-^f^^
-on
ioo
o
= C\1
ICD
t
iCO
|C3
.
>==
?■>—
^CD
i^
;■'"
'co
« 1^
'-.«^ .^
:ii€^
Archiv
für 0 o^I^^Ati^cM^ c^-^^9c.
Kunde österreichischer Geschlchts-ftuellen.)
Heraiisg;eg;eben
von der
zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission
der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften.
Aus der kaiserlich -königlichen Hof- und Staatsdruckerei.
1849.
DB
yj
Inhalt.
Seite
I. Heft.
I. Urkunden des Prämonstratenser-Stil'tes Geras. Zusammengestellt
und erläutert von Theodor Mayer, Bibliothekar in Melk.
(Nr. I bis XLIV. 1188—1416) 3—52
II. Beiträge zur Geschichte des deutschen Oi'dens in Tirol. Von
MatthiasKoch . . . . . • . . 53 — 76
III. Einstige Klöster und Ortschaften im Lande unter der Enns.
Aus dem Klosterneuburger Archive /.usammengetragen von
Max. Fischer, Archivar daselbst . . . . . 77 — 136
IV. Kaiser Ferdinand'« 1. Antwort auf einen Rathschlag, den ihm
die oberösterreichische Regierun;;- zu Innsbruck vorgelegt
hatte. Vom 29. Jänner 1562, aus Prag, (üeber die Sicher-
heit Tirols, die politischen und religiösen Zustände
Deutschlands im Allgemeinen) ..... 137 — 172
II. Heft.
V. Ht'inrich Grat von Hardeck , Burggraf von üuino , Iudex pro-
viiicialis in Oesterreich. (f 1270.) Ein Beitrag zur vaterlän-
dischen Geschichte. (Mit 17 Beilagen.) Von Friedrich
Firnhaber 173-209
VI. Das (sogenannte) Formelbuch K. Albrechts I. (Vollständige
Inhaltsangabe und vollständiger Abdruck von 69 Nummern.)
Mitgetheilt von J. C h m e 1 211—307
VII. Urkunden- Regesten zur Geschichte Kärnthens. (Fortsetzung.)
Von Nr. LXXXV (1001) bis CLXXVIII (1099). Von Gottlieb
Freilierrn von Ankershofen . . . . . . 309 — 359
III. und IV. Heft.
VIII. Urkunden und geschichtliche Notizen, die sich in den Hand-
schriften das Cisterzienserstiftes Zwetl finden. Mitgetheilt von
Johann von Fräst, Priester dieses Stiftes . . . 361 — 427
IX. Urkunden- Regesten für die Geschichte Inner- Oesterreichs vom
Jahre 1312 bis zum Jahre 1500 (1499, 3. Dec.) Nr. 1 bis
524. — Mitgetheilt von Albert von Muchar . . . 429 — 510
X. Zur Geschichte König Friedrichs des Schönen. (Auszüge aus
einer Handschrift des 14. Jahrhunderts im k. k. Haus-, Hof-
und Staats-Archive. Verpfändungen aus den Jahren 1308 bis
1315. Nr. 1 — 137. Mitgetheilt von J. Chmel . . • 511-557
Archiv
fllr
Kunde österreicbiscber Geschichts-Quellen.
Herausg^egeben
von der
zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commlssion
der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften.
Jahrgang t S tio.
/. Heft.
■^fi^^m^lB»-
WHMo
Aus der kaiserlich-königlichen Hof- und Staats - Druckerei.
I.
Urkunden
des
Prämonstratenser- Stiftes Geras.
Zusammengestellt und erläutert
von
Theodov JfMayet*^
Bibliothekar in Melk.
Archiv. Jahrg. 1849, I. Hof».
k
Die folgenden Urkunden verbreiten über eine Gegend Öster-
reichs, die sonst ziemlich im Dunkel liegt, wohl einiges Licht,
doch nicht so viel als zu wünschen wäre ; da wir Zuverlässi-
geres selbst über die Familie der Stifter Anderen glückliche-
ren im Finden, oder scharfsinnigeren im Vermuthen, oder end-
lich gelehrteren im Citiren überlassen müssen.
Die eine Meinung, dass die von Bernegg ihren Ursprung
von dem Grafen von Stevening ableiten , kann nur in Verwun-
derung sezen, wie sie jemand aufstellen mochte ohne sie zu
begründen *}; uns wenigstens ist nicht bekannt, dass die von
Stevening irgend einen Besiz in jener Gegend Österreichs
gehabt. Andere haben die Familie mit dem Stamm der steiri-
schen Oltokare vereinigen wollen , wobei sie Bernegg an der
Mur mit dem österreichischen vermengten. ^) Lazius de Mi-
grat. Gentium S. 178 citirt in einer Urkunde von 1140 Ottokar
und Ortolf, Herrn von Graz; den leztern betrachtet er als
Grafen von Steier und Herrn von Bernegg, und gibt ihm vier
Söhne: Ecbert, Gundaker, Ulrich (der erwähnt werde 1150 —
1208!) und Dietmar (der erwähnt werde 1140 — 1170).
Wieder Andere sprechen von einem Bernhard , den Lazius,
und nach ihm Viele , für einen Bruder Ottokars des Stifters
*) Der ei'ste, der diese Meinung in Cours brachte, dürfte Link in seinen
Annal. Zwettlens. I. 38 sein. Es ist bekannt genug, dass die Tochter
Leopolds des Schönen, welche Heinrich den Grafen von Stephaning
heuratete , Richardis hiess. Eine handschriftliche Nachricht des Klo-
sters Walderbach , das von ihr dotirt wurde , lässt sie nach dem Tode
ihres Gemals nach Österreich zurükkehren , und im Kloster Heiligen-
kreuz begraben werden.
2) Ueber das steiermärkische Bernegg dürfte der Aufsatz von Stramberg's
in Ersch und Grubers allgem. Encyclop. Artikel Pernegg S. 160 gut
gearbeitet sein. Die Gleichheit der Namen Ulrich und Fiebert, die in
beiden Berneggen vorkommen, könnte wirklich für eine Verwandtschaft
beider Häuser sprechen : identisch sind die Personen aber nicht.
1 •
von Garsten , ausgcLen, Füi* einen Bernhard könnte etwa der
Name B e r n e g g selber spreclicn , der wohl von einem
Pero, Bcrno, Bernhard, dem Erbauer der Burg herrührt; et-
wa dem, der 1046 unter den Zeugen der von Grafen Carl
geschehenen Stiftung der Pfarre Hörn vorkommt? (Mon. Boic.
28, 2. S. 212) auch ein dahin gehöriges Gut Bernhartes-
tal wird 1171 erwähnt i).
Somit ist bis jezt kein älterer Besizer von Bernegg und
den da'AU gehörigen Gütern mit Sicherheit aufgefunden , als
eben der bekannte Ulrich von Bern egg, Stifter von Ge-
ras. Welches wir als die älteste Erwähnung seiner bezeichnen
sollen, ist ungewiss. Etwa die im Leben des frommen Ber-
tolds welcher von 1100 — 1142 Abt von Garsten war? Dort
wird Cap. 34 erzählt "); Vir quidam nobilis ac dives, nomine
Ulricus de Berneke lud von Göttweih aus den frommen Abt
auf seine Burg ein. Gesezt auch dass Abt Bertold erst in sei-
nen leztern Jahren zu Bernegg den vielerzählten Besuch machte
und Ulrichen, der von seiner ersten Frau Witwer war, von
einem ganz ungeregelten Leben zur Schliessung einer zweiten
Ehe vermochte, so fällt diese Erwähnung doch immer in die
Jahre 1130 — 1140. Wjis die vielbesprochene Stiftungsur-
kunde von Garsten betrifft (worin ebenfalls Ulricus de Per-
necke erscheint}, in welcher zwei Urkunden zusammengemischt
sind, die eine angeblich vom Jahr 1112, die andere unterschrieben
1143, so ist sie jünger als das erstere, und älter als das lez-
tere Jahr; denn der Zeuge Liupoldus junior marchio de Austria
ward erst 1108 geboren, und war schwerlich bereits 1112
Zeuge; junior aber hicss er nur bei Lebzeiten seines Vaters,
der bereits 1136, so wie er selbst 1141 starb. Auch in dem
wichtigen Traditionsbuch Göttweihs geschieht Ulrichs dreimal,
doch ohne Angabe des Jahrs , auf alle Fälle aber noch unter
Leopold IV. oder Frommen Erwähnung : Odalricus nobilis
de Pernekke delegauit predium ad Stranegeisdorf (Stronstorf
bei Wullersdorf?) Idem etiam aliud predium situm ad Chamba,
scilicet dominicale unum et molendinum. — Alio tempore idem
1) Max. Fischer Geschichte von Klosteriicubui-g II. 63. f.
-) Uieron. Pez, Scriptt, Rer. Austiiac. II. 81.
Odalricus tradidit ecclesiam in hagandorf (Hagendorf bei Pois-
dorf?} sitam cum ilote trium mansium, et iiiancipia plurima ^).
Mit bestimmter Jahresangabe finden wir ihn zuerst im Stif-
tungsbriefe vou VValdhauscn 1146, und in den folgenden Brie-
fen desselben Klosters 1147*'} so fleissig und angelegentlich als
Zeugen, dass man vermuthen möchte, er sei mit den Herren
von Machland, deren Besitzungen sich nach Rez, Staaz, Fall-
bach, Gaubisch, Schotterle, Krems, Markersdorf, Wullersdorf,
Radendorf, Hadras herab erstreckten (Kurz Beiträge III. 405.
IV. 431.) irgend verwandt oder doch verschwägert gewesen.
1147 erscheint er auch zu Lorch (Mon. Boic. 28. 2. 108).
Um 1158 wieder (ebendas. S. 111), auch 1160 als Zeuge der
Gründung der Pfarre Zisterstorf (bei Link I. 178) und den
27. August zu St. Polten (M. Boic. 28, 2. 241) endlich in den
Stiflbriefen Herzog Heinrichs für das Schottenkloster in Wien
1158 und 1161 '). Bald darauf scheint er gestorben zu sein.
In der Bestätigungsurkunde der Stiftung Geras, welche
nach dem Verluste der ältesten Urkunden Herzog Friedrich
der Streitbare 1242 ausstellte, (Urkunden N. 5.) heisst der
Vir nobilis Vlricus olim de bernek Stifter von Geras und
Bernegg und zwar consilio et auxilio venerabilis Chunradi pa-
taviensis episcopi , et domini Hainrici attavi nostri ducis
austrie. Bischof Conrad bewilligte ohne Zweifel, dass Zehende,
der Herzog aber, dass Güter und besonders Waldungen, mit
denen die Bernegger belehnt waren , zur Stiflung verwendet
wurden: die Zehende sprach Passau nach dem Tode der Gra-
*) Es werden 26 Namen aufgezählt , die meisten Avieder cum filiis. Auf
unsern Ulrich scheint sich auch Folgendes zu beziehen : Quidam N.
Hartwicus ministerialium Engilberti couiitis in extremis suis misit fra-
trem suura Tutonem ad p r o p i n g u u m a m b o r u m , scilicet Odalri-
cum eo quod nobilis esset, quatinus traditionem predii sui Purchar-
tiswisin dictum (sie) delegaret ad altare S. Marie, quod ipse du-
dum sanus cogitabat faccre. Cuius etiam votum rogatus delegator per-
duxit ad effectum. Huius traditionis per aurem adtracti sunt testes
Odalrich. Rantwik. Ortum. Hartwig wird aus den Mon. Uoic. 28 und
29 leicht näher nachzuweisen sein.
2) Kurz Beiträge IV. 421. 424. 434. 4ü8.
•') Hormayr Geschichte Wiens. 1.
6
fen von Bernegg wieder an. i) Conrad ward Bischof 1148 ;
da er 1160 von Kaiser Friedrich vertrieben wurde, so fallt
die Stiftung früher ; nach der bisher üblichen Feier des Ju-
beljahrs auf 1159 ; doch war diess, scheint es, nur das Jahr
der gänzlichen Vollendung und Einweihung , und die Stiftung
einige Jahre früher anzusezen , etvk^a um 1155; früher dürften
die Verheerungen, die Sobieslaw von Böhmen in Oesterreich an-
richtete , ein solches Werk gehindert haben. Wann die Stift-
briefe durch Feuer verzehrt worden? wird gestritten. Der ge-
lehrte Archivar von Geras, Hieron. Alram meinte: 1176, da
die Böhmen in Gesellschaft der Ungarn , Polen und Sachsen
gegen Herzog Heinrich einen wilden Krieg führten , und den
nördlichen Theil Oesterreichs bis an die Donau mit Feuer und
Schwert verheerten ; besonders Wilhelm Graf von Kauniz mit
Konrad von Znaym und Sobieslaw II. wütheten und nicht Klö-
ster noch Kirchen schonten. Da aber laut der Cessionsurkunde
des Bischofs Ulrich von 1219 (Urkunde N. II) in dem dama-
ligen Prozesse noch privilegia abbatis et conventus revolve-
rentur et etiam inspicerentur : so scheint vielmehr, da um 1230
die rebellischen Kuenringer und von ihnen aufgereizten Mährer
und Böhmen das Kloster wüsteten , dass damals die Urkunden
zu Grunde gingen, und eine Erneuerung von Herzog Friedrich
zur Folge hatten.
Den Namen Geras anlangend, so wird er in lateinischen
und deutschen Urkunden noch des 14 Jahrhunderts bleibend
Jerus oder Jaruss geschrieben, und der Ort hat ihn wohl von
einem slavischen Gründer oder Colonistenführer , einem Jerus
Jerusch, Jaros (auch Geros, Garos findet man ihn geschrieben 2),
auf welchen in Mähren die Namen mehrerer Orte, z. B. Jaro-
wa, Jarosow, Jaroslawicz^ Jerosiz, erinnern. Wesentlich irren
diejenigen , welche den Namen Geras für einerlei hielten mit
Gars , Gors , Gorze , dem alten babenbergischen Schlosse am
höchst romantischen Kampflusse. Geras scheint übrigens kein
Schloss eines Dynasten, sondern nur ein Ort der Herrschaft
Bernegg gewesen zu sein.
*) Man sehe unsere Anmerkung zu dieser Urkunde.
') Z. B. bei BüczeU Codex diidom. Morav, III. 98.
Ob Ulrich einen Bruder Namens Ekkebert gehabt? Diese
Frage werden wir weder bejahen noch verneinen ') ; aber ei-
tel ist 5 was man dafür aus dem Geraser-Schirmbrief des Bi-
schofs Theobald vom Jahre 1188 vorzubringen vermeinte,
weil Ekbert darin als Stifter erscheint. Träumte man doch,
Ulrich habe Geras , Ekbert Bernegg gestiftet ! als ob nicht
Ulrich überall gerade von B e r n e g g den Beinamen führte !
Nein, dieser Ekbert ist Ulrichs Sohn; er waltet nach Ulrich
über dessen ganzes Erbe , und hat mit Hilfe seiner Gemalin
Hadwig, und mit seinen drei Kindern Ulrich, Ecbert, Euphemia,
die Stiftung vollendet, auch erscheint er nirgends früher als
nach Ulrichs Tode ^} ; zuerst unseres Wissens 1171 am
lezten März (bei Max. Fischer, Urkunde II. 62) dann am 17
April desselben Jahres in einer Urkunde Göttweihs (Hormayr
Geschichte Wiens I. Urkunde XI.) Im Jahr 1186 ist er bei
der berühmten Uebergabe der Steiermark an Österreich auf
dem St. Jörgenberge. Aber noch um 1190, unter Leopold Her-
zog von Osterreich und Steiermark erscheinen (Mon. Boic.
IX. 570) Prozessführende coram domino Ekkeberto de Per-
nekke, cui (sagt der Herzog) nos vice nostra causam et ne-
gotium ipsorum iniunximus 5 dort wird auch sein Sohn Ulrich
erwähnt.
Dieser erscheint in Urkunden 1200 (bei Hormayr Gesch.
Wiens I. Urk. XVI) dann 1202 in Formbachersachen (Mon.
Boic. IV. 314) und in einer St. Florianerurkunde (Stülz Ge-
schichte von St. Florian 276); 1203 in einer Seitenstetter,
*) Noch gar manche bedeutende Orte entrathen der Aufhellung ihrer Ent-
stehung und alten Besitzer; z. B. das sehr interessante Eggenburg,
so genannt offenbar von einem Eggo oder Ekbert. Auch ein Eggendorf
liegt bei Meissau, eine halbe Stunde von dem uralten Zembling ; zwi-
schen Eggendorf und Blank führt ein Seitenweg nach dem halbver-
schollenen Burgstal. Im Holz bei Eggendorf geht der Mühlbach auf,
der in Eggendorf bereits eine Mühle treibt , woher auch sein Name.
Nun denn, der von diesem Bach benannte Ort Mühlbach erscheint be-
reits 1089 als Pfarre! welche Spuren zahlreicher und uralter Bevöl-
kerung !
^) Wenn man ihn früher zu lesen glaubte, so verwechselte man ihn mit
Ekbert von Putten, oder (wie Calles II. 62) mit Ercliembert, Burggra-
fen zu Gars.
8
1213 in einer St. Florianenirkunde (Stülz S. 285) um 1215
bei Maximil. Fischer H. 171. endlich 1216 in den Mon. Boic.
28, 2. 141. Sein Todesjahr ist unbekannt.
Von seinem Sohn erzählt Enenkel um 1230 (Fiirstenbuch
bei Rauch Scriptt. I. 248): „Der Grave Ulreich, des Grafen
Ekkprechts sun von Pernek, der g-ewan ain Sun, der was
ein Narr und Tor, vnd ist noch heit ein narr. Der was des
nicht wert, das er das aigen het, vnd des under want sich
herczog levvpold, so ist es her chommen." Die Abschrift in den
Mon. Boic. 29, 2, 314. hat die Variante: „Der was ein Narre
vnd töre, vnd noch hevt was er des nicht wert, daz er das
aygen biete," u. s. w.
Mit dieser trostlosen Notiz verlassen uns die österreichi-
schen Berichte über diese Familie. Aber gerade von da an
fassen mährische Berichte die Familie auf und setzen ihre Ge-
schichte fort, wovon wir Einiges bei der Urkunde N. XI. be-
merken werden. Dass die Familie angesehen und mächtig war,
geht theils aus dem Umfang ihrer Besitzungen, die sich von
der wichtigen Gränzveste Drosendorf bis an die Krems er-
streckten, theils daraus hervor, dass sie immer zunächst an
den Grafen, als Freie aufgeführt werden. In der Urkunde vom
17. April 1171 erscheint Ekkebertus dePerneke gleich nach Otachar
marchio de Styra, und erst nach ihm Chunradus de Rakze,
Fridericus de Hohenburch. In jener von 1200 heisst es bereits
in der Aufzählung der Zeugen : De ordine Comitnm : Comes
Fridericus de Zolre , Comes Chunradus de Hardeke , domi-
nus Vdalricus de Pernek; dann kommen die de ordine
berorum. Endlich in jener von 1213 bei Stülz heisst Vlricus
Comes de pernekke; wie man aus der Urkunde von 1190
erkennen kann, wegen der ihnen vom Herzog Leopold VI.
übertragenen Amtsgewalt in ihrem Bezirke, oder, wie es
in der Urkunde Nr. XII. heisst, in der provincia Bernek-
c e n s i s ^).
1) Indessen, dass sich Smilo 1336 rector provincie Bernekensis nennt, ist
eine ganz Mährische Bezeichnungsweise. So heisst 1227 Petrus rector
provincie Betouensis d. i. Vöttau (Boczek II. 148); von grösseren Thei-
len, als Znoymensis, Bruuensis u. s. w. nichts zu erwähnen.
Eine Geschichte des Klosters oder seiner Aebte, und der
Pröbste und weiblichen Ereignisse zu Bernegg zu schreiben ist
durchaus nicht unser Vorsaz; hierüber wird Schweikhardts
Darstellung des Erzherzogthums unter der Enns (4. B. des
Viertels ober dem Mauhartsberg S. 228 und 274) Aus-
kunft geben , dem zu diesem Artikel gute Materialien scheinen
mitgetheilt worden zu sein. Zum Ueberflusse mag man damit
von Stramberg's Artikel : Pernegg in Ersch und Grubers „Allge-
meiner Encyclopädie" vergleichen. Die erste Colonie der Männer
sowohl als der Nonnen wurde von Godeschalk , erstem Abt in
Selau , der auch die Nonnen zu Lunewik leitete , herüber
geführt *J.
Urkunden von Geras.
I.
Schirinbrlef des Passauer Bischofs, Theobaltl, für die Canonien Geras
und Pernegg. Göttweih 1188^).
In nomine sancte et individue Trinitatis. Diepoldus dei gratia
Pataviensis Ecclesie Episcopus universis Christi fidelibus in per-
petuum ^). Dum eterna beatitudine, iocunditate perpetua nichil
felicius, nichil quoque sit iocundius, intra fines proprios atque
legitimes vuusquisque taliter se exerceat in latitudinem karita-
tis , ut adipisci ualeat premia etcrne felicitatis. Hanc igitur
prouidentiam secutus nobilis vir Ekebertus de Pernnhek et uxor
ejus Hadwic et liberi eorum Odalricus et Ekebertus atque Eu-
fomia in absolutionem peccatorum suorum, et pro redemptione
animarum parentum suorum et omnium fidelium defunctorum mo-
nasteria duo uidelicet Jeros et Pernnhek in predio suo sita cum
Omnibus suis pertinentiis cultis et incultis et vniuerso jure pa-
*) Dobner Hist. Bohem. S. Hl.
*) Aus dem Original. — Gedruckt bei Marlan. IX. S. 123 und Mon. ßoic.
XXVIII. 2. S. 127.
^) Theobald Graf von Berge, Bischof 1172 — 1190. Ein Hansiz mag die
Verhandlungen dieses Bischofs aus gegenwärtiger Urkunde bereichern.
In den Mon. boic. XXVIII. P. II. 540 heisst es in einem alten Re-
gister privilegiorum in transscripto ecclesiae Patav. contentorum N. 159.
Idem (Theobaldus) coniirmat donata per comitem de pernekk mona-
ßteriis Jerocensi et Pernekk ; was ohne Zweifel unser Instrument ist.
10
tronatus et aduocatie quod in eis habebant , cpiscopali ecciesie
nostre, in cuius diocesi sunt posita, manupotestativa tradide-
runt, et post traditionem factam nomine suo et heredum suorum
directa linea ab eis descendentium aduocatiam a nobis non in
exaetiones vel aliquas angarias in iam dieta monasteria et suos *}
exercendas , sed in protectiouem duntaxat ipsorum in feudum
reeeperunt. 2) Cum itaque pie desiderium uoluntatis et laudande
diffinitionis intentio sacerdotalibus studiis semper sint adiuuan-
da, ne per insolentiam hominum id quod tam laudabiliter actum
est, sicut fieri solet interdum aboleri valeat, presentis scripti
paginam inpressione sigilli nostri communimus , et eorum testi-
monio, quorum nomina infra continentur, auctoritate dei omni-
potentis corroboramus.
Burkhardus de Chambe, Wernherus prepositus de Mahtse,
Conradus comes de Pilstein. Hermanus de Stein , et duo filii
eins Heinricus et Hermanus. Wicardus de Seebins). Oudalricus
de Liebenberc. Sigfridus Weise 4) Fridericus pibnahp. Rubertus
et Almarus de Pernhec. Albero de Drozendorf. Hugo de Ka-
relstete. Eberhart piscator et frater eins Cunradus. Rivvin. Al-
bero. Rivvinus de Cizstersdorf. — Sigboto et frater eins Hein-
ricus de Bozisdorf. Ruodolfus et Arnoldus. Ortholfus et Ein-
wig de Wicarsslach ^). Et alii quamplures. Actum feliciter anno
^) D. i. Leute des Klosters. Der ganze , damals häufig vorkommende Bei-
satz zeigt das fast durchgängige räuberische Verfahren der Schirmvögte
und ihrer Unter - Schirmvögte gegen die Kirchen und Klöster.
^) Die Stifter hatten Patronat und Advocatie frei an die bischöfliche
Kirche übergeben , und die Advocatie (die Schirmherrlichkeit) von die-
ser wieder als Lehen zurük erhalten. Es scheint , dass die für Lieb-
lingsstiftungen nachgesuchten Exemtionen auch die Absicht hatten, Ad-
vocatie und Patronat unmittelbar selbst zu behalten.
3) Zöbing. Ein Wichart von Zebingen erscheint um 1140 (Max. Fischer II.
68), derselbe oder sein Sohn 1183 (Ehendas. S. 160.)
*) Nobilis Sifridus dictus orphanus bei Boczek III 46. und öfter. Diese
kärnthneriscbe (?) Familie wird in den Kriegen , namentlich 1245 , erwähnt.
^) Dass Wichard, von welchem Weikardschlag den Namen erhielt, zu eben
jener Zeit gelebt , geht aus dem eben erwähnten Registrum Privilegio-
rum hervor, wo es Nr. 157 heisst : Idem (Theobaldus) donat Weichar-
do de Weichartslag in feodum tres ecclesias pro XII mansibus in Reyn-
tal. Etwa waren die obengenannten seine Söhne.
11
mill. C.LXXX.VIII. Indict. VI. tercio demente PP. sedi Ro-
?nane presidente, atque Friderico rom. imperatore feliciter reg-
iiante. Datum per manum Richeri canonici et prothonotarii Theo-
baldi Patav. Epi.
IL
Beilegung eines Streites zwischen Ulrich Bischof von Passau und Fried-
rich, Abt von Geras, betreffend die Besetzung der Pfarren Drosendorf
und Pernegg. Göttweih 18. Sept. 1219').
In nomine s. et i. T. VIricus dei gratia Patauiensis epi-
scopus in perpetuum ''). Quia ex pontificalis officii grauitate te-
nemur , ut ad quarumlibet causarum euentus per iuris ordinem
decidendos sie uigilemus sollicite , ne super ipsis , per iustitiam
siue per misericordiam decisis , ex lapsu temporum ulla possit
in posterum noua siue iniusta questio suboriri , ad presentium
notitiam et ad futurorum memoriam cupimus peruenire , quod
cum inter nos ex parte una, et uenerabiles fratres nostros Fri-
dericum abbatem *} et conuentum de Jerus ex altera, super dua-
bus ecclesiis, Drozendorf scilicet etBerneche, uerteretur causa,
iam dicto abbate et conuentu asserentibus , donationem illarum
ecclesiarum ad eos cum omni iure plenariter pertinere, nobis
uero affirmantibus contrarium , quod uidelicet solum ins presen-
tationis in eisdem ecclesiis spectaret ad ipsos , et licet priui-
legiis eorum revolutis et etiam inspectis triumphus omnimo-
dis in hac causa nobis cederet iuris ordine suffragante: nos
tamen, utpote qui circa quaslibct religiosas et spirituales per-
sonas hilares datores esse tenemur, prefato abbati suoque con-
uentui sie in hac parte cedere atque deferre curauimus, per-
petuo iure conferentes eisdem , ut ipse abbas in illis ecclesiis,
cum uacauerint, canonicos sui ordinis instituendi et destituendi
*) Aus dem Original.
2) Ulrich Bischof 1215 — 1321, vorher Kanzler Herzog Leopolds von
Oesterreich.
3) Fünfter Probst von Geras. Sein Vorgänger, Dituiar, starb den 20. Sept.
1199 ; er selbst ei-scheint noch 1226.
12
plenarlam atque perpetuatn facultatem liabeat, nobis nostrisque
successoribus super hariim duariim curis ecclesiarum , sicut iu-
stum fuerit, responsurus : hoc tarnen excepto, ut Perengerus
qui in Ecclesia Drozendorf iam ministral , omnibus diebus suis
perpetuus vicarius sub nomine nostro in ipsa debeat esse ec-
clesia, certum tarnen censum ex ea, XXV talenta videlicet, dicto
abbati et conuentui annis singulis soluturus; unde et ipse Pe-
rengerus omnes illius ecclesie pertinentias tarn in decimis quam
possessionibus aliis cum omni iure parochiali plene percipiet si-
cut verus pastor. Sed si ipse forsan in hoc censu sohlende
negligens quandoque fuerit nee ab hac negligencia pro commo-
nicione archidiaconi sui infra quindecim dies cessauerit : omne
ius suum in ipsam ecclesiam ipsum iudicamus atque decernimus
omnimodis perdidisse. Nee pretermittendum duximus , quod idem
abbas ad omnes alias quas habet ecclesias , nobis debet secu-
lares clericos presentare. Illud quoque necessarium iudicauimus
adnectendum , quod a sepedicto abbate et conuentu XX talenta
recepimus , que ob fortiorem magisque stabilem firmitatem huius-
modi nostri facti in usus ecclesie nostre patauiensis conuerti-
mus, redimendo cum eis uillam Gozinstorf, Sibotoni de Hage
a nostris predecessoribus obligatam. Vt autem ista omnia, ue-
luti sunt premissa, rata semper et inconuulsa permaneant, pre-
sentem paginam conscribi, et conscriptam nostri impressione
sigilli consignari iussimus testium nominibus subnotatis.
Hij sunt testes : Wezelo abbas et heinricus prior de Cho-
tewico. Marquardus prepositus et Sigelochus decanus de sancto
ypolito. Godfridus archidiaconus. Heinricus de Poingarten. Chun-
radus custos patauienses canonici. Vlricus uicedominus. Siboto.
Reinbertus. Einwicus. Heinricus capellani. Otto marscalcus de
Heichenbach, Waltherus dapifer de Tanneberch. Otto de Mors-
pach. Wernhardus de Sigenheime. Dietc. de Yssenstorf et alü
quam plures. Datum in Chotewico per manum Chunradi nota-
rii nostri XIIII. Kalend. Octob. Anno Domini M" CC XVIIII. In-
dict. VII. Pontificatus nostri anno quarto.
13
HI.
Ueber Drosendorf allein. Tags darauf zu Mautern i).
In nomine domini. Ylricus dei gratia Patauiensis episcopus
uniuersis Christi fidelibus tarn natis quam nascituris salutem in
Christo. Quia pastoralis oflficii cura, quam deo dante suscepi-
mus, nos admonere dinoscitur, ut iuri uniuscuiusque subditorum
nostrorum tarn paterna soUicitudine curemus prospicere, quate-
nus id quod quis iuste assequitur, in pacis quiete per confir-
mationis nostre presidium in perpetuum se gaudeat possessurum.
Hinc est , quod ad uniuersorum notitiam presentem paginam in-
tuentium cupimus peruenire , quod causa que inter nos ex parte
una, et uenerabiles fratres nostros Fridericum abbatem et con-
uentum de Jerus ex altera super eeclesia Drozendorf uerteba-
tur est de nostro ac ipsius abbatis et conuentus assensu taliter
diflRnita , ut Perngerus in ipsa eeclesia Drozendorf omnibus die-
bus suis sub nomine nostro perpetuus debeat esse uicarius,
certum tarnen censum ex ea XXV. talenta uidelicet prefato ab-
bati et conuentui annis singulis soluturus. Vnde et ipse omnes
illius ecclesie pertinentias tam in decimis quam aliis omnibus
possessionibus plene percipiet sicuti uerus pastor. Et ut hec
rata et inconuulsa permaneant , presentem paginam conscribi et
conscriptam nostri impressione sigilli cousignari fecimus testium
nominibus subnotatis.
Hij fuerunt testes. Wezelo abbas Chotewicensis. Gotfridus
archidiaconus. Heinricus de Poingarten. Chunradus custos, Pa-
tauienses canonici. Reinbertus. Einwicus. Siboto. Chuno. Hein-
ricus capellani. Otto de Heichenbach marscalcus. Waltherus da-
pifer de Tanneberch. Otto de Morspach. Heinricus Naeliubaere *}.
Chunradus Chambarius et alii quam plures. Datum apud Mou-
taren per manum Chunradi notarii nostri XIII Kalend. Octob.
Anno Dui M.CC.XVIIII. Indict. VII. Pontificatus nostri anno
quarto.
*) Aus dem Original.
*) D. i. der Nalbcr , der von Nalb.
14
IV.
Abt Friedrich von Geras mit Babo Abt von Altenburg als Delegirto des
Pabstes Honorius III. entscheiden über den Streit des Klosters Bruk
und des Pfarrers Adam in Znaym. Bruk 24. Juh 1226*).
In nomine s. et i. T. amen. Fr. de Gerus et B. de Alten-
burg*) per dei misericordiam abbates et dominus plebanus de
Hordek ab apostolica sede iudices delegati super causa que
uertebatur inter abbatem de Luca s) et Adam sacerdotem de
Znoym super iniuriis , quas idem sacerdos abbati super paro-
chiali ecclesia sancti Nicolai in Znoym inferre presumpserat.
Cum nos itaque eundem Adam multoties a nobis citatum prop-
ter contumaciam excommunicassemus , et in eadem excommuni-
catione per annum stetisset , nos ad conuincendam ipsius mali-
tiam ad monasterium Luca accessimus , et predictum sacerdo-
tem prestita cautione iuratoria nee non et fideiussoria absol-
uimus ; dedit quippe fideiussorem dnum Wigbertum prepositum
sancti Hypoliti *) scribam regis ^) et personaliter iurauit, quod
*) Aus einer Abschrift des gelehrten Hier. Alram, Archivars von Geras
am 1790. Gedruckt in Boczek Codex diplom. Moraviae II. S. 170. — Da
^ Boczek angibt, er habe den Druck nach einem Vidimus von 1%10 im
Kloster Bruk gemacht, Alram hingegen anfügt: ex autographo Cano-
niae Lucensis , so habe ich es der Mühe werth gehalten , die Urkunde
aus Alram nochmal herzusetzen , theils einiger Varianten wegen , deren
bedeutendsten ich in der Schrift angezeichnet habe , theils weil der In-
halt der Urkunde nicht unwichtig ist. Abgesehen von den Beiträgen ,
die sie zur Topographie Znayms liefert , trägt sie bei zur Schilderung
des heillosen Zustandes der Kirche im 13. Jahrhundert, durch die
unaufhörlichen , bereits lächerlich gewordenen Excommunicationen , die
Zänkereien um die Stolgebühren , und zeigt die Verknöcherungen der
canonistisch - juridischen Proeeduren.
2) Babo Abt von 1210— 1237.
3) Luca, der mährische Name des Prämonstratenserkl osters Bruk an der
Thaya. Lauca , heist Wiese, und ist der Name des Dorfes nächst
dem Kloster. Der damalige Abt war der zweite seit der 1190 ge-
schehenen Stiftung; Namens Florian (1220 — 1233).
*) Zu St. Hippolyt, der alten herzoglichen Probstei auf dem Pöltenberg
mährisch Hradisch , bei Boczek III. 26. S. Ypolitus de Gradis , ge-
genüber der Znaymer - Burg ; die Probstei wurde später, 1240, den
Kreuzherren eingeräumt; ist aber, dem Namen des Heiligen zufolge
ein uraltes Denkmal deutscher Einwirkung auf Mähren.
5) Premysis Otacars I. Königs von Böhmen.
15
(leinceps in parochiali iure, in sepulturis et decimis ecelesiam
scti Nicolai non grauaret; ad petitionem quoque nostram et
diii Wigberti , qui ex parte regis uenerat ut concordiam in-
ter eos procuraret, abbas de Luca expensas iudiciales, que in
litem facte erant, et alia dam na grauissima , que predictus
Adam monasterio intulerat sepeliendo mortuos excommunicatos
et indifferenter conuocando et recipiendo plebem scti Nicolai
ad ecciesiastica sacramenta, remisit, renunciando actioni iniuria-
rum. Concessit etiam abbas ccclesie Scti Michaelis baptismum
et sepulturam in uico Bala et in quibusdam curiis infra ambi-
tum fossati et in proximo ecclesie Scti Michaelis adiacenti-
bus , quas nominatim exprimere ad cautelam decreuimus. Curia
Arnoldi parui et Radosle grosse. Curia que fuerat Letkonis,
curia Wilhalmi pellificis, curia Verneri pellificis , et curie ho-
minum ipsius A d a e quas possidet nomine dotis , dein a curia
Adae curia Henelai, curia Hotstitz, curia Olsic, curia Per-
sic , curia Slaue , curia Bohus , curia Arnoldi, curia Alberti,
curia Saluiani*}, curia Rudefni, curia Letkonis uidue, curia
Martini, de in de curia Peregrini , curia Potock, curia Petri
filii Wisusel cum uico qui quondam dicebatur uicus vnga-
rorum , qui protenditur vsque ad portam orientalem que ducit
ad ZuchoherdI , in quo quam plures curie continentur. Ita ta-
men quod de Bala et de omnibus supradictis curiis et domibus,
uineis , hortis , frugibus , de uariis'^} et omnibus satis deci-
mas ecclesia S. Nicolai percipiat , et plebs de supradictis om-
nibus curiis ad ecelesiam S, Nicolai in maximis festivitatibus ,
scilicet natalis domini , pascha , pentecostes et omnium sancto-
rum conueniat. Authoritate ergo apostolica predicta omnia sta-
tuimus obseruari firmiter, prohibentes ne presbyter deinceps
qui in Ecclesia S. Michaelis pro tempore ministrauerit , nee ul-
lum de Castro uel de ciuitate Znoym his exceptis que supra
enumerata sunt, ad ecciesiastica audeat recipere sacramenta.
^) So hat Alrams Abschrift, doch dürfte die Leseart bei Boczek: Sal-
manni vorzuziehen seyn. Gleich darauf: curia Potok fehlt bei Bo-
czek, der dafür hat: curia Zalasch.
2) So hat Alrams Abschrift : Boczek hat denariis , offenbar übler. Auch in
andern Lesearten wird sich dem Vergleichenden das Verdienst der
Herstellung des Textes durch unsere Abschrift darthun.
16
Quiciinque autem huius ordinationis temerarius transgressor ex-
titerit, indignationem dei et apostolorum Petri et Pauli et omiiium
Sanetorum incurrat , et authoritate nobis inuincta a scde apo-
stolica, sit excommunicatus^ donec resipiscat et emendet et dis-
cat sapiens esse in pena, qui stiiltus fiiit in culpa. Acta sunt
hec anno dni M.CC.XXVI. in uigilia S. Jacobi. Anno Pontifica-
tus Honorii undecimo.
V.
Zweiter Stiftbrief, wegen Vernichtung der älteren Documente ausgefer-
tigt von Herzog Friedrieh II. 1242. 15. Juli*).
In nomine s. et i. T. amen. Fridericus dei gratia dux Au-
strie et Styrie dominus Carniole omnibus Christi fidelibus sa-
lutem in perpetuum. Quias) religiosam uitam eligentibus ab om-
nibus Christi fidelibus congrua prospiciendum est consideratione,
nos tamen specialius hoc uotum in corde g'erimus , ut circa ip-
sos amplius in benefitiis crescere et profectui eorum intendere
propensius debeamus. Hinc est quod duo monasteria , scilicet
domum sancte Marie in Jerus, sub regula sancti Augustini se-
cundum ordinem premonstratensem , et claustrum monialium in
bernek in nostram defensionem cum omnibus suis pertinentiis
suscipimus , et uniuersis nostre iurisdictioni subiectis suademus
fideliter et monemus damusque potestatem comitibus in Har-
dekke, militibus ministerialibus nostris, ut de bonis et posses-
sionibus suis in uita et in morte erogandi et testandi predictis
domibus , siue sint curie predia aut uinee, plenam et liberam
habeant facultatem. Ad fouendam autem monasticam quietem
prohibemus fieri iurgia, contentiones , et placita in predictis
claustris, ut semoti a mundano strepitu deum iugiter contem-
plentur. Reos sanguinis fugientes ad cos et servos defendant ,
nullusque eos de claustris extrahere audeat, nisi prius indemp-
uitatem de personis eorum prestiterint uel fuerit publicus latro
uel nocturnus populator agrorum; colonos in possessionibus eo-
1) Bei Marian IX. 124, und aus einer Abschrift Alrams. Es scheint, dass
der Herzog jenes Kloster wegen seinen beständig gespannten Verhält-
nissen mit Böhmen besonders berücksichtigte.
2) Sic. Etwa Quamquam.
17
rum, seruos, et mercenarios nullus sub pretextu aduocatie gra-
uare uel exactiones siue steuras in eos facere presumat; item,
ne quis clericos , conuersos uel coniiersas predictorum mona-
steriorum trahat ad seculare iudicium inhibemus. Inuasores eo-
rum , detractores , calumpniatores proscribimus et perpetua iii-
famia notamus, bona eorum publieantes, et demum, si non re-
sipiunt, ultimo eos supplitio dampnamus, ut quos timor dei a
malo non reuocat, saltem pena temporalis coherceat discipline.
Ad hec per totam terram nostram Austrie intra metas et ultra
metas ^) de omnibus que iisdem domibus ducuntur, tarn de pro-
priis quam et de donatiuis omnes mutas siue thelonea, quoeun-
que censeantur nomine, perpetuo relaxamus. Ne autem propter
defectum instrumentorum igne exustorum iustitia eorum pericli-
tetur, et calumpnie uel lites eis suscitentur , innouamus et re-
stauramus eorum priuilegia , quia scriptura est memoria homi-
nis iuxta illud : Cum mens nostra nihil capiat, quin
deleat illud etas, est mentis scriptura fidele si-
gillum. *) ttjnotescat igitur omnibus christi fidelibus, quali-
ter uir nobilis Vlricus olim de bernek consilio et auxilio uene-
rabilis Chunradi patauiensis episcopi , et domini Hainrici attaui
nostri ducis austrie spe eterne retributionis in fundo sue proprie-
tatis apud bernek ecclesiam diuinis obsequiis mancipauit, et ad
honorem dei canonicos reguläres seeundum ordinem premonstra-
tensem et regulam S. Augustini. ^) Item monasterium monialium
fieri decrevit , quod propositum postea mutavit, et in loco qui
Jerus dicitur, propter fontana et pascua et necessitates alias
seeundum predictam regulam in honore s. dei genitricis mona-
sterium fundauit, sororibus monialibus in bernek dimissis, qua-
rum curam et sollicitudinem abbati , qui pro tempore ministra-
ret in monasterio Jerus , tarn in spiritualibus quam in tempo-
ralibus iniunxit, ut debitam subiectionem et reuerentiam ei ex-
hibentes, et seeundum regulam S. Augustini et ordinem pre-
monstratensem correctionem autem tam fratrum quam sororum
*) Im Innern Verkehr und bei Ein- und Ausfuhren z. B. nach oder aus
Mähren.
") Zwei Hexameter eines uns unbekannten mittelalterlichen Gedichtes.
') Es scheint zu fehlen institult oder ein ähnliches Wort.
Archiv. Jahrg. 1849. I. Heft. 2
18
de boiiis suis contulit ecclesiam bernek cum consensu episcopi
pleno iure , in qua fratres suos instituendi et ad curam soro-
rum et barrochiale offitium exercendi liberam reeeperunt ab
episcopo potestatem et duas partes deeimarum eiusdem barro-
cbie. Apud monasterium Jerus oeto araturas, quas in feodo
habuit quidam nobilis noraine Ranzierus ^} qui liberaliter eis re-
signauit et prediete ecclesie conferri rogauit. Item uillam Pha-
fenrevt, dimidiam uillam Chodown , molendinum in Saza apud
aquam Tumbraz. In Schierneisrevt duo predia et unam curtim.
In Hard duo predia. In Pozleinstorf duo predia et unam cur-
tim. In Lewendorf duo predia et unam curtim. Item siluas et
pascua et prata in hys metis iacentia, in Oriente scilicet a uilla
Fukniz usque ad occidentem ad siluam que Saza dicitur; item
a septentrione scilicet a uilla Lagnowe ^) usque ad austrura
ad villam Gokatsch. Item in Minnbach IUI predia. In Bomel-
storf unum predium. In Motsidel dimidium predium. Item has
uidelicet ecclesias : barrochiam Drozendorf pleno iure , in qua
episcopus ius suum et patronus ins suum dictum ecclesie con-
tulerunt, et duas partes deeimarum ad forum pertinentium ;
in aliis vero uillis eiusdem barrochie tertiam partem deeimarum;
in antiqua ciuitate Drozendorf XIII curtes ^). In Hofstetin mansum
unum cum agris suis. Item ecclesiam Vlrichslag cum tertia parte
deeimarum. In Wichartslag tertiam partem deeimarum, et duos
mansus in Bertholts. Item ecclesiam Japans cum tertia parte
deeimarum et mansum unum, et totum montem et capellam Lvd-
wigs et mansum unum. Ecclesiam Bloumnowe cum tertia parte
deeimarum. Ecclesiam Chirchperch cum tertia parte deeimarum.
Ecclesiam Nivndorf cum tertia parte deeimarum. Ecclesiam Ei-
benstain cum decimis et agris suis. Item in Raeving duo pre-
1) Wohl derselbe, von welchem Ranzir oder Ranzern im Znaymer - auch
im Iglauerkreise den Namen erhielt. Die Vereinigung Mährens mit
Oesterreich war bereits durch viele Belehnungen in den beiderseitigen
Gebieten eingeleitet. 1257 ward von Ranzirs Söhnen auch die Pfarre
an Geras übergeben. S. Nr. XIIl.
2) Langau.
•) Also schon dazumal eine Altstadt Drosendorf! nämlich die untere Stadt
an der Thaya, die neuere hatte sich unter dem Schirm der Veste an-
gebaut.
19
dia. Circa Pulka XVII uineas. In Vretgoinstorf curiam uillica-
lem et III curtes. In Wichartstorf curiam uillicalem et VI cur-
tes et uineam. In Mewing ciirtim et uineam. In Marquartstorf
uineam. In Retze duas curtes. Item de parte ipsius silue, qua
Saza dicitur, cum rivulo qui Pigawitz dicitur, usque ad tor-
rentem qui defluit a Jerus ipso claustro. Item de ipsa silua
Saza singulis septimanis IUI carradas lignorum pro necessitate
ipsius claustri recipi statuit atque iussit. Item nobilibus suis
militibus siue clientibus potestatem tribuit , ut de bonis suis
siue possessionibus que ab ipsa comitia bernek habere dinosce-
rentur , ad ipsa claustra , Jerus scilicet et bernek in vita et in
morte erogandi et testandi plenam haberent et liberam faculta-
tem. Item statuit, ut omni iure, quo vniuersi ipsius comitie
nobiles in suis utuntur possessionibus siue bonis , ipse etiam
domus in suis utantur bonis pleno , et gaudeant pacifice et
quiete. Item comites de Hardekke, Leutoldus scilicet et Hain-
ricus , etiam predicte ecclesie Jerus contulerunt curiam in Pulka
et IUI curtes et duo molendina; ad hec ipsi comites profectui
et utilitati dictarum ecclesiarum pie et toto desiderio cordis
intendentes , suis militibus , clientibus , ciuibus , seu aliis in ip-
sorum iurisdictione positis talem gratiam tradiderunt , ut de
bonis suis , agris , curiis , uineis , ciuilibus *} quod Pourchrecht
dicitur , ad antedictas ecclesias in morte et in uita erogandi et
testandi plenam habeant et liberam facultatem , ceterum etiam,
ut uno eodemque iure , quo et ipsorum milites et clientes in
suis gaudent possessionibus et utuntur , sepefate ecclesie in
bonis talibus gaudere et frui debeant, statuerunt.
Nos igitur ob reverentiam sanctissime et gloriose Virginis
Marie et propter salutem nobis in presenti et futuro seculo
augmentandam uniuersas donationes comitum de Hardekke seu
aliorum nostrorum nobilium ad cenobia Jerus et bernek factas,
et que adhuc in posterum fient, perpetuo confirmamus. Nichilo-
minus eos, qui hanc nostram potestatiuam et irreuocabilem
confirmationem arctare uel infringere suis peruersitatibus seu
perfidiis attemptarint , ad nostram grauissimam et irremediabi-
lem asscribimus indignacionem ; posthac eosdem puniendos pro
*) Etwa : civili iure.
20
hac malitia et nequitia diuine relinquimus ultioni, nisi conuersi
predictis cenobiis de omnibus, que per eos uel ab eis fuerint
subrepta , satisfecerint competenter. Vt autem hec nostra con-
firmatio stabilis maneat in secula seculorum , et eisdem domi-
bus proficiat indesinenter, hanc inde paginam scribi fecimus et
sigilli nostri miinimine roborari , et predictis ecclesiis pro eui-
denti et lucidissimo testimonio assignari. Datum apud Starchen-
berch Anno Incarnationis Domini M.CC.XL.II. idus Julii felici-
ter amen.
VI.
Schirnibrief Herzog Friedrichs II. für den Abt und namentlich die Kir-
che zu Weiicertschlag 18. Dezember ohne Jahr und Ort *).
Nos Fridericus dei gracia dux Austrie et Stirie et domi-
nus Carniole ^). Vniuersis hanc litteram inspecturis damus fir-
miter in mandatis, quatinus dilectum nobis abbatem Gerocen-
sem ^) , quem in nostram protectionem et graciam recepiraus
specialem, in ecclesia Wichartslage quam asserit esse suam,
et in aliis possessionibus suo cenobio attinentibus non presu-
mant contra iusUtiam aliqualiter molestare. Maxime cum ipßus
iniurias non possemus equanimiter sustinere. — Datum apud
Wiennam XV. Kai. januarii.
^) Aus einer Abschrift Alrams , welcher bemerkt : das Original habe kein
herabhängendes, sondern ein aufgedrücktes Insigel , welche leztere un-
ter Herzog Friedrich (1195 — 1198) ausser Gewohnheit kamen.
2) So nennt er sich schon 1232, meines Wissens zuerst in einem Diplom,
datirt Portenau 19. Mai, worin er den Ulrich Pitter mit der Mauth
und dem Thurm zu Portenau belehnt. Dominus Carniole konnte er sich
nicht als Oberherr (der grössere Theil mit Laibach war noch im Be-
siz der Herzoge von Kärnten) sondern nur als AUodialbesizer bedeu-
tender Güter nennen, die er mit Agnes, Tochter des Herzogs von Meran
1229 erheuratet hatte. Zu gleicher Zeit nannte sich auch Bertold, der kärnt-
nerische Herzog, Herrn von Krain, nicht etwa aus einer Gegendemon-
stration oder Misshelligkeit gegen Oesterreich ; vielmehr war er diesem
durchaus freundschaftlich gesinnt, und öfters zu Wien am Hofe Fried-
richs anwesend und es scheinen Unterhandlungen wegen Krain Statt
gefunden zu haben.
') Florian, 1235 bis 1256.
21
VII.
Conrad, Graf von Piayen und Hardek schenkt dem Stifte das Bergreclit
und Weingärten zu Puika. Hardek 1249. 30. November *).
Dum suboriri soleat multa de gestis hominum calumpnia,
nisi scripto uel proborum uirorum testimonio approbetur. Nos
Chvnradus dei gratia comes de Play singulis et uniuersis pre-
sentibus et futuris innotescimus per presentes, quod nos de
consensu filiorum nostrorum Ottonis et Chvnradi comitum,
perchrecht quod habuimus in Pulka in uineis, uidelicet que di-
citur peunt, que soluit LXX denarios, Hagcow maiori XL. de-
narios , de Owia L denarios , et de Tulner III denarios. In
Marquartstorf de uinea que dicitur Owia XL denarios , de
Lonwitzer XXX , et de Teuzer XXX denarios , ob remissionem
nostrorum peccaminum animeque nostre remedium ecclesie in
Jerwis relaxauimus et donauimus pleno iure. Ne uero prescriptä
donacio ab aliqnibus in posterum infringatur aut in irritum
ducatur, in euidens testimonium et ecclesie prefate cautelam,
presentem cartam sigillo nostro uoluimus roborari et testibus
annotari. Testes sunt Dominus Thymo plebanus in Hardech.
Wernhardus de Huselin. Heinricus de Autendorf. Peregrinus de
Waeitringem. Henricus Cycada. Heinricus de Hall et Livtwi-
nus de Vriunspurch milites. Hilbrandus tunc officialis. Wern-
hardus de Eilsarn. Albero dictus de Vraehen ^} ciuis, et alii
quamplures. Acta anno gracie M. CC. XL. nono prid. Kai. De-
cemb. in die beati Andree. Datum in Hardech.
VIII.
Wichard , Edler von Tyrna einverleibt dem Stifte die Pfarre Fratting,
1251 ').
In nomine s. et i. T. Ego Wichardus de Tyrna una cum
consensu uxoris mee et filiorum meorum notum esse cupimus
*) Bei Marian S. 130, verglichen mit einer Abschrift Alrains. Conrad
Graf von Piayen, Sohn Conrads d$s Grafen, erscheint seit 1239 häufig
in Verhandlungen. S. Filz Geschichte von Michelbeuern I. S. 260 —
265, und 271, wo unsere Urkunde auszugsweise angeführt wird.
^) Freye. — Eisarn bei Drosendorf.
■') Aus einer alten Abschrift. Gedruckt bei Marian S. 13% und Boczek.
III. 147.
22
vniuersis tarn presentibus quam futuris , quod nos ius patro-
natus et collacionis , quod dei gratia in ecclesia Wratingen *)
habulmus , simul cum iam dicta ecclesia propter deum et ani-
marum nostrarum salutem fratribus et ecclesie Sancte Marie
contullmus Jerocensi, vt perpetuo possideaiit et secundum dei
timorem sepedictam ecclesiam in cultu diuino foueant et plan-
tent fideliter ac studiose. Verumtamen quia propter labilem
mundi uitam necesse est, vt facta que divturnitate persistere
debent, non solum testium sed eciam scripture munimen sor-
tiantur, inde factum quod Sancte Marie et ecclesie fecimus
Jerocensi, presenti scriptura studuimus roborare. Preterea in^
nuimus omnibus scire uolentibus , quod de terra, quantum ad
aratrum spectat , sepedictam ecclesiam Jerocensem perpetue
uolumus locupletari. Testes huius rei sunt Leupoldus Poschel.
Vlricus Liber. VVernhardus et frater suus Vlricus de Putsche.
Gaytmar filius Liberi. Ekchardus et frater suus Hartliep. Tho-
mas. Hugo miles. Waltherus , Wernhardus , Vlricus fratres de
Tyrna. Perbtold de Primeysdorf. Albero et frater eius Ger-
hard de Willehalmesdorf. Vlricus scriba de Ragtz s^. Hainri-
cus Schuoho. Rivvin et Perbtold de Primeysdorf. Eberhard et
Dietricus filii Hugonis militis. Et vt hec rata et inconuulsa
permaneant, presens scriptum sigilli nostri munimine roboraui-
mus. Acta sunt hec anno M. CC. LI. ab incarnatione Xti. Do-
mino Duce Ottacharo Austriam gubernante ^).
*) Fratting, Mährisch Wrateny , an der Gränze gegen Oesterreich stattlich
herüberschauend. Tyrna an der Granite Österreichs , an der Thaya, mit
der Ruine des Schlosses auf dem gleichnamigen Berge. Wichard von
Tyrna erscheint in öffentlichen und Privatverhandlungen seiner Zeit
häufig, er war 135i unter den böhmischen Abgeordneten, welche zu
Ofen zwischen Bela und Ottokar den Frieden verhandelten. Er starb
1265. Seine Frau Wulfhilde, und sein Schwiegersohn Johann von Do-
bran, Gemahl der Jutta, werden bei Boczek erwähnt (III. 26 9 und 376.)
*) So unsere Abschrift 5 bei Marian Rabez. Boczek hat Ratschitz. Dass
Racz nicht Rez sondern Rabs, unterliegt weiter keinem Zweifel.
') Da er zu Ende eben jenes Jahres die Gubernirung Österreichs
antrat (die Deputation der österreichischen Stände kündigte das Ender-
gcbniss ihrer Verhandlungen dem König Wenzel den 21. November an,
and schon am 9. Dezember traf Otokar von Enns aus in Wien ein) so
ist diese Urkunde wohl im Dezember ausgestellt, und feiert das neue
Ereigniss als eine Epoche.
23
IX.
Weitläufigere Urkunde über eben diese Gescheiienheit. 1251 ')•
In nomine s. et i. T. Cum teste Salomone vniuersa sub
sole manentia subiaceant uanitati, cumque tempora labantur
more labentis aque, humanique generis vniuersitas, cum fimili
consurgat ab ortu, simile quoque fatale soluat tributum : racio
postulat et reqvirit, vt cuncta facta memorie digna tarn uive
nocis testimoniis quam litterarum apicibus posterorum memorie
commendentur : Ego igitur Wicardus de Tyrna, tactus inspira-^
tione diuina, opus pietatis per me solempniter perpetratum sub
testimonio presentium modernis et posteris cupio fieri manife-
stum, uidelicet quod ius patronatus ac collacionis, quod per dei
graciam in ecclesia Vraetingen mihi hereditarie competebat,
cum iam dicta ecclesia suisque attinenciis vniuersis, benigno
fauore illustris domini mei Otokari gloriosi regis Boemie,
ducis Austrie et Styrie et marchionis Morauie ad hoc ple-
nius accedente ^) , una cum pleno consensu uxoris mee et
vniuersorum amicorum meorum , qui huic mee collacioni (licet
indebite fecissent) poterant reclamare , ecclesie contuli Jero-
censi, vt eandem ecclesiam Vraetingen in cultu diuino plantent
et foueant et conseruent omnes qui pro tempore Jerocensem
rexerint ecclesiam. Ita tarnen quod dominus Chounradus, nunc
pastor legittimus ecclesie Vraetingen, suo gaudeat pleno iure in
ecclesia iam dicta tempore uite sue. Insuper dicte sepius ec-
clesie Jerocensi donaui libere de terra mee proprietatis terram
ad aratrum unum sufficientem et laneos duos ^} sitos in ipsa
uilla , quorum possessionem sine more dispendio resignaui ec-
clesie Jerocensi , vt hec tempore uite mee libere possessa ab
omni impetitione perpetuo liberius possideant et quam feci col-
*) Ans einer Abschrift Alrams. Da Otokar dariu mit vollem Titel, nament-
lich als gloriosus rex Boemie erscheint, welchen Titel er vor seiner
Krönung 1261 nie gebrauchte: so ist anzunehmen, (da durchaus kein
Grund einer Unterschiebung vorliegt) dass dieser Urkunde ein späte-
rer Zusaz ist eingeschaltet worden.
^) In dieser Stelle findet sich offenbar die später geschehene £inschie-
bung in das frühere Diplom.
^) Laueus so viel als mansus, Lahne, Hube, bestifteter Bauernhof.
24
lacionem in iure patronatus ecclesie Vraetingen Jerocensi ec-
clesie confirment et approbent euidenter. Vt autem prescripta
donacio et collacio permaneat irreuocabilis et calumpnie mate-
riam euadat, hanc litterain dedi ecclesie Jerocensi in testimo-
nium euidens, mei sigilli Karactere et annotatione testium in-
signitam. Qui sunt hij : Ciiounradus in Vraettingen. Liupoldus
Poeschel, Vlricus über. Wernhardus et frater suus Vlricus de
Butsch. Gaytmarus de Vreyensteyne. Ekhardus et frater suus
Hartliep. Thomas. Hugo miles. Waltherus Wernhardus et Vl-
ricus fratres de Tyrna. Berhtoldus de Primeynsdorf. Albero
et Gerhardus fratres de Willhalmsdorf. Heinricus agnomine
Scheuhe. Vlricus scriba de Rakez. Reichwinus et Berhtoldus
de Primeynsdorf. Eberhardus et Dieterus filii Hugonis militis
et alii plures uiri omni exceptione maiores quorum nomina ex-
primi non oportet. Acta sunt hec anno gracie Millesimo , Du-
centesimo, Quinquagesimo primo.
X.
Pifemisl Ottokar einverleibt die Pfarre Mislau dem Stifte. Briinn 13.
Juli 1253 ').
Premizl, dei gracia dux Austrie et Stirie et marchio Mo-
rauie vniuersis hanc litteram inspecturis in perpetuum. Noscat
igitur tarn presens hominum etas quam futura, quod nos retri-
bucionis et gracie futurum meritum exspectantes ab eo, cuius
ad sui similitudinem prouidencia nos condidit et redemit vt
heredes faciat regni sui , huius boni non immemores dilectis
nobis fratribus claustri ecclesie Marie in Jserus pro remedio
anime nostre et nostrorum remissione peccaminum ecclesiam
sitam in uilla Mislowicz contulimus liberaliter cum uniuersis
attinenciis et prouentibus ad eandem pertinentibus, quocunque
nomine censeantur, perpetuo possidendam. In cuius facti robur
memorlam et cautelam presentem paginam ipsis dari mandaui-
mus sigilli nostri in testimonium Karactere communitam. Te-
stibus eciam qui aderant subnotatis ; qui sunt Bosko Burgrauius
Znoymensis, Zmilo de Belcowe et fratres sui Ratiborius, Jero-
*) Aus einer Abschrift. Gedruckt bei Marian S. 131. und bei Bocxek
ni. 170.
25
sius et Marqvardus et alii quam plures. Actum et datum Brune
per manum nostri prothouotarü magistri Wilhelmi. Anno do-
mini M. €C. LIII. III idus Julij XI iudictionis.
XI.
Botzko, Graf von Bernek und Burggraf zu Znayni, schenkt an Geras
den Hof Gogitsch. 1255 im Deceniber, wie es scheint/)
Torerinnerung;.
Böhmische Geschichtschreiber , z. B. Baibin (und dieser
citirt noch ältere) führen die Familie der Bernegger von ihrem
Verschwinden in Osterreich auf folgende Art in Mähren fort :
Der Ahnherr des gesammten Hauses Kunstadt (aus welchem
1458 der böhmische König Georg von Podiebrad hervorging),
war (sagt Baibin Miscellan. Bohem. Lib. VII. 218) ein deut-
scher Reichsgraf von Bernegg und Nidda , der , vom Kaiser
Heinrich V. um 1227, weiss nicht aus welchem Grunde, pro-
scribirt, seine Familie nach Böhmen verpflanzte. — Nach die-
ser Angabe möchte man eh auf Bernegg in Franken und Nidda
in Hessen ^) als auf die zwar angesehene aber nicht gräfliche
Familie der österreichischen Bernegger rathen. Neuere erach-
teten mit Recht, Baibin habe sich eben um hundert Jahre ver-
schrieben, und knüpfen die Geschichte so an: Der angeblich
um Narrheit von seinen Eigen und Lehen entfernte Sohn Ul-
richs habe Gerhard gcheissen, und sich zum böhmischen König
Przemisl Ottokar dem Siegreichen begeben , wo er und nach-
her seine Familie in Kurzem an Lehen und Gütern mächtig ge-
worden. — Es sey; nur müssen wir bemerken, dass entweder
diese Geschichtschreiber für ihre einzelnen Angaben eigene
uns unbekannte Quellen (und nichts ist leichter als diess) ge-
habt, oder aber wir die ihrigen genauer geprüft , und dadurch
unbegründete Angaben vermieden haben "). Denn, so viel wir
*) Aus dem Original ; und bei 3Iarian IX. 133 und aus ihm bei Boczek III. 201.
2) Bernegg am weissen Main zwischen Baireuth und Hof; Nidda am gleich-
namigen Flusse, der sich bei Höchst in den Main ergiesst. Auch in
Würtemberg war, wie ich aus Suntheim (bei Oeflele II. 601) vsehe ,
Schloss und Familie Bernegg.
") Ich habe zunächst vor mir die Aufsätze: Horky Die Dirnowitze iu Mäh-
26
wissen, gab es durchaus nicht 1228 urkundlich einen Gerhard
comes de Bernegg, und niemals einen Gerhard Burggraf von
Znaym ; eben so wenig 1233 — 38 einen Ber von Bernegg!
wiewohl einen Ben oder Benesch (Benedict} ohne alle nähere
Bezeichnung, als dortigen Burggrafen. Bloss Wolny II. 2. S.
14 verwirrt uns: ihm zufolge „gehörte Obrzan im Brünner-
„kreise schon 1222 dem Gerhard oder Erhard aus dem Hause
„Kunstadt, der sich auch darnach (von Obrzan?} nannte." Die
Genauigkeit dieser Angabe , und ob der ältere Gerhard nicht
mit einem spätem von 1278 verwirrt worden sey , müssen wir
auf sich beruhen lassen ; Kunstadt selbst wurde nach allgemei-
ner, auch Wolny's, Meinung erst später von Gerhards Sohn
Kuno erbaut. Bei Boczek lesen wir nur (II. 144} 1222 Ger-
hardus de Brazlau ; allerdings der unsrige , denn 1255 in seinem
Testamente zeichnet Botzko seinen Antheil vom Nemore meo
apud Brazla, quod de patrimonio me contingit. Es ist vermuth-
lich Braslawecz das zu Kunstadt gehörig (Wolny II. 2. S. 80.)
Dann wieder 1232 einen Gerardus unter den letzten Zeugen
(S. 236} und wieder zwei Gerarde (S. 238} — 1234 Gerar-
dus beneficiarius in Prerow (S, 266); ob einer von diesen,
und welcher der unsrige ? wird schwer zu bestimmen seyn.
Gewisser ist es der Gerardus cum filio suo (eben 1234 S. 263}
und gewiss der 1235: Boschko marscalcus , Nicul frater ipsius,
Gerhardus pater eorum (S. 298}; und 1236 (S. 317} Gerar-
dus Oloraucensis burgrauius ; endlich , damit kein Zweifel übrig
bliebe, 1240. 12. Juli: Dominus Gerhardus purgrauius in Olo-
mucz et filius eins Boschko purgrauius in Znoyma (S. 371}.
Bald darauf scheint er gestorben zu seyn.
Gerhard hinterliess vier Söhne: Boschko oder Boczek,
Smilo von Brunow, Cuno von Kunstadt, und Nycul oder Nico-
laus, der Dirnowetz besessen haben soll: wir verweilen nur
bei ersterem. Zuerst, unsers Wissens , erscheint er 1231 im
ren , und Gollinger Znaym und seine Burggrafen (beide in Hormayr's
Archiv 1818. S. 349, und 1828. S. 145); vorzüglich aber Gr. Wol-
ny's treffliche Topographie von Mähren VI. S. 420. II. S. 14 und 62.
Ueberall verglichen mit Boczek Codex Diplomat. Moraviae II. III. und
IV. und ich gestehe , dass ich die Quellen - Gemässheit alles Dessen be-
zweifle, was in dieser umsichtigen Sammlung nicht angetroffen wird.
27
Juli , im Kriege des Königs Wenzel mit Friedrich dem Streit-
baren. Der König stand bei Vöttau, der Durchgang durch die
Wälder war bedenklich: da (erzählt das Chronicon Pulkawe *) qui-
dam nobilis miles de Moravia nomine Boczekregi honorem
fecit^ nam per raontes et silvas in aurora tympana fecit so-
nare , quasi miliciam provocaret ad bellum. Quorum strepitu dux
et sui fugierunt u. s. w. Urkundlich erscheint er zuerst 1232
Bocko filius Gerardi (S. 241), dann etwa 1233 als marscaicus
(S. 261} , und sofort sehr oft , wir enthalten uns dieser Auf-
zählungen. 1238 lesen wir Boschko subcamerarius Brunensis
et castellanus in Znoym (S. 352). — 1240 Boscheko bur-
crauius in Znoym (S. 368).
Vermuthlich 1245 in der Schlacht bei Laa, wo Ulrich
Herzog von Kärnten und viele Edle^) vom Herzog Friedrich
dem Streitbaren gefangen wurden, gerieth auch Conrad, Bots-
ko's Bruder in die Gefangenschaft des Österreichers : zur Be-
lohnung seiner ausgestandenen Mühsale beschenkte ihn der Kö-
nig mit heimgefallenen Gütern zu Brumowicz (Boczek III. 132).
Noch 1250 am 16. Mai unterzeichnet Botsko nur : burgrauius
Znoymensis (S. 125). Gleich bei der Besiznahme Österreichs
begleitete er Ottokarn dahin : 1251 im Dezember zu Kloster-
neuburg unterschreibt einen Act Ottokars als Zeuge Botsko su-
panus de Znoym (Kurz Beiträge II. 457): und dann wieder
1252 am 16. Februar einen zweiten zu Haimburg (Kurz IV.
461). Als Graf von Bern egg finden wir ihn durchaus nicht
früher , als in einer Urkunde 1252 am 30. August zu Linz :
Watsho Comes de Perneke et Burccrauius in Znoym ^). Dann
wieder 1254. 31. Mai erscheint nach Otto Comes de Hardekke:
Boschko comes de Bernekke et burcrauius in Znoym , Chuno
et Nycolaus et Zmilo fratres eins (Boczek III. 187). Mit die-
sem Titel zeichnet er sich auch in seinem Testamente 1255.
17. Dezemb. (S. 200) , so wie in der nachfolgenden Urkunde
an Geras; unter den Zeugen sind nur zwei Brüder; Nicol war
*) BeiDobner III. 215.
^) Sie werden aufgezählt bei Thomas Ebendorfer (Hier. Pez Scriptores Rer.
Austriac. II. 724.
^) Prevenhuber S. 31 und aus ihm Lambacher Interregnum Urkunde XX.
mit dem colossalen Schreib- oder Drukfehler Comes de Kerekei.
28
abwesend *). Botzko starb noch an demselben Tage : bereits
am 1. Jänner 1256 bestättigte Ottokar jenes Testament (S.
203), in welchem Botsko „de benivolo uxoris mee et Hbero-
rum meorum consilio et consensu seine Lieblingsstiftung das
Cisterzienserstift zu Saar (Maria Brunn genannt, 4 Stunden von
Iglau) besonders bedacht hatte ^}. Seine hier erwähnte Gemah-
lin war Euphemia, Tochter des Pribizlaw von Rotenburg, Burg-
grafen des wildromantischen Eichhorn (Wewercy) an der
Schwarzawa ®) , dessen Frau Sibilla hiess. Botzko's Kinder
heissen in unserer Urkunde von 1256 (n. XII) noch pueri;
ihre Namen Smil und Gerhard erscheinen 1261 (Boczek III.
318) und eine Tochter, Agnes, war vermählt an Veit von Ro-
denbach-Schwabenicz *).
In der BestättigungsbuUe des Klosters Saar durch Innocenz
IV. heisst Botzko : nobilis vir Bocho baro marchie Morauie,
comes de Nidche. Wo diess zu suchen? vermögen wir
nicht anzugeben : an Nideken wäre kein Mangel : eines an der
Sazawa gehörte zur Stiftung von Saar; eines ist an der Taja
im Bezirke Eisgrub ^); eines in der Steiermark, und wo nicht?
Aus den bisher verfolgten Daten scheint sich zu ergeben:
1) Gerhard war schon 1222 in Mähren ansässig.
2) Da er 1231 bereits einen im Kriege dienenden Sohn hatte,
und dieser sich 1234 schon mit Brüdern unterschreibt, so
müsste dieser doch schon um 1205; der Vater um 1180
geboren worden seyn.
*) Er erscheint in spätem Urkunden, z. B. 1352 wieder. Welch Anse-
hen Botsko seiner Familie gegeben, erhellt daraus, dass sich noch
1258 seine Brüder zeichnen: Zmilo frater Boskonis, Chuno firater Bos-
konis (Boczek III. 258).
2) Wolny VI. 418.
') Eichhorn der Schauplatz wilder Thaten Ottokars; hier Hess er 1260
Otto von Meissau und Benesch verschmachten, hier den Benesch Didicz
enthaupten, in dessen Frau er entbrannt war.
*) Wolny VI. 418.
5) Diess besass 1244 Seyfried der Waise. Wenzel von Böhmen gibt dem
,, nobilis Sifridus Orphanus hereditates quasdam in terminis Morauie in
,,perpetuum possidendas , Bulgarn uidelicet et Nideke et Ysgrube"
(Boczek III. 46).
29
3) Als Graf von Bernegg erscheint oder unterzeichnet sich
Botsko nicht eher, als Ottokar das Herzogthum Osterreich
übernommen hatte, was im Dezember 1251 geschah; dann
aber scheint der neue Herzog seinem treuen Burggrafen
jenen Titel bald verliehen , und ihn über jenen District ge-
setzt zu haben.
4) Unmittelbar nach Botsko's Tode erscheint sein Bruder Smil
mit diesem District beauftragt, und nennt sich in einer
unserer Urkunden (n. XII) Rector provinciae Berneccen-
sis, braucht also bloss den Titel des politischen Amtes,
nicht eines Stammrechtes.
5) Mit dem Jahre 1256 erlischt, so viel bis jetzt bekannt,
alle Beziehung der Familie auf Bernegg : weder Smil in
seinen Unterschriften, noch irgend einer seiner Brüder
oder deren Erben (da doch der Stamm in allen Zweigen
fortdauerte) sprechen mehr jene Grafschaft an. ■
6) Das Bisthum Passau (Mon. Boic. XXIX. 2. S. 217) erklärt
durch den Tod des Grafen von Bernegg (der Name ist
nicht angesetzt) die der Familie einst verliehenen Zehente
für zurückgefallen : hec sunt decime , que uacare ceperunt
ecclesie ex morte comitis de pernhek: der dritte
Theil aller Zehente in der Kirche Drosendorf, der Pfar-
ren Langau, Japans, Weichartschlag, Blumau, Kirchberg,
Bernegg , und der Weinzehent auf dem Püsenberg. Stammte
Botsko gerade von den alten Berueggern ab , so wären
die alten Passaucrlehen nicht leer geworden, da weder er
noch seine Brüder directer Nachkommen ermangelten.
Also scheint es : Gerhard sei nicht den österreichischen
Berneggern anzuschliessen , sondern aus einem alten mährischen
Geschlechte entsprossen , und nur dass Botsko sein Sohn den
Titel : Graf von Bernegg erhielt , sei Veranlassung gewesen ,
diese Familie an die österreichische anzureihen, deren Entfer-
nung aus Osterreich ohngefähr in die Zeit fiel, wo Gerhard,
der Vater Botsko's, zum Vorschein kommt. Daher erklärt der
critische Palacky (Gesch. II. 105): „Dieser Bocek, nach 1251
„zum Grafen von Berneck in Osterreich ernannt, ist der Ahn-
„herr der nachmaligen Herren von Kunstat und Podebrad. Seine
„Abstammung von den Grafen von Berneck und Nidda wird
30
^zwar schon seit vierthalb Jahrhunderten behauptet und ange-
„nommen , ist aber dennoch ungegründet."
Indessen ergeben sich doch eben aus den Geraser - Urkun-
den einige Gründe für die alte Meinung eines Zusammenhanges
der früher österreichischen und später mährischen Familie:
1) Botsko hatte als Graf von Bernegg von dem Stifte sug-
gestione quorundam den Hof Raystorf wieder an sich ge-
zogen, welchen Ritter Albero von Wilhalmsdorf (er lebte
noch 1251 ; man sehe die Zeugen zur Urkunde nr. VIII}
dahin geschenkt. Smilo (Urkunde nr. XII) stellte ihn so-
gleich 1256 dem Kloster zurück. Man könnte sagen, Botsko
habe hier bloss als Graf gesorgt, dass Lehen nicht unbe-
fugt an Dritte übergehen. Aber Smilo erklärt , er gebe diese
Schenkung zurück puerorum voluntate consentiente; und
diese neue Schenkung solle nicht nur zu jenes Ritters ,
sondern auch zu Botskos Seelenheil dienen. Also war es
ein Gut, welches der Familie gehörte. *).
2) Botsko selbst gab 1255 auf seinem Sterbebette dem Stifte
den % Stunden entfernten, in Österreich liegenden Jäger-
hof Gogitsch iure hereditär io; also hatte dieser Jagd-
hof schon früher der Familie gehört; und wirklich war
er eben die Gränze der einst vom Stifter Ulrich ausge-
setzten Bestiftung ^).
3) Dabei ist noch folgendes nicht zu übersehen: Der Herzog
Friedrich versprach im Jahre 1238, um die Hilfe des böh-
mischen Königs zu gewinnen, ihm einen (nicht den)
nördlich der Donau gelegenen Theil Österreichs abzutre-
ten. Es scheint keinem Zweifel zu unterliegen, dass es
die Grafschaft Bernegg war , deren Grafen schon früher
nach Böhmen gezogen, und die noch später bis 1279 ein
Gegenstand von Unterhandlungen blieb.
*) Man sieht aus der nämlichen Urkunde , dass Botsko Arüher sich um den
ganzen District Bernegg nie bekümmert , noch je dort fungirt habe.
Man bemerkt die Ausdrücke : Curiam per suggestionem quorundam a
fratre meo ab ipsa alienatam — credens secundum eorum relationem,
se in ea iurisdictionem habere.
2) Urkunde von 1242: Silvas et pascua et prata in hijs metis iacentia...
a septentrione a uilla Lagnowe vsque ad austrum ad uillam Gokatsch.
31
Es übrigt also zu sagen, im Fall der Zusammenhang
beider Familien ein unmittelbarer ist, so haben die Bern-
egger allmählich durch Verheuratungen oder sonstige Verhält-
nisse schon früher Güter in Mähren erworben ; bei den ewigen
Gränzkriegen habe sich Ulrichs Sohn gegen Osterreich unloyal
benommen, und, darüber seiner Güter entsetzt, sich ganz in
Mähren niedergelassen; die Ansprüche auf Bernegg seyen durch
seinen Sohn bei Gelegenheit, dass Ottocar Osterreich erwarb,
wieder hervorgeholt , nach seinem Tode aber von seiner Fa-
milie , man weiss nicht warum ? aufgegeben worden. Oder,
wenn der Zusammenhang ein mittelbarer war, bliebe zu sa-
gen, die schon früher mährische Familie habe durch Verheura-
tung mit Berneggern und andere Umstände sich Güter in Öster-
reich erworben , und , nach Aussterben der Bernegger (wofür
die oben erwähnte Aufzeichnung Passau's zu zeugen scheint}
durch Ottocar begünstigt, Ansprüche auf die Grafschaft erho-
ben , und eine Zeitlang durchgesetzt.
Noch unter König Ottokar trat ein Anderer mit Ansprü-
chen an die Grafschaft Bernegg auf: es war der Graf Ulrich
von Heunburg in Kärnten. Wir kennen das Ganze nur aus sei-
ner letzten Transaction mit König Rudolf vom Jahre 1279*}.
Nachdem seine Gemahlin Agnes ^} ihre Ansprüche auf die Baben-
bergische Verlassenschaft und auf die Mitgift von ihrem ersten
Gemahl Ulrich dem Kärntnerherzoge vorgebracht, fahrt der Graf
fort: Et ego Ulricus comes a domino meo Rege Romanorum
petivi, ut Comitatum de Pernekke et oppidum Drozendorf cum
Omnibus eorum attinenciis, et quaedam alia bona in partibus
Austriae ad me ex hereditaria successione spectantia
mihi faceret assignari. Er hatte schon mit Ottokar oft über
diese seine Rechte verhandelt, und mancherlei Abkommen ge-
troffen; aber: quicquid cum rege Boemiae tractavimus vel con-
traximus in praemissis , hoc totum a nobis extorsit eius impro-
1) Bei Herrgott Nummotheca P. I. Tom. II. S. 250 und aus ihm bei Lam-
bacher Interregnum. Urkunde n. XCVI.
2) Tochter Hermanns von Baden und der österreichischen Gertrude. Sie
war geboren 1251; wurde 1263 an Ulrich von Kärnten, dann in zwei-
ter Ehe 1270 an Ulrich Graf von Heunburg vermählt, starb um 1295
den 2. Jänner.
32
bitas violcnta et terribilis metus incussio nobis facta , qui me-
rito cadere poterat in constantes. Es wird nun ein Abkommen
getroffen, wofiir beide Eheleute auf ihre Rechte verzichten. Auf
welchen ^itel Ulrich Graf v. Heunburg seine Ansprüche auf Bern-
egg gründete: ob darauf, dass Hermanns von Kärnten, welcher
Agnes eine Tochter des Jasomirgott geheuratet, Tochter Jutta
muthmasslich Gemalin eines Grafen von Heunburg war? ^} ;
ob als Anhängsel der merkwürdigen 1237 geschehenen Beleh-
nung Ulrichs , des Jüngern Herzogs von Kärnten *), mit der
Provinz Brzecislavv oder Lundenburg , und der später 1268
geschehenen Erklärung, in welcher Ulrich , gefolgt von seinen
vornehmsten Grafen , darunter Ulrichen von Heunburg , Otto-
karn zum Erben seiner Besizungen einsezte? ^} ob in Folge
einer früheren Forderung auf Güter, welche Friedrich der
Streitbare Gertruden, der Mutter der Gemalin des Grafen von
Heunburg Agnes versprochen oder vermacht haben sollte? *}
oder auf welchen andern Titel? können wir in Melk nicht be-
stimmen; vielleicht geben die Archive der innerösterreichischea
historischen Vereine hierüber die sehr wünschenswerthe Auskunft.
In n. s. et i. T. Quoniam , vt ait Apostolus, omnes stabi-
mus ante tribunal Xti , vnusquisque nostrum dignam pro meri-
tis retribucionem recepturus , necesse est vt salubre con-
silium domini attendamus dicentis , vt in die iudicii aduo-
catos de terrenis comparemus diuitiis , opesque transitorias
in coelestes commutemus delicias eternaliter permansuras. —
Nouerit ergo tam presens hominum etas quam in Xto succes-
sura posteritas, quod ego Botsko comes Bernekcensis et ca-
stellanus Znoymensis deo et sancte Marie in Jerus fratribus-
que ibidem deo famulantibus curiam vnam in Cocats, curiara
uenatorum nuncupatam , cum omnibus agris pratis et hortis
*) Haschberg Geschichte der Ortenburger. S. 152. Note.
^) Er war Sohn Hermanns Herzogs von Kärnten, und der Jutta, Schwe-
ster des Königs Wenzel.
3) Er starb das Jahr darauf 1269 den 27. October, und bereits im fol-
genden Jahre ward seine Wittwe, die österreichische Agnes . an Ulrich
den Grafen von Heunburg vermalt.
*) Rauch, üsterr. Geschichte 3. Band S. 39 citirt hierüber seinen An-
hang, wo der Auszug aus den Regesten Pabst lunocenz IV. angeführt
sey. Uns fehlt dieser Anbang.
33
ac aliis attinenciis ad ipsam pertinentibus pro remedio anime
mee contuli iure hereditario in perpetuum possidendam. Ne
quis autem iustum ac legitimum donacionis mee beneficium pre-
dictis fratribus in subsidiiim domus sue liberaliter collatum te-
mere seu uiolenter presumat irritare , propter habundantem
cautelam presentem paginam sigilli mei munimine precepi in-
signiri. Huius rei testes sunt: Zmilo et Chuono fratres mei.
Zmilo de Bilcowe. Stephanus de Medlowe, Johannes plebanus
de Drozendorf et eines eiusdem ciuitatis. Gerwigus tune tem-
poris castellanus, Chunradus quondam iudex, Pilgrimus molen-
dinator, Waltherus Phephel, VIricus Swebel, et Gerlacus prior
de Jerus. Datum anno Domini M. CC. LV. concurrente IUI.
indictione XIII. epacte XL Principe Othachro Austriam gu-
bernante.
XII.
Sniilo von Brunew, Botzko's Bruder, und nach ihm Graf des Berneker-
bezirks, stellt dem Stifte den Hof zu Raystorf zurück ^) 12i)6.
In n. s. et i. T. Ego Smilo dictus de Pravnowe , uicem
gerens fratris mei Botsconis bone memorie ac rector prouincie
Bernekcensis vniuersis Xti fidelibus presentibus et futuris, ad
quos hec scripta perueniunt, presentium attestatione significo,
quod ego curiam in Raystorf sitam, ab Alberone milite de Wil-
halmestorf domui Bernekensi quondam collatam , postmodum
uero per suggestionem quorundam a fratre meo ab ipsa aliena-
tam, suis eandem uendicans usibus , credens secundum eorum
relationem se in ea iurisdictionem habere, ad peticionem dni
abbatis de Jerus et prepositi de Bernek ^) multoruraque nobi-
lium persvadcnte consilio nee non et puerorum ^^ voluntate
consentiente, cum omnibus agris pratis et hortis siue aliis atti-
nenciis domui prenominate integraliter restituo, eamque perpe-
tualiter possidendam sepe dicte domui sigilli mei appensione et
testium annotatione confirmo, vt non solum militis prefati sed
^) Bei Marian IX. 133, und aus ihm bei Boczek III. 234:.
2) Abt zu Geras war, nach Ableben Florians 1256, 21. Sept. Abt Ulrich
(st. 14. Juni um 1274.) Probst zu Bernek war vermnthlich eben
derselbe.
<*) Der Söhne Botzko's.
Archiv, Jahrg. 1849. I. Heft. 3
34
eciam remedium existat fratris mei , et aiiime sue prodesse
ualeat ad salutem. Nomina quoque testium sunt hec : Zmilo et
Ratiborius de Beleowe. Vlricus de Plerpach. Razlaus de Herol-
tiz. Gerwigius in Drozendorf castellanus et ciues eiusdem loci.
Chvnradus quondam iudex. Waltherus Phephel. Waltherus gros-
sus. Pilgrimus molendinator. Leutoldus iudex. Chunradus clerici
filius ) Vlricus Swebel , et alii quam plures fide digni. Datum
anno doraini M. CC. LVI. concurrente VI. indictione XIIII.
epacte XXII. Domino Othachro Austriam gubernante.
XIII.
Sniiie von Bilkau und seine drei Brüder übergeben die Pfarre Ran-
zern 2) dem Stifte zum Eigenthum ^) 1257.
In n. s. et i. T. Ego Zmilo de Bilcowe, et fratres mei
Marquardus, aduocatus illius ecclesie Ranzir et Jerosius et Ra-
tiborius *), cum consensu uxorum nostrarum et filiorum nostrorum
notum esse cupimus vniuersis tarn presentibus quam futuris, quod nos
ius patronatus et collationis, quod dei gratia in ecclesia Ransir
habuimus, simul cum iam dicta ecclesia propter deum et ani-
marum nostrarum salutem fratribus et ecclesie Sancte Marie
contulimus Jerocensi vt perpetuo possideant et secundum dei
timorem sepe dictam ecclesiam in cultu diuino foueant et plan-
tent fideliter ac studiose. Verumtamen qvia propter labilem
mundi uitam necesse est vt facta que divturnitate persistere
*) Noch im Jahre 1256.
*) Bilkau im Iglauerkreise. S. Wolny VI. S. 162, wo er diese alten
Besizer zu ignoriren scheint. — Ranzern (Rancir, Rancirow) im Znai-
merkreise.
3) Marian IX. 129. Boczek III. 249. Wir geben die Urkunde, deren Ori-
ginal verloren gegangen , aus einer Abschrift des Archivs zu Geras,
vielleicht derselben, die Boczek anführt.
*) Zmilo et Jaros filii Rantzyrii erscheinen schon 1245 (Boczek III. 55) ;
alle vier Brüder erscheinen 1253 oben Nr. X. Und obwohl Zmilo Burg-
graf von Bilkau genannt wird, so findet man doch 1256 Zmilo et
Ratiborius de Beleowe (man sehe die eben vorhergehende Urkun-
de). Smilo erscheint noch 1264 (Boczek III. 370). Wenn Marquard je-
ner von Hradek (de Castello) bei Reisch war (wie aus der Geraser-
Urkunde von 1315 zu vermuthen ist), so hiess ihre Mutter Ludmille von
Reisch, Tochter Witagows ; man sehe über ihre Familie Boczek III. 245,
255, besonders 373 und 374, und Link Annai. Zwettlenses I. S. 374.
35
debent, non soliim testium sed eciam scripture munimen sor-
tiantur, inde factum, quod sancte Marie et ecclesie fecimus Jero-
censi, presenti scriptura studuimus roborare. Preterea innuimus
Omnibus scire uolentibus, quod de terra , quantum ad aratrum
spectat , sepe dictam ecclesiam Jerocensem perpetue sumus lo-
cupletati. Testes huius rei sunt: Wichardus de Tyrna. Tobis.
Levpoldus Peschel. Gaitmar filius liberi , Mfirquardus de Cla-
tin et fratres sui Wolframus et Albertus. Bertboldus de Prid-
merstort". Ortlibus de Cocats. Walterus de Chodovn. Walterus
ciuis. Conradus de Hörn. Peregrinus *). Et vt hec rata et in-
conuulsa permaneant, presens scriptum sigilli nostri munimine
roborauimus. Acta sunt hec anno dominice incarnationis M. CC.
XVII. XII. concurrente VI. indictione XIIII. domino Otachro
Austriam gubernante*).
XIV.
Heinrich von Plank, um die vielfältig zugefügten Bedrängungen gut zu
machen, weist dem Kloster jährliche 12 Solidos aus dem Landgute
Stranzendorf an. 1261. 6. April ^).
In nomine dei omnipotentis amen. Vt in nostris tempori-
bus feliciter instituta et prudenti consilio confirmata in poste-
ros etiam notitia propagentur, nee processu temporis a nostra
memoria per exortam obliuionis caliginem euanescant, litterarum
solent indiciis enarrari. Innotescat igitur presentibus et futuris
harum serie litterarum, quod ego Hainricus de Plench instinctu
admonitus redemptoris , pro grauaminibus , que domino abbati
totique fratrum collegio in Jerus, prob dolor, intuli, contricione
perualida stimulabar, timens me per hoc indignacionem altissimi
nee non eins beatissime genitricis incurrisse; cumque per ueram
penitenciam puramque contricionem ac satisfactionem debitam
abluuntur uniuerse macule peccatorum, in recuperacionem et
satisfactionem damni per me dicto cenobio irrogati, cum as-
sensu uoluntario et fauore dilecte vxoris mee nee non paruu-
lorum meorum , omniumque ad quos mea uidebatur hereditas
*) Sein Sohn Starchand erscheint 1258 bei Boczek III, 258.
') So fehlerhaft ist in der Abschrift das Jahr ausgedrükt. Man se/.e
M. CC. LVII. Epact. XXII. u. s. w.
^) Aus einer ziemlich alten Abschrift.
3 ♦
36
pertinere, duodecim solidoriim reditiis in Strancendorf i) annis
sin^ilis soluendorum fratribus in predicto cenobio dei seruitiis
insudantibus libere et pacifice tradidi perpetualiter possidendos,
confidens me per hoc omnipotentis dei ac matris eins gracie
reformari. Verum ne qua possit ab impio aliquo in posterum
calumpnia suboriri que donacionem attentaret huiusmodi rese-
care "}, presentem litteram feci testium inscriptione nee non
sigilli mei karactere communiri. Huic etenim dono presentes
cum fieret astiterunt : Dominus Otto de Meissau , dnus Hadma-
rus de Sonnberg, dnus Leutwinus frater eius, Wernhardus de
Rusbach, Dnus Fridericus de Raschenlou, dnus Chunradus et
frater eius Irnfridus de Chambek. Dnus Hadmarus et Chadol-
dus frater eius de Werdt. Hainricus de Stendorf. Herbordus de
Mold. Ekardus de Gors. Datum per manus dni Infridi vener.
canonici Patauiensis et decani in Chrems. anno dni M. CC.
LXI. octauo idus Aprilis.
XV.
Ottokar von Böhmen überlässt die Entscheidung des Streites zwischen
ihm und dem Abt Ulrich von Geras über die Kirche in Weichartschlag
dem Bischof von Passau Otto. Prag 1261. 1. Octob. ^).
Venerabili in Christo patri ac domino Ottoni ecclesie pa-
tauiensis episcopo Otacher dei gracia dominus Regni Boemie,
dux Austrie, Styrie, et marchio Morauie cum sincera dilectione
quicquid potest beneuolencie et honoris. Cum inter nos ex una
parte et abbatem in Gerus ordinis premonstratensis ex altera,
pro ecclesia in Weichartslag aliquamdiu dissensio et lis fue-
rint, non tamen, sicut percepimus, sine periculo animarum, dis-
sensionem eandem et litem per presentes vestre, cuius interest,
discretioni committimus finaliter decidendam, ratum et gratum
habere volentes, quicquid in premissis cognitio vestre prudentie
ordinauerit et decreuerit. Datum Präge Anno Dni M. CC. LXI.
in Kalend. Octobris *}.
*) Stranzendorf hinter Stokerau.
^) Die Abschrift hat : recare.
3) Aus einer Abschrift.
*) Ich muss vermuthen : III. Kalend. Octobris. Die Ursache, warum Otto-
kar die Entscheidung des Zwistes dem Bischof Otto von Lonsdorf über-
37
XVI.
Bruno, Bischof von Olniüz, investirt den Geraser Priester Albert als Pfar-
rer in Mislau. Cremsier 23. Sept. 1265*).
Bruno dei gracia episcopus Olomucensis. Dilecto in Christo
Alberto presbytero ordinis Preraonstratensis salutem in domino.
Cum dilectus nobis magister Joannes Znoemensis archidiaconus
ad ecclesiam in Mizlawe nostre dioeesis te nobis presentauerit,
ac ad eandem sibi per abbatem de Gerus ordinis Prenionstrat.
Patauien. dioeesis, qui in ipsa ius obtinet patronatus, tamquam
loci archidiacono fueris presentatus : nos ad peticionem ac pre-
sentacionem ipsius dictam tibi ecclesiam de Mizlawe confirma-
mus, et adrainistracionem spiritualium tibi conferimus , presen-
tes super hoc tibi litteras sigilli nostri roboratas munimine in
testimonium concedentes. Datum in Cremeser in crastino beati
Mauricii ,Ao. Dni. M.CC.LXV.
XVII.
Wilfhilde, Witwe Wichards von Tyrna, löst einen an Geras geschenk-
ten Hof zu Ezelenschlag wieder ein, um ihn an das Stift Zwettl zu
schenken. 1265.
(Bei Boczek III. 376. Vgl. Link. Annal. Zwetal. I. 375.)
XVIII.
Heinrich, Graf von Hardek, beurkundet die Schenkung, die der ihm un-
terthänige Bürger von Pulkau, Arnold, mit einem Weingarten an Geras
gemacht hatte. Wien 1269. 18. März 2).
Quoniam gesta hominum processu temporum a memoria eo-
rum sepius labuntur, necessarium uidetur, ea que pii homines
Hess, war nebstdem, dass der Passauerbischof der Bischof jener Pfarre
war, wohl hauptsächlich , dass der Bischof selbst auf gewisse Zehende
jener Kirche Anspruch machte. Mon. Boic. XXIX. II. 217. 248.
*) Aus dem Originale.
^) Eben daher. Heinrich anlangend, nachdem die kinderlosen Brüder Otto
und Conrad , Grafen von Piain und Hardek in einem Treffen gegen die
Ungarn geblieben waren (1260, 26. Jun. bei Saatz) , vermählte sich
die Vi'^itwe Otto's , Wilburgis , geborne Gräfin von Helfenstein , mit Hein-
rich von Tybein (Duino in Istrien am adriatischen Meere) , dessen Hilfe
dem König von Böhmen hauptsächlich den Besitz von Steiermark ver-
schaffte. Ihm, nebst seiner Gemahlin wurde von Ottokar der Besitz der
38
pro animai'um suarum saliite ac remedio solent agere, scripture
testimouio stabiliri. Nos igitur Heinricus comes de Hardekke
presentium testimonio notum facimus tarn presentibus quam fu-
turis, quod Arnoldus ciuis noster de Pulka in remedium anime
sue uineam quandam sitam circa Pulka , ecciesie beate ac glo-
riose uirginis Marie in Jerus libere legauit , et ipsam uineam
uenerabili Domino Vlrico eiusdem ecciesie abbati ac suo con-
ventui per manus nostras et iudicis nostri de Pulka Chvnradi
qui magister est montis*), libere resignauit. Et nos ipsam ui-
neam predicte ecciesie a quorumlibet inpeticione manutenere.
promisimus ac tueri. In cuius rei testimonium presentem lit-
teram scribi et sigillo nostro fecimus roborari. Datum Winne
ao. dni. M.CC.LXVIIII. proxima feria secunda post dominicam
palmarum. Hujus rei testes sunt hü: Dnus Vlricus de Grvnen-
bach. Dnus Chvnradus de Purchdorf. Dnus Meinhardus de Dur-
renbach. Dnus Otto Grecus (?) de Freitschiaren. Pertholdus de
Enchenprune. Heinricus de Voitsprune. Chvnradus iudex de
Pulka. Grifo. Gerhardus. Sifridus Lemberslint. Heinricus Hevn-
ger, et alii quam plures.
XIX.
Pilgrini von Schwarzenau vermacht an die Kloster Zwettel, Altenburg,
Geras, Bernegg zwölf Lehen in Wezelsdorf. 1271. 10. Juli.
(S. Link Annal. Zwetl. I. S. 395 ').
Grafschaft Hardek bestätigt, nach Enenckls Mss. erst 1263, aber schon
1262 wird Henr. Comes de H. als Zeuge gelesen in Bern. Pez. Cod.
diplom. histor. II. 108). Er war Mitstifter des Frauenklosters zu Mey-
lan (Link I. 388. Hier. Pez Scriptt. II. 287 f.) 1268 judex provincialis
per Austriam. Am 4. März 1269 erscheint er als Zeuge in dem Vidi-
mus einer Melkerurkunde , gemacht von König Oltokar (bei Huber Au-
stria S. 26). Heinrich starb, ohne Kinder zu hinterlassen, den 23.
Decemb. 1276. und Willeburgis nahm zum dritten Gemahl den Grafen
Bertold von Rabenswalde und Wiche , einen Verwandten der Burggra-
fen in Maidburg , belehnt von König Rudolf mit der Grafychaft Har-
dek den 5. Dec. 1278. Vgl. Hanthaler Recensus diplomaticus II. S.
11 — 13.
*) Bergmeister , eine Art schiedsrichterlicher Obrigkeit in Sachen des
Weinbaues und der Weinlese.
^) Ganz abgedruckt bei Ludewig Reliqulae manuscriptorum omnis aevi
Diplomatum, Th. 4. S. 82.
39
XX.
Bruno , Bischef von Olmüz , überlässt das Urtheil über Beeinträchtigung
des Abtes Ulrich von Geras rücksichtlich des Patron ates in Ranzir dem
Abte zu Trebitsch, Namens Martin. Kremsier den 19. März 1274^).
Bruno dei gracia Olumucensis episcopus. Dilecto in Christo
abbati M. Trebecen. salutem cum sincera in domino caritate.
Conquestus est nobis dilectus in Christo Vlricus venerabilis ab-
bas Jerocensis, quod dominus M. ipsum a possessione iuris patrona-
tus ecciesie in Ranzir eiecerit violenter, nuUo iuris ordine obser-
vato. Quare dilectioni vestre auctoritate presencium committimus
et mandamus^ quatenus, si ita est, dictum abbatem Jerocensem in
possessionem dicte ecciesie reponatis , contradictores per cen-
suram ecclesiasticam compescendo. Et ut tunc secundura manda-
tum priorum litterarum ad instanciam prefati M. in iudicio proceda-
tis, faciendo iustitiam utrobique. Datum in Chremsyr, anno Domini
M".CC".LXX". quarto. feria quarta ante dominicam letareiherusalem.
XXI.
Geras verkauft seinen Stiftungsantheil zu Weichartsdorf an die Herren
von Puechberg. Zwettel 1274. 23. Jänner*).
Nos frater Ebro dictus abbas in Zwetl innotescimus uni-
uersis Christi fidelibus presentibus et futuris, quod nobiles do-
mini et fratres dicti de Puechperch , uidelicet Ulricus, Chun-
radus , Irenfridus pro remedio anime matris eorum domine Ger-
trudis pie recordationis de bonis quarti dimidii talenti in Wei-
chartestorf pro ipsorum pecunia apud Jerocenses uiros uenera-
biles comparatis statuerunt concorditer seruitium singulis annis
sub die sancti Johannis euangeliste etc. Actum in Zwetl anno
domini 1274. decimo Kalendas Februarii.
XXII. XXIII.
Conrad , Abt von Geras , verkauft wegen gänzlicher Verarmung seines
Stiftes durch die Kriege Ottocars mit Rudolph von Habsburg an Zwet-
tel das Bergrecht in lläling 1280. — Wiederum 3 Lehen zu Weikers-
dorf und 2 zu Räling 1282.
(S. Link I. vS. 435. und 441.)
*) Aus dem Originale. Zwei andere Verhandlungen des Bischofs an dem-
selben Tags gibt Boczek IV. 118. 120.
*) Aus Ludewig's Reliquiae ManuscripU. IV. S. 53. Vgl. Link I. 404.
40
XXIV.
Abt Conrad verkauft in der Notli seines Stiftes Grundstücke an Ulrich
von Grünbacli um 2b% Talent.
(Joh. Alram in seiner Geschichte des Klosters citirt hier-
über P. Weinhofers geschriebene Urkundensammlung , nach der
meine Nachsuchungen vergebens waren.)
XXV.
Abt Conrad erlaubt 1283 den Nonnen zu Bernek, ihre Gerechtsame
zu Fratigesdorf an die Nonnen zu St. Bernhard zu verkaufen. —
1288 verkauft er eben diesen Cisterzienser - Nonnen seine eigenen Ein-
künfte zu Fratigesdorf, die in einem halben Pfund zwölf Denarien be-
standen.
(Alram citirt hierüber seine eigenen Collectanea diploma-
tica, die sich nicht vorfinden, und das Diplomatarium mona-
sterii S. Bernardi.)
XXVI.
Ulrich von Freystein verzichtet auf das jährliche Ehrengeschenk von vier
Filzschuhen 1286. 25. Juli*).
Ich Vlreich der vrei von vreinstain vergich an diesem Prief
vnd thuen chund, daz ich mit gütlichen willen vnd mit gunst
meiner Erben vnd meiner prüeder Hainreichs vnd Marchartz vnd
mit rat aller meiner Freunt der Erung, die ich vnd auch mein
Vodereu han emphangen vnd genomen von genaden vnd nicht
von recht von dem chlauster ze Jerus alle Jar an vier geflitz-
ten Schuchen, vnd han diselben Schuech ledigleichen lassen —
dez gib ich disen Prief dem Apt zu Jerus vnd der Sammung
zu einem offen gezeug versigelten mit meinen insigel vnd mit
meines gesbein insigel hern Wulffingen von Sunberch. Dez
sind gezeugen her Perenger pharrer ze Drozendorf. Hainreich
pharrer ze dem Jappans. Herbeich pharrer ze Stalek. her Ul-
reich von Eisarn. her Weichman von Eybenstain vnd sein prue-
*) Aus dem Original , mit einigen Abkürzungen. Vielleicht hatten die von
Freystein früher eine Art Vogtei über das Stift ausgeübt? auch waren
sie mit den Herrn von Tyrna nahe verwandt (sie hatten mit ihnen ganz
gleiche Wappen.)
41
der Gorig. Gebhart der Trethenel piirger ze Drozendorf. Ditel
der her Wulffing vnd anderr erberen leut genuch den die rede
wol chund ist. Dieser prief ist gegeben do von Christes ge-
purd waren ergangen Tausend Jar vnd zway hundert Jar, in
dem sechs und achzigisten Jar an sand Jakobstag.
XXVII.
Theodorich, Bischof von Olniiiz, investirt Rudigern, Alberts des Mis-
lauerpfarrers Nachfolger, in gleicher Eigenschaft. Olmüz 1292. 16.
Octob. ').
Theodericus dei gracia Olomucensis ecclesie episcopus. No-
tum faeimus vniuersis presentes litteras inspecturis. Quod nos
ad presentationera et peticionem honorabilis et religiosi viri
Domini Chunradi abbatis monasterii Jerocensis discretum uirum
Rudigerum presbiterum ordinis premonstratensis , exhibitorem
presencium, in ecclesia parochiali in Mislowe, in qua idem do-
minus abbas plenum ius obtinet patronatus, uacante per mor-
tem domini Alberti presbiteri eiusdem ordinis premonstratensis
quondam ipsius ecclesie plebani, rectorem legitimum instituimus
et plebanum , ipsam sibi cum omnibus iuribus suis et vniuersis
pertinenciis auctoritate ordinaria confirmantes et ei curam ani-
marum ibidem et administracionem spiritualium et temporalium,
prout ad nostrum spectat officium , committentes. In cuius rei
testimonium presentes sibi dari mandauimus litteras sigilli nostri
appensione munitas. Datum in Olumucz. anno domini Millesimo
ducentesimo nonagesimo secundo. In die Sancti Galli confessoris.
XXVIII.
Wenzeslaus König von Böhmen gesteht den Klöstern Geras und Bernek
das Heimfallsrecht von den zum Tod verurtheilten Verbrechern zu.
Wien 1293. 10. Decemb.').
Wenceslaus dei gracia rex Bohemie, dux Cracouie et San-
domirie, marchio Morauie omnibus suis iudicibus siue officiariis
*) Aus dem Originale.
2) Aus einer Abschrift. Gedruckt bei Marian IX. 135. und aus ihm bei
Boczek. IV. 4tll.
42
graciam suain et omne bonum. Fidelitatem uestram presentibus
uolumus non latere , quod nos ob diuine mercedis intuitiim et
ob salutem anime nostri patris pie memorie viris religiosis or-
dinis preinonstratensis ecclesie in Gerusch, et dominabus eius-
dem ordinis in Pernech talem contulimus graeiam specialem, vt
si quis c«lonorum propriorum in homicidio , siue furto , siue
oppressione uirginum , uel alteriiis enormis facti perpetracione
et commissione, cuius mortem subire teneretur, fuerit depre-
hensus : precipiraus uobis nostre gracie sub obtentu , quatenus
de bonis ipsorum colonorum uos nulle modo introraittatis , sed
bona illa, si qua fuerint, in usus predictarum personarum reli-
giosarum penitus redigantur. Verumtamen cum personis predic-
torum malefactorum quemadmodum ordo iuris exigit faciatis. Ad
cuius rei consoliditatem et perpetuitatem predictis personis re-
ligiosis presentia dedimus scripta , nostri sigilli munimine ro-
boratam. Datum Vienne Anno Dni. M.CC.XXXXIXII. *) quarto
idus Decembris.
XXIX.
Rudolph III. Herzog von 0 esterreich bestätigt die Privilegien des Klo-
sters, namentlich in gewissen Beziehungen, in denen Beeinträchti-
gungen eingetreten waren. Wien 1303. 20. Juli ^).
Nos Rudolfus dei gracia Dux Austrie et Stirie , Dominus
Carn. Marchie ac portus - naonis presentibus publice profitemur
recognoscentes , quod nos opus deo placitum et acceptum futu-
reque salutis comodum exspectemus, dum religiosas personas in
votiue pacis comodo , qui securius pacis auctori altissimo valeant
famulari, fauorabiliter confouemus. Hinc est quod nos religio-
sos in Christo . . . abbatem 3) et conuentum Monasterii Yerus
nee non magistram et conuentum sanctimonialium in Pernekke
ordinis premonstraten. regule sti Augustini, que propter feminei
*) So hat die alte Abschrift ; verbessere : M.CC.LXXXXIII.
*) Aus dem Original. Rudolf III. erstgeborner Sohn Albrechts I. und der
Elisabet von Tirol, geboren um 1280, gestorben den 3. Juli 1307.
seit 1298 und der Wahl Alberts zum Römischen König häufig die Ver-
handlungen der Erblande , theils allein theils mit seinen Brüdern lei-
tend. Mag den 49 Urkunden, welche Lichnowsky hierüber anführt, die
gegenwärtige als eine Ergänzung angefügt werden.
3) Abt Peter, von 1298 — 1305, 20. Februar.
43
sexus imbecillitatem insultibus nequeunt resistere peruersorum ,
diuine remimeracionis intuitu dictos religiosos unacum suis re-
bus et personis nee non priuilegiis et libertatibus eorundem in
nostram protectionem recipimus et defensam. Nolentes ipsos
ad prestacionem iuiquorum theloneorum , que contra libertates
sibi antiquitus indultas in festiuitatibus ecclesiarum suarum ab
eis frequencius extorquentur , aliquatenus obligari, aut in Loca-
cionibus decimarum suarum minus debite aggrauari. Volumus
eciam ad ecclesiam suam fugientes , in obprobrium sue liberta-
tis ibidem nuUatenus extrahi violenter, sed eis pocius debitam
immunitatem super eo inuiolabiliter obseruari. Et ne quis cle-
ricos , conuersos , uel conuersas eorundem monasteriorum ad
seculare trahat iudicium inhibemus. Vobis vniuersis et singulis
iniungimus firmiter et mandamus , quatenus antedictos religiosos
auctoritate nostra vobis habeatis propensius recommissos, non
permittentes , ipsis in suis rebus et personis, juribus et liber-
tatibus per vos uel per alios aliquas iniurias vel molestias ir-
rogari, ut nostre defensionis vmbraculo consolati diuinis obse-
quiis tanto liberius intendere ualeant et uacare. Si quis autem
mandatum nostrum contempnere aut contraire presumpserit , no-
stram indignacionem se nouerit grauiter incurrisse. In cuius rei
testimonium sigillum nostrum duximus presentibus appendendum.
Datum Wienne Anno Dni Millesimo Trecentesimo Tercio. in
die beate Margarete Virginis et Martiris ^).
XXX.
Johann, Bischof von Olmfiz, erklärt, die genugenden Documente über
das Patronatsrecht der Pfarre Ranzern eingesehen zu haben. Pustomir
1303. 17. August').
Nos Johannes dei gracia Olumucensis episcopus. Tenore
presencium publice protestamur et ad noticiam deuenire cupi-
*) Mit dem sinkenden Mittelalter wird der Stil immer breiter und in-
haltsleerer. Uebrigens wird diess Diplom bestätiget (und eingeschal-
tet) von Friedrich, römischen König. Datum in Wienna VIII. Idus Maji
anno 1317, regni vero nostri anno Tercio; dann wieder von den Her-
zogen Albert, Heinrich, Otto, Wien 1325 in crastino beate Marie Mag-
dalene (23. Juli.)
^) Aus einer Abschrift.
44
mus singulorum , quod honorabilis et discretus vir Dominus ....
abbas monasterii de Jaruss ordinis premonstratensis patauiensis
dyocesis diuersas litteras non cancellatas , non abrasas , non abo-
litas , non in aliqua sui parte viciatas , cum ueris et integris
sigillis nobis exhibere curauerit , quibus per (?) litteris ex ip-
sarum tenore colligimus aperte, quod nobilis vir dominus quon-
dam Smylo de Belcowe, dominus et heres in Ranzirow, de
assensu et uoluntate quondam Marquardi et aliorum fratrum et
filiorum suorum ins patronatus, quod sibi et heredibus suis in
ipsa ecclesia de Ranocyrow competebat, venerabili monasterio
de Jaruss liberaliter contulit pro ipsius et progenitorum suorum
remedio animarum. Quod siquidem ins patronatus venerabilis
pater dominus Bruno Olumueensis episcopus predecessor noster
suis litteris ex eins officio approbauit. Et quod demum ad iam
dictum monasterium ipsum ius patronatus pertinuerit pleno iure,
in litteris eiusdem domini Brunonis predecessoris nostri, tunc
eciam nobis exhibitis, expresse uidimus contineri, quod ipse
predecessor noster ab honorabilibus viris abbatibus eiusdem
monasterii plebanos sibi legitime presentatos auctoritate ordi-
naria confirmauit. In cuius protestacionis nostre testimonium
presentes litteras iieri et sigilli nostri munimine fecimus com-
muniri. Datum in Pustimir anno Domini Millesimo Tercentesimo
tercio XVI. Kalend. Septembris Indictionis prime.
XXXI.
Ebenderselbe versichert für die Zulcunft das Patronatsrecht in Fratting.
Mödwicz 1303. 18. Novemb/).
Johannes dei gracia Olumueensis episcopus. Vniuersis pre-
sentes litteras inspecturis salutem in Domino Jesu Christo. No-
ueritis quod honorabilis et discretus vir, Dominus Petrus abbas
monasterii de Jaruss ord. premonstratensis patauiensis dyocesis
ob reuerentiam et affectum quo erga nos affiicitur, Dlumohilo
nepoti nostro, plebano ecclesie in Wreting, uillam dictam Spi-
ticz sitam apud ipsam Wreting contulit ac cessit ita , quod
eam cum prouentibus, juribus et pertinenciis omnibus suis pos-
sideat et habeat, quamdiu ibidem extiterit plebanus. Qui do-
*) Aus einer Abschrift.
45
minas abbas asserendo, ipsam uillam esse sui monasterii, peti-
uit a nobis litteras super eo quod, cum ecclesia in Wreting a
prefato nostro nepote quoquomodo uacabit , quod uilla eadem
ad monasterium pertinebit iterato. Cuius peticioni satisfacere
uolentes hoc presentibus protestamur, quod prefatus dominus
abbas de supradicta uilla sie cessit nepoti nostro, quod post-
quam ab eo dicta ecclesia uacabit , vt statim incunctanter villa
eadem ad usus monasterii reuertatur. Et quia olim eiusdem mo-
nasterii fratres pro rectoribus seu plebanis in eadem de Wre-
ting ecclesia personaliter resedisse dicuntur, ad deuotam instan-
ciam precum ipsius domini abbatis nobis super eo humiliter
supplicantis de speciali gracia concedimus et fauemus, quod idem
dominus abbas et conuentus eius , uacante predicta ecclesia,
fratrem aliquem sui monasterii pro plebano et rectore ibidem,
si eis placuerit , locare ualeant et habere ^}. Ita tamen , quod
saper vniuersis iuribus , contribucionibus et exaccionibus quibus-
libet ex quacunque causa emergentibus apostolice sedi et eius
legatis*}, ac dyocesano, nee non super uisitacionibus, procura-
cionibus ^) et aliis iuribus archidiacono seu eius uicario uel ei
cui competiuerit , de ipsius ecclesie prouentibus plenarie satisfiat
et in nuUo penitus preterea derogetur. In cuius rei testimonium
presentes litteras sigilli nostri appensione fecimus communiri. Da-
tum in Modvicz anno domini Millesimo Trecentesimo tercio XVI.
Kai. Decembris, Indictionis secunde, pontificatus nostri anno primo.
XXXII.
Die Bürger von Retz bezeugen das Eigenthuni des Klesters, betreffend
eine Wiese in Pfaffenreut. 1305. 25. Juli *).
Wir Meinhart der richter , Leupolt , Albrecht des richters
prueder vnd di andern burger von Retze veriehen vnd tun
^) Man sieht, das Kloster hatte eine Zeitlang vernachlässigt, oder war un-
vermögend gewesen , Fratting mit seinigen Mitgliedern zu besetzen. Um
das Recht wieder zu gewinnen , hediente sich der Aht des alten Mittels :
Da er einen Bolzen
Verloren hatte, schoss er einen zweiten
Denselben Weg , und fand so beide wieder.
2) Wohl zu merken , die Glückseligkeiten dieses engern Verbandes , der
uns wieder so nahe gelegt wird.
2) Das ist : Aufnahme , Verpflegungen , Gastereien.
*) Aus dem Original.
46
chunt allen den disen brief lesent oder hoerent lesen, daz
Dietmar der pinter von pulka hat verchoulfet sein leipge-
ding daz er het tze sein aines leibe an der wise tze phafifen-
revt , div daz hous tze Jeruhs an geheort. Vnd wand er den
brief, der im über daz selbe leipgeding der vorgenanten wise
von dem house tze Jeruhs gegeben was, het verloren, chora er
zu vns vnd pat vns, daz wir gäben unseren brief dem house
tze Jeruhs tze ainem gecivge i) vnd auf di rede, ob euer brief
imer funden wurde , daz der doch tze nicht war , mit disem
brief vnd daz hous tze Jeruhs vnd auch der swer ^) di vor-
benante wise von dem vor genanten house denne inne biet,
gervt belibe vnd vngemvet von Dietmarn der vor benant ist.
Vnd dez geben wir disen brief dem house tze Jeruhs tze ainer
Sicherheit vnd tze ainem vrchunde versigeltin mit vuserr stat
insigil. diser Brief ist gegeben , da von christes gehurt warn
tousend jar, drihundert jar, dar nah in dem fünften jar in die
beati Jacobi apostoli.
XXXIII.
Die Kirche Ranzir bei Iglau wird incorporirt. Kloster Bruk 1305. 28.
November ^).
In nomine Dei amen. Quoniam omnia mundana cum mundo
deperiunt, et sola que fiunt pro salute animarum bona firma
subsistunt: Nos Marquardus de Ranzir hec eciam animo cura
peruigili reuoluentes , ad vniuersorum ac singulorum Christi
fidelium presencium inspectorum noticiam uolumus deuenire,
quod omne ius quod habuimus uel habemus sev habere uisi su-
mus pro iure patronatus parrochialis ecclesie in Ranzir secus
yglauiam, pro animabus predecessorum nostrorum, ac successo-
rum ex parte nostri et liberorum nostrorum, quos habemus uel
habituri sumus , venerabili in Christo patri ac domino abbati et
conuentui jerocensis Monasterii patauiensis diocesis ordinis pre-
monstratensis, absolute ac libere resignamus, sie vt quos uelint
iidem domini instituant ac presentent ad dictam parrochiam
*) Zeugenschaft.
2) Wer immer.
3) Aus dem Original. Fehlerhaft abgedruckt bei Marian IX. 136.
47
tainquam veri patroni. Profitemur insuper hec omnia et singula
nos fecisse ac donasse de consensu et inductu dilectorum fra-
trum nostrorum uidelicet Domini Jerushii dicti de Widern et
Domini Zimlonis dicti de Plencsh ^) , qui hane predictam no-
stram donacionem et collacionem fid eliter ordinarunt, sicut ipsi
uel nos uel successores seu superstites nostri et eorum, fratrum
uidelicet nostrorum premissorum , respectum quempiam super
coUacione seu iure patronatus ecclesie predicte parrochialis in
Ranzir nunquam habebiraus uel habebunt. Testes horum omnium
sunt subscripti, uidelicet ven. in Christo pater ac dominus no-
ster Dominus Theodericus Abbas lucensis monasterii, Dominus vl-
ricus miles dictus de Mertnicz , Dominus Jerushius dictus de
Widern , Dominus Zimlo dictus de Pencsh , et quam plures alii
fide digni. In cuius rei testimonium et inuiolabile munimentum
presentes nostro ac Domini Th. Abbatis lucensis predicti, do-
mini Vlrici de mertnicz, ac fratrum meorum premissorum si-
gillis iussimus communiri. Si quis autem huic nostre donacioni
ac ordinacioni se ausu temerario opposuerit indignacionem dei
omnipotentis et beatorum apostolorum eins petri et pauli ac
omnium sanctorum se nouerit incursurum. Datum in luka Monrio.
Anno Domini Millesimo Trecentesimo Quinto , dominica prima
Aduentus domini ^).
XXXIV.
Sniilo von Hradek (de Castello) erkennt das Patronatsrecht des Stiftes
über Ranzir vollkommen an. (1315) ').
Venerabili in Christo patri ac domino domino Gerh. *)
abbati Jerocensi Smilo dictus de Castello quicquid poterit ob-
sequii et honoris. Cum in presenti nulla sit certitudo eorum
que in futuro sepius oriuntur, Vestre igitur sinceritati signi-
*) Sic! weiter unten, richtiger, Pencsh. Mit Jaros von Widern mag der
verdienstvolle Wolny seine Besitzer von Widern (VI. 128 f.) ver-
mehren.
^) „Mancherlei Zwiste zwischen dem Ranzerer Pfarrer und den Iglauern
bestimmten den Abt von Geras, Erhard, jenes Kirchenlehen, sammt al-
ler Zugehör, der Stadt Iglau im Jahre 1530 für 250 Pfund Pfennige
österr. Währung zu verkaufen." Woley VI. S. 51.
^) Aus dem Original.
*) Gerard Abt von Geras 1309 — 1325, 8. April.
48
fico per presentes quod , si contingeret in futuro , quod absit,
quod per coUacionem ecclesie in Ranzir i) factam per vos ad
ßlium raeum Henricum clericura Berchtoldus clericus vel alii
quicunque vos impeticionibus seu citacionibus gravare propo-
nant, vel vestro juri patronatus diete coUacionis in predieta ec-
clesia derogare, quod in eadem plenarie optinetis, ex tunc ego
promitto vobis una cum meis amicis ad hoc determinandum et
complanandum vos adeo fideliter adiuvare , ut domino dante ex
hoc vobis dampnum vel impedimentum non debeat evenire. In
cuius rei testimonium meum sigillum duxi presentibus apponendum.
XXXV.
Friedrich der Schone, römischer König weist sechs Pfund Einkünfte aas
seinen Besitzungen in Österreich und Steiermarli für eine ewige Messe
an. Wien 1322. 23. Juli %
Nos Fridericus dei gracia Remanorum Rez semper Augu-
stus. Ad vniuersorum quorum Interesse noscere fuerit, noticiam
volumus pervenire quod cum honorabiles et religiosi viri ....
Abbas monasterii in Jerus totusque conventus ibidem, devoti
nostri dilecti, ob salutem nostram et in remedium animarum
progenitorum nostrorum , ad instar religiosorum virorum ....
Abbatum ac conventuum monasteriorum in Zwetel , in Sca
Cruce, et in Campoliliorum nee non aliorum Monasteriorum per
Austriam et Styriam constitutorum vnam Missam perpetuam
cum sollempnitatibus debitis se adstrinxerunt laudabiliter cele-
brandam. Ipsis, ut apud eos inantea diuinum ministcrium copiosius
augeatur, hanc graciam facimus et decernimus faciendam presen-
tibus, quod ipsi sex librarum redditus de possessionibus in ter-
ris nostris Austriae et Styriae sitis comparare valeant ubicun-
que eis visum fuerit expedire. Dantes eis has nostras litteras,
regalis nostri sigilli munimine consignatas in evidens testimo-
nium prsemissorum. Datum in Wienna X. Kl. Augusti anno Dni
M. CCC. XXII. regni vero nostri anno octavo *).
*) Scheint das Ranzern im Znaimerkreise , und dieser Smilo ein Nach-
komme der alten Begaber zu sein.
*) Aus dem Original.
') Nämlich vom 19. Octob. 1314 an.
49
XXXVI.
Die Herzoge Albert und Heinrich gestehen dem Stifte die bestrittene
Möhle in Pingendorf zu. Wien 1324. 28. Novenib.
XXXVII.
Herzog Albert gesteht den Nonnen von Bernek ihrer Armuth wegen ein
Eigentlmni von 2 Talenten Revenuen in dem den Herzogen gehörigen
Orte Pingendorf zu Wien 1325. 26. Novemb.
(Beide Urkunden s. bei Marian IX. 137. 138).
XXXVIII.
Friedrich der Schone, römischer König, bestätiget den Häusern Geras und
Bernek ihre Privilegien, Wien 1327. 29. Juni *).
Wiv Fridrich von gotsgnaden Römischer Chünch ze allen
Zeiten ein merer des Reichs. Tuen chvnt allen den di disen
prief sehent oder hörent lesen, daz die erb(er)n geistlichen läwt
der Apt von Jerus vnd der probst von Pernek ^} pei vns sint
gewesen, vnd haben vns g'ezaiget ir hantvest vnd ir alten reht
damit die Chlöster paiden sint gestiftet, die relit vnd ir hant-
vest wir gehört vnd gesehen haben , daz di rehte vnd redleich
herchomen sind vnd bestaetigt sint mit vnserer vordem Insigeln,
di also geschriebn stent : Wo si ir aygen guet füeren in allen
vnsern lanten daz schöllen sie niht vermauten. So schöllen
auch di herren von Jerus all wochen vier fueder holtzes nemen
in der sazz an welhem tag si wollen. Vnd di vorgnantn herren
von Jerus haben auch ein mul in der sazz, da gehört wismat
zu von der pruke untz inderhalb der mul. So schöllen auch pai-
der Chlöster holden nicht püezzen in daz lantgriht. Weder swertzu-
chen noch chainerlaye sache, nur die sache di auf den tot ziehent.
Würd aber irre holden chainer diser sache ainer schuldich, vnd
puezt er di ains, di scliol er furbaz niemer gepuezzen. So sein
wir auch ir obrister voyt vnd schöllen in ainen voyt geben
nach ir gebet. Wir erlauben in auch zehen phunt gclls ze
^) Aus dem Original. Auch bei Marian IX. 139.
2) Abt von Geras war Bernhard 1325 — 17. März 1331. Probst von
Bernek etwa Johann.
Archiv. Jahrg. 1849. I. Heft. 4
50
chouffen vnsers rechtn aygens. Di recht vnd all ir prief vnp
hantvest di si liabcnt von vns vnd von vnsern vodern , bestae-
tign wir mit vnserm chünyglichen gwalt an disem prief, daz di
ewichlich mäht vnd chraft habent. Vnd wer in di pricht, der
geuellet in vnser Vngnad ewichlich. Diser prief ist geben ze
Wienne, da von christs gepuerd waren ergangen Drevzehen
hundert Jar, darnach in dem Siben vnd zwainzgisten Jar, an
Sant Peter vnd Paulstag vnd in dem Drevzehenten Jar vnsers
Reichs *).
XXXIX.
Hinko, Bischof von Olniöz, anerkennt die Rechte des Hauses zu Geras
auf Mielants. 1329. ').
Nos Hynco dei et apostolice sedis ') gratia Olomucensis
episcopus. notum facimus vniuersis presentes literas inspecturis,
quod nos ad presentacionem ac peticionem honorab. ac religiosi
viri abbatis Jeroensis dilectura nobis in Christo fratrem
Comm. exhibitorem presencium in ecclesia parochiali in Mye-
lans rectorem legitimum instituimus et plebanum, etc.
XL.
Ego Hermannus prepositus ecclesie S. Petri in Bruna reue-
rendi in Christo patris ac domini domini Johannis Olumucensis
episcopi uicarius etc.; thut kund, dass er auf Vorstellung des
Abtes Wilhelm *} den religiosum virum fratrem Gotfridum cano-
nicum zur Pfarre in Rantzir einsetze. Actum et datum Chunicz
anno dni millesimo trecentesimo quinquagesimo primo die XX.
mensis Julii *).
1) Dieses Privilegium bestätigt nachher wieder Rudolf „von gotesgnaden
Phallentz erczherczog ze Österreich ze Steiern vnd ze kernden , furste
ze Swaben vnd ze Elsacz here ze chrayn auch der march vnd ze por-
tenawe vnd des heiligen romischen reichs obrister jegermaister 1359."
'^) Aus dem Original.
*) Man bemerkt gewiss diesen neuen Zusatz , von dem sich alle bisheri-
gen Bischöfe von Olmütz frei erhalten hatten. So geht das grossartige
Mittelalter in allen seinen Zügen in eine andere kleinliche , freiheits-
leere , verdummende Zeit über.
*) Abt von 1348 — 1382.
^) Aus dem Ori^jinal. Wozu solche Sachen ganz abdrucken ?
51
XLl.
Herzog Rudolf von 0 esterreich verleiht dem Stifte jährliche 40 nackte
Fuder Salz aus seiner Saline zu Haistadt. Wien 1359. 9. Jänner ').
(Bei Marian IX. S. 140.)
XLII.
Herzog Leopold HI. gibt seine Einwilligung zur Stiftung eines ewigen
Lichtes. Wien 1379. 19. August ').
Wir Leupolt von gots gnaden Hertzog ze Osterreich ze
Steyr ze Kernden vnd ze Krain Graf ze Tyrol etc. tun kunt
als vnser getrewr Jörg der Tumbricz auz seinen gütern ze
Langnow die sein aygen sind, ein halb phunt gelts Wiener
phennig zu dem gots haus ze Jerus zu einem ewigen Hechte
vor dem altar , da er ein ewige Messe gestift hat , gewidmet
vnd gestift hat, haben Wir vnsern willen vnd gunst dartzu ge-
geben, vnd besteten auch das mit disem brief also das es für-
bazz ewiglich dabei beleihe. Mit Urkund dicz briefs. Geben ze
Wienn an Freytag vor sand Bartholomeus tag des heiligen
zweifboten. Nach krists gehurt dreuzehn hundert jar, darnach
in dem Newn vnd Sibntzigist jar.
(Ebenso an demselben Tag gibt er seine Einwilligung mit
denselben Worten zur Stiftung einer ewigen Messe mit neun
Pfund gelts Wienerphennig ^}.
XVIII.
Bestätigung der Freiheiten vnd Rechte der Klöster ze Je-
rus vnd ze Pernegg durch Herzog Albrecht ze Österreich ze
vSteyr ze Kernden vnd ze Krain Grave ze Tyrol etc. etliche
Brieve vnd Hantvesten , die weilent Herczog Fridreich von
Osterreich *). Künig Fridreich von Rome, Herczog Albrecht
*) Ist im Original vorhanden.
^) Aus dem Original.
') Man sieht, die Regierungsmaximen hatten sich sehr geändert, und wa-
ren in Kirchensachen straff angespannt, da die Stiftung einer ewigen
Messe and eines ewigen Lichts, die Jörg aus seinem Eigen machte, den lan-
desherrlichen Consens benöthigte.
*) Der lezte Babenberger.
*»>
52
vnser Ürene, Herczog Rudolff sein Suiie, Herczog Albrecht vn-
ser Ene vnd ander vnser Vorvodern «. s. w. Geben ze Egen-
burg an Freytag nach dem heiligen Auffarttag *}. Nach Christi
Geburde 1416.
XLIV.
(Als Anhang diene folgender Auszug einer Urkunde, die
ich, weiss nicht woher, gemacht habe, und die ich bedaure nicht
ganz abgeschrieben zu haben.)
1281. Nos Chunigundis comitissa dicta de Mern . . ob re-
medium anime nostre et animarum omnium predecessorum no-
strorum curiam villicalem sitam in Slevnz cenobio in Pernek do-
uauimus etc. Zeugen : Otto de Wulfeinsdorf, Erbo de Slevnz
milites und andere diente s.
(Siegel von weissem Wachs; einfacher, vermuthlich mark-
gräflich - mährischer Adler mit der Umschrift S. Chvnigvd. d.
Slevnz.)
1) 29. Mai.
II.
Beiträg-e
zur
Geschichte des deutschen Ordens in Tirol.
Von
FMatthias Koch.
55
Lßer genaue Zeitpunkt der Einführung- des deutschen Ordens
in Tirol , dessen Geschichte sehr dürftig dort, wie überhaupt in
Oestcrreich bearbeitet ist, lässt sich aus den gedruckten Quel-
len nicht bestimmen. DuelJius, historia ordinis tcutonici, hat
in der dritten, von Oesterreich handelnden Abtheilung, Tirol
weggelassen, und Brandis in seinem tirolischen Ehrenkräntzel,
nur sehr dürftige Notizen darüber mitgetheilt.
Obgleich nun auch das Archiv der Deutschordens - Baillei
in Botzen , aus deren Urkunden die nachstehende Darstellung
geschöpft ist, keine Fundationsurkunde besitzt, so lässt sich
doch, wie später gezeigt werden wird, aus den dortigen Quel-
len die i. J. 1234 bereits geschehen gewesene Ansiedelung der
deutschen Herren in Botzen erweisen. Die älteste Urkunde von
1174 gegeben zu „Prine, im Hofe Johanns, Sohns des Alberti,
„Montags 15. July," ist ein Tauschvertrag der Grundstücke
zwischen Uttal , Sohn Amroin's von Trient , und Gastia , von
dem Dorfe Prine , Tochter Amians , mit dem Beisatze „lege vi-
„ventes romana." Sehr wahrscheinlich kamen die Grundstücke,
worüber dieser Tauschvertrag geschlossen wurde, nach der
Hand sammt der Urkunde in den Besitz des Deutschordens-
Hauses in Trient, welches nach Brandis i. J. 1225 ent-
standen wäre , aber viel später datirt. Die römische Ab-
stammung des Uttalus und der Gastia verbürgt der Beisatz
„lege vivcntes romana" einestheils ebenso gewiss , als er andern-
theils gegen die heutzutage behauptete Abkunft der Trientiner
von den Römern zeugt, denn eben durch diesen Beisatz ist die
Ausnahme von dem longobardischen Gesetze , dem die Trien-
tiner als ein Mischvolk von Longobarden , Franken , Bajoariern
und Römernachkömmlingen , in überwiegender Zahl folgten , an-
gedeutet. — Den sichern Beweis von der Stiftung des deutschen
Hauses in Lengmoos liefert die Urkunde v. J. 1211, womit
Bischof Friedrich von Trient dem deutschen Hause die Kirche
56
St. Lucia in Lengnioos sammt dem Gerichte Ritten und Zuge-
hörden mit der Bedingniss überlässt, dass arme Reisende, wel-
che den Ritten passiren, vom Orden unterstützt werden, und
der Bischof Geistliche zur Correction dahin geben könne.
Nebstdem ist noch bedungen , dass diese Schenkungsgüter nie
alienirt werden dürfen , und gedachtes Hospital auf dem Ritten
in geistlichen und weltlichen Dingen der Jurisdiction des Bi-
schofs unterworfen sei *}. Ziemlich gleichzeitig mit Lengmoos
entstand auch das Haus in Schi anders. Mit Urkunde Alten-
burg 5. Februar 1214, schenkte nämlich Kaiser Friedrich H.
dem Orden die Kirche in „Schardes" (Schlanders) sammt der
Kapelle der h. Margaretha daselbst, nebst allen Zugehörden,
und setzte auf Beirrung dieser Schenkung 100 Pfund ledigen
Goldes , wovon die Hälfte der k. Kammer, die andere aber Denen,
die Schaden gelitten haben, zufallen soll. Zeugen: Engelhart, Bi-
schof von Naumburg. Hermann , Landgraf von Thüringen. Dieth-
rich, Markgraf von Meissen und im Orient. Otto, Herzog von Me-
ran. Albert, Graf von Eberstein. Graf Adolph von Schowenberg.
Graf Burkhard von Mannesfeld. Albert, Burggraf von Altenburg
Heinrich von Widach. lieber das Haus in B otze n findet sich keine
ältere Urkunde als die v. J. 1234, womit Bischof Ulrich von Tri-
ent der Kirche und dem Hospital der h. Jungfrau Maria an der
Botzenerbrücke „pontis bouzani, domus Allemanorum ," eine
Hube Landes, jacentem ad couatum (Kofel) subter furmigaro
(Formigar) schenkt. Wir erfahren hieraus den Bestand und die
Lage des ältesten Deutschordenshauses in Botzen an der Eisack-
brücke , und zwar jenseits der Brücke am linken Ufer, an der
Stelle der dermaligen Holzlegstätte , mundartlich „Reif genannt.
Ueber die Lage jenseits der Brücke geben andere Urkun-
den Aufschluss. Heutzutage befindet sich das Deutschordens-
haus in Botzen in der Weggensteinischen Burg, wohin es
schon vor 1423, vermuthlich wegen Wasserschaden und räu-
berischer Ueberfälle der Herren von Weinegg, versetzt worden
ist, weil es in einer Urkunde von diesem Jahre, schon „extra
muros oppidi Bolsani'^ angegeben ist. Im J. 1234 vergabte
^) Der Ritten ist ein hoher Berg bei Botzen , über welchen zur Römer-
zeit unil im Mittelalter die Heerstrasse zog.
57
auch Heinrich, Bischof von Brixen dem Orden einen Hof in
Terlan, welchen früher die Brüder Dietrich und Ulrich von Sa-
rentini , tituio feudale , besessen , und ihm aufgesandet haben. —
Ueber die Entstehung des Hauses in Sterzing gibt die Bulle
Pabst Gregors IX. v. J. 1234, Aufschluss. Damit bestätigt er
dem deutschen Orden in „Sterzingen in Wipthal, Wibital ," die
vom vormaligen Pfarrer der h. Maria im Wipthal dem Orden
geschenkten Güter daselbst , dann noch den Hof von Thorn.
Mit den bisherigen urkundlichen Beweisen lässt sich nunmehr
die Entstehung des Hauses in Lengmoos auf das Jahr 1211,
in Schlanders auf 1214, und in Sterzing auf 1234 fest-
setzen, und die Angabe des tirolischen Ehrenkräntzels für das
erstere 1227, für das andere 1235, für das dritte 1263 und
nach Andern 1240 berichtigen. In den ältesten Urkunden führen
die deutschen Herren in Tirol den Titel: „Komthur und Brüder
des deutschen Ordens in Botzen und Lengmoos," später aber
schrieben sie: „Bailei an der Etsch und im Gebirg." Und so
noch jetzt. Zur Bailei gehören : Botzen , der Ritten , Schlan-
ders und Sterzing. Von dem was der Orden in Tfient beses-
sen, scheint es im 16. Jahrhunderte abgekommen zu seyn *). —
I. J. 1240 verkaufte Seyfried „von Gottes Gnaden Verweser
„des Hospitals zu Brixen," dem Landcomthur der Etschballei,
Friedrich , eine , dem Hospital zu Brixen gehörige Wiese um
26 Pfund Berner Pfennige ^). Im nämlichen Jahre ertheilt Pabst
Gregor IX., Lateran 4. April, dem Orden die Bestätigungsbulle
der Donation des Bischofs von Trient von dem Hause in Leng-
moos. Auf der Aussenseite dieser Urkunde ist bemerkt: „1243
ist disses Haus in Lengmoos gegründet worden ," was höch-
stens eine Erneuerung der ältesten Stiftung , oder einen Neu-
*) I. J. 1469 ist in diesen Beiträgen das Hau» in Trient noch nachgewie-
sen. Duellius fuhrt es 1661 im Verzeichniss der Ordenshäuser bei der
Baliei an der Etsch nicht mehr auf. Bonelli, Monuin. Eccl. Trid. 3. B.
gibt das Jahr der Ueberlassung des Hauses in Trient an die Theati-
ner , von denen es i. J. 1391 an die Ursulinerinnen kam, nicht an.
2) Wenn das hier oben benannte Hospital in Brixen , ein Deutschordens-
haus gewesen wäre , so gäbe die Urkunde von 1240 die erste und ein-
zige Spur eines solchen in Brixen. Der Bestand müBste aber von kur-
zer Dauer geweien »ein.
58
bau andeuten könnte. Vom J. 1246 findet sich eine von einem
Notar unterfertigte Declaration, worin Floramantus von Trient,
im Hause des Grafen Wilhelm , in Gegenwart des Bruders Ni-
kolaus und Engelhart vom Predigerorden, bekennt, 11 Schil-
linge Veroneser Pfennige vom Herrn Januario , Prior der Kir-
che St. Maria Krönung zu Oberfenn, richtig empfangen zu ha-
ben. — Aufschluss über die inneren Verhältnisse des Ordens
biethet die Bulle des Pabstes Innocenz IV. , Perugia 1251 , dem
Hause in Sterzing ertheilt. Nachdem zuvörderst dessen Besit-
zungen, nämlich das Hospital der h. Dreieinigkeit und der h.
Jungfrau zu Sterzing von Innocenz bestätigt worden sind , be-
stimmt er, dass der Regularorden des h. Augustin in diesem
Hospital zu allen Zeiten beibehalten werden müsse, und erklärt
alle Schenkungen der Bischöfe , Könige und Fürsten , welche
der heiligen Maria im W^ipthale zugeflossen sind, für frei von
allen Lasten , namentlich die Landgüter und Besitzungen an den
Orten, die man insgemein „Kersbon, Parduna, Gunden und
Seyten" nennt, dann die jenseits und ausserhalb des Thurmes
an dem Ort der „Morit" (Mareyt) heisst, gelegenen; ferner die
Landgüter und Besitzungen bei dem Wege „Juvental" (Jaufen-
thal), dann die ob dem Stein, den man Juvental nennt, die
Güter in der Villa Sterzingen, die am Orte liegen der „Tins"
genannt wird, eine Wiese in „Vrzel", die Güter im Orte „Bar-
nach"?, mit den Wiesen, Weingärten, Aeckern, Waldungen,
Usuagiis. ^) Waldweiden, Mühlen, Gewässern, die dazu gehö-
ren. „Es soll auch," heisst es, von Euern Brachäckern, „quos
„propriis manibus aut sumptibus Colitis ," von denen bisher kein
„Zehnten bezahlt wurde, wie auch von den Nahrungsmitteln
„Eurer Lastthiere, denselben niemand fordern." Demnächst
Bewilligung, Kleriker und Layen, die entweder Freie oder Frei-
gelassene sind, in den Orden aufzunehmen, und Verbot für je-
des Ordensmitglied , welches die Gelübde gethan hat , ohne Be-
willigung des Rectors, den Orden zu verlassen, es wäre denn,
dass es geschähe , um in einen strengeren einzutreten. Keiner
darf aber den Ausgetretenen ohne Vorweis eines Entlassungs-
scheines zurückhalten oder annehmen. Wenn das ganze Land
*) Usagiuin, Usuagium , Nutzungsrecht.
59
mit dem Interdict belegt ist, so ist den Brüdern Gottesdienst
im Hause ohne Glockengeläut und bei geschlossenen Thüren,
doch mit Ausschluss der im Kirchenbann sich Befindlichen,
gestattet. Die Weihe des Chrisma und h. Oels , der Kirchen
und Altäre, dann die Ordination der Kleriker, sei Obliegenheit
des Bischofs, wenn er sich anders in der Gemeinschaft der
Kirche befindet, und ein katholischer Bischof ist, „siquidem
„cathelicus fuerit." Errichtung einer Kapelle oder eines Orato-
riums innerhalb der Gränzen der Deutschordens - Pfarreien,
ohne des Ordens und Bischofs Erlaubniss ist Jedem verboten,
jedoch mit Vorbehalt päbstlicher Privilegiums -Bewilligungen,
Verboten sind ferner strenge alle den Brüdern von den Erzbi-
schöfen, Bischöfen, Archidiakonen , Dekanen, oder andern welt-
lichen und geistlichen Personen zugemutheten Erpressungen.
Das Hospital soll für Alle freies Begräbnissrecht gemessen, die
dort ihre Ruhestätte wählen wollten. Davon sind übrigens die
im Bann und Interdict Verstorbenen, und die öffentlichen Wu-
cherer ausgenommen. Für die Wahl eines neuen Rectors gilt,
dass nach dem Tode des jeweiligen , Keiner ohne einhellige
Wahl aller Brüder , oder des grösseren und weiseren Theils
derselben , giltig gewählt werden könne. Erschleichung oder
Anwendung von List und Gewalt, seien zu vermeiden. Gebot,
Ruhe und Stille in der Einsamkeit des Ordenshauses zu wah-
ren, und gute Aufsicht zu halten, dass Keiner Raub, Dieb-
stahl, Brandlegung, Blutvergiessen, Todtschlag und Menschen-
raub, innerhalb der Klausur, zu begehen wage. — 1254. 28.
Nov. Vidimus der Schenkung Adelheid's, Witwe des Hugo von
Tauffers , womit sie dem deutschen Orden das von ihr und ih-
rem Gatten zur Ehre des h. Geistes zu Sterzing nächst der
Pfarre gestiftete Hospital, sammt allen Zugehörden schenkt und
übergibt *). 1257, 10. März, bei Botzen , vor der Kirche des
h. Johannes Baptist a. „Alochus, Landcomthur zu Botzen
„und Lengmoos," mit seinen anwesenden Brüdern, über-
*) Brandis, Sinnacher, Staffier, Beda Weber und alle tiro-
lischen Geschichtschreiber, leiten von dieser Stiftung irrigerweise die
Gründung der Commende Sterzing ab. Näheres darüber bei dem Jahre
1269.
f»0
trägt, der Frau Maza Zochelarina , als Lehenträgerin fiir
sich selbst und für den Priester Ulrich Leczenario von
Brixen , zum Leibgeding auf Beider Lebenszeit , den gan-
zen Fruchtgenuss eines halben Lehens oder halben Hube,
„ChnoUe" genannt, auf dem Ritten, dann eines ganzen Lehens
in der Ebene, mit der Bedingniss, dass, stürbe Frau Maza vor
dem Herrn Ulrich , dieser bis zu seinem Tode beide Lehen al-
lein gemessen soll. Stirbt er, so fallen sie alsdann dem Land-
comthur anheim. Stürbe hingegen Ulrich vor der Maza, so
falle der dritte Theil des Fruchtgenusses vom halben Lehen dem
Orden zu, während Frau Maza die beiden andern Theile sammt
dem Nutzen des ganzen Lehens behielte. Vom ganzen Lehen
sollen sie Zins geben , 6 Galeten (galetos) Oehl , und davon
den Kranken im Hospital zu Lengmoos zwei fürs Licht, dann
zwei andere für das Licht am Altar des h. Johannes , endlich
die letzten zwei für das Schlafzimmer (der Brüder). — Da in
dieser Urkunde die Kirche des Ordenshauses in Botzen dem h.
Johann dem Täufer, in jener vom J. 1234 aber, der h. Jung-
frau Maria gewidmet erscheint, so ist eine zweifache Widmung
anzunehmen , nicht aber auf zwei verschiedene Kirchen zu
schliessen. Wir sehen übrigens aus der obigen Urkunde -
dass der Orden im J. 1257 sich noch von Botzen und Leng-
moos, und noch nicht Bailei an der Etsch und im Gebirge
schrieb *). — I. J. 1257 , Viterbo , 9. Nov. bestätigte Pabst
Alexander IV. die oben angeführte Schenkung K. Friedrichs H.
v. J. 1214 zu Schlanders „in der Churer-DiÖcese," mit dem
Beisatze , dass sie von Friedrich gemacht worden sey, bevor
der Bann über ihn ausgesprochen war. Von Alexander IV. fin-
det sich auch noch ein i. J. 1257 erlassenes Mandat , worin
dem Abte zum h. Lorenz , dem Probste zu Wüten , und dem
Dechante von Trient befohlen wird , den Brixener Bischof zu
ermahnen , dass er den Orden im Besitz des Hospitals von Ster-
zing unangefochten lasse. — Endlich treten um diese Zeit auch
die Grafen von Tirol in Beziehung auf den deutschen Orden
hervor. Die nachstehende Urkunde belehrt uns , dass schon
*) Der älteste Nachweis über die Errichtung der Ballei und den Gebrauch
dieses Wortes im Nachtrag zu diesen Beiträgen, Jahr 1387.
61
Graf Albert von Tirol, den deutschen Orden in Tirol ein-
geführt und dotirt hat. Ausserdem treffen wir darin die auch
vom Grafen Giovanelli auf einer Münze entdeckte Schreibweise
des Landesnamens Tyral statt Tirol, wobei vielleicht von gelehr-
ten Deductionen abzusehen , und die Erklärung allein im Sprach-
gebrauch zu suchen seyn dürfte. Die Urkunde datirt 1253,
Schloss Tyral. Meinhard von Görz , und Gebhard von Hirsch-
berg, dann Uta , Gräfin von Tirol , sammt ihren Töchtern ,
schenken und übergeben dem Hospital des deutschen Hauses in
Jerusalem, zwei Meierhöfe in „Runtschili ," welche Albert
Graf von Tirol, wie aus seinem Privilegium erhellt,
bei Damiate verlieh *), dann eine Rinderhirte „curta armenta-
ria ," Stuthof geheissen , in Vulpian (Vulpian , Vulpmess im
Langericht Miders), welche Albert dem Orden in seinem Te-
stamente vermacht hat. ^} Zu diesen Vergabungen schaffen noch
die Obenbenannten zwei Joch Aecker, und einen von Konrad
Swiczerus von Mindelberch zu seinem Seelenheile verliehenen
Weingarten , endlich die vom Orden dem Konrad von Severs
abgekauften zehn't Heumaden aus der Gemeinde. Zeugen sind :
Heinrich von Appersberge, Ronrad und Heinrich, Burggrafen
von Luoza (Lienz ?} Petrus Turandus und sein Bruder , Konrad
Turandus, Heinrich und Friedrich, die Brüder von Mendingen,
Bert hold von Hirzperch und Heinrich von Hofsteten. —
Die Schenkung K. Friedrichs H. zu Schlanders , vom Pabste
Alexander IV. i. J. 1257 bestätigt, bestätigte auch Urban IV.
i. J. 1262. In diesem Jahre, Viterbo 26. Februar, ertheilte
Pabst Urban dem Abte von Marienberg Vollmacht zum Behuf
einer^Untersuchung^wegen der dem Orden zu Botzen und Leng-
moos entzogenen Güter , und beauftragte ihn , die Restitution
derselben zu erwirken. Bestätigungsbulle desselben Pabstes
v.J. 1263 , kraft welcher er auf Ansuchen des Meisters und der
*) Albert seit 1202 Graf von Tirol, befand sich i. J. 1218 bei der Schlacht
von Damiette , stiftete also dort den deutschen Orden in seinem Lande.
Die Ansiedelung in Botzen dürfte somit zwischen 1220 und 1234 ge-
schehen sein , da vom letzteren Jahre eine Urkunde besteht.
3) Albert starb i. J. 1254. Die in obiger Urkunde angeführte Gräfin Uta,
ist seine Gemahlin und die Töchter sind, Elisabeth, vermählt an Otto
II. letzten Herzog von Meran \ 1248, und Adelheid, Gemahlin Main-
hard's 1. Grafen von Görz.
62
Brüder des deutschen Ordens das von Frau Adelheid , Witwe
Hugo's des Tauffers , gestiftete , und dem Orden überlassene
Hospital zu Sterzing , bestätigt , und es in seinen Schutz
nimmt. Im nämlichen Jahre, den 31. Jänner, apud urbem ve-
terem , hatte Urban auch den Orden in Botzen und Lengmoos
von allen von den Nuntien oder Legaten eingesammelten Steu-
ern cximirt. Ebenderselbe verbot mit Mandat vom 6. Oct.
1263 , dem Bischöfe von Trient und dem von Feltre den deut-
schen Orden zu Botzen mit Mauthen, Zöllen und andern Auflagen
von denen er kraft päbstlicher Dispens enthoben ist , zu belästi-
gen, l. 3. 1266 erneuerten die Grafen Meinhard und Albert von
Görz und Tirol, die den Brüdern des deutschen Hauses von
ihren Vorfahren ertheilten Vergünstigungen , und die darunter
begriff'ene Zollfreiheit an allen Zollstätten für alle Lebensmit-
tel ihrer Häuser. (Mit dem gut erhaltenen Reitersiegel.) Pabst
Clemens V. ertheilte i. J. 1268. Viterbo 25. May, Bestäti-
gung für alle dem deutschen Hause in Botzen und Lengmoos
von den Päbsten und weltlichen Fürsten verliehenen Freihei-
ten. — Ulrich von Taufl'ers („Touuers") und Euphemia seine
Hausfrau, schenken i. J. 1269, Neuhaus 20. December , als
rechtmässige Erben von Eppan („Epiano") dem Hospital des
deutschen Ordens zu Sterzing, zwei Kapellen, nämlich St. Mag-
dalena und St. Peter im Schlosse zu Eppan. In dieser Urkunde
ist auch angeführt, dass Ulrichs Vater Hugo, und seine Mut-
ter Adelheid , die ursprünglichen Stifter des Hospitals in Ster-
zing gewesen seyen. Diese schon damals irrige Angabe hat
sich in andere Quellen auch eingeschlichen, und bis auf Bran-
dts und alle, die ihm nachschrieben, vererbt. Ich mache da-
her wiederholt auf die oben angeführte päbstliche Bulle v. J.
1234, aufmerksam, wodurch der Bestand des Hauses in Ster-
zing schon in , und sogar vor diesem Jahre erwiesen ist. Da
für eben diese Commende auch weiter oben die Bestätigungsbulle
des Pabstes Innocenz IV. v. J. 1251 mitgetheilt, und die Schenkung
der Tauflfens erst im Jahre 1254 erfolgt ist, so haben deren Nach-
kommen die Gründung des Ordens in Sterzing ihrem Geschlechte
offenbar falsch , aber mit dem Vortheil zugeeignet , dass ihnen
bis in's 19. Jahrhundert geglaubt wurde. Uebrigens wäre es
auch möglich, obgleich es wenig wahrscheinlich ist, dass UI-
63
rieh von Tauifers in obengedachtem Schenkungsbrief, bloss die
ursprüngliche Stiftung seiner Eltern , von dem von ihnen dem
deutschen Orden i. J. 1254 überlassenen Hospital für Kranke
und Reisende gemeint, die Geschichtschreiber aber das deutsche
Haus selbst darunter verstanden haben. — Graf Meinhard von
Tirol bestätigte i. J. 1271 „bei Sterzing" den Hof in „Rit-
schinns," welchen Bruder Friedrich, Comthur des deutschen
Hauses zu Sterzing, von Heinrich Wolf gegen Ueberlassung
zweier bei dem Thurm in „Murith" gelegenen , von Meinhard's
Grossvater dem deutschen Orden in Sterzing geschenkten
Höfen , eingetauscht hatte. Meinhard trägt zugleich dem Hein-
rich Wolf auf, diesen Hof in Ritschinns , seinem gethanen Ver-
sprechen gemäss , gegen alle Anforderungen kräftig zu schir-
men. Wäre er aber diess zu thun nicht im Stande, dann möge
er den Brüdern seinen eigenen Hof in „Tälves" (Telfes), ge-
nannt „Sedelhof statt dem andern zum Eigenthum überlassen.
Zeugen sind: Eberhard, Kaplan und Kanonikus in Trient,
Heinriah von Niwenburch , Konrad von Vellenberch , Rüdiger
von Matrey, Brüder des gedachten Hauses. Dann: Konrad von
Eben und Otto, genannt Helblinch, Ritter. Rudolph von Tälff
und zwei Notare. (Gutes Reitersiegel.) Da Meinhard H., von
dem obige Urkunde im Jahre der Theilung Tirols mit seinem
Bruder Albert ausgestellt ist, ausdrücklich einer Güterverga-
bung seines Grossvaters, (Meinhard bis 1232) erwähnt,
so muss das deutsche Haus in Sterzing offenbar zu Meinhard's
Lebzeit , also lange vor 1232 bestanden haben. Ein neuer Be-
weis , dass es nicht erst 1254 von denen von Tauffers ge-
gründet seyn kann. Von Adelhaid, Witwe Meinhard I., findet
sich im Botzener Archiv das den 20. October 1278 am Abend
vor dem Feste der eilftausend Jungfrauen aufgesetzte Testa-
ment, worin der deutsche Orden zunächst bedacht ist. *) Adel-
heid ^beerbt ihn nämlich mit einer Subsidie für das h. Land
von 10 Mark Silber aus den Renten, welche sie von ihrem
Sohne Meinhard zu empfangen hatte. Sodann vermacht sie
*) Dieses Testamentsdatum — 1278 — widerlegt das von Hormayr auf
1275 angesetzte Todesjahr der Adelheid. S. dessen „Tirol im Mittelal-
ter," genealogische Tabelle VI. u. VII.
«4
ihm noch 10 Mark von dem von ihrem Sohne Albert bezoge-
nen Einkünften, worüber sie eine versiegelte Urkunde von ihm
besitzt. Ferner vermacht sie 50 Pf. Pfennige der Schwester
Beate (vermuthlich im Nonnenkloster zu Meran), dann dem
Schüler Chunzelin 100 Käse und 2 Muth Roggen, dem Probst
von Neustift 2 Fass Wein, dem Diener Konrad 10 Pf. Pfen-
nige und 5 Metzen Roggen, den Schwestern von „Iticino" 60
Käse, denen von Brixen 60 Käse, den Minoriten 20 Käse, der
Schwester Antonia 100 Käse, der Schwester Adelhaid für das
was man ihr schuldig ist , 210 Käse. Der Frau Elise 2 Kühe und 3
Schweine, ein Bett und einen Mantel, auch sollen ihr 80 Pf. Pfen-
nige bezahlt werden. Dem Niklas, ihrem Diener, ein Pferd. Der
Mazza, ihrer Wäscherin , 70 Pf. Pfennige, dem Berthold 12 Pfund.
Dem Konrad 5 Pf. Der Schwester Irmengard 2 Pfund. Der Colere
3 Pf. Ihren Bauersleuten in Ulten 8 Pf. Den Brüdern in Bot-
zen 40 Pf. und denen in Lengmoos vier Yren Wein. Dem
Albert Schneider 9 Pf. und 10 Schillinge. Dem Hencelin,
Sohn der Frau Elise , 50 Käse. — Zeugen sind : Berthold,
Bruder des Grafen Heneberch, gewesenen Bischofs von Würz-
burg. Bruder Dietrich, Comthur des deutschen Hauses. Ber-
thold und Erhard , Priester, Chonrad de Anneveite. Chonrad
Niklas von Epan. Chonrad von Salrainer. Jacob von Hoherai-
ner. — Wahrscheinlich kamen die im nachstehenden Schenk-
brief bezeichneten Güter ebenfalls in den Besitz des Hauses
zu Botzen, weil er sich daselbst befindet. Abeliims und Fri-
cius von Rynschon schenken auf dem Schlosse Rynscho, am
22. Nov. 1294 dem Herrn Abellino von Vellenbach, ihrem
Schwager, alle ihre im Bezirk von Epian (Eppan) gelegenen
Güter, Aecker , Weingärten, Wiesen und Häuser, und treten
ihm selbe sogleich ab. I. J. 1294 vergabte Adelheid Perni-
gerin von Eppan , ihre künftigen Erbgüter nach ihrem Tode ,
der Kapelle St. Paul , im Bezirke St. Pauls (dem Bruderhof
zu Sterzing gehörend). Vom J. 1296 findet sich ein Ueber-
gabsbrief des Ubolinus von Schiandersberg über 30 Mark Gol-
des an Konrad, Sohn weiland Michels von Schiandersberg und
seine Söhne, womit vermuthlich dem Orden auch ein Geschenk
gemacht worden ist. Mit Urkunde Gries (bei Botzen) 1303,
bekennt Herzag Otto von Kärnthen und Graf von Tirol , dass
65
die Ordensbrüder zu Botzen , seinen Leibeigenen Ulrich , ge-
nannt Vraz , nachdem er ihn freigelassen , mit seiner Gunst in
den Orden aufgenommen haben. Da besagter Ulrich mit Zu-
stimmung seines Bruders Chunrad , genannt Vraz , dem Orden
einen Hof bei Merans , genannt im Holz , im Gericht Mühlbach,
sammt allen Zugehörden überlassen habe , Chunrad aber diesen
Hof von ihm zu Lehen trage , so stehe er von seinem Rechte
darauf ab, und übergebe ihn dem Orden als freyes Eigenthum.
L J. 1306 übergab Wilhelm Feldthurns dem Konrad von Schyn,
Komthur zu Lengmoos, den Markhof in Feldthurn , und i. J.
1308 am 13. Sept. erneuerte Herzog Heinrich von Kärnthen-
Tirol, dem Orden das Zollprivilegium für alle Lebensmittel,
als ; Oel , Wein , Salz und Getreide. Er gab diese Urkunde zu
Botzen im Kreuzgang der Prediger - Brüder, in Gegenwart
der Ritter Volkero vnd Cholo , Niklas von Eberstein, Gallo
und Heinrich von Welsperch. Gegeben aber ist diese Urkunde
dem Heinrich, Comes , der Bailei Botzen. Vom Jahre 1303
findet sich der Pachtbrief eines Notars , gefertigt im deutschen
Hause am Eisackfiusse, womit Konrad von Schlierstatt,
Komthur an der Etsch, und Heinrich von Eschenbach, Komthur
zu Sterzing, einem gewissen Chosson, Grundstücke im Namen
der Commende Sterzing verpachten. Die Herzogin Euphemia
(Ofemia} von Kärnthen- Tirol, verleiht dem deutschen Or-
den und insbesondere dem Hause in Botzen einen Schutzbrief
dd. 15. Juny 1309, worin Bestätigung der Freiheit, dass die
Brüder als Beklagte vor keinem öffentlichen Gericht, son-
dern allein vor ihrem Gemahl, den Herzog Otto von Kärnthen,
zu erscheinen verpflichtet sind *). Mit der Stadtgemeinde von
Botzen verglich sich Leopold von Windingen, Landkomthur der
Bailei an der Etsch, laut Spruchbrief vom 13. July 1309, in
der Pfarrkirche des heil. Nikolaus dahin , dass das dem Orden
bestrittene Feldgut nächst dem deutschen Hause und seinen
Nebengebäuden, jenseits der Eisackbrücke bei Botzen,
*) Seit Meinhard II. Tod im Jahre 1295, regierten dessen Söhne, Otto,
Ludwig und Heinrich bis 1310 gemeinschaftlich. Von 1310 aber der
im Jahre 1308 zum Könige von Böhmen erwählte Heinrich allein. Es
scheint jedoch aus obigem Schutzbriefe Euphemiens , der Gemablia
Otto's, eine Mitregentschaft derselben hervorzugehen.
Archiv. Jahrg. 1849. I. Heft. / 5
66
demselben durch Schiedspruch zugesprochen, als freies Kauf-,
Erb- und Eigenthumsgut unter der Bedingung, einer in zwei
Terminen an die Stadtgemeinde abzuführenden Entschädigung
von 40 Mark kleine Pfennige , die Mark zu 10 Pf. Pfennige
gerechnet verbleibe. (Mit dem alten, erst im Jahre 1381 ver-
änderten Stadtsiegel.) König Heinrich von Böhmen , Herzog
von Kärnthen und Graf von Tirol , bestätigte dem Orden im
Jahre 1311 zu Gries, das von seinem Vater Meinhard und
Bruder Otto demselben verliehene Privilegium , vvornach die
Brüder von keinem andern Richter als dem Landesfürsten in
Klagsachen belangt werden können, und erneuert es mit dem
Beisatze , dass sie selbst vor ihm nur zu Tirol (auf dem
Schlosse) in St. Zeno (Zenoburg bei Meran) oder zu Mais,
oder endlich vor seinem besonders abgeordneten Richter zu
erscheinen , verpflichtet seien. Er befreit sie insbesondere noch
von dem Provinzialgericht zu Botzen , selbst wenn er demsel-
ben persönlich vorsässe , und bestimmt endlich, dass, so oft die
Brüder vor ihm oder vor seinem Stellvertreter, in welchen
Rechtsfdllen es sei, zu erscheinen haben, kein Bürger oder Un-
adelicher (persona popularis), sondern allein Adeliche und Hof-
ministerialen das Urtheil fällen sollen. — Wie schwierig es
dem Bürgerlichen bei solchen Rechtsverhältnissen gemacht war
gegen diese Ordensleute, mit denen es nicht selten Eigenthums-
streitigkeiten gab, Recht zu finden, besonders da ihr Gerichts-
stands - Privilegium auch auf Criminalfälle sich erstreckte, be-
darf keiner weitern Erörterung. Dass Heinrich nebst Tirol und
der Zenoburg auch Mais (Dorf bei Meran) zur Gerichtsstätte
bestimmt , lässt um so gewisser vermuthen , dass sich daselbst
um diese Zeit eine landesfürstliche Burg befand , als ich i\n
Meran er-Archiv eine Urkunde Heinrichs vom Jahre 1328 fand,
worin Heinrich dem Burggrafen zu Mais, Berthold dem
Alten , gewisse Freiheiten vergünstigte. Mit Urkunde Laibach,
Dinstag in der Osterwoche 1313 , befreit König Heinrich die
von Gumpolt von Zant dem d. Hause in Sterzing zu seinem See-
lenheil verschafften, und noch bei seinem Leben überlasse-
nen, von König Heinrich lehenweise besessenen Güter nämlich
Äcker , Wiesen , und drei Pfund Gold aus Heinrichs Hof von
Ried, vom Lehenverband, und überlässt sie dem deutschen Hause
67
in Sterzing frei eigen.»— Kaiser Friedrich II. hatte dem deut-
schen Orden im April 1221 zu Tarent ein grosses Schutz- und
Steuerfreiheitsprivilegium ertheilt, von dem im Botzener-Archiv
ein Transsumt der Mainzerkanzelei vom Jahre 1819, welcher der
von Hennes , Codex Diplomaticus ordinis S. Mariae Teutoni-
corum, Mainz 1845, mitgetheilten Urkunde Nr. 57 bis auf den
Beisatz: Acta suntPrussae, und die Fertigung des Egon, Gra-
fen von Tübingen „Tewbingen," Landkomthurs in Tirol gleich-
lautend ist. — Im nämlichen Jahre 1319 den 15. März zu Me-
ran in der St. Niklaskirche löste Graf Johann von Tirol (er-
ster Gemahl der Margaretha Maultasche) das ihm lehnbare Gut
zu „Peweren" (Peuren), welches Jakob der Trauzun (Trautson)
von ihm zu Lehen gehabt, vom Lehenverbande, und überlässt es
den Brüdern von Sterzing als freies Eigenthum. Vom nämlichen
Jahre ein Notariatsinstrument, vermöge dessen Johann Liech-
tensteiner und Paul Moretschaner von Botzen, ein halbes Le-
hen, Hube genannt, gelegen im Bezirk „Chelze" vom obern
Gries, dem deutschen Orden an der Etsch abgetreten und über-
geben hat. Die beiden Genannten sind Erben des Herrn „Ruo-
land's," Sohns der Frau Beatrix ob der Schale. Von Zeugen
sind genannt: Otto von Haselberch , Uoschlin , von dem untern
Thor, Sohn Hugo's, Ablius und Albert, genannt Manugli; alle
von Botzen. — Vom Jahre 1320 besteht ein auf Ansuchen des
Komthurs von Sterzing ergangenes Excommunicationsurtheil, und
Befehl, in allen Pfarrkirchen des Bisthums Brixen den Kirchen-
bann, in welchen Konrad und Heinrich die Prenner, wegen des
der Commende Sterzing zugefügten Schadens verfallen sind,
bekannt zu machen. Ein Erbpachtbrief vom Jahre 1321 über
den Fels (petra) des casalinischen Landguts bei St. Paul ist
für Hermann und dessen Gattin Irmela gegen Entrichtung eines
Jahreszinses von vier Pfund Pfennige und vier Hühnern, vom
deutschen Hause in Botzen ausgestellt. König Heinrich über-
gibt im Jahre 1323 auf dem Schlosse Tirol dem Landkomthur
von Botzen , Dietrich von Trier , seinen Leibeigenen Heinrich,
genannt Vogel von Eppan sammt seinem ganzen Eigenthum.
Sehr wahrscheinlich war das Schloss „Rinenstein" zur Diöcese
Brixen gehörig , eine Besitzung der Commende Sterzing , weil
sich für die dortige, dem heil. Bartholomäus und Zeno gewid'-
5 •
68
mete Kapelle , ein, von zwei Erzbischöf«« und fiinfzelin Bischö-
fen, worunter der Brixener, gefertigter Ablassbrief vom Jahre
1330, vorfindet. — Mittelst Notariatsinstruments überlässt der
deutsche Orden in Botzen dem Heinrich Fretzlin und Meja sei-
ner Hausfrau, nachbenannte, zur Commende Sterzing gehörende
Güter: a) ein Haus mit Gärtchen im Bezirk Eppan bei St.
