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Full text of "Archiv für österreichische Geschichte"

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Archiv 

für   0  o^I^^Ati^cM^  c^-^^9c. 

Kunde  österreichischer  Geschlchts-ftuellen.) 


Heraiisg;eg;eben 


von  der 


zur  Pflege  vaterländischer  Geschichte  aufgestellten  Commission 


der 


kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften. 


Aus  der  kaiserlich -königlichen  Hof-  und  Staatsdruckerei. 

1849. 


DB 


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Inhalt. 


Seite 
I.  Heft. 

I.  Urkunden   des  Prämonstratenser-Stil'tes  Geras.  Zusammengestellt 

und  erläutert  von  Theodor  Mayer,  Bibliothekar  in  Melk. 

(Nr.   I  bis  XLIV.    1188—1416) 3—52 

II.  Beiträge    zur  Geschichte  des  deutschen  Oi'dens    in  Tirol.     Von 

MatthiasKoch         .  .  .  .  .  •  .  .        53 —   76 

III.  Einstige  Klöster  und  Ortschaften  im  Lande  unter  der  Enns. 
Aus    dem    Klosterneuburger    Archive    /.usammengetragen    von 

Max.  Fischer,   Archivar  daselbst     .  .  .  .  .        77  —  136 

IV.  Kaiser  Ferdinand'«   1.  Antwort  auf  einen  Rathschlag,   den  ihm 

die     oberösterreichische     Regierun;;-    zu    Innsbruck    vorgelegt 
hatte.     Vom  29.   Jänner   1562,   aus  Prag,   (üeber  die  Sicher- 
heit   Tirols,       die     politischen     und     religiösen     Zustände 
Deutschlands  im  Allgemeinen)         .....      137 — 172 
II.  Heft. 

V.  Ht'inrich   Grat  von  Hardeck ,   Burggraf  von  üuino  ,    Iudex  pro- 

viiicialis  in  Oesterreich.  (f  1270.)  Ein  Beitrag  zur  vaterlän- 
dischen Geschichte.  (Mit  17  Beilagen.)  Von  Friedrich 
Firnhaber 173-209 

VI.  Das  (sogenannte)  Formelbuch  K.  Albrechts  I.  (Vollständige 
Inhaltsangabe  und  vollständiger  Abdruck  von  69  Nummern.) 
Mitgetheilt  von  J.  C  h  m  e  1 211—307 

VII.  Urkunden- Regesten  zur  Geschichte  Kärnthens.  (Fortsetzung.) 
Von  Nr.  LXXXV  (1001)  bis  CLXXVIII  (1099).  Von  Gottlieb 
Freilierrn  von  Ankershofen      .  .  .  .  .  .     309 — 359 

III.  und  IV.  Heft. 

VIII.  Urkunden  und  geschichtliche  Notizen,  die  sich  in  den  Hand- 
schriften das  Cisterzienserstiftes  Zwetl  finden.  Mitgetheilt  von 

Johann  von  Fräst,  Priester  dieses  Stiftes  .  .  .     361 — 427 

IX.  Urkunden- Regesten  für  die  Geschichte  Inner- Oesterreichs  vom 

Jahre   1312  bis  zum  Jahre   1500  (1499,    3.    Dec.)  Nr.    1   bis 

524.   —  Mitgetheilt  von  Albert  von  Muchar        .  .  .      429 — 510 

X.  Zur  Geschichte  König  Friedrichs    des  Schönen.      (Auszüge  aus 

einer  Handschrift  des  14.  Jahrhunderts  im  k.  k.  Haus-,  Hof- 
und  Staats-Archive.  Verpfändungen  aus  den  Jahren  1308  bis 
1315.  Nr.   1  —  137.  Mitgetheilt  von  J.   Chmel       .         .  •     511-557 


Archiv 


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Kunde  österreicbiscber  Geschichts-Quellen. 


Herausg^egeben 


von  der 


zur  Pflege  vaterländischer  Geschichte  aufgestellten  Commlssion 


der 


kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften. 

Jahrgang   t  S  tio. 

/.  Heft. 


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Aus  der  kaiserlich-königlichen  Hof-  und  Staats  -  Druckerei. 


I. 

Urkunden 

des 

Prämonstratenser- Stiftes  Geras. 


Zusammengestellt  und  erläutert 

von 

Theodov    JfMayet*^ 

Bibliothekar  in  Melk. 


Archiv.  Jahrg.   1849,  I.  Hof». 


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Die  folgenden  Urkunden  verbreiten  über  eine  Gegend  Öster- 
reichs, die  sonst  ziemlich  im  Dunkel  liegt,  wohl  einiges  Licht, 
doch  nicht  so  viel  als  zu  wünschen  wäre ;  da  wir  Zuverlässi- 
geres selbst  über  die  Familie  der  Stifter  Anderen  glückliche- 
ren im  Finden,  oder  scharfsinnigeren  im  Vermuthen,  oder  end- 
lich gelehrteren  im  Citiren  überlassen  müssen. 

Die  eine  Meinung,  dass  die  von  Bernegg  ihren  Ursprung 
von  dem  Grafen  von  Stevening  ableiten  ,  kann  nur  in  Verwun- 
derung sezen,  wie  sie  jemand  aufstellen  mochte  ohne  sie  zu 
begründen  *};  uns  wenigstens  ist  nicht  bekannt,  dass  die  von 
Stevening  irgend  einen  Besiz  in  jener  Gegend  Österreichs 
gehabt.  Andere  haben  die  Familie  mit  dem  Stamm  der  steiri- 
schen  Oltokare  vereinigen  wollen ,  wobei  sie  Bernegg  an  der 
Mur  mit  dem  österreichischen  vermengten.  ^)  Lazius  de  Mi- 
grat.  Gentium  S.  178  citirt  in  einer  Urkunde  von  1140  Ottokar 
und  Ortolf,  Herrn  von  Graz;  den  leztern  betrachtet  er  als 
Grafen  von  Steier  und  Herrn  von  Bernegg,  und  gibt  ihm  vier 
Söhne:  Ecbert,  Gundaker,  Ulrich  (der  erwähnt  werde  1150  — 
1208!)  und  Dietmar  (der  erwähnt  werde  1140  —  1170). 
Wieder  Andere  sprechen  von  einem  Bernhard ,  den  Lazius, 
und   nach    ihm  Viele ,   für   einen    Bruder  Ottokars    des  Stifters 


*)  Der  ei'ste,  der  diese  Meinung  in  Cours  brachte,  dürfte  Link  in  seinen 
Annal.  Zwettlens.  I.  38  sein.  Es  ist  bekannt  genug,  dass  die  Tochter 
Leopolds  des  Schönen,  welche  Heinrich  den  Grafen  von  Stephaning 
heuratete  ,  Richardis  hiess.  Eine  handschriftliche  Nachricht  des  Klo- 
sters Walderbach ,  das  von  ihr  dotirt  wurde  ,  lässt  sie  nach  dem  Tode 
ihres  Gemals  nach  Österreich  zurükkehren ,  und  im  Kloster  Heiligen- 
kreuz begraben  werden. 

2)  Ueber  das  steiermärkische  Bernegg  dürfte  der  Aufsatz  von  Stramberg's 
in  Ersch  und  Grubers  allgem.  Encyclop.  Artikel  Pernegg  S.  160  gut 
gearbeitet  sein.  Die  Gleichheit  der  Namen  Ulrich  und  Fiebert,  die  in 
beiden  Berneggen  vorkommen,  könnte  wirklich  für  eine  Verwandtschaft 
beider  Häuser  sprechen  :  identisch  sind  die  Personen  aber  nicht. 

1   • 


von  Garsten  ,  ausgcLen,  Füi*  einen  Bernhard  könnte  etwa  der 
Name  B  e  r  n  e  g  g  selber  spreclicn  ,  der  wohl  von  einem 
Pero,  Bcrno,  Bernhard,  dem  Erbauer  der  Burg  herrührt;  et- 
wa dem,  der  1046  unter  den  Zeugen  der  von  Grafen  Carl 
geschehenen  Stiftung  der  Pfarre  Hörn  vorkommt?  (Mon.  Boic. 
28,  2.  S.  212)  auch  ein  dahin  gehöriges  Gut  Bernhartes- 
tal  wird  1171   erwähnt i). 

Somit  ist  bis  jezt  kein  älterer  Besizer  von  Bernegg  und 
den  da'AU  gehörigen  Gütern  mit  Sicherheit  aufgefunden ,  als 
eben  der  bekannte  Ulrich  von  Bern  egg,  Stifter  von  Ge- 
ras. Welches  wir  als  die  älteste  Erwähnung  seiner  bezeichnen 
sollen,  ist  ungewiss.  Etwa  die  im  Leben  des  frommen  Ber- 
tolds  welcher  von  1100  —  1142  Abt  von  Garsten  war?  Dort 
wird  Cap.  34  erzählt  ");  Vir  quidam  nobilis  ac  dives,  nomine 
Ulricus  de  Berneke  lud  von  Göttweih  aus  den  frommen  Abt 
auf  seine  Burg  ein.  Gesezt  auch  dass  Abt  Bertold  erst  in  sei- 
nen leztern  Jahren  zu  Bernegg  den  vielerzählten  Besuch  machte 
und  Ulrichen,  der  von  seiner  ersten  Frau  Witwer  war,  von 
einem  ganz  ungeregelten  Leben  zur  Schliessung  einer  zweiten 
Ehe  vermochte,  so  fällt  diese  Erwähnung  doch  immer  in  die 
Jahre  1130  —  1140.  Wjis  die  vielbesprochene  Stiftungsur- 
kunde von  Garsten  betrifft  (worin  ebenfalls  Ulricus  de  Per- 
necke erscheint},  in  welcher  zwei  Urkunden  zusammengemischt 
sind,  die  eine  angeblich  vom  Jahr  1112,  die  andere  unterschrieben 
1143,  so  ist  sie  jünger  als  das  erstere,  und  älter  als  das  lez- 
tere  Jahr;  denn  der  Zeuge  Liupoldus  junior  marchio  de  Austria 
ward  erst  1108  geboren,  und  war  schwerlich  bereits  1112 
Zeuge;  junior  aber  hicss  er  nur  bei  Lebzeiten  seines  Vaters, 
der  bereits  1136,  so  wie  er  selbst  1141  starb.  Auch  in  dem 
wichtigen  Traditionsbuch  Göttweihs  geschieht  Ulrichs  dreimal, 
doch  ohne  Angabe  des  Jahrs ,  auf  alle  Fälle  aber  noch  unter 
Leopold  IV.  oder  Frommen  Erwähnung  :  Odalricus  nobilis 
de  Pernekke  delegauit  predium  ad  Stranegeisdorf  (Stronstorf 
bei  Wullersdorf?)  Idem  etiam  aliud  predium  situm  ad  Chamba, 
scilicet  dominicale  unum  et  molendinum.  —  Alio  tempore  idem 


1)    Max.   Fischer  Geschichte  von  Klosteriicubui-g  II.  63.  f. 
-)  Uieron.  Pez,  Scriptt,  Rer.  Austiiac.   II.   81. 


Odalricus  tradidit  ecclesiam  in  hagandorf  (Hagendorf  bei  Pois- 
dorf?}  sitam  cum  ilote  trium  mansium,  et  iiiancipia  plurima  ^). 
Mit  bestimmter  Jahresangabe  finden  wir  ihn  zuerst  im  Stif- 
tungsbriefe vou  VValdhauscn  1146,  und  in  den  folgenden  Brie- 
fen desselben  Klosters  1147*'}  so  fleissig  und  angelegentlich  als 
Zeugen,  dass  man  vermuthen  möchte,  er  sei  mit  den  Herren 
von  Machland,  deren  Besitzungen  sich  nach  Rez,  Staaz,  Fall- 
bach, Gaubisch,  Schotterle,  Krems,  Markersdorf,  Wullersdorf, 
Radendorf,  Hadras  herab  erstreckten  (Kurz  Beiträge  III.  405. 
IV.  431.)  irgend  verwandt  oder  doch  verschwägert  gewesen. 
1147  erscheint  er  auch  zu  Lorch  (Mon.  Boic.  28.  2.  108). 
Um  1158  wieder  (ebendas.  S.  111),  auch  1160  als  Zeuge  der 
Gründung  der  Pfarre  Zisterstorf  (bei  Link  I.  178)  und  den 
27.  August  zu  St.  Polten  (M.  Boic.  28,  2.  241)  endlich  in  den 
Stiflbriefen  Herzog  Heinrichs  für  das  Schottenkloster  in  Wien 
1158  und  1161  ').  Bald  darauf  scheint  er  gestorben  zu  sein. 
In  der  Bestätigungsurkunde  der  Stiftung  Geras,  welche 
nach  dem  Verluste  der  ältesten  Urkunden  Herzog  Friedrich 
der  Streitbare  1242  ausstellte,  (Urkunden  N.  5.)  heisst  der 
Vir  nobilis  Vlricus  olim  de  bernek  Stifter  von  Geras  und 
Bernegg  und  zwar  consilio  et  auxilio  venerabilis  Chunradi  pa- 
taviensis  episcopi ,  et  domini  Hainrici  attavi  nostri  ducis 
austrie.  Bischof  Conrad  bewilligte  ohne  Zweifel,  dass  Zehende, 
der  Herzog  aber,  dass  Güter  und  besonders  Waldungen,  mit 
denen  die  Bernegger  belehnt  waren ,  zur  Stiflung  verwendet 
wurden:  die  Zehende  sprach  Passau  nach  dem  Tode    der  Gra- 


*)  Es  werden  26  Namen  aufgezählt ,  die  meisten  Avieder  cum  filiis.  Auf 
unsern  Ulrich  scheint  sich  auch  Folgendes  zu  beziehen :  Quidam  N. 
Hartwicus  ministerialium  Engilberti  couiitis  in  extremis  suis  misit  fra- 
trem  suura  Tutonem  ad  p  r  o  p  i  n  g  u  u  m  a  m  b  o  r  u  m  ,  scilicet  Odalri- 
cum  eo  quod  nobilis  esset,  quatinus  traditionem  predii  sui  Purchar- 
tiswisin  dictum  (sie)  delegaret  ad  altare  S.  Marie,  quod  ipse  du- 
dum  sanus  cogitabat  faccre.  Cuius  etiam  votum  rogatus  delegator  per- 
duxit  ad  effectum.  Huius  traditionis  per  aurem  adtracti  sunt  testes 
Odalrich.  Rantwik.  Ortum.  Hartwig  wird  aus  den  Mon.  Uoic.  28  und 
29  leicht  näher  nachzuweisen  sein. 

2)    Kurz  Beiträge  IV.   421.   424.   434.   4ü8. 

•')    Hormayr  Geschichte  Wiens.  1. 


6 

fen  von  Bernegg  wieder  an.  i)  Conrad  ward  Bischof  1148 ; 
da  er  1160  von  Kaiser  Friedrich  vertrieben  wurde,  so  fallt 
die  Stiftung  früher ;  nach  der  bisher  üblichen  Feier  des  Ju- 
beljahrs auf  1159  ;  doch  war  diess,  scheint  es,  nur  das  Jahr 
der  gänzlichen  Vollendung  und  Einweihung  ,  und  die  Stiftung 
einige  Jahre  früher  anzusezen  ,  etvk^a  um  1155;  früher  dürften 
die  Verheerungen,  die  Sobieslaw  von  Böhmen  in  Oesterreich  an- 
richtete ,  ein  solches  Werk  gehindert  haben.  Wann  die  Stift- 
briefe durch  Feuer  verzehrt  worden?  wird  gestritten.  Der  ge- 
lehrte Archivar  von  Geras,  Hieron.  Alram  meinte:  1176,  da 
die  Böhmen  in  Gesellschaft  der  Ungarn ,  Polen  und  Sachsen 
gegen  Herzog  Heinrich  einen  wilden  Krieg  führten ,  und  den 
nördlichen  Theil  Oesterreichs  bis  an  die  Donau  mit  Feuer  und 
Schwert  verheerten ;  besonders  Wilhelm  Graf  von  Kauniz  mit 
Konrad  von  Znaym  und  Sobieslaw  II.  wütheten  und  nicht  Klö- 
ster noch  Kirchen  schonten.  Da  aber  laut  der  Cessionsurkunde 
des  Bischofs  Ulrich  von  1219  (Urkunde  N.  II)  in  dem  dama- 
ligen Prozesse  noch  privilegia  abbatis  et  conventus  revolve- 
rentur  et  etiam  inspicerentur :  so  scheint  vielmehr,  da  um  1230 
die  rebellischen  Kuenringer  und  von  ihnen  aufgereizten  Mährer 
und  Böhmen  das  Kloster  wüsteten ,  dass  damals  die  Urkunden 
zu  Grunde  gingen,  und  eine  Erneuerung  von  Herzog  Friedrich 
zur  Folge  hatten. 

Den  Namen  Geras  anlangend,  so  wird  er  in  lateinischen 
und  deutschen  Urkunden  noch  des  14  Jahrhunderts  bleibend 
Jerus  oder  Jaruss  geschrieben,  und  der  Ort  hat  ihn  wohl  von 
einem  slavischen  Gründer  oder  Colonistenführer ,  einem  Jerus 
Jerusch,  Jaros  (auch  Geros,  Garos  findet  man  ihn  geschrieben  2), 
auf  welchen  in  Mähren  die  Namen  mehrerer  Orte,  z.  B.  Jaro- 
wa,  Jarosow,  Jaroslawicz^  Jerosiz,  erinnern.  Wesentlich  irren 
diejenigen ,  welche  den  Namen  Geras  für  einerlei  hielten  mit 
Gars ,  Gors ,  Gorze  ,  dem  alten  babenbergischen  Schlosse  am 
höchst  romantischen  Kampflusse.  Geras  scheint  übrigens  kein 
Schloss  eines  Dynasten,  sondern  nur  ein  Ort  der  Herrschaft 
Bernegg  gewesen  zu  sein. 


*)    Man  sehe  unsere  Anmerkung  zu  dieser  Urkunde. 
')   Z.  B.   bei  BüczeU  Codex  diidom.   Morav,  III.  98. 


Ob  Ulrich  einen  Bruder  Namens  Ekkebert  gehabt?  Diese 
Frage  werden  wir  weder  bejahen  noch  verneinen  ') ;  aber  ei- 
tel ist  5  was  man  dafür  aus  dem  Geraser-Schirmbrief  des  Bi- 
schofs Theobald  vom  Jahre  1188  vorzubringen  vermeinte, 
weil  Ekbert  darin  als  Stifter  erscheint.  Träumte  man  doch, 
Ulrich  habe  Geras ,  Ekbert  Bernegg  gestiftet !  als  ob  nicht 
Ulrich  überall  gerade  von  B  e  r  n  e  g  g  den  Beinamen  führte  ! 
Nein,  dieser  Ekbert  ist  Ulrichs  Sohn;  er  waltet  nach  Ulrich 
über  dessen  ganzes  Erbe ,  und  hat  mit  Hilfe  seiner  Gemalin 
Hadwig,  und  mit  seinen  drei  Kindern  Ulrich,  Ecbert,  Euphemia, 
die  Stiftung  vollendet,  auch  erscheint  er  nirgends  früher  als 
nach  Ulrichs  Tode  ^} ;  zuerst  unseres  Wissens  1171  am 
lezten  März  (bei  Max.  Fischer,  Urkunde  II.  62)  dann  am  17 
April  desselben  Jahres  in  einer  Urkunde  Göttweihs  (Hormayr 
Geschichte  Wiens  I.  Urkunde  XI.)  Im  Jahr  1186  ist  er  bei 
der  berühmten  Uebergabe  der  Steiermark  an  Österreich  auf 
dem  St.  Jörgenberge.  Aber  noch  um  1190,  unter  Leopold  Her- 
zog von  Osterreich  und  Steiermark  erscheinen  (Mon.  Boic. 
IX.  570)  Prozessführende  coram  domino  Ekkeberto  de  Per- 
nekke,  cui  (sagt  der  Herzog)  nos  vice  nostra  causam  et  ne- 
gotium ipsorum  iniunximus  5  dort  wird  auch  sein  Sohn  Ulrich 
erwähnt. 

Dieser  erscheint  in  Urkunden  1200  (bei  Hormayr  Gesch. 
Wiens  I.  Urk.  XVI)  dann  1202  in  Formbachersachen  (Mon. 
Boic.  IV.  314)  und  in  einer  St.  Florianerurkunde  (Stülz  Ge- 
schichte von    St.   Florian   276);   1203   in    einer    Seitenstetter, 


*)  Noch  gar  manche  bedeutende  Orte  entrathen  der  Aufhellung  ihrer  Ent- 
stehung und  alten  Besitzer;  z.  B.  das  sehr  interessante  Eggenburg, 
so  genannt  offenbar  von  einem  Eggo  oder  Ekbert.  Auch  ein  Eggendorf 
liegt  bei  Meissau,  eine  halbe  Stunde  von  dem  uralten  Zembling  ;  zwi- 
schen Eggendorf  und  Blank  führt  ein  Seitenweg  nach  dem  halbver- 
schollenen Burgstal.  Im  Holz  bei  Eggendorf  geht  der  Mühlbach  auf, 
der  in  Eggendorf  bereits  eine  Mühle  treibt ,  woher  auch  sein  Name. 
Nun  denn,  der  von  diesem  Bach  benannte  Ort  Mühlbach  erscheint  be- 
reits 1089  als  Pfarre!  welche  Spuren  zahlreicher  und  uralter  Bevöl- 
kerung ! 

^)  Wenn  man  ihn  früher  zu  lesen  glaubte,  so  verwechselte  man  ihn  mit 
Ekbert  von  Putten,  oder  (wie  Calles  II.  62)  mit  Ercliembert,  Burggra- 
fen zu    Gars. 


8 

1213  in  einer  St.  Florianenirkunde  (Stülz  S.  285)  um  1215 
bei  Maximil.  Fischer  H.  171.  endlich  1216  in  den  Mon.  Boic. 
28,  2.  141.    Sein  Todesjahr  ist  unbekannt. 

Von  seinem  Sohn  erzählt  Enenkel  um  1230  (Fiirstenbuch 
bei  Rauch  Scriptt.  I.  248):  „Der  Grave  Ulreich,  des  Grafen 
Ekkprechts  sun  von  Pernek,  der  g-ewan  ain  Sun,  der  was 
ein  Narr  und  Tor,  vnd  ist  noch  heit  ein  narr.  Der  was  des 
nicht  wert,  das  er  das  aigen  het,  vnd  des  under  want  sich 
herczog  levvpold,  so  ist  es  her  chommen."  Die  Abschrift  in  den 
Mon.  Boic.  29,  2,  314.  hat  die  Variante:  „Der  was  ein  Narre 
vnd  töre,  vnd  noch  hevt  was  er  des  nicht  wert,  daz  er  das 
aygen  biete,"  u.  s.  w. 

Mit  dieser  trostlosen  Notiz  verlassen  uns  die  österreichi- 
schen Berichte  über  diese  Familie.  Aber  gerade  von  da  an 
fassen  mährische  Berichte  die  Familie  auf  und  setzen  ihre  Ge- 
schichte fort,  wovon  wir  Einiges  bei  der  Urkunde  N.  XI.  be- 
merken werden.  Dass  die  Familie  angesehen  und  mächtig  war, 
geht  theils  aus  dem  Umfang  ihrer  Besitzungen,  die  sich  von 
der  wichtigen  Gränzveste  Drosendorf  bis  an  die  Krems  er- 
streckten, theils  daraus  hervor,  dass  sie  immer  zunächst  an 
den  Grafen,  als  Freie  aufgeführt  werden.  In  der  Urkunde  vom 
17.  April  1171  erscheint  Ekkebertus  dePerneke  gleich  nach  Otachar 
marchio  de  Styra,  und  erst  nach  ihm  Chunradus  de  Rakze, 
Fridericus  de  Hohenburch.  In  jener  von  1200  heisst  es  bereits 
in  der  Aufzählung  der  Zeugen :  De  ordine  Comitnm :  Comes 
Fridericus  de  Zolre ,  Comes  Chunradus  de  Hardeke ,  domi- 
nus Vdalricus  de  Pernek;  dann  kommen  die  de  ordine 
berorum.  Endlich  in  jener  von  1213  bei  Stülz  heisst  Vlricus 
Comes  de  pernekke;  wie  man  aus  der  Urkunde  von  1190 
erkennen  kann,  wegen  der  ihnen  vom  Herzog  Leopold  VI. 
übertragenen  Amtsgewalt  in  ihrem  Bezirke,  oder,  wie  es 
in  der  Urkunde  Nr.  XII.  heisst,  in  der  provincia  Bernek- 
c  e  n  s  i  s  ^). 


1)  Indessen,  dass  sich  Smilo  1336  rector  provincie  Bernekensis  nennt,  ist 
eine  ganz  Mährische  Bezeichnungsweise.  So  heisst  1227  Petrus  rector 
provincie  Betouensis  d.  i.  Vöttau  (Boczek  II.  148);  von  grösseren  Thei- 
len,  als  Znoymensis,  Bruuensis   u.  s.  w.  nichts  zu  erwähnen. 


Eine  Geschichte  des  Klosters  oder  seiner  Aebte,  und  der 
Pröbste  und  weiblichen  Ereignisse  zu  Bernegg  zu  schreiben  ist 
durchaus  nicht  unser  Vorsaz;  hierüber  wird  Schweikhardts 
Darstellung  des  Erzherzogthums  unter  der  Enns  (4.  B.  des 
Viertels  ober  dem  Mauhartsberg  S.  228  und  274)  Aus- 
kunft geben ,  dem  zu  diesem  Artikel  gute  Materialien  scheinen 
mitgetheilt  worden  zu  sein.  Zum  Ueberflusse  mag  man  damit 
von  Stramberg's  Artikel :  Pernegg  in  Ersch  und  Grubers  „Allge- 
meiner Encyclopädie"  vergleichen.  Die  erste  Colonie  der  Männer 
sowohl  als  der  Nonnen  wurde  von  Godeschalk ,  erstem  Abt  in 
Selau ,  der  auch  die  Nonnen  zu  Lunewik  leitete ,  herüber 
geführt  *J. 

Urkunden  von  Geras. 

I. 

Schirinbrlef  des  Passauer  Bischofs,  Theobaltl,  für  die  Canonien  Geras 
und  Pernegg.  Göttweih  1188^). 
In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis.  Diepoldus  dei  gratia 
Pataviensis  Ecclesie  Episcopus  universis  Christi  fidelibus  in  per- 
petuum  ^).  Dum  eterna  beatitudine,  iocunditate  perpetua  nichil 
felicius,  nichil  quoque  sit  iocundius,  intra  fines  proprios  atque 
legitimes  vuusquisque  taliter  se  exerceat  in  latitudinem  karita- 
tis ,  ut  adipisci  ualeat  premia  etcrne  felicitatis.  Hanc  igitur 
prouidentiam  secutus  nobilis  vir  Ekebertus  de  Pernnhek  et  uxor 
ejus  Hadwic  et  liberi  eorum  Odalricus  et  Ekebertus  atque  Eu- 
fomia  in  absolutionem  peccatorum  suorum,  et  pro  redemptione 
animarum  parentum  suorum  et  omnium  fidelium  defunctorum  mo- 
nasteria  duo  uidelicet  Jeros  et  Pernnhek  in  predio  suo  sita  cum 
Omnibus   suis  pertinentiis  cultis  et  incultis  et  vniuerso  jure  pa- 


*)    Dobner  Hist.  Bohem.  S.  Hl. 

*)  Aus  dem  Original.  —  Gedruckt  bei  Marlan.  IX.  S.  123  und  Mon.  ßoic. 
XXVIII.  2.    S.    127. 

^)  Theobald  Graf  von  Berge,  Bischof  1172  —  1190.  Ein  Hansiz  mag  die 
Verhandlungen  dieses  Bischofs  aus  gegenwärtiger  Urkunde  bereichern. 
In  den  Mon.  boic.  XXVIII.  P.  II.  540  heisst  es  in  einem  alten  Re- 
gister privilegiorum  in  transscripto  ecclesiae  Patav.  contentorum  N.  159. 
Idem  (Theobaldus)  coniirmat  donata  per  comitem  de  pernekk  mona- 
ßteriis  Jerocensi    et   Pernekk ;  was    ohne   Zweifel  unser  Instrument    ist. 


10 

tronatus  et  aduocatie  quod  in  eis  habebant ,  cpiscopali  ecciesie 
nostre,  in  cuius  diocesi  sunt  posita,  manupotestativa  tradide- 
runt,  et  post  traditionem  factam  nomine  suo  et  heredum  suorum 
directa  linea  ab  eis  descendentium  aduocatiam  a  nobis  non  in 
exaetiones  vel  aliquas  angarias  in  iam  dieta  monasteria  et  suos  *} 
exercendas ,  sed  in  protectiouem  duntaxat  ipsorum  in  feudum 
reeeperunt.  2)  Cum  itaque  pie  desiderium  uoluntatis  et  laudande 
diffinitionis  intentio  sacerdotalibus  studiis  semper  sint  adiuuan- 
da,  ne  per  insolentiam  hominum  id  quod  tam  laudabiliter  actum 
est,  sicut  fieri  solet  interdum  aboleri  valeat,  presentis  scripti 
paginam  inpressione  sigilli  nostri  communimus  ,  et  eorum  testi- 
monio,  quorum  nomina  infra  continentur,  auctoritate  dei  omni- 
potentis  corroboramus. 

Burkhardus  de  Chambe,  Wernherus  prepositus  de  Mahtse, 
Conradus  comes  de  Pilstein.  Hermanus  de  Stein  ,  et  duo  filii 
eins  Heinricus  et  Hermanus.  Wicardus  de  Seebins).  Oudalricus 
de  Liebenberc.  Sigfridus  Weise  4)  Fridericus  pibnahp.  Rubertus 
et  Almarus  de  Pernhec.  Albero  de  Drozendorf.  Hugo  de  Ka- 
relstete.  Eberhart  piscator  et  frater  eins  Cunradus.  Rivvin.  Al- 
bero. Rivvinus  de  Cizstersdorf.  —  Sigboto  et  frater  eins  Hein- 
ricus de  Bozisdorf.  Ruodolfus  et  Arnoldus.  Ortholfus  et  Ein- 
wig  de  Wicarsslach  ^).   Et  alii  quamplures.  Actum  feliciter  anno 


^)  D.  i.  Leute  des  Klosters.  Der  ganze  ,  damals  häufig  vorkommende  Bei- 
satz zeigt  das  fast  durchgängige  räuberische  Verfahren  der  Schirmvögte 
und  ihrer  Unter  -  Schirmvögte  gegen  die  Kirchen  und   Klöster. 

^)  Die  Stifter  hatten  Patronat  und  Advocatie  frei  an  die  bischöfliche 
Kirche  übergeben  ,  und  die  Advocatie  (die  Schirmherrlichkeit)  von  die- 
ser wieder  als  Lehen  zurük  erhalten.  Es  scheint ,  dass  die  für  Lieb- 
lingsstiftungen nachgesuchten  Exemtionen  auch  die  Absicht  hatten,  Ad- 
vocatie und  Patronat  unmittelbar   selbst  zu  behalten. 

3)  Zöbing.  Ein  Wichart  von  Zebingen  erscheint  um  1140  (Max.  Fischer  II. 
68),   derselbe   oder    sein   Sohn    1183  (Ehendas.  S.    160.) 

*)  Nobilis  Sifridus  dictus  orphanus  bei  Boczek  III  46.  und  öfter.  Diese 
kärnthneriscbe  (?)  Familie  wird  in  den  Kriegen  ,  namentlich  1245  ,  erwähnt. 

^)  Dass  Wichard,  von  welchem  Weikardschlag  den  Namen  erhielt,  zu  eben 
jener  Zeit  gelebt ,  geht  aus  dem  eben  erwähnten  Registrum  Privilegio- 
rum  hervor,  wo  es  Nr.  157  heisst :  Idem  (Theobaldus)  donat  Weichar- 
do  de  Weichartslag  in  feodum  tres  ecclesias  pro  XII  mansibus  in  Reyn- 
tal.  Etwa  waren  die  obengenannten  seine  Söhne. 


11 

mill.  C.LXXX.VIII.  Indict.  VI.  tercio  demente  PP.  sedi  Ro- 
?nane  presidente,  atque  Friderico  rom.  imperatore  feliciter  reg- 
iiante.  Datum  per  manum  Richeri  canonici  et  prothonotarii  Theo- 
baldi  Patav.  Epi. 

IL 

Beilegung  eines  Streites  zwischen  Ulrich  Bischof  von  Passau  und  Fried- 
rich, Abt  von  Geras,  betreffend  die  Besetzung  der  Pfarren  Drosendorf 
und  Pernegg.   Göttweih  18.  Sept.  1219'). 

In  nomine  s.  et  i.  T.  VIricus  dei  gratia  Patauiensis  epi- 
scopus  in  perpetuum '').  Quia  ex  pontificalis  officii  grauitate  te- 
nemur ,  ut  ad  quarumlibet  causarum  euentus  per  iuris  ordinem 
decidendos  sie  uigilemus  sollicite  ,  ne  super  ipsis ,  per  iustitiam 
siue  per  misericordiam  decisis  ,  ex  lapsu  temporum  ulla  possit 
in  posterum  noua  siue  iniusta  questio  suboriri ,  ad  presentium 
notitiam  et  ad  futurorum  memoriam  cupimus  peruenire  ,  quod 
cum  inter  nos  ex  parte  una,  et  uenerabiles  fratres  nostros  Fri- 
dericum  abbatem  *}  et  conuentum  de  Jerus  ex  altera,  super  dua- 
bus  ecclesiis,  Drozendorf  scilicet  etBerneche,  uerteretur  causa, 
iam  dicto  abbate  et  conuentu  asserentibus ,  donationem  illarum 
ecclesiarum  ad  eos  cum  omni  iure  plenariter  pertinere,  nobis 
uero  affirmantibus  contrarium ,  quod  uidelicet  solum  ins  presen- 
tationis  in  eisdem  ecclesiis  spectaret  ad  ipsos  ,  et  licet  priui- 
legiis  eorum  revolutis  et  etiam  inspectis  triumphus  omnimo- 
dis  in  hac  causa  nobis  cederet  iuris  ordine  suffragante:  nos 
tamen,  utpote  qui  circa  quaslibct  religiosas  et  spirituales  per- 
sonas  hilares  datores  esse  tenemur,  prefato  abbati  suoque  con- 
uentui  sie  in  hac  parte  cedere  atque  deferre  curauimus,  per- 
petuo  iure  conferentes  eisdem ,  ut  ipse  abbas  in  illis  ecclesiis, 
cum  uacauerint,  canonicos  sui  ordinis  instituendi  et  destituendi 


*)    Aus  dem   Original. 

2)  Ulrich    Bischof    1215  —  1321,    vorher    Kanzler    Herzog    Leopolds    von 
Oesterreich. 

3)  Fünfter  Probst  von  Geras.  Sein  Vorgänger,  Dituiar,  starb  den  20.  Sept. 
1199  ;  er  selbst  ei-scheint  noch   1226. 


12 

plenarlam  atque  perpetuatn  facultatem  liabeat,  nobis  nostrisque 
successoribus  super  hariim  duariim  curis  ecclesiarum ,  sicut  iu- 
stum  fuerit,  responsurus :  hoc  tarnen  excepto,  ut  Perengerus 
qui  in  Ecclesia  Drozendorf  iam  ministral ,  omnibus  diebus  suis 
perpetuus  vicarius  sub  nomine  nostro  in  ipsa  debeat  esse  ec- 
clesia, certum  tarnen  censum  ex  ea,  XXV  talenta  videlicet,  dicto 
abbati  et  conuentui  annis  singulis  soluturus;  unde  et  ipse  Pe- 
rengerus omnes  illius  ecclesie  pertinentias  tarn  in  decimis  quam 
possessionibus  aliis  cum  omni  iure  parochiali  plene  percipiet  si- 
cut verus  pastor.  Sed  si  ipse  forsan  in  hoc  censu  sohlende 
negligens  quandoque  fuerit  nee  ab  hac  negligencia  pro  commo- 
nicione  archidiaconi  sui  infra  quindecim  dies  cessauerit :  omne 
ius  suum  in  ipsam  ecclesiam  ipsum  iudicamus  atque  decernimus 
omnimodis  perdidisse.  Nee  pretermittendum  duximus ,  quod  idem 
abbas  ad  omnes  alias  quas  habet  ecclesias  ,  nobis  debet  secu- 
lares  clericos  presentare.  Illud  quoque  necessarium  iudicauimus 
adnectendum  ,  quod  a  sepedicto  abbate  et  conuentu  XX  talenta 
recepimus ,  que  ob  fortiorem  magisque  stabilem  firmitatem  huius- 
modi  nostri  facti  in  usus  ecclesie  nostre  patauiensis  conuerti- 
mus,  redimendo  cum  eis  uillam  Gozinstorf,  Sibotoni  de  Hage 
a  nostris  predecessoribus  obligatam.  Vt  autem  ista  omnia,  ue- 
luti  sunt  premissa,  rata  semper  et  inconuulsa  permaneant,  pre- 
sentem  paginam  conscribi,  et  conscriptam  nostri  impressione 
sigilli  consignari   iussimus  testium  nominibus  subnotatis. 

Hij  sunt  testes :  Wezelo  abbas  et  heinricus  prior  de  Cho- 
tewico.  Marquardus  prepositus  et  Sigelochus  decanus  de  sancto 
ypolito.  Godfridus  archidiaconus.  Heinricus  de  Poingarten.  Chun- 
radus  custos  patauienses  canonici.  Vlricus  uicedominus.  Siboto. 
Reinbertus.  Einwicus.  Heinricus  capellani.  Otto  marscalcus  de 
Heichenbach,  Waltherus  dapifer  de  Tanneberch.  Otto  de  Mors- 
pach.  Wernhardus  de  Sigenheime.  Dietc.  de  Yssenstorf  et  alü 
quam  plures.  Datum  in  Chotewico  per  manum  Chunradi  nota- 
rii  nostri  XIIII.  Kalend.  Octob.  Anno  Domini  M"  CC  XVIIII.  In- 
dict.  VII.  Pontificatus  nostri  anno  quarto. 


13 


HI. 

Ueber  Drosendorf  allein.   Tags  darauf  zu  Mautern  i). 

In  nomine  domini.  Ylricus  dei  gratia  Patauiensis  episcopus 
uniuersis  Christi  fidelibus  tarn  natis  quam  nascituris  salutem  in 
Christo.  Quia  pastoralis  oflficii  cura,  quam  deo  dante  suscepi- 
mus,  nos  admonere  dinoscitur,  ut  iuri  uniuscuiusque  subditorum 
nostrorum  tarn  paterna  soUicitudine  curemus  prospicere,  quate- 
nus  id  quod  quis  iuste  assequitur,  in  pacis  quiete  per  confir- 
mationis  nostre  presidium  in  perpetuum  se  gaudeat  possessurum. 
Hinc  est ,  quod  ad  uniuersorum  notitiam  presentem  paginam  in- 
tuentium  cupimus  peruenire ,  quod  causa  que  inter  nos  ex  parte 
una,  et  uenerabiles  fratres  nostros  Fridericum  abbatem  et  con- 
uentum  de  Jerus  ex  altera  super  eeclesia  Drozendorf  uerteba- 
tur  est  de  nostro  ac  ipsius  abbatis  et  conuentus  assensu  taliter 
diflRnita ,  ut  Perngerus  in  ipsa  eeclesia  Drozendorf  omnibus  die- 
bus  suis  sub  nomine  nostro  perpetuus  debeat  esse  uicarius, 
certum  tarnen  censum  ex  ea  XXV.  talenta  uidelicet  prefato  ab- 
bati  et  conuentui  annis  singulis  soluturus.  Vnde  et  ipse  omnes 
illius  ecclesie  pertinentias  tam  in  decimis  quam  aliis  omnibus 
possessionibus  plene  percipiet  sicuti  uerus  pastor.  Et  ut  hec 
rata  et  inconuulsa  permaneant ,  presentem  paginam  conscribi  et 
conscriptam  nostri  impressione  sigilli  cousignari  fecimus  testium 
nominibus  subnotatis. 

Hij  fuerunt  testes.  Wezelo  abbas  Chotewicensis.  Gotfridus 
archidiaconus.  Heinricus  de  Poingarten.  Chunradus  custos,  Pa- 
tauienses  canonici.  Reinbertus.  Einwicus.  Siboto.  Chuno.  Hein- 
ricus capellani.  Otto  de  Heichenbach  marscalcus.  Waltherus  da- 
pifer  de  Tanneberch.  Otto  de  Morspach.  Heinricus  Naeliubaere  *}. 
Chunradus  Chambarius  et  alii  quam  plures.  Datum  apud  Mou- 
taren  per  manum  Chunradi  notarii  nostri  XIII  Kalend.  Octob. 
Anno  Dui  M.CC.XVIIII.  Indict.  VII.  Pontificatus  nostri  anno 
quarto. 


*)    Aus  dem    Original. 

*)    D.    i.    der  Nalbcr ,  der  von  Nalb. 


14 

IV. 

Abt  Friedrich  von  Geras  mit  Babo  Abt    von  Altenburg   als  Delegirto  des 

Pabstes  Honorius  III.  entscheiden  über  den   Streit  des  Klosters  Bruk 

und  des  Pfarrers  Adam  in  Znaym.   Bruk  24.  Juh  1226*). 

In  nomine  s.  et  i.  T.  amen.  Fr.  de  Gerus  et  B.  de  Alten- 
burg*) per  dei  misericordiam  abbates  et  dominus  plebanus  de 
Hordek  ab  apostolica  sede  iudices  delegati  super  causa  que 
uertebatur  inter  abbatem  de  Luca  s)  et  Adam  sacerdotem  de 
Znoym  super  iniuriis ,  quas  idem  sacerdos  abbati  super  paro- 
chiali  ecclesia  sancti  Nicolai  in  Znoym  inferre  presumpserat. 
Cum  nos  itaque  eundem  Adam  multoties  a  nobis  citatum  prop- 
ter  contumaciam  excommunicassemus  ,  et  in  eadem  excommuni- 
catione  per  annum  stetisset ,  nos  ad  conuincendam  ipsius  mali- 
tiam  ad  monasterium  Luca  accessimus ,  et  predictum  sacerdo- 
tem prestita  cautione  iuratoria  nee  non  et  fideiussoria  absol- 
uimus  ;  dedit  quippe  fideiussorem  dnum  Wigbertum  prepositum 
sancti  Hypoliti  *)  scribam  regis  ^)  et  personaliter  iurauit,  quod 


*)  Aus  einer  Abschrift  des  gelehrten  Hier.  Alram,  Archivars  von  Geras 
am  1790.  Gedruckt  in  Boczek  Codex  diplom.  Moraviae  II.  S.    170.  —  Da 

^  Boczek  angibt,  er  habe  den  Druck  nach  einem  Vidimus  von  1%10  im 
Kloster  Bruk  gemacht,  Alram  hingegen  anfügt:  ex  autographo  Cano- 
niae  Lucensis  ,  so  habe  ich  es  der  Mühe  werth  gehalten  ,  die  Urkunde 
aus  Alram  nochmal  herzusetzen ,  theils  einiger  Varianten  wegen  ,  deren 
bedeutendsten  ich  in  der  Schrift  angezeichnet  habe ,  theils  weil  der  In- 
halt der  Urkunde  nicht  unwichtig  ist.  Abgesehen  von  den  Beiträgen , 
die  sie  zur  Topographie  Znayms  liefert ,  trägt  sie  bei  zur  Schilderung 
des  heillosen  Zustandes  der  Kirche  im  13.  Jahrhundert,  durch  die 
unaufhörlichen  ,  bereits  lächerlich  gewordenen  Excommunicationen ,  die 
Zänkereien  um  die  Stolgebühren ,  und  zeigt  die  Verknöcherungen  der 
canonistisch  -  juridischen  Proeeduren. 

2)  Babo    Abt  von    1210—  1237. 

3)  Luca,  der  mährische  Name  des  Prämonstratenserkl osters  Bruk  an  der 
Thaya.  Lauca ,  heist  Wiese,  und  ist  der  Name  des  Dorfes  nächst 
dem  Kloster.  Der  damalige  Abt  war  der  zweite  seit  der  1190  ge- 
schehenen   Stiftung;    Namens  Florian    (1220  —   1233). 

*)  Zu  St.  Hippolyt,  der  alten  herzoglichen  Probstei  auf  dem  Pöltenberg 
mährisch  Hradisch ,  bei  Boczek  III.  26.  S.  Ypolitus  de  Gradis ,  ge- 
genüber der  Znaymer -  Burg ;  die  Probstei  wurde  später,  1240,  den 
Kreuzherren  eingeräumt;  ist  aber,  dem  Namen  des  Heiligen  zufolge 
ein  uraltes  Denkmal    deutscher    Einwirkung   auf  Mähren. 

5)    Premysis    Otacars    I.    Königs   von    Böhmen. 


15 

(leinceps  in  parochiali  iure,  in  sepulturis  et  decimis  ecelesiam 
scti  Nicolai  non  grauaret;  ad  petitionem  quoque  nostram  et 
diii  Wigberti ,  qui  ex  parte  regis  uenerat  ut  concordiam  in- 
ter  eos  procuraret,  abbas  de  Luca  expensas  iudiciales,  que  in 
litem  facte  erant,  et  alia  dam  na  grauissima ,  que  predictus 
Adam  monasterio  intulerat  sepeliendo  mortuos  excommunicatos 
et  indifferenter  conuocando  et  recipiendo  plebem  scti  Nicolai 
ad  ecciesiastica  sacramenta,  remisit,  renunciando  actioni  iniuria- 
rum.  Concessit  etiam  abbas  ccclesie  Scti  Michaelis  baptismum 
et  sepulturam  in  uico  Bala  et  in  quibusdam  curiis  infra  ambi- 
tum  fossati  et  in  proximo  ecclesie  Scti  Michaelis  adiacenti- 
bus  ,  quas  nominatim  exprimere  ad  cautelam  decreuimus.  Curia 
Arnoldi  parui  et  Radosle  grosse.  Curia  que  fuerat  Letkonis, 
curia  Wilhalmi  pellificis,  curia  Verneri  pellificis ,  et  curie  ho- 
minum  ipsius  A  d  a  e  quas  possidet  nomine  dotis ,  dein  a  curia 
Adae  curia  Henelai,  curia  Hotstitz,  curia  Olsic,  curia  Per- 
sic ,  curia  Slaue ,  curia  Bohus ,  curia  Arnoldi,  curia  Alberti, 
curia  Saluiani*},  curia  Rudefni,  curia  Letkonis  uidue,  curia 
Martini,  de  in  de  curia  Peregrini ,  curia  Potock,  curia  Petri 
filii  Wisusel  cum  uico  qui  quondam  dicebatur  uicus  vnga- 
rorum ,  qui  protenditur  vsque  ad  portam  orientalem  que  ducit 
ad  ZuchoherdI ,  in  quo  quam  plures  curie  continentur.  Ita  ta- 
men  quod  de  Bala  et  de  omnibus  supradictis  curiis  et  domibus, 
uineis  ,  hortis  ,  frugibus  ,  de  uariis'^}  et  omnibus  satis  deci- 
mas  ecclesia  S.  Nicolai  percipiat ,  et  plebs  de  supradictis  om- 
nibus curiis  ad  ecelesiam  S,  Nicolai  in  maximis  festivitatibus , 
scilicet  natalis  domini ,  pascha ,  pentecostes  et  omnium  sancto- 
rum  conueniat.  Authoritate  ergo  apostolica  predicta  omnia  sta- 
tuimus  obseruari  firmiter,  prohibentes  ne  presbyter  deinceps 
qui  in  Ecclesia  S.  Michaelis  pro  tempore  ministrauerit ,  nee  ul- 
lum  de  Castro  uel  de  ciuitate  Znoym  his  exceptis  que  supra 
enumerata  sunt,  ad  ecciesiastica  audeat recipere  sacramenta. 


^)  So  hat  Alrams  Abschrift,  doch  dürfte  die  Leseart  bei  Boczek:  Sal- 
manni  vorzuziehen  seyn.  Gleich  darauf:  curia  Potok  fehlt  bei  Bo- 
czek,  der  dafür  hat:    curia  Zalasch. 

2)  So  hat  Alrams  Abschrift :  Boczek  hat  denariis  ,  offenbar  übler.  Auch  in 
andern  Lesearten  wird  sich  dem  Vergleichenden  das  Verdienst  der 
Herstellung  des  Textes  durch  unsere  Abschrift  darthun. 


16 

Quiciinque  autem  huius  ordinationis  temerarius  transgressor  ex- 
titerit,  indignationem  dei  et  apostolorum  Petri  et  Pauli  et  omiiium 
Sanetorum  incurrat ,  et  authoritate  nobis  inuincta  a  scde  apo- 
stolica,  sit  excommunicatus^  donec  resipiscat  et  emendet  et  dis- 
cat  sapiens  esse  in  pena,  qui  stiiltus  fiiit  in  culpa.  Acta  sunt 
hec  anno  dni  M.CC.XXVI.  in  uigilia  S.  Jacobi.  Anno  Pontifica- 
tus  Honorii  undecimo. 

V. 

Zweiter  Stiftbrief,  wegen  Vernichtung  der  älteren  Documente  ausgefer- 
tigt von  Herzog  Friedrieh  II.  1242.  15.  Juli*). 

In  nomine  s.  et  i.  T.  amen.  Fridericus  dei  gratia  dux  Au- 
strie  et  Styrie  dominus  Carniole  omnibus  Christi  fidelibus  sa- 
lutem  in  perpetuum.  Quias)  religiosam  uitam  eligentibus  ab  om- 
nibus Christi  fidelibus  congrua  prospiciendum  est  consideratione, 
nos  tamen  specialius  hoc  uotum  in  corde  g'erimus ,  ut  circa  ip- 
sos  amplius  in  benefitiis  crescere  et  profectui  eorum  intendere 
propensius  debeamus.  Hinc  est  quod  duo  monasteria ,  scilicet 
domum  sancte  Marie  in  Jerus,  sub  regula  sancti  Augustini  se- 
cundum  ordinem  premonstratensem ,  et  claustrum  monialium  in 
bernek  in  nostram  defensionem  cum  omnibus  suis  pertinentiis 
suscipimus ,  et  uniuersis  nostre  iurisdictioni  subiectis  suademus 
fideliter  et  monemus  damusque  potestatem  comitibus  in  Har- 
dekke,  militibus  ministerialibus  nostris,  ut  de  bonis  et  posses- 
sionibus  suis  in  uita  et  in  morte  erogandi  et  testandi  predictis 
domibus  ,  siue  sint  curie  predia  aut  uinee,  plenam  et  liberam 
habeant  facultatem.  Ad  fouendam  autem  monasticam  quietem 
prohibemus  fieri  iurgia,  contentiones  ,  et  placita  in  predictis 
claustris,  ut  semoti  a  mundano  strepitu  deum  iugiter  contem- 
plentur.  Reos  sanguinis  fugientes  ad  cos  et  servos  defendant , 
nullusque  eos  de  claustris  extrahere  audeat,  nisi  prius  indemp- 
uitatem  de  personis  eorum  prestiterint  uel  fuerit  publicus  latro 
uel  nocturnus  populator  agrorum;  colonos  in  possessionibus  eo- 


1)  Bei  Marian  IX.  124,  und  aus  einer  Abschrift  Alrams.  Es  scheint,  dass 
der  Herzog  jenes  Kloster  wegen  seinen  beständig  gespannten  Verhält- 
nissen mit  Böhmen  besonders  berücksichtigte. 

2)  Sic.    Etwa    Quamquam. 


17 

rum,  seruos,  et  mercenarios  nullus  sub  pretextu  aduocatie  gra- 
uare  uel  exactiones  siue  steuras  in  eos  facere  presumat;  item, 
ne  quis  clericos ,  conuersos  uel  coniiersas  predictorum  mona- 
steriorum  trahat  ad  seculare  iudicium  inhibemus.  Inuasores  eo- 
rum ,  detractores  ,  calumpniatores  proscribimus  et  perpetua  iii- 
famia  notamus,  bona  eorum  publieantes,  et  demum,  si  non  re- 
sipiunt,  ultimo  eos  supplitio  dampnamus,  ut  quos  timor  dei  a 
malo  non  reuocat,  saltem  pena  temporalis  coherceat  discipline. 
Ad  hec  per  totam  terram  nostram  Austrie  intra  metas  et  ultra 
metas  ^)  de  omnibus  que  iisdem  domibus  ducuntur,  tarn  de  pro- 
priis  quam  et  de  donatiuis  omnes  mutas  siue  thelonea,  quoeun- 
que  censeantur  nomine,  perpetuo  relaxamus.  Ne  autem  propter 
defectum  instrumentorum  igne  exustorum  iustitia  eorum  pericli- 
tetur,  et  calumpnie  uel  lites  eis  suscitentur  ,  innouamus  et  re- 
stauramus  eorum  priuilegia ,  quia  scriptura  est  memoria  homi- 
nis iuxta  illud :  Cum  mens  nostra  nihil  capiat,  quin 
deleat  illud  etas,  est  mentis  scriptura  fidele  si- 
gillum.  *)  ttjnotescat  igitur  omnibus  christi  fidelibus,  quali- 
ter  uir  nobilis  Vlricus  olim  de  bernek  consilio  et  auxilio  uene- 
rabilis  Chunradi  patauiensis  episcopi ,  et  domini  Hainrici  attaui 
nostri  ducis  austrie  spe  eterne  retributionis  in  fundo  sue  proprie- 
tatis  apud  bernek  ecclesiam  diuinis  obsequiis  mancipauit,  et  ad 
honorem  dei  canonicos  reguläres  seeundum  ordinem  premonstra- 
tensem  et  regulam  S.  Augustini.  ^)  Item  monasterium  monialium 
fieri  decrevit ,  quod  propositum  postea  mutavit,  et  in  loco  qui 
Jerus  dicitur,  propter  fontana  et  pascua  et  necessitates  alias 
seeundum  predictam  regulam  in  honore  s.  dei  genitricis  mona- 
sterium fundauit,  sororibus  monialibus  in  bernek  dimissis,  qua- 
rum  curam  et  sollicitudinem  abbati ,  qui  pro  tempore  ministra- 
ret  in  monasterio  Jerus  ,  tarn  in  spiritualibus  quam  in  tempo- 
ralibus  iniunxit,  ut  debitam  subiectionem  et  reuerentiam  ei  ex- 
hibentes,  et  seeundum  regulam  S.  Augustini  et  ordinem  pre- 
monstratensem    correctionem    autem  tam  fratrum  quam  sororum 


*)    Im    Innern  Verkehr   und   bei   Ein-  und  Ausfuhren    z.  B.  nach  oder  aus 

Mähren. 
")    Zwei  Hexameter  eines  uns  unbekannten  mittelalterlichen  Gedichtes. 
')    Es   scheint  zu  fehlen  institult  oder  ein  ähnliches  Wort. 
Archiv.  Jahrg.  1849.  I.  Heft.  2 


18 

de  boiiis  suis  contulit  ecclesiam  bernek  cum  consensu  episcopi 
pleno  iure ,  in  qua  fratres  suos  instituendi  et  ad  curam  soro- 
rum  et  barrochiale  offitium  exercendi  liberam  reeeperunt  ab 
episcopo  potestatem  et  duas  partes  deeimarum  eiusdem  barro- 
cbie.  Apud  monasterium  Jerus  oeto  araturas,  quas  in  feodo 
habuit  quidam  nobilis  noraine  Ranzierus  ^}  qui  liberaliter  eis  re- 
signauit  et  prediete  ecclesie  conferri  rogauit.  Item  uillam  Pha- 
fenrevt,  dimidiam  uillam  Chodown ,  molendinum  in  Saza  apud 
aquam  Tumbraz.  In  Schierneisrevt  duo  predia  et  unam  curtim. 
In  Hard  duo  predia.  In  Pozleinstorf  duo  predia  et  unam  cur- 
tim. In  Lewendorf  duo  predia  et  unam  curtim.  Item  siluas  et 
pascua  et  prata  in  hys  metis  iacentia,  in  Oriente  scilicet  a  uilla 
Fukniz  usque  ad  occidentem  ad  siluam  que  Saza  dicitur;  item 
a  septentrione  scilicet  a  uilla  Lagnowe  ^)  usque  ad  austrura 
ad  villam  Gokatsch.  Item  in  Minnbach  IUI  predia.  In  Bomel- 
storf  unum  predium.  In  Motsidel  dimidium  predium.  Item  has 
uidelicet  ecclesias  :  barrochiam  Drozendorf  pleno  iure  ,  in  qua 
episcopus  ius  suum  et  patronus  ins  suum  dictum  ecclesie  con- 
tulerunt,  et  duas  partes  deeimarum  ad  forum  pertinentium ; 
in  aliis  vero  uillis  eiusdem  barrochie  tertiam  partem  deeimarum; 
in  antiqua  ciuitate  Drozendorf  XIII  curtes  ^).  In  Hofstetin  mansum 
unum  cum  agris  suis.  Item  ecclesiam  Vlrichslag  cum  tertia  parte 
deeimarum.  In  Wichartslag  tertiam  partem  deeimarum,  et  duos 
mansus  in  Bertholts.  Item  ecclesiam  Japans  cum  tertia  parte 
deeimarum  et  mansum  unum,  et  totum  montem  et  capellam  Lvd- 
wigs  et  mansum  unum.  Ecclesiam  Bloumnowe  cum  tertia  parte 
deeimarum.  Ecclesiam  Chirchperch  cum  tertia  parte  deeimarum. 
Ecclesiam  Nivndorf  cum  tertia  parte  deeimarum.  Ecclesiam  Ei- 
benstain  cum  decimis  et  agris  suis.    Item  in  Raeving  duo  pre- 


1)  Wohl  derselbe,  von  welchem  Ranzir  oder  Ranzern  im  Znaymer  -  auch 
im  Iglauerkreise  den  Namen  erhielt.  Die  Vereinigung  Mährens  mit 
Oesterreich  war  bereits  durch  viele  Belehnungen  in  den  beiderseitigen 
Gebieten  eingeleitet.  1257  ward  von  Ranzirs  Söhnen  auch  die  Pfarre 
an   Geras   übergeben.     S.  Nr.  XIIl. 

2)  Langau. 

•)  Also  schon  dazumal  eine  Altstadt  Drosendorf!  nämlich  die  untere  Stadt 
an  der  Thaya,  die  neuere  hatte  sich  unter  dem  Schirm  der  Veste  an- 
gebaut. 


19 

dia.  Circa  Pulka  XVII  uineas.  In  Vretgoinstorf  curiam  uillica- 
lem  et  III  curtes.  In  Wichartstorf  curiam  uillicalem  et  VI  cur- 
tes  et  uineam.  In  Mewing  ciirtim  et  uineam.  In  Marquartstorf 
uineam.  In  Retze  duas  curtes.  Item  de  parte  ipsius  silue,  qua 
Saza  dicitur,  cum  rivulo  qui  Pigawitz  dicitur,  usque  ad  tor- 
rentem  qui  defluit  a  Jerus  ipso  claustro.  Item  de  ipsa  silua 
Saza  singulis  septimanis  IUI  carradas  lignorum  pro  necessitate 
ipsius  claustri  recipi  statuit  atque  iussit.  Item  nobilibus  suis 
militibus  siue  clientibus  potestatem  tribuit ,  ut  de  bonis  suis 
siue  possessionibus  que  ab  ipsa  comitia  bernek  habere  dinosce- 
rentur ,  ad  ipsa  claustra ,  Jerus  scilicet  et  bernek  in  vita  et  in 
morte  erogandi  et  testandi  plenam  haberent  et  liberam  faculta- 
tem.  Item  statuit,  ut  omni  iure,  quo  vniuersi  ipsius  comitie 
nobiles  in  suis  utuntur  possessionibus  siue  bonis ,  ipse  etiam 
domus  in  suis  utantur  bonis  pleno ,  et  gaudeant  pacifice  et 
quiete.  Item  comites  de  Hardekke,  Leutoldus  scilicet  et  Hain- 
ricus ,  etiam  predicte  ecclesie  Jerus  contulerunt  curiam  in  Pulka 
et  IUI  curtes  et  duo  molendina;  ad  hec  ipsi  comites  profectui 
et  utilitati  dictarum  ecclesiarum  pie  et  toto  desiderio  cordis 
intendentes  ,  suis  militibus  ,  clientibus ,  ciuibus ,  seu  aliis  in  ip- 
sorum  iurisdictione  positis  talem  gratiam  tradiderunt ,  ut  de 
bonis  suis ,  agris ,  curiis ,  uineis ,  ciuilibus  *}  quod  Pourchrecht 
dicitur ,  ad  antedictas  ecclesias  in  morte  et  in  uita  erogandi  et 
testandi  plenam  habeant  et  liberam  facultatem  ,  ceterum  etiam, 
ut  uno  eodemque  iure ,  quo  et  ipsorum  milites  et  clientes  in 
suis  gaudent  possessionibus  et  utuntur ,  sepefate  ecclesie  in 
bonis  talibus  gaudere  et  frui  debeant,  statuerunt. 

Nos  igitur  ob  reverentiam  sanctissime  et  gloriose  Virginis 
Marie  et  propter  salutem  nobis  in  presenti  et  futuro  seculo 
augmentandam  uniuersas  donationes  comitum  de  Hardekke  seu 
aliorum  nostrorum  nobilium  ad  cenobia  Jerus  et  bernek  factas, 
et  que  adhuc  in  posterum  fient,  perpetuo  confirmamus.  Nichilo- 
minus  eos,  qui  hanc  nostram  potestatiuam  et  irreuocabilem 
confirmationem  arctare  uel  infringere  suis  peruersitatibus  seu 
perfidiis  attemptarint ,  ad  nostram  grauissimam  et  irremediabi- 
lem  asscribimus  indignacionem  ;    posthac  eosdem  puniendos  pro 

*)  Etwa :    civili  iure. 


20 

hac  malitia  et  nequitia  diuine  relinquimus  ultioni,  nisi  conuersi 
predictis  cenobiis  de  omnibus,  que  per  eos  uel  ab  eis  fuerint 
subrepta ,  satisfecerint  competenter.  Vt  autem  hec  nostra  con- 
firmatio  stabilis  maneat  in  secula  seculorum  ,  et  eisdem  domi- 
bus  proficiat  indesinenter,  hanc  inde  paginam  scribi  fecimus  et 
sigilli  nostri  miinimine  roborari ,  et  predictis  ecclesiis  pro  eui- 
denti  et  lucidissimo  testimonio  assignari.  Datum  apud  Starchen- 
berch  Anno  Incarnationis  Domini  M.CC.XL.II.  idus  Julii  felici- 
ter  amen. 

VI. 

Schirnibrief  Herzog  Friedrichs  II.  für  den  Abt  und  namentlich  die  Kir- 
che zu  Weiicertschlag  18.  Dezember  ohne  Jahr  und  Ort  *). 

Nos  Fridericus  dei  gracia  dux  Austrie  et  Stirie  et  domi- 
nus Carniole  ^).  Vniuersis  hanc  litteram  inspecturis  damus  fir- 
miter  in  mandatis,  quatinus  dilectum  nobis  abbatem  Gerocen- 
sem  ^) ,  quem  in  nostram  protectionem  et  graciam  recepiraus 
specialem,  in  ecclesia  Wichartslage  quam  asserit  esse  suam, 
et  in  aliis  possessionibus  suo  cenobio  attinentibus  non  presu- 
mant  contra  iusUtiam  aliqualiter  molestare.  Maxime  cum  ipßus 
iniurias  non  possemus  equanimiter  sustinere.  —  Datum  apud 
Wiennam  XV.  Kai.  januarii. 


^)  Aus  einer  Abschrift  Alrams ,  welcher  bemerkt :  das  Original  habe  kein 
herabhängendes,  sondern  ein  aufgedrücktes  Insigel ,  welche  leztere  un- 
ter Herzog  Friedrich  (1195  —    1198)  ausser  Gewohnheit  kamen. 

2)  So  nennt  er  sich  schon  1232,  meines  Wissens  zuerst  in  einem  Diplom, 
datirt  Portenau  19.  Mai,  worin  er  den  Ulrich  Pitter  mit  der  Mauth 
und  dem  Thurm  zu  Portenau  belehnt.  Dominus  Carniole  konnte  er  sich 
nicht  als  Oberherr  (der  grössere  Theil  mit  Laibach  war  noch  im  Be- 
siz  der  Herzoge  von  Kärnten)  sondern  nur  als  AUodialbesizer  bedeu- 
tender Güter  nennen,  die  er  mit  Agnes,  Tochter  des  Herzogs  von  Meran 
1229  erheuratet  hatte.  Zu  gleicher  Zeit  nannte  sich  auch  Bertold,  der  kärnt- 
nerische Herzog,  Herrn  von  Krain,  nicht  etwa  aus  einer  Gegendemon- 
stration oder  Misshelligkeit  gegen  Oesterreich ;  vielmehr  war  er  diesem 
durchaus  freundschaftlich  gesinnt,  und  öfters  zu  Wien  am  Hofe  Fried- 
richs anwesend  und  es  scheinen  Unterhandlungen  wegen  Krain  Statt 
gefunden  zu   haben. 

')    Florian,  1235  bis   1256. 


21 

VII. 

Conrad,  Graf  von  Piayen  und  Hardek  schenkt  dem  Stifte  das  Bergreclit 
und  Weingärten  zu  Puika.  Hardek  1249.  30.  November  *). 

Dum  suboriri  soleat  multa  de  gestis  hominum  calumpnia, 
nisi  scripto  uel  proborum  uirorum  testimonio  approbetur.  Nos 
Chvnradus  dei  gratia  comes  de  Play  singulis  et  uniuersis  pre- 
sentibus  et  futuris  innotescimus  per  presentes,  quod  nos  de 
consensu  filiorum  nostrorum  Ottonis  et  Chvnradi  comitum, 
perchrecht  quod  habuimus  in  Pulka  in  uineis,  uidelicet  que  di- 
citur  peunt,  que  soluit  LXX  denarios,  Hagcow  maiori  XL.  de- 
narios ,  de  Owia  L  denarios ,  et  de  Tulner  III  denarios.  In 
Marquartstorf  de  uinea  que  dicitur  Owia  XL  denarios ,  de 
Lonwitzer  XXX  ,  et  de  Teuzer  XXX  denarios ,  ob  remissionem 
nostrorum  peccaminum  animeque  nostre  remedium  ecclesie  in 
Jerwis  relaxauimus  et  donauimus  pleno  iure.  Ne  uero  prescriptä 
donacio  ab  aliqnibus  in  posterum  infringatur  aut  in  irritum 
ducatur,  in  euidens  testimonium  et  ecclesie  prefate  cautelam, 
presentem  cartam  sigillo  nostro  uoluimus  roborari  et  testibus 
annotari.  Testes  sunt  Dominus  Thymo  plebanus  in  Hardech. 
Wernhardus  de  Huselin.  Heinricus  de  Autendorf.  Peregrinus  de 
Waeitringem.  Henricus  Cycada.  Heinricus  de  Hall  et  Livtwi- 
nus  de  Vriunspurch  milites.  Hilbrandus  tunc  officialis.  Wern- 
hardus de  Eilsarn.  Albero  dictus  de  Vraehen  ^}  ciuis,  et  alii 
quamplures.  Acta  anno  gracie  M.  CC.  XL.  nono  prid.  Kai.  De- 
cemb.  in  die  beati  Andree.  Datum  in  Hardech. 

VIII. 

Wichard ,  Edler  von  Tyrna  einverleibt  dem  Stifte  die  Pfarre  Fratting, 

1251  '). 

In  nomine  s.  et  i.  T.  Ego  Wichardus  de  Tyrna  una  cum 
consensu  uxoris    mee   et   filiorum    meorum  notum  esse  cupimus 

*)  Bei  Marian  S.  130,  verglichen  mit  einer  Abschrift  Alrains.  Conrad 
Graf  von  Piayen,  Sohn  Conrads  d$s  Grafen,  erscheint  seit  1239  häufig 
in  Verhandlungen.  S.  Filz  Geschichte  von  Michelbeuern  I.  S.  260  — 
265,  und  271,    wo  unsere    Urkunde  auszugsweise  angeführt  wird. 

^)    Freye.   —    Eisarn   bei  Drosendorf. 

■')  Aus  einer  alten  Abschrift.  Gedruckt  bei  Marian  S.  13%  und  Boczek. 
III.    147. 


22 

vniuersis  tarn  presentibus  quam  futuris ,  quod  nos  ius  patro- 
natus  et  collacionis ,  quod  dei  gratia  in  ecclesia  Wratingen  *) 
habulmus  ,  simul  cum  iam  dicta  ecclesia  propter  deum  et  ani- 
marum  nostrarum  salutem  fratribus  et  ecclesie  Sancte  Marie 
contullmus  Jerocensi,  vt  perpetuo  possideaiit  et  secundum  dei 
timorem  sepedictam  ecclesiam  in  cultu  diuino  foueant  et  plan- 
tent  fideliter  ac  studiose.  Verumtamen  quia  propter  labilem 
mundi  uitam  necesse  est,  vt  facta  que  divturnitate  persistere 
debent,  non  solum  testium  sed  eciam  scripture  munimen  sor- 
tiantur,  inde  factum  quod  Sancte  Marie  et  ecclesie  fecimus 
Jerocensi,  presenti  scriptura  studuimus  roborare.  Preterea  in^ 
nuimus  omnibus  scire  uolentibus ,  quod  de  terra,  quantum  ad 
aratrum  spectat ,  sepedictam  ecclesiam  Jerocensem  perpetue 
uolumus  locupletari.  Testes  huius  rei  sunt  Leupoldus  Poschel. 
Vlricus  Liber.  VVernhardus  et  frater  suus  Vlricus  de  Putsche. 
Gaytmar  filius  Liberi.  Ekchardus  et  frater  suus  Hartliep.  Tho- 
mas. Hugo  miles.  Waltherus ,  Wernhardus ,  Vlricus  fratres  de 
Tyrna.  Perbtold  de  Primeysdorf.  Albero  et  frater  eius  Ger- 
hard de  Willehalmesdorf.  Vlricus  scriba  de  Ragtz  s^.  Hainri- 
cus  Schuoho.  Rivvin  et  Perbtold  de  Primeysdorf.  Eberhard  et 
Dietricus  filii  Hugonis  militis.  Et  vt  hec  rata  et  inconuulsa 
permaneant,  presens  scriptum  sigilli  nostri  munimine  roboraui- 
mus.  Acta  sunt  hec  anno  M.  CC.  LI.  ab  incarnatione  Xti.  Do- 
mino Duce  Ottacharo  Austriam  gubernante  ^). 


*)  Fratting,  Mährisch  Wrateny  ,  an  der  Gränze  gegen  Oesterreich  stattlich 
herüberschauend.  Tyrna  an  der  Granite  Österreichs ,  an  der  Thaya,  mit 
der  Ruine  des  Schlosses  auf  dem  gleichnamigen  Berge.  Wichard  von 
Tyrna  erscheint  in  öffentlichen  und  Privatverhandlungen  seiner  Zeit 
häufig,  er  war  135i  unter  den  böhmischen  Abgeordneten,  welche  zu 
Ofen  zwischen  Bela  und  Ottokar  den  Frieden  verhandelten.  Er  starb 
1265.  Seine  Frau  Wulfhilde,  und  sein  Schwiegersohn  Johann  von  Do- 
bran,  Gemahl  der  Jutta,  werden  bei  Boczek  erwähnt  (III.   26  9  und  376.) 

*)  So  unsere  Abschrift  5  bei  Marian  Rabez.  Boczek  hat  Ratschitz.  Dass 
Racz  nicht  Rez  sondern  Rabs,  unterliegt  weiter  keinem  Zweifel. 

')  Da  er  zu  Ende  eben  jenes  Jahres  die  Gubernirung  Österreichs 
antrat  (die  Deputation  der  österreichischen  Stände  kündigte  das  Ender- 
gcbniss  ihrer  Verhandlungen  dem  König  Wenzel  den  21.  November  an, 
and  schon  am  9.  Dezember  traf  Otokar  von  Enns  aus  in  Wien  ein)  so 
ist  diese  Urkunde  wohl  im  Dezember  ausgestellt,  und  feiert  das  neue 
Ereigniss  als  eine  Epoche. 


23 


IX. 


Weitläufigere  Urkunde  über  eben  diese  Gescheiienheit.  1251  ')• 

In  nomine  s.  et  i.  T.    Cum   teste    Salomone   vniuersa    sub 
sole    manentia    subiaceant    uanitati,    cumque    tempora  labantur 
more  labentis  aque,   humanique  generis  vniuersitas,   cum  fimili 
consurgat  ab    ortu,  simile  quoque  fatale  soluat  tributum :  racio 
postulat  et  reqvirit,    vt    cuncta   facta    memorie    digna  tarn  uive 
nocis  testimoniis  quam  litterarum  apicibus  posterorum  memorie 
commendentur :  Ego  igitur  Wicardus  de  Tyrna,  tactus  inspira-^ 
tione  diuina,  opus  pietatis  per  me  solempniter  perpetratum  sub 
testimonio    presentium  modernis   et  posteris  cupio  fieri  manife- 
stum, uidelicet  quod  ius  patronatus  ac  collacionis,  quod  per  dei 
graciam    in    ecclesia    Vraetingen    mihi    hereditarie    competebat, 
cum    iam   dicta    ecclesia  suisque    attinenciis  vniuersis,   benigno 
fauore    illustris     domini    mei    Otokari    gloriosi   regis    Boemie, 
ducis    Austrie    et   Styrie    et   marchionis   Morauie    ad    hoc  ple- 
nius    accedente    ^) ,    una    cum   pleno    consensu    uxoris    mee    et 
vniuersorum  amicorum  meorum ,  qui  huic  mee  collacioni   (licet 
indebite   fecissent)   poterant    reclamare ,    ecclesie  contuli  Jero- 
censi,  vt  eandem  ecclesiam  Vraetingen   in  cultu   diuino    plantent 
et  foueant  et    conseruent    omnes    qui   pro  tempore   Jerocensem 
rexerint  ecclesiam.    Ita   tarnen    quod  dominus  Chounradus,  nunc 
pastor  legittimus  ecclesie  Vraetingen,  suo  gaudeat  pleno  iure  in 
ecclesia  iam  dicta  tempore   uite  sue.    Insuper  dicte    sepius    ec- 
clesie Jerocensi  donaui  libere  de  terra  mee    proprietatis  terram 
ad  aratrum   unum  sufficientem   et  laneos   duos  ^}  sitos  in  ipsa 
uilla ,  quorum   possessionem  sine  more  dispendio  resignaui   ec- 
clesie Jerocensi ,  vt   hec  tempore  uite   mee  libere  possessa  ab 
omni  impetitione  perpetuo  liberius  possideant  et  quam  feci  col- 


*)  Ans  einer  Abschrift  Alrams.  Da  Otokar  dariu  mit  vollem  Titel,  nament- 
lich als  gloriosus  rex  Boemie  erscheint,  welchen  Titel  er  vor  seiner 
Krönung  1261  nie  gebrauchte:  so  ist  anzunehmen,  (da  durchaus  kein 
Grund  einer  Unterschiebung  vorliegt)  dass  dieser  Urkunde  ein  späte- 
rer Zusaz  ist  eingeschaltet  worden. 

^)  In  dieser  Stelle  findet  sich  offenbar  die  später  geschehene  £inschie- 
bung  in  das  frühere  Diplom. 

^)    Laueus  so  viel  als  mansus,  Lahne,  Hube,  bestifteter  Bauernhof. 


24 

lacionem  in  iure  patronatus  ecclesie  Vraetingen  Jerocensi  ec- 
clesie  confirment  et  approbent  euidenter.  Vt  autem  prescripta 
donacio  et  collacio  permaneat  irreuocabilis  et  calumpnie  mate- 
riam  euadat,  hanc  litterain  dedi  ecclesie  Jerocensi  in  testimo- 
nium  euidens,  mei  sigilli  Karactere  et  annotatione  testium  in- 
signitam.  Qui  sunt  hij  :  Ciiounradus  in  Vraettingen.  Liupoldus 
Poeschel,  Vlricus  über.  Wernhardus  et  frater  suus  Vlricus  de 
Butsch.  Gaytmarus  de  Vreyensteyne.  Ekhardus  et  frater  suus 
Hartliep.  Thomas.  Hugo  miles.  Waltherus  Wernhardus  et  Vl- 
ricus fratres  de  Tyrna.  Berhtoldus  de  Primeynsdorf.  Albero 
et  Gerhardus  fratres  de  Willhalmsdorf.  Heinricus  agnomine 
Scheuhe.  Vlricus  scriba  de  Rakez.  Reichwinus  et  Berhtoldus 
de  Primeynsdorf.  Eberhardus  et  Dieterus  filii  Hugonis  militis 
et  alii  plures  uiri  omni  exceptione  maiores  quorum  nomina  ex- 
primi  non  oportet.  Acta  sunt  hec  anno  gracie  Millesimo  ,  Du- 
centesimo,  Quinquagesimo   primo. 

X. 

Pifemisl  Ottokar  einverleibt  die  Pfarre  Mislau  dem  Stifte.  Briinn  13. 

Juli  1253  '). 

Premizl,  dei  gracia  dux  Austrie  et  Stirie  et  marchio  Mo- 
rauie  vniuersis  hanc  litteram  inspecturis  in  perpetuum.  Noscat 
igitur  tarn  presens  hominum  etas  quam  futura,  quod  nos  retri- 
bucionis  et  gracie  futurum  meritum  exspectantes  ab  eo,  cuius 
ad  sui  similitudinem  prouidencia  nos  condidit  et  redemit  vt 
heredes  faciat  regni  sui ,  huius  boni  non  immemores  dilectis 
nobis  fratribus  claustri  ecclesie  Marie  in  Jserus  pro  remedio 
anime  nostre  et  nostrorum  remissione  peccaminum  ecclesiam 
sitam  in  uilla  Mislowicz  contulimus  liberaliter  cum  uniuersis 
attinenciis  et  prouentibus  ad  eandem  pertinentibus,  quocunque 
nomine  censeantur,  perpetuo  possidendam.  In  cuius  facti  robur 
memorlam  et  cautelam  presentem  paginam  ipsis  dari  mandaui- 
mus  sigilli  nostri  in  testimonium  Karactere  communitam.  Te- 
stibus  eciam  qui  aderant  subnotatis ;  qui  sunt  Bosko  Burgrauius 
Znoymensis,  Zmilo  de  Belcowe  et  fratres  sui  Ratiborius,  Jero- 


*)    Aus    einer    Abschrift.    Gedruckt  bei  Marian    S.     131.     und    bei     Bocxek 
ni.   170. 


25 

sius  et  Marqvardus  et  alii  quam  plures.  Actum  et  datum  Brune 
per  manum  nostri  prothouotarü  magistri  Wilhelmi.  Anno  do- 
mini  M.  €C.  LIII.  III  idus  Julij  XI  iudictionis. 

XI. 

Botzko,   Graf  von  Bernek  und  Burggraf  zu  Znayni,  schenkt  an  Geras 
den  Hof  Gogitsch.  1255  im  Deceniber,  wie  es  scheint/) 

Torerinnerung;. 

Böhmische  Geschichtschreiber ,  z.  B.  Baibin  (und  dieser 
citirt  noch  ältere)  führen  die  Familie  der  Bernegger  von  ihrem 
Verschwinden  in  Osterreich  auf  folgende  Art  in  Mähren  fort : 
Der  Ahnherr  des  gesammten  Hauses  Kunstadt  (aus  welchem 
1458  der  böhmische  König  Georg  von  Podiebrad  hervorging), 
war  (sagt  Baibin  Miscellan.  Bohem.  Lib.  VII.  218)  ein  deut- 
scher Reichsgraf  von  Bernegg  und  Nidda ,  der ,  vom  Kaiser 
Heinrich  V.  um  1227,  weiss  nicht  aus  welchem  Grunde,  pro- 
scribirt,  seine  Familie  nach  Böhmen  verpflanzte.  —  Nach  die- 
ser Angabe  möchte  man  eh  auf  Bernegg  in  Franken  und  Nidda 
in  Hessen  ^)  als  auf  die  zwar  angesehene  aber  nicht  gräfliche 
Familie  der  österreichischen  Bernegger  rathen.  Neuere  erach- 
teten mit  Recht,  Baibin  habe  sich  eben  um  hundert  Jahre  ver- 
schrieben,  und  knüpfen  die  Geschichte  so  an:  Der  angeblich 
um  Narrheit  von  seinen  Eigen  und  Lehen  entfernte  Sohn  Ul- 
richs habe  Gerhard  gcheissen,  und  sich  zum  böhmischen  König 
Przemisl  Ottokar  dem  Siegreichen  begeben ,  wo  er  und  nach- 
her seine  Familie  in  Kurzem  an  Lehen  und  Gütern  mächtig  ge- 
worden. —  Es  sey;  nur  müssen  wir  bemerken,  dass  entweder 
diese  Geschichtschreiber  für  ihre  einzelnen  Angaben  eigene 
uns  unbekannte  Quellen  (und  nichts  ist  leichter  als  diess)  ge- 
habt, oder  aber  wir  die  ihrigen  genauer  geprüft ,  und  dadurch 
unbegründete  Angaben  vermieden  haben  ").     Denn,   so   viel  wir 

*)    Aus  dem  Original ;  und  bei  3Iarian  IX.  133  und  aus  ihm  bei  Boczek  III.  201. 

2)  Bernegg  am  weissen  Main  zwischen  Baireuth  und  Hof;  Nidda  am  gleich- 
namigen Flusse,  der  sich  bei  Höchst  in  den  Main  ergiesst.  Auch  in 
Würtemberg  war,  wie  ich  aus  Suntheim  (bei  Oeflele  II.  601)  vsehe , 
Schloss  und  Familie   Bernegg. 

")    Ich  habe  zunächst  vor  mir  die  Aufsätze:  Horky  Die  Dirnowitze  iu  Mäh- 


26 

wissen,  gab  es  durchaus  nicht  1228  urkundlich  einen  Gerhard 
comes  de  Bernegg,  und  niemals  einen  Gerhard  Burggraf  von 
Znaym ;  eben  so  wenig  1233  —  38  einen  Ber  von  Bernegg! 
wiewohl  einen  Ben  oder  Benesch  (Benedict}  ohne  alle  nähere 
Bezeichnung,  als  dortigen  Burggrafen.  Bloss  Wolny  II.  2.  S. 
14  verwirrt  uns:  ihm  zufolge  „gehörte  Obrzan  im  Brünner- 
„kreise  schon  1222  dem  Gerhard  oder  Erhard  aus  dem  Hause 
„Kunstadt,  der  sich  auch  darnach  (von  Obrzan?}  nannte."  Die 
Genauigkeit  dieser  Angabe ,  und  ob  der  ältere  Gerhard  nicht 
mit  einem  spätem  von  1278  verwirrt  worden  sey ,  müssen  wir 
auf  sich  beruhen  lassen ;  Kunstadt  selbst  wurde  nach  allgemei- 
ner,  auch  Wolny's,  Meinung  erst  später  von  Gerhards  Sohn 
Kuno  erbaut.  Bei  Boczek  lesen  wir  nur  (II.  144}  1222  Ger- 
hardus  de  Brazlau ;  allerdings  der  unsrige ,  denn  1255  in  seinem 
Testamente  zeichnet  Botzko  seinen  Antheil  vom  Nemore  meo 
apud  Brazla,  quod  de  patrimonio  me  contingit.  Es  ist  vermuth- 
lich  Braslawecz  das  zu  Kunstadt  gehörig  (Wolny  II.  2.  S.  80.) 
Dann  wieder  1232  einen  Gerardus  unter  den  letzten  Zeugen 
(S.  236}  und  wieder  zwei  Gerarde  (S.  238}  —  1234  Gerar- 
dus beneficiarius  in  Prerow  (S,  266);  ob  einer  von  diesen, 
und  welcher  der  unsrige  ?  wird  schwer  zu  bestimmen  seyn. 
Gewisser  ist  es  der  Gerardus  cum  filio  suo  (eben  1234  S.  263} 
und  gewiss  der  1235:  Boschko  marscalcus  ,  Nicul  frater  ipsius, 
Gerhardus  pater  eorum  (S.  298};  und  1236  (S.  317}  Gerar- 
dus Oloraucensis  burgrauius  ;  endlich ,  damit  kein  Zweifel  übrig 
bliebe,  1240.  12.  Juli:  Dominus  Gerhardus  purgrauius  in  Olo- 
mucz  et  filius  eins  Boschko  purgrauius  in  Znoyma  (S.  371}. 
Bald  darauf  scheint  er  gestorben  zu  seyn. 

Gerhard  hinterliess  vier  Söhne:  Boschko  oder  Boczek, 
Smilo  von  Brunow,  Cuno  von  Kunstadt,  und  Nycul  oder  Nico- 
laus, der  Dirnowetz  besessen  haben  soll:  wir  verweilen  nur 
bei   ersterem.     Zuerst,   unsers  Wissens ,    erscheint  er  1231  im 


ren ,  und  Gollinger  Znaym  und  seine  Burggrafen  (beide  in  Hormayr's 
Archiv  1818.  S.  349,  und  1828.  S.  145);  vorzüglich  aber  Gr.  Wol- 
ny's treffliche  Topographie  von  Mähren  VI.  S.  420.  II.  S.  14  und  62. 
Ueberall  verglichen  mit  Boczek  Codex  Diplomat.  Moraviae  II.  III.  und 
IV.  und  ich  gestehe  ,  dass  ich  die  Quellen  -  Gemässheit  alles  Dessen  be- 
zweifle,  was   in  dieser  umsichtigen  Sammlung  nicht  angetroffen  wird. 


27 

Juli ,  im  Kriege  des  Königs  Wenzel  mit  Friedrich  dem  Streit- 
baren. Der  König  stand  bei  Vöttau,  der  Durchgang  durch  die 
Wälder  war  bedenklich:  da  (erzählt  das  Chronicon  Pulkawe  *)  qui- 
dam  nobilis  miles  de  Moravia  nomine  Boczekregi honorem 
fecit^  nam  per  raontes  et  silvas  in  aurora  tympana  fecit  so- 
nare ,  quasi  miliciam  provocaret  ad  bellum.  Quorum  strepitu  dux 
et  sui  fugierunt  u.  s.  w.  Urkundlich  erscheint  er  zuerst  1232 
Bocko  filius  Gerardi  (S.  241),  dann  etwa  1233  als  marscaicus 
(S.  261} ,  und  sofort  sehr  oft ,  wir  enthalten  uns  dieser  Auf- 
zählungen. 1238  lesen  wir  Boschko  subcamerarius  Brunensis 
et  castellanus  in  Znoym  (S.  352).  —  1240  Boscheko  bur- 
crauius  in  Znoym  (S.  368). 

Vermuthlich  1245  in  der  Schlacht  bei  Laa,  wo  Ulrich 
Herzog  von  Kärnten  und  viele  Edle^)  vom  Herzog  Friedrich 
dem  Streitbaren  gefangen  wurden,  gerieth  auch  Conrad,  Bots- 
ko's  Bruder  in  die  Gefangenschaft  des  Österreichers  :  zur  Be- 
lohnung seiner  ausgestandenen  Mühsale  beschenkte  ihn  der  Kö- 
nig mit  heimgefallenen  Gütern  zu  Brumowicz  (Boczek  III.  132). 
Noch  1250  am  16.  Mai  unterzeichnet  Botsko  nur :  burgrauius 
Znoymensis  (S.  125).  Gleich  bei  der  Besiznahme  Österreichs 
begleitete  er  Ottokarn  dahin :  1251  im  Dezember  zu  Kloster- 
neuburg unterschreibt  einen  Act  Ottokars  als  Zeuge  Botsko  su- 
panus  de  Znoym  (Kurz  Beiträge  II.  457):  und  dann  wieder 
1252  am  16.  Februar  einen  zweiten  zu  Haimburg  (Kurz  IV. 
461).  Als  Graf  von  Bern  egg  finden  wir  ihn  durchaus  nicht 
früher ,  als  in  einer  Urkunde  1252  am  30.  August  zu  Linz : 
Watsho  Comes  de  Perneke  et  Burccrauius  in  Znoym  ^).  Dann 
wieder  1254.  31.  Mai  erscheint  nach  Otto  Comes  de  Hardekke: 
Boschko  comes  de  Bernekke  et  burcrauius  in  Znoym ,  Chuno 
et  Nycolaus  et  Zmilo  fratres  eins  (Boczek  III.  187).  Mit  die- 
sem Titel  zeichnet  er  sich  auch  in  seinem  Testamente  1255. 
17.  Dezemb.  (S.  200) ,  so  wie  in  der  nachfolgenden  Urkunde 
an  Geras;  unter  den  Zeugen  sind  nur  zwei  Brüder;  Nicol  war 


*)    BeiDobner  III.  215. 

^)    Sie  werden  aufgezählt  bei  Thomas  Ebendorfer  (Hier.  Pez  Scriptores  Rer. 

Austriac.    II.  724. 
^)    Prevenhuber  S.    31    und  aus    ihm  Lambacher  Interregnum  Urkunde  XX. 

mit  dem  colossalen  Schreib-  oder  Drukfehler  Comes  de   Kerekei. 


28 

abwesend  *).  Botzko  starb  noch  an  demselben  Tage :  bereits 
am  1.  Jänner  1256  bestättigte  Ottokar  jenes  Testament  (S. 
203),  in  welchem  Botsko  „de  benivolo  uxoris  mee  et  Hbero- 
rum  meorum  consilio  et  consensu  seine  Lieblingsstiftung  das 
Cisterzienserstift  zu  Saar  (Maria  Brunn  genannt,  4  Stunden  von 
Iglau)  besonders  bedacht  hatte  ^}.  Seine  hier  erwähnte  Gemah- 
lin war  Euphemia,  Tochter  des  Pribizlaw  von  Rotenburg,  Burg- 
grafen des  wildromantischen  Eichhorn  (Wewercy)  an  der 
Schwarzawa  ®) ,  dessen  Frau  Sibilla  hiess.  Botzko's  Kinder 
heissen  in  unserer  Urkunde  von  1256  (n.  XII)  noch  pueri; 
ihre  Namen  Smil  und  Gerhard  erscheinen  1261  (Boczek  III. 
318)  und  eine  Tochter,  Agnes,  war  vermählt  an  Veit  von  Ro- 
denbach-Schwabenicz  *). 

In  der  BestättigungsbuUe  des  Klosters  Saar  durch  Innocenz 
IV.  heisst  Botzko  :  nobilis  vir  Bocho  baro  marchie  Morauie, 
comes  de  Nidche.  Wo  diess  zu  suchen?  vermögen  wir 
nicht  anzugeben :  an  Nideken  wäre  kein  Mangel :  eines  an  der 
Sazawa  gehörte  zur  Stiftung  von  Saar;  eines  ist  an  der  Taja 
im  Bezirke  Eisgrub  ^);  eines  in  der  Steiermark,  und  wo  nicht? 
Aus  den  bisher  verfolgten  Daten  scheint  sich  zu  ergeben: 

1)  Gerhard  war  schon  1222  in  Mähren  ansässig. 

2)  Da  er  1231  bereits  einen  im  Kriege  dienenden  Sohn  hatte, 
und  dieser  sich  1234  schon  mit  Brüdern  unterschreibt,  so 
müsste  dieser  doch  schon  um  1205;  der  Vater  um  1180 
geboren  worden   seyn. 


*)  Er  erscheint  in  spätem  Urkunden,  z.  B.  1352  wieder.  Welch  Anse- 
hen Botsko  seiner  Familie  gegeben,  erhellt  daraus,  dass  sich  noch 
1258  seine  Brüder  zeichnen:  Zmilo  frater  Boskonis,  Chuno  firater  Bos- 
konis   (Boczek  III.   258). 

2)    Wolny  VI.    418. 

')  Eichhorn  der  Schauplatz  wilder  Thaten  Ottokars;  hier  Hess  er  1260 
Otto  von  Meissau  und  Benesch  verschmachten,  hier  den  Benesch  Didicz 
enthaupten,  in  dessen  Frau  er  entbrannt  war. 

*)    Wolny  VI.   418. 

5)  Diess  besass  1244  Seyfried  der  Waise.  Wenzel  von  Böhmen  gibt  dem 
,, nobilis  Sifridus  Orphanus  hereditates  quasdam  in  terminis  Morauie  in 
,,perpetuum  possidendas  ,  Bulgarn  uidelicet  et  Nideke  et  Ysgrube" 
(Boczek  III.  46). 


29 

3)  Als  Graf  von  Bernegg  erscheint  oder  unterzeichnet  sich 
Botsko  nicht  eher,  als  Ottokar  das  Herzogthum  Osterreich 
übernommen  hatte,  was  im  Dezember  1251  geschah;  dann 
aber  scheint  der  neue  Herzog  seinem  treuen  Burggrafen 
jenen  Titel  bald  verliehen ,  und  ihn  über  jenen  District  ge- 
setzt zu  haben. 

4)  Unmittelbar  nach  Botsko's  Tode  erscheint  sein  Bruder  Smil 
mit  diesem  District  beauftragt,  und  nennt  sich  in  einer 
unserer  Urkunden  (n.  XII)  Rector  provinciae  Berneccen- 
sis,  braucht  also  bloss  den  Titel  des  politischen  Amtes, 
nicht  eines  Stammrechtes. 

5)  Mit  dem  Jahre  1256  erlischt,  so  viel  bis  jetzt  bekannt, 
alle  Beziehung  der  Familie  auf  Bernegg :  weder  Smil  in 
seinen  Unterschriften,  noch  irgend  einer  seiner  Brüder 
oder  deren  Erben  (da  doch  der  Stamm  in  allen  Zweigen 
fortdauerte)  sprechen  mehr  jene  Grafschaft  an.    ■ 

6)  Das  Bisthum  Passau  (Mon.  Boic.  XXIX.  2.  S.  217)  erklärt 
durch  den  Tod  des  Grafen  von  Bernegg  (der  Name  ist 
nicht  angesetzt)  die  der  Familie  einst  verliehenen  Zehente 
für  zurückgefallen  :  hec  sunt  decime ,  que  uacare  ceperunt 
ecclesie  ex  morte  comitis  de  pernhek:  der  dritte 
Theil  aller  Zehente  in  der  Kirche  Drosendorf,  der  Pfar- 
ren Langau,  Japans,  Weichartschlag,  Blumau,  Kirchberg, 
Bernegg ,  und  der  Weinzehent  auf  dem  Püsenberg.  Stammte 
Botsko  gerade  von  den  alten  Berueggern  ab ,  so  wären 
die  alten  Passaucrlehen  nicht  leer  geworden,  da  weder  er 
noch  seine  Brüder  directer  Nachkommen  ermangelten. 

Also  scheint  es  :  Gerhard  sei  nicht  den  österreichischen 
Berneggern  anzuschliessen ,  sondern  aus  einem  alten  mährischen 
Geschlechte  entsprossen ,  und  nur  dass  Botsko  sein  Sohn  den 
Titel :  Graf  von  Bernegg  erhielt ,  sei  Veranlassung  gewesen  , 
diese  Familie  an  die  österreichische  anzureihen,  deren  Entfer- 
nung aus  Osterreich  ohngefähr  in  die  Zeit  fiel,  wo  Gerhard, 
der  Vater  Botsko's,  zum  Vorschein  kommt.  Daher  erklärt  der 
critische  Palacky  (Gesch.  II.  105):  „Dieser  Bocek,  nach  1251 
„zum  Grafen  von  Berneck  in  Osterreich  ernannt,  ist  der  Ahn- 
„herr  der  nachmaligen  Herren  von  Kunstat  und  Podebrad.  Seine 
„Abstammung  von    den    Grafen   von   Berneck   und   Nidda    wird 


30 

^zwar    schon  seit  vierthalb   Jahrhunderten  behauptet  und  ange- 
„nommen ,  ist  aber  dennoch  ungegründet." 

Indessen  ergeben  sich  doch  eben  aus  den  Geraser  -  Urkun- 
den einige  Gründe  für  die  alte  Meinung  eines  Zusammenhanges 
der  früher  österreichischen  und  später  mährischen  Familie: 

1)  Botsko  hatte  als  Graf  von  Bernegg  von  dem  Stifte  sug- 
gestione  quorundam  den  Hof  Raystorf  wieder  an  sich  ge- 
zogen, welchen  Ritter  Albero  von  Wilhalmsdorf  (er  lebte 
noch  1251  ;  man  sehe  die  Zeugen  zur  Urkunde  nr.  VIII} 
dahin  geschenkt.  Smilo  (Urkunde  nr.  XII)  stellte  ihn  so- 
gleich 1256  dem  Kloster  zurück.  Man  könnte  sagen,  Botsko 
habe  hier  bloss  als  Graf  gesorgt,  dass  Lehen  nicht  unbe- 
fugt an  Dritte  übergehen.  Aber  Smilo  erklärt ,  er  gebe  diese 
Schenkung  zurück  puerorum  voluntate  consentiente;  und 
diese  neue  Schenkung  solle  nicht  nur  zu  jenes  Ritters , 
sondern  auch  zu  Botskos  Seelenheil  dienen.  Also  war  es 
ein  Gut,  welches  der  Familie  gehörte.  *). 

2)  Botsko  selbst  gab  1255  auf  seinem  Sterbebette  dem  Stifte 
den  %  Stunden  entfernten,  in  Österreich  liegenden  Jäger- 
hof Gogitsch  iure  hereditär io;  also  hatte  dieser  Jagd- 
hof schon  früher  der  Familie  gehört;  und  wirklich  war 
er  eben  die  Gränze  der  einst  vom  Stifter  Ulrich  ausge- 
setzten Bestiftung  ^). 

3)  Dabei  ist  noch  folgendes  nicht  zu  übersehen:  Der  Herzog 
Friedrich  versprach  im  Jahre  1238,  um  die  Hilfe  des  böh- 
mischen Königs  zu  gewinnen,  ihm  einen  (nicht  den) 
nördlich  der  Donau  gelegenen  Theil  Österreichs  abzutre- 
ten. Es  scheint  keinem  Zweifel  zu  unterliegen,  dass  es 
die  Grafschaft  Bernegg  war ,  deren  Grafen  schon  früher 
nach  Böhmen  gezogen,  und  die  noch  später  bis  1279  ein 
Gegenstand  von  Unterhandlungen  blieb. 


*)  Man  sieht  aus  der  nämlichen  Urkunde ,  dass  Botsko  Arüher  sich  um  den 
ganzen  District  Bernegg  nie  bekümmert ,  noch  je  dort  fungirt  habe. 
Man  bemerkt  die  Ausdrücke  :  Curiam  per  suggestionem  quorundam  a 
fratre  meo  ab  ipsa  alienatam  —  credens  secundum  eorum  relationem, 
se  in  ea  iurisdictionem  habere. 

2)  Urkunde  von  1242:  Silvas  et  pascua  et  prata  in  hijs  metis  iacentia... 
a    septentrione  a  uilla  Lagnowe  vsque  ad  austrum    ad   uillam    Gokatsch. 


31 

Es  übrigt  also  zu  sagen,  im  Fall  der  Zusammenhang 
beider  Familien  ein  unmittelbarer  ist,  so  haben  die  Bern- 
egger  allmählich  durch  Verheuratungen  oder  sonstige  Verhält- 
nisse schon  früher  Güter  in  Mähren  erworben  ;  bei  den  ewigen 
Gränzkriegen  habe  sich  Ulrichs  Sohn  gegen  Osterreich  unloyal 
benommen,  und,  darüber  seiner  Güter  entsetzt,  sich  ganz  in 
Mähren  niedergelassen;  die  Ansprüche  auf  Bernegg  seyen  durch 
seinen  Sohn  bei  Gelegenheit,  dass  Ottocar  Osterreich  erwarb, 
wieder  hervorgeholt ,  nach  seinem  Tode  aber  von  seiner  Fa- 
milie ,  man  weiss  nicht  warum  ?  aufgegeben  worden.  Oder, 
wenn  der  Zusammenhang  ein  mittelbarer  war,  bliebe  zu  sa- 
gen, die  schon  früher  mährische  Familie  habe  durch  Verheura- 
tung  mit  Berneggern  und  andere  Umstände  sich  Güter  in  Öster- 
reich erworben ,  und ,  nach  Aussterben  der  Bernegger  (wofür 
die  oben  erwähnte  Aufzeichnung  Passau's  zu  zeugen  scheint} 
durch  Ottocar  begünstigt,  Ansprüche  auf  die  Grafschaft  erho- 
ben ,  und  eine  Zeitlang  durchgesetzt. 

Noch  unter  König  Ottokar  trat  ein  Anderer  mit  Ansprü- 
chen an  die  Grafschaft  Bernegg  auf:  es  war  der  Graf  Ulrich 
von  Heunburg  in  Kärnten.  Wir  kennen  das  Ganze  nur  aus  sei- 
ner letzten  Transaction  mit  König  Rudolf  vom  Jahre  1279*}. 
Nachdem  seine  Gemahlin  Agnes  ^}  ihre  Ansprüche  auf  die  Baben- 
bergische  Verlassenschaft  und  auf  die  Mitgift  von  ihrem  ersten 
Gemahl  Ulrich  dem  Kärntnerherzoge  vorgebracht,  fahrt  der  Graf 
fort:  Et  ego  Ulricus  comes  a  domino  meo  Rege  Romanorum 
petivi,  ut  Comitatum  de  Pernekke  et  oppidum  Drozendorf  cum 
Omnibus  eorum  attinenciis,  et  quaedam  alia  bona  in  partibus 
Austriae  ad  me  ex  hereditaria  successione  spectantia 
mihi  faceret  assignari.  Er  hatte  schon  mit  Ottokar  oft  über 
diese  seine  Rechte  verhandelt,  und  mancherlei  Abkommen  ge- 
troffen; aber:  quicquid  cum  rege  Boemiae  tractavimus  vel  con- 
traximus  in  praemissis ,  hoc  totum  a  nobis  extorsit  eius  impro- 


1)  Bei  Herrgott  Nummotheca  P.  I.  Tom.  II.  S.  250  und  aus  ihm  bei  Lam- 
bacher  Interregnum.    Urkunde  n.  XCVI. 

2)  Tochter  Hermanns  von  Baden  und  der  österreichischen  Gertrude.  Sie 
war  geboren  1251;  wurde  1263  an  Ulrich  von  Kärnten,  dann  in  zwei- 
ter Ehe  1270  an  Ulrich  Graf  von  Heunburg  vermählt,  starb  um  1295 
den  2.  Jänner. 


32 

bitas  violcnta  et  terribilis  metus  incussio  nobis  facta ,  qui  me- 
rito  cadere  poterat  in  constantes.  Es  wird  nun  ein  Abkommen 
getroffen,  wofiir  beide  Eheleute  auf  ihre  Rechte  verzichten.  Auf 
welchen  ^itel  Ulrich  Graf  v.  Heunburg  seine  Ansprüche  auf  Bern- 
egg gründete:  ob  darauf,  dass  Hermanns  von  Kärnten,  welcher 
Agnes  eine  Tochter  des  Jasomirgott  geheuratet,  Tochter  Jutta 
muthmasslich  Gemalin  eines  Grafen  von  Heunburg  war?  ^} ; 
ob  als  Anhängsel  der  merkwürdigen  1237  geschehenen  Beleh- 
nung Ulrichs  ,  des  Jüngern  Herzogs  von  Kärnten  *),  mit  der 
Provinz  Brzecislavv  oder  Lundenburg ,  und  der  später  1268 
geschehenen  Erklärung,  in  welcher  Ulrich ,  gefolgt  von  seinen 
vornehmsten  Grafen ,  darunter  Ulrichen  von  Heunburg ,  Otto- 
karn  zum  Erben  seiner  Besizungen  einsezte?  ^}  ob  in  Folge 
einer  früheren  Forderung  auf  Güter,  welche  Friedrich  der 
Streitbare  Gertruden,  der  Mutter  der  Gemalin  des  Grafen  von 
Heunburg  Agnes  versprochen  oder  vermacht  haben  sollte?  *} 
oder  auf  welchen  andern  Titel?  können  wir  in  Melk  nicht  be- 
stimmen; vielleicht  geben  die  Archive  der  innerösterreichischea 
historischen  Vereine  hierüber  die  sehr  wünschenswerthe  Auskunft. 
In  n.  s.  et  i.  T.  Quoniam  ,  vt  ait  Apostolus,  omnes  stabi- 
mus  ante  tribunal  Xti ,  vnusquisque  nostrum  dignam  pro  meri- 
tis  retribucionem  recepturus  ,  necesse  est  vt  salubre  con- 
silium  domini  attendamus  dicentis ,  vt  in  die  iudicii  aduo- 
catos  de  terrenis  comparemus  diuitiis  ,  opesque  transitorias 
in  coelestes  commutemus  delicias  eternaliter  permansuras.  — 
Nouerit  ergo  tam  presens  hominum  etas  quam  in  Xto  succes- 
sura  posteritas,  quod  ego  Botsko  comes  Bernekcensis  et  ca- 
stellanus  Znoymensis  deo  et  sancte  Marie  in  Jerus  fratribus- 
que  ibidem  deo  famulantibus  curiam  vnam  in  Cocats,  curiara 
uenatorum    nuncupatam ,    cum    omnibus    agris    pratis    et  hortis 


*)    Haschberg  Geschichte  der  Ortenburger.  S.   152.  Note. 

^)  Er  war  Sohn  Hermanns  Herzogs  von  Kärnten,  und  der  Jutta,  Schwe- 
ster des  Königs   Wenzel. 

3)  Er  starb  das  Jahr  darauf  1269  den  27.  October,  und  bereits  im  fol- 
genden Jahre  ward  seine  Wittwe,  die  österreichische  Agnes  .  an  Ulrich 
den  Grafen  von  Heunburg  vermalt. 

*)  Rauch,  üsterr.  Geschichte  3.  Band  S.  39  citirt  hierüber  seinen  An- 
hang, wo  der  Auszug  aus  den  Regesten  Pabst  lunocenz  IV.  angeführt 
sey.    Uns  fehlt  dieser  Anbang. 


33 

ac  aliis  attinenciis  ad  ipsam  pertinentibus  pro  remedio  anime 
mee  contuli  iure  hereditario  in  perpetuum  possidendam.  Ne 
quis  autem  iustum  ac  legitimum  donacionis  mee  beneficium  pre- 
dictis  fratribus  in  subsidiiim  domus  sue  liberaliter  collatum  te- 
mere  seu  uiolenter  presumat  irritare  ,  propter  habundantem 
cautelam  presentem  paginam  sigilli  mei  munimine  precepi  in- 
signiri.  Huius  rei  testes  sunt:  Zmilo  et  Chuono  fratres  mei. 
Zmilo  de  Bilcowe.  Stephanus  de  Medlowe,  Johannes  plebanus 
de  Drozendorf  et  eines  eiusdem  ciuitatis.  Gerwigus  tune  tem- 
poris  castellanus,  Chunradus  quondam  iudex,  Pilgrimus  molen- 
dinator,  Waltherus  Phephel,  VIricus  Swebel,  et  Gerlacus  prior 
de  Jerus.  Datum  anno  Domini  M.  CC.  LV.  concurrente  IUI. 
indictione  XIII.  epacte  XL  Principe  Othachro  Austriam  gu- 
bernante. 

XII. 

Sniilo  von  Brunew,  Botzko's  Bruder,  und  nach  ihm  Graf  des  Berneker- 
bezirks,  stellt  dem  Stifte  den  Hof  zu  Raystorf  zurück  ^)  12i)6. 

In  n.  s.  et  i.  T.  Ego  Smilo  dictus  de  Pravnowe ,  uicem 
gerens  fratris  mei  Botsconis  bone  memorie  ac  rector  prouincie 
Bernekcensis  vniuersis  Xti  fidelibus  presentibus  et  futuris,  ad 
quos  hec  scripta  perueniunt,  presentium  attestatione  significo, 
quod  ego  curiam  in  Raystorf  sitam,  ab  Alberone  milite  de  Wil- 
halmestorf  domui  Bernekensi  quondam  collatam ,  postmodum 
uero  per  suggestionem  quorundam  a  fratre  meo  ab  ipsa  aliena- 
tam,  suis  eandem  uendicans  usibus  ,  credens  secundum  eorum 
relationem  se  in  ea  iurisdictionem  habere,  ad  peticionem  dni 
abbatis  de  Jerus  et  prepositi  de  Bernek  ^)  multoruraque  nobi- 
lium  persvadcnte  consilio  nee  non  et  puerorum  ^^  voluntate 
consentiente,  cum  omnibus  agris  pratis  et  hortis  siue  aliis  atti- 
nenciis domui  prenominate  integraliter  restituo,  eamque  perpe- 
tualiter  possidendam  sepe  dicte  domui  sigilli  mei  appensione  et 
testium  annotatione  confirmo,    vt  non  solum  militis   prefati   sed 


^)    Bei  Marian  IX.    133,   und  aus  ihm   bei  Boczek  III.  234:. 

2)    Abt    zu  Geras    war,  nach  Ableben  Florians   1256,  21.  Sept.  Abt  Ulrich 

(st.    14.    Juni    um    1274.)    Probst     zu    Bernek    war    vermnthlich    eben 

derselbe. 
<*)    Der  Söhne  Botzko's. 
Archiv,  Jahrg.   1849.   I.  Heft.  3 


34 

eciam  remedium  existat  fratris  mei ,  et  aiiime  sue  prodesse 
ualeat  ad  salutem.  Nomina  quoque  testium  sunt  hec :  Zmilo  et 
Ratiborius  de  Beleowe.  Vlricus  de  Plerpach.  Razlaus  de  Herol- 
tiz.  Gerwigius  in  Drozendorf  castellanus  et  ciues  eiusdem  loci. 
Chvnradus  quondam  iudex.  Waltherus  Phephel.  Waltherus  gros- 
sus.  Pilgrimus  molendinator.  Leutoldus  iudex.  Chunradus  clerici 
filius  )  Vlricus  Swebel ,  et  alii  quam  plures  fide  digni.  Datum 
anno  doraini  M.  CC.  LVI.  concurrente  VI.  indictione  XIIII. 
epacte  XXII.  Domino  Othachro  Austriam  gubernante. 

XIII. 

Sniiie  von  Bilkau  und  seine  drei  Brüder  übergeben   die   Pfarre  Ran- 
zern 2)  dem  Stifte  zum  Eigenthum  ^)  1257. 

In  n.  s.  et  i.  T.  Ego  Zmilo  de  Bilcowe,  et  fratres  mei 
Marquardus,  aduocatus  illius  ecclesie  Ranzir  et  Jerosius  et  Ra- 
tiborius *),  cum  consensu  uxorum  nostrarum  et  filiorum  nostrorum 
notum  esse  cupimus  vniuersis  tarn  presentibus  quam  futuris,  quod nos 
ius  patronatus  et  collationis,  quod  dei  gratia  in  ecclesia  Ransir 
habuimus,  simul  cum  iam  dicta  ecclesia  propter  deum  et  ani- 
marum  nostrarum  salutem  fratribus  et  ecclesie  Sancte  Marie 
contulimus  Jerocensi  vt  perpetuo  possideant  et  secundum  dei 
timorem  sepe  dictam  ecclesiam  in  cultu  diuino  foueant  et  plan- 
tent  fideliter  ac  studiose.  Verumtamen  qvia  propter  labilem 
mundi   uitam   necesse    est    vt   facta    que    divturnitate  persistere 


*)    Noch  im   Jahre  1256. 

*)  Bilkau  im  Iglauerkreise.  S.  Wolny  VI.  S.  162,  wo  er  diese  alten 
Besizer  zu  ignoriren  scheint.  —  Ranzern  (Rancir,  Rancirow)  im  Znai- 
merkreise. 

3)  Marian  IX.  129.  Boczek  III.  249.  Wir  geben  die  Urkunde,  deren  Ori- 
ginal verloren  gegangen  ,  aus  einer  Abschrift  des  Archivs  zu  Geras, 
vielleicht  derselben,  die  Boczek  anführt. 

*)  Zmilo  et  Jaros  filii  Rantzyrii  erscheinen  schon  1245  (Boczek  III.  55)  ; 
alle  vier  Brüder  erscheinen  1253  oben  Nr.  X.  Und  obwohl  Zmilo  Burg- 
graf von  Bilkau  genannt  wird,  so  findet  man  doch  1256  Zmilo  et 
Ratiborius  de  Beleowe  (man  sehe  die  eben  vorhergehende  Urkun- 
de). Smilo  erscheint  noch  1264  (Boczek  III.  370).  Wenn  Marquard  je- 
ner von  Hradek  (de  Castello)  bei  Reisch  war  (wie  aus  der  Geraser- 
Urkunde  von  1315  zu  vermuthen  ist),  so  hiess  ihre  Mutter  Ludmille  von 
Reisch,  Tochter  Witagows ;  man  sehe  über  ihre  Familie  Boczek  III.  245, 
255,  besonders  373  und  374,  und   Link  Annai.  Zwettlenses    I.  S.   374. 


35 

debent,  non  soliim  testium  sed  eciam  scripture  munimen  sor- 
tiantur,  inde  factum,  quod  sancte  Marie  et  ecclesie  fecimus  Jero- 
censi,  presenti  scriptura  studuimus  roborare.  Preterea  innuimus 
Omnibus  scire  uolentibus,  quod  de  terra ,  quantum  ad  aratrum 
spectat ,  sepe  dictam  ecclesiam  Jerocensem  perpetue  sumus  lo- 
cupletati.  Testes  huius  rei  sunt:  Wichardus  de  Tyrna.  Tobis. 
Levpoldus  Peschel.  Gaitmar  filius  liberi ,  Mfirquardus  de  Cla- 
tin  et  fratres  sui  Wolframus  et  Albertus.  Bertboldus  de  Prid- 
merstort".  Ortlibus  de  Cocats.  Walterus  de  Chodovn.  Walterus 
ciuis.  Conradus  de  Hörn.  Peregrinus  *).  Et  vt  hec  rata  et  in- 
conuulsa  permaneant,  presens  scriptum  sigilli  nostri  munimine 
roborauimus.  Acta  sunt  hec  anno  dominice  incarnationis  M.  CC. 
XVII.  XII.  concurrente  VI.  indictione  XIIII.  domino  Otachro 
Austriam  gubernante*). 

XIV. 

Heinrich  von  Plank,  um  die  vielfältig  zugefügten  Bedrängungen  gut  zu 

machen,  weist  dem  Kloster  jährliche  12   Solidos  aus  dem  Landgute 

Stranzendorf  an.  1261.  6.  April  ^). 

In  nomine  dei  omnipotentis  amen.  Vt  in  nostris  tempori- 
bus  feliciter  instituta  et  prudenti  consilio  confirmata  in  poste- 
ros  etiam  notitia  propagentur,  nee  processu  temporis  a  nostra 
memoria  per  exortam  obliuionis  caliginem  euanescant,  litterarum 
solent  indiciis  enarrari.  Innotescat  igitur  presentibus  et  futuris 
harum  serie  litterarum,  quod  ego  Hainricus  de  Plench  instinctu 
admonitus  redemptoris ,  pro  grauaminibus  ,  que  domino  abbati 
totique  fratrum  collegio  in  Jerus,  prob  dolor,  intuli,  contricione 
perualida  stimulabar,  timens  me  per  hoc  indignacionem  altissimi 
nee  non  eins  beatissime  genitricis  incurrisse;  cumque  per  ueram 
penitenciam  puramque  contricionem  ac  satisfactionem  debitam 
abluuntur  uniuerse  macule  peccatorum,  in  recuperacionem  et 
satisfactionem  damni  per  me  dicto  cenobio  irrogati,  cum  as- 
sensu  uoluntario  et  fauore  dilecte  vxoris  mee  nee  non  paruu- 
lorum   meorum ,    omniumque    ad   quos    mea   uidebatur  hereditas 


*)    Sein  Sohn  Starchand  erscheint  1258  bei  Boczek  III,  258. 

')   So     fehlerhaft    ist    in    der    Abschrift    das     Jahr    ausgedrükt.      Man    se/.e 

M.  CC.  LVII.  Epact.   XXII.  u.   s.  w. 
^)    Aus  einer  ziemlich  alten  Abschrift. 

3  ♦ 


36 

pertinere,  duodecim  solidoriim  reditiis  in  Strancendorf  i)  annis 
sin^ilis  soluendorum  fratribus  in  predicto  cenobio  dei  seruitiis 
insudantibus  libere  et  pacifice  tradidi  perpetualiter  possidendos, 
confidens  me  per  hoc  omnipotentis  dei  ac  matris  eins  gracie 
reformari.  Verum  ne  qua  possit  ab  impio  aliquo  in  posterum 
calumpnia  suboriri  que  donacionem  attentaret  huiusmodi  rese- 
care  "},  presentem  litteram  feci  testium  inscriptione  nee  non 
sigilli  mei  karactere  communiri.  Huic  etenim  dono  presentes 
cum  fieret  astiterunt :  Dominus  Otto  de  Meissau ,  dnus  Hadma- 
rus  de  Sonnberg,  dnus  Leutwinus  frater  eius,  Wernhardus  de 
Rusbach,  Dnus  Fridericus  de  Raschenlou,  dnus  Chunradus  et 
frater  eius  Irnfridus  de  Chambek.  Dnus  Hadmarus  et  Chadol- 
dus  frater  eius  de  Werdt.  Hainricus  de  Stendorf.  Herbordus  de 
Mold.  Ekardus  de  Gors.  Datum  per  manus  dni  Infridi  vener. 
canonici  Patauiensis  et  decani  in  Chrems.  anno  dni  M.  CC. 
LXI.  octauo  idus  Aprilis. 

XV. 

Ottokar  von  Böhmen  überlässt  die  Entscheidung  des  Streites  zwischen 

ihm  und  dem  Abt  Ulrich  von  Geras  über  die  Kirche  in  Weichartschlag 

dem  Bischof  von  Passau  Otto.  Prag  1261.  1.  Octob.  ^). 

Venerabili  in  Christo  patri  ac  domino  Ottoni  ecclesie  pa- 
tauiensis episcopo  Otacher  dei  gracia  dominus  Regni  Boemie, 
dux  Austrie,  Styrie,  et  marchio  Morauie  cum  sincera  dilectione 
quicquid  potest  beneuolencie  et  honoris.  Cum  inter  nos  ex  una 
parte  et  abbatem  in  Gerus  ordinis  premonstratensis  ex  altera, 
pro  ecclesia  in  Weichartslag  aliquamdiu  dissensio  et  lis  fue- 
rint,  non  tamen,  sicut  percepimus,  sine  periculo  animarum,  dis- 
sensionem  eandem  et  litem  per  presentes  vestre,  cuius  interest, 
discretioni  committimus  finaliter  decidendam,  ratum  et  gratum 
habere  volentes,  quicquid  in  premissis  cognitio  vestre  prudentie 
ordinauerit  et  decreuerit.  Datum  Präge  Anno  Dni  M.  CC.  LXI. 
in  Kalend.  Octobris  *}. 


*)   Stranzendorf  hinter  Stokerau. 
^)    Die    Abschrift  hat :    recare. 
3)    Aus  einer  Abschrift. 

*)    Ich  muss  vermuthen :    III.    Kalend.  Octobris.    Die  Ursache,  warum    Otto- 
kar die  Entscheidung  des  Zwistes  dem  Bischof  Otto  von   Lonsdorf  über- 


37 


XVI. 


Bruno,  Bischof  von  Olniüz,  investirt  den  Geraser  Priester  Albert  als  Pfar- 
rer in  Mislau.  Cremsier  23.  Sept.  1265*). 

Bruno  dei  gracia  episcopus  Olomucensis.  Dilecto  in  Christo 
Alberto  presbytero  ordinis  Preraonstratensis  salutem  in  domino. 
Cum  dilectus  nobis  magister  Joannes  Znoemensis  archidiaconus 
ad  ecclesiam  in  Mizlawe  nostre  dioeesis  te  nobis  presentauerit, 
ac  ad  eandem  sibi  per  abbatem  de  Gerus  ordinis  Prenionstrat. 
Patauien.  dioeesis,  qui  in  ipsa  ius  obtinet  patronatus,  tamquam 
loci  archidiacono  fueris  presentatus  :  nos  ad  peticionem  ac  pre- 
sentacionem  ipsius  dictam  tibi  ecclesiam  de  Mizlawe  confirma- 
mus,  et  adrainistracionem  spiritualium  tibi  conferimus  ,  presen- 
tes  super  hoc  tibi  litteras  sigilli  nostri  roboratas  munimine  in 
testimonium  concedentes.  Datum  in  Cremeser  in  crastino  beati 
Mauricii  ,Ao.  Dni.  M.CC.LXV. 

XVII. 

Wilfhilde,  Witwe  Wichards  von  Tyrna,  löst  einen  an  Geras  geschenk- 
ten Hof  zu  Ezelenschlag  wieder  ein,  um  ihn  an  das  Stift  Zwettl  zu 

schenken.  1265. 
(Bei  Boczek  III.  376.  Vgl.  Link.  Annal.  Zwetal.  I.  375.) 

XVIII. 

Heinrich,  Graf  von  Hardek,  beurkundet  die  Schenkung,  die  der  ihm  un- 

terthänige  Bürger  von  Pulkau,  Arnold,  mit  einem  Weingarten  an  Geras 

gemacht  hatte.  Wien  1269.  18.  März  2). 

Quoniam  gesta  hominum  processu  temporum  a  memoria  eo- 
rum  sepius  labuntur,    necessarium  uidetur,    ea  que  pii  homines 


Hess,  war  nebstdem,  dass  der  Passauerbischof  der  Bischof  jener  Pfarre 
war,  wohl  hauptsächlich ,  dass  der  Bischof  selbst  auf  gewisse  Zehende 
jener  Kirche  Anspruch  machte.    Mon.    Boic.    XXIX.   II.   217.   248. 

*)    Aus  dem  Originale. 

^)  Eben  daher.  Heinrich  anlangend,  nachdem  die  kinderlosen  Brüder  Otto 
und  Conrad ,  Grafen  von  Piain  und  Hardek  in  einem  Treffen  gegen  die 
Ungarn  geblieben  waren  (1260,  26.  Jun.  bei  Saatz) ,  vermählte  sich 
die  Vi'^itwe  Otto's ,  Wilburgis ,  geborne  Gräfin  von  Helfenstein ,  mit  Hein- 
rich von  Tybein  (Duino  in  Istrien  am  adriatischen  Meere)  ,  dessen  Hilfe 
dem  König  von  Böhmen  hauptsächlich  den  Besitz  von  Steiermark  ver- 
schaffte. Ihm,  nebst  seiner  Gemahlin  wurde  von  Ottokar  der  Besitz  der 


38 

pro  animai'um  suarum  saliite  ac  remedio  solent  agere,  scripture 
testimouio  stabiliri.  Nos  igitur  Heinricus  comes  de  Hardekke 
presentium  testimonio  notum  facimus  tarn  presentibus  quam  fu- 
turis,  quod  Arnoldus  ciuis  noster  de  Pulka  in  remedium  anime 
sue  uineam  quandam  sitam  circa  Pulka ,  ecciesie  beate  ac  glo- 
riose uirginis  Marie  in  Jerus  libere  legauit ,  et  ipsam  uineam 
uenerabili  Domino  Vlrico  eiusdem  ecciesie  abbati  ac  suo  con- 
ventui  per  manus  nostras  et  iudicis  nostri  de  Pulka  Chvnradi 
qui  magister  est  montis*),  libere  resignauit.  Et  nos  ipsam  ui- 
neam predicte  ecciesie  a  quorumlibet  inpeticione  manutenere. 
promisimus  ac  tueri.  In  cuius  rei  testimonium  presentem  lit- 
teram  scribi  et  sigillo  nostro  fecimus  roborari.  Datum  Winne 
ao.  dni.  M.CC.LXVIIII.  proxima  feria  secunda  post  dominicam 
palmarum.  Hujus  rei  testes  sunt  hü:  Dnus  Vlricus  de  Grvnen- 
bach.  Dnus  Chvnradus  de  Purchdorf.  Dnus  Meinhardus  de  Dur- 
renbach. Dnus  Otto  Grecus  (?)  de  Freitschiaren.  Pertholdus  de 
Enchenprune.  Heinricus  de  Voitsprune.  Chvnradus  iudex  de 
Pulka.  Grifo.  Gerhardus.  Sifridus  Lemberslint.  Heinricus  Hevn- 
ger,  et   alii  quam  plures. 

XIX. 

Pilgrini  von  Schwarzenau  vermacht  an  die  Kloster  Zwettel,  Altenburg, 
Geras,  Bernegg  zwölf  Lehen  in  Wezelsdorf.  1271.  10.  Juli. 

(S.  Link  Annal.  Zwetl.  I.  S.  395  '). 


Grafschaft  Hardek  bestätigt,  nach  Enenckls  Mss.  erst  1263,  aber  schon 
1262  wird  Henr.  Comes  de  H.  als  Zeuge  gelesen  in  Bern.  Pez.  Cod. 
diplom.  histor.  II.  108).  Er  war  Mitstifter  des  Frauenklosters  zu  Mey- 
lan  (Link  I.  388.  Hier.  Pez  Scriptt.  II.  287  f.)  1268  judex  provincialis 
per  Austriam.  Am  4.  März  1269  erscheint  er  als  Zeuge  in  dem  Vidi- 
mus  einer  Melkerurkunde ,  gemacht  von  König  Oltokar  (bei  Huber  Au- 
stria  S.  26).  Heinrich  starb,  ohne  Kinder  zu  hinterlassen,  den  23. 
Decemb.  1276.  und  Willeburgis  nahm  zum  dritten  Gemahl  den  Grafen 
Bertold  von  Rabenswalde  und  Wiche  ,  einen  Verwandten  der  Burggra- 
fen in  Maidburg  ,  belehnt  von  König  Rudolf  mit  der  Grafychaft  Har- 
dek den  5.  Dec.  1278.  Vgl.  Hanthaler  Recensus  diplomaticus  II.  S. 
11  —  13. 

*)  Bergmeister ,  eine  Art  schiedsrichterlicher  Obrigkeit  in  Sachen  des 
Weinbaues    und   der    Weinlese. 

^)  Ganz  abgedruckt  bei  Ludewig  Reliqulae  manuscriptorum  omnis  aevi 
Diplomatum,   Th.  4.  S.    82. 


39 

XX. 

Bruno ,  Bischef  von  Olmüz ,  überlässt  das  Urtheil  über  Beeinträchtigung 
des  Abtes  Ulrich  von  Geras  rücksichtlich  des  Patron ates  in  Ranzir  dem 
Abte  zu  Trebitsch,  Namens  Martin.  Kremsier  den  19.  März  1274^). 
Bruno  dei  gracia  Olumucensis  episcopus.  Dilecto  in  Christo 
abbati  M.  Trebecen.  salutem  cum  sincera  in  domino  caritate. 
Conquestus  est  nobis  dilectus  in  Christo  Vlricus  venerabilis  ab- 
bas  Jerocensis,  quod  dominus  M.  ipsum  a  possessione  iuris  patrona- 
tus  ecciesie  in  Ranzir  eiecerit  violenter,  nuUo  iuris  ordine  obser- 
vato.  Quare  dilectioni  vestre  auctoritate  presencium  committimus 
et  mandamus^  quatenus,  si  ita  est,  dictum  abbatem  Jerocensem  in 
possessionem  dicte  ecciesie  reponatis  ,  contradictores  per  cen- 
suram  ecclesiasticam  compescendo.  Et  ut  tunc  secundura  manda- 
tum  priorum  litterarum  ad  instanciam  prefati  M.  in  iudicio  proceda- 
tis,  faciendo  iustitiam  utrobique.  Datum  in  Chremsyr,  anno  Domini 
M".CC".LXX".  quarto.  feria  quarta  ante  dominicam  letareiherusalem. 

XXI. 

Geras  verkauft  seinen  Stiftungsantheil  zu  Weichartsdorf  an  die  Herren 
von  Puechberg.  Zwettel  1274.  23.  Jänner*). 

Nos  frater  Ebro  dictus  abbas  in  Zwetl  innotescimus  uni- 
uersis  Christi  fidelibus  presentibus  et  futuris,  quod  nobiles  do- 
mini  et  fratres  dicti  de  Puechperch ,  uidelicet  Ulricus,  Chun- 
radus  ,  Irenfridus  pro  remedio  anime  matris  eorum  domine  Ger- 
trudis pie  recordationis  de  bonis  quarti  dimidii  talenti  in  Wei- 
chartestorf  pro  ipsorum  pecunia  apud  Jerocenses  uiros  uenera- 
biles  comparatis  statuerunt  concorditer  seruitium  singulis  annis 
sub  die  sancti  Johannis  euangeliste  etc.  Actum  in  Zwetl  anno 
domini  1274.  decimo  Kalendas  Februarii. 

XXII.   XXIII. 
Conrad ,  Abt  von  Geras ,  verkauft  wegen  gänzlicher  Verarmung  seines 
Stiftes  durch  die  Kriege  Ottocars  mit  Rudolph  von  Habsburg  an  Zwet- 
tel das  Bergrecht  in  lläling  1280.  —  Wiederum  3  Lehen  zu  Weikers- 
dorf  und  2  zu  Räling  1282. 

(S.  Link  I.  vS.  435.  und  441.) 

*)    Aus  dem  Originale.    Zwei  andere  Verhandlungen  des  Bischofs  an  dem- 
selben   Tags    gibt    Boczek    IV.    118.   120. 
*)    Aus    Ludewig's    Reliquiae  ManuscripU.   IV.  S.  53.    Vgl.  Link  I.   404. 


40 

XXIV. 

Abt  Conrad  verkauft  in  der  Notli  seines  Stiftes  Grundstücke  an  Ulrich 
von  Grünbacli  um  2b%  Talent. 

(Joh.  Alram  in  seiner  Geschichte  des  Klosters  citirt  hier- 
über P.  Weinhofers  geschriebene  Urkundensammlung ,  nach  der 
meine  Nachsuchungen  vergebens  waren.) 

XXV. 

Abt  Conrad  erlaubt  1283  den  Nonnen  zu  Bernek,  ihre  Gerechtsame 
zu  Fratigesdorf  an  die  Nonnen  zu  St.  Bernhard  zu  verkaufen.  — 
1288  verkauft  er  eben  diesen  Cisterzienser  -  Nonnen  seine  eigenen  Ein- 
künfte zu  Fratigesdorf,  die  in  einem  halben  Pfund  zwölf  Denarien  be- 
standen. 

(Alram  citirt  hierüber  seine  eigenen  Collectanea  diploma- 
tica,  die  sich  nicht  vorfinden,  und  das  Diplomatarium  mona- 
sterii   S.  Bernardi.) 

XXVI. 

Ulrich  von  Freystein  verzichtet  auf  das  jährliche  Ehrengeschenk  von  vier 
Filzschuhen  1286.  25.  Juli*). 

Ich  Vlreich  der  vrei  von  vreinstain  vergich  an  diesem  Prief 
vnd  thuen  chund,  daz  ich  mit  gütlichen  willen  vnd  mit  gunst 
meiner  Erben  vnd  meiner  prüeder  Hainreichs  vnd  Marchartz  vnd 
mit  rat  aller  meiner  Freunt  der  Erung,  die  ich  vnd  auch  mein 
Vodereu  han  emphangen  vnd  genomen  von  genaden  vnd  nicht 
von  recht  von  dem  chlauster  ze  Jerus  alle  Jar  an  vier  geflitz- 
ten Schuchen,  vnd  han  diselben  Schuech  ledigleichen  lassen  — 
dez  gib  ich  disen  Prief  dem  Apt  zu  Jerus  vnd  der  Sammung 
zu  einem  offen  gezeug  versigelten  mit  meinen  insigel  vnd  mit 
meines  gesbein  insigel  hern  Wulffingen  von  Sunberch.  Dez 
sind  gezeugen  her  Perenger  pharrer  ze  Drozendorf.  Hainreich 
pharrer  ze  dem  Jappans.  Herbeich  pharrer  ze  Stalek.  her  Ul- 
reich  von  Eisarn.    her  Weichman  von  Eybenstain  vnd  sein  prue- 


*)  Aus  dem  Original ,  mit  einigen  Abkürzungen.  Vielleicht  hatten  die  von 
Freystein  früher  eine  Art  Vogtei  über  das  Stift  ausgeübt?  auch  waren 
sie  mit  den  Herrn  von  Tyrna  nahe  verwandt  (sie  hatten  mit  ihnen  ganz 
gleiche   Wappen.) 


41 

der  Gorig.  Gebhart  der  Trethenel  piirger  ze  Drozendorf.  Ditel 
der  her  Wulffing  vnd  anderr  erberen  leut  genuch  den  die  rede 
wol  chund  ist.  Dieser  prief  ist  gegeben  do  von  Christes  ge- 
purd  waren  ergangen  Tausend  Jar  vnd  zway  hundert  Jar,  in 
dem  sechs  und  achzigisten  Jar  an  sand  Jakobstag. 

XXVII. 

Theodorich,  Bischof  von  Olniiiz,  investirt  Rudigern,  Alberts  des  Mis- 
lauerpfarrers   Nachfolger,   in  gleicher  Eigenschaft.  Olmüz   1292.   16. 

Octob.  '). 

Theodericus  dei  gracia  Olomucensis  ecclesie  episcopus.  No- 
tum  faeimus  vniuersis  presentes  litteras  inspecturis.  Quod  nos 
ad  presentationera  et  peticionem  honorabilis  et  religiosi  viri 
Domini  Chunradi  abbatis  monasterii  Jerocensis  discretum  uirum 
Rudigerum  presbiterum  ordinis  premonstratensis ,  exhibitorem 
presencium,  in  ecclesia  parochiali  in  Mislowe,  in  qua  idem  do- 
minus abbas  plenum  ius  obtinet  patronatus,  uacante  per  mor- 
tem domini  Alberti  presbiteri  eiusdem  ordinis  premonstratensis 
quondam  ipsius  ecclesie  plebani,  rectorem  legitimum  instituimus 
et  plebanum ,  ipsam  sibi  cum  omnibus  iuribus  suis  et  vniuersis 
pertinenciis  auctoritate  ordinaria  confirmantes  et  ei  curam  ani- 
marum  ibidem  et  administracionem  spiritualium  et  temporalium, 
prout  ad  nostrum  spectat  officium ,  committentes.  In  cuius  rei 
testimonium  presentes  sibi  dari  mandauimus  litteras  sigilli  nostri 
appensione  munitas.  Datum  in  Olumucz.  anno  domini  Millesimo 
ducentesimo  nonagesimo  secundo.  In  die  Sancti  Galli  confessoris. 

XXVIII. 

Wenzeslaus  König  von  Böhmen  gesteht  den  Klöstern  Geras  und  Bernek 

das  Heimfallsrecht  von   den   zum   Tod   verurtheilten  Verbrechern   zu. 

Wien  1293.  10.  Decemb.'). 

Wenceslaus  dei  gracia  rex  Bohemie,  dux  Cracouie  et  San- 
domirie,  marchio  Morauie  omnibus  suis  iudicibus  siue  officiariis 


*)    Aus   dem   Originale. 

2)    Aus    einer  Abschrift.     Gedruckt   bei  Marian  IX.   135.  und  aus    ihm  bei 
Boczek.    IV.   4tll. 


42 

graciam  suain  et  omne  bonum.  Fidelitatem  uestram  presentibus 
uolumus  non  latere  ,  quod  nos  ob  diuine  mercedis  intuitiim  et 
ob  salutem  anime  nostri  patris  pie  memorie  viris  religiosis  or- 
dinis  preinonstratensis  ecclesie  in  Gerusch,  et  dominabus  eius- 
dem  ordinis  in  Pernech  talem  contulimus  graeiam  specialem,  vt 
si  quis  c«lonorum  propriorum  in  homicidio ,  siue  furto ,  siue 
oppressione  uirginum ,  uel  alteriiis  enormis  facti  perpetracione 
et  commissione,  cuius  mortem  subire  teneretur,  fuerit  depre- 
hensus  :  precipiraus  uobis  nostre  gracie  sub  obtentu ,  quatenus 
de  bonis  ipsorum  colonorum  uos  nulle  modo  introraittatis ,  sed 
bona  illa,  si  qua  fuerint,  in  usus  predictarum  personarum  reli- 
giosarum  penitus  redigantur.  Verumtamen  cum  personis  predic- 
torum  malefactorum  quemadmodum  ordo  iuris  exigit  faciatis.  Ad 
cuius  rei  consoliditatem  et  perpetuitatem  predictis  personis  re- 
ligiosis  presentia  dedimus  scripta ,  nostri  sigilli  munimine  ro- 
boratam.  Datum  Vienne  Anno  Dni.  M.CC.XXXXIXII.  *)  quarto 
idus  Decembris. 

XXIX. 

Rudolph  III.  Herzog  von  0  esterreich  bestätigt  die  Privilegien  des  Klo- 
sters,  namentlich  in    gewissen  Beziehungen,  in   denen   Beeinträchti- 
gungen eingetreten  waren.   Wien   1303.  20.  Juli  ^). 

Nos  Rudolfus  dei  gracia  Dux  Austrie  et  Stirie ,  Dominus 
Carn.  Marchie  ac  portus  -  naonis  presentibus  publice  profitemur 
recognoscentes ,  quod  nos  opus  deo  placitum  et  acceptum  futu- 
reque  salutis  comodum  exspectemus,  dum  religiosas  personas  in 
votiue  pacis  comodo ,  qui  securius  pacis  auctori  altissimo  valeant 
famulari,  fauorabiliter  confouemus.  Hinc  est  quod  nos  religio- 
sos  in  Christo  .  .  .  abbatem  3)  et  conuentum  Monasterii  Yerus 
nee  non  magistram  et  conuentum  sanctimonialium  in  Pernekke 
ordinis  premonstraten.  regule  sti  Augustini,  que  propter  feminei 


*)    So  hat   die  alte  Abschrift  ;  verbessere :  M.CC.LXXXXIII. 

*)  Aus  dem  Original.  Rudolf  III.  erstgeborner  Sohn  Albrechts  I.  und  der 
Elisabet  von  Tirol,  geboren  um  1280,  gestorben  den  3.  Juli  1307. 
seit  1298  und  der  Wahl  Alberts  zum  Römischen  König  häufig  die  Ver- 
handlungen der  Erblande ,  theils  allein  theils  mit  seinen  Brüdern  lei- 
tend. Mag  den  49  Urkunden,  welche  Lichnowsky  hierüber  anführt,  die 
gegenwärtige  als    eine   Ergänzung  angefügt  werden. 

3)    Abt   Peter,  von   1298  —   1305,  20.  Februar. 


43 

sexus  imbecillitatem  insultibus  nequeunt  resistere  peruersorum , 
diuine  remimeracionis  intuitu  dictos  religiosos  unacum  suis  re- 
bus et  personis  nee  non  priuilegiis  et  libertatibus  eorundem  in 
nostram  protectionem  recipimus  et  defensam.  Nolentes  ipsos 
ad  prestacionem  iuiquorum  theloneorum ,  que  contra  libertates 
sibi  antiquitus  indultas  in  festiuitatibus  ecclesiarum  suarum  ab 
eis  frequencius  extorquentur ,  aliquatenus  obligari,  aut  in  Loca- 
cionibus  decimarum  suarum  minus  debite  aggrauari.  Volumus 
eciam  ad  ecclesiam  suam  fugientes ,  in  obprobrium  sue  liberta- 
tis  ibidem  nuUatenus  extrahi  violenter,  sed  eis  pocius  debitam 
immunitatem  super  eo  inuiolabiliter  obseruari.  Et  ne  quis  cle- 
ricos ,  conuersos ,  uel  conuersas  eorundem  monasteriorum  ad 
seculare  trahat  iudicium  inhibemus.  Vobis  vniuersis  et  singulis 
iniungimus  firmiter  et  mandamus ,  quatenus  antedictos  religiosos 
auctoritate  nostra  vobis  habeatis  propensius  recommissos,  non 
permittentes ,  ipsis  in  suis  rebus  et  personis,  juribus  et  liber- 
tatibus per  vos  uel  per  alios  aliquas  iniurias  vel  molestias  ir- 
rogari,  ut  nostre  defensionis  vmbraculo  consolati  diuinis  obse- 
quiis  tanto  liberius  intendere  ualeant  et  uacare.  Si  quis  autem 
mandatum  nostrum  contempnere  aut  contraire  presumpserit ,  no- 
stram indignacionem  se  nouerit  grauiter  incurrisse.  In  cuius  rei 
testimonium  sigillum  nostrum  duximus  presentibus  appendendum. 
Datum  Wienne  Anno  Dni  Millesimo  Trecentesimo  Tercio.  in 
die  beate  Margarete  Virginis  et  Martiris  ^). 

XXX. 

Johann,  Bischof  von  Olmfiz,  erklärt,  die  genugenden  Documente  über 

das  Patronatsrecht  der  Pfarre  Ranzern  eingesehen  zu  haben.  Pustomir 

1303.   17.  August'). 

Nos    Johannes   dei  gracia   Olumucensis   episcopus.    Tenore 
presencium    publice   protestamur    et   ad  noticiam  deuenire  cupi- 


*)  Mit  dem  sinkenden  Mittelalter  wird  der  Stil  immer  breiter  und  in- 
haltsleerer. Uebrigens  wird  diess  Diplom  bestätiget  (und  eingeschal- 
tet) von  Friedrich,  römischen  König.  Datum  in  Wienna  VIII.  Idus  Maji 
anno  1317,  regni  vero  nostri  anno  Tercio;  dann  wieder  von  den  Her- 
zogen Albert,  Heinrich,  Otto,  Wien  1325  in  crastino  beate  Marie  Mag- 
dalene  (23.  Juli.) 

^)    Aus   einer   Abschrift. 


44 

mus  singulorum  ,  quod  honorabilis  et  discretus  vir  Dominus .... 
abbas  monasterii  de  Jaruss  ordinis  premonstratensis  patauiensis 
dyocesis  diuersas  litteras  non  cancellatas ,  non  abrasas ,  non  abo- 
litas ,  non  in  aliqua  sui  parte  viciatas  ,  cum  ueris  et  integris 
sigillis  nobis  exhibere  curauerit ,  quibus  per  (?)  litteris  ex  ip- 
sarum  tenore  colligimus  aperte,  quod  nobilis  vir  dominus  quon- 
dam  Smylo  de  Belcowe,  dominus  et  heres  in  Ranzirow,  de 
assensu  et  uoluntate  quondam  Marquardi  et  aliorum  fratrum  et 
filiorum  suorum  ins  patronatus,  quod  sibi  et  heredibus  suis  in 
ipsa  ecclesia  de  Ranocyrow  competebat,  venerabili  monasterio 
de  Jaruss  liberaliter  contulit  pro  ipsius  et  progenitorum  suorum 
remedio  animarum.  Quod  siquidem  ins  patronatus  venerabilis 
pater  dominus  Bruno  Olumueensis  episcopus  predecessor  noster 
suis  litteris  ex  eins  officio  approbauit.  Et  quod  demum  ad  iam 
dictum  monasterium  ipsum  ius  patronatus  pertinuerit  pleno  iure, 
in  litteris  eiusdem  domini  Brunonis  predecessoris  nostri,  tunc 
eciam  nobis  exhibitis,  expresse  uidimus  contineri,  quod  ipse 
predecessor  noster  ab  honorabilibus  viris  abbatibus  eiusdem 
monasterii  plebanos  sibi  legitime  presentatos  auctoritate  ordi- 
naria  confirmauit.  In  cuius  protestacionis  nostre  testimonium 
presentes  litteras  iieri  et  sigilli  nostri  munimine  fecimus  com- 
muniri.  Datum  in  Pustimir  anno  Domini  Millesimo  Tercentesimo 
tercio  XVI.  Kalend.  Septembris  Indictionis  prime. 

XXXI. 

Ebenderselbe  versichert  für  die  Zulcunft  das  Patronatsrecht  in  Fratting. 
Mödwicz  1303.  18.  Novemb/). 

Johannes  dei  gracia  Olumueensis  episcopus.  Vniuersis  pre- 
sentes litteras  inspecturis  salutem  in  Domino  Jesu  Christo.  No- 
ueritis  quod  honorabilis  et  discretus  vir,  Dominus  Petrus  abbas 
monasterii  de  Jaruss  ord.  premonstratensis  patauiensis  dyocesis 
ob  reuerentiam  et  affectum  quo  erga  nos  affiicitur,  Dlumohilo 
nepoti  nostro,  plebano  ecclesie  in  Wreting,  uillam  dictam  Spi- 
ticz  sitam  apud  ipsam  Wreting  contulit  ac  cessit  ita ,  quod 
eam  cum  prouentibus,  juribus  et  pertinenciis  omnibus  suis  pos- 
sideat   et   habeat,    quamdiu   ibidem  extiterit  plebanus.     Qui  do- 


*)    Aus   einer  Abschrift. 


45 

minas  abbas  asserendo,  ipsam  uillam  esse  sui  monasterii,  peti- 
uit  a  nobis  litteras  super  eo  quod,  cum  ecclesia  in  Wreting  a 
prefato  nostro  nepote  quoquomodo  uacabit ,  quod  uilla  eadem 
ad  monasterium  pertinebit  iterato.  Cuius  peticioni  satisfacere 
uolentes  hoc  presentibus  protestamur,  quod  prefatus  dominus 
abbas  de  supradicta  uilla  sie  cessit  nepoti  nostro,  quod  post- 
quam  ab  eo  dicta  ecclesia  uacabit ,  vt  statim  incunctanter  villa 
eadem  ad  usus  monasterii  reuertatur.  Et  quia  olim  eiusdem  mo- 
nasterii fratres  pro  rectoribus  seu  plebanis  in  eadem  de  Wre- 
ting  ecclesia  personaliter  resedisse  dicuntur,  ad  deuotam  instan- 
ciam  precum  ipsius  domini  abbatis  nobis  super  eo  humiliter 
supplicantis  de  speciali  gracia  concedimus  et  fauemus,  quod  idem 
dominus  abbas  et  conuentus  eius ,  uacante  predicta  ecclesia, 
fratrem  aliquem  sui  monasterii  pro  plebano  et  rectore  ibidem, 
si  eis  placuerit ,  locare  ualeant  et  habere  ^}.  Ita  tamen  ,  quod 
saper  vniuersis  iuribus ,  contribucionibus  et  exaccionibus  quibus- 
libet  ex  quacunque  causa  emergentibus  apostolice  sedi  et  eius 
legatis*},  ac  dyocesano,  nee  non  super  uisitacionibus,  procura- 
cionibus  ^)  et  aliis  iuribus  archidiacono  seu  eius  uicario  uel  ei 
cui  competiuerit ,  de  ipsius  ecclesie  prouentibus  plenarie  satisfiat 
et  in  nuUo  penitus  preterea  derogetur.  In  cuius  rei  testimonium 
presentes  litteras  sigilli  nostri  appensione  fecimus  communiri.  Da- 
tum in  Modvicz  anno  domini  Millesimo  Trecentesimo  tercio  XVI. 
Kai.  Decembris,  Indictionis  secunde,  pontificatus  nostri  anno  primo. 

XXXII. 

Die  Bürger  von  Retz  bezeugen  das  Eigenthuni  des  Klesters,  betreffend 
eine  Wiese  in  Pfaffenreut.  1305.  25.  Juli  *). 
Wir  Meinhart  der  richter  ,  Leupolt ,   Albrecht  des  richters 
prueder   vnd    di    andern    burger    von  Retze   veriehen    vnd    tun 

^)  Man  sieht,  das  Kloster  hatte  eine  Zeitlang  vernachlässigt,  oder  war  un- 
vermögend gewesen ,  Fratting  mit  seinigen  Mitgliedern  zu  besetzen.  Um 
das  Recht  wieder  zu  gewinnen  ,  hediente  sich  der  Aht  des  alten  Mittels : 

Da  er  einen  Bolzen 
Verloren   hatte,  schoss  er   einen  zweiten 
Denselben  Weg  ,   und  fand  so  beide  wieder. 
2)    Wohl   zu  merken ,    die   Glückseligkeiten  dieses    engern   Verbandes ,    der 

uns   wieder    so  nahe  gelegt  wird. 
2)    Das  ist :  Aufnahme  ,  Verpflegungen ,  Gastereien. 
*)    Aus  dem  Original. 


46 

chunt  allen  den  disen  brief  lesent  oder  hoerent  lesen,  daz 
Dietmar  der  pinter  von  pulka  hat  verchoulfet  sein  leipge- 
ding  daz  er  het  tze  sein  aines  leibe  an  der  wise  tze  phafifen- 
revt ,  div  daz  hous  tze  Jeruhs  an  geheort.  Vnd  wand  er  den 
brief,  der  im  über  daz  selbe  leipgeding  der  vorgenanten  wise 
von  dem  house  tze  Jeruhs  gegeben  was,  het  verloren,  chora  er 
zu  vns  vnd  pat  vns,  daz  wir  gäben  unseren  brief  dem  house 
tze  Jeruhs  tze  ainem  gecivge  i)  vnd  auf  di  rede,  ob  euer  brief 
imer  funden  wurde ,  daz  der  doch  tze  nicht  war ,  mit  disem 
brief  vnd  daz  hous  tze  Jeruhs  vnd  auch  der  swer  ^)  di  vor- 
benante  wise  von  dem  vor  genanten  house  denne  inne  biet, 
gervt  belibe  vnd  vngemvet  von  Dietmarn  der  vor  benant  ist. 
Vnd  dez  geben  wir  disen  brief  dem  house  tze  Jeruhs  tze  ainer 
Sicherheit  vnd  tze  ainem  vrchunde  versigeltin  mit  vuserr  stat 
insigil.  diser  Brief  ist  gegeben ,  da  von  christes  gehurt  warn 
tousend  jar,  drihundert  jar,  dar  nah  in  dem  fünften  jar  in  die 
beati  Jacobi  apostoli. 

XXXIII. 

Die  Kirche   Ranzir  bei  Iglau  wird  incorporirt.  Kloster  Bruk  1305.  28. 

November  ^). 

In  nomine  Dei  amen.  Quoniam  omnia  mundana  cum  mundo 
deperiunt,  et  sola  que  fiunt  pro  salute  animarum  bona  firma 
subsistunt:  Nos  Marquardus  de  Ranzir  hec  eciam  animo  cura 
peruigili  reuoluentes  ,  ad  vniuersorum  ac  singulorum  Christi 
fidelium  presencium  inspectorum  noticiam  uolumus  deuenire, 
quod  omne  ius  quod  habuimus  uel  habemus  sev  habere  uisi  su- 
mus  pro  iure  patronatus  parrochialis  ecclesie  in  Ranzir  secus 
yglauiam,  pro  animabus  predecessorum  nostrorum,  ac  successo- 
rum  ex  parte  nostri  et  liberorum  nostrorum,  quos  habemus  uel 
habituri  sumus  ,  venerabili  in  Christo  patri  ac  domino  abbati  et 
conuentui  jerocensis  Monasterii  patauiensis  diocesis  ordinis  pre- 
monstratensis,  absolute  ac  libere  resignamus,  sie  vt  quos  uelint 
iidem    domini    instituant    ac    presentent    ad    dictam   parrochiam 


*)    Zeugenschaft. 

2)  Wer  immer. 

3)  Aus  dem  Original.    Fehlerhaft  abgedruckt  bei  Marian  IX.   136. 


47 

tainquam  veri  patroni.  Profitemur  insuper  hec  omnia  et  singula 
nos  fecisse  ac  donasse  de  consensu  et  inductu  dilectorum  fra- 
trum  nostrorum  uidelicet  Domini  Jerushii  dicti  de  Widern  et 
Domini  Zimlonis  dicti  de  Plencsh  ^) ,  qui  hane  predictam  no- 
stram  donacionem  et  collacionem  fid eliter  ordinarunt,  sicut  ipsi 
uel  nos  uel  successores  seu  superstites  nostri  et  eorum,  fratrum 
uidelicet  nostrorum  premissorum ,  respectum  quempiam  super 
coUacione  seu  iure  patronatus  ecclesie  predicte  parrochialis  in 
Ranzir  nunquam  habebiraus  uel  habebunt.  Testes  horum  omnium 
sunt  subscripti,  uidelicet  ven.  in  Christo  pater  ac  dominus  no- 
ster  Dominus  Theodericus  Abbas  lucensis  monasterii,  Dominus  vl- 
ricus  miles  dictus  de  Mertnicz ,  Dominus  Jerushius  dictus  de 
Widern  ,  Dominus  Zimlo  dictus  de  Pencsh ,  et  quam  plures  alii 
fide  digni.  In  cuius  rei  testimonium  et  inuiolabile  munimentum 
presentes  nostro  ac  Domini  Th.  Abbatis  lucensis  predicti,  do- 
mini  Vlrici  de  mertnicz,  ac  fratrum  meorum  premissorum  si- 
gillis  iussimus  communiri.  Si  quis  autem  huic  nostre  donacioni 
ac  ordinacioni  se  ausu  temerario  opposuerit  indignacionem  dei 
omnipotentis  et  beatorum  apostolorum  eins  petri  et  pauli  ac 
omnium  sanctorum  se  nouerit  incursurum.  Datum  in  luka  Monrio. 
Anno  Domini  Millesimo  Trecentesimo  Quinto ,  dominica  prima 
Aduentus  domini  ^). 

XXXIV. 

Sniilo  von  Hradek  (de  Castello)  erkennt  das  Patronatsrecht  des  Stiftes 
über  Ranzir  vollkommen  an.  (1315)  '). 

Venerabili  in  Christo  patri  ac  domino  domino  Gerh.  *) 
abbati  Jerocensi  Smilo  dictus  de  Castello  quicquid  poterit  ob- 
sequii  et  honoris.  Cum  in  presenti  nulla  sit  certitudo  eorum 
que   in   futuro   sepius   oriuntur,    Vestre  igitur   sinceritati   signi- 


*)  Sic!  weiter  unten,  richtiger,  Pencsh.  Mit  Jaros  von  Widern  mag  der 
verdienstvolle  Wolny  seine  Besitzer  von  Widern  (VI.  128  f.)  ver- 
mehren. 

^)  „Mancherlei  Zwiste  zwischen  dem  Ranzerer  Pfarrer  und  den  Iglauern 
bestimmten  den  Abt  von  Geras,  Erhard,  jenes  Kirchenlehen,  sammt  al- 
ler Zugehör,  der  Stadt  Iglau  im  Jahre  1530  für  250  Pfund  Pfennige 
österr.  Währung  zu  verkaufen."  Woley  VI.  S.   51. 

^)    Aus   dem  Original. 

*)    Gerard  Abt  von  Geras   1309  —   1325,  8.  April. 


48 

fico  per  presentes  quod  ,  si  contingeret  in  futuro ,  quod  absit, 
quod  per  coUacionem  ecclesie  in  Ranzir  i)  factam  per  vos  ad 
ßlium  raeum  Henricum  clericura  Berchtoldus  clericus  vel  alii 
quicunque  vos  impeticionibus  seu  citacionibus  gravare  propo- 
nant,  vel  vestro  juri  patronatus  diete  coUacionis  in  predieta  ec- 
clesia  derogare,  quod  in  eadem  plenarie  optinetis,  ex  tunc  ego 
promitto  vobis  una  cum  meis  amicis  ad  hoc  determinandum  et 
complanandum  vos  adeo  fideliter  adiuvare ,  ut  domino  dante  ex 
hoc  vobis  dampnum  vel  impedimentum  non  debeat  evenire.  In 
cuius  rei  testimonium  meum  sigillum  duxi  presentibus  apponendum. 

XXXV. 

Friedrich  der  Schone,  römischer  König  weist  sechs  Pfund  Einkünfte  aas 

seinen  Besitzungen  in  Österreich  und  Steiermarli  für  eine  ewige  Messe 

an.  Wien  1322.  23.  Juli  % 

Nos  Fridericus  dei  gracia  Remanorum  Rez  semper  Augu- 
stus.  Ad  vniuersorum  quorum  Interesse  noscere  fuerit,  noticiam 
volumus  pervenire  quod  cum  honorabiles  et  religiosi  viri  .... 
Abbas  monasterii  in  Jerus  totusque  conventus  ibidem,  devoti 
nostri  dilecti,  ob  salutem  nostram  et  in  remedium  animarum 
progenitorum  nostrorum ,  ad  instar  religiosorum  virorum .... 
Abbatum  ac  conventuum  monasteriorum  in  Zwetel ,  in  Sca 
Cruce,  et  in  Campoliliorum  nee  non  aliorum  Monasteriorum  per 
Austriam  et  Styriam  constitutorum  vnam  Missam  perpetuam 
cum  sollempnitatibus  debitis  se  adstrinxerunt  laudabiliter  cele- 
brandam.  Ipsis,  ut  apud  eos  inantea  diuinum  ministcrium  copiosius 
augeatur,  hanc  graciam  facimus  et  decernimus  faciendam  presen- 
tibus, quod  ipsi  sex  librarum  redditus  de  possessionibus  in  ter- 
ris  nostris  Austriae  et  Styriae  sitis  comparare  valeant  ubicun- 
que  eis  visum  fuerit  expedire.  Dantes  eis  has  nostras  litteras, 
regalis  nostri  sigilli  munimine  consignatas  in  evidens  testimo- 
nium prsemissorum.  Datum  in  Wienna  X.  Kl.  Augusti  anno  Dni 
M.  CCC.  XXII.  regni  vero  nostri  anno  octavo  *). 


*)    Scheint   das    Ranzern    im    Znaimerkreise ,    und  dieser  Smilo  ein  Nach- 
komme der  alten  Begaber  zu  sein. 
*)    Aus    dem  Original. 
')    Nämlich  vom  19.  Octob.    1314  an. 


49 

XXXVI. 

Die  Herzoge  Albert  und  Heinrich  gestehen  dem   Stifte   die  bestrittene 
Möhle  in  Pingendorf  zu.  Wien  1324.  28.  Novenib. 

XXXVII. 

Herzog  Albert  gesteht  den  Nonnen  von  Bernek  ihrer  Armuth  wegen  ein 

Eigentlmni  von  2  Talenten  Revenuen   in  dem  den  Herzogen  gehörigen 

Orte  Pingendorf  zu  Wien  1325.  26.  Novemb. 

(Beide  Urkunden  s.  bei  Marian  IX.  137.  138). 

XXXVIII. 

Friedrich  der  Schone,  römischer  König,  bestätiget  den  Häusern  Geras  und 
Bernek  ihre  Privilegien,  Wien  1327.  29.  Juni  *). 

Wiv  Fridrich  von  gotsgnaden  Römischer  Chünch  ze  allen 
Zeiten  ein  merer  des  Reichs.  Tuen  chvnt  allen  den  di  disen 
prief  sehent  oder  hörent  lesen,  daz  die  erb(er)n  geistlichen  läwt 
der  Apt  von  Jerus  vnd  der  probst  von  Pernek  ^}  pei  vns  sint 
gewesen,  vnd  haben  vns  g'ezaiget  ir  hantvest  vnd  ir  alten  reht 
damit  die  Chlöster  paiden  sint  gestiftet,  die  relit  vnd  ir  hant- 
vest wir  gehört  vnd  gesehen  haben ,  daz  di  rehte  vnd  redleich 
herchomen  sind  vnd  bestaetigt  sint  mit  vnserer  vordem  Insigeln, 
di  also  geschriebn  stent :  Wo  si  ir  aygen  guet  füeren  in  allen 
vnsern  lanten  daz  schöllen  sie  niht  vermauten.  So  schöllen 
auch  di  herren  von  Jerus  all  wochen  vier  fueder  holtzes  nemen 
in  der  sazz  an  welhem  tag  si  wollen.  Vnd  di  vorgnantn  herren 
von  Jerus  haben  auch  ein  mul  in  der  sazz,  da  gehört  wismat 
zu  von  der  pruke  untz  inderhalb  der  mul.  So  schöllen  auch  pai- 
der  Chlöster  holden  nicht  püezzen  in  daz  lantgriht.  Weder  swertzu- 
chen  noch  chainerlaye  sache,  nur  die  sache  di  auf  den  tot  ziehent. 
Würd  aber  irre  holden  chainer  diser  sache  ainer  schuldich,  vnd 
puezt  er  di  ains,  di  scliol  er  furbaz  niemer  gepuezzen.  So  sein 
wir  auch  ir  obrister  voyt  vnd  schöllen  in  ainen  voyt  geben 
nach    ir   gebet.     Wir    erlauben    in    auch   zehen   phunt  gclls    ze 


^)    Aus  dem  Original.  Auch  bei  Marian  IX.    139. 

2)    Abt    von    Geras    war   Bernhard    1325   —   17.    März    1331.  Probst  von 

Bernek  etwa  Johann. 
Archiv.  Jahrg.  1849.  I.  Heft.  4 


50 

chouffen  vnsers  rechtn  aygens.  Di  recht  vnd  all  ir  prief  vnp 
hantvest  di  si  liabcnt  von  vns  vnd  von  vnsern  vodern ,  bestae- 
tign  wir  mit  vnserm  chünyglichen  gwalt  an  disem  prief,  daz  di 
ewichlich  mäht  vnd  chraft  habent.  Vnd  wer  in  di  pricht,  der 
geuellet  in  vnser  Vngnad  ewichlich.  Diser  prief  ist  geben  ze 
Wienne,  da  von  christs  gepuerd  waren  ergangen  Drevzehen 
hundert  Jar,  darnach  in  dem  Siben  vnd  zwainzgisten  Jar,  an 
Sant  Peter  vnd  Paulstag  vnd  in  dem  Drevzehenten  Jar  vnsers 
Reichs  *). 

XXXIX. 

Hinko,  Bischof  von  Olniöz,  anerkennt  die  Rechte  des  Hauses  zu  Geras 
auf  Mielants.  1329.  '). 

Nos  Hynco  dei  et  apostolice  sedis  ')  gratia  Olomucensis 
episcopus.  notum  facimus  vniuersis  presentes  literas  inspecturis, 
quod  nos   ad  presentacionem  ac  peticionem  honorab.  ac  religiosi 

viri abbatis   Jeroensis    dilectura   nobis   in  Christo    fratrem 

Comm.  exhibitorem  presencium  in  ecclesia  parochiali  in  Mye- 
lans  rectorem  legitimum  instituimus  et  plebanum,  etc. 

XL. 

Ego  Hermannus  prepositus  ecclesie  S.  Petri  in  Bruna  reue- 
rendi  in  Christo  patris  ac  domini  domini  Johannis  Olumucensis 
episcopi  uicarius  etc.;  thut  kund,  dass  er  auf  Vorstellung  des 
Abtes  Wilhelm  *}  den  religiosum  virum  fratrem  Gotfridum  cano- 
nicum zur  Pfarre  in  Rantzir  einsetze.  Actum  et  datum  Chunicz 
anno  dni  millesimo  trecentesimo  quinquagesimo  primo  die  XX. 
mensis  Julii  *). 


1)  Dieses  Privilegium  bestätigt  nachher  wieder  Rudolf  „von  gotesgnaden 
Phallentz  erczherczog  ze  Österreich  ze  Steiern  vnd  ze  kernden ,  furste 
ze  Swaben  vnd  ze  Elsacz  here  ze  chrayn  auch  der  march  vnd  ze  por- 
tenawe  vnd  des  heiligen  romischen  reichs  obrister  jegermaister  1359." 

'^)    Aus  dem  Original. 

*)  Man  bemerkt  gewiss  diesen  neuen  Zusatz ,  von  dem  sich  alle  bisheri- 
gen Bischöfe  von  Olmütz  frei  erhalten  hatten.  So  geht  das  grossartige 
Mittelalter  in  allen  seinen  Zügen  in  eine  andere  kleinliche ,  freiheits- 
leere ,  verdummende  Zeit  über. 

*)    Abt  von   1348  —   1382. 

^)    Aus  dem  Ori^jinal.   Wozu  solche  Sachen  ganz  abdrucken  ? 


51 
XLl. 

Herzog  Rudolf  von  0 esterreich  verleiht  dem  Stifte  jährliche  40  nackte 
Fuder  Salz  aus  seiner  Saline  zu  Haistadt.  Wien  1359.  9.  Jänner  '). 
(Bei  Marian  IX.  S.   140.) 

XLII. 

Herzog  Leopold  HI.  gibt  seine  Einwilligung  zur  Stiftung  eines  ewigen 
Lichtes.  Wien  1379.  19.  August  '). 

Wir  Leupolt  von  gots  gnaden  Hertzog  ze  Osterreich  ze 
Steyr  ze  Kernden  vnd  ze  Krain  Graf  ze  Tyrol  etc.  tun  kunt 
als  vnser  getrewr  Jörg  der  Tumbricz  auz  seinen  gütern  ze 
Langnow  die  sein  aygen  sind,  ein  halb  phunt  gelts  Wiener 
phennig  zu  dem  gots  haus  ze  Jerus  zu  einem  ewigen  Hechte 
vor  dem  altar ,  da  er  ein  ewige  Messe  gestift  hat ,  gewidmet 
vnd  gestift  hat,  haben  Wir  vnsern  willen  vnd  gunst  dartzu  ge- 
geben, vnd  besteten  auch  das  mit  disem  brief  also  das  es  für- 
bazz  ewiglich  dabei  beleihe.  Mit  Urkund  dicz  briefs.  Geben  ze 
Wienn  an  Freytag  vor  sand  Bartholomeus  tag  des  heiligen 
zweifboten.  Nach  krists  gehurt  dreuzehn  hundert  jar,  darnach 
in  dem  Newn  vnd  Sibntzigist  jar. 

(Ebenso  an  demselben  Tag  gibt  er  seine  Einwilligung  mit 
denselben  Worten  zur  Stiftung  einer  ewigen  Messe  mit  neun 
Pfund  gelts  Wienerphennig  ^}. 

XVIII. 

Bestätigung  der  Freiheiten  vnd  Rechte  der  Klöster  ze  Je- 
rus vnd  ze  Pernegg  durch  Herzog  Albrecht  ze  Österreich  ze 
vSteyr  ze  Kernden  vnd  ze  Krain  Grave  ze  Tyrol  etc.  etliche 
Brieve  vnd  Hantvesten ,  die  weilent  Herczog  Fridreich  von 
Osterreich  *).   Künig  Fridreich   von  Rome,    Herczog    Albrecht 


*)    Ist  im  Original   vorhanden. 

^)    Aus  dem  Original. 

')  Man  sieht,  die  Regierungsmaximen  hatten  sich  sehr  geändert,  und  wa- 
ren in  Kirchensachen  straff  angespannt,  da  die  Stiftung  einer  ewigen 
Messe  and  eines  ewigen  Lichts,  die  Jörg  aus  seinem  Eigen  machte,  den  lan- 
desherrlichen Consens  benöthigte. 

*)    Der  lezte  Babenberger. 


*»> 


52 

vnser  Ürene,  Herczog  Rudolff  sein  Suiie,  Herczog  Albrecht  vn- 
ser  Ene  vnd  ander  vnser  Vorvodern  «.  s.  w.  Geben  ze  Egen- 
burg  an  Freytag  nach  dem  heiligen  Auffarttag  *}.  Nach  Christi 
Geburde   1416. 

XLIV. 

(Als  Anhang  diene  folgender  Auszug  einer  Urkunde,  die 
ich,  weiss  nicht  woher,  gemacht  habe,  und  die  ich  bedaure  nicht 
ganz  abgeschrieben  zu  haben.) 

1281.  Nos  Chunigundis  comitissa  dicta  de  Mern  .  .  ob  re- 
medium  anime  nostre  et  animarum  omnium  predecessorum  no- 
strorum  curiam  villicalem  sitam  in  Slevnz  cenobio  in  Pernek  do- 
uauimus  etc.  Zeugen  :  Otto  de  Wulfeinsdorf,  Erbo  de  Slevnz 
milites  und  andere  diente s. 

(Siegel  von  weissem  Wachs;  einfacher,  vermuthlich  mark- 
gräflich -  mährischer  Adler  mit  der  Umschrift  S.  Chvnigvd.  d. 
Slevnz.) 

1)  29.  Mai. 


II. 

Beiträg-e 


zur 


Geschichte  des  deutschen  Ordens  in  Tirol. 


Von 


FMatthias  Koch. 


55 


Lßer  genaue  Zeitpunkt  der  Einführung-  des  deutschen  Ordens 
in  Tirol ,  dessen  Geschichte  sehr  dürftig  dort,  wie  überhaupt  in 
Oestcrreich  bearbeitet  ist,  lässt  sich  aus  den  gedruckten  Quel- 
len nicht  bestimmen.  DuelJius,  historia  ordinis  tcutonici,  hat 
in  der  dritten,  von  Oesterreich  handelnden  Abtheilung,  Tirol 
weggelassen,  und  Brandis  in  seinem  tirolischen  Ehrenkräntzel, 
nur  sehr  dürftige  Notizen  darüber    mitgetheilt. 

Obgleich  nun  auch  das  Archiv  der  Deutschordens  -  Baillei 
in  Botzen ,  aus  deren  Urkunden  die  nachstehende  Darstellung 
geschöpft  ist,  keine  Fundationsurkunde  besitzt,  so  lässt  sich 
doch,  wie  später  gezeigt  werden  wird,  aus  den  dortigen  Quel- 
len die  i.  J.  1234  bereits  geschehen  gewesene  Ansiedelung  der 
deutschen  Herren  in  Botzen  erweisen.  Die  älteste  Urkunde  von 
1174  gegeben  zu  „Prine,  im  Hofe  Johanns,  Sohns  des  Alberti, 
„Montags  15.  July,"  ist  ein  Tauschvertrag  der  Grundstücke 
zwischen  Uttal ,  Sohn  Amroin's  von  Trient ,  und  Gastia  ,  von 
dem  Dorfe  Prine  ,  Tochter  Amians ,  mit  dem  Beisatze  „lege  vi- 
„ventes  romana."  Sehr  wahrscheinlich  kamen  die  Grundstücke, 
worüber  dieser  Tauschvertrag  geschlossen  wurde,  nach  der 
Hand  sammt  der  Urkunde  in  den  Besitz  des  Deutschordens- 
Hauses  in  Trient,  welches  nach  Brandis  i.  J.  1225  ent- 
standen wäre ,  aber  viel  später  datirt.  Die  römische  Ab- 
stammung des  Uttalus  und  der  Gastia  verbürgt  der  Beisatz 
„lege  vivcntes  romana"  einestheils  ebenso  gewiss ,  als  er  andern- 
theils  gegen  die  heutzutage  behauptete  Abkunft  der  Trientiner 
von  den  Römern  zeugt,  denn  eben  durch  diesen  Beisatz  ist  die 
Ausnahme  von  dem  longobardischen  Gesetze ,  dem  die  Trien- 
tiner als  ein  Mischvolk  von  Longobarden  ,  Franken ,  Bajoariern 
und  Römernachkömmlingen ,  in  überwiegender  Zahl  folgten ,  an- 
gedeutet. —  Den  sichern  Beweis  von  der  Stiftung  des  deutschen 
Hauses  in  Lengmoos  liefert  die  Urkunde  v.  J.  1211,  womit 
Bischof  Friedrich  von  Trient  dem  deutschen  Hause  die  Kirche 


56 

St.  Lucia  in  Lengnioos  sammt  dem  Gerichte  Ritten  und  Zuge- 
hörden  mit  der  Bedingniss  überlässt,  dass  arme  Reisende,  wel- 
che den  Ritten  passiren,  vom  Orden  unterstützt  werden,  und 
der  Bischof  Geistliche  zur  Correction  dahin  geben  könne. 
Nebstdem  ist  noch  bedungen ,  dass  diese  Schenkungsgüter  nie 
alienirt  werden  dürfen ,  und  gedachtes  Hospital  auf  dem  Ritten 
in  geistlichen  und  weltlichen  Dingen  der  Jurisdiction  des  Bi- 
schofs unterworfen  sei  *}.  Ziemlich  gleichzeitig  mit  Lengmoos 
entstand  auch  das  Haus  in  Schi  anders.  Mit  Urkunde  Alten- 
burg 5.  Februar  1214,  schenkte  nämlich  Kaiser  Friedrich  H. 
dem  Orden  die  Kirche  in  „Schardes"  (Schlanders)  sammt  der 
Kapelle  der  h.  Margaretha  daselbst,  nebst  allen  Zugehörden, 
und  setzte  auf  Beirrung  dieser  Schenkung  100  Pfund  ledigen 
Goldes  ,  wovon  die  Hälfte  der  k.  Kammer,  die  andere  aber  Denen, 
die  Schaden  gelitten  haben,  zufallen  soll.  Zeugen:  Engelhart,  Bi- 
schof von  Naumburg.  Hermann ,  Landgraf  von  Thüringen.  Dieth- 
rich,  Markgraf  von  Meissen  und  im  Orient.  Otto,  Herzog  von  Me- 
ran.  Albert,  Graf  von  Eberstein.  Graf  Adolph  von  Schowenberg. 
Graf  Burkhard  von  Mannesfeld.  Albert,  Burggraf  von  Altenburg 
Heinrich  von  Widach.  lieber  das  Haus  in  B  otze  n  findet  sich  keine 
ältere  Urkunde  als  die  v.  J.  1234,  womit  Bischof  Ulrich  von  Tri- 
ent  der  Kirche  und  dem  Hospital  der  h.  Jungfrau  Maria  an  der 
Botzenerbrücke  „pontis  bouzani,  domus  Allemanorum ,"  eine 
Hube  Landes,  jacentem  ad  couatum  (Kofel)  subter  furmigaro 
(Formigar)  schenkt.  Wir  erfahren  hieraus  den  Bestand  und  die 
Lage  des  ältesten  Deutschordenshauses  in  Botzen  an  der  Eisack- 
brücke ,  und  zwar  jenseits  der  Brücke  am  linken  Ufer,  an  der 
Stelle  der  dermaligen  Holzlegstätte ,  mundartlich  „Reif  genannt. 
Ueber  die  Lage  jenseits  der  Brücke  geben  andere  Urkun- 
den Aufschluss.  Heutzutage  befindet  sich  das  Deutschordens- 
haus in  Botzen  in  der  Weggensteinischen  Burg,  wohin  es 
schon  vor  1423,  vermuthlich  wegen  Wasserschaden  und  räu- 
berischer Ueberfälle  der  Herren  von  Weinegg,  versetzt  worden 
ist,  weil  es  in  einer  Urkunde  von  diesem  Jahre,  schon  „extra 
muros    oppidi    Bolsani'^    angegeben  ist.     Im  J.    1234   vergabte 


^)    Der  Ritten  ist  ein  hoher  Berg    bei  Botzen  ,    über  welchen  zur  Römer- 
zeit unil   im  Mittelalter  die  Heerstrasse  zog. 


