreich, 1567 bis 1576; Borromeo, 1570 bis 1585; die heilige 
Ligue, 1577 bis 1588; die letzten Kämpfe zwischen der Reform 
und der Ligue, und die Sitten am Ende des sechszehnten Jahr- 
hunderts, 1587 bis 1600; die Eidsgenossen während der Regie- 
rung Heinrich IV., 1600 bis 1610; vom Tode Heinrich lY. bis 



Literatur. 385 

zum dreissigjährigen Kriege , 1610 bis 1618 ; die Kaiserlichen und 
die Spanier in Granbünden, 1620 bis 1622; die Eidsgendssen- 
Schaft während des zweiten Zeitraumes des dreissigjährigen 
Krieges, 1622 bis 1631; dreissigjähriger Krieg, dritte Periode, 
16S1 bis 16S7; dreissigjähriger Krieg, Schluss, und Sitten in der 
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, 1637 bis 16&8. Eine acht 
patriotische, eines Müllers würdige Zuschrift an die Eidsgenossen, 
die ein edler Deutscher, Kortüm, treffend einen historischen 
Toast nannte , eröffnet das Werk Yulliemins , und über den Geist 
und Gehalt dieses Geschichtsbuches, das in der Bibliothek 
keines auf Bildung Ansprüche machenden Schweizers fehlen 
sollte, lassen wir gerne den eben angeführten Gelehrten sprechen : 
DLieibe des Vaterlandes und der gesetzlichen« Freiheit, warmes 
Gefühl für Sittlichkeit, Recht und gesellschaftliche Ordnung, von 
keiner Unduldsamkeit begleiteter Glaube an die Fortschritte und 
Segnungen der Reformation, Gabe, in das Innere vergangener 
Zeiten hineinzublicken und die äussere Gestaltung stückweise wie 
im Ganzen prüfend zu mustern, redlicher Fleiss im Aufsuchen 
des sehr zerstreuten , vielfach in Archiven, selbst des Auslandes, 
niedergelegten Stoffes, einfache, nur bisweilen «twas rhetori- 
sirende Darstellungweise — , diese Eigenschaften treten vor- 
nämlich als die Lichtseite des Verfassers hervor. Dagegen hat 
er, scheint es, nicht immer glücklich die Gliederung oder Orga-* 
nisation seines Buches bewerkstelligt, manche Begebenheiten in 
annalistischer, von ihm keineswegs ursprünglich gewählter Form 

. hervorgehoben, und wiederum unterbrochen, wie z. B, der 
Artikel Calvin beweist , endlich zu häuüg Sentenzen , oft patrio- 
tischen Inhaltes, und Urtheile eingeflochten, ohne dass dazu 

, immer die NothWendigkeit der Personen und Verhältnisse, wie 
etwa bei Tacitus und Thukjdides diess veranlasste.« 

S49. Die Thaten und Sitten der Eidsgenossen erzählt ftir 
die vaterländische Jugend in Schule und Haus von Melchior 
Schuler. Dritter Band. Geschichte des XVII. Jahrhunderts 
bis zum Schluss des Toggenburgerkrieges. Zürich, Fr. Schult-» 
hess. 1841. XIV. 676 S. 8. — Von Seite 1—19& handelt das Buch 
von der allgemeinen , von da an bis ans Ende von der Orts- 



886 Literalar. 

(••cliiclife» laefsl yon den Gantonen, dann TOn den gemeineB 
Hemchaften und endlich Ton den zugewandten Orten. Der 
Bauern* und der Toggenburgerkrieg aind ziemlich einlässlich 
beaprochen, aehr auafflhrlich die Geachicbte der Cantone Zürich 
und Bern, sowie die Bündena; über diejenigen derObrigen 
Orte eilt der Verfasser oft zu schnell weg. Der vateriftndiache 
Geiat» welcher uns durchweg entgegentritt , die bündige Ein- 
fachheit, die zweckmAssige Anordnung und die stete Beleuch- 
tung der Culturgeschichte machen das Buch gleich empfehlena* 
werth. 

SSO« In Schreiber's Taschenbach (s. M.) für 1841. S. 988 
bis SU : OfBcieller Bericht über die päpstliche Nuntiatur in der 
Schweiz. Vom Jahre 161S. — Die erste Hälfte dieses merkwür- 
digen Actenstückes wurde unter ••• angezeigt» die gegenwärtige 
zweite HälAe enthält den grossem Theil des Berichtes, nämlich 
die Abschnitte : IL Von den Tagsatzungen. III. Von den Pässen 
der Schweiz« IV. Von den Graubflndnern. V. Von den Walii- 
sem. VI. Verhaltungsmaassregeln für den Nuntius in geistlichen 
Dingen. VII. Verhaltungsmaasregeln fifar denselben in zeitüchen 
Angelegenheiten. 

Ml» Im 36. Bande der Bibliothöque universelle (s. SS») 
8. 239-^965: Origine et d^yeloppements successifs du gonyer- 
nement reprösentatif en Suisse. — Professor Cherbuliez (der 
Verfasser dieses Aufsatzes) bespricht darin sehr unbefangen die 
Zustände ror dem Jahre 1798. 

Mü. In dem zweiten Theile von Jobann Caspar Lavater'a 
ausgewählten Schriften» herausgegeben von Johann Caspar 
Orelii. Zürich, Fr. Schulthess. 1841. 12. findet sich von Seite 38» 
bis 384 Lavaters berühmtes Wort eines freien Schweizers an 
die grosse Nation sammt den dazu gehörigen Beilagen. 

MS« Nnchtrag zur Freimaurerei und ihrem Einfluss in der 
Schweiz y von dem nämlichen Verfasser. SchaShausen, Hurter. 
18bt. 47 S. gr. 8. r- Das von Leidenschaft nicht frei zu sprechende 
Büchlein hat Carl Ludwig von Haller zum Verfasser und zer- 
flUlt in 14 Abschnitte. Einer ist überschrieben: Innerer Zustand 
der Freimaurerei» leeres Geschwätz, Zwiespalt und Untreue, 



JLileratar* 881 

trotz der gepriesenen Weislteit, Eintraclit tt«d Bnidisrtreiie; eia 
anderer : Die höheren freimaurerischen Grade sind grttsstentheils 
eine GeMpfrelierei u. s« f. 

M(4. Die providentielle Bestimmung der Schweiz /wie sie 
durch die Erfahrung eines halben Jahrtausends » und ganz be- 
aonders durch die neuesten Ereignisse in Evidenz gesetzt worden 
tat. Dargestellt von Emanuel Fellenberg in Hofwyl. ISfrl. — 
Der Verfasser 9 welcher in einem unausgesetzt verfolgten Lebens* 
werke das Beispiel jener Kraft und Ausdauer giebt, die er 
dem ganzen Vaterlande anräth, er^ welcher die Schweiz in 
den verschiedensten Lagen > ja am Rande des Unterganges ge- 
sehen, hat dennoch das Vertrauen in ihre Lebenskraft nicht 
verloren. 

SM» Die Schweizerische Eidsgenossenschaft seit dem 
Jahre 1830. Eine Stimme aus Graubünden. Ghur, Otto. SfcS. 
8. <— Diese in den letzten Märztagen d^s Jahres 18U geschriebene 
Bf ochüre bespricht zuerst die inneren Zustände der Eidsgenossen- 
achaft seit 1890^ dann die Gestaltung der Verhältnisse zum Aus* 
lande und endlich die dermalige Lage der Schweiz. Das Bfich- 
lein ist sehrv ruhig geschrieben und schildert mit Offenheit 
mancherlei Gebrechen. 

SM. Abschied der auf den 15. März 181^1 einberufenen 
ausserordentlichen eidsgenössischen Tagsatzung bis zu ihrer am 
64 April 18fcl erfolgten Vertagung. 113 S. Folio. -- Er bezieht 
sieh auf die Angelegenheiten des Gantona Aargau und zwar 
1) auf dasjenige^ was seit der am 10. Januar 18i>l durch die Regie* 
rung dieses Standes an andere Stände ergangenen Mahnung bis 
zum Zusammentritte der Tagsatzuog geschah ; 2) auf die Ver- 
handlungen der letztern, bis sie zu einem Beschlüsse über jene 
Angelegenheit gelangte; femer enthält er 3) eine Uebersicht der 
an die oberste BundesbehGrde gerichteten Adressen, und 4] Er» 
örterungen über das Benehmen des Vorortes bei Anlass der 
Aargauischen Ereignisse , insbesondere in Hinsicht auf die Stel- 
lung der eidsgen(^ssisehen Behörden zu den in den Ganton 
Aargau eingerückten Truppen. Unter den Beilagen befindet sieb 
a) ein Bericht des Vororts an die Tagsatzung ; b) eine Zuschrift 



968 Literalar. 

der Aarfauiteben Klöftter; c) die Aufbebiuig der Aargaoischen 
Kldster. Eine Denkschrift (der Aargauischen Regierung) an die 
eidsgenOssischen Stände. Aarau , H, R» Sauerländer^ Ittä« 
157 S. 4. ; und d) Commissionalberlcht an die TagsaUung. und 
Minderheitsantrag. 

MV. Abschied der ordentlichen eidsgenOssischen Tag- 
satzung des Jahres 1841 bis zu ihrer am 8. Herbstmonat desselben 
Jahres erfolgten Vertagung. 224 S. und 33 Reilagen. Folio. — 
Sein hauptsächlichster Inhalt ist folgender: Von S. 2 bis 73 .die 
Verhandlongen der obersten Bundesbehörde über die eids- 
genOssischen Hilitairangelegenheiten. Hierauf beziehen sich 
auch 13 Beilagen. — Von. S. 81 bis 104 die Verhandlungen über 
die Revision des Bundesverlrages der 22 Cantone der Schweiz 
vom 7. August 1815 und in den Beilagen der Bericht an. die 
eidsgenOssischen Stände, erstattet von der am 10. August 1840 
durch eine Conferenz von Standesabgeordneten zum Zwecke der 
Revision der Artikel IX und X des Bundesvertrages nieder^ 
gesetzten Commission. — Von S. 105 bis 110 die Verhandlungen 
über die Gewährleistung der revidirten Staatsverfassung des 
Gantons Aargau. — Von S. 111 bis 120 die Verhandlungen der 
Tagsatzung über die Klöster im Aargäu, Thurgau und Tessin. 
Unter den Beilagen erscheinen : 1) Diejenigen über die Angelegen- 
heiten des Gantons Aargau; 2) zwei Kreisschreiben der Aar« 
gauischen Regierung vom 28. Mai und ^/^^ Juli 1841 an die 
eidsgenOssischen Stände und den Vorort; 3) /die Aarganischen 
Klöster und ihre Ankläger. Eine Denkschrift an alle Eidsgenossen 
und an alle Freunde der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Schaff- 
hausen» Hurter. 1841. 154 S. und XLI S. Beilagen; 4) Gommis- 
sionalbericbt an die Tagsatzung vom 25. August 1841 über die 
Angelegenheit der Aargauischen Klöster; 5—8) erstes» zweites 
und drittes Minderheitsgutachten» bezüglich auf die wiederher- 
zustellenden Klöster» und Minoritätsmeinung des Schnltheissen 
Neuhaus als Präsidenten der Gommission; 9) eine Vorstellung 
der Thurgauischen Stifte und Klöster an die Tagsatzung» und 
10) ein Nachtrag zu der vorhergehenden» sowie eine Beleuch- 
tung der von der Thurgauischen Gesandtschaft in den Jdiren 1838 



Literatur. 369 

vM t8M eingelegten Noten. — Von S. 122 bis 127 die Yerband- 
longen ülier die Angelegenheiten des Cdntons Tessin, in welchem 
im Juli IW^l neue Unruhen ausgebrochen waren. — • Endlich von 
S. 144 bis IM diejenigen der obersten Bundesbehörde über das 
Zollwesen. 

ASS. Abscbi^d der ordentlichen eidsgenössischen Tag- 
Satzung des Jahres 1841 , seit dem am 25. Weinmonat erfolgten 
Wiederntsammentritt derselben bis zu ihrer am 3. Winter- 
monat 1841 stattgehabten abermah'gen Vertagung. 38 S. und 
2 Beilagen. Folio. — Er bezieht sich grössteptfaeils auf die 
Angelegenheiten des Cantons Aargau. Eine der Beilagen ent- 
hält eine vom 27. September 1841 datirte Bittschrift der Aar- 
gauisefaen Klöster an die sämmtKchen eidsgenössischen Stände 
und an die Tagsatzung. 

Die Gantone. 

Zürich, 

SIW. Abschiedsworte an meine theuren Cantonsmitbtirger 
▼on Ludwig Meyer von Knonau, alt Staatsrath. Zurichte Meyer 
und Zeller. 1841. 16 S. gr. 8. r— Von de'n verschiedensten Seiten 
wurde dieser Gruss eines der hochherzigsten Eidsgenossen will- 
kommen geheissen, und einsichtige Männer- sprachen öffentlich 
aüsy jeder Burger des, Gantons Zürich sollte dieses Yermächt- 
niss seines' Freundes — er war es Allen — in seine Wohnung 
nahmen , und darin lesen , wenn er im Begriffe stehe , in Sachen 
dBs Vaterlandes seine Stimme zu geben. Staatsrath Bluntschli 
sagte davon y niit den Vorreden J. von Müllers verdienen sie 
in Kopf und Herzen eines jeden Schweizers eingegraben zu sein. 
Wie zeitgemäss das Schriftchen war, beweist, dass es in wenigen 
Tagen zwei Auflagen erlebte. 

JMO. Reden an das Volk. Winterthur, Hegner. 1841. 
43 S. 8. — - Diese Brochüre hat , wenn wir nicbt irren y das 
gegenwärtige Haupt der Böhmisten im Ganton Zürich , U. Ernst, 
von VeUheim, zum Verfasser. Sie ist aus tiefer Lebensanschauung 
hervorgegangen und zeichaet sich eBen so sehr durch ihre ernste 
als edle Sprache aus. 

Hiat. Archiv. U. 24 



370 Litoraliir. 

S61. Neujahrsg^uss an das Zürcberische Volk (25. Cluial- 
monat 1841). David Bürkli. 8 S. 8. — Leidensckafislos werden 
iD dieser Flugschiift ErmahnungeD an das Volk eriaaaen. 

SM. Jahresrechnimg f&r das Zürekerrolk. Auf den Sep- 
tember 1840. Winterthur, Hegner. 18 S. 8. — Diese vom 

6. September 1840 datirte Schrift asählt alles auf, was im (kossen 
Rathe, im Kirchen-, Schul- und Militairwesen in'Jäluresfrist 
geschehen, dann wird von dem neuen Siaatskaushalte gesprochen 
and zum Schlüsse findet eine aUgemeine Abrechnung statt. Das 
Büchlein ist ziemlich malitiös gesehrieben. 

StfS- Das Benehmen des Herrn Oberst Ziegler und das 
Verfahren des Kriegsratbes des Standes ZQrich gegen Einhundert 
Offiziere der Infanterie vor den Rii^hterstnhl der üfieniHchen 
Meinung gezogen von mehrern Freunden der Wahrheit und des 
Rechts. Zürich, J. H. Locher. 1841. 56 S. 8. 

304L. Erinnerungen an das Sängerfest in Thalweil den 

7. Juni 1841. Eine Beschreibung dieses Festes und eine Samm- 
lung der dabei gehaltenen Reden. Zürich, Orell, Füasli und 
Comp% 1841. 43 S. 8. — In der Einleitung heisst es: »Das 
Sängerfest in Thalweil hat Bedeutung gewonnen bei Nahea und 
Fernen.« 

S. 4,m. M9. 49S*»4«S. &•!—«••. 

Bern* 

S6S. L'Abeille du Iura (s. MS*]. T(mm deuxiime. Neu- 
chfttel, Petitpierre. 1841. 288 Pag. gr.«. -* Zuerst wird die 
Geschichte während der Römisehen Periode, von 58. vor Chr. 
bis 407 nach Chr., erzählt, hieran scUiesst sich eine Beschreii- 
bung der Alterthümer aus dieser Periode« Die Darstellung der 
Germanischen Periode, von 407 bis 1033, zerfilllt in drei Ab- 
schnitte: 1] Das Rauracherland unter den Alemannen und Bur- 
gundern, von 407 bis 496, 2] unter den Franken, von 496 bis 
888, und 3] während des zweiten Burgudischea Königreidies, 
von 888 bis 1032. D»i Sehluss des Buches, bilden iopographieehe 
Artikel über den Doubs, deiii Tricbler Greugena und die. Orte 
Porrentrui , St. Ursanne und DMemont. 