Pauls, angränzend an die oflfene Landstrasse und die Güter der
Trientiner-Domherren. b) sieben Grundstücke , theils Weingär-
ten, theils Acker , von denen zwei Acker in „Cattaur" und
einer bei „Gatterein" gelegen sind. Dann ein Stück Weingär-
ten von Va Joch zur hohen Eiche , ein Stück Weingärten bei
„Valchmur," und ein kleines Stück in „Valthurn." Jahresdienst
zu entrichten an die Commende Sterzing , 2 Pf. Pfennige und
2 junge Hühner, dann zu Michaeli 7 Metzen Roggen, 1 Metzen
Hirse , 1 Metzen Heidekorn , 1 Metzen kleine Erbsen , Va Yre
Wein und ein Stück Fleisch. Am heil. Christtage aber ist eine
spatula, und zu Ostern sind ein Böckchen und 20 Eier zu die-
nen. Nihil aliud. — 1334 8. März in der Villa Schlanders, im
deutschen Hause daselbst, in Gegenwart Seyfrieds, des Kapel-
lans und anderer Zeugen , verkauft Heinrich , der Mayer zu
„Ober-Pradesch," dem Herrn Matthäus, Komthur in Schlanders,
ein dort ober Annenberg gelegenes, zum Bezirk Latsch gehöri-
ges Bauerngut mit allen Zugehörden als freies Eigenthum um
70 Pfund Pfennige. Dieses Gut wird hinwieder dem Verkäufer
Heinrich und seinen Erben, von dem Hause in Schlanders ge-
gen jährlichen Zins und Dienst, zu Lehen gegeben. — ^1339,
Botzen, bei der Eisackbrücke, im deutschen Hause. Bartholo-
mäus Dietrici bekannt, dass er dem deutschen Hause zu Botzen
10 Urnen Weins schuldig sei, die er bei der nächstkommenden
Weinlese erstatten wird. — Von Ludwig dem Brandenburger
bekam der Orden im Jahre 1350 Schloss Tirol, Samstag nach
Allerheiligen , eine auf „Egon von Tübingen , Landkomthur
zu Botzen und dem Orden an derselben Bailei" ausgestellte
Bestätigung aller demselben von Ludwigs Vorfahren ertheil-
ten Rechte , Briefe und Gnaden , welche in der Weise und
in dem Grade als darüber Verbriefungen bestehen, bestätigt
iverden. Befehl an alle Amtleute und Getreuen, den Landkom-
thur und den Orden in Tirol bei ihren Rechten zu schirmen,
69
nnd nicht zu gestatten, dass Jemand dagegen handle. Im Jahre
1363 erliess Pabst Urban V. auf Ansuchen des Landkomthurs
und der Brüder zu Botzen und Lengmoos, an seinen Legaten
Hadrian den Auftrag, selbe mit Contributionsforderungen, womit
sie besonders Philipp von Laibach, Pfarrer zu Innichen, be-
schwere, im ganzen Umkreis seiner Legation zu verschonen. —
Der Orden besass um diese Zeit schon mehrere Häuser in
Botzen und in Lengmoos. Von Mainhard IIL Sohn der Marga-
retha Maultasche, bekam der Orden im Jahre 1363, Schloss
Tirol, ebenfalls eine Bestätigung seiner Rechte und Freiheiten,
im Jahre 1391 stifteten Konrad Stierling und Elise seine Haus-
frau, zur Commende Lengmoos einen Grundzins von 3 Pf. Per-
ner gute Meraner Münze auf ihren Acker, gegen Einschreibung
in das Todtenbuch und hinlängliches Gedächtniss auf der Kan-
zel. Im nämlichen Jahre geschieht die Stiftung der Kirche zu
Sterzing im Moose, ob dem Beinhaus , woraus der Fortbestand
der Commende und Pfarre hervorgeht. Im Jahre 1392 erkau-
fen Friedrich von Wolkenstein und seine Hausfrau, um 400
Ducaten vom deutschen Orden ein Haus und einen Baumgarten,
gelegen in der neuen Stadt Botzen und früher Eigenthum
Friedrichs von Greifenstein. Vom H. Friedrich IV. mit der lee-
ren Tasche erhielt der Orden im Jahre 1409, Schloss Tirol,
nicht allein eine allgemeine Bestätigung aller seiner Privilegien,
sondern auch im nämlichen Jahre und vom nämlichen Orte,
eine der Bailei an der Etsch , auf Ansuchen des Komthurs Jo-
hann Hochschlitz, ausgefertigte Erneuerung der ihm verliehe-
nen alten ZoUfreiung und anderer , von den Herzogen Albrecht
und Rudolph ertheilten Gnaden. — Ein Schreiben des Cardinais
und Regenten der päpstlichen Kammer, Anton Challons, vom
Jahre 1412, verständigt den päpstlichen Offlzial in Brixen, dass
die Einkünfte des Erledigungsjahres von Pfarren des deutschen
Ordens, und das Präsentations- und Patronatsrecht , weder der
päpstlichen Kammer noch den Bischöfen zustehen. — Fast
scheint es , dass ein päpstlicher Offlzial um diese Zeit in Brixen
einen bleibenden Sitss gehabt habe, und die erst von Ferdi-
nand I. datirenden stehenden Gesandtschaften im päpstlichen
Ofiizialat früher schon da gewesen seien. Lag diesem die
Überwachung erledigter Pfründen ob, wie aus vorstehender Ur-
70
kande hervorzugehen scheint, so musste es stabil sein. Der Or-
den führte vom Jahre 1423 — 27 wegen Steuerforderungen des
Bischofs von Trient, Prozess. In den Appelationsacten von die-
sen Jahren sind namentlich als Kläger aufgeführt, Gottfried von
Niederhaus, Landkomthur, und Nicolaus, Komthur zu Botzen,
dann Leopold, Komthur zu Lengmoos, Eberhard, Pfarrer zu Ster-
zing, Ekart, Komthur zu Trient. Das i. J. 1430 erfolgte Urtheil
der päbstlichen Kanzlei (Rota) sprach dem Orden gegen den
Bischof das Recht zu, und eximirte ihn von allen Abgaben,
Beisteuern und Hilfsgeldern. Als den Orden im nämlichen Jahre
auch der Pabst Martin V. von allen Subsidiis charitativis frei
sprach, verweigerte Bischof Alexander die Anerkennung dieser
Befreiung. Es kam daher i. J. 1431 auf Ansuchen des Niklas
Stern, Komthurs des deutschen Hauses, ausserhalb der Stadt Bot-
zen „extra muros oppidi Bolsani" zu Brixen, auf dem foro publ.
vor der Pfarrkirche zur h. Jungfrau, zur Aufnahme eines In-
struments über diesen Streit. Diese geschah von dem öffent-
lichen kaiserlichen Notar und den erbetenen Zeugen. Die
Bestimmung der Lage des deutschen Hauses in Botzen: extra
muros oppidi Bolsani, liefert den Beweis, dass sich dasselbe
i. J. 1431 schon nicht mehr jenseits der Eisackbrücke, son-
dern bereits in der Weggensteinischen Burg befand , weil die-
ser Ausdruck nie von der ursprünglichen Lage am Flusse oder
an der Brücke gebraucht wurde. I. J. 1433 ernannten Gott-
fried von Niederhaus, Landcomthur an der Etsch „Commenda-
„tor ac provincialis Balie infra montana Athesis" und seine
Brüder , unter denen ein Muratorius , zu ihren Bevollmächtig-
ten auf dem Baseler - Concil vier Procuratoren , nämlich : den
Job. Wachtudung, Hermann Widlers , Andreas Talham , und
Heinrich Attendorn. Nebst der denselben ertheilten Vollmacht,
dort an ihrer Statt zu handeln, tragen sie ihnen auch noch be-
sonders die Beilegung der Streitigkeiten zwischen dem Orden
und dem Bischöfe von Chur, wegen der Pfarre Schlanders auf.
Aus dem i. J. 1436 in der „Villa" Mals aufgenommenen Nota-
riatsinstrument zwischen dem Landcomthur Niederhauser und
Bischof Johann von Chur, geht hervor, dass diese Streitigkei-
ten in Betreff des Collationsrechts der Pfarre Schlanders ent-
standen, und bei dem Pabste Eugen anhängig gemacht worden
71
waren. Der Pabst versah i. J. 1438 den Bischof von Brixen
mit einer eigenen Vollmacht, Florenz 24. März, zur Ueberwa-
chung und Vollstreckung des zwischen beiden streitenden Thei-
len geschlossenen gütlichen Vergleichs. Dieser Vergleich kam
i. J. 1437 am Aschermittwoch auf dem Schlosse Fürstenberg
zwischen dem Bischöfe Johann von Chur, dem Komthur von
Schlanders , Heinrich Sencknecht, und dem Landkomthur von
Botzen , Gottfried von Niederhaus , zu Stande. Darin ist fest-
gesetzt, dass der Bischof vom Orden nichts anders als das Ca-
thedraticum von jährlich 20 Pfund Pfennige Meraner - Münze
und 30 Pfund in den Schaltjahren anspricht. — In irgend einer
Beziehung zum Orden in Tirol, obgleich unerklärlich in wel-
cher, scheint die im Botzener -Archiv aufbewahrte, v. J. 1433
datirende Gesandtschaftsvollmacht des Boleslaus Swidrigal, Gross-
fürsten von Litthauen, zu stehen, die derselbe „in seinem Hause
Kyuen" vor der Feyer St. Katharina , für den Herrn Ludwig
Lantze, Bruder des Komthurs zu der Mewe, an den König Wla-
dislaw von Pohlen, zum Behuf der Beilegung ihrer beiderseiti-
gen Streitigkeiten ausfertigte. — Von dem berühmten Kreuzpre-
diger Johann Kapistran findet sich ein von „Crumpnau" (Kru-
raau in Böhmen) am 5. Tag nach Allerheiligen eigenhändig un-
terzeichneter Bruderschaftsbrief, womit Ulrich von Freyberg
und dessen Vater Kaspar, seine Frau, und deren Sohn und
Tochter, der Aufnahme in die Minoritenconfraternität versi-
chert werden. — Eine bedeutende Erwerbung machte der Or-
den i. J. 1470. In einer zu Botzen gefertigten Urkunde, be-
lehnt Erzherzog Sigmund von Tirol den Heinrich von Freyberg,
Landkomthur der Bailei an der Etsch, seinen Rath und Haupt-
mann in Trient, mit den von weiland Oswald Sebner (von Se-
hen) heimgefallenen Vesten Reifenstein und Weifenstein um
2000 Gulden Rheinisch , auf Wiedereinlösung (die nicht er-
folgte), und mit der Bedingung, dass das Holz des zu beiden
Vesten gehörigen Schwarzwaldes , dem Bezüge seiner Berg-
werke vorbehalten bleibe. So oft dieser geschieht, wird er die
Kosten und Zehrung des Holzschlägers auf sich nehmen. Be-
stritte aber der Orden die Kosten, so seyen sie ihm zu ver-
güten. Der Orden darf die Vesten nicht verpfänden, verkaufen,
..verkumben," bei Strafe der Einziehun«:. Für diesen Gnaden-
72
erweis bestiftet Sigismund alle Häuser und Pfarrkirchen des
deutschen Ordens in Tirol für sich und seine Nachkommen mit
einem Jahrestag auf den Abend des nächsten Tages nach St,
Johann zur Sonnenwende, mit einer Vigil, und des Morgens
mit einer gesungenen Seelenmesse, und mit gesprochenen von
30 Priestern. Er bekennt auch, dass der Orden einen Schuld-
brief über 400 Gulden vom Herzoge Leopold besitze. I. J. 1486,
Venedig, im St. Georgs Kloster, bestätigte Bischof Johann von
Trient, den Kleriker der Passauer - Diöcese , Johann Garhei-
mer , als Rector oder Pfarrer der Pfarrkirche zum h. Leonhard
in Passeier (Passyra), welcher von dem Komthur und den
Brüdern des deutschen Ordens in Preussen, denen das Pa-
tronatsrecht zusteht , präsentirt worden war. Hiernach hät-
ten auch preussische Commenden Stiftungsrechte in Tirol be-
sessen. Ist es so , dann erklärt sich vielleicht einigermassen
des Duellius Anmerkung zu dem S. 49 und 50 gelieferten
Verzeichniss der Ordensballeien und Commenden, die in Bezug
auf die vier tirolischen lautet : „Hae quatuor Balliviae Borus-
„sioae etiamnum dicuntur."
Nebst den aus dem Botzener - Archiv gewonnenen sichern
Zeitangaben über die Gründung der tirolischen Ordenshäuser
und den Aufschlüssen über ihre Rechte und Besitzungen , lässt
sich nun auch aus dieser Quelle das von Brandis im tiroli-
schen Ehrenkräntzl ziemlich mangelhaft gegebene Verzeichniss
der Landcomthuren etwas mehr vervollständigen.
1257 Alochus, statt des Ahohorus bei Brandis. Er war
„Landcomthur zu Botzen und Lengmoos."
1271 Friedrich N. , Komthur zu Sterzing.
1278 Dietrich N. , Komthur des deutschen Hauses (zu
Botzen}.
1287 Gottfried N., Komthur zu Botzen, auf einer zu Tri-
ent in der Kirche des h. Vigils ausgestellten Quittung über 500
Pfennige päbstl. Steuer.
1302 Konrad N. , Komthur zu Trient*).
1303 und 1304 Konrad von Schlierstatt, nicht Schnier-
statt, Komthur an der Etsch.
*) Die Urkunde im Naclitrag.
73
1303 Heinrich von Eschenbach, Komtlnir zu Sterziug.
1305 und 1309 Leopold von Windingen, Landeomthur der
Bailei an der Etsch.
1306 Konrad von Schyn, Komthur zu Lengmoos.
1319 Egon von Tübingen, Landeomthur in Tirol.
Dietrich von Trier ^ Komthur zu Botzen , in einer zu Bo-
tzen bei dem Gottesacker der Pfarrkirche der h. Maria , aus-
gestellten Urkunde *).
1320 und 1323 Noch Dietrich von Trier.
1333 Gottfried von Hayenberg, Komthur zu Botzen, in
einem Erbpachtbrief, gegeben zu Botzen im deutschen Hause
nächst der Eisackbrücke.
1334 Matthäus, Komthur zu Schlanders.
1350 nicht erst 1355 wie Brandis hat, Egon von Tübin-
gen, Landeomthur zu Botzen.
1405 und 1409 Johann von Hochschlitz, Komthur der Bai-
lei an der Etsch.
1423 Nikolaus N., Komthur zu Botzen.
— Leopold N. idem zu Lengmoos.
— Ekart N. idem zu Trient.
1430 Erhard Mulek , Komthur zu Trient.
1431 Niklas Stern, Komthur zu Botzen.
1433 Gottfried von Niederhaus, Landeomthur der Bailei
an der Etsch , bei Brandis schon 1420 angeführt.
1437 Heinrich Sencknecht, Komthur zu Schlanders.
1450 Ludwig von Landsee, Landeomthur an der Etsch
seit 1437 bei Brandis, und
1450 Konrad Junge , Komthur zu Trient *).
1469 bei Brandis 1481 , Heinrich von Freiberg, in einer
Urkunde vom ersten Jahre : de Alemannia provincialis genera-
lis , totius balie athesis domorum fratrum allemannorum , rcctor
domus St. Elisabeth de Tridentino.
1506 Knorr , Komthur zu Sterzing.
*) In dieser Urkunde ist die Lage des deutschen Hauses in Botzen beson-
ders genau bezeichnet. Es heisst : Versus hospitale , sive in opposito
hospitalis Sti spi , d. i. dem jenseits der Eisackbrücke gelegenen Ho-
spital zum heiligen Geiste , gegenüber.
^) Beide in der Urkunde v. J. 1450 Im Naclitrug.
n
Nachtrag von einigen, die Coinmenden Trient und Sterzing betreffenden
urkundlichen Nachweisungen im Botzener- Archiv.
Trient.
1239 Laterau, 18. Juni. Bulle Gregors IX., womit er die
von dem Prior und Convent des Klosters der h. Anna in der
Diöcese Trient angenommene Regel der Brüder von Campanuola
gutheisst und bestätigt.
1244 Lugduum. Pabst Innocenz IV. bestätigt das neuge-
stiftete Augustinerkloster Maria Krönung in Trient.
1245 Verona. Berthold von Aquileja bestätigt dem Augu-
stinerkloster Maria Krönung in Trient die Spenden von heili-
gen Schriften , vi^elche demselben von dem Kloster der Heiligen
Marias und Martha, und vom Bischöfe von Feltre aus dem Klo-
ster der Heiligen Petrus und Bartholomäus zugeflossen sind.
1283 29. April zu Trient, in der Kirche des h. Vigilius, vor
dem Kreuz-Altar. — Bruder Januarius, Prior der Kirche und des
Klosters Maria Krönung in Trient, und seine Mitbrüder überlassen
ihr Kloster, ihre Kirche und ihr Haus, nachdem es durch unglück-
liche Ereignisse so tief in Verfall gerathen, dass keine Aussicht
zum Fortbestand gegeben ist, mit Beistimmung des Bischofs und
der Domherren von Trient, dem deutschen Orden und namentlich
der Landcommende Botzen, für ewige Zeiten als freie Schenkung.
Diese wichtige Urkunde ist als die Gründungsurkunde
der Commende Trient zu betrachten. Sie widerlegt Bran-
dis Angabe, wornach das deutsche Haus in Trient schon i. J.
1225 und zwar durch eine vom Pabste Innocenz IV. gesche-
hene Ueberlassung des Augustinerklosters Maria Krönung ent-
standen wäre , nachdem die obenangeführten Urkunden vom
Jahre 1244 und 1245 den Fortbestand des gedachten Augusti-
nerklosters als solches , ausser allen Zweifel setzen , und die
Urkunde v. J. 1283 zeugt, dass die Cession des Klosters und
die Gründung des deutschen Hauses zu Trient erst in diesem
Jahre geschehen ist. Hätte das deutsche Haus in Trient schon
1225 bestanden, so wäre ihm, nicht aber dem Hause in Bo-
tzen die Cession des Klosters gemacht worden.
1287 12. April. Quittung über 500 Pfund Pfennige in gu-
ter Münze , nämlich in neuen Aglar- und alten Veroneser Gro-
schen für die von Gottfried, Landcomthur der Bailei Botzen,
.■75
„frater Gotefr. Comendator per balyam bolaanam ," bezahlte
päbstliche Steuer, mit der Bemerkung, dass diese Steuer nicht
der Orden sondern der Bischof von Trient zu entrichten hatte.
Dieser hatte selbe dem Landcomthur schon früher in zwei Ra-
ten erlegt , und der Landcomthur sie bloss abgeführt. Diese
Urkunde ist die älteste, in welcher für das Haus in Botzen der
Ausdruck „Bailei" gebraucht wird. Diesem nach geht die Errich-
tung der Bailei bis in's 13. Jahrhundert zurück.
1302 29. Juni. Konrad , Komthur des deutschen Hauses zu
Trient, schliesst mit Adelheid und ihrem Manne Johann von
Primör, einen Erbpachtvertrag über Grundstücke.
1430 Rom. Sentenz der päbstlichen Rota in erster und
zweiter Instanz, in Klagsachen des Erhard's Mulek, Komthurs
des deutschen Ordens zu Trient, wider Alexander, Bischof von
Trient, wegen Wegnahme von Wein und andern Gütern.
1450 Rom , 6. Maj. Oeifentliche Vorladung mit Fristset-
zung und Entscheidung in der zwischen Ludwig von Landsee ,
Ordens - Komthur an der Etsch und Konrad Junge , Komthur
zu Trient , als Khäger , und Erasmus von Thunen (Thun) als
Beklagten , schwebenden vStreitsache , den Frevel des letzteren
betreffend, dessen er durch Verletzung des dem Ordens -Ho-
spital in Trient zustehenden Asylrechtes , nämlich durch gewalt-
same Herausholung zweier, um ihres Seelenheiles wegen da-
hin geflüchteten armen Waisen , schuldig geworden.
Sterzin g.
1294 Zweite , in den Beiträgen zuerst zum nämlichen Jahre
angeführte Schenkung der Frau Adelheid Pernigerin von Epan,
im Wohnhause des Deutschordens Bruders Abilini , durch einen
öffentlichen Notar von ihren väterlichen Erbgütern aufgerichtet,
welche sie der Kapelle St. Paul im Bezirke von St. Pauls ver-
macht. Dann Vermehrung dieser Schenkung mit der mütterli-
chen Erbschaft , vorbehaltlich des Fruchtgenusses , und Gültig-
keit der ganzen Schenkung bei ihrem Ableben.
Ohne Datum, vermuthlich um das Jahr 1300. Berthold
Khrello von Sprechenstain vertauscht seinen Hof, gelegen zu
„Moules" mit einem andern oberhalb „Ecche ," welcher Eigen-
thum der Frau Ella, Witwe Konrads, seines Bruders Sohn,
genannt „Truotson" und ihrer Söhne war. Diesen Hof zu Ecke
76
(Ecche) legirt und übergibt er mit Genehmigung der Frau Ella ,
zu einem Seelengeräth für sich und seine Frau, Getrud, den
Brüdern des Hospitals zu Sterzing als immerwährendes Eigen-
thum, doch mit der Bedingung der Unveräusserlichkeit und ei-
nes ewigen Jahrtages in die Coronatorum, id est, 8. Nov.,
mit Vigil und feierlichen Seeleumessen.
1331 , geschehen zu Nieder - Vintel , in Dietmairs , des
Meyr's Haus. Jacob der Trautson von Raifnekke , belehnt Otto
von Ehrenburg und dessen Kinder mit einem Hof, gelegen zu
„Torrintin zu Puchelarn ," auf dem „Puchele ," und mit zwei
Aeckern, genannt der Waldacker und die Gebannte, w-elche vor-
dem Peter der Schuler aus Gruben, und seine Gattin Diemut,
zu Lehen getragen, aber mit der Bitte aufgesandet haben, sie
dem Otto von Ehrenburg und seinen Kindern zu verleihen. —
Vermuthlich gingen diese Güter in das Eigenthum des Ordens
über. Sie lagen bei wSterzing. Zu bemerken ist, dass das die-
ser Urkunde beigegebene Siegel , ein Hufeisen in einem herz-
förmigen Schild , mit dem auf der vorhergehenden Sprechen-
steinischen Urkunde ganz gleich ist. Brandis führt an, dass die
Veste Sprechenstein i. J. 1262 Eigenthum Bertholds von Trautson
gewesen sei. Die gleiche Abstammung der Trautsone und Sprechen-
steine geht auch aus der Urkunde des letztern hier oben hervor.
1370 Heinrich und Konrad von Rotenburg, „Hofmeister der
Herrschaft zu Tirol," stiften an der Pfarre des deutschen Ordens
zu Sterzing ein Seelgeräth, nämlich eine jährliche Seelenmesse
zu ihrem, ihrer Eltern und Voreltern Seelenheil, und gehen dazu
einen Thurm, genannt der freie Thurm, gelegen bei der Pfarr-
kirche zu Sterzing, sammt den dazu gehörigen kleinen Platz.
1412 Päbstliches Mandat wider den Bischof von Brixen
und Ulrich Butsch , Kanonikus in Trient , w egen einer an die
Pfarre zu Sterzing gerichteten Steueranforderung, welche der
dortige Rector abgelehnt hatte , und
1412 Zeugniss des Nikolaus Swarat, Generalvikars zu Bri-
xen, dass der Ordenspfarrer Leopold zu Sterzing von Leistun-
gen an die päbstliche Kammer befreit sey.
1506 Revers über vier, einem gewissen Lindenau in der
Pfarre Marling bei Meran vom Herrn Knorr, Komthur zu Ster-
zing , zu Erb - und Grundbaurecht überlasscnc Weingärten.
Elnstig-e
Klöster und Ortschaften
im Lande unter der Enns.
Aus dem Klosterneuburger Archive.
Zusammengetragen
MAXIMILIAN FISCHER,
Archivar daselbst.
1848.
79
V o; r w 0 r t.
wVeiskern, der fleissige Sammler und erste Herausgeber einer
eigentlichen Topographie des Erzherzogthumes Oesterreich un-
ter der Enns , konnte bei allem Streben nach Vollständigkeit
seines Unternehmens doch nicht zu dem ihm erwünschlichen
Ziele gelangen. Obwohl dieser Mann alle zu seiner Zeit be-
kannten topographischen Bücher benützte, alle darauf Bezug ha-
benden Schriften zur Hand nahm , auch an jenen Thüren klopf-
te , wo er Unterstützung und Hilfe zur Vervollständigung sei-
ner damals noch gar schwierigen Arbeit zu finden hoffte, so
mag er sich doch am Ende wohl noch gesaget haben: Doch
scheint mir Manches entgangen , Vieles unbekannt geblieben zu
seyn, sicher werden spätere Späher hier und dort unbekannt
Gebliebenes entdecken, und so zu meinem Bemühen wünschens-
werthe Zugabe machen können. Das war auch wirklich schon
der Fall, wie der zu Krems 1795 in zwei Quartbänden erschie-
nene Landschematismus, und Schweikhardt's Darstellung des
Erzherzogthumes Oesterreich unter der Enns. Wien 1831 — 1838
beweisen.
Dörfer, Schlösser und Klöster, die einst im Lande vor-
handen waren , sind im Verlaufe der Zeit dem menschlichen
Andenken gänzlich entschwunden , und nur langsam und einzeln
erscheinen sie wieder beim Durchstöbern alter Schriften.
Weiskern zählt L S. 55 die Augustinerklöster des Landes
auf, und führt unter der Rubrik der regulirten Chorherren sechs
80
Stifte auf : Saiict Andrä an der Trasen, Sanct Dorothea zu Wien,
Herzogenburg, Sanct Polten, Dürnstein und Rlosterneuburg
und des letztern einstige Residenz zu Hiezing. Die neuesten
Forschungen fugen zu diesen noch zwei ehemalige Stifte dieses
Ordens denselben bei, nemlich die beiden einst zu Wiener-
Neustadt und Schrattenthal bestandenen, von denen das davon
Entdeckte hier aufgeführet werden soll. Obwohl beide diese
geistlichen Communitäten lange schon nicht mehr bestehen , so
dürfte doch eine kurze Darstellung ihrer bekannt gewordenen
Schicksale einiges Interesse haben, da auch sie zur alten Lan-
desgeschichte gehören.
81
Wiener - Neustadt.
Von dem einstigen Chorherrenstifte zu Wiener - Neustadt
wurde schon im 12. Bande der kirchlichen Topographie , bei
den diese geistliche Versammlung betreffenden Kirchen Vieles
aber stückweise geredet. Dann da die Geistlichen dieses Kapi-
tels ihre Wohnsitze einigemal ändern mussten , so konnten die
Erlebnisse dieser Gesellschaft nicht zusammenhängend gegeben
werden, und so dürfte es dem Liebhaber der vaterländischen
Geschichte wohl nicht unangenehm seyn, die mancherlei Schick-
sale dieses zwar nicht lange bestandenen, aber durch seine
merkwürdigen Ereignisse und Wanderungen denkwürdigen Stif-
tes im Zusammenhange zu lesen.
Kaiser Friedrich IV. , der gewöhnlich in der Burg zu Neu-
stadt residirte, stiftete im Jahre 1444 für die dortige Burgka-
pelle eine Probstei weltlicher Chorherren, die die canonischen
Tagzeiten und den Gottesdienst in selber halten, aber auch
in Gemeinschaft miteinander leben sollten. Bald darauf voll-
führte der Kaiser viele Baulichkeiten an der Frauenkirche der
Neustadt, weil er die von ihm gestiftete Probstei an selbe zu
übersetzen gedachte, und führte auch dieses Vorhaben nicht
lange darnach aus.
Aber auch bei der Burgkapelle w^oUte Kaiser Friedrich
täglichen und feierlichen Gottesdienst haben, darum stiftete er
nun zu selber ein Collegium regulirter Chorherren des heiligen
Augustin, das aus einem Probste , Dechante und Capitel beste-
hen sollte. Schon vorher hatte der Kaiser zu diesem Endzwe-
cke ober dem Eingangsthore in die Burg eine schöne und
grosse Kirche gebaut, und führte in selbe mit Pabst Pius II.
(vorher Aeneas Sylvius) Bewilligung im Jahre 1460 das Capi-
tel der regulirten Chorherren ein. Mit des Pabstes Begnehmi-
gung machte der Stifter besondere Anordnungen für dieses Ca-
pitel, nemlich, dass Form und Ordnung in selbem so, wie bei
St. Dorothea zu Wien seyn sollten, dass dieses Stift mit de-
Archiv. Jahrg. 1849. I. Heft. 6
82
nen zu St. Dorothea, zu Diirnstein, Rottenman in Steyermark
und zu Glatz , damals zu Böhmen gehörig, in geistlicher Ver-
bindung stehen sollte, so dass dessen Mitglieder zur Beförde-
rung der Ordensdisciplin sich untereinander visitiren, reformi-
ren, Pröbste und andere Obrigkeiten ein- und absetzen, und
zu diesem Zwecke Generalkapitel zu halten berechtigt seyn
sollten. Der Probst zu Neustadt soll Präses dieser Congrega-
tion seyn, und die genannten fünf Stifte sollen sich der Privi-
legien der Windesheimer - Congregation erfreuen. Sie sollten
noch ferner das Vorrecht haben, andere Stifte ihres Ordens,
beiderlei Geschlechtes , in ihre Congregation aufzunehmen , wenn
zwei Drittheile der Professen eines solchen Stiftes einstimmig
diesen Wunsch haben.
Als erster Probst dieses Stiftes zu Neustadt wurde Sig-
mund Draxler , ein Chorherr von St. Dorothea berufen, der
aber diese Würde nur kurze Zeit bekleidete, da er schon in
der ersten Hälfte des Jahres 1463 starb.
Der zweite Probst Michael war vermuthlich auch ein Pro-
ress von St. Dorothea, und zwar jener, von dem es heisst: zu
Neisse in Schlesien geboren, 1452 Profess und am Ende des
Jahres 1463 zur Probstei Glatz berufen. Daraus folgt, dass
Michael der Probstei Neustadt kaum ein halb Jahr vorgestan-
den seyn kann. Während dieser Zeit stiftete der Bürgermeister
Leonhard Judel auf den Altar der Pfarrkirche eine Messe , wor-
über am Montage nach Martini 1463 eine Urkunde ausgestellt
wurde, in der gesagt wird: Mit Willen und Gunst des Herrn
Augustin Abt in Neuberg auch Herrn Michaels Brobst, Techants
und Kapitels unserer Frawen Kapelle hie in die Purkh der kai-
serlichen Stift. Dieses Instrument ist bis jetzt die einzige Quelle
für die Existenz des Probstes Michael zu Neustadt.
Nachdem dieser Probst also nach Glatz abgegangen war,
wo ein Probst Michael bis 1489 lebte, wurde noch zu Ende des
Jahres 1463 durch Kaiser Friedrich Wilhelm Bermut von Do-
nauwerth gebürtig und seit 1450 Profess bei St. Dorothea zur
Burgprobstei berufen.
Inzwischen hatte Kaiser Friedrich an der alten St. Ulrichs-
pfarrkirche, ausserhalb den Mauern der Neustadt gelegen, ein
Klostergebäude aufgeführt, wohin er in einem nicht zu bestim-
83
menden Jahre doch vor 1478 die Chorherren aus der Burg
versetzte. Die Ursache dieser Versetzung war die Verhandlung
des Kaisers mit dem Pabste um die Errichtung eines eigenen
Bisthumes zu Neustadt, und wozu er die Frauenkirche als Ca-
thedralkirche ausersehen hatte. Zur Burgkapelle hatte er aber
die Anstellung des Georgsordens sich vorgenommen. Zu dieser
Veränderung hatte auch der Pabst seine Zustimmung gegeben,
und als die regulirten Chorherren nun nach St. Ulrich zogen,
vermehrte der Kaiser ihr Einkommen, indem er dem Stifte die Herr-
schaft Pitten, die Renten der St, Ulrichspfarre, eine Mühle zu Brei-
tenau, ein Haus in der Bruderstrasse zu Neustadt, dasPatronat über
sechs Pfarren, und jährliche 60 Fuder Salz von Aussee verlieh.
Probst Wilhelm starb 1481 und Wolfgang Füllensack von
Laibach gebürtig und seit 1445 Profess bei St. Dorothea folgte
ihm in der Würde , aber auch schon 1484 im Tode nach.
Nach ihm erhielt Augustin Kiebinger von Chiemsee die
Probstei, unter welchem sehr bald mit dem Stifte und der St.
Ulrichspfarre die traurigsten Veränderungen vorfielen. König
Matthias von Ungarn überzog Oesterreich mit Krieg, und zog
1485 vor die Neustadt, die er durch 18 Monate belagerte,
weil sie sich auf das tapferste vertheidigte. Da St. Ulrichs
Kirche und Kloster nahe an der Stadtmauer lagen , und so der
Vertheidigung hinderlich seyn konnten , so wurden beide bis
auf den Grund abgetragen, also die dortigen Geistlichen unter-
standlos gemacht. Ob sie in Privathäusern zu Neustadt aufge-
nommen wurden , oder nach St. Dorothea flüchteten , oder in
andern Ordenshäusern ihren Unterstand suchten , ist nicht be-
kannt, und erst nach dem 1490 zu Wien erfolgten Tode des
Königs, als der römische König Maximilian die Ungarn aus
Oesterreich vertrieben hatte, konnten die Chorherrn die Hoff-
nung auf die Wiederherstellung ihres ehemaligen Hauses näh
ren. Diese Hoffnung ging aber nie mehr in Erfüllung. Kaisei
Friedrich fehlte es jetzt mehr als jemals an Mitteln , Kirche
und Kloster wieder aufzubauen , aber das Convent wollte er
nicht in Auflösung kommen lassen , er dachte auf Auswege ,
und fand wirklich einen, aber ganz eigenthümlichen , dazu.
Gerade damals im J. 1491 starb Peter Engelbrecht, der
erste Bischof zu Neustadt, und nun vereinigte der Kaiser das
84
Bisthum sammt dessen welÜiclicn Chorherren, den Gcorgsordcn
und das rcgulirte Chorherrenstift an der schon 1468 zum Dome
erhobenen Frauenkirche, so dass bei selber zwei Convente ,
jenes nemlich der Georgsritter und das der regulirten Augusti-
nerchorherren mit ihrem Probste bestehen sollten.
Zur Erreichung dieses Zweckes ernannte nun Friedrich
den Probst der einstigen Ulrichskirche Augustin Kiebinger zum
Bischöfe, berief dessen zerstreute Chorherren mit dem neuen
Probste Johann Huntzdorfer, der ein Profess von St. Dorothea war,
und verordnete, dass sie alle nach der Regel des h. Augustin,
wie bei St. Dorothea leben , aber auch den Habit des Georgs-
prdens tragen sollten. Stirbt der Bischof, so sollte mit Vor-
wissen des Landesfiirsten der Nachfolger aus den regulirten
Chorherren gewählt werden 5 bei dem Abgange des Hochmei-
sters sollten die Georgsritter zur Wahl eines andern schreiten.
Späterhin schreibt der Kaiser den Chorherren vor, dass sie
braune Mäntel und Chorkappen tragen sollen, redet aber nicht
mehr davon , dass sie den Habit der Georgsritter anlegen muss-
ten, denn auch Bischof Augustin weigerte sich stets dagegen.
Dieser Bischof starb 1495 und sein Nachfolger der Probst Jo-
hann Huntzdorfer blieb auch bei der Weigerung seines Vorfah-
rers , starb aber schon 1497.
Bernhard Zottmann , Profess von St. Dorothea, der nach
Huntzdorfers Erwählung zum Bischöfe Probst geworden, wei-
gerte sich wie sein Vorfahrer gegen das Tragen des Ritterklei-
des , und das dürfte die Ursache gewesen seyn , dass das Bis-
thum bis zu dem J. 1519 erlediget blieb.
Nun führten die Ritter unausgesetzt Klagen, doch aber
behauptete sich Zottmann in der Probstei und bischöflichem Vi-
cariate , und wurde aus dieser schwierigen Lage gerissen , da
ihn das Kapitel bei St. Dorothea 1503 zu seinem Probste er-
wählte.
Abermals wurde ein Profess von St. Dorothea Aegyd Gau-
nerstorfer zu der Probstei zu Neustadt gewählt, der sich aber
gleichfalls gegen die Annahme des Kleides des Georgsordens
erklärte und dadurch die Klagen der Ritter noch steigerte. Auf
Betreiben des zweiten Hochmeisters Johann Geymann erliess
Kaiser Maximilian 1507 den Befehl an den Probst, den Rittern
85
die Catlicdral- und Pfarrkirche sammt allen Rechten und Ein-
künften zu iihergeben.
Vermuthlich waren die Chorherrn auf einen solchen Erfolg
schon gefasst, und hatten inzwischen das Klostergebäude bei
St. Ulrich nach Möglichkeit zu erheben angefangen , und zogen
nun 1508 an ihren ehemaligen Wohnort. Aber auch hier soll-
ten sie nicht lange ungetrübte Tage verleben, denn nicht nur,
dass sie noch gar Vieles für die Herstellung eines nothwendi-
gen Wohngebäudes zu thun hatten , so sollten sie bald das
Aergste erleben.
Aegyd der Probst starb 1512 und erhielt zum Nachfolger
Sebastian Süss aus dem eigenen Kapitel gewählt. Wie lange
dieser Mann der Probstei vorgestanden, ist nicht bekannt, und
nur so viel weiss man, dass Paul Nüssler diese Würde beklei-
dete, als der gänzliche Untergang dieses Stiftes erfolgte.
Im J. 1529 zogen die Türken vor Neustadt, und der Ver-
theidigung wegen mussten die Ulrichsgebäude sammt der Kirche
dem Erdboden gleich gemacht werden. Darauf zerstreuten sich
die Geistlichen , und einige fanden ihre Zuflucht in dem Mut-
terstifte St. Dorothea zu Wien, und da über das Endsclücksal
dieser geistlichen Gemeinde nichts Schriftliches sich bisher ge-
funden hat , so kann auch über das Loos der Einzelnen so we-
nig, als das Aller, gesaget werden.
Nicht bald dürfte eine geistliche Communität in dem kur-
zen Zeiträume von 69 Jahren solche Wechselfälle erfahren
haben.
Die zurückgelassenen Güter dieses Stiftes überliess König
Ferdinand auf einige Zeit an die Neustadt zur Herstellung ih-
rer Festungswerke , später an die Universität zu Wien zur
Verbesserung ihrer Einkünfte , zuletzt aber im J, 1551 sammt
dem Patronate über die dem Ulrichsstifte einverleibten Pfarren
auf ewig an das Bisthum Neustadt,
Schrattenthal.
In diesem Landstädtchen, eine Stunde südlich von Rotz
gelegen , bestand einst, zwar nur auf kurze Zeit, ein Stift der
regulirten Chorherren des heiligen Augustin , dessen schon fast
vergessen war , und nur durch Auffindung seines Stiftbriefes
86
ist seine ehemalige Existenz vollgültig erwiesen. Sehweickhardt in
seiner Darstellung des Landes unter der Enns erwähnt bloss
einer einst zu Schrattenthal bestandenen Probstei, von welcher
Zunggo und Pennotti in ihrer historia C^nonicorum nicht ein-
mal eine Meldung zu machen wussten.
Michael Khuen, Probst zu den Wengen bei Ulm, in seiner
Collectio Script, rer. bist, eccles. gedenket gleichwohl nur ge-
legentlich dieses vormaligen vStiftes ; und später soll dieser das-
selbe betrefTenden Ereignisse genauere Meldung geschehen,
Schrattenthal wurde als ein 1. f. Lehen im 15. Jahrhun-
derte von Kaiser Friedrich IV. an die Familie Eytzinger ver-
liehen, und bald von Oswald von Eytzing die Pfarre zu U. L. F.
daselbst gestiftet, vielleicht auch erbauet. Sein Nachfolger in der
Familie gründete im J. 1476 bei dieser Kirche ein kleines, nur
aus fünf Priestern bestehendes Kapitel der regulirten Chorherren
des heiligen Augustin, das aus Mitgliedern der Stifte zu Dürren-
stein und St. Dorothea zu Wien zusammengesetzet wurde. *)
Ob schon bei dieser Erhebung der Pfarre zu einer Stifts-
kirche dieselbe einen Probst zu ihrem Vorsteher erhielt, oder
erst später mit dieser Würde beehret wurde , darüber lässt
sich aus Mangel aller darauf bezüglichen Documente nichts Be-
stimmtes angeben. Da der Ort Schrattenthal mehrmalen durch
Feuersbrünste grosse Verwüstungen erlitt , auch von Kriegs-
verheerungen mehr als einmal heimgesucht wurde, so müssen
Avir uns mit den sehr sparsam bis jetzt in fremden Archiven
aufgefundenen Notizen behelfen.
Bei einer schon vor vielen Jahren geschehenen Frage um
die alten und altern Documente dieses fast unbekannten Stiftes
ward geantwortet , dass durch Feuer alle dahin bezüglichen Ur-
kunden zu Grunde gegangen seyen. Wer weiss , ob nicht auch
sectischer Fanatismus wüthend gegen dieses Stift zur Zerstörung
dieser Canonie das Seinige eifrigst beigetragen haben möge?
Sichere Nachricht über Ereignisse des einstigen regulir-
ten Chorherrenstiftes zu Schrattenthal erhalten wir erst vom J.
1500 durch die Postulation des Dorotheerchorherrn Nikolaus
Viereckl zu dieser Probstei. Dieser Mann war zu Passau
*) Vergl. Archiv, Jahrg. 1848. Heft 5, 127 (Nr. XIII.)
87
geboren, ward 1493 Profess bei St. Dorothea, nachhin folgte er
dem Rufe zu besagter Probstei, wo er aber wenig Angeneh-
mes gefunden haben mag, da er bald resignirte und sich nach
Dürnstein begab. Dort versah er das Amt des Dechants, ward
im J. 1512 zur Probstei dieses Stiftes gewählt, und verstarb
als Probst daselbst am 8. Februar 1521.
Während er Probst zu Schrattenthal war, wurde daselbst,
ohne Name des Verfassers, ein ascetisches Büchlein gedruckt
mit dem Titel : Quodlibetica decisio perpulchra de Septem
doloribus B. Mariae Virginis in ejus laudem et gloriam. Schra-
tental. 1501. 4. Vielleicht war Viereckl der Verfasser, und
eine wandernde Presse das Mittel zu deren Herausgabe. Diese
Abhandlung mag wohl schon selten in Büchersammlungen sich
finden. Eine andere sichere Nachricht über Schrattenthal gibt
Michael Khuen, Probst zu den Wengen in Ulm, in seiner Col-
lect. Script. V. p. II. p. 404 etc. Augustin Marius und Martin
Myllius , beide Chorherren vom Stifte Wengen , wurden von ih-
rem Prälaten nach Wien geschickt, um dort an der Universi-
tät sieben Jahre den theologischen und andern Wissenschaften
obzuliegen. Beide hatten mit grossem Fleisse studirt, und sich
bedeutenden Ruhm erworben. Weil ihre Urlaubzeit abgelaufen
war, wurden sie von ihrem Probste nach Hause gerufen, doch
daran kehrten sie sich nicht, setzten ihre Studien fort, und
schützten sich gegen die Befehle ihres Obern durch Appellatio-
nen nach Rom. Myllius übernahm seines Unterhaltes wegen die
Besorgung der Pfarre bei den Schotten zu Wien, deren Abt
Chelidonius beide schützte, bis sich eine andere Aussicht ibnen
eröffnete. Myllius wurde nemlich zur Probstei Schrattenthal be-
rufen, lebte aber nur kurze Zeit in dieser Würde, und starb
daselbst im J. 1521.
Marius wurde nach mancherlei Schicksalen Weihbischof zu
Würzburg und starb daselbst als solcher 1543.
Seit Myllius Tode findet sich über Schrattenthal keine wei-
tere Nachricht , und mehr als wahrscheinlich ist , dass dieses
Stift bei dem Umgreifen der Reformation in Oesterreich und
besonders in dieser Gegend, wie viele andere Klöster im Lan-
de , gewaltsam von Aussen oder durch innere Spaltung oder
Davonlaufen seiner Mitglieder gänzlich und spurlos zu Grunde ging.
88
Beschuhte Augustiner-Eremiten zu Klosterneuburg.
Von diesem Orden waren bisher im Lande unter der Enns
die Klöster zu Baden , Brück an der Leitha , Korneuburg und
Wien bekannt, und ob jene Niederlassung dieses Ordens, die
er zu Klosterneuburg hatte, als fünftes Kloster zu zählen wäre,
ist nicht sieher zu bestimmen, sondern selbe vielmehr nur als
Residenz anzusehen.
Die beschuhten Augustiner zu Wien hatten urspriinglich ihr
Kloster bei St. Johann im Word, heut zu Tag Leopoldstadt,
und im Anfange des 14. Jahrhunderts, nämlich 1304, kauften
sie ein Haus zu Klosterneuburg in der Kieslinggasse von dem
herzoglichen Küchenmeister, Rudger mit Namen. Der Zweck
dieses Kaufes dürfte wohl kein anderer gewesen sein, als den
durch ihre Terminirer d. i. Sammler, zusammengebrachten Most
oder Wein daselbst zu hinterlegen , bis sie denselben in ihr
Kloster abführen konnten. Bei dem Hauskaufe stellten Bert-
hold der Prior, Ruhen der Subprior und Friedrich der Lector
an Probst Rudger, den Dechant Jakob und das Capitel des
Stiftes Klosterneuburg einen Revers aus, in dem sie sagen, dass
sie dieses Haus nur darum gekaufet haben, dass sie oder ihre
Ordensbrüder, die in diese Gegend kommen würden, und Ge-
schäfte halber sich aufhalten müssten, einen Unterkunftsort fän-
den, dass sie aber niemals ohne Erlaubuiss des Stiftes bei sel-
bem eine öffentliche Kapelle erbauen , noch durch Zubau ihr
Haus erweitern sollten.
Albrecht 11. und Otto, Brüder und Herzoge von Oesterreich,
waren den Augustinern sehr gewogen, und stifteten für diesen
Orden im J. 1338 ein Kloster zu Korneuburg , und tauschten
von dem Stifte die demselben dort gehörige Kapelle des aller-
heiligsten Sacramentes gegen die marmorsteinerne Kapelle des
h. Johann des Täufers zu Klosterneuburg ein.
Bei dieser Gelegenheit mögen die Herzoge das Stift be-
wogen haben, von dem vorbesprochenen Reverse Umgang zu
nehmen ; denn um diese Zeit erhielten die Augustiner durch die
Güte der Herzoge zu Klosterneuburg ein weitläufiges Gebäude,
das sich gegen die Stadtmauer ausdehnte , und wohl auch an
selbe sich angeschlossen haben mag. Sie müssen auch ein Kirch-
; 89
lein erlialtcii haben, und sich des Begräbnissrechtes erfreuet
haben, weil man im J. 1804 an der Stelle bei Erbauung eines
neuen Hauses auf ein Gruftgewölbe mit Leichen kam. Das Ge-
bäude muss ansehnlich gewesen sein, weil im selben König Lud-
wig von Ungarn im J. 1347 seine Wohnung nahm, als er Herzog
Albrecht besuchte , und dieser dem Könige in dem Gebäude-
umfange der Augustiner öffentliche Prunkfeste geben konnte.
Ob diese Besitzung von dem Augustinerorden als Kloster
oder Residenz betrachtet worden, selbstständig oder vom Wiener
Convente abhängig anzusehen ist, lässt sich bei der Unzuläng-
lichkeit vorhandener Urkunden nicht bestimmen , besonders da
der einzige namentlich bekannte Bruder Hans Vinkh an einem
und demselben Tage im Jahre 1483 an zwei verschiedenen
Stellen des Grundbuches das einemal Prior zu Korneuburg, das
andere Mal Prior zu Klosterneuburg geschrieben steht.
Auch über das Kirchlein oder die Kapelle bei ihrem Wohn-
gebäude zu Klosterneuburg kann nichts mit Bestimmtheit ge-
sagt werden, da nicht einmal der Name des Schutzheiligen, dem
selbes geweihet war, auf uns gekommen.
Wie lange dieses Klösterlein oder diese Residenz bestan-
den, ist gar nicht bekannt, und eben so Wenig, als über dessen
Entstehung aufzufinden. Sicher kann man annehmen, dass diese
geistliche Communität nicht länger als bis zur ersten türkischen
Belagerung Klosterneuburgs und Wiens im J. 1529 bestanden
habe, und da sie nahe an den Stadtmauern gestanden, vermuth-
lich durch Feuer oder andere Unglücksfälle den Untergang ge-
funden habe, obwohl die obere Stadt Klosterneuburg auch da-
mals gegen den Erbfeind der Christenheit sich tapfer verthei-
digte, und vor allen Stürmen erwehrte.
Dominikaner - Residenz zu Klosterneuburg.
In einem unbekannten Jahre des 13. Jahrhunderts wurde
südlich vom Stifte zu Ehren der h. Kunigund, der Gemahlin
Kaiser Heinrich IL, eine Kapelle gebaut, bei der vor Ausgang
desselben Jahrhunderts die Dominikaner auf eine uns unbekannte
Art festen Fuss fassten.
Welcher Probst ihnen diese Kapelle anvertraut, oder unter
welchen Bedingnissen überlassen, darüber finden sich weder
90
Urkunden, noch besteht gegenwärtig eine mündliche Ueberlie-
ferung davon. Bekannt ist nur, dass in besagten Jahren sich
die Dominikaner bei der Kunigunden-Kapelle eine Residenz er-
richtet hatten, und öffentlichen Gottesdienst hielten, wozu sie
weder Befugniss noch Erlaubniss hatten , wie sich gleich aus
dem Verlaufe der Ereignisse ergeben wird.
Von dem Probste des Stiftes hatten sie Mos die Erlaub-
niss Privatgottesdienst zu halten, jetzt aber verwandelten sie selben
in einen öffentlichen, sie hörten die Beichten der Pfarrgenossen,
machten Eingriffe in die pfarrlichen Rechte, errichteten neue
Altäre, erweiterten ihr Wohngebäude, und forderten, dass ihnen
das Stift die Baumaterialien zu dieser Erweiterung verschaffen
sollte. Probst Hadmar untersagte ihnen die Eingriffe in die
Pfarrverrichtungen, aber die Dominikaner kehrten sich nicht
daran, und fuhren in ihren Anmassungen täglich fort, üeber solche
W^iderspenstigkeit aufgebracht, Hess der Probst ihre geistlichen
Kleider wegnehmen, worüber sie Hadmarn bei dem Passauer
Bischöfe, dem beiderseitigen Ordinarius verklagten. Bischof Bern-
hard kam persönlich nach Klosterneuburg, vernahm die streitenden
Theile, und fällte folgendes Endurtheil : Der Probst soll den Domi-
nikanern die Kirchenkleider zurückstellen, und ihnen zum Beweise
der Aussöhnung in der nächsten Weinlese ein halbes Fuder (16 Ei-
mer} Wein schenken; die Dominikaner aber dürften ihre Gebäude
nicht erweitern, keine neuen Altäre errichten, nur mit des Probstes
Bewilligung Beichte hören, und blos auf eigene Kosten ihre Ge-
bäude herstellen und erhalten, ferner, weil sich der Marschall von
Landenberg, des Kaisers Albrecht I. vorzüglichster Günstling, der
Dominikaner eifrigst angenommen, und durch sie dem Stifte abhold
geworden, so sollten sie diesen Herrn dem Stifte wieder so geneigt
machen, dass es von selbem nichts Nachtheiliges mehr zu befürch-
ten habe. Das ereignete sich im Jahre 1300.
Nach Beendigung dieses Streites scheinen die Dominikaner
nicht lange mehr zu Klosterneuburg geblieben zu sein, da in
den für die Kapelle in den J. 1302 und später 1326 gegebe-
nen Ablässen derselben keine Meldung geschieht, wo doch der
letztere Ablass von dem Passauer Bischöfe ausgegangen war.
Uebrigens möglich, dass sie sich nach Beendigung des
Streites ruhig verhielten, und noch einige Zeit bei St. Kuuigund
91
verblieben, aber da im J. 1342 ein Weltpriester als Deneficiat
bei der Kapelle angestellet, so müssen sie doch früher davon
abgezogen sein.
Noch sind Ruinen dieser kleinen Kirche zu schauen , beste-
hend in einem Theile der Seitenmauer, und zeigen Spuren einer
sie zu Grunde gerichteten Feuersbrunst.
Chorfraueiistift bei St. Jakob zu Klosterneuburg.
Bekannt ist, dass unfern des Chorherrenstiftes eines für
Frauen des nämlichen Ordens bestand, für dessen Stifterin Agnes,
des heiligen Leopold Gemahlin, gehalten wird, und das im J. 1568
ausgestorben ist. Während des Bestandes dieses Conventes
existirte für eben diese Regel auch ein zweites bei St. Jakob
ausserhalb des einstigen Thores der untern Stadt gegen Kritzen-
dorf, an jenem Platze, wo die Mechitaristen in unsern Tagen
wieder ein Klostergebäude herstellten, in dessen Mitte sich aber-
mals ein Jakobskirchlein befindet.
Vielleicht schon vor Entstehung des Stiftes mag an dieser
Stelle eine kleine Kapelle bestanden haben, die dem Apostel Jakob
dem Grösseren geweihet war, deren auch schon im alten Saal-
buche des Stiftes erwähnt wird, da die um selbe liegenden Wohn-
stätten und Gründe von dieser Lage genannt werden: bei St.
Jakob , welcher Gebrauch sich auch bis gegenwärtig erhal-
ten hat.
Vermuthlich mit Hülfe mehrerer Gutthäter und mit Bewil-
ligung des Passauer Bischofes stiftete Probst Nicolaus I. mit
seinem Convente im J. 1260 dieses Kloster für regulirte Chor-
frauen. Im folgenden Jahr ward der Stiftbrief ausgefertigt, und
darin gesagt: der Probst und das Convent haben den Nonnen
den nächst St. Jakob gelegenen Platz in der Zuversicht ge-
schenket, dass sie Gott treu dienen , die Zahl von dreizehn
Nonnen nicht überschreiten, und die Klosterschwelle niemals
verlassen, ausser dem dringendsten Falle. Jene, welche aus
dem Kloster unter dem Vorwande der Krankheit ohne Vor-
wissen der Meisterin gehen würden, sollten gar nie mehr in
ihre Gemeinschaft aufgenommen werden. Es wird ihnen, der
damals häufigen Gewohnheit entgegen, verbothen, persönlich
Almosen zu sammeln, und wenn sie dessen bedürfen würden,
92
so soll dasselbe durch einen Layenbruder eines Klosters, oder
durch eine fromme weltliche Person für sie erbethen werden.
Dieses Kloster der strengen Disciplin nahm Pabst Urban IV.
in seinen Schutz , und erliess im J. 1263 an die Priorin und
Convent des Klosters St. Jakob zu Neuburg in der Passauer
Diöcese gelegen eine eigene Bulle darüber. Schon 1290 folgten
bischöfliche Ablassbriefe, wodurch den Nonnen die Erweiterung
oder Erbauung ihrer Kirche befördert werden sollte, und Blanka,
des Herzogs Rudolph von Oesterreich Gemahlin, so wie des
Kaisers Friedrich des Schönen Wittwe bedachten dieses Kloster
in ihren Testamenten.
Gar wenig ist von den Schicksalen dieses Conventes be-
kannt, da dessen geringe Besitzungen an Weingärten und ein-
zelnen Bergrechten selbe gar selten mit der Welt in Berührung
brachten , und ihre strenge Abgeschlossenheit sie völlig unbe-
kannt machte. Das Nächste, was wir von diesem Kloster auf-
gezeichnet finden , ist die im J. 1422 durch Dr. Johann von
Bertholdsdorf, einen Chorherrn des Stiftes Klosterneuburg,
auf Befehl seines Probstes Georg I. vorgenommene Visitation.
Die Nonnen waren verklagt, ihre Klostersatzungen nicht
genau zu halten , worüber nun Untersuchung gepflogen ward.
Ihre Zahl bestand nur aus vier Personen, und sie verantwor-
teten sich über die ihnen vorgelegten Fragen, unter denen auch
jene über ihre Professformel war , die ein Denkmal der deut-
schen Sprache zu nennen ist. Sie bekannten, dass sie den Probst
des Chorherrenstiftes als ihren eigentlichen Obern anerkennen,
aber auch, dass ihre Urkunden aus Unkenntniss von ihren Vor-
gängerinnen verloren gegangen seien. Ihr Haus war schon da-
mals im Gebäude sehr verfallen, daher sie gezwungen waren,
zur nöthigsten Herstellung desselben zwanzig Pfund Pfennige
Schulden zu machen. Dazu mussten Wendelmut die Meisterin,
und die übrigen Schwestern ihren Weingarten versetzen, und
sie gestanden, dass sie zur Ausfertigung des Schuldbriefes nicht
einmal ein eigenes Siegel vorfindig hätten, und gezwungen seien,
ihn durch ein anderes bekräftigen zu lassen.
Dieser tiefen Armuth wegen mögen sie auch nicht mehr im
Stande gewesen sein, ilir Kloster gänzlich herzustellen, und
wenn sie bei dieser geringen Anzahl nicht etwa bald ausgestor-
93
ben sind , so dürften sie das baufällige Kloster als unbewohn-
bar nicht lange darnach verlassen haben , und nur das ist ge-
wiss, dass diese Ruinen im J. 1432 gänzlich verlassen standen.
Platz und Gemäuer fielen nun dem Stifte anheim, und da
der h. Johann von Kapistran zu Wien predigte und mit Probst
Simon bekannt wurde, erhielt der fromme Mann das verfallene
Kloster als Geschenk, der es mit Freuden annahm und mit sei-
nen Ordensbrüdern besetzte. Dieses Kloster stand bei den Fran-
ziskanern in hoher Achtung , ward zierlich hergestellt , mit
einer grossen Kirche versehen, und in diesem Kloster die Pro-
vinzialkapitel bis zu dessen Aufhebung im J. 1784 abgehalten.
Kirche und Kloster wurden verkauft, eine Zuckersiederei
in selbem errichtet, späterhin grösstentheils abgebrochen, das
Materiale in Geld umgesetzt, bis die ehrwürdige Mechitaristen-
congregation sich das Vorhandene erwarb, und ein fast neues
Klostergebäude wieder herstellte.
An die Darstellung dieser wenig gekannten geistlichen Häu-
ser soll sich nun auch eine Anzahl solcher Orte und Schlösser
anreihen, die in den bisher erschienenen topographischen Be-
schreibungen des Landes unter der Enns entweder gänzlich un-
bekannt geblieben sind, oder die heute einen andern Namen
führen. Da diese Namensabänderung nur selten aufgezeichnet
sich findet, so kann der Geschichtsforscher oft mit vielen Be-
mühungen zu kämpfen haben, und sehr schwer zur glücklichen
Auflösung seiner Untersuchungen gelangen können.
Nur wenige Städtchen gab es in Oesterreich am Ende des
zehnten Jahrhunderts zwischen der Leitha und Ens, und spar-
sam lagen dazwischen kleinere Ortschaften , wie Chroniken be-
zeugen; aber schon anders und besser war die Gestalt des
Landes im zwölften Jahrhunderte.
Die babenbergischen Markgrafen , welche unser Land fast
als Einöde übernahmen, hatten bei der Colonisation des Lan-
des eine wohl berechnete Methode im Auge, wovon die grosse
Anzahl kleiner nun ganz verschollener Ortschaften den Beweis
zu führen scheint. Sie erachteten nämlich, dass für Beurbarer
von Einöden wohl am gerathensten sei, dass sich selbe blos in
kleinern Ortschaften zusammcnsiedcln, wo sie die in neue Cul-
94
tup genommenen Grundstücke ganz in ihrer Nähe gelegen, mit
weniger Zeitaufwand bebauen , und auch jeden kleinern von
ihren Hausgeschäften erübrigten Zeitraum für die Pflegung des
Bodens verwenden konnten.
In solchen kleinen Ortschaften mögen sich die österrei-
chischen Colonisten so lange glücklich befunden haben, als sich
das Land einer längern Ruhe erfreute; als aber Fehden und
Kriege losbrachen, und manche Gegenden häufig von Kriegs-
völkern durchzogen, bald auch von raubgierigen Rittern und
deren Knappen und Reisigen geplündert , gebrandschatzt , ver-
brannt und verheeret wurden, so mussten diese armen Leute,
ihrer Habe und Wohnstätten verlustig, flüchten; und sie flohen
in grössere Orte und Städte, um wenigstens ihr Leben zu ret-
ten. Wiederhohlten sich diese Unfälle, so geschah es nicht
selten, dass manche dieser Ansiedler nicht mehr zu ihren ver-
wüsteten Hütten zurückkehrten , sondern sich an die nächstlie-
gende gi'össere Gemeinde anschlössen, um mehr Sicherheit für
ihre Häuser zu geniessen, sich aber dadurch einer grössern
Beschwerlichkeit in Bebauung ihrer Felder unterzogen.
Dass von den im Mittelalter verlassenen Bauerndörfern fast
nirgends mehr Spuren zu entdecken sind, fliesst aus der Bauart
der damaligen Landesbewohner. Der grösste Theil der Häuser
ward von Holz gezimmert, andere von Lehmknollen, höchstens
Sonnenziegeln erbaut, und zuweilen bestanden sie aus Riegelwän-
den. Ward nun eine so erbaute Ortschaft von den Bewohnern ver-
lassen, deren Abzug ohnehin nur Kriegsschaden oder Elementar-
ereignisse verursachten, so ist ja klar, dass nach wenigen Jah-
ren eine solche Verödung dieser Wohnstätten eintreten musste,
dass kaum der Platz mehr zu errathen war, auf welchem wohl
noch bei Menschengedenken solch eine Ortschaft gestanden hatte.
Die Documente des Stiftes Klosterneuburg enthalten eine
nicht geringe Anzahl verschollener Orte und Schlösser , und
bieten manchmal die Mittel , über alte lange ausser Gebrauch
gekommene Benennungen einzelner Orte Auskunft zu erlangen.
Ist schon die Zahl der Orte beträchtlich, die durch das
Saalbuch und die Urbare dieses Stiftes an das Licht treten,
so müsste sich ja die Zahl der nun in Vergessenheit gerathe-
nen österreichischen Orte noch um Vieles steigern, wenn der-
95
gleichen Urkunden mancher noch altern, und der gleichzeitigen
Stifte (wie Molk, Zvvettel, Lilienfeld u. a. schon früher gethan),
Städte und Herrschaften zu Tage gefördert würden?
Durch solche historische Vorarbeiten würde sich gar deut-
lich herausstellen, wie kraftvoll das Geschlecht der Babenberger
schon in seinen Markgrafen für die Cultur des ihnen anvertrau-
ten Oesterreichs, das sie zum grösseren Theile als Einöde über-
nahmen, gewirkt, und wie glücklich sie auch mitten unter Kriegs-
getümmel in ihren Culturbemühungen gewesen waren.
Was in den oben genannten stiftlichen Documenten über
die vom 12. bis 16. Jahrhunderte bestandenen nun unbekannten
Ortschaften und Schlösser sich aufgefunden, soll hier in alpha-
betischer Ordnung aufgezeichnet erscheinen.
Sehr erfreulich würde es sein , wenn einige dieser Orte
auch aus andern Documenten die Gewissheit ihres einstigen Be-
standes zur bessern Aufklärung für die vaterländische Geschichte
erlangen möchten, wodurch sich Lage und einstige Beschaffen-
heit in helleres Licht setzen Hessen.
Aichenstauden.
Dieses Dörfchen , das im Bezirke der Pfarre Auersthal
wahrscheinlich am ßussbache gelegen hatte, erscheint schon im
12. Jahrhunderte , und findet sich 1340 noch grundbüchlich vor,
w^o es heisst : Aichenstauden duo beneficia et una curtis. Wahr-
scheinlich nannte sich ein Geschlecht von diesem Orte, weil
im österreichischen Lehenbuche beim J. 1434 ein Bernhard der
Aichenstauder erscheinet, der als der Aeltere zu seinen und sei-
ner Brüder Georg und Lorenz Händen einen Hof zu Racken-
dorf bei Schweinbart, den grossen und kleinen Zehend auf an-
derthalb Lehen und vier Hofstätten , das ganze Preuslaholz bei
Matzen und den Wildbahn zu Rackendorf innehatte, so von ihrem
Vater Johann erblich an sie gekommen. Im J. 1512 wird noch
der Ort im Grundbuche mit einem Lehen aufgeführt , aber we-
der der Name eines Besitzers noch die Anzahl der dazu gehö-
rigen Gründe , so wie die darauf gelegte Schuldigkeit nicht
mehr erwähnet wird. Zwei Halblehen finden sich gleichfalls
ohne Besitzer aufgezeichnet, und daraus ergibt sich, dass diese
Häuser schon längere Zeit nicht mehr vorhanden waren. Der
kleine Ort muss also in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhun-
96
dertes zu Grunde gegangen sein, ob durch Kriegsläufe oder
Ueberschvvemmungen lässt sich aus Mangel aller Notizen nicht
angeben. (Urbar I. und II.)
Adelreichesdorf auch Airichsdorf.
Dieses Dorf lag unweit von Angern gegen den Marchfluss,
und war ein Eigenthum der Babenberger. Adalbert der Erstge-
borne des heiligen Leopold , der vielleicht der Gründer dieses
Ortes war, schenkte um das J. 1126 dem Stifte Klosterneu-
burg daselbst einen Mayerhof, wie das Saalbuch aussaget (Cod.
Trad. fol. 36), und Lirkart und Reinger von diesem Orte traten
als Zeugen bei. (Auch Cod. Trad. fol. 13 erscheint Adelman de
Adelrichesdorf.)
Im Urbar v. 1257 (Urbar III.) erscheint Alrichesdorf als ein
eigenes Verwaltungsamt von Seite des Stiftes, und bestand damals
aus 14 Lehen, die die zu dieser Zeit gewöhnlichen Natural- und
Gelddienste leisteten. Nachhin im J. 1340 heisst es: Alrichesdorf
bei Anger gegen Stillfried hat gegenwärtig der alte Wildungs-
mauer inne. Es werden aber nur mehr 12 Lehen aufgeführt
und gesagt: dass der Probst im Jahre drei Pantheidungen da-
selbst zu halten habe. Otto der Turse von Rauheneck und Pe-
terse seine Hausfrau und ihr beider Sohn Otto hatten auf dritt-
halb Lehen zwei Pfund Pf. Gülten liegen, und diese verkauften
sie im Jahre 1301 an Probst Rudger und das Gotteshaus Klo-
sterneuburg.
Im J. 1512 geschieht wohl im Grundbuche dieses Ortes
noch Erwähnung, und zwar eines Hofes und 12 Lehen, bei de-
nen aber kein Besitzer mehr benennet wird , daher zu vermu-
then , dass der Ort spätestens durch ungarische Raubzüge un-
ter K. Friedrich IV. verödet ist.
Alland einst Adaleth.
Altenburg.
Der Name einer Kirche auf dem Berge oberhalb der Stadt
Stein in der Kremserpfarre gelegen. Kaiser Konrad III. schenkte
diese Kirche oder Kapelle 1139 (Urkunde X.) dem Stifte Kloster-
neuburg und Bischof Manegold von Passau verlieh auf Anlangen des
Probstes Dietrich derselben die Ausübung einiger pfarrlichen
Handlungen. Dagegen gab der Probst dem Pfarrer zu Krems zur
97
Entschädigung 80 Pfennige jährlicher Gült gelegen auf Gütern
oberhalb vStein. (Urkunde X.)
Nicht lange hernach überliess Probst Konrad die Kirche
sammt ihren Zugehörungen, die in einem Hofe mit Waldung
und Wirthschaft bestanden, gegen jährliche fünf Pfund Pfennige
an Irnfried einen Kleriker. Ferners weiss man nicht, wie und
wann diese Besitzung verloren gegangen.
Aniaysthal.
Nach dem ältesten Grundbuche gehörte dieser Ort zum
Amte Stoizendorf und lag oberhalb Stockerau bei Stranzendorf
und in der Pfarre Weikerstorf. Das Stift besass daselbst schon
frühe ein Lehen , das aber in der Mitte des 13. Jahrhundertes
verwüstet seyn musste , da es im ältesten Urbare (1257) heisst :
der Dienst könne erst nach einigen Jahren wieder gefordert
werden. Nebst diesen Lehen sind auch noch einige Kleinhäusel
aufgezeichnet. (Urbar 1.)
Später im J. 1333 schenkte Friedrich Weissmann einen
dort liegenden Hof, den er von Conrad Gwölte erkauft hatte.
Dieser Hof muss damals zu Grunde gerichtet gewesen
seyn , weil im Urbar gesagt wird , dass dieses Haus erst nach
sechs Jahren wieder die bestimmten sechs Schillinge zahlen
wird , also wieder erhoben werden musste. 1340 wird Johann
des Weissmanns Sohn als dienstbar aufgeführt.
Im 15. Jahrhunderte wird dieses Ortes nicht mehr erwähnet.
Ansiedel.
Wo dieses Dorf oder Weiler gelegen, wie und wann er
zu Grunde gegangen, ist ganz unbekannt, vielleicht dass er ge-
genwärtig unter einem andern Namen besteht. Ein einziges Mal
wird in den Stiftsdocumenten desselben erwähnt , da Konrad
und Bertha von Mülbach (beim Kampflusse) zur Zeit des Froh-
stes Marquard 1142 — 1167 dem Stifte eine Kirche und Haus,
Ansiedel genannt, schenkten, weil ihre Tochter Sophia Nonne
im Frauenstifte geworden. (Cod. Trad. f. 25.)
Arnoldsbach.
Ein Dorf oder Rotte , die nach der Ordnung des ältesten
Grundbuches zum Amte Bierbaum im Tullnerfelde gezählt wur-
de, und so mag dessen Lage waldwärts gegen den Perschling-
fluss zu suchen seyn. (Urbar I.)
Archiv. Jahrg. 1849. I. Heft. 7
98
Nur im 13. Jahrhunderte erscheint es im Grundbuche und
möglich , dass sich selbes im heutigen Ollersbach finden dürfte.
Atzgerstorf.
Nicht jenes ausser dem Wienerberge , sondern das heutige
Atzelstorf seitwärts der Brünnerstrasse bei Lanzendorf. Dort
besass das Stift 1340 einen Hof und ein Lehen , das Erasmus
Wulzendorfer und nach ihm der junge Preusel innehatte. (Urb. IV.)
Azückenstorf.
Vermuthlich ist unter diesem Namen das Dorf Atzeistorf
zu verstehen, das im TuUnerfelde unterhalb Michelhausen liegt,
und zur Herrschaft Judenau gehörig ist. (Cod. Trad. f. 17.)
Zu Ende des 12. Jahrhunderts erscheint ein gewisser Ru-
dolph, ein Leibeigener ßabins von Gottsfeld, der dem Stifte
einen Weingarten schenkte und sagt, dass dieser Weingarten
zu Azückenstorf liege.
Breitenfeld.
War ein Dorf unfern Weikendorf im Marchfeld , das auch
Philibert Hueber schon kannte. Dass der Ort im 12. Jahrhun-
derte bestand, bezeuget das Saalbuch (Cod. Trad. f. 82.) und
saget , dass Ulrich von Schönkirchen dem Stifte ein Lehen zu
Breitenfeld geschenket, weil seine Tochter Bertha in das Frauen-
kloster aufgenommen worden. Auch die Edlen von Kierling hat-
ten Besitzthum in diesem Orte, denn die edle Matrone Willi-
birg von Kierling vergabte zur Zeit des Probstes Wernher
1186 — 1194 für das Seelenheil ihres im Stifte begrabenen Soh-
nes Rudolph ein Lehen zu Breitenfeld.
Schon im 14. Jahrhunderte muss der Ort eine Verheerung
erlitten haben, denn 1340 wird gesagt: Breitenfeld ein Lehen,
das zu Georgi und Michaeli ein Talent dienet. Aufzusuchen ein
Halblehen , das Gut Nikolaus , und ein anderes Halblehen , das
Ulrich Oeder hat.
Zuletzt geschieht dieses Ortes im J. 1512 Erwähnung,
zeigt sich aber, dass es schon verödet und unzahlhaft war.
Vermuthlich ging es mit andern Dörfern in den vorausgegange-
nen ungarischen Kriegen zu Grunde.
Bukkendorf auch Pukkendorf.
Heisst schon lange Buttendorf und liegt oberhalb Zwenten-
dorf im TuUnerfelde. Noch im 12. Jahrhunderte wurden die
99
kleinen Stiftsbesitzungen daselbst für besser gelegene vertauscht.
Im Saalbuche 1140. Bukkendorf S. 41.
Burgstall.
Ein gänzlich zerstörtes Schloss, das nöinllich von Hasen-
dorf V. 0. W. W. in der Gegend des Venusberges lag, wobei
das Stift, nach Aussage des ältesten Urbars, zwei unterthänige
Lehen besass (Urbar von 1257).
Diese Besitzung ging 1426 durch Tausch für Gülten um
Atzenbrugg an Jörg den Scheckhen vom Walde über.
Charicharn.
Heut zu Tage Kagran auf dem Marchfelde. (Urb. I.)
Cumpotingen. Unbewusster Ort. (Cod. Trad. f. 12.)
Dietmarstorf.
Ein gegenwärtig ganz verschollener Ort in der Gegend von
Gundramstorf herwärts gegen den Wienerberg gelegen. Klare
Meldung desselben macht das älteste Grundbuch, und das Stift
hatte daselbst ein Lehen, das aber schon 1257 verödet war. (Ur-
bar I.) Das jüngere Urbar erwähnt nicht mehr des Lehens, wohl
aber der liegenden Gründe, und wird bloss ein Kleinhäusel ge-
nannt, auch nebstbei die Gründe eines Halblehens. In diesem Buche
steht es gleich Gundramstorf und wird geheissen: Dietreichstorf
Später 1512: Dietrichstorf neben Gunderstorf auf dem Teicl;
bei dem Ablass gelegen, daselbst ein Halblehen, eine Hofstatt,
zwei Viertellehen.
Dietrichstorf auch Dietterstorf.
War ein Ort bei Königsbrun hinter dem Bisamberge in
der Pfarre Kleinengerstorf und Landgerichte Kreuzenstein ge-
legen. (Cod. Trad. f. 11. Prot. Arch. III, 279.) Herr Ulrich,
ein Ritter zu Kritzendorf, der eine Kapelle an der Abseite
der Martinskirche zu Klosterneuburg erbaute , gibt zu dieser
seiner Stiftung im J. 1297 eine zwölf Schilling Pfenning betra-
gende Gült zu Dietrichstorf. Das Lehen wird 1512 ein Feldle-
hen geheissen, ohne Benennung eines Besitzers. Grundbüchlich
wird das Ort 1693 Dieterstorf geschrieben, und war damals
schon längst verödet, auch die zu selbem einst gehörigen
Gründe waren schon als Ueberländgründe an mehrere Bauern
der nächstgelegenen Dörfer vertheilet. Gegenwärtig hcisst es
im Amtsbuche : Dieterstorfer - Feld.
/ 7 •
100
Dietrichstock.
Nach Angabc des Urbars einst Venedig genannt, ein lange
schon verödetes Dorf, zwischen Hohcnwart und Strass V. U.
M. B. gelegen. (Chart. III. Prot. Arch. III. 237.)
Ein adeliges Geschlecht führte den Namen dieses Ortes,
von dem Hans der Forstmeister der Herzoge Wilhelm und Al-
brecht entsprossen war, der 1388 von ihnen jene Güter zu Le-
hen empfing , welche vorher Hans der Kirchlinger besessen
hatte. (Urbar III.)
Das Jahr und die Ursache des Unterganges ist nicht be-
kannt , und über die Grundstücke des verödeten Dorfes wurde
1639 von den Riedenthalern und Hohenwartern ein Revers ge-
geben, dass sie die Dietrichstockische Freiheit handhaben und
schützen wollen.
Dorflis.
So liiess in frühern Zeiten das heutige Untergänserndorf
im Marchfclde, und die Namensänderung findet sich grundbüch-
lich vor. Ein Unterthan gehörte nach Prinzendorf, der durch
die Korutzen abgeödet wurde, daher ist dort 1638 angemerkt:
Derfless oder Gentzendorf bei Schönkirchen ist 1611 verödet
und wurde 1650 verkauft.
Eljcrhartsdorf.
So wurden im 13. Jahrhundert zwei blühende Orte im
Lande unter der Enns genannt , das eine ist das Eberstorf an
der Perschling im Tullnerfelde , das andere Grosseberstorf hin-
ter dem Bisamberge links der Strasse von Wien nach Wol-
kerstorf. (Cod. Trad. f. 50.)
Eberswinkel.
Ein Paar Häuser oder Dörfchen an der Donau oberhalb
Greifenstein, das aber im vorigen Jahrhunderte verödete, und
stets den Donauaustretungen ausgesetzt war, also jetzt dessen ehe-
maliger Grund durch die Fluthen dieses Stromes verschwinden
musste.
Ebendorf. Im Nachtrage.
Eckendorf.
Ein Dorf am Fusse des Mannhartsberges in der Pfarre Ra-
velsbach, wurde einst Meginhartsdorf und im J. 1510 Eichen-
dorf genannt.
10t
Schon in den ersten Zeiten hatte das Stift dort eine Besit-
zung durch Heinrich von Tulnbau und seine Hausfrau erhalten,
denn als der letztern Schwester im Frauenkloster den Schleier
nahm , schenkten sie demselben anderthalb Lehen zu Ekkendorf.
(Cod. Trad. f. 49.)
Eckerreichstorf.
Ein verödetes Dorf, das zum Amte Kreuzstetten gehörte.
Sintram ein Ministerial des Herzogs Leopold VL schenkte
zwei Lehen nach Klosterneuburg mit der Bedingung, dass diese
ihm zeitlebens zum Genüsse bleiben, und er dafür jährlich zehn De-
nare als Dienst entrichten wolle. Dieser Sintram wurde ermordet,
und bei seiner Begräbniss zu Klosterneuburg gab seine Witwe
Bertha das Gut dem Gotteshause daselbst. (Cod. Trad. Nr. 128.)
Zu Ende des 14. Jahrhunderts verschwindet diese Besit-
zung aus den Urbarien.
Eggenthal.
Heut zu Tage eine Mühle oberhalb der Stadt Eggenburg
V. 0. M. B. gegen Künring, und gehört noch gegenwärtig zum
Amte Stoizendorf.
Eisenhartsdorf,
Ein nun ganz verödetes Dorf, das in der Pfarre Hohen-
wart gelegen zum Amte Meissau gehörte. Von diesem Orte
wird im Saalbuche gesagt, dass Herbord von Landeck ein Mi-
nisterial Herzogs Friedrich L demselben vier Lehen dieses Or-
tes übergab, um sie durch seine Hand dem Stifte zu opfern. (Cod.
Trad. Nr. 152.)
Als Herzog Leopold VII. 1217 nach Palästina zog und ihn viele
Ritter begleiteten , gab Hugo , der Bruder Ottos von Buchberg,
demselben Stifte ein Lehen zu Eisenhartsdorf, so dass nun da-
selbst dem Gotteshause fünf Lehen dienten, von denen aber
später drei unbebaut sich fanden. (Cod. Trad. Nr. 158.)
Wie und wann der Ort zu Grunde gegangen ist unbewusst,
und das Grundbuch von 1512 sagt: zu Dorf ganz öd, und sind
fünf Lehen gewesen , die nun insgesammt nur 4 Schillinge 6
Denare dienen.
Eitzendorf.
Dieser Ort muss rückwärts Ruckerstorf gelegen haben.
Schon frühzeitig mögen traurige Schicksale diesen Ort getrol-
102
feil haben , da derselbe wohl 1257 (Urbar I.) aber 1300 gar
nicht mehr im Grundbuche erscheinet.
Enierstorf.
Mit dieser Benennung erscheint auch Kleinengersdorf im
Grundbuche um 1340.
Engelbrechtsdorf.
Wo der Ort gelegen war, oder welchen Namen er gegen-
wärtig führt, ist unbekannt. Im 13. Jahrhunderte finden sich
im Saalbuche des Stiftes mehrere Adelige , die von diesem Orte
den Namen führten. Ulrich und Perchtold, die als Zeugen we-
gen Tressdorf mit dem von Bisamberg zugegen waren , könn-
ten vermuthen machen , dass das Dorf Langenzerstorf damit ge-
meinet sey. (Cod. Trad. f. 46.)
Epping. Im Nachtrage.
Etzstorf.
Lag vermuthlich am Russbache und mag bloss ein ein-
schichtiger Hof gewesen seyn. (Cod. Trad. f. 18.) Nikolaus der
Burggraf zu Kreuzenstein und Margareth seine Hausfrau ver-
gabten 1395 ihr freies Eigen Etstorf, und machten sich von
jedem Joche jährlich zwei Pfennige zu zahlen verbindlich. 1520
wird gesagt , dass es ein Hof und Lehen sey , aber Niemand
wisse, wo es liege. Also wahrscheinlich ist es vor Ende
des 14. Jahrhunderts sammt dem Namen zu Grunde ge-
gangen.
Eybausbrun.
Wird im J. 1472 im Grundbuche zwischen Meinhartsdorf
und Hiezing gelesen, und kann als einschichtiges Haus auf der
Stelle des heutigen Schönbrun angenommen werden.
Fesenbrun.
Ein unbekannter Ort, wird 1335 Prot. III. N. 255 gele-
sen, wenn es nicht etwa Feuersbrun heissen soll, das im 13.
Jahrhundert als Vrueskprun geschrieben wird. (Cod. Trad.fol. 3.)
Forhegg.
Lag am Flusse Perschling, und dort hatte das Stift
schon in den erstem Tagen einigen Besitz, der 1426 an
Jörg den Scheckhen vom Walde , gegen Gülten um Atzenbrugg
ausgetauscht wurde. (Atzenbrug Nr. 41.)
103
Kusinen.
Ein unbekannter Ort , der bloss im Saalbiiche gelesen wird,
wo es heisst: Walther von Fusinen , der 1113 als Zeuge ge-
nannt wird. (Cod. Trad. f. 10.)
Gänsefeld.
Ein unbewusster Ort oder eine Gegend, die so genannt
wurde , wie auch noch ein Theil des V. 0. M. B. Gänsefeld
heisst. Das Saalbuch sagt : Eba eine Witwe und ihre Söhne
schenken dem Stifte zwei Aecker in prato anseris. (Cod. Trad.
f. 7.) Ein im J. 1340 an Melk gekommener Edelsitz Namens
Ganzlehen 0. W. W. könnte vielleicht darunter zu verstehen seyn.
Gandoi'f.
Das Saalbuch erzählt, dass Otto von Buchberg, als er
nach Jerusalem ziehen wollte, seine Frau Petrissa zur Sicher-
heit in das Frauenkloster gab , und desswegen beide dem Stifte
einen Unterthan zu Gandorf übergaben. (Cod. Trad. f. 7.)
Dieses Dorf liegt an der Schmida bei Ravelsbach und
wird jetzt Gaindorf genannt.
Garmansdorf.
Das heutige Garmans an der Zaya unweit Asparn. Dort
wohnte eine adelige Familie und Marquard und seine Gattin Eli-
sabeth gaben dem Stifte dritthalb Joch Aecker dieses Ortes.
(Cod. Trad. f. 45. und Bruno mit seinem Bruder Poppo.
f. 25.) In der Mitte des 13. Jahrhundertes lebte Ozo von Gar-
mansdorf. —
Gebendorf.
War ein kleines nun ganz verödetes Dorf einst auf der
Heide bei Tattendorf gelegen, das auch unter dem Namen Geb-
neisdorf erscheint. Schon im 13. Jahrhunderte hatte dieses
Dorf grossen Schaden, wahrscheinlich im Kriege mit den Un-
garn unter Friedrich dem Streitbaren erlitten , denn nach dem
alten Urbar waren von den dortigen vier Lehen zwei verödet ,
und erhalten desswegen fünf Freijahre zu ihrer Erhohlung.
(Cod. Trad. f. 25.)
Im Kriege des Ungarkönigs Matthias Corvins ging das Oert-
chen gänzlich zu Grunde , denn im J. 1512 ist kein Haussäs-
siger mehr im Grundbuche aufgezeichnet. Die Gründe übernah-
men die Tattendorfer.
104
Gebsdorf.
Ein gänzlich unbekannter Ort, wo die Stiftskirche im 12.
Jahrhunderte einen Acker besass. (Cod. Trad. f. 54.)
Vielleicht , dass der Name eine Abkürzung des von Ge-
beneisdorf ist, und so würde es dasselbe mit dem vorherge-
henden Gebendorf seyn. Walchun und dessen Ehewirthin Gi-
sela von Gebeneisdorf sind im Saalbuche zu lesen. (Cod. Tr. 48.)
Gelantesdorf.
Ein gegenwärtig unbekannter Ort des V. 0. M. B. , wo
das Stift zu Ende des 12. Jahrhunderts vier Lehen im Tausche
für Hohenburg erhielt. (Cod. Trad. f. 24.)
Geyersdorf.
Ganz verödet, war nach Harmannstorf unterthänig und lag
bei dem Wachbaume am Mörterstorferberge. Alles Uebrige un-
bekannt.
Gladindorf.
Wenn nicht etwa das heutige Glaubendorf an der Schmida
darunter zu verstehen ist, ein gänzlich unbekannter Ort, der
im dreizehnten Jahrhunderte existirte. (Urbar I.)
Wäre diess , so hatten schon die weltlichen Chorherrn
dort acht ünterthanen zu Anfang des 12. Jahrhunderts von
dem edlen Manne Otto erhalten. (Cod. Trad. f. 4.)
Gnage.
Dieser jetzt unbekannte Ort lag bei Matzen am oder ge-
gen den Marchfluss. Jene Besitzung, welche Frau Liukard von
Mäzen mit Willen ihres Sohnes Friedrich zu Gnage dem Stifte
überliess (Cod. Trad. f. 29.) , wurden schon im dreizehnten
Jahrhunderte an Chahoch von Tulbingen für Ünterthanen zu
Pirawart im Tausche hindangegeben.
Gottinesfeld.
Wo dieser Ort gelegen habe , darüber findet sich nichts ,
und nur soviel ist bekannt , dass zu Anfang des 12. Jahrhun-
derts Babo mit seinen Söhnen Erchenger und Babo lebten, und
von diesem Orte den Namen führten. (Cod. Trad. fol. 14.)
Gozlarn.
Ein nun unbekannter Ort, von dem sich 1140 ein gewis-
ser Erchinger schrieb. Möglich, dass dieser Ortsname eine Ab-
kürzung von Gottinesfeld sey. (Cod. Trad. f. 12.)
105
Gepoldingen.
Ganz unbekannt, und das Saalbuch -sagt nur, dass 1123
sich ein gewisser Dietmar mit dem besagten Namen einschrei-
ben Hess. (Cod. Trad. f. 2.)
Graustorf.
Von diesem unbekannten Orte nennt sich zu Anfang des
13. Säculums ein Timo. Vielleicht ist Grafendorf darunter zu
verstehen. (Cod. Trad. f. 35.)
Graben.
In der Gegend der Perschling 0. W. W. gelegen, kömmt
im Saalbuche fol. 23 und 42 vor. Dann fol. 14 werden Troun-
to und seine Wirthin Geppa gelesen.
Grawarn.
Ein Bauerngut, das nahe ober Stoizendorf in den damali-
gen Teichschluchten gelegen hatte. Schon im Urbar I von 1258
wird gesagt , dass es über zwanzig Jahre öde gelegen , und
Heinrich von Stoizendorf in Cultur genommen habe. Im 14.
Jahrhunderte war das Gut in zwei Lehen getheilt, späterhin
geschieht von selben keine Meldung mehr.
Grelles.
Eine einstige Ortschaft im Landgerichte Steinabrun V. U.
M. B. Uebrigens unbevvusst.
Griphstein.
Alheid von Griphstein findet sich im Saalbuche. Möglich,
dass damit Greifenstein gemeinet ist. (Cod. Trad. f. 49.)
Gunipernsfeld.
Ein jetzt unbekannter Ort, und bisher bloss aus dem Saal-
buche bekannt, in welchem am Ende des 12. Jahrhunderts Ru-
dolph von Gumpernsfeld aufgezeichnet ist. (Cod. Trad. f. 27.)
(Cod. Trad. N. 144.)
Grub.
Hat gegen die March gelegen , und Regenhart von Steyer
verkaufte eine dortige kleine Besitzung laut Saalbuches dem
Stifte. (Cod. Trad. f. 19.) Wurde später vertauscht oder verkauft.
Gehörte im letzten Jahrhunderte der Karthause Mauerbach.
Gygansdorf.
Vermuthlich das heutige Goggendorf zwischen Sitzendorf
an der Schmida, wo das Stift bis jetzt zwei Unterthanen besass.
106
Habesberg.
Wenn nicht das hinter Stockerau liegende Abtsherg damit
verstanden wird , so ist es ein ganz unbekannter Ort , der längst
verödet seyn mag. Im 12. Jahrhunderte erscheinen Hettilo und
Winther von Habesperg im Saalbuche fol. 13.
Hadvvarstorf auch Hadiiianstorf,
Einst ein bedeutendes Dorf, bestehend aus einem Hofe,
achtzehn Lehen und vier Hofstätten, und lag nahe bei Tatten-
dorf am Kaltengange. Im J. 1133 erhielt das Stift daselbst
eine Besitzung. (Cod. Trad. f. 2.)
Dieser ansehnliche Ort ging auch durch Corvins Völker
zu Grunde, und muss arg zerstöret worden seyn, da 1512 kein
einziger Bewohner mehr aufgeführet wird. Da 1529 die Tür-
ken diese Gegend wieder verheerten, so getraute sich wohl
Niemand mehr, das verlassene Dorf zu erheben, und die übrig
gebliebenen Bauern mögen sich den Tattendorfern beigesellet
haben, oder auch in das unterhalb liegende Walterstorf ge-
zogen seyn. Im Cod. Trad. fol. 1. werden Dietmar, Ortoph ,
Siboto, fol. 18 aber Pertold gelesen. Schon das alte Urbar
redet von diesem Orte.
Hanthal -Misweldi.
Der Name eines nun ganz verschollenen Ortes, oder blos-
sen Hofes, wahrscheinlich einst in der Gegend von Gundram-
storf gelegen.
Das Saalbuch sagt an einer Stelle des Anfanges des 12.
Jahrhunderts , dass die Schwestern des weltlichen Chorherrn
Mazelin dem Gotteshause ihre eigene Wirthschaft zu Hanthal-
Misweldi , und ihr Bruder seinen dortigen Weingarten nebst
zwei andern zu Gundramstorf dem Stifte nach ihrem Tode zu
verschaffen sich erklärten. (Cod. Trad. fol. 3.)
Haseneck.
Wahrscheinlich das einstige Schloss bei dem Dorfe Hasen-
dorf. Wickhart von Haseneck erscheint im 12. Jahrhunderte
im Saalbuche des Stiftes fol. 36.
Hauchisberg.
Ein unbewusster Ort , wo im 12. Jahrhunderte ein gewis-
ser Helmrich lebte , von dem im Saalbuche Erwähnung ge-
schieht. Es fragt sich , ob nicht damit der Hausberg in der Ge-
107
gend des Sonntagsberges zu verstehen sey, von dem nicht weit
entfernt die Ruinen des Schlosses Oberhauseck zu finden sind,
oder das Schloss Niederhauseck an der kleinen Erlaph bei Gre-
sten. (Cod. Trad. fol. 39.)
Hecilsperg.
Ein kleines aber ganz zu Grunde gegangenes Dörfchen
auf der Anhöhe von Kreuzenstein gegen Rohrbach gelegen. Es
blühte im 12. Jahrhunderte und Rudiger von Hecilsperge wird
im Saalbuche fol. 26 gelesen. Conrad und Rudiger f. 36. Ku-
nigund von Rohrbach ward Nonne im Frauenstifte zu Kloster-
neuburg und schenkte zwei Lehen zu Hecilsperg. Etwas später
schenkte Bernhard von Bisamberg für die Seelenruhe seines
Bruders Bruno , eines hiesigen Chorherrn , einen Unterthan die-
ses Ortes , was Theodora die Herzogin bezeugte. Einen andern
Theil des Ortes kaufte das Stift. Der Ort aber litt schon im
14. Jahrhunderte viele Beschädigung und ward 1552 ganz ver-
ödet , und die Felder erhielten die Rorbacher zu ihrer Bebau-
ung und Nutzniessung.
Hechindorf.
Unbekannt wo dieser Ort gelegen hat, und bloss daraus bekannt,
dass Günther von Hechingen im Saalbuche gelesen wird. (f. 7.}
Heltendorf.
Ein gegenwärtig ganz unbekannter Ort , der aber unfern
Meidling und Meinhartsdorf vielleicht in der Gegend des Hunds-
thurmes lag. Aus dem alten Grundbuche bekannt. (Urbar II.)
Helphansdorf.
Ebermann und seine Gattin Judith werden im Saalbuche
gelesen. Ist etwa darunter das Dorf Helfim im V. U. M. B.
darunter zu verstehen? (f. 20.)
Hirtendorf.
Wahrscheinlich das gegenwärtige Hüttendorf im V. U. M.
B. VieUeicht auch Hetzendorf, das in den alten Büchern Her-
zendorf geschrieben steht. Eberger Cod. Trad. fol. 4 schrieb sich
davon im 12. Jahrhunderte.
Horgwense.
Unter diesem unbekannten Namen wird im Saalbuche an
einer Stelle des 12. Jahrhunderts Rudolph von Horgwense ge-
lesen. (Cod. Trad. f. 47.)
108
Höfen.
Unter diesem Namen kennt man zwei Oertchen ausser der
Stadt Korneubiirg gegen den Tuttenhof abwärts gelegen. Ur-
kundlich erscheinen beide schon im 13. Jahrhunderte. (Cod.
Trad. f. 46. Alte Rapul. f. 263.) Herzog Wilhelms Kämmerer,
Seyfried von Ritzendorf, verkaufte 1402 dem Stifte den ihm
vom Herzoge geschenkten Hof mit aller Zugehörung.
Im Bruderzwiste K. Friedrichs und Albrechts wurden die
Häuser beider Dörfer verbrannt und verwüstet, und da sie der
Vertheidigung der Stadt Korneuburg hinderlich erachtet wur-
den , so durften sie nicht mehr aufgebauet werden. Darum wur-
den nun die stiftlichen Gründe zu dem Tuttenhofe gezogen, der
grössere Theil aber von den Korneuburgern aufgenommen, wie
die Urbarbücher genau darüber berichten.
Hohenburg.
Ein gegenwärtig ganz verfallenes Schloss am Kamp, etwa
bei dem jetzigen Dorfe Hohenberg. Zu Ende des 12. Jahrhun-
derts war das Stift in dessen Besitze , vertauschte aber dasselbe
an Ulrich den Aeltern von Perneck gegen vier Lehen zu Ge-
lantesdorf, von dessen Lage uns auch nichts mehr bekannt ist.
Urbar I.
Ibisekke.
Sicherlich Ipseck d. i. ein Schloss an einer Krümmung
oder dem Ausflusse der Ips in die Donau gelegen. Aus der
dürftigen Stelle des Saalbuches: Benedicta et Livpoldus mari-
ius de Ibisekke lässt sich nichts Deutliches über dessen Lage
und Familie sagen. (Cod. Trad. fol. 15.)
Joucindorf.
Wenn nicht vielleicht Jedsdorf am Kampflusse darunter zu
verstehen ist, so ist es ein in Oesterreich jetzt unbekannter
Ort. Im Saalbuche wird ein Oddo von Joucindorf gelesen. (Cod.
Trad. fol. 32.)
Ipphe.
Im 12. Jahrhunderte findet sich Englbrecht von Ipphe. Wo
dieses Schloss oder Ort gelegen, das ist schwer zu errathen,
denn weder für die Flüsschen Ipf im Thale von St. Florian,
noch über das Isperbächlein oberhalb Bösenbeug oder etwa für
den Ipsfluss dessen Gegend zu bestimmen, gibt das Saalbuch
109
keinen Fingerzeig, und so lässt sich nicht sagen, wo dieser
Englbrecht gehauset. (Cod. Trad. fol. 13.)
Irmuelde.
Isenreich und Ulrich Brüder von Irmfeld lebten im 12.
Jahrhunderte. Ist unter dieser Benennung nicht etwa Ulmerfeld
verstanden, so ist er ein gegenwärtig in Oesterreich verscholle-
ner Ort. (Cod. Trad. f. 12.)
Imeigen.
Vielleicht das heutige Meigen V. 0. M. B. oder Eigen bei
Meissau, noch dem Stifte gehörig. (Cod. Trad. fol. 38.)
Kabisken.
Ein Ort , der hinter Neustadt lag , und dessen Name ge-
genwärtig nicht mehr bekannt ist. Das Saalbuch sagt: Hein-
rich von Schwarzau vergabt durch die Hand des steiri-
schen Markgrafen Ottokar an Klosterneuburg dort vier
Alloden. Diese Lehen kamen wieder an ihn zurück , da
er dem Stifte das versetzte Stinkenbrun abtrat. (Cod. Trad.
f. 20.)
Katterburg.
Einst eine Mühle, dann Schlösschen an der Stelle des k. k.
Lustschlosses Schönbrun.
Schon frühe war die Kattermühl in den Besitz des Stiftes ge-
kommen, dieselbe aber bald in Bestand, bald zu Lehen gegeben,
(Urbar I. et III.) Einer dieser Lehensmänner baute unfern der Mühle
ein Schlösschen, und nun wurde die Mühle Katterburg geheissen.
Im Urbar von 1512 wird Katterburg bei der Rubrik Meidling
angeführt, aber später und zwar 1585 ward sie ein Eigenthum
des Landesfürsten ; denn damals bittet der Probst, dass sie ihm
im Landhause abgeschrieben werde, und man die bisher bezahlte
Steuer abrechne. Die Mühle hörte nun auf , und an deren
Stelle traten 1. f. Gebäude, bis das heutige Prachtschloss alle
übrigen Bauten beseitigte.
Kirchheim.
Schon der kleinen CoUegiatkirche ward von Frie-
drich von Kirchheim ein Geschenk mit fünf Unterthanen
dieses nun unbekannten Ortes gemacht. (Cod. Trad. f. 5 er-
scheinen Engelfried und Adelheid f. 34. Marchwart von Chi-
richeim.)
110
Wo die Lage dieses einstigen Dorfes gewesen , lässt sich
bei dem Mangel aller Andeutungen nicht sagen, nur vermuthen,
dass es um Harras gelegen habe.
Kogelbrun.
Ein ehemals bedeutendes Dorf auf dem dritten Hügel des
Kahlengebirges zwischen Sivering und Weidling, welche Anhö-
he gegenwärtig Hermannskogel genannt wird, und Waldung ist.
(Prot. Arch. III. Nr. 348. Urkunde XL.)
Ursprünglich eine landesfürstliche Besitzung, erhielt sie
dann die Seitenlinie der Babenberger , die sich auch Herzoge
von Mödling nannten, wo sie ihre eigentliche Residenz und Güter
in derselben Gegend hatten. Herzog Heinrich der Jüngere von
Mödling schenkte 1231 das Dorf Kogelbrun für sein Seelenheil
dem Stifte, doch mit der Bedingniss, dass er lebenslänglich das-
selbe noch gemessen sollte , aber nach seinem Tode soll das
Gut frei und ledig an das Gotteshaus kommen. Das Stift
gab dem Herzog entgegen 200 Talente, und Herzog Friedrich
der Streitbare gab seine Einwilligung dazu. Auch der Reichs-
verweser in den österreichischen Landen, der Bischof vom Bam-
berg, erkannte das Recht des Stiftes, und übergab demselben
Kogelbrun. Doch Hermann von Baden bemächtigte sich dieses
Dorfes, und verkaufte selbes an Lichtenstein. Weil aber Pabst
Innocenz IV. mit dem Banne drohte , so gab Lichtensfein das
Dorf an Albero den Truchsess , der es 1256 dem Stifte über-
gab, und Ottokar als Landesfürst bestätigte den Besitz. Her-
mann von Ulrichskirche hatte auch eine Besitzung in diesem
Orte, und verkaufte diese Wirthschaft um 10 Talente (1281)
dem Stifte.
Nach dem Rationarium Austritte waren in Chogelbrun 24
und ein halbes Lehen , und der Wirthschaftshof gehörte dem
Stifte.
In der Mitte des 15. Jahrhunderts ging dieser nicht unbe-
trächtliche Ort auf eine ganz unbekannte Weise zu Grunde,
und blos ein kleiner Meldzettel des Waldknechtes ist vom J.
1521 vorhanden, worin er berichtet, dass das auf der Stelle
des ehemaligen Kogelbrun gewachsene Holz schon im schlag-
baren Stande sei.
111
Kradmarsperg,
Aus den wenigen Worten, mit welchen in dem alten Grund-
buclie (Urbar I.} Kradmar angezeigt wird , lässt sich nicht mit
Bestimmtheit sagen, ob von einem Dorfe, Weiler, Hofe oder dem
eigenen Namen einer Person die Rede ist. Es heisst : Item de
Kradmar jährlich 5 Schillinge 5 Käse. Besser wird darüber
1340 sich ausgedrücket : Chradraarsperg est nunc una lanea.
Vermuthlich ein einschichtiger Hof auf dem Kradmesberge bei
Burgstall unfern Hasendorf. Besteht er gegenwärtig noch , so
muss er einen andern Namen erhalten haben.
Kreuzenstein.
Eine Ruine auf dem Berge ober Leobendorf, die weit sicht-
bar ist. Unterhalb desselben lag ein kleines Dorf desselben
Namens, das sicher im 13. Jahrhunderte schon bestand, und im
15. zu Grunde ging. (Urb. I. Cod. Trad. f. 5. und 13.)
Krottendorf V. 0. W. W.
Ein jetzt ganz unbekanntes Dörfchen, das in der Nähe von
Zwentendorf gelegen hatte, und damals zum Amte Bierbaum im
TuUnerfelde gehörte. (Urbar I. und Cod. Trad. f. 51.)
Einst dürfte es dem Lichtenstein gehört haben , der dem
Stifte ein dortiges Lehen unter der Bedingung schenkte, dass
Probst Gottschalk, 1186— 1192 einen Schüler Namens Ulrich
zum Stiftmitgliede aufnehme.
Es scheint dieser Ort nach 1300 durch Ueb er schwemmung
zu Grunde gegangen zu sein, denn 1340 gehörten die Aecker
nach Zwentendorf.
Krottendorf.
Nahe an Streberstorf stand dieses Dorf am Fusse des Bi-
samberges.
Probst Berthold erkaufte im J. 1307 von Leopold von
Sachsengang den Hof zu Krottendorf, zu dem drei Lehen ge-
hörten (Alt. Rap. f. 276.)^ veräusserte aber selben bald wieder
an Wigand Eisenpeutel , und dieser an Ludwig von Döbling
den Forstmeister. Er kam wieder an das Stift zurück, und nun
gab es selben öfter zu Lehen, aber er wurde dem Stifte Jiuf
unbekannte Weise entzogen. Im 16. Jahrhunderte ging der Ort
durch Ueberschwemmungen oder Kriegsläufe zu Grunde. Die
112
Gründe kamen an Streberstorf, und es heisst im Urbar: Strebers-
torf, vorhin Krottendorf.
Kuratsdorf.
Dieser gegenwärtig gänzlich unbekannte Ort lag vermuthlich
am Fusse des Manhartsberges oder in dessen Nähe.
Bekannt ist er aus einer Stiftung , die Frau Bertha von
Wolkerstorf mit zwei Gütern zu Curatsdorf mit Wissen und Ein-
willigung ihrer Kinder machte. Seit diesem Jahre 1228 ist
nichts weiter bekannt. Prot. Archiv. III. N. 383.
Lachsendorf.
So hiess Laxenburg, ehevor dort die Herzoge von Oester-
reich ein Lustschloss erbauten.
Lerbing.
Ein unbekannter Ort, wo Jakob, der Sohn Colmanns von
Laa, und seine Gattin Pericht zwei Joch Weingarten zum Ni-
colai - Altare der Pfarre St. Martin stifteten. Vielleicht das
unterhalb TuUn liegende Langenlebarn. (Protoc. Archivi IL
N. 362.)
Leuzenlohe.
Dieses verödete Dorf war nicht weit von Herzogbierbaum
V. U. M. B. gelegen.
Das letztemal erscheint es im Grundbuche vom J. 1340.
Liestnich.
Im 13. Jahrhunderte werden im Saalbuche drei Brüder von
Liestnich Alberich, Heinrich und Otto, die Külber genannt, ge-
lesen. (Cod. Trad. f. 3.)
Wo dieser Ort gelegen war oder noch liegt, und wie er heis-
set, darüber lässt sich nicht einmal eine Vermuthung aufstellen.
Liubenthal.
Möglich, dass darunter das heutige Dorf Loiderthal zu ver-
stehen ist. Aus den vorfindigen Documenten ersieht man nur,
dass Reinprecht von Trestorf, als er in das Stift aufgenommen
wurde, mit Einwilligung seiner Söhne demselben zehn Joch Aecker
zu Liubenthal schenkte. (Cod. Trad. f. 1.)
Massendorf auch Mechsendorf.
Dieser Ort lag unterhalb Poysdorf am Poysdorfer Bache,
und ging um den Anfang des 15. Jahrhunderts durch unbekannte
Kriegsläufe zu Grunde. Gegenwärtig wird der ehemalige Burg-
113
friede dieses Dorfes das Mcichsendorferfcld genannt, und in sel-
bem steht eine Mühle am Poysbache.
Ulrich von Asparn, sagt das Saalbuch, opfert für das Seelen-
heil seiner Gattin seine Allode zu Walterskirchen und eines zu
Massendorf. (Cod. Trad. f. 21. Urkunde N. CXX. u. CXXIII.)
Megneinschlaj?.
Ein nun unbekannter Weiler hinter Mariataferl, und gehörte
einst zum Amte Eutenthal. Das Urbar sagt, dass dem Stifte
dort ein Wald gehöre, auch Grundstücke an Aeckern und Wiesen,
über die Erkundigung einzuziehen ist. (Urbar III.) Eine Wiese
hatte um 1350 Hansl der Bäcker von Martinsberg inne.
Meinhartsdorf.
Ehemals ein Dorf an der Wien nahe bei Meidling, und schon
1178 nach Klosterneuburg gehörig. (Cod. Trad. f. 37. 45.)
Gleich nach dem Aussterben der Babenberger hatte der Ort
viel gelitten, entweder durch den Wienfluss oder Kriegsereignisse;
er erholte sich bald wieder, und Probst Berthold verlieh auf
Fürsprache Friedrich des Schönen 1310 dessen Diener Ludwig
einen Hof daselbst.
DieserJ^ann verkaufte den Hof bald an Heiligenkreuz, und
schon 1380 geschieht des Dorfes keine eigne Erwähnung mehr,
und im Grundbuche von 1512 wird des den Heiligenkreuzern
gehörigen Hofs bei Meidling erwähnt. (Urbar II. et III.)
Migarmanis.
Ein unbekannter Ort, und da keine deutenden Nebenumstände
auf Vermuthungen führen, ist seine Lage kaum zu errathen.
Zu Anfang des 13. Jahrhunderts gaben Marquard und seine
Gattin Elisabeth Zemigarmanis, zu Garmans vielleicht, dem Stifte
in diesem Dorfe etwas Ackerland. (Cod. Trad. f. 38.)
Im V. 0. M. B. finden sich zwei Dörfer, Namens Ger-
mans, eines bei Zwettel, das andere bei Greulenstein.
Minnenbach.
So hiess früher das Ort Imbach V. 0. M. B. Cod. Trad.
f. 24 und 27 liest man mehrere Personen dieses Ortes.
Mirs. .
Adalbert von Mirs lebte im 12. Jahrhunderte. Wo dieser
Ort, Scbloss oder Hof gelegen habe, ist unbekannt. (Cod. Trad.
fol. 2.)
Archiv. Jahrg. 1849. I. Heft. 8
114
Mitterkirchen.
Ist der Name der Pfarrkirche zu wSivering noch im 15.
Jahrhunderte, und der dabei stehenden Häuser, nun ausser
Gebrauch. (Urbar III.)
Modilialmistorf.
Heisst gegenwärtig Molmannstorf auch Weltendorf in der
Pfarre Würnitz. Schon im Saalbuche kömmt Wihart von Mo-
dihalmistorf fol. 2. vor. Im Grundbuche vom Jahre 1520 über
Rickerstorf heisst es: Molmannstorf genannt Oberrussbach. Ein
Lehen unweit Karnabrun. In demselben Buche später : Wel-
tendorf oder Mollmannstorf. Es scheint , dass jede dieser Be-
sitzungen einschichtig lag, und auch ihren eigenen Namen führte.
Mosrah.
Conrad von Mosrah lebte im 12. Jahrhunderte. Motrams gibt es
im Lande zwei, das eine imV. U. W. W., dann das andere imV. 0. M. B.
Ist keines von beiden gemeint, so ist es auch ein verschollener
Ort oder Schloss. (Cod. Trad. f. 29 erscheint Konrad von Mosrah.)
Muclcerau.
Dieses einst ansehnliche Dorf lag auf einer Donauinsel zwi-
schen Kritzendorf und dem heutigen Korneuburg , und eine Fa-
milie führte den Namen Herrn von Muckerau. Aus diesem Ge-
schlechte w^ar Otto der erste Säcularprobst zu Klosterneuburg,
vordem Pfarrer zu Falkenstein, dem auch die Insel als Eigen-
thum gehörte , und sie auch dem neuen Stifte schenkte. Das
geschah in dem ersten Jahrzehend des 12. Säculums. Bald
darauf schenkte ein Ministerial des Grafen von Hall und Was-
serburg, Namens Marquard, dem Stifte seine Unterthanen zu
Muckerau, deren zwanzig an der Zahl Avaren. (Cod. Trad. f. 1.
39. 53.) Auch Herr Otto von Schieinbach und Haward von
Muckerau beschenkten ungefähr 1170 das Gotteshaus mit ihren
dortigen Unterthanen. Marquard der Paghart stiftet zwei Jahr-
tage mit Weingärten in der St. Martinspfarre.
Diese Ortschaft scheint die ausserordentliche und schreck-
liche Wasserfluth des Jahres 1210, von der auch in Chroniken
die Rede ist, mit Grund und Boden hinweggerissen zu haben,
eben so wurde das auf einer, unterhalb der Muckerau liegen-
den Insel, forum Klosterneuburgs sehr beschädiget oder wohl
auch hinweggetragen, so dass die Bewohner desselben sich an
115
das linke Donauufer anbauen mussten , und darauf eine abge-
sonderte Gemeinde bildeten, aus der die heutige Stadt Kor-
neuburg erwuchs. Die Wichtigkeit dieses so verunglückten
Ortes ergibt sich aus dem Rationario Austriae , welches sagt;
In Mukkeraw sunt redditus ad 18 talenta et 80 casei
magni de insula ibidem quemlihet caseum pro octo dena-
riis compiitatum. Item Judicium ibidem solvit 20 talenta.
Nach dieser grossen Ueberschwemmung , die sie ihres
Grundes und Bodens beraubte , scheinen sich die Muckerauer
an beiden Ufern der Donau angebaut zu haben , und zwar ober-
halb Kritzendorf am rechten und ober der Stadt Korneuburg
am linken Ufer des fürchterlichen Stromes. Oberhalb Kor-
neuburg hiess das Feld von nun an das Muckerauerfeld , und
auch die Kapelle St. Johann des Täufers ward auf selbem er-
baut, und am rechten Ufer heisst es zunächst Muckerauerberg,
auf welchem bis jetzt Wein gebaut wird.
Im vierzehnten Jahrhunderte vernichtete die Donau in ei-
nem uns unbekannten Jahre Muckerau an beiden Donauseiten ,
und seit dieser Zeit wird des Ortes nicht mehr erwähnet.
Muhlheini.
Ein unbekannter Ort, nur Adalram von Mülheim wird im
12. Jahrhunderte so gelesen. (Cod. Trad. f. 11.)
Munich.
Bloss aus dem Saalbuche bekannt, fol. 13 und 20.
Muse.
Gleichfalls nur aus dem Saalbuche bekannt , und ein gewis-
ser Ulrich nannte sich im 12. Jahrhunderte von Muse. fol. 4. u. 5.
Naschendorf.
Dieses seit dem 13. Jahrhunderte bekannte Dorf lag in der
Pfarre Napperstorf, und hatte für sich einen eigenen Amtmann.
Der Entfernung wegen wurde es nach damaliger Zeitsitte zu
Lehen gegeben an den jungen Elbel von Praunstorf, und dieser
Elbel vermachte 1397 das Lehen an Hans den Dachpecken und
dessen Erben, und Georg und Otto Brüder die Palterndorfer
und deren Erben. Der daraus entstandenen Verdrüsslichkei-
ten wegen verkaufte Probst Albert dasselbe gänzlich. Die fer-
nem Schicksale dieses Ortes , und wie es zu Grunde gegan-
gen, sind bis jetzt unbekannt. (Urbar I. und IL)
116
Nessingen.
Erscheint schon im 13. Jahrh., gehörte zum Amte Pyrawart,
und lag entweder am Gaunersbache oder Weidenbache. War nur
ein kleines Dorf, und ist nichts weiter davon bekannt. (Urb. I.)
Neuburg.
Auch Niwenburch , Niunberg damals benannt , ist heut zu
Tage die 1. f. Stadt Klosterneuburg. Von oder durch Kaiser
Karl den Grossen als Colonie in dem verwüsteten Oesterreich
angelegt , entstand aus selber bald eine Stadt. Sie erhielt auch
schon damals eine Pfarrkirche zum heiligen Martin , die auf
dem Felsrücken gegen die Donau erbauet wurde. Da sich gar
häufig Ansiedler fanden , und der Strom die fast einzige Han-
delsstrasse der damaligen Zeit war, bauten sich viele Handel-
treibende auf der nächstgelegenen Insel an, wo sie Markt und
auch Gericht hielten.
Bald nach der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde durch
eine ungemeine Donaufluth die Bewohnung der Insel fast un-
möglich , und ein grosser oder der ganze Theil dieser Neu-
burger suchte eine sichere Wohnstätte am linken Ufer des
Flusses, und müssen sich in der Gegend des heutigen Tutten-
hofes zahlreich angebaut haben , denn sie machten damals eine
eigene Gemeinde mit einem Pfarrer aus , und das Saalbuch
nennt sie eine Stadt.
Aber auch diess war noch nicht ihre bleibende Stelle,,
denn die in Chroniken ausserordentlich genannten Wasser-
güsse im J. 1210 drangen so fürchterlich auf die Stadt ein,
dass die Bewohner fliehen, und sich eine höher gelegene Stätte
suchen mussten, die sie auch dort fanden, wo die Stadt jetzt
steht, und Korneuburg heisst. Um nach dieser Katastrophe
die beiden Neuburg auch namentlich zu unterscheiden , so nannte
sich der Theil am linken Donauufer schon Markt - Neuburg
oder Neuburg -Markthalben, weil diese Menschen die Markt-
stätte verlassen hatten, der Theil am rechten Ufer, des dor-
tigen Stiftes wegen: Neuburg- Klosterhalben, und eine Zeit
lang des öftern Aufenthaltes der habsburgischen Herzoge we-
gen auf ihrem Stadtsiegel : Herzogenneuburg.
Gegenwärtig sind nur mehr im Gebrauche die Namen Klo-
sterneuburg und Korneuburg.
117
Nodernpach.
Engelbrecht von Nodernpach lebte im J. 1187, aber der
Ort oder das Schloss, von dem er sich nannte, sind unbe-
kannt. (Cod. Trad. fol. 26.)
Norphretesdorf.
Ein gewisser Heinrich findet sich mit diesem Titel im
Saalbuche, wo aber Norphretesdorf gelegen habe, darüber
findet sich nichts. Vielleicht dass Napperstorf im V. U. M. B.
darunter zu verstehen ist. (Cod. Trad. fol. 35.)
Nunihartsdorf.
Vielleicht Nuinhartsdorf, und so dürfte es etwa für Nonn-
oder Neundorf gehalten werden. (Cod. Trad. fol. 51.)
Obrechtsdorf.
Heisst gegenwärtig Oberstorf und liegt an dem Russbache
unterhalb dem Markte Wolkerstorf. (Urbar III.)
Oed auch Oedindorf.
War in der Pfarre Heiligeneich bei Atzenbrugg V. 0. W. W.
gelegen. (Prot. Arch. III. 209.)
Das Dorf scheint am Ende des 14. Jahrhunderts durch
Kriegsunfälle zu Grunde gegangen zu sein.
Oedenbrun.
Nach Angabe des alten Urbars im Amte Meissau gegen
Mühlbach und Strass einst gelegen. (Urbar. I.)
Ulrich u. Bertha v. Wolkerstorf stifteten mit dortigen Gütern,
deren Lehensherr der Herzog von Oesterreich allein ist, 1288 einen
Jahrtag. Nach einer Anmerkung im Jüngern Urbar mag Oeden-
brun gegen Dietrichstock gelegen, und mit selben durch glei-
chen Unglücksfall zu Grunde gegangen sein.
Oetting.
Auf der Höhe des Berges oberhalb Kritzendorf und am
Wege nach Hadersfeld, befanden sich zwei Wirthschaftshöfe un-
ter dem angeführten Namen. (Prot. Arch. III. N. 363. Chartul.
Arch. ni. et VIII.)
Heut zu Tage sind beide Höfe zu einer Wirthschaft zu-
sammengezogen, und heisst das Ganze der Weissenhof.
Schon im Cod. Trad. f. 54 steht Othtick, wo die Familie
aus dem Vater Gundold , den Söhnen Friedrich und Heinrich
und dessen Gattin Chunigunt bestehend , sich vorfindet.
118
Oetzestorf.
Dieses Dörfchen lag unter dem ehemaligen Schlosse Kreu-
zenstein gegen Leobendorf, und ist aus einer Urkunde des J. 1395
bekannt, in welcher Niklas Frass der Burggraf zu Greuzenstein
einige Dienste an das Stift abtrat. (Prot. Arch. III. Nr. 254.)
Vermuthlich ist diess Oertchen mit Hecilsperg in demsel-
ben Unglücksfalle untergegangen, denn im Urbar von 1512 ist
nur mehr die Rede von den zu Oetzestorf gehörigen Gründen.
Oppoldesdorf.
Gänzlich unbekannt war dieser Ort an der Zaya gelegen,
bloss aus dem Saalbuche bekannt (Cod. Trad. f. 19.), als Frau
Juta für ihre Schwester Richgad einen Jahrtag mit einem dor-
tigen Bauernhause stiftete. Dort befand sich auch eine Mühle.
(Urbar. III.)
Pastperch.
Nach dem Saalbuche lebte im 12, Jahrhunderte Friedrich
von Pastberg , welches Ort oder Schloss nicht bekannt ist,
(Cod. Trad. f. 27.)
Paugsbrun.
War bei Herzogbierbaum gelegen, und ist entweder ver-
ödet , oder führt gegenwärtig einen andern Namen. (Cod. Trad.
f. 18 u. 28.)
Zur Zeit Herzog Leopolds VI. lebte Otto von Puhsbrun,
Im J. 1347 wurden die Gründe zur Beurbarung gegeben, das
eine vorhergegangene Verheerung voraussetzet, und Probst Rud-
wein gab 1347 diese Besitzung an die Hauser , wofür er Gül-^
ten zu Stetten im Auswechsel erhielt.
Pergerndorf.
Vermuthlich gegen die Leytha oder Fischa gelegen, wo
das Stift von Frau Wirat der Wittwe Alberos von Pottendorf
bei dem Eintritte ihrer Töchter Gertrud und Mathild zwei
Lehen zum Geschenke erhielt. Herr Herbord von Pottendorf
aber machte mit dem Stifte einen Tausch , welches dafür zwei
Lehen zu Zwentendorf erhielt, die ihm besser gelegen waren.
(Cod. Trad. f.)
Pochsrukke.
Im 12. Säculo lebten Gerold und Heberhard von Pochssrukk.
W^o dieser Ort gelegen, ist unbewusst. (Cod. Trad. f. 7. u. 33.)
119
Pongaran.
Gleichfalls ein unbekannter Ort oder Schloss, wo ein si-
cherer Arnold im 12. Jahrhunderte lebte. (Cod. Trad. f. 12.)
Polan.
So wurde das heutige ReinprechtspöUa durch mehrere Jahrhun-
derte geheissen, und von dem Volkein der dasigen Gegend schlecht-
hin auch jetzt nur PöUa genannt. (Cod. Trad. f. 23. 37. 46. 53.)
Porcizdorf.
Ortolph von Porcizdorf lebte im 12. Jahrhunderte , im
Lande unter der Enns ist kein Ort dieses Namens aufzufin-
den, doch gibt es ein solches ob der Enns. (Cod. Trad. f. 38.)
Porz.
Heinrich von Porz führte diesen Namen im 13. Säculo,
vielleicht dass er zu den Gliedern der vorgenannten Familie
gehörte. (Cod. Trad. f. 53.)
Puchsbrun.
Ist das heutige Poysbruii. (Cod. Trad. f. 18 und 28 um
das Jahr 1170.)
Pusendorf auch Pousendorf.
Ulrich von Gadin ein Ministerial des Herzogs Leopold VI.
vergabte Güter daselbst an das Stift, weil zwei seiner Töchter
auf anhaltendes Bitten in das Frauenkloster aufgenommen wor-
den. (Cod. Trad. f. 26. und Urkunde N. XLVII.)
Dieser Ulrich besass auch Trautmannstorf. Der Ort Pusen-
dorf ist gänzlich unbekannt, und desselben wird um die Mitte
des 13. Jahrhunderts erwähnt. (Vielleicht Bisdorf im V.U. M. B.)
Quodleuben.
Nach diesem Namen schrieb sich Engedik im 12. Jahrhun-
derte. Vielleicht ist damit einer der mehreren Orte Leuben ge-
nannt. (Cod. Trad. f. 19.)
Radelhoven.
Das lag am Mannhartsberge, und Erchenbert der Kastellan
machte mit einigen Unterthanen 1114 ein Geschenk an das
Gotteshaus. (Cod. Trad. f. 11.) Zuletzt geschieht dieses Ortes
1258 als verödet Erwähnung.
Renoldberg.
Ein Dorf hinter Scheibbs, das gegenwärtig den Namen
Reiusberg führet. (Im Saalbuche 1; 6. 8. 20.)
120
Reineldsdorf.
Ein heut zu Tage unbekannter Ort, wo Konrad v. Knauz
im J. 1320 lebte , und einige Feldstücke an Klosterneuburg
schenkte. (Chart. Archivi III. f. 56.)
Richershofen.
Wahrscheinlich in der Gegend um Neulengbach gegen oder
im Walde gelegen, davon die Grafen von Schala zur Zeit des
Herzogs Heinrichs Jasomirgott dem Stifte ein Wirthschaftshaus
schenkten. Später geschieht dessen keine fernere Meldung.
(Cod. Trad. f. 23.)
Richlingsdorf.
Ein Dörfchen unweit Wisent auf dem Manhartsberge. Ge-
genwärtig heisst es Reichersdorf, vom Volke Reigersdorf ge-
nannt. (Urbar I.)
Richpotenbach.
Ein unbewusster Ort , wenn nicht etwa das heutige Rei-
chenbach oder Reichbolds zu verstehen ist. Der dortige Wirth-
schaftshof des Stiftes wurde schon 1171 verkauft. (Cod.
Trad. f. 24.)
Sollte aus dieser Zeitperiode des Verkaufes nicht etwa zu
schliessen sein , dass es mit Richlingsdorf ein und derselbe
Ort war?
Ringlinsee.
Ein für uns spurlos verschwundenes Dorf, das in der Ge-
gend der heutigen grossen Taborbrücke am linken Donauufer,
oder wohl gar auf einer Insel gestanden hatte.
Wenigstens im Anfange des 13. Jahrhunderts hatten sich
hier Menschen angesiedelt, und bei zwanzig Häuser erbauet.
(Cod. Trad. f. 37 et 51.)
Schon vor 1258 mussten sie durch die Donau grossen Scha-
den erlitten haben, weil ihnen damals für das laufende Jahr die
Hälfte ihrer Schuldigkeit nachgelassen wurde. Die Wiesen um
dieses Ort gehörten dem Stifte, da sie aber wenig Fechsung ga-
ben , so überliess Probst Hadmar 1295 dieselben den Bewohnern
zu Aeckern. Ein halbes Säculum später wurden sie durch eine
fürchterliche Ueberschwemmung an Aeckern, Wiesen, Gärten,
auch ihren Häusern ausserordentlich beschädigt , und vom Stifte
ihre Schuldigkeit bis auf eine kleine Recognitionszahlun«;; für
121
immer herabgesetzt. Die grössern Häuser waren verschwunden,
und aus eilf Kleinhäuslern bestand der Ort. Im 15. Jahrhun-
derte gingen auch diese auf unbekannte Art entweder durch
Krieg oder Wasser zu Grunde, denn im J. 1512 fand sich zu
Ring-linsee keine Wohnstätte mehr vor.
Rittendorf.
Dieser Ort lag am Schwöchatflusse bei Himberg , und das
Stift kaufte denselben im Jahre 1120 von dem Mölkerabte En-
gelschalk. (Cod. Trad. f. 35.) Damals war Otto der Sohn des
h. Leopold Probst der weltlichen Chorherren , und sein Vikar
Opold gab mit Einwilligung seiner Brüder seinem Bruder Er-
chenbert und dessen Gattin Hachihin das Gut oder Wirthschaft
Rittendorf zum lebenslänglichen Genüsse. Nach ihrem Tode kam
Rittendorf wieder an das Stift. Etwas später kaufte Probst Wern-
her von Rudwein einem Dienstraanne des Herzogs Heinrich des
Aeltern von Mödling noch eine andere Wirthschaft im Orte um 49
Talente. Aber schon in der Mitte des folgenden Jahrhunderts ward
Rittendorfdurch Krieg verheeret, und es heisst 1258: der Hof liegt
noch unbebaut, und die Mühle zahlt noch drei Jahre lang nur
drei Talente. Die Mühle kaufte darauf der Wienerbürger
Paltram. Im Urbar von 1512 ist eine Mühle und ein Hof ohne Be-
sitzer verzeichnet , woraus erhellet , dass der Ort unter dem
unglücklichen Bruderzwiste des K. Friedrichs mit Albrecht ver-
wüstet worden war.
Rittenburg,
Eine Kirche bei Hörn vermuthlich einst von einem Orte
umgeben, oder nächst einer Burg, da im Saalbuche mehrere
Familienglieder, die sich von Rittenburg nannten, im 13. Jahr-
hunderte erscheinen. (Cod. Trad. f. 50. et 52.)
Ruttarn.
Einst an der Zaya gelegen, und ausser diesem Namen gar
nichts bekannt. (Cod. Trad. f. 13.)
Rohravviesing.
Das Dorf liegt hinter der Stadt Eggenburg und im J. 1113
liess sich ein gewisser Hilsunch in das Saalbuch verzeichnen,
wo er zu lesen ist, und zwar: Hilsunch de Prato harudinis.
Dieser Ursache wegen wurde hier davon Erwähnung gemacht,
und heisst jetzt gewöhnlich Röhrawiesen. (Cod. Trad. f. 6. 8. et 28.)
122
Russbach - Ober.
Ein nahe dabei liegendes Lehen zum Unterschiede von
Grossrussbach Oberrussbach genannt, welches das Stift im J. 1338
von Frau Adelheid von Polheim erhalten. (Cod. Trad. f. 44. 49.
Chart. III. p. 89.)
Sbrincenbach.
Wilhelm lebte im 12. Jahrhunderte, der sich von diesem
unbekannten Orte nannte. (Cod. Trad. f. 87.)
Schalimheim.
Ist nur durch das Saalbuch , in dem sich ein gewisser
Heinrich von diesem Orte nannte , bekannt. (Cod. Trad. f. 19.)
Schirnesdorf.
Lag in der Pfarre Falkenstein , und gehörte einem Lich-
tensteinischen Zweige. Dietrich von Lichtenstein schenkte bei
der Profess seiner Tochter im Frauenkloster dem Stifte zwei
Lehen zu Sirninsdorf, und letzteres erwarb dort durch Kauf
und Tausch noch mehrern Besitz, so dass Schirnesdorf einen
eigenen Amtmann erhielt. (Cod. Trad. f. 87. 23. 28. 42.) Probst
Jakob vertauschte 1497 diesen Ort mit Veit von Fünfkirchen
um Altenmarkt. Durch welch trauriges Ereigniss dieses Dorf spä-
ter gänzlich zu Grunde ging, ist weder nach Art noch Zeit zu
bestimmen.
Schönfeld.
Dieser Ort lag zwischen Senning und Haselbach, findet
sich 1454 urkundlich, ist aber gegenwärtig gänzlich verschollen.
(Urbar IV.)
Schweighef.
Auf einer Donauinsel unterhalb Spillern , wahrscheinlich auf
der gegenwärtigen Insel, Hofau genannt, hatte das Stift im 14.
Säculo eine Viehwirthschaft angelegt, und selbe Schwaighof ge-
nannt, was der dortigen Käsebereitung entsprechen sollte. (Urb. III.)
Dieser Schweighof mag vom Stifte verkauft oder in Be-
stand gegeben worden sein, denn im Grundbuch vom J. 1340
steht, dass Wolfgang Pfederer von dem Schweighof auf der
Insel zu Michaeli 12 Denar Dienst zu leisten habe. Der nach-
folgende Inhaber war Bernhard Payer, aber da steht die Be-
merkung : steht leer. Vermuthlich musste der Ueberschwem-
mungen wegen das ganze Geschäft aufgegeben werden.
123
Schweinsteig.
Heut zu Tage Weinsteig , ein Dorf hinter Korneuburg ge-
gen Karnabrun. (Cod. Trad. f. 12. 15.)
Selwiz.
Im Saalbuche wird ein Gebhard von Selwiz gelesen. In
Oesterreich findet sich kein Ort dieses Namens. Vielleicht war
der Mann von Seelowiz in Mähren gebürtig, oder dort an-
sässig. (Cod. Trad. f. 35.)
Sincindorf.
Ein verödeter Burgstall hinter Weinsteig V. U. M. B.
Arbo von Sincindorf lebte nach Zeugniss des Saalbuches im
12. Jahrhunderte. (Cod. Trad. f. 26.)
Sippach.
Altmann von Sippach wird im 12. Jahrhunderte gelesen,
und war wahrscheinlich von Sipbach oder Sippachzell bei Krems-
münster. (Cod. Trad. f. 32.)
Slifperch.
Der Schlifberg ist ein Hügel rechts an der Poststrasse
von Korneuburg nach Stockerau , und auch gegenwärtig mit
einem Hause besetzt, in dessen Nähe ein Steinbruch bearbeitet
wird. Schon im 12. Jahrhunderte mag der Schlifberg mit ei-
nem Wohnhause bestellt gewesen sein, weil das Saalbuch Ul-
rich von Schlifberg aufgezeichnet hat. (Cod. Trad. f. 21.)
Spar waris eck.
Ein verödetes, jetzt unbekanntes Schloss, das vermuth-
lich bei Sparbach gestanden hatte. Ein einziges Mal wird des-
selben in den stiftlichen Urkunden erwähnt, nemlich als Adal-
bero von Burkerstorf und seine Gattin Hatmot ihre Wirthschaft
zu Spariwarisecke an das Gotteshaus vergabten, oder geben
wollten. Letzteres mag der Fall gewesen sein, da alle spätem
Urbare nichts davon erwähnen. (Cod. Trad. f. 13.)
Sprechstetten.
Ein ganz unbekannter Name , bloss aus dem Saalbuche
bekannt , wo im 12. Säculo ein Dietrich von Sprechstetten ver-
zeichnet ist. (Cod. Trad. f. 32.)
Stadalperg.
Auch nur im Saalbuche durch Wernhard von Stadalberg
bekannt. (Cod. Trad. f. 32.)
124
Ständorf.
Ein Engelschalk von Ständorf steht im Saalbuche. (Cod.
Trad. f. 39.)
Stallern auch Stallarn.
Einst ein grosses , nun ganz verödetes Dorf, das im March-
felde unter Eupoltau gegen den Russbach gelegen hatte. Dieser
Ort gehörte zu den ältesten Stiftsbesitzungen , denn Heinrich
Jasomirgott, Conrad von Hofstetten und dessen Schwester Cu-
nigund gaben dem Gotteshause daselbst einige Lehen. Neue An-
siedler vermehrten die Gemeinde, und schon das alte Urbar
zählt dort 28 Lehen. (Cod. Trad. f. 13. et 48.)
Dieses ansehnliche Dorf ging zu Ende des 15. Jahrhun-
dertes durch Kriegsläufe so gänzlich zu Grunde, dass sich 1512
kein einziger Ansässiger mehr dort befand, und die Aecker und
Wiesen dieser Ortschaft an die Bauern der nächstgelegenen
Dörfer als Ueberländgründe hindangegeben waren.
Stalleck,
Mehrere Individuen eines Geschlechtes oder Besitzes er-
scheinen im Saalbuche unter der Benennung von Stalleck. (Cod.
Trad. f. 50.)
Vielleicht dass zu Stallern ein grösserer Hof diesen Na-
men führte , vielleicht dass darunter ein gegenwärtiger Zeit
ganz unbekanntes Schloss zu verstehen ist.
Stinkundendorf.
Nach dem Saalbuche nannte sich ein Rapoto von diesem
nun unbekannten Orte. (Cod. Trad. f. 13.)
Stiven.
Ulrich von Stiven wird im Saalbuche gelesen. (Cod.
Trad. f. 7.)
Stolze.
Darunter kann Statz gemeint sein, aber wahrscheinlicher
das Schlösschen zu Stoizendorf , wo Reginger lebte , dessen
das Saalbuch mehrmals erwähnet. (Cod. Trad. f. 4. 5. 12. 44.)
Straudorf.
Verrauthlich das heutige Streitdorf.
Suarcinburch.
Schvvarzenburg, früher Netzta genannt, wird 1136 eine Stadt
geheissen, und lag dort, wo sich jetzt das Dorf Nöstra oder Ne-
125
stach findet. Noch steht auf dem Hügel eine alte dem h. Martin
geweihte Kirche, und auf einer andern unweit entfernten An-
höhe einige Ruinen, die noch nach der Sage an die Teste
Schwarzenburg erinnern sollen, und von welcher der Name
auch auf die Stadt ausgedehnt worden wäre. (Cod.Trad. f. 33.)
Ursprünglich war das alte Netzta ein babenbergisches Ei-
genthum , und als Allode der Seitenlinie zugetheilt worden.
Haderich oder auch Heinrich, wahrscheinlich ein Sohn des
Markgrafen Ernst des Strengen, der seiner Besitzungen in die-
ser Gegend wegen eine Veste anlegte, mag ihr den Namen
Schwarzenburg gegeben haben. Seine beiden Söhne Heinrich
und Rapoto , die das Stift Kleinmariazell gründeten , gaben zum
Unterhalt der dort eingeführten Benediktiner die ihnen eigen-
thümlich gehörige Stadt Schwarzenburg, vormals Netzta ge-
nannt.
Von welcher Bedeutung diese Stadt gewesen , durch wel-
che Unfälle sie wieder zum Dorfe herabgesunken, wann der
Name Schwarzenburg aufgehört, das gleichnamige Schloss zer-
störet, die St. Martinskirche verödet, und das sich dort be-
findende Dörfchen Nöstra oder Nesta wieder angefangen habe,
sind Fragen , die erst vielleicht ein glücklicher Documentfund
zur Beantwortung bringen könnte.
Subinhere.
Gegenwärtig Siebenhirten hinter dem Wienerberge , wo
Konrad von Arbing Besitzungen hatte. (Cod. Trad. f. 37.)
Techstorf auch Utechstorf.
Diess Dörfchen lag zwischen dem Schlifberge und dem
Schlosse Kreuzenstein. (Cod. Trad. f. 21.)
Der Ort ist ganz verschollen, was durch feindliche Ueber-
fälle oder Durchzüge um so mehr geschehen sein konnte, als
viele Fehden in dieser Gegend ausgefochten wurden.
Tiemthal - Neusiedel.
Diess ganz verödete Ort lag in der Pfarre Schweinbart
und Landgericht Marcheck. Es war ein grösseres Dorf, musste
aber schon frühe traurige Schicksale erleiden, von denen schon
1258 geredet wird , dass manche Lehen in Abbau gebracht
worden. (Cod. Trad. f. 18. 5. Alt. Rapul. f. 304.) Oftmals wurde
dieser Ort durch kriegerische Anfälle geplaget und in einem
126
unbekannten Jahre gänzlich zerstöret. Schon 1512 werden die
Grundstücke nur Feldlehen geheissen. Da das Ansuchen um
Wiederaufhebung durch eine Ansiedlung von Kroaten abgeschla-
gen ward, so wurden die Feldlehen 1584 als Ueberlände an die
nächstgelegenen Bewohner abgegeben. Der dort liegende Wald
führt noch den Namen Neusiedlerwald.
Tlonchenstein auch Tronchenstein.
Nach dem Saalbuche lebten im 12. Jahrhunderte Frau Ku-
nigund von Tlonchenstein mit ihren Söhnen Adalbert und Ul-
rich. Die Lage dieses Schlosses ist unbekannt, man könnte viel-
leicht Trauenstein im V. 0. M. B. verstehen. (Cod. Trad. f. 19.)
Tumprone.
Unbewusst, und bloss aus dem Saalbuche entnommen, wo
Frau Gertraud von Tumprun im 12. Jahrhunderte sich zeiget. —
(Cod. Trad. f. 47.)
Tuonieh.
Diese unbekannte, wahrscheinlich gebrochene Veste, hatte
im 12. Säculo ein gewisser Gottfried inne, und nannte sich
von selber. (Cod. Trad. f. 19.)
Tullnbovv.
Heinrich von Tullnbau und seine Gemahlin Alheit lebten
im 13. Jahrh. an diesem unbekannten Orte , das vielleicht an
dem Tullnflusse hinter Sighartskirchen lag. (Cod. Trad. f. 49.)
Velbern.
Das heutige Feibering in der Wachau bei Maria Laach.
Volratesmur.
Margareth und ihr Sohn Dietrich Hessen sich unter die-
ser Benennung in das Saalbuch eintragen und soll vielleicht
Wolrathsmauer heissen , dessen Existenz eben so unbekannt ist.
(Cod. Trad. f. 39.)
Vötzingen.
Das heutige Hiezing nächst Schönbrun. (Cod. Trad. f. 4.)
Votendorf.
Aus dem Saalbuche bloss bekannt , von dem sich ein si-
cherer Heinrich benannte. (Cod. Trad. f. 52.)
Waigerperch.
Frau Gertraud von Waigerperch lebte im 13. Jahrh. auf die-
sem uns unbekannten Schlosse, Hofe oder Dorfe. (Cod. Trad. f. 51.)
127
Warperch.
Ein in der Gegend von Eutenthal V. 0. M. B. einst be-
standener Weiler , der einem Kriegsmanne 1340 anvertraut war.
(Urbar IV. et I.)
Wihselbrun.
Das heutige Pottenbrun bei St. Polten. Beweiset Cod.
Trad. f. 31.
Wazlinstorf.
Ein nun nicht mehr vorhandener , oder anders benannter
Ort in der Gegend des Schwöchatflusses , der nach den trau-
rigen Schicksalen, die im Grundbuche angegeben werden, schon
im 13. Jahrhunderte verödete. (Urbar II.)
Weltendorf.
Das heutige Molmanstorf vulgo Wollerstorf. (Cod. Trad.
f. 51.)
Wildenhag.
Dietrich von Wildenhag lebte schon im Anfange des 12.
Jahrhunderts. Welcher Ort vielleicht von den mehrern Hag zu
verstehen sei, lässt sich nicht bestimmen. (Cod. Trad. f. 1.)
Weihenburg.
Ein einst von Oberhollabrun gegen Enzerstorf im langen
Thale gelegenes Dorf. (Urbar I.)
Wienmur oder Wienmauer.
Ein ganz unbekannter Ort , der im 13. Jahrhunderte be-
stand, und von dem sich Ernsto ein Ministerial im vSaalbuche
nennen Hess. (Cod. Trad. f. 51.)
Widissendorf oder Windissendorf.
Wo dieser Ort gelegen habe , ist nicht zu ermitteln, da
von der Zeit, als es Agnes, des h. Stifters Gemahlin, inne
hatte, keine besondere Meldung geschieht. Möglich, dass Wie-
sendorf bei Weikerstorf damit zu verstehen ist. (Cod. Trad.
f. 12.)
Wielandsdorf.
Lag hinter dem Michaelsberge vermuthlich gegen den
Russbach und wurde .verschiedentlich benannt, und etwa Villa
Wilandi, Wieland, Widissendorf mit Wielandsdorf derselbe Ort,
da unter diesen mehreren Namen im Urbar nur ein Dorf ge-
meint wird. (Cod. Trad. f. 13.)
128
Wilderndörf.
Ehemaliges Dorf zwischen Inzerstorf und Atzgerstorf aus-
serhalb des Wienerberges, führte noch im 15. Säculo diesen
Namen, ging zu Grunde, und ist im heutigen Steinhofe wieder
zu finden. (Doroth. Archiv JJ. N. 5.)
Wilendorf.
Einst hinter Niederhollabrun gelegen, und diess Ort ging
im 15. Jahrhunderte zu Grunde. Das Burgrecht über das öde
Wilendorf wird 1574 nach Vellabrun und Paugsbrun gegeben.
(Grundb. Hollabrun, 1574.)
Wilratz.
Ein verödetes Dorf, das gegen den Russbach lag. Die Zeit
seines Unterganges ist nicht angegeben. (Urbar I.) (Cod. Trad.
f. 16} findet sich Vridericus de Willradisdorf , ob es der
rechte Ort ist? Es ging vor 1500 zu Grunde.
Wittrichstorf.
Ein ganz unbekannter Ort, wo Frau Mathild von Asparn
zwei Alloden besass. Sollte der Name mit Windendorf bei
Meissau aufzulösen sein? (Cod. Trad. f. 10. 21.)
Woldeistorf.
Findet sich im Saalbuche , da Leopold der Heilige diesen
Ort 1114 zum Kreuzaltare opferte. (Cod. Trad. f. 11.)
Möglich, dass damit WuUerstorf gemeinet sei, das vor Zei-
ten Wuldeistorf geheissen.
Wulzendorf.
Ein einstiges Pfarrdorf unterhalb Asparn an der Donau
im Marchfelde gelegen , das durch unbekannte Unglücksfälle
gänzlich zu Grunde ging. (Doroth. Archiv. DD. N. 2.)
Ursprünglich war der Ort dem Landesfürsten gehörig,
und Georg Scheckh von Bokking hatte den Zehend zu Lehen,
den er 1436 mit des Herzog Albrechts V. Bewilligung ver-
kaufte.
Ydungespuigen.
Heisst gegenwärtig Jedenspeigen.
Ynicinesderf.
Heut zu Tage Langenenzersdorf.
Ysenburg.
Das gegenwärtige Eisenburg im V. 0. M. B,
129
Zebaldiswln.
Ein jetzt im ganzen Lande unbekannter Ort, der aber vom
Anfange schon ein Eigenthnm der Dabenberger gewesen. Leo-
pold der Heilige mit seinem Sohne Adalbert schenkte das Ze-
baldiswin seinem Stifte Klosterneuburg und zwar wie er sagt,
aus eigener Machtvollkommenheit. Als Vermuthung soll hier
angeführt werden, ob nicht darunter Zedelmaringen an der
Mank im V. 0. W. W. zu verstehen sei, das der nemliche
Leopold später an Molk vergabte , und seine frühere Schen-
kung auf andere Art ersetzte, wie öfter geschah. (Cod. Trad.
f. 15.)
Zedelmaringen wird gewöhnlich Grossaigen genannt.
Zeiiiinaten.
Im Saalbuche kömmt schon im 12. Jahrhunderte ein
Gundalgar von Zeminaten vor , und obwohl man gegenwärtig
gar nicht weiss, welch ein Ort damit angedeutet wurde, so
beweiset doch das genannte Buch, dass es damit eine der älte-
sten VVohnstätten im Lande bezeichi^e. (Cod. Trad. f. 2.)
Zizze.
Heinrich von Zizze lebte im 13. Jahrhunderte. Sei es Ort
oder Personalnamc, so ist eines wie das andere heut zu Tage
gänzlich unbekannt. (Cod. Trad. f. 52.}
Zohensnnsdoi'f.
Diese eine der alten Stiftsbesitzungen lag an dem Wien-
Hussc unfern des jetzigen Ortes Meidling, und ist lange ver-
ödet. Das Saalbuch erzählet, dass Ulrich von Schönkirchen bei
Aufnahme seiner Tochter Bertha in das Frauenkloster demsel-
ben drei Lehen zu Zohensunsdorf geschenkt , auch ein Ritter
Wichpert mit seiner Gattin Kunigund und dem Sohne Ulrich
eine Wirthschaft an das Stift vergäbet habe. (Cod. Trad. f. 25.
et 37.)
Schon in den ersten Zeiten, wo diese Gegend grosses
Ungemach getroflfen haben muss, wjiren nach Anzeige des al-
ten Urbars einige Häuser verödet , und die Grundstücke un-
bebaut. Im 15. Jahrhunderte ging auch dieser Ort mit vielen
der Umgegend zu Grunde , ohne sich mehr zu erheben , so
dass im Urbar von 1512 nichts mehr rls der Name Zohens-
sunsdorf erscheinet.
Archiv. Jahrg. 1849. I. Heft. 9
130
Zunkra.
Gegenwärtig Zaggers in der Gegend der Stadt Gmünd V.
0. M. B.
Im zweiten Bande der Schicksale Klosterneuburgs, wel-
che im Jahre 1815 in Druck gelegt erschienen, geschieht der
mehreren hier aufgezählten Orte meist aber nur namentliche
Erwähnung, besonders in den 170 Artikeln, welche mit Rück-
sicht auf den Text des Buches aus dem hier oft erwähnten
Saalbuche des Stiftes ausgehoben wurden.
Auch in den 210 zur Oeffentlichkeit gebrachten stiftlichen
Urkunden werden einige der zu Grunde gegangenen Ortschaf-
ten in das Andenken gebracht, aber Zeit und Raum gestatte-
ten keine weiteren Erörterungen über selbe.
Darum glaubte ich dem Liebhaber der vaterländischen
Geschichte durch einige historische und topographische An-
deutungen in etwas nützlich zu sein.
Nachfrag.
Adelbrechfcsdorf.
Lag zwischen Wolkerstorf und Pillichstorf und lebt viel-
leicht in dem heutigen Ollerstorf. Im J. 1301 wird es Alri-
chesdorf genannt. Nach dem Saalbuche lebten dort zu Ende
des 12. Jahrhunderts Reinger und Luikard, die sich schon von
Alrichesdorf nannten. (Cod. Trad. f. 37. und 47.)
Früher schon schenkte Adalbert, des heil. Leopold Erst-
geborner, an das Stift zu Alrichesdorf einen Bauernhof.
(Cod. Trad. f. 4.)
Adalgerspach.
Dieser unbekannte Ort lag im V. ü. M. B. und ein gewis-
ser Gebhard von Adalgerspach kömmt zweimal als Zeuge vor,
so wie im Schotten- Stiftbriefe. (Cod. Trad. f. 3. und 6.)
Adaleth.
Das heutige Alland hinter Heiligenkreuz, und war ein Ei-
genthum der Babenberger, und das Stift erhielt dort einen
Theilzehcnd durch den h. Markgrafen. (Cod. Trad. f. 3.)
Amerbach.
Wahrscheinlich an der Erlaph gelegen. Dort lebten VVern-
hard, und später Cuph. (Cod. Trad. f. 28. und 37.)
131
Asheini.
Ein unbekannter Ort, von dem Otto sich nannte, der als Zeuge
im J. 1179 sich im Saalbuche vorfindet. (Cod. Trad. f. 37.)
Attingen.
Ein kleines Dörfchen, später Oetting genannt, gegenwär-
tig der weisse Hof auf dem Berge hinter Kritzendorf und an
dem Wege nach Hadersfcld. Im Saalbuche wird Gottschalk
von Attingen gelesen. (Cod. Trad. f. 12.)
Azichiiistorf.
Heisst gegenwärtig Atzeistorf zwischen Judenau und Mi-
chclhausen V. 0. W. W. (Cod. Trad. f. 17.)
Azilinesdorf.
Lag in der Pfarre Wullerstorf U. M. B. Hueber fuhrt
selbes mit dem J. 1108 an, und im Saalbuche erscheint ein
Liutwin von Azilinesdorf. (Cod. Trad. f. 36.)
Babindorf.
Graf Heinrich von Wolfrathshausen schenkte dem Stifte liegen-
de Güter durch den edlen Udalschalk vom Walde, und unter den
Zeugen erscheint Heinrich Tretemuzil von Babendorf. Viel-
leicht ist das heutige Pastorf damit gemeinet. (Cod. Trad. f. 19.)
Bernhardesdorf.
Eberhard der Pfarrer daselbst vergabt einige Unterthanen
an das Stift. (Cod. Trad. f. 45.)
Blebeiiich.
Otto von Blebenich, Ministerial des Herzogs Leopold VI.,
mit seiner Gemahlin und Tochter Elsbeth, die in das Frauenklo-
ster getreten, macht eine Schenkung an das Stift. Ist Plank
zu verstehen? (Cod. Trad. f. 38.)
Briblitz.
Starfrid von Briblitz ist zweimal als Zeuge im Saalbuche
zu lesen. Könnte das heutige Priglitz darunter zu verstehen
sein. (Cod. Trad. f. 6 und 14.)
Ebendorf.
Lag am Zayabache in der Pfarre Mistelbach und im 12.
Jahrhunderte schrieb sich von dort ein gewisser Hertwich.
(Cod. Trad. f. 13.)
Herzog Albrecht 1. schenkte 1290 einen dort liegenden Hof
an die marmorsteinernc Johanneskapellc zu Klosterneuburg, und
132
heisst dort Ewcndorf. Das GruiulLuch von 1512 erwähnt die-
ses Hofes und sagt, dass aus selben /Avei Lehen gebildet wor-
den. (Urkunde N. CXIll.)
Ebenueld.
Ebenfcld ist ganz unbekannt, dort lebte im 12. Jahrhun-
dert ein Mann , Namens Wernher. (Cod. Trad. f. 28.)
Eichau.
Das gegenwärtige Achau. Heinrich von Eichowe wird am
Ende des 13. Jahrhunderts als Zeuge gelesen. (Cod. Trad.
f. 53.)
Eiwanstal.
Heut zu Tage Eibesthal. Im 13. Jahrhundert nannte sich
Berhtolt von Eiwanstal. (Cod. Trad. f. 52.)
Engelrichesdoif.
So wurde Kleinengcrstorf im 12. Jahrhunderte genannt ,
und so wird Wernhart im Saalbuchc geschrieben. (Cod. Trad.
f. 36.)
Engelscalcsuelde.
Enzersfcld bei Baden. Friedrich und Dietmar finden sich
als Zeugen im iSaalbuche. (Cod. Trad. f. 5.)
Eppiiig.
War ein Dörfchen in der Pfarre Rapoltenkirchen an der
Grenze des V. U. W. W. Schon 1383 erhielt die Dorotheen-
kircho zu Wien einige Gülten, die 1417 an Wolfgang von
Lasberg zu Rapoltenkirchen verkauft wurden. (Doroth. Archiv.
K. K. N. I.)
Esceclnsdorf.
Wahrscheinlich Langenenzersdorf. (Cod. Trad. f. 6.)
Etrichesdorf.
Radolt von diesem Orte findet sich im Saalbuche. Viel-
leicht Etzstorf. (Cod. Trad. f. 18.)
Fridbrechtcsdorf.
Ein Wernher, der sich von Fridbrechtsdorf (vielleicht
Friedersdorf) nannte, kommt als Zeuge vor. (Cod. Trad. f. 13.)
Gawats.
Vielleicht Gaubitsch, Im Saalbuche wird ein Rudiger von
diesem Orte als Zeuge gelesen. (Cod. Trad. f. 54.)
133
Gebnines.
Heinr. mit dem Vornamen Gebnincs ist im Saalbuchc als Zeuge
eingeschrieben. Ist etwa das heutige Gebmanns. (Cod. Trad. f. 18.)
Genstribendorf auch Gensterndorf.
Wahrscheinlich das heutige Gänserndorl", und im Saalbu-
che werden von diesem Orte genannt Isenreich, Engelbrecht
und Diepold. (Cod. Trad. f. 7. 13. 52.)
Gerhartesdorf.
Sicherlich Gererstorf, und im Saalbuche werden Ulrich
und Sophia und deren Sohn Ulrich gelesen. (Cod. Trad. f. 48.)
Gnandorf.
Gegenwärjjg Gaindorf an der Schmida. Auch von hier er-
scheinen im Saalbuche Leute des 12. Jahrhunderts als Uapoto,
Wigand und Hiltprecht , auch Dietmar mit dem gleichnamigen
Sohne. (Cod. Trad. f. 6. 10. 13. 16. 18.)
Haltinaristorf.
So wird das gegenwärtige Harmanstorf hinter Korneuburg
im J. 1113 genannt. (Cod. Trad. f. 9.)
Hipilin auch Hippilinesdorf.
Das heutige Dorf Hippies V. U. M. B. Dort lebte im 12.
Jahrhunderte ein Adalbero , und nannte sich mehrmal von die-
sem Orte. (Cod. Trad. f. 2. 3. 16.)
Honinesdorf.
Jetzt Hennerstorf V. U. W. W. wurde im J. 1114 mit
obigen Namen bezeichnet. (Cod. Trad. f. 11.)
Issanesdorf.
Vielleicht das einst an der Trasen gelegene längst zer-
störte Raubuest Eisdorf. In dem Saalbuche werden von dort
genannt: Dietrich und Rudger, Marcwart, dann Rcgiuhart mit
seiner Ehewirthin Touta. (Cod. Trad. fol. 1. 32. 34.)
Juditendeif.
Aus der einfachen Angabe Adelprechts als eines Zeugen
von Juditendorf lässt sich nicht einmal eine Vermuthung über
die Lage oder den heutigen Namen dieses nun verscholleneu
Ortes aufstellen. (Cod. Trad. f. 5.)
Kuratsdorf.
Bloss aus einem Stiftsbriefe dem Namen nach bekannt ,
jjnd mag im V. ü. M. B. gelegen haben. (Prot. Archivi III. Nr. 383.)
134
Ockersdorf.
Vielleicht das heutige Eckerstorf V. U. M. B. Nach Zeiig-
niss des Saalbuches lebten dort Hugo und sein Bruder Konrad
von Mühlbach, dessen Gattin Pertha, deren Sohn Konrad, und
die Brüder Perthold und Wolfgang. (Cod. Trad. f. 39.)
Poranstorf.
Ein Dorf, das zwischen Meissau und Dürnbach gelegen ,
dessen das Saalbuch im Jahre 1187 erwähnt, so wie das alte
Urbar von 1257. Später wird dessen nicht mehr gedacht.
(Cod. Trad. f. 26.)
Porrinheiin.
Dieser Ort ist ein einziges Mal in dem Saalbuche genannt,
und nichts weiter von selbem bekannt, als dass ein Sigboto sich
von demselben nannte. (Cod. Trad. f. 17.)
Ronego.
Ein unbekannter Ort, von dem sich Konrad als Zeuge im
Saalbuche benennet. (Cod. Trad. f. 3.)
Salchendorf.
Wahrscheinlich das heutige Saladorf auf der Poststrassc
unterhalb Perschling. Mehrere Glieder einer Familie, die sich
von da benannte , finden sich im Saalbuche , so Adalbert , Hart-
nid, Juta, Richgard, Hetil. (Cod. Trad. f. 3. 19. 39.)
Sconchrin.
Ein Zeuge im Saalbuche nennt sich von Sconchrin. Ein
unbekannter Ort, nur etwa ähnlich mit Schönering im Haus-
ruckkreise ob der Enns. (Cod. Trad. f. 6.)
Sconovve.
Sicherlich Schönau unweit Baden. Härtung mit seinen Söhnen
Konrad und Heinrich werden im Saalbuche gelesen. (C. T. f. 19.)
Sconchirchen.
Schönkirchen im Marchfelde. Von einer dortigen vorneh-
mern Familie finden sich im Saalbuche Herr Ulrich und Frau
Heilwich mit ihrer Tochter Pertha , welche Nonne im Frauen-
stifte war , schenken demselben einige Gülten. (Cod. Trad.
f. 23. und 25.)
Sconenber.
Rapoto von Sconenber (Schönberg 0. M. B.) war mit vie-
len andern Adeligen Zeuge, als der Herzog Heinrich Jasomir-
135
gott eine Schenkung an das Gotteshaus machte. (Cod. Trad.
f. 32.)
Scuwelfhosschin.
Das heutige Zwölfaxing an der Schwöchat. (Cod. Trad.
1. 6. und 43.)
Sigetingen v. Sigretingen.
Ludwig von Sigretingen gibt dem Stifte eine Unterthans-
gülte zu Schmida. Wo der genannte Ort seines Sitzes gelegen,
steht in Frage. (Cod. Trad. f. 49.)
Sirnelsdorf.
Lag in der Pfarre Falkenstein, und gehörte wenigstens
zum Theil dem Hause Lichtenstein, die einzelne Vergabungen
an das Stift machten. Später wurden selbe vom Stifte gegen
Altenmarkt vertauscht; hiess Schirnesdorf, doch jetzt unbe-
kannt. (Cod. Trad. f. 23. 28. und 42.)
Slitdorf.
Ein jetzt unbekannter Ort, wo zu Anfang des 13. Jahrh.
llcinwein lebte, der als Zeuge im Saalbuche zu lesen ist.
(Cod. Trad. f. 30.)
Straustorf.
Herr Wernhard von Straustorf lebte zu Ausgang des 12.
Jahrhunderts zu Klosterneuburg. Welch ein Ort unter der obi-
gen Benennung zu verstehen sei, ist nicht zu finden; vielleicht
ist damit Streitdorf U. M. B. gemeint. (Cod. Trad. f. 1.)
Tegirinvvach.
Ein jetzt ganz unbekannter Ort, dessen durch aufgezeich-
nete Zeugen im Saalbuche erwähnet wird. (Cod. Trad. f. 7. 33.)
Traisen auch Trasma.
Verödetes Schloss an der Trasen, von dessen Besitzern
mehrere Glieder namentlich erscheinen. (Cod. Trad. f. 33. u. 44.)
üchentale.
Von diesem unbekannten Orte ist aus dem Saalbuche als
Zeuge im 13. Jahrhunderte Wichard bekannt. (Cod. Trad. f. 15.)
ücinesdorf.
Vielleicht EnzerÄtorf allein oder auch Inzerstorf.
Urliugestorf auch Urleugestorf.
[ Das heutige Jcdlerstorf. (Cod. Trad. f. 15. 52.)
136
Ursistat.
Was für ein Ort Ursistat sein soll, ist mir unbekannt.
Zwischen den Jahren 1226 bis 1250 schrieben sich Grimo und
sein Sohn Sighard von diesem Orte. (Cod. Trad. f. 52.)
Uzze.
Heinrich von Uzze wird als Zeuge im 13. Jahrhunderte
gelesen. War der Mann vielleicht zu Aussee behauset? (Cod.
Trad. f. 53.)
Valchenberg.
Einstiges Schloss bei Zwettel, von dessen Besitzern Ra-
poto und Ulrich hier bekannt sind. (Cod. Trad. f. 30. und 49.)
Vehiderf.
Wahrscheinlich das heutige Viehdorf 0. W. W. (Cod.
Trad. f. 11.)
Veluwin.
Das heutige Velm am Weidenbach. (Cod. Trad. f. 13. 31.)
Walrsperg.
Ein unbekannter Ort, von dem sich Heinrich nennet, als
er eine Spende an das Stift machte. (Cod. Trad. f. 49.)
Weltendorf.
Jetzt Wollerndorf U. M. B. Im Saalbuche erscheinen
Adelpht und Ortolph, wahrscheinlich eine und dieselbe Person.
(Cod. Trad. f. 5. und 51.)
Wiskentale,
Vermuthlich würde man jetzt Wiesenthal sagen. Ist ein
unbekannter Ort, von dem sich ein Mann, Namens Chunrad^
in das Saalbuch eintragen Hess. (Cod. Trad. f. 43.)
Wideme.
So hiessen die zunächst zur Kirche gebauten , oder die zu
ihr oder der Pfarre gehörigen Häuser , und noch gegenwärtig
ist diese Benennung hin und wieder im Gange, z.B. zu Gauner-
storf. (Urbar I und II.)
Wilhalnistorf.
Lag in der Gegend von Meissau gegen Ravelsbach, und
das Grundbuch von 1512 führet einige geringe Dienstleistun-
gen von selbem an.
IV.
Kaiser Ferdinand's I. Antwort
auf einen
Rathschlag,
den ihm die
Ober-Oesterreichische Regierung zu Innsbruck vorgelegt hatte.
29. Jänner 1562.
Ein Beitrag zur Geschichte Kaiser Ferdinand's I.
(Vergleiche BuchoKz, Geschichte Kaiser Ferdinand's I.Band Vllf . p. 313 u. ff.)
Mitgcthcilt von
Joseph Chvnet.
139
An die 0. 0. Regierung.
Wir haben eur sclireiben so Ir unss vom 16. diess mo-
nats in form ainess Rhattschlags gethan kurtzuerruckhter weg
empfanngen unnd auss demselben was euch für beschwerungen
alss ob ettwa das Lannd unnserer fürstlichen grafschaft Tirol
eurer Verwalltung in kürtz überzogen unnd vergweltiget wer-
den mecht, unnd was euch desshalben für difficultet begegnet
sambt zum thail eurem guettbedunckhen wie solchem übl ett-
licher massen zu begegnen gnedigist verstannden , nemen sol-
che eur getreue sorgfeltigkhaidt zu gantz gnedigistem gefallen
an und weil dise unnsere gegenwiertige zeit one das zum al-
lerhöchsten geschwind unnd gefährlich die leut auch allenthal-
ben der massen geschaffen das inen ganntz wenig zu uertrauen,
so müssen wir selbs der warhaidt nach bekhennen das in allen
vorsteenden feilen guettes flcissigs auffsehen zum allerhöchsten
vonnötten , unnd hierin gar nichts zu uernachlässigen oder zu-
uerschlaffen sein will, wie wir unnss dann in allerweg gefallen
lassen was immer menschlich unnd müglich fürzunemen , damit
man gögen ainen jeden fürfall an dem strauss mit gueter ge-
faster hannd sein unnd pleiben mug, das solches khaineswegs
underlassen noch eingestellt werd. Sunst aber von der sach an
ir selbs gnedigist unnd uertreulich mit euch zu conuersieren so
wellen wir dannocht nach gestaldt unnd gelegenhaidt aller vor-
steenden leuff nit so gar hoch sorgen, das wir diser zeit von
jemands dess hayl. Reichs verwanndten stenden angegriffen oder
überzogen werden sollen, und solches in sonnderer betrachtung
das wir je dessen niemauds auf der weldt ainiche ursach g^-
ben. Wir haben unnss one ruem zu melden so lanng wir die
Purden dess Rom. Reichs erstlich alss ein Statthaldter nach-
mals alss ein Köm. Künig unnd ieczundt letzlich alss ain Rom.
Khayser getragen , jeder zeit zum allerhcchsten beflissen den
gemainen geliebten friden nit allain für unnser person gegen
menigclich getreulich unnd auflrichtigclich zu halden sunder auch
bey unnd zwischen andern nach allem unnserm eussersten ver-
mügen helffen zu erhalden wie unnss dann solches insonnderhaidt
nach antrettung unnser khays. Regierung gottlob ganntz woll
angeschlagen, so haben wir sunst die geniaine dess hayl. Reichs
Justitia dermassen durch unnss selbs unnd unsere nachgesetzte
gericht befürdert das ob woll sunst in demselben fall nit all-
weeg ainem jeden seines gefallens gehandlt werden mag , wis-
sen wir unss doch mit warhaidt dessen zu beruemen das unnss
bissheer niemands ainiger partheylichaidt künden beschuldigen
wie dann unsers wissens auch nit beschehen ist.
Unnd wiewoll sunst laider der zwispaldt der Religion, so
bey disen unsaligen zeiten eingerissen vill neid, hass, Wider-
willen, feindtschafft und misstrauen allenthalben hin unnd wider
unnder hohen und nidern stenden verursacht, so haben wir
doch nit one sondere merckhliche mhue unnd arbaidt aincn be-
stendigen ewigen immerwerenden Religionfridcn auffgerichtet
bestettiget verbriefft und mit unnserm aid bekrefftiget, dessen
sich ain jeder gegen dem andern, er sey gleich diser oder je-
ner Religion woll behelifen khan unnd soll, wir haben auch
denselben aufigerichten Religionfridcn unangesehen das er in vi-
len stuckhen dem gögenthail meer dann unss dienstlich dan-
nocht bissheer unnsers thails getreulich unnd vestigclich , ja
auch ettwas steufFer unnd bestendiger gehalten , weder vielleicht
von gögenthail selbs in ettlichen feilen beschehen sein mag.
So haben wir auch sunst in unguettem schier mit nie-
mands nichts zu thuen unnd ob sich woll je zu zeiten nach-
perliche Irrungen zwischen unnss unnd andern stenden erhald-
ten, wie es dann in sonderer Bedenkhung das wir so weit-
schwafGge Grenitz gögen vilen grossen und klainen Pottentaten
und Stenden haben nit woll änderst möglich, so wist Ir doch
selbs wie schidlich unnd fridlich wir unnss derselben halben gö-
gen meniglich erzaigen also das wir oflFt dissfals meer nachge-
ben unnd sehen, weder unnserer Autoritet unnd Precmineatz
gepürdt oder wir von Rechts oder unnsers hochlöblichen hauss
Österreichs woll heergebrachten Priuilegien unnd Freyheiden zu
141
thuen schuldig. Neben dem das auch vast alle Irrungen so wir
discr zeit mit ainem oder dem anndern Stand dess Reichs ha-
ben dermassen geringschetzig unnd sunst also geschaffen dajS
schier ain jede derselben also zu haissen in ainem tag guett-
lich verglichen unnd vertragen werden möcht, darzue wir unnss
dann jederzeit mit allen gnaden pflegen anzubieten, solches auch
nun meer zum offtermal in das werckh gesetzt unnd gliickhsalig
volfuert haben.
Dievveil wir dann wie jetzt vermeldt Niemands khain up-
sach zu ainieher unrhue sunder villmeer zu allem freundlichen
gehorsamen und underthenigen willen geben wir auch sonnst
gottlob khainen ainigen stanndt in gantzer Teutscher Nation
wissen mit dem wir in feindschafft oder der bey unnss in Un-
gnaden stee, wir auch im werckh änderst nit befinden dann das
noch auff hcuttigen tag unnss und den unsern alle gehorsame
unnd gepürliche crerpiettung beschieht. Wir geschweigen das
daunocht alle und jede Churfiirsten , Fürsten unnd Stend dess
hay. Reichs unss erstlich alss ainen Römischen Khayser
nachmals ein grosse stattliche anzal derselben unnss alss Küni-
gen zu Beheimb unnd Ertzherczogen zu Osterreich mit Huldi-
gung Lehenspflicht Erbainigung unnd in annder weg verwanndt,
deren dannoeht nit ein Jeder so gar leuchtlich vergessen w^urdt;
so wissen wir in hechster warhait auch Niemandt in gantzer
Teutscher Nation vor dem wir unnss ainieher vergweltigung
oder Überzugs unnserer gehorsamen land und leut auff dissmal
so hardt besorgen dorfften , unnd ist dannoeht Niemands immer
meer so muetwillig unnd unverschambt ainichen Krieg gögen Je-
mands anzufehen, er suecht Ime dannoeht ein ursach die auffs
wenigist ettwas schein bey anndern leuten haben müg.
Ob und was aber sunst diss orth der Ursachen dess für-
genden Concilii halben zu besorgen davon wellen wir euch hie
unndcn an seinem ortt unnser gnedigist bedenckhen weitter an-
zaigen.
Und wo aber villeicht Jemands vermainen mecht, das ett-
lich dess hayl. Reichs Stend fürnemblich die so der Augspur-
gischen Confession verwandt sich darumb woldten in Kriegsrü-
stungen gögen unnss begeben , das sy sorg heten , wir sambt
unnsern mitverwandten (davon man dann vermaindter weiss
n2
reden will) mechten sy ettwa mit der zeit fürnomblich der Re-
ligion halben überziehen wellen, unnd sy also gedechten den
vorstraich gögen unnss zu erlangen etc.
Dessen künden wir unss auch nit so gar leuchtlich bere-
den unnd muessen unnss in disem fall diss getrösten das wir
gentzlich darfiir haldcn, es sey khainer unnder inen allen dem
unnser fridliebend gemueth unnd das wir zu kainem Krieg, un-
rhue oder christlichs bluets vergiessen lust haben nit zum aller-
besten bekhandt.
Ja ob sich schon solches anders erhielde unnd ja jemands
besorgen woldt das wir etwa aus Rachgürigkhaidt oder anndern
lessigen Ursachen disen oder jhenen zu straffen willig sein wur-
den so waist doch menigclich wie unnsere Sachen sunst laider
gelegen , mit was grausamen Feind wir täglich und unauflfhör-
lich zu schaffen, in was beschwerlicher Angst und nott unn-
sere getreue Erbkhünigreich und land on deren hülff wir ja sunst
nichts thuen künden, gögen demselben feind steckhen, wie hart
wir an unnserem Camerguet, auch unnsere getreuen undertha-
nen an allem irem vermugen erschöpflFt unnd ersaigert, wer
woldt dann glauben das wir unnss one alle nott erst ainen noch
merern last über den halss ziehen unnd dabcy alles was wir in
der weldt haben ganntz blinder unbesunner weiss in die schanz
schlagen solden.
Dann wie hoch man sich sunst auff annderer fremder Pot-
tentaten hilff und Pindtnussen in disen oder andern feilen ver-
lassen müg dessen haben wir bey disen unnd vorigen Zeitten
ettliche scheinbarliche exempel.
Zudem und nachdem wir zuzeitten unnsere ansehnliche ge-
sandten bey den fürnemisten Stenden dess Reichs in mancherlay
unssern handlungen und geschefften haben, so befinden wir auss
derselben gethanen Relation bestendiglich dass ein guetter thail
derselben fürnemisten Stend wa von disen sachen unnd Kriegs
vorhaben geredt würdet nit allain unnss nit verargkvvonen sun-
der auch für entschuldiget halden.
Es hatt sich auch vormals unnd erst bey kurtzer zeit zu-
getragen tregt sich auch noch täglich zue wa ettwa von gifF-
tigen bösen leutten deren man dann laider ein grosse anzall
findt, schanndtliche böse Zeittungen wider unnss oder ander
143
fridliebende Stcnd hin und aussgcsendt werden das alssdann ett-
liche fürnemme stcnd solches vertreulich und gehorsamlich an
unnss oder unsere vertrautte Rhett unnd diener gelangen lassen
sich unnsers gemuets darinn haben zu erlernen dieselben aber
befinden jeder zeit bey unnss und gemcldten unnsern Rheten
vnnd dienern allen gueten richtigen beschaid, wir wissen auch
nit änderst dann das sy sich dessen bissheer woll ersetigen las-
sen. Wie sy dann auch dieselben unsere beschaid und Andt-
wortt volgendts alle mall im werckh also befunden und wurdt
hierin bey vnss jeder zeit dieweil Gott hab lob alle unnsere
handlungen das Hecht ganntz woll leiden mügen an guettem
wahrhafftigen grundtlichen bericht nimmer meer nichts manglen
also das Niemandts sich billicher weiss vor unnss in ainich weg
zu befürchten hatt.
Dann weitter ob villeicht Jemands vermueten woldt , wir
mochten durch ettliche allain Iress aignen nutz halben unnd
das sy geern das unnser hetten angefochten werden. Wie dann
Ir insonnderhaidt souil unnser fürstliche Graflf: Tirol belangt in
euerm schreiben auifueret wie nutzlich dieselb in bedenckhung
aller irer Gotsgaben ainem jeden herrn sein mecht, so künden
wir unnss desshalben auch so gar hart nit besorgen dann wir
haben bissheer sonderlich in Teutscher Nation nit vill befunden
das solches die ainig ursach ainess gefierten Krieges gewesen
sey so wist Ir auch wie die art unnd aigenschafft Teutscher
Nation für sich selbs geschaffen Nemblich das sy in vill heup-
tcr zerthailt welche in dergleichen feilen sich übl mit ain ann-
der verainigen künden unnd khumen die Sachen laider dahin
das auss allerhannd unainigkhaidt unnd Misstrawen so nit allain
zwischen den stenden ainer Religion gögen den stenden der an-
dern Religion , sonnder auch zwischen den stenden selbst so
sunst aiuer Religion seind vorhanden ein Jeder sich selbs khaum
bey dem seinen schützen unnd erhaldten khan, geschweigen das
er sich unndersten soldt mit Kriegs gewaldt von andern leuten
vill zu gewinnen.
Unnd steen in Summa die Sachen dises Puncten halben
daraufF welche stend sunst für sich selbs guette haussfätter ver-
müglich unnd ettwas zuuerlieren haben, die werden das Irig
nit geern wagen oder in die Schantz schlagen wellen.
Von denen aber die verdorben unnd meer schuldig sein
dann sy haben würdt man sieh alzeit unnd in ainem weeg wie
in den andern ettwas muessen besorgen. Dieweil aber dersel-
ben vermügen nichts ist unnd ir vorhaben auff khainen satten
grund gepaut werden mag, so künden wir nit gedenckhen das
wir alss danocht ein Römischer Khaiser unnd der den leuten
ettwas gesessen unnss vor denselben in sunderhaidt zubefahrn
haben soldten.