57 

auch  Heinrich,  Bischof  von  Brixen  dem  Orden  einen  Hof  in 
Terlan,  welchen  früher  die  Brüder  Dietrich  und  Ulrich  von  Sa- 
rentini ,  tituio  feudale ,  besessen ,  und  ihm  aufgesandet  haben.  — 
Ueber  die  Entstehung  des  Hauses  in  Sterzing  gibt  die  Bulle 
Pabst  Gregors  IX.  v.  J.  1234,  Aufschluss.  Damit  bestätigt  er 
dem  deutschen  Orden  in  „Sterzingen  in  Wipthal,  Wibital ,"  die 
vom  vormaligen  Pfarrer  der  h.  Maria  im  Wipthal  dem  Orden 
geschenkten  Güter  daselbst ,  dann  noch  den  Hof  von  Thorn. 
Mit  den  bisherigen  urkundlichen  Beweisen  lässt  sich  nunmehr 
die  Entstehung  des  Hauses  in  Lengmoos  auf  das  Jahr  1211, 
in  Schlanders  auf  1214,  und  in  Sterzing  auf  1234  fest- 
setzen, und  die  Angabe  des  tirolischen  Ehrenkräntzels  für  das 
erstere  1227,  für  das  andere  1235,  für  das  dritte  1263  und 
nach  Andern  1240  berichtigen.  In  den  ältesten  Urkunden  führen 
die  deutschen  Herren  in  Tirol  den  Titel:  „Komthur  und  Brüder 
des  deutschen  Ordens  in  Botzen  und  Lengmoos,"  später  aber 
schrieben  sie:  „Bailei  an  der  Etsch  und  im  Gebirg."  Und  so 
noch  jetzt.  Zur  Bailei  gehören  :  Botzen ,  der  Ritten ,  Schlan- 
ders und  Sterzing.  Von  dem  was  der  Orden  in  Tfient  beses- 
sen, scheint  es  im  16.  Jahrhunderte  abgekommen  zu  seyn  *). — 
I.  J.  1240  verkaufte  Seyfried  „von  Gottes  Gnaden  Verweser 
„des  Hospitals  zu  Brixen,"  dem  Landcomthur  der  Etschballei, 
Friedrich ,  eine ,  dem  Hospital  zu  Brixen  gehörige  Wiese  um 
26  Pfund  Berner  Pfennige  ^).  Im  nämlichen  Jahre  ertheilt  Pabst 
Gregor  IX.,  Lateran  4.  April,  dem  Orden  die  Bestätigungsbulle 
der  Donation  des  Bischofs  von  Trient  von  dem  Hause  in  Leng- 
moos. Auf  der  Aussenseite  dieser  Urkunde  ist  bemerkt:  „1243 
ist  disses  Haus  in  Lengmoos  gegründet  worden ,"  was  höch- 
stens   eine   Erneuerung   der  ältesten  Stiftung ,    oder  einen  Neu- 


*)  I.  J.  1469  ist  in  diesen  Beiträgen  das  Hau»  in  Trient  noch  nachgewie- 
sen. Duellius  fuhrt  es  1661  im  Verzeichniss  der  Ordenshäuser  bei  der 
Baliei  an  der  Etsch  nicht  mehr  auf.  Bonelli,  Monuin.  Eccl.  Trid.  3.  B. 
gibt  das  Jahr  der  Ueberlassung  des  Hauses  in  Trient  an  die  Theati- 
ner  ,  von  denen  es  i.  J.   1391   an  die  Ursulinerinnen  kam,  nicht  an. 

2)  Wenn  das  hier  oben  benannte  Hospital  in  Brixen  ,  ein  Deutschordens- 
haus gewesen  wäre  ,  so  gäbe  die  Urkunde  von  1240  die  erste  und  ein- 
zige Spur  eines  solchen  in  Brixen.  Der  Bestand  müBste  aber  von  kur- 
zer Dauer  geweien  »ein. 


58 

bau  andeuten  könnte.  Vom  J.  1246  findet  sich  eine  von  einem 
Notar  unterfertigte  Declaration,  worin  Floramantus  von  Trient, 
im  Hause  des  Grafen  Wilhelm  ,  in  Gegenwart  des  Bruders  Ni- 
kolaus und  Engelhart  vom  Predigerorden,  bekennt,  11  Schil- 
linge Veroneser  Pfennige  vom  Herrn  Januario  ,  Prior  der  Kir- 
che St.  Maria  Krönung  zu  Oberfenn,  richtig  empfangen  zu  ha- 
ben. —  Aufschluss  über  die  inneren  Verhältnisse  des  Ordens 
biethet  die  Bulle  des  Pabstes  Innocenz  IV. ,  Perugia  1251 ,  dem 
Hause  in  Sterzing  ertheilt.  Nachdem  zuvörderst  dessen  Besit- 
zungen, nämlich  das  Hospital  der  h.  Dreieinigkeit  und  der  h. 
Jungfrau  zu  Sterzing  von  Innocenz  bestätigt  worden  sind ,  be- 
stimmt er,  dass  der  Regularorden  des  h.  Augustin  in  diesem 
Hospital  zu  allen  Zeiten  beibehalten  werden  müsse,  und  erklärt 
alle  Schenkungen  der  Bischöfe ,  Könige  und  Fürsten ,  welche 
der  heiligen  Maria  im  W^ipthale  zugeflossen  sind,  für  frei  von 
allen  Lasten ,  namentlich  die  Landgüter  und  Besitzungen  an  den 
Orten,  die  man  insgemein  „Kersbon,  Parduna,  Gunden  und 
Seyten"  nennt,  dann  die  jenseits  und  ausserhalb  des  Thurmes 
an  dem  Ort  der  „Morit"  (Mareyt)  heisst,  gelegenen;  ferner  die 
Landgüter  und  Besitzungen  bei  dem  Wege  „Juvental"  (Jaufen- 
thal),  dann  die  ob  dem  Stein,  den  man  Juvental  nennt,  die 
Güter  in  der  Villa  Sterzingen,  die  am  Orte  liegen  der  „Tins" 
genannt  wird,  eine  Wiese  in  „Vrzel",  die  Güter  im  Orte  „Bar- 
nach"?, mit  den  Wiesen,  Weingärten,  Aeckern,  Waldungen, 
Usuagiis.  ^)  Waldweiden,  Mühlen,  Gewässern,  die  dazu  gehö- 
ren. „Es  soll  auch,"  heisst  es,  von  Euern  Brachäckern,  „quos 
„propriis  manibus  aut  sumptibus  Colitis  ,"  von  denen  bisher  kein 
„Zehnten  bezahlt  wurde,  wie  auch  von  den  Nahrungsmitteln 
„Eurer  Lastthiere,  denselben  niemand  fordern."  Demnächst 
Bewilligung,  Kleriker  und  Layen,  die  entweder  Freie  oder  Frei- 
gelassene sind,  in  den  Orden  aufzunehmen,  und  Verbot  für  je- 
des Ordensmitglied ,  welches  die  Gelübde  gethan  hat ,  ohne  Be- 
willigung des  Rectors,  den  Orden  zu  verlassen,  es  wäre  denn, 
dass  es  geschähe  ,  um  in  einen  strengeren  einzutreten.  Keiner 
darf  aber  den  Ausgetretenen  ohne  Vorweis  eines  Entlassungs- 
scheines  zurückhalten  oder    annehmen.    Wenn  das  ganze   Land 


*)   Usagiuin,  Usuagium ,  Nutzungsrecht. 


59 

mit  dem  Interdict  belegt  ist,    so   ist    den  Brüdern  Gottesdienst 
im    Hause   ohne    Glockengeläut   und    bei  geschlossenen  Thüren, 
doch    mit   Ausschluss    der    im    Kirchenbann    sich    Befindlichen, 
gestattet.    Die  Weihe    des    Chrisma  und  h.  Oels ,    der   Kirchen 
und  Altäre,  dann  die  Ordination  der  Kleriker,  sei  Obliegenheit 
des  Bischofs,    wenn    er    sich    anders   in   der   Gemeinschaft   der 
Kirche  befindet,  und  ein  katholischer  Bischof  ist,  „siquidem 
„cathelicus  fuerit."   Errichtung  einer  Kapelle  oder  eines  Orato- 
riums   innerhalb    der    Gränzen    der    Deutschordens  -  Pfarreien, 
ohne  des  Ordens  und  Bischofs  Erlaubniss    ist  Jedem    verboten, 
jedoch    mit   Vorbehalt    päbstlicher    Privilegiums -Bewilligungen, 
Verboten  sind  ferner  strenge  alle  den  Brüdern  von  den  Erzbi- 
schöfen,  Bischöfen,  Archidiakonen  ,  Dekanen,  oder  andern  welt- 
lichen    und    geistlichen    Personen    zugemutheten    Erpressungen. 
Das  Hospital  soll  für  Alle  freies  Begräbnissrecht  gemessen,  die 
dort  ihre  Ruhestätte  wählen   wollten.     Davon  sind  übrigens  die 
im  Bann    und  Interdict  Verstorbenen,  und  die  öffentlichen  Wu- 
cherer   ausgenommen.    Für  die  Wahl  eines  neuen  Rectors  gilt, 
dass    nach    dem   Tode    des  jeweiligen ,    Keiner    ohne   einhellige 
Wahl   aller    Brüder ,    oder   des  grösseren   und  weiseren  Theils 
derselben ,    giltig   gewählt   werden   könne.     Erschleichung    oder 
Anwendung  von  List  und  Gewalt,    seien    zu  vermeiden.    Gebot, 
Ruhe    und   Stille   in  der  Einsamkeit  des  Ordenshauses  zu  wah- 
ren,   und    gute  Aufsicht  zu    halten,    dass    Keiner   Raub,    Dieb- 
stahl, Brandlegung,  Blutvergiessen,  Todtschlag  und  Menschen- 
raub, innerhalb  der  Klausur,  zu  begehen  wage.  —  1254.  28. 
Nov.  Vidimus  der  Schenkung  Adelheid's,  Witwe  des  Hugo  von 
Tauffers ,  womit  sie  dem  deutschen  Orden  das  von  ihr  und  ih- 
rem   Gatten    zur    Ehre    des   h.  Geistes  zu  Sterzing  nächst  der 
Pfarre  gestiftete  Hospital,  sammt  allen  Zugehörden  schenkt  und 
übergibt  *).    1257,  10.  März,  bei  Botzen  ,  vor  der  Kirche  des 
h.   Johannes    Baptist a.    „Alochus,    Landcomthur  zu  Botzen 
„und    Lengmoos,"     mit    seinen     anwesenden    Brüdern,     über- 


*)  Brandis,  Sinnacher,  Staffier,  Beda  Weber  und  alle  tiro- 
lischen Geschichtschreiber,  leiten  von  dieser  Stiftung  irrigerweise  die 
Gründung  der  Commende  Sterzing  ab.  Näheres  darüber  bei  dem  Jahre 
1269. 


f»0 

trägt,  der  Frau  Maza  Zochelarina ,  als  Lehenträgerin  fiir 
sich  selbst  und  für  den  Priester  Ulrich  Leczenario  von 
Brixen ,  zum  Leibgeding  auf  Beider  Lebenszeit ,  den  gan- 
zen Fruchtgenuss  eines  halben  Lehens  oder  halben  Hube, 
„ChnoUe"  genannt,  auf  dem  Ritten,  dann  eines  ganzen  Lehens 
in  der  Ebene,  mit  der  Bedingniss,  dass,  stürbe  Frau  Maza  vor 
dem  Herrn  Ulrich  ,  dieser  bis  zu  seinem  Tode  beide  Lehen  al- 
lein gemessen  soll.  Stirbt  er,  so  fallen  sie  alsdann  dem  Land- 
comthur  anheim.  Stürbe  hingegen  Ulrich  vor  der  Maza,  so 
falle  der  dritte  Theil  des  Fruchtgenusses  vom  halben  Lehen  dem 
Orden  zu,  während  Frau  Maza  die  beiden  andern  Theile  sammt 
dem  Nutzen  des  ganzen  Lehens  behielte.  Vom  ganzen  Lehen 
sollen  sie  Zins  geben ,  6  Galeten  (galetos)  Oehl ,  und  davon 
den  Kranken  im  Hospital  zu  Lengmoos  zwei  fürs  Licht,  dann 
zwei  andere  für  das  Licht  am  Altar  des  h.  Johannes ,  endlich 
die  letzten  zwei  für  das  Schlafzimmer  (der  Brüder).  —  Da  in 
dieser  Urkunde  die  Kirche  des  Ordenshauses  in  Botzen  dem  h. 
Johann  dem  Täufer,  in  jener  vom  J.  1234  aber,  der  h.  Jung- 
frau Maria  gewidmet  erscheint,  so  ist  eine  zweifache  Widmung 
anzunehmen ,  nicht  aber  auf  zwei  verschiedene  Kirchen  zu 
schliessen.  Wir  sehen  übrigens  aus  der  obigen  Urkunde - 
dass  der  Orden  im  J.  1257  sich  noch  von  Botzen  und  Leng- 
moos, und  noch  nicht  Bailei  an  der  Etsch  und  im  Gebirge 
schrieb  *).  —  I.  J.  1257 ,  Viterbo ,  9.  Nov.  bestätigte  Pabst 
Alexander  IV.  die  oben  angeführte  Schenkung  K.  Friedrichs  H. 
v.  J.  1214  zu  Schlanders  „in  der  Churer-DiÖcese,"  mit  dem 
Beisatze  ,  dass  sie  von  Friedrich  gemacht  worden  sey,  bevor 
der  Bann  über  ihn  ausgesprochen  war.  Von  Alexander  IV.  fin- 
det sich  auch  noch  ein  i.  J.  1257  erlassenes  Mandat ,  worin 
dem  Abte  zum  h.  Lorenz ,  dem  Probste  zu  Wüten ,  und  dem 
Dechante  von  Trient  befohlen  wird  ,  den  Brixener  Bischof  zu 
ermahnen  ,  dass  er  den  Orden  im  Besitz  des  Hospitals  von  Ster- 
zing  unangefochten  lasse.  —  Endlich  treten  um  diese  Zeit  auch 
die  Grafen  von  Tirol  in  Beziehung  auf  den  deutschen  Orden 
hervor.    Die    nachstehende   Urkunde    belehrt    uns ,    dass    schon 


*)    Der  älteste  Nachweis  über  die  Errichtung  der  Ballei   und  den  Gebrauch 
dieses  Wortes  im  Nachtrag  zu  diesen  Beiträgen,    Jahr  1387. 


61 

Graf  Albert  von  Tirol,  den  deutschen  Orden  in  Tirol  ein- 
geführt und  dotirt  hat.  Ausserdem  treffen  wir  darin  die  auch 
vom  Grafen  Giovanelli  auf  einer  Münze  entdeckte  Schreibweise 
des  Landesnamens  Tyral  statt  Tirol,  wobei  vielleicht  von  gelehr- 
ten Deductionen  abzusehen ,  und  die  Erklärung  allein  im  Sprach- 
gebrauch zu  suchen  seyn  dürfte.  Die  Urkunde  datirt  1253, 
Schloss  Tyral.  Meinhard  von  Görz ,  und  Gebhard  von  Hirsch- 
berg, dann  Uta ,  Gräfin  von  Tirol ,  sammt  ihren  Töchtern , 
schenken  und  übergeben  dem  Hospital  des  deutschen  Hauses  in 
Jerusalem,  zwei  Meierhöfe  in  „Runtschili ,"  welche  Albert 
Graf  von  Tirol,  wie  aus  seinem  Privilegium  erhellt, 
bei  Damiate  verlieh  *),  dann  eine  Rinderhirte  „curta  armenta- 
ria ,"  Stuthof  geheissen ,  in  Vulpian  (Vulpian ,  Vulpmess  im 
Langericht  Miders),  welche  Albert  dem  Orden  in  seinem  Te- 
stamente vermacht  hat.  ^}  Zu  diesen  Vergabungen  schaffen  noch 
die  Obenbenannten  zwei  Joch  Aecker,  und  einen  von  Konrad 
Swiczerus  von  Mindelberch  zu  seinem  Seelenheile  verliehenen 
Weingarten ,  endlich  die  vom  Orden  dem  Konrad  von  Severs 
abgekauften  zehn't Heumaden  aus  der  Gemeinde.  Zeugen  sind  : 
Heinrich  von  Appersberge,  Ronrad  und  Heinrich,  Burggrafen 
von  Luoza  (Lienz  ?}  Petrus  Turandus  und  sein  Bruder ,  Konrad 
Turandus,  Heinrich  und  Friedrich,  die  Brüder  von  Mendingen, 
Bert  hold  von  Hirzperch  und  Heinrich  von  Hofsteten. — 
Die  Schenkung  K.  Friedrichs  H.  zu  Schlanders ,  vom  Pabste 
Alexander  IV.  i.  J.  1257  bestätigt,  bestätigte  auch  Urban  IV. 
i.  J.  1262.  In  diesem  Jahre,  Viterbo  26.  Februar,  ertheilte 
Pabst  Urban  dem  Abte  von  Marienberg  Vollmacht  zum  Behuf 
einer^Untersuchung^wegen  der  dem  Orden  zu  Botzen  und  Leng- 
moos entzogenen  Güter  ,  und  beauftragte  ihn ,  die  Restitution 
derselben  zu  erwirken.  Bestätigungsbulle  desselben  Pabstes 
v.J.  1263  ,  kraft  welcher  er  auf  Ansuchen  des  Meisters  und  der 

*)  Albert  seit  1202  Graf  von  Tirol,  befand  sich  i.  J.  1218  bei  der  Schlacht 
von  Damiette ,  stiftete  also  dort  den  deutschen  Orden  in  seinem  Lande. 
Die  Ansiedelung  in  Botzen  dürfte  somit  zwischen  1220  und  1234  ge- 
schehen sein  ,    da  vom  letzteren  Jahre  eine  Urkunde  besteht. 

3)  Albert  starb  i.  J.  1254.  Die  in  obiger  Urkunde  angeführte  Gräfin  Uta, 
ist  seine  Gemahlin  und  die  Töchter  sind,  Elisabeth,  vermählt  an  Otto 
II.  letzten  Herzog  von  Meran  \  1248,  und  Adelheid,  Gemahlin  Main- 
hard's  1.  Grafen  von  Görz. 


62 

Brüder  des  deutschen  Ordens  das  von  Frau  Adelheid  ,  Witwe 
Hugo's  des  Tauffers ,  gestiftete ,  und  dem  Orden  überlassene 
Hospital  zu  Sterzing ,  bestätigt ,  und  es  in  seinen  Schutz 
nimmt.  Im  nämlichen  Jahre,  den  31.  Jänner,  apud  urbem  ve- 
terem ,  hatte  Urban  auch  den  Orden  in  Botzen  und  Lengmoos 
von  allen  von  den  Nuntien  oder  Legaten  eingesammelten  Steu- 
ern cximirt.  Ebenderselbe  verbot  mit  Mandat  vom  6.  Oct. 
1263  ,  dem  Bischöfe  von  Trient  und  dem  von  Feltre  den  deut- 
schen Orden  zu  Botzen  mit  Mauthen,  Zöllen  und  andern  Auflagen 
von  denen  er  kraft  päbstlicher  Dispens  enthoben  ist ,  zu  belästi- 
gen, l.  3.  1266  erneuerten  die  Grafen  Meinhard  und  Albert  von 
Görz  und  Tirol,  die  den  Brüdern  des  deutschen  Hauses  von 
ihren  Vorfahren  ertheilten  Vergünstigungen ,  und  die  darunter 
begriff'ene  Zollfreiheit  an  allen  Zollstätten  für  alle  Lebensmit- 
tel ihrer  Häuser.  (Mit  dem  gut  erhaltenen  Reitersiegel.)  Pabst 
Clemens  V.  ertheilte  i.  J.  1268.  Viterbo  25.  May,  Bestäti- 
gung für  alle  dem  deutschen  Hause  in  Botzen  und  Lengmoos 
von  den  Päbsten  und  weltlichen  Fürsten  verliehenen  Freihei- 
ten. —  Ulrich  von  Taufl'ers  („Touuers")  und  Euphemia  seine 
Hausfrau,  schenken  i.  J.  1269,  Neuhaus  20.  December ,  als 
rechtmässige  Erben  von  Eppan  („Epiano")  dem  Hospital  des 
deutschen  Ordens  zu  Sterzing,  zwei  Kapellen,  nämlich  St.  Mag- 
dalena und  St.  Peter  im  Schlosse  zu  Eppan.  In  dieser  Urkunde 
ist  auch  angeführt,  dass  Ulrichs  Vater  Hugo,  und  seine  Mut- 
ter Adelheid  ,  die  ursprünglichen  Stifter  des  Hospitals  in  Ster- 
zing gewesen  seyen.  Diese  schon  damals  irrige  Angabe  hat 
sich  in  andere  Quellen  auch  eingeschlichen,  und  bis  auf  Bran- 
dts und  alle,  die  ihm  nachschrieben,  vererbt.  Ich  mache  da- 
her wiederholt  auf  die  oben  angeführte  päbstliche  Bulle  v.  J. 
1234,  aufmerksam,  wodurch  der  Bestand  des  Hauses  in  Ster- 
zing schon  in  ,  und  sogar  vor  diesem  Jahre  erwiesen  ist.  Da 
für  eben  diese  Commende  auch  weiter  oben  die  Bestätigungsbulle 
des  Pabstes  Innocenz  IV.  v.  J.  1251  mitgetheilt,  und  die  Schenkung 
der  Tauflfens  erst  im  Jahre  1254  erfolgt  ist,  so  haben  deren  Nach- 
kommen die  Gründung  des  Ordens  in  Sterzing  ihrem  Geschlechte 
offenbar  falsch  ,  aber  mit  dem  Vortheil  zugeeignet ,  dass  ihnen 
bis  in's  19.  Jahrhundert  geglaubt  wurde.  Uebrigens  wäre  es 
auch  möglich,    obgleich  es  wenig  wahrscheinlich  ist,  dass  UI- 


63 

rieh  von  Tauifers  in  obengedachtem  Schenkungsbrief,  bloss  die 
ursprüngliche  Stiftung  seiner  Eltern ,  von  dem  von  ihnen  dem 
deutschen  Orden  i.  J.  1254  überlassenen  Hospital  für  Kranke 
und  Reisende  gemeint,  die  Geschichtschreiber  aber  das  deutsche 
Haus  selbst  darunter  verstanden  haben.  —  Graf  Meinhard  von 
Tirol  bestätigte  i.  J.  1271  „bei  Sterzing"  den  Hof  in  „Rit- 
schinns,"  welchen  Bruder  Friedrich,  Comthur  des  deutschen 
Hauses  zu  Sterzing,  von  Heinrich  Wolf  gegen  Ueberlassung 
zweier  bei  dem  Thurm  in  „Murith"  gelegenen ,  von  Meinhard's 
Grossvater  dem  deutschen  Orden  in  Sterzing  geschenkten 
Höfen  ,  eingetauscht  hatte.  Meinhard  trägt  zugleich  dem  Hein- 
rich Wolf  auf,  diesen  Hof  in  Ritschinns ,  seinem  gethanen  Ver- 
sprechen gemäss  ,  gegen  alle  Anforderungen  kräftig  zu  schir- 
men. Wäre  er  aber  diess  zu  thun  nicht  im  Stande,  dann  möge 
er  den  Brüdern  seinen  eigenen  Hof  in  „Tälves"  (Telfes),  ge- 
nannt „Sedelhof  statt  dem  andern  zum  Eigenthum  überlassen. 
Zeugen  sind:  Eberhard,  Kaplan  und  Kanonikus  in  Trient, 
Heinriah  von  Niwenburch ,  Konrad  von  Vellenberch ,  Rüdiger 
von  Matrey,  Brüder  des  gedachten  Hauses.  Dann:  Konrad  von 
Eben  und  Otto,  genannt  Helblinch,  Ritter.  Rudolph  von  Tälff 
und  zwei  Notare.  (Gutes  Reitersiegel.)  Da  Meinhard  H.,  von 
dem  obige  Urkunde  im  Jahre  der  Theilung  Tirols  mit  seinem 
Bruder  Albert  ausgestellt  ist,  ausdrücklich  einer  Güterverga- 
bung seines  Grossvaters,  (Meinhard  bis  1232)  erwähnt, 
so  muss  das  deutsche  Haus  in  Sterzing  offenbar  zu  Meinhard's 
Lebzeit ,  also  lange  vor  1232  bestanden  haben.  Ein  neuer  Be- 
weis ,  dass  es  nicht  erst  1254  von  denen  von  Tauffers  ge- 
gründet seyn  kann.  Von  Adelhaid,  Witwe  Meinhard  I.,  findet 
sich  im  Botzener  Archiv  das  den  20.  October  1278  am  Abend 
vor  dem  Feste  der  eilftausend  Jungfrauen  aufgesetzte  Testa- 
ment, worin  der  deutsche  Orden  zunächst  bedacht  ist.  *)  Adel- 
heid ^beerbt  ihn  nämlich  mit  einer  Subsidie  für  das  h.  Land 
von  10  Mark  Silber  aus  den  Renten,  welche  sie  von  ihrem 
Sohne   Meinhard    zu    empfangen    hatte.     Sodann    vermacht    sie 


*)  Dieses  Testamentsdatum  —  1278  —  widerlegt  das  von  Hormayr  auf 
1275  angesetzte  Todesjahr  der  Adelheid.  S.  dessen  „Tirol  im  Mittelal- 
ter," genealogische  Tabelle  VI.  u.  VII. 


«4 

ihm  noch  10  Mark  von  dem  von  ihrem  Sohne  Albert  bezoge- 
nen Einkünften,  worüber  sie  eine  versiegelte  Urkunde  von  ihm 
besitzt.  Ferner  vermacht  sie  50  Pf.  Pfennige  der  Schwester 
Beate  (vermuthlich  im  Nonnenkloster  zu  Meran),  dann  dem 
Schüler  Chunzelin  100  Käse  und  2  Muth  Roggen,  dem  Probst 
von  Neustift  2  Fass  Wein,  dem  Diener  Konrad  10  Pf.  Pfen- 
nige und  5  Metzen  Roggen,  den  Schwestern  von  „Iticino"  60 
Käse,  denen  von  Brixen  60  Käse,  den  Minoriten  20  Käse,  der 
Schwester  Antonia  100  Käse,  der  Schwester  Adelhaid  für  das 
was  man  ihr  schuldig  ist ,  210  Käse.  Der  Frau  Elise  2  Kühe  und  3 
Schweine,  ein  Bett  und  einen  Mantel,  auch  sollen  ihr  80  Pf.  Pfen- 
nige bezahlt  werden.  Dem  Niklas,  ihrem  Diener,  ein  Pferd.  Der 
Mazza,  ihrer  Wäscherin ,  70  Pf.  Pfennige,  dem  Berthold  12  Pfund. 
Dem  Konrad  5  Pf.  Der  Schwester  Irmengard  2  Pfund.  Der  Colere 
3  Pf.  Ihren  Bauersleuten  in  Ulten  8  Pf.  Den  Brüdern  in  Bot- 
zen  40  Pf.  und  denen  in  Lengmoos  vier  Yren  Wein.  Dem 
Albert  Schneider  9  Pf.  und  10  Schillinge.  Dem  Hencelin, 
Sohn  der  Frau  Elise ,  50  Käse.  —  Zeugen  sind :  Berthold, 
Bruder  des  Grafen  Heneberch,  gewesenen  Bischofs  von  Würz- 
burg. Bruder  Dietrich,  Comthur  des  deutschen  Hauses.  Ber- 
thold und  Erhard ,  Priester,  Chonrad  de  Anneveite.  Chonrad 
Niklas  von  Epan.  Chonrad  von  Salrainer.  Jacob  von  Hoherai- 
ner.  —  Wahrscheinlich  kamen  die  im  nachstehenden  Schenk- 
brief bezeichneten  Güter  ebenfalls  in  den  Besitz  des  Hauses 
zu  Botzen,  weil  er  sich  daselbst  befindet.  Abeliims  und  Fri- 
cius  von  Rynschon  schenken  auf  dem  Schlosse  Rynscho,  am 
22.  Nov.  1294  dem  Herrn  Abellino  von  Vellenbach,  ihrem 
Schwager,  alle  ihre  im  Bezirk  von  Epian  (Eppan)  gelegenen 
Güter,  Aecker ,  Weingärten,  Wiesen  und  Häuser,  und  treten 
ihm  selbe  sogleich  ab.  I.  J.  1294  vergabte  Adelheid  Perni- 
gerin  von  Eppan ,  ihre  künftigen  Erbgüter  nach  ihrem  Tode , 
der  Kapelle  St.  Paul ,  im  Bezirke  St.  Pauls  (dem  Bruderhof 
zu  Sterzing  gehörend).  Vom  J.  1296  findet  sich  ein  Ueber- 
gabsbrief  des  Ubolinus  von  Schiandersberg  über  30  Mark  Gol- 
des an  Konrad,  Sohn  weiland  Michels  von  Schiandersberg  und 
seine  Söhne,  womit  vermuthlich  dem  Orden  auch  ein  Geschenk 
gemacht  worden  ist.  Mit  Urkunde  Gries  (bei  Botzen)  1303, 
bekennt  Herzag  Otto  von  Kärnthen  und  Graf  von   Tirol ,    dass 


65 

die  Ordensbrüder  zu  Botzen  ,  seinen  Leibeigenen  Ulrich ,  ge- 
nannt Vraz ,  nachdem  er  ihn  freigelassen ,  mit  seiner  Gunst  in 
den  Orden  aufgenommen  haben.  Da  besagter  Ulrich  mit  Zu- 
stimmung seines  Bruders  Chunrad  ,  genannt  Vraz  ,  dem  Orden 
einen  Hof  bei  Merans  ,  genannt  im  Holz ,  im  Gericht  Mühlbach, 
sammt  allen  Zugehörden  überlassen  habe ,  Chunrad  aber  diesen 
Hof  von  ihm  zu  Lehen  trage ,  so  stehe  er  von  seinem  Rechte 
darauf  ab,  und  übergebe  ihn  dem  Orden  als  freyes  Eigenthum. 
L  J.  1306  übergab  Wilhelm  Feldthurns  dem  Konrad  von  Schyn, 
Komthur  zu  Lengmoos,  den  Markhof  in  Feldthurn ,  und  i.  J. 
1308  am  13.  Sept.  erneuerte  Herzog  Heinrich  von  Kärnthen- 
Tirol,  dem  Orden  das  Zollprivilegium  für  alle  Lebensmittel, 
als  ;  Oel ,  Wein ,  Salz  und  Getreide.  Er  gab  diese  Urkunde  zu 
Botzen  im  Kreuzgang  der  Prediger  -  Brüder,  in  Gegenwart 
der  Ritter  Volkero  vnd  Cholo ,  Niklas  von  Eberstein,  Gallo 
und  Heinrich  von  Welsperch.  Gegeben  aber  ist  diese  Urkunde 
dem  Heinrich,  Comes ,  der  Bailei  Botzen.  Vom  Jahre  1303 
findet  sich  der  Pachtbrief  eines  Notars ,  gefertigt  im  deutschen 
Hause  am  Eisackfiusse,  womit  Konrad  von  Schlierstatt, 
Komthur  an  der  Etsch,  und  Heinrich  von  Eschenbach,  Komthur 
zu  Sterzing,  einem  gewissen  Chosson,  Grundstücke  im  Namen 
der  Commende  Sterzing  verpachten.  Die  Herzogin  Euphemia 
(Ofemia}  von  Kärnthen- Tirol,  verleiht  dem  deutschen  Or- 
den und  insbesondere  dem  Hause  in  Botzen  einen  Schutzbrief 
dd.  15.  Juny  1309,  worin  Bestätigung  der  Freiheit,  dass  die 
Brüder  als  Beklagte  vor  keinem  öffentlichen  Gericht,  son- 
dern allein  vor  ihrem  Gemahl,  den  Herzog  Otto  von  Kärnthen, 
zu  erscheinen  verpflichtet  sind  *).  Mit  der  Stadtgemeinde  von 
Botzen  verglich  sich  Leopold  von  Windingen,  Landkomthur  der 
Bailei  an  der  Etsch,  laut  Spruchbrief  vom  13.  July  1309,  in 
der  Pfarrkirche  des  heil.  Nikolaus  dahin ,  dass  das  dem  Orden 
bestrittene  Feldgut  nächst  dem  deutschen  Hause  und  seinen 
Nebengebäuden,  jenseits  der  Eisackbrücke  bei  Botzen, 

*)  Seit  Meinhard  II.  Tod  im  Jahre  1295,  regierten  dessen  Söhne,  Otto, 
Ludwig  und  Heinrich  bis  1310  gemeinschaftlich.  Von  1310  aber  der 
im  Jahre  1308  zum  Könige  von  Böhmen  erwählte  Heinrich  allein.  Es 
scheint  jedoch  aus  obigem  Schutzbriefe  Euphemiens ,  der  Gemablia 
Otto's,    eine  Mitregentschaft  derselben  hervorzugehen. 

Archiv.  Jahrg.  1849.  I.  Heft.  /  5 


66 

demselben  durch  Schiedspruch  zugesprochen,  als  freies  Kauf-, 
Erb-  und  Eigenthumsgut  unter  der  Bedingung,  einer  in  zwei 
Terminen  an  die  Stadtgemeinde  abzuführenden  Entschädigung 
von  40  Mark  kleine  Pfennige ,  die  Mark  zu  10  Pf.  Pfennige 
gerechnet  verbleibe.  (Mit  dem  alten,  erst  im  Jahre  1381  ver- 
änderten Stadtsiegel.)  König  Heinrich  von  Böhmen ,  Herzog 
von  Kärnthen  und  Graf  von  Tirol ,  bestätigte  dem  Orden  im 
Jahre  1311  zu  Gries,  das  von  seinem  Vater  Meinhard  und 
Bruder  Otto  demselben  verliehene  Privilegium ,  vvornach  die 
Brüder  von  keinem  andern  Richter  als  dem  Landesfürsten  in 
Klagsachen  belangt  werden  können,  und  erneuert  es  mit  dem 
Beisatze ,  dass  sie  selbst  vor  ihm  nur  zu  Tirol  (auf  dem 
Schlosse)  in  St.  Zeno  (Zenoburg  bei  Meran)  oder  zu  Mais, 
oder  endlich  vor  seinem  besonders  abgeordneten  Richter  zu 
erscheinen  ,  verpflichtet  seien.  Er  befreit  sie  insbesondere  noch 
von  dem  Provinzialgericht  zu  Botzen ,  selbst  wenn  er  demsel- 
ben persönlich  vorsässe ,  und  bestimmt  endlich,  dass,  so  oft  die 
Brüder  vor  ihm  oder  vor  seinem  Stellvertreter,  in  welchen 
Rechtsfdllen  es  sei,  zu  erscheinen  haben,  kein  Bürger  oder  Un- 
adelicher  (persona  popularis),  sondern  allein  Adeliche  und  Hof- 
ministerialen das  Urtheil  fällen  sollen.  —  Wie  schwierig  es 
dem  Bürgerlichen  bei  solchen  Rechtsverhältnissen  gemacht  war 
gegen  diese  Ordensleute,  mit  denen  es  nicht  selten  Eigenthums- 
streitigkeiten  gab,  Recht  zu  finden,  besonders  da  ihr  Gerichts- 
stands -  Privilegium  auch  auf  Criminalfälle  sich  erstreckte,  be- 
darf keiner  weitern  Erörterung.  Dass  Heinrich  nebst  Tirol  und 
der  Zenoburg  auch  Mais  (Dorf  bei  Meran)  zur  Gerichtsstätte 
bestimmt ,  lässt  um  so  gewisser  vermuthen  ,  dass  sich  daselbst 
um  diese  Zeit  eine  landesfürstliche  Burg  befand  ,  als  ich  i\n 
Meran er-Archiv  eine  Urkunde  Heinrichs  vom  Jahre  1328  fand, 
worin  Heinrich  dem  Burggrafen  zu  Mais,  Berthold  dem 
Alten ,  gewisse  Freiheiten  vergünstigte.  Mit  Urkunde  Laibach, 
Dinstag  in  der  Osterwoche  1313  ,  befreit  König  Heinrich  die 
von  Gumpolt  von  Zant  dem  d.  Hause  in  Sterzing  zu  seinem  See- 
lenheil verschafften,  und  noch  bei  seinem  Leben  überlasse- 
nen,  von  König  Heinrich  lehenweise  besessenen  Güter  nämlich 
Äcker  ,  Wiesen  ,  und  drei  Pfund  Gold  aus  Heinrichs  Hof  von 
Ried,  vom  Lehenverband,  und  überlässt  sie  dem  deutschen  Hause 


67 

in  Sterzing  frei  eigen.»—  Kaiser  Friedrich  II.  hatte  dem  deut- 
schen Orden  im  April  1221  zu  Tarent  ein  grosses  Schutz-  und 
Steuerfreiheitsprivilegium  ertheilt,  von  dem  im  Botzener-Archiv 
ein  Transsumt  der  Mainzerkanzelei  vom  Jahre  1819,  welcher  der 
von  Hennes ,  Codex  Diplomaticus  ordinis  S.  Mariae  Teutoni- 
corum,  Mainz  1845,  mitgetheilten  Urkunde  Nr.  57  bis  auf  den 
Beisatz:  Acta  suntPrussae,  und  die  Fertigung  des  Egon,  Gra- 
fen von  Tübingen  „Tewbingen,"  Landkomthurs  in  Tirol  gleich- 
lautend ist.  —  Im  nämlichen  Jahre  1319  den  15.  März  zu  Me- 
ran  in  der  St.  Niklaskirche  löste  Graf  Johann  von  Tirol  (er- 
ster Gemahl  der  Margaretha  Maultasche)  das  ihm  lehnbare  Gut 
zu  „Peweren"  (Peuren),  welches  Jakob  der  Trauzun  (Trautson) 
von  ihm  zu  Lehen  gehabt,  vom  Lehenverbande,  und  überlässt  es 
den  Brüdern  von  Sterzing  als  freies  Eigenthum.  Vom  nämlichen 
Jahre  ein  Notariatsinstrument,  vermöge  dessen  Johann  Liech- 
tensteiner und  Paul  Moretschaner  von  Botzen,  ein  halbes  Le- 
hen, Hube  genannt,  gelegen  im  Bezirk  „Chelze"  vom  obern 
Gries,  dem  deutschen  Orden  an  der  Etsch  abgetreten  und  über- 
geben hat.  Die  beiden  Genannten  sind  Erben  des  Herrn  „Ruo- 
land's,"  Sohns  der  Frau  Beatrix  ob  der  Schale.  Von  Zeugen 
sind  genannt:  Otto  von  Haselberch ,  Uoschlin ,  von  dem  untern 
Thor,  Sohn  Hugo's,  Ablius  und  Albert,  genannt  Manugli;  alle 
von  Botzen.  —  Vom  Jahre  1320  besteht  ein  auf  Ansuchen  des 
Komthurs  von  Sterzing  ergangenes  Excommunicationsurtheil,  und 
Befehl,  in  allen  Pfarrkirchen  des  Bisthums  Brixen  den  Kirchen- 
bann, in  welchen  Konrad  und  Heinrich  die  Prenner,  wegen  des 
der  Commende  Sterzing  zugefügten  Schadens  verfallen  sind, 
bekannt  zu  machen.  Ein  Erbpachtbrief  vom  Jahre  1321  über 
den  Fels  (petra)  des  casalinischen  Landguts  bei  St.  Paul  ist 
für  Hermann  und  dessen  Gattin  Irmela  gegen  Entrichtung  eines 
Jahreszinses  von  vier  Pfund  Pfennige  und  vier  Hühnern,  vom 
deutschen  Hause  in  Botzen  ausgestellt.  König  Heinrich  über- 
gibt im  Jahre  1323  auf  dem  Schlosse  Tirol  dem  Landkomthur 
von  Botzen ,  Dietrich  von  Trier ,  seinen  Leibeigenen  Heinrich, 
genannt  Vogel  von  Eppan  sammt  seinem  ganzen  Eigenthum. 
Sehr  wahrscheinlich  war  das  Schloss  „Rinenstein"  zur  Diöcese 
Brixen  gehörig ,  eine  Besitzung  der  Commende  Sterzing ,  weil 
sich  für  die  dortige,  dem  heil.  Bartholomäus  und  Zeno  gewid'- 

5  • 


68 

mete  Kapelle  ,  ein,  von  zwei  Erzbischöf««  und  fiinfzelin  Bischö- 
fen, worunter  der  Brixener,   gefertigter  Ablassbrief  vom  Jahre 
1330,  vorfindet.  —    Mittelst    Notariatsinstruments  überlässt  der 
deutsche  Orden  in  Botzen  dem  Heinrich  Fretzlin  und  Meja  sei- 
ner Hausfrau,  nachbenannte,  zur  Commende  Sterzing  gehörende 
Güter:   a)  ein   Haus    mit    Gärtchen    im    Bezirk    Eppan   bei  St. 
Pauls,  angränzend  an  die  oflfene  Landstrasse  und  die  Güter  der 
Trientiner-Domherren.  b)  sieben  Grundstücke  ,  theils  Weingär- 
ten,  theils    Acker ,    von    denen   zwei   Acker    in   „Cattaur"    und 
einer  bei  „Gatterein"  gelegen    sind.    Dann    ein  Stück  Weingär- 
ten von    Va    Joch   zur    hohen  Eiche ,  ein  Stück  Weingärten  bei 
„Valchmur,"  und  ein  kleines  Stück  in  „Valthurn."  Jahresdienst 
zu  entrichten  an  die   Commende  Sterzing ,    2   Pf.   Pfennige  und 
2  junge  Hühner,  dann  zu  Michaeli  7  Metzen  Roggen,  1  Metzen 
Hirse ,    1  Metzen  Heidekorn ,  1  Metzen  kleine   Erbsen ,  Va  Yre 
Wein  und  ein  Stück  Fleisch.  Am  heil.  Christtage  aber  ist  eine 
spatula,  und  zu  Ostern  sind  ein  Böckchen  und  20  Eier  zu  die- 
nen. Nihil  aliud.  —  1334  8.  März  in  der  Villa  Schlanders,  im 
deutschen  Hause  daselbst,  in  Gegenwart  Seyfrieds,   des  Kapel- 
lans   und    anderer   Zeugen ,   verkauft   Heinrich ,    der   Mayer  zu 
„Ober-Pradesch,"  dem  Herrn  Matthäus,  Komthur  in  Schlanders, 
ein  dort  ober  Annenberg  gelegenes,  zum  Bezirk  Latsch  gehöri- 
ges Bauerngut  mit  allen   Zugehörden   als   freies   Eigenthum   um 
70  Pfund  Pfennige.   Dieses    Gut  wird   hinwieder  dem  Verkäufer 
Heinrich  und  seinen  Erben,  von  dem    Hause  in   Schlanders  ge- 
gen jährlichen   Zins  und    Dienst,  zu  Lehen  gegeben.  — ^1339, 
Botzen,    bei  der  Eisackbrücke,    im  deutschen   Hause.  Bartholo- 
mäus Dietrici  bekannt,  dass  er  dem  deutschen  Hause  zu  Botzen 
10  Urnen  Weins  schuldig  sei,  die  er  bei  der  nächstkommenden 
Weinlese  erstatten  wird.    —  Von    Ludwig  dem   Brandenburger 
bekam  der  Orden  im  Jahre  1350  Schloss  Tirol,  Samstag  nach 
Allerheiligen  ,    eine    auf    „Egon    von    Tübingen ,    Landkomthur 
zu   Botzen    und    dem   Orden    an  derselben   Bailei"   ausgestellte 
Bestätigung   aller  demselben    von   Ludwigs    Vorfahren     ertheil- 
ten    Rechte ,    Briefe   und  Gnaden ,    welche   in    der  Weise    und 
in    dem    Grade    als   darüber  Verbriefungen    bestehen,    bestätigt 
iverden.  Befehl  an   alle  Amtleute  und  Getreuen,   den   Landkom- 
thur  und  den  Orden    in  Tirol  bei   ihren    Rechten   zu   schirmen, 


69 

nnd  nicht  zu  gestatten,  dass  Jemand  dagegen  handle.   Im  Jahre 
1363  erliess  Pabst  Urban  V.    auf  Ansuchen    des  Landkomthurs 
und  der   Brüder   zu   Botzen  und  Lengmoos,  an  seinen  Legaten 
Hadrian  den  Auftrag,  selbe  mit  Contributionsforderungen,  womit 
sie    besonders   Philipp    von  Laibach,   Pfarrer   zu  Innichen,   be- 
schwere, im  ganzen  Umkreis  seiner  Legation  zu  verschonen.  — 
Der  Orden  besass  um  diese    Zeit   schon   mehrere  Häuser  in 
Botzen  und   in   Lengmoos.  Von  Mainhard  IIL  Sohn  der  Marga- 
retha  Maultasche,  bekam    der   Orden   im    Jahre    1363,  Schloss 
Tirol,  ebenfalls  eine  Bestätigung  seiner  Rechte   und  Freiheiten, 
im  Jahre  1391  stifteten  Konrad  Stierling  und  Elise  seine  Haus- 
frau, zur  Commende  Lengmoos  einen  Grundzins  von  3  Pf.  Per- 
ner  gute  Meraner  Münze  auf  ihren  Acker,  gegen  Einschreibung 
in  das  Todtenbuch  und    hinlängliches  Gedächtniss  auf  der  Kan- 
zel. Im   nämlichen    Jahre    geschieht  die  Stiftung  der  Kirche  zu 
Sterzing  im  Moose,    ob  dem  Beinhaus ,  woraus  der  Fortbestand 
der   Commende    und  Pfarre  hervorgeht.    Im  Jahre  1392  erkau- 
fen   Friedrich    von   Wolkenstein   und  seine    Hausfrau,   um   400 
Ducaten  vom  deutschen  Orden  ein  Haus  und  einen  Baumgarten, 
gelegen   in    der   neuen    Stadt    Botzen   und   früher    Eigenthum 
Friedrichs  von  Greifenstein.  Vom  H.  Friedrich  IV.  mit  der  lee- 
ren Tasche    erhielt    der  Orden   im  Jahre   1409,  Schloss   Tirol, 
nicht  allein  eine  allgemeine  Bestätigung  aller  seiner  Privilegien, 
sondern    auch    im    nämlichen   Jahre   und   vom    nämlichen    Orte, 
eine  der  Bailei  an  der  Etsch  ,  auf  Ansuchen  des  Komthurs  Jo- 
hann Hochschlitz,   ausgefertigte   Erneuerung   der    ihm  verliehe- 
nen alten  ZoUfreiung  und  anderer ,  von  den  Herzogen  Albrecht 
und  Rudolph  ertheilten  Gnaden.  —  Ein  Schreiben  des  Cardinais 
und    Regenten   der   päpstlichen   Kammer,  Anton  Challons,  vom 
Jahre  1412,  verständigt  den  päpstlichen  Offlzial  in  Brixen,  dass 
die  Einkünfte  des   Erledigungsjahres  von  Pfarren  des  deutschen 
Ordens,  und  das  Präsentations-  und  Patronatsrecht ,  weder  der 
päpstlichen    Kammer    noch    den     Bischöfen    zustehen.   —    Fast 
scheint  es ,  dass  ein  päpstlicher  Offlzial  um  diese  Zeit  in  Brixen 
einen   bleibenden    Sitss   gehabt   habe,   und   die    erst  von  Ferdi- 
nand I.    datirenden    stehenden    Gesandtschaften    im    päpstlichen 
Ofiizialat   früher    schon    da    gewesen    seien.     Lag    diesem    die 
Überwachung  erledigter  Pfründen  ob,  wie  aus  vorstehender  Ur- 


70 

kande  hervorzugehen  scheint,  so  musste  es  stabil  sein.  Der  Or- 
den führte  vom  Jahre  1423 — 27  wegen  Steuerforderungen  des 
Bischofs  von  Trient,  Prozess.  In  den  Appelationsacten  von  die- 
sen Jahren  sind  namentlich  als  Kläger  aufgeführt,  Gottfried  von 
Niederhaus,  Landkomthur,  und  Nicolaus,  Komthur  zu  Botzen, 
dann  Leopold,  Komthur  zu  Lengmoos,  Eberhard,  Pfarrer  zu  Ster- 
zing,  Ekart,  Komthur  zu  Trient.  Das  i.  J.  1430  erfolgte  Urtheil 
der  päbstlichen  Kanzlei  (Rota)  sprach  dem  Orden  gegen  den 
Bischof  das  Recht  zu,  und  eximirte  ihn  von  allen  Abgaben, 
Beisteuern  und  Hilfsgeldern.  Als  den  Orden  im  nämlichen  Jahre 
auch  der  Pabst  Martin  V.  von  allen  Subsidiis  charitativis  frei 
sprach,  verweigerte  Bischof  Alexander  die  Anerkennung  dieser 
Befreiung.  Es  kam  daher  i.  J.  1431  auf  Ansuchen  des  Niklas 
Stern,  Komthurs  des  deutschen  Hauses,  ausserhalb  der  Stadt  Bot- 
zen „extra  muros  oppidi  Bolsani"  zu  Brixen,  auf  dem  foro  publ. 
vor  der  Pfarrkirche  zur  h.  Jungfrau,  zur  Aufnahme  eines  In- 
struments über  diesen  Streit.  Diese  geschah  von  dem  öffent- 
lichen kaiserlichen  Notar  und  den  erbetenen  Zeugen.  Die 
Bestimmung  der  Lage  des  deutschen  Hauses  in  Botzen:  extra 
muros  oppidi  Bolsani,  liefert  den  Beweis,  dass  sich  dasselbe 
i.  J.  1431  schon  nicht  mehr  jenseits  der  Eisackbrücke,  son- 
dern bereits  in  der  Weggensteinischen  Burg  befand  ,  weil  die- 
ser Ausdruck  nie  von  der  ursprünglichen  Lage  am  Flusse  oder 
an  der  Brücke  gebraucht  wurde.  I.  J.  1433  ernannten  Gott- 
fried von  Niederhaus,  Landcomthur  an  der  Etsch  „Commenda- 
„tor  ac  provincialis  Balie  infra  montana  Athesis"  und  seine 
Brüder ,  unter  denen  ein  Muratorius ,  zu  ihren  Bevollmächtig- 
ten auf  dem  Baseler  -  Concil  vier  Procuratoren ,  nämlich  :  den 
Job.  Wachtudung,  Hermann  Widlers ,  Andreas  Talham ,  und 
Heinrich  Attendorn.  Nebst  der  denselben  ertheilten  Vollmacht, 
dort  an  ihrer  Statt  zu  handeln,  tragen  sie  ihnen  auch  noch  be- 
sonders die  Beilegung  der  Streitigkeiten  zwischen  dem  Orden 
und  dem  Bischöfe  von  Chur,  wegen  der  Pfarre  Schlanders  auf. 
Aus  dem  i.  J.  1436  in  der  „Villa"  Mals  aufgenommenen  Nota- 
riatsinstrument zwischen  dem  Landcomthur  Niederhauser  und 
Bischof  Johann  von  Chur,  geht  hervor,  dass  diese  Streitigkei- 
ten in  Betreff  des  Collationsrechts  der  Pfarre  Schlanders  ent- 
standen,   und  bei  dem  Pabste  Eugen  anhängig  gemacht  worden 


71 

waren.  Der  Pabst  versah  i.  J.  1438  den  Bischof  von  Brixen 
mit  einer  eigenen  Vollmacht,  Florenz  24.  März,  zur  Ueberwa- 
chung  und  Vollstreckung  des  zwischen  beiden  streitenden  Thei- 
len  geschlossenen  gütlichen  Vergleichs.  Dieser  Vergleich  kam 
i.  J.  1437  am  Aschermittwoch  auf  dem  Schlosse  Fürstenberg 
zwischen  dem  Bischöfe  Johann  von  Chur,  dem  Komthur  von 
Schlanders ,  Heinrich  Sencknecht,  und  dem  Landkomthur  von 
Botzen ,  Gottfried  von  Niederhaus  ,  zu  Stande.  Darin  ist  fest- 
gesetzt, dass  der  Bischof  vom  Orden  nichts  anders  als  das  Ca- 
thedraticum  von  jährlich  20  Pfund  Pfennige  Meraner  -  Münze 
und  30  Pfund  in  den  Schaltjahren  anspricht.  —  In  irgend  einer 
Beziehung  zum  Orden  in  Tirol,  obgleich  unerklärlich  in  wel- 
cher, scheint  die  im  Botzener -Archiv  aufbewahrte,  v.  J.  1433 
datirende  Gesandtschaftsvollmacht  des  Boleslaus  Swidrigal,  Gross- 
fürsten von  Litthauen,  zu  stehen,  die  derselbe  „in  seinem  Hause 
Kyuen"  vor  der  Feyer  St.  Katharina ,  für  den  Herrn  Ludwig 
Lantze,  Bruder  des  Komthurs  zu  der  Mewe,  an  den  König  Wla- 
dislaw  von  Pohlen,  zum  Behuf  der  Beilegung  ihrer  beiderseiti- 
gen Streitigkeiten  ausfertigte.  —  Von  dem  berühmten  Kreuzpre- 
diger Johann  Kapistran  findet  sich  ein  von  „Crumpnau"  (Kru- 
raau  in  Böhmen)  am  5.  Tag  nach  Allerheiligen  eigenhändig  un- 
terzeichneter Bruderschaftsbrief,  womit  Ulrich  von  Freyberg 
und  dessen  Vater  Kaspar,  seine  Frau,  und  deren  Sohn  und 
Tochter,  der  Aufnahme  in  die  Minoritenconfraternität  versi- 
chert werden.  —  Eine  bedeutende  Erwerbung  machte  der  Or- 
den i.  J.  1470.  In  einer  zu  Botzen  gefertigten  Urkunde,  be- 
lehnt Erzherzog  Sigmund  von  Tirol  den  Heinrich  von  Freyberg, 
Landkomthur  der  Bailei  an  der  Etsch,  seinen  Rath  und  Haupt- 
mann in  Trient,  mit  den  von  weiland  Oswald  Sebner  (von  Se- 
hen) heimgefallenen  Vesten  Reifenstein  und  Weifenstein  um 
2000  Gulden  Rheinisch ,  auf  Wiedereinlösung  (die  nicht  er- 
folgte), und  mit  der  Bedingung,  dass  das  Holz  des  zu  beiden 
Vesten  gehörigen  Schwarzwaldes ,  dem  Bezüge  seiner  Berg- 
werke vorbehalten  bleibe.  So  oft  dieser  geschieht,  wird  er  die 
Kosten  und  Zehrung  des  Holzschlägers  auf  sich  nehmen.  Be- 
stritte aber  der  Orden  die  Kosten,  so  seyen  sie  ihm  zu  ver- 
güten. Der  Orden  darf  die  Vesten  nicht  verpfänden,  verkaufen, 
..verkumben,"  bei  Strafe  der  Einziehun«:.     Für  diesen  Gnaden- 


72 

erweis  bestiftet  Sigismund  alle  Häuser  und  Pfarrkirchen  des 
deutschen  Ordens  in  Tirol  für  sich  und  seine  Nachkommen  mit 
einem  Jahrestag  auf  den  Abend  des  nächsten  Tages  nach  St, 
Johann  zur  Sonnenwende,  mit  einer  Vigil,  und  des  Morgens 
mit  einer  gesungenen  Seelenmesse,  und  mit  gesprochenen  von 
30  Priestern.  Er  bekennt  auch,  dass  der  Orden  einen  Schuld- 
brief über  400  Gulden  vom  Herzoge  Leopold  besitze.  I.  J.  1486, 
Venedig,  im  St.  Georgs  Kloster,  bestätigte  Bischof  Johann  von 
Trient,  den  Kleriker  der  Passauer  -  Diöcese  ,  Johann  Garhei- 
mer ,  als  Rector  oder  Pfarrer  der  Pfarrkirche  zum  h.  Leonhard 
in  Passeier  (Passyra),  welcher  von  dem  Komthur  und  den 
Brüdern  des  deutschen  Ordens  in  Preussen,  denen  das  Pa- 
tronatsrecht  zusteht ,  präsentirt  worden  war.  Hiernach  hät- 
ten auch  preussische  Commenden  Stiftungsrechte  in  Tirol  be- 
sessen. Ist  es  so ,  dann  erklärt  sich  vielleicht  einigermassen 
des  Duellius  Anmerkung  zu  dem  S.  49  und  50  gelieferten 
Verzeichniss  der  Ordensballeien  und  Commenden,  die  in  Bezug 
auf  die  vier  tirolischen  lautet :  „Hae  quatuor  Balliviae  Borus- 
„sioae  etiamnum  dicuntur." 

Nebst  den  aus  dem  Botzener  -  Archiv  gewonnenen  sichern 
Zeitangaben  über  die  Gründung  der  tirolischen  Ordenshäuser 
und  den  Aufschlüssen  über  ihre  Rechte  und  Besitzungen ,  lässt 
sich  nun  auch  aus  dieser  Quelle  das  von  Brandis  im  tiroli- 
schen Ehrenkräntzl  ziemlich  mangelhaft  gegebene  Verzeichniss 
der  Landcomthuren  etwas  mehr  vervollständigen. 

1257  Alochus,  statt  des  Ahohorus  bei  Brandis.  Er  war 
„Landcomthur  zu  Botzen  und  Lengmoos." 

1271  Friedrich  N. ,  Komthur  zu  Sterzing. 

1278  Dietrich  N. ,  Komthur  des  deutschen  Hauses  (zu 
Botzen}. 

1287  Gottfried  N.,  Komthur  zu  Botzen,  auf  einer  zu  Tri- 
ent in  der  Kirche  des  h.  Vigils  ausgestellten  Quittung  über  500 
Pfennige  päbstl.  Steuer. 

1302  Konrad  N. ,  Komthur  zu  Trient*). 

1303  und  1304  Konrad  von  Schlierstatt,  nicht  Schnier- 
statt,  Komthur  an  der  Etsch. 


*)   Die  Urkunde   im  Naclitrag. 


73 

1303  Heinrich  von  Eschenbach,  Komtlnir  zu  Sterziug. 

1305  und  1309  Leopold  von  Windingen,  Landeomthur  der 
Bailei  an  der  Etsch. 

1306  Konrad  von  Schyn,  Komthur  zu  Lengmoos. 

1319  Egon  von  Tübingen,  Landeomthur  in  Tirol. 
Dietrich  von  Trier  ^   Komthur  zu  Botzen ,  in  einer  zu  Bo- 

tzen  bei  dem  Gottesacker  der  Pfarrkirche  der  h.    Maria ,    aus- 
gestellten Urkunde  *). 

1320  und   1323  Noch  Dietrich  von  Trier. 

1333  Gottfried  von  Hayenberg,  Komthur  zu  Botzen,  in 
einem  Erbpachtbrief,  gegeben  zu  Botzen  im  deutschen  Hause 
nächst  der  Eisackbrücke. 

1334  Matthäus,  Komthur  zu  Schlanders. 

1350  nicht  erst  1355  wie  Brandis  hat,  Egon  von  Tübin- 
gen, Landeomthur  zu  Botzen. 

1405  und  1409  Johann  von  Hochschlitz,  Komthur  der  Bai- 
lei an  der  Etsch. 

1423  Nikolaus  N.,  Komthur  zu  Botzen. 

—  Leopold  N.  idem  zu  Lengmoos. 

—  Ekart  N.  idem  zu  Trient. 

1430  Erhard  Mulek  ,  Komthur  zu  Trient. 

1431  Niklas  Stern,  Komthur  zu  Botzen. 

1433  Gottfried  von  Niederhaus,  Landeomthur  der  Bailei 
an    der  Etsch ,  bei  Brandis  schon   1420  angeführt. 

1437  Heinrich  Sencknecht,  Komthur  zu  Schlanders. 

1450  Ludwig  von  Landsee,  Landeomthur  an  der  Etsch 
seit  1437  bei  Brandis,  und 

1450  Konrad  Junge ,  Komthur  zu  Trient  *). 

1469  bei  Brandis  1481  ,  Heinrich  von  Freiberg,  in  einer 
Urkunde  vom  ersten  Jahre  :  de  Alemannia  provincialis  genera- 
lis ,  totius  balie  athesis  domorum  fratrum  allemannorum ,  rcctor 
domus   St.  Elisabeth  de  Tridentino. 

1506  Knorr ,  Komthur  zu  Sterzing. 


*)  In  dieser  Urkunde  ist  die  Lage  des  deutschen  Hauses  in  Botzen  beson- 
ders genau  bezeichnet.  Es  heisst  :  Versus  hospitale  ,  sive  in  opposito 
hospitalis  Sti  spi  ,  d.  i.  dem  jenseits  der  Eisackbrücke  gelegenen  Ho- 
spital zum  heiligen  Geiste  ,  gegenüber. 

^)    Beide  in  der  Urkunde  v.   J.    1450  Im  Naclitrug. 


n 

Nachtrag  von  einigen,  die  Coinmenden  Trient  und  Sterzing  betreffenden 

urkundlichen  Nachweisungen  im  Botzener- Archiv. 

Trient. 

1239  Laterau,  18.  Juni.    Bulle  Gregors  IX.,  womit  er  die 

von   dem   Prior   und   Convent   des  Klosters  der  h.  Anna  in  der 

Diöcese  Trient  angenommene  Regel  der  Brüder  von  Campanuola 

gutheisst  und  bestätigt. 

1244  Lugduum.  Pabst  Innocenz  IV.  bestätigt  das  neuge- 
stiftete Augustinerkloster  Maria  Krönung  in  Trient. 

1245  Verona.  Berthold  von  Aquileja  bestätigt  dem  Augu- 
stinerkloster Maria  Krönung  in  Trient  die  Spenden  von  heili- 
gen Schriften ,  vi^elche  demselben  von  dem  Kloster  der  Heiligen 
Marias  und  Martha,  und  vom  Bischöfe  von  Feltre  aus  dem  Klo- 
ster der  Heiligen  Petrus  und  Bartholomäus  zugeflossen  sind. 

1283  29.  April  zu  Trient,  in  der  Kirche  des  h.  Vigilius,  vor 
dem  Kreuz-Altar.  —  Bruder  Januarius,  Prior  der  Kirche  und  des 
Klosters  Maria  Krönung  in  Trient,  und  seine  Mitbrüder  überlassen 
ihr  Kloster,  ihre  Kirche  und  ihr  Haus,  nachdem  es  durch  unglück- 
liche Ereignisse  so  tief  in  Verfall  gerathen,  dass  keine  Aussicht 
zum  Fortbestand  gegeben  ist,  mit  Beistimmung  des  Bischofs  und 
der  Domherren  von  Trient,  dem  deutschen  Orden  und  namentlich 
der  Landcommende  Botzen,  für  ewige  Zeiten  als  freie  Schenkung. 

Diese  wichtige  Urkunde  ist  als  die  Gründungsurkunde 
der  Commende  Trient  zu  betrachten.  Sie  widerlegt  Bran- 
dis  Angabe,  wornach  das  deutsche  Haus  in  Trient  schon  i.  J. 
1225  und  zwar  durch  eine  vom  Pabste  Innocenz  IV.  gesche- 
hene Ueberlassung  des  Augustinerklosters  Maria  Krönung  ent- 
standen wäre ,  nachdem  die  obenangeführten  Urkunden  vom 
Jahre  1244  und  1245  den  Fortbestand  des  gedachten  Augusti- 
nerklosters als  solches ,  ausser  allen  Zweifel  setzen ,  und  die 
Urkunde  v.  J.  1283  zeugt,  dass  die  Cession  des  Klosters  und 
die  Gründung  des  deutschen  Hauses  zu  Trient  erst  in  diesem 
Jahre  geschehen  ist.  Hätte  das  deutsche  Haus  in  Trient  schon 
1225  bestanden,  so  wäre  ihm,  nicht  aber  dem  Hause  in  Bo- 
tzen die  Cession  des  Klosters  gemacht  worden. 

1287  12.  April.  Quittung  über  500  Pfund  Pfennige  in  gu- 
ter Münze ,  nämlich  in  neuen  Aglar-  und  alten  Veroneser  Gro- 
schen für   die  von  Gottfried,    Landcomthur    der   Bailei  Botzen, 


.■75 

„frater  Gotefr.  Comendator  per  balyam  bolaanam  ,"  bezahlte 
päbstliche  Steuer,  mit  der  Bemerkung,  dass  diese  Steuer  nicht 
der  Orden  sondern  der  Bischof  von  Trient  zu  entrichten  hatte. 
Dieser  hatte  selbe  dem  Landcomthur  schon  früher  in  zwei  Ra- 
ten erlegt ,  und  der  Landcomthur  sie  bloss  abgeführt.  Diese 
Urkunde  ist  die  älteste,  in  welcher  für  das  Haus  in  Botzen  der 
Ausdruck  „Bailei"  gebraucht  wird.  Diesem  nach  geht  die  Errich- 
tung der  Bailei   bis  in's  13.  Jahrhundert  zurück. 

1302  29.  Juni.  Konrad ,  Komthur  des  deutschen  Hauses  zu 
Trient,  schliesst  mit  Adelheid  und  ihrem  Manne  Johann  von 
Primör,   einen  Erbpachtvertrag  über  Grundstücke. 

1430  Rom.  Sentenz  der  päbstlichen  Rota  in  erster  und 
zweiter  Instanz,  in  Klagsachen  des  Erhard's  Mulek,  Komthurs 
des  deutschen  Ordens  zu  Trient,  wider  Alexander,  Bischof  von 
Trient,  wegen  Wegnahme  von  Wein  und  andern  Gütern. 

1450  Rom  ,  6.  Maj.  Oeifentliche  Vorladung  mit  Fristset- 
zung und  Entscheidung  in  der  zwischen  Ludwig  von  Landsee , 
Ordens  -  Komthur  an  der  Etsch  und  Konrad  Junge ,  Komthur 
zu  Trient ,  als  Khäger ,  und  Erasmus  von  Thunen  (Thun)  als 
Beklagten ,  schwebenden  vStreitsache  ,  den  Frevel  des  letzteren 
betreffend,  dessen  er  durch  Verletzung  des  dem  Ordens -Ho- 
spital in  Trient  zustehenden  Asylrechtes ,  nämlich  durch  gewalt- 
same Herausholung  zweier,  um  ihres  Seelenheiles  wegen  da- 
hin geflüchteten  armen  Waisen  ,  schuldig  geworden. 

Sterzin  g. 

1294  Zweite ,  in  den  Beiträgen  zuerst  zum  nämlichen  Jahre 
angeführte  Schenkung  der  Frau  Adelheid  Pernigerin  von  Epan, 
im  Wohnhause  des  Deutschordens  Bruders  Abilini ,  durch  einen 
öffentlichen  Notar  von  ihren  väterlichen  Erbgütern  aufgerichtet, 
welche  sie  der  Kapelle  St.  Paul  im  Bezirke  von  St.  Pauls  ver- 
macht. Dann  Vermehrung  dieser  Schenkung  mit  der  mütterli- 
chen Erbschaft  ,  vorbehaltlich  des  Fruchtgenusses ,  und  Gültig- 
keit der  ganzen  Schenkung  bei  ihrem   Ableben. 

Ohne  Datum,  vermuthlich  um  das  Jahr  1300.  Berthold 
Khrello  von  Sprechenstain  vertauscht  seinen  Hof,  gelegen  zu 
„Moules"  mit  einem  andern  oberhalb  „Ecche ,"  welcher  Eigen- 
thum  der  Frau  Ella,  Witwe  Konrads,  seines  Bruders  Sohn, 
genannt  „Truotson"  und  ihrer  Söhne  war.     Diesen  Hof  zu  Ecke 


76 

(Ecche)  legirt  und  übergibt  er  mit  Genehmigung  der  Frau  Ella , 
zu  einem  Seelengeräth  für  sich  und  seine  Frau,  Getrud,  den 
Brüdern  des  Hospitals  zu  Sterzing  als  immerwährendes  Eigen- 
thum,  doch  mit  der  Bedingung  der  Unveräusserlichkeit  und  ei- 
nes ewigen  Jahrtages  in  die  Coronatorum,  id  est,  8.  Nov., 
mit  Vigil  und  feierlichen  Seeleumessen. 

1331  ,  geschehen  zu  Nieder  -  Vintel ,  in  Dietmairs  ,  des 
Meyr's  Haus.  Jacob  der  Trautson  von  Raifnekke  ,  belehnt  Otto 
von  Ehrenburg  und  dessen  Kinder  mit  einem  Hof,  gelegen  zu 
„Torrintin  zu  Puchelarn ,"  auf  dem  „Puchele ,"  und  mit  zwei 
Aeckern,  genannt  der  Waldacker  und  die  Gebannte,  w-elche  vor- 
dem Peter  der  Schuler  aus  Gruben,  und  seine  Gattin  Diemut, 
zu  Lehen  getragen,  aber  mit  der  Bitte  aufgesandet  haben,  sie 
dem  Otto  von  Ehrenburg  und  seinen  Kindern  zu  verleihen.  — 
Vermuthlich  gingen  diese  Güter  in  das  Eigenthum  des  Ordens 
über.  Sie  lagen  bei  wSterzing.  Zu  bemerken  ist,  dass  das  die- 
ser Urkunde  beigegebene  Siegel ,  ein  Hufeisen  in  einem  herz- 
förmigen Schild  ,  mit  dem  auf  der  vorhergehenden  Sprechen- 
steinischen Urkunde  ganz  gleich  ist.  Brandis  führt  an,  dass  die 
Veste  Sprechenstein  i.  J.  1262  Eigenthum  Bertholds  von  Trautson 
gewesen  sei.  Die  gleiche  Abstammung  der  Trautsone  und  Sprechen- 
steine geht  auch  aus  der  Urkunde  des  letztern  hier  oben  hervor. 

1370  Heinrich  und  Konrad  von  Rotenburg,  „Hofmeister  der 
Herrschaft  zu  Tirol,"  stiften  an  der  Pfarre  des  deutschen  Ordens 
zu  Sterzing  ein  Seelgeräth,  nämlich  eine  jährliche  Seelenmesse 
zu  ihrem,  ihrer  Eltern  und  Voreltern  Seelenheil,  und  gehen  dazu 
einen  Thurm,  genannt  der  freie  Thurm,  gelegen  bei  der  Pfarr- 
kirche zu  Sterzing,  sammt  den  dazu  gehörigen  kleinen  Platz. 

1412  Päbstliches  Mandat  wider  den  Bischof  von  Brixen 
und  Ulrich  Butsch ,  Kanonikus  in  Trient ,  w  egen  einer  an  die 
Pfarre  zu  Sterzing  gerichteten  Steueranforderung,  welche  der 
dortige  Rector  abgelehnt  hatte ,  und 

1412  Zeugniss  des  Nikolaus  Swarat,  Generalvikars  zu  Bri- 
xen, dass  der  Ordenspfarrer  Leopold  zu  Sterzing  von  Leistun- 
gen   an  die   päbstliche  Kammer  befreit  sey. 

1506  Revers  über  vier,  einem  gewissen  Lindenau  in  der 
Pfarre  Marling  bei  Meran  vom  Herrn  Knorr,  Komthur  zu  Ster- 
zing ,  zu  Erb  -  und  Grundbaurecht  überlasscnc  Weingärten. 


Elnstig-e 

Klöster  und  Ortschaften 

im  Lande  unter  der  Enns. 


Aus  dem  Klosterneuburger  Archive. 


Zusammengetragen 


MAXIMILIAN  FISCHER, 

Archivar  daselbst. 

1848. 


79 


V  o;  r  w  0  r  t. 

wVeiskern,  der  fleissige  Sammler  und  erste  Herausgeber  einer 
eigentlichen  Topographie  des  Erzherzogthumes  Oesterreich  un- 
ter der  Enns ,  konnte  bei  allem  Streben  nach  Vollständigkeit 
seines  Unternehmens  doch  nicht  zu  dem  ihm  erwünschlichen 
Ziele  gelangen.  Obwohl  dieser  Mann  alle  zu  seiner  Zeit  be- 
kannten topographischen  Bücher  benützte,  alle  darauf  Bezug  ha- 
benden Schriften  zur  Hand  nahm ,  auch  an  jenen  Thüren  klopf- 
te ,  wo  er  Unterstützung  und  Hilfe  zur  Vervollständigung  sei- 
ner damals  noch  gar  schwierigen  Arbeit  zu  finden  hoffte,  so 
mag  er  sich  doch  am  Ende  wohl  noch  gesaget  haben:  Doch 
scheint  mir  Manches  entgangen ,  Vieles  unbekannt  geblieben  zu 
seyn,  sicher  werden  spätere  Späher  hier  und  dort  unbekannt 
Gebliebenes  entdecken,  und  so  zu  meinem  Bemühen  wünschens- 
werthe  Zugabe  machen  können.  Das  war  auch  wirklich  schon 
der  Fall,  wie  der  zu  Krems  1795  in  zwei  Quartbänden  erschie- 
nene Landschematismus,  und  Schweikhardt's  Darstellung  des 
Erzherzogthumes  Oesterreich  unter  der  Enns.  Wien  1831  — 1838 
beweisen. 

Dörfer,  Schlösser  und  Klöster,  die  einst  im  Lande  vor- 
handen waren ,  sind  im  Verlaufe  der  Zeit  dem  menschlichen 
Andenken  gänzlich  entschwunden ,  und  nur  langsam  und  einzeln 
erscheinen  sie  wieder  beim  Durchstöbern  alter  Schriften. 

Weiskern  zählt  L  S.  55  die  Augustinerklöster  des  Landes 
auf,  und  führt  unter  der  Rubrik  der  regulirten  Chorherren  sechs 


80 

Stifte  auf :  Saiict  Andrä  an  der  Trasen,  Sanct  Dorothea  zu  Wien, 
Herzogenburg,  Sanct  Polten,  Dürnstein  und  Rlosterneuburg 
und  des  letztern  einstige  Residenz  zu  Hiezing.  Die  neuesten 
Forschungen  fugen  zu  diesen  noch  zwei  ehemalige  Stifte  dieses 
Ordens  denselben  bei,  nemlich  die  beiden  einst  zu  Wiener- 
Neustadt  und  Schrattenthal  bestandenen,  von  denen  das  davon 
Entdeckte  hier  aufgeführet  werden  soll.  Obwohl  beide  diese 
geistlichen  Communitäten  lange  schon  nicht  mehr  bestehen ,  so 
dürfte  doch  eine  kurze  Darstellung  ihrer  bekannt  gewordenen 
Schicksale  einiges  Interesse  haben,  da  auch  sie  zur  alten  Lan- 
desgeschichte  gehören. 


81 


Wiener  -  Neustadt. 

Von  dem  einstigen  Chorherrenstifte  zu  Wiener  -  Neustadt 
wurde  schon  im  12.  Bande  der  kirchlichen  Topographie ,  bei 
den  diese  geistliche  Versammlung  betreffenden  Kirchen  Vieles 
aber  stückweise  geredet.  Dann  da  die  Geistlichen  dieses  Kapi- 
tels ihre  Wohnsitze  einigemal  ändern  mussten ,  so  konnten  die 
Erlebnisse  dieser  Gesellschaft  nicht  zusammenhängend  gegeben 
werden,  und  so  dürfte  es  dem  Liebhaber  der  vaterländischen 
Geschichte  wohl  nicht  unangenehm  seyn,  die  mancherlei  Schick- 
sale dieses  zwar  nicht  lange  bestandenen,  aber  durch  seine 
merkwürdigen  Ereignisse  und  Wanderungen  denkwürdigen  Stif- 
tes im  Zusammenhange  zu  lesen. 

Kaiser  Friedrich  IV. ,  der  gewöhnlich  in  der  Burg  zu  Neu- 
stadt residirte,  stiftete  im  Jahre  1444  für  die  dortige  Burgka- 
pelle eine  Probstei  weltlicher  Chorherren,  die  die  canonischen 
Tagzeiten  und  den  Gottesdienst  in  selber  halten,  aber  auch 
in  Gemeinschaft  miteinander  leben  sollten.  Bald  darauf  voll- 
führte der  Kaiser  viele  Baulichkeiten  an  der  Frauenkirche  der 
Neustadt,  weil  er  die  von  ihm  gestiftete  Probstei  an  selbe  zu 
übersetzen  gedachte,  und  führte  auch  dieses  Vorhaben  nicht 
lange  darnach   aus. 

Aber  auch  bei  der  Burgkapelle  w^oUte  Kaiser  Friedrich 
täglichen  und  feierlichen  Gottesdienst  haben,  darum  stiftete  er 
nun  zu  selber  ein  Collegium  regulirter  Chorherren  des  heiligen 
Augustin,  das  aus  einem  Probste ,  Dechante  und  Capitel  beste- 
hen sollte.  Schon  vorher  hatte  der  Kaiser  zu  diesem  Endzwe- 
cke ober  dem  Eingangsthore  in  die  Burg  eine  schöne  und 
grosse  Kirche  gebaut,  und  führte  in  selbe  mit  Pabst  Pius  II. 
(vorher  Aeneas  Sylvius)  Bewilligung  im  Jahre  1460  das  Capi- 
tel der  regulirten  Chorherren  ein.  Mit  des  Pabstes  Begnehmi- 
gung  machte  der  Stifter  besondere  Anordnungen  für  dieses  Ca- 
pitel,  nemlich,  dass  Form  und  Ordnung  in  selbem  so,  wie  bei 
St.  Dorothea  zu  Wien  seyn  sollten,  dass  dieses  Stift  mit  de- 
Archiv. Jahrg.  1849.  I.  Heft.  6 


82 

nen  zu  St.  Dorothea,  zu  Diirnstein,  Rottenman  in  Steyermark 
und  zu  Glatz ,  damals  zu  Böhmen  gehörig,  in  geistlicher  Ver- 
bindung stehen  sollte,  so  dass  dessen  Mitglieder  zur  Beförde- 
rung der  Ordensdisciplin  sich  untereinander  visitiren,  reformi- 
ren,  Pröbste  und  andere  Obrigkeiten  ein-  und  absetzen,  und 
zu  diesem  Zwecke  Generalkapitel  zu  halten  berechtigt  seyn 
sollten.  Der  Probst  zu  Neustadt  soll  Präses  dieser  Congrega- 
tion  seyn,  und  die  genannten  fünf  Stifte  sollen  sich  der  Privi- 
legien der  Windesheimer  -  Congregation  erfreuen.  Sie  sollten 
noch  ferner  das  Vorrecht  haben,  andere  Stifte  ihres  Ordens, 
beiderlei  Geschlechtes ,  in  ihre  Congregation  aufzunehmen ,  wenn 
zwei  Drittheile  der  Professen  eines  solchen  Stiftes  einstimmig 
diesen  Wunsch  haben. 

Als  erster  Probst  dieses  Stiftes  zu  Neustadt  wurde  Sig- 
mund Draxler ,  ein  Chorherr  von  St.  Dorothea  berufen,  der 
aber  diese  Würde  nur  kurze  Zeit  bekleidete,  da  er  schon  in 
der  ersten  Hälfte  des  Jahres  1463  starb. 

Der  zweite  Probst  Michael  war  vermuthlich  auch  ein  Pro- 
ress  von  St.  Dorothea,  und  zwar  jener,  von  dem  es  heisst:  zu 
Neisse  in  Schlesien  geboren,  1452  Profess  und  am  Ende  des 
Jahres  1463  zur  Probstei  Glatz  berufen.  Daraus  folgt,  dass 
Michael  der  Probstei  Neustadt  kaum  ein  halb  Jahr  vorgestan- 
den seyn  kann.  Während  dieser  Zeit  stiftete  der  Bürgermeister 
Leonhard  Judel  auf  den  Altar  der  Pfarrkirche  eine  Messe ,  wor- 
über am  Montage  nach  Martini  1463  eine  Urkunde  ausgestellt 
wurde,  in  der  gesagt  wird:  Mit  Willen  und  Gunst  des  Herrn 
Augustin  Abt  in  Neuberg  auch  Herrn  Michaels  Brobst,  Techants 
und  Kapitels  unserer  Frawen  Kapelle  hie  in  die  Purkh  der  kai- 
serlichen Stift.  Dieses  Instrument  ist  bis  jetzt  die  einzige  Quelle 
für  die  Existenz  des  Probstes  Michael  zu  Neustadt. 

Nachdem  dieser  Probst  also  nach  Glatz  abgegangen  war, 
wo  ein  Probst  Michael  bis  1489  lebte,  wurde  noch  zu  Ende  des 
Jahres  1463  durch  Kaiser  Friedrich  Wilhelm  Bermut  von  Do- 
nauwerth  gebürtig  und  seit  1450  Profess  bei  St.  Dorothea  zur 
Burgprobstei  berufen. 

Inzwischen  hatte  Kaiser  Friedrich  an  der  alten  St.  Ulrichs- 
pfarrkirche, ausserhalb  den  Mauern  der  Neustadt  gelegen,  ein 
Klostergebäude  aufgeführt,  wohin  er  in  einem  nicht  zu  bestim- 


83 

menden  Jahre  doch  vor  1478  die  Chorherren  aus  der  Burg 
versetzte.  Die  Ursache  dieser  Versetzung  war  die  Verhandlung 
des  Kaisers  mit  dem  Pabste  um  die  Errichtung  eines  eigenen 
Bisthumes  zu  Neustadt,  und  wozu  er  die  Frauenkirche  als  Ca- 
thedralkirche  ausersehen  hatte.  Zur  Burgkapelle  hatte  er  aber 
die  Anstellung  des  Georgsordens  sich  vorgenommen.  Zu  dieser 
Veränderung  hatte  auch  der  Pabst  seine  Zustimmung  gegeben, 
und  als  die  regulirten  Chorherren  nun  nach  St.  Ulrich  zogen, 
vermehrte  der  Kaiser  ihr  Einkommen,  indem  er  dem  Stifte  die  Herr- 
schaft Pitten,  die  Renten  der  St,  Ulrichspfarre,  eine  Mühle  zu  Brei- 
tenau,  ein  Haus  in  der  Bruderstrasse  zu  Neustadt,  dasPatronat  über 
sechs  Pfarren,  und  jährliche  60  Fuder  Salz  von  Aussee  verlieh. 
Probst  Wilhelm  starb  1481  und  Wolfgang  Füllensack  von 
Laibach  gebürtig  und  seit  1445  Profess  bei  St.  Dorothea  folgte 
ihm  in  der  Würde ,  aber  auch  schon  1484  im  Tode  nach. 

Nach  ihm  erhielt  Augustin  Kiebinger  von  Chiemsee  die 
Probstei,  unter  welchem  sehr  bald  mit  dem  Stifte  und  der  St. 
Ulrichspfarre  die  traurigsten  Veränderungen  vorfielen.  König 
Matthias  von  Ungarn  überzog  Oesterreich  mit  Krieg,  und  zog 
1485  vor  die  Neustadt,  die  er  durch  18  Monate  belagerte, 
weil  sie  sich  auf  das  tapferste  vertheidigte.  Da  St.  Ulrichs 
Kirche  und  Kloster  nahe  an  der  Stadtmauer  lagen ,  und  so  der 
Vertheidigung  hinderlich  seyn  konnten ,  so  wurden  beide  bis 
auf  den  Grund  abgetragen,  also  die  dortigen  Geistlichen  unter- 
standlos gemacht.  Ob  sie  in  Privathäusern  zu  Neustadt  aufge- 
nommen wurden ,  oder  nach  St.  Dorothea  flüchteten ,  oder  in 
andern  Ordenshäusern  ihren  Unterstand  suchten  ,  ist  nicht  be- 
kannt, und  erst  nach  dem  1490  zu  Wien  erfolgten  Tode  des 
Königs,  als  der  römische  König  Maximilian  die  Ungarn  aus 
Oesterreich  vertrieben  hatte,  konnten  die  Chorherrn  die  Hoff- 
nung auf  die  Wiederherstellung  ihres  ehemaligen  Hauses  näh 
ren.  Diese  Hoffnung  ging  aber  nie  mehr  in  Erfüllung.  Kaisei 
Friedrich  fehlte  es  jetzt  mehr  als  jemals  an  Mitteln  ,  Kirche 
und  Kloster  wieder  aufzubauen ,  aber  das  Convent  wollte  er 
nicht  in  Auflösung  kommen  lassen ,  er  dachte  auf  Auswege , 
und  fand  wirklich  einen,  aber  ganz  eigenthümlichen ,  dazu. 

Gerade    damals   im  J.  1491  starb    Peter  Engelbrecht,    der 
erste    Bischof  zu  Neustadt,  und  nun  vereinigte   der  Kaiser  das 


84 

Bisthum  sammt  dessen  welÜiclicn  Chorherren,  den  Gcorgsordcn 
und  das  rcgulirte  Chorherrenstift  an  der  schon  1468  zum  Dome 
erhobenen  Frauenkirche,  so  dass  bei  selber  zwei  Convente , 
jenes  nemlich  der  Georgsritter  und  das  der  regulirten  Augusti- 
nerchorherren mit  ihrem  Probste  bestehen  sollten. 

Zur  Erreichung  dieses  Zweckes  ernannte  nun  Friedrich 
den  Probst  der  einstigen  Ulrichskirche  Augustin  Kiebinger  zum 
Bischöfe,  berief  dessen  zerstreute  Chorherren  mit  dem  neuen 
Probste  Johann  Huntzdorfer,  der  ein  Profess  von  St.  Dorothea  war, 
und  verordnete,  dass  sie  alle  nach  der  Regel  des  h.  Augustin, 
wie  bei  St.  Dorothea  leben  ,  aber  auch  den  Habit  des  Georgs- 
prdens  tragen  sollten.  Stirbt  der  Bischof,  so  sollte  mit  Vor- 
wissen des  Landesfiirsten  der  Nachfolger  aus  den  regulirten 
Chorherren  gewählt  werden  5  bei  dem  Abgange  des  Hochmei- 
sters sollten  die  Georgsritter  zur  Wahl  eines  andern  schreiten. 
Späterhin  schreibt  der  Kaiser  den  Chorherren  vor,  dass  sie 
braune  Mäntel  und  Chorkappen  tragen  sollen,  redet  aber  nicht 
mehr  davon ,  dass  sie  den  Habit  der  Georgsritter  anlegen  muss- 
ten,  denn  auch  Bischof  Augustin  weigerte  sich  stets  dagegen. 
Dieser  Bischof  starb  1495  und  sein  Nachfolger  der  Probst  Jo- 
hann Huntzdorfer  blieb  auch  bei  der  Weigerung  seines  Vorfah- 
rers ,  starb  aber  schon  1497. 

Bernhard  Zottmann  ,  Profess  von  St.  Dorothea,  der  nach 
Huntzdorfers  Erwählung  zum  Bischöfe  Probst  geworden,  wei- 
gerte sich  wie  sein  Vorfahrer  gegen  das  Tragen  des  Ritterklei- 
des ,  und  das  dürfte  die  Ursache  gewesen  seyn ,  dass  das  Bis- 
thum bis  zu  dem  J.  1519  erlediget  blieb. 

Nun  führten  die  Ritter  unausgesetzt  Klagen,  doch  aber 
behauptete  sich  Zottmann  in  der  Probstei  und  bischöflichem  Vi- 
cariate ,  und  wurde  aus  dieser  schwierigen  Lage  gerissen ,  da 
ihn  das  Kapitel  bei  St.  Dorothea  1503  zu  seinem  Probste  er- 
wählte. 

Abermals  wurde  ein  Profess  von  St.  Dorothea  Aegyd  Gau- 
nerstorfer  zu  der  Probstei  zu  Neustadt  gewählt,  der  sich  aber 
gleichfalls  gegen  die  Annahme  des  Kleides  des  Georgsordens 
erklärte  und  dadurch  die  Klagen  der  Ritter  noch  steigerte.  Auf 
Betreiben  des  zweiten  Hochmeisters  Johann  Geymann  erliess 
Kaiser  Maximilian  1507  den  Befehl  an  den  Probst,  den  Rittern 


85 

die  Catlicdral-  und  Pfarrkirche  sammt  allen  Rechten  und  Ein- 
künften zu  iihergeben. 

Vermuthlich  waren  die  Chorherrn  auf  einen  solchen  Erfolg 
schon  gefasst,  und  hatten  inzwischen  das  Klostergebäude  bei 
St.  Ulrich  nach  Möglichkeit  zu  erheben  angefangen ,  und  zogen 
nun  1508  an  ihren  ehemaligen  Wohnort.  Aber  auch  hier  soll- 
ten sie  nicht  lange  ungetrübte  Tage  verleben,  denn  nicht  nur, 
dass  sie  noch  gar  Vieles  für  die  Herstellung  eines  nothwendi- 
gen  Wohngebäudes  zu  thun  hatten ,  so  sollten  sie  bald  das 
Aergste  erleben. 

Aegyd  der  Probst  starb  1512  und  erhielt  zum  Nachfolger 
Sebastian  Süss  aus  dem  eigenen  Kapitel  gewählt.  Wie  lange 
dieser  Mann  der  Probstei  vorgestanden,  ist  nicht  bekannt,  und 
nur  so  viel  weiss  man,  dass  Paul  Nüssler  diese  Würde  beklei- 
dete, als  der  gänzliche  Untergang  dieses  Stiftes  erfolgte. 

Im  J.  1529  zogen  die  Türken  vor  Neustadt,  und  der  Ver- 
theidigung  wegen  mussten  die  Ulrichsgebäude  sammt  der  Kirche 
dem  Erdboden  gleich  gemacht  werden.  Darauf  zerstreuten  sich 
die  Geistlichen ,  und  einige  fanden  ihre  Zuflucht  in  dem  Mut- 
terstifte St.  Dorothea  zu  Wien,  und  da  über  das  Endsclücksal 
dieser  geistlichen  Gemeinde  nichts  Schriftliches  sich  bisher  ge- 
funden hat ,  so  kann  auch  über  das  Loos  der  Einzelnen  so  we- 
nig, als  das  Aller,  gesaget  werden. 

Nicht  bald  dürfte  eine  geistliche  Communität  in  dem  kur- 
zen Zeiträume  von  69  Jahren  solche  Wechselfälle  erfahren 
haben. 

Die  zurückgelassenen  Güter  dieses  Stiftes  überliess  König 
Ferdinand  auf  einige  Zeit  an  die  Neustadt  zur  Herstellung  ih- 
rer Festungswerke  ,  später  an  die  Universität  zu  Wien  zur 
Verbesserung  ihrer  Einkünfte ,  zuletzt  aber  im  J,  1551  sammt 
dem  Patronate  über  die  dem  Ulrichsstifte  einverleibten  Pfarren 
auf  ewig  an  das  Bisthum  Neustadt, 

Schrattenthal. 

In  diesem  Landstädtchen,  eine  Stunde  südlich  von  Rotz 
gelegen ,  bestand  einst,  zwar  nur  auf  kurze  Zeit,  ein  Stift  der 
regulirten  Chorherren  des  heiligen  Augustin ,  dessen  schon  fast 
vergessen   war ,    und    nur    durch   Auffindung    seines  Stiftbriefes 


86 

ist  seine  ehemalige  Existenz  vollgültig  erwiesen.  Sehweickhardt  in 
seiner  Darstellung  des  Landes  unter  der  Enns  erwähnt  bloss 
einer  einst  zu  Schrattenthal  bestandenen  Probstei,  von  welcher 
Zunggo  und  Pennotti  in  ihrer  historia  C^nonicorum  nicht  ein- 
mal eine  Meldung  zu  machen  wussten. 

Michael  Khuen,  Probst  zu  den  Wengen  bei  Ulm,  in  seiner 
Collectio  Script,  rer.  bist,  eccles.  gedenket  gleichwohl  nur  ge- 
legentlich dieses  vormaligen  vStiftes ;  und  später  soll  dieser  das- 
selbe betrefTenden  Ereignisse  genauere  Meldung  geschehen, 

Schrattenthal  wurde  als  ein  1.  f.  Lehen  im  15.  Jahrhun- 
derte von  Kaiser  Friedrich  IV.  an  die  Familie  Eytzinger  ver- 
liehen, und  bald  von  Oswald  von  Eytzing  die  Pfarre  zu  U.  L.  F. 
daselbst  gestiftet,  vielleicht  auch  erbauet.  Sein  Nachfolger  in  der 
Familie  gründete  im  J.  1476  bei  dieser  Kirche  ein  kleines,  nur 
aus  fünf  Priestern  bestehendes  Kapitel  der  regulirten  Chorherren 
des  heiligen  Augustin,  das  aus  Mitgliedern  der  Stifte  zu  Dürren- 
stein und  St.  Dorothea  zu  Wien  zusammengesetzet   wurde.  *) 

Ob  schon  bei  dieser  Erhebung  der  Pfarre  zu  einer  Stifts- 
kirche dieselbe  einen  Probst  zu  ihrem  Vorsteher  erhielt,  oder 
erst  später  mit  dieser  Würde  beehret  wurde ,  darüber  lässt 
sich  aus  Mangel  aller  darauf  bezüglichen  Documente  nichts  Be- 
stimmtes angeben.  Da  der  Ort  Schrattenthal  mehrmalen  durch 
Feuersbrünste  grosse  Verwüstungen  erlitt ,  auch  von  Kriegs- 
verheerungen mehr  als  einmal  heimgesucht  wurde,  so  müssen 
Avir  uns  mit  den  sehr  sparsam  bis  jetzt  in  fremden  Archiven 
aufgefundenen  Notizen  behelfen. 

Bei  einer  schon  vor  vielen  Jahren  geschehenen  Frage  um 
die  alten  und  altern  Documente  dieses  fast  unbekannten  Stiftes 
ward  geantwortet ,  dass  durch  Feuer  alle  dahin  bezüglichen  Ur- 
kunden zu  Grunde  gegangen  seyen.  Wer  weiss  ,  ob  nicht  auch 
sectischer  Fanatismus  wüthend  gegen  dieses  Stift  zur  Zerstörung 
dieser  Canonie  das  Seinige  eifrigst  beigetragen  haben  möge? 

Sichere  Nachricht  über  Ereignisse  des  einstigen  regulir- 
ten Chorherrenstiftes  zu  Schrattenthal  erhalten  wir  erst  vom  J. 
1500  durch  die  Postulation  des  Dorotheerchorherrn  Nikolaus 
Viereckl    zu    dieser    Probstei.     Dieser    Mann    war    zu    Passau 


*)  Vergl.   Archiv,    Jahrg.    1848.    Heft  5,    127   (Nr.  XIII.) 


87 

geboren,  ward  1493  Profess  bei  St.  Dorothea,  nachhin  folgte  er 
dem  Rufe  zu  besagter  Probstei,  wo  er  aber  wenig  Angeneh- 
mes gefunden  haben  mag,  da  er  bald  resignirte  und  sich  nach 
Dürnstein  begab.  Dort  versah  er  das  Amt  des  Dechants,  ward 
im  J.  1512  zur  Probstei  dieses  Stiftes  gewählt,  und  verstarb 
als  Probst  daselbst  am  8.  Februar  1521. 

Während  er  Probst  zu  Schrattenthal  war,  wurde  daselbst, 
ohne  Name  des  Verfassers,    ein    ascetisches  Büchlein  gedruckt 

mit  dem  Titel :  Quodlibetica  decisio  perpulchra de  Septem 

doloribus  B.  Mariae  Virginis  in  ejus  laudem  et  gloriam.  Schra- 
tental. 1501.  4.  Vielleicht  war  Viereckl  der  Verfasser,  und 
eine  wandernde  Presse  das  Mittel  zu  deren  Herausgabe.  Diese 
Abhandlung  mag  wohl  schon  selten  in  Büchersammlungen  sich 
finden.  Eine  andere  sichere  Nachricht  über  Schrattenthal  gibt 
Michael  Khuen,  Probst  zu  den  Wengen  in  Ulm,  in  seiner  Col- 
lect. Script.  V.  p.  II.  p.  404  etc.  Augustin  Marius  und  Martin 
Myllius ,  beide  Chorherren  vom  Stifte  Wengen ,  wurden  von  ih- 
rem Prälaten  nach  Wien  geschickt,  um  dort  an  der  Universi- 
tät sieben  Jahre  den  theologischen  und  andern  Wissenschaften 
obzuliegen.  Beide  hatten  mit  grossem  Fleisse  studirt,  und  sich 
bedeutenden  Ruhm  erworben.  Weil  ihre  Urlaubzeit  abgelaufen 
war,  wurden  sie  von  ihrem  Probste  nach  Hause  gerufen,  doch 
daran  kehrten  sie  sich  nicht,  setzten  ihre  Studien  fort,  und 
schützten  sich  gegen  die  Befehle  ihres  Obern  durch  Appellatio- 
nen nach  Rom.  Myllius  übernahm  seines  Unterhaltes  wegen  die 
Besorgung  der  Pfarre  bei  den  Schotten  zu  Wien,  deren  Abt 
Chelidonius  beide  schützte,  bis  sich  eine  andere  Aussicht  ibnen 
eröffnete.  Myllius  wurde  nemlich  zur  Probstei  Schrattenthal  be- 
rufen, lebte  aber  nur  kurze  Zeit  in  dieser  Würde,  und  starb 
daselbst  im  J.  1521. 

Marius  wurde  nach  mancherlei  Schicksalen  Weihbischof  zu 
Würzburg  und  starb  daselbst  als  solcher  1543. 

Seit  Myllius  Tode  findet  sich  über  Schrattenthal  keine  wei- 
tere Nachricht ,  und  mehr  als  wahrscheinlich  ist ,  dass  dieses 
Stift  bei  dem  Umgreifen  der  Reformation  in  Oesterreich  und 
besonders  in  dieser  Gegend,  wie  viele  andere  Klöster  im  Lan- 
de ,  gewaltsam  von  Aussen  oder  durch  innere  Spaltung  oder 
Davonlaufen  seiner  Mitglieder  gänzlich  und  spurlos  zu  Grunde  ging. 


88 


Beschuhte  Augustiner-Eremiten  zu  Klosterneuburg. 

Von  diesem  Orden  waren  bisher  im  Lande  unter  der  Enns 
die  Klöster  zu  Baden ,  Brück  an  der  Leitha ,  Korneuburg  und 
Wien  bekannt,  und  ob  jene  Niederlassung  dieses  Ordens,  die 
er  zu  Klosterneuburg  hatte,  als  fünftes  Kloster  zu  zählen  wäre, 
ist  nicht  sieher  zu  bestimmen,  sondern  selbe  vielmehr  nur  als 
Residenz  anzusehen. 

Die  beschuhten  Augustiner  zu  Wien  hatten  urspriinglich  ihr 
Kloster  bei  St.  Johann  im  Word,  heut  zu  Tag  Leopoldstadt, 
und  im  Anfange  des  14.  Jahrhunderts,  nämlich  1304,  kauften 
sie  ein  Haus  zu  Klosterneuburg  in  der  Kieslinggasse  von  dem 
herzoglichen  Küchenmeister,  Rudger  mit  Namen.  Der  Zweck 
dieses  Kaufes  dürfte  wohl  kein  anderer  gewesen  sein,  als  den 
durch  ihre  Terminirer  d.  i.  Sammler,  zusammengebrachten  Most 
oder  Wein  daselbst  zu  hinterlegen ,  bis  sie  denselben  in  ihr 
Kloster  abführen  konnten.  Bei  dem  Hauskaufe  stellten  Bert- 
hold der  Prior,  Ruhen  der  Subprior  und  Friedrich  der  Lector 
an  Probst  Rudger,  den  Dechant  Jakob  und  das  Capitel  des 
Stiftes  Klosterneuburg  einen  Revers  aus,  in  dem  sie  sagen,  dass 
sie  dieses  Haus  nur  darum  gekaufet  haben,  dass  sie  oder  ihre 
Ordensbrüder,  die  in  diese  Gegend  kommen  würden,  und  Ge- 
schäfte halber  sich  aufhalten  müssten,  einen  Unterkunftsort  fän- 
den, dass  sie  aber  niemals  ohne  Erlaubuiss  des  Stiftes  bei  sel- 
bem eine  öffentliche  Kapelle  erbauen ,  noch  durch  Zubau  ihr 
Haus  erweitern  sollten. 

Albrecht  11.  und  Otto,  Brüder  und  Herzoge  von  Oesterreich, 
waren  den  Augustinern  sehr  gewogen,  und  stifteten  für  diesen 
Orden  im  J.  1338  ein  Kloster  zu  Korneuburg ,  und  tauschten 
von  dem  Stifte  die  demselben  dort  gehörige  Kapelle  des  aller- 
heiligsten  Sacramentes  gegen  die  marmorsteinerne  Kapelle  des 
h.  Johann  des  Täufers  zu  Klosterneuburg  ein. 

Bei  dieser  Gelegenheit  mögen  die  Herzoge  das  Stift  be- 
wogen haben,  von  dem  vorbesprochenen  Reverse  Umgang  zu 
nehmen ;  denn  um  diese  Zeit  erhielten  die  Augustiner  durch  die 
Güte  der  Herzoge  zu  Klosterneuburg  ein  weitläufiges  Gebäude, 
das  sich  gegen  die  Stadtmauer  ausdehnte ,  und  wohl  auch  an 
selbe  sich  angeschlossen  haben  mag.    Sie  müssen  auch  ein  Kirch- 


;  89 

lein  erlialtcii  haben,  und  sich  des  Begräbnissrechtes  erfreuet 
haben,  weil  man  im  J.  1804  an  der  Stelle  bei  Erbauung  eines 
neuen  Hauses  auf  ein  Gruftgewölbe  mit  Leichen  kam.  Das  Ge- 
bäude muss  ansehnlich  gewesen  sein,  weil  im  selben  König  Lud- 
wig von  Ungarn  im  J.  1347  seine  Wohnung  nahm,  als  er  Herzog 
Albrecht  besuchte ,  und  dieser  dem  Könige  in  dem  Gebäude- 
umfange der  Augustiner  öffentliche  Prunkfeste  geben  konnte. 

Ob  diese  Besitzung  von  dem  Augustinerorden  als  Kloster 
oder  Residenz  betrachtet  worden,  selbstständig  oder  vom  Wiener 
Convente  abhängig  anzusehen  ist,  lässt  sich  bei  der  Unzuläng- 
lichkeit vorhandener  Urkunden  nicht  bestimmen ,  besonders  da 
der  einzige  namentlich  bekannte  Bruder  Hans  Vinkh  an  einem 
und  demselben  Tage  im  Jahre  1483  an  zwei  verschiedenen 
Stellen  des  Grundbuches  das  einemal  Prior  zu  Korneuburg,  das 
andere  Mal  Prior  zu  Klosterneuburg  geschrieben  steht. 

Auch  über  das  Kirchlein  oder  die  Kapelle  bei  ihrem  Wohn- 
gebäude zu  Klosterneuburg  kann  nichts  mit  Bestimmtheit  ge- 
sagt werden,  da  nicht  einmal  der  Name  des  Schutzheiligen,  dem 
selbes  geweihet  war,  auf  uns  gekommen. 

Wie  lange  dieses  Klösterlein  oder  diese  Residenz  bestan- 
den, ist  gar  nicht  bekannt,  und  eben  so  Wenig,  als  über  dessen 
Entstehung  aufzufinden.  Sicher  kann  man  annehmen,  dass  diese 
geistliche  Communität  nicht  länger  als  bis  zur  ersten  türkischen 
Belagerung  Klosterneuburgs  und  Wiens  im  J.  1529  bestanden 
habe,  und  da  sie  nahe  an  den  Stadtmauern  gestanden,  vermuth- 
lich  durch  Feuer  oder  andere  Unglücksfälle  den  Untergang  ge- 
funden habe,  obwohl  die  obere  Stadt  Klosterneuburg  auch  da- 
mals gegen  den  Erbfeind  der  Christenheit  sich  tapfer  verthei- 
digte,  und  vor  allen  Stürmen  erwehrte. 

Dominikaner  -  Residenz  zu  Klosterneuburg. 

In  einem  unbekannten  Jahre  des  13.  Jahrhunderts  wurde 
südlich  vom  Stifte  zu  Ehren  der  h.  Kunigund,  der  Gemahlin 
Kaiser  Heinrich  IL,  eine  Kapelle  gebaut,  bei  der  vor  Ausgang 
desselben  Jahrhunderts  die  Dominikaner  auf  eine  uns  unbekannte 
Art  festen  Fuss  fassten. 

Welcher  Probst  ihnen  diese  Kapelle  anvertraut,  oder  unter 
welchen    Bedingnissen    überlassen,   darüber   finden    sich   weder 


90 

Urkunden,  noch  besteht  gegenwärtig  eine  mündliche  Ueberlie- 
ferung  davon.  Bekannt  ist  nur,  dass  in  besagten  Jahren  sich 
die  Dominikaner  bei  der  Kunigunden-Kapelle  eine  Residenz  er- 
richtet hatten,  und  öffentlichen  Gottesdienst  hielten,  wozu  sie 
weder  Befugniss  noch  Erlaubniss  hatten ,  wie  sich  gleich  aus 
dem  Verlaufe  der  Ereignisse  ergeben  wird. 

Von  dem  Probste  des  Stiftes  hatten  sie  Mos  die  Erlaub- 
niss Privatgottesdienst  zu  halten,  jetzt  aber  verwandelten  sie  selben 
in  einen  öffentlichen,  sie  hörten  die  Beichten  der  Pfarrgenossen, 
machten  Eingriffe  in  die  pfarrlichen  Rechte,  errichteten  neue 
Altäre,  erweiterten  ihr  Wohngebäude,  und  forderten,  dass  ihnen 
das  Stift  die  Baumaterialien  zu  dieser  Erweiterung  verschaffen 
sollte.  Probst  Hadmar  untersagte  ihnen  die  Eingriffe  in  die 
Pfarrverrichtungen,  aber  die  Dominikaner  kehrten  sich  nicht 
daran,  und  fuhren  in  ihren  Anmassungen  täglich  fort,  üeber  solche 
W^iderspenstigkeit  aufgebracht,  Hess  der  Probst  ihre  geistlichen 
Kleider  wegnehmen,  worüber  sie  Hadmarn  bei  dem  Passauer 
Bischöfe,  dem  beiderseitigen  Ordinarius  verklagten.  Bischof  Bern- 
hard kam  persönlich  nach  Klosterneuburg,  vernahm  die  streitenden 
Theile,  und  fällte  folgendes  Endurtheil :  Der  Probst  soll  den  Domi- 
nikanern die  Kirchenkleider  zurückstellen,  und  ihnen  zum  Beweise 
der  Aussöhnung  in  der  nächsten  Weinlese  ein  halbes  Fuder  (16  Ei- 
mer} Wein  schenken;  die  Dominikaner  aber  dürften  ihre  Gebäude 
nicht  erweitern,  keine  neuen  Altäre  errichten,  nur  mit  des  Probstes 
Bewilligung  Beichte  hören,  und  blos  auf  eigene  Kosten  ihre  Ge- 
bäude herstellen  und  erhalten,  ferner,  weil  sich  der  Marschall  von 
Landenberg,  des  Kaisers  Albrecht  I.  vorzüglichster  Günstling,  der 
Dominikaner  eifrigst  angenommen,  und  durch  sie  dem  Stifte  abhold 
geworden,  so  sollten  sie  diesen  Herrn  dem  Stifte  wieder  so  geneigt 
machen,  dass  es  von  selbem  nichts  Nachtheiliges  mehr  zu  befürch- 
ten habe.   Das  ereignete  sich  im  Jahre  1300. 

Nach  Beendigung  dieses  Streites  scheinen  die  Dominikaner 
nicht  lange  mehr  zu  Klosterneuburg  geblieben  zu  sein,  da  in 
den  für  die  Kapelle  in  den  J.  1302  und  später  1326  gegebe- 
nen Ablässen  derselben  keine  Meldung  geschieht,  wo  doch  der 
letztere  Ablass  von  dem  Passauer  Bischöfe  ausgegangen  war. 

Uebrigens  möglich,  dass  sie  sich  nach  Beendigung  des 
Streites  ruhig  verhielten,  und  noch  einige  Zeit  bei  St.  Kuuigund 


91 

verblieben,  aber  da  im  J.  1342  ein  Weltpriester  als  Deneficiat 
bei  der  Kapelle  angestellet,  so  müssen  sie  doch  früher  davon 
abgezogen  sein. 

Noch  sind  Ruinen  dieser  kleinen  Kirche  zu  schauen ,  beste- 
hend in  einem  Theile  der  Seitenmauer,  und  zeigen  Spuren  einer 
sie  zu  Grunde  gerichteten  Feuersbrunst. 

Chorfraueiistift  bei  St.  Jakob  zu  Klosterneuburg. 

Bekannt  ist,  dass  unfern  des  Chorherrenstiftes  eines  für 
Frauen  des  nämlichen  Ordens  bestand,  für  dessen  Stifterin  Agnes, 
des  heiligen  Leopold  Gemahlin,  gehalten  wird,  und  das  im  J.  1568 
ausgestorben  ist.  Während  des  Bestandes  dieses  Conventes 
existirte  für  eben  diese  Regel  auch  ein  zweites  bei  St.  Jakob 
ausserhalb  des  einstigen  Thores  der  untern  Stadt  gegen  Kritzen- 
dorf, an  jenem  Platze,  wo  die  Mechitaristen  in  unsern  Tagen 
wieder  ein  Klostergebäude  herstellten,  in  dessen  Mitte  sich  aber- 
mals ein  Jakobskirchlein  befindet. 

Vielleicht  schon  vor  Entstehung  des  Stiftes  mag  an  dieser 
Stelle  eine  kleine  Kapelle  bestanden  haben,  die  dem  Apostel  Jakob 
dem  Grösseren  geweihet  war,  deren  auch  schon  im  alten  Saal- 
buche des  Stiftes  erwähnt  wird,  da  die  um  selbe  liegenden  Wohn- 
stätten und  Gründe  von  dieser  Lage  genannt  werden:  bei  St. 
Jakob ,  welcher  Gebrauch  sich  auch  bis  gegenwärtig  erhal- 
ten hat. 

Vermuthlich  mit  Hülfe  mehrerer  Gutthäter  und  mit  Bewil- 
ligung des  Passauer  Bischofes  stiftete  Probst  Nicolaus  I.  mit 
seinem  Convente  im  J.  1260  dieses  Kloster  für  regulirte  Chor- 
frauen. Im  folgenden  Jahr  ward  der  Stiftbrief  ausgefertigt,  und 
darin  gesagt:  der  Probst  und  das  Convent  haben  den  Nonnen 
den  nächst  St.  Jakob  gelegenen  Platz  in  der  Zuversicht  ge- 
schenket, dass  sie  Gott  treu  dienen ,  die  Zahl  von  dreizehn 
Nonnen  nicht  überschreiten,  und  die  Klosterschwelle  niemals 
verlassen,  ausser  dem  dringendsten  Falle.  Jene,  welche  aus 
dem  Kloster  unter  dem  Vorwande  der  Krankheit  ohne  Vor- 
wissen der  Meisterin  gehen  würden,  sollten  gar  nie  mehr  in 
ihre  Gemeinschaft  aufgenommen  werden.  Es  wird  ihnen,  der 
damals  häufigen  Gewohnheit  entgegen,  verbothen,  persönlich 
Almosen  zu  sammeln,   und   wenn  sie  dessen    bedürfen   würden, 


92 

so  soll  dasselbe  durch  einen  Layenbruder  eines  Klosters,  oder 
durch   eine  fromme   weltliche  Person  für  sie  erbethen  werden. 

Dieses  Kloster  der  strengen  Disciplin  nahm  Pabst  Urban  IV. 
in  seinen  Schutz ,  und  erliess  im  J.  1263  an  die  Priorin  und 
Convent  des  Klosters  St.  Jakob  zu  Neuburg  in  der  Passauer 
Diöcese  gelegen  eine  eigene  Bulle  darüber.  Schon  1290  folgten 
bischöfliche  Ablassbriefe,  wodurch  den  Nonnen  die  Erweiterung 
oder  Erbauung  ihrer  Kirche  befördert  werden  sollte,  und  Blanka, 
des  Herzogs  Rudolph  von  Oesterreich  Gemahlin,  so  wie  des 
Kaisers  Friedrich  des  Schönen  Wittwe  bedachten  dieses  Kloster 
in  ihren  Testamenten. 

Gar  wenig  ist  von  den  Schicksalen  dieses  Conventes  be- 
kannt, da  dessen  geringe  Besitzungen  an  Weingärten  und  ein- 
zelnen Bergrechten  selbe  gar  selten  mit  der  Welt  in  Berührung 
brachten ,  und  ihre  strenge  Abgeschlossenheit  sie  völlig  unbe- 
kannt machte.  Das  Nächste,  was  wir  von  diesem  Kloster  auf- 
gezeichnet finden ,  ist  die  im  J.  1422  durch  Dr.  Johann  von 
Bertholdsdorf,  einen  Chorherrn  des  Stiftes  Klosterneuburg, 
auf  Befehl  seines  Probstes  Georg  I.  vorgenommene  Visitation. 

Die  Nonnen  waren  verklagt,  ihre  Klostersatzungen  nicht 
genau  zu  halten  ,  worüber  nun  Untersuchung  gepflogen  ward. 
Ihre  Zahl  bestand  nur  aus  vier  Personen,  und  sie  verantwor- 
teten sich  über  die  ihnen  vorgelegten  Fragen,  unter  denen  auch 
jene  über  ihre  Professformel  war ,  die  ein  Denkmal  der  deut- 
schen Sprache  zu  nennen  ist.  Sie  bekannten,  dass  sie  den  Probst 
des  Chorherrenstiftes  als  ihren  eigentlichen  Obern  anerkennen, 
aber  auch,  dass  ihre  Urkunden  aus  Unkenntniss  von  ihren  Vor- 
gängerinnen verloren  gegangen  seien.  Ihr  Haus  war  schon  da- 
mals im  Gebäude  sehr  verfallen,  daher  sie  gezwungen  waren, 
zur  nöthigsten  Herstellung  desselben  zwanzig  Pfund  Pfennige 
Schulden  zu  machen.  Dazu  mussten  Wendelmut  die  Meisterin, 
und  die  übrigen  Schwestern  ihren  Weingarten  versetzen,  und 
sie  gestanden,  dass  sie  zur  Ausfertigung  des  Schuldbriefes  nicht 
einmal  ein  eigenes  Siegel  vorfindig  hätten,  und  gezwungen  seien, 
ihn  durch  ein   anderes  bekräftigen  zu  lassen. 

Dieser  tiefen  Armuth  wegen  mögen  sie  auch  nicht  mehr  im 
Stande  gewesen  sein,  ilir  Kloster  gänzlich  herzustellen,  und 
wenn  sie  bei  dieser  geringen  Anzahl  nicht  etwa  bald  ausgestor- 


93 

ben  sind ,  so  dürften  sie  das  baufällige  Kloster  als  unbewohn- 
bar nicht  lange  darnach  verlassen  haben ,  und  nur  das  ist  ge- 
wiss, dass  diese  Ruinen  im  J.  1432  gänzlich  verlassen  standen. 

Platz  und  Gemäuer  fielen  nun  dem  Stifte  anheim,  und  da 
der  h.  Johann  von  Kapistran  zu  Wien  predigte  und  mit  Probst 
Simon  bekannt  wurde,  erhielt  der  fromme  Mann  das  verfallene 
Kloster  als  Geschenk,  der  es  mit  Freuden  annahm  und  mit  sei- 
nen Ordensbrüdern  besetzte.  Dieses  Kloster  stand  bei  den  Fran- 
ziskanern in  hoher  Achtung ,  ward  zierlich  hergestellt ,  mit 
einer  grossen  Kirche  versehen,  und  in  diesem  Kloster  die  Pro- 
vinzialkapitel   bis   zu   dessen  Aufhebung  im  J.  1784  abgehalten. 

Kirche  und  Kloster  wurden  verkauft,  eine  Zuckersiederei 
in  selbem  errichtet,  späterhin  grösstentheils  abgebrochen,  das 
Materiale  in  Geld  umgesetzt,  bis  die  ehrwürdige  Mechitaristen- 
congregation  sich  das  Vorhandene  erwarb,  und  ein  fast  neues 
Klostergebäude  wieder  herstellte. 


An  die  Darstellung  dieser  wenig  gekannten  geistlichen  Häu- 
ser soll  sich  nun  auch  eine  Anzahl  solcher  Orte  und  Schlösser 
anreihen,  die  in  den  bisher  erschienenen  topographischen  Be- 
schreibungen des  Landes  unter  der  Enns  entweder  gänzlich  un- 
bekannt geblieben  sind,  oder  die  heute  einen  andern  Namen 
führen.  Da  diese  Namensabänderung  nur  selten  aufgezeichnet 
sich  findet,  so  kann  der  Geschichtsforscher  oft  mit  vielen  Be- 
mühungen zu  kämpfen  haben,  und  sehr  schwer  zur  glücklichen 
Auflösung  seiner  Untersuchungen  gelangen  können. 

Nur  wenige  Städtchen  gab  es  in  Oesterreich  am  Ende  des 
zehnten  Jahrhunderts  zwischen  der  Leitha  und  Ens,  und  spar- 
sam lagen  dazwischen  kleinere  Ortschaften ,  wie  Chroniken  be- 
zeugen; aber  schon  anders  und  besser  war  die  Gestalt  des 
Landes  im  zwölften  Jahrhunderte. 

Die  babenbergischen  Markgrafen ,  welche  unser  Land  fast 
als  Einöde  übernahmen,  hatten  bei  der  Colonisation  des  Lan- 
des eine  wohl  berechnete  Methode  im  Auge,  wovon  die  grosse 
Anzahl  kleiner  nun  ganz  verschollener  Ortschaften  den  Beweis 
zu  führen  scheint.  Sie  erachteten  nämlich,  dass  für  Beurbarer 
von  Einöden  wohl  am  gerathensten  sei,  dass  sich  selbe  blos  in 
kleinern  Ortschaften  zusammcnsiedcln,  wo  sie  die  in  neue  Cul- 


94 

tup  genommenen  Grundstücke  ganz  in  ihrer  Nähe  gelegen,  mit 
weniger  Zeitaufwand  bebauen ,  und  auch  jeden  kleinern  von 
ihren  Hausgeschäften  erübrigten  Zeitraum  für  die  Pflegung  des 
Bodens  verwenden  konnten. 

In  solchen  kleinen  Ortschaften  mögen  sich  die  österrei- 
chischen Colonisten  so  lange  glücklich  befunden  haben,  als  sich 
das  Land  einer  längern  Ruhe  erfreute;  als  aber  Fehden  und 
Kriege  losbrachen,  und  manche  Gegenden  häufig  von  Kriegs- 
völkern durchzogen,  bald  auch  von  raubgierigen  Rittern  und 
deren  Knappen  und  Reisigen  geplündert ,  gebrandschatzt ,  ver- 
brannt und  verheeret  wurden,  so  mussten  diese  armen  Leute, 
ihrer  Habe  und  Wohnstätten  verlustig,  flüchten;  und  sie  flohen 
in  grössere  Orte  und  Städte,  um  wenigstens  ihr  Leben  zu  ret- 
ten. Wiederhohlten  sich  diese  Unfälle,  so  geschah  es  nicht 
selten,  dass  manche  dieser  Ansiedler  nicht  mehr  zu  ihren  ver- 
wüsteten Hütten  zurückkehrten  ,  sondern  sich  an  die  nächstlie- 
gende gi'össere  Gemeinde  anschlössen,  um  mehr  Sicherheit  für 
ihre  Häuser  zu  geniessen,  sich  aber  dadurch  einer  grössern 
Beschwerlichkeit  in  Bebauung  ihrer  Felder  unterzogen. 

Dass  von  den  im  Mittelalter  verlassenen  Bauerndörfern  fast 
nirgends  mehr  Spuren  zu  entdecken  sind,  fliesst  aus  der  Bauart 
der  damaligen  Landesbewohner.  Der  grösste  Theil  der  Häuser 
ward  von  Holz  gezimmert,  andere  von  Lehmknollen,  höchstens 
Sonnenziegeln  erbaut,  und  zuweilen  bestanden  sie  aus  Riegelwän- 
den. Ward  nun  eine  so  erbaute  Ortschaft  von  den  Bewohnern  ver- 
lassen, deren  Abzug  ohnehin  nur  Kriegsschaden  oder  Elementar- 
ereignisse verursachten,  so  ist  ja  klar,  dass  nach  wenigen  Jah- 
ren eine  solche  Verödung  dieser  Wohnstätten  eintreten  musste, 
dass  kaum  der  Platz  mehr  zu  errathen  war,  auf  welchem  wohl 
noch  bei  Menschengedenken  solch  eine  Ortschaft  gestanden  hatte. 

Die  Documente  des  Stiftes  Klosterneuburg  enthalten  eine 
nicht  geringe  Anzahl  verschollener  Orte  und  Schlösser ,  und 
bieten  manchmal  die  Mittel ,  über  alte  lange  ausser  Gebrauch 
gekommene  Benennungen  einzelner  Orte  Auskunft  zu  erlangen. 

Ist  schon  die  Zahl  der  Orte  beträchtlich,  die  durch  das 
Saalbuch  und  die  Urbare  dieses  Stiftes  an  das  Licht  treten, 
so  müsste  sich  ja  die  Zahl  der  nun  in  Vergessenheit  gerathe- 
nen  österreichischen  Orte   noch  um  Vieles  steigern,  wenn  der- 


95 

gleichen  Urkunden  mancher  noch  altern,  und  der  gleichzeitigen 
Stifte  (wie  Molk,  Zvvettel,  Lilienfeld  u.  a.  schon  früher  gethan), 
Städte  und  Herrschaften  zu  Tage  gefördert  würden? 

Durch  solche  historische  Vorarbeiten  würde  sich  gar  deut- 
lich herausstellen,  wie  kraftvoll  das  Geschlecht  der  Babenberger 
schon  in  seinen  Markgrafen  für  die  Cultur  des  ihnen  anvertrau- 
ten Oesterreichs,  das  sie  zum  grösseren  Theile  als  Einöde  über- 
nahmen, gewirkt,  und  wie  glücklich  sie  auch  mitten  unter  Kriegs- 
getümmel in  ihren  Culturbemühungen  gewesen  waren. 

Was  in  den  oben  genannten  stiftlichen  Documenten  über 
die  vom  12.  bis  16.  Jahrhunderte  bestandenen  nun  unbekannten 
Ortschaften  und  Schlösser  sich  aufgefunden,  soll  hier  in  alpha- 
betischer Ordnung  aufgezeichnet  erscheinen. 

Sehr  erfreulich  würde  es  sein ,  wenn  einige  dieser  Orte 
auch  aus  andern  Documenten  die  Gewissheit  ihres  einstigen  Be- 
standes zur  bessern  Aufklärung  für  die  vaterländische  Geschichte 
erlangen  möchten,  wodurch  sich  Lage  und  einstige  Beschaffen- 
heit in  helleres  Licht  setzen  Hessen. 

Aichenstauden. 

Dieses  Dörfchen ,  das  im  Bezirke  der  Pfarre  Auersthal 
wahrscheinlich  am  ßussbache  gelegen  hatte,  erscheint  schon  im 
12.  Jahrhunderte  ,  und  findet  sich  1340  noch  grundbüchlich  vor, 
w^o  es  heisst :  Aichenstauden  duo  beneficia  et  una  curtis.  Wahr- 
scheinlich nannte  sich  ein  Geschlecht  von  diesem  Orte,  weil 
im  österreichischen  Lehenbuche  beim  J.  1434  ein  Bernhard  der 
Aichenstauder  erscheinet,  der  als  der  Aeltere  zu  seinen  und  sei- 
ner Brüder  Georg  und  Lorenz  Händen  einen  Hof  zu  Racken- 
dorf bei  Schweinbart,  den  grossen  und  kleinen  Zehend  auf  an- 
derthalb Lehen  und  vier  Hofstätten ,  das  ganze  Preuslaholz  bei 
Matzen  und  den  Wildbahn  zu  Rackendorf  innehatte,  so  von  ihrem 
Vater  Johann  erblich  an  sie  gekommen.  Im  J.  1512  wird  noch 
der  Ort  im  Grundbuche  mit  einem  Lehen  aufgeführt ,  aber  we- 
der der  Name  eines  Besitzers  noch  die  Anzahl  der  dazu  gehö- 
rigen Gründe ,  so  wie  die  darauf  gelegte  Schuldigkeit  nicht 
mehr  erwähnet  wird.  Zwei  Halblehen  finden  sich  gleichfalls 
ohne  Besitzer  aufgezeichnet,  und  daraus  ergibt  sich,  dass  diese 
Häuser  schon  längere  Zeit  nicht  mehr  vorhanden  waren.  Der 
kleine    Ort   muss   also  in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrhun- 


96 

dertes  zu  Grunde  gegangen  sein,  ob  durch  Kriegsläufe  oder 
Ueberschvvemmungen  lässt  sich  aus  Mangel  aller  Notizen  nicht 
angeben.  (Urbar  I.  und  II.) 

Adelreichesdorf  auch  Airichsdorf. 

Dieses  Dorf  lag  unweit  von  Angern  gegen  den  Marchfluss, 
und  war  ein  Eigenthum  der  Babenberger.  Adalbert  der  Erstge- 
borne des  heiligen  Leopold ,  der  vielleicht  der  Gründer  dieses 
Ortes  war,  schenkte  um  das  J.  1126  dem  Stifte  Klosterneu- 
burg daselbst  einen  Mayerhof,  wie  das  Saalbuch  aussaget  (Cod. 
Trad.  fol.  36),  und  Lirkart  und  Reinger  von  diesem  Orte  traten 
als  Zeugen  bei.  (Auch  Cod.  Trad.  fol.  13  erscheint  Adelman  de 
Adelrichesdorf.) 

Im  Urbar  v.  1257  (Urbar  III.)  erscheint  Alrichesdorf  als  ein 
eigenes  Verwaltungsamt  von  Seite  des  Stiftes,  und  bestand  damals 
aus  14  Lehen,  die  die  zu  dieser  Zeit  gewöhnlichen  Natural-  und 
Gelddienste  leisteten.  Nachhin  im  J.  1340  heisst  es:  Alrichesdorf 
bei  Anger  gegen  Stillfried  hat  gegenwärtig  der  alte  Wildungs- 
mauer inne.  Es  werden  aber  nur  mehr  12  Lehen  aufgeführt 
und  gesagt:  dass  der  Probst  im  Jahre  drei  Pantheidungen  da- 
selbst zu  halten  habe.  Otto  der  Turse  von  Rauheneck  und  Pe- 
terse  seine  Hausfrau  und  ihr  beider  Sohn  Otto  hatten  auf  dritt- 
halb Lehen  zwei  Pfund  Pf.  Gülten  liegen,  und  diese  verkauften 
sie  im  Jahre  1301  an  Probst  Rudger  und  das  Gotteshaus  Klo- 
sterneuburg. 

Im  J.  1512  geschieht  wohl  im  Grundbuche  dieses  Ortes 
noch  Erwähnung,  und  zwar  eines  Hofes  und  12  Lehen,  bei  de- 
nen aber  kein  Besitzer  mehr  benennet  wird ,  daher  zu  vermu- 
then ,  dass  der  Ort  spätestens  durch  ungarische  Raubzüge  un- 
ter K.  Friedrich  IV.  verödet  ist. 

Alland  einst  Adaleth. 

Altenburg. 

Der  Name  einer  Kirche  auf  dem  Berge  oberhalb  der  Stadt 
Stein  in  der  Kremserpfarre  gelegen.  Kaiser  Konrad  III.  schenkte 
diese  Kirche  oder  Kapelle  1139  (Urkunde  X.)  dem  Stifte  Kloster- 
neuburg und  Bischof  Manegold  von  Passau  verlieh  auf  Anlangen  des 
Probstes  Dietrich  derselben  die  Ausübung  einiger  pfarrlichen 
Handlungen.  Dagegen  gab  der  Probst  dem  Pfarrer  zu  Krems  zur 


97 

Entschädigung   80   Pfennige  jährlicher  Gült  gelegen  auf  Gütern 
oberhalb  vStein.  (Urkunde  X.) 

Nicht  lange  hernach  überliess  Probst  Konrad  die  Kirche 
sammt  ihren  Zugehörungen,  die  in  einem  Hofe  mit  Waldung 
und  Wirthschaft  bestanden,  gegen  jährliche  fünf  Pfund  Pfennige 
an  Irnfried  einen  Kleriker.  Ferners  weiss  man  nicht,  wie  und 
wann  diese  Besitzung  verloren  gegangen. 
Aniaysthal. 

Nach  dem  ältesten  Grundbuche  gehörte  dieser  Ort  zum 
Amte  Stoizendorf  und  lag  oberhalb  Stockerau  bei  Stranzendorf 
und  in  der  Pfarre  Weikerstorf.  Das  Stift  besass  daselbst  schon 
frühe  ein  Lehen ,  das  aber  in  der  Mitte  des  13.  Jahrhundertes 
verwüstet  seyn  musste ,  da  es  im  ältesten  Urbare  (1257)  heisst : 
der  Dienst  könne  erst  nach  einigen  Jahren  wieder  gefordert 
werden.  Nebst  diesen  Lehen  sind  auch  noch  einige  Kleinhäusel 
aufgezeichnet.  (Urbar  1.) 

Später  im  J.  1333  schenkte  Friedrich  Weissmann  einen 
dort  liegenden  Hof,  den  er  von  Conrad  Gwölte  erkauft  hatte. 
Dieser  Hof  muss  damals  zu  Grunde  gerichtet  gewesen 
seyn ,  weil  im  Urbar  gesagt  wird  ,  dass  dieses  Haus  erst  nach 
sechs  Jahren  wieder  die  bestimmten  sechs  Schillinge  zahlen 
wird  ,  also  wieder  erhoben  werden  musste.  1340  wird  Johann 
des  Weissmanns  Sohn  als  dienstbar  aufgeführt. 

Im  15.  Jahrhunderte  wird  dieses  Ortes  nicht  mehr  erwähnet. 
Ansiedel. 

Wo  dieses  Dorf  oder  Weiler  gelegen,  wie  und  wann  er 
zu  Grunde  gegangen,  ist  ganz  unbekannt,  vielleicht  dass  er  ge- 
genwärtig unter  einem  andern  Namen  besteht.  Ein  einziges  Mal 
wird  in  den  Stiftsdocumenten  desselben  erwähnt ,  da  Konrad 
und  Bertha  von  Mülbach  (beim  Kampflusse)  zur  Zeit  des  Froh- 
stes Marquard  1142  —  1167  dem  Stifte  eine  Kirche  und  Haus, 
Ansiedel  genannt,  schenkten,  weil  ihre  Tochter  Sophia  Nonne 
im  Frauenstifte  geworden.  (Cod.  Trad.  f.  25.) 
Arnoldsbach. 

Ein  Dorf  oder  Rotte  ,  die  nach  der  Ordnung  des  ältesten 
Grundbuches  zum  Amte  Bierbaum  im  Tullnerfelde  gezählt  wur- 
de, und  so  mag  dessen  Lage  waldwärts  gegen  den  Perschling- 
fluss  zu  suchen  seyn.  (Urbar  I.) 

Archiv.  Jahrg.   1849.  I.  Heft.  7 


98 

Nur  im  13.  Jahrhunderte  erscheint  es  im  Grundbuche  und 
möglich ,  dass  sich  selbes  im  heutigen  Ollersbach  finden  dürfte. 
Atzgerstorf. 

Nicht  jenes  ausser  dem  Wienerberge ,  sondern  das  heutige 

Atzelstorf  seitwärts    der    Brünnerstrasse   bei  Lanzendorf.    Dort 

besass  das  Stift  1340  einen  Hof  und  ein  Lehen ,    das   Erasmus 

Wulzendorfer  und  nach  ihm  der  junge  Preusel  innehatte.  (Urb.  IV.) 

Azückenstorf. 

Vermuthlich  ist  unter  diesem  Namen  das  Dorf  Atzeistorf 
zu  verstehen,  das  im  TuUnerfelde  unterhalb  Michelhausen  liegt, 
und  zur  Herrschaft  Judenau  gehörig  ist.  (Cod.  Trad.  f.  17.) 

Zu  Ende  des  12.  Jahrhunderts  erscheint  ein  gewisser  Ru- 
dolph,   ein  Leibeigener  ßabins  von  Gottsfeld,    der    dem   Stifte 
einen   Weingarten  schenkte  und   sagt,    dass   dieser  Weingarten 
zu  Azückenstorf  liege. 
Breitenfeld. 

War  ein  Dorf  unfern  Weikendorf  im  Marchfeld ,  das  auch 
Philibert  Hueber  schon  kannte.  Dass  der  Ort  im  12.  Jahrhun- 
derte bestand,  bezeuget  das  Saalbuch  (Cod.  Trad.  f.  82.)  und 
saget ,  dass  Ulrich  von  Schönkirchen  dem  Stifte  ein  Lehen  zu 
Breitenfeld  geschenket,  weil  seine  Tochter  Bertha  in  das  Frauen- 
kloster aufgenommen  worden.  Auch  die  Edlen  von  Kierling  hat- 
ten Besitzthum  in  diesem  Orte,  denn  die  edle  Matrone  Willi- 
birg von  Kierling  vergabte  zur  Zeit  des  Probstes  Wernher 
1186  — 1194  für  das  Seelenheil  ihres  im  Stifte  begrabenen  Soh- 
nes Rudolph  ein   Lehen  zu  Breitenfeld. 

Schon  im  14.  Jahrhunderte  muss  der  Ort  eine  Verheerung 
erlitten  haben,  denn  1340  wird  gesagt:  Breitenfeld  ein  Lehen, 
das  zu  Georgi  und  Michaeli  ein  Talent  dienet.  Aufzusuchen  ein 
Halblehen ,  das  Gut  Nikolaus ,  und  ein  anderes  Halblehen  ,  das 
Ulrich  Oeder  hat. 

Zuletzt    geschieht    dieses   Ortes   im    J.    1512    Erwähnung, 
zeigt    sich   aber,    dass    es    schon   verödet   und   unzahlhaft  war. 
Vermuthlich  ging  es  mit  andern  Dörfern  in  den  vorausgegange- 
nen ungarischen  Kriegen  zu  Grunde. 
Bukkendorf  auch  Pukkendorf. 

Heisst  schon  lange  Buttendorf  und  liegt  oberhalb  Zwenten- 
dorf   im   TuUnerfelde.     Noch   im    12.    Jahrhunderte  wurden  die 


99 

kleinen  Stiftsbesitzungen  daselbst  für  besser  gelegene  vertauscht. 
Im  Saalbuche  1140.  Bukkendorf  S.  41. 

Burgstall. 

Ein  gänzlich  zerstörtes  Schloss,  das  nöinllich  von  Hasen- 
dorf V.  0.  W.  W.  in  der  Gegend  des  Venusberges  lag,  wobei 
das  Stift,  nach  Aussage  des  ältesten  Urbars,  zwei  unterthänige 
Lehen   besass  (Urbar  von  1257). 

Diese  Besitzung  ging  1426  durch  Tausch  für  Gülten  um 
Atzenbrugg  an  Jörg  den  Scheckhen  vom  Walde  über. 

Charicharn. 

Heut  zu  Tage  Kagran  auf  dem  Marchfelde.  (Urb.  I.) 

Cumpotingen.    Unbewusster  Ort.  (Cod.  Trad.  f.  12.) 

Dietmarstorf. 

Ein  gegenwärtig  ganz  verschollener  Ort  in  der  Gegend  von 
Gundramstorf  herwärts  gegen  den  Wienerberg  gelegen.  Klare 
Meldung  desselben  macht  das  älteste  Grundbuch,  und  das  Stift 
hatte  daselbst  ein  Lehen,  das  aber  schon  1257  verödet  war.  (Ur- 
bar I.)  Das  jüngere  Urbar  erwähnt  nicht  mehr  des  Lehens,  wohl 
aber  der  liegenden  Gründe,  und  wird  bloss  ein  Kleinhäusel  ge- 
nannt, auch  nebstbei  die  Gründe  eines  Halblehens.  In  diesem  Buche 
steht  es  gleich  Gundramstorf  und  wird  geheissen:  Dietreichstorf 
Später  1512:  Dietrichstorf  neben  Gunderstorf  auf  dem  Teicl; 
bei  dem  Ablass  gelegen,  daselbst  ein  Halblehen,  eine  Hofstatt, 
zwei  Viertellehen. 

Dietrichstorf  auch  Dietterstorf. 

War  ein  Ort  bei  Königsbrun  hinter  dem  Bisamberge  in 
der  Pfarre  Kleinengerstorf  und  Landgerichte  Kreuzenstein  ge- 
legen. (Cod.  Trad.  f.  11.  Prot.  Arch.  III,  279.)  Herr  Ulrich, 
ein  Ritter  zu  Kritzendorf,  der  eine  Kapelle  an  der  Abseite 
der  Martinskirche  zu  Klosterneuburg  erbaute ,  gibt  zu  dieser 
seiner  Stiftung  im  J.  1297  eine  zwölf  Schilling  Pfenning  betra- 
gende Gült  zu  Dietrichstorf.  Das  Lehen  wird  1512  ein  Feldle- 
hen geheissen,  ohne  Benennung  eines  Besitzers.  Grundbüchlich 
wird  das  Ort  1693  Dieterstorf  geschrieben,  und  war  damals 
schon  längst  verödet,  auch  die  zu  selbem  einst  gehörigen 
Gründe  waren  schon  als  Ueberländgründe  an  mehrere  Bauern 
der  nächstgelegenen  Dörfer  vertheilet.  Gegenwärtig  hcisst  es 
im    Amtsbuche  :    Dieterstorfer  -  Feld. 

/        7  • 


100 

Dietrichstock. 

Nach  Angabc  des  Urbars  einst  Venedig  genannt,  ein  lange 
schon  verödetes  Dorf,  zwischen  Hohcnwart  und  Strass  V.  U. 
M.  B.  gelegen.  (Chart.  III.  Prot.  Arch.  III.  237.) 

Ein  adeliges  Geschlecht  führte  den  Namen  dieses  Ortes, 
von  dem  Hans  der  Forstmeister  der  Herzoge  Wilhelm  und  Al- 
brecht entsprossen  war,  der  1388  von  ihnen  jene  Güter  zu  Le- 
hen empfing ,  welche  vorher  Hans  der  Kirchlinger  besessen 
hatte.  (Urbar  III.) 

Das  Jahr  und  die  Ursache  des  Unterganges  ist  nicht  be- 
kannt ,  und  über  die  Grundstücke  des  verödeten  Dorfes  wurde 
1639  von  den  Riedenthalern  und  Hohenwartern  ein  Revers  ge- 
geben, dass  sie  die  Dietrichstockische  Freiheit  handhaben  und 
schützen  wollen. 

Dorflis. 

So  liiess  in  frühern  Zeiten  das  heutige  Untergänserndorf 
im  Marchfclde,  und  die  Namensänderung  findet  sich  grundbüch- 
lich vor.  Ein  Unterthan  gehörte  nach  Prinzendorf,  der  durch 
die  Korutzen  abgeödet  wurde,  daher  ist  dort  1638  angemerkt: 
Derfless  oder  Gentzendorf  bei  Schönkirchen  ist  1611  verödet 
und  wurde  1650  verkauft. 

Eljcrhartsdorf. 

So  wurden  im  13.  Jahrhundert  zwei  blühende  Orte  im 
Lande  unter  der  Enns  genannt ,  das  eine  ist  das  Eberstorf  an 
der  Perschling  im  Tullnerfelde ,  das  andere  Grosseberstorf  hin- 
ter dem  Bisamberge  links  der  Strasse  von  Wien  nach  Wol- 
kerstorf.  (Cod.  Trad.  f.  50.) 

Eberswinkel. 

Ein  Paar  Häuser  oder  Dörfchen  an  der  Donau  oberhalb 
Greifenstein,  das  aber  im  vorigen  Jahrhunderte  verödete,  und 
stets  den  Donauaustretungen  ausgesetzt  war,  also  jetzt  dessen  ehe- 
maliger Grund  durch  die  Fluthen  dieses  Stromes  verschwinden 
musste. 

Ebendorf.  Im  Nachtrage. 

Eckendorf. 

Ein  Dorf  am  Fusse  des  Mannhartsberges  in  der  Pfarre  Ra- 
velsbach, wurde  einst  Meginhartsdorf  und  im  J.  1510  Eichen- 
dorf genannt. 


10t 

Schon  in  den  ersten  Zeiten  hatte  das  Stift  dort  eine  Besit- 
zung durch  Heinrich  von  Tulnbau  und  seine  Hausfrau  erhalten, 
denn  als  der  letztern  Schwester  im  Frauenkloster  den  Schleier 
nahm ,  schenkten  sie  demselben  anderthalb  Lehen  zu  Ekkendorf. 
(Cod.  Trad.  f.  49.) 

Eckerreichstorf. 

Ein  verödetes  Dorf,  das  zum  Amte  Kreuzstetten  gehörte. 

Sintram  ein  Ministerial  des  Herzogs  Leopold  VL  schenkte 
zwei  Lehen  nach  Klosterneuburg  mit  der  Bedingung,  dass  diese 
ihm  zeitlebens  zum  Genüsse  bleiben,  und  er  dafür  jährlich  zehn  De- 
nare als  Dienst  entrichten  wolle.  Dieser  Sintram  wurde  ermordet, 
und  bei  seiner  Begräbniss  zu  Klosterneuburg  gab  seine  Witwe 
Bertha  das  Gut  dem  Gotteshause  daselbst.  (Cod.  Trad.  Nr.  128.) 

Zu  Ende  des  14.  Jahrhunderts  verschwindet  diese  Besit- 
zung aus  den  Urbarien. 

Eggenthal. 

Heut  zu  Tage  eine  Mühle  oberhalb  der  Stadt  Eggenburg 
V.  0.  M.  B.  gegen  Künring,  und  gehört  noch  gegenwärtig  zum 
Amte  Stoizendorf. 

Eisenhartsdorf, 

Ein  nun  ganz  verödetes  Dorf,  das  in  der  Pfarre  Hohen- 
wart  gelegen  zum  Amte  Meissau  gehörte.  Von  diesem  Orte 
wird  im  Saalbuche  gesagt,  dass  Herbord  von  Landeck  ein  Mi- 
nisterial Herzogs  Friedrich  L  demselben  vier  Lehen  dieses  Or- 
tes übergab,  um  sie  durch  seine  Hand  dem  Stifte  zu  opfern.  (Cod. 
Trad.  Nr.  152.) 

Als  Herzog  Leopold  VII.  1217  nach  Palästina  zog  und  ihn  viele 
Ritter  begleiteten ,  gab  Hugo ,  der  Bruder  Ottos  von  Buchberg, 
demselben  Stifte  ein  Lehen  zu  Eisenhartsdorf,  so  dass  nun  da- 
selbst dem  Gotteshause  fünf  Lehen  dienten,  von  denen  aber 
später  drei  unbebaut  sich  fanden.   (Cod.  Trad.  Nr.  158.) 

Wie  und  wann  der  Ort  zu  Grunde  gegangen  ist  unbewusst, 
und  das  Grundbuch  von  1512  sagt:  zu  Dorf  ganz  öd,  und  sind 
fünf  Lehen  gewesen ,  die  nun  insgesammt  nur  4  Schillinge  6 
Denare  dienen. 

Eitzendorf. 

Dieser  Ort  muss  rückwärts  Ruckerstorf  gelegen  haben. 
Schon   frühzeitig   mögen  traurige  Schicksale  diesen  Ort  getrol- 


102 

feil  haben  ,    da    derselbe  wohl  1257  (Urbar  I.)   aber  1300  gar 
nicht  mehr  im  Grundbuche  erscheinet. 

Enierstorf. 

Mit  dieser  Benennung  erscheint  auch  Kleinengersdorf  im 
Grundbuche  um  1340. 

Engelbrechtsdorf. 

Wo  der  Ort  gelegen  war,  oder  welchen  Namen  er  gegen- 
wärtig führt,  ist  unbekannt.  Im  13.  Jahrhunderte  finden  sich 
im  Saalbuche  des  Stiftes  mehrere  Adelige ,  die  von  diesem  Orte 
den  Namen  führten.  Ulrich  und  Perchtold,  die  als  Zeugen  we- 
gen Tressdorf  mit  dem  von  Bisamberg  zugegen  waren ,  könn- 
ten vermuthen  machen ,  dass  das  Dorf  Langenzerstorf  damit  ge- 
meinet sey.  (Cod.  Trad.  f.  46.) 

Epping.  Im  Nachtrage. 

Etzstorf. 

Lag  vermuthlich  am  Russbache  und  mag  bloss  ein  ein- 
schichtiger Hof  gewesen  seyn.  (Cod.  Trad.  f.  18.)  Nikolaus  der 
Burggraf  zu  Kreuzenstein  und  Margareth  seine  Hausfrau  ver- 
gabten  1395  ihr  freies  Eigen  Etstorf,  und  machten  sich  von 
jedem  Joche  jährlich  zwei  Pfennige  zu  zahlen  verbindlich.  1520 
wird  gesagt ,  dass  es  ein  Hof  und  Lehen  sey ,  aber  Niemand 
wisse,  wo  es  liege.  Also  wahrscheinlich  ist  es  vor  Ende 
des  14.  Jahrhunderts  sammt  dem  Namen  zu  Grunde  ge- 
gangen. 

Eybausbrun. 

Wird  im  J.  1472  im  Grundbuche  zwischen  Meinhartsdorf 
und  Hiezing  gelesen,  und  kann  als  einschichtiges  Haus  auf  der 
Stelle  des  heutigen  Schönbrun  angenommen  werden. 

Fesenbrun. 

Ein  unbekannter  Ort,  wird  1335  Prot.  III.  N.  255  gele- 
sen, wenn  es  nicht  etwa  Feuersbrun  heissen  soll,  das  im  13. 
Jahrhundert  als  Vrueskprun  geschrieben  wird.  (Cod.  Trad.fol.  3.) 

Forhegg. 

Lag  am  Flusse  Perschling,  und  dort  hatte  das  Stift 
schon  in  den  erstem  Tagen  einigen  Besitz,  der  1426  an 
Jörg  den  Scheckhen  vom  Walde  ,  gegen  Gülten  um  Atzenbrugg 
ausgetauscht  wurde.  (Atzenbrug  Nr.  41.) 


103 

Kusinen. 

Ein  unbekannter  Ort ,  der  bloss  im  Saalbiiche  gelesen  wird, 
wo  es  heisst:  Walther  von  Fusinen  ,  der  1113  als  Zeuge  ge- 
nannt wird.   (Cod.  Trad.  f.  10.) 

Gänsefeld. 

Ein  unbewusster  Ort  oder  eine  Gegend,  die  so  genannt 
wurde ,  wie  auch  noch  ein  Theil  des  V.  0.  M.  B.  Gänsefeld 
heisst.  Das  Saalbuch  sagt :  Eba  eine  Witwe  und  ihre  Söhne 
schenken  dem  Stifte  zwei  Aecker  in  prato  anseris.  (Cod.  Trad. 
f.  7.)  Ein  im  J.  1340  an  Melk  gekommener  Edelsitz  Namens 
Ganzlehen  0.  W.  W.  könnte  vielleicht  darunter  zu  verstehen  seyn. 

Gandoi'f. 

Das  Saalbuch  erzählt,  dass  Otto  von  Buchberg,  als  er 
nach  Jerusalem  ziehen  wollte,  seine  Frau  Petrissa  zur  Sicher- 
heit in  das  Frauenkloster  gab ,  und  desswegen  beide  dem  Stifte 
einen  Unterthan  zu  Gandorf  übergaben.  (Cod.  Trad.  f.  7.) 

Dieses  Dorf  liegt  an  der  Schmida  bei  Ravelsbach  und 
wird  jetzt  Gaindorf  genannt. 

Garmansdorf. 

Das  heutige  Garmans  an  der  Zaya  unweit  Asparn.  Dort 
wohnte  eine  adelige  Familie  und  Marquard  und  seine  Gattin  Eli- 
sabeth gaben  dem  Stifte  dritthalb  Joch  Aecker  dieses  Ortes. 
(Cod.  Trad.  f.  45.  und  Bruno  mit  seinem  Bruder  Poppo. 
f.  25.)  In  der  Mitte  des  13.  Jahrhundertes  lebte  Ozo  von  Gar- 
mansdorf. — 

Gebendorf. 

War  ein  kleines  nun  ganz  verödetes  Dorf  einst  auf  der 
Heide  bei  Tattendorf  gelegen,  das  auch  unter  dem  Namen  Geb- 
neisdorf  erscheint.  Schon  im  13.  Jahrhunderte  hatte  dieses 
Dorf  grossen  Schaden,  wahrscheinlich  im  Kriege  mit  den  Un- 
garn unter  Friedrich  dem  Streitbaren  erlitten ,  denn  nach  dem 
alten  Urbar  waren  von  den  dortigen  vier  Lehen  zwei  verödet , 
und  erhalten  desswegen  fünf  Freijahre  zu  ihrer  Erhohlung. 
(Cod.  Trad.  f.  25.) 

Im  Kriege  des  Ungarkönigs  Matthias  Corvins  ging  das  Oert- 
chen  gänzlich  zu  Grunde  ,  denn  im  J.  1512  ist  kein  Haussäs- 
siger  mehr  im  Grundbuche  aufgezeichnet.  Die  Gründe  übernah- 
men die  Tattendorfer. 


104 

Gebsdorf. 

Ein  gänzlich  unbekannter  Ort,  wo  die  Stiftskirche  im  12. 
Jahrhunderte    einen  Acker  besass.    (Cod.  Trad.  f.  54.) 

Vielleicht ,  dass  der  Name  eine  Abkürzung  des  von  Ge- 
beneisdorf ist,  und  so  würde  es  dasselbe  mit  dem  vorherge- 
henden Gebendorf  seyn.  Walchun  und  dessen  Ehewirthin  Gi- 
sela von  Gebeneisdorf  sind  im  Saalbuche  zu  lesen.  (Cod.  Tr.  48.) 

Gelantesdorf. 

Ein  gegenwärtig  unbekannter  Ort  des  V.  0.  M.  B. ,  wo 
das  Stift  zu  Ende  des  12.  Jahrhunderts  vier  Lehen  im  Tausche 
für  Hohenburg  erhielt.    (Cod.  Trad.  f.  24.) 

Geyersdorf. 

Ganz  verödet,  war  nach  Harmannstorf  unterthänig  und  lag 
bei  dem  Wachbaume  am  Mörterstorferberge.  Alles  Uebrige  un- 
bekannt. 

Gladindorf. 

Wenn  nicht  etwa  das  heutige  Glaubendorf  an  der  Schmida 
darunter  zu  verstehen  ist,  ein  gänzlich  unbekannter  Ort,  der 
im  dreizehnten  Jahrhunderte  existirte.  (Urbar  I.) 

Wäre  diess ,  so  hatten  schon  die  weltlichen  Chorherrn 
dort  acht  ünterthanen  zu  Anfang  des  12.  Jahrhunderts  von 
dem  edlen  Manne  Otto  erhalten.  (Cod.  Trad.  f.  4.) 

Gnage. 

Dieser  jetzt  unbekannte  Ort  lag  bei  Matzen  am  oder  ge- 
gen den  Marchfluss.  Jene  Besitzung,  welche  Frau  Liukard  von 
Mäzen  mit  Willen  ihres  Sohnes  Friedrich  zu  Gnage  dem  Stifte 
überliess  (Cod.  Trad.  f.  29.) ,  wurden  schon  im  dreizehnten 
Jahrhunderte  an  Chahoch  von  Tulbingen  für  Ünterthanen  zu 
Pirawart  im  Tausche  hindangegeben. 

Gottinesfeld. 

Wo  dieser  Ort  gelegen  habe ,  darüber  findet  sich  nichts , 
und  nur  soviel  ist  bekannt ,  dass  zu  Anfang  des  12.  Jahrhun- 
derts Babo  mit  seinen  Söhnen  Erchenger  und  Babo  lebten,  und 
von  diesem  Orte  den  Namen  führten.    (Cod.  Trad.  fol.  14.) 

Gozlarn. 

Ein  nun  unbekannter  Ort,  von  dem  sich  1140  ein  gewis- 
ser Erchinger  schrieb.  Möglich,  dass  dieser  Ortsname  eine  Ab- 
kürzung von  Gottinesfeld  sey.  (Cod.  Trad.  f.  12.) 


105 

Gepoldingen. 

Ganz  unbekannt,  und  das  Saalbuch -sagt  nur,  dass  1123 
sich  ein  gewisser  Dietmar  mit  dem  besagten  Namen  einschrei- 
ben Hess.  (Cod.  Trad.  f.  2.) 

Graustorf. 

Von  diesem  unbekannten  Orte  nennt  sich  zu  Anfang  des 
13.  Säculums  ein  Timo.  Vielleicht  ist  Grafendorf  darunter  zu 
verstehen.    (Cod.  Trad.  f.  35.) 

Graben. 

In  der  Gegend  der  Perschling  0.  W.  W.  gelegen,  kömmt 
im  Saalbuche  fol.  23  und  42  vor.  Dann  fol.  14  werden  Troun- 
to  und  seine  Wirthin  Geppa  gelesen. 

Grawarn. 

Ein  Bauerngut,  das  nahe  ober  Stoizendorf  in  den  damali- 
gen Teichschluchten  gelegen  hatte.  Schon  im  Urbar  I  von  1258 
wird  gesagt ,  dass  es  über  zwanzig  Jahre  öde  gelegen ,  und 
Heinrich  von  Stoizendorf  in  Cultur  genommen  habe.  Im  14. 
Jahrhunderte  war  das  Gut  in  zwei  Lehen  getheilt,  späterhin 
geschieht  von  selben  keine  Meldung  mehr. 

Grelles. 

Eine  einstige  Ortschaft  im  Landgerichte  Steinabrun  V.  U. 
M.  B.  Uebrigens  unbevvusst. 

Griphstein. 

Alheid  von  Griphstein  findet  sich  im  Saalbuche.  Möglich, 
dass  damit  Greifenstein  gemeinet  ist.  (Cod.  Trad.  f.  49.) 

Gunipernsfeld. 

Ein  jetzt  unbekannter  Ort,  und  bisher  bloss  aus  dem  Saal- 
buche bekannt,  in  welchem  am  Ende  des  12.  Jahrhunderts  Ru- 
dolph von  Gumpernsfeld  aufgezeichnet  ist.  (Cod.  Trad.  f.  27.) 
(Cod.  Trad.  N.  144.) 

Grub. 

Hat  gegen  die  March  gelegen ,  und  Regenhart  von  Steyer 
verkaufte  eine  dortige  kleine  Besitzung  laut  Saalbuches  dem 
Stifte.  (Cod.  Trad.  f.  19.)  Wurde  später  vertauscht  oder  verkauft. 
Gehörte  im  letzten  Jahrhunderte  der  Karthause  Mauerbach. 

Gygansdorf. 

Vermuthlich  das  heutige  Goggendorf  zwischen  Sitzendorf 
an  der  Schmida,  wo  das  Stift  bis  jetzt  zwei  Unterthanen  besass. 


106 

Habesberg. 

Wenn  nicht  das  hinter  Stockerau  liegende  Abtsherg  damit 
verstanden  wird ,  so  ist  es  ein  ganz  unbekannter  Ort ,  der  längst 
verödet  seyn  mag.  Im  12.  Jahrhunderte  erscheinen  Hettilo  und 
Winther  von  Habesperg  im  Saalbuche  fol.  13. 

Hadvvarstorf  auch  Hadiiianstorf, 

Einst  ein  bedeutendes  Dorf,  bestehend  aus  einem  Hofe, 
achtzehn  Lehen  und  vier  Hofstätten,  und  lag  nahe  bei  Tatten- 
dorf  am  Kaltengange.  Im  J.  1133  erhielt  das  Stift  daselbst 
eine  Besitzung.  (Cod.  Trad.  f.  2.) 

Dieser  ansehnliche  Ort  ging  auch  durch  Corvins  Völker 
zu  Grunde,  und  muss  arg  zerstöret  worden  seyn,  da  1512  kein 
einziger  Bewohner  mehr  aufgeführet  wird.  Da  1529  die  Tür- 
ken diese  Gegend  wieder  verheerten,  so  getraute  sich  wohl 
Niemand  mehr,  das  verlassene  Dorf  zu  erheben,  und  die  übrig 
gebliebenen  Bauern  mögen  sich  den  Tattendorfern  beigesellet 
haben,  oder  auch  in  das  unterhalb  liegende  Walterstorf  ge- 
zogen seyn.  Im  Cod.  Trad.  fol.  1.  werden  Dietmar,  Ortoph , 
Siboto,  fol.  18  aber  Pertold  gelesen.  Schon  das  alte  Urbar 
redet  von  diesem  Orte. 

Hanthal -Misweldi. 

Der  Name  eines  nun  ganz  verschollenen  Ortes,  oder  blos- 
sen Hofes,  wahrscheinlich  einst  in  der  Gegend  von  Gundram- 
storf  gelegen. 

Das  Saalbuch  sagt  an  einer  Stelle  des  Anfanges  des  12. 
Jahrhunderts ,  dass  die  Schwestern  des  weltlichen  Chorherrn 
Mazelin  dem  Gotteshause  ihre  eigene  Wirthschaft  zu  Hanthal- 
Misweldi ,  und  ihr  Bruder  seinen  dortigen  Weingarten  nebst 
zwei  andern  zu  Gundramstorf  dem  Stifte  nach  ihrem  Tode  zu 
verschaffen  sich  erklärten.  (Cod.  Trad.  fol.  3.) 

Haseneck. 

Wahrscheinlich  das  einstige  Schloss  bei  dem  Dorfe  Hasen- 
dorf. Wickhart  von  Haseneck  erscheint  im  12.  Jahrhunderte 
im  Saalbuche  des  Stiftes  fol.  36. 

Hauchisberg. 

Ein  unbewusster  Ort ,  wo  im  12.  Jahrhunderte  ein  gewis- 
ser Helmrich  lebte ,  von  dem  im  Saalbuche  Erwähnung  ge- 
schieht.  Es  fragt  sich ,  ob  nicht  damit  der  Hausberg  in  der  Ge- 


107 

gend  des  Sonntagsberges  zu  verstehen  sey,  von  dem  nicht  weit 
entfernt  die  Ruinen  des  Schlosses  Oberhauseck  zu  finden  sind, 
oder  das  Schloss  Niederhauseck  an  der  kleinen  Erlaph  bei  Gre- 
sten.  (Cod.  Trad.  fol.  39.) 

Hecilsperg. 

Ein  kleines  aber  ganz  zu  Grunde  gegangenes  Dörfchen 
auf  der  Anhöhe  von  Kreuzenstein  gegen  Rohrbach  gelegen.  Es 
blühte  im  12.  Jahrhunderte  und  Rudiger  von  Hecilsperge  wird 
im  Saalbuche  fol.  26  gelesen.  Conrad  und  Rudiger  f.  36.  Ku- 
nigund  von  Rohrbach  ward  Nonne  im  Frauenstifte  zu  Kloster- 
neuburg und  schenkte  zwei  Lehen  zu  Hecilsperg.  Etwas  später 
schenkte  Bernhard  von  Bisamberg  für  die  Seelenruhe  seines 
Bruders  Bruno ,  eines  hiesigen  Chorherrn ,  einen  Unterthan  die- 
ses Ortes ,  was  Theodora  die  Herzogin  bezeugte.  Einen  andern 
Theil  des  Ortes  kaufte  das  Stift.  Der  Ort  aber  litt  schon  im 
14.  Jahrhunderte  viele  Beschädigung  und  ward  1552  ganz  ver- 
ödet ,  und  die  Felder  erhielten  die  Rorbacher  zu  ihrer  Bebau- 
ung und  Nutzniessung. 

Hechindorf. 

Unbekannt  wo  dieser  Ort  gelegen  hat,  und  bloss  daraus  bekannt, 
dass  Günther  von  Hechingen  im  Saalbuche  gelesen  wird.  (f.  7.} 

Heltendorf. 

Ein  gegenwärtig  ganz  unbekannter  Ort ,  der  aber  unfern 
Meidling  und  Meinhartsdorf  vielleicht  in  der  Gegend  des  Hunds- 
thurmes  lag.    Aus  dem  alten  Grundbuche  bekannt.  (Urbar  II.) 

Helphansdorf. 

Ebermann  und  seine  Gattin  Judith  werden  im  Saalbuche 
gelesen.  Ist  etwa  darunter  das  Dorf  Helfim  im  V.  U.  M.  B. 
darunter  zu  verstehen?  (f.  20.) 

Hirtendorf. 

Wahrscheinlich  das  gegenwärtige  Hüttendorf  im  V.  U.  M. 
B.  VieUeicht  auch  Hetzendorf,  das  in  den  alten  Büchern  Her- 
zendorf geschrieben  steht.  Eberger  Cod.  Trad.  fol.  4  schrieb  sich 
davon  im  12.  Jahrhunderte. 

Horgwense. 

Unter  diesem  unbekannten  Namen  wird  im  Saalbuche  an 
einer  Stelle  des  12.  Jahrhunderts  Rudolph  von  Horgwense  ge- 
lesen. (Cod.  Trad.  f.  47.) 


108 

Höfen. 

Unter  diesem  Namen  kennt  man  zwei  Oertchen  ausser  der 
Stadt  Korneubiirg  gegen  den  Tuttenhof  abwärts  gelegen.  Ur- 
kundlich erscheinen  beide  schon  im  13.  Jahrhunderte.  (Cod. 
Trad.  f.  46.  Alte  Rapul.  f.  263.)  Herzog  Wilhelms  Kämmerer, 
Seyfried  von  Ritzendorf,  verkaufte  1402  dem  Stifte  den  ihm 
vom   Herzoge    geschenkten  Hof  mit  aller  Zugehörung. 

Im  Bruderzwiste  K.  Friedrichs  und  Albrechts  wurden  die 
Häuser  beider  Dörfer  verbrannt  und  verwüstet,  und  da  sie  der 
Vertheidigung  der  Stadt  Korneuburg  hinderlich  erachtet  wur- 
den ,  so  durften  sie  nicht  mehr  aufgebauet  werden.  Darum  wur- 
den nun  die  stiftlichen  Gründe  zu  dem  Tuttenhofe  gezogen,  der 
grössere  Theil  aber  von  den  Korneuburgern  aufgenommen,  wie 
die  Urbarbücher  genau  darüber  berichten. 

Hohenburg. 

Ein  gegenwärtig  ganz  verfallenes  Schloss  am  Kamp,  etwa 
bei  dem  jetzigen  Dorfe  Hohenberg.  Zu  Ende  des  12.  Jahrhun- 
derts war  das  Stift  in  dessen  Besitze ,  vertauschte  aber  dasselbe 
an  Ulrich  den  Aeltern  von  Perneck  gegen  vier  Lehen  zu  Ge- 
lantesdorf,  von  dessen  Lage  uns  auch  nichts  mehr  bekannt  ist. 
Urbar  I. 

Ibisekke. 

Sicherlich  Ipseck  d.  i.  ein  Schloss  an  einer  Krümmung 
oder  dem  Ausflusse  der  Ips  in  die  Donau  gelegen.  Aus  der 
dürftigen  Stelle  des  Saalbuches:  Benedicta  et  Livpoldus  mari- 
ius  de  Ibisekke  lässt  sich  nichts  Deutliches  über  dessen  Lage 
und  Familie  sagen.  (Cod.  Trad.  fol.  15.) 

Joucindorf. 

Wenn  nicht  vielleicht  Jedsdorf  am  Kampflusse  darunter  zu 
verstehen  ist,  so  ist  es  ein  in  Oesterreich  jetzt  unbekannter 
Ort.  Im  Saalbuche  wird  ein  Oddo  von  Joucindorf  gelesen.  (Cod. 
Trad.  fol.  32.) 

Ipphe. 

Im  12.  Jahrhunderte  findet  sich  Englbrecht  von  Ipphe.  Wo 
dieses  Schloss  oder  Ort  gelegen,  das  ist  schwer  zu  errathen, 
denn  weder  für  die  Flüsschen  Ipf  im  Thale  von  St.  Florian, 
noch  über  das  Isperbächlein  oberhalb  Bösenbeug  oder  etwa  für 
den  Ipsfluss    dessen  Gegend  zu  bestimmen,    gibt   das    Saalbuch 


109 

keinen  Fingerzeig,  und  so  lässt  sich  nicht  sagen,  wo  dieser 
Englbrecht  gehauset.  (Cod.  Trad.  fol.  13.) 

Irmuelde. 

Isenreich  und  Ulrich  Brüder  von  Irmfeld  lebten  im  12. 
Jahrhunderte.  Ist  unter  dieser  Benennung  nicht  etwa  Ulmerfeld 
verstanden,  so  ist  er  ein  gegenwärtig  in  Oesterreich  verscholle- 
ner Ort.  (Cod.  Trad.  f.  12.) 

Imeigen. 

Vielleicht  das  heutige  Meigen  V.  0.  M.  B.  oder  Eigen  bei 
Meissau,   noch  dem  Stifte  gehörig.  (Cod.  Trad.  fol.  38.) 

Kabisken. 

Ein  Ort ,  der  hinter  Neustadt  lag ,  und  dessen  Name  ge- 
genwärtig nicht  mehr  bekannt  ist.  Das  Saalbuch  sagt:  Hein- 
rich von  Schwarzau  vergabt  durch  die  Hand  des  steiri- 
schen  Markgrafen  Ottokar  an  Klosterneuburg  dort  vier 
Alloden.  Diese  Lehen  kamen  wieder  an  ihn  zurück ,  da 
er  dem  Stifte  das  versetzte  Stinkenbrun  abtrat.  (Cod.  Trad. 
f.  20.) 

Katterburg. 

Einst  eine  Mühle,  dann  Schlösschen  an  der  Stelle  des  k.  k. 
Lustschlosses  Schönbrun. 

Schon  frühe  war  die  Kattermühl  in  den  Besitz  des  Stiftes  ge- 
kommen, dieselbe  aber  bald  in  Bestand,  bald  zu  Lehen  gegeben, 
(Urbar  I.  et  III.)  Einer  dieser  Lehensmänner  baute  unfern  der  Mühle 
ein  Schlösschen,  und  nun  wurde  die  Mühle  Katterburg  geheissen. 
Im  Urbar  von  1512  wird  Katterburg  bei  der  Rubrik  Meidling 
angeführt,  aber  später  und  zwar  1585  ward  sie  ein  Eigenthum 
des  Landesfürsten ;  denn  damals  bittet  der  Probst,  dass  sie  ihm 
im  Landhause  abgeschrieben  werde,  und  man  die  bisher  bezahlte 
Steuer  abrechne.  Die  Mühle  hörte  nun  auf  ,  und  an  deren 
Stelle  traten  1.  f.  Gebäude,  bis  das  heutige  Prachtschloss  alle 
übrigen  Bauten  beseitigte. 

Kirchheim. 

Schon  der  kleinen  CoUegiatkirche  ward  von  Frie- 
drich von  Kirchheim  ein  Geschenk  mit  fünf  Unterthanen 
dieses  nun  unbekannten  Ortes  gemacht.  (Cod.  Trad.  f.  5  er- 
scheinen Engelfried  und  Adelheid  f.  34.  Marchwart  von  Chi- 
richeim.) 


110 

Wo  die  Lage  dieses  einstigen  Dorfes  gewesen ,  lässt  sich 
bei  dem  Mangel  aller  Andeutungen  nicht  sagen,  nur  vermuthen, 
dass  es  um  Harras  gelegen  habe. 

Kogelbrun. 

Ein  ehemals  bedeutendes  Dorf  auf  dem  dritten  Hügel  des 
Kahlengebirges  zwischen  Sivering  und  Weidling,  welche  Anhö- 
he gegenwärtig  Hermannskogel  genannt  wird,  und  Waldung  ist. 
(Prot.  Arch.  III.  Nr.  348.  Urkunde  XL.) 

Ursprünglich  eine  landesfürstliche  Besitzung,  erhielt  sie 
dann  die  Seitenlinie  der  Babenberger ,  die  sich  auch  Herzoge 
von  Mödling  nannten,  wo  sie  ihre  eigentliche  Residenz  und  Güter 
in  derselben  Gegend  hatten.  Herzog  Heinrich  der  Jüngere  von 
Mödling  schenkte  1231  das  Dorf  Kogelbrun  für  sein  Seelenheil 
dem  Stifte,  doch  mit  der  Bedingniss,  dass  er  lebenslänglich  das- 
selbe noch  gemessen  sollte ,  aber  nach  seinem  Tode  soll  das 
Gut  frei  und  ledig  an  das  Gotteshaus  kommen.  Das  Stift 
gab  dem  Herzog  entgegen  200  Talente,  und  Herzog  Friedrich 
der  Streitbare  gab  seine  Einwilligung  dazu.  Auch  der  Reichs- 
verweser in  den  österreichischen  Landen,  der  Bischof  vom  Bam- 
berg, erkannte  das  Recht  des  Stiftes,  und  übergab  demselben 
Kogelbrun.  Doch  Hermann  von  Baden  bemächtigte  sich  dieses 
Dorfes,  und  verkaufte  selbes  an  Lichtenstein.  Weil  aber  Pabst 
Innocenz  IV.  mit  dem  Banne  drohte ,  so  gab  Lichtensfein  das 
Dorf  an  Albero  den  Truchsess ,  der  es  1256  dem  Stifte  über- 
gab, und  Ottokar  als  Landesfürst  bestätigte  den  Besitz.  Her- 
mann von  Ulrichskirche  hatte  auch  eine  Besitzung  in  diesem 
Orte,  und  verkaufte  diese  Wirthschaft  um  10  Talente  (1281) 
dem  Stifte. 

Nach  dem  Rationarium  Austritte  waren  in  Chogelbrun  24 
und  ein  halbes  Lehen ,  und  der  Wirthschaftshof  gehörte  dem 
Stifte. 

In  der  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  ging  dieser  nicht  unbe- 
trächtliche Ort  auf  eine  ganz  unbekannte  Weise  zu  Grunde, 
und  blos  ein  kleiner  Meldzettel  des  Waldknechtes  ist  vom  J. 
1521  vorhanden,  worin  er  berichtet,  dass  das  auf  der  Stelle 
des  ehemaligen  Kogelbrun  gewachsene  Holz  schon  im  schlag- 
baren Stande  sei. 


111 

Kradmarsperg, 

Aus  den  wenigen  Worten,  mit  welchen  in  dem  alten  Grund- 
buclie  (Urbar  I.}  Kradmar  angezeigt  wird ,  lässt  sich  nicht  mit 
Bestimmtheit  sagen,  ob  von  einem  Dorfe,  Weiler,  Hofe  oder  dem 
eigenen  Namen  einer  Person  die  Rede  ist.  Es  heisst :  Item  de 
Kradmar  jährlich  5  Schillinge  5  Käse.  Besser  wird  darüber 
1340  sich  ausgedrücket :  Chradraarsperg  est  nunc  una  lanea. 
Vermuthlich  ein  einschichtiger  Hof  auf  dem  Kradmesberge  bei 
Burgstall  unfern  Hasendorf.  Besteht  er  gegenwärtig  noch ,  so 
muss  er  einen  andern  Namen  erhalten  haben. 

Kreuzenstein. 

Eine  Ruine  auf  dem  Berge  ober  Leobendorf,  die  weit  sicht- 
bar ist.  Unterhalb  desselben  lag  ein  kleines  Dorf  desselben 
Namens,  das  sicher  im  13.  Jahrhunderte  schon  bestand,  und  im 
15.  zu  Grunde  ging.  (Urb.  I.  Cod.  Trad.  f.  5.  und  13.) 

Krottendorf  V.  0.  W.  W. 

Ein  jetzt  ganz  unbekanntes  Dörfchen,  das  in  der  Nähe  von 
Zwentendorf  gelegen  hatte,  und  damals  zum  Amte  Bierbaum  im 
TuUnerfelde  gehörte.  (Urbar  I.  und  Cod.  Trad.  f.  51.) 

Einst  dürfte  es  dem  Lichtenstein  gehört  haben  ,  der  dem 
Stifte  ein  dortiges  Lehen  unter  der  Bedingung  schenkte,  dass 
Probst  Gottschalk,  1186—  1192  einen  Schüler  Namens  Ulrich 
zum  Stiftmitgliede  aufnehme. 

Es  scheint  dieser  Ort  nach  1300  durch  Ueb  er  schwemmung 
zu  Grunde  gegangen  zu  sein,  denn  1340  gehörten  die  Aecker 
nach  Zwentendorf. 

Krottendorf. 

Nahe  an  Streberstorf  stand  dieses  Dorf  am  Fusse  des  Bi- 
samberges. 

Probst  Berthold  erkaufte  im  J.  1307  von  Leopold  von 
Sachsengang  den  Hof  zu  Krottendorf,  zu  dem  drei  Lehen  ge- 
hörten (Alt.  Rap.  f.  276.)^  veräusserte  aber  selben  bald  wieder 
an  Wigand  Eisenpeutel ,  und  dieser  an  Ludwig  von  Döbling 
den  Forstmeister.  Er  kam  wieder  an  das  Stift  zurück,  und  nun 
gab  es  selben  öfter  zu  Lehen,  aber  er  wurde  dem  Stifte  Jiuf 
unbekannte  Weise  entzogen.  Im  16.  Jahrhunderte  ging  der  Ort 
durch  Ueberschwemmungen    oder    Kriegsläufe    zu  Grunde.     Die 


112 

Gründe  kamen  an  Streberstorf,  und  es  heisst  im  Urbar:  Strebers- 
torf, vorhin  Krottendorf. 

Kuratsdorf. 

Dieser  gegenwärtig  gänzlich  unbekannte  Ort  lag  vermuthlich 
am  Fusse  des  Manhartsberges  oder  in  dessen  Nähe. 

Bekannt  ist  er  aus  einer  Stiftung ,  die  Frau  Bertha  von 
Wolkerstorf  mit  zwei  Gütern  zu  Curatsdorf  mit  Wissen  und  Ein- 
willigung ihrer  Kinder  machte.  Seit  diesem  Jahre  1228  ist 
nichts  weiter  bekannt.     Prot.  Archiv.  III.  N.  383. 

Lachsendorf. 

So  hiess  Laxenburg,  ehevor  dort  die  Herzoge  von  Oester- 
reich  ein  Lustschloss  erbauten. 

Lerbing. 

Ein  unbekannter  Ort,  wo  Jakob,  der  Sohn  Colmanns  von 
Laa,  und  seine  Gattin  Pericht  zwei  Joch  Weingarten  zum  Ni- 
colai -  Altare  der  Pfarre  St.  Martin  stifteten.  Vielleicht  das 
unterhalb  TuUn  liegende  Langenlebarn.  (Protoc.  Archivi  IL 
N.  362.) 

Leuzenlohe. 

Dieses  verödete  Dorf  war  nicht  weit  von  Herzogbierbaum 
V.  U.  M.  B.  gelegen. 

Das  letztemal  erscheint  es  im  Grundbuche  vom  J.  1340. 

Liestnich. 

Im  13.  Jahrhunderte  werden  im  Saalbuche  drei  Brüder  von 
Liestnich  Alberich,  Heinrich  und  Otto,  die  Külber  genannt,  ge- 
lesen. (Cod.  Trad.  f.  3.) 

Wo  dieser  Ort  gelegen  war  oder  noch  liegt,  und  wie  er  heis- 
set,  darüber  lässt  sich  nicht  einmal  eine  Vermuthung  aufstellen. 

Liubenthal. 

Möglich,  dass  darunter  das  heutige  Dorf  Loiderthal  zu  ver- 
stehen ist.  Aus  den  vorfindigen  Documenten  ersieht  man  nur, 
dass  Reinprecht  von  Trestorf,  als  er  in  das  Stift  aufgenommen 
wurde,  mit  Einwilligung  seiner  Söhne  demselben  zehn  Joch  Aecker 
zu  Liubenthal  schenkte.  (Cod.  Trad.  f.  1.) 

Massendorf  auch  Mechsendorf. 

Dieser  Ort  lag  unterhalb  Poysdorf  am  Poysdorfer  Bache, 
und  ging  um  den  Anfang  des  15.  Jahrhunderts  durch  unbekannte 
Kriegsläufe  zu  Grunde.     Gegenwärtig  wird  der  ehemalige  Burg- 


113 

friede  dieses  Dorfes  das  Mcichsendorferfcld  genannt,  und  in  sel- 
bem steht  eine  Mühle  am  Poysbache. 

Ulrich  von  Asparn,  sagt  das  Saalbuch,  opfert  für  das  Seelen- 
heil seiner  Gattin  seine  Allode  zu  Walterskirchen  und  eines  zu 
Massendorf.   (Cod.  Trad.  f.  21.  Urkunde  N.  CXX.  u.  CXXIII.) 

Megneinschlaj?. 

Ein  nun  unbekannter  Weiler  hinter  Mariataferl,  und  gehörte 
einst  zum  Amte  Eutenthal.  Das  Urbar  sagt,  dass  dem  Stifte 
dort  ein  Wald  gehöre,  auch  Grundstücke  an  Aeckern  und  Wiesen, 
über  die  Erkundigung  einzuziehen  ist.  (Urbar  III.)  Eine  Wiese 
hatte  um  1350  Hansl  der  Bäcker  von  Martinsberg  inne. 