S. 4e8. 



Literatur. 371 

Luxer». 
Gommissioiialbericht über das Begehren einer Revi- 

■ _ 

sion der Staatsverfassung an den Grossen Rath des Gantons 
Luzem ; nebst Beeret und Proclamation. Luzem , Meyer. 18M. 
16 S. 8. — Jener, sowie das Decret sind vom 6. Mftrz, die 
Proclamation voin 7. März 1840 datirt. 

SSV. Beleuchtung der um Verfassungsrevision von Herrn 
Joseph Leu im November 1899 gestellten Anträge und der daraus 
im Hornung 1840 hervorgegangenen Bittschrift an den Grossen 
Rath des Canians Luzem. Sursee, C. Hübscher. 1840. 24 S. 8. — 
Diese Beleuchtung hat einen liberalen Bürger des Cantons Luzem 
zum Verfasser. 

S6S. Aufruf an die Bürger des Cantons Luzem. (Den 
35. iftoner 1841. Luzern , Meyer.) i S. 8. ^ Er ging von einer 
Anzahl freisinniger Beamten und Aerzte aus. 

SMI. Rede des Herrn Präsidenten Dr. Kasimir Pfyffer bei 
dem Schlüsse der ordentlichen Wintersitzung des Grossen Rathes 
des Cantons Luzern» am 22. Hornung 1841. 8 S. 8. — Der frei- 
müthige Redner setzte darin der abgelaufenen und geschlossenen 
Periode Luzerns ein Denkmal. 

SVO. Bericht der vom Verfassungsrathe des Cantons Luzern 
am 31. Jänner 1841 zur Vorberathung eines Entwurfs einer revi- 
dirten Staatsverfassung niedergesetzte« Stebzehner-Gommission. 

Sil* BennBrkungen über den Entwurf des Grundgesetzes 
für den eidsgenössischen Stand Luzern yon dem Ausschuss des 
Verfassungsrathes im Jahre 1841 von Dr. Troxler» Professor der 
Philosophie an der Hochschule Bern. Sursee, Hübscher^ 1841. 
19 S. 8. — Der Erlös dieser Schrift wurde zum Besten » unserer 
UDglücklichen Bundesbrüder im Aargau a verwendet. 

SV9* I^ie Minorität des Verfassungsrathes an das Luzer- 
nerische Volk. (Luzem den 22. April 1841.] 12 S. 8. — Unter 
den Unterzeichnern erscheint Dr. Kasimir PfyfTer , von Luzern. 
Das Schriftchen ist sehr ruhig geschrieben > und an die Voraus*- 
sagungen , die es enthält , dürfte in der Folge das Luzernervolk 
noch manchmal denken. 

SVA. Der Grosse Kalb de« <]aiilons Luzem an das Volk 



372 Literatur. 

desselben. (Lazem den 11. Hai ISfcl.) & 8. 8. — In dieser Procla- 
mation» die von Dr. Kasimir Pfyffer verfasst ist, werden die 
Gmndsfttze der Majorität des abtretenden Grossen Rathes ver- 
theidigt nnd ein Urtbeil über die neue Yer&ssong gefiillt. 

SV4* Die grosse Verschwömng gegen die Freiheit des 
Volkes. Ein Wort zu ernster Beherzigung an das Luzemervolk. 
(Luzern, A* Petennann.) 18U. 39 8. 8. — Diese Broehfire ist 
wesentlich der Widerlegung der Rusweiler Erklftrung gewidmet. 

SW. Wie gewisse Leute im Canton Luzern es mit der 
Volkssouyeränitftt und andern Dingen meinen. Entdeckt in einem 
geheimen Briefwechsel. Luzern» Meyer. ISkl. 8 8. 8. — Es 
sind acht Briefe , sechs von Aloys Haut , einer von C. Siegwart- 
MQller und einer von Gaplan M. Zürcher, sämmlUch im Jahre 18U) 
nach 8olothurny bis an Einen an Grossrath Scherer daselbst 
geschrieben. Sie handeln theils von der Stellung der Stadt- 
bfirger von Luzern zur demokratischen Bewegung, theils von 
der Sinnesänderung des Herrn Siegwart , theils von der Leitung 
der Bewegung. 

SV6. Yolkssouveränität die ächte und die falsche oder 
Luzemer! was ist revolutionär? von Dr. Troxler. Luzern, Meyer. 
1841. 14 8. 8. 

Sil. lieber die jQngste Staatsveränderung im Canton Luzern« 
16 S. 8. — Das Bfichlein preist die staatlichen und socialen Ver- 
hältnisse des Gantons Luzern während der Dreissigeijahre und 
glaubt von der Gegenwart sagen zu müssen, es habe sich im 
Canton sehr rasch ein höchst trauriger Zustand ausgebildet; 

818. Tro^tschreiben des Joseph Leu von Ebersoll an seine 
Freunde. 4 S. 8. — Triviale Knittelverse. 

Freibwrg. 
Sy9. Histoice du Canton de Fribourg, par le Docteur 
Berchtold. Premidre partie. Fribourg enSuisse, Joseph Louis 
Piller. 1841. XVU. 408 Pag. gr. 8. — Aus der Vorrede vernehmen 
wir , dass auch für die Freiburgische Geschichte schon früher 
sehr Werthvolles geleistet wurde , das aber grösstentheils Hand' 
Schrift geblieben ist. Die Schicksale Freiburgs werden ia diesem 
ersten Bande von den. ältesten Zeitea bis zum Schlosse, der 



Literatur. 373 

Burgundisdien Kriege dargestellt. In zweiAbscIinitteii, die von 
verschiedenen Bauten und Verordnungen , der Topographie und 
den Sitten handeln , wird <Jer Leser auch in das innere Leben 
Freiburgs eingeffihrt. Was diesem Geschichtsbuche zur beson- 
dern Empfehlung gereicht, ist, dass sein Verfasser grossen 
Fleiss und gewissenhafte Benutzung der Quellen durchweg an 
den Tag legt 

Basel* 

MO* Das neunzehnte Neujäbrsblatt ftir Basels Jugend 
herausgegeben von der Geselhchaft zu Beförderung des Guten 
und Gemeinnützigen 18il. Basel , Wilhelm Haas. 24< S. 4., schil- 
dert die Zeiten des grossen Erdbebens von 1336. — 0as Raths- 
buch sagt: »Da beleih enhein Kilehe, Turne noch steinin Huss 
weder in der Stat noch in den Vorstetten ganz und wurdent 
grosselioh zerstöret. <k 

^chaffhauien. ^ 

881* XX Neujahrsgeschenk ffir die Jugend des Cantons 
Schaffhausen. 1841. 14 S. 4. — Es enthält die Fortsetzung der 
Geschichte der Stiftungen > vorab derer, welche der fromme 
Sinn des Grafen Eberhard von Nellenburg und seiner Gemahlin 
Itta ins Leben rief. 

AppienxeU. 

SSIS— S84. Im Äppenzellischen Monatsblatte (s. iSV«) von 
S. 1 bis 1% 19 .bis 21 « 34 bis 36 und S. 46: Die Verhandlungen 
über die Aufstellung eines neuen Hauptortes für Ausserrhoden. — 
Diese Frage , welche schon vor bald dritthalb hundert Jahren 
vorübergehend eine bedeutende Spannung im Lande verursacht 
hatte, veranlasste!^ auch jetzt grosse Bewegung. Patriotischer 
Sinn führte indess die Sache glücklich zum Ziele. Trogen blieb 
Hauptort und Ausserrhoden , die kräftigste unter allen Schwei- 
zerischen Demokratien, sah sich nur momentan in Parteien ge- 
spaltet. Durch zwei Brochüren hatte man der Landsgemeinde 
die Versetzung des Hauptortes nach Teufen belieben wollen. 
Sie führen den Titel : 1) Gespräch über das Rathhaus u. s. f. 
Für die Landsgemeinde im April 1Ö41. St. Gallen > Huber und 
Comp. 1841. 8. . 2) Ist es gut» dass Teufen der Hauptort unseres 



374 Literalor; 

Landes werde T Ein W(Mrt an unsere Mitlandleuie , welche 
künftigen Sonntag die Landifgemeinde besuchen. 8. 

St. Bauen, 

S8S« Majoritätsbßricht in Angelegenheiten des St Gallen^* 
sehen Directoriums,- erstattet in der Sitzung des Gr. Käthes vom 
17. NoTeaaber 1840. StGalleui Huberund Comp. 18&1. 37S.gr. 8. 

S86. Minoritätsbericht in Sachen des kaufmännischen 
Fondes. (Wörtlicher Abdruck des in der Sitzung des Grossen 
Käthes vom 17. November 1840 verlesenen Originals, veraaätaitet 
4arch den Verfasser.) St. Gallen, Huber und Comp. 1841. 
26 S. gr. 8. 

989. Kurze Be^uchtung des am 17. November 1840^ dem 
Grossen Käthe erstatteten Majorität^berichtes in Angelegenheiten 
des St» Gallenschen Directoriums. St. Gallen, Zollikofer. 1841. 
48 S. 8. 

388* Das neue Hoheitsrecht des St. Gallenschen Grossen 
Käthes. Ein Sendschreiben an die Bürger des Cantons St. Gallen. 
St. Galleq , Zolükofer. 1841. 16 S. 8, 

389. Dr. Hennc^'s Vertreibung von der kathol. Cantons- 
schule in St. Gallen, am 31. August 1841, durch den Greitbi- 
sehen Erziehungsrath. Mit den betreffenden Acteastücken, die 
Stellung dieser Anstalt zur jetzigen Faction beleuchtend. St. Gallen, 
WegeUn und Gauss. 1841. 4« S. gr. 8. 

Bünden. 

890. Ueber <]en Geist tmserer Zeit. Oder: Woher kom- 
men wir und wohin gehen wir? Als Norm zu allfällig in unserem 
Bündnerischen Staatswesen vorzunehmenden Reformen. Chur, 
Otto. (1840.) 32 S» 8. — Dieses Schriftchen hat P. C. von Planta, 
zu Zernetz, zum Verfasser. 

89].. Verhandlungen des ausserordentlichen Grossen Käthes 
des Standes Graubünden vom März 1841. Chur, Otto. 24 S. 
gr. 8. Verbandlungen des ordentlichen Grossen Käthes von 1841. 
Ebend. 154 S. Instruction für die Gesandtschaft des Standes 
Graubünden an die ordentliche eidsgenössische Tagsatzung in 
Bern, von 1841, und Kegister über die Verhandlungen. 32 S. 

S. 9tQ. 



Liitonfm. 375 

Aarffon. 

S. SttV* 

Waai. 

B0% Recueil historique sur roriglne de la Vali^e du Lac- 
de-Joux^ r^tablissement de ses premiers habitants, celui des 
trois communaut^s dont eile est compos^e, et particuliörement 
du Chenit. Avec un r^cit abrege de quelques ^y^nements 
arriy^s dans ce petit coia de pays pendant Tespace d^environ 
six-cent-quarante ans/ qui commencent en Tann^e 1140. Par 
Jacques David Nicole, Juge, pr^sident de Tbonorable Conseil 
du Chenit. Lausanne, Marc Ducloux. 1840. X Pag. 285— 497 
im ersten Bande der M^moires et documens publi^s par la 
soci6t6 d*histoire de la Suisse Romande. — Diese Monographie 
bietet fnr die Sitten- und Gesellschaftsgeschichte ungemein viel 
Interessantes dar und der Verfasser legt überall eine rühmliche 
Genauigkeit, sowie ein treffendes Urtheil an den Tag. 

593. Bulletin des S6ances du Grand Conseil du Canton 
de Vaud. Session extraordinaire du mois de Mars 1841. 26 Pag. 
Rapport au Grand Conseil du Canton de Vaud pr^sent6 par la 
d^putation ä la di^te extraordinaire du mois de Mars 1841, au 
sujet de la suppression des couvens du Canton d'Argövie. 114 Pag. 
Bulletin des s^ances du Grand Conseil du Canton de Vaud. 
Session ordinaire du printemps. 1841. 643 Pag. Lausanne, 
Emanuel Vincent, fils. 1841. gr. 8. 

WaiUs. 

594. Une ann^e de rhistoire du Valais, pr^c^d^e d'une 
introduction et accompagn^e d'une carte du Valais et de docu- 
mens officiels, par M. Rilliet de Goostant, cfolonel fi6d6ral. 
Genöve , Jullien et fils. 1841. LXXXU. 372 Pag. gr. 8. -- In der 
Einleitung gibt der Verfasser eine kurze Geschichte des Wallis 
von den frühesten Zeiten bis 181^, spricht hierauf von dem Zu- 
stande des Landes unter der Verfassung von 1815 und geht 
dann zu den Ereignissen von 1834 , namentlich zu denen am 



376 Lilerfttur. 

Ende der i890er Jahre hinübeF. Dto Schluss bilden 26 Beilagen 
und eine synchronistische Tafel über die Geaehichle «nd die 
Behörden des.Wallis. Beigegeben sind ein lithographirtes Plan- 
chen über die Gefechte, welche vom 31. März bis 2. April 18&0 
in den Umgebungen Sittens stattgehabt hatten, sowie eine eben- 
falls lith., doch schlecht gezeichnete Karte des Wallis, in gross 
Quart. Diese Geschichte, in welcher der Verfasser viele Sym" 
pathie für das Unterwallis zeigt , ist gut geschrieben ; allein sie 
ist allzusehr Parteischrift und überdiess von manchen Unrich- 
tigkeiten nicht freizusprechen. 

89K. Im Bilderkalender für 18&1 (s. 94.] wird der Walliser 
Freiheitskampf im Jahre 18U) von Seite 23 bis 32 geschildert. 
Drei sehr charakteristische Zeichnungen sind diesem Aufsatze 
beigegeben. 

S. MO. 

NeuetUntrg* 

S96. Mus^e historique de Neuch4tel et Valangin. Public 
par Georges Auguste Matile. Neuchätel, Petitpierre. 1841. VII. 
224 Pag. 8. — Der Herausgeber gedenkt ungedruckte Documente, 
welche sich auf die Geschichte seines Vaterlandes beziehen, Er- 
schienenes, aber höchst selten Gewordenes, hin und wieder 
in kostbaren Werken zerstreute Notizen über Neuenburg, Schil- 
derungen der Sitten und der Sprache früherer Zeiten, sowie 
Darstellungen der Agricultur und der Industrie in verschiedenen 

4 

Epochen, zu veröffentlichen. Materien- und chronologische 
Register werden jedem Bande beigegeben. Die beiden ersten, 
im Berichtsjahre erschienenen Hefte enthalten folgende Aufsätze : 
1] Les seigneurs, comtes et princes de Neucb^tel. 1034—^1841. 
Avec la dato de leur mort ou abdication (Pag. 1.). ^ S) Monu- 
mens parlans de Neuchfttel, par Jonas BarriUier') (Pag. 4). — 
3) Fable traduite en divers patois du pays (Pif . 51). — 4] Jean 
Jaquemot , ministre ä Neucbätel , et Daniel Perret^Gentil , maire 
du Locle (Pag. 65). — 5} Date de la bataille de Grandsön, et 



^) Hdler nennt in seiner Schweizerbibliothek (Hd. 4. Nr. 942.) irrigerweise 
ads Verfasser den Ksnsler Hory. 



Jean de Vaumarcus (Pag. 71). -^ 6} fiktrait des Mit^s de la 
fcmdatiotn de la ckapelle d'Aayeniier, tradinles en 1706 (Pag. 78) — 
7] Visiie diocösaine des ^glises du eonil^ de NvnchAtel (Pag. 8<k)» r^ 
8] Ladres, mala^öres, sermeat d'uo Mprem (Pag. 93). *- 
9] Daniel Jean Richard. Origine de rhoriogerie (Pag; 99). ^ 
10) Fruiü^res (Pag. 103). - 11) Extrait de la via de J.F. Oster- 
wald (Pag. 105). — ^ 12) Une histoire du bon vieux temps 
(Pag; 109). -* 13) Marcbö fait pour la construction de la toor 
de r^glise de Saint-filaise , en Fan 1516 (Pag. 113). ^ 14) Lettre 
du gouverneur Georges de Rive ä Jeanne de Hocbbergy sur les 
seines qui se passörent le 28 Octobre 1530 dans la coU^giale 
de NotreJ)ame de NeuchAtel (Pag. 117). — 15) Reproches adres^ös 
par une dame de NeuohAtel ä Pune de ses amies , de ce qu*elie 
6tait partie pour la campagne sans Temmener atec eile. 
(Pag. 123). — 16) Points de coutume rendus depm la publi* 
cation du recueil imprimö en 1836 (Pag. 126). *- 17) L'^glise 
de Saint Aubin (Pag. 132). — 18) Esquisse des relations entra 
le comtö de Bourgogne^et THely^tie dös le XI au XVII siöcle. 
Par C. Oavernojy de HontböKard , membre de plusieurs sociötös 
sayantes (Pag. 13^. 