Alss Ir dann auch in eurem schreiben sorg tragt, das unser
Furstl. Graff: Tiroll villeicht von dess gelegnen Passwegen in
Italia angefochten werden soldt das künden wir der Teutschen
Fürsten und stend halben auch nit so gar hoch vermueten dann
sy haben imgrund mit Italia nichts zu thuen derhalben unnd ob
sy schon bemeldte unnsere Fürstl. Graflf: Tiroll zuhannden
brechten, wurd es dannocht noch vill schnauffcns bedürffen biss
sy ainichen fuess in Italia welches dann ettwas für auffzuck-
hen gemacht setzen kundten.
Es hatt die Cron Frannckhreich sich nur meer vast 70
gantze Jar an ain ander sich dessen nnndcrstannden aber auff
diso stund schier so wenig darin alss den ersten tag unaugcse-
hen das dieselb aincr grossen macht unnd vermügens unnd dar-
zue ainem ainigen hern underworffen, dem sy auch meer ge-
horsam dann vill anndere Völckher der ganntzen Christenhaidt
bissheer iren herrn gelaistet haben. Also das unss wie vorge-
meldt die gelegenhaidt diser Pess der Teutschen Fürsten hal-
ben gleicher gestaltt nicht sunders anfichtet.
Über solches alles unnd gesetzt, man woldt gleich gögcn
unnss ainiche ursach sy weer guet oder böss, scheinbar oder
unscheinbar suechen unnd wie man sagt ab dem Zaun brechen,
so wissen wir doch in der warhaidt nit wer dieselben leut sein
muessen die solches thuen soldten.
Wir glauben woll das es an unrucbigen leuten in Teut-
scher Nation, unnd villeicht auch unter den hochen stenden nit
sogar mangle, hinwiderumb aber so halden wir darfur das der-
selben khain sundere grosse anzal, die Überigen sampt allen an-
dern dess mittern und nidern Stands erkhennen wir also das
derselben Jeder am liebsten würdt bcy frid unnd Rhue wellen
pleiben.
145
Wa dann schon ettlich wenig feindtlicli böss sein, so
woldten wir danocht geern wissen, was sy iinss oder unn-
sern gehorsainmen landen und Icuten so gar vast künden ab-
gewinnen.
Dann sollen sy solches durch mitl ainer Conspiration oder
Pindtnuss thuen, so seyen wir jctzundt gethrest wie die sach
dissfals anderer gehorsamen Stend halben geschafl'en darz,iie so
weer unniüglich es muest danocht solche Couspiration und
bindtnuss ettlicher massen aussbrechen und offenbar werden ,
dauon aber bissheer ainich word Got hab lob nie gehördt wor-
den. Ja das nier ist alss dess verschinen Jars vast alle Chur
unnd fursteu der Augspurgischen Confession verwandt zu der
Naumburg zusamenkhumeu , uund Irer Religion halben wiezu-
uermuetten allerliannd sachen Tractiert haben wir danocht nit
erfarn kinden das sy dazumal ainiche Pundtnuss mit ain ander
eingegangen oder auch einzugeen inn willen gehabt. Sunder es
haben vnns woll dagögen vast die lurnembsten vnder Inen dess
lauttern widerspils vertröstet unnd solches zum höchsten auff
Iren Furstl. Treuen unnd glauben genommen nemblich das ai-
niche Pundtnufs weder der Religion noch anderer sachen hal-
ben bey Inen nit vorgewesen unnd muessen danocht wir sol-
chen hochen leuten unangesehen wie untreuw die weit sunst
allenthalben ist ettwas glauben sunderlich wau sy unnss diss
oder Jehnes one alle nott unnd unsert halben unersuecht zue-
schreiben oder sagen.
Wir wellen geschweigen das nun meer vast der gantzen
vveldt offenbar wie ganntz unainig und zwispaltig sy in Irer aigenen
Religion gögeu ain ander seyen wie mued auch und verdrossen
deshalben ein gueter thail sunderlich der Nidern stend an-
facht zuwerden. Neben dem das auch in vill weeg und aller-
hannd zugetragnen feilen je lenger je mehr aussbrechen will,
das es vileu unnder Inen umb die Religion gar nit zuthuen sy
auch derselben in ainem oder den andern weeg wenig achten
sunder allain zu ainem deckhmantl Iress aignen nutz unnd ge-
suchter hochhaidt gebrauchen, also wa sy nur vilen leuten
zugepieten betten vill stifft unnd Clöster verschlinden möchten,
sy wurden es der Religion halben wol lassen gerad sein. Der
wegen dann nitt leichtlich zuuermueten das aiuigs rechts be-
Archiv. Jahrg. 1849. I. Heft. 10
146
stendigs vertrawea zwischen Inen gepflantzt oder crhalden wer-
den inüg.
Das Ir dann sannst in eurem schreiben von der Cron
Frannckhreich Practickhen so diserzeit in Teutscher Nation ent-
gon geen meidung thuedt das ist gleichwoli nit ein uiizeitigs
bedenckheu. Wir sehen solche Prackhtickhen für unser Person
nit gecru kindten wir auch dieselben mit guettem fug verhin-
dern und tempffen , woldtcn wir an unserm höchsten vleiss
nichts erwinden hissen. Und kinden für unnser Person woll
gedenckhen das nit vill gucts darhinder steckhen muess. So
wissen wir lumss auch woll zuerinnerii das noch bey Wey-
landt unnsers freundlichen lieben Drudern und hern kaiser
Carls ja auch bey weilandt unnsers lieben anherrns Khaiser
Maximilians baider hochloblichister gedechtnus Zeiten solche
Frantzösische Practickhen im hayl. Reich vill hin unnd wider
unnd vast alle unnserm hochloblichen hauss osterreich nit zum
Posten gclriben worden.
Nicht destweniger das wir vnuss dieselben danocht so
gar hart solden erschreckhen lassen das künden wir bey unnss
auch nit befinden.
Wir trösten vuss fürnembiich das der Frantzosen art und
aigcnschaff't vast der ganizen wcldt bekhandt, unnd ist schier
ain gemain Sprichwordt Irethalbeu aufTkhumcn , das Niemands
der Frantzosen hilff otlcr beysfands genossen dem nit zuuor
bas gewesen sey.
So befinden wir auch in sonnderhaidt auss vilen anzaigen
das wie sy die Franzosen jedes mals zu Irem nutz und vortl
im gebrauch gehabt den Manntl wie man sagt nach dem wind
zuhenckhen, also thuen sy es in disen gögenwertigen leuffen nit
weniger sy geben auflf dem ainen thaill nit allain der Bap. Hayl!
sunder auch unserm f'raindtlichen lieben vcUorn von hispanien
selbs guette wort auft* dem anndern underhaldten sy die leut
gleicher gestaldt dess Posten so sy künden unnd mögen.
Unnd ist guetlich zu glauben das danuocht die Teutschen
Fürsten alss die bey disen unsern Zeilen ettwas spitzfündiger
worden, dann sy hievor bey der ainfeltigen weldt unserer from-
men voreitern gewesen zimblicher massen anfahen zu merckheu
und also desto weniger auflf Ihre handlungen pawen künden,
i4r
wir wellen geschweigen das dannocht verrauetlich die Frautzo-
sen Inen den Teutschen fürsten auch nit so gar vill zubehal-
den werden geben dieweil wir erst bey Neulicher Zeit erfahren
welcher massen ain thail gögen dem andern sich dess ubi
gehaldtnen Trauens unnd glaubens beclagt haben.
Diss orts wissen wir gleichwoll so gar aigentlich nit was
Ire handlungen im grund sein mügen, glauben doch nit geern,
das sy in Specie und nanihafl'tig wider unnss oder unnsere
land und leut etwas suechen sollen. Sunder halden es darfür
wa sy schon ettwas solches im Sinn betten wurden sy dasselb
one sonndern lang vorgehabten verstannd also hinn und wider
anzubringen nit leichtlich wagen dürffen.
Unnd wiewoU sy one allen Zweiffl vill ding handien dariion
nichts gesagt würdt so glauben wir doch es werd hinwider
umb vill gesagt das sy nit handien.
Dem sey nun aber allem wie es well , so künden wir
unnss doch nit bereden, das Jemands leuchtlich sunderlich von
anschlichen verstendigen leuten er sey gleich wess Religion
oder gemuets und Naigung gögen unnss er well vorhanden
der geern sehen oder leiden wurd , das die Cron Franckhreich
in Teutscher Nation herschen oder oberhannd haben soldt.
Inusunderer betrachtung das das ganntz Regimendt und wesen
so in Franckhreich ist mit dem Teutschen gar nit uberainstimbt
ja auch den Teutschen gantz mit ainander vnträglich sein
wurd. —
Und es gee gleich in disem Fall auff das aller ergist alss,
so haben wir unnss doch nit wenig der starckhen gÖgenwag
vorernannts unsers freundtlichen lieben vetters dess Kunigs von
hispanien halben zu getrösten an dem würdt die Cron Franckh-
reich noch woU verhoffenlich ein hörn muessen abstossen ee sy
unnss oder annder leutt anzugreiffen gemaindt ist. Dann in sonn-
derhaidt wa dises soldt war sein , dessen man euch be-
richtet hatt, nemblich das Spanien unnd Franckhreich diser
Zeit in grosser gewaldtiger Kriegsrüstung gegen ein ander
steen sollen dauon wir doch für vnnser Person noch zur Zeit
nichts gründtliches erfahrn. So habt Ir vernunfftiglich zuer-
messen, das Franckhreich selbs Werckhs genug an dem Rogk-
hen haben unnd annderer leut woU würdet vergessen muessen.
10 *
148
Nachdem Ir auch hiebey alss für ein beschwerliche newe
Zeittung anziecht, das bemelten unserm freundlichen lieben
vetter dem Künig* von hispanien ettliche seiner fürnemisten
Pensionarien Ire dienst auffgeschriben haben sollen, berichten
wir euch das an demselben gewisslich nichts ist. Dann wir
wissen von Khainem der solches gethan. Ausserhalb dess ainichen
hertzogen Erichen von Braunschweig einess geringen auffstoss
halben so er mit gedachtem Künig an seinem hoff in hispanien
gehabt. Unnd wiewoll gemeldter hertzog Erich sich daraufF wi-
derumb heraus zu seinen land und leutten begeben , so wissen
wir euch doch dargögen mit guetem grundt anzuzaigen das
er erst neulicher Zeit sich daselbs abermals erhebt zum haag
in holland gezogen seiner Kurtzweil daselbs ausszuwarten, unnd
also änderst nit zuuermuetten dan er werd sich dess negsten
wegs wiederumb nach den Spanischen Khun : hoff begeben.
Ferner unnd alss Ir in eurem schreiben von einer Frant-
zösischen Pottschafft meidung thuedt so an dess Türckhischen
Khaysers hoff gezogen sein soll das wellen wir geern glauben
haben auch dessen von Venedig unnd andern ortten zimblich
Kundtschafft. Wir wissen aber nit änderst dann das jetzund
vill unnd lange Jar beer stettigs Frantzösische Pottschafften
unnd agenten an dem Türckhischen hoff gewesen, die sich one
allen Zweiffi zum höchsten beflissen nit allein Irer hern guette
freundtschafft unnd bruderschafft mit dem Türckhischen Khayser
zuerhaldten, sunder auch denselben wider die one das zum
höchsten betruebte Christenhaidt unnd villeicht auch wider unnss
unnd unnsere arme Erbkhünigreich und land zuuerhetzen unnd
auffzuwigleu. Wiewoll unnss nun solches dermassen schmertzt
wie meniglich zuerathen so künden wir doch solches weder
mit gueten noch bösen worten bissheer unnd über ettlichen ge-
thanen versuech nit wenden , wir gedenrkhen aber die Straff
werd sich mit der Zeit gögen Inen (welches wir doch Inen
alss unsern mit Christen nit vergunnen) schon selbs finden, wie
es Ime dann gleich sieht, das dessen ein zimblicher aufang
alberaidt gemacht sey.
Den Venedigern alss unnsers hochlöblichen hauss Öster-
reichs alten widerwerttigen wissen wir gleichwoll auch wie Ir
in eurem schreiben vermeldt nit vill zuuertrawen hinwiderumb
^
149
aber souersehen wir iinnss nit das sy sich dergleichen Prac-
tickhen geern sollen thailhafftig machen, dann soldte der Frant-
zoss sich umb unnser Furstl: Graffschafft Tyroll alss von we-
gen aines Pass in Italia wellen annemen so wurd er gewisslich
Inen den Venedigern weniger alss uns zu ainem Nachpern
annemblich oder gefeilig sein.
Zu dem so halden wir auch dar für das sy die Venediger
sunst souil die deutschen Practickhen betreffen möcht ab Ver-
änderung der Religion wenig gefallens tragen, dieselb auch
Irem heerbrachten Regimendt gantz nit dienstlich wer, unnd ist
sunst durch lannge erfarnhaidt also gesehen worden das sy die
Venediger unangesehen wie sich die Sachen allenthalben zue-
tragen nit geern sehen das ainiger Pottentatt der Christenhaidt
zu hochsteygen sich unndersteen soll.
Das aber die Schweitzer oder Grawen Pündter bey Inen
ain Pottschafft gehabt das ist unnsers wissens nun meer vor-
lengst unnd gar nahendt bey zweyen Jarn beschehen. Wir ha-
ben auch bissheer nit erfarn ki'inden das solche Pottschafft das
Ihenig dessen man in verdacht gestannden oder auch Ichts
annders so der Red werdt sein mecht bey Inen geworben noch
aussgerichtet.
Was dann volgendls die Schweitzer oder Grawen Pündter
selbs belangt kinden wir auss vilen Ursachen nit erachten das
sy diser Zeit weder unnss noch auch vil ainen wenigem Pot-
tentaten zubekriegen lust haben werden. Sunder wir lassen unss
bedunckhen, sy seyen desshalben vill stiller und eingezogner we-
der sy hieuor in vilen Jarn gewesen, welches wir dann auch
in snnderhaidt auss dem abnemmen unangesehen das die Bapst:
haylt unnd obgemeller kdnig zu hispanien als hertzog zu May-
landt kurtzuerruckhter Zeit an sy die Grawen Pündter ettliche
dannocht zum thaill starckhe Werbungen thuen lassen das sie
dannocht vast küll unnd leiss darauff geandtwurdtet, wie dann
one Zweiffl euch selbs unuerporgen sein würdet.
Es waisst auch daneben die gantz weldt woll in was bru-
derlicher ainigkhaidt unnd vertrawen sunst die Eidgnossen all
diser Zeit mit unnd gögen ain ander steen, also das guttlich
zu glauben wa schon die grawen Pündter mit hilff der Zwing-
lischen ortt alss gleichwoll unnsere negste beschwerliche Nach-
150
pern ettwas tädtlichs gögen uiinss oder iinnsern an sy rai-
nenden Landen und leuten fürziinemen im sin betten. So
soldten well die anndern allten ortt alss mit denen wir in un-
guettem gar nichts ziithuen , welche auch mit dem wenigisten
nit leiden mügen, das sie von den andern überwachsen, die er-
sten sein die Inen binden in das bar fielen, unnd sy von sol-
chem irem muettwilligen vorhaben abbieldten. Welches aber alles
wir nit darumb aussfüern, das man Icbts veracbtetten oder in
Wind schlagen solle, beuorab dieweil man bey diesen gefährlichen
unnd geschwinden Zeiten schier auif nichts weder in ainem noch
den andern weeg fuessen khan , allain woldten wir dannocht
unnss selbs sambt unnsern getrewen underthanen diesachen nit
geern beschwerlicher einbilden oder für malen dann sy obgott-
will an Inen selbs sein mügen.
Aber gesetzt das sy schon auff das aller ergest stienden,
und also nit allain die obgemeldten sunder auch anndere Pot-
tentatten unnd slend mit ain annder gentzlich, da Gott der all-
mechtig vor sey, wider uns conspiriert betten oder nachmals
conspirieren wurden, so künden oder westen wir dannocht
darumb für unnser Person mit nichten zuuerzagen, Ir soldt unnss
auch billich in dem verdacht nit haben, — wan man euch oder
unser Furstl : Graflf : Tiroll ainicherlay weiss angreiifen das
wir darumb die hend in buesen stecken unnd solches also zu-
sehen wurden. Ja wir künden dasselb also wenig leiden alss
wa sich ainer understeen wurde, unnss in ain Aug zu greif-
fen , dann weder wir noch unsere vorfarn von unnserm löbli-
chen hauss Osterreich bissheer nitt vil im gebrauch gehabt,
das Jenig so wir mit gott unnd mit ehrn besitzen unnss also
gähling zuckhen zu lassen. So hatt unnss Gott nit allain mit
der hochhaidt und würde des hay. Rom : Reichs sunder auch
annderer stattlicher ErbKünigreich Fürstenthumb unnd land mil-
tigclich begabt unnd fürsehen derhalben und ee wir gedulden
künden das ain jeder an disem oder anderm ortt seinen mut-
willen mit unnss oder unsern getrewen landen und leutten trei-
ben soll, ee wellen unnd muessen wir «alles das was unnss
sambt unnsern geliebten Kindern auff erden gegeben , auch im
vall der nott unnser Khayserliche Person daran setzen unnd
streckhen, dess soldt Ir euch zu unnss gewisslich versehen.
151
Gleicher gestählt zweifieln wir au euch nlss unserii ge-
treweii Rhetten gar nit Ir werdt in «lisem uiind andern saniht
«nnd neben unnss allenthalhen heliTen das pöstlhiien.
Was dann siinst unnser getrewe geliorsanie Landscliafft
belanjrt, nnd erstlich von den IN-elattcn /u reden, da hedarff es
nnnsers erachtens nit vill Zweiffels, dann sy werden unnd niues-
sen dissfals das Jhenig thn?n. was vm Irer seihs unnd der
löblichen Stifl'tungen erhaldlung die unuermeidlich notturtTt er-
fordern würdt.
Der Slannd des Adls unnd der RitterschatTt ist eben der
darauflf einess Jeden landsfurslen unnd also auch unser hert»
diss lals sleett, unnd weil wir von euch verneinen das derselb
noch zur Zeit gannt/, unuerkhcrdt unnd unuerwandelt, wie
wir dann ob gott will unib denselben in diser unnserer langk-
wirigen unnd bey nahendt 40 Jarlgen Regierung änderst nit ver-
scbuldt, so raicbt uuss solches zu snnderni hochen trost unnd
freuden, wir zweiriln auch gar nit wa dieselben sich in unn-
sern unnd dess lands Türfall enden nütten gehorsam und willig
erzaigen die andern wenigem werden Irem alss der vorgeer
Exempel leichtlich geern volgen wellen.
Der uberigeu Zvvayer stend halben haben wir fiirwar mit
betruebtem gemuctl vernommen das dieselben in unnserer warer
christlichen Catholischen Religion etlwas abfellig worden sein
sollen, welches wür zuuordern.assen nitigewiss wellen aber noch
zu gott dem Ailmechtigen verboften es werd vüleiclit so gar heiT-
tig nit sein, wie man besorgen merlil oder doch durch tleissige
vorsteung guetter christlichen predigenden Pfarrer nnnd Seel-
sorger darauff Ir dann euress thails alss unnser nachgesetzte
obrigkhaidl mit allem Fleiss bedacht sein soldt nit so gar
schwerlich widerumb in ainon guetten Stannd gebracht werden
mügen. Dann wir wissen ja sehen auch täglich was solche
guette Fi'irsehung an andern vill gefährlichem unnd meer ver-
derbten orlten fiir treflflichen grossen Frucht bringt, desto we-
niger künden wir auch an diesem ortt dissfalls verzweifflen.
Unnd ob schon die sach dissfalls der Religion halben gar
zum ubleslen slicnd nicht destoweniger und so uer unnsere
getrewe laund unnd leut der enden von Jemands unbillicher
waiss angefochten werden sohlten so künden wir unnss nit
153
leichtlioh bereden das man darumb gantzi mit ain ander band
«nnd fiicss werd fallen lassen suuder dieweill gemeldte unnsere
vnderthanen durch auss unns mit Erbbuldigung Pflicht unnd
Aiden verwandt, so wiirdt one Zweifell noch mancher ehrlicher
redlicher ßidermann , Edl oder uncdl, Reich oder Arm er
sey gleich was Religion er well zubefinden seyn der sich
solcher seiner gethanen Pflicht erinnern bey unnss alss seinem
landsfiirsten vestiglich pleiben und an unnss sich ku khainem ehr
oder aid vergessnen man würdt machen wellen. Wir betten es
auch in warhaidt umb unnser getrewe landschafl't nit verschuldt,
dann was sy bissheer für ainen guettigen milten Landsfursten
Künig unnd Khayser an unnss gehabt das wellen wir sy selbs
von unnss sagen lassen, nit nott unnss an disem ort vill dess-
halben auberuemen. So ist aber niemands auff* der weldt so
unuerstendig der nit weiss das die Pflichten und Obligation
dissfals gögen ain annder sollen gleich sein unnd wie sich der
herr seins ambts gögen den underthanen alsso sollen auch die
underthanen sich hinwider umb Irer gehorsam gögen dem hern
erinnern , dessen dann und khainss andern wir unnss gögen
unserer getrewen unnd bissheer gehorsamen Tyrollischen Land-
schafft auch versehen.
Soldt es aber die Mainung haben, wan wir alss das ober-
haubt also zurechnen tag unnd nacht für sy wachen sy in guet-
tem Friden Rhue unnd ainigkhaidt zuerhalten, wie sy dann
bissheer die ganntz Zeit unserer Regierung vast wie man zu-
sagen pflegt im Rosen garten gesessen , unnd aber hin wider-
umb wa sy ettwa ein leichter wind anween wurd, sy gentzlich
unnd one alle erlittne nott von unnss alss Irem ainigen ganntz
gnedigisten landesfürsten unnd hern abfallen, unnd sich ainem
Jeden der erst daher lieff unnder die fuess werffen unnd gleich-
sam in gnad unnd ungnad ergeben woldten oder wurden , so
wäre es je bey allen frembden unnd Barbarischen Nationen
Volckhern unerhört. Wir glauben auch das die grösten wuet-
terich unnd Tyrannen auff erden solchen untrew bey Iren un-
derthanen nit leichtlich befinden wurden.
Dann insonderhaidt dieweill Jr unnss in eurem schreiben
ettliche allte Exempel einfuert wie getreulich und bestendiglich
die Tyrolisch Landschafft sich bey weylandt hertzog Friderich
153
Ertzhertzog Sigmunden unnd Khayser Maximilian hochloblichi-
ster unnd söligistcr gedechtnuss gehaldten also das dieselben
liern durch Irer der Tyrolischen underthanen nach gott aini-
ches niittl nit allain vill gi-osse merkhliche Sachen aussgerich-
tet, sunder auch zumthaill Ire verlorne lannd unnd leut wi-
derumb uberkhumen. So wellen wir je geern unnd guettlich
glauben djis derselben voreitern Khinder und Kinds Kinder
noch an demselben ortt vorhanden, und in Inen die alU vätter-
lich Treu Gehorsam Manhaidt unnd Tugendt nit gentzlich erlo-
schen sey.
Wir wissen unnss auch selbs erst von neulichen Jarn
beer unnd in Zeit defs Schmalckhaldischen Kriegs da dann
mentschlich daruon zureden änderst nitt vermuettet werden
mügen dan das es alles unnsers hochlöblichen hauss Öster-
reichs halben über und über geen soldt gnediglich woll zuer-
innern, wie gantz unuerwanckht, getreulich unnd trostlich sich
dazumal vill bemelte unnsere getrewe landsschaift an unnss un-
angesehen der gifftigen anraitzungen Tractättlen unnd schriffteu
dauon Ir in euerm schreiben meidung thuedt gehaldten. Wie
ganntz woll auch solches dazumal unnss unnd hochermeltem
unnserem freundtlichen lieben Brüdern unnd hern Khayser Carl
ersprossen , soldten sy sich nun erst inn solcher kurtzer Zeit
dissfalls so gar verwandelt haben, das Aver unnss je ganntz
bekhümerlich zuuernemmen.
Sy sollen Inen je billich andere unnsere gleicher gestaldt
getrewe unnd gehorsame unnderthanen alss furnemblich unnserer
Künigreich Ungern unnd Behaim , und der N. 0. Landt ein
clars ebenbild sein lassen. Welche ob sy woll zum tail den
grausamen Erbfeind den Türckhen gleich am hoiF zäun sitzen
haben, mit dem sy nit ain Monatt Zwen Drey oder wieuil dan
solches sein mecht, sunder nun meer über 30 gantze Jar zu-
schickhen unnd zuschaffen unnd derhalben biss auff das Marckhbain
ersaigert unnd aussgesogen. Nichtdestoweniger damit sy bey
unnss alss Irem rechten natürlichen erbherrn pleiben mügen,
so streckhen sy leib guett unnd Pluett daran unnd alles was
in gott auff diser weldt gegeben hatt. Wieuiel meer sollen sy
von der Tyrollischen Landschafft sölchs thuen dieweil sy gott
hab lob noch bissheer unuerderbt unnd sy dannacht Irer Narung
154
unnd aller annderer Sachen halben sich dermasseu befinden das
sy Gott billich darumb zu dannckhen haben.
Unnd ist dar/iU das land an iniselbs wie Tr seibs '/A\m Ihail
meldt dermassen beschlossen unnd vest das dannoch ein Jeder
der hinein begert \va man sich nur ein wenig gögen Im spreis-
sen will woll daruor vvurdt absattlen muessen. Auch sunst die
Rickhunnd Staig dauon Ir auch in eurem «vchrelhen nieldung Ihucdt
mit einem geringen mögen verhüettet unnd fursehen werden.
Ir wist auch selbs unnd hatt es ein Jeder gleichwoll ge-
ringer Kriegsverstendiger loichtlich Kuermessen das ein Raisiger
Zeug an denen ortten nichts aussrichlen khan. So ist sunder-
lich das grob geschütK mit grosser mercklicher beschwerung
unnd nit one sundere gefahr durch zubringen, will man dann
die sach schlechtlich auff das fuessvolckh stellen, so ist wider-
umb zubedenckhen das eben in derselben unnser Graffscliat't
Tyroll sambt unnsern getrewen vorlanden eurer Verwaltung
alss fürnemblich im Walgew am bodcnsee in der landuogley
Schwaben unnd anndern schwebischen herschaften, im hogew
unnd am Schwartzwald, ein sollich fuessvolckh gott hah lob
verhannden welches auch bey frembden Nationen den berueff
hatt, das man es in der gantzen weldt nit baldt besser finden soll.
Unnd nachdem unss eben derselben unnserer vorland halben
von andern unnsern ambtleutten in glaubwürdigem Bericht für
khumbt das dieselben unnsere getreue underthanen unns allss
Irem landsfursten gantz gewerttig unnd willig unnd das im fall
der nott gleicher gestaldt leib guett und IMut bei uns auffsetzen
wurden, sich auff den aller wenigsten wunk so Inen von unsert-
wegen geschieht über mass trostlich und gehorsam erzaigen.
Was wollten dann unnsere getrewen Tyroller sich selbs unnd
unns zeihen das sy alss eben die faygesten ungehorsamisten
unnd verzagtisten unnder allen andern sein soldten.
vSy haben zu guettem thaill Ire aigne nachpern das grob
volckh die Schweitzer zu ainem Spiegl die seind gleich woll
maisteuthails arme hungerige leut haben khain ordenlich haubt
khain Policey, khain Justicia Ires Regimendts unnd heerkhumens
khainen rechtmessigen Tittel, seind selbs unnder ein ander
zum allerhöchsten zwispaltig unnd unainig haben khain beue-
stigung im lannd khain sunder geschütz, khainen sundern anhang
155
lülff Trawen oder glauben bey Iren nachpern haben sich schier
nichts Ander zu getrösten dann ihrer plossen feust, auch Irer
berg unnd Thäler, noch dannoclit vermessen sy sich wan die
ganntz weldt für sich khem sy wollen sich derselben erweren.
So solt man auch dissfalls billich ain annders exempel
noch in ainem schwerern fall so sich erst also zusagen gestern
oder vorgestern zugetragen , für Augen nemmen dann was
grausamen arglistigen feinds die Frenckhischen verainigten Stend
alss fürnemblich die Bischoff Bamberg unnd Würtzburg an
Marggraff Albrechten was grossen hülflF unnd zuschub auch
derselb von hohen unnd andern Pottentatten gehabt, unnd her-
gögen sy die BischoiT gar nahendt von aller weldt verlassen
gewesen , unnd aber sy khaum für ein handfoll gögen unnsern
Obern unnd vordem Osterreichischen landen zu schätzen darzu
mit Khainen lanndstenden sunder allein mit Iren lehenleuten
burgern und Paurn versehen unnd dannocht dieselben vast all
wio wir berichtet, die vom adl gleichsowoll alss die andern
der Newen Religion anhengig und also Irer der Bischoif selbs
alss Irer hern Profession unnd stand widerwertig noch dannocht
haben sy die Bischoff allain mit hilff derselben Irer Lehenleut
unnd underthanen sich wider ainen solchen gewaldt dermassen
herauss gerissen das sy bey land unnd leutt ehr unnd guet
biss auff heuttigen tag gepliben seind. Warumb woldten dann
wir alss ein Romischer Kaiser unnd der Gott lob noch ettwas
merers zuzusetzen hatt unss mit gleicher getrewen lieb unnd
gehorsam bey unserer getrewen TirollischenLandtschafft versehen.
Fürnemblich dieweill wir unns dannocht auch in allen
zutragenden feilen wo nit anderer gehorsamen stend des Reiches
doch auffs wenigst der Loblichen Lanndspergischen Ainigung
unerwegen eurer dissfalls habenden fürsorg nit so gar aller-
ding misströsten oder begeben künden dann wann wir die stennd
derselben ainigung mit treuen mainen wie wir dann dessen umb
khaines andern schuldig verpflicht unnd verschriben sein, so
haben wir unnd unser fürstliche Graff: Tyroll unnss hinwider-
umb bey denselben desto meer hilff unnd beystands in allen
fürfallenden nötten zuuersehen. Auch umb souiel desto meer
das dieselben stend one das woll zugedenckhen wa wir welches
gott der AUraechtig mit gnaden verhuett, unndergetruckht werden
156
sollten, das sy alssdann gressthails auch ganntz warm sitzen
wurden,
Unnd künden an disem ort mit euch dessen nit so gar
einig sein, wan der Angriff da gott vor sey über unss geen
soldt das man den andern ainigungs verwandten souil zuschaffen
geben, das sy uns khain hilff oder handraicbung wurden thuen
künden. Dann es muesst uunsers erachtenss gar ein grosser
uberschwenckblicher gewaldt sein der zugleich an allen ortten
angreiffen unnd alles mit ain ander über ainen hauffen sturtzen
soldt. Sunder wir haldten es im gögenspill woll darfiir wa diser
Pundt an ainen ort angegriffen so wurd an dem anndcrn desto
meer Raum unnd Platz vorhanden sein sich zu der unnvermeid-
lichen gögenwör unnd zu allem dem was die Notturfft erfordert
beraidt unnd gefast zu machen.
Ja wan auch gleich die I/andspergisch ainigung gar nit in
esse weer nicht destweniger dieweill in sonderhait Bayrn unnd
Saltzburg alss zween unnssere gantz woll verwandte auch sunst
nitt die geringste des hay. Reichs fürsten zum negsten an unsser
Fürstl. Graffschafft TiroU anrainen die auch unssers unzweiffen-
lichen erachtens in solchen nottfellen geern alle guette Corre-
spondentz mit unss halden auch haben und legen wurden. So
wer vill meer dahin zutrachten dieselben bei giiettem nachper-
lichen verstand und willen zuerhaldten , auch mit und neben
Inen gleichsam für ainen man zusteen , dann das wir erst an
nnnss selbs verzagen unnd gar nichts zu den Sachen thuen
sollten. Insunderhaidt aber wa die geltsnott so gar gross ver-
hannden, unnd aber der Ertzbischoff von Saltzburg nit allain
ain guetter naper sunder auch ain geporner Landman unsserer
fürstlichen Graffschafft Tyroll ist , so weer je zuuerhoffen er
würd in solchem fall mit ainem stattlichen anlehen an Ime nichts
erwinden lassen , darauff Ir so dan auch billich soldt unnd
werdet muessen bedacht sein.
Dises alles melden wir nun abermals nit darumb das wir
in euch oder unnser gehorsame Landschaft ainich misstrawen
setzen sunder dieweil wir auss eurem schreiben abnemen muessen
das Ir euch dise Sach ettwas kleinmuettiger fiir nembt weder
unsser unnd unsserer Land unnd leut Notturfft woll erfordert,
So woldtei) wir euch geern hierinnen trösten unnd euch souil
157
zuuersteu geben, das wir unusersthalli» unnserer getreweu land-
schaiTt in disein fall vill mehr gnedigist zuetrawen dann sich
die sach bey euch mag ansehen lassen. Darzue uuss dann auch
letztlich eben die hanndlnng so jetzundt mit dem auffruerischen
Baltassei* Dosser furlauftt ursach gibt. Dann wir befinden auss
derselben das seine böse Prackhtickhen woll vor zwayen Jarn
oder lenger iren anfang genommen. Wer nun unnsern getrewen
underthanen in der GraftschalTt Tyroll lieb mit solcher meitterey
gewesen so wurd sich sollich fewr one zweiffl vorlengst ange-
zi'indet haben. Es erscheindt auch auss seiner aignen bekhandtnus
ob er woll vill armer leut desshalben angerendt unnd geern
zu seinem bübischen bösen fürnemmen bewegt hett, das dannocht
bey weittem der vveuigist thaill unnder denselben Ime dessen
Statt gethan unnd ist doch daneben woll zuuermueten er werd
Niemands leuchtlich angesprochen haben bey dem er sich nit
allerhand umbsteend unnd gelegenhaidt nach etwas Wilfarung
versehen. Zu dem unnd ob er schon suiist darneben ein zimb-
liche Anzal deren angezaigt die Ime zu seiner vorhabenden
auffruer beystand zugesagt, so wellen wir doch uermuetten er
hab auch aynem guetlea thaill derselben unrecht gethan. Wie
wir dann in sonnderhaidt auch noch zurzeit den Thoma Weber
von Imbst, den er für ainen besuudern mitauflfwigler angegeben,
der gaettlichen unnd peinlichen Bekhandtnus nach der so wir sei-
nethalben hörn lesen zu guttem tail für unschuldigt haldten.
Zum beschluss souill den eingang euress Schreibens unnd
den darin begriftenen discurs belangt, wan schon die Sachen aufT
das aller eusserst gerhaten, unnd also zusagen himel unnd erd
zusamen brechen wurd unnd wir alssdann auff mittel gedenckhen
niuesteu wie wir unnss entlich darein zuschickhen unnd was
wir derhalben i'urnemmen soldten oder m echten , so mügt Ir
dises woll für ain bestendige Resolution unnsers Khayserlichen
gemuets haldten das wir so lanng unns golt der allmechtig
gnad unnd verstand gibt nichts hanndlen thuen oder an die
hanud nemmen werden, so aindtweders unnserm Christlichen
gewissen oder auch unnserer Khayser: Ehr Stand Ambt und
Reputation zuwider sein mecht, ee seyen wir bedacht unss alles
dessen so wir auff der weldt haben zuuerzeihen unnd zubegeben.
Woldt gott unnsere underthaueu weren desselben gleich mit
158
unss gesiudt so wurden sy sich vill desto trostlicher in alle
Sachen wissen zuschickhen unnd destoweniger verzagt imnd
forchtsam sein.
Es last sich auch fürwar in solchen wichtigen Fellen nit
alles mit mentschlicher vernunfft und Rhattschlägen aussrichten.
Sunder wann wir das unnser thuen so muess man in dem übe-
rigen g'ott dem heru auch vertrauen der waist je zuzeiten
wider alle menschlich vernunfft unnd auschleg ja auch wider die
müglichaid selbs woll zuhelffen , unnd am allermaisten wan die
recht Zeit verhannden ist, die wir sunst auss mentschlicher
Plödigkhaidt gar nit wissen ja auch nit gedenckhen künden wie
dann deren Exempel vil zuerzelen, unnd weer woll zubesorgen,
wa wir es alles mit unnser Klughaidt auss zurichten gedechten
das wir an statt gueter aussrichtung erst den schweren Zorn
Gottes über unnss laden wurden, daruor unnss sein göttliche
allmechtigkhaidt gnedigclich behuetten well.
Es haben wir unnd unser hochloblich hauss Osterreich
vormals vill schwerere und grossere Aviderwertigkhaidten gehabt
alss unnss viileicht jetzundt begegnen mügen unnd ist zu ainer
Zeit Bapst Frannckreich Engellandt die Inhaber zum thail der
Künigreich Ungern unnd Denmarckh Venediger Schweitzer
Anndere Pottentaten in Italia sambt dem Türckhen wider unnss
und unnsern freundtiichen lieben hern unnd Bruder Kayser Carl
gewesen neben dem das wir auch vast umb dieselb Zeit aller-
hand widerwertigkhaidt im Teutschland von ettlichen Fürsten, von
der Peurischen auffruer, von dem einbruch der Widerthauffer,
unnd in vill annder weeg erleiden muessen, wir haben aber
dannocht unss auss solchem allem mit vorgeender gnad dess
Allinechtigen stattlich gerissen der würdt unnss gewisslich
noch nit verlassen wa wir Im allain allerseitz von ganntzem
hertzen vertrawen und sunst in unsern handlungen weder zu
der Rechten noch zu der Lingkhen seitten, sunder den gera-
den Strackhen unnd Rechten weeg hinauss geen darzue unnss
gott der Allmechtig Gnad vernunfft verstand Glückh und haill
gnedigclich well verleyhen.
In dem Anndern thail euress Schreibens haben wir ver-
standen was Ir unss für besunderbare weeg und mittl die zu-
uerhuettungen küofftiges vurhats an die bannd genommen wer-
159
deu möchten geliorsamblich fürschlagt ; was uuu auff derselben
Jeden in sonderhaidt unnser gnedigiste bedenckhen künden wir
euch gleicher ge-staldt gnedigister mayniing nit pergen.
Uund erstlich das tlarauff gedacht werden soll ein zimbliche
anzall gelts alss wie Ir es anschlagt auff hundert Tausendt
gülden ungeuerlich auffzubringen das lassen wir unnss ser woll
gefallen achten es auch in allweg wa nit für ain notturfft doch
zu ainer fürsorg gantz dienstlich unnd nutzlich. Wir künden
euch gleichwoll desshalben weder auss unser Camer noch von
den hilffen unnserer Erb Künigreich oder N. 0. Lannd nit zu
statten khumen. Wir mügen aber ganntz woll leiden das Ir ain
solche oder ain merere Summa eurer selbs discretion uund
beschaidenhaidt nach auffbriugt. Unnd wess Ir euch desshalben
verpiudt oder verschreibt das Ir euch dessen eurem selbs be-
gern nach von allen unnsern eiiikbumen, unnd gögenwürtigen
unnd kunfftigen gefellen in unsern obern unnd vordem Oster-
reichischen landen eurer verwaldtung khainen dauon aussgenom-
men widerumb entledigen mügt , seyen euch auch derwegen
nottwendige verschreibung auffrichten zulassen urpüttig.
Unnss sehe aber diinnocht daneben für rhattsam an das
solche Suma gelts vill ee in unnser Furstl; Graff: Tyroll selbs
dann an ausslendischen orlten bey Khauffleuten oder annderstwa
auffgebracht wurd , damit es bey den unruebigen unnd fridhes-
sigen leuten desto weniger das ansehen hab, alss gedechten
wir ettwas offensiue wider Anndere leutt fürzunemmen. Unnd
weer unnss je woll ein Irembd verwunderlich ding das bey allen
unnsern getrewen underthanen der Graffschafft Tyroll ein solche
geringe Summa also zuschetzen nit soldte zufinden sein , da
doch sunst wa ain strauss über solche unnser graffschafft den
Gott der allmechtig verhuett geen soldt der feind sich unnder-
steen wurd woll ettlichc villhundert tausendt gülden mit Plün-
dern unnd Prandtschatzen auss derselben welche dann an ver-
müglichen wolhabenden leutten nit so gar ploss zu pressen.
Wie dann dessen neulicher zeit an andern ortten Teut-
scher Nation vill greuliche unnd schreckhliche Exempel gese-
hen worden, da man dann auss den leuten meer geschetzt
dann man vermaynen kiiuden das sy in leib uund guett haben
^oldten.
160
Also achten wir auch für vast ftirstendig- das au der Pro-
fiandt kham Mangl oder abgang gelassen sunder zu ainem guet-
ten vorratt derselben getrachtet werd, fürnemblich dieweil man
an derselben nichts zuuerlieren sunder die woU zu Zeiten mit
nutz widerumb hin zubringen.
Wie nun die sach diss ortts baider jetzgemeldter notturfft
alss nemblich dess gelts unnd der Profiandt halben am fueglichi-
sten anzustellen, das werdt Ir selbs am besten wissen zube-
denckhen unnd in das werckh zu richten. Stellen euch demnach
dasselb hiemit in gnedigistem vertrawen haimb.
Zum Anndern alss Ir dann weitter für rhattlich unnd nott-
wendig ansecht das wir auff alle mentschliche mügliche Mittl
unnd weeg bedacht sein sollen ainen bestendigen geliebten friden
bey den Reichsstenden zu erlangen das ist gleichwoU ein sach
damit nit allain wir sunder auch unnsere Lobliche vorfarn am
hay. Reich alss fürnemblich offtgemeldter unnser lieber bruder
unnd her Khayser Carl etc. vast die ganntze Zeit unnserer ge-
tragnen Khay. unnd Khüniglichen Regierungen zuthuen gehabt,
unnd schier unnder souilen gehaldtnen Reichstagen khainer hin-
gangen da diser Artickhl nit auflf die Pann gebracht worden were.
Wir haben insonnderhaidt wie obgemeldt im negstver-
gangnen 55isten Jar zu Augspurg nach viler gehabter mime unnd
arbaidt die Sachen dahin gebracht das nit allain in profan- sun-
der auch Religion sachen welches doch zuuor nie dermassen
erlangt werden mügen ein bestendiger ewiger immerwerender
friden auffgerichtet worden. Welcher auch von allen thailen
so hoch beteurdt unnd mit solcher Ordnunng der handhabung
versehen das wir nit woll wissen künden wie oder was dem-
selben weitter hinzuezuthuen sein mecht.
Wir steen daueben nit in abred das dannocht solches alles
jezuzeiten wenig erschiessen, oder fruchtbarlich sein will, dessen
schuld aber ist nit an unnss oder auch an der Auifrichtung des
Fridens, sunder das es bey disen laidigen Zeitten schier dahin
khumen will das Niemandts laistet was er zuesagt, unnd also
alle gemayne Ordnung unnd abschüd schier meer zu ainem
gespött dann zu ainicher würckhlichen Execution gezogen werden.
Nun künden wir solches für unnser Person auch nit wen-
den noch die gemuetter der leutt besser macheu dann sy an
161
Inen selbs seind, wir thnon aber danocht in disen unnd anndern
Fellen was unnss immei« nientschlicli unnd müglich.
Darinnh hetloii wir nil allain geern gesehen surider haben
unnss auch zum allerliöchsten dahin bearbaidtet das aintweders
der Landspergisch Bundt weleher wie Ir wist auf nichts anders
dann aiiff erhahUung- dess gemainen Fridens gegründet, mit vilen
anschlichen slenden dess Ueichs erweittert oder aber ein Ne-
benbund der doch sunsl demselben gleichmessig", unnd alle
freuudtliche Correspondentz mit dem selben hette, auffgeriehtet
wurd, dessen unss dann von ettliehen geringen Stenden Vertrö-
stung anfenckhlieh besehehen.
Nachdem wir aber desshalbeu endtlich nichts erlanngen
mügen, sonder die sach" wie «uuermuetten durch ettliche un-
rhucbige leutt verhindert worden, so haben wir es auch also
auff sein ortt muessen stellen,
Woll ist war das man mittler Zeit unnd nach aufFgerich-
teten Religionfriden , unauffhörlich in vnnss ainer vermainten
freystellung unnd dann abstellung halben ettlieher sunderer an-
gezognen beschwerungen so ettliehen wider denselben Religion
friden begegnet sein sollen gedrungen worden. Nachdem wir
aber dieselben saohen annderst nit versteen noch deutten kün-
den , dann das wir gar nahendt von freyen stuckhen zuelassen
unnd nachgeben sohlten das die Bistunib, Stifft Clöster, unnd
andere gaistliche guetler dess hay. Reichs gentzlich profahniert,
verschluckht , unnd in weldtlichen un/imblichen Xutz unnd ge-
prauch gezogen wurden , so haben wir solches bissheer khains
weegs künden oder niügen bewilligen, sunder unss darauss ge-
wickhelt und gerissen dess Posten so unnss immer müglich
gewesen. VA'ie säur unnd hart unnss dasselb erst dess negst-
uerschinen 59. Jars auff dem Reichstag zu Augspurg unnder
äugen gangen dauon wissen die woll zusagen so dazumall bey
unnss in Rhetten gesessen.
Wir muessen unnss auch noch auü' heutligen tag one under-
lass befahrn unnd angst lassen sein, wa eltwa die wcnigist
meidung von Verbesserung dess Religion friden geschieht das
man unnss alssdann der obbemeldlen Punclen unangesehen unn-
serer vilfeltigeu darüber gelhauen erclernng unbetruebt unnd
unangesehen nit lassen werden. Desto weniger künden wir auch
Archiv. Jahrg. 18%9. I. Heft. 11
162
wie Ir selbs vernunflFtigclich zuermessen, solche ding für unnss
selbs rüeren, siinder \va sich eltwas zuetregt, dardurch wir
vermainen das der gemain friden betriiebt werden mecht so
miiessen wir unnss der gemaiuen beschlossnen und verabschü-
deten handhabung alss nentiblich mit aussschreiben in die Kraiss,
Mandatten, unnd anndern dergleichen mittein behelffen welches
wir gleichwoll unlengst meer dann ainmal versuecht unnd dannocht
im Werckh souil befunden, das es nit gentzlieh one frucht abge-
gangen. Wir wissen auch der Sachen nochmals dieser Zeit anu-
derst nit zuthuen. Doch muessen wir in solchem fall auch die
gepürlich beschaidenhaidt gebrauchen, also das wir nichts un-
notturfftiger weiss auff ein jedess gemains Lanndgeschray für-
nemmen, damit wir die Stend nit unwillig machen, oder Inen
Ursach geben sich nachmals in Nottfellen desto weniger beraidt
unnd gehorsam zuerzaigen.
Zum dritten das Ir unss dann abermal fürschlagt vorge-
meldten unnsern freundtlichen lieben vetter den Künig zu hispa-
nien umb ein ansehenliche gelt hülffe zu notturfft unserer
Furstl. Graffschafft Tyroll unnd einen vertreulichen verstanndt
anzulangen da künden wir selbs ganntz woll bedenckhen, was
nit allain unnss, sunder auch vorgenantem unnserm vettern für-
nemblich zu erhaldtung dess Pass in Italien an gemelter unn-
serer Graffschafft gelegen ist. Wir wissen aber dagegen in
was trefflichen unseglichen Schuldenlast sein Lieb durch die
lanng ge werte Krieg mit der Cron Frannckhreich erwachsen,
also das Sein Lieb mit allem dem gelt so sy haben oder er-
langen mag genug zuthuen hatt , Iren Trawen unnd glauben,
nit allein gögen Iren Pensionarijs , deren sy dann nnuermerck-
licher weiss nit gerhatfen khan , sunder auch gögen denen so
seiner Lieb das Irig ganntz getrewlich unnd willigclich dar-
gestreckht zuerretten unnd sich darin dermassen zuerzaigen,
damit man in kunfftigen Nottfellen seiner Lieb widerumb desto
williger dienen mug also das wir sorg truegen wa schon sein
lieb geern woldt vvurd sy unnss mit ainer solchen anschlichen
Summa, wie es villeicht unnser notturfft erforderte, nit helffen
künden. Soldten wir dann S. L. von ainess geringen wegen
anlangen das weer unnSs selbs schimpfflich unnd nichts dar-
mitt geholffen.
163
Zu dem unnd \va wir bey seiner Lieb ungeuerlich mit
denen Persiiasionibus , wie Ir in eurem schreiben angezogen,
nemlich von wegen dess Pass unnd anderer gelegenhaidt unnser
Furstl. Grafschaft Tyroll Ansuechung thuen sohlten so mecht
sich wollzuetranenn das unnss dajoöjjen auch allerhannd Con-
ditiones fürgeschiagen wurden die wir billich in ainen bedacht
ziehen soldten unnd muesten.
lieber solches alles so kündt auch die Zeit dergleichen
haundlung nit meer erleiden. Dann biss wir sein Lieb mit schriff-
ten oder schickhung gar in hispanien anlangen, unnd sein Lieb
sich darüber mit Iren anwesenden oder villeicht auch abwe-
senden Rhetten berhattschlagen oder bericht hin unnd wider
von Iren Camern unnd Finantzeu näme so wurden gewisslich
dise jetz vorstende leuff in Teutscher Nattion ein annders an-
sehen haben, unnd aindtweders mitler Zeit erger oder besser
worden sein, also das der obuermeldt weeg aintweders unuon-
nötten oder aber unerheblich.
Wir bedennckhen auch hiebey nit unzeittig wie wir vast
auss allen Kundtschafften unnd Zeittungen befinden , das die
ihenigen so der wider wertigen Religion sein, vill meer auffse-
hens sorg und forcht auff Ine den Küiiig von Spanien dann auflf
die Bap : Haylt selbs oder ainichen andern Pottentatten haben.
Dann sy wissen woll das die Bap. Haylt allain unnd one seiner
Lieb hillfT w enig aussrichten wurd. Soldten wir unnss nun bey
disen gefährlichen leuffen mit seiner Lieb einer gelt oder an-
derer hilflf htilben einlassen , so gieng eben dieweil doch sunst
bey diser untrewen weldt gar nichts verschweigen pleibt, der
verdacht auff unnss alss betten war mit der Bap : Haylt selbs
gehanndelt , unnd wurden es also die Widerwerttigen dahin
deutten wellen, alss weren wir die Bap. Haylt unnd der Künig
zu hispanien ain ding unnd was wir der Bap. Haylt. zu guettem
fürnemmen das beschech durch dess Künigs zu hispanien mittl.
Weil ^^''' ^^^^ sunst zu schaffen unnd zuschickhen genug ha-
ben das wir unnss der offenbaren falschen erdichten unnd un-
warhafften Zuemessungen erweren, wie vill beschwerlicher wur-
den wir unnss gögen denen entschuldigen mügen, die ainen
schein der vvarhaidt betten.
U *
164
Auss welchen allen Ursachen wir dann nochmals den jetzt-
beruertten durch euch fiirgeschlagiien weeg nit für rhattsam
ansehen künden.
Zum Vierdten alss Ir euch sunst unnser bedenckhen das wir
diser Zeit ainicher hilff halben mit der Bap: Haylt nichts hanndleu
sollen, gefallen last, das lassen wir also gnedigist pleibcn.
Zum Füufften alss Ir nochmals darauff verhardt, das wir für
unnser Person darauf bedacht sein sollen, das Concilium von Triend
fueglicher weiss alss sunderlich mit abschreckhen gögcnwürttiger
gefährlicher Leuflf halben abzuschieben, haben wir euch gleich-
woU unnser Maynung dcsshalbeu vor ettlich wenig lagen mit
kurtzen wortten unnd summarie gnedigist zugeschrieben. Nachdem
Ir aber in jetzigem eurem schreiben die sach ettwas vveittleuffiger
aussfuert werden wir verursacht , Euch alss unscrn getrewen
Rhetten auch allerhandt weittern unnd grundtlichcn bericht dar-
uon zuthuen wie harnoch volgt.
Wir hetten alss ein Christlicher Chattolischer Khayser,
dieweill diser jelz vorsteender Zwispaldt in unnserer waren
hayligen Religion so grausam unnd erschrockhlich eingefallen, nie
nichts liebers gesehen, dann das demselben durch den weeg ainess
Ordenlichen Christlichen Concilij mögen begögnet und gesteurt
werden.
Wie wir dann auss allen haundlungen befunden, das nit
allain alle frume guetthertzigc Cliatholische Menncr, sunder auch
der gögenthail selbs solchen weeg dess Concilij für den richti-
gisten pösten ja auch für den ainigen gehaldten dardurch unnser
wäre Christliche Religion widerumb in aincn guetten Stannd
gebracht werden möcht.
Derweaen unnd zuoleich wie unnser lieber vorfahr Bruder
o o
unnd herr Kayser Carl V alss ein frumraer Christlicher Catho-
lischer Khayser sich dises Puncten halben hoy vilen underschid-
lichen ßäpsten zum allerhöchsten bemhuet, also haben wir auss
schuldiger Pflicht unsers tragenden Ambts denselben auch bey
Jetziger Bap. Hayl' bald nach Irer beschecl.ncn wähl zuerregen
nit unnderlassen künden.
Wiewoll nun Ir Bap. Hayll alss die one allen ZweiiTl die Sa-
chen vätterlich und guett maindt sich desshalben nit lang treiben
lassen, sunder gar bald darüber resoluierdt, unud unnss Ir vor-
165
haben in schriirten xucrkhenneu geben, darauss zu versteen ge-
wesen , das sy one allen verzug mit Ausschreibung des Concilij
zuuerfarn bedacht. Jedoch dieweil wir vermerckht das dassclb
nit allerdings gchaldtcn werden soldt wie wir es gecrn gesehen,
unnss auch der Platz selbs da das Concilium hingelegt werden
sollen , wie es dann jetzundt ist , uns nit so gar woU gefcllig
gewesen 5 so haben wir die warhaidt zusagen gleich alssbald
ettwas gestutzt, unnd seind desshalben ettlichc unsere schrifften
an die Bap. HayU erganngcn wie dann den Confussionisten selbs
woll bewust (dann sy die von Rom selbs bekhennen) darinnen
wir Irer ll;iyl! unnser zimlich trewhertzig bedenckhcn so woll
dess Platz dess Concilij alss annderer umbstend halben rund
unnd laulter unnd dermassen angeaaigt, das wir schier besor-
gen muesseu , wie wir auss Irer Hayl' Widerschrifften ettlicher
masseu abgenommen, Ir Hayl' hab dessen ettwas verdruss von
unnss empfangen.
Dieweil aber Jr Hayl' uns angezaigt das andere fürnemen
Pottentaten der Christenhaidt , alss zuuorderst Spanien unnd
Frannckhreich mit Irer Hayl' iurnomen des Concilij gantz zu-
frideu unnd solches baide Pottschaft'ten nemblich die Spanisch
und Frantzösisoh so an unnserni hoff seind gögen unnss bestet-
tiget ; darzue auch Ir Hayl' mit Ausschreibung dess Concilij
unangesehen das sy unnss auff unnser letztere an Ir Hayl' ge-
thane geschrifft khain Andtwurdt gegeben gehabt strackhs fortt
gefarn , so haben wir es unnsers thails woll sollen unnd mues-
sen daibey pleiben lassen, wir betten dann alss ein widerspen-
uiger unnd ungehorsamer Sun der hayligen Kirchen wellen er-
funden werden welches wir doch die tag unsers lebens zuthuen
mit nicbten bedacht.
Volgennds unnd damit alle sachen desto ruhiger unnd
fridlicher zugiengen , nlss wir vermerckht das die Bap. Hayl*
durch Ire gesandten nit allain die Catholischcn sunder auch
der Augspurgischen Confession verwandten stend mit bestem
glümpff unnd beschaidenhaidt das Concilij zubesuchen vermanen
wellen, haben wir der Sachen zum Posten dieselben stend auch
dazumal ganutz gnedig unnd vatterlich vermanen lassen , unnd
wiewoU solches bei Iii.:n khain sundere frucht gewürckht also
das sy auch Irer Hayl* Pottschafften mit ettwas rauherer Andt-
166
wurdt abgeferttiget dann wir unnss versehen gehabt, so haben
wir doch nit verraerckhen künden das sy derselben hanndlung
halben ainiche beschwerung gegen unserer Person getragen,
sunder seind unns nach gestaldt der Sachen mit beschaidner
gliimpflicher Andtwurdt begegnet.
Und wiewohl die Bap. HayP nicht destweniger vor gaetter
Zeit mit haldtung dess Concilij alss mit abferttigung Irer Le-
gatten auch ettlicher Bischoff unnd annderm forttgefahrn , so
haben wir doch mit schickhung der unusern die sach woU an
unnss khunien lassen unnd nun meer gar nahendt ein ganntz
Jar damit verzogen.
Alss aber mittler Zeit nit allein die Bap. Haylt sunder auch
Spanien und Fraunkhreich unauffliorlich bey unnss angehaldten,
unnd in sonderhaidt der Franntzösisch Ambassador so an unn-
serm hoff ist unns lauter zuerkennen gegeben das sein her
seine Pottschafften unnd Prelatten so er auff das Concily zu-
schickhen Vorhabens schon benendt unnd auff nichts annders
wardt, dann wann wir die unseren abferttigen wellen , wie er
dann auch den tag solcher abferttigung zuwissen begeerdt, so
haben wir je solche schickhung, wir woldten dann bey aller
meniglich verdacht sein, alss hetten wir allain im Sinn sollich
Christlich werckh darfür es gehaldten wurdt zuzersteren, len-
ger nit einstellen künden.
Dannocht haben wir denselben unnsern gesandten ein sol-
ches unnsers ermessens Christliche erbere auffrichtige Instruc-
tion dern Copey wir euch hier neben zuschicken gegeben , das
wir der selben nit scheuch hetten wa sy schon für die gantz
weldt khumen soldt.
So befinden wir auch auff heuttigen tag nit das Jemands
unnserer hanndlung halben ainiche beschwerd gögen unss für-
gewendt , unnd wa wir dessen mit ainichem wordt weren an-
gelangt worden oder noch wurden, weren wir meniglich nach
gestaldt der Personen und Sachen Red unnd andtwurdt disfals
zugeben beraidt.
Es hett auch in disem Fall ain schlechts bedencken, dann
ainmal so wissen die Stend der Anndern Religion woll das
wir der Allten Catholischen Religion verwandt seyen unnd bey
derselben mit hilff dess Allmechtigen biss an das end zuuerharren
167
entschlossen , darumb werden sy auch billich wissen das wir
alss ein Christlicher Catholischer Kayser alles das Jhenig so
unnser ambt in disem Fall erfordert nit künden underwegen
lassen . und derhalben so woll alss wir sy nit allain in Irer
vermaindten Religion nit betrueben noch anfechten , sunder
auch gedulden unnd leiden das sy derselben Irer Religion hal-
ben Ire Zusamenkhunflft unnd Conuentickel nach Irena willen
unnd gefallen halten, also und noch vill weniger werden sy unss
unnd anndere unser verwandte stend in unnserer waren Re-
ligion betrueben noch auch vnss unnsere freye auflfrichtige Zu-
samenkhuniTt , da man nichts haimblichs sunder alle ding bey
freyem tagsliecht hanndelt, abstrickhen oder verweren sollen.
Wir haben zwar von baiden Iren gehaldtnen Zusamen-
khunfften zu der Naumburg und Erdfurtt auch sunst auss vilen
zuestimenden Kundtschaiften anders grundtlichs nichts erfahrn
künden, dann das sy wider dises vorsteend Concilium alss ob
dasselb nit rechtmessig zu protestieren und solches auss ett-
lichen Ursachen zu recusieren bedacht seyen.
Thuen sy nun dasselb , so lassen wir für unnser Person
desshalben beschehen was recht ist und wellen unnss doch
nit versehen, das sy weitter gögen unnss mit tättlicher hand-
lung schreitten werden dann sy haben in dessen khain ursach.
Darzne westen wir nit , was sy so hoch mit demselben
kündteu ausrichten. Dann hatt die Bap. Hayl' sunst für sich
selbst auss anndern Ursachen khainen sundern willen zu dem
Concily , so würdt Ir Hayl! woll selbs auff mittl unnd weeg ge-
denckhen wie dasselb widerumb auszuheben , will aber Ir Hayll
solches je continuiert haben so wirdt sy woll wissen darob zu-
sein das solches an andere unnd sichere ortt transsferiert wer-
de , wer alssdann dasselb zubesuechen lust hab , das der sol-
ches gleichwoll am selben ort besuechen müg.
Wir glauben sunst gentzlich, das ausserhalb ettlicher we-
niger unruebiger stend die anndern vast all in Teutscher Na-
tion sy seyen gleich der Allten oder Newen Religion sich di-
ses Concilium nit sunders lassen anfechten, unnd Inen vast
gleich gellt das Concilium sey oder sey nit.
Unnd solches umb souil desto meer dieweil wir unss nun
meer durch gemaiue Reichsabschid unnd andere suuderbare ob-
168
ligationeu zum offternmal ganlz lautter erclert, das wir unan-
gesehen die Sachen dess Concilij geen hindersich oder für sich
nicht desto weniger den ainmal bewilligten unnd beschlossnen
Religionfriden getrevvlich zu haldten unnd zuerhaldten bedacht
sein, woldten unnsers thails gern wissen, was man doch diss-
falls auss unnns weitter zu pressen gemaindt weer.
Wir besorgen gleichwoll daneben das auch die Stend dess
heyl. Reichs so noch unnser alten Catholischen Religion ver-
wandt , alss sunderlich die Gaistlichen unangesehen der Bap.
Haylt und unnsern gethanen vermanung zum thail auss forcht
unnd schreckhen unnd zum thail auch auss anndern Ursachen
das Conciliura nit besuechen werden , da lassen wir nun Jeden
das sein veranndtwurdten unnd ist unns vill lieber, soll je di-
ses Concilium wie es im vorlengst gleich gesehen zu grund
geen , das solches vill mehr auss annderer leutt dann unnserm
verursachen beschech.
Auss welchen) allem Ir dann leichtlich zuerachten , wie
gantz beschwerlich unns fürfallen will für unnser Person allain
die Zerstörung dises Concily es sey gleich sunst guett oder
bös fruchtbar zubefürdern,
Unnd wir es gleich sunst euren Rhattschlag nach geern
Ihetten, so westen wir doch in höchster warhaidt nit, durch
was weeg oder welcher gestaldt solliches anzugreiffen, dann
ainmall so stect es simpliciter in unnserer alss der weldtli-
chen Obrighaidt allain macht unnd (Sewaldt nit.
Sollen wir dann solches bey der Bap. Haylt. practicieren,
so räumen wir Irer Haylt. dadurch ein das sy macht hab die
Concilia nit allain ausszuschreihen (welches villeicht an Ime
selbs nit sogar unrecht) sunder auch dieselben nachdem sy
schon aussgeschriben sind widerumb Iress gefallens auffzuheben
oder zu transsferieren , welches dann bey vilen guetthertzigen
Kristen nit allain in grossem Zweiffl steet, sonnder auch wie
wir berichtet den Christlichen decreten der negstgehaldtnen
Consilien zu Conslentz unnd Basel nit sunders gemess.
Sollen wir es dann bey den Patribus Concilij hanndlen. so
haben dieselben seltzame unnd mancherlay Köpfl' seyen auch
unnderschidlich von Iren hern unnd obern abgefertiget , unnd
»urden sich so fürderlich alss die NotturfiFt woll erforderte nit
169
resoluieren künden unnd deswegen aiu lanngkhvveylige unge-
wisse zweiffelhafftige handlung bey Inen erwachsen. Es mecht
sich auch woll zutragen das sy selbs under ain annder unai-
nig unnd also ain Scisma zwischen Inen entsteen , das man
voUgendts wie vor Zeitten auff dem Bassler unnd erst neulich
aufT dem ersten Triendischen Concilio beschehen Zway Con-
cilia für ains haben wurd da man doch jetzundt mit dem ainen
allaiu genugsam zuüchafTen und kheme dardurch nit allain
aller gaistlicher gewaldt sunder auch unnser wäre Christliche
Religion selbs bey allermenigclich in höchsten Spott unnd ver-
klainerung.
Wir wellen geschweygen , was bey mengkhlichen grossen
Schimpf wir für unnser Person, wir brächten solches gleich
der Bap. Haylt. oder den Patribus an, es geriedt auch di6 sach
sunst wie sy woldl, darunder erleiden muesten.
Unnd ob woll dahin gedacht werden mecht, das solches
nit alss ob es von unnss beer khem sunder annderer ver-
deckhter unnd subtiler weiss für zunemen so haben wir doch
für unnser Person ab solchen ungeraden wegen ein gross
Abschaichens, neben dem das wir auch woll wissen , das der-
gleichen Practickhen seltten oder wenig verschwigen pleiben.
Auff das wenigist so muess man doch bey diser geschwinden
arglistigen weldt die leut daruon discurrieren lassen.
Bey diesem Allem ist nit one, das man sich nach gestaldt
der jetzigen leuif unnd Zeit bei diesem Concilio nitt so gar
grosser fruchtbarkhaidt versehen khan , derwegen man sich
desselben desto leichter unnd lieber hette zuuerzeichen.
Dann innsonderhaidt so uil die rechte wäre haubt Ar-
tickhl unserer Christlichen Religion belanngt derwegen dann
das Concilium am allermaisten gehaldten werden soldt ist nit
zuuerhoffen , das die widerwerttigen von Iren maynungen ainess
ainigen tridts werden wellen weichen, hinwiderumb so haldten
es die Catholischen dafür das sy desshalben Iress thails khai-
ness Concily bedurfften.
Daneben aber so seind vill frumer guetthertziger Christen
diser Maynung, wa durch Mittl aines Concilij in denen Ar-
tikheln die nit precise Juris diuini sunder positiui seyen ain
Milterung gefunden, unnd über solchs auch ein n ottwendige
Archiv. Jabrg. 18^9. I. Heft. 12
170
ernstliche Reformation fiirnemblich des Gaistlichen Stannds an-
gestellt werden möchten , das solches Kuerhaldtung unnserer
waren allten Christlichen Religion nit allain bey denen, die der-
selben vestigclich anhanngen , sunder auch bey Anndern die
desshalben ettwas im schwung steen hoch turstendig unnd dienst-
lich sein mecht. Ja auch das ausserhalb desselben z,um höch-
sten zubesorgen das unnser wäre allte Christliche Religion zu
letzt im hayl. Reich, Teutscher Nation, gentzlich mecht zu grund
unnd boden geen.
Unnd ob schon dises Concilium es sey auss was ursach eis
well widerumb zertrendt werden soldt, so will doch ettlicher
massen darfür gehaldten werden, das wir unnd Anndere Christ-
liche Obrigkhaidten dardurch desto meer fueg unnd ursach haben
möchten , fi'ir unss selbs zu den sachen zuthuen und wa nit in
gemain, doch auflfs wenigist in unser Jedess landen unnd Leut-
ten, solchem übl zufiir khumen unnd unnss unsers obligenden
Ambts christlich unnd tapflfer zugebrauchen.
Soldten nun wir eben derselb sein, der mit jetziger Zerste-
rung dess Concilij alle solche hoffnung abschneiden, unnd die Sachen
in äusserste desperation unnd verzweifflung, Gott geeb es stee
sunst darauff tiir gefärlichaidt was es imer wöldt, bringen
soldten, so kundt unss je auff der ganntzen wellt nit leichtlich
ettwas meer unangenem unnd zuwider sein.
Beuorab dieweil wir dannocht noch auff heuttigen tag nit
gewiss sein, ob nmn tättlicher weiss unnd mit Kriegs gewählt
ettwas wider das Concilium fÜrnemmen werd, und ist sunst nit
nevv, sunder gar nahendt in ainen gebrauch bey disen unseligen
Zeitten gebracht worden, das man allerhannd unzimbliche ding
von den leutten mit aussbraittnng allerlay beschwerlicher Newer
Zeittungen Bedrawungen unnd Plinder lerman erdringen will,
wie dann unnss selbs bissheer zum oflftermal bescheen, wir unss
aber solches nitt alzeit bekhumern lassen , unnd unss bissheer
Gott hab lob nit so gar übl dabey befunden. Soldten wir nun
jetzund die Zertrennung dess Concilij für unnser ainige Person
verursachen, unnd sich nachmals befinden das dise Tättliche
fÜrnemmen söffen dem Concilio an Inen selbs nichts sunder ain
lautters schreckh bott gewesen weren , so habt Ir selbs zuge-
denckhen, was merckhlicher. grosser Schimpff, Spott unnd ver-
171
klaynerung iinnss solches bey baiden tliailen gepern, ja das wir
auch derhalben biss in unnser End ainen Nagenden wiirmb an
dem hertzen tragen, der unnss auch ein verkurtzung unnsers
lebens sein wurd.
Zu dem unnd welches das allerergist , so trugen wir sorg
wir wurden es derhalben bey dem Gögenthail nit umb ein bar
desto besser haben. Sunder betten sy desshalben Ir vorhaben
bey unnss erlanngt so wurden sy täglich je lenger je mehr auflf
anndere noch beschwerlichere Sachen die wir weder mit Gott
noch mit ehrn eingeen kündten in unnss truegen wellen, da
kündten wir alssdann nimmer meer vor Inen ruebig sein.
Unnd wie wann unnss einer gar den Rockh woldt abziehen,
soldten wir darumb muessen weichen oder nachgeben.
Wir lassen unnss one Ruem zumeiden one das in allen
zimblichen pillichen dingen geern weysen unnd laitten , das
wir unns aber zu unzimblichen dingen durch einen Jeden seines
gefallens soldten nöttigen oder tringen lassen, das wurden unss
one Zweiffei Ir selbs alss unnsere getrewe Rhett mit rhatten.
Unnd wissen also dem allem nach beschliesslich bey disem
Punctten die weeg nit zufinden, wie wir unnss eurem guett
bedunckhen nach die Zerstörung des Concilij betrefTendt richten
sollen, wie gnedigclich unnd geern wir sunst eure Rhattschleg
in allen fürfallenden hanndlungen anhörn.
Nicht destweniger aber so gibt unss solcher eur Rhatt-
schlag ursach , wiewoll wir sunst kuniftiger zertrenung halben
des Concily ainen Artickhl in unserer gegebenen Instruction
gesteldl wie Ir auss abangeregter Copey derselben zu vernem-
men, lassen wir doch unangesehen desselben jetzundt unseren
gesandten daselbs nach Inhalt beyligender Copey schreiben und
wissen nit woll wie Avir diser Zeit weitter geen künden.
Letztlich souil Unnsere geliebtiste Töchtern auch die fur-
sehung dess lannds unnd in sonnderhaidt der Ortt heuser unnd
Päss betrifft, pleibt es bey eurem schreiben.
Wir nemen auch eur underthenigst erpieten, nemblich
eur leib guett und Plutt zu unnss zu setzen zu ganntz gnedi-
gistem gefallen an. Was aber sunst die angehenckht Protestation
betrifft, ist gleichwoll unnser maynung nit euch zu ainichen
unmüglichen dingen zu tringen, hinwiderumb aber wellen wir
12 *
172
euch ganntz) gnediglich unnd zum allerhöchsten vermandt haben,
das Ir euch in fürfallenden Sachen nit so gar forchtsam unnd
klainnmettig erzaigt. Man nuiess in diesen feilen allenthalben
souil müglich das recht und gepürlich mitl treßen, dann soll
man gleich auff ainen jeden widerwerttigen wind hend und
fuess lassen fallen oder sich auch zu nuzimblichen unuerandt-
wurdtlichen dingen bewegen lassen, das ist in vill weeg nit
thunlich; hinwiderumb aber so loben wir dannocht auch eur
getrewe sorgfeltigkhaidt unnd das Ir allerhannd beschwerliche
zuefeil bedennckht die gleich woll unns selbs auch nit wenig
»under zum allerhöchsten angelegen seind. AUain will diss fals
ein NotturlTt erfordern, das man sich in allvveeg entschliess,
wie unnd welcher massen man denselben, w^a sy sich zuetragen
am stattlichisten begegnen müg, dann die Nott suecht weeg,
und mag sich woll begeben, wa dieselb fürfeldt welches doch
der allmechtig gott gnediglich verhuetten well , das alssdann,
allerhannd Mittl miigen gefunden werden ; darauff man jetzundt
nit so gar woll bedacht sein khan.
Wir haldten auch für ein grosse Notturfft, das Ir dise
unnsere unnd eure discurs in höchster unnd engister gehaimb
bewahret damit nit ettwa wa dieselben ausskhumen soldten
der gögenthail gesterckht, die unnssern aber das hertz verliern,
unnd villeicht ettwas erweckht vverd , welches sunst weer
dahinden gepliben.
Unnd woldten euch solches Alles ganntz gnedlgister guetter
woUmainung nit verhaldten.
Dattum Prag den 29. January A? etc. 62.
An die 0. 0. Reg. unnd Camer.
Von aussen: „Concept an die 0. Oe. Regierung pro Landts-
gefährligkait." (Geh. Haus- und Staatsarchiv.)
Archiv
für
Kunde österreichischer Geschlchts-ftuellen.
Herausgegeben
von der
zur Fliege vaterländischer Geschichte aufgestellten Comnilssion
der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften.
Jahrg^an^ IS ^9.
//. Heft
Aus der kaiserlich - königlichen Hof- und Staats - Druckerei.
173
V.
Heinrich Graf von Hardeek^
Burggraf von Duino,
Judex provincialis in Oesterrelch,
Ein Beitrag zur vaterländischen Geschichte.
Von
FHedHch Firnhaber.
Archivr. Jahrg. 1849. II. Heft. 13
175
In der Nummer 66 der österreichischen literarischen Blätter
vom Jahre 1846, Pagina 519, äussert sich Herr von Koch-
Sternfeld über die von Herrn Kaiblinger (Geschichtsforscher,
herausgegeben von Chmel etc. „Einige Bedenken und Erläute-
rungen etc.") aufgestellte Ansicht, dass der bekannte und oftge-
nannte Henricus de Tybein, Comes in Hardeck, seinen Zunamen von
dem Schlosse Tybein (Duino) in Istrien herleite folgendermassen :
„In der von demselben evident gestellten Genealogie der
„Grafen von Piain und Hardeck liegt kein Zweifel , den
„Grafen Heinrich von Theben an der Donau von Tybein
„aus Illirien herzuholen etc."
Da der Schreiber gegenwärtiger Zeilen damals sich zu-
fallig mit jener Zeit und Oertlichkeit naheliegenden Gegenstän-
den beschäftigte, und verschiedene Notizen, auch über gedach-
ten Grafen von Hardeck gesammelt hatte, so war er um so ge-
spannter, das Resultat dieser Controverse in Erfahrung zu brin-
gen, als der Gegenstand zunächst als ein vaterländischer ge-
wiss einige Beachtung verdient. Seitdem sind nun einige Jahre
verflossen , ohne dass einer der beiden geehrten Herren Ge-
schichtsforscher (meines Wissens) desselben mehr mit einer
Sylbe erwähnte. Diess bewegt mich demnach, die damals gesam-
melten Notizen zusammenzustellen, und zu einiger Aufhellung
der Sache hier mitzutheilen.
Das unbestritten erste Erscheinen Heinrichs von Duino ist
in der Urkunde K. Ottokars vom Jahre 1260 , und der von
gleichem Datum und Inhalte seiner Gemahlin der Königin Mar-
garetha*), laut welcher der König dem Edlen Woko von Ro-
senberg ,,guia — progeniloribus suis liberis atque nohilibus
^^vitam ducens , comitias et majores dignitates — tenere pote-
j^rif die Grafschaft Rabs (in orig. Rachz} verleiht. Hier tritt
*) Kurz , Oesterreich unter Ottocar und Albrecht , in den Urkundenbei-
lagen pag. 17i.
13 •
176
uns der dorn. Henricus purcravius de Dewin als Zeuge der
Schenkung unter den Anwesenden entgegen, und zwar unmittel-
bar nach den geistlichen Würdenträgern, den gekrönten Häup-
tern , und ihren Verwandten als erster Zeuge vor allen an-
dern böhmischen und österreichischen Herren und Adeligen ent-
gegen. Wie kommt er nun als Fremder bei der unbestreitbaren
Courtoisie im Urkundenstyle damaliger Zeit zu der Ehre , den
übrigen bekannten, einheimischen Namen voranzugehen? Die
erste sich uns aufdrängende Idee ist natürlich die, dass er ein
Manu edlen Geschlechtes von hohem Range gewesen sein müsse ,
zu dessen Auszeichnung König Ottokar wichtige Gründe gehabt
haben musste.
Die Schenkungsurkunde ist datirt: Datum in La. Actum
in tentoriis apud Moravam. Diese Fassung dürfte wohl dahin
deuten, dass die Zeit der Schenkung zwischen der Versamm-
lung des böhmischen Heeres bei Laa, und vor der Schlacht am
Marchfelde stattgefunden habe , da einerseits sonst wohl der
Verdienste Rosenbergs in der Schlacht Erwähnung gethan sein
möchte, andrerseits der König nach der Schlacht nicht lange
Zeit in den Zelten an der March gesessen haben mochte, um
mit der Königin zugleich eine so friedliche Angelegenheit ab-
zumachen.
Der durch Herzog Stephan von Ungarn hervorgerufene
Aufstand der Steiermärker (Ende 1259) war bei der Schwäche
der letzteren im Verhältnisse zu den Ungarn, nur durch mäch-
tige Bundesgenossen zu einem günstigen Resultate zu führen.
Sie hatten sich daher an ihren mächtigen Nachbar, den alten
Feind der Ungarn, Ottokar, gewendet, um von ihm Hilfe in
ihrer bedrängten Lage zu erlangen. Wie viel oder wenig Otto-
kar früher schon zur Schürung des Brandes beigetragen haben
mochte , lassen wir hier dahin gestellt sein ; für jetzt beschränkte
sich sein Einwirken darauf, dass er den Stt;iermärkern ge-
stattete, Truppen in seinen Ländern zu werben, er hüthete
sich aber, trotz seiner Neigung zu dem Laude den erst 1254
geschlossenen Frieden mit den Ungarn offen zu brechen. Erst
nachdem die Steiermärker eine Deputation von Etilen und Städten
zu ihm nach Wien geschickt hatten, und zum Losschlagen selbst
hinlänglich gerüstet waren, brach er, vorzüglich auf Andringen
177
des tapfern Otto von Hardeck ganz mit den Ungarn (s. Palacky
IL 1. p. 174), ging nach der so unerwartet schnellen Vertrei-
bung der ungarischen Besatzungen durch die Steirer, am 25.
Dezember nach Grätz , woselbst er Wok von Rosenberg zum
Generalcapitän einsetzte. Bei dem hiedurch offen gewordenen
Bruche war es natürlich das Bestreben beider Theile , sowohl
Ottokar's als Bela's von Ungarn , sich zum bevorstehenden
Kriege während des Winters so viel als möglich zu rüsten. Mit
Anbruch des Sommers rückte Bela, mit seinen Verbündeten an
140.000 Mann stark, an die March. Auch Ottokar hatte nicht
gesäumt. Wir treffen bei seinem gewaltigen Heere in Laa die
meisten seiner bekannten Genossen und treuen Freunde, die
Markgrafen Otto von Brandenburg und Heinrich von Meissen,
seine Schwäger, seine Vettern die Herzoge von Breslau und
Wladislaw von Oppeln ; seine alten und treuen Anhänger Ulrich
und Philipp von Kärnthen, seine Jugendgenossen. Hier finden
wir auch unsern Heinricus purcravius de Dewin in so ausge-
zeichneter Stellung. Bei der Frage nun , woher derselbe hier
zuerst und zugleich so ausgezeichnet Erscheinende gekommen
sei, ist die Annahme mehr als wahrscheinlich, dass er sich
im Gefolge eines der genannten Fürsten befunden habe, und
persönliche Vorzüge so wie Rücksicht auf seinen Beschützer
den König bewogen , ihn auszuzeichnen und an sich zu zie-
hen , was noch dadurch bestätiget wird , dass er auch in der
spätem Zeit z. B. bei dem wichtigen Freundschaftsakte zwi-
schen Ottokar und Ulrich von Kärnthen, in dem Testamente des
letztern 1268 unter den engsten Freunden als Zeuge erscheint.
Diese allgemeinen so wie der letztere besondere Umstand
leiten auf die Vermuthung, dass er sich im Gefolge des Her-
zogs von Kärnthen beim Könige eingefunden habe, und wohl
darum als Freund des Freundes , den Ottokar so schätzte und
der ihm entgegen wieder solche Beweise von Zuneigung lie-
ferte , wurde ihm der Ehrenplatz nach den königlichen Prinzen.
Auf der andern Seite wird diess durch den Umstand bestärkt,
dass das edle Geschlecht der Burggrafen von Duino schon früh-
zeitig unter diesem Namen vorkommt, als Sprossen eines alten
reichen Adelsgeschlechtes von Duino, Dowin, Toweyn etc., reich
und niächtig genug, lange dauernde Fehden selbst gegen seine
178
Lehensherren, die Grafen von Görz und die Patriarchen von
Aquileja, zu bestehen. Das Ende dieser Kämpfe, das beiläufig
in unsern Zeitraum fällt, bildet der im Jahre 1275 am 25. Fe-
bruar zwischen Albrecht von Görz - Tirol , dem Patriarchen
von Aquileja und Hugo von Duino geschlossene Friede zu Ci-
vidale im Patriarchenpalaste. Eben diese Zerwürfnisse bieten
uns aber , abgesehen von der Sitte der Zeit , in fremden Hee-
ren zu dienen, einen Anhaltspunkt mehr, die Begleitung Ulrichs
von Kärnthen durch Heinrich von Duino (vielleicht einen jün-
geren Bruder des gedachten Hugo) zu erklären. Der Name,
der in derselben Schreibart oft in Aquilejer Urkunden vorkommt,
und die Aehnlichkeit des Siegels geben neue Gründe für diese
Verwandtschaft. Die Herren von Duino schreiben sich in Ur-
kunden und auf Siegeln genau so , wie unser Heinrich. So in
der obenangeführten Friedensurkunde Haug von Tybein. 1308
kommt wieder ein Haug von Dewein vor in einem Briefe Graf
Heinrichs von Görz , mit welchem dieser jenen , der in seine
Ungnade gefallen war, unter Bedingungen wieder zu Gnaden
aufnimmt. Sein Sohn wird Rudolph von Dewin genannt, beide
aber schreiben sich auf ihren Siegeln lateinisch de Duino, ge-
nau wie unser Heinrich ; das Siegel dieses letzteren ist ein im
Siegelfelde stehender Helm, mit Fähnchen besteckt. Hugo führt
ein ähnliches , einen Helm mit dem Schmucke , als Hauptdar-
stellung, unter diesem einen im Verhältniss sehr kleinen Schild,
der bis an den Siegelrand reicht, mit dem gebrochenen Quer-
balken (später an die Walseer übergegangen). Auch die Darstel-
lung des Siegels, der grosse Helm mit Fähnchen, Lilienstän-
gel und dergleichen besteckt , deutet auf jene südlichen Gegen-
den , wie wir auf den Reitersiegeln der Herzoge von Kärnthen,
der Grafen von Görz etc. ähnliches sehen , was in nördlichen
Gegenden seltener vorkommt. *)
Der Rang Heinrichs von Duino , seine Stellung bei Ulrich
von Kärnthen, und die Ulrichs gegen Ottokar können also hin-
länglich das Streben des letzteren erklären, ihn für sich zu
gewinnen, und ihm eine glänzende Laufbahn zu eröffnen. Leicht
^) Heinrichs Siegel ist abgebildet bei Hanthaler Becens. t. II. tab. XXXUI.
Nr. XXII.
179
ist also auf diese Art das Erscheinen Heinrichs in Oesterreich
erklärt, während auf der andern Seite die Meinung: de Duino
von Thehen in Ungarn herzuleiten , gar nichts als die Assonanz
des Namens für sich hat.
Abgesehen davon, dass in ungarischen Quellen ein burg-
gravius von Theben nie vorkommt , Theben auch (so weit be-
kannt} nie der Sitz eines mächtigen Geschlechtes gewesen, ja
mit Ausnahme der einzigen Stelle des Monachus Fuldensis a. a.
S64 , der von einer civitas ultra Danubium spricht „guae lin-
gua gentis illius Dowina i. e. puella dicitur''' (Pertz. Monum. I.
p. 378) und des Chronicon Claustroneoburgense (apud Rauch),
Burg Theben erst im 15. Jahrhundert öfter vorkommt, müss-
ten wir in diesem Falle eine viel ungünstigere Conjectur an-
nehmen , und unsern Henricus für eine höchst unbedeutende
Persönlichkeit und obendrein für einen Verräther und Ueber-
läufer aus dem ungarischen ins böhmische Feldlager halten, der
allein und ohne Stütze und Anspruch erschienen war. Wo wäre
hier für den tapfern und grossmüthigen Ottokar ein Grund ge-
wesen, ihn so sehr zu begünstigen? Auch angenommen, er
hätte sein castrum Theben verrathen (was immer und auch da-
mals zu Ungarn gehörte, da Ottokar es erst im Kriege von
1271 auf kurze Zeit eroberte), was hätte die Veste dem Kö-
nige genützt? Wer Theben je , auch nur im Dampfschiffe vor-
überfliegend, gesehen hat, muss einsehen, dass diese von der
March und Donau gebildete , aus den letzten Gebirgsausläufern
bestehende Spitze ein trefflicher Punkt für einen Grenzplatz
sei , dass der auf 2 Seiten von mächtigen Strömen beschützte
Hügel sowohl den an seiner Linken liegenden Pass nach Un-
garn , als die Ufer auf seiner rechten Seite gegen Stampfen
zu vertheidigt. Diese Vortheile gelten aber nur für das linke
Marchufer: für Ungarn, für Oesterreich ist es gerade das ent-
gegengesetzte , da die Veste von Ungarn angreifbar, obendrein
durch die Flüsse von österreichischer Hilfe entblösst ist. Hein-
rich von Theben hätte also dem Könige Ottokar nichts als die
Person eines Verräthers geboten und dieser Grund würde
wohl seine spätere Begünstigung nicht rechtfertigen.
Dass Heinrich die Schlacht bei Kroissenbrun mitgefochten,
ist mehr als wahrscheinlich. Sie bot den ersten Grund zu sei-
180
ner Auszeichnung und zur Schmeichelei für Ulrich von Kärn-
then. Die Gelegenheit hatte sich hierzu gleichsam von selbst
geboten. Die vom Könige geliebten und hoch unter dem öster-
reichischen Adel geehrten Grafen von Hardeck, feurige junge
Leute (duo fratres sanguine nobilissimi , juvenes electi , Otto
videlicet de Hardehkc et Chunradus de Piain, sagt Hermannus
Altahensis bei Böhmer fontes t. II. p. 515) waren von wilder Kampf-
lust fortgerissen noch während der Zeit des Lagers bei Laa , am
29. Juni 1260 im Kampfe gegen eine Horde Cumanen bei Ameis-
thal gefallen. Otto hinterliess eine junge Witwe*) Wilbirg von
Helfenstein , mit ihrer Schwester OflFmey (Eufemia) die einzige
Erbin des reichen Hardeck -Plain'schen Nachlasses.") Ottokar gab
sie sammt der Grafschaft Hardeck seinem neuen Günstlinge zur
Gemahlin, ihn dadurch zugleich in die erste Reihe des österrei-
chischen Adels stellend, und fest an sein Interesse knüpfend —
und so treffen wir ihn schon im Jahre 1262 als Heinrich Gra-
fen von Hardeck und Gemahl der verwitweten Wilbirg als Zeu-
gen in dem Privilegium, womit König Ottokar dem Frauenklo-
ster Erla seine Freiheiten bestätiget (Fez. Cod. dipl.). In dem-
selben Jahre am 1. Mai in gleicher Eigenschaft als Zeugen bei
der Bestätigung Ottokars des predium Nikolsburg für Heinrich
von Lichtenstein ddo. Wien. Ausdrücklich wird er hier unter
den Edlen „ex Austria" angeführt. (Boczek Cod. diplom.)
Zwischen 1262 und 1265 fällt seine Erhebung zum Judex
provincialis Austriae, denn in diesem Jahre ertheilt ihm der
König den Auftrag, als ,^udex provincialis'''' mit seinem Amts-
genossen Albero von Velsperg das Stift Lilienfeld gegen alle
seine Angreifer zu schützen (12. April 1265). Am 5. Juni
1266 wird Heinrich Graf von Hardeck vom Könige abgeordnet,
den Streit zwischen Lilienfeld und Zell in Steiermark zu schlich-
*) Es sei mir erlaubt , sie für jung anzunehmen , da erstens ihr Gemahl
als juvenis genannt wird , als er starb , zweitens sie nach ihm noch
zweimal heirathete, endlich drittens erst im Jahre 1314, also volle 54:
Jahre darnach , nachdem sie alle drei Gatten begraben hatte , starb.
^) 1260 erscheint Gräfin Wilbirg v. Helfenstein als Witwe Otto's von
Hardeck in einer Urkunde , Avomit sie für ihren Gemahl und seinen Bru-
der Grafen Conrad von Playn Seelgeräth nach dem Kloster Högel-
werth stiftet. (Koch - Sternfeld Beiträge.)
181
ten, er schickt aber, durch andere Geschäfte verhindert, den
miles Chunradus , die Lilienfelder in den Besitz der alten Grän-
zen zu setzen. Im Dezember 1266 treflFen wir ihn wieder in
seiner Amtswürde von Ottokar abgeordnet, den Streit zwischen
Offmey von Pottendorf und Bischof Conrad von Freising ^^oc-
casione castri in Herrantstein''' zu schlichten. (Koch-Sternfeld,
Münchner gelehrte Anzeigen.)
Am 23. Februar 1267 stellt er wieder selbst für Lilien-
feld eine Urkunde aus, worin er kund gibt, dass'ihm der Ko-
nig die Schirmvogtei über alle Besitzungen des Klosters über-
tragen habe , um sie in seinem Namen zu verwalten. Durch
viele andere königliche Aufträge belastet , überträgt er , um
seinem Wunsche nach doch für das Beste des Klosters zu sor-
gen , die villa in Stratzing und die Besitzungen des Klosters
bei Krems dem Richter Gozzo von Krems , auf Widerruf und
ohne Entschädigung zu verwalten auf. (Hanthaler.)
Am 21. März 1267, ddo. Amstetten conlirmirt er als Land-
richter 3 freisingische Urkunden von den Jahren 1236, 1249
und 1257, die Verpfändung des Marktes Aspach, Wiedereinlö-
sung von Mobilien und Ueberlassung von 16 Lehen im Dorfe
Urlengsdorf für 200 Mark Silber betreffend.
Am 14. November 1267 Schiedspruch Albero's von Vels-
perg als judex provincialis und C. de Wehinge als Marschalcus
Austrie in dem Streite zwischen Graf Heinrich von Hardeck
und den Brüdern von Ruprechtsdorf über die villa Ruprechts-
dorf und Dürrenpach zu Gunsten des ersteren. Kurz darnach
in demselben Jahre am 28. November spricht Graf Heinrich
mit Albero von Velsperg das Stift Lilienfeld von allen Forde-
rungen des Nonnenklosters Altenburg frei auf Befehl des Königs
und in öffentlicher Gerichtssitzung. Ebenso gegen die Herren
von Lilienfeld (domini Lilinveldarii} am 16. Juli 1268 in Krems.
Am Ende dieses Jahres reiste er mit seinem Gönner Her-
zog Ulrich nach Prag, und war dort zugleich mit den Gra-
fen von Görz, Ulrich von Heunburg u. a. (wie schon Ein-
gangs erwähnt) Zeuge des am 4. Dezember ausgestellten Te-
stamentes des Herzogs Ulrich , mit welchem dieser den König
Ottokar zum Erben aller seiner Besitzungen einsetzt , ddo. Po-
debrad 4. Dezember 1268 (Palacky IL 1. 203). Von hier ging
189
Heinrich unmittelbar wieder nach Oesterreich auf seine Besit-
zungen und erfüllte hier jenen Akt der Pietät , dem wir es ver-
danken, dass wir noch einige Beiträge zu seinen späteren Le-
bensjahren besitzen, die Gründung des Nonnenklosters Cister-
cienser- Ordens in Meilan. Diess geschah am 11. Februar 1269
in Verbindung und im Beisein Heinrichs von Chunring aus der
Weitraerlinie „ministerialis Austriae" und ihrer beiden Gattinen
Wilbirg und Chunigund, gebornen von Pernek. *)
Die Dotirung des Klosters von Seite des Grafen und der
Gräfin von Hardeck enthält die Urkunde von demselben Tage ,
worin Henricus comes de Hardeck, der hier beifügt: „burch-
grauius in Dewin" dem Kloster 10 Pfund Gülten zu Liutaker,
und unam mageriam, 8 Pfund Gülten zu Radendorf, endlich
eine Summe Geldes als Aequivalent für eine jährliche Leistung
von 15 modus frumenti und 3 carratis vini gibt. Bis an seinen
Tod war er bedacht , diese seine Stiftung mit milden Gaben zu
bedenken , wie eine Schenkung von 3 Weingärten am 23. April
1270 beweist, und eben diese vermacht er ihnen „nach dem
Wunsche seiner Gemahlin" auf seinen Todfall, nachdem er
schon früher von König Ottokar die Mauth- und Zollfreiheit
für die zum Unterhalte der Nonnen nöthigen Lebensmittel er-
wirkt hatte ^) (ddo. Prag 14. März 1270). Auch diesen Winter
brachte er wie die früheren bei Ottokar zu , was seine Zeu-
*) Die Urkunde bei Link Annal. Clarav. I. p. 388 sagt: „dominae Wil-
burgis illus tris Comitissae et dominae Chunigundis.''^J)i(iss scheint
gegen Wiss grill s Ansicht zu streiten, der die f. Chunigund aus
dem Geschlechte der Grafen von Pernek und Garsch abslammen
lässt. II. 63.
2) Nicht minder eifrig für die Emporbringung ihrer Stiftung war Heinrich
von Chunring. Auch er beschenkte die Nonnen reichlich in diesem Jahre.
Das Haus-, Hof- und Staats-Archiv besitzt hierüber 2 Urkunden, eine
vom 3. August, die andere vom 2. October 1270. In der ersten heisst
es: „Nos heinricus dictus de Chunringen , notum esse cupimtis etc.,
fjuod cum sorores in Meylan quatuor beneficia in Moydrals etc. com-
parassent . . . nos ad remedium anime . ... de bona voluntate omnium
heredum nostrorum et consensu , tarn dictis sororibus , pabulum si
quid habuimus in prefatis bonis, quod vulgo f o rst fut er dicilur,
donauimus perpeluo possidendum .... Actum et datutn in Witra anno
1270. ind. XIII. IIP non. Aug. Testes Heinricus filius noster, Wulfin-
gus de kijowe plebanus in Witra etc. In der andern: „Universi$ ....
183
geuschaft bei der Uebertragning der dem Bischöfe von Freising
durch den Tod Ulrichs von Kärnthen heimgefallenen Lehen an
König Ottokar bekundet, wo er mit Rapoto von Falkenberg
u. a. wieder unter den Zeugen aus dem österreichischen Adel
erscheint.
Wie vorhin erwähnt, vermachte Heinrich am 23. April 1270
den Nonnen auf seinen Todfall 3 Weingärten. Es scheint, dass
er damals bereits krank, oder in einem Zustande sich befand,
dass seine Gemahlin wünschen musste , er möge mit dieser
Schenkung gewissermassen ein Gelübde machen. Er starb auch
noch in diesem Jahre, denn gerade am Jahrestage seiner letz-
ten Schenkung, am 23. April 1271, stellt Wilbirg dem Kloster
eine Urkunde aus, worin sie „nach dem Tode ihres Gemahls"
seine Schenkung bestätiget. Das Poeina anonymi germ. vetus
de hist. fundat. Parth. S. Bernhardt, bei Pez Script. II. p. 287
gibt den 23. December „vor der Christnezz (Christmess,
Weihnacht) zweyer tag" als den Zeitpunkt seines Todes an.
S. Beilage XVII.
Ihre Ehe scheint, wenn sie auch kurz war, eine glückli-
che gewesen zu sein. Wilbirg erinnerte sich in ihren späteren
Jahren , nachdem sie sich zum drittenmale und zwar mit dem
Grafen Berthold von Magdeburg und Rabenswald verehelicht
hatte , oft an ihn und seine Stiftung. So bezeugen Berthold
und Wilbirg mit Urkunde ddo. Retz 13. Okt. 1302, des Grafen
Heinrich ,^quondam dictus de Dewin, predecessor noster'''' den
Nonnen zu St. Bernhard „in primo fundationis sue initio dum
adhuc in Mailan habitarenf^ gemachte Schenkung der zehn
Pfund jährlichen Gülten von dem Bergrechte in Liutacker etc.
1312. 6. December dat. Retz stiftet Wilbirg, nun nach dem
Heinrieus de Cvnringen , tninisterialis Austrie salutem .... notutn esse
cupimus . . . quod pro remedio animarutn .... pensionem auene, num-
morum , puUorum et easeorum , que ad nos iure vulgariter vorst-
reckt nominato in villa Moydratx de quinque prediis pertinebat, cum
consensu heredum nostrorum Cenobio Sanctimonialium nostre funda-
tionis in Maylan .... eontulimus .... volentes nihilominus , quod ho-
mines, qui predicta predia pro tempore tenuerint, libere et sine omni
prohibilione pro materia ignium suorum de nostro nemore ligna tol-
lant efc." Actum 1370. 6 Non. Okt. in Zwetel.
184
Tode ihres dritten Gemahls i) am Feste des heiligen Laurenz
für ihre verstorbenen Ehemänner eine Gedächtnissfeier, und
zwar für die Herren Grafen Otto, Heinricus de Dewin und
Berchtholdus comes de Hardeke (Ann. Zwettl.) 1313. 17. März
dat. Hardeck schenkt sie dem Kloster 2 Weingärten und einen
Hof bei Pulka (Wisgrill II.), nachdem sie im verflossenen Jahre
eine immerwährende Stiftung für einen Zwettler Mönch zum
Messelesen nach St. Bernhard gemacht hatte.
Am 6. Mai 1313 macht sie eine neue Stiftung eines Jah-
restages für ihre verstorbenen Gatten. Abt Niklas zu den Schot-
ten bestätiget an diesem Tage , dass sie zu obigem Zwecke 100
Pfund Pfenninge gegeben hat : für Graf Otto von Hardeck wei-
land ihren Wirth, an St. Johanns- und Pauls -Abend (25. Juni)
„geloben auch .... der Edlen Herrn Seel weilent graf Heinrichs
„von Dewin und Graf Perchtolds von Rabenswalde mit namen
„in irem Gebet ze denken, wie auch der vorgenanten Vrowen
„Grävinn Wilbirg von Hardek" (Bürgerspitals - Archiv.)
Nach dem Necrologium der Dominikaner in Rotz stirbt
Wilbirg VI. Kai. Sept. (27. Aug.) 1314 und liegt bei ihrem
letzten Gemahl in der Dominikanerkirche daselbst begraben.
^) Das Necrologium der Dominikaner in Rotz setzt den Todestage des
Grafen Berthold auf den 7. Augast 1313, und setzt hinzu „hie
rexit pacifice comitiam de Hardek in omni justitia et aequitate cotn-
mendabiliter plus quam, triginta quatuor unis cum nxore sua domina
Wilbirgi, was für den Zeitpunkt der Eingehung ihrer Ehe das Jahr
1278 gibt. Jener Berthold von Maydburg, der in einer Urkunde des
Hausarchives vom 28. November 1312 erscheint, wo „Heinrich der Tum-
raczer mit Zustimmung seiner Hausfrau Kathrein, und seiner Söhne
Friedrich, Ebrans (?) und Hertlieb ein Lehen zu Zelderndorf dem Klo-
ster St. Bernhard um 50 Pfund verkauft, und es übergibt ,,vor miner
vrowen Wilbirgen der Grevin von Hardek, vnd vor Graf Perchtold
von Maidburg" ist also der Sohn.
185
Beilag^en.
I.
Hardeck.
/l. Gemahl :'Ottrr'''^Conudv. "j Ortenburg.
Wilhirff V J^* " Heinrich Albrecht 11. ( , Gemahl Heinrich
u !f ° . < V. Tybein. V. Görz. 2. „ ) i v. Pfannberg.
HeiieDStein.J3. ,, ßerchtoid 'H;i;~j;r^ÄIbl^hU^^^
I V. Habens- ^.. g^^j^^j Gemahl Andreas,
V **l''- erster Ehe. dux siavon.
II.
1238. 13. Jänn. Vtschalcus de Duwyno, ministerialis Patriar-
cbae Aquilegiensis (Haus-Arch.)
1252. 12. May. Stephanus de Duyno Zeuge in dem Frieden des
Patriarchen von Aquileja mit dem Grafen von Görz.
(Haus-Arch.)
1253. 26. Dez. Gemünd. Hugo von Risenberg und Rudolph von
Dewino verbürgen sich bei dem Erzbischof von Salz-
burg für Heinrich von Scherpfenberg auf 40 Mark.
(Haus-Arch. S. K. B.)
1254. 10. Nov. R. de Dewino Zeuge in dem Frieden des Gra-
fen Meinhards von Görz und Gerhards Grafen von Hirz-
perch, über die tyrolische Erbschaft. (Haus-Arch.)
1260. Wilbirg, Gräfin von Hardek, Wittwe Ottos, gibt für ihn
und seinen Bruder Conrad Grafen von Playn Seelgeräth
nach Högelwerth. (Koch-Sternfeld die Grafen von Playn
Mittersill in den Beiträgen t. III. p. 186.)
1260. Dom. Henricus purcrauius de Dewin Zeuge in der Ur-
kunde des Königs Ottokar und der Königin Margaretha.
(Kurz Oesterreich unter Ottokar p. 174.)
1262. Henricus comes de Hardek Zeuge in dem Privilegium
für das Frauenkloster Erla. (Pez VI. 2. p. 108.)
1262. 1. May. Zeuge „inter testes ex Austria, Henricus comes
de Hartegg" (Boczek III. p. 335. Wurmbrandt Coli. 192.)
1265. 12. Ap. Heinrich Graf von Hardek, Judex provinc. Au-
striae mit seinem Coliegen Albero v. Velsperch. (Han-
thaler. U. p. 12.)
186
1265. 5. Jany. Hugo de Duyno, Bürge für die Grafen Meinhard
von Görz. (Haus-Arch.)
1266. 4. Ap. Heinrich Graf Hardeck als Judex prov. Schieds-
richter in dem Streite des Wichard von Rammenstein
gegen das Kloster Lilienfeld. (Hanthaler. 1. c.)
1266. 5. Juny Henricus comes de Hardek Schiedsrichter zwi-
schen Lilienfeld und Zell. (Hanthaler. 1. c.)
1266. Dez. Henricus comes de Hardek jud. prov. Schiedsrichter
zwischen Offmei von Pottendorf und Bischof Conrad v.
Freising. (Koch-Sternfeld Münchn. Gel. Anz. 1845.)
1267. 19. Jan. Heinr. com. de Hardek Zeuge in dem Privileg,
für Lilienfeld. (Hanthaler. 1. c.)
1267. 13. Feh. Henr. com. de Hardek Schirmvogt über Lilien-
feld. (Hanthaler. 1. c. XLI.)
1267. 21. März. Bestätigung Heinrichs v. Hardek über 3 Frei-
singische Urkunden. (Haus-Arch.)
1267. 14. Nov. Schiedspruch Albero's v. Velsperg und C. de
Wehinge zwischen Graf Heinrich v. Hardek und den
Ruprechtsdorfern. (Haus-Arch.)
1267. 28. Nov. Graf Heinrich v. Hardek spricht Recht in dem
Streite Lilienfelds mit Altenburg. (Hanthaler. 1. c.)
1268. 16. July. Heinrich Graf v. Hardek spricht Recht in dem
Streite Lilienfelds mit den dominis Lilienveldariis. (Han-
thaler. 1. c.)
1269. 11. Feh. Heinrichs Grafen von Hardek Stiftbrief für
Meilan (Link Ann. Claravall. I. p. 388. Hanthaler Recens,
tom. II. etc.)
1269. 11. Feh. Heinricus com. de Hardek burchgravius in De-
win. Schenkung für Meilan. (Haus-Arch.)
1269. 4. März. Heinricus com. de Hardek, Zeuge in dem Pri-
vilegium K. Ottokars für Kloster Molk. (Hueber, Aus-
tria. p. 26.)
1270. 2. Feh. Heinricus Zeuge in der Belehnungs -Urkunde
Konrads Bischofs v. Freising für K. Ottokar.
1270. 14. März. K. Ottokars Mauth- und Zollfreiheit für Meilan.
(Pez. cod. dipl. VL 2. 117. Haus-Arch.)
1270. 23. Ap. Schenkung Heinrichs Grafen v. Hardek für das
Kloster Meilan. (Haus-Arch.)
r87
1270. 23. Ap. Schenkung Heinrichs Grafen v. Hardek auf seinen
Todfall fürs Kloster Meilan. (Haus-Arch.)
1271. 23. Ap. Wilbirg Gräfin v. Hardek bestätigt nach dem
Tode ihres Gemahls Heinrich, seine Schenkung. (H. A.)
1271. Item estate veniente idem Otacarus rex coUecta arma-
torum ex austria, styria, bohemia, et karinthia, saxonia
polonia et ex aliis terris inmensa multitudine vngariam
uiolenter Ingrediens castris Tewen et Stampha et aliis
expugnatis Posonium expugnat etc. Chron. Claustroneob.
apud Rauch II. 107.
1302. 13. Okt. Berthold Graf v. Hardek und seine Gemahlin
Wilbirg bezeugen die Schenkung des Grafen Heinrich
„quondam dictus de Dewin, predecessor noster" vom 11.
Feh. 1269. (Haus-Arch.)
1312. 25. Nov. Verkauf eines Lehens „vor miner vrowen vron
Wilbirgen der grevin von Hardek etc." (Haus-Arch.)
1312. 7. Aug. Tod Bertholds von Rabenswald „hie rexit paci-
fice Coniitiam de Hardek in omni justitia et aequitate,
comraendabiliter plus quam triginta quatuor annis cum
uxore sua Domina Wilbirgi." (Necrolog. Dominican. in
Retz.)
1312. Gräfin Wilbirg v. Hardek stiftet eine ewige Messe nach
St. Bernhard zu dem Altar, den sie zur Ehre Johannis
Bapt. in der Kirche erbaute. (Lib. fund. S. Bernhardi.
Mss. Fräst kirchl. Topogr. Zwettel t. 16. p. 43.)
1312. 6. Dez. Gräfin AVilbirg v. Hardek stiftet einen Jahrstag
für ihre verstorbenen Gatten. (Ann. Zwettl. I. 619.)
1313. 17. März. Gräfin Wilbirg schenkt dem Kloster St. Bern-
hard 2 Weingärten und einen Hof bei Pulka. (Wis-
grill. II.)
1313. 6. May. Abt Niklas zu den Schotten bestätiget die
Schenkung der Gräfin Wilbirg zur Stiftung einer Ge-
dächtnissfeier für ihre Gatten. (Bürgerspitals-Archiv.)
1314. 27. Aug. Tod Wilbirg's. (Necrolog. Dominic.)
1314. 9. Ap. Ugo de Duyno, Pellegrin de Seckalno und
Uschalch Guaspecil, beschwören im Auftrage ihres Herrn
des Grafen v. Görz den Frieden mit der Stadt Treviso.
(Haus-Arch. C. T.)
188
1366. 7. Feb. Landherr Hugo von Dywein. (Haus-Arch.)
1383. 13. Sept. Hang von Tybein Hauptmann in Krain. (Haus-
Arch.)
1391. Reinprecht von Tybein, Sohn Haug's. (Haus-Arch.)
in.
Ganz derselben Meinung über die Burggrafen von Duino
ist Karajan (in „Allerhand zu altdeutschen Gedichten , aus Brie-
fen Karajan's, Haupt Zeitschrift V. 2. 1845 in Nro. 2. Zur
Wiener Meerfahrt.) Der Dichter der Wiener Meerfahrt nennt
als unmittelbare Quelle eine Erzählung, welche ihm Burggraf
Hermann von Dewen mitgetheilt habe z. 34. u. s. f.
also hat verrihtet mich
von Dewen burgraf Herman
Der nie schänden mal gewan
an schentlicher missetät.
daz im der sele werde rät
des sol man im von schulden biten.
er was ein man von guoten siten.
gezogen unde getriuwe gar
was der herre, daz ist war.
gein vremden und gein vründen.
des mache in got von sünden
dort an der sele vrt
durch siner höchsten namen dri,
der sagte mir diz maere.
daz hat der Vreudenlaere
gemachet als ez dort geschach
als man im dort ze Wiene jach
von guoter liute worte
do er daz maere horte.
Karajan bemerkt hiezu: „Man hielt bisher immer das an
der Gränze Ungarns und Oesterreichs gelegene Theben , Haira-
burg gegenüber, für hier gemeint, doch wollte es mir nie ge-
lingen, einen Burggrafen aus so früher Zeit gerade für dieses
Theben nachzuweisen. Wie ich glaube, wird es auch nie ge-
lingen. Ich weiss allerdings, dass schon Rudolph Mönch von
Fulda zum Jahre 864 von der civitas (ultra Danuhiuni) quae
189
lingua gentis ilUus Dowina , id est, puella dicitur spricht,
dass also schon früh daselbst eine Burg gestanden haben mag;
mich macht aber bedenklich, dass gerade um die Zeit unseres
Gedichtes ein Burggraf von Dewin, wenn auch nicht gerade
Herrmann in Urkunden vorkommt, nämlich Heinricus comes de
Tliebein nee non Wilbirgis uxor ejus, comitissa de Hardeck ;
das daran hängende Siegel aber hat die Umschrift: »S. Henrici
^urgravii in Dewin etc. etc.'''' Karajan bezieht also ganz rich-
tig seineu Herrmann auf die istrianischen Burggrafen, und glaubt,
dass Herrmann, etwa ein Bruder Heinrichs, dem Dichter den Stoff
seiner Erzählung mitgetheilt haben könne etc. etc.
IV.
Wilbirg Gräfin V on Hardeck, Witwe Otto's, des
letzten Grafen von H., gibt für ihn und seinen Bru-
der, Grafen Conrad von Playn, Seelengeräth nach
Högelwerd. 1200.
In nomine sancte et individue trinitatis.
Notum fieri volumus Christi fidelibus tam presentibus,
quam futuris, quod Nos W. Dei gratia Comitissa de Hartek
mera et spontanea nostra voluntate et liberalitate pro Eleemo-
syna, et ad remissionem peccatorum dilecti mariti nostri Comitis
Ottonis de Hartek pie memorie et C. fratris sui ad remedium
animarum eorundem donavimus et tradidimus Ecclesie Sti.
Petri ad Werdam quandam Vaccariam ad Montana sitam in
Loco qui vulgariter Riede*) nuncupatur cum omnibus sibi atti-
nentibus Jure proprietatis ad perpetuum possidendam, hujus
autem Donationis testes sunt, Th. Decanus de Hartek, Henricus
et Pertramus Clerici, H. Cicada, R. de guttek, P. dapifer Milites
Herwordus de Gigmaringen et alij quam plures nobiles tam
Clerici quam laici. Et ut hec Donatio robur firmitatis obtineat
illibatum presentem chartam conscribi fecimus , et cum Sigilli
nostri munimine roborari.
Datum in Hartek Anno Domini Millesimo, ducentesimo
sexagesimo 15. Calend. Novembris.
(Vorwort des Chronisten im Kl. Högelwerd. Hoc eodem
anno ultimus Comitum de Playn Conradus cum Comite Ottone
*) Ried am Teisenberg nach Koch Stornfeld.
Archiv. Jahrg. 18^9. I. Heft. 14
190
de Hartek fratre suo a Tartaris Austriam invadentibus occisus
est, pro quoram Comitum de Hartek animarum remedio relicta
vidua Comitissa dono dedit Werdens! Ecclesiae Vaccariam ali-
quam in Ried, quam donationera et scriptis communivit sequen-
tibus sub Nro. 14.)
Koeh Sternfeld die Grafen von Playn - Mittersil etc. etc. in den Bei-
trägen 3. Band pag. 186.
V.
K. Ottokar verleiht dem Woko v. Rosenberg die Grafschaft
Rabs. (Aus einem Cod. des 17. Jahrhunderts.) und
K. Margareth verleiht dem W. v. Rosenberg' die Graf-
schaft „Razk" (aus dem Originale des Stiftes Hohenfurt)
Woconi de Rosenberch cujus fidei puritatem
per experientiam agnovimus et maxime nobilitatem suam atten-
dentes, quia a progenitoribus suis liberis atque nobilibus vitara
ducens comitias et majores dignitates . . . teuere poterit etc. . .
Testes Philippus Salzburg, eccles. electus , D. Bruno vener.
olomuc. Episcop. , D. Otto illustris marchio Brandenburg. D.
Ulricus incljtus dux Carintie, D. Henricus dux Polonie, D.
Wernh. et Heinr. fratres juniores de Schowenberch, D. henricus
purcravius de Dewin, D. Hoyerius de Vridberch. D. Geroslius
purcravius pragensis , D. Zmilo de Leuchtenburg, D. Ratniirus
de Phreinberch, D. hermanus de Richnawe, D. Bavarus de
Strakoniz, D. Ulricus dictus lepus, D. wilhelmus de Bodebrade,
D. Purchardus de Klingenberch, D. Sdezlaus de Sternberch, D.
Budiwoy de Scaliz, Hoyer. de Swinz, Ulric. de nova domo,
Hein, de lichtenstein , Otto de Meissau , Otto de Haslau, et
alii plures, Acta autem sunt hec in La. Datum in tentoriis apud
Moravam. Anno, ab incarn. dom. 1260. Kurz, Ottocar p. 174.
VI.
Zeugnissbrief von Albrecht Truchsess von Vels-
berg und Conrad von Wehingen, als beste 11t e n
Richtern, dass GrafHeinrich von Hardeck die im
Streite verfangenen Orte Ruprechtsdorf und
Dürrenbach mit Urtheil und Recht behauptet
habe. ddo. Wien. 14. Nov. 1267.
Nos Albertus Dapifer de Velsperch Judex prouincialis au-
strie, et C. de wehinge Marschalcus austrie, notum facimus vni-
191
uersis presentem literam inspecturis, quod cum illustris domi-
nus noster, 0. Rex bohemie Dux Austrie et Styrie ac Mar-
chio Moravie, inter dominum H. comitem de Hardekke ex parte
vna et dominum or. et Razelaum fratres de Ruprehsdorf, ex
parte altera, super Ute duarum villarum Ruprehsdorf, et Dur-
renpacb , nos constituisset conpositores , ae iudices , quamuis
multa dilig-encia adteptauerimus , tamen per composicionem ali-
quam ipsos concordare non potuimus vUo modo. Et cum iuxta
mandatum predicti domini nostri Regis presidere iudicio supei*
dicta lite nos contingeret, deputatis pro uoluntate eorum parti-
bus aduocatis, predictus dominus Comes prenominatas villas Ru-
prehsdorf, et Durrenpach debito iudicio per testes ydoneos,
coram nobis obtinuit et deuicit. In cuius rei testimonium pre-
sentem litteram scribi et sigillis nostris fecimus communiri.
Acta sunt hec Winue apud Scotos, proxima ferla 4' post fe-
stum beati Martyni. Anno domini M" CC" LXVU" . Huius rei
testes sunt hü Dominus H. de Sevelde , Dominus R. de val-
chenberch , Dominus P. de Swarzenowe Dominus Wer. de
Wolfgersdorf. Dominus vi. et dominus C. fratres de pilhildorf,
dominus ot. de Dahsperch, Dominus P. de Tevlinsprunne,
Dominus H. Gnevsso, H. de parowe, 0. d» Schretenberch, Za-
belo, grecus de Als. her. de Simmeningen C. de Purchdorf,
et alii quam plures.
(7. Sig. 5 avuls.)
Vll.
Graf Heinrich von Har deck s p ri ch t das Stift
Liiienfeld im Verein mit seinem Amtsgenossen
Albero von Vclsperg von allen Forderungen des
Nonnenklosters Altenburg frei, auf Befehl des
Königs, in öffcntlic h er Ge ri cht s s i tz ung. dd. Wien.
28. Nov. 1267.
Nos Heinricus Comes de Hardeke et Albertus dapifer de
Veldsperch Judices provinciales per Austriam et Otto de perh-
toldestorf Cameraiüus tenore presencium notuni facimus universis
hijs qui nunc sunt et nascentur in posterum paginam hanc vi-
suris, Quod cum dominus noster Otakarus Illustris
Rex Boemie dux Austrie et Stirie March. Morav.
per Monasterium Lilinuelde nunccupatum transiens
14*
192
pervenisset in Wilhalmsburch, abbatis etConuentus
dicti Monasterii querimoniis interpellatus quod a
sororibus fratrum de Altenburch traherentur in causam
super quibusdam possessionibus, pro quibus pridem inter fratres
earundem et ipsum Monasterium litem versatam ipse primitus
decidisset, ad suam predictos fratres de Altenburcb Cbunradum
videlicet Rapotonem Wulfingum , et alium Chunraduni, et cum
ipsis ditricum de Hachenberg uocauit presenciam, mandans eis,
vt cum sororibus suis deberent componere, ne predictum Mona-
sterium perpetuis litigiorum impulsibus turbaretur, Nobis igitur
plena Jurisdictione tradita causam eiusmodi decernendi praecepit,
ut in Crastino Sancti Martinj Wiennam veniremus cum terre
nobiiibus, et predicti, Abbas videlicet et conuentus nee non fratres
de Altenburch cum suis sororibus atque dietricus de hocben-
berg, cum vniuersis illarum possessionum coheredibus de quibus
questio vertebatur illuc pariter coueuirent Statuto itaque die
iuxta Regis decretum in Ciuitate memorata in curia
ducis ad Judicij sessionem nobis dispositis , partibusque
Monasterii videlicet de lilinuelde et cognacionis de Altenburch
assistentibus coram nobis , cum sorores predicte Monasterium
prefatum conuenirent tu foro Judicij pro possessionibus antedictis,
fratres earundem pro monasterio respondentes publice sunt
testati, quod monasterio ab omni conueutionis molestia iuste et
perpetim absoluto, omnis in eos transire deberet actio quandoqui-
dem possessiones litis causatiuas ipsi detinerent, uellentque nihilo-
minus pro eis sicut dictaret iusticia respondere , Ditricus quo-
que de hochenberch illic soUempniter aflfirmavit, quod et ipse
fratri suo ac sororibus satisfacere vellet pro Monasterio , cum
et ipse possideret ea pro quibus aduersum Monasterium litem'
sibi congruere iudicareut, ad contestaciones huiusmodi scilicet
fratrum de Altenburch et ditrici de hochenberch, sorores supra-
dicte Alheidis de Walde Jutta de heuselin, et vlricus de Ror
vice sororis tercie sue coniugis Berthe nunccupate, Ortlibus
quoque de hochenberch ac Bertholdus de Arenstain loco sue
vxoris sorore Ortlibi, singuli predictorum viri cum feminis
maritj cum vxoribus et pro vxoribus, cum eis quos tunc habuere
uel infuturum habituri sunt heredibus , coram omnium nobilium
illic congregatorum frequencia sepedictum Monasterium in lilin-
193
uelde, ab omnibus quas aduersus illud habuerant questionibus
liberum dimittentes promiserunt cuncti pariter, ut nunquam de ce-
tero nee ipsi nee heredes eorum contra monasteriura illarum occas-
sione possessionum quitquam debeant attemptare , sed et omnis
Judicij concio communi decreuit sentencia memoratum Monaste-
rium ab omni deineeps reconuencione, lite, questione super eis-
dem possessionibus ex parte tocius congnacionis de alten-
burg quietum semper et liberum permansurum, Iterato quoque
Quarto Kalendarum decembrium cum nos prenotati Judices Wienne
presideremus Judicio , Cunctorum illie presencium sentencia
perennis quies est Monasterio confirmata. In cuius rei perennem
memoriam presens scriptum sigillis nostris et sigillis quorundam
qui huic facto interfuere nobilium roboratum , supradicto Mon.
contradimus ut sit ei contra futurorum euentus euidens firma-
mentum. Acta sunt hec Wienne Anno domini M". CC". I^XVII.
IUI. Kalend. Decemb. in presencia testium subscriptorum, quo-
rum nomina sunt hec. heinricus de Sevelde Rapoto de valchen-
berg et filius eins Rapoto, Wernliardus et hermannus de Wolf-
kerstorff, vlricus de vihouen , Chvnradus de Eberstorf et Mar-
quardus filius eius, Otto et Chunradus fratres de Gvtrat, vlricus
Marquardus et Chun. fratres de pilichdorff, Erkengerus de Lan-
deser , fiidericus et hertnidus de Lichtenstein, heinricus et
siboto de potendorf. Otto turso de Rauheneke, hadm. de Suue-
berg et liutwin. frater eius, hugo et hadm. de lichtenuels, Otto
de Rastenberg, Peregrin de Swarzenau, Alb. et Otto de Ras-
tenberg, Irinfried, et Chun. de Puchperch, Chunrad. de lichten-
eke, Vlricus de Ekartsau, Leopoldus de Sahseugange, Gundak. de
Gutenstein, Dietr. de Chirichlinge et quam plures alij fide digni.
Haus-Arch. Lilienf. Cod. p. 432.
VIII.
Schiedspruch des Grafen Heinrich von Hardeck
zwischen dem Kloster und den Herrn von Li-
lienfeld dd. 16. Juli 1268.
Ego H. Comes de Hardeke Judex provincialis per Austriam
vniuersis christi fidelibus tenorem huius pagine in perpetuum
cognituris notum facio, quod causa que diu, multumque diu in-
194
ter viros venerabiles Abbatem et Conuentum Monasterij de lilien-
uelde ex parte vna et Chunradi dorn, de liliemielde, suosqae
germanos et heredes, ex parte altera super quodam predio iuxta
pretactum monasterium sito, primitus uoluebatiir coram me ad
eiusdera litis decisionem, ex parte domini illustrissimi regis Bo-
hemie deputato sub hac tandem forma iiiste ac iinaliter est per-
acta, Cum vir honestus vreytlo patruus predictorum Chunradi
fratrumque suorum a glorioso quondam duce Austrie friderico,
prenominato predio esset infeodatus, Idemque predium quibus-
dam exigentibus causis, per mamim ipsius ducis, assencientibus
ad hoc vxore , fratribus , cunetisque heredibus eius , memorato
Monasterio contulisset, nee ullas eontradiccionum machinaeiones
passura hec donacio putaretur dicti tandem Chunradus , suique
germani ipsam donacionem cassare gestientes , asserebant nullo
subnixam iusticie fundamento, Cumque frequenter ob hoc Abbate
nee non fratribus ad iudicium euocatis, causa tarnen indeffinita
nichilominus remaneret, iussu tandem domini regis, plurium mi-
nistralium stipatus assessu diebus ad hoc secundum consuetudi-
nem deputatis partibusque hinc inde aggregatis cuncta rite ac
rationabiliter in Cremis per multas ac legittimas sentenciarnm
diffiniciones iustissime pertractam, ac postrcmo verarum sen-
tenciarnm directus limite, ipsum de quo agebatur predium ab-
solute ac libere ad monasterium de lilienuelde conperi perti-
nere, Presencium igitur veritate, Chunradum illiusque germanos
ac heredes quocumque censeantur nomine ab omni Jure sepe
nominati predij, penitus esse, denunccio alienos, ita ut diffini-
tiva data sentencia, ab hac impeticione in iusta in concussum
perpetuo perseueret Monasterium ad quod ipsa liec possessio
pertinere deinceps noscitur omni Jure, porro in perpetuum huius
rei monimentum haue paginam sigillorum tam mei quam had-
mari de Werde nee non Vlrici de Vihehouven perpetuo muni-
mine roboraui testibus nichilominus ydoneis subnotatis quorum
nomina sunt subscripta, fridericus de Raschenlach Wernhardus
de Hauseke Marquardus de Mainberch hadmarus de droze Vlri-
cus de Topel Sifridus pincerna de Wolfsperch, Chunradus de
Schewrberch Marquardus de Czinzendorf Rudegerus et Heinri-
cus germani de hage Chunradus de Nusdorif Otto de Tannen-
berch, Gozo, Helnvvicus Otto, Ruflfus, Griffo Judex de Chrerais
195
et alij quam plures Actum anno domini M° CC° LXVIir xvu°
Kalend. Augusti.
Haus-Arch. Lilienf. Codex, p. 505.
IX.
Heinrich, Comes de Hardeke, Burg'graviusin
Dewin, schenkt mit Zustimmung seiner Gemahlin
der Gräfin Wilbirg dem Nonnenkloster Meilan
10 Pf. Gülten zu Liutacker, 8 Pf. Gülten zu Raden-
dorf, so wie eine Summe Geldes als Aequivalent
für eine versprochene jährliche Leistung von 15
modus frumenti et tres carratis vini, dd. Mel-
lon 11. Feb. 1269.
Uniuersis christi fideübus audituris tenorem presentium uel
uisuris , Heinricus Comes de Hardekke , Burchgrauiusque in
Dewin paratum obsequium et fidele. Quia beata virgo Maria
Cysterciensis ordinis est specialis domina et protectrix , tanto
studiosius debent omnes fideles ipsum ordincmbeneficijs et elemosi-
nis promouere, quanto ipsius beate virginis auxilium, vniuersi fide-
les araplius sibi necessarium esse sentiunt ac etiam oportunum.
Eapropter constare uoluraus tenore presentium vniuersis, quod
nos pro Salute nostra ac Illustris domine Wilbirgis nobilis co-
mitisse vxoris nostre omniumque parentum nostrorum animarum
remedio cenobio Sanctimonialium feminarum Cysterciensis ordi-
nis quod Meylan dicitur, quod nos vna cum honorabili viro do-
mino Heinrico de Chunringen concordi uoluntate fundauimus de
consensu eiusdem nobilis domine et vxoris nostre, bona que
subscripta sunt, liberaliter ac libere dedimus , iuxta consuetu-
dinem antiquam ipsius ordinis et etiam approbatam. Videlicet in
Livthaker decem talentorum redditus et vnam Mageriam. Jus
quoque proprietatis de redditibus octo talentorum in Radendorf
que deuota mulier domina Livchardis de Bvlcha usque ad obi-
tum suum retinere debuit jure dotis , Promisimus etiam XV.
Modios frumenti, et tres carratas vini eidem cenobio annis sin-
gulis nos daturos, pro quibus domina Abbatissa et conuentus
eiusdem loci res mobiles et peccuniam acceptarunt. Vt ergo
hec vniuersa et singula sorores prefati Cenobij libere sicut
a nobis collata sunt possidcant et quicte presentem litteram ip-
196
sis dedimus sigilli nostri robore et adnotatione testium commu-
nitam. Testes sunt hij. Dominus Heinricus Abbas de Saneta
Cruce. Dominus Pittrolfus de Zwetil, dominus Perhtoldus Abbas
de Campo liliorum. Heinricus de Chunringen et filij suj Hein-
ricus et Hadmarus. Otto de Rastenberch. Wernhardus de Dahs-
perg. Chvnradus de Kirhcperch. Vlrieus de Grvnenpach. Chvn-
radus de Puredorf. Herwordus de Symaningen. Herwordus de
Windekke. Ditricus de Smida. Fridericus de Rosenowe. Et alij
plures. Acta sunt hec in Meylan Anno domini W CC" LXIX"
Tercio Idus Februarij. Indictione vndecima. (Haus-Arch. Orig.
jerg. 2. sig. avulsa.)
X.
Heinrich Graf von Tybein und seine Gemahlin
Wilbirg Gräfinn von Hardeck, schenken dem von
ihnen neu gegründeten Nonnenkloster Meilan 3
Weingärten, ddo. Hardeck 23. Ap. 1270.
Uniuersis christi fidelibus presentes litteras audituris. Hein-
ricus Comes de Thebein , necnon Wihvirgis uxor eins Comi-
tissa de Hardek, salutem in omnium saluatorej Vt ea que libere
pro animarum remedio religiosis conferuntur sine impetitione
quiete possideant, necesse est res collatas per testes et scripta
transmitti memorie posterorum; Notum igitur sit omnibus presenti-
bus et futuris, quod nos unanimj uoluntate neue fundationi sancti-
monialium Cysterciensis ordinis in Mseilan , quam sincerissima
deliberatione plantandam suscepimus , pro remedio animarum no-
strarum tres uineas iusto emptionis tytulo per nos propria pe-
cunia comparatas delegauimus post mortem nostram perpetuo
possidendas ; Predicte uero uinee diuersis in locis site hijs no-
minibus designantur 5 videlicet in Pulka vna que dicitur vitisser,
alia in liutaker que dicitur Swipel , tercia uero in Retzpach
eiusdem uille nomine Retzpacher nominatur. Vt autem hec no-
stra delegatio omnj tempore firma permaneat, iam dicto con-
uentuj in Maeilan litteras has contulimus sigillorum nostrorum
munimine roboratas , cum testibus subnotatis ; Qui sunt ; domi-
nus Heinricus senior de Witra; Hadmarus et Heinricus filij ejus.
Thymo plebanus de Werde; Arnoldus plebanus de Theraz,
Heinricus miles dictus Grillo antiquus. Leo miles in Werde.
197
Chunradus Purchdorflfer. Wolfkerus ofiicialis in liutaker. cum
alüs quam pluribus fidedignis ; Actum et datum in Hardek anno
domini M*^ CC" LXX" Nono kl. Maij hoc est in die beati Georij
Martiris ;
(Sehr schöne Urkunde, prächtig geschrieben, in breiten Zeilen.
An der Urkunde hängen 2 sehr schöne ganz gut erhaltene
Siegel. 1. f Sigillvm heinrici Bvrgravii in Dewin. Der Helm
mit den beiden Hörnern einwärts gebogen, ohne Decken, ohne
Zimier , bloss die Hörner jedes mit 9 Fähnchen besteckt.
3, Das Figurensiegel der Gräfin Wilbirg von Hardeck.)
XI.
Heinrich Graf von Hardeck vermacht dem von
ihm nach dem Wunsche seiner Gemahlin gegründe-
ten Nonnenkloster in Meilan auf seinen Todfall
3 Weingärten, einen in Pulka, einen in Leutacker,
und einen in Retzbach. dd. Gars. 23. April 1270.
Uniuersis christi fidelibus presentes litteras audituris ,
Henricus Comes de Hardek, salutem in omnium saluatore , vt
ea que libere pro animarum remedio, religiosis conferuntur
sine impeticione , quiete possideant , necesse est , res coUa-
tas , per testes , et scripta , committj memorie posterorum. No-
tum igitur sit omnibus presentibus et futuris , quod nos , noue
fundacioni Sanctimonialium , Cysterciensis ordinis , in Meilan,
quam ex dilecte conjugis nostre , domine Wilbirgis nobilis
Comitisse, sincerissima uoluntate, plantandam suscepimus,
tres uineas , iusto empcionis titulo , per nos propria pecunia
comparatas , legauimus , post mortem nostram perpetuo possi-
dendas , Predicte uero uinee diuersis in locis site , his nomini-
bus designantur , videlicet in Pvlca vna que dicitur vitisser ,
alia in levtaker, que dicitur Swipel, tercia in Retzpach, eius-
dem uille nomine Retzpacher nominatur , vt autem hec nostra
legacio omni tempore firma permaneat, iam dicto conventuj in
Meila litteras has contulimus , sigilli nostri munimine robora-
tas, cum testibus subnotatis , Huius rei testes sunt, Tymo Ple-
banus de werde, Arnoldus plebanus de Teraz, Henricus dictus
Grillo , antiquus , Leo miles in werd , Chunradus Purtorfer ,
Wolfgangus officialis in Levtaker et alij quam plures, Acta sunt
198
hec anno domini M" CC" LXX° Nono Kalendas Maij. In Gors.
(Orig. Perg. Haus-Arch. 1. Sig. pend.)
XII.
Wilbirg, Gräfin von Hardeck, bestätigt nach dem
Tode ihres Gemahls, die Schenkung, welche der-
selbe bei seine n Lebzeiten dem Nonnenkloster Mei-
lan mit 3 Weingärten, genannt Vitisser, Swipel
und Retzpacher gemacht hatte, dd. 23. Ap. 1271.
Vniuersis christi fidelibus , presentes litteras audituris ,
Wilbirgis comitissa de hardek, Salutem in oranium saluatore,
vt ea que libere , pro animarum remedio , religiosis conferun-
tur, sine impeticione quiete possideant, necesse est, res colla-
tas , per testes , et scripta committi memorie posterorum , No-
tum igitur sit omnibus presentibus et futuris, quod nos dona-
cionem trium vinearum 'per dilectum maritiim nostrum H. comi-
tem de hardek, pie memorie iam defunctum , de nostra uo-
luntate dudum. factam , ecclesie Sanctimonialium in Meilan pro
remedio anime, iam dicti henrici mariti nostri defuncii
presentibus confirmamus , nee aliquem ambiguitatis scrupulum
super predictis uineis relinquentes , easdem trcs vineas , videli-
cet Vitisser, Swipel, Retzpacher dictas, post obitum dilecti ma-
ritj nostri nos quoque cum deuotissima uoluntate predicte vSanc-
timonialium ecclesie sigillj nostri munimine , ac testibus robora-
mus, Testes autem sunt hij. Tymo plebanus de Werde , arnol-
dus plebanus de Teraz, H. dictus Grillo senior, Leo miles in
Werd , Ch. Purtorfer , Wolfkerus officialis in Lvtaker et alij
quam plures. Acta sunt hec Anno domini M" CC" LXXl" Nono
Kai. Maij. Haus-Arch. Orig- Perg.
(Das Figurensiegel der Gräfin wohl erhalten.)
XIII.
Heirathsvertrag zwischen Albrecht von Görz
und Eufemia von Ortenburg, Witwe Conrads von
Hardeck. ddo. Sumereck. 29. May 1275.
In christi nomine amen , Volente deo, qui auctor omnium
est bonorum Inter virum Nobilem Dominum Alhertum Comitem
Goricie et Dominam Offmyam nobilem comitissam de Har-
199
dekke, felix matrimonium est taliter copulaium, quod ipsa do-
mina Coinitissa Offmia dedit domino Alberto comitj marito suo,
duo milia Marcarum aquilegiensium antiquorum , seeundum quod
inferius exprimetur ; de qua pecunia dominus Fridericus Co-
mes de Ortenbvrch, frater domine prelibate dabit domiao AI. Co-
miti Gorieie , Marcas Mille infra annum presentem, Item Mar-
cas Quingentas habebit dominus AI. Coraes super Castro Sum-
merekke et redditibus ad ipsum castrum pertinentibus , et eciam
deputatis , domine Offmye nobili comitisse Seniori. Eadem
eciam Comitissa dabit domino AI. Comitj genero suo , Marcas
quingentas in festo sancti Michahelis proxime venturo. Pro qui-
bus obligauit ei fideiussores subnotatos, videlicet Dominum
Hceinricum Comitem de Pfannenberch pro Marcis Ducentis et
Dominum Vlricum Comitem de Hivnenbvrch pro Marcis Du-
centis et dominum Fridericum Comitem de Ortenbvrch pro
Marcis Centum , Qui Comites si predicta pecunia soluta non
fuerit, ad terminum antedictum , villacum vel volchenmarchet
intrabunt sub sacramento , abinde non recessurj , donec eadem
pecunia , domino AI. Comiti , vel eins certo nuncio fuerit so-
luta. Item Dominus Hseinricus Comes de Pfannenberch pro do-
mina Agnete comitissa vxore sua promisit et certificauit , quod
omnem hereditatem quam ipsa domina habet, et assercionem
super homines et bona, Omagia , quesita, et non quesita , et
alia quecunque iura, ad Plseyen et Hardekke pertinencia, i-psa
domina Agnes comitissa dabit Sorori sue , domine Offmye co-
mitisse , manu puerorum suorum , ipsi hereditati ac assercioni
penitus renunciando pro quo domini Comites fridericus de Or-
tenbvrch , Haeinricus de Pfannenberch et Vlricus de Hivnen-
bvrch , Se fideiussorie obligarunt , taliter quod si dicta domina
Agnes comitissa de Pfannenberch vel eius pueri hoc facere
recusarent , ipsi tres comites , villacum vel volchenmarchet in-
trabunt, ab inde non recessuri, donec dicta domina Ag. co-
mitissa, cum pueris eius, faciat et compleat, sicut superius est
expressum. Item econuerso . prefatus dominus Albertus Comes
Gorieie, dedit domine Offmye vxori sue, duo Milia marcarum
aquilegensium antiquorum, quam pecuniam demonstrauit ei te-
nendam super castro virge, et bonis ibidem, ac pertinencijs
vniuersis, quesitis et non quesitis. Item super idem castrum et
200
bona ad ipsum castrum pertinencia, Idem dominus AI. Com es, de-
monstrauit iam dicte domine 0. comitisse vxori sue , duo Milia
marcarum , per ipsam dominam sibi data, tali quidem pacto,
quod si dominum AI. Comitem quod absit , sine heredibus cum
ipsa domina 0. comitissa vxore sua continget discedere ab
hac vita , ipsa domina 0. comitissa, tenebit in se castrum virge
cum pertinenciis , pro quatuor Milibus marcarum pro tempore
vite sue. Ipsaque defuncta , dictum castrum virge , cum perti-
nenciis redeat ad proximos heredes ipsius domini comitis al-
berti. Econuerso si dictam dominam 0. comitissam, quod ab-
sit , sine heredibus cum ipso domino AI. comite migrare con-
tingeret ab hac vita , Duo Milia Marcarum per ipsam dominam
sibi data, habebit pro tempore vite sue, ipsoque defuncto, ea-
dem duo Milia Marcarum redeant ad proximos heredes , dicte
domine 0. comitisse. Sed si ipsa domina 0. comitissa cum
ipso domino AI. comite , filias tantum habuerit et non filios ,
eedem filie, dotalicium quod Morgengabe dicitur in uulgari ,
ipsius domine 0. comitisse matris sue , pro se specialiter ha-
beant et possideant pleno jure. Ipseque dominus al. Comes et
filius suus quem habet ex alia domina vxore sua ilefuncta
filiam vel filias domine 0. comitisse teneantur cum rebus mo-
bilibus maritare. Item super facto Plosyen et Hardekke , tali-
ter est statutum , quod si dominus AI. Comes , eandem heredi-
tatem vxoris sue obtinuerit, et possederit , eadem bona et ho-
mines atque castra , sint domine 0. vxoris sue, sed si per con-
cambium ab ipso domino AI. fuerint alienata , ipsum concam-
biura dominus AI. Comes mutabit et dabit in bona, que cedere
debebunt vxori sue domine Offmye. Que si, quod absit, sine here-
dibus discesserit, ipse dominus AI. comes tenebit eadem bona pro
tempore vite sue, et ipso defuncto, dicta hereditas de Plceyen
et Hardekke, redeat ad proximos heredes domine Offmye
comitisse. Item si ipsa domina 0. comitissa, filium vel filios
habuerit , cum domino AI. Comite , Idem filius vel filii , cum
filiOj quem dominus al. Comes habet cum prior e vxore sua de-
functa equalem habeant porcionem, in feudis , allodiis siue pre-
diis , dotaliciis , castris , municionibus , hominibus atque bonis ,
et iuribus quibuscunque. Et ne prescripta, in dubium diuertan-
tur, sed robur obtineant firmitatis presens instrumentum factum
201
est , sigillorum prescriptorum dominorum Comitum Goricie , Hiv-
nenbvrch Pfannenberch , et Ortenbvrch munimine roboratum.
Testibus subnotatis. Qui sunt, Quatuoi* comites suprascripti. Do-
mini , fridericus nobilis de Kafriaco , Gebhardus nobilis de Sae-
wenekke , Chvno de Erenberch , Livpoldus de Eberstseine , Ja-
cobus de castro sancti Michahelis , Berhtoldus de Rotenstseine,
Hainricus de Gesiez , Ernestus de Lvenz milites , Fridericus et
Willehalmus pvrchgravii de Lvenz , Chunradus vicedominus,
Hermannus de freyberch, Otto de Volclienmarchet, Ra;imbertus
de Eberstsein, Sifridus de Alpe et alii quam plures. Actum su-
per Castro Svmmerekke Anno domini M" CC" LXXV** proxima die
Mercurij , ante festum Pentecostes , videlicet die iii" exeunte
Maijo - Haus Arch. Orig. Perg. in duplo, mit 4 Sieg.
Anmerkung. Obwohl diese Beilage so wie Nro. XIV. und XVI. directe in
keinem Bezüge zu unserin Gegenstande stehen , so habe ich sie doch
hier aufgenommen , da sie theils zur Erklärung der Verwandtschaft ,
theils in rechtshistorischer Beziehung nicht unwichtig erscheinen dürften.
XIV.
Notariats-Instruraent über das Eheverspre-
chen zwischen Albrecht Grafen v. Görz, als der
Braut Clara Vater und Andreas Herzog von Slavo-
nien. Act. Duino 6. Juni 1286.
In nomine Christi Amen. Anno natiuitatis Millesimo ducen-
tesimo octuagesimo sexto indictione quarta decima, in Ecclesia
sancti Johannis de Duyno die sexto intrante Junio. Presentibus
dominis Wolrico de riffenbergh, Andrea de peunia Gebardo de
eberstayn, Johanne geno, Andrea grusoni et Bertholameo gritti,
Petro mangono de forliuio, et aliis testibus conuocatis atque
rogatis. Cum humane fragilitatis condicio sit mobilis ad insta-
bilitatem, necesse est, gesta hominum utilia scripture testimonio
confirmari. Nouerint igitur vniuersi quod cum inter virum Illu-
strem dominum, Albertum Comitem Goricie, ex una parte, et
virum Egregium dominum Albertinum mauroceno de Venecia,
nuncium, actorem, et procuratorem, pro Illustri domino Andrea, dei
gracia Duce sclauonie nepote olim Serenissimi domini Andree
Regis Hungarie sicut patet publico procuracionis Instrumente,
scripto manu Placiti condam Bertholamei Imperiali auctoritate
notarii Anno domini nostri Jhesu Christi a natiuitate eiusdem
202
Millesimo Ducentesimo Octuagesimo sexto indictione quartade-
cima die ultimo mensis Maij ex altera Matrimonium contrahi
sit promissum , videlicet quod idem dominus Comes Albertus
sua spontanea uoluntate promisit fide manuali in Manibus dicti
domini Albertiui dare filiam suam dominam Ciaram in vxorem
prenominato lUustri domino Andree dei gracia Duci tocius
selauonie seeundum quod decebit utrumque , et idem dominus
Albertinus, Auunculus eiusdem domini Ducis nomine ipsius
dictam dominam Ciaram filiam prefati domini Comitis, nomina-
to domino Andree nepoti suo acceptauit accipere in vxorem, et
cum predicti domini Dux et Comes simul conuenerint, predic-
tum Matrimonium per corporate sacramentum tactis sacrosanc-
tis euangeliis debent et tenentur perducere ad effectum. Ad hec
quidem stabilienda et effectui demandanda, de uoluntate Par-
cium predictarum Nobiles viri domini Hugo de duyno et Ja-
cobus de ragonia pro parte domini Comitis predicti in ani-
mam ipsius Comitis et Egregij viri domini Albertinus mau-
roceno supradictus et Marinus pasqualiquo pro parte predicti
domini ducis in animam ipsius domini Ducis super altare pre-
dicti sancti Johannis, tactis Cruce et libro ad sancta dei euan-
gelia iurauerunt, omnia que dicta sunt elfectui mancipare, et
eciam in animabus eorum Jurauerunt dare opem et operam pro
posse quod predictum Matrimonium legittime consumetur et ad
quorum euidenciam et maiorem stabilitatem predictus dominus
Albertus Comes , et dictus dominus Albertinus mauroceno uice
nomine et loco predicti domini Ducis fecerunt presens Instru-
mentum sigillorum suorum pendencium munimine roborari. Et
huius tenoris Instrumenta duo sunt, quorum partium predicta-
rum quelibet habet vnum, confecta per me subscriptum nota-
rium, et subscriptum per Ottolinum de Justinopoli notarium et
confecta per dictum Ottolinum de Justinopoli notarium et sub-
scriptum per me Marcum siboto infrascriptum notarium.
(S. N.) Ego Marcus siboto, Iraperiali Auctoritate notarius
et Ducalis Aule Venecie scriba predictis omnibus interfui et ro-
gatus scripsi ac meo signo solito roboraui.
(S. N.) Ego Otolinus Justinopolitanus, Imperiali auctoritate
notarius, hiis interfui, et Rogatus scribere me subscripssi.
(L. S.) (L. S.) Haus-Arch. Orig. Perg.
203
XV.
Berthold Graf v. Hardeck und dessen Gemahlin
Wilbirg', Gräfin v. Hardeck bezeugen, dass Graf
Heinrich quondam dictus de Dewin den Nonnen zu St.
Bernhard 10 Pfund jährlicher Gülten von dem
Bergrecht in Liutaker zugesichert habe. dd. Retz.
13. Oct. 1295.
Dignum omnino videtur, ac consentaneum equitati. vt be-
neficia pro quibus merces expectatur perpetua, prout possunt
scriptorum robore stablliantur perpetuo , ne calumpnie pateant
malignorum. Igitur nos Bertoldus Coraes, vna cum dilecta Con-
iuge nostra, domina Wilbirgi, Comitissa de Hardekke domum
atque conuentum Sanctimonialium, Cysterciensis ordinis in sancto
Beruhardo pia fidelitate in domino prosequentes volentesque pro
viribus ipsarum quieti ac commodo consulere in futurum. De-
cem talenta reddituum , de iure Montis in Liutacker. que vir
Nobilis, dominus Henricus, Comes. quondam dictus de Dewin,
Predecessor noster felicis memorie. simul cum predicta nostra
coniuge, in primo fundationis sue inicio contulerat eisdem Sancti-
monialibus, dum adhuc in Maylan habitarent, non quidem de-
signatis aut assignatis certarum possessionum fundis super
ipsa scilicet per manum Officialis sui per annos singulos oife-
renda, certo tempore presentabantur; Hec eadem Decem talenta
nos pariter cum prenomiuata Consorte nostra atque Coniuge.
ipsis Sanctimonialibus atque Conuentui carum , in Sancto Bern-
hardo, amore diuine retributionis, in remedium animarum nostra-
rum specialiter per tenorem presencium confirmamus. Simul-
que ad certe demonstrationis tytulum infrascriptas posses-
siones , quo ad Censum possidendum et recipiendum libere pro
eorumdem decem talentorum redditibus possidenda in perpe-
tuum, eis fideliter assignamus. In Leutacker videlicet villa
Augeolam quod wlgariter, daz owel dicitur, hoc est omnes
vineas infra ambitum loci predicti contentas. Item omnes vi-
neas et agros, contentas in loco in den Lüzzen. Item vineas,
dictas div Pevnth. extra villam in superiore parte. Item
vineas que wlgo dicuntur der Sunneberch. Item vineas , que
dicuntur der Callenberga. Item vineas dictas wlgo, div nider
204
Pevnth, in dem dornech. Item vineas in superiori Chuperge. in
inferiori parte vie vt wlgo dicitur des Chirchweges. Item Au-
geam wlgo nuncupatam vndern velwern. Item agros, dictos
inter spinas, quos hacteuus ab initio sue fandationis, proprijs
ipse Sanctimoniales exeolentes sumptibus possederunt. Hec om-
nia loca , prescriptis nominibus designata , cum terminis spa-
cijs. ac vniuersis contineneijs suis , sepe dicte domui Sancti-
monialium in Sancto Bernhardo, nomine decem talentorum
reddituum, que prediximus assignamus perpetuo possidenda.
Insuper tres vineas, quarum hec sunt nomina. In Leutacker
vnam dictam Swipel. In Pulka vnam dictam vitisser. In Retz-
pach vnam dictam Retzpacher. eisdem damus Sanctimonialibus
in possessionem perpetuam, pari modo vt predicta excepto
quidem usumfructum, ad vitam amborum nostrum , de ipsis
tribus vineis reseruamus, quas post decessum nostrum ad do-
mum sepedictam cum omni iure atque dominio volumus libere
pertinere. In horum omninm certitudiuem et robur perpetuum
domui sepius memorate in sancto Bernhardo, hanc conferimus
conscripcionis memoriam utrorumque nostrum sigillis fideliter
roboratam. Testes huius facti sunt. Dominus Leutoldus de
Chvnringen. Albero de Witra. Aloldus de Chiowe. et Henricus
filius eins. Hy Ministeriales. Herbordus de Symoninge. Vlricus et
Otto dicti Purchdorfer. Otto et Leo fratres de Gravenwerde.
Vlricus de Steten. Hermanus dictus Schober. Hij Milites. Hen-
ricus Decimator de Widervelde et fillj eins. Johannes et Wi-
sento. ac quam plures alij fide digni. Actum et datum in Retz
Anno domini M? CC? LXXXXV» uj. Idus Octobris.
Hausarch. Orig. Perg.
(Zwei sehr gut erhaltene Siegel, das erste das Siegel
Grafen Berthold's, ein Helm mit neun Zweigen besteckt, welche
jeder an der Spitze ein herzförmiges Blatt tragen. Umschrift
f S. Comitis. Berhtoldi. De. Hardeke. Das zweite das Figuren-
siegel der Gräfin wunderschön erhalten.)
205
XVI.
Gabbrief der Gräfin Offmey von Görz auf ihre
Tochter Offmey Clara um 1100 Mark Aglayer, die
ihr ihre Brüder aus den Kaufgeldern ihres ver-
kauften Erbes Hardeck und Playn entrichten soll-
ten, dd. Lunz. 9. Feb. 1296.
Ich Graevinne Ofmey von Gortz tun chunt vnd offen an
disem brief allen den die in horent, oder sehent die nfi sint
vnd her nach chunftick werdent, daz ich mit willen mines Herren
vnd Wirtes Graven Albrechts von Gortz vnd mit willen siner
eriben Grafen Heinriches vnd Grafen Albrechtes
mines sünes von dem gut mines eribes Hardek vnd Piayen,
daz min Herre verchouffet hat vnd an sinen frumen vnd siner
vorgenanten eriben gecheret vnd gewendet, Miner Tohter
Offemeyn Ciaren han gegeben vnd geschaflfet zegeben ain-
lef Hundert Marck aglayer ie acht pfunt perner für die Marck
also swen . . vnd mines herren Grafen Albrechts von Gortz mi-
nes wirtes niht einst an disem leibe vnd an disem leben, daz
(die) Herren vorgenanten eriben Graf heinrich vnd min
Svn Graf Albreht miner vorgenanten Tohter
Offe(meyn) Ciaren, von minem verchouffetem vorgenanten
gut, ainlef hundert Marck aglayer geben sulen als vor ist be-
schaiden vnd benant , vnd sulen sey der ane chrieck gäntzlich
vnd voUecklichen weren , Daz disev gäbe vnd disev sache her
nach ane chrack vnd ane chriege beste vnd vestechlich beleihe,
des gib ich Miner vorgenanten Tohter disen offen brief mit
minem insigel vnd mit dem insigel mines herren vnd ouch siner
eriben Grafen Heinriches vnd Grafen Albrechtes mi-
nes sunes gestsetigt ze einem ewigen vrchvnde vnd gevestent,
Diser sache geziuge sint, Graf Friedrich von Orten-
burck, Graf Herman von Sultz, her Reinher von Raevtte, Her
Albrecht von Greiffenstein , Her Friedrich vnd her, Reinpreht
von Eberstein vnd ander bidebe Isevt , Der prief vnd die gab
ist gegeben ze Luntz nach Christes gehurt vber tousent iar
zvvai hundert iar an dem sehsten und niuntzigisten iar nach
der liehtmesse an dem ahten tage.
H.-Arch. Orig. Perg. 1 Fig. Sgl. der Gräfin, die andern fehlen.
Archiv. Jahrg. 18^9. II. Heft. 15
206
XVII.
Bruchstück aus dem Gedichte über die Gründung des
Klosters Meilan. (bei Pez script. 11. p. 291.)
„Inn der Zeit ze trachten gunnt
„Prueder Chunradt der chundt
^Wie sich die gottleich Schuel mertt,
„Vonn Gott ward er dez bald gewert.
„Ein Edel graff der waz gesezzen
„Mit Houz ze Hardekke wol vermezzen,
„Von Tob ein er waz woll erchandt,
„Sein Hoursvrow Willwierch waz genant
„Sie hetten leiblich Eriben nicht ,
„Dauon der Prueder grosse Pflicht
„Gestuendt mit In ze haben
„Darum Sew Im vil gaben
„ze fuefrung seiner aribeitt.
„Dieselb geheim ward also praitt ,
„Daz sie mit ernst versprachen
„Sie wolten ein Chloster machen ,
„Darein man geistlich scholde leben
„Hinter Zwetel wolden sew Ihr geben:
„Dem schold Ir gehorsamb gehen,
„Als der Sterness prechen
„Sich verübet von der Sunn
„Der Nacht zu einer Wunn
„Er sannd darnach gar snell
„Hintz Capitl datz Cystell
„Den Apt von Morimund
„Nam er ze Vormund
„Vnd mit Im alsam
„Den Apt von Chaissam
„Dieselben Herren wurden geehrt
„Von Im alz si daz waren wert etc. etc.
Die Apten sagten da ze stundt
Wie der Edl graf begundt
Ein neues Chloster bawen
Geistlich graben frowen.
207
Nach willen wurden Si gelezt
Maylan ward zehandt gesetzt
In Grabens Ordens Gehaim
Si schriben herwider haim
Den Abbten hie ze Lande
Die schölten sa zehandte
Kommen an dieselben statt
Des ouch der Graff mit Vleizze batt.
etc. etc. etc
Des Graffens freud sich newet
Da sich der Apt vertrewet
Mit der statt ze Maylan
Vnd sich der Herrschaft vnternam.
Er het nu pfand und sicherhait
Daz er nach Nutz sein aribait
Hiet zu der StiflFt gekeret
Mit Trewen er sich meret.
Er sant In furbaz vnde gab
Allew seiner besten Hab ,
An Wein , an Vieh und an Traid
Gestifft er In ie spornew Waid.
Daz doucht In dennoch ze nichte ,
Er hiet Sie dann verrichte ,
Mit Erib und mit aigen :
Da mecht er an erzaigen
Nach Sinnen und nach Wizzen ,
Da si scholden besitzen
Mit Erib-Recht nach Im sein guet.
Ein weiser Mensch noch heint daz tuet
Der chert es zu dem besten,
Wand sich der Leib entpresten
Wird von der Seel an seinem Ende
So findt er es in bayden Hende
Mit der ewigen Cron
Vnd des Himmels Lon.
Also kunten besinnen
Der Graff und die Gräffinnen ,
Si wolten denn ir Erb geben ,
15 •
208
Die In behueben daz ewig Leben:
Daz sie oiich selber rieten
Den Edlen in Iren gebietten.
Wiewiel daz sei gewesen
Daz schold man hernach lesen
An diesem Buech, da es statt
Jeglichs an sein siindern Blatt.
Die statt der Graf auch schön ziert
Mit seinen Junkfrauen wol gemert,
Er gab mit darmit grozzen guet.
Das gab den andern sünleichen Mut,
Die sich ze Dienst ergeben: etc.
Darnach nicht vber lanch
Nach diser Stifftung anivanch,
Der Stiifter zu dem Tode chert
Der Vns all mit seinem Swert
Versneidet von den Leben:
Wann er nicht mer will geben
Frist Vnz hie ze beleiben
Wie lang wier es dan treiben
So muez wir Im gehorsam seyn.
Allz der Graff von Töbein
Von Im dez Lebens ward entwert
Mit den gmainen hingevert,
Vor der Cristnezz zweyer tag
Dauon erstuend ein grosse chlag
Von den seinen vberall ,
Besonder inn den Rosentall
ze Maylann daz geschach
Daz fluezzig ward der zecherpach
Vonn den rainen Mägten
Die bitterleichen chlagten
Iren lieben Herren von Töbein,
Dez Seel mit Gott muezz immer sein. etc. etc. etc.
(Heinrich von Chunring tritt seine Stiftungsrechte Albero
ab , dieser transportirt die Nonnen nach Chrueg auf Erlaubniss
Stefans von Meissau.) (pag. 295.)
209
„Herr Stephan zehand in seiner piet
Inn Verlech ein Chloster - statt
Dez oueh die Vrow von Tebein pat
Sy wolt Im Stift-Recht da vereihen
Vnd sich doch nicht der Gemain verzeihen
Wannd si nindert west
Da si alz achtper Gest
Behaust iun ierr Graifschafft
Nach Eren vnd ouch mit nuzer hafft.
In dem Pewreich daz geschach
Da do flevvst der TefTenpach
An einer statt , die hiez ze Chrueg ,
Allda Sew gemaches gwunnen gnueg.
Die Grevin wold dabey beleiben
Sie hiez ez zehandt beschreiben
Mit Vrchund , daz der Meyssawer
Herr Stephan Ir Gemainer wer
An den Chloster Neuen
Mit allen seinen treuen.
Gottes Burd sich also schraib
Da an der Zal nach ir belaib
ZwelifF hundert Jar und als vill mer
Siben und Sibenczk, da chomen her
Hintz Chrueg die Vrown an iren gemach
An Sannt Kathrein abendt daz geschach etc. etc. etc.
311
VI.
Das Forfflelbuch K. Albrechts I.
Aus der im k. k. geh. Haus-, Hof- und Staats - Archive
aufbewahrten Handschrift.
Mitgetheilt von
Joseph Chmeh
213
„Die Formelbücher sind eine der wichtigsten und ergie-
„bigsten Quellen der Geschichte des Mittelalters , und verdie-
„nen desshalb eine grössere Aufmerksamkeit , als ihnen bisher,
„sowohl von Geschichtforschern als von Lehrern der Diplo-
„matik, zu Theil geworden."
Diess sind die Worte eines unserer verdientesten Histori-
ker *} , der selbst nicht wenige Formelbücher benützte und
theilweise veröffentlichte. Unter andern auch eines, das sich im
k. k. geh. Haus- , Hof- und Staatsarchiv in Wien befindet und
von ihm nach der im Verzeichnisse der Handschriften des
Haus- und Staatsarchivs angeführten Signatur „das Formelbuch
K. Albrechts I." genannt wird. — Allerdings sind die in die-
sem wichtigen Formelbuche enthaltenen Stücke meist aus der
Zeit Herzog (nachmals König) Albrecht des I., indess ist die
Bezeichnung „Formelbuch K. Albrechts I." minder
genau , da auch Stücke aus späterer Zeit (aus dem zweiten
bis vierten Jahrzehend des vierzehnten Jahrhunderts) aufge-
nommen sind.
P a 1 a c k y hat von den „122 Formeln" (354 vielmehr)
14 erwähnt und davon auch 6 vollständig mitgetheilt , welche
sich auf die Geschichte Böhmens und seiner Verhältnisse be-
ziehen.
Früher schon hatte Lichnowsky (durch den Archivar
C h m e 1 aufmerksam gemacht) einige (ihm mitgetheilte) Ex-
cerpte aus diesem Formelbuche im zweiten Bande seiner Ge-
schichte des Hauses Habsburg, Regesten p. CCLXXI— CCLXXV.
angeführt , auch ein Stück in extenso mitgetheilt (p. CCXV) :
*) Palacky, s. Ueber Formelbücher zunächst in Bezug auf böhmische
Geschichte. Nebst Beilagen. Zwei Lieferungen. In den Abhandlungen
der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften Bd. 2 und 5 der V.
Folge. — Prag 1842 und 1847. Die angeführte Stelle im 3. Bd. p. 219.
214
„König Albrechts Schreiben an den heiligen Stuhl in Betreff
„der ihm zur Last gelegten Verbrechen." — Um 1298.
Endlich hat zuletzt Dr. Böhmer in seinen Regesten 1246
bis 1313 (Stuttgart 1844) p. 199 den Wunsch nach Ver-
öffentlichung dieses Formelbuches sehr lebhaft ausgesprochen.
Er sagt : „Sehr bedeutend ist ein im kaiserlichen archiv zu
Wien befindliches diplomatar (Formelbuch) (in folio auf pa-
pier und aus dem vierzehnten Jahrhundert) für Albrechts ge-
schichte, und fürst Lichnowsky hat das grosse verdienst meh-
rere inhaltsanzeigen und das überaus wichtige rechtfertigungs-
schreiben an den papst daraus zuerst bekannt gemacht zu ha-
ben. Lichnowsky Reg. I, 271 und 291. Vergl. auch Palacky
Über Formelbücher 235. Aber noch ist nicht der ganze gehalt
dieses diplomatars veröffentlicht. Dass doch diejenigen welche
Urkunden herausgeben immer mehr das wichtige dem minder
bedeutenden vorziehen möchten! Für die gelehrten und fleissi-
gen beamten des kaiserlichen archivs wäre es eine leichte und
schöne aufgäbe aus dessen schätzen einige bände so gewichti-
ger Urkunden herauszugeben wie die womit fürst Lichnowsky
die deutsche geschichte wahrhaft bereichert hat."
Auch später sprach Böhmer diesen Wunsch mündlich
und brieflich so dringend aus , dass der Unterzeichnete seine
Arbeiten fürs fünfzehnte und sechzehnte Jahrhundert unterbrach
um diese werthvoUe Quelle fürs Ende des dreizehnten und den
Anfang des vierzehnten Jahrhunderts zum Besten der vaterlän-
dischen Geschichtsforschung auszubeuten, und zwar so vollstän-
dig als möglich, um keinen weiteren Wünschen Raum geben
zu lassen. — Wir wollen zuerst den ganzen Inhalt der Hand-
schrift (Fol. 76. Blätter, im (neueren) Schweinlederbande Sig-
natur: Reichssachen Ms. Nr. 9. Locat. 244. s. XIV.) angeben,
wie er schon vor 80 Jahren durch einen Beamten des Haus-
archivs auf Veranlassung des Directors Rosenthal aufgezeich-
net wurde, und dann die von uns eigenhändig gemachten Ab-
schriften der Stücke mittheilen , welche von irgend einem
Interesse sein können. J- C h m e 1.
215
I.
Inhalt der Handschrift.
1. Archiepiscopus Moguntinus scribit Adolphe Rom. Regi, ut tractatlbus
Principum Electorum, ad 17. Calend. Julii Moguntiam convocatorum , Interesse
vellt. Datum Maguntlae Kalend. Maji anno 1298. (s. II. 1.)
2. Exordium Litterarum ejusdem Archicpiscopi» quibus Electores convocantur.
3. Albertus Dux Saxoniae Adolphum Rom. Regem ob demerita Regno priva-
tum, et in ejus locum Albertum Austiüae Ducem elcctum denunciat. Sine dato,
(s. II. 2.)
4. Lndovicus Comes Palatinus Rheni Alberto Duci Saxoniae plenam confert
potestatem, Albertum Ducem Austriae in Regem Rom. nomine dicti Ludovici
eligendi. Sine dato, (g. II. 3.)
5. Electores Imperii Summo Pontifici notam faciunt Electionem Alberti Ducis
Austriae in Regem Rom. eundemque ad Imperiale Diadema suscipiendum evo-
cari postulant. Sine dato.
6. Conclusio Litterarum ejusdem intimationis ad Principes seculares.
7. Alberti Rom. Regis Litterae ad Papam, quibus sinistrum rumorem de
se occasione mortis Regis Adolphi sparsam refellit, significando, quod Electioni
suae in Regem Rom, vivente dicto Rege Adolpho celebratae non assenserit, et
eundem non nisi aggressus , in pugna, in qua eum periisse constat, devicerit.
Postremo supplicat Papae , ut attenta ejus innocentiä illum tanquam Regem
Rom. denuo electura favore benevolo prosequatur. Sine dato, (s. Liehnowsky.
11. XI. Beil.)
8. Bonifacius pp. Albertum Ducem Austriae in Rom. Regem electum con-
firmat. Datum Lateran. II. Kalend. Maji, Pontificatus anno 9.
9. Procuratorium pro nuneiis Alberti Rom. Regis ad Bonifacium pp. desti-
natis , ut filialem ejusdem Regis erga Sedem Apostolicam devotionem exponant,
et servitia Regia promittant. Sine dato. (s. II. 4.)
10. Bonifacius pp. absolvit Regem Albertum ä confoederationibus , quatenus
observationem eorum impedirent, quae idem Rex Romanae Ecclesiae se facturum
et servaturum promiserat. Sine dato. (s. II. 5.)
11. Coelestinus pp, Alberto Duci Austriae notam facit sui Electionem in
locum Nicolai pp, IV, Datum Aquilejae X, Kalend. Octobr., Pontificat. anno 1.
(s. II. 6.)
12. Albertus Rom. Rex Romanae Ecclesiae donat Thusciae Provinciam. Sine
dato.
Ad caicem hujus donationis extat sequens nota: In hac cedula con-
tinentur addiciones, que deficiebant in antiqua. etc. (s. II. 7.)
13. Bonifacius pp. Wenceslao Regis Bohemiae filio , qui Regnum Hungariae
jure Electionis sibi obvenisse praetendebat , idem Regnum abjudicat, et illud
Mariae Siciliae Reginae ac ejus nepoti Carolo competere definit , Regemque
Romanorum Albertum, ut his eificaciter assistat, Wenceslao autem anxilium nee
praestet, nee praestari sinat, hortatur. Datum Anaginae iij. Non. Junii, Ponti-
ficat. anno 9. (s. 11. 8.)
14. Juramentum fidelitatis Magistri Henrici filii Henrici Bani, Carolo Hun-
gariae Regi praestitum. Actum in Teten, Vespriniensis dioeces. pridie Non.
Junii 1308. (s. II. 9.)
15. Litterae Ladislai Woyvadae Transilvani et Comitis de Zonuk super recog-
nitione et juramento fidelitatis Carolo Hungariae Regi a se praestitis. Datum in
Segnedino, fer. 4. proxima post Dominicam Jndica. 1310, (s. II, 10.)
16. Albertus Rom. Rex Rudolphum primogenitum, caeterosque filios suos de
Regno Bohemiae et illius pertinentiis ad hunc eflfectum investit, ut Rudolpho
praedicto sine liberis masculis decedente, gradatim snccedat cum suis mascuHs
heredibus frater senior tunc superstes. Datum apud Znoymam XV. Kai. Fe«
bruarü. 1307. (Gedr. b. Palacky, Formelb. 1. 326. Nr. 124.)
216
17. Confoederatlo Wenceslai BoIi< Regis cum Philippo Rege Franciae contra
Albertum Rom. Regem. Sine dato. (Gedr. b. Palacky, Formelb. 1. 322. Nr. 118.)
18. Rex Bohemiae scribit Comiti Ferretenai , quod ei transmittet per Johan-
nem Familiärem säum Litteras suas patentes anper eonfoederatione praedicta, ut
cum eodem Johanne ad Regem Franciae vel personaliter procedat, vel nuncios
suos mittat, ad solidandam in eorum praesentia confoederationem praefatam. Sine
dato. (Gedr. b. Palacky, Formelb. 1. 323. Nr. 119.)
19. Albertus Rom. Rex scribit Episcopis et Baronibus Hungariae, ut P.
Hungariae Regem consiliis et exhortationibus suis ad conjungendum suum militem
cum exercitu Rudolphi Ducis Austriae, ejusdem Alberti Primogeniti, contra Regem
Bob. inducant. Sine dato. (Gedr. b. Palacky, Formelb. 1. 325. Nr. 122.)
20. Albertus Rom. Rex Wenceslaum Boh. Regem constituit Imperii Vicarlum
in Mysnia Orientali, et terra Pilnensi. Sine dato. (Gedr. b. Palacky, Formelb.
1. 320. Nr. 116.)
21. Litterae credentiae pro N. , ad Papam destinato , ut causas exponat,
cur N. necdum comparuerit , ad Imperii Diadema e manibus Pontificis suscipien-
dum. Sine dato. (s. II. 11.)
22. Rudolpbus Rom. Rex scribit cuidam, conquerendo, quod, cum illius
operae obtenti hactenus a papa favores plurimum sint adscribendi , nunc animo
Sit alieniore ; petitque , ut innocentiae suae prolatorl N. fidem adhibeat. Sine
dato. (s. II. 12.)
23. Ejusdem mancte tres Litterae credentiales.
24. (alias 27.) Regia hortatio ad N. , ne generali paci, thelonea pro libitu
extorquendo, contraveniant, sed manus ab opere cohibeant. Sine dato.
25. Litterae N. ad N., ut relaxet collectas Ecclesiis impositas. Sine dato.
26. Exordium Litterarum N. ad N. , quibus significat, quod ejus praeseutiam
praestoletur , ut ei peccata sua coniiteri possit.
27. Exhortatio nomine universalis Ecclesiae ad Episcopos , ut non solum de
immani scelere Judaeorum , qui Venerabile manibus sacrilegis confodiunt , et mal-
leis contundunt, vindictam sumant, sed etiam contra eorum fautores meri et mixti
Imperii potestate praeditos , qui eos defendendo, gladio ad vindictam malornm
coUato abutuntur , se praecingant.
28. (31.) Wernhardus Episcopns Pataviensis constituit N. N. inquisitores
baereticae pravitatis. Sine dato. (s. II. 13.)
29. Idem Ecclesiam in Engelheim, nunc Engelcellam, Ordini Cisterciensi ad
construendnm ibidem monasterium offert, eamque a Jurisdictione Pataviens. Eccle-
siae eximit, et Monasterio de Wilhering jure fillationis subjicit. Datum Pataviae
die B. Gregorii pp. anno 1293.
30. Rudolphus Rom. Rex confirmat Privilegia Ordinis Teutonici. Sine dato.
31. Litterae credentiae Gubernatornm et Communis Civitatis Aretii, Alberto
Rom. Regi destinatae , ut eorum Ambassiatori , Paganello de Vico , tam de ipso-
rum intentione quam passione informato , fidem adhibeat. Sine dato. (s. II. 14.)