Meinhartsdorf. 

Ehemals  ein  Dorf  an  der  Wien  nahe  bei  Meidling,  und  schon 
1178  nach  Klosterneuburg  gehörig.  (Cod.  Trad.  f.  37.  45.) 

Gleich  nach  dem  Aussterben  der  Babenberger  hatte  der  Ort 
viel  gelitten,  entweder  durch  den  Wienfluss  oder  Kriegsereignisse; 
er  erholte  sich  bald  wieder,  und  Probst  Berthold  verlieh  auf 
Fürsprache  Friedrich  des  Schönen  1310  dessen  Diener  Ludwig 
einen  Hof  daselbst. 

DieserJ^ann  verkaufte  den  Hof  bald  an  Heiligenkreuz,  und 
schon  1380  geschieht  des  Dorfes  keine  eigne  Erwähnung  mehr, 
und  im  Grundbuche  von  1512  wird  des  den  Heiligenkreuzern 
gehörigen  Hofs  bei  Meidling  erwähnt.  (Urbar  II.  et  III.) 

Migarmanis. 

Ein  unbekannter  Ort,  und  da  keine  deutenden  Nebenumstände 
auf  Vermuthungen  führen,  ist  seine  Lage  kaum  zu  errathen. 

Zu  Anfang  des  13.  Jahrhunderts  gaben  Marquard  und  seine 
Gattin  Elisabeth  Zemigarmanis,  zu  Garmans  vielleicht,  dem  Stifte 
in  diesem  Dorfe  etwas  Ackerland.  (Cod.  Trad.  f.  38.) 

Im  V.  0.  M.  B.  finden  sich  zwei  Dörfer,  Namens  Ger- 
mans,  eines  bei  Zwettel,  das  andere  bei  Greulenstein. 

Minnenbach. 

So  hiess  früher  das  Ort  Imbach  V.  0.  M.  B.  Cod.  Trad. 
f.  24  und  27  liest    man    mehrere  Personen  dieses  Ortes. 

Mirs.  . 

Adalbert  von  Mirs  lebte  im  12.  Jahrhunderte.  Wo  dieser 
Ort,  Scbloss  oder  Hof  gelegen  habe,  ist  unbekannt.  (Cod.  Trad. 
fol.  2.) 

Archiv.  Jahrg.  1849.  I.  Heft.  8 


114 

Mitterkirchen. 

Ist  der  Name  der  Pfarrkirche  zu  wSivering  noch  im  15. 
Jahrhunderte,  und  der  dabei  stehenden  Häuser,  nun  ausser 
Gebrauch.  (Urbar  III.) 

Modilialmistorf. 

Heisst  gegenwärtig  Molmannstorf  auch  Weltendorf  in  der 
Pfarre  Würnitz.  Schon  im  Saalbuche  kömmt  Wihart  von  Mo- 
dihalmistorf  fol.  2.  vor.  Im  Grundbuche  vom  Jahre  1520  über 
Rickerstorf  heisst  es:  Molmannstorf  genannt  Oberrussbach.  Ein 
Lehen  unweit  Karnabrun.  In  demselben  Buche  später :  Wel- 
tendorf oder  Mollmannstorf.  Es  scheint ,  dass  jede  dieser  Be- 
sitzungen einschichtig  lag,  und  auch  ihren  eigenen  Namen  führte. 

Mosrah. 

Conrad  von  Mosrah  lebte  im  12.  Jahrhunderte.  Motrams  gibt  es 
im  Lande  zwei,  das  eine  imV.  U.  W.  W.,  dann  das  andere  imV.  0.  M.  B. 
Ist  keines  von  beiden  gemeint,  so  ist  es  auch  ein  verschollener 
Ort  oder  Schloss.  (Cod.  Trad.  f.  29  erscheint  Konrad  von  Mosrah.) 

Muclcerau. 

Dieses  einst  ansehnliche  Dorf  lag  auf  einer  Donauinsel  zwi- 
schen Kritzendorf  und  dem  heutigen  Korneuburg ,  und  eine  Fa- 
milie führte  den  Namen  Herrn  von  Muckerau.  Aus  diesem  Ge- 
schlechte w^ar  Otto  der  erste  Säcularprobst  zu  Klosterneuburg, 
vordem  Pfarrer  zu  Falkenstein,  dem  auch  die  Insel  als  Eigen- 
thum  gehörte ,  und  sie  auch  dem  neuen  Stifte  schenkte.  Das 
geschah  in  dem  ersten  Jahrzehend  des  12.  Säculums.  Bald 
darauf  schenkte  ein  Ministerial  des  Grafen  von  Hall  und  Was- 
serburg, Namens  Marquard,  dem  Stifte  seine  Unterthanen  zu 
Muckerau,  deren  zwanzig  an  der  Zahl  Avaren.  (Cod.  Trad.  f.  1. 
39.  53.)  Auch  Herr  Otto  von  Schieinbach  und  Haward  von 
Muckerau  beschenkten  ungefähr  1170  das  Gotteshaus  mit  ihren 
dortigen  Unterthanen.  Marquard  der  Paghart  stiftet  zwei  Jahr- 
tage mit  Weingärten  in  der  St.  Martinspfarre. 

Diese  Ortschaft  scheint  die  ausserordentliche  und  schreck- 
liche Wasserfluth  des  Jahres  1210,  von  der  auch  in  Chroniken 
die  Rede  ist,  mit  Grund  und  Boden  hinweggerissen  zu  haben, 
eben  so  wurde  das  auf  einer,  unterhalb  der  Muckerau  liegen- 
den Insel,  forum  Klosterneuburgs  sehr  beschädiget  oder  wohl 
auch  hinweggetragen,  so  dass  die  Bewohner  desselben  sich  an 


115 

das  linke  Donauufer  anbauen  mussten ,  und  darauf  eine  abge- 
sonderte Gemeinde  bildeten,  aus  der  die  heutige  Stadt  Kor- 
neuburg erwuchs.  Die  Wichtigkeit  dieses  so  verunglückten 
Ortes  ergibt  sich  aus  dem  Rationario  Austriae ,  welches  sagt; 
In  Mukkeraw  sunt  redditus  ad  18  talenta  et  80  casei 
magni  de  insula  ibidem  quemlihet  caseum  pro  octo  dena- 
riis    compiitatum.    Item  Judicium    ibidem    solvit   20    talenta. 

Nach  dieser  grossen  Ueberschwemmung ,  die  sie  ihres 
Grundes  und  Bodens  beraubte  ,  scheinen  sich  die  Muckerauer 
an  beiden  Ufern  der  Donau  angebaut  zu  haben ,  und  zwar  ober- 
halb Kritzendorf  am  rechten  und  ober  der  Stadt  Korneuburg 
am  linken  Ufer  des  fürchterlichen  Stromes.  Oberhalb  Kor- 
neuburg hiess  das  Feld  von  nun  an  das  Muckerauerfeld ,  und 
auch  die  Kapelle  St.  Johann  des  Täufers  ward  auf  selbem  er- 
baut, und  am  rechten  Ufer  heisst  es  zunächst  Muckerauerberg, 
auf  welchem  bis  jetzt   Wein  gebaut  wird. 

Im  vierzehnten  Jahrhunderte  vernichtete  die  Donau  in  ei- 
nem uns  unbekannten  Jahre  Muckerau  an  beiden  Donauseiten , 
und  seit  dieser  Zeit  wird  des  Ortes  nicht  mehr  erwähnet. 

Muhlheini. 

Ein  unbekannter  Ort,  nur  Adalram  von  Mülheim  wird  im 
12.  Jahrhunderte  so  gelesen.  (Cod.  Trad.  f.  11.) 

Munich. 

Bloss  aus  dem  Saalbuche  bekannt,  fol.  13  und  20. 

Muse. 

Gleichfalls  nur  aus  dem  Saalbuche  bekannt ,  und  ein  gewis- 
ser Ulrich  nannte  sich  im  12.  Jahrhunderte  von  Muse.  fol.  4.  u.  5. 

Naschendorf. 

Dieses  seit  dem  13.  Jahrhunderte  bekannte  Dorf  lag  in  der 
Pfarre  Napperstorf,  und  hatte  für  sich  einen  eigenen  Amtmann. 
Der  Entfernung  wegen  wurde  es  nach  damaliger  Zeitsitte  zu 
Lehen  gegeben  an  den  jungen  Elbel  von  Praunstorf,  und  dieser 
Elbel  vermachte  1397  das  Lehen  an  Hans  den  Dachpecken  und 
dessen  Erben,  und  Georg  und  Otto  Brüder  die  Palterndorfer 
und  deren  Erben.  Der  daraus  entstandenen  Verdrüsslichkei- 
ten  wegen  verkaufte  Probst  Albert  dasselbe  gänzlich.  Die  fer- 
nem Schicksale  dieses  Ortes  ,  und  wie  es  zu  Grunde  gegan- 
gen, sind  bis  jetzt  unbekannt.  (Urbar  I.  und  IL) 


116 

Nessingen. 

Erscheint  schon  im  13.  Jahrh.,  gehörte  zum  Amte  Pyrawart, 
und  lag  entweder  am  Gaunersbache  oder  Weidenbache.  War  nur 
ein  kleines  Dorf,  und  ist  nichts  weiter  davon  bekannt.  (Urb.  I.) 

Neuburg. 

Auch  Niwenburch ,  Niunberg  damals  benannt ,  ist  heut  zu 
Tage  die  1.  f.  Stadt  Klosterneuburg.  Von  oder  durch  Kaiser 
Karl  den  Grossen  als  Colonie  in  dem  verwüsteten  Oesterreich 
angelegt ,  entstand  aus  selber  bald  eine  Stadt.  Sie  erhielt  auch 
schon  damals  eine  Pfarrkirche  zum  heiligen  Martin ,  die  auf 
dem  Felsrücken  gegen  die  Donau  erbauet  wurde.  Da  sich  gar 
häufig  Ansiedler  fanden  ,  und  der  Strom  die  fast  einzige  Han- 
delsstrasse der  damaligen  Zeit  war,  bauten  sich  viele  Handel- 
treibende auf  der  nächstgelegenen  Insel  an,  wo  sie  Markt  und 
auch  Gericht  hielten. 

Bald  nach  der  Mitte  des  12.  Jahrhunderts  wurde  durch 
eine  ungemeine  Donaufluth  die  Bewohnung  der  Insel  fast  un- 
möglich ,  und  ein  grosser  oder  der  ganze  Theil  dieser  Neu- 
burger  suchte  eine  sichere  Wohnstätte  am  linken  Ufer  des 
Flusses,  und  müssen  sich  in  der  Gegend  des  heutigen  Tutten- 
hofes  zahlreich  angebaut  haben ,  denn  sie  machten  damals  eine 
eigene  Gemeinde  mit  einem  Pfarrer  aus ,  und  das  Saalbuch 
nennt  sie  eine  Stadt. 

Aber  auch  diess  war  noch  nicht  ihre  bleibende  Stelle,, 
denn  die  in  Chroniken  ausserordentlich  genannten  Wasser- 
güsse im  J.  1210  drangen  so  fürchterlich  auf  die  Stadt  ein, 
dass  die  Bewohner  fliehen,  und  sich  eine  höher  gelegene  Stätte 
suchen  mussten,  die  sie  auch  dort  fanden,  wo  die  Stadt  jetzt 
steht,  und  Korneuburg  heisst.  Um  nach  dieser  Katastrophe 
die  beiden  Neuburg  auch  namentlich  zu  unterscheiden ,  so  nannte 
sich  der  Theil  am  linken  Donauufer  schon  Markt  -  Neuburg 
oder  Neuburg -Markthalben,  weil  diese  Menschen  die  Markt- 
stätte verlassen  hatten,  der  Theil  am  rechten  Ufer,  des  dor- 
tigen Stiftes  wegen:  Neuburg- Klosterhalben,  und  eine  Zeit 
lang  des  öftern  Aufenthaltes  der  habsburgischen  Herzoge  we- 
gen auf  ihrem  Stadtsiegel :  Herzogenneuburg. 

Gegenwärtig  sind  nur  mehr  im  Gebrauche  die  Namen  Klo- 
sterneuburg und  Korneuburg. 


117 

Nodernpach. 

Engelbrecht  von  Nodernpach  lebte  im  J.  1187,  aber  der 
Ort  oder  das  Schloss,  von  dem  er  sich  nannte,  sind  unbe- 
kannt.   (Cod.  Trad.  fol.  26.) 

Norphretesdorf. 

Ein  gewisser  Heinrich  findet  sich  mit  diesem  Titel  im 
Saalbuche,  wo  aber  Norphretesdorf  gelegen  habe,  darüber 
findet  sich  nichts.  Vielleicht  dass  Napperstorf  im  V.  U.  M.  B. 
darunter  zu  verstehen  ist.  (Cod.  Trad.  fol.  35.) 

Nunihartsdorf. 

Vielleicht  Nuinhartsdorf,  und  so  dürfte  es  etwa  für  Nonn- 
oder Neundorf  gehalten  werden.  (Cod.  Trad.  fol.  51.) 

Obrechtsdorf. 

Heisst  gegenwärtig  Oberstorf  und  liegt  an  dem  Russbache 
unterhalb  dem  Markte  Wolkerstorf.  (Urbar  III.) 

Oed   auch  Oedindorf. 

War  in  der  Pfarre  Heiligeneich  bei  Atzenbrugg  V.  0.  W.  W. 
gelegen.  (Prot.  Arch.  III.  209.) 

Das  Dorf  scheint  am  Ende  des  14.  Jahrhunderts  durch 
Kriegsunfälle  zu  Grunde  gegangen  zu  sein. 

Oedenbrun. 

Nach  Angabe  des  alten  Urbars  im  Amte  Meissau  gegen 
Mühlbach  und  Strass  einst  gelegen.  (Urbar.  I.) 

Ulrich  u.  Bertha  v.  Wolkerstorf  stifteten  mit  dortigen  Gütern, 
deren  Lehensherr  der  Herzog  von  Oesterreich  allein  ist,  1288  einen 
Jahrtag.  Nach  einer  Anmerkung  im  Jüngern  Urbar  mag  Oeden- 
brun gegen  Dietrichstock  gelegen,  und  mit  selben  durch  glei- 
chen Unglücksfall  zu  Grunde  gegangen  sein. 

Oetting. 

Auf  der  Höhe  des  Berges  oberhalb  Kritzendorf  und  am 
Wege  nach  Hadersfeld,  befanden  sich  zwei  Wirthschaftshöfe  un- 
ter dem  angeführten  Namen.  (Prot.  Arch.  III.  N.  363.  Chartul. 
Arch.  ni.  et  VIII.) 

Heut  zu  Tage  sind  beide  Höfe  zu  einer  Wirthschaft  zu- 
sammengezogen, und  heisst  das  Ganze  der  Weissenhof. 

Schon  im  Cod.  Trad.  f.  54  steht  Othtick,  wo  die  Familie 
aus  dem  Vater  Gundold ,  den  Söhnen  Friedrich  und  Heinrich 
und  dessen  Gattin  Chunigunt  bestehend  ,  sich  vorfindet. 


118 

Oetzestorf. 

Dieses  Dörfchen  lag  unter  dem  ehemaligen  Schlosse  Kreu- 
zenstein gegen  Leobendorf,  und  ist  aus  einer  Urkunde  des  J.  1395 
bekannt,  in  welcher  Niklas  Frass  der  Burggraf  zu  Greuzenstein 
einige  Dienste  an  das  Stift  abtrat.  (Prot.  Arch.  III.  Nr.  254.) 

Vermuthlich  ist  diess  Oertchen  mit  Hecilsperg  in  demsel- 
ben Unglücksfalle  untergegangen,  denn  im  Urbar  von  1512  ist 
nur  mehr  die  Rede   von    den  zu  Oetzestorf  gehörigen  Gründen. 

Oppoldesdorf. 

Gänzlich  unbekannt  war  dieser  Ort  an  der  Zaya  gelegen, 
bloss  aus  dem  Saalbuche  bekannt  (Cod.  Trad.  f.  19.),  als  Frau 
Juta  für  ihre  Schwester  Richgad  einen  Jahrtag  mit  einem  dor- 
tigen Bauernhause  stiftete.  Dort  befand  sich  auch  eine  Mühle. 
(Urbar.  III.) 

Pastperch. 

Nach  dem  Saalbuche  lebte  im  12,  Jahrhunderte  Friedrich 
von  Pastberg ,  welches  Ort  oder  Schloss  nicht  bekannt  ist, 
(Cod.  Trad.  f.  27.) 

Paugsbrun. 

War  bei  Herzogbierbaum  gelegen,  und  ist  entweder  ver- 
ödet ,  oder  führt  gegenwärtig  einen  andern  Namen.  (Cod.  Trad. 
f.  18  u.  28.) 

Zur  Zeit  Herzog  Leopolds  VI.  lebte  Otto  von  Puhsbrun, 
Im  J.  1347  wurden  die  Gründe  zur  Beurbarung  gegeben,  das 
eine  vorhergegangene  Verheerung  voraussetzet,  und  Probst  Rud- 
wein  gab  1347  diese  Besitzung  an  die  Hauser ,  wofür  er  Gül-^ 
ten  zu  Stetten  im  Auswechsel  erhielt. 

Pergerndorf. 

Vermuthlich  gegen  die  Leytha  oder  Fischa  gelegen,  wo 
das  Stift  von  Frau  Wirat  der  Wittwe  Alberos  von  Pottendorf 
bei  dem  Eintritte  ihrer  Töchter  Gertrud  und  Mathild  zwei 
Lehen  zum  Geschenke  erhielt.  Herr  Herbord  von  Pottendorf 
aber  machte  mit  dem  Stifte  einen  Tausch ,  welches  dafür  zwei 
Lehen  zu  Zwentendorf  erhielt,  die  ihm  besser  gelegen  waren. 
(Cod.  Trad.  f.) 

Pochsrukke. 

Im  12.  Säculo  lebten  Gerold  und  Heberhard  von  Pochssrukk. 
W^o  dieser  Ort  gelegen,  ist  unbewusst.  (Cod.  Trad.  f.  7.  u.  33.) 


119 

Pongaran. 

Gleichfalls  ein  unbekannter  Ort  oder  Schloss,  wo  ein  si- 
cherer Arnold  im    12.  Jahrhunderte  lebte.     (Cod.  Trad.  f.  12.) 

Polan. 

So  wurde  das  heutige  ReinprechtspöUa  durch  mehrere  Jahrhun- 
derte geheissen,  und  von  dem  Volkein  der  dasigen  Gegend  schlecht- 
hin auch  jetzt  nur  PöUa  genannt.   (Cod.  Trad.  f.  23.  37.  46.  53.) 

Porcizdorf. 

Ortolph  von  Porcizdorf  lebte  im  12.  Jahrhunderte ,  im 
Lande  unter  der  Enns  ist  kein  Ort  dieses  Namens  aufzufin- 
den, doch  gibt  es  ein  solches  ob  der  Enns.  (Cod.  Trad.  f.  38.) 

Porz. 

Heinrich  von  Porz  führte  diesen  Namen  im  13.  Säculo, 
vielleicht  dass  er  zu  den  Gliedern  der  vorgenannten  Familie 
gehörte.  (Cod.  Trad.  f.  53.) 

Puchsbrun. 

Ist  das  heutige  Poysbruii.  (Cod.  Trad.  f.  18  und  28  um 
das  Jahr  1170.) 

Pusendorf  auch  Pousendorf. 

Ulrich  von  Gadin  ein  Ministerial  des  Herzogs  Leopold  VI. 
vergabte  Güter  daselbst  an  das  Stift,  weil  zwei  seiner  Töchter 
auf  anhaltendes  Bitten  in  das  Frauenkloster  aufgenommen  wor- 
den. (Cod.  Trad.  f.  26.  und  Urkunde  N.  XLVII.) 

Dieser  Ulrich  besass  auch  Trautmannstorf.  Der  Ort  Pusen- 
dorf ist  gänzlich  unbekannt,  und  desselben  wird  um  die  Mitte 
des  13.  Jahrhunderts  erwähnt.  (Vielleicht  Bisdorf  im  V.U.  M.  B.) 

Quodleuben. 

Nach  diesem  Namen  schrieb  sich  Engedik  im  12.  Jahrhun- 
derte. Vielleicht  ist  damit  einer  der  mehreren  Orte  Leuben  ge- 
nannt.   (Cod.  Trad.  f.  19.) 

Radelhoven. 

Das  lag  am  Mannhartsberge,  und  Erchenbert  der  Kastellan 
machte  mit  einigen  Unterthanen  1114  ein  Geschenk  an  das 
Gotteshaus.  (Cod.  Trad.  f.  11.)  Zuletzt  geschieht  dieses  Ortes 
1258    als  verödet  Erwähnung. 

Renoldberg. 

Ein  Dorf  hinter  Scheibbs,  das  gegenwärtig  den  Namen 
Reiusberg  führet.    (Im  Saalbuche  1;  6.  8.  20.) 


120 

Reineldsdorf. 

Ein  heut  zu  Tage  unbekannter  Ort,  wo  Konrad  v.  Knauz 
im  J.  1320  lebte ,  und  einige  Feldstücke  an  Klosterneuburg 
schenkte.    (Chart.  Archivi  III.  f.  56.) 

Richershofen. 

Wahrscheinlich  in  der  Gegend  um  Neulengbach  gegen  oder 
im  Walde  gelegen,  davon  die  Grafen  von  Schala  zur  Zeit  des 
Herzogs  Heinrichs  Jasomirgott  dem  Stifte  ein  Wirthschaftshaus 
schenkten.  Später  geschieht  dessen  keine  fernere  Meldung. 
(Cod.  Trad.  f.  23.) 

Richlingsdorf. 

Ein  Dörfchen  unweit  Wisent  auf  dem  Manhartsberge.  Ge- 
genwärtig heisst  es  Reichersdorf,  vom  Volke  Reigersdorf  ge- 
nannt.   (Urbar  I.) 

Richpotenbach. 

Ein  unbewusster  Ort ,  wenn  nicht  etwa  das  heutige  Rei- 
chenbach oder  Reichbolds  zu  verstehen  ist.  Der  dortige  Wirth- 
schaftshof  des  Stiftes  wurde  schon  1171  verkauft.  (Cod. 
Trad.  f.  24.) 

Sollte  aus  dieser  Zeitperiode  des  Verkaufes  nicht  etwa  zu 
schliessen  sein ,  dass  es  mit  Richlingsdorf  ein  und  derselbe 
Ort  war? 

Ringlinsee. 

Ein  für  uns  spurlos  verschwundenes  Dorf,  das  in  der  Ge- 
gend der  heutigen  grossen  Taborbrücke  am  linken  Donauufer, 
oder  wohl  gar  auf  einer  Insel  gestanden  hatte. 

Wenigstens  im  Anfange  des  13.  Jahrhunderts  hatten  sich 
hier  Menschen  angesiedelt,  und  bei  zwanzig  Häuser  erbauet. 
(Cod.  Trad.  f.  37  et  51.) 

Schon  vor  1258  mussten  sie  durch  die  Donau  grossen  Scha- 
den erlitten  haben,  weil  ihnen  damals  für  das  laufende  Jahr  die 
Hälfte  ihrer  Schuldigkeit  nachgelassen  wurde.  Die  Wiesen  um 
dieses  Ort  gehörten  dem  Stifte,  da  sie  aber  wenig  Fechsung  ga- 
ben ,  so  überliess  Probst  Hadmar  1295  dieselben  den  Bewohnern 
zu  Aeckern.  Ein  halbes  Säculum  später  wurden  sie  durch  eine 
fürchterliche  Ueberschwemmung  an  Aeckern,  Wiesen,  Gärten, 
auch  ihren  Häusern  ausserordentlich  beschädigt ,  und  vom  Stifte 
ihre    Schuldigkeit    bis    auf  eine    kleine  Recognitionszahlun«;;  für 


121 

immer  herabgesetzt.  Die  grössern  Häuser  waren  verschwunden, 
und  aus  eilf  Kleinhäuslern  bestand  der  Ort.  Im  15.  Jahrhun- 
derte gingen  auch  diese  auf  unbekannte  Art  entweder  durch 
Krieg  oder  Wasser  zu  Grunde,  denn  im  J.  1512  fand  sich  zu 
Ring-linsee  keine  Wohnstätte  mehr  vor. 

Rittendorf. 

Dieser  Ort  lag  am  Schwöchatflusse  bei  Himberg ,  und  das 
Stift  kaufte  denselben  im  Jahre  1120  von  dem  Mölkerabte  En- 
gelschalk. (Cod.  Trad.  f.  35.)  Damals  war  Otto  der  Sohn  des 
h.  Leopold  Probst  der  weltlichen  Chorherren ,  und  sein  Vikar 
Opold  gab  mit  Einwilligung  seiner  Brüder  seinem  Bruder  Er- 
chenbert  und  dessen  Gattin  Hachihin  das  Gut  oder  Wirthschaft 
Rittendorf  zum  lebenslänglichen  Genüsse.  Nach  ihrem  Tode  kam 
Rittendorf  wieder  an  das  Stift.  Etwas  später  kaufte  Probst  Wern- 
her  von  Rudwein  einem  Dienstraanne  des  Herzogs  Heinrich  des 
Aeltern  von  Mödling  noch  eine  andere  Wirthschaft  im  Orte  um  49 
Talente.  Aber  schon  in  der  Mitte  des  folgenden  Jahrhunderts  ward 
Rittendorfdurch  Krieg  verheeret,  und  es  heisst  1258:  der  Hof  liegt 
noch  unbebaut,  und  die  Mühle  zahlt  noch  drei  Jahre  lang  nur 
drei  Talente.  Die  Mühle  kaufte  darauf  der  Wienerbürger 
Paltram.  Im  Urbar  von  1512  ist  eine  Mühle  und  ein  Hof  ohne  Be- 
sitzer verzeichnet ,  woraus  erhellet ,  dass  der  Ort  unter  dem 
unglücklichen  Bruderzwiste  des  K.  Friedrichs  mit  Albrecht  ver- 
wüstet worden  war. 

Rittenburg, 

Eine  Kirche  bei  Hörn  vermuthlich  einst  von  einem  Orte 
umgeben,  oder  nächst  einer  Burg,  da  im  Saalbuche  mehrere 
Familienglieder,  die  sich  von  Rittenburg  nannten,  im  13.  Jahr- 
hunderte erscheinen.  (Cod.  Trad.  f.  50.  et  52.) 

Ruttarn. 

Einst  an  der  Zaya  gelegen,  und  ausser  diesem  Namen  gar 
nichts  bekannt.  (Cod.  Trad.  f.  13.) 

Rohravviesing. 

Das  Dorf  liegt  hinter  der  Stadt  Eggenburg  und  im  J.  1113 
liess  sich  ein  gewisser  Hilsunch  in  das  Saalbuch  verzeichnen, 
wo  er  zu  lesen  ist,  und  zwar:  Hilsunch  de  Prato  harudinis. 
Dieser  Ursache  wegen  wurde  hier  davon  Erwähnung  gemacht, 
und  heisst  jetzt  gewöhnlich  Röhrawiesen.  (Cod.  Trad.  f.  6.  8.  et  28.) 


122 

Russbach  -  Ober. 

Ein  nahe  dabei  liegendes  Lehen  zum  Unterschiede  von 
Grossrussbach  Oberrussbach  genannt,  welches  das  Stift  im  J.  1338 
von  Frau  Adelheid  von  Polheim  erhalten.  (Cod.  Trad.  f.  44.  49. 
Chart.  III.  p.  89.) 

Sbrincenbach. 

Wilhelm  lebte  im  12.  Jahrhunderte,  der  sich  von  diesem 
unbekannten  Orte  nannte.  (Cod.  Trad.  f.  87.) 

Schalimheim. 

Ist  nur  durch  das  Saalbuch ,  in  dem  sich  ein  gewisser 
Heinrich  von  diesem  Orte  nannte ,  bekannt.  (Cod.  Trad.  f.  19.) 

Schirnesdorf. 

Lag  in  der  Pfarre  Falkenstein ,  und  gehörte  einem  Lich- 
tensteinischen  Zweige.  Dietrich  von  Lichtenstein  schenkte  bei 
der  Profess  seiner  Tochter  im  Frauenkloster  dem  Stifte  zwei 
Lehen  zu  Sirninsdorf,  und  letzteres  erwarb  dort  durch  Kauf 
und  Tausch  noch  mehrern  Besitz,  so  dass  Schirnesdorf  einen 
eigenen  Amtmann  erhielt.  (Cod.  Trad.  f.  87.  23.  28.  42.)  Probst 
Jakob  vertauschte  1497  diesen  Ort  mit  Veit  von  Fünfkirchen 
um  Altenmarkt.  Durch  welch  trauriges  Ereigniss  dieses  Dorf  spä- 
ter gänzlich  zu  Grunde  ging,  ist  weder  nach  Art  noch  Zeit  zu 
bestimmen. 

Schönfeld. 

Dieser  Ort  lag  zwischen  Senning  und  Haselbach,  findet 
sich  1454  urkundlich,  ist  aber  gegenwärtig  gänzlich  verschollen. 
(Urbar  IV.) 

Schweighef. 

Auf  einer  Donauinsel  unterhalb  Spillern ,  wahrscheinlich  auf 
der  gegenwärtigen  Insel,  Hofau  genannt,  hatte  das  Stift  im  14. 
Säculo  eine  Viehwirthschaft  angelegt,  und  selbe  Schwaighof  ge- 
nannt, was  der  dortigen  Käsebereitung  entsprechen  sollte.  (Urb.  III.) 

Dieser  Schweighof  mag  vom  Stifte  verkauft  oder  in  Be- 
stand gegeben  worden  sein,  denn  im  Grundbuch  vom  J.  1340 
steht,  dass  Wolfgang  Pfederer  von  dem  Schweighof  auf  der 
Insel  zu  Michaeli  12  Denar  Dienst  zu  leisten  habe.  Der  nach- 
folgende Inhaber  war  Bernhard  Payer,  aber  da  steht  die  Be- 
merkung :  steht  leer.  Vermuthlich  musste  der  Ueberschwem- 
mungen  wegen  das  ganze  Geschäft  aufgegeben  werden. 


123 

Schweinsteig. 

Heut  zu  Tage  Weinsteig ,  ein  Dorf  hinter  Korneuburg  ge- 
gen Karnabrun.  (Cod.  Trad.  f.  12.  15.) 

Selwiz. 

Im  Saalbuche  wird  ein  Gebhard  von  Selwiz  gelesen.  In 
Oesterreich  findet  sich  kein  Ort  dieses  Namens.  Vielleicht  war 
der  Mann  von  Seelowiz  in  Mähren  gebürtig,  oder  dort  an- 
sässig. (Cod.  Trad.  f.  35.) 

Sincindorf. 

Ein  verödeter  Burgstall  hinter  Weinsteig  V.  U.  M.  B. 
Arbo  von  Sincindorf  lebte  nach  Zeugniss  des  Saalbuches  im 
12.  Jahrhunderte.  (Cod.  Trad.  f.  26.) 

Sippach. 

Altmann  von  Sippach  wird  im  12.  Jahrhunderte  gelesen, 
und  war  wahrscheinlich  von  Sipbach  oder  Sippachzell  bei  Krems- 
münster. (Cod.  Trad.  f.  32.) 

Slifperch. 

Der  Schlifberg  ist  ein  Hügel  rechts  an  der  Poststrasse 
von  Korneuburg  nach  Stockerau ,  und  auch  gegenwärtig  mit 
einem  Hause  besetzt,  in  dessen  Nähe  ein  Steinbruch  bearbeitet 
wird.  Schon  im  12.  Jahrhunderte  mag  der  Schlifberg  mit  ei- 
nem Wohnhause  bestellt  gewesen  sein,  weil  das  Saalbuch  Ul- 
rich von  Schlifberg  aufgezeichnet  hat.  (Cod.  Trad.  f.  21.) 

Spar  waris  eck. 

Ein  verödetes,  jetzt  unbekanntes  Schloss,  das  vermuth- 
lich  bei  Sparbach  gestanden  hatte.  Ein  einziges  Mal  wird  des- 
selben in  den  stiftlichen  Urkunden  erwähnt,  nemlich  als  Adal- 
bero  von  Burkerstorf  und  seine  Gattin  Hatmot  ihre  Wirthschaft 
zu  Spariwarisecke  an  das  Gotteshaus  vergabten,  oder  geben 
wollten.  Letzteres  mag  der  Fall  gewesen  sein,  da  alle  spätem 
Urbare  nichts  davon  erwähnen.  (Cod.  Trad.  f.  13.) 

Sprechstetten. 

Ein  ganz  unbekannter  Name ,  bloss  aus  dem  Saalbuche 
bekannt ,  wo  im  12.  Säculo  ein  Dietrich  von  Sprechstetten  ver- 
zeichnet ist.  (Cod.  Trad.  f.  32.) 

Stadalperg. 

Auch  nur  im  Saalbuche  durch  Wernhard  von  Stadalberg 
bekannt.  (Cod.  Trad.  f.  32.) 


124 

Ständorf. 

Ein  Engelschalk  von  Ständorf  steht  im  Saalbuche.  (Cod. 
Trad.  f.  39.) 

Stallern  auch  Stallarn. 

Einst  ein  grosses ,  nun  ganz  verödetes  Dorf,  das  im  March- 
felde  unter  Eupoltau  gegen  den  Russbach  gelegen  hatte.  Dieser 
Ort  gehörte  zu  den  ältesten  Stiftsbesitzungen ,  denn  Heinrich 
Jasomirgott,  Conrad  von  Hofstetten  und  dessen  Schwester  Cu- 
nigund  gaben  dem  Gotteshause  daselbst  einige  Lehen.  Neue  An- 
siedler vermehrten  die  Gemeinde,  und  schon  das  alte  Urbar 
zählt  dort  28  Lehen.  (Cod.  Trad.  f.  13.  et  48.) 

Dieses  ansehnliche  Dorf  ging  zu  Ende  des  15.  Jahrhun- 
dertes  durch  Kriegsläufe  so  gänzlich  zu  Grunde,  dass  sich  1512 
kein  einziger  Ansässiger  mehr  dort  befand,  und  die  Aecker  und 
Wiesen  dieser  Ortschaft  an  die  Bauern  der  nächstgelegenen 
Dörfer   als  Ueberländgründe  hindangegeben  waren. 

Stalleck, 

Mehrere  Individuen  eines  Geschlechtes  oder  Besitzes  er- 
scheinen im  Saalbuche  unter  der  Benennung  von  Stalleck.  (Cod. 
Trad.  f.  50.) 

Vielleicht  dass  zu  Stallern  ein  grösserer  Hof  diesen  Na- 
men führte ,  vielleicht  dass  darunter  ein  gegenwärtiger  Zeit 
ganz  unbekanntes  Schloss  zu  verstehen  ist. 

Stinkundendorf. 

Nach  dem  Saalbuche  nannte  sich  ein  Rapoto  von  diesem 
nun  unbekannten  Orte.  (Cod.  Trad.  f.  13.) 

Stiven. 

Ulrich  von  Stiven  wird  im  Saalbuche  gelesen.  (Cod. 
Trad.  f.  7.) 

Stolze. 

Darunter  kann  Statz  gemeint  sein,  aber  wahrscheinlicher 
das  Schlösschen  zu  Stoizendorf ,  wo  Reginger  lebte ,  dessen 
das  Saalbuch  mehrmals  erwähnet.  (Cod.  Trad.  f.  4.  5. 12. 44.) 

Straudorf. 

Verrauthlich  das  heutige  Streitdorf. 

Suarcinburch. 

Schvvarzenburg,  früher  Netzta  genannt,  wird  1136  eine  Stadt 
geheissen,  und  lag  dort,  wo  sich  jetzt  das  Dorf  Nöstra  oder  Ne- 


125 

stach  findet.  Noch  steht  auf  dem  Hügel  eine  alte  dem  h.  Martin 
geweihte  Kirche,  und  auf  einer  andern  unweit  entfernten  An- 
höhe einige  Ruinen,  die  noch  nach  der  Sage  an  die  Teste 
Schwarzenburg  erinnern  sollen,  und  von  welcher  der  Name 
auch  auf  die  Stadt  ausgedehnt  worden  wäre.  (Cod.Trad.  f.  33.) 

Ursprünglich  war  das  alte  Netzta  ein  babenbergisches  Ei- 
genthum ,  und  als  Allode  der  Seitenlinie  zugetheilt  worden. 
Haderich  oder  auch  Heinrich,  wahrscheinlich  ein  Sohn  des 
Markgrafen  Ernst  des  Strengen,  der  seiner  Besitzungen  in  die- 
ser Gegend  wegen  eine  Veste  anlegte,  mag  ihr  den  Namen 
Schwarzenburg  gegeben  haben.  Seine  beiden  Söhne  Heinrich 
und  Rapoto ,  die  das  Stift  Kleinmariazell  gründeten ,  gaben  zum 
Unterhalt  der  dort  eingeführten  Benediktiner  die  ihnen  eigen- 
thümlich  gehörige  Stadt  Schwarzenburg,  vormals  Netzta  ge- 
nannt. 

Von  welcher  Bedeutung  diese  Stadt  gewesen  ,  durch  wel- 
che Unfälle  sie  wieder  zum  Dorfe  herabgesunken,  wann  der 
Name  Schwarzenburg  aufgehört,  das  gleichnamige  Schloss  zer- 
störet, die  St.  Martinskirche  verödet,  und  das  sich  dort  be- 
findende Dörfchen  Nöstra  oder  Nesta  wieder  angefangen  habe, 
sind  Fragen  ,  die  erst  vielleicht  ein  glücklicher  Documentfund 
zur  Beantwortung  bringen  könnte. 

Subinhere. 

Gegenwärtig  Siebenhirten  hinter  dem  Wienerberge ,  wo 
Konrad  von  Arbing  Besitzungen  hatte.  (Cod.  Trad.  f.  37.) 

Techstorf  auch  Utechstorf. 

Diess  Dörfchen  lag  zwischen  dem  Schlifberge  und  dem 
Schlosse  Kreuzenstein.  (Cod.  Trad.  f.  21.) 

Der  Ort  ist  ganz  verschollen,  was  durch  feindliche  Ueber- 
fälle  oder  Durchzüge  um  so  mehr  geschehen  sein  konnte,  als 
viele  Fehden  in  dieser  Gegend  ausgefochten  wurden. 

Tiemthal  -  Neusiedel. 

Diess  ganz  verödete  Ort  lag  in  der  Pfarre  Schweinbart 
und  Landgericht  Marcheck.  Es  war  ein  grösseres  Dorf,  musste 
aber  schon  frühe  traurige  Schicksale  erleiden,  von  denen  schon 
1258  geredet  wird ,  dass  manche  Lehen  in  Abbau  gebracht 
worden.  (Cod.  Trad.  f.  18.  5.  Alt.  Rapul.  f.  304.)  Oftmals  wurde 
dieser  Ort  durch    kriegerische  Anfälle    geplaget   und    in    einem 


126 

unbekannten  Jahre  gänzlich  zerstöret.  Schon  1512  werden  die 
Grundstücke  nur  Feldlehen  geheissen.  Da  das  Ansuchen  um 
Wiederaufhebung  durch  eine  Ansiedlung  von  Kroaten  abgeschla- 
gen ward,  so  wurden  die  Feldlehen  1584  als  Ueberlände  an  die 
nächstgelegenen  Bewohner  abgegeben.  Der  dort  liegende  Wald 
führt  noch  den  Namen  Neusiedlerwald. 

Tlonchenstein  auch  Tronchenstein. 

Nach  dem  Saalbuche  lebten  im  12.  Jahrhunderte  Frau  Ku- 
nigund  von  Tlonchenstein  mit  ihren  Söhnen  Adalbert  und  Ul- 
rich. Die  Lage  dieses  Schlosses  ist  unbekannt,  man  könnte  viel- 
leicht Trauenstein  im  V.  0.  M.  B.  verstehen.  (Cod.  Trad.  f.  19.) 

Tumprone. 

Unbewusst,  und  bloss  aus  dem  Saalbuche  entnommen,  wo 
Frau  Gertraud  von  Tumprun  im  12.  Jahrhunderte  sich  zeiget. — 
(Cod.  Trad.  f.  47.) 

Tuonieh. 

Diese  unbekannte,  wahrscheinlich  gebrochene  Veste,  hatte 
im  12.  Säculo  ein  gewisser  Gottfried  inne,  und  nannte  sich 
von  selber.    (Cod.  Trad.  f.  19.) 

Tullnbovv. 

Heinrich  von  Tullnbau  und  seine  Gemahlin  Alheit  lebten 
im  13.  Jahrh.  an  diesem  unbekannten  Orte  ,  das  vielleicht  an 
dem  Tullnflusse  hinter  Sighartskirchen  lag.  (Cod.  Trad.  f.  49.) 

Velbern. 

Das  heutige  Feibering  in  der  Wachau  bei  Maria  Laach. 

Volratesmur. 

Margareth  und  ihr  Sohn  Dietrich  Hessen  sich  unter  die- 
ser Benennung  in  das  Saalbuch  eintragen  und  soll  vielleicht 
Wolrathsmauer  heissen ,  dessen  Existenz  eben  so  unbekannt  ist. 
(Cod.  Trad.  f.  39.) 

Vötzingen. 

Das   heutige    Hiezing   nächst  Schönbrun.  (Cod.  Trad.  f.  4.) 

Votendorf. 

Aus  dem  Saalbuche  bloss  bekannt ,  von  dem  sich  ein  si- 
cherer Heinrich  benannte.  (Cod.  Trad.  f.  52.) 

Waigerperch. 

Frau  Gertraud  von  Waigerperch  lebte  im  13.  Jahrh.  auf  die- 
sem uns  unbekannten  Schlosse,  Hofe  oder  Dorfe.  (Cod.  Trad.  f.  51.) 


127 

Warperch. 

Ein  in  der  Gegend  von  Eutenthal  V.  0.  M.  B.  einst  be- 
standener Weiler ,  der  einem  Kriegsmanne  1340  anvertraut  war. 
(Urbar  IV.  et  I.) 

Wihselbrun. 

Das  heutige  Pottenbrun  bei  St.  Polten.  Beweiset  Cod. 
Trad.  f.  31. 

Wazlinstorf. 

Ein  nun  nicht  mehr  vorhandener ,  oder  anders  benannter 
Ort  in  der  Gegend  des  Schwöchatflusses ,  der  nach  den  trau- 
rigen Schicksalen,  die  im  Grundbuche  angegeben  werden,  schon 
im  13.  Jahrhunderte  verödete.    (Urbar  II.) 

Weltendorf. 

Das  heutige  Molmanstorf  vulgo  Wollerstorf.  (Cod.  Trad. 
f.  51.) 

Wildenhag. 

Dietrich  von  Wildenhag  lebte  schon  im  Anfange  des  12. 
Jahrhunderts.  Welcher  Ort  vielleicht  von  den  mehrern  Hag  zu 
verstehen  sei,    lässt  sich  nicht  bestimmen.    (Cod.  Trad.  f.  1.) 

Weihenburg. 

Ein  einst  von  Oberhollabrun  gegen  Enzerstorf  im  langen 
Thale   gelegenes  Dorf.    (Urbar  I.) 

Wienmur  oder  Wienmauer. 

Ein  ganz  unbekannter  Ort ,  der  im  13.  Jahrhunderte  be- 
stand, und  von  dem  sich  Ernsto  ein  Ministerial  im  vSaalbuche 
nennen  Hess.  (Cod.  Trad.  f.  51.) 

Widissendorf  oder  Windissendorf. 

Wo  dieser  Ort  gelegen  habe  ,  ist  nicht  zu  ermitteln,  da 
von  der  Zeit,  als  es  Agnes,  des  h.  Stifters  Gemahlin,  inne 
hatte,  keine  besondere  Meldung  geschieht.  Möglich,  dass  Wie- 
sendorf bei  Weikerstorf  damit  zu  verstehen  ist.  (Cod.  Trad. 
f.  12.) 

Wielandsdorf. 

Lag  hinter  dem  Michaelsberge  vermuthlich  gegen  den 
Russbach  und  wurde  .verschiedentlich  benannt,  und  etwa  Villa 
Wilandi,  Wieland,  Widissendorf  mit  Wielandsdorf  derselbe  Ort, 
da  unter  diesen  mehreren  Namen  im  Urbar  nur  ein  Dorf  ge- 
meint wird.  (Cod.  Trad.  f.  13.) 


128 

Wilderndörf. 

Ehemaliges  Dorf  zwischen  Inzerstorf  und  Atzgerstorf  aus- 
serhalb des  Wienerberges,  führte  noch  im  15.  Säculo  diesen 
Namen,  ging  zu  Grunde,  und  ist  im  heutigen  Steinhofe  wieder 
zu  finden.  (Doroth.  Archiv  JJ.  N.  5.) 

Wilendorf. 

Einst  hinter  Niederhollabrun  gelegen,  und  diess  Ort  ging 
im  15.  Jahrhunderte  zu  Grunde.  Das  Burgrecht  über  das  öde 
Wilendorf  wird  1574  nach  Vellabrun  und  Paugsbrun  gegeben. 
(Grundb.  Hollabrun,  1574.) 

Wilratz. 

Ein  verödetes  Dorf,  das  gegen  den  Russbach  lag.  Die  Zeit 
seines  Unterganges  ist  nicht  angegeben.  (Urbar  I.)  (Cod.  Trad. 
f.  16}  findet  sich  Vridericus  de  Willradisdorf ,  ob  es  der 
rechte  Ort  ist?   Es  ging  vor  1500  zu  Grunde. 

Wittrichstorf. 

Ein  ganz  unbekannter  Ort,  wo  Frau  Mathild  von  Asparn 
zwei  Alloden  besass.  Sollte  der  Name  mit  Windendorf  bei 
Meissau   aufzulösen  sein?  (Cod.  Trad.  f.  10.  21.) 

Woldeistorf. 

Findet  sich  im  Saalbuche  ,  da  Leopold  der  Heilige  diesen 
Ort  1114  zum  Kreuzaltare  opferte.  (Cod.  Trad.  f.  11.) 

Möglich,  dass  damit  WuUerstorf  gemeinet  sei,  das  vor  Zei- 
ten Wuldeistorf  geheissen. 

Wulzendorf. 

Ein  einstiges  Pfarrdorf  unterhalb  Asparn  an  der  Donau 
im  Marchfelde  gelegen ,  das  durch  unbekannte  Unglücksfälle 
gänzlich  zu  Grunde  ging.  (Doroth.  Archiv.  DD.  N.  2.) 

Ursprünglich  war  der  Ort  dem  Landesfürsten  gehörig, 
und  Georg  Scheckh  von  Bokking  hatte  den  Zehend  zu  Lehen, 
den  er  1436  mit  des  Herzog  Albrechts  V.  Bewilligung  ver- 
kaufte. 

Ydungespuigen. 

Heisst  gegenwärtig  Jedenspeigen. 

Ynicinesderf. 

Heut  zu  Tage  Langenenzersdorf. 

Ysenburg. 

Das  gegenwärtige  Eisenburg  im  V.  0.  M.  B, 


129 

Zebaldiswln. 

Ein  jetzt  im  ganzen  Lande  unbekannter  Ort,  der  aber  vom 
Anfange  schon  ein  Eigenthnm  der  Dabenberger  gewesen.  Leo- 
pold der  Heilige  mit  seinem  Sohne  Adalbert  schenkte  das  Ze- 
baldiswin  seinem  Stifte  Klosterneuburg  und  zwar  wie  er  sagt, 
aus  eigener  Machtvollkommenheit.  Als  Vermuthung  soll  hier 
angeführt  werden,  ob  nicht  darunter  Zedelmaringen  an  der 
Mank  im  V.  0.  W.  W.  zu  verstehen  sei,  das  der  nemliche 
Leopold  später  an  Molk  vergabte ,  und  seine  frühere  Schen- 
kung auf  andere  Art  ersetzte,  wie  öfter  geschah.  (Cod.  Trad. 
f.  15.) 

Zedelmaringen  wird  gewöhnlich  Grossaigen  genannt. 

Zeiiiinaten. 

Im  Saalbuche  kömmt  schon  im  12.  Jahrhunderte  ein 
Gundalgar  von  Zeminaten  vor ,  und  obwohl  man  gegenwärtig 
gar  nicht  weiss,  welch  ein  Ort  damit  angedeutet  wurde,  so 
beweiset  doch  das  genannte  Buch,  dass  es  damit  eine  der  älte- 
sten VVohnstätten  im  Lande  bezeichi^e.  (Cod.  Trad.  f.  2.) 

Zizze. 

Heinrich  von  Zizze  lebte  im  13.  Jahrhunderte.  Sei  es  Ort 
oder  Personalnamc,  so  ist  eines  wie  das  andere  heut  zu  Tage 
gänzlich  unbekannt.  (Cod.  Trad.  f.  52.} 

Zohensnnsdoi'f. 

Diese  eine  der  alten  Stiftsbesitzungen  lag  an  dem  Wien- 
Hussc  unfern  des  jetzigen  Ortes  Meidling,  und  ist  lange  ver- 
ödet. Das  Saalbuch  erzählet,  dass  Ulrich  von  Schönkirchen  bei 
Aufnahme  seiner  Tochter  Bertha  in  das  Frauenkloster  demsel- 
ben drei  Lehen  zu  Zohensunsdorf  geschenkt ,  auch  ein  Ritter 
Wichpert  mit  seiner  Gattin  Kunigund  und  dem  Sohne  Ulrich 
eine  Wirthschaft  an  das  Stift  vergäbet  habe.  (Cod.  Trad.  f.  25. 
et  37.) 

Schon  in  den  ersten  Zeiten,  wo  diese  Gegend  grosses 
Ungemach  getroflfen  haben  muss,  wjiren  nach  Anzeige  des  al- 
ten Urbars  einige  Häuser  verödet ,  und  die  Grundstücke  un- 
bebaut. Im  15.  Jahrhunderte  ging  auch  dieser  Ort  mit  vielen 
der  Umgegend  zu  Grunde ,  ohne  sich  mehr  zu  erheben ,  so 
dass  im  Urbar  von  1512  nichts  mehr  rls  der  Name  Zohens- 
sunsdorf  erscheinet. 

Archiv.  Jahrg.  1849.  I.  Heft.  9 


130 

Zunkra. 

Gegenwärtig  Zaggers  in  der  Gegend  der  Stadt  Gmünd  V. 
0.  M.  B. 

Im  zweiten  Bande  der  Schicksale  Klosterneuburgs,  wel- 
che im  Jahre  1815  in  Druck  gelegt  erschienen,  geschieht  der 
mehreren  hier  aufgezählten  Orte  meist  aber  nur  namentliche 
Erwähnung,  besonders  in  den  170  Artikeln,  welche  mit  Rück- 
sicht auf  den  Text  des  Buches  aus  dem  hier  oft  erwähnten 
Saalbuche  des  Stiftes  ausgehoben  wurden. 

Auch  in  den  210  zur  Oeffentlichkeit  gebrachten  stiftlichen 
Urkunden  werden  einige  der  zu  Grunde  gegangenen  Ortschaf- 
ten in  das  Andenken  gebracht,  aber  Zeit  und  Raum  gestatte- 
ten keine  weiteren  Erörterungen  über  selbe. 

Darum  glaubte  ich  dem  Liebhaber  der  vaterländischen 
Geschichte  durch  einige  historische  und  topographische  An- 
deutungen in  etwas  nützlich  zu  sein. 

Nachfrag. 

Adelbrechfcsdorf. 

Lag  zwischen  Wolkerstorf  und  Pillichstorf  und  lebt  viel- 
leicht in  dem  heutigen  Ollerstorf.  Im  J.  1301  wird  es  Alri- 
chesdorf  genannt.  Nach  dem  Saalbuche  lebten  dort  zu  Ende 
des  12.  Jahrhunderts  Reinger  und  Luikard,  die  sich  schon  von 
Alrichesdorf  nannten.  (Cod.  Trad.  f.  37.  und  47.) 

Früher  schon  schenkte  Adalbert,  des  heil.  Leopold  Erst- 
geborner, an  das  Stift  zu  Alrichesdorf  einen  Bauernhof. 
(Cod.  Trad.  f.  4.) 

Adalgerspach. 

Dieser  unbekannte  Ort  lag  im  V.  ü.  M.  B.  und  ein  gewis- 
ser Gebhard  von  Adalgerspach  kömmt  zweimal  als  Zeuge  vor, 
so  wie  im  Schotten- Stiftbriefe.  (Cod.  Trad.  f.  3.  und  6.) 

Adaleth. 

Das  heutige  Alland  hinter  Heiligenkreuz,  und  war  ein  Ei- 
genthum  der  Babenberger,  und  das  Stift  erhielt  dort  einen 
Theilzehcnd    durch  den  h.  Markgrafen.  (Cod.  Trad.  f.  3.) 

Amerbach. 

Wahrscheinlich  an  der  Erlaph  gelegen.  Dort  lebten  VVern- 
hard,  und  später  Cuph.  (Cod.  Trad.  f.  28.  und  37.) 


131 

Asheini. 

Ein  unbekannter  Ort,  von  dem  Otto  sich  nannte,  der  als  Zeuge 
im  J.  1179  sich  im  Saalbuche  vorfindet.  (Cod.  Trad.  f.  37.) 

Attingen. 

Ein  kleines  Dörfchen,  später  Oetting  genannt,  gegenwär- 
tig der  weisse  Hof  auf  dem  Berge  hinter  Kritzendorf  und  an 
dem  Wege  nach  Hadersfcld.  Im  Saalbuche  wird  Gottschalk 
von  Attingen  gelesen.  (Cod.  Trad.  f.  12.) 

Azichiiistorf. 

Heisst  gegenwärtig  Atzeistorf  zwischen  Judenau  und  Mi- 
chclhausen  V.  0.  W.  W.  (Cod.  Trad.  f.  17.) 

Azilinesdorf. 

Lag  in  der  Pfarre  Wullerstorf  U.  M.  B.  Hueber  fuhrt 
selbes  mit  dem  J.  1108  an,  und  im  Saalbuche  erscheint  ein 
Liutwin  von  Azilinesdorf.  (Cod.  Trad.  f.  36.) 

Babindorf. 

Graf  Heinrich  von  Wolfrathshausen  schenkte  dem  Stifte  liegen- 
de Güter  durch  den  edlen  Udalschalk  vom  Walde,  und  unter  den 
Zeugen  erscheint  Heinrich  Tretemuzil  von  Babendorf.  Viel- 
leicht ist  das  heutige  Pastorf  damit  gemeinet.  (Cod.  Trad.  f.  19.) 

Bernhardesdorf. 

Eberhard  der  Pfarrer  daselbst  vergabt  einige  Unterthanen 
an    das   Stift.  (Cod.  Trad.  f.  45.) 

Blebeiiich. 

Otto  von  Blebenich,  Ministerial  des  Herzogs  Leopold  VI., 
mit  seiner  Gemahlin  und  Tochter  Elsbeth,  die  in  das  Frauenklo- 
ster getreten,  macht  eine  Schenkung  an  das  Stift.  Ist  Plank 
zu   verstehen?  (Cod.  Trad.  f.  38.) 

Briblitz. 

Starfrid  von  Briblitz  ist  zweimal  als  Zeuge  im  Saalbuche 
zu  lesen.  Könnte  das  heutige  Priglitz  darunter  zu  verstehen 
sein.  (Cod.  Trad.  f.  6  und  14.) 

Ebendorf. 

Lag  am  Zayabache  in  der  Pfarre  Mistelbach  und  im  12. 
Jahrhunderte  schrieb  sich  von  dort  ein  gewisser  Hertwich. 
(Cod.  Trad.  f.  13.) 

Herzog  Albrecht  1.  schenkte  1290  einen  dort  liegenden  Hof 
an  die  marmorsteinernc  Johanneskapellc  zu  Klosterneuburg,  und 


132 

heisst  dort  Ewcndorf.  Das  GruiulLuch  von  1512  erwähnt  die- 
ses Hofes  und  sagt,  dass  aus  selben  /Avei  Lehen  gebildet  wor- 
den.   (Urkunde  N.  CXIll.) 

Ebenueld. 

Ebenfcld  ist  ganz  unbekannt,  dort  lebte  im  12.  Jahrhun- 
dert ein  Mann  ,  Namens  Wernher.  (Cod.  Trad.  f.  28.) 

Eichau. 

Das  gegenwärtige  Achau.  Heinrich  von  Eichowe  wird  am 
Ende  des  13.  Jahrhunderts  als  Zeuge  gelesen.  (Cod.  Trad. 
f.  53.) 

Eiwanstal. 

Heut  zu  Tage  Eibesthal.  Im  13.  Jahrhundert  nannte  sich 
Berhtolt   von  Eiwanstal.    (Cod.  Trad.  f.  52.) 

Engelrichesdoif. 

So  wurde  Kleinengcrstorf  im  12.  Jahrhunderte  genannt , 
und  so  wird  Wernhart  im  Saalbuchc  geschrieben.  (Cod.  Trad. 
f.  36.) 

Engelscalcsuelde. 

Enzersfcld  bei  Baden.  Friedrich  und  Dietmar  finden  sich 
als  Zeugen  im  iSaalbuche.  (Cod.  Trad.  f.  5.) 

Eppiiig. 

War  ein  Dörfchen  in  der  Pfarre  Rapoltenkirchen  an  der 
Grenze  des  V.  U.  W.  W.  Schon  1383  erhielt  die  Dorotheen- 
kircho  zu  Wien  einige  Gülten,  die  1417  an  Wolfgang  von 
Lasberg  zu  Rapoltenkirchen  verkauft  wurden.  (Doroth.  Archiv. 
K.  K.  N.  I.) 

Esceclnsdorf. 

Wahrscheinlich  Langenenzersdorf.  (Cod.  Trad.  f.  6.) 
Etrichesdorf. 

Radolt  von  diesem  Orte  findet  sich  im  Saalbuche.  Viel- 
leicht Etzstorf.    (Cod.  Trad.  f.  18.) 

Fridbrechtcsdorf. 

Ein  Wernher,  der  sich  von  Fridbrechtsdorf  (vielleicht 
Friedersdorf)  nannte,  kommt  als  Zeuge  vor.  (Cod.  Trad.  f.  13.) 

Gawats. 

Vielleicht  Gaubitsch,  Im  Saalbuche  wird  ein  Rudiger  von 
diesem  Orte  als  Zeuge  gelesen.  (Cod.  Trad.  f.  54.) 


133 

Gebnines. 

Heinr.  mit  dem  Vornamen  Gebnincs  ist  im  Saalbuchc  als  Zeuge 
eingeschrieben.  Ist  etwa  das  heutige  Gebmanns.  (Cod.  Trad.  f.  18.) 

Genstribendorf  auch  Gensterndorf. 

Wahrscheinlich  das  heutige  Gänserndorl",  und  im  Saalbu- 
che  werden  von  diesem  Orte  genannt  Isenreich,  Engelbrecht 
und  Diepold.  (Cod.  Trad.  f.  7.  13.  52.) 

Gerhartesdorf. 

Sicherlich  Gererstorf,  und  im  Saalbuche  werden  Ulrich 
und  Sophia  und  deren  Sohn  Ulrich  gelesen.  (Cod.  Trad.  f.  48.) 

Gnandorf. 

Gegenwärjjg  Gaindorf  an  der  Schmida.  Auch  von  hier  er- 
scheinen im  Saalbuche  Leute  des  12.  Jahrhunderts  als  Uapoto, 
Wigand  und  Hiltprecht ,  auch  Dietmar  mit  dem  gleichnamigen 
Sohne.  (Cod.  Trad.  f.  6.  10.  13.  16.  18.) 

Haltinaristorf. 

So  wird  das  gegenwärtige  Harmanstorf  hinter  Korneuburg 
im  J.  1113  genannt.  (Cod.  Trad.  f.  9.) 

Hipilin  auch  Hippilinesdorf. 

Das  heutige  Dorf  Hippies  V.  U.  M.  B.  Dort  lebte  im  12. 
Jahrhunderte  ein  Adalbero ,  und  nannte  sich  mehrmal  von  die- 
sem  Orte.   (Cod.  Trad.  f.  2.  3.  16.) 

Honinesdorf. 

Jetzt  Hennerstorf  V.  U.  W.  W.  wurde  im  J.  1114  mit 
obigen  Namen  bezeichnet.  (Cod.  Trad.  f.  11.) 

Issanesdorf. 

Vielleicht  das  einst  an  der  Trasen  gelegene  längst  zer- 
störte Raubuest  Eisdorf.  In  dem  Saalbuche  werden  von  dort 
genannt:  Dietrich  und  Rudger,  Marcwart,  dann  Rcgiuhart  mit 
seiner  Ehewirthin  Touta.  (Cod.  Trad.  fol.  1.  32.  34.) 

Juditendeif. 

Aus  der  einfachen  Angabe  Adelprechts  als  eines  Zeugen 
von  Juditendorf  lässt  sich  nicht  einmal  eine  Vermuthung  über 
die  Lage  oder  den  heutigen  Namen  dieses  nun  verscholleneu 
Ortes  aufstellen.    (Cod.  Trad.  f.  5.) 

Kuratsdorf. 

Bloss  aus  einem  Stiftsbriefe  dem  Namen  nach  bekannt , 
jjnd  mag  im  V.  ü.  M.  B.  gelegen  haben.  (Prot.  Archivi  III.  Nr.  383.) 


134 

Ockersdorf. 

Vielleicht  das  heutige  Eckerstorf  V.  U.  M.  B.  Nach  Zeiig- 
niss  des  Saalbuches  lebten  dort  Hugo  und  sein  Bruder  Konrad 
von  Mühlbach,  dessen  Gattin  Pertha,  deren  Sohn  Konrad,  und 
die  Brüder  Perthold  und  Wolfgang.    (Cod.  Trad.  f.  39.) 

Poranstorf. 

Ein  Dorf,  das  zwischen  Meissau  und  Dürnbach  gelegen  , 
dessen  das  Saalbuch  im  Jahre  1187  erwähnt,  so  wie  das  alte 
Urbar  von  1257.  Später  wird  dessen  nicht  mehr  gedacht. 
(Cod.  Trad.  f.  26.) 

Porrinheiin. 

Dieser  Ort  ist  ein  einziges  Mal  in  dem  Saalbuche  genannt, 
und  nichts  weiter  von  selbem  bekannt,  als  dass  ein  Sigboto  sich 
von  demselben    nannte.    (Cod.  Trad.  f.  17.) 

Ronego. 

Ein  unbekannter  Ort,  von  dem  sich  Konrad  als  Zeuge  im 
Saalbuche  benennet.    (Cod.  Trad.  f.  3.) 

Salchendorf. 

Wahrscheinlich  das  heutige  Saladorf  auf  der  Poststrassc 
unterhalb  Perschling.  Mehrere  Glieder  einer  Familie,  die  sich 
von  da  benannte ,  finden  sich  im  Saalbuche ,  so  Adalbert ,  Hart- 
nid,  Juta,  Richgard,  Hetil.    (Cod.  Trad.  f.  3.  19.  39.) 

Sconchrin. 

Ein  Zeuge  im  Saalbuche  nennt  sich  von  Sconchrin.  Ein 
unbekannter  Ort,  nur  etwa  ähnlich  mit  Schönering  im  Haus- 
ruckkreise ob  der  Enns.  (Cod.  Trad.  f.  6.) 

Sconovve. 

Sicherlich  Schönau  unweit  Baden.  Härtung  mit  seinen  Söhnen 
Konrad  und  Heinrich  werden  im  Saalbuche  gelesen.  (C.  T.  f.  19.) 

Sconchirchen. 

Schönkirchen  im  Marchfelde.  Von  einer  dortigen  vorneh- 
mern Familie  finden  sich  im  Saalbuche  Herr  Ulrich  und  Frau 
Heilwich  mit  ihrer  Tochter  Pertha ,  welche  Nonne  im  Frauen- 
stifte war ,  schenken  demselben  einige  Gülten.  (Cod.  Trad. 
f.  23.  und  25.) 

Sconenber. 

Rapoto  von  Sconenber  (Schönberg  0.  M.  B.)  war  mit  vie- 
len andern  Adeligen  Zeuge,  als  der  Herzog  Heinrich  Jasomir- 


135 

gott  eine  Schenkung  an  das  Gotteshaus  machte.  (Cod.  Trad. 
f.  32.) 

Scuwelfhosschin. 

Das  heutige  Zwölfaxing  an  der  Schwöchat.  (Cod.  Trad. 
1.  6.  und  43.) 

Sigetingen  v.  Sigretingen. 

Ludwig  von  Sigretingen  gibt  dem  Stifte  eine  Unterthans- 
gülte  zu  Schmida.  Wo  der  genannte  Ort  seines  Sitzes  gelegen, 
steht  in  Frage.    (Cod.  Trad.  f.  49.) 

Sirnelsdorf. 

Lag  in  der  Pfarre  Falkenstein,  und  gehörte  wenigstens 
zum  Theil  dem  Hause  Lichtenstein,  die  einzelne  Vergabungen 
an  das  Stift  machten.  Später  wurden  selbe  vom  Stifte  gegen 
Altenmarkt  vertauscht;  hiess  Schirnesdorf,  doch  jetzt  unbe- 
kannt.   (Cod.  Trad.  f.  23.  28.  und  42.) 

Slitdorf. 

Ein  jetzt  unbekannter  Ort,  wo  zu  Anfang  des  13.  Jahrh. 
llcinwein  lebte,  der  als  Zeuge  im  Saalbuche  zu  lesen  ist. 
(Cod.  Trad.  f.  30.) 

Straustorf. 

Herr  Wernhard  von  Straustorf  lebte  zu  Ausgang  des  12. 
Jahrhunderts  zu  Klosterneuburg.  Welch  ein  Ort  unter  der  obi- 
gen Benennung  zu  verstehen  sei,  ist  nicht  zu  finden;  vielleicht 
ist  damit  Streitdorf  U.  M.  B.  gemeint.  (Cod.  Trad.  f.  1.) 

Tegirinvvach. 

Ein  jetzt  ganz  unbekannter  Ort,  dessen  durch  aufgezeich- 
nete Zeugen  im  Saalbuche  erwähnet  wird.  (Cod.  Trad.  f.  7.  33.) 

Traisen  auch  Trasma. 

Verödetes  Schloss  an  der  Trasen,  von  dessen  Besitzern 
mehrere  Glieder  namentlich  erscheinen.  (Cod.  Trad.  f.  33.  u.  44.) 

üchentale. 

Von  diesem  unbekannten  Orte  ist  aus  dem  Saalbuche  als 
Zeuge  im  13.  Jahrhunderte  Wichard  bekannt.  (Cod.  Trad.  f.  15.) 

ücinesdorf. 

Vielleicht  EnzerÄtorf  allein  oder  auch  Inzerstorf. 
Urliugestorf  auch  Urleugestorf. 
[    Das  heutige  Jcdlerstorf.  (Cod.  Trad.  f.   15.  52.) 


136 

Ursistat. 

Was  für  ein  Ort  Ursistat  sein  soll,  ist  mir  unbekannt. 
Zwischen  den  Jahren  1226  bis  1250  schrieben  sich  Grimo  und 
sein   Sohn  Sighard  von  diesem  Orte.    (Cod.  Trad.  f.  52.) 

Uzze. 

Heinrich  von  Uzze  wird  als  Zeuge  im  13.  Jahrhunderte 
gelesen.  War  der  Mann  vielleicht  zu  Aussee  behauset?  (Cod. 
Trad.  f.  53.) 

Valchenberg. 

Einstiges  Schloss  bei  Zwettel,  von  dessen  Besitzern  Ra- 
poto  und  Ulrich  hier  bekannt  sind.  (Cod.  Trad.  f.  30.  und  49.) 

Vehiderf. 

Wahrscheinlich  das  heutige  Viehdorf  0.  W.  W.  (Cod. 
Trad.  f.  11.) 

Veluwin. 

Das  heutige  Velm  am  Weidenbach.  (Cod.  Trad.  f.  13.  31.) 

Walrsperg. 

Ein  unbekannter  Ort,  von  dem  sich  Heinrich  nennet,  als 
er  eine  Spende  an  das  Stift  machte.    (Cod.   Trad.  f.  49.) 

Weltendorf. 

Jetzt  Wollerndorf  U.  M.  B.  Im  Saalbuche  erscheinen 
Adelpht  und  Ortolph,  wahrscheinlich  eine  und  dieselbe  Person. 
(Cod.  Trad.  f.  5.  und  51.) 

Wiskentale, 

Vermuthlich  würde  man  jetzt  Wiesenthal  sagen.  Ist  ein 
unbekannter  Ort,  von  dem  sich  ein  Mann,  Namens  Chunrad^ 
in  das  Saalbuch  eintragen  Hess.  (Cod.  Trad.  f.  43.) 

Wideme. 

So  hiessen  die  zunächst  zur  Kirche  gebauten  ,  oder  die  zu 
ihr  oder  der  Pfarre  gehörigen  Häuser ,  und  noch  gegenwärtig 
ist  diese  Benennung  hin  und  wieder  im  Gange,  z.B.  zu  Gauner- 
storf.  (Urbar  I  und  II.) 

Wilhalnistorf. 

Lag  in  der  Gegend  von  Meissau  gegen  Ravelsbach,  und 
das  Grundbuch  von  1512  führet  einige  geringe  Dienstleistun- 
gen von  selbem  an. 


IV. 

Kaiser  Ferdinand's  I.  Antwort 

auf  einen 

Rathschlag, 

den  ihm  die 

Ober-Oesterreichische  Regierung  zu  Innsbruck  vorgelegt  hatte. 

29.  Jänner  1562. 


Ein  Beitrag  zur  Geschichte  Kaiser  Ferdinand's  I. 


(Vergleiche  BuchoKz,  Geschichte  Kaiser  Ferdinand's  I.Band  Vllf .  p.  313  u.  ff.) 

Mitgcthcilt  von 

Joseph  Chvnet. 


139 


An  die  0.  0.  Regierung. 
Wir  haben  eur  sclireiben  so  Ir  unss  vom  16.  diess  mo- 
nats  in  form  ainess  Rhattschlags  gethan  kurtzuerruckhter  weg 
empfanngen  unnd  auss  demselben  was  euch  für  beschwerungen 
alss  ob  ettwa  das  Lannd  unnserer  fürstlichen  grafschaft  Tirol 
eurer  Verwalltung  in  kürtz  überzogen  unnd  vergweltiget  wer- 
den mecht,  unnd  was  euch  desshalben  für  difficultet  begegnet 
sambt  zum  thail  eurem  guettbedunckhen  wie  solchem  übl  ett- 
licher  massen  zu  begegnen  gnedigist  verstannden ,  nemen  sol- 
che eur  getreue  sorgfeltigkhaidt  zu  gantz  gnedigistem  gefallen 
an  und  weil  dise  unnsere  gegenwiertige  zeit  one  das  zum  al- 
lerhöchsten geschwind  unnd  gefährlich  die  leut  auch  allenthal- 
ben der  massen  geschaffen  das  inen  ganntz  wenig  zu  uertrauen, 
so  müssen  wir  selbs  der  warhaidt  nach  bekhennen  das  in  allen 
vorsteenden  feilen  guettes  flcissigs  auffsehen  zum  allerhöchsten 
vonnötten  ,  unnd  hierin  gar  nichts  zu  uernachlässigen  oder  zu- 
uerschlaffen  sein  will,  wie  wir  unnss  dann  in  allerweg  gefallen 
lassen  was  immer  menschlich  unnd  müglich  fürzunemen ,  damit 
man  gögen  ainen  jeden  fürfall  an  dem  strauss  mit  gueter  ge- 
faster hannd  sein  unnd  pleiben  mug,  das  solches  khaineswegs 
underlassen  noch  eingestellt  werd.  Sunst  aber  von  der  sach  an 
ir  selbs  gnedigist  unnd  uertreulich  mit  euch  zu  conuersieren  so 
wellen  wir  dannocht  nach  gestaldt  unnd  gelegenhaidt  aller  vor- 
steenden leuff  nit  so  gar  hoch  sorgen,  das  wir  diser  zeit  von 
jemands  dess  hayl.  Reichs  verwanndten  stenden  angegriffen  oder 
überzogen  werden  sollen,  und  solches  in  sonnderer  betrachtung 
das  wir  je  dessen  niemauds  auf  der  weldt  ainiche  ursach  g^- 
ben.  Wir  haben  unnss  one  ruem  zu  melden  so  lanng  wir  die 
Purden  dess  Rom.  Reichs  erstlich  alss  ein  Statthaldter  nach- 
mals alss  ein  Köm.  Künig  unnd  ieczundt  letzlich  alss  ain  Rom. 


Khayser  getragen ,  jeder  zeit  zum  allerhcchsten  beflissen  den 
gemainen  geliebten  friden  nit  allain  für  unnser  person  gegen 
menigclich  getreulich  unnd  auflrichtigclich  zu  halden  sunder  auch 
bey  unnd  zwischen  andern  nach  allem  unnserm  eussersten  ver- 
mügen  helffen  zu  erhalden  wie  unnss  dann  solches  insonnderhaidt 
nach  antrettung  unnser  khays.  Regierung  gottlob  ganntz  woll 
angeschlagen,  so  haben  wir  sunst  die  geniaine  dess  hayl.  Reichs 
Justitia  dermassen  durch  unnss  selbs  unnd  unsere  nachgesetzte 
gericht  befürdert  das  ob  woll  sunst  in  demselben  fall  nit  all- 
weeg  ainem  jeden  seines  gefallens  gehandlt  werden  mag ,  wis- 
sen wir  unss  doch  mit  warhaidt  dessen  zu  beruemen  das  unnss 
bissheer  niemands  ainiger  partheylichaidt  künden  beschuldigen 
wie  dann  unsers  wissens  auch  nit  beschehen   ist. 

Unnd  wiewoll  sunst  laider  der  zwispaldt  der  Religion,  so 
bey  disen  unsaligen  zeiten  eingerissen  vill  neid,  hass,  Wider- 
willen, feindtschafft  und  misstrauen  allenthalben  hin  unnd  wider 
unnder  hohen  und  nidern  stenden  verursacht,  so  haben  wir 
doch  nit  one  sondere  merckhliche  mhue  unnd  arbaidt  aincn  be- 
stendigen ewigen  immerwerenden  Religionfridcn  auffgerichtet 
bestettiget  verbriefft  und  mit  unnserm  aid  bekrefftiget,  dessen 
sich  ain  jeder  gegen  dem  andern,  er  sey  gleich  diser  oder  je- 
ner Religion  woll  behelifen  khan  unnd  soll,  wir  haben  auch 
denselben  aufigerichten  Religionfridcn  unangesehen  das  er  in  vi- 
len  stuckhen  dem  gögenthail  meer  dann  unss  dienstlich  dan- 
nocht  bissheer  unnsers  thails  getreulich  unnd  vestigclich ,  ja 
auch  ettwas  steufFer  unnd  bestendiger  gehalten ,  weder  vielleicht 
von  gögenthail  selbs  in  ettlichen  feilen  beschehen  sein  mag. 

So  haben  wir  auch  sunst  in  unguettem  schier  mit  nie- 
mands nichts  zu  thuen  unnd  ob  sich  woll  je  zu  zeiten  nach- 
perliche  Irrungen  zwischen  unnss  unnd  andern  stenden  erhald- 
ten,  wie  es  dann  in  sonderer  Bedenkhung  das  wir  so  weit- 
schwafGge  Grenitz  gögen  vilen  grossen  und  klainen  Pottentaten 
und  Stenden  haben  nit  woll  änderst  möglich,  so  wist  Ir  doch 
selbs  wie  schidlich  unnd  fridlich  wir  unnss  derselben  halben  gö- 
gen meniglich  erzaigen  also  das  wir  oflFt  dissfals  meer  nachge- 
ben unnd  sehen,  weder  unnserer  Autoritet  unnd  Precmineatz 
gepürdt  oder  wir  von  Rechts  oder  unnsers  hochlöblichen  hauss 
Österreichs  woll  heergebrachten  Priuilegien  unnd  Freyheiden  zu 


141 

thuen  schuldig.  Neben  dem  das  auch  vast  alle  Irrungen  so  wir 
discr  zeit  mit  ainem  oder  dem  anndern  Stand  dess  Reichs  ha- 
ben dermassen  geringschetzig  unnd  sunst  also  geschaffen  dajS 
schier  ain  jede  derselben  also  zu  haissen  in  ainem  tag  guett- 
lich  verglichen  unnd  vertragen  werden  möcht,  darzue  wir  unnss 
dann  jederzeit  mit  allen  gnaden  pflegen  anzubieten,  solches  auch 
nun  meer  zum  offtermal  in  das  werckh  gesetzt  unnd  gliickhsalig 
volfuert  haben. 

Dievveil  wir  dann  wie  jetzt  vermeldt  Niemands  khain  up- 
sach  zu  ainieher  unrhue  sunder  villmeer  zu  allem  freundlichen 
gehorsamen  und  underthenigen  willen  geben  wir  auch  sonnst 
gottlob  khainen  ainigen  stanndt  in  gantzer  Teutscher  Nation 
wissen  mit  dem  wir  in  feindschafft  oder  der  bey  unnss  in  Un- 
gnaden stee,  wir  auch  im  werckh  änderst  nit  befinden  dann  das 
noch  auff  hcuttigen  tag  unnss  und  den  unsern  alle  gehorsame 
unnd  gepürliche  crerpiettung  beschieht.  Wir  geschweigen  das 
daunocht  alle  und  jede  Churfiirsten ,  Fürsten  unnd  Stend  dess 
hay.  Reichs  unss  erstlich  alss  ainen  Römischen  Khayser 
nachmals  ein  grosse  stattliche  anzal  derselben  unnss  alss  Küni- 
gen  zu  Beheimb  unnd  Ertzherczogen  zu  Osterreich  mit  Huldi- 
gung Lehenspflicht  Erbainigung  unnd  in  annder  weg  verwanndt, 
deren  dannoeht  nit  ein  Jeder  so  gar  leuchtlich  vergessen  w^urdt; 
so  wissen  wir  in  hechster  warhait  auch  Niemandt  in  gantzer 
Teutscher  Nation  vor  dem  wir  unnss  ainieher  vergweltigung 
oder  Überzugs  unnserer  gehorsamen  land  und  leut  auff  dissmal 
so  hardt  besorgen  dorfften ,  unnd  ist  dannoeht  Niemands  immer 
meer  so  muetwillig  unnd  unverschambt  ainichen  Krieg  gögen  Je- 
mands  anzufehen,  er  suecht  Ime  dannoeht  ein  ursach  die  auffs 
wenigist  ettwas  schein  bey  anndern  leuten  haben  müg. 

Ob  und  was  aber  sunst  diss  orth  der  Ursachen  dess  für- 
genden  Concilii  halben  zu  besorgen  davon  wellen  wir  euch  hie 
unndcn  an  seinem  ortt  unnser  gnedigist  bedenckhen  weitter  an- 
zaigen. 

Und  wo  aber  villeicht  Jemands  vermainen  mecht,  das  ett- 
lich  dess  hayl.  Reichs  Stend  fürnemblich  die  so  der  Augspur- 
gischen  Confession  verwandt  sich  darumb  woldten  in  Kriegsrü- 
stungen gögen  unnss  begeben ,  das  sy  sorg  heten ,  wir  sambt 
unnsern   mitverwandten   (davon    man     dann    vermaindter   weiss 


n2 

reden  will)  mechten  sy  ettwa  mit  der  zeit  fürnomblich  der  Re- 
ligion halben  überziehen  wellen,  unnd  sy  also  gedechten  den 
vorstraich  gögen  unnss  zu  erlangen  etc. 

Dessen  künden  wir  unss  auch  nit  so  gar  leuchtlich  bere- 
den unnd  muessen  unnss  in  disem  fall  diss  getrösten  das  wir 
gentzlich  darfiir  haldcn,  es  sey  khainer  unnder  inen  allen  dem 
unnser  fridliebend  gemueth  unnd  das  wir  zu  kainem  Krieg,  un- 
rhue  oder  christlichs  bluets  vergiessen  lust  haben  nit  zum  aller- 
besten bekhandt. 

Ja  ob  sich  schon  solches  anders  erhielde  unnd  ja  jemands 
besorgen  woldt  das  wir  etwa  aus  Rachgürigkhaidt  oder  anndern 
lessigen  Ursachen  disen  oder  jhenen  zu  straffen  willig  sein  wur- 
den so  waist  doch  menigclich  wie  unnsere  Sachen  sunst  laider 
gelegen  ,  mit  was  grausamen  Feind  wir  täglich  und  unauflfhör- 
lich  zu  schaffen,  in  was  beschwerlicher  Angst  und  nott  unn- 
sere getreue  Erbkhünigreich  und  land  on  deren  hülff  wir  ja  sunst 
nichts  thuen  künden,  gögen  demselben  feind  steckhen,  wie  hart 
wir  an  unnserem  Camerguet,  auch  unnsere  getreuen  undertha- 
nen  an  allem  irem  vermugen  erschöpflFt  unnd  ersaigert,  wer 
woldt  dann  glauben  das  wir  unnss  one  alle  nott  erst  ainen  noch 
merern  last  über  den  halss  ziehen  unnd  dabcy  alles  was  wir  in 
der  weldt  haben  ganntz  blinder  unbesunner  weiss  in  die  schanz 
schlagen  solden. 

Dann  wie  hoch  man  sich  sunst  auff  annderer  fremder  Pot- 
tentaten  hilff  und  Pindtnussen  in  disen  oder  andern  feilen  ver- 
lassen müg  dessen  haben  wir  bey  disen  unnd  vorigen  Zeitten 
ettliche  scheinbarliche  exempel. 

Zudem  und  nachdem  wir  zuzeitten  unnsere  ansehnliche  ge- 
sandten bey  den  fürnemisten  Stenden  dess  Reichs  in  mancherlay 
unssern  handlungen  und  geschefften  haben,  so  befinden  wir  auss 
derselben  gethanen  Relation  bestendiglich  dass  ein  guetter  thail 
derselben  fürnemisten  Stend  wa  von  disen  sachen  unnd  Kriegs 
vorhaben  geredt  würdet  nit  allain  unnss  nit  verargkvvonen  sun- 
der auch  für  entschuldiget  halden. 

Es  hatt  sich  auch  vormals  unnd  erst  bey  kurtzer  zeit  zu- 
getragen tregt  sich  auch  noch  täglich  zue  wa  ettwa  von  gifF- 
tigen  bösen  leutten  deren  man  dann  laider  ein  grosse  anzall 
findt,    schanndtliche  böse    Zeittungen   wider  unnss   oder    ander 


143 

fridliebende  Stcnd  hin  und  aussgcsendt  werden  das  alssdann  ett- 
liche  fürnemme  stcnd  solches  vertreulich  und  gehorsamlich  an 
unnss  oder  unsere  vertrautte  Rhett  unnd  diener  gelangen  lassen 
sich  unnsers  gemuets  darinn  haben  zu  erlernen  dieselben  aber 
befinden  jeder  zeit  bey  unnss  und  gemcldten  unnsern  Rheten 
vnnd  dienern  allen  gueten  richtigen  beschaid,  wir  wissen  auch 
nit  änderst  dann  das  sy  sich  dessen  bissheer  woll  ersetigen  las- 
sen. Wie  sy  dann  auch  dieselben  unsere  beschaid  und  Andt- 
wortt  volgendts  alle  mall  im  werckh  also  befunden  und  wurdt 
hierin  bey  vnss  jeder  zeit  dieweil  Gott  hab  lob  alle  unnsere 
handlungen  das  Hecht  ganntz  woll  leiden  mügen  an  guettem 
wahrhafftigen  grundtlichen  bericht  nimmer  meer  nichts  manglen 
also  das  Niemandts  sich  billicher  weiss  vor  unnss  in  ainich  weg 
zu  befürchten  hatt. 

Dann  weitter  ob  villeicht  Jemands  vermueten  woldt ,  wir 
mochten  durch  ettliche  allain  Iress  aignen  nutz  halben  unnd 
das  sy  geern  das  unnser  hetten  angefochten  werden.  Wie  dann 
Ir  insonnderhaidt  souil  unnser  fürstliche  Graflf:  Tirol  belangt  in 
euerm  schreiben  auifueret  wie  nutzlich  dieselb  in  bedenckhung 
aller  irer  Gotsgaben  ainem  jeden  herrn  sein  mecht,  so  künden 
wir  unnss  desshalben  auch  so  gar  hart  nit  besorgen  dann  wir 
haben  bissheer  sonderlich  in  Teutscher  Nation  nit  vill  befunden 
das  solches  die  ainig  ursach  ainess  gefierten  Krieges  gewesen 
sey  so  wist  Ir  auch  wie  die  art  unnd  aigenschafft  Teutscher 
Nation  für  sich  selbs  geschaffen  Nemblich  das  sy  in  vill  heup- 
tcr  zerthailt  welche  in  dergleichen  feilen  sich  übl  mit  ain  ann- 
der  verainigen  künden  unnd  khumen  die  Sachen  laider  dahin 
das  auss  allerhannd  unainigkhaidt  unnd  Misstrawen  so  nit  allain 
zwischen  den  stenden  ainer  Religion  gögen  den  stenden  der  an- 
dern Religion ,  sonnder  auch  zwischen  den  stenden  selbst  so 
sunst  aiuer  Religion  seind  vorhanden  ein  Jeder  sich  selbs  khaum 
bey  dem  seinen  schützen  unnd  erhaldten  khan,  geschweigen  das 
er  sich  unndersten  soldt  mit  Kriegs  gewaldt  von  andern  leuten 
vill  zu  gewinnen. 

Unnd  steen  in  Summa  die  Sachen  dises  Puncten  halben 
daraufF  welche  stend  sunst  für  sich  selbs  guette  haussfätter  ver- 
müglich  unnd  ettwas  zuuerlieren  haben,  die  werden  das  Irig 
nit  geern  wagen  oder  in  die  Schantz  schlagen  wellen. 


Von  denen  aber  die  verdorben  unnd  meer  schuldig  sein 
dann  sy  haben  würdt  man  sieh  alzeit  unnd  in  ainem  weeg  wie 
in  den  andern  ettwas  muessen  besorgen.  Dieweil  aber  dersel- 
ben vermügen  nichts  ist  unnd  ir  vorhaben  auff  khainen  satten 
grund  gepaut  werden  mag,  so  künden  wir  nit  gedenckhen  das 
wir  alss  danocht  ein  Römischer  Khaiser  unnd  der  den  leuten 
ettwas  gesessen  unnss  vor  denselben  in  sunderhaidt  zubefahrn 
haben  soldten. 

Alss  Ir  dann  auch  in  eurem  schreiben  sorg  tragt,  das  unser 
Furstl.  Graff:  Tiroll  villeicht  von  dess  gelegnen  Passwegen  in 
Italia  angefochten  werden  soldt  das  künden  wir  der  Teutschen 
Fürsten  und  stend  halben  auch  nit  so  gar  hoch  vermueten  dann 
sy  haben  imgrund  mit  Italia  nichts  zu  thuen  derhalben  unnd  ob 
sy  schon  bemeldte  unnsere  Fürstl.  Graflf:  Tiroll  zuhannden 
brechten,  wurd  es  dannocht  noch  vill  schnauffcns  bedürffen  biss 
sy  ainichen  fuess  in  Italia  welches  dann  ettwas  für  auffzuck- 
hen  gemacht  setzen   kundten. 

Es  hatt  die  Cron  Frannckhreich  sich  nur  meer  vast  70 
gantze  Jar  an  ain  ander  sich  dessen  nnndcrstannden  aber  auff 
diso  stund  schier  so  wenig  darin  alss  den  ersten  tag  unaugcse- 
hen  das  dieselb  aincr  grossen  macht  unnd  vermügens  unnd  dar- 
zue  ainem  ainigen  hern  underworffen,  dem  sy  auch  meer  ge- 
horsam dann  vill  anndere  Völckher  der  ganntzen  Christenhaidt 
bissheer  iren  herrn  gelaistet  haben.  Also  das  unss  wie  vorge- 
meldt  die  gelegenhaidt  diser  Pess  der  Teutschen  Fürsten  hal- 
ben gleicher  gestaltt  nicht  sunders  anfichtet. 

Über  solches  alles  unnd  gesetzt,  man  woldt  gleich  gögcn 
unnss  ainiche  ursach  sy  weer  guet  oder  böss,  scheinbar  oder 
unscheinbar  suechen  unnd  wie  man  sagt  ab  dem  Zaun  brechen, 
so  wissen  wir  doch  in  der  warhaidt  nit  wer  dieselben  leut  sein 
muessen  die  solches  thuen  soldten. 

Wir  glauben  woll  das  es  an  unrucbigen  leuten  in  Teut- 
scher  Nation,  unnd  villeicht  auch  unter  den  hochen  stenden  nit 
sogar  mangle,  hinwiderumb  aber  so  halden  wir  darfur  das  der- 
selben khain  sundere  grosse  anzal,  die  Überigen  sampt  allen  an- 
dern dess  mittern  und  nidern  Stands  erkhennen  wir  also  das 
derselben  Jeder  am  liebsten  würdt  bcy  frid  unnd  Rhue  wellen 
pleiben. 


145 

Wa  dann  schon  ettlich  wenig  feindtlicli  böss  sein,  so 
woldten  wir  danocht  geern  wissen,  was  sy  iinss  oder  unn- 
sern  gehorsainmen  landen  und  Icuten  so  gar  vast  künden  ab- 
gewinnen. 

Dann  sollen  sy  solches  durch  mitl  ainer  Conspiration  oder 
Pindtnuss  thuen,  so  seyen  wir  jctzundt  gethrest  wie  die  sach 
dissfals  anderer  gehorsamen  Stend  halben  geschafl'en  darz,iie  so 
weer  unniüglich  es  muest  danocht  solche  Couspiration  und 
bindtnuss  ettlicher  massen  aussbrechen  und  offenbar  werden , 
dauon  aber  bissheer  ainich  word  Got  hab  lob  nie  gehördt  wor- 
den. Ja  das  nier  ist  alss  dess  verschinen  Jars  vast  alle  Chur 
unnd  fursteu  der  Augspurgischen  Confession  verwandt  zu  der 
Naumburg  zusamenkhumeu ,  uund  Irer  Religion  halben  wiezu- 
uermuetten  allerliannd  sachen  Tractiert  haben  wir  danocht  nit 
erfarn  kinden  das  sy  dazumal  ainiche  Pundtnuss  mit  ain  ander 
eingegangen  oder  auch  einzugeen  inn  willen  gehabt.  Sunder  es 
haben  vnns  woll  dagögen  vast  die  lurnembsten  vnder  Inen  dess 
lauttern  widerspils  vertröstet  unnd  solches  zum  höchsten  auff 
Iren  Furstl.  Treuen  unnd  glauben  genommen  nemblich  das  ai- 
niche Pundtnufs  weder  der  Religion  noch  anderer  sachen  hal- 
ben bey  Inen  nit  vorgewesen  unnd  muessen  danocht  wir  sol- 
chen hochen  leuten  unangesehen  wie  untreuw  die  weit  sunst 
allenthalben  ist  ettwas  glauben  sunderlich  wau  sy  unnss  diss 
oder  Jehnes  one  alle  nott  unnd  unsert  halben  unersuecht  zue- 
schreiben  oder  sagen. 

Wir  wellen  geschweigen  das  nun  meer  vast  der  gantzen 
vveldt  offenbar  wie  ganntz  unainig  und  zwispaltig  sy  in  Irer  aigenen 
Religion  gögeu  ain  ander  seyen  wie  mued  auch  und  verdrossen 
deshalben  ein  gueter  thail  sunderlich  der  Nidern  stend  an- 
facht zuwerden.  Neben  dem  das  auch  in  vill  weeg  und  aller- 
hannd  zugetragnen  feilen  je  lenger  je  mehr  aussbrechen  will, 
das  es  vileu  unnder  Inen  umb  die  Religion  gar  nit  zuthuen  sy 
auch  derselben  in  ainem  oder  den  andern  weeg  wenig  achten 
sunder  allain  zu  ainem  deckhmantl  Iress  aignen  nutz  unnd  ge- 
suchter hochhaidt  gebrauchen,  also  wa  sy  nur  vilen  leuten 
zugepieten  betten  vill  stifft  unnd  Clöster  verschlinden  möchten, 
sy  wurden  es  der  Religion  halben  wol  lassen  gerad  sein.  Der 
wegen  dann  nitt  leichtlich  zuuermueten  das  aiuigs  rechts  be- 
Archiv. Jahrg.  1849.  I.  Heft.  10 


146 

stendigs  vertrawea  zwischen  Inen  gepflantzt  oder  crhalden  wer- 
den inüg. 

Das  Ir  dann  sannst  in  eurem  schreiben  von  der  Cron 
Frannckhreich  Practickhen  so  diserzeit  in  Teutscher  Nation  ent- 
gon  geen  meidung  thuedt  das  ist  gleichwoli  nit  ein  uiizeitigs 
bedenckheu.  Wir  sehen  solche  Prackhtickhen  für  unser  Person 
nit  gecru  kindten  wir  auch  dieselben  mit  guettem  fug  verhin- 
dern und  tempffen ,  woldtcn  wir  an  unserm  höchsten  vleiss 
nichts  erwinden  hissen.  Und  kinden  für  unnser  Person  woll 
gedenckhen  das  nit  vill  gucts  darhinder  steckhen  muess.  So 
wissen  wir  lumss  auch  woll  zuerinnerii  das  noch  bey  Wey- 
landt  unnsers  freundlichen  lieben  Drudern  und  hern  kaiser 
Carls  ja  auch  bey  weilandt  unnsers  lieben  anherrns  Khaiser 
Maximilians  baider  hochloblichister  gedechtnus  Zeiten  solche 
Frantzösische  Practickhen  im  hayl.  Reich  vill  hin  unnd  wider 
unnd  vast  alle  unnserm  hochloblichen  hauss  osterreich  nit  zum 
Posten  gclriben  worden. 

Nicht  destweniger  das  wir  vnuss  dieselben  danocht  so 
gar  hart  solden  erschreckhen  lassen  das  künden  wir  bey  unnss 
auch  nit  befinden. 

Wir  trösten  vuss  fürnembiich  das  der  Frantzosen  art  und 
aigcnschaff't  vast  der  ganizen  wcldt  bekhandt,  unnd  ist  schier 
ain  gemain  Sprichwordt  Irethalbeu  aufTkhumcn  ,  das  Niemands 
der  Frantzosen  hilff  otlcr  beysfands  genossen  dem  nit  zuuor 
bas  gewesen   sey. 

So  befinden  wir  auch  in  sonnderhaidt  auss  vilen  anzaigen 
das  wie  sy  die  Franzosen  jedes  mals  zu  Irem  nutz  und  vortl 
im  gebrauch  gehabt  den  Manntl  wie  man  sagt  nach  dem  wind 
zuhenckhen,  also  thuen  sy  es  in  disen  gögenwertigen  leuffen  nit 
weniger  sy  geben  auflf  dem  ainen  thaill  nit  allain  der  Bap.  Hayl! 
sunder  auch  unserm  f'raindtlichen  lieben  vcUorn  von  hispanien 
selbs  guette  wort  auft*  dem  anndern  underhaldten  sy  die  leut 
gleicher  gestaldt  dess  Posten    so  sy  künden  unnd  mögen. 

Unnd  ist  guetlich  zu  glauben  das  danuocht  die  Teutschen 
Fürsten  alss  die  bey  disen  unsern  Zeilen  ettwas  spitzfündiger 
worden,  dann  sy  hievor  bey  der  ainfeltigen  weldt  unserer  from- 
men voreitern  gewesen  zimblicher  massen  anfahen  zu  merckheu 
und    also    desto    weniger   auflf  Ihre    handlungen    pawen    künden, 


i4r 

wir  wellen  geschweigen  das  dannocht  verrauetlich  die  Frautzo- 
sen  Inen  den  Teutschen  fürsten  auch  nit  so  gar  vill  zubehal- 
den  werden  geben  dieweil  wir  erst  bey  Neulicher  Zeit  erfahren 
welcher  massen  ain  thail  gögen  dem  andern  sich  dess  ubi 
gehaldtnen  Trauens  unnd  glaubens  beclagt  haben. 

Diss  orts  wissen  wir  gleichwoll  so  gar  aigentlich  nit  was 
Ire  handlungen  im  grund  sein  mügen,  glauben  doch  nit  geern, 
das  sy  in  Specie  und  nanihafl'tig  wider  unnss  oder  unnsere 
land  und  leut  etwas  suechen  sollen.  Sunder  halden  es  darfür 
wa  sy  schon  ettwas  solches  im  Sinn  betten  wurden  sy  dasselb 
one  sonndern  lang  vorgehabten  verstannd  also  hinn  und  wider 
anzubringen  nit  leichtlich  wagen  dürffen. 

Unnd  wiewoU  sy  one  allen  Zweiffl  vill  ding  handien  dariion 
nichts  gesagt  würdt  so  glauben  wir  doch  es  werd  hinwider 
umb  vill  gesagt  das  sy  nit  handien. 

Dem  sey  nun  aber  allem  wie  es  well ,  so  künden  wir 
unnss  doch  nit  bereden,  das  Jemands  leuchtlich  sunderlich  von 
anschlichen  verstendigen  leuten  er  sey  gleich  wess  Religion 
oder  gemuets  und  Naigung  gögen  unnss  er  well  vorhanden 
der  geern  sehen  oder  leiden  wurd ,  das  die  Cron  Franckhreich 
in  Teutscher  Nation  herschen  oder  oberhannd  haben  soldt. 
Inusunderer  betrachtung  das  das  ganntz  Regimendt  und  wesen 
so  in  Franckhreich  ist  mit  dem  Teutschen  gar  nit  uberainstimbt 
ja  auch  den  Teutschen  gantz  mit  ainander  vnträglich  sein 
wurd.  — 

Und  es  gee  gleich  in  disem  Fall  auff  das  aller  ergist  alss, 
so  haben  wir  unnss  doch  nit  wenig  der  starckhen  gÖgenwag 
vorernannts  unsers  freundtlichen  lieben  vetters  dess  Kunigs  von 
hispanien  halben  zu  getrösten  an  dem  würdt  die  Cron  Franckh- 
reich noch  woU  verhoffenlich  ein  hörn  muessen  abstossen  ee  sy 
unnss  oder  annder  leutt  anzugreiffen  gemaindt  ist.  Dann  in  sonn- 
derhaidt  wa  dises  soldt  war  sein ,  dessen  man  euch  be- 
richtet hatt,  nemblich  das  Spanien  unnd  Franckhreich  diser 
Zeit  in  grosser  gewaldtiger  Kriegsrüstung  gegen  ein  ander 
steen  sollen  dauon  wir  doch  für  vnnser  Person  noch  zur  Zeit 
nichts  gründtliches  erfahrn.  So  habt  Ir  vernunfftiglich  zuer- 
messen,  das  Franckhreich  selbs  Werckhs  genug  an  dem  Rogk- 
hen  haben  unnd  annderer  leut  woU  würdet  vergessen  muessen. 

10  * 


148 

Nachdem  Ir  auch  hiebey  alss  für  ein  beschwerliche  newe 
Zeittung  anziecht,  das  bemelten  unserm  freundlichen  lieben 
vetter  dem  Künig*  von  hispanien  ettliche  seiner  fürnemisten 
Pensionarien  Ire  dienst  auffgeschriben  haben  sollen,  berichten 
wir  euch  das  an  demselben  gewisslich  nichts  ist.  Dann  wir 
wissen  von  Khainem  der  solches  gethan.  Ausserhalb  dess  ainichen 
hertzogen  Erichen  von  Braunschweig  einess  geringen  auffstoss 
halben  so  er  mit  gedachtem  Künig  an  seinem  hoff  in  hispanien 
gehabt.  Unnd  wiewoll  gemeldter  hertzog  Erich  sich  daraufF  wi- 
derumb  heraus  zu  seinen  land  und  leutten  begeben ,  so  wissen 
wir  euch  doch  dargögen  mit  guetem  grundt  anzuzaigen  das 
er  erst  neulicher  Zeit  sich  daselbs  abermals  erhebt  zum  haag 
in  holland  gezogen  seiner  Kurtzweil  daselbs  ausszuwarten,  unnd 
also  änderst  nit  zuuermuetten  dan  er  werd  sich  dess  negsten 
wegs  wiederumb  nach  den  Spanischen  Khun :  hoff  begeben. 

Ferner  unnd  alss  Ir  in  eurem  schreiben  von  einer  Frant- 
zösischen  Pottschafft  meidung  thuedt  so  an  dess  Türckhischen 
Khaysers  hoff  gezogen  sein  soll  das  wellen  wir  geern  glauben 
haben  auch  dessen  von  Venedig  unnd  andern  ortten  zimblich 
Kundtschafft.  Wir  wissen  aber  nit  änderst  dann  das  jetzund 
vill  unnd  lange  Jar  beer  stettigs  Frantzösische  Pottschafften 
unnd  agenten  an  dem  Türckhischen  hoff  gewesen,  die  sich  one 
allen  Zweiffi  zum  höchsten  beflissen  nit  allein  Irer  hern  guette 
freundtschafft  unnd  bruderschafft  mit  dem  Türckhischen  Khayser 
zuerhaldten,  sunder  auch  denselben  wider  die  one  das  zum 
höchsten  betruebte  Christenhaidt  unnd  villeicht  auch  wider  unnss 
unnd  unnsere  arme  Erbkhünigreich  und  land  zuuerhetzen  unnd 
auffzuwigleu.  Wiewoll  unnss  nun  solches  dermassen  schmertzt 
wie  meniglich  zuerathen  so  künden  wir  doch  solches  weder 
mit  gueten  noch  bösen  worten  bissheer  unnd  über  ettlichen  ge- 
thanen  versuech  nit  wenden ,  wir  gedenrkhen  aber  die  Straff 
werd  sich  mit  der  Zeit  gögen  Inen  (welches  wir  doch  Inen 
alss  unsern  mit  Christen  nit  vergunnen)  schon  selbs  finden,  wie 
es  Ime  dann  gleich  sieht,  das  dessen  ein  zimblicher  aufang 
alberaidt  gemacht  sey. 

Den  Venedigern  alss  unnsers  hochlöblichen  hauss  Öster- 
reichs alten  widerwerttigen  wissen  wir  gleichwoll  auch  wie  Ir 
in  eurem   schreiben  vermeldt  nit  vill   zuuertrawen  hinwiderumb 


^ 


149 

aber  souersehen  wir  iinnss  nit  das  sy  sich  dergleichen  Prac- 
tickhen  geern  sollen  thailhafftig  machen,  dann  soldte  der  Frant- 
zoss  sich  umb  unnser  Furstl:  Graffschafft  Tyroll  alss  von  we- 
gen aines  Pass  in  Italia  wellen  annemen  so  wurd  er  gewisslich 
Inen  den  Venedigern  weniger  alss  uns  zu  ainem  Nachpern 
annemblich  oder  gefeilig  sein. 

Zu  dem  so  halden  wir  auch  dar  für  das  sy  die  Venediger 
sunst  souil  die  deutschen  Practickhen  betreffen  möcht  ab  Ver- 
änderung der  Religion  wenig  gefallens  tragen,  dieselb  auch 
Irem  heerbrachten  Regimendt  gantz  nit  dienstlich  wer,  unnd  ist 
sunst  durch  lannge  erfarnhaidt  also  gesehen  worden  das  sy  die 
Venediger  unangesehen  wie  sich  die  Sachen  allenthalben  zue- 
tragen  nit  geern  sehen  das  ainiger  Pottentatt  der  Christenhaidt 
zu  hochsteygen  sich  unndersteen  soll. 

Das  aber  die  Schweitzer  oder  Grawen  Pündter  bey  Inen 
ain  Pottschafft  gehabt  das  ist  unnsers  wissens  nun  meer  vor- 
lengst  unnd  gar  nahendt  bey  zweyen  Jarn  beschehen.  Wir  ha- 
ben auch  bissheer  nit  erfarn  ki'inden  das  solche  Pottschafft  das 
Ihenig  dessen  man  in  verdacht  gestannden  oder  auch  Ichts 
annders  so  der  Red  werdt  sein  mecht  bey  Inen  geworben  noch 
aussgerichtet. 

Was  dann  volgendls  die  Schweitzer  oder  Grawen  Pündter 
selbs  belangt  kinden  wir  auss  vilen  Ursachen  nit  erachten  das 
sy  diser  Zeit  weder  unnss  noch  auch  vil  ainen  wenigem  Pot- 
tentaten  zubekriegen  lust  haben  werden.  Sunder  wir  lassen  unss 
bedunckhen,  sy  seyen  desshalben  vill  stiller  und  eingezogner  we- 
der sy  hieuor  in  vilen  Jarn  gewesen,  welches  wir  dann  auch 
in  snnderhaidt  auss  dem  abnemmen  unangesehen  das  die  Bapst: 
haylt  unnd  obgemeller  kdnig  zu  hispanien  als  hertzog  zu  May- 
landt  kurtzuerruckhter  Zeit  an  sy  die  Grawen  Pündter  ettliche 
dannocht  zum  thaill  starckhe  Werbungen  thuen  lassen  das  sie 
dannocht  vast  küll  unnd  leiss  darauff  geandtwurdtet,  wie  dann 
one  Zweiffl  euch  selbs  unuerporgen  sein  würdet. 

Es  waisst  auch  daneben  die  gantz  weldt  woll  in  was  bru- 
derlicher ainigkhaidt  unnd  vertrawen  sunst  die  Eidgnossen  all 
diser  Zeit  mit  unnd  gögen  ain  ander  steen,  also  das  guttlich 
zu  glauben  wa  schon  die  grawen  Pündter  mit  hilff  der  Zwing- 
lischen  ortt  alss  gleichwoll  unnsere  negste  beschwerliche  Nach- 


150 

pern  ettwas  tädtlichs  gögen  uiinss  oder  iinnsern  an  sy  rai- 
nenden Landen  und  leuten  fürziinemen  im  sin  betten.  So 
soldten  well  die  anndern  allten  ortt  alss  mit  denen  wir  in  un- 
guettem  gar  nichts  ziithuen ,  welche  auch  mit  dem  wenigisten 
nit  leiden  mügen,  das  sie  von  den  andern  überwachsen,  die  er- 
sten sein  die  Inen  binden  in  das  bar  fielen,  unnd  sy  von  sol- 
chem irem  muettwilligen  vorhaben  abbieldten.  Welches  aber  alles 
wir  nit  darumb  aussfüern,  das  man  Icbts  veracbtetten  oder  in 
Wind  schlagen  solle,  beuorab  dieweil  man  bey  diesen  gefährlichen 
unnd  geschwinden  Zeiten  schier  auif  nichts  weder  in  ainem  noch 
den  andern  weeg  fuessen  khan ,  allain  woldten  wir  dannocht 
unnss  selbs  sambt  unnsern  getrewen  underthanen  diesachen  nit 
geern  beschwerlicher  einbilden  oder  für  malen  dann  sy  obgott- 
will  an  Inen  selbs  sein  mügen. 

Aber  gesetzt  das  sy  schon  auff  das  aller  ergest  stienden, 
und  also  nit  allain  die  obgemeldten  sunder  auch  anndere  Pot- 
tentatten  unnd  slend  mit  ain  annder  gentzlich,  da  Gott  der  all- 
mechtig  vor  sey,  wider  uns  conspiriert  betten  oder  nachmals 
conspirieren  wurden,  so  künden  oder  westen  wir  dannocht 
darumb  für  unnser  Person  mit  nichten  zuuerzagen,  Ir  soldt  unnss 
auch  billich  in  dem  verdacht  nit  haben,  —  wan  man  euch  oder 
unser  Furstl :  Graflf :  Tiroll  ainicherlay  weiss  angreiifen  das 
wir  darumb  die  hend  in  buesen  stecken  unnd  solches  also  zu- 
sehen wurden.  Ja  wir  künden  dasselb  also  wenig  leiden  alss 
wa  sich  ainer  understeen  wurde,  unnss  in  ain  Aug  zu  greif- 
fen ,  dann  weder  wir  noch  unsere  vorfarn  von  unnserm  löbli- 
chen hauss  Osterreich  bissheer  nitt  vil  im  gebrauch  gehabt, 
das  Jenig  so  wir  mit  gott  unnd  mit  ehrn  besitzen  unnss  also 
gähling  zuckhen  zu  lassen.  So  hatt  unnss  Gott  nit  allain  mit 
der  hochhaidt  und  würde  des  hay.  Rom :  Reichs  sunder  auch 
annderer  stattlicher  ErbKünigreich  Fürstenthumb  unnd  land  mil- 
tigclich  begabt  unnd  fürsehen  derhalben  und  ee  wir  gedulden 
künden  das  ain  jeder  an  disem  oder  anderm  ortt  seinen  mut- 
willen  mit  unnss  oder  unsern  getrewen  landen  und  leutten  trei- 
ben soll,  ee  wellen  unnd  muessen  wir  «alles  das  was  unnss 
sambt  unnsern  geliebten  Kindern  auff  erden  gegeben  ,  auch  im 
vall  der  nott  unnser  Khayserliche  Person  daran  setzen  unnd 
streckhen,  dess  soldt  Ir  euch  zu  unnss  gewisslich    versehen. 


151 

Gleicher  gestählt  zweifieln  wir  au  euch  nlss  unserii  ge- 
treweii  Rhetten  gar  nit  Ir  werdt  in  «lisem  uiind  andern  saniht 
«nnd   neben   unnss  allenthalhen   heliTen  das  pöstlhiien. 

Was  dann  siinst  unnser  getrewe  geliorsanie  Landscliafft 
belanjrt,  nnd  erstlich  von  den  IN-elattcn  /u  reden,  da  hedarff  es 
nnnsers  erachtens  nit  vill  Zweiffels,  dann  sy  werden  unnd  niues- 
sen  dissfals  das  Jhenig  thn?n.  was  vm  Irer  seihs  unnd  der 
löblichen  Stifl'tungen  erhaldlung  die  unuermeidlich  notturtTt  er- 
fordern würdt. 

Der  Slannd  des  Adls  unnd  der  RitterschatTt  ist  eben  der 
darauflf  einess  Jeden  landsfurslen  unnd  also  auch  unser  hert» 
diss  lals  sleett,  unnd  weil  wir  von  euch  verneinen  das  derselb 
noch  zur  Zeit  gannt/,  unuerkhcrdt  unnd  unuerwandelt,  wie 
wir  dann  ob  gott  will  unib  denselben  in  diser  unnserer  langk- 
wirigen  unnd  bey  nahendt  40  Jarlgen  Regierung  änderst  nit  ver- 
scbuldt,  so  raicbt  uuss  solches  zu  snnderni  hochen  trost  unnd 
freuden,  wir  zweiriln  auch  gar  nit  wa  dieselben  sich  in  unn- 
sern  unnd  dess  lands  Türfall enden  nütten  gehorsam  und  willig 
erzaigen  die  andern  wenigem  werden  Irem  alss  der  vorgeer 
Exempel  leichtlich  geern  volgen  wellen. 

Der  uberigeu  Zvvayer  stend  halben  haben  wir  fiirwar  mit 
betruebtem  gemuctl  vernommen  das  dieselben  in  unnserer  warer 
christlichen  Catholischen  Religion  etlwas  abfellig  worden  sein 
sollen,  welches  wür  zuuordern.assen  nitigewiss  wellen  aber  noch 
zu  gott  dem  Ailmechtigen  verboften  es  werd  vüleiclit  so  gar  heiT- 
tig  nit  sein,  wie  man  besorgen  merlil  oder  doch  durch  tleissige 
vorsteung  guetter  christlichen  predigenden  Pfarrer  nnnd  Seel- 
sorger darauff  Ir  dann  euress  thails  alss  unnser  nachgesetzte 
obrigkhaidl  mit  allem  Fleiss  bedacht  sein  soldt  nit  so  gar 
schwerlich  widerumb  in  ainon  guetten  Stannd  gebracht  werden 
mügen.  Dann  wir  wissen  ja  sehen  auch  täglich  was  solche 
guette  Fi'irsehung  an  andern  vill  gefährlichem  unnd  meer  ver- 
derbten orlten  fiir  treflflichen  grossen  Frucht  bringt,  desto  we- 
niger   künden  wir  auch  an  diesem  ortt  dissfalls  verzweifflen. 

Unnd  ob  schon  die  sach  dissfalls  der  Religion  halben  gar 
zum  ubleslen  slicnd  nicht  destoweniger  und  so  uer  unnsere 
getrewe  laund  unnd  leut  der  enden  von  Jemands  unbillicher 
waiss    angefochten    werden    sohlten    so    künden    wir   unnss    nit 


153 

leichtlioh  bereden  das  man  darumb  gantzi  mit  ain  ander  band 
«nnd  fiicss  werd  fallen  lassen  suuder  dieweill  gemeldte  unnsere 
vnderthanen  durch  auss  unns  mit  Erbbuldigung  Pflicht  unnd 
Aiden  verwandt,  so  wiirdt  one  Zweifell  noch  mancher  ehrlicher 
redlicher  ßidermann ,  Edl  oder  uncdl,  Reich  oder  Arm  er 
sey  gleich  was  Religion  er  well  zubefinden  seyn  der  sich 
solcher  seiner  gethanen  Pflicht  erinnern  bey  unnss  alss  seinem 
landsfiirsten  vestiglich  pleiben  und  an  unnss  sich  ku  khainem  ehr 
oder  aid  vergessnen  man  würdt  machen  wellen.  Wir  betten  es 
auch  in  warhaidt  umb  unnser  getrewe  landschafl't  nit  verschuldt, 
dann  was  sy  bissheer  für  ainen  guettigen  milten  Landsfursten 
Künig  unnd  Khayser  an  unnss  gehabt  das  wellen  wir  sy  selbs 
von  unnss  sagen  lassen,  nit  nott  unnss  an  disem  ort  vill  dess- 
halben  auberuemen.  So  ist  aber  niemands  auff*  der  weldt  so 
unuerstendig  der  nit  weiss  das  die  Pflichten  und  Obligation 
dissfals  gögen  ain  annder  sollen  gleich  sein  unnd  wie  sich  der 
herr  seins  ambts  gögen  den  underthanen  alsso  sollen  auch  die 
underthanen  sich  hinwider  umb  Irer  gehorsam  gögen  dem  hern 
erinnern ,  dessen  dann  und  khainss  andern  wir  unnss  gögen 
unserer  getrewen  unnd  bissheer  gehorsamen  Tyrollischen  Land- 
schafft auch  versehen. 

Soldt  es  aber  die  Mainung  haben,  wan  wir  alss  das  ober- 
haubt  also  zurechnen  tag  unnd  nacht  für  sy  wachen  sy  in  guet- 
tem  Friden  Rhue  unnd  ainigkhaidt  zuerhalten,  wie  sy  dann 
bissheer  die  ganntz  Zeit  unserer  Regierung  vast  wie  man  zu- 
sagen pflegt  im  Rosen  garten  gesessen  ,  unnd  aber  hin  wider- 
umb  wa  sy  ettwa  ein  leichter  wind  anween  wurd,  sy  gentzlich 
unnd  one  alle  erlittne  nott  von  unnss  alss  Irem  ainigen  ganntz 
gnedigisten  landesfürsten  unnd  hern  abfallen,  unnd  sich  ainem 
Jeden  der  erst  daher  lieff  unnder  die  fuess  werffen  unnd  gleich- 
sam in  gnad  unnd  ungnad  ergeben  woldten  oder  wurden  ,  so 
wäre  es  je  bey  allen  frembden  unnd  Barbarischen  Nationen 
Volckhern  unerhört.  Wir  glauben  auch  das  die  grösten  wuet- 
terich  unnd  Tyrannen  auff  erden  solchen  untrew  bey  Iren  un- 
derthanen nit  leichtlich  befinden  wurden. 

Dann  insonderhaidt  dieweill  Jr  unnss  in  eurem  schreiben 
ettliche  allte  Exempel  einfuert  wie  getreulich  und  bestendiglich 
die   Tyrolisch  Landschafft  sich  bey  weylandt  hertzog   Friderich 


153 

Ertzhertzog  Sigmunden  unnd  Khayser  Maximilian  hochloblichi- 
ster  unnd  söligistcr  gedechtnuss  gehaldten  also  das  dieselben 
liern  durch  Irer  der  Tyrolischen  underthanen  nach  gott  aini- 
ches  niittl  nit  allain  vill  gi-osse  merkhliche  Sachen  aussgerich- 
tet,  sunder  auch  zumthaill  Ire  verlorne  lannd  unnd  leut  wi- 
derumb  uberkhumen.  So  wellen  wir  je  geern  unnd  guettlich 
glauben  djis  derselben  voreitern  Khinder  und  Kinds  Kinder 
noch  an  demselben  ortt  vorhanden,  und  in  Inen  die  alU  vätter- 
lich  Treu  Gehorsam  Manhaidt  unnd  Tugendt  nit  gentzlich  erlo- 
schen sey. 

Wir  wissen  unnss  auch  selbs  erst  von  neulichen  Jarn 
beer  unnd  in  Zeit  defs  Schmalckhaldischen  Kriegs  da  dann 
mentschlich  daruon  zureden  änderst  nitt  vermuettet  werden 
mügen  dan  das  es  alles  unnsers  hochlöblichen  hauss  Öster- 
reichs halben  über  und  über  geen  soldt  gnediglich  woll  zuer- 
innern, wie  gantz  unuerwanckht,  getreulich  unnd  trostlich  sich 
dazumal  vill  bemelte  unnsere  getrewe  landsschaift  an  unnss  un- 
angesehen der  gifftigen  anraitzungen  Tractättlen  unnd  schriffteu 
dauon  Ir  in  euerm  schreiben  meidung  thuedt  gehaldten.  Wie 
ganntz  woll  auch  solches  dazumal  unnss  unnd  hochermeltem 
unnserem  freundtlichen  lieben  Brüdern  unnd  hern  Khayser  Carl 
ersprossen  ,  soldten  sy  sich  nun  erst  inn  solcher  kurtzer  Zeit 
dissfalls  so  gar  verwandelt  haben,  das  Aver  unnss  je  ganntz 
bekhümerlich  zuuernemmen. 

Sy  sollen  Inen  je  billich  andere  unnsere  gleicher  gestaldt 
getrewe  unnd  gehorsame  unnderthanen  alss  furnemblich  unnserer 
Künigreich  Ungern  unnd  Behaim ,  und  der  N.  0.  Landt  ein 
clars  ebenbild  sein  lassen.  Welche  ob  sy  woll  zum  tail  den 
grausamen  Erbfeind  den  Türckhen  gleich  am  hoiF  zäun  sitzen 
haben,  mit  dem  sy  nit  ain  Monatt  Zwen  Drey  oder  wieuil  dan 
solches  sein  mecht,  sunder  nun  meer  über  30  gantze  Jar  zu- 
schickhen  unnd  zuschaffen  unnd  derhalben  biss  auff  das  Marckhbain 
ersaigert  unnd  aussgesogen.  Nichtdestoweniger  damit  sy  bey 
unnss  alss  Irem  rechten  natürlichen  erbherrn  pleiben  mügen, 
so  streckhen  sy  leib  guett  unnd  Pluett  daran  unnd  alles  was 
in  gott  auff  diser  weldt  gegeben  hatt.  Wieuiel  meer  sollen  sy 
von  der  Tyrollischen  Landschafft  sölchs  thuen  dieweil  sy  gott 
hab  lob  noch  bissheer  unuerderbt  unnd  sy  dannacht  Irer  Narung 


154 

unnd  aller  annderer  Sachen  halben  sich  dermasseu  befinden  das 
sy  Gott  billich  darumb  zu  dannckhen  haben. 

Unnd  ist  dar/iU  das  land  an  iniselbs  wie  Tr  seibs  '/A\m  Ihail 
meldt  dermassen  beschlossen  unnd  vest  das  dannoch  ein  Jeder 
der  hinein  begert  \va  man  sich  nur  ein  wenig  gögen  Im  spreis- 
sen  will  woll  daruor  vvurdt  absattlen  muessen.  Auch  sunst  die 
Rickhunnd  Staig  dauon  Ir  auch  in  eurem  «vchrelhen  nieldung  Ihucdt 
mit  einem  geringen  mögen  verhüettet  unnd  fursehen  werden. 

Ir  wist  auch  selbs  unnd  hatt  es  ein  Jeder  gleichwoll  ge- 
ringer Kriegsverstendiger  loichtlich  Kuermessen  das  ein  Raisiger 
Zeug  an  denen  ortten  nichts  aussrichlen  khan.  So  ist  sunder- 
lich  das  grob  geschütK  mit  grosser  mercklicher  beschwerung 
unnd  nit  one  sundere  gefahr  durch  zubringen,  will  man  dann 
die  sach  schlechtlich  auff  das  fuessvolckh  stellen,  so  ist  wider- 
umb  zubedenckhen  das  eben  in  derselben  unnser  Graffscliat't 
Tyroll  sambt  unnsern  getrewen  vorlanden  eurer  Verwaltung 
alss  fürnemblich  im  Walgew  am  bodcnsee  in  der  landuogley 
Schwaben  unnd  anndern  schwebischen  herschaften,  im  hogew 
unnd  am  Schwartzwald,  ein  sollich  fuessvolckh  gott  hah  lob 
verhannden  welches  auch  bey  frembden  Nationen  den  berueff 
hatt,  das  man  es  in  der  gantzen  weldt  nit  baldt  besser  finden  soll. 

Unnd  nachdem  unss  eben  derselben  unnserer  vorland  halben 
von  andern  unnsern  ambtleutten  in  glaubwürdigem  Bericht  für 
khumbt  das  dieselben  unnsere  getreue  underthanen  unns  allss 
Irem  landsfursten  gantz  gewerttig  unnd  willig  unnd  das  im  fall 
der  nott  gleicher  gestaldt  leib  guett  und  IMut  bei  uns  auffsetzen 
wurden,  sich  auff  den  aller  wenigsten  wunk  so  Inen  von  unsert- 
wegen geschieht  über  mass  trostlich  und  gehorsam  erzaigen. 
Was  wollten  dann  unnsere  getrewen  Tyroller  sich  selbs  unnd 
unns  zeihen  das  sy  alss  eben  die  faygesten  ungehorsamisten 
unnd  verzagtisten  unnder  allen  andern  sein  soldten. 

vSy  haben  zu  guettem  thaill  Ire  aigne  nachpern  das  grob 
volckh  die  Schweitzer  zu  ainem  Spiegl  die  seind  gleich  woll 
maisteuthails  arme  hungerige  leut  haben  khain  ordenlich  haubt 
khain  Policey,  khain  Justicia  Ires  Regimendts  unnd  heerkhumens 
khainen  rechtmessigen  Tittel,  seind  selbs  unnder  ein  ander 
zum  allerhöchsten  zwispaltig  unnd  unainig  haben  khain  beue- 
stigung  im  lannd  khain  sunder  geschütz,  khainen  sundern  anhang 


155 

lülff  Trawen  oder  glauben  bey  Iren  nachpern  haben  sich  schier 
nichts  Ander  zu  getrösten  dann  ihrer  plossen  feust,  auch  Irer 
berg  unnd  Thäler,  noch  dannoclit  vermessen  sy  sich  wan  die 
ganntz  weldt  für  sich  khem  sy  wollen  sich    derselben  erweren. 

So  solt  man  auch  dissfalls  billich  ain  annders  exempel 
noch  in  ainem  schwerern  fall  so  sich  erst  also  zusagen  gestern 
oder  vorgestern  zugetragen ,  für  Augen  nemmen  dann  was 
grausamen  arglistigen  feinds  die  Frenckhischen  verainigten  Stend 
alss  fürnemblich  die  Bischoff  Bamberg  unnd  Würtzburg  an 
Marggraff  Albrechten  was  grossen  hülflF  unnd  zuschub  auch 
derselb  von  hohen  unnd  andern  Pottentatten  gehabt,  unnd  her- 
gögen  sy  die  BischoiT  gar  nahendt  von  aller  weldt  verlassen 
gewesen  ,  unnd  aber  sy  khaum  für  ein  handfoll  gögen  unnsern 
Obern  unnd  vordem  Osterreichischen  landen  zu  schätzen  darzu 
mit  Khainen  lanndstenden  sunder  allein  mit  Iren  lehenleuten 
burgern  und  Paurn  versehen  unnd  dannocht  dieselben  vast  all 
wio  wir  berichtet,  die  vom  adl  gleichsowoll  alss  die  andern 
der  Newen  Religion  anhengig  und  also  Irer  der  Bischoif  selbs 
alss  Irer  hern  Profession  unnd  stand  widerwertig  noch  dannocht 
haben  sy  die  Bischoff  allain  mit  hilff  derselben  Irer  Lehenleut 
unnd  underthanen  sich  wider  ainen  solchen  gewaldt  dermassen 
herauss  gerissen  das  sy  bey  land  unnd  leutt  ehr  unnd  guet 
biss  auff  heuttigen  tag  gepliben  seind.  Warumb  woldten  dann 
wir  alss  ein  Romischer  Kaiser  unnd  der  Gott  lob  noch  ettwas 
merers  zuzusetzen  hatt  unss  mit  gleicher  getrewen  lieb  unnd 
gehorsam  bey  unserer  getrewen  TirollischenLandtschafft  versehen. 

Fürnemblich  dieweill  wir  unns  dannocht  auch  in  allen 
zutragenden  feilen  wo  nit  anderer  gehorsamen  stend  des  Reiches 
doch  auffs  wenigst  der  Loblichen  Lanndspergischen  Ainigung 
unerwegen  eurer  dissfalls  habenden  fürsorg  nit  so  gar  aller- 
ding misströsten  oder  begeben  künden  dann  wann  wir  die  stennd 
derselben  ainigung  mit  treuen  mainen  wie  wir  dann  dessen  umb 
khaines  andern  schuldig  verpflicht  unnd  verschriben  sein,  so 
haben  wir  unnd  unser  fürstliche  Graff:  Tyroll  unnss  hinwider- 
umb  bey  denselben  desto  meer  hilff  unnd  beystands  in  allen 
fürfallenden  nötten  zuuersehen.  Auch  umb  souiel  desto  meer 
das  dieselben  stend  one  das  woll  zugedenckhen  wa  wir  welches 
gott  der  AUraechtig  mit  gnaden  verhuett,  unndergetruckht  werden 


156 

sollten,  das  sy  alssdann  gressthails  auch  ganntz  warm  sitzen 
wurden, 

Unnd  künden  an  disem  ort  mit  euch  dessen  nit  so  gar 
einig  sein,  wan  der  Angriff  da  gott  vor  sey  über  unss  geen 
soldt  das  man  den  andern  ainigungs  verwandten  souil  zuschaffen 
geben,  das  sy  uns  khain  hilff  oder  handraicbung  wurden  thuen 
künden.  Dann  es  muesst  uunsers  erachtenss  gar  ein  grosser 
uberschwenckblicher  gewaldt  sein  der  zugleich  an  allen  ortten 
angreiffen  unnd  alles  mit  ain  ander  über  ainen  hauffen  sturtzen 
soldt.  Sunder  wir  haldten  es  im  gögenspill  woll  darfiir  wa  diser 
Pundt  an  ainen  ort  angegriffen  so  wurd  an  dem  anndcrn  desto 
meer  Raum  unnd  Platz  vorhanden  sein  sich  zu  der  unnvermeid- 
lichen  gögenwör  unnd  zu  allem  dem  was  die  Notturfft  erfordert 
beraidt  unnd  gefast  zu  machen. 

Ja  wan  auch  gleich  die  I/andspergisch  ainigung  gar  nit  in 
esse  weer  nicht  destweniger  dieweill  in  sonderhait  Bayrn  unnd 
Saltzburg  alss  zween  unnssere  gantz  woll  verwandte  auch  sunst 
nitt  die  geringste  des  hay.  Reichs  fürsten  zum  negsten  an  unsser 
Fürstl.  Graffschafft  TiroU  anrainen  die  auch  unssers  unzweiffen- 
lichen  erachtens  in  solchen  nottfellen  geern  alle  guette  Corre- 
spondentz  mit  unss  halden  auch  haben  und  legen  wurden.  So 
wer  vill  meer  dahin  zutrachten  dieselben  bei  giiettem  nachper- 
lichen  verstand  und  willen  zuerhaldten ,  auch  mit  und  neben 
Inen  gleichsam  für  ainen  man  zusteen ,  dann  das  wir  erst  an 
nnnss  selbs  verzagen  unnd  gar  nichts  zu  den  Sachen  thuen 
sollten.  Insunderhaidt  aber  wa  die  geltsnott  so  gar  gross  ver- 
hannden,  unnd  aber  der  Ertzbischoff  von  Saltzburg  nit  allain 
ain  guetter  naper  sunder  auch  ain  geporner  Landman  unsserer 
fürstlichen  Graffschafft  Tyroll  ist ,  so  weer  je  zuuerhoffen  er 
würd  in  solchem  fall  mit  ainem  stattlichen  anlehen  an  Ime  nichts 
erwinden  lassen ,  darauff  Ir  so  dan  auch  billich  soldt  unnd 
werdet  muessen  bedacht  sein. 

Dises  alles  melden  wir  nun  abermals  nit  darumb  das  wir 
in  euch  oder  unnser  gehorsame  Landschaft  ainich  misstrawen 
setzen  sunder  dieweil  wir  auss  eurem  schreiben  abnemen  muessen 
das  Ir  euch  dise  Sach  ettwas  kleinmuettiger  fiir  nembt  weder 
unsser  unnd  unsserer  Land  unnd  leut  Notturfft  woll  erfordert, 
So  woldtei)  wir  euch  geern  hierinnen  trösten    unnd   euch    souil 


157 

zuuersteu  geben,  das  wir  unusersthalli»  unnserer  getreweu  land- 
schaiTt  in  disein  fall  vill  mehr  gnedigist  zuetrawen  dann  sich 
die  sach  bey  euch  mag  ansehen  lassen.  Darzue  uuss  dann  auch 
letztlich  eben  die  hanndlnng  so  jetzundt  mit  dem  auffruerischen 
Baltassei*  Dosser  furlauftt  ursach  gibt.  Dann  wir  befinden  auss 
derselben  das  seine  böse  Prackhtickhen  woll  vor  zwayen  Jarn 
oder  lenger  iren  anfang  genommen.  Wer  nun  unnsern  getrewen 
underthanen  in  der  GraftschalTt  Tyroll  lieb  mit  solcher  meitterey 
gewesen  so  wurd  sich  sollich  fewr  one  zweiffl  vorlengst  ange- 
zi'indet  haben.  Es  erscheindt  auch  auss  seiner  aignen  bekhandtnus 
ob  er  woll  vill  armer  leut  desshalben  angerendt  unnd  geern 
zu  seinem  bübischen  bösen  fürnemmen  bewegt  hett,  das  dannocht 
bey  weittem  der  vveuigist  thaill  unnder  denselben  Ime  dessen 
Statt  gethan  unnd  ist  doch  daneben  woll  zuuermueten  er  werd 
Niemands  leuchtlich  angesprochen  haben  bey  dem  er  sich  nit 
allerhand  umbsteend  unnd  gelegenhaidt  nach  etwas  Wilfarung 
versehen.  Zu  dem  unnd  ob  er  schon  suiist  darneben  ein  zimb- 
liche  Anzal  deren  angezaigt  die  Ime  zu  seiner  vorhabenden 
auffruer  beystand  zugesagt,  so  wellen  wir  doch  uermuetten  er 
hab  auch  aynem  guetlea  thaill  derselben  unrecht  gethan.  Wie 
wir  dann  in  sonnderhaidt  auch  noch  zurzeit  den  Thoma  Weber 
von  Imbst,  den  er  für  ainen  besuudern  mitauflfwigler  angegeben, 
der  gaettlichen  unnd  peinlichen  Bekhandtnus  nach  der  so  wir  sei- 
nethalben  hörn  lesen  zu  guttem  tail  für  unschuldigt  haldten. 

Zum  beschluss  souill  den  eingang  euress  Schreibens  unnd 
den  darin  begriftenen  discurs  belangt,  wan  schon  die  Sachen  aufT 
das  aller  eusserst  gerhaten,  unnd  also  zusagen  himel  unnd  erd 
zusamen  brechen  wurd  unnd  wir  alssdann  auff  mittel  gedenckhen 
niuesteu  wie  wir  unnss  entlich  darein  zuschickhen  unnd  was 
wir  derhalben  i'urnemmen  soldten  oder  m echten ,  so  mügt  Ir 
dises  woll  für  ain  bestendige  Resolution  unnsers  Khayserlichen 
gemuets  haldten  das  wir  so  lanng  unns  golt  der  allmechtig 
gnad  unnd  verstand  gibt  nichts  hanndlen  thuen  oder  an  die 
hanud  nemmen  werden,  so  aindtweders  unnserm  Christlichen 
gewissen  oder  auch  unnserer  Khayser:  Ehr  Stand  Ambt  und 
Reputation  zuwider  sein  mecht,  ee  seyen  wir  bedacht  unss  alles 
dessen  so  wir  auff  der  weldt  haben  zuuerzeihen  unnd  zubegeben. 
Woldt   gott   unnsere   underthaueu   weren   desselben   gleich   mit 


158 

unss  gesiudt  so  wurden  sy  sich  vill  desto  trostlicher  in  alle 
Sachen  wissen  zuschickhen  unnd  destoweniger  verzagt  imnd 
forchtsam  sein. 

Es  last  sich  auch  fürwar  in  solchen  wichtigen  Fellen  nit 
alles  mit  mentschlicher  vernunfft  und  Rhattschlägen  aussrichten. 
Sunder  wann  wir  das  unnser  thuen  so  muess  man  in  dem  übe- 
rigen g'ott  dem  heru  auch  vertrauen  der  waist  je  zuzeiten 
wider  alle  menschlich  vernunfft  unnd  auschleg  ja  auch  wider  die 
müglichaid  selbs  woll  zuhelffen ,  unnd  am  allermaisten  wan  die 
recht  Zeit  verhannden  ist,  die  wir  sunst  auss  mentschlicher 
Plödigkhaidt  gar  nit  wissen  ja  auch  nit  gedenckhen  künden  wie 
dann  deren  Exempel  vil  zuerzelen,  unnd  weer  woll  zubesorgen, 
wa  wir  es  alles  mit  unnser  Klughaidt  auss  zurichten  gedechten 
das  wir  an  statt  gueter  aussrichtung  erst  den  schweren  Zorn 
Gottes  über  unnss  laden  wurden,  daruor  unnss  sein  göttliche 
allmechtigkhaidt  gnedigclich  behuetten  well. 

Es  haben  wir  unnd  unser  hochloblich  hauss  Osterreich 
vormals  vill  schwerere  und  grossere  Aviderwertigkhaidten  gehabt 
alss  unnss  viileicht  jetzundt  begegnen  mügen  unnd  ist  zu  ainer 
Zeit  Bapst  Frannckreich  Engellandt  die  Inhaber  zum  thail  der 
Künigreich  Ungern  unnd  Denmarckh  Venediger  Schweitzer 
Anndere  Pottentaten  in  Italia  sambt  dem  Türckhen  wider  unnss 
und  unnsern  freundtiichen  lieben  hern  unnd  Bruder  Kayser  Carl 
gewesen  neben  dem  das  wir  auch  vast  umb  dieselb  Zeit  aller- 
hand widerwertigkhaidt  im  Teutschland  von  ettlichen  Fürsten,  von 
der  Peurischen  auffruer,  von  dem  einbruch  der  Widerthauffer, 
unnd  in  vill  annder  weeg  erleiden  muessen,  wir  haben  aber 
dannocht  unss  auss  solchem  allem  mit  vorgeender  gnad  dess 
Allinechtigen  stattlich  gerissen  der  würdt  unnss  gewisslich 
noch  nit  verlassen  wa  wir  Im  allain  allerseitz  von  ganntzem 
hertzen  vertrawen  und  sunst  in  unsern  handlungen  weder  zu 
der  Rechten  noch  zu  der  Lingkhen  seitten,  sunder  den  gera- 
den Strackhen  unnd  Rechten  weeg  hinauss  geen  darzue  unnss 
gott  der  Allmechtig  Gnad  vernunfft  verstand  Glückh  und  haill 
gnedigclich  well  verleyhen. 

In  dem  Anndern  thail  euress  Schreibens  haben  wir  ver- 
standen was  Ir  unss  für  besunderbare  weeg  und  mittl  die  zu- 
uerhuettungen  küofftiges  vurhats  an  die  bannd  genommen  wer- 


159 

deu  möchten  geliorsamblich  fürschlagt ;  was  uuu  auff  derselben 
Jeden  in  sonderhaidt  unnser  gnedigiste  bedenckhen  künden  wir 
euch  gleicher  ge-staldt  gnedigister  mayniing  nit   pergen. 

Uund  erstlich  das  tlarauff  gedacht  werden  soll  ein  zimbliche 
anzall  gelts  alss  wie  Ir  es  anschlagt  auff  hundert  Tausendt 
gülden  ungeuerlich  auffzubringen  das  lassen  wir  unnss  ser  woll 
gefallen  achten  es  auch  in  allweg  wa  nit  für  ain  notturfft  doch 
zu  ainer  fürsorg  gantz  dienstlich  unnd  nutzlich.  Wir  künden 
euch  gleichwoll  desshalben  weder  auss  unser  Camer  noch  von 
den  hilffen  unnserer  Erb  Künigreich  oder  N.  0.  Lannd  nit  zu 
statten  khumen.  Wir  mügen  aber  ganntz  woll  leiden  das  Ir  ain 
solche  oder  ain  merere  Summa  eurer  selbs  discretion  uund 
beschaidenhaidt  nach  auffbriugt.  Unnd  wess  Ir  euch  desshalben 
verpiudt  oder  verschreibt  das  Ir  euch  dessen  eurem  selbs  be- 
gern  nach  von  allen  unnsern  eiiikbumen,  unnd  gögenwürtigen 
unnd  kunfftigen  gefellen  in  unsern  obern  unnd  vordem  Oster- 
reichischen landen  eurer  verwaldtung  khainen  dauon  aussgenom- 
men  widerumb  entledigen  mügt ,  seyen  euch  auch  derwegen 
nottwendige    verschreibung  auffrichten  zulassen  urpüttig. 

Unnss  sehe  aber  diinnocht  daneben  für  rhattsam  an  das 
solche  Suma  gelts  vill  ee  in  unnser  Furstl;  Graff:  Tyroll  selbs 
dann  an  ausslendischen  orlten  bey  Khauffleuten  oder  annderstwa 
auffgebracht  wurd  ,  damit  es  bey  den  unruebigen  unnd  fridhes- 
sigen  leuten  desto  weniger  das  ansehen  hab,  alss  gedechten 
wir  ettwas  offensiue  wider  Anndere  leutt  fürzunemmen.  Unnd 
weer  unnss  je  woll  ein  Irembd  verwunderlich  ding  das  bey  allen 
unnsern  getrewen  underthanen  der  Graffschafft  Tyroll  ein  solche 
geringe  Summa  also  zuschetzen  nit  soldte  zufinden  sein ,  da 
doch  sunst  wa  ain  strauss  über  solche  unnser  graffschafft  den 
Gott  der  allmechtig  verhuett  geen  soldt  der  feind  sich  unnder- 
steen  wurd  woll  ettlichc  villhundert  tausendt  gülden  mit  Plün- 
dern unnd  Prandtschatzen  auss  derselben  welche  dann  an  ver- 
müglichen  wolhabenden  leutten  nit  so  gar  ploss  zu  pressen. 
Wie  dann  dessen  neulicher  zeit  an  andern  ortten  Teut- 
scher  Nation  vill  greuliche  unnd  schreckhliche  Exempel  gese- 
hen worden,  da  man  dann  auss  den  leuten  meer  geschetzt 
dann  man  vermaynen  kiiuden  das  sy  in  leib  uund  guett  haben 
^oldten. 


160 

Also  achten  wir  auch  für  vast  ftirstendig-  das  au  der  Pro- 
fiandt  kham  Mangl  oder  abgang  gelassen  sunder  zu  ainem  guet- 
ten  vorratt  derselben  getrachtet  werd,  fürnemblich  dieweil  man 
an  derselben  nichts  zuuerlieren  sunder  die  woU  zu  Zeiten  mit 
nutz  widerumb  hin  zubringen. 

Wie  nun  die  sach  diss  ortts  baider  jetzgemeldter  notturfft 
alss  nemblich  dess  gelts  unnd  der  Profiandt  halben  am  fueglichi- 
sten  anzustellen,  das  werdt  Ir  selbs  am  besten  wissen  zube- 
denckhen  unnd  in  das  werckh  zu  richten.  Stellen  euch  demnach 
dasselb  hiemit  in  gnedigistem  vertrawen  haimb. 

Zum  Anndern  alss  Ir  dann  weitter  für  rhattlich  unnd  nott- 
wendig  ansecht  das  wir  auff  alle  mentschliche  mügliche  Mittl 
unnd  weeg  bedacht  sein  sollen  ainen  bestendigen  geliebten  friden 
bey  den  Reichsstenden  zu  erlangen  das  ist  gleichwoU  ein  sach 
damit  nit  allain  wir  sunder  auch  unnsere  Lobliche  vorfarn  am 
hay.  Reich  alss  fürnemblich  offtgemeldter  unnser  lieber  bruder 
unnd  her  Khayser  Carl  etc.  vast  die  ganntze  Zeit  unnserer  ge- 
tragnen Khay.  unnd  Khüniglichen  Regierungen  zuthuen  gehabt, 
unnd  schier  unnder  souilen  gehaldtnen  Reichstagen  khainer  hin- 
gangen da  diser  Artickhl  nit  auflf  die  Pann  gebracht  worden  were. 

Wir  haben  insonnderhaidt  wie  obgemeldt  im  negstver- 
gangnen  55isten  Jar  zu  Augspurg  nach  viler  gehabter  mime  unnd 
arbaidt  die  Sachen  dahin  gebracht  das  nit  allain  in  profan-  sun- 
der auch  Religion  sachen  welches  doch  zuuor  nie  dermassen 
erlangt  werden  mügen  ein  bestendiger  ewiger  immerwerender 
friden  auffgerichtet  worden.  Welcher  auch  von  allen  thailen 
so  hoch  beteurdt  unnd  mit  solcher  Ordnunng  der  handhabung 
versehen  das  wir  nit  woll  wissen  künden  wie  oder  was  dem- 
selben  weitter   hinzuezuthuen  sein  mecht. 

Wir  steen  daueben  nit  in  abred  das  dannocht  solches  alles 
jezuzeiten  wenig  erschiessen,  oder  fruchtbarlich  sein  will,  dessen 
schuld  aber  ist  nit  an  unnss  oder  auch  an  der  Auifrichtung  des 
Fridens,  sunder  das  es  bey  disen  laidigen  Zeitten  schier  dahin 
khumen  will  das  Niemandts  laistet  was  er  zuesagt,  unnd  also 
alle  gemayne  Ordnung  unnd  abschüd  schier  meer  zu  ainem 
gespött  dann  zu  ainicher  würckhlichen  Execution  gezogen  werden. 

Nun  künden  wir  solches  für  unnser  Person  auch  nit  wen- 
den noch  die  gemuetter   der  leutt  besser   macheu   dann   sy   an 


161 

Inen  selbs  seind,  wir  thnon  aber  danocht  in  disen  unnd  anndern 
Fellen  was  unnss  immei«  nientschlicli  unnd   müglich. 

Darinnh  hetloii  wir  nil  allain  geern  gesehen  surider  haben 
unnss  auch  zum  allerliöchsten  dahin  bearbaidtet  das  aintweders 
der  Landspergisch  Bundt  weleher  wie  Ir  wist  auf  nichts  anders 
dann  aiiff  erhahUung-  dess  gemainen  Fridens  gegründet,  mit  vilen 
anschlichen  slenden  dess  Ueichs  erweittert  oder  aber  ein  Ne- 
benbund der  doch  sunsl  demselben  gleichmessig",  unnd  alle 
freuudtliche  Correspondentz  mit  dem  selben  hette,  auffgeriehtet 
wurd,  dessen  unss  dann  von  ettliehen  geringen  Stenden  Vertrö- 
stung anfenckhlieh  besehehen. 

Nachdem  wir  aber  desshalbeu  endtlich  nichts  erlanngen 
mügen,  sonder  die  sach"  wie  «uuermuetten  durch  ettliche  un- 
rhucbige  leutt  verhindert  worden,  so  haben  wir  es  auch  also 
auff  sein  ortt  muessen  stellen, 

Woll  ist  war  das  man  mittler  Zeit  unnd  nach  aufFgerich- 
teten  Religionfriden ,  unauffhörlich  in  vnnss  ainer  vermainten 
freystellung  unnd  dann  abstellung  halben  ettlieher  sunderer  an- 
gezognen  beschwerungen  so  ettliehen  wider  denselben  Religion 
friden  begegnet  sein  sollen  gedrungen  worden.  Nachdem  wir 
aber  dieselben  saohen  annderst  nit  versteen  noch  deutten  kün- 
den ,  dann  das  wir  gar  nahendt  von  freyen  stuckhen  zuelassen 
unnd  nachgeben  sohlten  das  die  Bistunib,  Stifft  Clöster,  unnd 
andere  gaistliche  guetler  dess  hay.  Reichs  gentzlich  profahniert, 
verschluckht  ,  unnd  in  weldtlichen  un/imblichen  Xutz  unnd  ge- 
prauch  gezogen  wurden ,  so  haben  wir  solches  bissheer  khains 
weegs  künden  oder  niügen  bewilligen,  sunder  unss  darauss  ge- 
wickhelt  und  gerissen  dess  Posten  so  unnss  immer  müglich 
gewesen.  VA'ie  säur  unnd  hart  unnss  dasselb  erst  dess  negst- 
uerschinen  59.  Jars  auff  dem  Reichstag  zu  Augspurg  unnder 
äugen  gangen  dauon  wissen  die  woll  zusagen  so  dazumall  bey 
unnss  in  Rhetten  gesessen. 

Wir  muessen  unnss  auch  noch  auü'  heutligen  tag  one  under- 
lass  befahrn  unnd  angst  lassen  sein,  wa  eltwa  die  wcnigist 
meidung  von  Verbesserung  dess  Religion  friden  geschieht  das 
man  unnss  alssdann  der  obbemeldlen  Punclen  unangesehen  unn- 
serer  vilfeltigeu  darüber  gelhauen  erclernng  unbetruebt  unnd 
unangesehen  nit  lassen  werden.  Desto  weniger  künden  wir  auch 
Archiv.  Jahrg.  18%9.    I.  Heft.  11 


162 

wie  Ir  selbs  vernunflFtigclich  zuermessen,  solche  ding  für  unnss 
selbs  rüeren,  siinder  \va  sich  eltwas  zuetregt,  dardurch  wir 
vermainen  das  der  gemain  friden  betriiebt  werden  mecht  so 
miiessen  wir  unnss  der  gemaiuen  beschlossnen  und  verabschü- 
deten  handhabung  alss  nentiblich  mit  aussschreiben  in  die  Kraiss, 
Mandatten,  unnd  anndern  dergleichen  mittein  behelffen  welches 
wir  gleichwoll  unlengst  meer  dann  ainmal  versuecht  unnd  dannocht 
im  Werckh  souil  befunden,  das  es  nit  gentzlieh  one  frucht  abge- 
gangen. Wir  wissen  auch  der  Sachen  nochmals  dieser  Zeit  anu- 
derst  nit  zuthuen.  Doch  muessen  wir  in  solchem  fall  auch  die 
gepürlich  beschaidenhaidt  gebrauchen,  also  das  wir  nichts  un- 
notturfftiger  weiss  auff  ein  jedess  gemains  Lanndgeschray  für- 
nemmen,  damit  wir  die  Stend  nit  unwillig  machen,  oder  Inen 
Ursach  geben  sich  nachmals  in  Nottfellen  desto  weniger  beraidt 
unnd  gehorsam  zuerzaigen. 

Zum  dritten  das  Ir  unss  dann  abermal  fürschlagt  vorge- 
meldten  unnsern  freundtlichen  lieben  vetter  den  Künig  zu  hispa- 
nien  umb  ein  ansehenliche  gelt  hülffe  zu  notturfft  unserer 
Furstl.  Graffschafft  Tyroll  unnd  einen  vertreulichen  verstanndt 
anzulangen  da  künden  wir  selbs  ganntz  woll  bedenckhen,  was 
nit  allain  unnss,  sunder  auch  vorgenantem  unnserm  vettern  für- 
nemblich  zu  erhaldtung  dess  Pass  in  Italien  an  gemelter  unn- 
serer  Graffschafft  gelegen  ist.  Wir  wissen  aber  dagegen  in 
was  trefflichen  unseglichen  Schuldenlast  sein  Lieb  durch  die 
lanng  ge werte  Krieg  mit  der  Cron  Frannckhreich  erwachsen, 
also  das  Sein  Lieb  mit  allem  dem  gelt  so  sy  haben  oder  er- 
langen mag  genug  zuthuen  hatt ,  Iren  Trawen  unnd  glauben, 
nit  allein  gögen  Iren  Pensionarijs  ,  deren  sy  dann  nnuermerck- 
licher  weiss  nit  gerhatfen  khan ,  sunder  auch  gögen  denen  so 
seiner  Lieb  das  Irig  ganntz  getrewlich  unnd  willigclich  dar- 
gestreckht  zuerretten  unnd  sich  darin  dermassen  zuerzaigen, 
damit  man  in  kunfftigen  Nottfellen  seiner  Lieb  widerumb  desto 
williger  dienen  mug  also  das  wir  sorg  truegen  wa  schon  sein 
lieb  geern  woldt  vvurd  sy  unnss  mit  ainer  solchen  anschlichen 
Summa,  wie  es  villeicht  unnser  notturfft  erforderte,  nit  helffen 
künden.  Soldten  wir  dann  S.  L.  von  ainess  geringen  wegen 
anlangen  das  weer  unnSs  selbs  schimpfflich  unnd  nichts  dar- 
mitt  geholffen. 


163 

Zu  dem  unnd  \va  wir  bey  seiner  Lieb  ungeuerlich  mit 
denen  Persiiasionibus ,  wie  Ir  in  eurem  schreiben  angezogen, 
nemlich  von  wegen  dess  Pass  unnd  anderer  gelegenhaidt  unnser 
Furstl.  Grafschaft  Tyroll  Ansuechung  thuen  sohlten  so  mecht 
sich  wollzuetranenn  das  unnss  dajoöjjen  auch  allerhannd  Con- 
ditiones  fürgeschiagen  wurden  die  wir  billich  in  ainen  bedacht 
ziehen  soldten  unnd  muesten. 

lieber  solches  alles  so  kündt  auch  die  Zeit  dergleichen 
haundlung  nit  meer  erleiden.  Dann  biss  wir  sein  Lieb  mit  schriff- 
ten  oder  schickhung  gar  in  hispanien  anlangen,  unnd  sein  Lieb 
sich  darüber  mit  Iren  anwesenden  oder  villeicht  auch  abwe- 
senden Rhetten  berhattschlagen  oder  bericht  hin  unnd  wider 
von  Iren  Camern  unnd  Finantzeu  näme  so  wurden  gewisslich 
dise  jetz  vorstende  leuff  in  Teutscher  Nattion  ein  annders  an- 
sehen haben,  unnd  aindtweders  mitler  Zeit  erger  oder  besser 
worden  sein,  also  das  der  obuermeldt  weeg  aintweders  unuon- 
nötten  oder  aber  unerheblich. 

Wir    bedennckhen  auch  hiebey  nit   unzeittig    wie  wir  vast 
auss    allen    Kundtschafften    unnd    Zeittungen   befinden ,    das    die 
ihenigen  so  der  wider  wertigen  Religion  sein,  vill  meer  auffse- 
hens  sorg  und  forcht  auff  Ine  den  Küiiig  von  Spanien  dann  auflf 
die   Bap :    Haylt  selbs  oder  ainichen  andern  Pottentatten  haben. 
Dann  sy  wissen  woll  das  die  Bap.  Haylt  allain  unnd  one  seiner 
Lieb  hillfT  w  enig   aussrichten  wurd.   Soldten  wir  unnss  nun  bey 
disen  gefährlichen  leuffen  mit    seiner  Lieb  einer   gelt  oder  an- 
derer hilflf  htilben  einlassen ,    so  gieng  eben  dieweil  doch  sunst 
bey  diser  untrewen  weldt  gar  nichts  verschweigen  pleibt,   der 
verdacht  auff  unnss    alss  betten  war  mit  der  Bap  :    Haylt  selbs 
gehanndelt ,    unnd    wurden    es    also   die  Widerwerttigen    dahin 
deutten  wellen,  alss  weren  wir  die  Bap.  Haylt  unnd  der  Künig 
zu  hispanien  ain  ding  unnd  was  wir  der  Bap.  Haylt.  zu  guettem 
fürnemmen  das  beschech  durch   dess  Künigs  zu  hispanien  mittl. 
Weil   ^^'''   ^^^^  sunst   zu  schaffen  unnd  zuschickhen  genug  ha- 
ben   das  wir  unnss  der  offenbaren  falschen  erdichten  unnd  un- 
warhafften  Zuemessungen  erweren,  wie  vill  beschwerlicher  wur- 
den   wir    unnss    gögen  denen  entschuldigen   mügen,    die   ainen 

schein  der  vvarhaidt  betten. 

U  * 


164 

Auss  welchen  allen  Ursachen  wir  dann  nochmals  den  jetzt- 
beruertten  durch  euch  fiirgeschlagiien  weeg  nit  für  rhattsam 
ansehen  künden. 

Zum  Vierdten  alss  Ir  euch  sunst  unnser  bedenckhen  das  wir 
diser  Zeit  ainicher  hilff  halben  mit  der  Bap:  Haylt  nichts  hanndleu 
sollen,  gefallen  last,  das  lassen  wir  also  gnedigist  pleibcn. 

Zum  Füufften  alss  Ir  nochmals  darauff  verhardt,  das  wir  für 
unnser  Person  darauf  bedacht  sein  sollen,  das  Concilium  von  Triend 
fueglicher  weiss  alss  sunderlich  mit  abschreckhen  gögcnwürttiger 
gefährlicher  Leuflf  halben  abzuschieben,  haben  wir  euch  gleich- 
woU  unnser  Maynung  dcsshalbeu  vor  ettlich  wenig  lagen  mit 
kurtzen  wortten  unnd  summarie  gnedigist  zugeschrieben.  Nachdem 
Ir  aber  in  jetzigem  eurem  schreiben  die  sach  ettwas  vveittleuffiger 
aussfuert  werden  wir  verursacht ,  Euch  alss  unscrn  getrewen 
Rhetten  auch  allerhandt  weittern  unnd  grundtlichcn  bericht  dar- 
uon  zuthuen  wie  harnoch  volgt. 

Wir  hetten  alss  ein  Christlicher  Chattolischer  Khayser, 
dieweill  diser  jelz  vorsteender  Zwispaldt  in  unnserer  waren 
hayligen  Religion  so  grausam  unnd  erschrockhlich  eingefallen,  nie 
nichts  liebers  gesehen,  dann  das  demselben  durch  den  weeg  ainess 
Ordenlichen  Christlichen  Concilij  mögen  begögnet  und  gesteurt 
werden. 

Wie  wir  dann  auss  allen  haundlungen  befunden,  das  nit 
allain  alle  frume  guetthertzigc  Cliatholische  Menncr,  sunder  auch 
der  gögenthail  selbs  solchen  weeg  dess  Concilij  für  den  richti- 
gisten  pösten  ja  auch  für  den  ainigen  gehaldten  dardurch  unnser 
wäre  Christliche  Religion  widerumb  in  aincn  guetten  Stannd 
gebracht  werden  möcht. 

Derweaen  unnd  zuoleich  wie  unnser  lieber  vorfahr  Bruder 

o  o 

unnd  herr  Kayser  Carl  V  alss  ein  frumraer  Christlicher  Catho- 
lischer  Khayser  sich  dises  Puncten  halben  hoy  vilen  underschid- 
lichen  ßäpsten  zum  allerhöchsten  bemhuet,  also  haben  wir  auss 
schuldiger  Pflicht  unsers  tragenden  Ambts  denselben  auch  bey 
Jetziger  Bap.  Hayl'  bald  nach  Irer  beschecl.ncn  wähl  zuerregen 
nit  unnderlassen  künden. 

Wiewoll  nun  Ir  Bap.  Hayll  alss  die  one  allen  ZweiiTl  die  Sa- 
chen vätterlich  und  guett  maindt  sich  desshalben  nit  lang  treiben 
lassen,  sunder  gar  bald  darüber  resoluierdt,  unud  unnss  Ir  vor- 


165 

haben  in  schriirten  xucrkhenneu  geben,  darauss  zu  versteen  ge- 
wesen ,  das  sy  one  allen  verzug  mit  Ausschreibung  des  Concilij 
zuuerfarn  bedacht.  Jedoch  dieweil  wir  vermerckht  das  dassclb 
nit  allerdings  gchaldtcn  werden  soldt  wie  wir  es  gecrn  gesehen, 
unnss  auch  der  Platz  selbs  da  das  Concilium  hingelegt  werden 
sollen  ,  wie  es  dann  jetzundt  ist ,  uns  nit  so  gar  woU  gefcllig 
gewesen  5  so  haben  wir  die  warhaidt  zusagen  gleich  alssbald 
ettwas  gestutzt,  unnd  seind  desshalben  ettlichc  unsere  schrifften 
an  die  Bap.  HayU  erganngcn  wie  dann  den  Confussionisten  selbs 
woll  bewust  (dann  sy  die  von  Rom  selbs  bekhennen)  darinnen 
wir  Irer  ll;iyl!  unnser  zimlich  trewhertzig  bedenckhcn  so  woll 
dess  Platz  dess  Concilij  alss  annderer  umbstend  halben  rund 
unnd  laulter  unnd  dermassen  angeaaigt,  das  wir  schier  besor- 
gen muesseu ,  wie  wir  auss  Irer  Hayl'  Widerschrifften  ettlicher 
masseu  abgenommen,  Ir  Hayl'  hab  dessen  ettwas  verdruss  von 
unnss  empfangen. 

Dieweil  aber  Jr  Hayl'  uns  angezaigt  das  andere  fürnemen 
Pottentaten  der  Christenhaidt ,  alss  zuuorderst  Spanien  unnd 
Frannckhreich  mit  Irer  Hayl'  iurnomen  des  Concilij  gantz  zu- 
frideu  unnd  solches  baide  Pottschaft'ten  nemblich  die  Spanisch 
und  Frantzösisoh  so  an  unnserni  hoff  seind  gögen  unnss  bestet- 
tiget ;  darzue  auch  Ir  Hayl'  mit  Ausschreibung  dess  Concilij 
unangesehen  das  sy  unnss  auff  unnser  letztere  an  Ir  Hayl'  ge- 
thane  geschrifft  khain  Andtwurdt  gegeben  gehabt  strackhs  fortt 
gefarn  ,  so  haben  wir  es  unnsers  thails  woll  sollen  unnd  mues- 
sen  daibey  pleiben  lassen,  wir  betten  dann  alss  ein  widerspen- 
uiger  unnd  ungehorsamer  Sun  der  hayligen  Kirchen  wellen  er- 
funden werden  welches  wir  doch  die  tag  unsers  lebens  zuthuen 
mit  nicbten  bedacht. 

Volgennds  unnd  damit  alle  sachen  desto  ruhiger  unnd 
fridlicher  zugiengen  ,  nlss  wir  vermerckht  das  die  Bap.  Hayl* 
durch  Ire  gesandten  nit  allain  die  Catholischcn  sunder  auch 
der  Augspurgischen  Confession  verwandten  stend  mit  bestem 
glümpff  unnd  beschaidenhaidt  das  Concilij  zubesuchen  vermanen 
wellen,  haben  wir  der  Sachen  zum  Posten  dieselben  stend  auch 
dazumal  ganutz  gnedig  unnd  vatterlich  vermanen  lassen  ,  unnd 
wiewoU  solches  bei  Iii.:n  khain  sundere  frucht  gewürckht  also 
das  sy  auch  Irer  Hayl*  Pottschafften  mit  ettwas  rauherer  Andt- 


166 

wurdt  abgeferttiget  dann  wir  unnss  versehen  gehabt,  so  haben 
wir  doch  nit  verraerckhen  künden  das  sy  derselben  hanndlung 
halben  ainiche  beschwerung  gegen  unserer  Person  getragen, 
sunder  seind  unns  nach  gestaldt  der  Sachen  mit  beschaidner 
gliimpflicher  Andtwurdt  begegnet. 

Und  wiewohl  die  Bap.  HayP  nicht  destweniger  vor  gaetter 
Zeit  mit  haldtung  dess  Concilij  alss  mit  abferttigung  Irer  Le- 
gatten  auch  ettlicher  Bischoff  unnd  annderm  forttgefahrn ,  so 
haben  wir  doch  mit  schickhung  der  unusern  die  sach  woU  an 
unnss  khunien  lassen  unnd  nun  meer  gar  nahendt  ein  ganntz 
Jar  damit  verzogen. 

Alss  aber  mittler  Zeit  nit  allein  die  Bap.  Haylt  sunder  auch 
Spanien  und  Fraunkhreich  unauffliorlich  bey  unnss  angehaldten, 
unnd  in  sonderhaidt  der  Franntzösisch  Ambassador  so  an  unn- 
serm    hoff  ist    unns    lauter    zuerkennen    gegeben    das    sein  her 
seine  Pottschafften    unnd  Prelatten    so    er  auff  das  Concily  zu- 
schickhen    Vorhabens    schon    benendt    unnd    auff  nichts  annders 
wardt,  dann  wann  wir   die  unseren  abferttigen  wellen ,    wie  er 
dann  auch  den  tag  solcher  abferttigung  zuwissen  begeerdt,    so 
haben  wir  je  solche  schickhung,    wir  woldten    dann    bey    aller 
meniglich  verdacht  sein,   alss  hetten  wir  allain  im  Sinn  sollich 
Christlich  werckh  darfür  es  gehaldten  wurdt  zuzersteren,  len- 
ger  nit  einstellen  künden. 

Dannocht  haben  wir  denselben  unnsern  gesandten  ein  sol- 
ches unnsers  ermessens  Christliche  erbere  auffrichtige  Instruc- 
tion dern  Copey  wir  euch  hier  neben  zuschicken  gegeben ,  das 
wir  der  selben  nit  scheuch  hetten  wa  sy  schon  für  die  gantz 
weldt  khumen  soldt. 

So  befinden  wir  auch  auff  heuttigen  tag  nit  das  Jemands 
unnserer  hanndlung  halben  ainiche  beschwerd  gögen  unss  für- 
gewendt ,  unnd  wa  wir  dessen  mit  ainichem  wordt  weren  an- 
gelangt worden  oder  noch  wurden,  weren  wir  meniglich  nach 
gestaldt  der  Personen  und  Sachen  Red  unnd  andtwurdt  disfals 
zugeben  beraidt. 

Es  hett  auch  in  disem  Fall  ain  schlechts  bedencken,  dann 
ainmal  so  wissen  die  Stend  der  Anndern  Religion  woll  das 
wir  der  Allten  Catholischen  Religion  verwandt  seyen  unnd  bey 
derselben  mit  hilff  dess  Allmechtigen  biss  an  das  end  zuuerharren 


167 

entschlossen  ,  darumb  werden  sy  auch  billich  wissen  das  wir 
alss  ein  Christlicher  Catholischer  Kayser  alles  das  Jhenig  so 
unnser  ambt  in  disem  Fall  erfordert  nit  künden  underwegen 
lassen  .  und  derhalben  so  woll  alss  wir  sy  nit  allain  in  Irer 
vermaindten  Religion  nit  betrueben  noch  anfechten ,  sunder 
auch  gedulden  unnd  leiden  das  sy  derselben  Irer  Religion  hal- 
ben Ire  Zusamenkhunflft  unnd  Conuentickel  nach  Irena  willen 
unnd  gefallen  halten,  also  und  noch  vill  weniger  werden  sy  unss 
unnd  anndere  unser  verwandte  stend  in  unnserer  waren  Re- 
ligion betrueben  noch  auch  vnss  unnsere  freye  auflfrichtige  Zu- 
samenkhuniTt ,  da  man  nichts  haimblichs  sunder  alle  ding  bey 
freyem  tagsliecht  hanndelt,    abstrickhen   oder  verweren  sollen. 

Wir  haben  zwar  von  baiden  Iren  gehaldtnen  Zusamen- 
khunfften  zu  der  Naumburg  und  Erdfurtt  auch  sunst  auss  vilen 
zuestimenden  Kundtschaiften  anders  grundtlichs  nichts  erfahrn 
künden,  dann  das  sy  wider  dises  vorsteend  Concilium  alss  ob 
dasselb  nit  rechtmessig  zu  protestieren  und  solches  auss  ett- 
lichen   Ursachen  zu  recusieren   bedacht  seyen. 

Thuen  sy  nun  dasselb  ,  so  lassen  wir  für  unnser  Person 
desshalben  beschehen  was  recht  ist  und  wellen  unnss  doch 
nit  versehen,  das  sy  weitter  gögen  unnss  mit  tättlicher  hand- 
lung  schreitten    werden    dann   sy  haben    in  dessen  khain  ursach. 

Darzne  westen  wir  nit ,  was  sy  so  hoch  mit  demselben 
kündteu  ausrichten.  Dann  hatt  die  Bap.  Hayl'  sunst  für  sich 
selbst  auss  anndern  Ursachen  khainen  sundern  willen  zu  dem 
Concily  ,  so  würdt  Ir  Hayl!  woll  selbs  auff  mittl  unnd  weeg  ge- 
denckhen  wie  dasselb  widerumb  auszuheben ,  will  aber  Ir  Hayll 
solches  je  continuiert  haben  so  wirdt  sy  woll  wissen  darob  zu- 
sein das  solches  an  andere  unnd  sichere  ortt  transsferiert  wer- 
de ,  wer  alssdann  dasselb  zubesuechen  lust  hab ,  das  der  sol- 
ches gleichwoll  am  selben  ort  besuechen  müg. 

Wir  glauben  sunst  gentzlich,  das  ausserhalb  ettlicher  we- 
niger unruebiger  stend  die  anndern  vast  all  in  Teutscher  Na- 
tion sy  seyen  gleich  der  Allten  oder  Newen  Religion  sich  di- 
ses Concilium  nit  sunders  lassen  anfechten,  unnd  Inen  vast 
gleich  gellt  das  Concilium  sey  oder  sey  nit. 

Unnd  solches  umb  souil  desto  meer  dieweil  wir  unss  nun 
meer  durch  gemaiue  Reichsabschid  unnd  andere  suuderbare  ob- 


168 

ligationeu  zum  offternmal  ganlz  lautter  erclert,  das  wir  unan- 
gesehen die  Sachen  dess  Concilij  geen  hindersich  oder  für  sich 
nicht  desto  weniger  den  ainmal  bewilligten  unnd  beschlossnen 
Religionfriden  getrevvlich  zu  haldten  unnd  zuerhaldten  bedacht 
sein,  woldten  unnsers  thails  gern  wissen,  was  man  doch  diss- 
falls  auss  unnns  weitter  zu  pressen  gemaindt  weer. 

Wir  besorgen  gleichwoll  daneben  das  auch  die  Stend  dess 
heyl.  Reichs  so  noch  unnser  alten  Catholischen  Religion  ver- 
wandt ,  alss  sunderlich  die  Gaistlichen  unangesehen  der  Bap. 
Haylt  und  unnsern  gethanen  vermanung  zum  thail  auss  forcht 
unnd  schreckhen  unnd  zum  thail  auch  auss  anndern  Ursachen 
das  Conciliura  nit  besuechen  werden ,  da  lassen  wir  nun  Jeden 
das  sein  veranndtwurdten  unnd  ist  unns  vill  lieber,  soll  je  di- 
ses  Concilium  wie  es  im  vorlengst  gleich  gesehen  zu  grund 
geen  ,  das  solches  vill  mehr  auss  annderer  leutt  dann  unnserm 
verursachen   beschech. 

Auss  welchen)  allem  Ir  dann  leichtlich  zuerachten ,  wie 
gantz  beschwerlich  unns  fürfallen  will  für  unnser  Person  allain 
die  Zerstörung  dises  Concily  es  sey  gleich  sunst  guett  oder 
bös    fruchtbar  zubefürdern, 

Unnd  wir  es  gleich  sunst  euren  Rhattschlag  nach  geern 
Ihetten,  so  westen  wir  doch  in  höchster  warhaidt  nit,  durch 
was  weeg  oder  welcher  gestaldt  solliches  anzugreiffen,  dann 
ainmall  so  stect  es  simpliciter  in  unnserer  alss  der  weldtli- 
chen  Obrighaidt  allain  macht  unnd  (Sewaldt  nit. 

Sollen  wir  dann  solches  bey  der  Bap.  Haylt.  practicieren, 
so  räumen  wir  Irer  Haylt.  dadurch  ein  das  sy  macht  hab  die 
Concilia  nit  allain  ausszuschreihen  (welches  villeicht  an  Ime 
selbs  nit  sogar  unrecht)  sunder  auch  dieselben  nachdem  sy 
schon  aussgeschriben  sind  widerumb  Iress  gefallens  auffzuheben 
oder  zu  transsferieren  ,  welches  dann  bey  vilen  guetthertzigen 
Kristen  nit  allain  in  grossem  Zweiffl  steet,  sonnder  auch  wie 
wir  berichtet  den  Christlichen  decreten  der  negstgehaldtnen 
Consilien  zu    Conslentz  unnd  Basel  nit  sunders  gemess. 

Sollen  wir  es  dann  bey  den  Patribus  Concilij  hanndlen.  so 
haben  dieselben  seltzame  unnd  mancherlay  Köpfl'  seyen  auch 
unnderschidlich  von  Iren  hern  unnd  obern  abgefertiget ,  unnd 
»urden  sich  so  fürderlich  alss  die  NotturfiFt  woll  erforderte  nit 


169 

resoluieren  künden  unnd  deswegen  aiu  lanngkhvveylige  unge- 
wisse zweiffelhafftige  handlung  bey  Inen  erwachsen.  Es  mecht 
sich  auch  woll  zutragen  das  sy  selbs  under  ain  annder  unai- 
nig  unnd  also  ain  Scisma  zwischen  Inen  entsteen ,  das  man 
voUgendts  wie  vor  Zeitten  auff  dem  Bassler  unnd  erst  neulich 
aufT  dem  ersten  Triendischen  Concilio  beschehen  Zway  Con- 
cilia  für  ains  haben  wurd  da  man  doch  jetzundt  mit  dem  ainen 
allaiu  genugsam  zuüchafTen  und  kheme  dardurch  nit  allain 
aller  gaistlicher  gewaldt  sunder  auch  unnser  wäre  Christliche 
Religion  selbs  bey  allermenigclich  in  höchsten  Spott  unnd  ver- 
klainerung. 

Wir  wellen  geschweygen ,  was  bey  mengkhlichen  grossen 
Schimpf  wir  für  unnser  Person,  wir  brächten  solches  gleich 
der  Bap.  Haylt.  oder  den  Patribus  an,  es  geriedt  auch  di6  sach 
sunst  wie  sy  woldl,  darunder  erleiden  muesten. 

Unnd  ob  woll  dahin  gedacht  werden  mecht,  das  solches 
nit  alss  ob  es  von  unnss  beer  khem  sunder  annderer  ver- 
deckhter  unnd  subtiler  weiss  für  zunemen  so  haben  wir  doch 
für  unnser  Person  ab  solchen  ungeraden  wegen  ein  gross 
Abschaichens,  neben  dem  das  wir  auch  woll  wissen ,  das  der- 
gleichen Practickhen  seltten  oder  wenig  verschwigen  pleiben. 
Auff  das  wenigist  so  muess  man  doch  bey  diser  geschwinden 
arglistigen    weldt  die  leut  daruon  discurrieren  lassen. 

Bey  diesem  Allem  ist  nit  one,  das  man  sich  nach  gestaldt 
der  jetzigen  leuif  unnd  Zeit  bei  diesem  Concilio  nitt  so  gar 
grosser  fruchtbarkhaidt  versehen  khan ,  derwegen  man  sich 
desselben  desto  leichter  unnd  lieber  hette    zuuerzeichen. 

Dann  innsonderhaidt  so  uil  die  rechte  wäre  haubt  Ar- 
tickhl  unserer  Christlichen  Religion  belanngt  derwegen  dann 
das  Concilium  am  allermaisten  gehaldten  werden  soldt  ist  nit 
zuuerhoffen ,  das  die  widerwerttigen  von  Iren  maynungen  ainess 
ainigen  tridts  werden  wellen  weichen,  hinwiderumb  so  haldten 
es  die  Catholischen  dafür  das  sy  desshalben  Iress  thails  khai- 
ness  Concily  bedurfften. 

Daneben  aber   so  seind  vill  frumer  guetthertziger  Christen 

diser  Maynung,    wa    durch   Mittl  aines    Concilij    in    denen    Ar- 

tikheln  die  nit  precise  Juris    diuini    sunder   positiui    seyen    ain 

Milterung   gefunden,     unnd  über   solchs   auch    ein    n ottwendige 

Archiv.  Jabrg.  18^9.  I.  Heft.  12 


170 

ernstliche  Reformation  fiirnemblich  des  Gaistlichen  Stannds  an- 
gestellt werden  möchten ,  das  solches  Kuerhaldtung  unnserer 
waren  allten  Christlichen  Religion  nit  allain  bey  denen,  die  der- 
selben vestigclich  anhanngen ,  sunder  auch  bey  Anndern  die 
desshalben  ettwas  im  schwung  steen  hoch  turstendig  unnd  dienst- 
lich sein  mecht.  Ja  auch  das  ausserhalb  desselben  z,um  höch- 
sten zubesorgen  das  unnser  wäre  allte  Christliche  Religion  zu 
letzt  im  hayl.  Reich,  Teutscher  Nation,  gentzlich  mecht  zu  grund 
unnd  boden  geen. 

Unnd  ob  schon  dises  Concilium  es  sey  auss  was  ursach  eis 
well  widerumb  zertrendt  werden  soldt,  so  will  doch  ettlicher 
massen  darfür  gehaldten  werden,  das  wir  unnd  Anndere  Christ- 
liche Obrigkhaidten  dardurch  desto  meer  fueg  unnd  ursach  haben 
möchten  ,  fi'ir  unss  selbs  zu  den  sachen  zuthuen  und  wa  nit  in 
gemain,  doch  auflfs  wenigist  in  unser  Jedess  landen  unnd  Leut- 
ten,  solchem  übl  zufiir  khumen  unnd  unnss  unsers  obligenden 
Ambts  christlich  unnd  tapflfer  zugebrauchen. 

Soldten  nun  wir  eben  derselb  sein,  der  mit  jetziger  Zerste- 
rung  dess  Concilij  alle  solche  hoffnung  abschneiden,  unnd  die  Sachen 
in  äusserste  desperation  unnd  verzweifflung,  Gott  geeb  es  stee 
sunst  darauff  tiir  gefärlichaidt  was  es  imer  wöldt,  bringen 
soldten,  so  kundt  unss  je  auff  der  ganntzen  wellt  nit  leichtlich 
ettwas  meer  unangenem  unnd  zuwider  sein. 