BVt. Im SUats-Lexicon (s. 9B^) eilfter Band , S. 273-283 
der Artffcel: Neuenbürgs von Zscfaokke. -*- Er enthält wenig 
Neues. 

Genf. 
99S* Promenades historiques dans le Ganton de Genöve, 
ayec des redherches sur les noms propres et les noms locaux 
du pBijB, par H. Gaudy-Le Fort. Genöre^ (E. Pelletier.) 18bl. 
263 Pag. 8. "*-' In fünf SpajEiergäügen führt der Verfasser den 
Leser durch den Canton (von der Stadt G6nf selbst redet er 
nicht) / der ungemrin reich an histonschen Erinnerungen ist, 
denn es giebt beinahe keinen Punkt, an welchen sich nicht 
eine Denkwürdigkeit knüpfte. Was Chroniken und alte Urkunden 
auCbehaiten, vernehmen wir in Kürze alles, und das Ganze ist 
von anziehenden Anekdoten und pikanten Charakterzftgen durch« 
woben. Von S. 237 aa erhält man noch eine beachtenswerthe 
Abhandlung über die Abstammang einiger Genferischen Namen« 



die der Verfasser mit dea Werten einlritet: »iL y aurait des 
volmnes & faire «ir les noms propres, dit Nodier; la maniAre 
dont ees mots se sont form^s chez ious les peuples est ume des 
chosea les plus curienses qui se soiejit ofliertesä i'examen des^ 
sayaats.ff 

S09. Im 81. Bande der Bibliolfa^que universelle (s* BUk*} 
S* 73^^87 der ftlnfte und letzte Artikel der Fragmens de Ißttres 
de H« Piotet de Roebemont, ministre pl^nipateniiaire de la 
eonfedöration Suisse ä Paris et ä Turin , en 1815 et 1816« 

Schriften über die Genferereignisse. 

IHe ndt Daten yersehenen in chroDologiselier , die ohne Daten in 

alphabetischer Ordnung. 

400* Diaeoun sur la loi nmnicipale de la ville de Gendve^ 
pronon64 nn conseil reprösentatif ; dans. la s^ance du 3 V^vHer 
ISUy par Simon Delapalud. Gen^e, Venej. 43 Pag. 8« 
AOl.. Discours prononeö par M. ie pr^mi^r Sjndic Rigaud» 
dans la söanee du conseil repr^sentatif du 37 Septembre 18&1 
ä la r^ception des nouveauj^ d6put6s* (Grenöyey- F. Ramboz.) 
ao Pag. 8. 402. (J. C. Marcelin , ciloyen de Gen^ve] A Mon- 
sieur LHornueg, d^put^ au. conseil repr^s^itatif. Floriasanty 
le 3 Novembr« IS&l. (Genöve, £..Carej.) 4 Pag. 8. 40S. In- 
t^röts moraux Genevois. (Par An^pacfa. Gen6ve> le 8 No- 
vembre 1841. P. A. Bonnant.) 16. Pag. 8. 404. (L'association 
du. 3 Mars ä) M^sieurs les syndics et conseil d'^tat du Canton 
de Genöve. (8 Noviembre 1841. E. Carej.) 6 Pag. 8. 40ft. Lettres 
ä un Amöricain sur la Constitution de Genöve» et sur les 6vtne» 
ments du jour. Par A. E. Cherbuliez, professeur de 4koit. 
(Premiere lettre. Gendve; le 17 Novembre 1841. Gh. Gruas.) 
12 Pag* 8. 40fl. Projet de loi constitutionaelle sur la snppres^ 
sioD du cens öledoral. 18 Novenbre 1841. Jules Gme. Fiek. 
1 Pag. 8.: 40V. Projet de loi constitutionnelle sur le droit de 
Petition, suF rinitiative et sur le mode de votatioa des lois con- 
stiiutionnelles. 18 Novembre 1841. (lules Gme. Fiek.) 7 Pag. 8* 
40ft. Proclamation du conseil d'ötat. Genöve> le 21 Novem- 
bre 184L Jules Gme. Ficrk. 1 Pag. 4. 409. Ordre du j0ur. 



Literatur. 919 

Genöve, le 31 Norembre i8bl. Jules Gme. Fiek. % Pag. k. 
410. Rapport fait au conseil reprösentaCif au nom du vonseH 
d'ötaty par H. Rigslud, premier Syndic^ le 22 Novembre 1841. 
GenöTe, Ferdinand Ramboz. 184i. 12 Pag. 8. 4U« Loi qui 
döcröte une atsembl^e Constituante pour la r^vision de la eon* 
stitution. Du 22 NoTembre 1841. Jules Gme. Fiek. 1 Pag. FoK 
41.1B. Lettres ä un Am^ricain etc. Par Cherbuliez. (I>euxiÄrae 
lettre. Genöre, le ^ Novembre 1841.) 10 Pag. 8. 418. (Troisitete 
lettre. Genöve, le 26 Novembre 1841.) 8 Pag. 8. 414. Procla-» 
malion du eonseil d'ötatw .Gen^ve, le 28 Novembre 1841. P. 
A. Bonnant. IPag. 4. 41S. La rövolution de Genöve ou le 
Joconde politique. (Extrait de la Presse du 28 Novembre» 
J. D. Jarrys.) 3 Pag. 8. 416. Premiere lettre au peupie de 
Gen^ve. (James Fazy; Gen^ve, 28 Novembre 1841. Vaney.) 
11 Pag. 8. 4|V; Les membres de Tassociation du 3 Mars ä 
leurs eoncitoyens. (Genöve, le 29 Novembre 1841. £. Garey.) 
4 Pag. 8. 418. La milice existe-t-elle encore? (29 Novembre. 
Gh. Gruaz.) 4 Pag, 8. 419. Point de r^action. (29 Ndvembre^ 
Gh. Gruaz.) 4 Pag. 8. 41BO. Lettres ä un Am^ricain etc. Par 
Cherbuliez. (Quatriöme lettre. Genövje, le 30 Novembre 1841.) 
8 Pag. ä. 491. Rapport fait au conseil reprösetitatif au nom 
du coüseil d*6tat, par M. Macaire, conseifler, le 1 D^ceotbre 164L 
Genöve, Ferdinand Ramboz. 1841. 15 Pag^ 8. 499. l^jet de 
loi sur la formation d'iine assemblöe Constituante , d^er^töe par 
la 16t du 22 Novembre 1841 » et sur le mode de votation de lä 
Constitution par les citoyens. Du 3 D^cembre 1841. Genöve» 
Jules Gme. Fick. 1841. 14 Päg. 8. 499. Lettres d'un Am^ricain 
ä M. Cherbuliez > professeur de droit. (Premiere lettre^ 3 D6- 
cembrel841.) Lausanne, M. Ducloux. 1841. 13 Pag. 8» 494* Lettre 
adress^e par le tf octeur Julliard ä ses cöUögnes du 3 Mats. (Gen^ve» 
4 D6cembre 1841. Jules Gm^. Fick.) 8 Pag. 8. 499. Adresse 
aux 6lecteurs du Canton de Genöve. Par M. L(ouis) Decrey. 
(Geni^ve, 5 Döcembre 1841. Ch. Gruaz.) 4 Pag. 8. 499. Lettres 
ä un Am^rieain etc. Par Cherbuliez. (Cinquieme lettre. Genöve, 
le 5 D^embre 1841.) 8 Pag. 8. 497* Lettre ä Messieurs les 
electeurs de Tarrondissement de Satigny, rassembl^s pour un 



880 Literatur. 

scrutin pr^paratoire ä la Bomioalion des membres de la con* 
stitiiaiite. (Naville, pasteur. Vernier» ie 6 D^craibre IHl. 
F. Raiid>oz.) 8 Pag. 8. 4M. Loi constitotionnelle pour con- 
tinuer proTisoirement dans leurs fonctions quelques magistrats 
de l'ordre administratif et de Tordre judieiaire. Du 8 D^cembre 
184^1. Jnles Gme. Fick. 1 Pag. Fol. 490. Electeors, votons 
a¥ec ensemble. (9 Döeembre 18iki. Gh. Gruaz.) 3 Pag. 8. 
4S0* Lettres ä un Am^ricain eic. Par Cherbuliez. (Sixiöme 
lettre. Genftve , le 10 D^cembre 18iki.) 12 Pag. 8. 4SI. Lettre 
ä Monsieur Gbapouniöre pöre« prösident du bureau pröparatoire 
du College de la Douane. (Par Charles Du Roveray. Gen&ve» 
11 D^oembre 1841. £. Mitral.) 3 Pag. 8. 489. Eucore un mot. 
(Geoö?e» le IS D^cembre 18U. Charles Bontems, Colonel 
Föderal. F. Ramboz.) 3 Pag. 8. 4SS. Le Dieu de nos p6res^ 
Un citoyen de la vieille Gen^ve. (Genöve, le 12D6eembre 1841. 
J. D. Jarrjs.) 4 Pag. 8. 4S4. Lettre d*iui Am^ricain. Seconde 
Lettre. (14 Döceinbre 1841.) 16 Pag. 8. 4SS. F. J. L. Riliiet ä 
Tassociation du troisMars. (La Serrette, le 15 Döcembre 1841. 
Vaney.) 6 Pag. 8. 4S0. Aux 6lecteurs de Tarrondissement de 
Saint- Gervais. (Genöve, le 18 Döeembre 1841, votre ancien 
döput^ J. Bellamy. P. A. Bonnant.) 3 Pag. 8. 4AV. Lettres 
d'un Am^ricain etc. (Troisiöme lettre» 21 Decemb^re 1841.) 17 Pag. 
8. 4ta. Quatriöme lettre. 28 D^cembre 1841. 15 Pag. 8. 
4S9. Reglement pour Tassemblöe Constituante Genevoise , du 
29 Döcembre et tableau des d6put6s y 6lus Jes 14 et 21 D^cembre 
1841. Genöve, Ferdinand Ramboz. 1841. 20 Pag. 8. 440. Seconde 
lettre au peuple de Genöite. (Par James Fazy. Vaney;») 4 Pag. 
8. 441. Troisiöme lettre etc. 8 Pag. 8. 44Ü. Dialogue entre 
un vieux Genevois , et un Genevois du territoire r6uni. (Gen^ve, 
Ddcembre 1841. P. A. Bonnant.) 7 Pag. 8. 44S. Deuxiöme 
dialogue etc. (Genöve, D^cembre 1841.) 5 Pag. 8. 

444. Consid^rations sur les circonstances actuelles, sur 
la Constitution de 1814, et sur celle qui lui sera Substitute. 
(Par J. D. Martine. E. Carey.) 7 Pag. 8. 44ft. Constitution du 
Canton de Gen^ve. Avec un avant^-propos. 31 Pag. 8. 4441. Coup- 
d'oeil sur lajournöe du 22 Novembre. Genöve^ Ch. Gruaz. 1841. 



Lit^ratttr. 881 

12 Pag* 8. 44V. Deraiers inots d'a^is aus citoyens Genevois 
^lecteurs ä l'assembl^e nationale Constituante. (Gh. Gmaz.) 
16 Pag. 8. 448. Denx mots de päix. Cfa. Gmaz« 1 Pag. &• 
449. Deuxi^me dialogue enlre un citädtn et un campägtiard. 
Par un membre de l'asaociation do 3 Mars. (Genöve» E. Garej.) 
11 Pag. 8. 4SO. Du droit des Genevois ä obtenir une nouvelle 
Constitution qui ne leur soit pas iotpos^e comme celle de 1814, 
mäis qui soit discut^e publiquement par les ^mändataires du 
peuple> et librement acceptöe par la majorit^ des citojehs, ou 
commentaire sür ie §• 11 de la Constitution. Premier Artiete. 
Gen^ve,, E. Garey. 275Pag. 8. 4SI. Eleeteürs, ä nos postesi 
(Par Joel Gherbuliez. Jules Gme. Fick.) 4 Pag. 8. 4M% Essai 
analytique sur le radicalisme. Greüöve. 1841. 20 Pag. 8. 
4SS. Faute de s'entendre. (Par Pierre L'Hoste. Gh. Gruaz.) 
11 Pag. 8. 4S4. Fragment de rhistolre de Gen^ve. Revolution 
du 22 Novembre 1841. ^P- A. Bonnant.) 12 Pag. 4« 4SS. Gene- 
vois» chers concitoyens! (Gh. Gruaz.) 3 Pag. 8. 4SO. J. G. L. 
de Sismondi ä Tassociation du 3 Mars. Geiiöve, Ferdinand Ramboz. 
1841. Prem. et sec. edit. 15 Pag. 8. 469. Intör^ts Genevois. 
Publicadons faites par une röunion de citoyens. Genöve, E. Garey. 
1841. 384 Pag. 8. 4B8. Le peuple et Tassoeiation du 3 Mars. 
(Gh. Gruaz.) 4 Pag. 8. 4SO. Les membres du comit^ de Tas^ 
sociation du 3 Mars ä leurs concitoyens des communes rurales. 
(E. Garey.) 4 Pag. 8. 40O. Lettre ä l'amiöe 1843. (M. Yaney.) 
4 Pag. 8. 4A1. Le vingt-di^ux Novembre. Air du Dieu des 
bdnnes gens. (Par Ph. Gorsat. £. Garey.] 1841. 3 Pag. 8. 
4AÜ. Libertö des cultes. Petition ä Tassemblee Constituante 
de la r^publique deGendve. Gen6ve, Gh. Gruaz. 1841. 66 Pag* 
8. 4CS. Politique Genevois^. (Gauserie sons les voiites de 
Salöve.) Genöve. (F. Ramboz.) 12 Pag. 8. 464. Quelques 
mots sur la Situation. (Gh. Gruaz.) 7 Pag. 8. 46jl. Qii'est-ce 
que le peuple? (Gh. Gruaz.) 4 Pag. 8. 46tt. Vingt-cinq ans de 
bonheur ou de quoi se plaint-on? (P. Bonhomme. E. Garey.) 
4 Pag. 8. 

Genöve ; vons le savez , est un volcan de brochures, schrieb 
uns ein berühmter Waatländer» als er uns die obigen, .auf di« 



Sn lüerttiir. 



GMfinrereignitae bciüglieheii Sehriften übersandte > und jeder 
Leger wird der treffenden Bemerkung beipflichten müssen, lieber 
die Bewegungen lassen wir znm nihem VerstiUufaiiss für den 
answirtigen Leeer einen Romanischen Schweizer reden : 

Aprös avoir longtemps ^ckappö au mouvement dömocratique 
qni , depuis une douzaine d'ann6es r agite la plupkrt des cantons 
snisses, GenÄTe vient d'avoir son tour« Une rövolntion, tout 
k fait inattendue , Va ür€e subitement de cet 6tat de prosp^ritö 
paisilile qni fmatt l'admiration de tous ceux qu'un s^jour de 
qnelque duree mettait ä port^e de la bien juger. 

Le 28 Novembre de ISU, au moment oü son conseil reprö- 
sentatif s'assemblait pour discuter plusieurs projets de r^formes 
constitutionnellesy une Erneute l'a forcö d'abdiquer son pouvoir 
en d^crötant une Constituante , charg^ de reviser ia Constitution 
tout entiöre, et d*adopter le suffrage unirerselle pour base de 
r^lectiott de cette nouvelle assembUe. Le canlon m 616 divis^ 
en 10 coll^es ^lectoraux, qui ont du nommer 115 döpotes, ä 
raison de 1 pour SOOhabitantSy et la Constituante, ainsi formte, 
s'est mise immödiatement ä Toeuvre. 