32. Henricus Constantiensis Episcopus eximit a subjectione parrochialis Eccle-
siae in Swicz Capellam in Morsacb, ut deinceps jure parrochiall gaudeat. Sine
dato.
33. Alberti Rom. Regis tanquam Patroni Ecclesiae in Swicz, confirmatio su-
pradictae exemptionis Capellae in Morsach ejusdemque erectiouis in Ecclesiam
parrochialem. Sine dato.
34. Capitttlum Ecclesiae Ratisbonensis occasione mortis sui Episcopi , protec-
tionem R. Rom. Regis implorat. Sine dato.
35. Albertus Dux Austriae declarat, quod provisio de Ecclesia in Ebenfurth,
facta a Conventu domus et Hospitalis Hierosol. St. Johannis in Neubing Ditrico
Clerico et Notario Elisabethae, Ducis praedicti conthoralis, solum ad preces ejus-
dem Ducis et ex affectu erga eum peracta fuerit , dictusque Conventus utpote Pa-
tronus alium instituere potuerit. Sine dato. (s. IL 15.)
36. Albertus Episcopus Pataviens. dispensat cum Johanne Wirsingi , ut , non
obstautc, quod absquc dimissorüs Litterls sacros ordines ab alieno Episcopo rece-
217
perlt, et in sie susceptis non quidem ex contemptu cl avium , sed ex simplicitate
ministraverit , suum officium deinceps rite cxequi raleat. Sine dato. (s. II. 16.)
37. Ch. Episcopus Ratisbonens. exponit Alberto Rom. Regi , quod Rudolpbus
Dux Bavariae Arbitrio ratione collectarum Bonis Ecclesiae Ratisbonensis ab-eodem
impositarum pronunciato, propter protestationem Episcopi contra unum Arbitrii
articulum (vi cujus idem Episcopus ad impetrandam suis expensis absolutionem a
senteotiis contra impositores dictarum Collectarum per Sedem apostolicara dudum
latis teneretur) , stari nolit; ideoque postulat eidem Duci injungi, ut percepta
restituat , et ejusmodi injurias imposterum non attentet. Sine dato. (s. II. 17.)
38. Fridericus Dux Austriae concedit Preposito et Conventui Monasterii aub-
nen. , ut propter damna, ex bello ipsius Ducis circa partes Bavariae gesto per-
pessa, singulis annis duo talenta Salis sine tbelonio tam in Eno quam in Danu-
bio per quinquennium deducere valeant. Sine dato. (s. II. 18.)
39. Albertus Dux Austriae quosdam reditus et decimas in Parrochia Hadmars-
dorf, nee non decimara vini in monte Eiseck circa Viennam, tradit Monasterio
Sororum Sae. Crucis in Tulna, perpetuo possidendas. Sine dato. (s. II. 19.)
40. Capitulum Ecclesiae Pataviens. precatur A. Austriae Ducem, quatenus , si
idem Capitulum loco Friderici Plebani in Helbrum (cujus demerita exponit) alinm
instituerit, Dux adesse velit Capitulo favore et auxilio. Sine dato. (s. II. 20.)
41. Godefridus Pataviens. Episcopus confirmat Indultum Plebani in Mistelbacb,
nt Ecclesia in Beutstorf proprium Capellanum habeat , qui plebi ecclesiastica Sa-
cramenta porrigat, honore tarnen in sepnltura et aliis solennibus, Ecclesiae Mistel-
bacensi tanquam Matrici, semper salvo. Sine dato. (s. II. 21.)
42. W. Episcopus Pataviensis confirmat Erectionem in Parrochiam Ecclesiae
in Hackenberch , ad Ecclesianm in Leyz tanquam matricem spectantis ; snb condi-
tionibus in Erectione appositis. Sine dato. (s. II. 22.)
43. Constitutio Synodalis adversus eos, qui bona Ecclesiarnm scienter deti-
nent, personas ecclesiasticas captivant, verberant vel occidunt, et homines per
vias et stratas publicas transenntes spoliant. (s. II. 23.)
44. H. Episcopus Herbipolensis tanquam executor a Sede apostolica nomina-
tns citat ad suam praesentiam Ottonem Plebanum in Linza , et Conradum ejus
Vicarium, ratione gravaminum Fratribus minoribus illatorum. Datum in Herbipoli,
sine die, mense el anno. (s. II. 24.)
45. Appellatio Plebani Ecclesiae in Gors , Plebani in La, Plebani Ecclesiae
in Hoflino , et Plebani in Hademicbstayn , ab Episcopo Pataviensi ad Metropolita-
nam Sedem Salzburgensem , in causa impositae Collectae. (s. II. 25.)
46. A. Rom. Rex. intimat universis S. Rom. Imperii Pidelibus , quod Rudol-
phum Craftonem Cantorem Basiliensem in Capellanum suum assumpserit. Sine dato.
(s. II. 26.)
47. Albertus Plebanus in Gmunden postulat in Signum sincerae confraterni-
tatis ab 0. Capellano B. V. super littore Viennae, ut pro eo mortuo triginta mis-
sas legat ; quod vice versa se facturum pollicetur, si supervixerit. Sine dato.
(«. II. 27.)
48. Maurus Abbas Monasterii S. Mariae Scotorura Viennae , Cristannum de
Landescrona , Clericum Prägen. Dioecesis constituit suum procuratorem in causa,
quam Henrico Presbitero, dicto Vschel de Neunburga ex altera parte Dannbii,
movere intendit. Sine dato. (s. II. 28.)
49. Otto Rector Capellae B. V. Viennae in littore, tanquam Judex delegatus
ab Episcopo Patav. , curat ad suam praesentiam citari Henricum dictum Vschel
Presbiterum de Neunburga , in causa debitorum , damnorum et aliarum rerum a
Maur. Abbate Scotorum Viennensi praetensarum. Sine dato. (s. II. 29.)
50. Otto Dux Austriae commendat Abbat! et Conventui Monasterii Zwetlens.
Andream de Tulna, ut in Ordinem recipiatur. Sine dato. (s. 11. 30.)
51. Albertus Patav. Ecclesiae Praepositus , tanquam Judex delegatus vigorc
Bullae Johannis pp. XXII. ddo. Avinione Novis Junii , Pontificatus anno 11., cu-
rat per Ottonem Rectorem Capellae B. V. super littore in Vienna , citari quondam
Magistrum Civium Wienn. , dictum Wülflelnstorfer , si cum Magistro Jacobo, par»
S18
rochialis Ecclesiae in Potendorf, et Capellae S. Pangratli in Vienna Recfore,
super praetensione unius librae redituum eidem Capellae S. Pangratii debitae,
infra festum SS. Simonis et Judae non concordaverit. Datum Pat. 4. Kai. Aug.,
sine anno. (s. II. 31.)
52. H. Decanus Ecclesiae N. Pat. Dioecesis Ord. S. Augustini profitetur, N.
in Capitulo yotis concordibus in Praepositum dictae Ecclesiae electum esse et
nihil de illo constare nisi quod laudem mereatur. Sine dato.
53. R. Abbas in Sytanstetenscribit Episcopo Patav. , ut Ottoni de Waidhoven,
qui correctionem extra praesentiam Episcopi subire coutumaciter recusavit , et de
monasterio sine licentia egressus est, ante visitatlonem monasterii fidem non ha-
beat. Sine dato. (s. II. 32.)
54. Litterae fraternitatis ab H. etc. Ordinis N. Constantiae Reginas Jerusa-
lem et Cypri destinatae. Sine dato.
55. N. commendat B. et C. cnidam Monasterio, ut in Ordinem assumantar.
Sine dato. •
56. Quidam scribit alteri, quod C. de lepra suspectum, et ob boc sibi ex
parte illius praeisentatum a laepra immunem invenerit. Sine dato.
57. Gentilis Cardinalis, Apostolicae Sedis Legatus, scribit F. Duci Austriae
super morte A. Rom. Imperatoris , ejus patris. Sine dato. (s. II. 33.)
58. Dux Austriae intimat N. mortem Leupoldi Ducis fratris sui, petitqne,
pro ipso exequias celebrari. Sine dato. (s. II. 34.)
59. Formulare Litterarum , .quibus Judex delegatus ab Episcopo, quempiam ci-
tari curat.
60. Consensus Rudolphi Ducis Austriae , ut Albertus ejus frater uxori suae
Elisabeth certa Bona in dotem seu donationem propter nuptias assignare valeat.
Sine dato. (s. II. 35.)
61. In simili consensus Rudolphi Rom. Regis. Sine dato. (s. II. 36.)
62. Consensus Rudolphi Ducis Austriae , ut Albertus ejus frater loco Bono-
rum uxori suae Elisabeth in donationem propter nuptias assignatorum certa alia
Bona valeat assignare. Sine dato. (s. II. 37.)
63. Consensus Rudolphi Rom. Regis ad eandem permutationera. Sine dato,
(s. II. 38.)
64. Philippus Francorum Rex scribit Alberto Regi Rom. , quod litteris suis
post intellectos rumores de illius Electione et victoria eidem transmissis ipsius
litteras super eadem materia, et ineundo mutuo foedere sibi per specialem nuncium
destinatas receperit ; pro quibus ipsi gratias agit , et ad concludendum foedus
nuntlos suos instanti mense Septemb. se missurura promittit; quod vero libera-
tionem filii Comitis Gillburehens. ab Alberti nuncio ejus nomine petitam, concer-
nit, an haec liberatio Alberto cordi sit, sibi intimari postulat, cum nee litterae
hujus rei raentionem faciant, nee nuncii credentia se ad hoc extendat. Sine dato,
(s. II. 39.)
65. Alberti Ducis Austriae procuratorium pro nunciis suis , ad ordinandam
matrimonium inter Rudolphum Ducis primogenitum , et unam Sororum Philippi
Regis Franciae. Sine dato. (s. II. 40.)
66. Albertus Rom. Rex Rudolpho Duci Austriae, Primogenito suo , ratione
eontrahendi matrimonii cum Blaucha , Philippi Regis Franciae Sorore, Ducatum
Austriae et Styriae etc. cum pertinentiis perpetuo et hereditarie possidendura dat,
eidemque Blancae Comitatum Alsaciae etc. in dotalitium assignat. Sine dato. (s. II. 41.)
67. Idem promittit foedus cum Rege Galliae initum perpetuo servare. Sine
dato. (s. II. 42.)
68. Idem notum facit, quod de suo, et Consortis suae Elisabelbae consensu,
Eleetoribus Imperii, videlicet Rudolpho Comile Palatino Rheni, Rudolpho Duce
Saxoniae, et Hermanno Marchione Brandenburg, similiter consentientibus , filii
sui Fridericus et Leupoldus juri sibi competenti in Ducatu Austriae et Stiriae,
nee non in Dominus Carniolae , Marchiae et Portus Naonis , ac etiam in Comi-
tata Alsatiae etc. in favorem Rudolphi fratris natu maximi, ejusque liberorum ex
eo et Bianca illius conjuge desceudentium renunciarint. Sine dato. (s. II, 43.)
S19
69. Litterae Alberti Rom. Regis ad Bonifacium Papam, nt Nunciis suis, ad
enm destinatis, scilicet Johanni TuUensi Episcopo, Johanni Praeposito Thuriensi,
Wernhardo , Sappriori Domus Praedicatorum Argentinae, Marquardo Domino de
Schellembcrch, et Cuurado dicto Monacho, de Basilea, in dicendis fidem habeat.
Sine dato. (s. 11. 44.)
70. Alberti Rom. Regis Procuratorium pro Nunciis suis , Jobanne Praeposito
Thurieusi, Marquardo Domino de Schellembercb , et Chunrado dicto Monacbo , de
Basilea, ad Summum Pontificem destinatis, tanquam Procuratoribus et Nunciis
generalibus et specialibus in omnibus Alberti Regis, et Imperii causis, specialiter
vero ad ostendeudam Alberti innocentiam in facto excommunicationis , persecutio-
nis Ecclesiarum, et in aliis , super quibus ad Suae Sanctitatis praesentiam dici-
tur evocatus. Sine dato. (s. II. 45.)
71. Albertus Dux Austriae appcllat et provocat ab Arcbiepiscopo Salzbur-
gensi ad Summum Pontificem , quod sibi , suisque damna gravia manifeste per
eundem Archiepiscopum inferantur, et ne Archiepiscopus in Ducem suosque adju-
tores et subditos sententias excommunicationis , suspensionis vel interdicti ful-
minare praesumat. Actum Viennae in die SS. Petri et Pauli anno 1296.
C». 11. 46.)
72. Idem constituit N. N. procuratores et actores suos in causa praedictae
Provocationis. Sine dato. (s. II. 47.)
73. Idem petit ab Arcbiepiscopo Salzburgensi , ut omnes suas sententias,
Banna et interdicta contra cum , ejusque subditos et adbaerentes lata revocet.
Sine dato. (s. II. 48.)
74. Albertus Rom. Rex gratias refert Landolfo Cardinali, quod ejus Nunciis
de Curia Romana proxime reversis astiterit et negotia imperialia promoverit;
petitque, ut Magistro Cunrado, Praeposito Werdensi, et Cunrado dicto Monacho,
de Basilea , ad Papam destinatis , in illis , quae Alberti nomine Cardinali expo-
suerint, fidem credulam habeat. Sine dato. (s. II. 49.)
75. N. Rex quendam constituit suum Missum et Judicem ordinatnm , ut muli-
eribus et minoris aetatis hominibus, ad contrabendum auctoritatem plenariam, in
Ulis Lombardiae partibus , in quibus ipsa requiritur , impertiri valeat. Sine dato,
(s. II. 50.)
76. Theod. Comes Clevensis supplicat Papae suo et totius populi nomine,
quatenus Imperii Electores ecclesiasticos ad hoc inducere dignetur, ut thelonea
inconsueta et indebita non exerceant. Sine dato. (s. II. 51.)
77. Albertus Rom. Rex revocat omnes donationes, concessiones , angmenta-
tiones etc. Theloniorum, pedagiorum et exactionum, a se , suisque Anteccssoribus
datas Archiepiscopis, Principibus , Ducibus , Comitibus, alüsque, in quibuscunque
Rom. Imperii locis, illis dumtaxat theloniis etc. exceptis, quae per F. Imperatorem
fuerunt concessa. Sine dato. (s. II. 52.)
78. Civitas Colouiensis supplicat Papae, et Collegio Cardinalium, ut ipsi
contra Arcbiepiscoporum Electorum Imperii indebita pedagia, onera et Servitutes
festino remedio subveniant , Regemque Rom. Albertum in suo justo et bono pro-
posito circa eadem pedagia et contra dictos Archiepiscopos confoveant. Sine
dato. (s. II. 53.)
79. Arbitrium seu Laudnra Alberti Rom. Regis super omnibus litibus et
causis Episcopi Patav. ex una, et Civitatis Patav. ex altera parte. Sine dato.
80. Emicho Frisingensis , Hertnidus Gurcensis etc. Episcopi supplicant Snmmo
Pontlfiol pro Neo-Electo Salzburgensi, eorum Metropolitano, ut confirmetur, et
accipiendae in propria Ecclesia consecrationis licentiam obtineat, cum propter
Salzburgensis Eccleslae gravem in temporalibus diminutionem, se pro confirma-
tione Romae personaliter praesentare «ine ejusdem Ecclesiae certa rnina non
valeat. Sine dato. (s. II. 54.)
81. Albertus Rom. Rex investit F. in Episcopnm Argentln. Ecclesiae Electum,
de Temporalibus. Sine dato. (s. II. 55.)
82. Conr. Archiepiscopus Salzburgensis scribit F. Duci Austriae, quod recep-
tam in se coramissionem , inter eundem Ducem, et Ottonem Bavariae , quosdam
220
amicabiles tractatus faciendi, ipsi Ottoni Bavarlae Dnci per Gransonem revela-
verit, et in responsis acceperit, quod Otto Dux , cum tempore introductionia
uxoris suae , apud Landshutam proxima Dominica ante festum Pentecostes cele-
brandae , Interesse tractatibus non valeat, se in his et omnibus aliis , Archie-
piscopi consiliis et beneplacitis conformet. Praeterea exponit, quod Dux Rudol-
phus ipsius Austriae Ducis ascensum suadeat , et intendat Ventura feria 2.
Patrui sui adire praesentiam , ad procurandum eidem Duci Austriae sccurum
transitum per Bavariam ; cumque Archiepiscopus solennitati praedictae introduc-
tionis interesse velit , dummodo tempus adventus Ducis Austriae ad partes ejus
cum tempore ejusdem solennitatis non concurrat , idcirco a Duce Austriae certior
reddi cupit, qualiter juxta tempus praefate introductionis processum suum mode-
rari velit, Postremo notillcat sibi relatum esse, quod Rex Romanorum post instans
festum Ulmae vel Augustae aderit. Sine dato. (s. II. 56.)
83. Fridericus Imp. litem inter Henricum Austriae, et Henricum Saxoniae, Duces
agitatam terminat, Ducatum Bavariae a Duce Austriae resignatum Duci Saxoniae
in beneficium concedendo, et Marchiam Austriae a Duce Bavariae resignatam in
Ducatum commutando, eundemqne Ducatum Duci Austriae ejusque uxori in bene-
ficium conferendo, ila ut ipsi et liberi eorum hunc Ducatum heredilario jure
possideant etc. Sine dato. (Minus.)
84. Rex Rudolphus corrigit filium suum Albertum Ducem Austriae, ob acerbas
Litteras, quas scripsit Episcopo Pataviensi. Datum ante Waltek sine die, raense, et
anno. (Gedr. Wiener Jahrb. d. Lit. Bd. CIX. p. 266. vgl. Kopp. I. p. 924.)
85. Albertus Rom, Rex confert Ducibus Carinthiae titulo fendali certa telo-
nia in Ant., Telia, et Bozano. Sine dato. (T.Jänner 1305, Lichnowsky 11. Regg. 461.)
86. Albertus Dux Austriae habilitat filias Eber. Minist. Burgens, opidi in
Menigen , ut in Feudis , dictis Mannlehen, cum liberis masculis succedere vale-
ant. Sine dato. (s. II. 57.)
87. Legitimatio 3Tathiae N. de soluto et soluta geniti. Sine dato. (s. II. 58.)
88. Chun. Archiepiscopus Salzburgensis scribit F. Duci Austriae, quod ante-
quam ipse Archiepiscopus Norimbcrgam ad Regem Rom. venisset, idem Rex
solennes Nuncios suos, videl. Archiepiscopum Mogunt. etc. pro perducendis ad
effectum praemissis (quae autem omissa sunt) in Bohemiam destinaverit ; quodque
Elisabeth olim Wenceslai Bohem. Regis filia vel fratri , vel filio Regis Rom. ma-
trimonialiter copulanda sit ; item , quod Rom. Rex Duci Rudolphe ratione suorum
negotiorum terminum ad cum veniendi praefixerit ; item quod tam ipse Dux Au-
striae et Duces Bavariae, quam ipse Archiepiscopus Salzburgensis fuerint Rom.
Regi suspecti reddili, quod videlicet Principes, qui pro consummandis tractatibus
apud Ulmam , in Salzburch convenire decreverant, ibidem contra Regem conspirare
vellent ; quam tamen suspicionem Archiepiscopus statim post suum ad Regem ad-
ventum removerit, praeter alia afiferendo , quod Dux Austriae in tractatibus ami-
citiae cum Comite de Wirtenburch , Regem Rom. exceperit, asserens, ab ejus
fidelitate et obsequio nullo modo velle recedere ; postremo scribit, quod Regem
Rom. Norimbergä usque Eystedt comitatus sit. Sine dato (Gedr. b. Palacky,
Formelb. I. 329, Nr. 127).
89. Adolphus Rom. Rex conflrmat Privilegium de non evocando , Civitati
CoDstantiensi concessum. Sine dato. (s. II. 59.)
90. Rudolphi Rom. Regis Privilegium de non evocando , Civitati Constan-
tiensi concessum. Sine dato. (s. II, 60,)
91. Albertus Rom. Rex monasterium Conense Ordinis Cisterc. et Branden-
burg: Dioecesis , in protectionem Imperii recipit , ejusque defenalonem Mar-
chioni Brandenburg, et Successoribus illius injungit et delegat. Sine dato. (s. II. 61.)
92. Albertus Rom. Rex facit Comiti de Werdemberch gratiam , quod Villa
ejus Nav iisdem libertatibus et juribus quibus Civitas Imperialis Ulma , gaudere
debeat. Datum ante Castrum Bensheim 4. Non, Julii 1301. (s. II. 62.)
93. Litterae Heinrici ee Potendorf, dicti canis , quibus constituit tempus ei
terminum , quo creditori suo Heinrico , genero Leublonis , Civi Viennen. , matanm
solvere velit, et debeat. Sine dato. (s. U. 63.)
221
94. Albertus Rom. Rex assurait qucndam Archidiacomim in suom Capellanum.
Sine dato. (s. II. 64.)
95. Quidam recommendat Praeposito ad S. Hypolitum , Ortolphum Diaconum,
ut ad sacerdotium promoveatur. Sine dato. (s. II. 65.)
96. Arbitrium Hcrbipolensis et Olomucensis , Episcoporum , L. Comitis Pala-
tini Rheni, et 0. Marchionis Brandenburgensis , super litibus , quae inier R.
Romanorum, et Ott. Bohemiae Reges, vertebantur. Sine dato.
97. Rudolphus Episcopus largitur 40. dierum indulgentias visitantibus Eccle-
siam parrochialera in Mistelbach , in festo et per Octavam S. Martini , Patroni
ibidem, et per Octavam Dedicationis. Sine dato. (s. II. 66.)
98. Rudolphus Archiepiscopus Saleburgensis hortatur iterato Decanum Patavi :
ut electionem Episcopi Patav. quantocius procuret , et Ch. Lavent. Episcopi ver-
bis , quae Archiepiscopi nomine hac de re exposucrit, fidem credulam adhibeat.
Sine dato. (s. II. 67.)
99. Plebaui ad Plcbanum litterae super quaesila confraternitate. Sine dato.
100. Fridericus etc. in litteris ad Messanenses , plangit mortem Primogeniti
sui, Henrici Siciliae Regis. Sine dato.
101. Friderici etc. Epistola consolatoria ad N. Comitem , super morte ejus
filii. Sine dato.
102. Ejusdem similis Epistola ad quendam super morte ejus fratris olim
Episcopi. Sine dato.
103. Fridericus etc. cujusdam officialis sui iidelia servitia commendat, eorum-
que remunerationem promittit. Sine dato.
104. Idem dirulionem domus , cujusdam Regno pulsi, ad supplicationem nnius
sui fidelis, cui haec dirutio in damnum cederet, diiTcri praecipit, quousqne
aliud mandetur. Sine dato.
105. Idem hortatur CoUegium Cardinalium , ut motus summi Ponlificis ob fa-
vorem rebellium Lombardorum arreptos compescant. Sine dato.
106. Litterae amici ad amicum, qui filium per mortem amisit. Sine dato.
107. Planctus Monialium super morte Abbatissae.
108. Quidam cxprobrat Conventui, quod t'rumentum alicui ab abbate collatum
restitui curaverit. Sine dato.
109. Quidam commendat alteri negotium sui fratris. Sine dato.
110. Gregorius Patriarcha refert Regi N. gratias, quod fiduciam suam in ipso
collocaverit, promittitque honoris ipsius incrementum in Italia procurare. Sine dato.
111. Quidam excusat alterum , quod consilium prodidisse insimulatus duriüs
responsaverit ; et proditionis suspicionem ab eo amoliri satagit. Sine dato.
113. Fridericus etc. scribit cuidam, quod Papa posito supercilio ad compositio-
nem se iuflectat ; quem autem magis adhuc humiliaru proposuerit. Alexaudrinos
relictis rebellium Mediolanensium erroribus, ad lidem Imperii rediisse notificat,
et nuncium hoc fidelibus suis ad notitiam deferri jubet. Sine dato.
113. Idem monet Cives . . , quatenus Fcrraneum , Legatum Papae , ad
partes Theuton: , ut Priucipum , Magnatum et aiiorum iidelium devotionem et
fidem corrumpat , destinatum , et nnncios ejus, non recipiant, sed eorum
conatibus se opponant. Sine dato.
114. Tabulae Titulorum, quorum usus est in litteris ad diversi Status, condi-
tionis et Dignitatis horaines ; cum variationibus exordiorum, expositionum et con-
clttsionum. (a pag. 88 — 95 et a pag. 98 — 105.)
115. Regis Rom. Litterae ad Cardinales super morte Bon. Papae. Sine dato.
116. Quidam scribit alleri, ut sibi de vasis ad instantem post fesium S. Mi-
chaelis vindemiam generalem in Austria provideat , et illa a fecibus corruptionem
vini causantibus eraundct. (p. 106.)
117. Matthias, Abbas monasterii in Altenburch, visitator Ordinis S. Bunedicli
per Austriam in provinciali Capitulo electus, scribit Abbatibus monasteriorum, quae
vult visitare. Sine dato. (s. II. 68.)
118. Albertus Episcopus Pataviensis confirmat cujusdam fundationem unius mis-
sae, post mortem Fundatoris sing^lis diebus celebrandae. Slue dato.
Archiv. Jahrg. 1849. II. Heft. 16
222
tl9. Litterae cujusdam Scholaris ad Plebanum in Weikerslorf, ut ei munu-
sculo subvenire velit. (s. II. 69.)
120. Litterae Amasiae ad suum dilectum.
121. Quidam certas historias sibi describi postulat.
122. Laus cujusdam epistolae.
123. Laus doctrinae et sapientiae.
124. Responsio obedire volentis.
125. Mouita pro Studentibus.
126. Responsum obedire volentis.
127. Nota, quomodo ad monita respondendum sit.
128. Ars grammatica molae assimilatur.
129. Quidam nimis diu Grammaticae studuisse reprehenditur.
130. Artes liberales sorores appellantur.
131. Quidam reprehenditur, quod aetatem suam consumat, liberalibus artibus
studendo.
132. Sentenlia avaritiae.
133. N. conqueritur patri cujusdam Scholaris, quod ejus filius curae suac com-
missus non obediat.
134. Litterae patris ad iilium super dicta querela,
135. Ejusdem filii responsio.
136. Notula de materiis inveniendis.
137. Quidam reprehendit amicum in respondendo negligentem.
138. Eplstola alia ejusdem argumenti.
139. Alia consimilis.
140. Idem duae aliae similes.
141. Quidam consulit amicum, quid sibi agendum sit, et ab eo de statu pa-
ternae domus , Cathedralis Ecciesiae dispositione, Patriaeque rumoribus certior
reddi cupit.
142. Responsio desuper.
143. Nota, quod praetacta responsio dilatari , non vero abbreviari possit.
144. Quidam hortatur adolescentem , ne differat ad litterarum studia properare.
145. Quidam reprehenditur , quod Stndia usque ad vigesimum aetatis annum
contra propositum suum distulerit.
146. Contra illum , qui raultum de fervore studiorum remisit.
147. Quidam proponens Bononiam redire studiorum causa, petit, sibi ab amico
signiiicari, qua die cum ipso proficisci possit.
148. Responsio desuper.
149. Litterae cujusdam Studiosi, quod Parisios venerit, et ibi studere iu-
ceperit.
150. Responsio ad idem.
151. Similis Epistola, cum responso.
152. Consimiles Litterae Studiosi, qui Bononiam profeclus est.
153. Studiosus in transitu Alpium a latronibus spoliatus petit consilium ab
amico, quid agere debeat. Subjungitur Notula doctrinalis.
Ij4. Responsum Araici.
155. Laus cujusdam Scholaris.
. 156. Pater postulat informari de profectu filii sui in studiis.
157. Tres diversae responsiones desuper.
158. Nota de diversitate ingeniorura.
159. Nota de indole.
160. Litterae ad quendam, quod filius ejus propter morum honestatcm ab
Omnibus commendetur.
161. Excusationum epistolae, quibus objecta diluuntur, et partim retorquentur.
162. Duae Epistolae ad parentes, in quibus eorum filii studentes laudantur.
163. Quidam irridentur , quod disputationera male peregerint.
164. Litterae, quibus aliqui Nobiles quendam Magistrum ad sc invitant, ut
eos instruat.
223
165. Regponsio ma^Istrl venire volentis.
166. Responsio magistri venire non valentis.
167. Quidam Thraso irridetur.
168. Epistolac, quibus scribeiites supplicant, ut eis pecuniä succurratur.
169. Scholaris , qui se fecit ad hospitale deferrl , postulat a parentibus visl-
tari, antequam debitum humanitatis exsolvat.
170. Quidam Studiosus partem praebendae, quae eum contingit, sibi trans-
mitti petit.
171. Nota de voce: commendo.
172. Epistola cujusdam, qui ex Scholis ad officium Praelaturae vocatus est.
173. Quidam se precibus alterius commendat.
174. Variationes ad usum illorum, qui se alteri commendare volunt.
175. Variationes pro agendis gratiis illi , cui scribens nequit benefaciendo
vicem reddere.
176. Nota, quomodo minores majoribus debeant pro amico supplicare.
177. Quidam scribit alteri , quod litteras eorum, quorum preces exaudiri
optabit, Sigillo Salomonis , caeteras vero unä Ciffra distinguet.
178. Nota desuper.
179. Filii supplicant patri , ut eorum inopiam sublevet.
180. Quidam repreheudit parentes ob excessum doloris de morte filii.
181. Nota de cousolatione in acerbitate doloris.
183. Responsio, quae potest generaliter fieri omnibus, qui de suis miseriis
conqueruntur.
183. Maudatum Poiitificis , ut Jo : Subdiacono tarn in rebus oportunis , quam
securitate itinerum provideatur, et excommunicatio papalis denuncietur. Sine dato.
184. Papa excommunicat Regem Tyro : quod uxorem Principis Antiochiae con-
tra inhibitionem Ecclesiae detineat.
185. Quidam a Papa constituitur judex in causa alicujus , qui ä Canonicis
in Plebanum electus, a quibusdam ex eis in possessione turbatur, eo, quod elec-
tioni ejus non consenserint.
186. Papa mandat, Archiepiscopum N. quodam Beneficio ecclesiaslico spoliatum,
uon obstante appellationc partis adversae, restitui. Sine dato.
187. Idem constituit judicem in causa, quae vertitur inter duo Mouasteria
ratione quarundam decimarum. Sine dato.
188. Summus Pontifex committit cuidam causam Abbatissae et Monialium
S. Julianae, ratione partis Parrochiae, quam ab Abbate et monasterio N. contra
jus detineri asserunt. Sine dato.
189. Ejusmodi Commissio in causa Prioris et fratrum S. Mariae de Rheno,
querentium, quod Archidiaconus et Canonici majoris Ecclesiae Bono: sepulturas
Ecclesiis dictorum Fratrum debitas subtrabant. Sine dato.
190. Item in causa matrimonii inter H. Comitem Palatinum Rheni , et B. filiam
Ducis Austriae. Sine dato.
191. Iteratum mandatum Apostolicum, ut N. parochianos suos, quibus Conradus,
filius quondam A. , usuras solvit, ad reddendum eas debitä poena compellat. Sine
dato.
193. Summus Pontifex Henricum H. cuidam Collegio sociat. Sine dato.
193. Idem mandat Canonicis N. , ut eidem H. , quem in fratrem et Canonicum
assumere contra papalem voluntatem neglexerunt , locum et praebendam assignent.
Sine dato.
194. Litterae papales comminatoriae super eodem.
195. Litterae executoriae in eadem materia.
196. Papa Nepoti suo provideri jubet de N.
197. Pontifex nominat Episcopum Alba : in legatum suum in Regno Franciae.
Sine dato-
198. Idem mandat Episcopo, qui Legatum Sedis Apostolicae recipcre noluit,
ut ad Romanam Ecclesiam accedat. Sine dato.
199. Idem commendat quibusdam suum consanguineum. Sine dato.
16 *
224
200. Ejusdem commendatio alterlus personae. Sine dato.
201. Idem suo Cursor! pro specialibus negociis in Angllam destinato securi-
tatem itineris , et oportuna stipendia ministrarl petit. Sine dato.
203. Imperator respondet ad litteras , quibus Papa Electionem suam signi-
ficauit. Sine dato.
203. Alia consimllis Epistola.
204. Alia consimilis.
205. Idem alia similis.
203. Imperator se commendat Summo Pontifici, et optat, de ejus, Romanaeque
Ecclesiae statu certior reddi.
207. Nota, quo stilo utantur Imperator, Rex et Dux in litteris.
208. Nota de stilo litterarum apostolicarum ad Imperatorem.
209. Litterae Episcopi ad suum Superiorem, quibus petit, de ejus statu
certificari.
210. Stilus litterarum, cum census aut reditus consueti mittuntur,
211. N. Rom. Rex Electionem suam Summo Pontifici significat, eidemque 20.
libras auri , et M. marcas argenti mittit. Sine dato.
212. Jerosolimitani significant Papae, quomodo fuerit patriarchalis Electio cele-
braia, eamque confirmari postulant. Sine dato.
213. Cantuariense Capitulum Electionem Archiepiscopi confirmari petit. Sine dato.
214. Electi Cantuariensis Litterae ad Papam ratione suae Electionis. Sine dato.
215. Litterae ad Papam, ut electus Neapolitanus Archiepiscopus confirmetur.
Sine dato.
216. Imperator petit, ut H. ejus consanguineus , Electus Moguntinus , confir-
metur, cum Electio W. a majori quidem parte Capituli, sed contra honorem Imperii
celebruta stare non possit. Sine dato.
217. Idem scribit Papae iterato in eadem materia. Sine dato.
218. Idem commendat Papae Arcliiepiscopum Moguntinum Romam proficiscentem.
Sine dato.
219. Rex Galliae commendat Papae Archiepiscopum Rem : Sine dato.
220. Similiter commendalur Archiepiscopus Cenofonten: Sine dato.
221. Exordium litterarum Rcgis ad Papam.
222. Rex post coronationem se Papae commendat. Sine dato.
223. Civitas Mediolanensis sc Papäe commendat, et suadet, ut in proposito
contra nocivam Ruffl F. prolem persistat. Sine dato.
224. Rex N. recipit quendam Archiepiscopum in gratiam , ad rogamina Ponti-
ficis. Sine dato.
225. De coutentione post mortem N. Imperatoris et Siciliae Regis.
236. Sedis Apostolicae Legatus in Francia, Legationis suae eventus intimat.
Sine dato.
227. Nota, quod nullus debeat esse facilis ad recitandum rumores.
228. Litterae ad Summum Pontificem pro resolutione quaestionis , an puella
in musti dolio baptizata rebaptizanda sit.
23J. Sirailes Litterae super quaestione, an Clericus, qui in minoribus Ordini-
bus constitutus se Paterenorum Sectae immiscuit, postraodum acta poenitentia ordi-
nem Diaconatus accepit, sed in hoc haeresim Leonistarum amplexus est, an, in-
quam , iterum ad poenitentiam rediens in sacerdotem proraoveri possit?
230. Quaestio ad Pontificem, an Electus Cardon:, qui, dum esset Abbas, crimen
incestus et raptus monialis commisit , confirmai'i debeat?
231. Excusatio illius, qui contra inhibitionem Papae dicebatur Philippo Duci
adhaesissc.
232. Quidam se excusat, quod inccptara cxecutionem mandati Aposlolici, ut
lotam Marchiam circuraeat , et Haereticos Paterenos, eorumque fautores excommu-
nicet, ob supervenientem aegritudinem prosequi nequiverit. Sine dato.
233. Forma excusationis ob senectutem.
234. Forma excusationis ob paupertatem.
235. Excusatio per timorem ; ubi se excusans, Papae significat, quod Rex
225
Francorum ei camlnum ignis minatus sit , si Comitem Flandr : excommunicaverit.
Sine dato.
236. Excusatio per difficultatem itineris.
837. Excusatio per guerram.
238. Excusatio, quod Antioclienis non potuerit contra Saracenos auxiliam
praeberl, cum vix Regnum Cypri ob paucitatcm hominum defcndi valeat. Sine dato.
239. Excusatio per furorem plebis.
240. Scribens significat, quod ad mandatum ejus, cui scribit , Romam Calendis
Augusti venlurus non sit, cum aestivum tcmpus , et Autumni principium ipsi Ro-
man» pertimescant, quodque malit a jure cadere , quam pro jure perire.
211. Excusatio, quod versus Italiam propter contrarium ventum navigare non
potuorit.
242. Excttsatio per incendium.
243. Quidam scribit Papae, quod Johnnnem Canonicum Parentinum propter ci-
vilis conditionis vinculum , quo innodatus dicitur , cum ad sacros ordines promovere
distulerit.
244. Quidam sc excusat, quod frumentum, quod Papa Ferrariae peregrinis
dari jusserat, propter specialia Statuta Italiae Civitatum Venetias destinari non
potuerit.
245. N. ab excommunicationis vinculo absolvi desiderat.
246. Querela contra Episcopum , qui querulantem post appellationem ad Sedem
Apostolicam Officio divino privavit.
247. Quidam petit restitui Beneficio, quo ab Episcopo privatus fuit , quod
sine ejus licentia, quam tarnen in absentia illius a Capitulo acccpit , Romam
causa voti adimplendi percgrinatus sit.
248. Quidam petit absolvi ab interdicto , quo ab Episcopo, post appellatio-
nem ad Sedera Apostolicam , innodatus est.
249. Forma querelae ratione subtractarum Decimarum.
250. Forma querelae alicujus a Decimis Exempti , quod Decimas praestare
cogatur.
251. Forma querelae in causa subtractionis sepiilturae , parochiac , vel deci-
marum.
252. Quidam supplicat Papae, quatenus Episcopo Bonon: injungat , ut cen-
surä ecclesiasticä compellat restituere libros nomine usurarum obligatos.
253. Quaedam conqueritur Papae, quod Rex Galliae , cui ante triennium nup-
serat , illi filiam Ducis N. superinduxerit , querulantem autem incarcerari praece-
perit. Sine dato.
254. Judex dclegatus in causa, quae vertebatur inter Electum Bono : et quos-
dam Canonicos, scribit Papae, quod partes post litis contestationem in termino
constituto non comparuerlnt , postmodum vero propcnsius citatae ita responderint,
ac si ei causa nunquam commissa fuisset. Sine dato.
255. Variatura exordium litterarura Judicis delegati ad Papam.
256. Sententia Judicis delegati contra Episcopum contumacem.
257. Litterae, quibus quidam poenitens, qui percutiendo praegnantem, abortus,
et mortis illius causa fuit , Papae commendatur.
258. Incendiarius poenitens Papae commendatur.
259. Ejusmodi Litterae ad Papam pro quodam , qui fillnm correctionis gratiä
percutiens , mortis ipsius causa fuisse videtur.
260. Similes Litterae pro parricida, ut ei poenitcntia injnngatur.
261. Item pro fratricida.
262. Item pro eo , qui die Veneris carnes comedit.
263. Pro monacho, qui Abbatem suum vcneno interemit.
264. Pro monacho , qui varia crimina commisit.
265. Pro Plebano adultero , qui maritum exoculavit.
266. Pro Sacerdote , raptore Virginum, incendiario etc.
267. Pro illo , qui violentas manus injecit in Clericum.
268. Pro Moniali , quae cum Monacho fugit.
226
269. Pro muliere , quae post adultcrinm a viro separata recepit habitum
monachalem , et postmodum commisit incestum.
370. Pro muliere , quae cum Sacerdote aufugit.
271. Pro muliere, quae corpus lenocinio proscripsit.
272. Litterae ad Papam pro muliere , quae maritum suum veneno infecit , pro
adulterio.
273. Aliae ejusdem argumenti.
274. Definitio petitionis.
275. N. ab Aquilejensi Patriarcha pendente appellatione Officio et Beneficio
privatus restitui petit.
276. Quidam Diaconus nullum reportans commodum de mandato Apostolico,
vigore cujus Episcopus N. suos Parochianos ad restituendum eidem Diacono usuras
doena ecclesiasticä compellere jussus erat , dicti mandati prosecutionem Episcopo
injungi postulat.
277. Ouerela ad Papam contra Capitulum N. , quod praebendam vacantem
contra voluntatem Papae alteri contulerit.
278. Supplicatio, ut Magister H. Litteris Apostolicis Regi Hungariae com-
mendetur.
279. Quidam postulat, Episcopo Alban: injungi, ut Magistrum V. ab excom-
municatione, qua eum innodavit, absolvat.
280. Prior N. supplicat Summo Pontifici , ut ei conferat auctoritatem , sub-
ditos suos appellatione cessantc corrigendi.
281. Bono : Cives supplicant Papae , ut conferentibus opem ad exstruendum
pontem super Rodanum juxta Leonem aedificari coeptum indulgentias largiatnr.
Sine dato.
282. Miles B. a C. ex captivitate Saracena per 1000 marcas , quas idem B.
diclo C. se soluturum juramento proraiserat, liberatus, postulat sibi Litteras Apo-
stolicas concedi, quibus fideles ad conferendam eleemosynam animentur.
283. Similis supplicatio pro reformatione ecclesiae combustae.
284. Monachus fugitivus postulat Litteris Apostolicis Abbati et Conventui
scribi, ut eum iterum recipiant.
285. Similis supplicatio fugitivae Monialis.
286. N. denunciat Electionem suam in Rom. Regem.
287. Gratulatio Regis N. super electione N. Rom. Regis.
288. N. Rex proponit alteri Regi matrimonium inter suam filiam et ejus filinm.
Sine dato.
289. Litterae Reginae Hungariae, cujus maritus abest, ad Imperatricem. Sine
dato.
290. Responsio Imperatricis, cujus maritus etiam abest. Sine dato.
291. Formula convocationis Curiae Imp.
292. Imperator solatur uxorem suam promissione proximi reditus.
293. Idem Imperii negotia cuidam committit tractanda. Sine dato.
294. Responsio desuper. Sine dato.
295. Imperator commendat Cardinali N. Archiepiscopum Moguntinnm. Sine dato.
296. Cardinalis responsio. Sine dato.
297. Imperator rogat quendam Cardinalem , ut ei novos ramores, et occnlta
Papae negotia intimet. Sine dato.
298. Cardinalis respondet , quod Papa ejus bonorem annullare , et Regnnm Si-
ciliae usurpare moliatur. Sine dato.
299. N. Rex petit, ut H. Clerico Praebenda assignetur. Sine dato.
300. Archiepiscopi excusatio ad predictam petitionera. Sine dato.
301. Supradicti Regis litterae comminationis ad Archiepiscopum. Sine dato.
302. Archiepiscopi responsio.
303. Rex N. scribit, quod Regno Cyro : succurrere nequeat.
304. Rex N. rogat Imperatorem , ut contra eum Regi Navarrae non praestet
auxilium. Sine dato.
305. Imperator citat Ducem Austriae ad querelas Dncis Bavariae. Sine dato.
227
306. Dux Austriae respondet, quod ejus innocentia in praefixo termino ap-
parebit.
307. Dux Austriae conqueritur Imperatori , quod Duces Bavariae, et Carin-
thiae, Austriam invaserint, cum ille contra Regem Boli. tanquam inimicum Rom.
Imperii , cum exercitu egressus esset. Sine dato.
308. Imperator praecipit, ut per dictos Duces, Austriae Duci satisfiat. Sine dato.
309. Dux Austriae conqueritur Imperatori contra Regem Hungariae. Sine dato.
310. Imperator praecipit, ut Duci Austriae contra Regem Hungariae succur-
ratur. Sine dato.
311. Alban. Archiepiscopus petit Duci Austriae ab Imperatore injungi , ut
usurpata eidem Archiepiscopo restituat , illique ratione Feodi more antecessorum
juramentura fidelitatis praestet. Sine dato.
313. Mandatum Imperatoris ad Ducem Austriae, praedictae petitioni conforme.
Sine dato.
313. O^itlam Abbas queritur Imperatori de damnis per Comitem N. monasterio
illatis. Sine dato.
314. Mandatum Imp., ut dictus Comes N. monasterio satisfaciat.
315. Idem Comes respondet , et dicit se probaturum, quod abbas falsa ex-
posuerit.
316. Moniales N. sua privilegia confirmari postulant. Sine dato.
317. Cremo : Civitas supplicat Imperatori per Nuncios , quatenus Mediolanen-
sibus injungatur, ut Cremam Cremonensibus restituant. Sine dato.
318. Imperator intimat Cremonensibus, quod Mediolanum scripserit , ut Crema
restituatur. Sine dato.
319. Imperiale mandatum ad Mediolanenses , ut Cremam Cremonensibus resti-
tuant. Sine dato.
320. Responsum Mediolanensium , quod Cremam per Imperatorum largitionem
et specialia privilegia possideant. Sine dato.
321. Imolenses supplicant Imperatori , quatenus praecipiat Bononiensibus et
Faventinis, ut Episcopatum Imolensium restituant. Sine dato.
332. Imperator praecipit dictum Episcopatum restitui. Sine dato.
323. N. petit fratri suo H. Duci Bobemiae injungi , ut ei partem hereditatis
paternae extradat. Sine dato.
324. Mandatum Imperatoris , ut idem Dux cum fratre suo de dividenda heredi-
tate conveniat , vel coram Imperatore compareat. Sine dato.
325. Comites de Lardig petunt injungi Comiti Jo. , ut eis 3. castra restituat,
quae per 40. annorum spatium se asserunt possedisse. Sine dato.
326. Imperator committit Marcbioni A, et Comitibus F. et V. hanc causam fine
debito terminandam. Sine dato.
327. Relatio eorundem Commissariorum, quod Comitem I. condemnaverint. Sine
dato.
328. Eorum Sententia, qua Comes I. contumaciam condemnatur.
329. Imperator scribit subjugato Rege Daciae se in Italiam venturum. Sine dato.
330. Exordium generale pro constitutione novarum Legum.
331. Imperator dat omnibus potestatem , latrones absque poenae metu occi-
dendi.
332. Custodes carceris interrogant Imperatorem , quid de filio Regis H. et
Arcbiepiscopo A. , quos de mandato illius tenent vinculatos, facere debeant?
Sine dato.
333. Imperator respondendo praecipit , ut filio Regis oculi cvellantur, et Ar-
chiepiscopus decolletur. Sine dato.
334. Quaestio ad Imp.;ratorem, an sacrilegus, qui fugit ad locum sacrnm , de-
beat impunitus relinqui?
335. Responsio negativa.
336. N. gratulatur neo - electo Papae de ejus Electione , et transmittit illi
equum. Sine dato.
337. Responsio Papae. Sine dato.
228
338. Forma Promotorialium ad Plebamim , ut Sacerdos cansä Eleemosynae pro
itinerc ad Rom. Curiam , popnto commendetur.
339. Capellanus scribit Plebano , ut N. mortinim sepeliri , et N. iniirmam sa-
cramentis muniri curet.
340. Instrumentum pnblicnm recognitionis ab F. Cive Viennensi corara Abbate
Scotorum in Vienna, factac, quod idem Civis 15 11. Monialibns monasterii S. Agnc-
tis extra muros Vrbis Romae, ad anniversarium singulis annis pro ipso peragen-
dnm transmiserit. Actum anno 1337. sine die, mense et loco.
341. Praefatus Abbas Scotorum intimat recognitioncm supradictam Capitulo
Basilicae Principi.s Apostolorum Urbis Romae , occasione ambiguitatis inter dictum
Capitulum ex una , et memoratas Moniales ex altera parte super rccensita pccu-
niae Summa, subortae. Sine dato.
342. Litterae , quibus scribens petit se alteri commendari.
343. Generalis cujusdam Ordinis rcspondet Regi N. , quod juxta illius desi-
derium omnibus totius Ordinis fratribus missae et aliarum orationum suffragia pro
illo, et uxore ac prole ipsius sint imposita. Sine dato.
344. Invitatio amici ad colloquium.
345. Exordium Litterarum gratiarum actionis.
346. Got. Episcopus Patav. omnibus contritis et confessis , qui pro structura
Capellae subsidia impenderint, 40. dierum indulgentias largitur.
347. Exordium Orationis coram Papa declamatae.
348. Exordium Orationis ad Cardinales.
349. Exordium coram Doctoribus.
350. Exordium coram Judicibus delegatis.
351. Coram Judicibus ordinariis.
352. Coram Imperatore.
353. Coram Vicario Imperatoris.
354. Exordia coram aliis.
II.
1.
Forma quomodo Episcopus Maguntinus citat Reges Romanos.
Seronissimo domino suo domino Adulfo Romanorum regi
semper Augusto Gerhardus dei gracia Saucte Maguntine Se-
dis Arcliiepiscopus, saeri imperü per Gerraaniam Archicancella-
rius , obseqnium tarn debitum quam deuotum et Rempublicam
feliciter gubernare. Inueterati Juris longeueque consuetudinis
non tarn celebris quam sollempnis auctoritas nobis utpote Sacri
imperü Archicancellario per Germaniam contiilit ab antiquo , vt
nos quando euidens vtilitas suadet aut inminens necessitas
urget possimus et utique debeamus ex incumbentis nobis ofilcii
nostri sollicitudine non solura Prineipes qui Jus optinent eli-
gendi Regem Romanorum in Imperatorem postmodum promo-
uendum verum eciam ipsum Regem qui pro tempore fuerit ad
certum locum et terminum conuocare, quod prineipes ipsi con-
gnoscere debeut et eciam recongnoscunt. — Et quia tempo-
ribus nostris quod cum graui cordis dolore proferimus ve^
229
nerande pacis gloria per oppressionum Iniurias confiisa suc-
cubuit, concordia salutifera preualente contemptibili diseor-
dia fines Regni Alemanie dato libello Repudii quasi irreuoca-
biliter dereliquit, ut Respublica circumquaque enormem ^mi-
nucionem senciens infelicitatis sue dampua deplorat. Ideo non
semel sed pluries requisiti per principes antedictos et stimulo
proprie conscieneie excitati pro excellencie vestre salutis aiig-
mento Sanete pacis reformatione pro Concordie reuocacione
pro reipublice felici gubernacione et pro tocius regni Salute
eosdem Principes duximus conuocandos, vt 17". Kalend. Julij
si dies feriata non fuerit alioquin proxima die sequenti non
feriata quam eis pro termino peremptorio assignamus in Ma-
guncia dignentur sui presenciam exhibere, tractaturi et ordi-
naturi de turbacionibus et defectibus Regni quod omnipotenti
deo et hominibus sit acceptum. Rogamus igitur et attencius
exhortamur regiam magestatem vestram et nichilominus quantum
licet iniungendo petimus cum deuocione debita, quatenus tam-
quam caput principum predictorum in termino supradicto et eins
continuacione velitis huiusmodi salubribus tractatibus interesse.
Datum Maguncie Kai.. Maü Anno domini. M. CC. xcviij. etc.
Forma deposicionis Regis Adulphi et de Eleccione Ducis Alberti.
Albertus dei gracia Saxonie Westfalie et Angarie dux
necuon Comes de Bren. Prudentibus viris etc. Salutem et sin-
ceri fauoris affectum. Vniuersalis insinuante clamore populi
quamquam non credimus ignorare causam discriminum et gwer-
rarum, quibus actenus est lesa pacis amenitas et tranquillitas
violata, presertim cum Is, cui reipublice gubernacio ex comisso
et tradito sibi incumbit officio, tamquam in eminenti specula
Regalis culminis collocatus suorum curam gerere debeat sub-
ditorum. Sane quia dominus Adolpbus tunc Romanorum Rex
super hijs et aliis excessibus grauibus et notoriis et diuer-
sis quos prolixitatis causa omittimus enarrare coram excel-
lentissimis Germanie principibus , qui Romanorum Regem in
Imperatorem postmodum promouendum vna nobiscum de Jure
ac approbata consuetudine Jus optinent eligendi , in termino ad
hoc prefixo est probacione manifesta conuictus et alias insuf-^
230
ficiens inuentus ad tante Regimen dignitatis , oportunum erat
tot et talibus ne crescerent in inmensum defeetibus et pericu-
lis tempestiuis prouidere remediis et anthidotis congruis ob-
uiai;p. Vnde cum in hiis que ad conseruacionem sancte pacis
et honorabilem saeri statum Imperii expedire videntur Nos
vna cum ceteris prineipibus Electoribus esse deceat circumspec-
tos, considerato et cognito quod regnante predicto domino
Adulpho quies temporum perturbata non possit aliquatinus re-
formari , sed mala multiplicarentur in Terris intollerabilibus
et dampnosis huiusmodi compulsi defeetibus ad quorum emen-
dacionem dictum Regem competentem non vidimus, animaduer-
tendum iuste duximus in eundem deliberacione matura et dili-
geuti sollicitudine prehabita Juris etiam ordine vt decuit ob-
seruato , Regno Romano cui minus vtiliter prefuit cuiusque
per demerita reddidit se indignum priuantes ipsum et priua-
tum denunciantes dictante sententia concordi predictorum prin-
cipum Electorum. Cupientes itaque emendare defectus premis-
sos apti prouidencia successoris, Magnificum et illustrem Prin-
cipem dominum Albertum Ducem Austrie , constautem pacis et
concordie zelatorem tocius equitatis cultorem laudabilem et
sincerum veritatis amicum, Nos vna cum ceteris prineipibus
Electoribus , videlicet venerabili domino Wikboldo Sancte Co-
loniensis Sedis Archiepiscopo Magnifico principe Domino Wen-
zeslao Bohemie Rege necnon Illustri principe domino Ludovico
Comite palatino Reni Duce Bawarie quorum vices cum pleno
mandato nobis ab eisdem gerimus in hac parte quorumque
dinoscitur de Jure et consuetudine Interesse, in Romanorum
Regem in Imperatorem postmodum promouendum elegimus vo-
tis concordibus et vnanimi voluntate. Quapropter vniuersitatis
vestre prudenciam rogamus requirimus et hortamur mandan-
tes vobis nichilominus per presentes ,, quatinus predicto domino
Adulpho dimisso penitus, cum a Juramento fidelitatis quo ipsi
eratis astricti sentencia nostra et principum iam vos absolue-
rit eorundem , serenissimo domino nostro domino Alberto
quondam Duci Austrie in Romanorum Ilegem electo fidelitate
intendere deuocione debita debeatis, et recongnoscentes ipsum
Electum canonice ad Regie celsitudinis dignitatem et gubernan-
dam Rempublicam consilüs et auxiliis sibi asistere fideliter
231
studeatis, securi quoque quod sie comodo et quieti libertatum
et Jurium vestrorum conseriiacioni sua benignitate et Sollicitu-
dine placide intendetur, quod de ipsius creacione non imme-
rito gaudere poteritis et graciarum acciones omniatn reddere
creatori. Datum etc.
3.
Forma Eleccionis Ducis Alberti in regem Romanorum.
Nos Ludovicus dei gracia Comes palatinus Reni, Dax Ba-
warie, publice profitentes declaramus presencium inspectoribus
sev auditoribus quibus scire expedit vniuersis, quod nos excel-
lentissimorum Germanie principum, qui Regem Romanum in
Iraperatorem postmodum promouendum de Jure et antiqua con-
suetudine Jus et potestatem optinent eligendi , tarn celebri
quam sollempni collegio agregati ordine geniture in Magnifi-
cum principem dominum Albertum Ducem Saxonie affinem no-
strum karissimum, de circuraspeccione cuius industria et cautela
fiduciam gerimus inconcussam, viue vocis oraculo transtuli-
raus et presentibus transfundimus plenitudinem potestatis, Illu-
strem principem dominum Albertum ducem Austrie et Styrie
Auunculum nostrum karissimum nomine et vice nostri in Re-
gem Alemanie in futurum Imperatorem promouendum, et in
Omnibus procedendi tractandi disponendi ordinandi pronun-
ciandi nominandi eligendi et eciam terminandi vniuersa et
singula , que eleccioni huiusmodi viderit expedire et que ad
salubrem sacri Imperii statum nee non ad vtilitatem tocius
reipublice congnouerit pertinere. Ratum habere volentes et gra-
tum, quidquid per ipsius industriam factum fuerit in premissis
ac si contingeret ea fieri per nosipsos. In cuius rei testimonium
et euidenciam pleniorem presentes litteras nostro Sigillo pen-
denti jussimus communiri. Datum et actum etc.
4.
Quomodo Rex Albertus scribit Domino pape obedientiam plenam pro
fauore obtinendo.
Sanctissimo in Christo patri et domino suo Domino Bo-
nifacio, Sacrosancte Romane Ecclesie summo Pontifici, Alber-
tus dei gratia Romanorum Rex et semper Augustus, cum filiali
232
obedientia deuota pediim oscula beatorum. Sanctitati vestre no-
tum facimus per presentes , quod nos venerabilem Johannem
FuUensem Episcopum etc. tales et tales consiliarios et familiä-
res nostros presentes et mandatum suscipientes nuncios et am-
baxiatores nostros ac proeuratores nostros generales et spe-
ciales fecimus et facimus constituimiis et ordinamus ipsosqne
ad presentiam uestram destinamus dantes et concedentes eis-
dem, de quorum circumspectione legalitate industria et fideli-
tatis prestantia fiduciam gerimus indubitatam, plenam et liberam
potestatem et speciale mandatum in vestre Sanctitatis presentia
deuotionem et reuereutlam filialem, quam ergo vos et sacro-
sanctam Romanam Ecclesiam matrem nostram gerimus sinceris
affectibus et sen^per gerere intendimus, exponendi et nostro
(nomine) et pro nobis seruicia nostra contra hostes et rebel-
ies Eiusdem Ecclesie etiam in persona propria si necesse fue-
rit et Sanctitas Vestra expedire viderit promittendi. Ad unio-
nem quoque et concordiam inconcusse et iuuiolabiliter perpetuis
teraporibus obseruandam, ac priuilegiorum Jurium et bonorum
predicte Ecclesie conseruationem et tuitionem ac eiusdem Sa-
crosancte Romane Ecclesie exaltationem pro posse nostro nos
firmiter obligandi, firmandi concordandi mediandi ac ordinandi
predicta et ea contingentia nee non dicendi petendi et procu-
randi seu inpetrandi pro nobis et nostris gratiam et fauorem
ac omnia et singula faciendi promouendi explicandi exorcendi
et etiam promittendi in premissis et eornm quoUbet, que
secundum deum et honestatem absque dimembratioue Imperii
viderint expedire, et que Regalis excellentia facerat aut facere
posset si presens esset etiam in hiis que mandatum exigunt
speciale. Et in animam nostram jurandi nos facturos executu-
ros et completuros omnia et singula que pro nobis seu nostro
et Imperii nomine per ipsos nuncios ambassiatores et proeu-
ratores nostros circa premissa et singula premissorum aut ea
seu aliquod eorum contingentia dicta gesta procurata acta vel
concessa fuerint apud sedem apostolicam seu premissa. Promit-
tentes nos gratura ratum et firmum perpetuis temporibus ha-
bituros et irrefragabiliter obseruaturos , ac nullomodo contra-
uenturos per nos uel per alium seu alios publice uel occulte,
aliquojure lege canone ratioue vel causa quacunque, vel quouis
233
alio colore quesito quicquid in premissis et circa premissa per
eosdem nuncios ambassiatores et procuratores nostros omnes
in simul , aiit illos qui presentes fuerint aliis nequeuntibus in-
teresse, dictum gestuni factum assertum promissum conces-
sum juratum fuerit, seu modo quolibet procuratum. In quorum
omnium testimonium euidens presentes literas exinde conscribi
et magestatis nostre Sigillo iussimus communiri.
Angeführt: Lichnowsky II. Regesten Nr. 23. (1303.) Di-
plomatar. Alberti R. R. p. 9. Nro. 9. Geh. Hausarchiv.
5. (1303.)
De absolutione confederationis Regis Alberti — si quas fecit contra
statuta.
Bonifacius Episcopus seruus seruorum dei , ad perpetuam
rei memoriam. Quia plerumque contingit quod ex causa mali
sub pretextu boni confederationibus compagniis sev societa-
tibus aliisque colligationibus homines inuicem se coUigant
contra sanctiones Canonicas et ciuiles, et ob hoc honori sancte
matris Ecclesie Justitie cultui paci et tranquillitati deperit
multipliciter et decrescit ac nonnunquani animarum inde dis-
crimina corporumque pericula et dampna rerum grauia subse-
cuntur, consueuit in talibiis circumspecta Sedis apostolice pro-
uidentia , cum ad ipsius ea proferri contingit auditum , per ad-
hibitionem opportuni remedii salubriter prouidere. Cum igitur
karissimus in christo filius noster Rex Romanorum illustris de-
uoti et prudentis more filii nuper nostris et ipsius matris Ec-
clesie beneplacitis se coaptasse noscatur , Nos itaque circa
promotionem ipsius ad Uegnum Romanorura ad quod electus
existit statum eins duxerimus paterna gratia solidandum, quia
forsan ipse cum aliquo vel aliquibus se actenus colligauit.
Nos volentes omne ab eo super hoc obstaculum summouere,
per quod actus eius in posterum circa dominia et ipsius Eccle-
sie beneplacita prosequenda minus liberi redderentur , omnes
considerationes colligationes societates vel compagnias et con-
uentiones initas factas vel habitas hactenus inter ipsum et
alium seu alios quoscunque , cuiuscnnque dignitatis ordinis
conditionis ac status Ecclesiastici vel mundani etiamsi Regali
seu quauis alia prefulgeant diguitate , quocunque tempore uel
234
modo sub quouis nomine uel uocabulo uel sub quacunque ver-
borum expressione processerint etiam si fuerunt juramentorum
et penarum adiectioue vel alio quouis vinculo roborate , omni-
no dissoluimus et carere decernimus omni robore firmitatis et
eundem Regem ac omnes alios qui se ad earum obseruatio-
nem quomodoeunque seu quantumeunque soUempniter astrinxe-
runt ad eas seruandas decernimus non teneri, nee pro eo quod
ipsas de cetero non seruauerint de reatu periurii aut ratione
penarum uel conuentionum quarumlibet adiectarum in illis posse
in iudicio vel extra iudicium inpeti seu aliquatenus molestari.
Quinymo eos ab obseruatione illarum, quatenus ipsi Regi circa
plenam et liberam obseruationem eorum que ipse nobis et suc-
cessoribus nostris et eidem Ecclesie per suas patentes literas
que in ipsius archiuo conseruantur Ecclesie se facturum et ser-
uaturum promisit et Juramento firmauit qualitercuuque presta-
retur obstaculum , precipimus penitus abstinere Juramenta de
ipsis seruandis vel alias quomodoeunque pro predictis hincinde
prestita relaxantes. Nulli ergo omnino hominum liceat banc pa-
ginam nostre dissolutionis constitutionis precepti et relaxationis
infringere vel ei ausu temerario contraire , si quis autem hoc
attemptare presumpserit indignationem omnipotentis dei et bea-
torum Petri et Pauli apostolorum eins se nouerit incursurum etc.
Angef. Lichnowsky II. Regesten B. Nro. 24. S. CCLXXIV.
(1303.) Diplomatar. Alberti R. R. p. 10. Nro. 10. Geh. Hausarchiv.
6. 22. Sept. (1294.)
Celestinus papa scribit Duci Austrie Alberto de sua propria creatione.
Celestinus Episcopus seruus seruorum dei dilecto filio No-
bili viro duci Austrie Salutem et apostolicam benedictionem.
Mirabilia dei iudicia quorum scrutationes abyssus sunt multa
tremenda pariter et stupenda mortalibus in altum sie se eri-
gunt sed intellectum nostre imbecillitatis excedunt, quod cum
sit super omnes Terre terminos lumen eins ad contemplandam
altitudinem diuiciarum sapientie atque scientie sue immense nee
comprehensiones humane sufficiunt nee depressi sensus nostre
humilis fragilitatis attingunt. Ipse quidem terribilis in Consiliis
super filios hominum dominatur in virtute sua in eternum et
cum sit spectator omnium cunctorura prescius visionisque eins
235
presens semper eternitas, sie cum nostrorum actuiim futura
qiialitate concurrit, ut cuncta suauiter disponat recto iudicio
et creata siiigula arbitrio moderetur eterno. Ipse celum terram
creauit et inaria, ac pro soliditate firmissima Sacrosanctam
Romanam Ecclesiam supra petram fidei soliditate firmauit, illud
ei tribuens in apostolice professionis fortitudine fundamentum,
ut quamuis flantibus ventis fluctuare videatur interdum ingru-
entibus tam(en) fluctibus nequeat procellose tempestatis emergi.
Licet enim vel crebra decedentium mutatione pastorum in va-
rias fluctuationes frequenter inciderit, vel per mundane malig-
nitatis incursus persecutionibus grauibus fuerit fatigata frequen-
tius , nunquam tarnen tarn celestis consilii altitudo deseruit,
quominus robur ipsius in qualibet tribulatione proficeret et inde
optineret spei sue gaudium vnde receperat fidei firmamentum.
Pie siquidem recordationis Nycolao papa im" predecessore no-
stro debitum nature soluente eiusque corpore honorificentia de-
bita ecclesiastice tradito sepulture , habitus est a fratribus no-
strls de futuri pastoris substitutione tractatus in quo successiue
proh dolor ipsa Romana Ecclesia per non modica spatia tem-
porum uiduitatis incommoda deplorauit, Sed benignus sapientie
Spiritus in ipsis vespertinis angustiis rigans montes de supe-
rioribus suis eorumdeni fratrum corda disparia pia inspiratione
preueniens subito et celeriter coniunxit in unum , illud mo-
mento quasi perficiens ad quod difTusi temporis spatium fruc-
tum debitum non adduxit. Ipsi namque fratres denuo de sola
prouidentia summi patris et eins permissione mirabili in humi-
litatem nostram omnes vnanimiter concordantes Nos tunc fra-
trem Petrura de Morrone Ordinis Sancti Benedicti ad summi
apostolatus apicem euocarunt nobis decretum huius per specia-
les eorum nuncios destinantes. Quamquam autem tanti oneris
moles nostris debilibus importabilis humeris , illius utpote qui
in humili statu positus et soliditate heremi longissimis educatus
temporibus mundanorum negotiorum cura deposita elegeramus
semper pro tutiori consilio in domo domini solitarius abici no-
stram insufficientiam, stupore nimirum tremende discussionis in-
uaderet, considerantes tarnen quod prolixior mora in subroga-
tione Pastoris trahebat ecclesie ac gregi dominico periculosum
per vniversa mundi climata nocumentum , et ne vocationi do-
236
minice resistere videremur, demum confidentes in illo qui facit
fortem ex debili balbutientibus eloquentiam tribuit exurgit be-
nignius in occursum timentium et implorantium nomen suum
in semitis suis clementer dirigit et perficit gressus hominis,
ac sperantes in eo qui nunquam deserit inconsu.ltos et a quo
voeationem nostram huiusmodi processisse fideliter supponimus
et humiliter confitemur , inpositum nobis onus ipsum assumpsi-
mus ac in eo dominice misericordie nostrum subiecimus in-
perfectum sperantes, quod ipsa benignius in beneplacito suo
diriget actus nostros ad sui laudem et gloriam et exaltationem
ipsius matris Ecclesie ac statum prosperum fidei Christiane nee
nos inexpertum et humilem in tam grandis dispositione sua
maris altitudine positum derelinquet a tluctuationibus non ad-
iutum. Magnitudinem itaque tuam monemus rogamus et hor-
tamur attente et obsecramus in filio dei patris , quatenus re-
congnoscens humiliter ab omnium tributore bonorum potenciam
tibi datam sie in suorum mandatorum semitis ambules et in
conspectu eius cuncta cernentis dirigas vias tuas , quod per
cultum iustitie relligionis amorem et obseruantiam equitatis
eterno patri gratum prebeas et acceptum, ac per tuorura lau-
dabilium exercitum operum pacis et tranquillitatis vbertas tuis
proueniat subditis ac in tuis gentibus quietis dulciflue cumu-
lus producatur. Nos autem quia circa personam tuam claris
tuis exigentibus meritis afTectum gerimus intime caritatis qui-
que tui honoris et commodi zelamur augmentum, tibi affluen-
tiam paterne benignitatis expandimus et sinum dilectionis solide
aperimus , proponentes in quibus cum deo poterimus annuere
votis tuis ac tuorum incrementa profectuum pro quibus ad nos
cum securitate recurrere poteris in proraptitudine paterne beni-
uolentie promouere. Datum Aquile X" Kalendas Octobris. Pon-
tiiicatus nostri anno primo.
S. Lichnowsky II. Regg. Nro. 50 , aber unterm 22. Oc-
tober. Diplom. Alberti R. R. p. 11. Nro. 11. Geh. Hausarchiv.
i
Qualiter Rex Albertus dedit Regnuni Thuscie summo Pontilici.
Agitur, quod Ego talis recongnoscens quod Romanum Im-
perium per sedem apostolicam de Grecis translatum est in per- '
237
sona Magnifici Caroli in Germanos et quod Jus eligendi Ro-
manorum Regem in Imperatorem postmodum promouendum cer-
tis prineipibus Eeclesiasticis et secularibus est ab eadem sede
concessum , et quod quiequid honoris auctoritatis eminentie
dignitatis ac status Imperium seu Regnum Romanum habet
ab ipsius sedis gratia benignitiite et concessione manauit, a qua
Reges et Imperatores qui fuerunt et erunt pro tempore reci-
piunt temporalis gladii potestatem ad vindictam malefactorum
laudem vero bonorum, pia deuotione ac sineero corde profiteor
quod Romaiiorum Reges in Imperatores postmodum promouendi
per sedem eandem ad hoc potissime ac specialiter assumuntur,
ut sint saacte Romane Ecclesie Aduocati Catholice fidei et
eiusdem Ecclesie precipui defensores. Quapropter et Ego et alii
Romanorum Reges et Imperatores qui erunt pro tempore totis
viribus abstinere debemus (ab iis) que ipsi Ecclesie possunt esse
nociua et per que inter Sanctissimum patrem et dominum meum
dominum Bonifacium Sacrosancte Romane äc vniuersalis Eccle-
sie summum Pontificem qui nunc Apostolice Sedi preest et
Successores ipsius qui canonice intrabunt, (et} me et Romanorum
Reges et Imperatores qui erunt pro tempore possent scandala
suscitari et materia dissensionis oriri, et debemus illa deuotis
et feruentibus affectibus promouere , ex quibus Christianitati
Italic et presertim prouincie Thuscie tranquillitas pax et quies
proueuiat , odia et rancores einlies et intestina bella tollantur
et mala alia, per que paterna sinceritas et vera dilectio quam
prefatum dominum meum Summum Pontificem et Ecclesiam se-
pedictam ad me habituros fiducia firma confido minui vel ob-
fuscari valerent. Cousiderantes itaque quod Prouincia Thuscie
memorata finibus prouinciarum terrarum atque locorum Ecclesie
sepedicte estvalde vicina, huius prouincie Comites Barones et No-
biles Ciuitates Castra Terra Loca Vniuersitates Ciues et
Incole multum inter se dissident, dampnis grauibus illatis in-
uicem odiis radicatis in ipsis ex quibus se frequenter impetunt
inuicem et impungnant, ipsorum mala etlam ad contingentia
prouincias ciuitates et loca periculose nimis et dampnabiliter
extenduntur et habitatorum ipsius Prouincie malitia diffunditur
in populos contingentes, rememoransque quod uonnulli Romano-
rum Imperatores et Reges qui fuerunt actenus multiplicibus
Archiv. Jahrg. 1849. II. Heft. 17
238
honoribus beneficiis et gratiis ab apostolica sede obtentis im-
memores et ingrati promissionibus et Juramentis ipsi sedi pre-
stitis violatis ipsam multipliciter inpungnarunt , Terris et va-
sallis eiusdem injuriis et dampnis grauibus irrogatis, premissis
in maturam deliberationem adductis ad Ecclesie sepedicte ac
aliorum suorum fidelium et vasallorum securitatem inemoratam
sedem prouidi munire talibus et armare presidiis ac fortificare
largitionibus , vt si quod absit per me uel per meos ipsam
molestari contingeret aut per Reges vel Imperatores Romano-
rum qui fuerint pro tempore defendendum se et siia sibique
subiecta reddatur robustior et validior ad iniqua molimiiia re-
frenanda. Presentium igitur tenore ipsi domino meo B. pape
predicto eiusque successoribus canonice intrantibus et Sancte
Romaue Ecclesie sepedicte do concedo dono et trade in per-
petuum Totam Prouinciam Thuscie ad Romanum Imperium per-
tinentem , cum omnibus Comitatibus Marcliionatibus Baroniis
dignitatibus honoribus preeminentiis Ciuitatibus Castris Ter-
ris villis et locis hominibus et habitatoribus atque Incolis ,
Territoribus (sie) districtibus et pertinentiis montibus Alpibus
terminis et confinibus aquis fluminibus portnbus, plagiis at-
que ripis introitibus et exitibus accessibus et egressibus suis,
et cum omni mero et mixto Imperio domiaio et jurisdictione,
omnibus reditibus et fructibus prouentibus bonis et Juribus
quocunque nomine ipsa et eorum quodlibet censentur in ipsis
ad Regnum et Imperium pertinentibus memoratum, abdicantibus
ex nunc totaliter et omnino ea omnia et singula a me ac a
regno et Imperio Romanorum illaque in ipsum Dominum pa-
pam et Successores eins predictos ac prefatam Ecclesiam per-
petuo ac totaliter transferentes ita, quod ammodo ipse et Suc-
cessores et Ecclesia supradicti per se ac alios quandocnnque
qualitercunque et quotienscunque auctorifate propria absque
mea et cuiuscunque alterius requisitione uel consensu possint
ipsa omnia et singula libere et licite apprehendere intrare
recipere et retinere ac possidere uel quasi et contradictores
si qui fuerint vel rebelles prout expedire viderint coartare ,
volens quod ea omnia sint proprietatis et juris inperpetuum
Ecclesie memorate. Promitto quoque tactis sacrosanctis Ewan-
geliis io presentia talium juramento , quod premissa omnia et
239
singula inuiolabiliter obseniabo nee per me uel alios scienter
publice uel occulte veniam uel temptabo uel procurabo veniri
contra ea uel aliquod eorumdem; si contrarium facerem preter
illam auctoritatem, quam habet super me ac bona mea aposto-
lica sedes, suppono me sponte ac bona mea honorem et digni-
tatem habitam et habendam ipsi domino pape et Sedi prefate
ac ipsorum mandato quotienscunque faciendo ac spiritualibus et
temporalibus penis sententiis atque mulctis quibus me ac fami-
liam meam duxerint puniendos. Promitto quoque et firmo sacro-
sanctis tactis ewangeliis proprio Juramento, quod ad quemcun-
que gradura seu statum cuiuscunque eminentie seu dignitatis
ascendero seu promotus fuero vel assumptus, supradicta om-
nia et singula confirmabo et innouabo et etiam de nouo faciam
verbis competenter mutatis et ipsi domino meo pape Bonifacio
suisque successoribus canonice intrantibus et apostolice sedi
super hoc patent js litteras meo magno Sigillo signatas et
etiam buUa aurea cum illa me uti contigerit faciam assignari.
(In hac cedula continentur additiones que deficiebant in an-
tiqua cum clausula vltima que incipit: „Promitto quoque etc.
usque assignari." „Agitur quod Ego talis recongnoscens etc.
usque „possunt esse nociua . et per que inter Sanctissimum
Patrem et dominum dominum B. diuina prouidentia Sacrosancte
Romane ac vuiuersalis Ecclesie Summum Pontificem qui nunc
Sedi preest eidem et successores ipsius qui canonice intra-
bunt, me et Romanornm Reges et Imperatores qui erunt pro
tempore possent scandala suscitari etc. usque „refrenanda." Pre-
sentium igitur tenore ipsi domino meo domino B. pape predicto
etc. usque duxerit puniendos.")
Angeführt b. Lichnovvsky II. Regesten B. IVr. 25 (1303.)
Diplomatar. Alberti R. R. p. 12—14. Nr. 12. Geh. Hausarchiv.
8. 3. Jänner 1303.
Bonifacius Papa petit et hortatur, ut Rex Albertus promotor et fautor
Sit Regis Karoli in Regno Vngarie.
Bonifacius Episcopus seruus seruorum dei karissimo in
Christo Alberto Regi Romanorum illustri salutem et aposto-
licam benedictionem. Officii nostri debitum exigit et instinctus
amabilis caritatis inducit, ut per opportuna medele remedia
17 *
240
nostre prouisionis auctoritas oppressos releuet fatigatos exo-
neret lesosque restauret , ibique promptus ad hoc excitatur
ab intimis , ubi calcata iustitia cui prompti debitores assisti-
mus maius iniminet scandalum et corriiplis moribus cum strage
corporum formidatur grauius periculum animarum. Sane die-
bus longe preteritis karissimus in Christo filius noster Wen-
zeslaus Bohemie Rex illustris per eius nuncium et expressas
literas nobis supplicauit attente , ut negotium dilecti filii no-
bilis viri Wenzeslay eiusdem Regis filii, quem in Regem Vn-
garie concorditer ac canonice proponebat electum, et eundem
Regem Bohemie ac iam suos quam eiusdem filii in hac parte
sequaces in beneuolentiam nostram reciperemus et gratiam ac
DOS eis adiutores directores benignos et fauorabiles in ipso ue-
gotio redderemus. Super cuius supplicationis instantia pia et
rationabili meditatione pensantes , quod prefatum Regnum Vn-
garie tarn nobile actenus tam preclarum in spiritualibus et
temporalibus per collisiones varias est collapsum , quodque
karissima in Christo filia nostra Maria Regina Sicilie in eo-
dem Regno Vngarie tamquam heres proximior habere se Jus
asserebat et asserit, et dilectus filius nobilis vir Karolus ne-
pos eius regnum ipsum in parte non modica ex persona iam
dicte sue paterne auie possidebat et possido/it , de quo etiam
in Strigoniensi Ecclesia iuxta ritum antiquum Vngarie per per-
sonam ydoneam regale susceperat dyadema, ut tolleremus in
inuicem practicandi materiam et concertandi discrimen exhi-
beremus iustitie debitum et viam reformationis dicti Regni ac-
comodam summeremus, inter contendentes eosdem tractatum pa-
cis et compositionis amicabilis more patrio similiter assum-
mere cupientes, memoratos Regem Bohemie ipsius filium et se-
pedictum Karolum et eorum sequaces et alios qui sua crede-
rent interesse per Venerabilem fratrem nostrum Nycolaum
Hostieusem Episcopum tunc Vngarie prefati Regni Legatum
peremptorie citari mandauimus, ut infra detorminati et conue-
nientis temporis spatium in ipsa citatione prefixum cum Omni-
bus iuribus actis et munimentis suis contingentibus memora-
tum negotium coram nobis legitime comparere deberent , su-
per hiis complementum recepturi Justitie ac facturi que pro
dicti Regni statu prospero per nos essent proinde ordinanda.
241
Eodcm vero Legato predictos Regem ac filiiim et Karolum ci-
tante legitime sicut per ipsius certas literas et verbiim postea
nobis euidenter innoluit , ac ndueniente peremptorio termino in
ipsa citatione statuto prefata Regina Sicilie intimato iam sibi
ex nostra parte per alium quod ipsa etiam si sna interesse pu-
tabat in memorato termino compareret et iam dictus Carolus
per Procnratores ydoneos sufficienter instruetus tamqnam de-
uotionis et reuerentie filii comparuerunt cnm debita obedientia
coram nobis , venerabilibus fratribus nostris S. Arebiepiscopo
Colocensi M. Sagrabiensi T. Jauriensi et B. Vesprimensi episcopis
et dilectis filiis nonniillis arcbidiaconis et prepositis de ipso Regno
Vngarie ex citationis prefate vigore comparentibos similiter cum
eisdem. Jamdicti vero Bobemie Rex et natus non comparue-
runt per se vel per alium in termino prefinito nee postea, sed
cuiusdam palleationis astutia excusatores miserunt ad nostram
presentiam dilectos filios Henricum Doctorem decretorum Jo-
hannem Cantorem Ecclesie de veteri Buda clericos ac Jobannem
iuris peritum Laicum excusantes eosdem quod procnratores ad
nos non miserant sufficienter instructos , causas circa hoc mi-
nus rationabiles ymmo inanes et friuolas pretendentes et in
pluribus consistoriis per nos ab ipsis seriöse petito, si alias
causas rationabilis excusationis baberent vel ampliori forent
potestate suffulti in excusationem culpe , contumaciam geminan-
tes dixerunt inprobe quod prefatus Rex Bobemie nullo vnquam
intendebat tempore de ipso regno Vngarie litigare. Procura-
toribus ipsis et nuntiis eorumdem Regiiie iSicilie ac nepotis in-
stantibns , ut contumaciam ipsorum Bobemie Regis et filii ad
declarationem et determinationem Juris Regine ac nepoti com-
petentis eisdem procedere deberemus. Nos vero babita super
hiis cum fatribus nostris examinatione solempni profunda ma-
xime meditatione pensantes statum prefati Regni Vngarie mi-
serabilem et depressum, flebili qnidem compassione condignum,
quod reuera ex pretacta maxima contentione regnandi in penis
continue labitur, quia dum utrimque contenditur inuoluto dissi-
dio animarum et corporum pericula prodeunt et ipsius eines et
Incole in illo regnantibus cum debita obedientia non intendunt
quodque sicut facti notorium permanens euidenter ostendit et
licet non in figura iudicii nobis est notum. Predicta Regina
242
Sicilie sicut primogeniture Jus optlnens clare memorie Stephan!
Regis Vngarie patris sui in eodem Regno propinquior est suc-
cessor et lieres quondam Latislao regi Vngarie fratri suo ex
utroque parente per quod opitulatur eidem communis Juris
presumptio qua tali causa probandi onus in aduersarium iuste
transfert, quia etiam quondam Carolus ipsius Regine primoge-
nitus dicti Caroli genitor habitus est communiter et pre-
cipue per Romanam Ecclesiam pro Vngarie Rege dum vixit;
nee ex parte dictorum Bohemie Regis et filii de iure compe-
tente ipsis in Vngarie Regno predicto allegatum est aliquid vel
assertum , nisi sola electio que de ipso filio Regis facta pro-
ponitur, que procul dubio diuersis ex causis prout rationum
prima facies indicat minus legitima ymmo prorsus inutilis esse
videtur , eo maxime quod sicut scripti canonis series aperit
Regnum ipsum Vngarie successionis iure prouenit electionis
arbitrio non defertur. Rationibus premissis et causis aliisque
motiuis plurimis que relligionem debent Judicantis instruere in
trutina recte deliberationis appensis expedientia commixta licen-
tie ac benigna humanitate seruata de plcnitudine potestatis in
apertam contumaciam eorumdem Bohemie Regis et filii in pre-
sentia prelatorum plurium Capellanorum familiarium nostrorum
et aliorum in consistorio vocatorum , presentibus eorumdem
Bohemie Regis et filii nunciis ac excusatoribus suprascriptis ,
de fratrura nostrorum Consilio decrevimus dilTiniuimus de-
clarauimus voluimus , quod predicta Maria in toto ipso Regno
Vngarie et pertinentiis suis omnibus ac ubique Terrarum Re-
gina Vngarie et dictus Carolus nepos Rex nuncupentur apertis
labiis scriptionibusque vulgatis et in documentis publicis titu-
lentur, quodque prelati clerici cuiuscunque dignitatis status
aut conditionis fuerint et religiosi alii cuiuscunque sint ordinis
nee non Comites siue Bani Barones militcs ciues Incole ,
cuiuscunque preeminentie dignitatis aut conditionis existant
iam dicti Regni Vngarie omnium Jurium ac pertinentiarum
eins et aliarum Regionum annexarum sibi, etiamsi Regnorum
titulum habeant, dictis Regine Vngarie et regi nepoti tamquam
eiusdem regni Vngarie Regine et regi legitimis parere et in-
tendere, ac de fructibus redditibus seruiciis Juribus et ob-
uentionibus aliis consuetis et regi Vngarie debitis deuote re-
243
spondere procurent. Prelatis clericis religiosis Comitibus
siue Banis Baronibus militibus ciuibus incollsque prescrip-
tis sub pena excommunicationis iniungentes expresse quam eo
ipso si fecerint secus incurrant, ut eisdem Regiiie ac regi Vn-
garie circa recuperationem defensionem et conseruationem
regni auxiliis consiliis et fauoribus opportunis assistant; et quia
in predictis eosdem efficaciter obedienter et placide sie agere
cupimus ut a contrariis prorsus abstineant et desistant, Prela-
tis ecclesiasticis Religiosis Comitibus siue Banis Baronibus
militibus ciuibus incolisque prefatis sub simili pena excommu-
nicationis et eodera modo precepimus, ne memoratos Regem Bo-
emie vel eius filium Regem Vngarie nominare vel titulare ali-
qua nominatione vel descriptione presumant neue ipsis aut mi-
nistris eorum de fructibus redditibus prouentibus ac Juribus
aliis dicti regni et prefatorum sibi adiacentium pareant aut re-
spondeant quoquomodo vel ipsis circa occupationem invasionem
detentionem seu usurpationem memorati Regni Vngarie et pre-
missorum que annexa sunt sibi occulte vel publice consilium
vel auxilium afferant vel alicuius presidium fauoris inpendant.
Nos enim Prelatos Clericos Religiosos Coraites siue Banos
Barones milites eines et Incolas memoratos ab omnibus oma-
giis sacramentis fidelitatis colligationis aut coniurationis que
prelibati Regis Vngarie (causa?) aliqualenus inierunt etiam si
ea fuerint juramenta penarum adieclione vel quovis alio vin-
culo roborata, que iuribus vacua et nulla fore ceusuimus et carere
decreuimus omni robore firmitatis, absoluimus et ad eorum obser-
uationem quomodocunque aut quantumcunque se astrinxerint pro
obseruandis eisdem ipsos decreuimus non teneri. De reformatione
prefati regni collapsi disponere cum ipsorum fratrum consilio prout
tempora se apta prebuerint preuisis consiliis opportunisque reme-
diis auctore domino soUicite proponeutes, ut in ipso gratia dis-
ponente superna tranquilla tempora redeant inquieta recedant
sicque illius regni Status reformetur in prosperum quod leta
pax et amenitas in locum tarn grauium adueniat scandalorum.
„Quocirca Regiam excellentiam rogamus et hortamur attente in
„filio dei patris, quatenus pro reuerentia apostolice sedis et no-
„stri intuitu defendende Justitie et amore sangwinis, quo idem
„Carolus rex Vngane tibi obnixius alligatur, circa defensionem
244
„reciiperationem manutentionem et conseruationem regni Vnga-
„rie memorati dictis Regine ac Regi Vngarie fauens efficaciter
„et presidiis oportunis assisteiis, dictis Regie Boemie aut filio
„circa occupationem invasionem usurpationem seu defensionem
„in occupatione pretacta nullum prestes per te vel per alium
„auxilium consilium vel faiiorem nee prestari per alios qiios
„tua potes iurisdictione compescere patiaris, iit dicti Regina et
„Rex Vngarie de tue potentie brachio eorum jure congaudeant
„et erga te libiqtie coniunctos et subditos et intensioris amoris
„dulcedinem feruenter exurgant, tuque possis exinde in con-
„speclu dei et hominum nostroque pariter tarn de affeetu iusti-
„tie et caritatis quam de deuotionis promptitudine commendari.
„Datum Anagnie iii. Nonas Junii, Pontificatus nostri anno nono."
Lichnovvsky II. Regesten A. Nro. 398. Auszugsweise (der
Schluss) b. Raynaldus unterm 11. Juni. Diplomatar. Alberti
R. R. p. 14 — 17. Nro. 13. Geh. Hausarchiv.
9.
Forma SuscepcioDis Regis Vngarie per nobilem suum.
Magister Heinricus filius Heinrici Rani ad perpetuam rei
memoriam. Fidei virtus est que et regnantis Imperium dirigit
et obedienciam nobilitat subiectorum , ut tanto quisque redda-
tur clarior, quanto in ipsius obsequium fidei studuerit perseue-
ranter exerceri. Hoc igitur bonum ex animo assequi cupientes,
licet excellentissimo domino nostro domino Carole Illuslri
Regi Vngarie, quem ad ipsius Regni Jura cum vniuersitate
eiusdem Regni Episcoporum Baronum atque nobilium in pre-
sencia Veuerabilis patris domini Gentilis dei gracia tituli
Sancti Martini in Montibus presbiteri Cardinalis apostolice
Sedis Legati olim sponte suscepimus , fidelitatis exhibuerimus
iuramentum quod et deo actore inuiolabiliter obseruamus , ob
Sollempnitatem tam votiue coronacionis prefati domini nostri
Regis idem fidelitatis eulogium deuoto animo innouantes pro
nobis nostrisque heredibus, itemque nobilibus quomodolibet
sub nostro regimine constitutis necnon pro magistro Nycolao
filio Magistri Gregorü nepote nostro cunctisque ad ipsum
pertinentibus , in dictam domini nostri coronacionem fiendam
auctoritate prefati domini Legati cum Corona , quam ipse no-
245
oam benedici faciet eo quod antiqua Regni Corona haberi non
potest, locoque si forte racione preuia propter viarum discrimina
vel aliam causam in Albara, vbi ex more huiusmodi Coronatio
fieri consueuit, accedere minime videretur, ac tempore quibus
ipse decreuerit, alacri animo consentimus eciam si propter
causas aliquas nos adesse personaliter non contingat, et eidem
domino nostro Regi promittimus in omnibus secundum Jura
Regni Vngaric fideliter obedire, vocati ad ipsum accedere, quo
miserit pergere , ac ad edomandos rebelies pro nostre faculta-
tis modo ad ipsius imperium fideliter decertare. Super quibus
in manibus prefati domini Legati in presencia Venerabilium
patrum dominorum Thome Strigoniensis et Vincencii Colocen-
sis Arcbiepiscoporum, fratris Augustini Sagrabiensis Gregorii
Bosnensis cpiscoporum et Nicholai postulati Ecclesie Jauriensis,
itemque frequencie multorum nobilium qui tunc nobiscum ade-
rant, tarn pro nobis nostrisque heredibus ac ad nos perti-
nentibus quam pro Magistro Nycolao nepote nostro ac ad
ipsum spectantibus sicut superius est expressum , Juramentum
corporate prestamus obligantes et sponte suscipientes , vt qui
predicta seruare non curauerit animo pertinaci reatum incurrat,
eciam penas omnes per prefatum dominum Legatum contra
rebelies huiusmodi promulgatas hactenus uel in posterum pro-
mulgandas et eas eciam quas infligere Leges decreti pro lese
maiestatis crimine decreuerunt. In quorum omnium perpetuam
firmitatem presentes litteras nostro Sigillo voluimus insigniri.
Actum in Teten Vespriniensis dyocesis, pridie Nonas Junii
anno domini M.CCC. viij? etc.
Collat. cum apographo coaevo.
10.
De grata recepcione Regis Vngarie ab Vngaris.
NosLadislaus Woyuada transiluanus et Comes de Zonukpre-
sencium per tenorem significamus quibus expedit vniuersis, quod ab
hac hora et die magna dominum Carolum dei gracia regem Vn-
garie recognoseimus et recipimus in dominum nostrum naturalem
et legitimum et eidem fideliter assumimus tamquam domino
nostro naturali seruiturum in persona propria et propinquis
nostris vniuersis qui nostrum voluerint consilium acceptare et
246
asistere eidem in omnibus auxilio consilio et potencia quam
habebimus et habemus, et tacto viuifice dominice Crucis Ligno
in manibus Venerabilis patris domini Thome Archiepiscopi
Strigoniensis promisimus fide data , quod quandocunque domi-
nus noster Rex ad partes illas venire voluerit vbi nos erimus
cum omni honore et reuerencia sicut deeet dominum uostrum
recipiemus et in omni securitate eidem fideliter seruiemus. Co-
ronam eciam regni sui ad diem assignatum ad octauas saneti
Johannis Baptiste eidem reportabimus, uel si idem dominus
noster ante predictum terminum quandocunque versus partes
transsiluanas venerit eidem exbibebimus et restituemus, ita
tamen quod ipso die peticiones nostras porrigemus et petemus
per Regalem munificenciam nos diligi et remunerari sicut decet
per regiam magestatem. Item promisimus eidem restituere et
remittere argentifodinam de Rodna , Comitatum de
Comitatum de Seybuno , Comitatum Siculorum , Villas Dees
Clus et Zeheli, cum officio Camere quod in eisdem villis
haberi consueuit. Ad que firmiter per predictum Ladislaum
Woyuadam tenenda et attendenda nos Omodeus palatinus Ma-
gister Dominicus sub pena periurii obligamus sub viuifice Cru-
cis ligno domini vna cum predicto Ladislao Woywada venera-
bili patri domino Thome dei gracia Archiepiscopo Strigoniensi
ac religioso viro fratri Dyouisio lectori de Ordine fratrum Mi-
norum Venerabilis patris et domini fratris Gentilis dei gracia
tituli Saneti Martini in Montibus presbiteri Cardinalis apo-
stolice sedis Legati Penitenciario et Cappeliano corporaliter
prestito Juramento. In cuius rei testimonium et perpetuam fir-
mitatem nostro ac dictorum Omodei palatini et Magistri Domi-
nici vSigillis presentes litteras fecimus communiri. Datum in
Segnedino feria quarta proxima post dominicam Judica. Anno
domini M?CCCX«.
Coli, cum apographo coaevo.
11.
Is beatissime pater zelus circa paterni beneplaciti pera-
genda ministeria incessanter exuberat, is reuera in pectore fi-
lialis deuotionis eifectus efferuet assidiie circa matris ecclesie
ministerium cultu honorifico prosequendum, quod nos cum ab
247
amabili vestra nos contigit abiisse presentia nullis omnino pe-
perciinus suraptuosis laboribus, quin regio apparatu decenter
acciogercmur ad iter, quo sperabamus incedere ad suscipien-
dum in termino nobis a vestra benignitate prefixo de sacro-
sanctis manibus vestris imperii dyadema. Sed votis bis succes-
siua processuum aptitudo non afTuit ymmo et casuum inopina-
bilium postmodum ingruentium intricata congeries promptum
spiritum a tarn grati operis executione gratuita aliquantulum
sequestrauit. Que quidem obstacula vestre sanetitati potius fidi in-
terpretis eloquio duximus disserenda quam scripto. Propter
quod religiosum et honorabileni N. virum utique fide ac deuo-
tione conspicuum celibis vite candore niteotem nobisque pre-
lucidis meritis sue probitatis acceptum , in cuius os super pre-
missis et aliis verba nostra perfecte transfudimus , ad beatitu-
dinis vestre pedes ut casus huiusmodi reseret iiducialissime
destinamus, humillime supplicantes ut super hiis veluti nobis ip-
sis dignemini fidem credulam adhibere. —
Diplomatar. Alberti R. R. p. 22. Nr. 21. Geh. Hausarchiv.
13.
Rudolfus etc. honorabili et prudenti viro Magistro Ber.
Blande faciei vestre sercna placiditas misticum cordis represen-
tans iudicium agendorum regalium hactenus non auara nee paui-
da procuratrix et fotrix sie erga nos instinctibus virtuosis inca-
luit sicque valuit prepotenter, quod patre nostro Sanctissimo do-
mino papa dumtaxat excepto non immerito principaliter vobis a(d)-
scribimus quidquid honoris et glorie sublimationis nostre progres-
sui Dextera apostolice consolationis adiecit. Vobis nempe fidentis-
sime quelibet nostre mentis interiora deteximus, vestris humeris
pondus eure totius et sol licitudinis sarcinam imprimentes ex quo
utique processit peroptata utiiitas et prouectus prodiit exop-
tatus. Verum de nouo quod graui corde referimus visum est
nobis quibusdam notabilibus coniecturis, quod erga nos verisi-
militer immutata sit illa laudabilis vultus vestri sereoitas et ex-
asperata sit lenitas vestre mentis, super quo merito vehemens
ammirationis aculeus intima perculit ex inopinabili rei hujus
novitate perplexa. Testis nempe est incontaminate conscientie
veritas quauis testium depositione solempnior, quod per nos nil
24S
iinquam uerbo uel opere extitit attemptatum seu etiam cogita-
tione presumptiim, quod vobis debuerit displicentio spiritum pe-
perisse , ymmo semper in uotis habuimus et adhuc in animo
gerimiis incessanter, vobis et vestris cum ad hoc oportuni
temporis aptitudo se eiferet gratiosis et amplis adesse faiiori-
biis et beneficentie nostre profusionibiis afifluentibus habundan-
tius aspirare. Hec aiitem qiialicunque ex causa prodeat motus
vester arbitrio vestro secrete subicimus iuxta quod vestre
prouide circumspectioni libuerit libere deeidenda. Hinc est
quod vestram attente deposcimus honestatem, quod excusatio-
nem nostram velitis animo mansweto suscipere ac mentis vestre
sacrario quidquid nebule uel rancoris sinistre suspicionis im-
pressio suaserat scopa recte opinionis abstergere hospite ueri-
tatis caritatisue introducto, et ecce quod ho. et re. v propter
hoc specialiter duximus ad vos destinandam attente petentes, ut
ei uelud innocentie nostre ueridico prolatori super bis fidem
non dubiam adhibere curetis.
Diplomatar, Alberti R. R. p. 22. Nr. 22. Geh. Hausarchiv.
13.
De inquisitione hereticoruni.
Wernhardus dei gratia Pataviensis ecclesie Episcopus di-
lectis in Christo c. c. Religiosis sinceram in domino caritatem.
Pastorali diuina ordinatione regimini presidentes dum crediti
nobis ministerii sarcinam discutimus et incumbentia humeris
nostris onera dimetimur nichil amplias et grauius secreta con-
scientie nostre coarlat et afficit, quam inminens nobis custo-
diendi necessitas qua vigilare et precauere tenemur, ne vinea
dominica ad cuius curam in partem sollicitudinis euocati su-
mus vulpecularum demoliatur versutiis ac Christi Ouile lupo-
rum insidiis supplantetur. Tanto igitur feruentiori sollicitudiue
ad eliminandas hereticorum prauitates qui vulpina astutia et
lupinis morsibus fidem orthodoxam diripiunt nos oportet con-
surgere, quanto inter oues Christi illorum conuersatio pericu-
losior est et negligentia in exterminatione ipsorum dampnabilior
inuenitur. Porro teste canone ideo diuina prouidentia multos di-
uersi erroris hereticos esse permittit, ut cum ea que nescimus
interrogamus discutiamus pigritiam et diuinas capiamus scripturas.
249
Propterea ait apostolus ut probati mai . . fiant . . deo. pro-
bat! sunt qui bene possunt docere et ob hoc expedit, ut in pro-
secutione negotii tarn fauorabilis et salubris illis partiamur
onera nostra et ad suffragandum nobis eorum operam aduoce-
mus , quos deus pre ceteris diuinarum scripturarum luce sicut
Stellas prefulgidas illustrauit et in strennuis actibus tanta ar-
mauit fortitudine, ut gregem dominicum possint antecedere ve-
lud arietes et domum israel sicut columpne firmissime suflful-
cire. Sane voce lugubri et corde recensemus amaro, quod sicut
frequens insinuatio et clamosa ad nostram detulit audientiam
antiqui hostis versutia lumen fidei in cordibus muliorum extln-
gwens et varios disseminans errores iam in diuersis nostre
dyocesis partibus fecit hereticam pululare pravitatem, cu-
ius pestis nisi velociter oceurramus primordüs ad irrecupera-
bilis corruptionis infectionem subito prosiliret ; nos itaque
ex officii nostri debito morbo tarn periculoso oportunum
volentes adhybere remedium considerationis nostre intuitum
in personas vestras direximus, vosque quos tanta diuinarum
scripturarum notitia viteque sanctitate diuina gratia illustrauit,
ut potentes opere et sermone possitis edificare verbo pariter
et exemplo, ad supportandum nobiscum tante necessitatis et vti-
litatis onus duximus enocandos. Quocirca vobis et unicuique
vestrum in solidum in tota nostra dyocesi inquisitionis heretice
prauitatis officium committimus, delegantes vobis gratialiter in
hoc negotio vices nostras, ut videlicet simul uel separatim aut
singulariter prout huiusmodi negotii suadebit vtilitas in ciuita-
tibus opidis castris villis et locis aliis in monasteriis quo-
que et ecclesiis conueulualibus ac ruralibus contra hereticos
credentes receptatores fautores et defensores eorum nee non
infamatos de heresi uel suspectos clericos et laycos exemptos
et non exemptos possitis accusationes recipere procedere inqui-
rere et cognoscere eosque condempnare prout iustum fuerit et
punire et Curie tradere seculari. Damus quoque vobis potestatem
et licentiam aduocandi peritos quoslibet, ut vobis assistant et
in ordiiiandis processibus et ferendis seutentiis prebeant con-
silium oportunum ac eis quod super hiis humiliter pareant et
secretum quod cum ipsis tractaueritis teneant in uirtute sancte
obedientie iniuugendi, conuocandi clerum et populum civitatum
250
castrorum aliorumque locorum prout dicto negotio videritis ex-
pedire, inuocandi auxilium brachii secularis, injungendi dominis
temporalibus Judicibus et aliorum locorum rectoribus quocun-
que nomine censeantiir, ut uobis pareant et Intendant in here-
ticorum credentium fautorum receptatorum et defensorum eorum
inuestigatione captione ac custodia diligenti et ut personas
prefatas pestiferas ad carcerem vel locum de quo mandaueritis
ducant uel duci faciant ubi sub arta et diligentl custodia te-
neantur donec eorum negotium per vestrum iudicium termine-
tur; exigendi a prefatis dominis temporalibus iudicibus et lo-
corum rectoribus sacramentum quod super adiuuanda ecclesia
contra hereticos et eorum complices bona fide iuxta officium et
posse suum prestare tenentur secundum canonicas sanctiones,
compescendi insuper et pena debita castigandi tarn per cap-
tionem personarum quam alias prout culpa exegerit delinquentis
prelatos sacerdotes et alios clericos et laycos qui negotium in-
quisitionis instruendo citatos hereticos vel credentes de celanda
veritate vel dicenda falsitate seu eos indebite liberando vel alias
quoquomodo inuenti fuerint impedire, et generaliter omnia et
singula faciendi que iura permittant dicte prauitatis inquisito-
ribus et concedunt. Eya ergo viri robusti athlete electi abicite
torporem pigritie (et) negligentie metum hominum diuino timori
postponite et negotium uobis iniunctum quo nichil est fauora-
bilius ac fructuosius intrepidi exercete, certam spem fiduciamque
tenentes quod labor vester est meritorius apud deum quodque
nos Processus vestros et sententias iuste latas omnino ratos
habebimus easque usque effectum condignum viriliter exeque-
mur nee unquam vobis deerimus consiliis auxilio et fauore.
Sed et insuper Reverendus in Christo pater et dominus noster
Salczburgensis ecclesie archiepiscopus nee non Illustris Prin-
ceps Dux Austrie dilectus amicus noster prout Tidem nobis fi-
deliter promiserunt propter zelum fidei orthodoxe vos una no-
biscum tota sua fortitudine tuebuntur. Datum etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 28. Nr. 31.
251
14.
Litera credentie.
Serenissimo ac triumphanti Principi Domino Alberto dei
gratia Romanorum Regi semper Augusto Pochaterra Potestas
Octo gubernatores et Defensores Consiliiim et commune Ciui-
tatis Aretii imperii Romani fideles deuotionis osculum ante
pedes. Vt maiestati Regie fidelium deuotorum intentio satius
uiue uocis oraculo quam literis explicetur, Nobilem et sapien-
tem virum dominum Paganellum de Vico Jurisperitum Pisano-
rum nostrum ambaxiatorem preeipuum latorem presentium tam
de intentione quam passione fidelium plenai'ie informatum cum
deuotionis confidentia destinamus, cui in literis hiis que pro
eorumdem fidelium parte retulerit tamquam ueritatis nuntio
dignetur reddere (fidem) Regia celsitudo. Datum etc.
Angeführt Liclmovvsky II. B. Regesten. Nr. 10. Diploma-
tar. Alberti R. R. p. 32. N. 34. Geh. Hausarchiv.
15.
Intercessio seu petitio pro beneücio obtinendo.
Nos Albertus dei gratia dux Austrie etc. publice profiten-
tes declaramus vniuersis et singulis ad quos peruenerit presens
scriptum , quod vacante ex obitu Cunr. sacerdotis ecclesia in
Ebenfurth viris religiosis Magistro et Conuentui Domus et
Hospitalis Jerosol. Sancti Johannis in Neubing nos cum deuo-
torum nostrorum commoda fauorabiliter prosequamur eisdem
magistro et conuentui preces nostras porrigendas duximus, af-
fectuosius exorantes viro discreto Ditrico clerico et Notario II-
lustris Domine Elizabeth Ducisse Austrie et Stirie Conthoralis
nostre karissime de ipsa ecclesia diuino intuitu prouideri. Ipsi
itaque magister et conuentus licet virum religiosum clericum
confratrem suum aut alium clericum secularem sibi competen-
tem potuissent auctoritate priuilegii per reuerendum in Christo
patrem et dominum episcopum ordinarium loci et venerabile
capitulum patauiensis ecclesie super eo traditi et indulti in
dicta instituisse ecclesia et prouentus ibidem reservasse licite
mense sue, tamen nostrum zelantes aflfectum non sine delibera-
tione concedi memorato Ditrico ad nostre petitionis instantiam
252
de ipso beneficio ecclesiastico in suis pertinentüs non minuto
prouidere in domino curauerunt , in signum iuris patronatus
dicte ecclesie ad ipsos spectantis dimidiam carratam vini a pre-
fato Ditrico Rectore ibidem annis singulis reeepturi salua
nichilominus facultate in posterum, que de retinendis sibi eccle-
sie supradicte decirais et prouentibus sepefatis magistro et con-
uentui Dyocesani priuilegio indulgetur. Datum etc. etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 34. Nr. 38.
16.
De ratiücatione sacerdotii.
Albertus dei gratia Patauiensis episcopus dilecto in Cbri-
sto Johanni Wirsing presbitero sue dyöcesis salutem in do-
mino. Alma mater ecclesia gratanter filios suos consueuit re-
colligere cum post lapsum peccati ab erroris deuio reuertentes
ad gremium eins curant humiliter declinare. Igitur cum omnes
sacros ordines absque dimissoriis nostris litteris omnino licen-
tia super hoc minime petita nee obtenta ab alienis episcopis
tamen canonice te proponas recepisse et in sie susceptis ordi-
nibus non ex contemtu clauium sed ex simplicitate ac juris
ignorantia aliquanto tempore ministrasse nunc quo que peniteu-
tia ductus petas , ut tecum misericorditer agere dignemur de
premissis , nos paterna aflfectione commoti te a suspensionis
sententia quam ex hoc incidisti absoluentes, ut in sie suscep-
tis ordinibus supradictis non obstantibus licite ministrare tuum-
que oft'icium deinceps rite exequi valeas, omni iure et modo
quibus melius et efficacius possumus auctoritate ordinaria con-
fisi de misericordia altissimi eiusque apostolorum Petri et Pauli
tecum misericorditer dispensamus, omnem inhabilitatis maculam et
irregularitatis notam quas ex prenarratis incidisse nosceris pe-
nitus abolentes munientes te presentibus litteris sigilli nostri
appensione vallatis in testimonium premissorum. Datum etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 34. Nr. 39. Geh. Hausarchiv.
17.
Episcopus conqueritur de iniuriis sibi illatis.
Serenissimo domino suo Alberto Inclito Romanorum Regi
semper Augusto Chunradus dei gratia Ecclesie Ratisbonensis
253
Episcopus cum orationibus promptissitnum aiiimum obsequendi.
In vestre Magnificentie notitiam cogimur deducere, quod Illu-
stris Dominus Rudolfus Dux Bawarie contra diue recordationis
predecessorum vestrorum videlicet imperatorum et principum
Romanorum indulta super libertatibus et emunitatibus ecclesia-
sticarum personarum et bonorum ac hominum earumdem bonis
ac possessionibus nostris et nostrorum nee non ecclesiarum
nobis subieetarum quasdam insolitas ymmo et nostris tempori-
bus inauditas exactiones et collectas iamdudum imposuit et per
oßiciales suos extorqueri et recipi mandauit. Quem licet pluries
per litteras et nuntios et nilominus personaliter facie ad faciem,
ut a talibus desisteret et extorta restitui mandaret monuerimus,
legitime tandem vna cum Reuerendo patre et domino Emchone
venerabili Episcopo Frisingensi eundem dominum Ducem in Mo-
naco et propria eins domo accessimus petitiones ac monitiones
priores quanto poteramus decentius innouantes, ubi de summa
tantum et quantitate dampnorum in quosdam ex parte ipsius
ducis et alios ex parte nostri tamquam amicabiles Compositores
compromissione vtrimque facta (convenimus ?) ; — publicato de-
mum compromisso adiectum fuit ex habundanti per ipsum pu-
blicatorem, quod absolutionem a sententiis contra impositores
et exactores huiusmodi collectarum per sedem apostolicam du-
dum latis et iuri communi insertis apud eandem sedem predicto
domino Duci ac suis officialibus teneremur impetrare nostris
nuntiis et expensis de quo etsi per quemdam compromissario-
rum dicti Ducis cuius ab initio breuis et momentanea mentio
facta fuei'it , per quos tamen et quemcunque nostrum cum de
hoc utpote de re ad nos minimc pertinenti nunquam nee aper-
te nee occulte compromiserimus nee etiam compromissariis no-
stris allquam potestatem dederirnus sicut et iidem publice pro-
testati fuerunt in ipso loco et momento publicationis in continenti
fuit expressissime contradictum ; propter quod cum sicut nee de-
bebamus nee poteramus nee possumus nos ad hoc obligare nol-
lemus, cum hoc in arbitrio et potestate superioris nostri vide-
licet pape dependeat, ex huiusmodi contradictione arbitrium et
placita premissa fuerunt ex parte ipsius ducis omnimodis dis-
soluta. Quapropter una cum diclo domino Frisingensi Episcopo
Regie Majestatis Vestre clemcntiani instantissime deprecamur,
Archiv. Jahrg. 1849. II. Heft. 18
254
quatenus ob diuine reuerentle libertatis ecciesiastice quam ex
debito Regalis celsitudinis ad quam summa prouidentia uos
prouexit defendere tenemini ac fouere nee non perpetuum no-
stre deuotionis respectura super pretactis iniuriis retractandis
nee in posterum attemptandis et ablatis seu perceptis restituen-
dis sine more dispendio sepedictum dominum ducem inducere
dignemini vestris efficacibus monitis et mandatis. Datum etc.
Angeführt: Lichnowsky II. Regesten B. Nr. 11. Diploma-
tar. Alberti R. R. p. 35. Nr. 40. Geh. Hausarchiv.
18.
De recGinpensa et satisfactione claustri lesi.
Nos Fridericus dei gratia Dux Austrie etc. vniuersis Mu-
tariis super Enum et Danubium constitutis pro tempore pre-
sentibus declaramus. Quod cum ecclesia subenensis ex gwerris
quas hoc anno circa partes Bauarie nos contigit exercere gra-
uia dampna pertulerit, nos eidem monasterio ac Preposito et
conuentui ibidem aliqualis recuperationis subsidium cupientes
impendere ipsis pro recompensa dampnorum huiusmodi duxi-
mus concedendum, quod singulis annis duo talenta salis maio-
ris ligaminis deducant tarn in eno quam in danubio per loca
mutarum nostrarum libere sine theloneo quolibet siue muta, in
quo dictos prepositum et conuentum seu nuntios aut procurato-
res ipsorum per quemquam ofiTicialium nolumus inpediri. Pre-
sentibus a festo beati Georii nunc instante per quinquennium
continuum et non amplius valituris — Datum etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 35. Nr. 41. Geh. Hausarehiv.
19.
Resignatio quorumdam bonorum ad claustrum.
Albertus dei gratia etc. Ne obliuio gesta hominum supprimat
et confundat et ne a posteritatis notitia transeant que fiunt in
presentia modernorum, Sapientes acta sua solent commendare
memorie per testinionia scripturarum. Noscat igitur presens
etas et successura posteritas, quod nos redditus atque decimas
situatas in parochia Hadmarsdorf in Rukkersdorf in Recz in
Sebarn et in aliis villis eiusdem parochie nee non decimam
vini in monte elssekk circa Wienuam, quos et quas magister
255
Chunradus tunc scriba Austrie apud Hermanmim et Ottakarum
fratres de Rechberch et apud relictam et heredes magistri VI-
rici de Arraa ciiiis Wiennensis Sartoris quondam Illustris ducis
Frlderici clare inemorie iusto einptionis tytulo cornparauit a
nobis in feodo perpetuo possidendas quemadmodum predecesso-
res et antecessores venditores earumdem decimarum eadem
bona ab aiitiquo a nostris antecessoribus prineipibus Austrie in
feodo rationabiliter tenuerunt, ad preces ad instautiam et ad
resignationem ipsius magistri Chunradi pretacta bona et deci-
mas ad manus et ad potestatem nostram recepimus et ipsas
decimas atque bona de consensu et voluntate dyocesani vene-
rabilis patris et donnini nostri ia Christo karissimi Domiui Got-
fridi Patauieusis Episcopi a quo et a cuius antecessoribus nos
et nostri antecessores principes Austrie eadem bona et decimas
tenuimus ab antiquo iusto tytulo feodali ad monasterium et ad
raensam sororum sancte crucis in Tulna, quod magnifious Roma-
norum Rex Dominus Rudolfus karissimus pater noster ibidem in-
stituit et fundauit ob honorem domini nostri Jesu Christi et re-
uerentiam viuifice crucis sue, damus tradimus et confirma-
mus perpetuo possidenda — Nichilo minus nos offerimus supradic-
tis sororibus contra quoslibet decimarum et bonorum huiusmodi
turbatores seu impetitores quoslibet defensores et vvarandiam
prestitores. Ut autem huiusmodi resignatio etc. etc.
Angeführt: Lichnowsky II. Regestea B. Nr. 3. Diploma-
tar. Alberti R. R. p. 36. Nr. 42. Geh. Hausarchiv.
20.
„Discordia inter capitulum Pataviense et vicarium ipsorum."
Magm'fico principi domino suo Domino A. lUustri Duci
Austrie etc. G. dei gratia prepositus W. Decanus totumque
capitulum Patauiensis ecclesie orationes et obsequia cum sin-
cerissimo deuotionis affectu. Etsi non mediocriter vereamur
precum nostrarum instantia Magnifice dominationis vestre tur-
bare quietem, tarnen quia et munifica vestre liberalitatis benig-
nitas nos hortatur et arta nos vrget necessitas ad obstandum
incumbentibus nobis aduersitatum incursibus ne nos proprie
negligentie torpor aliquibus forsitan inuoluat incommodis et nos
18 *
256
ipsi nostre quietis invidi censeamur si inquietantes nos contra-
rietatum insultus nos pigeat propulsare, idcirco Illustri magni-
ficentie vestre graues turbationum molestias quibus Fridericus
de Helbrum (Holerbrun) crebro nos inquietare non metuit cogimur
grauia querimonia per singula declarare, sperantes quod generosa
et blanda dominationis vestre placiditas aurera nobis incllnare
dignetur. Noueritis ergo quod post multas sumptuum et labo-
rum impensas, quas pro ecclesia in Holerbrun et violenta ipsius
ecciesie oecupatorum temeritas et iste postea Fridericus facere
nos coegit, ad hoc tandem medium nos cum ipso Friderico con-
uenimus (sicut) in scripto super hoc edito et tam nostro quam
ipsius F. sigillis munito continetur expresse cuius tenor talis
est. „Nos W. dei gratia Decanus totumque capitulum Pataui-
„ensis ecciesie vniuersis presens scriptum intuentibus manife-
„stum esse cupimus , quod CapelJanus noster F. Plebanus in
„Helebrun in nostra constitutus presentia integraliter libere et
^absolute cessit et renunciavit omni actioni laborum factorum
„per ipsum in occupatione possessionis Ecciesie predicte in
„Helerbrun quemadmodum et anno preterito renunciauerat co-
„ram nobis. Nos igitur considerata sue deuotionis promptitu-
„dine ecclesiam ipsam sibi locauimus ad unum tantum annum
„pro pensione Ix librarum et duobus esocibus, cuius pensionis
„partem tertiam videlicet XX''- libras in die sancti Michaelis
„persoluere decet XX"- autem libras alias (in) natiuitate do-
„mini et ultimas XX"- libras in media quadragesima nobis sol-
„uet. Definitum est etiam de bona voluntate et consensu ipsius
„F. ut in optione nostra sit positum, ut infra iam dictum an-
„num deliberare debeamus an pro futuris prebendam in dicta
„ecclesia deputare velimus seu ab eo certam et legitimam pen-
„sionem accipere siue ipsum ab eadem ecclesia recompensatione
„competenti et idonea reuocare, quorum trium tantum apud
„nos ut dictum est optio remanebit. Ut autem premissa omnia
„rata et inconuulsa permaneant, presentem cartam nostri sigillo
„capituli et sigillo ipsius F. sepedicti pro cuidentiori testimo-
„nio fecimus communiri. Actum et Datum Patauie etc."
Ipse uero F. dicte pensionis eodem anno tantum medieta-
tem persoluens preter hoc, quod celerarium et ceteros confra-
tres nostros ipsos ipsum super eo monentes uerbis contumelie
257
lacessebat, nos denuo expensis et laboribus fatigauit. Nolentes
tarnen sibi malnm pro malo rependere ipsi F. ad annum vDum
circa prebendam deputauimus , ita quod decimariim locationes
et alia nobis reseruata tangere noii deberet, quod etiam in ca-
pitulo nostro ipse iuramento firmauit nee minus cum postca
que nostri iuris erant sibi vsurpans se locationi decimarum
ingessit. Super quo a venerabili preposito nostro pie commo-
nitus nee ab illato nee commutato grauamine sed potius quo-
dam rapide iufrunite mentis excursu appellans cum sibi appel-
lationem prodesse non uideret et ipsi venerabili preposito no-
stro promisisset se domino de Puchperch in locandis decimis
velle assistere, facta postmodum ipsi domino de Puchperch in-
sinuatione suggessit quatuor villas sibi quoad locandas de-
cimas per venerabilem dominum nostrum Episcopum deputatas,
cumque hunc dolum sibi non patrociniari cognosceret asserens
se in dicta ecclesia ins pastoris habere litteras sibi super hoc
datas nos ab eo perfide remouisse dicebat notam perfidie no-
bis irreverenter ascribens cum tamen ipsas litteras sponte fre-
gerit coram nobis , ceterum claues granariorum nostra con-
structorum pecunia nobis rennuit assignare. Et preter alios
enormes excessus quedam cadauera non ea qua volebat ad ec-
clesiam solempnitate delata a canibus insepulta lacerari per-
misit. Magnifice quoque crucis eflfigiem nescimus quo motu fu-
roris aptat (?) afflixit, quorum alterum ad reraotionem sui cre-
dimus suffecisse. Sperantes igitur nos, quod tanto gratiora esse
debeant in oculis vestris nostre vniuersitatis obsequia quam
illius quanto possunt esse maiora, et quod inter gratie et fa-
uoris amplexus tanto gratiosius nos feuere debeat vestra be-
nignitas quanto ad obsequendum vobis est affeetuosior nostre
deuotionis sinceritas quod in effectu credimus patuisse, Celsi-.
tudinem vestram attentissime deprecamur , quatenus si alium
virum ydoneum in dicta ecclesia et uobis et nobis gratiosio-
rem et plebi locauerimus ut est stabili apud nos conceptione
firmatum, Vestra non ob hoc nobis pietas indignetur sed po-
tius in eo nobis assit auxilio et fauore. Si quid uero forsitan
ipsi F. in nos suppeteret actionis ad standum super eo iuri
coram venerabili Patre nostro domino episcopo nos paratos et
beniaolos exhibemus.
258
Angef. b. Lichn. II. Regesten B. Nr. 2. Diplomatar. Al-
berti R. R. p. 36. Nr. 43. Geh. Hausarchiv.
21. (1283 — 1285.)
Dimembratio tilialis ecclesie a sua matrice.
Gotfridns ^} dei gratia ecclesie Patauiensis episcopiis vni-
uersis presentes litteras inspecturis salutem in domino. Quia
iiistis desideriis et petitionibus que ratione iuuantur assensus
beniuolus est prestandus, idcirco publice profitemur quod cum
honorabilis vir Benczo Illustris Ducis Austrie Prothonotarius Ple-
banus in Mistelbach dilectus familiaris noster propter distan-
tiam plebis et ecclesie in beusdorft (Paasdorf) filiali iure Ec-
clesie matrici in Mistelbach attinentis eidem ecclesie et plebi du-
xerit indulgendum, ut contimie sacerdotem secum habeat siuo
proprium capellanum qui eandem inofficiet ecclesiam et plebi
porrigat ecclesiastica sacramenta que prius apud matricem ec-
clesiam recipere et repetere consneuerunt, ex quo ut de ne-
gligentia ymmo verius defectu diuini officii taceamus propter
locorum distantiam non modica euenerunt animarum pericula
ab antiquo, ita tamen ut debitus honor tarn in sepultura quam
in aliis solempnibus honoribus matrici ecclesie saluus per om-
nia obseruetur. Nos in huiusmodi dicte plebi et ecclesie in beu-
storf gratia siue consolatoria indulgentia per suum concessa
plebanum, diuini cultus et obsequii considerantes augmentum at-
tendentes et prouide prouisum esse inuitabili periculo anima-
rum et per commendabilem recompensam indempnitati matricis
ecclesie suffieicnter caueri, ad instantiam dilecti nobis magistri
benzonis plebani loci et deuotam ac rationabilem petitionem
plebani in beustorf gratiam predictam siue indulgentiam ratam
.habere volumus et ipsam auctoritate nostra taliter confirma-
mus , ut tarn in sepultura quam in aliis honor ins et recog-
nitio matrici ecclesie conseruentur , preter quam in diuino offi-
cio et collatioiie sacramentorum que faciet et procurabit pro-
prius capellanus , cuius locatio institutio siue etiam mutatio ad
plebanum matricis ecclesie pertinebit, et eidem in signum sub-
iectionis mediam libram annuatim idem soluere tenebitur capel-
*) Gotfridas I. £p. Pataviensis a. 1383 — 1385.
259
lanus. In recompensam uero prouentuum quos de cottidianis ob-
uentionibus rectori matricis ecciesie in mystelbach percipere
consueuit parochiani de betstorf redditus quatuor talentorum
infra terminos ecciesie mistelbach conparare iufra unius anni
spatium tenentur astricti, qui redditus annis singulis in festo
michaelis iure soluantur. Insuper Capellano suo ipsis deputato
pro tempore et in ecclesia betstorf instituto seu instituendo de
honesta prouisione qua sustentari valeat prouidebit, que proui-
sio certa et determinata esse debet. Ut autem omnia predicta
tarn a parte Plebani etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 38. Nr. 44. Geh. Haus-
archiv.
22.
CenflrmatiG exenipte ecciesie.
W. dei gratia Patauiensis episcopus omnibus Christi fide-
libus tarn presentibus quam futuris ad quorum presentiam tenor
presentis scripti peruenerit salutem in domino Jesu Christo.
Que perpetua firmitate debent subsistere scripture testimonio
necessario roborantur , (ne) temporis tractu per voluntatem
contrariam vel errorem calumpniam patiantur. Hinc est quod
cum per vires discretos Dominum H. primo de Hakkenberch et
deinde per Ottonem filium ipsius cum lo. plebano in Leyz
(desunt nonnulla) tamquam ad matricem iure filiali spectabat
talis habitus esset tractatus talisque conventio celebrata, quod
homines in Hakenberc existentes in ecclesia eadem que antea
simplex capelia extiterat a rectore ibidem pro tempore instituto
ecclesiastica deinceps reciperent sacramenta et in coemeterio
eiusdem ecciesie in Hakenberc deberent ipsorum funera tumu-
lari et ecclesia ipsa in Hakenberc que antea simplex capella
extiterat deinde tamquam exempta parrochia censeretur et ipsi
de Hakenberch nobiles eorumque successores tamquam patroni
ad eandem ecclesiam instituendum clericum deberent de cetero
presentare , in recorapensationem uero iuris et obuentionum que
huiusmodi exemptione deperiebant matrici ecciesie et Plebano
Dominus H. de Hakenberch dedit tradidit et assignauit ipsi
matrici ecciesie in Leycz duo predia in pulsdorf XViij solidos
soluentia censu dobito annuatim habenda tenenda et perpetuo
260
possidenda, deinde filius ipsius Otto superaddendo redditus
dimidii talenti in Zwentendorf ecclesie dedit eidem finaliter per-
petuo possidendos. Ne vero parochialis ecclesia honore debito
et reuerentia in ecclesia Hakenberch fraudaretur omnino et in
plebe taliter in eodem tractatu extltit ordinatura, ut in signum
subiectionis et reuerentie deberet Plebanus de Hakenberch cum
plebe sibi commissa annis singulis in diebus rogationum ad
ipsam ecclesiam in Hakenberch (Leycz) crucem suam deferendo
et competentem cereum oflferendo venire, teneretur et pla-
citis Christianitatis cum debita reuerentia et obedientia coram
plebano de Leiz interesse et ordinationes et obseruationes
illic indictas cum reuerentia conseruando. Preterea si uoluerit
Plebanus de Leycz Sacerdotem et rectorem ecclesie in Haken-
berch ad supportandum eum in suis laboribus infra terminos
duarum villarum ad parochiam in Leyz pertinentium, dum requi-
situs fuerit visitare debebit penitentiam siue confessiones audi-
endo corpus Christi et sacrum oleum porrigendo et paruulos
baptizando feminas in partu benedicendo et post partum in
ecclesiam introducendo et hoc facere tenetur si ut premis-
sum est de Plebano in Leyz fuerit (requisitus ?) , ab eisdem
etiam licite recipiet quidquid dare decreuerunt usque ad nume-
rum duodecim denariorum et quod super numerum huiusmodi
sibi datur Plebano de Leyz assignare debebit, et he due ville
sunt Altmans et Zwentendorf que tarnen ad parochiam pertinent
pleno iure. Verum quia exemptio huiusmodi nee per nostros pre-
decessores nee per nos hactenus extitit confirmata, ad instan-
tiam Heredum domini Ottonis de Hakenberch videlicet Ottonis
et Henrici dictam exemptionem de consensu Heinrici plebani
in Leyz qui requisitus a nobis predictam confirmationem nostro
reliquit et commisit arbitrio secundum premissorum teuerem
ratum habemus et eam auctoritate dyocesani in nomine domini
confirmamus, ita tamen ut per illos de Hakenberch patronos
nobis nostrisque successoribus ad ecclesiam in Hakenberch pre-
sentetur clericus per Dyocesanum confirmandus et inuestiendus
canonice ad eandem. Vt autem etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 38. Nr. 45. Hausarchiv.
261
23.
Institutiones ecclesie.
Cum in plerisque locis quorumdum laycorum iniquitas in-
ualeruit, quod in rebus ecclesie furtum reputatur sagacitas ra-
pina probitas et violentia fortitudo, Sinodali judicio diffinimus
ut qui bona ecclesiarum scienter detineant occupata nisi infra
instans festum Johannis Baptiste eadem restituerint et de
dampnis ac iniuriis satisfecerint competenter, extunc introitura
Ecclesie sibi nouerint interdictum nee ab episcopis aut aliis
ecclesiarum prelatis ad communionem dominici corporis et san-
gwinis admittantur. Qui uero obstinata mente dum vixerint
satisfacere non curauerint, nullus clericus secularis uel re-
gularis sepulture ipsorum interesse presumat. Adicientes ut
singulis annis in synodo illi qui clericos capiunt verberant
uel occidunt vel alias in ipsos manus iniiciunt violentas excom-
municati denuntientur et nominati hü de quibus constiterit ma-
nifeste. Quicunque uero personam ecclesiasticam enormiter vio-
lauerit occiderit vel captiuauerit non nisi per sedem apostoli-
cam absoluatur , et ipso facto si qaid tenebat ab ecclesia illud
perdat et in vtilitatem ecclesie conuertatur, adicientes quod in
illa dyocesi in qua aliquem canonicorum kathedralis ecclesie uel
in dignitate ecclesiastica constitutum capi contigerit vel captum
detineri usque ad liberationem ipsius (et) exhibitionem debite
satisfactionis cessetur generaliter a diuinis, similiter et in illa
parochia in qua res clericis violenter ablatas capi et detineri
contigerit usque ad restitutionem et. satisfactionem congruam
cessetur a diuinis. Eos qui dei timore postposito clericos seu
personas ecclesiasticas occidunt vulnerant mutilant proscribunt
capiunt ac captas retinere presumunt et sententiam quam in-
currunt latam a canone (non) verentur adiectione huius pene
volumus coerceri, videlicet quod prelati et ecclesiarum Rectores
in quibus captiuantes et detinentes ipsi degunt et captiuati de-
rlei capiuntur et captiui detinentur, ipsos captiuantes et capti-
uos tenentes excommunicatos denuntient publice singulis diebus
dominicis et festiuis nisi postquam requisiti fuerint eos infra
octo dies dimiserint et in locis ubi capti clerici uel persone
ecclesiastice detinentur tarn diu scientes cessent a diuinis quam
262
diu in locis ipsis faerint sie captiüi. Quod si contrarium fece-
rint tamquam eonim malefactorum participes cxcommanicatos
esse volumus ipso facto saluis aliis que contra tales sunt in
prouincialibus conciliis constituta. Spoliatores stratarum ac
raptores alios qui transeuntes per vias et stratas publicas
viduas pupillos et personas alias eorum bonis vi spoliant, eorum
violentias que perturbationem desiderande pacis inducunt vo-
lentes de cetero coerceri, preter penas quas eis sacratissime
leges imponunt tali volumus nostro feriente correptionis gladio
pena multari ut tarn ipsi quam receptantes eos scienter et dan-
tes eis auxilium uel fauorem ipso facto nodo sint anathematis
innodati.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 39. Nr, 46. Geh. Hausarchiv.
24.
Cltatie sacerdotis pro mendicantibas.
H. (?) dei gratia Herbipolensis Episcopus Ottoni plebano in
Linza et Conrado sacerdoti vicario suo salutem. Litteras do-
noini pape recepimus in hunc modum : „Gregorius Episcopus
seruus seruorum dei venerabilibus fratribus Coloniensi et Mag-
deburgensi archiepiscopis et episcopo Herpipolensi salutem et
apostolicam benedictionem. Nimis iniqua vicissitudine largitori
bonorum omnium respondetur dum hü qui de Christi patrimo-
nio impinguati luxuriant dampnabiliter in eodem Christum in
famulis suis patenter persequi non verentur ac si factus sit impo-
tens dominus ultionum. Cum enim dilecti filii fratres minores
abnegantes salubriter semetipsos elegerint in altissima pauper-
tate Christo pauperi ad placitum famulari tamquam non haben-
tes et omnia possidentes, non desunt plerique tam ecclesiarum
prelati quam alii qui ceca cupiditate traducti proprio auiditati sub-
trahi reputantes quidquid predictis fratribus fidelium pietas
elargitur quietem ipsorum multipliciter inquietant; venerabiles
quoque fratres nostri archiepiscopi et episcopi et alii ecclesia-
rum prelati per regnum Alimanie constituti qui eos deberent
fauorabiliter confouere molestarium occasiones exquirunt varias
contra ipsos, volunt namque etsi non omnes ipsis invitis eorum
confessiones audire ac eis iniungere penitentias et eukaristiara
exhibere nee uolunt ut corpus Christi in eorum oratoriis re-
263
seruetur, et fratres ipsorum defunctos apud ecciesias suas se-
peliri compelluut et illorum exequias celebrari et si quis de-
cedentium fratrum alibi quam in suis ecclesüs elegit sepultu-
ram funus primo ad ecciesias suas deferri cogunt ut oblatio
suis usibus cedat nee instituentes eos habere campanam vel
cimiterium benedictum, certis tantum temporibus permittunt ip-
sos celebrare diuina, volunt etiam in domibus eorum certum
numerum fratrum sacerdotum clericorum et laycorum nee non
cereorum lampadarum et ornamentorum pro sua uoluntate taxa-
re ac residuum cereorum quando noui apponuntur exigunt ab
eisdem, nee permittunt ut noui sacerdotes eorum alibi quam in
ecclesüs suis celebrent primas missas eos nihilominus compel-
lentes ut in cottidianis missis quas in suis locis et altaribus
celebrant oblationes ad opus eorum recipiant et reseruent.
Quidquid etiam eis dum celebrant missarum solempnia intra
domorum suarum ambitum fidelium pia deuotione donatur ab
ipsis extorquere oblationis nomine contendentes, quod eisdem
tarn in ornamentis altaris quam ex libris ecclesiasticis absolute
confertur vindicant perperam iuri suo cogendo eos ad synodos
suas accedere ac suis constitutionibus subiacere nee hiis con-
tenti capitula et scrutinia in locis fratrum pro hiis corrigendis
facturos se comminantur, fidelitatem iuramento firmatam ab
eorum ministris et custodibus exigentes eisque ut in yeme tam
extra ciuitates quam intra cum eis processionabiliter veniant ex
leuitate mandantes; excommunicationis sententiam fulminant
in benefactores ipsorum et idipsum fratribus comminantes eos
de locis in quibus domino famulantur sathagunt amouere ne eis
obediant in omnibus supradictis. Ad hec ne fratres ad hono-
rabiles ciuitates et villas ubi religiöse ac honeste valeant
commorari a populis deuote uocati accedere audeant inhi-
bentes tam in accedentes fratres quam in receptores eo-
rum presumunt excommunicationis sententiam promulgare,
ab eis etiam de ortorum fructibus decimas nee non de
habitaculis fratrum sicut de iudeorum domibus contendunt
redditus extorquere asserendo quod nisi fratres morarentur
ibidem eis ab aliis habitatoribus prouentus aliqui solue-
rentur, et ut ipsos sue subdant totaliter ditioni Eisdem mi-
nistros et custodes uolunt prelle ere pro sue arbitrio uolunta-
264
tis. Cum igitur ordo predictorum fratrum per felicis recorda-
tionis Innocentium et Honorium predecessores nostros et nos
ipsos sit solempniter approbatus et eorum regula confirmata
ne statuta apostolice sedis que humiliter suseipere ac seruare
tenentur reuerenter contempnere videantur, Vniuersitatem eorum
monemus attente nostrjs sibi dantes firmiter litteris in precep-
tis ut conscientie ac fame sue salubriter consulentes vniuersi
et singuli a prenotatis et aliis predictorum fratrum grauamini-
bus omnino desistant subditos suos ab hiis armis corapescendo.
Quocirca fraternitati vestre per apostolica scripta firmiter pre-
cipiendo mandamus, quateuus si dicti Archiepiscopi Episcopi et
alii preceptum nostrum neglexerint adimplere vos eos ad omnia
predicta seruanda per censuram ecclesiasticam sublato cuiusli-
bet contradictionis et appellationis obstaculo compellatis non
obstaute constitutione de duabus dietis edita in concilio generali.
Si uero nee sie mandatis nostris curauerint obedire nouerint nos
super hoc memoratis fratribus aliter auctore domino prouisuros.
Quodsi non omnes hiis exequendis potueritis uel nolueritis in-
teresse singuli vestrum ea nihilominus exequentur." Cum igitur
mandatis apostolicis obedire teneamur et fratribus predictis in
suo iure deesse non possimus, auctoritate nobis commissa uos
ambos super grauaminibus dietis fratribus a uobis ambobus
illatis ad nostram peremptorie citamus presentiam, locum clau-
strum maioris ecclesie in Wirzeburg diem uero proximam fe-
riam V. post octauam Penthecostes presentis anni uobis ambo-
bus finaliter assignantes, scituri quodsi in termino uobis prefixo
non comparueritis contra uos ambos quantum de iure poteri-
mus procedemus. Datum in Herbipoli anno etc.
Diplomatarium Alberti R. R. p. 40. Nr. 47. Geh. Haus-
archiv.
25.
Appellatio ab episcopo protaxafco.
Cum absurdum sit ut unde iura nasci debent inde iniurie
oriantur et inde pati spolia unde defeosionis gratia expectatur
et sit ratum ut ordine perturbato filii patris thezaurizent. Id-
circo Reuerende pater Domine Wern. Patauiensis Episcope Nos
Magister Bertholdus Prothonotarius Plebanus Ecclesie in Gors,
265
Magister Heinricus plebanus in La, Magister Chunradus pleba-
nus ecclesie in Hofline notarii Ducis Austrie, et Magister Ja-
cobas plebanus in Hadenrichstayn licet alias deuoti filii sen-
tientes nos grauari per steurara seu collectam per vos contra
deum et iustitiain impositam, Primo quia sine causa eam inpo-
suistis, Secundo quia si causa subest iniusta tarnen quia cogi-
mur peccata et culpas civium Sancti Ypoliti sustinere cum de
iure nemo debeat alterius nequitia pregrauari, Tertio quia etsi
iusta tarn subesset quod non credimus non iustum moderamen
quod forte a nobis possetis petere ymmo verum spolium et
quodammodo auaritiam insectaudo quos paterna tenemini dilec-
tione feuere nitimini spoliare, Quarte quia sine consilio et con-
sensu capituli vestri et aliorum clericorum vestrorum quorum in-
terest in negotio huiusmodi processistis, Quinto cum sit publica
vox et fama quod per dei gratiam et vestram prouidentiam adeo
diuitiis habundatis quod sine dispendio et preiudicio cleri alias
multipliciter aggrauati per minus tranquilliim statum temporis
et terrarum potestis vestra grauamina si qua uobis incumbe-
rent maturius releuare. Ex causis igitur premissis ut supra di-
citur sentientes nos indebite agravari ad metropoliticam sedem
Salczburgensem bis in scriptis appellamus et appellatorias cum
instantia postulamus, quas si nobis denegaueritis iterato prefa-
tam sedem appellamus scientes nos ecclesias nostras et iura
ecclesiarum nostrarum protectione sedis prediete interposita est
hec appellatio.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 42. Nr. 48. Heb. Hausarchiv.
26.
Quomodo rex assumit sibi cappellanum.
A. dei gratia Romanorum rex semper Augustus vniuersis
sacri Romani Imperii fidelibus ad quos presentes peruenerint
gratiam suam et omne bonum. Cum videatur expediens et ho-
nestum Regalem curiam personis honorabilibus honorari ad fa-
miliaritatem tamen illoruni magis allicimur contrahendam qui ad
hoc sue probitatis industria nos inuitant et quorum deuotis ob-
sequiis Regalis poterit excellentia sublimari, hinc est quod nos
deuotionem sinceram et fidei puritatem honorabilis viri Ru-
dolfi Craftonis Cantoris basiliensis deuoti nostri dilecti quam
266
erga celsitadinem nostram habere dinoscitur attendentes ipsura
in capellanum nostrum Regia liberalitate duximus adniittendum,
vobis vniuersis et singulis dantes firmiter in mandatis quatenus
eundem Rudolfum Capellanum nostrum quem iuribus et defen-
sionibus capellanorum nostrorum perfrui volumus et gaudere pro
nostra ßeuerentia vobis habentes propensius recommissum ipsum
congruis honoribus et promotionibus studeatis fauorabiliter pre-
uenire. Nee permittatis sibi a quoquam molestiam violentiam
uel iniuriam irrogari. £xhibituri nobis in hoc obsequium ualde
gratum. Datum etc.
Angef. b. Lichnovsky II. Regesten B. Nr. 12. Diplomatar.
Alberti R. R. p. 42. N. 49. Geh. Hausarchiv.
27.
Litera confraternitatis.
Honorabili viro domino et amico suo karissimo 0. eapel-
lano beate virginis super littore in Wienna suus Albertus de
Sancto Floriano humilis in Gmunden plebanus cum sinceritate
fraterna obsequiosissimum animum in omnibus complacendi. Quod
non dudum caritatem vestram meis sum literis allocutus, mul-
tarum occupationum et potius diuersarum tribulationum attritio
quam nunc multis diebus in finibus nostris ut presentium exhi-
bitor vobis referet grauiter passi sumus necessario hoc efficit,
nee propter hoc quod lingua tacuit et calamus non arduit Ca-
ritas quam ad uos concepi tenaciter est extincta, sed ut sol
non minus in corde meo sub nube huiusmodi arsit Interim et
flammauit. Sane in literis vestris nuper receptis quas in con-
fraternitatis vere et sincere signum a uobis habere requirerem
vestra sinceritas indagauit cui ad presens donec ad uos perso-
naliter veniam . . . domino concedente respondeo per pre-
sentes exigens cum desiderio et feruore, quatenus mei tamquam
frequenter cum leuiathan pugnantis orationibus fidelium indigen-
tis in vestris specialibus deuotionibus cottidie memoriam habe-
atis, et si uobis superstite decedere me contingat triginta mis-
sas defunctorum sine intermissione legatis pro mee anime re-
quie et salute, ad quod uobis vice versa fide data fideliter me
assigno. Ceterum latori presentium Clericorum omuium zelatori
purissimo qui ut fratri suo multam mihi facit promotionem me
267
diligentius commlttatis , ut vices dilectionis vestre pro me agere
1)011 cesset quemadinodum inchoauit.
Diploinatar. Alberti R. R. p. 43. Nr. 50. Geh. Haus-
archiv.
28.
Nouerint vniuersi ad quorum iiotitiam declinauerit presens
scriptum, quod nos Maurus Abbas Monasterii Sancte Marie Scoto-
rum in Wienna in causa seu causis quam vel quas raouere (raouemus)
seu mouere intendimus Heinrico presbitero dicto Vschel de
Neunburga ex altera parte Danubii discretum clericura nostrum
Cristanum de Landescrona pratensis dyocesis presentem et man-
datum in se sponte suscipientem facimus constituimus et ordi-
namus nostrum verum et legitimum procuratorem actorem syn-
dicum et nuntium specialem ad agendum respondendum defen-
dendum excipiendum litem contestandum iuramentum calumpnie
et cuiuslibet alterius generis iusiurandum in animam nostram
jurandum testes cum aliis probationibus producendum et ipsos
iurare videndum in causa vel causis concludendum appellandum
et appellationem seu appellationes prosequendum et generaliter
omnia et singula faciendum que uero procuratori a lege uel ca-
none sunt concessa et que nos ipse facere possemus si pro-
pria adessemus in persona , nee tamen per nostram personalem
comparitionem quotienscunque nos adesse contingeret intendi-
mus quomodolibet reuocare. Dantes nihilominus eidem nostro
procuratori vnum uel plures substituendi procuratores et reuo-
candi eosdem quotiens fuerit oportunum, promittentes nos ra-
tum firmum et gratum perpetuis futuris temporibus habituros
quidquid per ipsum uel substitutum seu substitutos ab ipso pro-
curatum fuerit in premissis et quolibet premissorum. Vt autem
idem noster procurator substitutus aut substituti ab eo rele-
uentur ab omni onere satisdandi promittimus pro ipsis et quo-
libet ipsorum judicio sisti et iudicatuni solui cum omnibus suis
clausulis sub nostrarum rerum oinuium ypotheca. In cuius rei
testimonium etc.
Diplomatar. Alberti. R. R. p. 43- Nr. 51. Geh. Haus-
archiv.
268
29.
?)
Otto Rector Capelle Beate Virginis Wienne in littore , Ju-
dex delegatus a Reuerendo in Christo patre domino Alberto Pa-
taviensi episcopo, Honorabili viro domino n. vicario uel vices eins
gerenti in Neunburga ex altera parte Danubii salutem et since-
ram in domino karitatem. Noueritis nos literas Venerabilis pa-
tris nostri domini Alberti predicti recepisse per omnia in hec
verba: „Albertus dei gratia Patauiensis episcopus discreto viro
„Ottoni Rectori Capelle beate Virginis Wienne in Littore salu-
fltem in domino. Conquestus est nobis venerabilis in Christo
„frater Maurus Abbas monasterii sancte Marie Scotorum in
„Wienna, quod Henricus dictus Vschel presbiter de Neunburg
„ex alia parte Danubii in quibusdam debitis dampnis et rebus
„aliis iniurietur eidem etc. prout in eisdem litteris plenius con-
„tinetur et suo tempore euidentius ostendetur. Quarum littera-
rum auctoritate suffulti Diseretioni vestre in virtute sancte
„obedientie firmiter iniungimus et mandamus, quatenus predic-
„tum Henricum peremptorie citetis vno edicto pro tribus par-
„cendo laboribus partium et expensis, ut proxima feria secun-
„da post inuentionem sancti Stephani nunc affutura si dies fe-
„riata non fuerit alioquiu die sequenti non feriata compareat
„ac coram nobis in domo nostra Wienne memorato domino Ab-
„bati finaliter de iustitia responsurus vel contra ipsum quan-
„tum de iure fuerit procedemus. Diem vero citationis et quid-
„quid inde feceritis nobis vestris litteris vna cum presentibus
„remittatis." Datum etc.
Maurus (?), Mauritius (in Catalogo M. Scotorum de anno 1846)
Abbas 1337 — 1343. Albertus II. Ep. Pataviensis 1314 — 1342.
Diplomatar. Alberti. R. R. p. 43. Nro. 52. Geh. Haus-
archiv.
30.
Pro inipetraüone ordinis.
Otto dei gratia dux Austrie et Stirie honorabilibus viris Ab-
bati et conuentui monasterii Zwetlensis deuotis suis dilectis
gratiam suam et omne bonum. Cum dilectus noster Andreas de
Tulna diuiuo spiramine spretis huius seculi contagiosis illecebris
269
vite cursum salutlfemm et sempiterne brauium consequatur
uberius disponens apprehendere iii pulchritudine obseruantie re-
gularis vestri ordinis internis aflFectibus desideret altissimo fa-
mulari, nos intentionis sue laudabile propositum commendabiliter
commendantes Deuotionem uestram affectuose rogamus, qua-
tenus eiindem cuius in hac parte desiderium promoueri ciipimiis
effectiue pro diuina nostreque petitionis reuerentia in vestrum
fratrem curetis recipcre et collegam ipsum aifectibus carita-
tiuls et prosecutionibus fauorabilibus ampleetendo, hoc nempe
vobis apud deum cedet ad meriti cumulum et non minus no-
stre obinde promotionis gratiam vestro monasterio poteritis
uberius vendicare. Datum etc. etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 44. Nr. 53. Geh. Hausarchiv.
31.
Albertus dei gratia Patauiensis ecclesie prepositus Judex
ad infrascriptam causam a sede apostolica delegatus discreto
viro Domino Ottoni dicto Gnemhertel Rectori Capelle Beate
Virginis super littore in Wienna omnis boni plenitudinem cum
Salute. Noueritis nos Sanctissimi in Christo patris Domini Jo-
annis pape XXII. litteras sub vera ipsius bulla plumbea cum
filo canapis accepisse huius continentie et tenoris : „Johannes
„episcopus seruus seruorum dei dilecto filio preposito Eccle-
„sie Patauiensis salutem et apostolicam benedictionem. Dilecti
„filii magistri Jacobi parochialis ecclesie in Pecendorf et ca-
„pelle Sancti Pangracii in Wienna Rectoris patauiensis dyöcesis
„precibus inclinati presentium tibi auctoritate mandamus, qua-
„tenus ea que de bonis ipsis capelle antedicte alienata inuene-
„ris illicite uel distracta ad ius et proprietatem eiusdem ca-
jjpelle legitime reuocare procures, contradictores per censuram
„ecclesiasticam appellatione postposita compescendo. Testes au-
„tem qui fuerint nominati si gratia odio uel timore (se) sub-
„traxerint censura simili appellatione cessante compellas veri-
„tati testimonium perhibere. Datum Amnione Nonis lunii Ponti-
„ficatus nostri anno XI." (5. Juni 1327) — Volentes igitur mandato
premisso prout de iure tenemur humiliter obedire discretioni
vestre in virtute sancte obedientie et sub pena suspensionis ab
ingressu ecclesie auctoritate qua in hac parte fungimur iniungentes
Archiv. Jahrg. 18^9. II. Heft. 19
S7Ö
mandamus, quatenus Wulfleinstorf er dictum quoudam magistrura
Ciuium in Wienna si idem ad uestras monitiones canonicas
qüas preire volumus cum raagistro Jacobo autedicto pro una
libra reddituum denariorum Winnensium super qua sibi et ca-
pelle Sancti Pangratii antediete iniuriatur infra festum beato-
rum Symonis et lüde apostolorura non curauerit oranimodis
coQcordare vno edicto pro tribus auctoritate nostra ymmo ve-
rius apostolica quam et nos in hiis scriptis exnuuc proot ex-
tunc citauimus citetis peremptorie, ut sequenti die post festum
predictum non feriato Patauie compareat coram «obis sepefato
Magistro Jacobo ibidem de suis questionibus et iustitia legiti-
me responsurus alioquin contra ipsum iuris obseruato ordine
procedemus eius absentia non obstante, fidem executionis huius
uobis vestris litteris faciatis. Datum Patauie iiij. Kalendas Au-
gusti etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 44. Nr. 54. Geh. Hausarchiv.
32.
„Abbas scribit episcopo ut non credat monacho suo."
Reuerendo in Christo patri ac Domino Wi. *) Patauiensis
ecclesie (episcopo) R. *) humilis abbas in sytansteten cum deuo-
tis oratlonibus et reuerentia debita obedieutia:u sine mora. Quia
impunitas scelerum iniquorum armat malitiam contra bonos et
uonnullis sepe tribuit audaciam delinquendi, nos qui licet indig-
ni curam regiminis ecclesie in sytansteten a domino suscepimus
et circa quorumdam fratrum nostrorum correctionem sine vestro
adiutorio proficere non valemus Paternitati vestre conquerimur per
presentes, quod quidam fratrum Ecclesie nostre Otto videlicet de
Waidhouen quem nos proxime in capitulo nostro pro grauibus
excessibus volebamus coram nobis subire correctionem contu-
maciter recusauit asserens se non velle subire correctionem
nisi in vestra presentia et sie de monasterio sine licentia est
egressus. Quia igitur idem Otto in quantum in eo est fame no-
stre nititur derogare, — Paternitati Vestre humiliter supplica-
mus quatenus sinistre relationi eiusdem Ottonis si ad uos ue-
*) Wlchardus (« Poihaim) Ep. Patav, 12S0 — 1282.
^) Rudolfus Abbaa Seitenstelteusis.
nerit aures credulas suspenso, quousqne vos in domum nostram
venire personaliter inquirendi gratia valeatis extunc enim ad
omnia que contra nos proposita fuerint coram vobis llbenti ani-
mo voliimus respondere et omnia que in nostra ecciesia quo-
cunque casu contingente correctionem requirere videbuntur
corrigere tarn in nostris subditis quam in nobis, ita quod deuo-
tionis nostre obedientiam vestra paternitas tenebitur non im-
merito commendare. Cetera lator, cuius verbis fidem credulam
adhibere dignemini sicut nostris. Datum etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 45. Nr. 56. Geh. Hausarchiv.
33.
„Planctus Regis Alberti."
Excellenti et magnifico principi amico karissimo Domino F.
(Friderico) dei gratia Duci Austrie lllustri fratri Gentilis mi-
seratione divina titulo sancti Martini in montibus presbiter Car-
dinalis apostolice sedis legatus consolationis remediura et uotiue
sublimitatis successus prosperos ac salutem. Lugubris casus
horrendus auditu et ingentis doloris intentinus aculeus sie in
diue Memorie domini A. Romanorum Regis (in) imperatorem
electi et rei publice semper Augusti fidei videlicet orthodoxe
vestrique genitoris karissirai tam (s)celesti tarn nephandoque
obitu vestri cordis intima sauciarunt sie potauerunt nos amari-
tudinis calice absinthio feile mixto , presertim cum ipsum vi-
uentem gessimus et geraraus post obitum eins felicem memori-
am in visceribns intime caritatis quod lacrimas cohibere ne-
quimus nee compescere possumus amara suspiria quin prodeant
in singultus, Nee mirum si tanti principis occasum fleilbem spe-
ciali quadam pre ceteris orbis terre principibus deploratione
deplangimus et luctuose calamitatis et miserie seu tristitie ne-
bulis deploramus, nam omnis mens Romane matris catholi-
ceque ecclesie fidelium dum viueret in sui brachii residebat po-
tentia sueque sperabat in lumine claritatis eiusque tamquam veri
patroni eiusdem ecclesie ad fidem memorate fauoris et suble-
vationis auspicium exspectantes sublimationem futuram Ecclesie
fidei et fidelium eorumdem redemptionem quoque ipsius 6£-
clesie ac terre sancte Christi sanguine rubricate de manibus al-
terius Pharaonis spe certa et iudubitata fiducia tamquam in ba<-
19 *
2tä
culo fortissimo ferreo noii in arundineo debili confidentes firmi-
ter sperabamus quibuslibet obstaculorura obicibus relegatis. Ve-
rum ad reparande tante iacture discrimina non potentia vestra
nee artium sane nee humanarum opulentia facultatum sufHcIunt
cum sin^ularum creaturarum sit in manu redemptoris hominum
mors et vita. Excellentie vestre circuraspectam prudentiam
rogamus attentius exhortamur obnixius et qua possumus aflfec-
tione vobis amicabiliter suademus, quatenus in vobis vestrisque
fratribus eins memorantes ymaginem suaque gesta recensentes
strennua et preclara consolationis remedium assumatis in do-
mino vestreque in sti'ennuitatis industriam ad honorem domini ex-
altationem fidei et ecclesie predictarum deuotius conuertentes
studeatis eius illustribus et salutaribus vestigiis inherere. Nös
n. sincere dilectionis affectum et caritatis solide firmitatem quos
ad ipsum habuimus ad personas vestram et fratrum vestrorum
sinceris affectibus propagamus , ad ea quae magnitudini vestre
profutura noverimus nos promptis desideriis offerentes super
quibus nos cum summa et indubitata fiducia requiratis. Cete-
rum super hiis quae venerabilis in Christo pater H. Gurcensis
Episcopus ex parte vestra nobis retulit oraculo viue vocis per
eundem magnitudini vestre duximus seriosius oretenus respon-
dendum." . .
Diplom. Alberti I. N. 9. Nr. 60. p. 47 et 48. Geh. Hausarclüv.
34.
„Litera de iiiorte ducis Lupoldi."
Casum lugubrem miserabilis obitus fratris nostri Illustris
Ducis Leupoldi diue recordationis in quo diuerse prerogativa-
rum conditiones commendabiliter concurrebant non sine merore
cordis sed profundis suspiriis dire amaritudinis aculeo medulli-
tus sauciati propalando nunciamus. De cuius obitu non solum
nobis verum etiam vobis spiritum conturbationis credimus non
deesse. Collocantes tamen pro oculis verbum Senece dicentis
j,ad hoc intrauimus ut mereamur ad hoc nascimur ut moriamur."
Regi eterno Soli Deo tantam animi nostri turbationem duximus
committendum estimantcs sibi ac sue animc possc plus ora-
tionum suffragiis quam spiritu turbationis et mcstitie subueniri.
I
273
Qiiapropter dilectlonem vestram quam specialis ardore dilec-
tionis complectimiir votiua precum instantia duximus deprecan-
dam, quatenus vestris piis orationibus piiris sacramentoruni suf-
fragiis aliisque operibus pietatis ipsius exequias adeo denote ce-
lebrare dignemini pro ipso apud altissimum interucniendo quod
obinde ad omne vestrum commodum ampliandum proniores nos
inuenire possitis etc. cetera lator.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 48. Nr. (>1. Geh. Hausarchiv.
35.
„Dotatlo Elizabet Ducisse Austrle."
Nos Rudolfus dei gratia Austrie et Styrie Dux Marchie
et Carniole Dominus etc. Serenissimi domini Rudolf! Roma-
norum Regis filius — ad Vniuersorum tarn presentium quam fu-
turorum notitiam uolumus peruenire, quod nos gustantes fraterne
dilectionis rapida mellimenta , quibus erga illustrem Albertum
Austrie et Styrie ducem Marchie etc. Fratrem nostrum karis-
simum nostra precordia tam suauiter fecundantur quod ipsius
desideriis prout fraterna persuadet Caritas ubilibet uolumus
conplacere, sibi damus et concedimus plenam et liberam pote-
statem dandi seu assignandi preclare domine Elyzabeth uxori
sue quam ueluti sororem nostram karissimam singularis amoris
priuilegio amplexamur in dotem seu donationem propter nup-
tias, vel id quod vulgariter Morgengabe dicitur, bona cum suis
attinentiis infrascripta videlicet ciuitatem Ibsensem etc. etc.
Ita quod ipsa domina Elyzabet si predictum Albertum ducem
eius maritum premori contingerit omnia et singula bona pre-
dicta possit et debeat dotis seu donationis propter nuptias vel
id quod vulgariter Morgengabe dicitur nomine possidere. In
cuius rei testimonium presens scriptum exinde conscribi et si-
gillo nostro iussimus cpmmuniri. Datum etc. etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 49. Nr. 63. Geh. Hausarchiv.
36.
Dotatio Regis electi.
Rudolfus dei gratia Romanorum rex semper Augustus uni-
versis sacri Inperii Romani fidelibus presentes litteras inspectu-
274
ris gratiam suam et omne bonnm. Licet qnadam dtsposicloiie
mirabiii sununi Regis prudentia in eminenti specula Regalis fa-
stigii pie locaverit sedem nostram et elementer concesserit in
regnis et gentibiis dominari, tarnen sie nos a legibus bamanita-
tis non extulit, quin in eisdem nature imperantis imperio quo
aflFectus paternus in prolem dirigitur nos oporteat subiacere.
Sane cum ydemptas sanguinis generosi erga illustrem Albertum,
primogenitum filium nostrum Austrie et Styrie Ducem, nee non
Elyzabet thori sui consortem non sinat quiescere paterne di-
lectionis affectum sed ipsius nature precBptis nos excitet ad
quelibet eorum commoda promovenda, ipsi filio nostro primo-
genito daraus et concedimus plenam et liberam potestatem dan-
di seu assignandi diete Elizabeth uxori sue in dotem sive in
donationem propter nuptias uel quod vulgariter Morgengabe di-
citur Ciuitatem Ibsensem etc. Ita quod ipsa Elizabeth si pre-
dietum AI. Ducem eius raaritum premori contingerit omnia et
singula bona predicta possit et debeat dotis seu donationis
propter nuptias vel quod mor(gen)gabe dicitur nomine quiete
et pacifice possidere. In cuius rei testimonium presens scriptum
exinde conscribi et maiestatis nostre sigillo iussimus communiri.
Datum etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 49. Nr. 64. Geh. Haus- und
Staats-Archiv.
37.
„De permutatione dotalltlorum R. ellzabet."
Nos Rud. dei gratia dux Austrie etc. constare cupimus
vniuersis presentibus et futuris ad quos perucnerit presens
scriptum, quod cum magnificus et illustris dominus AI. dux
Austrie frater noster karissinius quedam castra ciuitates et
predia sua in Austria iam pridem inclite domine Elizabet uxori
sue in donationem propter nuptias uel id quod vvlgariter mor-
gengabe dicitur assignauerit et eadem bona sub pleno iure et
nomine donationis eiusdem saniori consilio monitus in bona alia
partim posita in Styria et partim in Austria duxerit apud
Augustam in presentia Serenissimi domini et genitoris nostri
Rudolfi Romanorum regis nobis presentibus ad commodum et
honorem ipsius Ducisse de beneplacito regis utiliter permu-
275
tanda nostrum saper eo affectiiose consensum postulans et fa-
uorem. i\os gustantes fraterne dilertionls sapida melliinenta,
quibus erga ipsum fratrem nostrum prerordia nostra a deo siia-
uier fecumlautur, nt suis desideriis prout germana persuadet
rar tas nos diifctos ubilibet conplaceamus, dicte permutationi
doiiatiunis propter nuptias et assignation bonorum infra posito-
rum dicte memorate Ducisse in conspecfihus regiis per manus
illustris ducis fratris uostri iam dicti prestamus et dedimns
consensum nostrum beniuolum atque promtum ipsamque gra-
tara et ratam habentes presentium serie approbamus. Ita quod
domina ipsa Eiizabet si dictum ducem maritum eius premori
contingerit eadem bona singula sicut inferius declarantur ex-
pressius possit et debeat dotis seu donationis propter nuptias
uel id quod vulgariter dicitur Morgengabe quiete et pacifice
possidere, demonstrationibus aliis ratione donationis huiusmodi
vice priori in superioribus partibus et in Austria sibi factis
omnino cassatis et minime valituris. Sunt autem hec bona pre-
libate Ducisse donata. Castrum Styrie etc. etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 49. Nr. 65. Geh. Haus-Archiv.
38.
„De conllrmatlone dotalitiorum reglne Eiizabet per generum (soceruin) suuni
Rudolfuni regem Romanorum."
Rudolfns dei gratia Romanorum Rex et semper Augustus
vniuersis sacri Romani imperii (subditis) presentes literas in-
specturis gratiam suam et orane bonum. Etsi regalis decora
sublimitas cunctis in quibus fides clara radiat et deuotionis
claritas radiosa debeat munificentie sue gratiam impertiri , in-
comparabiliter tarnen perfectius et tamquam erga prolem suam
debent sue benignitatis opera relucere ubi naturalis aflfectio in-
terpellat. Sane cum ilhistris filius noster Albertus primogeni-
tus Austrie et Stirie dux quem inextinqwibilis amoris dulcedine
paterne prosequimur sicut rationis iubet imperinm et nature il-
lustri Eiizabet coiiiugi sue Ducisse Austrie et Stirie filie no-
stre karissime iam pridem de ordinatione et auctoritate nostra
regali dederit seu assignauerit in dotem seu donationem propter
nuptias uel id quod vulgariter dicitur Morgengabe quedam
castra ciuitates et bona in Austria constituta, et postea ex de-
276
creto consilii sanioris apud nos positus presentialiter in Augusta
petiuerit cum affectu quatenus assignationem bonorum huius-
modi dotis seu donationis coniugi sue factam in Austria sibi
liceret in quedam bona pro maiori parte sita in Stiria que no-
tantur inferius auctoritate et consensu nostro Regio sub einsdem
dotis seu donationis iure et nomine permutare. Sunt autem
bona castrum in Stiria etc. etc. Nos prefati principis et filii
nostri karissimi precibus annuentes , nee non et ipsius Ducisse
filie nostre dilecte comodum et honorem propter incorruptibilem
vinculum quo nobis coniungitur ac etiam ob uirtutum suarum
candorem eximium in eins desideriis affectantes, permutationem
dotis seu donationis buiusmodi propter nuptias uel id quod
vulgariter morgengabe appellatur factam ipsi Ducisse coram
nobis Auguste per manus filii nostri principis antedicti et as-
signationem bonorum superius positorum ratam habentes et
gratam eam ex plenitudine potestatis Regie approbamus et li-
beraliter confirmamus. Ita quod ipsa elizabeth si predictum
Ducem Albertum maritum eins premori contingerit omnia et sin-
gula bona predicta possit et debe(a)t dotis seu donationis propter
nuptias vel quod morgengabe dicitur nomine quiete et paeifice
possidere, demonstrationibus aliis factis sibi antea ratione do-
nationis eiusdem in superioribus in Austria presentium seria
cassatis omnino et minime valituris etc. etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 50. Nr. 66. Geh. Hausarchiv.
39.
„De congratulatione Philipp! Regis Francie de optenta victoria." (1298,)
Serenissimo Principi Alberto dei gratia Romanorum (Regi)
illustri et semper Augusto amico karissimo Philippus eadem
gratia Francie Rex salutem cum honoribus et felicibus incrementis.
Jocundi rumores quos de festiuo vestre promotionis euentu ad
regie fastigia dignitatis nuper ad nos relatio fide digna inmense
cordi nostro leticie iubilum attulerunt. Set ex eo precipue quod
notiua ipsius promotionis auspicia exercitunm Domini dextera
uestros dirigeus sua uirtute processus tam uictoriosi triumphi
gloria decorauit materia nobis gaudii et exultationis accreuit, sicut
per alias nostras statim eisdem intellectis rumoribus destinatas
literas magnificentie uestre perfectius curauimus intimare. Quod
277
autem nos de itestrorum iibilibet prosperitate successiuim ex
pura qua nos ab olim tlilectione comploctimur auidos auditores
de tani placidis letisqiie rumoribus reddidistis per speciales
Nuncium et literas certiores, gratum gerentes admodum et ac-
ceptum et exinde uobis gratiarum plenitudinem referentes eos-
dem nunciiiin et literas sincera meiitis affectione recepimus et
tarn intimata per eas quam relata per illum diligenter intelle-
ximus, et libenter ad ea que circa tractatum de contrahendo in-
ter vestram nostramque domum mutuo federe vnitatis iam pri-
dem habitum eedem litere continebant dictique nuncii solici-
tudo subiunxit breuiter respondentes quod nos uotis uestris in
hac parte pari concurrentes affectu ad tractatus eiusdem pro-
secutionem finalem nostros cum plenis et sufficientibus manda-
tis nuncios apud Nouum castrum die XV"." instantis mensis
Septembris futuros ibidem infallabiliter transmittentes , ad pre-
ces equidem quas nuncius ipse super liberatione nobilis viri
filii Comitis Gillburchensis ex parte uestra porrexit sibi pro
CO non duximus respondendum, quod de hoc in prcfatis literis
nuUa prorsus mentio haberetur nee specialis sibi super certis
articulis commissa credentia per easdem se ad hoc quomodo-
libet extendebat. Si uero liberatio ipsa insideat cordi vestro id
nobis expressius intimetur qui uestris in hiis (et) in aliis pa-
rati sumus affectibus conplacere. Datum etc.
Vergl. Lichnowsky IL Regesten B. N. 13 p. CCLXXII.
(mank.) 1299. Diplomatarium Alberti R. R. pag. 51. Nr. 67.
Geh. Hausarchiv.
40.
„Procuratorium ad Regem Francie pro contractu connubii." (1298.)
(N)os Albertus dei (gratia) dux Austrie etc. presentibus
profitentes scire cupimus quibus expedit uniuersos, quod cum nos
amicitiam sinceram et stabilem per indissolubile vinculum pa-
rentele cum domo maguifica excellentis domini Philippi Regis
Francie contrahere cupiamus constituimus ordinamus et facimus
virum spectabilem AI. Comitem de Hohenburch auunculum no-
strum, Eberhardum de Waise nobilem consanguineum nostrum
et strenuos milites Haiuricum de Laubenberch etc. nostros fide-
les exhibitores presentium de quorum industria et circumspec-
278
tione presiimimns in ipso iiegotio procuratores nostros et nnn-
cios speciales, dantes et concedentes eisdem auctoritatem plena-
riam inter unam sororuni dicti domini Regis Franeie et incli-
tum Rndolfum primogenitum nostrum karissimum sponsalia or-
dinandi statiiendi firuiandi matrimoi)iiim dotalicium seu donatio-
nem propter nuptias nominandi promittendi in animam nostram
iur«'\ndi et omnia alia et singula faciendi, que ad consuminationem
eiasdem niatrimonü secundum datani sibi discretionem a domi-
no viderint expedire, que legitimi procuratores facere possunt
et debent eliam si mandatum exigant speciale et que nos ipsi
si interessemus personaliter faceremus aul facere deberemus.
Ratttm et gratum perpetue habituri quirquid iidem procuratores
et nuncii nostri statuerint ordinauerint firmauerint promiserint
et fecerint in premissis et consequentibus ad premissa, quod
hiis exequendis omnes Interesse non poteriut duo ex eis qui
presentes fuerint ea nichilominus exsequantur. In cujus rei te-
stimonium etc.
Vgl. Lichnowsky II. Regesten B. Nr. 14. p. CCLXXII.
1299. Diplomatar. Alberti R. R. p. 52. Nr. 68. Geh. Hausarchiv.
41.
„De connubio Ducis Rudolli tilii regls Alberti Romanorurn." (1299?)
(A)lbertus dei gratia Romanorum rex semper Augustus.
Vniuersis presentes Hteras inspecturis notum facimus quod nos
affectantes, ut confederationis affinitas et amicitie fructuose con-
tractus inter nos et serenissimum Principem Philippum dei
gratia Regem Francorum illustrem amicum nostrum carissimum
eo feruentius roboretur et vigeat stabiliusque perduret quo ma-
trimoniali federe concurrente melioribus firmatus auspiciis, nexu-
que constrictus fuerit fortiori, voluimus concordauimus consen-
simus et promisimus uolumus concordamus consentimus et pro-
mittimus, quod ratione contrahendi matrimonii inter carissimum
primogenitum nostrum Rudolphum Ducem Austrie et nobilem do-
minam Blancham sororem dicti regis Franeie eidem primoge-
nito nostro et heredibus suis ab eo descendentibus Ducatus
Austrie et Styrie etc. cum omnibus juribus et pertinentiis Du-
catus et dominiorum predictorum ac omnibus emolumentis et
rebus quibuscunque intra uel extra Ducatura constitutis eedemque
279
cnm ipso ducatii ad Dnces Austrie solebant hactenus deue-
nire uel quomodolibet pertinere perpetuo et hereditarie' rema-
nebunt. At nichilominus dedinms et concessimus damus et con-
cedimus ex nunc assignamus et assedemus predicte sorori dota-
licium seu donationem propter nuptias — Comitatum Alsatie cum
iuribus suis et pertinenliis, quoruni Comitatus et Terre qui
prefato Duci perpetue et hereditarie remanebit uobiliurn honia-
gia et fidelitates ac vniuersitatum et Incolarum uillarum insig-
nium iuramenta faciemus prestari antequara matrimoniuni con-
trahatur procuratori diete Blanche sororis dicti Regis pro ea
solemnitep stipulanti et post contractum matrimonium eidem
sorori dicti (Regis); quod eidem sorori si prefato Duci forsi-
tan superuiuat tamquam fideles vasalli et subditi Domine sue
quoad uixerit obedient et intendent ac secundogenitum alios-
que minores liberos nostros renunciare faciemus penitus et ex-
presse cum auctoritate et decreto nostro ac electorum Princi-
pum et Baronum Almanie et alia quauis auctoritate forma et
modo de quibus dicto regi Francie pro plena securitate expe-
diens uisum erit omni iuri sibi competenti uel competituro in
Ducatu Comitatu Terra Juribus et pertinentiis supradictis , ac
de premissis omnibus et singulis tenendum(is) firmiter et fideliter
adimplendis dabimus prefato regi Francie ydoneas cautiones et
securitates, que ipsi regi Francie in hac parte vtiles uel ne-
cessarie uidebuntur. Promittimus nos etiam curaturos et factu-
ros, quod carissima consors uostra Regina Romanorum illustris
premissis assentiet et ea tenebit firmiter et fideliter adimplebit
et de premissis perficiendis et adimplendis se efficaciter obli-
gabit saluo dotalicio quod dicta regina habet siue in ducatu
terris et dominus supradictis ; et premissa omnia idem Francie
rex per sedem apostolicam faciet confirmari si sibi uiderit ex-
pedire, saluo tarnen primogenito et aliis minoribus liberis no-
stris iure sibi competenti uel competituro in omnibus et singu-
lis supradictis si dictum ducem decedere forte contingerit sine
liberis procreatis ex eo et sorore predicta. Dotalicium uero
pretactum nos de redditibus et terris Comitatuum de Cinbourc
etc. et pertinentiarum ipsorum sie sufficienter et plene supplere
et augmentare tenemur quod dictus Francie rex exinde merito
contentetup. Omnia uero dotis dande predicto duci in uoluntate
280
et arbitrio dicti regis Francle residebit. In cuius rei testimo-
nium etc. Actum etc.