Beuorab  dieweil  wir  dannocht  noch  auff  heuttigen  tag  nit 
gewiss  sein,  ob  nmn  tättlicher  weiss  unnd  mit  Kriegs  gewählt 
ettwas  wider  das  Concilium  fÜrnemmen  werd,  und  ist  sunst  nit 
nevv,  sunder  gar  nahendt  in  ainen  gebrauch  bey  disen  unseligen 
Zeitten  gebracht  worden,  das  man  allerhannd  unzimbliche  ding 
von  den  leutten  mit  aussbraittnng  allerlay  beschwerlicher  Newer 
Zeittungen  Bedrawungen  unnd  Plinder  lerman  erdringen  will, 
wie  dann  unnss  selbs  bissheer  zum  oflftermal  bescheen,  wir  unss 
aber  solches  nitt  alzeit  bekhumern  lassen ,  unnd  unss  bissheer 
Gott  hab  lob  nit  so  gar  übl  dabey  befunden.  Soldten  wir  nun 
jetzund  die  Zertrennung  dess  Concilij  für  unnser  ainige  Person 
verursachen,  unnd  sich  nachmals  befinden  das  dise  Tättliche 
fÜrnemmen  söffen  dem  Concilio  an  Inen  selbs  nichts  sunder  ain 
lautters  schreckh  bott  gewesen  weren  ,  so  habt  Ir  selbs  zuge- 
denckhen,  was  merckhlicher. grosser  Schimpff,  Spott  unnd  ver- 


171 

klaynerung  iinnss  solches  bey  baiden  tliailen  gepern,  ja  das  wir 
auch  derhalben  biss  in  unnser  End  ainen  Nagenden  wiirmb  an 
dem  hertzen  tragen,  der  unnss  auch  ein  verkurtzung  unnsers 
lebens  sein  wurd. 

Zu  dem  unnd  welches  das  allerergist ,  so  trugen  wir  sorg 
wir  wurden  es  derhalben  bey  dem  Gögenthail  nit  umb  ein  bar 
desto  besser  haben.  Sunder  betten  sy  desshalben  Ir  vorhaben 
bey  unnss  erlanngt  so  wurden  sy  täglich  je  lenger  je  mehr  auflf 
anndere  noch  beschwerlichere  Sachen  die  wir  weder  mit  Gott 
noch  mit  ehrn  eingeen  kündten  in  unnss  truegen  wellen,  da 
kündten  wir  alssdann  nimmer  meer  vor  Inen  ruebig  sein. 

Unnd  wie  wann  unnss  einer  gar  den  Rockh  woldt  abziehen, 
soldten  wir  darumb  muessen  weichen  oder  nachgeben. 

Wir  lassen  unnss  one  Ruem  zumeiden  one  das  in  allen 
zimblichen  pillichen  dingen  geern  weysen  unnd  laitten ,  das 
wir  unns  aber  zu  unzimblichen  dingen  durch  einen  Jeden  seines 
gefallens  soldten  nöttigen  oder  tringen  lassen,  das  wurden  unss 
one  Zweiffei    Ir   selbs  alss  unnsere    getrewe  Rhett  mit   rhatten. 

Unnd  wissen  also  dem  allem  nach  beschliesslich  bey  disem 
Punctten  die  weeg  nit  zufinden,  wie  wir  unnss  eurem  guett 
bedunckhen  nach  die  Zerstörung  des  Concilij  betrefTendt  richten 
sollen,  wie  gnedigclich  unnd  geern  wir  sunst  eure  Rhattschleg 
in  allen  fürfallenden  hanndlungen  anhörn. 

Nicht  destweniger  aber  so  gibt  unss  solcher  eur  Rhatt- 
schlag  ursach  ,  wiewoll  wir  sunst  kuniftiger  zertrenung  halben 
des  Concily  ainen  Artickhl  in  unserer  gegebenen  Instruction 
gesteldl  wie  Ir  auss  abangeregter  Copey  derselben  zu  vernem- 
men,  lassen  wir  doch  unangesehen  desselben  jetzundt  unseren 
gesandten  daselbs  nach  Inhalt  beyligender  Copey  schreiben  und 
wissen    nit  woll  wie  Avir  diser  Zeit  weitter  geen  künden. 

Letztlich  souil  Unnsere  geliebtiste  Töchtern  auch  die  fur- 
sehung  dess  lannds  unnd  in  sonnderhaidt  der  Ortt  heuser  unnd 
Päss  betrifft,  pleibt  es  bey  eurem  schreiben. 

Wir  nemen  auch  eur  underthenigst  erpieten,  nemblich 
eur  leib  guett  und  Plutt  zu  unnss  zu  setzen  zu  ganntz  gnedi- 
gistem  gefallen  an.  Was  aber  sunst  die  angehenckht  Protestation 
betrifft,  ist  gleichwoll  unnser  maynung  nit  euch  zu  ainichen 
unmüglichen  dingen  zu  tringen,  hinwiderumb    aber    wellen    wir 

12  * 


172 

euch  ganntz)  gnediglich  unnd  zum  allerhöchsten  vermandt  haben, 
das  Ir  euch  in  fürfallenden  Sachen  nit  so  gar  forchtsam  unnd 
klainnmettig  erzaigt.  Man  nuiess  in  diesen  feilen  allenthalben 
souil  müglich  das  recht  und  gepürlich  mitl  treßen,  dann  soll 
man  gleich  auff  ainen  jeden  widerwerttigen  wind  hend  und 
fuess  lassen  fallen  oder  sich  auch  zu  nuzimblichen  unuerandt- 
wurdtlichen  dingen  bewegen  lassen,  das  ist  in  vill  weeg  nit 
thunlich;  hinwiderumb  aber  so  loben  wir  dannocht  auch  eur 
getrewe  sorgfeltigkhaidt  unnd  das  Ir  allerhannd  beschwerliche 
zuefeil  bedennckht  die  gleich woll  unns  selbs  auch  nit  wenig 
»under  zum  allerhöchsten  angelegen  seind.  AUain  will  diss  fals 
ein  NotturlTt  erfordern,  das  man  sich  in  allvveeg  entschliess, 
wie  unnd  welcher  massen  man  denselben,  w^a  sy  sich  zuetragen 
am  stattlichisten  begegnen  müg,  dann  die  Nott  suecht  weeg, 
und  mag  sich  woll  begeben,  wa  dieselb  fürfeldt  welches  doch 
der  allmechtig  gott  gnediglich  verhuetten  well ,  das  alssdann, 
allerhannd  Mittl  miigen  gefunden  werden  ;  darauff  man  jetzundt 
nit  so  gar  woll  bedacht  sein  khan. 

Wir  haldten  auch  für  ein  grosse  Notturfft,  das  Ir  dise 
unnsere  unnd  eure  discurs  in  höchster  unnd  engister  gehaimb 
bewahret  damit  nit  ettwa  wa  dieselben  ausskhumen  soldten 
der  gögenthail  gesterckht,  die  unnssern  aber  das  hertz  verliern, 
unnd  villeicht  ettwas  erweckht  vverd ,  welches  sunst  weer 
dahinden  gepliben. 

Unnd  woldten  euch  solches  Alles  ganntz  gnedlgister  guetter 
woUmainung  nit  verhaldten. 

Dattum  Prag  den  29.  January  A?  etc.  62. 
An  die  0.  0.  Reg.  unnd  Camer. 
Von  aussen:    „Concept   an  die  0.    Oe.   Regierung   pro    Landts- 
gefährligkait."  (Geh.  Haus-  und  Staatsarchiv.) 


Archiv 


für 


Kunde  österreichischer  Geschlchts-ftuellen. 


Herausgegeben 


von   der 


zur  Fliege  vaterländischer  Geschichte  aufgestellten  Comnilssion 


der 


kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften. 

Jahrg^an^   IS ^9. 

//.  Heft 


Aus  der  kaiserlich  -  königlichen  Hof-  und  Staats  -  Druckerei. 


173 


V. 
Heinrich  Graf  von  Hardeek^ 

Burggraf  von  Duino, 

Judex  provincialis  in  Oesterrelch, 


Ein  Beitrag  zur  vaterländischen  Geschichte. 


Von 

FHedHch  Firnhaber. 


Archivr.  Jahrg.   1849.  II.   Heft.  13 


175 


In  der   Nummer    66    der   österreichischen  literarischen   Blätter 
vom  Jahre    1846,    Pagina    519,  äussert   sich  Herr   von  Koch- 
Sternfeld   über   die    von   Herrn  Kaiblinger    (Geschichtsforscher, 
herausgegeben   von    Chmel  etc.  „Einige  Bedenken  und  Erläute- 
rungen etc.")  aufgestellte  Ansicht,  dass  der  bekannte  und  oftge- 
nannte Henricus  de  Tybein,  Comes  in  Hardeck,  seinen  Zunamen  von 
dem  Schlosse  Tybein  (Duino)  in  Istrien  herleite  folgendermassen  : 
„In    der   von  demselben   evident  gestellten  Genealogie    der 
„Grafen   von    Piain   und    Hardeck  liegt  kein  Zweifel ,    den 
„Grafen    Heinrich   von    Theben   an    der  Donau  von  Tybein 
„aus  Illirien  herzuholen  etc." 
Da   der    Schreiber   gegenwärtiger    Zeilen  damals  sich  zu- 
fallig mit  jener  Zeit  und  Oertlichkeit  naheliegenden  Gegenstän- 
den beschäftigte,  und  verschiedene  Notizen,  auch  über  gedach- 
ten Grafen  von  Hardeck  gesammelt  hatte,  so  war  er  um  so  ge- 
spannter, das  Resultat  dieser  Controverse  in  Erfahrung  zu  brin- 
gen,   als  der    Gegenstand    zunächst  als  ein  vaterländischer  ge- 
wiss einige  Beachtung  verdient.    Seitdem  sind  nun  einige  Jahre 
verflossen  ,    ohne   dass    einer    der   beiden  geehrten  Herren  Ge- 
schichtsforscher  (meines    Wissens)    desselben    mehr    mit    einer 
Sylbe  erwähnte.  Diess  bewegt  mich  demnach,  die  damals  gesam- 
melten   Notizen    zusammenzustellen,    und  zu  einiger  Aufhellung 
der  Sache  hier  mitzutheilen. 

Das  unbestritten  erste  Erscheinen  Heinrichs  von  Duino  ist 
in  der  Urkunde  K.  Ottokars  vom  Jahre  1260 ,  und  der  von 
gleichem  Datum  und  Inhalte  seiner  Gemahlin  der  Königin  Mar- 
garetha*),  laut  welcher  der  König  dem  Edlen  Woko  von  Ro- 
senberg ,,guia  —  progeniloribus  suis  liberis  atque  nohilibus 
^^vitam  ducens ,  comitias  et  majores  dignitates  —  tenere  pote- 
j^rif  die  Grafschaft  Rabs  (in  orig.  Rachz}  verleiht.    Hier  tritt 


*)  Kurz ,    Oesterreich  unter  Ottocar    und  Albrecht ,    in    den  Urkundenbei- 
lagen pag.   17i. 

13  • 


176 

uns  der  dorn.  Henricus  purcravius  de  Dewin  als  Zeuge  der 
Schenkung  unter  den  Anwesenden  entgegen,  und  zwar  unmittel- 
bar nach  den  geistlichen  Würdenträgern,  den  gekrönten  Häup- 
tern ,  und  ihren  Verwandten  als  erster  Zeuge  vor  allen  an- 
dern böhmischen  und  österreichischen  Herren  und  Adeligen  ent- 
gegen. Wie  kommt  er  nun  als  Fremder  bei  der  unbestreitbaren 
Courtoisie  im  Urkundenstyle  damaliger  Zeit  zu  der  Ehre  ,  den 
übrigen  bekannten,  einheimischen  Namen  voranzugehen?  Die 
erste  sich  uns  aufdrängende  Idee  ist  natürlich  die,  dass  er  ein 
Manu  edlen  Geschlechtes  von  hohem  Range  gewesen  sein  müsse , 
zu  dessen  Auszeichnung  König  Ottokar  wichtige  Gründe  gehabt 
haben  musste. 

Die  Schenkungsurkunde  ist  datirt:  Datum  in  La.  Actum 
in  tentoriis  apud  Moravam.  Diese  Fassung  dürfte  wohl  dahin 
deuten,  dass  die  Zeit  der  Schenkung  zwischen  der  Versamm- 
lung des  böhmischen  Heeres  bei  Laa,  und  vor  der  Schlacht  am 
Marchfelde  stattgefunden  habe ,  da  einerseits  sonst  wohl  der 
Verdienste  Rosenbergs  in  der  Schlacht  Erwähnung  gethan  sein 
möchte,  andrerseits  der  König  nach  der  Schlacht  nicht  lange 
Zeit  in  den  Zelten  an  der  March  gesessen  haben  mochte,  um 
mit  der  Königin  zugleich  eine  so  friedliche  Angelegenheit  ab- 
zumachen. 

Der  durch  Herzog  Stephan  von  Ungarn  hervorgerufene 
Aufstand  der  Steiermärker  (Ende  1259)  war  bei  der  Schwäche 
der  letzteren  im  Verhältnisse  zu  den  Ungarn,  nur  durch  mäch- 
tige Bundesgenossen  zu  einem  günstigen  Resultate  zu  führen. 
Sie  hatten  sich  daher  an  ihren  mächtigen  Nachbar,  den  alten 
Feind  der  Ungarn,  Ottokar,  gewendet,  um  von  ihm  Hilfe  in 
ihrer  bedrängten  Lage  zu  erlangen.  Wie  viel  oder  wenig  Otto- 
kar früher  schon  zur  Schürung  des  Brandes  beigetragen  haben 
mochte ,  lassen  wir  hier  dahin  gestellt  sein ;  für  jetzt  beschränkte 
sich  sein  Einwirken  darauf,  dass  er  den  Stt;iermärkern  ge- 
stattete, Truppen  in  seinen  Ländern  zu  werben,  er  hüthete 
sich  aber,  trotz  seiner  Neigung  zu  dem  Laude  den  erst  1254 
geschlossenen  Frieden  mit  den  Ungarn  offen  zu  brechen.  Erst 
nachdem  die  Steiermärker  eine  Deputation  von  Etilen  und  Städten 
zu  ihm  nach  Wien  geschickt  hatten,  und  zum  Losschlagen  selbst 
hinlänglich  gerüstet  waren,  brach  er,  vorzüglich  auf  Andringen 


177 

des  tapfern  Otto  von  Hardeck  ganz  mit  den  Ungarn  (s.  Palacky 
IL  1.  p.  174),  ging  nach  der  so  unerwartet  schnellen  Vertrei- 
bung der  ungarischen  Besatzungen  durch  die  Steirer,  am  25. 
Dezember  nach  Grätz ,  woselbst  er  Wok  von  Rosenberg  zum 
Generalcapitän  einsetzte.  Bei  dem  hiedurch  offen  gewordenen 
Bruche  war  es  natürlich  das  Bestreben  beider  Theile  ,  sowohl 
Ottokar's  als  Bela's  von  Ungarn ,  sich  zum  bevorstehenden 
Kriege  während  des  Winters  so  viel  als  möglich  zu  rüsten.  Mit 
Anbruch  des  Sommers  rückte  Bela,  mit  seinen  Verbündeten  an 
140.000  Mann  stark,  an  die  March.  Auch  Ottokar  hatte  nicht 
gesäumt.  Wir  treffen  bei  seinem  gewaltigen  Heere  in  Laa  die 
meisten  seiner  bekannten  Genossen  und  treuen  Freunde,  die 
Markgrafen  Otto  von  Brandenburg  und  Heinrich  von  Meissen, 
seine  Schwäger,  seine  Vettern  die  Herzoge  von  Breslau  und 
Wladislaw  von  Oppeln ;  seine  alten  und  treuen  Anhänger  Ulrich 
und  Philipp  von  Kärnthen,  seine  Jugendgenossen.  Hier  finden 
wir  auch  unsern  Heinricus  purcravius  de  Dewin  in  so  ausge- 
zeichneter Stellung.  Bei  der  Frage  nun ,  woher  derselbe  hier 
zuerst  und  zugleich  so  ausgezeichnet  Erscheinende  gekommen 
sei,  ist  die  Annahme  mehr  als  wahrscheinlich,  dass  er  sich 
im  Gefolge  eines  der  genannten  Fürsten  befunden  habe,  und 
persönliche  Vorzüge  so  wie  Rücksicht  auf  seinen  Beschützer 
den  König  bewogen ,  ihn  auszuzeichnen  und  an  sich  zu  zie- 
hen ,  was  noch  dadurch  bestätiget  wird ,  dass  er  auch  in  der 
spätem  Zeit  z.  B.  bei  dem  wichtigen  Freundschaftsakte  zwi- 
schen Ottokar  und  Ulrich  von  Kärnthen,  in  dem  Testamente  des 
letztern   1268  unter  den  engsten  Freunden  als  Zeuge  erscheint. 

Diese  allgemeinen  so  wie  der  letztere  besondere  Umstand 
leiten  auf  die  Vermuthung,  dass  er  sich  im  Gefolge  des  Her- 
zogs von  Kärnthen  beim  Könige  eingefunden  habe,  und  wohl 
darum  als  Freund  des  Freundes  ,  den  Ottokar  so  schätzte  und 
der  ihm  entgegen  wieder  solche  Beweise  von  Zuneigung  lie- 
ferte ,  wurde  ihm  der  Ehrenplatz  nach  den  königlichen  Prinzen. 
Auf  der  andern  Seite  wird  diess  durch  den  Umstand  bestärkt, 
dass  das  edle  Geschlecht  der  Burggrafen  von  Duino  schon  früh- 
zeitig unter  diesem  Namen  vorkommt,  als  Sprossen  eines  alten 
reichen  Adelsgeschlechtes  von  Duino,  Dowin,  Toweyn  etc.,  reich 
und  niächtig  genug,  lange  dauernde  Fehden  selbst  gegen  seine 


178 

Lehensherren,  die  Grafen  von  Görz  und  die  Patriarchen  von 
Aquileja,  zu  bestehen.  Das  Ende  dieser  Kämpfe,  das  beiläufig 
in  unsern  Zeitraum  fällt,  bildet  der  im  Jahre  1275  am  25.  Fe- 
bruar zwischen  Albrecht  von  Görz  -  Tirol ,  dem  Patriarchen 
von  Aquileja  und  Hugo  von  Duino  geschlossene  Friede  zu  Ci- 
vidale  im  Patriarchenpalaste.  Eben  diese  Zerwürfnisse  bieten 
uns  aber ,  abgesehen  von  der  Sitte  der  Zeit ,  in  fremden  Hee- 
ren zu  dienen,  einen  Anhaltspunkt  mehr,  die  Begleitung  Ulrichs 
von  Kärnthen  durch  Heinrich  von  Duino  (vielleicht  einen  jün- 
geren Bruder  des  gedachten  Hugo)  zu  erklären.  Der  Name, 
der  in  derselben  Schreibart  oft  in  Aquilejer  Urkunden  vorkommt, 
und  die  Aehnlichkeit  des  Siegels  geben  neue  Gründe  für  diese 
Verwandtschaft.  Die  Herren  von  Duino  schreiben  sich  in  Ur- 
kunden und  auf  Siegeln  genau  so  ,  wie  unser  Heinrich.  So  in 
der  obenangeführten  Friedensurkunde  Haug  von  Tybein.  1308 
kommt  wieder  ein  Haug  von  Dewein  vor  in  einem  Briefe  Graf 
Heinrichs  von  Görz ,  mit  welchem  dieser  jenen ,  der  in  seine 
Ungnade  gefallen  war,  unter  Bedingungen  wieder  zu  Gnaden 
aufnimmt.  Sein  Sohn  wird  Rudolph  von  Dewin  genannt,  beide 
aber  schreiben  sich  auf  ihren  Siegeln  lateinisch  de  Duino,  ge- 
nau wie  unser  Heinrich  ;  das  Siegel  dieses  letzteren  ist  ein  im 
Siegelfelde  stehender  Helm,  mit  Fähnchen  besteckt.  Hugo  führt 
ein  ähnliches  ,  einen  Helm  mit  dem  Schmucke  ,  als  Hauptdar- 
stellung, unter  diesem  einen  im  Verhältniss  sehr  kleinen  Schild, 
der  bis  an  den  Siegelrand  reicht,  mit  dem  gebrochenen  Quer- 
balken (später  an  die  Walseer  übergegangen).  Auch  die  Darstel- 
lung des  Siegels,  der  grosse  Helm  mit  Fähnchen,  Lilienstän- 
gel  und  dergleichen  besteckt ,  deutet  auf  jene  südlichen  Gegen- 
den ,  wie  wir  auf  den  Reitersiegeln  der  Herzoge  von  Kärnthen, 
der  Grafen  von  Görz  etc.  ähnliches  sehen  ,  was  in  nördlichen 
Gegenden  seltener  vorkommt.  *) 

Der  Rang  Heinrichs  von  Duino  ,  seine  Stellung  bei  Ulrich 
von  Kärnthen,  und  die  Ulrichs  gegen  Ottokar  können  also  hin- 
länglich das  Streben  des  letzteren  erklären,  ihn  für  sich  zu 
gewinnen,  und  ihm  eine  glänzende  Laufbahn  zu  eröffnen.  Leicht 


^)   Heinrichs  Siegel  ist  abgebildet  bei  Hanthaler  Becens.  t.  II.  tab.  XXXUI. 
Nr.  XXII. 


179 

ist  also  auf  diese  Art  das  Erscheinen  Heinrichs  in  Oesterreich 
erklärt,  während  auf  der  andern  Seite  die  Meinung:  de  Duino 
von  Thehen  in  Ungarn  herzuleiten  ,  gar  nichts  als  die  Assonanz 
des  Namens  für  sich  hat. 

Abgesehen  davon,  dass  in  ungarischen  Quellen  ein  burg- 
gravius  von  Theben  nie  vorkommt ,  Theben  auch  (so  weit  be- 
kannt} nie  der  Sitz  eines  mächtigen  Geschlechtes  gewesen,  ja 
mit  Ausnahme  der  einzigen  Stelle  des  Monachus  Fuldensis  a.  a. 
S64  ,  der  von  einer  civitas  ultra  Danubium  spricht  „guae  lin- 
gua  gentis  illius  Dowina  i.  e.  puella  dicitur'''  (Pertz.  Monum.  I. 
p.  378)  und  des  Chronicon  Claustroneoburgense  (apud  Rauch), 
Burg  Theben  erst  im  15.  Jahrhundert  öfter  vorkommt,  müss- 
ten  wir  in  diesem  Falle  eine  viel  ungünstigere  Conjectur  an- 
nehmen ,  und  unsern  Henricus  für  eine  höchst  unbedeutende 
Persönlichkeit  und  obendrein  für  einen  Verräther  und  Ueber- 
läufer  aus  dem  ungarischen  ins  böhmische  Feldlager  halten,  der 
allein  und  ohne  Stütze  und  Anspruch  erschienen  war.  Wo  wäre 
hier  für  den  tapfern  und  grossmüthigen  Ottokar  ein  Grund  ge- 
wesen,  ihn  so  sehr  zu  begünstigen?  Auch  angenommen,  er 
hätte  sein  castrum  Theben  verrathen  (was  immer  und  auch  da- 
mals zu  Ungarn  gehörte,  da  Ottokar  es  erst  im  Kriege  von 
1271  auf  kurze  Zeit  eroberte),  was  hätte  die  Veste  dem  Kö- 
nige genützt?  Wer  Theben  je ,  auch  nur  im  Dampfschiffe  vor- 
überfliegend, gesehen  hat,  muss  einsehen,  dass  diese  von  der 
March  und  Donau  gebildete  ,  aus  den  letzten  Gebirgsausläufern 
bestehende  Spitze  ein  trefflicher  Punkt  für  einen  Grenzplatz 
sei ,  dass  der  auf  2  Seiten  von  mächtigen  Strömen  beschützte 
Hügel  sowohl  den  an  seiner  Linken  liegenden  Pass  nach  Un- 
garn ,  als  die  Ufer  auf  seiner  rechten  Seite  gegen  Stampfen 
zu  vertheidigt.  Diese  Vortheile  gelten  aber  nur  für  das  linke 
Marchufer:  für  Ungarn,  für  Oesterreich  ist  es  gerade  das  ent- 
gegengesetzte ,  da  die  Veste  von  Ungarn  angreifbar,  obendrein 
durch  die  Flüsse  von  österreichischer  Hilfe  entblösst  ist.  Hein- 
rich von  Theben  hätte  also  dem  Könige  Ottokar  nichts  als  die 
Person  eines  Verräthers  geboten  und  dieser  Grund  würde 
wohl  seine  spätere  Begünstigung  nicht  rechtfertigen. 

Dass  Heinrich  die  Schlacht  bei  Kroissenbrun  mitgefochten, 
ist  mehr  als  wahrscheinlich.    Sie  bot  den  ersten  Grund  zu  sei- 


180 

ner  Auszeichnung  und  zur  Schmeichelei  für  Ulrich  von  Kärn- 
then.  Die  Gelegenheit  hatte  sich  hierzu  gleichsam  von  selbst 
geboten.  Die  vom  Könige  geliebten  und  hoch  unter  dem  öster- 
reichischen Adel  geehrten  Grafen  von  Hardeck,  feurige  junge 
Leute  (duo  fratres  sanguine  nobilissimi ,  juvenes  electi ,  Otto 
videlicet  de  Hardehkc  et  Chunradus  de  Piain,  sagt  Hermannus 
Altahensis  bei  Böhmer  fontes  t.  II.  p.  515)  waren  von  wilder  Kampf- 
lust fortgerissen  noch  während  der  Zeit  des  Lagers  bei  Laa ,  am 
29.  Juni  1260  im  Kampfe  gegen  eine  Horde  Cumanen  bei  Ameis- 
thal gefallen.  Otto  hinterliess  eine  junge  Witwe*)  Wilbirg  von 
Helfenstein ,  mit  ihrer  Schwester  OflFmey  (Eufemia)  die  einzige 
Erbin  des  reichen  Hardeck -Plain'schen  Nachlasses.")  Ottokar  gab 
sie  sammt  der  Grafschaft  Hardeck  seinem  neuen  Günstlinge  zur 
Gemahlin,  ihn  dadurch  zugleich  in  die  erste  Reihe  des  österrei- 
chischen Adels  stellend,  und  fest  an  sein  Interesse  knüpfend  — 
und  so  treffen  wir  ihn  schon  im  Jahre  1262  als  Heinrich  Gra- 
fen von  Hardeck  und  Gemahl  der  verwitweten  Wilbirg  als  Zeu- 
gen in  dem  Privilegium,  womit  König  Ottokar  dem  Frauenklo- 
ster Erla  seine  Freiheiten  bestätiget  (Fez.  Cod.  dipl.).  In  dem- 
selben Jahre  am  1.  Mai  in  gleicher  Eigenschaft  als  Zeugen  bei 
der  Bestätigung  Ottokars  des  predium  Nikolsburg  für  Heinrich 
von  Lichtenstein  ddo.  Wien.  Ausdrücklich  wird  er  hier  unter 
den  Edlen  „ex  Austria"  angeführt.  (Boczek  Cod.  diplom.) 

Zwischen  1262  und  1265  fällt  seine  Erhebung  zum  Judex 
provincialis  Austriae,  denn  in  diesem  Jahre  ertheilt  ihm  der 
König  den  Auftrag,  als  ,^udex  provincialis''''  mit  seinem  Amts- 
genossen Albero  von  Velsperg  das  Stift  Lilienfeld  gegen  alle 
seine  Angreifer  zu  schützen  (12.  April  1265).  Am  5.  Juni 
1266  wird  Heinrich  Graf  von  Hardeck  vom  Könige  abgeordnet, 
den  Streit  zwischen  Lilienfeld  und  Zell  in  Steiermark  zu  schlich- 


*)  Es  sei  mir  erlaubt ,  sie  für  jung  anzunehmen  ,  da  erstens  ihr  Gemahl 
als  juvenis  genannt  wird ,  als  er  starb  ,  zweitens  sie  nach  ihm  noch 
zweimal  heirathete,  endlich  drittens  erst  im  Jahre  1314,  also  volle  54: 
Jahre    darnach  ,   nachdem  sie   alle   drei   Gatten  begraben  hatte  ,  starb. 

^)  1260  erscheint  Gräfin  Wilbirg  v.  Helfenstein  als  Witwe  Otto's  von 
Hardeck  in  einer  Urkunde ,  Avomit  sie  für  ihren  Gemahl  und  seinen  Bru- 
der Grafen  Conrad  von  Playn  Seelgeräth  nach  dem  Kloster  Högel- 
werth   stiftet.     (Koch  -  Sternfeld    Beiträge.) 


181 

ten,  er  schickt  aber,  durch  andere  Geschäfte  verhindert,  den 
miles  Chunradus ,  die  Lilienfelder  in  den  Besitz  der  alten  Grän- 
zen  zu  setzen.  Im  Dezember  1266  treflFen  wir  ihn  wieder  in 
seiner  Amtswürde  von  Ottokar  abgeordnet,  den  Streit  zwischen 
Offmey  von  Pottendorf  und  Bischof  Conrad  von  Freising  ^^oc- 
casione  castri  in  Herrantstein'''  zu  schlichten.  (Koch-Sternfeld, 
Münchner  gelehrte  Anzeigen.) 

Am  23.  Februar  1267  stellt  er  wieder  selbst  für  Lilien- 
feld eine  Urkunde  aus,  worin  er  kund  gibt,  dass'ihm  der  Ko- 
nig die  Schirmvogtei  über  alle  Besitzungen  des  Klosters  über- 
tragen habe ,  um  sie  in  seinem  Namen  zu  verwalten.  Durch 
viele  andere  königliche  Aufträge  belastet ,  überträgt  er ,  um 
seinem  Wunsche  nach  doch  für  das  Beste  des  Klosters  zu  sor- 
gen ,  die  villa  in  Stratzing  und  die  Besitzungen  des  Klosters 
bei  Krems  dem  Richter  Gozzo  von  Krems ,  auf  Widerruf  und 
ohne  Entschädigung  zu  verwalten  auf.  (Hanthaler.) 

Am  21.  März  1267,  ddo.  Amstetten  conlirmirt  er  als  Land- 
richter 3  freisingische  Urkunden  von  den  Jahren  1236,  1249 
und  1257,  die  Verpfändung  des  Marktes  Aspach,  Wiedereinlö- 
sung von  Mobilien  und  Ueberlassung  von  16  Lehen  im  Dorfe 
Urlengsdorf  für  200  Mark  Silber  betreffend. 

Am  14.  November  1267  Schiedspruch  Albero's  von  Vels- 
perg  als  judex  provincialis  und  C.  de  Wehinge  als  Marschalcus 
Austrie  in  dem  Streite  zwischen  Graf  Heinrich  von  Hardeck 
und  den  Brüdern  von  Ruprechtsdorf  über  die  villa  Ruprechts- 
dorf und  Dürrenpach  zu  Gunsten  des  ersteren.  Kurz  darnach 
in  demselben  Jahre  am  28.  November  spricht  Graf  Heinrich 
mit  Albero  von  Velsperg  das  Stift  Lilienfeld  von  allen  Forde- 
rungen des  Nonnenklosters  Altenburg  frei  auf  Befehl  des  Königs 
und  in  öffentlicher  Gerichtssitzung.  Ebenso  gegen  die  Herren 
von  Lilienfeld  (domini  Lilinveldarii}  am  16.  Juli  1268  in  Krems. 

Am  Ende  dieses  Jahres  reiste  er  mit  seinem  Gönner  Her- 
zog Ulrich  nach  Prag,  und  war  dort  zugleich  mit  den  Gra- 
fen von  Görz,  Ulrich  von  Heunburg  u.  a.  (wie  schon  Ein- 
gangs erwähnt)  Zeuge  des  am  4.  Dezember  ausgestellten  Te- 
stamentes des  Herzogs  Ulrich ,  mit  welchem  dieser  den  König 
Ottokar  zum  Erben  aller  seiner  Besitzungen  einsetzt ,  ddo.  Po- 
debrad  4.  Dezember  1268  (Palacky  IL   1.  203).  Von  hier  ging 


189 

Heinrich  unmittelbar  wieder  nach  Oesterreich  auf  seine  Besit- 
zungen und  erfüllte  hier  jenen  Akt  der  Pietät ,  dem  wir  es  ver- 
danken, dass  wir  noch  einige  Beiträge  zu  seinen  späteren  Le- 
bensjahren besitzen,  die  Gründung  des  Nonnenklosters  Cister- 
cienser- Ordens  in  Meilan.  Diess  geschah  am  11.  Februar  1269 
in  Verbindung  und  im  Beisein  Heinrichs  von  Chunring  aus  der 
Weitraerlinie  „ministerialis  Austriae"  und  ihrer  beiden  Gattinen 
Wilbirg  und  Chunigund,  gebornen  von  Pernek.  *) 

Die   Dotirung   des   Klosters  von  Seite  des  Grafen  und  der 
Gräfin  von   Hardeck  enthält    die  Urkunde  von  demselben  Tage , 
worin   Henricus  comes    de  Hardeck,    der  hier  beifügt:  „burch- 
grauius    in   Dewin"  dem  Kloster  10  Pfund  Gülten  zu  Liutaker, 
und    unam   mageriam,    8   Pfund   Gülten  zu  Radendorf,    endlich 
eine  Summe  Geldes  als  Aequivalent  für  eine  jährliche  Leistung 
von  15  modus  frumenti  und  3  carratis  vini  gibt.  Bis  an  seinen 
Tod  war  er  bedacht ,  diese  seine  Stiftung  mit  milden  Gaben  zu 
bedenken ,  wie  eine  Schenkung  von  3  Weingärten  am  23.  April 
1270  beweist,    und    eben   diese   vermacht    er  ihnen  „nach  dem 
Wunsche    seiner    Gemahlin"    auf    seinen    Todfall,    nachdem   er 
schon    früher    von    König    Ottokar   die  Mauth-  und  Zollfreiheit 
für    die    zum   Unterhalte  der  Nonnen  nöthigen  Lebensmittel  er- 
wirkt hatte  ^)  (ddo.  Prag  14.  März   1270).  Auch  diesen  Winter 
brachte  er  wie  die  früheren  bei  Ottokar    zu  ,    was    seine   Zeu- 


*)  Die  Urkunde  bei  Link  Annal.  Clarav.  I.  p.  388  sagt:  „dominae  Wil- 
burgis  illus  tris  Comitissae  et  dominae  Chunigundis.''^J)i(iss  scheint 
gegen  Wiss  grill  s  Ansicht  zu  streiten,  der  die  f.  Chunigund  aus 
dem  Geschlechte  der  Grafen  von  Pernek  und  Garsch  abslammen 
lässt.  II.   63. 

2)  Nicht  minder  eifrig  für  die  Emporbringung  ihrer  Stiftung  war  Heinrich 
von  Chunring.  Auch  er  beschenkte  die  Nonnen  reichlich  in  diesem  Jahre. 
Das  Haus-,  Hof-  und  Staats-Archiv  besitzt  hierüber  2  Urkunden,  eine 
vom  3.  August,  die  andere  vom  2.  October  1270.  In  der  ersten  heisst 
es:  „Nos  heinricus  dictus  de  Chunringen ,  notum  esse  cupimtis  etc., 
fjuod  cum  sorores  in  Meylan  quatuor  beneficia  in  Moydrals  etc.  com- 
parassent .  .  .  nos  ad  remedium  anime  .  ...  de  bona  voluntate  omnium 
heredum  nostrorum  et  consensu ,  tarn  dictis  sororibus ,  pabulum  si 
quid  habuimus  in  prefatis  bonis,  quod  vulgo  f  o  rst  fut  er  dicilur, 
donauimus  perpeluo  possidendum  ....  Actum  et  datutn  in  Witra  anno 
1270.  ind.  XIII.  IIP  non.  Aug.  Testes  Heinricus  filius  noster,  Wulfin- 
gus  de  kijowe  plebanus  in   Witra    etc.    In  der  andern:  „Universi$  .... 


183 

geuschaft  bei  der  Uebertragning  der  dem  Bischöfe  von  Freising 
durch  den  Tod  Ulrichs  von  Kärnthen  heimgefallenen  Lehen  an 
König  Ottokar  bekundet,  wo  er  mit  Rapoto  von  Falkenberg 
u.  a.  wieder  unter  den  Zeugen  aus  dem  österreichischen  Adel 
erscheint. 

Wie  vorhin  erwähnt,  vermachte  Heinrich  am  23.  April  1270 
den  Nonnen  auf  seinen  Todfall  3  Weingärten.  Es  scheint,  dass 
er  damals  bereits  krank,  oder  in  einem  Zustande  sich  befand, 
dass  seine  Gemahlin  wünschen  musste ,  er  möge  mit  dieser 
Schenkung  gewissermassen  ein  Gelübde  machen.  Er  starb  auch 
noch  in  diesem  Jahre,  denn  gerade  am  Jahrestage  seiner  letz- 
ten Schenkung,  am  23.  April  1271,  stellt  Wilbirg  dem  Kloster 
eine  Urkunde  aus,  worin  sie  „nach  dem  Tode  ihres  Gemahls" 
seine  Schenkung  bestätiget.  Das  Poeina  anonymi  germ.  vetus 
de  hist.  fundat.  Parth.  S.  Bernhardt,  bei  Pez  Script.  II.  p.  287 
gibt  den  23.  December  „vor  der  Christnezz  (Christmess, 
Weihnacht)  zweyer  tag"  als  den  Zeitpunkt  seines  Todes  an. 
S.  Beilage  XVII. 

Ihre  Ehe  scheint,  wenn  sie  auch  kurz  war,  eine  glückli- 
che gewesen  zu  sein.  Wilbirg  erinnerte  sich  in  ihren  späteren 
Jahren  ,  nachdem  sie  sich  zum  drittenmale  und  zwar  mit  dem 
Grafen  Berthold  von  Magdeburg  und  Rabenswald  verehelicht 
hatte ,  oft  an  ihn  und  seine  Stiftung.  So  bezeugen  Berthold 
und  Wilbirg  mit  Urkunde  ddo.  Retz  13.  Okt.  1302,  des  Grafen 
Heinrich  ,^quondam  dictus  de  Dewin,  predecessor  noster''''  den 
Nonnen  zu  St.  Bernhard  „in  primo  fundationis  sue  initio  dum 
adhuc  in  Mailan  habitarenf^  gemachte  Schenkung  der  zehn 
Pfund  jährlichen  Gülten  von  dem  Bergrechte  in  Liutacker  etc. 
1312.   6.    December   dat.  Retz    stiftet  Wilbirg,    nun   nach    dem 


Heinrieus  de  Cvnringen  ,  tninisterialis  Austrie  salutem  ....  notutn  esse 
cupimus  .  . .  quod  pro  remedio  animarutn  ....  pensionem  auene,  num- 
morum ,  puUorum  et  easeorum ,  que  ad  nos  iure  vulgariter  vorst- 
reckt nominato  in  villa  Moydratx  de  quinque  prediis  pertinebat,  cum 
consensu  heredum  nostrorum  Cenobio  Sanctimonialium  nostre  funda- 
tionis in  Maylan  ....  eontulimus  ....  volentes  nihilominus ,  quod  ho- 
mines,  qui  predicta  predia  pro  tempore  tenuerint,  libere  et  sine  omni 
prohibilione  pro  materia  ignium  suorum  de  nostro  nemore  ligna  tol- 
lant  efc."  Actum  1370.  6  Non.  Okt.  in  Zwetel. 


184 

Tode  ihres  dritten  Gemahls  i)  am  Feste  des  heiligen  Laurenz 
für  ihre  verstorbenen  Ehemänner  eine  Gedächtnissfeier,  und 
zwar  für  die  Herren  Grafen  Otto,  Heinricus  de  Dewin  und 
Berchtholdus  comes  de  Hardeke  (Ann.  Zwettl.)  1313.  17.  März 
dat.  Hardeck  schenkt  sie  dem  Kloster  2  Weingärten  und  einen 
Hof  bei  Pulka  (Wisgrill  II.),  nachdem  sie  im  verflossenen  Jahre 
eine  immerwährende  Stiftung  für  einen  Zwettler  Mönch  zum 
Messelesen  nach  St.  Bernhard  gemacht  hatte. 

Am  6.  Mai  1313  macht  sie  eine  neue  Stiftung  eines  Jah- 
restages für  ihre  verstorbenen  Gatten.  Abt  Niklas  zu  den  Schot- 
ten bestätiget  an  diesem  Tage ,  dass  sie  zu  obigem  Zwecke  100 
Pfund  Pfenninge  gegeben  hat :  für  Graf  Otto  von  Hardeck  wei- 
land ihren  Wirth,  an  St.  Johanns-  und  Pauls -Abend  (25.  Juni) 
„geloben  auch  ....  der  Edlen  Herrn  Seel  weilent  graf  Heinrichs 
„von  Dewin  und  Graf  Perchtolds  von  Rabenswalde  mit  namen 
„in  irem  Gebet  ze  denken,  wie  auch  der  vorgenanten  Vrowen 
„Grävinn  Wilbirg  von  Hardek"  (Bürgerspitals  -  Archiv.) 

Nach  dem  Necrologium  der  Dominikaner  in  Rotz  stirbt 
Wilbirg  VI.  Kai.  Sept.  (27.  Aug.)  1314  und  liegt  bei  ihrem 
letzten  Gemahl  in  der  Dominikanerkirche  daselbst  begraben. 


^)  Das  Necrologium  der  Dominikaner  in  Rotz  setzt  den  Todestage  des 
Grafen  Berthold  auf  den  7.  Augast  1313,  und  setzt  hinzu  „hie 
rexit  pacifice  comitiam  de  Hardek  in  omni  justitia  et  aequitate  cotn- 
mendabiliter  plus  quam,  triginta  quatuor  unis  cum  nxore  sua  domina 
Wilbirgi,  was  für  den  Zeitpunkt  der  Eingehung  ihrer  Ehe  das  Jahr 
1278  gibt.  Jener  Berthold  von  Maydburg,  der  in  einer  Urkunde  des 
Hausarchives  vom  28.  November  1312  erscheint,  wo  „Heinrich  der  Tum- 
raczer  mit  Zustimmung  seiner  Hausfrau  Kathrein,  und  seiner  Söhne 
Friedrich,  Ebrans  (?)  und  Hertlieb  ein  Lehen  zu  Zelderndorf  dem  Klo- 
ster St.  Bernhard  um  50  Pfund  verkauft,  und  es  übergibt  ,,vor  miner 
vrowen  Wilbirgen  der  Grevin  von  Hardek,  vnd  vor  Graf  Perchtold 
von  Maidburg"  ist  also  der  Sohn. 


185 


Beilag^en. 

I. 

Hardeck. 
/l.  Gemahl  :'Ottrr'''^Conudv.  "j  Ortenburg. 

Wilhirff  V    J^*    "     Heinrich     Albrecht  11.  (       ,  Gemahl  Heinrich 

u  !f      °  .     <  V.  Tybein.        V.  Görz.    2.    „     )        i  v.  Pfannberg. 

HeiieDStein.J3.   ,,   ßerchtoid    'H;i;~j;r^ÄIbl^hU^^^ 

I  V.  Habens-  ^..       g^^j^^j  Gemahl  Andreas, 

V  **l''-        erster  Ehe.  dux  siavon. 

II. 

1238.  13.  Jänn.  Vtschalcus  de  Duwyno,  ministerialis  Patriar- 
cbae  Aquilegiensis  (Haus-Arch.) 

1252.  12.  May.  Stephanus  de  Duyno  Zeuge  in  dem  Frieden  des 
Patriarchen  von  Aquileja  mit  dem  Grafen  von  Görz. 
(Haus-Arch.) 

1253.  26.  Dez.  Gemünd.  Hugo  von  Risenberg  und  Rudolph  von 
Dewino  verbürgen  sich  bei  dem  Erzbischof  von  Salz- 
burg für  Heinrich  von  Scherpfenberg  auf  40  Mark. 
(Haus-Arch.  S.  K.  B.) 

1254.  10.  Nov.  R.  de  Dewino  Zeuge  in  dem  Frieden  des  Gra- 
fen Meinhards  von  Görz  und  Gerhards  Grafen  von  Hirz- 
perch,  über  die  tyrolische  Erbschaft.  (Haus-Arch.) 

1260.  Wilbirg,  Gräfin  von  Hardek,  Wittwe  Ottos,  gibt  für  ihn 
und  seinen  Bruder  Conrad  Grafen  von  Playn  Seelgeräth 
nach  Högelwerth.  (Koch-Sternfeld  die  Grafen  von  Playn 
Mittersill  in  den  Beiträgen  t.  III.    p.  186.) 

1260.  Dom.  Henricus  purcrauius  de  Dewin  Zeuge  in  der  Ur- 
kunde des  Königs  Ottokar  und  der  Königin  Margaretha. 
(Kurz  Oesterreich  unter  Ottokar  p.  174.) 

1262.  Henricus  comes  de  Hardek  Zeuge  in  dem  Privilegium 
für  das  Frauenkloster  Erla.  (Pez  VI.  2.  p.   108.) 

1262.  1.  May.  Zeuge  „inter  testes  ex  Austria,  Henricus  comes 
de  Hartegg"  (Boczek  III.  p.  335.  Wurmbrandt  Coli.  192.) 

1265.  12.  Ap.  Heinrich  Graf  von  Hardek,  Judex  provinc.  Au- 
striae  mit  seinem  Coliegen  Albero  v.  Velsperch.  (Han- 
thaler. U.  p.  12.) 


186 

1265.  5.  Jany.  Hugo  de  Duyno,  Bürge  für  die  Grafen  Meinhard 
von  Görz.  (Haus-Arch.) 

1266.  4.  Ap.  Heinrich  Graf  Hardeck  als  Judex  prov.  Schieds- 
richter in  dem  Streite  des  Wichard  von  Rammenstein 
gegen  das  Kloster  Lilienfeld.  (Hanthaler.  1.  c.) 

1266.  5.  Juny  Henricus  comes  de  Hardek  Schiedsrichter  zwi- 
schen Lilienfeld  und  Zell.  (Hanthaler.  1.  c.) 

1266.  Dez.  Henricus  comes  de  Hardek  jud.  prov.  Schiedsrichter 
zwischen  Offmei  von  Pottendorf  und  Bischof  Conrad  v. 
Freising.    (Koch-Sternfeld  Münchn.  Gel.  Anz.  1845.) 

1267.  19.  Jan.  Heinr.  com.  de  Hardek  Zeuge  in  dem  Privileg, 
für  Lilienfeld.  (Hanthaler.  1.  c.) 

1267.  13.  Feh.  Henr.  com.  de  Hardek  Schirmvogt  über  Lilien- 
feld. (Hanthaler.   1.  c.  XLI.) 

1267.  21.  März.  Bestätigung  Heinrichs  v.  Hardek  über  3  Frei- 
singische Urkunden.  (Haus-Arch.) 

1267.  14.  Nov.  Schiedspruch  Albero's  v.  Velsperg  und  C.  de 
Wehinge  zwischen  Graf  Heinrich  v.  Hardek  und  den 
Ruprechtsdorfern.  (Haus-Arch.) 

1267.  28.  Nov.  Graf  Heinrich  v.  Hardek  spricht  Recht  in  dem 
Streite  Lilienfelds  mit  Altenburg.  (Hanthaler.  1.  c.) 

1268.  16.  July.  Heinrich  Graf  v.  Hardek  spricht  Recht  in  dem 
Streite  Lilienfelds  mit  den  dominis  Lilienveldariis.  (Han- 
thaler. 1.  c.) 

1269.  11.  Feh.  Heinrichs  Grafen  von  Hardek  Stiftbrief  für 
Meilan  (Link  Ann.  Claravall.  I.  p.  388.  Hanthaler  Recens, 
tom.  II.  etc.) 

1269.  11.  Feh.  Heinricus  com.  de  Hardek  burchgravius  in  De- 
win.    Schenkung  für  Meilan.  (Haus-Arch.) 

1269.  4.  März.  Heinricus  com.  de  Hardek,  Zeuge  in  dem  Pri- 
vilegium K.  Ottokars  für  Kloster  Molk.  (Hueber,  Aus- 
tria.  p.  26.) 

1270.  2.  Feh.  Heinricus  Zeuge  in  der  Belehnungs -Urkunde 
Konrads  Bischofs  v.  Freising  für  K.  Ottokar. 

1270.  14.  März.  K.  Ottokars  Mauth-  und  Zollfreiheit  für  Meilan. 

(Pez.  cod.  dipl.  VL  2.  117.  Haus-Arch.) 
1270.  23.   Ap.   Schenkung  Heinrichs  Grafen  v.  Hardek  für  das 
Kloster  Meilan.  (Haus-Arch.) 


r87 

1270.  23.  Ap.  Schenkung  Heinrichs  Grafen  v.  Hardek  auf  seinen 
Todfall  fürs  Kloster  Meilan.  (Haus-Arch.) 

1271.  23.  Ap.  Wilbirg  Gräfin  v.  Hardek  bestätigt  nach  dem 
Tode  ihres  Gemahls  Heinrich,  seine  Schenkung.  (H.  A.) 

1271.  Item  estate  veniente  idem  Otacarus  rex  coUecta  arma- 
torum  ex  austria,  styria,  bohemia,  et  karinthia,  saxonia 
polonia  et  ex  aliis  terris  inmensa  multitudine  vngariam 
uiolenter  Ingrediens  castris  Tewen  et  Stampha  et  aliis 
expugnatis  Posonium  expugnat  etc.  Chron.  Claustroneob. 
apud  Rauch  II.  107. 

1302.  13.  Okt.  Berthold  Graf  v.  Hardek  und  seine  Gemahlin 
Wilbirg  bezeugen  die  Schenkung  des  Grafen  Heinrich 
„quondam  dictus  de  Dewin,  predecessor  noster"  vom  11. 
Feh.  1269.  (Haus-Arch.) 

1312.  25.  Nov.  Verkauf  eines  Lehens  „vor  miner  vrowen  vron 
Wilbirgen  der  grevin  von  Hardek  etc."  (Haus-Arch.) 

1312.  7.  Aug.  Tod  Bertholds  von  Rabenswald  „hie  rexit  paci- 
fice  Coniitiam  de  Hardek  in  omni  justitia  et  aequitate, 
comraendabiliter  plus  quam  triginta  quatuor  annis  cum 
uxore  sua  Domina  Wilbirgi."  (Necrolog.  Dominican.  in 
Retz.) 

1312.  Gräfin  Wilbirg  v.  Hardek  stiftet  eine  ewige  Messe  nach 
St.  Bernhard  zu  dem  Altar,  den  sie  zur  Ehre  Johannis 
Bapt.  in  der  Kirche  erbaute.  (Lib.  fund.  S.  Bernhardi. 
Mss.  Fräst  kirchl.  Topogr.  Zwettel  t.  16.  p.  43.) 

1312.  6.  Dez.  Gräfin  AVilbirg  v.  Hardek  stiftet  einen  Jahrstag 
für  ihre  verstorbenen  Gatten.    (Ann.  Zwettl.  I.  619.) 

1313.  17.  März.  Gräfin  Wilbirg  schenkt  dem  Kloster  St.  Bern- 
hard 2  Weingärten  und  einen  Hof  bei  Pulka.  (Wis- 
grill.  II.) 

1313.  6.  May.  Abt  Niklas  zu  den  Schotten  bestätiget  die 
Schenkung  der  Gräfin  Wilbirg  zur  Stiftung  einer  Ge- 
dächtnissfeier für  ihre  Gatten.    (Bürgerspitals-Archiv.) 

1314.  27.  Aug.  Tod  Wilbirg's.  (Necrolog.  Dominic.) 

1314.  9.  Ap.  Ugo  de  Duyno,  Pellegrin  de  Seckalno  und 
Uschalch  Guaspecil,  beschwören  im  Auftrage  ihres  Herrn 
des  Grafen  v.  Görz  den  Frieden  mit  der  Stadt  Treviso. 
(Haus-Arch.  C.  T.) 


188 

1366.  7.  Feb.  Landherr  Hugo  von  Dywein.  (Haus-Arch.) 
1383.  13.  Sept.  Hang  von  Tybein  Hauptmann  in  Krain.  (Haus- 
Arch.) 
1391.  Reinprecht  von  Tybein,  Sohn  Haug's.  (Haus-Arch.) 

in. 

Ganz  derselben  Meinung  über  die  Burggrafen  von  Duino 
ist  Karajan  (in  „Allerhand  zu  altdeutschen  Gedichten ,  aus  Brie- 
fen Karajan's,  Haupt  Zeitschrift  V.  2.  1845  in  Nro.  2.  Zur 
Wiener  Meerfahrt.)  Der  Dichter  der  Wiener  Meerfahrt  nennt 
als  unmittelbare  Quelle  eine  Erzählung,  welche  ihm  Burggraf 
Hermann  von  Dewen  mitgetheilt  habe  z.  34.  u.  s.  f. 

also  hat  verrihtet  mich 

von  Dewen  burgraf  Herman 

Der  nie  schänden  mal  gewan 

an  schentlicher  missetät. 

daz  im  der  sele  werde  rät 

des  sol  man  im  von  schulden  biten. 

er  was    ein  man  von  guoten  siten. 

gezogen  unde  getriuwe  gar 

was  der  herre,  daz  ist  war. 

gein  vremden   und  gein  vründen. 

des  mache  in  got  von  sünden 

dort  an  der  sele  vrt 

durch  siner  höchsten  namen  dri, 

der  sagte  mir  diz  maere. 

daz  hat  der  Vreudenlaere 

gemachet  als  ez  dort  geschach 

als  man  im  dort  ze  Wiene  jach 

von  guoter  liute  worte 

do  er  daz  maere  horte. 
Karajan  bemerkt  hiezu:  „Man  hielt  bisher  immer  das  an 
der  Gränze  Ungarns  und  Oesterreichs  gelegene  Theben ,  Haira- 
burg  gegenüber,  für  hier  gemeint,  doch  wollte  es  mir  nie  ge- 
lingen, einen  Burggrafen  aus  so  früher  Zeit  gerade  für  dieses 
Theben  nachzuweisen.  Wie  ich  glaube,  wird  es  auch  nie  ge- 
lingen. Ich  weiss  allerdings,  dass  schon  Rudolph  Mönch  von 
Fulda  zum  Jahre  864  von  der  civitas  (ultra  Danuhiuni)  quae 


189 

lingua  gentis  ilUus  Dowina ,  id  est,  puella  dicitur  spricht, 
dass  also  schon  früh  daselbst  eine  Burg  gestanden  haben  mag; 
mich  macht  aber  bedenklich,  dass  gerade  um  die  Zeit  unseres 
Gedichtes  ein  Burggraf  von  Dewin,  wenn  auch  nicht  gerade 
Herrmann  in  Urkunden  vorkommt,  nämlich  Heinricus  comes  de 
Tliebein  nee  non  Wilbirgis  uxor  ejus,  comitissa  de  Hardeck ; 
das  daran  hängende  Siegel  aber  hat  die  Umschrift:  »S.  Henrici 
^urgravii  in  Dewin  etc.  etc.''''  Karajan  bezieht  also  ganz  rich- 
tig seineu  Herrmann  auf  die  istrianischen  Burggrafen,  und  glaubt, 
dass  Herrmann,  etwa  ein  Bruder  Heinrichs,  dem  Dichter  den  Stoff 
seiner  Erzählung  mitgetheilt  haben  könne  etc.  etc. 

IV. 

Wilbirg  Gräfin  V  on  Hardeck,  Witwe  Otto's,  des 
letzten  Grafen  von  H.,  gibt  für  ihn  und  seinen  Bru- 
der, Grafen  Conrad  von  Playn,  Seelengeräth  nach 
Högelwerd.  1200. 

In  nomine  sancte  et  individue  trinitatis. 

Notum  fieri  volumus  Christi  fidelibus  tam  presentibus, 
quam  futuris,  quod  Nos  W.  Dei  gratia  Comitissa  de  Hartek 
mera  et  spontanea  nostra  voluntate  et  liberalitate  pro  Eleemo- 
syna,  et  ad  remissionem  peccatorum  dilecti  mariti  nostri  Comitis 
Ottonis  de  Hartek  pie  memorie  et  C.  fratris  sui  ad  remedium 
animarum  eorundem  donavimus  et  tradidimus  Ecclesie  Sti. 
Petri  ad  Werdam  quandam  Vaccariam  ad  Montana  sitam  in 
Loco  qui  vulgariter  Riede*)  nuncupatur  cum  omnibus  sibi  atti- 
nentibus  Jure  proprietatis  ad  perpetuum  possidendam,  hujus 
autem  Donationis  testes  sunt,  Th.  Decanus  de  Hartek,  Henricus 
et  Pertramus  Clerici,  H.  Cicada,  R.  de  guttek,  P.  dapifer  Milites 
Herwordus  de  Gigmaringen  et  alij  quam  plures  nobiles  tam 
Clerici  quam  laici.  Et  ut  hec  Donatio  robur  firmitatis  obtineat 
illibatum  presentem  chartam  conscribi  fecimus ,  et  cum  Sigilli 
nostri  munimine  roborari. 

Datum  in  Hartek  Anno  Domini  Millesimo,  ducentesimo 
sexagesimo  15.  Calend.  Novembris. 

(Vorwort  des  Chronisten  im  Kl.  Högelwerd.  Hoc  eodem 
anno  ultimus  Comitum    de  Playn  Conradus    cum  Comite  Ottone 


*)   Ried  am  Teisenberg  nach  Koch  Stornfeld. 

Archiv.  Jahrg.  18^9.    I.  Heft.  14 


190 

de  Hartek  fratre  suo  a  Tartaris  Austriam  invadentibus  occisus 
est,  pro  quoram  Comitum  de  Hartek  animarum  remedio  relicta 
vidua  Comitissa  dono  dedit  Werdens!  Ecclesiae  Vaccariam  ali- 
quam  in  Ried,  quam  donationera  et  scriptis  communivit  sequen- 
tibus  sub  Nro.  14.) 

Koeh  Sternfeld  die  Grafen  von  Playn  -  Mittersil    etc.    etc.    in    den    Bei- 
trägen 3.  Band  pag.   186. 

V. 

K.  Ottokar  verleiht  dem  Woko  v.  Rosenberg  die  Grafschaft 
Rabs.  (Aus  einem  Cod.  des  17.  Jahrhunderts.)    und 

K.  Margareth  verleiht  dem  W.  v.  Rosenberg'  die  Graf- 
schaft   „Razk"    (aus     dem    Originale    des     Stiftes    Hohenfurt) 

Woconi  de   Rosenberch   cujus  fidei  puritatem 

per  experientiam  agnovimus  et  maxime  nobilitatem  suam  atten- 
dentes,  quia  a  progenitoribus  suis  liberis  atque  nobilibus  vitara 
ducens  comitias  et  majores  dignitates  .  .  .  teuere  poterit  etc.  .  . 
Testes  Philippus  Salzburg,  eccles.  electus ,  D.  Bruno  vener. 
olomuc.  Episcop. ,  D.  Otto  illustris  marchio  Brandenburg.  D. 
Ulricus  incljtus  dux  Carintie,  D.  Henricus  dux  Polonie,  D. 
Wernh.  et  Heinr.  fratres  juniores  de  Schowenberch,  D.  henricus 
purcravius  de  Dewin,  D.  Hoyerius  de  Vridberch.  D.  Geroslius 
purcravius  pragensis ,  D.  Zmilo  de  Leuchtenburg,  D.  Ratniirus 
de  Phreinberch,  D.  hermanus  de  Richnawe,  D.  Bavarus  de 
Strakoniz,  D.  Ulricus  dictus  lepus,  D.  wilhelmus  de  Bodebrade, 
D.  Purchardus  de  Klingenberch,  D.  Sdezlaus  de  Sternberch,  D. 
Budiwoy  de  Scaliz,  Hoyer.  de  Swinz,  Ulric.  de  nova  domo, 
Hein,  de  lichtenstein ,  Otto  de  Meissau ,  Otto  de  Haslau,  et 
alii  plures,  Acta  autem  sunt  hec  in  La.  Datum  in  tentoriis  apud 
Moravam.    Anno,  ab  incarn.  dom.  1260.  Kurz,    Ottocar  p.  174. 

VI. 

Zeugnissbrief  von  Albrecht  Truchsess  von  Vels- 
berg  und  Conrad  von  Wehingen,  als  beste  11t  e  n 
Richtern,  dass  GrafHeinrich  von  Hardeck  die  im 
Streite  verfangenen  Orte  Ruprechtsdorf  und 
Dürrenbach  mit  Urtheil  und  Recht  behauptet 
habe.  ddo.  Wien.  14.  Nov.  1267. 

Nos  Albertus  Dapifer  de  Velsperch  Judex  prouincialis  au- 
strie,  et  C.  de  wehinge  Marschalcus  austrie,  notum  facimus  vni- 


191 

uersis  presentem  literam  inspecturis,  quod  cum  illustris  domi- 
nus noster,  0.  Rex  bohemie  Dux  Austrie  et  Styrie  ac  Mar- 
chio  Moravie,  inter  dominum  H.  comitem  de  Hardekke  ex  parte 
vna  et  dominum  or.  et  Razelaum  fratres  de  Ruprehsdorf,  ex 
parte  altera,  super  Ute  duarum  villarum  Ruprehsdorf,  et  Dur- 
renpacb ,  nos  constituisset  conpositores ,  ae  iudices ,  quamuis 
multa  dilig-encia  adteptauerimus ,  tamen  per  composicionem  ali- 
quam  ipsos  concordare  non  potuimus  vUo  modo.  Et  cum  iuxta 
mandatum  predicti  domini  nostri  Regis  presidere  iudicio  supei* 
dicta  lite  nos  contingeret,  deputatis  pro  uoluntate  eorum  parti- 
bus  aduocatis,  predictus  dominus  Comes  prenominatas  villas  Ru- 
prehsdorf, et  Durrenpach  debito  iudicio  per  testes  ydoneos, 
coram  nobis  obtinuit  et  deuicit.  In  cuius  rei  testimonium  pre- 
sentem litteram  scribi  et  sigillis  nostris  fecimus  communiri. 
Acta  sunt  hec  Winue  apud  Scotos,  proxima  ferla  4'  post  fe- 
stum  beati  Martyni.  Anno  domini  M"  CC"  LXVU" .  Huius  rei 
testes  sunt  hü  Dominus  H.  de  Sevelde ,  Dominus  R.  de  val- 
chenberch ,  Dominus  P.  de  Swarzenowe  Dominus  Wer.  de 
Wolfgersdorf.  Dominus  vi.  et  dominus  C.  fratres  de  pilhildorf, 
dominus  ot.  de  Dahsperch,  Dominus  P.  de  Tevlinsprunne, 
Dominus  H.  Gnevsso,  H.  de  parowe,  0.  d»  Schretenberch,  Za- 
belo,  grecus  de  Als.  her.  de  Simmeningen  C.  de  Purchdorf, 
et    alii    quam  plures. 

(7.  Sig.  5  avuls.) 

Vll. 

Graf  Heinrich  von  Har  deck  s  p  ri  ch  t  das  Stift 
Liiienfeld  im  Verein  mit  seinem  Amtsgenossen 
Albero  von  Vclsperg  von  allen  Forderungen  des 
Nonnenklosters  Altenburg  frei,  auf  Befehl  des 
Königs,  in  öffcntlic  h  er  Ge  ri  cht  s  s  i  tz  ung.  dd.  Wien. 
28.  Nov.  1267. 

Nos  Heinricus  Comes  de  Hardeke  et  Albertus  dapifer  de 
Veldsperch  Judices  provinciales  per  Austriam  et  Otto  de  perh- 
toldestorf  Cameraiüus  tenore  presencium  notuni  facimus  universis 
hijs  qui  nunc  sunt  et  nascentur  in  posterum  paginam  hanc  vi- 
suris,  Quod  cum  dominus  noster  Otakarus  Illustris 
Rex  Boemie  dux  Austrie  et  Stirie  March.  Morav. 
per  Monasterium  Lilinuelde  nunccupatum  transiens 

14* 


192 

pervenisset  in  Wilhalmsburch,  abbatis  etConuentus 
dicti  Monasterii  querimoniis  interpellatus  quod  a 
sororibus  fratrum  de  Altenburch  traherentur in  causam 
super  quibusdam  possessionibus,  pro  quibus  pridem  inter  fratres 
earundem  et  ipsum  Monasterium  litem  versatam  ipse  primitus 
decidisset,  ad  suam  predictos  fratres  de  Altenburcb  Cbunradum 
videlicet  Rapotonem  Wulfingum ,  et  alium  Chunraduni,  et  cum 
ipsis  ditricum  de  Hachenberg  uocauit  presenciam,  mandans  eis, 
vt  cum  sororibus  suis  deberent  componere,  ne  predictum  Mona- 
sterium perpetuis  litigiorum  impulsibus  turbaretur,  Nobis  igitur 
plena  Jurisdictione  tradita  causam  eiusmodi  decernendi  praecepit, 
ut  in  Crastino  Sancti  Martinj  Wiennam  veniremus  cum  terre 
nobiiibus,  et  predicti,  Abbas  videlicet  et  conuentus  nee  non  fratres 
de  Altenburch  cum  suis  sororibus  atque  dietricus  de  hocben- 
berg,  cum  vniuersis  illarum  possessionum  coheredibus  de  quibus 
questio  vertebatur  illuc  pariter  coueuirent  Statuto  itaque  die 
iuxta  Regis  decretum  in  Ciuitate  memorata  in  curia 
ducis  ad  Judicij  sessionem  nobis  dispositis ,  partibusque 
Monasterii  videlicet  de  lilinuelde  et  cognacionis  de  Altenburch 
assistentibus  coram  nobis ,  cum  sorores  predicte  Monasterium 
prefatum  conuenirent  tu  foro  Judicij  pro  possessionibus  antedictis, 
fratres  earundem  pro  monasterio  respondentes  publice  sunt 
testati,  quod  monasterio  ab  omni  conueutionis  molestia  iuste  et 
perpetim  absoluto,  omnis  in  eos  transire  deberet  actio  quandoqui- 
dem  possessiones  litis  causatiuas  ipsi  detinerent,  uellentque  nihilo- 
minus  pro  eis  sicut  dictaret  iusticia  respondere  ,  Ditricus  quo- 
que  de  hochenberch  illic  soUempniter  aflfirmavit,  quod  et  ipse 
fratri  suo  ac  sororibus  satisfacere  vellet  pro  Monasterio ,  cum 
et  ipse  possideret  ea  pro  quibus  aduersum  Monasterium  litem' 
sibi  congruere  iudicareut,  ad  contestaciones  huiusmodi  scilicet 
fratrum  de  Altenburch  et  ditrici  de  hochenberch,  sorores  supra- 
dicte  Alheidis  de  Walde  Jutta  de  heuselin,  et  vlricus  de  Ror 
vice  sororis  tercie  sue  coniugis  Berthe  nunccupate,  Ortlibus 
quoque  de  hochenberch  ac  Bertholdus  de  Arenstain  loco  sue 
vxoris  sorore  Ortlibi,  singuli  predictorum  viri  cum  feminis 
maritj  cum  vxoribus  et  pro  vxoribus,  cum  eis  quos  tunc  habuere 
uel  infuturum  habituri  sunt  heredibus  ,  coram  omnium  nobilium 
illic  congregatorum  frequencia  sepedictum  Monasterium  in  lilin- 


193 

uelde,  ab  omnibus  quas  aduersus  illud  habuerant  questionibus 
liberum  dimittentes  promiserunt  cuncti  pariter,  ut  nunquam  de  ce- 
tero  nee  ipsi  nee  heredes  eorum  contra  monasteriura  illarum  occas- 
sione  possessionum  quitquam  debeant  attemptare ,  sed  et  omnis 
Judicij  concio  communi  decreuit  sentencia  memoratum  Monaste- 
rium  ab  omni  deineeps  reconuencione,  lite,  questione  super  eis- 
dem  possessionibus  ex  parte  tocius  congnacionis  de  alten- 
burg  quietum  semper  et  liberum  permansurum,  Iterato  quoque 
Quarto  Kalendarum  decembrium  cum  nos  prenotati  Judices  Wienne 
presideremus  Judicio ,  Cunctorum  illie  presencium  sentencia 
perennis  quies  est  Monasterio  confirmata.  In  cuius  rei  perennem 
memoriam  presens  scriptum  sigillis  nostris  et  sigillis  quorundam 
qui  huic  facto  interfuere  nobilium  roboratum  ,  supradicto  Mon. 
contradimus  ut  sit  ei  contra  futurorum  euentus  euidens  firma- 
mentum.  Acta  sunt  hec  Wienne  Anno  domini  M".  CC".  I^XVII. 
IUI.  Kalend.  Decemb.  in  presencia  testium  subscriptorum,  quo- 
rum  nomina  sunt  hec.  heinricus  de  Sevelde  Rapoto  de  valchen- 
berg  et  filius  eins  Rapoto,  Wernliardus  et  hermannus  de  Wolf- 
kerstorff,  vlricus  de  vihouen  ,  Chvnradus  de  Eberstorf  et  Mar- 
quardus  filius  eius,  Otto  et  Chunradus  fratres  de  Gvtrat,  vlricus 
Marquardus  et  Chun.  fratres  de  pilichdorff,  Erkengerus  de  Lan- 
deser ,  fiidericus  et  hertnidus  de  Lichtenstein,  heinricus  et 
siboto  de  potendorf.  Otto  turso  de  Rauheneke,  hadm.  de  Suue- 
berg  et  liutwin.  frater  eius,  hugo  et  hadm.  de  lichtenuels,  Otto 
de  Rastenberg,  Peregrin  de  Swarzenau,  Alb.  et  Otto  de  Ras- 
tenberg, Irinfried,  et  Chun.  de  Puchperch,  Chunrad.  de  lichten- 
eke,  Vlricus  de  Ekartsau,  Leopoldus  de  Sahseugange,  Gundak.  de 
Gutenstein,  Dietr.  de  Chirichlinge  et  quam  plures  alij  fide  digni. 
Haus-Arch.  Lilienf.  Cod.  p.  432. 

VIII. 

Schiedspruch  des  Grafen  Heinrich  von  Hardeck 
zwischen  dem  Kloster  und  den  Herrn  von  Li- 
lienfeld   dd.    16.   Juli    1268. 

Ego  H.  Comes  de  Hardeke  Judex  provincialis  per  Austriam 
vniuersis  christi  fidelibus  tenorem  huius  pagine  in  perpetuum 
cognituris  notum  facio,  quod  causa  que  diu,  multumque  diu  in- 


194 

ter  viros  venerabiles  Abbatem  et  Conuentum  Monasterij  de  lilien- 
uelde  ex  parte  vna  et  Chunradi  dorn,  de  liliemielde,  suosqae 
germanos  et  heredes,  ex  parte  altera  super  quodam  predio  iuxta 
pretactum  monasterium  sito,  primitus  uoluebatiir  coram  me  ad 
eiusdera  litis  decisionem,  ex  parte  domini  illustrissimi  regis  Bo- 
hemie  deputato  sub  hac  tandem  forma  iiiste  ac  iinaliter  est  per- 
acta,  Cum  vir  honestus  vreytlo  patruus  predictorum  Chunradi 
fratrumque  suorum  a  glorioso  quondam  duce  Austrie  friderico, 
prenominato  predio  esset  infeodatus,  Idemque  predium  quibus- 
dam  exigentibus  causis,  per  mamim  ipsius  ducis,  assencientibus 
ad  hoc  vxore ,  fratribus ,  cunetisque  heredibus  eius ,  memorato 
Monasterio  contulisset,  nee  ullas  eontradiccionum  machinaeiones 
passura  hec  donacio  putaretur  dicti  tandem  Chunradus ,  suique 
germani  ipsam  donacionem  cassare  gestientes ,  asserebant  nullo 
subnixam  iusticie  fundamento,  Cumque  frequenter  ob  hoc  Abbate 
nee  non  fratribus  ad  iudicium  euocatis,  causa  tarnen  indeffinita 
nichilominus  remaneret,  iussu  tandem  domini  regis,  plurium  mi- 
nistralium  stipatus  assessu  diebus  ad  hoc  secundum  consuetudi- 
nem  deputatis  partibusque  hinc  inde  aggregatis  cuncta  rite  ac 
rationabiliter  in  Cremis  per  multas  ac  legittimas  sentenciarnm 
diffiniciones  iustissime  pertractam,  ac  postrcmo  verarum  sen- 
tenciarnm directus  limite,  ipsum  de  quo  agebatur  predium  ab- 
solute ac  libere  ad  monasterium  de  lilienuelde  conperi  perti- 
nere,  Presencium  igitur  veritate,  Chunradum  illiusque  germanos 
ac  heredes  quocumque  censeantur  nomine  ab  omni  Jure  sepe 
nominati  predij,  penitus  esse,  denunccio  alienos,  ita  ut  diffini- 
tiva  data  sentencia,  ab  hac  impeticione  in  iusta  in  concussum 
perpetuo  perseueret  Monasterium  ad  quod  ipsa  liec  possessio 
pertinere  deinceps  noscitur  omni  Jure,  porro  in  perpetuum  huius 
rei  monimentum  haue  paginam  sigillorum  tam  mei  quam  had- 
mari  de  Werde  nee  non  Vlrici  de  Vihehouven  perpetuo  muni- 
mine  roboraui  testibus  nichilominus  ydoneis  subnotatis  quorum 
nomina  sunt  subscripta,  fridericus  de  Raschenlach  Wernhardus 
de  Hauseke  Marquardus  de  Mainberch  hadmarus  de  droze  Vlri- 
cus  de  Topel  Sifridus  pincerna  de  Wolfsperch,  Chunradus  de 
Schewrberch  Marquardus  de  Czinzendorf  Rudegerus  et  Heinri- 
cus  germani  de  hage  Chunradus  de  Nusdorif  Otto  de  Tannen- 
berch,  Gozo,  Helnvvicus  Otto,  Ruflfus,  Griffo  Judex  de  Chrerais 


195 

et  alij  quam  plures  Actum  anno  domini   M°   CC°  LXVIir   xvu° 
Kalend.  Augusti. 

Haus-Arch.  Lilienf.  Codex,  p.  505. 

IX. 

Heinrich,  Comes  de  Hardeke,  Burg'graviusin 
Dewin,  schenkt  mit  Zustimmung  seiner  Gemahlin 
der  Gräfin  Wilbirg  dem  Nonnenkloster  Meilan 
10  Pf.  Gülten  zu  Liutacker,  8  Pf.  Gülten  zu  Raden- 
dorf, so  wie  eine  Summe  Geldes  als  Aequivalent 
für  eine  versprochene  jährliche  Leistung  von  15 
modus  frumenti  et  tres  carratis  vini,  dd.  Mel- 
lon 11.  Feb.  1269. 

Uniuersis  christi  fideübus  audituris  tenorem  presentium  uel 
uisuris ,  Heinricus  Comes  de  Hardekke ,  Burchgrauiusque  in 
Dewin  paratum  obsequium  et  fidele.  Quia  beata  virgo  Maria 
Cysterciensis  ordinis  est  specialis  domina  et  protectrix  ,  tanto 
studiosius  debent  omnes  fideles  ipsum  ordincmbeneficijs  et  elemosi- 
nis  promouere,  quanto  ipsius  beate  virginis  auxilium,  vniuersi  fide- 
les araplius  sibi  necessarium  esse  sentiunt  ac  etiam  oportunum. 
Eapropter  constare  uoluraus  tenore  presentium  vniuersis,  quod 
nos  pro  Salute  nostra  ac  Illustris  domine  Wilbirgis  nobilis  co- 
mitisse  vxoris  nostre  omniumque  parentum  nostrorum  animarum 
remedio  cenobio  Sanctimonialium  feminarum  Cysterciensis  ordi- 
nis quod  Meylan  dicitur,  quod  nos  vna  cum  honorabili  viro  do- 
mino  Heinrico  de  Chunringen  concordi  uoluntate  fundauimus  de 
consensu  eiusdem  nobilis  domine  et  vxoris  nostre,  bona  que 
subscripta  sunt,  liberaliter  ac  libere  dedimus  ,  iuxta  consuetu- 
dinem  antiquam  ipsius  ordinis  et  etiam  approbatam.  Videlicet  in 
Livthaker  decem  talentorum  redditus  et  vnam  Mageriam.  Jus 
quoque  proprietatis  de  redditibus  octo  talentorum  in  Radendorf 
que  deuota  mulier  domina  Livchardis  de  Bvlcha  usque  ad  obi- 
tum  suum  retinere  debuit  jure  dotis ,  Promisimus  etiam  XV. 
Modios  frumenti,  et  tres  carratas  vini  eidem  cenobio  annis  sin- 
gulis  nos  daturos,  pro  quibus  domina  Abbatissa  et  conuentus 
eiusdem  loci  res  mobiles  et  peccuniam  acceptarunt.  Vt  ergo 
hec  vniuersa  et  singula  sorores  prefati  Cenobij  libere  sicut 
a  nobis  collata  sunt  possidcant  et  quicte  presentem  litteram  ip- 


196 

sis  dedimus  sigilli  nostri  robore  et  adnotatione  testium  commu- 
nitam.  Testes  sunt  hij.  Dominus  Heinricus  Abbas  de  Saneta 
Cruce.  Dominus  Pittrolfus  de  Zwetil,  dominus  Perhtoldus  Abbas 
de  Campo  liliorum.  Heinricus  de  Chunringen  et  filij  suj  Hein- 
ricus et  Hadmarus.  Otto  de  Rastenberch.  Wernhardus  de  Dahs- 
perg.  Chvnradus  de  Kirhcperch.  Vlrieus  de  Grvnenpach.  Chvn- 
radus  de  Puredorf.  Herwordus  de  Symaningen.  Herwordus  de 
Windekke.  Ditricus  de  Smida.  Fridericus  de  Rosenowe.  Et  alij 
plures.  Acta  sunt  hec  in  Meylan  Anno  domini  W  CC"  LXIX" 
Tercio  Idus  Februarij.  Indictione  vndecima.  (Haus-Arch.  Orig. 
jerg.  2.  sig.  avulsa.) 

X. 

Heinrich  Graf  von  Tybein  und  seine  Gemahlin 
Wilbirg  Gräfinn  von  Hardeck,  schenken  dem  von 
ihnen  neu  gegründeten  Nonnenkloster  Meilan  3 
Weingärten,    ddo.  Hardeck  23.  Ap.  1270. 

Uniuersis  christi  fidelibus  presentes  litteras  audituris.  Hein- 
ricus Comes  de  Thebein ,  necnon  Wihvirgis  uxor  eins  Comi- 
tissa  de  Hardek,  salutem  in  omnium  saluatorej  Vt  ea  que  libere 
pro  animarum  remedio  religiosis  conferuntur  sine  impetitione 
quiete  possideant,  necesse  est  res  collatas  per  testes  et  scripta 
transmitti  memorie  posterorum;  Notum  igitur  sit  omnibus  presenti- 
bus  et  futuris,  quod  nos  unanimj  uoluntate  neue  fundationi  sancti- 
monialium  Cysterciensis  ordinis  in  Mseilan ,  quam  sincerissima 
deliberatione  plantandam  suscepimus ,  pro  remedio  animarum  no- 
strarum  tres  uineas  iusto  emptionis  tytulo  per  nos  propria  pe- 
cunia  comparatas  delegauimus  post  mortem  nostram  perpetuo 
possidendas  ;  Predicte  uero  uinee  diuersis  in  locis  site  hijs  no- 
minibus  designantur  5  videlicet  in  Pulka  vna  que  dicitur  vitisser, 
alia  in  liutaker  que  dicitur  Swipel ,  tercia  uero  in  Retzpach 
eiusdem  uille  nomine  Retzpacher  nominatur.  Vt  autem  hec  no- 
stra  delegatio  omnj  tempore  firma  permaneat,  iam  dicto  con- 
uentuj  in  Maeilan  litteras  has  contulimus  sigillorum  nostrorum 
munimine  roboratas ,  cum  testibus  subnotatis ;  Qui  sunt ;  domi- 
nus Heinricus  senior  de  Witra;  Hadmarus  et  Heinricus  filij  ejus. 
Thymo  plebanus  de  Werde;  Arnoldus  plebanus  de  Theraz, 
Heinricus    miles   dictus  Grillo  antiquus.    Leo    miles    in    Werde. 


197 

Chunradus  Purchdorflfer.  Wolfkerus  ofiicialis  in  liutaker.  cum 
alüs  quam  pluribus  fidedignis ;  Actum  et  datum  in  Hardek  anno 
domini  M*^  CC"  LXX"  Nono  kl.  Maij  hoc  est  in  die  beati  Georij 
Martiris ; 

(Sehr  schöne  Urkunde,  prächtig  geschrieben,  in  breiten  Zeilen. 

An  der  Urkunde  hängen  2  sehr  schöne  ganz  gut  erhaltene 
Siegel.  1.  f  Sigillvm  heinrici  Bvrgravii  in  Dewin.  Der  Helm 
mit  den  beiden  Hörnern  einwärts  gebogen,  ohne  Decken,  ohne 
Zimier ,  bloss  die  Hörner  jedes  mit  9  Fähnchen  besteckt. 
3,  Das  Figurensiegel  der  Gräfin  Wilbirg  von  Hardeck.) 

XI. 

Heinrich  Graf  von  Hardeck  vermacht  dem  von 
ihm  nach  dem  Wunsche  seiner  Gemahlin  gegründe- 
ten Nonnenkloster  in  Meilan  auf  seinen  Todfall 
3  Weingärten,  einen  in  Pulka,  einen  in  Leutacker, 
und  einen  in  Retzbach.  dd.  Gars.  23.  April  1270. 

Uniuersis  christi  fidelibus  presentes  litteras  audituris , 
Henricus  Comes  de  Hardek,  salutem  in  omnium  saluatore  ,  vt 
ea  que  libere  pro  animarum  remedio,  religiosis  conferuntur 
sine  impeticione ,  quiete  possideant ,  necesse  est ,  res  coUa- 
tas ,  per  testes ,  et  scripta ,  committj  memorie  posterorum.  No- 
tum  igitur  sit  omnibus  presentibus  et  futuris  ,  quod  nos ,  noue 
fundacioni  Sanctimonialium ,  Cysterciensis  ordinis ,  in  Meilan, 
quam  ex  dilecte  conjugis  nostre ,  domine  Wilbirgis  nobilis 
Comitisse,  sincerissima  uoluntate,  plantandam  suscepimus, 
tres  uineas ,  iusto  empcionis  titulo ,  per  nos  propria  pecunia 
comparatas ,  legauimus ,  post  mortem  nostram  perpetuo  possi- 
dendas ,  Predicte  uero  uinee  diuersis  in  locis  site  ,  his  nomini- 
bus  designantur ,  videlicet  in  Pvlca  vna  que  dicitur  vitisser , 
alia  in  levtaker,  que  dicitur  Swipel,  tercia  in  Retzpach,  eius- 
dem  uille  nomine  Retzpacher  nominatur ,  vt  autem  hec  nostra 
legacio  omni  tempore  firma  permaneat,  iam  dicto  conventuj  in 
Meila  litteras  has  contulimus ,  sigilli  nostri  munimine  robora- 
tas,  cum  testibus  subnotatis ,  Huius  rei  testes  sunt,  Tymo  Ple- 
banus  de  werde,  Arnoldus  plebanus  de  Teraz,  Henricus  dictus 
Grillo ,  antiquus ,  Leo  miles  in  werd ,  Chunradus  Purtorfer , 
Wolfgangus  officialis  in  Levtaker  et  alij  quam  plures,  Acta  sunt 


198 

hec   anno    domini  M"  CC"  LXX°  Nono  Kalendas  Maij.   In  Gors. 
(Orig.  Perg.  Haus-Arch.  1.  Sig.  pend.) 

XII. 

Wilbirg,  Gräfin  von  Hardeck,  bestätigt  nach  dem 
Tode  ihres  Gemahls,  die  Schenkung,  welche  der- 
selbe bei  seine  n  Lebzeiten  dem  Nonnenkloster  Mei- 
lan  mit  3  Weingärten,  genannt  Vitisser,  Swipel 
und  Retzpacher    gemacht   hatte,    dd.   23.    Ap.  1271. 

Vniuersis  christi  fidelibus ,  presentes  litteras  audituris , 
Wilbirgis  comitissa  de  hardek,  Salutem  in  oranium  saluatore, 
vt  ea  que  libere ,  pro  animarum  remedio  ,  religiosis  conferun- 
tur,  sine  impeticione  quiete  possideant,  necesse  est,  res  colla- 
tas ,  per  testes  ,  et  scripta  committi  memorie  posterorum ,  No- 
tum  igitur  sit  omnibus  presentibus  et  futuris,  quod  nos  dona- 
cionem  trium  vinearum  'per  dilectum  maritiim  nostrum  H.  comi- 
tem  de  hardek,  pie  memorie  iam  defunctum ,  de  nostra  uo- 
luntate  dudum.  factam ,  ecclesie  Sanctimonialium  in  Meilan  pro 
remedio  anime,  iam  dicti  henrici  mariti  nostri  defuncii 
presentibus  confirmamus ,  nee  aliquem  ambiguitatis  scrupulum 
super  predictis  uineis  relinquentes  ,  easdem  trcs  vineas  ,  videli- 
cet  Vitisser,  Swipel,  Retzpacher  dictas,  post  obitum  dilecti  ma- 
ritj  nostri  nos  quoque  cum  deuotissima  uoluntate  predicte  vSanc- 
timonialium  ecclesie  sigillj  nostri  munimine  ,  ac  testibus  robora- 
mus,  Testes  autem  sunt  hij.  Tymo  plebanus  de  Werde  ,  arnol- 
dus  plebanus  de  Teraz,  H.  dictus  Grillo  senior,  Leo  miles  in 
Werd ,  Ch.  Purtorfer ,  Wolfkerus  officialis  in  Lvtaker  et  alij 
quam  plures.  Acta  sunt  hec  Anno  domini  M"  CC"  LXXl"  Nono 
Kai.  Maij.  Haus-Arch.  Orig-  Perg. 

(Das  Figurensiegel  der  Gräfin  wohl  erhalten.) 

XIII. 

Heirathsvertrag  zwischen  Albrecht  von  Görz 
und  Eufemia  von  Ortenburg,  Witwe  Conrads  von 
Hardeck.    ddo.  Sumereck.  29.  May  1275. 

In  christi  nomine  amen ,  Volente  deo,  qui  auctor  omnium 
est  bonorum  Inter  virum  Nobilem  Dominum  Alhertum  Comitem 
Goricie    et   Dominam    Offmyam   nobilem    comitissam   de    Har- 


199 

dekke,  felix  matrimonium  est  taliter  copulaium,  quod  ipsa  do- 
mina  Coinitissa  Offmia  dedit  domino  Alberto  comitj  marito  suo, 
duo  milia  Marcarum  aquilegiensium  antiquorum ,  seeundum  quod 
inferius  exprimetur ;  de  qua  pecunia  dominus  Fridericus  Co- 
mes  de  Ortenbvrch,  frater  domine  prelibate  dabit  domiao  AI.  Co- 
miti  Gorieie ,  Marcas  Mille  infra  annum  presentem,  Item  Mar- 
cas  Quingentas  habebit  dominus  AI.  Coraes  super  Castro  Sum- 
merekke  et  redditibus  ad  ipsum  castrum  pertinentibus  ,  et  eciam 
deputatis ,  domine  Offmye  nobili  comitisse  Seniori.  Eadem 
eciam  Comitissa  dabit  domino  AI.  Comitj  genero  suo ,  Marcas 
quingentas  in  festo  sancti  Michahelis  proxime  venturo.  Pro  qui- 
bus  obligauit  ei  fideiussores  subnotatos,  videlicet  Dominum 
Hceinricum  Comitem  de  Pfannenberch  pro  Marcis  Ducentis  et 
Dominum  Vlricum  Comitem  de  Hivnenbvrch  pro  Marcis  Du- 
centis et  dominum  Fridericum  Comitem  de  Ortenbvrch  pro 
Marcis  Centum ,  Qui  Comites  si  predicta  pecunia  soluta  non 
fuerit,  ad  terminum  antedictum ,  villacum  vel  volchenmarchet 
intrabunt  sub  sacramento  ,  abinde  non  recessurj  ,  donec  eadem 
pecunia ,  domino  AI.  Comiti  ,  vel  eins  certo  nuncio  fuerit  so- 
luta. Item  Dominus  Hseinricus  Comes  de  Pfannenberch  pro  do- 
mina  Agnete  comitissa  vxore  sua  promisit  et  certificauit ,  quod 
omnem  hereditatem  quam  ipsa  domina  habet,  et  assercionem 
super  homines  et  bona,  Omagia ,  quesita,  et  non  quesita ,  et 
alia  quecunque  iura,  ad  Plseyen  et  Hardekke  pertinencia,  i-psa 
domina  Agnes  comitissa  dabit  Sorori  sue ,  domine  Offmye  co- 
mitisse ,  manu  puerorum  suorum ,  ipsi  hereditati  ac  assercioni 
penitus  renunciando  pro  quo  domini  Comites  fridericus  de  Or- 
tenbvrch ,  Haeinricus  de  Pfannenberch  et  Vlricus  de  Hivnen- 
bvrch ,  Se  fideiussorie  obligarunt ,  taliter  quod  si  dicta  domina 
Agnes  comitissa  de  Pfannenberch  vel  eius  pueri  hoc  facere 
recusarent ,  ipsi  tres  comites  ,  villacum  vel  volchenmarchet  in- 
trabunt,  ab  inde  non  recessuri,  donec  dicta  domina  Ag.  co- 
mitissa, cum  pueris  eius,  faciat  et  compleat,  sicut  superius  est 
expressum.  Item  econuerso  .  prefatus  dominus  Albertus  Comes 
Gorieie,  dedit  domine  Offmye  vxori  sue,  duo  Milia  marcarum 
aquilegensium  antiquorum,  quam  pecuniam  demonstrauit  ei  te- 
nendam  super  castro  virge,  et  bonis  ibidem,  ac  pertinencijs 
vniuersis,  quesitis  et  non  quesitis.    Item  super  idem  castrum  et 


200 

bona  ad  ipsum  castrum  pertinencia,  Idem  dominus  AI.  Com  es,  de- 
monstrauit  iam  dicte  domine  0.  comitisse  vxori  sue ,  duo  Milia 
marcarum ,  per  ipsam  dominam  sibi  data,  tali  quidem  pacto, 
quod  si  dominum  AI.  Comitem  quod  absit ,  sine  heredibus  cum 
ipsa  domina  0.  comitissa  vxore  sua  continget  discedere  ab 
hac  vita ,  ipsa  domina  0.  comitissa,  tenebit  in  se  castrum  virge 
cum  pertinenciis ,  pro  quatuor  Milibus  marcarum  pro  tempore 
vite  sue.  Ipsaque  defuncta  ,  dictum  castrum  virge ,  cum  perti- 
nenciis redeat  ad  proximos  heredes  ipsius  domini  comitis  al- 
berti.  Econuerso  si  dictam  dominam  0.  comitissam,  quod  ab- 
sit ,  sine  heredibus  cum  ipso  domino  AI.  comite  migrare  con- 
tingeret  ab  hac  vita  ,  Duo  Milia  Marcarum  per  ipsam  dominam 
sibi  data,  habebit  pro  tempore  vite  sue,  ipsoque  defuncto,  ea- 
dem  duo  Milia  Marcarum  redeant  ad  proximos  heredes ,  dicte 
domine  0.  comitisse.  Sed  si  ipsa  domina  0.  comitissa  cum 
ipso  domino  AI.  comite ,  filias  tantum  habuerit  et  non  filios , 
eedem  filie,  dotalicium  quod  Morgengabe  dicitur  in  uulgari , 
ipsius  domine  0.  comitisse  matris  sue  ,  pro  se  specialiter  ha- 
beant  et  possideant  pleno  jure.  Ipseque  dominus  al.  Comes  et 
filius  suus  quem  habet  ex  alia  domina  vxore  sua  ilefuncta 
filiam  vel  filias  domine  0.  comitisse  teneantur  cum  rebus  mo- 
bilibus  maritare.  Item  super  facto  Plosyen  et  Hardekke ,  tali- 
ter  est  statutum  ,  quod  si  dominus  AI.  Comes  ,  eandem  heredi- 
tatem  vxoris  sue  obtinuerit,  et  possederit ,  eadem  bona  et  ho- 
mines  atque  castra ,  sint  domine  0.  vxoris  sue,  sed  si  per  con- 
cambium  ab  ipso  domino  AI.  fuerint  alienata ,  ipsum  concam- 
biura  dominus  AI.  Comes  mutabit  et  dabit  in  bona,  que  cedere 
debebunt  vxori  sue  domine  Offmye.  Que  si,  quod  absit,  sine  here- 
dibus discesserit,  ipse  dominus  AI.  comes  tenebit  eadem  bona  pro 
tempore  vite  sue,  et  ipso  defuncto,  dicta  hereditas  de  Plceyen 
et  Hardekke,  redeat  ad  proximos  heredes  domine  Offmye 
comitisse.  Item  si  ipsa  domina  0.  comitissa,  filium  vel  filios 
habuerit ,  cum  domino  AI.  Comite ,  Idem  filius  vel  filii ,  cum 
filiOj  quem  dominus  al.  Comes  habet  cum  prior e  vxore  sua  de- 
functa equalem  habeant  porcionem,  in  feudis ,  allodiis  siue  pre- 
diis  ,  dotaliciis  ,  castris  ,  municionibus  ,  hominibus  atque  bonis  , 
et  iuribus  quibuscunque.  Et  ne  prescripta,  in  dubium  diuertan- 
tur,  sed  robur  obtineant  firmitatis  presens  instrumentum  factum 


201 

est ,  sigillorum  prescriptorum  dominorum  Comitum  Goricie ,  Hiv- 
nenbvrch  Pfannenberch ,  et  Ortenbvrch  munimine  roboratum. 
Testibus  subnotatis.  Qui  sunt,  Quatuoi*  comites  suprascripti.  Do- 
mini ,  fridericus  nobilis  de  Kafriaco ,  Gebhardus  nobilis  de  Sae- 
wenekke  ,  Chvno  de  Erenberch ,  Livpoldus  de  Eberstseine ,  Ja- 
cobus  de  castro  sancti  Michahelis  ,  Berhtoldus  de  Rotenstseine, 
Hainricus  de  Gesiez ,  Ernestus  de  Lvenz  milites  ,  Fridericus  et 
Willehalmus  pvrchgravii  de  Lvenz ,  Chunradus  vicedominus, 
Hermannus  de  freyberch,  Otto  de  Volclienmarchet,  Ra;imbertus 
de  Eberstsein,  Sifridus  de  Alpe  et  alii  quam  plures.  Actum  su- 
per Castro  Svmmerekke  Anno  domini  M"  CC"  LXXV**  proxima  die 
Mercurij ,  ante  festum  Pentecostes ,  videlicet  die  iii"  exeunte 
Maijo  -  Haus  Arch.  Orig.  Perg.  in  duplo,  mit  4  Sieg. 

Anmerkung.  Obwohl  diese  Beilage  so  wie  Nro.  XIV.  und  XVI.  directe  in 
keinem  Bezüge  zu  unserin  Gegenstande  stehen ,  so  habe  ich  sie  doch 
hier  aufgenommen ,  da  sie  theils  zur  Erklärung  der  Verwandtschaft , 
theils  in  rechtshistorischer  Beziehung  nicht  unwichtig  erscheinen  dürften. 

XIV. 

Notariats-Instruraent  über  das  Eheverspre- 
chen zwischen  Albrecht  Grafen  v.  Görz,  als  der 
Braut  Clara  Vater  und  Andreas  Herzog  von  Slavo- 
nien.    Act.    Duino  6.  Juni  1286. 

In  nomine  Christi  Amen.  Anno  natiuitatis  Millesimo  ducen- 
tesimo  octuagesimo  sexto  indictione  quarta  decima,  in  Ecclesia 
sancti  Johannis  de  Duyno  die  sexto  intrante  Junio.  Presentibus 
dominis  Wolrico  de  riffenbergh,  Andrea  de  peunia  Gebardo  de 
eberstayn,  Johanne  geno,  Andrea  grusoni  et  Bertholameo  gritti, 
Petro  mangono  de  forliuio,  et  aliis  testibus  conuocatis  atque 
rogatis.  Cum  humane  fragilitatis  condicio  sit  mobilis  ad  insta- 
bilitatem,  necesse  est,  gesta  hominum  utilia  scripture  testimonio 
confirmari.  Nouerint  igitur  vniuersi  quod  cum  inter  virum  Illu- 
strem dominum,  Albertum  Comitem  Goricie,  ex  una  parte,  et 
virum  Egregium  dominum  Albertinum  mauroceno  de  Venecia, 
nuncium,  actorem,  et  procuratorem,  pro  Illustri  domino  Andrea,  dei 
gracia  Duce  sclauonie  nepote  olim  Serenissimi  domini  Andree 
Regis  Hungarie  sicut  patet  publico  procuracionis  Instrumente, 
scripto  manu  Placiti  condam  Bertholamei  Imperiali  auctoritate 
notarii  Anno  domini  nostri  Jhesu   Christi  a  natiuitate    eiusdem 


202 

Millesimo  Ducentesimo  Octuagesimo  sexto  indictione  quartade- 
cima  die  ultimo  mensis  Maij  ex  altera  Matrimonium  contrahi 
sit  promissum ,  videlicet  quod  idem  dominus  Comes  Albertus 
sua  spontanea  uoluntate  promisit  fide  manuali  in  Manibus  dicti 
domini  Albertiui  dare  filiam  suam  dominam  Ciaram  in  vxorem 
prenominato  lUustri  domino  Andree  dei  gracia  Duci  tocius 
selauonie  seeundum  quod  decebit  utrumque ,  et  idem  dominus 
Albertinus,  Auunculus  eiusdem  domini  Ducis  nomine  ipsius 
dictam  dominam  Ciaram  filiam  prefati  domini  Comitis,  nomina- 
to  domino  Andree  nepoti  suo  acceptauit  accipere  in  vxorem,  et 
cum  predicti  domini  Dux  et  Comes  simul  conuenerint,  predic- 
tum  Matrimonium  per  corporate  sacramentum  tactis  sacrosanc- 
tis  euangeliis  debent  et  tenentur  perducere  ad  effectum.  Ad  hec 
quidem  stabilienda  et  effectui  demandanda,  de  uoluntate  Par- 
cium  predictarum  Nobiles  viri  domini  Hugo  de  duyno  et  Ja- 
cobus  de  ragonia  pro  parte  domini  Comitis  predicti  in  ani- 
mam  ipsius  Comitis  et  Egregij  viri  domini  Albertinus  mau- 
roceno  supradictus  et  Marinus  pasqualiquo  pro  parte  predicti 
domini  ducis  in  animam  ipsius  domini  Ducis  super  altare  pre- 
dicti sancti  Johannis,  tactis  Cruce  et  libro  ad  sancta  dei  euan- 
gelia  iurauerunt,  omnia  que  dicta  sunt  elfectui  mancipare,  et 
eciam  in  animabus  eorum  Jurauerunt  dare  opem  et  operam  pro 
posse  quod  predictum  Matrimonium  legittime  consumetur  et  ad 
quorum  euidenciam  et  maiorem  stabilitatem  predictus  dominus 
Albertus  Comes ,  et  dictus  dominus  Albertinus  mauroceno  uice 
nomine  et  loco  predicti  domini  Ducis  fecerunt  presens  Instru- 
mentum  sigillorum  suorum  pendencium  munimine  roborari.  Et 
huius  tenoris  Instrumenta  duo  sunt,  quorum  partium  predicta- 
rum quelibet  habet  vnum,  confecta  per  me  subscriptum  nota- 
rium,  et  subscriptum  per  Ottolinum  de  Justinopoli  notarium  et 
confecta  per  dictum  Ottolinum  de  Justinopoli  notarium  et  sub- 
scriptum per  me  Marcum  siboto  infrascriptum  notarium. 

(S.  N.)  Ego  Marcus  siboto,  Iraperiali  Auctoritate  notarius 
et  Ducalis  Aule  Venecie  scriba  predictis  omnibus  interfui  et  ro- 
gatus  scripsi  ac  meo  signo  solito  roboraui. 

(S.  N.)  Ego  Otolinus  Justinopolitanus,  Imperiali  auctoritate 
notarius,  hiis  interfui,  et  Rogatus  scribere  me  subscripssi. 
(L.  S.)  (L.  S.)       Haus-Arch.  Orig.  Perg. 


203 


XV. 

Berthold  Graf  v.  Hardeck  und  dessen  Gemahlin 
Wilbirg',  Gräfin  v.  Hardeck  bezeugen,  dass  Graf 
Heinrich  quondam  dictus  de  Dewin  den  Nonnen  zu  St. 
Bernhard  10  Pfund  jährlicher  Gülten  von  dem 
Bergrecht  in  Liutaker  zugesichert  habe.  dd.  Retz. 
13.  Oct.  1295. 

Dignum  omnino  videtur,  ac  consentaneum  equitati.  vt  be- 
neficia  pro  quibus  merces  expectatur  perpetua,  prout  possunt 
scriptorum  robore  stablliantur  perpetuo  ,  ne  calumpnie  pateant 
malignorum.  Igitur  nos  Bertoldus  Coraes,  vna  cum  dilecta  Con- 
iuge  nostra,  domina  Wilbirgi,  Comitissa  de  Hardekke  domum 
atque  conuentum  Sanctimonialium,  Cysterciensis  ordinis  in  sancto 
Beruhardo  pia  fidelitate  in  domino  prosequentes  volentesque  pro 
viribus  ipsarum  quieti  ac  commodo  consulere  in  futurum.  De- 
cem  talenta  reddituum ,  de  iure  Montis  in  Liutacker.  que  vir 
Nobilis,  dominus  Henricus,  Comes.  quondam  dictus  de  Dewin, 
Predecessor  noster  felicis  memorie.  simul  cum  predicta  nostra 
coniuge,  in  primo  fundationis  sue  inicio  contulerat  eisdem  Sancti- 
monialibus,  dum  adhuc  in  Maylan  habitarent,  non  quidem  de- 
signatis  aut  assignatis  certarum  possessionum  fundis  super 
ipsa  scilicet  per  manum  Officialis  sui  per  annos  singulos  oife- 
renda,  certo  tempore  presentabantur;  Hec  eadem  Decem  talenta 
nos  pariter  cum  prenomiuata  Consorte  nostra  atque  Coniuge. 
ipsis  Sanctimonialibus  atque  Conuentui  carum  ,  in  Sancto  Bern- 
hardo,  amore  diuine  retributionis,  in  remedium  animarum  nostra- 
rum  specialiter  per  tenorem  presencium  confirmamus.  Simul- 
que  ad  certe  demonstrationis  tytulum  infrascriptas  posses- 
siones ,  quo  ad  Censum  possidendum  et  recipiendum  libere  pro 
eorumdem  decem  talentorum  redditibus  possidenda  in  perpe- 
tuum,  eis  fideliter  assignamus.  In  Leutacker  videlicet  villa 
Augeolam  quod  wlgariter,  daz  owel  dicitur,  hoc  est  omnes 
vineas  infra  ambitum  loci  predicti  contentas.  Item  omnes  vi- 
neas  et  agros,  contentas  in  loco  in  den  Lüzzen.  Item  vineas, 
dictas  div  Pevnth.  extra  villam  in  superiore  parte.  Item 
vineas  que  wlgo  dicuntur  der  Sunneberch.  Item  vineas ,  que 
dicuntur  der  Callenberga.   Item  vineas  dictas  wlgo,    div   nider 


204 

Pevnth,  in  dem  dornech.  Item  vineas  in  superiori  Chuperge.  in 
inferiori  parte  vie  vt  wlgo  dicitur  des  Chirchweges.  Item  Au- 
geam  wlgo  nuncupatam  vndern  velwern.  Item  agros,  dictos 
inter  spinas,  quos  hacteuus  ab  initio  sue  fandationis,  proprijs 
ipse  Sanctimoniales  exeolentes  sumptibus  possederunt.  Hec  om- 
nia  loca ,  prescriptis  nominibus  designata ,  cum  terminis  spa- 
cijs.  ac  vniuersis  contineneijs  suis  ,  sepe  dicte  domui  Sancti- 
monialium  in  Sancto  Bernhardo,  nomine  decem  talentorum 
reddituum,  que  prediximus  assignamus  perpetuo  possidenda. 
Insuper  tres  vineas,  quarum  hec  sunt  nomina.  In  Leutacker 
vnam  dictam  Swipel.  In  Pulka  vnam  dictam  vitisser.  In  Retz- 
pach  vnam  dictam  Retzpacher.  eisdem  damus  Sanctimonialibus 
in  possessionem  perpetuam,  pari  modo  vt  predicta  excepto 
quidem  usumfructum,  ad  vitam  amborum  nostrum ,  de  ipsis 
tribus  vineis  reseruamus,  quas  post  decessum  nostrum  ad  do- 
mum  sepedictam  cum  omni  iure  atque  dominio  volumus  libere 
pertinere.  In  horum  omninm  certitudiuem  et  robur  perpetuum 
domui  sepius  memorate  in  sancto  Bernhardo,  hanc  conferimus 
conscripcionis  memoriam  utrorumque  nostrum  sigillis  fideliter 
roboratam.  Testes  huius  facti  sunt.  Dominus  Leutoldus  de 
Chvnringen.  Albero  de  Witra.  Aloldus  de  Chiowe.  et  Henricus 
filius  eins.  Hy  Ministeriales.  Herbordus  de  Symoninge.  Vlricus  et 
Otto  dicti  Purchdorfer.  Otto  et  Leo  fratres  de  Gravenwerde. 
Vlricus  de  Steten.  Hermanus  dictus  Schober.  Hij  Milites.  Hen- 
ricus Decimator  de  Widervelde  et  fillj  eins.  Johannes  et  Wi- 
sento.  ac  quam  plures  alij  fide  digni.  Actum  et  datum  in  Retz 
Anno  domini  M?  CC?  LXXXXV»  uj.  Idus  Octobris. 

Hausarch.  Orig.  Perg. 

(Zwei  sehr  gut  erhaltene  Siegel,  das  erste  das  Siegel 
Grafen  Berthold's,  ein  Helm  mit  neun  Zweigen  besteckt,  welche 
jeder  an  der  Spitze  ein  herzförmiges  Blatt  tragen.  Umschrift 
f  S.  Comitis.  Berhtoldi.  De.  Hardeke.  Das  zweite  das  Figuren- 
siegel der  Gräfin  wunderschön  erhalten.) 


205 


XVI. 

Gabbrief  der  Gräfin  Offmey  von  Görz  auf  ihre 
Tochter  Offmey  Clara  um  1100  Mark  Aglayer,  die 
ihr  ihre  Brüder  aus  den  Kaufgeldern  ihres  ver- 
kauften Erbes  Hardeck  und  Playn  entrichten  soll- 
ten, dd.  Lunz.  9.  Feb.  1296. 

Ich  Graevinne  Ofmey  von  Gortz  tun  chunt  vnd  offen  an 
disem  brief  allen  den  die  in  horent,  oder  sehent  die  nfi  sint 
vnd  her  nach  chunftick  werdent,  daz  ich  mit  willen  mines  Herren 
vnd  Wirtes  Graven  Albrechts  von  Gortz  vnd  mit  willen  siner 
eriben  Grafen  Heinriches  vnd  Grafen  Albrechtes 
mines  sünes  von  dem  gut  mines  eribes  Hardek  vnd  Piayen, 
daz  min  Herre  verchouffet  hat  vnd  an  sinen  frumen  vnd  siner 
vorgenanten  eriben  gecheret  vnd  gewendet,  Miner  Tohter 
Offemeyn  Ciaren  han  gegeben  vnd  geschaflfet  zegeben  ain- 
lef  Hundert  Marck  aglayer  ie  acht  pfunt  perner  für  die  Marck 
also  swen . .  vnd  mines  herren  Grafen  Albrechts  von  Gortz  mi- 
nes wirtes  niht  einst  an  disem  leibe  vnd  an  disem  leben,  daz 
(die)  Herren  vorgenanten  eriben  Graf  heinrich  vnd  min 
Svn  Graf  Albreht  miner  vorgenanten  Tohter 
Offe(meyn)  Ciaren,  von  minem  verchouffetem  vorgenanten 
gut,  ainlef  hundert  Marck  aglayer  geben  sulen  als  vor  ist  be- 
schaiden  vnd  benant ,  vnd  sulen  sey  der  ane  chrieck  gäntzlich 
vnd  voUecklichen  weren ,  Daz  disev  gäbe  vnd  disev  sache  her 
nach  ane  chrack  vnd  ane  chriege  beste  vnd  vestechlich  beleihe, 
des  gib  ich  Miner  vorgenanten  Tohter  disen  offen  brief  mit 
minem  insigel  vnd  mit  dem  insigel  mines  herren  vnd  ouch  siner 
eriben  Grafen  Heinriches  vnd  Grafen  Albrechtes  mi- 
nes sunes  gestsetigt  ze  einem  ewigen  vrchvnde  vnd  gevestent, 
Diser  sache  geziuge  sint,  Graf  Friedrich  von  Orten- 
burck,  Graf  Herman  von  Sultz,  her  Reinher  von  Raevtte,  Her 
Albrecht  von  Greiffenstein ,  Her  Friedrich  vnd  her,  Reinpreht 
von  Eberstein  vnd  ander  bidebe  Isevt ,  Der  prief  vnd  die  gab 
ist  gegeben  ze  Luntz  nach  Christes  gehurt  vber  tousent  iar 
zvvai  hundert  iar  an  dem  sehsten  und  niuntzigisten  iar  nach 
der  liehtmesse  an  dem  ahten  tage. 

H.-Arch.  Orig.  Perg.  1  Fig.  Sgl.  der  Gräfin,  die  andern  fehlen. 

Archiv.  Jahrg.  18^9.    II.  Heft.  15 


206 

XVII. 

Bruchstück    aus    dem    Gedichte    über    die    Gründung    des 
Klosters  Meilan.  (bei  Pez  script.  11.  p.  291.) 
„Inn  der  Zeit  ze  trachten  gunnt 
„Prueder  Chunradt  der  chundt 
^Wie  sich  die  gottleich  Schuel  mertt, 
„Vonn  Gott  ward  er  dez  bald  gewert. 
„Ein  Edel  graff  der  waz  gesezzen 
„Mit  Houz  ze  Hardekke  wol  vermezzen, 
„Von  Tob  ein  er  waz  woll  erchandt, 
„Sein  Hoursvrow  Willwierch  waz  genant 
„Sie  hetten  leiblich  Eriben  nicht , 
„Dauon  der  Prueder  grosse  Pflicht 
„Gestuendt  mit  In  ze  haben 
„Darum  Sew  Im  vil  gaben 
„ze  fuefrung  seiner  aribeitt. 
„Dieselb  geheim  ward  also  praitt , 
„Daz  sie  mit  ernst  versprachen 
„Sie  wolten  ein  Chloster  machen , 
„Darein  man  geistlich  scholde  leben 
„Hinter  Zwetel  wolden  sew  Ihr  geben: 
„Dem  schold  Ir  gehorsamb  gehen, 
„Als  der  Sterness  prechen 
„Sich  verübet  von  der  Sunn 
„Der  Nacht  zu  einer  Wunn 
„Er  sannd  darnach  gar  snell 
„Hintz  Capitl  datz  Cystell 
„Den  Apt  von  Morimund 
„Nam  er  ze   Vormund 
„Vnd  mit  Im  alsam 
„Den  Apt  von  Chaissam 
„Dieselben  Herren  wurden  geehrt 
„Von  Im  alz  si  daz  waren  wert  etc.  etc. 


Die  Apten  sagten  da  ze  stundt 
Wie  der  Edl  graf  begundt 
Ein  neues  Chloster  bawen 
Geistlich  graben  frowen. 


207 


Nach  willen  wurden  Si  gelezt 

Maylan  ward  zehandt  gesetzt 

In  Grabens  Ordens  Gehaim 

Si  schriben  herwider  haim 

Den  Abbten  hie  ze  Lande 

Die  schölten  sa  zehandte 

Kommen  an  dieselben  statt 

Des  ouch  der  Graff  mit  Vleizze  batt. 

etc.  etc.  etc 

Des  Graffens  freud  sich  newet 

Da   sich  der  Apt  vertrewet 

Mit  der  statt  ze  Maylan 

Vnd  sich  der  Herrschaft  vnternam. 

Er  het  nu  pfand  und  sicherhait 

Daz  er  nach  Nutz  sein  aribait 

Hiet  zu  der  StiflFt  gekeret 

Mit  Trewen  er  sich  meret. 

Er  sant  In  furbaz  vnde  gab 

Allew  seiner  besten  Hab , 

An  Wein ,  an  Vieh  und  an  Traid 

Gestifft  er  In  ie  spornew  Waid. 

Daz  doucht  In  dennoch  ze  nichte , 

Er  hiet  Sie  dann  verrichte , 

Mit  Erib  und  mit  aigen  : 

Da  mecht  er  an  erzaigen 

Nach  Sinnen  und  nach  Wizzen  , 

Da  si  scholden  besitzen 

Mit  Erib-Recht  nach  Im  sein  guet. 

Ein  weiser  Mensch  noch  heint  daz  tuet 

Der  chert  es  zu  dem  besten, 

Wand  sich  der  Leib  entpresten 

Wird  von  der  Seel  an  seinem  Ende 

So  findt  er  es  in  bayden  Hende 

Mit  der  ewigen  Cron 

Vnd  des  Himmels  Lon. 

Also  kunten  besinnen 

Der  Graff  und  die  Gräffinnen , 

Si  wolten  denn  ir  Erb  geben , 

15  • 


208 

Die  In  behueben  daz  ewig  Leben: 

Daz  sie  oiich  selber  rieten 

Den  Edlen  in  Iren  gebietten. 

Wiewiel  daz  sei  gewesen 

Daz  schold  man  hernach  lesen 

An  diesem  Buech,  da  es  statt 

Jeglichs  an  sein  siindern  Blatt. 

Die  statt  der  Graf  auch  schön  ziert 

Mit  seinen  Junkfrauen  wol  gemert, 

Er  gab   mit  darmit  grozzen  guet. 

Das  gab  den  andern  sünleichen  Mut, 

Die  sich  ze  Dienst  ergeben:  etc. 

Darnach  nicht  vber  lanch 

Nach  diser  Stifftung  anivanch, 

Der  Stiifter  zu  dem  Tode  chert 

Der  Vns  all  mit  seinem  Swert 

Versneidet  von  den  Leben: 

Wann  er  nicht  mer  will  geben 

Frist  Vnz  hie  ze  beleiben 

Wie  lang  wier  es  dan  treiben 

So  muez  wir  Im  gehorsam  seyn. 

Allz  der  Graff  von  Töbein 

Von  Im  dez  Lebens  ward  entwert 

Mit  den  gmainen  hingevert, 

Vor  der  Cristnezz  zweyer  tag 

Dauon  erstuend  ein  grosse  chlag 

Von  den  seinen  vberall , 

Besonder  inn  den  Rosentall 

ze  Maylann  daz  geschach 

Daz  fluezzig  ward  der  zecherpach 

Vonn  den  rainen  Mägten 

Die  bitterleichen  chlagten 

Iren  lieben   Herren   von  Töbein, 

Dez  Seel  mit  Gott  muezz  immer  sein.  etc.  etc.  etc. 

(Heinrich  von  Chunring  tritt  seine  Stiftungsrechte  Albero 
ab ,  dieser  transportirt  die  Nonnen  nach  Chrueg  auf  Erlaubniss 
Stefans  von  Meissau.)  (pag.  295.) 


209 

„Herr  Stephan  zehand  in  seiner  piet 

Inn  Verlech  ein  Chloster  -  statt 

Dez  oueh  die  Vrow  von  Tebein  pat 

Sy  wolt  Im  Stift-Recht  da   vereihen 

Vnd  sich  doch  nicht  der  Gemain  verzeihen 

Wannd  si  nindert  west 

Da  si  alz  achtper  Gest 

Behaust  iun  ierr  Graifschafft 

Nach  Eren  vnd  ouch  mit  nuzer  hafft. 

In  dem  Pewreich  daz  geschach 

Da  do  flevvst  der  TefTenpach 

An  einer  statt ,  die  hiez  ze  Chrueg , 

Allda  Sew  gemaches  gwunnen  gnueg. 

Die  Grevin  wold  dabey  beleiben 

Sie  hiez  ez  zehandt  beschreiben 

Mit  Vrchund ,   daz  der  Meyssawer 

Herr  Stephan  Ir  Gemainer  wer 

An  den  Chloster  Neuen 

Mit  allen  seinen  treuen. 

Gottes  Burd  sich   also  schraib 

Da  an  der  Zal  nach  ir  belaib 

ZwelifF  hundert  Jar  und  als  vill  mer 

Siben  und  Sibenczk,  da  chomen  her 

Hintz  Chrueg  die  Vrown  an  iren  gemach 

An  Sannt  Kathrein  abendt  daz  geschach  etc.  etc.  etc. 


311 


VI. 

Das  Forfflelbuch  K.  Albrechts  I. 


Aus  der  im  k.  k.  geh.  Haus-,  Hof-  und  Staats  -  Archive 
aufbewahrten  Handschrift. 

Mitgetheilt  von 

Joseph  Chmeh 


213 


„Die  Formelbücher  sind  eine  der  wichtigsten  und  ergie- 
„bigsten  Quellen  der  Geschichte  des  Mittelalters ,  und  verdie- 
„nen  desshalb  eine  grössere  Aufmerksamkeit ,  als  ihnen  bisher, 
„sowohl  von  Geschichtforschern  als  von  Lehrern  der  Diplo- 
„matik,  zu  Theil  geworden." 

Diess  sind  die  Worte  eines  unserer  verdientesten  Histori- 
ker *} ,  der  selbst  nicht  wenige  Formelbücher  benützte  und 
theilweise  veröffentlichte.  Unter  andern  auch  eines,  das  sich  im 
k.  k.  geh.  Haus- ,  Hof-  und  Staatsarchiv  in  Wien  befindet  und 
von  ihm  nach  der  im  Verzeichnisse  der  Handschriften  des 
Haus-  und  Staatsarchivs  angeführten  Signatur  „das  Formelbuch 
K.  Albrechts  I."  genannt  wird.  —  Allerdings  sind  die  in  die- 
sem wichtigen  Formelbuche  enthaltenen  Stücke  meist  aus  der 
Zeit  Herzog  (nachmals  König)  Albrecht  des  I.,  indess  ist  die 
Bezeichnung  „Formelbuch  K.  Albrechts  I."  minder 
genau ,  da  auch  Stücke  aus  späterer  Zeit  (aus  dem  zweiten 
bis  vierten  Jahrzehend  des  vierzehnten  Jahrhunderts)  aufge- 
nommen sind. 

P  a  1  a  c  k  y  hat  von  den  „122  Formeln"  (354  vielmehr) 
14  erwähnt  und  davon  auch  6  vollständig  mitgetheilt ,  welche 
sich  auf  die  Geschichte  Böhmens  und  seiner  Verhältnisse  be- 
ziehen. 

Früher  schon  hatte  Lichnowsky  (durch  den  Archivar 
C  h  m  e  1  aufmerksam  gemacht)  einige  (ihm  mitgetheilte)  Ex- 
cerpte  aus  diesem  Formelbuche  im  zweiten  Bande  seiner  Ge- 
schichte des  Hauses  Habsburg,  Regesten  p.  CCLXXI— CCLXXV. 
angeführt ,  auch   ein    Stück    in  extenso  mitgetheilt  (p.  CCXV) : 


*)  Palacky,  s.  Ueber  Formelbücher  zunächst  in  Bezug  auf  böhmische 
Geschichte.  Nebst  Beilagen.  Zwei  Lieferungen.  In  den  Abhandlungen 
der  k.  böhm.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  Bd.  2  und  5  der  V. 
Folge.  —  Prag  1842  und  1847.  Die  angeführte  Stelle  im  3.  Bd.  p.  219. 


214 

„König  Albrechts  Schreiben  an  den  heiligen  Stuhl  in  Betreff 
„der  ihm  zur  Last  gelegten  Verbrechen."  —  Um  1298. 

Endlich  hat  zuletzt  Dr.  Böhmer  in  seinen  Regesten  1246 
bis  1313  (Stuttgart  1844)  p.  199  den  Wunsch  nach  Ver- 
öffentlichung dieses  Formelbuches  sehr  lebhaft  ausgesprochen. 
Er  sagt :  „Sehr  bedeutend  ist  ein  im  kaiserlichen  archiv  zu 
Wien  befindliches  diplomatar  (Formelbuch)  (in  folio  auf  pa- 
pier  und  aus  dem  vierzehnten  Jahrhundert)  für  Albrechts  ge- 
schichte,  und  fürst  Lichnowsky  hat  das  grosse  verdienst  meh- 
rere inhaltsanzeigen  und  das  überaus  wichtige  rechtfertigungs- 
schreiben  an  den  papst  daraus  zuerst  bekannt  gemacht  zu  ha- 
ben. Lichnowsky  Reg.  I,  271  und  291.  Vergl.  auch  Palacky 
Über  Formelbücher  235.  Aber  noch  ist  nicht  der  ganze  gehalt 
dieses  diplomatars  veröffentlicht.  Dass  doch  diejenigen  welche 
Urkunden  herausgeben  immer  mehr  das  wichtige  dem  minder 
bedeutenden  vorziehen  möchten!  Für  die  gelehrten  und  fleissi- 
gen  beamten  des  kaiserlichen  archivs  wäre  es  eine  leichte  und 
schöne  aufgäbe  aus  dessen  schätzen  einige  bände  so  gewichti- 
ger Urkunden  herauszugeben  wie  die  womit  fürst  Lichnowsky 
die  deutsche  geschichte  wahrhaft  bereichert  hat." 

Auch  später  sprach  Böhmer  diesen  Wunsch  mündlich 
und  brieflich  so  dringend  aus ,  dass  der  Unterzeichnete  seine 
Arbeiten  fürs  fünfzehnte  und  sechzehnte  Jahrhundert  unterbrach 
um  diese  werthvoUe  Quelle  fürs  Ende  des  dreizehnten  und  den 
Anfang  des  vierzehnten  Jahrhunderts  zum  Besten  der  vaterlän- 
dischen Geschichtsforschung  auszubeuten,  und  zwar  so  vollstän- 
dig als  möglich,  um  keinen  weiteren  Wünschen  Raum  geben 
zu  lassen. —  Wir  wollen  zuerst  den  ganzen  Inhalt  der  Hand- 
schrift (Fol.  76.  Blätter,  im  (neueren)  Schweinlederbande  Sig- 
natur: Reichssachen  Ms.  Nr.  9.  Locat.  244.  s.  XIV.)  angeben, 
wie  er  schon  vor  80  Jahren  durch  einen  Beamten  des  Haus- 
archivs auf  Veranlassung  des  Directors  Rosenthal  aufgezeich- 
net wurde,  und  dann  die  von  uns  eigenhändig  gemachten  Ab- 
schriften der  Stücke  mittheilen  ,  welche  von  irgend  einem 
Interesse  sein  können.  J-  C  h  m  e  1. 


215 

I. 

Inhalt  der  Handschrift. 

1.  Archiepiscopus  Moguntinus  scribit  Adolphe  Rom.  Regi,  ut  tractatlbus 
Principum  Electorum,  ad  17.  Calend.  Julii  Moguntiam  convocatorum ,  Interesse 
vellt.   Datum   Maguntlae  Kalend.   Maji   anno   1298.   (s.   II.   1.) 

2.  Exordium  Litterarum   ejusdem  Archicpiscopi»   quibus   Electores   convocantur. 

3.  Albertus  Dux  Saxoniae  Adolphum  Rom.  Regem  ob  demerita  Regno  priva- 
tum, et  in  ejus  locum  Albertum  Austiüae  Ducem  elcctum  denunciat.  Sine  dato, 
(s.  II.  2.) 

4.  Lndovicus  Comes  Palatinus  Rheni  Alberto  Duci  Saxoniae  plenam  confert 
potestatem,  Albertum  Ducem  Austriae  in  Regem  Rom.  nomine  dicti  Ludovici 
eligendi.    Sine   dato,    (g.   II.  3.) 

5.  Electores  Imperii  Summo  Pontifici  notam  faciunt  Electionem  Alberti  Ducis 
Austriae  in  Regem  Rom.  eundemque  ad  Imperiale  Diadema  suscipiendum  evo- 
cari  postulant.   Sine  dato. 

6.  Conclusio   Litterarum   ejusdem  intimationis  ad  Principes   seculares. 

7.  Alberti  Rom.  Regis  Litterae  ad  Papam,  quibus  sinistrum  rumorem  de 
se  occasione  mortis  Regis  Adolphi  sparsam  refellit,  significando,  quod  Electioni 
suae  in  Regem  Rom,  vivente  dicto  Rege  Adolpho  celebratae  non  assenserit,  et 
eundem  non  nisi  aggressus ,  in  pugna,  in  qua  eum  periisse  constat,  devicerit. 
Postremo  supplicat  Papae ,  ut  attenta  ejus  innocentiä  illum  tanquam  Regem 
Rom.  denuo  electura  favore  benevolo  prosequatur.  Sine  dato,  (s.  Liehnowsky. 
11.   XI.   Beil.) 

8.  Bonifacius  pp.  Albertum  Ducem  Austriae  in  Rom.  Regem  electum  con- 
firmat.   Datum  Lateran.   II.   Kalend.  Maji,   Pontificatus  anno  9. 

9.  Procuratorium  pro  nuneiis  Alberti  Rom.  Regis  ad  Bonifacium  pp.  desti- 
natis ,  ut  filialem  ejusdem  Regis  erga  Sedem  Apostolicam  devotionem  exponant, 
et  servitia  Regia  promittant.   Sine   dato.    (s.   II.   4.) 

10.  Bonifacius  pp.  absolvit  Regem  Albertum  ä  confoederationibus ,  quatenus 
observationem  eorum  impedirent,  quae  idem  Rex  Romanae  Ecclesiae  se  facturum 
et  servaturum  promiserat.   Sine  dato.   (s.   II.  5.) 

11.  Coelestinus  pp,  Alberto  Duci  Austriae  notam  facit  sui  Electionem  in 
locum  Nicolai  pp,  IV,  Datum  Aquilejae  X,  Kalend.  Octobr.,  Pontificat.  anno  1. 
(s.  II.  6.) 

12.  Albertus  Rom.  Rex  Romanae  Ecclesiae  donat  Thusciae  Provinciam.  Sine 
dato. 

Ad  caicem  hujus  donationis  extat  sequens  nota:  In  hac  cedula  con- 
tinentur  addiciones,    que   deficiebant  in   antiqua.   etc.    (s.   II.   7.) 

13.  Bonifacius  pp.  Wenceslao  Regis  Bohemiae  filio ,  qui  Regnum  Hungariae 
jure  Electionis  sibi  obvenisse  praetendebat ,  idem  Regnum  abjudicat,  et  illud 
Mariae  Siciliae  Reginae  ac  ejus  nepoti  Carolo  competere  definit ,  Regemque 
Romanorum  Albertum,  ut  his  eificaciter  assistat,  Wenceslao  autem  anxilium  nee 
praestet,  nee  praestari  sinat,  hortatur.  Datum  Anaginae  iij.  Non.  Junii,  Ponti- 
ficat.  anno  9.    (s.   11.  8.) 

14.  Juramentum  fidelitatis  Magistri  Henrici  filii  Henrici  Bani,  Carolo  Hun- 
gariae Regi  praestitum.  Actum  in  Teten,  Vespriniensis  dioeces.  pridie  Non. 
Junii    1308.    (s.  II.   9.) 

15.  Litterae  Ladislai  Woyvadae  Transilvani  et  Comitis  de  Zonuk  super  recog- 
nitione  et  juramento  fidelitatis  Carolo  Hungariae  Regi  a  se  praestitis.  Datum  in 
Segnedino,  fer.  4.  proxima  post  Dominicam  Jndica.   1310,    (s.  II,   10.) 

16.  Albertus  Rom.  Rex  Rudolphum  primogenitum,  caeterosque  filios  suos  de 
Regno  Bohemiae  et  illius  pertinentiis  ad  hunc  eflfectum  investit,  ut  Rudolpho 
praedicto  sine  liberis  masculis  decedente,  gradatim  snccedat  cum  suis  mascuHs 
heredibus  frater  senior  tunc  superstes.  Datum  apud  Znoymam  XV.  Kai.  Fe« 
bruarü.  1307.  (Gedr.  b.  Palacky,  Formelb.  1.  326.  Nr.  124.) 


216 

17.  Confoederatlo  Wenceslai  BoIi<  Regis  cum  Philippo  Rege  Franciae  contra 
Albertum  Rom.  Regem.  Sine    dato.    (Gedr.    b.   Palacky,  Formelb.  1.  322.  Nr.   118.) 

18.  Rex  Bohemiae  scribit  Comiti  Ferretenai ,  quod  ei  transmittet  per  Johan- 
nem  Familiärem  säum  Litteras  suas  patentes  anper  eonfoederatione  praedicta,  ut 
cum  eodem  Johanne  ad  Regem  Franciae  vel  personaliter  procedat,  vel  nuncios 
suos  mittat,  ad  solidandam  in  eorum  praesentia  confoederationem  praefatam.  Sine 
dato.   (Gedr.  b.  Palacky,   Formelb.  1.  323.  Nr.  119.) 

19.  Albertus  Rom.  Rex  scribit  Episcopis  et  Baronibus  Hungariae,  ut  P. 
Hungariae  Regem  consiliis  et  exhortationibus  suis  ad  conjungendum  suum  militem 
cum  exercitu  Rudolphi  Ducis  Austriae,  ejusdem  Alberti  Primogeniti,  contra  Regem 
Bob.  inducant.   Sine  dato.   (Gedr.  b.  Palacky,    Formelb.  1.   325.    Nr.    122.) 

20.  Albertus  Rom.  Rex  Wenceslaum  Boh.  Regem  constituit  Imperii  Vicarlum 
in  Mysnia  Orientali,  et  terra  Pilnensi.  Sine  dato.  (Gedr.  b.  Palacky,  Formelb. 
1.  320.  Nr.  116.) 

21.  Litterae  credentiae  pro  N. ,  ad  Papam  destinato ,  ut  causas  exponat, 
cur  N.  necdum  comparuerit ,  ad  Imperii  Diadema  e  manibus  Pontificis  suscipien- 
dum.  Sine  dato.   (s.  II.   11.) 

22.  Rudolpbus  Rom.  Rex  scribit  cuidam,  conquerendo,  quod,  cum  illius 
operae  obtenti  hactenus  a  papa  favores  plurimum  sint  adscribendi ,  nunc  animo 
Sit  alieniore ;  petitque ,  ut  innocentiae  suae  prolatorl  N.  fidem  adhibeat.  Sine 
dato.   (s.  II.    12.) 

23.  Ejusdem  mancte  tres  Litterae  credentiales. 

24.  (alias  27.)  Regia  hortatio  ad  N. ,  ne  generali  paci,  thelonea  pro  libitu 
extorquendo,   contraveniant,  sed  manus  ab  opere  cohibeant.  Sine  dato. 

25.  Litterae  N.   ad  N.,  ut  relaxet  collectas  Ecclesiis  impositas.  Sine  dato. 

26.  Exordium  Litterarum  N.  ad  N. ,  quibus  significat,  quod  ejus  praeseutiam 
praestoletur ,  ut   ei  peccata  sua  coniiteri  possit. 

27.  Exhortatio  nomine  universalis  Ecclesiae  ad  Episcopos ,  ut  non  solum  de 
immani  scelere  Judaeorum ,  qui  Venerabile  manibus  sacrilegis  confodiunt ,  et  mal- 
leis contundunt,  vindictam  sumant,  sed  etiam  contra  eorum  fautores  meri  et  mixti 
Imperii  potestate  praeditos ,  qui  eos  defendendo,  gladio  ad  vindictam  malornm 
coUato  abutuntur ,  se  praecingant. 

28.  (31.)  Wernhardus  Episcopns  Pataviensis  constituit  N.  N.  inquisitores 
baereticae  pravitatis.  Sine  dato.   (s.  II.   13.) 

29.  Idem  Ecclesiam  in  Engelheim,  nunc  Engelcellam,  Ordini  Cisterciensi  ad 
construendnm  ibidem  monasterium  offert,  eamque  a  Jurisdictione  Pataviens.  Eccle- 
siae eximit,  et  Monasterio  de  Wilhering  jure  fillationis  subjicit.  Datum  Pataviae 
die  B.  Gregorii  pp.  anno   1293. 

30.  Rudolphus  Rom.  Rex  confirmat    Privilegia  Ordinis    Teutonici.   Sine   dato. 

31.  Litterae  credentiae  Gubernatornm  et  Communis  Civitatis  Aretii,  Alberto 
Rom.  Regi  destinatae ,  ut  eorum  Ambassiatori ,  Paganello  de  Vico ,  tam  de  ipso- 
rum  intentione  quam  passione  informato ,  fidem  adhibeat.   Sine  dato.   (s.    II.   14.) 

32.  Henricus  Constantiensis  Episcopus  eximit  a  subjectione  parrochialis  Eccle- 
siae in  Swicz  Capellam  in  Morsacb,  ut  deinceps  jure  parrochiall  gaudeat.  Sine 
dato. 

33.  Alberti  Rom.  Regis  tanquam  Patroni  Ecclesiae  in  Swicz,  confirmatio  su- 
pradictae  exemptionis  Capellae  in  Morsach  ejusdemque  erectiouis  in  Ecclesiam 
parrochialem.  Sine  dato. 

34.  Capitttlum  Ecclesiae  Ratisbonensis  occasione  mortis  sui  Episcopi ,  protec- 
tionem  R.  Rom.  Regis  implorat.  Sine  dato. 

35.  Albertus  Dux  Austriae  declarat,  quod  provisio  de  Ecclesia  in  Ebenfurth, 
facta  a  Conventu  domus  et  Hospitalis  Hierosol.  St.  Johannis  in  Neubing  Ditrico 
Clerico  et  Notario  Elisabethae,  Ducis  praedicti  conthoralis,  solum  ad  preces  ejus- 
dem Ducis  et  ex  affectu  erga  eum  peracta  fuerit ,  dictusque  Conventus  utpote  Pa- 
tronus  alium  instituere  potuerit.  Sine  dato.   (s.  IL   15.) 

36.  Albertus  Episcopus  Pataviens.  dispensat  cum  Johanne  Wirsingi ,  ut ,  non 
obstautc,  quod  absquc  dimissorüs  Litterls  sacros  ordines  ab  alieno  Episcopo  rece- 


217 

perlt,   et  in  sie  susceptis  non  quidem  ex  contemptu  cl avium  ,    sed    ex  simplicitate 
ministraverit ,  suum  officium   deinceps  rite  cxequi  raleat.   Sine  dato.   (s.   II.   16.) 

37.  Ch.  Episcopus  Ratisbonens.  exponit  Alberto  Rom.  Regi ,  quod  Rudolpbus 
Dux  Bavariae  Arbitrio  ratione  collectarum  Bonis  Ecclesiae  Ratisbonensis  ab-eodem 
impositarum  pronunciato,  propter  protestationem  Episcopi  contra  unum  Arbitrii 
articulum  (vi  cujus  idem  Episcopus  ad  impetrandam  suis  expensis  absolutionem  a 
senteotiis  contra  impositores  dictarum  Collectarum  per  Sedem  apostolicara  dudum 
latis  teneretur) ,  stari  nolit;  ideoque  postulat  eidem  Duci  injungi,  ut  percepta 
restituat  ,   et   ejusmodi  injurias   imposterum   non    attentet.   Sine   dato.    (s.   II.   17.) 

38.  Fridericus  Dux  Austriae  concedit  Preposito  et  Conventui  Monasterii  aub- 
nen. ,  ut  propter  damna,  ex  bello  ipsius  Ducis  circa  partes  Bavariae  gesto  per- 
pessa,  singulis  annis  duo  talenta  Salis  sine  tbelonio  tam  in  Eno  quam  in  Danu- 
bio  per  quinquennium  deducere  valeant.  Sine  dato.   (s.   II.   18.) 

39.  Albertus  Dux  Austriae  quosdam  reditus  et  decimas  in  Parrochia  Hadmars- 
dorf,  nee  non  decimara  vini  in  monte  Eiseck  circa  Viennam,  tradit  Monasterio 
Sororum  Sae.   Crucis  in  Tulna,   perpetuo  possidendas.   Sine  dato.   (s.   II.   19.) 

40.  Capitulum  Ecclesiae  Pataviens.  precatur  A.  Austriae  Ducem,  quatenus ,  si 
idem  Capitulum  loco  Friderici  Plebani  in  Helbrum  (cujus  demerita  exponit)  alinm 
instituerit,   Dux  adesse  velit   Capitulo   favore   et  auxilio.    Sine  dato.    (s.   II.  20.) 

41.  Godefridus  Pataviens.  Episcopus  confirmat  Indultum  Plebani  in  Mistelbacb, 
nt  Ecclesia  in  Beutstorf  proprium  Capellanum  habeat ,  qui  plebi  ecclesiastica  Sa- 
cramenta  porrigat,  honore  tarnen  in  sepnltura  et  aliis  solennibus,  Ecclesiae  Mistel- 
bacensi  tanquam  Matrici,   semper  salvo.  Sine  dato.   (s.  II.  21.) 

42.  W.  Episcopus  Pataviensis  confirmat  Erectionem  in  Parrochiam  Ecclesiae 
in  Hackenberch ,  ad  Ecclesianm  in  Leyz  tanquam  matricem  spectantis ;  snb  condi- 
tionibus  in  Erectione  appositis.  Sine  dato.   (s.   II.   22.) 

43.  Constitutio  Synodalis  adversus  eos,  qui  bona  Ecclesiarnm  scienter  deti- 
nent,  personas  ecclesiasticas  captivant,  verberant  vel  occidunt,  et  homines  per 
vias  et  stratas  publicas  transenntes  spoliant.   (s.  II.   23.) 

44.  H.  Episcopus  Herbipolensis  tanquam  executor  a  Sede  apostolica  nomina- 
tns  citat  ad  suam  praesentiam  Ottonem  Plebanum  in  Linza ,  et  Conradum  ejus 
Vicarium,  ratione  gravaminum  Fratribus  minoribus  illatorum.  Datum  in  Herbipoli, 
sine  die,  mense  el  anno.   (s.   II.  24.) 

45.  Appellatio  Plebani  Ecclesiae  in  Gors ,  Plebani  in  La,  Plebani  Ecclesiae 
in  Hoflino ,  et  Plebani  in  Hademicbstayn ,  ab  Episcopo  Pataviensi  ad  Metropolita- 
nam  Sedem  Salzburgensem ,  in   causa  impositae   Collectae.    (s.   II.  25.) 

46.  A.  Rom.  Rex.  intimat  universis  S.  Rom.  Imperii  Pidelibus ,  quod  Rudol- 
phum  Craftonem  Cantorem  Basiliensem  in  Capellanum  suum  assumpserit.  Sine  dato. 
(s.   II.  26.) 

47.  Albertus  Plebanus  in  Gmunden  postulat  in  Signum  sincerae  confraterni- 
tatis  ab  0.  Capellano  B.  V.  super  littore  Viennae,  ut  pro  eo  mortuo  triginta  mis- 
sas  legat ;  quod  vice  versa  se  facturum  pollicetur,  si  supervixerit.  Sine  dato. 
(«.    II.   27.) 

48.  Maurus  Abbas  Monasterii  S.  Mariae  Scotorura  Viennae ,  Cristannum  de 
Landescrona ,  Clericum  Prägen.  Dioecesis  constituit  suum  procuratorem  in  causa, 
quam  Henrico  Presbitero,  dicto  Vschel  de  Neunburga  ex  altera  parte  Dannbii, 
movere   intendit.    Sine   dato.    (s.   II.   28.) 

49.  Otto  Rector  Capellae  B.  V.  Viennae  in  littore,  tanquam  Judex  delegatus 
ab  Episcopo  Patav. ,  curat  ad  suam  praesentiam  citari  Henricum  dictum  Vschel 
Presbiterum  de  Neunburga ,  in  causa  debitorum ,  damnorum  et  aliarum  rerum  a 
Maur.  Abbate  Scotorum  Viennensi  praetensarum.   Sine  dato.   (s.  II.  29.) 

50.  Otto  Dux  Austriae  commendat  Abbat!  et  Conventui  Monasterii  Zwetlens. 
Andream  de  Tulna,   ut  in  Ordinem  recipiatur.   Sine  dato.   (s.  11.  30.) 

51.  Albertus  Patav.  Ecclesiae  Praepositus ,  tanquam  Judex  delegatus  vigorc 
Bullae  Johannis  pp.  XXII.  ddo.  Avinione  Novis  Junii ,  Pontificatus  anno  11.,  cu- 
rat per  Ottonem  Rectorem  Capellae  B.  V.  super  littore  in  Vienna ,  citari  quondam 
Magistrum  Civium  Wienn. ,    dictum  Wülflelnstorfer ,  si  cum  Magistro   Jacobo,  par» 


S18 

rochialis  Ecclesiae  in  Potendorf,  et  Capellae  S.  Pangratli  in  Vienna  Recfore, 
super  praetensione  unius  librae  redituum  eidem  Capellae  S.  Pangratii  debitae, 
infra  festum  SS.  Simonis  et  Judae  non  concordaverit.  Datum  Pat.  4.  Kai.  Aug., 
sine   anno.   (s.  II.  31.) 

52.  H.  Decanus  Ecclesiae  N.  Pat.  Dioecesis  Ord.  S.  Augustini  profitetur,  N. 
in  Capitulo  yotis  concordibus  in  Praepositum  dictae  Ecclesiae  electum  esse  et 
nihil  de  illo   constare   nisi   quod   laudem   mereatur.   Sine   dato. 

53.  R.  Abbas  in  Sytanstetenscribit  Episcopo  Patav.  ,  ut  Ottoni  de  Waidhoven, 
qui  correctionem  extra  praesentiam  Episcopi  subire  coutumaciter  recusavit ,  et  de 
monasterio  sine  licentia  egressus  est,  ante  visitatlonem  monasterii  fidem  non  ha- 
beat.   Sine   dato.    (s.  II.  32.) 

54.  Litterae  fraternitatis  ab  H.  etc.  Ordinis  N.  Constantiae  Reginas  Jerusa- 
lem et   Cypri   destinatae.   Sine  dato. 

55.  N.  commendat  B.  et  C.  cnidam  Monasterio,  ut  in  Ordinem  assumantar. 
Sine  dato.  • 

56.  Quidam  scribit  alteri,  quod  C.  de  lepra  suspectum,  et  ob  boc  sibi  ex 
parte  illius   praeisentatum   a  laepra  immunem   invenerit.   Sine   dato. 

57.  Gentilis  Cardinalis,  Apostolicae  Sedis  Legatus,  scribit  F.  Duci  Austriae 
super  morte  A.  Rom.  Imperatoris ,   ejus  patris.  Sine  dato.   (s.  II.  33.) 

58.  Dux  Austriae  intimat  N.  mortem  Leupoldi  Ducis  fratris  sui,  petitqne, 
pro  ipso   exequias   celebrari.  Sine   dato.   (s.  II.  34.) 

59.  Formulare  Litterarum ,  .quibus  Judex  delegatus  ab  Episcopo,  quempiam  ci- 
tari  curat. 

60.  Consensus  Rudolphi  Ducis  Austriae  ,  ut  Albertus  ejus  frater  uxori  suae 
Elisabeth  certa  Bona  in  dotem  seu  donationem  propter  nuptias  assignare  valeat. 
Sine  dato.   (s.   II.  35.) 

61.  In  simili  consensus  Rudolphi  Rom.  Regis.   Sine   dato.   (s.  II.  36.) 

62.  Consensus  Rudolphi  Ducis  Austriae ,  ut  Albertus  ejus  frater  loco  Bono- 
rum uxori  suae  Elisabeth  in  donationem  propter  nuptias  assignatorum  certa  alia 
Bona  valeat  assignare.   Sine  dato.   (s.  II.  37.) 

63.  Consensus  Rudolphi  Rom.  Regis  ad  eandem  permutationera.  Sine  dato, 
(s.   II.  38.) 

64.  Philippus  Francorum  Rex  scribit  Alberto  Regi  Rom.  ,  quod  litteris  suis 
post  intellectos  rumores  de  illius  Electione  et  victoria  eidem  transmissis  ipsius 
litteras  super  eadem  materia,  et  ineundo  mutuo  foedere  sibi  per  specialem  nuncium 
destinatas  receperit ;  pro  quibus  ipsi  gratias  agit ,  et  ad  concludendum  foedus 
nuntlos  suos  instanti  mense  Septemb.  se  missurura  promittit;  quod  vero  libera- 
tionem  filii  Comitis  Gillburehens.  ab  Alberti  nuncio  ejus  nomine  petitam,  concer- 
nit,  an  haec  liberatio  Alberto  cordi  sit,  sibi  intimari  postulat,  cum  nee  litterae 
hujus  rei  raentionem  faciant,  nee  nuncii  credentia  se  ad  hoc  extendat.  Sine  dato, 
(s.  II.  39.) 

65.  Alberti  Ducis  Austriae  procuratorium  pro  nunciis  suis ,  ad  ordinandam 
matrimonium  inter  Rudolphum  Ducis  primogenitum ,  et  unam  Sororum  Philippi 
Regis   Franciae.   Sine   dato.   (s.   II.   40.) 

66.  Albertus  Rom.  Rex  Rudolpho  Duci  Austriae,  Primogenito  suo ,  ratione 
eontrahendi  matrimonii  cum  Blaucha ,  Philippi  Regis  Franciae  Sorore,  Ducatum 
Austriae  et  Styriae  etc.  cum  pertinentiis  perpetuo  et  hereditarie  possidendura  dat, 
eidemque  Blancae  Comitatum  Alsaciae  etc.  in  dotalitium  assignat.  Sine  dato.  (s.  II.  41.) 

67.  Idem  promittit  foedus  cum  Rege  Galliae  initum  perpetuo  servare.  Sine 
dato.   (s.  II.  42.) 

68.  Idem  notum  facit,  quod  de  suo,  et  Consortis  suae  Elisabelbae  consensu, 
Eleetoribus  Imperii,  videlicet  Rudolpho  Comile  Palatino  Rheni,  Rudolpho  Duce 
Saxoniae,  et  Hermanno  Marchione  Brandenburg,  similiter  consentientibus ,  filii 
sui  Fridericus  et  Leupoldus  juri  sibi  competenti  in  Ducatu  Austriae  et  Stiriae, 
nee  non  in  Dominus  Carniolae ,  Marchiae  et  Portus  Naonis ,  ac  etiam  in  Comi- 
tata  Alsatiae  etc.  in  favorem  Rudolphi  fratris  natu  maximi,  ejusque  liberorum  ex 
eo  et  Bianca  illius  conjuge  desceudentium  renunciarint.   Sine  dato.   (s.  II,    43.) 


S19 

69.  Litterae  Alberti  Rom.  Regis  ad  Bonifacium  Papam,  nt  Nunciis  suis,  ad 
enm  destinatis,  scilicet  Johanni  TuUensi  Episcopo,  Johanni  Praeposito  Thuriensi, 
Wernhardo ,  Sappriori  Domus  Praedicatorum  Argentinae,  Marquardo  Domino  de 
Schellembcrch,  et  Cuurado  dicto  Monacho,  de  Basilea,  in  dicendis  fidem  habeat. 
Sine  dato.    (s.   11.    44.) 

70.  Alberti  Rom.  Regis  Procuratorium  pro  Nunciis  suis  ,  Jobanne  Praeposito 
Thurieusi,  Marquardo  Domino  de  Schellembercb ,  et  Chunrado  dicto  Monacbo  ,  de 
Basilea,  ad  Summum  Pontificem  destinatis,  tanquam  Procuratoribus  et  Nunciis 
generalibus  et  specialibus  in  omnibus  Alberti  Regis,  et  Imperii  causis,  specialiter 
vero  ad  ostendeudam  Alberti  innocentiam  in  facto  excommunicationis  ,  persecutio- 
nis  Ecclesiarum,  et  in  aliis ,  super  quibus  ad  Suae  Sanctitatis  praesentiam  dici- 
tur  evocatus.   Sine  dato.   (s.  II.  45.) 

71.  Albertus  Dux  Austriae  appcllat  et  provocat  ab  Arcbiepiscopo  Salzbur- 
gensi  ad  Summum  Pontificem ,  quod  sibi ,  suisque  damna  gravia  manifeste  per 
eundem  Archiepiscopum  inferantur,  et  ne  Archiepiscopus  in  Ducem  suosque  adju- 
tores  et  subditos  sententias  excommunicationis ,  suspensionis  vel  interdicti  ful- 
minare  praesumat.  Actum  Viennae  in  die  SS.  Petri  et  Pauli  anno  1296. 
C».   11.    46.) 

72.  Idem  constituit  N.  N.  procuratores  et  actores  suos  in  causa  praedictae 
Provocationis.   Sine  dato.   (s.  II.  47.) 

73.  Idem  petit  ab  Arcbiepiscopo  Salzburgensi ,  ut  omnes  suas  sententias, 
Banna  et  interdicta  contra  cum ,  ejusque  subditos  et  adbaerentes  lata  revocet. 
Sine   dato.   (s.    II.  48.) 

74.  Albertus  Rom.  Rex  gratias  refert  Landolfo  Cardinali,  quod  ejus  Nunciis 
de  Curia  Romana  proxime  reversis  astiterit  et  negotia  imperialia  promoverit; 
petitque,  ut  Magistro  Cunrado,  Praeposito  Werdensi,  et  Cunrado  dicto  Monacho, 
de  Basilea  ,  ad  Papam  destinatis ,  in  illis ,  quae  Alberti  nomine  Cardinali  expo- 
suerint,   fidem   credulam  habeat.   Sine   dato.   (s.  II.  49.) 

75.  N.  Rex  quendam  constituit  suum  Missum  et  Judicem  ordinatnm ,  ut  muli- 
eribus  et  minoris  aetatis  hominibus,  ad  contrabendum  auctoritatem  plenariam,  in 
Ulis  Lombardiae  partibus ,  in  quibus  ipsa  requiritur ,  impertiri  valeat.  Sine  dato, 
(s.   II.    50.) 

76.  Theod.  Comes  Clevensis  supplicat  Papae  suo  et  totius  populi  nomine, 
quatenus  Imperii  Electores  ecclesiasticos  ad  hoc  inducere  dignetur,  ut  thelonea 
inconsueta    et  indebita  non   exerceant.  Sine  dato.    (s.    II.  51.) 

77.  Albertus  Rom.  Rex  revocat  omnes  donationes,  concessiones ,  angmenta- 
tiones  etc.  Theloniorum,  pedagiorum  et  exactionum,  a  se ,  suisque  Anteccssoribus 
datas  Archiepiscopis,  Principibus ,  Ducibus ,  Comitibus,  alüsque,  in  quibuscunque 
Rom.  Imperii  locis,  illis  dumtaxat  theloniis  etc.  exceptis,  quae  per  F.  Imperatorem 
fuerunt    concessa.   Sine   dato.    (s.  II.  52.) 

78.  Civitas  Colouiensis  supplicat  Papae,  et  Collegio  Cardinalium,  ut  ipsi 
contra  Arcbiepiscoporum  Electorum  Imperii  indebita  pedagia,  onera  et  Servitutes 
festino  remedio  subveniant ,  Regemque  Rom.  Albertum  in  suo  justo  et  bono  pro- 
posito  circa  eadem  pedagia  et  contra  dictos  Archiepiscopos  confoveant.  Sine 
dato.   (s.   II.  53.) 

79.  Arbitrium  seu  Laudnra  Alberti  Rom.  Regis  super  omnibus  litibus  et 
causis   Episcopi   Patav.    ex    una,     et    Civitatis   Patav.    ex    altera  parte.  Sine    dato. 

80.  Emicho  Frisingensis  ,  Hertnidus  Gurcensis  etc.  Episcopi  supplicant  Snmmo 
Pontlfiol  pro  Neo-Electo  Salzburgensi,  eorum  Metropolitano,  ut  confirmetur,  et 
accipiendae  in  propria  Ecclesia  consecrationis  licentiam  obtineat,  cum  propter 
Salzburgensis  Eccleslae  gravem  in  temporalibus  diminutionem,  se  pro  confirma- 
tione  Romae  personaliter  praesentare  «ine  ejusdem  Ecclesiae  certa  rnina  non 
valeat.    Sine    dato.   (s.  II.   54.) 

81.  Albertus  Rom.  Rex  investit  F.  in  Episcopnm  Argentln.  Ecclesiae  Electum, 
de  Temporalibus.    Sine   dato.   (s.   II.   55.) 

82.  Conr.  Archiepiscopus  Salzburgensis  scribit  F.  Duci  Austriae,  quod  recep- 
tam  in   se   coramissionem ,     inter    eundem  Ducem,    et    Ottonem   Bavariae ,    quosdam 


220 

amicabiles  tractatus  faciendi,  ipsi  Ottoni  Bavarlae  Dnci  per  Gransonem  revela- 
verit,  et  in  responsis  acceperit,  quod  Otto  Dux ,  cum  tempore  introductionia 
uxoris  suae ,  apud  Landshutam  proxima  Dominica  ante  festum  Pentecostes  cele- 
brandae ,  Interesse  tractatibus  non  valeat,  se  in  his  et  omnibus  aliis ,  Archie- 
piscopi  consiliis  et  beneplacitis  conformet.  Praeterea  exponit,  quod  Dux  Rudol- 
phus  ipsius  Austriae  Ducis  ascensum  suadeat ,  et  intendat  Ventura  feria  2. 
Patrui  sui  adire  praesentiam ,  ad  procurandum  eidem  Duci  Austriae  sccurum 
transitum  per  Bavariam ;  cumque  Archiepiscopus  solennitati  praedictae  introduc- 
tionis  interesse  velit ,  dummodo  tempus  adventus  Ducis  Austriae  ad  partes  ejus 
cum  tempore  ejusdem  solennitatis  non  concurrat ,  idcirco  a  Duce  Austriae  certior 
reddi  cupit,  qualiter  juxta  tempus  praefate  introductionis  processum  suum  mode- 
rari  velit,  Postremo  notillcat  sibi  relatum  esse,  quod  Rex  Romanorum  post  instans 
festum  Ulmae   vel  Augustae   aderit.  Sine  dato.    (s.  II.  56.) 

83.  Fridericus  Imp.  litem  inter  Henricum  Austriae,  et  Henricum  Saxoniae,  Duces 
agitatam  terminat,  Ducatum  Bavariae  a  Duce  Austriae  resignatum  Duci  Saxoniae 
in  beneficium  concedendo,  et  Marchiam  Austriae  a  Duce  Bavariae  resignatam  in 
Ducatum  commutando,  eundemqne  Ducatum  Duci  Austriae  ejusque  uxori  in  bene- 
ficium conferendo,  ila  ut  ipsi  et  liberi  eorum  hunc  Ducatum  heredilario  jure 
possideant   etc.  Sine   dato.   (Minus.) 

84.  Rex  Rudolphus  corrigit  filium  suum  Albertum  Ducem  Austriae,  ob  acerbas 
Litteras,  quas  scripsit  Episcopo  Pataviensi.  Datum  ante  Waltek  sine  die,  raense,  et 
anno.   (Gedr.  Wiener    Jahrb.    d.    Lit.    Bd.    CIX.  p.   266.    vgl.   Kopp.  I.   p.  924.) 

85.  Albertus  Rom,  Rex  confert  Ducibus  Carinthiae  titulo  fendali  certa  telo- 
nia  in   Ant.,    Telia,    et  Bozano.  Sine  dato.  (T.Jänner  1305,  Lichnowsky  11.  Regg.  461.) 

86.  Albertus  Dux  Austriae  habilitat  filias  Eber.  Minist.  Burgens,  opidi  in 
Menigen ,  ut  in  Feudis ,  dictis  Mannlehen,  cum  liberis  masculis  succedere  vale- 
ant.  Sine   dato.  (s.  II.  57.) 

87.  Legitimatio   3Tathiae  N.    de   soluto   et  soluta  geniti.  Sine   dato.    (s.  II.   58.) 

88.  Chun.  Archiepiscopus  Salzburgensis  scribit  F.  Duci  Austriae,  quod  ante- 
quam  ipse  Archiepiscopus  Norimbcrgam  ad  Regem  Rom.  venisset,  idem  Rex 
solennes  Nuncios  suos,  videl.  Archiepiscopum  Mogunt.  etc.  pro  perducendis  ad 
effectum  praemissis  (quae  autem  omissa  sunt)  in  Bohemiam  destinaverit ;  quodque 
Elisabeth  olim  Wenceslai  Bohem.  Regis  filia  vel  fratri ,  vel  filio  Regis  Rom.  ma- 
trimonialiter  copulanda  sit ;  item ,  quod  Rom.  Rex  Duci  Rudolphe  ratione  suorum 
negotiorum  terminum  ad  cum  veniendi  praefixerit ;  item  quod  tam  ipse  Dux  Au- 
striae et  Duces  Bavariae,  quam  ipse  Archiepiscopus  Salzburgensis  fuerint  Rom. 
Regi  suspecti  reddili,  quod  videlicet  Principes,  qui  pro  consummandis  tractatibus 
apud  Ulmam ,  in  Salzburch  convenire  decreverant,  ibidem  contra  Regem  conspirare 
vellent ;  quam  tamen  suspicionem  Archiepiscopus  statim  post  suum  ad  Regem  ad- 
ventum  removerit,  praeter  alia  afiferendo  ,  quod  Dux  Austriae  in  tractatibus  ami- 
citiae  cum  Comite  de  Wirtenburch ,  Regem  Rom.  exceperit,  asserens,  ab  ejus 
fidelitate  et  obsequio  nullo  modo  velle  recedere ;  postremo  scribit,  quod  Regem 
Rom.  Norimbergä  usque  Eystedt  comitatus  sit.  Sine  dato  (Gedr.  b.  Palacky, 
Formelb.  I.   329,    Nr.    127). 

89.  Adolphus  Rom.  Rex  conflrmat  Privilegium  de  non  evocando ,  Civitati 
CoDstantiensi  concessum.    Sine  dato.    (s.  II.   59.) 

90.  Rudolphi  Rom.  Regis  Privilegium  de  non  evocando ,  Civitati  Constan- 
tiensi   concessum.    Sine  dato.    (s.    II,   60,) 

91.  Albertus  Rom.  Rex  monasterium  Conense  Ordinis  Cisterc.  et  Branden- 
burg: Dioecesis ,  in  protectionem  Imperii  recipit ,  ejusque  defenalonem  Mar- 
chioni  Brandenburg,  et  Successoribus  illius  injungit  et  delegat.  Sine  dato.  (s.  II.  61.) 

92.  Albertus  Rom.  Rex  facit  Comiti  de  Werdemberch  gratiam ,  quod  Villa 
ejus  Nav  iisdem  libertatibus  et  juribus  quibus  Civitas  Imperialis  Ulma ,  gaudere 
debeat.   Datum   ante   Castrum    Bensheim  4.   Non,    Julii   1301.    (s.   II.   62.) 

93.  Litterae  Heinrici  ee  Potendorf,  dicti  canis ,  quibus  constituit  tempus  ei 
terminum ,  quo  creditori  suo  Heinrico ,  genero  Leublonis ,  Civi  Viennen. ,  matanm 
solvere  velit,   et  debeat.  Sine  dato.    (s.  U.  63.) 


221 

94.  Albertus  Rom.  Rex  assurait  qucndam  Archidiacomim  in  suom  Capellanum. 
Sine    dato.    (s.    II.   64.) 

95.  Quidam  recommendat  Praeposito  ad  S.  Hypolitum ,  Ortolphum  Diaconum, 
ut   ad   sacerdotium   promoveatur.    Sine    dato.    (s.    II.    65.) 

96.  Arbitrium  Hcrbipolensis  et  Olomucensis  ,  Episcoporum ,  L.  Comitis  Pala- 
tini  Rheni,  et  0.  Marchionis  Brandenburgensis ,  super  litibus ,  quae  inier  R. 
Romanorum,    et   Ott.   Bohemiae    Reges,   vertebantur.   Sine   dato. 

97.  Rudolphus  Episcopus  largitur  40.  dierum  indulgentias  visitantibus  Eccle- 
siam  parrochialera  in  Mistelbach ,  in  festo  et  per  Octavam  S.  Martini ,  Patroni 
ibidem,    et   per  Octavam    Dedicationis.   Sine    dato.    (s.    II.    66.) 

98.  Rudolphus  Archiepiscopus  Saleburgensis  hortatur  iterato  Decanum  Patavi : 
ut  electionem  Episcopi  Patav.  quantocius  procuret ,  et  Ch.  Lavent.  Episcopi  ver- 
bis ,  quae  Archiepiscopi  nomine  hac  de  re  exposucrit,  fidem  credulam  adhibeat. 
Sine   dato.    (s.    II.    67.) 

99.  Plebaui    ad  Plcbanum    litterae    super    quaesila    confraternitate.    Sine    dato. 

100.  Fridericus  etc.  in  litteris  ad  Messanenses ,  plangit  mortem  Primogeniti 
sui,    Henrici    Siciliae   Regis.    Sine   dato. 

101.  Friderici  etc.  Epistola  consolatoria  ad  N.  Comitem ,  super  morte  ejus 
filii.   Sine    dato. 

102.  Ejusdem  similis  Epistola  ad  quendam  super  morte  ejus  fratris  olim 
Episcopi.   Sine    dato. 

103.  Fridericus  etc.  cujusdam  officialis  sui  iidelia  servitia  commendat,  eorum- 
que   remunerationem   promittit.  Sine   dato. 

104.  Idem  dirulionem  domus ,  cujusdam  Regno  pulsi,  ad  supplicationem  nnius 
sui  fidelis,  cui  haec  dirutio  in  damnum  cederet,  diiTcri  praecipit,  quousqne 
aliud  mandetur.    Sine    dato. 

105.  Idem  hortatur  CoUegium  Cardinalium ,  ut  motus  summi  Ponlificis  ob  fa- 
vorem  rebellium  Lombardorum  arreptos  compescant.   Sine   dato. 

106.  Litterae  amici  ad  amicum,  qui   filium  per  mortem  amisit.     Sine  dato. 

107.  Planctus  Monialium  super   morte  Abbatissae. 

108.  Quidam  cxprobrat  Conventui,  quod  t'rumentum  alicui  ab  abbate  collatum 
restitui  curaverit.    Sine  dato. 

109.  Quidam  commendat  alteri   negotium   sui    fratris.   Sine  dato. 

110.  Gregorius  Patriarcha  refert  Regi  N.  gratias,  quod  fiduciam  suam  in  ipso 
collocaverit,   promittitque  honoris  ipsius  incrementum  in  Italia  procurare.    Sine  dato. 

111.  Quidam  excusat  alterum ,  quod  consilium  prodidisse  insimulatus  duriüs 
responsaverit  ;    et  proditionis  suspicionem  ab  eo  amoliri  satagit.    Sine  dato. 

113.  Fridericus  etc.  scribit  cuidam,  quod  Papa  posito  supercilio  ad  compositio- 
nem  se  iuflectat ;  quem  autem  magis  adhuc  humiliaru  proposuerit.  Alexaudrinos 
relictis  rebellium  Mediolanensium  erroribus,  ad  lidem  Imperii  rediisse  notificat, 
et   nuncium  hoc  fidelibus  suis    ad  notitiam  deferri  jubet.    Sine    dato. 

113.  Idem  monet  Cives  .  .  ,  quatenus  Fcrraneum  ,  Legatum  Papae ,  ad 
partes  Theuton: ,  ut  Priucipum ,  Magnatum  et  aiiorum  iidelium  devotionem  et 
fidem  corrumpat ,  destinatum ,  et  nnncios  ejus,  non  recipiant,  sed  eorum 
conatibus  se  opponant.    Sine   dato. 

114.  Tabulae  Titulorum,  quorum  usus  est  in  litteris  ad  diversi  Status,  condi- 
tionis  et  Dignitatis  horaines ;  cum  variationibus  exordiorum,  expositionum  et  con- 
clttsionum.   (a  pag.  88  —  95  et  a  pag.  98 — 105.) 

115.  Regis  Rom.  Litterae  ad  Cardinales  super    morte   Bon.  Papae.     Sine    dato. 

116.  Quidam  scribit  alleri,  ut  sibi  de  vasis  ad  instantem  post  fesium  S.  Mi- 
chaelis vindemiam  generalem  in  Austria  provideat ,  et  illa  a  fecibus  corruptionem 
vini  causantibus   eraundct.  (p.   106.) 

117.  Matthias,  Abbas  monasterii  in  Altenburch,  visitator  Ordinis  S.  Bunedicli 
per  Austriam  in  provinciali  Capitulo  electus,  scribit  Abbatibus  monasteriorum,  quae 
vult  visitare.    Sine   dato.   (s.  II.  68.) 

118.  Albertus  Episcopus  Pataviensis  confirmat  cujusdam  fundationem  unius  mis- 
sae,   post  mortem  Fundatoris   sing^lis  diebus  celebrandae.    Slue  dato. 

Archiv.  Jahrg.  1849.  II.  Heft.  16 


222 

tl9.  Litterae  cujusdam  Scholaris  ad  Plebanum  in  Weikerslorf,  ut  ei  munu- 
sculo  subvenire  velit.    (s.  II.  69.) 

120.  Litterae  Amasiae  ad  suum   dilectum. 

121.  Quidam  certas  historias  sibi  describi  postulat. 

122.  Laus    cujusdam   epistolae. 

123.  Laus  doctrinae  et  sapientiae. 

124.  Responsio  obedire  volentis. 

125.  Mouita  pro    Studentibus. 

126.  Responsum  obedire   volentis. 

127.  Nota,   quomodo   ad  monita  respondendum   sit. 

128.  Ars   grammatica   molae  assimilatur. 

129.  Quidam  nimis  diu  Grammaticae   studuisse  reprehenditur. 

130.  Artes  liberales   sorores   appellantur. 

131.  Quidam  reprehenditur,  quod  aetatem  suam  consumat,  liberalibus  artibus 
studendo. 

132.  Sentenlia   avaritiae. 

133.  N.  conqueritur  patri  cujusdam  Scholaris,  quod  ejus  filius  curae  suac  com- 
missus   non   obediat. 

134.  Litterae  patris  ad  iilium   super  dicta  querela, 

135.  Ejusdem  filii  responsio. 

136.  Notula  de   materiis  inveniendis. 

137.  Quidam  reprehendit  amicum  in  respondendo  negligentem. 

138.  Eplstola  alia   ejusdem  argumenti. 

139.  Alia  consimilis. 

140.  Idem  duae  aliae   similes. 

141.  Quidam  consulit  amicum,  quid  sibi  agendum  sit,  et  ab  eo  de  statu  pa- 
ternae  domus ,  Cathedralis  Ecciesiae  dispositione,  Patriaeque  rumoribus  certior 
reddi    cupit. 

142.  Responsio   desuper. 

143.  Nota,    quod    praetacta   responsio   dilatari ,   non  vero   abbreviari    possit. 

144.  Quidam  hortatur  adolescentem  ,    ne    differat  ad  litterarum  studia  properare. 

145.  Quidam  reprehenditur ,  quod  Stndia  usque  ad  vigesimum  aetatis  annum 
contra    propositum  suum  distulerit. 

146.  Contra  illum ,    qui  raultum    de  fervore    studiorum    remisit. 

147.  Quidam  proponens  Bononiam  redire  studiorum  causa,  petit,  sibi  ab  amico 
signiiicari,    qua  die  cum  ipso  proficisci   possit. 

148.  Responsio   desuper. 

149.  Litterae  cujusdam  Studiosi,  quod  Parisios  venerit,  et  ibi  studere  iu- 
ceperit. 

150.  Responsio  ad  idem. 

151.  Similis    Epistola,   cum  responso. 

152.  Consimiles  Litterae   Studiosi,   qui  Bononiam   profeclus  est. 

153.  Studiosus  in  transitu  Alpium  a  latronibus  spoliatus  petit  consilium  ab 
amico,    quid   agere  debeat.    Subjungitur  Notula  doctrinalis. 

Ij4.   Responsum  Araici. 
155.   Laus   cujusdam    Scholaris. 
.  156.   Pater   postulat  informari   de  profectu   filii  sui   in  studiis. 

157.  Tres   diversae  responsiones   desuper. 

158.  Nota  de  diversitate    ingeniorura. 

159.  Nota  de  indole. 

160.  Litterae  ad  quendam,  quod  filius  ejus  propter  morum  honestatcm  ab 
Omnibus    commendetur. 

161.  Excusationum  epistolae,  quibus  objecta   diluuntur,   et   partim    retorquentur. 

162.  Duae  Epistolae  ad    parentes,    in    quibus    eorum   filii    studentes    laudantur. 

163.  Quidam  irridentur ,    quod   disputationera   male   peregerint. 

164.  Litterae,  quibus  aliqui  Nobiles  quendam  Magistrum  ad  sc  invitant,  ut 
eos    instruat. 


223 

165.  Regponsio   ma^Istrl  venire  volentis. 

166.  Responsio   magistri  venire  non  valentis. 

167.  Quidam   Thraso   irridetur. 

168.  Epistolac,   quibus   scribeiites  supplicant,   ut    eis    pecuniä  succurratur. 

169.  Scholaris ,  qui  se  fecit  ad  hospitale  deferrl ,  postulat  a  parentibus  visl- 
tari,  antequam   debitum  humanitatis    exsolvat. 

170.  Quidam  Studiosus  partem  praebendae,  quae  eum  contingit,  sibi  trans- 
mitti    petit. 

171.  Nota  de  voce:    commendo. 

172.  Epistola  cujusdam,    qui   ex    Scholis  ad   officium   Praelaturae   vocatus    est. 

173.  Quidam  se  precibus  alterius  commendat. 

174.  Variationes   ad  usum  illorum,    qui    se  alteri  commendare  volunt. 

175.  Variationes  pro  agendis  gratiis  illi ,  cui  scribens  nequit  benefaciendo 
vicem  reddere. 

176.  Nota,   quomodo   minores  majoribus   debeant  pro   amico    supplicare. 

177.  Quidam  scribit  alteri ,  quod  litteras  eorum,  quorum  preces  exaudiri 
optabit,  Sigillo  Salomonis ,    caeteras   vero   unä  Ciffra  distinguet. 

178.  Nota  desuper. 

179.  Filii  supplicant    patri ,  ut   eorum   inopiam  sublevet. 

180.  Quidam   repreheudit   parentes   ob  excessum  doloris   de  morte    filii. 

181.  Nota  de   cousolatione  in  acerbitate    doloris. 

183.  Responsio,  quae  potest  generaliter  fieri  omnibus,  qui  de  suis  miseriis 
conqueruntur. 

183.  Maudatum  Poiitificis ,  ut  Jo :  Subdiacono  tarn  in  rebus  oportunis ,  quam 
securitate  itinerum   provideatur,    et  excommunicatio    papalis   denuncietur.    Sine    dato. 

184.  Papa  excommunicat  Regem  Tyro :  quod  uxorem  Principis  Antiochiae  con- 
tra inhibitionem  Ecclesiae  detineat. 

185.  Quidam  a  Papa  constituitur  judex  in  causa  alicujus ,  qui  ä  Canonicis 
in  Plebanum  electus,  a  quibusdam  ex  eis  in  possessione  turbatur,  eo,  quod  elec- 
tioni   ejus    non    consenserint. 

186.  Papa  mandat,  Archiepiscopum  N.  quodam  Beneficio  ecclesiaslico  spoliatum, 
uon  obstante  appellationc  partis  adversae,    restitui.   Sine   dato. 

187.  Idem  constituit  judicem  in  causa,  quae  vertitur  inter  duo  Mouasteria 
ratione  quarundam  decimarum.   Sine    dato. 

188.  Summus  Pontifex  committit  cuidam  causam  Abbatissae  et  Monialium 
S.  Julianae,  ratione  partis  Parrochiae,  quam  ab  Abbate  et  monasterio  N.  contra 
jus   detineri  asserunt.  Sine   dato. 

189.  Ejusmodi  Commissio  in  causa  Prioris  et  fratrum  S.  Mariae  de  Rheno, 
querentium,  quod  Archidiaconus  et  Canonici  majoris  Ecclesiae  Bono:  sepulturas 
Ecclesiis   dictorum  Fratrum   debitas  subtrabant.    Sine   dato. 

190.  Item  in  causa  matrimonii  inter  H.  Comitem  Palatinum  Rheni ,  et  B.  filiam 
Ducis   Austriae.  Sine  dato. 

191.  Iteratum  mandatum  Apostolicum,  ut  N.  parochianos  suos,  quibus  Conradus, 
filius  quondam  A.  ,  usuras  solvit,  ad  reddendum  eas  debitä  poena  compellat.  Sine 
dato. 

193.   Summus  Pontifex  Henricum  H.  cuidam  Collegio  sociat.   Sine  dato. 

193.  Idem  mandat  Canonicis  N. ,  ut  eidem  H. ,  quem  in  fratrem  et  Canonicum 
assumere  contra  papalem  voluntatem  neglexerunt ,  locum  et  praebendam  assignent. 
Sine  dato. 

194.  Litterae  papales  comminatoriae  super  eodem. 

195.  Litterae    executoriae  in  eadem   materia. 

196.  Papa  Nepoti  suo    provideri  jubet  de  N. 

197.  Pontifex  nominat  Episcopum  Alba :  in  legatum  suum  in  Regno  Franciae. 
Sine  dato- 

198.  Idem  mandat  Episcopo,  qui  Legatum  Sedis  Apostolicae  recipcre  noluit, 
ut  ad  Romanam  Ecclesiam    accedat.    Sine    dato. 

199.  Idem  commendat  quibusdam   suum    consanguineum.   Sine   dato. 

16  * 


224 

200.  Ejusdem   commendatio   alterlus   personae.  Sine  dato. 

201.  Idem  suo  Cursor!  pro  specialibus  negociis  in  Angllam  destinato  securi- 
tatem  itineris ,   et  oportuna   stipendia  ministrarl  petit.   Sine  dato. 

203.  Imperator  respondet  ad  litteras ,  quibus  Papa  Electionem  suam  signi- 
ficauit.    Sine    dato. 

203.  Alia  consimllis  Epistola. 

204.  Alia  consimilis. 

205.  Idem   alia  similis. 

203.  Imperator  se  commendat  Summo  Pontifici,  et  optat,  de  ejus,  Romanaeque 
Ecclesiae  statu    certior  reddi. 

207.  Nota,   quo  stilo  utantur  Imperator,  Rex   et   Dux  in  litteris. 

208.  Nota  de  stilo   litterarum   apostolicarum  ad  Imperatorem. 

209.  Litterae  Episcopi  ad  suum  Superiorem,  quibus  petit,  de  ejus  statu 
certificari. 

210.  Stilus  litterarum,    cum   census   aut  reditus   consueti    mittuntur, 

211.  N.  Rom.  Rex  Electionem  suam  Summo  Pontifici  significat,  eidemque  20. 
libras  auri ,   et  M.  marcas  argenti  mittit.    Sine    dato. 

212.  Jerosolimitani  significant  Papae,  quomodo  fuerit  patriarchalis  Electio  cele- 
braia,  eamque  confirmari  postulant.   Sine  dato. 

213.  Cantuariense  Capitulum  Electionem  Archiepiscopi  confirmari  petit.  Sine  dato. 

214.  Electi  Cantuariensis   Litterae  ad  Papam  ratione  suae  Electionis.   Sine  dato. 

215.  Litterae  ad  Papam,  ut  electus  Neapolitanus  Archiepiscopus  confirmetur. 
Sine    dato. 

216.  Imperator  petit,  ut  H.  ejus  consanguineus ,  Electus  Moguntinus ,  confir- 
metur, cum  Electio  W.  a  majori  quidem  parte  Capituli,  sed  contra  honorem  Imperii 
celebruta  stare  non  possit.    Sine  dato. 

217.  Idem  scribit  Papae  iterato   in   eadem  materia.    Sine  dato. 

218.  Idem  commendat  Papae  Arcliiepiscopum  Moguntinum  Romam  proficiscentem. 
Sine  dato. 

219.  Rex  Galliae  commendat  Papae  Archiepiscopum  Rem :   Sine  dato. 

220.  Similiter  commendalur  Archiepiscopus   Cenofonten:  Sine  dato. 

221.  Exordium   litterarum  Rcgis  ad  Papam. 

222.  Rex  post  coronationem  se  Papae   commendat.   Sine   dato. 

223.  Civitas  Mediolanensis  sc  Papäe  commendat,  et  suadet,  ut  in  proposito 
contra  nocivam  Ruffl  F.  prolem  persistat.    Sine  dato. 