Pour r^tranger, qui savait qu'ik Gendve le cens 6lectoral 
ötait de 8 fr. SO c, et pouvait obre pay6 par quiconque le desi- 
rait; qui connaissait la libertö parfaite de cet heureux petit 
pays» oü le gonvemement ne coütait presqne rien> et appehit 
Sans cesse, sur Ions ses actes, le centrale des cttoyens; tetXe 
rövolution ne peut qu'dtre nne Töritable toigme. Et eile devienl 
encore plus inexplicable , lorsqu'il voit la Constituante > sortie 
des nöutelles €)ections, renfomer 79 membres du eodseil 
reprösentatif y et pr^sid^e par le chef m^me du gouremement 
conlre lequel ötait dirigöe T^meute. Ge singntier r6sullal A'est, 
en effety pas iii&s-facile ä eomprendre. C*est une preu?e frap- 
pante de la pniisance extraordinaire de certaines fotmutes sur 
la fonle avide de grands mots, et toujours prompte i sume 
rimpnlsion des agitalenrs qui sayent r^mouvoir par leur iangage 
sonore. Souverainetö du peuple et suffrage universell Celle est 
la recette avec laqtiette on fait ies n^volutf oos , n'impoite en 
qnel pays.et en qoeUos cinconstancea. 



La confülHlioa sous Tempire die läq^elle fiea^ve . «'^lait 
tecoiif liin^. env 1814 , faite .ä la hAte p^ da» koiliiies aniis de 
iMr pays saus doateymais ua pea ^.trop pr^occnpta ^8 intin^ts 
da momeal et obtitsant ä dea (endancas arifloerati^pias assez 
pcaiioaeies^ a'avait jamais 646 p<^iilaiae« Malfröies modifi^ 
eaUons nombreuses qa^eile a^vaft saiiies , il lui restail toujoard 
sa ta^^e origiaeUe qui ^tait an oontiniiel sajet de vexalion paar 
Tamaur- propre naüanah Une anociatian a't^tant doac formöe 
daaa le bul d'obtenir quelquM r^foriaes et d'agir k cet effet 
sar ropiaion publique par ona aöria de petit8 .6erilU, tou» 
dirig^s coalre les cM^ faibles de cette ctmatitation, le peaple 
qui saiaii volontiers les questions sous leur forme la plus gimple 
et la plus trauchöe» n'a rien trouv^ de plus naturel qua de 
faire ac^e de souverainetö ea reaversaat F^difiee qa'on loa pro- 
pasait de r6parer« L'idiäe d'uae constitaante s'esi pr^eatöe 
comme le meiileur oiojea de faire . caasar le d^baipar ua appel 
au pays, et on Ta d'autant mieux accueillie que c'6tait l'exp^- 
dient auquel on avait eu recours dans les autres cantons. 

Ualheureu$emeat la position de Genäve n'est pointlam6me 
que Celle de ses eonföd^r^. En faisant table rase de aes in- 
stitatioQ^ cavjies et politiqaes« il ne^ p^ul rompre certain traitö 
qai le Ue au ßujet des commuaes que la Saroie lui a 66döes 
ea 191^ JUoe fople de prablöiaes döUcata, dont la solutien e^ 
6piae<ise, ae trourent engag^s per cet agrandissement de terri* 
toire qui a dono^ au oaaton da Gea^ire uae popalatian oatholi- 
que aü£^ ooajsid^r^le. Au$si les hommes ä vues öley^s u'ont 
pa anvisager ^aas terreur oette recoaatitutiou qui allait d^f oiler 
au fraud joor des plaiea qu'on avait mises jusqoe-Hi taoft 
d'adrasae et tant de sein ä pallier en smyant uii s^^töme de 
p^pi^taeUes traosactioas, D^s le 28 Novembre le prafeasaur 
Cl^tbuti^x protesta e» plaia coaseil eoatre la votatioa arracii6e 
par une proision eü^arieure, puis il pubUa une sörie delattres 
ai^ Vassociation du 3 Maivs est vigowrdusaaieai attaqaöe sait dans 
son imt» fioit dans s^s moyens. fiienlt6i riUustre UatoMBr da 
Sisaiapd) fit t^alaaient aateMbe sa voix pour proelamer rax- 
cdleaee de la aoMfitatioa qu^u ve&alt d'abatke , et slygmaliaer 






SK LiitraUur. 

C6U qut TaTöieBt, suivant- lui» caloaauie. Eni» vn ^onovable 
ottoyea» le doetev Dmfiß^ ne put retenir uif ori d'initfgiiatieii 
cimlre l'iU^i^tö du 93 No? aorim. De soa «öt6 > 1a r^rototion 
na manipui pas de d^faBteura, entre lasqueU J. Faiy se diatiagBa 
par la frandiise de aan laagaf e et la Ittrdiaase de saa Ih^ories. 
La caractibra gto^al de aea (Kjera ^crita est le-eoavage ayec 
kiptel ckaeva öaiet aas ofünioas, dit toste sa penaöey au miliett 
de Tagitalion des esprils , dans un moment oü Tod pooTait croire 
qu'il y ayatt quelque daager k le hxre. C'est ua traM assez 
renarquable, et qui nooa seaotUe faire F41oge du caract^re 
genevois. Da autre trait aou raoiaa frappant , c'est la^ftoonditö 
merveiUeaae de tous ces ^criyaias qui, daus Tespace de huit 
A.dix jours , out inond^ le pays de plus de einqnante brochures, 
dent la plupart ae diatingacnt par le talent du style et la force 
de la pei^s^e. Gertes, quoique la th^Atre seit pefit^ ily a bien 
Ik de qaoi exeiter yivement Tattention de tout obserrateur. 

&• KirehengeickichU. 

Schweix, Oberhaupt. 

4My* Hiatoire de la R^fbrmatton du seiziöme siöele,' par 
J. H; Merle d'Aubign^. Tome troisiöme. Paris et Genöve. IMl. 
X¥. 668 Pag. gr. 8. ^ Der erste Band erschien 1885 und reidit 
bis an das Ende des Jahres 1518 , der zweite, welcher 1837 die 
Presse yerliess, handelt von Seite 358 bis SSk ausschliesslich 
von der Schweiz und gebt bis 1582, der dritte bis 1587. Im 
dritten Bande sind die Seiten 315 bis 458 der Schweiz gewidmet 
und auch in den folgenden Bogen kömmt noch maodies fiber 
nns^r Yateriand vor. Merle d'Aubignö bemerkt in der Einlei* 
|ung: »Des hommes qui tiennent le premier rang parmi led 
hietoriens de cette 6poque , MM. Michelet et Mignet , s'oecüpent 
de travaux qui ont rapport ä la röformation. Man travail ii'ä 
que peu de rapports avec oelui de ces ^crivains c6M>res; C'est 
nnehistoire toute simple, tonte ordinure, sans talent, sans arl 
et sans philosophie, qui rapporte ce qui a 6t6, et qui en in* 
diqoe les principes cröateura; iFailA tont.« Mmg auch die Iferle-^ 
sehe Arbeit von Breito nicht guiz freiznspredien sein , so gebührt 



Litevfttur. 365 

ihr hinwiederum' das Lob des sorgftlligsten Qnellenstudiams 
und hoher Begeisterung fär das Werk der Glaubensyerbesserung. 

408. Beiträge zur Geschichte der Schweizeriscfa-reformirten 
Kirche; zunächst derjenigen des Gantons Bern. Im Auftrage 
des Bernischen Pastoral -Vereines herausgeg. yon F. Trechsei^ 
Pfr. zu Vechigen u, s; w. I.Heft. Bern, C. A. Jenni, Sohn. 
1841. XVI. 144. S. 2. Heft. 152 8. gr.S. -- Sie enthalten fol- 
gende Aufsätze: Erstes Heft: 1) Christian Michel und seine 
Anhänger; ein Zweig der Antonianer im Berneroberlande. 
Von Prof. F. Zjro in Bern (S. 3--85). 2) Zur Geschichte unserer 
(Bernischen) Liturgie oder Kirchenagende. Von-C. Wyss, Pfr. 
zu Bümplitz (S. 86—129). 3] Gutachten über die Täufersecte, 
ihre Zunahme un<Mtfittel dagegen. Abgegeben im Jahre 1693. 
Milgetheilt von D. Jagfi^i, pfr.. in Saanen (S. 133—144). Zweites 
Heft: 1) Das Partei wesen in der Bernischen Landeskirche von 
1532— 1558. Dargestellt von Prof. Dr. £. B. Hundeshagen in 
Bern (S. 3—109). 2) Die Kirchenvisitation und ihr geschicht- 
licher Gang im reformirten Theile des Cantons Bern. Von Gott- 
lieb Jakob Kuhn, Pfarrer zu Burgdorf (S. IIÖ— 122). 3) Historisch- 
practischer Ueberblick über die Kirchenvisitaiion in der christl. 
Kirche. Aus de n Referate des Herrn Pfarrer Wjss über diesen 
Gegenstand ausgezogen (S^ 123— «134). 4) Der Wolfsgesang. 
£ine Reliquie aus den Zeiten vor der Reformatioti. Hitgetheilt 
▼on Herrn Pfarrer Kuhn in Burgdorf (S. 137—140). 5) Allge- 
meiner SynoduSy gehalten zu Bern 1581. Mitgeth eilt von Herrn 
Pfarrer Kuhn in Burgdorf (S. 141—152). Diese Zeitschrift zeugt 
ebenso > sehr von der Wissenschaftlichkeit als dem acht kirch- 
lichen Sinne des Bernischen Pastoralvereines und ist für jeden 
F^reund Schweizerischer Kirchengeschichte unentbehrlich , da 
sie nur lehrreiche und interessante Beiträge bringt, die von 
allgemeinem Werthe sind. 

469. lieber den Ursprung und Zweck der Evangelisch* 
Schweizerischen Synoden. Vorgetragen bei Eröflhung der Ehrw. 
Synode zu Schaffhausen d<^n 26. August 1841 von Dr. Melchior 
Kirchhofer, Prodecan, Pfarrer zu Stein am Rhein. Schaffhausen. 
(1841.) 20 S« gr. 8. — Der ausgezeichnete Kenner unserer vater* 

Hut. Archiv. \\. 25 



SM Lticraliir. 

IttndKclien Knrchengesckiclite maeht iinf io dmer Abbandttung 
mil den Eigendiflmlichkeiten der Sjmoien der versehiedenea 
Sehweizerischeii Kirchen auf anziehende Weise bekannt, 

4V0. In Schreibers Taschenbuch (s. m9.) S. 1--152 : Ge- 
schichte des Protestantismus in Conalanz. Von G. F. Vierordt. — 
Dieser sehr gediegene Aufsatz bat so manche Bezüge auf die 
einheimische Geschichte» dass er in unserer Ueberdcht nicht 
fehlen ^arf. 

4V1. Histoire du Synode de Dordrecbt consid^r^ sous ses 
rapports religieux et politiques, dös 1609 ä 1619^ Publice par 
N. Cbatelain. Paris» Ab. Cherbuliez et Ce. Amsterdam» S. Dela- 
chaux et fils. IM*!. 312 Pag* gr« 8. — Der Herausgeber benutzte 
theils HollSndisohe » tbeils Französische Werke» aus dem 17.» 
18. und 19. Jahrhundert. Voran eine kurze Biographie des 
Prinzen Moriz von Oranien» hierauf die Geschichte der Synode, 
j^um Schlüsse einen Auszug aus der i» Gescbiedenis des Vader- 
lands a , verfa^st von dem berühmten (1831 verstorbenen) Hollän- 
dischen Dichter und Historiker Bilderdyk» nämlich den Zeitraum 
von 1609 bis 1625 oder dem zwüUjäbrigen. Waffenstillstände bis 
zum Tode Morizens. Lithographirte Portraite von Moriz» Barne- 
veld» Arminius und Gomar inden sich bei dem Buche. In 
diesem Werke sind eigentlich, beide Parteien vertreten, aber 
hei allesi Ringen des Verfassers , sich ihnen gleich fernzu- 
stellen» treten dennoch seine Sympathien für die Arminjaner 
unverkennbar hervor. 

4:W* Kritische Beleuchtung der J. H«. von Wessenbergschen 
Schrift übe^ die grossen Kirchenversammiungen des 15. und des 
16* Jahrhunderts u. s. f. Von Dr. J. C.Hefele» ord. Professor 
der kathol. Theologie in Tübingen. Tübingen» H. Laupp. 18M» 
53 S. 8. — • Der Verfasser ist so leidenschaftlich und seine Rügen 
sind so unwesentlich oder voll Entstellungen» dass das classische 
Buch des edeln Wessenberg durch die Hefelesche Kritik von 
seinem Werthe gar nichts verlieren kann. 

419. Kurze Geschichte des Ursprunges der Badener -CcTn- 
ferenzartikel. Ein Neujahrsgeschenk» herausgegeben von F. 
L. Schnyder» Mitglied des Grossen Ratkes. Luzern» Meyer. 



Liforatui:. 987 

Ift^l. 16 S. 8. — Das gröbste Verdicnat um dieseii Soliioksals- 
bund wird dem ehemaligen Pfarrer von Rapperaweil, Chriatopbor 
Fuchs, vindicirt, und wie riehtig diese Behauptung war, ergab 
sich daraus, dass noch im gleicheaJabre, in welchem Sehoyders 
Schrifteben erschien , der genannte Geistliche in der Schweiaseri* 
sehen Kiifchenzettung eine denkwürdige Erklärung hierüber ver- 
öffentlichte. 



Die Cantone. 

Schaffhauaen, 

4^14* Vortrag, das Entlassungsbegehren des Hm. Aattstes 
Hurter betreff^end. Gehalten im Grossen Rathe zu Schaffhausen, 
den 31. März 1841, Ton Bernhard Joos, Cantonsrafh und Gau- 
tonsgerichts-Präsident. Schaflhausen, Hurter. 1841. 19 S. 8. 

^VS. Zur Feyer der Eröffnfung der katholischen Kirche in 
Schaffhausen am 26. Juli 1841. Schaflhausen, Hurter. (1841.) 
16 S. 8» — l>ie Bewegungen, welche die Einführung des kath. 
Cultus in Schaffhausen verursachte , sind bei itttt—i#S« berührt 
worden, in dem gegenwärtigen Schriftchen wird die Geschichte 
der Entstehung der neuen katholis^chen Kirche erzählt. 

Waai: 

AVIl. Appel ä la conscience des ministres d6 T^glise 
nationale, par L. Bumier. Lausanne, Mai*c Ducloux. 1841. 
46 Pag. gr. 8. — Es handelt sich in diesem Aufruf um das neue 
Waatländische Kirchengesetz. 

5. Kloster- und Ordensgeschichte. 

4:W. Recherches sur le couveot de Romainmotier et ses 
possessions, par Fr6d. de Charriere, Ministre du Saint-Evangile, 
et membre de la Soci^t6 d'faistoire de la Suisse' romande. Lau- 
sanne, Marc Ducloux. 1841. 384 Pag. gr. 8, im dritten Bande 
der Memoires etc. (s. S44*). — Der Verfasser benutzte fiir diese 
reichhaltige und musterhafte Monographie die Archive von 
Romaimnotier, da» Waatländische Cantanalarchiv und das Gar«- 
tiilarium des Klosters selbst. Die Benedictinerabtei Romain- 



386 Literatur. 

motier wurde io der ersten Hälfte des siebeuten Jahrhunderts 
gegründet und im Jahre 1536 säcularisirt. 



4LV8« Die Rettung des Vaterlandes aus den Stfimien der 
Gegenwart. Predigt gehalten im Grossmflnster am 17. Januar ISbl. 
Von Drt Alexander Schweizer, prof. tbeol* Herausgegeben zum 
Besten schwer heimgesuchter Katholiken im Freienamt. Zürich^ 
Zürcher und Furrer. 184.1. 2t S. 8. — Diese Predigt erlebte in 
webigen Wochen vier Auflagen. 

4V9. Erklärung an das Volk des Cantons Zurieh und an 
alle £id$genossen (von Seite des Vorstandes der freisinnigen 
Männer» welche die Feier des Tages von Uster in Bassersdorf 
angeordnet haben. Winterthur, 21. Januar). Zürcher und 
Furrer, 2 S. 4, 

48(^. Die Gewaltschritte gegen die Katholiken und Klöster 
im A^rgau. Rede, gehalten in der ausserordentliehen Sitzung 
des Grossen Rathes des Cautens St. Gallen am 13. Februar 18M 
von C. Greith> Pfarrer, Mitglied des Grössen Rathes. Heraus- 
gegeben von K. .P. (Zum Besten armer und gedrückter Katho« 
liken im Aargau.) St. Gallen, Scheitlin und ZoUikofer. 18&>i. 
19 S. 8. 