Angef. Lichnowsky 11. Regesten B. Nr. 15. p. CCLXXII.
(1299). Diplom. Alberti R. R. p. 52 et 53. Ni\69. Geh. Hausarchiv.
XLII.
De concordia inter Regem Romanoruni Albertuin et regem Francie.
Albertus dei gratia Romanorum Rex et semper Augustus.
Uniuersis presentes literas inspecturis salutem etc. Notum faci-
mus quod nos considerantes , quod per Regum et Principum
unanimes uoluntates diuine laudis conuenientius intenditur et
christiana ad deum crescit deuotio cum pace proximi pax dei
acquiritur et augetur salus eorum et honor extoUitur et humane
laudis preconio ampliatur ac suorum in posterum roborantur
iura Regnorum sincere dilectionis glutino amicitie societatis et
vnionis federe perpetuo duratura, Nos et Serenissimus princeps
Philippus dei gratia Rex Francorum amicus noster karissimus
iniuimus uoluimus consensimus et ad inuicem concordauimus ac
etiam promisimus fide data nomine iuramenti. Jurauerunt etiam
in animas nostras nobis presentibus uidelicet pro iam dicto
Rege Francorum Guido comes sancti pro nobis uero Rege Roma-
norum comes Burchardus de Hohemberch auunculus noster
karissimus, quod ex nunc in antea erimus ad inuicem ueri et
fideles amici ac in nostris et Regnorum nostrorum et Imperii
honoribus libertatibus et iuribus mutuo conseruandis contra
omnem hominem ueri et ualidi adiutores, quodque inter nos ac
heredes successores nostros Romanorum et Francorum Reges
seu Imperatores pacis et fidelis amicitie federa perpetuis dura-
tura temporibus seruabuntur et hec omnia premissa et singula
promisimus et presentibus promittimus pro nobis nostrisque
heredibus successoribus in Romano regno nobis succedentibus
predicto regi Francie suisque heredibus successoribus sibi in
regno Francie succedentibus firmiter obseruare attendere et
nullatenus contrauenire sub uirtute a nobis date fidei et per
dictos comites prestiti sacramenti. In cuius rei testimonium
presentibus literis fecimus apponi sigillum. Actum etc.
Angef. Lichnowsky II. Regesten B. Nr. 16. p. CCLXXIII.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 54. Nr. 70. Geh. Hausarchiv.
281
43.
Übnliriiiatio privilegiorum Regis Francie.
Albertus dei gratia Roraanorum rex semper Augustus . Uni-
uersis sacri Romain Imperii fidelibus tarn presentibus quam fu-
turis salutem et notitiam subscriptorum. Notum faeimus vniuer-
sis qiiod iuxta tractatus ordinationes pacta promissa et« con-
uentionem inter nos ex una et Magnificum Philippum regem
Francorum amicum nostrum karissimum ex parte altera habi-
tos et admissos Illustres Fridericus et Lupoldus filii nostri
predilecti in nostra eonstituti presentia nobis uolentibus con-
sentientibus auetoritatem prestantibus et decretum nostrum in-
terponentibus accedente etiam expresso et spontaneo consensa
serenissime Elizabeth consortis nostre karissime Romanorum
regine, ipsis primo petentibus et uolentibus per nos cmanci-
patis, solempnitate debita et consueta etatis venia petita a no-
bis impetrata pariter et obtenta, adueniente insuper consensu
Illustrium Principum Electorum Regis Romanorum videlicet Ru-
dolfi Comitis Palatini Reni Ducis Bawarie Rudolfi Ducis Saxo-
nie et Hermanni Marchionis Brandenburgensis, omni iuri sibi
competenti in ducatu Austrie et Stirie nee non in dominus Car-
niole Marchie et Portus Naonis terris iuribus et pertinentiis
Ducatus eiusdem et dominiorum predictorum ac etiam in comi-
tatu Alsatie et in terra Friburch Lausanensis Dioeesis renun-
ciauerunt spontanee libere et expresse, eo tarnen incluso mode-
ramine et protestatione premissa quod, Ducatu Austrie cum prin-
cipatu eiusdem Domino Rudolfo Duci Austrie primogenito nostro
suisque liberis ex eo et inclita Bianca coniuge sua descendenti-
bus perpetuo et hereditario remanente, Friderico Lupoldo pre-
dictis ceterisque liberis nostris minoribus per nos sufficiens de-
ceus et competens paterua fiat prouisio de terris et dominus
supradictis sicut melius fieri poterit absque Ducatus Austrie
dismembratione notabili uel enormi, sed etiam Friderico Lu-
poldo predictis et aliis minoribus liberis nostris procreatis et
in posterum procreandis iure sibi competenti uel competituro
in Omnibus et singulis supradictis si dictum Ducem Rudolfura
decedere forte contingerit sine liberis procreatis ex eo et Bianca
predicta. Dotalicium uero pretactum cum augmento et suplemen-
282
to ipsius prout alias in literls nostris super eo confectls et
traditis plenius est expressum predicte Blance si prefato Duci
superuixerit ad uitam suam saluum quietum et integrum rema-
nebit. Ad hec bona fide promittimus nos facturus et curaturos,
quod alii liberi nostri qui nondum etatis sue annum septimum
attigerunt nee non Fridericus et Lupoldus prenomlnati liberi
uostrl et alii si qui sint cum omnes predicti et qutlibet singu-
lariter ad etatem pubertatis peruenerint predictis ducatui Austrie
et Dominus renunciabunt per sua sacramenta et renunciationi
prefate suum impertientur et adhibebunt consensum. In quorum
omnium testimonium et cautelam presentes literas exinde con-
scribi et maiestatis nostre ac prelibate Elizabeth Regine con-
sortis nostre nee non predictorum principum Electorum ac etiara
nobilium et Baronum regni Alraanie qui presentes aderant si-
gillis fecimus comrauniri. Nos itaque Elizabeth dei gratia Ro-
manorum regina predicta premissis omnibus assentientes et nos
ad omnia predicta et singula firmiter et fideliter tenenda et
inuiolabiliter obseruanda efficaciter obligantes , saluo tamen et
integre reseruato nobis dotalicio ad uitam nostram in Ducatu
Austrie nee non in Dominus Carniole Marchie et Portusnaonis
predictis dumtaxat dinoscimur obtinere — et nos Rudolfus Co-
mes Palatinus Reni Dux Bauarie Rudolfus Dux Saxonie et
Herrn. Marchio Brandemburgensis Principes Electores predicti
nostrum consensum prebentes et decretum nostrum in predic-
tis interponentes — Nos quoque Heiuricus Ecclesie Constan-
tiensis episcopus et Heinricus dux Karinthie — Nos quoque no-
biles et Barones Regni Almanie Burchardus comes de Hohem-
berch Ludwicus comes de Otingen Eberhardus de Lapide Aule
Regalis Cancellarius Heinricus et Vlricus fratres de Walsse
Hermannus de Landemberg marscaicus Marquardus de Schel-
lemberg Vlricus et Albertus fratres de Clingenberg - premis-
sis . . Sigilla nostra presentibus ad memoriam et euidentiam
pleniorem duximus appendenda. Actum et datura etc.
Angef. Lichnowsky II. Regesten B. Nr. 17. p. CCLXXIII.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 54-56. Nr. 71.
283
44.
Sanctissimo in Christo Patri domino suo domino Bonifa-
cio Sacrosancte Romane ecclesie sumo Pontifici Albertus dei
gratia Romanorum Rex semper Augustus cum filiali obedientia
deuota pedum oscula beatoram. Inclite memorie Rudolfi quon-
dam Romanorum regis patris nostri karissimi vestigiis inherere
volentes qui se constancia fidei apostolicis beneplacitis exponebat
firma mente disponiraus, monita vestra corde promto suscipere
nosque vestris mandatis et beneplacitis prout possumus coaptare,
cumque super hü« et aliis incumbentibus nobis ad preseus vSanc-
titati Vestre aflfectemus aperiri votum nostrum plenius quam li-
teris valeat declarari, venerabilem Johannem TuUensem Episco-
pum Principem nostrum dilectum qui tamquam apostolice sedis
factura honorem et exaltationem ipsius sedis sinceris zelatur
affectibus et nos ad id pluries oretenus et literis excitavit, ac
honorabilem Johannem prepositum Thuricensera Prothonotarium
ac vicecancellarium nosti*um, religiosum virum fratrem Wern-
herum Suppriorem Domus Predicatorum Argentine, nobiles
viros Marquardum Dominum de Schellemberch et Cunradum
dictum Monachus de Basilea de quorum industria legalitate et
fidelitate plene confidimus ad vestram presentiam destinamus
supplicantes , quatenus eisdem tamquam nobis credere ipsosque
benigne Vestra Sanctitas dignetur audire. Dominus vos conser-
vet Ecclesie sue sancte et incolumem per terapora longena.
Datum etc. etc.
Angef. b. Lichnowsky II. Regesten B. 18. Diplomatar. AI-
berti R. R. p. 56. Nr. ?3.
45.
„Procuratorium."
Sanctissimo in Christo patri domino suo Domino Bonifa-
cio Sacrosancte Romane Ecclesie summo pontifici Albertus dei
gratia Romanorum Rex semper Augustus cum filiaii obedientia
pedum oscula beatorum. Sanctitati Vestre notum facimus per
presentes , quod nos coram uobis ac curia Sanctitatis Vestre
honorabilem virum Johannem prepositum thuricensem Prothono-
tarium et vicecancellarium nostrum ac nobiies viros Marquar-
284
dum dominum de Scliellemberch nee non Chunradum dictum
Monachum de Basilea milites consiliarios et familiäres nostros
dilectos de quorum circumspectione industria et fidelitate com-
probata fiduciam gerimus inconcussam , et quemlibet eorum in
solidum ita quod nou sit melior conditio occupantis et quod
per vnum eorum inceptum fuerit per alium vel alios valeat ter-
minari, presentes et mandatum susscipientes fecimus et facimus
constituimus et ordinamus nostros procuratores Nuncios et ac-
tores generales et speciales in omnibus nostris Regni et Im-
perii causis, et specialiter ad proponendum allegandum osten-
dendum innocentiam nostram super excommunicatione perse-.
cutione ecclesiarum ac aliis, super quibus per literas Vestre
Beatitudinis ad vestram presentiam dicimur euocati, et ad pro-
ponendum legittimas excusationes nostras contra eiusdem et
singula eorumdem, ad iurandum quoque in animam nostram su-
per premissis et quolibet premissorum de calumpnia et de ue-
ritate dicenda seu quodlibet alterius generis iuramentum pre-
standum. Ratum et firmum habituri quicquid per dictos procu-
ratores nostros seu alterum eorumdem in premissis et premis-
sorum quolibet actum fuerit seu etiam procuratum, etiam si
mandatum exigant speciale. In cuius rei testimonium etc.
Angef. Lichnowsky IL Regesten B. Nr. 20. Diplomatar. Al-
berti R. R. p. 56 Nr. 73. Geh. Hausarchiv.
46.
In nomine domini Amen. Coram uobis viris honorabilibus
et discretis dominis Reuerendo in Christo patre domino Euer-
hardo Episcopo Patauiensi et Religiosis viris domino Wilhelme
Abbate Sancte Marie Scotorum in Wienna ordinis sancti Bene-
dicti, fratre Bertoldo Abbate sancte Crucis, Alberto Abbate
Campiliorum ordinis Cysterciensis , fratre Henrico gardiano
ordinis minorum in Wienna Patauiensis diocesis et aliis quam
plurimis tam clericis quam laicis fide dignis ad hoc uocatis et
rogatis. Nos Albertus dei gratia Dux Austrie et Stirie etc. quod
cum propter niarum discrimina terrarum nostrarum Austrie et
Stirie turbationem subortam et inimicitias capitales presentiam
domini Chunradi Episcopi Salzburgensis ad presens accedere
nequeamus nee coram eo comparere valeamus nee aliquem ob
285
easdein causas procuratorem ad ipsum mittere possumus uel
nuncium specialem dicimus et pivponimus hie coram uobis,
quod cum dictum dominum Cliunradum archiepiscopum Salzbur-
gensem uel suum vicarium seu commissarium ex causis legittimis
et ueris inferius denotatis habeamus sciamus et reputemus
nostros emulos manifestos inimicos capitales et contra nostram
personam fideles nostros et honorem nostrum conspiratores
notorios, primum ex eo, quod cum anno preterito circa festum
beati Martini tam valida infirmitate teneremur quod de uite
nostre conualescentia desperaretur ab onmibus, idem archiepis-
copus ab hac vita audito nos migrasse contra habite pacis et
concordie federa et treugarum formam quod nos miram *} et re-
formatam in (et} iuramentis prestitis hinc inde uallatam contra
proprium veniens iuramentum terras nostras inuasit hostiliter
nostros fideles subditos spoliis et rapinis depredans et spolians
nostras salinas in losa (Gosau) deuastans et destruens funditus,
nostrum oppidum dictum ause (Aussee) sibi subiugans, et nostros
subditos quamplures vertens a fidelitate sua nobis prestita per ipsum
submotos intra (contra) nos factos rebelies subtilitatis sue ingenio
seducendo ; item ex eo quod cum pluribus principibus Regibus
principibus baronibus comitibus liberis Ministerialibus et aliis
multis inferioris gradus contra nos et honorem nostrum nos
exterminare cupiens conspirauit, in nostrum exinde subsecutum
tam in laboribus quam expensis non modicum preiudicium et
grauamen; item ex eo quod amicos et fideles nostros nobis in
auxilium veuientes inuadi et captiuari maudauit, eisdem equis
armis et suis rebus aliis spoliatis quosdam ipsorum grauis car-
ceris custodie mancipauit et quibusdam eorumdem occisis et
aliqui sunt lethaliter vulnerati; item ex eo quod etiam nostra
percepta convalescentia nobis et nostris multas et varias iniu-
rias quamplures violentias et dampna grauia manifeste intulit
adhuc irrogare cottidie non desistit : vnde predicta omnia et
singula grauamina nobis et nostris illata et comminata sen-
tientes nos per eundem archiepiscopum indebite grauatos et
intuentes nos et nostros per ipsum in posterum aggrauandos,
et ne idem prouocatus in nos fideles subditos nostros fautores
^) sie, es wird heissen sollen ,;per nos initam".
Archiv. Jahrg. 1849. U. Helt. 20
286
et adiutores tarn clericos quam laycos terras ciuitates nostras
loca castra villas et opida excommunicationis suspensionis et
interdicti sententias ferre possit audeat vel intendat vel verius
fulminare presumat, ab ipsis grauaminibus illatis comminatis
inferendis eorum quolibet et generaliter a quolibet futuro nobis
(et) nostris grauamine per ipsum archiepiscopum et suum com-
inissarium in posterura inferendo in hiis scriptis a prefato ar-
chiepiscopo et a suo commissario ad sanctissimum Patrem et
dominum dominum nostrum Bonifacium papam et ad sacrosanc-
tam sedem apostolicam appellamus seu prouocamus, personam no-
stram res fideles et subditos nostros fautores et adiutores no-
stros omnes et singulos tam clericos quam laycos aduocatos pro-
curatores nostros et omnia sua bona principatus nostros terras
et ciuitates nostras castra villas et opida sub ipsius domini
nostri Bonifacii pape et ad ipsius sancte sedis apostolice spe-
cialibus protectioni defensioni examini supponentes ac submit-
tentes humiliter et deuote, predictas causas vel alteram earum
que per se magis sufficiant nos ex nunc oflferentes si necesse
fuerit loco et tempore probaturos, protestando etiam quod plures
causas legittimas et veras coram iudice seu Judicibus appella-
tionis nos intendimus proponere quas ignoramus ad presens cum
in nostris terris longe lateque diffusis plura que iam ignora-
mus grauamina iniurias et violentias nobis et nostris intulerit
archiepiscopus memoratus. Preterea protestamur quod quam
primum poterimus commode huius appellationis seu prouoca-
tionis nostre notificationem seu denunciationem eidem domino
archiepiscopo et suo commissario fieri faciemus et apostolos
ab ipso seu ab ipsis procurabimus tunc cum instantia postulari
quos ex nunc ad maiorem cautelam instanter petimus nobis
dari prefingentes et prosequendum appellationem seu prouoca-
tionem predictam. Insuper uos omnes et singulos instanter re-
quirimus et diligentius exoramus, quatenus vos pater reuerende
domine Wernhere episcope Pataviensis domine Wilhelme abbas
sancte Marie scotorum in Wienna etc. etc. in horum testimo-
nium et in prcdictorum omnium euidentiam pleniorem cum in
hiis partibus usus tabeliionum non assit presenti appellationi
seu prouocationi nostre Sigilla vcstra pendentia mandetis apponi.
Interposita et lecta fuit hec appellatio seu prouocatio nostra
287
per nos Albertum Austrie et Styrie Ducem etc. anno do-
mini M°. CC°. Nonagesimo sexto, Wienne in cappella nostra
Castri nostri Wiennensis presentibus predictis dominis et aliis
quam pluribus fide dignis. In die beatorum Petri et Pauli, etc.
Angef. b. Lichnowsky II. Regesten Nr. 63. Diplomatar.
Alberti R. R. p. 57. Nr. 74. Geh. Hausarchiv.
47.
Constitutio procuratorum ducis Austrie pro omni negotio in curia
pape expediendo.
Albertus dei gratia etc. tenore presentium profitemur et
constare volumus vniuersis presentes litteras inspecturis, quod
nos dilectum Cappellanum nostrum Dominum F. de tali loco
presentem et mandatum nostrum sponte suscipientem et Cer (?)
de tali loco in Romana curia commorantes , licet absentes tam-
quam presentes et quemlibet eorum in solidum ita quod non
sit melior conditio occupantis sed quod vnus inceperit alter
prosequi valeat et finire, fecimus constituimus et ordinauimus
nostros procuratores actores defensores et nunccios speciales
in Omnibus nostris causis et controuersiis , quas habemus uel
habituri sumus in Romana Curia uel alibi ubicunque et specia-
liter cum venerabili patre et domino domino Ch. archiepiscopo
Salczburgensi et Lo. Episcopo lauentino qui se gerit et asserit
ipsius domini archiepiscopi vicarium generalem — in tam appel-
lationis quam prouocationis nostre per nos ab ipsis Wienne in-
terposite anno domini M^'CC'* nonagesimo sexto in die beatorum
apostolorum Petri et Pauli — et cum ad sanctissimum patrem
et dominum nostrum dominum Bonifacium papam et ad sedem
apostolicam et cum quacunque uel quibuscunque personis eccle-
siasticis uel secularibus collegiis seu vniuersitatibus coram quo-
cunque Judice uel auditore dato vel dando ecclesiastico uel se-
culari tam agendo quam defendendo, et tam in ciuilibus quam
in criminalibus et ad comparendum pro nobis et nostro nomine
in Romana curia et alibi ubicunque ad prosequendam appella-
tionem seu prouocationem nostram eandem et ad inpetrandum
et contradicendum pro nobis in eadem curia tam literas sim-
plices quam legendas gratiam et iustitiam continentes et ad
elegendum et recusaudum loca et iudices ac in eos conueniendi
20 •
288
seu coustitueudi si uiderlt expedire, dantes elsdem et cuilibet
eorum in solidum plenain et liberam potestatem agendi et de-
feiidendi libellutn seu libellos et qiiascunque petitiones daiidi et
recipiendi litem contestandi, iuramentum calumpnie et de ueri-
tate dicenda et cuiuslibet alterius gencris in animam nostram
prestandi et aduerse pai'ti si opus fuerit deferendi, terminos et
dilationes petendi , exceptiones cuiuscunque generis preponendi
testes et iustitiam producendi alterius partis iure uidendi suspec-
tus dandi Judices et notarios eligendi et recusandi ac etiam
asseriam (?) petendi, seutentiani audiendi appellandi ac etiam
appellationes prosequendi, beneficiuni restitutionis in integrum uel
absolutionis totiens quotiens opus fuerit inplorandi crimina et de-
fectus opponendi, alium uel alios procuratores loco sui constitu-
endi seu substituendi ac etiam reuocandi, niutandi semel et
pluries quotiens eis uel alteri eorum uidebitur expedire ac ipsas
causas postmodum resumendi et procurandi per se vel alios prout
eis vel alteri eorum utilius erit et generaliter et singula faci-
endi et exercendi tani in Judicio quam extra que nos facere
possemus si preseutes essemus et que in premissis et premis-
sorum quolibet de iure uel consuetudine requiruntur et si man-
datum exigant speciale. Ratum et firmum liabituri quicquid per
dictos procuratores uel ipsorum aliquem substitutum vel substitu-
tos ab eis vel altero ipsorum factum fuerit in premissis et quoli-
bet premissorum et volentes dictos procuratores nostros et quem-
libet eorum substitutum uel substitutos ab eis uel altero ipso-
rum releuare ab omni onere satisdandi promittimus etc. etc.
Angef. b. Lichnowsky II. Regesten. B. Nr. 5. Diplomatar.
Alberti R. R. p. 59. Nr. 75. Geh. Hausarchiv.
48.
„Petitio absolutionis."
Reuerendo in Christo patri ac domino suo Chunrado eccle-
sie salzburgensis archiepiscopo apostolice sedis rfelegato Alber-
tus dei gratia dux Austrie et Stirie et cetera sinceram ad
ipsius heneplacita uoluntatem. Cum regale sit et ordinarium ut
is teneatur soluere qui ligavit et suorum Canonum seu senten-
tiarum suarum quilibet optimus sit interpres, paternitatis vestre
solicitudinem exorandam duximus presentibus et monendam, ut
289
iuxta formam arbitrii inter vos et nos per serenissimos prin-
cipes dominum Hainricum Episcopum Ratisponensem et dominum
Lo. Comitem Palatinum Reni ducem bauarie tamquam com-
promissarios seu amicabiles compositores nuper apud lintzam
prolati omnes sententias banna seu diuinorum interdicta in nos
nostrosque homines seu nobis adherentes clericos seu laycos
nostras terras seu amicorum nostrorum terras, ad quos arbi-
trium prefatum se extendit, per uos seu nomine vestro per
subditos vestros de iure seu de facto qualicunque latas publi-
catas seu communicatas quacunque auetoritate adiuuentur reuo-
cetis et pro reuocatis seu demortuis penitus teneatis, dantes in
mandatis venerabilibus patribus Episcopo Secouiensi abbati
saneti Lamberti abbati Scotorum in Wienna et preposito Neu-
bergensi secundum formam uobis transmissam, iit nobis et Om-
nibus nostris supradictis qui ad cautelam absolui voluerint qua
bonarum mentium sit ibi agnoscere culpam ubi nulla culpa existit
absolutionis beneficium inpertiantur in ipsius absolutionis ministerio
forma canonica exactissima diligentia obseruata — Datum etc. etc.
Angeführt b. Lichnovvsky 11. Regesten B. Nro. 6. Diplo-
matar. Alberti R. R. p. 60. Nr. 76. Geh. Hausarchiv.
49.
„Rex Ronianorum regratiatur Cardinali de bona proniotiene nuncloruni
cemniendans sibl allos."
Reuerendo in Christo patri domino Landolfo Saneti Angeli
diacono Cardinali — amico suo karissimo — Albertus dei gra-
tia Romanorum Rex semper Augustus sinceram ad beneplacita
voluntatem. Non solum proxime reuersorum de curia Romana
IVunciorum nostrorum solempnium videlicet venerabilium Johan-
nis Tullensis Episcopi Magistri Jahannis vicecancellarii nostri
et nobilis viri Marquardi domini de Scellemberch suorumque
sociorum laudabili relatu, verum etiam experimentis continuis
euidenter cognoscimus, quod in promotione dictorum nunciorum
nostrorum ac np/i^otiorum imperialium exercuistis amico vestro
studia fidei et labores , super quo debitas benignitati vestre
gratiarum referimus actiones fiducialiter exhortando, ut bene
ceptum erga nos dilectionis solum perseverantie confirmare dig-
uem ini et pietate solita conseruare. Virum honorabilem Magi-
290
strum Cunradum Prepositum Werdensem et Strenuum virum
Cunradum dictum Monachum roilitem de basilia familiäres no-
stros dilectos exhibitores presentium, quos ad presentiam Sanc-
tissimi in Christo patris nostri domini Bonifacii pape prouidimus
destinandos, habentes fauorabiliter in nostris et inperii causis
atque negotiis recommissos. Quorum etiam verbis nostro nomine
proponendis auditum acommodari benignum et fidem per nos
credulam petimus adhiberi. Datum etc. etc.
Angeführt b. Lichnowsky II. Regesten B. Nr. 28. Diplo-
raatar. Alberti. R. R. p. 60. Nr. 77. Geh. Hausarchiv.
50.
Quanto nos altius exaltauit altissimus tanto nobis spiritum
humilitatis attentius et fragilitatis sexus et etatis inbecillitati ex
officii nostri debito legittime consulere debeamus. Sane cum de
iure sit et antiqua ac approbata consuetudine in quibusdam
Lumbardie partibus introductum, ut in mulierum et etatis mino-
ris hominum contractibus uel quasi legittime consumandis no-
stra uel nostri missi auctoritas plurimum requiratur, Nos eis-
dem mulieribus et minoribus in suis contractibus uel quasi sa-
lubriter consulere et obuiare fraudibus ac malitiis hominum
aflfectantes Te propter tue probitatis merita quibus clarere di-
ceris nostrum missum et Judicem ordinatum liberalitate regia
deputamus fidelitati tue de speciali gratia indulgentes, ut mu-
lierum et minoris etatis hominum contrahere uel quasi volen-
tium contractibus auctoritatem plenariam in illis lumbardie par-
tibus in quibus ipsa requiri consueuit impertiri valeas vice no-
stra, prouisio tamen sub obseruantia et prefato imperio specia-
liter per te prestiti sacramenti , ne eandem nostram auctorita-
tem aliquibus contractibus uel quasi contractibus quibus dolum
uel fraudem inesse noueris uel eosdem aflfuturos forte verisimi-
liter uel probabiliter debeas (aut) valeas suspicari testimonio
presentium literarum.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 61. Nr. 78. Geh. Hausarchiv.
51.
„Comes accusans episcopos propter mala theolonia."
Sanctissimo patri et domino suo Domino Bonifacio Sa-
crosancte Romane ecciesie sumrao Pontifici Theod. Comes Cle-
291
uensis suns hiimilis et deiiotus deiiota pediim oscula beatonim.
Ad vestre sanctitatis aiires deferimus lacrimabiliter conqiicrendo,
quod hü qui deberent merito saluti animarum ex officioriim de-
bito intendere vilia evellere uirtutes plantare paci insistere et
in se ipsis ostendere qualiter oporteret alios in ecclesia con-
uersari, temporalia commoda spiritualibiis profectibus preferentes
delicta coniniittcre et delinquendi occasionem aliis tribuere dei
timore postposito non verentur per qnod infinitorum animos
labefactant, verum diiiina inspirante gratia Serenissimus domi-
nus noster dominus Albertus Romanorum Rex semper Augu-
stus et quamplures alii prineipes duces marchiones langrauii
comites barones et nobiles Imperii inspectis pie et considera-
tis guerris commotionibus iustitie pacis et securitatis defectibus
ac diuersis aliis incomodis et perieulis quibus maior pars Ger-
manie haetenus longo tempore miserabiliter exstitit pregrauata,
cupientes pro posse suo destitutis theoloniis et rapinis falsis
monetis et quibuslibet iniuriis reseratis ipsas terras in bonum
statum reducere et quietem et tranquillitatem fidelibus imperii
preparare in pacem generalem vna cum ciuitatibus Germanie
duxerant salubriter concordandum, ipsam iuramento firmantes se
ipsosque admittendum quaslibet suas iniurias astringentes. Ve-
nerabilium patrum Coloniensis Maguntinensis et Treuerensis ar-
chiepiscorum Principum Imperii super obseruatione eiusdem pa-
cis consilio auxilio et fauore pluries requisitis cum instantia et
friuole denegatis eo quod iidem pre ceteris dominis minus de
observatione pacis et securitatis in suis districtibus cogitantes,
plures rapinas et theolonia inconsueta indebita et inportabilia tarn
in aquis quam in terris in totius populi scandalum exercent, a
quibus desistere non volentes paci huiusmodi dissen^unt immo
eius prosecutoribus non tamquam pacis amatores sed uerius de-
tractores resistere moliuntur, aduersus dominum nostrum predic-
tum per ipsos concorditer electum et approbatum in sue ma-
gestatis lesionem malum contra alios eodem laborantes vitio
agere dinoscatur. Quorum quidem ecclesiasticorum Principum
exemplo pernicioso layci occasione sumpta estimantes sibi id
licere tot rapinas et theolonia iam instaurant quod communis
populus sustinere non potest nee sufferre et quasi omnes mer-
catores ac viatores propter pluralitatem tbeoloniorum et vi-
292
arum pericula suas negotiationes postponere compellimtur.
Preterea ne omittamus quod toti popiilo incognitum non existit,
^uod dicti principes non secundiim deum et consuetudinem eli-
gentes sed anhelantes magis priuate utilitatl quam communi
et affectantes preesse potius quam prodesse, electos Reges per
importunitates circumuentiones et difficultates in exhibendis dic-
to Regi ab eisdem theolonia noua in detrimentum totiiis po-
puli sibi concedi exigunt et bona imperii ipsis attrahunt et iam
tarn iidem quam antecessores eorum usurpauerunt tanta, quod
Reges Romanorum propter impotentiam et necessariorum de-
fectum non possunt prohdolor iuxta magestatis sue debitum et
decentiam regnare utiliter et preesse , quibus de causis guerre
et commotiones insurgunt et timemus verissimiliter ob hoc de-
structionem et ruinam terrarum miserabilem et animarum peri-
cula prouentura nisi per vestre benignitatis misericordiam ce-
leriter succurratur. Ad portum igitur Sanctitatis Vestre tam-
quam ad deum in terris desiderabiliter recurrentes paternitati
vestre pro nobis et toto populo supplicamus humiliter et deuote,
quatenus iacturas et pericula totius terre in instanti iam immi-
nentia misericorditer aduertentes et eisdem festino et salubri
remedio obuiantes prefatos principes ecclesiasticos ad hoc in-
ducere dignemini cum eflfectii, ut memores verbi apostoli pre-
cipientis non solum a malo sed ab omni specie mali abstinere
contenti licitis et honestis de premissis que totius populi scan-
dalum parant et pericula animarum inducunt se corrigant et
emendent, pacem confouendo et ad hoc alios salubriter exhor-
tando, ne occasio mali ad dampnationem sed potius exemplum
boni ac a personis ecclesiasticis maxime tante dignitatis origi-
nem sumere videatur. Valeat Vestra Sanctitas in Domino etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 61. Nr. 79. Geh. Hausarchiv.
52.
„Forma de maus theolonils et reuocationem eorumdem."
Albertus dei gratia etc. fidelibus suis Coloniensi etc. ac
vniuersis Ciuibus Romani inperii gratiam suam et omne bonura.
Auaritie cecitatis et dampnandc ambitionis Improbitas aliquorum
animos occupantes eos in illam temeritatem inpellunt , ut qui
sibi de iure interdicla nouerint ex qnisitis usurpare conentur
293
non niilli siquidem et precipue venerabilcs patres domini Colo-
niensis etc. archiepiscopi prineipes duces etc. Romani Imperii
antiqiia pedagia theolonia sine exactiones , ab antiquis tempori-
bus constituta, non modicum aug'mentantes illa et alia etiam
uobis et siibiectis rmperii nostri de noao inposita , quotiens
vos et eos per partes illas transire contingit in locus tein
cofluentiam adrinaßimia etc. contra iusticiam extorquere
presumunt; nospacifico statui et tranquillitati subiectorum nostro-
rum intendentes noctes ducimus insompnes et quietem uobis et
aliis preparamus, ut ad presens malitiis indignationibus et pre-
ditacionibus archiepiscoporum predictorum et cuiuscunque alte-
rius occurramus, presenti pagina nostre maiestatis omnes dona-
tiones concessiones traditiones inpositiones augmentationes or-
dinationes Theloneorum pedagiorum exactionum quibuscunque
nominibus censeantur dictis archiepiscopis principibus ducibüs
comitibus etc. seu quibuscunque aliis cuiuscunque honoris Sta-
tus et conditionis existant a doniino patre nostro Rudolfo seu
aliis nostris inclitis predecessoribus nostris et a nobis datas
traditas donatas coucessas habitas confirmatas, sub quocunque
colore a nobis seu a predecessoribus nostris exquisilas, in locis
opidis predictis seu in quibuscunque aliis locis Romani Imperii,
illis dumtaxat exceptis que per dominum patrem F. victoriosum
Imperatorem nostrum antecessorem fuerunt data concessa et
ordinata que suo Robore volumus permanere, reuocamus amputa-
inus et eisdem archiepiscopis et quibuscunque aliis denegamus nee
archiepiscopos seu alios quoscunque in Theoioneis pedagiis exac-
tionibus in locis predictis et aliis quibuscunque auctorizamus
nee etiam bannizamus et dicta Theolonia pedagia exactiones
ipsis archiepiscopis et aliis cunctis in locis predictis et aliis
quibuscunque recipere inhibemus et recipere per presentes de-
creuimus non Heere. Iniungentes auctoritatem et potestatem uo-
bis dantes et (ut) pro tranquillitate et pacifico statu Romani Im-
perii generalem pacem vestris adiutoribus ordinetis ipsam ser-
uare iuretis et omnibus receptionibus exactionibus theoloniorum
in locis predictis inpune et sine nostra offensa viriliter resista-
tis. Et ut Archiepiscopi predicti seu quivis alius ignorantiam
reuocationis amputationis inhibitionis et decreti predictorum
non posst^nt pretendere vel censare vobis uniuersis et singu-
294
lis mandamus, qaateniis per uos aliiim iiel alios reuocationem
amputationem denegationem iiihibitiones nostras predictas dictis
archiepiscopis coniunctim vel diuisim uel qiiibiisuis aliis publi-
cetis notificetis et ad corumdem notitiam perducatis, et ne de-
cani et capitata dictornm archiepiscoporum possint allegare
quod delicta persona in dampniim ecclesie non debeant redun-
dare supradictas theoloniorum reuocationes et inlübitiones eis-
dem sub competenti testimonio similiter piiblicetis et notificetis.
In cuius rei etc.
Angeführt b. Lichnowsky 11. Regesten B. Nr. 21 (1301).
Diplomatar. Alberti R. R. p. 63. Nr. 80. Geh. Hausarchiv.
53.
„Quomodo ciues colonienses conqueruntur quod episcopi male recipiunt
theolonia."
Sanctissimo Patri ac Domino domiiio Bonifacio sacrosanete
Romane ecclesie summo Pontifici, ac venerabili Collegio Car-
dinalium Judices Scabini Consilium Ciues et uniuersitas Ciui-
tatis Coloniensis deuota pedum oscula beatorum. Cum graues
nouorum pedagiorum et antiquorum theoloniorum augmentatorum
exactiones nos et nonnullas professionis Christiane prouincias
in terra Germanie diutius afflixissent, Serenissimus dominus no-
ster Albertus Romanorum Rex et semper Augustus circa sta-
tum pacificum suorum subditorum cogitans principibus tam ec-
clesiasticis quam secularibus ducibus marchionibus etc. vniuer-
sis Imperii Romani et precipue Principibus ecclesiasticis vene-
rabilibus patribus dominis Maguntinensi etc. archiepiscopis pro-
poni fecit, quod ipse dominus Rex per se et principes seculares
Almanie quantum in eis erat pacem per omnia habere nee non
cum Omnibus optabat oiferens dictis archiepiscopis pacem et
tranquillitatem dare ac mundo etiam vniuerso. Et quia nouorum
pedagiorum et theoloniorum et antiquorum augmentum que dicti
archiepiscopi et precipue venerabilis dominus Coloniensis archie-
piscopus in terris suis statuerant augmentauerant extorquere
presumpserunt et adhuc extorquent, deposito totius regni po-
terat esse pacis plurimum inductiua, Idem dominus rex rogauit
et monuit in curia generali apud Nurenberch celebrata archie-
piscopos supradictos, qui electus fuit et approbatus per eosdem
295
nee non omnes principes et barones seeulares, ut omnia noua
pedagia et augraentationes antiquorum depone(re)nt et ab extor-
sione talium pedagioriim et iniustonim omnino cessarent, quod
etiam dicti arcliiepiscopi cum aliis principibus secularibus vni-
uersa theolonia et pedagia noiia et iniusta a tempore decessus
domini F. Imperatoris institata et augmentationes antiquorum
et quaslibet iniurias dimittere et deponere tactis sacrosanctis
in eadem curia se iuramenti vinculo astrinxerunt; proponi fecit
etiam eisdem, si dicti principes ecclesiastici videlicet archiepi-
scopi predicti dicerent quod contra debitum et iustitiam ipsos
lederet, quod paratus erat dictus dominus Rex vocare ceteros
dominos tarn ecclesiasticos quam seeulares et secundum justi-
tiam si eos lesisset in aliquo reuocare, si quid contra ipsos iniuste
fecisset in omni mansuetudine quantum cum deo et honore facere
poterat et debebat ; et licet idem dominus Rex sie precibus et mo-
nitis apud dominos archiepiscopos predictos pro depositione et
destitutione nouorum pedagiorum et pro pace curaret insistere,
dicti tamen archiepiscopi depredationibus indurati preces huius-
modi et monita elata obstinatione despexerunt malum malo ac-
cumulantes , ubi prius Quatuor uel circa tbeolonia, extorserant
noua theolonia et pedagia decem et plura in diuersis locis ex-
torquere presumunt. Quorum quidem archiepiscoporum perni-
cioso exemplo layci, occasione sumpta tamquam eis liceat, tot
rapinas et pedagia noua iam instaurant quod uniuersitates ciui-
tatum villarum castrorum suflfragiis hominum in commitiis in
qnibus sibi mutuo consueuerunt subuenire carent omnino , que
omnia tam a clericis quam a laicis et omnibus cum rebus suis
transeuntibus infra duas dietas a ciuitate Coloniensi extorquere
presumunt preter omnem auctoritatem concessionem dispensa-
tionem et licentiam superioris et contra libertates et priuilegia
Romanorum Imperatorum nobis indulta et concessa et contra
translationes et amicabiles compositiones inter nos (et) qaos-
dam venerabiles patres dominos archiepiscopos colonienses me-
diante Reuerendo in Christo patre domino Hugone tituli sancte
Sabine presbitero Cardinali factas habitas et postea per sedem
apostolicam ex certa scientia confirmatas, per extorsionem dic-
torum pedagiorum totam terram Germanie in duris guerrarum
commotionibus posuerunt in nostrum et omnium Christianorum
296
preiudicmin et grauamen; que oinnia sunt adeo publica et noto-
ria et manifesta quod nulla possunt tergiuersatione celari, prop-
ter idem dominus Rex non Valens absque graui Christi oifensa
et ob clamorem totius populi Almanie depredationes dictorum
archiepiscoporum diutius tollerare, pro pace et tranquillitate to-
tius regni et pro destitulione nouorum pedagiorum cogitur ur-
gente necessitate animaduertere in eosdem; et quia disponente
domino cui obediunt uniuersa Romana mater ecclesia super
reges et Regna tamquam mater omnium et magistra supremum
continet prineipatum, que sicut mater alma fidelis nutrix et pro-
uida defensatrix suos deuotos et humiles non solum consueuit
ab iniuriis defensare sed etiam eos fauoribus et gratiis preue-
nire valentes tantas iniurias et molestias sub tanta dissimula-
tione diutius tollerare. Idcirco Sanctitati Vestre et venerabili
collegio cardinalium lacrimabiliter conquerimur de dominis ar-
chiepiscopis supradictis super iniuriis supradiciis supplicantes
humiliter et deuote , quatcnus nobis et omnibus Cbristianis pa-
terno compatieutes affectu et oecurrentes pericula corporum
et animarum tot et tantarum cum mora in omnibus undique
sit periculum illatura dominum Regem in iusto et bono propo-
sito suo contra dictos arcbiepiscopos dignemini confouere, et
nobis et omnibus Christianis contra noua et instituta pedagia
onera et seruitutes indebitas festino remedio misericorditer
subuenire. Conseruet vos etc. etc.
Angef. b. Lichnowsky II. Regesten B. N. 22. Diplomatar.
Alberti R. R. p. 64. Nr. 81. Geh. Hausarchiv.
54.
„Electio et Cümniendatlo episcopi Salzpurgensis."
Sanctissimo in Christo Patri et Domino suo Reuerendo do-
mino Martino sacrosancte Romane ac uniuersalis ecclesie summo
Pontifici Emicho Frisingensis Hertnidus Gurcensis etc. cum
omni Reuerencia deuota pedum oscula beatorum. Romani Pon-
tificis, qui non puri hominis sed ueri dei homo dumus vicariam
gerit in terris quem pastor ille coelestis Rex et animarum
episcopus ecclesiis pretulit uniuersis, plena vigiliis solicitudo
requirit, ut alti apostolici culminis specula benigna miseratione
prospiciens vigilanter excogitet et clementer ordinet, ut prout
297
locoruiii et temponiin quulitas exigit ecclesiis slngulis que vi-
duitatis inplerant incomoda pastor accedat ydoiieus et de Recto-
re prouido tanto celeriori prouideutia cousulatur, quanto niaiori-
bus subiacentes periculis potior! iioscuiitui* apostolico siiffragio
indigere. Sarie cum iam sicut pridem Saiictitati Vestre insinua-
uimus Ecclesie Salzburgensi, que fureutis temporis faciente raa-
litia multis est discriminibus exposita variis qiiassata molestiis
grauiter in teniporalibus diminuta et in spiritualibus deformata,
per dominum Rudolfum Imperialis aule Cancellarium virum uti-
que gratum moribus ac corde strenuum consilio prouidum et
litterali sufllcientcr preditum scientia et dotatum per electionem
canonicam sit prouisum , cumque propterea quod nimiis eam ut
premisimus inuenit tarn iniuriis conculcatam miseriis
et aduersitatibus undique angustatam non potuerit bactenus nee
adbuc valeat sine eiusdem ecclesie certa iactura ruine et per-
petui dampno periculi pro conilrmationis gratia se persona-
liter apud sedem apostolicam presentare , presertim cum inpe-
dimentis primis adbuc durautibus inmo maligna duratione
grauius prementibus noua emerserint obstaculorum genera per
mmensi — Sanctitati Vestre cum fiducia suplicamus et gratiam
apostolicam pro ecclesia nostre metropolis suppliciter inploramus
pefewÄ*, quatenus paterne ilignationis oculis comoda que ecclesiis
precipue insignibus de prouisione salubri et celeri preueniunt
intuentes ipsum ex causis coactum legittimis abesse dignemini
de potestatis plenitudinc ac solita liberalitate sed(is) apostolice
sine more dispendio confirraare, sibique pallium transmittere et
in propria ecclesia accipiende consecrationis licentiam indulgere.
Spem enim grandem et ii^luciam obtinemus, quod per suam po-
tentiam et circumspectionem fructuosam ecclesia Salzburgensis
ab ittstantibus eruetor periculis et preseruabitur a futuris quin-
imo felicitatis spiritualiter et temporaliter sub suo regimine
deo propicio recipiet incrementa. Datum etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 67. Nr. 83. Geh. Hausarchiv.
55.
„Quoiiiodo Rex inuestit episcopuin pro teniporalibus."
Albertus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus vni-
uersis sacri Romani imperii fidelibus presentes Uteras inspectu-
298
ris gratiam suam et omne bonum. Romani imperii celsitudo
consurgens antiquitus et fundata mirifice super in nobile firraa-
mentum excellenti prerogatiua qua viguit columpnis meruit
stabilius stabiliri, et egregiis edificiorum iuneturis indissolu-
biliter adornari. Inter quas illustres prineipes ad totius operis
machinam supportandam preeipue et columpnas voluit potior!
prestantia premunire, ut qui uberius gratie privilegiis insigniri
se sentiunt eo amplius debeant obsequiose vicissitudinis redibi-
tione gratuita ceteris preclarare. Sane cum venerabilis F. elec-
tus in episcopum argentinensis ecclesie in nostra presentia
constitutus — Romano Imperio et nobis obsequiose deuotionis
signa pretenderit et omnino obeditionis insignia presentarit,
nos ipsum tamquam nostrum et Imperii principem ad beniuolos
applausiue congratulationis admittentes amplexus Regalia feoda
Principalis Pontificatus quem obtinet sibi de Regia liberalitate
concessimus et eundem electum inuestiuimus de eisdem, ammi-
nistrationem temporalium et iurisdictionem plenariam prineipatus
eiusdem ecclesie ipsi electo presentium serie committentes.
Quocirca vniuersis vasallis rainisterialibus et hominibus suis
et ecclesie sue damus presentibus in mandatis, quatenus ipsi
Electo seu episcopo tamquam principi nostro et domino suo
intendant humiliter et pareant reuerenter. Datum etc. etc.
Angeführt b. Lichnowsky II. Regesten B. Nr. 7. Diploma-
tar. Alberti R. R. p. 68. Nr. 84. Geh. Hausarchiv.
56.
„De pacis ordinatione in transitu Fr. principis per bauariam."
Excellenti ac magnifico principi Domino F. illustri Duci
Austrie etc. Conradus dei gratia Sancte Salzburgensis ecclesie
archiepiscopus A. S. L. sincerum in omnibus complacendi affec-
tum. Secundum quod in recessu nostro ab inuicem recepimus
in commisso , ut inter vos et ducem Ottonem bawarie prout
videremus congruum aliquos tractatus amicabiles faceremus, sie
eandem auctoritatem nostram susceptam a uobis notificamus
Fransoni dicto domino duci bawarie curialiter reuelandam. Ad
cuius insinuationem idem dominus dux placide respondit quod
ex quo tempore sue solempnitatis habende videHcet introductior
nem uxoris sue non speraret interesse debere, in hiis et omni-
299
bus aliis nostrls se vellet consiliis et beneplacitis conformare.
Preterea hüs diebiis fuirnus cum Illustri domino duce F. (R) cum
auuiiculo vestro fideli et karissimo personaliter constituti, qui
omnino vestrum bona fidc persuadet ascensum et intendit nunc
Ventura feria secunda ipsius patrui sui adire presentiam, ad se-
curum vobis transitum per bavvariam procurandam , et super
hoc vobis statin! pollicitus est mittere süum nuncium specialem
informando vos de vestro transitu memorato. Si enim vobis
expediet a Welsa versus burchusam declinare et muldorf,
tunc circa muldorf omnes in sinuil conuenire poterimus et
aliqua amicabilia pertractare in via; sin autem, tunc vobis per
montana hoc est versus Chiczpuhel dirigentibus iter vestrum
currus vestros concedimus in quantum termini nostri se exten-
dunt, ita quod non oportebit vos periculum formidare. Dominus
dux Rudolfus predictus ad instantiam dicti Ducis Ottonis Ba-
uarie intererit solempnitati predicte que erit aput Landzhutam
proxima dominica ante festum pentecosten, ad quam sumus etiam
instantissime inuitati, cui etiam intererimus grata mente dum-
modo tempus vestri adventus ad partes nostras cum dicte so-
lempnitatis tempore non concurrat, et ideo statim per latorem
presentium certificari per scripta petimus qualiter iuxta tempus
solempnitatis predicte vobis placeat vestrum moderari processum,
ut secundum hoc regere nos possimus. Ceterum memoratus
dominus dux Rudolfus vestrum ut diximus persuadendo ascen-
sum, ita quod terram vestram dimittatis sub bona cautela a
tergo- — nobis retulit, dominum Regem Romanorum post in-
stans festum futurum in Ulmam personaliter uel Augustam.
Datum etc. etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 69. Nr. 85. Geh. Hausarchiv.
57.
„Collatio feodoruiii masculorum et feminarum."
Nos Albertus dei gratia Dux Austrie et Stirie etc. notum
facimus vniuersis, ad quos presens peruenerit tarn presentibus
quam futuris. Quod cum Justiuiane legis eloquio approbante
mares et femine quoad ius succedendi conditionis sint eque,
veteris legis observatione penitus antiqua que naturam cur non
totos mares protulerit aceusare quodammodo videbatur , — pro-
300
bitatis Eber, miuistr-iburgeusis opidi uostri in Memgen haue ipsi
Eb. gratiam duximus faciendam, iit femine ab eodem Eb, ox le-
gittimo matrimonio procreatt in feodis dictis Manlehen, que
predictus Eb. in presentlarum tenet a nobis et in posterum ob-
tinebit, vna cum liberis inasculis Eb. succedere valeant memo-
rato; volentes, ut ad virilem seil eqiialem cum maribus admit-
tantur portionem in huiusmodi feodis consuetudine regionis con-
traria nou obstante, presentibus si Eb. aut filias suas ad alia
loca nostro dominio aliena domicilinm transferre contingeret
minime valituris. In cuius rei etc. etc.
Angef. Lichnowsky II. Regesten B. Nr. 4. Diplomatar.
Alberti. R. R. p. 72. Nr. 89. Geh. Hausarchiv.
58.
„Forma legitiiiiitatis."
Albertus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus vni-
iiersis sacri Romani Imperii fidelibus presentes literas inspec-
turis gratiam suam et omne bonum. Quemadmodum arbor ex
amara radice consurgens dum apparet fructuum ubertate proba-
bilis non ei ad successionem (succisionem) securis immittitur
sed plantationis remedium ut uberius fructificet adhibetur, sie
is cuius ad vitam ingressum natalium nota inaculavit sed vi-
vendi progressus proprie probitatis morumque honestate clari-
ficet ob genitorum culpam que suis videtur infusa natalibus non
misericordia secludendus. Sane cum Mathias Lodwico dicto de
Ahucla clerico coloniensi soluto patre et Gertrude matre soluta
genitus dicatur bonis redimere moribus quod ortus odiose na-
tiuitatis ademit, nos ipsius humilibus supplicationibus fauorabi-
liter inclinati cum ipso Mathia ex plenitudine Regie potestatis
super defectu natalium quem patitur dispensamus^ habilitantes
eundem ad omnes actus legittiinos et civiles honores ita quod
suam in huiusmodi casibus libere prosequi valeat actionem tam-
quam legittimus et de thoro legittimo procreatiis, obiectione
prolis illegittime in posterum quiescente et lege aliqua non ob-
stante et precipue illa que legittimari spurios nisi ex certa
scientia non permittit. Hanc etiam gratiam annectimus gratiis
prenotatis, quod dictus Mathias bona parentum tamquam verus
et legittimus heres ex indulsione et concessione Regie maiesta-
301
tis possidere valeat et succedere in eisdem , que tarnen Regalia
non existant. Ad huius igitur le^ittimationis nostre iudiciuni eui-
dens et memoriam sempiternam presens scriptum exinde con-
scribi et maiestatis nostre sigillo etc. etc.
Diplomatar Alberti R. R. p. 72. Nr. 90. Geh. Hausarchiv.
59.
„Gratia data ciuibus censtantiensibus ne extra ciuitateni alique Judicid
trahantur."
Adolfus dei gratia Roinanorum Rex semper augustus vni-
uersis sacri Imperii Romani fidelibus presentes literas inspec-
taris gratiam suarn et omne bonum. Nostra gloriatur regalis
sublimitas quotiens fidelium subditorum nostrorum precibus
beniuoleutie gratiam inpertimur, attendentes itaque gloriosa
merita nostrorum ciuium constantiensium quibus erga nos et
Romanum Imperium multiformiter elucescunt, gratias infrascrip-
tas dictis ciuibus censtantiensibus per serenissimum dominum
Rudolfum Regem Romanoram nostrum predecessorem indultas
donatas et concessas, videlicet quod idem cives a nullo Judice
ad alicuius instanciam super quacunque actione extra ciuitatem
trahi aut coram aliquo alio iudice valeant conueniri, quam
coram Judice ciuitatis constantiensis sie tamen si idem iudex
conquerenti facere instantiam sit paratus et iidem ciues ipsi
iudici paruerint et non recusauerint stare iuri, approbamus
innouamus roboramus et auctoritate Regia confirmamus. In
cuius rei testimonium presens scriptum, etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 74. Nr. 92. Geh. Hausarchiv.
60.
„Gratia data ciuibus Censtantiensibus."
Rudolfus dei gratia Romanorum rex semper Augustus
vniuersis Imperii Romani fidelibus gratiam suam et omne bonum.
Pensat nostra serenitas quibus qualem faciamus gratiam , et
quos in exhibeudis deuote fidelitatis seruitiis pre ceterls uos-
cimus studiosos, illis nimirum ampliora beneficentie munera dig-
num duximus rependere, ut ex susceptis beneficiis eorumdem
deuotio in exhibendis obsequiis continuum ac deuotum bone
voluntatis ac studiose operationis recipiat incremeutum. Hinc
Archiv. Jahrg. 1849. II. Heft. 21
302
est quod nos attemlentes fideliuin nostrorum ciuium constanti-
ensiiim deiiota seriiitia hanc eisdem gratiam faciendam duximns,
quod videlicet idem ciues a nullo Judice ad alicuius instanciam
super quacunque actione extra ciuitatem trahi aut coram aliquo
iudice valeant conueniri, quam coram Judice constantiensi sie
tarnen etc. ut supra. (Bestätigung von K. Adolf.)
Diplomatar. Alberti R. R. p. 74. Nr. 93. Geh. Hausarchiv.
61.
„Contiriuatio gratiaruni claustri cennensis (lennensis)."
Albertus dei gratia Romanorum Rex et semper Augustus
vniuersis Imperii fidelibus presentem paginam inspecturis gra-
tiam suam et omne bonum. Inclite recordationis diuorum Impe-
ratorum illustrium Romanorum regum predecessorum nostro-
rum pia gesta diligenter mente soUicita reuoluentes eorum
iustis exemplis deuotius prouocamur, ut religiöses qui regi deo
regnanti cottidie deseruiunt cui seruire regnare est per quem
reges regnant ad augendum diuinum cultum in omnibus prose-
qnamur; hinc presens nouerit etas et futuri temporis successura
posteritas , quod nos venerandum cunctis Conense (Lenense)
monasterium ordinis cysterciensis et brandenburgensis dyocesis
a dictis antecessoribus nostris multis dotatum libertatibus et
bonorum titulis insignitum iisdem ullius gratie et specialis be-
neficentie araplexantes in nostrnm et sacri imperii tuitionem et
protectionem recipimus specialem cum personis villis possessio-
nibus redditibus terris pascuis nemoribus piscariis temento
molendinis, que ab illustribus principibus AI. et Her. marchio-
nibus de brandenburch possidet in terra quo dicitur bemann
nee non et similiter cum omnibus bonis que sub uenerabili mag-
deburgensi archiepiscopo et etiam sub duce saxonie idem mo-
nasterium habere dinoscitur cum ceterisque homiuibus bonis,
que titulo donationis emptionis concessionis permutationis lo-
cationis vel que ex testamento nunc optinent aut in futurum
ustis modis prestante domino poterunt adipisci. (Jae omnia eidem
monasterio auctoritate Regia confirmamus, ins prosequendum in
quibuslibet secularibus causis in proprietate predicte ecclesie
exclusa extraneorum aduocatorum violentia laycis fratribus eius-
dem monasterii concedentes et tenore presentium districtius in-
303
hibentes, ne quis fratres sepedicti monasterii contra lianc pro-
tectionem confirmationem et concessionem nostram super pre-
dictis bonis molestare audeat uel etiam impedire, quod qui fa-
cere presumpserit grauem celsitudinis nostre offensam se no-
uerit iucursurum. Et quia nostram presentiam prefati fratres
non possunt frequenter sine graui dispendio attingere, hanc
nostram auetoritatem in conseruando et defendendo predictum
monasterium nee non in vindicando quaslibet iniurias eisdem il-
latas dilectissimo genero nostro illustri principi Her. marchioni
brandenburgensi damus et seriosius iniungimus suisque succes-
soribus in perpetuum, ut in absentibus nobis fidelibus vices no-
stras agant. In cuius rei etc. etc.
Angef. b. Lichnowsky II. Regesten B. Nr. 8. Diplomatar.
Alberti R. R. p. 74 Nr. 94. Geh. Hausarchiv.
62.
„Libertas cuiusdam ville."
Albertus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus vni-
uersis Sacri Romani Imperii fidelibus, ad quos presens perue-
nerit gratiam suam et omne bonum. Licet ad onines fideles
nostros quos Romanmn ambit Imperium beniuolentiam Regiam
expandere debeamus, tarnen dignum nostra iudicat serenitas et
congruum arbitratur, quod ratione suadente personas illas quas
nobis sangvvinis unit aifectio gratiosiori aflfectu pre ceteris pro-
sequamur. Hinc est quod nos preclara fidei merita nee non gra-
tuita obsequia, que vir nobilis Rudolfus Comes de Werdemberch
auunculus et fidelis uoster dilectus nostre celsitudini liactenus
inpendit et gratiora que nobis impendere poterit in futurum,
benignius intuentes sibi haue gratiam liberaliter duximus facien-
dam, quod villa sua Nav (Nau, Langenau) omnibus libertatibus
et iuribus auctoritate nostra Regia gaudeat, quibus ciuitas nostra
et Imperii Vhna gaudet et hactenus est gauisa, preseutium testi-
monio litterarum nostre magestatis sigilli robore signatarum.
Datum ante castri« bensheim anno domini millesimo tricentesimo
primo quarto Nunas Julii indictione decima quarta etc.
Angef. b. Lichnowsky II. Regesten Nr. 321. Diplomatar.
Alberti R. R. p. 75. Nr. 95. Geh. Uausarchiv.
21 •
304
63.
Nos Hainricus de Potendorf dictus canis publice profitemur
scire volentes quosque presentium inspectores, quod nos Haia-
rico genero Leublonis eiui Wienne credito nostro super omni-
bus que nobis crediderit et acommodando apud ipsum recepimus
per nostros certos securitatem, siue cautionem feeimus debitam,
quam prebemus eidem presentibus sub certis terminis inter nos
ad hoc specialiter constitutis rationabiliter in hunc modam, que
circa festum beati Georii nobis acommodauerit ea quidem in
festo Michaelis subsequenti proximo persoluemus. Item ea que
circa festum Michahelis nobis acommodauerit in festo purifica-
tionis beate Marie virginis subsequenti soluere debemus eidem,
que autera tunc nobis acommodauerit ea quidem persoluere de-
bemus eidem in festo beati Georii; quocunque autem vno illo
terminorum predictorum iam dicto Hainrico non persoluimus ea
quidem debita que tunc soluere nos contingunt, ex tunc statim
vnum de militibus nostris die sequenti aut duos de clientibus
nostris militaribus Wiennam transmittemus non exituros quoad-
usque a nobis eidem Hainrico in ipsis debitis satisfiat; ad
quod nos iam dicto Hainrico certitudinaliter obligamus plenius
seruaturos, harum testimonio literarum quas sibi porrigimus
pro cautela sigilli nostri munimine consignatas. Datum etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 76. Nr. 96. Geh. Hausarchiv.
64.
„Quomodo Rex assumit sibi capellanum."
Albertus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus vni-
uersis sacri Romani Imperii fidelibus presentes literas inspec-
turis gratiam suam et omne bonum. Regalis honoris sublimitas
pietatis legibus stabilita ad illos se singulari fauore conuertit,
qui sue deuotionis insigniis Romanum Imperium fideliter vene-
rantur. Sane cum honorabilis vir . . de Guerdia Archidiaconus de
Lineyo in ecclesia Tullensi prout ex ueris experimentis cogno-
uimus se nobis et Imperio cum fidei puritate semper exhibuerit
tarn deuotum, quod exinde non indigne debeat honorari, Ipsum
libenter et liberaliter cappellanorum nostrorum numero duximus
aggregandum; et quia multa debeut immunitate fulcii'i qui fauo-
305
rem Regiam suis virtutibus multipliciter meruerunt, vobis uni-
uersis et singulis dainus hoc edicto Regio firmiter in mandatis,
quatenus eundem cappellanum nostrum vobis habentes fideliter
recommissum non permittatis eidem a quoquam iniuriam aut
violentiam irrogari, set studeatis ipsum pro nostra et Imperii
nostri reuerentia honore congruo preuenire. Datum etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 76. Nr. 97. Geh. Hausarchiv.
65.
„Lltera premotienis ad Sacerdetlura."
Reuerendo in Christo patri et domino suo speciali domino
H.*) preposito ad sanctum Ypolitum orationes suas et crebris
successuum euentibus iocundari. Paternitati vestre de qua michi
presumptio fuit est et semper erit latorem presentium Ortol-
phum dyaconum ydoneum ac moribus decoratum patriinonium
sufficiens ut sua forma indicat possidentem dirigo, petens hu-
militer et deuote, ut mearum orationum ac seruitii ob amorem
ipsum ad sacros ordines sacerdotü intitulandum dignemini pro-
raouere etc. in quo michi gratiam et fauorem exhibetis spe-
cialem etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 76. Nr. 98. Geh. Hausarchiv.
66.
.jForma indulgentie."
Rudolfus dei gratia talis ecclesie episcopus vniuersis Christi
fidelibus salutem et — etc. Pia mater Ecclesia de filiorum suo-
rum quos spiritualiter genuit salute sollicita deuotionem fidelium
incitare consueuit, ad debiti famulatum (et} honorem deo et
sanctis edibus impendendam, ut quanto frequentius ad easdem
confluit populus christianus tanto celerius delictorum suorum
veniam et gaudia consequi mereatur eterna. Omnibus itaque
vere penitentibus et confessis qui deuotionis spiritu Ecclesiam
parochialem in Mistelbach in festo beati Martini Patroni ibidem
«t per Octauam ipsius nee non in anniuersario dedicationis
eiasdem per octauam accesserint XL dies iniuncte penitentie
ipsis in domino relaxamus.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 78. Nr. 100. Geh. Hausarchiv.
1) Heinrich III. Propst zu St. Polten 1315--1330«
306
67.
Rudolfus dei gratia sancte salzburgensis ecclesie elec-
tus *) confirmatus consecratus A. S. L. Imperialis aule can-
cellarius dilecto in Christo fratri domino venerabili decano
Pataviensis Ecclesie salutem et fraternam in domino caritatem.
Sicut nuper discretionem vestram adhortati fuimus, ut ad hoc
conuerterelis ingenii vestri votum quidem in ecclesia vestra de
futuro pontifice Concors celebratur electio sie dilectionem
vestram iterum adhortamur rogitantes in domino, quatenus deum
habentes pre oculis ne dispendiosa ecclesie vestre vacatio
inducat periculum sicut poteritis celerius pontificem concor-
diter elegi qiiantum in vobis esse poterit procuretis; ad hoc ma-
turius promouendum cum instantia vos rogamus, quatenus venera-
bilis fratris nostri domini Ch. Lauentinensis episcopi verbis que
vobis nostro nomine exposuerit fidem credulam adhibere curetis.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 79. Nr. 100. b. Geh. Hausarchiv.
68.
„Abbas scribit Claustris que vult visitare (1332?)".
Reuerendis in Christo Patribus et d. s. karissimis Abbati
S. Mariae ad Scotos nee non venerabilibus monasteriorum sub-
scriptorum Abbatibus videlicet in Cella S. Mariae, in Cotwico
etc. Mathias {Matthäus) miseratione diuina abbas monasterii in
Altenwurch , visitator ordinis S. Benedicti per eadem mona-
steria in provinciali capitulo electus cum devotis orationibus
sinceram in domino karitatem. Sicut dicit canon licet vix feren-
dum a sancta Romana ecclesia iugum inponatur tamen ferendum
et pia deuotione tollerandum est. Nos igitur quamquam inmeriti
ab eadem sede secundum concilium prouisi et a prouinciali
capitulo ad visitationis officium exsequendum deputati humeros
nostros Jugo obedientie et superiorum precepto humiliter in-
clinamus, actum visitationis nostre feria sexta proxima . . .
superna nobis cooperante gratia diligenti ac maturo sapientum
habito consiiio humiliter instaurando. Initialem ergo nostre visi-
tationis actum optamus vestris orationibus fine prospero ter-
minari. Datum etc. etc.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 106. Nr. 118. Geh. Hausarchiv.
•) Erabischof Rudolf von Salzburg (von 1384-1289,)
307
69.
„Litera quemode Scolaris debet pecuniani extorquere a parentibus."
Reuerendissimo ac benignissimo domino Plebano in Wei-
kerstorf amicorum suorum infimus salutem cum obsequio inde-
fesso. Benignitati vestre regratiari non sufßcio, quod multis
affectationibus et beneficiorum inpensis acteims me recipere vo-
luistis, unde quia mee paruitatis non sufficit ille pro me supleat
qui bonorum omnium est retributor. Vestra nouerit discretio
me esse agrauatum miseriis multis. Quemadmodum miles cuius
videntur arma deficere nequit decenter militis officium exercere,
ita si quidem scolaribus ad sublimiores gradus artium tran-
scendere proponentibus difficilis descensus iste cognoscitur tol-
lerandus. Quot si qui copiam librorum caruerint desiderio
sui affectionis in haurienda sophia satisfacere non valebunt.
Quapropter exoro instantissime vestrani honestatem cni seruire
desiderio, quatenus velitis michi subvenire munusculo per latorem
presentium. Quot si mearum precum facilis eritis exauditor
in vestris seruitiis et vestrorum feruentius animabor, si uero
non Status meus in profundum miserie demergetur. Conseruet
uos deus per tempora longiora, valete et valeant qui uos valere
desiderant.
Diplomatar. Alberti R. R. p. 107. Nr. 120. Geh. Hausarchiv.
(Mit späterer Schrift 15. Jahrh.)
Anmerkung. Die Handschrift ist, besonders stellenweise, sehr in-
correct; ich Hess absichtlich manche (nicht alle) Fehler stehen, aber
bezeichnete sie. Nro, 10 ist schon öfter gedruckt, auch in Fejer's
cod. dipl. Hungariae. Das darin erwähnte Comitatus de Qui-Acrite (?)
wird wohl Biztrize heissen sollen , das Comitatus de Seybuno ist Cibi-
nium (Hermannstadt). Ch.
^
VII.
Urkunden -Regesteii
zur
Oe^chichte HLärnten^«
(Fortsetzung von Jahrg. 1848, Heft III., Seite 39 des Archivs etc.)
Von
Gottlieb Freiherrn v. Ankershofen.
ififfff
311
XI. «fahrhundert.
LXXXV. 1001.
K. Otto 3. giebt über Verwendung des Herzogs Otto
(von Kärnten, interventu Hottonis nostri . . . .) dem Grafen
Vuerihen a) die Hälfte des Gutes Salcano und Görz und Alles
dessen, was der Kaiser (am 28. April desselben Jahres) dem
Patriarchen Johann von Aquileja gegeben hatte, b)
Data Sexto .... anno dominicae incarnationis ....
quinta deeima, anno tertii Hottonis regnan, XVII Imperii sui . .
Actum Papiae.
(De Rubeis col. 491.)
*) Sieh die nachfolgende Nummer.
3) Sieh de Rubeia col. %89.
LXXXVI. nach 28. April 1001.
Vuerihen Graf des Komitates Friaul weiset sich im Ge-
richte, welches Herzog Otto (ven Kärnten) als Markgraf von
Verona in Verona hielt, über seine aus der vorstehenden Ver-
leihung abfliessenden Rechte aus.
(De Rubeis col. 491.)
LXXXVII. 11. April 1004.
Kaiser Heinrich II. schenkt auf Verwendung des Bischof
Albuin Bischof von Seeben dieser Kirche das Gut Veldes , im
Gau Creina in der Grafschaft des Vuatilo.
Data III. Idus Aprilis. Anno dominicae Incarnationis MIHI.
Indictione I anno vero domini Heinrici Secundi Regnantis II.
Actum Tridentum.
(Resch annal. III. p. 707.)
LXXXVHI. 29. May 1006.
Die edle Frau Truta, Nichte des seel. Bischofes Albuin
schenkt eine Wiese Tagasciez o. Tagakiez, ohne Wald, zum
Altare des h. Ingenuin zum Seelenheile des Bischof Albuin,
seines gleichnamigen Vaters und seiner Mutter Hiltigard, der
Mutter der Truta Perechsunt des Oudalbert, Grossvaters AI-
312
buins, ihres Gatten Hadamar, ihrer Schwester der Nonne
Hiltigard , ihrer Söhne Eperhard . Gerhod o. Gerhold , Wolf-
hold und der Nonne Oiita und ihrer Söhne Jakob, Gerold,
Tietmar, Heinpert *}. Zeugen waren: Ouzi , Azili , Aripo,
Vogo , Heimo , Engildio , Richeri , Ecchart.
Hoc actum in quarto Kalendas Junii aput Prixinam.
(Resch annal. Sab. III. p. 695. N. LXX. Archiv f. G. 1830.
S. 241.)
*) Resch hält die Nonne Hiitigard für eine Schwester Hadamars , und die
Brüder Eperhard u. s. w. für Söhne der Nonne Hiitigard , und die
Brüder Jakob u. s. \s. für Söhne der Nonne Outa. Dagegen hält Eich-
horn Hiitigard für eine Schwester der Truta , und die Brüder Eperhard
u, s. w. für Söhne der Truta , die Brüder Gerold u. s, w. aber für
Söhne Gerhards oder Wolfolds.
LXXXIX. 10. May 1007.
K. Heinrich II. schenkt seine Güter Vneliza, Linta*} in
Kärnten (in provineia Karinthia) im Komitate Adalberos sammt
Zugehör der Kirche der h. Gottesmutter und des h, Corbinian
(in Freising.)
Data VI. Idus May Indictione V. anno dominicae incar-
nat. MVII. anno vero domini Heinrici secundi Regni V. Actum
Babenberc,
(Meichelbeck T. I. p. 206. Archiv f. G. 1820. S. 241. Nr. 52.)
*) Nach Eichhorn: Obervellach im MoIIthale, und Lind zwischen Sach-
senburg und Greifenburg. — Nach Muchar's Gesch. d. H. Steiermark IV.
S. 268. richtiger Oberwels und Lind in Obersteier.
XC. 10. May 1007.
K. Heinrich II. schenkt sein Gut Chatse *) in Kärnten (in
provineia Karinthia) sammt Zugehör^) der Kirche der h. Maria
und des h. Corbinian (in Freising) mit dem Beisatze , dass
Bischof Engelbert von Freising und dessen Nachfolger mit
diesem Gute frey verfügen können, dass kein Herzog oder Graf
den dort ansässigen Unfreien oder Freien etwas aufzulasten
habe, sondern über diese Herrschaft von dem Bischöfe ein
Vogt zu bestellen sei, welcher daselbst nach den Gesetzen zu
schalten und zu entscheiden habe.
Datum VI Idus Maji Indictione V anno dominicae incarna-
tionis MVII anno vero domini Heinrici secundi Regni V. Actum
Babenberch.
313
(Meichelbeck I. p. 206 et 207. Archiv f. G. 1820
S. 241.)
^) Nach Eichhorn: Katsch im oberkärnt. Katschthale; richtiger Katscb im
Judcnb. Kreise. (Siehe Schmutz Lexicon).
~) Hierunter Zidalweidae (silvis, saginis, venationibus , Zidalweidis , alpi
bus, vallibus, palludibus). (Bienen-Weiden Westenrieder Gloss. S. 686.)
XCI. 22. May 1011.
K. Heinrich 11. schenkt auf Verwendung seiner Gattin
Kunigund und Adalbero, Bischofs von Seeben, der Kirche des
Letzteren das Scliloss Veldes und 30 königliche Mausen im
Pagus Craina , in der Grafschaft Udalrichs zwischen der gros-
sen und kleinen Save.
Data XI Cal. Junii. indictione IX. anno domini incarn. Mi-
lesimo XI. anno vero domini secund. Heinrici regnautis IX.
Actum Regenspurg.
(Hormayr Beiträge zur Geschichte von Tirol im Mittel-
alter II. S. 26. Archiv 1822. S. 517. Sinnacher II. S. 362.
Nr. 22 und S. 191.)
XCII. 1014.
Hartwig de Castro Pyranensi und seine Frau Bona geben
dem Markgrafen Voldarich von Istrieti das Castrum Veneris.
(Rubeis p. 535. — Archiv, f. G. 1819. S. 227.)
Anno Henrici Regis . . . MXIV. De Rubeis bemerkt: Notae
chrouologicae aut nullae, aut dubiae certeque corruptae.
XCIII. 16. April 1015.
Kaiser Heinrich II. schenkt auf Fürbitte seiner Gattin, der
Kaiserin Kunigund und auf Verwendung des Erzbischofs Heri-
bert von Köln und des Bischofs Eberhard von Bambergs dem
Grafen Wilhelm eingedenk der Dienste, die ihm dessen Mut-
ter Hemma, des Kaisers Verwandte (neptis), mit ihrem Sohne
geleistet hatte, dreissig königliche Mausen in der Villa Tras-
kendorf , und überdiess Alles , was der Kaiser zwischen der
Souwe und Soune, Zotle und Nirine, im Pagus Seuna, in der
Grafschaft Wilhelms besass, nebst allem Zugehör.
Data XVI. Kai. Mai. Indict. XIII. anno dominicae incarnat.
MXV. Anno vero domni Heinrici II. regnantis XIII. Imperii
autem II. Actum Babenberc.
(Eichh. Beit. I. S. 170. Hormayr's Archiv für Süddeutsch-
land n. S. 224 Nr. X. — Archiv, f. G. S. 241. n. 55.)
3U
XCIV. 18. April 1015.
K. Heinrich II. schenkt auf Fürbitte und Verwendung der-
selben Personen dem Grafen Wilhelm und dessen Mutter Hemma,
welche der Kaiser seine Verwandte (neptis) nennt, den drit-
ten Theil der Salinen im Admontthale sammt Zugehör, das
Zoll-, Markt- und Münzrecht, wo es Wilhelm in seiner Graf-
schaft Friesach haben wollte und alle Nutzung von den auf
seinen Besitzungen gefundenen Gruben von was immer für
einem Erze oder Salze mit Verzichtleistung auf allen diessfäl-
ligen kaiserlichen Anspruch.
Data XIV. Kai. May Indictione XIII. auuo dominicae incaru.
MXV. anno vero domini Heinrici II. Regni XIII. Imperii autem II.
Actum Babenberg.
(Hormayr's Archiv f. Süddeutschland II. S. 225 N. XI.
Archiv f. G. 1820. S. 241 u. 242.)
XCV. Um 1015.
Vergleich zw^ischen Egilbert Bischof von Freising und
dem edlen Manne Reginold. Dieser gab dem Bischöfe sein Gut
beim Dorfe Mannindorf (in Baiern} und die Hälfte der Kirche.
Dagegen gab ihm der Bischof in Kärnten acht slovenische
Hüben, wovon fünf an der Drau, im Orte ad Stallum*), die
sechste flussaufwärts bei dem Orte Lesach ^), die siebente und
achte aber bei dem Dorfe Göriach ^) im Lurntale (in valle
Lurna) gelegen sind, mit eben so viel Eigenleuten Wiesen
u. s. w.
Zeugen sind Graf Altmaun, Perchtolt, Heizil, Dietrich,
Otzi, Hillipolt, Eizi.
(Resch aet. mille. eccl. agunt. p. 67. n. XXXVI.)
*) Nach Sinnacher II. S. 203 an dem Larnitzbache , der sich unter Saxen-
burg in die Drau ergiesst.
') Vielleicht Leisach bei Lienz (Sinnacher a. a. 0.).
') Ein Göriach in der Pfarre Virgen im L. G. Matrey (Sinnacher a. a. 0.),
wahrscheinlich ist hier das Göriach bei Passarnitz im Lurnfelde ge-
meint.
CLVL 1015.
Heiza und ihr Sohn Meginhart geben ihre Besitzungen im
Orte Glana*) in die Hände des Grafen Uodalschalch und des
Grafen Arpo, damit sie nach dem Verlangen der Geschenkgeber
selbe weiter vergeben. Später begehrten die genannten Ge-
315
schcukg-el)cr , tlass der Hof iii Glana nebst den bessern Ge-
bäuden und dazu gehörigen fünf Edelhuben ') dem Guntpold und
seinen Brüdern Hartwig und Meginhart übergeben werden soll.
Noch später begehrten sie , dass die Höfe , auf welchen Walto
wohnt und zwei Edelhuben dem Bischöfe Engilbert (von Frei-
sing) in das Eigenthum gegeben werden sollen.
Zeugen waren Sigihart, Guntpolt, Otzi, Hielenprecht.
(Resch aet. mill. Eccl. agunt. p. 67.)
*) Glaneck, Glanhofen, Glandorf?
^) V hobis nobilibus.
XCVII. Um 1015.
Ein gewisser Foppo übergibt an den Bischof Egilbert für
die Kirche der h. Maria und des h. Korbinian (in Freising)
im Weiler Ronkerasdorf (Rangersdorf im Bez. Stall) einen
Theil der Kirche mit drei slovenischen Stifthuben (dotales ho-
bas Slovanicas) und drei Jochen, eilf Zinshuben (fiscalis et
censualis iuris hobas XI.) , zu Stall (ad Stallum) vier Hüben ,
zu Lesniza zwei Hüben, zu Debrozvelt vier Hüben, an der
Drau (ad Trahim) drei Hüben sammt Zugehör. Dagegen gab
Bischof Egilbert dem Poppo Alles, was er im Orte Malentein
(Malentina) von einem Edlen Yrinch erworben , dann zwanzig
Zinshuben und in Eich zwei Hüben.
(Resch. aet. mille. eccl. agunt. p. 68.)
XCVni. 14. Jänner 1017.
Herzog Adalbero entscheidet auf dem in der Mark Tre-
viso in der Villa Axilla gehaltenen Gerichtstage den Streit
zwischen den Nonnen zu St. Zacharias in Venedig und dem
Abte Johann des Klosters der h. Justina zu Padua über die
Kapelle St. Thomas und Zeno und das Zugehör derselben im
Coraitate Padua.
Anno domni Heinrici gracia Dei Imperator Augustus Ter-
cio , XV. Kalend. Februarius , Indictione XV.
(Muratori Antiq. Italicae T. I. p. 169.)
XCIX. 11. Mai 1025.
K. Konrad II. gibt zu Babenberg dem Grafen Wilhelm in
der Grafschaft desselben , Souna genannt , zwischen den Flüs-
sen Copriunice, Chodingia und Oguania, und zwischen dem
316
Flusse Gurk und Soune dreissig- königliche Mansen, wo er selbe
in seiner Mark wählen wollte.
Data V. Id. May indictione VIII. anno dominicae incarna-
tionis MXXV. anno autem domini Conradi regis II. regni I. Ac-
tum est ad Babenberg.
(Hormayr, Archiv f. S. D. II. S. 226. n. XII.)
C. 30. May 1027.
Adalpero Herzog von Karnthen und sein Vogt Vizelin ent-
sagen im öffentlichen Gerichte, welches K. Konrad II. zu Ve-
rona hielt, dem Ansprüche, welchen sie gegen den Patriarchen
Poppo von Aquileja hinsichtlich der Gaben und Dienste erho-
ben, die von allen Höfen, Schlössern und Weilern der Kirche
von Aquileja und von allen auf dem Kirchengute Wohnenden,
Freien oder Unfreien, dem Herzoge zu leisten sein sollen.
Anno domini Conradi gratia Dei Imperatoris Augusti in
Italia primo III. Kai. Juni Indictione (decima).
(De Rubeis II. col. 500.)
CI. 24. April 1028.
K. Konrad II. schenkt auf Verwendung seiner Gattin Gi-
sela, seines Sohnes Heinrich, des Kärntn. Herzogs Adalbero
der Klosterkirche von Seeben die Klause daselbst, im Komitate
Orithal, in der Grafschaft Engelberts, sammt dem Zolle und
den sonstigen Einkünften.
Octavo Kai. Maii, indictione undecima, anno dominicae
incarn. 1028 anno autem domini Conradi secundi, Regni quarto
Imperii vero secundo. Actum Aquisgran.
(Hund. Metrop. Salisb. I. p. 317. Sinnacher a. a. 0. II.
S. 368 Nr. 76.)
CIL 11. Sept. 1028.
K. Konrad II. verleiht auf Verwendung seiner Gattin Gisla,
seines Sohnes Heinrich, des Erzbischofes Aribo von Mainz, des
Neffen und Kanzlers Bruno, und des Herzogs Adalbero dem
Patriarchen Poppo von Aquileja und der Kirche desselben das
Recht, in Aquileja Münzen zu prägen. Die Aquilejer Münzen
mussten den Veroneser Denaren gleichkommen, wenn sie der
Patriarch nicht aus freyem Willen bessern wollte.
Data anno dominicae Incarnat. MXXVIII. Indictione XI. III.
Idus Septembris, anno Conradi Regnantis IV. Imperii vero
317
secundo ejusdemque Imperatoris filii Henrici Regis anno primo.
Actum Immideshirtou.
(De Rubels col. 505 et 506.)
cm. 30. Decb. 1029.
K. Konrad II. bestätiget dem Grafen Wilhelm die oben
Nr. XCIII , XCIV , und XCIX aufgeführten Vergabungen.
Data III. Kai. Junii Indictione XII. Anno domin. in-
carn. MXXIX anno autem domini Conradi II Regni V Imperii
vero II. Actum Augustae.
(Hormayr's Archiv f. S. D. II. S. 329 N. 14.)
CIV. Um 1029.
Die Brüder Volchold, Hartwig und Heinrich geben ihrer
Mutter Bichpurch fünfzehn Hüben in Liupichdorf (Leipsdorf
an der Gurk) mit allem Zugehör, wie selbes der verstorbene
Gerloch, der Sohn Bichpurgs besessen mit der Bedingung, dass
Bichpurg den übrigen Gütern, welche Graf Gerloch inne hatte,
entsagen sollte. Bichpurch gab die Hüben nach St. Georgen.
Zeugen der Schenkung waren Graf Engelbert und andere
Slavigenae institutionis.
(Hormayr's Beit. zur Gesch. v. Tyrol I. p. 100 II. p. 35.
Sinnacher IL S. 378 N. 78. Archiv f. G. 820 S. 245.)
CV. Um 1029.
Graf Engelbert (im Pusterthale und Lurn) gibt auf Ver-
wendung seines Bruders Bischofs Hartwig für ihrer Beiden,
und des Ersteren Gemahlin Liudciarde Seelenheil am Altare
der h. h. Kassian und Ingenuin zum Gebrauche der Brüder,
die dort Gott dienen, in dem Komitate Lura (in comitatu Luri-
nensi), in dem Orle Cetulic *) das Gut, welches Engelbert
von dem Grafen Swiken erhalten, mit einigen Eigenleuten.
Zeugen der Uebergabe waren: Richere, Penno , Megin-
hard, Rudpert, Purchard.
(Hormayr's Beit. z. Gesch. v. Tyrol II. N. XIX. Sinna-
cher II. S. 371. u. 226.)
*) KölUcb, Zetlacb.
CVI. Um 1029.
Als der edle Mann Herimbert Chorherr (in Brixen) wur-
de , gab er sein Gut im Komitate Lurn , im Orte Aznich,
mit Ausnahme von 5 Mausen, dem h. Ingenuin auf den Altar
ArcUr. Jahrg. 1849. II. Heft. 82
318
der Kirche von Brixen für die dort Gott dienenden Brüder.
Würde ein Bischof dieses Gut den gedachten Brüdern ent-
ziehen wollen, so soll Herimherts Erbe befugt seyn , das Gut
für fünf Denare zurückzulösen.
Zeugen der Uebergabe waren: Engilbert, Erchinger, üdal-
richj Meginhard, Engilschalch , Adalbero, Liezzo.
(Hormayr's Beitr. z. Gesch. v. Tyrol II. Nr. XX. Sinna-
cher II. S. 228 und 312.)
CVII. Um 1029.
Derselbe Herimbert übergibt dem h. Ingenuin und^den
Brüdern, die zu Brixen Gott dienen, drei Hüben auf dem Berge
Aznich im Komitate Lui*n gegen eine vom Bischöfe erhaltene
Pfründe. Diese bestand in zwei Fudern Wein , zwei Fudern
Bier, sechs Mutt Weitzen, vierzehn Mutt Roggen, fünf Schwei-
nen, fünfzehn Frischlingen von Schafen, hundert Käsen, einer
Hirschhaut, einer Rindhaut, zwei Hemden, einem langen Bein-
kleide, einem Mutt gestossenen Hirsen. Dieses musste jährlich
verabreicht werden. Darüber in einem Jahre eine Cappa d. i.
ein Ueberkleid mit einer Hauptbedeckung, im andern Jahre
eine Frocca d. i. ein Ueberkleid ohne Kopfbedeckung 5 ferner
älailiche Nahrung, wie sie die übrigen Brüder erhalten. Sollte
der Bischof oder einer aus seinen Nachfolgern diese Pfründe
entziehen oder schmälern, oder die genannten Mansen den Brü-
dern entziehen, so sollen die Mansen dem Heribert oder seinen
Erben zurück anheimfallen.
Zeugen der Uebergabe waren: Engilbert, wieder Engil-
bert, Matelinus, Adalbero, Hadamar.
(Sinnacher H. 373 Nr. 5. S. 229.)
CVHI. 1030.
Bischof Hartwig (von Brixen) gibt für die Kirche von
Brixen in die Hand des Dekans Hugpold, des Erzpriesters
Gottschalk und des Scholasters Picilin von dem Gute, weiches
sein Bruder Engiiprecht im Komitate Lurn , im Orte Luenzino
von einem gewissen Hezilin im Vergleichswege erhielt und sei-
nem Verwandten (contrlbuli) dem Priester Volchold im Ver-
gleichswege gegeben hatte , zwanzig slovenische Mansen. So
lauge Hartwig leben würde, bleibt ihm der Fruchtgenuss ; wor-
auf die Chorbrüder dieselben ohne Verminderung ihrer ordent-
319
liehen Pfründe als Oblay geniessen sollen so, dass im ersten
Jahre nach seinem Tode bis an dessen Ausgang* täglich eine
Messe gemeinsam gefeiert und an jedem dreissigsten Tage dreis-
sig Arme mit Brot und Trank erquickt werden sollen. In den
späteren Jahren sollte sein Jahrestag durch eine gemeinsam
gesungene Messe und dadurch gefeiert werden, dass an dem-
selben dreissig Arme mit Brot und Trank und die Brüder mit
einem guten Mahle erquickt werden. Würde einer von Hartwigs
Nachfolgern für seinen Nutzen das gedachte Gut einziehen, so
soll Graf Engelbert oder sein nächster Erbe berechtigt sein,
dasselbe mit drei Denaren auszulösen und der Bestimmung zum
Nutzen der Brüder wieder zuzuführen.
Zeugen waren: Heimo , Friederich, Tagini, Aripo, Hart-
maun, Penno und Gezo.
(Sinnacher IL S. 232 u. 374. N. 7.)
CIX, Vor 1039.
Graf Meginhart gibt auf Fürbitte seiner Gemalin Mathilde
sein Gut Geduna'}, im Pagus Lienzina, in dem Komitate Lurn
in Gegenwart seiner Gattin dem Probste Gotesschalch und dem
Scholaster Pecilin auf den Altar des h. Ingenuin zum Nutzen
der dortigen Brüder. Die Geschenkgeber behalten sich den
Fruchtgenuss für die Lebensdauer bevor, und ihr nächster
Erbe soll für den Fall, als ein Bischof (von Brixen) dieses
Gut den Brüdern entziehen wollte, berechtigt sein, selbes für
drei Denare einzulösen und zum Nutzen der Brüder wieder
zurückszutellen.
Zeugen sind Tagini, Volstrigil, Penno, Grimolt.
(Sinnacher II. S. 235 u. 376 n. 8).
*) Sinnacher hielt am angef. Orte S. 236 das Geduna für den Weiler Kö-
den in der Pfarre Anrass am Fusse des Bergen auf der liaken Seite
der Drau. Siehe CLXIV.
CX. 1039.
Urkunde über die Stiftung des Klosters Sonnenbiirg im Puster-
thale durch den Geistlichen Volkold, welcher von seiner Schwe-
ster Perkkunt, Aebtissinu zu St. Georgen amLängsec, seine Nichte
Bichpurg als Aebtissinn für sein neues Frauenkloster begehrt.
Anno dominicae incarnationis MCLVIV. Eine spatere Hand
berichtiget die Chronologie 1039. Mensc Februario 8 ipsius
feria VI. in Augusta civitate.
320
(Sinnacher II. 249 u. 379. N. 79. Hormayr's Beitrage z.
G. V. T. in M. II. S. 37.)
CXI. 8. Jänner 1040.
K. Heinrich III. schenkt zu Augsburg der Kirche zu Aqui-
leja dreissig königliche Mausen in der Mark Krein (in Marchia
Creina) im Comitate des Markgrafen Eberhard.
Datum VI. Idus Januarii. Indictione VIII. anno doniinicae
incarnationis MXL. anno vero Ordinationis domini Henrici duo-
decirao, Regni vero primo. Augustae.
(De Rubeis col. 512.)
CXII. 16. Jänner 1040.
Ebenderselbe schenkt dem Bischöfe Poppo von Brixen
einen W^ald zwischen den Flüssen Suovva von dem Ursprünge
bis zu deren Zusammenflusse, in der March Creina im Komitate
des Markgrafen Eberhard.
Data XVII. Kalend. Februarii Indict. VIII. anno dominicae
Incarnat. MXL. Anno autem domni Heinrici tertii ordinatione
XII. regni vero I. Actum Augustae.
(Archiv 1823. S. 180. Hormayr's Beit. II. S. 36. Sinnacher
II. S. 391. N. 84.)
CXIII. 16. Jänner 1040.
Ebenderselbe schenkt dem Bischöfe Poppo von Brixen ein
Gut mit der Begränzung vom Flusse Vistrizza bis zum Hofe
Veldes und den Wald Leschahc in der March Creina, in dem
Komitate des Markgrafen Eberhard.
Chronologie wie oben Nr. CIL
(Sinnacher IL S. 392. N. 85. Hormayr's Beit. IL S. 361.)
CXIV. 12. Mai 1040.
Die erlauchte hochadelige Frau Azzica^), eine Tochter des
Vezelin und der hochadeligen Vilpurg, einstmaligen Grafen
und Gräfin von Istrien, erscheint als Wohlthäterin des Klosters
St. Michael in der Diöcese Parenzo.
Anno dominicae incarnat. 1040 Regni domini Henrici feli-
cis s, Regis anno VI. Mensis Maü die 12. Ind. 10.
(De Rubeis col. 536.)
') Azzica war die Tochter Wezelins , Avelcher 1027 als Vogt des Patriar-
chen von Aquileja vorkommt (Siehe N. C.) und der Vilpurga oder Hil-
321
purg , Tochter des h. Otwin, des Grafen im Lurn-Pusterthale und in
Istrien. Was Wilpurg ihrem Gatten Wezelin zubrachte, und dieser allen-
falls noch dazu erwarb , erbte nun Azzica und verschenkte es mit Ein-
willigung ihrer Mutter Vilpurg, welche dazumal noch lebte, aber viel-
leicht schon im Kloster St. Georgen am Längsee war. In erster Ehe
hatte Azzica wahrscheinlich den Poppo , Sohn des Wilchelm von Wei-
mar. Aus dieser Ehe mag Ulrich der II. oder I. Markgraf von Istrien
entsprossen sein. In zweiter Ehe mag sie den Azzo gehabt haben, den
Sohn Werichens , Markgrafen in Friaul und seit Otwin's Tode Grafen
in Istrien. Darum mag sie Azzica geheissen und Werichen's Besitzthum
in Istrien und Görz erheiratet haben.
(Richter, im Archiv f. G. u. s. w. 1823 S. 151.)
CXV, 15. August 1042.
Balduin Erzbischof von Salzburg verkündet, dass die vor-
nehme Frau Hemma , welche mit Grafen Wilchelm vermählt
war und viele Jahre in der Witwenschaft lebte, in Kärnten
im Bisthunie Balduins, im Pagus Gurka, zu Ehren der h. Ma-
ria eine Kirche erbaut und mit des Erzbischofes Beirathe dort
eine Gemeinde von Nonnen gestiftet habe. Zur Einweihung der
neuen Kirche wurde der Erzbischof aus Salzburg berufen und
Hemma gab dort in Gegenwart von Klerikern und Laien, Vor-
nehmen und Gemeinen, durch die Hand ihres Vogtes Swiker^,
alles was sie in Gurk besessen, sammt den Eigenleuten der
neuen Stiftung , bestätigte diese durch die Uebergabe zweier
Unfreien und stellte die neue Stiftung und die dortige geist-
liche Gemeinde unter den Schutz der H. H. Peter und Rud-
pert. Sollte der Erzbischof oder einer seiner Nachfolger die
genannten Klostergüter weiter an seine Lehenleute verleihen,
oder sich auf was immer für eine Art selbst zueignen wollen,
so soll Hemma's Verwandter Aschwin das Recht haben , das
Kloster mit allem Zugehör von der bischöflichen Gewalt mit
15 Denaren loszukaufen und der ursprünglichen Bestimmung
zum Gottesdienste zurückzugeben.
Zeugen waren : Meginhart, Willhalm, Brun, Meinhart, Per-
tholt, Friedrich, Aschwin, Herman, Engelbrecht, Hartnit,
Anno, Wolfolt, Sicco, Adalhart, Anzo, Engildeo, Bathold, Aribo.
An demselben Tage nach der Kirchweihe gab Hemma der
Kirche durch ihren Vogt Swiker alles Eigenthum im Bezirke
von Vriesach sammt dem Markte und im Gurkthale das Land
3212
sammt den Bauern (coloni) dem PorstrecMe wnd allen Nutzungen
mit Ausnahme der Eigenleute Adelpurcb,Engelphret^ Ysak, Wolf-
ram, Alliker, Ruthart, Ungast^ Sigibmit, Aziluir, Azzo^ Megin-
boto, Gerolt, Sicco mit ihren Weibern, Kindern und den ihnen
verliehenen Gütern (suisque beneficiis). Ebenso war ausgenom-
men das Gut, welches Hemma's Lehensmann Engildeo bei Friesach
besass. Alles Uebrige wurde übergeben mit Bekräftigung durch
die Zeugen Hartwig, Uzman, Rapoto, Adalpero, Pezilin, Zuitpert.
An demselben Tage und vor denselben Zeugen gab Hemma
rieistrichestorf und die Curtis suburbana, welche zunächst der
Urbs Truchsne liegt, mit 40 zu demselben Hofe gehörigen
Hüben durch ihren Vogt Aribo der gedachten Kirche ; dann
Geroltsdorf mit allem Besitzthume in Baiern, ferner durch
ihren Vogt Pretzlei alles Eigenthum im Sounthalc mit Ausnahme
der vier Weiler Teramperch, Chotuna , Steindorf, Sirdosege
und eines Gutes , das sie im Savegebiete in einem Vergleiche
veräusserte. Hemma übergab alle diese Güter durch die Hand
der genannten Vögte und mit den genannten Zeugen (auribus
eorundem testium) in das Eigenthum der gedachten Kirche mit
Ausnahme dessen, was sie bei ihrem Tode namentlich anders-
wohin vermachen würde , (quidquid non legatum nominatim
alicui extreme vite sue reliquerit tempore).
Diess geschah am 15. August als der Erzbischof das Fest
der Maria Himmelfahrt feierte, die Kirche weihte und auch der
von den Klerikern und den Laien gewählten Aebtissinn, Ita, aus
dem Kloster der heiligen Erntrud in Salzburg die Weihe er-
theilte. Acta sunt haec XIX. Cal. Sept.
1043.
Ein Jahr später gab Hemma durch ihren Vogt Aribo mit
Beistimmung der Kleriker und der Laien der Marienkirche (in
Gurk) und den dortigen Nonnen Altenhof mit dem Hofe St.
Georgen*) mit Gebäuden und Eigenleuten , dem Hause in wel-
chem die Mägde die Leinwand webten (ginicium) , Wiesen-
plätzen und Wäldern, ferner 40 Zinshuben (tributarias hou-
bas), welche zum gedachten Hofe dienstbar waren, und alle
Weinberge im Komitate Truchsen (in truhnensi comitatu) und in
Osterwitz mit Ausnahme von zwei Weinbergen im Orte Panch.
323
Zengen waren: Perhtolt , Wilchelm, Hartnid, Svvicker,
Goterich, Aribo, Azraann.
An demselben Tage gab Hemma mit Einwilligung der Kleriker
und Laien vor denselben Zeugen Clirilowa mit den übrigen Wei-
lern der Marienkirche und den dortigen Nonnen und Klerikern.
Eichhornes Beit. S. 176 — 183. — Aus einem Gurker Co-
pialbuche f. 1 — 3.
*) Vielleicht die heutige Pfarre St. Georgen bei Althofen.
CXVI. 6. Jänner 1043.
Balduin Erzbischof von Salzburg tritt der Hemma die
geistlichen Rechte, das Tauf- und Begräbnissrecht, und das
ihm zustehende Zehentrecht ab für die Kirchen St. Maria Gurk,
St. Michael in Glödniz, St. Maria, Gregor und Martin in Lu-
bedingen (Lieding), St. Radegund, St. Lorenz auf dem Berge,
für die Kirche, welche Hemma bei ihrem Markte Friesach zu
bauen begann , ferner für die Kirchen St. Lambert, St. Geor-
gen und St. Margarethen in Truchsen, welche Hemma auf ih-
rem Gute entweder schon erbaut hatte oder noch bauen würde,
mit alleiniger Ausnahme des Zehents von einem kleinen Gute
bei Metnitz, welches sich der Erzbischof für seine Bauleute
(ad usus operariorum nostrorum) vorbehielt. Dagegen schenkte
Hemma dem Erzbischofe das Gut an der Sowa in Reichenburg
uud das Gut Edelach in Friaul mit Einwilligung ihrer Getreuen
und durch ihren Vogt Prezlaw.
Die Gränzen, innerhalb welchen obige geistliche und Ze-
hentrechte ausgeübt werden durften , werden so angegeben
wie in der oben Nr. XXVIL angeführten Urkunde, nur wird
noch das Gut bei Celsach und das Gut Truchsenthal und das
auf dem Berge Diechs beigefügt.
Zeugen waren : Aschwin der Vogt der Gurkerkirche, Prez-
laus, durch welchen obiges Gut übergeben wurde*}, Swiker
und Aribo die Vögte der Hemma, dann Pertholt, Grim, Friede-
rich, Meinhart, Engelbrecht, Anno, Anzo , Wolfolt, Rathot,
Engildie, Herman, Secco, Ruthart, Sigibolt, Alker, Ysae,
Wolfram, Hartwic, Azeman, Bezilin, Swiker, Ernist, Wileham,
Meinboto, Vdelant, Hanno, Chaloch, Dietrich, Wolfolt, Regin-
hart, Rafolt, Gundacher, Ezman, Pezil, Walfrid, Dietmar,
Sicco, Ovlmot, Azman und viele Andere.
324
Acta sunt hacc anno ab incarn. domini MXLIII. Indic-
tione XI. VIII. Id. Januarii celebrantibus nobis epiphaniam do-
mini apud Gurkenhoven.
(Eichhorn's Beit. I. S. 185.)
*) Erzbischof Balduin tritt eigentlich die Seelsorg-Rechto und die ihm z\x-
stehenden Zehentrechte ab.
Delegator (Salmann).
CXVII. 3. Februar 1043.
Hemma die Stifterin der Kirche zu Gurk welche, als
Witwe und ihrer auf böse Weise ermordeten Söhne beraubt,
alle ihre Güter den Kirchen überliess und in Gurk den Schleier
nahm, gibt ihre unfreien Leute der Gurker Kirche in solcher
Weise , dass jeder Erstgeborne , welcher sich von der Hörig-
keit loskaufen wollte, der Aebtissin ein Talent und 15 Denare
zu geben habe. Die übrigen Söhne sollen nur nach dem Gut-
dünken des Conventes sich loskaufen können. Die Ministerialen,
welche Hemma der Gurker Kirche geschenkt hatte und solche
Unfreie als Beneficium erhalten hatten, sollen das Ablösungs-
recht nicht hemmen , wenn den Erstgebornen dieser Unfreien
für obige Summen der Loskauf geboten wird. Die übrigen
Söhne sollen aber nicht abgelöst werden können, weil dadurch
der Kirche ein zu grosser Schade an ihren Leuten zugehen
würde. (Magnum damnum in Familia consequeretur.)
Acta sunt haec apud Gurkhoven. Anno incarnat. dni. MXLUI.
Indictione XI. 111. Non. Febr,
(Eichhorn's Beitr. I. S. 183 aus dem Original.)
CXVIII. 27. May 1045.
Erzbischof Balduin von Salzburg verkündet den letzten Willen
der edlen Frau Hemma, der Witwe des Grafen Wilchelm.
Nachdem Hemma über die zum Lobe Jesu Christi mit ihren
Gütern zu treffenden Verfügungen durch Vermittlung des Erz-
bischofes und ihrer Gesandten die päpstl. und kaiserl. Geneh-
migung erhalten hatte , berief sie ihr nahes Ende erwartend
den Erzbischof Balduin , und übergab alle ihre nach der Stif-
tung des Frauenklosters und der Chorherren in Gurkahovin noch
Torbehaltenen Güter und Besitzungen und Alles, was ilir durch
den Tod ihres Gatten und ihrer Söhne erblich zugefallen, mit
allen Märkten, Münzen ^ Zöllen, Salinen, Metallgruben, Mini-
325
sterialen u. s. w. , Alles , was sie entweder durch Schenkung
der Kaiser und Könige oder durch Erbrecht nach ihren Eltern
erhalten hatte, mit allen Rechten welche sie besass, mit den
hierüber von den römischen Kaisern und Königen, nämlich von
K. Arnulf, Ludwig, Otto, Heinrich und Conrad erhaltenen und
auf den Altar zu Gurkhofen hinterlegten Urkunden, mit Rath
ihres Vogtes des Grafen Askuin und ihrer Getreuen der ge-
dachten Kirche, und die Ministerialen gelobten in Gegenwart
Hemmas und des Erzbischofes der Aebtissin Ita, ihr gegen Jeder-
mann mit Ausnahme des Kaisers dienen zu wollen. Sollte die
erbliche Vogtei des Klosters erlöschen, und der Erzbischof oder
einer seiner Nachfolger sich etwas zur Schmälerung der Be-
situngen oder zur Minderung des Ansehens herausnehmen , so
soll die Aebtissinn, der Conveut und das Volk das Recht haben,
das Kloster für fünfzehn Denare zu lösen und entweder dem
Schutze des Papstes oder der kaiserlichen freien Verfügung zu
unterwerfen. Die gestifteten Chorherren sollen ihren Lebensun-
terhalt aus der Vorrathskammer der Nonnen erhalten, zur Be-
friedigung der übrigen Bedürfnisse sollen aber sechs beim
Kloster gelegene Hüben Prockpat, Hurdi'}, Bensidorf^}, Ahin-
dorf } , Salchindorf, Mirinsdorf, Amisach *} dienen. Auch der
Kirche von Salzburg übergab Hemma von den vorbehaltenen
Gütern zwei W^einberge in Panch mit den dazu gehörigen
Gütern, und entsagte so allem Eigenthume.
Acta sunt haec aput Gurkahovin anno dominicae in-
carn. MXLV. Indictione XIII. VI Kai. Junii.
(Eichhorn's Beitr. II. S. t03 aus dem Original.)
*) Herd bei Strassburg.
') In einem Kopialbuche aus dem 13. Jahrb. Gensedorf.
*) Ebeudort Azindorf.
*) Ebendort Amischacb.
CXIX. Um 1050.
Ein Edelmann, Liuto, übergibt in die Hände des Bischofs
Altwin von Brixen und dessen Vogtes Arnold ein (Gut) Bauern-
gut , das ein gewisser Dragosit auf seine Lebenszeit im
Besitze hatte. Die Verhandlung geschah zu Stein (im Jaun-
thale.)
(Sinnacher II. S. 481 und 588 n. b.)
326
CXX. Um 1050.
Liatfried ein freigeborner Mann (von Juugberg', setzte eine
jüngere Hand bei) übergibt am Altare des h. Ingeuuin in die
Hand des Bischofs Altvvin von ßrixen und dessen Vogtes Ar-
nold, sechs Bauerngüter zu Zamoltesberg *) und die auf dem-
selben Berge gegründete und gehörig dotirte Kirche auf solche
Weise , dass Liutfried für seine Lebensdauer die Nutzniessung
von diesen Gütern haben, nachher aber selbe in die freie Ver-
fügung des Bischofs übergehen sollen. Ebenso gab Liutfried
sechs andere Mansen auf demselben Berge zum Unterhalte der
Chorherren von Brixen.
(Sinnacher H. 482. 588. n. 7.)
') Zamoltesperga-Zammelsberg ?
CXXI. Um 1050.
Der freie Mann Liuto gibt in die Hand des Penno von
Mulzpuila, des Lehensmannes*) des Bischofs Altwin von Bri-
xen das Gut 5 welches Liuto im Komitate Junotal beim Ga-
briesweiler ") hatte ; nämlich zwölf Mansen und die richtig do-
tirte Hälfte einer Kirche, einen Acker zur Aussaat für Grün-
futter ^} mit der Bedingung, dass Penno über AuiForderung
seines Herrn , des Bischofs , das gedachte Gut auf den Altar
des h. Cassian und Ingenuin mit gewaltiger Hand abgeben sollte *}.
Zeugen waren: Warman, Pnezza, Chadolt , Julas, Eppo,
Gundacher , Izo. — Auch die in der Folge durch Penno ge-
schehene Uebergabe wird eidlich bestätiget.
(Sinnacher U. S. 483 u. 589.)
^) Miles. Penno kann daher auch ein Dienstmann des Bischoi'ä von Bri-
lon gewesen seyn.
^) Gabrihelis viila.
^) Viridarium.
*) Potenti manu delegaret.
cxxn.
Nach obiger Uebergabe verlieh der Bischof dem Liuto das
übergebene Landgut und ein anderes von ihm dort besessenes
Gut auf Lebenszeit und sagt ihm für alle Jahre vor und nach
dem Feste Johann des Täufers ein Fuder Wein von Botzen zu.
Zeugen waren: Varman, Pnezla , Chadolt, Julas, Eppo,
Gundacher, Izo. Actum Steinae.
(Sinnacher a. a. 0. S. 482, 590.)
327
CXXIH. Um 1050.
Die edle Frau Perhta gibt auf Bitte des Bischofs Altwin
das Gut , welches sie im Komitate Junothal im Orte Lochova
besessen, dem Bischöfe und dessen Vogte durch ihren Gatten
Waltfried.
Zeugen waren: Vogo, Varmann , Scrot, Ratkis , Albirich,
Albuini, Friderich , Hadolt. Actum Steinae.
(Sinnacher II. S. 483 u. 590.)
CXXIV.
Ebendieselbe Bertha überlässt dem Bischöfe Altwin von
Brixen und dessen Vogte Arnulf einen Mausen mit einem Wein*-
berge in dem Komitate Junothal. Der Bischof verspricht ihr
dagegen jährlich ein Fuder Wein am Montage nach Martinstag
im Orte Goduna.
Zeugen: EkkerJch, Hezil, Meginhart, Hadolt, Wiatheri,
Eberhart, Reginolt, Thadolt. Actum Drestach.
(Sinnacher II. S. 483 und 591.)
CXXV. Um 1050.
Der edle Mann Scrot gibt dem Bischöfe Altwin und des-
sen Vogte Arnulf drei Mausen im Gabrielsweiler mit einen»
grünen mit Bäumen besetzten Platze im Junothal, und den
vierten Theil der dort erbauten Kirche. Dagegen gibt ihm der
Bischof ausser einer Summe Geldes auf der Insel Thal zwei
Bauerngüter (quantum a duobus colonis possessum est).
Zeugen sind: Lizo, Alberich, Vogo , Meginhart, Wolfker,
Wulvino, Albini, Ekkerich, Hezil, Hartwich. Actum Steinae.
(Sinnacher II. S. 592.)
CXXVI. Um 1050.
Ein freier Mann (quidam ingenuus) Inbold gibt auf Bitte
des Bischofs Altwin einen Mansus im Junothal dem h. Ingenuin.
Zeugen sind : Aripo , Vogo , Varman , Alberick , Aripo,
Marchwart , Scrot , Linto , Albini , Izo. Actum Steinae.
(Sinnacher II. S. 484 und 593. n. 13.)
CXXVII.
Der freie Mann (vir ingenuus) Aripo opfert zur Hand des
Bischofs Altwin auf den Altar des h. lugenuin eine Wiese,
worauf für beiläufig dreissig Wägen Heu gemäht werden kann, mit
Einwilligung seiner Frau und seiner Söhne Marchwart und Aripo.
328
Zeugen sind : Lizo, Vogo, Perchtolt, Scrot. Actum Steinae,
(Sinnacher IL S. 484 und 593.)
CXXVIII. 1050 — 1070.
Markgraf Udalrich *) gibt auf Betrieb des Bisehofes Alt-
win von Brixen in die Hand des Tagini eines Dienstmannes
oder Vasallen des genannten Bischofs das Gut (praedium)
Lescach ^} zur Übergabe an die Kirche von Brixen.
Zeugen waren Meginhart, Hugo, Ruodprecht, Durinc, Ta-
gini, Heinrich. Hierauf gab der Markgraf (comes) , da er noch
ledig war, in die Hand desselben Mannes den Weiler (villam)
Tuistriza für die Kirche von Brixen für den Fall, als er ehe-
los sterben sollte.
Zeugen waren Meginhart, Hugo, Ruodprecht.
Tagini entsprach in der Folge über Aufforderung des Bischofs
dem erhaltenen Auftrage und übergab der Kirche von Brixen
sowohl Lescach als auch Feistritz ') unter obigem Vorbehalte.
Zeugen der Übergabe des einen, wie des andern waren:
Lizzo, Ruodprecht, Wolfram, Tagini, Nappo, Durinc, Eppo.
Die erste Verleihung oder Übergabe geschah zu Comera,
die zweite zu Stein (Actum Comerae (Posterius:) Steinae *).
(Sinnacher H. S. 480 u. 586. N. 4.)
«) Siehe unten die Nummern CXLI. CXLIV. CXLV. CXLVII. CL.
*) nach Sinnacher S. 481. Leisach bei Lienz.
•) nach Sinnacher am a. 0. Feistritz eine Pfarre im Bisthum Gurk. Noch
im 1%. Jahrhunderte bezog Brixen nach Sinnachers Angabe Einkünfte
aus Feistritr.. In der Gurker Diöces befinden sich die Pfarre Feistritz
an der Gail bei Wasserleonburg und die Pfarre Feistritz an der Drau
bei Paternion.
^) Hier kann wohl nicht das Stein im Jaunthale, sondern nur das krain:
Stein gemeint sein. Sieh N. CL.
CXXIX. 8. Februar 1051.
K. Heinrich IIL bestätiget dem Erzb. Balduin von Salz-
burg die Besitzungen des Erzstiftes.
Eine Wiederholung der Bestätignngsurkunden des K. Ar-
nulf vom 20. 9ber 890 u. K. Otto IL vom 7. 8ber 979.
Data VI. Idus Februarii anno dominice incarn. MLI. In-
dict. inj. anno autem domini Heinrici regis. Imperatoris secund*
ordinationis eins XXII. regni quidem XII. Imperii autem V.
(Juvavia, Anhang Nr, CIX.)
329
CXXX. 11. November 1055.
Kaiser Heinrich III. bestätiget dem Kloster St. Zeno zu
Verona dessen Freiheiten und erwähnt hierin des Districtes
von 12 Harmannen, welche Herzog Weif (von Kärnten) mit-
telst Belehnung (dem Kloster) übergeben hatte, districtum duo-
decim hominum Harmannorum , quos Welfo gloriosus dux con-
tulit per investituram.
Data Idus Novembris anno Incaruat. dominicae MLV. In-
dict. VIII. Actum Veronae.
(Froelich archontol. I. p. 25 ex Ughelli Ital. T. V. p. 762.)
CXXXI. 20. Februar 1056.
K. Heinrich III. gibt auf Verwendung seiner Gemahlin der
Kaiserin Agnes und seines Sohnes König Heinrich IV. das Gut
Odelisniz und die übrigen in der Mark im Komitate des Mark-
grafen Ottacher gelegenen Güter, die einem des Hochverrathes
schuldig erkannten und zum Tode verurtheilten Ebbo gehörten
und dem Fiskus zuerkannt wurden, der Kirche von Brixen.
Data X.Kai. Marcii, anno dominicae incarnat. ML VI. Indict.VIII.
Anno autem domni Heinrici III. regis. Imperat. autem II. ordinationis
ejus XXVII Regni quidem XVII Imperii vero X. Actum Mogonziae.
(Sinnacher II. p. 568.)
CXXXII. 4. August 1057.
Udalrich, ein Dienstmann (miles) des Erzbischofs von
Mainz, wird zu Worms in Gegenwart des K. Heinrich IV, der
Mutter desselben der K. Agnes und der anwesenden Reichs-
fiirsten verurtheilt, dasjenige, welches er dem Kloster Mi-
chaelsberg bei Bamberg an dessen Gute Scerstein (Scheerstein
bei Mainz) entzogen, dreifach zu ersetzen und dann der kais.
Majestät und dem Klostervogte gesetzliche Genugthuung zu
leisten. —
Unter den Zeugen Kuono dux Carinthiae.
(Montag Gesch. d. staatsbürg. Freiheit 8. Abtheil. §. 8. p.
27. n. e. aus Schanat Vindem. lit. I. p. 43. Böhmers Regest.
S. 85 n. 702.)
CXXXIII. 23. Februar 1058.
Friedrich der Sohn des Grafen Eppo gibt, aus Liebe zu
seinem Verwandten dem seel. Bischöfe Hartwig, mit Beistim-
mung seiner Gattin Chritsine den Chorherren von Salzburg den
330
Ort villa S. Udalrici mit der dortigen Kirche St. Ulrich *)
sammt Zugehör. Zur Bekräftigung gab er den Chorherren eine
schriftliche und nach longobardischem und bajoarischem Rechte
bestätigte Urkunde mit der Bedingung, dass die Chorherren
bei St. Peter und Ruprecht die in dieser Urkunde enthaltenen
Sachen nach Friedrichs Tode behalten sollen , ferners gab er
noch 50 Knechte und Mägde.
Anno ab incarnat. domin. MLVIII septimo Kalend. Mart.
Indict. XI.
(Hansiz Germ. vSacra II. p. 935.)
*) Gegenwärtig gibt es in der Gurker Diöcese die Pfarre St. Ulrich bei
Feldkirchen und die Expositur St. Ulrich am Johannsberge.
CXXXIV. 26. October 1058.
K. Heinrich IV. schenkt auf Vermittlung seiner Mutter der
K. Agnes einem seiner Getreuen Cuono genannt zehn königl.
Mausen im Orte (villa) Guzbretdesdorf und an der Schwarza
(Svazaha) würde etwas mangeln , so sollte das Mangelnde aus
Mausen, die in der Karantaner Mark im Komitate des Markgrafen
Ottacher gelegen, ergänzt werden.
Data VII. Kai. Novembris Anno domin. incarnat. MLVIII
Indict. XI. Anno autem ordinationis domini Heinrici IV. Regis
V. Regni vero III. Actum Wizzenburch.
(Archiv f. Gesch. etc. Jahrg. 1816. N. 23, 24 p. 90.)
CXXXV. 1. Juni 1059.
K. Heinrich IV. schenkt, auf Verwendung seiner Mutter
der K. Agnes, dem Erzb. Balduin von Salzburg fünf bewohnte
Mausen in der Karantaner-Mark des Markgrafen Ottacher im
Orte (villa) Gumbrechtesten, in so ferne sie daselbst voll-
ständig zugetheilt werden können. Im entgegengesetzten Falle
soll das Mangelnde aus den nächst gelegenen Theilen des Ortes
an der Lonsnice an bebautem Lande ergänzt werden.
Data est Kalend. Junii anno dominic. incarnat. MLVIIII.
Indict. XII. Anno autem ordinationis domui Heinrici quarti re-
gis V regni vero III. Actum Goslare.
(Anhang zur Javavia p. 246. Archiv 1820 S. 246 n. 67.)
CXXXVI. Vor 1060.
Der edle Mann Rodbert gibt aus Erkenntlichkeit für Erzb.
Balduin der Kirche zu St. Peter und Ruodbert (in Salzburg).,
331
Alles das, was er in Folge der Anordnung seiner Mutter nach
dem Tode seines Stiefvaters Leutfried im Lavantthale (in valle
Laventa) haben wird. Zeugen waren per aures adtracti: Oren-
dil, Crim, Engilram, Chuono, Marhuuart, Reginharth, Adalram,
Eppo, Wezil, Altman, Hadamar, Liulker, Erchinger, Magang.
(Anhang zur Juvavia S. 247 n. 1. Archiv f. G. 1820.
S. 246.)
CXXXVII. Vor 1060.
Erzbischof Balduin tauscht mit den Brüdern Ruodker und
Ernust ein Gut in Kärnten (in partibus Carintie). Die Brüder
geben ihr Gut an der Lonsniza, und erhielten dafür von dem
Erzbischofe durch dessen Vogt Willihalm ein Gut am Raten-
berg und sechs Talente Silbers.
Zeugen per aures ducti waren : Pabo , Wolfram, Engilram,
Wiso , Hartnid, Meginhart, Erchanpolt, Raban, Totili, Gota-
preht, Adalpreht, Waltfrit.
(Anhang zur Juvavia S. 250. n. 11. Arch. f. G. 1820.
S. 277. N. 70.)
CXXXVIII. Vor 1060.
Ein edler Mann in Kärnten Wallfrid gibt in die Hand des
Erzbischofes Balduin von Salzburg und in die Hand des Vog-
tes desselben Wilihalm ein Gut , welches er bei der Sulpa im
Orte Chappella besass, für die Kirche St. Peter und Ruodpert
und kaufte sich damit von dem Zehent los, welchen er dem Erz-
bischof und dessen Nachfolgern nach kanon. Rechte von sei-
nen Gütern Chrovvata und Runa und von dem Weinberge bei
Hengista geben musste. Dagegen musste er von diesen Wein-
bergen jährlich drei Situlae Wein, und von den genannten Gü-
tern den gewöhnlichen Zehent so geben, wie er ihn vorhin
nach der bei den Slaven üblichen Gewohnheit gegeben hatte
(secundum consuetudinem sclavorum dederat). Sollte in der
Folge der Erzbischof oder einer seiner Nachfolger den obge-
nannten Waltfried zur Leistung des Zehents nöthigen , so
konnte dieser das oben gegebene Gut zurücknehmen , oder es
musste ihm der Zehent belassen werden. (Et si postmodum ab
eodem Archiepiscopo vel sucessorum eins aliquo, ejusdem deci-
mationis inquisitione constringatur, potens sit, resumere predium
quod dedit, aut permittatur habere decimationem, quam redemit.)
332
Zeugen waren: Wezil, Wolfolt, Sizo, Gerhart, Irminfrit,
Raban, Totili, Pezili, Nazo, Hibo.
(Anhang zur Juvavia S. 251 n. 14. Archiv 1820. S. 277. N. 71.)
CXXXIX. Vor 1060.
Ein anderer edler Mann in Kärnten, Eppo, kaufte sich von
dem gesetzlichen und katholischen Zehente (justam et catholicam
decimationem) los , welchen er dem Erzbischofe Balduin von
seinen Gütern bei Fresach, Algeristeti und Pecah abgeben musste,
jedoch so, dass er nichts destoweniger den gewöhnlichen
Zehent (solitam decimam), den er schon früher gab, auch jetzt
geben musste.
Eppo gab nämlich in die Hand des Erzbischofes und des
Vogtes desselben Willihalm sein Gut zu Chapellun an der
Sulpa für die Kirche St. Peter und Ruodbert. Sollte Eppo in
der Folge zum Zehente genöthiget werden, so soll er entweder
das Gut zurücknehmen, oder den Zehent behalten (decimarum
potens existat).
Zeugen sind: Ougo, Hengilram, Fridarih , Ilsunc, Walt-
frit, Julas, Etih, Wiso, Jsinbero, Engilheri, Adalpreht, Tiett-
vvich, Noppo, Ceizrath.
(Anhang zur Juvavia S. 251. n. 15. Archiv 1820. S. 277. Nr. 71.)
CXXXX. Vor 1060.
Tausch zwischen einem Dienstmann des h. Ruodpert (zu
Salzburg — quidam vir de familia S. Ruodberti) mit Namen
Werinprecht, und dem Erzbischofe Balduin. Jener gab in die
Hand des Erzbischofes und in die dessen Vogtes Engilbert
ein Gut in Altanhovun und Chabellan. Dagegen gab der Erzbi-
schof mit seinem Vogte E. und mit dem Beirathe seiner Ge-
treuen, geistlichen und weltlichen Standes, ebenso viele Joche
im Orte Winchillarun.
Zeugen waren : Willihalm , Hamid , Meginhalm , Raban,
Etih, Waltfrit, Noppo, Lutcheri, Noppo, Gotaphert.
(Anhang zur Juvavia S. 252 n. 22. Archiv f. G. 1820.
S. 277. Nr. 72.)
*) Ob Altanhovun und Chapella das kärntnerische Althofen und Kappel im
Krapfelde, und Winchillarun das MöUthaler Winklern gewesen sei, wie
Eichhorn meint, oder das Althofen im Judenburger Kreise und das
Winklero in demselbeo Kreise, wage ich nicht zu entscheiden.
333
CXXXXI. 1060.
K. Heinrich IV. gibt dem Markgrafen Vodalrich zwanzig
Massaricien *) in Istrien.
(De Rubeis col. 535. Archiv f. G. 1819. S. 227.)
*) Landgüter , welche gegen einen gewissen jährlichen Zins zum Landbaue
gegeben wurden , und wovon der Bauer nach Belieben seines Herrn
entfernt werden konnte. Solche ledige Güter wurden dann wieder sammt
dem fundus instructus, welcher ebenfalls unter dem Namen Massaritia
oder Matsaritium vorkommt, und den der abziehende Kolone massarius
zurücklassen musste, weiter gegeben.
(Siehe Du Cange Gloss. v. massaritia ed. Henschel.)
CXXXXII. 8. Februar 1060.
K. Heinrich IV. ertheilt auf Verwendung seiner Mutter
Agnes und auf die Bitte des Bischofs Günther von Bamberg
dem Orte Villach *) das Marktrecht. Der Markt soll von allen
Eingriffen der Herzoge, Grafen, Richter und anderer Beamten
frei und sammt dem Banne, der Münze, dem Zolle und allen
Nutzungen aus dem Marktrechte nur dem Bischöfe unterstehen
und eigen sein. Ueberdiess sollen Alle , welche des Handels
wegen nach dem genannten Markte reisen, und von demselben
zurückreisen, des sichern und gewissen Friedens geniessen.
Data est VI. Idus Februarii. Anno domin. incarn. MLX
indictione XIII autem ordinationis domni H. quarti regis VI
Regni vero IV.
Actum Babenberch.
(Monum. boica , nova collectio Volum IV. P. 1. p. 343.
n. 183. ex apographo und Archiv f. G. 1820. vS. 453. n. 33.
aus dem Originale des k. baier. Archives zu Bamberg. Archiv
1826. S. 602. Note **«) S. 823.
*) in Villa que dicitar villach , sita autem in comitatu frantis. Lvdowici
comitis.
In einer von Ambros Eichhorn in Wolfsberg aufgefundenen Abschrift
und in einer in den fiscalämtlichen Lehensacten befindlichen Abschrift
heisst es: in comitatu Francisci Ludowici comitis.
Der Irrthum in der Lesart ist auffallend , und Eichhorn glaubte daher,
dass statt Francisci, Friderici gelesen werden müsste.
(Archiv 1820. S. 246. N. 68.)
Die Stelle ist im Originale stark beschädiget, und daher leicht falsch
zu lesen. Die Schriftzüge sollen am meisten auf firatris hinführen.
Archiv. Jahrg. 1849. II. Heft. 23
334
CXXXXIII. Zwischen 1060 und 1072.
Marquard der Sohn des Herzogs Adalbero, seine Gattin
Liutpirc und seine Söhne *) gaben in die Hand des Erzbischofes
Gebehard den Zehent von allen ihren im Erzbisthunie Salz-
burg gelegenen Gütern. In der March jedoch nicht ganz, son-
dern nur den Zehent von ihren Stadelhöfen (curtibus stabu-
lariis, quas vulgo stadelhof dicimus) und denen ihrer Klienten").
Nach dieser Zehentüb ergäbe gaben sie zum Altar des h. Peter
und Ruodpert , in die Hand des gedachten Erzbischofes und
dessen Vogtes Engelpert das Gut Otarniza s) und den Theil,
welchen sie in der Kirche im Schlosse Hengist *) hatten , mit
dem Mansus eines edeln Mannes und ihrem Antheile an der
Kirche bei tiuina, mit dem dort dienenden Priester, der Pfründe
desselben und den Eigenleuten. Durch die Abtretung dieser
Güter lösten sie den Zehent des Aflenzthales *) für die dortige
Kirche, und den dritten Theil von den übrigen abgetretenen
Zehenten für die Kirchen der nachgenannten Orte : Wizinchi-
richa , Grazluppa ") Treuelicha, Fiuchta, Sulca, Treuena, Mulz-
puchil , Agriach '), Pibera , Lomnicha und zur Kirche des
h. Lambert im Walde, und wenn es ihnen oder ihren Nach-
kommen gefallen sollte , über der Muhr eine Kirche zu bauen.
Mit diesem Tausch- oder Ablösungsgeschäfle erwarben sie auch
für ihre Kirche zu Aveloniza und dem dortigen Priester vom
Bischöfe die Gerichtsbarkeit (bannum), das Recht zu taufen
und zu begraben und alle geistliche Herrschaft, welche nach
dem Bischöfe und dem Missus desselben den Pfarrherren
zusteht, und zwar über alle Bewohner desselben (Aflenz) Thaies.
Dasselbe Recht erwarben sie auch ihrer Kirche zu piperia und
dem dortigen Priester über alle ihre freien und eigenen Leute
zwischen Primarespurch und Dietenpurch (d. i. Dietenberg,
Diebenberg bei Ligist westlich von Gratz) , und Perinoua
(Berenau oder Barnau östlich von Voitsberg im G. K.) Dasselbe
Recht erhielten sie auch für ihre Kirche zu Agriach und dem
dortigen Priester über alle ihre oder fremden Leute , welche
zu beiden Seiten der Muhr, von der Quelle bei Rotenstein, ^)
wo die Gränzen der March und des Leobner Comitates sind'}
und in der Einöde, die unterhalb bei Steindorf gelegen ist, woh-
nen. Dasselbe Recht erwarben sie auch ihrer Kirche zu mun-
335
stiure, welches auch mulzpuhil genannt wird, und dem dortigen
Priester über alle freien und eigenen Leute, welche auf dem-
selben Gute oder in andern zu diesem gehörigen Orten wohnen.
Endlich erwarben sie dieses Recht auch ihrer Kirche zu Graz-
luppa und dem dortigen Priester über alle freien und eigenen
Leute auf ihrem Gute zu beiden Seiten der Muhr zwischen
vuigantesdorf , dem Gute des Friocho , niulenaresdorf *"}, und
piscofilsperch ''} mit denen zu Anuoltesperch und zu Arpin-
dorf *') auf dem zur Abtei Göss gehörigen Gute. Ihre Leute,
freie und unfreie, auf dem Gute des Friecho , in mulinaresdorf
und Piscoffisperch und von dort weiter bis an die Einöde Frie-
sach sollen unter den Priestern des Erzbischofes stehen ;
dagegen die Leute, unfreie und freie, welche ausser der Gränze
der Kirche von Aveloniza , pipara *^} agriach , mulzpuchil und
Grazluppa, wo immer wohnen mögen, sollen von diesen Kirchen,
und von den Kirchen Fuita , Trevelicha , Sulca , Vincinchiricha,
Lomnicha **) und von der Kirche des h. Lamprecht im Walde
und deren Priestern nur die Taufe und das Begräbniss erhalten,
mit Ausnahme derjenigen Leute, welche inner den Gränzen der
erzbischöflichen Kirche wohnen.
Die feierliche Uebergabe erfolgte in Gegenwart der Zeu-
gen: Fridarich, Marchuart, Liutolt, Pertholt, Meginhart, Her-
man, Engelprecht, Otto, Anzo, Goiifram, Hernust, Hartnit,
Otto, Eppo, Arpo, Erinolt, Ratpoto, Pezili, Heinrich.
(Archiv f. G. 1818, Nr. 98. Das Original aus dem St.
Lambrechter Archive jetzt im Johanneum zu Gratz.)
*) Marquard's und Liutpirgens Söhne waren Liutold und Heinrich nachher
Herzoge in Kärnten.
*) Bei der Vieldeutigkeit des Wortes cliens (Du Gange Gloss. h. v.") glaubte ich
den urkundlichen Ausdruck beibehalten zu müssen. Vielleicht sind hier
Erbpächter genannt, welchen die Stadelhöfe in Erbpacht gegeben wurden
oder Ministerialen, welche Stadelhöfe als Dienstgut erhielten (omne jus
et omnem libertatem , quemadmodum curiae militum habere dinoscuntur,
quae Stadelhobe vulgariter appellantur bei Haltaus I.e. col. 1720).
') Oternitz bei Frauenthal zwischen Landsberg und St. Florian im Marb. Kreise.
*) Hangsberg Pfarre, westlich von Wildon im Gratzer Kreise.
') Das Aflenzthal zwischen Brück iind Maria Zell im Brucker Kreise.
•) Weiss kirchen unter Judenburg.
') Graslob o. Graslab. Gegend Mariahof gegenüber, östlich von St. Lam-
precht, nahe an der Gränze Kärntens.
23 *
336
**) Pfarre Adriach ad S. Georgium G. K. ausser Fronleiten.
■') Rötelstein im G. K.
*") In quo marcha et comitatus ad liubana terminantur.
*i) Mühlen J. K. nördlich von Friesach.
*-) BischofsTt'eg nordöstlich von Mühlen.
*•') Adendorf.
^*) Pfarre Piber ad S. Andream im G. K. ober Voigtsberg.
^^) Pfarre Gross- und Klein-Lobmiug im J. K. südlich von Knittelfeld. Auch
Pfarre Lobming im Brucker Kreise.
CXLIV. 24. Octobep 1062.
K. Heinrich IV. schenkt auf Verwendung des Erzbischofs
Anno von Köln und wegen der treuen Dienste des Bischofs
Ellenhard von Freisiug' , dem von diesen in der Stadt Freising
erbauten St. Andreas - Kloster einige Domanialgüter *) in der
March Histrien und der Grafschaft des Markgrafen Ulrich in
den Ortschaften Pyrian und Nivvenburch ^} sammt Zugehör.
Dat. IX. Kai. Novembr. anno dominicae incarnationis
MLXII. Indict. I. anno autem ordinationis domini Henrici quarti
Regis vero VI.
Actum Augustae.
(Meichelbeck Hist. Frising. T. I. P. I. p. 258. Fehlerhaft
bei Hund Metrop. Salisburg I. p. 102.)
*) Quasdam juris nostri proprietatis ad iiscum nostruin pertinentes.
") Pirano et Cita nuova. (Archiv f. G. 1819 S. 227.)
CXLV. 11. December 1062.
K. Heinrich IV. gibt seinem Getreuen (fideli) Anzo ein
Gut im Pagus Creine in der zu diesem gehörigen March, im
Comitate des Markgrafen Vodalrich.
Data est III. Id. Dec. Anno dominicae incarnationis MLXII.
Indict. I. Anno autem ordinationis domni Heinrici quarti regis
VIII. Regni vero VI. Actum Ratisbone.
(Eichhorn Beit. II. S. 108.)
CXLVI. Nach 1062.
Erzbischof Gebhard von Salzburg und Bischof Ellenhard
von Freising vergleichen sich über ihre Zehentrechte in Kärn-
ten. Die beiden Kirchenfiirsten kamen dahin überein, dass Bi-
schof Ellenhard von drei beliebigen Höfen (curtiferis) in Wert-
see den ganzen Zehent beziehen, von dem übrigen dortigen
337
Zehent aber Gebhard zwei Theilc, Elleiihard aber den dritten
erhalten sollte. Ebenso soll der Bischof von einem beliebigen
Hofe in Chatzis*} den ganzen Zehent, von dem übrigen Zehent
aber einen, der Erzbischof die andern zwei Theile erhalten.
Bischof Ellenhard gab noch überdiess für obigen Zehent mit
Einwilligung seiner Getreuen, Kleriker «nd Laien, durch
seinen Vogt Otto dem Erzbischof und dessen Vogte Egilbert
einen slavischen Mansus (mansum Slavonicum) auf dem Gute
Chatzis in der Ortschaft (villa) Pederdorf ^).
Hinsichtlich der Kirchen, welche die Kirche von Freising
im Lurnfelde besass, nämlich der einen zu St. Peter apud
Frezna'j, der andern St. Michael apud Pozsarniza ') und der
dritten St. Martin apud Veluz *) bestätigte ihr Vogt A(dalbert?}
eidlich, dass sie durch dreissig Jahre die nachstehende Begrän-
zung gehabt haben, und daher auch künftighin haben müssen,
nämlich zwischen den Weichbildern und Gränzcn von der Stelle,
wo die Liser in die Drau mündet, bei dem Orte (villa) Zre-
giach ^}, von diesem Orte an den Ort Fichta, von dort an den
Hünnersberg (Huonaresperch) , und um diesen und zu beiden
Seiten der Moll (Molna) bis an die Spitze des Berges Juro
am Ufer der Drau aufwärts bis an das Gerlindamos. Was
inner den Gränzen obgenannter Kirchen der Erzbischof als
Diöcesan (cujus Barrochia est et regimen Episcopale) von dem
Volke zu beziehen hat, soll zwischen dem Erzbischofe und
dem Freisinger Bischöfe gleich getheilt werden, und nur von
den Gütern, welche die Freisinger Kirche in Liburnia dazumal
besass, soll der Zehent dem Freisinger Bischöfe ganz ohne
Theilung verbleiben. Sollten die oben beschriebenen drei Kir-
chen wegen zu grosser Entfernung und wegen Schwierigkeit
des Weges nicht von allen Pftirrkindern besucht werden können,
so sollen von dem Freisinger Bischöfe jedoch mit Rath und
nach Anordnung des Erzbischofes neue Kirchen gebaut, und
von dem Erzbischofe geweiht, und nach dem Begehren des
Freisinger Bischofes abgegränzt, oder dieses von dem Erz-
bischofe dem Bischöfe übertragen werden.
Ohne Datum (Meichelb. T. I. P. I. p. 273).
*) Katschi im Judenburger Kreise. (Sieh Schmutz Lexicon v. Steiermark
H. S. 200.)
338
*) Petersdorf im Judenburger Kreise mit dem Katschbache. (Sieh Schmutz
Lexicon III. S. 119. Meichelb. Hist. Frising. T. II. P. II. p. 34, 35,
36, 39. Nr. 56, 57, 58, 59, 62.)
3) Pfarre St. Peter im Holz bei Spital.
5) Pfarre Bussarnitz.
*) Pfarre Obervellach.
^) Die Liser mündet sich bei Aich in der Nähe von Spital in die Drau.
CXLVII. 27. September 1063.
K. Heinrich IV. schenkt dem Bischöfe Altwin von Brixen
zwei Berge , Steinberch und Otales zwischen Linte und dem
Flusse Steinbach in der Mark des Markgrafen Oudalrich.
Data V. Kai. Octobris anno domin. incarn. MLXIII. Indict.
II. anno autem ordinationis domini Heinrici quarti regis VIII.
regni vero VI.
Actum juxta Humen Fisik.
(Archiv f. G. 1823. S. 151. Hormayrs Beiträge z. G. y.
T. II. S. 33. Nr. 39. Sinnacher a. a. 0. II. S. 420.)
CXLVIII. Um 1063.
Als Erzbischof Gebehard von Salzburg die Untersuchung
über den Zehent der Grafen und Fürsten, der Adelichen und
Unadelichen seines Erzbisthums pflog, und Jedermann mit und
wider Willen seine Güter entweder loskaufen oder dem Erz-
bischofe (zum Zehentbezuge) überlassen musste *), erschien zu
St. Maria im Sali ') auch Abt Wolfram von Ossiach mit seinem
Vogte Otto vor dem Erzbischofe, und löste mit Rath seiner
Mönche und weltlichen Getreuen von allen wo immer befindli-
chen Gütern seines Klosters den Zehent zum Nutzen seiner
Klostergemeinde gegen 10 dem Erzbischofe abgetretene Mas-
saricien ab.
Zeugen waren : Anzo, Jagbne, Hiltigoz, Rapot, Mazil, Otto,
Wolfold, Thiemo, Erpret, Nozo, Udalricus.
Actum est ad S. Mariam in loco, qui dicitur in Zol. Ohne
Datum (Annus Millesimus Ossiacensis p. 60}.
^) Die Notiz lautet wörtlich: Residente Juuauensis Ecclesie Katbedram
Gebhardo Arpo. Inquisitio ab eo facta est universaliter ubique de decimo
super comites et Principes. Nobiles ignobiles sui Episcopatus, qua cuncti
volentes nolentes vel predio suo (sie) ridemerant sive Epi jure reli-
querant.
') Maria Saal oder im Saal.
339
CXLIX. 1066.
K. Heinrich IV. verleihet dem Kloster vou Gurk auf Au-
trieh des Er/,hischofes Siegfried von Main» und aus Rücksicht
für die Verdienste der Aehtissinn Himzila das Dorf Geroltsdorf
im Gaue ßunacha in der Grafschaft Meginhards.
Data anno dorn, incarn. MLXVI. indictione IV. Anno
ordin. domni Heinrici IV. regis XIII. regni X. Actum Wir-
cihurg.
(Archiv f. Süddeutschland II. S. 236.)
CL. 5. März 1067.
K. Heinrich IV. gibt auf Bitten und Verwendung der
Königin Bertha, des Bischofes Eppo von Neuenburg, der
Markgrafen Ekbert und Oudalrich , dann mit Rücksicht auf die
Verdienste des Bischofes Ellenhard der Kirche in Freising
die Ortschaften Cubida *), Lounca^}, Ozpe'), Razari*), Trus-
cnlo ^), Steina"), Sachte Petre'^) im Gaue Istrien in der March
des Markgrafen Oudalrich.
Data tertia nonas Martii anno dominicae Incarnationis
MLXVII indictione V anno autem ordinationis domni Heinrici
quarti Regis XII. Regni vero XI. Actum Ratisponae.
(Meichelbeck Hist. Fris. I. p. 261. Archiv 1819 S. 227.)
*) Kubiza? ein Wasser im Uskokenberg.
2) Lorch unter Monte hello.
^) Zwischen Triest und.Capo d' Istria, am Reka , der westlich sich in das
Meer mündet.
*) Rosarioii ebendort.
*) Drascolo Draschkowitz.
*) Streine.
') St. Peter im Walde o. St. Peter bei Doleinawas.
(Archiv f. G. 1819 S. 232.)
CLL 21. März 1070.
Papst Alexander IL gestattet dem Erzbischofe Gebhard
von Salzburg, in dessen Diöcese ein Bisthum zu errichten,
weil der Salzburger Kirchensprengel so ausgedehnt war, dass
der Erzbischof für sich allein nicht vermögend war, in dem-
selben das Chrisma zu reichen, und die sonstigen bischöflichen
Verrichtungen zu versehen. Der Erzbischof soll diesem nach
in jedem ihm hiezu geeignet scheinenden Orte seiner Diöcese
ein Bisthum errichten und demselben einen Adjutor vorsetzen
340
können , jedoch so, dass das neue Bisthum der Salzburger
Kirche dem Erzbischofe und dessen Nachfolgern nie sollte ent-
zogen werden, und daselbst kein Bischof sei es durch Inve-
stitur oder in anderer Art eingesetzt werden soll , welchen
nicht der Erzbischof und dessen Nachfolger frei gewählt, or-
dinirt und consecrirt haben würde.
Data Laterani XII. Kalcnd. Aprilis anno ab incarn. domini
MLXX. Pontificatus vero domini Alexandri Pape II. nono
Indictione VIII.
(Anhang zur Juvavia S. 357.)
CLII. 6. März 1071.
Als Erzbischof Gebhard von Salzburg den Tod der Aeb-
tissin Himzila von Gurkenhoven vernahm, beschloss er in der
Erwägung der grossen und häufigen Schwierigkeiten, welche
der Weg durch die rauhesten Gebirge darbot , und des bei-
nahe gänzlichen Mangels der Sicherheit in der damaligen Zeit,
mit dem Bathe des Bischofs Otto von Begensburg, des Bischofs
Altmann von Passau und anderer Prälaten und Kirchenfürsten,
dann mit Willen der Chorherren und Dienstleute (Ministerialen)
der Gurker Kirche und des Kirchenvogtes, Markgrafen Star-
chand , nach Gurkenhoven einen Bischof zu setzen , indem die
vielen Unfälle und Geschäfte des Erzbischofes demselben einen
langen Aufenthalt in Kärnten nicht gestatten, und der Erzbischof
auch bei dem grossen Umfange seines Kirchensprengels seinen
geistlichen Amt sgeschäften nicht genügen könne.
Da jedoch die Gurker Kirche besorgte, dass sie durch den
Erzbischof oder dessen Nachfolger zu einem Eigenthume der
Salzburger Kirche gemacht werden könnte, so sendete Gebhard
an den Papst Alexander II. und trug ihm sein Vorhaben vor.
Da er nun von dem Papste die Erklärung, dass dieses nicht
zur Erniedrigung sondern zum grossen Nutzen der Gurker Kirche
dienen werde, nebst der päpstlichen Genehmigung erhielt*},
schritt Gebhard zum Vollzuge seines Vorhabens. In der von
ihm feierlich gehaltenen Versammlung der Gurker Chorherren
und Dienstleute wählten diese den edeln Mann Günther aus
dem Krnppfelde ^) zum Bischöfe und der Erzbischof reichte ihm
den Pontifikalring, der Propst von Gurk aber den Bischofstab.
Nach dem Tode des Bischofes Günther und seiner Nachfolger
341
soll die Kirche von Gurk die freie erste Wahl ihres Bischofes
haben. Sollte die Wahl uneinig seyn, so hätte der Erzbischof
die Wählenden durch zwei oder drei der ansehnlicheren und
weiseren unter den Wählenden zur Einigkeit zurückzurufen, s)
Dem Bischöfe Günther und seinem Nachfolger sollte hinsichtlich
der Wahl der Salzburger Erzbischöfe dasselbe Recht, wie dem
Erzbischofe von Salzburg hinsichtlich der Wahl des Bischofes
von Gurk wie auch das Vicariat in geistlichen und weltlichen
Sachen der Salzburger Erzkirche zustehen. Da der Erzbischof
wegen der beständigen Unruhen und der Verfolgungen, die
Gebhard und seine Vorfahren schon seit langer Zeit erdulden
mussten , hinsichtlich der Bestimmung der Gränzen der Kirch-
sprengel die päpstliche Einwilligung nicht einzuholen vermochte,
so behielt sich der Erzbischof die Bestimmung für den Fall
künftiger günstigerer Müsse auf. Die Chorherren und Dienstleute
der Salzburger und Gurker Kirche soll ein und dasselbe Band
der Treue und der Einigkeit umschliessen und den Dieustleuten
beider Kirchen soll es frei stehen , unter einander Ehen zu
schliessen. Sollte Gebhard oder einer seiner Nachfolger die
Kirche von Gurk als ein Eigenthum behandeln, die Besitzungen
des Bischofes, wie selbe früher die Abtei und das Chorherrenstift
besassen, der Salzburger Kirche zueignen, oder das Bisthum auf
was immer für einen andern Ort übertragen wollen, so sollte
die genannte Kirche von Gurk und deren Vogt den Ort sammt
allem Zugehör mit 15 Geldstücken von der bischöflichen Ge-
walt*} loskaufen, und die alte Freiheit herstellen können, wie
selbe in der Urkunde Balduins des Vorfahrers Gebhards ent-
halten ist.
Acta sunt haec anno ab incarnatione domini millesimo LXX.
II.*) Indictione decima. Sub domno Papa Alexandro II. aposto-
latus ejus anno X Pontificatus vero nostri XIII. Datum apud
Gurkhoven II. Non. Mar.
(Eichhorns Beiträge I. 194.)
*) Siebe oben Nr. CL.
^) Dominum Guntherum nobilem virum oriundum de Chrapbelt.
') Si autem quod evenire potest aliqua inter eos in electione fuerit orta
discordia nos eos ad concordiam consilio majorum ejusdem ecciesiae
saniorisque consilii daorum aut trium secundum quod nobis dominus
inspiraverit revocare debemus.
342
*) Das Jahr ist unrichtig, wie äie nachstehende Urkunde Nr. CLIII. zeigt,
da in dieser Urkunde alles , was Erzbischof Gebhard in der vorstehenden
Urkunde bekannt macht , als schon geschehen angeführt wird. Jedenfalls
gehört das actum in eine frühere Zeit, mag auch die Urkunde hierüber
ei'st am 6, März 1072 ausgefertigt worden sein.
:-,..,,i.,,,j,rr-.t!i, CLIII. 9. Jänner 1072. :,;n;w,-i,
K. Heinrich IV. bestätiget die Umwandlung des Stiftes
Gurk in ein Bisthum und diesem die einst jenem zugewandten
Besitzungen. Erzbischof Gebhard von Salzburg erbat sich von
dem Kaiser die Bewilligung, in Gurkhofen, wo die edle Gräfin
Hemma von den Gütern, die sie durcli ihre Vorältern ererbte
und die in das Eigenthum ilires Gatten des Grafen Wilhelm
gekommen waren, ein Stift mit 70 Nonnen -Pfründen und 20
Chorherren gründete, innerhalb des Salzburger Sprengeis ein
Bisthum zu errichten, weil der Erzbischof wegen des gros-
sen Umfanges seines Kirchsprengeis und wegen der Schwie-
rigkeit des Weges seiner Kirchengemeinde nicht genügen
konnte. Der Kaiser wies den Erzbischof an, sich nach Gurk
zu begeben, mit Beiziehung der Bischöfe Otto von Regens-
burg, Altmann von Passau und des Vogtes, des Markgrafen
Starhand und mehrerer anderer Vornehmen , die dortige Zu-
stimmung erlange , und für die gehörige Dotirung der neuen
bischöflichen Kirche sorge. Der Erzbischof erlangte die ge-
nannte Einwilligung und es wurde der edle Mann Günther
zum Bischöfe erwählt. Der Kaiser bestätigte die Vorrechte
und Besitzungen der Gurkerkirche und befreite selbe von al-
ler auswärtigen Gewalt mit Ausnahme der Salzburger Erzbi-
schöfe. Er verzichtete auch auf alle dem deutschen Reiche
auf Gurk zustehende Rechte und zwar über Verwendung der
Kaiserinn Bertha , des Erzbischofes von Köln Arno und des
Erzbischofes von Salzburg Gebhard , dann der Bischöfe Otto
von Regensburg und Altmann von Passau. Er bestätigte dem
Gurkerbischofe und der Kirche desselben die Ortschaft (villa)
Geroltesdorf in Baiern, welche K. Heinrich schon lange früher
der Aebtissin Himzela gegeben hatte , ferners Alles das , was
seine Vorfahren, die Könige und Kaiser Arnulf, Ludwig, Otto,
Heinrich und Konrad der edlen Hemma und ihren Vorfahren
an Mauth- , Münz- und Zollrechten , dann mit den Schlössern
Truchsen und andern Schlössern und Ortschaften gegeben
343
hatten. Alle Erz- und Salzbergwerke auf den Gurker Kirchen-
gütern sollen zum Nutzen der genannten Kirche gebaut werden
können und in dem Gurkerthalc soll sich kein Herzog , Graf
oder Richter das Richteramt anmassen , ausser im Falle der
Blutrünste oder des Diebstahles, und in diesem Falle nicht
ohne Gegenwart des Richters , welchen der Bischof aus seinen
Amtsleuten (ministerialis) nahmhaft machen würde (nisi tan-
tum de sanguine et furto, nee hoc absque praesentia judicis,
quem ei episcopus illius loci ex suis ministerialibus assignarit).
Der Kaiser nimmt die gegenwärtigen und künftig zu er-
werbenden Besitzungen der Gurker Kirche in seinen beson-
dern Schutz, als ob selbe seine eigenen wären. Nach dem Ab-
leben des Salzburger Erzbischofes oder des Gurkerbischofes
soll den Ueberlebenden gegenseitig das Recht der ersten Wahl
zustehen, und weil die Gurkerkirche eine allfällige künftige
Beeinträchtigung durch den Salzburger Erzbischof fürchtete,
so bestätigte der Erzbischof die mit der Gurkerkirche diessfalls
getroffene Uebereinkunft mit Brief und Siegel und der Kaiser
bekräftigte den Inhalt der diessfälligen erzbischöflichen Ur-
kunde. *}
Data V. Idus Januarii dominicae incarnationis MLXXII in-
dictione X anno ordinis (sie) domini Heinrici XIX regni XVI.
Actum Ratisponae.
(Archiv f. Süddeutschland II. S. 237 Nr. XX.)
*) Nos quoqae cancta quae in eodem privilegio scripta invenimus ob peti-
tionem chari nostri Gebhardi Juvavensis archiepiscopi et gurceneis epi-
scopi Guntheri regaü auctoritate ratum ac stabile in perpetuum esse
volumus.
CLIV. 9. Jänner 1072.
K. Heinrich IV. bestätiget dem ersten Propste von Gurk,
Aribo , die von der Gräfin Hemma der Abtei in Gurkhofen und
den dortigen Chorherren gegebenen Besitzungen. Der edle Mann
Aribo, erster Propst von Gurk, stellte an den Kaiser die Bitte,
dass selber so , wie er die Stiftung des Bisthums in Gurk be-
stätiget hatte, auch die dortigen Propstei- und Chorherren-
Pfründen (jura praebendaria canonicorum) von jeder Gewalt
frei sprechen und den Schutz gegen jede Beeinträchtigung in
ihren gegenwärtigen und künftig zu erwerbenden Gütern aus-
344
sprechen solle. Ebenso bat der Propst, dass der Propstei der
Bau der Erz- und »Salzbergwerke die auf Stiftsgründe ii ent-
deckt würden zum Nutzen der Stiftspfründen verliehen werde.
Auf Verwendung des Erzbischofes Gebhard, des Bischofes
Günther, des Vogtes Starhand, dann der Bischöfe Arno von
Köln und Otto von Regensburg, anderer Reichsfürsten und der
Kaiserin überliess der Kaiser dem Propste, seinen Nach-
folgern und den Chorherren von Gurk alle in Bezug auf die
gegenwärtigen und künftigen Güter derselben bestehenden könig-
lichen Rechte, Bergrecht, Marktrecht und Fischweiderecht (jus
ad regnum spectans videlicet in omnibus metallis cujuscunque
generis et saliginis-seu fora vel forensia jura vel piscarias).
Weiters bestätigte der Kaiser auf Bitten des Propstes , der
Chorherren und des anwesenden Bischofes Günther alle Rechte,
welche die seelige Gräfin Ilemma die erste Stifterin der
Gurker Kirche bei der ersten Stiftung der Abtei Gurkenhofen
und der dortigen Chorherren der Abtei und den Chorherren ver-
liehen hatte, die Alpen mit den Waldungen Wizpriach*}, in
Vlatnitz '^) , in Modrich ') , in Palt , in Zuche *) , in Gozarist, *}
in Timnich , welche in der Nähe des Stiftes liegen , zu was
immer für einem Gebrauche, zum Bau- und Brennholze, dann
die Güter (praedia) Mirinsdorf, Hvrde, Prohpat , Azzendorf,
Gensdorf, Remsnich, Salchendorf und den Hof (curtis) bei
Gurkenhofen. Kein Herzog und Graf soll sich in Gurk ein
Richteramt anmassen, die Chorherren sollen selbst den dortigen
Richter bestimmen , mit Ausnahme des Blutgerichtes und des
offenbaren (gichtigen) Diebstahles (excepto judicio sanguinis
et famosi furti}**), in welchen Fällen jedoch auch nicht ohne
den von jenen bestellten Richter gerichtet werden sollte, (nee
hoc absque judice ab ipsis electo.)'}
Acta V. Id. Januarii. Anno domin. incarn. MLXXII. In-
dict. X anno ord. dorn. Heinrici quarti regis XVIII Regni XVI.
Acta Ratispone. —
(Eichhorns Beiträge S. 206.)
*) Ein zwei Stunden langer Graben iin L. G. Grades, welcher unter Gra-
des beginnt und nördlich der St. Lamprechts-Alpe zul&uft.
2) Fladnitzalpe.
') Mödringalpe.
345
*) Der Zauchwinkel.
*) Gossares.
«) Timenitz?
') Furtum manifestum? Grimm. R. A. S. 637. Wilda Strafrecht der Ger-
manen S. 882, Haltaus Glossarium p. 720 u. 721.
8) Siehe Nr. CXII.
CLV. 4. Februar 1072.
K. Heinrich IV. genehmiget in einfacherer Form, als oben
Nr. CLII. , dass der Erzbischof Gebhard von Salzburg in Gurk,
wo früher ein Nonnenstift bestand, ein von Salzburg abhängi-
ges Bisthum errichte.
Data II. Nonas Februarii anno dominicae incarn. MLXXII.
Anno autem ordin. domni Heinrici quarti regis XVIII regni
vero XVI. Indictione X. Actum est Ratispone.
(Anhang zur Juvavia S. 258 Nr. CX. Hund Metrop. I. p. 39.)
CLVI. 8. Mai 1072.
Erzbischof Gebhard von Salzburg bestätiget die von ihm
angenommene Weihe des Bischofes Günther von Gurk. Dieser
erschien vor dem Erzbischofe mit dem Bischöfe Candian von
Istrien, bei der Weihe assistirten dem Erzbischofe die Bischöfe
Altwin von Brixen und Ellenhard von Freising; die Willebriefe
der abwesenden Bischöfe Otto von Regensburg und Altmann
von Passau, dann die über die Errichtung des Bisthums Gurk
ergangenen Urkunden des Papstes Alexander IL, des Königs Hein-
rich IV. und des Erzbischofes wurden öffentlich verlesen.
Actum Salzburg anno domin. incarn. MLXXII. indict. X. IL
Nonas Mayi.
(Eichhorns Beitr. IL S. 111.)
CLVII. 23. Mai 1073.
K. Heinrich IV. schenkt auf Begehren des Bischofes Alt-
win von Brixen, seiner Gattin Berchta, der Erzbischöfe Geb-
hard von Salzburg und Yto von Trier, und der übrigen Ge-
treuen dem erstgenannten Bischöfe den Wildbann vom Bache
Tobropotoch*), zu Deutsch-Guotpoch ^) bis an die Feistritz,
und von der höchsten Spitze des Kreinberges bis in die Mitte
der Save.
Data est X Kai. Junii. Anno domiu. incarn. MLXXIII.
Indict. XL Anno autem ordin. domni Heinrici quarti Regis XVIII
regni vero XVII. Actum Augustae.
346
(Sinnacher II. 577 n. 46. Archiv f. G. 1823. Nr. 101.
S. 527. Hormayrs Beitr. zur Gesch. von Tyrol im Mittel-
alter II. S. 53.
*) Bei Hormayr Tobrotopach.
*) Eben dort Guotpach.
CLVIII. 5. Septemher 1073.
K. Heinrich IV. bestätiget die Schenkungen seines Pfalz-
grafen CÖno als Stiftung des Klosters Rot am Inn, hierunter
in Kärnten das Schloss Ursen ^} genannt, und um dasselbe
sechzig Mansen.
Data Non. Sept. anno dominic. incarn. MLXXIII. Indict. XI.
anno autem regni Heinrici XX. Actum Ratisponae. — Praesidente
Romae apostolicam sedem Gregorio VII qui et Hiltbrandus.
(Meichelbek Hist. Fris. I. p. 264. Archiv f. G. 1823 Nr. 101.
p. 527. Hund Metrop. III. S. 182.)
*) Würzen ?
CLIX. 29. September 1074.
Stiftung des Klosters Admont durch Erzbischof Gebhard
von Salzburg. Der Erzbischof beginnt die Reihe der Schenkun-
gen an das neue Kloster mit dem , was die edle Frau Hemma
zur Zeit des Bischofes Balduin dem h. Ruprecht im Admonter
Thale zur Gründung eines Klosters geschenkt hatte , eine
Salzpfanne in demselben Thale, die Benützung des Ennsflusses
von Glasibach (Bergabhang nördlich von der Enns und w^estlich
von Admont) bis Frodniza (nordwestlich von Admont, Franz),
und den Forst von Ediltsach (Zelzthal südlich an der Enns)
mit Jagd, Fisch-Weide und sonstigen Erträgnissen. Ferners gibt
der Erzbischof den Zehent in Michelsdorf bei Friesach und am
Krapfelde sammt Zugehör, nämlich von Scherizendorf aufwärts,
um den ganzen Dobersberg , und ober Doberischa von einem
Mansus und den ganzen Zehent auf dem Berge Tachhingen
und so gegen Rabenstein aufwärts bis an die Ortschaft (Villa)
Aich *) und von Aich seitwärts an die Gurk an das Ende des
Gutes (praedii) Chrimpenochove ") mit dem Zehent von den
Neubrüchen auf dem Berge Zezin') acht Hüben, auf dem
Lei *), der auch Vors (Forst) genannt wurde, fünf Mansen, bei
Althofen und Huntsdorf fünf Hüben , zu Chersdorf bei Althofen
eine Hube.
347
Das Actum der Stiftungsiirkunde ist nach Hansiz Germ.
vSacra II. p. 177 u. Nr. 111 des Aiih. z. Juvavia S. 260,
anno MLXXIV. Ordinationis suae (Gebehardi) XV. Ordlnationis
Papae Gregorii septimi secundo. Imperii Heinrici quarti XVII.
die tertio Kalendas Octobris. Indictione XIII. Die von mir an-
geführten Schenkungen sind theils aus dem Nr. 22 und 23 des
Archives f. G. 828 S. 114, theils aus einer Notiz in Eich-
horns Sammlung und in dessen kärntn. Diplomatar (Archiv f.
G. 1820, Nr. 66, S. 278) entnommen. Anhang zur Juvavia
S. 260. und Muchars Gesch. d. H. St. IV. S. 285 u. 316.
Nach Muchar ist die Urkunde am 28. September 1075 aus-
gefertigt.
1\ D • KUX. r -^ '^^b ii\ rAi
*) Bei AUhofen.
«) Krumpfeiden. '^"Id?.) Utii
') Hüttenberg gegenüber. »0 mrfo)
^) Löling am Berge Forst , der nordwestliche Tbeil der Saaalpe.
CLX. 15. November 1074. "-^
Papst Gregor VII. rügt die Lauheit des Erzbischofes Gel)'-
hard in Ausführung der von dem Concilium zu Rom gefassten
Beschlüsse bezüglich der Keuschheit der Priester, und ermahnt
denselben, ohne Rücksicht auf Gunst oder Ungunst gegen die
Priester, welche eines unreinen Lebenswandels sind, 2U ver-
fahren. otuioH .'i'xii
Datum Capuae decimo septimo Kai. Decemb. Indict. duo*-
decima. ' ( '^ ^ '>
(Dalham Conc. Salisb. p. 63.) -^ 'l^-^
CLXI. 17. Juni 1075.
Papst Gregor VII. fordert den Erzbischof von Salzburg
Gebhard auf, dem Bischöfe Günther von Gurk , welcher sich
darüber, dass der Erzbischof ihm die Zehente entziehe, bei
dem Papste beschwerte, die Einkünfte .des< Zehents,, zu v^r«-
Leihen. ') ■ jj ,. ,j .,„p ..„. f,,.; „;-;:
Data Romae decimo quinto Kalendas Julii Indictione de-
cima tertia.
(Hansiz Germ. Sacra II. p. 179.)
^) Ecclesiatu saarum decimarum redditibus investias. Der Papst schreibt
an Gebbard : graviter dolemus , ut operarium in vineam domiai (init-
teres et eum operis mercede fraudaris.
348
CLXII. 16. Juli 1075.
Erzbischof Gebhard von Salzburg bestätiget den von dem
ersten Bischöfe von Gurk, Günther, vorgenommenen Wieder-
aufbau der Kirche St. Martin im Krapfelde und die Erweite-
rung der Kirchengüter, mit dem Rechte zu taufen, zu be-
graben und den Zehent zu beziehen , welches Recht mit dem
Gute an der Sulpa eingelöst wurde, dann mit den Gütern,
Eigenleuten und Zehenten , womit die genannte Kirche ur-
sprünglich dotirt war. Bischof Günther löste seine kirchlichen
Rechte auf St. Martin noch besonders mit dem Gute Wodra-
gesdorf ein, und der Erzbischof gab die genannte Kirche mit
allen Ordinations- und Verwaltungsrechten der Kirche von Gurk.
Die zu der Kirche von St. Martin gehörigen Hüben waren aber : der
Hof (stabulum) bei der Kirche (St. Martin) mit allen Gerechtsamen
(cum omni justitia), zwei Hüben de Gurzista, eine de forza, drei
de Losiz, zwei de gila, eine de Strezlesdorf, eine de Goriach,
eine de Gorzasse , die Zehente von Tridelosaiche und von Lua-
bina. Die unfreien Leute der Kirche waren aber durandus pbr.
(presbyter?) und seine Söhne, Reginwart und seine Söhne,
Ixmam und seine Söhne, Gezo und seine Söhne, Ixmann und
seine Söhne, Gezo und seine Söhne, Stoina und seine Söhne.
Zeugen waren tracti per aures : Heimo , Wernher , Gün-
ther , Heimo , Warther , Gerhoch , Otto , Adalwart , Sampson,
Friderich , Checel , Secco , Meriant , Eppo , Gotchalm , Engel-
deo, Frazlan und seine Söhne, Irmurit, Azaman , Rapot , Ma-
zili, Lanzo , Liupolt und mehrere Andere.
Die edlen Männer Gundacher und sein Bruder Reginhart
gaben am Tage der Widmung obiger Kirche mit Willen des
Erzbischofes auf den Altar eine Hube zu Gorzach und den
Zehent von ihrem Hofe.
Zeugen waren: Reginnphert , Checil, Pecili, Wolfpreth,
Lanzo, Sigepolt, Engeldio, Vvazlau.
Ein anderer edler Mann Warther gab bei derselben Wid-
mung mit Einwilligung des Erzbischofes zu demselben Altare
zwei Hüben zu Rathnach und den Zehent von einem Grundstücke.
Zeugen waren per aures tracti : Wolfolt , Willihalm , Aza-
man, Ortivin, Dietrich, Lanzo, Erimprecht, Gotchalm, Hiltigoz,
und sehr viele Andere.
349
Weiters bestand über ileu Ursprung und die erste Widmung
dieser Kirche (St. Martin) ein Autographum : Ein edler Mann
Heinio erbaute diese Kirche mit Einwilligung des Erxbischofes
von Salzburg Hartwig, und widmete sie zur Ehre des h. Mar-
tin und sehr vieler anderer Heiligen im Jahre IDCCC. Indict.
Xin. IV Non. Julii (sie) mit allen Rechten und Gerechtig-
keiten.
(Aus zwei gleichlautenden ex autographo genommenen
Abschriften. Noch unedirt. Der Copist unbekannt.)
Hartwig stand der Salzburg er Metropole vor in den
Jahren 991— 1023, (Hansiz Germania Sacra H. p. 163 — 166.)
Die 13. Indiction fällt in diesem Zeiträume auf die Jahre
1000 und 1015.
CLXllI. 1075.
Meinhard Graf von Lurn und seine Gattin Mathilde geben
den Nutzgenuss von den Besitzungen in Rodenek dem Bischöfe
Altwin von Brixen zu Lehen.
(Hormayr's Beitr. I. S. 102.)
CLXIV. 1075.
Meinhard Graf von Lurn überträgt nach dem Tode seiner
Gattin Mathilde das Gut Gödoach in den Besitz und den Ge-
nuss des Bischofcs Altwin von Brixen. (Sinnacher a. a. 0.
S. 485 und 595. Nr. 18.) Siehe Nr. CIX.
CLXV. Im April 1077.
K. Heinrich IV. gibt auf Verwendung seiner Mutter,
der Kaiserin Agnes, seiner Gattin der Königin Berta, des
Erzbischofes Theodor von Mailand, Umbert von Ravenna , des
Kanzlers Bischof Gregor von Vercelli , des Bischofes Burgard
von Losano, des Bischofes Eppo von Zeitz (cetensis), des Bi-
schofes Benno von Osnabrück, des Herzoges Liutold und der
Markgrafen Wilhelm, Azzo, Adalbert, dem Patriarchen Sigeard
von Aquileja den Komitat Friaul, die Villa Luzaniga und Alles,
was Graf Ludwig in dem genannten Komitate hatte, mit allen
Rechten und Hoheiten, welche dort dem Könige und dem Her-
zogthume zustanden , d. i. mit dem Grafengerichte , den
Naturalbezügen, Lieferungen und aller Gerichtsbarkeit (placitis,
collectis, fodro, distinctionibus uuiversis.
Archiv. Jahrg. 1840. II, Heft. 24
350
Datain anno ab incarn. donäni nostri Jesu Christi MLXXVII.
Indictione XV anno autem Administrationis qiiidem domini Hein-
rici IV. XXVI *} Regni vero ejusdem XXIII. Actum Papiae.
(De Ilubeis col. 337 und 338. aus zwei gleichlautenden
Abschriften.)
*) Sollte woLl nur heisseii XXIV, Die chronologischen Angaben passen
übrigens auf 1077. Dennoch setat de Rubeis die Urkunde in das Jahr
1076, weil llildolf, Erzbijschof von Köln , an dessen Statt der Kanzler
Gregor Bischof von Vercelli die Recognition vornahm , schon im Jahre
1076 die Urkunden als Er-i^kan/.ler zu unterfertigen begann. Ich glaube,
dass dieses kein Grund seyn kann, von den übrigen einstimmenden
chronologischen Daten abzugehen , besonders da K. Heinrich sich im
Jahre 1077, und zwar im April, zu Pavia befand. (Böhmers Regesten,
S. 94.)
CLXVI. M. Juni 1077.
K. Heinrich IV. übergibt dem Patriarehen Sigeard von
Aquileja den Komitat Istrien.
DatuHJ III Idus Junii anno dominicae incaruationis MLXXVII
Indictione XV anno autem ordinationis Henrici IV Regis XXV
Regni vero XXI. Actumque Nurenberg.
(De Rubels col. 534. Böhmers Reg. S. 94.)
CLXVII. II. Juni 1077.
K. Heinrich IV. übergibt auf Verwendung des Herzogs
Lutolf von Kärnthen , des Pfalzgrafen Cuino und des Mark-
grafen Leopold, die Marcli Krain aus dem Eigenthum und der
Gewalt des Königs in das Eigenthum und die Gewalt der Kirche
von Aquileja und des Patriarchen Sigehard.
(Datum wie oben CLXVI.)
(Archiv f. Gesell. 1823. S. 527, und Froelich archont. II.
p. 101. de Rubeis col. 534.)
CLXVni. Vor 1085.
Ein Graf Cazellin schenkt dem Patriarchen Friedrich von
Aquileja sein Alod als Dotation zum Kloster Mosach. Darunter
area una in Carinthia, quae Erro vocatur, quam dux Henricus
pro advocatia Aquilej. Patriarchae dederat.
(De Rubeis col. 545. Archiv 1823 S. 527. Nr. 101.)
CLXIX. 24. November 1087.
Ein edler Mann Wolmout erbaute mit Einwilligung des
Erzbischofes Gebhard von Salzburg auf seinem Gute (praedium)
351
Prewarn (Projerii unter Karlsberg) eine Kirche, und der Erz-
bisehof weihte selbe am oben angesetzten Tage ^} zur Ehre
des h. Georg und vieler anderer Heiligen. Wolmout dotirte die
Kirche mit seinen unfreien Leuten, und folgenden Gütern:
Fünf Hüben in derselben Ortschaft Prewarn, zwei Hüben in
Raggewich "} , eine in Goriansdorf, eine in Pirpoum , eine in
Swarzinforti , eine in Streschovi, eine halbe Hube in Melach.
Ferners kaufte Wolmout die genannte Kirche von dem Erz-
bischofe los mittelst zwei Hüben in Goriach, und erwarb
für selbe mittelst einer dritten Hube in Zagernblach von
der Pfarre St. Maria in Solio das Tauf- und Begräbniss-
recht inner den Gränzen von Raggewich, Herzogindorf "), sub
monte *), Pirboum, Arbindorf ^}, Parrdorf), Aich, Rizzindorf'},
Niderdorf ^), Ziholz"), Fridrichsdorf, Azilindorf, Brewarn.
Die Zehente von fünf Hüben in Raggewich, von vier Hü-
ben in Arbindorf, von einer Hube in Pirboum , von zweien sub
monte, von vieren in Prewarn, und von einer in Herzogendorf
gab er zur Erlangung des Patronats- und Präsentationsrechtes
für sich und seine Nachkommen.
(Eichhorn aus dem Originale. Archiv f. G. 1820 S. 278. 281.)
*) Anno dorn, incarn. MLXXXVII. Indict. Xo VIII. Kalend. Decembris.