224.  Rex  N.  recipit  quendam  Archiepiscopum  in  gratiam ,  ad  rogamina  Ponti- 
ficis.   Sine  dato. 

225.  De   coutentione   post  mortem  N.  Imperatoris  et  Siciliae  Regis. 

236.  Sedis  Apostolicae  Legatus  in  Francia,  Legationis  suae  eventus  intimat. 
Sine   dato. 

227.  Nota,   quod  nullus  debeat   esse  facilis  ad  recitandum  rumores. 

228.  Litterae  ad  Summum  Pontificem  pro  resolutione  quaestionis ,  an  puella 
in  musti  dolio  baptizata    rebaptizanda  sit. 

23J.  Sirailes  Litterae  super  quaestione,  an  Clericus,  qui  in  minoribus  Ordini- 
bus  constitutus  se  Paterenorum  Sectae  immiscuit,  postraodum  acta  poenitentia  ordi- 
nem  Diaconatus  accepit,  sed  in  hoc  haeresim  Leonistarum  amplexus  est,  an,  in- 
quam  ,  iterum   ad  poenitentiam  rediens  in  sacerdotem  proraoveri   possit? 

230.  Quaestio  ad  Pontificem,  an  Electus  Cardon:,  qui,  dum  esset  Abbas,  crimen 
incestus  et  raptus  monialis  commisit ,    confirmai'i  debeat? 

231.  Excusatio  illius,  qui  contra  inhibitionem  Papae  dicebatur  Philippo  Duci 
adhaesissc. 

232.  Quidam  se  excusat,  quod  inccptara  cxecutionem  mandati  Aposlolici,  ut 
lotam  Marchiam  circuraeat ,  et  Haereticos  Paterenos,  eorumque  fautores  excommu- 
nicet,   ob  supervenientem  aegritudinem   prosequi  nequiverit.     Sine  dato. 

233.  Forma  excusationis  ob  senectutem. 

234.  Forma  excusationis    ob  paupertatem. 

235.  Excusatio    per    timorem ;    ubi    se    excusans,   Papae    significat,   quod    Rex 


225 

Francorum  ei   camlnum    ignis   minatus  sit ,    si  Comitem   Flandr :   excommunicaverit. 
Sine  dato. 

236.  Excusatio  per    difficultatem   itineris. 

837.   Excusatio  per  guerram. 

238.  Excusatio,  quod  Antioclienis  non  potuerit  contra  Saracenos  auxiliam 
praeberl,   cum  vix   Regnum  Cypri  ob   paucitatcm  hominum   defcndi  valeat.  Sine  dato. 

239.  Excusatio  per  furorem  plebis. 

240.  Scribens  significat,  quod  ad  mandatum  ejus,  cui  scribit ,  Romam  Calendis 
Augusti  venlurus  non  sit,  cum  aestivum  tcmpus ,  et  Autumni  principium  ipsi  Ro- 
man» pertimescant,   quodque  malit  a  jure  cadere  ,   quam  pro  jure  perire. 

211.  Excusatio,  quod  versus  Italiam  propter  contrarium  ventum  navigare  non 
potuorit. 

242.  Excttsatio  per   incendium. 

243.  Quidam  scribit  Papae,  quod  Johnnnem  Canonicum  Parentinum  propter  ci- 
vilis conditionis  vinculum ,  quo  innodatus  dicitur ,  cum  ad  sacros  ordines  promovere 
distulerit. 

244.  Quidam  sc  excusat,  quod  frumentum,  quod  Papa  Ferrariae  peregrinis 
dari  jusserat,  propter  specialia  Statuta  Italiae  Civitatum  Venetias  destinari  non 
potuerit. 

245.  N.   ab    excommunicationis   vinculo   absolvi  desiderat. 

246.  Querela  contra  Episcopum ,  qui  querulantem  post  appellationem  ad  Sedem 
Apostolicam  Officio    divino  privavit. 

247.  Quidam  petit  restitui  Beneficio,  quo  ab  Episcopo  privatus  fuit ,  quod 
sine  ejus  licentia,  quam  tarnen  in  absentia  illius  a  Capitulo  acccpit ,  Romam 
causa  voti  adimplendi    percgrinatus  sit. 

248.  Quidam  petit  absolvi  ab  interdicto ,  quo  ab  Episcopo,  post  appellatio- 
nem ad  Sedera    Apostolicam ,    innodatus  est. 

249.  Forma  querelae  ratione  subtractarum   Decimarum. 

250.  Forma  querelae  alicujus  a  Decimis  Exempti ,  quod  Decimas  praestare 
cogatur. 

251.  Forma  querelae  in  causa  subtractionis  sepiilturae ,  parochiac ,  vel  deci- 
marum. 

252.  Quidam  supplicat  Papae,  quatenus  Episcopo  Bonon:  injungat ,  ut  cen- 
surä  ecclesiasticä  compellat   restituere  libros  nomine  usurarum    obligatos. 

253.  Quaedam  conqueritur  Papae,  quod  Rex  Galliae ,  cui  ante  triennium  nup- 
serat ,  illi  filiam  Ducis  N.  superinduxerit ,  querulantem  autem  incarcerari  praece- 
perit.   Sine   dato. 

254.  Judex  dclegatus  in  causa,  quae  vertebatur  inter  Electum  Bono  :  et  quos- 
dam  Canonicos,  scribit  Papae,  quod  partes  post  litis  contestationem  in  termino 
constituto  non  comparuerlnt ,  postmodum  vero  propcnsius  citatae  ita  responderint, 
ac  si   ei  causa  nunquam    commissa  fuisset.   Sine  dato. 

255.  Variatura  exordium  litterarura  Judicis  delegati  ad  Papam. 

256.  Sententia  Judicis    delegati  contra  Episcopum  contumacem. 

257.  Litterae,  quibus  quidam  poenitens,  qui  percutiendo  praegnantem,  abortus, 
et  mortis  illius   causa  fuit ,   Papae  commendatur. 

258.  Incendiarius   poenitens  Papae  commendatur. 

259.  Ejusmodi  Litterae  ad  Papam  pro  quodam ,  qui  fillnm  correctionis  gratiä 
percutiens  ,  mortis  ipsius  causa  fuisse  videtur. 

260.  Similes  Litterae  pro  parricida,    ut  ei    poenitcntia  injnngatur. 

261.  Item   pro  fratricida. 

262.  Item    pro   eo  ,    qui   die  Veneris  carnes   comedit. 

263.  Pro   monacho,  qui   Abbatem  suum  vcneno  interemit. 

264.  Pro  monacho ,   qui  varia  crimina  commisit. 

265.  Pro  Plebano  adultero  ,    qui  maritum    exoculavit. 

266.  Pro   Sacerdote ,   raptore  Virginum,    incendiario    etc. 

267.  Pro  illo  ,   qui   violentas  manus  injecit   in  Clericum. 

268.  Pro  Moniali  ,   quae  cum  Monacho   fugit. 


226 

269.  Pro  muliere ,  quae  post  adultcrinm  a  viro  separata  recepit  habitum 
monachalem  ,    et  postmodum    commisit  incestum. 

370.   Pro  muliere ,     quae    cum   Sacerdote  aufugit. 

271.  Pro  muliere,  quae  corpus   lenocinio  proscripsit. 

272.  Litterae  ad  Papam  pro  muliere ,  quae  maritum  suum  veneno  infecit ,  pro 
adulterio. 

273.  Aliae  ejusdem  argumenti. 

274.  Definitio  petitionis. 

275.  N.  ab  Aquilejensi  Patriarcha  pendente  appellatione  Officio  et  Beneficio 
privatus   restitui  petit. 

276.  Quidam  Diaconus  nullum  reportans  commodum  de  mandato  Apostolico, 
vigore  cujus  Episcopus  N.  suos  Parochianos  ad  restituendum  eidem  Diacono  usuras 
doena  ecclesiasticä  compellere  jussus  erat ,  dicti  mandati  prosecutionem  Episcopo 
injungi    postulat. 

277.  Ouerela  ad  Papam  contra  Capitulum  N.  ,  quod  praebendam  vacantem 
contra  voluntatem  Papae  alteri   contulerit. 

278.  Supplicatio,  ut  Magister  H.  Litteris  Apostolicis  Regi  Hungariae  com- 
mendetur. 

279.  Quidam  postulat,  Episcopo  Alban:  injungi,  ut  Magistrum  V.  ab  excom- 
municatione,    qua   eum    innodavit,   absolvat. 

280.  Prior  N.  supplicat  Summo  Pontifici  ,  ut  ei  conferat  auctoritatem ,  sub- 
ditos   suos   appellatione   cessantc   corrigendi. 

281.  Bono  :  Cives  supplicant  Papae ,  ut  conferentibus  opem  ad  exstruendum 
pontem  super  Rodanum  juxta  Leonem  aedificari  coeptum  indulgentias  largiatnr. 
Sine   dato. 

282.  Miles  B.  a  C.  ex  captivitate  Saracena  per  1000  marcas ,  quas  idem  B. 
diclo  C.  se  soluturum  juramento  proraiserat,  liberatus,  postulat  sibi  Litteras  Apo- 
stolicas   concedi,   quibus   fideles   ad   conferendam   eleemosynam   animentur. 

283.  Similis    supplicatio  pro   reformatione   ecclesiae   combustae. 

284.  Monachus  fugitivus  postulat  Litteris  Apostolicis  Abbati  et  Conventui 
scribi,   ut   eum   iterum  recipiant. 

285.  Similis   supplicatio   fugitivae   Monialis. 

286.  N.   denunciat  Electionem   suam   in  Rom.  Regem. 

287.  Gratulatio   Regis   N.   super   electione  N.   Rom.   Regis. 

288.  N.  Rex  proponit  alteri  Regi  matrimonium  inter  suam  filiam  et  ejus  filinm. 
Sine  dato. 

289.  Litterae  Reginae  Hungariae,  cujus  maritus  abest,  ad  Imperatricem.  Sine 
dato. 

290.  Responsio  Imperatricis,  cujus  maritus   etiam   abest.  Sine  dato. 

291.  Formula  convocationis   Curiae  Imp. 

292.  Imperator  solatur  uxorem   suam  promissione  proximi  reditus. 

293.  Idem   Imperii  negotia  cuidam  committit  tractanda.  Sine  dato. 

294.  Responsio  desuper.     Sine  dato. 

295.  Imperator  commendat  Cardinali  N.  Archiepiscopum  Moguntinnm.  Sine  dato. 

296.  Cardinalis  responsio.    Sine  dato. 

297.  Imperator  rogat  quendam  Cardinalem ,  ut  ei  novos  ramores,  et  occnlta 
Papae   negotia  intimet.   Sine  dato. 

298.  Cardinalis  respondet ,  quod  Papa  ejus  bonorem  annullare  ,  et  Regnnm  Si- 
ciliae  usurpare  moliatur.    Sine  dato. 

299.  N.  Rex   petit,    ut  H.   Clerico  Praebenda  assignetur.   Sine  dato. 

300.  Archiepiscopi   excusatio  ad  predictam  petitionera.   Sine    dato. 

301.  Supradicti  Regis  litterae  comminationis  ad   Archiepiscopum.    Sine    dato. 

302.  Archiepiscopi  responsio. 

303.  Rex  N.  scribit,   quod  Regno  Cyro  :   succurrere  nequeat. 

304.  Rex  N.  rogat  Imperatorem ,  ut  contra  eum  Regi  Navarrae  non  praestet 
auxilium.     Sine  dato. 

305.  Imperator  citat  Ducem  Austriae  ad  querelas  Dncis  Bavariae.  Sine  dato. 


227 

306.  Dux  Austriae  respondet,  quod  ejus  innocentia  in  praefixo  termino  ap- 
parebit. 

307.  Dux  Austriae  conqueritur  Imperatori ,  quod  Duces  Bavariae,  et  Carin- 
thiae,  Austriam  invaserint,  cum  ille  contra  Regem  Boli.  tanquam  inimicum  Rom. 
Imperii ,    cum   exercitu   egressus  esset.   Sine  dato. 

308.  Imperator  praecipit,  ut  per  dictos  Duces,  Austriae  Duci  satisfiat.  Sine  dato. 

309.  Dux   Austriae  conqueritur  Imperatori  contra  Regem   Hungariae.   Sine    dato. 

310.  Imperator  praecipit,  ut  Duci  Austriae  contra  Regem  Hungariae  succur- 
ratur.    Sine  dato. 

311.  Alban.  Archiepiscopus  petit  Duci  Austriae  ab  Imperatore  injungi  ,  ut 
usurpata  eidem  Archiepiscopo  restituat ,  illique  ratione  Feodi  more  antecessorum 
juramentura  fidelitatis  praestet.    Sine  dato. 

313.  Mandatum  Imperatoris  ad  Ducem  Austriae,  praedictae  petitioni  conforme. 
Sine  dato. 

313.  O^itlam  Abbas  queritur  Imperatori  de  damnis  per  Comitem  N.  monasterio 
illatis.   Sine  dato. 

314.  Mandatum  Imp.,   ut  dictus  Comes  N.  monasterio   satisfaciat. 

315.  Idem  Comes  respondet  ,  et  dicit  se  probaturum,  quod  abbas  falsa  ex- 
posuerit. 

316.  Moniales  N.  sua  privilegia   confirmari  postulant.   Sine  dato. 

317.  Cremo  :  Civitas  supplicat  Imperatori  per  Nuncios  ,  quatenus  Mediolanen- 
sibus  injungatur,   ut   Cremam  Cremonensibus  restituant.   Sine  dato. 

318.  Imperator  intimat  Cremonensibus,  quod  Mediolanum  scripserit ,  ut  Crema 
restituatur.   Sine  dato. 

319.  Imperiale  mandatum  ad  Mediolanenses ,  ut  Cremam  Cremonensibus  resti- 
tuant.  Sine  dato. 

320.  Responsum  Mediolanensium ,  quod  Cremam  per  Imperatorum  largitionem 
et  specialia  privilegia  possideant.   Sine  dato. 

321.  Imolenses  supplicant  Imperatori  ,  quatenus  praecipiat  Bononiensibus  et 
Faventinis,   ut  Episcopatum  Imolensium  restituant.   Sine  dato. 

332.   Imperator  praecipit  dictum  Episcopatum  restitui.   Sine  dato. 

323.  N.  petit  fratri  suo  H.  Duci  Bobemiae  injungi  ,  ut  ei  partem  hereditatis 
paternae   extradat.   Sine  dato. 

324.  Mandatum  Imperatoris  ,  ut  idem  Dux  cum  fratre  suo  de  dividenda  heredi- 
tate    conveniat  ,   vel    coram  Imperatore  compareat.   Sine    dato. 

325.  Comites  de  Lardig  petunt  injungi  Comiti  Jo. ,  ut  eis  3.  castra  restituat, 
quae  per  40.  annorum  spatium  se   asserunt   possedisse.   Sine  dato. 

326.  Imperator  committit  Marcbioni  A,  et  Comitibus  F.  et  V.  hanc  causam  fine 
debito  terminandam.   Sine  dato. 

327.  Relatio  eorundem  Commissariorum,  quod  Comitem  I.  condemnaverint.  Sine 
dato. 

328.  Eorum  Sententia,   qua   Comes  I.  contumaciam  condemnatur. 

329.  Imperator  scribit  subjugato  Rege  Daciae  se  in  Italiam  venturum.   Sine  dato. 

330.  Exordium   generale  pro   constitutione  novarum   Legum. 

331.  Imperator  dat  omnibus  potestatem  ,  latrones  absque  poenae  metu  occi- 
dendi. 

332.  Custodes  carceris  interrogant  Imperatorem ,  quid  de  filio  Regis  H.  et 
Arcbiepiscopo  A.  ,  quos  de  mandato  illius  tenent  vinculatos,  facere  debeant? 
Sine  dato. 

333.  Imperator  respondendo  praecipit ,  ut  filio  Regis  oculi  cvellantur,  et  Ar- 
chiepiscopus decolletur.   Sine   dato. 

334.  Quaestio  ad  Imp.;ratorem,  an  sacrilegus,  qui  fugit  ad  locum  sacrnm  ,  de- 
beat  impunitus  relinqui? 

335.  Responsio  negativa. 

336.  N.  gratulatur  neo  -  electo  Papae  de  ejus  Electione ,  et  transmittit  illi 
equum.   Sine  dato. 

337.  Responsio  Papae.  Sine  dato. 


228 

338.  Forma  Promotorialium  ad  Plebamim ,  ut  Sacerdos  cansä  Eleemosynae  pro 
itinerc  ad  Rom.  Curiam  ,   popnto  commendetur. 

339.  Capellanus  scribit  Plebano ,  ut  N.  mortinim  sepeliri ,  et  N.  iniirmam  sa- 
cramentis  muniri   curet. 

340.  Instrumentum  pnblicnm  recognitionis  ab  F.  Cive  Viennensi  corara  Abbate 
Scotorum  in  Vienna,  factac,  quod  idem  Civis  15  11.  Monialibns  monasterii  S.  Agnc- 
tis  extra  muros  Vrbis  Romae,  ad  anniversarium  singulis  annis  pro  ipso  peragen- 
dnm  transmiserit.   Actum   anno   1337.   sine   die,   mense   et  loco. 

341.  Praefatus  Abbas  Scotorum  intimat  recognitioncm  supradictam  Capitulo 
Basilicae  Principi.s  Apostolorum  Urbis  Romae ,  occasione  ambiguitatis  inter  dictum 
Capitulum  ex  una ,  et  memoratas  Moniales  ex  altera  parte  super  rccensita  pccu- 
niae   Summa,   subortae.   Sine  dato. 

342.  Litterae ,   quibus   scribens  petit   se   alteri   commendari. 

343.  Generalis  cujusdam  Ordinis  rcspondet  Regi  N. ,  quod  juxta  illius  desi- 
derium  omnibus  totius  Ordinis  fratribus  missae  et  aliarum  orationum  suffragia  pro 
illo,   et  uxore  ac  prole  ipsius  sint  imposita.  Sine  dato. 

344.  Invitatio   amici  ad  colloquium. 

345.  Exordium   Litterarum   gratiarum    actionis. 

346.  Got.  Episcopus  Patav.  omnibus  contritis  et  confessis ,  qui  pro  structura 
Capellae  subsidia  impenderint,   40.  dierum   indulgentias  largitur. 

347.  Exordium  Orationis  coram  Papa  declamatae. 

348.  Exordium  Orationis  ad  Cardinales. 

349.  Exordium   coram  Doctoribus. 

350.  Exordium  coram  Judicibus  delegatis. 

351.  Coram  Judicibus  ordinariis. 

352.  Coram  Imperatore. 

353.  Coram   Vicario   Imperatoris. 

354.  Exordia  coram  aliis. 

II. 

1. 

Forma  quomodo  Episcopus  Maguntinus  citat  Reges  Romanos. 

Seronissimo  domino  suo  domino  Adulfo  Romanorum  regi 
semper  Augusto  Gerhardus  dei  gracia  Saucte  Maguntine  Se- 
dis  Arcliiepiscopus,  saeri  imperü  per  Gerraaniam  Archicancella- 
rius ,  obseqnium  tarn  debitum  quam  deuotum  et  Rempublicam 
feliciter  gubernare.  Inueterati  Juris  longeueque  consuetudinis 
non  tarn  celebris  quam  sollempnis  auctoritas  nobis  utpote  Sacri 
imperü  Archicancellario  per  Germaniam  contiilit  ab  antiquo ,  vt 
nos  quando  euidens  vtilitas  suadet  aut  inminens  necessitas 
urget  possimus  et  utique  debeamus  ex  incumbentis  nobis  ofilcii 
nostri  sollicitudine  non  solura  Prineipes  qui  Jus  optinent  eli- 
gendi  Regem  Romanorum  in  Imperatorem  postmodum  promo- 
uendum  verum  eciam  ipsum  Regem  qui  pro  tempore  fuerit  ad 
certum  locum  et  terminum  conuocare,  quod  prineipes  ipsi  con- 
gnoscere  debeut  et  eciam  recongnoscunt.  —  Et  quia  tempo- 
ribus    nostris    quod    cum    graui    cordis    dolore    proferimus    ve^ 


229 

nerande  pacis  gloria  per  oppressionum  Iniurias  confiisa  suc- 
cubuit,  concordia  salutifera  preualente  contemptibili  diseor- 
dia  fines  Regni  Alemanie  dato  libello  Repudii  quasi  irreuoca- 
biliter  dereliquit,  ut  Respublica  circumquaque  enormem  ^mi- 
nucionem  senciens  infelicitatis  sue  dampua  deplorat.  Ideo  non 
semel  sed  pluries  requisiti  per  principes  antedictos  et  stimulo 
proprie  conscieneie  excitati  pro  excellencie  vestre  salutis  aiig- 
mento  Sanete  pacis  reformatione  pro  Concordie  reuocacione 
pro  reipublice  felici  gubernacione  et  pro  tocius  regni  Salute 
eosdem  Principes  duximus  conuocandos,  vt  17".  Kalend.  Julij 
si  dies  feriata  non  fuerit  alioquin  proxima  die  sequenti  non 
feriata  quam  eis  pro  termino  peremptorio  assignamus  in  Ma- 
guncia  dignentur  sui  presenciam  exhibere,  tractaturi  et  ordi- 
naturi  de  turbacionibus  et  defectibus  Regni  quod  omnipotenti 
deo  et  hominibus  sit  acceptum.  Rogamus  igitur  et  attencius 
exhortamur  regiam  magestatem  vestram  et  nichilominus  quantum 
licet  iniungendo  petimus  cum  deuocione  debita,  quatenus  tam- 
quam  caput  principum  predictorum  in  termino  supradicto  et  eins 
continuacione  velitis  huiusmodi  salubribus  tractatibus  interesse. 
Datum  Maguncie  Kai..  Maü  Anno  domini.  M.  CC.  xcviij.  etc. 

Forma  deposicionis  Regis  Adulphi  et  de  Eleccione  Ducis  Alberti. 

Albertus  dei  gracia  Saxonie  Westfalie  et  Angarie  dux 
necuon  Comes  de  Bren.  Prudentibus  viris  etc.  Salutem  et  sin- 
ceri  fauoris  affectum.  Vniuersalis  insinuante  clamore  populi 
quamquam  non  credimus  ignorare  causam  discriminum  et  gwer- 
rarum,  quibus  actenus  est  lesa  pacis  amenitas  et  tranquillitas 
violata,  presertim  cum  Is,  cui  reipublice  gubernacio  ex  comisso 
et  tradito  sibi  incumbit  officio,  tamquam  in  eminenti  specula 
Regalis  culminis  collocatus  suorum  curam  gerere  debeat  sub- 
ditorum.  Sane  quia  dominus  Adolpbus  tunc  Romanorum  Rex 
super  hijs  et  aliis  excessibus  grauibus  et  notoriis  et  diuer- 
sis  quos  prolixitatis  causa  omittimus  enarrare  coram  excel- 
lentissimis  Germanie  principibus ,  qui  Romanorum  Regem  in 
Imperatorem  postmodum  promouendum  vna  nobiscum  de  Jure 
ac  approbata  consuetudine  Jus  optinent  eligendi ,  in  termino  ad 
hoc  prefixo   est  probacione  manifesta  conuictus    et   alias  insuf-^ 


230 

ficiens  inuentus  ad  tante  Regimen  dignitatis ,  oportunum  erat 
tot  et  talibus  ne  crescerent  in  inmensum  defeetibus  et  pericu- 
lis  tempestiuis  prouidere  remediis  et  anthidotis  congruis  ob- 
uiai;p.  Vnde  cum  in  hiis  que  ad  conseruacionem  sancte  pacis 
et  honorabilem  saeri  statum  Imperii  expedire  videntur  Nos 
vna  cum  ceteris  prineipibus  Electoribus  esse  deceat  circumspec- 
tos,  considerato  et  cognito  quod  regnante  predicto  domino 
Adulpho  quies  temporum  perturbata  non  possit  aliquatinus  re- 
formari ,  sed  mala  multiplicarentur  in  Terris  intollerabilibus 
et  dampnosis  huiusmodi  compulsi  defeetibus  ad  quorum  emen- 
dacionem  dictum  Regem  competentem  non  vidimus,  animaduer- 
tendum  iuste  duximus  in  eundem  deliberacione  matura  et  dili- 
geuti  sollicitudine  prehabita  Juris  etiam  ordine  vt  decuit  ob- 
seruato ,  Regno  Romano  cui  minus  vtiliter  prefuit  cuiusque 
per  demerita  reddidit  se  indignum  priuantes  ipsum  et  priua- 
tum  denunciantes  dictante  sententia  concordi  predictorum  prin- 
cipum  Electorum.  Cupientes  itaque  emendare  defectus  premis- 
sos  apti  prouidencia  successoris,  Magnificum  et  illustrem  Prin- 
cipem  dominum  Albertum  Ducem  Austrie ,  constautem  pacis  et 
concordie  zelatorem  tocius  equitatis  cultorem  laudabilem  et 
sincerum  veritatis  amicum,  Nos  vna  cum  ceteris  prineipibus 
Electoribus  ,  videlicet  venerabili  domino  Wikboldo  Sancte  Co- 
loniensis  Sedis  Archiepiscopo  Magnifico  principe  Domino  Wen- 
zeslao  Bohemie  Rege  necnon  Illustri  principe  domino  Ludovico 
Comite  palatino  Reni  Duce  Bawarie  quorum  vices  cum  pleno 
mandato  nobis  ab  eisdem  gerimus  in  hac  parte  quorumque 
dinoscitur  de  Jure  et  consuetudine  Interesse,  in  Romanorum 
Regem  in  Imperatorem  postmodum  promouendum  elegimus  vo- 
tis  concordibus  et  vnanimi  voluntate.  Quapropter  vniuersitatis 
vestre  prudenciam  rogamus  requirimus  et  hortamur  mandan- 
tes  vobis  nichilominus  per  presentes ,,  quatinus  predicto  domino 
Adulpho  dimisso  penitus,  cum  a  Juramento  fidelitatis  quo  ipsi 
eratis  astricti  sentencia  nostra  et  principum  iam  vos  absolue- 
rit  eorundem ,  serenissimo  domino  nostro  domino  Alberto 
quondam  Duci  Austrie  in  Romanorum  Ilegem  electo  fidelitate 
intendere  deuocione  debita  debeatis,  et  recongnoscentes  ipsum 
Electum  canonice  ad  Regie  celsitudinis  dignitatem  et  gubernan- 
dam    Rempublicam    consilüs    et   auxiliis    sibi    asistere    fideliter 


231 

studeatis,  securi  quoque  quod  sie  comodo  et  quieti  libertatum 
et  Jurium  vestrorum  conseriiacioni  sua  benignitate  et  Sollicitu- 
dine  placide  intendetur,  quod  de  ipsius  creacione  non  imme- 
rito  gaudere  poteritis  et  graciarum  acciones  omniatn  reddere 
creatori.    Datum  etc. 

3. 

Forma  Eleccionis  Ducis  Alberti  in  regem  Romanorum. 

Nos  Ludovicus  dei  gracia  Comes  palatinus  Reni,  Dax  Ba- 
warie,  publice  profitentes  declaramus  presencium  inspectoribus 
sev  auditoribus  quibus  scire  expedit  vniuersis,  quod  nos  excel- 
lentissimorum  Germanie  principum,  qui  Regem  Romanum  in 
Iraperatorem  postmodum  promouendum  de  Jure  et  antiqua  con- 
suetudine  Jus  et  potestatem  optinent  eligendi ,  tarn  celebri 
quam  sollempni  collegio  agregati  ordine  geniture  in  Magnifi- 
cum  principem  dominum  Albertum  Ducem  Saxonie  affinem  no- 
strum  karissimum,  de  circuraspeccione  cuius  industria  et  cautela 
fiduciam  gerimus  inconcussam,  viue  vocis  oraculo  transtuli- 
raus  et  presentibus  transfundimus  plenitudinem  potestatis,  Illu- 
strem principem  dominum  Albertum  ducem  Austrie  et  Styrie 
Auunculum  nostrum  karissimum  nomine  et  vice  nostri  in  Re- 
gem Alemanie  in  futurum  Imperatorem  promouendum,  et  in 
Omnibus  procedendi  tractandi  disponendi  ordinandi  pronun- 
ciandi  nominandi  eligendi  et  eciam  terminandi  vniuersa  et 
singula ,  que  eleccioni  huiusmodi  viderit  expedire  et  que  ad 
salubrem  sacri  Imperii  statum  nee  non  ad  vtilitatem  tocius 
reipublice  congnouerit  pertinere.  Ratum  habere  volentes  et  gra- 
tum,  quidquid  per  ipsius  industriam  factum  fuerit  in  premissis 
ac  si  contingeret  ea  fieri  per  nosipsos.  In  cuius  rei  testimonium 
et  euidenciam  pleniorem  presentes  litteras  nostro  Sigillo  pen- 
denti  jussimus  communiri.   Datum  et  actum  etc. 

4. 

Quomodo  Rex  Albertus  scribit  Domino   pape   obedientiam   plenam   pro 

fauore  obtinendo. 

Sanctissimo  in  Christo  patri  et  domino  suo  Domino  Bo- 
nifacio, Sacrosancte  Romane  Ecclesie  summo  Pontifici,  Alber- 
tus dei  gratia  Romanorum  Rex  et  semper  Augustus,  cum  filiali 


232 

obedientia  deuota  pediim  oscula  beatorum.  Sanctitati  vestre  no- 
tum  facimus  per  presentes  ,  quod  nos  venerabilem  Johannem 
FuUensem  Episcopum  etc.  tales  et  tales  consiliarios  et  familiä- 
res nostros  presentes  et  mandatum  suscipientes  nuncios  et  am- 
baxiatores  nostros  ac  proeuratores  nostros  generales  et  spe- 
ciales fecimus  et  facimus  constituimiis  et  ordinamus  ipsosqne 
ad  presentiam  uestram  destinamus  dantes  et  concedentes  eis- 
dem,  de  quorum  circumspectione  legalitate  industria  et  fideli- 
tatis  prestantia  fiduciam  gerimus  indubitatam,  plenam  et  liberam 
potestatem  et  speciale  mandatum  in  vestre  Sanctitatis  presentia 
deuotionem  et  reuereutlam  filialem,  quam  ergo  vos  et  sacro- 
sanctam  Romanam  Ecclesiam  matrem  nostram  gerimus  sinceris 
affectibus  et  sen^per  gerere  intendimus,  exponendi  et  nostro 
(nomine)  et  pro  nobis  seruicia  nostra  contra  hostes  et  rebel- 
ies Eiusdem  Ecclesie  etiam  in  persona  propria  si  necesse  fue- 
rit  et  Sanctitas  Vestra  expedire  viderit  promittendi.  Ad  unio- 
nem  quoque  et  concordiam  inconcusse  et  iuuiolabiliter  perpetuis 
teraporibus  obseruandam,  ac  priuilegiorum  Jurium  et  bonorum 
predicte  Ecclesie  conseruationem  et  tuitionem  ac  eiusdem  Sa- 
crosancte  Romane  Ecclesie  exaltationem  pro  posse  nostro  nos 
firmiter  obligandi,  firmandi  concordandi  mediandi  ac  ordinandi 
predicta  et  ea  contingentia  nee  non  dicendi  petendi  et  procu- 
randi  seu  inpetrandi  pro  nobis  et  nostris  gratiam  et  fauorem 
ac  omnia  et  singula  faciendi  promouendi  explicandi  exorcendi 
et  etiam  promittendi  in  premissis  et  eornm  quoUbet,  que 
secundum  deum  et  honestatem  absque  dimembratioue  Imperii 
viderint  expedire,  et  que  Regalis  excellentia  facerat  aut  facere 
posset  si  presens  esset  etiam  in  hiis  que  mandatum  exigunt 
speciale.  Et  in  animam  nostram  jurandi  nos  facturos  executu- 
ros  et  completuros  omnia  et  singula  que  pro  nobis  seu  nostro 
et  Imperii  nomine  per  ipsos  nuncios  ambassiatores  et  proeu- 
ratores nostros  circa  premissa  et  singula  premissorum  aut  ea 
seu  aliquod  eorum  contingentia  dicta  gesta  procurata  acta  vel 
concessa  fuerint  apud  sedem  apostolicam  seu  premissa.  Promit- 
tentes  nos  gratura  ratum  et  firmum  perpetuis  temporibus  ha- 
bituros  et  irrefragabiliter  obseruaturos  ,  ac  nullomodo  contra- 
uenturos  per  nos  uel  per  alium  seu  alios  publice  uel  occulte, 
aliquojure  lege  canone  ratioue  vel  causa  quacunque,  vel  quouis 


233 

alio  colore  quesito  quicquid  in  premissis  et  circa  premissa  per 
eosdem  nuncios  ambassiatores  et  procuratores  nostros  omnes 
in  simul ,  aiit  illos  qui  presentes  fuerint  aliis  nequeuntibus  in- 
teresse,  dictum  gestuni  factum  assertum  promissum  conces- 
sum  juratum  fuerit,  seu  modo  quolibet  procuratum.  In  quorum 
omnium  testimonium  euidens  presentes  literas  exinde  conscribi 
et  magestatis  nostre  Sigillo  iussimus  communiri. 

Angeführt:  Lichnowsky  II.  Regesten  Nr.  23.  (1303.)  Di- 
plomatar.  Alberti  R.  R.  p.  9.  Nro.  9.  Geh.  Hausarchiv. 

5.  (1303.) 

De  absolutione  confederationis  Regis  Alberti  —  si  quas  fecit  contra 

statuta. 

Bonifacius  Episcopus  seruus  seruorum  dei ,  ad  perpetuam 
rei  memoriam.  Quia  plerumque  contingit  quod  ex  causa  mali 
sub  pretextu  boni  confederationibus  compagniis  sev  societa- 
tibus  aliisque  colligationibus  homines  inuicem  se  coUigant 
contra  sanctiones  Canonicas  et  ciuiles,  et  ob  hoc  honori  sancte 
matris  Ecclesie  Justitie  cultui  paci  et  tranquillitati  deperit 
multipliciter  et  decrescit  ac  nonnunquani  animarum  inde  dis- 
crimina  corporumque  pericula  et  dampna  rerum  grauia  subse- 
cuntur,  consueuit  in  talibiis  circumspecta  Sedis  apostolice  pro- 
uidentia ,  cum  ad  ipsius  ea  proferri  contingit  auditum ,  per  ad- 
hibitionem  opportuni  remedii  salubriter  prouidere.  Cum  igitur 
karissimus  in  christo  filius  noster  Rex  Romanorum  illustris  de- 
uoti  et  prudentis  more  filii  nuper  nostris  et  ipsius  matris  Ec- 
clesie beneplacitis  se  coaptasse  noscatur ,  Nos  itaque  circa 
promotionem  ipsius  ad  Uegnum  Romanorura  ad  quod  electus 
existit  statum  eins  duxerimus  paterna  gratia  solidandum,  quia 
forsan  ipse  cum  aliquo  vel  aliquibus  se  actenus  colligauit. 
Nos  volentes  omne  ab  eo  super  hoc  obstaculum  summouere, 
per  quod  actus  eius  in  posterum  circa  dominia  et  ipsius  Eccle- 
sie beneplacita  prosequenda  minus  liberi  redderentur ,  omnes 
considerationes  colligationes  societates  vel  compagnias  et  con- 
uentiones  initas  factas  vel  habitas  hactenus  inter  ipsum  et 
alium  seu  alios  quoscunque ,  cuiuscnnque  dignitatis  ordinis 
conditionis  ac  status  Ecclesiastici  vel  mundani  etiamsi  Regali 
seu   quauis   alia  prefulgeant  diguitate ,    quocunque   tempore  uel 


234 

modo  sub  quouis  nomine  uel  uocabulo  uel  sub  quacunque  ver- 
borum  expressione  processerint  etiam  si  fuerunt  juramentorum 
et  penarum  adiectioue  vel  alio  quouis  vinculo  roborate  ,  omni- 
no  dissoluimus  et  carere  decernimus  omni  robore  firmitatis  et 
eundem  Regem  ac  omnes  alios  qui  se  ad  earum  obseruatio- 
nem  quomodoeunque  seu  quantumeunque  soUempniter  astrinxe- 
runt  ad  eas  seruandas  decernimus  non  teneri,  nee  pro  eo  quod 
ipsas  de  cetero  non  seruauerint  de  reatu  periurii  aut  ratione 
penarum  uel  conuentionum  quarumlibet  adiectarum  in  illis  posse 
in  iudicio  vel  extra  iudicium  inpeti  seu  aliquatenus  molestari. 
Quinymo  eos  ab  obseruatione  illarum,  quatenus  ipsi  Regi  circa 
plenam  et  liberam  obseruationem  eorum  que  ipse  nobis  et  suc- 
cessoribus  nostris  et  eidem  Ecclesie  per  suas  patentes  literas 
que  in  ipsius  archiuo  conseruantur  Ecclesie  se  facturum  et  ser- 
uaturum  promisit  et  Juramento  firmauit  qualitercuuque  presta- 
retur  obstaculum  ,  precipimus  penitus  abstinere  Juramenta  de 
ipsis  seruandis  vel  alias  quomodoeunque  pro  predictis  hincinde 
prestita  relaxantes.  Nulli  ergo  omnino  hominum  liceat  banc  pa- 
ginam  nostre  dissolutionis  constitutionis  precepti  et  relaxationis 
infringere  vel  ei  ausu  temerario  contraire ,  si  quis  autem  hoc 
attemptare  presumpserit  indignationem  omnipotentis  dei  et  bea- 
torum  Petri  et  Pauli  apostolorum  eins  se  nouerit  incursurum  etc. 
Angef.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  Nro.  24.  S.  CCLXXIV. 
(1303.)  Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  10.  Nro.  10.  Geh.  Hausarchiv. 

6.    22.  Sept.  (1294.) 

Celestinus  papa  scribit  Duci  Austrie  Alberto  de  sua  propria  creatione. 

Celestinus  Episcopus  seruus  seruorum  dei  dilecto  filio  No- 
bili  viro  duci  Austrie  Salutem  et  apostolicam  benedictionem. 
Mirabilia  dei  iudicia  quorum  scrutationes  abyssus  sunt  multa 
tremenda  pariter  et  stupenda  mortalibus  in  altum  sie  se  eri- 
gunt  sed  intellectum  nostre  imbecillitatis  excedunt,  quod  cum 
sit  super  omnes  Terre  terminos  lumen  eins  ad  contemplandam 
altitudinem  diuiciarum  sapientie  atque  scientie  sue  immense  nee 
comprehensiones  humane  sufficiunt  nee  depressi  sensus  nostre 
humilis  fragilitatis  attingunt.  Ipse  quidem  terribilis  in  Consiliis 
super  filios  hominum  dominatur  in  virtute  sua  in  eternum  et 
cum  sit  spectator  omnium   cunctorura  prescius  visionisque    eins 


235 

presens  semper  eternitas,  sie  cum  nostrorum  actuiim  futura 
qiialitate  concurrit,  ut  cuncta  suauiter  disponat  recto  iudicio 
et  creata  siiigula  arbitrio  moderetur  eterno.  Ipse  celum  terram 
creauit  et  inaria,  ac  pro  soliditate  firmissima  Sacrosanctam 
Romanam  Ecclesiam  supra  petram  fidei  soliditate  firmauit,  illud 
ei  tribuens  in  apostolice  professionis  fortitudine  fundamentum, 
ut  quamuis  flantibus  ventis  fluctuare  videatur  interdum  ingru- 
entibus  tam(en)  fluctibus  nequeat  procellose  tempestatis  emergi. 
Licet  enim  vel  crebra  decedentium  mutatione  pastorum  in  va- 
rias  fluctuationes  frequenter  inciderit,  vel  per  mundane  malig- 
nitatis  incursus  persecutionibus  grauibus  fuerit  fatigata  frequen- 
tius ,  nunquam  tarnen  tarn  celestis  consilii  altitudo  deseruit, 
quominus  robur  ipsius  in  qualibet  tribulatione  proficeret  et  inde 
optineret  spei  sue  gaudium  vnde  receperat  fidei  firmamentum. 
Pie  siquidem  recordationis  Nycolao  papa  im"  predecessore  no- 
stro  debitum  nature  soluente  eiusque  corpore  honorificentia  de- 
bita  ecclesiastice  tradito  sepulture ,  habitus  est  a  fratribus  no- 
strls  de  futuri  pastoris  substitutione  tractatus  in  quo  successiue 
proh  dolor  ipsa  Romana  Ecclesia  per  non  modica  spatia  tem- 
porum  uiduitatis  incommoda  deplorauit,  Sed  benignus  sapientie 
Spiritus  in  ipsis  vespertinis  angustiis  rigans  montes  de  supe- 
rioribus  suis  eorumdeni  fratrum  corda  disparia  pia  inspiratione 
preueniens  subito  et  celeriter  coniunxit  in  unum ,  illud  mo- 
mento  quasi  perficiens  ad  quod  difTusi  temporis  spatium  fruc- 
tum  debitum  non  adduxit.  Ipsi  namque  fratres  denuo  de  sola 
prouidentia  summi  patris  et  eins  permissione  mirabili  in  humi- 
litatem  nostram  omnes  vnanimiter  concordantes  Nos  tunc  fra- 
trem  Petrura  de  Morrone  Ordinis  Sancti  Benedicti  ad  summi 
apostolatus  apicem  euocarunt  nobis  decretum  huius  per  specia- 
les eorum  nuncios  destinantes.  Quamquam  autem  tanti  oneris 
moles  nostris  debilibus  importabilis  humeris ,  illius  utpote  qui 
in  humili  statu  positus  et  soliditate  heremi  longissimis  educatus 
temporibus  mundanorum  negotiorum  cura  deposita  elegeramus 
semper  pro  tutiori  consilio  in  domo  domini  solitarius  abici  no- 
stram insufficientiam,  stupore  nimirum  tremende  discussionis  in- 
uaderet,  considerantes  tarnen  quod  prolixior  mora  in  subroga- 
tione  Pastoris  trahebat  ecclesie  ac  gregi  dominico  periculosum 
per    vniversa   mundi   climata  nocumentum ,    et  ne  vocationi  do- 


236 


minice  resistere  videremur,  demum  confidentes  in  illo  qui  facit 
fortem  ex  debili  balbutientibus  eloquentiam  tribuit  exurgit  be- 
nignius  in  occursum  timentium  et  implorantium  nomen  suum 
in  semitis  suis  clementer  dirigit  et  perficit  gressus  hominis, 
ac  sperantes  in  eo  qui  nunquam  deserit  inconsu.ltos  et  a  quo 
voeationem  nostram  huiusmodi  processisse  fideliter  supponimus 
et  humiliter  confitemur ,  inpositum  nobis  onus  ipsum  assumpsi- 
mus  ac  in  eo  dominice  misericordie  nostrum  subiecimus  in- 
perfectum  sperantes,  quod  ipsa  benignius  in  beneplacito  suo 
diriget  actus  nostros  ad  sui  laudem  et  gloriam  et  exaltationem 
ipsius  matris  Ecclesie  ac  statum  prosperum  fidei  Christiane  nee 
nos  inexpertum  et  humilem  in  tam  grandis  dispositione  sua 
maris  altitudine  positum  derelinquet  a  tluctuationibus  non  ad- 
iutum.  Magnitudinem  itaque  tuam  monemus  rogamus  et  hor- 
tamur  attente  et  obsecramus  in  filio  dei  patris ,  quatenus  re- 
congnoscens  humiliter  ab  omnium  tributore  bonorum  potenciam 
tibi  datam  sie  in  suorum  mandatorum  semitis  ambules  et  in 
conspectu  eius  cuncta  cernentis  dirigas  vias  tuas ,  quod  per 
cultum  iustitie  relligionis  amorem  et  obseruantiam  equitatis 
eterno  patri  gratum  prebeas  et  acceptum,  ac  per  tuorura  lau- 
dabilium  exercitum  operum  pacis  et  tranquillitatis  vbertas  tuis 
proueniat  subditis  ac  in  tuis  gentibus  quietis  dulciflue  cumu- 
lus  producatur.  Nos  autem  quia  circa  personam  tuam  claris 
tuis  exigentibus  meritis  afTectum  gerimus  intime  caritatis  qui- 
que  tui  honoris  et  commodi  zelamur  augmentum,  tibi  affluen- 
tiam  paterne  benignitatis  expandimus  et  sinum  dilectionis  solide 
aperimus ,  proponentes  in  quibus  cum  deo  poterimus  annuere 
votis  tuis  ac  tuorum  incrementa  profectuum  pro  quibus  ad  nos 
cum  securitate  recurrere  poteris  in  proraptitudine  paterne  beni- 
uolentie  promouere.  Datum  Aquile  X"  Kalendas  Octobris.  Pon- 
tiiicatus  nostri  anno  primo. 

S.  Lichnowsky  II.  Regg.  Nro.  50  ,    aber   unterm  22.  Oc- 
tober.  Diplom.  Alberti  R.  R.  p.  11.  Nro.  11.  Geh.  Hausarchiv. 


i 


Qualiter  Rex  Albertus  dedit  Regnuni  Thuscie  summo  Pontilici. 

Agitur,  quod  Ego  talis  recongnoscens  quod  Romanum    Im- 
perium per  sedem  apostolicam  de  Grecis  translatum  est  in  per- ' 


237 

sona  Magnifici  Caroli  in  Germanos  et  quod  Jus  eligendi  Ro- 
manorum Regem  in  Imperatorem  postmodum  promouendum  cer- 
tis  prineipibus  Eeclesiasticis  et  secularibus  est  ab  eadem  sede 
concessum ,  et  quod  quiequid  honoris  auctoritatis  eminentie 
dignitatis  ac  status  Imperium  seu  Regnum  Romanum  habet 
ab  ipsius  sedis  gratia  benignitiite  et  concessione  manauit,  a  qua 
Reges  et  Imperatores  qui  fuerunt  et  erunt  pro  tempore  reci- 
piunt  temporalis  gladii  potestatem  ad  vindictam  malefactorum 
laudem  vero  bonorum,  pia  deuotione  ac  sineero  corde  profiteor 
quod  Romaiiorum  Reges  in  Imperatores  postmodum  promouendi 
per  sedem  eandem  ad  hoc  potissime  ac  specialiter  assumuntur, 
ut  sint  saacte  Romane  Ecclesie  Aduocati  Catholice  fidei  et 
eiusdem  Ecclesie  precipui  defensores.  Quapropter  et  Ego  et  alii 
Romanorum  Reges  et  Imperatores  qui  erunt  pro  tempore  totis 
viribus  abstinere  debemus  (ab  iis)  que  ipsi  Ecclesie  possunt  esse 
nociua  et  per  que  inter  Sanctissimum  patrem  et  dominum  meum 
dominum  Bonifacium  Sacrosancte  Romane  äc  vniuersalis  Eccle- 
sie summum  Pontificem  qui  nunc  Apostolice  Sedi  preest  et 
Successores  ipsius  qui  canonice  intrabunt,  (et}  me  et  Romanorum 
Reges  et  Imperatores  qui  erunt  pro  tempore  possent  scandala 
suscitari  et  materia  dissensionis  oriri,  et  debemus  illa  deuotis 
et  feruentibus  affectibus  promouere ,  ex  quibus  Christianitati 
Italic  et  presertim  prouincie  Thuscie  tranquillitas  pax  et  quies 
proueuiat ,  odia  et  rancores  einlies  et  intestina  bella  tollantur 
et  mala  alia,  per  que  paterna  sinceritas  et  vera  dilectio  quam 
prefatum  dominum  meum  Summum  Pontificem  et  Ecclesiam  se- 
pedictam  ad  me  habituros  fiducia  firma  confido  minui  vel  ob- 
fuscari  valerent.  Cousiderantes  itaque  quod  Prouincia  Thuscie 
memorata  finibus  prouinciarum  terrarum  atque  locorum  Ecclesie 
sepedicte  estvalde  vicina,  huius  prouincie  Comites  Barones  et  No- 
biles  Ciuitates  Castra  Terra  Loca  Vniuersitates  Ciues  et 
Incole  multum  inter  se  dissident,  dampnis  grauibus  illatis  in- 
uicem  odiis  radicatis  in  ipsis  ex  quibus  se  frequenter  impetunt 
inuicem  et  impungnant,  ipsorum  mala  etlam  ad  contingentia 
prouincias  ciuitates  et  loca  periculose  nimis  et  dampnabiliter 
extenduntur  et  habitatorum  ipsius  Prouincie  malitia  diffunditur 
in  populos  contingentes,  rememoransque  quod  uonnulli  Romano- 
rum Imperatores  et  Reges  qui  fuerunt  actenus  multiplicibus 
Archiv.  Jahrg.  1849.  II.  Heft.  17 


238 

honoribus  beneficiis  et  gratiis  ab  apostolica  sede  obtentis  im- 
memores  et  ingrati  promissionibus  et  Juramentis  ipsi  sedi  pre- 
stitis  violatis  ipsam  multipliciter  inpungnarunt ,  Terris  et  va- 
sallis  eiusdem  injuriis  et  dampnis  grauibus  irrogatis,  premissis 
in  maturam  deliberationem  adductis  ad  Ecclesie  sepedicte  ac 
aliorum  suorum  fidelium  et  vasallorum  securitatem  inemoratam 
sedem  prouidi  munire  talibus  et  armare  presidiis  ac  fortificare 
largitionibus ,  vt  si  quod  absit  per  me  uel  per  meos  ipsam 
molestari  contingeret  aut  per  Reges  vel  Imperatores  Romano- 
rum qui  fuerint  pro  tempore  defendendum  se  et  siia  sibique 
subiecta  reddatur  robustior  et  validior  ad  iniqua  molimiiia  re- 
frenanda.  Presentium  igitur  tenore  ipsi  domino  meo  B.  pape 
predicto  eiusque  successoribus  canonice  intrantibus  et  Sancte 
Romaue  Ecclesie  sepedicte  do  concedo  dono  et  trade  in  per- 
petuum  Totam  Prouinciam  Thuscie  ad  Romanum  Imperium  per- 
tinentem ,  cum  omnibus  Comitatibus  Marcliionatibus  Baroniis 
dignitatibus  honoribus  preeminentiis  Ciuitatibus  Castris  Ter- 
ris villis  et  locis  hominibus  et  habitatoribus  atque  Incolis , 
Territoribus  (sie)  districtibus  et  pertinentiis  montibus  Alpibus 
terminis  et  confinibus  aquis  fluminibus  portnbus,  plagiis  at- 
que ripis  introitibus  et  exitibus  accessibus  et  egressibus  suis, 
et  cum  omni  mero  et  mixto  Imperio  domiaio  et  jurisdictione, 
omnibus  reditibus  et  fructibus  prouentibus  bonis  et  Juribus 
quocunque  nomine  ipsa  et  eorum  quodlibet  censentur  in  ipsis 
ad  Regnum  et  Imperium  pertinentibus  memoratum,  abdicantibus 
ex  nunc  totaliter  et  omnino  ea  omnia  et  singula  a  me  ac  a 
regno  et  Imperio  Romanorum  illaque  in  ipsum  Dominum  pa- 
pam  et  Successores  eins  predictos  ac  prefatam  Ecclesiam  per- 
petuo  ac  totaliter  transferentes  ita,  quod  ammodo  ipse  et  Suc- 
cessores et  Ecclesia  supradicti  per  se  ac  alios  quandocnnque 
qualitercunque  et  quotienscunque  auctorifate  propria  absque 
mea  et  cuiuscunque  alterius  requisitione  uel  consensu  possint 
ipsa  omnia  et  singula  libere  et  licite  apprehendere  intrare 
recipere  et  retinere  ac  possidere  uel  quasi  et  contradictores 
si  qui  fuerint  vel  rebelles  prout  expedire  viderint  coartare  , 
volens  quod  ea  omnia  sint  proprietatis  et  juris  inperpetuum 
Ecclesie  memorate.  Promitto  quoque  tactis  sacrosanctis  Ewan- 
geliis    io  presentia  talium  juramento  ,    quod  premissa  omnia    et 


239 

singula  inuiolabiliter  obseniabo  nee  per  me  uel  alios  scienter 
publice  uel  occulte  veniam  uel  temptabo  uel  procurabo  veniri 
contra  ea  uel  aliquod  eorumdem;  si  contrarium  facerem  preter 
illam  auctoritatem,  quam  habet  super  me  ac  bona  mea  aposto- 
lica  sedes,  suppono  me  sponte  ac  bona  mea  honorem  et  digni- 
tatem  habitam  et  habendam  ipsi  domino  pape  et  Sedi  prefate 
ac  ipsorum  mandato  quotienscunque  faciendo  ac  spiritualibus  et 
temporalibus  penis  sententiis  atque  mulctis  quibus  me  ac  fami- 
liam  meam  duxerint  puniendos.  Promitto  quoque  et  firmo  sacro- 
sanctis  tactis  ewangeliis  proprio  Juramento,  quod  ad  quemcun- 
que  gradura  seu  statum  cuiuscunque  eminentie  seu  dignitatis 
ascendero  seu  promotus  fuero  vel  assumptus,  supradicta  om- 
nia  et  singula  confirmabo  et  innouabo  et  etiam  de  nouo  faciam 
verbis  competenter  mutatis  et  ipsi  domino  meo  pape  Bonifacio 
suisque  successoribus  canonice  intrantibus  et  apostolice  sedi 
super  hoc  patent js  litteras  meo  magno  Sigillo  signatas  et 
etiam    buUa  aurea    cum  illa  me  uti  contigerit  faciam  assignari. 

(In  hac  cedula  continentur  additiones  que  deficiebant  in  an- 
tiqua  cum  clausula  vltima  que  incipit:  „Promitto  quoque  etc. 
usque  assignari."  „Agitur  quod  Ego  talis  recongnoscens  etc. 
usque  „possunt  esse  nociua  .  et  per  que  inter  Sanctissimum 
Patrem  et  dominum  dominum  B.  diuina  prouidentia  Sacrosancte 
Romane  ac  vuiuersalis  Ecclesie  Summum  Pontificem  qui  nunc 
Sedi  preest  eidem  et  successores  ipsius  qui  canonice  intra- 
bunt, me  et  Romanornm  Reges  et  Imperatores  qui  erunt  pro 
tempore  possent  scandala  suscitari  etc.  usque  „refrenanda."  Pre- 
sentium  igitur  tenore  ipsi  domino  meo  domino  B.  pape  predicto 
etc.  usque  duxerit  puniendos.") 

Angeführt  b.  Lichnovvsky  II.  Regesten  B.  IVr.  25  (1303.) 
Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  12—14.  Nr.  12.  Geh.  Hausarchiv. 

8.  3.  Jänner  1303. 

Bonifacius  Papa  petit  et  hortatur,  ut  Rex  Albertus  promotor  et  fautor 
Sit  Regis  Karoli  in  Regno  Vngarie. 

Bonifacius  Episcopus  seruus  seruorum  dei  karissimo  in 
Christo  Alberto  Regi  Romanorum  illustri  salutem  et  aposto- 
licam  benedictionem.  Officii  nostri  debitum  exigit  et  instinctus 
amabilis    caritatis   inducit,    ut   per   opportuna    medele   remedia 

17  * 


240 

nostre  prouisionis  auctoritas  oppressos  releuet  fatigatos  exo- 
neret  lesosque  restauret ,  ibique  promptus  ad  hoc  excitatur 
ab  intimis ,  ubi  calcata  iustitia  cui  prompti  debitores  assisti- 
mus  maius  iniminet  scandalum  et  corriiplis  moribus  cum  strage 
corporum  formidatur  grauius  periculum  animarum.  Sane  die- 
bus  longe  preteritis  karissimus  in  Christo  filius  noster  Wen- 
zeslaus  Bohemie  Rex  illustris  per  eius  nuncium  et  expressas 
literas  nobis  supplicauit  attente ,  ut  negotium  dilecti  filii  no- 
bilis  viri  Wenzeslay  eiusdem  Regis  filii,  quem  in  Regem  Vn- 
garie  concorditer  ac  canonice  proponebat  electum,  et  eundem 
Regem  Bohemie  ac  iam  suos  quam  eiusdem  filii  in  hac  parte 
sequaces  in  beneuolentiam  nostram  reciperemus  et  gratiam  ac 
DOS  eis  adiutores  directores  benignos  et  fauorabiles  in  ipso  ue- 
gotio  redderemus.  Super  cuius  supplicationis  instantia  pia  et 
rationabili  meditatione  pensantes ,  quod  prefatum  Regnum  Vn- 
garie  tarn  nobile  actenus  tam  preclarum  in  spiritualibus  et 
temporalibus  per  collisiones  varias  est  collapsum ,  quodque 
karissima  in  Christo  filia  nostra  Maria  Regina  Sicilie  in  eo- 
dem  Regno  Vngarie  tamquam  heres  proximior  habere  se  Jus 
asserebat  et  asserit,  et  dilectus  filius  nobilis  vir  Karolus  ne- 
pos  eius  regnum  ipsum  in  parte  non  modica  ex  persona  iam 
dicte  sue  paterne  auie  possidebat  et  possido/it ,  de  quo  etiam 
in  Strigoniensi  Ecclesia  iuxta  ritum  antiquum  Vngarie  per  per- 
sonam  ydoneam  regale  susceperat  dyadema,  ut  tolleremus  in 
inuicem  practicandi  materiam  et  concertandi  discrimen  exhi- 
beremus  iustitie  debitum  et  viam  reformationis  dicti  Regni  ac- 
comodam  summeremus,  inter  contendentes  eosdem  tractatum  pa- 
cis  et  compositionis  amicabilis  more  patrio  similiter  assum- 
mere  cupientes,  memoratos  Regem  Bohemie  ipsius  filium  et  se- 
pedictum  Karolum  et  eorum  sequaces  et  alios  qui  sua  crede- 
rent  interesse  per  Venerabilem  fratrem  nostrum  Nycolaum 
Hostieusem  Episcopum  tunc  Vngarie  prefati  Regni  Legatum 
peremptorie  citari  mandauimus,  ut  infra  detorminati  et  conue- 
nientis  temporis  spatium  in  ipsa  citatione  prefixum  cum  Omni- 
bus iuribus  actis  et  munimentis  suis  contingentibus  memora- 
tum  negotium  coram  nobis  legitime  comparere  deberent ,  su- 
per hiis  complementum  recepturi  Justitie  ac  facturi  que  pro 
dicti  Regni    statu  prospero  per  nos   essent  proinde    ordinanda. 


241 

Eodcm  vero  Legato  predictos  Regem  ac  filiiim  et  Karolum  ci- 
tante  legitime  sicut  per  ipsius  certas  literas  et  verbiim  postea 
nobis  euidenter  innoluit ,  ac  ndueniente  peremptorio  termino  in 
ipsa  citatione  statuto  prefata  Regina  Sicilie  intimato  iam  sibi 
ex  nostra  parte  per  alium  quod  ipsa  etiam  si  sna  interesse  pu- 
tabat  in  memorato  termino  compareret  et  iam  dictus  Carolus 
per  Procnratores  ydoneos  sufficienter  instruetus  tamqnam  de- 
uotionis  et  reuerentie  filii  comparuerunt  cnm  debita  obedientia 
coram  nobis ,  venerabilibus  fratribus  nostris  S.  Arebiepiscopo 
Colocensi  M.  Sagrabiensi  T.  Jauriensi  et  B.  Vesprimensi  episcopis 
et  dilectis  filiis  nonniillis  arcbidiaconis  et  prepositis  de  ipso  Regno 
Vngarie  ex  citationis  prefate  vigore  comparentibos  similiter  cum 
eisdem.  Jamdicti  vero  Bobemie  Rex  et  natus  non  comparue- 
runt per  se  vel  per  alium  in  termino  prefinito  nee  postea,  sed 
cuiusdam  palleationis  astutia  excusatores  miserunt  ad  nostram 
presentiam  dilectos  filios  Henricum  Doctorem  decretorum  Jo- 
hannem  Cantorem  Ecclesie  de  veteri  Buda  clericos  ac  Jobannem 
iuris  peritum  Laicum  excusantes  eosdem  quod  procnratores  ad 
nos  non  miserant  sufficienter  instructos  ,  causas  circa  hoc  mi- 
nus rationabiles  ymmo  inanes  et  friuolas  pretendentes  et  in 
pluribus  consistoriis  per  nos  ab  ipsis  seriöse  petito,  si  alias 
causas  rationabilis  excusationis  baberent  vel  ampliori  forent 
potestate  suffulti  in  excusationem  culpe  ,  contumaciam  geminan- 
tes  dixerunt  inprobe  quod  prefatus  Rex  Bobemie  nullo  vnquam 
intendebat  tempore  de  ipso  regno  Vngarie  litigare.  Procura- 
toribus  ipsis  et  nuntiis  eorumdem  Regiiie  iSicilie  ac  nepotis  in- 
stantibns  ,  ut  contumaciam  ipsorum  Bobemie  Regis  et  filii  ad 
declarationem  et  determinationem  Juris  Regine  ac  nepoti  com- 
petentis  eisdem  procedere  deberemus.  Nos  vero  babita  super 
hiis  cum  fatribus  nostris  examinatione  solempni  profunda  ma- 
xime  meditatione  pensantes  statum  prefati  Regni  Vngarie  mi- 
serabilem  et  depressum,  flebili  qnidem  compassione  condignum, 
quod  reuera  ex  pretacta  maxima  contentione  regnandi  in  penis 
continue  labitur,  quia  dum  utrimque  contenditur  inuoluto  dissi- 
dio  animarum  et  corporum  pericula  prodeunt  et  ipsius  eines  et 
Incole  in  illo  regnantibus  cum  debita  obedientia  non  intendunt 
quodque  sicut  facti  notorium  permanens  euidenter  ostendit  et 
licet   non  in  figura    iudicii  nobis    est   notum.    Predicta   Regina 


242 

Sicilie  sicut  primogeniture  Jus  optlnens  clare  memorie  Stephan! 
Regis  Vngarie  patris  sui  in  eodem  Regno  propinquior  est  suc- 
cessor  et  lieres  quondam  Latislao  regi  Vngarie  fratri  suo  ex 
utroque  parente  per  quod  opitulatur  eidem  communis  Juris 
presumptio  qua  tali  causa  probandi  onus  in  aduersarium  iuste 
transfert,  quia  etiam  quondam  Carolus  ipsius  Regine  primoge- 
nitus  dicti  Caroli  genitor  habitus  est  communiter  et  pre- 
cipue  per  Romanam  Ecclesiam  pro  Vngarie  Rege  dum  vixit; 
nee  ex  parte  dictorum  Bohemie  Regis  et  filii  de  iure  compe- 
tente  ipsis  in  Vngarie  Regno  predicto  allegatum  est  aliquid  vel 
assertum ,  nisi  sola  electio  que  de  ipso  filio  Regis  facta  pro- 
ponitur,  que  procul  dubio  diuersis  ex  causis  prout  rationum 
prima  facies  indicat  minus  legitima  ymmo  prorsus  inutilis  esse 
videtur ,  eo  maxime  quod  sicut  scripti  canonis  series  aperit 
Regnum  ipsum  Vngarie  successionis  iure  prouenit  electionis 
arbitrio  non  defertur.  Rationibus  premissis  et  causis  aliisque 
motiuis  plurimis  que  relligionem  debent  Judicantis  instruere  in 
trutina  recte  deliberationis  appensis  expedientia  commixta  licen- 
tie  ac  benigna  humanitate  seruata  de  plcnitudine  potestatis  in 
apertam  contumaciam  eorumdem  Bohemie  Regis  et  filii  in  pre- 
sentia  prelatorum  plurium  Capellanorum  familiarium  nostrorum 
et  aliorum  in  consistorio  vocatorum  ,  presentibus  eorumdem 
Bohemie  Regis  et  filii  nunciis  ac  excusatoribus  suprascriptis  , 
de  fratrura  nostrorum  Consilio  decrevimus  dilTiniuimus  de- 
clarauimus  voluimus  ,  quod  predicta  Maria  in  toto  ipso  Regno 
Vngarie  et  pertinentiis  suis  omnibus  ac  ubique  Terrarum  Re- 
gina Vngarie  et  dictus  Carolus  nepos  Rex  nuncupentur  apertis 
labiis  scriptionibusque  vulgatis  et  in  documentis  publicis  titu- 
lentur,  quodque  prelati  clerici  cuiuscunque  dignitatis  status 
aut  conditionis  fuerint  et  religiosi  alii  cuiuscunque  sint  ordinis 
nee  non  Comites  siue  Bani  Barones  militcs  ciues  Incole , 
cuiuscunque  preeminentie  dignitatis  aut  conditionis  existant 
iam  dicti  Regni  Vngarie  omnium  Jurium  ac  pertinentiarum 
eins  et  aliarum  Regionum  annexarum  sibi,  etiamsi  Regnorum 
titulum  habeant,  dictis  Regine  Vngarie  et  regi  nepoti  tamquam 
eiusdem  regni  Vngarie  Regine  et  regi  legitimis  parere  et  in- 
tendere,  ac  de  fructibus  redditibus  seruiciis  Juribus  et  ob- 
uentionibus  aliis    consuetis    et  regi  Vngarie  debitis  deuote    re- 


243 

spondere  procurent.  Prelatis  clericis  religiosis  Comitibus 
siue  Banis  Baronibus  militibus  ciuibus  incollsque  prescrip- 
tis  sub  pena  excommunicationis  iniungentes  expresse  quam  eo 
ipso  si  fecerint  secus  incurrant,  ut  eisdem  Regiiie  ac  regi  Vn- 
garie  circa  recuperationem  defensionem  et  conseruationem 
regni  auxiliis  consiliis  et  fauoribus  opportunis  assistant;  et  quia 
in  predictis  eosdem  efficaciter  obedienter  et  placide  sie  agere 
cupimus  ut  a  contrariis  prorsus  abstineant  et  desistant,  Prela- 
tis ecclesiasticis  Religiosis  Comitibus  siue  Banis  Baronibus 
militibus  ciuibus  incolisque  prefatis  sub  simili  pena  excommu- 
nicationis et  eodera  modo  precepimus,  ne  memoratos  Regem  Bo- 
emie  vel  eius  filium  Regem  Vngarie  nominare  vel  titulare  ali- 
qua  nominatione  vel  descriptione  presumant  neue  ipsis  aut  mi- 
nistris  eorum  de  fructibus  redditibus  prouentibus  ac  Juribus 
aliis  dicti  regni  et  prefatorum  sibi  adiacentium  pareant  aut  re- 
spondeant  quoquomodo  vel  ipsis  circa  occupationem  invasionem 
detentionem  seu  usurpationem  memorati  Regni  Vngarie  et  pre- 
missorum  que  annexa  sunt  sibi  occulte  vel  publice  consilium 
vel  auxilium  afferant  vel  alicuius  presidium  fauoris  inpendant. 
Nos  enim  Prelatos  Clericos  Religiosos  Coraites  siue  Banos 
Barones  milites  eines  et  Incolas  memoratos  ab  omnibus  oma- 
giis  sacramentis  fidelitatis  colligationis  aut  coniurationis  que 
prelibati  Regis  Vngarie  (causa?)  aliqualenus  inierunt  etiam  si 
ea  fuerint  juramenta  penarum  adieclione  vel  quovis  alio  vin- 
culo  roborata,  que  iuribus  vacua  et  nulla  fore  ceusuimus  et  carere 
decreuimus  omni  robore  firmitatis,  absoluimus  et  ad  eorum  obser- 
uationem  quomodocunque  aut  quantumcunque  se  astrinxerint  pro 
obseruandis  eisdem  ipsos  decreuimus  non  teneri.  De  reformatione 
prefati  regni  collapsi  disponere  cum  ipsorum  fratrum  consilio  prout 
tempora  se  apta  prebuerint  preuisis  consiliis  opportunisque  reme- 
diis  auctore  domino  soUicite  proponeutes,  ut  in  ipso  gratia  dis- 
ponente  superna  tranquilla  tempora  redeant  inquieta  recedant 
sicque  illius  regni  Status  reformetur  in  prosperum  quod  leta 
pax  et  amenitas  in  locum  tarn  grauium  adueniat  scandalorum. 
„Quocirca  Regiam  excellentiam  rogamus  et  hortamur  attente  in 
„filio  dei  patris,  quatenus  pro  reuerentia  apostolice  sedis  et  no- 
„stri  intuitu  defendende  Justitie  et  amore  sangwinis,  quo  idem 
„Carolus  rex  Vngane  tibi  obnixius  alligatur,  circa  defensionem 


244 

„reciiperationem  manutentionem  et  conseruationem  regni  Vnga- 
„rie  memorati  dictis  Regine  ac  Regi  Vngarie  fauens  efficaciter 
„et  presidiis  oportunis  assisteiis,  dictis  Regie  Boemie  aut  filio 
„circa  occupationem  invasionem  usurpationem  seu  defensionem 
„in  occupatione  pretacta  nullum  prestes  per  te  vel  per  alium 
„auxilium  consilium  vel  faiiorem  nee  prestari  per  alios  qiios 
„tua  potes  iurisdictione  compescere  patiaris,  iit  dicti  Regina  et 
„Rex  Vngarie  de  tue  potentie  brachio  eorum  jure  congaudeant 
„et  erga  te  libiqtie  coniunctos  et  subditos  et  intensioris  amoris 
„dulcedinem  feruenter  exurgant,  tuque  possis  exinde  in  con- 
„speclu  dei  et  hominum  nostroque  pariter  tarn  de  affeetu  iusti- 
„tie  et  caritatis  quam  de  deuotionis  promptitudine  commendari. 
„Datum  Anagnie  iii.  Nonas  Junii,  Pontificatus  nostri  anno  nono." 
Lichnovvsky  II.  Regesten  A.  Nro.  398.  Auszugsweise  (der 
Schluss)  b.  Raynaldus  unterm  11.  Juni.  Diplomatar.  Alberti 
R.  R.  p.  14  —  17.  Nro.  13.  Geh.  Hausarchiv. 

9. 

Forma  SuscepcioDis  Regis  Vngarie  per  nobilem  suum. 

Magister  Heinricus  filius  Heinrici  Rani  ad  perpetuam  rei 
memoriam.  Fidei  virtus  est  que  et  regnantis  Imperium  dirigit 
et  obedienciam  nobilitat  subiectorum  ,  ut  tanto  quisque  redda- 
tur  clarior,  quanto  in  ipsius  obsequium  fidei  studuerit  perseue- 
ranter  exerceri.  Hoc  igitur  bonum  ex  animo  assequi  cupientes, 
licet  excellentissimo  domino  nostro  domino  Carole  Illuslri 
Regi  Vngarie,  quem  ad  ipsius  Regni  Jura  cum  vniuersitate 
eiusdem  Regni  Episcoporum  Baronum  atque  nobilium  in  pre- 
sencia  Veuerabilis  patris  domini  Gentilis  dei  gracia  tituli 
Sancti  Martini  in  Montibus  presbiteri  Cardinalis  apostolice 
Sedis  Legati  olim  sponte  suscepimus ,  fidelitatis  exhibuerimus 
iuramentum  quod  et  deo  actore  inuiolabiliter  obseruamus ,  ob 
Sollempnitatem  tam  votiue  coronacionis  prefati  domini  nostri 
Regis  idem  fidelitatis  eulogium  deuoto  animo  innouantes  pro 
nobis  nostrisque  heredibus,  itemque  nobilibus  quomodolibet 
sub  nostro  regimine  constitutis  necnon  pro  magistro  Nycolao 
filio  Magistri  Gregorü  nepote  nostro  cunctisque  ad  ipsum 
pertinentibus ,  in  dictam  domini  nostri  coronacionem  fiendam 
auctoritate  prefati  domini  Legati  cum  Corona ,    quam    ipse  no- 


245 

oam  benedici  faciet  eo  quod  antiqua  Regni  Corona  haberi  non 
potest,  locoque  si  forte  racione  preuia  propter  viarum  discrimina 
vel  aliam  causam  in  Albara,  vbi  ex  more  huiusmodi  Coronatio 
fieri  consueuit,  accedere  minime  videretur,  ac  tempore  quibus 
ipse  decreuerit,  alacri  animo  consentimus  eciam  si  propter 
causas  aliquas  nos  adesse  personaliter  non  contingat,  et  eidem 
domino  nostro  Regi  promittimus  in  omnibus  secundum  Jura 
Regni  Vngaric  fideliter  obedire,  vocati  ad  ipsum  accedere,  quo 
miserit  pergere ,  ac  ad  edomandos  rebelies  pro  nostre  faculta- 
tis  modo  ad  ipsius  imperium  fideliter  decertare.  Super  quibus 
in  manibus  prefati  domini  Legati  in  presencia  Venerabilium 
patrum  dominorum  Thome  Strigoniensis  et  Vincencii  Colocen- 
sis  Arcbiepiscoporum,  fratris  Augustini  Sagrabiensis  Gregorii 
Bosnensis  cpiscoporum  et  Nicholai  postulati  Ecclesie  Jauriensis, 
itemque  frequencie  multorum  nobilium  qui  tunc  nobiscum  ade- 
rant,  tarn  pro  nobis  nostrisque  heredibus  ac  ad  nos  perti- 
nentibus  quam  pro  Magistro  Nycolao  nepote  nostro  ac  ad 
ipsum  spectantibus  sicut  superius  est  expressum ,  Juramentum 
corporate  prestamus  obligantes  et  sponte  suscipientes  ,  vt  qui 
predicta  seruare  non  curauerit  animo  pertinaci  reatum  incurrat, 
eciam  penas  omnes  per  prefatum  dominum  Legatum  contra 
rebelies  huiusmodi  promulgatas  hactenus  uel  in  posterum  pro- 
mulgandas  et  eas  eciam  quas  infligere  Leges  decreti  pro  lese 
maiestatis  crimine  decreuerunt.  In  quorum  omnium  perpetuam 
firmitatem  presentes  litteras  nostro  Sigillo  voluimus  insigniri. 
Actum  in  Teten  Vespriniensis  dyocesis,  pridie  Nonas  Junii 
anno  domini  M.CCC.  viij?  etc. 

Collat.  cum  apographo  coaevo. 

10. 

De  grata  recepcione  Regis  Vngarie  ab  Vngaris. 

NosLadislaus  Woyuada  transiluanus  et  Comes  de  Zonukpre- 
sencium  per  tenorem  significamus  quibus  expedit  vniuersis,  quod  ab 
hac  hora  et  die  magna  dominum  Carolum  dei  gracia  regem  Vn- 
garie recognoseimus  et  recipimus  in  dominum  nostrum  naturalem 
et  legitimum  et  eidem  fideliter  assumimus  tamquam  domino 
nostro  naturali  seruiturum  in  persona  propria  et  propinquis 
nostris  vniuersis  qui  nostrum  voluerint  consilium    acceptare    et 


246 

asistere  eidem  in  omnibus  auxilio  consilio  et  potencia  quam 
habebimus  et  habemus,  et  tacto  viuifice  dominice  Crucis  Ligno 
in  manibus  Venerabilis  patris  domini  Thome  Archiepiscopi 
Strigoniensis  promisimus  fide  data  ,  quod  quandocunque  domi- 
nus noster  Rex  ad  partes  illas  venire  voluerit  vbi  nos  erimus 
cum  omni  honore  et  reuerencia  sicut  deeet  dominum  uostrum 
recipiemus  et  in  omni  securitate  eidem  fideliter  seruiemus.  Co- 
ronam  eciam  regni  sui  ad  diem  assignatum  ad  octauas  saneti 
Johannis  Baptiste  eidem  reportabimus,  uel  si  idem  dominus 
noster  ante  predictum  terminum  quandocunque  versus  partes 
transsiluanas  venerit  eidem  exbibebimus  et  restituemus,  ita 
tamen  quod  ipso  die  peticiones  nostras  porrigemus  et  petemus 
per  Regalem  munificenciam  nos  diligi  et  remunerari  sicut  decet 
per  regiam  magestatem.    Item  promisimus    eidem    restituere    et 

remittere  argentifodinam  de  Rodna  ,  Comitatum  de 

Comitatum  de  Seybuno ,  Comitatum  Siculorum ,  Villas  Dees 
Clus  et  Zeheli,  cum  officio  Camere  quod  in  eisdem  villis 
haberi  consueuit.  Ad  que  firmiter  per  predictum  Ladislaum 
Woyuadam  tenenda  et  attendenda  nos  Omodeus  palatinus  Ma- 
gister Dominicus  sub  pena  periurii  obligamus  sub  viuifice  Cru- 
cis ligno  domini  vna  cum  predicto  Ladislao  Woywada  venera- 
bili  patri  domino  Thome  dei  gracia  Archiepiscopo  Strigoniensi 
ac  religioso  viro  fratri  Dyouisio  lectori  de  Ordine  fratrum  Mi- 
norum  Venerabilis  patris  et  domini  fratris  Gentilis  dei  gracia 
tituli  Saneti  Martini  in  Montibus  presbiteri  Cardinalis  apo- 
stolice  sedis  Legati  Penitenciario  et  Cappeliano  corporaliter 
prestito  Juramento.  In  cuius  rei  testimonium  et  perpetuam  fir- 
mitatem  nostro  ac  dictorum  Omodei  palatini  et  Magistri  Domi- 
nici  vSigillis  presentes  litteras  fecimus  communiri.  Datum  in 
Segnedino  feria  quarta  proxima  post  dominicam  Judica.  Anno 
domini  M?CCCX«. 

Coli,  cum  apographo  coaevo. 

11. 

Is  beatissime  pater  zelus  circa  paterni  beneplaciti  pera- 
genda  ministeria  incessanter  exuberat,  is  reuera  in  pectore  fi- 
lialis  deuotionis  eifectus  efferuet  assidiie  circa  matris  ecclesie 
ministerium    cultu    honorifico    prosequendum,    quod  nos  cum  ab 


247 

amabili  vestra  nos  contigit  abiisse  presentia  nullis  omnino  pe- 
perciinus  suraptuosis  laboribus,  quin  regio  apparatu  decenter 
acciogercmur  ad  iter,  quo  sperabamus  incedere  ad  suscipien- 
dum  in  termino  nobis  a  vestra  benignitate  prefixo  de  sacro- 
sanctis  manibus  vestris  imperii  dyadema.  Sed  votis  bis  succes- 
siua  processuum  aptitudo  non  afTuit  ymmo  et  casuum  inopina- 
bilium  postmodum  ingruentium  intricata  congeries  promptum 
spiritum  a  tarn  grati  operis  executione  gratuita  aliquantulum 
sequestrauit.  Que  quidem  obstacula  vestre  sanetitati  potius  fidi  in- 
terpretis  eloquio  duximus  disserenda  quam  scripto.  Propter 
quod  religiosum  et  honorabileni  N.  virum  utique  fide  ac  deuo- 
tione  conspicuum  celibis  vite  candore  niteotem  nobisque  pre- 
lucidis  meritis  sue  probitatis  acceptum ,  in  cuius  os  super  pre- 
missis  et  aliis  verba  nostra  perfecte  transfudimus ,  ad  beatitu- 
dinis  vestre  pedes  ut  casus  huiusmodi  reseret  iiducialissime 
destinamus,  humillime  supplicantes  ut  super  hiis  veluti  nobis  ip- 
sis  dignemini  fidem  credulam  adhibere.  — 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  22.  Nr.  21.  Geh.  Hausarchiv. 

13. 

Rudolfus  etc.  honorabili  et  prudenti  viro  Magistro  Ber. 
Blande  faciei  vestre  sercna  placiditas  misticum  cordis  represen- 
tans  iudicium  agendorum  regalium  hactenus  non  auara  nee  paui- 
da  procuratrix  et  fotrix  sie  erga  nos  instinctibus  virtuosis  inca- 
luit  sicque  valuit  prepotenter,  quod  patre  nostro  Sanctissimo  do- 
mino  papa  dumtaxat  excepto  non  immerito  principaliter  vobis  a(d)- 
scribimus  quidquid  honoris  et  glorie  sublimationis  nostre  progres- 
sui  Dextera  apostolice  consolationis  adiecit.  Vobis  nempe  fidentis- 
sime  quelibet  nostre  mentis  interiora  deteximus,  vestris  humeris 
pondus  eure  totius  et  sol  licitudinis  sarcinam  imprimentes  ex  quo 
utique  processit  peroptata  utiiitas  et  prouectus  prodiit  exop- 
tatus.  Verum  de  nouo  quod  graui  corde  referimus  visum  est 
nobis  quibusdam  notabilibus  coniecturis,  quod  erga  nos  verisi- 
militer  immutata  sit  illa  laudabilis  vultus  vestri  sereoitas  et  ex- 
asperata  sit  lenitas  vestre  mentis,  super  quo  merito  vehemens 
ammirationis  aculeus  intima  perculit  ex  inopinabili  rei  hujus 
novitate  perplexa.  Testis  nempe  est  incontaminate  conscientie 
veritas  quauis  testium  depositione  solempnior,  quod  per  nos  nil 


24S 

iinquam  uerbo  uel  opere  extitit  attemptatum  seu  etiam  cogita- 
tione  presumptiim,  quod  vobis  debuerit  displicentio  spiritum  pe- 
perisse ,  ymmo  semper  in  uotis  habuimus  et  adhuc  in  animo 
gerimiis  incessanter,  vobis  et  vestris  cum  ad  hoc  oportuni 
temporis  aptitudo  se  eiferet  gratiosis  et  amplis  adesse  faiiori- 
biis  et  beneficentie  nostre  profusionibiis  afifluentibus  habundan- 
tius  aspirare.  Hec  aiitem  qiialicunque  ex  causa  prodeat  motus 
vester  arbitrio  vestro  secrete  subicimus  iuxta  quod  vestre 
prouide  circumspectioni  libuerit  libere  deeidenda.  Hinc  est 
quod  vestram  attente  deposcimus  honestatem,  quod  excusatio- 
nem  nostram  velitis  animo  mansweto  suscipere  ac  mentis  vestre 
sacrario  quidquid  nebule  uel  rancoris  sinistre  suspicionis  im- 
pressio  suaserat  scopa  recte  opinionis  abstergere  hospite  ueri- 
tatis  caritatisue  introducto,  et  ecce  quod  ho.  et  re.  v  propter 
hoc  specialiter  duximus  ad  vos  destinandam  attente  petentes,  ut 
ei  uelud  innocentie  nostre  ueridico  prolatori  super  bis  fidem 
non  dubiam  adhibere  curetis. 

Diplomatar,  Alberti  R.  R.  p.  22.  Nr.  22.  Geh.  Hausarchiv. 

13. 

De  inquisitione  hereticoruni. 

Wernhardus  dei  gratia  Pataviensis  ecclesie  Episcopus  di- 
lectis  in  Christo  c.  c.  Religiosis  sinceram  in  domino  caritatem. 
Pastorali  diuina  ordinatione  regimini  presidentes  dum  crediti 
nobis  ministerii  sarcinam  discutimus  et  incumbentia  humeris 
nostris  onera  dimetimur  nichil  amplias  et  grauius  secreta  con- 
scientie  nostre  coarlat  et  afficit,  quam  inminens  nobis  custo- 
diendi  necessitas  qua  vigilare  et  precauere  tenemur,  ne  vinea 
dominica  ad  cuius  curam  in  partem  sollicitudinis  euocati  su- 
mus  vulpecularum  demoliatur  versutiis  ac  Christi  Ouile  lupo- 
rum  insidiis  supplantetur.  Tanto  igitur  feruentiori  sollicitudiue 
ad  eliminandas  hereticorum  prauitates  qui  vulpina  astutia  et 
lupinis  morsibus  fidem  orthodoxam  diripiunt  nos  oportet  con- 
surgere,  quanto  inter  oues  Christi  illorum  conuersatio  pericu- 
losior  est  et  negligentia  in  exterminatione  ipsorum  dampnabilior 
inuenitur.  Porro  teste  canone  ideo  diuina  prouidentia  multos  di- 
uersi  erroris  hereticos  esse  permittit,  ut  cum  ea  que  nescimus 
interrogamus  discutiamus  pigritiam  et  diuinas  capiamus  scripturas. 


249 

Propterea  ait  apostolus  ut  probati  mai  .  .  fiant  .  .  deo.  pro- 
bat! sunt  qui  bene  possunt  docere  et  ob  hoc  expedit,  ut  in  pro- 
secutione  negotii  tarn  fauorabilis  et  salubris  illis  partiamur 
onera  nostra  et  ad  suffragandum  nobis  eorum  operam  aduoce- 
mus ,  quos  deus  pre  ceteris  diuinarum  scripturarum  luce  sicut 
Stellas  prefulgidas  illustrauit  et  in  strennuis  actibus  tanta  ar- 
mauit  fortitudine,  ut  gregem  dominicum  possint  antecedere  ve- 
lud  arietes  et  domum  israel  sicut  columpne  firmissime  suflful- 
cire.  Sane  voce  lugubri  et  corde  recensemus  amaro,  quod  sicut 
frequens  insinuatio  et  clamosa  ad  nostram  detulit  audientiam 
antiqui  hostis  versutia  lumen  fidei  in  cordibus  muliorum  extln- 
gwens  et  varios  disseminans  errores  iam  in  diuersis  nostre 
dyocesis  partibus  fecit  hereticam  pululare  pravitatem,  cu- 
ius  pestis  nisi  velociter  oceurramus  primordüs  ad  irrecupera- 
bilis  corruptionis  infectionem  subito  prosiliret ;  nos  itaque 
ex  officii  nostri  debito  morbo  tarn  periculoso  oportunum 
volentes  adhybere  remedium  considerationis  nostre  intuitum 
in  personas  vestras  direximus,  vosque  quos  tanta  diuinarum 
scripturarum  notitia  viteque  sanctitate  diuina  gratia  illustrauit, 
ut  potentes  opere  et  sermone  possitis  edificare  verbo  pariter 
et  exemplo,  ad  supportandum  nobiscum  tante  necessitatis  et  vti- 
litatis  onus  duximus  enocandos.  Quocirca  vobis  et  unicuique 
vestrum  in  solidum  in  tota  nostra  dyocesi  inquisitionis  heretice 
prauitatis  officium  committimus,  delegantes  vobis  gratialiter  in 
hoc  negotio  vices  nostras,  ut  videlicet  simul  uel  separatim  aut 
singulariter  prout  huiusmodi  negotii  suadebit  vtilitas  in  ciuita- 
tibus  opidis  castris  villis  et  locis  aliis  in  monasteriis  quo- 
que  et  ecclesiis  conueulualibus  ac  ruralibus  contra  hereticos 
credentes  receptatores  fautores  et  defensores  eorum  nee  non 
infamatos  de  heresi  uel  suspectos  clericos  et  laycos  exemptos 
et  non  exemptos  possitis  accusationes  recipere  procedere  inqui- 
rere  et  cognoscere  eosque  condempnare  prout  iustum  fuerit  et 
punire  et  Curie  tradere  seculari.  Damus  quoque  vobis  potestatem 
et  licentiam  aduocandi  peritos  quoslibet,  ut  vobis  assistant  et 
in  ordiiiandis  processibus  et  ferendis  seutentiis  prebeant  con- 
silium  oportunum  ac  eis  quod  super  hiis  humiliter  pareant  et 
secretum  quod  cum  ipsis  tractaueritis  teneant  in  uirtute  sancte 
obedientie  iniuugendi,  conuocandi  clerum  et  populum    civitatum 


250 

castrorum  aliorumque  locorum  prout  dicto  negotio  videritis  ex- 
pedire,  inuocandi  auxilium  brachii  secularis,  injungendi  dominis 
temporalibus  Judicibus  et  aliorum  locorum  rectoribus  quocun- 
que  nomine  censeantiir,  ut  uobis  pareant  et  Intendant  in  here- 
ticorum  credentium  fautorum  receptatorum  et  defensorum  eorum 
inuestigatione  captione  ac  custodia  diligenti  et  ut  personas 
prefatas  pestiferas  ad  carcerem  vel  locum  de  quo  mandaueritis 
ducant  uel  duci  faciant  ubi  sub  arta  et  diligentl  custodia  te- 
neantur  donec  eorum  negotium  per  vestrum  iudicium  termine- 
tur;  exigendi  a  prefatis  dominis  temporalibus  iudicibus  et  lo- 
corum rectoribus  sacramentum  quod  super  adiuuanda  ecclesia 
contra  hereticos  et  eorum  complices  bona  fide  iuxta  officium  et 
posse  suum  prestare  tenentur  secundum  canonicas  sanctiones, 
compescendi  insuper  et  pena  debita  castigandi  tarn  per  cap- 
tionem  personarum  quam  alias  prout  culpa  exegerit  delinquentis 
prelatos  sacerdotes  et  alios  clericos  et  laycos  qui  negotium  in- 
quisitionis  instruendo  citatos  hereticos  vel  credentes  de  celanda 
veritate  vel  dicenda  falsitate  seu  eos  indebite  liberando  vel  alias 
quoquomodo  inuenti  fuerint  impedire,  et  generaliter  omnia  et 
singula  faciendi  que  iura  permittant  dicte  prauitatis  inquisito- 
ribus  et  concedunt.  Eya  ergo  viri  robusti  athlete  electi  abicite 
torporem  pigritie  (et)  negligentie  metum  hominum  diuino  timori 
postponite  et  negotium  uobis  iniunctum  quo  nichil  est  fauora- 
bilius  ac  fructuosius  intrepidi  exercete,  certam  spem  fiduciamque 
tenentes  quod  labor  vester  est  meritorius  apud  deum  quodque 
nos  Processus  vestros  et  sententias  iuste  latas  omnino  ratos 
habebimus  easque  usque  effectum  condignum  viriliter  exeque- 
mur  nee  unquam  vobis  deerimus  consiliis  auxilio  et  fauore. 
Sed  et  insuper  Reverendus  in  Christo  pater  et  dominus  noster 
Salczburgensis  ecclesie  archiepiscopus  nee  non  Illustris  Prin- 
ceps  Dux  Austrie  dilectus  amicus  noster  prout  Tidem  nobis  fi- 
deliter  promiserunt  propter  zelum  fidei  orthodoxe  vos  una  no- 
biscum  tota  sua  fortitudine  tuebuntur.  Datum  etc. 
Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  28.  Nr.  31. 


251 


14. 

Litera  credentie. 

Serenissimo  ac  triumphanti  Principi  Domino  Alberto  dei 
gratia  Romanorum  Regi  semper  Augusto  Pochaterra  Potestas 
Octo  gubernatores  et  Defensores  Consiliiim  et  commune  Ciui- 
tatis  Aretii  imperii  Romani  fideles  deuotionis  osculum  ante 
pedes.  Vt  maiestati  Regie  fidelium  deuotorum  intentio  satius 
uiue  uocis  oraculo  quam  literis  explicetur,  Nobilem  et  sapien- 
tem  virum  dominum  Paganellum  de  Vico  Jurisperitum  Pisano- 
rum  nostrum  ambaxiatorem  preeipuum  latorem  presentium  tam 
de  intentione  quam  passione  fidelium  plenai'ie  informatum  cum 
deuotionis  confidentia  destinamus,  cui  in  literis  hiis  que  pro 
eorumdem  fidelium  parte  retulerit  tamquam  ueritatis  nuntio 
dignetur  reddere  (fidem)  Regia  celsitudo.  Datum  etc. 

Angeführt  Liclmovvsky  II.  B.  Regesten.  Nr.  10.  Diploma- 
tar.  Alberti  R.  R.  p.  32.  N.  34.  Geh.    Hausarchiv. 

15. 

Intercessio  seu  petitio  pro  beneücio  obtinendo. 

Nos  Albertus  dei  gratia  dux  Austrie  etc.  publice  profiten- 
tes  declaramus  vniuersis  et  singulis  ad  quos  peruenerit  presens 
scriptum  ,  quod  vacante  ex  obitu  Cunr.  sacerdotis  ecclesia  in 
Ebenfurth  viris  religiosis  Magistro  et  Conuentui  Domus  et 
Hospitalis  Jerosol.  Sancti  Johannis  in  Neubing  nos  cum  deuo- 
torum nostrorum  commoda  fauorabiliter  prosequamur  eisdem 
magistro  et  conuentui  preces  nostras  porrigendas  duximus,  af- 
fectuosius  exorantes  viro  discreto  Ditrico  clerico  et  Notario  II- 
lustris  Domine  Elizabeth  Ducisse  Austrie  et  Stirie  Conthoralis 
nostre  karissime  de  ipsa  ecclesia  diuino  intuitu  prouideri.  Ipsi 
itaque  magister  et  conuentus  licet  virum  religiosum  clericum 
confratrem  suum  aut  alium  clericum  secularem  sibi  competen- 
tem  potuissent  auctoritate  priuilegii  per  reuerendum  in  Christo 
patrem  et  dominum  episcopum  ordinarium  loci  et  venerabile 
capitulum  patauiensis  ecclesie  super  eo  traditi  et  indulti  in 
dicta  instituisse  ecclesia  et  prouentus  ibidem  reservasse  licite 
mense  sue,  tamen  nostrum  zelantes  aflfectum  non  sine  delibera- 
tione  concedi  memorato   Ditrico   ad  nostre  petitionis  instantiam 


252 

de  ipso  beneficio  ecclesiastico  in  suis  pertinentüs  non  minuto 
prouidere  in  domino  curauerunt ,  in  signum  iuris  patronatus 
dicte  ecclesie  ad  ipsos  spectantis  dimidiam  carratam  vini  a  pre- 
fato  Ditrico  Rectore  ibidem  annis  singulis  reeepturi  salua 
nichilominus  facultate  in  posterum,  que  de  retinendis  sibi  eccle- 
sie supradicte  decirais  et  prouentibus  sepefatis  magistro  et  con- 
uentui  Dyocesani  priuilegio  indulgetur.  Datum  etc.  etc. 
Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  34.  Nr.  38. 

16. 

De  ratiücatione  sacerdotii. 

Albertus  dei  gratia  Patauiensis  episcopus  dilecto  in  Cbri- 
sto  Johanni  Wirsing  presbitero  sue  dyöcesis  salutem  in  do- 
mino. Alma  mater  ecclesia  gratanter  filios  suos  consueuit  re- 
colligere  cum  post  lapsum  peccati  ab  erroris  deuio  reuertentes 
ad  gremium  eins  curant  humiliter  declinare.  Igitur  cum  omnes 
sacros  ordines  absque  dimissoriis  nostris  litteris  omnino  licen- 
tia  super  hoc  minime  petita  nee  obtenta  ab  alienis  episcopis 
tamen  canonice  te  proponas  recepisse  et  in  sie  susceptis  ordi- 
nibus  non  ex  contemtu  clauium  sed  ex  simplicitate  ac  juris 
ignorantia  aliquanto  tempore  ministrasse  nunc  quo  que  peniteu- 
tia  ductus  petas ,  ut  tecum  misericorditer  agere  dignemur  de 
premissis ,  nos  paterna  aflfectione  commoti  te  a  suspensionis 
sententia  quam  ex  hoc  incidisti  absoluentes,  ut  in  sie  suscep- 
tis ordinibus  supradictis  non  obstantibus  licite  ministrare  tuum- 
que  oft'icium  deinceps  rite  exequi  valeas,  omni  iure  et  modo 
quibus  melius  et  efficacius  possumus  auctoritate  ordinaria  con- 
fisi  de  misericordia  altissimi  eiusque  apostolorum  Petri  et  Pauli 
tecum  misericorditer  dispensamus,  omnem  inhabilitatis  maculam  et 
irregularitatis  notam  quas  ex  prenarratis  incidisse  nosceris  pe- 
nitus  abolentes  munientes  te  presentibus  litteris  sigilli  nostri 
appensione  vallatis  in  testimonium  premissorum.  Datum  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  34.  Nr.  39.  Geh.  Hausarchiv. 

17. 

Episcopus  conqueritur  de  iniuriis  sibi  illatis. 

Serenissimo  domino    suo    Alberto    Inclito  Romanorum  Regi 
semper    Augusto    Chunradus   dei   gratia    Ecclesie    Ratisbonensis 


253 

Episcopus  cum  orationibus  promptissitnum  aiiimum  obsequendi. 
In  vestre  Magnificentie  notitiam  cogimur  deducere,  quod  Illu- 
stris  Dominus  Rudolfus  Dux  Bawarie  contra  diue  recordationis 
predecessorum  vestrorum  videlicet  imperatorum  et  principum 
Romanorum  indulta  super  libertatibus  et  emunitatibus  ecclesia- 
sticarum  personarum  et  bonorum  ac  hominum  earumdem  bonis 
ac  possessionibus  nostris  et  nostrorum  nee  non  ecclesiarum 
nobis  subieetarum  quasdam  insolitas  ymmo  et  nostris  tempori- 
bus  inauditas  exactiones  et  collectas  iamdudum  imposuit  et  per 
oßiciales  suos  extorqueri  et  recipi  mandauit.  Quem  licet  pluries 
per  litteras  et  nuntios  et  nilominus  personaliter  facie  ad  faciem, 
ut  a  talibus  desisteret  et  extorta  restitui  mandaret  monuerimus, 
legitime  tandem  vna  cum  Reuerendo  patre  et  domino  Emchone 
venerabili  Episcopo  Frisingensi  eundem  dominum  Ducem  in  Mo- 
naco et  propria  eins  domo  accessimus  petitiones  ac  monitiones 
priores  quanto  poteramus  decentius  innouantes,  ubi  de  summa 
tantum  et  quantitate  dampnorum  in  quosdam  ex  parte  ipsius 
ducis  et  alios  ex  parte  nostri  tamquam  amicabiles  Compositores 
compromissione  vtrimque  facta  (convenimus  ?) ; —  publicato  de- 
mum  compromisso  adiectum  fuit  ex  habundanti  per  ipsum  pu- 
blicatorem,  quod  absolutionem  a  sententiis  contra  impositores 
et  exactores  huiusmodi  collectarum  per  sedem  apostolicam  du- 
dum  latis  et  iuri  communi  insertis  apud  eandem  sedem  predicto 
domino  Duci  ac  suis  officialibus  teneremur  impetrare  nostris 
nuntiis  et  expensis  de  quo  etsi  per  quemdam  compromissario- 
rum  dicti  Ducis  cuius  ab  initio  breuis  et  momentanea  mentio 
facta  fuei'it ,  per  quos  tamen  et  quemcunque  nostrum  cum  de 
hoc  utpote  de  re  ad  nos  minimc  pertinenti  nunquam  nee  aper- 
te  nee  occulte  compromiserimus  nee  etiam  compromissariis  no- 
stris allquam  potestatem  dederirnus  sicut  et  iidem  publice  pro- 
testati  fuerunt  in  ipso  loco  et  momento  publicationis  in  continenti 
fuit  expressissime  contradictum ;  propter  quod  cum  sicut  nee  de- 
bebamus  nee  poteramus  nee  possumus  nos  ad  hoc  obligare  nol- 
lemus,  cum  hoc  in  arbitrio  et  potestate  superioris  nostri  vide- 
licet pape  dependeat,  ex  huiusmodi  contradictione  arbitrium  et 
placita  premissa  fuerunt  ex  parte  ipsius  ducis  omnimodis  dis- 
soluta.  Quapropter  una  cum  diclo  domino  Frisingensi  Episcopo 
Regie  Majestatis  Vestre  clemcntiani  instantissime  deprecamur, 
Archiv.  Jahrg.   1849.    II.  Heft.  18 


254 

quatenus  ob  diuine  reuerentle  libertatis  ecciesiastice  quam  ex 
debito  Regalis  celsitudinis  ad  quam  summa  prouidentia  uos 
prouexit  defendere  tenemini  ac  fouere  nee  non  perpetuum  no- 
stre  deuotionis  respectura  super  pretactis  iniuriis  retractandis 
nee  in  posterum  attemptandis  et  ablatis  seu  perceptis  restituen- 
dis  sine  more  dispendio  sepedictum  dominum  ducem  inducere 
dignemini  vestris  efficacibus  monitis  et  mandatis.  Datum  etc. 

Angeführt:  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  Nr.  11.  Diploma- 
tar.  Alberti  R.  R.  p.  35.  Nr.  40.  Geh.  Hausarchiv. 

18. 
De  recGinpensa  et  satisfactione  claustri  lesi. 

Nos  Fridericus  dei  gratia  Dux  Austrie  etc.  vniuersis  Mu- 
tariis  super  Enum  et  Danubium  constitutis  pro  tempore  pre- 
sentibus  declaramus.  Quod  cum  ecclesia  subenensis  ex  gwerris 
quas  hoc  anno  circa  partes  Bauarie  nos  contigit  exercere  gra- 
uia  dampna  pertulerit,  nos  eidem  monasterio  ac  Preposito  et 
conuentui  ibidem  aliqualis  recuperationis  subsidium  cupientes 
impendere  ipsis  pro  recompensa  dampnorum  huiusmodi  duxi- 
mus  concedendum,  quod  singulis  annis  duo  talenta  salis  maio- 
ris  ligaminis  deducant  tarn  in  eno  quam  in  danubio  per  loca 
mutarum  nostrarum  libere  sine  theloneo  quolibet  siue  muta,  in 
quo  dictos  prepositum  et  conuentum  seu  nuntios  aut  procurato- 
res  ipsorum  per  quemquam  ofiTicialium  nolumus  inpediri.  Pre- 
sentibus  a  festo  beati  Georii  nunc  instante  per  quinquennium 
continuum  et  non  amplius  valituris  —  Datum  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.   p.  35.  Nr.  41.  Geh.  Hausarehiv. 

19. 

Resignatio  quorumdam  bonorum  ad  claustrum. 

Albertus  dei  gratia  etc.  Ne  obliuio  gesta  hominum  supprimat 
et  confundat  et  ne  a  posteritatis  notitia  transeant  que  fiunt  in 
presentia  modernorum,  Sapientes  acta  sua  solent  commendare 
memorie  per  testinionia  scripturarum.  Noscat  igitur  presens 
etas  et  successura  posteritas,  quod  nos  redditus  atque  decimas 
situatas  in  parochia  Hadmarsdorf  in  Rukkersdorf  in  Recz  in 
Sebarn  et  in  aliis  villis  eiusdem  parochie  nee  non  decimam 
vini  in  monte  elssekk  circa  Wienuam,   quos   et   quas   magister 


255 

Chunradus  tunc  scriba  Austrie  apud  Hermanmim  et  Ottakarum 
fratres  de  Rechberch  et  apud  relictam  et  heredes  magistri  VI- 
rici  de  Arraa  ciiiis  Wiennensis  Sartoris  quondam  Illustris  ducis 
Frlderici  clare  inemorie  iusto  einptionis  tytulo  cornparauit  a 
nobis  in  feodo  perpetuo  possidendas  quemadmodum  predecesso- 
res  et  antecessores  venditores  earumdem  decimarum  eadem 
bona  ab  aiitiquo  a  nostris  antecessoribus  prineipibus  Austrie  in 
feodo  rationabiliter  tenuerunt,  ad  preces  ad  instautiam  et  ad 
resignationem  ipsius  magistri  Chunradi  pretacta  bona  et  deci- 
mas  ad  manus  et  ad  potestatem  nostram  recepimus  et  ipsas 
decimas  atque  bona  de  consensu  et  voluntate  dyocesani  vene- 
rabilis  patris  et  donnini  nostri  ia  Christo  karissimi  Domiui  Got- 
fridi  Patauieusis  Episcopi  a  quo  et  a  cuius  antecessoribus  nos 
et  nostri  antecessores  principes  Austrie  eadem  bona  et  decimas 
tenuimus  ab  antiquo  iusto  tytulo  feodali  ad  monasterium  et  ad 
raensam  sororum  sancte  crucis  in  Tulna,  quod  magnifious  Roma- 
norum Rex  Dominus  Rudolfus  karissimus  pater  noster  ibidem  in- 
stituit  et  fundauit  ob  honorem  domini  nostri  Jesu  Christi  et  re- 
uerentiam  viuifice  crucis  sue,  damus  tradimus  et  confirma- 
mus  perpetuo  possidenda  —  Nichilo minus  nos  offerimus  supradic- 
tis  sororibus  contra  quoslibet  decimarum  et  bonorum  huiusmodi 
turbatores  seu  impetitores  quoslibet  defensores  et  vvarandiam 
prestitores.  Ut  autem  huiusmodi  resignatio  etc.  etc. 

Angeführt:  Lichnowsky  II.  Regestea  B.  Nr.  3.  Diploma- 
tar.   Alberti  R.  R.  p.  36.  Nr.  42.   Geh.  Hausarchiv. 

20. 

„Discordia  inter  capitulum  Pataviense  et  vicarium  ipsorum." 

Magm'fico  principi  domino  suo  Domino  A.  lUustri  Duci 
Austrie  etc.  G.  dei  gratia  prepositus  W.  Decanus  totumque 
capitulum  Patauiensis  ecclesie  orationes  et  obsequia  cum  sin- 
cerissimo  deuotionis  affectu.  Etsi  non  mediocriter  vereamur 
precum  nostrarum  instantia  Magnifice  dominationis  vestre  tur- 
bare  quietem,  tarnen  quia  et  munifica  vestre  liberalitatis  benig- 
nitas  nos  hortatur  et  arta  nos  vrget  necessitas  ad  obstandum 
incumbentibus  nobis  aduersitatum  incursibus  ne  nos  proprie 
negligentie  torpor  aliquibus  forsitan  inuoluat  incommodis  et  nos 

18  * 


256 

ipsi  nostre  quietis  invidi  censeamur  si  inquietantes  nos  contra- 
rietatum  insultus  nos  pigeat  propulsare,  idcirco  Illustri  magni- 
ficentie  vestre  graues  turbationum  molestias  quibus  Fridericus 
de  Helbrum  (Holerbrun)  crebro  nos  inquietare  non  metuit  cogimur 
grauia  querimonia  per  singula  declarare,  sperantes  quod  generosa 
et  blanda  dominationis  vestre  placiditas  aurera  nobis  incllnare 
dignetur.  Noueritis  ergo  quod  post  multas  sumptuum  et  labo- 
rum  impensas,  quas  pro  ecclesia  in  Holerbrun  et  violenta  ipsius 
ecciesie  oecupatorum  temeritas  et  iste  postea  Fridericus  facere 
nos  coegit,  ad  hoc  tandem  medium  nos  cum  ipso  Friderico  con- 
uenimus  (sicut)  in  scripto  super  hoc  edito  et  tam  nostro  quam 
ipsius  F.  sigillis  munito  continetur  expresse  cuius  tenor  talis 
est.  „Nos  W.  dei  gratia  Decanus  totumque  capitulum  Pataui- 
„ensis  ecciesie  vniuersis  presens  scriptum  intuentibus  manife- 
„stum  esse  cupimus ,  quod  CapelJanus  noster  F.  Plebanus  in 
„Helebrun  in  nostra  constitutus  presentia  integraliter  libere  et 
^absolute  cessit  et  renunciavit  omni  actioni  laborum  factorum 
„per  ipsum  in  occupatione  possessionis  Ecciesie  predicte  in 
„Helerbrun  quemadmodum  et  anno  preterito  renunciauerat  co- 
„ram  nobis.  Nos  igitur  considerata  sue  deuotionis  promptitu- 
„dine  ecclesiam  ipsam  sibi  locauimus  ad  unum  tantum  annum 
„pro  pensione  Ix  librarum  et  duobus  esocibus,  cuius  pensionis 
„partem  tertiam  videlicet  XX''-  libras  in  die  sancti  Michaelis 
„persoluere  decet  XX"-  autem  libras  alias  (in)  natiuitate  do- 
„mini  et  ultimas  XX"-  libras  in  media  quadragesima  nobis  sol- 
„uet.  Definitum  est  etiam  de  bona  voluntate  et  consensu  ipsius 
„F.  ut  in  optione  nostra  sit  positum,  ut  infra  iam  dictum  an- 
„num  deliberare  debeamus  an  pro  futuris  prebendam  in  dicta 
„ecclesia  deputare  velimus  seu  ab  eo  certam  et  legitimam  pen- 
„sionem  accipere  siue  ipsum  ab  eadem  ecclesia  recompensatione 
„competenti  et  idonea  reuocare,  quorum  trium  tantum  apud 
„nos  ut  dictum  est  optio  remanebit.  Ut  autem  premissa  omnia 
„rata  et  inconuulsa  permaneant,  presentem  cartam  nostri  sigillo 
„capituli  et  sigillo  ipsius  F.  sepedicti  pro  cuidentiori  testimo- 
„nio  fecimus  communiri.   Actum  et  Datum  Patauie  etc." 

Ipse  uero  F.  dicte  pensionis  eodem  anno  tantum  medieta- 
tem  persoluens  preter  hoc,  quod  celerarium  et  ceteros  confra- 
tres  nostros  ipsos  ipsum  super  eo   monentes  uerbis  contumelie 


257 

lacessebat,  nos  denuo  expensis  et  laboribus  fatigauit.  Nolentes 
tarnen    sibi  malnm  pro  malo  rependere   ipsi  F.  ad  annum  vDum 
circa  prebendam  deputauimus ,    ita   quod    decimariim  locationes 
et  alia  nobis  reseruata  tangere  noii  deberet,  quod  etiam  in  ca- 
pitulo    nostro    ipse    iuramento    firmauit   nee    minus  cum  postca 
que    nostri    iuris    erant    sibi   vsurpans   se    locationi    decimarum 
ingessit.    Super    quo  a  venerabili  preposito   nostro  pie  commo- 
nitus    nee    ab  illato  nee  commutato  grauamine  sed  potius   quo- 
dam  rapide    iufrunite  mentis  excursu  appellans  cum  sibi  appel- 
lationem    prodesse  non  uideret  et  ipsi  venerabili  preposito  no- 
stro  promisisset   se  domino  de  Puchperch    in  locandis   decimis 
velle  assistere,  facta  postmodum  ipsi  domino  de  Puchperch  in- 
sinuatione    suggessit    quatuor  villas    sibi    quoad    locandas    de- 
cimas  per  venerabilem   dominum  nostrum  Episcopum  deputatas, 
cumque  hunc    dolum  sibi  non  patrociniari  cognosceret  asserens 
se  in  dicta  ecclesia   ins  pastoris  habere  litteras  sibi  super  hoc 
datas   nos    ab  eo  perfide   remouisse   dicebat  notam  perfidie  no- 
bis irreverenter  ascribens  cum  tamen  ipsas  litteras  sponte  fre- 
gerit  coram   nobis ,    ceterum    claues    granariorum    nostra    con- 
structorum    pecunia    nobis    rennuit    assignare.    Et   preter    alios 
enormes  excessus  quedam  cadauera   non  ea  qua  volebat  ad  ec- 
clesiam    solempnitate    delata    a   canibus    insepulta   lacerari  per- 
misit.   Magnifice  quoque  crucis  eflfigiem  nescimus  quo  motu  fu- 
roris  aptat  (?)  afflixit,  quorum  alterum  ad  reraotionem  sui  cre- 
dimus  suffecisse.  Sperantes  igitur  nos,  quod  tanto  gratiora  esse 
debeant    in   oculis   vestris    nostre   vniuersitatis    obsequia    quam 
illius  quanto  possunt  esse   maiora,  et  quod  inter  gratie    et  fa- 
uoris    amplexus  tanto  gratiosius   nos    feuere  debeat   vestra    be- 
nignitas    quanto    ad    obsequendum   vobis  est  affeetuosior  nostre 
deuotionis  sinceritas   quod  in  effectu    credimus   patuisse,  Celsi-. 
tudinem  vestram   attentissime   deprecamur ,    quatenus    si    alium 
virum    ydoneum    in  dicta   ecclesia  et  uobis   et  nobis   gratiosio- 
rem    et   plebi    locauerimus  ut  est  stabili  apud  nos  conceptione 
firmatum,    Vestra  non  ob   hoc  nobis  pietas  indignetur  sed  po- 
tius  in  eo    nobis    assit  auxilio  et  fauore.  Si  quid  uero  forsitan 
ipsi  F.    in   nos   suppeteret  actionis    ad    standum    super   eo    iuri 
coram  venerabili  Patre  nostro  domino  episcopo  nos  paratos    et 
beniaolos  exhibemus. 


258 

Angef.  b.  Lichn.  II.  Regesten  B.    Nr.  2.    Diplomatar.  Al- 
berti  R.  R.  p.  36.  Nr.  43.  Geh.  Hausarchiv. 

21.  (1283  —  1285.) 

Dimembratio   tilialis  ecclesie  a  sua  matrice. 

Gotfridns  ^}  dei  gratia  ecclesie  Patauiensis  episcopiis  vni- 
uersis  presentes  litteras  inspecturis  salutem  in  domino.  Quia 
iiistis  desideriis  et  petitionibus  que  ratione  iuuantur  assensus 
beniuolus  est  prestandus,  idcirco  publice  profitemur  quod  cum 
honorabilis  vir  Benczo  Illustris  Ducis  Austrie  Prothonotarius  Ple- 
banus  in  Mistelbach  dilectus  familiaris  noster  propter  distan- 
tiam  plebis  et  ecclesie  in  beusdorft  (Paasdorf)  filiali  iure  Ec- 
clesie matrici  in  Mistelbach  attinentis  eidem  ecclesie  et  plebi  du- 
xerit  indulgendum,  ut  contimie  sacerdotem  secum  habeat  siuo 
proprium  capellanum  qui  eandem  inofficiet  ecclesiam  et  plebi 
porrigat  ecclesiastica  sacramenta  que  prius  apud  matricem  ec- 
clesiam recipere  et  repetere  consneuerunt,  ex  quo  ut  de  ne- 
gligentia ymmo  verius  defectu  diuini  officii  taceamus  propter 
locorum  distantiam  non  modica  euenerunt  animarum  pericula 
ab  antiquo,  ita  tamen  ut  debitus  honor  tarn  in  sepultura  quam 
in  aliis  solempnibus  honoribus  matrici  ecclesie  saluus  per  om- 
nia  obseruetur.  Nos  in  huiusmodi  dicte  plebi  et  ecclesie  in  beu- 
storf  gratia  siue  consolatoria  indulgentia  per  suum  concessa 
plebanum,  diuini  cultus  et  obsequii  considerantes  augmentum  at- 
tendentes  et  prouide  prouisum  esse  inuitabili  periculo  anima- 
rum et  per  commendabilem  recompensam  indempnitati  matricis 
ecclesie  suffieicnter  caueri,  ad  instantiam  dilecti  nobis  magistri 
benzonis  plebani  loci  et  deuotam  ac  rationabilem  petitionem 
plebani  in  beustorf  gratiam  predictam  siue  indulgentiam  ratam 
.habere  volumus  et  ipsam  auctoritate  nostra  taliter  confirma- 
mus  ,  ut  tarn  in  sepultura  quam  in  aliis  honor  ins  et  recog- 
nitio  matrici  ecclesie  conseruentur ,  preter  quam  in  diuino  offi- 
cio et  collatioiie  sacramentorum  que  faciet  et  procurabit  pro- 
prius  capellanus  ,  cuius  locatio  institutio  siue  etiam  mutatio  ad 
plebanum  matricis  ecclesie  pertinebit,  et  eidem  in  signum  sub- 
iectionis   mediam  libram  annuatim  idem  soluere  tenebitur  capel- 


*)  Gotfridas  I.  £p.  Pataviensis  a.   1383  —  1385. 


259 

lanus.  In  recompensam  uero  prouentuum  quos  de  cottidianis  ob- 
uentionibus  rectori  matricis  ecciesie  in  mystelbach  percipere 
consueuit  parochiani  de  betstorf  redditus  quatuor  talentorum 
infra  terminos  ecciesie  mistelbach  conparare  iufra  unius  anni 
spatium  tenentur  astricti,  qui  redditus  annis  singulis  in  festo 
michaelis  iure  soluantur.  Insuper  Capellano  suo  ipsis  deputato 
pro  tempore  et  in  ecclesia  betstorf  instituto  seu  instituendo  de 
honesta  prouisione  qua  sustentari  valeat  prouidebit,  que  proui- 
sio  certa  et  determinata  esse  debet.  Ut  autem  omnia  predicta 
tarn  a  parte  Plebani  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  38.  Nr.  44.  Geh.  Haus- 
archiv. 

22. 

CenflrmatiG  exenipte  ecciesie. 

W.  dei  gratia  Patauiensis  episcopus  omnibus  Christi  fide- 
libus  tarn  presentibus  quam  futuris  ad  quorum  presentiam  tenor 
presentis  scripti  peruenerit  salutem  in  domino  Jesu  Christo. 
Que  perpetua  firmitate  debent  subsistere  scripture  testimonio 
necessario  roborantur ,  (ne)  temporis  tractu  per  voluntatem 
contrariam  vel  errorem  calumpniam  patiantur.  Hinc  est  quod 
cum  per  vires  discretos  Dominum  H.  primo  de  Hakkenberch  et 
deinde  per  Ottonem  filium  ipsius  cum  lo.  plebano  in  Leyz 
(desunt  nonnulla)  tamquam  ad  matricem  iure  filiali  spectabat 
talis  habitus  esset  tractatus  talisque  conventio  celebrata,  quod 
homines  in  Hakenberc  existentes  in  ecclesia  eadem  que  antea 
simplex  capelia  extiterat  a  rectore  ibidem  pro  tempore  instituto 
ecclesiastica  deinceps  reciperent  sacramenta  et  in  coemeterio 
eiusdem  ecciesie  in  Hakenberc  deberent  ipsorum  funera  tumu- 
lari  et  ecclesia  ipsa  in  Hakenberc  que  antea  simplex  capella 
extiterat  deinde  tamquam  exempta  parrochia  censeretur  et  ipsi 
de  Hakenberch  nobiles  eorumque  successores  tamquam  patroni 
ad  eandem  ecclesiam  instituendum  clericum  deberent  de  cetero 
presentare ,  in  recorapensationem  uero  iuris  et  obuentionum  que 
huiusmodi  exemptione  deperiebant  matrici  ecciesie  et  Plebano 
Dominus  H.  de  Hakenberch  dedit  tradidit  et  assignauit  ipsi 
matrici  ecciesie  in  Leycz  duo  predia  in  pulsdorf  XViij  solidos 
soluentia  censu   dobito   annuatim  habenda    tenenda   et  perpetuo 


260 

possidenda,  deinde  filius  ipsius  Otto  superaddendo  redditus 
dimidii  talenti  in  Zwentendorf  ecclesie  dedit  eidem  finaliter  per- 
petuo  possidendos.  Ne  vero  parochialis  ecclesia  honore  debito 
et  reuerentia  in  ecclesia  Hakenberch  fraudaretur  omnino  et  in 
plebe  taliter  in  eodem  tractatu  extltit  ordinatura,  ut  in  signum 
subiectionis  et  reuerentie  deberet  Plebanus  de  Hakenberch  cum 
plebe  sibi  commissa  annis  singulis  in  diebus  rogationum  ad 
ipsam  ecclesiam  in  Hakenberch  (Leycz)  crucem  suam  deferendo 
et  competentem  cereum  oflferendo  venire,  teneretur  et  pla- 
citis  Christianitatis  cum  debita  reuerentia  et  obedientia  coram 
plebano  de  Leiz  interesse  et  ordinationes  et  obseruationes 
illic  indictas  cum  reuerentia  conseruando.  Preterea  si  uoluerit 
Plebanus  de  Leycz  Sacerdotem  et  rectorem  ecclesie  in  Haken- 
berch ad  supportandum  eum  in  suis  laboribus  infra  terminos 
duarum  villarum  ad  parochiam  in  Leyz  pertinentium,  dum  requi- 
situs  fuerit  visitare  debebit  penitentiam  siue  confessiones  audi- 
endo  corpus  Christi  et  sacrum  oleum  porrigendo  et  paruulos 
baptizando  feminas  in  partu  benedicendo  et  post  partum  in 
ecclesiam  introducendo  et  hoc  facere  tenetur  si  ut  premis- 
sum  est  de  Plebano  in  Leyz  fuerit  (requisitus  ?) ,  ab  eisdem 
etiam  licite  recipiet  quidquid  dare  decreuerunt  usque  ad  nume- 
rum  duodecim  denariorum  et  quod  super  numerum  huiusmodi 
sibi  datur  Plebano  de  Leyz  assignare  debebit,  et  he  due  ville 
sunt  Altmans  et  Zwentendorf  que  tarnen  ad  parochiam  pertinent 
pleno  iure.  Verum  quia  exemptio  huiusmodi  nee  per  nostros  pre- 
decessores  nee  per  nos  hactenus  extitit  confirmata,  ad  instan- 
tiam  Heredum  domini  Ottonis  de  Hakenberch  videlicet  Ottonis 
et  Henrici  dictam  exemptionem  de  consensu  Heinrici  plebani 
in  Leyz  qui  requisitus  a  nobis  predictam  confirmationem  nostro 
reliquit  et  commisit  arbitrio  secundum  premissorum  teuerem 
ratum  habemus  et  eam  auctoritate  dyocesani  in  nomine  domini 
confirmamus,  ita  tamen  ut  per  illos  de  Hakenberch  patronos 
nobis  nostrisque  successoribus  ad  ecclesiam  in  Hakenberch  pre- 
sentetur  clericus  per  Dyocesanum  confirmandus  et  inuestiendus 
canonice  ad  eandem.  Vt  autem  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  38.  Nr.  45.  Hausarchiv. 


261 


23. 

Institutiones  ecclesie. 

Cum  in  plerisque  locis  quorumdum  laycorum  iniquitas  in- 
ualeruit,  quod  in  rebus  ecclesie  furtum  reputatur  sagacitas  ra- 
pina  probitas  et  violentia  fortitudo,  Sinodali  judicio  diffinimus 
ut  qui  bona  ecclesiarum  scienter  detineant  occupata  nisi  infra 
instans  festum  Johannis  Baptiste  eadem  restituerint  et  de 
dampnis  ac  iniuriis  satisfecerint  competenter,  extunc  introitura 
Ecclesie  sibi  nouerint  interdictum  nee  ab  episcopis  aut  aliis 
ecclesiarum  prelatis  ad  communionem  dominici  corporis  et  san- 
gwinis  admittantur.  Qui  uero  obstinata  mente  dum  vixerint 
satisfacere  non  curauerint,  nullus  clericus  secularis  uel  re- 
gularis  sepulture  ipsorum  interesse  presumat.  Adicientes  ut 
singulis  annis  in  synodo  illi  qui  clericos  capiunt  verberant 
uel  occidunt  vel  alias  in  ipsos  manus  iniiciunt  violentas  excom- 
municati  denuntientur  et  nominati  hü  de  quibus  constiterit  ma- 
nifeste. Quicunque  uero  personam  ecclesiasticam  enormiter  vio- 
lauerit  occiderit  vel  captiuauerit  non  nisi  per  sedem  apostoli- 
cam  absoluatur ,  et  ipso  facto  si  qaid  tenebat  ab  ecclesia  illud 
perdat  et  in  vtilitatem  ecclesie  conuertatur,  adicientes  quod  in 
illa  dyocesi  in  qua  aliquem  canonicorum  kathedralis  ecclesie  uel 
in  dignitate  ecclesiastica  constitutum  capi  contigerit  vel  captum 
detineri  usque  ad  liberationem  ipsius  (et)  exhibitionem  debite 
satisfactionis  cessetur  generaliter  a  diuinis,  similiter  et  in  illa 
parochia  in  qua  res  clericis  violenter  ablatas  capi  et  detineri 
contigerit  usque  ad  restitutionem  et.  satisfactionem  congruam 
cessetur  a  diuinis.  Eos  qui  dei  timore  postposito  clericos  seu 
personas  ecclesiasticas  occidunt  vulnerant  mutilant  proscribunt 
capiunt  ac  captas  retinere  presumunt  et  sententiam  quam  in- 
currunt  latam  a  canone  (non)  verentur  adiectione  huius  pene 
volumus  coerceri,  videlicet  quod  prelati  et  ecclesiarum  Rectores 
in  quibus  captiuantes  et  detinentes  ipsi  degunt  et  captiuati  de- 
rlei capiuntur  et  captiui  detinentur,  ipsos  captiuantes  et  capti- 
uos  tenentes  excommunicatos  denuntient  publice  singulis  diebus 
dominicis  et  festiuis  nisi  postquam  requisiti  fuerint  eos  infra 
octo  dies  dimiserint  et  in  locis  ubi  capti  clerici  uel  persone 
ecclesiastice  detinentur  tarn  diu  scientes  cessent  a  diuinis  quam 


262 

diu  in  locis  ipsis  faerint  sie  captiüi.  Quod  si  contrarium  fece- 
rint  tamquam  eonim  malefactorum  participes  cxcommanicatos 
esse  volumus  ipso  facto  saluis  aliis  que  contra  tales  sunt  in 
prouincialibus  conciliis  constituta.  Spoliatores  stratarum  ac 
raptores  alios  qui  transeuntes  per  vias  et  stratas  publicas 
viduas  pupillos  et  personas  alias  eorum  bonis  vi  spoliant,  eorum 
violentias  que  perturbationem  desiderande  pacis  inducunt  vo- 
lentes  de  cetero  coerceri,  preter  penas  quas  eis  sacratissime 
leges  imponunt  tali  volumus  nostro  feriente  correptionis  gladio 
pena  multari  ut  tarn  ipsi  quam  receptantes  eos  scienter  et  dan- 
tes  eis  auxilium  uel  fauorem  ipso  facto  nodo  sint  anathematis 
innodati. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  39.  Nr,  46.  Geh.  Hausarchiv. 

24. 

Cltatie  sacerdotis  pro  mendicantibas. 

H.  (?)  dei  gratia  Herbipolensis  Episcopus  Ottoni  plebano  in 
Linza  et  Conrado  sacerdoti  vicario  suo  salutem.  Litteras  do- 
noini  pape  recepimus  in  hunc  modum  :  „Gregorius  Episcopus 
seruus  seruorum  dei  venerabilibus  fratribus  Coloniensi  et  Mag- 
deburgensi  archiepiscopis  et  episcopo  Herpipolensi  salutem  et 
apostolicam  benedictionem.  Nimis  iniqua  vicissitudine  largitori 
bonorum  omnium  respondetur  dum  hü  qui  de  Christi  patrimo- 
nio  impinguati  luxuriant  dampnabiliter  in  eodem  Christum  in 
famulis  suis  patenter  persequi  non  verentur  ac  si  factus  sit  impo- 
tens  dominus  ultionum.  Cum  enim  dilecti  filii  fratres  minores 
abnegantes  salubriter  semetipsos  elegerint  in  altissima  pauper- 
tate  Christo  pauperi  ad  placitum  famulari  tamquam  non  haben- 
tes  et  omnia  possidentes,  non  desunt  plerique  tam  ecclesiarum 
prelati  quam  alii  qui  ceca  cupiditate  traducti  proprio  auiditati  sub- 
trahi  reputantes  quidquid  predictis  fratribus  fidelium  pietas 
elargitur  quietem  ipsorum  multipliciter  inquietant;  venerabiles 
quoque  fratres  nostri  archiepiscopi  et  episcopi  et  alii  ecclesia- 
rum prelati  per  regnum  Alimanie  constituti  qui  eos  deberent 
fauorabiliter  confouere  molestarium  occasiones  exquirunt  varias 
contra  ipsos,  volunt  namque  etsi  non  omnes  ipsis  invitis  eorum 
confessiones  audire  ac  eis  iniungere  penitentias  et  eukaristiara 
exhibere  nee  uolunt  ut  corpus  Christi    in   eorum   oratoriis  re- 


263 

seruetur,  et  fratres  ipsorum  defunctos  apud  ecciesias  suas  se- 
peliri  compelluut  et  illorum  exequias  celebrari  et  si  quis  de- 
cedentium  fratrum  alibi  quam  in  suis  ecclesüs  elegit  sepultu- 
ram  funus  primo  ad  ecciesias  suas  deferri  cogunt  ut  oblatio 
suis  usibus  cedat  nee  instituentes  eos  habere  campanam  vel 
cimiterium  benedictum,  certis  tantum  temporibus  permittunt  ip- 
sos  celebrare  diuina,  volunt  etiam  in  domibus  eorum  certum 
numerum  fratrum  sacerdotum  clericorum  et  laycorum  nee  non 
cereorum  lampadarum  et  ornamentorum  pro  sua  uoluntate  taxa- 
re  ac  residuum  cereorum  quando  noui  apponuntur  exigunt  ab 
eisdem,  nee  permittunt  ut  noui  sacerdotes  eorum  alibi  quam  in 
ecclesüs  suis  celebrent  primas  missas  eos  nihilominus  compel- 
lentes  ut  in  cottidianis  missis  quas  in  suis  locis  et  altaribus 
celebrant  oblationes  ad  opus  eorum  recipiant  et  reseruent. 
Quidquid  etiam  eis  dum  celebrant  missarum  solempnia  intra 
domorum  suarum  ambitum  fidelium  pia  deuotione  donatur  ab 
ipsis  extorquere  oblationis  nomine  contendentes,  quod  eisdem 
tarn  in  ornamentis  altaris  quam  ex  libris  ecclesiasticis  absolute 
confertur  vindicant  perperam  iuri  suo  cogendo  eos  ad  synodos 
suas  accedere  ac  suis  constitutionibus  subiacere  nee  hiis  con- 
tenti  capitula  et  scrutinia  in  locis  fratrum  pro  hiis  corrigendis 
facturos  se  comminantur,  fidelitatem  iuramento  firmatam  ab 
eorum  ministris  et  custodibus  exigentes  eisque  ut  in  yeme  tam 
extra  ciuitates  quam  intra  cum  eis  processionabiliter  veniant  ex 
leuitate  mandantes;  excommunicationis  sententiam  fulminant 
in  benefactores  ipsorum  et  idipsum  fratribus  comminantes  eos 
de  locis  in  quibus  domino  famulantur  sathagunt  amouere  ne  eis 
obediant  in  omnibus  supradictis.  Ad  hec  ne  fratres  ad  hono- 
rabiles  ciuitates  et  villas  ubi  religiöse  ac  honeste  valeant 
commorari  a  populis  deuote  uocati  accedere  audeant  inhi- 
bentes  tam  in  accedentes  fratres  quam  in  receptores  eo- 
rum presumunt  excommunicationis  sententiam  promulgare, 
ab  eis  etiam  de  ortorum  fructibus  decimas  nee  non  de 
habitaculis  fratrum  sicut  de  iudeorum  domibus  contendunt 
redditus  extorquere  asserendo  quod  nisi  fratres  morarentur 
ibidem  eis  ab  aliis  habitatoribus  prouentus  aliqui  solue- 
rentur,  et  ut  ipsos  sue  subdant  totaliter  ditioni  Eisdem  mi- 
nistros  et  custodes  uolunt  prelle  ere  pro  sue    arbitrio    uolunta- 


264 

tis.  Cum  igitur  ordo  predictorum  fratrum  per  felicis  recorda- 
tionis  Innocentium  et  Honorium  predecessores  nostros  et  nos 
ipsos  sit  solempniter  approbatus  et  eorum  regula  confirmata 
ne  statuta  apostolice  sedis  que  humiliter  suseipere  ac  seruare 
tenentur  reuerenter  contempnere  videantur,  Vniuersitatem  eorum 
monemus  attente  nostrjs  sibi  dantes  firmiter  litteris  in  precep- 
tis  ut  conscientie  ac  fame  sue  salubriter  consulentes  vniuersi 
et  singuli  a  prenotatis  et  aliis  predictorum  fratrum  grauamini- 
bus  omnino  desistant  subditos  suos  ab  hiis  armis  corapescendo. 
Quocirca  fraternitati  vestre  per  apostolica  scripta  firmiter  pre- 
cipiendo  mandamus,  quateuus  si  dicti  Archiepiscopi  Episcopi  et 
alii  preceptum  nostrum  neglexerint  adimplere  vos  eos  ad  omnia 
predicta  seruanda  per  censuram  ecclesiasticam  sublato  cuiusli- 
bet  contradictionis  et  appellationis  obstaculo  compellatis  non 
obstaute  constitutione  de  duabus  dietis  edita  in  concilio  generali. 
Si  uero  nee  sie  mandatis  nostris  curauerint  obedire  nouerint  nos 
super  hoc  memoratis  fratribus  aliter  auctore  domino  prouisuros. 
Quodsi  non  omnes  hiis  exequendis  potueritis  uel  nolueritis  in- 
teresse  singuli  vestrum  ea  nihilominus  exequentur."  Cum  igitur 
mandatis  apostolicis  obedire  teneamur  et  fratribus  predictis  in 
suo  iure  deesse  non  possimus,  auctoritate  nobis  commissa  uos 
ambos  super  grauaminibus  dietis  fratribus  a  uobis  ambobus 
illatis  ad  nostram  peremptorie  citamus  presentiam,  locum  clau- 
strum  maioris  ecclesie  in  Wirzeburg  diem  uero  proximam  fe- 
riam  V.  post  octauam  Penthecostes  presentis  anni  uobis  ambo- 
bus finaliter  assignantes,  scituri  quodsi  in  termino  uobis  prefixo 
non  comparueritis  contra  uos  ambos  quantum  de  iure  poteri- 
mus  procedemus.  Datum  in  Herbipoli  anno  etc. 

Diplomatarium  Alberti  R.  R.  p.  40.  Nr.  47.  Geh.  Haus- 
archiv. 

25. 

Appellatio  ab  episcopo  protaxafco. 

Cum  absurdum  sit  ut  unde  iura  nasci  debent  inde  iniurie 
oriantur  et  inde  pati  spolia  unde  defeosionis  gratia  expectatur 
et  sit  ratum  ut  ordine  perturbato  filii  patris  thezaurizent.  Id- 
circo  Reuerende  pater  Domine  Wern.  Patauiensis  Episcope  Nos 
Magister  Bertholdus  Prothonotarius  Plebanus  Ecclesie  in  Gors, 


265 

Magister  Heinricus  plebanus  in  La,  Magister  Chunradus  pleba- 
nus  ecclesie  in  Hofline  notarii  Ducis  Austrie,  et  Magister  Ja- 
cobas  plebanus  in  Hadenrichstayn  licet  alias  deuoti  filii  sen- 
tientes  nos  grauari  per  steurara  seu  collectam  per  vos  contra 
deum  et  iustitiain  impositam,  Primo  quia  sine  causa  eam  inpo- 
suistis,  Secundo  quia  si  causa  subest  iniusta  tarnen  quia  cogi- 
mur  peccata  et  culpas  civium  Sancti  Ypoliti  sustinere  cum  de 
iure  nemo  debeat  alterius  nequitia  pregrauari,  Tertio  quia  etsi 
iusta  tarn  subesset  quod  non  credimus  non  iustum  moderamen 
quod  forte  a  nobis  possetis  petere  ymmo  verum  spolium  et 
quodammodo  auaritiam  insectaudo  quos  paterna  tenemini  dilec- 
tione  feuere  nitimini  spoliare,  Quarte  quia  sine  consilio  et  con- 
sensu  capituli  vestri  et  aliorum  clericorum  vestrorum  quorum  in- 
terest  in  negotio  huiusmodi  processistis,  Quinto  cum  sit  publica 
vox  et  fama  quod  per  dei  gratiam  et  vestram  prouidentiam  adeo 
diuitiis  habundatis  quod  sine  dispendio  et  preiudicio  cleri  alias 
multipliciter  aggrauati  per  minus  tranquilliim  statum  temporis 
et  terrarum  potestis  vestra  grauamina  si  qua  uobis  incumbe- 
rent  maturius  releuare.  Ex  causis  igitur  premissis  ut  supra  di- 
citur  sentientes  nos  indebite  agravari  ad  metropoliticam  sedem 
Salczburgensem  bis  in  scriptis  appellamus  et  appellatorias  cum 
instantia  postulamus,  quas  si  nobis  denegaueritis  iterato  prefa- 
tam  sedem  appellamus  scientes  nos  ecclesias  nostras  et  iura 
ecclesiarum  nostrarum  protectione  sedis  prediete  interposita  est 
hec  appellatio. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  42.  Nr.  48.  Heb.  Hausarchiv. 

26. 

Quomodo  rex  assumit  sibi  cappellanum. 

A.  dei  gratia  Romanorum  rex  semper  Augustus  vniuersis 
sacri  Romani  Imperii  fidelibus  ad  quos  presentes  peruenerint 
gratiam  suam  et  omne  bonum.  Cum  videatur  expediens  et  ho- 
nestum  Regalem  curiam  personis  honorabilibus  honorari  ad  fa- 
miliaritatem  tamen  illoruni  magis  allicimur  contrahendam  qui  ad 
hoc  sue  probitatis  industria  nos  inuitant  et  quorum  deuotis  ob- 
sequiis  Regalis  poterit  excellentia  sublimari,  hinc  est  quod  nos 
deuotionem  sinceram  et  fidei  puritatem  honorabilis  viri  Ru- 
dolfi    Craftonis  Cantoris  basiliensis    deuoti    nostri   dilecti    quam 


266 

erga  celsitadinem  nostram  habere  dinoscitur  attendentes  ipsura 
in  capellanum  nostrum  Regia  liberalitate  duximus  adniittendum, 
vobis  vniuersis  et  singulis  dantes  firmiter  in  mandatis  quatenus 
eundem  Rudolfum  Capellanum  nostrum  quem  iuribus  et  defen- 
sionibus  capellanorum  nostrorum  perfrui  volumus  et  gaudere  pro 
nostra  ßeuerentia  vobis  habentes  propensius  recommissum  ipsum 
congruis  honoribus  et  promotionibus  studeatis  fauorabiliter  pre- 
uenire.  Nee  permittatis  sibi  a  quoquam  molestiam  violentiam 
uel  iniuriam  irrogari.  £xhibituri  nobis  in  hoc  obsequium  ualde 
gratum.  Datum  etc. 

Angef.  b.  Lichnovsky  II.  Regesten  B.  Nr.  12.  Diplomatar. 
Alberti  R.  R.  p.  42.  N.  49.  Geh.  Hausarchiv. 

27. 

Litera  confraternitatis. 

Honorabili  viro  domino  et  amico  suo  karissimo  0.  eapel- 
lano  beate  virginis  super  littore  in  Wienna  suus  Albertus  de 
Sancto  Floriano  humilis  in  Gmunden  plebanus  cum  sinceritate 
fraterna  obsequiosissimum  animum  in  omnibus  complacendi.  Quod 
non  dudum  caritatem  vestram  meis  sum  literis  allocutus,  mul- 
tarum  occupationum  et  potius  diuersarum  tribulationum  attritio 
quam  nunc  multis  diebus  in  finibus  nostris  ut  presentium  exhi- 
bitor  vobis  referet  grauiter  passi  sumus  necessario  hoc  efficit, 
nee  propter  hoc  quod  lingua  tacuit  et  calamus  non  arduit  Ca- 
ritas quam  ad  uos  concepi  tenaciter  est  extincta,  sed  ut  sol 
non  minus  in  corde  meo  sub  nube  huiusmodi  arsit  Interim  et 
flammauit.  Sane  in  literis  vestris  nuper  receptis  quas  in  con- 
fraternitatis vere  et  sincere  signum  a  uobis  habere  requirerem 
vestra  sinceritas  indagauit  cui  ad  presens  donec  ad  uos  perso- 
naliter veniam  .  .  .  domino  concedente  respondeo  per  pre- 
sentes  exigens  cum  desiderio  et  feruore,  quatenus  mei  tamquam 
frequenter  cum  leuiathan  pugnantis  orationibus  fidelium  indigen- 
tis  in  vestris  specialibus  deuotionibus  cottidie  memoriam  habe- 
atis,  et  si  uobis  superstite  decedere  me  contingat  triginta  mis- 
sas  defunctorum  sine  intermissione  legatis  pro  mee  anime  re- 
quie  et  salute,  ad  quod  uobis  vice  versa  fide  data  fideliter  me 
assigno.  Ceterum  latori  presentium  Clericorum  omuium  zelatori 
purissimo  qui   ut  fratri  suo  multam  mihi  facit  promotionem  me 


267 

diligentius  commlttatis ,  ut  vices  dilectionis  vestre  pro  me  agere 
1)011  cesset  quemadinodum  inchoauit. 

Diploinatar.   Alberti   R.    R.     p.   43.     Nr.    50.    Geh.    Haus- 
archiv. 

28. 

Nouerint  vniuersi  ad  quorum  iiotitiam  declinauerit  presens 
scriptum,  quod  nos  Maurus  Abbas  Monasterii  Sancte  Marie  Scoto- 
rum  in  Wienna  in  causa  seu  causis  quam  vel  quas  raouere  (raouemus) 
seu   mouere    intendimus    Heinrico    presbitero    dicto    Vschel   de 
Neunburga  ex   altera  parte  Danubii  discretum  clericura  nostrum 
Cristanum  de  Landescrona  pratensis  dyocesis  presentem  et  man- 
datum    in    se  sponte  suscipientem  facimus  constituimus  et  ordi- 
namus  nostrum  verum  et  legitimum  procuratorem  actorem  syn- 
dicum    et  nuntium    specialem  ad  agendum  respondendum  defen- 
dendum  excipiendum    litem  contestandum  iuramentum  calumpnie 
et  cuiuslibet  alterius  generis    iusiurandum    in    animam    nostram 
jurandum  testes  cum    aliis  probationibus  producendum    et  ipsos 
iurare   videndum  in  causa  vel  causis  concludendum  appellandum 
et  appellationem  seu  appellationes  prosequendum   et   generaliter 
omnia  et  singula  faciendum  que  uero  procuratori  a  lege  uel  ca- 
none    sunt   concessa    et   que   nos  ipse  facere  possemus  si  pro- 
pria  adessemus  in  persona ,  nee  tamen  per  nostram  personalem 
comparitionem    quotienscunque    nos   adesse    contingeret  intendi- 
mus quomodolibet   reuocare.     Dantes   nihilominus   eidem  nostro 
procuratori  vnum  uel  plures  substituendi  procuratores  et  reuo- 
candi   eosdem  quotiens   fuerit  oportunum,  promittentes  nos  ra- 
tum    firmum    et  gratum    perpetuis  futuris  temporibus  habituros 
quidquid  per  ipsum  uel  substitutum  seu  substitutos  ab  ipso  pro- 
curatum    fuerit  in  premissis  et  quolibet  premissorum.  Vt  autem 
idem  noster   procurator   substitutus    aut    substituti  ab    eo  rele- 
uentur  ab  omni  onere    satisdandi  promittimus  pro  ipsis   et  quo- 
libet ipsorum  judicio  sisti  et  iudicatuni  solui  cum  omnibus  suis 
clausulis   sub   nostrarum  rerum  oinuium  ypotheca.    In   cuius   rei 
testimonium  etc. 

Diplomatar.    Alberti.    R.   R.    p.   43-   Nr.    51.    Geh.  Haus- 
archiv. 


268 


29. 


?) 


Otto  Rector  Capelle  Beate  Virginis  Wienne  in  littore ,  Ju- 
dex delegatus  a  Reuerendo  in  Christo  patre  domino  Alberto  Pa- 
taviensi  episcopo,  Honorabili  viro  domino  n.  vicario  uel  vices  eins 
gerenti  in  Neunburga  ex  altera  parte  Danubii  salutem  et  since- 
ram  in  domino  karitatem.  Noueritis  nos  literas  Venerabilis  pa- 
tris  nostri  domini  Alberti  predicti  recepisse  per  omnia  in  hec 
verba:  „Albertus  dei  gratia  Patauiensis  episcopus  discreto  viro 
„Ottoni  Rectori  Capelle  beate  Virginis  Wienne  in  Littore  salu- 
fltem  in  domino.  Conquestus  est  nobis  venerabilis  in  Christo 
„frater  Maurus  Abbas  monasterii  sancte  Marie  Scotorum  in 
„Wienna,  quod  Henricus  dictus  Vschel  presbiter  de  Neunburg 
„ex  alia  parte  Danubii  in  quibusdam  debitis  dampnis  et  rebus 
„aliis  iniurietur  eidem  etc.  prout  in  eisdem  litteris  plenius  con- 
„tinetur  et  suo  tempore  euidentius  ostendetur.  Quarum  littera- 
rum  auctoritate  suffulti  Diseretioni  vestre  in  virtute  sancte 
„obedientie  firmiter  iniungimus  et  mandamus,  quatenus  predic- 
„tum  Henricum  peremptorie  citetis  vno  edicto  pro  tribus  par- 
„cendo  laboribus  partium  et  expensis,  ut  proxima  feria  secun- 
„da  post  inuentionem  sancti  Stephani  nunc  affutura  si  dies  fe- 
„riata  non  fuerit  alioquiu  die  sequenti  non  feriata  compareat 
„ac  coram  nobis  in  domo  nostra  Wienne  memorato  domino  Ab- 
„bati  finaliter  de  iustitia  responsurus  vel  contra  ipsum  quan- 
„tum  de  iure  fuerit  procedemus.  Diem  vero  citationis  et  quid- 
„quid  inde  feceritis  nobis  vestris  litteris  vna  cum  presentibus 
„remittatis."  Datum  etc. 

Maurus  (?),  Mauritius  (in  Catalogo  M.  Scotorum  de  anno  1846) 
Abbas  1337  —  1343.  Albertus  II.  Ep.  Pataviensis  1314  —  1342. 

Diplomatar.  Alberti.  R.  R.  p.  43.  Nro.  52.  Geh.  Haus- 
archiv. 

30. 

Pro  inipetraüone  ordinis. 

Otto  dei  gratia  dux  Austrie  et  Stirie  honorabilibus  viris  Ab- 
bati  et  conuentui  monasterii  Zwetlensis  deuotis  suis  dilectis 
gratiam  suam  et  omne  bonum.  Cum  dilectus  noster  Andreas  de 
Tulna  diuiuo  spiramine  spretis  huius  seculi  contagiosis  illecebris 


269 

vite  cursum  salutlfemm  et  sempiterne  brauium  consequatur 
uberius  disponens  apprehendere  iii  pulchritudine  obseruantie  re- 
gularis  vestri  ordinis  internis  aflFectibus  desideret  altissimo  fa- 
mulari,  nos  intentionis  sue  laudabile  propositum  commendabiliter 
commendantes  Deuotionem  uestram  affectuose  rogamus,  qua- 
tenus  eiindem  cuius  in  hac  parte  desiderium  promoueri  ciipimiis 
effectiue  pro  diuina  nostreque  petitionis  reuerentia  in  vestrum 
fratrem  curetis  recipcre  et  collegam  ipsum  aifectibus  carita- 
tiuls  et  prosecutionibus  fauorabilibus  ampleetendo,  hoc  nempe 
vobis  apud  deum  cedet  ad  meriti  cumulum  et  non  minus  no- 
stre  obinde  promotionis  gratiam  vestro  monasterio  poteritis 
uberius  vendicare.  Datum  etc.  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  44.  Nr.  53.  Geh.  Hausarchiv. 

31. 

Albertus  dei  gratia  Patauiensis  ecclesie  prepositus  Judex 
ad  infrascriptam  causam  a  sede  apostolica  delegatus  discreto 
viro  Domino  Ottoni  dicto  Gnemhertel  Rectori  Capelle  Beate 
Virginis  super  littore  in  Wienna  omnis  boni  plenitudinem  cum 
Salute.  Noueritis  nos  Sanctissimi  in  Christo  patris  Domini  Jo- 
annis  pape  XXII.  litteras  sub  vera  ipsius  bulla  plumbea  cum 
filo  canapis  accepisse  huius  continentie  et  tenoris  :  „Johannes 
„episcopus  seruus  seruorum  dei  dilecto  filio  preposito  Eccle- 
„sie  Patauiensis  salutem  et  apostolicam  benedictionem.  Dilecti 
„filii  magistri  Jacobi  parochialis  ecclesie  in  Pecendorf  et  ca- 
„pelle  Sancti  Pangracii  in  Wienna  Rectoris  patauiensis  dyöcesis 
„precibus  inclinati  presentium  tibi  auctoritate  mandamus,  qua- 
„tenus  ea  que  de  bonis  ipsis  capelle  antedicte  alienata  inuene- 
„ris  illicite  uel  distracta  ad  ius  et  proprietatem  eiusdem  ca- 
jjpelle  legitime  reuocare  procures,  contradictores  per  censuram 
„ecclesiasticam  appellatione  postposita  compescendo.  Testes  au- 
„tem  qui  fuerint  nominati  si  gratia  odio  uel  timore  (se)  sub- 
„traxerint  censura  simili  appellatione  cessante  compellas  veri- 
„tati  testimonium  perhibere.  Datum  Amnione  Nonis  lunii  Ponti- 
„ficatus  nostri  anno  XI."  (5.  Juni  1327)  —  Volentes  igitur  mandato 
premisso  prout  de  iure  tenemur  humiliter  obedire  discretioni 
vestre  in  virtute  sancte  obedientie  et  sub  pena  suspensionis  ab 
ingressu  ecclesie  auctoritate  qua  in  hac  parte  fungimur  iniungentes 
Archiv.  Jahrg.  18^9.    II.  Heft.  19 


S7Ö 

mandamus,  quatenus  Wulfleinstorf  er  dictum  quoudam  magistrura 
Ciuium  in  Wienna  si  idem  ad  uestras  monitiones  canonicas 
qüas  preire  volumus  cum  raagistro  Jacobo  autedicto  pro  una 
libra  reddituum  denariorum  Winnensium  super  qua  sibi  et  ca- 
pelle  Sancti  Pangratii  antediete  iniuriatur  infra  festum  beato- 
rum  Symonis  et  lüde  apostolorura  non  curauerit  oranimodis 
coQcordare  vno  edicto  pro  tribus  auctoritate  nostra  ymmo  ve- 
rius  apostolica  quam  et  nos  in  hiis  scriptis  exnuuc  proot  ex- 
tunc  citauimus  citetis  peremptorie,  ut  sequenti  die  post  festum 
predictum  non  feriato  Patauie  compareat  coram  «obis  sepefato 
Magistro  Jacobo  ibidem  de  suis  questionibus  et  iustitia  legiti- 
me responsurus  alioquin  contra  ipsum  iuris  obseruato  ordine 
procedemus  eius  absentia  non  obstante,  fidem  executionis  huius 
uobis  vestris  litteris  faciatis.  Datum  Patauie  iiij.  Kalendas  Au- 
gusti  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  44.  Nr.  54.  Geh.  Hausarchiv. 

32. 

„Abbas  scribit  episcopo  ut  non  credat  monacho  suo." 

Reuerendo  in  Christo  patri  ac  Domino  Wi.  *)  Patauiensis 
ecclesie  (episcopo)  R.  *)  humilis  abbas  in  sytansteten  cum  deuo- 
tis  oratlonibus  et  reuerentia  debita  obedieutia:u  sine  mora.  Quia 
impunitas  scelerum  iniquorum  armat  malitiam  contra  bonos  et 
uonnullis  sepe  tribuit  audaciam  delinquendi,  nos  qui  licet  indig- 
ni  curam  regiminis  ecclesie  in  sytansteten  a  domino  suscepimus 
et  circa  quorumdam  fratrum  nostrorum  correctionem  sine  vestro 
adiutorio  proficere  non  valemus  Paternitati  vestre  conquerimur  per 
presentes,  quod  quidam  fratrum  Ecclesie  nostre  Otto  videlicet  de 
Waidhouen  quem  nos  proxime  in  capitulo  nostro  pro  grauibus 
excessibus  volebamus  coram  nobis  subire  correctionem  contu- 
maciter  recusauit  asserens  se  non  velle  subire  correctionem 
nisi  in  vestra  presentia  et  sie  de  monasterio  sine  licentia  est 
egressus.  Quia  igitur  idem  Otto  in  quantum  in  eo  est  fame  no- 
stre nititur  derogare,  —  Paternitati  Vestre  humiliter  supplica- 
mus  quatenus  sinistre   relationi  eiusdem  Ottonis  si  ad    uos    ue- 


*)  Wlchardus   («  Poihaim)   Ep.   Patav,    12S0  — 1282. 
^)  Rudolfus  Abbaa  Seitenstelteusis. 


nerit  aures  credulas  suspenso,  quousqne  vos  in  domum  nostram 
venire  personaliter  inquirendi  gratia  valeatis  extunc  enim  ad 
omnia  que  contra  nos  proposita  fuerint  coram  vobis  llbenti  ani- 
mo  voliimus  respondere  et  omnia  que  in  nostra  ecciesia  quo- 
cunque  casu  contingente  correctionem  requirere  videbuntur 
corrigere  tarn  in  nostris  subditis  quam  in  nobis,  ita  quod  deuo- 
tionis  nostre  obedientiam  vestra  paternitas  tenebitur  non  im- 
merito  commendare.  Cetera  lator,  cuius  verbis  fidem  credulam 
adhibere  dignemini  sicut  nostris.  Datum  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  45.  Nr.  56.  Geh.  Hausarchiv. 

33. 

„Planctus  Regis  Alberti." 

Excellenti  et  magnifico  principi  amico  karissimo  Domino  F. 
(Friderico)    dei   gratia   Duci  Austrie  lllustri  fratri  Gentilis  mi- 
seratione  divina  titulo  sancti  Martini  in  montibus  presbiter  Car- 
dinalis apostolice  sedis  legatus  consolationis  remediura  et  uotiue 
sublimitatis    successus    prosperos    ac    salutem.   Lugubris    casus 
horrendus   auditu    et   ingentis   doloris   intentinus  aculeus  sie  in 
diue    Memorie    domini    A.    Romanorum   Regis  (in)  imperatorem 
electi    et    rei   publice   semper   Augusti  fidei  videlicet  orthodoxe 
vestrique    genitoris    karissirai  tam   (s)celesti    tarn  nephandoque 
obitu  vestri  cordis  intima  sauciarunt  sie  potauerunt  nos    amari- 
tudinis    calice    absinthio   feile  mixto ,  presertim    cum  ipsum    vi- 
uentem  gessimus    et  geraraus  post  obitum  eins  felicem  memori- 
am    in    visceribns   intime    caritatis   quod   lacrimas   cohibere  ne- 
quimus  nee  compescere  possumus  amara  suspiria  quin  prodeant 
in  singultus,  Nee  mirum  si  tanti  principis  occasum  fleilbem  spe- 
ciali    quadam    pre    ceteris    orbis   terre    principibus  deploratione 
deplangimus  et  luctuose  calamitatis    et  miserie  seu  tristitie  ne- 
bulis    deploramus,    nam    omnis    mens   Romane    matris    catholi- 
ceque  ecclesie  fidelium  dum  viueret  in  sui  brachii  residebat  po- 
tentia  sueque  sperabat  in  lumine  claritatis  eiusque  tamquam  veri 
patroni    eiusdem    ecclesie   ad  fidem   memorate  fauoris  et  suble- 
vationis   auspicium  exspectantes  sublimationem    futuram  Ecclesie 
fidei   et   fidelium    eorumdem    redemptionem    quoque   ipsius     6£- 
clesie  ac  terre  sancte  Christi  sanguine  rubricate  de  manibus  al- 
terius  Pharaonis  spe  certa  et  iudubitata  fiducia  tamquam  in  ba<- 

19  * 


2tä 

culo  fortissimo  ferreo  noii  in  arundineo  debili  confidentes  firmi- 
ter  sperabamus  quibuslibet  obstaculorura  obicibus  relegatis.  Ve- 
rum ad  reparande  tante  iacture  discrimina  non  potentia  vestra 
nee  artium  sane  nee  humanarum  opulentia  facultatum  sufHcIunt 
cum  sin^ularum  creaturarum  sit  in  manu  redemptoris  hominum 
mors  et  vita.  Excellentie  vestre  circuraspectam  prudentiam 
rogamus  attentius  exhortamur  obnixius  et  qua  possumus  aflfec- 
tione  vobis  amicabiliter  suademus,  quatenus  in  vobis  vestrisque 
fratribus  eins  memorantes  ymaginem  suaque  gesta  recensentes 
strennua  et  preclara  consolationis  remedium  assumatis  in  do- 
mino  vestreque  in  sti'ennuitatis  industriam  ad  honorem  domini  ex- 
altationem  fidei  et  ecclesie  predictarum  deuotius  conuertentes 
studeatis  eius  illustribus  et  salutaribus  vestigiis  inherere.  Nös 
n.  sincere  dilectionis  affectum  et  caritatis  solide  firmitatem  quos 
ad  ipsum  habuimus  ad  personas  vestram  et  fratrum  vestrorum 
sinceris  affectibus  propagamus  ,  ad  ea  quae  magnitudini  vestre 
profutura  noverimus  nos  promptis  desideriis  offerentes  super 
quibus  nos  cum  summa  et  indubitata  fiducia  requiratis.  Cete- 
rum  super  hiis  quae  venerabilis  in  Christo  pater  H.  Gurcensis 
Episcopus  ex  parte  vestra  nobis  retulit  oraculo  viue  vocis  per 
eundem  magnitudini  vestre  duximus  seriosius  oretenus  respon- 
dendum."  .  . 

Diplom.  Alberti  I.  N.  9.  Nr.  60.  p.  47  et  48.  Geh.  Hausarclüv. 

34. 

„Litera  de  iiiorte  ducis  Lupoldi." 

Casum  lugubrem  miserabilis  obitus  fratris  nostri  Illustris 
Ducis  Leupoldi  diue  recordationis  in  quo  diuerse  prerogativa- 
rum  conditiones  commendabiliter  concurrebant  non  sine  merore 
cordis  sed  profundis  suspiriis  dire  amaritudinis  aculeo  medulli- 
tus  sauciati  propalando  nunciamus.  De  cuius  obitu  non  solum 
nobis  verum  etiam  vobis  spiritum  conturbationis  credimus  non 
deesse.  Collocantes  tamen  pro  oculis  verbum  Senece  dicentis 
j,ad  hoc  intrauimus  ut  mereamur  ad  hoc  nascimur  ut  moriamur." 
Regi  eterno  Soli  Deo  tantam  animi  nostri  turbationem  duximus 
committendum  estimantcs  sibi  ac  sue  animc  possc  plus  ora- 
tionum  suffragiis  quam  spiritu  turbationis  et  mcstitie  subueniri. 


I 


273 

Qiiapropter  dilectlonem  vestram  quam  specialis  ardore  dilec- 
tionis  complectimiir  votiua  precum  instantia  duximus  deprecan- 
dam,  quatenus  vestris  piis  orationibus  piiris  sacramentoruni  suf- 
fragiis  aliisque  operibus  pietatis  ipsius  exequias  adeo  denote  ce- 
lebrare  dignemini  pro  ipso  apud  altissimum  interucniendo  quod 
obinde  ad  omne  vestrum  commodum  ampliandum  proniores  nos 
inuenire  possitis  etc.    cetera  lator. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  48.    Nr.   (>1.   Geh.    Hausarchiv. 

35. 

„Dotatlo  Elizabet  Ducisse  Austrle." 

Nos  Rudolfus  dei  gratia  Austrie  et  Styrie  Dux  Marchie 
et  Carniole  Dominus  etc.  Serenissimi  domini  Rudolf!  Roma- 
norum Regis  filius  —  ad  Vniuersorum  tarn  presentium  quam  fu- 
turorum  notitiam  uolumus  peruenire,  quod  nos  gustantes  fraterne 
dilectionis  rapida  mellimenta ,  quibus  erga  illustrem  Albertum 
Austrie  et  Styrie  ducem  Marchie  etc.  Fratrem  nostrum  karis- 
simum  nostra  precordia  tam  suauiter  fecundantur  quod  ipsius 
desideriis  prout  fraterna  persuadet  Caritas  ubilibet  uolumus 
conplacere,  sibi  damus  et  concedimus  plenam  et  liberam  pote- 
statem  dandi  seu  assignandi  preclare  domine  Elyzabeth  uxori 
sue  quam  ueluti  sororem  nostram  karissimam  singularis  amoris 
priuilegio  amplexamur  in  dotem  seu  donationem  propter  nup- 
tias, vel  id  quod  vulgariter  Morgengabe  dicitur,  bona  cum  suis 
attinentiis  infrascripta  videlicet  ciuitatem  Ibsensem  etc.  etc. 
Ita  quod  ipsa  domina  Elyzabet  si  predictum  Albertum  ducem 
eius  maritum  premori  contingerit  omnia  et  singula  bona  pre- 
dicta  possit  et  debeat  dotis  seu  donationis  propter  nuptias  vel 
id  quod  vulgariter  Morgengabe  dicitur  nomine  possidere.  In 
cuius  rei  testimonium  presens  scriptum  exinde  conscribi  et  si- 
gillo  nostro  iussimus  cpmmuniri.    Datum  etc.  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  49.   Nr.  63.    Geh.  Hausarchiv. 

36. 

Dotatio  Regis  electi. 

Rudolfus  dei  gratia  Romanorum  rex  semper  Augustus  uni- 
versis  sacri  Inperii  Romani  fidelibus  presentes  litteras  inspectu- 


274 

ris  gratiam  suam  et  omne  bonnm.  Licet  qnadam  dtsposicloiie 
mirabiii  sununi  Regis  prudentia  in  eminenti  specula  Regalis  fa- 
stigii  pie  locaverit  sedem  nostram  et  elementer  concesserit  in 
regnis  et  gentibiis  dominari,  tarnen  sie  nos  a  legibus  bamanita- 
tis  non  extulit,  quin  in  eisdem  nature  imperantis  imperio  quo 
aflFectus  paternus  in  prolem  dirigitur  nos  oporteat  subiacere. 
Sane  cum  ydemptas  sanguinis  generosi  erga  illustrem  Albertum, 
primogenitum  filium  nostrum  Austrie  et  Styrie  Ducem,  nee  non 
Elyzabet  thori  sui  consortem  non  sinat  quiescere  paterne  di- 
lectionis  affectum  sed  ipsius  nature  precBptis  nos  excitet  ad 
quelibet  eorum  commoda  promovenda,  ipsi  filio  nostro  primo- 
genito  daraus  et  concedimus  plenam  et  liberam  potestatem  dan- 
di  seu  assignandi  diete  Elizabeth  uxori  sue  in  dotem  sive  in 
donationem  propter  nuptias  uel  quod  vulgariter  Morgengabe  di- 
citur  Ciuitatem  Ibsensem  etc.  Ita  quod  ipsa  Elizabeth  si  pre- 
dietum  AI.  Ducem  eius  raaritum  premori  contingerit  omnia  et 
singula  bona  predicta  possit  et  debeat  dotis  seu  donationis 
propter  nuptias  vel  quod  mor(gen)gabe  dicitur  nomine  quiete 
et  pacifice  possidere.  In  cuius  rei  testimonium  presens  scriptum 
exinde  conscribi  et  maiestatis  nostre  sigillo  iussimus  communiri. 
Datum  etc. 

Diplomatar.  Alberti   R.  R.  p.  49.  Nr.  64.  Geh.  Haus-  und 
Staats-Archiv. 

37. 

„De  permutatione  dotalltlorum  R.  ellzabet." 

Nos  Rud.  dei  gratia  dux  Austrie  etc.  constare  cupimus 
vniuersis  presentibus  et  futuris  ad  quos  perucnerit  presens 
scriptum,  quod  cum  magnificus  et  illustris  dominus  AI.  dux 
Austrie  frater  noster  karissinius  quedam  castra  ciuitates  et 
predia  sua  in  Austria  iam  pridem  inclite  domine  Elizabet  uxori 
sue  in  donationem  propter  nuptias  uel  id  quod  vvlgariter  mor- 
gengabe  dicitur  assignauerit  et  eadem  bona  sub  pleno  iure  et 
nomine  donationis  eiusdem  saniori  consilio  monitus  in  bona  alia 
partim  posita  in  Styria  et  partim  in  Austria  duxerit  apud 
Augustam  in  presentia  Serenissimi  domini  et  genitoris  nostri 
Rudolfi  Romanorum  regis  nobis  presentibus  ad  commodum  et 
honorem    ipsius   Ducisse    de    beneplacito   regis   utiliter   permu- 


275 

tanda  nostrum  saper  eo  affectiiose  consensum  postulans  et  fa- 
uorem.  i\os  gustantes  fraterne  dilertionls  sapida  melliinenta, 
quibus  erga  ipsum  fratrem  nostrum  prerordia  nostra  a  deo  siia- 
uier  fecumlautur,  nt  suis  desideriis  prout  germana  persuadet 
rar  tas  nos  diifctos  ubilibet  conplaceamus,  dicte  permutationi 
doiiatiunis  propter  nuptias  et  assignation  bonorum  infra  posito- 
rum  dicte  memorate  Ducisse  in  conspecfihus  regiis  per  manus 
illustris  ducis  fratris  uostri  iam  dicti  prestamus  et  dedimns 
consensum  nostrum  beniuolum  atque  promtum  ipsamque  gra- 
tara  et  ratam  habentes  presentium  serie  approbamus.  Ita  quod 
domina  ipsa  Eiizabet  si  dictum  ducem  maritum  eius  premori 
contingerit  eadem  bona  singula  sicut  inferius  declarantur  ex- 
pressius  possit  et  debeat  dotis  seu  donationis  propter  nuptias 
uel  id  quod  vulgariter  dicitur  Morgengabe  quiete  et  pacifice 
possidere,  demonstrationibus  aliis  ratione  donationis  huiusmodi 
vice  priori  in  superioribus  partibus  et  in  Austria  sibi  factis 
omnino  cassatis  et  minime  valituris.  Sunt  autem  hec  bona  pre- 
libate  Ducisse  donata.  Castrum  Styrie  etc.  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  49.  Nr.  65.  Geh.  Haus-Archiv. 

38. 

„De  conllrmatlone  dotalitiorum  reglne  Eiizabet  per  generum  (soceruin)  suuni 
Rudolfuni  regem  Romanorum." 

Rudolfns  dei  gratia  Romanorum  Rex  et  semper  Augustus 
vniuersis  sacri  Romani  imperii  (subditis)  presentes  literas  in- 
specturis  gratiam  suam  et  orane  bonum.  Etsi  regalis  decora 
sublimitas  cunctis  in  quibus  fides  clara  radiat  et  deuotionis 
claritas  radiosa  debeat  munificentie  sue  gratiam  impertiri ,  in- 
comparabiliter  tarnen  perfectius  et  tamquam  erga  prolem  suam 
debent  sue  benignitatis  opera  relucere  ubi  naturalis  aflfectio  in- 
terpellat.  Sane  cum  ilhistris  filius  noster  Albertus  primogeni- 
tus  Austrie  et  Stirie  dux  quem  inextinqwibilis  amoris  dulcedine 
paterne  prosequimur  sicut  rationis  iubet  imperinm  et  nature  il- 
lustri  Eiizabet  coiiiugi  sue  Ducisse  Austrie  et  Stirie  filie  no- 
stre  karissime  iam  pridem  de  ordinatione  et  auctoritate  nostra 
regali  dederit  seu  assignauerit  in  dotem  seu  donationem  propter 
nuptias  uel  id  quod  vulgariter  dicitur  Morgengabe  quedam 
castra  ciuitates  et  bona  in  Austria  constituta,  et  postea  ex  de- 


276 

creto  consilii  sanioris  apud  nos  positus  presentialiter  in  Augusta 
petiuerit  cum  affectu  quatenus  assignationem  bonorum  huius- 
modi  dotis  seu  donationis  coniugi  sue  factam  in  Austria  sibi 
liceret  in  quedam  bona  pro  maiori  parte  sita  in  Stiria  que  no- 
tantur  inferius  auctoritate  et  consensu  nostro  Regio  sub  einsdem 
dotis  seu  donationis  iure  et  nomine  permutare.  Sunt  autem 
bona  castrum  in  Stiria  etc.  etc.  Nos  prefati  principis  et  filii 
nostri  karissimi  precibus  annuentes ,  nee  non  et  ipsius  Ducisse 
filie  nostre  dilecte  comodum  et  honorem  propter  incorruptibilem 
vinculum  quo  nobis  coniungitur  ac  etiam  ob  uirtutum  suarum 
candorem  eximium  in  eins  desideriis  affectantes,  permutationem 
dotis  seu  donationis  buiusmodi  propter  nuptias  uel  id  quod 
vulgariter  morgengabe  appellatur  factam  ipsi  Ducisse  coram 
nobis  Auguste  per  manus  filii  nostri  principis  antedicti  et  as- 
signationem  bonorum  superius  positorum  ratam  habentes  et 
gratam  eam  ex  plenitudine  potestatis  Regie  approbamus  et  li- 
beraliter  confirmamus.  Ita  quod  ipsa  elizabeth  si  predictum 
Ducem  Albertum  maritum  eins  premori  contingerit  omnia  et  sin- 
gula  bona  predicta  possit  et  debe(a)t  dotis  seu  donationis  propter 
nuptias  vel  quod  morgengabe  dicitur  nomine  quiete  et  paeifice 
possidere,  demonstrationibus  aliis  factis  sibi  antea  ratione  do- 
nationis eiusdem  in  superioribus  in  Austria  presentium  seria 
cassatis  omnino  et  minime  valituris  etc.  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  50.  Nr.  66.    Geh.  Hausarchiv. 

39. 

„De  congratulatione  Philipp!  Regis  Francie  de  optenta  victoria."  (1298,) 

Serenissimo  Principi  Alberto  dei  gratia  Romanorum  (Regi) 
illustri  et  semper  Augusto  amico  karissimo  Philippus  eadem 
gratia  Francie  Rex  salutem  cum  honoribus  et  felicibus  incrementis. 
Jocundi  rumores  quos  de  festiuo  vestre  promotionis  euentu  ad 
regie  fastigia  dignitatis  nuper  ad  nos  relatio  fide  digna  inmense 
cordi  nostro  leticie  iubilum  attulerunt.  Set  ex  eo  precipue  quod 
notiua  ipsius  promotionis  auspicia  exercitunm  Domini  dextera 
uestros  dirigeus  sua  uirtute  processus  tam  uictoriosi  triumphi 
gloria  decorauit  materia  nobis  gaudii  et  exultationis  accreuit,  sicut 
per  alias  nostras  statim  eisdem  intellectis  rumoribus  destinatas 
literas  magnificentie  uestre  perfectius  curauimus  intimare.  Quod 


277 

autem  nos  de  itestrorum  iibilibet  prosperitate  successiuim  ex 
pura  qua  nos  ab  olim  tlilectione  comploctimur  auidos  auditores 
de  tani  placidis  letisqiie  rumoribus  reddidistis  per  speciales 
Nuncium  et  literas  certiores,  gratum  gerentes  admodum  et  ac- 
ceptum  et  exinde  uobis  gratiarum  plenitudinem  referentes  eos- 
dem  nunciiiin  et  literas  sincera  meiitis  affectione  recepimus  et 
tarn  intimata  per  eas  quam  relata  per  illum  diligenter  intelle- 
ximus,  et  libenter  ad  ea  que  circa  tractatum  de  contrahendo  in- 
ter  vestram  nostramque  domum  mutuo  federe  vnitatis  iam  pri- 
dem  habitum  eedem  litere  continebant  dictique  nuncii  solici- 
tudo  subiunxit  breuiter  respondentes  quod  nos  uotis  uestris  in 
hac  parte  pari  concurrentes  affectu  ad  tractatus  eiusdem  pro- 
secutionem  finalem  nostros  cum  plenis  et  sufficientibus  manda- 
tis  nuncios  apud  Nouum  castrum  die  XV"."  instantis  mensis 
Septembris  futuros  ibidem  infallabiliter  transmittentes ,  ad  pre- 
ces  equidem  quas  nuncius  ipse  super  liberatione  nobilis  viri 
filii  Comitis  Gillburchensis  ex  parte  uestra  porrexit  sibi  pro 
CO  non  duximus  respondendum,  quod  de  hoc  in  prcfatis  literis 
nuUa  prorsus  mentio  haberetur  nee  specialis  sibi  super  certis 
articulis  commissa  credentia  per  easdem  se  ad  hoc  quomodo- 
libet  extendebat.  Si  uero  liberatio  ipsa  insideat  cordi  vestro  id 
nobis  expressius  intimetur  qui  uestris  in  hiis  (et)  in  aliis  pa- 
rati  sumus  affectibus  conplacere.  Datum  etc. 

Vergl.  Lichnowsky  IL  Regesten  B.  N.  13  p.  CCLXXII. 
(mank.)  1299.  Diplomatarium  Alberti  R.  R.  pag.  51.  Nr.  67. 
Geh.  Hausarchiv. 

40. 

„Procuratorium  ad  Regem  Francie  pro  contractu  connubii."  (1298.) 

(N)os  Albertus  dei  (gratia)  dux  Austrie  etc.  presentibus 
profitentes  scire  cupimus  quibus  expedit  uniuersos,  quod  cum  nos 
amicitiam  sinceram  et  stabilem  per  indissolubile  vinculum  pa- 
rentele  cum  domo  maguifica  excellentis  domini  Philippi  Regis 
Francie  contrahere  cupiamus  constituimus  ordinamus  et  facimus 
virum  spectabilem  AI.  Comitem  de  Hohenburch  auunculum  no- 
strum,  Eberhardum  de  Waise  nobilem  consanguineum  nostrum 
et  strenuos  milites  Haiuricum  de  Laubenberch  etc.  nostros  fide- 
les  exhibitores  presentium  de  quorum  industria  et  circumspec- 


278 

tione  presiimimns  in  ipso  iiegotio  procuratores  nostros  et  nnn- 
cios  speciales,  dantes  et  concedentes  eisdem  auctoritatem  plena- 
riam  inter  unam  sororuni  dicti  domini  Regis  Franeie  et  incli- 
tum  Rndolfum  primogenitum  nostrum  karissimum  sponsalia  or- 
dinandi  statiiendi  firuiandi  matrimoi)iiim  dotalicium  seu  donatio- 
nem  propter  nuptias  nominandi  promittendi  in  animam  nostram 
iur«'\ndi  et  omnia  alia  et  singula  faciendi,  que  ad  consuminationem 
eiasdem  niatrimonü  secundum  datani  sibi  discretionem  a  domi- 
no  viderint  expedire,  que  legitimi  procuratores  facere  possunt 
et  debent  eliam  si  mandatum  exigant  speciale  et  que  nos  ipsi 
si  interessemus  personaliter  faceremus  aul  facere  deberemus. 
Ratttm  et  gratum  perpetue  habituri  quirquid  iidem  procuratores 
et  nuncii  nostri  statuerint  ordinauerint  firmauerint  promiserint 
et  fecerint  in  premissis  et  consequentibus  ad  premissa,  quod 
hiis  exequendis  omnes  Interesse  non  poteriut  duo  ex  eis  qui 
presentes  fuerint  ea  nichilominus  exsequantur.  In  cujus  rei  te- 
stimonium  etc. 

Vgl.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  Nr.  14.  p.  CCLXXII. 
1299.  Diplomatar.   Alberti  R.  R.  p.  52.  Nr.  68.  Geh.  Hausarchiv. 

41. 

„De  connubio  Ducis  Rudolli  tilii  regls  Alberti  Romanorurn."  (1299?) 