4L8].. Lettre ä un membre du conseil representatif sur la 
note de Tambassadeur d'Autriche relativement ä lä suppiression 
des coüvents Argoviens.> Par Leonard Gentin. (Genöve, le 
15 Fevrier 1841.) Genöve, £. Carey. 184.1. 13 Pag. 8. 

48!S. Verhandlungen des Thurgauischen Grossen Rathes 
über die Aargauer Angelegenheit, behufs einer Gesandtschafls- 
Instruction an die hohe Tagsalzung, in seiner Sitzung vom 
4. März 1841. Herausgeg. von W. A. Frauenfeld, Beyel. 1841. 
60 S. gr. 8. — Diese Schrift, enthält die interessanten Debatten, 
worin das Für und Wider der Aargauischen Angelegenheit 
erörtert wurde. 

iftSS. R^sum6 de la question suisse. Memoire sür Toppor- 
tunit6 d'une intervention ^trangöre. Par M. Joseph Regniei', 
auteur de la chronique d'Einstedeln. (Nancy, 19 mars 1841.) 
Paris , Ollivier Fulgehce. 1841. 28 Pag. 8. — Der Verfasser sagt 



Literatur. 389 

von den aufgehobenen Klöstern im Aargau: »Ils entouraient ce 
canton comme d'un r^seau de forteresses contre Tindiff^rence 
religieuse d ; spricht sich stark gegen den Radicalismus aus, 
tadelt aher auch nicht weniger Preussen' d si passion^ment 
luth^riennea, und greift sogar Oesterreich hart an: »Quoi, 
rAutricfael Elle dont le gouvernement est si peu d^vot.a 

484« Episode relatif ä la conquöte de TArgOTie-par les 
Süisses; faisant suite ä T^crit publik par M. L. Gentin, sur la 
fondation du couvent de Muri. Extrait de Thistoire de la con- 
fgd^rätion helvötique de Jean de Muller, de Mallet etc., par 
F. P. Gen6ve, Gh. Gruaz. Mars t8&l. 16 Pag. 8. 

488. Adresse de Tassociation du 3 Mars au grand conseil 
du canton d'Argovie. Geh^ve, E. Garey. 8 Pag. 8« 

486. Schriftliche Eingabe an das Tit. Bezirksgericht Muri. 
In Folge öffentlicher Ausschreibung desselben vom 26. April 18i'l. 
Als Verantwortung von Johann Baptist Bauer, Med. Doctor, yoq 
Muri. Schwyz, (17.) Mail8M. 16 8. 8. 

^ 48V. Wir Aargauer an das eidsgenössische Volk. Aarau, 
den 22. August 18M. 1 S. ^. 

488. Zuruf (von 29 Bürgern sämmtlicher Bezirke) an das 
Volk des Cantons Zürich, (Sonntag den 29. August 1841 an der 
Volksversammlung bei Schwamendingen theilzunehmen). Winter- 
thur, Hegner. 3 S. fc. 

489. Rede an die Zürcherische Völksversammlung bei 
Schwamendingen , am 29. August 1841, die Aargauische Kloster- 
angelegenheit betreflend, gehalten von F.Weidmann, Med. Dr. 
Winterthur, Hegner. 16 S. 8. 

490. Die Volksversammlung in Schwamendingen. Sonn- 
tags, den 29. August 1841. David Bürkli. 3S. 4. — Von con- 
servativem Gesichtspunkte aus beurtbeilt. 

491.. Einige Freunde der Wahrheit und des Rechtes. 
Winterthur, Hegner. 4 S. 4. — Eine Widerlegung von 490« 

49if • Antwortschreiben des Regierungsrathes an die Unter- 
zeichner der Zuschrift vom 5. September 1841 , betreffend die 
Schwamendinger- Volksversammlung. Orell , Füssli und Comp. 
2 S. 4. 



990 Literatur. 

49S* Sendschreiben an das Zürcherisefae Volk (von J. Hürli- 
mann-Landis). Richtensweil , den 16« September ISi-l. Darid 
Barkli. 4 S. k. 

4UI4. Kreisscbreiben der Regierung- des Cantons Lnzern 
an s&mmtliche eidsgenössische Stände in der Angelegenheit der 
Aargauischen Klöster. (Luzern , 24. Herbstmonat 1841.) Luzem, 
Gebrüder Räber. 1841. 14 S.S.— Vom Entscheid der Tagsatzung, 
sagt dasselbe y hängt nicht bloss die Frage fiber die Unverletz- 
lichkeit desjenigen Bundesgesetzes ab , welches bisher diejenigen 
Schweizerischen Völkerschaften, die die Schweizerische Etds- 
genossenschaft bilden, vereinigt hatte ^ es hängt von diesem Ent* 
scheide auch der confessionelle Friede, die Beruhigung der schnöde 
in ihren Rechten angegriffenen katholischen Bevölkerung ab. 

4&0S. Aargauischer Bericht fiber die Klosteraufhebung. Aus- 
zug aus der Denkschrift (s. M#»), ZQricb und Frauenfeld, 
Gh. Beyel. 1841. (U.) 80S. 8. — In der Einleitung zu dem 
Auszuge heisst es : »Diese Denkschrift der Regierung von Aargau 
enthält 157 Quartseiten, während hingegen die Geschichte des 
Aufstandes, die Theilnahme der Klöster und die Resultate der 
Untersuchungen in 28 Seiten., Abschnitt V. , erledigt sind; För 
den Mangel an gültigen Beweisen indess für die Gewissheit 
eines vorbereiteten Aufatandes sucht sich die Denkschrift in dem 
Abschnitte IV., über die Wirksamkeit der Klöster, durch Auf- 
zählung aller möglichen Schlechtigkeiten, welche sich einzelne 
Mitglieder dierselben hätten zu Schulden kommen lassen, zu 
entschädigen.« 

496. Die Aargauischen Klöster und ihre Ankläger. Aus- 
zug ans der Denkschrift (s. SftV.). Schaffhausen , Hurter. 1841. 
100 S. 8. 

49V. Pr^cis historique sor les couvens du canton d'Alrgovie 
supprimes par le d6cret du grand conseil de ce canton, le 
13 Janvier 1841. Par Mr. Frödöric de Gingins -La Sarraz. 
Lausanne, Marc Ducloux. 1841. 60 Pag. gr. 8. — In dieser höchst 
beachtenswerthen Brochüre beschenkt uns der geistreiche Ver- 
fasser nach einem kurzen allgemeinen üeberblicke mit der 
Geschichte der Abtei Muri, 



Litwatur.; ^1 

AHA. BetrachtuBgea über die neueateo Angriffe ivuf die 
Ehre der katholischen Kirche. Scbaffhausen, Hurter. 1841. ? S. 8. 

4V0. Wer trägt die grösste Schuld am Unglücke des kath. 
Volkes im Canton Aargau? Eine kurze Darstellung der Zustände 
und der jüngsten Ereignisse in diesem Canton. Von einigen 
ausgewandert«a Aargauern. Zug, Johann Michael Alois Blunschi» 
1«&1. 35 S. 8. 

SOO. Gedanken über die Aargauische Klosterfrage aus 
historischem, staatsrechtlichem und politischem Gesichtspunkte. 
Von F. Stetüer» Grossrath. Bern, J. A. Weingart. 184.1. 31 S. 
8.. — Der Verfasser ist weder Ankläger noch Vertheidiger der 
Klöster, auch schreibt er aus keinem Auftrage und hat daher 
weder amtliche Stellung noch Parteirucksicht zu schonen; an 
dem beschwornen Bunde , als dem äussern Band , welches die 
Schweizercantone umschlingt, hängt wohl niemand treuer als 

w 

er, obgleich der Ansicht huldigend, dass derselbe wie alle 
menschlichen Schöpfungen ein Product <jier Zeit und daher auch 
ihren gewaltigen Einflüssen unterworfen sei. Nicht Stimmen 
von Volksversammlungen bilden seine Ueberzeugung, sondern 
ruhige. Forschung und Gründe, nach ihrem Gewicht, nicht pach 
der Stimmenzahl geprüft. 

ftOl. Gutachten des Reformators Huldreich Zwingli über 
die Klöster nach wörtlichen Auszügen aus seinen Schriften. 
Allen Eidsgenossen, insbesondere dem Volke des Cantons Zürich 
uod seinem Grossen Rathe, sowie der Zürcherischen Gesandt- 
schaft auf der Tagsatzung dargestellt; ein ernster Wink, was 
sie in diesen Tagen im Geiste des Reformators zu besctüiessen 
und zu thun haben. (Von Freunden des Fortschrittes zum Druck 
befördert;) Zürich, (Zürcher und Furrer.) 1841. 16 S. 8. 

B9li. Gutachten des Reformators Huldreich Zwingli über 
den Eid als nothwendige Beilage zu dem herausgegebenen »Gut« 
achten über die Klöster.« Allen Eidsgenossea , insbesondere 
dem Volke des Caintons Zürich vorgelegt von J. i. Hottinger« 
Zürich, Orell, Füssli und Comp. 18&1. 7S. gr. 8. — Der Ge- 
schichitschrejber der Eidsgenossen fühlte sich durch 50i« zur 
Herausgabe dieser Schrift bewogen. 



392 Literalar. 

^•S. Die Aargauiscbe Biiades- und Klosterfrage dargelegt 
fOr das Volk. Zürich, David Bttrkli. 18il. 12 S. 4. 

504. Die Eidsgenossenschaft und die Klöster I Ein Wort 
veranlasst durch die Vorfälle im Aargau. Von einem kathoL 
Laien. ZQrich, Orell, Fössli und Comp. 1841. 39 S. gr. 8. — 
In dieser Schrift macht eine geistreiche Feder einen historischen 
Feldzug gegen die Klöster, wie aus der Reihe der Aufschriften 
der verschiedenen Capitel erhellt : 1) Die Harten und die Linden 
(die Radicalen und Stabilen). 2] Wie ist unser Volk um die 
Freiheit gekommen? 3) Die Klöster leuchten im Lande. -4} Die 
Klöster verfinstern sich. 5) Die Klöster Feinde des Volks und 
der Freiheit. 6) Die Reformation hilft. 7) Aargau darf die 
Klöster aufheben. 8) Kann's die Bundesurkunde hindern? 9) Wie 
besteht bei uns die Bundesacte von 1815? 10) Das Mass ist 
voll. Wer Ohren hat, hörel 11) Und jetzt? — Was den Buad 
betrifft, so unterscheidet der Verfasser zwm EidsgenoSsenschafien 
und zwei Bünde, die einen von 1307, 1798 und 1830, die .andern 
von 1481 und 1815. 

505. Die Römische Curie und die kirchlichen Wirren der 
Schweiz. Gegenstück zu den kirchlichen Wirren Europa's. 
Offenbach a. M., Kohler und Teller. 1841. 43 S. 8. — Eine ein- 
fache Zusammenrelhung der Fortschritte und Versuche, welche 
die Römische Curie, namentlich in der Schweiz, seit 1814^ 
gemacht hat. 

506. Der J^suitismus, treu geschildert von einem Pro- 
testanten. Gegenstück zu der Flugschrift: »Das Verhältniss der 
Jesuiten zu Leben, Kirche und Staat; von einem Katholiken* <x 
(Von Alethophilos. [David Kitt.] ) Zürich , Zürcher und Furren 
1841. 30 S. 8. 

SOY. Das Placetum Regium. Eine Abhandhing von Jos. 
Ehrsam, Pfarrhelfer in Hitzkirch. Luzern, R. Jeoni. 1841. 
82 S. 8, — Nach Erörterungen über das Wesen, die Grenze 
und die Restimmung der Kirchen- und Staatsgewalt und über 
ihre Wechselbeziehung wird die RegründuDg des Placetgesetzes 
in der Kirchengeschichte überhaupt und in derjenigen der 
Schweiz besonders nachgewieseti , auch dargetfaan , dass das 



* liiterMin 89S 

Placet in allen Deutschen katholischen Staaten Rechtsgfiltig- 
keit habe. 

jK08. In der Zeitschrift für die historische Theologie (s. •9») 
Jahrgang 184*1 findet sich unter dem Titel : Kirchliche Ereignisse 
und Zustände in der Schweiz nach brieflichen Mittheilungen Tom 
6. Mai, 17. September und 18. Pecember 1841 (von S. 160—174 
und 180—182) ein kleiner Aufsatz, so leidenschaftlich und reich 
an Entstellungen , dass wir ihn nur anführen , um zu zeigen, 
wie selbst in würdige Journale, unter welche die Illgensche 
Zeitschrift zu rechnen ist, sich publieistisohe Auswüchse ver^ 
inren kennen. 

ft09. Oeffnet die Augen ihr Klostervertheidigerl oder 
Blicke in die Abgründe mtochischer VerdorbBnbeit. Erlebnisse 
aus seiner klösterlichen Laufbahn von Pater Franz Sebastian 
Ammann, gewesenem Benedictinerstudent in Fischingen, nach- 
herigem Frater, Paterund Guardian in den KapuzinerklösMrn 
Luzern, Appenzell, Sursee, Solothurn, Rappers weil, Art und 
Weil. Bern, G« A. Jenni , Sohn. 1841. Erste Auflage. 77 S. 8. — 
Diese Schrift erlebte noch drei vermehrte Auflagen und erschien 
auch in Französischer Sprache unter dem Titel: Ouvrez les 
jeux dtfenseurs des convens, ou coup-d'oeil dans Tablme de 
la corruption monacale. Observations recueillies dan» sa carri^re 
monastiqne, par le p^re capucin F. S. Ammann. Beme, Jenni, 
fils. 1841. 

UO: Schweizervolk erkenne deine lügnerischen Mönche! 
Oder die Verfasser der Schrift » die Aargauischen Klöster und 
ihre Ankläger« als schamlose Lugner und Heuchler durch That- 
sachen und Actenstückj^ öffentlich hingestellt in einem Send* 
schreiben an den Kapuziner -Provinzial Pater Damascen Bleuel 
und sämmtliche Kapuziner von Pater Franz Sebastian Ammann, 
gewesenem Benedictinerstudent u. s. f. Bern, C. A. Jenni, Sohn. 
184L IV. 72 8. 8. 

Sil. Die Teufelsbeschwörungen, Geisterbannereien, Weihun- 
gen und Zaubereien der Kapuziner oder Darstellung des himmel- 
schreienden Unsinns und Aberglaubens, den diese hl. Väter im 
19. Jahrhundert zum Hohn alles gesunden Menschenverstandes 



SM Literatur. 

usd um ihre Beutel zu flillen, mit dem Volke treiben. Aus 
dem Lateinischen Benedictionale gezogen und übersetzt von 
F. AmmaoBy gew. Kapuziner. Bern, G. A. Jenni, Sohn. 1841. 
56 S. 8* 

n.9. Aargauische Klostersuppe eingebrockt von einer 
gefühlvollen Seele. Gedruckt auf Kosten der Mariaoischen Brüder- 
schaft. Bern, Jenni, Sohn. 1841. 16 S. 8. 

US. Klosterspiegel in Sprichwörtern^ Spitzreden, Anekdoten 
und Kanzelstücken. Bern, Jenni, Sohn. 1841. VL 121 S. 8. — 
Eine Sammlung von Urtheilen, welche von jeher über. Klöster 
und Klosterwelt durch den Mund des Volkes gegangen sind, 
wobei jedoch nicht tibersehen werden darf, dass Schuldige und 
Unschuldige rücksichtslos zusammengeworfen werden. 

U.4. Naturgeschichte des Mönchsthums. Neue verm. und 
verb. Aufl. Mit naturhistor. Abbildungen. Bern, Jenni, Solin^ 
1841. 40 S. 8. u. 3 Taf. — Dieses Büchlein erschien zuerst im 
vorigen Jahrhundert, in der Josephinischen Periode. - 

ftl5. Schweizerische Klosterpredigt. Ein StosseufiEer dcis 
Pater Theodosi über die Aufhebung der Klöster im Aargau. 
Muri und Wettingen, Gebrüder R«ber. (1841.) 8 S. gr. 8. — 
Druckort und Verleger, sowie begreiflicher Weise auch die 
Predigt selbst sind fingirt. 