*) Radweg.
^) Herzendorf.
*) Unterbergen.
') Deutsch-Arndorf.
«) Pardorf.
') Vielleicht Riz/.indorf.
ä) Niederdorf.
") Holz.
CLXX. Anfang 1091.
Engelbert der Stifter des Klosters von St, Paul im Lavant-
thale *) übergibt dem ersten Abte Wozelin die ersten Stiftungs-
güter mit Einwilligung seiner Gattin Hedwig ") und jseiner
Söhne. Diese Güter waren: Im Lavantthale (in territorio Lauen-
tino), der Herrenhof (curiam} St. Paul mit dem angelegenen
Orte Brugga ") sammt Zugehör mit Ausnahme der Biberjagd *}
(um nicht dem h. Orte den Neid der Kinder des Stifters zu
erwecken). Auf dem südlich gelegenen Berge (St. Lamprechts-
berg) die St. Lamprechtskapelle sammt Aeckern und Neubrüchen
84 *
352
von Löschenthal ^) bis Rotenstein ®). Jenseits der Drau den
Stadelhof ') (ciirtem stabulariam) , Enterichsdorf *) und Re-
culach ®) und Gezendorf *") und Kneitz ") und Molcwach *^}
und den Stadelhof Lauentmiuidi ^'). Jenseits des Berges das
Gut (praedium) Cela**) und Gorinsig'") sammt Kirche, Stadel-
hof, Weinbergen und unfreien Leuten, den Stadelhof grivina
und wieder Grivina*®) mit den unfreien Leuten und den Grän-
zen bis an die Alpe ; Shiltaren ") und den Neubruch Pustus *^)
Strielach*^} mit Weinbergen und dem ganzen Zehent.
Auf dem Eisenberge'""} (in monte ferrario) zwei Mansen.
In Friaul den Ort Lipinik^*) und einen Mansus unter dem
Schlosse Ratin ^-). In der March ^^) jenseits des Waldes (in
marcha trans silvam) zwei Weinberge jenseits der Drau , den
Ort Ruoste'*} und die dabei gelegene Einöde Redimlac"}
genannt , wo Engelbert bei seinen Lebzeiten einige Christo
dienende Brüder einsetzte.
Zeugen waren: Heinrich^*}, der Sohn des Grafen Engelbert
(ipsius comitis iilius), Ludwig, der Sohn des Grafen Ludewig"},
Weriant von Grez, Dietrich de Kriwig"^}, Meinhelnius et Die-
tricus Meingoz, Eppo, Penno, Ruodolf, Kecil, Hertwicus, Hecil,
Albino, Frazlan*"}, Meginvvart, Variman, Pernhart, Rcmbertus,
Liutgoz, Pilgfimus, Almar, Cholo, Pabo "**}, Marquart, Richbertus,
Gerwoll», Hermann, Giel, Ruothtirt, Adilwart,
Acta sunt haec omnia pascali solempnitate nuper elapsa
circa Kai. Maii dominicae incarnationis anno MXCI pontificatus
domni Urbani apostolici pp. II. regnante Heinrico imperatore II.
(Cod. Trad. mon. S. Pauli Nr. I. (III.) Archiv 1820. S.288.)
1) Der Sohn Siegfrieds von Sponheim (Trudpert Neugart Historia mon. S.
Pauli I. p. 17. Clilagenfurti typis Joannis Leon 1848).
2) Eine Tochter des Herzogs Heinrich von Kärnten aus dem Geschlechte
von Eppenstein (Neugart 1. c. p. 17).
3) Der heutige Markt St. Paul, Brucli genannt von der Brüclie über den
Granitzbach oder von der über die Lavant.
*) Noch im 18. Jahrh. bestand die Biberjagd bei St. Paul.
^) Löschenlhal, Scblossruine j(*nseits des Josephsberges, ungefähr l^g Stunde
südlich von St. Paul.
^) Rötelstein, Bauernhaus am Ende des Löschenthaies.
') Siehe oben Nr. CXXXXIH.
*) Andersdorf oder Aendersdorf, einige Häuser ober St. Paul am linken
Ufer der Lavant.
353
5) Reglach oder Racglaclv am gleichnamigen Bache in der Pfarre Rojach
jenseits der Lavant.
*») Gözendorf unter St. Paul.
**) Ober- und Unter-Rainz, unter St. Paul.
12) Vielleicht Mellweg bei St. Paul,
**) Der Markt Lavamünd.
**) An der Zoll im Amte Greuth jenseits des im Süden von St. Paul gele-
genen Berges.
'5) Gorentsch, am Eis, Poststation.
*') Markt Griffen und Pfarre Griffen, letztere im Decanate Gurkthal.
*') Schultern im Amte Weinberg unter St. Paul.
*8) Pusteritz, St. Pauler Stiftspfarre, westlich von St. Paul.
1^) Nach dem St. Pauler Urbar vom Jahre 1289. Zsrieglach im Amte Drau-
hofen an der Drau. Es dürfte hier nicht das oberkärnt. sondern das un-
terkämt, bei Tainach gelegene Drauhofen gemeint werden.
'*") Berg am Eis lieferte vormals Eisenerz.
21) Vielleicht Lippa bei Wippach.
2*) Rüden unter dem Schlosse Weissenegg.
2') Unter Stein jenseits des Trawaldes.
-*) Rast , Maria Rast ober Marburg, am rechten Drauufer.
2^) In der Einöde , in der Herrschaft Fahl oder im Thal , wie es im alten
St. Pauler Urbar genannt wird. Es befinden sich dort einige Mönche
von St. Paul theils zur Erhebung der Einkünfte theils zur Seelsorge.
2^) Der dritte Sohn des Stifters Engelbert, nachhin Herzog von Kärnten
(Neugart 1. c. p. 46).
2') Ludewicus Ludewici comitis filius. Im Abdrucke, welchen das Hor-
mayr. Archiv a. a. 0. enthält, ist Ludewicus weggeblieben. Der Zeuge
Ludewig ist wahrscheinlich ein Sohn des Grafen Ludewig von Friaul
(de Rubels col. 537.)
28) Kreug bei St. Veit.
2») Frasslau im Cillier Kreise. Frazlan scheint hier kein Orts- sondern
Personuamc zu seyn.
*«) Im Nekrolog von St. Paul dd. 27. Junii Pabo de Eggendorf et uxor
Gertrudis benef.
CLXXI. 1091.
K. Heinrich IV. restituirt der Aquilejer Kirche aus Rücksicht
für den Patriarchen Ulrich und für die Kaiserin, dann auf Ver-
wendung der Markgrafen Diebold , Burchard und W^erner die
March Krain, die er der genannten Kirche schon zur Zeit des
Patriarchen Sigeard gegeben, nach dem Rathe übler Rathgeber
aber wieder entzogen hatte.
(Archiv f. G. 823. Nr. 101. S. 527, de Rubeis col. 547.
Röhmers Regesten S. 99. Nr. 1948.)
354
CLXXII. 12. Mai 1093.
Eben derselbe gibt auf Bitte des Patriarchen Udalrich von
Aquileja, seines Verwandten, dem Kloster St. Gallen die Villa
Touvvendorf (Taiigendorf unter Riedlingen am linken Donau-
ufer) und hinzu so viel, als dem Kaiser Herzog Heinrich von
Kärnten, der Sohn des Grafen Marquard gegeben hatte. *)
Data est IV. Idus Maii anno ab incarn. domini MLXXXX.
III. Ind. I. anno autem domini Heinrici regni ejus XXXIX. im-
perii vero VIV. Actum Papiae.
(Neugart Cod. diplom. Aleman. I. p. 38.)
*) Taugendorf kam an Herzog Heinrich wahrscheinlich durch die Gattin
seines Grossvaters Adalbero , Brigida , welche eine Tochter des Herzogs
Hermann II. von Schwaben war. Gisela, die Grossmutter Heinrichs IV.
und Brigida die Grossmutter des Herzogs Heinrich und Patriarchen Ulrich
von Aquileja waren Schwestern.
(Neugart Episc. constant. p. I. Nr. 20 und 431.)
CLXXIII. Anfang December 1093.
Zwei Jahre nach der Dotation von St. Paul, im Anfange
Decembers gab Erzbischof Thiemo von Salzburg nach erfolgter
feierlicher Kirchweihe aus Rücksicht Tür (den Neifen) Engel-
bert *) mit Einwilligung des anwesenden Volkes und Clerus
einen Theil des Zehents mit der Bedingung, dass in den drei
Besitzungen des Klosters, d. i. in Gorinsig, Grivina und An-
trichsdorf, das Kloster den dritten Theil des dem Bischöfe ge-
hörigen Zehents, von den Neubrüchen aber den ganzen Zehent,
wie ihn das Kloster schon erworben hatte, haben soll. Das
Pfarrrecht, welches schon seit Erzbischof Hartwich zu der
St. Pauler Kirche gehörte,^) gestand er dem Abte und dessen
Nachfolgern, wie auch die freie Begräbniss zu.
Zeugen : Poppo, der Schwiegersohn des Grafen (Engelbert}, *)
Cholo der Sohn der Schwester des Erzbischofes *), Chuno,
Tirot, Ludwich, der Sohn Ludwigs, Arnolt, Adilmann, Reintach,
Perchtold, Vochenburch, Manegolt, Otto, Bruno und Raben.*)
(Cod. trad. mon. St. Paul. Nr. 11. (IV.) Archiv f. Gesch.
1820. S. 289.)
*) Obtenta ejusdem domini nostri Engelberti. Eichhorn gibt im Archive die
Stelle obtenta ejusdem domini nostri a'.lvocati sui Engelberti, welch
355
letztere Leseart auch durch das im Stifte St. Paul befindliche Original
des Cod. tradit. bestätiget wird.
*) Regimen quoque plebis a tempore S. Hardwici ad eandcm ecclesiam
pertincntis.
5) Markgraf in Istrien, Gatte der Richardis, der Tochter Grafen Engelberts.
(Neugart Historia S. Pauli I. p. 51.)
*) Thiemo. Der Name Cholo wiederholt sich im Geschlechte der Heuenbur-
ger und KoUnitzer.
*) Ein Rabenstein südlich von St. Paul.
CLXXIIII. 1093.
Zu derselben Zeit mit vorstehender Vergabung gab nach
St. Paul der vorgenannte Poppo , Markgraf in Istrien , einen
kleinen Hof sammt Gärten inner den Mauern von Aquileja,
Weriant von Grez zwei Mausen jenseits des Waldes bei Zel-
nitz*), Ludwig, der Sohn Ludwigs, zwei Hüben und den vierten
Theil der Bezüge in Feistritz 3^ und das Zugeständniss , dass
die Leute der beschenkten Kirche, welche die geschenkten
Güter bewohnen, ein Geineinrecht haben sollen im angelegenen
Walde vom Giessbache Vodmunt bis zum Giessbache Gemnitz,
auf Weide , Jagd und sonstige Benützung "). Ebenso geben Ar-
nolt und Sitzo zwei Mausen in Plesteten *) zum Seelenheile
ihres IVeffen Perhtold.
Zeugen dieser zu gleicher Zeit gemachten vSchenkung
waren: Graf Engelbert, ^J Markgraf Poppo, Weriant, Arnolt,
Purchart *) , Petrus, Herolt, Marquart, Herman und viele andere
Ungenannte.
(Cod. trad. m. S. P. Nr. III. (V. VI.) Archiv 1820.
S. 289.)
*) Westlich von Marburg an der Drau. _,
~) Quartam partem vectigalium in Veustriz.
**) Ut homines ecclesiae , qui eadem bona incolunt communionem babeant
in saltu adjacenti a torrente Vodmunt diclo usque ad torrentem Gemnitz
pascendo , venando et omni utilitate. Neugart hält das Vuostriz für das
Feistritz bei Lempach ober Marburg, und vermuthet desshalb, dass Ludwig
sich nach seines Vaters des M. G. Ludwig von Friaul Tode, in die
kämt. Mark zurückgezogen habe.
*) Zwischen der Choralpe und Lavamünd.
*) Der Stifter.
^) Neugart hält diesen für den Burchardus frater Burchardi marchionis und
diesen für einen Markgrafen von Kärnten.
(Siehe oben Nr. CLXXL)
356
CLXXV. 1096.
Zwei Jahre und vier Monate nach der Kirch weihe starb
der Stifter von St. Paul Graf Engelbert, nachdem er das
Mönchskleid genommen hatte. Sein Bruder Hartwig Erzbischof
von Magdeburg beschenkte das Kloster mit kostbaren Kirchen-
gefässen in Candelabern, Paramenten und Büchern*}, brachte
auch nach St. Paul die Gebeine seiner Mutter Richardis, welche
im fernen Deutschland zu Spanheim ruhten^) und gab zwanzig
Mansen d. i. den Stadelhof Stadilaren und einen Stiftshof
(curtem elemosinariam} sammt Unfreien und sonstigem Zugehör,
die Villa Puhelern und den Berg Wimperch sammt den un-
freien Leuten und Zugehör.
Zeugen waren : Graf Hermann^ der Bruder des Erzbischofes,
und sein Neflfe E. Sigfrit, Bernhart und Heinrich, Adilram und
sein Sohn Adilram^), Zeizolf*), Dietrich und sein Sohn Hugo,
Hecil und viele Andere.
(Cod. trad. mon. S.Pauli JVr. IV. (VH.) Archiv 820. S. 290.)
*) Abt Ulrich, Verfasser des Codex Irad. (Gegen Ende des 12. oder Anfangs
des 13. Jahrhunderts) setzt: premisso primitus hoc ipso, quem manu
tenes , codice.
2) Der Codex trad. gibt die Erklärung : Sigfried natale soluni Spanheimense
fuerat Castriim. Richkart, Laventinis oriunda extitit oris. Hunc in reditu
ab Jerusalem defunctum et in Vulgaria sepultum conjux plena fide pretio data
recepit ac tumulandum propriis laribus intulit. Haue ad Jacobum eunda
in percgrinatione mortuam et apud Spanheim ut diximus conditam,
filius levat et patri velut a latere consessuram offert.
') Von Waldek? (Frölich diplom. sacra Styriae II. p. 364.)
*) Im Necrol. S. Pauli d. 17. Januarii Zeizolfus coanes benef.
CLXXVI. 1096.
Tauschvertrag zwischen Abt Teuzo von Ossiach und der
Frau Berta, der Gattin Weringands, und dem Sohne derselben
Rüther. Die Uebereinkunft geschah mit Einwilligung des Patri-
archen Udalrich von Aquileja. Frau Berchta und ihr Sohn
Ruther, dieser auch im Namen seiner Brüder, geben der
Marienkirche im Kloster Ossewach 13 Massaricien im Orte
Winkelar *) mit dem Zugehör. Sollten sie die Kirche im Be-
sitze dieser Güter nicht schützen können, so sollten sie in
demselben Orte die Villa Glabozat übergeben. Abt Teuzo von
Ossewach gab dagegen der Frau Berchta und ihrem Sohne
357
Ruther den Ort Wallsperc zu Lehen und zu Dienst unter fol-
genden Bedingungen : den Weinberg sollen sie bebauen , die
Hälfte der Weinlese aber der Kirche abgeben. Wenn es die
Zeit erfordert, sollen sie der Kirche die Heerfolge leisten, oder
hiefur nach Uebereinkunft beider Theile Geld geben. Auf Be-
fehl des Abtes sollen sie auch dem Patriarchen die Heerfolge
leisten. Dem Abte sollen sie in und ausser dem Orte (Wallsperc)
Dienste thun. Nach dem Tode der Frau Berchta und ihres
Sohnes Ruther kann der älteste Bruder des Letzteren das
Lehen für 10 Mark Silber oder für ein Aequivalent erhalten,
jedoch ohne Erbfolge und unter obigen Bedingungen.
Zeugen waren per aurem tracti: Graf Walfrat, Adalram,
Rubert, Weriher , Engeiwan (Engelram), Heinricus, Rapot,
Bertoldus, Reginmar, Adelgoz , Ruzo, Sinzo , Hartwic, Wozo,
et alii quam plures.
Patriarch Udalrich bekreuzte die Urkunde , malte sein
Zeichen f darauf, bestätigte sie und Hess sie mit seinem
Siegel bezeichnen.
Anno dominice incarnationis MLXXH*} Indict, IV. Re-
sidente domiuo et Catholico Udalrico Patriarcha in Aquilejensi
sede XL Pontificatus sui anno.
(Annales Ossiacenses vom Abte Zacharias Gröblacher,
fortgesetzt von dem Abte Hermann Lüdinger. Handschrift aus
dem Stifte Ossiach.)
*) Winkel bei Treffen und Feldkirchen oder Oberwinklern, nordöstlich von
Sternberg und südöstlich von Ossiach.
^) Wallersberg bei Völkermarkt.
"*) Die Zeitangabe steht am Anfange der Notix und ist offenbar in der
Jahresbestimmung unrichtig kopirt. Indiction und Pontificaljahr passen
auf 1096. Patriarch Ulrich kam erst 1085 auf den Stuhl von Aquileja.
Zacharias Gröblacher wurde am 10. März 1587 Abt von Ossiach, resig-
nirte am 10. Mai 1593 und starb im Jahre 1607. Abt Hermann Lüdinger
wurde gewählt am 19. October 1737 und starb am 15. Februar 1753.
(Annus mill. Ossiaeensis p. 89 und 101.)
CLXXVIL 1096.
Herzog Heinrich von Kärnten stellt das Kloster St.
Lambert im Bisthume Salzburg im Comitate Friesach, auf
kärntnerischem Boden ^ j , dessen Stiftung des Herzogs Vater
begonnen der Herzog selbst aber vollendet hat — in Gegen-
358
wart des Kaisers Heinrich IV., des Herzogs Weif und des
Markgrafen Biirehard zu Verona unter den Schutz des päpst-
lichen Stuhles, wofür das Kloster jährlich einen Byzanzier oder
das Aequivalent nach Rom bezahlen soll. Das Kloster soll die
freie Abtwahl haben. Die Vogtei behielt sich der Herzog be-
vor; wenn er nur einen Sohn haben sollte, soll dieser, bei
mehr Söhnen aber der älteste die Vogtei erhalten; in Ermang-
lung von Söhnen sollte der Abt die freie Wahl des Kloster-
vogtes haben.
Anno dominicae incarn. MXCVI. Indiet. IV. Heinrico
regnante XLIH. imperante anno X. Veronae.
(Aus einer bei dem historischen Vereine Dir Kärnten
befindlichen Handschrift, Geschichte von St. Lambrecht.)
*) In loco et fundo qui dicitur Carinthia.
CLXXVni. 26. März 1090.
Papst Urban H. ertheilt dem Abte Wezelo von St. Paul,
dessen Stift die Stifter Hartwig , Erzbischof von Magdeburg,
Graf Engelbert, dessen Gemahlin Hadewik und ihre Söhne dem
Schutze des h. Peter empfohlen hatten , die Schirmbulle, dem
Capitel die freie Abtvvahl. Die Weihe der Altäre, der Kirchen,
der Mönche , des Chrismas und des h. Oeles, dann die übrigen
zum bischöflichen Amte gehörigen Verrichtungen stehen dem
Salzburger Erzbischofe zu, in dessen Diöcese St. Paul gele-
gen. Sollte dieser ausser Gemeinschaft mit dem apostolischen
Stuhle stehen, oder sein Amt nicht unentgeltlich und nicht
ohne böse Absicht verrichten wollen, so steht es dem Kloster
frei; sich an einen beliebigen andern katholischen Bischof oder
an den päpstlichen Stuhl wegen der Weihen zu wenden. Jedermann,
•welcher nicht excommunicirt ist, kann in St. Paul seine Be-
gräbnissstätte wählen. Zum Vogte bestimmt der Papst den
Engelbert, Sohn des altern Grafen Engelbert, und nach dessen
Ableben dessen vorzüglichsten Erben, wenn selber dem Kloster
nützlich und ein Erfüller der väterlichen Stiftung seyn sollte.
Im entgegengesetzten Falle soll der Abt mit dem Beirathe des
Capitels den Klostervogt wählen können. Der Papst ertheilt
die Freiheit von dem Zehente der Neubrüche und den von
Erzbischof Thiemo zum Kloster gegebenen Gegenständen.
Kein Papst, Bischof, Kaiser, König, Herzog, Graf oder Abt
359
soll etwas von den Klostergütern ohne Einwilligung der wei-
seren Brüder zu Lehen geben oder auf was immer für eine
Weise veräussern dürfen. In Anerkennung dieser ertheilten
Freiheiten soll jährlich ein Byzanzier zum lateranischen Palaste
bezahlt werden.
Zeugen waren; Herrant von Griggingen und sein Sohn
Oudalrich von Wellicheringen, Hecil, Etich, Marquart.
Data Laterani per manum Johannis sancte romane ecclesie
diac. Card. VII. Kai. April. Indictione VII. Anno dominice
Incarnationis MC. Pontificatus autem dorn. Vrbani secundi Pape
XII.')
(Archiv 1820. S. 303, Nr. XC.)
*) Die Zeugen sind mit einer andern aber gleichzeitigen Sclirift angezeigt.
*) Die Unrichtigkeit in der Jahresangabe geht aus den übrigen Zeitangaben
hervor, und dürfte von einer abweichenden Annahme des Jahresanfanges
h«rrühren.
(Fortsetzung folgt.)
Verbesserungen.
Zu den Regesten im dritten Hefte, Jahrgang 184Ö. S. 1 — 39.
3,
Zeile 8 ist statt
: ducatus . . . zu setzen
ducatui.
3
„ 24 „ „
329
328.
4
„ 16 „ ..
aquigrani „ „
aquisgrani.
4
„ 17 „ „
cap „ „
cop.
4
« 26 „ „
Actis „ „
Aet.
5
„ 14 „
Pudii
Pudio ent-
springt.
7
5
lectum
Actum.
7
" 34 " "
Görschitz „ „
Görtschitz.
8
" 26 " "
Alpuvie „ „
Alpuvin.
9
15
Harlerssohn „ „
Harterssohn.
9
35
den „ ,,
dem.
10
14 " "
Quartinaha
Quantinaha.
11
" 5 " "
Ottin gum „ ,'
Ottingun.
14
" 28 " "
"•
I.
18
" 21 " "
Jeschoffisbert „
Pischoffisperch.
19
" 31 " "
Gamoringberge „
Gameringberge
19
" 32 " "
XII „ "
XXII.
22
" 3 " "
Choisel „ "^
Choisil.
22
" 8 " "
Choisel „ "^
Choisjl.
22
" 22 " "
Hormayrs „
Hormayr's Ta-
" M
"
schenbuch.
22
25
Hefenberg „
Hafenberg.
22
" 26 " "
Hefenberg
Hafenberg.
22
" 27 l "
Voitsberg ober ", "
Veitsberg ober
'* " "
Aininberg
Liemberg.
22
28 ,.
Gemillach ,,
Gomillach.
22
38
Kupian
Kassian.
24
"19 "
Heiligart ", "
Hiltegart.
25
" 15 " "
Driburi ,,
Drihure.
26
" 14
Radvald
Rodoald.
28
'■ 3 " "
Reide
Rieda.
29
" 11 " "
I „ "
IL
29
" 16 " "
Rechwin \, "
Rachwin.
29
" 17 " "
Rechwin '^ "
Rachwin.
29
" 20 " "
Rechwin " "
Rachwin.
29
" 26 " "
322 l
222.
29
" 33 " "
Trenberg " "
Tranberg.
30
" 2 " "
Vergebung ' "
Vergabung.
30
" 19 " "
Radoald "
Rodoald.
30
" 20 " "
Fagegna l "
Fagagna.
31
" 6 " "
Luitheid " „
Luitfried.
31
" 22 " "
Rochwin „ "
Rachwin.
31
" 25 " "
Rochwin „
Rachwin.
31
" 30 " "
a) „ "
b).
31
" 32 " "
b) „ ;;
a).
32
" 22 " "
Hiltegard „
Hiltigard.
32
" 33 " "
Guiss „ "^
Gaiss.
32
" 35 " "
Guiss „ ^
Gaiss.
33
" 7 " "
Glahengizazi „ "
Gluchengizazi.
33
" 21 " "
ann „
aet.
33
" 33 " "
Baiariorum „
Baioariornm.
35
" 3 " "
Vuezela „ '1
Vuezala.
35
'■ 11 " "
Gepue „
Gepun.
35
" 20 " "
670 „ "
676.
35
" 23 " "
Henripnch „
Henripnrch.
35
" 23 " "
Suntta „ "
Snutta.
35
" 36 " "
Januthgan „
Jaunthal.
36
" 10 " "
Liulhred
Liutfred.
37
" 4 " "
743—775 „ "
793—795.
37
" 26 " "
Quitilinburg „ "
Quitelinburg.
38
" 23 " "
Projire „
Proiern.
Nachtrag;
zu den Urkunden des Prämonstratenser - Stiftes Geras.
(S. Archiv, Jahrg. 1849, Heft I. S. 1 —52.)
öeite 17 in der leizten Zeile ist zu ergänzen : (pre) monstratensem correc-
tionem ab eo recipientes ibidem deo iugiier famulentur. Ad su-
stentationem autem tarn fratrum u. s. 'w.
Seite 23, Note 2. Ueber Rabs. Wie in jener Gegend Oesterreichs über-
raschend viele Orte bloss den Namen ihres Erbauers oder Gründers im Genitiv
führen; z. B. Rudmans , Sigharts , Wilants, Bertolds u. s. w. , so zweifle ich
nicht, dass das Nämliche bei Ragez der Fall ist. Ein Edler Ragizi erscheint
um 1000 in den Urkunden von Brixen (s. d. Archivs 3. Heft, S. 37). Und gerade-
zu in Oesterreich erscheint in einem Fragment des ältesten Melker Necrologiums
(für dessen Herausgabe Herr J. Keiblinger sorgen wird) zum 14. September :
Racko r. Und so wird auch das Ragaz oder Ragez bei Pfäfers in der Schweiz
erklärt seyn , wohin es schwierig wäre, slavische Colonisten zu versetzen. Ja
auch St a atz (in Urkunden Stoyce , Stauz) scheint auf diese Art zu erklären,
wenn man Stoizendorf, Stoizenwerd (jetzt in Stolz enwerd geadelt) , Stoyes
(hinter Schrems), Stazendorf (bei St. Polten), Stazing (ober Linz) vergleicht.
Seite 30, letzte Zeile : Dass Otokar auf den ganzen Bezirk Bernegg blei-
bende Ansprüche machte, geht auch daraus hervor, dass er noch 1276 von König
Rudolph die Schlösser Bernegg und Weikhardsschlag zurückforderte, die ihm
seien ,, feindselig" entrissen worden. (Cod. epistol. Ottocari v. Dolliner. S. 56). Ja
es ist anzunehmen , dass selbst der drohende Schirmbrief , welchen Herzog
Friedrich der Streitbare dem Abte von Geras ,,über die Kirche zu Weikartschlag
und andere Besitzungen" gab (in uusern Urkunden (Nr. VI.) gegen Ansprüche
Böhmens gerichtet war. Vgl. noch Nr. 15.
Seite 52. Nr. XLIV. Diese Urkunde findet sich wohl bei Marian S. 134, doch
habe ich meinen Auszug anders woher genommen, wie die Beschreibung des Si-
gels beweist.
Th. Mayer.
Archiv
für
Kunde österreichischer Geschichts-ftuellen,
Herausgegeben
von der
zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Ceniniission
der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften.
Jahrg^ang; IS^rO.
///. 'und IV. Heft.
Aus der kaiserlich - königlichen Hof- und Staats -Druckerei.
361
VIII.
Urkunden und geschichtliche Notizen,
die sich in den Handschriften
des
finden.
Mitgetheilt
von
•fohann von Fräst ^
Priester dieses Stiftes.
Archir. Jahrg. 1849. III. Heft. 25
363
Jn »len ersten Zeiten des Stiftes, da dessen Einkünfte ge-
ring, das Pergament sehr theiier war, benüt/ie man jeden lee-
ren Raum in den wenigen Handschriften, welche die heilige
Schrift, Legendarien , die Werke einiger Kirchenväter, die Or-
densregel und Calendarien enthielten , um Schenkungen , die
mündlich gemacht wurden, aufzuzeichnen und Ereignisse, wenn
auch nur für das Stift merkwürdig, den Nachkommen zu über-
geben. Spätere Schreiber reihten dem Vorgefundenen die Be-
gebenheiten ihrer Zeit an, und so geschah es, dass auf einem
und demselben Blatte Schriftzüge mehrerer Jahrhunderte er-
scheinen. Waren es feindliche Einfälle, bei welchen nicht alle
Urkunden und Handschriften gerettet wurden , oder war es
Unwissenheit und Nichtachtung, welche sich bei dem sittlichen
Verfall der Ordenshäuser an Urkunden und Handschriften ver-
griff, sie zerschnitt, zu Unterlagen der Einbände verwendete,
die inneren Seiten der eichenen oder buchenen Deckel damit
verklebte , und selbst diese Ueberrestc theilweise unleserlich
machte, leider finden sich hierüber Belege im Stifte Zwetl.
Was in den Handschriften dieses Stiftes von Urkunden
und geschichtlichen Notizen vorfindig, und noch nicht bei Link
in seinen Annalen, v.mX bei Pez, welche beide diese Quelle be-
nützten, zu finden ist, erlaube ich mir hier mitzutheilen.
Cod. 1. Glossarium. Am Ende findet sich mit den Schrift-
zügen des 13. Jahrhunderts :
Hacc est papaver et villae , de quibus idem nobis omni
anno solvitur.
de Gredniz XVIU raetretae
Rabenthannc XVIII „
Pendorf XVIII „
Waltherschlag X „
Wolfgors X „
25«
de Rudmans LXXV
metretae
de
„ Wizzenbach XXX
«
r)
,, Zwethlarn XXIIII
?7
55
„ Haslave XXIIII
n
?5
,, Geroten XVIII
n
V
Diese Gabe ist von Mohn in den Kapseln /ai verstellen,
denn als Mcmnkörner wäre dieser Dienst zu gross. Die ange-
führten Ortschaften bestehen alle noch : Wizzenhach ist Gross-
Weissenhach, Zwethlarn ist Kleinzwetl hei VVaidhofen an der
Thaja , Pendorf ist Perndorf und wie die übrigen Orte in der
ümsreffend des vStiftes.
Cod. 2. S, Scriptura.
Die innern Seiten des Einbandes sind mit Bruchstücken
zerschnittener Urkunden beklebt. Einige davon dienten als Un-
terlage zwischen dem Brete , und dem Fellüberzugc. Da das
Bret eines Deckels zerbröckelte kam Folgendes zum Vorscheine:
Wyr Albr von gotes — ster vnd zc Steyr eiitb vnscrm lieben
getrewen Bapoten von valchenhch — wir emphelhen dir vnd
haizzen dich ouch ernstlich daz du mit — aulTest von vnserra
weffen endelich daz — — vnsern Juden Besiern von — chai-
ner gult als ir prieflf sagen, die si von iin haben — daz als
ernstlich daz die Juden nicht mer — an sand marien mag-
dalen tag.
Ein zweites in zwei ungleiche Theile zerschnittenes Stück
ist eine Abschrift von einer Urkunde auf einem schon früher
beschriebenen Pergauicntstreif, und lautet : Wir Friderich von
gots gnaden Bomischer chunig — riebe.» embieten den er-
bern mannen hainzi des valchenberg schafer vnd — richtern d
— hedresdorf vnscr gnaden allez gut und wellen daz vnd ge-
pieten — ze sant als di nevven phennig — curn gepiet daz ir
dan halzzet verrvcil'en di alten pheiiig dat nieman da mit chain
wandl — hab awer mit newen pheiiig sol man chauffen und ver-
chauften vnd alle Wandlung haben vnd üuch daz nieman —
grozzen phcnig wandel danne der Wechsler der sol si chauffen
mit der wag Swer — nicht — denselben wellen wir pezzern
an lib vnd gut. Diser — prief ist geben ze wienn den nahsten
svntags vor den phingsten in dem vierden iar. —
Der Auftrag ist dem Bichter von üadersdorf am Kamp
vnd dem Schafter der angränzenden Herrschaft Falkenberg im
Strasserthale gegeben , wo noch die Buinen der gleichnamigen
Burg, die auch Falkenstein genannt wurde, zu sehen sind.
Der innere Theil des Deckels am Ende dieses Codex ent-
hält die Urkunde:
365
Ich Dietrich der puchperger von wazzerbcrch dieiistmami
in Osterreich vergich — daz ich mit verdachtem imiet mein
selbes vnd mit guetem willen meiner housfrowen vrown — ge-
geben han ledigleich — vnser vrowen chloster data zwetl mei-
nes rechten aigens zehin und drei schülling — wider ain
phunt gult, daz ich demselben chloster gelten sol vvan — prü-
der in seinem tod pette vnd zv seinen letzten zeiten durch
seiner sei willen — derselben zehin vnd drei Schillinge dient
datze valchenstain Ortolf sechzich phenning — versigelt mit
meinem insigel — dreizehenhundert iar vnd — zehenten iar
darnach an sant Virichs tach.
Cod. (j. auf dem letzten Blatte mit der Schrift des 12.
Jahrhund ertes.
Hec sunt nomina testium de uinea quam contulit nobis pie
memorie Nizo de clubendorf cum dilecta sui coujuge ac lili —
Wolffprunnen trater suus Alhardus plebanus de Chlubendorf Ge-
rungus de eodem loco Wordungus de eodem loco Perhtoldus pre-
scripti Herbordus Wichardus.
Hec sunt nomina testium de familia quam dominus liudol-
fus de Kirperch nobis de jure suo mancipavit. llapoto Truttlieb
Gebhat de Kirchperch Gerung de Lin)pach Rvedeger Livpolt Go-
thefrith de Zwetl Hainrich Procemvl.
Klubendorf einst eine Pfarre ist das heutige Klaubendorf
in der Pfarre Rolirbach seitwärts der Horner Poststrasse.
Kirchberg ist der Markt Kirchberg am Walde, unfern da-
von Limpach.
Cod. 7. Auf der zweiten Seite des ersten Blattes ist die
Dispens für einen unehlichen Sohn des Herzoges Friedrich von
Oestreich, schon mitgetheilt im Hormayr'schen Archive.
Cod. 8. Im Anfange ist die lateinische Ueimchronik über
die Chuenringe, abgedruckt bei Link aus dem libro fundationum
monasterii Zwetlensis.
Schon Ebro hat die ersten 12 Verse nicht in das über
fundat. aufgenommen, sie sind folgende ;
Sarcina mandati gravis est cum rusticitati
Res nova mandatur qua mens quoque docta gravatur
Scilicet ut quondam rem gestam carmine condam
Que fundatores nostros et progenitores
366
Explicat ipsorum vel quuiiiuilu i'ala lucuruin
Sorte sub incerta sit ab bis ordine cerla
Que pi'eccdentiiiu siiit iioinina queve sequenluin
Quas rerun» metas nofet Inijus temporis eJas
Nomina que reguin, ([110 conservaUo legiun
Hec inqiiain umneris jiiboor desigiiare vcris
Hac sub lasce gravi genio ijuain nee et ante levavi
Insipiens taetus que iiescio tempto coactus.
Cod. 10. Auf der /iWeiteu Seite des letzten Blattes ist
folgendes Hruehstüek einer Urkunde.
Nos Ottacbarus dei »ratia Bobeui . . Karintb. Mareb. Mo-
rauie dominus . . Marche et Egre Omnibus in perpetuum. jVe ea
que geruntur in tempore lapsu temporis pereant . . prudeulum
prouideneia eonsueuit merito aeta bominum scripturis et testibus
roborare. Igitur . . vniuersis tain presentibus quam tuturis quod
Dominus OrtoU'us prepositus deuotus eapellanus noster totum-
que . . eeelesie capitulum nostre magnifieeneie deelararunt. quod
licet predia in Er/it\valt justo lytulo . . possederint multis annis
pacilice et quiete tamen Hartnidus pincerna de Ramenstaeiu
ipsis . . et oapitulo mouit et adbue mouet ter jam questionem
constanter asserens illa sibi a douiino Liupat . . hier bricht die
Schrift, aus den« Ende des 13. Jahrliundertes ab.
Das Folgende betrifft die Einkünfte der Katbarinakapelle
im Zwetlhofe /,u Wien auf dem Stepbansplatze.
. . Primo ad lumen duurum talentorum . . mo Heinrici oa
faber in dem viscbbof in alto foro ter in anno Georii. IMieha-
helis. Natiiiitatis . . redditus eapellani Primo de domo pistoris
retro nouum forum quatuoi' talenta et dimidiuin ter in anno Ge-
orii Michahelis natiuitatis de domo Tbirnprechinne super Mouk
X sol. bis in anno Georii Michabe. Item de domo HamilUne in
strata que dieitur Wiltvericber unum talentum ter in anno Mich,
innocauit, in pentecost. Item de domo bana in Kyenmarcht ulrici
nomine dimidium talentum bis in anno Georii Michah. Item de
domo soleatoris dicti Queb in Viscbbof dimidium talentum semel
in anno Michahel. Item de domo Zacharie retro tomum Tbeu-
tunicorum dimidium talentum ter in anno Georii Mich. i\at. Item
de mensa siue qui dieitur Dyctramus in medio alti fori XV
den. semel in anno Georii. Item de domo Rudgeri dicti fuetrer
307
in ciniitet'io saucli pctri ilimldiuni lulenluin bis in annu (jieurii
Micha, apud pretorium de mensa x den. in nativilatc. lleni apud
Scolos sub littore xx den. Georii. Item de domo Gaunestorfcrine
in strata alsarine xij den Georii Item de domo cappellarii
contra capellam iij sol. semel in anno Mich. . . dicuntur hof-
stet ante portam Scotorum xii. sol semel in anno Georii . . .
pratense de tribus partibus vinee ix sol. semel in anno.
pro exemptione capelle ad sanctum stephanum paro-
chialcm ecclesiam soliiatur unum talentum singulis annis de
duabus mensis in qiiibus cera solet uendi et de duabus mensis
qua cyram-tiseh dicuntur in alto foro sumatim. Die Schrift ge-
hört dem 14. Jahrhunderte an.
Cod. 18. Am Ende stehen nebst 3 schon bei Link abge-
druckten folgende Notizen aus dem 13. oder dem Anfange des
13. Jahrhundertes.
l'rcsentibus scriptis cuuctis katholice ßdei notiflcamus ho-
minibus quod Zwetelenses fratres pecunia redemimus urbano
jure aream que ante portam curie nostre in Egenburch jacet a
quodam Liupoldo cognomento Fippinch annuente et concedente
domino Ortilibo de VVidernueld ad quem eadeni area jurisdic-
tione proprie pertinebat, Emptione itaque facta dominus Ortlibus
rogauit nos si quando ei necessitas incumbit ut suum urbanum
jus xlxxx numorum ante statum diem a nobis expeteret sibi
persoluere, Cujus uoluntate beuigno animo annuentes postuinvimus
et nos quod nostre posessioni minime liceret forensibus placi-
tis interesse quatinus et ipse pro omni forensi jure et exactioue
a nobis x nummis additis ad predictos xxx et xl accipiet ut
ab omni exitiCi aream nostram cum quiete ac sine alicujus im-
pulsione habere possemus, Cui nostre peticiou iet ipse assensum
coram hiis ueridicis testibus prebuit quorum nomina sunt hec
RudegerusPirsach, Fridericus thelonearius. Adelgerus minor. Ditt-
marus economus ejusdem domini Ortlibi. Perhtoldus uillicus ejus-
dem iu Windischendorf. Perhtoldus Pyrchkan. Ebro institor. Eber-
gerus rusticus Woluel Le Menestennere et alii promiscui sexus
quam plures.
In noticiam nihilominus cunctorum fidellum ducimus uni-
aersa urbana jura que in Egenburch et in Rauingen persoluere
debemus. Primo Niwenburgensibus de curia in qua conmanemus
368
et de adjacente ejusilani curie xljj deiiariuruiii tle pomcrio et
proxinia viiiea picbano xxx de siiperioi'i parte ejusdeni uiiiee
Oltoni de Heidonrichesteiu xv Hiigoni de Rasteiiberch de diiabus
uineis Ix de quodain agro paiiperibus douuiii llad. talentum
plebano de Cbadawe de uiiiea et agro 1 den. ac 10 caseos De
uineis Timoiiis niilitis xv de uinea imitliiaia xv De duobus
uiiieis Eberliardi de Egeubiircb xxx de niia uiuea Alberonis xv
de altera vij et oboluin.
Cod. 23. Aul' dem iet/iteii Hlalte sind zwei Urkundeu aus
dem 15. Jalirbunderte. wciclu' über die Beniit/aing' der Wein-
gärteu Aul'sebluss geben.
Ich Cristau Meyssawer bab beslauden ain jeuch Weingarten
genand der Spirrenpewtel leb Caspar llarraiit .lannis Ruprecbt
sein sun haben bestanden ain jeueli weingarlon genand der
Chautweingarlen. Wir veriehen und tun ebund oltenleieb mit
dem brielV vor aller meniekleioh i»e«!,enburtign und chunCtigen
dy in seheiit lesen oder hoerent lesen das wir obgenanten
bestand haben von den geistleiehen lierrn herr Johannsen abbt
vnser t'rawen kloster zu Zwetel und dem gantzen conuent da-
selbs in solcher beslaiden das wir obgenante all dy egeschriben
Weingarten sullen inn haben vnsr leblag alain und nicht verner.
Und die panleich inn haben mit guetein mitteni paw n»it misten
n)it grueben nüt slhekehen mit andelay arbet dy zu weingart
arbait gehoi-l mit vnserm aigen gut an des vorgenanten herr abbt
und d(!s eonuent/- z,e ZwetI schaden vud ich Chrislan Meyssawer
sehol all jar dienn in dem lesen xxx wienn. phenig ainen» Ics-
maister in den hott" zu Kambarn mein lehtag alain vnd nicht
mer. Ich Caspar llarrant vnd wir Janns Ruprecht sein sün
sullen den vorbenanlen Weingarten t'rey haben dy ersten fünf
jar nach einander vnd darnach dy andren fünf jar sul wir die-
nen sechtig ]>fenig vnd nach dem ausgancht der zehen jar
sullen wir albeg dien den dritten tail inayschs von dem Wein-
garten. Es sol auch vnser ytzleicher selber ausrichten das
huetlon vnd yeder tail sol vor seinem tail den zehent ausrich-
ten. Auch sol vnd mag der obgenant herr abbt oder der conuent
all jar iren anhält beschauen lassen ob dy obgeschriben Wein-
garten mit guetem mittern paw gepaut sind oder nicht. Wer aber
das das wir obgenant vnd vnser yeder besundtail dy Weingarten
369
nicht redit paiief vud pau oder aibait verzue^eii oder vcrczo-
gen hetten mit vvelcherley arbait das wer desselbigen jars das
es wissenleich wer oder werd dariimb muegen viis der egenant
her abbt der comient oder ir anbalt mit dem mayschs der des
jars in dem Weingarten gewaksen ist rechtleich pfenten als vil
das si genuegt, Vnd wann vnder vns allen der lest leib abget
mit dem tod vor sand Jörgen tag so mag vnd sol der abbt der
conuent oder ir anbalt sich der egenant weingerten wie si dew
vindent rechtleich wol vnderbinden an all vnser erben fraintschaft
vnd menichleichs irrung vnd widered. Gieng aber vnder vns alle
ainer ab nach sand Jorgn tag in welcher zeit das wer des jars
so muegen vnsr nagst frewnt vnd erbn sich der Weingarten wol
vnderbinden vnd pauen uncz auf das lesen vnd dy frucht davon
sessen vnd lesen, Vnd nach dem Icsenn sollen sew dem gotzhaus
ze zwetl ledig vnd los sein, Das luben wir alles stet ze haben
das oben an dem brieff gesriben stet mit vrcliund des brieffs
besigit mit des erbirdigen geistleichen hern her Symon eim pfar-
rer zu Scönpach anhangunden insidei im vnd seinen nachkomen
an schaden. Vnd mit des edlen her Asmen des Prueling zu Kam-
barn anhangunden insidei im vnd seineu erben an schaden dy
wir all obgenant mit ganczem lleiss darumb gepeten habn vnd
verpinden vns auch hinder erevv paiden insigl mit vnsrn trenn
alles das stet ze haben, das oben an den brieft' geschriben stet.
Der geben ist nach christi gepurd virzehenhundert jar vnd im
dem vierczisten jar an sand Cholmanstag des heiligen martrer.
Diese Weingärten gehörten zu dem Stift Zwetlerischen
Gute Kammern bei Haderstorf am Kamp. Statt Schönbach soll
es nach der gegenwärtigen Benennung Schönberg heissen.
Wir prüder Hanns abbt vnser frawn kloster zu Czwetl
vnd der ganncz conuent daselbs vergehen vnd tun chund oflfen-
leich mit dem brieft" allen lewten gegenburtigen vnd künftigen
dy in lesen oder hören lesen daz wir mit gemaynen rat vnsr
all ausslassen haben zway jeuch Weingarten in der Chrengrüeb
ain jeuch gepawt vnd gestüVt daz ander jeuch ain oeden den
bescheiden lewten Eberharten Frankchen Anna sein hausfravven
vnd Wernharten Schinagel Margret sein hausfrawn also in der
beschaiden daz sy dy zway jeuch Weingarten schulten ynne
haben nucxn vnd nyessen auff ir lebtag allain von ainem leib
370
auf tlen andern vi»d nicht verrer vud schullen daz gepawt jeucU
in guten mittern paw haben mit misten mit steckchen mit gru-
ben mit allerley arbait dy zu Weingarten werich gehöret nichts
darinne ausgenomen. Sy schullen auch nicht lesen an vnsers hof-
maister wissen vnd willen vnd schullen das drey tag vor chund
tun. Sy schullen auch den maysch genczlich füern in vnsern
hoflf gen Weinczürl an all vnsr iniie vnd was sy derpawen in
dem jeuch Weingarten schullen sy vns gelten gleich den vierden
emer weins aus dem grant pey der press vnd darzue den ze-
hent der von recht voraus vnser ist. Dann daz ander jeuch
daz ain oeden ist daz schullen sy payd von jar zu jar pawleich
vnd stiftleich legen vnd haben in das frey lassen von dem tag
als der brieft' gegeben ist drew gancze jar vnd ob sy in dem
benenten jare daz jeuch Weingarten nicht pawleich vnd stifftleich
bieten gelegt vnd säumig darinen wern gewesen so habent sy
an dem bestand alle ir rechtichait verlorn dan in dem vierden
jar schullen sy vns von eim jeuch Weingarten alls vil weins vnd
zehent geben, alls von dem andern an alle widerred. Wer aber
daz sy den Weingarten mit paw Verzügen vnd nicht pawten alls
vor geschriben stet daz zwen Weingarten man erchannten pey
iren trewen waz wir daz zu scheden chemen do schol py vnsr
hofmaister in der press phenden von iren tail weins daz wir
genzleich vnserr scheden bechomen, wer aber daz ir ainer seinen
tail Weingarten vor notdurfl't nicht gepawen mag der schol in ver-
chauffen mit vnsers hofmaister wissen vnd alls offt ain jeuch
Weingarten verchauft wirt alls oft't schullen sy geben ablat und
anlat sechs pfenig aufl' sechs pfenig ab Sy schullen vns auch alle
jar purkrechte an sand Michelstag von yedem jeuch sechs pfenig
an alls verziehen , wer daz nicht tet an dem vorgenanten tag so
get wandel darauff alls purkchrechts recht ist vnd denselben schol
man darumb auch phenden in dem lesen pey der press vnd wann
der lesst leib mit dem tod abget vor sand Jörgen tag so schullen
wir VHS der Weingarten vnderwinden recht wie wir dy vinden vnd
mit nyemand furbas ze tail haben. Stirbt er aber nach sand Jör-
gen tag so mugeu sich sein nechst frewnt dy nucz des jars vn-
derwinden nützen vnd niessen allso daz dy weingerten nach des
briefs sag gepawet werden vnd vnser tail weins vns gentzleich
widervar. Dann so zehannt nach dem lesen sind vns dyselbeu
371
weingerten gancz vnd gar ledig viul los wardeu an all vnsrer
inue vngeuerlich dy sy vns mit stcckcheu zielien vnd mit ver-
ziehen seil) aus schullen richten mit irem gut vnd arbait vnd vns
dan der weingerten vnderziehen an all vnsrer mue vnd menik-
ieichs widered damit wir dann mii<>en vnd schullen tuen wie vns
verlusst nach allen vnserm geuallen. Mit urkund des brieffs den
wir in darüber geben versigelten mit vnsern payden anhangunden
insigeln der geben ist do man zalt von Christs gepurdt vier-
zehenhundert jar und fünf vnd dreissikg* jar an sand Mertentag
dez heiligen pitschofl'.
Cod. 24. Vitae Sanctoruni.
Nach den Lebensbeschreibungen der Heiligen ist ein Ge-
dicht in lateinischen Versen , welches Hildegunden zum Gegen-
stande hat, die unter dem Namen Joseph in dem Cisterzienser
Mönchskloster Schönau eingekleidet war. Aus dem 13. Jahr-
hunderte.
Dann folgt ein Verzeichniss der den Zwetlern gestifteten
Extraspeisen, Servicia genannt, welches mit vielen adeligen Fa-
milien und der Lebensart im Stifte bekannt macht, im 14. Jahr-
hunderte geschrieben.
Nota Seruicia que ministrantur conuentui in Zwetl.
In nativitate domini de Ottenstainariis tria frusta panem et
artocreas chrapphen.
Johanis ewang. de Puchpergariis tria frusta vinum et panem.
Innocencium de Dachspergariis tria frusta vinum et panem.
In circumcisione domini de Hiersone et Rapotone de Vrvar
tria frusta vinum et panem.
In vigilia epiphan. de domino Eberhardo de Waltsse duo
frustra piscium.
In die sancto de Andrea Liechtenstainario vj paues tria
ova et artocrea.
In die Eberhardi de fundatoribus tria frusta vinum panem
tria ova et artocreas.
In die Wilhelmi de ßollone duo frusta vinum panem.
In octava Epiph. de Sacerdote Johanne pisoen pisces ui-
num panem.
In die Agnetis virg. de Tursonibus tria frust. vinum^ panes
artocreas.
372
In coniiersione S. Pauli de Stainpekina dabit iniirmarius
dominoi'um tria frust. vinum et pancm.
In purificacione v. m. de Rawclienstainariis tria finista vinum
paneni.
In die Agathe v. de Gozzoue duo frust. piscium.
In die Mathie apostoli de dominis de Liechtenek tria frusta
piscium vinum et panem.
Dominica Inwocavit de Chunrado de Potendorf tria frusta
piscium vinum panem.
Tercia feria post inuocauit a ducibus Austrie tria frust.
vinum , panem , artocreos.
In die cinerum maxister curie de Kremsa tria frust. vinum
et panem.
Quinta feria ante quadrcigesimam de Hachenstainariis duo
frust. et panem.
Item letare de ciuibus Wiennensibus duo frust. piscium.
Item Albini confessoris a Seyfrido rustico in ciuitate tria
frusta vi. panes.
Item Gregorii pape ab Heinrico plebauo de nova ecclesia
talentum pro piscibus.
In die Benedicti abbatis a Prawnstarfariis tria frusta vinum
et panem.
In annunciacione sancte Mar. vir. tria frusta vinum et pa-
nem ab abbate.
In uigilia palmarum a Nicoiao scriptore de Mynpach tria
frusta vinum et panem.
In die palmarum de dominis de llastenbcrch duo frusta
piscium.
Item quinta feria in ebdomada palmarum de Dacbspergariis
tria frusta vinum et panem.
In cena domini magister curie in Krems tria frusta vin. pan.
In uigilia pasce de Poppone de Hainreichs tria frust. vin. pan.
In die pasce de fundatoribus tria frust. vinum panem , tria
ova artoc. et duobus sequentibus cuilibet monacho tria oua.
In octava pasce a Lainario camerarius dabit piscem vinum
et panem tria ova et artocrcas.
In die Tiburtii et Valeriani a comitissa de Pernstein pisces
vinum panem tria oua et artocrcas.
373
In die Georii de doiniiiu Aguete de Chunring- tria frusta
vlüuin et paiiem et arlocreas.
Item Pliilippi ot Jacobi de domina OflFeinia de Potendorf
pisces viuum panein.
In die Marci ewangeliste subcellerarius a Plabmenelinio
pisces vinum paneni.
In inucntionc s. crucis de doinino Hainrico de Dachsperch
pisces vinum pancm.
Johannes ante portam latinam de scriptore de Vreu I talen-
tum pro piscibus.
In vigilia asceiisionis de domina de Wasserberch subcelle-
rarius vinum pisces panem.
In die sancto de Tumbraczariis pisces vinum et panem.
In vigilia Pentccosten de Alberto de Streczing pis. vin.
panem.
In die Pentecostes de plebano de SicÄcndorf pis. vin. pan.
In die s. Trinitatis de Gnemhortlino Friderico de Wienna
pisces vinum et panem.
In die corporis Christi de Meinhardo Spiczendrat pis. vin. pan.
In die Margarethe de Johanne plebano de Sweykers pis-
ces vinum panem et artocreas.
Item in eodcm die de Rawbario de Wienna pisces vin.
paneni.
In die Viti martiris de Friderico Rueczen pisc. vin. panem.
In die Achatii de Perhartanfariis pisces vinum panem.
In vigilia Johannis baptiste quidam occultus et bonus ami-
cus de Wienna talentum pro piscibus.
In die Johannis Dapt. de Lawbekkario pisc. vin. panem.
In proxima die post Johannis bapt. de dominis de Lauffen
plenum soruicium.
In vigilia apostolorum Pctri et Pauli a Ludwico percario
taleutum pro piscibus.
In die Pctri et Pauli a Chlingerbario pisces vinum panem
tria oua et arlocreas.
In die Udalrici de Ottcnstainariis pisc. vinum panem.
In octava apost. Pet. et Pauli de Huntaffis pisc. vin. pan.
In translatione s. Benedicti de domino Uudgero de Mawr-
perig pisces vinum tria oua et artocreas.
374
Item Alexii confessoris de Giindlino de Rosenaw pisces
viiium panem.
Item Praxedis de fundatoribus pis. vin. pan. tria ova artocreas.
Item Marie Magdalene a domino de Waltsee pisc. viniim
panem tria oua artocreas.
Item ad uincula Petri de dominis de Potendorf pisces vinum
panem tria oua artoc.
Item Jacobi apost. de Priczenstarfario pisc. vin. panem.
Item Stephani de Liechtenekkario de Raspacli infirmarius
pisc. vin. pan. et artocreas.
In die Laurencii de comite Perclitoldo de Hardek pisces vi-
num panem.
In die Spinee corone de Johanne comite de Hardek plenum
seruicium de camb iri Ixxxviij.
In vigilia assumptionis s. M. camerarius dabit priori unum
talentum pro piscibus conuentui de vinea tailant de dominico
de Krems.
In assumptione s. M, de domino Gozone de Chrems pisces
vinum panem.
Item Bernhardi de Pölczone de Wienna pisc. vin. panem.
In decoliatione s. Johanis bapt. de Potendarfariis pis. vin.
pan. tria oua et artocreas.
In octava assumpt. s. M. de magistro civium de Wienna
pisces vinum panem.
In die ßartholomei de domino Vlrico de Dachsperg pisces
vinum panem artocreas.
In die Augustini episcopi de domino Johanne de Liech-
tenek pisc. vinum panem artocreas.
Egidii de Puechpergarüs pisces vinum pan. artocr.
In vigilia nativit. s. m, de Episcopo chiem. plenum seruicium.
In die virg. Marie de Gozzone de Chrems pis. vin. pan.
In exaltacione s. cruc. de Göschlino Fravro pis. vin. pan.
feria quarta quatuor temporum de Hawsariis pisc. vin. pan.
In dedicacione ecclesie nostre ab abbate pis. vin. panem.
Item Mathei apost. de Wolfhardo raolendinatore pis. vin. pan.
In die Michlis de comite Ludwico de Ottinga pisces vinum
et panem tria oua et artocreas.
Jeronimi de dominis Starchenbergariis pis. vin, pan.
375
Item Dyonisii de dominis Woltgero et VIrico de Dachsperg
pisces viniim et pancm.
Item Cholomanni mart. de scriptore de Minpach pis. vin. pan.
Item Liice ewang. de Alberone de Kunring pisces vinum
panem tria oua et avtocreas.
In die vndecim milium virginum de Hadmarstarsfariis sub-
celicrarius tria friista viimm et panem.
Symonis et Jude de Haclienstainariis magister cnrie de
Reuinga pisces vinum et panem.
In Vigilia omnium sanctorum de meinhardo diice Karinthie
tria frusta vinum et panem.
In die omnium sanctorum de Cliirichpergariis tria frusta vi-
num panem tria oua et artocreas.
In die animarum de antiquo judice Henrico de Witra tria
frusta vinum et panem tria oua et artocreas de hamma de Stin-
kenprun.
In die s. Martini de Golfrido judice de Chrems subcelle-
rarius tria frusta vinum et panem.
In eodem die Martini de Chunrado ciue Techenhavvp deCliorn-
newburga plenum seruicium datum xxx tal. et habet unam literam.
In die Elisabet infirmarius conuersorum de Stochornario
eonuerso unum frustum.
Item Cecilia de Huntaffina de Prawnstorf tria frusta vinum
et panem.
Item Clementis de Ottenstainariis tria frusta vin. pan.
In die Katherine de judice Hadmaro de Witra tria frust.
vin. et panem.
Item Andree apostoll de Liechtenekario tria frust. vin. pan.
Ipso die distribuantur pauperibus ante portam decem metre-
tas siliginis et quinque urnas uini et unam berram uel unam
vaccam de carnibus.
Dominica aduentus domini datur plenum seruicium de do-
mino Chunrado de Potendorf dentur nobis C. talenta anno m" no-
nagesimo primo.
Item tcrcia feria in aduenlu de domino Stalek tria frusta
vinum et panem.
Item Nicolay de domino plebano de Priderspach infirmarius
monachorum duo frusta vinum et panem.
376
Item Lucie v. tie patre frati-is Nicolai textoris pisces viiuim
panem artocreas.
In coiiceptione s. M. de piebano de Piilka tria frusta vi-
num panem.
Sabbato quatuor temp. ante nativ. domini de Elisabet Wil-
fine 1 talentum pro pitancia per habemus literam.
Item Barbare virginis inßrmarias dominorum de Friderico
Gnemhertlino tria frusta uinum et panem.
Thome apostoli de domino Vlrico milite de Chiaue tria
frusta vinum et panem.
In uigilia nativ. Christi de domino Dyetrico Filichdorfario
marschalco tria frusta vinum et panem.
In uigilia ßartholomei de domino Johanne de Liechteneck
subceilerarius dabit plenum scruicium.
Nach den strengen Satz.ungen der Cisterzienser durfte von
den gesunden Ordensbrüdern kein Fleisch genossen werden,
darum enthalten die hier nach dem Calcnder zusammgestellten
gestifteten Extraspeisen nur Fische zu dem gewöhnlichen Genüsse
von zwei vSpeisen, welche in der Blüthezeit des strengen Ordens
den Gliedern desselben gereicht wurden. Wenn hier vom Weine
die Rede ist, so bedeutet diess , wie einige eigens über solche
Stiftungen vorhandene Urkunden lehren, einen besseren Wein
als den gewöhnliclien , oder ein grösseres Mass , der Ausdruck
panis wird in deutschen Urkunden mit „weissem Brot, Semmel"
gegeben. Seruicium plenum ist eine ausgezeichnetere Mahlzeit,
ein Frolunahl. Unter den angeführten Amtsvorstehern , Hofmei-
ster des Stiftes zu Krems, Radng Ober- und Unterkellerer,
Kammerer, erscheint auch ein Krankenpfleger der Herren, und
einer der Mönche, weil man im 14. Jahrhunderte die Priester
und Chorl)rüder im Gegensätze zu den Laienbrüdern Herren nannte.
Cod. 32. Gregorii Magni moralium Partes 2. hat auf der
zweiten Seite des zweiten Blattes folgende Urkunden-Abschrift:
Wir prüder Albert abt Ulrich prior und wir das conuent
geniain des gotshaws ze Zwetl sand Pernhard orden Passaw
bischtum bekennen für uns und für alle vnsre nachkomcn vnd
tun kund «>ffen mit dem brief alln den di in sehent oder horent
lesen dy nvv lehnt vnd chunftig sind , das wir mit gemain rat
mit all vnsn gunst vnd willn durch vnsrs gotshaws grozzcn not-
3n
dürft viid gelt schuld wegn viid and vil presten dy im yeczuud
an ligund ist recht vud redleich in leibgcdings weyse auf alln
vnsrn vnd des egenanten vnsers gotshaws guetern ez sein Äechent
dinst guld oder swie di gueter genant sind gvo///. vnd klain ze
veld oder ze darff besuecht oder vnbesuccht auf landen oder
auf Wasser verchawft haben vod verchauffen gegenbürtichlich mit
dem brief funfczig phunt gelts wienner phenig vnd munizz den
erbern vnd weisen heren hern Leonharten dem iSchawr dyweil
chorheren ze Regenspurch vnd ze Pazzaw vnd pharer ze Al-
brechtsperig vmb drewhundert phunt wienner phenig albeg xiij
phunt gelts vmb sechs phunt wienn. phenig den wir gar vnd
genczleich von im bezalt vnd gewert sein vnd dy wir dem obgen.
vnsrra gotshaus ze grossen frume vnd ze scheinporigen nueze
angelegt haben also beschaidenleich daz wir im her Leanharten dy
egen. 1. phund gelts alle jar jerleich sein lebteg allain ze zwain
tegn in dem jar daz ist an sand Jakobstag in dem snit vnd an
vnsr frawtag ze der Liechtmess ze yedem tag xxv pfund wien.
phennig vnuerczogenleich ze Wienn oder dacz sand Polten in den
steten wo im hern Leonharten daz geuellet gebn beczalen gelten
vnd vveren sulln im oder seinen anhält oder swem er'dy schaffet.
Teten wir aber des nicht daz wir im dacz egenannt gelt zu
ygleiche tag als vor benant ist verczugen vnd nicht gebn vnd
beczalten swas er danne des schaden neme nach ygleichen tag
als vor geschriben stet an kristen oder an Juden mit potschaft
mit nachraisen oder swie der schad mug genant sein den er bey
seiner trew ungeswarn vnd an alles recht geistleichs vnd welt-
leichs gesprechen mag denselben schaden mit sampt dem hawpgüt
sullen wir im genczleich geben, beczalen vnd widerchern an alle
widered vud sol er daz haben dacz vns alln vnuer^chaidenlich vnd
darzu auf alln vnsn vnd vnsrs gotshaus lewten vnd gueten wie dy ge-
nant sind vnd si darub anvallen aufvallen vnd sich der vnderwinden
in stetten in merkchtn in dorffern auf land vnd waz mit geistleichen
oder mit weltleichen gericht an fürbot an chlag an geistl. oder an
weltl. gericht wie in oder seinen anhält oder swem er daz schaf-
fet aller pest fuegt vnd geuellet als verr vnd als lang uncz das
er des obgen. gelts hawpgüts vnd schaden gancz vnd gar gericht
vnd gewerd werd und sol in denselben in Leonharten oder sei-
nen anhält mit unsrm guetlich willen vnd mit vuser gunst vns
Arcbir. Jahrg. 18^9. III. Heft. 26
378
genedigen her der herczog in Oest. oder wer sein gewalt hat
oder wen er oder sein anhält anrueffet veslichlich darauf schier-
men vnd sew dahey behalten. Auch sulhi wir vns daz nvemat
verpieten lassen weder geistlich noch weltlich sundcrleich daz
wir im dennoch sein gelt suUen friedleich gebn vnd beczalen zu
den tagn vnd in dy stat vnd in der niazz als obcnbenant vnd
geschriben ist vnd alles daz vor an dem brief geschriben stet
daz laben wir alle vnderschaidenlich für vns vnd alle vnsr nach-
komen bey unsn trewn an aides stat stete ze haben vnd volfiiern
genczleich vnd do wider nicht tun dhand weis mit vrkund des
briefs den wir vorgenant abbt Albrecht, Virich prior vnd der
conuent gemain vnd gancz ze Zwetl demselben hern Leonharten
dem Schawr besigelten gebn mit vnsn zwain grossem anhangend
insigeln, gebn in vnsrm chloster ze Zwetl Anno M ccc" Ixxxxiii"
In die purificacionis virg. gloriose.
Cod. 36. Opera S. Hieronimi. Hier steht im Anfange nebst
einigen frommen Versen :
Foemina fax Satanae rosa foetens dulce venenum.
Foemina fallere falsaque dicere quando cavebit
Sequana piscibus et mare fluctibus ante carebit.
Cod. 41, hier steht auf der zweiten Seite des Schmutz-
blattes :
Monachus secundum litteras Septem huius dictionis septcm
virtutibus pollere debet in moribus.
M Miles fortis contra diaboli inpugnationem
0 Obediens uerus sine simulatione
N Nulluni proprium retinens in absconsione
A Amans deum pura dilectione.
C Custodiens se ipsum ab omni pollutione.
U Verus in scrmonibus et in locutione.
S. Simplex ut columba in omni sua actione. Aus dem 12.
Jahrhunderte.
Cod. 61. Auf dem Deckel des Einbandes wurde ein leeres
Pergament blatt aufgeklebt, und über dieses ein anderes aufgeleimt
mit der Schrift inwendig. Es loste sich los und enthält Folgendes :
In nomine domini Amen. Per hoc — pateat euidenter quod
anno Nativitatis domini millesimo quadringentesimo undecimo
indictione quarta die vero decima octaua meusis decembris hora
370
quasi terclarum pontificattis sanctlsiltni in clirlsto patris et domini
nostri Joliannis diiiina prouidcntia pape vicesimi tercii anno
ipsius terlio in mei notarii publici testiiimque infrascriptorum
presencia personaliter constitutus lionorabilis vir dominus Ni-
colaus de Glogouia in artibus niagister archidyaconus de Ca-
laza in ecclesia Waradiensi et canonicus in ecclesia beati
Petri Apostoli Veterisbudensis Wcsprimniensis diocesis — —
meliori modo jure via et forma quibus melius et efficacius
potuit fecit constituit creavit — ordinavit suum verum et legi-
timum ac indubitatum procuratorem actorem factorem nego-
ciorumque suorum g'estorem unicuni generalem ac specialem ita
quod generalitas specialitati non deroget nee e contra houora-
bilem virum dominum Johannem Vrok similiter in artibus magi-
strum lectorem et canonicum in predicta ecclesia V^eteribuden-
si ac canonicum et rectorem altaris beati Joliannis Ewangeliste
in supra dicta ecclesia Waradiensi presentem et onus procura-
cionis luijusmodi sponte in se suscipientem ad petendum re-
cipiendum tenendum liabendum et occupaudum pro et ejus
nomine realem et corporalem possessionem vel canonicatus de
predicta ecclesia Vetcribudensi juriumque et pcrfinenciarum
ejusdeni ab alüs suis procuratoribus et ab eis seu altero eorum
substitutis vel substituendis et quibuscunque occupatoribus ca-
nonicatus ejusdem nee non ad exigeudum levandum et pcrci-
piendum omnes et sin<^uIos fructus redditus et proventus pre-
dicti canonicatus dans et concedens idcm coustituens diclo suo
procuratori plenam liberam ac expressani licenciam et potesta-
tem qualiter omnia et singula faciendi et cxercendi que in pre-
missis et aliquo premissorio necessaria fuerint vel cciam opor-
tuna et que ipsemet dominus Nicolaus canonicus facere et
cxercere posset et vellet si presens in dicto canonicatu per-
sonaliter interessct, Etiam si conucniens videtur prcdictus domi-
nus constituens eidem suo procuratori permutandi imo resig-
nandi predictum canonicatum suum in Veteribuda omnimodam
dedit et concessit facultatem et plenam potcstatem, promisitque
mihi notario publico subscripto ratum et gratum habere perpe-
tuo quidcumque per dictum suum procuratorem actum factum
gestum et administratum fuit in premissis vel quolibet premis-
sorum sub ypoteca omnium bouorum suorum et obligatione pre-
26 *
380
scutium et futurorum. Super quibus onmibas et slugalis at pro-
mittit dictus domliuis constituens sibi a me notarlo publico in-
frascripto peciit coafici unum vcl plura publicum seu publica
instrumentum siue instrumenta quod et feci. Acta sunt hec
ßude in domo venerabilis in chrlsto pairis domini episcopi Bos-
siuensis anno indictione mense et bora loco et pontificatu
quibus supra. Presentibus bonestis et discretis viris domino
Jacobo prcsbitero de lewpolsdorf capellano capelle beati regis
Ladislai in Buda, iStepbano Mayerdorffer de Kasscbouia panni-
cida Strigoniensis et Agrinensis dioecesis testibus fide dignis
ad premissa specialiter vocatis et rogatis.
S. N. Et ego Matbias de Tbyncz clericus Wratislauiensis
diöcesis imperiali auctoritate notarius dicte procurationis Consti-
tutionen) omnibusque aliis et singulis dum sie ut premittitur fie-
rent et agerentur uuacum prcnominatis testibus presens interfui
eaque omnta et singula sie üeri vidi et audivi et ideo iade
presens publicum instrumentum manu propria scriptum confeci
publicavi et in hanc publicam formam redegi signoque et no-
mine meis solitis et cousuetis signavi vocatus et requisitus in
fidera et testimonium omnium et singulorum predictornm. j^M
Cod. 62. auf dem letzten Blatte; "
Hec sunt indulgencie concesse ordini Cysterciensi et date
a summis pontificibus per Universum mundum perpetuis tempo- ^^|
ribus ecciesiis capellis eorundem visitantibus contritis et con-
fessis. Imprimus in omnibus festivitatibus duarum missarum et
domiuicis diebus et in dedicatione ecclesie nee non et oetavis
earundem feslivitatuum que octavas babuerunt missis vesperis •
matutinis predicationibus seu exequiis defunctorum. Eciam qui
ealices quecumque ornamenta dederint videlicet libros lampades
vel oleum seu luminaria cera vel sepum (sebum?J aurum argen-
tura legaveruut vel legata procuraveriut quicumque quotiens-
cumque vel ubicumque permissa vel aliquibus permissorum de-
vote bas indulgentias obtinebuut firmiter scilicet Septem vi-
cibus mille dies et mortalium peccatorum et decies et Ix annos fll
venialium peccatorum misericorditer obtiuebunt perpetuis tem-
poribus duraturas. Scbrift des 15. Jabrhunderts.
Cod. 70. Auf dem ersten Blatte nach: Omelie origenis in librum
Levilicum findet sich mit denSchriftzügeu des 15. Jahrhundertes :
381
Bohccius de consolatione philosophie llbro tertio sie dicih
Summnm genu.s infelicitatis est faisse felicem aut qui de niag-
nis deliciis in prosperitatibiis incidit in nolabilem adversitatem
atqiie miseriam summe efficitur tristis.
Hec frater VoIf%angiis Moringer.
Iti ergastulo carceris posiliis pro
Memoria posteris scripsit iit noteut causam.
Ingrcssus uero in ergastulum fuit idibus Marcii
Anni vicesimi qiiarti egressus ejus adhue ignorabatur.
Cod. 84. ist für die Geschichte der wichtigste von Link
und Pez benützt. Link hat die betreffenden Stellen, die seinem
Zwecke zusagten, bei den gehörigen Jahren eingeschaltet, sie
kommen mit dem Cilate : Chronicon MS. in Calendario vor.
Pez hat das hier Gefundene im ersten Theile scriplorum rerum
aastriacarum colum. 542 als additamenla ad chronicon Zwet-
lense, aber mit vielen Fehlern bekannt gemacht. Herr Doctor
Wattenbach hat 1847 in Zwetl nebst vielen andern Hand-
schriften auch diese durchgesehen, mit dem Texte bei Pez ver-
glichen, die Fehler aufgemerkt, und mir gütigst mitgetheilt.
Der Codex enthält ein martirologium, und die Regel des h. Be-
nedict. Vor dem Martirologium ist auf 9 Pergamentblättern das
Calendarium mit den vielen Notizen , die ich hier gebe , inso-
ferne sie nicht schon bei Link und Pez vorkommen , oder bei
Letzterem fehlerhaft sind.
Erste« Blatt, erste Seite.
Hie census subscriptus de jure montis solnendus tenetur
a fratribus in Zwetil. De curia in Cremis et vinea adjacente
Ix. Recbperg de duobus ortis vj denarios. De harites xxx dan-
tur uillico . . plebani de uineis duabus teil . . friches dantur
cuidam miiiti Adelbero nomine Ix. den. De nouella plantacione
que uocatur longa fratribus . . xxx den. de colonia quadam xv
den. de uinea quadam que dicitur Banseyye dantur fratribus de
Medelich xxx denar et de adjacente xxx et de aliis duabus
uineis vicinis quas ejusdem loci abbas fratri Bertholdo propria
manu tradidit dum adhuc agger esset eisdem fratribus dantur
Ix den. similiter de quodam aggere xx den. De uineis tribus
fratribus Malharslorf et aggere uno dantur tres solidi et v.
382
den. De plantacione q«e uoc.itnr Morlal Kapotoiu "ae »coneoerg
(lantur xv den. . . co de Lichtenstein xv De aggere quodam
Gniissenbcrge iiij den. Duci danlnr Ix de dnabiis uineis . . ye-
rowe de nona plantacione Wagrein vj den. De dnabus «ineis
canierarü Diici Ixxv den. quaruin iina in Morlal altera jacet
Moreinisteten. Do ninoa trans iliimen Cremis sila xcv den. et de
iiinca Strainerns xxv. De molendino diinidiuni ialentum de pi-
strino in einilale Cremis . . de uinea quam habet plebaiius de
Swigers xlv den. solmmtur Alramo Leyen . . Ileinrico Ilirdino
militi et Marquardo de Rechperh Ix de eodem molendino no-
stro fratribus de llihiria. Ans dem 13. Jahrhunderte.
»
appropinguavit
5J
55
n
pulveres
n
55
n
11
nunlios
Cordialis
55
55
55
Erstes Blatt, zweite Seite.
Zum Jahre 1347 bei Link abgedruckt gehört noch: Item
domnns Leupoldus abbas S. Crucis de Campo liliorum re-
ceptus obiit subitanea morle.
Folgendes ist bei Pex Script. I. 542 zu verbessern:
1341) statt heu zu lesen scilicet
appropingnabit
pulvere
necessarios necis
Cardinalis,
dann steht in margine : Obiit dominus Otto Gnemhertl
qui dedit conuentui bonos libros 40 vohimina scilicet in
pestilencia communi ipse et auunculus scilicet Pertholdus
vSchutzenmeister et frater GriiTo frater dicti Ottonis et
Andrce.
1350 ist hineiny-usetzen mit dem Texte annus Jubilaeus com-
munis concursus ad romanam curiam ab omni populo
fuit et circa ascensionem celebratum est concilium Padue.
1351 statt in dominis de Waise zu lesen inter domino de Balse
352
55
dominis
55
fuerit
55
dominus de
55
pentecostes
15
exactiones
nach
dimissis
11
de Austria
55
55
domino
55
55
fuit
55
55
Heinricus de
55
55
pentekosten
55
55
exactionem
55
55
idem
55
55
milites.
383
1553
ist iiusgeslrichen.
ist (lui'chgpstrichen.
1354
1356
eo bis habuit
causa bis facientes
stall Witra zu lesen VVitram
„ postea „ „ post
„ streiuiissinnis „ „ Serenissimus
„ noverit „ „ novit, dann ist hin-
zu zu setzen Eodem tempore in die pentecostes idest in
die Pancratii martyris nix valida et glacies et frigus ac
si in nalivitate Christi fuerit et tarnen in nullo segetes
offendit.
per totam omnia
pomeria
domiiii versus
crudelissime
Romam ire
assunita niilitia
vastabant
Wienne
nach civitatem
statt promeria
vor versus
nach Religiosis
statt transire parat
„ assumtis miiitibus
„ vaslabat
Wien na m
1357
1359 nach Rudolfus
1375 statt in idem castrum
nach injecta
statt villas
„ in curia
„ invenli
„ subnierserit
1395 nach inclytus
1403 „ proclio sed
„ Marchio
statt captivati fuerant
„ Presburch
1405
quod ipsi Bohemi
ipsi non uua vice
castrum et
1457
Präge nsi
curvus
in eandem castrum
fuerunt
vilta
in curiam
invenia
submersit
scilicet in
dolose
Brocco
capti sunt
Erspuerkch
quod ipsis Boemi
ipsi nisi una voce
castrum in
1458
Pagrasi.
384
Zweites Blatt, erate Seite.
1368 in die SS. Cosme et Damiani qiii tunc fuit in fe-
ria quarta cecidit nix ita quod videntes satis fuerunt admirati
quod ita mane cecidisset.
1404. Dux Wilhelnuis et Albertus avunciilus ejus simul reg-
nantos exegerunt exactionem a religiosis et elero . . a nobis
150 talenta et Greyn.
1356. circa festum S. Georii quod illo anno fuit in vigilia pa-
sche obiit dominus Wilhelmus de Landstein noster fidclissimus
defensor ex parte Bohemorum et post pasca orta est sedicio
inter regem Bohemie Karoium qui se pro cesare gerebat eo
quod ante aliquot dies furtive Romam cum conjuge et modico
exercitu ierit et per duos cardinales missos ab Innocentio pa-
pa ut coronatus sicut Bohemi dicunt cum nihil horura que im-
peratorem decent potenter perpetraverit et hoc cum suis baro-
nibus de Novo domo et de Rosenberch et contenciose se ha-
buerit eciam resistere eis non valens quando bona sua rapinis
devastarent et inter hoc ad ducem Albertum Wien . . . das Fol-
gende ist absichtlich ganz verlöscht, auch das Sichere durch-
strichen.
1339, Johannes rex Bohemie circa festum Jacobi apostoU
ab expugnacione castri quod dicitur Seveld . . quod nostri
iidelissimi fundatoris domini Alberti de Chunring tunc erat dis-
cedens et per Folanum hie in vicinio transitum faciens omnia
cum suo exercitu devastavit. Adveniens quoque dominus Otto
qui tunc abatisavit ad eundem regem et pactum cum eo fa-
ciens et ne bona monasterii nostri totaliter desolarenlur xl ter-
narios vini se daturum regi promisit. Preterea unum bonum
equum regi et vinum et panem et pisces exercitui largiter por-
rexit timens ne forte in monasterio pernoctaret a quo tarnen
difficulter per barones regis supradicti dominos de . . de Lant-
»tain et Rosenberch de Nova domo qui fideliter nos et bona
monasterii deffendentes aversi sunt animum regis.
Gleichzeitige Schriftzüge.
Viertes Blfl^tt, zweite Seite.
1343. Predictus abbas (Otto Grill} construxit eliam capel-
lam in domo abbatis. Item alias multas edificationes fecit in mo-
nasterio. Item fuit humillimo habitu et acceptus coram duce
385
Radolfo et ministerialium et baronum. Item tunc temporis dege-
bant in monasterio 73 monachi conuersi 27. Item abbatisauit
32 annis. Item obiit 1362 in festo spinee corone domini et se-
pultus in capitulo nostro sub lapide in quo est forma baculi
pastoralis et ossa siia sunt bce. Item in eodem tumulo positus
est UlricHS abbas dictus Offerl qui abbatisavit annos tres et
quatuordecem ebdomadas. Obiit in octauis Bernhardi anno 1408.
Cujus anima requiescat in saneta pace. Item computatum est ab
Ottone Grillone quod nnllus abbatum est defunctus in regimine
preter Ulricum Offerlinn quia omnes sunt depositi seu resig-
nauerunt usque ad abbatem Fridericum de Novo Monte. Gleich-
zeitige Schriften.
F Unftes Blatt, ersteSeite.
Isti sunt abbates qui rexerunt Zwetlense cenobium. Requies-
cant in pace.
Primus fuit hermannus anno d. 1139.
Rapoto 1156.
Rugerus 1179.
Wolfingus 1181.
Marquardus 1209.
Hainricus 1227.
Gotschalcus 1245.
Bou7ilaus iste comparavit plenariam et magnum Gallie Chun-
radus 1344 obii(.
Pytrolfus 1368.
Ebro 33 annis rexit zwetl 1288 ob.
Otto I. 24 annis 1313.
Gregorius 7 annis regnavit.
Deietricus 3 annis.
Otto II. 32 ann. IV3 ob. 1362.
Ab anno domini 1382 Eberhardus usque v annos.
Nicias usque ad xiij ann.
Michl abbas rexit ad vjjj ann.
Nicias de s. cruce usque ad iij ann.
Albertus usque ad x ann.
Henricus de Alantsteig ij annos.
Nicias Gretzl i ann. et x ebdom.
386
Diese zum Theüe sehr unrichtigen Angaben sind verschie-
dener Schrift.
Fünftes Blatt, zweite Seite.
flic continentur libri qui habentur Zwetil. Augustinus super
psalterium in quatuor uohiminibus. De sermone in monte habito
in uno uoluniine de uerbis apostoli in uno uohimine qnod sie
incipit Sancta et dinina eloquia. Quinquaginta omclie in uno
uolumine quod sie incipit vocans genus humanum Omelie super
tres ewangelistas in uno uohimine quod sie incipit. agite. p. In
Genesim ad lileram libri xii in 2" uolumine de diflfinitoribus eccle-
siasticorum dogmatum et de doctrina cbristiana in 2" uolumine.
augustinus ad amicuni carissimum sibi et dicta Grcgorii in ä**
uolum. Libri confessionum xiij in 2" uolum. Enchiridion in
2" uol. augustinus super Johannem in 2" uolum. Iletractationum
libri in 2" uol. de trinitate libri XV in 1 " uolum. In Genesim
contra manicheos et de niendacio libri 1 et Ysidori super uetus
testamentum et tractatus aliorum in 2 uolum. Augustinus de
magisterio et Cassiodorus de illustribus uiris et albericus ni" de
barbarismo et soloecismo et gesta alexandri magni et Honorius
de imagine mundi in 2" uolumine. Scrmones ad populnm et
Heimo super apostolos in 2" uolum. Libri Flori in duobus uo-
himinibus Epistole quedam Aiigustini de quantitate anime et
diuerse epistole in 2" uohimine Augustinus de uera religione
ad Romanianum et aüa quedam opera in 2" uolum. Augustinus
de gratia noui testamenti et alia ejus opera. in 2" uolum libri
xxvj et Augustinus de ciuitate dei.
xiiij Kai. Julii fr. Rapoto ob.
Aus dem 12. Jahrhunderte.
Sechstes Blatt, zweite Seite.
Wir abbt Fridreich vnsers fraun gotshaus zu Zwetl vnd der
ganz conuent daselbs verjiehen fuer vns vnd all vnsr nach-
komen vnd tuen chund oft'enleich mit dem brief allen den den er
fiirkumbt als vns der edl vvolgeparn herr h. Jorig von Dachsperk
hundert pfunt sechsthalbs vnd funftzk pfunt pfennig di wir inn
gelten haben suUen, dafuer im versactzt werden unss vnd
vnsrs gotshaus gult vnd gueter, van erst der hoff zu Haipach
mit all sein zugehorung so man in den selben hof dienet iz sey
387
phening gult magegelt oder ander trailgeld. Item daz darf zu
Spretniz. Item daz darf zu Rotnrait. Item daz darf zu Schonaw.
Item daz darf zu Grozzenweizzenpach. Item di gult vnd gucter
dacz dem Götfrits. Item di gult vnd die gueter di da gehorent
in daz ampt ze den Oczen vnd auch zwayhnndert pfunt pfening
darumb er siinderleich einen geltbrief van vns vnd vnsern gots-
hans hat gehabt lautteHoich durch got vnd in eren vnser liebn
fraun der hochgelobten jiinbfraun vnd all heiligen vn auch ze
hilff vnd ze trost sein vnd all sein varvodern vnd nachkomen vnd
allen gelaubigen seien gaenztleich begeben vnd ledig lassen hat
in solich beschaiden daz wir di vorgenanten gult vnd gueter
von dem gotshaus fürbaz nymen vnd chumern sullen on des
eegenantn von Dachsperk vnd sein eriben daz sy sint des namens
van Dachsperk willen vnd gunst mit verscczen noch verchauffen
wer awer daz wir di gilt vnd gueter ayns oder menigen on im
willn verchumberten so sulln di egenanten gult vnd gueter alle
dem egenanten van Dachsperk vnd seinen leiberiben des namens
van Dachsperk veruallen sein vnd sulln vnd miigen damit handeln
als mit andern ieren guet an all vnsr irrung vnd hindernuzz.
Item soll auch der egenant von Dachsperk vnd sein leiberiben
das sun sind di egenanten darfT giilt vnd gueter di ir satz ge-
besen sind recht eribvogt sein vnd sulln in jarleich zu vogt
dinst geben zwen niutt habern zu irr vest gan Rapotnstain
zwetlermazz. Ging awer der egenanle herr Jorig von Dachsperk
ab mit dem tod an leiberiben das sun wearden da got var sei,
oder sun hinder im liezz daz di auch abgiengen an leiberiben
daz sun warn des got engeb , so sol die vogtey ganz ab sein
vnd sulln auch wir vnd di egenanten gult vnd gueter von der
vogtey ledig vnd nicht mer gepunden sein. Auch haben wir vns
gegen den egenanten herrn Jorigen von Dachsperk vnd seinen
eriben uerlubt vnd verpunden verluben vnd verpinden vns auch
wizzenlich mit dem brief daz wir all jar jarleich an den suntag
als man singt inuocauit in der vaste aynen jartag sulln hegen
des nachts mit gesungen vigili nach vnsers ordens lobleicher
gewanhait vnd des margens an den mantag mit sechzehn messen
gesungen vnd gesprochen vnd auch an dem suntag der kottem-
ber var Sand Michelstag vnd darnach an dem mantag ze gleicher
weiz sulln wir aynen jartag wegen des nachts mit ainer vigili
388
vnd des margens mit xj messen auch zu yden jartag des nachts
Tnd des margens vnd zu den zwain malen den heren vnd den
pruedern di pfrunnt pezzern zu gleicher weis alls an des Chuen-
ringer jartag heren Hadmars vnsn liobn stiifters wir sullen auch
alle di jartag vnd selgrat genczleich volbringen vnd hegen als
sein vorvodern var auf vns vnd vnser gotshaus gestifft habent
nach innhaltung vnd laut der brief di vor darüber gegeben sind.
Ez sullen auch di drey Schilling pfening gelts von Weizzenpach
all Wochen ewichleich dem conuent in das dechent gegeben wer-
den ze gleicher weis — di vor gegeben sind worden zu pez-
zerung ier pfrunt — —
Das Ende dieser Urkunde ist bei einem spätem Einbinden
dieses Codex weggeschnitten worden. Die Zeit ihrer Ausstel-
lung fällt zwischen 1410 und 1424, in vpelcher Friedrich
Abt war.
Achtes Blatt, zweite Seite.
Legitur quod beatus Bernhardus quadruplex Privilegium
ordini cisterciensi a deo impetraverit dum adhuc viveret , pri-
mum est quod haec religio duraret usque ad linem mundi.
Secundum quod omnis qui vellet in eadem religione male facere
et perverse vivere non posset diu effugere seu latere. Tercium
est quod homo quicumque seu qualiscumque qui contra reli-
gionem insurgeret et eam impugnaret non posset diu persistere
quin ultiones sentiret. Quartum quod omnis qui huic religioni
ex devotione et amore inhereret etiam si in aliquo peccato
mortali esset, finaliter non periret. Item audivimus a senioribus
nostris, eis intimatum fuisse ab antecessoribus suis quod ceno-
biuni nostrum scilicct Zwetlense in primo inchoacionis situ
constructum in prato quod est extra villam superioris curie
faisset de lignis tantum et . . indisposilum habitatoribus eciam
tedium generaret non modicum et jam fratribus aliquibus redire
ad locum unde venerant cogitantibus nulu divino contigit tunc
advenire ad eum locum sanctissimum patrem sanctum Bernhar-
dum cum comitatu copioso missum a summo pontifice versus
Panoniam pro quodam negocio satis arduo ibidem diffiuiendo.
Conglobati itaque fratres ejusdem exilis monasterii ad pedes
tanti patris utpote veri patroni totius ordinis cum multo ymbre
lacrimarum devotissime ac reverentissime taiiquam angelum eis
389
de cells a Deo niissum susceperunt et de eorum penuria sicut po-
terant ei miuistraverunt et post multas exhortaciones spirituales
fratribus exhibitas accedentes propius sciscitantes ab eo humiliter
et devote iitrum presens plantacio cum habitatoribus licet ad-
huc paucis deberet proficere tarn in personis quam in rebus
an deficere ac ille prophetico spiritu assumpto respondit. Dico
eobis duicissimi fratres et filii in verbo Domini quod beata
virgo vult istum conventum habere et augmentare et tuere in
perpetuum sed locum alterum non longe abhinc vestris succes-
soribus demonstrare. Hie dictis et fratribus in spe futurorum
profectuum dulciter roboratis valefaciens omnibus abscessit re-
linquens nobis virgam pastoralem in consolacionem et in moni-
meutum hujus sacre visitationis. Hec mihi retulit frater Her-
mannus Bohemus hujus loci professus domini Wilhelmi de
Lantstain consanguineus qui postquaro in ordine sexaginta tres
annos peregisset obiit, qui dixit se ista que scripsi a valde
senibus, qui viderunt cos, qui his omnibus interfuerunt didi-
cisse, unde nullus dubitare in ista veridica relacione fidelium
debet sed firmiter fidem adhibere.
Aus dem 14. Jahrhunderte.
Neuntes Blalt, zweite Seite.
Wir prueder Gregori gehaizzen apt von Zwetel verjehen
vnd tuen chunt an diesem prief allen leuten di nv lebent oder
hernach chunftig sint, daz di erber vnd di gotsgedechtige vrowe
hern Hainreichs des erbern ritters von Strazz witibe vrowe
Sophey di Strazzerinne ze Chrems apt Otten vnserm vorvaren
dem got gnad vnd auch vns vnd vnser sammung hat gegeben
irs gutes wol zwaintzig vnd huudert pfunt pfenig oder mer
durch got di wir vnserm chloster angelegt haben ze pezze-
rung an vnser vvazzer daz in vnser Twasen get vnd auch an-
derswo des wir ir vor got vlizziglichen danchen schullen vnd
ir des gepunden sein darumb so gelob wir ir daz wir sei vnd
iren wirt den vorgenanten vnd all ir vordem in vnser pruder-
schaft vnd in geraain nemen aller gueter dinge di vns got zu
tuen zerleihet uon seinen gnaden in den heiligen messen an
vasten an wachen an aller kasligung vnd behaltnussen vnsers
Ordens. Daz si des mit samt vns geleichen tail haben vor got
tote vnd lebeutige vnd zu ainer ewigen gedenknisse in vnser
390
samniinge ir vnd aller ir voderii gelob wir in dem advent vnd
in der vasten di saninunge alle suntage des morgens irem
tische beringe ze geben vnd di siecbbaws ouch so man si
peste gehaben mag di si vor nicht enhaten vnd man di nicht
schol um chain dienst abprechen daz man des selben tags gibt
vnd an der samnunge chraut schol man geben hin ze abent ain
geleiche mazz oeles als man des morgens an der samnunge
chraut gegeben hat, paid in dem aduent vnd in der vasten vnd
darz zue dannah schull wir vnd der oberchelner zvven centen
paumöels dem prior all jar vm den vaschank geben da von er
der samnunge besunderlichen guet tue. Daz nimmer abge ewich-
leichen daz di samnunge von zvvetel all iar in dem aduent
vnd in der vasten zv den zwain zeiten den trost haben von ir
vnd von ir vodern dapei si ir wizze ze denchen vnd um si
getriwlichen ze pitten. Und zue ainera ewigen gedenchnusse
dits dings geh wir den vorgenanten Sophien vnd iren erben
disen prief versigelten mit vnserni insigel. Zuig dits dinges
sind prüder Herwort der prior prüder Arnolt der prudermei-
ster prüder Dietreich der spitaler prüder Gerung der hofmeister
von Reving prüder Dicireich der liofmeister von Chrems prüder
Wolfker der subprior prüder Hainreich der hofniuister zu He-
drihstorf vnd all di samnunge von Zwetel. Dits dinch ist
geschehen vnd dis prief ist gegeben datz Chrems in der vorge-
nanten Sophein haus du man von Christus gepurd raitet
dreutzechen hundert iar darnach siben vnd zwaintzig iar an
sant Benedikten tag.
Gleichzeitige Schrift.
Nun folgt das Martirologium , in welchem bei den betref-
fenden Tagen die Sterbetage einiger Aebte mit verschiedenen,
doch meistens gleichzeitigen Schriftzi'igen angemerkt sind.
bei: iüj non. febr. am Rande: Obiit dominus Bohuslaus
quondam abbas Zwetlensis.
X Kai. Marcü obiit dominus Wolflgangus quondam abbas
Zwetl 1508 Wienne nostra in curia. 12 circiter
annos rexit pius pater qui multa bona fecit huic
monasterio cognomen dictus Ortl.
Pridie Kai. Marcü obiit dominus Ebro quondam Jibb. Zwetl.
viij Kai. aprills ob. dorn. Johannes quondam abbas Zwetl.
391
V idus aprilis ob. dorn. DItricus quondam abbas Zwetl.
iij non. Mai ob. dorn. Casparus Bernhardt quondam abbas
Zwetl.
iij. Kai. Junii ob. dorn. Heinricus quondam abbas Zwetl.
XV. Kai. Julü ob. dorn. Michael quondam abbas Zwetl.
vij Kai. augusti ob. dorn. Gregorius quondam abbas Zwetl.
iij idus augusti ob. dorn. Otto quondam abbas Zwetl.
vj Kai. Sept. ob. dom. Ulricus quondam abbas Zwetl.
vj idus Sept. ob. dorn. Joannes Seyfridus 1625 circa 10
hora pomerid.
pridie idus octobris ob. 1470 d. Wolffgangus abb. Z.
Wienna in curia nostra annos circa 80 habens.
V. id. novemb. 1611 ob. d. Joannes Neiner quondam abbas
Zwetl.
XV. Kai. Decemb. ob. r. p. Bernardus Bedelius hie pro-
fessus 662 in parochia Zistersdorf.
xiuj Kai. Decemb. ob. 1577 d. Laurentius abbas Z.
xiij Kai. Decemb. 11). Nov. ob. Joannes Bernardus Link
abbas Zwetl.
vij Kai. Decemb. ob. d. Udalricus Hakl ab. Z.
Nach dem Martirologium kommt die Regel des h. Benedikt
und nach derselben folgende 3 Schenkungen in der Schrift des
13. Jahrhundertes.
Notiücamus omuibus tam presentibus quam future genera-
cionis rectc fidei hominibus quod domina Richkardis de Gru-
nenbahe cum duobus filiis Rudegero et Heinrico ac filia Jutta
obtulit deo et beate Marie semper uirgini in cenobio Zvvetil
et fratribus inibi deo militantibus mansum unum in Rudegers
ob remedium anime uiri sui Rudegeri iure perpctuo possiden-
dum. Hujus rei testes sunt hü quorum nomina subscripsimus.
Ortolfus et frater eins Ernesto de Grunbach, Reiuberlus de Ru-
degers Hcrrandus de Troz Frutlibus de Lutendorf Adelolt de
Helsin Cunradus de Odenberc Heiuricus de Hauten Rüdegerus de
Sirchenphelde.
Scriptis presentibus notum facimus cunctis Christi fideli-
bus prescutis futureque generatiouis quod domina Gisela soror
domine Hademari de Kunring pro remedio anime mariti sui
Leitwini nee non sue omniumque parentum suorum predium quod-
392
dam in nilla que dlcitur Ossarn ecclesie Zwctel et fratribas ibi-
dem deo famulantibus libera manu donauit. Et ut hec largitio
per omne euum perseueret adliibiti sunt hü testes. Hademarus
de Kfinringe Cüanradus de Hasparn Nizo de Gloginiz Frideri-
cus de Sconehirchen Ortlibus de Staren Pertoldus de Marbach
Rüdegerus et Hugo de Geraten.
f. obtulit uineam in Liubis ea uidelicet ratione ut annuatim
censum quinque denariorum soluat eadem vinea et hoc usque
ad obitum Heindenrici, quia post obitum ipsius Vdelricus de
Lengenuelt consobrinus ejus uoluerit redimere . . ura decem
talentis sicut ea die statutum redimat. Huic donationi inter-
fuerunt hü testes Otto de Durrenbach Heindenricus de Rudegers
Vlricus de Lengenuelt Heindenricus de . . ebedorf Ernest de
Michelsteten Cunradus de Rezdinge . . .
Cod. 90. Auf der ersten Seite des Schmutzblattes steht
die Abschrift folgender Urkunde mit Schriftzügen des 15. Jahr-
hundertes.
leb Hanns der Remswedel die zeit des erbn vveysen Jo-
hanissen Angrer pfarer ze Lauffen urbar richter bechen dem
pfarhof ze Lawffen an dem rechte selbant mit vollen gewald
alz mein urbar richter vnd daz recht besectzt vnd urbars-
recht ist daz Kathrey Haussen von Darring hawssvraw mit vor-
sprechen vnd mit anweysroh ein erbrecht lassen biet daz er
von dem pfarr heren Hanssen saugen chauft biet darub ein
erb - swester Margret Chunraten dez von Stokhayn havvssvrow
mit vorsprach vnd mit anweyssatz für auch mit des herrens
pfarrer seins gotzhaus vnd seines vrbars recht war, da pracht
ir swester Jut durch vorsprechen vnd anweisen chönne wir nach
iahaldung irs erbbrief da si alz wol ynne begriffen war alz sy
vnd begeret anders nichts daz irn furstand alz sy vorgetan
het darnach begeret sy durch vorsprechen vnd anweysen dez
rechten zu fragen auf ir ayd waz von einn recht war die tettn
zwo vrtail die gelegen darnach fragt ich Hannsen den Poltel . .
seind das ir svvestr Margret von Stockchayn Haussfrow iren
furstand meldet da wurden genet vnd möcht si den hewt . .
poltleins vrtail behabt mit dem rechte di pracht aber vrtail vnd
daz recht ich solt der frown zusprechn ob sey wolt . . di
trat in daz recht von chain vorsprechn vnd zu anweysen vnd
393
wart da fürstand alz vor mit den rechten herohomen war swe-
ster vnd war ir and alz vil schuldig alz der ander vnd hofft
daz erbrecht vnd den leibgeding den genüzt sy pilleich . . daz
erbrecht auf dem hoff ze Stokhaim daz biet ir wird seliger
den got gnad vmb ir bayder darbaittaz gut . . vnd pat mich
durch vorsprechen auf beden tailn zu fragen waz nu rechts
wer, da fragt ich dez rechtes ped vorsprechen prief laut vnd
sag" beschah alles daz recht mit den brief chom herfür vnd
ward gelesen alz vrtaii vnd daz recht pracht im sein hausfraw
Elspetn die in de rechten ze aulytt stuend gegen ir nocht?
Kathrey Hannsen von Darring hat dez von Stokhaim hausfrow
vnd Kathrey Hannsen von Darring hausfrow vnd weyset also
aus alz ein erbbrief auf solch anchlag für als sis vorgemelt
het da antwortet die mit durch vorsprechn vnd anweys al sy
vor geantwort het von paider vorsprechen auf yr aid die tettn
zwo vrteil di gelagcn da fragt ich Hannsen den Pötlein burger
vnd ausser . . . vnd dez pfarren lehenleuten hintersassen di wur-
den darumb sein ausgeschafft vnd di soltn erfinden nach der
Daringin da fragt ich verr ain gemain man der tet ain vrteil
die gelag da fragt ich den von Daring anweyser der tet ain
vrtaii daz ir wiert saliger alz er obn begriffen ist daz erbrecht
vnd leybgeding im seinen hausfrawn darnach iren chinden alz
mit bclib ir lebtag bey dem erb damit sy sich nert vnd si
mocht datz erbrecht vnd leibgeding lassen haben entgegen solt
jegleichew tochter daz erb vnd leibgeding geleich erbnen solt
darnach bcschechen waz recht war für den erwürdigen herren
dem Dechant ze Salzburg der dez gotzhaus ze Lauffen vogt vnd
vorger ist als die selbigen tag solt jeder tail pringcn iem für-
legn vnd sollen auch haben irn schreiben vnd gab vnd benennt
in dartzu zwen vnd wer dem tag nicht genug tat an meldub ?
vnd fürbringung eehaft not der solt haben pruch seinen rechten
auf lewtt vnd mit ir bayder gutleichen willn daz daz schreiben
vnd die vrtaii solin unsten vnd nicht gcschriben. . . slus der auch
ain gutn tayl erbrecht von im vnd von seinen gotzhaws hintn
daz wären dreytzehn oder sibenzehn auf den selben benannten
tag chomen payd tayl alz daz vorher chomen ist vnd chomen
auch die hindersassen ein gut nach antwurt vnd nach dez erb-
briefs laut vnd sag waz nu recht wacr vnd waz sich yeder
Archiv. Jahrg. 1849. III. Heft. 2T
:^d4
tayll halbn solt vutl ineldeu sasseu die «lengeii hinaus vnd di
fiinden veraintleich alle die gevodert waren worden die warn
anitzt all da vnd begerten ob ich meins herren pfarrers lehn-
lewten daz die zu in geordnet wurden daz ain tail den an-
dern vnderweyset daz mit aydesstab bei der pen vnd gewisheit
alz dan vor mit den rechten gewissheit herchommen waz auf
diem chome waz vnd chomen auch dez pfarr hindersassen
ain gut tail als hernach begriffen sint darzu voderlich hant
da sazz der pfarrer zu allen zeiten neben mein und
cham den rechten mit frag vnd vrtail alz daran gel
pei mein gewissen in all der mazz alz vor begriffen ist
dernach begerten sew den erbbrief der solt herfiir komen ob
in sein not beschäch vnd daz si den brief hörtn alz oft sy
dez bedörfften darnach geschef ich si hinaus betten sy genom-
men ain reden Hainreich Wayspach rechts dem musts der Offner
wie sy gantz aintrechtich warn gütlichen willn dapey beleiben weltn
waz sy derfunden hiettn vnd daz solin si inen auf pede tail
betrewen vnd si mit . . mit trewen alz einen . . vnd wellich
tail daz nicht hielt vnd dem nicht genug tat oder über tail
geuallen vmb all sein zusspruch vnd schaden daz gelobt mir di
mit daz geleichen Chunraten von Stokhaim dem öffnet Hein-
reich den Gayspach sy bieten befunden Elispet baider töchter
mit nach inhaldung dez erbbrief Chunraten von Stokhaim haus-
fraw di möcht daz wol ynne gehaben wern wegen dieweil sind
sein vergund solten di . . daz erbrecht vnd leibgeding erben
nach des briefs laut vnd sag darnach sprach ich alldiweil dez
auspruchs vnd alt herchomens eines gerichtz briefs das wart
ir ertailt mit frag urtail als daz hab mir vnd all mein erben
an schaden tzewegen der gepet vmb daz insigel vnd den
auspruch getan habent Hainreich Puchmair Hanns Wyden vnd
sein sun Hainreieh Hanns Schrütt Hainreich von clmeten? von
Oittn Christan von Wysmasuelde. Der brief ist gebn do man
zalt von Christi gepurd viertzehenhundert.
Auf der 2. Seite.
Christofferus Riemer plebanus in Waltenstain Anno döi. M. D.
ricesimo.
Altissimi nati Nominata.
ana .'. anna
396
Barbara Oillioferi» vocaria ex Purgstal.
Diess Walteiistein , noch gegenwärtig eine Pfarre, war da-
mal eine Filiale zu der dem Stifte einverleibten Pfarre Schwei-
gers. Riemer war verehlicht, aus seinem Besitze kam dieser
Codex an das Stift Zwetl. Vielleicht war er früher im Salz-
burgischen , und brachte diesen Codex nach Waltenstein.
Cod. 91 hat im Anfange den Kid der Stiftsoffiziale.
Ex diffinitionibus capituli generalis ord. Cystcrc.
Ego frater talis officialis juro quod in comisso meo officio
uel administratione comissa ucl grangia fid eliter me habebo, et
quod de receptis et expensis fidelem computum reddam et
reliqua monasterio meo assignabo. Sic me deus adiuvet et om-
nes sancti ejus. Schrift des 13. Jahrhunderts.
Am Ende stehet Folgendes ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert:
Notum sit Omnibus christi (idelibus tam futuris quam presen-
tibus , quod Herbordus de Rustpach homo admodum nobilis ac
strenuus pro remedio anime patris sui ipso dum adhuc uiueret
rogante et aunuente iiij mansiones allodii delegauit super
altare beatissime dei geuitric.is M. in loco qui dicitur Zwetil
nee non et aliorum sanctorum quorum reliquie inibi sunt condite,
eo uidelicet die quo prefatus ipsius pater dormitionis sue locum
feliciter iu domino ibidem estsortitus. Et quatinus hec datio firma
semper maneat ac rata testium qui presentis aderant uocabula
simul ac loci quo predium idem est situm nominatim exprimere
cu;*auimuS] Zuncra uidelicet tres mausiones, Ekendorf una, tes-
tium uero hec sunt nomina, Elbuin de Porce, Perenger de Man-
suuerd, Sigehart de Stockestal, Rodigerus de Alse, alter Sigehar-
dus de Pugeu, Pilgrimus de Rucendorf, Sigelochus de VieDtal,
Cunradus de Witegenstorf.
Preterea decretum ab apostolica sede nobis collatum huic
pagine necessarium duximus annotare. Nam pie memorie Inno-
centius papa dum primitus nos etbonanostra que tunc temporis
habuimus seu postniodum collacione quorumlibct ßdclium habi-
turi essemus sub lutcla Beati Petri apostoli in romana reciperet
ecclesia omnes qui temere nostrum presumercnt disturibare mo-
nasterium horribili anathemate percutit ita ut eos eciam in ex-
tremis a communione semouerit et sie reos tremendo indicio
diuini exaininis exhibuerit.
8T *
396
Cod. 102.
Verglichen mit dessen Herausgabe bei Pez Script. I. col. 519.
1125 statt eligitur zu lesen obiit.
1130 „ Nov. „ „ Martii.
1161 ist einzuschalten: Rudigerus abbas eligitur.
1168 nach obiit hinzu zu setzen: Albertus Boemici regis
filius eligitur sed ab ipsis postmodum repudiatur.
1169 ist die obige Stelle Albertus etc. auszustreichen und
noch beizusetzen :
1170 Ordinatio Subdiaconatus mei.
Cod. 105 auf dem letzten Blatte :
. . domini amen, Anno Nativitatis ejusdem millesimo qua-
dringentesimo vicesimo quinto indictione tercia die vero . . na men-
sis septembris hora tercia vel quasi pontificatus Sanctissimi in
christo patris et domini nostri domini Martini . . na Providentia
pape quinti anno octavo in monasterio beate Marie virginis in
Zwetla ordinis Cisterciensis Pataviensis . . In loco capitulari
in mei notarii publici testiumque subscriptorum presentia per-
sonaliter constituti venerabilis et religiosi dominus Thomas ab-
bas Michahel prior Paulus subprior Sigismundus cellerarius
Johannes bursarius . . nnes custos ceterique fratres professi
capitulariter congregati dicti monasterii conucntum seu capitu-
lum vel saltem majorem et saniorem partem ipsius representan-
tes Omnibus melioribus modo via jure causa et forma quibus
melius et efficacius potuerunt et debuerunt citra aliorum pro-
curatorum revocationem fecerunt et constituerunt eorum ve-
rum Icgitimum sindicum indubitatum procuratorem actorem fac-
torem et negociatorem eorum gestorem ac iiuncium specialem
ita tamen quod generalitas specia litati nee deroget nee econtra.
Videlicet honorabilem et religiosum virum dominum Stephanum
perpetuum vicarium ecclesie beate marie virginis in Cisteistorf
ac ejusdem monasterii professum dantes et concedentes eidem
domino Stephano plenam et omnimodam . . tem ac mandatum
speciale ut ipsos et monasterium ipsorum autedictum ac bona
ejusdem in omnibus et singulis causis motis seu movendis de-
fendendum in romana curia et extra contra quoscumque et
coram judicibus quibuscum, que auditoribus delegatis . . ad
agendum et defferendum libellum seu libellos et quascumque
397
petitiones summarias petendum dandum recipiendum excipiendiim
replicandum triplicandum quadruplicandiim terminos et dilata-
tiones petendum et recipiendum litem seu lites contestandum et
calumpnia vitanda et veritate dicenda et eujuslibet alterius ge-
neris juramentum . . constituencium procurandum et ex ad-
uerso hoc fieri petendum et videndum ponendum et articulan-
dum posicionibus . . culis respondendum et contra eos excipi-
endum ac suis responderi petendum et obtinendum convoca-
tiones quascunque dandum et recipiendum supplicandum alle-
gandum renuntianduni concludendum et concludi petendum et
videndum summam seu sententias tam interlocatorum quam
diffinitivas ferri ? petendum et ab eis seu qualibus earum ac
quolibet alio gravamine illato . . provocandum et appellandum
appellacionesque seu appellationem prosequendam . . et expen-
sas petendum et re ac ipsas expensas declarandum et taxari
petendum alium seu alios procuratorem seu procuratores substitu-
endum et eum vel eos revocandum totiens quotiens videbitur, Et
g-eneraliter omnia et singula facienda gerenda et exercenda . . seu
aliquo premissorum nda sunt et que ipsi constituentur per se fa-
cerent seu facere possent si promissi personaliter . . sent.
Nee non ad recipiendum et obligandum se et dictos constituen-
tes sub penis camere apostolice vel alias in causa vel causis
dicti monasterii prout sibi videbitur expedire capite et nomine
dictorum constituenlium etiam si talia forent que mandatum . .
rent magis speciale promiserunt insuper dicti constituentes
michi notario publico infrascripto ut publice et autentice so-
lempniter stipulantur et recipiendum vice et nomine eorum quo-
rum interest vel interesset quolibet in futurum se ratum gra-
tum . . perpetue habituros quidquid per dictum Stephanum pro-
curatorum eorum vel substitutum ab eo actum demum factum
procuratum gestum . . in premisso vel aliquo premissorum.
Volentes eundem procuratorem aut substitutum ab eo relevare
ab omni onere satis dandi hipotheca et obligationi omnium
bonorum dicti monasterii presencium et futurorum nemo judicio
fisci et judicatum solum cum omnibus suis . . debitis et opor-
tunis super quibus omnibus et singulis premissis dicti Consti-
tuantes requisierunt me notarium publicum infra scriptum unum
vel plura publicum seu publica conficiemur instrumentum vel
398
iastrumenta. Acta sunt hec sub anno die mense liora qaibas
supra, indictione ioco et hora, presentibus ibidem Erharde Pachu-
mer annigero, Johanne Gauder magistro . . Stephano Prentl
de Hörn Michaele Eysenslegl de Rüdmars et quam pluribus
aliis fide dignis personis laicis pataviensis dioecesis testibus
ad premissa vocatis specialiter et rogatis sigillisque abbatis et
eonventus ejusdem monasterii subappensis.
S. N. — Et ego Henricus Ysenhut clericus herbip.
dioeces. publicus apostoliea et imperiali auctoritate notarius
quia predicti proeuratoris constitucionem omnibusque aliis et
singulis ut premittitur unacum prenotatis testibus presens inter-
fai eaque sie fieri vidi et audivi ideoque hoe presens publicum
instrumentum per alium fideliter scriptum exinde confeci me
manu propria subseripsi et in hanc publicam formam redegi,
signoqiie et nomine modo sollicito et consueto signavi rogatus
et requisitus in fidem et testimonium omnium et singulorum
premissoruni.
Cod. 116. Das Schmutzblatt ist ein Octavblatt, ein Theil
einer in Quart oder Folio geschriebenen Chronik, welche dess-
wegen ganz, mangelhaft ist. Die Schrift gehört dem 12. Jahr-
hunderte an.
. . . hmani Lodewici regnum per Walfluurun igssi nauig . .
nse palatium crematur ac in pceq ffusi Interea hlode . . fncofurl
diem obiit et in monasterio laureacensi jux . . . humatur Nortii-
manni morte regis comperta.
Cod. 129.
Auf der ersten Seite des ersten Blattes sind einige Zeilen
der lateinischen Conversen - Regel ; auf der zweiten Seite
F I S A. Z Z. 1624 prim. Julii Frater Joannes Seifried
Abbas Zwetl.
Ich gebe diese Handschrift (aus dem XIV. Jahrhunderte)
im Auszuge ^Hie hebt sich an der conversorden"'
flVon dem prueder maister." Wenn es die Menge der Con-
versen fordert, ist ihnen ein Mönch, der Priester ist, vorzu-
setzen, der zugleich ihr Beichtiger ist, sie bei schweren Sachen,
die der Abt bestimmt, zu diesem schickt, wie es auch bei den
Mönchen gehalten wird. An Samstagen und den Vigilen der
hohen Feste hat er sie Beicht zu hören. Ist ihre Anzahl zu
399
gross, sollen ihm „Gesellen" beigegeben werden. Zu eben diesen
Zeiten soll er, wenn die Obern es befehlen, mit ihnen zum
Capitel gehen. Wenn ein Bruder zu einer andern Zeit beichten
will, so höre er ihn, ausser er sei an der gemeinschaftlichen
Arbeit mit den Mönchen. Einmal in der Wochen soll er gehen
in „die gehorsam- und in die Siechhäuser, und dort mit jedem
allein oder gemeinsam sprechen von geistlichen Dingen, sonst
hat er weder mit den Brüdern noch mit den Gästen zu reden.
Wenn der Siechenmeister krank ist und ein Siecher bedarf
eines Beichtigers, lässt er den Brudermeister kommen. An ge~
wissen Zeiten hat er in die Höfe zu gehen, der Hofmeister
kann ihn zu Rathe ziehen, wenn in seiner Gegenwart etwas zu
geben ist.
„Wie di convers emphangen werden." Sie werden aufge-
nommen zuerst im Capitel der Mönche, und dann im Capitel
der Conversen. Der Meister hat sie zu unterrichten. Der Noviz
Convers trägt solches Tuch wie die Mönche, doch keinen
Mantel.
„Daz di conuersen icht puech lern." Sie dürfen kein Buch
haben , und nur das pater noster , credo , miserere und ave
Maria lernen, „und waz si anders lern schuln alz hie ge-
satzt ist und dciz nicht an dem puech sunder auzzen."
„von der conuersen gehorsam." Nach dem Jahre des No-
viziates haben sie im Capitel der Mönche die Profess abzulegen,
indem sie ihre Hände in die Hände des Abtes legen und Ge-
horsam geloben. Fahrt er aber aus und empfangt das Gewand
eines Mönchs oder Chorherrn, wird ihm das Gewand ausge-
zogen, ausser er hätte die heiligen Weihen empfangen. Ist es
aber geschehen, so soll er nimmer zu dem ordentlichen Gewand
gelassen werden. Wo es aber geschehen mag, da sollen solche
zu Conversen genommen werden , die das Tagwerk eines ge-
dingten Knechtes erfüllen können, und sollen nicht „Brüder"
noch mitihren eigenen Namen, sondern Conversen genannt werden.
„Wann di conuers ze mettein aufsten." Von dem heili-
gen Kreuztag bis an den Antlastag soll an Werktagen die grosse
Glocke bei dem letzten Psalme des ersten Nocturnes geläutet
w^erden, und die Conversen aufstehen. Wenn die Collecte nach
dem Nocturn gesprochen ist, sollen sie zur Arbeit gehen. Aber
400
an den hohen Festtagen, wenn sie arbeiten, sollen sie bei dem
Zeichen zum zweiten Nocturn aufstehen nnd erst nach dem Te
Deum gehen sie zur Arbeit.
Von Ostern bis zum heiligen Kreuztag sollen sie, wenn sie
um „Mittentag" nicht schlafen, an Werktagen bis zu den Lau-
dibus ruhen , dann in die Kirche kommen und nach der
Prim ausgehen. Bei den andern Tagzeiten gehen sie nicht in
die Kirche, sondern beten, wo sie arbeiten, ausser es wäre ein
Feiertag. An Sonn- und hohen Festtagen, wo sie nicht arbeiten,
kommen sie wie die Mönche zur Mette, nur jene, welche von
den Höfen oder an demselben Tage von einer „Reise, vom Wege"
gekommen sind, können nach dem 4. Responsorium schlafen ge-
hen. Die Conversen in der Abtei sollen täglich zum Complet in
die Kirche kommen, ausser sie seien im Siechenhause, wo sie
ihre Tagzeit sprechen. Die Conversen auf den Höfen sollen von
Allerheiligen bis an den Feterstag in der Fasten, ein Viertel
der Nacht wachen, von da an ihre Mette vor Tags vollenden.
,,Wann di conuersen veiren." Sie dürfen nicht arbeiten zu
Weihnachten und drei Tage darnach, am Ebenweihtage, Perich-
tag , Charfreitag, Ostertag und den tag darauf, Auffarth , zu
Pfingsten nwei Tage , an allen hohen Festen Mariens , Philipj»
und Jacob, Johannes Geburt, Peter und Paul , Matheis , Michel,
Simon und Juda, Allerheiligen, Martin, Andreas, Thomas, Ma-
thias Tag und Kirch weih. Die ausser dem Kloster sind, arbeiten
„wurchen"" was ihnen geboten wird. Im Winter müssen sie dre-
schen, wenn es der Abt befiehlt.
,,Von den vberleiten hochzeiten." Die Conversen begehen
die übrigen Feiertage an jenen Tagen „als si di weltlichen
Pfaffen" begehen, die in der Abtei wie die Mönche. Wenn sie
die erste Messe gehört haben, gehen sie zur Arbeit.
„Wann die conuersen ze mess gehen," An jenen Tagen, an wel-
chen zwei Messen sind, und zu „Panvasttage" wenn die Leiche eines
Mönchs, Convers oder Novizen ist, und am Allerseelentage
müssen sie zur Messe kommen, und die Ceremonien, wie die
Mönche machen.
„wann di conuers ze alter gen." Wenn es der Abt nicht
anders befiehlt , geniessen sie zu Weihnachten , Lichtmesse,
Atianstag , Ostern , Pfingsten , Maria Geburt und Aller-
401
heiligen das li. Abendmal. Die ferne von der Abtei leben, kön-
nen unsern Herrn auch ausser dem Kloster empfangen und
die gesegnete Asche nehmen.
„wan man den conuersen capitel hab." Alle Sonnttige und
am nächsten Tage nach Weihnachten, Ostern und Pfingsten
gehen sie in das Capitel der Mönche.
„von den ungehorsam conuersen." Der Convers, der die
aufgetragene Arbeit nicht verrichten will, der wird zum „sei
prüder" gemacht, bis er weiser wird, und bekommt nur Wasser
und Brot. Wer seinem Meister ungehorsam ist, bekömmt Züch-
tigung im Capitel, speist 3 Tage auf der Erde ohne Tuch.
„wann die conuersen ir zucht schullen nennen." Die Disciplin
haben sie täglich von Pfingsten bis Weihnachten und vom pe-
richtag bis Ostern zu nehmen. Ausgenommen sind jene Fest-
tage , an welchen sie zu keiner Arbeit verbunden sind. Im
Verhinderungsfalle beten sie 7 Psalme oder Vater-Unser.
„wo di conuers sweigen schuln" Sie haben das Stillschweigen
zu halten, wenn es die Mönche thuen, dann in ihrem Schlaf-
hause und an allen Orten ausser Erlaubniss des Abtes, Priors
oder Kellners. Die Schuster sollen ausserhalb der Werkstatt
vor ihrem Meister schweigen , so auch alle Conversen , die
Weber, Fischer, Kürschner sind. Die Schmiede dürfen reden,
wenn es sie nicht bei ihrer Arbeit hindert. Die Mauermeister
und Schuster, wenn sie zu arbeiten aufhören. Mit den Unter-
thanen sollen sie nicht reden. Die auf den Höfen sollen das
Schweigen halten im Bethhaus, Schlafhaus, Speisezimmer, Stube
und Zelle. Ohne Kapuze sollen sie weder reden noch liegen. Die
Hüther „hurter" und Ochsenhalter „Ochter" können mit ihren
„Jüngern" reden, den, der sie grüsst, auch grüssen, dem, der
sie fragt, kurz antworten.
„von der conuersen ezzen." Nach dem Zeichen kommen sie
zu Tische, bethen und „respondiren" dem Prior.
„von dem ezzen vnd von irm mixt" Sie haben gleiche Kost
mit den Mönchen. Welchen der Abt „das Mixtum" erlaubt, die
nehmen es. Das Mass des „Mixt" sind drei. Ihr gewogenes
Brot, ein halbes oder eine mehrere Mass des grossen Brotes
und dazu Wasser. Die Conversen auf den Höfen fasten nur
Panfasttag und im Aduent und die Freitage und vom h. Kreuz-
402
tag bis zur Fasten. Die in den Häusern bei der Abtei arbeiten,
sollen dort nicht essen. Wenn Fische gegeben werden, soll man nur
zwei „Richten" geben. Jene die in den Höfen oder Kellern
ausserhalb des „Revents" essen oder trinken, bekommen den
nächsten Tag nur Wasser und Brot.
„von den wilden chuersen.'' Wilde „Kursen" sollen die
Brüder nicht arbeiten noch „chetzein" noch gefärbte noch
„Zobelein" noch „gra" noch semleich, aber sie zu kaufen ist
„urlaublich."
„von der eonuersen tagzeit" Bei der Mette und zu den
Tagzeiten soll die „Tafel" (d. i. eine hölzerne Scheibe statt
einer Glocke) auf allen Höfen geschlagen werden.
„wan die eonuersen ze ader lazzen" Nur im Kloster, nicht
aber auf den Höfen wird zur Ader gelassen. Die von den
Höfen dazu gekommen sind , gehen dann am dritten Tage
wieder zurück.
„daz di eonuersen inder ezzen oder trinken an chappen"
Die in den HÖfen, Weinkellern oder Dörfern sind , oder bei
Weltlichen essen und trinken, müssen immer mit der Kappe
bedeckt seyn, sonst bekommen sie den nächsten Teig nur Brot
und Wasser.
„von den eonuersen so si zder abtei choment" Die von
den Höfen Sonntags und an hohen Festen zu der Abtei kom-
men, müssen mit einander gehen und Stillschweigen beobachten.
„von der eonuersen gevvanl." Das Gewand soll seyn eine Kappe,
Rock, Hosen, Socken, eine Kapuze Schulter und Brust zu be-
decken. Den Ochslern und Führern und hurtern kann der Abt
mehr geben, die chursen sollen grosse Felle seyn und einfach.
Werden sie alt, dass man sie überziehen muss, soll es mit
altem Tuche geschehen. Findet sich bei einem ein nicht vor-
geschriebener Mantel, so kann ihn der Abt behalten, der bis-
herige Träger aber soll ein Jahr ohne Mantel bleiben, im
Kapitel geschlagen werden und durch 7 Freitage nur Wasser
und Brot bekommen. Wenn es der Abt erlaubt, können die
Conversen 4 Röcke haben. Nur die Schmiede dürfen ein Hemd
tragen, die „doch swartz vnd sinwel" seyen.
„von der eonuersen petgewant vnd ir nachtschuhen." Die
auf den Höfen sollen keine Nachtsch^ihe haben, auch die in
403
der Abtei nicht, ausser iler Abt erlaubt es ihnen wegen der
Metten, doch müssen sie alt seyn. Der neue hat, bekommt alle
Freitage nur Wasser und Brot bis er sie hergibt. Bettgevvand
haben sie wie die Mönche, nur statt den Kotzen, Pelze. Wenn
ein Abt einem Conversen einen Hof „un» ein genanntes Gut
enphilicht" (gegen bestimmte Leistungen ?) der soll doch mit
den andern nichts ohne des Abtes Willen zu thuen haben.
„Daz di conuersen di haupt an einander icht dwahen."
Sie werden so oft als die Mönche geschoren, es sey dann, dass
einer siech sey. Sie dürfen das Haupt nicht entblössen. Die
Uebertreter werden im Kapitel geschlagen. In der Stube dürfen
sie nur so lange seyn, bis sie sich gewärmt haben.
„von den conuersen di auf den weg sint" Sollen beim
Essen schweigen und sich wie die Mönche betragen. Kommen
sie in ein Kloster oder einen Ordens-Hof, nküssen sie sich
nach dortiger Sitte richten. Die, welche reiten und Kaufleute sind,
sollen vom h. Kreutztage fasten wie die Mönche, es sey dann,
dass der Abt dem Bruder, der nüt ihm reitet, es anders er-
laubt. Die Uebertreter fasten am Freitage bei Wasser und
Brot. Die vom Wege kommen, die sollen kniend den Segen
empfangen „die venig nemen auf div chnie."
„daz di conuersen icht hantschuh haben." Die Handschuhe
dürfen nicht von Leder seyn. Die Wagner, Fischer und Wein-
zirl dürfen „Hentliug" von Tuch haben. Die Schuhe müssen
einfach seyn, mit hölzernen, beinenen „hvenein" oder eisernen
Schnallen. Man soll auch nicht haben „zeghaft setel oder
prittel noch eisnein stegraif", sondern hölzern, oder von Hörn
von Einer Farbe. Das Gewand sei weder zu kurz noch zu
lange.
„daz di weib icht gen in vnseriv chloster." Wer Ursache
wäre, dass Weiber in das Kloster kommen, büsset Einen Tag
bei Wasser und Brot, und sitzet durch Ein Jahr auf dem
letzten Platz. Kein Convers rede allein mit einem Weibe.
„daz di ept auf dem Capitelweg icht saumbtheit leiden"
Die Saumseligkeit auf der Reise zum Capitel wird mit Einem
Tage bei Wasser und Brot bestraft. Eben so bei Allen die in
Geschäften des Ordens oder in ihr eigenes Haus geschickt
werden.
404
„von den zeanderngerichten dingen" Ein Mönch oderConvers,
der wider des Ordens Satzungen bei einem andern Gerichte dingt,
leidet die Busse der „Sichrer,, bis auf Kapitels Nachlass.
„Von den Sichrem" Ist , dass in einem unsrer Klöster
„Sichrung" entsteht, so soll der Abt die Schuldigen, ohne
Hoffnung der Wiederkehr fortschicken. Die am meisten daran
Schuld tragen, bekommen in den Häusern, in welche sie ge-
schickt werden den untersten Platz, alle Woche eine Züchti-
gung im Kapitel, fasten jeden Freitag bei Wasser und Brot bis
an den Nachlass des Kapitels, ausser sie wären krank, und
ein hohes Fest fordere Rücksicht. Sie sollen künftig nicht rei-
ten , noch im ersten Jahre den Leib des Herrn empfangen,
ausgenommen zu Ostern und im Tode. Wollen sie nicht aus
dem Kloster gehen , so darf in selben , so lange sie bleiben
kein Gottesdienst gehalten werden. „Niemand darf mit ihnen um-
gehen" Die sich zu solchen Uebelthätern gesellen , aber um-
kehren und BesseruHg versprechen , bekommen jede Woche
Züchtigung im Kapitel, fasten alle Freitage bei Wasser und
Brot, und müssen auf dem letzten Platz seyn.
„von den loezzern" Wer „loez" thut , ist der Letzte von
Allen, fastet zwei Tage bei Wasser und Brot, und ein ganzes
Jahr lang ohne Gottes Leichnam, ausser Ostern und im Tode.
„daz man on verlaub icht nem oder g;eb" Von Gaben und
Kleinoden etwas geben oder nehmen ohne Erlaubniss des Abtes.
(Hier gehen zwei Blätter ab, dann iieisst es :}
Ist der Diebstal über ein Pfund , so wird der Thäter aus
dem Orden getrieben. Will man ihn wieder aufnehmen so wird
er ein „Seibruder" also , dass er ein Jahr Kindbrot esse.
Ereignet es sich , dass er anderswo ? Dieberei begeht , wird
er in den Kerker gebracht. Die Conversen, die zu Seibrüdern
gemacht werden, bleiben aber doch im Bruderorden.
„von den di vins chlosters ordinung gewaltigen helf sue-
chent" Sie werden aus dem Hause gesendet und dürfen nicht
wieder kommen, bis zu des allgemeinen Kapitels-Urlaub, wird
ihm verziehen, so kann er doch in demselben Hause nie Abt
werden.
„daz man zv den nvnen icht ge" Kein Convers darf zu
Nonnen was immer für eines Ordens gehen , oder zu Klausne-
405
rineu ohne Erlaubniss des Abtes oder des „weiser" Der Ueber-
treter kommt durch ein Jahr auf den letzten Platz, und die
Aemter haben, verlieren sie.
„daz di amptlewt icht erpalden zegeben" Der Prior, Kel-
lerer und andere Amtleute, wenn sie „erpalden" nicht zu geben,
haben alle Freitage Wasser und Brot.
„von den itwizzern vnd nachredern" Wer einem Mönche
oder Conversen übel nachredet , und ihm eine gebüsste Schuld
vorwirft, speiset 6 Tage auf der Erde ohne Tuch Wasser und
Brot und eine Speise und bekömmt 3 Sonntage im Kapitel
Züchtigung. Wer seinem Obern nachredet oder „itwitzt" wird
ärger bestraft. Wer einen Andern eines Lasters beschuldigt,
und es nicht erweisen kann, leidet die Strafe, die Jener ver-
dient haben würde.
„von den di des ordens taugen andern lewten olfent" Die
solches thuen^ und weltlichen oder geistlichen Personen die
Handlungen des Ordens mittheilen, bekommen den letzten Platz,
alle Freitage nur Wasser und Brot bis zur Ankunft des „wei-
sers" (Visitator ?} sind alier Aemter entsetzt von allem Dienst
und Lehen selbst von der Abtei, und wird bis zum allgemei-
nen Kapitel in den Kerker geworfen.
„daz di conuersen nuczleich reden" Ihre Gespräche seyen
fromm , wer drohet den Orden zu verlassen , der wird in
eiserne Bande in den Kerker geworfen. Die Abtrünnigen die
nach der Regel dreimal aufgenommen werden sollen, dann aber
dennoch „ausfahren" werden auch dann noch, wenn sie reuig
zurückkehren, wieder aufgenommen, aber nicht zum Gewände
des Ordens, sondern zu einem andern, und zu einer andern
Pfründe nach Belieben des Abtes. Wem der Orden genommen
wird nach den Gesetzen, die wegen Dieberei in den Kerker
gelegt sind, und die, welche der Brandlegung, des Mordes,
Verfälschung der Urkunden und des Meineides überführt sind,
die sollen künftig nicht belassen werden, und die Abtrünnigen,
die in der Welt irre fahren, die soll man fangen und in den
Kerker legen. Die aber im Ordenskleide herum irren, die Ehre
des Ordens lästern , soll man an den hohen Festtagen , an
welchen man in unsern Kapiteln predigt in allen Ländern und
in all unsern Klöstern als in* den Bann verfallen, verkünden.
406
„von den di auzm orden varnt durch ertzüei" Wer aus
dem Orden geht durch Elend oder Arznei, wird für einen Ab-
trünigen gelialten. Wer sich „haizzet" schneiden oder abschnei-
den durch den Harnstein oder durch „dehain prust" kömrat auf
den letzten Platz und alle Freitag bei Wasser und Brot, bis
zum Gerichte des „vveisers"'
„von den di auzm orden gent oder geworfen werdent
vnd anderswa empfangen" Welcher Mönch oder Convers aus
einem Kloster geht oder geworfen wird, und anderswo mit
Erlaubniss Aufnahme erhält, darf nie mehr in das Haus riick-
kehren, aus dem er ausgeschieden wurde, eben so wenig
unter die Brüder auf die Höfe , nur mit Erlaubniss des Abtes.
Ein Abt, Mönch oder Convers, der in ein Kloster oder an
eine Besitzung unsers Ordens gehen will, und kein Abtrüniger
ist , soll an einem ehrbaren Platze aufgenommen werden. Wel-
cher Abt dawider handelt, der sey bis zu dem nächsten Kapitel
abgesondert von der Messe. Mönche und Conversen , die dessen
schuldig sind, fasten bei Wasser und Brot bis zu derselben Zeit.
„von den di vreuileich auzm capitel gen" Der Convers,
den dieses noch reuet, bis er vor die Porte kömmt, wird auf
eine Zeit auf den untersten Platz gesetzt.
„von den prennern vnd mansleken" Welche diess zu thuen
drohen , werden in den Kerker geworfen , oder an entfernte
Orte gesendet, so dass sie nicht mehr wieder kommen, ausser
mit des Kapitels Urlaub.
„von den di guet entnement oder leihent an vrlaub" Diese
werden gestraft , wie Diebe oder Besitzer widerrechtlichen
Eigenthums.
„von den chauflevten" Die Kaufleute des Klosters, die
durch längere Zeit des Klosters Sachen nicht theuer (nach dem
Werthe?) verkaufen, werden abgesondert von Gottes Leich-
nam, bis sie es beichten dem Abte, oder wenn sie diesen
nicht haben können , dem Prior. Dasselbe trifft auch jene , die
vorsätzlich geringer kaufen , um es dann theurer zu geben.
Welche etwas verschweigen und betrügen, fasten einen Tag
bei Wasser und Brot. Es soll auch Niemand weltlichen Leuten
verkaufen eine „Satzung" um Gut , oder es werde dann das-
selbe Gut, ganz an eine gewisse Gült gebracht.
407
„daz ili couuci'scn icht wonen mit den vveibern"" Die Weiber
welche Huren Zeichen tragen, sollen weggetrieben werden.
„von derlcipnar vnd den pitantzen" Rücksichtlich der Leibes
Nahrung hat man sich in den Willen des Abtes zu fügen. Wer
wieder „eine Pitanz" (eine bessere Malzeit) fordert, wird im
Capitel nach dem Willen des Vorsitzenden gestraft. Im Capitel
darf nicht von der Kost geredet werden. Der entgegen Han-
delnde bekömmt an diesem Tage nur Wasser und Brot und
wird im Capitel geschlagen.
„von dem vleischezzen." Hier gilt die Regel des h. Bene-
dict. Wer dawider handelt, der sei so viele Tage ohne Wein,
als er Fleisch genossen hat, das nur schwer Kranke oder sehr
Sieche essen dürfen. Diess gilt auch für die , welche vom
Schweinschmalz essen. Wer wegen Verschuldung aus seinem
Hause verschickt wird , darf auf keine Weise wegen Bitten
Weltlicher wieder aufgenommen werden.
..daz di amptlevt icht guet behalten" Der Mönch oder Con-
vers, der durch sein Atnt etwas erhält, darf es ohne Erlaubniss
des Abtes nicht für sich behalten, sondern er hat es dem Pfleger
des gemeinsamen Gutes zu geben, um es anzulegen.
„daz nemen den andern slach" Wer Jemanden schlagt,
wird in den Kerker geworfen, kann nie ein Amt antreten, und
hat er eines, so wird er desselben entsetzt.
Cod. 137. 1451 waren der Abt Gothard de Victoria und
der Abt Gottfrid von Neustadt Visitations-Commissäre der Nonnen.
Auf dem letzten Blatte stehen Divisiones contributionum
mit der Schrift des 16. Jahrhundertes.
De majori summa videlicet decem et octo millia florenorum
imponuntur nobis et lineae nostrae 150 floren. de qua contingit
nos in sancta cruce de precepto domini
Morimundi
XXX vjj flor.
de
Zwetla
xxxjjj „
»
Campoliiior.
xxxjii „
?)
Banigartenberg
xxjij „
w
Cycador.
XV „
»
monte S. mariae
X «
w
novo monte
R t ijjj flor-
xjj n
408
Item de novem raillibus nobis et nostrae lineae imponuntur
LXXV flor. de quibus contingit nobis
in sancta cruce xjjj cum dimidio
de Zwetia xvj
„ Campolilior. xvj
yj Bamgartenberg xjj
„ Cycador. vjj
„ monte S. Mariae v
„ Novo monte vj
R| jj flor.
Hunc libram frater N. monasterio beate virginis in Zwetl
largo dono contulit felici Anno 1520.
Cod. 145. Auf dem ersten Schmutzblatte.
Wir Johannes Abbt vnser lieben Frawen Goteshaws zw
Zwettl vnd wir der conuent gemain doselbs veriehen vnd tun
chund offenlich mit dem brief das wir mit wolbedachtem mutt
verainten ratt verlassen haben dem erbern vnd weisen Hannsen
dem Dorfwidmer burger ze Purgkhawssen vnser frey salcz
vnd lazzen im auch dew in filier der Freiheit nuczn vnd rech-
ten als wir dew vnd vnser chloster genugksamklich nucz vnd
gber von alter her gefurrt hoben doch also das wir im dew
mit ausgenomen Worten vmb erste zw Purgkhaussen zw Obern-
perg zw Scherding zw Neunburgk auf dem Inn zw Passaw zw
Lincz zw Ybs vnd zw Stain an den benanten mautsteten alen
lassen wir dem obgenanten Hannsen Dorfwidmer zway pfundt
chueffen salcz dez grassen panntz genant mulbach auf zehen
ganctze jar nagst nach einander komend nach datumb dez brief
vnd nit lenger also daz er vns vnd vnserm chlos er zw Zwettl
die zehen jar all jar jerlich daTvon raichn vnd dienen soll
segsch vndvierzigk chueflii salcz des grossen pant genant mul-
bach vnd vns die jerleichen antbuerten gen weinczurl inderhalb
krembs auff" das landt der stetn zw nagst Englzeler hoff" her
aber das er vnns vnd vnserm chloster die segsch vnd virzigk
chueffn salcz des grossen pants mulbach ierlichen nicht raihet
vnd geh an die endt als oben bemelt ist was wir dez dan
schaden nemen denselben schaden allen mit sambt den segsch
vnd virczigk chuefln salcz ist er vns schuldig vnd pflichtig
wider ze kern an all vnnser mue vnd schaden treulich vnnd
I
409
vngeuerlich war aber das das irung erstund in ainer maut-
statt oder an mcniger von vnser oder vnsers chastens sawm-
niing wegen das sol vns auch abgen an den segsch vnd vier-
C7,igk chueffen salcz auch treulich vnd vngeurlich war aber
Sache das dem benanten Hannsen Dorfwidmer von sein selbs
wegen irung oder sawmung erstund des sey wir vnd vnnser
chloster auch allenthaben vnenkolten allez treulich vnd vnge-
uerlich mit vrkunde dez brieflF der wir dem uorgenanten Hanns
Dorfwidmer für vnns vnd vnser nachkomen darumb gebn wir
imb den brieff besigelten mit vnsers obgenanten abbt Johann-
sen vnd mit der conuents doselbs zw Zwettl baeder anhan-
gunden insygln. Der brieff ist geben im chloster zw Zwettl
an sand Jorgentag dez heiling marttrer nach Christi gepurd
virzehenhandert jar vnd dornach in dem newn vnd seczigki-
sten jar.
Am Ende auf dem Schmutzblatt :
Wir Johanns vor gotes genaden abbt vnsr frawn kloster
zu Czwetl vnd der ganz conuent daselbs wir verleben vnd
tun chunt allen lewteu dy den brief lesen oder hören lesen dy
nu leben oder hernach chunftig sind daz wir gutem willen vnd
wolbedachter mut zu den Zeiten do wir ez vvol getun mochten
recht viid redleich verlassen haben vnd verlassen auch wissen-
leich in kraft des briefs den beschaiden lewten do hernach
nemlich an dem brief geschriben stend, von erst Hannsen Pav-
ren von Grafendorf Pavlen seinem sun ain jeuch Weingarten vnd
Hannsen Mader von Gobatspurch vnd Pavln seinem sun ain jeuch
Weingarten vnd Jakoben Akcherl von Zeysselperg vnd Philippen
seinem sun ain jeuch Weingarten Thoman Natleich von Zeyssel-
perg Christein seiner hausfraw ain jeuch Weingarten vnd Michel
Ackherl vud Vlreich Chremser von Gobaczpurckch ain jeuch
Weingarten Thoman Poschen von Gobaczpurkch Barbara seiner
hawsfrawen ain jeuch Weingarten Hansen Hoschs von Grafendorf
vnd ainer seiner tochter ain jeuch Weingarten vnd Michel Mayr
von Kambarn Thoman Wildung seinen ayden ain jeuch Weingar-
ten Hannsen Weiss von Hederstorf Annen seiner hawsfrawen
ain jeuch Weingarten Wolfgangen Gruenpekh von Gobaczpurch
Katreyn seiner mueter ain jeuch Weingarten in solicher beschai-
den das sy dy vorgeschriben Weingarten ynne haben schuUen
Arcbiv, Jftbrg. 1849. HI. Heft. 28
410
ir lebtag allain viul nicht veruer vnd scinillen sy dye pawlich
ynne haben mit guten niittern paw mit misten mit steckchen
mit gruben mit ander aller arbeit dy zu weingartarbait ge-
hörnt mit iren aigen gut an vnsir vnd vnsrs gotshawse schoden.
Sy schulleu auch all vnd ir yegleich beswnder dalz huelerlohn
selber ausrichten vnd wan sy dy vorgenanten Weingarten lesen
wellen do schullen sy das drey tag vor vnsern lesemeister
ze wissen tun in vnsern hof gen Kambarn vnd schullen sy all
dy vor benannt sind vnd ir yegleicher besunder dy ersten fünf
jar geben den vierten tail maisch von den Weingarten der dau
des jares in den weingarleu gewachsen sind vnd den vierden
tail plaben oder swarzer weinper dy daselb gewachsen sind
an alle widered vnd nach den fünf jaren schullen sy vns all
jar jerleich geben den dritten tail maisch von den Weingarten
als ez dann vor begriffen ist worden vnd den dritten tail plaber
oder swarzer weinper von denselben den Weingarten. Sy schullen
• dy vorgenanten all vnd yegleich besunder von irn lailen maisch
den zehent selber ausrichten vnd geben wo dew hingehöret.
Auch wellen wir all jar vnsn anbald beschawen lassen dy ob-
geschriben Weingarten, ob sy in gutten mittern paw gepawt
sein oder nit, wer aber das das sy dy obgenante Weingarten
mit dem paw verzogen bieten mit welcherley arbait aines jars
das wier das wissenleich wer, darumb haben wir gewalt mit
dem maisch, der des jares in dem Weingarten gewachsen ist
sy zu phenten ulls lang vnd als vil daz vns wol genuegt. Und
wan vnd in allen dann der lest leib abget mit dem tod vor sand
Jörgen tag wie wir dann mit paw denselben Weingarten vinden
so zu bannt nuczen schullen wir vns des benanten Weingarten
wol vnderwinden an ir erben vnd frewnt vnd menigleiclis irrung
vnd widerred. Ging aber vnder in allen ainer ab mit dem tod
nach sand Jörgen tag in welcher zeit dez jares das wer, so
mugen sy ir nächst frewnt des Weingarten vnderwinden vnd
pawn vncz an das lesen vnd de frucht dauon vessen vnd lesen
vnd nach den lesen schol er vns vnd vnserm gotshaws ledig
und los sein an menkleichs widerred vnd irrung. Darüber ge-
ben wir in allen den brief gesigilt mit vnsii obgenanten Jo-
hannsen abbt zu Czwetl vnd des conuents daselbs payder anhan-
gunden insigeln. Geben do man czelt syder Christs gepurd
411
vierzehenhundert vnd acht dreyssikg jar an sand pauls be-
cherung tag.
Gleichzeitige Schrift.
Cod. 191.
Excipite dilecti verba JohannivS Bedelli yllibate virginis de
partu sub anno inilleno quadricentesimo quinquageno sexto, lumi-
nosa versus aquilonem radiabat cometa, fugarunt signati cruce
turcorum cesarem preliando, de Cilia quoque Udalricum comitem
quidam Ungarie dominus Ladislaus de Huniat ob odium inter-
fecit quem rex in Buda dccollari raiserat. In anno sequente
postea Ladislaus iuclitus filius Romanorum Alberti regis neposque
cesaris Sigismundi In festo sancti Clementis letifero de cibo
expiravit in l*raga etate bis novem annorum adolescens prineeps
pulcer virtuosus planctu fuerat non modico in urbe ante dicta
sepultus, pro suo tristetur Hungaria domino quaeratur Bohemia
ploret Australis luctus conturbet Moravium cuncta multitudo
fidelium gemat principe sepulto probitatis spiritum in celis con-
jungat Cristus beatns.
Cod. 193. Am Ende stehet:
Nos A . . mris miseracione diuina archiepiscopus Tarentin.
domini pape camerarius. Notum facimus uniuersis quod R. reue-
rendus in christo pater dominus Augustinus dei et apostolice sedis
gratia episcopus Pennensis domini pape thesaurarius de man-
dato nostro et comissione sanctissimi in christo patris domini nostri
Urbani divina Providentia pape vi*' nobis super hoc facto ora-
culo vive vocis Roma in capella sancti Andree infra basilicam
principis apostolorum die dato presentium sacros generaliter
ordines celebrans dilectum nostrnm Johannem Sculteti de Lisow
diaconum Pomezanensis dioccesis ad sacruni presbiteratus ordi-
nem inter missarum solemnia promovit juxta ritum et consue-
tudinem, quos sancta Romana ecclesia servat . . ßeri consuetis.
Datum Rome ut supra sub appeusione sigilli nostri camerariatus
anno domini millesimo trecentesimo ottuagesimo tercio indic-
tione sexta die sabbati qnatuor temporum videlicet sexta decima
mensis Maii , pontificatus praefati domini Urbani pape sexti
anno sexto.
Schrift des 15. Jahrhunderts.
28 *
412
Cod. 209. Auf dem Schiputzblatte findet sich :
Anno domini 1511 do ist ein grosser schnee gewessenn
mit grosser khellthenn I. Z. amen von Martini untzt auf octava
pasce mit stattigkhaitt.
Gleichzeitige Schrift.
Cod. 218. Auf dem letzten Blatte:
Notum sit Omnibus christi fidelibus tarn fnturis quam pre-
sentibus quod Heinricus dux Bawarie pro remedio anime sue
tres montes ferrarios in predio suo Chrumpenowe sitos ad usum
fratrum Zwetil super altare beatissime dei genitricis ac per-
petue nirginis Marie delegauit testibus quoque qui presentes
aderant per aures adtractis quorum nomina hec sunt. Pilgrimus
de Zwetil Albero de Chunring Gerungus de Pfafsteten Chunradus
de Tolershaim Ortolfus de Indosberg Heinricus de Liubis Arbo
de Mergerstorf Manegoldus camerarius.
Aus dem 12. Jahrhunderte.
Cod. 222. Am Ende.
Innocentius episcopus servus servorum dei. Ad futuram rei
memoriam inter cetera desideria cordis nostri iJlud intense de-
siderium aflFectamus ut ubique majeslas altissimi collaudetur in
benedictionibus gratia sui cultus gloriosi nominis amplietur ad
quorum promocionem eo libentius ministerium apostolice sollici-
tudinis adhibemus quo magis debitum reputamus et nunquam
Silentium ab ipsius laudibus lingua carnis. Cum itaque sicut
exhibita nobis nuper pro parte dilecti filii ÜJrici abbatis mona-
sterii in Zwetla Cisterciensis ordinis Pataviensis diocesis pelitio
continebat quidam locus vulgariter dictus Dachsgraben omnino
desitus ad modum tugurii prope dictum monasterium consistens
et ad monasterium ipsum pertincns ut non consecrata ob hono-
rem sancti Thome Cantuariensis qui in eodem loco magna et
notabilia miracula — ondisse ? dicitur a populo sepius visitetur
ac eciam veneretur idemque abbas timens ne propterea ydola-
trii error in ipso populo oriatur cupiat in codem loco unam
capellam pro presbitero inibi diurno perpetuo servitio fundare
ac suificienter dotare, pro parte ipsius abbatis nobis humiliter
fuit supplicatum , ut sibi faciendi pro missa licentia concedatur
ac jus patronatus et presentandi unum ex monachis dicti mona-
sterii ad eandem capellam sibi ac successoribus suis reservare
413
de benignitate apostolica dignaremur. Nos igitur, qui divinum
cultum adangerc nostris temporibus intensis desiderüs aflfec-
tainiis , hiijusmodi supplicationibus inclinati eidem abbati ia
deserto loco predicto, qui a prefato mouasterio vix per quartam
partem unius miliaris theutonicalis distal dicto loco cum ad id
congruo et lioiiesto absque alioujus licentia hujusmodi capellam
fundare dotare libere et licite valeat, auctoritate apostolica tenore
presentium indulgemus jure tameu ecclesiae parochialis et cujus-
libet alterius in omnibus semper salvo et nicbilominus jus pa-
tronatus hujusmodi et presentandi unum idoueum monachum
dicti monasterii ad eandem capellam, quoties eam vacare con-
tigerit, dicto abbati et successoribus suis abbatibus ipsius mo-
nasterii, qui erit pro tempore, auctoritate predieta in perpetuum
reservamus. IVulli erg'o omnino hominum liceat hanc paginam
mee concessionis et reservationis infringere vel ei ausu teme-
rario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumserit, indig-
uationem omuipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolo-
rum ejus se noverit incursurum. Datum Viterbii ii^o non. Sep-
lembris, pontißcatus no$tri anuo primo. Anno m. cccc. v.
Aus dem 15. Jahrhunderte.
lunocentius episcopus seruus seruorum Dei dilecto tilio
abbati Cisterciensi ejusque coabbatibus universis Cisterciensis
ordinis salutem et apostolicam benedictionem. Devotionis vestre
petitionibus benignum impertientes aflfectum auctoritate vobis
presentium indulgemus, ut possessiones et bona alia mobilia
que abbas personis vestrorum fratrum ad monasterium unum
mundi vanitate relicta coimolancium professione facientium iu
eodem jure successionis vel alio justo titulo si remansisseut in
seculo contigissent et quo prius existentes in seculo potuissent
aliis libere elanje? petere recipere ac etiam retinere valeatis
sine prejudicio juris alieni. Nulli igitur . . Datum Avinione
iij kal. Januarii, pontificatus nostri anno quarto.
Bulla siue Privilegium quod possumus hereditäre. Sed aliqui
seculares volunt quod non. Schrift des 15. Jahrhundertes.
Cod. 252. Auf der inneru Seite des Einbandes.
Ich Dietmar der Linberger von Wolfmanstorf vergich und
tuen chund allen, die disen brief lesen oder horent lesen di nu
lebent und hernach chunftig- sind, dazi ich mit woluerdachtem
4U
muet mein selbs viid mit guetem willen vron Annen meiner
housvrowen und aller meiner eriben da ich ez wol getuen
macht geben han dem ersamen herren apt Otten von Zwctil vnd
der sammung alle doz selben ehlosters die aygenschaft eins
lehens, daz da gelegen ist datz Chaltenpach in dem dorife, daz
ich und mein geben und derselben voruorn in rechter aygens
gewer und vnuersprochenleich vntz her haben pracht mit soli-
cher beschaidenhait. Daz Hainreich de Newpowr der datz selb
leben von mier gechouft hat oder wer ez nach im hat alle iar
ze purchrecht dienen schullen zwelif Wienner pfenning ze saud
Jorigen tag ouf vnser vrowen alter ze Zwetil in dem chloslcr.
Ich gib auch demselben chloster daz dorfgericht von dem selben
leben waz an den tod get daz schol der apt von Zuetel richten
wand ich ez vnd mein geben also her haben pracht. Ich lub
ouch vnd mit mier und nach mier alle mein eriben daz ich dem
egenanten chloster ze Zwetel die egenanten aygenschaft vnd
daz gericht dez lehens ze Chaltenpach schermen wellen vnd
owzrichten für alle ansprach nach aygens recht vnd dez landes
gewonhait in Osterreich vnd waz in daran abgieng daz schullen
sew bechomen von alle die daz ich vnd mein eriben haben und
gewinnen in dem lande ze Osterreich , vnd darüber zu einem
waren urchund vnd ewiger stetichait diser sache gib ich dem
oftgenantem chloster ze Zwetel disen brief versigelten mit
meinem insigel vnd mit meines prueder Vlreichs dez Linberger
insigel, der da mit diser sache zeug ist. Ditz dinch ist gesche-
hen vnd diser brief ist geben nach Cristes geburt vber drew-
zenhundert iar dar nach in dem siben vnd viertzigisten iar dez
suntags in der mitter vasten.
Gleichzeitige Schrift, denn es ist die Originalurkunde, von
der die Sigel weggeschnitten worden sind, als man die Ur-
kunde zum Ueberziehen des Einband-Deckels verwendetie. Mau
sieht hier noch die zwei Einschnitte, durch welche die Perga-
mentstreife durchgezogen waren , an welchen das Siegel beider
Herren war.
Cod. 255. Verglichen mit der Herausgabe bei Pez Script.
I. col. 548 durch Herrn Doctor Wattenbach
1025 statt jugo tunc zu lesen uigore
,, extremam ubi „ „ extremum vero
I
415
1027 nach patibulo suspendit, ist im Codex noch zu lesen :
Imperatore adliuc in Ytalia morante multe factiones apud
Theutonicos contra cum orte sunt. Comes quidam Weif Sueuus
et Bruno Angustensis episcopus incendia et predas infinitas
tecerunt adeo quod coines Augustani irrumpens totam ciuitatem
vastavit et atriuni episcopi despolianit quod postea cogente
iniperatorc totum episcopo emendauit. Ernestus dux Alamannie
priuiguus iinperatoris iterum sibi rebellavit et Alsatiam vastavit,
(leinde Burguiidiam invasit et nitro Sodomorum insulani quan-
dam aggere et vallo iirmavit , sed a vege Rudolfo prohibus est.
Post hcc supra Turicum castrum munivit et ecclesiam Augen-
sem et beati Galli vastavit. Iraperatore in Alamanniam reverso
Augustam venit et familiäre colloquium de proditoribus regni
habens deinde Ulmam venit, ubi Ernestus confisus in multitudine
suorum. non supplici voto venit, a suis tarnen desertus impera-
tori se reddidit. Deinde Basilee Rudolfas rex oceurrit impera-
tori Gisila iniperatrice mediante regnum suum imperatori sicut
prius predecessori suo imperatore H. traditum fuerat , tradit.
lüde imperator descendens per Renum in Franciam ibique dux
Chuno patruelis ejus se reddidit, et in custodiis publicis habi-
tum et castigatum in gratiam reeepit, totumque honorem suum
sibi restituit. Albero etiam dux Hystrianorum sive Karinthiano-
rum victus ab imperatore cum filiis suis exulatus est, et du-
catum ejus iste Chuno ab imperatore suscepit, quem pater
ejusdem Chunonis prius habuisse perhibetur. Eodem tempore
Wernhardus Argentine civitatis episcopus legatus ab imperatore
Constantinopollm mittitur et per Ungariam a rege Stephano est
ire prohibitus, per Veuetiam mare Adriaticum intrans Constau-
tinopolim pernenit. Ubi cum ab imperatore Jerusalem conduci
cuperet, mortuus est, et cpiscopatum ejus Willihelmus ejusquc
ecclesie canonicus suscepit, legationis vero ejus causam Impe-
rator Grecorum imperatori aureis literis rescripsit. Anno
Domini 1028 imperator Heinricum filium suum etate xi
annorum prineipibus regni sui omnibus petentibus a Pil-
grimo Coloniense episcopo in regalem apicem apud Aquisgranum
sublimari fecit et in Pascha consecratus et coronatus est. Anno
insequenti Ratisbone Pascha celebravit, ubi Bruno Augustensin
defunetus Auguste per imperatricem Gisiiam conductus et ho-
416
norifice sepultus est. Hie nobilis, dum esset frater Heinrici
iinperatoris, filius erat matertere Gisile imperatricis, soror vero
ipsius episcopi nupta Stephano regi Ungarie causa fuit christia-
nitatis in geute Pannonica. Episcopatum ejus Eberhardus susce-
pit. Anno 1030 imperator apud Ingilheim pascha celebravit ubi
Ernestus dux a custodia solutus ducatum recepit, ita ut Wezi-
lonem inilitem suum persequeretur, quod et sacramento laudavit.
Quod dum facere nollet, proscriptus est et ducatu amisso cum
paucis inde recessit. Imperator vero omnium consilio ducatum
Alamannie Hermanno juniori fratri suo dedit eumque Warmanno
Constantiensi episcopo commendavit, et Ernestum et complices
suos exconmunicari fecit, eoruraque res publicari fecit. Ipsa im-
peratrix Gisila, quod dictu est raiserabile sed actu laudabile, filium
inconsultum marito sapienti postponens fidem dedit omnibus,
quicquid illi malum accidisset, jiullam ultionem se pro hac re
reddituram. Imperator Ungariam intrare volens sed municione
locorum et asperitate temporis inpeditus distulit, filius tarnen
ejus Eigilberto Frisingensi episcopo commissus nescio patrc
gratiam reconciliationis annuit. Dux Ernestus interim auxilium
pecüt a Dudone comite Francie propiuguo suo sed incassum,
mater autem Gisile imperatricis et mater Dudonis sorores erant.
Dux Ernestus in Alemannia in quadam silva, que nigra dicitur
inoratus, preda per breve tempus sustentabatur. Cum itaqae in
eadem silva undique cohortaretur, collectis undique equis quos
habere poterat, egressus silvam, venit ad silvam in loco qui vo-
catur Bara , ubi sibi insidias paratas cognoverat. Manegoldus
itaque nobilis de Augensi abbatia ipsum insecutus, et dux sibi
occurrens congressi sunt. Tandem dux occisus est et Wezilo
miles ejus tocius causa mali, Manegoldus ex alia parte et alii
plures. Corpus Ernesti in Constantia, corpus Manegoldi in Augia
sepultum est v. kal. Sept. hoc actum est a. d. 1032. Rudolf us
rex ßurgundie obiit. Auunculus Gisile imperatricis et Odo fran-
cigena regnum ejus invasit, filius sororis sue, unde imperator
eum persequens ejecit et victum subegit, fiiia imperatoris C. et
imperatricis Gisile Mahtilda obiit puella mire formosa Wormatie,
ubi et sepulta est. Heinricus rex Sclavos subjugavit et pater
ejus super Sclavos, qui Luitici vocantur, versus Saxoniam venit
et litem iater eos et Saxones duello direnüt, ubi victus est
417
pugil saxorum, qui pagani criicifixo invento ad ignominiain Chri-
stiane religiouis inembra amputaverunt. Quod imperator dignc
iiltus est in eos et Wirbinam castrum ad coercendam eoruiii
ineursionem edificavit. Anno d. 1036 H. rex Chnitonis regis An-
glorum filiani Chunilndam in regnum consecratam uxorem diixit
et cum patre Ytaliain ad sedaudas sediciones, que ibi orte sunt,
iütravit. Eodeni anno Odo comes a Gozeloae duce Lotharingorum
et filiis suis et Gotefrido interfectus est pugua comissa a mili-
tia episcopi Metensis , et vexillum ejus allatum est imperatori
iu Ytaiiam. Imperator dum esset in obsidione cujusdam castri
ante Mediolanum, quod Curbitum dicitur, subito fulmina et toni-
trua multos occiderunt, et ipse imperator Arabrosio cuidam ca-
uonico ejusdem ecclesie archiepiscopatum dedit, licet nichil pro-
fecerit. De pestilentia in exercitu orta multi interierunt. Chuu-
hilda uxor Heinrici xv. kal. Augusti obiit. Hermannus filius im-
peratricis dux Alemannorum v. kal. Augusti obiit et maxinia
multitudo exercitus, regina Limpurch sepulta est dux (?) inTriento.
Stephanus etiam Ungarie rex moriens Petro filio sororis sue
regnum reliquit. Imperator reversus de Ytalia in capella saneti
Stephani Solodoro regnum Burgundie filio suo Heinrico tradidit
cunctis acclamantibus : pax pacem generat si rex cum cesare
regnat. Imperator apud Trajectum sacratissimam soUempnitatem
celebrans pentecostes Fresie civitatem cum ipse corouatus cum
filio suo et imperatrice in ipso sancto die ad mensam proce-
deret mediocri dolore correptus est. Tamen ne tante diei leti-
ciam perturbaret dolorem dissimulabat. Sequenti die cum morbus
letalis vehementer insisteret, imperatricem cum filio rege ad
prandium exire jubet. Interea imperator finem sibi immiaere
sentiens, convocatis episcopis corpus et sanguinem domini su-
mens, crucem cum reliquiis sanctorum aportari fecit, et erigens
se cum lacrimis valde affectuosis in confessione pura peccalo-
rum remissionem ab eis accepit. Imperatrici et filio suo Hein-
rico rcgi post fida monita valedicens ex liac vita migravit pridie
nouas Junii, feria ij, indictione vij, viscera ibidem sunt reposita
reliquum corpus in Spira sepultum est.
1026. Chuuradus rex filium suum Heiuricum regem fecit
et ipse Romam veuieas imperator efficitur. Bruno Augustensis
episcopus et Weif comes predas et iuceudia inter se faciunt.
418
Cui Brunoni Chuoradus rex filium suum jii tutelani comea-
davit.
1027. Ghanradus rex in die sancto pasce a Johanne papa
indictione x. Imperator Roine efficitur et Gisila imperatrix in
pr?sentia regis Burgundie Rudolfi et Chnitonis regis Anglorum
qni cum eo ibi erant.
Nach diesen Einzuschaltenden erscheint der Text bei Pez
1. c. wieder weiter,
1028 nach veniunt ist beiKUsetzen : cui ctiani aliquantuluni
militans Campidonensem abbatiam in beneHcium accepit . licet
contra jus et ipse ad tutandam patriam honorifice remissus est.
1039 statt Superiori Fresie zu lesen: insuperiori fresie.
1058 ist nach der Jahrzahl anno einzuschalten, dann nach
Principum . . fortitudine.
Statt fundo constructo zu lesen: fundo coustructum.
1065 ist nach Pascha noch zu setzen: Vera resurrectio
Domini fuit eodem.
1073 statt dicitur zu lesen est dictus.
„ Gregorii VII. „ „ Gregorii VI.
„ dicentem „ „ dicentis.
1104. Nach diesem Jahre ist einzuschalten 1105. Heinri-
cas rex in ordine imperatoruni quartus . regum vero quintus,
hie armis strenuissimus totum Imperium tarn in brevi sue subje-
cit ditioni, ut et omncs in romano orbc positi subjectionis
jug'um humiliter portarent et vicini doininationem ejus suspectam
habentes metu obrigescerent. Hie revocatis in paceni, qui ei
oppositi erant. principibus libere potitis imperio apud inferius
Trajectum Fresie urbem in pentecosten curiam celebravit. Ubi
morbo correptus rebus humanis exemptus sepultusque ibidem
interioribus per Reni ripam ad superiora deportatus in civitate
Spira patribus suis appositus est.
Et imperatrix Mathildis Heinrici rogis Anglorum filia re-
galia in potestate habebat. Quam predictus Albertus Moguntie
ecclesie archiepiscopus ad se vocavit falsisque promissionibus
ad sibi tradenda regalia induxit. Igitur Albertus . nam id juris
dum regnum vacat, Moguntini archiepiscopi ab antiquioribus
traditur, principes regni in ipsa civitate Moguntina tempore au-
tumpnali convocat, malorumque a duce Friderico sibi illatoruni
I
419
haut irainemor, cum predictus (lux ad regnum a inultis expos-
ceretur, ipse Lotharium ducem Saxouum virurn tarnen ex pro-
bitatis industria omni honore dignum plus familiarii rei, quantum
in ipso erat, quam comodo consulens . in regem a cunctis
qui aderant prineipibus eligi persuasit. Que res laudabiliter
facta gravissime tarnen scminarium scissure dcnuo fuit, nam
predictus princeps consilio ejusdem Adalbcrti Moguntiui archie-
piscopi juxta quod dicitur: .\on missura cutem nisi plena cruo-
ris hirudo, nondum odio in heredes imperatoris Heinrici saciati
Fridericum dueeui fratremque suum Chunradnm persequitur.
1110 statt consecutus zu lesen assecutus.
1157 .. proficiscente „ „ proficiscendi
1160 „ bellum „ „ prelium
1167 nach uullus eorum einzuschalten unquani.
Cod. 275 am Ende.
Wir Willialm und Albrecht von gotes gnaden herczogen
/>e Osterreich, ze Steier ze Kernden ze Krayn, Grafen zu Ti-
rol etc. wechennen umb all dy stozz mishellung chrieg vnd vn-
willen dv «••ewesen sind zwischen dem erwürdigen vnsern liebn
frewthern Georgen bischolfen zu pazzaw ayns tails, vnd der
erbern geistlichen vnsern lieben andechtigen und getrew den
abbten conuenten vnd der klöstern zu Melk , zu Lienueld , zu
dem heilign Chreucz, zu Zwetl, zu Pawgartenberg vnd den klö-
stern — zu Ibs vnd hie zu sand Niclas vor Stubentor des
andern, vor der stewr end hilf wegen, die der egenant von
Passaw auf sy het gelegt vnd von yn haben vvolt vnd darumb
sy auch paidenthalben wider einander von vnserm heiligen vat-
tern dem pabst gnaden prief habent erwarfen, das sy darumb
zu paid seyt hinder vns vvillichleich vnd gänzleich gegangen
sijid vnd habent vns versprochen mit iren trewn was wir
darumb zwischen yn sprechen vnd erfunden, daz genczleich stat
halden volfueren vnd da pey woldn peleiben. Nu sey wir we-
dechtikleich mit vnsern reten darob gesezzen vnd haben zwy-
schen yn gesprochen vnd sprechen auch wissenleich mit dem
prief des ersten, daz se vmb all vorgeschriben vergangen sach
wie sich die uncz auf disen heutign tag zwischen yn habent
verlauffeu gar vnd genczleich sullen an einander gut frewent
»ein vnd hinfür darumb mit ein ander nichts habn ze schaffen
420
in chainerlay wegs, vud das alle vodrung vnd hilf pebstleicli
brief, bull, process oder ander brief dy von dieser sach vvegn
gegeben sind vnd aucb all penn gar vnd genczleich auf paiden
taylu sulen absein tod vnd ze nichte vnd fürbas kain kraft
mer habn, in chainen weg, vnd ob dy egenanten geistlichen lewt
in den pan von diser sach chornen wern , darumb sol sy der
egeuant von Pazzaw absoluireu vnd erledigen gnedichleich ob
sy das an yn begeret. Wir sprechen auch das baid egenant
tail vns all ir egeschrieben bullen, process vnd ander prief dy
dy egenant sach beruerent, sullen yn vnser gewalt genczleich
antwürten vnd gebn zwischen hin vnd Bartholomes tag an alles
vercziechn vngeuer. Wir sprechen auch welcher tail disein vn-
serm spruch vbfiir vnd nicht stet bilt in ainen oder nienigen
stukchen, daz chundleich wird, der ist uns drew tausend phunt
phenning an alle gnad veruallen vnd hat auch gan den andern alle
seine recht verlorn, vnd wir wellen dem taill der disen vnsern
Spruch statt halden gegen dem tail der den vbfiir wehelfen
sein vnd in darauf vestichleich schirm mit vrkund dicz briefs.
Geben ze Wyeun am mantag nach sand Allexen tag nach Christi
gepurd in dem vierczehenhunderisten jar. Gleichz, Schrift.
Cod. 285. Auf der ersten Seite:
Anno domini m. cc. xxxix in oetava sancti Michaelis eclyp-
sis solis tanta in meridie , ita ut stelle appareant.
Anno domini m. cccc. Ixj. inimici fuerunt in monasterio
nostro et spoliaverunt illam provinciara, wier haben den veynten
muczen geben xij hundert gülden vnd vj stuch taffat vnd fuxweinlein
schaubn vnd habent vns abgeprent daz dorff zu Ruermars.
Anno domini ni. cc. Ixxiij in die sancti Remigii die domi-
nica. Glos est rex Rudolfus apud Frankenfvrt.
m. cc. Ixxiiij, celebrata est sollempnis curia apud Nurenberc.
m. cc. Ixxvj profectus est in Austriam kal. Sept. Egidii.
m. cc. Ixxviij. vjj. kal. Sept. occisus est rex Ottakarus Boemie
ab exercitu regis Romani Rudolfi.
m. cc. Ixxxj. rex Rudolfus reuersus de Austria et venit
Ratispone vjj idus Junii.
Cod. 291. Auf dem Schmutzblatte vor dem Ende Dekel.
Alexander episcopus seruus seruorum dei dilectis filiis ab-
bati Cistercieusi ejusque coabbatibus et conuentibus uniuersis
421
Cisterciensis ordinis salutem et apostolicam benedictionem. Cir-
ca sacrum et famosum ordinem uestriim üliiis siiiceritatis affec-
tum geriiiuis, quod semper ipsius iiista dosideria procurauitnus
et sumus ad ea solUciti per qiie iiirtiitum . . . possitLs et
quietius et deuociiis famulari. Sane lecta coram nobis uestra
peticio continebat, quod licet legati et iiuneii apostolice sedis
ac etiam dyocesani locorum arehiepiscopi et episcopi nee non
et alü ecclesiarnm prelati , quottiens ad monasteria et domos
ordinis uestri diiiertiint, honeste admittantnr in eis et karilatiue
tractentur, quanquam tarnen idera dioeesani ac prelati auctori-
tate propria, interdum vero dicti legati et nuntii pretextu lite-
rarum prefate sedis in quibiis aliqnando continelur quod ab
exemptis et non exemptis non obstante aliqua indulgencia
vel aliis qnibuscunque concessa in prociiracione pecuniaria
prouideatur eisdem procuracionem hujusmodi et alia plwra
contra indulta que predicta sedes concessit, vobis commu-
niter vel diuisim a vobis et predictis monasteriis exigere
et extorquere ac alias vos et monasteria nestra scu do-
mos multipliciter molestare presumunt , in ea interdici et in
personis eoriim suspr'nsionis et excommunicationis senten-
tias proferendo in uestrum preiudicium et ipsius ordinis detri-
mentum. Cum itaque dilectus filius noster l. titulo sancti Lau-
rencii presbiter cardinalis , qui semper ad hoc intentus esse
dinoscitur, ut ordo uester prosperitatis affluencia consequatur
a nobis affectuose impetrauerit, ut super premissis prouide pa-
terna diWgencia curar.uUir, nos uero eiusdem cardinalis et ues-
tris precibus annuentes , qaod eisdem legatis et nunciis per
supradictas seu quascumque alias apostolice sedis literas ac
eciam predictis archiepiscopis episcopis seu prelatis in procura-
cione pecuniaria non teneamini prouidere, vobis auctoritate pre-
scntium indulgemus, decernentes, quod hujusmodi siue si quas in
uos uel aliquem uestruin taliter contigerlt de cetero promu^gari,
sint irriti penitus et inanes. IVulü ergo oninino hominum liceat
hanc paginam nostre concessionis et constitutionis infringere
uel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hec ademptare
presumpserit, indignacionem omnipotentis dei et beatorum Petri
et Pauli apostolorum eius se nouerit incursurum. Datum Viterbü
non. Julii pontificatus nostri anno quarto. Gleichz. Schrift.