(A)lbertus  dei  gratia  Romanorum  rex  semper  Augustus. 
Vniuersis  presentes  Hteras  inspecturis  notum  facimus  quod  nos 
affectantes,  ut  confederationis  affinitas  et  amicitie  fructuose  con- 
tractus  inter  nos  et  serenissimum  Principem  Philippum  dei 
gratia  Regem  Francorum  illustrem  amicum  nostrum  carissimum 
eo  feruentius  roboretur  et  vigeat  stabiliusque  perduret  quo  ma- 
trimoniali  federe  concurrente  melioribus  firmatus  auspiciis,  nexu- 
que  constrictus  fuerit  fortiori,  voluimus  concordauimus  consen- 
simus  et  promisimus  uolumus  concordamus  consentimus  et  pro- 
mittimus,  quod  ratione  contrahendi  matrimonii  inter  carissimum 
primogenitum  nostrum  Rudolphum  Ducem  Austrie  et  nobilem  do- 
minam  Blancham  sororem  dicti  regis  Franeie  eidem  primoge- 
nito  nostro  et  heredibus  suis  ab  eo  descendentibus  Ducatus 
Austrie  et  Styrie  etc.  cum  omnibus  juribus  et  pertinentiis  Du- 
catus et  dominiorum  predictorum  ac  omnibus  emolumentis  et 
rebus  quibuscunque  intra  uel  extra  Ducatura  constitutis  eedemque 


279 

cnm  ipso  ducatii  ad  Dnces  Austrie  solebant  hactenus  deue- 
nire  uel  quomodolibet  pertinere  perpetuo  et  hereditarie'  rema- 
nebunt.  At  nichilominus  dedinms  et  concessimus  damus  et  con- 
cedimus  ex  nunc  assignamus  et  assedemus  predicte  sorori  dota- 
licium  seu  donationem  propter  nuptias  —  Comitatum  Alsatie  cum 
iuribus  suis  et  pertinenliis,  quoruni  Comitatus  et  Terre  qui 
prefato  Duci  perpetue  et  hereditarie  remanebit  uobiliurn  honia- 
gia  et  fidelitates  ac  vniuersitatum  et  Incolarum  uillarum  insig- 
nium  iuramenta  faciemus  prestari  antequara  matrimoniuni  con- 
trahatur  procuratori  diete  Blanche  sororis  dicti  Regis  pro  ea 
solemnitep  stipulanti  et  post  contractum  matrimonium  eidem 
sorori  dicti  (Regis);  quod  eidem  sorori  si  prefato  Duci  forsi- 
tan  superuiuat  tamquam  fideles  vasalli  et  subditi  Domine  sue 
quoad  uixerit  obedient  et  intendent  ac  secundogenitum  alios- 
que  minores  liberos  nostros  renunciare  faciemus  penitus  et  ex- 
presse  cum  auctoritate  et  decreto  nostro  ac  electorum  Princi- 
pum  et  Baronum  Almanie  et  alia  quauis  auctoritate  forma  et 
modo  de  quibus  dicto  regi  Francie  pro  plena  securitate  expe- 
diens  uisum  erit  omni  iuri  sibi  competenti  uel  competituro  in 
Ducatu  Comitatu  Terra  Juribus  et  pertinentiis  supradictis ,  ac 
de  premissis  omnibus  et  singulis  tenendum(is)  firmiter  et  fideliter 
adimplendis  dabimus  prefato  regi  Francie  ydoneas  cautiones  et 
securitates,  que  ipsi  regi  Francie  in  hac  parte  vtiles  uel  ne- 
cessarie  uidebuntur.  Promittimus  nos  etiam  curaturos  et  factu- 
ros,  quod  carissima  consors  uostra  Regina  Romanorum  illustris 
premissis  assentiet  et  ea  tenebit  firmiter  et  fideliter  adimplebit 
et  de  premissis  perficiendis  et  adimplendis  se  efficaciter  obli- 
gabit  saluo  dotalicio  quod  dicta  regina  habet  siue  in  ducatu 
terris  et  dominus  supradictis ;  et  premissa  omnia  idem  Francie 
rex  per  sedem  apostolicam  faciet  confirmari  si  sibi  uiderit  ex- 
pedire,  saluo  tarnen  primogenito  et  aliis  minoribus  liberis  no- 
stris  iure  sibi  competenti  uel  competituro  in  omnibus  et  singu- 
lis supradictis  si  dictum  ducem  decedere  forte  contingerit  sine 
liberis  procreatis  ex  eo  et  sorore  predicta.  Dotalicium  uero 
pretactum  nos  de  redditibus  et  terris  Comitatuum  de  Cinbourc 
etc.  et  pertinentiarum  ipsorum  sie  sufficienter  et  plene  supplere 
et  augmentare  tenemur  quod  dictus  Francie  rex  exinde  merito 
contentetup.    Omnia  uero  dotis  dande  predicto  duci  in  uoluntate 


280 

et  arbitrio  dicti  regis  Francle  residebit.    In   cuius   rei   testimo- 
nium  etc.  Actum  etc. 

Angef.  Lichnowsky  11.  Regesten  B.  Nr.  15.  p.  CCLXXII. 
(1299).  Diplom.  Alberti  R.  R.  p.  52  et  53.  Ni\69.  Geh.  Hausarchiv. 

XLII. 

De  concordia  inter  Regem  Romanoruni  Albertuin  et  regem  Francie. 

Albertus  dei  gratia  Romanorum  Rex  et  semper  Augustus. 
Uniuersis  presentes  literas  inspecturis  salutem  etc.  Notum  faci- 
mus  quod  nos  considerantes ,  quod  per  Regum  et  Principum 
unanimes  uoluntates  diuine  laudis  conuenientius  intenditur  et 
christiana  ad  deum  crescit  deuotio  cum  pace  proximi  pax  dei 
acquiritur  et  augetur  salus  eorum  et  honor  extoUitur  et  humane 
laudis  preconio  ampliatur  ac  suorum  in  posterum  roborantur 
iura  Regnorum  sincere  dilectionis  glutino  amicitie  societatis  et 
vnionis  federe  perpetuo  duratura,  Nos  et  Serenissimus  princeps 
Philippus  dei  gratia  Rex  Francorum  amicus  noster  karissimus 
iniuimus  uoluimus  consensimus  et  ad  inuicem  concordauimus  ac 
etiam  promisimus  fide  data  nomine  iuramenti.  Jurauerunt  etiam 
in  animas  nostras  nobis  presentibus  uidelicet  pro  iam  dicto 
Rege  Francorum  Guido  comes  sancti  pro  nobis  uero  Rege  Roma- 
norum comes  Burchardus  de  Hohemberch  auunculus  noster 
karissimus,  quod  ex  nunc  in  antea  erimus  ad  inuicem  ueri  et 
fideles  amici  ac  in  nostris  et  Regnorum  nostrorum  et  Imperii 
honoribus  libertatibus  et  iuribus  mutuo  conseruandis  contra 
omnem  hominem  ueri  et  ualidi  adiutores,  quodque  inter  nos  ac 
heredes  successores  nostros  Romanorum  et  Francorum  Reges 
seu  Imperatores  pacis  et  fidelis  amicitie  federa  perpetuis  dura- 
tura temporibus  seruabuntur  et  hec  omnia  premissa  et  singula 
promisimus  et  presentibus  promittimus  pro  nobis  nostrisque 
heredibus  successoribus  in  Romano  regno  nobis  succedentibus 
predicto  regi  Francie  suisque  heredibus  successoribus  sibi  in 
regno  Francie  succedentibus  firmiter  obseruare  attendere  et 
nullatenus  contrauenire  sub  uirtute  a  nobis  date  fidei  et  per 
dictos  comites  prestiti  sacramenti.  In  cuius  rei  testimonium 
presentibus  literis  fecimus  apponi  sigillum.  Actum  etc. 

Angef.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  Nr.  16.  p.  CCLXXIII. 
Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  54.  Nr.  70.  Geh.  Hausarchiv. 


281 


43. 

Übnliriiiatio  privilegiorum  Regis  Francie. 
Albertus  dei  gratia  Roraanorum  rex  semper  Augustus  .  Uni- 
uersis  sacri  Romain  Imperii  fidelibus  tarn  presentibus  quam  fu- 
turis  salutem  et  notitiam  subscriptorum.  Notum  faeimus  vniuer- 
sis  qiiod  iuxta  tractatus  ordinationes  pacta  promissa  et«  con- 
uentionem  inter  nos  ex  una  et  Magnificum  Philippum  regem 
Francorum  amicum  nostrum  karissimum  ex  parte  altera  habi- 
tos  et  admissos  Illustres  Fridericus  et  Lupoldus  filii  nostri 
predilecti  in  nostra  eonstituti  presentia  nobis  uolentibus  con- 
sentientibus  auetoritatem  prestantibus  et  decretum  nostrum  in- 
terponentibus  accedente  etiam  expresso  et  spontaneo  consensa 
serenissime  Elizabeth  consortis  nostre  karissime  Romanorum 
regine,  ipsis  primo  petentibus  et  uolentibus  per  nos  cmanci- 
patis,  solempnitate  debita  et  consueta  etatis  venia  petita  a  no- 
bis impetrata  pariter  et  obtenta,  adueniente  insuper  consensu 
Illustrium  Principum  Electorum  Regis  Romanorum  videlicet  Ru- 
dolfi  Comitis  Palatini  Reni  Ducis  Bawarie  Rudolfi  Ducis  Saxo- 
nie  et  Hermanni  Marchionis  Brandenburgensis,  omni  iuri  sibi 
competenti  in  ducatu  Austrie  et  Stirie  nee  non  in  dominus  Car- 
niole  Marchie  et  Portus  Naonis  terris  iuribus  et  pertinentiis 
Ducatus  eiusdem  et  dominiorum  predictorum  ac  etiam  in  comi- 
tatu  Alsatie  et  in  terra  Friburch  Lausanensis  Dioeesis  renun- 
ciauerunt  spontanee  libere  et  expresse,  eo  tarnen  incluso  mode- 
ramine  et  protestatione  premissa  quod,  Ducatu  Austrie  cum  prin- 
cipatu  eiusdem  Domino  Rudolfo  Duci  Austrie  primogenito  nostro 
suisque  liberis  ex  eo  et  inclita  Bianca  coniuge  sua  descendenti- 
bus  perpetuo  et  hereditario  remanente,  Friderico  Lupoldo  pre- 
dictis  ceterisque  liberis  nostris  minoribus  per  nos  sufficiens  de- 
ceus  et  competens  paterua  fiat  prouisio  de  terris  et  dominus 
supradictis  sicut  melius  fieri  poterit  absque  Ducatus  Austrie 
dismembratione  notabili  uel  enormi,  sed  etiam  Friderico  Lu- 
poldo predictis  et  aliis  minoribus  liberis  nostris  procreatis  et 
in  posterum  procreandis  iure  sibi  competenti  uel  competituro 
in  Omnibus  et  singulis  supradictis  si  dictum  Ducem  Rudolfura 
decedere  forte  contingerit  sine  liberis  procreatis  ex  eo  et  Bianca 
predicta.  Dotalicium  uero  pretactum  cum  augmento  et  suplemen- 


282 

to  ipsius  prout  alias    in  literls    nostris    super    eo    confectls    et 
traditis  plenius  est  expressum  predicte  Blance    si   prefato  Duci 
superuixerit  ad  uitam   suam  saluum  quietum  et  integrum   rema- 
nebit.  Ad  hec  bona  fide  promittimus  nos  facturus  et  curaturos, 
quod  alii  liberi  nostri    qui    nondum  etatis  sue  annum  septimum 
attigerunt  nee  non    Fridericus    et    Lupoldus    prenomlnati   liberi 
uostrl  et  alii  si  qui  sint  cum  omnes  predicti  et  qutlibet  singu- 
lariter  ad  etatem  pubertatis  peruenerint  predictis  ducatui  Austrie 
et  Dominus  renunciabunt  per    sua    sacramenta    et    renunciationi 
prefate  suum  impertientur  et  adhibebunt  consensum.   In  quorum 
omnium  testimonium  et  cautelam  presentes   literas    exinde    con- 
scribi  et  maiestatis  nostre  ac    prelibate  Elizabeth   Regine   con- 
sortis  nostre  nee  non  predictorum  principum  Electorum  ac  etiara 
nobilium  et  Baronum  regni  Alraanie    qui  presentes    aderant    si- 
gillis  fecimus  comrauniri.  Nos  itaque  Elizabeth   dei    gratia  Ro- 
manorum regina  predicta  premissis  omnibus  assentientes  et  nos 
ad  omnia  predicta    et  singula   firmiter    et   fideliter    tenenda    et 
inuiolabiliter  obseruanda  efficaciter  obligantes ,    saluo  tamen  et 
integre  reseruato  nobis  dotalicio    ad  uitam    nostram    in   Ducatu 
Austrie  nee  non  in  Dominus    Carniole  Marchie    et  Portusnaonis 
predictis  dumtaxat  dinoscimur  obtinere  —   et  nos  Rudolfus  Co- 
mes    Palatinus    Reni    Dux    Bauarie    Rudolfus    Dux    Saxonie    et 
Herrn.    Marchio  Brandemburgensis  Principes  Electores    predicti 
nostrum  consensum  prebentes  et  decretum  nostrum    in  predic- 
tis  interponentes  —  Nos    quoque   Heiuricus  Ecclesie  Constan- 
tiensis  episcopus  et  Heinricus  dux  Karinthie  —  Nos  quoque  no- 
biles  et  Barones  Regni  Almanie  Burchardus  comes  de  Hohem- 
berch  Ludwicus  comes  de  Otingen  Eberhardus  de  Lapide  Aule 
Regalis  Cancellarius  Heinricus    et   Vlricus    fratres    de   Walsse 
Hermannus    de  Landemberg    marscaicus  Marquardus    de  Schel- 
lemberg   Vlricus   et  Albertus   fratres  de    Clingenberg  -  premis- 
sis .  .  Sigilla   nostra   presentibus    ad    memoriam  et  euidentiam 
pleniorem  duximus  appendenda.  Actum  et  datura  etc. 

Angef.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  Nr.  17.  p.  CCLXXIII. 
Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  54-56.   Nr.  71. 


283 


44. 

Sanctissimo  in  Christo  Patri  domino  suo  domino  Bonifa- 
cio Sacrosancte  Romane  ecclesie  sumo  Pontifici  Albertus  dei 
gratia  Romanorum  Rex  semper  Augustus  cum  filiali  obedientia 
deuota  pedum  oscula  beatoram.  Inclite  memorie  Rudolfi  quon- 
dam  Romanorum  regis  patris  nostri  karissimi  vestigiis  inherere 
volentes  qui  se  constancia  fidei  apostolicis  beneplacitis  exponebat 
firma  mente  disponiraus,  monita  vestra  corde  promto  suscipere 
nosque  vestris  mandatis  et  beneplacitis  prout  possumus  coaptare, 
cumque  super  hü«  et  aliis  incumbentibus  nobis  ad  preseus  vSanc- 
titati  Vestre  aflfectemus  aperiri  votum  nostrum  plenius  quam  li- 
teris  valeat  declarari,  venerabilem  Johannem  TuUensem  Episco- 
pum  Principem  nostrum  dilectum  qui  tamquam  apostolice  sedis 
factura  honorem  et  exaltationem  ipsius  sedis  sinceris  zelatur 
affectibus  et  nos  ad  id  pluries  oretenus  et  literis  excitavit,  ac 
honorabilem  Johannem  prepositum  Thuricensera  Prothonotarium 
ac  vicecancellarium  nosti*um,  religiosum  virum  fratrem  Wern- 
herum  Suppriorem  Domus  Predicatorum  Argentine,  nobiles 
viros  Marquardum  Dominum  de  Schellemberch  et  Cunradum 
dictum  Monachus  de  Basilea  de  quorum  industria  legalitate  et 
fidelitate  plene  confidimus  ad  vestram  presentiam  destinamus 
supplicantes ,  quatenus  eisdem  tamquam  nobis  credere  ipsosque 
benigne  Vestra  Sanctitas  dignetur  audire.  Dominus  vos  conser- 
vet  Ecclesie  sue  sancte  et  incolumem  per  terapora  longena. 
Datum  etc.  etc. 

Angef.  b.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  18.  Diplomatar.  AI- 
berti  R.  R.  p.  56.  Nr.  ?3. 

45. 

„Procuratorium." 

Sanctissimo  in  Christo  patri  domino  suo  Domino  Bonifa- 
cio Sacrosancte  Romane  Ecclesie  summo  pontifici  Albertus  dei 
gratia  Romanorum  Rex  semper  Augustus  cum  filiaii  obedientia 
pedum  oscula  beatorum.  Sanctitati  Vestre  notum  facimus  per 
presentes ,  quod  nos  coram  uobis  ac  curia  Sanctitatis  Vestre 
honorabilem  virum  Johannem  prepositum  thuricensem  Prothono- 
tarium  et  vicecancellarium   nostrum   ac  nobiies  viros  Marquar- 


284 

dum  dominum  de  Scliellemberch  nee  non  Chunradum  dictum 
Monachum  de  Basilea  milites  consiliarios  et  familiäres  nostros 
dilectos  de  quorum  circumspectione  industria  et  fidelitate  com- 
probata  fiduciam  gerimus  inconcussam ,  et  quemlibet  eorum  in 
solidum  ita  quod  nou  sit  melior  conditio  occupantis  et  quod 
per  vnum  eorum  inceptum  fuerit  per  alium  vel  alios  valeat  ter- 
minari,  presentes  et  mandatum  susscipientes  fecimus  et  facimus 
constituimus  et  ordinamus  nostros  procuratores  Nuncios  et  ac- 
tores  generales  et  speciales  in  omnibus  nostris  Regni  et  Im- 
perii  causis,  et  specialiter  ad  proponendum  allegandum  osten- 
dendum  innocentiam  nostram  super  excommunicatione  perse-. 
cutione  ecclesiarum  ac  aliis,  super  quibus  per  literas  Vestre 
Beatitudinis  ad  vestram  presentiam  dicimur  euocati,  et  ad  pro- 
ponendum legittimas  excusationes  nostras  contra  eiusdem  et 
singula  eorumdem,  ad  iurandum  quoque  in  animam  nostram  su- 
per premissis  et  quolibet  premissorum  de  calumpnia  et  de  ue- 
ritate  dicenda  seu  quodlibet  alterius  generis  iuramentum  pre- 
standum.  Ratum  et  firmum  habituri  quicquid  per  dictos  procu- 
ratores nostros  seu  alterum  eorumdem  in  premissis  et  premis- 
sorum quolibet  actum  fuerit  seu  etiam  procuratum,  etiam  si 
mandatum  exigant  speciale.  In  cuius  rei  testimonium  etc. 

Angef.  Lichnowsky  IL  Regesten  B.  Nr.  20.  Diplomatar.  Al- 
berti  R.  R.  p.  56  Nr.  73.  Geh.  Hausarchiv. 

46. 

In  nomine  domini  Amen.  Coram  uobis  viris  honorabilibus 
et  discretis  dominis  Reuerendo  in  Christo  patre  domino  Euer- 
hardo  Episcopo  Patauiensi  et  Religiosis  viris  domino  Wilhelme 
Abbate  Sancte  Marie  Scotorum  in  Wienna  ordinis  sancti  Bene- 
dicti,  fratre  Bertoldo  Abbate  sancte  Crucis,  Alberto  Abbate 
Campiliorum  ordinis  Cysterciensis ,  fratre  Henrico  gardiano 
ordinis  minorum  in  Wienna  Patauiensis  diocesis  et  aliis  quam 
plurimis  tam  clericis  quam  laicis  fide  dignis  ad  hoc  uocatis  et 
rogatis.  Nos  Albertus  dei  gratia  Dux  Austrie  et  Stirie  etc.  quod 
cum  propter  niarum  discrimina  terrarum  nostrarum  Austrie  et 
Stirie  turbationem  subortam  et  inimicitias  capitales  presentiam 
domini  Chunradi  Episcopi  Salzburgensis  ad  presens  accedere 
nequeamus   nee  coram   eo  comparere   valeamus    nee  aliquem   ob 


285 

easdein    causas   procuratorem    ad    ipsum   mittere    possumus    uel 
nuncium     specialem    dicimus    et    pivponimus    hie    coram    uobis, 
quod  cum  dictum  dominum  Cliunradum  archiepiscopum  Salzbur- 
gensem uel  suum  vicarium  seu  commissarium  ex  causis  legittimis 
et    ueris    inferius    denotatis     habeamus    sciamus    et    reputemus 
nostros  emulos  manifestos  inimicos  capitales   et    contra  nostram 
personam    fideles    nostros    et    honorem    nostrum     conspiratores 
notorios,  primum  ex  eo,  quod  cum  anno  preterito  circa  festum 
beati    Martini   tam    valida  infirmitate   teneremur     quod    de    uite 
nostre  conualescentia  desperaretur  ab  onmibus,    idem  archiepis- 
copus  ab  hac  vita  audito    nos  migrasse    contra  habite    pacis    et 
concordie  federa  et  treugarum  formam  quod  nos  miram  *}  et  re- 
formatam  in  (et}  iuramentis  prestitis   hinc  inde  uallatam  contra 
proprium  veniens  iuramentum    terras  nostras    inuasit  hostiliter 
nostros  fideles  subditos  spoliis  et  rapinis  depredans  et  spolians 
nostras  salinas  in   losa   (Gosau)  deuastans  et  destruens  funditus, 
nostrum  oppidum  dictum  ause  (Aussee)  sibi  subiugans,  et  nostros 
subditos  quamplures  vertens  a  fidelitate  sua  nobis  prestita  per  ipsum 
submotos  intra  (contra)  nos  factos  rebelies  subtilitatis  sue  ingenio 
seducendo  ;  item  ex  eo  quod  cum    pluribus   principibus  Regibus 
principibus    baronibus  comitibus    liberis  Ministerialibus    et    aliis 
multis    inferioris   gradus    contra    nos    et    honorem   nostrum    nos 
exterminare  cupiens  conspirauit,    in  nostrum  exinde    subsecutum 
tam   in  laboribus    quam    expensis    non   modicum   preiudicium    et 
grauamen;  item  ex  eo  quod  amicos    et  fideles  nostros  nobis    in 
auxilium  veuientes  inuadi    et  captiuari   maudauit,    eisdem    equis 
armis  et  suis  rebus  aliis  spoliatis  quosdam  ipsorum  grauis  car- 
ceris    custodie    mancipauit    et    quibusdam    eorumdem    occisis    et 
aliqui  sunt  lethaliter   vulnerati;    item   ex  eo  quod    etiam    nostra 
percepta  convalescentia  nobis  et  nostris    multas  et  varias   iniu- 
rias   quamplures    violentias    et   dampna   grauia  manifeste    intulit 
adhuc    irrogare    cottidie    non    desistit :    vnde    predicta  omnia    et 
singula    grauamina    nobis    et    nostris    illata    et    comminata    sen- 
tientes    nos  per  eundem    archiepiscopum    indebite     grauatos    et 
intuentes    nos  et  nostros  per  ipsum    in    posterum    aggrauandos, 
et  ne  idem  prouocatus  in  nos  fideles  subditos    nostros   fautores 

^)  sie,  es  wird  heissen  sollen  ,;per  nos  initam". 

Archiv.   Jahrg.  1849.    U.  Helt.  20 


286 

et  adiutores  tarn  clericos    quam  laycos  terras    ciuitates    nostras 
loca    castra  villas    et    opida    excommunicationis    suspensionis    et 
interdicti  sententias  ferre  possit  audeat   vel  intendat  vel   verius 
fulminare    presumat,     ab     ipsis    grauaminibus    illatis   comminatis 
inferendis  eorum  quolibet  et  generaliter  a  quolibet  futuro  nobis 
(et)  nostris  grauamine  per  ipsum  archiepiscopum  et  suum  com- 
inissarium  in  posterura    inferendo   in  hiis  scriptis    a  prefato  ar- 
chiepiscopo    et  a   suo    commissario    ad  sanctissimum  Patrem    et 
dominum  dominum  nostrum  Bonifacium  papam    et   ad   sacrosanc- 
tam  sedem  apostolicam  appellamus  seu  prouocamus,  personam  no- 
stram  res  fideles  et  subditos  nostros   fautores    et  adiutores  no- 
stros  omnes  et  singulos  tam  clericos  quam  laycos  aduocatos  pro- 
curatores  nostros  et  omnia  sua  bona   principatus  nostros  terras 
et    ciuitates    nostras    castra   villas    et  opida    sub   ipsius    domini 
nostri  Bonifacii  pape  et  ad  ipsius  sancte  sedis  apostolice    spe- 
cialibus    protectioni   defensioni   examini    supponentes    ac  submit- 
tentes  humiliter  et  deuote,  predictas  causas  vel  alteram    earum 
que  per  se  magis  sufficiant  nos    ex  nunc    oflferentes   si    necesse 
fuerit  loco  et  tempore  probaturos,  protestando  etiam  quod  plures 
causas  legittimas   et  veras  coram   iudice    seu  Judicibus   appella- 
tionis  nos  intendimus  proponere  quas  ignoramus  ad  presens  cum 
in   nostris   terris    longe    lateque   diffusis  plura  que    iam    ignora- 
mus grauamina    iniurias  et  violentias   nobis  et   nostris    intulerit 
archiepiscopus    memoratus.     Preterea    protestamur     quod    quam 
primum    poterimus  commode    huius    appellationis   seu   prouoca- 
tionis   nostre   notificationem    seu    denunciationem   eidem    domino 
archiepiscopo    et    suo    commissario   fieri   faciemus    et   apostolos 
ab  ipso  seu  ab  ipsis  procurabimus  tunc  cum   instantia  postulari 
quos    ex   nunc    ad    maiorem    cautelam    instanter    petimus    nobis 
dari    prefingentes   et  prosequendum  appellationem  seu  prouoca- 
tionem  predictam.  Insuper  uos  omnes  et    singulos  instanter  re- 
quirimus  et  diligentius  exoramus,  quatenus  vos  pater  reuerende 
domine  Wernhere    episcope  Pataviensis    domine  Wilhelme    abbas 
sancte  Marie   scotorum  in  Wienna    etc.  etc.  in   horum   testimo- 
nium  et  in   prcdictorum    omnium    euidentiam   pleniorem    cum  in 
hiis    partibus    usus   tabeliionum    non   assit   presenti    appellationi 
seu  prouocationi  nostre  Sigilla  vcstra  pendentia  mandetis  apponi. 
Interposita   et    lecta  fuit  hec    appellatio   seu   prouocatio    nostra 


287 

per  nos  Albertum  Austrie  et  Styrie  Ducem  etc.  anno  do- 
mini  M°.  CC°.  Nonagesimo  sexto,  Wienne  in  cappella  nostra 
Castri  nostri  Wiennensis  presentibus  predictis  dominis  et  aliis 
quam  pluribus  fide  dignis.  In  die  beatorum  Petri  et  Pauli,  etc. 
Angef.  b.  Lichnowsky  II.  Regesten  Nr.  63.  Diplomatar. 
Alberti  R.  R.  p.  57.  Nr.  74.  Geh.  Hausarchiv. 

47. 

Constitutio  procuratorum  ducis  Austrie  pro  omni  negotio  in  curia 
pape  expediendo. 

Albertus  dei  gratia  etc.  tenore  presentium  profitemur  et 
constare  volumus  vniuersis  presentes  litteras  inspecturis,  quod 
nos  dilectum  Cappellanum  nostrum  Dominum  F.  de  tali  loco 
presentem  et  mandatum  nostrum  sponte  suscipientem  et  Cer  (?) 
de  tali  loco  in  Romana  curia  commorantes ,  licet  absentes  tam- 
quam  presentes  et  quemlibet  eorum  in  solidum  ita  quod  non 
sit  melior  conditio  occupantis  sed  quod  vnus  inceperit  alter 
prosequi  valeat  et  finire,  fecimus  constituimus  et  ordinauimus 
nostros  procuratores  actores  defensores  et  nunccios  speciales 
in  Omnibus  nostris  causis  et  controuersiis ,  quas  habemus  uel 
habituri  sumus  in  Romana  Curia  uel  alibi  ubicunque  et  specia- 
liter  cum  venerabili  patre  et  domino  domino  Ch.  archiepiscopo 
Salczburgensi  et  Lo.  Episcopo  lauentino  qui  se  gerit  et  asserit 
ipsius  domini  archiepiscopi  vicarium  generalem  —  in  tam  appel- 
lationis  quam  prouocationis  nostre  per  nos  ab  ipsis  Wienne  in- 
terposite  anno  domini  M^'CC'*  nonagesimo  sexto  in  die  beatorum 
apostolorum  Petri  et  Pauli  —  et  cum  ad  sanctissimum  patrem 
et  dominum  nostrum  dominum  Bonifacium  papam  et  ad  sedem 
apostolicam  et  cum  quacunque  uel  quibuscunque  personis  eccle- 
siasticis  uel  secularibus  collegiis  seu  vniuersitatibus  coram  quo- 
cunque  Judice  uel  auditore  dato  vel  dando  ecclesiastico  uel  se- 
culari  tam  agendo  quam  defendendo,  et  tam  in  ciuilibus  quam 
in  criminalibus  et  ad  comparendum  pro  nobis  et  nostro  nomine 
in  Romana  curia  et  alibi  ubicunque  ad  prosequendam  appella- 
tionem  seu  prouocationem  nostram  eandem  et  ad  inpetrandum 
et  contradicendum  pro  nobis  in  eadem  curia  tam  literas  sim- 
plices  quam  legendas  gratiam  et  iustitiam  continentes  et  ad 
elegendum  et  recusaudum  loca  et  iudices  ac  in  eos  conueniendi 

20  • 


288 

seu  coustitueudi  si  uiderlt  expedire,  dantes  elsdem  et  cuilibet 
eorum  in  solidum  plenain  et  liberam  potestatem  agendi  et  de- 
feiidendi  libellutn  seu  libellos  et  qiiascunque  petitiones  daiidi  et 
recipiendi  litem  contestandi,  iuramentum  calumpnie  et  de  ueri- 
tate  dicenda  et  cuiuslibet  alterius  gencris  in  animam  nostram 
prestandi  et  aduerse  pai'ti  si  opus  fuerit  deferendi,  terminos  et 
dilationes  petendi ,  exceptiones  cuiuscunque  generis  preponendi 
testes  et  iustitiam  producendi  alterius  partis  iure  uidendi  suspec- 
tus dandi  Judices  et  notarios  eligendi  et  recusandi  ac  etiam 
asseriam  (?)  petendi,  seutentiani  audiendi  appellandi  ac  etiam 
appellationes  prosequendi,  beneficiuni  restitutionis  in  integrum  uel 
absolutionis  totiens  quotiens  opus  fuerit  inplorandi  crimina  et  de- 
fectus  opponendi,  alium  uel  alios  procuratores  loco  sui  constitu- 
endi  seu  substituendi  ac  etiam  reuocandi,  niutandi  semel  et 
pluries  quotiens  eis  uel  alteri  eorum  uidebitur  expedire  ac  ipsas 
causas  postmodum  resumendi  et  procurandi  per  se  vel  alios  prout 
eis  vel  alteri  eorum  utilius  erit  et  generaliter  et  singula  faci- 
endi et  exercendi  tani  in  Judicio  quam  extra  que  nos  facere 
possemus  si  preseutes  essemus  et  que  in  premissis  et  premis- 
sorum  quolibet  de  iure  uel  consuetudine  requiruntur  et  si  man- 
datum  exigant  speciale.  Ratum  et  firmum  liabituri  quicquid  per 
dictos  procuratores  uel  ipsorum  aliquem  substitutum  vel  substitu- 
tos  ab  eis  vel  altero  ipsorum  factum  fuerit  in  premissis  et  quoli- 
bet premissorum  et  volentes  dictos  procuratores  nostros  et  quem- 
libet  eorum  substitutum  uel  substitutos  ab  eis  uel  altero  ipso- 
rum releuare  ab  omni  onere  satisdandi  promittimus  etc.  etc. 
Angef.  b.  Lichnowsky  II.  Regesten.  B.  Nr.  5.  Diplomatar. 
Alberti  R.  R.  p.  59.  Nr.  75.  Geh.   Hausarchiv. 

48. 
„Petitio  absolutionis." 

Reuerendo  in  Christo  patri  ac  domino  suo  Chunrado  eccle- 
sie  salzburgensis  archiepiscopo  apostolice  sedis  rfelegato  Alber- 
tus dei  gratia  dux  Austrie  et  Stirie  et  cetera  sinceram  ad 
ipsius  heneplacita  uoluntatem.  Cum  regale  sit  et  ordinarium  ut 
is  teneatur  soluere  qui  ligavit  et  suorum  Canonum  seu  senten- 
tiarum  suarum  quilibet  optimus  sit  interpres,  paternitatis  vestre 
solicitudinem   exorandam   duximus  presentibus    et  monendam,  ut 


289 

iuxta  formam  arbitrii  inter  vos  et  nos  per  serenissimos  prin- 
cipes  dominum  Hainricum  Episcopum  Ratisponensem  et  dominum 
Lo.  Comitem  Palatinum  Reni  ducem  bauarie  tamquam  com- 
promissarios  seu  amicabiles  compositores  nuper  apud  lintzam 
prolati  omnes  sententias  banna  seu  diuinorum  interdicta  in  nos 
nostrosque  homines  seu  nobis  adherentes  clericos  seu  laycos 
nostras  terras  seu  amicorum  nostrorum  terras,  ad  quos  arbi- 
trium  prefatum  se  extendit,  per  uos  seu  nomine  vestro  per 
subditos  vestros  de  iure  seu  de  facto  qualicunque  latas  publi- 
catas  seu  communicatas  quacunque  auetoritate  adiuuentur  reuo- 
cetis  et  pro  reuocatis  seu  demortuis  penitus  teneatis,  dantes  in 
mandatis  venerabilibus  patribus  Episcopo  Secouiensi  abbati 
saneti  Lamberti  abbati  Scotorum  in  Wienna  et  preposito  Neu- 
bergensi  secundum  formam  uobis  transmissam,  iit  nobis  et  Om- 
nibus nostris  supradictis  qui  ad  cautelam  absolui  voluerint  qua 
bonarum  mentium  sit  ibi  agnoscere  culpam  ubi  nulla  culpa  existit 
absolutionis  beneficium  inpertiantur  in  ipsius  absolutionis  ministerio 
forma  canonica  exactissima  diligentia  obseruata  —  Datum  etc.  etc. 
Angeführt  b.  Lichnovvsky  11.  Regesten  B.  Nro.  6.  Diplo- 
matar.  Alberti  R.  R.  p.  60.  Nr.  76.   Geh.  Hausarchiv. 

49. 

„Rex  Ronianorum  regratiatur  Cardinali  de  bona  proniotiene  nuncloruni 
cemniendans  sibl  allos." 

Reuerendo  in  Christo  patri  domino  Landolfo  Saneti  Angeli 
diacono  Cardinali  —  amico  suo  karissimo  —  Albertus  dei  gra- 
tia  Romanorum  Rex  semper  Augustus  sinceram  ad  beneplacita 
voluntatem.  Non  solum  proxime  reuersorum  de  curia  Romana 
IVunciorum  nostrorum  solempnium  videlicet  venerabilium  Johan- 
nis  Tullensis  Episcopi  Magistri  Jahannis  vicecancellarii  nostri 
et  nobilis  viri  Marquardi  domini  de  Scellemberch  suorumque 
sociorum  laudabili  relatu,  verum  etiam  experimentis  continuis 
euidenter  cognoscimus,  quod  in  promotione  dictorum  nunciorum 
nostrorum  ac  np/i^otiorum  imperialium  exercuistis  amico  vestro 
studia  fidei  et  labores  ,  super  quo  debitas  benignitati  vestre 
gratiarum  referimus  actiones  fiducialiter  exhortando,  ut  bene 
ceptum  erga  nos  dilectionis  solum  perseverantie  confirmare  dig- 
uem  ini    et    pietate    solita  conseruare.    Virum   honorabilem   Magi- 


290 

strum  Cunradum  Prepositum  Werdensem  et  Strenuum  virum 
Cunradum  dictum  Monachum  roilitem  de  basilia  familiäres  no- 
stros  dilectos  exhibitores  presentium,  quos  ad  presentiam  Sanc- 
tissimi  in  Christo  patris  nostri  domini  Bonifacii  pape  prouidimus 
destinandos,  habentes  fauorabiliter  in  nostris  et  inperii  causis 
atque  negotiis  recommissos.  Quorum  etiam  verbis  nostro  nomine 
proponendis  auditum  acommodari  benignum  et  fidem  per  nos 
credulam  petimus  adhiberi.  Datum  etc.  etc. 

Angeführt  b.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  Nr.  28.  Diplo- 
raatar.  Alberti.  R.  R.  p.  60.    Nr.  77.  Geh.  Hausarchiv. 

50. 

Quanto  nos  altius  exaltauit  altissimus  tanto  nobis  spiritum 
humilitatis  attentius  et  fragilitatis  sexus  et  etatis  inbecillitati  ex 
officii  nostri  debito  legittime  consulere  debeamus.  Sane  cum  de 
iure  sit  et  antiqua  ac  approbata  consuetudine  in  quibusdam 
Lumbardie  partibus  introductum,  ut  in  mulierum  et  etatis  mino- 
ris  hominum  contractibus  uel  quasi  legittime  consumandis  no- 
stra  uel  nostri  missi  auctoritas  plurimum  requiratur,  Nos  eis- 
dem  mulieribus  et  minoribus  in  suis  contractibus  uel  quasi  sa- 
lubriter  consulere  et  obuiare  fraudibus  ac  malitiis  hominum 
aflfectantes  Te  propter  tue  probitatis  merita  quibus  clarere  di- 
ceris  nostrum  missum  et  Judicem  ordinatum  liberalitate  regia 
deputamus  fidelitati  tue  de  speciali  gratia  indulgentes,  ut  mu- 
lierum et  minoris  etatis  hominum  contrahere  uel  quasi  volen- 
tium  contractibus  auctoritatem  plenariam  in  illis  lumbardie  par- 
tibus in  quibus  ipsa  requiri  consueuit  impertiri  valeas  vice  no- 
stra,  prouisio  tamen  sub  obseruantia  et  prefato  imperio  specia- 
liter  per  te  prestiti  sacramenti ,  ne  eandem  nostram  auctorita- 
tem aliquibus  contractibus  uel  quasi  contractibus  quibus  dolum 
uel  fraudem  inesse  noueris  uel  eosdem  aflfuturos  forte  verisimi- 
liter  uel  probabiliter  debeas  (aut)  valeas  suspicari  testimonio 
presentium  literarum. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  61.  Nr.  78.  Geh.  Hausarchiv. 

51. 

„Comes  accusans  episcopos  propter  mala  theolonia." 
Sanctissimo   patri    et    domino    suo    Domino    Bonifacio    Sa- 
crosancte  Romane  ecciesie  sumrao  Pontifici  Theod.  Comes  Cle- 


291 

uensis  suns  hiimilis  et  deiiotus  deiiota  pediim  oscula  beatonim. 
Ad  vestre  sanctitatis  aiires  deferimus  lacrimabiliter  conqiicrendo, 
quod  hü  qui  deberent  merito  saluti  animarum  ex  officioriim  de- 
bito  intendere  vilia  evellere  uirtutes  plantare  paci  insistere  et 
in  se  ipsis  ostendere  qualiter  oporteret  alios  in  ecclesia  con- 
uersari,  temporalia  commoda  spiritualibiis  profectibus  preferentes 
delicta  coniniittcre  et  delinquendi  occasionem  aliis  tribuere  dei 
timore  postposito  non  verentur  per  qnod  infinitorum  animos 
labefactant,  verum  diiiina  inspirante  gratia  Serenissimus  domi- 
nus noster  dominus  Albertus  Romanorum  Rex  semper  Augu- 
stus  et  quamplures  alii  prineipes  duces  marchiones  langrauii 
comites  barones  et  nobiles  Imperii  inspectis  pie  et  considera- 
tis  guerris  commotionibus  iustitie  pacis  et  securitatis  defectibus 
ac  diuersis  aliis  incomodis  et  perieulis  quibus  maior  pars  Ger- 
manie haetenus  longo  tempore  miserabiliter  exstitit  pregrauata, 
cupientes  pro  posse  suo  destitutis  theoloniis  et  rapinis  falsis 
monetis  et  quibuslibet  iniuriis  reseratis  ipsas  terras  in  bonum 
statum  reducere  et  quietem  et  tranquillitatem  fidelibus  imperii 
preparare  in  pacem  generalem  vna  cum  ciuitatibus  Germanie 
duxerant  salubriter  concordandum,  ipsam  iuramento  firmantes  se 
ipsosque  admittendum  quaslibet  suas  iniurias  astringentes.  Ve- 
nerabilium  patrum  Coloniensis  Maguntinensis  et  Treuerensis  ar- 
chiepiscorum  Principum  Imperii  super  obseruatione  eiusdem  pa- 
cis consilio  auxilio  et  fauore  pluries  requisitis  cum  instantia  et 
friuole  denegatis  eo  quod  iidem  pre  ceteris  dominis  minus  de 
observatione  pacis  et  securitatis  in  suis  districtibus  cogitantes, 
plures  rapinas  et  theolonia  inconsueta  indebita  et  inportabilia  tarn 
in  aquis  quam  in  terris  in  totius  populi  scandalum  exercent,  a 
quibus  desistere  non  volentes  paci  huiusmodi  dissen^unt  immo 
eius  prosecutoribus  non  tamquam  pacis  amatores  sed  uerius  de- 
tractores  resistere  moliuntur,  aduersus  dominum  nostrum  predic- 
tum  per  ipsos  concorditer  electum  et  approbatum  in  sue  ma- 
gestatis  lesionem  malum  contra  alios  eodem  laborantes  vitio 
agere  dinoscatur.  Quorum  quidem  ecclesiasticorum  Principum 
exemplo  pernicioso  layci  occasione  sumpta  estimantes  sibi  id 
licere  tot  rapinas  et  theolonia  iam  instaurant  quod  communis 
populus  sustinere  non  potest  nee  sufferre  et  quasi  omnes  mer- 
catores    ac   viatores    propter   pluralitatem    tbeoloniorum  et  vi- 


292 


arum    pericula     suas     negotiationes    postponere     compellimtur. 
Preterea  ne  omittamus  quod  toti  popiilo  incognitum   non  existit, 
^uod  dicti  principes   non  secundiim  deum  et  consuetudinem  eli- 
gentes     sed    anhelantes   magis    priuate   utilitatl   quam   communi 
et  affectantes  preesse  potius  quam  prodesse,  electos  Reges  per 
importunitates  circumuentiones  et  difficultates  in  exhibendis  dic- 
to  Regi    ab    eisdem   theolonia    noua   in    detrimentum  totiiis  po- 
puli  sibi  concedi  exigunt  et  bona  imperii  ipsis  attrahunt  et  iam 
tarn    iidem    quam  antecessores    eorum  usurpauerunt  tanta,  quod 
Reges    Romanorum    propter    impotentiam   et   necessariorum  de- 
fectum    non   possunt  prohdolor  iuxta  magestatis  sue  debitum  et 
decentiam  regnare  utiliter    et  preesse ,  quibus  de  causis  guerre 
et  commotiones    insurgunt  et  timemus  verissimiliter  ob  hoc  de- 
structionem  et  ruinam    terrarum  miserabilem  et  animarum  peri- 
cula  prouentura   nisi    per   vestre  benignitatis  misericordiam  ce- 
leriter    succurratur.    Ad    portum    igitur   Sanctitatis  Vestre  tam- 
quam    ad    deum  in  terris  desiderabiliter  recurrentes    paternitati 
vestre  pro  nobis  et  toto   populo  supplicamus  humiliter  et  deuote, 
quatenus  iacturas  et  pericula  totius  terre  in  instanti  iam  immi- 
nentia   misericorditer    aduertentes    et    eisdem    festino  et  salubri 
remedio    obuiantes    prefatos    principes  ecclesiasticos  ad  hoc  in- 
ducere    dignemini    cum  eflfectii,    ut  memores  verbi  apostoli  pre- 
cipientis    non  solum    a  malo  sed  ab  omni  specie  mali  abstinere 
contenti  licitis  et  honestis  de  premissis  que  totius  populi  scan- 
dalum   parant    et    pericula  animarum    inducunt    se    corrigant  et 
emendent,    pacem  confouendo   et  ad  hoc  alios  salubriter  exhor- 
tando,  ne  occasio  mali    ad    dampnationem  sed  potius   exemplum 
boni  ac  a  personis    ecclesiasticis  maxime  tante  dignitatis  origi- 
nem  sumere  videatur.  Valeat  Vestra  Sanctitas  in  Domino  etc. 
Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  61.  Nr.  79.  Geh.  Hausarchiv. 

52. 

„Forma  de  maus  theolonils  et  reuocationem  eorumdem." 

Albertus  dei  gratia  etc.  fidelibus  suis  Coloniensi  etc.  ac 
vniuersis  Ciuibus  Romani  inperii  gratiam  suam  et  omne  bonura. 
Auaritie  cecitatis  et  dampnandc  ambitionis  Improbitas  aliquorum 
animos  occupantes  eos  in  illam  temeritatem  inpellunt ,  ut  qui 
sibi  de  iure  interdicla  nouerint  ex  qnisitis  usurpare  conentur 


293 

non  niilli  siquidem  et  precipue  venerabilcs  patres  domini  Colo- 
niensis  etc.  archiepiscopi  prineipes  duces  etc.  Romani  Imperii 
antiqiia  pedagia  theolonia  sine  exactiones ,  ab  antiquis  tempori- 
bus  constituta,  non  modicum  aug'mentantes  illa  et  alia  etiam 
uobis  et  siibiectis  rmperii  nostri  de  noao  inposita ,  quotiens 
vos  et  eos  per  partes  illas  transire  contingit  in  locus tein 
cofluentiam  adrinaßimia  etc.  contra  iusticiam  extorquere 
presumunt;  nospacifico  statui  et  tranquillitati  subiectorum  nostro- 
rum  intendentes  noctes  ducimus  insompnes  et  quietem  uobis  et 
aliis  preparamus,  ut  ad  presens  malitiis  indignationibus  et  pre- 
ditacionibus  archiepiscoporum  predictorum  et  cuiuscunque  alte- 
rius  occurramus,  presenti  pagina  nostre  maiestatis  omnes  dona- 
tiones  concessiones  traditiones  inpositiones  augmentationes  or- 
dinationes  Theloneorum  pedagiorum  exactionum  quibuscunque 
nominibus  censeantur  dictis  archiepiscopis  principibus  ducibüs 
comitibus  etc.  seu  quibuscunque  aliis  cuiuscunque  honoris  Sta- 
tus et  conditionis  existant  a  doniino  patre  nostro  Rudolfo  seu 
aliis  nostris  inclitis  predecessoribus  nostris  et  a  nobis  datas 
traditas  donatas  coucessas  habitas  confirmatas,  sub  quocunque 
colore  a  nobis  seu  a  predecessoribus  nostris  exquisilas,  in  locis 
opidis  predictis  seu  in  quibuscunque  aliis  locis  Romani  Imperii, 
illis  dumtaxat  exceptis  que  per  dominum  patrem  F.  victoriosum 
Imperatorem  nostrum  antecessorem  fuerunt  data  concessa  et 
ordinata  que  suo  Robore  volumus  permanere,  reuocamus  amputa- 
inus  et  eisdem  archiepiscopis  et  quibuscunque  aliis  denegamus  nee 
archiepiscopos  seu  alios  quoscunque  in  Theoioneis  pedagiis  exac- 
tionibus  in  locis  predictis  et  aliis  quibuscunque  auctorizamus 
nee  etiam  bannizamus  et  dicta  Theolonia  pedagia  exactiones 
ipsis  archiepiscopis  et  aliis  cunctis  in  locis  predictis  et  aliis 
quibuscunque  recipere  inhibemus  et  recipere  per  presentes  de- 
creuimus  non  Heere.  Iniungentes  auctoritatem  et  potestatem  uo- 
bis dantes  et  (ut)  pro  tranquillitate  et  pacifico  statu  Romani  Im- 
perii generalem  pacem  vestris  adiutoribus  ordinetis  ipsam  ser- 
uare  iuretis  et  omnibus  receptionibus  exactionibus  theoloniorum 
in  locis  predictis  inpune  et  sine  nostra  offensa  viriliter  resista- 
tis.  Et  ut  Archiepiscopi  predicti  seu  quivis  alius  ignorantiam 
reuocationis  amputationis  inhibitionis  et  decreti  predictorum 
non  posst^nt  pretendere  vel  censare  vobis    uniuersis   et    singu- 


294 

lis  mandamus,  qaateniis  per  uos  aliiim  iiel  alios  reuocationem 
amputationem  denegationem  iiihibitiones  nostras  predictas  dictis 
archiepiscopis  coniunctim  vel  diuisim  uel  qiiibiisuis  aliis  publi- 
cetis  notificetis  et  ad  corumdem  notitiam  perducatis,  et  ne  de- 
cani  et  capitata  dictornm  archiepiscoporum  possint  allegare 
quod  delicta  persona  in  dampniim  ecclesie  non  debeant  redun- 
dare  supradictas  theoloniorum  reuocationes  et  inlübitiones  eis- 
dem  sub  competenti  testimonio  similiter  piiblicetis  et  notificetis. 
In  cuius  rei  etc. 

Angeführt  b.  Lichnowsky  11.  Regesten  B.  Nr.  21  (1301). 
Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  63.  Nr.  80.  Geh.  Hausarchiv. 

53. 

„Quomodo  ciues  colonienses  conqueruntur  quod  episcopi  male  recipiunt 

theolonia." 

Sanctissimo  Patri  ac  Domino  domiiio  Bonifacio  sacrosanete 
Romane  ecclesie  summo  Pontifici,  ac  venerabili  Collegio  Car- 
dinalium  Judices  Scabini  Consilium  Ciues  et  uniuersitas  Ciui- 
tatis  Coloniensis  deuota  pedum  oscula  beatorum.  Cum  graues 
nouorum  pedagiorum  et  antiquorum  theoloniorum  augmentatorum 
exactiones  nos  et  nonnullas  professionis  Christiane  prouincias 
in  terra  Germanie  diutius  afflixissent,  Serenissimus  dominus  no- 
ster  Albertus  Romanorum  Rex  et  semper  Augustus  circa  sta- 
tum  pacificum  suorum  subditorum  cogitans  principibus  tam  ec- 
clesiasticis  quam  secularibus  ducibus  marchionibus  etc.  vniuer- 
sis  Imperii  Romani  et  precipue  Principibus  ecclesiasticis  vene- 
rabilibus  patribus  dominis  Maguntinensi  etc.  archiepiscopis  pro- 
poni  fecit,  quod  ipse  dominus  Rex  per  se  et  principes  seculares 
Almanie  quantum  in  eis  erat  pacem  per  omnia  habere  nee  non 
cum  Omnibus  optabat  oiferens  dictis  archiepiscopis  pacem  et 
tranquillitatem  dare  ac  mundo  etiam  vniuerso.  Et  quia  nouorum 
pedagiorum  et  theoloniorum  et  antiquorum  augmentum  que  dicti 
archiepiscopi  et  precipue  venerabilis  dominus  Coloniensis  archie- 
piscopus  in  terris  suis  statuerant  augmentauerant  extorquere 
presumpserunt  et  adhuc  extorquent,  deposito  totius  regni  po- 
terat  esse  pacis  plurimum  inductiua,  Idem  dominus  rex  rogauit 
et  monuit  in  curia  generali  apud  Nurenberch  celebrata  archie- 
piscopos  supradictos,  qui  electus  fuit  et  approbatus  per  eosdem 


295 

nee  non  omnes  principes  et  barones  seeulares,  ut  omnia  noua 
pedagia  et  augraentationes  antiquorum  depone(re)nt  et  ab  extor- 
sione  talium  pedagioriim  et  iniustonim  omnino  cessarent,  quod 
etiam  dicti  arcliiepiscopi  cum  aliis  principibus  secularibus  vni- 
uersa  theolonia  et  pedagia  noiia  et  iniusta  a  tempore  decessus 
domini  F.  Imperatoris  institata  et  augmentationes  antiquorum 
et  quaslibet  iniurias  dimittere  et  deponere  tactis  sacrosanctis 
in  eadem  curia  se  iuramenti  vinculo  astrinxerunt;  proponi  fecit 
etiam  eisdem,  si  dicti  principes  ecclesiastici  videlicet  archiepi- 
scopi  predicti  dicerent  quod  contra  debitum  et  iustitiam  ipsos 
lederet,  quod  paratus  erat  dictus  dominus  Rex  vocare  ceteros 
dominos  tarn  ecclesiasticos  quam  seeulares  et  secundum  justi- 
tiam  si  eos  lesisset  in  aliquo  reuocare,  si  quid  contra  ipsos  iniuste 
fecisset  in  omni  mansuetudine  quantum  cum  deo  et  honore  facere 
poterat  et  debebat ;  et  licet  idem  dominus  Rex  sie  precibus  et  mo- 
nitis  apud  dominos  archiepiscopos  predictos  pro  depositione  et 
destitutione  nouorum  pedagiorum  et  pro  pace  curaret  insistere, 
dicti  tamen  archiepiscopi  depredationibus  indurati  preces  huius- 
modi  et  monita  elata  obstinatione  despexerunt  malum  malo  ac- 
cumulantes ,  ubi  prius  Quatuor  uel  circa  tbeolonia,  extorserant 
noua  theolonia  et  pedagia  decem  et  plura  in  diuersis  locis  ex- 
torquere  presumunt.  Quorum  quidem  archiepiscoporum  perni- 
cioso  exemplo  layci,  occasione  sumpta  tamquam  eis  liceat,  tot 
rapinas  et  pedagia  noua  iam  instaurant  quod  uniuersitates  ciui- 
tatum  villarum  castrorum  suflfragiis  hominum  in  commitiis  in 
qnibus  sibi  mutuo  consueuerunt  subuenire  carent  omnino ,  que 
omnia  tam  a  clericis  quam  a  laicis  et  omnibus  cum  rebus  suis 
transeuntibus  infra  duas  dietas  a  ciuitate  Coloniensi  extorquere 
presumunt  preter  omnem  auctoritatem  concessionem  dispensa- 
tionem  et  licentiam  superioris  et  contra  libertates  et  priuilegia 
Romanorum  Imperatorum  nobis  indulta  et  concessa  et  contra 
translationes  et  amicabiles  compositiones  inter  nos  (et)  qaos- 
dam  venerabiles  patres  dominos  archiepiscopos  colonienses  me- 
diante  Reuerendo  in  Christo  patre  domino  Hugone  tituli  sancte 
Sabine  presbitero  Cardinali  factas  habitas  et  postea  per  sedem 
apostolicam  ex  certa  scientia  confirmatas,  per  extorsionem  dic- 
torum  pedagiorum  totam  terram  Germanie  in  duris  guerrarum 
commotionibus  posuerunt   in  nostrum  et  omnium  Christianorum 


296 

preiudicmin  et  grauamen;  que  oinnia  sunt  adeo  publica  et  noto- 
ria  et  manifesta  quod  nulla  possunt  tergiuersatione  celari,  prop- 
ter  idem  dominus  Rex  non  Valens  absque  graui  Christi  oifensa 
et  ob  clamorem  totius  populi  Almanie  depredationes  dictorum 
archiepiscoporum  diutius  tollerare,  pro  pace  et  tranquillitate  to- 
tius regni  et  pro  destitulione  nouorum  pedagiorum  cogitur  ur- 
gente necessitate  animaduertere  in  eosdem;  et  quia  disponente 
domino  cui  obediunt  uniuersa  Romana  mater  ecclesia  super 
reges  et  Regna  tamquam  mater  omnium  et  magistra  supremum 
continet  prineipatum,  que  sicut  mater  alma  fidelis  nutrix  et  pro- 
uida  defensatrix  suos  deuotos  et  humiles  non  solum  consueuit 
ab  iniuriis  defensare  sed  etiam  eos  fauoribus  et  gratiis  preue- 
nire  valentes  tantas  iniurias  et  molestias  sub  tanta  dissimula- 
tione  diutius  tollerare.  Idcirco  Sanctitati  Vestre  et  venerabili 
collegio  cardinalium  lacrimabiliter  conquerimur  de  dominis  ar- 
chiepiscopis  supradictis  super  iniuriis  supradiciis  supplicantes 
humiliter  et  deuote ,  quatcnus  nobis  et  omnibus  Cbristianis  pa- 
terno  compatieutes  affectu  et  oecurrentes  pericula  corporum 
et  animarum  tot  et  tantarum  cum  mora  in  omnibus  undique 
sit  periculum  illatura  dominum  Regem  in  iusto  et  bono  propo- 
sito  suo  contra  dictos  arcbiepiscopos  dignemini  confouere,  et 
nobis  et  omnibus  Christianis  contra  noua  et  instituta  pedagia 
onera  et  seruitutes  indebitas  festino  remedio  misericorditer 
subuenire.  Conseruet  vos  etc.  etc. 

Angef.  b.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  N.  22.  Diplomatar. 
Alberti  R.  R.  p.  64.  Nr.  81.  Geh.  Hausarchiv. 

54. 

„Electio  et  Cümniendatlo  episcopi  Salzpurgensis." 

Sanctissimo  in  Christo  Patri  et  Domino  suo  Reuerendo  do- 
mino Martino  sacrosancte  Romane  ac  uniuersalis  ecclesie  summo 
Pontifici  Emicho  Frisingensis  Hertnidus  Gurcensis  etc.  cum 
omni  Reuerencia  deuota  pedum  oscula  beatorum.  Romani  Pon- 
tificis,  qui  non  puri  hominis  sed  ueri  dei  homo  dumus  vicariam 
gerit  in  terris  quem  pastor  ille  coelestis  Rex  et  animarum 
episcopus  ecclesiis  pretulit  uniuersis,  plena  vigiliis  solicitudo 
requirit,  ut  alti  apostolici  culminis  specula  benigna  miseratione 
prospiciens  vigilanter  excogitet  et  clementer   ordinet,    ut    prout 


297 

locoruiii  et  temponiin  quulitas  exigit  ecclesiis  slngulis  que  vi- 
duitatis  inplerant  incomoda  pastor  accedat  ydoiieus  et  de  Recto- 
re  prouido  tanto  celeriori  prouideutia  cousulatur,  quanto  niaiori- 
bus  subiacentes  periculis  potior!  iioscuiitui*  apostolico  siiffragio 
indigere.  Sarie  cum  iam  sicut  pridem  Saiictitati  Vestre  insinua- 
uimus  Ecclesie  Salzburgensi,  que  fureutis  temporis  faciente  raa- 
litia  multis  est  discriminibus  exposita  variis  qiiassata  molestiis 
grauiter  in  teniporalibus  diminuta  et  in  spiritualibus  deformata, 
per  dominum  Rudolfum  Imperialis  aule  Cancellarium  virum  uti- 
que  gratum  moribus  ac  corde  strenuum  consilio  prouidum  et 
litterali  sufllcientcr  preditum  scientia  et  dotatum  per  electionem 
canonicam  sit  prouisum ,  cumque  propterea  quod  nimiis  eam  ut 

premisimus  inuenit tarn  iniuriis   conculcatam  miseriis 

et  aduersitatibus  undique  angustatam  non  potuerit  bactenus  nee 
adbuc  valeat  sine  eiusdem  ecclesie  certa  iactura  ruine  et  per- 
petui  dampno  periculi  pro  conilrmationis  gratia  se  persona- 
liter apud  sedem  apostolicam  presentare ,  presertim  cum  inpe- 
dimentis  primis  adbuc  durautibus  inmo  maligna  duratione 
grauius  prementibus  noua  emerserint  obstaculorum  genera  per 
mmensi  —  Sanctitati  Vestre  cum  fiducia  suplicamus  et  gratiam 
apostolicam  pro  ecclesia  nostre  metropolis  suppliciter  inploramus 
pefewÄ*,  quatenus  paterne  ilignationis  oculis  comoda  que  ecclesiis 
precipue  insignibus  de  prouisione  salubri  et  celeri  preueniunt 
intuentes  ipsum  ex  causis  coactum  legittimis  abesse  dignemini 
de  potestatis  plenitudinc  ac  solita  liberalitate  sed(is)  apostolice 
sine  more  dispendio  confirraare,  sibique  pallium  transmittere  et 
in  propria  ecclesia  accipiende  consecrationis  licentiam  indulgere. 
Spem  enim  grandem  et  ii^luciam  obtinemus,  quod  per  suam  po- 
tentiam  et  circumspectionem  fructuosam  ecclesia  Salzburgensis 
ab  ittstantibus  eruetor  periculis  et  preseruabitur  a  futuris  quin- 
imo  felicitatis  spiritualiter  et  temporaliter  sub  suo  regimine 
deo  propicio  recipiet  incrementa.  Datum  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  67.   Nr.  83.  Geh.  Hausarchiv. 

55. 

„Quoiiiodo  Rex  inuestit  episcopuin  pro  teniporalibus." 

Albertus  dei  gratia  Romanorum  Rex  semper  Augustus  vni- 
uersis  sacri  Romani  imperii  fidelibus  presentes  Uteras  inspectu- 


298 

ris  gratiam  suam  et  omne  bonum.  Romani  imperii  celsitudo 
consurgens  antiquitus  et  fundata  mirifice  super  in  nobile  firraa- 
mentum  excellenti  prerogatiua  qua  viguit  columpnis  meruit 
stabilius  stabiliri,  et  egregiis  edificiorum  iuneturis  indissolu- 
biliter  adornari.  Inter  quas  illustres  prineipes  ad  totius  operis 
machinam  supportandam  preeipue  et  columpnas  voluit  potior! 
prestantia  premunire,  ut  qui  uberius  gratie  privilegiis  insigniri 
se  sentiunt  eo  amplius  debeant  obsequiose  vicissitudinis  redibi- 
tione  gratuita  ceteris  preclarare.  Sane  cum  venerabilis  F.  elec- 
tus  in  episcopum  argentinensis  ecclesie  in  nostra  presentia 
constitutus  —  Romano  Imperio  et  nobis  obsequiose  deuotionis 
signa  pretenderit  et  omnino  obeditionis  insignia  presentarit, 
nos  ipsum  tamquam  nostrum  et  Imperii  principem  ad  beniuolos 
applausiue  congratulationis  admittentes  amplexus  Regalia  feoda 
Principalis  Pontificatus  quem  obtinet  sibi  de  Regia  liberalitate 
concessimus  et  eundem  electum  inuestiuimus  de  eisdem,  ammi- 
nistrationem  temporalium  et  iurisdictionem  plenariam  prineipatus 
eiusdem  ecclesie  ipsi  electo  presentium  serie  committentes. 
Quocirca  vniuersis  vasallis  rainisterialibus  et  hominibus  suis 
et  ecclesie  sue  damus  presentibus  in  mandatis,  quatenus  ipsi 
Electo  seu  episcopo  tamquam  principi  nostro  et  domino  suo 
intendant  humiliter  et  pareant  reuerenter.  Datum  etc.  etc. 

Angeführt  b.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  Nr.  7.  Diploma- 
tar.  Alberti  R.  R.  p.  68.  Nr.  84.  Geh.  Hausarchiv. 

56. 

„De  pacis  ordinatione  in  transitu  Fr.  principis  per  bauariam." 

Excellenti  ac  magnifico  principi  Domino  F.  illustri  Duci 
Austrie  etc.  Conradus  dei  gratia  Sancte  Salzburgensis  ecclesie 
archiepiscopus  A.  S.  L.  sincerum  in  omnibus  complacendi  affec- 
tum.  Secundum  quod  in  recessu  nostro  ab  inuicem  recepimus 
in  commisso ,  ut  inter  vos  et  ducem  Ottonem  bawarie  prout 
videremus  congruum  aliquos  tractatus  amicabiles  faceremus,  sie 
eandem  auctoritatem  nostram  susceptam  a  uobis  notificamus 
Fransoni  dicto  domino  duci  bawarie  curialiter  reuelandam.  Ad 
cuius  insinuationem  idem  dominus  dux  placide  respondit  quod 
ex  quo  tempore  sue  solempnitatis  habende  videHcet  introductior 
nem  uxoris  sue  non  speraret  interesse  debere,  in  hiis  et    omni- 


299 

bus  aliis  nostrls  se  vellet  consiliis  et  beneplacitis  conformare. 
Preterea  hüs  diebiis  fuirnus  cum  Illustri  domino  duce  F.  (R)  cum 
auuiiculo  vestro  fideli  et  karissimo  personaliter  constituti,  qui 
omnino  vestrum  bona  fidc  persuadet  ascensum  et  intendit  nunc 
Ventura  feria  secunda  ipsius  patrui  sui  adire  presentiam,  ad  se- 
curum  vobis  transitum  per  bavvariam  procurandam ,  et  super 
hoc  vobis  statin!  pollicitus  est  mittere  süum  nuncium  specialem 
informando  vos  de  vestro  transitu  memorato.  Si  enim  vobis 
expediet  a  Welsa  versus  burchusam  declinare  et  muldorf, 
tunc  circa  muldorf  omnes  in  sinuil  conuenire  poterimus  et 
aliqua  amicabilia  pertractare  in  via;  sin  autem,  tunc  vobis  per 
montana  hoc  est  versus  Chiczpuhel  dirigentibus  iter  vestrum 
currus  vestros  concedimus  in  quantum  termini  nostri  se  exten- 
dunt,  ita  quod  non  oportebit  vos  periculum  formidare.  Dominus 
dux  Rudolfus  predictus  ad  instantiam  dicti  Ducis  Ottonis  Ba- 
uarie intererit  solempnitati  predicte  que  erit  aput  Landzhutam 
proxima  dominica  ante  festum  pentecosten,  ad  quam  sumus  etiam 
instantissime  inuitati,  cui  etiam  intererimus  grata  mente  dum- 
modo  tempus  vestri  adventus  ad  partes  nostras  cum  dicte  so- 
lempnitatis  tempore  non  concurrat,  et  ideo  statim  per  latorem 
presentium  certificari  per  scripta  petimus  qualiter  iuxta  tempus 
solempnitatis  predicte  vobis  placeat  vestrum  moderari  processum, 
ut  secundum  hoc  regere  nos  possimus.  Ceterum  memoratus 
dominus  dux  Rudolfus  vestrum  ut  diximus  persuadendo  ascen- 
sum, ita  quod  terram  vestram  dimittatis  sub  bona  cautela  a 
tergo-  —  nobis  retulit,  dominum  Regem  Romanorum  post  in- 
stans  festum  futurum  in  Ulmam  personaliter  uel  Augustam. 
Datum  etc.  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  69.  Nr.  85.  Geh.  Hausarchiv. 

57. 

„Collatio  feodoruiii  masculorum  et  feminarum." 

Nos  Albertus  dei  gratia  Dux  Austrie  et  Stirie  etc.  notum 
facimus  vniuersis,  ad  quos  presens  peruenerit  tarn  presentibus 
quam  futuris.  Quod  cum  Justiuiane  legis  eloquio  approbante 
mares  et  femine  quoad  ius  succedendi  conditionis  sint  eque, 
veteris  legis  observatione  penitus  antiqua  que  naturam  cur  non 
totos  mares  protulerit  aceusare  quodammodo  videbatur ,  —  pro- 


300 

bitatis  Eber,  miuistr-iburgeusis  opidi  uostri  in  Memgen  haue  ipsi 
Eb.  gratiam  duximus  faciendam,  iit  femine  ab  eodem  Eb,  ox  le- 
gittimo  matrimonio  procreatt  in  feodis  dictis  Manlehen,  que 
predictus  Eb.  in  presentlarum  tenet  a  nobis  et  in  posterum  ob- 
tinebit,  vna  cum  liberis  inasculis  Eb.  succedere  valeant  memo- 
rato;  volentes,  ut  ad  virilem  seil  eqiialem  cum  maribus  admit- 
tantur  portionem  in  huiusmodi  feodis  consuetudine  regionis  con- 
traria nou  obstante,  presentibus  si  Eb.  aut  filias  suas  ad  alia 
loca  nostro  dominio  aliena  domicilinm  transferre  contingeret 
minime  valituris.  In  cuius  rei  etc.  etc. 

Angef.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  Nr.  4.  Diplomatar. 
Alberti.  R.  R.  p.  72.  Nr.  89.  Geh.  Hausarchiv. 

58. 
„Forma  legitiiiiitatis." 

Albertus  dei  gratia  Romanorum  Rex  semper  Augustus  vni- 
iiersis  sacri  Romani  Imperii  fidelibus  presentes  literas  inspec- 
turis  gratiam  suam  et  omne  bonum.  Quemadmodum  arbor  ex 
amara  radice  consurgens  dum  apparet  fructuum  ubertate  proba- 
bilis  non  ei  ad  successionem  (succisionem)  securis  immittitur 
sed  plantationis  remedium  ut  uberius  fructificet  adhibetur,  sie 
is  cuius  ad  vitam  ingressum  natalium  nota  inaculavit  sed  vi- 
vendi progressus  proprie  probitatis  morumque  honestate  clari- 
ficet  ob  genitorum  culpam  que  suis  videtur  infusa  natalibus  non 
misericordia  secludendus.  Sane  cum  Mathias  Lodwico  dicto  de 
Ahucla  clerico  coloniensi  soluto  patre  et  Gertrude  matre  soluta 
genitus  dicatur  bonis  redimere  moribus  quod  ortus  odiose  na- 
tiuitatis  ademit,  nos  ipsius  humilibus  supplicationibus  fauorabi- 
liter  inclinati  cum  ipso  Mathia  ex  plenitudine  Regie  potestatis 
super  defectu  natalium  quem  patitur  dispensamus^  habilitantes 
eundem  ad  omnes  actus  legittiinos  et  civiles  honores  ita  quod 
suam  in  huiusmodi  casibus  libere  prosequi  valeat  actionem  tam- 
quam  legittimus  et  de  thoro  legittimo  procreatiis,  obiectione 
prolis  illegittime  in  posterum  quiescente  et  lege  aliqua  non  ob- 
stante et  precipue  illa  que  legittimari  spurios  nisi  ex  certa 
scientia  non  permittit.  Hanc  etiam  gratiam  annectimus  gratiis 
prenotatis,  quod  dictus  Mathias  bona  parentum  tamquam  verus 
et  legittimus  heres  ex  indulsione  et  concessione  Regie  maiesta- 


301 

tis  possidere  valeat  et  succedere  in  eisdem ,  que  tarnen  Regalia 
non  existant.  Ad  huius  igitur  le^ittimationis  nostre  iudiciuni  eui- 
dens  et  memoriam  sempiternam  presens  scriptum  exinde  con- 
scribi  et  maiestatis  nostre  sigillo  etc.  etc. 

Diplomatar  Alberti  R.  R.  p.  72.  Nr.  90.  Geh.  Hausarchiv. 

59. 

„Gratia  data  ciuibus  censtantiensibus  ne  extra  ciuitateni  alique  Judicid 

trahantur." 

Adolfus  dei  gratia  Roinanorum  Rex  semper  augustus  vni- 
uersis  sacri  Imperii  Romani  fidelibus  presentes  literas  inspec- 
taris  gratiam  suarn  et  omne  bonum.  Nostra  gloriatur  regalis 
sublimitas  quotiens  fidelium  subditorum  nostrorum  precibus 
beniuoleutie  gratiam  inpertimur,  attendentes  itaque  gloriosa 
merita  nostrorum  ciuium  constantiensium  quibus  erga  nos  et 
Romanum  Imperium  multiformiter  elucescunt,  gratias  infrascrip- 
tas  dictis  ciuibus  censtantiensibus  per  serenissimum  dominum 
Rudolfum  Regem  Romanoram  nostrum  predecessorem  indultas 
donatas  et  concessas,  videlicet  quod  idem  cives  a  nullo  Judice 
ad  alicuius  instanciam  super  quacunque  actione  extra  ciuitatem 
trahi  aut  coram  aliquo  alio  iudice  valeant  conueniri,  quam 
coram  Judice  ciuitatis  constantiensis  sie  tamen  si  idem  iudex 
conquerenti  facere  instantiam  sit  paratus  et  iidem  ciues  ipsi 
iudici  paruerint  et  non  recusauerint  stare  iuri,  approbamus 
innouamus  roboramus  et  auctoritate  Regia  confirmamus.  In 
cuius  rei  testimonium  presens  scriptum,  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  74.  Nr.  92.  Geh.  Hausarchiv. 

60. 

„Gratia  data  ciuibus  Censtantiensibus." 

Rudolfus  dei  gratia  Romanorum  rex  semper  Augustus 
vniuersis  Imperii  Romani  fidelibus  gratiam  suam  et  omne  bonum. 
Pensat  nostra  serenitas  quibus  qualem  faciamus  gratiam ,  et 
quos  in  exhibeudis  deuote  fidelitatis  seruitiis  pre  ceterls  uos- 
cimus  studiosos,  illis  nimirum  ampliora  beneficentie  munera  dig- 
num  duximus  rependere,  ut  ex  susceptis  beneficiis  eorumdem 
deuotio  in  exhibendis  obsequiis  continuum  ac  deuotum  bone 
voluntatis  ac  studiose  operationis  recipiat  incremeutum.  Hinc 
Archiv.  Jahrg.  1849.  II.  Heft.  21 


302 

est  quod  nos  attemlentes  fideliuin  nostrorum  ciuium  constanti- 
ensiiim  deiiota  seriiitia  hanc  eisdem  gratiam  faciendam  duximns, 
quod  videlicet  idem  ciues  a  nullo  Judice  ad  alicuius  instanciam 
super  quacunque  actione  extra  ciuitatem  trahi  aut  coram  aliquo 
iudice  valeant  conueniri,  quam  coram  Judice  constantiensi  sie 
tarnen  etc.  ut  supra.  (Bestätigung  von  K.  Adolf.) 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  74.  Nr.  93.  Geh.  Hausarchiv. 

61. 

„Contiriuatio  gratiaruni  claustri  cennensis  (lennensis)." 

Albertus  dei  gratia  Romanorum  Rex  et  semper  Augustus 
vniuersis  Imperii  fidelibus  presentem  paginam  inspecturis  gra- 
tiam suam  et  omne  bonum.  Inclite  recordationis  diuorum  Impe- 
ratorum  illustrium  Romanorum  regum  predecessorum  nostro- 
rum pia  gesta  diligenter  mente  soUicita  reuoluentes  eorum 
iustis  exemplis  deuotius  prouocamur,  ut  religiöses  qui  regi  deo 
regnanti  cottidie  deseruiunt  cui  seruire  regnare  est  per  quem 
reges  regnant  ad  augendum  diuinum  cultum  in  omnibus  prose- 
qnamur;  hinc  presens  nouerit  etas  et  futuri  temporis  successura 
posteritas ,  quod  nos  venerandum  cunctis  Conense  (Lenense) 
monasterium  ordinis  cysterciensis  et  brandenburgensis  dyocesis 
a  dictis  antecessoribus  nostris  multis  dotatum  libertatibus  et 
bonorum  titulis  insignitum  iisdem  ullius  gratie  et  specialis  be- 
neficentie  araplexantes  in  nostrnm  et  sacri  imperii  tuitionem  et 
protectionem  recipimus  specialem  cum  personis  villis  possessio- 
nibus  redditibus  terris  pascuis  nemoribus  piscariis  temento 
molendinis,  que  ab  illustribus  principibus  AI.  et  Her.  marchio- 
nibus  de  brandenburch  possidet  in  terra  quo  dicitur  bemann 
nee  non  et  similiter  cum  omnibus  bonis  que  sub  uenerabili  mag- 
deburgensi  archiepiscopo  et  etiam  sub  duce  saxonie  idem  mo- 
nasterium habere  dinoscitur  cum  ceterisque  homiuibus  bonis, 
que  titulo  donationis  emptionis  concessionis  permutationis  lo- 
cationis  vel  que  ex  testamento  nunc  optinent  aut  in  futurum 
ustis  modis  prestante  domino  poterunt  adipisci.  (Jae  omnia  eidem 
monasterio  auctoritate  Regia  confirmamus,  ins  prosequendum  in 
quibuslibet  secularibus  causis  in  proprietate  predicte  ecclesie 
exclusa  extraneorum  aduocatorum  violentia  laycis  fratribus  eius- 
dem  monasterii  concedentes  et  tenore  presentium  districtius  in- 


303 

hibentes,  ne  quis  fratres  sepedicti  monasterii  contra  lianc  pro- 
tectionem  confirmationem  et  concessionem  nostram  super  pre- 
dictis  bonis  molestare  audeat  uel  etiam  impedire,  quod  qui  fa- 
cere  presumpserit  grauem  celsitudinis  nostre  offensam  se  no- 
uerit  iucursurum.  Et  quia  nostram  presentiam  prefati  fratres 
non  possunt  frequenter  sine  graui  dispendio  attingere,  hanc 
nostram  auetoritatem  in  conseruando  et  defendendo  predictum 
monasterium  nee  non  in  vindicando  quaslibet  iniurias  eisdem  il- 
latas  dilectissimo  genero  nostro  illustri  principi  Her.  marchioni 
brandenburgensi  damus  et  seriosius  iniungimus  suisque  succes- 
soribus  in  perpetuum,  ut  in  absentibus  nobis  fidelibus  vices  no- 
stras  agant.  In  cuius  rei  etc.  etc. 

Angef.  b.  Lichnowsky  II.  Regesten  B.  Nr.  8.  Diplomatar. 
Alberti  R.  R.  p.  74  Nr.  94.  Geh.  Hausarchiv. 

62. 

„Libertas  cuiusdam  ville." 

Albertus  dei  gratia  Romanorum  Rex  semper  Augustus  vni- 
uersis  Sacri  Romani  Imperii  fidelibus,  ad  quos  presens  perue- 
nerit  gratiam  suam  et  omne  bonum.  Licet  ad  onines  fideles 
nostros  quos  Romanmn  ambit  Imperium  beniuolentiam  Regiam 
expandere  debeamus,  tarnen  dignum  nostra  iudicat  serenitas  et 
congruum  arbitratur,  quod  ratione  suadente  personas  illas  quas 
nobis  sangvvinis  unit  aifectio  gratiosiori  aflfectu  pre  ceteris  pro- 
sequamur.  Hinc  est  quod  nos  preclara  fidei  merita  nee  non  gra- 
tuita  obsequia,  que  vir  nobilis  Rudolfus  Comes  de  Werdemberch 
auunculus  et  fidelis  uoster  dilectus  nostre  celsitudini  liactenus 
inpendit  et  gratiora  que  nobis  impendere  poterit  in  futurum, 
benignius  intuentes  sibi  haue  gratiam  liberaliter  duximus  facien- 
dam,  quod  villa  sua  Nav  (Nau,  Langenau)  omnibus  libertatibus 
et  iuribus  auctoritate  nostra  Regia  gaudeat,  quibus  ciuitas  nostra 
et  Imperii  Vhna  gaudet  et  hactenus  est  gauisa,  preseutium  testi- 
monio  litterarum  nostre  magestatis  sigilli  robore  signatarum. 
Datum  ante  castri«  bensheim  anno  domini  millesimo  tricentesimo 
primo  quarto  Nunas  Julii  indictione  decima  quarta  etc. 

Angef.  b.  Lichnowsky  II.  Regesten  Nr.  321.  Diplomatar. 
Alberti  R.  R.  p.  75.  Nr.  95.  Geh.  Uausarchiv. 

21  • 


304 


63. 


Nos  Hainricus  de  Potendorf  dictus  canis  publice  profitemur 
scire  volentes  quosque  presentium  inspectores,  quod  nos  Haia- 
rico  genero  Leublonis  eiui  Wienne  credito  nostro  super  omni- 
bus  que  nobis  crediderit  et  acommodando  apud  ipsum  recepimus 
per  nostros  certos  securitatem,  siue  cautionem  feeimus  debitam, 
quam  prebemus  eidem  presentibus  sub  certis  terminis  inter  nos 
ad  hoc  specialiter  constitutis  rationabiliter  in  hunc  modam,  que 
circa  festum  beati  Georii  nobis  acommodauerit  ea  quidem  in 
festo  Michaelis  subsequenti  proximo  persoluemus.  Item  ea  que 
circa  festum  Michahelis  nobis  acommodauerit  in  festo  purifica- 
tionis  beate  Marie  virginis  subsequenti  soluere  debemus  eidem, 
que  autera  tunc  nobis  acommodauerit  ea  quidem  persoluere  de- 
bemus eidem  in  festo  beati  Georii;  quocunque  autem  vno  illo 
terminorum  predictorum  iam  dicto  Hainrico  non  persoluimus  ea 
quidem  debita  que  tunc  soluere  nos  contingunt,  ex  tunc  statim 
vnum  de  militibus  nostris  die  sequenti  aut  duos  de  clientibus 
nostris  militaribus  Wiennam  transmittemus  non  exituros  quoad- 
usque  a  nobis  eidem  Hainrico  in  ipsis  debitis  satisfiat;  ad 
quod  nos  iam  dicto  Hainrico  certitudinaliter  obligamus  plenius 
seruaturos,  harum  testimonio  literarum  quas  sibi  porrigimus 
pro  cautela  sigilli  nostri  munimine  consignatas.  Datum  etc. 
Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  76.  Nr.  96.  Geh.  Hausarchiv. 

64. 

„Quomodo  Rex  assumit  sibi  capellanum." 

Albertus  dei  gratia  Romanorum  Rex  semper  Augustus  vni- 
uersis  sacri  Romani  Imperii  fidelibus  presentes  literas  inspec- 
turis  gratiam  suam  et  omne  bonum.  Regalis  honoris  sublimitas 
pietatis  legibus  stabilita  ad  illos  se  singulari  fauore  conuertit, 
qui  sue  deuotionis  insigniis  Romanum  Imperium  fideliter  vene- 
rantur.  Sane  cum  honorabilis  vir .  .  de  Guerdia  Archidiaconus  de 
Lineyo  in  ecclesia  Tullensi  prout  ex  ueris  experimentis  cogno- 
uimus  se  nobis  et  Imperio  cum  fidei  puritate  semper  exhibuerit 
tarn  deuotum,  quod  exinde  non  indigne  debeat  honorari,  Ipsum 
libenter  et  liberaliter  cappellanorum  nostrorum  numero  duximus 
aggregandum;  et  quia  multa  debeut  immunitate  fulcii'i  qui  fauo- 


305 

rem  Regiam  suis  virtutibus  multipliciter  meruerunt,  vobis  uni- 
uersis  et  singulis  dainus  hoc  edicto  Regio  firmiter  in  mandatis, 
quatenus  eundem  cappellanum  nostrum  vobis  habentes  fideliter 
recommissum  non  permittatis  eidem  a  quoquam  iniuriam  aut 
violentiam  irrogari,  set  studeatis  ipsum  pro  nostra  et  Imperii 
nostri  reuerentia  honore  congruo  preuenire.  Datum  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  76.  Nr.  97.  Geh.  Hausarchiv. 

65. 

„Lltera  premotienis  ad  Sacerdetlura." 

Reuerendo  in  Christo  patri  et  domino  suo  speciali  domino 
H.*)  preposito  ad  sanctum  Ypolitum  orationes  suas  et  crebris 
successuum  euentibus  iocundari.  Paternitati  vestre  de  qua  michi 
presumptio  fuit  est  et  semper  erit  latorem  presentium  Ortol- 
phum  dyaconum  ydoneum  ac  moribus  decoratum  patriinonium 
sufficiens  ut  sua  forma  indicat  possidentem  dirigo,  petens  hu- 
militer  et  deuote,  ut  mearum  orationum  ac  seruitii  ob  amorem 
ipsum  ad  sacros  ordines  sacerdotü  intitulandum  dignemini  pro- 
raouere  etc.  in  quo  michi  gratiam  et  fauorem  exhibetis  spe- 
cialem etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  76.  Nr.  98.  Geh.  Hausarchiv. 

66. 

.jForma  indulgentie." 

Rudolfus  dei  gratia  talis  ecclesie  episcopus  vniuersis  Christi 
fidelibus  salutem  et  —  etc.  Pia  mater  Ecclesia  de  filiorum  suo- 
rum  quos  spiritualiter  genuit  salute  sollicita  deuotionem  fidelium 
incitare  consueuit,  ad  debiti  famulatum  (et}  honorem  deo  et 
sanctis  edibus  impendendam,  ut  quanto  frequentius  ad  easdem 
confluit  populus  christianus  tanto  celerius  delictorum  suorum 
veniam  et  gaudia  consequi  mereatur  eterna.  Omnibus  itaque 
vere  penitentibus  et  confessis  qui  deuotionis  spiritu  Ecclesiam 
parochialem  in  Mistelbach  in  festo  beati  Martini  Patroni  ibidem 
«t  per  Octauam  ipsius  nee  non  in  anniuersario  dedicationis 
eiasdem  per  octauam  accesserint  XL  dies  iniuncte  penitentie 
ipsis  in  domino  relaxamus. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  78.  Nr.  100.  Geh.  Hausarchiv. 


1)  Heinrich  III.  Propst  zu  St.  Polten  1315--1330« 


306 

67. 

Rudolfus  dei  gratia  sancte  salzburgensis  ecclesie  elec- 
tus  *)  confirmatus  consecratus  A.  S.  L.  Imperialis  aule  can- 
cellarius  dilecto  in  Christo  fratri  domino  venerabili  decano 
Pataviensis  Ecclesie  salutem  et  fraternam  in  domino  caritatem. 
Sicut  nuper  discretionem  vestram  adhortati  fuimus,  ut  ad  hoc 
conuerterelis  ingenii  vestri  votum  quidem  in  ecclesia  vestra  de 
futuro  pontifice  Concors  celebratur  electio  sie  dilectionem 
vestram  iterum  adhortamur  rogitantes  in  domino,  quatenus  deum 
habentes  pre  oculis  ne  dispendiosa  ecclesie  vestre  vacatio 
inducat  periculum  sicut  poteritis  celerius  pontificem  concor- 
diter  elegi  qiiantum  in  vobis  esse  poterit  procuretis;  ad  hoc  ma- 
turius  promouendum  cum  instantia  vos  rogamus,  quatenus  venera- 
bilis  fratris  nostri  domini  Ch.  Lauentinensis  episcopi  verbis  que 
vobis  nostro  nomine  exposuerit  fidem  credulam  adhibere  curetis. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  79.  Nr.  100.  b.  Geh.  Hausarchiv. 

68. 

„Abbas  scribit  Claustris  que  vult  visitare  (1332?)". 

Reuerendis  in  Christo  Patribus  et  d.  s.  karissimis  Abbati 
S.  Mariae  ad  Scotos  nee  non  venerabilibus  monasteriorum  sub- 
scriptorum  Abbatibus  videlicet  in  Cella  S.  Mariae,  in  Cotwico 
etc.  Mathias  {Matthäus)  miseratione  diuina  abbas  monasterii  in 
Altenwurch ,  visitator  ordinis  S.  Benedicti  per  eadem  mona- 
steria  in  provinciali  capitulo  electus  cum  devotis  orationibus 
sinceram  in  domino  karitatem.  Sicut  dicit  canon  licet  vix  feren- 
dum  a  sancta  Romana  ecclesia  iugum  inponatur  tamen  ferendum 
et  pia  deuotione  tollerandum  est.  Nos  igitur  quamquam  inmeriti 
ab  eadem  sede  secundum  concilium  prouisi  et  a  prouinciali 
capitulo  ad  visitationis  officium  exsequendum  deputati  humeros 
nostros  Jugo  obedientie  et  superiorum  precepto  humiliter  in- 
clinamus,  actum  visitationis  nostre  feria  sexta  proxima  .  .  . 
superna  nobis  cooperante  gratia  diligenti  ac  maturo  sapientum 
habito  consiiio  humiliter  instaurando.  Initialem  ergo  nostre  visi- 
tationis actum  optamus  vestris  orationibus  fine  prospero  ter- 
minari.  Datum  etc.  etc. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  106.  Nr.  118.  Geh.  Hausarchiv. 


•)  Erabischof  Rudolf  von  Salzburg  (von  1384-1289,) 


307 


69. 


„Litera  quemode  Scolaris  debet  pecuniani  extorquere  a  parentibus." 
Reuerendissimo  ac  benignissimo  domino  Plebano  in  Wei- 
kerstorf  amicorum  suorum  infimus  salutem  cum  obsequio  inde- 
fesso.  Benignitati  vestre  regratiari  non  sufßcio,  quod  multis 
affectationibus  et  beneficiorum  inpensis  acteims  me  recipere  vo- 
luistis,  unde  quia  mee  paruitatis  non  sufficit  ille  pro  me  supleat 
qui  bonorum  omnium  est  retributor.  Vestra  nouerit  discretio 
me  esse  agrauatum  miseriis  multis.  Quemadmodum  miles  cuius 
videntur  arma  deficere  nequit  decenter  militis  officium  exercere, 
ita  si  quidem  scolaribus  ad  sublimiores  gradus  artium  tran- 
scendere  proponentibus  difficilis  descensus  iste  cognoscitur  tol- 
lerandus.  Quot  si  qui  copiam  librorum  caruerint  desiderio 
sui  affectionis  in  haurienda  sophia  satisfacere  non  valebunt. 
Quapropter  exoro  instantissime  vestrani  honestatem  cni  seruire 
desiderio,  quatenus  velitis  michi  subvenire  munusculo  per  latorem 
presentium.  Quot  si  mearum  precum  facilis  eritis  exauditor 
in  vestris  seruitiis  et  vestrorum  feruentius  animabor,  si  uero 
non  Status  meus  in  profundum  miserie  demergetur.  Conseruet 
uos  deus  per  tempora  longiora,  valete  et  valeant  qui  uos  valere 
desiderant. 

Diplomatar.  Alberti  R.  R.  p.  107.  Nr.  120.  Geh.  Hausarchiv. 

(Mit  späterer  Schrift  15.  Jahrh.) 
Anmerkung.  Die  Handschrift  ist,  besonders  stellenweise,  sehr  in- 
correct;  ich  Hess  absichtlich  manche  (nicht  alle)  Fehler  stehen,  aber 
bezeichnete  sie.  Nro,  10  ist  schon  öfter  gedruckt,  auch  in  Fejer's 
cod.  dipl.  Hungariae.  Das  darin  erwähnte  Comitatus  de  Qui-Acrite  (?) 
wird  wohl  Biztrize  heissen  sollen ,  das  Comitatus  de  Seybuno  ist  Cibi- 
nium  (Hermannstadt).  Ch. 


^ 


VII. 


Urkunden -Regesteii 


zur 


Oe^chichte    HLärnten^« 


(Fortsetzung  von  Jahrg.  1848,  Heft  III.,  Seite  39  des  Archivs  etc.) 


Von 

Gottlieb  Freiherrn  v.  Ankershofen. 


ififfff 


311 


XI.  «fahrhundert. 

LXXXV.  1001. 

K.  Otto  3.  giebt  über  Verwendung  des  Herzogs  Otto 
(von  Kärnten,  interventu  Hottonis  nostri  .  .  .  .)  dem  Grafen 
Vuerihen  a)  die  Hälfte  des  Gutes  Salcano  und  Görz  und  Alles 
dessen,  was  der  Kaiser  (am  28.  April  desselben  Jahres)  dem 
Patriarchen  Johann  von  Aquileja  gegeben  hatte,  b) 

Data  Sexto  ....  anno  dominicae  incarnationis  .... 
quinta  deeima,  anno  tertii  Hottonis  regnan,  XVII  Imperii  sui  .  . 
Actum  Papiae. 

(De  Rubeis  col.  491.) 

*)  Sieh  die  nachfolgende  Nummer. 
3)  Sieh  de  Rubeia  col.   %89. 

LXXXVI.  nach  28.  April  1001. 

Vuerihen  Graf  des  Komitates  Friaul  weiset  sich  im  Ge- 
richte, welches  Herzog  Otto  (ven  Kärnten)  als  Markgraf  von 
Verona  in  Verona  hielt,  über  seine  aus  der  vorstehenden  Ver- 
leihung abfliessenden  Rechte  aus. 

(De  Rubeis  col.  491.) 

LXXXVII.    11.  April  1004. 

Kaiser  Heinrich  II.  schenkt  auf  Verwendung  des  Bischof 
Albuin  Bischof  von  Seeben  dieser  Kirche  das  Gut  Veldes  ,  im 
Gau  Creina  in  der  Grafschaft  des  Vuatilo. 

Data  III.  Idus  Aprilis.  Anno  dominicae  Incarnationis  MIHI. 
Indictione  I  anno  vero  domini  Heinrici  Secundi  Regnantis  II. 
Actum  Tridentum. 

(Resch  annal.  III.  p.  707.) 

LXXXVHI.  29.  May  1006. 

Die  edle  Frau  Truta,  Nichte  des  seel.  Bischofes  Albuin 
schenkt  eine  Wiese  Tagasciez  o.  Tagakiez,  ohne  Wald,  zum 
Altare  des  h.  Ingenuin  zum  Seelenheile  des  Bischof  Albuin, 
seines  gleichnamigen  Vaters  und  seiner  Mutter  Hiltigard,  der 
Mutter   der  Truta  Perechsunt  des   Oudalbert,   Grossvaters    AI- 


312 

buins,  ihres  Gatten  Hadamar,  ihrer  Schwester  der  Nonne 
Hiltigard ,  ihrer  Söhne  Eperhard .  Gerhod  o.  Gerhold ,  Wolf- 
hold und  der  Nonne  Oiita  und  ihrer  Söhne  Jakob,  Gerold, 
Tietmar,  Heinpert  *}.  Zeugen  waren:  Ouzi ,  Azili ,  Aripo, 
Vogo ,  Heimo  ,  Engildio ,  Richeri ,  Ecchart. 

Hoc  actum  in  quarto  Kalendas  Junii  aput  Prixinam. 

(Resch  annal.  Sab.  III.  p.  695.  N.  LXX.  Archiv  f.  G.  1830. 
S.  241.) 

*)  Resch  hält  die  Nonne  Hiitigard  für  eine  Schwester  Hadamars ,  und  die 
Brüder  Eperhard  u.  s.  w.  für  Söhne  der  Nonne  Hiitigard ,  und  die 
Brüder  Jakob  u.  s.  \s.  für  Söhne  der  Nonne  Outa.  Dagegen  hält  Eich- 
horn Hiitigard  für  eine  Schwester  der  Truta  ,  und  die  Brüder  Eperhard 
u,  s.  w.  für  Söhne  der  Truta ,  die  Brüder  Gerold  u.  s,  w.  aber  für 
Söhne  Gerhards  oder  Wolfolds. 

LXXXIX.  10.  May  1007. 

K.  Heinrich  II.  schenkt  seine  Güter  Vneliza,  Linta*}  in 
Kärnten  (in  provineia  Karinthia)  im  Komitate  Adalberos  sammt 
Zugehör  der  Kirche  der  h.  Gottesmutter  und  des  h,  Corbinian 
(in  Freising.) 

Data  VI.  Idus  May  Indictione  V.  anno  dominicae  incar- 
nat.  MVII.  anno  vero  domini  Heinrici  secundi  Regni  V.  Actum 
Babenberc, 

(Meichelbeck  T.  I.  p.  206.  Archiv  f.  G.  1820.  S.  241.  Nr.  52.) 

*)  Nach  Eichhorn:  Obervellach  im  MoIIthale,  und  Lind  zwischen  Sach- 
senburg und  Greifenburg.  —  Nach  Muchar's  Gesch.  d.  H.  Steiermark  IV. 
S.  268.  richtiger  Oberwels  und  Lind   in  Obersteier. 

XC.  10.  May  1007. 

K.  Heinrich  II.  schenkt  sein  Gut  Chatse  *)  in  Kärnten  (in 
provineia  Karinthia)  sammt  Zugehör^)  der  Kirche  der  h.  Maria 
und  des  h.  Corbinian  (in  Freising)  mit  dem  Beisatze ,  dass 
Bischof  Engelbert  von  Freising  und  dessen  Nachfolger  mit 
diesem  Gute  frey  verfügen  können,  dass  kein  Herzog  oder  Graf 
den  dort  ansässigen  Unfreien  oder  Freien  etwas  aufzulasten 
habe,  sondern  über  diese  Herrschaft  von  dem  Bischöfe  ein 
Vogt  zu  bestellen  sei,  welcher  daselbst  nach  den  Gesetzen  zu 
schalten  und  zu  entscheiden  habe. 

Datum  VI  Idus  Maji  Indictione  V  anno  dominicae  incarna- 
tionis  MVII  anno  vero  domini  Heinrici  secundi  Regni  V.  Actum 
Babenberch. 


313 

(Meichelbeck  I.  p.  206  et  207.  Archiv  f.  G.  1820 
S.  241.) 

^)  Nach   Eichhorn:    Katsch   im    oberkärnt.   Katschthale;    richtiger  Katscb  im 

Judcnb.  Kreise.  (Siehe  Schmutz  Lexicon). 
~)  Hierunter  Zidalweidae   (silvis,    saginis,    venationibus ,    Zidalweidis ,    alpi 

bus,    vallibus,  palludibus).   (Bienen-Weiden  Westenrieder  Gloss.  S.  686.) 

XCI.  22.  May  1011. 

K.  Heinrich  11.  schenkt  auf  Verwendung  seiner  Gattin 
Kunigund  und  Adalbero,  Bischofs  von  Seeben,  der  Kirche  des 
Letzteren  das  Scliloss  Veldes  und  30  königliche  Mausen  im 
Pagus  Craina  ,  in  der  Grafschaft  Udalrichs  zwischen  der  gros- 
sen und  kleinen  Save. 

Data  XI  Cal.  Junii.  indictione  IX.  anno  domini  incarn.  Mi- 
lesimo  XI.  anno  vero  domini  secund.  Heinrici  regnautis  IX. 
Actum  Regenspurg. 

(Hormayr  Beiträge  zur  Geschichte  von  Tirol  im  Mittel- 
alter II.  S.  26.  Archiv  1822.  S.  517.  Sinnacher  II.  S.  362. 
Nr.  22  und  S.  191.) 

XCII.    1014. 

Hartwig  de  Castro  Pyranensi  und  seine  Frau  Bona  geben 
dem  Markgrafen  Voldarich  von  Istrieti  das  Castrum  Veneris. 

(Rubeis  p.  535.  —  Archiv,  f.  G.  1819.  S.  227.) 

Anno  Henrici  Regis .  . .  MXIV.  De  Rubeis  bemerkt:  Notae 
chrouologicae  aut  nullae,  aut  dubiae  certeque  corruptae. 

XCIII.  16.  April  1015. 

Kaiser  Heinrich  II.  schenkt  auf  Fürbitte  seiner  Gattin,  der 
Kaiserin  Kunigund  und  auf  Verwendung  des  Erzbischofs  Heri- 
bert von  Köln  und  des  Bischofs  Eberhard  von  Bambergs  dem 
Grafen  Wilhelm  eingedenk  der  Dienste,  die  ihm  dessen  Mut- 
ter Hemma,  des  Kaisers  Verwandte  (neptis),  mit  ihrem  Sohne 
geleistet  hatte,  dreissig  königliche  Mausen  in  der  Villa  Tras- 
kendorf ,  und  überdiess  Alles ,  was  der  Kaiser  zwischen  der 
Souwe  und  Soune,  Zotle  und  Nirine,  im  Pagus  Seuna,  in  der 
Grafschaft  Wilhelms  besass,  nebst  allem  Zugehör. 

Data  XVI.  Kai.  Mai.  Indict.  XIII.  anno  dominicae  incarnat. 
MXV.  Anno  vero  domni  Heinrici  II.  regnantis  XIII.  Imperii 
autem  II.  Actum  Babenberc. 

(Eichh.  Beit.  I.  S.  170.  Hormayr's  Archiv  für  Süddeutsch- 
land n.  S.  224  Nr.  X.  —  Archiv,  f.  G.  S.  241.  n.  55.) 


3U 

XCIV.  18.  April  1015. 

K.  Heinrich  II.  schenkt  auf  Fürbitte  und  Verwendung  der- 
selben Personen  dem  Grafen  Wilhelm  und  dessen  Mutter  Hemma, 
welche  der  Kaiser  seine  Verwandte  (neptis)  nennt,  den  drit- 
ten Theil  der  Salinen  im  Admontthale  sammt  Zugehör,  das 
Zoll-,  Markt-  und  Münzrecht,  wo  es  Wilhelm  in  seiner  Graf- 
schaft Friesach  haben  wollte  und  alle  Nutzung  von  den  auf 
seinen  Besitzungen  gefundenen  Gruben  von  was  immer  für 
einem  Erze  oder  Salze  mit  Verzichtleistung  auf  allen  diessfäl- 
ligen  kaiserlichen  Anspruch. 

Data  XIV.  Kai.  May  Indictione  XIII.  auuo  dominicae  incaru. 
MXV.  anno  vero  domini  Heinrici  II.  Regni  XIII.  Imperii  autem  II. 
Actum  Babenberg. 

(Hormayr's  Archiv  f.  Süddeutschland  II.  S.  225  N.  XI. 
Archiv  f.  G.  1820.  S.  241  u.  242.) 

XCV.   Um  1015. 

Vergleich  zw^ischen  Egilbert  Bischof  von  Freising  und 
dem  edlen  Manne  Reginold.  Dieser  gab  dem  Bischöfe  sein  Gut 
beim  Dorfe  Mannindorf  (in  Baiern}  und  die  Hälfte  der  Kirche. 
Dagegen  gab  ihm  der  Bischof  in  Kärnten  acht  slovenische 
Hüben,  wovon  fünf  an  der  Drau,  im  Orte  ad  Stallum*),  die 
sechste  flussaufwärts  bei  dem  Orte  Lesach  ^),  die  siebente  und 
achte  aber  bei  dem  Dorfe  Göriach  ^)  im  Lurntale  (in  valle 
Lurna)  gelegen  sind,  mit  eben  so  viel  Eigenleuten  Wiesen 
u.  s.  w. 

Zeugen  sind  Graf  Altmaun,  Perchtolt,  Heizil,  Dietrich, 
Otzi,  Hillipolt,  Eizi. 

(Resch  aet.  mille.  eccl.  agunt.  p.  67.  n.  XXXVI.) 

*)  Nach  Sinnacher  II.  S.  203  an  dem  Larnitzbache ,  der  sich  unter  Saxen- 
burg  in  die  Drau  ergiesst. 

')  Vielleicht  Leisach  bei  Lienz  (Sinnacher  a.  a.  0.). 

')  Ein  Göriach  in  der  Pfarre  Virgen  im  L.  G.  Matrey  (Sinnacher  a.  a.  0.), 
wahrscheinlich  ist  hier  das  Göriach  bei  Passarnitz  im  Lurnfelde  ge- 
meint. 

CLVL  1015. 

Heiza  und  ihr  Sohn  Meginhart  geben  ihre  Besitzungen  im 
Orte  Glana*)  in  die  Hände  des  Grafen  Uodalschalch  und  des 
Grafen  Arpo,  damit  sie  nach  dem  Verlangen  der  Geschenkgeber 
selbe    weiter    vergeben.    Später  begehrten    die   genannten  Ge- 


315 

schcukg-el)cr ,  tlass  der  Hof  iii  Glana  nebst  den  bessern  Ge- 
bäuden und  dazu  gehörigen  fünf  Edelhuben ')  dem  Guntpold  und 
seinen  Brüdern  Hartwig  und  Meginhart  übergeben  werden  soll. 
Noch  später  begehrten  sie ,  dass  die  Höfe  ,  auf  welchen  Walto 
wohnt  und  zwei  Edelhuben  dem  Bischöfe  Engilbert  (von  Frei- 
sing) in  das  Eigenthum  gegeben  werden  sollen. 

Zeugen  waren  Sigihart,  Guntpolt,  Otzi,  Hielenprecht. 

(Resch  aet.  mill.  Eccl.  agunt.  p.  67.) 

*)   Glaneck,  Glanhofen,  Glandorf? 
^)  V  hobis  nobilibus. 

XCVII.  Um  1015. 

Ein  gewisser  Foppo  übergibt  an  den  Bischof  Egilbert  für 
die  Kirche  der  h.  Maria  und  des  h.  Korbinian  (in  Freising) 
im  Weiler  Ronkerasdorf  (Rangersdorf  im  Bez.  Stall)  einen 
Theil  der  Kirche  mit  drei  slovenischen  Stifthuben  (dotales  ho- 
bas  Slovanicas)  und  drei  Jochen,  eilf  Zinshuben  (fiscalis  et 
censualis  iuris  hobas  XI.) ,  zu  Stall  (ad  Stallum)  vier  Hüben , 
zu  Lesniza  zwei  Hüben,  zu  Debrozvelt  vier  Hüben,  an  der 
Drau  (ad  Trahim)  drei  Hüben  sammt  Zugehör.  Dagegen  gab 
Bischof  Egilbert  dem  Poppo  Alles,  was  er  im  Orte  Malentein 
(Malentina)  von  einem  Edlen  Yrinch  erworben ,  dann  zwanzig 
Zinshuben  und  in  Eich  zwei  Hüben. 

(Resch.  aet.  mille.  eccl.  agunt.  p.  68.) 

XCVni.    14.  Jänner  1017. 

Herzog  Adalbero  entscheidet  auf  dem  in  der  Mark  Tre- 
viso  in  der  Villa  Axilla  gehaltenen  Gerichtstage  den  Streit 
zwischen  den  Nonnen  zu  St.  Zacharias  in  Venedig  und  dem 
Abte  Johann  des  Klosters  der  h.  Justina  zu  Padua  über  die 
Kapelle  St.  Thomas  und  Zeno  und  das  Zugehör  derselben  im 
Coraitate  Padua. 

Anno  domni  Heinrici  gracia  Dei  Imperator  Augustus  Ter- 
cio ,  XV.  Kalend.  Februarius ,  Indictione  XV. 

(Muratori  Antiq.  Italicae  T.  I.  p.  169.) 

XCIX.  11.  Mai   1025. 
K.  Konrad  II.  gibt  zu  Babenberg  dem  Grafen  Wilhelm  in 
der  Grafschaft  desselben ,  Souna  genannt ,    zwischen  den  Flüs- 
sen  Copriunice,    Chodingia    und  Oguania,    und    zwischen    dem 


316 

Flusse  Gurk  und  Soune  dreissig-  königliche  Mansen,  wo  er  selbe 
in  seiner  Mark  wählen  wollte. 

Data  V.  Id.  May  indictione  VIII.  anno  dominicae  incarna- 
tionis  MXXV.  anno  autem  domini  Conradi  regis  II.  regni  I.  Ac- 
tum est  ad  Babenberg. 

(Hormayr,  Archiv  f.  S.  D.  II.  S.  226.  n.  XII.) 
C.  30.  May  1027. 

Adalpero  Herzog  von  Karnthen  und  sein  Vogt  Vizelin  ent- 
sagen im  öffentlichen  Gerichte,  welches  K.  Konrad  II.  zu  Ve- 
rona hielt,  dem  Ansprüche,  welchen  sie  gegen  den  Patriarchen 
Poppo  von  Aquileja  hinsichtlich  der  Gaben  und  Dienste  erho- 
ben, die  von  allen  Höfen,  Schlössern  und  Weilern  der  Kirche 
von  Aquileja  und  von  allen  auf  dem  Kirchengute  Wohnenden, 
Freien  oder  Unfreien,  dem  Herzoge  zu  leisten  sein  sollen. 

Anno  domini  Conradi  gratia  Dei  Imperatoris  Augusti  in 
Italia  primo  III.  Kai.  Juni  Indictione  (decima). 

(De  Rubeis  II.  col.  500.) 

CI.  24.  April  1028. 

K.  Konrad  II.  schenkt  auf  Verwendung  seiner  Gattin  Gi- 
sela, seines  Sohnes  Heinrich,  des  Kärntn.  Herzogs  Adalbero 
der  Klosterkirche  von  Seeben  die  Klause  daselbst,  im  Komitate 
Orithal,  in  der  Grafschaft  Engelberts,  sammt  dem  Zolle  und 
den  sonstigen  Einkünften. 

Octavo  Kai.  Maii,  indictione  undecima,  anno  dominicae 
incarn.  1028  anno  autem  domini  Conradi  secundi,  Regni  quarto 
Imperii  vero  secundo.  Actum  Aquisgran. 

(Hund.  Metrop.  Salisb.  I.  p.  317.  Sinnacher  a.  a.  0.  II. 
S.  368  Nr.  76.) 

CIL  11.  Sept.  1028. 

K.  Konrad  II.  verleiht  auf  Verwendung  seiner  Gattin  Gisla, 
seines  Sohnes  Heinrich,  des  Erzbischofes  Aribo  von  Mainz,  des 
Neffen  und  Kanzlers  Bruno,  und  des  Herzogs  Adalbero  dem 
Patriarchen  Poppo  von  Aquileja  und  der  Kirche  desselben  das 
Recht,  in  Aquileja  Münzen  zu  prägen.  Die  Aquilejer  Münzen 
mussten  den  Veroneser  Denaren  gleichkommen,  wenn  sie  der 
Patriarch  nicht  aus  freyem  Willen  bessern  wollte. 

Data  anno  dominicae  Incarnat.  MXXVIII.  Indictione  XI.  III. 
Idus   Septembris,   anno    Conradi    Regnantis    IV.    Imperii    vero 


317 

secundo  ejusdemque  Imperatoris  filii  Henrici  Regis  anno  primo. 
Actum  Immideshirtou. 

(De  Rubels  col.  505  et  506.) 

cm.  30.  Decb.  1029. 
K.    Konrad   II.  bestätiget    dem    Grafen    Wilhelm    die    oben 
Nr.  XCIII ,  XCIV ,  und  XCIX  aufgeführten  Vergabungen. 

Data  III.  Kai.  Junii  Indictione  XII.  Anno  domin.  in- 
carn.  MXXIX  anno  autem  domini  Conradi  II  Regni  V  Imperii 
vero  II.  Actum  Augustae. 

(Hormayr's  Archiv  f.  S.  D.  II.  S.  329  N.  14.) 

CIV.  Um  1029. 
Die  Brüder  Volchold,  Hartwig  und  Heinrich  geben  ihrer 
Mutter  Bichpurch  fünfzehn  Hüben  in  Liupichdorf  (Leipsdorf 
an  der  Gurk)  mit  allem  Zugehör,  wie  selbes  der  verstorbene 
Gerloch,  der  Sohn  Bichpurgs  besessen  mit  der  Bedingung,  dass 
Bichpurg  den  übrigen  Gütern,  welche  Graf  Gerloch  inne  hatte, 
entsagen  sollte.  Bichpurch  gab  die  Hüben  nach  St.  Georgen. 

Zeugen  der  Schenkung  waren  Graf  Engelbert  und  andere 
Slavigenae  institutionis. 

(Hormayr's  Beit.  zur  Gesch.  v.  Tyrol  I.  p.  100  II.  p.  35. 
Sinnacher  IL  S.  378  N.  78.  Archiv  f.  G.  820  S.  245.) 

CV.  Um  1029. 
Graf  Engelbert  (im  Pusterthale  und  Lurn)  gibt  auf  Ver- 
wendung seines  Bruders  Bischofs  Hartwig  für  ihrer  Beiden, 
und  des  Ersteren  Gemahlin  Liudciarde  Seelenheil  am  Altare 
der  h.  h.  Kassian  und  Ingenuin  zum  Gebrauche  der  Brüder, 
die  dort  Gott  dienen,  in  dem  Komitate  Lura  (in  comitatu  Luri- 
nensi),  in  dem  Orle  Cetulic  *)  das  Gut,  welches  Engelbert 
von  dem  Grafen  Swiken  erhalten,  mit  einigen  Eigenleuten. 

Zeugen  der  Uebergabe  waren:  Richere,  Penno ,  Megin- 
hard,  Rudpert,  Purchard. 

(Hormayr's    Beit.    z.  Gesch.    v.    Tyrol  II.  N.   XIX.   Sinna- 
cher II.  S.  371.  u.  226.) 
*)  KölUcb,  Zetlacb. 

CVI.   Um  1029. 
Als  der  edle  Mann  Herimbert    Chorherr   (in  Brixen)   wur- 
de ,     gab    er    sein   Gut    im    Komitate   Lurn ,    im    Orte   Aznich, 
mit  Ausnahme   von  5  Mausen,     dem   h.  Ingenuin  auf  den  Altar 
ArcUr.  Jahrg.  1849.  II.  Heft.  82 


318 

der  Kirche  von  Brixen  für  die  dort  Gott  dienenden  Brüder. 
Würde  ein  Bischof  dieses  Gut  den  gedachten  Brüdern  ent- 
ziehen wollen,  so  soll  Herimherts  Erbe  befugt  seyn ,  das  Gut 
für  fünf  Denare  zurückzulösen. 

Zeugen  der  Uebergabe  waren:  Engilbert,  Erchinger,  üdal- 
richj  Meginhard,  Engilschalch ,  Adalbero,  Liezzo. 

(Hormayr's    Beitr.   z.    Gesch.  v.  Tyrol  II.  Nr.  XX.  Sinna- 
cher  II.  S.  228  und  312.) 

CVII.  Um  1029. 
Derselbe  Herimbert  übergibt  dem  h.  Ingenuin  und^den 
Brüdern,  die  zu  Brixen  Gott  dienen,  drei  Hüben  auf  dem  Berge 
Aznich  im  Komitate  Lui*n  gegen  eine  vom  Bischöfe  erhaltene 
Pfründe.  Diese  bestand  in  zwei  Fudern  Wein ,  zwei  Fudern 
Bier,  sechs  Mutt  Weitzen,  vierzehn  Mutt  Roggen,  fünf  Schwei- 
nen, fünfzehn  Frischlingen  von  Schafen,  hundert  Käsen,  einer 
Hirschhaut,  einer  Rindhaut,  zwei  Hemden,  einem  langen  Bein- 
kleide, einem  Mutt  gestossenen  Hirsen.  Dieses  musste  jährlich 
verabreicht  werden.  Darüber  in  einem  Jahre  eine  Cappa  d.  i. 
ein  Ueberkleid  mit  einer  Hauptbedeckung,  im  andern  Jahre 
eine  Frocca  d.  i.  ein  Ueberkleid  ohne  Kopfbedeckung  5  ferner 
älailiche  Nahrung,  wie  sie  die  übrigen  Brüder  erhalten.  Sollte 
der  Bischof  oder  einer  aus  seinen  Nachfolgern  diese  Pfründe 
entziehen  oder  schmälern,  oder  die  genannten  Mansen  den  Brü- 
dern entziehen,  so  sollen  die  Mansen  dem  Heribert  oder  seinen 
Erben  zurück  anheimfallen. 

Zeugen   der    Uebergabe  waren:    Engilbert,    wieder    Engil- 
bert, Matelinus,  Adalbero,  Hadamar. 
(Sinnacher  H.  373  Nr.  5.  S.  229.) 

CVHI.  1030. 
Bischof  Hartwig  (von  Brixen)  gibt  für  die  Kirche  von 
Brixen  in  die  Hand  des  Dekans  Hugpold,  des  Erzpriesters 
Gottschalk  und  des  Scholasters  Picilin  von  dem  Gute,  weiches 
sein  Bruder  Engiiprecht  im  Komitate  Lurn ,  im  Orte  Luenzino 
von  einem  gewissen  Hezilin  im  Vergleichswege  erhielt  und  sei- 
nem Verwandten  (contrlbuli)  dem  Priester  Volchold  im  Ver- 
gleichswege gegeben  hatte ,  zwanzig  slovenische  Mansen.  So 
lauge  Hartwig  leben  würde,  bleibt  ihm  der  Fruchtgenuss ;  wor- 
auf die  Chorbrüder  dieselben  ohne  Verminderung  ihrer  ordent- 


319 

liehen  Pfründe  als  Oblay  geniessen  sollen  so,  dass  im  ersten 
Jahre  nach  seinem  Tode  bis  an  dessen  Ausgang*  täglich  eine 
Messe  gemeinsam  gefeiert  und  an  jedem  dreissigsten  Tage  dreis- 
sig  Arme  mit  Brot  und  Trank  erquickt  werden  sollen.  In  den 
späteren  Jahren  sollte  sein  Jahrestag  durch  eine  gemeinsam 
gesungene  Messe  und  dadurch  gefeiert  werden,  dass  an  dem- 
selben dreissig  Arme  mit  Brot  und  Trank  und  die  Brüder  mit 
einem  guten  Mahle  erquickt  werden.  Würde  einer  von  Hartwigs 
Nachfolgern  für  seinen  Nutzen  das  gedachte  Gut  einziehen,  so 
soll  Graf  Engelbert  oder  sein  nächster  Erbe  berechtigt  sein, 
dasselbe  mit  drei  Denaren  auszulösen  und  der  Bestimmung  zum 
Nutzen  der  Brüder  wieder  zuzuführen. 

Zeugen  waren:  Heimo ,  Friederich,  Tagini,  Aripo,  Hart- 
maun,  Penno  und  Gezo. 

(Sinnacher  IL  S.  232  u.  374.  N.  7.) 
CIX,  Vor  1039. 

Graf  Meginhart  gibt  auf  Fürbitte  seiner  Gemalin  Mathilde 
sein  Gut  Geduna'},  im  Pagus  Lienzina,  in  dem  Komitate  Lurn 
in  Gegenwart  seiner  Gattin  dem  Probste  Gotesschalch  und  dem 
Scholaster  Pecilin  auf  den  Altar  des  h.  Ingenuin  zum  Nutzen 
der  dortigen  Brüder.  Die  Geschenkgeber  behalten  sich  den 
Fruchtgenuss  für  die  Lebensdauer  bevor,  und  ihr  nächster 
Erbe  soll  für  den  Fall,  als  ein  Bischof  (von  Brixen)  dieses 
Gut  den  Brüdern  entziehen  wollte,  berechtigt  sein,  selbes  für 
drei  Denare  einzulösen  und  zum  Nutzen  der  Brüder  wieder 
zurückszutellen. 

Zeugen  sind  Tagini,  Volstrigil,  Penno,  Grimolt. 

(Sinnacher  II.  S.  235  u.  376  n.  8). 

*)  Sinnacher  hielt  am  angef.  Orte  S.  236  das  Geduna  für  den  Weiler  Kö- 
den  in  der  Pfarre  Anrass  am  Fusse  des  Bergen  auf  der  liaken  Seite 
der  Drau.  Siehe  CLXIV. 

CX.  1039. 

Urkunde  über  die  Stiftung  des  Klosters  Sonnenbiirg  im  Puster- 
thale  durch  den  Geistlichen  Volkold,  welcher  von  seiner  Schwe- 
ster Perkkunt,  Aebtissinu  zu  St.  Georgen  amLängsec,  seine  Nichte 
Bichpurg  als  Aebtissinn  für  sein  neues  Frauenkloster  begehrt. 

Anno  dominicae  incarnationis  MCLVIV.  Eine  spatere  Hand 
berichtiget  die  Chronologie  1039.  Mensc  Februario  8  ipsius 
feria  VI.  in  Augusta  civitate. 


320 

(Sinnacher  II.  249  u.  379.  N.  79.  Hormayr's  Beitrage  z. 
G.  V.  T.  in  M.  II.  S.  37.) 

CXI.  8.  Jänner  1040. 

K.  Heinrich  III.  schenkt  zu  Augsburg  der  Kirche  zu  Aqui- 
leja  dreissig  königliche  Mausen  in  der  Mark  Krein  (in  Marchia 
Creina)  im  Comitate  des  Markgrafen  Eberhard. 

Datum  VI.  Idus  Januarii.  Indictione  VIII.  anno  doniinicae 
incarnationis  MXL.  anno  vero  Ordinationis  domini  Henrici  duo- 
decirao,  Regni  vero  primo.  Augustae. 

(De  Rubeis  col.  512.) 

CXII.  16.  Jänner  1040. 

Ebenderselbe  schenkt  dem  Bischöfe  Poppo  von  Brixen 
einen  W^ald  zwischen  den  Flüssen  Suovva  von  dem  Ursprünge 
bis  zu  deren  Zusammenflusse,  in  der  March  Creina  im  Komitate 
des  Markgrafen  Eberhard. 

Data  XVII.  Kalend.  Februarii  Indict.  VIII.  anno  dominicae 
Incarnat.  MXL.  Anno  autem  domni  Heinrici  tertii  ordinatione 
XII.  regni  vero  I.  Actum  Augustae. 

(Archiv  1823.  S.  180.  Hormayr's  Beit.  II.  S.  36.  Sinnacher 
II.  S.  391.  N.  84.) 

CXIII.  16.  Jänner  1040. 

Ebenderselbe  schenkt  dem  Bischöfe  Poppo  von  Brixen  ein 
Gut  mit  der  Begränzung  vom  Flusse  Vistrizza  bis  zum  Hofe 
Veldes  und  den  Wald  Leschahc  in  der  March  Creina,  in  dem 
Komitate  des  Markgrafen  Eberhard. 

Chronologie  wie  oben  Nr.  CIL 

(Sinnacher  IL  S.  392.  N.  85.  Hormayr's  Beit.  IL  S.  361.) 

CXIV.  12.  Mai  1040. 

Die  erlauchte  hochadelige  Frau  Azzica^),  eine  Tochter  des 
Vezelin  und  der  hochadeligen  Vilpurg,  einstmaligen  Grafen 
und  Gräfin  von  Istrien,  erscheint  als  Wohlthäterin  des  Klosters 
St.  Michael  in  der  Diöcese  Parenzo. 

Anno  dominicae  incarnat.  1040  Regni  domini  Henrici  feli- 
cis  s,  Regis  anno  VI.  Mensis  Maü  die  12.  Ind.  10. 

(De  Rubeis  col.  536.) 

')  Azzica  war  die  Tochter  Wezelins  ,    Avelcher  1027    als  Vogt  des  Patriar- 
chen von  Aquileja  vorkommt    (Siehe  N.  C.)    und    der  Vilpurga  oder  Hil- 


321 

purg ,  Tochter  des  h.  Otwin,  des  Grafen  im  Lurn-Pusterthale  und  in 
Istrien.  Was  Wilpurg  ihrem  Gatten  Wezelin  zubrachte,  und  dieser  allen- 
falls noch  dazu  erwarb  ,  erbte  nun  Azzica  und  verschenkte  es  mit  Ein- 
willigung ihrer  Mutter  Vilpurg,  welche  dazumal  noch  lebte,  aber  viel- 
leicht schon  im  Kloster  St.  Georgen  am  Längsee  war.  In  erster  Ehe 
hatte  Azzica  wahrscheinlich  den  Poppo  ,  Sohn  des  Wilchelm  von  Wei- 
mar. Aus  dieser  Ehe  mag  Ulrich  der  II.  oder  I.  Markgraf  von  Istrien 
entsprossen  sein.  In  zweiter  Ehe  mag  sie  den  Azzo  gehabt  haben,  den 
Sohn  Werichens  ,  Markgrafen  in  Friaul  und  seit  Otwin's  Tode  Grafen 
in  Istrien.  Darum  mag  sie  Azzica  geheissen  und  Werichen's  Besitzthum 
in  Istrien  und  Görz  erheiratet  haben. 

(Richter,  im  Archiv  f.  G.  u.  s.  w.    1823  S.   151.) 

CXV,   15.  August  1042. 

Balduin  Erzbischof  von  Salzburg  verkündet,  dass  die  vor- 
nehme Frau  Hemma ,  welche  mit  Grafen  Wilchelm  vermählt 
war  und  viele  Jahre  in  der  Witwenschaft  lebte,  in  Kärnten 
im  Bisthunie  Balduins,  im  Pagus  Gurka,  zu  Ehren  der  h.  Ma- 
ria eine  Kirche  erbaut  und  mit  des  Erzbischofes  Beirathe  dort 
eine  Gemeinde  von  Nonnen  gestiftet  habe.  Zur  Einweihung  der 
neuen  Kirche  wurde  der  Erzbischof  aus  Salzburg  berufen  und 
Hemma  gab  dort  in  Gegenwart  von  Klerikern  und  Laien,  Vor- 
nehmen und  Gemeinen,  durch  die  Hand  ihres  Vogtes  Swiker^, 
alles  was  sie  in  Gurk  besessen,  sammt  den  Eigenleuten  der 
neuen  Stiftung ,  bestätigte  diese  durch  die  Uebergabe  zweier 
Unfreien  und  stellte  die  neue  Stiftung  und  die  dortige  geist- 
liche Gemeinde  unter  den  Schutz  der  H.  H.  Peter  und  Rud- 
pert.  Sollte  der  Erzbischof  oder  einer  seiner  Nachfolger  die 
genannten  Klostergüter  weiter  an  seine  Lehenleute  verleihen, 
oder  sich  auf  was  immer  für  eine  Art  selbst  zueignen  wollen, 
so  soll  Hemma's  Verwandter  Aschwin  das  Recht  haben ,  das 
Kloster  mit  allem  Zugehör  von  der  bischöflichen  Gewalt  mit 
15  Denaren  loszukaufen  und  der  ursprünglichen  Bestimmung 
zum  Gottesdienste  zurückzugeben. 

Zeugen  waren :  Meginhart,  Willhalm,  Brun,  Meinhart,  Per- 
tholt,  Friedrich,  Aschwin,  Herman,  Engelbrecht,  Hartnit, 
Anno,  Wolfolt,  Sicco,  Adalhart,  Anzo,  Engildeo,  Bathold,  Aribo. 

An  demselben  Tage  nach  der  Kirchweihe  gab  Hemma  der 
Kirche  durch  ihren  Vogt  Swiker  alles  Eigenthum  im  Bezirke 
von  Vriesach   sammt  dem  Markte   und  im  Gurkthale   das  Land 


3212 

sammt  den  Bauern  (coloni)  dem  PorstrecMe  wnd  allen  Nutzungen 
mit  Ausnahme  der  Eigenleute  Adelpurcb,Engelphret^  Ysak,  Wolf- 
ram, Alliker,  Ruthart,  Ungast^  Sigibmit,  Aziluir,  Azzo^  Megin- 
boto,  Gerolt,  Sicco  mit  ihren  Weibern,  Kindern  und  den  ihnen 
verliehenen  Gütern  (suisque  beneficiis).  Ebenso  war  ausgenom- 
men das  Gut,  welches  Hemma's  Lehensmann  Engildeo  bei  Friesach 
besass.  Alles  Uebrige  wurde  übergeben  mit  Bekräftigung  durch 
die  Zeugen  Hartwig,  Uzman,  Rapoto,  Adalpero,  Pezilin,  Zuitpert. 

An  demselben  Tage  und  vor  denselben  Zeugen  gab  Hemma 
rieistrichestorf  und  die  Curtis  suburbana,  welche  zunächst  der 
Urbs  Truchsne  liegt,  mit  40  zu  demselben  Hofe  gehörigen 
Hüben  durch  ihren  Vogt  Aribo  der  gedachten  Kirche ;  dann 
Geroltsdorf  mit  allem  Besitzthume  in  Baiern,  ferner  durch 
ihren  Vogt  Pretzlei  alles  Eigenthum  im  Sounthalc  mit  Ausnahme 
der  vier  Weiler  Teramperch,  Chotuna ,  Steindorf,  Sirdosege 
und  eines  Gutes ,  das  sie  im  Savegebiete  in  einem  Vergleiche 
veräusserte.  Hemma  übergab  alle  diese  Güter  durch  die  Hand 
der  genannten  Vögte  und  mit  den  genannten  Zeugen  (auribus 
eorundem  testium)  in  das  Eigenthum  der  gedachten  Kirche  mit 
Ausnahme  dessen,  was  sie  bei  ihrem  Tode  namentlich  anders- 
wohin vermachen  würde ,  (quidquid  non  legatum  nominatim 
alicui  extreme  vite  sue  reliquerit  tempore). 

Diess  geschah  am  15.  August  als  der  Erzbischof  das  Fest 
der  Maria  Himmelfahrt  feierte,  die  Kirche  weihte  und  auch  der 
von  den  Klerikern  und  den  Laien  gewählten  Aebtissinn,  Ita,  aus 
dem  Kloster  der  heiligen  Erntrud  in  Salzburg  die  Weihe  er- 
theilte.  Acta  sunt  haec  XIX.  Cal.  Sept. 

1043. 

Ein  Jahr  später  gab  Hemma  durch  ihren  Vogt  Aribo  mit 
Beistimmung  der  Kleriker  und  der  Laien  der  Marienkirche  (in 
Gurk)  und  den  dortigen  Nonnen  Altenhof  mit  dem  Hofe  St. 
Georgen*)  mit  Gebäuden  und  Eigenleuten  ,  dem  Hause  in  wel- 
chem die  Mägde  die  Leinwand  webten  (ginicium) ,  Wiesen- 
plätzen und  Wäldern,  ferner  40  Zinshuben  (tributarias  hou- 
bas),  welche  zum  gedachten  Hofe  dienstbar  waren,  und  alle 
Weinberge  im  Komitate  Truchsen  (in  truhnensi  comitatu)  und  in 
Osterwitz  mit  Ausnahme  von  zwei  Weinbergen  im  Orte  Panch. 


323 

Zengen  waren:  Perhtolt ,  Wilchelm,  Hartnid,  Svvicker, 
Goterich,  Aribo,  Azraann. 

An  demselben  Tage  gab  Hemma  mit  Einwilligung  der  Kleriker 
und  Laien  vor  denselben  Zeugen  Clirilowa  mit  den  übrigen  Wei- 
lern der  Marienkirche  und  den   dortigen  Nonnen  und  Klerikern. 

Eichhornes  Beit.  S.  176 — 183.  —  Aus  einem  Gurker  Co- 
pialbuche  f.  1  —  3. 

*)  Vielleicht  die  heutige  Pfarre  St.   Georgen  bei  Althofen. 

CXVI.  6.  Jänner  1043. 
Balduin  Erzbischof  von  Salzburg  tritt  der  Hemma  die 
geistlichen  Rechte,  das  Tauf-  und  Begräbnissrecht,  und  das 
ihm  zustehende  Zehentrecht  ab  für  die  Kirchen  St.  Maria  Gurk, 
St.  Michael  in  Glödniz,  St.  Maria,  Gregor  und  Martin  in  Lu- 
bedingen  (Lieding),  St.  Radegund,  St.  Lorenz  auf  dem  Berge, 
für  die  Kirche,  welche  Hemma  bei  ihrem  Markte  Friesach  zu 
bauen  begann  ,  ferner  für  die  Kirchen  St.  Lambert,  St.  Geor- 
gen und  St.  Margarethen  in  Truchsen,  welche  Hemma  auf  ih- 
rem Gute  entweder  schon  erbaut  hatte  oder  noch  bauen  würde, 
mit  alleiniger  Ausnahme  des  Zehents  von  einem  kleinen  Gute 
bei  Metnitz,  welches  sich  der  Erzbischof  für  seine  Bauleute 
(ad  usus  operariorum  nostrorum)  vorbehielt.  Dagegen  schenkte 
Hemma  dem  Erzbischofe  das  Gut  an  der  Sowa  in  Reichenburg 
uud  das  Gut  Edelach  in  Friaul  mit  Einwilligung  ihrer  Getreuen 
und  durch  ihren  Vogt  Prezlaw. 

Die  Gränzen,  innerhalb  welchen  obige  geistliche  und  Ze- 
hentrechte  ausgeübt  werden  durften ,  werden  so  angegeben 
wie  in  der  oben  Nr.  XXVIL  angeführten  Urkunde,  nur  wird 
noch  das  Gut  bei  Celsach  und  das  Gut  Truchsenthal  und  das 
auf  dem  Berge  Diechs  beigefügt. 

Zeugen  waren :  Aschwin  der  Vogt  der  Gurkerkirche,  Prez- 
laus,  durch  welchen  obiges  Gut  übergeben  wurde*},  Swiker 
und  Aribo  die  Vögte  der  Hemma,  dann  Pertholt,  Grim,  Friede- 
rich, Meinhart,  Engelbrecht,  Anno,  Anzo ,  Wolfolt,  Rathot, 
Engildie,  Herman,  Secco,  Ruthart,  Sigibolt,  Alker,  Ysae, 
Wolfram,  Hartwic,  Azeman,  Bezilin,  Swiker,  Ernist,  Wileham, 
Meinboto,  Vdelant,  Hanno,  Chaloch,  Dietrich,  Wolfolt,  Regin- 
hart,  Rafolt,  Gundacher,  Ezman,  Pezil,  Walfrid,  Dietmar, 
Sicco,  Ovlmot,  Azman  und  viele  Andere. 


324 

Acta  sunt  hacc  anno  ab  incarn.  domini  MXLIII.  Indic- 
tione  XI.  VIII.  Id.  Januarii  celebrantibus  nobis  epiphaniam  do- 
mini apud  Gurkenhoven. 

(Eichhorn's  Beit.  I.  S.  185.) 

*)  Erzbischof  Balduin  tritt  eigentlich  die  Seelsorg-Rechto    und  die    ihm  z\x- 
stehenden  Zehentrechte  ab. 
Delegator  (Salmann). 

CXVII.  3.  Februar  1043. 

Hemma  die  Stifterin  der  Kirche  zu  Gurk  welche,  als 
Witwe  und  ihrer  auf  böse  Weise  ermordeten  Söhne  beraubt, 
alle  ihre  Güter  den  Kirchen  überliess  und  in  Gurk  den  Schleier 
nahm,  gibt  ihre  unfreien  Leute  der  Gurker  Kirche  in  solcher 
Weise ,  dass  jeder  Erstgeborne ,  welcher  sich  von  der  Hörig- 
keit loskaufen  wollte,  der  Aebtissin  ein  Talent  und  15  Denare 
zu  geben  habe.  Die  übrigen  Söhne  sollen  nur  nach  dem  Gut- 
dünken des  Conventes  sich  loskaufen  können.  Die  Ministerialen, 
welche  Hemma  der  Gurker  Kirche  geschenkt  hatte  und  solche 
Unfreie  als  Beneficium  erhalten  hatten,  sollen  das  Ablösungs- 
recht nicht  hemmen ,  wenn  den  Erstgebornen  dieser  Unfreien 
für  obige  Summen  der  Loskauf  geboten  wird.  Die  übrigen 
Söhne  sollen  aber  nicht  abgelöst  werden  können,  weil  dadurch 
der  Kirche  ein  zu  grosser  Schade  an  ihren  Leuten  zugehen 
würde.  (Magnum  damnum  in   Familia  consequeretur.) 

Acta  sunt  haec  apud  Gurkhoven.  Anno  incarnat.  dni.  MXLUI. 
Indictione  XI.  111.  Non.  Febr, 

(Eichhorn's  Beitr.  I.  S.  183  aus  dem  Original.) 

CXVIII.  27.  May  1045. 

Erzbischof  Balduin  von  Salzburg  verkündet  den  letzten  Willen 
der  edlen  Frau  Hemma,  der  Witwe  des  Grafen  Wilchelm. 
Nachdem  Hemma  über  die  zum  Lobe  Jesu  Christi  mit  ihren 
Gütern  zu  treffenden  Verfügungen  durch  Vermittlung  des  Erz- 
bischofes  und  ihrer  Gesandten  die  päpstl.  und  kaiserl.  Geneh- 
migung erhalten  hatte ,  berief  sie  ihr  nahes  Ende  erwartend 
den  Erzbischof  Balduin ,  und  übergab  alle  ihre  nach  der  Stif- 
tung des  Frauenklosters  und  der  Chorherren  in  Gurkahovin  noch 
Torbehaltenen  Güter  und  Besitzungen  und  Alles,  was  ilir  durch 
den  Tod  ihres  Gatten  und  ihrer  Söhne  erblich  zugefallen,  mit 
allen  Märkten,  Münzen ^   Zöllen,    Salinen,   Metallgruben,   Mini- 


325 

sterialen  u.  s.  w. ,  Alles ,  was  sie  entweder  durch  Schenkung 
der  Kaiser  und  Könige  oder  durch  Erbrecht  nach  ihren  Eltern 
erhalten  hatte,  mit  allen  Rechten  welche  sie  besass,  mit  den 
hierüber  von  den  römischen  Kaisern  und  Königen,  nämlich  von 
K.  Arnulf,  Ludwig,  Otto,  Heinrich  und  Conrad  erhaltenen  und 
auf  den  Altar  zu  Gurkhofen  hinterlegten  Urkunden,  mit  Rath 
ihres  Vogtes  des  Grafen  Askuin  und  ihrer  Getreuen  der  ge- 
dachten Kirche,  und  die  Ministerialen  gelobten  in  Gegenwart 
Hemmas  und  des  Erzbischofes  der  Aebtissin  Ita,  ihr  gegen  Jeder- 
mann mit  Ausnahme  des  Kaisers  dienen  zu  wollen.  Sollte  die 
erbliche  Vogtei  des  Klosters  erlöschen,  und  der  Erzbischof  oder 
einer  seiner  Nachfolger  sich  etwas  zur  Schmälerung  der  Be- 
situngen  oder  zur  Minderung  des  Ansehens  herausnehmen  ,  so 
soll  die  Aebtissinn,  der  Conveut  und  das  Volk  das  Recht  haben, 
das  Kloster  für  fünfzehn  Denare  zu  lösen  und  entweder  dem 
Schutze  des  Papstes  oder  der  kaiserlichen  freien  Verfügung  zu 
unterwerfen.  Die  gestifteten  Chorherren  sollen  ihren  Lebensun- 
terhalt aus  der  Vorrathskammer  der  Nonnen  erhalten,  zur  Be- 
friedigung der  übrigen  Bedürfnisse  sollen  aber  sechs  beim 
Kloster  gelegene  Hüben  Prockpat,  Hurdi'},  Bensidorf^},  Ahin- 
dorf  } ,  Salchindorf,  Mirinsdorf,  Amisach  *}  dienen.  Auch  der 
Kirche  von  Salzburg  übergab  Hemma  von  den  vorbehaltenen 
Gütern  zwei  W^einberge  in  Panch  mit  den  dazu  gehörigen 
Gütern,  und  entsagte  so  allem  Eigenthume. 

Acta  sunt  haec  aput  Gurkahovin  anno  dominicae  in- 
carn.  MXLV.  Indictione  XIII.  VI  Kai.  Junii. 

(Eichhorn's  Beitr.  II.  S.  t03  aus  dem  Original.) 

*)  Herd  bei  Strassburg. 

')  In  einem  Kopialbuche  aus  dem  13.  Jahrb.  Gensedorf. 

*)  Ebeudort  Azindorf. 

*)  Ebendort  Amischacb. 

CXIX.  Um  1050. 

Ein  Edelmann,  Liuto,  übergibt  in  die  Hände  des  Bischofs 
Altwin  von  Brixen  und  dessen  Vogtes  Arnold  ein  (Gut)  Bauern- 
gut ,  das  ein  gewisser  Dragosit  auf  seine  Lebenszeit  im 
Besitze  hatte.  Die  Verhandlung  geschah  zu  Stein  (im  Jaun- 
thale.) 

(Sinnacher  II.  S.  481  und  588  n.  b.) 


326 

CXX.  Um  1050. 

Liatfried  ein  freigeborner  Mann  (von  Juugberg',  setzte  eine 
jüngere  Hand  bei)  übergibt  am  Altare  des  h.  Ingeuuin  in  die 
Hand  des  Bischofs  Altvvin  von  ßrixen  und  dessen  Vogtes  Ar- 
nold, sechs  Bauerngüter  zu  Zamoltesberg  *)  und  die  auf  dem- 
selben Berge  gegründete  und  gehörig  dotirte  Kirche  auf  solche 
Weise ,  dass  Liutfried  für  seine  Lebensdauer  die  Nutzniessung 
von  diesen  Gütern  haben,  nachher  aber  selbe  in  die  freie  Ver- 
fügung des  Bischofs  übergehen  sollen.  Ebenso  gab  Liutfried 
sechs  andere  Mansen  auf  demselben  Berge  zum  Unterhalte  der 
Chorherren  von  Brixen. 

(Sinnacher  H.  482.  588.  n.  7.) 
')  Zamoltesperga-Zammelsberg  ? 

CXXI.  Um  1050. 
Der   freie  Mann   Liuto    gibt    in    die  Hand    des  Penno    von 
Mulzpuila,  des  Lehensmannes*)    des  Bischofs  Altwin    von  Bri- 
xen das    Gut  5     welches  Liuto    im   Komitate   Junotal    beim   Ga- 
briesweiler ")  hatte ;  nämlich   zwölf  Mansen   und  die  richtig  do- 
tirte Hälfte    einer  Kirche,  einen  Acker  zur  Aussaat  für  Grün- 
futter ^}   mit    der   Bedingung,    dass   Penno    über    AuiForderung 
seines  Herrn ,    des  Bischofs ,    das  gedachte    Gut  auf  den  Altar 
des  h.  Cassian  und  Ingenuin  mit  gewaltiger  Hand  abgeben  sollte  *}. 
Zeugen  waren:    Warman,   Pnezza,  Chadolt ,  Julas,  Eppo, 
Gundacher ,  Izo.  —  Auch   die    in   der  Folge    durch  Penno    ge- 
schehene Uebergabe  wird  eidlich  bestätiget. 
(Sinnacher  U.  S.  483  u.  589.) 
^)  Miles.    Penno  kann  daher  auch   ein  Dienstmann    des  Bischoi'ä    von  Bri- 
lon gewesen  seyn. 
^)  Gabrihelis  viila. 
^)  Viridarium. 
*)  Potenti  manu  delegaret. 

cxxn. 

Nach  obiger  Uebergabe  verlieh  der  Bischof  dem  Liuto  das 
übergebene  Landgut  und  ein  anderes  von  ihm  dort  besessenes 
Gut  auf  Lebenszeit  und  sagt  ihm  für  alle  Jahre  vor  und  nach 
dem  Feste  Johann  des  Täufers  ein  Fuder  Wein  von  Botzen  zu. 

Zeugen  waren:  Varman,  Pnezla ,  Chadolt,  Julas,  Eppo, 
Gundacher,  Izo.  Actum  Steinae. 

(Sinnacher  a.  a.  0.  S.  482,  590.) 


327 

CXXIH.  Um  1050. 

Die  edle  Frau  Perhta  gibt  auf  Bitte  des  Bischofs  Altwin 
das  Gut ,  welches  sie  im  Komitate  Junothal  im  Orte  Lochova 
besessen,  dem  Bischöfe  und  dessen  Vogte  durch  ihren  Gatten 
Waltfried. 

Zeugen  waren:  Vogo,  Varmann  ,  Scrot,  Ratkis  ,  Albirich, 
Albuini,  Friderich  ,  Hadolt.  Actum  Steinae. 

(Sinnacher  II.  S.  483  u.  590.) 
CXXIV. 

Ebendieselbe  Bertha  überlässt  dem  Bischöfe  Altwin  von 
Brixen  und  dessen  Vogte  Arnulf  einen  Mausen  mit  einem  Wein*- 
berge  in  dem  Komitate  Junothal.  Der  Bischof  verspricht  ihr 
dagegen  jährlich  ein  Fuder  Wein  am  Montage  nach  Martinstag 
im  Orte  Goduna. 

Zeugen:  EkkerJch,  Hezil,  Meginhart,  Hadolt,  Wiatheri, 
Eberhart,  Reginolt,  Thadolt.  Actum  Drestach. 

(Sinnacher  II.  S.  483  und  591.) 

CXXV.  Um  1050. 

Der  edle  Mann  Scrot  gibt  dem  Bischöfe  Altwin  und  des- 
sen Vogte  Arnulf  drei  Mausen  im  Gabrielsweiler  mit  einen» 
grünen  mit  Bäumen  besetzten  Platze  im  Junothal,  und  den 
vierten  Theil  der  dort  erbauten  Kirche.  Dagegen  gibt  ihm  der 
Bischof  ausser  einer  Summe  Geldes  auf  der  Insel  Thal  zwei 
Bauerngüter  (quantum  a  duobus  colonis  possessum  est). 

Zeugen  sind:  Lizo,  Alberich,  Vogo ,  Meginhart,  Wolfker, 
Wulvino,    Albini,    Ekkerich,   Hezil,   Hartwich.    Actum  Steinae. 

(Sinnacher  II.  S.  592.) 

CXXVI.    Um  1050. 

Ein  freier  Mann  (quidam  ingenuus)  Inbold  gibt  auf  Bitte 
des  Bischofs  Altwin  einen  Mansus  im  Junothal  dem  h.  Ingenuin. 

Zeugen  sind  :  Aripo  ,  Vogo  ,  Varman ,  Alberick  ,  Aripo, 
Marchwart ,  Scrot ,  Linto  ,  Albini ,  Izo.  Actum  Steinae. 

(Sinnacher  II.  S.  484  und  593.  n.  13.) 
CXXVII. 

Der  freie  Mann  (vir  ingenuus)  Aripo  opfert  zur  Hand  des 
Bischofs  Altwin  auf  den  Altar  des  h.  lugenuin  eine  Wiese, 
worauf  für  beiläufig  dreissig  Wägen  Heu  gemäht  werden  kann,  mit 
Einwilligung  seiner  Frau  und  seiner  Söhne  Marchwart  und  Aripo. 


328 

Zeugen  sind :  Lizo,  Vogo,  Perchtolt,  Scrot.  Actum  Steinae, 

(Sinnacher  IL  S.  484  und  593.) 

CXXVIII.  1050  —  1070. 

Markgraf  Udalrich  *)  gibt  auf  Betrieb  des  Bisehofes  Alt- 
win  von  Brixen  in  die  Hand  des  Tagini  eines  Dienstmannes 
oder  Vasallen  des  genannten  Bischofs  das  Gut  (praedium) 
Lescach  ^}  zur  Übergabe  an  die  Kirche  von  Brixen. 

Zeugen  waren  Meginhart,  Hugo,  Ruodprecht,  Durinc,  Ta- 
gini, Heinrich.  Hierauf  gab  der  Markgraf  (comes)  ,  da  er  noch 
ledig  war,  in  die  Hand  desselben  Mannes  den  Weiler  (villam) 
Tuistriza  für  die  Kirche  von  Brixen  für  den  Fall,  als  er  ehe- 
los sterben  sollte. 

Zeugen  waren  Meginhart,  Hugo,  Ruodprecht. 

Tagini  entsprach  in  der  Folge  über  Aufforderung  des  Bischofs 
dem  erhaltenen  Auftrage  und  übergab  der  Kirche  von  Brixen 
sowohl  Lescach  als  auch  Feistritz  ')  unter   obigem  Vorbehalte. 

Zeugen  der  Übergabe  des  einen,  wie  des  andern  waren: 
Lizzo,  Ruodprecht,  Wolfram,  Tagini,  Nappo,  Durinc,  Eppo. 

Die  erste  Verleihung  oder  Übergabe  geschah  zu  Comera, 
die    zweite  zu  Stein  (Actum  Comerae    (Posterius:)  Steinae  *). 

(Sinnacher  H.  S.  480  u.  586.  N.  4.) 

«)    Siehe  unten  die  Nummern  CXLI.  CXLIV.  CXLV.   CXLVII.  CL. 

*)    nach  Sinnacher  S.   481.    Leisach  bei  Lienz. 

•)  nach  Sinnacher  am  a.  0.  Feistritz  eine  Pfarre  im  Bisthum  Gurk.  Noch 
im  1%.  Jahrhunderte  bezog  Brixen  nach  Sinnachers  Angabe  Einkünfte 
aus  Feistritr..  In  der  Gurker  Diöces  befinden  sich  die  Pfarre  Feistritz 
an  der  Gail  bei  Wasserleonburg  und  die  Pfarre  Feistritz  an  der  Drau 
bei  Paternion. 

^)  Hier  kann  wohl  nicht  das  Stein  im  Jaunthale,  sondern  nur  das  krain: 
Stein  gemeint  sein.  Sieh  N.  CL. 

CXXIX.  8.  Februar  1051. 
K.    Heinrich   IIL   bestätiget   dem    Erzb.  Balduin  von  Salz- 
burg die  Besitzungen  des  Erzstiftes. 

Eine  Wiederholung  der  Bestätignngsurkunden  des  K.  Ar- 
nulf vom  20.  9ber  890  u.  K.  Otto  IL  vom  7.  8ber  979. 

Data    VI.    Idus   Februarii    anno    dominice    incarn.  MLI.   In- 
dict.  inj.  anno  autem  domini  Heinrici  regis.  Imperatoris   secund* 
ordinationis  eins  XXII.  regni  quidem  XII.  Imperii  autem  V. 
(Juvavia,  Anhang  Nr,  CIX.) 


329 

CXXX.  11.  November  1055. 

Kaiser  Heinrich  III.  bestätiget  dem  Kloster  St.  Zeno  zu 
Verona  dessen  Freiheiten  und  erwähnt  hierin  des  Districtes 
von  12  Harmannen,  welche  Herzog  Weif  (von  Kärnten)  mit- 
telst Belehnung  (dem  Kloster)  übergeben  hatte,  districtum  duo- 
decim  hominum  Harmannorum ,  quos  Welfo  gloriosus  dux  con- 
tulit  per  investituram. 

Data  Idus  Novembris  anno  Incaruat.  dominicae  MLV.  In- 
dict.  VIII.  Actum  Veronae. 

(Froelich  archontol.  I.  p.  25  ex  Ughelli  Ital.  T.  V.  p.  762.) 
CXXXI.  20.  Februar  1056. 

K.  Heinrich  III.  gibt  auf  Verwendung  seiner  Gemahlin  der 
Kaiserin  Agnes  und  seines  Sohnes  König  Heinrich  IV.  das  Gut 
Odelisniz  und  die  übrigen  in  der  Mark  im  Komitate  des  Mark- 
grafen Ottacher  gelegenen  Güter,  die  einem  des  Hochverrathes 
schuldig  erkannten  und  zum  Tode  verurtheilten  Ebbo  gehörten 
und  dem  Fiskus  zuerkannt  wurden,  der  Kirche  von  Brixen. 

Data  X.Kai.  Marcii,  anno  dominicae  incarnat.  ML  VI.  Indict.VIII. 
Anno  autem  domni  Heinrici  III.  regis.  Imperat.  autem  II.  ordinationis 
ejus  XXVII  Regni  quidem  XVII  Imperii  vero  X.  Actum  Mogonziae. 

(Sinnacher  II.  p.  568.) 

CXXXII.  4.  August  1057. 

Udalrich,  ein  Dienstmann  (miles)  des  Erzbischofs  von 
Mainz,  wird  zu  Worms  in  Gegenwart  des  K.  Heinrich  IV,  der 
Mutter  desselben  der  K.  Agnes  und  der  anwesenden  Reichs- 
fiirsten  verurtheilt,  dasjenige,  welches  er  dem  Kloster  Mi- 
chaelsberg bei  Bamberg  an  dessen  Gute  Scerstein  (Scheerstein 
bei  Mainz)  entzogen,  dreifach  zu  ersetzen  und  dann  der  kais. 
Majestät  und  dem  Klostervogte  gesetzliche  Genugthuung  zu 
leisten.  — 

Unter  den  Zeugen  Kuono  dux  Carinthiae. 

(Montag  Gesch.  d.  staatsbürg.  Freiheit  8.  Abtheil.  §.  8.  p. 
27.  n.  e.  aus  Schanat  Vindem.  lit.  I.  p.  43.  Böhmers  Regest. 
S.  85  n.  702.) 

CXXXIII.  23.  Februar  1058. 

Friedrich  der  Sohn  des  Grafen  Eppo  gibt,  aus  Liebe  zu 
seinem  Verwandten  dem  seel.  Bischöfe  Hartwig,  mit  Beistim- 
mung seiner  Gattin  Chritsine  den  Chorherren  von  Salzburg  den 


330 

Ort  villa  S.  Udalrici  mit  der  dortigen  Kirche  St.  Ulrich  *) 
sammt  Zugehör.  Zur  Bekräftigung  gab  er  den  Chorherren  eine 
schriftliche  und  nach  longobardischem  und  bajoarischem  Rechte 
bestätigte  Urkunde  mit  der  Bedingung,  dass  die  Chorherren 
bei  St.  Peter  und  Ruprecht  die  in  dieser  Urkunde  enthaltenen 
Sachen  nach  Friedrichs  Tode  behalten  sollen ,  ferners  gab  er 
noch  50  Knechte  und  Mägde. 

Anno  ab  incarnat.  domin.  MLVIII  septimo  Kalend.  Mart. 
Indict.  XI. 

(Hansiz  Germ.  vSacra  II.  p.  935.) 

*)    Gegenwärtig  gibt    es    in    der  Gurker  Diöcese   die    Pfarre   St.  Ulrich   bei 
Feldkirchen  und  die  Expositur  St.  Ulrich  am  Johannsberge. 

CXXXIV.  26.  October  1058. 

K.  Heinrich  IV.  schenkt  auf  Vermittlung  seiner  Mutter  der 
K.  Agnes  einem  seiner  Getreuen  Cuono  genannt  zehn  königl. 
Mausen  im  Orte  (villa)  Guzbretdesdorf  und  an  der  Schwarza 
(Svazaha)  würde  etwas  mangeln  ,  so  sollte  das  Mangelnde  aus 
Mausen,  die  in  der  Karantaner  Mark  im  Komitate  des  Markgrafen 
Ottacher  gelegen,  ergänzt  werden. 

Data  VII.  Kai.  Novembris  Anno  domin.  incarnat.  MLVIII 
Indict.  XI.  Anno  autem  ordinationis  domini  Heinrici  IV.  Regis 
V.  Regni  vero  III.  Actum  Wizzenburch. 

(Archiv  f.  Gesch.  etc.  Jahrg.  1816.  N.  23,  24  p.  90.) 
CXXXV.  1.  Juni  1059. 

K.  Heinrich  IV.  schenkt,  auf  Verwendung  seiner  Mutter 
der  K.  Agnes,  dem  Erzb.  Balduin  von  Salzburg  fünf  bewohnte 
Mausen  in  der  Karantaner-Mark  des  Markgrafen  Ottacher  im 
Orte  (villa)  Gumbrechtesten,  in  so  ferne  sie  daselbst  voll- 
ständig zugetheilt  werden  können.  Im  entgegengesetzten  Falle 
soll  das  Mangelnde  aus  den  nächst  gelegenen  Theilen  des  Ortes 
an  der  Lonsnice  an  bebautem  Lande  ergänzt  werden. 

Data  est  Kalend.  Junii  anno  dominic.  incarnat.  MLVIIII. 
Indict.  XII.  Anno  autem  ordinationis  domui  Heinrici  quarti  re- 
gis V  regni  vero  III.  Actum  Goslare. 

(Anhang  zur  Javavia  p.  246.  Archiv  1820  S.  246  n.  67.) 
CXXXVI.  Vor  1060. 

Der  edle  Mann  Rodbert  gibt  aus  Erkenntlichkeit  für  Erzb. 
Balduin   der   Kirche  zu  St.  Peter  und  Ruodbert  (in  Salzburg)., 


331 

Alles  das,  was  er  in  Folge  der  Anordnung  seiner  Mutter  nach 
dem  Tode  seines  Stiefvaters  Leutfried  im  Lavantthale  (in  valle 
Laventa)  haben  wird.  Zeugen  waren  per  aures  adtracti:  Oren- 
dil,  Crim,  Engilram,  Chuono,  Marhuuart,  Reginharth,  Adalram, 
Eppo,  Wezil,  Altman,  Hadamar,  Liulker,  Erchinger,  Magang. 

(Anhang  zur  Juvavia  S.  247  n.  1.  Archiv  f.  G.  1820. 
S.  246.) 

CXXXVII.  Vor  1060. 

Erzbischof  Balduin  tauscht  mit  den  Brüdern  Ruodker  und 
Ernust  ein  Gut  in  Kärnten  (in  partibus  Carintie).  Die  Brüder 
geben  ihr  Gut  an  der  Lonsniza,  und  erhielten  dafür  von  dem 
Erzbischofe  durch  dessen  Vogt  Willihalm  ein  Gut  am  Raten- 
berg und  sechs  Talente  Silbers. 

Zeugen  per  aures  ducti  waren :  Pabo ,  Wolfram,  Engilram, 
Wiso ,  Hartnid,  Meginhart,  Erchanpolt,  Raban,  Totili,  Gota- 
preht,  Adalpreht,  Waltfrit. 

(Anhang  zur  Juvavia  S.  250.  n.  11.  Arch.  f.  G.  1820. 
S.  277.  N.  70.) 

CXXXVIII.  Vor  1060. 

Ein  edler  Mann  in  Kärnten  Wallfrid  gibt  in  die  Hand  des 
Erzbischofes  Balduin  von  Salzburg  und  in  die  Hand  des  Vog- 
tes desselben  Wilihalm  ein  Gut ,  welches  er  bei  der  Sulpa  im 
Orte  Chappella  besass,  für  die  Kirche  St.  Peter  und  Ruodpert 
und  kaufte  sich  damit  von  dem  Zehent  los,  welchen  er  dem  Erz- 
bischof und  dessen  Nachfolgern  nach  kanon.  Rechte  von  sei- 
nen Gütern  Chrovvata  und  Runa  und  von  dem  Weinberge  bei 
Hengista  geben  musste.  Dagegen  musste  er  von  diesen  Wein- 
bergen jährlich  drei  Situlae  Wein,  und  von  den  genannten  Gü- 
tern den  gewöhnlichen  Zehent  so  geben,  wie  er  ihn  vorhin 
nach  der  bei  den  Slaven  üblichen  Gewohnheit  gegeben  hatte 
(secundum  consuetudinem  sclavorum  dederat).  Sollte  in  der 
Folge  der  Erzbischof  oder  einer  seiner  Nachfolger  den  obge- 
nannten  Waltfried  zur  Leistung  des  Zehents  nöthigen ,  so 
konnte  dieser  das  oben  gegebene  Gut  zurücknehmen ,  oder  es 
musste  ihm  der  Zehent  belassen  werden.  (Et  si  postmodum  ab 
eodem  Archiepiscopo  vel  sucessorum  eins  aliquo,  ejusdem  deci- 
mationis  inquisitione  constringatur,  potens  sit,  resumere  predium 
quod  dedit,  aut  permittatur  habere  decimationem,  quam  redemit.) 


332 

Zeugen  waren:  Wezil,  Wolfolt,  Sizo,  Gerhart,  Irminfrit, 
Raban,  Totili,  Pezili,  Nazo,  Hibo. 

(Anhang  zur  Juvavia  S.  251  n.  14.  Archiv  1820.  S.  277.  N.  71.) 
CXXXIX.  Vor  1060. 

Ein  anderer  edler  Mann  in  Kärnten,  Eppo,  kaufte  sich  von 
dem  gesetzlichen  und  katholischen  Zehente  (justam  et  catholicam 
decimationem)  los ,  welchen  er  dem  Erzbischofe  Balduin  von 
seinen  Gütern  bei  Fresach,  Algeristeti  und  Pecah  abgeben  musste, 
jedoch  so,  dass  er  nichts  destoweniger  den  gewöhnlichen 
Zehent  (solitam  decimam),  den  er  schon  früher  gab,  auch  jetzt 
geben  musste. 

Eppo  gab  nämlich  in  die  Hand  des  Erzbischofes  und  des 
Vogtes  desselben  Willihalm  sein  Gut  zu  Chapellun  an  der 
Sulpa  für  die  Kirche  St.  Peter  und  Ruodbert.  Sollte  Eppo  in 
der  Folge  zum  Zehente  genöthiget  werden,  so  soll  er  entweder 
das  Gut  zurücknehmen,  oder  den  Zehent  behalten  (decimarum 
potens  existat). 

Zeugen  sind:  Ougo,  Hengilram,  Fridarih ,  Ilsunc,  Walt- 
frit,  Julas,  Etih,  Wiso,  Jsinbero,  Engilheri,  Adalpreht,  Tiett- 
vvich,  Noppo,  Ceizrath. 

(Anhang  zur  Juvavia  S.  251.  n.  15.  Archiv  1820.  S.  277.  Nr.  71.) 

CXXXX.  Vor  1060. 

Tausch  zwischen  einem  Dienstmann  des  h.  Ruodpert  (zu 
Salzburg  —  quidam  vir  de  familia  S.  Ruodberti)  mit  Namen 
Werinprecht,  und  dem  Erzbischofe  Balduin.  Jener  gab  in  die 
Hand  des  Erzbischofes  und  in  die  dessen  Vogtes  Engilbert 
ein  Gut  in  Altanhovun  und  Chabellan.  Dagegen  gab  der  Erzbi- 
schof mit  seinem  Vogte  E.  und  mit  dem  Beirathe  seiner  Ge- 
treuen, geistlichen  und  weltlichen  Standes,  ebenso  viele  Joche 
im  Orte  Winchillarun. 

Zeugen  waren :  Willihalm ,  Hamid ,  Meginhalm ,  Raban, 
Etih,  Waltfrit,  Noppo,  Lutcheri,  Noppo,  Gotaphert. 

(Anhang  zur  Juvavia  S.  252  n.  22.  Archiv  f.  G.  1820. 
S.  277.  Nr.  72.) 

*)  Ob  Altanhovun  und  Chapella  das  kärntnerische  Althofen  und  Kappel  im 
Krapfelde,  und  Winchillarun  das  MöUthaler  Winklern  gewesen  sei,  wie 
Eichhorn  meint,  oder  das  Althofen  im  Judenburger  Kreise  und  das 
Winklero  in  demselbeo  Kreise,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden. 


333 

CXXXXI.   1060. 
K.  Heinrich    IV.   gibt    dem  Markgrafen  Vodalrich    zwanzig 
Massaricien  *)  in  Istrien. 

(De  Rubeis  col.  535.  Archiv  f.  G.  1819.  S.  227.) 

*)  Landgüter ,  welche  gegen  einen  gewissen  jährlichen  Zins  zum  Landbaue 
gegeben  wurden ,  und  wovon  der  Bauer  nach  Belieben  seines  Herrn 
entfernt  werden  konnte.  Solche  ledige  Güter  wurden  dann  wieder  sammt 
dem  fundus  instructus,  welcher  ebenfalls  unter  dem  Namen  Massaritia 
oder  Matsaritium  vorkommt,  und  den  der  abziehende  Kolone  massarius 
zurücklassen  musste,  weiter  gegeben. 
(Siehe  Du  Cange   Gloss.  v.  massaritia  ed.   Henschel.) 

CXXXXII.    8.  Februar  1060. 

K.  Heinrich  IV.  ertheilt  auf  Verwendung  seiner  Mutter 
Agnes  und  auf  die  Bitte  des  Bischofs  Günther  von  Bamberg 
dem  Orte  Villach  *)  das  Marktrecht.  Der  Markt  soll  von  allen 
Eingriffen  der  Herzoge,  Grafen,  Richter  und  anderer  Beamten 
frei  und  sammt  dem  Banne,  der  Münze,  dem  Zolle  und  allen 
Nutzungen  aus  dem  Marktrechte  nur  dem  Bischöfe  unterstehen 
und  eigen  sein.  Ueberdiess  sollen  Alle ,  welche  des  Handels 
wegen  nach  dem  genannten  Markte  reisen,  und  von  demselben 
zurückreisen,  des  sichern  und  gewissen  Friedens  geniessen. 

Data  est  VI.  Idus  Februarii.  Anno  domin.  incarn.  MLX 
indictione  XIII  autem  ordinationis  domni  H.  quarti  regis  VI 
Regni  vero  IV. 

Actum  Babenberch. 

(Monum.  boica ,  nova  collectio  Volum  IV.  P.  1.  p.  343. 
n.  183.  ex  apographo  und  Archiv  f.  G.  1820.  vS.  453.  n.  33. 
aus  dem  Originale  des  k.  baier.  Archives  zu  Bamberg.  Archiv 
1826.  S.  602.  Note  **«)  S.  823. 

*)  in   Villa    que    dicitar   villach ,    sita    autem   in    comitatu   frantis.    Lvdowici 
comitis. 

In  einer  von  Ambros  Eichhorn  in  Wolfsberg  aufgefundenen  Abschrift 
und  in  einer  in  den  fiscalämtlichen  Lehensacten  befindlichen  Abschrift 
heisst  es:   in  comitatu  Francisci  Ludowici   comitis. 

Der  Irrthum  in  der  Lesart  ist  auffallend  ,  und  Eichhorn  glaubte  daher, 
dass  statt  Francisci,  Friderici  gelesen  werden  müsste. 

(Archiv    1820.  S.   246.  N.   68.) 

Die  Stelle    ist  im  Originale  stark  beschädiget,  und  daher  leicht   falsch 
zu  lesen.  Die  Schriftzüge  sollen  am  meisten  auf  firatris  hinführen. 
Archiv.  Jahrg.  1849.    II.  Heft.  23 


334 

CXXXXIII.  Zwischen  1060  und  1072. 

Marquard  der  Sohn  des  Herzogs  Adalbero,  seine  Gattin 
Liutpirc  und  seine  Söhne  *)  gaben  in  die  Hand  des  Erzbischofes 
Gebehard  den  Zehent  von  allen  ihren  im  Erzbisthunie  Salz- 
burg gelegenen  Gütern.  In  der  March  jedoch  nicht  ganz,  son- 
dern nur  den  Zehent  von  ihren  Stadelhöfen  (curtibus  stabu- 
lariis,  quas  vulgo  stadelhof  dicimus)  und  denen  ihrer  Klienten"). 
Nach  dieser  Zehentüb ergäbe  gaben  sie  zum  Altar  des  h.  Peter 
und  Ruodpert ,  in  die  Hand  des  gedachten  Erzbischofes  und 
dessen  Vogtes  Engelpert  das  Gut  Otarniza  s)  und  den  Theil, 
welchen  sie  in  der  Kirche  im  Schlosse  Hengist  *)  hatten  ,  mit 
dem  Mansus  eines  edeln  Mannes  und  ihrem  Antheile  an  der 
Kirche  bei  tiuina,  mit  dem  dort  dienenden  Priester,  der  Pfründe 
desselben  und  den  Eigenleuten.  Durch  die  Abtretung  dieser 
Güter  lösten  sie  den  Zehent  des  Aflenzthales  *)  für  die  dortige 
Kirche,  und  den  dritten  Theil  von  den  übrigen  abgetretenen 
Zehenten  für  die  Kirchen  der  nachgenannten  Orte  :  Wizinchi- 
richa ,  Grazluppa ")  Treuelicha,  Fiuchta,  Sulca,  Treuena,  Mulz- 
puchil ,  Agriach '),  Pibera ,  Lomnicha  und  zur  Kirche  des 
h.  Lambert  im  Walde,  und  wenn  es  ihnen  oder  ihren  Nach- 
kommen gefallen  sollte ,  über  der  Muhr  eine  Kirche  zu  bauen. 
Mit  diesem  Tausch-  oder  Ablösungsgeschäfle  erwarben  sie  auch 
für  ihre  Kirche  zu  Aveloniza  und  dem  dortigen  Priester  vom 
Bischöfe  die  Gerichtsbarkeit  (bannum),  das  Recht  zu  taufen 
und  zu  begraben  und  alle  geistliche  Herrschaft,  welche  nach 
dem  Bischöfe  und  dem  Missus  desselben  den  Pfarrherren 
zusteht,  und  zwar  über  alle  Bewohner  desselben  (Aflenz)  Thaies. 
Dasselbe  Recht  erwarben  sie  auch  ihrer  Kirche  zu  piperia  und 
dem  dortigen  Priester  über  alle  ihre  freien  und  eigenen  Leute 
zwischen  Primarespurch  und  Dietenpurch  (d.  i.  Dietenberg, 
Diebenberg  bei  Ligist  westlich  von  Gratz) ,  und  Perinoua 
(Berenau  oder  Barnau  östlich  von  Voitsberg  im  G.  K.)  Dasselbe 
Recht  erhielten  sie  auch  für  ihre  Kirche  zu  Agriach  und  dem 
dortigen  Priester  über  alle  ihre  oder  fremden  Leute  ,  welche 
zu  beiden  Seiten  der  Muhr,  von  der  Quelle  bei  Rotenstein,  ^) 
wo  die  Gränzen  der  March  und  des  Leobner  Comitates  sind'} 
und  in  der  Einöde,  die  unterhalb  bei  Steindorf  gelegen  ist,  woh- 
nen. Dasselbe  Recht  erwarben   sie  auch   ihrer  Kirche   zu  mun- 


335 

stiure,  welches  auch  mulzpuhil  genannt  wird,  und  dem  dortigen 
Priester  über  alle  freien  und  eigenen  Leute,  welche  auf  dem- 
selben Gute  oder  in  andern  zu  diesem  gehörigen  Orten  wohnen. 
Endlich  erwarben  sie  dieses  Recht  auch  ihrer  Kirche  zu  Graz- 
luppa  und  dem  dortigen  Priester  über  alle  freien  und  eigenen 
Leute  auf  ihrem  Gute  zu  beiden  Seiten  der  Muhr  zwischen 
vuigantesdorf ,  dem  Gute  des  Friocho  ,  niulenaresdorf  *"},  und 
piscofilsperch  ''}  mit  denen  zu  Anuoltesperch  und  zu  Arpin- 
dorf  *')  auf  dem  zur  Abtei  Göss  gehörigen  Gute.  Ihre  Leute, 
freie  und  unfreie,  auf  dem  Gute  des  Friecho ,  in  mulinaresdorf 
und  Piscoffisperch  und  von  dort  weiter  bis  an  die  Einöde  Frie- 
sach sollen  unter  den  Priestern  des  Erzbischofes  stehen ; 
dagegen  die  Leute,  unfreie  und  freie,  welche  ausser  der  Gränze 
der  Kirche  von  Aveloniza ,  pipara  *^}  agriach ,  mulzpuchil  und 
Grazluppa,  wo  immer  wohnen  mögen,  sollen  von  diesen  Kirchen, 
und  von  den  Kirchen  Fuita ,  Trevelicha ,  Sulca ,  Vincinchiricha, 
Lomnicha  **)  und  von  der  Kirche  des  h.  Lamprecht  im  Walde 
und  deren  Priestern  nur  die  Taufe  und  das  Begräbniss  erhalten, 
mit  Ausnahme  derjenigen  Leute,  welche  inner  den  Gränzen  der 
erzbischöflichen  Kirche  wohnen. 

Die  feierliche  Uebergabe  erfolgte  in  Gegenwart  der  Zeu- 
gen: Fridarich,  Marchuart,  Liutolt,  Pertholt,  Meginhart,  Her- 
man,  Engelprecht,  Otto,  Anzo,  Goiifram,  Hernust,  Hartnit, 
Otto,  Eppo,  Arpo,  Erinolt,  Ratpoto,  Pezili,  Heinrich. 

(Archiv  f.  G.  1818,  Nr.  98.  Das  Original  aus  dem  St. 
Lambrechter  Archive  jetzt  im  Johanneum  zu  Gratz.) 

*)  Marquard's  und  Liutpirgens  Söhne  waren  Liutold  und  Heinrich  nachher 
Herzoge  in  Kärnten. 

*)  Bei  der  Vieldeutigkeit  des  Wortes  cliens  (Du  Gange  Gloss.  h.  v.")  glaubte  ich 
den  urkundlichen  Ausdruck  beibehalten  zu  müssen.  Vielleicht  sind  hier 
Erbpächter  genannt,  welchen  die  Stadelhöfe  in  Erbpacht  gegeben  wurden 
oder  Ministerialen,  welche  Stadelhöfe  als  Dienstgut  erhielten  (omne  jus 
et  omnem  libertatem ,  quemadmodum  curiae  militum  habere  dinoscuntur, 
quae    Stadelhobe    vulgariter   appellantur  bei  Haltaus  I.e.  col.   1720). 

')  Oternitz  bei  Frauenthal  zwischen  Landsberg  und  St.  Florian  im  Marb.  Kreise. 

*)  Hangsberg  Pfarre,  westlich  von  Wildon  im  Gratzer  Kreise. 

')  Das  Aflenzthal  zwischen  Brück  iind  Maria  Zell  im  Brucker  Kreise. 

•)  Weiss  kirchen  unter  Judenburg. 

')  Graslob  o.  Graslab.  Gegend  Mariahof  gegenüber,  östlich  von  St.  Lam- 
precht,  nahe  an  der  Gränze  Kärntens. 

23  * 


336 

**)  Pfarre  Adriach  ad  S.  Georgium  G.  K.  ausser  Fronleiten. 

■')  Rötelstein  im  G.  K. 

*")  In  quo  marcha  et  comitatus  ad  liubana  terminantur. 
*i)  Mühlen  J.  K.  nördlich  von  Friesach. 
*-)  BischofsTt'eg  nordöstlich  von  Mühlen. 
*•')  Adendorf. 

^*)  Pfarre  Piber  ad  S.  Andream  im  G.  K.  ober  Voigtsberg. 
^^)  Pfarre  Gross-  und  Klein-Lobmiug  im  J.  K.  südlich  von  Knittelfeld.   Auch 
Pfarre  Lobming  im  Brucker  Kreise. 

CXLIV.  24.  Octobep  1062. 

K.  Heinrich  IV.  schenkt  auf  Verwendung  des  Erzbischofs 
Anno  von  Köln  und  wegen  der  treuen  Dienste  des  Bischofs 
Ellenhard  von  Freisiug' ,  dem  von  diesen  in  der  Stadt  Freising 
erbauten  St.  Andreas  -  Kloster  einige  Domanialgüter  *)  in  der 
March  Histrien  und  der  Grafschaft  des  Markgrafen  Ulrich  in 
den  Ortschaften  Pyrian  und  Nivvenburch  ^}  sammt  Zugehör. 

Dat.  IX.  Kai.  Novembr.  anno  dominicae  incarnationis 
MLXII.  Indict.  I.  anno  autem  ordinationis  domini  Henrici  quarti 
Regis  vero  VI. 

Actum  Augustae. 

(Meichelbeck  Hist.    Frising.  T.  I.  P.  I.  p.  258.    Fehlerhaft 

bei  Hund  Metrop.  Salisburg  I.  p.  102.) 

*)  Quasdam  juris  nostri  proprietatis  ad  iiscum  nostruin  pertinentes. 
")  Pirano  et  Cita  nuova.  (Archiv  f.  G.   1819  S.  227.) 

CXLV.  11.  December  1062. 

K.  Heinrich  IV.  gibt  seinem  Getreuen  (fideli)  Anzo  ein 
Gut  im  Pagus  Creine  in  der  zu  diesem  gehörigen  March,  im 
Comitate  des  Markgrafen  Vodalrich. 

Data  est  III.  Id.  Dec.  Anno  dominicae  incarnationis  MLXII. 
Indict.  I.  Anno  autem  ordinationis  domni  Heinrici  quarti  regis 
VIII.  Regni  vero  VI.  Actum  Ratisbone. 

(Eichhorn  Beit.  II.  S.  108.) 

CXLVI.  Nach  1062. 
Erzbischof  Gebhard  von  Salzburg  und  Bischof  Ellenhard 
von  Freising  vergleichen  sich  über  ihre  Zehentrechte  in  Kärn- 
ten. Die  beiden  Kirchenfiirsten  kamen  dahin  überein,  dass  Bi- 
schof Ellenhard  von  drei  beliebigen  Höfen  (curtiferis)  in  Wert- 
see  den   ganzen  Zehent   beziehen,    von    dem    übrigen   dortigen 


337 

Zehent  aber  Gebhard  zwei  Theilc,  Elleiihard  aber  den  dritten 
erhalten  sollte.  Ebenso  soll  der  Bischof  von  einem  beliebigen 
Hofe  in  Chatzis*}  den  ganzen  Zehent,  von  dem  übrigen  Zehent 
aber  einen,  der  Erzbischof  die  andern  zwei  Theile  erhalten. 
Bischof  Ellenhard  gab  noch  überdiess  für  obigen  Zehent  mit 
Einwilligung  seiner  Getreuen,  Kleriker  «nd  Laien,  durch 
seinen  Vogt  Otto  dem  Erzbischof  und  dessen  Vogte  Egilbert 
einen  slavischen  Mansus  (mansum  Slavonicum)  auf  dem  Gute 
Chatzis  in  der  Ortschaft  (villa)  Pederdorf  ^). 

Hinsichtlich  der  Kirchen,  welche  die  Kirche  von  Freising 
im  Lurnfelde  besass,  nämlich  der  einen  zu  St.  Peter  apud 
Frezna'j,  der  andern  St.  Michael  apud  Pozsarniza ')  und  der 
dritten  St.  Martin  apud  Veluz  *)  bestätigte  ihr  Vogt  A(dalbert?} 
eidlich,  dass  sie  durch  dreissig  Jahre  die  nachstehende  Begrän- 
zung  gehabt  haben,  und  daher  auch  künftighin  haben  müssen, 
nämlich  zwischen  den  Weichbildern  und  Gränzcn  von  der  Stelle, 
wo  die  Liser  in  die  Drau  mündet,  bei  dem  Orte  (villa)  Zre- 
giach  ^},  von  diesem  Orte  an  den  Ort  Fichta,  von  dort  an  den 
Hünnersberg  (Huonaresperch) ,  und  um  diesen  und  zu  beiden 
Seiten  der  Moll  (Molna)  bis  an  die  Spitze  des  Berges  Juro 
am  Ufer  der  Drau  aufwärts  bis  an  das  Gerlindamos.  Was 
inner  den  Gränzen  obgenannter  Kirchen  der  Erzbischof  als 
Diöcesan  (cujus  Barrochia  est  et  regimen  Episcopale)  von  dem 
Volke  zu  beziehen  hat,  soll  zwischen  dem  Erzbischofe  und 
dem  Freisinger  Bischöfe  gleich  getheilt  werden,  und  nur  von 
den  Gütern,  welche  die  Freisinger  Kirche  in  Liburnia  dazumal 
besass,  soll  der  Zehent  dem  Freisinger  Bischöfe  ganz  ohne 
Theilung  verbleiben.  Sollten  die  oben  beschriebenen  drei  Kir- 
chen wegen  zu  grosser  Entfernung  und  wegen  Schwierigkeit 
des  Weges  nicht  von  allen  Pftirrkindern  besucht  werden  können, 
so  sollen  von  dem  Freisinger  Bischöfe  jedoch  mit  Rath  und 
nach  Anordnung  des  Erzbischofes  neue  Kirchen  gebaut,  und 
von  dem  Erzbischofe  geweiht,  und  nach  dem  Begehren  des 
Freisinger  Bischofes  abgegränzt,  oder  dieses  von  dem  Erz- 
bischofe dem  Bischöfe  übertragen  werden. 