U6. Komiseh-poKtische Schwabenpredigt, vorgetragen von 
einem Klostermönch bei einer Versammlung freisinniger Schwahenr 
bauern, mit einem Holzschnitt. Bern, Jenni, Sohn. 1841. 8. 

UV. Papstpredigt vor freigeisterische Baure übers Thema 
d'Religion ist in G'fahr , mit Holzschnitt. Bern , Jenni , Sohn. 
t841. 8. 

S. Sft^-SftS. t9i. 

6. Genealogische und heraldische Geschichte, 

Von Werken aus diesem Fache haben wir diessmal nichts 
anzuzeigen. 

7. CuUurgeschichle. 
SIS. Bettagspredigt an die Gottlosen im eidsgenössisobeo 
Volke, Text: Jesajas IX, 18—21. Zürich und Frauenfeld, 



Literatur. 305 

Ch. Beyel. 1840, 90 S. 8. — »Wenn an den eidsgenössischen 
Freudentagen zu Hunderten die Redner auftauchen, über-' 
schnappen in Preis und Lob des Volkes, überlaufan von 
Ahnungen der Herrlichkeiten, die aus diesem Volke hervor* 
geben werden , darf dann wohl an dem einen eidsgenösäschen 
Busstage nicht ein Prediger zu den Eidsgenossen als Süpdem 
reden, auf den Abgrund weisen , der vor ihren Füssen gähnt, 
den triinkene Augen nicht sehen?« sagt der originelle Redner 
im Eingange seiner Predigt. , 

519. Es gibt keinen Teufel, Eine Schrift zur Belehrung 
des Volkes. Zürich und Winterthur, literarisches Gomptoir. 
1841. 44 S. 8* — Dieses Büchlein erinnert an Alojs Blumauers 
Worte: »Ein jeder Knabe neckt dich zum Vergnügen, und 
dünkt dabei sich klug, du gleichst dem Löwen, den in letzten 
Zügen sogar der Esel schlug. Doch all' die Neckerei ist ^ wo 
nicht Sünde— doch ohne Gonsequenz, wir haben leider! noch 
zu viele Gründe von deiner Existenz.« 

S90. Die Bibelftircht oder das neue Testament in der 
Volksschule. (Zürich), David Bürkli. (1841.) 8 S. gr. 8. — In 
dieser Flugschrift wird ton« auf eine würdige Weise widerlegt* 

VML. Das XLL Nie<ujahrsblatt , herausgegeben von der 
Hülfsgesellschaft in Zürich auf das Jahr 1841. 21 S. 4. gibt eine 
Geschichte des aus der Klosterschule in Cappel hervorgegange«^ 
nen Zürcherischen Alumnats, der Bildungsanstalt junger Geist-« 
lieber, welches der grosse Bullinger zu organisiren verstand, 
und das bis 1832 fortdauerte, damals aber in das jetzt bestehende 
Stipendiat verwandelt wurde. 

B%%. Schulorganisation des Cantons Schwyz. 1841. J. Tho- 
mas Kälin. 31 S. 8. — Diese Verordnung ist am 19. Juni 1841 
vom Grossen Rathe in Folge eines Berichtes und Antrages des 
Erziehungsrathes erlassen worden. Im Eingänge sagt der Grosse 
Rath , das Volksschulwesen sei eine der wichtigsten Angelegen- 
heiten des Staates und bedürfe im Ganton Schwyz einer umfassen- 
dem und gleichmässigern Regelung. Diesem sehr beachtens- 
werthen Schulgesetze liegt ein Entwurf des talentvollen, damaligen 
Gantonsschreibers Wilhelm > von Reichenburg , zum Grunde. 



806 Literatur. 

SM« Geschichtliche Darstellung des katholischen Cantonal- 
Schulwesens in GraubQnden. (Zürich), Zürcher und Furrer. 
iSki. IV. 27 S. 8. ^ Das Schriftchen weist durch actenmässige 
Belege nach, dass nicht Bündens katholische Geistlichkeit die 
Schuld trage an der Zersplitterung Einer öffentlichen Erziehungs- 
anstalt für die katholische Jugend , sondern dass ein falscher 
und desshalh gefährdender Staatsgrundsatz die Weltlichen leite, 
durch den die Erriehung in ihrer Wesenheit der kirchlichen 
Obsorge entrückt werde. 

S94* Rapport ä la coramission des ^coles primaires, pr6- 
sent6 le 90 Novembre 1841 , parJ. Martin, pasteur et inspecteur 
des ^coles protestantes du Ganton de Genöve au nom d'une 
oommission nomm^e le 2 Octobre 1839. Gen^ve, Ferdinand 
Ramboz. 18M. 112 Pag. gr. 8. — Das Büchlein handelt 1) von 
den Anklagen , welche gegen das System des Primarnnterrichtes 
erhoben wurden , 2) von der Lehrmethode , 3) von den Unter- 
richtsgegenständen , den erlangten Ergebnissen , den Lehr- 
büchern u. 8. f. , 4) von der Schuldisciplin , 5) von den morali- 
schen und religidsen Einflüssen in den Schulen und 6} von den 
Sehullehrem. 

SM. Ertqu^te sur le paup^risme dans le canton de Yaud, 
et rapport au conseil d'6tat ä ce sujet. Lausanne, Marc Duclouit. 
1841. Prem. partie. 208 Pag. See. partie. 284 Pag. gr. 8. — Die 
Untersuchungen über den Pauperismus in der Waat wurden von 
dem Staatsrathe im Februar 1835 angeordnet und einer Com- 
mission von talentvollen, in der Nationalökonomie gründlich 
bewanderten Männern übertragen. Das obengenannte Buch .ist 
das Ergebniss ihrer Arbeiten. Die erste Abtheiluog handelt von 
der Zahl der vom Staate und den Gemeinden im Jahre 1834 
Unterstützten, woran sich Zusammenstellungen über die Jahre 
1811 bis 1814 und 1831 bis 1833 reihen. In der zweiten werden 
die vorgelegten Fragen untersucht. Zuerst kömmt eine aus- 
führliche Geschichte des Waatländischen Armenwesens, worauf 
eine Untersuchung der gegenwärtigen Zustände folgte Das Werk 
ist nicht nur um des vielen Materiales und der Vergleichungen, 
sondern auch um der Betrachtungen willen, die daran ge^ 



Literatur. M? 

kofipft werden, von allgemeiaem Intereisse. Beigegeben sind 
13 Tabellen, 

S. S49. SWt M99. 90«. 

8. Literar- und Kunstgeschichte. 

S96. Proben der Deutschen Prosa seit dem Jahre MD, 
Von Wilhelm WackemageL Erster Band von MD bis MDCCXL. 
Basel, Schweighauser. 1841. IX. 1076 S. gr. 8. — Diese ebenso 
grossartigen Fleiss als geschmackyolle Darstellung beurkundende 
Sammlung enthält folgende Proben von Schweizern: 1) Drei 
Bruchstücke aus Petermann Etterlins Chronik der Eidsgenossen- 
Schaft. 2] Brief Niclaus Manuels, Vogts zu Erlach, an seine 
Herren zu Bern (von 1526). 3} Aus Johann Stumpffens Kaiser 
Heinrich dem Vierten, k) Von Aegidius Tschudi, sowohl ein 
Bruchstück aus der Rhätia als eines aus dem Cbronicon Hei« 
veticum, und zwar die Schlacht von Sempach. 5) Von Ulrich 
Zwingli, vier Stiicke, drei theologische und ein politisches, 
nämlich dib Vermahnung an die Eidsgenossen (von 1524'). 

S/W. Die Deutsche poetische Literatur seit Klopstock und 
Lessing. Nach ihren ethischen und religiösen Gesichtspunkten. 
Von Dr. Heinrich Geizer. Leipzig, Weidmann. 1841. XH. 492 S. 
gr. 8. — Der Verfasser bespricht darin folgende Schweizer aus- 
führlicher: Salomon Gessner und Johann Caspar Lavater. Von 
Anmassung und tbeilweise auch Einseitigkeit nicht ganz frei, 
suchte Geizer das Religiös -philosophische, welches in der 
Literaturgeschichte von Gervinus in den Hintergrund tritt, her- 
vorzuheben. 

51^8. Geschichte der Bibliothek von St. Gallen seit ihrer 
Gründung um das Jahr 830 bis auf 1841. Aus den Quellen 
bearbeitet auf die tausendjährige Jubelfeier, von Bibliothekar 
Weidmann. St. Gallen. 1841. IV. 493 S. 8. — Der Verfasser, 
mit dem sich die lange Reihe stiftsanctgallenscher Schriftsteller, 
deren frühester um 766 lebte, schliesst, theilt zuerst die Ge- 
schichte der Bibliothek mit, die schon im achten Jahrhundert 
4iM) Bände stark war, und im Laufe der folgenden durch den 
Eifer einiger gelehrter Aebte und durch die Thätigkeit geschicktei' 



Literatur. 

Bibliothekare (der erste erscheint bereits io einer Urkunde von 
861) u. a. immer mehr anwuchs , so dass jetzt die Zahl der 
Manuscripte auf 1S30 und diejenige der gedruckten Werke auf 
17000 bis 18000 Bände, darunter 1130 Urdrucke, sich belauft. 
Auch enthält die Bibliothek eine Münzsammlung von altem und 
neuern Münzen und Medaillen. Von Griechischen Handschriften 
besitzt sie nicht viele , noch ärmer ist sie an Hebräischen und 
Arabischen , reich hingegen an Lateinischen , insbesondere aber 
an Altdeutschen. Die Menge der Handschriften würde noch 
weit beträchtlicher sein , hätte die Bibliothek nicht zu wieder^ 
holten Malen grosse Einbussen erlitten. Der Geschichte der 
Bibliothek folgt als erste Beilage die Lebensbeschreibung des 
Bibliothekars Pius Kolb (geb. 1712, gest. 1762), welcher ein 
ausgezeichnetes kritisches Verzeichniss der Manuscripte verfasste, 
das Handschrift geblieben ist. Auf diesen Abschnitt lässt Weid- 
mann das fQr den Literator höchst merkwürdige, älteste Bücher- 
verzeichniss aus dem neunten Jahrhundert folgen, an das sich 
ein Verzeichniss von ik6i, und diejenigen über die 1712 nach 
Zürich gebrachten und nicht zurückgestellten Bücher anreihen. 
In der fünften Beilage wird das Denkwürdigste der Bibliothek 
herausgehoben. Fragmente aus der Lebensbeschreibung des 
heil. Gallus, von Notker dem Stammler, bilden den Schluss 
des Buches. 

SMI. Das Serapeum (s. 90A.) von 1841 enthält folgende 
Aufsätze, welche auf die Schweiz Bezug haben: 1) Ein alter 
Manuscripten - Ciatalog aus der Handschrift 728 (alte Nummer 
D. n. 18.) zu St. Gallen , mitgetheilt durch Hofrath und Pro- 
fessor Dr. Gustav Hänel in Leipzig (S. 8—15 und 17—23). 
2) Literatur der Todtentänze (s. 9<NI«), von Professor Dr. Mkss- 
mann in München (S. 161—207 und 225— 2W)). 3) St. Meinrad 
und Mariae Einsiedeln (S. 308 und 309) oder Beschreibung eines 
in der Hofbibliothek zu München sich befindenden Xylographums, 
ebenfalls von Dr. Massmann. 

MO« Das Neujahrsblatt, herausgegeben von der Stadt- 
bibliothek in Zürich auf das Jahr 18il. 8 S. k, enthält 
lehrreiche bibliographische Angabea über die Zürchetisciien 



Literatur. 389 

Calender und Zeitungen» Der, erste von jenen erschien uß 
Jahre 1508 , die ersten der letztern um 1673. Dieser Druck- 
schrift ist ein Portrait des berühmten Typographen Froschauer 
beigegeben. 

SSI. Künstlerlexicon (s. t09.). Zehnter Band. Müller, 
Jan. — Passe, Wilhelm de. (U.) 572 S. Eilfter Band. Passe, 
Simon de — Powle, G. (II.) 576 S. gr. 8. München, £. A. Fleisch- 
mann. 18U. — Der Verfasser fuhrt in diesen beiden Bänden drei 
und sechzig Schweizer an, die folgenden Cantonen angehören: 
Zürich 18; Basel 8; Bern 6; Tessin6; Unterwaiden 4 ; Schwjz3; 
Zug 3; SchaShausen 3; Waat 3; St. Gallen 2; Neuenburg 2; 
Uri 1 ; Thurgau 1 ; Genf 1 ; bei zweien ist die Heimath nicfal 
angegeben. Unter diesen 63 Künstlern sind 37 Maler, 7 Kupfer- 
stecher, 7 Bildhauer, 5 Architekten, 4 Formschneider und Buch- 
drucker, 2 Goldschmiede und 1 Feldmesser. Zu den merk- 
würdigsten gehören der Bildhauer Johann August Nah! und die 
Maler Haps Jakob Oeri una Johann Petitot. 

5S9* Notizen über Kunst und Künstler zu Basel. Als 
Zugabe zur diessjährigen Kunstausstellung vom Kunstverein 
herausgegeben. Basel, Seul und Mast. 1841. 92 S. 8. — Unter 
diesem anspruchslosen Titel liefert der kenntnissreiche Verfasser, 
Ludwig August Burckhardt, einen interessanten Beitrag zur 
vaterländischen Kunstgeschichte. Der erste Abschnitt enthält 
Bemerkungen über -die Entwickeluug der bildenden Künste zu 
Basel, wobei der Bildungsgang mehrerer durch seine verschie- 
denen Stufen nachgewiesen wird. Der zweite Abschnitt gibt 
ein Verzeichniss aller zu Basel zünftig gewesenen Maler und 
Bildhauer vom Jahre 1430 an bis 1794, und im dritten finden sich 
sehr reichhaltige nekrologische Notizen über Baseische Künstler. 

9, Münzgeschichte, 
Werke aus diesem Fache haben wir diessmal keine anzuzeigen. 

10. Medicinalgeschichte. 

SSS* Geschichtliche Notizen über das erste Auftreten der 
Lustseuche in der Schweiz und die gegen die weitere Ausbreitung 



402 LiCeraüir. 

und den Splügen gehen und yermitfelst Eisebbahnen, Watsöf- 
uad KuDsUtrassen es möglich machen , binnen 25 Stunden yon 
Basel nach Mailand zu gelangen. 

S41* Gedanken über Handel , Industrie und EiseDbabnen 
mit Bezug auf die hiesigen Zustände. Zürich, David Bürkli. 1841. 
8 S. 8. — Um Auswege für die einheimischen ProdUcte jeder 
Art zu finden, räth der Verfasser an , amendirte Handelsverträge 
zu bewerkstelligen y und wo dieses nicht erhältlich wäre, den 
Versuch einer gemeiueidsgenössischen Absperrung gegen die 
Industrieproducte des Ausländes zu wagen, oder endlich sich 
durch freiwilligan Anschluss an das Handelssystem d^s einen 
oder andern Nachbarstaates zu helfen. 

S4:% Denkschrift über die Anstalt der Strassenprämien 
auf den neuen Handelsstrassen des Cantons Graubünden zwischen 
Chur und den zwei Plätzen Cleven und Beilenz, zur Aechtferti- 
gung dieser Anstalt gegen erhobene Bedenken, den hohen HM- 
ständen zu geneigter Beherzigung mitgetheilt« Sammt einer 
(lithographirten) Situationskarte über diese Strassenrichtungeo. 
Gbur, S. Benedict. 1841. 33 S. und 2 Beilagen. 17 S. gr. 4. ^ 
Dieser Denkschrift ist eine Geschichte aller bis zum Baue de^ 
grossen Strassen überwundenen Hindernisse vorgesetzt, welche 
Darstellung, zumal da ein so bedeutendes Werk in dem Lande 
der Gemeindesouveränität zu Stande gekommen ist» ihr eigen- 
thümliches Interesse hat. Hieran knüpfen sich Bemerkungen 
über die sogenannten Strassenprämien» die Bünden auf seinen 
Handelsstrassen zwischen Chur, Cleven und Belleinz beaieht, 
welche Prämien bei Anlass des neuen Bündaerisehen ZoU- 
gesetzes zu einem Gegenstande eidsg;enössischer Prüfung ge- 
worden sind. 

a^S. Project einer Schweizerischen jN'ationalbimk von 
Baron Joseph Corvaja, Sizilianer. Verfasser .des Werkes: La 
Bancocrazia o il Gran libro sociale. Capolago. 1841. 23 S. 8. 
(Druck von Grell , FüssK und Comp* in Zürich.) — Oeffentliche 
Blätter warnten vor dem abenteuerlichen Plane. 