/
k2Z
Cod. 294. Nach dem 37. Capitel.
Rithmice pulcherrirae de nouo statu ordiais
Olim nosti'um ordinem princlpes laudabant
Et Romani principes ipsum honorabant
Grata privilegia gratis nobis dabant
Et propter suffragia nichil postulabant
Nunc est tributarius idem ordo factus
In comunem hominum usum est redactus
Seruituti subjacet totus est confractus
Pro subuentionibus ad usuras tractus
Plnres domus ordinis debitis grauantur
Et ex hoc pericula plura generantur
Nam ut debitoribus debita soluantur
Oportet quod redditus vel terre vendantur
Item bona ordinis tradita jam prideni
Successores filii auferunt eidem
In factis hujusniodi peccant multi quidem
Petnnt elemosinas non seruantes fidem
Olim dum simplicitas ordinis vigebat
Nos laudabant homines nullus nos ledebat
Collectas ab ordine nullus requirebat
Sed ordo paeifice deo seruiebat
Nunc videntes homines grandes apparatus
Equos et samarios splendidos ornatus
Dicunt si non locuples horum esset Status
Non valerent ducere tales equitatus
Propter terras areas vineas et prata
Que sunt a fidelibus nobis quondam data
Nos rodunt nos lacerant dicunt nimis lata
Sunt bona que possidet gens hec cucullata
Ipsi nos considerant quantum laboramus
Non ut nos tantumodo sed multos pascamui
Supervenientibus bona nostra damus
Et exinde modicum nobis reservamus
Nos sumus in pluribus similiter jumento
Ctti dantur palee excusso frumento
Sustentamur etenim pane et pulmento
Servato hospitibus lauto nutrimento
423
Nos sumus agricole sed uostra cultura
Sepe fit iniitilis nobis propter plura
Nam corupto aere tiu'bata natura
Modo ledit vineas modo ledit rura
Sic barones niilites nobilesque terre
Pacem diligentibus una imponuiit gwerrp
Quod dare non possumus rodunt morsu serre
Et qiie nobis auffenmt dolor est referre
Ob hoc que pauperibus solebamus dare
Et in usus varios hospitibus aptare
Cogimur de cetero nobis reservare
Ne nos hec benignitas cogat mendicare
Quid prodest tot vineas tot agros tener«
Laborare jugiter et semper egere
Mendicanti ordini melius est vere
Quam nobis qui talia videmur habere
Papa nihil exigit sibi ab bis dari
Quia nudus aliquis nequit spoliari
In hoc solent homines isti gloriari
Quod possessioniijus nolint onerari
Ipsi nihil possident nee sunt indigentes
Colunt eos diuites frequenter petentes
Apud eos comedunt nihil respuentes
Que sibi conueniunt dapibus utentes
Surgentes a dapibus mensis et reraotis
Benedicunt domiiium manibus extensis
Recedunt nee cogitant de factis expensi«
De ista materia plura non loquamur
Sed omissis aliis ad nos revertamur
Penis huius temporis quare cruciamur
Ut bonis celestibus frui mereamur
Signum est quod dominus nos non vult perire
Qui nos tanquam filios non cessat punire
Ipse per hec tristia det nos hie transire
Quod ad Vera gandia possumus venire.
Aus dem 14. Jahrhunderte.
42%
Cod. 295. Vor tler formula prosandi:
Ego frater Ebro dictiis abbas in Zwetel scire volumus uni-
uersis ad quos hoc deuenerit tarn posteros quam presentes,
qiiod de unanimi consilio et consensu conuentus nostri quod-
dam pratum siturn in Schicken vendidimiis Friderico de Schi-
cken pro undecim talcntis denariorum Wiennensium usiialis
monete, sibi et quibnslibet hereditariis successoribus suis sab
tytulo iuris civilis quod wulgariter purchrecht vocari consueuit
perpetuo possidenduni , tali condicione anuexa uidelicet, ut pos-
sessor eiusdem prati magistro curie nostre in Durrenhofe cen-
suin quadraginta denariorum annis singulis in die sancti Mi-
chaelis archangeli sine dilaccione qualibet soluere teneatur, quod
si non solnitur eo die soluit die postero duplicatos aut posses-
sioni suc iuris quod in eodem prato habere uidetur, nouerit se
priuandum. In huius rei testimonium et perennem cautelam pre-
dicto Friderico tradidimus has patentes sigilli nostri munimine
roboratas. Datum in ZwetI monasterio anno domini m. cc. nona-
gesimo quinto in die sancti Johanis baptiste. Gleichzeitige
Hand. Auf der zweiten Seite des 33. Blattes :
Nos frater Albertus abbas monasterii sancte Crucis dilectis
nobis in christo filiis toti conuentui monasterii in Zwetla filie
nostre cum orationibus ab errore celerius desistere et man-
datis nostris ymo verius ordinis humiliter obedire quo domino
deo uniuersorum disponente pastoralis curia sollicitudinis su-
mus adstricti secundum prophetam evellere et destruere plan-
tare et edificare vobis presentibus duximus intimändum. Quod
secundum ordinis formam aduocatis venerabilibus patribus et
dominis domino Johanne de Pawngartenperg domino Chunrado
de Campoliliorum domino Erhardo abbate de Nouo monte do-
mino Petro abbate de Valle dei in die inuencionis sanctecru-
cis in dicto monasterio in Campoliliorum una cum conuenti
ejusdem cenobii in nomine domini capitulariter congregati de
maturo tamen consilio et sufficienti prehabito tractatu fra-
trem Vlricum dicti monasterii in Zwetla tunc abbatem se-
pius canonice citatum et non comparentem certis suis cul-
pis exigentibus depositionis et priuationis sui abbatialis officii
tarn in temporalibus quam in spiritualibus plenam dudum
ab ordine latam seu dictatam incidisse duximus denuntiandam
425
penitus et promulgandam ipsnmque depositumque et abbatialis
diguitate oificio privatum per omnia vobis dennnciamns in hiis
scriptis, preterea quia prouisio prefati monasterii in Zwetla
quantirm ad presens certis ex causis ad manus nostras existit
deuoluta inquisicione diligenti prehabita de persona ydonea in
regimine dicti monasterii substituenda nominatus est nobis qui-
dam frater Friderieus olim cellerarius professus in novo monte
vir religiosus et discretus prouidus et honestus , cui omnia ad
ydoneitatem sulficientia coneurrant quem de dictorum priorum
et aliorum quod eum aliqui ex persona et conuersatione, alii ex
fama noverant et laudabant consilio et assensu absentem quidem
tanquam presentem dumodo consensus eiusdem accesserit pro
patre et pastore dicto monasterio Zwetiensi regulariter dignum
duximus instituendum pariter et confirmandum, sibi curam ejus-
dem monasterii tarn in spiritualibus quam in temporalibus ple-
narie comittentes. Quapropter vobis omnibus et singulis ordinaria
seu paterna auctoritatc in virtute sacrc obedieneie et sub intus
minacione divini iudicii districte damus in mandatis quatenus
dictum Vlricum peuitus pro abbatem de cetero refutantes fratrem
Frydericum provero abbate demum vobis fuerit assignatus omni
tergiversacione penitus semota reverenter et humiliter et devote
curetis admittere ne forte prevaricationibus prevaricationes ad-
jaugentes in deterius quod deus avertat contingat incidere. Datum
in prefato monasterio in Campoliliorum in die qua supra sub
sigillo nostro et sub sigillis venerabilium abbatum monasterio-
rum superius nominatorum videlicet de Pawmgartenberg, de
Campoliliorum, de Valle dei anno domini millesimo quadringen-
tesimo quinto.
Confundantur omues qui nos persecuntur.
Alles auch der Ausruf des Schreibers von gleichzeitiger
Hand.
Cod. 310. Auf dem vorletzten Blatte:
Leonhardus Schawr decretorum doctor ofl'icialis curie Patav.
Vobis domino plebano in Zwetl seu vestras vicegerenti sub ex-
communicacionis peua committimus et mandamus per presentes
quatenus Thomam dictum de Pezzleins cum suis complicibus de
Obernhof N. ofTicialem in Rudmars cum suis adherentibus laicum
rectorem curie in Retschen cauponem et cursorem cum omni
Archiv. Jahrg. 18^9. III. Heft. 39
426
t'amilia seculai'i in monasterio Zwetleosi Aiulreaiu ofticialem in
Haselaw cum suis socüs item officiales infra scriptos de Raben-
tan de Gerolten de Gredinez de Peczleins de Schonaw cum
suis complicibus laicos ad nostram peremtorie citetis presentiam,
quos et nos presentibus citamus, ut duodecima die ab insinua-
tione presentium eis facta coram nobis Wieiine in domo habita-
tionis niee hora vesperarum compareaut ad dicendam causam
rationabilem quare ex eo per officium visitationis quod vene-
rabilis in christo pater Albertus abbas monasterii Sancte Crucis in
sibi subditos canonice volebat exercere impediverunt manu ar-
mata et violenta pei* nos nunc ? debeant excomunicari et aliter
puniri prout iuris ordo requirit . . vero querelis dicti domini
abbatis rasuri alioquin et contra in signum executionis presentes
remittite sigillatas. Datum Wienne die prima mensis Aprilis anno
. . quadriugentesimo quinto meo sub sig'neto.
Ad vestrum mandatum citaii sunt feria iij proxima post
dominicam qua cantatur iudica.
Gleichzeitige Hand.
Cod. 3i5. Verglichen mit der Herausgabe bei Pez Script.
I. col. 527.
1261
statt centum
zu
lesen ceutera.
1276
:5
super
55
55
secundum.
1298
55
Mag'untinu
55
55
Maguntinensi.
,,
55
ubi concregatis
V
55
Qhi congregatis.
1302
?5
devastatione
55
55
va Station e.
1304
55
ex eis et quadringentos „
55
ex eis ad quadringentos.
1308
5)
pertransisset
n
55
prausisset.
1320
n
peditum et
rt
5)
preditum autem.
1330
55
reservatur
w
5)
reversatur.
1348
5>
quatuor altaria
5)
5)
qunluordeceni altaria.
Cod. 345. Die „parva chronica" ist Folgendes:
Anno niilleno nonagesimoque secundo
Ex quo lux mundo fulsit de virginis uluo
Gens hec juneta deo semper tueatur ab ipso amen
Desine francigenos mecum mea pennula versus.
Schrift des 12. Jahrhundertes.
42f
nixcviijo xij kal. April, fundatum est Cistercium.
incxxxv" iij idus Septembris domus s. f.
mcxxxviij* ij kal. Januarii Zwetl monasterhim , uero dedi-
catum est m elvi iij.
mcxlii ** Povngartenberg.
Schrift des 12. Jahrhundertes.
Anno milleno nonagesimoque seeundo
Iherusalem capitur strenuum ducem per Gotefridum
Regesque Francorum Hugonem et Boemandum Praymundum
Christique sie fidei subditur gens Saracenorum.
Aus dem 14. Jahrhunderte.
39
429
IX.
Urkunden- Regesten
für die
Geschichte Inneröisterreichi^
vum Jahre 1312 bis zum Jahre 1500.
MitgetheiU von
Albert von Muchar»
iK> Ji-iifHHiU/ii
f^,. r*.
^il-mlK
431
1. 1312. 8. Juli (Samstag nach Ulrich). Göstnick. Hein-
rich von Hohenlohe und Elisabeth, seine Gemahlin, Tochter
des Grafen Ulrich von Heunburg bekennen, „dass die Herzoge
Friedrich und Leopold von Oesterreich und Steiermark uns und
unsern Erben versetzt haben" das Haus von Wernberg „mit
Leuten und Gut um 900 Mark Gratzer Silbers" — zu pfand-
weisem Genuss und freier Einsetzung eines Burggrafen, der
jedoch dem Herzoge auch schwören muss und auf Wieder-
lösuug. T. H. 121.
2. 1334. 1. April. Datum et actum Utini in palatio pa-
trlarchali. Bertrandus patriarcha aquilejensis.
Nobilis et potens vir dominus Fridericus libertinus de
Suneg , Carniolife et Marchiae capilanus generalis , Utini in
nostro patriarchali palatio personaliter constitutus humiliter
petiit, ut cum de subscriptis bonis, welche er und seine Vor-
Ultern schon justo jure feudali von der Kirche zu Aquileja ge-
habt hatten, investire dignaremur — pro se et suis heredibus— 5
diess geschah per fimbriam chlamidis — praesentaliter, — „decima
in Lembarga , in nova ecclesia , in S. Petro in Saunthal , in
Fraslau , in Prassberg , in Schalachthal." — Item alle jene
Lehengüter, quae praedictum nobilem et suos heeredes contio-
gunt ex parte suorum avunculorum comitum de Heunburg.
3. 1336. 4. Jänner (Pfingst. vor Perchtag). Wien. Frie-
drich , Freiherr von Sunek, Hauptmann in Krain, hat in
pfandweisen Besitz von den Herzogen Albrecht und Otto die
Vesten Tyflfer , Freudeneck , Clausenstein und Ratschach gegen
jedesmalige Wiederlösung. T. II. 125.
4. 1336. 4. Jiinner (Donnerstag vor Perchtag). Wien.
Die Herzoge Albrecht und Otto etc. schulden Friedrichen, Freien
432
von Seanegg, Hauptmann in Krain und seinen Erben, ,,um seinen
Dienst, den er des dortigen Jahres gegen Böheim gethan hat,
270 March Silber, Gratzer Gewichtes, — um den Dienst, den
er uns jetzt und an die Gemarkhe gegen Ungarn that, und thun
soll, 600 March Silber. Gratzer Gewichtes und dann 900 March
Aglayer Pfenning um des Gutes w egen , das er Johann von
Liebenberg für uns gewehrt und gerichtet hat'' — für diess
alles versetzen und verschreiben sie ihm zum Pfand ,, unsere
Vesten: Tyffer , Freudenegg, Clausenstein und Ratschach" mit
Leuten und dem ganzen Urbar, ihm und seinen Erben bis zur
gänzlichen Schuldabtragung, T. II. 70.
5. 1336. 4. Jänner (Donnerstag vor Perchtag). Wien.
Albrecht und Otto, Herzoge von Oesterreich und Steyer. Mit
ihrer Gunst löst Graf Ulrich von Pfannberg von Heinrich
dem Frasse und seinem Sohne die Veste Kaisersberg und was
dazu gehört, für 1000 Mark Silber, Constantzer Gevviclites. und
um 100 Mark Silber von Ulrich dem Frasse die Maulh und
das Gericht zu Pruck ; um 320 Mark Silber , Gratzer Ge-
wichtes von demselben die Gerichte zu Loiben und zu Kinn-
berch, und für 220 March Silber, Gratzer Gewichtes, dermal
von der Essensteinerinn dem Landesfürsten ledig gewordene
Renten am Kaiserberg. Auf dieses Pfand nun hat Graf Ulrich
gewiesen, als Morgengabe seine Hausfrau, Gräfinn Margaretha.
— Beide sollen lebenslang, dann ihre Kinder und im Falle diese
nicht wären, die nächsten Erben des Pfannbergers diese Güter
gemessen. T. II. 67.
6. 1336. 24. März (am Palmtag). St. Paul. Heinrich Abt zu St.
Paul im Lavantthale giebt dem Friedrich, Freien von Seunegg die
Veste Furtenegg, wie sie die Edlen von Heunburg zu Lehen
gehabt hatten , zu weiterem Lehen. T. VII. 1052.
7. 1337. 23. Maji, Datum Utini. Henricus de Montparis,
vasallus noster et ecclesise Aquilejensis , sendet auf die Lehen
„quartam partem turris in Neidegg et in monte locatorum et
unam curiam ; dann sendet er auch seine Lehen auf, dem „Vasal-
lus et eccles. aquileiens. nobilis vir Hermannus dictus Min-
dorfer unam aream in monte Neidegg et Curiam unam in Ney-
ring", welche dann zu Lehen erhält der egregius miles Frideri-
cus, libertinus de Sunegg. Bertrandus Patriarcha. — T. VII. 907.
438
8. 1343, 2. März (Sonntags in den Viertagen in der Fasten).
Voran. Lorenz Probst, Günther Dechant nnd das Kapitel zu
Voran. Jahrtagsstiftnng für den verstorbenen Herzog Otto nm
60 Pfund Pfenn. T. IV. 605.
9. 1343. 24. Jun. (Johannistag). Judenburg. Herzog Al-
brecht stiftet einen ewigen Jahrlag nnd Gottesdienst im Kloster
der Ciarisserinnen zu Judenburg. Schwester Leukart derzeit
Abtissinn St. Klara Ordens zu Judenburg. T. IV. 604.
10. 1343. 28. Juni. (Am St. Panlsabend). Der Probst
Nikolaus und der Dechant Ratbod und das Kapitel des Klosters
St. Katharina zu Stainz (Steuntz) bekennen, dass Herzog Al-
brecht für seinen verstorbenen Bruder einen ewigen Jahrtag um
60 Pfund Pfenn. stiftete. T. III. 605.
11, 1343. Hanns von Reihenekk, Erzpriester im Seun-
thale und Pfarrherr zu Laibach.
12. 1347. 27. Febr. (Donnerstag nach Fastnacht). Cilly. Hanns
von Strassberg bekennt .sich als Lehensmann Heinrieh's Gra-
fen von Görz, und des Grafen Friedrich und seiner Briider von
Ortenburg hinsichtlich des von seinem Bruder Utschalch er-
kauften Antbeils an der Veste zu Stattenberg. — Siegler: Graf
Friedrich von Cilly, Jörg von Scherffenberg, Rndolph von
Katzenstein. T. I. 1005.
13. 1348. 24. Mai (Samstag vor Auffahrt). Rheinfelden.
Paul Ramung erhält vom Herzog Leopold die zwei Vesten
Scherffenberg und Eppenstein in pfandweisen Besitz. Siegier :
Hanns von Elibach, Ritter Albrecht von Nürnberg. T. II. 124.
14. 1353. 18. Sept. (Mittwoch nach St. Lambrecht). Wien.
Die Herzoge Albrecht und Otto von Oesterreich bekennen,
dass sie schuldig seyen dem Ulrich von Pfannberg , Mar-
schalch in Oesterreich und Hauptmann in Kärnten „des
Dienstes wegen , so uns die vesten Ritter Zacharias von
Hochenrain und Otto, der Panzenauer gethan haben ^ und
um den Schaden , den derselbe Graf Ulrich empfangen hat
in dem Streit, da die zween von den Leippen gefangen wur-
den, 1155 Mark Silbers und haben ihn dafür behauset gen
Pfannberg, das er mit Herrlichkeit und dem ganzen Urbar
inne haben solle — er und seine Erben — bis zur Zahlung der
Schuld — oder, wenn wir ihm Egenburg mit dem Landgericht
statt desselben Geldes einantworten. Anno 1332 am Georgitag.'*
Diesen eben bezeichneten Brief, der dem Pfannberger ungliick-
lieher Weise abhanden gekommen ist, bestätigt jetzt Herzog
Albrecht, dd. u. s. T. II. 25.
15. 1354 — 1360. 24. Juli (Mailand am Jakobsamt). Herzog
Rudolph von Oesterreicii und Steyer. — Johann von Losberg,
Kammermeister, hatte zu Lehen besessen die Veste Truchsen
mit dem ganzen Urbar und sie dann wieder dem Landesherrn
frei gegeben. Wegen der getreuen, nachahmlichen und nützlichen
Dienste dieses Kammermeisters aber — und zur Ergötzung
seiner Erben — verschreibt ihm der Herzog 2200 Pf. und gibt
ihm dafür zu Pfand die Veste Luetenberg mit zwei Dörfern in
Lutenvert zu Kreutz und zu Oppindorf mit allem Zugehör und
Urbar, das Wein- Bergrecht jedoch, zum Theil sonst schon
verpfändet, ausgenommen. T. H. 82.
16. 1360. Die 15. Marlii (Datum et actum in oppito St.
Viti in Carinthia). Ludovicus Patriarcha aquilejensis.
Accedentes ad nostram prapsentiam nobiles vlri: Eberhar-
dus et Burchardus fratres de Altenburch. Diese hatten die
Hälfte des Schlosses Altenburg, ihr und ihrer Vorvordern Aqui-
lejenserlehen verkauft den Magnificis Ulrico et Hermanno frat-
ribus spectabilibus comitibus Ciliie. Sie senden nun die Lehen
auf in die Hände des Patriarchen , der dann auf ihre Bitte die
Grafen von Cilly investirt: advertentes grandem devotionis
zelum, quem iidem comites, eorumque clarse memorise genitor,
Fridericus comes CilHae , habuerunt et habent ad dictam ec-
clesiam Aquilejensem. animo indefesso, — Comitem Ulricum in
prsesentia nostra constitutum — qui pro preedictis etiam jura-
mentum praestitit.
17. 1362. 7. April (Donnerstag vor Palmtag). Wien. Altech
der Halbenreiner und seine Frau Dorothea von Azenbruck lösen
und erhalten als Lehen vom Herzog Rudolph von Oesterreich
das Dorf Dädyngen, welches Nicolaus der Tausendlist von Rad-
kersburg pfandweise inne hatte. T. I. 251.
18. 1362. 10. Mai (Dienstag vor Poncratius). Gratz.
Stephan von Helfenberg bekennt siel» als Lehensträger von
zwei Dörfern : „Deyding und Tauber, gelegen bei Rackersburg,
«85
die von dem Wildoninger herabgekommen sind" und die ei« vom
VVildhauser früher zu Lehen hatte. T. I. 254.
19. 1363. 4. März (Samstag vor Ocuh"). Cilli. Heinrieh von
Rann bekennt sich als Lehensträger der Lehen, die sein Oheim,
Niklas der Weissenegger von Grat» früher getragen , gegen
Herzog Rudolph „das Dorf zu Niedernfarbenbaeh, die Maut zu
Schwarzach, die nun gelegen ist an der Leutschaeh, den Hof
von Grenegg, zum Theil das Dorf zu Lubsch, früher VVildo-
uerlehen." T. I. p. 255.
20. 1363. 4. März (Samstag vor Oculi). Cilli. Hanns der Grab-
ner empfängt die Lehensgüter „Dorf zu Niedern-Farmbach, die
Maut zu Schwarzacb, die nu gelegt ist gegen Leutschaeh, den
Hof von Greneck , im Dorfe zu Lubsch , welche dem Wildonin-
ger gewesen sind," und welche der Oheim des Grabners , Herr
Niklas der Weissenegger von Graz , dem Landesfürsten auf-
gesandt hatte. T. VII. p. 260.
21. 1363. 1. Juni (Frohnleichnamstag). Wien. Herzog Rudolf :
„Unser Vater, Herzog Albrecht hat versetzt um 1180 Wiener-
Pfunde die Barg und Stadt Feustritz dem weiland Friedrich
von Wallsee von Drosendorf von Gratz;" — dieser Satz wurde
ledig — und auf das noch rückständige, wenige Guthaben wurde
pfandweise die Veste Podenstein , deren eine Hälfte schon
Heinrich von W^llsee von Drosendorf inne hatte — dem Fried-
rich von Wallsee gegeben. T. II. p. 89.
22. 1363. 4. .Tuni (Sonntag nach Frohnleichnam). Wien.
Herrman der Ketzer — Lehensträger von Pfannbergischen Lehen
in der Gegend Semriach. T. 1. p. 256.
23. 1363. 24. Juni (Am St. Johanni im Sommer). Wien. Con-
rad Abt von .St. Paul in dem Lavantthale verspricht nach Ab-
gang desHertl von Pettan alle Lehen seines Stiftes den Herzogen
von Oesterreich, Steyer undKärnthen zu verleihen. T. l. p. 1099.
24. 1364. 13. März (Mittwoch nach Judica). Wien. Chol von
Seldenhofen, des Hauptmanns in Steyer Reversbrief, „dass ihm
Herzog Rudolf von Oesterreich und Steyer, Windischgrätz mit
130 Pfund zu pfandweiser Nutzung gegeben habe." T. II. 123.
25.1365. 11. Ap. (Freitag nach Palmsonntag). Wien. Lehens-
revers von Friedrich Wolfauer an Herzog Rudolph wegen sei-
nes an der Vcste Klöeh zu Lehen empfangenen Antheiles.
436
26. 1368. 7. Juui (Gegeben zu Loibeu Mittwoch vor Frohn-
leichnam). Herzog Albrecht: — Rudolph von Liehtenstein, Erb-
kaminerer in Steyer wird Marschalk in Kärnthen und Lehensiuha-
ber der Veste Trefen — nach Konrad von Auffenstein. — Do-
minus dux per se, Joannein de Lichtenstein, de Nicolsburg,
Wolfgangum de Wieden et Rochinger magistrum Curiae.
27. 1371. 6. Februar (St. Dorothea). Herzog Albrecht
gibt dem Rudolph von Liechtenstein zu Murau , obristen
Kammerer zu Steyer und Wien ..bedacht die guten und
getreuen Dienst, die derselbe Rudolph von Lichtenstein, unsern
Vorvordern und uns sonderlich oft und dick, wiliigUch und gern
gethan hat'' — die Veste Treffen bei Villach mit dem Mar-
schallamt in Kärnthen.
Dominus dux per se. magistrum Conrad Sefner.
28. 1374. 4. Februar (Samstag vor Agatha). Wien.
Herzog Rudolph war dem Cholo von Seldenhofen — schuldig
1300 Pf. U'^iener - Pfennige , wofür er ihm versetzt hatte —
die Veste und Stadt Windischgratz für ein noch weiters Gut-
haben, zusammen 1500 fl. ; Herzog Albrecht lösst nun das
Ganze ein. Zeuge , Hang von Tybein. — Die Stadt und Veste
Windischgratz in pfandweisem Besitz. —
29. 1374. 20. October (Freitag vor 11 Tausend Maid-
tag). Wien. Herzog Albrechts Urkunden Tür Haug und Peter
von Liebenberg — um die heimgefallenen Güter des Niklas des
Daur. — T. VII. 54.
30.1375. 11. März (Sonntag Invocavit). Wien. Herzog Al-
brecht. — Haug von Tybein und Jörig von Weissenegg lösen den
Satz und die Veste von Mährenberg von dem edlen Grafen Iban
von Pernstein, „welcher an diesen Satz gekommen war, von
weiland denen von Pettau, von Wildon und von Wallsec um 1334
March Grätzer Silbers, Wiener- Pfennige;" — wofür ihm auch
dieselbe Veste zu pfandweisen Besitz bis auf Ablösung blei-
ben soll. — Dominus Dux et magister de Liechtenstein et
ceteri consules. T. II. 109.
31. 1375 12. Mai (Am Poncratatag). Dietmar Pfarrer zu Pöl-
lau stiftet für die Kirche daselbst einen ewigen Jahresgottesdienst.
32. 1736. 5. Jänner (Abend vor Prehentag). Wallsee.
Urkunde Herzog Alberts und Leopolds für Hannsen von
kZ7
Liichleiisie u von NikoJsljuig . Heizog AlLciJs Hofmei-
ster und seine Brüder Hertel und Jörg von Liechtenstein
um die Veste und das Städtlein Traberg , wie diess Alles frü-
her die Aufensteiner erbsweise, dann die von Stubenberg pfand-
weise inne gehabt hatten. T. VII. 55.
33. 1380. 1. Dec. (Samstag nach Andrä). Prugg im
Pengau. Herzog Leopold schuldet dem Hanns von Stadegg
1100 fl. Wiener-Pfennige — zum Tlieil haar empfangen, und 200
angewendet auf den nothwendigen Bau der Veste zu Fürsten-
feld; dafür ihm verpfändet wird ein Satz zu Fürstenfeld und zu
Feldbach. T. U. 107.
34. 1380. 30. Dec? (Freitag vor Prehentag). Gratz. Herzog
Leopold schuldet dem Hang von Tybein , Hauptmann in
Isterreich 14000 11. — für Lösung der Veste Karlsberg bei St.
Veit etc. wofür er in Pfandbesitz erhält das ganze Land zu Ister-
reich , mit der Grafschaft zu Mitterburg. — Dominus Dux per
se , praesentibus: Godefrido Molitore, Magistro Curiae Wei-
hinger, Liebegger et oeteris consih'ariis. — Tom. U. 111.
35. 1381. 2. April (Dienstag vor Palmtag). Wulfing Welzer
erhält von E — Grafen Friedrich zu Ortenburg Lehensstücke, in
der Krachau, an der Oedt, die Wanderin am Wasserfall, im
Prebal — 55wie diess Alles der selige Rother von Murau inne
gehabt hatte." T. I. 1013.
36. 1381. 20. April (Samstag vor Quasimodogeniti). Gratz.
Herzog Leopold — ^,,Eli:)abeth Reutbergerinn Hofmeisterinn unserer
lieben Gemahlinn.'' Refert'udarius Waehinger. T. H. 96.
37. 1382. O.April (Miltwoch nach Ostern). Lientz. Hannsel
von Schwanberg, erhält vom Fürsten Mainhard von Görz ein
Lehensgut — „den Hof gelegen zu Prebatsch." Siegler : Ritter
Heinreich, Burggraf 7.11 Lienz. — T. I. 793.
38. 1382. 25. Juli (Freitag nach Margaretha). Umstadt.
Herzog Leopold: „Hensel, Janes Sohn von Rohats erhält für
sich und Ulrich und Jörig , seine Brüder , die Lehensgüter :
zu Obernfressen ein Supp und 3 Hüben, zu Tschriet, zu Ober
Gabriach, zu Unter Zagel — insgesanimt Lehen von der Herr-
schaft zu Tyffer, zu Wart und zu Podcrt, Lehen von der
Herrschaft zu Scherfenberg." Dominus Dux per se , praeseute
Friderico Chi'istophoro Brix. T. VII. 202.
438
39. 1383. 27. März (Freitag in tlei» Ostcrfeiertagen). Cilly.
Graf Hermann von Cilly , der Aeltere — und Ulrich Pfarrer der
St. Niklaskirche zu Seldenhofen, „die Cillierlehen ist," — sondern
ab von der Pfarrkirche — die Kapelle unserer 1. Frau auf dem
Stain vor dem Markt zu Seldenhofen gelegen, auf welcher zu-
gleich von dem Richter, Niklas von Schaissbacher und andern
Leuten mit einem Capplan gestiftet worden ist , „der dort täg-
lich Messe lesen soll ," jedoch ohne Ausübung irgend eines
pfarrlichen Rechtes , ausser wenn seiner dem Pfarrer noth-
durft ist und er ihn fordert zu gottesdienstlichen Verrichtun-
gen , es sei mit Beichten , Berauchen , Taufen , Predigen , Sin-
gen, Lesen, das er ohne grossen Schaden und Mühe thun
möchte , die Mess soll er lesen alle Tage — früher, als wann
der Tag anblasst , dass man läutet zur selben Messe und sie
täglich gesprochen werde, ehe die Sonn aufgeht, — und unter
derselben Messe soll er täglich öft'entlich gedenken — unseres
Grafen Hermanns von Cilly , unserer Gemahl, unserer Erben,
bei Namen lebendiger und todter und unseres Oheims , Herrn
Cholo von Seldenhofen, und des Stifters, Niklas Schaissba-
cher. — Doch in der Oetav Assumptionis und Nativitatis soll
in dieser Capelie die Messe erst angehen , als man in der
Pfarrkirche zu dem Amt gewandelt hat — ohne alle Gefährde
übriges der pfarrkirchlichen Rechte, als Begräbniss , Beicht,
Verfassungen , Oelung , Weihen von Kerzen , Wein , Fleisch,
Palm , Ascheu , Predigen , Unjgaug um die Kirche mit Fahnen
und Weihbruun etc. — Da aber Hermann von Cilly und der
Pfarrer Ulrich auch viele Gülten zur Kaplansstiftung gegeben
haben, so soll das Präsentationsrecht dem Grafen, die Be-
stätigung dieser Präsentation dem jeweiligen Pfarrer zu Sel-
denhofen zustehen. T. IV. 653.
40. 1385. Die 3. Maji. Dat. Cillie nostre Dioecesis.
Philippus de Alenconio, episcopus Sabinensis. Cardinalis et
Patriarcba Aquilejensis — in nostra preseutia constitutus,
inagnißcus et potens dominus Hermanuus comes Cilliae uo-
bis humiliter süpplicavit, — ut ipsum de feudis suis anti-
quis , qufe ipse et progenitores hie antiquite habuerunt in-
feudemus ab Aquilejensi ecclesia — ', in Anbetracht nun der
unserer Kirche von jenen Vorältern erwiesenen guten Dienste^
439
— ^ und dass Graf Hernnaiin auch: erit fidelis et vasallus nobis
et nostr» ecclesia) de omnibus suis feudis antiquis inanualiter
investivimus eum cum fiinbria chlamidis nostr» — salvo jure —
nostrse ecclesia? patriarchalis — et alterius cujuscunque. Quibus
peractis dominus Hermannus comes , digitis elevatis nobis et
ecclesisB Aquilejensi juravit, ipse fidelis et legalis — und bereit
zu allen Lehensleistungen zu sein. — Bona feudalia autem sunt
haec: castrum Oberburg, castrum Altenburg, quod emerunt ab
Altenburgerio , castrum Neideck, quod emerunt ab Henrico de
Gradeuik, deeima in Lemburga, in Nova ecciesia, in S. Petro, in
Seunthal, in Frasla, in Presberg, in Schalachthal. Item omnia
feuda, quo prsedictum comitem et lios heredes contingerant ex
parte horum avunculorum comitum de Heunburg et quo illi et
antecessores eorum a prsedictis aiitecessoribus nostris et ecciesia
patriarchali Aquilejensi habuerint. Item omnia feuda, que tenuit
Udalricus de Pillichgratz ab Aquilejensi ecciesia, que vcndidit
dicto domino comiti. — Item deeima in Rebschitz, sita in prcdio
Tyfer. Item omnia feuda, quaecunque dominus Leopoldus de
Suuek libertinus tenuit ab ecciesia Aquilejensi , in quibus idem
dominus hereditario jure successit. Item deeima sita in plebi-
bus Ponigl et sanctse Crucis, ex ista parte aqua;, quae vulga-
riter dicitur Satel ; item deeima in Liechtenwald et Gurochfeld
usque ad ripas Satel et Gurch , qusB emerunt a Scherfenber-
gero ; item deeima in Reiflfnitz. Item Judicium in Oechnoy,
eniptum a domino Colon -j Scherfenberger. Testes Fr. Nicolaus
abbas in Oberburga, ordinis S. B. nostrae Aquilejensis dioce-
sis. Nobilis viri: Nicolaus de Speginberg, nostro, ac Martino
de Reichehegg, milite dicti comitls, iliareschalcis, Hugo de
Hervofst , decano Corcondiensi , cammerario et cancellario
nostro, Joanne de Altenburg milite, Rudolpho Plankenwarter
domicello etc. — T. I. p. 915.
41. 1389. Die 19. Febr. Datum in patriarchali nostro pä^
latio, in civitate Austria. Joannes patriarcha Aquilejensis eCcle-
siat — spectabilis et magnificus dominus VVilhelmus coiiies
Cilli» coram nobis constitutus supplicavit , lit ipsum nomind
nepotis sui comitis Hermanni tanquam senioris, ipsum comiteitf
Wilhehnum ac heredes eorutn — die oben beschriebenen Lehen
— auf die oben angegebene Art und Weise verleihen tuöchten;
440
— diess gescliali ; Pres€utibus Moiiqiiardo de Raudegg , decre-
toi'uni doctore, vicario iiostro In spiritualibus, Augustino
priore iiovi inonasterii in Brimna, Joanne de Mila, Friderico
decano in Tyfer, nobili Ludovico de Porcillis , magistro curise
nostrse, Nicoiao de Pulzinieo , comitibus Ricardo de Malvasore,
Wenzesiao etc. Thoinasino de Spernbergo, Friderico Gleinizer
capitano Goritia? etc. T. I. p. 92T.
43. 1391. 2. Sept. (Joannis in Seiz). Datum in domo S.
Frater Joannes, prior Carthusio indignus — notnm facimus —
quod considerantes favorabilem protectioncm etc. defensionem,
uec non plurima beneficia, qux nobiles et potentes domini,
videlicet — Eominus (?) Herniannus etc. dominus Wilbelraus co-
mites Cilie ac generales capitanei Caruiolae, Morasteniis, Vallis
S. Joannis in Seiz, Vallis S. Maritii in Gyrio etc. Vallis jo-
coscc in Freiniz nostri Carthusii ordinis ipsoruni gTatuita be-
nignitate atque pia devotioue iiactenus contulerunt etc.. quotidie
conferunt ■ — wird ein jäbrlicber Gottesdienst für dieses
edle Grafengcschlecht in singulis moDastcriis ordinis dicti aus
Dankbarkeit auctoritate capituli generalis — auf ewige Zeiten
angeordnet. T. IV. 689.
43. 1393. 25. April (Markustag). Wien. Albrecht und Wil-
helm, Herzoge von Oesterreich und Stever, — von ihnen und vom
Herzoge Leopold hatte pfandweise inne — die Veste Mithau Graf
Hermann von Cilly, derzeit Hauptmann in Krain, von welchem
sie die edle GräHu Catharina von Pettau . weilaud Grafen Ste-
phans von Vegl und Modrusch Wittwe , um 1800 11. Wiener-
Pfennige löste. Die Gräfin erhält nun für sich und ihre Erben
den pfandweisen Besitz der Veste Mithau mit allem Zugehör. —
T. II. p. 115.
44. 1396. 25. May (Am Urbani Tage). Wien. Otto von
Freufels , den» Pfleger und Hauptmann in Kärnthen erlaubten
die Herzoge Wilhelm und Albrecht, Vettern von Oesterreich
und Steyer — zu lösen um 760 Pfund Wiener Pfennige von
Ramung und seinem Bruder Paul selig: die Vesten Ober-
Uüd Niederstrechau und 40 Pfund Geldes aus der Bürger-
steuer zu Rotenmann, zu pfandweisem Besitze — mit der
fiurghuth , — doch mit Ausnahme der Mauth zu Rotenmann.
T. II. p. 126.
441
45. 1401. 8. März (Dienstag vor Mitfasten). Niklas der
Schlüssler — ist Lehensträger der von Ulrich und Konrad von
Kapfenstein in der Landschranne zu Grata vergeblich angespro-
chenen landesfurstlichen Güter zu Hirsau, am Moseckhof, Höflein,
Oberrigel , Niederrigel , Voglhof, Schoberhof, Haunsteinerhof
unter der Kirche zu St. Catharina, Zehent einer Gemeinde an
dem Pfaifenhof zu Birkfeld, Haus zu Rackersburg, 4 Hüben zu
Herpesdorf. — T. 1. 261.
46. 1404. 18. Jan. (Freitag nach Antoni). Wien. H. Wil-
helm verleiht dem Niklas Vögl Richter zu Voitsberg seine
Erblehen, 8 Mark Goldes auf die Maut zu Judenbnrg und 2
Hüben an der Piberalpe bei dem Rayswege.
Dom. dux per magistrum camerae et Walricum Verch no-
struni secretarium. — T. VII. 127.
47. 1404. (Freitag nach Sonntag. Antoni?) Wien. Lehen-
brief des Herzogs Wilhehn an Niklas Vögl, Richter zu Voits-
berg über 8 Mark Goldes auf die Manth zu Judenburg und 2
Hüben an dem Taberalsee.
48. 1405. 17. April. Datum in castro nostro Saphurabergi.
Antonius Aquilejensis patriarcha — ad supplicationem magnifici
et potentis domini Hermanni Cilliae Segoriaeque etc. comitis,
amici uostri carissimi — investirt ihn in die Zehnten in paro-
chia Seldenhoven, quas quondam uobilis Chol de Seldenhoven,
dum viveret , obtinebat — hereditario jure ad comitem Herman-
num perventas. — T. I. 935.
49. 1405. 21. December (Thomastag). Gratz. Christof
von Rappach — im verlängerten Pfandbesitz der Herrschaft
und des Schlosses Wolkenstein. — Sieg. Andrä Kragel Land-
richter zu Gratz. — T. V. 308.
50. 1408. 27. Juni? (Mittwoch nach Johannes). Wien.
Sigmund Maurbeck versetzt um 200 fl. und um 200 Pfund Pfe-
ninge dem Diepold dem Ramung für Lehensgüter eine Mühle
bei der Mürz zu Mitterndorf, ein Gut daselbst, zwei Höfe an
der Lutschaun, zwei Güter im Kinthalerbach , 1 Hof zu Kin-
thal, ein Gut im Schlag, in der Weitschen, Getreide-Zehent am
Aichenberg, bei Gotschach, am Genz, zu Walerstein , 1 Fisch-
weide genannt die Fressnitz — Herzog Ernst gibt dazu seine
Einwilligung. .ofii -^ Vi' ."i .'ith&i'j/ l tut
Archiv. Jftbrg. 18^9. lil. Heft. 30
442
Dominus Dux per se, prssentibus Carolo de Ruch ei Ca-
rolo Sakel. — T. VII. 128.
51. 1409. 27. Oet. (Simon und Judasabend). Wien. H.
Ernst verleiht dem Hanns von Rappach die Veste Klann, wegen
treuer Dienste , zu Lehen auf lebenslang für sich und für
seine Söhne.
D. dux per se et magistrum camer» Leudoldum Sabel-
berger. — T. VII. 129.
52. 1412. 26. April (Dienstag nach Georgi). Hanns v.
Teuffenbach Lehensträger der Güter an der Grub am Grafen-
berg in der St. Mareiner Pfarre bei Knittelfeld und zu Paus-
sendorf. — T. l. 264.
53. 1414. 14. April (Montag am St. Tiburtiustag nach
Ostern?) Heinrich Ochs in Eisenerz überlässt dem Jüngern
Ulrich Chrempel in Eisenerz käuflich sein Burgrecht und die
Behausung daselbst in der Jasingau bei der Hofenau — mit
Holz und Feld. Zeuge: Jakob Schwebel, Bürger in Eisenerz.
54. 1415. Streit zwischen Georg Streulich gegen Hermann
und Andre Grusching und Niklas Herzenkraft vor der Land-
schranne zu Grätz wegen Lehensgutern in der Pirchfelder
Pfarre. T. I. p. 267. jU
55. 1415. Achaz von St. Marein über Lehen -Antheile an
der Maut zu Neumarkt und Judenburg und ein Haus zu Neumarkt.
T. I. p. 286. ^1
56. 1417. 24. Aug. (zu Bartholomä). Fürstenfeld. Her-
zog Ernst verleiht dem Hanns Mitteregger zu Wilhelmsdorf
die landesfürstlichen Lehen, welche Anna Selcherinn heimgesagt
und demselben verkauft hat.
Dominus dux per Rudigerum consilii secretarium. T. I.
p. 126.
57. 1417. 23. Nov. (Ertag vor Katharina). Gratz. Her-
zog Ernst gibt die Lehen des f Jakob Dierhaupt in der
Muschnitz und in der Feistritz ob Judenburg dem Kammerer
Jacob Boytzenfurter. — T. L 124—125.
58. 1417. 4. Dec. (Am St. Barbaratag). Fürstenfeld. Anna
die Salcherinn verkauft ihre Lehensgüter an Hanns Mittereckep
zu Wilhelmsdorf in Steyer, was der Herzog Ernst bestätiget
und verbrieft. T, VII. p. 133.
443
59. 1418. 6. April. Datum in Castro ütini. Nach dem
Tode des Petrus Topolt präsentirte für die Pfarre St. Georgii
in Gonabiz der Nobilis vir Reimpertus Baro de Walsee den
Pelegrinus de Völkermarkt; Ludovicus d. g. sedis Aquilejensis
patriarcha bestätiget nun diese Wahl „propter laudabllia probi-
tatis et virtutum merita , quibus apud nos digno testinionio
commendaris^\ — und befiehlt dem Petrum Lippieh plebanum
Sancti Martini prope Windischgratz und Joannem plebanum
in Weitenstein, den oben gedachten Pelegrinus in körperlichen
Besitz der Pfarre zu Gonabitz mit allen Rechten und Genüssen
zu setzen. T. IV. 783 — 784.
60. 1421. 28. April (Montag vor Auffahrt). Bartlmä von
Mörsberg wird Pfleger zu Kaisersberg. — Sieg. Ritter Bal-
thasar Hauser, sein Vetter. — T. VI. 898.
61. 1421. 1. Dec. (Montag nach Andrä). Neustadt. Er-
nestus Diix — Hanns Meusenreiter und seine Hausfrau Wend-
lein, Tochter des Hannsen von Rohats, erhalten die Beleb-
nung mit landesfürstlichen Lehen am Goldsberg in der Rad-
schitz in der Herrschaft Tyffer, zu Paradeis , unter Zerowetz
u. 8. w., alles erkauft von Berthold von Paradeis, Bürger zu
Tyffer, bei St. Ermachor oberhalb Tiffer, in der Goriz, im
Bach, im Golipereut, im Neweikh, zu Gaber, an der Ebers-
leuten — Alles wieder in der Herrschaft Tiffer gelegen; —
zu Tschrint, Gelovvez am Leiss, an der Milenitz. — Dominus
dux per se prseseutibus magistro camers Joanne Getz et Jo-
anne Sutinger, marischallo. Tom. I. p. 200.
62. 1422. 27. Mai (Mittwoch vor Pfingstsonntag). Gratz.
H. Ernst. — Jörg Voitzer erhält für seinen Vetter Heinrich
Voitzer die väterlichen Erblehen , 6 Hüben und 4 Hofstätte zu
Rügenstorf bei Feisfritz in der Ilzer Pfarre. -— T. VII. 144.
63. 1422. (Nach Floriani). Neustadt. Hanns Lackh-
ner , Bürger zu Rotenmann , löset um 380 Pfund Pfennige
mit Erlaubniss des Landesherzogs von Engelbrecht dem Ger-
steter die Veste Strechau mit allem Urbar an sich , welche
dann der Herzog ihm und seinem- Sohne Heinrich sammt der
Burghuth zu Leibgeding gibt (dafür 50 Pfund Pfenning von
der Maut zu Rotenmann) und gegen die Bedingung, alle Jahre
an der Veste zu bauen, damit sie ganz durch dieses Leibge-
30 •
444
ding gebaut werde. Zeuge, Leonhard Haid, Richter zu Neu-
stadt. T. V. 313.
64. 1423. 26. März (Freitag vor Palmsonntag). Grätz.
Herzog Ernst verleiht dem landesfürstlichen Rathe Friedrich
von Pettau auf seine Bitte seine väterlichen landesftirstlichen
Erblehen — die Veste Frauhaim, das Haus genannt „zu dem
Haus" bei Mahrburg gelegen, die Veste Maidberg, die Veste
Gleichenberg und die Veste Weinberg für sich und seine Erben
gegen getreuliche Lehenspflichtigkeit. Dominus dux in consilio.
— T. VII. 143.
65. 1423. 20. Aprilis. Viennaj. Petrus Dekinger, decreto-
ram doctor, decanus ecclesiee sancti Stephani, alias omnium
Sanetorum — Vienn» — entscheidet in Gegenwart des Ste-
phanus Wiener, als procurator et procuratorio nomine nobilis
viri domini Reimperti de Waise, baronis de Wallse, in terra
AustrisB , gegen die Ansprüche , welche ein gewisser Herr
Georg von Landstrass gegen Pilgrim , Pfarrer z« Gonabiz,
erheben sollte, als gegen den rechtmässigen Besitz der dem
Reimbert von Wallsee heimgefalleuen Patronatskirche da-
selbst , welche dieser dem genannten Pfarrer Pilgrim ver-
liehen hatte. Zeugen in dem Entscheidungsbriefe : Nicolaus
Gondran , Wurwinus xMelkmüU , Ulricus de Verona , Ulricus
ac Georgius Lichtempruner laicus ; die Urkunde hat ge-
schrieben: Joannes €epekh de Laibaco , Her. Aquilej. dios-
ces. imper. auct. notarius. Ernestus Dux. T. IV. p. 760 —
768.
66. 1423. 25. May (Am St. Urbanitag). Grätz. Hanns
Katzensteiner erhält die Erlaubniss zur Wiederlegung der
Morgengabe seiner Hausfrau Magdalena , Konraden Grafen
von Schärnberg Tochter , dieselbe auf seine fürstlichen Le-
hengüter, dieselbe Veste Katzensteiu (bei wSchönstein) ein Haus
dabei — mit 8 Gulden unter dem Scharling, zu versichern.
Dominus dux per notarium camerae et Jacobum Poyz came-
rae secretarium. T. I. 203.
67. 1423. 25. May (Urbanitag). Grätz. Herzog Ernst be-
stätigt der Frau Magdalena, Tochter Graf Conrads von Schern-
berg, welcher ihr Gatte Hanns Katzensteiner zur Wiederlegung
ihr<&ri~MoKg^^b«iL«heyg«teiv. ve^-^ohrieb; nach ihres Mannes
%45
Tod den Besitz und Geniiss der Veste Katzenstein mit 13 Hü-
ben. T. VII. 209.
68. 142 .. ? (Samstag nach Michaelis). Neustadt. Herzog
Ernst's Lehenbrief an Jakob von Stubenberg über die durch
seine Ehefrau Barbara von Eberslorf an ihn gekommenen Eh-
renfelsischen Güter.
69. 1424. 7, May (Sonntag nach Florian), Cilly. Ulrich
Graf von Cilly bekennt sich als Schuldner um 1400 ung. Guld.,
7 Schilling für einen Gulden Interesse , an Jörig Kollnitzer,
der einen Theil davon baar hergeliehen „und das andere in
der Gefenkuuss zu Ungarn verzöhrt hat"; dafür wird ihm pfand-
weiser Besitz des Urbaramtes und Gerichtes in der Mettlick
verschrieben. T. III. 56.
70. 1424. 21. Dec. (am Thomastage). Neustadt. Balthasar
und Melchior , die Idungspeuger bekennen , „dass wir in des
Her/iOgs Ernst unsers Herrn, dem Gott Gnad, Ungnad gefallen
waren, um dass wir wider ihn gethan und gehandelt haben
und darum sich derselbe gnädige Herr Herzog Ernst die Vesten
St. Peter bei Loiben mit allem ihren Zugehör und andern
Stucken , die uns von den Herzogen von Oesterreich versetzt
waren, zu seiner Hand unterwunden haf — welche dann um
300 fl. dem Hanns von Pernetk versetzt worden sind. — Fler-
zog Friedrich nimmt sie wieder zu Gnaden auf und erlaubt
ihnen die Lösung der Veste von dem Perneker, wofür sie ihm
feierliche Treue schwören. — Siegler : Die Schwäger der Idnngs-
beuger , Hanns Truchsess von Scheuchenstein , Hartnid Reut
von Reutenau. T. II. 129.
71. 1425. 11. Feb. (Sonntag vor Fastnacht). Neustadt. Her-
mann Graf zu Cilly und in dem Seger etc. verkauft seine lan-
desherrlichen Lehen , die Veste Hartneidstein im Lavant-
thale an Friedrich, Bischof zu Bamberg, um das Lehenschloss
Mauttenberg und die Maut und den Markt daselbst; — dagegen
sendet er dem Herzoge Friedrich auf — das vSchloss Waldstein
mit aller Mannschaft und Zugehör. T. l. 338.
72. 1425. 22. Apr. (Sonntag vor Georgi). Kapfenberg. Jörg
Krautstingel gibt seine fürstlichen Lehen, Mühle, Hammer-
schmiede , Säge in der Mürz dem Ulrich von Stubenburg.
T. I. 422.
446
73. 1425. Datum Cille. 6. Mai (Dominica proxima post festom
St. Floriani}. Nos Ludoviciis S. Aquilejensis ecclesiae patriarcha.
Queraadmodam feuda nosfra nostrieque Aquilejensis ecclesise
publice exclamari fecimus et nobis singularis et magnae amiciti»
respecttt ob hoc Cilliam personaliter venientibus atque idem in
loco patenti, in solio infeudationis sedentibus — itaque in prse-
sentia nostra constitutus dominus comes Hermannus Cilliae
Sögoriaeque comes, bauus regni Slavonise, amicus singularis
et vasallus noster et nostrse ecclesiae Aquilejensis supplicavit
pro se et omnibus suis heredibus — de castris & bonis infra
scriptis, qujB magnificus dominus et sororius noster dilectus
comes Fridericus in Ortenburg felicis recordationis antedicti
comitis domini Hermanni, comitis Cilie etc. consanguineus et
avunculus — a nostra ecciesia — in rectum et legale feudum
susceperat, et quo antedictus comes Fridericus in Ortenburg,
prsedicto Hermanno comiti Cillie dedit, donavit et ad ipsum jure
successorio devolvi voluit. — In alle diese Lehen investirt der
Patriarch den Grafen Hermann. „Bona autem feudalia, de qui-
bus ipsum investivimus, sunthaec: castrum Ortneg cum Xotsche (?),
castrum Polan, castrum Gravenwarth, Hernegg castellarium,
seu sedimen castri, — castrum Zobelsberch, in Villa Dobriah
penes Millstadt, mansus in Podgoriah. T. I. p. 921.
74. 1425. 24. Jun. (Am Johann Tauferstag). — Für eine
ewige, heilige Seelenmesse und Memento bei Gebethen und auf der
Kanzel befreit Graf Hermann von Cilly das Stift Viktring und dessen
Sachen und Leute von allem Zoll und aller Mautgabe zu Mauten-
berg. Christian Abt des Gotteshauses zu Viktring. T. IV. p. 787.
75. 1425. 11. Nov. (Martinitag). Innsbruck. Dyetegen,
Truchsess von Emmerberg, sendet auf die Veste Halbenrain
sammt Zugehör, das Dorf Halbenrain, das Dorf Dyetzen, Zwet-
tersdorf, Stannestorf, Haselbach, Wallpracht, Güter zu Pfarrens-
torf, nachdem er diese landesfürstlicheu Lehen dem Hanns von
Wyudten, obristen Kämmerer in Kärnthen und Landmarschalk
in Oesterreich und dessen Erben verkauft hatte. — Der Käufer
der Lehen wird von Herzog Friedrich angenommen und zum
Lehensempfang vorgeladen.
76. 1425. 30. Dec. (Datum Cillie. Dominica proxima post
estun S. Stephan!), Ludovicus patriarcha Aquilejensis. — Quod
447
prociamatione generali facta — pro feudorura nostrorum extra
patriarchiam nostram Fori Julii, eollatione, nobisqae singularis
et magnae amicitiae respectu, ob hoc Ciliam personaliter venien-
tibus, ac ibidem in ioco patenti, in solio infeudationis seden-
tibus . . . itaque in praesentia nostra constitutus . . . illustris et
magnificus d. comes Hermannus Cilise Segoriaeque comes, banns
regni Slavoniae araicus singularis et vasallus noster et nostr»
ecclesiae Aqiiilejensis, supplicavit, ut ipsum pro se et heredibus
suis — oninia a se et patribus habita feuda Aquilegiensis eccesiae
conferamus. Diess geschieht und er investirt ihn a Castro Oberz-
burg — bis Judicium Oechnen — (wie schon in früheren Ur-
kunden bezeichnet worden?). T. I. 969.
Dominus Dux per se ipsum, prssente magistro camerae
Joanne Gux (Pux). T. VII. p. 145.
77. 1426. 13. Feh. (Mittwoch vor Invocavit). Neustadt. Er-
laubniss des Herzogs Friedrich an Balthasar von Teufenbach
und Wolfgang von Schacher — „einen Hof im Münzgraben mit
Wiese, 3 Hölzern, zu Sander, Haberbach, Peterberg, eine Hof-
stadt zu Hatmannsdorf, Hüben in Fuchsburg, Zehent in der
Hausmannsstetter Pfarr"; von Ruprecht Windischgrätzer zu lö-
sen um 400 fl. Ungar, gegen ewigen Wiederkauf. Siegl. Bern-
hard Braun. T. II. 512.
78. 1426. 4. Juli (Ulrichstag). Marburg. Herzog Fried-
rich IV. — Andreas Lubgaster und seine Söhne, Andre und Fried-
rich verkaufen ihre landesfürstlichen Lehen, Güter und Weinberg-
rechte zu Mollendorf an Albrecht den Feustritzer. T. VII. 147.
79. 1426. 4. Juli (Am Ulrichstag). Dat. Marburg. Hanns
Lugaster sendet auf und tritt käuflich ab an Albrecht Feistrit-
zer, seine steyrischen Lehen zu Mollendorf, welche übertragen
und von Herzog Friedrich bestätiget werden.
Dominus Dux in consilio. T. I. p. 141.
80. 1426. 14. Sept. (Kreuzerhöhungstag). Neustadt. Her-
zog Friedrich's Urkunde um Lehensgüter von dem Truchsess
zu Emmerberg für die Gebrüder Gallenberger. T. I. p. 204.
81. 1426. 29. Sept. (Michaeli). Neustadt. Ruprecht von
Marchburg und Erhard des Schussleins Sohn von Wellnstorf
verkaufen ihr Haus zu Marchburch am Platz dem Herzoge
Friedrich. T. IV. 80.
448
83. 1426. 11. Nov. (Martin). Neustadt. Walther Zebinger
verkauft und sendet auf dem Herzoge Friedrich IV. und dem
Hanns von Neyberg die landesfürstlich steyrischen Lehens-
güter zu Obernpuch, zu Rottenraann, Wipach, zu Gehant-
schuhe, zu Stegersbach, zu Haidekhendorf für seine Vettern
Albrecht und Jörg von Neyberg. T. IV. 148.
83. 1436. Zu St. Michel im Fraunthale. Elisabeth Grcä-
finn von Cilly, verehlichet an Grafen Heinrich IV. von Görz,
stiftet 2 Seelenmessen für die Grafen von Cilly und Görz.
84. 1427. 12. Mai (Montag St. Ponkratius). Margaret, VVul-
fings des Ungnaden Hausfrau, Tochter Perngers des Tümmer-
storfers f und ihr Bruder Jörg der Tümmerstorfer verkaufen und
senden auf die Lehensgüter im Hinderberg, in der Melling bei
Keichelwang dem Herrn Wilhelm von Pernegg. — Siegl. Ber-
thold der Mündorfer. T. I. 430.
85. 1427. 7. Nov. (Freitag vor Martini). Neustadt. Herzog
Friedrichs Urkunde für Anna von Liebenberg, des Embreichs
von Zetsch , Herrn zu Lymbach Hausfrau um Güter bei Wer-
denburg. Dominus Dux per Austriam, Styriam et Carinthiam.
T. VII. 65.
86. 1427. 28. Nov. (Freitag vor Andreas). Gratz. Fried-
rich IV. — Margarete, Hausfrau des Wulfings Ungnad, Tochter
Perngers des Dummerstorfer — sendet auf die von ihrem Bruder,
Jörg Dummerstorfer verkauften Lehen — in Hinderberg und in
der Melling ob Keichelwang — an Willhelm v. Pernekk .,unsern
Landeshauptmann in Steier." — T. VII. 149.
87. 1427. 21. Dec. (Am Quatember Sonntag in Weihnachten).
Catharina Pauwolfinn sendet auf und verkauft die landesfürst-
lichen Lehen, ein Gut im Ennsthale zu Taupplitz in der Pfarre
zu Graufscharn, an den Mayr im Steinkeller. T. I. 472.
88. 1428. 17. Apr. (Samstag vor Misericordia Dom.) Neustadt.
Herzog Friedrich IV. — Sigmund Waltburger verkauft und sen-
det auf dem Lorenz Hertenfelder die landesiurstlichen Lehen in
Steyr den Hof in der Altenmarkter Pfarr, genannt Pirchfeld.
T. VII. 150.
89. 1428. 18. August. (Mittwoch nach Frauentag). Die
Gebrüder Christof und Ernst Melzer, verkaufen für sich und im
kk9
Nfamen ihrer Brüder Moriz, Hanns und Andreas, ihre fürst-
lichen Lehen^üter ihrem Oheime, Walther dem Zebinger: Ha-
berhof, Predenhof in der Niefnitz, am Spreizeuhof. ein Gut
in der Strallegg'erpfarre und eine Alpe , die Spitalerinn ge-
nannt. Sieo'ler : Hanns Lub«i:aster der Edle und Veste. T. f.
434.
90. 1428. 18. Sept. (Samstag vor Matthäus). Leoben. Meh-
rere Diplome gefertiget über Verpfändung der Veste Mümblau
an die edle Clara von Poenundt, Wittwe des Anton Goppla-
chers und Muhme Jörgs , des Paradeisers . vom Herzog Fried-
rich IV. um 350 Pf. Venediger March. — Siegler: Der edle Nik-
las der Stegwerger, Melchior der Idungsbeuger und Gregor
der Numerdum , der Zeit Stadtrichter zu Leoben. — Diese Be-
sitzungen kommen durch Erb an den Georg Paradeiser etc. —
und waren in der Grafschaft Istrien gelegen. — Der ganze Pfand-
schiiling betrug 746V« March Venediger. Siegler: Christian
von Arnfels. Tom. HI. 368—379.
91. 1429. 1 1. Febr. (Freitag vor Invocavit). Innsbruck. Her-
zog Friedrich'» Belehnung für Katharina , Hausfrau des Erhards
Predingers, mit Gütern in Kärnthen, ihr angefallen von ihrem
Bruder Ulrich Aspach. T. VII. 66.
92. 1429. 27. April. Frater Wilhelmus humilis prior
carthusio , ceterique difinitores capituli generalis Carthusiensis
ordinis. Iliustri ac magnifico principi domino Hermanno comiti
CilisB, fundatori monasterii domus Sanctae Trinitatis in Pletriach
ordinis Carthusiensis : — Zum Danke für die dem Carthäuser- Orden
erwiesenen Wohlthaten, freiwillige Anordnung ewigen Gebethes
und Gottesdienstes. T. IV. 790.
93. 1429. S.vSept. (Montag nach Gilgentag). Katharina, Tochter
Jobsten des Lambschützer, Wittwe Sigmunds des Welburgers f
sendet auf und verkauft ihr landesfürstliches Lehenshaus zu
Fürstenfeld . zwischen Konrad Voytzer und Caspar Hartenfel-
ders Haus gelegen. Siegler: Achatz Futterhaas, derzeit Pfleger
zu Fürstenfeld. T. I. 440.
94. 1430. 2. Juni (Freitag vor Erasmus). Wilhelm von
Pernegg erhält den ihm vom Wilhelm dem Metz verkauften Le-
henhof zu Tunaw mit Hofstall , Weingärten , und verkauft ihn
wiederum an Andre der Greysseneker , Sohn des Hanns Greys-
450
seneker; und will dass sie dem Leonhard Harracher verliehen
werden sollen. T. I. 456.
95. 1430—1431. (Dienstag nach Invocavit). Innsbruck. Die
Gebrüder Ulrich und Konrad, die Dachauer, Hanns von Erolz-
heim , Thomas und Ludwig , Gebrüder von Rottenstein sen-
den auf und verkaufen ihre Lehen im Fürstenthume Steyer, im
Duel am Kreutzberg , zu Naroredt am Popitschnik , Leobisch-
nin , zu Philippen , zu Tälern , am Pfarraritsch , und am Kras-
solnik, an Ritter Andre Siessenhamer. — T, I. 467 und T.
VII. 474.
96. 1431. 24. Apr. (Dat. Klech am Jörgentag). Dietnig
Truchsess von Emmerberg verkauft dem Friedrich von Stuben-
berg , obristen Erb Schenken in Steyer seine landesfürstlichen
Lehenzehnten auf dem Stadtfeld bei Rackersburg dieshalb der
Muhr, im Dorflein, im Werth, zu Pfarrenstorf , zu Dornach,
im Elitsch, im Pridigo, zu Gorizen, zu Zelken, zu Dieding,
zu Siechendorf und zu Lafeld u. s. w. T. I. 464.
97. 1432. Die Brüder Sigmund und Wolfgang, die Neuhauser
hatten landesfürstliche Lehen, bei Windischgratz , Sachsenfeld
und Pikhern.
98. 1432. Achatz von St. Marein hat zu Lehen, Maut
und Haus im Burgfried zu Neumarkt , und die Maut zu Juden-
burg. T. VII. 274.
99. 1433. 6. Mai (Mittwoch nach Philippi und Jakobi).
Gratz. Andre West , Bürger zu Gratz verkauft dem Herzoge
Friedrich sein Haus und Garten , gelegen in der Kirchgasse
„zwischen des Herzogs und Petern des Dobersberges herüber,
. und das vormahlen der Witthalmin bei der Pfarre gewesen
ist" — um 28 Pfund Pfenninge und gelobt, ihn zu schirmen da-
bei vor aller Ansprach , wie solches Kaufs- und Bürgerrechts
und Ordnung der Stadt zu Gratz ist. Siegler : Weith der Pau-
mann, derzeit Stadt- und Landrichter zu Grätz. T. IV. 73.
100. 1434. 13. Decemb. (Neustadt am Luciatag). Wolf-
gang Dyetz , Bürger zu Rotmann , vertauscht an Herzog Fried-
rich landesherrliche Lehengüter, eine Schvvaig, gelegen am
Vorberg, der Chogel genannt und ein Gut im Lassing - Thal ,
im Reuttern genannt — für zwei Güter, gelegen zu Gaishorn im
Dorf (Wolkensteinerurbar.) die weiland der Griesmayer, jetzt
451
der SchefFer in Thaaepii inne hat. Siegler : Rndolf Heckbleih.
Stadtrichter zu IVeustadt. T. IV. 76.
101. 1435. 1. May (Philippi und Jakobitag). Bernhard
Rintschad erhält wegen der Dienste seines Vaters und seiner
eigenen — die Veste Rabenstein unter Fronleiten mit allein Ur-
bar und Herrlichkeiten in Leibgedingsweise. T. V. 320.
102. 1435. 1. Aug. (Montag vor Oswald). Christof Wolf-
auer überlässt dem Herzog Friedrich die schon von seiner Fa-
milie besessenen Zehnten an Wein und Getreide in der Kirch-
bacher. St, Stefaner und h. Kreuzerpfarre für 200 Mark Sil-
ber — Satzweise, wofür er zu Leibgeding auf Lebenszeit erhält
die Veste und Herrschaft Wildon sammt dem Landgerichte und
Urbar, gegen Bedingung 400 Pfunde zum Reparirungsbaue der
Veste binnen 6 Jahren zu verwenden. T. U. 132.
103. 1436. 25. Mai (Am St. ürbanstag). Revers von Wilhelm
von Pernegg dem Jüngern , Herzog Friedrichs von Oesterreich
Hofmeister, über das dem Graf Friedrich und Ulrich von Cilly
abgekaufte Schloss Waldstein.
104. 1436. 25. Mai (zu Urbani). Wilhelm von Bernek,
Friedrich des Jüngern, Herzogs zu Oesterreich Hofmeister, er-
kauft von den Grafen Friedrich (Vater) und Ulrich (Sohn) Gra-
fen von Cilly , ihre Veste Waldstein mit allen Mannschaften,
Lehensehaften und Zugehör. — Der edle und feste Hanns Wolf,
Pfleger zu Ehrenhausen, Erhard der Ebersdorfer — als Zeugen.
T. I. p. 270.
105. 1436. 8. Juni (Freitag vor St. Veit). Neustadt.
Herzog Friedrich IV. — Agnes , Wittwe Niklas des Lügers
sendet auf den Thurm der Stadt Friedberg — landesfürst-
liches Lehen — durch Verkauf an Kaspar Rindmarcher.
T. VII. 156.
106. 1436. 8. Juni (Freitag vor St. Veit). Neustadt. Her-
zog Friedrich. — Kaspar Riedmarcher erhält die vom Niklas
Luger ihm verkauften und aufgesandten Lehen, den Thurm bei
der Stadt Friedberg. Dominus Dux in consilio. T. I. 150.
107. 1436. 7. Juli (Samstag nach Ulrich). Wilhelm Metz
und Moritz, sein Sohn, Eustach Ebensteiner und Hanns Win-
ter verkaufen an Herzog Friedrich ihre Veste Wiederdries (bei
Windischgratz) sammt dem ganzen Urbar — insgesammt Aqui-
452
lejer Lehen. Früher hatte der Oheim der Letztgenannten, Hein-
rich von Weitenstein, Wiederdriess inne gehabt. T. IV. 78.
108. 1436. 14. Juli (Samstag vor Margretentag). Gratz. Hanns
Smoller, Gerhab Holoferns des Idnngsbeugers, Sohn des Balthasars
„als der noch nicht zu seinen beschiedenen Jahren ist gekommen"
erhält die Bestätigung des Landesfürsten Herzog Friedrichs dem
minderjährigen Idungsbeuger auf Lebenslang den ererbten Satz auf
die Veste St. Peter ob Leoben sammt dem Landgericht und Zngehör
zu lassen. — Niklas Soziel, derzeit Richter zu Grätz. T. H. 136.
109. 1437. 17.Feb.(Sontag invooavit). Gratz. Wilhelm von
Pernegkh, Herzog Friedrichs des Jüngern Hofmeister, tritt alle
seine Lehengüter , sammt der Veste Waldstein (zu Feistritz,
Stübing, Garns, in der Uebelbacher Pfarre, zu Kallwang etc.)
so wie er sie vom Grafen von Cilly erkauft hatte, an seinen
Herrn und Herzog Friedrieh ab. Siegler : Der Edle Jörg Her-
bersteiner. T. IV. 94.
110. 1437. 7. Dec. (Samstag nach Nikolai). Gratz. Leon-
hard Harracher erhält die Veste Eppenstein auf Lebenstage
pflegweise mit allem Urbar. Siegler: Walther Zebinger , Pfle-
ger zu Pfannberg. T. V. 322.
111. 1438. 25. April (Freitag nach Georgi). Wien. Dem
Grafen Johann zu Schaumburg, Obersten Marschalch in Steyer —
verschreibt Friedrich von Pettau, sein Schwager, der Letzte
dieses Namens und Stammes, das Marschallamt von Steyer und
die Veste Frauenhain mit allen Besitzungen und Gerechtsamen.
Herzog Friedrich belehnt ihn damit. T. !. p. 272.
112. 1438. 27. April (Sonntag nach St. Jörgen). Wien.
Johann Graf zu Schaumburg, Obrister Marschalk in Steier erhält
„den Wildbann enthalb der Traa vntz gegen Seyts an das
Kloster und entrichts überall ab , vntz an das Ungarische,
die weiland Friedrich von Pettau, unser Schwager inne gehabt
hat ," zur Hegung und Beaufsichtigung. T. V. p. 329.
113. 1438. 23. Juli (Mittwoch nach Magdalena). Gratz. Chri-
stoff'Wolspauer (Wolfsauer) erhält die Veste und Herrschaft Wildon
sammt dem Landgericht und allem Urbar zu Leibgeding auf
Lebenslang , mit der Bedingung , 6 Jahr nacheinander alle Jahr
100 Pf. Pfennige an die Veste zu verbauen. Dietrich Truchsess
von Emmerberg (mein lieber Vetter) als Siegler. T. V. 325.
453
114. 1438. 25. Juli (Datum Gratz am Jakobi). Pongratz
Reissberger Lehensträger der Gülten zu Pettau, in der Pfarre
St. Peter bei Marburg, von denen einige von Eberhard von
Kappeln gekommen waren. Zeugen: der edle und feste Leopold
Aschbach, Landschreiber in Steier — Thomas Gybinger Hubmei-
ster zu Grätz. T. \. 274.
115. 1439. 6. Febr. (St. Dorothea). Cilly. Cillische Lehen-
guter fallen an Andrä Trautmannsdorfer. — 1466 Neustadt 1478
und 1493 kais. Bestätigungen dieser Güter an Jörg von Traut-
mannsdorf und an Wilhelm Trautmannsdorfer.
116. 1439. 6. Februar. (Am Dorotheatag). Datum Zilli. Diese
Lehengüter vergiebt Friedrich Graf zu Zilli. zu Ortenburg und in
dem Seger zur Hälfte als ihr väterliches Erbe von Wilhelm Elre-
chinger, der Margaretha und AppoUonia, Gemahlin des Herrand
und Andrä der Trautmannsdorfer; — und im Jahre 1460 dat.
Neustadt , Ertag nach Peter und Pauli gibt dieselben Lehens-
güter — ., als Lehenschaft unserer Grafschaft Zilli" Kaiser Fried-
rich IV. dem Andrä Trautmannsdorfer, seiner Gemahlin Appol-
lonia und Wilhelm und Hanns , den Trautmannsdorfern, Söhnen
des Herands Trautmannsdorfer. T. IV. p. 128 — 129.
117. 1440. 31.0ct.(i\IontagAllerheiligen Abend). Neustadt.
Otto Gübler wird Lehensträger der väterlichen Erblehen „Thurm
und Hof zu Gibl am Bacher ob Feistritz und Güter in dersel-
ben Gegend, Hof zu Tainach, zu Werkhoflach, zu Schlögau,
zu Birkau , zu Freudeiiberg , Weingarten Sterinetz genannt in
der Schlögau.'' T. I. p. 277.
118. 1440. 18. Nov. (Freitag nach Martini.) Grätz. Ulrich
Empacher, Bürger zu Gratz, verkauft an Herzog und K. Friedrich
„unseren Paumgarten mit seiner Zugehörung zu Gratz vor St.
Paulusthor neben dem Stadtgraben gelegen , und gelangt mit
dem andern Ort an unser neues Haus dabei gelegen in Gay-
dorftV Erhart Han -Taller derzeit Stadtrichter zu Gratz. —
T. IV. p. 100.
119.1 440. (Vor Misericordia Domini ?) Neustadt. Christian voii
Teuffenbach wird Lehensträger der Veste Lueg bei Pux.T. 1.275.
120. 1443. 27. Nov. (Mittwoch nach Katharina.) Wolf-
gang Wolfenreutter , Rath Friedrichs IV. erhält die Versi-
eher4iug. auf da« ; L^«l»ohreibepan4 in^teyi* — und auf 4as
45*
Umgeld zu Nussdorf bis 100 Pfund Wien. Pfenn. abgezahlt
sind. T. V. 331.
121. 1443. 3. December (Dienstag- nach Andreas). Grätz. K.
Friedrich. — Ernest Prankher erhält durch Anna, weiland Sebat
des Schlüslers Gemahlinn, seine Mutter, die väterlichen Erb-
lehen — in Freyachthalerpfarr (Froyach) 1 Hof bei der Mar,
1 Hub bei Freyach bei der Kirche, 1 Wiese unter dem Wolf-
stein im Ennsthale. Consilio doraini regis per Leopoldum
Aschpach cousil. T. I. 158.
122. 1443. 6. December (Freitag nach Andrä). Gratz. K.
Friedrich IV. Anna, Wiltwe Sebats , des Schlüsslers, erhält
für ihren Sohn, Ernest Pranker die väterlichen Erblehen
in der Freyachthaler Pfarre und unter dem Wolfstein im Enns-
thale. Consilio domini regis — Leopoldus Aschpach. T. VII.
169.
123. 1443. 12. December (Pfingsttag vor Lucia). Grätz.
K. Friedrich IV. Rudolf Holnekher erhält die landesfürstlichen
Lehen zu Wolfsdorf, zu Dörflein unter St. Martin an der
Sulm 5 Lehen von weiland Friedrich von Pettau und väterliches
Erbe ; dann Gülten und Güter zu Diepoltstorf, Gnessburch, Mu-
kendorf, Steintz, Radislag, — Bergrecht am Wasserberg, Ma-
reinerberg, Weinbacherberg, Chronegerstorferberg, Kornbacher-
berg etc. Commisso domini regis, Leopoldo Aschpach consiliario
8U0 referente. T. VII. 161.
124. 1444. 2. Jan. (Donnerstag nach Neujahr). St. Veit in
Käruthen. K. Friedrich IV. ertheilt zu St. Veit in Kärnthen
landesfürstliche Lehen: „als wir unsere Lehen unseres Erzher-
zogthums Kärnthen, als der älteste und regierende Fürst der
abgeschiedenen Brüder (Oesterreich , Steyer, Kärnthen, Krain)
öffentlich berufen und sie verliehen haben." Dominus Leopoldus
Aschpach , consiliarius refereus. T, VII. 23.
125. 1444. 3. Maji (Datum Vieni). Reimbertus de Wals-
see nennt sich: Baro, supremus Marsalcus Austrise, Supremus
Dapifer Styriae , Capitaneus ultra Anasum. T. IV. 829.
126. 1444. 1. Nov. (Am Allerheiligentag). Bruder Lienhart,
Prior zu Geyrau. Die hochgebornen Fürsten und Grafen, Graf
Friedrich und Graf Ulrich, sein Sohn, Grafen zu Cilly, zu Or-
tenburg und in dem Seger geben Besitzungen, Zebent und Reu«
^55
ten „zu Grez, bei Tiver, zu Obertiver, zu Lalech, zu Sekoo-
biz, zu der Warth, zu der Alm, zu Velden, und zu Ponikr'—
auf dass davon in der Karthause zu Geyrau vier neue Zellen er-
baut und 4 Carthäuser, die Priester sind, aufgenommen und
stets erhalten und ersetzt werden sollen. T. IV. 830.
127. 14i5. 18. Mai (Pfingstdienstag). Wien. K. Fried-
rich IV. Der fürstliche Rath Pongratz Rindtsschaidt erhält
seiner getreuen Dienste von Jugend auf wegen, das Halsgericht,
„Stock und Galgen" zu seinem Schloss und Gericht zu Schmil-
lenberg und auf den Gründen zu Schmillenberg lehensweise.
T. I. 159.
128. 1445. 25. Juni (Dat. in claustro Beatse Virginis
Mariae in Zagrabiensi promontorio fratrum Sancti Pauli primi
eremits feria tertia ante Joannem Baptistam). Comes Udalricus
Ciliffi, Ortenbergae, Segoriaeque, nee non regni Slavoniae banus —
gibt dem genannten Kloster quamdam possessionem suam, Blizna
vocatam — zur Gründung eines Gottesdienstes alle Samstags
daselbst — und zum Memento für „ipsum dominum Ulricum, do-
minum Hermannum avum, dominum Fridericum patrem, matrem,
dominam Catharioam conthoralem, dominum Hermannum filium)
dominam Elisabetham filiam." T. IV. 836.
129. 1445. 26. Juli (Montag nach Magdalena). Datum
VValdshut. Albrecht, Herzog zu Oesterreich und zu Steyer: Er
sey seinem Bruder Friedrich , Römischem Kaiser schuldig ge-
worden „6000 fl. unger. und Dukaten , gut und gerecht an
Gold und an Wag und 1000 Mark Prandsilber." Dafür ver-
schreibt er ihm und setzt ihm ein „unsere zwei Städte, Juden-
burg und Loiben in Steyer gelegen , Mestaiu , Keichelbang,
Krump und Münichthal mit allen ihren Herrlichkeiten, Rechten,
Gerichten, Mauten, Kosten, Renten etc." zu beständiger Nutz-
niessung bis zur vollendeten Abzahlung der bezeichneten
Schuld. T. II. 11.
130. 1446. 7. Jänner (Am Valentinitag). Wien. Kaiser
Friedrich erhält die ihm erbweise auf der Lehenschaft des
letzten Friedrich von Pettau angefallenen Lehenguter: 4 Hü-
ben und 8 Hofstatt bei Pettau in dem Vorbach, einen Rain bei
Pettau, 8 Hofstatt, 4 Hüben an der niederu Zellnitz, 8 Hüben
und 60 Eimer zu Polanitz, 4 Hüben, 7 Hüben an dem Klein
456
Wisch. Siegler: Sigmund Raumschüssel. — Commissio domini
regis propria. T. I. 160.
131. 1446. 14. Februar (Montag Valentini). Wien. K.
Friedrich IV. verleiht dem Sigmund Raumschüssel die väterlichen
Erblehen aus dem Nachlasse des j Friedrichs von Pettau , in
Vorbach, beim Rain, bei Pettau, in der obern und niedern Zell-
nitz, am Klein Wisch, zu Polanitz. T. VII. 166.
133. 144C. 6. April (Mittwoch vor Palmtag). Neustadt.
Ulrich Gresel erhält die Veste Plankenstein zu pflegweisem
Besitz mit 20 Pfund Pfenning sammt Nutzen und Renten ,
so dazu gehören, jährlich zur ßurghuth. — Siegler; Ritter
Bernhard Braun. T. II. 141.
133. 1447. 15. Mai (Montag nach Pancratius). Gratz.
Niclas Gloyacher erhält seine väterlichen Erblehen zu Haus-
mannstetten. T. I. 161.
134. 1447. 25. Juni (Sonntag nach Johannes). Gratz.
K. Friedrich IV. — Uh*ich Völkhel, Bürger zu Grätz, verkauft
und sendet auf seine landesfürstHchen Lehen, einen Schützenhof
zu Luttenberg, Weingarten am Schützenberg an Hanns Slawr-
spacher, Bürger zu Grätz. T. I. 164, und T. VII. 169.
135. 1447. 10. Decenib. (Sonntag nach Conceptio). Neu-
stadt. Hanns Spaugsteiner der Jüngere erhält den hintern Thurm
zu Schwanberg zwischen den Vesten vSchwanberg und dem Grös-
senberg und die Supp mit sammt den Leuten am Grössenberg, —
das Bergrecht am Schökelberg , die Fischwaide auf beiden
wSulben, „als die verner von alter bracht seyn" — für seine
besondern Dienste ; jedoch nach dem Tode Friedrichs von Stu-
benberg. Ritter Pongraz Rindschade als Siegler. T. V. 331.
136. 1447. Neustadt. Andreas Reiohenegger's Lehens Re-
vers um die Veste Strechau. T. I. 278.
137. 1448. 10. März (Sonntag Judica). Wien. Ulrich
Fladnitzer erhält wegen einer Schuld von 200 fl. Ung. für sich
und seine Erben den pflegweisen Besitz der Veste Vasoltsberg
Init Zugehör und Urbar, gegen die Pflicht 100 Pfund davon
zur Reparirung zu verbauen. T. II. 143.
138. 1448. 7. October (Montag vor Colomanitag). Graf
Friedrich von Cilly stiftet ewige Gebethe für sich und seine
457
derzeit Prior in dem Convente des Predigerordens zu Pettau.
T. IV. 849.
139. 1448. 14. December (Samstag nach Lucia). Neustadt.
Hanns Kainacher und sein Sohn Jöi'gKainacher bekennen, der röm.
Kaiser Friedrich habe ihnen auf ihre Lebenszeit für dargeliehene
400 fl. Ungar. Ducaten — gegeben und verschrieben — zu satz-
weisem Besitz — die Veste Eppenstein , den halben Markt zu
Obedach, sammt der Vogtci zu Lündt und den Meyerhof unter
derselben Veste zu Eppenstein mit dem ganzen Urbar" T. II. 139.
140. 1449. 11. Jänner (Samstag nach Erhardi). Neustadt.
Otto von Radmannsdorfl" erhielt Schloss und Stadt Fiirstenfeld
mit allen Herrlichkeiten und dem Urbar, gegen Abzahlung jährli-
cher 150 Pfund Pfennige in die fürstliche Kammer. Siegler: Leopold
von Aschpach, landesfiirstlicher Rath. T. V. 336.
141. 1449. 6. Juny (Freitag nach Erasmus). Gratz. Wolf-
gang Dietz , Bürger zu Gratz vertauscht an Kaiser Friedrich
Güter in der Irdungerpfarre und Hinterbcrgerpfarre für Güter
in der Strechau , welche er zur Spitalsstiftung in Rotenmann
bestimmt hatte. — Siegl. Peter Pichler, Stadtrichter zu Gräfz.
T. IV. 119.
142. 1449. 5. August (St. Oswaldi). Judenburg. Andreas,
Abt zu Admont erhält die Veste , Herrschaft und Landgericht
Wolkenstein mit allem Urbar und mit Renten , dass er „die-
selbe Vesten und Landgericht nun hinfür, als oft sich gebührt,
mit einem erfahrenen, vernünftigen, edlen Manne, der dazu füg-
lich und tauglich ist, in Pflegweis besetzen und mit Knechten
und allen Nothdürften versorgen , behüten und bewahren" soll,
gegen eine jährliche Abgabe von 100 Pfund Pfennige in die lan-
desfürstliche Kammer. Siegler, der Edle Andre Geler. T. V. 339.
143. 1449. 29. Oct. (Mittwoch vor Allerheiligen). Grätz.
vSigmund von der Maur sendet auf und verkauft seine landes-
fürstlichen Lehen, den Getreide - Zehent von Murau und zu
Kremsitz in Kärnthen, Gericht Obertruchsen. T. I. 483.
144. 1450. 3. Juli (Freitag vor Ulrich). Kreig, Wolf-
gang von Kreig und sein Vetter hatten Lehengüter vom Got-
teshaus Traunkirchen — genannt in Maingouchen (Maingruben)
in der Traffayacher Pfarre, welche dann an Hannscn Zmoli-
ner gekommen sind. T. VII. 490.
Archiv. Jahrg. 1849. III. Heft. ' 31
458
145. 1451. 24. April (St. Jorgeiitag). Mathias Katzianer ver
kauft seine Lehen — den halben Hof zu Prestek und das Bergrecht
am Pressenberg dem edlen Thomas Prätenwieser. T. VII. 494.
140. 1451. 24. April (Georgi). Mathias Katzianer sendet
auf und verkauft seine Lehen — Hof und Bergrecht zu Perschk
dem edlen Thomas Praitenbiser. T. I. 491.
147. 1451. 3. Juni (Erasmustag). Gratz. Jörg Garschauer
sendet auf und verkauft dem edlen Andre Trautmannsdorfer —
seine Lehen — 6 Hüben zu Dynding mit Bergrechten daselbst.
T. I. 494.
148. 1454. 29. Sept. (Michaeli). K. Friedrich gibt
seinem Kammerer Christof Mausberger für 1100 fl. ung. Du-
caten das ganze kaiserliche Amt und Urbar in der Steintz
im Mürzthal zum Pfandbesitz bis zur Schuldzahlung. —
T. II. 148.
149. 1454. 18. Nov. (Montag vor Katharina). Rustenau.
Paul Plöchl verkauft dem Ritter Andrä von Hollneck Lehen-
giiter zu Ruprechtsbach, Mettau, Lassach, die Bergrechte dem
Willhelm Keutschacher. —
150. 1456. 23. Jänner (Freitag nach Vinzenzi). Grätz.
Die Brüder Reinbrecht und Wolfgang, die Grabner verkaufen ihre
elgenthümlichen Besitzungen am obern und niedern Graben bei
Grätz dem Kaspar Zimser, Bürger zu Grätz und Weingarten-
gülten bis gegen den Steinbruch hinauf um 350 Pfund. Sieg-
ler: Der edle Thomas Giebinger, derzeit Hubmeister zu Grätz.
T. IV. 150.
151. 1456. 18. Febr. (Mittwoch nach Invocavit). Leuthold
von Stubenberg, obrister Schenk und Hauptmann in vSteyer be-
kennt, „dass mir Kaiser Friedrich — Ihrer kaiserl. Gnaden Amt
zu Ybelbach mit dem ganzen Urbar (im Ertrag 257 Pfund
Pfenn.) um 5120 Pfund Pfennige der schwarzen Münze Landes-
wehrung in Steyer, die mir dieselben Sr. kaiserl. Gnaden von
Burghut der Hauptmannschaft daselbst in Steyer von 3 Jah-
ren, abgelaufen nächst vergangene Weihnachten, schuldig ge-
wesen seyen — verkauft haben — ihm und seinen Erben — auf
Wiederkauf." — Siegler: Leopold Aspach, Philipp Breiner. —
T. II. 176.
459
152. 1456. 6. Sept. (Montag vor Maria Geburt). Sigmund
Raumschissel verkauft und sendet auf an Ritter Andrä von
llollnegg die landesfürstlichen Bergrechte am Sauerksam, Ze-
kinzerberg, an der Kotigen, Resseizerberg. T. 1. 500.
153. 1457. 29. Mcirz (Dienstag nach La;tare). Cilly. K.
Friedrich gibt dem Gregor Dienstl pfandweise das Amt Vakel
bei Krainburg. — Siegler : Ritter Sigmund von Weissbriach
und Wolfgang vom Neunhauss. — T. III. 383.
154. 1457. 18. April (Montag nach Ostern). Cilly. K. Fried-
rieh verleiht dem Friedrich Verl wegen treuer Dienste pfleg-
weise das Schloss Seldenhofen mit 100 Pfunden — sammt allem
ohne weitere Abgabe. — Ritter Wolfgang von Neunhaus , Wil-
helm Hebenstreit. T. V. 342.
155. 1457. 11. Juni (Samstag vor Dreifaltigkeit). Krainburg.
K. Friedrichs Wechselbrief um 2500 fl. ungar. um das Amt
zu Schleunitz mit Zugehör, 19 Hüben zu Strug , und 12 Hü-
ben zu Strassen — gegen Satz- und Pfandbesitz des Schlosses
und der Hauptmannschaft zu Mettling — an Andrä Hoheuwartcr
den Jüngern — herrührend von Grafen von Cilly. — Siegler :
Andrä Lambergcr. Anton Luger Ritter. T. III. 392.
156. 1457. 12. Juni (Sonntag H. Dreifaltigkeit). Krain. K.
Friedrichs Pfandbrief für Andrä Lambergcr und dessen Bruder,
Georg, um Schloss und Amt Reiffnitz. Siegler: Anton Luger
Ritter. T. III. 430.
157. 1457. 13. Juni (Antoni). Gratz. Achaz Hann tritt
an K. Friedrich sein Haus zu Grätz ab, „vor St. Paulsthor im
Gewdorf — K. Friedrich verzichtet dagegen auf das Lehen-
recht, womit Hann bisher den Hof zu Rohr und den Hof zu
Puzendorf besessen hat. — Siegler: Ritter Jörg von Weis-
seneck. T. IV. 168.
158. 1458. 19. Februar (Sonntag Invocavit). Neustadt. K.
Friedrich verpfändet an Kaspar Lambergcr, Hauptniann zu Mit-
terburg das Schloss und Urbar zu Pillichgratz, um 1500 11. ung.
Siegler: Heinrich Lambergcr Kaspar's Bruder. Hanns Süssen-
heimer Ritter. T. III. 398.
159. 1458. 19. Juni (Montag nach St. Veit). Hanns
Presinger erhält pflegweise auf 5 Jahre Schloss und Urbar
Schonek. — Andrä Kreig, Ritter, Friedrich Ebner Ritter. T. V. 3^7.
460
160. 1458. 18. Juli (Ertrag nach Margarethen). Neustadt.
Kaiser Friedrich's Pfandbrief um 1000 Pf. Pfenn. schwarzer
Münze auf Schloss und Pflege zu Fladnitz vom königl. Truch-
sess Kaspar von Tschernembl — der es abtritt an Rudolph
V. Khevenhüller, und dafür Goldenstein erhält. — Siegler :
Ritter Georg Ungnadt. T. III. 481.
161. 1458. 20. Juli (Donnerstag vor Magdalena). Neustadt.
Gebhard Peuscher erhält pflegvveise auf 3 Jahre das Schloss
Seldenhoven an der Traa mit der Burghuthsbesoldung und mit
100 Pfund jährlich insbesondere, der Dienste wegen „die die
erbare Walpurg, weiland Rudolfen Zinzendorfers Tochter,
seine Hausfrau, der Fürstin Frauen Leonora, Gemahlinn K.
Friedrich's gethan hat." — Rudolph Marschalk von Pappenheim,
Konrad von Gumpenberg. T. V. 351.
162. 1458. 21. Juli (Freitag vor Magdalena). Neustadt.
Thomas Pfaifoitscher erhält wegen vieler und guter Dienste, die
er den weiland Grafen von Cilly erwiesen, und als Ersatz für seinen
Schaden, angescblagen auf 3000 Ung. Ducaten — Schloss und
Burghut Altenburg pfleg- und satzweise. — Siegler: Ritter
Jörg Ungnadt. Hanns von Rorbach. T. II. 520.
163. 1458. (?) (Neustadt vor: Reminiscere). Andre von Holl-
negg, landesfürstlicher Rath , erhält um 400 Pf. Pfenn. rück-
siändigen Sold, verschrieben von Kaiser Friedrich, das zum
Amt Marburg gehörige Dorf Jammerkau — auf Wiederkauf. —
Siegler: Ritter Ulrich Fladnitzer. T. II. 516.
164. 1459. 11. Jänner (Pfingsttag nach h. 3 Könige).
Grätz. K. Friedrich erlaubt (und bestätiget) dem Friedrich Ab-
brecher und dem Niclas Abbrecher, Pfarrer zu Tiifer und Vice-
dom zu Cilly, abzulösen um 200 Pf. Pfenn. von Hanns Eckel-
heimer zwei Dörfer, Gurkh und Seel und 4 Hüben zu Niederndorf.
Dieselben erhalten auch das laudesfürstliche Schloss Osterwitz
im Seenthal gelegen, pflegweise zur Burghuth. — Siegler: Der
edle und veste Konrad Aphaltrer, derzeit Hauptmann zu Ober-
cilly und Erhart Ilohenvvarter, Hauptmann zu Gurk. T. III. 65.
165. 1459. 20. Jänner (Fabiani u. Sebast.). Hertel Rempel
zu St. Stephan tritt käuflich ab seine Cillyerlehen an seinen
Sohn Hanns Rempel zu Stantz: einen Hof am Poyn mit Zehent und
9 Güter in der Scheuflinger Pfarre. T. I. 504.
I
461
166. 1459. 25. Jänner (Pauli Bekehrung). Andrä Massal-
ter vertauscht sein Gut zu St. Niclas fiir ein anderes, genannt
Presigal im Lewberg — an K. Friedrich IV. Siegler: Epishauser
Christof, Bürger zu Grätz. T. IV. 170.
167. 1459. 27. Jänner (Samstag nach Pauli Bekehrung).
Grätz. Kaiser Friedrich verschreibt und verpfändet in satz-
weisen Besitz dem Andreas Triebenberger, Pfleger zu Fürch-
tenegg das Schloss Fürchtenegg mit dem ganzen Urbar um
400 Pf. Pfenn., um welche dann Christof Nerringer die Veste
etc. an sich loset — zur Burghut und pflegweisen Besitz sammt
einer so genannten Besserung, an, vom Vicedom in Cilly aus dem
landesfürstlichen Amte Pressberg zu entrichtenden Naturalien
und Gelde. Siegler: Erhard Leunbacher und Hanns Preuner.
T. II. 153.
168. 1459. 21. December (Thomastag). Bernhard Grad-
ner verkauft um 5000 fl. ungar. dem Landesterrn K. Frie-
drich seine zwei Theile an dem Schlosse Rabenstein an der
Mar bei Adriach, sammt Burgfried, Meyerhöfen etc. Fisch weide
Wildbann, Piberbann, Wäldern etc. mit einzelnen vielen Gülten
und Gütern in Obersteyer. — Siegler : Der edle und veste
Lienhard Harracher und Andre Greissenecker. T. IV. 172 — 184.
169. 1460. 25. Ap. (Freitag nach Quasimodogeniti). Wien.
K. Friedrich's Truchsess, Anton von Ilerberstein , erhält das
Schloss zu Fürstenfeld mit allem Urbar etc. so wie es früher
Hanns Süssenheimer, k. Kämmerer inne gehabt hatte, zur pfleg-
weisen Innehabung und Ablieferung von jährlichen 150 Pfund
Pfennig. Siegler : Christoff von Mörsberg. T. V. 355.
170. 1460. 8. Sept. (Maria Geburt). Anton Gresel erhält
Pflege, Landgericht, Urbar und Schloss Plankenstein. — Sieg-
ler : Anton v. Hollnek, Willhelm Hebenstreit. T. V. 359.
171. 1461. 16. März (Montag nach La^tarc). Datum Grätz.
K. Friedrich's Versclircibung des landesfürstlichen Amtes in
der Reifiiiitz und Schlosses Gürnitz mit allem Zugehör um
eine erhaltene Summe und wegen treu geleisteter Dienste an
Friedrich von Kastelbark, Truchsessen, Jakob's von Kastel-
bark Sohn. Commissio domini imperatoris. T. III. 481.
172. 1461. 1. April. Grätz. Kaiser Friedrich verpfändet
das dem k. Casiellan Hermann Räuber ab"elöste caslrum Los
462
an den Bischof und Comes von Triest um 630 Denar, cum
redditibus et proventibus jadicü et fori.
173. 1461. 3. August (Montag vor Oswaldi). Grätz. Kaiser
Friedrich's Pfandbrief an Achatz Tschügl um die Burghut
des Schlosses zu Neunburg für den Ritter Christof Egher.
Siegler : Ritter Urban Dieperskircher , Huebmeister zu Grätz.
T. III. 490.
174. 1462. 13. Februar (Samstag vor Valentini). Grätz.
Agnes , Wittwe des Ritters Thomas Rottenstein verkauft ihr
Drittheil am Schlosse Rabenstein im Lavantthale, mit Gütern
zu Altenhoven, am Zosen und dem Amt jenseits der Lavant. —
Sicgler: Sigmund Rogendorfer, Verweser der Hauptmannschaft
zu Steier. T. IV. 244 - 262.
175. 1462. 26. April (Montag nach Quasimodogeniti). Grätz.
Martin Reicheuegger erhält das Schloss Arnfels mit dem Ur-
bar pflegweis , gegen eine jährliche Abgabe von 260 Pfund
Pfennig. — Ritter Urban Dieperskircher , derzeit Huebmeister
zu Grätz. T. V. 366.
176. 1462. 6. Mai (Donnerstag nach Floriani). Grätz.
Erasmus von Hausmannstetten erhält für seine Geschwister
Stephan und Juliana — nach dem Tode ihres Vaters Hanns
von Hausmannstetten — ihre angefallenen Erblehen , 6 Eimer
Bergrecht zu Gnenyeg in der Hausmannstetterpfarre. Commis-
sio domini imperatoris in consilio. T. I. 170.
177. 1462. 19. Juni (Samstag nach Veitstag). Neustadt.
Ulrich Eibeswalder erhält das Schloss Seldenhoven an der
Traa sammt dem Amt und Urbar daselbst und der Burg-
hut pfleg- und bestandweise gegen jährliche Abgabe von 450 Pf.
Pfenn. Siegler: Ritter Martin Spitzer. T. V. 373.
178. 1462. 9. Juli (Freitag nach St. Ulrich). Cilly. K.
Friedrich des IV. Urkunden für Hanns von Weissbriach — um
Güter in Kärnthen. VII. 86.
179. 1462. 28. Juli (Mittwoch nach Jakobi). Grätz. Leo
Guetenberger erhält das Schloss Pfannberg mit sammt den kais.
Aemtern am Strappiz, Lausnitz und am Schrenz pflegweise mit
der Burghuth, wie es Martin Spitzer inne gehabt hatte. Ritter
Sigmund der RogendorIVer , Verweser der Hauptmannschaft in
Steyer , Urban Dieperkircher Hubmeister zu Grätz. T. V. 368.
4G3
180. 1462. 24. Dcc. (Weihnachtsabend). Neustadh Urkiuulc K.
Friedrichs IV. für Ursula Tochter des Gall des Burgstallers um
Güter bei Pleiburg in Kärnthen. T. III. 87.
181.1463. 18. Ap. (Montag nach quasimodogenili). Balthasar
von Teuifenbach erhält pflegweise das Schloss Fürstenfeld mit
NutZiCn und Zugehörungen , die vormals vom Ritter Urban von
Herbenstein dazu genommen worden sind — pflegweise gegen
eine jährliche Abgabe von 150 Pf. Pfenn. Siegler: llilter Wolf-
gang Glatz. T. V. 377.
182. 1463. 25. Nov. (Catharinatag). Lorenz Trag erhält das
Schloss und die Herrschaft IVeumarkt bei Friesach — pflegweise.
Siegler: Ritter Jörg von Chuenach. Paul Palaner. T. VI. 621. —
183. 1464. 30. Ap. (Montag vor Philippi und Jakobi). Neu-
stadt. Achatz Peiser erhält das Schloss Neunburg saramt Zu-
gehör. — Siegler : Ritter Stefan Sizinger von Kornberg, Her-
mann Reufcr. Tom. III. 495.
184. 1464. 19. Aug. (Sonntag nach Maria Scheidung).
Rotenmann. Lazarus Rewgl von Gastein erhalt das kais. Amt
zu Rotenmann zur getreuen Verwesung. Andrä Grümbek, Bür-
ger zu Rotenmann. T, V. 383.
185. 1464. 5. Dec. (Mittwoch vor St. Niklas). Neustadt.
Urkunde K. Friedrichs IV. für Wilhelm von Saurau — als Lehens-
träger der Anna, Wittwe des Hanns von Laak. T. VII. 89.
186. 1464. 21. Dec. (Thomastag). Johann Rattmannsdor-
fer, Bürger zu Cilly erhält das kaiserl. Amt zu Cilly auf 2
Jahre bestandweise — jährlich um 515 Pfunde, 5 Schilling,
22 Pfennige. Zeugen: Jörgv. Frasslau, Thomas Salzer. T. V. 380.
187. 1464. Urkunde für Ruprecht von Wallsee um sein
Schloss, Markt und Herrschaft Eibiswald. Tom. IV. 584.
188. 1465. 25. März (Montag nach La^tare). Grätz. K. Fried-
rich's Bruder, Herzog Albrecht von Oesterreich bekennt, dass er
sein Schloss und Herrschaft Kammer am Attersee dem Jacob Praun
satz- und pfandweise gegeben habe, welcher sie eben so mit des
Kaisers Zustimmung an Wolfgang Praun, Pfleger zu Wolkenstein,
abtritt. Commissio dontini imperatoris in consilio. T. II. 18.
189. 1465. 24. May (Freitag nach Aufl'ahrt). Neustadt Konrad
Fe rb er erhält Pfleg, Landgericht, Urbar und Schloss Liechten-
stein bei Judenburg, das K. Friedrich IV. von Erasmus von
46^
Stubenberg erlciuft hatte, — um 133 Pf. Pfenn. Siegler: Jörg
Fuchs von Fuchsberg, Hofmarschall, Hanns Auer. T. V. 385.
190. 1465. 9. Aug. (Freitag vor Lorenzi). Kaiser Frie-
drichs IV. Erlaubniss Brief für Friedrichen von Kastelbarkli,
von Sigmund Pibriachers nächstem Erben, Georg Pibriacher,
das dieser Familie um 1500 fl. ung. von weiland Ulrich Gra-
fen von Cilli verkaufte Amt zu Affritz an sich auf Wiederkauf
zu kaufen. Siegler: Ritter ChristofT Mörsberger. T. III. 75.
191. 1465. 16. Aug. (Freitag nach Laurenti). Neustadt.
K. Friedrich bestätigt, dass Graf Ulrich von Cilly auf Wieder-
kauf um 1500 fl. ung. an Sigmund Pibriacher landesfürstliche
Lehensgüter , in Welan , im Amte Afritz , in der deutschen
Teuchen in Niederndorf etc. verkaufte, welche dann erbweise
an Jörg Pibriacher gelangten , von dem sie um die bezeichnete
vSumme löste ■ — Friedrich von Kastelbark „unser Kammrer"
mit des Landesfürsten Zustimmung. T. II. 14.
192. 1466. 19. März (Mittwoch nach Leetare). Neustadt. Sig-
mund Mordachs erhält das Schloss Feistritz mit der Burghuth —
pflegweise. — Siegler: Ritter Wolfgang Glatz, kais. Unter-
hofmarschall. — T. V. 395.
193. 1466. 27. Aug. (Mittwoch nach Bartholomä). Gratz.
Urkunde K. Friedrichs für Güter zu Gorentein in der Mauter
Pfarr. T. III. 92.
194. 1466. 6. Sept. Gratz. K. Friedrich IV. erlaubt, dass
Gregorius Rosenauer, rector ecclesise patriarchalis Sancti Martini
in Dietharn et Leonardus Bernegker, rector altaris sancti
Nikolai situati in ecclesia parochiali S. Daniclis in Cilia — ihre
Pfründen gegen einander vertauschen, weil er Patronus des
letzten Altars ist. T. IV. 859.
195. 1466. 3. Oct. (Freitag nach Michaeli). Grätz. Ste-
phan Schagkh erhält das kais. Amt zu Rackersburg auf
2 Jahre, jährlich um 700 fl. Pfenn. ~ Kaspar Pertl, Bür-
germeister zu Grätz. T. V. 389.
196. 1467. 3. Jan. (Samstag nach Neujahr). Grätz. Güter-
tausch des Christian Rabensteiner (im Lavantlhale) mit K. Fried-
rich IV. Siegler: Veit Paumann Bürger und Heinrich Maller,
einer des Raths zu Grätz. T. IV. 300.
465
197. 1467. 25. April (am Markustag). Ulrich Goldschmit,
Bürger zu Gratz, verkauft die Güter Eggenberg, Pairdorf,
Algerstorf bei Grata an K. Friedrich IV. (In der Urkunde
kommen vor: das heil. Geistspital am Gries, der edle Thomas
Rottaler, Probst zu St. Märthen, Valentin Aschpoltrer, Pfarrer
zu St. Andrä, Jörg der Gradner.) T. IV. 303.
198. 1467. 25. Aug. (Dienstag vor St. Gilgen). Oswald
Grässl erhält bestandweise vom K. Friedrich das kais. Amt
zu Mahrburg mit Nutzen und Renten auf 3 Jahre, jcährlich um
800 Pf. Pfenn. Ritter Niklas Gribinger als Siegler. T. V. 4.
199. 1467. 20. Nov. (Freitag vor Katharina). Neustadt.
K. Friedrich IV. trägt dem Wolfgang Prawn , Landrichter zu
Wolkenstein auf, die Klosterleute zu Rotenmann ernstlich zu
schützen, wenn sie Jemand aus ihrem Kloster vertreiben oder
in anderm unbilligen Wege verdrängen wollte.
200. 1467. 7. Dec. (Montag nach Nikolai). Neustadt. An-
drä Neunkircher erhält das Schloss Strechau mit Burghut pfleg-
weise , wie dasselbe die edle Frau Margaret Dürrenpacherinu ,
weiland Martin des Reicheneggers Schwester inne gehabt hat.
Siegler: Ritter Bernhard Braun. T. V. 400.
201. 1467? 28. Dez. (Unschuldiger Kindlein- Tag). Gratz.
K. Friedrich giebt dem Ruprecht Kreitzer pfandweis das Schloss
Rauchenstein, „so des edlen Herrn Wilhelms von Puechhaimb
gewesen, und das , nachdem er seiner kais. Gnaden ungehorsa-
mer und abgesagter Feind ist — in Seiner Gnaden Gewalt gebracht
wurde'' — zu pflegweisem Besitz. Urban Dieperskircher, Hub-
meister zu Grätz. Wolfgang Stadler. T. II. 161.
202. 1468. 28. Februar (Sonntag vor Faschingstag). Gratz.
Stephan Retelkouer zu Puch erhält das Schloss Feustritz pfleg-
weise zur Verwaltung. Ritter Gilg Schudthauzinger. T. V. 406.
203. 1468. 7. April (Donnerstag vor Sonntag Domine).
Wilhelm, Friedrich , Hanns und Christof von Saurau verkaufen
an K. Friedrich IV. „unsern öden gemauerten Stok zu Gratz
unterhalb des Windischgrätzer Haus gelegen." Zeugen : Erz-
priester Meister Stephanus , Niklas Strobel derzeit Stadtrichter
zu Gratz, Kaspar Pretal einer des Käthes zu Grätz. T. IV. 312.
204. 1468. 23. April (Samstag vor Georgi). Grata. K.
Fridrich bestätiget den Verkauf der Lehen Sigmund Sabser's,
466
an Wolfg-ang Ernsthofer, Bürger zu Rackersburg — 2 Höfe,
3 Weingärten, Bergrecht, Zehent, Mühle am Zobriakh ge-
legen. Coramissio domini regis in consilio. T. I. 171.
205. 1468. 30. Mai (Montag vor Pelronilla). Gratz. Chri-
stoph Patriarch, Bürger zu Gratz verkauft dem K. Fried-
rich IV. die von Hanns von Hausmannstetten's Erben erkauf-
ten zum teutschen Haus am Lee dienstbaren Güter, gelegen
im Engelsee bei der Strasse hinter St. Leonhard , mit Gunst
und Sigl Herrn Balthasar Perkhauser's , derzeit Commen-
thur des deutschen Hauses und Niklas Strobls, Bürgermeister
zu Grätz. T. IV. p. 244.
206. 1468. 20. Juni (Montag vor Johanni im Sommer).
Stephan Zmoller erhält bestandweise um jährliche 50 Pf. Pfenn.
das Schloss St. Peter ob Leoben sammt Urbar und Landge-
richt. Urban Diepperskircher , der Zeit Hubmeister und Wolf-
gang Stadler. T. V. 426.
207. 1468. 18. Juli (Montag vor Magdalena). Grätz. K.
Friedrich IV., um den Gottesdienst in der St. Johanneskapelle
zu Ebiswald besser und sicherer zu gründen, gibt einen Acker
zum Genüsse des jeweiligen Kaplans jener Kapeile — damals des
Urban Kuess. Tom. IV. 864.
208. 1468. 25. Juli (St. Jakob im Sommer). Gratz. Hanns
Slauderspacher , Bürger zu Grätz , verkauft dem Landes-
herrn Güter im Ennsthal bei Wolkenstein — am Gries gelegen
und im Dorf unter Zamsdorf. — Siegler : Hanns Payr mit dem
Peru , derzeit Bürgermeister zu Gratz. T. IV. 316.
201). 1468. 29. Juli (Freitag nach Jakobi). Grätz. Ur-
kunde K. Friedrichs IV. für Lazarus Kerzl, Amtmann zu Ro-
tenmann über Güter zu Villach in Kärnthen. T. VII. 96.
210. 1468. 3. Sept. (Samstag nach Gilgentag). Hanns
Nökler erhält zur pflegweisen Verrechnung das Schloss und
Urbar Haldenrain — „bis zur Firantwortung desselben an
Friedrich von Stubenberg und seine Schwester Helena, Kinder
der Frau Ursula von vStubenberg," Zeugen Ritter ChriÄtofl" von
Mörsberg, Urban Dieperskircher, Hubmeister zu Grätz. T. V. 423.
211. 1408. 18. Nov. (Freitag vor Elisabeth). Wilhelm Grn-
sel erhält das Schloss Eibiswald , das Amt und das Landge-
richt mit allem Urbar zu verwalten, gegen eine jährliche Bc-
467
staiidsuinme von 200 Pf. Pfenn. Ritter Urban Dieperskircher,
llubmeistei- zu Grätz. T. V. 409.
212. 1468. Peter der Tanner, kais. Amtmann des Auf-
schlages des Eisen in Vordernberg und Bürger daselbst. Lien-
bart der Payer am Piichel, Richter in Vordernberg. T. IV. 573.
213. 14G9. 24. Feh. (Mathiastag). Gratz. Hanns Pauchin-
ger erhält das Amt Frankenburg mit dem Urbar nach Ver-
handlung des kais. Amtmannes daselbst, Andre Rottaler —
gegen jährliche Verrechnung. Siegler : Der hochgelehrte Herr
Meister Hanns Pokh , Licentiat geistlicher Rechte , Pongratz
Pederndorfer, Bürger zu Grätz (Frankenberg kommt vor im
Rationario Styria^. T. V. 450.
214. 1470. 1. Feb. (Donnerstag Abend vor Lichtmess).
Hillebrant Wolf erhält für 1452 Pf. Pfenn. die ihm K. Fried-
rich an seinem Sold und Schaden schuldig geworden ist, in
Satz- und Pflegweis das Schloss St. Peter in der Au mit dem
ganzen Urbar, bis zur Lösung. Siegler: Hanns Grileis, der
edle und veste. T. II. 164.
215. 1470. 11. April (Mittwoch nach Judica). Klagenfurt.
Oswald Purcher erhält für 1380 fl. ungr. auf Sold und Scha-
den und Volk , „so ich in Sr. Gnaden Sold und Dienst ge-
habt hab," vom K. Friedrich satz- und pflegweise das Schloss
xVspang mit dem ganzen Urbar bis zur Lösung. Siegler: Der
edle und veste Herr Wilhelm von Auersbcrg. T. II. 168.
216. 1470. 10. May (Donnerstag nach Sonntag Misericor-
dia). Völkermarkt. Urkunde K. Friedrichs IV. über Güter zu
Reysach in Kärnthcn. T. VII. 99.
217. 1470. 24. Mai (Donnerstag vor Urbani). Völkermarkt.
K. Friedrich's IV. Urkunden über Güter zu Trebesing und
Preierstorf ob Bosarnitz in Kärnthen. T. VII. 108.
218. 1470. 31. May (Aufl'ahrtstag). Andre Hohenwarter,
oberster Truchsess in Krain und in der windischen Mark erhält
pflegweise das Schloss Obercilly in Burggrafschaft sammt der
Burghutsgebühr von 350 Pf. Pfenn., bestandweise gegen jähr-
liche Hinausgabe von 197 Pf. Pfenn. 5 Schilling und 22 Pf.,
und „das Wildbret in der Grafschaft daselbst nit oeden, auch
das Andere jagen lassen und zu oeden gestatten." Sein Schwa-
ger : Ritter Wilhelm von Aursperg als Siegler. T. V. 464.
468
219. 1470. 6. Juny (Mittwoch nach Erasmus). Reiubrecht
Ilinderspichler erhalt das Schloss Lichtenstein bei Judenbiirg'
sammt Urbar und Landgericht, welches der Kaiser (von weiland}
Erasmus von Stubenberg erkauft hatte, pfleg- und bestandweise
um 90. Pf. Pfenn. Abgabe. Siegler : Lambrecht Krell. T. V. 453.
220. 1470. 27. Dez. (St. Johann zu Weihnachten). Wien.
Christoph Drenger im Ingelsthal, Paul und Marbach (?) seine
Brüder, Ruprecht, Sohn Peters am Mauthof bei Murau — senden
auf und verkaufen ihre landesfürstlichen Lehen an der Mur,
bei der Ez unter Murau gelegen — dem Murauer Fleischhacker.
Commissio domini imperatoris in consilio. T. I. p. 172.
221. 1471. 6. März (Mittwoch nach invocavit). Augustin
Grazlstorfer erhält das Schloss Haldenrain sammt Urbar zur
verrechnenden Pflege während der Gerhabschaft der Kinder von
Stubenberg , Friedrich und Ursula. Ritter Hanns Gleispacher.
T. V. 471.
222. 1471. 7. März (Donnerstag vor Reminiscere). Gratz.
Andre Spangsteiner erhält pflegweise das Schloss Schwan-
berg mit der Burghut, Siegler: sein Vetter Ritter Bernhard
Gribioger. T. V. 461.
223. 147L 16. März (Samstag vor Oculi). Sigmund Holln-
burger erhält als Verweser gegen Verrechnung das kais. Amt
zu Marburg mit allem Zufluss. Ritter Urban Diepperskircher,
derzeit Hubmeister zu Grätz. — T. V. 468.
224. 1471. 4. Juni (Pfingstdienstag). Colmann Peyrer,
derzeit wohnhaft zu Leoben verkauft dem K. Friedrich IV. sei-
nen Hof, genannt der Spangerall, gelegen unter dem Schloss
Massenberg bei Leoben mit Zugehör, zwischen dem Hauzen-
bach, der Strasse, der Muhr und dem Wald. — Siegler: Hanns
Zwickhl, derzeit Stadtrichter zu Leoben, Friedrich der Khain-
ner, derzeit kais. Amtmann daselbst. T. IV. 323.
225. 1472. 13. Apr. (Montag vor Tiburtius). Heinrich
von Pappenheim d. h. römischen Reichs - Erbmarschall erhält
das Schloss Rabenstein (im Lavantthale ?) pflegweise um 300 Pf.
Pfenn. jährlicher Abgabe an die landesfürstliche Kammer. — Rit-
ter Anshelm von Eyb als Zeuge. T. V. 480.
226. 1472. 31. Mai (Sonntag nach Frohnleichnam). Georg-
Walter, Lehenträffer eines Thurmes zu Fürstenfeld. T. I. p. 279.
469
227. 1472. 29. Juli (Mittwoch nach Jakobi). Neustadt.
„Als Ludwig" Ilausner durch den Thurm, so er in unsrer Stadt
Fürstenfeld gehabt , in vergangener Zeit unser und unsrer
Land und Leut Feind eingelassen , die dann dieselb unsere
Stadt, unsre Bürger und Leut darin überfallen und uns merk-
lichen Schaden zugefügt haben, darum und von andern des-
selben Ilausner Verhandlung wegen, so er wider uns und unsre
Land und Leut gethan hat, wir uns desselben Thurm haben
unterwunden." Diesen Thurm verleiht K. Friedrich IV. dem Jörg
Walduer als Burglehen. T. I. 173.
228. 1472. 6. Dez. (Sonntag nach St. Andrä). Ulrich
Dürrnbach und seine Hausfrau treten ab an den Landesherra
die bisher gehabten Güter — den Künstlhof zu alten Irdning, Hof
und Tafern bei dem Haus und Schloss Strechau. T. IV. 329.
229. 1472. 19. Dec. (Samstag nach Lucia.) Jörg Luegger,
Burggraf zu Lüenz erhält plleg- und bestandweis das Schloss
Königsberg um 362 March Pfenning jährlich, ürban Dieppers-
kircher, Hubmeister zu Grätz. T. V. 484.
230. 1473. 4. Febr. (Donnerstag nach Lichtmess). Gratz.
Christoph Ratmannsdorfer erhält für sich und seine Brüder
Otto und Leonhard die von Friedrich von Pettau herrührenden,
von ihrer Mutter , Gattin Otto's des Ratmansdorffer jun., ihnen
erblich angefallenen Lehen — den Oberhof an der Grayant ge-
legen bei Pettau , 2 Hofstätte bei Pettau enthalb der Trav,
7 Hüben im Dorf zu Polanitz, 14 Halbhuben zu Witmannsdorf,
3 Hüben im Platzer. Commissio domini imperatoris. T. I. 175.
231. 1473. 9. Febr. (Freytag Apollonia). Jörg Reichen-
burger erhält das Schloss Feustritz, welches Walther Keller-
meister gehabt hat, pflegweise gegen Hinausgabe des Nutzens und
der Renten — ausgenommen einen Weingarten und Meyerhof,
die dem Herrn Haugen Graven von Werdenberg bleiben sollen.
Urban Diepperskircher , Hubmeister zu Grätz. T. V. 497.
232. 1473. 20. März (Samstag vor oculi). Sigmund Hippeis-
torfer erhält das kais. Kastenamt zu Brück auf der Muhr und
die Nutzen und Rcnt zu demselben Schloss daselbst — pfleg-
weise gegen Verrechnung. Hanns Bursner, derzeit Bürgermeister,
Christoph Patriarch, Richter zu Grätz. — T. V. 492.
470
233. 1473. 5. Mai (Mittwoch nach Kreuzerfindung). Augsburg.
Jörg Hochenfelder erhält von ■ — (?) das Schloss St. Peter in der
Au durch Ablösung von Hillebrand Wolf um 1452 Pf. Pfenn.
in pflegweisen Besitz und Genuss. — Siegler: Ritter Gebhard
Peuscher. T. IL 172.
234. 1473. 30. Juli (Freitag nach Jakobi). Andrä Frein-
steiner erhält das Schloss Oberkapfenberg pflegweis mit dem
Burghutsgehalt von 60 Pf. Pfennige gegen Verrechnung des
Ueberschusses. Siegler: Ritter Veit von der Alben, Colomann
Winkler. T. V. 489.
235. 1474. 31. Oct. (Montag vor Allerheiligen). Würzburg.
Wenko von Bustal erhält das Dorf Bischolsdorf, das Haus zu Cilly
— nach weiland Andrä Glogauer, sammt dem Forstrecht zu
Sachsenfeld und zu Gurg — getreulich zu verwesen. Siegler :
Ritter Jörg von Hollnegg, Heinrich Grünsfeld, Seiner Majestät
des Kaisers Truchsess und Thürhüther. T. V. 507.
236. 1474. 9. Nov. (Mittwoch vor Martini). Hanns von
Plankenstein erhält bestandweise die Maut zu Neumarkt mit den
Einkünften, jährlich um 60 Pf. Pfennige. Siegler: Hanns Piela-
cher. T. V. 507.
237. 1475. 22. Jäncr (Sonntag vor Pauli Bekehrung).
K. Friedrich IV. erlaubt dem Peter Kormez, Richter und
Bürger zu Brück an der Mur auf seinem Hammer an der La-
ming zwischen Brück und Kapfenberg 2 Feuer zu errichten,
und alle Arten Eisen, hartes und weiches zu schmieden.
Confirmirt vom K. Max I. zu Botzen 4. Jäuer 1510.
238. 1476. 15. Februar (Donnerstag vor Juliana). An-
dre Giebinger erhält das Schloss Ketsch mit allem Zugehör
pfleg- und bestandweise jährlich um 400 Pf. Pfenn. — Siegler:
Ritter Georg Fuchs v. Fuchsberg. T. V. 520.
239. 1476. 24. April (St. Georgentag). Neustadt. K. Frie-
drich's IV. Lehenbrief für Kaspar Lamberger.
240. 1476. 29. April (Montag nach Georgi). Georg Lewb-
ner, Jörg Kegler, Wolfgang Steirer, Bürger zu Leoben, er-
halten bestandweise jährlich um 1300 Pf. Pfennige die Mauth,
und den Viehaufschlag etc. zu Leoben. Hanns Haindorfl'er, Hanns
PringsaulT, Bürger und des Rathes zu Leoben. T. V. 515.
471
241. 1476. 28. Juni (St. Peter und Paulsubend). Andre Ho-
chenvarter von Gerlaclistein erhält ptlegweise die Burg zu
Cilly mit der Burghut und der Besoldung von 100 Pf. Pfennige.
— Ritter VVolfgang von Neunhaus. T. V. 512.
242. 1476. 12. Dec. (Donnerstag vor Lucia). Klauss Mores»
erhält bestand weise die Maut zu Neumarkt jährlich um 100 Pf.
Pfennige. — Simon Gruber, Bürger und des Raths zu Neun-
stadt. T. V. 517.
243. 1477. 21. Jäner (Agnestag). Ruprecht Trientner
erhält pflegweise das Schloss zu Neumarkt bei Friesach. —
Siegler: Ritter Hanns Pfaffendorfer. T. VI. 605.
244. 1477. 9. Apr. (Ostermittwoch). Jörg Kazianer erhält
pflegweise und gegen Verrechnung das Schloss Kaisersberg
sammt Urbar , Landgericlit und Burghulh , wie es vormahls
der edle Ritter, Bernhard der Krabatstorfer gehabt hat. Virgil
Schretauer, Anwald im Stadtrath zu Wien. T. V. 531.
245. 1477. 15. April (Dienstag nach Tiburtius). Wenko
von Lustal erhält pflegweise das Schloss Altenburg sammt dem
Urbar gegen 50 Pfennige jährlicher Hinausgabe. Siegler :
Ritter Lorenz Haider. T. V. 9.
246. 1477. 10. Mai (Samstag vor Poncratius). Wien.
Balthasar von Rogendorf verkauft dem Landesherrn Haus und
Hof in der Stadt zu Mahrburg. — Siegler : Bartholomä Lich-
tcnsteiner des Hochgebornen Fiirsten und Herrn Maxmilian
meines gnädigen Jungen Herrn Hofmeister, Leopold der Wul-
zendorfer. T. IV. 337.
247. 1477. 16. Mai (Freitag nach Auff'ahrt). Hanns Weidin-
ger, Weisspott in Steier erhält das Landgericht zu Grätz mit
allem Zugehöre zur getreulicheu Pflege, Verrechnung und ge-
gen jährliche Ablieferung des dritten Theils des Ertrages.
Sigmund Gratzhofer, Bürger zu Wien als Siegler. T. V. 534.
248. 1477. 11. Juli (Freitag vor Margarethen). Wolfgang
Perl, gesessen auf der Sperl Mühle, wird zur Zahlung seines
Darlehens vom K. Friedrich auf das Urbar der Güter bei
Judenburg, Obdach, Scheder, Ranten angewiesen, so weiland
Hanssl, der Judl zu Voitsberg gesessen, inne gehabt hat. Sieg-
ler: Virgil Schrettauer, kais. Anwald in dem Stadtrath zu Wien,
Sigmund Inwaltschauer, Münzmeister zu Wien. T. II. 183.
%72
249. 1477. 8. Aug. (Freitag vor Lorenzi). Krems. Kaspar
Grafenberger erhält pflegweise das Marchfuttcramt zu Grätz.
Siegler: Bernhard Karlinger, Bürger und Mauthner zu Stain.
— T. V. 501.
250. 1477. 23. Aug. (Bartholomä Abend). Krems. Ru-
precht Reicheuburger, Pfleger zu Montpreiss. T. VII. 229.
251. 1478. 3. Jäner (Samstag vor H. Dreikönig). Grätz.
K. Friedrich überlässt dem Balthasar Ekenberger, Bürger zu
Grätz, den Aufschlag, „so sich von den Weinen, die neben der
Trav aufgeführt werden, zu geben gebührt , und das Umgeld
hie zu Gratz zur Bezahlung der Geldschuld, so man mir vom
Land schuldig bleibt, einzunehmen", bis zur völligen Tilgung
seines Guthabens. Erhard Lembacher und Christoph Pariarch,
Richter zu Grätz. T. II. 180.
252. 1478. 31. Jan. (Samstag vor Lichtmess). Stephan
Zmollner erhält bestandvveise das Schloss St. Peter ob Leoben
lim 500 Pf. Pfenn. jährlich. Ritter Andrä Preiner, Pfleger zu
Gösting. T. V. 551.
253. 1478. 10. Febr. (Dienstag nach Invocavit). Lienhard
Harracher erhält bestandweise das Schloss Weitersfeld jährlich
gegen 150 Pf. Pfenn. T. V. 544.
254. 1478. 13. Feb. (Freitag vor Reminiscere). Leonhard
Harracher erhält pflegweise das Schloss Weitersfeld wegen
150 Pf. Pfenn. Siegler: Ritter Friedrich Hollnekker. T. V. 12.
255. 1478. IG. Feb. (Montag nach Reminiscere). Jörg, der
Dörrer, gesessen in Rotenmannertauern, in Pelser Pfarr verkauft
frei eigene Grundstücke dem Landesherzoge. Siegler: Thomas
Behem, Bürger und einer des Raths zu Grätz. T. IV. 385.
256. 1478. 20. Feb. (Freitag vor Oculi.) Hanns von
Wolkenstein erhält das Schloss Grüneberg mit der Burghuth,
wie es bisher Wolfgang Fleck gehabt hat, zur Verwaltung.
Ritter Ludwig von Kossiagk. T. VI. 688.
257. 1478. 21. Feb. (Samstag vor Oculi). Gratz. Bar-
bara, Tochter des Leonhard Gspan erhält durch ihren Vetter
Andrä Gspan, als Lehensträger, ihr ererbtes Lehen: den Hof
zu Hausmannstätten. K. Friedrich bestätigt die Uebertragung.
Commissio domini imperatoris. T. I. 177.
473
258. 1478. 3. März (Dienstag nach Laetare). Bürger und
Stadt zu Pruck an der Muhr erhalten zur pflegvveisen Verwe-
sung das Sehloss Landescron daselbst ob Brück gelegen, sammt
der Burghuth. T. V. 566.
259. 1478. 4. März (Mittwoch nach Lajtare). Gratz.
Jörg Rathschmid , Mitbürger zu Grätz, verkauft dem K. Frie-
drich IV. um 100 fl. ung. sein Haus „gelegen hie zu Grätz
in der Rewschen , zwischen Herrn Mörthen , Gössler und
Muschman des Juden Hauser — stossend rückwärts an der
Ungnadt Haus." Siegler: Niklas Strobl, Stadtrichter zu Gratz.
T. IV. p. 318.
260. 1478. 23. März (Ostermontag). Gratz. Christiana,
Tochter Hermann Hafners , Hausfrau des Andreas Spangsteiner,
erhält ihr Erblehen , 3 Hüben zu Niedern Urfar in der Ekher-
storfer Pfarr. — T. I. 178.
261. 1478. 16. Apr. (Donnerstag vor Cantate). Grätz.
Christof Myndorfer erhält pfleg- und bestandweise nach Andrä
Preiner das kaiserl. Sehloss Gösting mit sammt dem Pyber-
lehen gegen jährliche Ablieferung von 32 Pf. Pfenn. „oder was
der Preiner mehr davon gegeben hat." — Ritter W^ilhelm Traut-
mannsdorfer (sein Schwager). T. V. 540.
262. 1478. 18. Apr. (Samstag vor Cantate). Grätz. Hanns
Gall von Puechenstein erhält pfleg- und bestandweise das Sehloss
zu der Maut und die Maut sammt Zugehör, wie es weiland
Anton Holnekker inne hatte, jährlich um 120 Pf. Pfenn. Ritter
Erhard Lembacher. T. I. 452.
263. 1478. 25. April (Samstag nach St. Jörgen). Hanns
Schweitzer erhält pflegweise das Landgericht zu Grätz. — Ritter
Erhard Lembacher. T. V, 545.
264. 1478. 27. April (Montag nach Georgi). Grätz. Hanns
Guetensteiner erhält pflegweise das Sehloss Hannstein bei
Voitsberg sammt der Burghut mit Urbar und Herrlichkeiten.
Andrä Preiner, Ritter. T. V. 579.
265. 1478. 14. May (Donnerstag nach Pfingsten). Grätz. Jörg
Gloiacher erhält die väterlichen Erblehen, aus der Lehenschaft
Friedrichs von Pettau, eine Hube zu Hausmannstetten, Besitzun-
gen zu Aferham, Stoksarn, Stisen. Commissio domini imperatoris
in consilio. T. I. 166.
Archiv. Jahrg. 1849. III. Heft. 32
474
260. 1478. 3. Juni (Mittwoch, Erasmustag). Hanns Traut-
mannsdorfer erhält bestandweise das Schloss , Urbar und
Landgericht Kammer , wie es der edle und veste Gall Zech
inne gehabt hatte, jährlich um 300 Pf. Pfenn. Bürge ist : Wolf-
gang Trautmannsdorfer, Vetter des Vorgenannten. T. V. 557.
267. 1478. 15. Juni (Am Veitstage). Jörg von Chainach
verkauft dem Landesherzog mehrere gräflich Montfortische Le-
hengüter. — Siegler: Wolfgang Fladnitzer. T. IV. 375.
268. 1478. 18. Juni (Donnerstag nach St. Veit). Andra
von Teuffenbach erhält bestandvveise jährlich um 160 Pf. Pfenn.
das Schloss Eppenstein mit dem Urbar , mit dem halben
Theil des Marktes Obdach, so von dem Grafen Montfort an
Se. kaiserl. Gnaden kommen ist, und die Güter, die f Andre
Greisenegger inne gehabt hat, und bisher inne hatte. Ritter
Hanns Ramung. — Siegler: Ritter Hanns von Saurau.
T. V. 546.
269. 1478. 3. September (Donnerstag nach Gilgen). Cas-
par Rogendorfer, Sohn Sigmunds des Rogendorfer verkauft dem
Landesherzog sein Haus zu Gratz mit Zugehör „im Sack zwi-
schen Herrn Hannsen Gradner und Wolfgang SIer Häusern."
Siegler: Erhard Lembacher. T. IV. 340.
270. 1478. 19. Sept. (Samstag vor Matthäus). Jörg Schrott,
Pfleger zu Klamm erhält das landesfürstliche Amt zu Kindberg
mit dem Urbar und Renten zur Verwaltung bis auf Wider-
ruf. T. V. 16.
271. 1478. 28. Sept. (Montag vor Michaeli). Jörg von
Kainach verkauft seine Güter in der Kainach dem Lan-
desherzog. Siegler : Ritter Wolfgang von Flednitz. T. IV. 380.
272. 1478. 11. October (Sonntag vor Coloman). Hanns
Vilshaver, und Jörg Burghard erhalten den Aufschlag von allen
Waaren und Kaufmannschaft, ausgenommen vom Vieh, „so
wie in Sr. kaiserl. Gnaden Fürsteuthum , in die Ober- und
Niedersteyermarch und darausgeführt würdet, das achzigst Pf.
Pfenn. zur Bezahlung des Königs von Ungarn und Anderer,
denen man vom Land schuldig ist, einzunehmen und zu fordern" —
Stephan Judenhofer und Thomas Beheim zu Grätz. T. V. 574.
273. 1478. 14. October (Mittwoch nach Coloman). Gilg
Prantner , Bürger zu Cilly erhält pfleg- und bestandweise das
475
Schloss Plaukenstein mit dem Landgerichte und der Burghut, n»it
dem Urbar, gegen jährliche Hinauszahlung von 20 Pf. Pfenn.
unter Bürgschaft des Andre Hochenwarter, derzeit Hauptmann
zu Obereilly. Siegler : Wenko von Lusstal , Jägermeister zu
Cilly. — T. V. 562.
274. 1478. 10. Dec. (Donnerstag vor Lucia). Jörg Traut-
niannsdorfer als Lehensträger für seine Vettern Wilhelm und
Hanns von Trautmannsdorf — erhält Lehen von Steyer und von
der Grafschaft Cilly: den Sitz zu Kirchberg, einen Hof
in der Grafendorfer Pfarr, 10 Hofstett und 4 Sellgericht im
Dorf Lautersdorf bei der Raab, 17 Güter zu Aschau bei
Bergfeld, die von Cilly-Hof zu Grundelfing u. s. w. , wie oben
im Saagathal. T. I. p. 131 — 132.
275. 1478. Hanns von Stubenburg hatte kurz vorher inne
das kaiserl. Amt Treffen in der Geil in Kärnthen. Erhard Lam-
pacher, Siegl.
276. 1478. Das Schloss Traburg hatte inne Achatz von
Ernau.
277. 1478. Ritter Achatz von Ernau löst mit kaiserlicher
Erlaubniss um 1000 11. ung. von dem edlen Ritter Gebhard
Penscher das Schloss und Amt Falchenstein an sich. T. III. 91.
278. 1479. 21. Jänner (Agnesentag). Andreas Rindschadt
verkauft dem Landesherzog seine Güter in der Radiga und
zu vSt. Johannes im Dorf in dem Sakenthal und zu Lewtschach. —
Siegler: Wilfing von Flednitz der Aeltere. T. IV. 381.
279. 1479. 30. Jan. (Samstag vor Lichtmess). Gregor
Leubner, Jörg Ketzler, Wolfgang Steyrer, Bürger zu Leoben —
erhalten bestandweise „die gemeine Mauth, den Aufschlag auf
Vih und Geuill, so man aus dem Land daselbst zu Leoben für-
treibt und führet, und dazu die Mauth , so zur Besserung der
Brücken und Wege daselbst zu Leoben einnimmt, sammt der
Zweyspilling" — jährlich um 1300 Pf. Pfenn., auf zwei Jahre.
vSiegler: Hunns Reicher und Hanns Pringsauf Bürger und des
Raths zu Leoben. T. V. 48.
280. 1479. 2. Februar (Freitag, Lichtmessen?) Jörg Mot-
nitzer erhält das Schloss Arnfels pflegweise mit Urbar und
Herrlichkeiten wie alles inne gehabt hatte Jörg Holneker, jähr-
lich um 240 Pf. Pfenn. Ritter Erhard Lembacher. T. V. 21.
32 •
476
281. 1479. 10. Febr. (Mittwoch nach Apollouia). Grata.
K. Friedrichs IV. Urkunde für Ruprecht Prezner, Bürger zu
Klageufurt, um Güter daselbst. T. VII. 107.
282. 1479. 15. Febr. (Montag vor Juliana). Wilhelm
Kunndorfer erhält das Schloss Waxenegg mit allem Urbar, Ge-
rechtigkeiten, Herrlichkeiten und Burghuth — pflegweise. Ritter
Leonhard Lembacher. — T. V. 601.
283. 1479.27.Feb. (Samstag vor Invocavit). Wilhelm Keudor-
fer erhält das Landgericht, das Schloss und Amt zu Wechsenek be-
stäudweis um 410 Pf. Pfenn. Ritter Erhard Lembacher. T. V. 641.
284. 1479. 7. Ap. (Mittwoch vor Ostern). Andre Spangsteiner
erhält das Schloss Eybeswald mit Urbar und Landgericht be-
standweise auf 3 Jahr um 120 Pfund jährlich. Siegler: Fried-
rich Holneker. — T. V. 24.
285. 1479. 9. Ap. (Freitag nach Palmtag). Jörg Hollneker
erhält das Schloss Bannstein bei Voitsberg mit der gewöhn-
lichen Burghuth pflegweise. — Friedrich Hollnekker (Vetter des
Vorigen). T. V. 629.
286. 1479. 23. April (Freitag vor Georgi). Jörg Gloy-
acher verkauft dem Landesherzog einige Feldstücke gele-
gen unter dem Schloss Tobel , — und dann (Mittwoch vor
Elisabeth) weiters Güter und Gülten zu Neundorf, im Stifen-
thal , St. Jörger Pfarre und heil. Kreuzerpfarre theils salz-
burgische Lehen, theils Lehen des von Wallsee. T. IV. 367.
287. 1479. 24. Apfil (Georgi). Thomas Praitenwiser
tritt die landesfürstlichen Lehen, Hof- und Bergrecht zu Press
am Pressenberg, ehedem Mathias Kazianers und Kaspar Ka-
pfensteiners auf Leibgeding dem Bürger von Grätz Erasmus
Königsfelder ab — „dass er mich und einen Knecht mit Speis
und allen andern Nothdürften aushalten soll." — T. I. 513.
288. 1479. 28. Mai (Freitag vor Pfingsten). Wolfgang Lem-
bacher erhält bestandweise das Schloss Langkhowitz mit Ur-
bar und Herrlichkeiten um 1400 unffar. Gulden. Ritter An-
dre Preiner. Erhard Lembacher (Bruder des Obigen). T. V. 611.
289. 1479. 2. Juny (Mittwoch nach Pfingsten). Jakob Schratt
erhält pflegweise zu getreuer Verrechnung das Schloss Schö-
negkh sammt Rennt und Herrlichkeiten, wie dasselbe Schloss
I
477
bisher Costnas von Graben gehabt hatte. Siegler; Ritter Wilhelm
von Aiiersperg. T. V. 583.
290. 1479. 11. Juny (Freitag nach Frohiileichnani). Hanns
Stubich erhält das Schloss St. Peter ob Leoben sammt Ur-
bar und Landgericht bestandvveis, jährlich gegen 120 Pf. Pfen-
ning. Andre Jöstl und Gregor Leobner, Bürger. — Siegler : Ritter
Erhard Lembacher. T. V. 34.
291. 1479. 12. Juni (Samstag vor Antoni). Bernhard
Grandnagel , Richter zu Feistritz erhält das Amt , Urbar,
Gericht und die Stadtsteuer zu Feistritz bestandweis um 300
Ungar. Gulden. — Diebolt Brunner, Stadtrichter, Thomas ßö-
heim, Bürger und des Raths zu Grätz. T. V. 635.
292. 1479. 14. Juni (Montag nach Antoni). Hanns Rasch-
berger , Mautner zu Rotenmann erhält das Schloss Wolken-
stein sammt Urbar und Landgericht pflegweise zu verwal-
ten , gegen 200 fl. guter ungarischer Dukaten und 100 Pf.
Pfenning Landmünze. Siegler: Kaspar Gravenberger, March-
ftttterer zu Grätz als Bürge — Erhard Lembacher.
293. 1479. 18. Juni (Freitag nach Antoni). Grätz. Jacob
von Irenau, k. Pfleger zu Karlsberg und Witzthum in Kärn-
then. T. VH. 104.
294. 1479. 19. Juni (Samstag nach Veitstag). Grätz.
K. Friedrichs IV. Urkunde über Güter in Kärnthen im Golden-
steiner Gericht für Andre Kolberer. T. VIL 105.
295. 1479. 16. Juli (Freitag nach Margaret). Ritter
Heinrich Vogt zu Sumerau erhält bestandweise das Schloss
Fürstenfeld mit Zugehör und das Amt zu Veldtbach , jähr-
lich um 200 Pf. Pfennige. Bürgen: Hanns Heinrich Vogt
zu Smnerau , Lehrer geistlicher Rechte, Eitl Hanns, Vogt zu
Sumerau, Herrn Heinrichs Bruder. Siegler: Ritter Andre
Preiner. T. V. 619.
296. 1479. 17. Juli (Samstag nach Margareta). Gratz.
K. Friedrichs Lehensbrief für Andrä Stermeler über einen theils
zur Grafschaft Cilly, theils zur Herrschaft Rohitsch gehörigen
Thurm.
297. 1479. 21. Juli (Mittwoch vor Magdalena). Hanns
Hafner erhält zur Pflege die Aemter zu Kindberg und in der
Stanz. Siegler: Ritter VVölfing von Flednitz. T. V. 592.
478
298. 1479. 21. Juli (Mittwoch vor Magdalena). Gratz. K. Frie-
drichs IV. Urkunde für Hanns und Leonhard Gebrüder die Ross-
egger, um Güter in Kärnthen in Walthensteinerherrschaft. T.
VII. 106.
299. 1479. 7. Sept. (Frauenabend Nativitatis). Jörg
Ketzler, Bürger zu Leoben , erhält bestandweise den landes-
fürstlichen Hof im Winkhel zu Leoben , um 13 Pf. Pfennige
und um 11 Pf. Pfennige von einem andern Hof im Winkel,
worauf Ketzler Kaufrecht hatte und den K. Friedrich von Hanns
Stubich gekauft hat. Hanns Pringsauff, derzeit Stadtrichter zu
Leoben. — T. V. 28.
300. 1479.? 9. Oct. (Samstag nach Francisci). Die Brü-
der Jörg und Hanns, Söhne weiland Stephans „Dispoten aus der
Syrfey" erhalten pfandweise das Schloss Weitersfeld. — Siegler:
Schaffridge Grave zu Leyningen. — T. V. 604.
301. 1479. 5. Nov. (Freitag vor Martini). Asem von
Hausmannstetten erhält das Schloss Vasoldsberg mit Urbar und
Herrlichkeiten pflegweis gegen jährliche 20 Pf. Pfenning.
T. V. 632.
302. 1479. 8. Nov. (Montag vor Martini). Seifrid Kötzler
Bürger zu Grätz erhält das Umgeld zu Leibnitz, wie es der
von Empacher inne gehabt hatte , um 320 Pf. Pfennige. Ritter
Erhard Lembacher. — T. V. 587.
303. 1479. 19. Nov. (Freitag vor Katharina). Wulfing
Melzer erhält das Schloss Tiernstein bei Friesach sammt
dem Landgerichte für das Jahr 1480 zu übernehmen, von Ritter
Mörth Teufenbacher. T. VI. 710.
304. 1479. 25. Nov. (Donnerstag St. Katharinentag).
Grätz. K. Friedrichs Befehl an den kais. Amtmann zu Leo-
ben , Hanns Stubich , Pfleger zu St. Peter bei Leoben , von
dem halben Hammer des Florian Paur in der Hieflau den jähr-
lichen Zins mit 4 Pf. Pfenning einzubringen.
305. 1479. Ritter Andrä Preuner.
306. 1480. 17. Jänn. (Montag Antoni). Hanns von Plan-
kenstein erhält die landesfürstliche Maut zu Neunmarkt bestand-
weis, gegen jährliche 300 Pf. Pfennige. Siegler: der edle
Christoph Spaur, Erbschenk zu Tyrol. T. V. 56.
479
307. 1480. 24. Jänner (Montag vor Pauli conversio). Wolf-
gang- Fürer erhält Leute und Holden zu Voitsberg „so etwau
des JudI gewesen seyn" mit Nutzen und Renten zu verwalten.
Siegler: der hochgelehrte Arnold von Loe geistlicher Rechte
und der edle Gotthard Mindorfer. T. V. 69.
308. 1480. 21. Juli (Freitag vor Magdalena). Heinrich
Gabelhueber erhält bestandvveise das Umgeld ausser der lan-
desfürstlichen Stadt Brück, auf dem Lande und allenthalben im
Mürzthale bis an den Semering mit sammt den Nebenthälern da-
selbst, und gelegen in Neuberg, in der Staintz, in der Veytsch,
im ganzen Afflentzthal mit Zell , auch im Tragösserthal ,
mit allen Nutzen und Renten, auf 2 Jahr, jährlich um 500 Pf.
Pfennige. Siegler: der ehrwürdige Herr Andrä von Staiu,
Pfarrer zu Grad wein , und Erzpriester in der niedern Steier-
mark. T. V. 61.
309. 1480. 14. Sept. (Donnerstag Kreuz Erhöhung). Bern-
hardt Lichtenberger übernimmt als nächster Erbe seines Vetters
Hanns von Süssenheim, die von diesem hinterlassenen Schlösser
Gonabitz und Waldeck wegen darauf haftender Geldforderung
des Kaisers und erhält sie zugleich zur pflegweisen Verwal-
tung. T. V. 644.
310. 1480. 12. Oct. (Donnerstag vor Colomanni). Baltha-
sar Tonhauser erhält das Schloss Liechtenstein bei Juden-
burg , sammt Landgericht um 132 Pf. Pfennige pflegweise
bis auf Widerruf und auf die Gült und Güter , so von dem
Panier an Se. kais. Gnaden kommen seyn. Siegler : Ritter
Balthasar Schifer. — T. V. 63.
311. 1480. 24. Nov. (Freitag vor Katharina). Sigmund
Seidner erhält das Schloss Tobl an der Kunach, das früher
Andrä Rindschaidt auf Leibgeding inne gehabt hatte, bestand-
vveise mit Urbar und Herrlichkeit. Siegler: Virgil Schrutauer.
— T. V. 72.
312. 1480. 30. Nov. (Andreastag). Friedrich Lamberger
erhält die landesfürstlichen Aemter Schönstein und Katzen-
stein mit Urbar und Herrlichkeiten um 500 Pf. Pfenn. be-
standweise. Siegler: Ritter Wolfgang von Neunhaus. T. Y. 58.
313. 1481. Sebastian Spangsteiner erhält das Schloss
Traburg mit der Berghuth, Landgericht und Mauth.
480
314. 1482.? 21. Jänn. (Donnerstag vor invocavit). Hanns
Gnaser sendet auf und verkauft die Landslelien an Andreas Säel
ein Haus und Hofstatt zu Pürchfeld im Markt, eine Fleischbank
daselbst, und einen Weingarten in der Gnaser Pfarr. —
Ritter Erhard Lembacher. T. I. 533.
315. 1482.1. März (Freitag nach Invocavit). Christoph Hoff-
mann zu Formach erhält das kais. Schloss Massenberg zu Loiben
„ob der Pfarrkirche" gelegen — pflegweise. — Ritter Wilhelm
von Aichberg, Erbmarschall des Stiftes Regensburg. T. V. 117.
316. 1482. 4. März (Montag nach Reminiscere). Margaretha
Honigthaler , Priorin zu Mahrnberg erhält bestandweise das
kais. Schloss Mahrnberg und das Amt und das Landgericht da-
selbst mit allen Renten jährlich um 50 fl. Ungar. Dukaten. —
Siegler: Andrä Spangsteiner, Moritz Welzer. T. V. 113.
317. 1482. 24. März (Sonntag Judica). Bernard Krannagl
erhält das kais. Amt zu Feustritz, das Gericht etc. und -die
gewöhnliche Stadtsteuer zu Feustritz auf 3 Jahr bestandweis,
jedes Jahr um 300 Ungar. Dukaten. — Conrad Goldast,
Bürger zu Wien. T. V. 110.
318. 1482. 1. April (Montag nach Palmtag). Friedrich HofiT-
mann zu Formach erhält die Maut zu Rotenmann bis auf Wi-
derruf bestandweise jährlich um 1900 Pf. Pfenn. an die
kais. Kammer , und alle Quatember vorhinein zu erlegen 475
Pf. Pfenn. Ritter Wilhelm von Aichberg, Erbmarschall des
Stiftes zu Regensburg. T. V. 101.
319. 1482. 2. May (Donnerstag nach Philippi und Jakobi).
Pongratz Gassedner erhält „die Wein- und Treidzehent , auch
Marchfutter zu Veldbach , so in Weyzer, Pirchfelder und
St. Rupprechtspfarr gelegen , so den Stiften zu Salzburg und
Seggau zugehören" bis auf Widerruf zu verwesen und zu
verrechnen. Siegler : Ritter Caspar Spilfelder. T. V. 105.
320. 1481. 14. Juni (Freitag vor St. Veit). Grätz. Andrä
Peurl erhält das Schloss Hannstein bei Voytsberg gelegen mit
der gewöhnlichen Burghuth wie alle vorigen Pfleger , pfleg-
weise. Siegler: Ritter Hanns Reysacher. — T. V. 39.
321. 1482. 24. Juni (Montag Johannes). Dorothea, Tochter
des Pongratz Rindscheidt und Gemahlin Achatz des Neideggers,
verkauft dem Landesherzoge ihr von ihrem Bruder, Ritter
481
Andreas Riiidscheidt angefallenes Erbe, am Schlosse Schmieren-
berg , und ein Haus in der Stadt Gratz unter dem Pfarrhofe.
— Siegler: Ritter Wilhelm von Auersberg und Jörg Mülban-
ger von Rechberger, fürstlicher Kellermeister. — T. IV. 386.
322. 1482. 28. Juni (Freitag nach Johannes). Christoph
Ratmannsdorfer erhält das Schloss Voitsberg sammt Meyerhof
etc. pflegweise mit der Burghuth. Siegler: Ritter Caspar Här-
der, Stephan Judenhover. T. V. 123.
323. 1482. 6. Sept. (Freitag nach Aegidi). Wilhelm
Dolacher erhält die kais. Aemter zu Tiffer und Rathsach
mit allen Erträgnissen auf 3 Jahre bestandweise, jedes Jahr
um 1000 Pf. Pfenn. Siegler: Ritter Bartholomä Schifer. —
T. V. 126.
324. 1482. Chandolf von Kienburg, Bestandbesitzer von
llelleburg gegen jährliche 800 Pf. Pfenn. Sigler : Ritter Ulrich
von Khevenhiller.
325. 1483. 14. Feb. (Freitag vor Invocavit). Rotenmann.
Dorothea , Hanns des Resch , Bürger zu Rottenmann, Wittwe,
und ihr Schwager, Meister Thomas Hartlieb, des Kaisers
oberster Koch , sind Lehensträger eines Guts , genannt der
Pachterbau , gelegen zu Lietzen in Oberdorf und auf der
Ofserlam auf der alten Enns. — Peter Hartlieb , Bürger und
Rathsgeschworner zu Rottenmann , Hanns Marenstorfer , Stadt-
schreiber daselbst. T. I. p. 281.
326. 1483. 28. Feh.? (Freitag nach St. Peter). Gratz. Mar-
quart Wudekh erhält das kais. Schloss Vasolsberg mit Renten und
Herrlichkeiten zur Verwaltung. — Siegler: Stephan Judenhofer
Ritter. T. V. 163.
327. 1483. 16. März (Sonntag Judica). Wulfing Welzer,
Pfleger zu Tiernstein erhält das kais. Amt zu Tiernstein mit
allen Renten getreulich zu verwesen. Siegler: Ritter Wilhelm
von Aichberg zu Seldenau, Erbmarschall des Stiftes Regens-
burg. T. V. 169.
328. 1483. 29. März (Samstag Osterabend). Christoph
Hoffjnann zu Formach erhält den weiteren Bestand der Maut
zu Rotenmann auf 1 Jahr um 1300 Pf. Pfenn. — Ritter Wil-
helm von Aichberg, Erbmarschall des Stiftes zu Regensburg.
T. V. 142.
482
329. 1483. 18. April (Freitag nach 3 Nägltag). Ulrich
Gembs , Bürj^er zu Voitsberg erhält die kais. Aemter in der
Kunach, zu St. Oswald, zu Köflach und daselbst in Voits-
berg gelegen, mit allem Urbar getreulich zu verwesen. Ulrich
Brunner derzeit Stadtrichter zu Gratz. Thomas Böheim, Bürger
zu Gratz. T. V. 179.
330. 1483. 15. Juni (St. Veitstag). Gratz. Jörg Brei-
ner erhält das Schloss Weitersfeld pflegweise sammt der
Burghuth. Siegler : Christoph Nerringer , Stephan Juden-
hofer.
331. 1483. 21. Juni (Samstag vor Johann im Sommer).
Grätz. Agnes, Gemahlin des Wolfgang Fuchsl, ehevor Frau des
Wilhelm Lansberger erhält auf Lebenszeit den Besitz des
Sitzes zu Thurn mit sammt den Weingärten dabei, nahe am
Weingarten des Parzifal, welche sonst durch ihres Sohnes Tod
(Hanns des Lansenbergers) dem Kaiser heimgefallen wären. —
T. V. 151.
332. 1483. 9. Aug. (Samstag vor Laurenzi). Friedrich
Fledinger erhält das Schloss zu Oberkapfenberg mit der
Burghuth, pflegweise unter Bürgschaft seines Bruders, Chri-
stofl* Fledinger. Siegler : Ritter Martin Spitzer. T. V. 132.
333. 1483. 30. Aug. (Samstag vor Gilgentag). Guntenberg.
Otto von Stubenberg erbittet, nach dem Tode seiner Mutter
Elisabeth, Herrn Thomas von Stubenberg Hausfrau, um die ihm
und seinem Bruder mütterlichseits angefallenen Lehen in Besitz
nehmen zu können , vom Lehensherrn , dem Grafen Leonhard zu
Görz, einen Lehensurlaub von einem Jahre. (Sind wohl die Lehens-
güter in Kärnthen?) T. VH. 183.
334. 1483. 6. Sept. (Samstag nach Gilgentag). Gutten-
berg. Ott von Stubenberg, obrister Schenk in Steyer. Thomas
v. Stubenberg und seine Frau Elisabeth hatten Lehensgüter von
Leonhard Grafen zu Görz. — Nach dem Tode ihrer Mutter
bittet Otto von Stubenberg um diese erblichen Lehen wieder. (?)
T. I. 182.
335. 1483. 12. September (Freitag nach Maria Geburt).
Balthasar Lueger erhält das kais. Schloss Lubek mit der ge-
wöhnlichen Burghuth und die Güter des weiland Sigmund
und Valentin Lemberger , die Erasmus Lueger vom Kai-
483
sei* bisher iiiiie gehabt hatte , pttegweise. — Siegler : Jörg
KaKiancr, Pfleger zu Kaisersberg, Ritter Andre Freinsteiiier. —
T. V. 175.
336. 1483. 31. Okt. (Freitag Allerheiligen Abend). Grätz.
K. Friedrichs IV. Urkunde über Güter zu Sternberg, zu Bala-
iiig bei St. Lorenzen bei Villach für Sigmund Gartenauer, Bür-
ger zu Stain in Krain. T. VII. 113.
337. 1483. 15. Nov. (Samstag nach Martini). Stephan
Widmer erhält das kais. Amt Hohenek mit allem Urbar und
Renten bestandweise auf 2 Jahr gegen jährliche 105 Pfund
und 8 Pfenn. Siegler: Tibold Prunner, derzeit Stadtrichter
zu Grätz. T. V. 166.
338. 1483. 28. Nov. (Freitag nach Katharina). Wolfgang
Frankh erhält das kais. Amt zu Voitsberg, das man nennt
das Judlamt bestandweise um 40 Pf. Pfenn. jährlich , unter
Bürgschaft des Hanns Pickl. Siegler: Thomas Böheim, Bür-
ger zu Grätz. T. V. 136.
339. 1483. 10. Dee. (Mittwoch nach Maria Empfängniss).
Jörg Krobath erhält das Schloss Wernberg sammt Landgericht
gegen jährliche Ablieferung von 50 fl. ungar. Kunz Stibor,
den man nennt Schwab, als Bürge. Siegler: Ritter Hanns See-
bach, derzeit Hubmeister zu Grätz. T. VI. 757.
340. 1484. 6. Jänner (Obersttag). Kaspar von Ob-
ratschon erhält das Schloss Osterwitz im Seental pfleg-
weise. — Ritter Andre Hochenvvarther, Hauptmann zu Cilly. —
T. VI. 779.
341. 1484. 2. Febr. (Maria Lichtmess). Gratz. K. Frie-
drich verschreibt satz- und pflegweise um 1200 fl. ungar.
das Schloss Waldeg mit allem Zugehör und Rechten um der
gut geleisteten Dienste wegen — seinem Pfleger zu Gona-
bitz , Bernhard Liechtenberger — gegen Wiederlösung — auf
billige Behandlung der Unterthanen nach altem Herkommen. —
Commissio domini imperatoris T. II. 21.
342. 1484. 6. Febr. (Freitag nach Lichtmess). Gratz. Ber-
nardin Lichtenberger erhält das Schloss Waldegg in Satz- und
Pflegweise vom Kaiser Friedrich in Folge Abtragung und Ver-
gleichung der Summe von 1200 ung. Dukaten, theils als Erbe
vom Hanns Siessenheimer , theils als Forderung vom Rilter
484
Wolfg'ang" von Rukendorf. Siegler: Der edle uud feste Fried-
rich von Hollneg'g. — T. II, 194.
343. 1484. 14. Febr. (Samstag nach Scholastika). Fried-
rich Hollnegger erhält das Schloss Gonabitz bestandweise auf
Widerruf gegen jährliche Ablieferung von 90 Pf. Pfeun. — Sieg-
ler: Hartniann Holln egger (Vetter), Ritter Kaspar Härder. —
T. V. 208.
344. 1484. 20. Feh. (Freitag vor Mathiastag). Ulrich
Weiss erhält Schloss und Landgericht Tiernstein bei Friesach.
Wolfgang Stempfer, Stiefsohn des Vorigen, und Bürger zu Gratz
(Stempfergasse), Ritter Andrä Prunner, Verweser in Steiermark.
T. VI. 364.
345. 1484. 3. März (Mittwoch nach Mathias). Christian
Hazas erhält den kais. Hof zu Wazendorf ob Judenburg gele-
gen, mit Zugehör znm lebenslänglichen Besitz und Genuss ;
er giebt dem Kaiser dagegen zwei Güter, zu Weissenkirchen,
die Hubmannshube und in der Kleinfeistritz daselbst bei Weis-
senkirchen, die Voglmühle genannt. Siegler: Augustin Adoff)
Bürger und des Rathes zu Judenburg p. 203.
346. 1484. 2. Juny (Mittwoch vor Pfingsten). Grätz. K. Frie-
drich IV. an Niklas Polanitz, Bürger zu Ratmannsdorf in Krain —
Güterbelehnung. T. VII. 114.
347. 1484. 26. Aug. (Donnerstag nach Bartholomä). Joan-
nes Siebenhietter , von Gottes Gnaden Hochmeister St. Jörgen
Ordens — verkauft dem Wolfgang Schachner , Bürger und
Einnehmer des Aufschlags in Vordernberg, ein Haus daselbst.
T. IV. 569.
348. 1484. 8. Sept. (Mittwoch nach Gilgentag?) Die Brü-
der Erasmus und Daniel Myndorfer erhalten um die Geld-
schuld von 300 11. Ungar, das Schloss Herberg auf Befehl K.
Friedrichs durch den edlen und gestrengen Ritter Andre Hohen-
warter, Sr. kais. Gnaden Rath und Hauptmann zu Obercilly«
Siegler: Wolfgang von N euhaus. T. II. 200.
349. 1485. 2. März (Mittwoch nach Reminiscere). Christof
Mosel, erhält die kais. Aemter in der Kunach, St. Oswald, und zu
Köpflach in verrechnende Verwaltung. Hanns Rumpf, Bürger des
Innernberg des Eisenerztes, Balthasar Harlangen, Bürger und
einer des Raths zu Eisenerz. — T. V. 219.
485
350. 1485. 7. März (Montag nach Oculi). Fridericus Imperator
et Dominus. Kunegunde, Tochter des verstorbenen Eckensteiner,
Gemahlinn des Jörgen Glowitzer bittet um ihre väterlichen Erb-
lehen von der Grafschaft Cilly, den Thurn und den Hof mit
Zugehör zu der Pakh , eine Hube zu Riez , 1 Hub unter dem
Weinberg, 1 Hub zu Guttendorf, 4 Hüben, 1 Hofstatt zu
Leutsch, im Pach, zu Proseznekh , zu Sauersey, zu Goriach,
bei St. Johannes am Stain, in der Bokhariz, zu Huntsdorf, zu
Paklisch, 2 Weingärten ob dem Hof zu Pakh. Commissio do-
mini imperatoris. T. I. 183.
351. 1485. 21. März (Montag nach Judica). Lienz. Hanns Har-
langer erhält das landesfürstliche Forstamt und die Fischweide im
Innernberg des Eisenerztes bei Leoben um 34 Pf. Pfenn. jähr-
lich. — Thomas Beheim, Bürger zu Gratz. T. V. 217.
352. 1485. 6. Mai (Freitag nach Floriani). Linz. K.
Friedrich IV. über Güter zu St. Hermagor in Kärnthen.
T. VII. 115.
353. 1485. Wolfgang Schachner, Bürger in Vordernberg,
der Eisenerzt und derzeit kais. Amtmann daselbst. T. III. 567.
354. 1486. 29. May (Montag nach Frohnleichnam). Hanns
Rohatscher erhält pflegweise das Schloss Rohatsch bis auf Wi-
derruf. Siegler: Martin Valkh, Hanns Ratmannsdorfer.T. V. 230.
355. 1486. 30. Mai (Dienstag nach Urbani). Friedrich
Prankher erhält das kais. Schloss Kaisersberg mit Renten und
Herrlichkeiten pflegweise. Siegler: Hanns Pranker, Bruder des
Vorigen, Jörg Kazianer. T. V. 222.
356. 1486. 26. Juli (Mittwoch nach Jakobi). Friedrich
von Stubenberg, oberster Erbschenk in Steyer, erhält bis auf
Widerruf pflegweise zu verrechnen das kais. Amt zu Sembri-
ach und das Gericht daselbst. Siegler: Kaspar Härder.
T. V. 234.
357. 1486. 10. Nov. (Freitag nach Leonhardi). Balthasar
Minndorfer erhält das Schloss Königsberg mit Urbar und Herr-
lichkeiten, wie es Urban Strauss inne gehabt hatte, pflegweise.
Barthlmä Minndorfer zu Arch und Pfleger zu Sicherberg,
Daniel, Sebastian, Gebrüder der Minndorfer zu Herberg,
stehen dafür zu Bürgen. Siegler: der edle und feste Herr
Andre von Lilgenberg, Pfleger zu Landsberg. T. V. 226.
486
358. 1487. 20. Ap.? (Freitag Osterfeiertage). Hanns Rasper-
ger erhält die Maut zu Rotenmanii wie sie Friedrich Hoffmann inne
gehabt hatte, bestandvveise jährlich um 300. Pf. Pfenn. Siegler:
der edle und feste Kaspar von der Maur. T. V. 236.
359. 1487. 24. Sep. (St. Ruprechtstag). Bürger und
Stadt Judenburg erhalten Maut- und Wagenwechsel zu Juden-
burg mit den Einkünften, gegen Verrechnung T. V. 258.
360. 1488. 7, Jan. (Am Valentinitag). Christoph Weiss-
briacher erhält das Schloss Neu Wintenstein , sammt dem
Amt, so weiland Heinrich Lamrainer inne gehabt hat, dem
Stift Gurk zugehörend; „und nachdem jetzt kein Bischof da-
selbst zu Gurk ist und die und andere desselben Stiftes
Schlösser und Aemter in Sr. kaiserl. Gnaden Gehorsam seyn,
untz auf ein künftigen Bischof sein und Sr. kaiserl. Gnaden
Widerrufen" — pflegweise. Siegler : Ulrich Weisbriacher, Fried-
rich Lamberger; Heinrich Kulbmar. T. V. p. 244.
361. 1488. 4. Febr. (Montag nach Lichtmessen). Gratz.
Engelhardt von der Hayd erhält auf pflegweise Verrechnung
das Schloss Haidberg sammt Urbar und Herrlichkeit. — Ritter
Balthasar von Teuff'enbach , Hanns von Königsberg, Kaspar
Härder. T. V. 647.
362. 1488. 7. Febr. (Donnerstag nach Dorothea). Inn-
spruk. K. Friedrichs IV. Verleihung für Christian Sumrer von
Traburg über Güter im Geilthale. T. VH. 116.
363. 1488. 23. Febr. (Samstag vor Sonntag Invocavit). Leon-
hard Fradl, Bürger zu Brück an der Muhr erhält den Aufschlag,
„so man vormals zu Schottwien genommen , daselbst zu
Prukh zu handeln , auch das Achtzigst Pfund von Waahr und
Kaufmannschaft in Sr. kais. Gnaden Fürstenthum Steyer" zur
Bezahlung meiner ausstehenden Schuldt, an der Summe Geldes,
so sich „Reinprechter von Reichenburg, Sr. Gnaden Fürsten-
thum im Innern Lande , in Sr. kais. Majestät Nothdurften ge-
liehen, einzunehmen und auszuwarten befohlen hat, bis zur
Bezahlung meiner Forderung — mit dem gesetzlichen Gegen-
schreiber getreulich einzunehmen und zu verrechnen." Gott-
hard Pögl , derzeit Richter zu Brück in der Stadt , Jakob
Gerstner, Bürger des geschwornen Rathes daselbst. T. V. 241.
487
364. 1489. 23. Febr. (Montag- Mathias Abend). Barthlniä
von Pernegkh erhält das Schloss Eppenstein mit Urbar und
Herrlichkeiten , das Amt zu Vonstorf , mit allen Renten und
mit 600 Pf. Pfenn. Burghuth, gegen Eppenstein davon zu ge-
ben — bis auf Widerruf, sonst aber alle Erträgnisse Sr.
Majestät zu verrechnen und abzuliefern. Seine Brüder, Ma-
thes und Stephan von Pernegkh stehen zu Bürgen und Siegler.
T. V. 273.
365. 1489. 28. Febr. (Samstag nach Mathias). Gilf Prann-
ter erhält das Amt zu Anderburg, so dem Stifte Gurk zu-
gehört , während der dortigen Sedisvacanz. Ritter Christoph
von Hohenfeld, Siegler. T. VI. 832.
366. 1489. 13. März (Freitag nach Invocavit). Stephan
Haundorffer erhält des Stiftes Gurk Schloss Altweitenstein „nach-
dem jetzt khein Bischof ist" sammt dem Amte Nussberg — pfleg-
weise — Siegler: Christoph von Hohenfeld, T. V. 294.
367. 1489. 11. Ap. (Samstag vor Palmtag). Hanns Herlanger
erhält bestandweise das kais. Forstamt und Fischweide im
Innernberg des Eisenerztes bei Leoben verlängert auf ein Jahr
um 34 Pf. Pfenn. — Siegler: Kaspar Kamper, derzeit Richter
im Innernberg des Eisenerztes. T. V. 298.
368. 1489. 19. Ap. (Ostertag). Jörg Ketzler, Bürger zu
Leoben , erhält das Achtzigst in Sr. Majestät Fürstenthum
Steyer zu Brück vom Leonhard Fredl, Bürger zu Prukh, — so
er seiner Schuld davon bezahlt ist, zu übernehmen, und für
634 Pf. Pfenn. und 41 Pf. Pfenn. so mir Se. Majestät von Zeh-
rung und anderer Sachen wegen, so ich auf Sr. Majestät Dienst-
leuth ausgeben hab, noch schuldig worden sind, zu haben und
auch denen davon zu bezahlen. — Siegler : Hanns Stübich,
derzeit Pfleger zu Kammerstein und St. Peter. T. V. 263.
369. 1489. 31. May (Sonntag nach Aufl'ahrt). Hynko von
Schwanberg erhält das Schloss Eybeswald, pflegweise gegen Ver-
rechnung. — Siogler: Christoph von Hohenfeld, der edle Herr Benu-
schen von Eberstorf, obrister Kammerer in Oesterreich. T. V. 290.
370. 1489. 9. Juni (In der Pfingstwoche, Dienstag). Potzen.
K. Friedrichs Urkunde für Gaudolf Khienberger, Pfleger zu
Hollnburch, um das Schloss Falkenstein sammt dem Landgericht.
488
Comniissio domini imperatoris per S. dominum S. Prusch ma-
rischallum. — T. II. 23 — 26.
371. 1489. 31. Aug. (Montag St. Gilgenabend). Friedrich
Lamberger der Jüngere erhält das kais. Schloss Eggenstein mit
Renten und Herrlichkeiten pflegweise. — Ritter Andrä Hohen-
warter, Hauptmann auf Ober-Cilly und Andreas Freinsteiner.
T. V. 269.
372. 1489. 8. Sept. (Maria Geburt). Friedrich Lamberger
der Aeltere erhält das Schloss Gutenstein sammt dem Land-
gerichte pflegweise jährlich um 800 Pf. Pfennige. — Rit-
ter Christoph Weissbriacher, Pfleger auf Weitenstein. T.
V. 280.
373. 1489. 11. Nov. (Martini). Fabian Malinger erhält be-
standweise das Schloss Weitersfeld jährlich um 500 ungar.
Dukaten. — Siegler: Ritter Kaspar von Kienburg. — T. VI. 814.
374. 1489. 5. Nov. (Donnerstag vor Leonhard). Ulrich
Gymbser — erhält vervvesungsweise das Amt „genannt das
Schekhenamt" mit den Einkünften. Siegler: der edle Christoph
Kamrer. — T. V. p. 300.