Ohne  Datum  (Meichelb.  T.  I.  P.  I.  p.  273). 

*)  Katschi    im    Judenburger   Kreise.  (Sieh  Schmutz    Lexicon  v.    Steiermark 
H.   S.  200.) 


338 

*)  Petersdorf  im  Judenburger  Kreise  mit  dem  Katschbache.  (Sieh  Schmutz 
Lexicon  III.  S.  119.  Meichelb.  Hist.  Frising.  T.  II.  P.  II.  p.  34,  35, 
36,   39.    Nr.   56,   57,  58,  59,  62.) 

3)  Pfarre  St.  Peter  im  Holz  bei  Spital. 

5)  Pfarre  Bussarnitz. 

*)  Pfarre  Obervellach. 

^)  Die  Liser  mündet  sich  bei  Aich  in  der  Nähe  von  Spital  in  die  Drau. 

CXLVII.  27.  September  1063. 

K.  Heinrich  IV.  schenkt  dem  Bischöfe  Altwin  von  Brixen 
zwei  Berge ,  Steinberch  und  Otales  zwischen  Linte  und  dem 
Flusse  Steinbach  in  der  Mark  des  Markgrafen  Oudalrich. 

Data  V.  Kai.  Octobris  anno  domin.  incarn.  MLXIII.  Indict. 
II.  anno  autem  ordinationis  domini  Heinrici  quarti  regis  VIII. 
regni  vero  VI. 

Actum  juxta  Humen  Fisik. 

(Archiv  f.  G.  1823.  S.  151.  Hormayrs  Beiträge  z.  G.  y. 
T.  II.  S.  33.  Nr.  39.  Sinnacher  a.  a.  0.  II.  S.  420.) 

CXLVIII.  Um  1063. 

Als  Erzbischof  Gebehard  von  Salzburg  die  Untersuchung 
über  den  Zehent  der  Grafen  und  Fürsten,  der  Adelichen  und 
Unadelichen  seines  Erzbisthums  pflog,  und  Jedermann  mit  und 
wider  Willen  seine  Güter  entweder  loskaufen  oder  dem  Erz- 
bischofe  (zum  Zehentbezuge)  überlassen  musste  *),  erschien  zu 
St.  Maria  im  Sali ')  auch  Abt  Wolfram  von  Ossiach  mit  seinem 
Vogte  Otto  vor  dem  Erzbischofe,  und  löste  mit  Rath  seiner 
Mönche  und  weltlichen  Getreuen  von  allen  wo  immer  befindli- 
chen Gütern  seines  Klosters  den  Zehent  zum  Nutzen  seiner 
Klostergemeinde  gegen  10  dem  Erzbischofe  abgetretene  Mas- 
saricien  ab. 

Zeugen  waren :  Anzo,  Jagbne,  Hiltigoz,  Rapot,  Mazil,  Otto, 
Wolfold,  Thiemo,  Erpret,  Nozo,  Udalricus. 

Actum  est  ad  S.  Mariam  in  loco,  qui  dicitur  in  Zol.  Ohne 
Datum  (Annus  Millesimus  Ossiacensis  p.  60}. 

^)  Die  Notiz  lautet  wörtlich:  Residente  Juuauensis  Ecclesie  Katbedram 
Gebhardo  Arpo.  Inquisitio  ab  eo  facta  est  universaliter  ubique  de  decimo 
super  comites  et  Principes.  Nobiles  ignobiles  sui  Episcopatus,  qua  cuncti 
volentes  nolentes  vel  predio  suo  (sie)  ridemerant  sive  Epi  jure  reli- 
querant. 

')  Maria  Saal  oder  im  Saal. 


339 

CXLIX.  1066. 

K.  Heinrich  IV.  verleihet  dem  Kloster  vou  Gurk  auf  Au- 
trieh des  Er/,hischofes  Siegfried  von  Main»  und  aus  Rücksicht 
für  die  Verdienste  der  Aehtissinn  Himzila  das  Dorf  Geroltsdorf 
im  Gaue  ßunacha  in  der  Grafschaft  Meginhards. 

Data  anno  dorn,  incarn.  MLXVI.  indictione  IV.  Anno 
ordin.  domni  Heinrici  IV.  regis  XIII.  regni  X.  Actum  Wir- 
cihurg. 

(Archiv  f.  Süddeutschland  II.  S.  236.) 
CL.    5.  März  1067. 

K.  Heinrich  IV.  gibt  auf  Bitten  und  Verwendung  der 
Königin  Bertha,  des  Bischofes  Eppo  von  Neuenburg,  der 
Markgrafen  Ekbert  und  Oudalrich ,  dann  mit  Rücksicht  auf  die 
Verdienste  des  Bischofes  Ellenhard  der  Kirche  in  Freising 
die  Ortschaften  Cubida  *),  Lounca^},  Ozpe'),  Razari*),  Trus- 
cnlo  ^),  Steina"),  Sachte  Petre'^)  im  Gaue  Istrien  in  der  March 
des  Markgrafen   Oudalrich. 

Data  tertia  nonas  Martii  anno  dominicae  Incarnationis 
MLXVII  indictione  V  anno  autem  ordinationis  domni  Heinrici 
quarti  Regis  XII.  Regni  vero  XI.   Actum  Ratisponae. 

(Meichelbeck  Hist.  Fris.  I.  p.  261.  Archiv  1819  S.  227.) 

*)  Kubiza?    ein  Wasser  im    Uskokenberg. 

2)  Lorch  unter  Monte  hello. 

^)  Zwischen  Triest  und.Capo  d' Istria,  am  Reka  ,    der  westlich  sich  in  das 

Meer    mündet. 
*)  Rosarioii    ebendort. 
*)  Drascolo  Draschkowitz. 
*)  Streine. 
')  St.  Peter  im  Walde  o.  St.  Peter  bei  Doleinawas. 

(Archiv  f.  G.   1819  S.  232.) 

CLL  21.  März  1070. 
Papst  Alexander  IL  gestattet  dem  Erzbischofe  Gebhard 
von  Salzburg,  in  dessen  Diöcese  ein  Bisthum  zu  errichten, 
weil  der  Salzburger  Kirchensprengel  so  ausgedehnt  war,  dass 
der  Erzbischof  für  sich  allein  nicht  vermögend  war,  in  dem- 
selben das  Chrisma  zu  reichen,  und  die  sonstigen  bischöflichen 
Verrichtungen  zu  versehen.  Der  Erzbischof  soll  diesem  nach 
in  jedem  ihm  hiezu  geeignet  scheinenden  Orte  seiner  Diöcese 
ein  Bisthum  errichten  und  demselben   einen  Adjutor    vorsetzen 


340 

können ,  jedoch  so,  dass  das  neue  Bisthum  der  Salzburger 
Kirche  dem  Erzbischofe  und  dessen  Nachfolgern  nie  sollte  ent- 
zogen werden,  und  daselbst  kein  Bischof  sei  es  durch  Inve- 
stitur oder  in  anderer  Art  eingesetzt  werden  soll ,  welchen 
nicht  der  Erzbischof  und  dessen  Nachfolger  frei  gewählt,  or- 
dinirt  und  consecrirt  haben  würde. 

Data  Laterani  XII.  Kalcnd.  Aprilis  anno  ab  incarn.  domini 
MLXX.  Pontificatus  vero  domini  Alexandri  Pape  II.  nono 
Indictione  VIII. 

(Anhang    zur    Juvavia  S.  357.) 

CLII.  6.  März  1071. 

Als  Erzbischof  Gebhard  von  Salzburg  den  Tod  der  Aeb- 
tissin  Himzila  von  Gurkenhoven  vernahm,  beschloss  er  in  der 
Erwägung  der  grossen  und  häufigen  Schwierigkeiten,  welche 
der  Weg  durch  die  rauhesten  Gebirge  darbot ,  und  des  bei- 
nahe gänzlichen  Mangels  der  Sicherheit  in  der  damaligen  Zeit, 
mit  dem  Bathe  des  Bischofs  Otto  von  Begensburg,  des  Bischofs 
Altmann  von  Passau  und  anderer  Prälaten  und  Kirchenfürsten, 
dann  mit  Willen  der  Chorherren  und  Dienstleute  (Ministerialen) 
der  Gurker  Kirche  und  des  Kirchenvogtes,  Markgrafen  Star- 
chand  ,  nach  Gurkenhoven  einen  Bischof  zu  setzen  ,  indem  die 
vielen  Unfälle  und  Geschäfte  des  Erzbischofes  demselben  einen 
langen  Aufenthalt  in  Kärnten  nicht  gestatten,  und  der  Erzbischof 
auch  bei  dem  grossen  Umfange  seines  Kirchensprengels  seinen 
geistlichen  Amt  sgeschäften  nicht   genügen    könne. 

Da  jedoch  die  Gurker  Kirche  besorgte,  dass  sie  durch  den 
Erzbischof  oder  dessen  Nachfolger  zu  einem  Eigenthume  der 
Salzburger  Kirche  gemacht  werden  könnte,  so  sendete  Gebhard 
an  den  Papst  Alexander  II.  und  trug  ihm  sein  Vorhaben  vor. 
Da  er  nun  von  dem  Papste  die  Erklärung,  dass  dieses  nicht 
zur  Erniedrigung  sondern  zum  grossen  Nutzen  der  Gurker  Kirche 
dienen  werde,  nebst  der  päpstlichen  Genehmigung  erhielt*}, 
schritt  Gebhard  zum  Vollzuge  seines  Vorhabens.  In  der  von 
ihm  feierlich  gehaltenen  Versammlung  der  Gurker  Chorherren 
und  Dienstleute  wählten  diese  den  edeln  Mann  Günther  aus 
dem  Krnppfelde  ^)  zum  Bischöfe  und  der  Erzbischof  reichte  ihm 
den  Pontifikalring,  der  Propst  von  Gurk  aber  den  Bischofstab. 
Nach  dem  Tode  des  Bischofes    Günther  und   seiner  Nachfolger 


341 

soll  die  Kirche  von  Gurk  die  freie  erste  Wahl  ihres  Bischofes 
haben.  Sollte  die  Wahl  uneinig  seyn,  so  hätte  der  Erzbischof 
die  Wählenden  durch  zwei  oder  drei  der  ansehnlicheren  und 
weiseren  unter  den  Wählenden  zur  Einigkeit  zurückzurufen,  s) 
Dem  Bischöfe  Günther  und  seinem  Nachfolger  sollte  hinsichtlich 
der  Wahl  der  Salzburger  Erzbischöfe  dasselbe  Recht,  wie  dem 
Erzbischofe  von  Salzburg  hinsichtlich  der  Wahl  des  Bischofes 
von  Gurk  wie  auch  das  Vicariat  in  geistlichen  und  weltlichen 
Sachen  der  Salzburger  Erzkirche  zustehen.  Da  der  Erzbischof 
wegen  der  beständigen  Unruhen  und  der  Verfolgungen,  die 
Gebhard  und  seine  Vorfahren  schon  seit  langer  Zeit  erdulden 
mussten ,  hinsichtlich  der  Bestimmung  der  Gränzen  der  Kirch- 
sprengel die  päpstliche  Einwilligung  nicht  einzuholen  vermochte, 
so  behielt  sich  der  Erzbischof  die  Bestimmung  für  den  Fall 
künftiger  günstigerer  Müsse  auf.  Die  Chorherren  und  Dienstleute 
der  Salzburger  und  Gurker  Kirche  soll  ein  und  dasselbe  Band 
der  Treue  und  der  Einigkeit  umschliessen  und  den  Dieustleuten 
beider  Kirchen  soll  es  frei  stehen ,  unter  einander  Ehen  zu 
schliessen.  Sollte  Gebhard  oder  einer  seiner  Nachfolger  die 
Kirche  von  Gurk  als  ein  Eigenthum  behandeln,  die  Besitzungen 
des  Bischofes,  wie  selbe  früher  die  Abtei  und  das  Chorherrenstift 
besassen,  der  Salzburger  Kirche  zueignen,  oder  das  Bisthum  auf 
was  immer  für  einen  andern  Ort  übertragen  wollen,  so  sollte 
die  genannte  Kirche  von  Gurk  und  deren  Vogt  den  Ort  sammt 
allem  Zugehör  mit  15  Geldstücken  von  der  bischöflichen  Ge- 
walt*} loskaufen,  und  die  alte  Freiheit  herstellen  können,  wie 
selbe  in  der  Urkunde  Balduins  des  Vorfahrers  Gebhards  ent- 
halten ist. 

Acta  sunt  haec  anno  ab  incarnatione  domini  millesimo  LXX. 
II.*)  Indictione  decima.  Sub  domno  Papa  Alexandro  II.  aposto- 
latus  ejus  anno  X  Pontificatus  vero  nostri  XIII.  Datum  apud 
Gurkhoven  II.  Non.    Mar. 

(Eichhorns   Beiträge  I.  194.) 

*)  Siebe    oben    Nr.    CL. 

^)  Dominum  Guntherum  nobilem  virum  oriundum  de  Chrapbelt. 

')  Si  autem  quod  evenire  potest  aliqua  inter  eos  in  electione  fuerit  orta 
discordia  nos  eos  ad  concordiam  consilio  majorum  ejusdem  ecciesiae 
saniorisque  consilii  daorum  aut  trium  secundum  quod  nobis  dominus 
inspiraverit  revocare  debemus. 


342 

*)  Das  Jahr  ist  unrichtig,  wie  äie  nachstehende  Urkunde  Nr.  CLIII.  zeigt, 
da  in  dieser  Urkunde  alles ,  was  Erzbischof  Gebhard  in  der  vorstehenden 
Urkunde  bekannt  macht ,  als  schon  geschehen  angeführt  wird.  Jedenfalls 
gehört  das  actum  in  eine  frühere  Zeit,  mag  auch  die  Urkunde  hierüber 
ei'st  am  6,  März   1072    ausgefertigt  worden  sein. 

:-,..,,i.,,,j,rr-.t!i,         CLIII.  9.  Jänner  1072.    :,;n;w,-i, 

K.  Heinrich  IV.  bestätiget  die  Umwandlung  des  Stiftes 
Gurk  in  ein  Bisthum  und  diesem  die  einst  jenem  zugewandten 
Besitzungen.  Erzbischof  Gebhard  von  Salzburg  erbat  sich  von 
dem  Kaiser  die  Bewilligung,  in  Gurkhofen,  wo  die  edle  Gräfin 
Hemma  von  den  Gütern,  die  sie  durcli  ihre  Vorältern  ererbte 
und  die  in  das  Eigenthum  ilires  Gatten  des  Grafen  Wilhelm 
gekommen  waren,  ein  Stift  mit  70  Nonnen -Pfründen  und  20 
Chorherren  gründete,  innerhalb  des  Salzburger  Sprengeis  ein 
Bisthum  zu  errichten,  weil  der  Erzbischof  wegen  des  gros- 
sen Umfanges  seines  Kirchsprengeis  und  wegen  der  Schwie- 
rigkeit des  Weges  seiner  Kirchengemeinde  nicht  genügen 
konnte.  Der  Kaiser  wies  den  Erzbischof  an,  sich  nach  Gurk 
zu  begeben,  mit  Beiziehung  der  Bischöfe  Otto  von  Regens- 
burg, Altmann  von  Passau  und  des  Vogtes,  des  Markgrafen 
Starhand  und  mehrerer  anderer  Vornehmen ,  die  dortige  Zu- 
stimmung erlange ,  und  für  die  gehörige  Dotirung  der  neuen 
bischöflichen  Kirche  sorge.  Der  Erzbischof  erlangte  die  ge- 
nannte Einwilligung  und  es  wurde  der  edle  Mann  Günther 
zum  Bischöfe  erwählt.  Der  Kaiser  bestätigte  die  Vorrechte 
und  Besitzungen  der  Gurkerkirche  und  befreite  selbe  von  al- 
ler auswärtigen  Gewalt  mit  Ausnahme  der  Salzburger  Erzbi- 
schöfe. Er  verzichtete  auch  auf  alle  dem  deutschen  Reiche 
auf  Gurk  zustehende  Rechte  und  zwar  über  Verwendung  der 
Kaiserinn  Bertha ,  des  Erzbischofes  von  Köln  Arno  und  des 
Erzbischofes  von  Salzburg  Gebhard ,  dann  der  Bischöfe  Otto 
von  Regensburg  und  Altmann  von  Passau.  Er  bestätigte  dem 
Gurkerbischofe  und  der  Kirche  desselben  die  Ortschaft  (villa) 
Geroltesdorf  in  Baiern,  welche  K.  Heinrich  schon  lange  früher 
der  Aebtissin  Himzela  gegeben  hatte  ,  ferners  Alles  das  ,  was 
seine  Vorfahren,  die  Könige  und  Kaiser  Arnulf,  Ludwig,  Otto, 
Heinrich  und  Konrad  der  edlen  Hemma  und  ihren  Vorfahren 
an  Mauth- ,  Münz-  und  Zollrechten ,  dann  mit  den  Schlössern 
Truchsen    und    andern    Schlössern    und    Ortschaften    gegeben 


343 

hatten.  Alle  Erz-  und  Salzbergwerke  auf  den  Gurker  Kirchen- 
gütern sollen  zum  Nutzen  der  genannten  Kirche  gebaut  werden 
können  und  in  dem  Gurkerthalc  soll  sich  kein  Herzog ,  Graf 
oder  Richter  das  Richteramt  anmassen ,  ausser  im  Falle  der 
Blutrünste  oder  des  Diebstahles,  und  in  diesem  Falle  nicht 
ohne  Gegenwart  des  Richters  ,  welchen  der  Bischof  aus  seinen 
Amtsleuten  (ministerialis)  nahmhaft  machen  würde  (nisi  tan- 
tum  de  sanguine  et  furto,  nee  hoc  absque  praesentia  judicis, 
quem  ei  episcopus  illius  loci  ex  suis  ministerialibus  assignarit). 

Der  Kaiser  nimmt  die  gegenwärtigen  und  künftig  zu  er- 
werbenden Besitzungen  der  Gurker  Kirche  in  seinen  beson- 
dern Schutz,  als  ob  selbe  seine  eigenen  wären.  Nach  dem  Ab- 
leben des  Salzburger  Erzbischofes  oder  des  Gurkerbischofes 
soll  den  Ueberlebenden  gegenseitig  das  Recht  der  ersten  Wahl 
zustehen,  und  weil  die  Gurkerkirche  eine  allfällige  künftige 
Beeinträchtigung  durch  den  Salzburger  Erzbischof  fürchtete, 
so  bestätigte  der  Erzbischof  die  mit  der  Gurkerkirche  diessfalls 
getroffene  Uebereinkunft  mit  Brief  und  Siegel  und  der  Kaiser 
bekräftigte  den  Inhalt  der  diessfälligen  erzbischöflichen  Ur- 
kunde. *} 

Data  V.  Idus  Januarii  dominicae  incarnationis  MLXXII  in- 
dictione  X  anno  ordinis  (sie)  domini  Heinrici  XIX  regni  XVI. 
Actum  Ratisponae. 

(Archiv  f.  Süddeutschland  II.  S.  237  Nr.  XX.) 

*)  Nos  quoqae  cancta  quae  in  eodem  privilegio  scripta  invenimus  ob  peti- 
tionem  chari  nostri  Gebhardi  Juvavensis  archiepiscopi  et  gurceneis  epi- 
scopi  Guntheri  regaü  auctoritate  ratum  ac  stabile  in  perpetuum  esse 
volumus. 

CLIV.  9.  Jänner  1072. 
K.  Heinrich  IV.  bestätiget  dem  ersten  Propste  von  Gurk, 
Aribo  ,  die  von  der  Gräfin  Hemma  der  Abtei  in  Gurkhofen  und 
den  dortigen  Chorherren  gegebenen  Besitzungen.  Der  edle  Mann 
Aribo,  erster  Propst  von  Gurk,  stellte  an  den  Kaiser  die  Bitte, 
dass  selber  so ,  wie  er  die  Stiftung  des  Bisthums  in  Gurk  be- 
stätiget hatte,  auch  die  dortigen  Propstei-  und  Chorherren- 
Pfründen  (jura  praebendaria  canonicorum)  von  jeder  Gewalt 
frei  sprechen  und  den  Schutz  gegen  jede  Beeinträchtigung  in 
ihren  gegenwärtigen  und  künftig  zu  erwerbenden  Gütern    aus- 


344 

sprechen  solle.  Ebenso  bat  der  Propst,  dass  der  Propstei  der 
Bau  der  Erz-  und  »Salzbergwerke  die  auf  Stiftsgründe ii  ent- 
deckt würden  zum  Nutzen  der  Stiftspfründen  verliehen  werde. 
Auf  Verwendung  des  Erzbischofes  Gebhard,  des  Bischofes 
Günther,  des  Vogtes  Starhand,  dann  der  Bischöfe  Arno  von 
Köln  und  Otto  von  Regensburg,  anderer  Reichsfürsten  und  der 
Kaiserin  überliess  der  Kaiser  dem  Propste,  seinen  Nach- 
folgern und  den  Chorherren  von  Gurk  alle  in  Bezug  auf  die 
gegenwärtigen  und  künftigen  Güter  derselben  bestehenden  könig- 
lichen Rechte,  Bergrecht,  Marktrecht  und  Fischweiderecht  (jus 
ad  regnum  spectans  videlicet  in  omnibus  metallis  cujuscunque 
generis  et  saliginis-seu  fora  vel  forensia  jura  vel  piscarias). 
Weiters  bestätigte  der  Kaiser  auf  Bitten  des  Propstes ,  der 
Chorherren  und  des  anwesenden  Bischofes  Günther  alle  Rechte, 
welche  die  seelige  Gräfin  Ilemma  die  erste  Stifterin  der 
Gurker  Kirche  bei  der  ersten  Stiftung  der  Abtei  Gurkenhofen 
und  der  dortigen  Chorherren  der  Abtei  und  den  Chorherren  ver- 
liehen hatte,  die  Alpen  mit  den  Waldungen  Wizpriach*},  in 
Vlatnitz  '^) ,  in  Modrich ') ,  in  Palt ,  in  Zuche  *) ,  in  Gozarist,  *} 
in  Timnich ,  welche  in  der  Nähe  des  Stiftes  liegen ,  zu  was 
immer  für  einem  Gebrauche,  zum  Bau-  und  Brennholze,  dann 
die  Güter  (praedia)  Mirinsdorf,  Hvrde,  Prohpat ,  Azzendorf, 
Gensdorf,  Remsnich,  Salchendorf  und  den  Hof  (curtis)  bei 
Gurkenhofen.  Kein  Herzog  und  Graf  soll  sich  in  Gurk  ein 
Richteramt  anmassen,  die  Chorherren  sollen  selbst  den  dortigen 
Richter  bestimmen ,  mit  Ausnahme  des  Blutgerichtes  und  des 
offenbaren  (gichtigen)  Diebstahles  (excepto  judicio  sanguinis 
et  famosi  furti}**),  in  welchen  Fällen  jedoch  auch  nicht  ohne 
den  von  jenen  bestellten  Richter  gerichtet  werden  sollte,  (nee 
hoc  absque  judice  ab  ipsis  electo.)'} 

Acta  V.  Id.  Januarii.  Anno  domin.  incarn.  MLXXII.  In- 
dict.  X  anno  ord.  dorn.  Heinrici  quarti  regis  XVIII  Regni  XVI. 
Acta  Ratispone.  — 

(Eichhorns  Beiträge  S.  206.) 

*)  Ein  zwei  Stunden  langer    Graben  iin  L.  G.    Grades,    welcher  unter  Gra- 
des beginnt  und  nördlich  der  St.  Lamprechts-Alpe  zul&uft. 
2)  Fladnitzalpe. 
')  Mödringalpe. 


345 

*)  Der  Zauchwinkel. 
*)  Gossares. 
«)  Timenitz? 

')  Furtum    manifestum?    Grimm.  R.  A.  S.   637.     Wilda  Strafrecht    der    Ger- 
manen S.  882,  Haltaus  Glossarium  p.  720  u.  721. 
8)  Siehe  Nr.  CXII. 

CLV.  4.  Februar  1072. 

K.  Heinrich  IV.  genehmiget  in  einfacherer  Form,  als  oben 
Nr.  CLII. ,  dass  der  Erzbischof  Gebhard  von  Salzburg  in  Gurk, 
wo  früher  ein  Nonnenstift  bestand,  ein  von  Salzburg  abhängi- 
ges Bisthum  errichte. 

Data  II.  Nonas  Februarii  anno  dominicae  incarn.  MLXXII. 
Anno  autem  ordin.  domni  Heinrici  quarti  regis  XVIII  regni 
vero  XVI.   Indictione  X.  Actum  est  Ratispone. 

(Anhang  zur  Juvavia  S.  258  Nr.  CX.  Hund  Metrop.  I.  p.  39.) 
CLVI.  8.  Mai  1072. 

Erzbischof  Gebhard  von  Salzburg  bestätiget  die  von  ihm 
angenommene  Weihe  des  Bischofes  Günther  von  Gurk.  Dieser 
erschien  vor  dem  Erzbischofe  mit  dem  Bischöfe  Candian  von 
Istrien,  bei  der  Weihe  assistirten  dem  Erzbischofe  die  Bischöfe 
Altwin  von  Brixen  und  Ellenhard  von  Freising;  die  Willebriefe 
der  abwesenden  Bischöfe  Otto  von  Regensburg  und  Altmann 
von  Passau,  dann  die  über  die  Errichtung  des  Bisthums  Gurk 
ergangenen  Urkunden  des  Papstes  Alexander  IL,  des  Königs  Hein- 
rich IV.  und  des  Erzbischofes  wurden  öffentlich  verlesen. 

Actum  Salzburg  anno  domin.  incarn.  MLXXII.  indict.  X.  IL 
Nonas  Mayi. 

(Eichhorns  Beitr.  IL  S.  111.) 

CLVII.  23.  Mai  1073. 

K.  Heinrich  IV.  schenkt  auf  Begehren  des  Bischofes  Alt- 
win von  Brixen,  seiner  Gattin  Berchta,  der  Erzbischöfe  Geb- 
hard von  Salzburg  und  Yto  von  Trier,  und  der  übrigen  Ge- 
treuen dem  erstgenannten  Bischöfe  den  Wildbann  vom  Bache 
Tobropotoch*),  zu  Deutsch-Guotpoch  ^)  bis  an  die  Feistritz, 
und  von  der  höchsten  Spitze  des  Kreinberges  bis  in  die  Mitte 
der  Save. 

Data  est  X  Kai.  Junii.  Anno  domiu.  incarn.  MLXXIII. 
Indict.  XL  Anno  autem  ordin.  domni  Heinrici  quarti  Regis  XVIII 
regni  vero  XVII.  Actum  Augustae. 


346 

(Sinnacher  II.  577  n.  46.  Archiv  f.  G.  1823.  Nr.  101. 
S.  527.  Hormayrs  Beitr.  zur  Gesch.  von  Tyrol  im  Mittel- 
alter II.  S.  53. 

*)  Bei  Hormayr  Tobrotopach. 
*)  Eben  dort  Guotpach. 

CLVIII.  5.  Septemher  1073. 

K.  Heinrich  IV.  bestätiget  die  Schenkungen  seines  Pfalz- 
grafen CÖno  als  Stiftung  des  Klosters  Rot  am  Inn,  hierunter 
in  Kärnten  das  Schloss  Ursen  ^}  genannt,  und  um  dasselbe 
sechzig  Mansen. 

Data  Non.  Sept.  anno  dominic.  incarn.  MLXXIII.  Indict.  XI. 
anno  autem  regni  Heinrici  XX.  Actum  Ratisponae.  —  Praesidente 
Romae  apostolicam  sedem  Gregorio  VII  qui  et  Hiltbrandus. 

(Meichelbek  Hist.  Fris.  I.  p.  264.  Archiv  f.  G.  1823  Nr.  101. 
p.  527.  Hund  Metrop.  III.  S.  182.) 

*)  Würzen  ? 

CLIX.  29.  September  1074. 
Stiftung  des  Klosters  Admont  durch  Erzbischof  Gebhard 
von  Salzburg.  Der  Erzbischof  beginnt  die  Reihe  der  Schenkun- 
gen an  das  neue  Kloster  mit  dem  ,  was  die  edle  Frau  Hemma 
zur  Zeit  des  Bischofes  Balduin  dem  h.  Ruprecht  im  Admonter 
Thale  zur  Gründung  eines  Klosters  geschenkt  hatte ,  eine 
Salzpfanne  in  demselben  Thale,  die  Benützung  des  Ennsflusses 
von  Glasibach  (Bergabhang  nördlich  von  der  Enns  und  w^estlich 
von  Admont)  bis  Frodniza  (nordwestlich  von  Admont,  Franz), 
und  den  Forst  von  Ediltsach  (Zelzthal  südlich  an  der  Enns) 
mit  Jagd,  Fisch-Weide  und  sonstigen  Erträgnissen.  Ferners  gibt 
der  Erzbischof  den  Zehent  in  Michelsdorf  bei  Friesach  und  am 
Krapfelde  sammt  Zugehör,  nämlich  von  Scherizendorf  aufwärts, 
um  den  ganzen  Dobersberg ,  und  ober  Doberischa  von  einem 
Mansus  und  den  ganzen  Zehent  auf  dem  Berge  Tachhingen 
und  so  gegen  Rabenstein  aufwärts  bis  an  die  Ortschaft  (Villa) 
Aich  *)  und  von  Aich  seitwärts  an  die  Gurk  an  das  Ende  des 
Gutes  (praedii)  Chrimpenochove ")  mit  dem  Zehent  von  den 
Neubrüchen  auf  dem  Berge  Zezin')  acht  Hüben,  auf  dem 
Lei  *),  der  auch  Vors  (Forst)  genannt  wurde,  fünf  Mansen,  bei 
Althofen  und  Huntsdorf  fünf  Hüben  ,  zu  Chersdorf  bei  Althofen 
eine  Hube. 


347 

Das  Actum  der  Stiftungsiirkunde  ist  nach  Hansiz  Germ. 
vSacra  II.  p.  177  u.  Nr.  111  des  Aiih.  z.  Juvavia  S.  260, 
anno  MLXXIV.  Ordinationis  suae  (Gebehardi)  XV.  Ordlnationis 
Papae  Gregorii  septimi  secundo.  Imperii  Heinrici  quarti  XVII. 
die  tertio  Kalendas  Octobris.  Indictione  XIII.  Die  von  mir  an- 
geführten Schenkungen  sind  theils  aus  dem  Nr.  22  und  23  des 
Archives  f.  G.  828  S.  114,  theils  aus  einer  Notiz  in  Eich- 
horns Sammlung  und  in  dessen  kärntn.  Diplomatar  (Archiv  f. 
G.  1820,  Nr.  66,  S.  278)  entnommen.  Anhang  zur  Juvavia 
S.  260.  und  Muchars  Gesch.  d.  H.  St.  IV.  S.  285  u.  316. 
Nach  Muchar  ist  die  Urkunde  am  28.  September  1075  aus- 
gefertigt. 

1\   D    •    KUX.    r  -^  '^^b  ii\    rAi 

*)  Bei  AUhofen. 

«)  Krumpfeiden.  '^"Id?.)   Utii 

')  Hüttenberg  gegenüber.  »0    mrfo) 

^)  Löling  am  Berge  Forst ,   der  nordwestliche  Tbeil  der  Saaalpe. 

CLX.   15.  November  1074.  "-^ 

Papst  Gregor  VII.  rügt  die  Lauheit  des  Erzbischofes  Gel)'- 
hard  in  Ausführung  der  von  dem  Concilium  zu  Rom  gefassten 
Beschlüsse  bezüglich  der  Keuschheit  der  Priester,  und  ermahnt 
denselben,  ohne  Rücksicht  auf  Gunst  oder  Ungunst  gegen  die 
Priester,  welche  eines  unreinen  Lebenswandels  sind,  2U  ver- 
fahren. otuioH  .'i'xii 
Datum  Capuae  decimo  septimo  Kai.  Decemb.  Indict.  duo*- 
decima.  '  ( '^  ^  '> 
(Dalham  Conc.  Salisb.  p.  63.)                                     -^     'l^-^ 

CLXI.   17.  Juni  1075. 

Papst  Gregor  VII.  fordert  den  Erzbischof  von  Salzburg 
Gebhard  auf,  dem  Bischöfe  Günther  von  Gurk  ,  welcher  sich 
darüber,  dass  der  Erzbischof  ihm  die  Zehente  entziehe,  bei 
dem  Papste  beschwerte,  die  Einkünfte  .des<  Zehents,, zu  v^r«- 
Leihen.  ')  ■       jj     ,.  ,j  .,„p      ..„.   f,,.;    „;-;: 

Data  Romae  decimo  quinto  Kalendas  Julii  Indictione  de- 
cima  tertia. 

(Hansiz  Germ.  Sacra  II.   p.  179.) 

^)  Ecclesiatu  saarum  decimarum  redditibus  investias.  Der  Papst  schreibt 
an  Gebbard :  graviter  dolemus ,  ut  operarium  in  vineam  domiai  (init- 
teres  et  eum  operis  mercede  fraudaris. 


348 

CLXII.  16.  Juli  1075. 

Erzbischof  Gebhard  von  Salzburg  bestätiget  den  von  dem 
ersten  Bischöfe  von  Gurk,  Günther,  vorgenommenen  Wieder- 
aufbau der  Kirche  St.  Martin  im  Krapfelde  und  die  Erweite- 
rung der  Kirchengüter,  mit  dem  Rechte  zu  taufen,  zu  be- 
graben und  den  Zehent  zu  beziehen ,  welches  Recht  mit  dem 
Gute  an  der  Sulpa  eingelöst  wurde,  dann  mit  den  Gütern, 
Eigenleuten  und  Zehenten ,  womit  die  genannte  Kirche  ur- 
sprünglich dotirt  war.  Bischof  Günther  löste  seine  kirchlichen 
Rechte  auf  St.  Martin  noch  besonders  mit  dem  Gute  Wodra- 
gesdorf  ein,  und  der  Erzbischof  gab  die  genannte  Kirche  mit 
allen  Ordinations- und  Verwaltungsrechten  der  Kirche  von  Gurk. 
Die  zu  der  Kirche  von  St.  Martin  gehörigen  Hüben  waren  aber :  der 
Hof  (stabulum)  bei  der  Kirche  (St.  Martin)  mit  allen  Gerechtsamen 
(cum  omni  justitia),  zwei  Hüben  de  Gurzista,  eine  de  forza,  drei 
de  Losiz,  zwei  de  gila,  eine  de  Strezlesdorf,  eine  de  Goriach, 
eine  de  Gorzasse ,  die  Zehente  von  Tridelosaiche  und  von  Lua- 
bina.  Die  unfreien  Leute  der  Kirche  waren  aber  durandus  pbr. 
(presbyter?)  und  seine  Söhne,  Reginwart  und  seine  Söhne, 
Ixmam  und  seine  Söhne,  Gezo  und  seine  Söhne,  Ixmann  und 
seine   Söhne,  Gezo  und  seine   Söhne,  Stoina  und  seine  Söhne. 

Zeugen  waren  tracti  per  aures :  Heimo ,  Wernher ,  Gün- 
ther ,  Heimo ,  Warther ,  Gerhoch  ,  Otto ,  Adalwart ,  Sampson, 
Friderich ,  Checel ,  Secco  ,  Meriant ,  Eppo ,  Gotchalm ,  Engel- 
deo,  Frazlan  und  seine  Söhne,  Irmurit,  Azaman ,  Rapot ,  Ma- 
zili,  Lanzo  ,  Liupolt  und  mehrere  Andere. 

Die  edlen  Männer  Gundacher  und  sein  Bruder  Reginhart 
gaben  am  Tage  der  Widmung  obiger  Kirche  mit  Willen  des 
Erzbischofes  auf  den  Altar  eine  Hube  zu  Gorzach  und  den 
Zehent  von  ihrem  Hofe. 

Zeugen  waren:  Reginnphert ,  Checil,  Pecili,  Wolfpreth, 
Lanzo,  Sigepolt,  Engeldio,  Vvazlau. 

Ein  anderer  edler  Mann  Warther  gab  bei  derselben  Wid- 
mung mit  Einwilligung  des  Erzbischofes  zu  demselben  Altare 
zwei  Hüben  zu  Rathnach  und  den  Zehent  von  einem  Grundstücke. 

Zeugen  waren  per  aures  tracti :  Wolfolt ,  Willihalm  ,  Aza- 
man, Ortivin,  Dietrich,  Lanzo,  Erimprecht,  Gotchalm,  Hiltigoz, 
und  sehr  viele  Andere. 


349 

Weiters  bestand  über  ileu  Ursprung  und  die  erste  Widmung 
dieser  Kirche  (St.  Martin)  ein  Autographum :  Ein  edler  Mann 
Heinio  erbaute  diese  Kirche  mit  Einwilligung  des  Erxbischofes 
von  Salzburg  Hartwig,  und  widmete  sie  zur  Ehre  des  h.  Mar- 
tin und  sehr  vieler  anderer  Heiligen  im  Jahre  IDCCC.  Indict. 
Xin.  IV  Non.  Julii  (sie)  mit  allen  Rechten  und  Gerechtig- 
keiten. 

(Aus  zwei  gleichlautenden  ex  autographo  genommenen 
Abschriften.  Noch  unedirt.  Der  Copist  unbekannt.) 

Hartwig  stand  der  Salzburg  er  Metropole  vor  in  den 
Jahren  991— 1023,  (Hansiz  Germania  Sacra  H.  p.  163  —  166.) 
Die  13.  Indiction  fällt  in  diesem  Zeiträume  auf  die  Jahre 
1000  und  1015. 

CLXllI.  1075. 

Meinhard  Graf  von  Lurn  und  seine  Gattin  Mathilde  geben 
den  Nutzgenuss  von  den  Besitzungen  in  Rodenek  dem  Bischöfe 
Altwin  von  Brixen  zu  Lehen. 

(Hormayr's  Beitr.  I.  S.  102.) 

CLXIV.  1075. 

Meinhard  Graf  von  Lurn  überträgt  nach  dem  Tode  seiner 
Gattin  Mathilde  das  Gut  Gödoach  in  den  Besitz  und  den  Ge- 
nuss  des  Bischofcs  Altwin  von  Brixen.  (Sinnacher  a.  a.  0. 
S.  485  und  595.  Nr.  18.)  Siehe  Nr.  CIX. 

CLXV.  Im  April  1077. 
K.  Heinrich  IV.  gibt  auf  Verwendung  seiner  Mutter, 
der  Kaiserin  Agnes,  seiner  Gattin  der  Königin  Berta,  des 
Erzbischofes  Theodor  von  Mailand,  Umbert  von  Ravenna ,  des 
Kanzlers  Bischof  Gregor  von  Vercelli ,  des  Bischofes  Burgard 
von  Losano,  des  Bischofes  Eppo  von  Zeitz  (cetensis),  des  Bi- 
schofes Benno  von  Osnabrück,  des  Herzoges  Liutold  und  der 
Markgrafen  Wilhelm,  Azzo,  Adalbert,  dem  Patriarchen  Sigeard 
von  Aquileja  den  Komitat  Friaul,  die  Villa  Luzaniga  und  Alles, 
was  Graf  Ludwig  in  dem  genannten  Komitate  hatte,  mit  allen 
Rechten  und  Hoheiten,  welche  dort  dem  Könige  und  dem  Her- 
zogthume  zustanden  ,  d.  i.  mit  dem  Grafengerichte ,  den 
Naturalbezügen,  Lieferungen  und  aller  Gerichtsbarkeit  (placitis, 
collectis,  fodro,  distinctionibus  uuiversis. 

Archiv.  Jahrg.  1840.  II,  Heft.  24 


350 

Datain  anno  ab  incarn.  donäni  nostri  Jesu  Christi  MLXXVII. 
Indictione  XV  anno  autem  Administrationis  qiiidem  domini  Hein- 
rici  IV.  XXVI  *}  Regni  vero  ejusdem  XXIII.  Actum  Papiae. 

(De  Ilubeis  col.  337  und  338.  aus  zwei  gleichlautenden 
Abschriften.) 

*)  Sollte  woLl  nur  heisseii  XXIV,  Die  chronologischen  Angaben  passen 
übrigens  auf  1077.  Dennoch  setat  de  Rubeis  die  Urkunde  in  das  Jahr 
1076,  weil  llildolf,  Erzbijschof  von  Köln  ,  an  dessen  Statt  der  Kanzler 
Gregor  Bischof  von  Vercelli  die  Recognition  vornahm ,  schon  im  Jahre 
1076  die  Urkunden  als  Er-i^kan/.ler  zu  unterfertigen  begann.  Ich  glaube, 
dass  dieses  kein  Grund  seyn  kann,  von  den  übrigen  einstimmenden 
chronologischen  Daten  abzugehen ,  besonders  da  K.  Heinrich  sich  im 
Jahre  1077,  und  zwar  im  April,  zu  Pavia  befand.  (Böhmers  Regesten, 
S.   94.) 

CLXVI.  M.  Juni  1077. 

K.  Heinrich  IV.  übergibt  dem  Patriarehen  Sigeard  von 
Aquileja  den  Komitat  Istrien. 

DatuHJ  III  Idus  Junii  anno  dominicae  incaruationis  MLXXVII 
Indictione  XV  anno  autem  ordinationis  Henrici  IV  Regis  XXV 
Regni  vero  XXI.  Actumque  Nurenberg. 

(De  Rubels  col.  534.  Böhmers  Reg.  S.  94.) 
CLXVII.   II.  Juni  1077. 

K.  Heinrich  IV.  übergibt  auf  Verwendung  des  Herzogs 
Lutolf  von  Kärnthen ,  des  Pfalzgrafen  Cuino  und  des  Mark- 
grafen Leopold,  die  Marcli  Krain  aus  dem  Eigenthum  und  der 
Gewalt  des  Königs  in  das  Eigenthum  und  die  Gewalt  der  Kirche 
von  Aquileja  und  des  Patriarchen  Sigehard. 

(Datum  wie  oben  CLXVI.) 

(Archiv  f.  Gesell.  1823.  S.  527,  und  Froelich  archont.  II. 
p.   101.  de  Rubeis  col.  534.) 

CLXVni.  Vor  1085. 

Ein  Graf  Cazellin  schenkt  dem  Patriarchen  Friedrich  von 
Aquileja  sein  Alod  als  Dotation  zum  Kloster  Mosach.  Darunter 
area  una  in  Carinthia,  quae  Erro  vocatur,  quam  dux  Henricus 
pro  advocatia  Aquilej.  Patriarchae  dederat. 

(De  Rubeis  col.  545.  Archiv  1823  S.  527.  Nr.  101.) 
CLXIX.  24.  November  1087. 

Ein  edler  Mann  Wolmout  erbaute  mit  Einwilligung  des 
Erzbischofes  Gebhard  von  Salzburg  auf  seinem  Gute  (praedium) 


351 

Prewarn  (Projerii  unter  Karlsberg)  eine  Kirche,  und  der  Erz- 
bisehof weihte  selbe  am  oben  angesetzten  Tage  ^}  zur  Ehre 
des  h.  Georg  und  vieler  anderer  Heiligen.  Wolmout  dotirte  die 
Kirche  mit  seinen  unfreien  Leuten,  und  folgenden  Gütern: 
Fünf  Hüben  in  derselben  Ortschaft  Prewarn,  zwei  Hüben  in 
Raggewich "}  ,  eine  in  Goriansdorf,  eine  in  Pirpoum  ,  eine  in 
Swarzinforti ,  eine  in  Streschovi,  eine  halbe  Hube  in  Melach. 
Ferners  kaufte  Wolmout  die  genannte  Kirche  von  dem  Erz- 
bischofe  los  mittelst  zwei  Hüben  in  Goriach,  und  erwarb 
für  selbe  mittelst  einer  dritten  Hube  in  Zagernblach  von 
der  Pfarre  St.  Maria  in  Solio  das  Tauf-  und  Begräbniss- 
recht inner  den  Gränzen  von  Raggewich,  Herzogindorf "),  sub 
monte  *),  Pirboum,  Arbindorf  ^},  Parrdorf),  Aich,  Rizzindorf'}, 
Niderdorf ^),  Ziholz"),  Fridrichsdorf,    Azilindorf,    Brewarn. 

Die  Zehente  von  fünf  Hüben  in  Raggewich,  von  vier  Hü- 
ben in  Arbindorf,  von  einer  Hube  in  Pirboum ,  von  zweien  sub 
monte,  von  vieren  in  Prewarn,  und  von  einer  in  Herzogendorf 
gab  er  zur  Erlangung  des  Patronats-  und  Präsentationsrechtes 
für  sich  und  seine  Nachkommen. 

(Eichhorn  aus  dem  Originale.  Archiv  f.  G.  1820  S.  278. 281.) 

*)  Anno  dorn,  incarn.  MLXXXVII.  Indict.  Xo  VIII.  Kalend.  Decembris. 

*)  Radweg. 

^)  Herzendorf. 

*)  Unterbergen. 

')  Deutsch-Arndorf. 

«)  Pardorf. 

')  Vielleicht  Riz/.indorf. 

ä)  Niederdorf. 

")   Holz. 

CLXX.  Anfang  1091. 
Engelbert  der  Stifter  des  Klosters  von  St,  Paul  im  Lavant- 
thale  *)  übergibt  dem  ersten  Abte  Wozelin  die  ersten  Stiftungs- 
güter mit  Einwilligung  seiner  Gattin  Hedwig ")  und  jseiner 
Söhne.  Diese  Güter  waren:  Im  Lavantthale  (in  territorio  Lauen- 
tino), der  Herrenhof  (curiam}  St.  Paul  mit  dem  angelegenen 
Orte  Brugga ")  sammt  Zugehör  mit  Ausnahme  der  Biberjagd  *} 
(um  nicht  dem  h.  Orte  den  Neid  der  Kinder  des  Stifters  zu 
erwecken).  Auf  dem  südlich  gelegenen  Berge  (St.  Lamprechts- 
berg)  die  St.  Lamprechtskapelle  sammt  Aeckern  und  Neubrüchen 

84  * 


352 

von  Löschenthal  ^)  bis  Rotenstein  ®).  Jenseits  der  Drau  den 
Stadelhof ')  (ciirtem  stabulariam) ,  Enterichsdorf  *)  und  Re- 
culach  ®)  und  Gezendorf  *")  und  Kneitz  ")  und  Molcwach  *^} 
und  den  Stadelhof  Lauentmiuidi  ^').  Jenseits  des  Berges  das 
Gut  (praedium)  Cela**)  und  Gorinsig'")  sammt  Kirche,  Stadel- 
hof, Weinbergen  und  unfreien  Leuten,  den  Stadelhof  grivina 
und  wieder  Grivina*®)  mit  den  unfreien  Leuten  und  den  Grän- 
zen  bis  an  die  Alpe ;  Shiltaren ")  und  den  Neubruch  Pustus  *^) 
Strielach*^}  mit  Weinbergen  und  dem  ganzen  Zehent. 

Auf  dem  Eisenberge'""}  (in  monte  ferrario)  zwei  Mansen. 
In  Friaul  den  Ort  Lipinik^*)  und  einen  Mansus  unter  dem 
Schlosse  Ratin  ^-).  In  der  March  ^^)  jenseits  des  Waldes  (in 
marcha  trans  silvam)  zwei  Weinberge  jenseits  der  Drau  ,  den 
Ort  Ruoste'*}  und  die  dabei  gelegene  Einöde  Redimlac"} 
genannt ,  wo  Engelbert  bei  seinen  Lebzeiten  einige  Christo 
dienende  Brüder   einsetzte. 

Zeugen  waren:  Heinrich^*},  der  Sohn  des  Grafen  Engelbert 
(ipsius  comitis  iilius),  Ludwig,  der  Sohn  des  Grafen  Ludewig"}, 
Weriant  von  Grez,  Dietrich  de  Kriwig"^},  Meinhelnius  et  Die- 
tricus  Meingoz,  Eppo,  Penno,  Ruodolf,  Kecil,  Hertwicus,  Hecil, 
Albino,  Frazlan*"},  Meginvvart,  Variman,  Pernhart,  Rcmbertus, 
Liutgoz,  Pilgfimus,  Almar,  Cholo,  Pabo  "**},  Marquart,  Richbertus, 
Gerwoll»,  Hermann,  Giel,  Ruothtirt,  Adilwart, 

Acta  sunt  haec  omnia  pascali  solempnitate  nuper  elapsa 
circa  Kai.  Maii  dominicae  incarnationis  anno  MXCI  pontificatus 
domni  Urbani  apostolici  pp.  II.  regnante  Heinrico  imperatore  II. 

(Cod.  Trad.  mon.  S.  Pauli  Nr.  I.  (III.)  Archiv  1820.  S.288.) 

1)  Der  Sohn  Siegfrieds  von    Sponheim   (Trudpert  Neugart  Historia  mon.    S. 
Pauli  I.  p.    17.  Clilagenfurti  typis  Joannis  Leon  1848). 

2)  Eine    Tochter    des    Herzogs    Heinrich    von    Kärnten  aus  dem  Geschlechte 
von  Eppenstein  (Neugart  1.  c.  p.    17). 

3)  Der   heutige    Markt    St.    Paul,  Brucli    genannt   von  der  Brüclie  über  den 
Granitzbach  oder  von  der  über  die  Lavant. 

*)  Noch  im   18.  Jahrh.  bestand  die  Biberjagd  bei    St.   Paul. 

^)  Löschenlhal,  Scblossruine  j(*nseits  des  Josephsberges,  ungefähr   l^g   Stunde 

südlich  von  St.  Paul. 
^)  Rötelstein,  Bauernhaus  am  Ende  des  Löschenthaies. 
')  Siehe  oben  Nr.   CXXXXIH. 
*)  Andersdorf    oder    Aendersdorf,    einige    Häuser    ober    St.    Paul  am    linken 

Ufer  der  Lavant. 


353 

5)  Reglach  oder  Racglaclv  am  gleichnamigen  Bache  in  der  Pfarre  Rojach 
jenseits  der  Lavant. 

*»)  Gözendorf  unter  St.  Paul. 

**)  Ober-  und  Unter-Rainz,  unter  St.  Paul. 

12)  Vielleicht  Mellweg  bei  St.  Paul, 

**)  Der  Markt  Lavamünd. 

**)  An  der  Zoll  im  Amte  Greuth  jenseits  des  im  Süden  von  St.  Paul  gele- 
genen Berges. 

'5)   Gorentsch,  am  Eis,  Poststation. 

*')  Markt  Griffen  und  Pfarre  Griffen,  letztere  im  Decanate  Gurkthal. 

*')  Schultern  im  Amte  Weinberg  unter  St.  Paul. 

*8)  Pusteritz,  St.  Pauler  Stiftspfarre,  westlich  von  St.  Paul. 

1^)  Nach  dem  St.  Pauler  Urbar  vom  Jahre  1289.  Zsrieglach  im  Amte  Drau- 
hofen  an  der  Drau.  Es  dürfte  hier  nicht  das  oberkärnt.  sondern  das  un- 
terkämt, bei  Tainach  gelegene  Drauhofen  gemeint  werden. 

'*")  Berg  am  Eis    lieferte  vormals  Eisenerz. 

21)  Vielleicht  Lippa  bei  Wippach. 

2*)  Rüden  unter  dem  Schlosse  Weissenegg. 

2')  Unter  Stein  jenseits  des  Trawaldes. 

-*)  Rast ,  Maria  Rast  ober  Marburg,  am  rechten  Drauufer. 

2^)  In  der  Einöde ,  in  der  Herrschaft  Fahl  oder  im  Thal ,  wie  es  im  alten 
St.  Pauler  Urbar  genannt  wird.  Es  befinden  sich  dort  einige  Mönche 
von  St.  Paul    theils    zur  Erhebung  der  Einkünfte  theils  zur  Seelsorge. 

2^)  Der  dritte  Sohn  des  Stifters  Engelbert,  nachhin  Herzog  von  Kärnten 
(Neugart  1.  c.  p.   46). 

2')  Ludewicus  Ludewici  comitis  filius.  Im  Abdrucke,  welchen  das  Hor- 
mayr.  Archiv  a.  a.  0.  enthält,  ist  Ludewicus  weggeblieben.  Der  Zeuge 
Ludewig  ist  wahrscheinlich  ein  Sohn  des  Grafen  Ludewig  von  Friaul 
(de  Rubels  col.  537.) 

28)  Kreug  bei  St.  Veit. 

2»)  Frasslau  im  Cillier  Kreise.  Frazlan  scheint  hier  kein  Orts-  sondern 
Personuamc  zu  seyn. 

*«)  Im  Nekrolog  von  St.  Paul  dd.  27.  Junii  Pabo  de  Eggendorf  et  uxor 
Gertrudis  benef. 

CLXXI.   1091. 

K.  Heinrich  IV.  restituirt  der  Aquilejer  Kirche  aus  Rücksicht 
für  den  Patriarchen  Ulrich  und  für  die  Kaiserin,  dann  auf  Ver- 
wendung der  Markgrafen  Diebold ,  Burchard  und  W^erner  die 
March  Krain,  die  er  der  genannten  Kirche  schon  zur  Zeit  des 
Patriarchen  Sigeard  gegeben,  nach  dem  Rathe  übler  Rathgeber 
aber  wieder  entzogen  hatte. 

(Archiv  f.  G.  823.  Nr.  101.  S.  527,  de  Rubeis  col.  547. 
Röhmers  Regesten  S.  99.  Nr.  1948.) 


354 

CLXXII.    12.  Mai  1093. 

Eben  derselbe  gibt  auf  Bitte  des  Patriarchen  Udalrich  von 
Aquileja,  seines  Verwandten,  dem  Kloster  St.  Gallen  die  Villa 
Touvvendorf  (Taiigendorf  unter  Riedlingen  am  linken  Donau- 
ufer) und  hinzu  so  viel,  als  dem  Kaiser  Herzog  Heinrich  von 
Kärnten,  der  Sohn  des  Grafen  Marquard  gegeben  hatte.  *) 

Data  est  IV.  Idus  Maii  anno  ab  incarn.  domini  MLXXXX. 
III.  Ind.  I.  anno  autem  domini  Heinrici  regni  ejus  XXXIX.  im- 
perii  vero  VIV.  Actum  Papiae. 

(Neugart  Cod.  diplom.  Aleman.  I.  p.  38.) 

*)  Taugendorf  kam  an  Herzog  Heinrich  wahrscheinlich  durch  die  Gattin 
seines  Grossvaters  Adalbero ,  Brigida ,  welche  eine  Tochter  des  Herzogs 
Hermann  II.  von  Schwaben  war.  Gisela,  die  Grossmutter  Heinrichs  IV. 
und  Brigida  die  Grossmutter  des  Herzogs  Heinrich  und  Patriarchen  Ulrich 
von  Aquileja  waren  Schwestern. 

(Neugart  Episc.  constant.  p.   I.  Nr.  20  und  431.) 

CLXXIII.  Anfang  December  1093. 

Zwei  Jahre  nach  der  Dotation  von  St.  Paul,  im  Anfange 
Decembers  gab  Erzbischof  Thiemo  von  Salzburg  nach  erfolgter 
feierlicher  Kirchweihe  aus  Rücksicht  Tür  (den  Neifen)  Engel- 
bert *)  mit  Einwilligung  des  anwesenden  Volkes  und  Clerus 
einen  Theil  des  Zehents  mit  der  Bedingung,  dass  in  den  drei 
Besitzungen  des  Klosters,  d.  i.  in  Gorinsig,  Grivina  und  An- 
trichsdorf,  das  Kloster  den  dritten  Theil  des  dem  Bischöfe  ge- 
hörigen Zehents,  von  den  Neubrüchen  aber  den  ganzen  Zehent, 
wie  ihn  das  Kloster  schon  erworben  hatte,  haben  soll.  Das 
Pfarrrecht,  welches  schon  seit  Erzbischof  Hartwich  zu  der 
St.  Pauler  Kirche  gehörte,^)  gestand  er  dem  Abte  und  dessen 
Nachfolgern,  wie  auch  die  freie  Begräbniss  zu. 

Zeugen :  Poppo,  der  Schwiegersohn  des  Grafen  (Engelbert},  *) 
Cholo  der  Sohn  der  Schwester  des  Erzbischofes  *),  Chuno, 
Tirot,  Ludwich,  der  Sohn  Ludwigs,  Arnolt,  Adilmann,  Reintach, 
Perchtold,  Vochenburch,  Manegolt,  Otto,    Bruno  und  Raben.*) 

(Cod.  trad.  mon.  St.  Paul.  Nr.  11.  (IV.)  Archiv  f.  Gesch. 
1820.  S.  289.) 

*)  Obtenta  ejusdem  domini  nostri  Engelberti.  Eichhorn  gibt  im  Archive  die 
Stelle    obtenta    ejusdem    domini    nostri    a'.lvocati    sui    Engelberti,    welch 


355 

letztere  Leseart  auch  durch  das  im  Stifte  St.  Paul  befindliche  Original 
des  Cod.  tradit.  bestätiget  wird. 

*)  Regimen  quoque  plebis  a  tempore  S.  Hardwici  ad  eandcm  ecclesiam 
pertincntis. 

5)  Markgraf  in  Istrien,  Gatte  der  Richardis,  der  Tochter  Grafen  Engelberts. 
(Neugart  Historia  S.  Pauli  I.  p.   51.) 

*)  Thiemo.  Der  Name  Cholo  wiederholt  sich  im  Geschlechte  der  Heuenbur- 
ger und  KoUnitzer. 

*)  Ein  Rabenstein  südlich  von  St.  Paul. 

CLXXIIII.   1093. 

Zu  derselben  Zeit  mit  vorstehender  Vergabung  gab  nach 
St.  Paul  der  vorgenannte  Poppo ,  Markgraf  in  Istrien ,  einen 
kleinen  Hof  sammt  Gärten  inner  den  Mauern  von  Aquileja, 
Weriant  von  Grez  zwei  Mausen  jenseits  des  Waldes  bei  Zel- 
nitz*),  Ludwig,  der  Sohn  Ludwigs,  zwei  Hüben  und  den  vierten 
Theil  der  Bezüge  in  Feistritz  3^  und  das  Zugeständniss ,  dass 
die  Leute  der  beschenkten  Kirche,  welche  die  geschenkten 
Güter  bewohnen,  ein  Geineinrecht  haben  sollen  im  angelegenen 
Walde  vom  Giessbache  Vodmunt  bis  zum  Giessbache  Gemnitz, 
auf  Weide ,  Jagd  und  sonstige  Benützung ").  Ebenso  geben  Ar- 
nolt  und  Sitzo  zwei  Mausen  in  Plesteten  *)  zum  Seelenheile 
ihres  IVeffen  Perhtold. 

Zeugen  dieser  zu  gleicher  Zeit  gemachten  vSchenkung 
waren:  Graf  Engelbert, ^J  Markgraf  Poppo,  Weriant,  Arnolt, 
Purchart  *) ,  Petrus,  Herolt,  Marquart,  Herman  und  viele  andere 
Ungenannte. 

(Cod.  trad.  m.  S.  P.  Nr.  III.  (V.  VI.)  Archiv  1820. 
S.  289.) 

*)  Westlich  von  Marburg  an  der  Drau.  _, 

~)   Quartam  partem  vectigalium  in  Veustriz. 

**)  Ut  homines  ecclesiae ,  qui  eadem  bona  incolunt  communionem  babeant 
in  saltu  adjacenti  a  torrente  Vodmunt  diclo  usque  ad  torrentem  Gemnitz 
pascendo ,  venando  et  omni  utilitate.  Neugart  hält  das  Vuostriz  für  das 
Feistritz  bei  Lempach  ober  Marburg,  und  vermuthet  desshalb,  dass  Ludwig 
sich  nach  seines  Vaters  des  M.  G.  Ludwig  von  Friaul  Tode,  in  die 
kämt.  Mark  zurückgezogen  habe. 

*)   Zwischen  der  Choralpe  und  Lavamünd. 

*)  Der  Stifter. 

^)  Neugart  hält  diesen  für  den  Burchardus  frater  Burchardi  marchionis    und 
diesen  für  einen  Markgrafen  von  Kärnten. 
(Siehe  oben  Nr.  CLXXL) 


356 

CLXXV.  1096. 

Zwei  Jahre  und  vier  Monate  nach  der  Kirch  weihe  starb 
der  Stifter  von  St.  Paul  Graf  Engelbert,  nachdem  er  das 
Mönchskleid  genommen  hatte.  Sein  Bruder  Hartwig  Erzbischof 
von  Magdeburg  beschenkte  das  Kloster  mit  kostbaren  Kirchen- 
gefässen  in  Candelabern,  Paramenten  und  Büchern*},  brachte 
auch  nach  St.  Paul  die  Gebeine  seiner  Mutter  Richardis,  welche 
im  fernen  Deutschland  zu  Spanheim  ruhten^)  und  gab  zwanzig 
Mansen  d.  i.  den  Stadelhof  Stadilaren  und  einen  Stiftshof 
(curtem  elemosinariam}  sammt  Unfreien  und  sonstigem  Zugehör, 
die  Villa  Puhelern  und  den  Berg  Wimperch  sammt  den  un- 
freien   Leuten   und    Zugehör. 

Zeugen  waren  :  Graf  Hermann^  der  Bruder  des  Erzbischofes, 
und  sein  Neflfe  E.  Sigfrit,  Bernhart  und  Heinrich,  Adilram  und 
sein  Sohn  Adilram^),  Zeizolf*),  Dietrich  und  sein  Sohn  Hugo, 
Hecil  und  viele    Andere. 

(Cod.  trad.  mon.  S.Pauli  JVr.  IV.  (VH.)  Archiv  820.  S.  290.) 

*)  Abt  Ulrich,  Verfasser  des  Codex  Irad.  (Gegen  Ende  des  12.  oder  Anfangs 
des  13.  Jahrhunderts)  setzt:  premisso  primitus  hoc  ipso,  quem  manu 
tenes ,  codice. 

2)  Der  Codex  trad.  gibt  die  Erklärung :  Sigfried  natale  soluni  Spanheimense 
fuerat  Castriim.  Richkart,  Laventinis  oriunda  extitit  oris.  Hunc  in  reditu 
ab  Jerusalem  defunctum  et  in  Vulgaria  sepultum  conjux  plena  fide  pretio  data 
recepit  ac  tumulandum  propriis  laribus  intulit.  Haue  ad  Jacobum  eunda 
in  percgrinatione  mortuam  et  apud  Spanheim  ut  diximus  conditam, 
filius  levat  et  patri    velut  a  latere    consessuram    offert. 

')  Von  Waldek?  (Frölich  diplom.    sacra  Styriae  II.   p.  364.) 

*)  Im  Necrol.   S.  Pauli  d.    17.  Januarii  Zeizolfus  coanes  benef. 

CLXXVI.   1096. 

Tauschvertrag  zwischen  Abt  Teuzo  von  Ossiach  und  der 
Frau  Berta,  der  Gattin  Weringands,  und  dem  Sohne  derselben 
Rüther.  Die  Uebereinkunft  geschah  mit  Einwilligung  des  Patri- 
archen Udalrich  von  Aquileja.  Frau  Berchta  und  ihr  Sohn 
Ruther,  dieser  auch  im  Namen  seiner  Brüder,  geben  der 
Marienkirche  im  Kloster  Ossewach  13  Massaricien  im  Orte 
Winkelar  *)  mit  dem  Zugehör.  Sollten  sie  die  Kirche  im  Be- 
sitze dieser  Güter  nicht  schützen  können,  so  sollten  sie  in 
demselben  Orte  die  Villa  Glabozat  übergeben.  Abt  Teuzo  von 
Ossewach    gab   dagegen    der    Frau   Berchta   und    ihrem    Sohne 


357 

Ruther  den  Ort  Wallsperc  zu  Lehen  und  zu  Dienst  unter  fol- 
genden Bedingungen :  den  Weinberg  sollen  sie  bebauen ,  die 
Hälfte  der  Weinlese  aber  der  Kirche  abgeben.  Wenn  es  die 
Zeit  erfordert,  sollen  sie  der  Kirche  die  Heerfolge  leisten,  oder 
hiefur  nach  Uebereinkunft  beider  Theile  Geld  geben.  Auf  Be- 
fehl des  Abtes  sollen  sie  auch  dem  Patriarchen  die  Heerfolge 
leisten.  Dem  Abte  sollen  sie  in  und  ausser  dem  Orte  (Wallsperc) 
Dienste  thun.  Nach  dem  Tode  der  Frau  Berchta  und  ihres 
Sohnes  Ruther  kann  der  älteste  Bruder  des  Letzteren  das 
Lehen  für  10  Mark  Silber  oder  für  ein  Aequivalent  erhalten, 
jedoch  ohne  Erbfolge  und  unter    obigen    Bedingungen. 

Zeugen  waren  per  aurem  tracti:  Graf  Walfrat,  Adalram, 
Rubert,  Weriher ,  Engeiwan  (Engelram),  Heinricus,  Rapot, 
Bertoldus,  Reginmar,  Adelgoz ,  Ruzo,  Sinzo ,  Hartwic,  Wozo, 
et  alii  quam  plures. 

Patriarch  Udalrich  bekreuzte  die  Urkunde ,  malte  sein 
Zeichen  f  darauf,  bestätigte  sie  und  Hess  sie  mit  seinem 
Siegel   bezeichnen. 

Anno  dominice  incarnationis  MLXXH*}  Indict,  IV.  Re- 
sidente domiuo  et  Catholico  Udalrico  Patriarcha  in  Aquilejensi 
sede  XL  Pontificatus  sui  anno. 

(Annales  Ossiacenses  vom  Abte  Zacharias  Gröblacher, 
fortgesetzt  von  dem  Abte  Hermann  Lüdinger.  Handschrift  aus 
dem  Stifte  Ossiach.) 

*)  Winkel  bei  Treffen  und  Feldkirchen  oder  Oberwinklern,  nordöstlich  von 
Sternberg  und  südöstlich  von  Ossiach. 

^)  Wallersberg  bei  Völkermarkt. 

"*)  Die  Zeitangabe  steht  am  Anfange  der  Notix  und  ist  offenbar  in  der 
Jahresbestimmung  unrichtig  kopirt.  Indiction  und  Pontificaljahr  passen 
auf  1096.  Patriarch  Ulrich  kam  erst   1085  auf  den  Stuhl  von  Aquileja. 

Zacharias  Gröblacher  wurde  am  10.  März  1587  Abt  von  Ossiach,  resig- 
nirte  am  10.  Mai  1593  und  starb  im  Jahre  1607.  Abt  Hermann  Lüdinger 
wurde  gewählt  am  19.  October  1737  und  starb  am  15.  Februar  1753. 
(Annus  mill.   Ossiaeensis    p.  89  und    101.) 

CLXXVIL    1096. 

Herzog    Heinrich     von    Kärnten     stellt     das    Kloster    St. 

Lambert   im    Bisthume    Salzburg    im    Comitate     Friesach,    auf 

kärntnerischem    Boden  ^ j ,    dessen  Stiftung   des  Herzogs  Vater 

begonnen    der  Herzog    selbst  aber  vollendet  hat  —  in  Gegen- 


358 

wart  des  Kaisers  Heinrich  IV.,  des  Herzogs  Weif  und  des 
Markgrafen  Biirehard  zu  Verona  unter  den  Schutz  des  päpst- 
lichen Stuhles,  wofür  das  Kloster  jährlich  einen  Byzanzier  oder 
das  Aequivalent  nach  Rom  bezahlen  soll.  Das  Kloster  soll  die 
freie  Abtwahl  haben.  Die  Vogtei  behielt  sich  der  Herzog  be- 
vor; wenn  er  nur  einen  Sohn  haben  sollte,  soll  dieser,  bei 
mehr  Söhnen  aber  der  älteste  die  Vogtei  erhalten;  in  Ermang- 
lung von  Söhnen  sollte  der  Abt  die  freie  Wahl  des  Kloster- 
vogtes   haben. 

Anno  dominicae  incarn.  MXCVI.  Indiet.  IV.  Heinrico 
regnante  XLIH.  imperante  anno   X.  Veronae. 

(Aus  einer  bei  dem  historischen  Vereine  Dir  Kärnten 
befindlichen  Handschrift,  Geschichte  von  St.  Lambrecht.) 

*)  In  loco  et  fundo    qui    dicitur    Carinthia. 

CLXXVni.  26.  März  1090. 
Papst  Urban  H.  ertheilt  dem  Abte  Wezelo  von  St.  Paul, 
dessen  Stift  die  Stifter  Hartwig ,  Erzbischof  von  Magdeburg, 
Graf  Engelbert,  dessen  Gemahlin  Hadewik  und  ihre  Söhne  dem 
Schutze  des  h.  Peter  empfohlen  hatten ,  die  Schirmbulle,  dem 
Capitel  die  freie  Abtvvahl.  Die  Weihe  der  Altäre,  der  Kirchen, 
der  Mönche  ,  des  Chrismas  und  des  h.  Oeles,  dann  die  übrigen 
zum  bischöflichen  Amte  gehörigen  Verrichtungen  stehen  dem 
Salzburger  Erzbischofe  zu,  in  dessen  Diöcese  St.  Paul  gele- 
gen. Sollte  dieser  ausser  Gemeinschaft  mit  dem  apostolischen 
Stuhle  stehen,  oder  sein  Amt  nicht  unentgeltlich  und  nicht 
ohne  böse  Absicht  verrichten  wollen,  so  steht  es  dem  Kloster 
frei;  sich  an  einen  beliebigen  andern  katholischen  Bischof  oder 
an  den  päpstlichen  Stuhl  wegen  der  Weihen  zu  wenden.  Jedermann, 
•welcher  nicht  excommunicirt  ist,  kann  in  St.  Paul  seine  Be- 
gräbnissstätte wählen.  Zum  Vogte  bestimmt  der  Papst  den 
Engelbert,  Sohn  des  altern  Grafen  Engelbert,  und  nach  dessen 
Ableben  dessen  vorzüglichsten  Erben,  wenn  selber  dem  Kloster 
nützlich  und  ein  Erfüller  der  väterlichen  Stiftung  seyn  sollte. 
Im  entgegengesetzten  Falle  soll  der  Abt  mit  dem  Beirathe  des 
Capitels  den  Klostervogt  wählen  können.  Der  Papst  ertheilt 
die  Freiheit  von  dem  Zehente  der  Neubrüche  und  den  von 
Erzbischof  Thiemo  zum  Kloster  gegebenen  Gegenständen. 
Kein  Papst,  Bischof,   Kaiser,   König,   Herzog,   Graf    oder    Abt 


359 

soll  etwas  von  den  Klostergütern  ohne  Einwilligung  der  wei- 
seren Brüder  zu  Lehen  geben  oder  auf  was  immer  für  eine 
Weise  veräussern  dürfen.  In  Anerkennung  dieser  ertheilten 
Freiheiten  soll  jährlich  ein  Byzanzier  zum  lateranischen  Palaste 
bezahlt    werden. 

Zeugen  waren;  Herrant  von  Griggingen  und  sein  Sohn 
Oudalrich  von  Wellicheringen,  Hecil,  Etich,    Marquart. 

Data  Laterani  per  manum  Johannis  sancte  romane  ecclesie 
diac.  Card.  VII.  Kai.  April.  Indictione  VII.  Anno  dominice 
Incarnationis  MC.  Pontificatus  autem  dorn.  Vrbani  secundi  Pape 
XII.') 

(Archiv  1820.  S.  303,  Nr.  XC.) 

*)  Die  Zeugen  sind  mit  einer   andern   aber  gleichzeitigen  Sclirift  angezeigt. 
*)  Die  Unrichtigkeit  in  der  Jahresangabe  geht  aus  den  übrigen  Zeitangaben 

hervor,  und  dürfte  von  einer  abweichenden  Annahme   des  Jahresanfanges 

h«rrühren. 

(Fortsetzung  folgt.) 


Verbesserungen. 

Zu  den  Regesten  im  dritten  Hefte,  Jahrgang  184Ö.  S.  1  —  39. 


3, 

Zeile  8  ist  statt 

:  ducatus    .     .    .    zu   setzen 

ducatui. 

3 

„    24    „       „ 

329 

328. 

4 

„    16    „      .. 

aquigrani               „        „ 

aquisgrani. 

4 

„    17     „      „ 

cap                          „        „ 

cop. 

4 

«    26    „      „ 

Actis                      „        „ 

Aet. 

5 

„     14     „ 

Pudii 

Pudio   ent- 
springt. 

7 

5 

lectum 

Actum. 

7 

"    34    "      " 

Görschitz                „         „ 

Görtschitz. 

8 

"    26    "      " 

Alpuvie                  „        „ 

Alpuvin. 

9 

15 

Harlerssohn          „        „ 

Harterssohn. 

9 

35 

den                          „        ,, 

dem. 

10 

14     "       " 

Quartinaha 

Quantinaha. 

11 

"      5     "       " 

Ottin  gum                „        ,' 

Ottingun. 

14 

"     28     "       " 

"• 

I. 

18 

"    21     "      " 

Jeschoffisbert       „ 

Pischoffisperch. 

19 

"     31     "       " 

Gamoringberge     „ 

Gameringberge 

19 

"     32     "       " 

XII                          „        " 

XXII. 

22 

"       3     "       " 

Choisel                   „        "^ 

Choisil. 

22 

"      8     "       " 

Choisel                   „        "^ 

Choisjl. 

22 

"    22    "      " 

Hormayrs              „ 

Hormayr's  Ta- 

"             M 

" 

schenbuch. 

22 

25 

Hefenberg              „ 

Hafenberg. 

22 

"    26     "      " 

Hefenberg 

Hafenberg. 

22 

"     27     l       " 

Voitsberg  ober     ",        " 

Veitsberg  ober 

'*                           "              " 

Aininberg 

Liemberg. 

22 

28     ,. 

Gemillach               ,, 

Gomillach. 

22 

38 

Kupian 

Kassian. 

24 

"19            " 

Heiligart                ",        " 

Hiltegart. 

25 

"    15    "      " 

Driburi                    ,, 

Drihure. 

26 

"     14 

Radvald 

Rodoald. 

28 

'■       3     "       " 

Reide 

Rieda. 

29 

"     11     "       " 

I                               „        " 

IL 

29 

"     16     "       " 

Rechwin                \,        " 

Rachwin. 

29 

"     17     "       " 

Rechwin                '^        " 

Rachwin. 

29 

"     20     "       " 

Rechwin                 "        " 

Rachwin. 

29 

"     26     "       " 

322                          l 

222. 

29 

"     33     "       " 

Trenberg               "        " 

Tranberg. 

30 

"       2     "       " 

Vergebung              '          " 

Vergabung. 

30 

"    19    "       " 

Radoald                  " 

Rodoald. 

30 

"     20     "       " 

Fagegna                 l        " 

Fagagna. 

31 

"       6     "       " 

Luitheid   "              „ 

Luitfried. 

31 

"    22    "       " 

Rochwin                „        " 

Rachwin. 

31 

"    25    "       " 

Rochwin                 „ 

Rachwin. 

31 

"     30     "       " 

a)                            „        " 

b). 

31 

"     32     "       " 

b)            „    ;; 

a). 

32 

"     22     "       " 

Hiltegard               „ 

Hiltigard. 

32 

"     33     "       " 

Guiss                       „        "^ 

Gaiss. 

32 

"     35     "       " 

Guiss                      „        ^ 

Gaiss. 

33 

"       7     "       " 

Glahengizazi         „        " 

Gluchengizazi. 

33 

"    21     "       " 

ann                          „ 

aet. 

33 

"    33    "      " 

Baiariorum            „ 

Baioariornm. 

35 

"      3    "       " 

Vuezela                  „        '1 

Vuezala. 

35 

'■    11     "       " 

Gepue                     „ 

Gepun. 

35 

"    20    "       " 

670                          „        " 

676. 

35 

"    23    "      " 

Henripnch             „ 

Henripnrch. 

35 

"    23    "      " 

Suntta                     „        " 

Snutta. 

35 

"    36    "       " 

Januthgan              „ 

Jaunthal. 

36 

"    10    "       " 

Liulhred 

Liutfred. 

37 

"      4    "       " 

743—775                  „         " 

793—795. 

37 

"    26    "       " 

Quitilinburg           „        " 

Quitelinburg. 

38 

"    23    "      " 

Projire                  „ 

Proiern. 

Nachtrag; 

zu  den  Urkunden  des  Prämonstratenser  -  Stiftes  Geras. 
(S.  Archiv,  Jahrg.  1849,  Heft  I.    S.  1  —52.) 


öeite  17  in  der  leizten  Zeile  ist  zu  ergänzen  :  (pre)  monstratensem  correc- 
tionem  ab  eo  recipientes  ibidem  deo  iugiier  famulentur.  Ad  su- 
stentationem   autem   tarn   fratrum   u.   s.   'w. 

Seite  23,  Note  2.  Ueber  Rabs.  Wie  in  jener  Gegend  Oesterreichs  über- 
raschend viele  Orte  bloss  den  Namen  ihres  Erbauers  oder  Gründers  im  Genitiv 
führen;  z.  B.  Rudmans  ,  Sigharts ,  Wilants,  Bertolds  u.  s.  w. ,  so  zweifle  ich 
nicht,  dass  das  Nämliche  bei  Ragez  der  Fall  ist.  Ein  Edler  Ragizi  erscheint 
um  1000  in  den  Urkunden  von  Brixen  (s.  d.  Archivs  3.  Heft,  S.  37).  Und  gerade- 
zu in  Oesterreich  erscheint  in  einem  Fragment  des  ältesten  Melker  Necrologiums 
(für  dessen  Herausgabe  Herr  J.  Keiblinger  sorgen  wird)  zum  14.  September  : 
Racko  r.  Und  so  wird  auch  das  Ragaz  oder  Ragez  bei  Pfäfers  in  der  Schweiz 
erklärt  seyn  ,  wohin  es  schwierig  wäre,  slavische  Colonisten  zu  versetzen.  Ja 
auch  St  a  atz  (in  Urkunden  Stoyce ,  Stauz)  scheint  auf  diese  Art  zu  erklären, 
wenn  man  Stoizendorf,  Stoizenwerd  (jetzt  in  Stolz  enwerd  geadelt) ,  Stoyes 
(hinter  Schrems),    Stazendorf  (bei   St.   Polten),   Stazing   (ober  Linz)   vergleicht. 

Seite  30,  letzte  Zeile :  Dass  Otokar  auf  den  ganzen  Bezirk  Bernegg  blei- 
bende Ansprüche  machte,  geht  auch  daraus  hervor,  dass  er  noch  1276  von  König 
Rudolph  die  Schlösser  Bernegg  und  Weikhardsschlag  zurückforderte,  die  ihm 
seien  ,, feindselig"  entrissen  worden.  (Cod.  epistol.  Ottocari  v.  Dolliner.  S.  56).  Ja 
es  ist  anzunehmen ,  dass  selbst  der  drohende  Schirmbrief ,  welchen  Herzog 
Friedrich  der  Streitbare  dem  Abte  von  Geras  ,,über  die  Kirche  zu  Weikartschlag 
und  andere  Besitzungen"  gab  (in  uusern  Urkunden  (Nr.  VI.)  gegen  Ansprüche 
Böhmens  gerichtet  war.    Vgl.   noch   Nr.   15. 

Seite  52.  Nr.  XLIV.  Diese  Urkunde  findet  sich  wohl  bei  Marian  S.  134,  doch 
habe  ich  meinen  Auszug  anders  woher  genommen,  wie  die  Beschreibung  des  Si- 
gels  beweist. 

Th.  Mayer. 


Archiv 


für 


Kunde  österreichischer  Geschichts-ftuellen, 


Herausgegeben 


von  der 


zur  Pflege  vaterländischer  Geschichte  aufgestellten  Ceniniission 


der 


kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften. 
Jahrg^ang;   IS^rO. 

///.  'und  IV.  Heft. 


Aus  der  kaiserlich  -  königlichen  Hof-  und  Staats -Druckerei. 


361 


VIII. 

Urkunden  und  geschichtliche  Notizen, 

die  sich  in  den  Handschriften 

des 
finden. 


Mitgetheilt 

von 

•fohann  von  Fräst  ^ 

Priester  dieses  Stiftes. 


Archir.  Jahrg.   1849.  III.  Heft.  25 


363 


Jn  »len  ersten  Zeiten  des  Stiftes,  da  dessen  Einkünfte  ge- 
ring, das  Pergament  sehr  theiier  war,  benüt/ie  man  jeden  lee- 
ren Raum  in  den  wenigen  Handschriften,  welche  die  heilige 
Schrift,  Legendarien ,  die  Werke  einiger  Kirchenväter,  die  Or- 
densregel und  Calendarien  enthielten  ,  um  Schenkungen ,  die 
mündlich  gemacht  wurden,  aufzuzeichnen  und  Ereignisse,  wenn 
auch  nur  für  das  Stift  merkwürdig,  den  Nachkommen  zu  über- 
geben. Spätere  Schreiber  reihten  dem  Vorgefundenen  die  Be- 
gebenheiten ihrer  Zeit  an,  und  so  geschah  es,  dass  auf  einem 
und  demselben  Blatte  Schriftzüge  mehrerer  Jahrhunderte  er- 
scheinen. Waren  es  feindliche  Einfälle,  bei  welchen  nicht  alle 
Urkunden  und  Handschriften  gerettet  wurden ,  oder  war  es 
Unwissenheit  und  Nichtachtung,  welche  sich  bei  dem  sittlichen 
Verfall  der  Ordenshäuser  an  Urkunden  und  Handschriften  ver- 
griff, sie  zerschnitt,  zu  Unterlagen  der  Einbände  verwendete, 
die  inneren  Seiten  der  eichenen  oder  buchenen  Deckel  damit 
verklebte ,  und  selbst  diese  Ueberrestc  theilweise  unleserlich 
machte,  leider  finden  sich  hierüber  Belege  im  Stifte  Zwetl. 

Was  in  den  Handschriften  dieses  Stiftes  von  Urkunden 
und  geschichtlichen  Notizen  vorfindig,  und  noch  nicht  bei  Link 
in  seinen  Annalen,  v.mX  bei  Pez,  welche  beide  diese  Quelle  be- 
nützten, zu  finden  ist,  erlaube  ich  mir  hier  mitzutheilen. 

Cod.  1.  Glossarium.  Am  Ende  findet  sich  mit  den  Schrift- 
zügen des  13.  Jahrhunderts  : 

Hacc  est  papaver  et  villae ,  de  quibus  idem  nobis  omni 
anno  solvitur. 

de  Gredniz  XVIU    raetretae 
Rabenthannc  XVIII    „ 
Pendorf  XVIII  „ 

Waltherschlag  X      „ 
Wolfgors  X  „ 

25« 


de  Rudmans  LXXV 

metretae 

de 

„  Wizzenbach  XXX 

« 

r) 

,,  Zwethlarn  XXIIII 

?7 

55 

„  Haslave  XXIIII 

n 

?5 

,,  Geroten  XVIII 

n 

V 

Diese  Gabe  ist  von  Mohn  in  den  Kapseln  /ai  verstellen, 
denn  als  Mcmnkörner  wäre  dieser  Dienst  zu  gross.  Die  ange- 
führten Ortschaften  bestehen  alle  noch :  Wizzenhach  ist  Gross- 
Weissenhach,  Zwethlarn  ist  Kleinzwetl  hei  VVaidhofen  an  der 
Thaja ,  Pendorf  ist  Perndorf  und  wie  die  übrigen  Orte  in  der 
ümsreffend  des  vStiftes. 

Cod.    2.  S,  Scriptura. 

Die  innern  Seiten  des  Einbandes  sind  mit  Bruchstücken 
zerschnittener  Urkunden  beklebt.  Einige  davon  dienten  als  Un- 
terlage zwischen  dem  Brete ,  und  dem  Fellüberzugc.  Da  das 
Bret  eines  Deckels  zerbröckelte  kam  Folgendes  zum  Vorscheine: 
Wyr  Albr  von  gotes  —  ster  vnd  zc  Steyr  eiitb  vnscrm  lieben 
getrewen  Bapoten  von  valchenhch  —  wir  emphelhen  dir  vnd 
haizzen  dich  ouch  ernstlich  daz  du  mit  —  aulTest  von  vnserra 
weffen  endelich  daz  —  —  vnsern  Juden  Besiern  von  —  chai- 
ner  gult  als  ir  prieflf  sagen,  die  si  von  iin  haben  —  daz  als 
ernstlich  daz  die  Juden  nicht  mer  —  an  sand  marien  mag- 
dalen    tag. 

Ein  zweites  in  zwei  ungleiche  Theile  zerschnittenes  Stück 
ist  eine  Abschrift  von  einer  Urkunde  auf  einem  schon  früher 
beschriebenen  Pergauicntstreif,  und  lautet :  Wir  Friderich  von 
gots  gnaden  Bomischer  chunig  —  riebe.»  embieten  den  er- 
bern mannen  hainzi  des  valchenberg  schafer  vnd  —  richtern  d 
—  hedresdorf  vnscr  gnaden  allez  gut  und  wellen  daz  vnd  ge- 
pieten  —  ze  sant  als  di  nevven  phennig  —  curn  gepiet  daz  ir 
dan  halzzet  verrvcil'en  di  alten  pheiiig  dat  nieman  da  mit  chain 
wandl  —  hab  awer  mit  newen  pheiiig  sol  man  chauffen  und  ver- 
chauften  vnd  alle  Wandlung  haben  vnd  üuch  daz  nieman  — 
grozzen  phcnig  wandel  danne  der  Wechsler  der  sol  si  chauffen 
mit  der  wag  Swer  —  nicht  —  denselben  wellen  wir  pezzern 
an  lib  vnd  gut.  Diser  —  prief  ist  geben  ze  wienn  den  nahsten 
svntags  vor  den  phingsten  in  dem  vierden  iar.  — 

Der  Auftrag  ist  dem  Bichter  von  üadersdorf  am  Kamp 
vnd  dem  Schafter  der  angränzenden  Herrschaft  Falkenberg  im 
Strasserthale  gegeben  ,  wo  noch  die  Buinen  der  gleichnamigen 
Burg,  die  auch  Falkenstein  genannt  wurde,  zu  sehen  sind. 

Der  innere  Theil  des  Deckels  am  Ende  dieses  Codex  ent- 
hält die  Urkunde: 


365 

Ich  Dietrich  der  puchperger  von  wazzerbcrch  dieiistmami 
in  Osterreich  vergich  —  daz  ich  mit  verdachtem  imiet  mein 
selbes  vnd  mit  guetem  willen  meiner  housfrowen  vrown  —  ge- 
geben han  ledigleich  —  vnser  vrowen  chloster  data  zwetl  mei- 
nes rechten  aigens  zehin  und  drei  schülling  —  wider  ain 
phunt  gult,  daz  ich  demselben  chloster  gelten  sol  vvan  —  prü- 
der in  seinem  tod  pette  vnd  zv  seinen  letzten  zeiten  durch 
seiner  sei  willen  —  derselben  zehin  vnd  drei  Schillinge  dient 
datze  valchenstain  Ortolf  sechzich  phenning  —  versigelt  mit 
meinem  insigel  —  dreizehenhundert  iar  vnd  —  zehenten  iar 
darnach  an  sant  Virichs  tach. 

Cod.  (j.  auf  dem  letzten  Blatte  mit  der  Schrift  des  12. 
Jahrhund  ertes. 

Hec  sunt  nomina  testium  de  uinea  quam  contulit  nobis  pie 
memorie  Nizo  de  clubendorf  cum  dilecta  sui  coujuge  ac  lili  — 
Wolffprunnen  trater  suus  Alhardus  plebanus  de  Chlubendorf  Ge- 
rungus  de  eodem  loco  Wordungus  de  eodem  loco  Perhtoldus  pre- 
scripti  Herbordus  Wichardus. 

Hec  sunt  nomina  testium  de  familia  quam  dominus  liudol- 
fus  de  Kirperch  nobis  de  jure  suo  mancipavit.  llapoto  Truttlieb 
Gebhat  de  Kirchperch  Gerung  de  Lin)pach  Rvedeger  Livpolt  Go- 
thefrith  de  Zwetl   Hainrich  Procemvl. 

Klubendorf  einst  eine  Pfarre  ist  das  heutige  Klaubendorf 
in  der  Pfarre  Rolirbach  seitwärts  der  Horner  Poststrasse. 

Kirchberg  ist  der  Markt  Kirchberg  am  Walde,  unfern  da- 
von Limpach. 

Cod.  7.  Auf  der  zweiten  Seite  des  ersten  Blattes  ist  die 
Dispens  für  einen  unehlichen  Sohn  des  Herzoges  Friedrich  von 
Oestreich,  schon  mitgetheilt  im  Hormayr'schen  Archive. 

Cod.  8.  Im  Anfange  ist  die  lateinische  Ueimchronik  über 
die  Chuenringe,  abgedruckt  bei  Link  aus  dem  libro  fundationum 
monasterii  Zwetlensis. 

Schon  Ebro  hat  die  ersten  12  Verse  nicht  in  das  über 
fundat.    aufgenommen,  sie  sind  folgende ; 

Sarcina  mandati  gravis  est  cum  rusticitati 
Res  nova  mandatur  qua   mens  quoque  docta  gravatur 
Scilicet  ut  quondam  rem  gestam  carmine  condam 
Que  fundatores  nostros  et  progenitores 


366 

Explicat  ipsorum  vel  quuiiiuilu  i'ala  lucuruin 
Sorte  sub  incerta  sit  ab   bis  ordine  cerla 
Que  pi'eccdentiiiu  siiit  iioinina   queve  sequenluin 
Quas  rerun»  metas  nofet  Inijus  temporis  eJas 
Nomina  que  reguin,   ([110  conservaUo  legiun 
Hec  inqiiain   umneris  jiiboor  desigiiare  vcris 
Hac  sub   lasce  gravi  genio   ijuain   nee   et  ante  levavi 
Insipiens  taetus   que   iiescio   tempto   coactus. 
Cod.    10.    Auf    der   /iWeiteu  Seite    des    letzten    Blattes    ist 
folgendes  Hruehstüek  einer  Urkunde. 

Nos  Ottacbarus  dei  »ratia  Bobeui  .  .  Karintb.  Mareb.  Mo- 
rauie  dominus  .  .  Marche  et  Egre  Omnibus  in  perpetuum.  jVe  ea 
que  geruntur  in  tempore  lapsu  temporis  pereant  .  .  prudeulum 
prouideneia  eonsueuit  merito  aeta  bominum  scripturis  et  testibus 
roborare.  Igitur  .  .  vniuersis  tain  presentibus  quam  tuturis  quod 
Dominus  OrtoU'us  prepositus  deuotus  eapellanus  noster  totum- 
que  .  .  eeelesie  capitulum  nostre  magnifieeneie  deelararunt.  quod 
licet  predia  in  Er/it\valt  justo  lytulo  .  .  possederint  multis  annis 
pacilice  et  quiete  tamen  Hartnidus  pincerna  de  Ramenstaeiu 
ipsis  .  .  et  oapitulo  mouit  et  adbue  mouet  ter  jam  questionem 
constanter  asserens  illa  sibi  a  douiino  Liupat  .  .  hier  bricht  die 
Schrift,  aus  den«   Ende   des   13.   Jahrliundertes   ab. 

Das  Folgende  betrifft  die  Einkünfte  der  Katbarinakapelle 
im   Zwetlhofe  /,u   Wien  auf  dem  Stepbansplatze. 

.  .  Primo  ad  lumen  duurum  talentorum  .  .  mo  Heinrici  oa 
faber  in  dem  viscbbof  in  alto  foro  ter  in  anno  Georii.  IMieha- 
helis.  Natiiiitatis  .  .  redditus  eapellani  Primo  de  domo  pistoris 
retro  nouum  forum  quatuoi'  talenta  et  dimidiuin  ter  in  anno  Ge- 
orii Michahelis  natiuitatis  de  domo  Tbirnprechinne  super  Mouk 
X  sol.  bis  in  anno  Georii  Michabe.  Item  de  domo  HamilUne  in 
strata  que  dieitur  Wiltvericber  unum  talentum  ter  in  anno  Mich, 
innocauit,  in  pentecost.  Item  de  domo  bana  in  Kyenmarcht  ulrici 
nomine  dimidium  talentum  bis  in  anno  Georii  Michah.  Item  de 
domo  soleatoris  dicti  Queb  in  Viscbbof  dimidium  talentum  semel 
in  anno  Michahel.  Item  de  domo  Zacharie  retro  tomum  Tbeu- 
tunicorum  dimidium  talentum  ter  in  anno  Georii  Mich.  i\at.  Item 
de  mensa  siue  qui  dieitur  Dyctramus  in  medio  alti  fori  XV 
den.  semel  in  anno  Georii.  Item  de  domo  Rudgeri  dicti  fuetrer 


307 

in  ciniitet'io  saucli  pctri  ilimldiuni  lulenluin  bis  in  annu  (jieurii 
Micha,  apud  pretorium  de  mensa  x  den.  in  nativilatc.  lleni  apud 
Scolos  sub  littore  xx  den.  Georii.  Item  de  domo  Gaunestorfcrine 
in  strata  alsarine  xij  den  Georii  Item  de  domo  cappellarii 
contra  capellam  iij  sol.  semel  in  anno  Mich.  .  .  dicuntur  hof- 
stet ante  portam  Scotorum  xii.  sol  semel  in  anno  Georii  .  .  . 
pratense  de  tribus  partibus  vinee  ix  sol.  semel  in  anno. 

pro  exemptione  capelle  ad  sanctum  stephanum  paro- 
chialcm  ecclesiam  soliiatur  unum  talentum  singulis  annis  de 
duabus  mensis  in  qiiibus  cera  solet  uendi  et  de  duabus  mensis 
qua  cyram-tiseh  dicuntur  in  alto  foro  sumatim.  Die  Schrift  ge- 
hört dem  14.  Jahrhunderte  an. 

Cod.  18.  Am  Ende  stehen  nebst  3  schon  bei  Link  abge- 
druckten folgende  Notizen  aus  dem  13.  oder  dem  Anfange  des 
13.   Jahrhundertes. 

l'rcsentibus  scriptis  cuuctis  katholice  ßdei  notiflcamus  ho- 
minibus  quod  Zwetelenses  fratres  pecunia  redemimus  urbano 
jure  aream  que  ante  portam  curie  nostre  in  Egenburch  jacet  a 
quodam  Liupoldo  cognomento  Fippinch  annuente  et  concedente 
domino  Ortilibo  de  VVidernueld  ad  quem  eadeni  area  jurisdic- 
tione  proprie  pertinebat,  Emptione  itaque  facta  dominus  Ortlibus 
rogauit  nos  si  quando  ei  necessitas  incumbit  ut  suum  urbanum 
jus  xlxxx  numorum  ante  statum  diem  a  nobis  expeteret  sibi 
persoluere,  Cujus  uoluntate  beuigno  animo  annuentes  postuinvimus 
et  nos  quod  nostre  posessioni  minime  liceret  forensibus  placi- 
tis  interesse  quatinus  et  ipse  pro  omni  forensi  jure  et  exactioue 
a  nobis  x  nummis  additis  ad  predictos  xxx  et  xl  accipiet  ut 
ab  omni  exitiCi  aream  nostram  cum  quiete  ac  sine  alicujus  im- 
pulsione  habere  possemus,  Cui  nostre  peticiou  iet  ipse  assensum 
coram  hiis  ueridicis  testibus  prebuit  quorum  nomina  sunt  hec 
RudegerusPirsach,  Fridericus  thelonearius.  Adelgerus  minor.  Ditt- 
marus  economus  ejusdem  domini  Ortlibi.  Perhtoldus  uillicus  ejus- 
dem  iu  Windischendorf.  Perhtoldus  Pyrchkan.  Ebro  institor.  Eber- 
gerus  rusticus  Woluel  Le  Menestennere  et  alii  promiscui  sexus 
quam  plures. 

In  noticiam  nihilominus  cunctorum  fidellum  ducimus  uni- 
aersa  urbana  jura  que  in  Egenburch  et  in  Rauingen  persoluere 
debemus.    Primo  Niwenburgensibus  de  curia  in  qua  conmanemus 


368 

et  de  adjacente  ejusilani  curie  xljj  deiiariuruiii  tle  pomcrio  et 
proxinia  viiiea  picbano  xxx  de  siiperioi'i  parte  ejusdeni  uiiiee 
Oltoni  de  Heidonrichesteiu  xv  Hiigoni  de  Rasteiiberch  de  diiabus 
uineis  Ix  de  quodain  agro  paiiperibus  douuiii  llad.  talentum 
plebano  de  Cbadawe  de  uiiiea  et  agro  1  den.  ac  10  caseos  De 
uineis  Timoiiis  niilitis  xv  de  uinea  imitliiaia  xv  De  duobus 
uiiieis  Eberliardi  de  Egeubiircb  xxx  de  niia  uiuea  Alberonis  xv 
de   altera  vij  et  oboluin. 

Cod.  23.  Aul'  dem  iet/iteii  Hlalte  sind  zwei  Urkundeu  aus 
dem  15.  Jalirbunderte.  wciclu'  über  die  Beniit/aing'  der  Wein- 
gärteu  Aul'sebluss  geben. 

Ich  Cristau  Meyssawer  bab  beslauden  ain  jeuch  Weingarten 
genand  der  Spirrenpewtel  leb  Caspar  llarraiit  .lannis  Ruprecbt 
sein  sun  haben  bestanden  ain  jeueli  weingarlon  genand  der 
Chautweingarlen.  Wir  veriehen  und  tun  ebund  oltenleieb  mit 
dem  brielV  vor  aller  meniekleioh  i»e«!,enburtign  und  chunCtigen 
dy  in  seheiit  lesen  oder  hoerent  lesen  das  wir  obgenanten 
bestand  haben  von  den  geistleiehen  lierrn  herr  Johannsen  abbt 
vnser  t'rawen  kloster  zu  Zwetel  und  dem  gantzen  conuent  da- 
selbs  in  solcher  beslaiden  das  wir  obgenante  all  dy  egeschriben 
Weingarten  sullen  inn  haben  vnsr  leblag  alain  und  nicht  verner. 
Und  die  panleich  inn  haben  mit  guetein  mitteni  paw  n»it  misten 
n)it  grueben  nüt  slhekehen  mit  andelay  arbet  dy  zu  weingart 
arbait  gehoi-l  mit  vnserm  aigen  gut  an  des  vorgenanten  herr  abbt 
und  d(!s  eonuent/-  z,e  ZwetI  schaden  vud  ich  Chrislan  Meyssawer 
sehol  all  jar  dienn  in  dem  lesen  xxx  wienn.  phenig  ainen»  Ics- 
maister  in  den  hott"  zu  Kambarn  mein  lehtag  alain  vnd  nicht 
mer.  Ich  Caspar  llarrant  vnd  wir  Janns  Ruprecht  sein  sün 
sullen  den  vorbenanlen  Weingarten  t'rey  haben  dy  ersten  fünf 
jar  nach  einander  vnd  darnach  dy  andren  fünf  jar  sul  wir  die- 
nen sechtig  ]>fenig  vnd  nach  dem  ausgancht  der  zehen  jar 
sullen  wir  albeg  dien  den  dritten  tail  inayschs  von  dem  Wein- 
garten. Es  sol  auch  vnser  ytzleicher  selber  ausrichten  das 
huetlon  vnd  yeder  tail  sol  vor  seinem  tail  den  zehent  ausrich- 
ten. Auch  sol  vnd  mag  der  obgenant  herr  abbt  oder  der  conuent 
all  jar  iren  anhält  beschauen  lassen  ob  dy  obgeschriben  Wein- 
garten mit  guetem  mittern  paw  gepaut  sind  oder  nicht.  Wer  aber 
das    das  wir  obgenant  vnd  vnser  yeder  besundtail  dy  Weingarten 


369 

nicht  redit  paiief  vud  pau  oder  aibait  verzue^eii  oder  vcrczo- 
gen  hetten  mit  vvelcherley  arbait  das  wer  desselbigen  jars  das 
es  wissenleich  wer  oder  werd  dariimb  muegen  viis  der  egenant 
her  abbt  der  comient  oder  ir  anbalt  mit  dem  mayschs  der  des 
jars  in  dem  Weingarten  gewaksen  ist  rechtleich  pfenten  als  vil 
das  si  genuegt,  Vnd  wann  vnder  vns  allen  der  lest  leib  abget 
mit  dem  tod  vor  sand  Jörgen  tag  so  mag  vnd  sol  der  abbt  der 
conuent  oder  ir  anbalt  sich  der  egenant  weingerten  wie  si  dew 
vindent  rechtleich  wol  vnderbinden  an  all  vnser  erben  fraintschaft 
vnd  menichleichs  irrung  vnd  widered.  Gieng  aber  vnder  vns  alle 
ainer  ab  nach  sand  Jorgn  tag  in  welcher  zeit  das  wer  des  jars 
so  muegen  vnsr  nagst  frewnt  vnd  erbn  sich  der  Weingarten  wol 
vnderbinden  vnd  pauen  uncz  auf  das  lesen  vnd  dy  frucht  davon 
sessen  vnd  lesen,  Vnd  nach  dem  Icsenn  sollen  sew  dem  gotzhaus 
ze  zwetl  ledig  vnd  los  sein,  Das  luben  wir  alles  stet  ze  haben 
das  oben  an  dem  brieff  gesriben  stet  mit  vrcliund  des  brieffs 
besigit  mit  des  erbirdigen  geistleichen  hern  her  Symon  eim  pfar- 
rer  zu  Scönpach  anhangunden  insidei  im  vnd  seinen  nachkomen 
an  schaden.  Vnd  mit  des  edlen  her  Asmen  des  Prueling  zu  Kam- 
barn anhangunden  insidei  im  vnd  seineu  erben  an  schaden  dy 
wir  all  obgenant  mit  ganczem  lleiss  darumb  gepeten  habn  vnd 
verpinden  vns  auch  hinder  erevv  paiden  insigl  mit  vnsrn  trenn 
alles  das  stet  ze  haben,  das  oben  an  den  brieft'  geschriben  stet. 
Der  geben  ist  nach  christi  gepurd  virzehenhundert  jar  vnd  im 
dem    vierczisten  jar  an  sand  Cholmanstag  des  heiligen  martrer. 

Diese  Weingärten  gehörten  zu  dem  Stift  Zwetlerischen 
Gute  Kammern  bei  Haderstorf  am  Kamp.  Statt  Schönbach  soll 
es  nach  der  gegenwärtigen  Benennung  Schönberg  heissen. 

Wir  prüder  Hanns  abbt  vnser  frawn  kloster  zu  Czwetl 
vnd  der  ganncz  conuent  daselbs  vergehen  vnd  tun  chund  oflfen- 
leich  mit  dem  brieft"  allen  lewten  gegenburtigen  vnd  künftigen 
dy  in  lesen  oder  hören  lesen  daz  wir  mit  gemaynen  rat  vnsr 
all  ausslassen  haben  zway  jeuch  Weingarten  in  der  Chrengrüeb 
ain  jeuch  gepawt  vnd  gestüVt  daz  ander  jeuch  ain  oeden  den 
bescheiden  lewten  Eberharten  Frankchen  Anna  sein  hausfravven 
vnd  Wernharten  Schinagel  Margret  sein  hausfrawn  also  in  der 
beschaiden  daz  sy  dy  zway  jeuch  Weingarten  schulten  ynne 
haben    nucxn    vnd    nyessen  auff  ir  lebtag  allain  von  ainem  leib 


370 

auf  tlen  andern  vi»d  nicht  verrer  vud  schullen  daz  gepawt  jeucU 
in  guten  mittern  paw  haben  mit  misten  mit  steckchen  mit  gru- 
ben mit  allerley  arbait  dy  zu  Weingarten  werich  gehöret  nichts 
darinne  ausgenomen.  Sy  schullen  auch  nicht  lesen  an  vnsers  hof- 
maister  wissen  vnd  willen  vnd  schullen  das  drey  tag  vor  chund 
tun.  Sy  schullen  auch  den  maysch  genczlich  füern  in  vnsern 
hoflf  gen  Weinczürl  an  all  vnsr  iniie  vnd  was  sy  derpawen  in 
dem  jeuch  Weingarten  schullen  sy  vns  gelten  gleich  den  vierden 
emer  weins  aus  dem  grant  pey  der  press  vnd  darzue  den  ze- 
hent  der  von  recht  voraus  vnser  ist.  Dann  daz  ander  jeuch 
daz  ain  oeden  ist  daz  schullen  sy  payd  von  jar  zu  jar  pawleich 
vnd  stiftleich  legen  vnd  haben  in  das  frey  lassen  von  dem  tag 
als  der  brieft'  gegeben  ist  drew  gancze  jar  vnd  ob  sy  in  dem 
benenten  jare  daz  jeuch  Weingarten  nicht  pawleich  vnd  stifftleich 
bieten  gelegt  vnd  säumig  darinen  wern  gewesen  so  habent  sy 
an  dem  bestand  alle  ir  rechtichait  verlorn  dan  in  dem  vierden 
jar  schullen  sy  vns  von  eim  jeuch  Weingarten  alls  vil  weins  vnd 
zehent  geben,  alls  von  dem  andern  an  alle  widerred.  Wer  aber 
daz  sy  den  Weingarten  mit  paw  Verzügen  vnd  nicht  pawten  alls 
vor  geschriben  stet  daz  zwen  Weingarten  man  erchannten  pey 
iren  trewen  waz  wir  daz  zu  scheden  chemen  do  schol  py  vnsr 
hofmaister  in  der  press  phenden  von  iren  tail  weins  daz  wir 
genzleich  vnserr  scheden  bechomen,  wer  aber  daz  ir  ainer  seinen 
tail  Weingarten  vor  notdurfl't  nicht  gepawen  mag  der  schol  in  ver- 
chauffen  mit  vnsers  hofmaister  wissen  vnd  alls  offt  ain  jeuch 
Weingarten  verchauft  wirt  alls  oft't  schullen  sy  geben  ablat  und 
anlat  sechs  pfenig  aufl'  sechs  pfenig  ab  Sy  schullen  vns  auch  alle 
jar  purkrechte  an  sand  Michelstag  von  yedem  jeuch  sechs  pfenig 
an  alls  verziehen ,  wer  daz  nicht  tet  an  dem  vorgenanten  tag  so 
get  wandel  darauff  alls  purkchrechts  recht  ist  vnd  denselben  schol 
man  darumb  auch  phenden  in  dem  lesen  pey  der  press  vnd  wann 
der  lesst  leib  mit  dem  tod  abget  vor  sand  Jörgen  tag  so  schullen 
wir  VHS  der  Weingarten  vnderwinden  recht  wie  wir  dy  vinden  vnd 
mit  nyemand  furbas  ze  tail  haben.  Stirbt  er  aber  nach  sand  Jör- 
gen tag  so  mugeu  sich  sein  nechst  frewnt  dy  nucz  des  jars  vn- 
derwinden nützen  vnd  niessen  allso  daz  dy  weingerten  nach  des 
briefs  sag  gepawet  werden  vnd  vnser  tail  weins  vns  gentzleich 
widervar.    Dann   so   zehannt  nach  dem  lesen   sind  vns    dyselbeu 


371 

weingerten  gancz  vnd  gar  ledig  viul  los  wardeu  an  all  vnsrer 
inue  vngeuerlich  dy  sy  vns  mit  stcckcheu  zielien  vnd  mit  ver- 
ziehen seil)  aus  schullen  richten  mit  irem  gut  vnd  arbait  vnd  vns 
dan  der  weingerten  vnderziehen  an  all  vnsrer  mue  vnd  menik- 
ieichs  widered  damit  wir  dann  mii<>en  vnd  schullen  tuen  wie  vns 
verlusst  nach  allen  vnserm  geuallen.  Mit  urkund  des  brieffs  den 
wir  in  darüber  geben  versigelten  mit  vnsern  payden  anhangunden 
insigeln  der  geben  ist  do  man  zalt  von  Christs  gepurdt  vier- 
zehenhundert  jar  und  fünf  vnd  dreissikg*  jar  an  sand  Mertentag 
dez  heiligen  pitschofl'. 

Cod.  24.  Vitae  Sanctoruni. 

Nach  den  Lebensbeschreibungen  der  Heiligen  ist  ein  Ge- 
dicht in  lateinischen  Versen  ,  welches  Hildegunden  zum  Gegen- 
stande hat,  die  unter  dem  Namen  Joseph  in  dem  Cisterzienser 
Mönchskloster  Schönau  eingekleidet  war.  Aus  dem  13.  Jahr- 
hunderte. 

Dann  folgt  ein  Verzeichniss  der  den  Zwetlern  gestifteten 
Extraspeisen,  Servicia  genannt,  welches  mit  vielen  adeligen  Fa- 
milien und  der  Lebensart  im  Stifte  bekannt  macht,  im  14.  Jahr- 
hunderte geschrieben. 

Nota  Seruicia  que  ministrantur  conuentui  in  Zwetl. 

In  nativitate  domini  de  Ottenstainariis  tria  frusta  panem  et 
artocreas  chrapphen. 

Johanis  ewang.  de  Puchpergariis  tria  frusta  vinum  et  panem. 

Innocencium  de  Dachspergariis  tria  frusta  vinum  et  panem. 

In  circumcisione  domini  de  Hiersone  et  Rapotone  de  Vrvar 
tria  frusta  vinum  et  panem. 

In  vigilia  epiphan.  de  domino  Eberhardo  de  Waltsse  duo 
frustra  piscium. 

In  die  sancto  de  Andrea  Liechtenstainario  vj  paues  tria 
ova  et  artocrea. 

In  die  Eberhardi  de  fundatoribus  tria  frusta  vinum  panem 
tria  ova  et   artocreas. 

In  die  Wilhelmi  de  ßollone  duo  frusta  vinum  panem. 

In  octava  Epiph.  de  Sacerdote  Johanne  pisoen  pisces  ui- 
num  panem. 

In  die  Agnetis  virg.  de  Tursonibus  tria  frust.  vinum^  panes 
artocreas. 


372 

In  coniiersione   S.  Pauli    de  Stainpekina    dabit    iniirmarius 
dominoi'um  tria  frust.  vinum  et  pancm. 

In  purificacione  v.  m.  de  Rawclienstainariis  tria  finista  vinum 
paneni. 

In  die  Agathe  v.   de  Gozzoue  duo  frust.  piscium. 

In  die  Mathie  apostoli  de   dominis  de  Liechtenek  tria  frusta 
piscium  vinum  et  panem. 

Dominica  Inwocavit  de  Chunrado   de  Potendorf  tria   frusta 
piscium  vinum  panem. 

Tercia    feria   post    inuocauit   a  ducibus  Austrie    tria   frust. 
vinum  ,  panem  ,  artocreos. 

In  die  cinerum  maxister  curie  de  Kremsa  tria  frust.  vinum 
et  panem. 

Quinta  feria    ante   quadrcigesimam  de  Hachenstainariis    duo 
frust.   et  panem. 

Item  letare  de  ciuibus  Wiennensibus  duo  frust.  piscium. 

Item  Albini    confessoris  a  Seyfrido    rustico  in    ciuitate  tria 
frusta  vi.  panes. 

Item  Gregorii   pape  ab  Heinrico  plebauo  de    nova   ecclesia 
talentum  pro  piscibus. 

In  die  Benedicti  abbatis  a  Prawnstarfariis  tria  frusta  vinum 
et  panem. 

In  annunciacione  sancte  Mar.    vir.  tria  frusta  vinum  et  pa- 
nem ab  abbate. 

In    uigilia  palmarum    a  Nicoiao   scriptore   de  Mynpach   tria 
frusta  vinum  et  panem. 

In  die    palmarum    de    dominis    de   llastenbcrch    duo    frusta 
piscium. 

Item  quinta  feria  in  ebdomada  palmarum  de  Dacbspergariis 
tria  frusta  vinum  et  panem. 

In  cena  domini  magister  curie  in  Krems  tria  frusta  vin.  pan. 

In  uigilia  pasce  de  Poppone  de  Hainreichs  tria  frust.  vin.  pan. 

In  die  pasce  de  fundatoribus  tria  frust.  vinum  panem ,  tria 
ova  artoc.  et  duobus  sequentibus  cuilibet  monacho  tria  oua. 

In  octava  pasce  a  Lainario  camerarius  dabit  piscem  vinum 
et  panem  tria  ova  et  artocrcas. 

In  die  Tiburtii  et  Valeriani  a  comitissa  de  Pernstein  pisces 
vinum  panem  tria  oua  et  artocrcas. 


373 

In    die  Georii  de    doiniiiu  Aguete  de    Chunring-  tria  frusta 
vlüuin  et  paiiem  et  arlocreas. 

Item  Pliilippi    ot  Jacobi    de    domina  OflFeinia    de   Potendorf 
pisces  viuum  panein. 

In    die    Marci    ewangeliste    subcellerarius   a    Plabmenelinio 
pisces  vinum  paneni. 

In  inucntionc  s.  crucis  de  doinino  Hainrico  de  Dachsperch 
pisces  vinum  pancm. 

Johannes  ante  portam  latinam  de  scriptore  de  Vreu  I  talen- 
tum  pro   piscibus. 

In  vigilia  asceiisionis  de  domina  de    Wasserberch  subcelle- 
rarius vinum  pisces  panem. 

In  die  sancto  de  Tumbraczariis   pisces  vinum    et  panem. 

In  vigilia  Pentccosten    de    Alberto    de    Streczing    pis.    vin. 
panem. 

In  die  Pentecostes  de  plebano  de  SicÄcndorf  pis.  vin.  pan. 

In  die    s.  Trinitatis  de  Gnemhortlino  Friderico  de  Wienna 
pisces  vinum  et  panem. 

In  die  corporis  Christi  de  Meinhardo  Spiczendrat  pis.  vin.  pan. 

In  die  Margarethe    de  Johanne    plebano   de  Sweykers    pis- 
ces vinum  panem  et  artocreas. 

Item    in    eodcm    die    de  Rawbario    de  Wienna    pisces    vin. 
paneni. 

In  die  Viti  martiris  de  Friderico  Rueczen  pisc.  vin.  panem. 

In  die  Achatii  de  Perhartanfariis  pisces  vinum  panem. 

In  vigilia  Johannis  baptiste  quidam  occultus  et  bonus  ami- 
cus  de  Wienna  talentum  pro  piscibus. 

In  die  Johannis  Dapt.  de  Lawbekkario  pisc.  vin.  panem. 

In  proxima  die  post  Johannis  bapt.    de  dominis  de  Lauffen 
plenum  soruicium. 

In  vigilia    apostolorum  Pctri  et  Pauli    a   Ludwico   percario 
taleutum  pro  piscibus. 

In  die  Pctri   et  Pauli  a  Chlingerbario  pisces  vinum  panem 
tria  oua  et  arlocreas. 

In  die  Udalrici  de  Ottcnstainariis  pisc.  vinum  panem. 

In  octava  apost.    Pet.  et  Pauli  de  Huntaffis  pisc.  vin.  pan. 

In  translatione   s.  Benedicti  de  domino  Uudgero  de  Mawr- 
perig  pisces  vinum  tria  oua  et  artocreas. 


374 


Item  Alexii  confessoris  de  Giindlino  de  Rosenaw  pisces 
viiium  panem. 

Item  Praxedis  de  fundatoribus  pis.  vin.  pan.  tria  ova  artocreas. 

Item  Marie  Magdalene  a  domino  de  Waltsee  pisc.  viniim 
panem  tria  oua  artocreas. 

Item  ad  uincula  Petri  de  dominis  de  Potendorf  pisces  vinum 
panem  tria  oua  artoc. 

Item  Jacobi  apost.  de  Priczenstarfario  pisc.  vin.  panem. 

Item  Stephani  de  Liechtenekkario  de  Raspacli  infirmarius 
pisc.  vin.  pan.  et  artocreas. 

In  die  Laurencii  de  comite  Perclitoldo  de  Hardek  pisces  vi- 
num panem. 

In  die  Spinee  corone  de  Johanne  comite  de  Hardek  plenum 
seruicium  de  camb  iri  Ixxxviij. 

In  vigilia  assumptionis  s.  M.  camerarius  dabit  priori  unum 
talentum  pro  piscibus  conuentui  de  vinea  tailant  de  dominico 
de  Krems. 

In  assumptione  s.  M,  de  domino  Gozone  de  Chrems  pisces 
vinum  panem. 

Item  Bernhardi  de  Pölczone  de  Wienna  pisc.  vin.  panem. 

In  decoliatione  s.  Johanis  bapt.  de  Potendarfariis  pis.  vin. 
pan.  tria  oua  et  artocreas. 

In  octava  assumpt.  s.  M.  de  magistro  civium  de  Wienna 
pisces  vinum  panem. 

In  die  ßartholomei  de  domino  Vlrico  de  Dachsperg  pisces 
vinum  panem  artocreas. 

In  die  Augustini  episcopi  de  domino  Johanne  de  Liech- 
tenek  pisc.  vinum  panem  artocreas. 

Egidii  de  Puechpergarüs  pisces  vinum  pan.  artocr. 

In  vigilia  nativit.  s.  m,  de  Episcopo  chiem.  plenum  seruicium. 

In  die  virg.  Marie  de  Gozzone  de  Chrems  pis.  vin.  pan. 

In  exaltacione  s.  cruc.  de  Göschlino  Fravro  pis.  vin.  pan. 
feria  quarta  quatuor  temporum  de  Hawsariis  pisc.  vin.  pan. 

In  dedicacione  ecclesie  nostre   ab  abbate   pis.    vin.    panem. 

Item  Mathei  apost.  de  Wolfhardo  raolendinatore  pis.  vin.  pan. 

In  die  Michlis  de  comite  Ludwico  de  Ottinga  pisces  vinum 
et  panem  tria  oua  et  artocreas. 

Jeronimi  de  dominis  Starchenbergariis  pis.  vin,  pan. 


375 

Item  Dyonisii  de  dominis  Woltgero  et  VIrico  de  Dachsperg 
pisces  viniim  et  pancm. 

Item  Cholomanni  mart.  de  scriptore  de  Minpach  pis.  vin.  pan. 

Item  Liice  ewang.  de  Alberone  de  Kunring  pisces  vinum 
panem  tria  oua  et  avtocreas. 

In  die  vndecim  milium  virginum  de  Hadmarstarsfariis  sub- 
celicrarius  tria  friista  viimm  et  panem. 

Symonis  et  Jude  de  Haclienstainariis  magister  cnrie  de 
Reuinga  pisces  vinum  et  panem. 

In  Vigilia  omnium  sanctorum  de  meinhardo  diice  Karinthie 
tria  frusta  vinum   et  panem. 

In  die  omnium  sanctorum  de  Cliirichpergariis  tria  frusta  vi- 
num panem  tria  oua  et  artocreas. 

In  die  animarum  de  antiquo  judice  Henrico  de  Witra  tria 
frusta  vinum  et  panem  tria  oua  et  artocreas  de  hamma  de  Stin- 
kenprun. 

In  die  s.  Martini  de  Golfrido  judice  de  Chrems  subcelle- 
rarius  tria  frusta  vinum  et  panem. 

In  eodem  die  Martini  de  Chunrado  ciue  Techenhavvp  deCliorn- 
newburga  plenum  seruicium  datum  xxx  tal.  et  habet  unam  literam. 

In  die  Elisabet  infirmarius  conuersorum  de  Stochornario 
eonuerso  unum  frustum. 

Item  Cecilia  de  Huntaffina  de  Prawnstorf  tria  frusta  vinum 
et  panem. 

Item  Clementis  de  Ottenstainariis  tria  frusta  vin.  pan. 

In  die  Katherine  de  judice  Hadmaro  de  Witra  tria  frust. 
vin.  et  panem. 

Item  Andree  apostoll  de  Liechtenekario  tria  frust.  vin.  pan. 

Ipso  die  distribuantur  pauperibus  ante  portam  decem  metre- 
tas  siliginis  et  quinque  urnas  uini  et  unam  berram  uel  unam 
vaccam  de  carnibus. 

Dominica  aduentus  domini  datur  plenum  seruicium  de  do- 
mino  Chunrado  de  Potendorf  dentur  nobis  C.  talenta  anno  m"  no- 
nagesimo  primo. 

Item  tcrcia  feria  in  aduenlu  de  domino  Stalek  tria  frusta 
vinum  et  panem. 

Item  Nicolay  de  domino  plebano  de  Priderspach  infirmarius 
monachorum  duo  frusta  vinum  et  panem. 


376 

Item  Lucie  v.  tie  patre  frati-is  Nicolai  textoris  pisces  viiuim 
panem  artocreas. 

In    coiiceptione    s.  M.  de  piebano    de  Piilka  tria  frusta  vi- 
num  panem. 

Sabbato  quatuor  temp.  ante  nativ.   domini  de  Elisabet  Wil- 
fine  1  talentum  pro  pitancia  per  habemus  literam. 

Item    Barbare    virginis  inßrmarias  dominorum  de  Friderico 
Gnemhertlino  tria  frusta  uinum  et  panem. 

Thome    apostoli    de    domino  Vlrico    milite   de  Chiaue    tria 
frusta  vinum  et  panem. 

In  uigilia    nativ.   Christi  de  domino  Dyetrico   Filichdorfario 
marschalco  tria  frusta  vinum  et  panem. 

In    uigilia    ßartholomei  de  domino  Johanne  de  Liechteneck 
subceilerarius  dabit  plenum  scruicium. 

Nach  den  strengen  Satz.ungen  der  Cisterzienser  durfte  von 
den  gesunden  Ordensbrüdern  kein  Fleisch  genossen  werden, 
darum  enthalten  die  hier  nach  dem  Calcnder  zusammgestellten 
gestifteten  Extraspeisen  nur  Fische  zu  dem  gewöhnlichen  Genüsse 
von  zwei  vSpeisen,  welche  in  der  Blüthezeit  des  strengen  Ordens 
den  Gliedern  desselben  gereicht  wurden.  Wenn  hier  vom  Weine 
die  Rede  ist,  so  bedeutet  diess ,  wie  einige  eigens  über  solche 
Stiftungen  vorhandene  Urkunden  lehren,  einen  besseren  Wein 
als  den  gewöhnliclien ,  oder  ein  grösseres  Mass ,  der  Ausdruck 
panis  wird  in  deutschen  Urkunden  mit  „weissem  Brot,  Semmel" 
gegeben.  Seruicium  plenum  ist  eine  ausgezeichnetere  Mahlzeit, 
ein  Frolunahl.  Unter  den  angeführten  Amtsvorstehern ,  Hofmei- 
ster des  Stiftes  zu  Krems,  Radng  Ober-  und  Unterkellerer, 
Kammerer,  erscheint  auch  ein  Krankenpfleger  der  Herren,  und 
einer  der  Mönche,  weil  man  im  14.  Jahrhunderte  die  Priester 
und  Chorl)rüder  im  Gegensätze  zu  den  Laienbrüdern  Herren  nannte. 
Cod.  32.  Gregorii  Magni  moralium  Partes  2.  hat  auf  der 
zweiten  Seite  des  zweiten  Blattes  folgende  Urkunden-Abschrift: 
Wir  prüder  Albert  abt  Ulrich  prior  und  wir  das  conuent 
geniain  des  gotshaws  ze  Zwetl  sand  Pernhard  orden  Passaw 
bischtum  bekennen  für  uns  und  für  alle  vnsre  nachkomcn  vnd 
tun  kund  «>ffen  mit  dem  brief  alln  den  di  in  sehent  oder  horent 
lesen  dy  nvv  lehnt  vnd  chunftig  sind  ,  das  wir  mit  gemain  rat 
mit  all  vnsn  gunst  vnd  willn  durch  vnsrs  gotshaws  grozzcn  not- 


3n 

dürft  viid  gelt  schuld  wegn  viid  and  vil  presten  dy  im  yeczuud 
an  ligund  ist  recht  vud  redleich  in  leibgcdings  weyse  auf  alln 
vnsrn  vnd  des  egenanten  vnsers  gotshaws  guetern  ez  sein  Äechent 
dinst  guld  oder  swie  di  gueter  genant  sind  gvo///.  vnd  klain  ze 
veld  oder  ze  darff  besuecht  oder  vnbesuccht  auf  landen  oder 
auf  Wasser  verchawft  haben  vod  verchauffen  gegenbürtichlich  mit 
dem  brief  funfczig  phunt  gelts  wienner  phenig  vnd  munizz  den 
erbern  vnd  weisen  heren  hern  Leonharten  dem  iSchawr  dyweil 
chorheren  ze  Regenspurch  vnd  ze  Pazzaw  vnd  pharer  ze  Al- 
brechtsperig  vmb  drewhundert  phunt  wienner  phenig  albeg  xiij 
phunt  gelts  vmb  sechs  phunt  wienn.  phenig  den  wir  gar  vnd 
genczleich  von  im  bezalt  vnd  gewert  sein  vnd  dy  wir  dem  obgen. 
vnsrra  gotshaus  ze  grossen  frume  vnd  ze  scheinporigen  nueze 
angelegt  haben  also  beschaidenleich  daz  wir  im  her  Leanharten  dy 
egen.  1.  phund  gelts  alle  jar  jerleich  sein  lebteg  allain  ze  zwain 
tegn  in  dem  jar  daz  ist  an  sand  Jakobstag  in  dem  snit  vnd  an 
vnsr  frawtag  ze  der  Liechtmess  ze  yedem  tag  xxv  pfund  wien. 
phennig  vnuerczogenleich  ze  Wienn  oder  dacz  sand  Polten  in  den 
steten  wo  im  hern  Leonharten  daz  geuellet  gebn  beczalen  gelten 
vnd  vveren  sulln  im  oder  seinen  anhält  oder  swem  er'dy  schaffet. 
Teten  wir  aber  des  nicht  daz  wir  im  dacz  egenannt  gelt  zu 
ygleiche  tag  als  vor  benant  ist  verczugen  vnd  nicht  gebn  vnd 
beczalten  swas  er  danne  des  schaden  neme  nach  ygleichen  tag 
als  vor  geschriben  stet  an  kristen  oder  an  Juden  mit  potschaft 
mit  nachraisen  oder  swie  der  schad  mug  genant  sein  den  er  bey 
seiner  trew  ungeswarn  vnd  an  alles  recht  geistleichs  vnd  welt- 
leichs  gesprechen  mag  denselben  schaden  mit  sampt  dem  hawpgüt 
sullen  wir  im  genczleich  geben,  beczalen  vnd  widerchern  an  alle 
widered  vud  sol  er  daz  haben  dacz  vns  alln  vnuer^chaidenlich  vnd 
darzu  auf  alln  vnsn  vnd  vnsrs  gotshaus  lewten  vnd  gueten  wie  dy  ge- 
nant sind  vnd  si  darub  anvallen  aufvallen  vnd  sich  der  vnderwinden 
in  stetten  in  merkchtn  in  dorffern  auf  land  vnd  waz  mit  geistleichen 
oder  mit  weltleichen  gericht  an  fürbot  an  chlag  an  geistl.  oder  an 
weltl.  gericht  wie  in  oder  seinen  anhält  oder  swem  er  daz  schaf- 
fet aller  pest  fuegt  vnd  geuellet  als  verr  vnd  als  lang  uncz  das 
er  des  obgen.  gelts  hawpgüts  vnd  schaden  gancz  vnd  gar  gericht 
vnd  gewerd  werd  und  sol  in  denselben  in  Leonharten  oder  sei- 
nen anhält  mit  unsrm  guetlich  willen  vnd  mit  vuser  gunst  vns 
Arcbir.  Jahrg.  18^9.  III.  Heft.  26 


378 

genedigen  her  der  herczog  in  Oest.  oder  wer  sein  gewalt  hat 
oder  wen  er  oder  sein  anhält  anrueffet  veslichlich  darauf  schier- 
men  vnd  sew  dahey  behalten.  Auch  sulhi  wir  vns  daz  nvemat 
verpieten  lassen  weder  geistlich  noch  weltlich  sundcrleich  daz 
wir  im  dennoch  sein  gelt  suUen  friedleich  gebn  vnd  beczalen  zu 
den  tagn  vnd  in  dy  stat  vnd  in  der  niazz  als  obcnbenant  vnd 
geschriben  ist  vnd  alles  daz  vor  an  dem  brief  geschriben  stet 
daz  laben  wir  alle  vnderschaidenlich  für  vns  vnd  alle  vnsr  nach- 
komen  bey  unsn  trewn  an  aides  stat  stete  ze  haben  vnd  volfiiern 
genczleich  vnd  do  wider  nicht  tun  dhand  weis  mit  vrkund  des 
briefs  den  wir  vorgenant  abbt  Albrecht,  Virich  prior  vnd  der 
conuent  gemain  vnd  gancz  ze  Zwetl  demselben  hern  Leonharten 
dem  Schawr  besigelten  gebn  mit  vnsn  zwain  grossem  anhangend 
insigeln,  gebn  in  vnsrm  chloster  ze  Zwetl  Anno  M  ccc"  Ixxxxiii" 
In  die  purificacionis  virg.  gloriose. 

Cod.  36.  Opera  S.  Hieronimi.  Hier  steht  im  Anfange  nebst 
einigen  frommen  Versen : 

Foemina  fax  Satanae  rosa  foetens  dulce  venenum. 

Foemina  fallere  falsaque  dicere  quando  cavebit 

Sequana  piscibus  et  mare  fluctibus  ante  carebit. 

Cod.  41,  hier  steht  auf  der  zweiten  Seite  des  Schmutz- 
blattes : 

Monachus  secundum  litteras  Septem  huius  dictionis  septcm 
virtutibus  pollere  debet  in  moribus. 

M  Miles  fortis  contra  diaboli  inpugnationem 

0  Obediens  uerus  sine  simulatione 

N  Nulluni  proprium  retinens  in  absconsione 

A  Amans  deum  pura  dilectione. 

C  Custodiens  se  ipsum  ab  omni  pollutione. 

U  Verus  in  scrmonibus  et  in  locutione. 

S.  Simplex  ut  columba  in  omni  sua  actione.  Aus  dem  12. 
Jahrhunderte. 

Cod.  61.  Auf  dem  Deckel  des  Einbandes  wurde  ein  leeres 
Pergament blatt  aufgeklebt,  und  über  dieses  ein  anderes  aufgeleimt 
mit  der  Schrift  inwendig.  Es  loste  sich  los  und  enthält  Folgendes  : 

In  nomine  domini  Amen.  Per  hoc  —  pateat  euidenter  quod 
anno  Nativitatis  domini  millesimo  quadringentesimo  undecimo 
indictione  quarta  die  vero  decima  octaua  meusis  decembris  hora 


370 

quasi  terclarum  pontificattis  sanctlsiltni  in  clirlsto  patris  et  domini 
nostri  Joliannis  diiiina  prouidcntia  pape  vicesimi  tercii  anno 
ipsius  terlio  in  mei  notarii  publici  testiiimque  infrascriptorum 
presencia  personaliter  constitutus  lionorabilis  vir  dominus  Ni- 
colaus de  Glogouia  in  artibus  niagister  archidyaconus  de  Ca- 
laza  in  ecclesia  Waradiensi  et  canonicus  in  ecclesia  beati 
Petri  Apostoli  Veterisbudensis  Wcsprimniensis  diocesis  —  — 
meliori  modo  jure  via  et  forma  quibus  melius  et  efficacius 
potuit  fecit  constituit  creavit  —  ordinavit  suum  verum  et  legi- 
timum  ac  indubitatum  procuratorem  actorem  factorem  nego- 
ciorumque  suorum  g'estorem  unicuni  generalem  ac  specialem  ita 
quod  generalitas  specialitati  non  deroget  nee  e  contra  houora- 
bilem  virum  dominum  Johannem  Vrok  similiter  in  artibus  magi- 
strum  lectorem  et  canonicum  in  predicta  ecclesia  V^eteribuden- 
si  ac  canonicum  et  rectorem  altaris  beati  Joliannis  Ewangeliste 
in  supra  dicta  ecclesia  Waradiensi  presentem  et  onus  procura- 
cionis  luijusmodi  sponte  in  se  suscipientem  ad  petendum  re- 
cipiendum  tenendum  liabendum  et  occupaudum  pro  et  ejus 
nomine  realem  et  corporalem  possessionem  vel  canonicatus  de 
predicta  ecclesia  Vetcribudensi  juriumque  et  pcrfinenciarum 
ejusdeni  ab  alüs  suis  procuratoribus  et  ab  eis  seu  altero  eorum 
substitutis  vel  substituendis  et  quibuscunque  occupatoribus  ca- 
nonicatus ejusdem  nee  non  ad  exigeudum  levandum  et  pcrci- 
piendum  omnes  et  sin<^uIos  fructus  redditus  et  proventus  pre- 
dicti  canonicatus  dans  et  concedens  idcm  coustituens  diclo  suo 
procuratori  plenam  liberam  ac  expressani  licenciam  et  potesta- 
tem  qualiter  omnia  et  singula  faciendi  et  cxercendi  que  in  pre- 
missis  et  aliquo  premissorio  necessaria  fuerint  vel  cciam  opor- 
tuna  et  que  ipsemet  dominus  Nicolaus  canonicus  facere  et 
cxercere  posset  et  vellet  si  presens  in  dicto  canonicatu  per- 
sonaliter interessct,  Etiam  si  conucniens  videtur  prcdictus  domi- 
nus constituens  eidem  suo  procuratori  permutandi  imo  resig- 
nandi  predictum  canonicatum  suum  in  Veteribuda  omnimodam 
dedit  et  concessit  facultatem  et  plenam  potcstatem,  promisitque 
mihi  notario  publico  subscripto  ratum  et  gratum  habere  perpe- 
tuo  quidcumque  per  dictum  suum  procuratorem  actum  factum 
gestum  et  administratum  fuit  in  premissis  vel  quolibet  premis- 
sorum  sub  ypoteca  omnium  bouorum  suorum  et  obligatione  pre- 

26  * 


380 

scutium  et  futurorum.  Super  quibus  onmibas  et  slugalis  at  pro- 
mittit  dictus  domliuis  constituens  sibi  a  me  notarlo  publico  in- 
frascripto  peciit  coafici  unum  vcl  plura  publicum  seu  publica 
instrumentum  siue  instrumenta  quod  et  feci.  Acta  sunt  hec 
ßude  in  domo  venerabilis  in  chrlsto  pairis  domini  episcopi  Bos- 
siuensis  anno  indictione  mense  et  bora  loco  et  pontificatu 
quibus  supra.  Presentibus  bonestis  et  discretis  viris  domino 
Jacobo  prcsbitero  de  lewpolsdorf  capellano  capelle  beati  regis 
Ladislai  in  Buda,  iStepbano  Mayerdorffer  de  Kasscbouia  panni- 
cida  Strigoniensis  et  Agrinensis  dioecesis  testibus  fide  dignis 
ad  premissa  specialiter  vocatis  et  rogatis. 

S.  N.  Et  ego  Matbias  de  Tbyncz  clericus  Wratislauiensis 
diöcesis  imperiali  auctoritate  notarius  dicte  procurationis  Consti- 
tutionen) omnibusque  aliis  et  singulis  dum  sie  ut  premittitur  fie- 
rent  et  agerentur  uuacum  prcnominatis  testibus  presens  interfui 
eaque  omnta  et  singula  sie  üeri  vidi  et  audivi  et  ideo  iade 
presens  publicum  instrumentum  manu  propria  scriptum  confeci 
publicavi  et  in  hanc  publicam  formam  redegi  signoque  et  no- 
mine meis  solitis  et  cousuetis  signavi  vocatus  et  requisitus  in 
fidera  et  testimonium  omnium  et  singulorum  predictornm.  j^M 

Cod.  62.  auf  dem  letzten  Blatte;  " 

Hec  sunt   indulgencie  concesse  ordini    Cysterciensi  et  date 
a  summis  pontificibus  per  Universum  mundum  perpetuis  tempo- ^^| 
ribus  ecciesiis   capellis  eorundem  visitantibus  contritis    et   con- 
fessis.  Imprimus   in  omnibus    festivitatibus  duarum   missarum  et 
domiuicis  diebus  et  in  dedicatione  ecclesie   nee    non  et   oetavis 
earundem  feslivitatuum  que   octavas    babuerunt  missis  vesperis   • 
matutinis  predicationibus  seu  exequiis   defunctorum.    Eciam    qui 
ealices  quecumque  ornamenta  dederint  videlicet  libros  lampades 
vel  oleum  seu  luminaria  cera  vel  sepum  (sebum?J  aurum  argen- 
tura   legaveruut   vel   legata    procuraveriut    quicumque    quotiens- 
cumque  vel  ubicumque  permissa  vel  aliquibus   permissorum   de- 
vote  bas   indulgentias    obtinebuut    firmiter   scilicet    Septem    vi- 
cibus  mille  dies  et  mortalium  peccatorum  et  decies  et  Ix  annos  fll 
venialium   peccatorum    misericorditer   obtiuebunt  perpetuis   tem- 
poribus  duraturas.  Scbrift  des   15.  Jabrhunderts. 

Cod.  70.  Auf  dem  ersten  Blatte  nach:  Omelie  origenis  in  librum 
Levilicum  findet  sich  mit  denSchriftzügeu  des  15.  Jahrhundertes : 


381 

Bohccius  de  consolatione  philosophie  llbro  tertio  sie  dicih 
Summnm  genu.s  infelicitatis  est  faisse  felicem  aut  qui  de  niag- 
nis  deliciis  in  prosperitatibiis  incidit  in  nolabilem  adversitatem 
atqiie  miseriam  summe  efficitur  tristis. 

Hec  frater  VoIf%angiis  Moringer. 

Iti  ergastulo  carceris  posiliis  pro 

Memoria  posteris  scripsit  iit  noteut  causam. 

Ingrcssus  uero  in  ergastulum  fuit  idibus  Marcii 

Anni  vicesimi  qiiarti    egressus  ejus  adhue  ignorabatur. 

Cod.  84.  ist  für  die  Geschichte  der  wichtigste  von  Link 
und  Pez  benützt.  Link  hat  die  betreffenden  Stellen,  die  seinem 
Zwecke  zusagten,  bei  den  gehörigen  Jahren  eingeschaltet,  sie 
kommen  mit  dem  Cilate :  Chronicon  MS.  in  Calendario  vor. 
Pez  hat  das  hier  Gefundene  im  ersten  Theile  scriplorum  rerum 
aastriacarum  colum.  542  als  additamenla  ad  chronicon  Zwet- 
lense,  aber  mit  vielen  Fehlern  bekannt  gemacht.  Herr  Doctor 
Wattenbach  hat  1847  in  Zwetl  nebst  vielen  andern  Hand- 
schriften auch  diese  durchgesehen,  mit  dem  Texte  bei  Pez  ver- 
glichen, die  Fehler  aufgemerkt,  und  mir  gütigst  mitgetheilt. 
Der  Codex  enthält  ein  martirologium,  und  die  Regel  des  h.  Be- 
nedict. Vor  dem  Martirologium  ist  auf  9  Pergamentblättern  das 
Calendarium  mit  den  vielen  Notizen ,  die  ich  hier  gebe ,  inso- 
ferne  sie  nicht  schon  bei  Link  und  Pez  vorkommen ,  oder  bei 
Letzterem  fehlerhaft  sind. 

Erste«  Blatt,  erste  Seite. 

Hie  census  subscriptus  de  jure  montis  solnendus  tenetur 
a  fratribus  in  Zwetil.  De  curia  in  Cremis  et  vinea  adjacente 
Ix.  Recbperg  de  duobus  ortis  vj  denarios.  De  harites  xxx  dan- 
tur  uillico  .  .  plebani  de  uineis  duabus  teil  .  .  friches  dantur 
cuidam  miiiti  Adelbero  nomine  Ix.  den.  De  nouella  plantacione 
que  uocatur  longa  fratribus  .  .  xxx  den.  de  colonia  quadam  xv 
den.  de  uinea  quadam  que  dicitur  Banseyye  dantur  fratribus  de 
Medelich  xxx  denar  et  de  adjacente  xxx  et  de  aliis  duabus 
uineis  vicinis  quas  ejusdem  loci  abbas  fratri  Bertholdo  propria 
manu  tradidit  dum  adhuc  agger  esset  eisdem  fratribus  dantur 
Ix  den.  similiter  de  quodam  aggere  xx  den.  De  uineis  tribus 
fratribus   Malharslorf   et   aggere    uno    dantur    tres    solidi   et   v. 


382 

den.  De  plantacione  q«e  uoc.itnr  Morlal  Kapotoiu  "ae  »coneoerg 
(lantur  xv  den.  .  .  co  de  Lichtenstein  xv  De  aggere  quodam 
Gniissenbcrge  iiij  den.  Duci  danlnr  Ix  de  dnabiis  uineis  .  .  ye- 
rowe  de  nona  plantacione  Wagrein  vj  den.  De  dnabus  «ineis 
canierarü  Diici  Ixxv  den.  quaruin  iina  in  Morlal  altera  jacet 
Moreinisteten.  Do  ninoa  trans  iliimen  Cremis  sila  xcv  den.  et  de 
iiinca  Strainerns  xxv.  De  molendino  diinidiuni  ialentum  de  pi- 
strino  in  einilale  Cremis  .  .  de  uinea  quam  habet  plebaiius  de 
Swigers  xlv  den.  solmmtur  Alramo  Leyen  .  .  Ileinrico  Ilirdino 
militi  et  Marquardo  de  Rechperh  Ix  de  eodem  molendino  no- 
stro  fratribus  de  llihiria.  Ans  dem   13.  Jahrhunderte. 


» 

appropinguavit 

5J 

55 

n 

pulveres 

n 

55 

n 

11 

nunlios 
Cordialis 

55 

55 

55 

Erstes  Blatt,   zweite   Seite. 

Zum  Jahre  1347  bei  Link  abgedruckt  gehört  noch:  Item 
domnns  Leupoldus  abbas  S.  Crucis  de  Campo  liliorum  re- 
ceptus  obiit  subitanea  morle. 

Folgendes   ist  bei  Pex  Script.  I.  542  zu  verbessern: 
1341)  statt  heu  zu  lesen  scilicet 

appropingnabit 
pulvere 

necessarios  necis 
Cardinalis, 

dann  steht  in  margine  :  Obiit  dominus  Otto  Gnemhertl 
qui  dedit  conuentui  bonos  libros  40  vohimina  scilicet  in 
pestilencia  communi  ipse  et  auunculus  scilicet  Pertholdus 
vSchutzenmeister  et  frater  GriiTo  frater  dicti  Ottonis  et 
Andrce. 

1350  ist  hineiny-usetzen  mit  dem  Texte  annus  Jubilaeus  com- 
munis concursus  ad  romanam  curiam  ab  omni  populo 
fuit  et  circa  ascensionem  celebratum  est  concilium  Padue. 

1351  statt  in  dominis  de  Waise  zu  lesen  inter  domino  de  Balse 


352 


55 

dominis 

55 

fuerit 

55 

dominus  de 

55 

pentecostes 

15 

exactiones 

nach 

dimissis 

11 

de  Austria 

55 

55 

domino 

55 

55 

fuit 

55 

55 

Heinricus  de 

55 

55 

pentekosten 

55 

55 

exactionem 

55 

55 

idem 

55 

55 

milites. 

383 


1553 


ist  iiusgeslrichen. 


ist  (lui'chgpstrichen. 


1354 


1356 


eo  bis  habuit 
causa  bis  facientes 
stall  Witra  zu  lesen  VVitram 

„     postea  „       „      post 

„     streiuiissinnis  „       „      Serenissimus 

„     noverit  „       „      novit,  dann  ist  hin- 

zu zu  setzen  Eodem  tempore  in  die  pentecostes  idest  in 
die  Pancratii  martyris  nix  valida  et  glacies  et  frigus  ac 
si  in  nalivitate  Christi  fuerit  et  tarnen  in  nullo  segetes 
offendit. 

per  totam  omnia 

pomeria 

domiiii  versus 

crudelissime 

Romam  ire 

assunita  niilitia 

vastabant 

Wienne 


nach  civitatem 
statt  promeria 
vor  versus 
nach  Religiosis 
statt  transire  parat 

„     assumtis  miiitibus 

„     vaslabat 
Wien  na m 


1357 

1359  nach  Rudolfus 

1375  statt  in  idem  castrum 

nach  injecta 

statt  villas 
„     in  curia 
„     invenli 
„     subnierserit 


1395  nach  inclytus 

1403     „     proclio  sed 
„     Marchio 
statt  captivati  fuerant 
„     Presburch 


1405 


quod  ipsi  Bohemi 
ipsi  non  uua  vice 
castrum  et 
1457 
Präge  nsi 


curvus 

in  eandem  castrum 

fuerunt 

vilta 

in  curiam 

invenia 

submersit 

scilicet  in 

dolose 
Brocco 
capti  sunt 
Erspuerkch 

quod  ipsis  Boemi 
ipsi  nisi   una  voce 
castrum  in 
1458 

Pagrasi. 


384 

Zweites  Blatt,    erate  Seite. 

1368  in  die  SS.  Cosme  et  Damiani  qiii  tunc  fuit  in  fe- 
ria  quarta  cecidit  nix  ita  quod  videntes  satis  fuerunt  admirati 
quod  ita  mane  cecidisset. 

1404.  Dux  Wilhelnuis  et  Albertus  avunciilus  ejus  simul  reg- 
nantos  exegerunt  exactionem  a  religiosis  et  elero  .  .  a  nobis 
150  talenta  et  Greyn. 

1356.  circa  festum  S.  Georii  quod  illo  anno  fuit  in  vigilia  pa- 
sche obiit  dominus  Wilhelmus  de  Landstein  noster  fidclissimus 
defensor  ex  parte  Bohemorum  et  post  pasca  orta  est  sedicio 
inter  regem  Bohemie  Karoium  qui  se  pro  cesare  gerebat  eo 
quod  ante  aliquot  dies  furtive  Romam  cum  conjuge  et  modico 
exercitu  ierit  et  per  duos  cardinales  missos  ab  Innocentio  pa- 
pa  ut  coronatus  sicut  Bohemi  dicunt  cum  nihil  horura  que  im- 
peratorem  decent  potenter  perpetraverit  et  hoc  cum  suis  baro- 
nibus  de  Novo  domo  et  de  Rosenberch  et  contenciose  se  ha- 
buerit  eciam  resistere  eis  non  valens  quando  bona  sua  rapinis 
devastarent  et  inter  hoc  ad  ducem  Albertum  Wien  .  .  .  das  Fol- 
gende ist  absichtlich  ganz  verlöscht,  auch  das  Sichere  durch- 
strichen. 

1339,  Johannes  rex  Bohemie  circa  festum  Jacobi  apostoU 
ab  expugnacione  castri  quod  dicitur  Seveld  .  .  quod  nostri 
iidelissimi  fundatoris  domini  Alberti  de  Chunring  tunc  erat  dis- 
cedens  et  per  Folanum  hie  in  vicinio  transitum  faciens  omnia 
cum  suo  exercitu  devastavit.  Adveniens  quoque  dominus  Otto 
qui  tunc  abatisavit  ad  eundem  regem  et  pactum  cum  eo  fa- 
ciens et  ne  bona  monasterii  nostri  totaliter  desolarenlur  xl  ter- 
narios  vini  se  daturum  regi  promisit.  Preterea  unum  bonum 
equum  regi  et  vinum  et  panem  et  pisces  exercitui  largiter  por- 
rexit  timens  ne  forte  in  monasterio  pernoctaret  a  quo  tarnen 
difficulter  per  barones  regis  supradicti  dominos  de  .  .  de  Lant- 
»tain  et  Rosenberch  de  Nova  domo  qui  fideliter  nos  et  bona 
monasterii  deffendentes  aversi  sunt  animum  regis. 

Gleichzeitige   Schriftzüge. 
Viertes  Blfl^tt,   zweite  Seite. 

1343.  Predictus  abbas  (Otto  Grill}  construxit  eliam  capel- 
lam  in  domo  abbatis.  Item  alias  multas  edificationes  fecit  in  mo- 
nasterio.    Item   fuit  humillimo    habitu  et    acceptus    coram    duce 


385 

Radolfo  et  ministerialium  et  baronum.  Item  tunc  temporis  dege- 
bant  in  monasterio  73  monachi  conuersi  27.  Item  abbatisauit 
32  annis.  Item  obiit  1362  in  festo  spinee  corone  domini  et  se- 
pultus  in  capitulo  nostro  sub  lapide  in  quo  est  forma  baculi 
pastoralis  et  ossa  siia  sunt  bce.  Item  in  eodem  tumulo  positus 
est  UlricHS  abbas  dictus  Offerl  qui  abbatisavit  annos  tres  et 
quatuordecem  ebdomadas.  Obiit  in  octauis  Bernhardi  anno  1408. 
Cujus  anima  requiescat  in  saneta  pace.  Item  computatum  est  ab 
Ottone  Grillone  quod  nnllus  abbatum  est  defunctus  in  regimine 
preter  Ulricum  Offerlinn  quia  omnes  sunt  depositi  seu  resig- 
nauerunt  usque  ad  abbatem  Fridericum  de  Novo  Monte.  Gleich- 
zeitige Schriften. 

F  Unftes  Blatt,    ersteSeite. 

Isti  sunt  abbates  qui  rexerunt  Zwetlense  cenobium.  Requies- 
cant  in  pace. 

Primus  fuit  hermannus  anno  d.   1139. 
Rapoto  1156. 
Rugerus  1179. 
Wolfingus  1181. 
Marquardus  1209. 
Hainricus  1227. 
Gotschalcus  1245. 

Bou7ilaus  iste  comparavit  plenariam  et  magnum  Gallie  Chun- 
radus  1344   obii(. 
Pytrolfus  1368. 

Ebro  33  annis  rexit  zwetl  1288  ob. 
Otto  I.  24  annis  1313. 
Gregorius  7  annis  regnavit. 
Deietricus  3  annis. 
Otto  II.  32  ann.  IV3  ob.  1362. 
Ab  anno  domini  1382  Eberhardus  usque  v  annos. 

Nicias  usque  ad  xiij  ann. 

Michl  abbas  rexit  ad  vjjj  ann. 

Nicias  de  s.  cruce  usque  ad  iij  ann. 

Albertus  usque  ad  x  ann. 

Henricus  de  Alantsteig  ij  annos. 

Nicias  Gretzl  i  ann.  et  x  ebdom. 


386 


Diese  zum  Theüe  sehr  unrichtigen  Angaben  sind  verschie- 
dener Schrift. 

Fünftes  Blatt,    zweite    Seite. 

flic  continentur  libri  qui  habentur  Zwetil.  Augustinus  super 
psalterium  in  quatuor  uohiminibus.  De  sermone  in  monte  habito 
in  uno  uoluniine  de  uerbis  apostoli  in  uno  uohimine  qnod  sie 
incipit  Sancta  et  dinina  eloquia.  Quinquaginta  omclie  in  uno 
uolumine  quod  sie  incipit  vocans  genus  humanum  Omelie  super 
tres  ewangelistas  in  uno  uohimine  quod  sie  incipit.  agite.  p.  In 
Genesim  ad  lileram  libri  xii  in  2"  uolumine  de  diflfinitoribus  eccle- 
siasticorum  dogmatum  et  de  doctrina  cbristiana  in  2"  uolumine. 
augustinus  ad  amicuni  carissimum  sibi  et  dicta  Grcgorii  in  ä** 
uolum.  Libri  confessionum  xiij  in  2"  uolum.  Enchiridion  in 
2"  uol.  augustinus  super  Johannem  in  2"  uolum.  Iletractationum 
libri  in  2"  uol.  de  trinitate  libri  XV  in  1 "  uolum.  In  Genesim 
contra  manicheos  et  de  niendacio  libri  1  et  Ysidori  super  uetus 
testamentum  et  tractatus  aliorum  in  2  uolum.  Augustinus  de 
magisterio  et  Cassiodorus  de  illustribus  uiris  et  albericus  ni"  de 
barbarismo  et  soloecismo  et  gesta  alexandri  magni  et  Honorius 
de  imagine  mundi  in  2"  uolumine.  Scrmones  ad  populnm  et 
Heimo  super  apostolos  in  2"  uolum.  Libri  Flori  in  duobus  uo- 
himinibus Epistole  quedam  Aiigustini  de  quantitate  anime  et 
diuerse  epistole  in  2"  uohimine  Augustinus  de  uera  religione 
ad  Romanianum  et  aüa  quedam  opera  in  2"  uolum.  Augustinus 
de  gratia  noui  testamenti  et  alia  ejus  opera.  in  2"  uolum  libri 
xxvj  et  Augustinus  de  ciuitate  dei. 

xiiij  Kai.  Julii  fr.  Rapoto  ob. 

Aus  dem  12.  Jahrhunderte. 

Sechstes  Blatt,  zweite  Seite. 
Wir  abbt  Fridreich  vnsers  fraun  gotshaus  zu  Zwetl  vnd  der 
ganz  conuent  daselbs  verjiehen  fuer  vns  vnd  all  vnsr  nach- 
komen  vnd  tuen  chund  oft'enleich  mit  dem  brief  allen  den  den  er 
fiirkumbt  als  vns  der  edl  vvolgeparn  herr  h.  Jorig  von  Dachsperk 
hundert  pfunt  sechsthalbs  vnd  funftzk  pfunt  pfennig  di  wir  inn 
gelten  haben  suUen,  dafuer  im  versactzt  werden  unss  vnd 
vnsrs  gotshaus  gult  vnd  gueter,  van  erst  der  hoff  zu  Haipach 
mit  all  sein  zugehorung  so  man  in  den  selben  hof  dienet  iz  sey 


387 

phening  gult  magegelt  oder  ander  trailgeld.  Item  daz  darf  zu 
Spretniz.  Item  daz  darf  zu  Rotnrait.  Item  daz  darf  zu  Schonaw. 
Item  daz  darf  zu  Grozzenweizzenpach.  Item  di  gult  vnd  gucter 
dacz  dem  Götfrits.  Item  di  gult  vnd  die  gueter  di  da  gehorent 
in  daz  ampt  ze  den  Oczen  vnd  auch  zwayhnndert  pfunt  pfening 
darumb  er  siinderleich  einen  geltbrief  van  vns  vnd  vnsern  gots- 
hans  hat  gehabt  lautteHoich  durch  got  vnd  in  eren  vnser  liebn 
fraun  der  hochgelobten  jiinbfraun  vnd  all  heiligen  vn  auch  ze 
hilff  vnd  ze  trost  sein  vnd  all  sein  varvodern  vnd  nachkomen  vnd 
allen  gelaubigen  seien  gaenztleich  begeben  vnd  ledig  lassen  hat 
in  solich  beschaiden  daz  wir  di  vorgenanten  gult  vnd  gueter 
von  dem  gotshaus  fürbaz  nymen  vnd  chumern  sullen  on  des 
eegenantn  von  Dachsperk  vnd  sein  eriben  daz  sy  sint  des  namens 
van  Dachsperk  willen  vnd  gunst  mit  verscczen  noch  verchauffen 
wer  awer  daz  wir  di  gilt  vnd  gueter  ayns  oder  menigen  on  im 
willn  verchumberten  so  sulln  di  egenanten  gult  vnd  gueter  alle 
dem  egenanten  van  Dachsperk  vnd  seinen  leiberiben  des  namens 
van  Dachsperk  veruallen  sein  vnd  sulln  vnd  miigen  damit  handeln 
als  mit  andern  ieren  guet  an  all  vnsr  irrung  vnd  hindernuzz. 
Item  soll  auch  der  egenant  von  Dachsperk  vnd  sein  leiberiben 
das  sun  sind  di  egenanten  darfT  giilt  vnd  gueter  di  ir  satz  ge- 
besen  sind  recht  eribvogt  sein  vnd  sulln  in  jarleich  zu  vogt 
dinst  geben  zwen  niutt  habern  zu  irr  vest  gan  Rapotnstain 
zwetlermazz.  Ging  awer  der  egenanle  herr  Jorig  von  Dachsperk 
ab  mit  dem  tod  an  leiberiben  das  sun  wearden  da  got  var  sei, 
oder  sun  hinder  im  liezz  daz  di  auch  abgiengen  an  leiberiben 
daz  sun  warn  des  got  engeb ,  so  sol  die  vogtey  ganz  ab  sein 
vnd  sulln  auch  wir  vnd  di  egenanten  gult  vnd  gueter  von  der 
vogtey  ledig  vnd  nicht  mer  gepunden  sein.  Auch  haben  wir  vns 
gegen  den  egenanten  herrn  Jorigen  von  Dachsperk  vnd  seinen 
eriben  uerlubt  vnd  verpunden  verluben  vnd  verpinden  vns  auch 
wizzenlich  mit  dem  brief  daz  wir  all  jar  jarleich  an  den  suntag 
als  man  singt  inuocauit  in  der  vaste  aynen  jartag  sulln  hegen 
des  nachts  mit  gesungen  vigili  nach  vnsers  ordens  lobleicher 
gewanhait  vnd  des  margens  an  den  mantag  mit  sechzehn  messen 
gesungen  vnd  gesprochen  vnd  auch  an  dem  suntag  der  kottem- 
ber  var  Sand  Michelstag  vnd  darnach  an  dem  mantag  ze  gleicher 
weiz  sulln  wir  aynen  jartag  wegen   des   nachts  mit  ainer  vigili 


388 

vnd  des  margens  mit  xj  messen  auch  zu  yden  jartag  des  nachts 
Tnd  des  margens  vnd  zu  den  zwain  malen  den  heren  vnd  den 
pruedern  di  pfrunnt  pezzern  zu  gleicher  weis  alls  an  des  Chuen- 
ringer  jartag  heren  Hadmars  vnsn  liobn  stiifters  wir  sullen  auch 
alle  di  jartag  vnd  selgrat  genczleich  volbringen  vnd  hegen  als 
sein  vorvodern  var  auf  vns  vnd  vnser  gotshaus  gestifft  habent 
nach  innhaltung  vnd  laut  der  brief  di  vor  darüber  gegeben  sind. 
Ez  sullen  auch  di  drey  Schilling  pfening  gelts  von  Weizzenpach 
all  Wochen  ewichleich  dem  conuent  in  das  dechent  gegeben  wer- 
den ze  gleicher  weis  —  di  vor  gegeben  sind  worden  zu  pez- 
zerung  ier  pfrunt  —  — 

Das  Ende  dieser  Urkunde  ist  bei  einem  spätem  Einbinden 
dieses  Codex  weggeschnitten  worden.  Die  Zeit  ihrer  Ausstel- 
lung fällt  zwischen  1410  und  1424,  in  vpelcher  Friedrich 
Abt  war. 

Achtes  Blatt,   zweite  Seite. 

Legitur  quod  beatus  Bernhardus  quadruplex  Privilegium 
ordini  cisterciensi  a  deo  impetraverit  dum  adhuc  viveret ,  pri- 
mum  est  quod  haec  religio  duraret  usque  ad  linem  mundi. 
Secundum  quod  omnis  qui  vellet  in  eadem  religione  male  facere 
et  perverse  vivere  non  posset  diu  effugere  seu  latere.  Tercium 
est  quod  homo  quicumque  seu  qualiscumque  qui  contra  reli- 
gionem  insurgeret  et  eam  impugnaret  non  posset  diu  persistere 
quin  ultiones  sentiret.  Quartum  quod  omnis  qui  huic  religioni 
ex  devotione  et  amore  inhereret  etiam  si  in  aliquo  peccato 
mortali  esset,  finaliter  non  periret.  Item  audivimus  a  senioribus 
nostris,  eis  intimatum  fuisse  ab  antecessoribus  suis  quod  ceno- 
biuni  nostrum  scilicct  Zwetlense  in  primo  inchoacionis  situ 
constructum  in  prato  quod  est  extra  villam  superioris  curie 
faisset  de  lignis  tantum  et  .  .  indisposilum  habitatoribus  eciam 
tedium  generaret  non  modicum  et  jam  fratribus  aliquibus  redire 
ad  locum  unde  venerant  cogitantibus  nulu  divino  contigit  tunc 
advenire  ad  eum  locum  sanctissimum  patrem  sanctum  Bernhar- 
dum  cum  comitatu  copioso  missum  a  summo  pontifice  versus 
Panoniam  pro  quodam  negocio  satis  arduo  ibidem  diffiuiendo. 
Conglobati  itaque  fratres  ejusdem  exilis  monasterii  ad  pedes 
tanti  patris  utpote  veri  patroni  totius  ordinis  cum  multo  ymbre 
lacrimarum  devotissime  ac  reverentissime    taiiquam  angelum  eis 


389 

de  cells  a  Deo  niissum  susceperunt  et  de  eorum  penuria  sicut  po- 
terant  ei  miuistraverunt  et  post  multas  exhortaciones  spirituales 
fratribus  exhibitas  accedentes  propius  sciscitantes  ab  eo  humiliter 
et  devote  iitrum  presens  plantacio  cum  habitatoribus  licet  ad- 
huc  paucis  deberet  proficere  tarn  in  personis  quam  in  rebus 
an  deficere  ac  ille  prophetico  spiritu  assumpto  respondit.  Dico 
eobis  duicissimi  fratres  et  filii  in  verbo  Domini  quod  beata 
virgo  vult  istum  conventum  habere  et  augmentare  et  tuere  in 
perpetuum  sed  locum  alterum  non  longe  abhinc  vestris  succes- 
soribus  demonstrare.  Hie  dictis  et  fratribus  in  spe  futurorum 
profectuum  dulciter  roboratis  valefaciens  omnibus  abscessit  re- 
linquens  nobis  virgam  pastoralem  in  consolacionem  et  in  moni- 
meutum  hujus  sacre  visitationis.  Hec  mihi  retulit  frater  Her- 
mannus  Bohemus  hujus  loci  professus  domini  Wilhelmi  de 
Lantstain  consanguineus  qui  postquaro  in  ordine  sexaginta  tres 
annos  peregisset  obiit,  qui  dixit  se  ista  que  scripsi  a  valde 
senibus,  qui  viderunt  cos,  qui  his  omnibus  interfuerunt  didi- 
cisse,  unde  nullus  dubitare  in  ista  veridica  relacione  fidelium 
debet  sed  firmiter  fidem  adhibere. 

Aus  dem  14.  Jahrhunderte. 
Neuntes  Blalt,  zweite  Seite. 
Wir  prueder  Gregori  gehaizzen  apt  von  Zwetel  verjehen 
vnd  tuen  chunt  an  diesem  prief  allen  leuten  di  nv  lebent  oder 
hernach  chunftig  sint,  daz  di  erber  vnd  di  gotsgedechtige  vrowe 
hern  Hainreichs  des  erbern  ritters  von  Strazz  witibe  vrowe 
Sophey  di  Strazzerinne  ze  Chrems  apt  Otten  vnserm  vorvaren 
dem  got  gnad  vnd  auch  vns  vnd  vnser  sammung  hat  gegeben 
irs  gutes  wol  zwaintzig  vnd  huudert  pfunt  pfenig  oder  mer 
durch  got  di  wir  vnserm  chloster  angelegt  haben  ze  pezze- 
rung  an  vnser  vvazzer  daz  in  vnser  Twasen  get  vnd  auch  an- 
derswo des  wir  ir  vor  got  vlizziglichen  danchen  schullen  vnd 
ir  des  gepunden  sein  darumb  so  gelob  wir  ir  daz  wir  sei  vnd 
iren  wirt  den  vorgenanten  vnd  all  ir  vordem  in  vnser  pruder- 
schaft  vnd  in  geraain  nemen  aller  gueter  dinge  di  vns  got  zu 
tuen  zerleihet  uon  seinen  gnaden  in  den  heiligen  messen  an 
vasten  an  wachen  an  aller  kasligung  vnd  behaltnussen  vnsers 
Ordens.  Daz  si  des  mit  samt  vns  geleichen  tail  haben  vor  got 
tote  vnd  lebeutige  vnd  zu   ainer  ewigen  gedenknisse    in   vnser 


390 

samniinge  ir  vnd  aller  ir  voderii  gelob  wir  in  dem  advent  vnd 
in  der  vasten  di  saninunge  alle  suntage  des  morgens  irem 
tische  beringe  ze  geben  vnd  di  siecbbaws  ouch  so  man  si 
peste  gehaben  mag  di  si  vor  nicht  enhaten  vnd  man  di  nicht 
schol  um  chain  dienst  abprechen  daz  man  des  selben  tags  gibt 
vnd  an  der  samnunge  chraut  schol  man  geben  hin  ze  abent  ain 
geleiche  mazz  oeles  als  man  des  morgens  an  der  samnunge 
chraut  gegeben  hat,  paid  in  dem  aduent  vnd  in  der  vasten  vnd 
darz  zue  dannah  schull  wir  vnd  der  oberchelner  zvven  centen 
paumöels  dem  prior  all  jar  vm  den  vaschank  geben  da  von  er 
der  samnunge  besunderlichen  guet  tue.  Daz  nimmer  abge  ewich- 
leichen  daz  di  samnunge  von  zvvetel  all  iar  in  dem  aduent 
vnd  in  der  vasten  zv  den  zwain  zeiten  den  trost  haben  von  ir 
vnd  von  ir  vodern  dapei  si  ir  wizze  ze  denchen  vnd  um  si 
getriwlichen  ze  pitten.  Und  zue  ainera  ewigen  gedenchnusse 
dits  dings  geh  wir  den  vorgenanten  Sophien  vnd  iren  erben 
disen  prief  versigelten  mit  vnserni  insigel.  Zuig  dits  dinges 
sind  prüder  Herwort  der  prior  prüder  Arnolt  der  prudermei- 
ster  prüder  Dietreich  der  spitaler  prüder  Gerung  der  hofmeister 
von  Reving  prüder  Dicireich  der  liofmeister  von  Chrems  prüder 
Wolfker  der  subprior  prüder  Hainreich  der  hofniuister  zu  He- 
drihstorf  vnd  all  di  samnunge  von  Zwetel.  Dits  dinch  ist 
geschehen  vnd  dis  prief  ist  gegeben  datz  Chrems  in  der  vorge- 
nanten Sophein  haus  du  man  von  Christus  gepurd  raitet 
dreutzechen  hundert  iar  darnach  siben  vnd  zwaintzig  iar  an 
sant  Benedikten   tag. 

Gleichzeitige  Schrift. 

Nun  folgt  das  Martirologium ,  in  welchem  bei  den  betref- 
fenden Tagen  die  Sterbetage  einiger  Aebte  mit  verschiedenen, 
doch  meistens  gleichzeitigen  Schriftzi'igen  angemerkt  sind. 

bei:  iüj  non.  febr.    am    Rande:    Obiit    dominus    Bohuslaus 

quondam   abbas    Zwetlensis. 
X  Kai.  Marcü    obiit  dominus  Wolflgangus   quondam    abbas 

Zwetl   1508    Wienne    nostra  in    curia.    12   circiter 

annos    rexit    pius    pater    qui    multa  bona  fecit  huic 

monasterio  cognomen    dictus   Ortl. 
Pridie  Kai.  Marcü  obiit  dominus  Ebro  quondam  Jibb.  Zwetl. 
viij  Kai.  aprills  ob.  dorn.  Johannes  quondam   abbas  Zwetl. 


391 

V  idus  aprilis  ob.  dorn.  DItricus  quondam  abbas  Zwetl. 

iij  non.    Mai  ob.  dorn.  Casparus  Bernhardt  quondam  abbas 
Zwetl. 

iij.  Kai.  Junii  ob.  dorn.  Heinricus  quondam  abbas  Zwetl. 

XV.  Kai.  Julü  ob.  dorn.  Michael  quondam  abbas  Zwetl. 

vij  Kai.  augusti  ob.  dorn.  Gregorius  quondam  abbas  Zwetl. 

iij  idus  augusti  ob.  dorn.  Otto  quondam  abbas  Zwetl. 

vj  Kai.  Sept.  ob.  dom.  Ulricus  quondam  abbas  Zwetl. 

vj  idus  Sept.  ob.  dorn.  Joannes  Seyfridus  1625  circa  10 
hora  pomerid. 

pridie  idus  octobris  ob.  1470  d.  Wolffgangus  abb.  Z. 
Wienna  in  curia  nostra  annos  circa  80  habens. 

V.  id.  novemb.  1611  ob.  d.  Joannes  Neiner  quondam  abbas 
Zwetl. 

XV.  Kai.  Decemb.  ob.  r.  p.  Bernardus  Bedelius  hie  pro- 
fessus  662  in  parochia  Zistersdorf. 

xiuj  Kai.  Decemb.  ob.  1577  d.  Laurentius  abbas  Z. 

xiij  Kai.  Decemb.  11).  Nov.  ob.  Joannes  Bernardus  Link 
abbas  Zwetl. 

vij  Kai.  Decemb.  ob.  d.  Udalricus  Hakl  ab.  Z. 

Nach  dem  Martirologium  kommt  die  Regel  des  h.  Benedikt 
und  nach  derselben  folgende  3  Schenkungen  in  der  Schrift  des 
13.  Jahrhundertes. 

Notiücamus  omuibus  tam  presentibus  quam  future  genera- 
cionis  rectc  fidei  hominibus  quod  domina  Richkardis  de  Gru- 
nenbahe  cum  duobus  filiis  Rudegero  et  Heinrico  ac  filia  Jutta 
obtulit  deo  et  beate  Marie  semper  uirgini  in  cenobio  Zvvetil 
et  fratribus  inibi  deo  militantibus  mansum  unum  in  Rudegers 
ob  remedium  anime  uiri  sui  Rudegeri  iure  perpctuo  possiden- 
dum.  Hujus  rei  testes  sunt  hü  quorum  nomina  subscripsimus. 
Ortolfus  et  frater  eins  Ernesto  de  Grunbach,  Reiuberlus  de  Ru- 
degers Hcrrandus  de  Troz  Frutlibus  de  Lutendorf  Adelolt  de 
Helsin  Cunradus  de  Odenberc  Heiuricus  de  Hauten  Rüdegerus  de 
Sirchenphelde. 

Scriptis  presentibus  notum  facimus  cunctis  Christi  fideli- 
bus  prescutis  futureque  generatiouis  quod  domina  Gisela  soror 
domine  Hademari  de  Kunring  pro  remedio  anime  mariti  sui 
Leitwini  nee  non  sue  omniumque  parentum  suorum  predium  quod- 


392 

dam  in  nilla  que  dlcitur  Ossarn  ecclesie  Zwctel  et  fratribas  ibi- 
dem deo  famulantibus  libera  manu  donauit.  Et  ut  hec  largitio 
per  omne  euum  perseueret  adliibiti  sunt  hü  testes.  Hademarus 
de  Kfinringe  Cüanradus  de  Hasparn  Nizo  de  Gloginiz  Frideri- 
cus  de  Sconehirchen  Ortlibus  de  Staren  Pertoldus  de  Marbach 
Rüdegerus  et  Hugo  de  Geraten. 

f.  obtulit  uineam  in  Liubis  ea  uidelicet  ratione  ut  annuatim 
censum  quinque  denariorum  soluat  eadem  vinea  et  hoc  usque 
ad  obitum  Heindenrici,  quia  post  obitum  ipsius  Vdelricus  de 
Lengenuelt  consobrinus  ejus  uoluerit  redimere  .  .  ura  decem 
talentis  sicut  ea  die  statutum  redimat.  Huic  donationi  inter- 
fuerunt  hü  testes  Otto  de  Durrenbach  Heindenricus  de  Rudegers 
Vlricus  de  Lengenuelt  Heindenricus  de  .  .  ebedorf  Ernest  de 
Michelsteten  Cunradus  de  Rezdinge  .  .  . 