S. Mir« 



lüeraüir. 403 

IV. Rechtsquellen. 

B4i. Wuao Qod Weide, . Em Yetsuek urknndlicber Far* 
scbuiig ^QD ß^rnbard Zeerleder von Steinegg. Bruch»lfiefc ans 
der Geficfatßlite der Freilierm von Rasenegg. Frauenfeld, Ch. Beyel. 
1841» 9^ S. 12. -* Der gßschicli^kiindige Yerfaiser flibrt den 
seblagenden Beweis, dass Wunn weder das als Wieswacbs 
beaulzle Ackerfeld noeh die Nulsniessung des Hohbodens bedeute, 
sondern » dass Wunn und Weide beides auf Wiesl^nd sieb be- 
^iehe und jener Ausdruck den Heugewinn , dieser aber den 
Weidgang, bezeichne; Aucb wir haben uns mit der vorliegenden 
Frage schon vielfach beschäftigt und sind bei unserm Urkunden- 
sludium zu keinem andern Ergebnisse gekoaunen, als der gelehrte 
Gutsb^sitz^ von $teinegg. 

949- Officieüe Sammlung der das Schweizerische Staats- 
recht betreffenden Actenstüeke, der in Kraft bestehenden eids- 
genössischeA Beschlösse , Verordnungen und Concordate, und 
dier zwischen der Eidsgenossenscbaft und auswärtigen Staaten' 
abgeschlossenen besondern Verträge, uinfassend den Zeitraum 
von 1839 und 18U>. Dritten Bandes, zweites Heft. 1841. VIII. 151 S. 4. 

S4:0» S4:9- Sammlung der Gesetze für die Gemeinds- 
beamten und Bürger des Cantons Zürichs enthaltend alle Ge- 
setze und Verordnungen, welche auf die Gemeindsversajonihingen 
und die denselben zustehenden Wahlen, das Kirchen- und 
Schulwesen in den Gemeindeiiy die Gemeindeverwaltung» das 
Armenwesen y die Bürger- und Ansässenverhiltnisse und das 
Striass^nwesen Bezug haben. Nebst einem Anhange über die 
Erwählung der Zunftgeriehle und der Mitglieder des Grossen 
Käthes. Züricb» Fr. Scbulthess. iSM. VIII. 366 S. 8. -^ Samm- 
lung der Gesetze f^ die Bezirkswabimämier, enthaltend alle 
Gesetze und Verordnungen , welche auf die Bezirksversamm- 
lungen und die denselben zustehenden Wablen Bezug haben. 
Zürich, ebend. 1840. IV. 63 S. 8. — Dia erste Sammlung ent- 
hält sechzig Gesetze, Verordnungen, Beschlüsse und Beglemente, 
die letzte zwülfe. Beide wurden von alt-Regierungsrath David 
Bürgi mit musterhaftem. Fleisse zuswimeogeslelU» 



Uk Ltteratut*. 

548. Offlcielle Sammlung der seit Annahme der VerfassuDg 
vom Jahre 1831 erlassenen Gesetze, Beschlüsse und Verordnungen 
des eidsgenOssischen Standes Zfiricb. Sechster Sand» '2hrich, 
Sohnltbess. 18U). 4SI S. 8. — Dieser Band sollte eigentUcb nyit 
dem Druckjahre 184S versehen sein, da er den Zeiiranm vom 
23. luni 1840 bis 8. April 1843 umfasst. Die bedeutendsten 
Gesetze sind folgende: 1) Dasjenige betreffend eidSge Abinde- 
rungen in den bestehenden Gesetzen tiber das Unterriehtsvesen ; 
9) das über eine allgemeine Brandversicherüngsanstalt für die 
Gebäude im Canton Zürich ; 3) drei Verfässnngsgesetze, worunter 
dasjenige das wichtigste ist, wodurch den AdminMratlvbeh5rden 
Strafbefugnisse eingeräumt werden ; 4] das Vormundschaftsgesetz 
(redigirt von Dr. Bluntschli) und 5) das Gesetz über die Scbuisjnode. 

549. Die älteste Gerichtsordnung von Basel von 1457. 
Herausgegeben- von J. Schnell, J. U. D. et P. P. O. Basel, 
Schweighauser. (1841.) VIII. 23 S. gr. 4. — Diese Gerichtsord- 
nung ist eines der 'ältesten ausführlichen und geordneten Civil- 
statute der Schweiz. Nech besteht im Allgemeinen die einfache 
Anlage des Baslergeriiihtswesens, wie es für die grössere und 
Kleinere Stadt in diesem Gesetze geregelt wurde. Die gleich- 
zeitige Handschrift, wonach dieses Grerieht^bucb abgedruckt ist, 
befindet sich auf der effentlicben Bibliothek in Borsel. 

550. Der Rechlsfreund für den Canton Basel. Oder: 
Anleitung, die im Leben vorkommenden Rechtsgeschäfte naeh 
den l)estehenden Gesetzen lud Uebungen abzuschliessen. Aus- 
gabe ftir Basel- Städttheil. (Mit alphabetischem Sach- und 
Wortregister am Schlüsse der zweiten Abtbeilung.) Erste Abthei- 
lung. Zünch, Friedrich Schultbess. 1840. VI. 452 S. 8. 

S51.. Code pratique ou conseils aus personnes appeltes 
ä g6rer leurs affaires, contenant un expos6 deß matiöres de 
droit civil vaudois les plus usuelles , des formules de la pInpart 
des contracts et des actes, tels que testaments, baux, ventes, 
procuration«, contracts de mariage», et des directions aux 
tuteurs, curateurs et conseils judiciaires , par Ch. Gonod, 
Docteur en droit et avocat ä Lausanne. Zuric , Fr6d^rie Schult- 
hess , Lausanne. 1840. VU(. 848 Pag. 8. 



literaiar« 406 

V, Biographien. 

. . . , » 

%t^ Im neunzehnten Thoile der zweiten 3^<2^tion der alt-* 
gemeinen Eneydopädie (s. fit] der Artikel: ; Melchior de Insula 
(geb. zu Basel 1580, gest. 164&] als Rechtsgelehrt^» besonders 
aber als practischer Gescbftftsmafnn in verschiedenen Gesandt- 
schaften sich auszeiohnend ; im 15, Theile der dritten Section 
der Artikel: Conrad Pellieanus (geb. 1478 im Elsass» gest. 1566 
zu Zürich) > tiefer und gründticher Spracbforaeher. Beide Artikel 
sind von Prof. Heinrich Escfaer in Zürich^ 

SSA. 0er Nene Nekrolog der Deutschen («* t#9.) 18il. 
3 Bde. & enthält folgende Artikel über Schweizer , die> mit 
Ausnahme Horners , 1839 starben: 1] Ludwig Homer aus Zürich 
erlag auf der Insel Sumatra etn^n Wecbselfieber, aJIziifrühe 
für die Naturwissenschaften» die an ihm einen reichhegabten» 
begeisterten Pfleger verloren; 2) Johannes Wolf (s. W9%); 
3) Joseph Remigius Zeiger von Stan2, entschiedener ParteiführeK 
in dem Aufstände gegen die Helvetisohe Regieiung im Jahre 1802, 
und 1815 in demjenigen Obwiildens gegen die Tagsatzung; 
4r) l>aniel Steinmann von St* Gallen» ein von Stabilismus und 
Badicalismns gleich weit entferntes» thätiges Mitglied iet 
St. Gallenschen Regierung; 5) Johann Rudolf Rordorf» voü 
Zürich ; eifriger Entomolog ; 6] Joachim Pancraz Reutti , von 
Wyl im C. St» Gallen» HelveÜscher Senator» und nächst Hüller 
von Friedherg derjenige, der am meisten die. Selbstständigkeit 
des neuen Cantons St. Gallen zu bewirken und zu erhatten 
wusste; 7) Adolf Otth» aus Bern» Maler und Naturforseher» in 
Jerusalem an der Pest gestorben ; .8) Johannes Zeller» aus 
Zürich» Pfarrer, dem das Schöne Zeugniss gegeben werden kann» 
dass Liebe der Grundton seines Wesens war; 9) J« Gartier» 
^von Oensingen» C. Solotbum» Helvetischer Senator; 10} von 
im-Thurn> von SchäffhaUsen » früher in Holländischen» später 
in Englischen Diensten» zuletzt Präsident der SchaShausenschen 
Gantonspolizei; 11) David von Wyss» von 181& bis 1832 Bürger- 
meister des Cantons Zürich und drei Male Präisident der Tag-* 
Satzung; 12) und 13) Ludwig von Roll» von Solothurni und 



408 literator* 

theologi taricensig. Tqrict, Literis Orellii, Fnessltiii et ^ociorum. 
iOPag, k. — ZimmermaDn (geb. 1695, gest. 1756) begrfindete 
in Zörich eine liberalere Behandlung der Dogmatik. Dieae in 
zierlicbem Latein geschriebene Gratulationsschrift ') ist toh 
bleibend literar-historischem Werthe. 

K6].. Carl Friedrieh Droltinger. Aeademische Festrede 
von Wilhelm Wackernagel , Dr. , Prof. , d. Z. Rector der Univer* 
sitätBaseL Basel, Felix Schneider. 1841. 40S. 8. -- Drollinger 
(1688 zu Durlach geboren, 1742 zu Basel gestorben) war ein 
gründlicher Kenner der Diplomatik und guter Dichter. Wacker-- 
nagel setzte in obiger Rede Drollinger'n ein ebenso elegant 
geschriebenes, als würdiges Denkmal. 

BtflS. Im Berichte über die Leistungen des Pftdagogiums 
in Basel im Schuljahre 1840 auf 1841, von Seite 4 bis 11: Eriii- 
neruogen an Isaak Iselin. Vorgetragen bei der Promotionsfeier 
den 3. Mai 1841 von Dr. Wilhelm Vischer , Prof. der Griech. Lit. 
Basel, Schweighauser. (1841.) gr. 4. -* Auf eine geistreiche 
Weise wird der Einfluss dieses ausgezeichneten (1728 geb., 
1782 gestorbenen) Schweizers auf seine Vaterstadt nach allen 
Richtungen hervorgehoben. 

B69. Margariten. Frauen-Charaktere aus Slterer und neuerer 
Zeit von Dr. Ernst v. Münch. Erster Theil. Ganstatt, Vereiüs- 
buchhandlung. 1840. VI. 567 S. gr. 8. - Von Seite 501 bis 530 
Julie Bondeli nebst einem Rückblick auf die Frauen und die 
Gulturzustände Berns, von Anfang bis zur Mitte des 18. Jahr- 
hunderts, sowie auf Frau von Charriöre. Jene war 1731 geboren« 
1778 gestorben, diese erblickte um 1740 das Licht der Welt 
und verschied 1805. J. Bondeli gehört zu den merkwürdigsten 
Weibern, welche die Schweiz je hervorgebracht hat, und Frau 
von Charriöre wird eine Zierde der Französischen elassischen 
Literatur bleiben. 

S64. Jugend- und Bildungsgeschichten merkwürdiger 
Männer und Frauen mit besonderer Rücksicht auf Erziehungs-, 



^) Die Zfircherische theologische Facuttät Hess diese Dissertation bei der 
unten besprochenen Jubetfeier Gessner*« demselben überreichen. ' 



Litemtur. * 409 

Boterrichts«- und Seekokunde, dargestellt y&ü &r. W. B. IMtmich. 
L Nürnberg, Friedrieh Korn. 18&1. 276 S. gr. 8. — Die ^chflftö 
.Biograpbie» m welcher der Verfasser zu zetgea sueht, wie 
mächlig Jugeftdleben und Erziehung auf die Individualität ei&r 
wirken 9 handelt von S. 179—226 von dem am 12. Janudr 174& 
in Zörieb geborenen und am 17* Febraar 18^ bei Bnigg ver« 
storbenen Pädagogen Heinrich Pestalozzi; 

S8ft; War Heinrich Pe^aiozki ein Ungläubiger? Ein Bei-- 
trag zur Würdigung des Religiösen in seinen Bestrebungen, mit 
besonderer Rücksicht auf die Selbsibiographie von J. Ramsaüer, 
von K. F. C. Burkbart, Pfarrer in Zipsendorf bei Zeitz. Leipsdg^ 
J. F. Hartknocb. 184.1. (ü.) 838. gr. 8. — Der Verfastef gibt 
zu , dass Pestalozzi die positiven Lehren des Christenthunfs nicht 
genug hervorgehoben und för den Glaubea mehr Gewinn aus 
dem Lehen, als aus dem Glauben für das Leben gesucht habe, 
aber er beweist auch , dass Pestalozzi weit entfernt gewesen 
sei, das Heil der Welt in einseitiger Verstandesbildung zu 
sueheu , dass er vielmehr die Rieligion für den einzig festen 
Grund menschlicher Vollendung gehalten und nii'gends dedr 
Ev^angelium entgegen gelehrt habe. Uebrigensf bringt das Blich- 
lein vielem zum Theil neue Züge aus dem Lehen des herUimten 
Pädagogen. 

MB.' Felix Keff(s. %WJ) in den Lectnres pour les enfantss. 
Volume troisiöme. Lausanne, Marc Ducloux. 184p1. 12« S. 6-*12, 
25-84, 61-89. 

•0V. Das Neujabrshlätt der Küustlergeitellsehafl in Zürich 
für 1841. 12 S. 4. enthält einen Abriss der Lebensgescbichte des 
historischen Genremalers Leopold Robert (geb. 1794 zu La Ghaux 
de Fond , 1835 am gebrochenen Herzen zu Venedig gest.) , ein 
durch Energie und Fleiss sich auszeichnender Künstler. 

S6&. Das vierte Stück der Neujahrsblätter der Wais^nhau»« 
gesellschaft (in Zörich) bringt uns auf 16 Seiten in 4. das Leben 
Georg Finslers (geb. 1793 in Zürich, gest. 1^8 als Pfarrei* 
in Waugen). Er ie^t der Verfasser des jetzigen Zürcherischen 
Catechismus und darf zu den namhaftestem Geiatlichen der Zür^ 
cheriscken Kirche gerechnet werden. 



MQ -Literaliin 



Le^cardiaAl Fescb, archeT^qu^ de Ljon, PrioMit 
des Gaules» etc. etc# Fragmeots biograp hiques , polkiques et 
peligieux pouv aervir ä Thiatoire eccl^siaatique eontemporaise, 
par M. Tabb^ Lyonnet, ebanoine de T^gliae primatiale et Ticatre- 
göodral du diocöae de Lyon. Tome premier« Lyon et Paria, 
librairie eatbolique de Periase , Fröres. i&^U XXXVI. 587 Pag. 
Tome secoud. 790 Pag. gr. & — Geb. zu A}eccio am 3. Januar 1763, 
geat zu Rom am 13. Mai 1839« Obwobl Feseb, der berühmte 
Vetter Napoleons 9 seine Kräfte Frankreich und Italien widmete, 
so darf er hier nicht unerw&hnt gelaasen w^den , war doch seta 
Vater Basler und bis an sein Ende Sehweizerbürgei: geblieben« 

SVO. Die Aeies de la societ^ helv^tique des sciences na- 
turelles , asaembUe k Fribourg » les 24 , 25 et 26 Aoüt 184«. 
Fribourg en Saisse, J. L. PUier. 1841. gr. 8. bringen von Seite 
3^ bis 228 einige Notizen über Johannes Hegetschweiler (s. HW»). 