375. 1489. 13. Dec. (Mittwoch Lucia?). Pongraz Buchstei-
ner erhält das Schloss Plankenstein sammt Landgericht, wie es
Gilg Prantner vormals inne gehabt hatte; dann das Amt zu
Lemburg jährlich um 370 Pf. Pfennige bestandweise. — Wolf-
gang Grapler, Andre Fiechtensteiner. T. V. 285.
376. 1489. 13. Dec. (St. Lucia). Erhard Puchler ver-
kauft an den Landesherzog seinen Hof in der Larbutsch bei
Martburg. Siegler: Wilhelm Graf von Seyer, Wilhelm von
Aichberg. T. IV. 398.
377. 1489. Reimbrecht von Reichenburg erhält das Schloss
Bleiburg mit der gewöhnlichen Burghuth und das Amt Schwar-
zenbach bestandweise um 200 Pf. Pfenning. —
378. 1489. Gandolf von Kienburg der Aeltere, löst von
Achatz von Ernau das Schloss Wolchenstein um 968 fl.
ungar. T. IIL 109.
379. 1490. 24. Jan. (Sonntag vor conversio Pauli). Simon
Krall übernimmt die Zahlung von 1500 fl. ung. für ein
vom Kaiser Friedrich IV. bei dem Joann. de Augustinis zu
Venedig bestelltes und erkauftes Halsband von Gold mit Dia-
489
mantcn, Balescn und Perlen, und erhält dafür die Bestandsbe-
slätig'ung vom Schlosse, Maut, Amt und Landgericht Traburg,
Grosskirchheim, Fron und Wechsel in den kaiserl. Ayten in
Moderek und andern Enden der Grafschaft Ortenburg, den
Aufschlag in Kärntheu und in dem Canal, das Schloss Puttero-
berg sammt dem Amte Lessach. — T. VL 841.
380. 1490. 30. Jan. (Samstag vor Lichtmess). Franz Prager
erhält bestandvveise jährlich um 90 Pf. Landmünze das kais.
Schloss Gonabiz mit Zugehör, Urbar und Herrlichkeiten. Ritter
Wolfgaug von Graben. — T. VI. 344.
381. 1490. I.März (Montag nach Fastensoimtag). Friedrich
von HoUnek erhält pflegweisen Besitz des könig. Schlosses und
der Maut — (wo?). Ritter Andrä Viechtensteiner als Siegler.
T. VI. 127.
382. 1490. 2. Mart. Datum in oppido nostro Lienz. Fride-
ricus imperator — Innocentio summo pontifici. — Fundatum est
exactis temporibus in ducatu nostro Carinthise per Aquilejensem
patriarcham monasterium canonicorum regul. S. Augustini in
Oberndorf Aquilcjensi dioces. — quod quidem hac tempestate,
cuni Turcarum incursione , tum Hungarorum assidua prseda
prorsus desolatum inspicitur — neque jam ipsis conabis (?) fratri-
bus, unde se alere possint, emolumentum superest, quod quidem
pro eorum summa religioue indignum esse existimamus, opinio-
nesquc eorundem iuquio (?) consultum iri, Sanctitatem vestram
summopere rogamus apud revcrendum cardinalem Sancti Marci,
ut ecclesiam parochialem Sancti Poncratii in Windischgraz ad
collationem ejus pertinentem, quae etiam alias ipsi monasterio
incorporata fuit, eidem, quo eo auxilio respirare possit, connec-
tere et incorporare velit. Dann ein Brief des Kaisers Friedrich IV.
Domino Marco, Summ« Romanae Ecclesise Cardinali, Episcopo
Pudrestino über denselben Gegenstand, von demselben Datum.
T. IV. 758 — 760.
383. 1490. 1. Sept. (St. Gilgentag). Jacob Zetel von
Künnd Ritter, und Niklas, Hanns und Benedikt die Zekel, seine
Brüder und Vettern erhalten von K. Friedrich um 12000 fl.
ung. das Schloss Ankenstein mit dem Urbar, die Stadt Fridau
und das Schloss, so weiland der K. Mathias von Ungarn,
Grafen Ulrich von Schaumburg in den Kriegsläufen abge-
Archiv. Jahrg. 1840. HI. Heft. 3'i
490
Wonnen unil Sr. kais. Majestät, mit seiner Gnaden Kost und
Darlehen an sich gebracht hat, Alles um 24000 fl. um
ihres Dienste willen, die sie Sr. kais. Majestät gethan haben —
auf Wiederkauf. Siegler: Ulrich von Weissbriach, Herr zu
Kobetsdorf. — T. IL 203.
384. 1490. 22. Dez. (Mittwoch nach St. Thomas). Sigmund
Paumgartner erhält das königl. Amt zu Leoben als Pfleger
gegen Verrechnung. — T. VI. p. 125.
385. 1491. 19. Jan. (Mittwoch vor Sebastian). Grätz.
Bürgermeister, Richter und Rath der Stadt Grätz erhalten
das Umgeld zu Grätz, „so wir etwa zeither auf Sr. kaiserl.
Gnaden Vergunnen zu Pau derselben seiner genannten Stadt
gebraucht haben" jetzt in Bestand gegen jährliche 400 Pf. Pfen-
nige. T. VI. 29.
386. 1491. 20. Jan. (Pfingsttag vor Pauli Bekehrung).
Sebastian Spangsteiner erhält das Schloss Schwanberg und
das Amt und Umgeld daselbst bestandweise jährlich um 270 Pf.
Pfennige. T. VI. 1120.
387. 1491. 30. Jan. (Sonntag nach Pauli conversio). Linz.
Urkunde K. Friedrichs IV. für Wilhelm Moshaimer über Güter im
Velacherge rieht in Kärnthen. T. VII. 117.
388. 1491. 1. Februar (Frauenabend: Lichtmess). Hanns
Harlanffer erhält vom K. Friedrich
.damit ich meiner
&"' ^ " — ' — ?5'
Schäden, an meinem Sitz Irenfrizdorft in den Kriegsläufen ge-
nommen , destobas ersetzt werde , Seiner Kaiserl. Gnaden
Zehent zu St. Ruprecht ob Murau, so etwan dem Stift
Salzburg zugehört hat" auf 3 Jahr bestandweise, jährlich
um 32 Pf. Pfenn. Siegler: Michel Prandiss, Bürger zu Linz.
T. VI. 31.
389. 1491. 4. Februar (Freitag vor Apollonia). Hanns
Sietzendorfer erhält die kaiserl. Vischweid im Mürzthal um
jährliche 50 Pf. Pfenn. in Bestand. T. VI. 46.
390. 1491. 13. Februar (Sonntag nach Dorothea). Hanns
Geumann erhält die zwei Schlösser zu Voitsberg, die Aem-
ter in der Kunach, St. Oswald, Kofflach, am Tregast, Her-
zogenberg, Lugastberg, Geisfeld, Graden, an der Gössnitz, in
dem Velber, an der Kunach, bestandweise jährlich um 500 Pf.
Pfen. Siegler: Andre Vicchtcnsteiuer. — T. VI. 905.
491
391. 1491. 9. März (Mittwoch vorLsetare). Hanns Hannwird
verrechnender Einnehmer des Umgeldes zu Brück an der Muhr,
zu Mureck, Fehring-, Feldbach, Polan, Pirchfeldt, Gleistorf,
Passail, Weiz, am Kirchberg, Anger, Fladnitz, Vorau, Reitenan,
Bisseisdorf, St. Ruprecht, Burgau. T. VI. 361.
392.1491. 10. März (PfingsttagvorLaetare). Gabriel Wulfin-
ger erhält das Umgeld zu Leoben zur pflegvveisen Verrechnung.
T. VI. 41.
393.1491.11. März (Freitag vor La;tare). Hanns Pearbeck,
Bürger zu Imiernberg des Eisenerzt bei Leoben erhält das Umgeld
im Innernberg, jährlich um 100 Pfunde bestand weise. T. VI. 22.
394. 1491. 13. März (Sonntag vor Judica). Lientz. Niclas
Paumkircher zu St. Georgen zu Murau tritt an den edlen
Hanns von Kaltenhausen landesfürstliche Lehen, am Moos, ob
dem Seebach, zu Ottheim, im Graben, in Greka das Kat-
berglehen etc. ab. Anton Pechgrer, Rathsbürger zu Lienz, Hanns
Göttinger, Stadtschreiber zu Lienz. T. I. 552.
395. 1491. 16. März (Mittwoch nach Lsetare). Wulfing Welzer
tritt die landesfürstlichen Lehen in Stalpauen, den Zehent ob Saurau
in der Süessau herrührend ehemals von Liechtenstein von Murau
an den Edlen Leonhard Malenteiner ab. —
396. 1491. 18. Apr. (Montag nach Misericordia Domini). Seba-
stian Spangsteiner und Christoph Pfunter werden Verweser des
kaiserl. Hallamtes zu Aussee, des Geugerichtes und des Schlosses
Flinsberg mit der Burghuth. — Siegler : Ritter Andre Viech-
tensteiner. T. VI. 901.
397. 1491. 21. März (Montag nach Judica). Linz. Wolfgang
Weiss erhält das Umgeld in Mahrburg verrechnend zu verwesen —
wie es früher Richter und Rath zu Marburg inne gehabt hatten.
Der edle Niklas Kadmer, kaiserl. Thürhüther. T. VI. 24.
398. 1491. 20. Mai (Freitag vor Pfingsten). Ulrich Weiss wird
verrechnender Schaifer des Spitals zu Judenburg, weiland der
Greissenegger Stiftung. T. VI. 43.
399. 1491. 3. Juli (Sonntag vor Ulrich). Hanns Zünuer
erhält die Verwesung des Umgeldes zu Vordernberg. T.
VI. 26.
400. 1491. 8. Juli (Freitag nach Ulrich). Hanns Kheyl
und Hanns Hann erhalten das achtzigste Pfund in Steyer, so
33 «
492
Jörg Kezler, Bürger zu Leoben früher inne gehabt hat, ku
Hartberg und Fürstenfeld, jährlich um 500 Pf. Pfenn. bestand-
weise. — Siegler: Hanns Schvvarzenburger, Königl. Maj.
Diener. T, VI. 33.
401. 1491. 10. Juli (Sonntag vor Margarethen). Sigmund
von Liechtenberg erhält die Aemter Schönstein und Katzenstein
saramt Landgericht und Urbar bestandweise, jährlich um
400 Pf. Pfenn. — Sigmund von Liechtenberg, Pfleger zu Lands-
berg, Balthasar Mindorfer, Pfleger zu Königsberg. T. VI. 36.
402. 1491. 9. Sept. (Freitag vor Kreuzerhöhung). Hanns
Sinzendorfer erhallt die kaiserl. Aemter in der Stanz, Stelling,
auf dem Herzogenberg; das Umgeld im Mürzthal, Afflentz-
thal und in den Nebenthälern ; ,,also dass ich auch davon des
Solds auf mein 8 Pferd und 12 zu Fuss, so ich zur Behütung
und Bewahrung Sr. Majestät Geschloss zu Brück an der Muhr,
in der Bastei daselbst halten soll, selbst bezahlen soll" den
Ueberschuss zu verrechnen. — Ritter Ladislaus Prager, kaiserl.
Kammrer. T. VI. 14.
403. 1491. 5. Oct. (Mittwoch nach Franzisci). Hanns
Keyl erhält den landesfürstlichen Aufschlag vom Wein im Für-
stenthume Steyer auf 3 Jahr; jährlich um 2300 fl. Rheinisch;
„dass aber Sr. kaiserl. Gnaden Prälaten und von Adel ihr
Wein auf Sr. kaiserl. Gnaden Freibrief aufschlagsfrei zu las-
sen." — Der edle Hanns Hann. — T. VI. 44.
404. 1491. 7. October (Freitag vor Colomani). Michael
Püchler erhält Urbar und Gericht in Aussee in Bestand auf
ein Jahr um 100 Pf. Pfenn. — Der edle Stephan Perger. —
T. VI. 8.
405. 1491. 16. October (Sonntag St. Gallus). Jörg Wünkh-
1er erhält die pflegvveise Verwaltung vom Schlosse Eppen-
stein und dem Amte Vanstorf bestandweise , das erste Jahr
um 400 fl., dann alle Jahr um 500 fl. Siegler : Leonhard Die-
tenshamer, Auwald ob der Enns. T. VI. 1113.
406. 1491. 19. October (Mittwoch nach Lucas). Benedict
Setel erhält bestandweise das kaiserl. Amt Marburg mit Urbar
und Zuflüssen , wie es Lienhard Ygelshofer gehabt hatte , jähr-
lich um 900 Pf. Pfenn. — Siegler : der edle Wolfgang Sulz-
berger. — T. VI. 38.
I
493
407. 1491. 2. Nov. Linz, K. Friedrich präsentirt dem Viii-
cenz Khuen, Pfarrer der Kirche Sancte Crucis in Rochagtsch,
den Georg Saltzer „ad altare Virginis Beatae in Capella Sancti
Bartholomaei in prajdicto loco Rochagtsch „als Präbendar und
Nachfolger des verstorbenen Priesters Sixtus, und befiehlt den-
selben zu investiren. T. VI. 893.
408. 1491. 8. Dez. (Donnerstag Mariae Conceptio). Conrad
Auer erhält das Schloss Guetenstein pflegweise. — T. VI. 857.
409. 1491. 23. Dez. (Freitag vor Weihnachten). Englhard von
der Haydt erhält pflegweise Verwaltung des Schlosses Neidtberg.
Siegler: Ritter Ladislaus Prager, kaiserl. Kammrer und Erbmar-
schall in Kärnthen. T. VI. 357.
410. 1491. (Freitag: Unser Frauenabend Lichtmess?) Linz.
K. Friedrich IV. thut dem Stifte zu Rotenmann die Gnad,
.jdass sie hinfiiran bis auf unser Widerrufen neben andern un-
sern Prälaten in Feldzug, Steuern, noch andere Mitleidung
nicht erfordert werden, sondern Uns, oder wen wir das
befehlen, also oft für solchen Feldzug, Steuern und andere
Mitleidung, 10 Pf. Pfenning reichen sollen." —
411. 1491. (Freitag Franzisci?) Georg von Losensteia
bekennt: „Sr. Majestät hat mich zum Hauptmann im Für-
stenlhume Steyer aufgenommen und dieselbe Hauptmannschaft
zu Händen zu verrechnen bestellt und auch mir Sr. kaiserl.
Gnaden Schloss Graz mit sammt dem Landgericht daselbst —
pflegweise inne zu haben befohlen ^,und verpflichtet sich" dass
ich die bemelte Haubtmannschaft treulich und aufrichtiglich
verwesen — das Landrecht als sich gebühret und von Alten
Herkommen ist, besitzen und halten, Sr. Majestät Kammer gut
fördern , auch das berürte Schloss pflegweise inne haben und
das mit den Dienstleuten, so mir Sr. Gnaden, dieweil die Irrung
von dem berühmten Fürstenthum Steyer und ein gemeiner Feind
darinnen nit ist, zu halten, und auf mein Darlegen, besonders,
so dieselben Dienstleuth in solchem Fried von Sr. kaiserl. Gna-
den von mir abgefordert werden, mit meiner Kost, nach Noth-
dürften behüten, bewahren, versorgen werde." — vSiegler : Gott-
hard von Staruberg, Sr. kaiserl. Majestät Haubtmann ob der
Enns. T. VI. 895.
494
412. 1491. (Freitag St. Fraiiciskus ?) Veit Wulfiog wird
königl. Huebmeister zu Grätz. T. VI. 132.
413. 1491. (Freitag am h. Abend?) Christoph Pluraegger
darf ablösen das Schloss Neidenstein vom Ritter Wolfgang vom
Graben. — T. III. 122.
414. 1492. 3. Febr. (St. Blasi). Richter und Rath zu
Murau bekennen: „als uns der Kaiser Friedrich, von dem fremden
Eisen, so an menigen Enden im Fürstenthum Steyer und der-
selb um ausserhalb Leobnischen und Huttenbergerischen Eisen ge-
macht, von eines Theils auf die Stadt Murau und von dann aus
Sr. Gnaden Landen geführt, davon kein Aufschlag geben, was
man des füran selbsthingen Murau oderauf die Nebenstrassen un-
teraufschlagt bringt, den Aufschlag davon, inmassen der von
Sr. Gnaden Leobnischen oder Huttenbergerischen Eisen ge-
nommen wird et, einzunemmen und das Geld, so in 3 Jahren davon
fallt, zu Pau und
Besserung
der Stadtmauern und Thurm da-
selbst zu Muhrau zu verbrauchen, vergunt hat." — T. VI. 54.
415. 1492. 10. Febr. (Freitag nach Dorothea). Die Brüder
Bernhardin, Jörg, Christoph und Sigmund, die Mynndorfer,
erhalten die Pflege des Schlosses und Urbars zu Feustritz.
Sigler : Jörg Prunheimer, Hanns Flusshart. T. VI. 922.
416. 1492. 22. Febr. (Mittwoch vor Mathias). Mathias,
Bischof zu Sekkau, erhält zur pflegweisen Innehabung und Ver-
waltung die Hauptmannschaft, Stadt und Schloss Rackersburg,
mit 500 Pf. Pfennige und 2 Meyerhöfen bei der Stadt , die
Weingärten am Hausberge, sammt Vischwaide und Wildbahn,
und die Burghut. — Siegler: Ladislaus Prager, kaiserl. Erb-
marschalk in Kärnthen und Rammrer etc. T. VI. 378.
417. 1492. 25. Febr. ?. (Samstag vor Kunegunde). Thomas
Doner erhält Mauth und Aufschlag zu Leoben um 400 Pf. Pfennige.
Siegler: Hanns Hyttinger, Stadtschreiber zu Linz. T. VL 912.
418. 1492. 12. März (Montag vorReminiscere). Barthlmä von
Pernekh erhält wieder in Besitz das Schloss Nega mit Urbar
etc. so vormals ihm und seinen Brüdern gehörte, und ver-
bürgt, dass er sich darüber mit dem Kaiser vertragen werde.
— Bernhard Diettensheimer, Anwald ob der Enns. — T. VI. 53.
419. 1492. 26. März (Montag nach Oculi). Bernhard Mosshei-
mcr erhält das Schloss Wolkcnstein sammt Landgericht pfleg- und
495
bestandweise auf 3 Jahre um 2300 fl. Rhein. Siegler : sein
Vetter Benedikt Mossheimer. T. VI. 1032.
420. 1492.30. März (Freitag nach Oculi). Gabriel Wulfinger
erhält das Schloss Oberkap fenberg mit Urbar und Burghut
pflegvveise. — Siegler: Andre Viechtensteiner. T. VI. 1029.
421. 1492. 30. April (Montag nach Georg). Linz. Seba-
stian Spangsteiner, derzeit Verweser des Halls zu Aussee und
zu Schwannberg verkauft dem Landesfürsten sein Haus, Hof-
statt und Baumgarten „gelegen zu Aussee im obern Markcht
zunächst an dem Gasteig" ; — Alles freies Aigen. Siegler :
Ritter Andre Wagenn. T. IV. 405.
422. 1492. 17. Mai (Donnerstag nach Pankratius). Pettau.
Richter und Rath zu Pettau erhalten das Gericht , Umgeld,
Hofamt mit der Mühle, Mauth und SOzigst daselbst zu Pettau
auf ein Jahr zur Verwaltung gegen Verrechnung. — T. VI. 37.
423. 1492. 17. Mai (Pfingsttag nach Pancratius). Richter
und Rath der Stadt Pettau erhalten die Verwaltung vom Ge-
richt, Urageld, Hofamt, Mühle, Mauth und Achtzigst zu Pettau. —
T. VI. 930.
424. 1492. 7. Juni (Donnerstag vor Pfingsten). Hanns und
Niklas Kaltenhauser (Vater und Sohn) erhalten ausschliesslich auf
5 Jahr den freien Handel mit Vitriol, so man nennt Kupfer-
wasser, aus dem Fürstenthum Kärnthen nach Venedig gegen
jährliche Abgabe von 100 fl. Rhein. — Leonhard Plazer, Pfle-
ger zu Aichelburg und Stain. T. VI. 869.
425. 1492. 9. Juli (Montag vor Margareten). Linz. Urkunde
K. Friedrichs IV. Hinsichtlich des Rauheisens wird befohlen : Die
von Leoben, mit dem Radmeister vereint, sollen zu Leoben
und bei der Muhr , wo es am besten gelegen ist , Stätten,
Kohlgebäude zum Kohlaufschütten errichten; die Radmeister
sollen die Köhler mit nöthigem Gelde versehen, damit dann
auch das Kohl genügend erzeugt und von ihnen selbst zum
Berge abgeführt werden könne. Alles, auch der dritte Wagen
Eisen soll den Leobner künftig gegeben und die Briefe dar-
über, so die Radmeister vom K. Friedrich IV. haben, sollen
sie den Leobnern herausgeben. Wegen der Kohlung an den
Städten bei Leoben, bei der Muhr wolle der Kaiser noch ab-
sonderlich mit den von Leoben handeln. Indessen sollen weder
496
Radmeister, noch Leobner einander in die ihnen jeden Thell
zugetheilten Wälder nicht greiflFen,
426. 1492. 11. Juli (Mittwoch vor St. Margarethen).
Linz. K. Friedrichs IV. Befehl an alle Städte und Märkte, alle,
die Hämmer haben, Eisen schmiden lassen. Meistern, so Eisen
machen und Arbeitern, sie mögen Staugeisen , auch was für
Eisen immer machen, auf alle Erzeugnisse — der Verleger, der
Stadt, des Marktes, oder sein eigenes Merkzeichen zu schlagen ;
— „weil durch diese Vernachlässigung, das Leobnische Eisen von
dem andern Eisen wegen fast in Abfall gekommen ist und darin
grosse IVothdurft geworden,"
427. 1492. 11. Juli (Mittwoch vor St. Margarethen.)
Linz. K. Friedrichs IV. Auftrag an die Eisenhändler zu
Leoben, wenn sie Radvverke in Vordernberg Schulden halber
an sich bringen, diese gut und stets zu betreiben und im Um-
trieb zu halten ; sonst werde sie der Landesfürst einziehen,
besetzen und bearbeiten lassen.
428. 1492. 9. Aug. (Donnerstag Laurenziabend). Wolf-
gang Leroch erhält in Verwaltung und Bestand das Schloss
St. Peter ob Leoben sammt Urbar und Landgericht für 120
Pf. Pfennige jährlich. — Ritter Sigmund Utzinger. T. VL 363.
429. 1492. 27. Sept. (Pfingsttag vor Michaeli). Andre
von Weisspriach erhält von Raimund , Bischof zu Gurk ver-
pfändet um 4400 fl. Pfennige — das Schloss Erylstein (Er-
lachstein ?) und die 2 Aemter St. Jörgen und Anderburg; wor-
über er dem Kaiser Friedrich IV. Gewehr und Treue lei-
stet. — T. VI. 50.
430. 1492. 5. Okt. (Freitag nach Michaeli). Wolfgang
Baumgartner, Bürger in Wien verkauft dem Georg Kern-
stock zu St. Gallen zwei Hämmer in der Reifling zwischen
des Gennslauter und Kerns-Hammer gelegen.
431. 1492. 22. Nov. (Donnerstag vor Katharina). Sigmund
Lamberger erhält bei seiner Vermählung mit der Tochter des
Andreas Rindschadt als Heiratgabe 1000 fl. als Pfandschil-
ling auf Schloss und Urbar Montpreiss — auf Wiederlö-
sung. Siegler : Sigmund Lamberger und sein Vetter Georg
Lamberger, Ritter und kaiserl. Pfleger zu Montpreiss. T.
III. 463.
497
432. 1492. 25. Nov. (Sonntag nach Csecilia). Linz. K.
Friedrichs IV. Befehl an alle Obrigkeiten, ernstlich den Auftrag
auszuführen dass auf gehaltene Beratschlagung in Linz mit
den kaiserl. Uäthen — über die allerlei Eisenerze im Für-
stenthume Steier und Kärnthen alle fremden Eisenerze , aus-
genommen das zu Hüttenberg und das Eisen, so der Abbt
Johann zu Lambrecht unser Rath, auf 4 Hämmer zu machen
hat, abgethan und nicht mehr gemacht werden soll; also —
wo man ausser diesem im Lande noch fortfahre, Eisen zu
machen und zu verführen, dass beides ernstlich abgethan und
confiscirt werde ; „auf dass unser Leobnisch Eisen und sein
Ausgang nicht weiter gehindert werde , noch wir desshalb an
unserem Kammergut Schaden nehmen."
433. 1492. 29. Nov. (Donnerstag vor Andrä). Anna des
edlen Wolfgangs Kürchknopfs \ Tochter , Gemalin des edlen
Martin Pachhauser, tritt ihrer Tochter Katharina und ihrem
Schwiegersohn Fürchenberger ihre erblichen Lehen ab : in der
Klam, auf dem Praitenstein, zu Schattwimmerpfarr, in der
Kirchbergerpfarr, zu Kirchberg, am Pfaflfen , im Trattenbach
den Wedlhof, im Erlach, im Carlgraben, in der Feistritzer-
pfarr — ehemals herrschaftlich Feistritzer Lehen. — Siegler :
Andre v. Liechtenstein. T. I. 565.
434. 1492. 12. Dec. (Mittwoch vor Lucia). Ritter Hanns
Sinzeudorfer erhält auf 2 Jahre in Bestand die kaiserl. Aem-
ter in der Staiitz , Pischberg, am Herzogenberg, das Purk-
recht zu Brück (alle Aemter zum gedachten Schlosse gehörend}
das Umgeld im Mürzthal, zu Zell, zu Afflentz, im Dragössthal,
die Vischwaide im Mürzthale etc. — jährlich um 400 Pfunde.
Andre Viechtensteiner als Siegler. T. VI. 357.
435. 1492. ?. 28. Dec. (Freitag vor Neujahr). Andre Spangstei-
ner erhält das Schloss Pfannberg pflegweise. Siegler: Ritter Andre
Viechtensteiner. T. VI. 909.
436. 1492. ?. 29. Dec. (Samstag vor Neujahr). Philipp VVerneg-
ger wird Pfleger und Verwalter des Schlosses Fürstenfeld. Siegler:
Ladislaus Prager, Ritter Andre Viechtensteiner. T. VI. 371.
437. 1492. (Freitag St. Augustin ?). Linz. K. Friedrich
des IV. Befehl an Bürgermeister , Richter und Rath zu Brück
an der Mur, Leoben, Knittelfeld, Vordem- und Innernberg des
498
Eisenerzes, „dass sie sich mit ihren Eisenwagen und Gewichten
sämmtlich vor dem Rath, Kammrer und Burggrafen zu Steier,
Caspar von Rogendorf, einfinden, dieselben wieder neuerlich .
cimentiren und berichtigen lassen"; weil von Seite der Han-
delsleute darüber Klage erhoben worden ist. —
438. 1493. 25. Jan. (Pauli Bekehrung). Barbara, Frau
des Hannsen Frosch beym Chrungelsee zu Aussee stiftet ihr
väterliches Erbtheil an das Spital daselbst zur Aufnahme und
Versorgung (daselbst) ihres kranken Mannes.
439. 1493. 4. Febr. (Montag nach Lichtmessen). Sebastian
Mynndorfer erhält bestandweise das Schloss und Urbar Plan-
kenstein und das Amt zu Lemburg um 400 Pfund jährlich.
— Siegler : Balthasar Mynndorfer , Pfleger zu Kunsberg. T.
VI. 932.
440. 1493. 17. März (Sonntag Laetare). Linz. Die Brüder
Wolfgang und Ambrosi, die Merzinger, Söhne Wolfgang Merzin-
gers, Bürgers zu Radkersburg verkaufen und senden auf ihre
Erblehen dem Jörg Lacher, Bürger zu Rackersburg, Stücke
in Pridige und Pfarrerstorf in der Rackersburger Pfarre.
441. 1493. 18. April (Donnerstag vor Misericordia Domini).
Barthlmä von Mörsberg erhält das Schloss Neidberg mit Ur-
bar auf Lebenszeit und tritt dafür an den Kaiser sein
Haus zu Grätz in der hintern Schmidgasse bei dem Rekthurm
gelegen, mit Mayrhof und Garten ab. — Ritter Walther
Hauser (sein Vetter). T. VL 59.
442. 1493. 19. April (Freitag vor St. Georg). Hanns
Gewmann von Gailschach, Vogt der kaiserl. Aemter und Pfleger
zu Lankowitz und Voitsberg.
443. 1493. 27. April (Samstag nach Marcus). Linz. K.
Friedrich IV. erlaubt, dass Jakob Auersberger, Pfarrer zu St.
Ruprecht, Erzpriester in der Niedern March in Crain, undProbst
Cancian, Pfarrer zu Davernikh etc. und mehrerer geistlichen
Bruderschaften Verweser, zu Rudolfswerth ein CoUegium Ca-
nonicorum mit einem Probst aus sich und ihren Renten stiften
dürfen — und dazu einzuverleiben die St. Ruprechtskirche, die
St. Cancian Pfarrkirche zu Königstein , die St. Martinskirche
zu Ponikl und die St. Niklaskirche zu Rudolfswerth. K. Max-
milian dd. Wien, Samstag St. Thomastag 1493 gibt gleichfalls
499
seine Einwilligung. — Jacobus Annachperger plebanus apud San-
ctum Rupertiim inferioris Marchiae, Archidiaconus Carniole —
wurde zum Präpositus erwählt. T. IV. 899 — 908.
444. 1493. 27. Juni (Donnerstag vor St. Peter und Paul).
Hanns Geyinann erhält die zwei Schlösser Voitsberg und
Lankowitz, auch die Aemter in der Kunach, St. Oswald, Köf-
lach, am Tregast, Herzogenberg, Angastberg, Gaisfeld, Graden,
an der Gassnitz, Welberg, an der Kunach — bestandweise um
500 Pf. jährlich.— Siegler: Andre Viechtensteiner. T. VI. 388.
445. 1493. 8. Juli (Montag nach Maria Heimsuchung).
Franciscus Prager erhält nach der pflegweisen Innehabung jetzt
bestandweise das SchlossWindischgrätz und den Auftrag, nachdem
das Sr. fürstl. Gnaden nicht nützlich ist, zuhalten, dasselbe abzubre-
chen und weiland Gilgen SchulthaizingerThurm in derselben Stadt
zu Windischgrätz gelegen „zu der Wöhr zuzurichten und zu
bauen" von dem Rathe zu Windischgrätz auf 4 Jahre , gegen
jährliche Hinausgabe von 100 Pf. Siegler: Ritter Andre Jobstl.
T. VI. 1123.
446. 1493. 24. Juli (Mittwoch Jacobi Abend). Hanns
Wynnter erhält den kaiserl. Sitz Neunhanss im Ennsthal pfleg-
weise. — T. VI. 883.
447. 1493. 26. Juli (Freitag vor Petri ad vincula). Niklas
Lissnik erhält das kaiserl. Amt zu Marburg bestandweise
jährlich um 800 Pfund. — Siegler: Ritter Ulrich Penscher,
Witzthum zu Ortenburg. — T. VI. 382.
448. 1493. 30. Nov. (Andreastag). Hanns von Klechwird
Lehensträger von Seite der Grafschaft Cilli , er erhält von
den Lichtensteinern von Murau : „den Hof zu Burg Schleunitz
sammt dem Dorf dabei, darauf gefdrstete Freiung ist und
darüber Niemand zu richten hat, dann sie und ihre Erben;
dann Güter zu Lemberg, zu Kötsch, am Bacher, zu Sykolach im
Trafeid, in der Schleunitzer Pfarr, zu Phamitschach am Pacher."
— T. I. p. 282.
449. 1493. 6. Dec. (Freitag nach Andreas). Lehensvertrag des
Hanns von Klech über seine Lehensgüter in Steier.
450. 1493. 20. Dec. (Freitag St. Thomas-Abend). Wien.
Wilhelm Trautmannsdorfer erhält vom römischen Kaiser Max-
milian als Lehensträger für sich und für seinen Bruder
I
500
Hanns und für seine Vettern Wolfgaug , Jörgl , Sigmund,
Ernst , Gebrüder Trautmannsdorfer die Erblehen bei Kirch-
berg, Grafendorfer Pfarre, Leutersdorf an der Raab , Aschau
bei Pergfeldt und die Cillierlehen an der Sakau (Sakkau)
T. VII. 139.
451. 1494.3. Jänn. (Freitag- nach Neujahr). Wilhelm v. Auers-
berg, Lehensträger landesfürstl. und Cillier - Lehen zu Ober-
und Nieder-Gastrey, zu Breutenbuch, am Bach, zu Fresen un-
ter Baselsdorf, im Bruchberg am Bacher, auf dem Draufeld,
des Haarzehends (?) und an der Drau und Stattenberg, der Bann-
gewässer, Ulzga und Trebin , — am Glamitz ob Gamlitz, in
der Grenach bei Gamlitz ob Ehrenhausen. — T. I. p. 283.
452. 1494. 5. Jänn. (Sonntag nach Neujahr). Hanns Hahn wird
Lehensträger des öden Flofs an der Zeyring. T. I. p. 285.
453. 1494. 8. Febr. (Samstag vor Fastensonntag). Hanns
Rohetscher erhält zur pflegweisen Verwaltung das Schloss
Rohetsch, das kaiserl. Amt daselbst und die Mauth mit der
gewöhnlichen Burghuth. — Siegler: Ritter Hanns Hann von
Hannberg. — T. VI. 70.
454. 1494. 8. Febr. (Samstag vor ApoUonia). Hanns von
Maltis erhält Massenberg ob Leoben gelegen sammt der
Burg in derselben Stadt Leoben pflegweise. Hanns Zeylacher.
— T. VI. 939. f I
455. 1494. 20. Febr. (Donnerstag vor Reminiscere). Ritter
Adrian der Kreisseneker erhält die Aemter und die Vogtey zu Tun-
ney, Obdach, zu Wierding — bis zur Bezahlung seines Gut-
habens, um jährlich 200 Pf. Pfenn. Thomas Kredenecker. — T.
V. 697.
456. 1494.20. Febr. (Donnerstag vor Reminiscere). Thomas
Kredenecker erhält zur pflegweisen Verrechnung das Schloss
Osterwitz im Sannthal, mit der Verpflichtung, von jedem 25 Pfund
Pfenn. einen gerüsteten Mann zu Pferd zu halten und die-
selben Reisigen auf Begehren des Kaisers ausrücken zu lassen,
sonst aber die Rekten abzuliefern. — Ritter Adrian der Greis-
senecker. — T. V. 694.
457.1494. 23. Febr. (Sonntag vor Oculi). Ulrich Starch, Ver-
walter des Amtes Hinterberg bei Aussee. — Siegler: Heinrich
Schruttauer, Bürger zu Wien. T. VI. 425.
501
458. 1494. 28. Febr. (Freitag vor Oculi). Jörg Freiherr von
Kastelbark erhält pflegweise das Schloss Weitersfeld. — Ritter
Jörg Rotlaler. T. VI. 957.
459. 1494. 3. März (Montag nach Oculi). Hanns Hann wird
Verwalter des Amtes und der Mauth an der niedern Zeyring. —
Siegler: Ulrich Stepl, königl. Kammerschreiber, Woifgaug Sulz-
berger, königl. Kastner bei dem Rotenthurm zu Wien. T. VI. 434.
460. 1494. 9. März (Sonntag Laetare). Kaspar Grafenberger
wird Hubmeister in Grätz. — Siegler : Ritter Mörth Himmelfeind.
T. VI. 398.
461. 1494. 10. März (Montagnach Laetare). Benedikt Mosshai-
mer erhält das Schloss Selk sammt der Burghuth. Siegler : der
edle und veste Mainhard Härder zu Grebming. T. VI. 946.
462. 1494. 14. März (Freitag nach La;tare). Friedrich Iloff-
mannerhältdie Verwaltung der Mauth in Rotenmann. Siegler: der
edle und veste Christoph vStrasser, Erasmus Zeilhofer, Bür-
ger zu Salzburg. — T. VI. 400.
463. 1494. 18. März (Dienstag nachSontagJudica). Llenhard
V. Ernau wird Vicedom und Landschreiber in vSteyer und leistet da-
für den Gewährsbrief: „dass ich dasselbe Witzthum und Landschrei-
beramt treulich und aufrichtiglich innhaben , verwesen und han-
deln, Sr. Gnaden Nutzen, Gült und Renten, von Sr. Gnaden
Städten, Pflegern und Amtleuten zu rechter Zeit und ohne
Abschlag in Sr. Gnaden Hände einbringen und weiter nach
Sr. Gnaden Gescheft und Befehl weiter rieichen , antworten
und jährlich als sich gebührt verrechnen , Sr. Gnaden Bürger
und Leute, so mir insonderheit befohlen sind, in keinerlei-
weise wider altes Herkommen beschweren, noch dringen, auch
die Gerichte, so je zu Zeiten für mich zu erledigen gedingt
werden, mit Rath verständiger Leute erledigen und darinnen
weder mit Gab, Freundschaft, noch Feindschaft noch icht an-
ders, sondern allein die göttliche Gerechtigkeit, an selben
auch Sr. Gnaden Stadtsteuer , Gült und andere Obrigkeit ein-
ander entziehen lassen , selbst auch nicht thun und sonst alles
handien und thun soll und will , das einen getreuen Witzthum
und Landschreiber zu thun zimt und gebührt und von altem
Herkommen ist. — Siegler: der edle Sigmund Moraltinger, Au-
wald zu Wien. T. VI. 68.
!02
464. 1494. 7. April (Montag nach Quasimodogeniti). Ritter
Barthlmä von Pernek, Verwalter des Schlosses Untervoitsbcrg
sammt Urbar und Herrlichkeit. Siegler: Ritter Jörg Rottaler,
königl. Rath. — T. VI. 421.
465. 1494. 10. April (Donnerstag nach quasimodogeniti),
Füssen. Maximilian I. gibt die Pfarre zu Pettau seinem Can-
tor Hanns Kerner. T. IV. 953.
466. 1494. 24. April (St. Jörgentag). Mörth Purchenlann-
ter erhält pflegweise Verrechnung des Urbars und Gaugerichts
zu Aussee. — Siegler: Erhard Chlinger, Bürger zu Aussee. T.
VI. 137.
467. 1494. 28. Ap. (Montag nach Cantate). Hanns Geumann
erhält das Schloss Lankowitz sammt den Aemtern von Herzogen-
berg, in der Graden, in der Kunach, am Weiber, in der
Gössnitz, zu Gaysfelden, am Tregast, zu Lugastberg, auch
das Landgericht und Marchfatteramt zu Voitsberg, wie er es schon
vormals inne gehabt hatte , zur pflegweisen Verwaltung. —
Ritter Albrecht von Trenweck. T. VI. 1036.
468. 1494. 6. Juni (Freitag nach Erasmus). Füessen.
Wolfgang, Andre und Wilhelm von Graben, Brüder han-
deln mit dem Kaiser Maximilian I. um einen Wald , genannt
Galamigk , mehrere Dörfer und 2 Teiche , nach unparteiischer
Schätzung, wornach dann die ganze Summe geschlossen wer-
den soll, auf den pfandweisen Besitz des Schlosses und der
Herrschaft Seldenhofen. T. IL 216.
469. 1494. 20. Juni (Freitag nach St. Veit). Englhard
von der Haidt erhält die Pflege des Schlosses Hartberg — (die
Bürger und Leute, so zu dem bestimmten Schlosse gehören). —
Siegler: Ritter Jörg Rottaler. T. VI. 1127.
470. 1494. 23. Juli (Montag Johannesabend im Sommer).
Sebastian Mynnd orfer wird Pfleger des Schlosses Fürchtenegg
und der Aemter: Schönstein und Katzenstein. — Siegler: Ritter
Achatz von Neideck. — T. VI. 430.
471. 1494. 31. Juli (Donnerstag vor Stephani inventio).
Jörg Moyser erhält in pflegweise Verwaltung das Schloss und die
Stadt Pettau sammt dem Landgericht und jährlich 500 Pf. Pfenn.
zu Hauptmannsfeld und Sr. Majestät Amt daselbst. — Siegler:
Ritter Jörg Sinzerpaumer. — T. VI. 949.
503
472. 1494. 14. Aug. (Fraueiiabend Assumtionis). Heinrich
Eberpach wird Verwalter des kaiserl. Amtes zu Ratkersburg
und des Tabors daselbst. Siegler: Ritter Sigmund Moraltinger,
Auwald zu Wien. T. VI. 412.
473. 1494. 6. Sept. (Samstag vor Maria Geburt). Achaz
Mutmannsdorfer und seine Gemahlin Ursula, früher Frau des
Hanns Süssenheimers erhalten um700fl. Pfandschilling das Schloss
Süssenheim zum Genüsse. Siegler: der edle und feste WoI%ang
Tewfl. — T. ni. 149.
474. 1494. 12. Nov. (Mittwoch Martini). Grata. K. Maximi-
lian I. befiehlt dem Georg von Losenstein, Haubtmann in Steyer —
die Kirche Mooskirchen, auf welche Augustin, Probst in Stainz,
Ansprüche machte, diesem einzuantworten; nachdem aber der
Bischof von Seggau Matthias, unser Fürst und Rath, im Pos-
,sess dieser Kirche stand und seine Gerechtigkeit behauptet,
befiehlt K. Maximilian , die Kirche dem Bischöfe zu lassen und
dem Probste an seinen ordentlichen gewissen Richter mit
seinen Ansprüchen zu verweisen. — Zweites Schreiben an den
Stanzerprobsten selbst. Drittes Schreiben an alle Prälaten ,
den Adel , die Städte und Märkte , welche bei diesem Pfarr-
prozesse und der Restituirung der Pfarre Mooskirchen an den
Bischof zu Sekkau, widerrechtlich etwas an sich gerissen
hätten, dass sie alles auf die Forderung des Bischofs zu re-
stituiren bereit seyn sollen. — T. IV. 894 — 897.
475. 1494. 13. Dec. (Samstag Lucientag). Ritter Lasla
Prager, Erbmarschalk in Kärnthen, der bestand weise um
jährl. 50. Pfund das Schloss Sanegg und das Amt zu Press-
berg inne hatte, erhält Bestandverlängerung. T. VI. 413.
476.1494.?. 31. Dez. (Mittwoch vor Neujahr). Hanns Grün-
wald erhält die pflegweise Verwaltung des Schlosses Windisch-
grätz, des Schulthauzinger Thurm etc. Siegler : Ritter Simon
von Hungersbach , königl. Rath und Schatzmeister , General
Ulrich Stopel, königl. Kammerschreiber. — T. VI. 1133.
477. 1494. Hanns Gaymanns Revers um die Schlösser Voits-
berg und Lankowitz und die Aemter in der Kunach, St. Oswald,
Köflach, Tergast, Herzogenberg, Lucasberg^ Gaisfeld, Graden,
an der Gossnitz, in Walber, an der Kunach, auf 3 Jahr lang
gegen 500 Pf. Bestandgeld. T. VI. 125.
504
478. 1494. Seyfried Rottenberger erhält pflegweise das
Schloss Gonabiz. — Siegler: Simon von Ungersbach, röm.
königl. Majestät Schatzmeister, Veit Hengsbacher. T. VI. 943.
479. 1494. Ritter Hanns Rohetscher. — T. V. 658.
480. 1494. Ritter Reinbrecht von Reichenburg erhält den
Aufschlag zu St. Veit und Völkermarkt. — T. V. 668.
481. 1494. (Freitag Magdalena?) Ritter Reimbrecht von
Reichenburg erhält die Hauptmannschaft in Steyr mit sammt
dem Schloss Grätz pflegweise und mit 500 Pfund Pfenn.
Hauptmannssold. — Siegler ; Kaspar von Rogendorf, Sr. königl.
Majestät Rath. — T. VI. 75.
482. 1495. 13. Juli (St. Margaret). Vorau. Paul vonPuech-
wald erhält Schloss und Herrschaft Süssenheim , einst im Be-
sitze Hannsens von Süssenheim, worauf die Wiederlage der
Morgengabe von dessen Frau Margaret, jetzt des edlen Achatius
Mutmannsdorfers Gemahlin haftet, für 1100 Pfenn. pfleg- und
pfandweise. Siegler: Georg von Weissbriach. — T. II. 211.
483. 1495. 6. November (Freitag vor St. Martini). Worms.
Kaiser Maximilian I. ertheilt dem Stadtrichter zu Grätz, „der
jetzt ist oder künftig sevn wird , den Bann über das Blut in
derselben unsern Stadt Gratz, zu richten zwei Jahre lang die
nächsten nach Datum dieses Briefes nacheinander folgend, nach
übelthätigen Personen zu greifen, gefänglich sie annehmen, mit
peinlicher Marter fragen und einem jeden derselben Uebelthäter
auf seine ofl'enbare Misshandlung öder sel]»st Bekcnntniss mit
strengen Rechten , die sich nach altem Herkommen und löbli-
cher Gewohnheit der obgenannten unsern Stadt Gratz gebührt
und Recht ist, zu strafen." — Jedoch gegen körperliches Ge-
lübd und Eidesleistung an den landesfürstlichen Rath, Hof-
marschall und Hauptmann in Steier, Reinprecht von Reicheuburg.
484. 1496. 22. April (Freitag vor St. Jörgen). Hanns und
Gregor, die Lamberger, Brüder, erhalten bestandweise jährlich um
850 fl. Rheinisch das Amt zu Tifer. — Siegler ; Ritter Lasla Prager,
Erbmarschall in Kärnthen und Truchsess in Steier. — T. VI. 457.
485. '1496. 14. Juli (Donnerstag nach Margareten).* Ritter
Adrian von Greisseneck erhält die Pflege des Schlosses, Urbars
und der Herrschaft Weitersfeld. Siegler : Ritter Hanns Lamber-
ger, Ritter Jörg Kazer, Pfleger zu Laa. T. VI. 444.
505
486. 1496. 14. Juli (Donnerstag nach Margareten). Hanns
Eberpass erhält pflegweise das Schloss Rakersburg sammt dem
Tabor in der Stadt und den königlichen Aemtern daselbst
mit jährlich 400 Pf. Pfenn. Burghuth. — Siegler : Ritter Jörg
Katzer. — T. VI. 960.
487. 1496. 8. August (Montag vor Laurenz!). Kaspar
Kollerer erhält den pflegweisen Besitz des Schachenthurms sammt
dem Urbar, gegen jährliche Hinausgabe von 15 Pf. Pfenn.
Siegler: Der edle Balthasar Feuerabent. T. VI. 78.
488. 1496. 17. August (Mittwoch nach Frauentag Assum-
tionis). Richter und Rath zu Judenburg verwalten und ver-
rechnen Mauth und Wechsel daselbst zu Judenburg. — T. VI. 451.
489. 1490. 17. September (Samstag nach Kreuzerhöhung).
Balthasar von Donhausen, Ritter, Vicedom und Hauptmann zu
Friesach erhält bis zur völligen Bezahlung seines Darlehens von
2000 fl. an den Kaiser , bestandweise das Schloss Dirnstein
bei Friesach mit Urbar und Herrlichkeit , wie dasselbe Conrad
von Stauchwitz Landcommenthur des deutschen Ordens der
österr. Balley, inne gehabt hatte. Ritter Andrä Krabath von Lap-
pitz, königlicher Rath. T. V. 707.
490. 1496. 18. Sept. (Sonntag vor Matthäus). Hanns Hang
erhält die Verwaltung der Mauth im Innernberg des Eisencra
bei Leoben. T. VI. 458.
491. 1496. 12. October (Mittwoch vor Colomann). Georg
Pfangauer wird Verwalter des Amtes Schachenthurn sammt
der Gült. — Ritter Ulrich Stopel, königl. Kammerschreiber.
T. VI. 964.
492. 1496. 3. Nov. (Donnerstag vor Leonhard). Barthlmä
von PernecJc erhält wegen seiner getreuen Dienste und für alle
Forderungen , Schaden und Sold , berechnet auf 2149 Pfund,
nach Abrechnung mit dem Ritter Simon von Hungersbach — das
Schloss und Urbar Greyseneck pflegweise in Besitz und Bestand, auf
Wiederlösung. Siegler: Georg von Rotlal, Freiherr zu Talberg
königl. Rath. — T. III. 157.
493. 1496. 16. Nov. (Mittwoch vor Elisabeth). Hanns Herz-
heimer erhält wegen getreuer Verwesung des Hallamtes zu
Anssee zur Verbesserung seines Verwesersgehaltes, die Ei-
senmauth zu Aussee zu freiem Genüsse.
Archiv. Jahrg. 18^9. III. Heft. 34
506
494. 1496. 10. Deccmber (Samstag vor Lucia). Dem Anton
Patriarch wird die Bestandinnehabung des Amtes und Gerichtes
zu Sembriach verlängert. — T. VI. 469.
495. 1496. Christoph SchroUb erger, Richter in Vordern-
berg des Eisenerzes: Beweis „dass die Juden (der Jud Hierssl}
Geldsummen auf Behausung in Vordernberg geliehen und diese
dafür verpfändet hatten."
496. 1497. 13. Jänn. (Freitag nach Erhardi). Hanns von Rei-
chenburg erhält um 700 fl. ungar. den Thurm Gratschach
und das Urfahr zu Stein vom Christoph Sebriacher abzulösen.
T. I. 524.
497. 1497. 18. Jänner (Mittwoch vor Sebastiani). Hanns
Sturm erhält Schloss und Amt Landskron (bei Brück an der
Muhr?) zu pflegweiser Verrechnung. Ritter Georg Schrott,
königl. Pfleger zu Brück an der Leitha. T. V. 723.
498. 1497. 13. März (Montag nach Sonntag-Judica). Hanns
Kischarawat erhält das Schloss Arnfels mit Urbar und Herrlich-
keiten, wie es vormals Balthasar Gleinitzer inne gehabt hatte
gegen denselben Betrag, den dieser gegeben hatte. — Peter
Benemo, königl. Secretär. T. VI. 90.
499.1497. 14. Apr. (Freitag nach Misericordia Domini). Hanns
Schmützer wird verrechnender k. k. Mautner zu Rotenmann. —
Ritter Kaspar von Maltis und Leonhard Wucherer. T. VI. 95.
500. 1497. 28. Apr. (Freitag vor Vocemjucunditatis). Jakob
Zeckel erhält das Schloss und Urbar Feustritz zur pflegweisen
Verwaltung. — Siegler : Der hochgelehrte Johann Fuchsmagen,
Doktor, königl. Rath. T. VI. 974.
501. 1497. 1. May (Philipp und Jakob). Christoph Stai-
nacher erhält pflegweise das Schloss Seldeuhofen sammt der Burg-
huth. — Siegler: Ritter Caspar Schaul zu Molt, Untermarschall
in Oesterreich, Ritter Georg Schrott, Pfleger zu Brück an
der Leitha , Philipp Steinbock. T. VI. 967.
502. 1497. 7. Mai (Sonntag Exaudi). Kaspar Rulko erhält die
Verwaltung von Schachenthurn. Siegler : Ritter Zacharias Stein-
berger. T. VI. 971.
503. 1497. 10. Mai (Mittwoch nach Exaudi). Georg Gloyacher
wird Verwalter der Burg zu Mahrburg mit der Biirghuth. Siegler
Christoph Panier. T. VI. 455.
^^m
507
504. 1497. 10. May (Freitag- nach Bonifazius). Fahius Ma-
linger erhält tlas Schloss WeitersfeUl. — Siegler : Ritter Jörg
Wakerzill. (Schwager des Vorigen.) T. VI. 978.
506.1497. 24. Mai (Mittwoch Frohiileichnam-Ahcnd). Wolf-
gang, Pognerhekennt „dass mich K. Maximilian I. zn seinen Pog-
ner aufgenommen und in Sr. königl. Majestät Stadt Gratz zu sitzen
und zu wohnen und alle Wochen Va Pfund Pfenn. als Dienst-
sold aus Sr. königl. Gnaden Iluebamt zu Gratz verordnet hat."''
Casin)ir von Rodeck, derzeit königl. Obrister Forstmeister in
Steiermark, Kaspar Greemberger, Sr. Majestät Huebmeister
zn Gratz. T. VI. 85.
507. 1497. 6. Juli. (Pfingsltag nach St. Paulstag). Achatz Kar-
ner verkauft seinen Zainhammer in derLaussa bei der rothen Mauer
an Hanns Heidenreich in Eisenerz um 115 Pfund österreichische
Landeswährung.
508. 1497. 8. Juli (Samstag nach Ulrich). Adrian Greis-
senegger erhält das Schloss Weitersfeld pflegweise. Siegler:
Ritter Bornisch von Ebersdorf, Erbkammerer in Oesterreich,
Hanns Obcrheimer zu Hohenburg. T. VI. 1136.
509. 1497. 5. Oct. (Donnerstag nach Francisci). Die Ritter
Tybolt und Leonhard Harracher, Brüder, empfangen als Lehen
die ausgebrannte Veste Rabenstein an der Muhr. Georg von
Roththal, Freiherr von Thalberg, königl. Rath , Ritter Hanns
Harrasser. T. L 285.
510. 1497. IG. Nov. (Donnerstag nach Martini). Heinrich
von Scheppach erhält bestandweise jährlich um 650 Pf. Pfen-
nige das Amt zu Marchburg. — Ritter Heinrich Füllsin , der
röm. Königin Stallmeister, Ritter Hanns von Königsekk, Vogt
zu Feldkirchen, Enndris von Schallenberg. T. VI. 465.
511. 1497. 30. Nov. (Plingsttag Andreastag). Gabriel Sigl
wird Mautner im Innerberg des Eisenerzes. T. VI. 448.
512. 1497. 17. Dec. (Sonntag nach Lucia). Christoph
Waidegger erhält das Schloss Gösting pflegweise. Siegler: Rit-
ter Kaspar von Spauer und Jörg von Weissbriach. T. VI. 983.
513. 1497. Sigmund Schwab, Bürger zu Steyer , verkauft
seine Hammerwerksgerechtsame zu Hollnstein an Wolfgang
Händl , Bürger zu Wien.
34 •
508
514. 1498. 3. Jäiin. (Mittwoch nach Neujahr). Florian Thanncr
wird aufgenommen „zu wägen des rauchen Eisens Sr. königl. Maje-
stät Eisenerztes im Innernberg bei Leoben, — und mir dasselbe
Wägen-Amt gegeben, um den gewöhnlichen Sold, was auch
also vom solchen rauchen Eisen gewogen wirdet, allezeit Sr.
Majestät Mautner und Gegenschreiber daselbst fleissiglich ansa-
gen und darinnen nichts verhalten, auch allenthalben Sr. Maje-
stät Nutzen und Fronicn fordern." Siegler : Barthlmä Freisleben,
Sr. Majestät Hauszeugmeister zu Innsbruck. T. VI. 139.
515. 1498. 8. Jan. (Montag Erhardi). Ritter Wolfgang von
Graben erhält das Sehloss Seldenhofen mit Zugehör und Burg-
huth. Siegler : Andre Spongsteiner, Pfleger zu Pfannberg, Anton
Freiherr zu Yfan. T. VI. 985.
516. 1498. 24. Febr. (Samstag Mathias). Hanns Kell-
mann bleibt Mautner in Pettau gegen Provision von 150 fl.
jährlich. Siegler: Rudolf Harber, Hauskammrer zu Innsbruck,
Bernhard von Fraunburg, Herr zu Haag, Ciprian Sernthan.
T. VI. 477.
517. 1498. 3. Oct. (Mittwoch nach Michaeli). Hanns
Senizer wird als Mautner in Rotenmann bestellt durch „Se.
königl. Gnaden Räthe und Reformirer Sr. Majestät Fürsten-
thum Steyer und Kärnthen." Siegler: Konrad von Stern und
Jörg Christian, Sr. Majestät Diener. — T. VI. 473.
518. 1499. 2. Jan. (Mittwoch vor H. 3 König). Hanns Herz-
kamer wird verrechnender Innhaber des kaiserl. Geugerichts
und Urbars zu Aussee. T. VI. 94.
519. 1499. 3. Febr. (Sonntag nach Lichtmessen). Kaiser
Maximilian 1. an alle „Geistlichen und Weltlichen so einigen Ge-
brauch oder Besuch in unseren Schwarzwäldern unsers Eisenerzes
im Innern- lind Vordernberg gelegen bisher zu haben vermeint:
wiewohl alle Schwarz- und Hochwälder in unserem erblichen
Fiirstenthume als unsere Rcgalia und niemanden andern recht-
lich zustellen, so werden wir doch berichtet, wie dieselben
Wälder, sonderlich in dem Fürstenthum Steyer durch Miss-
brauch unser und unserer Vorvordern Fürsten von Ocsterreich
Amtleuten unbilliges Versäumniss verwüstet werden, so dass
unser Eisenerz bald an Mangel an Kohl und Holz erliegen
müsste. Wir haben daher den Waldmeister Sigmund Baum.
I
500
garlner zu uiiseni Waldmeister aufgenommen und Ihm etliche
Oerter und Wälder, so mit Klaus und Risswerken zu den-
selben unserm Eisenerz wohl zu bringen scyn, zu hayen und
zu befrieden auszeis'en lassen." Künftis: haben sich daher alle
Andern dieser eingefriedeten Wälder zu enthalten. —
520. 1499. 6. Mai (Montag nach Kreuz- Erfindung). Jörg
von Rottal, Freiherr der römischen und hungarischen Majestät,
gibt zur Lösung des vom Kaiser Friedrich IV. versetzten
Schlosses Lembach 1000 11. und erhält dafür das Amt in
der Stanz, Herzogberg und Ställing neben dem Märztlial im
Gebürge , auf Pfandbesitz und Genuss bis zur Lösung. —
Zeugen: Reimbrecht von Reichenburg, Hauptmann in Steyer,
köuigl. Rath , Andre Crabttth , k. Regent in Oesterreich. T.
II. 221.
521. 1499.13. Oct. (Am Colomanitag). Wilhelm Steinacher er-
hält das Schloss St. Peter ob Leoben sammt dem Urbar und Land-
gericht pfleg- und bestandweise, jährlich um 120 Pfund Pfenn.
Siegler: Der edle Georg Drikopf. T. VI. 1024.
522. 1499. 11. Nov. (Martini). Heinrich Graf von Hardegg,
köngl. Rath und Kammrer hatte 15000 Rhein, dargeliehen, er
erhält dafür und für die Zinsen zu 5 % eine Anweisung und
Versicherung „auf den Anschlag an der obern und niedern Tarvis,
zu Traberg und daselbst um." — Zugleich erhält er das
Schloss Kammerstein sammt Amt und Urbar zum Pfandgenuss. —
T. VI. 482.
523. 1499. 19. Nov. (Eritag St. Elisabeth). Leonhard
von Ernau wird bestätiget als Vicedom und Landschreiber in Steyer
und Vicedom in der Grafschaft Cilly und wird ihm aufgetragen,
;,alles Geld, Wein, Getreid und alles, so darin gefallt, es sey
ordinari oder extraordinari Empfang, durch die Urbar und seine
Unteramtleut, nach Inhalt der Ordnung in der nächsten Reformirung,
gesetzt im Beiweseu und mit Wissen Sr. köuigl. Majestät
Gegenschreibers in Empfang zu nehmen. Siegler: Ritter Ru-
dolph Harber zuRiegeiiberg, königl. Rath und Hauskammrer zu
Innsbruck, Ulrich Möringer, königl. Kammerschreiber zu Inns-
bruck. — T. VI. 490.
524. 1499. 3. Dez. (Dienstag nach Andräi). Innsbruck.
Bernhardt Tallandt wird aufgenommen als köuigl. Ueberreuter
510 ^^
im Fürstenthuni Kärnthen mit 80 fl. Rheinisch jährlichen Sold
und pflegvveiser Verwaltung' des Amtes Heumburg auf 10 Jahr —
mit besonderer Amtsinstruktion zum Dienste mit 2 Pferden, „alle
kaiserl. Forste und Wildbahnen von Bleyburg durch das Santhal
bis über den Werdsee und um Klagenfurth zu bereiten. Auch
«oll er alles rauhe und geschlagene Eisen treulich bereiten und
beaufsichten, damit dasselbe nicht gegen das königl. Geboth und
wider das alte Herkommen zurück nach Neumarkt, Scheufling,
Murau und über die Alpe gegen Murau, gegen Obdach und sonst
allenthalben im Lande auf fremden Sti*assen ohne Bellete geführt
und davon dem Landesherrn Aufschlag und Kammergut entzogen
werde. Auch soll beritten und beaufsichtet werden, das fremde
Hallische und das Meersalz, damit das Letztere nicht über die
Drau her, und das Hallische Salz nicht wider alles Herkommen
in das Land eingeführt werde." lütter Jörg Erlacher, köngl. Rath.
Ritter Jörg Waldenburger , Vicedom in Kärnthen, als Siegler.
T. V. 745.
511
X.
Kur Oeschichte
Kaiser Friedrichs des SctiOnen.
Mitgctheilt
von
•Woseph Vhmel,
513
I.
Zur Gesciiichte K. Friedrichs des Schönen.
ücr Geschichtschreiber hat den eben so erhabenen als schwie-
rigen Beruf, Gerechtigkeit zu üben im Urtheile über die von
ihm geschilderte Zeit und die Charaktere, die sich her-
vorstellten, die gleichsam die Träger ihrer Zeit sind.
Ein unpartheiisches Urtheil ist zu fordern, es ist
aber wohl erst dann möglich, wenn die sämmtlichen Acten zum
Spruche vorliegen. Der Richter (Geschichtschreiber} muss sich
ganz in die Zeit versetzen, muss alle Umstände berücksich-
tigen, muss die Verhältnisse genau kennen. —
Je umfassender und genauer eine Zeit erkannt wird, je
mehr sich die Verhältnisse nach und nach herausstellen,
desto leichter wird einem Geschichtschreiber das Urtheil über
die Menschen, denn diese handeln meist nach Umständen,
sie werden von den Verhältnissen bestimmt. — Da-
rum gestaltet sich aber auch über „Zeit und Menschen" das Ur-
theil oft ganz anders , je nachdem man tiefer eindringt in die
Lage der Dinge.
Wie verschieden lautet nicht das Urtheil , das die Spä-
teren über König Albrecht I. fällen, dessen Kraft und Cha-
rakterstärke nach den neueren Forschungen (z. B. Böhmers)
sich glänzend herausstellt, wenn man das frühere Zerr-
bild vergleicht.
Sein Sohn und Nachfolger Herzog Friedrich der Schöne
war in seinen Bestrebungen sehr unglücklich, das Urtheil über
ihn laulct nicht günstig , es wird ihm eben sein Unglück zum
Vorwurf gemacht , dass er wollte, was er nicht konnte. ,
514
Vergleichen wir das , was die neueren" Geschiclitschrciber
über ihn urtheilen. Kurz in seiner Geschichte : Oesterreich un-
ter K. Friedrich dem Schönen (Linz, 1818) sagt: (S. 410— 412)
„Da Friedrichs und seiner Brüder Sinnen und Trachten weit
mehr nach aussen, nach Erwerbung von Kronen und
Ländern, als nach innen gerichtet war: so konnten sich seine
Unterthanen unter seiner ganzen Regierung unmöglich glück-
lich fühlen."
„Während ihre Söhne in häufigen Schlachten dem Kriege
erlagen, mussten die Väter die Früchte ihres Fleisses zur Er-
haltung der Armeen hinopfern, und nur Krieg war viele Jahre
hindurch das allgemeine Losungswort in Oesterreich, nur Krieg
das Erste und Vorzüglichste , welchem alle übrigen Rücksich-
ten des Staates weichen mussten. Und dieser fortdauernde Zu-
stand einer Ueberspannung der Kräfte, der eigentlich nicht
abgenöthiget , sondern geflissentlich aufgesucht und
herbeigerufen war, ermüdete das Volk desto mehr, je
weniger der Erfolg so ungeheuren und langwierigen Anstren-
gungen entsprochen hatte. Als Friedrich aus seiner Gefangen-
schaft von Trausnitz nach Wien zurückkehrte , ward er von
seinen treuen Unterthanen mit einem unbeschreiblichen Jubel
empfangen, denn zu der Freude des Wiedersehens des gelieb-
ten Fürsten gesellte sich das Gefühl des innigsten Mitleids über
sein hartes Geschick, dessen Spuren auf seinem abgehärmten
Angesichte man deutlich bemerken konnte. Als er aber nach
dem Tode seines Bruders Leopold zum zweiten Male ruhmlos
nach Oesterreich kam , und von so vielen Opfern , die man
seiner Ruhmbegierde gebracht hat, nur den leeren Titel
eines römischen Königs als Frucht eingeärntet hatte; ver-
schwand allmählig alle Ehrfurcht und Liebe zu ihm , und dem
Bruder Otto war es ein Leichtes , sich einen grossen Anhang
zu verschaffen, und Friedrichen dasjenige abzunöthigen , was
er nicht gutwillig geben wollte. Schlecht hat sich damals
Otto , wahrscheinlich von seiner Bayerischen Gemalin dazu an-
gefeuert, schlecht haben sich die Könige von Ungarn und Böh-
men gegen den K. Friedrich benommen ; aber sehr glaublich
ist es, dass dieser durch eine kluge Nachgiebigkeit dem
Uebel vorbauen , und den Ausbruch desselben hätte vermeiden
515
kouncn ; zu spät ward er's gewahr , dass der Strom denjeni-
gen fortreisse, der sich ihm eigensinnig entgegenstemmen will
und die Kraft nicht hat, seine Fluthen zu brechen und zu
händigen. Der Anblick der schrecklichen Verwüstung, welche
die Ungarn, vorzüglich aber die Böhmen über einen grossen
Theil Oesterreichs verbreitet hatten , erbitterte die Gemüther
der Unterthanen gegen Friedrich noch mehr, weil er ganz un-
thätig ihrem Verderben zusah und zu spät demselben Einhalt
that; und alles dieses hatte endlich zur Folge, dass er nur
von VTenigen bedauert seine Tage beschloss: das gewöhnliche
Ende der Fürsten, welche ihren ganzen Ruhm nur auf Ero-
berungen gründen wollen, und unglücklich in ihren Unter-
nehmungen , ganz fruchtlos das Wohl ihrer Unterthanen einem
Blendwerke aufopfern."
„Ein schöner Mann war Friedrich , und ein herrlicher,
wackerer Ritter; er hätte auch der Vater und das Glück sei-
ner Unterthanen werden können, hätte er sich nur mit dem
reichen Erbe seiner Vorfahren begnüget." —
In der „Vorerinnerung" sagt Kurz: „Eine getreuere, den
Quellen gemässere Geschichte K. Friedrichs des Schönen , als
die gegenwärtige ist, dürfte mau vielleicht vergebens suchen.
Auch unparteiisch soll sie seyn gegen Alle, von welchen in
ihr Erwähnung geschieht
„Die Geschichte Oesterreichs während der Regierung
Friedrichs des Schönen dreht sich leider grössten Theiles um
Gegenstände herum , die dem Lande eigentlich fremd waren.
Nur höchst selten befanden sich unsere Regenten in ihrer Re-
sidenzstadt Wien , aber fast immer auf Heereszügen oder im
Lager. Ihre vorzügliche Aufmerksamkeit war also auch nach
aussen gerichtet, und ihre erste Sorge ging dahin, dass es
nie an Mitteln gebrach , einen langen , erbitterten Kampf zu
bestehen. Diess ist die Ursache , warum in einem Zeiträume
von zwei und zwanzig Jahren die gleichzeitigen Geschicht-
schreiber gar so wenig von inneren Einrichtungen für die Cnl-
tur des Landes und der Wissenschaften , von guten Gesetzen,
und von der Beförderung des Handels, aber desto mehr von
Kriegsanstalten und von gewonnenen oder verlorenen Schlach-
ten zu erzälilon wissen u. s. w."
516
Diese Ansicht und Würdigung einer ringenden und kanipf-
erfüllten Zeit , dieses Urtheil über einen Herrscher , der sich
eine starke und selbstständige Stellung zu behaupten suchte,
die ihm bei weniger Selbstsucht der deutschen Wahlfiirsten un-
bestritten blieb, ging auf die meisten späteren Verfasser
österreichischer Geschichtswerke über.
So sagt Arn et h in seiner „Geschichte des Kaiserthumes
Oesterreich" (Wien 1827). vS. 88: „In dieser Lage der Dinge,
bei anscheinend gleichen , moralisch aber für Friedrich
überwiegenden Rechten, wäre für Deutschland früher, bevor
noch das Glück der Schlachten für Ludwig entschieden, ein
ungleich grösserer Nutzen entsprungen , wenn die Fürsten so-
gleich den Edelmuth bewiesen hätten, mit dem sie später die
Welt entzückten , nachdem Deutschland unendlich gelitten,
und sich, während die meisten übrigen Reiche zu gleicher
Zeit fortschritten , aufgerieben und geschwächt hatte''.
Graf Mailath urtheilt in seiner „Geschichte des öster-
reichischen Kaiserstaates" (Hamburg 1834). l. S. 125 über K.
Friedrich den Schönen, wie folgt: „Bald nachher (13. Jänner
1330); starb' Friedrich, ein ritterlicher Fürst, an glänzenden
Eigenschaften reich, doch war seine Regierung für Oester-
reich unglücklich , weil er nicht Feldherrentalent genug besass,
die deutsche Krone zu ersiegen, nach der nicht zu stre-
ben ihm Mässigung gebrach".
Fürst Lichnowsky in seiner „Geschichte des Hauses
Habsburg" Bd. HL (Wien 1838) S. 82 ist noch strenger:
Gleich edel, würdig und gross denkend, verleitete die blin-
deste Eitelkeit beide Fürsten (Friedrich und Ludwig) zu
dem Verlangen, mit einer Krone sich zu schmücken, welche,
da sie streitig, um so grössere Sorge und Unruhe ihnen
selbst, Verderben und Verwüstung ihren Erblanden bringen
musste. Ein Beweis , dass Stärke und Entfesselung von der
Gewalt der Leidenschaften ihren Gemüthern nicht eigen war.
Einzig ihre Eitelkeit konnte durch diese Zierde Befriedigung
finden, und diese auch nur halb, da bei getheiltcr Macht
jeder manclie Hintansetzung und Schmach von den Anhängern
seines Gegners zu erdulden hatte und jedem das Bewusstseyn
inne wohnen musste , nur das Oberhaupt einer Partei zu seyn.
517
Der Eitelkeit allein ward gefröhnt; selbst jede andere Leiden
Schaft musste zurücktreten. Reichthümcr konnten nicht ge-
wonnen, nur die eigenen vergeudet werden; Ruhnt war bei
der Gleichgültigkeit der Mächtigen für alles was sie nicht un-
mittelbar betraf, nicht zu erlangen ; an Eroberungssucht gar
nicht zu denken. Beweis Kaiser Heinrichs Wirken in Italien,
in der edelsten Absicht unternommen ; Pracht und ruhiges
Wohlleben bei den immerwährenden Zügen , wodurch allein
etwas Gehorsam und Ruhe erzielt werden konnte , war eben-
falls nicht zu geniessen. Es blieb also nur das Selbstgefallen,
der oberste unter den Fürsten , und mit einer Krone geziert
zu seyn , welche noch immer als die erste und vornehmste
der christlichen Welt angesehen wurde. An Deutschlands Wohl
oder Wehe ward so wenig gedacht, als an das Urtheil der
kommenden Zeiten".
Das sind Phrasen , welche beweisen , dass der Verfasser
zwar den Muth hatte, das was er für wahr hielt, unumwunden
zu sagen, aber sehr wenig Kenntniss der Verhältnisse und
des damaligen Zustandes der österreichischen Länder.
Die blindeste Eitelkeit sollte Ursache gewesen seyn,
des angestrengtesten und ausdauernsten Kampfes um die deut-
sche Kaiserkrone! — Es war ja eine Lebensfrage für den R e-
g ente n Oesterreichs, welche Stellung er selbst einnahm gegen-
über den fremden deutschen Reichsfürsten, die so beträclitliche
Gebiete mitten im Lande inne hatten. Seit dem Aussterben
der Babenberger war wie überall, also auch in Oesterreich (im
weitesten Sinne genommen), das Streben der grösseren wie der
kleineren Besitzer nach möglichster Unabhängigkeit und Selbst-
ständigkeit rege geworden, es bedurfte der Kraft eines Otto-
kar, um dem Regenten Gehorsam zu verschaiTen. Welche Ener-
gie und Strenge musste Albrecht entwickeln und ausüben,
um Herr zu werden im Lande, zum Besten des Landes.
Diese zerstückelte Herrschaft in den deutschen Lan-
den also auch in Oesterreich war ja eben Ursache der Schwä-
che des deutschen Reiches. — Der deutsche Kaiser brauchte
eine starke Haus macht, um Kraft zu haben und zu zeigen
gegenüber der Unzahl von Fürsten und Communen , welche
alle nach Selbstständigkeit trachteten , und auf der andern
518
Seite musste Oesterrcichs Landesf ürst, wollte er nicht
eine sehr untergeordnete, seine Wirksamkeit vielfach lähmende
Stellung einnehmen, nach der deutschen Krone mit aller
Macht streben.
Der Erzbischof von Salzburg, der Patriarch von Aquileja,
die Bischöfe von Passau, von Freysingen, von Bamberg, von
Regensburg und noch viele andere Fürsten mit ihren so be-
trächtlichen Gebieten achteten sich dem österreichischen Her-
zoge nicht untergeordnet, einem römisch - deutschen Kaiser
mussten sie sich unterwerfen.
Weit entfernt also von dem Vorwurfe „blinder Eitelkeit",
der dem Herzoge Friedrich über sein Streben nach der deut-
schen Krone zu machen wäre, muss man vielmehr anerkennen,
dass nicht bloss Klugheit dazu rieth, sondern die Noth-
wendigkeit dazu zwang. Wollten sich die Habsburger
ihr Erbe sichern , konnte es nur durch die deutsche Kaiser-
krone geschehen. — Allerdings war die Eifersucht der
übrigen deutschen Fürsten erwacht, man wollte keinen mäch-
tigen Kaiser, der im Stande war.
Ordnung handzuhaben und
den selbstsüchtigen Bestrebungen der vielen vielen Herren im
Reiche zu wehren, das zeigt die Geschichte K. Rudolph I.,
wie seines Sohnes Albre cht I. — Eben so wurde dessen Sohne
Friedrich entgegengearbeitet. Die Luxemburger wollten ja
auch nichts anderes, und die übrigen Fürsten hatten ebenfalls
keine andere Tendenz als ihre Macht zu mehren.
Allerdings waren die Opfer, welche sich das Haus Habs-
burg zur Erreichung dieses Zweckes auflegen musste, uner-
messlich. — Wir sind weit entfernt, zu verkennen die Drang-
sale und Mühen, welche dem Lande bereitet wurden, durch
die Stellung seiner Landesfürsten , nur muss man nicht glau-
ben, dass die „Eitelkeit"' Schuld gewesen, an diesen bittern
Kämpfen, an diesen unaufhörlichen Kriegen und Streitigkeiten,
welche durch so lange Zeit mit kurzen Unterbrechungen die
österreichischen Lande wie die übrigen Reiche bedrängten. Das
Uebel lag ganz wo anders, als in der Leidenschaft eines Ein-
zelnen.
Die Verfassung des deutschen Reiches, welche wie die
der römisch-katholischen Kirche entartet war, trägt die Schuld
519
dieser leidigen Kämpfe , in denen sich auf erbärmliche Weise
durch Jahrliundcrte das deutsche Volk abquälte und seine beste
Kraft aufrieb. — Unter einander uncins, nach Aussen gelähmt,
andern Nationen ein Gegenstand des Hasses oder der Intriguen,
das war das Los Deutschlands durch so geraume Zeit. —
Wir wollen nun, um die Anstrengungen Herzog Friedrichs
des Schönen, als Haupt des habsburgischen Hauses, zur Er-
langung der deutschen Krone und zur Behauptung derselben
in ein noch helleres Licht zu setzen den Inhalt einer im k. k.
geheimen Haus-, Hof- und Staats-Archiv aufbewahrten Hand-
schrift des vierzehnten Jahrhunderts hier mitthcilen, von wel-
cher t heil weise bereits Lichnowsky im dritten Bande seiner
Geschichte Gebrauch machte, obgleich die von ihm mitgetheil-
ten Daten vielfacher Berichtigung bedürfen. Diese Handschrift
ist von Papier , in Folio , mit pergamentenem Umschlag , sie
zählt 33 Blätter , von denen aber 13 ganz unbeschrieben sind,
der beschriebenen Seiten sind 27. Die Aufschrift von Aussen
ist: „P h annts c h äff t en. 1313. Phanntbrieff. Die Ar-
chivs-Signatur ist : Oestr. Manuscripte Nr. 70. Locat. 107.
In diesem „Archivsregister" sind eingetragen die von den
österreichischen Landesfiirsten vorgenommenen Verpfandungen
aus den Jahren 1310 (1308) — 1314 (1315).
Dass die darin enthaltenen Daten übrigens nicht bloss in
einer Beziehung, sondern in mehrfacher von Interesse und Wich-
tigkeit sind , ist einleuchtend. Wir machen in dieser Hinsicht
nur aufmerksam auf Nr. 34. Verpfändungen gewisser Gülten
und Güter, die zum Theile confiscirt waren". (1310).
Anno domini millesimo. Tricentesinfio. Terciodecimo
Octavo (Mense? August) notantur bona obligata in
Sweuia.
1. Wir Fridreich von gotes gnaden etc. Daz wir Heinri-
chen von Magenbuch vmb sinen dienst, den er vns getan hat,
vnd noch tun sol. vnd umb sinen schaden geben wir im sech-
zich march silber Greezer gewichtes vnd setzen im das vmb
daz hous Gutenstein, vnd svvaz darzu gehört, vnd daz dorf in
Goltzvvis, di vogtey des dorfes ze Magen vnd daz dorf ze
Symeringn mit sogetaner bcscheidenheit, daz er di selben
520
satziinge in den selben rechte als sein brief vnd sein hantucst
Stent inne haben sol.
2. Wir Fridreifch etc. Daz wir dem edelem manne Rudol-
fen von Hewn vmb seinen dienst den er vns getan hat vnd noch
tun sol , vns vnd vnserm Bruder Hertzog Luipolden vnd vmb
den schaden, den er in Beheim genomen hat, geben, vnd ge-
lobt haben ze geben zweihundert march silber Chostenzer ge-
wichtes ouf sant Johanstag ze Sunebenten der schierist chumt
vnd haben im darvber ze purgel gesatzt , meister Bercht' vn-
sern oberisten schriber, Eberharden vnd Vlrichen Bruder von
Walsse vnd Dytrichen von Pilichdorf, darzii sol man im setzen
da oben in dem lande ander burgel vir , mit sogetaner be-
scheidenheit, wer, daz man in der guter nicht verriebt ouf daz
selbe zil , so sullen di purgel in varen vnd laisten gesellschaft
an geuerde vnd nicht ouz chomen , vncz er des gutes verriebt
werde. —
3. Wir Fridreich etc. Daz wir dem edelem manne, Eber-
harden von Purgelon vmb sinen dienst, den er vns getan hat,
vnd noch tun sol, geben vnd loben ze geben zwei hundert march
silber Chostenzer gewicht ouf sant Johanstag ze Sunebenten
der schirist chumt, vnd sol im daz vnser vrowe di chuneginne
von Rom verpurgeln , nach sinem willen, wer aber daz er des
gutes nicht gewert wurde , ze der frist , so sol man im vmb
daz gut saczunge tun nach des von Griezzenberg rat , vnd Ja-
cobs vnsers hofmeisters, mochten di nicht vber ein chomen, so
sol Walther, oder Dyt' von Chastel vberman sein, daz man im
setze , für daz gut als zitlich vnd pillich ist.
4. Item dominus dux obligauit Burch' de Elrbach pro sep-
tingentis quinquaginta marcis , pro marca sexaginta grosses
Pragenses computando , castrum Prandenberg, et forum Toten-
heim , situatis bei des Ylere , cum suis attinentiis universis etc.
5. Item Brunoni <le Elrbach pro trecentis marcis sibi
pro suo seruicio debitis , pro marca qualibet sexaginta gros-
ses computando , castrum PhafTenhouen cum suis attinentiis
universis.
Vgl. Liclinowsky. HI. Bd. ad a. 1313. Regeslen.
(1. N. 230. 3. N. 229. 3. N. 228.)
521
Anno domini millcsimo triccntesimo tcrcio decimo viij
notantur bona obligata per Auslriam.
6. Notandiim quod Vlrico magistro fsagittarioriim et suis
heredibus castrum Gutenstein cum suis pertinenciis et pro-
uentibus vnivcrsis est obligatum pro iiiillc quadraginta libris
(1040) doraino duci mutuatis fructibus perceptis in sortein mi-
nime computatis.
7. Item Cunrado de Rezzing pro centum quinque libris
denariorum , sibi pro suis seruiciis debitis , curia in Oetzeins-
dorf cum suis pertinentiis est obligata. Sibi et suis lieredibus,
fructibus in sortem minime computatis.
8. Item Rudolfo Wirsingo obligate sunt curia in Algel-
spach et in Pütenowe^ et redditus duarum librarum cum dimi-
dia in Paltraim pro septuaginta libris denariorum Wiennen-
sium, sibi pro suo seruicio debitis.
9. Item eidem Rudolfo obligata est curia Richoltsperg,
cum suis attinentiis pro XXXVI marcis argenti sibi pro cquo per
nos ab Ottone Husario vendito, debitis.
10. Item Osanne, relicte quondam Chunradi Pyher et
Planche filie Pilgrimi de Tannherg redditus viginti librarum
dandos de aduocacia in sancto Ypolito pro ducentis libris de-
nariorum Wiennensium sunt obligati.
11. Item Gerlosariis fratribus et sorori sue obligata sunt
bona infrascripta.
Primum castrum et forum in Perchtolstdorf cum suis
attinentiis.
Item villa Weiden apud Marichegge.
Item villa Gerhartsdorf , cum suis pertinenciis.
Item XIIII librae reddituum in Muggerowe pro M. CC. libris
et debent solummodo solui infra festum natiuilatis domini et
Carnispriuium , fructibus in sortem minime computatis. — Da-
tum Wienne anno domino m" ccc"* viü** feria secunda ante
Pentecosten. —
12. Item dominus dux obligauit Chunrado et Nycolao de
Vahca et suis heredibus pro XXXVl marcis argenti redditus,
quos habet ante portam in La et duo feoda in Haniftal, cum
suis attinentiis, tamdiu tcnenda, quousque sibi dictc XXXVI
marce fuerint persolute.
Archiv. Jahrg. 18^9. III. Heft. 35
522
13. Itein Decima in Jevtendorf obligata est Chadoldo
Puzleinsdorf pro LXXXX taleiitis denariorum etc.
14. Item Alb'' de Meinberg sunt obligata pabulum aduo-
cacie in Chotweig pro LXXX talentis denariorum.
Ms. p. 4.
15. Herzog Fridrich etc. verpfändet dem Purchardus de
Slat („viro strennuo fideli nostro dilecto") den er für seine
treuen Dienste („ob merita obsequiorum suorum que nobis im-
pendit et in antea exhibere tenebitur") — 200 Mark Silber ver-
sprochen hat, vorläufig „villam nostram in Hoflein prope La"
— mit Zugehör — ohne Abschlag der Nutzen („proventibus ville
memorate minime computatis in sortem."} —
Ms. pag. 5.
Lichnowsky. III. Bd. Regesten CCCXXV. Nr. 4 (unbestimmt, ohne Ab-
schlag ausgelassen).
16. Herzog Fridrich von Oesterreich etc. versetzt dem Had-
mar von Sunnberg und s. Erben (.,mit willen vnd guust vnser
„Bruder Herczog Luipold, Herezog Albrecht, Herczog Heinrich
„vnd Herczogen Ott, vnd mitzitigem rat vnser Lantherrenin Oster-
„rich ze rechter saczung"^ — („vnsers rechten Eigens daz
„Hous") Valchenstein mit Zugehör C„ez sein gericht, mout, phen-
„ning, gult, zehente, weinwachs, in vrbar, ze holtz, ze veld,
,,vnd ze dorf, ez sei gestift oder vngestift , versucht oder vn-
,,uersucht, svvi so daz genant ist, vnd mit allem dem rechte
„als ez graf Berchtolt von Meidburg in nutz vnd in gewer ge-
„habt hat-') — für 700 march Silber — auf Wiederlösung.
Ms. p. 5.
Lichnowsky III. Bd. Regesten DXXVI. Nr. 3. unvollständig.
„Wir Fridreich etc. Daz wir des gutes daz Bercht' weilen
schutzenmeisters gewesen ist, daz in vnser gewalt mit vrag vnd
mit rechter vrteil erteilt vnd ledig worden ist, des selben guter
hab wir gegeben zweinzch phunt purchrechtes, daz er gehabt
hat ouf dem hous daz Pilgr' ist, Paltrams Eninchel, des schu-
tzenmeisters eidem vnserm liben vnd getriwen purger Herticin
dem richter ze den ziten ze Prespurg, vnd sinem sun Paulen
vnd siner snur Dyemuden, desselben schutzenmeisters toch-
ter, vnd allen irn erben ledichlich, vnd freilich ze verseczen
ze verchaufen, ze geben swen si vk^ellen, an allen irrsal als
purchrechtes recht ist, vnd vnser stat ze Wienn recht vnd ge-
523
wonheit ist, für hundert march lotigs Silbers Wieiiner ge-
wichtes wand der vorgenante Percht' der schutzenmeister
dein vorgenanten Hertlein, vnd sinern sun Paulen vnd sinor
suner Dyemuden gelobt het di vorgen. hundert march ze rech-
ter morgengabe." Daz daz etc.
Ms. p. 5. Nr. 17.
S. Lichnowsky III. Bd. Regesten, p. DXXVI. Nr. 2. (unrichtig.)
18. Nos Fridericus etc. Ad vniuersorum presens scriptum
intucncium noticiam publicam cupimus pervenire. Quod nos cum
consensu expresso, et voluntario karissimorum fratrum nostro-
rum — Alberti, Heinrici et Ottonis ducum Austrie illustriunt
nostro et eorum fratrum nostrorum nomine illustri principi Liu-
poldo duci Austrie et Styrie , fratri nostro karissimo auctori-
tatem plenam tribuimus dedimus atque damus, ut idem frater
noster Liupoldus preclare Katerine nobilis viri domini Amadei
comitis Sabaudie filie legitime , quam idem frater noster in
vxorem legittimam sub juramento per ipsum super hoc prestito,
se ducturum promisit, pro octo milibus marcarum argenti sibi
nomine dotis prefate Katerine soluendarum , ypotecam expres-
sam in castris municionibus sev bonis nostris tunc nominandis
constituat. Super qua ypoteca ipsa Katerina de dote prefata
certa sit et respectum habeat specialem et quod idem frater
noster Liupoldus nomine et auctoritate premissis in recompen-
sam dotis prefate seu donationem propter nuptias, si de sua
voluntate precesserit prefate Katerine octo milia marcarum ar-
genti predicti ponderis similiter super terris municionibus seu
bonis nostris que tunc nominabuntur , ordinäre possit et libere
deputare , et quod insuper idem frater noster Liupoldus aucto-
ritate premissa prefate Katerine sue sponse, postquam ei ma-
trimonialiter copulata fuerit sibique condormierit cum nostro
et prefatorum fratrum nostrorum consensu et assensu plenario
pro morganalico, quantum voluerit dare possit. Insuper nomine
quo supra profitemur expresse, ut si consummato matrimonio
inter predictam Katerinam et Liupoldum fratrem nostrum idem
Liupoldus decesserit , quod absit relictis liberis ex eadem pro-
creatis j iidem liberi eidem patri suo Liupoldo hereditarie suc-
cedere debeant in omnibus secundum jus terre et consuetudinem
hactenus approbatam. In euidenciam itaque et firmitatem immo-
35 «
52*
Mleni singuloruin omniiim premlssorum , nos Fridericiis prefa-
tiis , pro iiobis et nostris fratribus prenomin.itis sigillnm no-
strum duximus presentibus appendcndiim. Datum Wienne anno
doniinl m^ccc" decimo, üj idus Jiinii.
Ms. p. 5. Nr. 18.
S. Lichnovvsky III. Reg. CCCXXXII. Nr. 79. (Unvollständig.)
19. Item Ludwico de TohUch miifjlstro forestorum obli-
gala sunt officia in Aleclit cum turri et in Dornpach, que sol-
uunt annuatim viginti quatuor modios auene et CC pullos pro
CXL libris pro suis seruieiis sibi datis tenenda titulo pinnoris.
20. Item Chunrado Chyburgerio et suis heredibus obli-
gate sunt VIII carrate vini juris montani in Gumpolczchirchen
tamdiu tenenda quousque dominus dux sedecim librarum red-
ditus de molendino in Gumpendorf a Wuris Abraham absolue-
rit , cui dictus Chyburgarius predictam pecuniam de dicto mo-
lendino seruire tenetur.
21. Item dominus dux de speciali gratia Vlrico de Styra
et suis liberis masculis et femellis omnia bona que a duce ha-
buit in feodum contulit.
22. Item dux obligauit titulo pignoris Pergowario Judi-
cium et seruicia in Gauneinsdorf et in Ruprechtsdorf pro
CCCCLVII niarcis argenti Wiennensis ponderis sibi pro expensis
et suo seruicio in Brunna factis.
23. Item dominus dux deputault Dytrico de Gerlas XL
talcnta denariorum super Berchtoltsdorf quod eidem antea titulo
pignoris extitit obligatum.
24. Item dux obligauit auenam juris aduocacie sibi debi-
tam in Weykersdorf juniori de Winchel pro XL talentis sibi
pro seruicio debitis.
25. Item dominus dux deputauit AW de Volkersdorf cen-
lam talenta pro suis seruieiis, super foro in Grein, quod prius
sibi extitit obligatum.
26. Nota quod domino Eherhardo de Walsse ^ obligate
sunt redditus in Widdesdorf una cum judicio et aliis pertincn-
tiis vniuersis pro DCCC libris denariorum Wiennensium pro
suis seruieiis.
27. Item superaddidit sibi dominus dux super predicta
bona CC libras in solucionc aduocacie in Wels.
Ms. pag, 6. Nr. 19—27.
525
28. Wh* Fridreicli von gotes gnaden etc. Daz wir ziio vnsern
üben gctriwen burgern, chrameren vnd choufleutcn ze Wienne,
vmb ir stete triwe, vnd willigen dienst, den si vns erzeiget
hnbent, vnd furbaz leisten suln haben, di besundcrn lib vnd
gnad da» wir sev behalten wellen an ir rechten, vnd guter ge-
wohnheit di si von alten Zeiten habent gehabt vnd in di selben
recht also verrichten, bescheiden vnd besteten, daz furbaz de-
hein zweiuel oder chrig darinne werde. Da von seczen wir
vnd wellen vnd gebieten vestichlich. Daz dehein gast vnd frem-
der choufman der in dem lande ze Osterrich nicht hous hat,
oder selb nicht gesezzen ist dehein recht oder gewalt hah in
der stat ze Wienn chouffens oder verchouffens, ein gast wider
den andern gast ez sei in seiner herberg, oder ouzzcrthalb der
herberg. Wir seczen ouch vnd gebieten daz di burger vnd
choufleut, di sint gesezzen in den steten in Osterreich chouf-
fen mugen vber ein vierteil eins centen vnd nicht darvuder.
Ez si parchant, tscheter, pheffer oder ander dinch di man ver-
chouffet mit der wag, mit der zal oder mit der mazze vnd
sullen diselben choufleut deheinen chouf haben oder treiben
in der stat ze Wienn mit gesten, di ouzzcrthalb vuscr laude
sint gesezzen. Ouch seczen wir daz dehein gastgeb mit de-
heinem gaste deheiner slacht choulTschatz chouffen oder ver-
choufl'en suln. Wir wellen ouch daz dehein burger, durch de-
heinen leichouf oder durch deheinen bösen list mit dehcincm
gaste weder chouflfen oder verchouffcn sullen da den vorge-
nanten choufleutcn in recht mit zebrochen wurde. Ez sol ouch
chein gastgeb ze Wienn gestaten in sinem hous deheines chouf-
fes anders denn an disem brief vor bescheiden ist. Dazu wellen
wir ouch, vnd ist vnser satz, vnd gebot daz di vron wag ze
Wienn di di vorgenanten choufleut vnd chramer mit alter ge-
wonheit herbracht habent, ouch furbaz in ir gewalt beleih
vnd in daran niemen gewalt , vnd vnrecht tun sol vnd sullen
ouch si zu derselben wag einen man setzen, den man wol für
einen getrivven vnd pidwen man gehaben , vnd geheizzen muge
an aller stat, der armen vnd reichen gesten vnd bargern ze
recht wege. Swer di selben setz vnd gebot freuellich vberget
oder da wider tut , der ist vns gevollen ze puzze in vnser
ohanier zehen phuut phcnuing, vnd dem richtcr ze Wienn
526
zwei phunt phenning Wienner münz, an wider rede. Vnd daz
diser red vnd setze ewieh etc. Datum anno domini m" ccc" xij"
idibiis Septembris.
Ms. pa^. 6. Nr. 28.
S. Lichnowsky III, Bd. Reg. Nr. 177. unterm 8. Sept.
29. Wir Fridreieh etc. Daz wir vnser hoiis vnd den
marcht ze Aspangen mit vnserm vrbar auf dem eigen daselb
mit gericht vnd swaz darzu gehört versucht oder vnuersucht,
gestift oder vngestift, swie ez genant ist in allem dem recht
vnd mit der gewonheit als ez herchomen ist vnsern liben ge-
triwen IVyclasen von Terberg ze sinem leib vmb sechs hundert
phunt Wienner phenning der wir im an dem chouflFe ze Tern-
berg schuldich sein, wir schullen oucli daz selbe phant nicht
ledigen noch von im losen di weil er lebt. Swann er aber stir-
bet vnd nicht ist, oder an erben verfure, so sullen wir daz
vorgenant gut losen vmb di selben sechs hundert phunt dacz
sinen erben, oder dacz siner housfrowen oder swa er ez hin
verschaft oder versetzet hat , vnd geben darvber disen brief etc.
Ms. p. 7. Nr. 29.
S. Lichnowsky III. Bd. Reg. p. DXXVI. Undatirte Briefe Nr. 5. (1308—
1314.) (Unvollständig.)
30. „Item domino Heinrico de Walsse pro suis serviciis
„obligata est purghüta in Anaso, Judicium et muta ibidem. Item
„Judicium in Strenberg cum omnibus attinentiis , juribus et
„utilitatibus vniuersis , secundum quod prius possedit et habuit
„dicta bona a duce pro DCCC libris denariorum Wiennensium
„tenenda quousque dicta pecunia sibi vel suis heredibus fuerit
„persoluta etc."
Ms. p. 7. Nr. 30.
31. Wir Fridreieh von gotes etc. Daz wir Wurisch Abra-
hamen fvr fumf hundert vnd zweinzch march silber Wienner ge-
wichtes, di er vns bereit gelihen hat vnd gar gebert hat, ver-
satzt haben , di purch ze Arberch vnd alz daz darzü gebort,
vnd daz dorf ze Michelnhausen vnd daz dorf ze Stesdorf ouch
mit allem daz darzu gebort als wir ez gehabt haben vnd ouf
einer mule ze Gumpendorf sechzehen phunt pnrchrecht vnd
sei er vnd sein erben daz selb phant inne haben , vntz daz er
oder sein erben von vns oder vnsern nachomen der fumf hun-
527
dert vnd zweinzch march silber genczlich vnd gar gewert wer-
den. Er sol ouch vns vmb daz vorgenant phant nicht dien-
stes schiddich sein, nur als vil er gerne tun wil. Datum Wienne
anno domini m*'ccc''x. feria tertia post Georii.
Ms. p. 7. Nr. 31.
S. Lichnowsky III. Bd. Reg. Nr. 63.
32. Herzog Friedrich von Österreich etc. verleiht dem Pil-
grim von Puchheim u. s. Erben , Söhnen u. Töchtern für s.
Dienste als rechtes Lehen „Plumenowe'' mit Zugehör, Lehen
u. Eigen etc. mit Ausnahme von Hertweigsdorf („an Hert-
„weigsdorf vnd swaz in daz selb dorf gehört. Daz ander
„suln wir im vnd sinen erben, sunen und tochtern scherm nach
„landes recht"). — 1310. feria tercia proxima post Georii.
Ms. pag. 7. Nr. 32.
S. Lichnowsky III. Bd. p. CCCXXXI. Nr. 63. aber gefehlt, er sagt nebst
Dorf Hertweigsdorf.
33. AVir Fridreich von gotes gnaden, vnd alle vnser bruder
etc. verleben etc. Daz die edelen levt , graf Berchtold von
Hardek vnd sein hausfrowe greuinn Wilbirch , von vns vnd
0
von dem lande ze Osterrich gehabt habent ze rechtem leben
den chirchhof vnd di veste vnd den marcht ze Pulka, vnd swaz
darzu gebort vnd di dorfer Senginge vnd Levtzendorf, Albern-
dorf, Hoflein vnd Schrewentz. Nu habent sev vns des ge-
beten, daz wir daz vorgenant gut von in ouf nemen , vnd
darvz lihen den edelen leuten grauen Berchtolden den jun-
gen von Meidburg , vnd siner housfrowen , vrowen Agnesen,
vnd ir beider erben drev hundert phunt gult , mit allen den
rechten, als si sev von vns gehabt habent, vnd suln dev ouz
dem selben gut nemen swa si wellen , daz leben von vns ist
vnd swaz sein vber drev hundert phunt gult ist, daz sol graf
Berchtolden sein vnd siner housvrowen von Hardekk mit alle
dem recht, als ez ir e gewesen ist. Nu haben wir sev der
bet gewert vnd haben daz e genant gut von im ouf genomen,
vnd haben das ouz gelihen graf Berchtolden von Meidburg vnd
siner hausvrowen, vrowen Agnesen nach allem dem reht, vnd
ez e gehabt hat der graf von Hardek nach des landes recht
ze Osterrich, vnd haben in daz gut gelihen, mit so beschei-
dener red, ist daz in got sune mit einander geit, der leben
528
sol ez sein von vns nach des landes recht ze Osterrich, wer aber
tlaz, daz si nicht sune gewunnen vnd nur tochtcr hieten so sol
daz gut nach graf Berchtolds tot von Meidburg, seiner housvro-
wen vrovn Agnesen leben sein, von vns vnd von dem lande ze
Osterreich, vncz an ir tot vnd nach irm tode, sol ez siner toch-
ier saczunge sein von vns für nevnhundert march silber Wien-
ner gewicht vnd swenn wir seinen tochtern nevn hundert march
silber wider geben di er vns geben hat, so sol vns daz vorge-
nant gut ledig sein an alle wider red. Dar vber geben wir etc.
Ms. p, 7. Nr. 33.
S. Lichnowsky III. Bd. Reg. p. DXXVI. Nr. 6. aber unvollständig.
Verpfandungen gewisser Gülten und Güter, die zum
Theile confiscirt waren.
34. Notandum quod anno domini millesimo tricentesimo
decimo sabbato ante festum beati Mathie apostoli de bonis ci-
uium quonilam Wiennensium , que propter forefactum contra
ducem perpetratum adiudicata per sentenciam fuerant obliga (ta)
sunt infrascripta vel donata:
Primo domus Bercht' magistri sagittariorum citra cimite-
rium Sancti Michahelis , sita in der Preidenstrazzen est obli-
gata Chunrado Chyburgerio et suis heredibus pro centum et
sexaginta vno talentis LXXXII den. Wiennensibus tamdiu tenenda,
quousque dicta summa pecunie ipsis fucrit integraliter perso-
luta a domino duce vel suis successoribus.
Item eidera Chyburgerio, de bonis dicti Bercht' magistri
sagittariorum que habuit in Hekkingen concessa sunt in fevdum
infrascripta sibi et suis liberis.
Primum LXXII vrnas vini jurismontani.
Item XXVII anseres.
Item redditus V. solid, de uno molendino.
Item de XII jugeribus vinearum mediam decimam.
Item vnam aream.
Item unam siluani, sitam Vtelperg, que dicitur Schuczleit,
cum suis juribus et pertinentiis universis etc.
Item Herc' judici Posoniensi , date sunt redditus XX
librarum purchrecht quos idem niagister Bercht' super domo
Paltrami, in qua capella Sancte Margarete sila est in strata
529
irionetarioruin habuit et filio suo Paulo , et Dyinudi filie ipsius
inagistri Ber. tenendi et possidendi , ac in vsus suos conuer-
tendi etc.
Item dedit Wursch Abraham et suis heredibus pro suo
seruicio duci exhibito domum in der wolle zeil quam predic-
tas magister Ber. a colono comparauit tenendam possidendam ac
suis vsibus applicandam et promittit dux ipsum defendere in eadeni.
Item llud. pellifici, vendita est domus que est contigua
domui dicti Mimdoffen exoposito domus Augustiuensium pro
CC. XXXII mareis argenti.
Item de bonis Ottoris Hemonis vnum talentum redditus de
domo Ottonis filü Swichardi in der wollen zeil.
Item Hu^lino camerario nostro de bonis dicti Bercht' de
vinea dicta Alt phennich sub preposito Nevnburgensi sita XXVIII
vrnas vini.
Item de vinea retro Grinczing X vrnas census.
Item dicto Seligsleben data est una vinea , .sita bei dem
VVeinhous ad spatium unius jugeris.
Item magistro Ott' sartori nostro data est una curia sita
ante ciuitatem Wiennam in dem gereut.
Item de bonis Ott' Heimonis , eidcm dati sunt reddituS
XXXVIII denar. super una domo ibidem.
Item Ortolfo Zendlino et suis heredibus data est vinea
Purchstal pro quadringentis sexaginta libris.
Item domus Preitenueldarii citra ccclesiam minorum fratrum
est concessa in fevdum , domino Levtoldo de Chunring et suis
liberis filiis et filiabus de speciali gratia vna cum pomerio horreo
et hiis que ad aream domus pertinent.
Item dominus dux vendidit Wurisch Abraham et suis here-
dibus pro CCCL mareis argenti castrum Vosendorf, cum vineis
pomeriis dicto Castro pertinentibns.
Item curiam dictam Otweinshof cum vineis prope domum
et agris vna cum CC jugeribus agri.
Item decimam annone in Vosendorf et mediam decimam
vini a parte ciuitatis Wiennensis et ex alia parte rype contra
lloncsdorf decimam vini totam. — Item a parte ciuitatis Wienn,
minutauj mediam et a parle Ilouesdorf totam. Item XVIII libras
redditus dicto Castro pcrtiuentes. Item feui in silua ein werd
530
vieraeheii tagwericli. Item in Ladeiulorf XII tagwericli. Item ze
Sibeuwis VI tagwerich. Item nemus ad Sanctum Vitum seruiens
caiidclam magiiam ad eleuatioiiem corporis Cliristi. Item C pul-
los de seruicio. Item duos caseos et promisit ipsum defendere
in dictis bonis.
Item domino H. de Walsse data est una viuea in Aisegge
dicta Gliienaers, sibi et suis heredibus tenend. vendend. et suis
vsibus applicand.
Item Frid. Chilichsteiger et Chunrado Moser vendita est
vna vinea in der Walgris pro XXIII marcis sibi et suis heredi-
bus et dux debet eos defendere.
Item Walthero Renner due librc redditus videlicet de domo
Gutenheiner vnum talentum redditus et de domo Alberti dicti
Lepher retro balneum ducis vnum talentum reddituum.
Item VVernlino pincerne et suis heredibus de domo sua in
der Schouuelluchen V sol. et X den. reddit.
Item de uno feodo in Honesdorf tal. de bonis Wernlini.
Item dominus dux dedit in fevdum Chunrado magistro
hubarum pro suis seruiciis VII tal. redd. in Rueprechtsdorf de
bonis magistri sagittariorum.
Item eidem magistro hubarum dedit dominus dux tria
quartalia vinee site in Nuzberg sibi et suis heredibus pro suis
seruiciis de bonis Praitenueldarii.
Item dominus dux contulit Chunrado filio magistri huba-
rum pro suis seruiciis de bonis Ottonis Heymonis V tal. IX den.
reddit. in Meinfridsdorf sibi et suis heredibus tenenda et suis
vsibus applicanda.
Item de bonis Ott. Heymonis data est tercia pars vinee in
dem Nuzbach contigua parti Vlrici de Styra Nycolao Polloni
et suis heredibus pro suis seruiciis libere possidenda.
Item de bonis Johannis de Stadlowe data est una vinea
am Haggenperg Vtzoni sartori et suis heredibus.
Item vinea in Ghlaizingcn VI. Fumfchircher data et vendita
est Jacobo pincerne et suis heredibus libere possidenda.
Item de bonis magistri sagittariorum concessit dux in feo-
dum Aspriano et suis heredibus vnum tal. redd. super domo
arca et pomerio in VVerich situatis.
Item de bonis Ott. Heymonis dala sunt iufrascripta.
531
Prlnio F. dicto Cliilichsteiger, et Chunrado Moser data est
iiiia vinea am Schachsberg dicta Zobel pro LX marcis sibi et
suis heredibus.
Item domino Ottoni de Liechtenstein vinea sita prope
vineam sanctimonialium in Judenburga sibi et suis heredibus
tenend. et suis vsibus applicand.
Item Nycolao Weyerbergerio et suis heredibus vendita
sunt castrum Gerevt cum X libris reddituum pratis vineis et
aliis pertinentiis vniuersis.
Item de bonis Coloni vendite sunt eidem Nycolao vineae an
dem Nuzperg videlicet duo cum dimidio jugera.
Item hominibus de Rust aduocatie nostre pertinentibus do-
nauimus jure enphitectico , quod vulgariter purchrecht dicitur
pascua supra villam in Ror citra Rust, ita videlicet quod sin-
gulis annis nobis jure predicto X libri denar. Wiennensium in
festo beati Martini legittime tenebuntur.
Item de bonis Golini Friderico Rasori data est una vinea
an dem Gotschalchsberg.
Item dominus dux obligauit titulo pignoris domino Ottoni
de Gruenburg et suis heredibus insulam prope Tulnam, que
dicitur Chelberswerd et Villi tal. reddit. in cadem cum omnibus
suis pertinentiis pro C tal. denar. Wiennens. pro suis seruiciis
tenebatur. Datum anno domini m* ccc** x" in die beati Pancracii.
Item dominus dux obligauit eidem titulo pignoris et suis
heredibus castrum in Vroberg cum omnibus suis attinentiis,
sicut habuit antea pro pignore Engeldihus Chrebzbecho a quo
dictus Otto redemit pro CLXXXV tal. et ad hoc deputauit sibi
dominus dux XV tal. et sie extitit sibi idem castrum, et suis
heredibus pro CC tal. denar. Wiennensium obligatum, m^ccc^x".
Item dominus dux vendidit Ortolfo Cendlino et suis he-
redibus vineam in Purchstal que fuit magistri sagittariorum pro
CCCLX tal. denar. Wiennens. anno domini m" ccc" x**.
Item dominus dux obligauit Wurisch Abraham Castrum in
Arberch titulo pignoris , cum omnibus attinentiis suis et sede-
cim tal. redditus juris ciuilis super molendinum in Gumpen-
dorf, quod prius habuit Chunradus Chyburger pro D. marcis
et XX marcis argenti.
Ista bona sunt data domino Vlrico de Waise.
532
Primum Ottonis Heymonis IUI tal. reddit. in Metzleinsdorf.
Item in Eychow LII dicte feni.
Item in Alsekk vna vinca.
Item de bonis Georii filü magistri sagittariorum vna curia
cum octoginta jugeribus agri XXI solid, reddit. et quindecim
dictis feni iuxta Lachsendorf iaceutes.
Item de bonis Golini in Medlico vnam curiam cum vincis
pratis et agris attinentiis universis.
Item de bonis Fumfchircharii vna vinea in Gumpolcz-
chirchen.
Item de bonis Veslarii vna vinea prope Gundramsdorf.
Item de bonis magistri Ottonis de Russbach quatuor vinee
quarum due iacent in Warperg citra Mediich et duo in Stein-
ueld circa Prunn tenende pro se et suis heredibus.
Item de bonis Ottonis Heimonis obligata est vinea in Nwa-
dorf dicta Holtzheimer Jacobo clauigero Nevnburgensi in suis
seruiciis pre XL libris.
Item de bonis Ottonis Heimonis vendita est tercia pars
unius vinee an dem Nuzpach pei der obern prukk in Nuzdorf
pro LIIII marcis argenti VIrico de Wienna.
Item dominus dux obligauit Chunrado de Nuzdorf decimam
in Storbleinsdorf et in Chrotendorf pro XX tal. qae sibi pro
suis seruiciis deputauit. Eadem etiam decima prius sibi fuerat
obligata.
Item dominus dux obligauit Ethichoni et suis heredibus
XII sol. reddit. de curia in Veliben in qua ipse rcsidct pro
XII tal. que sibi pro suis tenetur seruiciis tali conditione quod
dictus Eticho tamdiu hos XII sol. seruire debeat, quam diu ille
d. Trensch castrum in llimperg ab ipso duce tenet. De cetero
dictus Eticho dictos XII solides pro pigiiore possidebit.
Item dominus dux obligauit titulo pignoris Chadoldo de
Pusleinsdorf decimam sitam in Jeutendorf pro nonaginta talen-
tis denar. que sibi pro suis seruiciis deputauit.
Item dominus dux dedit Chadoldo de Pusleinsdorf vineam
an dem Sovberg pro suis seruiciis que olim fuerat Georii ülii
magistri sagiltariorum.
Item de bonis Mathie ülii Ilapotonis de Vruar vendita osl
vna vinea in Chrems dicta Ger super valle sita Chunrado
53,T
diclo (liirst et suis heretübus pro C talenlis denar. Wicn-
nensinm.
Item de bonis eiiisdem Mathie vendita est nna vinca in
Chremsa prope leprosos sita dicta Weinhous Irnfrido Megel,
et Andrce lilio Andree de Chotwico et eoriim heredibus pro
CCX tal. denar. Wiennensium.
Item de bonis Ottonis Heymonis dominus dux dedit libe-
raliter terciam partem vinee an dem Nuzbach Margarete domi-
celle lilie quondam Ydungi.
Item de bonis Johannis de Stadlowe vendita est domus
apud Cannas cum capclla in eadem sita Wernhero et Hein-
rico Chrannestis et corum heredibus pro DCC marcis argenii
minus XII, quas ipsis dominus Rudolfus rex Bohemie tenc-
batur.
Item de bonis Breitenveidarii contulit dux XIIII tal. reddit.
Heinrico Chrannesto et suis heredibus pro suo seruicio que
ipse de domo sua quo olim erat Chambonis seruiuit Breiten-
veldario.
Item dominus dux contulit in feodum Wernhero Chran-
nesto et heredibus suis pro suis seruiciis cambium in Dres-
chirchen , cum omnibus juribus ad ipsum pertinentibus.
Item dux dedit de bonis Ott. Ileimonis vnam vineam bei
dem Nuzbach Heinrico suo notario pro suo seruicio tenendam
Ubere et solute.
Item dominus dux dedit llerwordo super Statua et suis
heredibus XX tal. VII solidos reddit. videlicet super domo Wul-
fensdorfer I tal. super domo Hermanni institoris III tal. super
domo Herwordi Lamholcz IUI tal. super domo Ch. Pcllificis VI
(5V2) tal. Super domo Lemanni retro domum Ottonis Heymonis
II tal. Super domo Nvcolai de Eslarn IUI tal. super domo Chun-
radi Choler XV sol. reddituum pro CXIII marcis argenti quas
sibi soluere tenebatur.
Ms. p. 8 — 10. Nr. 34.
35. Wir Fridreich von gotes g. etc. Daz vnser über ge-
triwer Ludwich von Toblich zu den Zeiten vnser vorstmcister
in Ostcrrich viul sein housvrovve Geisel vmb zweit" bundert
pluiut Wienner phenning gechouft habent in vnser gewalt vnd in
vnser nahchomen gewalt, wider Wiganten den Eyscnpeulei wider
534
sein housvrowert vrovii Tuten vnd wider ii* erben daz hous ze
dem Chogel vnd di aygenschaft di darzu gehört. Ez sei eygen,
oder lehen daz si von vns habent ze leben gehabt. In vrbor,
ze bolcz, ze veld , vnd ze dorfe ez si gestift , oder vngestift,
versucht, oder vnversucht, swi so daz genannt ist, vnd daz
innerthalb des Rorenpecherberges gelegen ist, waldes halben
vnd habent ouch vns di vorgenanten Weigant des Eysenbeuten,
vnd sin housvrowe vrov Tut, mit ir erben gutem willen vnd
gunst vnd mit gesamter haut zu der zit , do si ez wol getun
mochten ledichlichen, freylichen vnd vnbedwungenlichen , ouf
geben, daz vorgenant hous ze dem Chogel vnd allez, daz dar
zu gebort, als vor an disem brief geschriben stet vnd mit al-
lem dem nucz, vnd rechte als si ez in aygens, und lehens
gewer her bracht habent. Also mit ouz genomer red, daz wir
herczog Fridreich verlihen haben dem vorgenanten Ludwigen
von Toblich vnd siner housvrowen Geiseln vnd allen im erben
bede sunen , vnd tochtern ze rechtem lehen nach des landes
recht in Osterrich. Also daz si damit allen irn frumen furbaz
schaffen, verchoufen, verseczen, geben swem si wellen an allen
irrsal vnd sein ouch wir herczog Fridreich des vorgenanten
hous ze dem Chogel vnd alles des gutes, daz darzu gebort,
als vor an disem brief geschriben stet Ludweigen von Tob-
lich , vnd siner housvrowen vrovn Geiseln vnd aller ir erben
bede sunen vnd tochter rechter gewer vnd scherm für alle
ansprach, als lehens recht ist vnd des landes recht ist ze
Osterrich vnd geben in dar vber disen brief, ze einem sihtigen
vrchunde vnd ze einem ofen geczeug vnd zu einer ewigen ve-
stigunge diser sache versigelt mit vnserm hangundem insigel.
Datum Wienne anno domini m" ccc" xj. in octaua purificatio-
nis beate virginis gloriose.
Ms. p. 11. Nr. 35.
S. Lichnowsky III. Reg. p. CCCXXXIV. Nr. 96. Tablich statt Toblich
noch nicht angeführt, dass es ein Lehen für Söhne und Töchter ist.
36. Nos Fridericus etc. tenore presencium profltemur.
Quod fidelia seruicia que nobis impendit Wulfingus dictus Stuer
miles noster beniguius attendentes filiabus suis Margarete et
Alheidi hanc gratiam duxiraus faciendam. Quod ipse filie dicto
535
VViilfingo in redditibus trium lihrarum denarionim Wiennensinm
sitis in iVevnchii'chen, quos a nobis tonet in feodo, possint suc-
cedere , jure hereditario sicut sui filii , concedentes filiabus
dicti Wulfingi has litteras nostro sigillo communitas in euidens
testimonium super eo. Datum Wienne anno domini millesimo
tricentesinio xij".
Ms. p. 11. Nr. 36.
S. Lichnowsky III. Regg. p. CCCXLIII. Nr. 190. hat 100 Pfund statt 3. —
37. Wir Fridrcich von gotes etc. Daz wir vnserm üben
getriwen Albrecbten von Meinberg für drizzich phunt di wir im
gelten solten vnd für fumfzich phunt Wienner phenning di wir
im Schuldich warn für sinen dienst versaczt heten , daez dem
Chotwich vier vnd czweinczch mutt vogthabern , also daz er
oder sein housvrovve , oder sein erben den selben habern alle
jar in nemen solten , vnd haben ze rechtem phande vncz si
der achzich phunt von vns oder von vnsern nahchomen wurden
gevvert. Ez solt ouch der selbe vncz an dem houbtgilt niht
ab geslagen werden , vnd wand der vorgenant Mainberger di-
selben saczung in allen rechten als sei von vns gehabt hat vn-
serm liben getriwen Rudolfen dem Wirsing verchouft vnd ge-
geben hat , darzfi geben wir vnser gunst vnd vnsern guten
willen , vnd wellen im vnd seiner hoiisvrowen und sinen erben
di saczung stet haben, an allen irrsal vnd geben darüber etc.
Datum anno domini m" ccc** x" in die sancti Georii.
Ms. p. 11. Nr. 37.
Lichnowsky. III. Regg. p. CCCXXX. Nr. 60. ,, Herzog Fridrich verpfän-
det dem Albr. von Weinberg für 45 Pfund Wiener Pf. 24 Mut Vogthaber zu
Chetwich.^^ — Durchaus gefehlt.
38. Wir Fridreich etc. Daz für vns chomen ist, vnser über
getriwer Christan der Druhsecz von Lengbach vmb alle di
leben di er von vns ze leben hat. Er hat von vns ze leben
fumfzzlch phunt phennig an der mute ze Stein di man im alle
jar geit an Sant Michels tage, vnd hat von vns ze leben fumf
fuder wein percbrechtes ze Chriczendorf vnd swaz er in dem-
selben dorfe ze Chriczendorf hat , Weingarten oder holden daz
hat er alz von vns ze leben , vnd hat von vns ze leben den
zehenden dacz Ileczsteten vnd dacz Chagran. Daz vorgenant
gut alloz daz er von vns ze lohen hat, da hat er vns vnib ge-
536
beten tlazwir dazselb gut halbcz verlihen haben seiner bousfrowen
' Elzbet Otten tochter von Celking ze rechter niorgengab nach
des laniles recht ze Osterrich vnil ir erben ze rechten leben
nach des landes recht bede siinen vnd tochtern di si mit ein-
ander habeut oder noch miteinander gewinnent an der wein-
garte der da haizt daz teil , der sol vor ouz Elzbeten sin den
wir ir verlihen haben ze rechter morgengab vnd ir beider
chinden ze rechten leben nach des landes recht ze Osterrich
ze irm teile. So sol er Christan mit dem anderm halfenteil
allen sinen frumen schafen , verchoufen, verseczen geben swem
er welle an allen irrsal nach des landes recht in Osterrich an
Weizzenbach viid fumf phunt geltes ze Heczsteten , daz vor
ouz Christans rechtez leben sein zu seinem teile nach des
landes recht ze Osterrich vnd sol er ouch mit demselben gut
allen sinen frumen schaffen als ez im wol chome vnd fuge. Daz
diser red etc. Datum Wienne anno domini m" ccc" xij. Petro-
nelle virginis.
Ms. p. 11 und 12. Nr. 38.
Lichnowsky III. Regg. p. CCCXLI. Nr. 164. „Herzog Fridrich bewilligt
dem Christian Truchsess von Lengbach die herzoglichen Lehen die er hat
zu theilen und halb seiner Frau und ihren Kindern , halb wem er wolle zu
geben."
39. Nos Fridericus etc. Scire volumus vniuersos. Quod
cum fidelis noster H. de Wartenuels molendinum nostrum in
Zwerendorf Septem librarum redditus continens a fidele nostro
Hugone de Ebental cui pro suo seruicio fuerat titulo pignoris
obligatum pro quinquaginta talentis denariorum Wiennensium
de nostra permissione et licentia duxerit ab (solvendum) , nos
obligationem huiusmodi in personam dicti Heinrici et heredum
suorum transferimus per presentcs volentes ipsum Heinricum
et heredes suos dictum molendinum eodem titulo pignoris tam-
diu possidere, quousque sibi per nos et heredes nostros de
memoratis quinquaginta talentis fuerit plenarie satisfactum. In
cuius rei testimonium sigillum etc. Datum anno domini
m" ccc" xij, iiij nonas Septembris.
Ms. p. 12 Nr. 39.
Lichnowsky III. Regg. p. CCCXLII. Nr. 475. „Herzog Friedrich
bewilligt dem H. von Warlenvels die herzogliche Mühle in
Zwerindorf die 7 Pfund bringt, dem Hugo von Ebenthal zu ver-
kaufen." — (gefehlt).
537
40. Wir Fridreich etc. Daz wir viiscrm üben getriweu
Eberharden von Waise durich siner bet willen geben haben ze
Wuldesdorf vnsers rechten eigens ein gantzes lehen, vnd ein
vierteil eins lehens daz Sinehel von vns ze lehen hat gehabt vnd
mit allem dienst geltet vierdhalb phiint vnd achthalben phenninge.
Als ouch Eberhard sein recht an dem selben gut gcledigt vnd ge-
chouft hat vnd da von haben wir im Eberharden dem vorgenan-
ten daa selb gut gelihen ledichlich vnd vreylich mit allem recht
ouf di rede daz er das vorgenant gut vnd swaz darzü gehört, ze
marcht, vnd ze veld ledichlich vnd freylich geben hat mit allem
nuez an daz gotshus Sant Gyligen ze Wuldesdorf und hern Ot-
ten des vorgenanten gotshus pharrer. Also daz ez an chrieg mit
allem recht dar zu dienen vnd ewichlich gehören sol. Wir seczen
ouch vns vber daz oft vorgenant gut ober vnd dem vorgenanten
gotshus vnd des vorgenanten gotshus pharrer ze rechtem scherm
als aygens recht ist in dem lande ze Osterrich. Darumb vnd dawider
hat vns Eberhard von Walsse ouf geben dacz Gunthartsdorf sines
eygens ouf vierdhalben lehen vnd ouf einem vierteil vnd ouf zwein
hofsteten sechs phunt vnd einen phenning geltes, also daz er vnd
sinev chind daz selb gut von vns ze rechtem lehen haben sul-
len. Daz disev gab vnd diser widerwechsel von vns vnd von
vnsern nachomen ewichlich stet belib etc. etc.
Ms. p. 12. Nr. 40.
Lichnowsky III. Regg. p. CCCXLIII. Nr. 181. unterm 18. October 13 12
Wien. ,, Eberhard von Walsee beurkundet einen Tausch mit Herzog Fridrich
um das Gut zu Weldelnsdorf gegen das von ihm dem Herzog aufgegebene
Eigen zu Gunthartsdorf?"
41. Anno domini m" ccc" xiiij. Wir Fridreich etc. verleben,
daz wir schuldich sein vnser liben swester . . . von Vngern , zwei
tousent march silber di vnser vrow vnd muter hat geschaft an daz
chloster ze Chunegsveld, vnd vmb chleinat, di ouch vnser vrowen
gewesen sint , sechshundert march an fumf march vnd vmb vnser
swester chleinat vir hundert vnd vierzch march. Des gutes ist
si von Gmunden fumf hundert vnd sibenzch piuint gewert, für
daz ander hab wir ir di chleinen movt ze Stein gesaczt abze-
dinen etc. also daz si des ersten jares sol nemen fumfzehen
hundert vnd sybenzch phunt darnach alle jar zweitausent phunt
vncz si wirt gewert vnd zwei phunt für ein march.
S. Lichnowsky III. Regg. p. CCCLIII. Nr. 292. (gefehlt 605 st. 595.)
Archiv. Jahrg 1849. HI. Heft. 36
638
42. Item cidein domine regine Vngarie est data litera su-
per DLXX. talentis denariorum hoc anuo de muta in Gmunden
recipiendis que muta eidem domine pro dictis dcnariis tantnm
hoc anno extitit obligata.
Ms. p. 12. Nr. 41 —43.
43. Item anno domini m" cec" xiiij obh^ata est villa
Zwerndorf, domino Vlrico de Pilichdorf cum omnibus pertinen-
tiis et judicio pro mille talentis denariorum , ab ipso tamdiu
possidenda, donec de prefata peeunia fuerit plenaliter expeditus.
44. Item anno domini m" cec" xiiij" castrum Perchtolsdorf
cum foro et omnibus pertinentiis et Judicium cum muta in Sal-
henow sunt obligata magistro Berchtoldo camere pro trecen-
tis quinquaginta marcis puri argenti tamdiu possidenda quous-
que (ipse) vel sui heredes de prefata peeunia fuerint plenius
expediti.
45. Item anno domini m" ccc" xiiij obligata est villa Gy-
mersdorf Rudolfo muratori de Noua ciuitate cum omnibus per-
tinentiis pro CC marcis argenti que villa taxata est pro sede-
cim talentis denariorum , pro qnibus omni anno defalcantur octo
marce argenti , donec dictus R. de prefatis CC marcis fuerit
plenius expeditus.
46. Item anno predicto, dominica post ascensionem obliga-
uit dominus dux Fridericus domine Agneti de Walsse mutam in
Levben ita quod ipsa vel dominus Vlricus de Walsse frater
eius subsequenti anno, loco ipsius percipiat de prouentibus dicte
mute singulis annis C. marcas donec de quadringentis marcis
argenti in quibus sibi dux obligatus extitit, fuerint de predicta
muta plenius expediti.
S. Lichnowsky III. p. CCCXLIX. der Regg. Nr. 248 aus StejTer comm.
addit. 18. (mank bey Steyrer.)
47. Item dominus dux obligauit Hermanno filio predicte
domine villam Weiden cum omnibus iuribus et pertinentiis pro
CCC marcis argenti dicto domino duci per patrem dicti Her-
manni mutuatis , tamdiu possidendam , donec de predicta peeu-
nia fuerit expeditus.
Mb. p. 12 und 13. Nr. 43—47.
48. Wir Fridreich etc. vergehen etc. Daz wir di gnad
vnd furderung, di vnser lieber muter vnd vrow, weilen chune-
ginn Elzbet von Rom der got genedich sei, hat getan mit
539
(Ireizzlch fuderii dürres salczes, di maa den geistliclicu vrowen
der priorinn vnd dem convent ze Tulu geben sol von dem
syeden ze Halstat alle jar an sand Georgentage ze einem sel-
geraet, ir vnd aller vnser vordem, vnd nahchomen seien vnd
besunderlich ze einem almüsen vnd ze einer v^iderwegunge
der veyertag , di an dem selben syeden ze Halstat vbergangen
vnd zebrochen vverdent mit arbeit, der man doch ze not nicht
enberen mach, stet haben mit gutem willen, in der selben an-
dacht als die vorgenant vnser vrow vnd muter hat getan vnd
wellen, daz di selb gnad stet beleih vnd vnuerchert, in aller
der weis als ez verschriben ist, an der vorgesprochen vrowen
vnd muter der chuniginn hantvest di darvber ist geben, wand
ez mit gunst mit rat vnd mit vrlaub vnsers geistlichen vaters
pischof Wernher von Pazzaw seligen ist geschehen. Vnd dar-
umb bestetigen wir di vorgenant gab almusen vnd gnad ewich-
lich mit disem gegenwartigen brief besigelten mit vnserm han-
genden insigel etc.
Ms. p. 13. Nr. 48.
Lichnowsky III. Regg. p. CCCLIV. Nr. 293.
49. Wir Fridreich etc. veriehen vnd tun chunt etc. Daz wir
des edlen manns Heinrich von Wartenvelss dem got genad , chin-
den vnd rehten erben, geloset vnd gelediget haben von dem erbern
rihter Otten von Yedungsperg daz huse ze Anger vnd allez daz
dazu geboret , als ez derselbe Otte von Yedungsperg ze phand
hat gehabt von dem vorgenanten Heinrichen von Wartenfels, für
siben hundert phunt Wienner phenning. Vnd setzen vnd haben
gcsatzet dem vorgesprochen Otten von Yedungsperg vnd sinen
erben für di siben hundert phunt ze rehtem phand dacz Ger-
hartstorf aht vnd zwainczich phunt vnd dreiczehen phenning,
dacz Prunne vnser tail des zehents. Dacz Pabenneusidel vnser
tail dez zehenst. Dacz Recz bi dem Pusemperg vnsern tail des
zehenst , vnd ainlef phunt phenning , vnd dacz Mugkerowe vier-
czehen phunt geltes Wienner phenning mit allem dem reht vnd
nucz der zu demselben gut gehöret, als lang inne ze haben in
phandes gewer vncz wir vnd vnser nachchomen dasselb gut erlo-
sen vnd geledigen von im mit siben hundert phunt phenning.
Swann daz geschiht so suUen wir oder vnser nahchomen das-
selbe gut wider haben als e, vnd darvber ze einem vrchund etc.
36 *
540
Datum Wienne anno domini , ni" ccc" xiiij". feria vi', proxima post
Vldalrici episcopi.
Ms. p. 13. Nr. 49.
Lichnovvsky III, Ilegg. p. CCCXLIX. Nr. 252. Ganz gefehlt: „1314.
,,18. Juli, Wien. Herx. Fridrich bewilligt den Ankauf, den Otto von Yedung-
„sperg von einzelnen Zehenten und Lehen von Heinrich von Wartenvels und
,, dessen Erben gemacht hat. k. k. g. A. Pfandschaften." —
Oberhalb steht : „instrumenta post mortem domini magistri Bertholdi pie
„memorle registrata."
50. Anno domini m" ccc** xiiij**. Nos Fridericus, Leupoldus,
Albertus et Otto, fratres etc. Ad vniuersorum presens intuencium
noticiam cupimus peruenire. Quod nos excellenti prineipi Heinrico
duci Austrie et Styrie, fratri nostro karissimo cum jnclita et preclara
Elyzabeth spectabilis viri Ruperti quondam comitis de Virenburg,
filia matrimonium annunciente dbmino contrahere cupienti, plenam
damus et liberam cum affectu sincero ac ex certa scientia potesta-
tem ad sue voluntatis arbitrium promittendi constituendi eidem
Elyzabeth dotem donationem faciendam propter nuptias et affec-
tionem illam, que Morgengab vulgariter dicitur, ac refundendi do-
tem, si qua sibi fratri nostro constituetur ab ipsa, et eidem Elyza-
beth pro hiis omnibus obligandi et assignandi, terras nostras
jurisdictiones , homines nostros, castra, villas et oppida cum
suis pertinentiis nee non et universa et singula faciendi que circa
predictorum articulorum ordinationem et perfectionem possunt
fieri, et si mandatum exigant speciale ac si presentibus ea fo-
rent specialiter nominata. In quorum omnium et cuiuslibet de
premissis etc. Datum Wienne anno domini, m" ccc** xiiij" ix*
kalendas Aujj-usti.
Ms. p. 14. Nr. 50.
Lichnowsky III, Bd. Regg. p. CCCXLIX. Nr. 258. „Die Herzoge Fridrich,
,,Leupold , Albrecht und Otto bewilligen ihrem Bruder Herzog Heinrich die
„Morgen gäbe seiner Braut Elisabeth, Tochter Graf Ruprechts von Virne-
,,burg auf ihre gemeinschaftlichen Besitzungen versichern lassen zu dürfen,"
— 8, Herrg. mon, III. 1. Auct. 2. hat zur Aufschrift „dotem" — Ist m a n k^
Heirathsgut: dotem,
Hochzeilgeschenk : donationem faciendam propter nuptias,
Morgengabe : afifectio illa que Morgengab vulgariter dicitur.
Widerlage : refundendi dotem.
51. Die Herzoge Fridrich u. Leopold v. Ostreich verleihen
der Wittwe Frau Elsbeth der Schenchinn von Dobra und ihren
541
Kindern aus besonderer Gnade das Haus Heinrichs von Dobra,
„</a3 da gelegen ist in dem marcht daz sant Peter in der Ow
mit allen den ekchern di darzu geborent, ein wise vnder der
Hobenliten vnd die wise in der Braitwisenn als rechtes
Bürgrecbt, gegen jährl. Zins von 60 Pfen. zu St. Mi-
chaelstag."
Dat. Wienne anno dorn, m" ccc" xiiij" die b. Jacobi apli.
Ms. p. U. Nr. 51.
S. Lichnowsky. a. h. d. III. Bd. p, CCCL. Nr. 259. ganz gefelilt.
Die Herz. Fridrich u. Leup. geben d. Elsbeth, Witwe des Schenken A. Dobra,
das Burgrecht zu St. Peter in der Au , wofür sie am St. Michelstag 60 Pf.
Wiener Münze zu dienen hat.
52. Wir Fridreich etc. veriehen etc. Daz wir vnserm lie-
ben getriwen Dietrichen von Pilichdorf vmb den schaden den er
ze Bairn in unserm dienst genommen hat vnd vmb den dienst
den er vns tut auf zu dem Reyn gelten suln vier tusent phunt
vierhundert phunt vnd driuczehen phunt phenning Wienner munzz
oder zwai tusent march , zwai hundert march vnd sibenthalb
march silbers Wienner gwihsts , vnd setzen im dafür mit gunst
vnd mit willen vnser bruder Znoym vnd allez daz darzu gebort
alz er iz iezunt inne hat, an di stat Stiwr di welln wir selb
haben, vnd sol er daz so lang inne haben vncz wir oder vnser
nahchomen in oder sin erben oder wem er ez schaffet des vor-
genanten gust (st. guts) gar vnd gentzlich verrichten vnd ge-
wern. Wir suln auch in di weil da niht verchern e daz er
des gutes allez verriht werd, swaz auch er di zit des phandes
geneuzt oder mag geniezzen, daz sullen w^ir im an dem vorge-
nantcn gut niht abslagen, vnd wer auch daz getan daz wir
daz phant von im losen weiten, daz sullen wir tut mit bereitschafl
oder wir suln im dar für setzen Marichekk mit alle diu vnd das
zu geboret , vnd brest im daran iht daz ez so tiwr niht wer,
daz suln wir im erstatten mit anderm vnsern gut daz wir in
Osterrich haben. Darvber etc. Datum Wienne, anno domini,
m** ccc" xiiij" secunda feria post assumptionem beate virginis.
Ms. p. 14. Nr. 52.
Lichnowsky III. Bd. Regg. pag. CCCL. Nr. 267. unterm 23. August, mank.
„Herzog Fridrich bekennt dem Dietrich von Pilichsdorf 22O6V2 ^*- '^* ^^'ß"'
Gew. für den Schaden den er in Baiern erlitten und den Dienst den er am
Rhein thun soll, schuldig zu sein, und verpfändet ihm dafür Znaym, jedoch
ohne der Stadtsteuer."
542
53. „Item anno domini millesiino, ccc" xliif die beati
Jacobi obligati sunt quatuor libre redditus, in quatuor laneis
aput Reytendorf positis, pro XL marcis argenti pro dextrario
domino regi Karulo Vngarie donato , Nycolao de Hintperg-
debitis."
Ms. p. 15. Nr. 53.
54. ,,Anno domini m" ccc" xiiij" die Oswaldi obligate sunt
domino Ottoni de Zeigingen et Stephano Howenuelder decime
in Lichtenwart que soluit L modios et in Asparn , solueus
LX modios utriusque grani, Domino Ottoni pro CCC talentis
XXIII tal., et Stephano pro CCXVIII t. tamdiu tenende quousquc
per duces Austrie fuerint absolute pro pecunia raemorata."
Ms. p. 15. Nr. 54.
55. „Anno domini m" ece" xiiij" die Syxti obligauimus fide-
li nostro Heinrico de Walsse mutam nostram in Muthusen et
in Gmunden pro septingentis talentis et L. talentis denariorum
Wiennensium."
Ms. p. 15. Nr. 55.
Lichnowsky III. Regg. p. CCCL. Nr. 261. aus Steyerer Cominent.
Add. 18.
56. Anno domini m" ccc" xiiij" die beate Marie assamptio-
nis obligauimus fideli nostro Ottoni de Zelking filio Lud. et
suis heredibus pro suis seruiciis versus Renum XXIV modios
auene quod dicitur Foitfüter apud claustrum de Chotvvico pro
LXXXV talentis tamdia possidendas, donec predictus Otto de
dicta pecunia fiat integraliter expeditus.
Ms. p. 15. N. 56.
57. Anno domini m° ccc" xiüj" obligauimus in die beate
Marie assumptionis fideli nostro Johanni de Cappella pro suis
seruiciis quae fecit nobis et quae adhuc tenetur nobis facere
versus Renum advocaciam nostram in Welssa (centum libr.
redditus annuatim} pro mille talentis , tarn diu tenendam ,
donec dictus Johannes de predicta pecunia fiat integraliter ex-
peditus. —
Ms. p. 15. Nr. 57.
58. Wir Fridreich und Liupolt etc. Daz wir vnsern lieben
getriweu Hadmar und Martyn brudern den Stuchsen von Trut-
raausdorf vmb ir dienst den si vns tun suln zu dem Reyn
schuldich sin zwei hundert phunt vnd sehezehen phunt Wienner
5^3
phenning für dasselb gut secz wir in vnd iren erben in der
Prevn in der Swarczach zwai vnd zwainczich phunt geltes vnd
swaz wir daselben haben ze rehtem phand mit sogetaner beschai-
denheit daz si dasselb phant so lang in nucz vnd in gwer ha-
ben , vnd sol auch sich di weil niht abdinen , vncz daz si
von vns oder von vnsern nahchomen des vorgenanten gutes gar
vnd gaenczlich gwert werdent. Datum Wienne anno domini
m" ccc" xiiij" die beate Marie virginis.
Ms. p. 15. Nr. 58.
S. Lichnowsky III. p. CCCL der Regesten, Nr. 265. (218 st. 216, u, fehlt,
dass es ohne Abschlag der Nutzen ist.)
59. Anno domini m" ccc" xilij** die beate Marie assumptio-
nis , obligauimus fideli nostro Ottoui de Ydungsberg in Ger-
hartsdorf XXVIII talenta, XIII den. Item decimam in Prunn partem
Dostram, XV. metrete tritici et avene. Item decimam in Pairen-
neusidel partem nostram X. modios tritici et avene. Item decimam
in Retz apud Pusenperg partem nostram XIIII modios. Item
ibidem redditus den XI. librarum. Item in Mugkerow XIIII libr.
pro DCC libris pro quibus absoluit castrum Anger cum suis
attinentiis.
Ms. p. 15. Nr. 59. (s. 5. July 1314.)
60. Anno domini m" ccc" xiiij" die beati Jacobi apostoli
obligauimus fideli nostro Ch. hansgrauio et heredibus suis
pratum quod dicitur Werd situm apud Hintperg, XXVI tagwerch
pro XIIII marcis argenti, tamdiu habendas, donec dictus hans-
grauius de predicta pecunia per nos vel successores nostros
fiat integraliter expeditus.
Ms, p. 16. Nr. 60.
61. Anno Domini m" ccc'' xiiij" in assumptione beate Marie
Virginis commisimus fideli nostro Ottoni de Grünburg pro suis
seruiciis que fecit nobis et adhuc tenetur facere ad Renum resi-
dentiam castri dicti Ried cum omnibus accidentiis suis et cen-
tum talenta de minori muta in Stayn pro DC. talentis tamdiu
possidendas donec dictus Otto de predicta pecunia fiet inte-
graliter expeditus.
Ms. p. 16. Nr. 61.
62. Anno domini m" ccc" xiiij" in assumptione beate Marie
obligauimus fideli nostro Berngero de Spiegelberg pro suis
544
seruiciis, XXIII libras denariorum wiennensium in muta nostra in
Stain pro CCXXX. libris tamdiu tenendas donec diclo Berugero
de predictis pecuniis iategraliter sit expeditiis.
Ms. p. 16. Nr. 63.
Anno domini m" ccc" xiiij. In assumptione beate Marie obli-
gauimus fideli nostro Vlrico de Pergow et heredibus suis urbora
nostra in Waltherstorf et Prodestorf et Bokching cum omnibus
pertinentiis suis pro suis seruiciis (per) CCCC marcas LVII
marcas argenti Wiennensis ponderis et CC libras. XLII talenta,
tamdiu tenendas donec dictus Vlricus etheredes sui de predictape-
cunia a nobis vel successoribus nostris fiant integraliter expediti.
Ms. p. 16. Nr. 63.
64. Anno domini m" ccc" xiiij", in assumptione beate Marie
obligauimus fideli nostro Chunrado de Werd pro suis seruiciis
que fecit nobis et pro dampno suo quem recepit Bawarie Gai>
nesdorf Judicium et mutam et cum omnibus pertinentiis suis pro
DC talentis tamdiu habendas donec dictus Chunradus de predicta
pecunia a nobis vel successoribus nostris fiat integraliter expeditus.
Ms. p. 16. Nr. 64.
65. Anno domini. m" ccc" xiiij" in assumptione beate Marie
obligauimus nobili viro Wernh. de Schuwnberg fratribus et
heredibus suis pro suis seruiciis nobis faciendis et ahduc ad Re-
nura vrbora nostra in Haniftal et in Heutal et Eslarn cum omnibus
pertinentiis suis pro CCCC. libris tamdiu tenenda donec dictus
Wernh. et fratres sui et heredes de predicta pecunia a nobis
vel successoribus nostris fiant integraliter expediti.
Ms. p. 16. Nr, 65.
66. Anno domini m" ccc" xiiij" in assumptione beate Marie
obligauimus et commisimus fideli nostro Ch. de Roezzing ca-
strum in Franchenstein pro suis seruiciis et dampnis pro CCCC.
libris et L. libris denariorum Wiennensium tamdiu possidendum
donec dictus Ch. de predicta pecunia a nobis vel successoribus
nostris fiat integraliter expeditus.
Ms. p. 16. Nr. 66.
67. Anno domini m" ccc" xiiij" in assumptione beate Marie
obligauimus fideli nostro Friderico de Walsse pro suis seruiciis
et dampnis, forum in Gevelle et nemus ibidem cum suis attinen-
tüs pro DCCCC libris denariorum Wiennensium tamdiu tenenda
545
donec dicius Fridericus de predicta pecuuia a nobis vel sacces-
soribus nostris satisilat. (Markt Gefall.)
Ms. p. 16. Nr. 67.
S. Lichnowsky III. Regg. p. CCCL. Nr. 264 aus Steyerer comm. ad-
dit. p. 18. (Forum in Gevelle.)
68. Anno domini m" ccc*' xiüj" in assumptione beate virgi-
nis obligauimus fideli nostro Alberto Streitioiser pro suis serui-
ciis versus Renum XII modios auene vogthaber, situati inter
Mülbach et Weiten pro LX. libris denariorum Wiennensium
tamdiu tenendos donec dictus Albertus de predicta pecunia a
nobis vel successoribus nostris satisfiat.
Ms. p. 16. Nr. 68.
69. Anno domini m" ccc" xiiij" in assumptione beate vir-
ginis obligauimus fideli nostro Alberto genero Ch. magistri
hubarum pro suis seruiciis versus Renum castrum dicto Aloech
et officium ibidem cum omnibus attinentiis suis pro LIIII libris
denariorum Wiennensium tamdiu possidenda donec de predicta
pecunia fiat integraliter expeditus. —
Ms. p. 16. Nr. 69.
70. Anno domini m" ccc" xüij" in assumptione beate virgi-
nis obligauimus fideli nostro Johanni de Oilingherg pro suis
dampnis Bawarie et seruiciis versus Renum Litschow et Hai-
denrichstain pro DCC libr. et L. libris denariorum Wien-
nensium tamdiu possidenda donec dicto Johanni de predicta pe-
cunia satisfactum fuerit per nos vel nostros successores.
Ms. p. 16. Nr. 70.
71. Anno domini m" ccc" xiiij** in assumptione beate vir-
ginis obligauimus fideli nostro Heinrico de Ezens'orf pro suis
dampnis Bawarie et seruiciis versus Renum quinque karratas
vini perchrehtes in Stinchenbrunn pro C libr. et XL libris
denariorum Wiennensium tamdiu tenendas donec ab eo cum si-
raili deliberetur vel ei de predicta pecunia a nobis vel successo-
ribus nostris satisfiat.
Ms. p. 16. Nr, 71.
72. Anno domini m" ccc" xiiij" in assumptione beate virgi-
nis obligauimus fideli nostro Heidenr. purgravio in Gors pro
suis seruiciis quae antea fecit in Scherding comiitam Pernekk
cum omnibus attinentiis suis pro DC. libris et L. libris et pro
546
seruiciis suis (versus} Renum eundem castrum pro CCC libris
et L. libris denariorum Wiennensium, summa pecunie mille libras
den. Wiennensium tamdiu possidenda donec dicto Heidenr. de
predicta pecunia a nobis vel suecessoribus nostris satisfiat.
Ms. p. 16. Nr. 72.
73. Item eidem Heidenr. (Heidenreich bur^graf zu Gors)
obligauimus anno et die predicto castrum dictum mens quod
redemit pro suis denariis a Sifrido Ploench pro centum talentis
denariorum Wiennensium, de quibus sumus suus debitor et pro
suis seruiciis versus Renum XX tal. tamdiu possidendum donec
dictus Heidenr' de predicta pecunia a nobis vel suecessoribus
nostris fiat expeditus.
74. Item eidem Heidenr^ supradicto obligauimus anno
et die predicto pro suis seruiciis versus Renum Rupprehsdorf
cum Omnibus attinentiis suis pro CCCC. libris et suo auunculo
Alberto pro suis seruiciis in Scherding" pro L. libris denario-
rum Wiennensium tamdiu possidendum donec ipsi de predicta
pecunia a nobis vel suecessoribus nostris fiant expediti.
Ms. p. 17. Nr. 73 u. 74.
75. Anno domini m" ccc" xiiij" in assumptione beate vir-
ginis obligauimus fideli nostro Alb. de Chunring, pro dampnis
suis in Scherding et pro suis seruiciis versus Renum , castrum
in Prukk pro mille libris denariorum Wiennensium tamdiu possi-
dendum donec dictus Alb. de predicta pecunia a nobis vel sue-
cessoribus nostris satisfactum fuerit.
Ms. p. 17. Nr. 75.
76. Anno domini m" ccc° xiiij" in assumptione beate vir-
ginis obligauimus fideli nostro Alb. de Airestorf pro suis damp-
nis in Scherding receptis et pro suis seruiciis versus Renum
Judicium quod vulgariter dicitur lantgeriht in Stillfrit cum
muta et theloneo et Chirichtag ibidem pro CCC. libris et XVIII
libris tamdiu possidenda, donec dicto Alb. a nobis vel sueces-
soribus nostris satisfactum fuerit.
Ms. p. 17. Nr. 76.
77. Anno domini m" 000** xiiij" feria secunda proxima post
assumptionem b. virg. obligauimus fideli nostro Rugero Ca-
stori (Biber) decem et Septem talenta reddituum denariorum
Wiennensium situati in Goemnich pro CC libris tamdiu habenda
547
donec dictus Rudigerus a nobis vel successoribus nostris de
predicta pecunia satisfactus fiierit. Pro suis dampnis receptis
in Scherding et pro suis seruiciis versus Renum.
Ms. p. 17. Nr. 77.
78. Anno domini m** cec" xiiij" feria secunda proxima post
assumptionem beate virginis obligauimus fideli nostro Offone
de Gioet pro dampnis suis receptis in Scherding et pro suis
seruiciis versus Renum redditus nostros situatos in der Prevn,
in der Roehssen vm dem Gescheide an vsque Mitterpach pro
CC libris tamdiu tenendos donec dictus Offo de predicta pecu-
nia a nobis vel successoribus nostris fiat integraliter expeditus.
Ms. p. 17. Nr. 77 a. (durchstrichen.)
78. Anno domini m" ccc" xiiij" in assumptione beate vir-
ginis obligauimus fideli nostro Hadm. Stuchssoni pro suis ser-
uiciis versus Renum decimam apud Nouam ciuitatem pro LX.
talcntis denariorum Wiennensium tamdiu tenendam donec dictus
Hadmar. a nobis vel successoribus nostris de prefata pecunia
fiat integraliter expeditus.
Ms. p. 17. Nr. 78.
79. Anno domini m** ccc» xiiij" feria secunda post
assumptionem beate virginis, obligauimus Hademaro de Win-
chel fideli nostro pro suis seruiciis versus Renum XVI modios
anene dicto foitfuter pro LX libris denariornm Wiennensium
tamdiu tenendos donec ipse de prefata pecunia a nobis vel
successoribus nostris fiat integraliter expeditus.
Ms. p. 17. Nr. 79.
80. Anno domini m" ccc" xiiij feria secunda post
assumptionem beate virginis obligauimus titulo pignoris fideli
nostro Alb. de Volchenstorf castra Werfenstein, Haustein et
Payn cum Omnibus attinentiis suis pro CCCC libris et L. libris
denariorum Wiennensium quos concessit nobis , tamdiu possi-
denda, donec idem Albertus a nobis vel .«uccessoribus nostris
de prefata pecunia fiat expeditus.
81. Item eidem supradicta Alb. anno predicto et die obli-
gauimus pro suis seruiciis versus Renum forum Greyn , cum
Omnibus attinentiis suis pro L. libris tamdiu tenendum donec
ipse de prefata pecunia a nobis vel successoribus nostris fiat
integraliter expeditus.
Ms. p. 17. Nr. 80 et 81.
548
82. Anno domini m" ccc° xiüj" feria secunda post assump-
tionem beate virginis obligauimus fideli nostro Ch. fillo inagi-
stri hubarum pro suis seruiciis versus Renum super gestiften
Holden in Stadlow III libras XXXVI. den. redditum. Item super
passagio ibidem V. libras redditus pro LXX libris tamdiu reti-
nendas donec dictus Ch. de prefatis LXX libris a nobis vel suc-
cessoribus nostris fuerit expeditus. —
Ms. p. 17. Nr. 82.
83. Anno domini m" ccc" xiiij" feria iij" post assumptio-
nem beate virginis obligauinius fideli nostro Weichardo filio
Vlrici militis nostri apud minores pro suis seruiciis versus
Renum IUI libras redditus super passagio in Stadlow pro
XL. libris denariorum Wiennensium tamdiu retinendas donec
dictus Weichardus de prefatis XL. libris den. a nobis vel succes-
soribus nostris fuerit expeditus.
Ms. p. 17. Nr. 83.
84. Anno domini m" ccc" xiiij" in natiuitate beate virginis
obligauimus fideli nostro Offone de Sloet pro dampnis suis
receptis Bawarie et pro suis seruiciis versus Renum, redditus
nostros caseorum situatos in der Prevn in der Raechfen dem
Gscheid usque Mitterpach et Cholbach et in Prunnertal in
smitpach apud Glognitz usque in Welestorf IX et dimidiam
karratas vini Perchrecht et de de decima ibidem unam karratam
uini pro CC libris tamdiu tenendas donec dictus Offo de prefata
pecunia a nobis vel successoribus nostris fiat expeditus.
Ms. p. 17. Nr. 84.
85. Anno domini m" ccc" xiiij" in natiuitate beati virginis
obligauimus fidelibus nostris Ch. et Nycolao Falbach fratribus
pro suis seruiciis nobis faciendis versus Renum super bonis in
Pruklein et in Reche et retro Oder de decima ibidem XVI mo-
dios avere pro LXXX libris denariorum W^iennensium tamdiu
tenendos donec ipsi a nobis vel successoribus nostris fiant
integraliter expediti.
Ms. p, 18.|Nr, 85.
86. Anno Domini m" ccc" xiiij in nativitate beate virginis
obligauimusf_fideli nostro Wichardo de Topel judici curie nostre
pro suis seruiciis supra nostra vogtai in Chotwico XII modios
avene pro LX libris denariorum Wienn. tamdiu tenendos donec
549
ilictiis Wichardus de prefata pecunia a nobis vel successoribus
nostris fiat expeditus.
Ms. p. 18. Nr, 86.
87. Anno domini mo ccc° xiiij" in natiuitate beate virgi-
nis obllgauiinus fideli nostro Nycolao de Hintperch inagistro
coquine XVI modios auenc qui proueniunt de Praitenstain de
Schachen de Adelsbacli de Haibach prope Chlamme et an dem
Greuzzen pro suis seruiciis nobis faciendis versus Renum pro
LXII talentis tamdiu tenendos donec dictus Nycolaus de prefata
pecunia a nobis vel successoribus fiat integraliter expeditus. —
Ms. p. 18. Nr. 87.
88. Anno domini m" ccc" xiüj" feria vü ante Bartholomei
apostoli obligauimus fideli nostro Nycolao Preuzzel pro suis
seruiciis versus Renum vij (6V3) karratas vini perchrehts in
Phaffsteten pro centum et XXX libris denariorum Wienn. tamdiu
tenendas donec dictus Nycolaus a nobis vel successoribus
nostris de prefata pecunia fiat expeditus.
Ms. p. 18. Nr. 88.
89. Anno domini m" ccc" xiiij" feria v! ante Bartholomei
apostoli Obligauimus fideli nostro Leutoldo de Wildekk pro
suis seruiciis versus Renum et dampnis Bawarie , vij karratas
vini in Paden et ij karratas vini Perchrehts pro centum
LVIII. libris denariorum Wiennensium tamdiu tenendas , do-
nec dictus Leutoldus de prefata pecunia a nobis vel successo-
ribus nostris fiat expeditus.
Ms. p. 18. Nr. 89.
90. Anno domini m" ccc" xiiij" feria v"*. ante Bartholomei
apostoli obligauimus Vlrico de Wienna pro suis seruiciis ver-
sus Renum decimam in Wulczenderf pro centum LX. libris de-
nariorum Wiennensium tamdiu tenendam donec dictus Vlricus
a nobis vel successoribus etc.
Ms. p. 18. Nr. 90.
91. Anno domini m° ccc" xiiij** dominica post Egydii obli-
gauimus et dedimus fideli nostro Stephane de Hawnfeld pro
suis seruiciis versus Renum supra decima in Lichtenweiter
pharr XII talenta denariorum Wiennens. quam prius a nobis
habuit pro alia pecunia sibi debita.
Ms. p. 18. Nr. 91.
550
92. Anno domini m" ccco xiiijo feria secunda proxiina post
natiuitatcm beate virginis obligauimus fidcli nostro Ottoni
de Teleinsprunn pro suis seruiciis versus Renum super ur-
bora uostra apud Langsse XVI modios tritici pro CCXL libris
denariorum Wiennensium tamdiu tenendos , donec dicto Ottoni
de prefata pecunia a nobis vel suecessoribus nostris plene sa-
tisfactum fuerit et expeditum.
Ms. p. 18. Nr. 92.
93. Anno domini m*' ccc" xiiij" feria tercia proxima post
Natinitatem beate virginis obligauimus fideli nostro Marguardo
Zunf pro dampnis et seruiciis decimam in Preitenle cum Om-
nibus suis attinentiis pro C libris den. Wiennensium tamdiu etc.
Ms. p. 18. Nr, 93.
94. Anno domini m" ccc" xiiij" feria tercia post natiuita-
tcm beate virginis obligauimus fideli nostro Engelprehtoni de
Liebenberg pro suis seruiciis versus Renum IUI. modios tritici
in Chogelprunn pro LX libris den. Wiennens. tamdiu etc.
Ms. p. 18. Nr. 94.
95. Anno domini m" ccc" xiiij" feria tercia post natiuita-
tcm beate virginis obligauit dux fideli suo Lebani de Grafen-
werd duos modios auene marichfiiter in Seborn pro X talentis
pro suis seruiciis versus Renum tamdiu tenendos etc.
Ms. p. 18. Nr. 95.
96. Anno domini m" ccc° xiiij" feria tercia post natinita-
tem beate virginis obligauimus fideli nostro Hagoni purgravio
suo in Spilberg pro dampnis et seruiciis suis versus Renum
XIIII libras redditus supra muta sua in Steyr, pro centum XI
libris tamdiu tenendas etc.
Ms. p. 18. Nr. 96.
97. Anno domini m" ccc" xiiij" in natiuitate beate virginis
obligauimus fidelibus nostris Hadmaro et Martyno fratribus
Stuehsen de Trautmannsdorf, redditus nostros in Prevn et
in Swarcza pro suis seruiciis cum omnibus attinentiis suis pro
LXX marcis argenti Wiennensis ponderis tamdiu tenendos etc.
Oestr. Ms. Nr. 70. p. 18. Nr. 97.
98. Anno domini m" ccc" xiiij" feria quarta post natiuita-
tcm beate virginis obligauit dux fideli suo Wernhero de
551
iteno pro suis seruiciis versus Renum octo modios anene foit-
haber pro XL libris dcnariorum Wiennens. tamdiu tenendos etc.
Ms. p. 18. Nr. 98.
99. Anno domini m" ccc" xiiij" feria quarta post natiui-
tatem beate virginis obligauit dux fideli suo Ludwico Foresto
quinqne karratas vini perchrechtes situatas in Eczginstorf et
in Mersenchobel pro centum libris denariorum Wiennensium
tamdiu tenendas etc.
Ms. p. 18. Nr. 99.
100. Anno domini m" ccc" xiiij" feria quarta post natiui-
tatem beate virginis fideli suo Friderico Heunoni de Medlico
pro suis seruiciis versus Renum obligauimus quatuor karratas
vini perchrecbts apud Mcdlicnm pro LVIIl libris den. Wienn.
tamdiu tenendas etc.
Ms. p. 19. Nr. 100.
101. Anno domini m* ccc** xiiij" feria quinta proxima post
natiuitatem beate virginis obligauit dux fideli suo Erhardo de
Tanpruk pro suis seruiciis versus Renum quatuor modios
tritici in Chogelprunne pro LVII libris den. Wienn. tamdiu
tenendos etc.
Ms. p. 19. Nr. 101.
102. Anno domini m" ccc" xiiij" circa festnm Egidii obli-
gauit dux Nycolao de Ternberg pro centum LXXX libris dena-
riorum Wiennens. IX karratas vini de decima in monte SU-
berperch apud Glognicz , tamdiu tenendas etc.
Ms. p. 19. Nr. 102.
103. Anno domini m" ccc* xiiij" feria iiij. post natiuita-
tem beate virginis apud futuros oificiales nostros Austrie VI-
rico magistro sagittariorum CLX libras deputamus pro dampnis
et seruiciis suis etc.
Ms. p. 19. Nr. 103.
104. Anno domini m" ccc" xiiij" feria quinta post natiui-
tatem beate virginis obligauit dux fideli suo Griffoni pro suis
seruiciis versus Renum duas karratas vini Perchrechtes in
Medlico pro XLII talentis denariorum Wiennensium tamdiu te-
nendas etc.
Ms. p. 19. Nr. 104.
552
105. Anno domini m*^ ccc" xiiij« feria sexta ante exaltatio-
nem s. crucis obligauit dux fideli suo Heinrico de Rappach pro
suis seruiciis versus Renum III karratas vini de cellario suo
in Noua Ciuitate singulis annis pro LX libris den. Wiennens.
tamdiu habendas etc.
Ms. p. 19. Nr. 105.
106. Anno domini m" ccc** quartodeciino , feria sexta ante
exaltationem sancte crucis obligauit dux fideli suo Gerung'o
dispensatori pro suis seruiciis III karratas Perchrehts in der
herczoginn Peunt pro XL libris den. Wienn. tamdiu tenen-
das etc.
Ms. p. 19. Nr. 106.
107. Anno domini m° ccc" quartodecimo in exaltatione
sancte crucis obligauit dux fideli suo Chunrado magistro hu-
barum pro suis seruiciis omnes redditus quos habet in der
Schefstrazz in Arena et in Ertpurch Wienne pro L libris den.
Wiennensium tamdiu tenendos donec predictam summam de
prefatis redditibus totaliter precepit.
Ms. p. 19. Nr. 107.
108. Anno domini m" ccc* xüij" in exaltatione sancte cru-
cis obligauit dux Ottoni de Friczeinstorf pro suis seruiciis ver-
sus Renum III carratas vini Perchrecht in Leubs pro LX ta-
lentis tamdiu tenendas etc.
Ms. p. 19. Nr. 108.
109. Anno domini m** ccc** xiiij" in exaltatione sancte cru-
cis obligauit dux Chadoldo militi pro suis seruiciis versus Re-
num IIIj (3Va) feodum in Chogelbrunn pro centum libris dena-
riorum Wiennensium tamdiu tenendum etc.
Ms. p. 19. Nr. 109.
110. Anno domini m" ccc" xiiij" in exaltatione sante crucis
obligauit dux fideli suoVlrico de Ruchendorf pro suis seruiciis
versus Renum VII modios tritici in Chogelprunn pro centum libris
tamdiu etc.
Ms. p. 19. Nr. 110.
111. Item anno predicto obligauit dux juniori Losenstein
pro suis seruiciis versus Renum IX talenta reddituum in Hof-
marchia pro XXX libris den. Wienn. tamdiu etc.
Oestr. Ms. Nr. 70. p. 19. Nr. 111.
553
112. Item anno predicto obligauit dux fideli suo Gruba-
rio III. karratas vini in Leuben pro LX libris denariorum
Wiennensium tamdiu etc.
Ms. p. 19. Nr. 112.
113. Item anno predicto obligauit dux fideli suo Wichar-
do de Rabenstein pro suis seruiciis versus Renum XII modios
auene in Chotwico pro LX libris denariorum Wiennensium tam-
diu etc.
Ms. p. 19. Nr. 113.
114. Item anno supradicto obligauit dux fideli suo Jo-
hanni Cliappellario pro suis seruiciis advocatiam in Welsa cum
Omnibus juribus et attinentiis suis, excepto foro in Veclabruk
pro mille libris tamdiu tenendum etc.
Ms. p. 19. Nr. 114.
115. Item anno predicto Alrammo et Alberto fratribus de
Hals DCCC marcas in quatuor temporibus anni persoluendo,
natiuitate domini CCC marcas, Georii CC marcas, Johannis baptiste
CC marcas et Mychaeliis C marcas.
Ms. p. 19. Nr. 115.
116. Item anno domini m" ccc** xiiij" obligauit dux VIrico
Veirtag pro suis seruiciis versus Renum VI modios auene de
aduocacia in Rekental pro XXX libris tamdiu etc.
Ms. p. 20. Nr. 116.
117. Item anno predicto obligauit dux Heinricus de Zwen-
tendorf XII modios auene de granario in Ibsg pro libris
tamdiu etc.
Ms. p. 20. Nr. 117.
118. Item Rugero dicto Swerczinger anno predicto obli-
gauit dux ij (iVa) karratas vini in cellario Chremensi pro
XXX libris tamdiu etc.
Ms. p. 20. Nr. 118.
119. Item de Winsperg anno predicto MD. marcas argenti.
(Ist ausgestrichen.)
Ms, p. 19. Nr. 115. a.
120. Wir Fridreich von Gotes gnaden Romischer chunige
allezit ein merer des riches vnd wir Liupolt gebruder von
denselben genaden herczog in Osterrich vnd in Steyr herre
ze Chrein auf der Marich vnd ze Portenaw veriehen vnd tun
Archiv. Jahrg. 1849. III. Heft. 37
554
chunt offenbar mit disem prief allen den di in anselient oder
horent lesen, daz wir von vnsern vnd vnser lieben bruder
Albrechten Heinrichen vnd Otten herczogen ze Osterrich we-
gen dem erbern vnd dem beschaiden manne Albrecht dem
pharrer ze Melche vnserm liben chapplan vnd Heilwigen sei-
ner muter vnd ir erben Heinrichen dem Soumer von Horowe,
phaffe Bericht' Chanen vnd Heinrichen sinen svnen vnd Alb.
Hugtalheimes sun vnd der erben daz gut ze alten Ysper ze
Vresberg, ze Greking di Zagelaw, di awe, die mulen vnd alles
daz darzu gehöret, ze holcz , ze wazzer vnd ze veld gestift
vnd vngestift, versucht vnd vnversucht, vnd mit alle dem daz
darzu geboret swi daz genant sei als ez der vorgenant vnser
chappelan gechouft hat in vnser hant, von vnserm lieben ge-
triwen Heinrichen von Streitwesen der ez ze leben von vns
hat, gelihen haben ze rehtem vrien burchreht nach des landes
site in Osterrich, vnd haben daz getan durch den liben getri-
wen dinst, den vns der vorgenant chappelan nu vnd allevveg
getan hat mit solichen dingen vnd beschaidenheit swanne der
vorgenant chappelan vnd sein muter niht ensint, daz der walt
ze Sulczberg vnd daz darzu geboret an vns vnd vnser erben
ledichleich geval vnd di andern di vorgenanten guter sul-
len di erben di vorgenant sint von vns vnd vnser erben ze
einem rehten vnd vreien burchreht haben, als auch der vorge-
nant chappelan vnd sein muter vnd di vorgenanten ir erben
vns vnd vnsern erben jerichleich ein phunt phenning wienner
munzze in vnser chamer geben ze burchreht an dem heyligen
abent ze winachten, wer auch daz der oftgenant chappelan sin
muter oder di oft genanten ir erben daz vorgenant bürchrecht
verchauffen oder geben weiten, so sullen si niht wan sechczig
phenning ze ableit vnd sehczig ze anleit geben, vnd doch also
daz si dazselbe gut an vnser hant dcheinem goteshause ver-
chauffen oder geben sullen; vnd suln wir den, di daz Burchreht
chauffent oder den ez gegeben wirt daz selben lihen in allem
reht als vorgeschriben ist. Wir suln auch in, vber da» burch-
reht ze vogt vnd ze schirm geben , swen si an vns vodernt
vnd den mugen si verchern swenne er in vngutlich tut. Vnd
wolt der vorgeschriben chappelan oder sin muter, daz vorge-
nant burchreht verchauffen oder ieman geben, daran sullen si
555
ir voi'genant erben niht enirren vnd sulnt sich auch desselben
burchrehtes in deheinem weg vnderwinden di weil der vorge-
nant chappelan vnd sin muter lebt. Wer auch, daz si dazselbe
bfirchreht verchauffen wolden daz sullen si vns des ersten
anuailen, vnd weiten wir ez niht chauffen so mugen si ez fur-
bas verchauffen swem si wellent mit vnser haut. Vnd darumb
ze einem vrchunde vnd ze einer vestnunge geben wir in diesen
brief versigelt mit vnsern hangunden insigeln. Der brief ist ge-
geben ze Basel, do von Christes gebürt sint ergangen drev-
zehen hundert jar, vnd darnach in dem fumfzehenten jar in
der Phingstwochen.
Ms. p. 20. Nr. 119.
(Lichnowsky III. Bd. Regg. p. CCCLVII. Nr. 328, aber mank u. falsch.)
121. „Anno domini m'^ ccc" xv" tempore marschalci. In
vigilia omnium sanctorum obligauit marschalcus domino Cun-
rado magistro hubarum decem talenta et LXXX denarios re-
ditus."
„Item IUI modios siliginis et IIj modios auene in Egen-
burga."
Item decimam in Stadlow computatam pro IUI modus
tritici et IUI modus auene pro CCXI talentis et XII denariis sibi
pro expedicione cuiusdam familie regis cum iret in Franchen-
furt debitis."
Ms. p. 22. Nr. 120.
122. Nota instrumenta in Styr data.
Anno domini ra" ccc" xiiij circa festum beati Egidii.
Primum Rudolphe de Stadegg (et Alberto de Potendorf
ist ausgestrichen) pro CCC libris et XXIII libris. Item Alberto
de Potendorf pro CCCCXX libris obligate sunt decime infra
Scripte.
Item Muerczuslag in Wessenek in Rossek, in Aschow in
Gezen, in Emersrevt et in Nuents.
123. Item Pilgrimo de Pucheim pro D libris obligate sunt
decime in Ternek, in Hasla, in Högenwald, inVischpach, in
Pirchegge in Valchenstein , in Waisenek, in Pirchenek, in
Dyetmarsperg, in Vevstritz, et in monte Waisen, et nota
quod iste decime omnes soivunt siliginis modios XIII metretas
37 »
556
V. Item avene modios XXXII metretas XX taxatas pro L talen-
tis redituum V solidis XV dcnariis wieimensibus.
124. Item Rudolpho de Scherphenberg pro CC marcis ar-
genti pond. oLlig-ate sunt ville Partin (?) Gölczendorf Wolkuii
Pirch et Piker , et una carrata vini de cellario ducis annis
singulis persolvenda.
125. Item Vlrico de Wasen. pro XL marcis argenti pond.
octo marce reditus de vrbora in Velkeis obligate sunt.
126. Item Heinrico de Wolfsow pro LXXII marcis argenti
obligate sunt XIIII marce cum dimidia marca redituum de vrbora
in Menich et in Preitenveld.
127. Item Ottoni de Wolfsaw pro LXX marcis argenti pond.
obligate sunt de vrbora in Velkeis reditus IX marcarum in Prei-
tenveld V marce reditus.
128. Item comiti Heinrico de Ilohenloch pro CLXXV
marcis argenti pond. oblig(auismus) villara in Weinzürl et XVIII
Iiubas in monte Zwietnich cum omnibus attinentiis.
129. Item comiti de Phannberg pro C. marcis argenti obli-
g(auimus) villam in Maestein et bona in Treuing.
130. Item Hert' de Wildonia pro CXXV marcis obligata
sunt bona due ville dicte Chunigstrog, W^olfschicz, Oppendorf,
Chrevczen et Aich.
131. Item Vlrico de Walsse pro mille CCCC marcis ar-
genti ponderati obligata sunt bona in Semeriach in Schremcz
in Lavuentz et decimas ibidem cum suis pertinentiis et nota
quandocumque idem Vlricus de Walsse de Phannberg reraouebi-
tur tunc debet sibi assignari castrum in Vorchtenberg. etc.
Ms. p. 30. Nr. 122 — 131.
132. Item Starchando de Stretwich pro XL marcis argenti
obligantur octo marce reditus in Zmolow super bonis Leonis
Wolf, Durrmegel, Wolflini et Ottonis.
133. Item Liberoni de Sünek pro suis seruiciis pro CXL
marcis argenti ponderati obligauimus de decima ex altera parte
Thahe (?) XX virling tritici LX virling frumenti XX virliug auene
et de stiura in Feustritz XVI marcas argenti ponderati.
134. Item Wulfingo Lindekker pro dampnis suis pro
XLVIII marcis argenti ponderati oblig(auimus) villam in Chres-
sendorf et in Aigen VI hubas tamdiu etc.
557
135. Item Dietrico de Neitperg pro suis seruieiis pro XL.
marcis argenti ponderati oblig. in Wessenekk V. modios auene
marichdienst , et decimas in Stronsperch et in der Wienn etc.
136. Item Comiti Ottoni de Ortenburg. pro suis seruieiis
versus Renum XX marcas argenti ponderati redditus caseorum
situati in dem Enstal, in dem vrwar ze Noppenberg et in der
Gulinch pro centum marcis argenti tamdiu tenendas etc.
137. Item episcopo Friderico Seccouiensi CCC. marcas
ponderati pro quibus obligauimus eidem XX hubas in der Phleg
ze Foitsperg tamdiu etc.
Ms. p. 30. Nr. 133 — 137.
DB Archiv Tür 'österreichische
1 Geschichte
A73
Bd. 2
PLEASE DO NOT REMOVE
CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET
UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY
CIRCULATE AS MONOGRAPH