Ml. Von Seite 213 bis ^1 des gleichen Buches findet 
sieh eine nekrologische Notiz über Friedrich. von,Dürler (geb. 
I8M9 gest. 1840)9 einen mutbigen BerggSnger und ersten Er- 
ateiger des Dödi* 

MS* Die Verhandlungen der SchMreizerischeo geiiieia<* 
nülSBigen Gesellsohaft bei der Jahresversammlung zu Basel den 
28. und 29. September 1841. Dreizehnter Theil. Basel, Seul 
und Mast. 1841. 8* enthalten yon Si^t^ 185 bis. 196 einen Nefctolog 
Heinrich E^hers (geb. 1777 , gest, 1840) , von 1822 bis 183t 
Oberamtmann in Wädensweil, wo er sich durch aosgezeichnete 
Bekleidung dieser wichtigen Stelle allgemeine Achtung erwarb, 
hernach zwei Male während Jcurzer Zeit Mitglied der Zfircheri- 
sehen Regierung, 

MS« Die Militairzeitschrift (s* ••••), achter Jahrgang, 1841, 
enthält ven.S. 20-r3S und 65—77 eine biographische Notiz über 
Bruno Uebel (geb. 1806 in Hoya in Sachsen, gest. 1840 in 
Algerien) , einen höiohst gebildeten und.rechtlichen MilUair, dem 
das Söhweizeriscfae Kriegswesen, sehr Vieles zu verdanken bat. 

SV4« Im Appenzellischen Monatsblatte [^v iW«), werden 
uns zwei ^hr anziehend geschriebene Nekrologe denkwürdiger 
Ausserrhodner mitgetheilt; .voü S» 81 bis 10>1, 117 bis 128 und 



Literatur« Ml 

196 bifi 146 tderjenige Jakob Nagel's von Teufen (geb. 1790, 
gest. 1841), eines der aasgezeicfanetesten Landammänn^r, weldie 
die Aeussern Rhoden je besassen, der in scbwierigen Zeiten 
diese Stelle bekleidend, anch in eidsgenössischen Angelegen- 
heiten durch seltenen Geradsinn und klare Auffassung der Zu-* 
stände bedeutenden Einfluss ausübte ; von Seite 149 bis 155 und 
185 bis 191 der des Pfarrers Adrian Scheuss , von Herisau (geb. 
1786, gest. 1841), eines allgemein geachteten Geistiichen, dem 
das Yolkswohl so am Herzen lag, dass er während drei Jahren 
ein Volksblatt redigirte , und kurze Zeit vor aeinem Tode in 
einer eignen Schrift gegen den Branntweingenuss ankämpfte. -«- 
Kürzer ist der Nekrolog, den das Monatsblatt von Seite 133 bit 
135 über Job. Jak. Schläpfer von Waldstatt (geb. tT83, geftt. 1841, 
bringt. Er war Vicepräsident des kleinen Rathes hinter der 
Sitter, gab 1838 ein Cbronikon der Gemeinde Waldstatt heraus 
und hinterliess eine ausführliche Revolutionsgeschichte des Lan- 
des Appenzell von 1798 bis 1803, eine 820 Quartseiten starke 
Handschrift. 

MS. Die Revue Suisse (s. !•••) von 1841 enthält vob 
S. 905— 21*7 eine nekrologische Notiz über den Architekten Hein- 
rich Fraisse (geb. zu Lausanne 1804 , gest. zu Montreux 181kl). 

MO« Denkschrift zur Erinnerung an die Jubelfeier der 
fünfzigjährigen Amtsfbhrung Sr. Hochw. Hm. Alt-Anlistes 
Dr. Georg Gessner, Pfarrer am Grossmönster in Zörieb. A'm 
21. October 1841. Zürich , OreK , Füssli und C. 184iw 06 S. 8. — 
Der Verfasser, Pfarrer Johann Caspar Wolf in Oberglatt, theilt in 
diesem durch einfache Darstellung ansprechenden Büchlein die 
Gebete und Reden, Gesänge, Gedichte und TrinksprOehe niit, und 
berichtet Ober die dem Jubelgreise gemachten Geschenke und 
andere Beweise der ihm von allen Seiten entgegenkommenden 
Theilnahme. 

SfV. Das Jubelfest der ftinfzigjährigen Amtsführung von 
Georg Gessner und des hundertjährigen Geburtstages von J. J. Hess 
und J. C. Lavater gefeiert in Zürich am 31. October 1841, eine 
Elegie von A. E. Fröhlich. Zürich und Frauenfeld, Gh. B^yeK 
1841. 35 S. gr. 8. ^ In dieser Elegie besingt Fröhlich , dem die 



M9 Litorator. 

DeutBcbd Sprache in ihrer ganzen Herrlichkeit sieb eis&chldssen 
hat, die. Ereignisse jenes schönen Tages« 

MfS. Die Nummer k2 der Schwetzeriseben evangelitfchea 
KircheBzeitung von 18&1 enthält einen kurzen Lebensabtiss des 
Jubelgreisen Georg Gessner, der ihm am Festtage in einem 
Prachtexemplar Überreicht wurde. 

M9« Gallerie lebender oder verstorbener ausgezeichneter 
Sehweizer des XIX. Jahrhunderts. Mit ihren Bildnisseäi. Bern, 
Haller. lS<kl. — I. Lieferung. RiUiet-Gonstaiit, Oberst, ¥Oit 
fienf. S. 1—23; U. Lieferung. Conrad von Muralt, Bürger- 
meister von Zürich. S. 25h^U). Die Biographien sind reich an 
Angaben , die Bilder aber sehr mittelmässig. 

S. •••. 1^99« ftSl. 

VI. Epische und dramatische Poesie. Volkslieder. 

Novellen. 

t 

S80. Job. Hadloubs Gedichte herausgegeben v<mi L. EU^ 
willer. Züiich, Mejer mi Zeller. 18U. XL iU & U. 8. 
(s. at90* *^ Diese fär die Sitteng^schtchle des 13. Jahrhunderts 
widktige Sammlung, bietet den Freunden Deutscher Vorzeit, 
insbesondere den Sprachforschern, ein nicht geringes Interesse. 
4181« Poäsies neuch^teloises de Blaise Hory, pasteur de 
Gieresse au seiziöme si^cle. Publi^s par Prüderie de Roug€aaiont. 
Neuch4tel, J. P. Michaud. IM*!. VI. 196 Pag. 8. - Den Gedichten 
geben Bemerkungen über das Manuscript, Biographisches über 
die Familie Hory und über Blaiso selbst (geh, 152S oder 1529^ 
geat. 1595) voran , dessen^ Dichtungen der Herausgeber in drei 
Classen.eintheilti in Chansons, Epitres undPi^es relatives aux 
Theologiens*. Die früheste ist aus dem Jahre 155^, die späteste 
von 1594 oder 1595. »Les poi^sies de Hory sont pure^, mais 
eUes n'oBt pas one grande ^l^vation de pens^es. Blies sont 
^ vraies, mais elles n'ont rien d'id^al. EUes sont sages , mais 

■} rinvention y est nulle. Et les sentiments qui les oot dictöes, 

^ q'oM que bien peu de force et de profondeur. EUes ont un 

fand r^igieux, mais od y sent unie.pi6t6 peu developp^e.« 



Literatur. «18 

t8^. Johana iNsn Sehwaben» Tfauers|Mel in ft Äbten. 
Von R. Neumeister. Leipzig , Barth. 18&1. 96. S. 8» ~« Ber 
Gegenstand ist nicht obn« Glück nnd. in fiiessender Sprache 
T€m dam Dichte behandelt, doch mit. allzogrossem Streben, 
den Leser oder Znhörer dorcb Denksprüche zu überraschen. 

S88*: Rosa von Tannenburg.^ Schauspiel in 4 Aufzügen f&r 
die Jagend and ihre Freunde. Von Wilfa. Ruess.. St» Gallen» 
(Haber und Comp.) 1840. 62 S. 8. ^ Die Tendenz des Verfassers 
ist löblich 9 allein die Leistung bleibtlhinter dem Willen zurück. 

S84» Die Mordnachtvon Luzem. Novelle von J. J. X. Pfyffer 
zu Neueck. Mit IV Kupfern. Basel, i* C. Schabelitz. 1841. 
208 S. 8. — Die Erzählung und die Sittenschilderung jener Zeit 
ist, wenn auch voll Anachronismen, lebendig. 

58S« Blumen aus den Alpen. Erzählungen und Volks- 
sagen , letztere gesammelt theils aus andern Werken , theils aus 
dem Volke selbst, Yon C. Wälti. Bern, Chr. Fischer. 18&1. 
VI. 196. IIL S. 12. — Dieses Büchlein,, herausgegeben »von 
einem Jüngling aus den Bergen, der wohl viele Freude an dem 
stillen Dörfchen seiner Heimatfa bat, aber auf keiner Universidkt 
gewesen ist«, enthält grösstentheils Volkssagen, die hier und 
dort in andern Werken schon abgedruckt waren, eini<^e filgt 
er selbst bei. Es werden 5 Erzählungen und 4ä Volkssagen 
mitgetheilt, die alle sich auf das Berneroberland beziehen. 

S86. Gemälde aus dem Volksleben nach der Natur auf- 
genommen und treu dargestellt in gereimten Gesprächen Zür- 
cherischer Mundart von Jakob Stutz. Vierter Theil. Zürich, 
Fr. Schnithess. 1840. 160 S. 8. Mit einem lithographirten Titel- 
kupfer. — Er enthält 35 poetische und 2 prosaische Dichtungen 
(unter den letztern eine alle Voikssage »Die Jungfer am Loch- 
bachaj. Es ist zu bedauern, dass Stutz seinem allgemein als aus- 
gezeichnet anerkannten ersten Bändchen von Gemälden aus dem 
Volksleben schon drei folgen liess und nicht daran dachte, dass 
ein Dichter am allerwenigsten zu einem Vielschreiber werden darf. 

S8V. Gedichte und Lieder in verschiedenen Deutschen Mund- 
arten. Herausgegeben von Dr. J. Günther. Jena, Hochhausen. 
1841. X. 292 S. gr. 12. — Diese werthvolle Sammlung, in welcher 



kih Utoraliin 

» 

die Gedichte und Lieder aach den Proyinzen geordnet sind, bringt 
uns auch Schweizerische, darunter acht verschiedene Kuhreihen. 

Mft* Alpina. Schweizerisches Jahrhuch f&r schöne Literatur. 
Herausgegeben von A« Hartmann, F. Kruttcr und 6. Sdilatter. 
Erster Jahrgang. 1841* Mit 6 Radirungen von 11« Disteli und 
H. Hess« Soiothurn, Jent und Gassmann. 319 S. 8« ^ Nur 
Folgendes bezieht sich auf dieSchwrä: Wie Joggeii eine Frau 
sucht. Ein ländliches Bild von leremias Gottbelf (S. 6B^9t). 
Dieser Aufsatz zeugt von vieler Volkskenotniss , allein er streift 
zuweilen ins Cynische hinüber. Ferner drei wenig bedeutende 
Gedichte von Wagner von Laufenburg: Schloss Habsburg, 
Johannes Paricida und Ritter Wart. 

S89. Le Triomphe de Guillaume Teil, ou le tjran puni, 
ableau historique de la rövolotion suisse par Pierre Colau. 
Paris, Chassaignon. 18&0. 106 Pag. 12. — Dieses historische 
Idyll, oder wie man es nennen will, erschien eigentlich schon 
1833, scheint aber ein Ladenhüter gewesen und desswegen mit 
einem das Druckjahr iSM tragenden Umschlage verseben worden 
zu sein. Das Bücheldten ist am besten durch das ihm vor- 
gesetzte Motto charakterisirt: n&i cette faible esqoisse obtient 
votre suffrage, c'est ä Florian seul qu'ilfaut en faire bonunage.a 

S. Wm. M9B. M9* 



Inhalt vorstehenden Abschnittes. 



I. 


Karten, Pläne, Panoramen 


S. 


348 


n. 


Landes- und Staatskunde 








Scbweiz, überhaupt 


59 


3K0 




Die Cantone 


99 


353 




Rechenschaftsberichte 


99 


558 


in. 


Geschichte 








4. Alterthümer 


J9 


360 




3. Diplomatische Werke imd 






Chroniken 


95 


561 




3. Allgemeine Geschichte 








Schweiz, überhMipt 


n 


562 




Die 'Cantone 


99 


369 




4. Kirchengeschichte 








Sehweii, überhaupt 


99 


384 




Die Gantone 


1» 


387 



5. Kloster- und Ordensge- 
schichte S. 587 

6. Genealogische und heral- 

sehe Geschichte „ 394 

7. Culturgeschichte „ 394 

8. Literar- und Kunstge- 
schichte • ,, 397 

9. Münzgeschichte „ 399 
40. Medicinalgeschichte „ 399 
14. Militairgeschichte „ 400 
42. Handel^eschichte „ 404 

IV. Rechtsquellen „ 403 
V. Biographien ,, 405 
VI. ]B^sche und dramatisdie Poe- 
sie, Volkslieder, Novellen «, 442 



Berichtigungen. 
Zum ersten Bande. 

Si' m^ £. tt T/ Ml»n ttillt l|»tfM li«i A««fa,«B. 
„ 14t „ 17 „ unten st. domu* 1. d n m u s. 
„ 148 ,, 6„ oben et. EajmMfti L LnynnAB. 
„ tTt ,y 10 ,, unten st. 8 1. 6. 
» 179 „ 4 ,j oben st 8 I. 6. 



Zum zweiten Bande. 

8. IM £. tO ▼. oben st. putta« 1. nutu«& 

„ S04 ,p li f, unten st. propetuum 1. perpetuum. 

,f t06 ,f 14 ff oben aliquid de prsedictis fUlt weg. 

„ SIS „ 18 ,, oben st. pecuni« L peeuniae. 

,, ti\ „ 11 „ unten st. Mentia-Dn 1. Montis-Doi. 

,, tlS in der Note st. Desinis I. Deseni. 

ff tl8 Z. It V. oben st. MCCCXXU. I. MCCCCXXIl. 

ff t3S ff 9 ff unten st perloqautem 1. pe rlo cu tum. 

„ i4l „ 7 ff unten st. Sabaudiae Bernensiun^ «piscopi 1. Babaudiae^ B-ernettsium 

episcopi. 
ff t44 f, S ff oben st. se 1. r e. 

f, 944 ff 11 ff oben st. intelligentia 1. intelligentiae. 
ff t4!y ff 4 ,, oben st. num 1. nunc. 
ff VA ff tO ff oben st. No. ~ 1.^ No. 3. p. SIS. 
,, S45 „ 10 ff unten st. Mentis-Dei I. Montis-nei. 
ff S70 oben fehlt der Titel : ActenstQcke zur Geschichte des aechszehnten, 

siebenzehnten und achtzehnten Jahrhunderts. 
ff S70 Z. 1 V. oben st. III. 1. 1. 
f, m f, 7 ff oben st. IV, 1. II. 
(Einige unbedeutendere Druckfehler ist der Leser gebeten, selbst zu verbessern.) 

Die verehrten Mitglieder , welche das Archiv mit Beiträgen nnter- 
stulzen wollen und nicht vorziehen , die Gorrectur seihst zu übernehmen, 
sind dringend ersucht, leserliches Manuscript und besonders Ahschrifleo 
von Urkunden möglichst genau einzusenden. 



4 



FOr den dritten Band bereit ll^ipende 

Matfiiifillen« 

D^veloppement de rindependance da HaaUVallais et conqo^ftle da 
Ba8*Vallais par Mr. Fr4d. de Gingins-La-Sarraz. See. parüe. Nebst 
arkaDdlichen Beilagen. 

Das Thal Claras anter Seckingen und Oetterreich and seine Befremng. 
Ein rechtsgeschichtlicher Versach von J. J. Blumer, Mitglied des 
Civiigerichts und Cantonsarchivar in Glarus. 

Hatte im Jahre 1405 ein Treffen bei Wolfhalden Statl, oder nicht ? 
Von J. C. Zellweger. 

Das Lateinische Statut der Deatschen Colonien im Thale Formaieza im 
Obern Piemont vom Jahre 1487« Nebst Nuchträgen und einem Aus- 
zug aus den Freiheitsbriefen der Thalgemeine. Von J. Radolph 
Burckhardt^ Dr. Jur.^ Fiskal in Basel. 

Zwei Urkunden aus dem Archive der Stadt Baden und drei aus dem- 
jenigen der Stadt Ghur über die Thatigk«it der Westphälischen 
Gerichte in der Eidsgenos&enschaft , mit einem Gommentär von 
G. von Beding, Alt-Regierungsrath iu Baden. 

Hiezu die Fortsetzung der Beiträge zur Geschichte des siebensehnted 
und achtzehnten Jahrhunderts und die Literatur des Jahres 1842. 



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