Cod.  90.  Auf  der  ersten  Seite  des  Schmutzblattes  steht 
die  Abschrift  folgender  Urkunde  mit  Schriftzügen  des  15.  Jahr- 
hundertes. 

leb  Hanns  der  Remswedel  die  zeit  des  erbn  vveysen  Jo- 
hanissen  Angrer  pfarer  ze  Lauffen  urbar  richter  bechen  dem 
pfarhof  ze  Lawffen  an  dem  rechte  selbant  mit  vollen  gewald 
alz  mein  urbar  richter  vnd  daz  recht  besectzt  vnd  urbars- 
recht  ist  daz  Kathrey  Haussen  von  Darring  hawssvraw  mit  vor- 
sprechen vnd  mit  anweysroh  ein  erbrecht  lassen  biet  daz  er 
von  dem  pfarr  heren  Hanssen  saugen  chauft  biet  darub  ein 
erb  -  swester  Margret  Chunraten  dez  von  Stokhayn  havvssvrow 
mit  vorsprach  vnd  mit  anweyssatz  für  auch  mit  des  herrens 
pfarrer  seins  gotzhaus  vnd  seines  vrbars  recht  war,  da  pracht 
ir  swester  Jut  durch  vorsprechen  vnd  anweisen  chönne  wir  nach 
iahaldung  irs  erbbrief  da  si  alz  wol  ynne  begriffen  war  alz  sy 
vnd  begeret  anders  nichts  daz  irn  furstand  alz  sy  vorgetan 
het  darnach  begeret  sy  durch  vorsprechen  vnd  anweysen  dez 
rechten  zu  fragen  auf  ir  ayd  waz  von  einn  recht  war  die  tettn 
zwo  vrtail  die  gelegen  darnach  fragt  ich  Hannsen  den  Poltel . . 
seind  das  ir  svvestr  Margret  von  Stockchayn  Haussfrow  iren 
furstand  meldet  da  wurden  genet  vnd  möcht  si  den  hewt .  . 
poltleins  vrtail  behabt  mit  dem  rechte  di  pracht  aber  vrtail  vnd 
daz  recht  ich  solt  der  frown  zusprechn  ob  sey  wolt  .  .  di 
trat  in  daz  recht  von  chain  vorsprechn  vnd  zu    anweysen    vnd 


393 

wart  da  fürstand  alz  vor  mit  den  rechten  herohomen  war  swe- 
ster  vnd  war  ir  and  alz  vil  schuldig   alz  der    ander   vnd    hofft 
daz  erbrecht  vnd  den  leibgeding  den  genüzt   sy   pilleich  .  .  daz 
erbrecht  auf  dem   hoff  ze    Stokhaim  daz    biet    ir    wird    seliger 
den  got  gnad  vmb    ir    bayder    darbaittaz  gut  .  .  vnd   pat  mich 
durch    vorsprechen    auf   beden    tailn    zu    fragen  waz  nu  rechts 
wer,  da  fragt  ich  dez  rechtes  ped  vorsprechen    prief   laut    vnd 
sag"    beschah  alles    daz    recht    mit    den    brief  chom  herfür  vnd 
ward  gelesen  alz  vrtaii  vnd  daz  recht  pracht  im  sein  hausfraw 
Elspetn  die    in  de  rechten    ze  aulytt    stuend    gegen    ir    nocht? 
Kathrey  Hannsen  von  Darring  hat  dez  von  Stokhaim  hausfrow 
vnd  Kathrey  Hannsen  von   Darring   hausfrow  vnd   weyset    also 
aus  alz  ein  erbbrief  auf  solch    anchlag    für    als    sis    vorgemelt 
het  da  antwortet  die  mit  durch  vorsprechn    vnd    anweys    al   sy 
vor  geantwort  het  von  paider  vorsprechen    auf  yr  aid  die  tettn 
zwo  vrteil  di  gelagcn  da  fragt  ich  Hannsen  den  Pötlein  burger 
vnd  ausser  .  .  .  vnd  dez  pfarren  lehenleuten  hintersassen  di  wur- 
den darumb  sein  ausgeschafft  vnd    di    soltn    erfinden    nach    der 
Daringin  da  fragt  ich  verr  ain  gemain  man  der    tet  ain    vrteil 
die  gelag  da  fragt  ich  den    von   Daring    anweyser  der  tet    ain 
vrtaii  daz  ir  wiert  saliger  alz  er  obn  begriffen  ist  daz  erbrecht 
vnd  leybgeding  im  seinen    hausfrawn    darnach  iren  chinden  alz 
mit   bclib    ir    lebtag    bey    dem    erb    damit   sy    sich    nert  vnd  si 
mocht  datz  erbrecht  vnd  leibgeding  lassen  haben  entgegen  solt 
jegleichew    tochter    daz  erb  vnd  leibgeding  geleich  erbnen  solt 
darnach  bcschechen  waz  recht  war    für  den  erwürdigen  herren 
dem  Dechant  ze  Salzburg  der  dez  gotzhaus  ze  Lauffen  vogt  vnd 
vorger  ist  als  die  selbigen  tag  solt  jeder  tail  pringcn    iem  für- 
legn  vnd  sollen  auch  haben  irn  schreiben  vnd  gab  vnd  benennt 
in  dartzu  zwen  vnd  wer  dem  tag  nicht  genug  tat   an  meldub  ? 
vnd  fürbringung  eehaft  not  der  solt  haben  pruch  seinen  rechten 
auf  lewtt  vnd  mit  ir  bayder  gutleichen  willn  daz  daz  schreiben 
vnd  die  vrtaii  solin  unsten  vnd  nicht  gcschriben. . .  slus  der  auch 
ain  gutn  tayl  erbrecht  von    im  vnd  von  seinen    gotzhaws    hintn 
daz  wären  dreytzehn  oder  sibenzehn  auf  den  selben  benannten 
tag  chomen  payd  tayl  alz  daz  vorher   chomen   ist   vnd   chomen 
auch  die  hindersassen  ein  gut  nach  antwurt  vnd  nach  dez  erb- 
briefs   laut    vnd  sag  waz   nu    recht    wacr  vnd   waz   sich    yeder 
Archiv.  Jahrg.  1849.    III.  Heft.  2T 


:^d4 

tayll  halbn  solt  vutl  ineldeu  sasseu  die  «lengeii  hinaus  vnd  di 
fiinden  veraintleich  alle  die  gevodert  waren  worden  die  warn 
anitzt  all  da  vnd  begerten  ob  ich  meins  herren  pfarrers  lehn- 
lewten  daz  die  zu  in  geordnet  wurden  daz  ain  tail  den  an- 
dern vnderweyset  daz  mit  aydesstab  bei  der  pen  vnd  gewisheit 
alz  dan  vor  mit  den  rechten  gewissheit  herchommen  waz  auf 
diem  chome  waz  vnd  chomen  auch  dez  pfarr  hindersassen 
ain  gut  tail  als  hernach  begriffen  sint  darzu  voderlich  hant 
da  sazz  der  pfarrer  zu  allen  zeiten  neben  mein  und 
cham  den  rechten  mit  frag  vnd  vrtail  alz  daran  gel 
pei  mein  gewissen  in  all  der  mazz  alz  vor  begriffen  ist 
dernach  begerten  sew  den  erbbrief  der  solt  herfiir  komen  ob 
in  sein  not  beschäch  vnd  daz  si  den  brief  hörtn  alz  oft  sy 
dez  bedörfften  darnach  geschef  ich  si  hinaus  betten  sy  genom- 
men ain  reden  Hainreich  Wayspach  rechts  dem  musts  der  Offner 
wie  sy  gantz  aintrechtich  warn  gütlichen  willn  dapey  beleiben  weltn 
waz  sy  derfunden  hiettn  vnd  daz  solin  si  inen  auf  pede  tail 
betrewen  vnd  si  mit  .  .  mit  trewen  alz  einen  .  .  vnd  wellich 
tail  daz  nicht  hielt  vnd  dem  nicht  genug  tat  oder  über  tail 
geuallen  vmb  all  sein  zusspruch  vnd  schaden  daz  gelobt  mir  di 
mit  daz  geleichen  Chunraten  von  Stokhaim  dem  öffnet  Hein- 
reich den  Gayspach  sy  bieten  befunden  Elispet  baider  töchter 
mit  nach  inhaldung  dez  erbbrief  Chunraten  von  Stokhaim  haus- 
fraw  di  möcht  daz  wol  ynne  gehaben  wern  wegen  dieweil  sind 
sein  vergund  solten  di  .  .  daz  erbrecht  vnd  leibgeding  erben 
nach  des  briefs  laut  vnd  sag  darnach  sprach  ich  alldiweil  dez 
auspruchs  vnd  alt  herchomens  eines  gerichtz  briefs  das  wart 
ir  ertailt  mit  frag  urtail  als  daz  hab  mir  vnd  all  mein  erben 
an  schaden  tzewegen  der  gepet  vmb  daz  insigel  vnd  den 
auspruch  getan  habent  Hainreich  Puchmair  Hanns  Wyden  vnd 
sein  sun  Hainreieh  Hanns  Schrütt  Hainreich  von  clmeten?  von 
Oittn  Christan  von  Wysmasuelde.  Der  brief  ist  gebn  do  man 
zalt  von  Christi  gepurd  viertzehenhundert. 

Auf  der  2.  Seite. 

Christofferus  Riemer  plebanus  in  Waltenstain  Anno  döi.  M.  D. 
ricesimo. 

Altissimi  nati  Nominata. 
ana  .'.  anna 


396 

Barbara  Oillioferi»  vocaria  ex  Purgstal. 

Diess  Walteiistein ,  noch  gegenwärtig  eine  Pfarre,  war  da- 
mal  eine  Filiale  zu  der  dem  Stifte  einverleibten  Pfarre  Schwei- 
gers. Riemer  war  verehlicht,  aus  seinem  Besitze  kam  dieser 
Codex  an  das  Stift  Zwetl.  Vielleicht  war  er  früher  im  Salz- 
burgischen ,  und  brachte  diesen    Codex  nach  Waltenstein. 

Cod.  91  hat  im  Anfange  den  Kid  der  Stiftsoffiziale. 

Ex  diffinitionibus  capituli  generalis  ord.  Cystcrc. 

Ego  frater  talis  officialis  juro  quod  in  comisso  meo  officio 
uel  administratione  comissa  ucl  grangia  fid eliter  me  habebo,  et 
quod  de  receptis  et  expensis  fidelem  computum  reddam  et 
reliqua  monasterio  meo  assignabo.  Sic  me  deus  adiuvet  et  om- 
nes   sancti   ejus.  Schrift  des   13.  Jahrhunderts. 

Am  Ende  stehet  Folgendes  ebenfalls  aus  dem  13.  Jahrhundert: 
Notum  sit  Omnibus  christi  (idelibus  tam  futuris  quam  presen- 
tibus ,  quod  Herbordus  de  Rustpach  homo  admodum  nobilis  ac 
strenuus  pro  remedio  anime  patris  sui  ipso  dum  adhuc  uiueret 
rogante  et  aunuente  iiij  mansiones  allodii  delegauit  super 
altare  beatissime  dei  geuitric.is  M.  in  loco  qui  dicitur  Zwetil 
nee  non  et  aliorum  sanctorum  quorum  reliquie  inibi  sunt  condite, 
eo  uidelicet  die  quo  prefatus  ipsius  pater  dormitionis  sue  locum 
feliciter  iu  domino  ibidem  estsortitus.  Et  quatinus  hec  datio  firma 
semper  maneat  ac  rata  testium  qui  presentis  aderant  uocabula 
simul  ac  loci  quo  predium  idem  est  situm  nominatim  exprimere 
cu;*auimuS]  Zuncra  uidelicet  tres  mausiones,  Ekendorf  una,  tes- 
tium uero  hec  sunt  nomina,  Elbuin  de  Porce,  Perenger  de  Man- 
suuerd,  Sigehart  de  Stockestal,  Rodigerus  de  Alse,  alter  Sigehar- 
dus  de  Pugeu,  Pilgrimus  de  Rucendorf,  Sigelochus  de  VieDtal, 
Cunradus  de  Witegenstorf. 

Preterea  decretum  ab  apostolica  sede  nobis  collatum  huic 
pagine  necessarium  duximus  annotare.  Nam  pie  memorie  Inno- 
centius  papa  dum  primitus  nos  etbonanostra  que  tunc  temporis 
habuimus  seu  postniodum  collacione  quorumlibct  ßdclium  habi- 
turi  essemus  sub  lutcla  Beati  Petri  apostoli  in  romana  reciperet 
ecclesia  omnes  qui  temere  nostrum  presumercnt  disturibare  mo- 
nasterium  horribili  anathemate  percutit  ita  ut  eos  eciam  in  ex- 
tremis a  communione  semouerit  et  sie  reos  tremendo  indicio 
diuini  exaininis  exhibuerit. 

8T  * 


396 

Cod.  102. 

Verglichen  mit  dessen  Herausgabe  bei  Pez  Script.  I.  col.  519. 

1125  statt  eligitur  zu  lesen  obiit. 

1130     „       Nov.       „       „       Martii. 

1161  ist  einzuschalten:  Rudigerus  abbas  eligitur. 

1168  nach    obiit  hinzu  zu   setzen:  Albertus    Boemici  regis 
filius  eligitur  sed  ab  ipsis  postmodum  repudiatur. 

1169  ist  die  obige  Stelle  Albertus  etc.  auszustreichen  und 
noch  beizusetzen  : 

1170  Ordinatio  Subdiaconatus  mei. 
Cod.  105  auf  dem  letzten  Blatte  : 

.     .     domini  amen,  Anno  Nativitatis  ejusdem   millesimo    qua- 
dringentesimo  vicesimo  quinto  indictione  tercia  die  vero  . .  na  men- 
sis  septembris  hora  tercia  vel  quasi    pontificatus  Sanctissimi    in 
christo  patris  et  domini  nostri  domini  Martini  .  .  na   Providentia 
pape  quinti   anno    octavo  in   monasterio  beate  Marie  virginis   in 
Zwetla    ordinis  Cisterciensis   Pataviensis  .  .  In   loco    capitulari 
in  mei  notarii   publici  testiumque   subscriptorum    presentia  per- 
sonaliter constituti  venerabilis  et  religiosi  dominus  Thomas  ab- 
bas   Michahel    prior    Paulus    subprior    Sigismundus    cellerarius 
Johannes   bursarius  .  .  nnes    custos    ceterique   fratres    professi 
capitulariter  congregati   dicti  monasterii   conucntum  seu  capitu- 
lum  vel  saltem  majorem  et  saniorem  partem  ipsius  representan- 
tes    Omnibus    melioribus    modo  via  jure    causa  et   forma  quibus 
melius  et  efficacius  potuerunt    et  debuerunt   citra   aliorum    pro- 
curatorum    revocationem    fecerunt    et    constituerunt    eorum    ve- 
rum Icgitimum  sindicum  indubitatum  procuratorem  actorem  fac- 
torem    et    negociatorem  eorum  gestorem   ac   iiuncium  specialem 
ita  tamen  quod  generalitas  specia  litati  nee  deroget  nee  econtra. 
Videlicet  honorabilem  et  religiosum   virum  dominum  Stephanum 
perpetuum  vicarium   ecclesie  beate   marie  virginis  in  Cisteistorf 
ac  ejusdem  monasterii    professum  dantes    et    concedentes  eidem 
domino    Stephano   plenam    et    omnimodam  .  .  tem  ac  mandatum 
speciale  ut    ipsos  et  monasterium  ipsorum   autedictum    ac  bona 
ejusdem  in  omnibus    et  singulis  causis  motis    seu    movendis  de- 
fendendum   in    romana    curia    et    extra    contra    quoscumque    et 
coram  judicibus    quibuscum,    que    auditoribus    delegatis    .  .    ad 
agendum    et    defferendum  libellum   seu   libellos    et     quascumque 


397 

petitiones  summarias  petendum  dandum  recipiendum  excipiendiim 
replicandum  triplicandum  quadruplicandiim  terminos  et  dilata- 
tiones  petendum  et  recipiendum  litem  seu  lites  contestandum  et 
calumpnia  vitanda  et  veritate  dicenda  et  eujuslibet  alterius  ge- 
neris  juramentum  .  .  constituencium  procurandum  et  ex  ad- 
uerso  hoc  fieri  petendum  et  videndum  ponendum  et  articulan- 
dum  posicionibus  .  .  culis  respondendum  et  contra  eos  excipi- 
endum  ac  suis  responderi  petendum  et  obtinendum  convoca- 
tiones  quascunque  dandum  et  recipiendum  supplicandum  alle- 
gandum  renuntianduni  concludendum  et  concludi  petendum  et 
videndum  summam  seu  sententias  tam  interlocatorum  quam 
diffinitivas  ferri  ?  petendum  et  ab  eis  seu  qualibus  earum  ac 
quolibet  alio  gravamine  illato  .  .  provocandum  et  appellandum 
appellacionesque  seu  appellationem  prosequendam  .  .  et  expen- 
sas  petendum  et  re  ac  ipsas  expensas  declarandum  et  taxari 
petendum  alium  seu  alios  procuratorem  seu  procuratores  substitu- 
endum  et  eum  vel  eos  revocandum  totiens  quotiens  videbitur,  Et 
g-eneraliter  omnia  et  singula  facienda  gerenda  et  exercenda  .  .  seu 
aliquo  premissorum  nda  sunt  et  que  ipsi  constituentur  per  se  fa- 
cerent  seu  facere  possent  si  promissi  personaliter  .  .  sent. 
Nee  non  ad  recipiendum  et  obligandum  se  et  dictos  constituen- 
tes  sub  penis  camere  apostolice  vel  alias  in  causa  vel  causis 
dicti  monasterii  prout  sibi  videbitur  expedire  capite  et  nomine 
dictorum  constituenlium  etiam  si  talia  forent  que  mandatum  .  . 
rent  magis  speciale  promiserunt  insuper  dicti  constituentes 
michi  notario  publico  infrascripto  ut  publice  et  autentice  so- 
lempniter  stipulantur  et  recipiendum  vice  et  nomine  eorum  quo- 
rum  interest  vel  interesset  quolibet  in  futurum  se  ratum  gra- 
tum  .  .  perpetue  habituros  quidquid  per  dictum  Stephanum  pro- 
curatorum  eorum  vel  substitutum  ab  eo  actum  demum  factum 
procuratum  gestum  .  .  in  premisso  vel  aliquo  premissorum. 
Volentes  eundem  procuratorem  aut  substitutum  ab  eo  relevare 
ab  omni  onere  satis  dandi  hipotheca  et  obligationi  omnium 
bonorum  dicti  monasterii  presencium  et  futurorum  nemo  judicio 
fisci  et  judicatum  solum  cum  omnibus  suis  .  .  debitis  et  opor- 
tunis  super  quibus  omnibus  et  singulis  premissis  dicti  Consti- 
tuantes requisierunt  me  notarium  publicum  infra  scriptum  unum 
vel    plura   publicum   seu   publica   conficiemur    instrumentum    vel 


398 

iastrumenta.  Acta  sunt  hec  sub  anno  die  mense  liora  qaibas 
supra,  indictione  ioco  et  hora,  presentibus  ibidem  Erharde  Pachu- 
mer  annigero,  Johanne  Gauder  magistro  .  .  Stephano  Prentl 
de  Hörn  Michaele  Eysenslegl  de  Rüdmars  et  quam  pluribus 
aliis  fide  dignis  personis  laicis  pataviensis  dioecesis  testibus 
ad  premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis  sigillisque  abbatis  et 
eonventus    ejusdem  monasterii  subappensis. 

S.  N.  —  Et  ego  Henricus  Ysenhut  clericus  herbip. 
dioeces.  publicus  apostoliea  et  imperiali  auctoritate  notarius 
quia  predicti  proeuratoris  constitucionem  omnibusque  aliis  et 
singulis  ut  premittitur  unacum  prenotatis  testibus  presens  inter- 
fai  eaque  sie  fieri  vidi  et  audivi  ideoque  hoe  presens  publicum 
instrumentum  per  alium  fideliter  scriptum  exinde  confeci  me 
manu  propria  subseripsi  et  in  hanc  publicam  formam  redegi, 
signoqiie  et  nomine  modo  sollicito  et  consueto  signavi  rogatus 
et  requisitus  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulorum 
premissoruni. 

Cod.  116.  Das  Schmutzblatt  ist  ein  Octavblatt,  ein  Theil 
einer  in  Quart  oder  Folio  geschriebenen  Chronik,  welche  dess- 
wegen  ganz,  mangelhaft  ist.  Die  Schrift  gehört  dem  12.  Jahr- 
hunderte an. 

.  .  .  hmani  Lodewici  regnum  per  Walfluurun  igssi  nauig  .  . 
nse  palatium  crematur  ac  in  pceq  ffusi  Interea  hlode  .  .  fncofurl 
diem  obiit  et  in  monasterio  laureacensi  jux  .  .  .  humatur  Nortii- 
manni  morte  regis  comperta. 

Cod.  129. 

Auf  der  ersten  Seite  des  ersten  Blattes  sind  einige  Zeilen 
der  lateinischen  Conversen  -  Regel ;  auf  der  zweiten  Seite 
F  I  S  A.  Z  Z.  1624  prim.  Julii  Frater  Joannes  Seifried 
Abbas  Zwetl. 

Ich  gebe  diese  Handschrift  (aus  dem  XIV.  Jahrhunderte) 
im  Auszuge  ^Hie  hebt  sich  an  der  conversorden"' 

flVon  dem  prueder  maister."  Wenn  es  die  Menge  der  Con- 
versen fordert,  ist  ihnen  ein  Mönch,  der  Priester  ist,  vorzu- 
setzen, der  zugleich  ihr  Beichtiger  ist,  sie  bei  schweren  Sachen, 
die  der  Abt  bestimmt,  zu  diesem  schickt,  wie  es  auch  bei  den 
Mönchen  gehalten  wird.  An  Samstagen  und  den  Vigilen  der 
hohen    Feste   hat    er    sie  Beicht  zu  hören.    Ist    ihre  Anzahl  zu 


399 

gross,  sollen  ihm  „Gesellen"  beigegeben  werden.  Zu  eben  diesen 
Zeiten  soll  er,  wenn  die  Obern  es  befehlen,  mit  ihnen  zum 
Capitel  gehen.  Wenn  ein  Bruder  zu  einer  andern  Zeit  beichten 
will,  so  höre  er  ihn,  ausser  er  sei  an  der  gemeinschaftlichen 
Arbeit  mit  den  Mönchen.  Einmal  in  der  Wochen  soll  er  gehen 
in  „die  gehorsam-  und  in  die  Siechhäuser,  und  dort  mit  jedem 
allein  oder  gemeinsam  sprechen  von  geistlichen  Dingen,  sonst 
hat  er  weder  mit  den  Brüdern  noch  mit  den  Gästen  zu  reden. 
Wenn  der  Siechenmeister  krank  ist  und  ein  Siecher  bedarf 
eines  Beichtigers,  lässt  er  den  Brudermeister  kommen.  An  ge~ 
wissen  Zeiten  hat  er  in  die  Höfe  zu  gehen,  der  Hofmeister 
kann  ihn  zu  Rathe  ziehen,  wenn  in  seiner  Gegenwart  etwas  zu 
geben  ist. 

„Wie  di  convers  emphangen  werden."  Sie  werden  aufge- 
nommen zuerst  im  Capitel  der  Mönche,  und  dann  im  Capitel 
der  Conversen.  Der  Meister  hat  sie  zu  unterrichten.  Der  Noviz 
Convers  trägt  solches  Tuch  wie  die  Mönche,  doch  keinen 
Mantel. 

„Daz  di  conuersen  icht  puech  lern."  Sie  dürfen  kein  Buch 
haben ,  und  nur  das  pater  noster ,  credo ,  miserere  und  ave 
Maria  lernen,  „und  waz  si  anders  lern  schuln  alz  hie  ge- 
satzt  ist  und  dciz  nicht  an  dem  puech  sunder  auzzen." 

„von  der  conuersen  gehorsam."  Nach  dem  Jahre  des  No- 
viziates haben  sie  im  Capitel  der  Mönche  die  Profess  abzulegen, 
indem  sie  ihre  Hände  in  die  Hände  des  Abtes  legen  und  Ge- 
horsam geloben.  Fahrt  er  aber  aus  und  empfangt  das  Gewand 
eines  Mönchs  oder  Chorherrn,  wird  ihm  das  Gewand  ausge- 
zogen, ausser  er  hätte  die  heiligen  Weihen  empfangen.  Ist  es 
aber  geschehen,  so  soll  er  nimmer  zu  dem  ordentlichen  Gewand 
gelassen  werden.  Wo  es  aber  geschehen  mag,  da  sollen  solche 
zu  Conversen  genommen  werden ,  die  das  Tagwerk  eines  ge- 
dingten Knechtes  erfüllen  können,  und  sollen  nicht  „Brüder" 
noch  mitihren  eigenen  Namen,  sondern  Conversen  genannt  werden. 

„Wann  di  conuers  ze  mettein  aufsten."  Von  dem  heili- 
gen Kreuztag  bis  an  den  Antlastag  soll  an  Werktagen  die  grosse 
Glocke  bei  dem  letzten  Psalme  des  ersten  Nocturnes  geläutet 
w^erden,  und  die  Conversen  aufstehen.  Wenn  die  Collecte  nach 
dem  Nocturn  gesprochen  ist,  sollen  sie  zur  Arbeit  gehen.  Aber 


400 

an  den  hohen  Festtagen,  wenn  sie  arbeiten,  sollen  sie  bei  dem 
Zeichen  zum  zweiten  Nocturn  aufstehen  nnd  erst  nach  dem  Te 
Deum  gehen  sie  zur  Arbeit. 

Von  Ostern  bis  zum  heiligen  Kreuztag  sollen  sie,  wenn  sie 
um  „Mittentag"  nicht  schlafen,  an  Werktagen  bis  zu  den  Lau- 
dibus  ruhen ,  dann  in  die  Kirche  kommen  und  nach  der 
Prim  ausgehen.  Bei  den  andern  Tagzeiten  gehen  sie  nicht  in 
die  Kirche,  sondern  beten,  wo  sie  arbeiten,  ausser  es  wäre  ein 
Feiertag.  An  Sonn-  und  hohen  Festtagen,  wo  sie  nicht  arbeiten, 
kommen  sie  wie  die  Mönche  zur  Mette,  nur  jene,  welche  von 
den  Höfen  oder  an  demselben  Tage  von  einer  „Reise,  vom  Wege" 
gekommen  sind,  können  nach  dem  4.  Responsorium  schlafen  ge- 
hen. Die  Conversen  in  der  Abtei  sollen  täglich  zum  Complet  in 
die  Kirche  kommen,  ausser  sie  seien  im  Siechenhause,  wo  sie 
ihre  Tagzeit  sprechen.  Die  Conversen  auf  den  Höfen  sollen  von 
Allerheiligen  bis  an  den  Feterstag  in  der  Fasten,  ein  Viertel 
der  Nacht  wachen,    von  da  an  ihre  Mette  vor  Tags  vollenden. 

,,Wann  di  conuersen  veiren."  Sie  dürfen  nicht  arbeiten  zu 
Weihnachten  und  drei  Tage  darnach,  am  Ebenweihtage,  Perich- 
tag ,  Charfreitag,  Ostertag  und  den  tag  darauf,  Auffarth  ,  zu 
Pfingsten  nwei  Tage  ,  an  allen  hohen  Festen  Mariens ,  Philipj» 
und  Jacob,  Johannes  Geburt,  Peter  und  Paul ,  Matheis ,  Michel, 
Simon  und  Juda,  Allerheiligen,  Martin,  Andreas,  Thomas,  Ma- 
thias Tag  und  Kirch  weih.  Die  ausser  dem  Kloster  sind,  arbeiten 
„wurchen""  was  ihnen  geboten  wird.  Im  Winter  müssen  sie  dre- 
schen, wenn  es  der  Abt  befiehlt. 

,,Von  den  vberleiten  hochzeiten."  Die  Conversen  begehen 
die  übrigen  Feiertage  an  jenen  Tagen  „als  si  di  weltlichen 
Pfaffen"  begehen,  die  in  der  Abtei  wie  die  Mönche.  Wenn  sie 
die  erste  Messe  gehört  haben,  gehen  sie  zur  Arbeit. 

„Wann  die  conuersen  ze  mess  gehen,"  An  jenen  Tagen,  an  wel- 
chen zwei  Messen  sind,  und  zu  „Panvasttage"  wenn  die  Leiche  eines 
Mönchs,  Convers  oder  Novizen  ist,  und  am  Allerseelentage 
müssen  sie  zur  Messe  kommen,  und  die  Ceremonien,  wie  die 
Mönche  machen. 

„wann  di  conuers  ze  alter  gen."  Wenn  es  der  Abt  nicht 
anders  befiehlt ,  geniessen  sie  zu  Weihnachten ,  Lichtmesse, 
Atianstag  ,     Ostern ,     Pfingsten  ,     Maria     Geburt     und    Aller- 


401 

heiligen  das  li.  Abendmal.  Die  ferne  von  der  Abtei  leben,  kön- 
nen unsern  Herrn  auch  ausser  dem  Kloster  empfangen  und 
die  gesegnete  Asche    nehmen. 

„wan  man  den  conuersen  capitel  hab."  Alle  Sonnttige  und 
am  nächsten  Tage  nach  Weihnachten,  Ostern  und  Pfingsten 
gehen   sie    in    das  Capitel    der  Mönche. 

„von  den  ungehorsam  conuersen."  Der  Convers,  der  die 
aufgetragene  Arbeit  nicht  verrichten  will,  der  wird  zum  „sei 
prüder"  gemacht,  bis  er  weiser  wird,  und  bekommt  nur  Wasser 
und  Brot.  Wer  seinem  Meister  ungehorsam  ist,  bekömmt  Züch- 
tigung im  Capitel,  speist  3  Tage  auf  der  Erde    ohne  Tuch. 

„wann  die  conuersen  ir  zucht  schullen  nennen."  Die  Disciplin 
haben  sie  täglich  von  Pfingsten  bis  Weihnachten  und  vom  pe- 
richtag  bis  Ostern  zu  nehmen.  Ausgenommen  sind  jene  Fest- 
tage ,  an  welchen  sie  zu  keiner  Arbeit  verbunden  sind.  Im 
Verhinderungsfalle    beten  sie  7  Psalme    oder  Vater-Unser. 

„wo  di  conuers  sweigen  schuln"  Sie  haben  das  Stillschweigen 
zu  halten,  wenn  es  die  Mönche  thuen,  dann  in  ihrem  Schlaf- 
hause und  an  allen  Orten  ausser  Erlaubniss  des  Abtes,  Priors 
oder  Kellners.  Die  Schuster  sollen  ausserhalb  der  Werkstatt 
vor  ihrem  Meister  schweigen ,  so  auch  alle  Conversen ,  die 
Weber,  Fischer,  Kürschner  sind.  Die  Schmiede  dürfen  reden, 
wenn  es  sie  nicht  bei  ihrer  Arbeit  hindert.  Die  Mauermeister 
und  Schuster,  wenn  sie  zu  arbeiten  aufhören.  Mit  den  Unter- 
thanen  sollen  sie  nicht  reden.  Die  auf  den  Höfen  sollen  das 
Schweigen  halten  im  Bethhaus,  Schlafhaus,  Speisezimmer,  Stube 
und  Zelle.  Ohne  Kapuze  sollen  sie  weder  reden  noch  liegen.  Die 
Hüther  „hurter"  und  Ochsenhalter  „Ochter"  können  mit  ihren 
„Jüngern"  reden,  den,  der  sie  grüsst,  auch  grüssen,  dem,  der 
sie  fragt,  kurz  antworten. 

„von  der  conuersen  ezzen."  Nach  dem  Zeichen  kommen  sie 
zu  Tische,  bethen  und  „respondiren"    dem    Prior. 

„von  dem  ezzen  vnd  von  irm  mixt"  Sie  haben  gleiche  Kost 
mit  den  Mönchen.  Welchen  der  Abt  „das  Mixtum"  erlaubt,  die 
nehmen  es.  Das  Mass  des  „Mixt"  sind  drei.  Ihr  gewogenes 
Brot,  ein  halbes  oder  eine  mehrere  Mass  des  grossen  Brotes 
und  dazu  Wasser.  Die  Conversen  auf  den  Höfen  fasten  nur 
Panfasttag  und  im  Aduent  und  die  Freitage  und  vom  h.  Kreuz- 


402 

tag  bis  zur  Fasten.  Die  in  den  Häusern  bei  der  Abtei  arbeiten, 
sollen  dort  nicht  essen.  Wenn  Fische  gegeben  werden,  soll  man  nur 
zwei  „Richten"  geben.  Jene  die  in  den  Höfen  oder  Kellern 
ausserhalb  des  „Revents"  essen  oder  trinken,  bekommen  den 
nächsten  Tag   nur  Wasser   und   Brot. 

„von  den  wilden  chuersen.''  Wilde  „Kursen"  sollen  die 
Brüder  nicht  arbeiten  noch  „chetzein"  noch  gefärbte  noch 
„Zobelein"  noch  „gra"  noch  semleich,  aber  sie  zu  kaufen  ist 
„urlaublich." 

„von  der  eonuersen  tagzeit"  Bei  der  Mette  und  zu  den 
Tagzeiten  soll  die  „Tafel"  (d.  i.  eine  hölzerne  Scheibe  statt 
einer  Glocke)  auf  allen  Höfen   geschlagen    werden. 

„wan  die  eonuersen  ze  ader  lazzen"  Nur  im  Kloster,  nicht 
aber  auf  den  Höfen  wird  zur  Ader  gelassen.  Die  von  den 
Höfen  dazu  gekommen  sind ,  gehen  dann  am  dritten  Tage 
wieder   zurück. 

„daz  di  eonuersen  inder  ezzen  oder  trinken  an  chappen" 
Die  in  den  HÖfen,  Weinkellern  oder  Dörfern  sind ,  oder  bei 
Weltlichen  essen  und  trinken,  müssen  immer  mit  der  Kappe 
bedeckt  seyn,  sonst  bekommen  sie  den  nächsten  Teig  nur  Brot 
und  Wasser. 

„von  den  eonuersen  so  si  zder  abtei  choment"  Die  von 
den  Höfen  Sonntags  und  an  hohen  Festen  zu  der  Abtei  kom- 
men,   müssen  mit  einander  gehen  und  Stillschweigen  beobachten. 

„von  der  eonuersen  gevvanl."  Das  Gewand  soll  seyn  eine  Kappe, 
Rock,  Hosen,  Socken,  eine  Kapuze  Schulter  und  Brust  zu  be- 
decken. Den  Ochslern  und  Führern  und  hurtern  kann  der  Abt 
mehr  geben,  die  chursen  sollen  grosse  Felle  seyn  und  einfach. 
Werden  sie  alt,  dass  man  sie  überziehen  muss,  soll  es  mit 
altem  Tuche  geschehen.  Findet  sich  bei  einem  ein  nicht  vor- 
geschriebener Mantel,  so  kann  ihn  der  Abt  behalten,  der  bis- 
herige Träger  aber  soll  ein  Jahr  ohne  Mantel  bleiben,  im 
Kapitel  geschlagen  werden  und  durch  7  Freitage  nur  Wasser 
und  Brot  bekommen.  Wenn  es  der  Abt  erlaubt,  können  die 
Conversen  4  Röcke  haben.  Nur  die  Schmiede  dürfen  ein  Hemd 
tragen,  die  „doch  swartz  vnd  sinwel"  seyen. 

„von  der  eonuersen  petgewant  vnd  ir  nachtschuhen."  Die 
auf  den    Höfen    sollen   keine    Nachtsch^ihe    haben,    auch    die  in 


403 

der  Abtei  nicht,  ausser  iler  Abt  erlaubt  es  ihnen  wegen  der 
Metten,  doch  müssen  sie  alt  seyn.  Der  neue  hat,  bekommt  alle 
Freitage  nur  Wasser  und  Brot  bis  er  sie  hergibt.  Bettgevvand 
haben  sie  wie  die  Mönche,  nur  statt  den  Kotzen,  Pelze.  Wenn 
ein  Abt  einem  Conversen  einen  Hof  „un»  ein  genanntes  Gut 
enphilicht"  (gegen  bestimmte  Leistungen  ?)  der  soll  doch  mit 
den  andern  nichts  ohne  des  Abtes  Willen  zu  thuen  haben. 

„Daz  di  conuersen  di  haupt  an  einander  icht  dwahen." 
Sie  werden  so  oft  als  die  Mönche  geschoren,  es  sey  dann,  dass 
einer  siech  sey.  Sie  dürfen  das  Haupt  nicht  entblössen.  Die 
Uebertreter  werden  im  Kapitel  geschlagen.  In  der  Stube  dürfen 
sie  nur  so  lange  seyn,  bis  sie  sich   gewärmt  haben. 

„von  den  conuersen  di  auf  den  weg  sint"  Sollen  beim 
Essen  schweigen  und  sich  wie  die  Mönche  betragen.  Kommen 
sie  in  ein  Kloster  oder  einen  Ordens-Hof,  nküssen  sie  sich 
nach  dortiger  Sitte  richten.  Die,  welche  reiten  und  Kaufleute  sind, 
sollen  vom  h.  Kreutztage  fasten  wie  die  Mönche,  es  sey  dann, 
dass  der  Abt  dem  Bruder,  der  nüt  ihm  reitet,  es  anders  er- 
laubt. Die  Uebertreter  fasten  am  Freitage  bei  Wasser  und 
Brot.  Die  vom  Wege  kommen,  die  sollen  kniend  den  Segen 
empfangen  „die  venig  nemen  auf  div  chnie." 

„daz  di  conuersen  icht  hantschuh  haben."  Die  Handschuhe 
dürfen  nicht  von  Leder  seyn.  Die  Wagner,  Fischer  und  Wein- 
zirl  dürfen  „Hentliug"  von  Tuch  haben.  Die  Schuhe  müssen 
einfach  seyn,  mit  hölzernen,  beinenen  „hvenein"  oder  eisernen 
Schnallen.  Man  soll  auch  nicht  haben  „zeghaft  setel  oder 
prittel  noch  eisnein  stegraif",  sondern  hölzern,  oder  von  Hörn 
von  Einer  Farbe.  Das  Gewand  sei  weder  zu  kurz  noch  zu 
lange. 

„daz  di  weib  icht  gen  in  vnseriv  chloster."  Wer  Ursache 
wäre,  dass  Weiber  in  das  Kloster  kommen,  büsset  Einen  Tag 
bei  Wasser  und  Brot,  und  sitzet  durch  Ein  Jahr  auf  dem 
letzten  Platz.  Kein  Convers  rede  allein   mit    einem   Weibe. 

„daz  di  ept  auf  dem  Capitelweg  icht  saumbtheit  leiden" 
Die  Saumseligkeit  auf  der  Reise  zum  Capitel  wird  mit  Einem 
Tage  bei  Wasser  und  Brot  bestraft.  Eben  so  bei  Allen  die  in 
Geschäften  des  Ordens  oder  in  ihr  eigenes  Haus  geschickt 
werden. 


404 

„von  den  zeanderngerichten  dingen"  Ein  Mönch  oderConvers, 
der  wider  des  Ordens  Satzungen  bei  einem  andern  Gerichte  dingt, 
leidet  die   Busse  der  „Sichrer,,    bis  auf  Kapitels  Nachlass. 

„Von  den  Sichrem"  Ist ,  dass  in  einem  unsrer  Klöster 
„Sichrung"  entsteht,  so  soll  der  Abt  die  Schuldigen,  ohne 
Hoffnung  der  Wiederkehr  fortschicken.  Die  am  meisten  daran 
Schuld  tragen,  bekommen  in  den  Häusern,  in  welche  sie  ge- 
schickt werden  den  untersten  Platz,  alle  Woche  eine  Züchti- 
gung im  Kapitel,  fasten  jeden  Freitag  bei  Wasser  und  Brot  bis 
an  den  Nachlass  des  Kapitels,  ausser  sie  wären  krank,  und 
ein  hohes  Fest  fordere  Rücksicht.  Sie  sollen  künftig  nicht  rei- 
ten ,  noch  im  ersten  Jahre  den  Leib  des  Herrn  empfangen, 
ausgenommen  zu  Ostern  und  im  Tode.  Wollen  sie  nicht  aus 
dem  Kloster  gehen ,  so  darf  in  selben  ,  so  lange  sie  bleiben 
kein  Gottesdienst  gehalten  werden.  „Niemand  darf  mit  ihnen  um- 
gehen" Die  sich  zu  solchen  Uebelthätern  gesellen ,  aber  um- 
kehren und  BesseruHg  versprechen ,  bekommen  jede  Woche 
Züchtigung  im  Kapitel,  fasten  alle  Freitage  bei  Wasser  und 
Brot,  und  müssen  auf  dem  letzten  Platz  seyn. 

„von  den  loezzern"  Wer  „loez"  thut ,  ist  der  Letzte  von 
Allen,  fastet  zwei  Tage  bei  Wasser  und  Brot,  und  ein  ganzes 
Jahr  lang  ohne  Gottes  Leichnam,  ausser  Ostern  und  im  Tode. 

„daz  man  on  verlaub  icht  nem  oder  g;eb"  Von  Gaben  und 
Kleinoden  etwas  geben  oder  nehmen  ohne  Erlaubniss  des  Abtes. 

(Hier  gehen  zwei  Blätter  ab,  dann  iieisst  es  :} 

Ist  der  Diebstal  über  ein  Pfund ,  so  wird  der  Thäter  aus 
dem  Orden  getrieben.  Will  man  ihn  wieder  aufnehmen  so  wird 
er  ein  „Seibruder"  also  ,  dass  er  ein  Jahr  Kindbrot  esse. 
Ereignet  es  sich ,  dass  er  anderswo  ?  Dieberei  begeht ,  wird 
er  in  den  Kerker  gebracht.  Die  Conversen,  die  zu  Seibrüdern 
gemacht  werden,  bleiben  aber  doch  im  Bruderorden. 

„von  den  di  vins  chlosters  ordinung  gewaltigen  helf  sue- 
chent"  Sie  werden  aus  dem  Hause  gesendet  und  dürfen  nicht 
wieder  kommen,  bis  zu  des  allgemeinen  Kapitels-Urlaub,  wird 
ihm  verziehen,  so  kann  er  doch  in  demselben  Hause  nie  Abt 
werden. 

„daz  man  zv  den  nvnen  icht  ge"  Kein  Convers  darf  zu 
Nonnen  was  immer  für  eines  Ordens  gehen ,  oder  zu  Klausne- 


405 

rineu  ohne  Erlaubniss  des  Abtes  oder  des  „weiser"  Der  Ueber- 
treter  kommt  durch  ein  Jahr  auf  den  letzten  Platz,  und  die 
Aemter  haben,    verlieren  sie. 

„daz  di  amptlewt  icht  erpalden  zegeben"  Der  Prior,  Kel- 
lerer und  andere  Amtleute,  wenn  sie  „erpalden"  nicht  zu  geben, 
haben  alle  Freitage  Wasser  und  Brot. 

„von  den  itwizzern  vnd  nachredern"  Wer  einem  Mönche 
oder  Conversen  übel  nachredet ,  und  ihm  eine  gebüsste  Schuld 
vorwirft,  speiset  6  Tage  auf  der  Erde  ohne  Tuch  Wasser  und 
Brot  und  eine  Speise  und  bekömmt  3  Sonntage  im  Kapitel 
Züchtigung.  Wer  seinem  Obern  nachredet  oder  „itwitzt"  wird 
ärger  bestraft.  Wer  einen  Andern  eines  Lasters  beschuldigt, 
und  es  nicht  erweisen  kann,  leidet  die  Strafe,  die  Jener  ver- 
dient haben  würde. 

„von  den  di  des  ordens  taugen  andern  lewten  olfent"  Die 
solches  thuen^  und  weltlichen  oder  geistlichen  Personen  die 
Handlungen  des  Ordens  mittheilen,  bekommen  den  letzten  Platz, 
alle  Freitage  nur  Wasser  und  Brot  bis  zur  Ankunft  des  „wei- 
sers" (Visitator  ?}  sind  alier  Aemter  entsetzt  von  allem  Dienst 
und  Lehen  selbst  von  der  Abtei,  und  wird  bis  zum  allgemei- 
nen Kapitel  in  den  Kerker  geworfen. 

„daz  di  conuersen  nuczleich  reden"  Ihre  Gespräche  seyen 
fromm ,  wer  drohet  den  Orden  zu  verlassen ,  der  wird  in 
eiserne  Bande  in  den  Kerker  geworfen.  Die  Abtrünnigen  die 
nach  der  Regel  dreimal  aufgenommen  werden  sollen,  dann  aber 
dennoch  „ausfahren"  werden  auch  dann  noch,  wenn  sie  reuig 
zurückkehren,  wieder  aufgenommen,  aber  nicht  zum  Gewände 
des  Ordens,  sondern  zu  einem  andern,  und  zu  einer  andern 
Pfründe  nach  Belieben  des  Abtes.  Wem  der  Orden  genommen 
wird  nach  den  Gesetzen,  die  wegen  Dieberei  in  den  Kerker 
gelegt  sind,  und  die,  welche  der  Brandlegung,  des  Mordes, 
Verfälschung  der  Urkunden  und  des  Meineides  überführt  sind, 
die  sollen  künftig  nicht  belassen  werden,  und  die  Abtrünnigen, 
die  in  der  Welt  irre  fahren,  die  soll  man  fangen  und  in  den 
Kerker  legen.  Die  aber  im  Ordenskleide  herum  irren,  die  Ehre 
des  Ordens  lästern ,  soll  man  an  den  hohen  Festtagen ,  an 
welchen  man  in  unsern  Kapiteln  predigt  in  allen  Ländern  und 
in   all  unsern  Klöstern   als    in*  den  Bann  verfallen,   verkünden. 


406 

„von  den  di  auzm  orden  varnt  durch  ertzüei"  Wer  aus 
dem  Orden  geht  durch  Elend  oder  Arznei,  wird  für  einen  Ab- 
trünigen  gelialten.  Wer  sich  „haizzet"  schneiden  oder  abschnei- 
den durch  den  Harnstein  oder  durch  „dehain  prust"  kömrat  auf 
den  letzten  Platz  und  alle  Freitag  bei  Wasser  und  Brot,  bis 
zum  Gerichte  des  „vveisers"' 

„von  den  di  auzm  orden  gent  oder  geworfen  werdent 
vnd  anderswa  empfangen"  Welcher  Mönch  oder  Convers  aus 
einem  Kloster  geht  oder  geworfen  wird,  und  anderswo  mit 
Erlaubniss  Aufnahme  erhält,  darf  nie  mehr  in  das  Haus  riick- 
kehren,  aus  dem  er  ausgeschieden  wurde,  eben  so  wenig 
unter  die  Brüder  auf  die  Höfe ,  nur  mit  Erlaubniss  des  Abtes. 
Ein  Abt,  Mönch  oder  Convers,  der  in  ein  Kloster  oder  an 
eine  Besitzung  unsers  Ordens  gehen  will,  und  kein  Abtrüniger 
ist ,  soll  an  einem  ehrbaren  Platze  aufgenommen  werden.  Wel- 
cher Abt  dawider  handelt,  der  sey  bis  zu  dem  nächsten  Kapitel 
abgesondert  von  der  Messe.  Mönche  und  Conversen ,  die  dessen 
schuldig  sind,  fasten  bei  Wasser  und  Brot  bis  zu  derselben  Zeit. 

„von  den  di  vreuileich  auzm  capitel  gen"  Der  Convers, 
den  dieses  noch  reuet,  bis  er  vor  die  Porte  kömmt,  wird  auf 
eine  Zeit  auf  den  untersten  Platz  gesetzt. 

„von  den  prennern  vnd  mansleken"  Welche  diess  zu  thuen 
drohen ,  werden  in  den  Kerker  geworfen ,  oder  an  entfernte 
Orte  gesendet,  so  dass  sie  nicht  mehr  wieder  kommen,  ausser 
mit  des  Kapitels  Urlaub. 

„von  den  di  guet  entnement  oder  leihent  an  vrlaub"  Diese 
werden  gestraft  ,  wie  Diebe  oder  Besitzer  widerrechtlichen 
Eigenthums. 

„von  den  chauflevten"  Die  Kaufleute  des  Klosters,  die 
durch  längere  Zeit  des  Klosters  Sachen  nicht  theuer  (nach  dem 
Werthe?)  verkaufen,  werden  abgesondert  von  Gottes  Leich- 
nam, bis  sie  es  beichten  dem  Abte,  oder  wenn  sie  diesen 
nicht  haben  können ,  dem  Prior.  Dasselbe  trifft  auch  jene ,  die 
vorsätzlich  geringer  kaufen ,  um  es  dann  theurer  zu  geben. 
Welche  etwas  verschweigen  und  betrügen,  fasten  einen  Tag 
bei  Wasser  und  Brot.  Es  soll  auch  Niemand  weltlichen  Leuten 
verkaufen  eine  „Satzung"  um  Gut ,  oder  es  werde  dann  das- 
selbe Gut,  ganz  an  eine  gewisse  Gült  gebracht. 


407 

„daz  ili  couuci'scn  icht  wonen  mit  den  vveibern""  Die  Weiber 
welche  Huren  Zeichen  tragen,  sollen  weggetrieben  werden. 

„von  derlcipnar  vnd  den  pitantzen"  Rücksichtlich  der  Leibes 
Nahrung  hat  man  sich  in  den  Willen  des  Abtes  zu  fügen.  Wer 
wieder  „eine  Pitanz"  (eine  bessere  Malzeit)  fordert,  wird  im 
Capitel  nach  dem  Willen  des  Vorsitzenden  gestraft.  Im  Capitel 
darf  nicht  von  der  Kost  geredet  werden.  Der  entgegen  Han- 
delnde bekömmt  an  diesem  Tage  nur  Wasser  und  Brot  und 
wird  im  Capitel  geschlagen. 

„von  dem  vleischezzen."  Hier  gilt  die  Regel  des  h.  Bene- 
dict. Wer  dawider  handelt,  der  sei  so  viele  Tage  ohne  Wein, 
als  er  Fleisch  genossen  hat,  das  nur  schwer  Kranke  oder  sehr 
Sieche  essen  dürfen.  Diess  gilt  auch  für  die ,  welche  vom 
Schweinschmalz  essen.  Wer  wegen  Verschuldung  aus  seinem 
Hause  verschickt  wird ,  darf  auf  keine  Weise  wegen  Bitten 
Weltlicher  wieder  aufgenommen  werden. 

..daz  di  amptlevt  icht  guet  behalten"  Der  Mönch  oder  Con- 
vers,  der  durch  sein  Atnt  etwas  erhält,  darf  es  ohne  Erlaubniss 
des  Abtes  nicht  für  sich  behalten,  sondern  er  hat  es  dem  Pfleger 
des  gemeinsamen  Gutes  zu  geben,  um  es  anzulegen. 

„daz  nemen  den  andern  slach"  Wer  Jemanden  schlagt, 
wird  in  den  Kerker  geworfen,  kann  nie  ein  Amt  antreten,  und 
hat  er  eines,  so  wird  er  desselben  entsetzt. 

Cod.  137.  1451  waren  der  Abt  Gothard  de  Victoria  und 
der  Abt  Gottfrid  von  Neustadt  Visitations-Commissäre  der  Nonnen. 

Auf  dem  letzten  Blatte  stehen  Divisiones  contributionum 
mit  der  Schrift  des  16.  Jahrhundertes. 

De  majori  summa  videlicet  decem  et  octo  millia  florenorum 
imponuntur  nobis  et  lineae  nostrae  150  floren.  de  qua  contingit 
nos  in  sancta  cruce  de  precepto  domini 


Morimundi 

XXX vjj  flor. 

de 

Zwetla 

xxxjjj    „ 

» 

Campoliiior. 

xxxjii    „ 

?) 

Banigartenberg 

xxjij    „ 

w 

Cycador. 

XV     „ 

» 

monte  S.  mariae 

X     « 

w 

novo  monte 
R  t  ijjj  flor- 

xjj    n 

408 

Item  de  novem  raillibus  nobis  et  nostrae  lineae  imponuntur 
LXXV  flor.  de  quibus  contingit  nobis 

in    sancta     cruce    xjjj  cum   dimidio 

de  Zwetia  xvj 

„    Campolilior.         xvj 

yj    Bamgartenberg    xjj 

„    Cycador.  vjj 

„    monte  S.  Mariae     v 

„    Novo  monte  vj 

R|  jj  flor. 
Hunc  libram  frater  N.  monasterio  beate  virginis  in  Zwetl 
largo  dono  contulit  felici  Anno  1520. 

Cod.  145.  Auf  dem  ersten  Schmutzblatte. 
Wir  Johannes  Abbt  vnser  lieben  Frawen  Goteshaws  zw 
Zwettl  vnd  wir  der  conuent  gemain  doselbs  veriehen  vnd  tun 
chund  offenlich  mit  dem  brief  das  wir  mit  wolbedachtem  mutt 
verainten  ratt  verlassen  haben  dem  erbern  vnd  weisen  Hannsen 
dem  Dorfwidmer  burger  ze  Purgkhawssen  vnser  frey  salcz 
vnd  lazzen  im  auch  dew  in  filier  der  Freiheit  nuczn  vnd  rech- 
ten als  wir  dew  vnd  vnser  chloster  genugksamklich  nucz  vnd 
gber  von  alter  her  gefurrt  hoben  doch  also  das  wir  im  dew 
mit  ausgenomen  Worten  vmb  erste  zw  Purgkhaussen  zw  Obern- 
perg  zw  Scherding  zw  Neunburgk  auf  dem  Inn  zw  Passaw  zw 
Lincz  zw  Ybs  vnd  zw  Stain  an  den  benanten  mautsteten  alen 
lassen  wir  dem  obgenanten  Hannsen  Dorfwidmer  zway  pfundt 
chueffen  salcz  dez  grassen  panntz  genant  mulbach  auf  zehen 
ganctze  jar  nagst  nach  einander  komend  nach  datumb  dez  brief 
vnd  nit  lenger  also  daz  er  vns  vnd  vnserm  chlos  er  zw  Zwettl 
die  zehen  jar  all  jar  jerlich  daTvon  raichn  vnd  dienen  soll 
segsch  vndvierzigk  chueflii  salcz  des  grossen  pant  genant  mul- 
bach vnd  vns  die  jerleichen  antbuerten  gen  weinczurl  inderhalb 
krembs  auff"  das  landt  der  stetn  zw  nagst  Englzeler  hoff"  her 
aber  das  er  vnns  vnd  vnserm  chloster  die  segsch  vnd  virzigk 
chueffn  salcz  des  grossen  pants  mulbach  ierlichen  nicht  raihet 
vnd  geh  an  die  endt  als  oben  bemelt  ist  was  wir  dez  dan 
schaden  nemen  denselben  schaden  allen  mit  sambt  den  segsch 
vnd  virczigk  chuefln  salcz  ist  er  vns  schuldig  vnd  pflichtig 
wider  ze   kern  an    all  vnnser  mue    vnd  schaden   treulich  vnnd 


I 


409 

vngeuerlich  war  aber  das  das  irung  erstund  in  ainer  maut- 
statt  oder  an  mcniger  von  vnser  oder  vnsers  chastens  sawm- 
niing  wegen  das  sol  vns  auch  abgen  an  den  segsch  vnd  vier- 
C7,igk  chueffen  salcz  auch  treulich  vnd  vngeurlich  war  aber 
Sache  das  dem  benanten  Hannsen  Dorfwidmer  von  sein  selbs 
wegen  irung  oder  sawmung  erstund  des  sey  wir  vnd  vnnser 
chloster  auch  allenthaben  vnenkolten  allez  treulich  vnd  vnge- 
uerlich mit  vrkunde  dez  brieflF  der  wir  dem  uorgenanten  Hanns 
Dorfwidmer  für  vnns  vnd  vnser  nachkomen  darumb  gebn  wir 
imb  den  brieff  besigelten  mit  vnsers  obgenanten  abbt  Johann- 
sen  vnd  mit  der  conuents  doselbs  zw  Zwettl  baeder  anhan- 
gunden  insygln.  Der  brieff  ist  geben  im  chloster  zw  Zwettl 
an  sand  Jorgentag  dez  heiling  marttrer  nach  Christi  gepurd 
virzehenhandert  jar  vnd  dornach  in  dem  newn  vnd  seczigki- 
sten  jar. 

Am  Ende  auf  dem  Schmutzblatt : 

Wir  Johanns  vor  gotes  genaden  abbt  vnsr  frawn  kloster 
zu  Czwetl  vnd  der  ganz  conuent  daselbs  wir  verleben  vnd 
tun  chunt  allen  lewteu  dy  den  brief  lesen  oder  hören  lesen  dy 
nu  leben  oder  hernach  chunftig  sind  daz  wir  gutem  willen  vnd 
wolbedachter  mut  zu  den  Zeiten  do  wir  ez  vvol  getun  mochten 
recht  viid  redleich  verlassen  haben  vnd  verlassen  auch  wissen- 
leich  in  kraft  des  briefs  den  beschaiden  lewten  do  hernach 
nemlich  an  dem  brief  geschriben  stend,  von  erst  Hannsen  Pav- 
ren  von  Grafendorf  Pavlen  seinem  sun  ain  jeuch  Weingarten  vnd 
Hannsen  Mader  von  Gobatspurch  vnd  Pavln  seinem  sun  ain  jeuch 
Weingarten  vnd  Jakoben  Akcherl  von  Zeysselperg  vnd  Philippen 
seinem  sun  ain  jeuch  Weingarten  Thoman  Natleich  von  Zeyssel- 
perg Christein  seiner  hausfraw  ain  jeuch  Weingarten  vnd  Michel 
Ackherl  vud  Vlreich  Chremser  von  Gobaczpurckch  ain  jeuch 
Weingarten  Thoman  Poschen  von  Gobaczpurkch  Barbara  seiner 
hawsfrawen  ain  jeuch  Weingarten  Hansen  Hoschs  von  Grafendorf 
vnd  ainer  seiner  tochter  ain  jeuch  Weingarten  vnd  Michel  Mayr 
von  Kambarn  Thoman  Wildung  seinen  ayden  ain  jeuch  Weingar- 
ten Hannsen  Weiss  von  Hederstorf  Annen  seiner  hawsfrawen 
ain  jeuch  Weingarten  Wolfgangen  Gruenpekh  von  Gobaczpurch 
Katreyn  seiner  mueter  ain  jeuch  Weingarten  in  solicher  beschai- 
den das  sy  dy  vorgeschriben  Weingarten  ynne  haben  schuUen 
Arcbiv,  Jftbrg.  1849.  HI.  Heft.  28 


410 

ir  lebtag  allain    viul  nicht  veruer  vnd  scinillen    sy  dye  pawlich 
ynne  haben   mit   guten    niittern   paw    mit    misten  mit  steckchen 
mit   gruben   mit  ander    aller    arbeit    dy   zu    weingartarbait    ge- 
hörnt mit  iren  aigen  gut  an  vnsir  vnd  vnsrs  gotshawse  schoden. 
Sy  schulleu  auch  all  vnd  ir  yegleich  beswnder  dalz  huelerlohn 
selber  ausrichten  vnd  wan  sy  dy  vorgenanten  Weingarten  lesen 
wellen    do    schullen    sy    das    drey   tag  vor    vnsern    lesemeister 
ze  wissen  tun  in  vnsern  hof  gen  Kambarn  vnd  schullen  sy  all 
dy  vor  benannt  sind  vnd  ir  yegleicher  besunder  dy  ersten  fünf 
jar  geben    den  vierten   tail  maisch  von  den  Weingarten  der  dau 
des  jares    in  den    weingarleu  gewachsen    sind  vnd  den  vierden 
tail  plaben    oder   swarzer    weinper    dy   daselb    gewachsen  sind 
an    alle   widered    vnd    nach    den    fünf  jaren  schullen  sy  vns  all 
jar  jerleich   geben    den  dritten  tail  maisch   von  den  Weingarten 
als  ez  dann  vor  begriffen  ist  worden  vnd  den  dritten  tail  plaber 
oder  swarzer  weinper  von  denselben  den  Weingarten.  Sy  schullen 
•  dy  vorgenanten  all  vnd  yegleich  besunder  von  irn  lailen  maisch 
den   zehent  selber    ausrichten    vnd   geben    wo   dew  hingehöret. 
Auch  wellen  wir  all  jar  vnsn  anbald  beschawen    lassen  dy  ob- 
geschriben   Weingarten,    ob    sy    in  gutten    mittern  paw  gepawt 
sein  oder  nit,  wer  aber    das    das  sy  dy  obgenante  Weingarten 
mit  dem  paw  verzogen  bieten  mit  welcherley  arbait  aines  jars 
das  wier   das  wissenleich   wer,   darumb  haben  wir  gewalt  mit 
dem    maisch,    der   des  jares  in   dem  Weingarten  gewachsen  ist 
sy  zu  phenten  ulls  lang  vnd  als  vil  daz  vns  wol  genuegt.  Und 
wan  vnd  in  allen  dann  der  lest  leib  abget  mit  dem  tod  vor  sand 
Jörgen  tag  wie  wir  dann  mit  paw  denselben  Weingarten  vinden 
so  zu  bannt  nuczen  schullen  wir  vns    des  benanten  Weingarten 
wol  vnderwinden  an  ir  erben  vnd  frewnt  vnd  menigleiclis  irrung 
vnd  widerred.   Ging  aber  vnder  in  allen    ainer  ab  mit  dem  tod 
nach    sand  Jörgen   tag   in  welcher    zeit  dez  jares  das  wer,    so 
mugen    sy   ir    nächst  frewnt    des    Weingarten    vnderwinden  vnd 
pawn  vncz  an  das  lesen  vnd  de  frucht  dauon  vessen  vnd  lesen 
vnd   nach  den   lesen   schol    er  vns  vnd  vnserm  gotshaws    ledig 
und  los  sein  an  menkleichs  widerred  vnd  irrung.    Darüber  ge- 
ben wir    in   allen    den   brief  gesigilt    mit    vnsii    obgenanten  Jo- 
hannsen  abbt  zu  Czwetl  vnd  des  conuents  daselbs  payder  anhan- 
gunden    insigeln.    Geben    do    man    czelt    syder  Christs   gepurd 


411 

vierzehenhundert   vnd    acht    dreyssikg   jar    an    sand  pauls    be- 
cherung tag. 

Gleichzeitige  Schrift. 

Cod.  191. 

Excipite  dilecti  verba  JohannivS  Bedelli  yllibate  virginis  de 
partu  sub  anno  inilleno  quadricentesimo  quinquageno  sexto,  lumi- 
nosa  versus  aquilonem  radiabat  cometa,  fugarunt  signati  cruce 
turcorum  cesarem  preliando,  de  Cilia  quoque  Udalricum  comitem 
quidam  Ungarie  dominus  Ladislaus  de  Huniat  ob  odium  inter- 
fecit  quem  rex  in  Buda  dccollari  raiserat.  In  anno  sequente 
postea  Ladislaus  iuclitus  filius  Romanorum  Alberti  regis  neposque 
cesaris  Sigismundi  In  festo  sancti  Clementis  letifero  de  cibo 
expiravit  in  l*raga  etate  bis  novem  annorum  adolescens  prineeps 
pulcer  virtuosus  planctu  fuerat  non  modico  in  urbe  ante  dicta 
sepultus,  pro  suo  tristetur  Hungaria  domino  quaeratur  Bohemia 
ploret  Australis  luctus  conturbet  Moravium  cuncta  multitudo 
fidelium  gemat  principe  sepulto  probitatis  spiritum  in  celis  con- 
jungat  Cristus  beatns. 

Cod.   193.  Am  Ende  stehet: 

Nos  A .  .  mris  miseracione  diuina  archiepiscopus  Tarentin. 
domini  pape  camerarius.  Notum  facimus  uniuersis  quod  R.  reue- 
rendus  in  christo  pater  dominus  Augustinus  dei  et  apostolice  sedis 
gratia  episcopus  Pennensis  domini  pape  thesaurarius  de  man- 
dato  nostro  et  comissione  sanctissimi  in  christo  patris  domini  nostri 
Urbani  divina  Providentia  pape  vi*'  nobis  super  hoc  facto  ora- 
culo  vive  vocis  Roma  in  capella  sancti  Andree  infra  basilicam 
principis  apostolorum  die  dato  presentium  sacros  generaliter 
ordines  celebrans  dilectum  nostrnm  Johannem  Sculteti  de  Lisow 
diaconum  Pomezanensis  dioccesis  ad  sacruni  presbiteratus  ordi- 
nem  inter  missarum  solemnia  promovit  juxta  ritum  et  consue- 
tudinem,  quos  sancta  Romana  ecclesia  servat  .  .  ßeri  consuetis. 
Datum  Rome  ut  supra  sub  appeusione  sigilli  nostri  camerariatus 
anno  domini  millesimo  trecentesimo  ottuagesimo  tercio  indic- 
tione  sexta  die  sabbati  qnatuor  temporum  videlicet  sexta  decima 
mensis  Maii ,  pontificatus  praefati  domini  Urbani  pape  sexti 
anno  sexto. 

Schrift  des  15.  Jahrhunderts. 

28  * 


412 

Cod.  209.    Auf  dem  Schiputzblatte  findet  sich  : 

Anno  domini  1511  do  ist  ein  grosser  schnee  gewessenn 
mit  grosser  khellthenn  I.  Z.  amen  von  Martini  untzt  auf  octava 
pasce  mit  stattigkhaitt. 

Gleichzeitige  Schrift. 

Cod.  218.  Auf  dem  letzten  Blatte: 

Notum  sit  Omnibus  christi  fidelibus  tarn  fnturis  quam  pre- 
sentibus  quod  Heinricus  dux  Bawarie  pro  remedio  anime  sue 
tres  montes  ferrarios  in  predio  suo  Chrumpenowe  sitos  ad  usum 
fratrum  Zwetil  super  altare  beatissime  dei  genitricis  ac  per- 
petue  nirginis  Marie  delegauit  testibus  quoque  qui  presentes 
aderant  per  aures  adtractis  quorum  nomina  hec  sunt.  Pilgrimus 
de  Zwetil  Albero  de  Chunring  Gerungus  de  Pfafsteten  Chunradus 
de  Tolershaim  Ortolfus  de  Indosberg  Heinricus  de  Liubis  Arbo 
de  Mergerstorf  Manegoldus  camerarius. 

Aus  dem  12.  Jahrhunderte. 

Cod.  222.    Am  Ende. 

Innocentius  episcopus  servus  servorum  dei.  Ad  futuram  rei 
memoriam  inter  cetera  desideria  cordis  nostri  iJlud  intense  de- 
siderium  aflFectamus    ut  ubique  majeslas   altissimi  collaudetur  in 
benedictionibus  gratia   sui  cultus   gloriosi  nominis  amplietur  ad 
quorum  promocionem  eo  libentius  ministerium  apostolice  sollici- 
tudinis    adhibemus    quo    magis    debitum   reputamus    et  nunquam 
Silentium   ab    ipsius    laudibus    lingua    carnis.    Cum    itaque  sicut 
exhibita  nobis  nuper  pro  parte  dilecti  filii  ÜJrici  abbatis  mona- 
sterii  in  Zwetla  Cisterciensis  ordinis  Pataviensis  diocesis  pelitio 
continebat   quidam   locus   vulgariter  dictus  Dachsgraben  omnino 
desitus  ad  modum  tugurii  prope  dictum  monasterium  consistens 
et  ad  monasterium  ipsum  pertincns  ut  non  consecrata  ob  hono- 
rem   sancti    Thome  Cantuariensis   qui  in  eodem  loco  magna  et 
notabilia  miracula  —  ondisse  ?  dicitur  a  populo  sepius  visitetur 
ac  eciam  veneretur  idemque  abbas  timens  ne  propterea   ydola- 
trii    error    in  ipso  populo    oriatur    cupiat    in  codem  loco  unam 
capellam  pro    presbitero  inibi   diurno  perpetuo  servitio  fundare 
ac  suificienter  dotare,  pro  parte  ipsius  abbatis  nobis  humiliter 
fuit  supplicatum ,    ut  sibi  faciendi  pro  missa  licentia  concedatur 
ac  jus  patronatus  et  presentandi  unum  ex  monachis   dicti  mona- 
sterii  ad  eandem    capellam  sibi  ac  successoribus  suis  reservare 


413 

de  benignitate  apostolica  dignaremur.  Nos  igitur,  qui  divinum 
cultum  adangerc  nostris  temporibus  intensis  desiderüs  aflfec- 
tainiis  ,  hiijusmodi  supplicationibus  inclinati  eidem  abbati  ia 
deserto  loco  predicto,  qui  a  prefato  mouasterio  vix  per  quartam 
partem  unius  miliaris  theutonicalis  distal  dicto  loco  cum  ad  id 
congruo  et  lioiiesto  absque  alioujus  licentia  hujusmodi  capellam 
fundare  dotare  libere  et  licite  valeat,  auctoritate  apostolica  tenore 
presentium  indulgemus  jure  tameu  ecclesiae  parochialis  et  cujus- 
libet  alterius  in  omnibus  semper  salvo  et  nicbilominus  jus  pa- 
tronatus  hujusmodi  et  presentandi  unum  idoueum  monachum 
dicti  monasterii  ad  eandem  capellam,  quoties  eam  vacare  con- 
tigerit,  dicto  abbati  et  successoribus  suis  abbatibus  ipsius  mo- 
nasterii, qui  erit  pro  tempore,  auctoritate  predieta  in  perpetuum 
reservamus.  IVulli  erg'o  omnino  hominum  liceat  hanc  paginam 
mee  concessionis  et  reservationis  infringere  vel  ei  ausu  teme- 
rario  contraire.  Si  quis  autem  hoc  attemptare  presumserit,  indig- 
uationem  omuipotentis  dei  et  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolo- 
rum  ejus  se  noverit  incursurum.  Datum  Viterbii  ii^o  non.  Sep- 
lembris,  pontißcatus  no$tri  anuo  primo.  Anno  m.  cccc.  v. 

Aus  dem  15.  Jahrhunderte. 

lunocentius  episcopus  seruus  seruorum  Dei  dilecto  tilio 
abbati  Cisterciensi  ejusque  coabbatibus  universis  Cisterciensis 
ordinis  salutem  et  apostolicam  benedictionem.  Devotionis  vestre 
petitionibus  benignum  impertientes  aflfectum  auctoritate  vobis 
presentium  indulgemus,  ut  possessiones  et  bona  alia  mobilia 
que  abbas  personis  vestrorum  fratrum  ad  monasterium  unum 
mundi  vanitate  relicta  coimolancium  professione  facientium  iu 
eodem  jure  successionis  vel  alio  justo  titulo  si  remansisseut  in 
seculo  contigissent  et  quo  prius  existentes  in  seculo  potuissent 
aliis  libere  elanje?  petere  recipere  ac  etiam  retinere  valeatis 
sine  prejudicio  juris  alieni.  Nulli  igitur  .  .  Datum  Avinione 
iij  kal.  Januarii,  pontificatus  nostri  anno  quarto. 

Bulla  siue  Privilegium  quod  possumus  hereditäre.  Sed  aliqui 
seculares  volunt  quod  non.  Schrift  des  15.  Jahrhundertes. 

Cod.  252.  Auf  der  inneru  Seite  des  Einbandes. 

Ich  Dietmar  der  Linberger  von  Wolfmanstorf  vergich  und 
tuen  chund  allen,  die  disen  brief  lesen  oder  horent  lesen  di  nu 
lebent  und  hernach   chunftig-  sind,   dazi  ich  mit  woluerdachtem 


4U 

muet  mein  selbs  viid  mit  guetem  willen  vron  Annen  meiner 
housvrowen  und  aller  meiner  eriben  da  ich  ez  wol  getuen 
macht  geben  han  dem  ersamen  herren  apt  Otten  von  Zwctil  vnd 
der  sammung  alle  doz  selben  ehlosters  die  aygenschaft  eins 
lehens,  daz  da  gelegen  ist  datz  Chaltenpach  in  dem  dorife,  daz 
ich  und  mein  geben  und  derselben  voruorn  in  rechter  aygens 
gewer  und  vnuersprochenleich  vntz  her  haben  pracht  mit  soli- 
cher  beschaidenhait.  Daz  Hainreich  de  Newpowr  der  datz  selb 
leben  von  mier  gechouft  hat  oder  wer  ez  nach  im  hat  alle  iar 
ze  purchrecht  dienen  schullen  zwelif  Wienner  pfenning  ze  saud 
Jorigen  tag  ouf  vnser  vrowen  alter  ze  Zwetil  in  dem  chloslcr. 
Ich  gib  auch  demselben  chloster  daz  dorfgericht  von  dem  selben 
leben  waz  an  den  tod  get  daz  schol  der  apt  von  Zuetel  richten 
wand  ich  ez  vnd  mein  geben  also  her  haben  pracht.  Ich  lub 
ouch  vnd  mit  mier  und  nach  mier  alle  mein  eriben  daz  ich  dem 
egenanten  chloster  ze  Zwetel  die  egenanten  aygenschaft  vnd 
daz  gericht  dez  lehens  ze  Chaltenpach  schermen  wellen  vnd 
owzrichten  für  alle  ansprach  nach  aygens  recht  vnd  dez  landes 
gewonhait  in  Osterreich  vnd  waz  in  daran  abgieng  daz  schullen 
sew  bechomen  von  alle  die  daz  ich  vnd  mein  eriben  haben  und 
gewinnen  in  dem  lande  ze  Osterreich ,  vnd  darüber  zu  einem 
waren  urchund  vnd  ewiger  stetichait  diser  sache  gib  ich  dem 
oftgenantem  chloster  ze  Zwetel  disen  brief  versigelten  mit 
meinem  insigel  vnd  mit  meines  prueder  Vlreichs  dez  Linberger 
insigel,  der  da  mit  diser  sache  zeug  ist.  Ditz  dinch  ist  gesche- 
hen vnd  diser  brief  ist  geben  nach  Cristes  geburt  vber  drew- 
zenhundert  iar  dar  nach  in  dem  siben  vnd  viertzigisten  iar  dez 
suntags  in  der  mitter  vasten. 

Gleichzeitige  Schrift,  denn  es  ist  die  Originalurkunde,  von 
der  die  Sigel  weggeschnitten  worden  sind,  als  man  die  Ur- 
kunde zum  Ueberziehen  des  Einband-Deckels  verwendetie.  Mau 
sieht  hier  noch  die  zwei  Einschnitte,  durch  welche  die  Perga- 
mentstreife durchgezogen  waren ,  an  welchen  das  Siegel  beider 
Herren  war. 

Cod.  255.  Verglichen  mit  der  Herausgabe  bei  Pez  Script. 
I.  col.  548  durch  Herrn  Doctor  Wattenbach 

1025  statt  jugo  tunc  zu  lesen  uigore 

,,     extremam  ubi      „      „      extremum  vero 


I 


415 

1027  nach  patibulo  suspendit,  ist  im  Codex  noch  zu  lesen : 
Imperatore    adliuc   in  Ytalia  morante    multe  factiones   apud 
Theutonicos   contra  cum  orte  sunt.   Comes  quidam  Weif  Sueuus 
et    Bruno    Angustensis    episcopus    incendia    et    predas    infinitas 
tecerunt  adeo  quod  coines  Augustani  irrumpens  totam  ciuitatem 
vastavit    et    atriuni    episcopi    despolianit    quod     postea    cogente 
iniperatorc  totum  episcopo    emendauit.    Ernestus  dux   Alamannie 
priuiguus  iinperatoris  iterum  sibi  rebellavit  et  Alsatiam  vastavit, 
(leinde  Burguiidiam  invasit  et    nitro  Sodomorum    insulani    quan- 
dam  aggere  et  vallo  iirmavit ,  sed  a  vege  Rudolfo  prohibus  est. 
Post  hcc  supra  Turicum  castrum    munivit    et    ecclesiam  Augen- 
sem et  beati  Galli  vastavit.     Iraperatore  in  Alamanniam  reverso 
Augustam    venit    et    familiäre  colloquium    de    proditoribus   regni 
habens  deinde  Ulmam  venit,  ubi  Ernestus  confisus  in  multitudine 
suorum.  non  supplici  voto  venit,  a  suis  tarnen  desertus  impera- 
tori  se  reddidit.  Deinde  Basilee  Rudolfas  rex  oceurrit    impera- 
tori  Gisila  iniperatrice  mediante  regnum    suum  imperatori    sicut 
prius    predecessori   suo    imperatore  H.  traditum    fuerat ,    tradit. 
lüde  imperator  descendens    per  Renum  in  Franciam    ibique  dux 
Chuno  patruelis  ejus  se  reddidit,    et  in  custodiis    publicis  habi- 
tum  et  castigatum  in  gratiam  reeepit,    totumque  honorem  suum 
sibi  restituit.  Albero  etiam  dux  Hystrianorum  sive  Karinthiano- 
rum  victus  ab  imperatore  cum  filiis  suis    exulatus  est,    et    du- 
catum    ejus    iste    Chuno    ab    imperatore    suscepit,    quem    pater 
ejusdem    Chunonis    prius    habuisse    perhibetur.    Eodem    tempore 
Wernhardus  Argentine  civitatis  episcopus  legatus  ab  imperatore 
Constantinopollm  mittitur  et  per  Ungariam  a  rege  Stephano  est 
ire  prohibitus,   per  Veuetiam  mare  Adriaticum  intrans  Constau- 
tinopolim  pernenit.    Ubi    cum  ab    imperatore   Jerusalem    conduci 
cuperet,  mortuus  est,  et  cpiscopatum  ejus  Willihelmus  ejusquc 
ecclesie  canonicus  suscepit,  legationis  vero  ejus    causam    Impe- 
rator    Grecorum     imperatori     aureis    literis     rescripsit.    Anno 
Domini    1028     imperator     Heinricum     filium     suum     etate     xi 
annorum     prineipibus     regni     sui    omnibus     petentibus     a    Pil- 
grimo  Coloniense  episcopo  in  regalem  apicem  apud  Aquisgranum 
sublimari  fecit  et  in  Pascha  consecratus  et  coronatus  est.  Anno 
insequenti  Ratisbone  Pascha  celebravit,    ubi  Bruno  Augustensin 
defunetus  Auguste   per   imperatricem  Gisiiam  conductus    et  ho- 


416 

norifice  sepultus  est.  Hie  nobilis,  dum  esset  frater  Heinrici 
iinperatoris,  filius  erat  matertere  Gisile  imperatricis,  soror  vero 
ipsius  episcopi  nupta  Stephano  regi  Ungarie  causa  fuit  christia- 
nitatis  in  geute  Pannonica.  Episcopatum  ejus  Eberhardus  susce- 
pit.  Anno  1030  imperator  apud  Ingilheim  pascha  celebravit  ubi 
Ernestus  dux  a  custodia  solutus  ducatum  recepit,  ita  ut  Wezi- 
lonem  inilitem  suum  persequeretur,  quod  et  sacramento  laudavit. 
Quod  dum  facere  nollet,  proscriptus  est  et  ducatu  amisso  cum 
paucis  inde  recessit.  Imperator  vero  omnium  consilio  ducatum 
Alamannie  Hermanno  juniori  fratri  suo  dedit  eumque  Warmanno 
Constantiensi  episcopo  commendavit,  et  Ernestum  et  complices 
suos  exconmunicari  fecit,  eoruraque  res  publicari  fecit.  Ipsa  im- 
peratrix  Gisila,  quod  dictu  est  raiserabile  sed  actu  laudabile,  filium 
inconsultum  marito  sapienti  postponens  fidem  dedit  omnibus, 
quicquid  illi  malum  accidisset,  jiullam  ultionem  se  pro  hac  re 
reddituram.  Imperator  Ungariam  intrare  volens  sed  municione 
locorum  et  asperitate  temporis  inpeditus  distulit,  filius  tarnen 
ejus  Eigilberto  Frisingensi  episcopo  commissus  nescio  patrc 
gratiam  reconciliationis  annuit.  Dux  Ernestus  interim  auxilium 
pecüt  a  Dudone  comite  Francie  propiuguo  suo  sed  incassum, 
mater  autem  Gisile  imperatricis  et  mater  Dudonis  sorores  erant. 
Dux  Ernestus  in  Alemannia  in  quadam  silva,  que  nigra  dicitur 
inoratus,  preda  per  breve  tempus  sustentabatur.  Cum  itaqae  in 
eadem  silva  undique  cohortaretur,  collectis  undique  equis  quos 
habere  poterat,  egressus  silvam,  venit  ad  silvam  in  loco  qui  vo- 
catur  Bara ,  ubi  sibi  insidias  paratas  cognoverat.  Manegoldus 
itaque  nobilis  de  Augensi  abbatia  ipsum  insecutus,  et  dux  sibi 
occurrens  congressi  sunt.  Tandem  dux  occisus  est  et  Wezilo 
miles  ejus  tocius  causa  mali,  Manegoldus  ex  alia  parte  et  alii 
plures.  Corpus  Ernesti  in  Constantia,  corpus  Manegoldi  in  Augia 
sepultum  est  v.  kal.  Sept.  hoc  actum  est  a.  d.  1032.  Rudolf us 
rex  ßurgundie  obiit.  Auunculus  Gisile  imperatricis  et  Odo  fran- 
cigena  regnum  ejus  invasit,  filius  sororis  sue,  unde  imperator 
eum  persequens  ejecit  et  victum  subegit,  fiiia  imperatoris  C.  et 
imperatricis  Gisile  Mahtilda  obiit  puella  mire  formosa  Wormatie, 
ubi  et  sepulta  est.  Heinricus  rex  Sclavos  subjugavit  et  pater 
ejus  super  Sclavos,  qui  Luitici  vocantur,  versus  Saxoniam  venit 
et  litem  iater   eos   et  Saxones    duello   direnüt,    ubi    victus   est 


417 

pugil  saxorum,  qui  pagani  criicifixo  invento  ad  ignominiain  Chri- 
stiane religiouis  inembra  amputaverunt.  Quod  imperator  dignc 
iiltus  est  in  eos  et  Wirbinam  castrum  ad  coercendam  eoruiii 
ineursionem  edificavit.  Anno  d.  1036  H.  rex  Chnitonis  regis  An- 
glorum  filiani  Chunilndam  in  regnum  consecratam  uxorem  diixit 
et  cum  patre  Ytaliain  ad  sedaudas  sediciones,  que  ibi  orte  sunt, 
iütravit.  Eodeni  anno  Odo  comes  a  Gozeloae  duce  Lotharingorum 
et  filiis  suis  et  Gotefrido  interfectus  est  pugua  comissa  a  mili- 
tia  episcopi  Metensis ,  et  vexillum  ejus  allatum  est  imperatori 
iu  Ytaiiam.  Imperator  dum  esset  in  obsidione  cujusdam  castri 
ante  Mediolanum,  quod  Curbitum  dicitur,  subito  fulmina  et  toni- 
trua  multos  occiderunt,  et  ipse  imperator  Arabrosio  cuidam  ca- 
uonico  ejusdem  ecclesie  archiepiscopatum  dedit,  licet  nichil  pro- 
fecerit.  De  pestilentia  in  exercitu  orta  multi  interierunt.  Chuu- 
hilda  uxor  Heinrici  xv.  kal.  Augusti  obiit.  Hermannus  filius  im- 
peratricis  dux  Alemannorum  v.  kal.  Augusti  obiit  et  maxinia 
multitudo  exercitus,  regina  Limpurch  sepulta  est  dux  (?)  inTriento. 
Stephanus  etiam  Ungarie  rex  moriens  Petro  filio  sororis  sue 
regnum  reliquit.  Imperator  reversus  de  Ytalia  in  capella  saneti 
Stephani  Solodoro  regnum  Burgundie  filio  suo  Heinrico  tradidit 
cunctis  acclamantibus :  pax  pacem  generat  si  rex  cum  cesare 
regnat.  Imperator  apud  Trajectum  sacratissimam  soUempnitatem 
celebrans  pentecostes  Fresie  civitatem  cum  ipse  corouatus  cum 
filio  suo  et  imperatrice  in  ipso  sancto  die  ad  mensam  proce- 
deret  mediocri  dolore  correptus  est.  Tamen  ne  tante  diei  leti- 
ciam  perturbaret  dolorem  dissimulabat.  Sequenti  die  cum  morbus 
letalis  vehementer  insisteret,  imperatricem  cum  filio  rege  ad 
prandium  exire  jubet.  Interea  imperator  finem  sibi  immiaere 
sentiens,  convocatis  episcopis  corpus  et  sanguinem  domini  su- 
mens,  crucem  cum  reliquiis  sanctorum  aportari  fecit,  et  erigens 
se  cum  lacrimis  valde  affectuosis  in  confessione  pura  peccalo- 
rum  remissionem  ab  eis  accepit.  Imperatrici  et  filio  suo  Hein- 
rico rcgi  post  fida  monita  valedicens  ex  liac  vita  migravit  pridie 
nouas  Junii,  feria  ij,  indictione  vij,  viscera  ibidem  sunt  reposita 
reliquum  corpus  in  Spira  sepultum  est. 

1026.  Chuuradus  rex  filium  suum  Heiuricum  regem  fecit 
et  ipse  Romam  veuieas  imperator  efficitur.  Bruno  Augustensis 
episcopus   et   Weif  comes   predas    et  iuceudia  inter  se    faciunt. 


418 

Cui    Brunoni    Chuoradus    rex    filium    suum    jii    tutelani    comea- 
davit. 

1027.  Ghanradus  rex  in  die  sancto  pasce  a  Johanne  papa 
indictione  x.  Imperator  Roine  efficitur  et  Gisila  imperatrix  in 
pr?sentia  regis  Burgundie  Rudolfi  et  Chnitonis  regis  Anglorum 
qni  cum  eo  ibi  erant. 

Nach  diesen  Einzuschaltenden  erscheint  der  Text  bei  Pez 
1.  c.  wieder  weiter, 

1028  nach  veniunt  ist  beiKUsetzen :  cui  ctiani  aliquantuluni 
militans  Campidonensem  abbatiam  in  beneHcium  accepit .  licet 
contra  jus  et  ipse  ad  tutandam  patriam  honorifice  remissus  est. 

1039  statt  Superiori  Fresie  zu  lesen:  insuperiori  fresie. 

1058  ist  nach  der  Jahrzahl  anno  einzuschalten,  dann  nach 
Principum  .  .  fortitudine. 

Statt  fundo  constructo  zu  lesen:  fundo  coustructum. 

1065  ist  nach  Pascha  noch  zu  setzen:  Vera  resurrectio 
Domini  fuit  eodem. 

1073  statt  dicitur  zu  lesen  est  dictus. 

„      Gregorii  VII.  „        „      Gregorii  VI. 

„      dicentem  „        „      dicentis. 

1104.  Nach  diesem  Jahre  ist  einzuschalten  1105.  Heinri- 
cas rex  in  ordine  imperatoruni  quartus .  regum  vero  quintus, 
hie  armis  strenuissimus  totum  Imperium  tarn  in  brevi  sue  subje- 
cit  ditioni,  ut  et  omncs  in  romano  orbc  positi  subjectionis 
jug'um  humiliter  portarent  et  vicini  doininationem  ejus  suspectam 
habentes  metu  obrigescerent.  Hie  revocatis  in  paceni,  qui  ei 
oppositi  erant.  principibus  libere  potitis  imperio  apud  inferius 
Trajectum  Fresie  urbem  in  pentecosten  curiam  celebravit.  Ubi 
morbo  correptus  rebus  humanis  exemptus  sepultusque  ibidem 
interioribus  per  Reni  ripam  ad  superiora  deportatus  in  civitate 
Spira  patribus  suis  appositus  est. 

Et  imperatrix  Mathildis  Heinrici  rogis  Anglorum  filia  re- 
galia  in  potestate  habebat.  Quam  predictus  Albertus  Moguntie 
ecclesie  archiepiscopus  ad  se  vocavit  falsisque  promissionibus 
ad  sibi  tradenda  regalia  induxit.  Igitur  Albertus .  nam  id  juris 
dum  regnum  vacat,  Moguntini  archiepiscopi  ab  antiquioribus 
traditur,  principes  regni  in  ipsa  civitate  Moguntina  tempore  au- 
tumpnali  convocat,   malorumque   a  duce  Friderico  sibi  illatoruni 


I 


419 

haut  irainemor,  cum  predictus  (lux  ad  regnum  a  inultis  expos- 
ceretur,  ipse  Lotharium  ducem  Saxouum  virurn  tarnen  ex  pro- 
bitatis  industria  omni  honore  dignum  plus  familiarii  rei,  quantum 
in  ipso  erat,  quam  comodo  consulens .  in  regem  a  cunctis 
qui  aderant  prineipibus  eligi  persuasit.  Que  res  laudabiliter 
facta  gravissime  tarnen  scminarium  scissure  dcnuo  fuit,  nam 
predictus  princeps  consilio  ejusdem  Adalbcrti  Moguntiui  archie- 
piscopi  juxta  quod  dicitur:  .\on  missura  cutem  nisi  plena  cruo- 
ris  hirudo,  nondum  odio  in  heredes  imperatoris  Heinrici  saciati 
Fridericum  dueeui  fratremque  suum  Chunradnm  persequitur. 
1110  statt  consecutus  zu  lesen  assecutus. 

1157      ..     proficiscente  „       „      proficiscendi 

1160      „     bellum  „       „      prelium 

1167  nach  uullus   eorum       einzuschalten        unquani. 

Cod.  275  am  Ende. 

Wir  Willialm  und  Albrecht  von  gotes  gnaden  herczogen 
/>e  Osterreich,  ze  Steier  ze  Kernden  ze  Krayn,  Grafen  zu  Ti- 
rol etc.  wechennen  umb  all  dy  stozz  mishellung  chrieg  vnd  vn- 
willen  dv  «••ewesen  sind  zwischen  dem  erwürdigen  vnsern  liebn 
frewthern  Georgen  bischolfen  zu  pazzaw  ayns  tails,  vnd  der 
erbern  geistlichen  vnsern  lieben  andechtigen  und  getrew  den 
abbten  conuenten  vnd  der  klöstern  zu  Melk  ,  zu  Lienueld  ,  zu 
dem  heilign  Chreucz,  zu  Zwetl,  zu  Pawgartenberg  vnd  den  klö- 
stern —  zu  Ibs  vnd  hie  zu  sand  Niclas  vor  Stubentor  des 
andern,  vor  der  stewr  end  hilf  wegen,  die  der  egenant  von 
Passaw  auf  sy  het  gelegt  vnd  von  yn  haben  vvolt  vnd  darumb 
sy  auch  paidenthalben  wider  einander  von  vnserm  heiligen  vat- 
tern  dem  pabst  gnaden  prief  habent  erwarfen,  das  sy  darumb 
zu  paid  seyt  hinder  vns  vvillichleich  vnd  gänzleich  gegangen 
sijid  vnd  habent  vns  versprochen  mit  iren  trewn  was  wir 
darumb  zwischen  yn  sprechen  vnd  erfunden,  daz  genczleich  stat 
halden  volfueren  vnd  da  pey  woldn  peleiben.  Nu  sey  wir  we- 
dechtikleich  mit  vnsern  reten  darob  gesezzen  vnd  haben  zwy- 
schen  yn  gesprochen  vnd  sprechen  auch  wissenleich  mit  dem 
prief  des  ersten,  daz  se  vmb  all  vorgeschriben  vergangen  sach 
wie  sich  die  uncz  auf  disen  heutign  tag  zwischen  yn  habent 
verlauffeu  gar  vnd  genczleich  sullen  an  einander  gut  frewent 
»ein  vnd  hinfür  darumb  mit  ein  ander  nichts  habn    ze  schaffen 


420 

in  chainerlay  wegs,  vud  das  alle  vodrung  vnd  hilf  pebstleicli 
brief,  bull,  process  oder  ander  brief  dy  von  dieser  sach  vvegn 
gegeben  sind  vnd  aucb  all  penn  gar  vnd  genczleich  auf  paiden 
taylu  sulen  absein  tod  vnd  ze  nichte  vnd  fürbas  kain  kraft 
mer  habn,  in  chainen  weg,  vnd  ob  dy  egenanten  geistlichen  lewt 
in  den  pan  von  diser  sach  chornen  wern ,  darumb  sol  sy  der 
egeuant  von  Pazzaw  absoluireu  vnd  erledigen  gnedichleich  ob 
sy  das  an  yn  begeret.  Wir  sprechen  auch  das  baid  egenant 
tail  vns  all  ir  egeschrieben  bullen,  process  vnd  ander  prief  dy 
dy  egenant  sach  beruerent,  sullen  yn  vnser  gewalt  genczleich 
antwürten  vnd  gebn  zwischen  hin  vnd  Bartholomes  tag  an  alles 
vercziechn  vngeuer.  Wir  sprechen  auch  welcher  tail  disein  vn- 
serm  spruch  vbfiir  vnd  nicht  stet  bilt  in  ainen  oder  nienigen 
stukchen,  daz  chundleich  wird,  der  ist  uns  drew  tausend  phunt 
phenning  an  alle  gnad  veruallen  vnd  hat  auch  gan  den  andern  alle 
seine  recht  verlorn,  vnd  wir  wellen  dem  taill  der  disen  vnsern 
Spruch  statt  halden  gegen  dem  tail  der  den  vbfiir  wehelfen 
sein  vnd  in  darauf  vestichleich  schirm  mit  vrkund  dicz  briefs. 
Geben  ze  Wyeun  am  mantag  nach  sand  Allexen  tag  nach  Christi 
gepurd  in  dem  vierczehenhunderisten  jar.  Gleichz,  Schrift. 

Cod.  285.  Auf  der  ersten  Seite: 

Anno  domini  m.  cc.  xxxix  in  oetava  sancti  Michaelis  eclyp- 
sis  solis  tanta  in  meridie ,  ita  ut  stelle  appareant. 

Anno  domini  m.  cccc.  Ixj.  inimici  fuerunt  in  monasterio 
nostro  et  spoliaverunt  illam  provinciara,  wier  haben  den  veynten 
muczen  geben  xij  hundert  gülden  vnd  vj  stuch  taffat  vnd  fuxweinlein 
schaubn    vnd   habent  vns  abgeprent  daz  dorff  zu  Ruermars. 

Anno  domini  ni.  cc.  Ixxiij  in  die  sancti  Remigii  die  domi- 
nica.  Glos  est  rex  Rudolfus  apud  Frankenfvrt. 

m.  cc.  Ixxiiij,  celebrata  est  sollempnis  curia  apud  Nurenberc. 

m.  cc.  Ixxvj  profectus  est  in  Austriam  kal.  Sept.  Egidii. 

m.  cc.  Ixxviij.  vjj.  kal.  Sept.  occisus  est  rex  Ottakarus  Boemie 
ab  exercitu  regis  Romani  Rudolfi. 

m.  cc.  Ixxxj.  rex  Rudolfus  reuersus  de  Austria  et  venit 
Ratispone  vjj  idus  Junii. 

Cod.  291.  Auf  dem  Schmutzblatte  vor  dem  Ende  Dekel. 

Alexander  episcopus  seruus  seruorum  dei  dilectis  filiis  ab- 
bati  Cistercieusi   ejusque    coabbatibus    et    conuentibus    uniuersis 


421 

Cisterciensis  ordinis  salutem  et  apostolicam  benedictionem.  Cir- 
ca sacrum  et  famosum  ordinem  uestriim  üliiis  siiiceritatis  affec- 
tum  geriiiuis,    quod  semper  ipsius    iiista  dosideria  procurauitnus 
et   sumus    ad    ea    solUciti    per   qiie    iiirtiitum  .  .  .    possitLs    et 
quietius    et    deuociiis  famulari.    Sane   lecta  coram    nobis    uestra 
peticio    continebat,    quod  licet    legati  et  iiuneii  apostolice  sedis 
ac  etiam  dyocesani   locorum   arehiepiscopi    et    episcopi  nee  non 
et  alü   ecclesiarnm    prelati ,    quottiens  ad  monasteria    et    domos 
ordinis  uestri  diiiertiint,  honeste  admittantnr  in  eis  et  karilatiue 
tractentur,   quanquam  tarnen  idera  dioeesani  ac    prelati  auctori- 
tate  propria,  interdum  vero  dicti  legati  et  nuntii  pretextu  lite- 
rarum    prefate    sedis  in    quibiis    aliqnando   continelur     quod    ab 
exemptis     et    non      exemptis     non    obstante    aliqua  indulgencia 
vel     aliis    qnibuscunque     concessa    in    prociiracione    pecuniaria 
prouideatur     eisdem    procuracionem     hujusmodi     et    alia     plwra 
contra    indulta     que    predicta    sedes    concessit,    vobis    commu- 
niter    vel    diuisim     a    vobis    et     predictis     monasteriis    exigere 
et    extorquere    ac    alias     vos     et    monasteria    nestra    scu    do- 
mos   multipliciter   molestare   presumunt ,    in    ea    interdici   et    in 
personis     eoriim     suspr'nsionis     et     excommunicationis     senten- 
tias  proferendo  in  uestrum  preiudicium    et  ipsius  ordinis    detri- 
mentum.    Cum  itaque  dilectus  filius  noster  l.  titulo  sancti  Lau- 
rencii   presbiter  cardinalis ,    qui    semper   ad    hoc    intentus    esse 
dinoscitur,   ut    ordo    uester  prosperitatis    affluencia  consequatur 
a  nobis  affectuose  impetrauerit,  ut  super  premissis  prouide  pa- 
terna  diWgencia  curar.uUir,  nos  uero  eiusdem  cardinalis  et  ues- 
tris  precibus   annuentes ,    qaod    eisdem    legatis    et    nunciis    per 
supradictas    seu    quascumque    alias    apostolice   sedis    literas    ac 
eciam  predictis  archiepiscopis  episcopis  seu  prelatis  in  procura- 
cione  pecuniaria  non  teneamini  prouidere,  vobis  auctoritate  pre- 
scntium  indulgemus,  decernentes,  quod  hujusmodi  siue  si  quas  in 
uos  uel  aliquem  uestruin  taliter  contigerlt  de  cetero  promu^gari, 
sint  irriti  penitus  et  inanes.    IVulü  ergo  oninino  hominum  liceat 
hanc   paginam    nostre    concessionis    et   constitutionis    infringere 
uel  ei  ausu  temerario  contraire.    Si  quis  autem   hec    ademptare 
presumpserit,  indignacionem  omnipotentis  dei  et  beatorum  Petri 
et  Pauli  apostolorum  eius  se  nouerit  incursurum.  Datum  Viterbü 
non.  Julii  pontificatus  nostri  anno  quarto.  Gleichz.  Schrift. 

/ 


k2Z 


Cod.  294.    Nach  dem  37.  Capitel. 

Rithmice  pulcherrirae  de  nouo  statu  ordiais 
Olim  nosti'um  ordinem  princlpes  laudabant 
Et  Romani  principes  ipsum  honorabant 
Grata  privilegia  gratis  nobis  dabant 
Et  propter  suffragia  nichil  postulabant 
Nunc  est  tributarius  idem  ordo  factus 
In  comunem  hominum  usum  est  redactus 
Seruituti  subjacet  totus  est  confractus 
Pro  subuentionibus  ad  usuras  tractus 
Plnres  domus  ordinis  debitis  grauantur 
Et  ex  hoc  pericula  plura  generantur 
Nam  ut  debitoribus  debita  soluantur 
Oportet  quod  redditus  vel  terre   vendantur 
Item  bona  ordinis  tradita  jam  prideni 
Successores  filii  auferunt   eidem 
In  factis  hujusniodi  peccant  multi   quidem 
Petnnt  elemosinas  non  seruantes  fidem 
Olim  dum  simplicitas  ordinis  vigebat 
Nos  laudabant  homines  nullus  nos  ledebat 
Collectas  ab  ordine  nullus  requirebat 
Sed  ordo  paeifice  deo  seruiebat 
Nunc  videntes  homines  grandes  apparatus 
Equos  et  samarios  splendidos  ornatus 
Dicunt  si  non  locuples  horum  esset  Status 
Non  valerent  ducere  tales  equitatus 
Propter  terras  areas  vineas  et  prata 
Que  sunt  a  fidelibus  nobis  quondam  data 
Nos  rodunt  nos  lacerant  dicunt  nimis  lata 
Sunt  bona  que  possidet  gens  hec  cucullata 
Ipsi  nos  considerant  quantum  laboramus 
Non  ut  nos  tantumodo  sed  multos  pascamui 
Supervenientibus  bona  nostra  damus 
Et  exinde  modicum  nobis  reservamus 
Nos  sumus  in  pluribus  similiter  jumento 
Ctti  dantur  palee  excusso  frumento 
Sustentamur  etenim  pane  et  pulmento 
Servato  hospitibus  lauto  nutrimento 


423 


Nos  sumus  agricole  sed  uostra  cultura 

Sepe  fit  iniitilis  nobis  propter  plura 

Nam  corupto  aere  tiu'bata  natura 

Modo  ledit  vineas  modo  ledit  rura 

Sic  barones  niilites  nobilesque  terre 

Pacem  diligentibus  una  imponuiit  gwerrp 

Quod  dare  non  possumus  rodunt  morsu  serre 

Et  qiie  nobis  auffenmt  dolor  est  referre 

Ob  hoc  que  pauperibus  solebamus  dare 

Et  in  usus  varios  hospitibus  aptare 

Cogimur  de  cetero  nobis  reservare 

Ne  nos  hec  benignitas  cogat  mendicare 

Quid  prodest  tot  vineas  tot  agros  tener« 

Laborare  jugiter  et  semper  egere 

Mendicanti  ordini  melius  est  vere 

Quam  nobis  qui  talia  videmur  habere 

Papa  nihil  exigit  sibi  ab  bis  dari 

Quia  nudus  aliquis  nequit  spoliari 

In  hoc  solent  homines  isti  gloriari 

Quod  possessioniijus  nolint  onerari 

Ipsi  nihil  possident  nee  sunt  indigentes 

Colunt  eos  diuites  frequenter  petentes 

Apud  eos  comedunt  nihil  respuentes 

Que  sibi  conueniunt  dapibus  utentes 

Surgentes  a  dapibus  mensis  et  reraotis 

Benedicunt  domiiium  manibus  extensis 

Recedunt  nee  cogitant  de  factis  expensi« 

De  ista  materia  plura  non  loquamur 

Sed  omissis  aliis  ad  nos  revertamur 

Penis  huius  temporis  quare  cruciamur 

Ut  bonis  celestibus  frui  mereamur 

Signum  est  quod  dominus  nos  non  vult  perire 

Qui  nos  tanquam  filios  non  cessat  punire 

Ipse  per  hec  tristia  det  nos  hie  transire 

Quod  ad  Vera  gandia  possumus  venire. 

Aus  dem  14.  Jahrhunderte. 


42% 

Cod.  295.  Vor  tler  formula  prosandi: 

Ego  frater  Ebro  dictiis  abbas  in  Zwetel  scire  volumus  uni- 
uersis  ad  quos  hoc  deuenerit  tarn  posteros  quam  presentes, 
qiiod  de  unanimi  consilio  et  consensu  conuentus  nostri  quod- 
dam  pratum  siturn  in  Schicken  vendidimiis  Friderico  de  Schi- 
cken pro  undecim  talcntis  denariorum  Wiennensium  usiialis 
monete,  sibi  et  quibnslibet  hereditariis  successoribus  suis  sab 
tytulo  iuris  civilis  quod  wulgariter  purchrecht  vocari  consueuit 
perpetuo  possidenduni ,  tali  condicione  anuexa  uidelicet,  ut  pos- 
sessor  eiusdem  prati  magistro  curie  nostre  in  Durrenhofe  cen- 
suin  quadraginta  denariorum  annis  singulis  in  die  sancti  Mi- 
chaelis archangeli  sine  dilaccione  qualibet  soluere  teneatur,  quod 
si  non  solnitur  eo  die  soluit  die  postero  duplicatos  aut  posses- 
sioni  suc  iuris  quod  in  eodem  prato  habere  uidetur,  nouerit  se 
priuandum.  In  huius  rei  testimonium  et  perennem  cautelam  pre- 
dicto  Friderico  tradidimus  has  patentes  sigilli  nostri  munimine 
roboratas.  Datum  in  ZwetI  monasterio  anno  domini  m.  cc.  nona- 
gesimo  quinto  in  die  sancti  Johanis  baptiste.  Gleichzeitige 
Hand.     Auf  der  zweiten  Seite  des  33.  Blattes : 

Nos  frater  Albertus  abbas  monasterii  sancte  Crucis  dilectis 
nobis  in  christo  filiis  toti  conuentui  monasterii  in  Zwetla  filie 
nostre  cum  orationibus  ab  errore  celerius  desistere  et  man- 
datis  nostris  ymo  verius  ordinis  humiliter  obedire  quo  domino 
deo  uniuersorum  disponente  pastoralis  curia  sollicitudinis  su- 
mus  adstricti  secundum  prophetam  evellere  et  destruere  plan- 
tare et  edificare  vobis  presentibus  duximus  intimändum.  Quod 
secundum  ordinis  formam  aduocatis  venerabilibus  patribus  et 
dominis  domino  Johanne  de  Pawngartenperg  domino  Chunrado 
de  Campoliliorum  domino  Erhardo  abbate  de  Nouo  monte  do- 
mino Petro  abbate  de  Valle  dei  in  die  inuencionis  sanctecru- 
cis  in  dicto  monasterio  in  Campoliliorum  una  cum  conuenti 
ejusdem  cenobii  in  nomine  domini  capitulariter  congregati  de 
maturo  tamen  consilio  et  sufficienti  prehabito  tractatu  fra- 
trem  Vlricum  dicti  monasterii  in  Zwetla  tunc  abbatem  se- 
pius  canonice  citatum  et  non  comparentem  certis  suis  cul- 
pis  exigentibus  depositionis  et  priuationis  sui  abbatialis  officii 
tarn  in  temporalibus  quam  in  spiritualibus  plenam  dudum 
ab   ordine   latam    seu   dictatam   incidisse  duximus  denuntiandam 


425 

penitus    et  promulgandam    ipsnmque    depositumque    et  abbatialis 
diguitate    oificio   privatum  per  omnia  vobis  dennnciamns   in  hiis 
scriptis,    preterea    quia    prouisio    prefati    monasterii   in  Zwetla 
quantirm   ad  presens    certis  ex  causis    ad   manus  nostras  existit 
deuoluta  inquisicione    diligenti  prehabita    de  persona    ydonea  in 
regimine  dicti  monasterii  substituenda  nominatus  est  nobis  qui- 
dam  frater  Friderieus  olim  cellerarius  professus  in  novo  monte 
vir  religiosus    et  discretus    prouidus  et  honestus ,  cui  omnia  ad 
ydoneitatem   sulficientia    coneurrant    quem  de  dictorum  priorum 
et  aliorum  quod  eum  aliqui  ex  persona  et  conuersatione,  alii  ex 
fama  noverant  et  laudabant  consilio  et  assensu  absentem  quidem 
tanquam  presentem   dumodo    consensus    eiusdem    accesserit  pro 
patre  et  pastore  dicto  monasterio  Zwetiensi  regulariter  dignum 
duximus  instituendum  pariter  et  confirmandum,  sibi  curam  ejus- 
dem  monasterii   tarn    in  spiritualibus  quam  in  temporalibus  ple- 
narie  comittentes.  Quapropter  vobis  omnibus  et  singulis  ordinaria 
seu  paterna  auctoritatc  in  virtute  sacrc  obedieneie  et  sub  intus 
minacione    divini   iudicii    districte    damus    in    mandatis  quatenus 
dictum  Vlricum  peuitus  pro  abbatem  de  cetero  refutantes  fratrem 
Frydericum  provero  abbate  demum  vobis  fuerit  assignatus  omni 
tergiversacione  penitus  semota  reverenter  et  humiliter  et  devote 
curetis  admittere  ne  forte  prevaricationibus   prevaricationes  ad- 
jaugentes  in  deterius  quod  deus  avertat  contingat  incidere.  Datum 
in  prefato   monasterio   in  Campoliliorum    in  die    qua   supra    sub 
sigillo  nostro  et   sub  sigillis  venerabilium  abbatum  monasterio- 
rum    superius    nominatorum   videlicet    de    Pawmgartenberg,    de 
Campoliliorum,  de  Valle  dei  anno  domini  millesimo  quadringen- 
tesimo  quinto. 

Confundantur   omues  qui  nos  persecuntur. 
Alles   auch    der  Ausruf  des  Schreibers    von  gleichzeitiger 
Hand. 

Cod.  310.  Auf  dem  vorletzten  Blatte: 

Leonhardus  Schawr  decretorum  doctor  ofl'icialis  curie  Patav. 
Vobis  domino  plebano  in  Zwetl  seu  vestras  vicegerenti  sub  ex- 
communicacionis  peua  committimus  et  mandamus  per  presentes 
quatenus  Thomam  dictum  de  Pezzleins  cum  suis  complicibus  de 
Obernhof  N.  ofTicialem  in  Rudmars  cum  suis  adherentibus  laicum 
rectorem  curie  in  Retschen  cauponem  et  cursorem  cum  omni 
Archiv.  Jahrg.  18^9.  III.  Heft.  39 


426 

t'amilia  seculai'i  in  monasterio  Zwetleosi  Aiulreaiu  ofticialem  in 
Haselaw  cum  suis  socüs  item  officiales  infra  scriptos  de  Raben- 
tan  de  Gerolten  de  Gredinez  de  Peczleins  de  Schonaw  cum 
suis  complicibus  laicos  ad  nostram  peremtorie  citetis  presentiam, 
quos  et  nos  presentibus  citamus,  ut  duodecima  die  ab  insinua- 
tione  presentium  eis  facta  coram  nobis  Wieiine  in  domo  habita- 
tionis  niee  hora  vesperarum  compareaut  ad  dicendam  causam 
rationabilem  quare  ex  eo  per  officium  visitationis  quod  vene- 
rabilis  in  christo  pater  Albertus  abbas  monasterii  Sancte  Crucis  in 
sibi  subditos  canonice  volebat  exercere  impediverunt  manu  ar- 
mata  et  violenta  pei*  nos  nunc  ?  debeant  excomunicari  et  aliter 
puniri  prout  iuris  ordo  requirit  .  .  vero  querelis  dicti  domini 
abbatis  rasuri  alioquin  et  contra  in  signum  executionis  presentes 
remittite  sigillatas.  Datum  Wienne  die  prima  mensis  Aprilis  anno 
.  .  quadriugentesimo  quinto  meo  sub  sig'neto. 

Ad  vestrum  mandatum    citaii    sunt    feria    iij    proxima  post 
dominicam  qua  cantatur  iudica. 

Gleichzeitige  Hand. 

Cod.  3i5.    Verglichen  mit   der  Herausgabe  bei  Pez  Script. 
I.  col.  527. 


1261 

statt  centum 

zu 

lesen  ceutera. 

1276 

:5 

super 

55 

55 

secundum. 

1298 

55 

Mag'untinu 

55 

55 

Maguntinensi. 

,, 

55 

ubi  concregatis 

V 

55 

Qhi  congregatis. 

1302 

?5 

devastatione 

55 

55 

va  Station  e. 

1304 

55 

ex  eis  et  quadringentos  „ 

55 

ex  eis  ad  quadringentos. 

1308 

5) 

pertransisset 

n 

55 

prausisset. 

1320 

n 

peditum  et 

rt 

5) 

preditum  autem. 

1330 

55 

reservatur 

w 

5) 

reversatur. 

1348 

5> 

quatuor  altaria 

5) 

5) 

qunluordeceni  altaria. 

Cod.  345.  Die  „parva  chronica"  ist  Folgendes: 

Anno  niilleno  nonagesimoque  secundo 

Ex  quo  lux  mundo  fulsit  de  virginis  uluo 

Gens  hec  juneta  deo  semper  tueatur  ab  ipso  amen 

Desine  francigenos  mecum  mea  pennula  versus. 

Schrift  des  12.  Jahrhundertes. 


42f 

nixcviijo  xij  kal.  April,  fundatum  est  Cistercium. 

incxxxv"  iij  idus  Septembris  domus  s.  f. 

mcxxxviij*  ij  kal.  Januarii  Zwetl  monasterhim ,    uero  dedi- 

catum  est  m  elvi  iij. 
mcxlii  **  Povngartenberg. 

Schrift  des  12.  Jahrhundertes. 

Anno  milleno  nonagesimoque  seeundo 
Iherusalem  capitur  strenuum  ducem  per  Gotefridum 
Regesque  Francorum  Hugonem  et  Boemandum  Praymundum 
Christique  sie  fidei  subditur  gens  Saracenorum. 

Aus  dem  14.  Jahrhunderte. 


39 


429 


IX. 

Urkunden- Regesten 

für  die 

Geschichte  Inneröisterreichi^ 

vum  Jahre  1312  bis  zum  Jahre  1500. 


MitgetheiU   von 

Albert  von  Muchar» 


iK>         Ji-iifHHiU/ii 


f^,.  r*. 


^il-mlK 


431 


1.  1312.  8.  Juli  (Samstag  nach  Ulrich).  Göstnick.  Hein- 
rich von  Hohenlohe  und  Elisabeth,  seine  Gemahlin,  Tochter 
des  Grafen  Ulrich  von  Heunburg  bekennen,  „dass  die  Herzoge 
Friedrich  und  Leopold  von  Oesterreich  und  Steiermark  uns  und 
unsern  Erben  versetzt  haben"  das  Haus  von  Wernberg  „mit 
Leuten  und  Gut  um  900  Mark  Gratzer  Silbers"  —  zu  pfand- 
weisem Genuss  und  freier  Einsetzung  eines  Burggrafen,  der 
jedoch  dem  Herzoge  auch  schwören  muss  und  auf  Wieder- 
lösuug.  T.  H.   121. 

2.  1334.  1.  April.  Datum  et  actum  Utini  in  palatio  pa- 
trlarchali.  Bertrandus  patriarcha  aquilejensis. 

Nobilis  et  potens  vir  dominus  Fridericus  libertinus  de 
Suneg ,  Carniolife  et  Marchiae  capilanus  generalis ,  Utini  in 
nostro  patriarchali  palatio  personaliter  constitutus  humiliter 
petiit,  ut  cum  de  subscriptis  bonis,  welche  er  und  seine  Vor- 
Ultern  schon  justo  jure  feudali  von  der  Kirche  zu  Aquileja  ge- 
habt hatten,  investire  dignaremur  —  pro  se  et  suis  heredibus— 5 
diess  geschah  per  fimbriam  chlamidis  — praesentaliter,  —  „decima 
in  Lembarga ,  in  nova  ecclesia ,  in  S.  Petro  in  Saunthal ,  in 
Fraslau ,  in  Prassberg ,  in  Schalachthal."  —  Item  alle  jene 
Lehengüter,  quae  praedictum  nobilem  et  suos  heeredes  contio- 
gunt  ex  parte  suorum  avunculorum  comitum  de  Heunburg. 

3.  1336.  4.  Jänner  (Pfingst.  vor  Perchtag).  Wien.  Frie- 
drich ,  Freiherr  von  Sunek,  Hauptmann  in  Krain,  hat  in 
pfandweisen  Besitz  von  den  Herzogen  Albrecht  und  Otto  die 
Vesten  Tyflfer ,  Freudeneck ,  Clausenstein  und  Ratschach  gegen 
jedesmalige  Wiederlösung.  T.  II.  125. 

4.  1336.  4.  Jiinner  (Donnerstag  vor  Perchtag).  Wien. 
Die  Herzoge  Albrecht  und  Otto  etc.  schulden  Friedrichen,  Freien 


432 

von  Seanegg,  Hauptmann  in  Krain  und  seinen  Erben,  ,,um  seinen 
Dienst,  den  er  des  dortigen  Jahres  gegen  Böheim  gethan  hat, 
270  March  Silber,  Gratzer  Gewichtes,  —  um  den  Dienst,  den 
er  uns  jetzt  und  an  die  Gemarkhe  gegen  Ungarn  that,  und  thun 
soll,  600  March  Silber.  Gratzer  Gewichtes  und  dann  900  March 
Aglayer  Pfenning  um  des  Gutes  w  egen ,  das  er  Johann  von 
Liebenberg  für  uns  gewehrt  und  gerichtet  hat''  —  für  diess 
alles  versetzen  und  verschreiben  sie  ihm  zum  Pfand  ,, unsere 
Vesten:  Tyffer ,  Freudenegg,  Clausenstein  und  Ratschach"  mit 
Leuten  und  dem  ganzen  Urbar,  ihm  und  seinen  Erben  bis  zur 
gänzlichen  Schuldabtragung,  T.  II.  70. 

5.    1336.    4.  Jänner    (Donnerstag    vor    Perchtag).     Wien. 
Albrecht   und  Otto,    Herzoge  von   Oesterreich  und  Steyer.    Mit 
ihrer    Gunst    löst    Graf    Ulrich    von    Pfannberg    von    Heinrich 
dem  Frasse  und  seinem  Sohne  die  Veste  Kaisersberg  und  was 
dazu  gehört,  für  1000  Mark  Silber,  Constantzer  Gevviclites.  und 
um    100    Mark    Silber    von    Ulrich    dem  Frasse    die  Maulh  und 
das  Gericht   zu    Pruck ;     um    320    Mark  Silber ,    Gratzer  Ge- 
wichtes   von    demselben    die  Gerichte    zu  Loiben  und  zu  Kinn- 
berch,  und    für  220  March  Silber,  Gratzer  Gewichtes,  dermal 
von    der  Essensteinerinn    dem    Landesfürsten    ledig    gewordene 
Renten    am  Kaiserberg.    Auf  dieses  Pfand  nun  hat  Graf  Ulrich 
gewiesen,  als  Morgengabe  seine  Hausfrau,  Gräfinn  Margaretha. 
—  Beide  sollen  lebenslang,  dann  ihre  Kinder  und  im  Falle  diese 
nicht  wären,  die  nächsten  Erben  des  Pfannbergers  diese  Güter 
gemessen.  T.  II.  67. 

6. 1336.  24.  März  (am  Palmtag).  St.  Paul.  Heinrich  Abt  zu  St. 
Paul  im  Lavantthale  giebt  dem  Friedrich,  Freien  von  Seunegg  die 
Veste  Furtenegg,  wie  sie  die  Edlen  von  Heunburg  zu  Lehen 
gehabt  hatten ,  zu  weiterem  Lehen.   T.  VII.   1052. 

7.  1337.  23.  Maji,  Datum  Utini.  Henricus  de  Montparis, 
vasallus  noster  et  ecclesise  Aquilejensis ,  sendet  auf  die  Lehen 
„quartam  partem  turris  in  Neidegg  et  in  monte  locatorum  et 
unam  curiam ;  dann  sendet  er  auch  seine  Lehen  auf,  dem  „Vasal- 
lus et  eccles.  aquileiens.  nobilis  vir  Hermannus  dictus  Min- 
dorfer  unam  aream  in  monte  Neidegg  et  Curiam  unam  in  Ney- 
ring",  welche  dann  zu  Lehen  erhält  der  egregius  miles  Frideri- 
cus,  libertinus  de  Sunegg.  Bertrandus  Patriarcha.  —  T.  VII.  907. 


438 

8.  1343,  2.  März  (Sonntags  in  den  Viertagen  in  der  Fasten). 
Voran.  Lorenz  Probst,  Günther  Dechant  nnd  das  Kapitel  zu 
Voran.  Jahrtagsstiftnng  für  den  verstorbenen  Herzog  Otto  nm 
60  Pfund  Pfenn.    T.  IV.  605. 

9.  1343.  24.  Jun.  (Johannistag).  Judenburg.  Herzog  Al- 
brecht stiftet  einen  ewigen  Jahrlag  nnd  Gottesdienst  im  Kloster 
der  Ciarisserinnen  zu  Judenburg.  Schwester  Leukart  derzeit 
Abtissinn  St.  Klara  Ordens  zu  Judenburg.   T.  IV.  604. 

10.  1343.  28.  Juni.  (Am  St.  Panlsabend).  Der  Probst 
Nikolaus  und  der  Dechant  Ratbod  und  das  Kapitel  des  Klosters 
St.  Katharina  zu  Stainz  (Steuntz)  bekennen,  dass  Herzog  Al- 
brecht für  seinen  verstorbenen  Bruder  einen  ewigen  Jahrtag  um 
60  Pfund  Pfenn.  stiftete.    T.  III.  605. 

11,  1343.  Hanns  von  Reihenekk,  Erzpriester  im  Seun- 
thale  und  Pfarrherr  zu  Laibach. 

12. 1347. 27.  Febr.  (Donnerstag  nach  Fastnacht).  Cilly.  Hanns 
von  Strassberg  bekennt  .sich  als  Lehensmann  Heinrieh's  Gra- 
fen von  Görz,  und  des  Grafen  Friedrich  und  seiner  Briider  von 
Ortenburg  hinsichtlich  des  von  seinem  Bruder  Utschalch  er- 
kauften Antbeils  an  der  Veste  zu  Stattenberg.  —  Siegler:  Graf 
Friedrich  von  Cilly,  Jörg  von  Scherffenberg,  Rndolph  von 
Katzenstein.  T.  I.   1005. 

13.  1348.  24.  Mai  (Samstag  vor  Auffahrt).  Rheinfelden. 
Paul  Ramung  erhält  vom  Herzog  Leopold  die  zwei  Vesten 
Scherffenberg  und  Eppenstein  in  pfandweisen  Besitz.  Siegier : 
Hanns  von  Elibach,  Ritter  Albrecht  von  Nürnberg.  T.  II.  124. 

14.  1353.  18.  Sept.  (Mittwoch  nach  St.  Lambrecht).  Wien. 
Die  Herzoge  Albrecht  und  Otto  von  Oesterreich  bekennen, 
dass  sie  schuldig  seyen  dem  Ulrich  von  Pfannberg ,  Mar- 
schalch  in  Oesterreich  und  Hauptmann  in  Kärnten  „des 
Dienstes  wegen ,  so  uns  die  vesten  Ritter  Zacharias  von 
Hochenrain  und  Otto,  der  Panzenauer  gethan  haben  ^  und 
um  den  Schaden ,  den  derselbe  Graf  Ulrich  empfangen  hat 
in  dem  Streit,  da  die  zween  von  den  Leippen  gefangen  wur- 
den, 1155  Mark  Silbers  und  haben  ihn  dafür  behauset  gen 
Pfannberg,  das  er  mit  Herrlichkeit  und  dem  ganzen  Urbar 
inne  haben  solle  —  er  und  seine  Erben  —  bis  zur  Zahlung  der 
Schuld  —  oder,  wenn  wir   ihm  Egenburg  mit  dem  Landgericht 


statt  desselben  Geldes  einantworten.  Anno  1332  am  Georgitag.'* 
Diesen  eben  bezeichneten  Brief,  der  dem  Pfannberger  ungliick- 
lieher  Weise  abhanden  gekommen  ist,  bestätigt  jetzt  Herzog 
Albrecht,  dd.  u.  s.   T.  II.  25. 

15.  1354  — 1360.  24.  Juli  (Mailand  am  Jakobsamt).  Herzog 
Rudolph  von  Oesterreicii  und  Steyer.  —  Johann  von  Losberg, 
Kammermeister,  hatte  zu  Lehen  besessen  die  Veste  Truchsen 
mit  dem  ganzen  Urbar  und  sie  dann  wieder  dem  Landesherrn 
frei  gegeben.  Wegen  der  getreuen,  nachahmlichen  und  nützlichen 
Dienste  dieses  Kammermeisters  aber  —  und  zur  Ergötzung 
seiner  Erben  —  verschreibt  ihm  der  Herzog  2200  Pf.  und  gibt 
ihm  dafür  zu  Pfand  die  Veste  Luetenberg  mit  zwei  Dörfern  in 
Lutenvert  zu  Kreutz  und  zu  Oppindorf  mit  allem  Zugehör  und 
Urbar,  das  Wein-  Bergrecht  jedoch,  zum  Theil  sonst  schon 
verpfändet,  ausgenommen.    T.  H.  82. 

16.  1360.  Die  15.  Marlii  (Datum  et  actum  in  oppito  St. 
Viti  in  Carinthia).  Ludovicus  Patriarcha  aquilejensis. 

Accedentes  ad  nostram  prapsentiam  nobiles  vlri:  Eberhar- 
dus  et  Burchardus  fratres  de  Altenburch.  Diese  hatten  die 
Hälfte  des  Schlosses  Altenburg,  ihr  und  ihrer  Vorvordern  Aqui- 
lejenserlehen  verkauft  den  Magnificis  Ulrico  et  Hermanno  frat- 
ribus  spectabilibus  comitibus  Ciliie.  Sie  senden  nun  die  Lehen 
auf  in  die  Hände  des  Patriarchen  ,  der  dann  auf  ihre  Bitte  die 
Grafen  von  Cilly  investirt:  advertentes  grandem  devotionis 
zelum,  quem  iidem  comites,  eorumque  clarse  memorise  genitor, 
Fridericus  comes  CilHae ,  habuerunt  et  habent  ad  dictam  ec- 
clesiam  Aquilejensem.  animo  indefesso,  —  Comitem  Ulricum  in 
prsesentia  nostra  constitutum  —  qui  pro  preedictis  etiam  jura- 
mentum  praestitit. 

17.  1362.  7.  April  (Donnerstag  vor  Palmtag).  Wien.  Altech 
der  Halbenreiner  und  seine  Frau  Dorothea  von  Azenbruck  lösen 
und  erhalten  als  Lehen  vom  Herzog  Rudolph  von  Oesterreich 
das  Dorf  Dädyngen,  welches  Nicolaus  der  Tausendlist  von  Rad- 
kersburg  pfandweise  inne  hatte.  T.  I.  251. 

18.  1362.  10.  Mai  (Dienstag  vor  Poncratius).  Gratz. 
Stephan  von  Helfenberg  bekennt  siel»  als  Lehensträger  von 
zwei  Dörfern :    „Deyding  und  Tauber,  gelegen  bei  Rackersburg, 


«85 

die  von  dem  Wildoninger  herabgekommen  sind"  und  die  ei«  vom 
VVildhauser  früher  zu  Lehen  hatte.  T.  I.  254. 

19.  1363.  4.  März  (Samstag  vor  Ocuh").  Cilli.  Heinrieh  von 
Rann  bekennt  sich  als  Lehensträger  der  Lehen,  die  sein  Oheim, 
Niklas  der  Weissenegger  von  Grat»  früher  getragen ,  gegen 
Herzog  Rudolph  „das  Dorf  zu  Niedernfarbenbaeh,  die  Maut  zu 
Schwarzach,  die  nun  gelegen  ist  an  der  Leutschaeh,  den  Hof 
von  Grenegg,  zum  Theil  das  Dorf  zu  Lubsch,  früher  VVildo- 
uerlehen."    T.  I.  p.  255. 

20.  1363.  4.  März  (Samstag  vor  Oculi).  Cilli.  Hanns  der  Grab- 
ner  empfängt  die  Lehensgüter  „Dorf  zu  Niedern-Farmbach,  die 
Maut  zu  Schwarzacb,  die  nu  gelegt  ist  gegen  Leutschaeh,  den 
Hof  von  Greneck ,  im  Dorfe  zu  Lubsch ,  welche  dem  Wildonin- 
ger  gewesen  sind,"  und  welche  der  Oheim  des  Grabners  ,  Herr 
Niklas  der  Weissenegger  von  Graz ,  dem  Landesfürsten  auf- 
gesandt hatte.    T.  VII.  p.  260. 

21.  1363.  1.  Juni  (Frohnleichnamstag).  Wien.  Herzog  Rudolf : 
„Unser  Vater,  Herzog  Albrecht  hat  versetzt  um  1180  Wiener- 
Pfunde  die  Barg  und  Stadt  Feustritz  dem  weiland  Friedrich 
von  Wallsee  von  Drosendorf  von  Gratz;"  —  dieser  Satz  wurde 
ledig  —  und  auf  das  noch  rückständige,  wenige  Guthaben  wurde 
pfandweise  die  Veste  Podenstein ,  deren  eine  Hälfte  schon 
Heinrich  von  W^llsee  von  Drosendorf  inne  hatte  —  dem  Fried- 
rich von  Wallsee  gegeben.  T.  II.  p.  89. 

22.  1363.  4.  .Tuni  (Sonntag  nach  Frohnleichnam).  Wien. 
Herrman  der  Ketzer  —  Lehensträger  von  Pfannbergischen  Lehen 
in    der    Gegend  Semriach.  T.  1.  p.  256. 

23.  1363.  24.  Juni  (Am  St.  Johanni  im  Sommer).  Wien.  Con- 
rad Abt  von  .St.  Paul  in  dem  Lavantthale  verspricht  nach  Ab- 
gang desHertl  von  Pettan  alle  Lehen  seines  Stiftes  den  Herzogen 
von  Oesterreich,  Steyer  undKärnthen  zu  verleihen.  T.  l.  p.  1099. 

24.  1364.  13.  März  (Mittwoch  nach  Judica).  Wien.  Chol  von 
Seldenhofen,  des  Hauptmanns  in  Steyer  Reversbrief,  „dass  ihm 
Herzog  Rudolf  von  Oesterreich  und  Steyer,  Windischgrätz  mit 
130  Pfund  zu   pfandweiser  Nutzung  gegeben  habe."  T.  II.  123. 

25.1365.  11.  Ap.  (Freitag  nach  Palmsonntag).  Wien.  Lehens- 
revers von  Friedrich  Wolfauer  an  Herzog  Rudolph  wegen  sei- 
nes an  der  Vcste  Klöeh  zu  Lehen  empfangenen  Antheiles. 


436 

26.  1368.  7.  Juui  (Gegeben  zu  Loibeu  Mittwoch  vor  Frohn- 
leichnam).  Herzog  Albrecht:  —  Rudolph  von  Liehtenstein,  Erb- 
kaminerer  in  Steyer  wird  Marschalk  in  Kärnthen  und  Lehensiuha- 
ber  der  Veste  Trefen  —  nach  Konrad  von  Auffenstein.  —  Do- 
minus dux  per  se,  Joannein  de  Lichtenstein,  de  Nicolsburg, 
Wolfgangum  de  Wieden  et  Rochinger  magistrum  Curiae. 

27.  1371.  6.  Februar  (St.  Dorothea).  Herzog  Albrecht 
gibt  dem  Rudolph  von  Liechtenstein  zu  Murau ,  obristen 
Kammerer  zu  Steyer  und  Wien  ..bedacht  die  guten  und 
getreuen  Dienst,  die  derselbe  Rudolph  von  Lichtenstein,  unsern 
Vorvordern  und  uns  sonderlich  oft  und  dick,  wiliigUch  und  gern 
gethan  hat''  —  die  Veste  Treffen  bei  Villach  mit  dem  Mar- 
schallamt in  Kärnthen. 

Dominus  dux  per  se.  magistrum  Conrad  Sefner. 

28.  1374.  4.  Februar  (Samstag  vor  Agatha).  Wien. 
Herzog  Rudolph  war  dem  Cholo  von  Seldenhofen  —  schuldig 
1300  Pf.  U'^iener  -  Pfennige ,  wofür  er  ihm  versetzt  hatte  — 
die  Veste  und  Stadt  Windischgratz  für  ein  noch  weiters  Gut- 
haben, zusammen  1500  fl. ;  Herzog  Albrecht  lösst  nun  das 
Ganze  ein.  Zeuge ,  Hang  von  Tybein.  —  Die  Stadt  und  Veste 
Windischgratz  in  pfandweisem  Besitz.  — 

29.  1374.  20.  October  (Freitag  vor  11  Tausend  Maid- 
tag). Wien.  Herzog  Albrechts  Urkunden  Tür  Haug  und  Peter 
von  Liebenberg  —  um  die  heimgefallenen  Güter  des  Niklas  des 
Daur.  —  T.  VII.  54. 

30.1375.  11.  März  (Sonntag  Invocavit).  Wien.  Herzog  Al- 
brecht. —  Haug  von  Tybein  und  Jörig  von  Weissenegg  lösen  den 
Satz  und  die  Veste  von  Mährenberg  von  dem  edlen  Grafen  Iban 
von  Pernstein,  „welcher  an  diesen  Satz  gekommen  war,  von 
weiland  denen  von  Pettau,  von  Wildon  und  von  Wallsec  um  1334 
March  Grätzer  Silbers,  Wiener- Pfennige;"  —  wofür  ihm  auch 
dieselbe  Veste  zu  pfandweisen  Besitz  bis  auf  Ablösung  blei- 
ben soll.  —  Dominus  Dux  et  magister  de  Liechtenstein  et 
ceteri  consules.  T.  II.  109. 

31.  1375  12.  Mai  (Am  Poncratatag).  Dietmar  Pfarrer  zu  Pöl- 
lau  stiftet  für  die  Kirche  daselbst  einen  ewigen  Jahresgottesdienst. 

32.  1736.  5.  Jänner  (Abend  vor  Prehentag).  Wallsee. 
Urkunde     Herzog     Alberts    und     Leopolds     für    Hannsen    von 


kZ7 

Liichleiisie  u      von      NikoJsljuig  .      Heizog     AlLciJs      Hofmei- 
ster   und     seine    Brüder    Hertel    und    Jörg    von    Liechtenstein 
um    die  Veste  und  das  Städtlein  Traberg ,  wie  diess  Alles  frü- 
her die  Aufensteiner  erbsweise,  dann  die  von  Stubenberg  pfand- 
weise inne   gehabt  hatten.  T.  VII.  55. 

33.  1380.  1.  Dec.  (Samstag  nach  Andrä).  Prugg  im 
Pengau.  Herzog  Leopold  schuldet  dem  Hanns  von  Stadegg 
1100  fl.  Wiener-Pfennige  —  zum  Tlieil  haar  empfangen,  und  200 
angewendet  auf  den  nothwendigen  Bau  der  Veste  zu  Fürsten- 
feld; dafür  ihm  verpfändet  wird  ein  Satz  zu  Fürstenfeld  und  zu 
Feldbach.  T.  U.  107. 

34.  1380.  30.  Dec?  (Freitag  vor  Prehentag).  Gratz.  Herzog 
Leopold  schuldet  dem  Hang  von  Tybein  ,  Hauptmann  in 
Isterreich  14000  11.  —  für  Lösung  der  Veste  Karlsberg  bei  St. 
Veit  etc.  wofür  er  in  Pfandbesitz  erhält  das  ganze  Land  zu  Ister- 
reich ,  mit  der  Grafschaft  zu  Mitterburg.  —  Dominus  Dux  per 
se ,  praesentibus:  Godefrido  Molitore,  Magistro  Curiae  Wei- 
hinger,  Liebegger  et  oeteris  consih'ariis.  —  Tom.  U.   111. 

35.  1381.  2.  April  (Dienstag  vor  Palmtag).  Wulfing  Welzer 
erhält  von  E —  Grafen  Friedrich  zu  Ortenburg  Lehensstücke,  in 
der  Krachau,  an  der  Oedt,  die  Wanderin  am  Wasserfall,  im 
Prebal  —  55wie  diess  Alles  der  selige  Rother  von  Murau  inne 
gehabt  hatte."  T.  I.   1013. 

36.  1381.  20.  April  (Samstag  vor  Quasimodogeniti).  Gratz. 
Herzog  Leopold  — ^,,Eli:)abeth  Reutbergerinn  Hofmeisterinn  unserer 
lieben  Gemahlinn.''  Refert'udarius  Waehinger.  T.  H.  96. 

37.  1382.  O.April  (Miltwoch  nach  Ostern).  Lientz.  Hannsel 
von  Schwanberg,  erhält  vom  Fürsten  Mainhard  von  Görz  ein 
Lehensgut  —  „den  Hof  gelegen  zu  Prebatsch."  Siegler  :  Ritter 
Heinreich,  Burggraf  7.11  Lienz.  —  T.  I.  793. 

38.  1382.  25.  Juli  (Freitag  nach  Margaretha).  Umstadt. 
Herzog  Leopold:  „Hensel,  Janes  Sohn  von  Rohats  erhält  für 
sich  und  Ulrich  und  Jörig ,  seine  Brüder ,  die  Lehensgüter : 
zu  Obernfressen  ein  Supp  und  3  Hüben,  zu  Tschriet,  zu  Ober 
Gabriach,  zu  Unter  Zagel  —  insgesanimt  Lehen  von  der  Herr- 
schaft zu  Tyffer,  zu  Wart  und  zu  Podcrt,  Lehen  von  der 
Herrschaft  zu  Scherfenberg."  Dominus  Dux  per  se  ,  praeseute 
Friderico  Chi'istophoro  Brix.  T.  VII.  202. 


438 

39.  1383.  27.  März  (Freitag  in  tlei»  Ostcrfeiertagen).  Cilly. 
Graf  Hermann  von  Cilly ,  der  Aeltere  —  und  Ulrich  Pfarrer  der 
St.  Niklaskirche  zu  Seldenhofen,  „die  Cillierlehen  ist,"  —  sondern 
ab  von  der  Pfarrkirche  —  die  Kapelle  unserer  1.  Frau  auf  dem 
Stain  vor  dem  Markt  zu  Seldenhofen  gelegen,  auf  welcher  zu- 
gleich von  dem  Richter,  Niklas  von  Schaissbacher  und  andern 
Leuten  mit  einem  Capplan  gestiftet  worden  ist ,  „der  dort  täg- 
lich Messe  lesen  soll ,"  jedoch  ohne  Ausübung  irgend  eines 
pfarrlichen  Rechtes ,  ausser  wenn  seiner  dem  Pfarrer  noth- 
durft  ist  und  er  ihn  fordert  zu  gottesdienstlichen  Verrichtun- 
gen ,  es  sei  mit  Beichten ,  Berauchen ,  Taufen ,  Predigen ,  Sin- 
gen, Lesen,  das  er  ohne  grossen  Schaden  und  Mühe  thun 
möchte ,  die  Mess  soll  er  lesen  alle  Tage  —  früher,  als  wann 
der  Tag  anblasst ,  dass  man  läutet  zur  selben  Messe  und  sie 
täglich  gesprochen  werde,  ehe  die  Sonn  aufgeht,  —  und  unter 
derselben  Messe  soll  er  täglich  öft'entlich  gedenken  —  unseres 
Grafen  Hermanns  von  Cilly  ,  unserer  Gemahl,  unserer  Erben, 
bei  Namen  lebendiger  und  todter  und  unseres  Oheims  ,  Herrn 
Cholo  von  Seldenhofen,  und  des  Stifters,  Niklas  Schaissba- 
cher. —  Doch  in  der  Oetav  Assumptionis  und  Nativitatis  soll 
in  dieser  Capelie  die  Messe  erst  angehen ,  als  man  in  der 
Pfarrkirche  zu  dem  Amt  gewandelt  hat  —  ohne  alle  Gefährde 
übriges  der  pfarrkirchlichen  Rechte,  als  Begräbniss ,  Beicht, 
Verfassungen ,  Oelung ,  Weihen  von  Kerzen ,  Wein ,  Fleisch, 
Palm ,  Ascheu ,  Predigen ,  Unjgaug  um  die  Kirche  mit  Fahnen 
und  Weihbruun  etc.  —  Da  aber  Hermann  von  Cilly  und  der 
Pfarrer  Ulrich  auch  viele  Gülten  zur  Kaplansstiftung  gegeben 
haben,  so  soll  das  Präsentationsrecht  dem  Grafen,  die  Be- 
stätigung dieser  Präsentation  dem  jeweiligen  Pfarrer  zu  Sel- 
denhofen zustehen.  T.  IV.  653. 

40.  1385.  Die  3.  Maji.  Dat.  Cillie  nostre  Dioecesis. 
Philippus  de  Alenconio,  episcopus  Sabinensis.  Cardinalis  et 
Patriarcba  Aquilejensis  —  in  nostra  preseutia  constitutus, 
inagnißcus  et  potens  dominus  Hermanuus  comes  Cilliae  uo- 
bis  humiliter  süpplicavit,  —  ut  ipsum  de  feudis  suis  anti- 
quis ,  qufe  ipse  et  progenitores  hie  antiquite  habuerunt  in- 
feudemus  ab  Aquilejensi  ecclesia  — ',  in  Anbetracht  nun  der 
unserer  Kirche  von  jenen  Vorältern   erwiesenen  guten  Dienste^ 


439 

— ^  und  dass  Graf  Hernnaiin  auch:  erit  fidelis  et  vasallus  nobis 
et  nostr»  ecclesia)  de  omnibus  suis  feudis  antiquis  inanualiter 
investivimus  eum  cum  fiinbria  chlamidis  nostr»  —  salvo  jure  — 
nostrse  ecclesia?  patriarchalis  —  et  alterius  cujuscunque.  Quibus 
peractis  dominus  Hermannus  comes ,  digitis  elevatis  nobis  et 
ecclesisB  Aquilejensi  juravit,  ipse  fidelis  et  legalis  —  und  bereit 
zu  allen  Lehensleistungen  zu  sein.  —  Bona  feudalia  autem  sunt 
haec:  castrum  Oberburg,  castrum  Altenburg,  quod  emerunt  ab 
Altenburgerio ,  castrum  Neideck,  quod  emerunt  ab  Henrico  de 
Gradeuik,  deeima  in  Lemburga,  in  Nova  ecciesia,  in  S.  Petro,  in 
Seunthal,  in  Frasla,  in  Presberg,  in  Schalachthal.  Item  omnia 
feuda,  quo  prsedictum  comitem  et  lios  heredes  contingerant  ex 
parte  horum  avunculorum  comitum  de  Heunburg  et  quo  illi  et 
antecessores  eorum  a  prsedictis  aiitecessoribus  nostris  et  ecciesia 
patriarchali  Aquilejensi  habuerint.  Item  omnia  feuda,  que  tenuit 
Udalricus  de  Pillichgratz  ab  Aquilejensi  ecciesia,  que  vcndidit 
dicto  domino  comiti.  —  Item  deeima  in  Rebschitz,  sita  in  prcdio 
Tyfer.  Item  omnia  feuda,  quaecunque  dominus  Leopoldus  de 
Suuek  libertinus  tenuit  ab  ecciesia  Aquilejensi ,  in  quibus  idem 
dominus  hereditario  jure  successit.  Item  deeima  sita  in  plebi- 
bus  Ponigl  et  sanctse  Crucis,  ex  ista  parte  aqua;,  quae  vulga- 
riter  dicitur  Satel ;  item  deeima  in  Liechtenwald  et  Gurochfeld 
usque  ad  ripas  Satel  et  Gurch ,  qusB  emerunt  a  Scherfenber- 
gero ;  item  deeima  in  Reiflfnitz.  Item  Judicium  in  Oechnoy, 
eniptum  a  domino  Colon -j  Scherfenberger.  Testes  Fr.  Nicolaus 
abbas  in  Oberburga,  ordinis  S.  B.  nostrae  Aquilejensis  dioce- 
sis.  Nobilis  viri:  Nicolaus  de  Speginberg,  nostro,  ac  Martino 
de  Reichehegg,  milite  dicti  comitls,  iliareschalcis,  Hugo  de 
Hervofst ,  decano  Corcondiensi ,  cammerario  et  cancellario 
nostro,  Joanne  de  Altenburg  milite,  Rudolpho  Plankenwarter 
domicello  etc.  —  T.  I.  p.  915. 

41.  1389.  Die  19.  Febr.  Datum  in  patriarchali  nostro  pä^ 
latio,  in  civitate  Austria.  Joannes  patriarcha  Aquilejensis  eCcle- 
siat  —  spectabilis  et  magnificus  dominus  VVilhelmus  coiiies 
Cilli»  coram  nobis  constitutus  supplicavit ,  lit  ipsum  nomind 
nepotis  sui  comitis  Hermanni  tanquam  senioris,  ipsum  comiteitf 
Wilhehnum  ac  heredes  eorutn — die  oben  beschriebenen  Lehen 
—  auf  die  oben  angegebene  Art  und  Weise  verleihen  tuöchten; 


440 

—  diess  gescliali ;  Pres€utibus  Moiiqiiardo  de  Raudegg ,  decre- 
toi'uni  doctore,  vicario  iiostro  In  spiritualibus,  Augustino 
priore  iiovi  inonasterii  in  Brimna,  Joanne  de  Mila,  Friderico 
decano  in  Tyfer,  nobili  Ludovico  de  Porcillis  ,  magistro  curise 
nostrse,  Nicoiao  de  Pulzinieo ,  comitibus  Ricardo  de  Malvasore, 
Wenzesiao  etc.  Thoinasino  de  Spernbergo,  Friderico  Gleinizer 
capitano    Goritia?    etc.    T.  I.  p.  92T. 

43.  1391.  2.  Sept.  (Joannis  in  Seiz).  Datum  in  domo  S. 
Frater  Joannes,  prior  Carthusio  indignus  —  notnm  facimus  — 
quod  considerantes  favorabilem  protectioncm  etc.  defensionem, 
uec  non  plurima  beneficia,  qux  nobiles  et  potentes  domini, 
videlicet  —  Eominus  (?)  Herniannus  etc.  dominus  Wilbelraus  co- 
mites  Cilie  ac  generales  capitanei  Caruiolae,  Morasteniis,  Vallis 
S.  Joannis  in  Seiz,  Vallis  S.  Maritii  in  Gyrio  etc.  Vallis  jo- 
coscc  in  Freiniz  nostri  Carthusii  ordinis  ipsoruni  gTatuita  be- 
nignitate  atque  pia  devotioue  iiactenus  contulerunt  etc..  quotidie 
conferunt  ■ —  wird  ein  jäbrlicber  Gottesdienst  für  dieses 
edle  Grafengcschlecht  in  singulis  moDastcriis  ordinis  dicti  aus 
Dankbarkeit  auctoritate  capituli  generalis  —  auf  ewige  Zeiten 
angeordnet.  T.   IV.  689. 

43.  1393.  25.  April  (Markustag).  Wien.  Albrecht  und  Wil- 
helm, Herzoge  von  Oesterreich  und  Stever,  —  von  ihnen  und  vom 
Herzoge  Leopold  hatte  pfandweise  inne  —  die  Veste  Mithau  Graf 
Hermann  von  Cilly,  derzeit  Hauptmann  in  Krain,  von  welchem 
sie  die  edle  GräHu  Catharina  von  Pettau .  weilaud  Grafen  Ste- 
phans von  Vegl  und  Modrusch  Wittwe  ,  um  1800  11.  Wiener- 
Pfennige  löste.  Die  Gräfin  erhält  nun  für  sich  und  ihre  Erben 
den  pfandweisen  Besitz  der  Veste  Mithau  mit  allem  Zugehör.  — 
T.  II.  p.  115. 

44.  1396.  25.  May  (Am  Urbani  Tage).  Wien.  Otto  von 
Freufels ,  den»  Pfleger  und  Hauptmann  in  Kärnthen  erlaubten 
die  Herzoge  Wilhelm  und  Albrecht,  Vettern  von  Oesterreich 
und  Steyer  —  zu  lösen  um  760  Pfund  Wiener  Pfennige  von 
Ramung  und  seinem  Bruder  Paul  selig:  die  Vesten  Ober- 
Uüd  Niederstrechau  und  40  Pfund  Geldes  aus  der  Bürger- 
steuer zu  Rotenmann,  zu  pfandweisem  Besitze  —  mit  der 
fiurghuth ,  —  doch  mit  Ausnahme  der  Mauth  zu  Rotenmann. 
T.  II.  p.   126. 


441 

45.  1401.  8.  März  (Dienstag  vor  Mitfasten).  Niklas  der 
Schlüssler  —  ist  Lehensträger  der  von  Ulrich  und  Konrad  von 
Kapfenstein  in  der  Landschranne  zu  Grata  vergeblich  angespro- 
chenen landesfurstlichen  Güter  zu  Hirsau,  am  Moseckhof,  Höflein, 
Oberrigel ,  Niederrigel ,  Voglhof,  Schoberhof,  Haunsteinerhof 
unter  der  Kirche  zu  St.  Catharina,  Zehent  einer  Gemeinde  an 
dem  Pfaifenhof  zu  Birkfeld,  Haus  zu  Rackersburg,  4  Hüben  zu 
Herpesdorf.  —  T.  1.  261. 

46.  1404.  18.  Jan.  (Freitag  nach  Antoni).  Wien.  H.  Wil- 
helm verleiht  dem  Niklas  Vögl  Richter  zu  Voitsberg  seine 
Erblehen,  8  Mark  Goldes  auf  die  Maut  zu  Judenbnrg  und  2 
Hüben  an  der  Piberalpe  bei  dem  Rayswege. 

Dom.  dux  per  magistrum  camerae  et  Walricum  Verch  no- 
struni  secretarium.  —  T.  VII.  127. 

47.  1404.  (Freitag  nach  Sonntag.  Antoni?)  Wien.  Lehen- 
brief des  Herzogs  Wilhehn  an  Niklas  Vögl,  Richter  zu  Voits- 
berg über  8  Mark  Goldes  auf  die  Manth  zu  Judenburg  und  2 
Hüben  an  dem  Taberalsee. 

48.  1405.  17.  April.  Datum  in  castro  nostro  Saphurabergi. 
Antonius  Aquilejensis  patriarcha  —  ad  supplicationem  magnifici 
et  potentis  domini  Hermanni  Cilliae  Segoriaeque  etc.  comitis, 
amici  uostri  carissimi  —  investirt  ihn  in  die  Zehnten  in  paro- 
chia  Seldenhoven,  quas  quondam  uobilis  Chol  de  Seldenhoven, 
dum  viveret ,  obtinebat  —  hereditario  jure  ad  comitem  Herman- 
num  perventas.  —  T.  I.  935. 

49.  1405.  21.  December  (Thomastag).  Gratz.  Christof 
von  Rappach  —  im  verlängerten  Pfandbesitz  der  Herrschaft 
und  des  Schlosses  Wolkenstein.  —  Sieg.  Andrä  Kragel  Land- 
richter  zu   Gratz.  —  T.  V.  308. 

50.  1408.  27.  Juni?  (Mittwoch  nach  Johannes).  Wien. 
Sigmund  Maurbeck  versetzt  um  200  fl.  und  um  200  Pfund  Pfe- 
ninge  dem  Diepold  dem  Ramung  für  Lehensgüter  eine  Mühle 
bei  der  Mürz  zu  Mitterndorf,  ein  Gut  daselbst,  zwei  Höfe  an 
der  Lutschaun,  zwei  Güter  im  Kinthalerbach ,  1  Hof  zu  Kin- 
thal,  ein  Gut  im  Schlag,  in  der  Weitschen,  Getreide-Zehent  am 
Aichenberg,  bei  Gotschach,  am  Genz,  zu  Walerstein ,  1  Fisch- 
weide genannt  die  Fressnitz  —  Herzog  Ernst  gibt  dazu  seine 
Einwilligung.  .ofii    -^    Vi'   ."i     .'ith&i'j/  l  tut 

Archiv.  Jftbrg.  18^9.  lil.  Heft.  30 


442 

Dominus  Dux  per  se,  prssentibus  Carolo  de  Ruch  ei  Ca- 
rolo  Sakel.  —  T.  VII.  128. 

51.  1409.  27.  Oet.  (Simon  und  Judasabend).  Wien.  H. 
Ernst  verleiht  dem  Hanns  von  Rappach  die  Veste  Klann,  wegen 
treuer  Dienste ,  zu  Lehen  auf  lebenslang  für  sich  und  für 
seine   Söhne. 

D.  dux  per  se  et  magistrum  camer»  Leudoldum  Sabel- 
berger.  —  T.  VII.  129. 

52.  1412.  26.  April  (Dienstag  nach  Georgi).  Hanns  v. 
Teuffenbach  Lehensträger  der  Güter  an  der  Grub  am  Grafen- 
berg in  der  St.  Mareiner  Pfarre  bei  Knittelfeld  und  zu  Paus- 
sendorf. —  T.  l.  264. 

53.  1414.  14.  April  (Montag  am  St.  Tiburtiustag  nach 
Ostern?)  Heinrich  Ochs  in  Eisenerz  überlässt  dem  Jüngern 
Ulrich  Chrempel  in  Eisenerz  käuflich  sein  Burgrecht  und  die 
Behausung  daselbst  in  der  Jasingau  bei  der  Hofenau  —  mit 
Holz  und  Feld.   Zeuge:  Jakob  Schwebel,  Bürger  in  Eisenerz. 

54.  1415.  Streit  zwischen  Georg  Streulich  gegen  Hermann 
und  Andre  Grusching  und  Niklas  Herzenkraft  vor  der  Land- 
schranne zu  Grätz  wegen  Lehensgutern  in  der  Pirchfelder 
Pfarre.   T.  I.  p.  267.  jU 

55.  1415.  Achaz  von  St.  Marein  über  Lehen -Antheile  an 
der  Maut  zu  Neumarkt  und  Judenburg  und  ein  Haus  zu  Neumarkt. 

T.  I.  p.  286.  ^1 

56.  1417.  24.  Aug.  (zu  Bartholomä).  Fürstenfeld.  Her- 
zog  Ernst  verleiht  dem  Hanns  Mitteregger  zu  Wilhelmsdorf 
die  landesfürstlichen  Lehen,  welche  Anna  Selcherinn  heimgesagt 
und  demselben  verkauft  hat. 

Dominus  dux  per  Rudigerum  consilii  secretarium.  T.  I. 
p.  126. 

57.  1417.  23.  Nov.  (Ertag  vor  Katharina).  Gratz.  Her- 
zog Ernst  gibt  die  Lehen  des  f  Jakob  Dierhaupt  in  der 
Muschnitz  und  in  der  Feistritz  ob  Judenburg  dem  Kammerer 
Jacob  Boytzenfurter.  —  T.  L  124—125. 

58.  1417.  4.  Dec.  (Am  St.  Barbaratag).  Fürstenfeld.  Anna 
die  Salcherinn  verkauft  ihre  Lehensgüter  an  Hanns  Mittereckep 
zu  Wilhelmsdorf  in  Steyer,  was  der  Herzog  Ernst  bestätiget 
und  verbrieft.   T,  VII.  p.  133. 


443 

59.  1418.  6.  April.  Datum  in  Castro  ütini.  Nach  dem 
Tode  des  Petrus  Topolt  präsentirte  für  die  Pfarre  St.  Georgii 
in  Gonabiz  der  Nobilis  vir  Reimpertus  Baro  de  Walsee  den 
Pelegrinus  de  Völkermarkt;  Ludovicus  d.  g.  sedis  Aquilejensis 
patriarcha  bestätiget  nun  diese  Wahl  „propter  laudabllia  probi- 
tatis  et  virtutum  merita ,  quibus  apud  nos  digno  testinionio 
commendaris^\  —  und  befiehlt  dem  Petrum  Lippieh  plebanum 
Sancti  Martini  prope  Windischgratz  und  Joannem  plebanum 
in  Weitenstein,  den  oben  gedachten  Pelegrinus  in  körperlichen 
Besitz  der  Pfarre  zu  Gonabitz  mit  allen  Rechten  und  Genüssen 
zu  setzen.   T.  IV.  783  —  784. 

60.  1421.  28.  April  (Montag  vor  Auffahrt).  Bartlmä  von 
Mörsberg  wird  Pfleger  zu  Kaisersberg.  —  Sieg.  Ritter  Bal- 
thasar Hauser,  sein  Vetter.  —  T.  VI.  898. 

61.  1421.  1.  Dec.  (Montag  nach  Andrä).  Neustadt.  Er- 
nestus  Diix  —  Hanns  Meusenreiter  und  seine  Hausfrau  Wend- 
lein, Tochter  des  Hannsen  von  Rohats,  erhalten  die  Beleb- 
nung  mit  landesfürstlichen  Lehen  am  Goldsberg  in  der  Rad- 
schitz  in  der  Herrschaft  Tyffer,  zu  Paradeis ,  unter  Zerowetz 
u.  8.  w.,  alles  erkauft  von  Berthold  von  Paradeis,  Bürger  zu 
Tyffer,  bei  St.  Ermachor  oberhalb  Tiffer,  in  der  Goriz,  im 
Bach,  im  Golipereut,  im  Neweikh,  zu  Gaber,  an  der  Ebers- 
leuten —  Alles  wieder  in  der  Herrschaft  Tiffer  gelegen;  — 
zu  Tschrint,  Gelovvez  am  Leiss,  an  der  Milenitz.  —  Dominus 
dux  per  se  prseseutibus  magistro  camers  Joanne  Getz  et  Jo- 
anne Sutinger,  marischallo.   Tom.  I.  p.  200. 

62.  1422.  27.  Mai  (Mittwoch  vor  Pfingstsonntag).  Gratz. 
H.  Ernst.  —  Jörg  Voitzer  erhält  für  seinen  Vetter  Heinrich 
Voitzer  die  väterlichen  Erblehen  ,  6  Hüben  und  4  Hofstätte  zu 
Rügenstorf  bei  Feisfritz  in  der  Ilzer  Pfarre.  -—  T.  VII.  144. 

63.  1422.  (Nach  Floriani).  Neustadt.  Hanns  Lackh- 
ner ,  Bürger  zu  Rotenmann ,  löset  um  380  Pfund  Pfennige 
mit  Erlaubniss  des  Landesherzogs  von  Engelbrecht  dem  Ger- 
steter die  Veste  Strechau  mit  allem  Urbar  an  sich ,  welche 
dann  der  Herzog  ihm  und  seinem-  Sohne  Heinrich  sammt  der 
Burghuth  zu  Leibgeding  gibt  (dafür  50  Pfund  Pfenning  von 
der  Maut  zu  Rotenmann)  und  gegen  die  Bedingung,  alle  Jahre 
an  der  Veste    zu  bauen,   damit  sie  ganz   durch  dieses  Leibge- 

30  • 


444 

ding  gebaut  werde.    Zeuge,   Leonhard  Haid,   Richter  zu  Neu- 
stadt.  T.  V.  313. 

64.  1423.  26.  März  (Freitag  vor  Palmsonntag).  Grätz. 
Herzog  Ernst  verleiht  dem  landesfürstlichen  Rathe  Friedrich 
von  Pettau  auf  seine  Bitte  seine  väterlichen  landesftirstlichen 
Erblehen  —  die  Veste  Frauhaim,  das  Haus  genannt  „zu  dem 
Haus"  bei  Mahrburg  gelegen,  die  Veste  Maidberg,  die  Veste 
Gleichenberg  und  die  Veste  Weinberg  für  sich  und  seine  Erben 
gegen  getreuliche  Lehenspflichtigkeit.  Dominus  dux  in  consilio. 
—  T.  VII.  143. 

65.  1423.  20.  Aprilis.  Viennaj.  Petrus  Dekinger,  decreto- 
ram  doctor,  decanus  ecclesiee  sancti  Stephani,  alias  omnium 
Sanetorum  —  Vienn»  —  entscheidet  in  Gegenwart  des  Ste- 
phanus  Wiener,  als  procurator  et  procuratorio  nomine  nobilis 
viri  domini  Reimperti  de  Waise,  baronis  de  Wallse,  in  terra 
AustrisB ,  gegen  die  Ansprüche  ,  welche  ein  gewisser  Herr 
Georg  von  Landstrass  gegen  Pilgrim ,  Pfarrer  z«  Gonabiz, 
erheben  sollte,  als  gegen  den  rechtmässigen  Besitz  der  dem 
Reimbert  von  Wallsee  heimgefalleuen  Patronatskirche  da- 
selbst ,  welche  dieser  dem  genannten  Pfarrer  Pilgrim  ver- 
liehen hatte.  Zeugen  in  dem  Entscheidungsbriefe :  Nicolaus 
Gondran ,  Wurwinus  xMelkmüU ,  Ulricus  de  Verona ,  Ulricus 
ac  Georgius  Lichtempruner  laicus  ;  die  Urkunde  hat  ge- 
schrieben: Joannes  €epekh  de  Laibaco ,  Her.  Aquilej.  dios- 
ces.  imper.  auct.  notarius.  Ernestus  Dux.  T.  IV.  p.  760  — 
768. 

66.  1423.  25.  May  (Am  St.  Urbanitag).  Grätz.  Hanns 
Katzensteiner  erhält  die  Erlaubniss  zur  Wiederlegung  der 
Morgengabe  seiner  Hausfrau  Magdalena ,  Konraden  Grafen 
von  Schärnberg  Tochter ,  dieselbe  auf  seine  fürstlichen  Le- 
hengüter, dieselbe  Veste  Katzensteiu  (bei  wSchönstein)  ein  Haus 
dabei  —  mit  8  Gulden  unter  dem  Scharling,  zu  versichern. 
Dominus  dux  per  notarium  camerae  et  Jacobum  Poyz  came- 
rae  secretarium.    T.  I.  203. 

67.  1423.  25.  May  (Urbanitag).  Grätz.  Herzog  Ernst  be- 
stätigt der  Frau  Magdalena,  Tochter  Graf  Conrads  von  Schern- 
berg,  welcher  ihr  Gatte  Hanns  Katzensteiner  zur  Wiederlegung 
ihr<&ri~MoKg^^b«iL«heyg«teiv.  ve^-^ohrieb;   nach    ihres  Mannes 


%45 

Tod  den  Besitz  und  Geniiss  der  Veste  Katzenstein  mit  13  Hü- 
ben. T.  VII.  209. 

68.  142 ..  ?  (Samstag  nach  Michaelis).  Neustadt.  Herzog 
Ernst's  Lehenbrief  an  Jakob  von  Stubenberg  über  die  durch 
seine  Ehefrau  Barbara  von  Eberslorf  an  ihn  gekommenen  Eh- 
renfelsischen  Güter. 

69.  1424.  7,  May  (Sonntag  nach  Florian),  Cilly.  Ulrich 
Graf  von  Cilly  bekennt  sich  als  Schuldner  um  1400  ung.  Guld., 
7  Schilling  für  einen  Gulden  Interesse ,  an  Jörig  Kollnitzer, 
der  einen  Theil  davon  baar  hergeliehen  „und  das  andere  in 
der  Gefenkuuss  zu  Ungarn  verzöhrt  hat";  dafür  wird  ihm  pfand- 
weiser Besitz  des  Urbaramtes  und  Gerichtes  in  der  Mettlick 
verschrieben.    T.  III.  56. 

70.  1424.  21.  Dec.  (am  Thomastage).  Neustadt.  Balthasar 
und  Melchior ,  die  Idungspeuger  bekennen ,  „dass  wir  in  des 
Her/iOgs  Ernst  unsers  Herrn,  dem  Gott  Gnad,  Ungnad  gefallen 
waren,  um  dass  wir  wider  ihn  gethan  und  gehandelt  haben 
und  darum  sich  derselbe  gnädige  Herr  Herzog  Ernst  die  Vesten 
St.  Peter  bei  Loiben  mit  allem  ihren  Zugehör  und  andern 
Stucken ,  die  uns  von  den  Herzogen  von  Oesterreich  versetzt 
waren,  zu  seiner  Hand  unterwunden  haf  —  welche  dann  um 
300  fl.  dem  Hanns  von  Pernetk  versetzt  worden  sind.  —  Fler- 
zog  Friedrich  nimmt  sie  wieder  zu  Gnaden  auf  und  erlaubt 
ihnen  die  Lösung  der  Veste  von  dem  Perneker,  wofür  sie  ihm 
feierliche  Treue  schwören.  —  Siegler :  Die  Schwäger  der  Idnngs- 
beuger ,  Hanns  Truchsess  von  Scheuchenstein ,  Hartnid  Reut 
von  Reutenau.   T.  II.  129. 

71. 1425.  11.  Feb.  (Sonntag  vor  Fastnacht).  Neustadt.  Her- 
mann Graf  zu  Cilly  und  in  dem  Seger  etc.  verkauft  seine  lan- 
desherrlichen Lehen  ,  die  Veste  Hartneidstein  im  Lavant- 
thale  an  Friedrich,  Bischof  zu  Bamberg,  um  das  Lehenschloss 
Mauttenberg  und  die  Maut  und  den  Markt  daselbst;  —  dagegen 
sendet  er  dem  Herzoge  Friedrich  auf  —  das  vSchloss  Waldstein 
mit  aller  Mannschaft  und  Zugehör.  T.  l.  338. 

72.  1425.  22.  Apr.  (Sonntag  vor  Georgi).  Kapfenberg.  Jörg 
Krautstingel  gibt  seine  fürstlichen  Lehen,  Mühle,  Hammer- 
schmiede ,  Säge  in  der  Mürz  dem  Ulrich  von  Stubenburg. 
T.  I.  422. 


446 

73.  1425.  Datum  Cille.  6.  Mai  (Dominica  proxima  post  festom 
St.  Floriani}.  Nos  Ludoviciis  S.  Aquilejensis  ecclesiae  patriarcha. 
Queraadmodam    feuda    nosfra    nostrieque    Aquilejensis     ecclesise 
publice  exclamari  fecimus  et  nobis  singularis  et  magnae  amiciti» 
respecttt  ob  hoc  Cilliam  personaliter  venientibus  atque  idem  in 
loco  patenti,  in  solio  infeudationis  sedentibus  —  itaque  in  prse- 
sentia    nostra    constitutus    dominus    comes    Hermannus    Cilliae 
Sögoriaeque   comes,    bauus   regni   Slavonise,    amicus    singularis 
et  vasallus    noster    et   nostrse  ecclesiae   Aquilejensis    supplicavit 
pro  se  et  omnibus   suis  heredibus  —  de  castris  &  bonis  infra 
scriptis,    qujB   magnificus  dominus    et    sororius   noster    dilectus 
comes   Fridericus   in    Ortenburg    felicis    recordationis    antedicti 
comitis  domini  Hermanni,    comitis   Cilie    etc.    consanguineus  et 
avunculus  —  a    nostra    ecciesia  —  in    rectum  et  legale  feudum 
susceperat,    et   quo    antedictus  comes  Fridericus    in  Ortenburg, 
prsedicto  Hermanno  comiti  Cillie  dedit,  donavit  et  ad  ipsum  jure 
successorio  devolvi  voluit.  —  In  alle  diese  Lehen  investirt  der 
Patriarch  den  Grafen  Hermann.    „Bona  autem  feudalia,  de  qui- 
bus  ipsum  investivimus,  sunthaec:  castrum  Ortneg  cum  Xotsche  (?), 
castrum   Polan,    castrum    Gravenwarth,    Hernegg  castellarium, 
seu  sedimen  castri,  —  castrum    Zobelsberch,    in  Villa  Dobriah 
penes  Millstadt,  mansus  in  Podgoriah.  T.  I.  p.  921. 

74.  1425.  24.  Jun.  (Am  Johann  Tauferstag).  —  Für  eine 
ewige,  heilige  Seelenmesse  und  Memento  bei  Gebethen  und  auf  der 
Kanzel  befreit  Graf  Hermann  von  Cilly  das  Stift  Viktring  und  dessen 
Sachen  und  Leute  von  allem  Zoll  und  aller  Mautgabe  zu  Mauten- 
berg. Christian  Abt  des  Gotteshauses  zu  Viktring.  T.  IV.  p.  787. 

75.  1425.  11.  Nov.  (Martinitag).  Innsbruck.  Dyetegen, 
Truchsess  von  Emmerberg,  sendet  auf  die  Veste  Halbenrain 
sammt  Zugehör,  das  Dorf  Halbenrain,  das  Dorf  Dyetzen,  Zwet- 
tersdorf,  Stannestorf,  Haselbach,  Wallpracht,  Güter  zu  Pfarrens- 
torf,  nachdem  er  diese  landesfürstlicheu  Lehen  dem  Hanns  von 
Wyudten,  obristen  Kämmerer  in  Kärnthen  und  Landmarschalk 
in  Oesterreich  und  dessen  Erben  verkauft  hatte.  —  Der  Käufer 
der  Lehen  wird  von  Herzog  Friedrich  angenommen  und  zum 
Lehensempfang  vorgeladen. 

76.  1425.  30.  Dec.    (Datum  Cillie.  Dominica  proxima  post 
estun  S.  Stephan!),  Ludovicus  patriarcha  Aquilejensis.  —  Quod 


447 

prociamatione  generali  facta  —  pro  feudorura  nostrorum  extra 
patriarchiam  nostram  Fori  Julii,  eollatione,  nobisqae  singularis 
et  magnae  amicitiae  respectu,  ob  hoc  Ciliam  personaliter  venien- 
tibus,  ac  ibidem  in  ioco  patenti,  in  solio  infeudationis  seden- 
tibus  .  .  .  itaque  in  praesentia  nostra  constitutus  .  .  .  illustris  et 
magnificus  d.  comes  Hermannus  Cilise  Segoriaeque  comes,  banns 
regni  Slavoniae  araicus  singularis  et  vasallus  noster  et  nostr» 
ecclesiae  Aqiiilejensis,  supplicavit,  ut  ipsum  pro  se  et  heredibus 
suis  —  oninia  a  se  et  patribus  habita  feuda  Aquilegiensis  eccesiae 
conferamus.  Diess  geschieht  und  er  investirt  ihn  a  Castro  Oberz- 
burg  —  bis  Judicium  Oechnen  —  (wie  schon  in  früheren  Ur- 
kunden  bezeichnet  worden?).  T.  I.  969. 

Dominus  Dux  per  se  ipsum,  prssente  magistro  camerae 
Joanne  Gux  (Pux).  T.  VII.  p.  145. 

77.  1426.  13.  Feh.  (Mittwoch  vor  Invocavit).  Neustadt.  Er- 
laubniss  des  Herzogs  Friedrich  an  Balthasar  von  Teufenbach 
und  Wolfgang  von  Schacher  —  „einen  Hof  im  Münzgraben  mit 
Wiese,  3  Hölzern,  zu  Sander,  Haberbach,  Peterberg,  eine  Hof- 
stadt zu  Hatmannsdorf,  Hüben  in  Fuchsburg,  Zehent  in  der 
Hausmannsstetter  Pfarr";  von  Ruprecht  Windischgrätzer  zu  lö- 
sen um  400  fl.  Ungar,  gegen  ewigen  Wiederkauf.  Siegl.  Bern- 
hard Braun.    T.  II.  512. 

78.  1426.  4.  Juli  (Ulrichstag).  Marburg.  Herzog  Fried- 
rich IV.  —  Andreas  Lubgaster  und  seine  Söhne,  Andre  und  Fried- 
rich verkaufen  ihre  landesfürstlichen  Lehen,  Güter  und  Weinberg- 
rechte zu  Mollendorf  an  Albrecht  den  Feustritzer.  T.  VII.  147. 

79.  1426.  4.  Juli  (Am  Ulrichstag).  Dat.  Marburg.  Hanns 
Lugaster  sendet  auf  und  tritt  käuflich  ab  an  Albrecht  Feistrit- 
zer, seine  steyrischen  Lehen  zu  Mollendorf,  welche  übertragen 
und  von  Herzog  Friedrich  bestätiget  werden. 

Dominus  Dux  in  consilio.  T.  I.  p.  141. 

80.  1426.  14.  Sept.  (Kreuzerhöhungstag).  Neustadt.  Her- 
zog Friedrich's  Urkunde  um  Lehensgüter  von  dem  Truchsess 
zu  Emmerberg  für  die  Gebrüder  Gallenberger.  T.  I.  p.  204. 

81.  1426.  29.  Sept.  (Michaeli).  Neustadt.  Ruprecht  von 
Marchburg  und  Erhard  des  Schussleins  Sohn  von  Wellnstorf 
verkaufen  ihr  Haus  zu  Marchburch  am  Platz  dem  Herzoge 
Friedrich.  T.  IV.  80. 


448 

83.  1426.  11.  Nov.  (Martin).  Neustadt.  Walther  Zebinger 
verkauft  und  sendet  auf  dem  Herzoge  Friedrich  IV.  und  dem 
Hanns  von  Neyberg  die  landesfürstlich  steyrischen  Lehens- 
güter zu  Obernpuch,  zu  Rottenraann,  Wipach,  zu  Gehant- 
schuhe, zu  Stegersbach,  zu  Haidekhendorf  für  seine  Vettern 
Albrecht  und  Jörg  von  Neyberg.   T.  IV.  148. 

83.  1436.  Zu  St.  Michel  im  Fraunthale.  Elisabeth  Grcä- 
finn  von  Cilly,  verehlichet  an  Grafen  Heinrich  IV.  von  Görz, 
stiftet  2  Seelenmessen  für  die  Grafen  von  Cilly  und  Görz. 

84.  1427.  12.  Mai  (Montag  St.  Ponkratius).  Margaret,  VVul- 
fings  des  Ungnaden  Hausfrau,  Tochter  Perngers  des  Tümmer- 
storfers  f  und  ihr  Bruder  Jörg  der  Tümmerstorfer  verkaufen  und 
senden  auf  die  Lehensgüter  im  Hinderberg,  in  der  Melling  bei 
Keichelwang  dem  Herrn  Wilhelm  von  Pernegg.  —  Siegl.  Ber- 
thold der  Mündorfer.   T.  I.  430. 

85.  1427.  7.  Nov.  (Freitag  vor  Martini).  Neustadt.  Herzog 
Friedrichs  Urkunde  für  Anna  von  Liebenberg,  des  Embreichs 
von  Zetsch ,  Herrn  zu  Lymbach  Hausfrau  um  Güter  bei  Wer- 
denburg. Dominus  Dux  per  Austriam,  Styriam  et  Carinthiam. 
T.  VII.  65. 

86.  1427.  28.  Nov.  (Freitag  vor  Andreas).  Gratz.  Fried- 
rich IV.  —  Margarete,  Hausfrau  des  Wulfings  Ungnad,  Tochter 
Perngers  des  Dummerstorfer  —  sendet  auf  die  von  ihrem  Bruder, 
Jörg  Dummerstorfer  verkauften  Lehen  —  in  Hinderberg  und  in 
der  Melling  ob  Keichelwang  —  an  Willhelm  v.  Pernekk  .,unsern 
Landeshauptmann  in  Steier."  —  T.  VII.  149. 

87.  1427.  21.  Dec.  (Am  Quatember  Sonntag  in  Weihnachten). 
Catharina  Pauwolfinn  sendet  auf  und  verkauft  die  landesfürst- 
lichen Lehen,  ein  Gut  im  Ennsthale  zu  Taupplitz  in  der  Pfarre 
zu  Graufscharn,  an  den  Mayr  im  Steinkeller.  T.  I.  472. 

88. 1428. 17.  Apr.  (Samstag  vor  Misericordia  Dom.)  Neustadt. 
Herzog  Friedrich  IV.  —  Sigmund  Waltburger  verkauft  und  sen- 
det auf  dem  Lorenz  Hertenfelder  die  landesiurstlichen  Lehen  in 
Steyr  den  Hof  in  der  Altenmarkter  Pfarr,  genannt  Pirchfeld. 
T.  VII.  150. 

89.  1428.  18.  August.  (Mittwoch  nach  Frauentag).  Die 
Gebrüder  Christof  und  Ernst  Melzer,  verkaufen  für  sich  und  im 


kk9 

Nfamen  ihrer  Brüder  Moriz,  Hanns  und  Andreas,  ihre  fürst- 
lichen Lehen^üter  ihrem  Oheime,  Walther  dem  Zebinger:  Ha- 
berhof, Predenhof  in  der  Niefnitz,  am  Spreizeuhof.  ein  Gut 
in  der  Strallegg'erpfarre  und  eine  Alpe ,  die  Spitalerinn  ge- 
nannt. Sieo'ler :  Hanns  Lub«i:aster  der  Edle  und  Veste.  T.  f. 
434. 

90.  1428.  18.  Sept.  (Samstag  vor  Matthäus).  Leoben.  Meh- 
rere Diplome  gefertiget  über  Verpfändung  der  Veste  Mümblau 
an  die  edle  Clara  von  Poenundt,  Wittwe  des  Anton  Goppla- 
chers  und  Muhme  Jörgs ,  des  Paradeisers .  vom  Herzog  Fried- 
rich IV.  um  350  Pf.  Venediger  March.  —  Siegler:  Der  edle  Nik- 
las  der  Stegwerger,  Melchior  der  Idungsbeuger  und  Gregor 
der  Numerdum ,  der  Zeit  Stadtrichter  zu  Leoben.  —  Diese  Be- 
sitzungen kommen  durch  Erb  an  den  Georg  Paradeiser  etc.  — 
und  waren  in  der  Grafschaft  Istrien  gelegen.  —  Der  ganze  Pfand- 
schiiling  betrug  746V«  March  Venediger.  Siegler:  Christian 
von  Arnfels.    Tom.  HI.  368—379. 

91.  1429.  1 1.  Febr.  (Freitag  vor  Invocavit).  Innsbruck.  Her- 
zog Friedrich'»  Belehnung  für  Katharina ,  Hausfrau  des  Erhards 
Predingers,  mit  Gütern  in  Kärnthen,  ihr  angefallen  von  ihrem 
Bruder  Ulrich  Aspach.  T.  VII.  66. 

92.  1429.  27.  April.  Frater  Wilhelmus  humilis  prior 
carthusio ,  ceterique  difinitores  capituli  generalis  Carthusiensis 
ordinis.  Iliustri  ac  magnifico  principi  domino  Hermanno  comiti 
CilisB,  fundatori  monasterii  domus  Sanctae  Trinitatis  in  Pletriach 
ordinis  Carthusiensis :  —  Zum  Danke  für  die  dem  Carthäuser- Orden 
erwiesenen  Wohlthaten,  freiwillige  Anordnung  ewigen  Gebethes 
und  Gottesdienstes.  T.  IV.  790. 

93. 1429.  S.vSept.  (Montag  nach  Gilgentag).  Katharina,  Tochter 
Jobsten  des  Lambschützer,  Wittwe  Sigmunds  des  Welburgers  f 
sendet  auf  und  verkauft  ihr  landesfürstliches  Lehenshaus  zu 
Fürstenfeld .  zwischen  Konrad  Voytzer  und  Caspar  Hartenfel- 
ders  Haus  gelegen.  Siegler:  Achatz  Futterhaas,  derzeit  Pfleger 
zu  Fürstenfeld.  T.  I.  440. 

94.  1430.  2.  Juni  (Freitag  vor  Erasmus).  Wilhelm  von 
Pernegg  erhält  den  ihm  vom  Wilhelm  dem  Metz  verkauften  Le- 
henhof zu  Tunaw  mit  Hofstall ,  Weingärten ,  und  verkauft  ihn 
wiederum  an  Andre    der  Greysseneker ,  Sohn  des  Hanns  Greys- 


450 

seneker;   und   will  dass  sie  dem  Leonhard  Harracher  verliehen 
werden  sollen.  T.  I.  456. 

95.  1430—1431.  (Dienstag  nach  Invocavit).  Innsbruck.  Die 
Gebrüder  Ulrich  und  Konrad,  die  Dachauer,  Hanns  von  Erolz- 
heim ,  Thomas  und  Ludwig ,  Gebrüder  von  Rottenstein  sen- 
den auf  und  verkaufen  ihre  Lehen  im  Fürstenthume  Steyer,  im 
Duel  am  Kreutzberg ,  zu  Naroredt  am  Popitschnik ,  Leobisch- 
nin ,  zu  Philippen  ,  zu  Tälern ,  am  Pfarraritsch ,  und  am  Kras- 
solnik,  an  Ritter  Andre  Siessenhamer.  —  T,  I.  467  und  T. 
VII.  474. 

96.  1431.  24.  Apr.  (Dat.  Klech  am  Jörgentag).  Dietnig 
Truchsess  von  Emmerberg  verkauft  dem  Friedrich  von  Stuben- 
berg ,  obristen  Erb  Schenken  in  Steyer  seine  landesfürstlichen 
Lehenzehnten  auf  dem  Stadtfeld  bei  Rackersburg  dieshalb  der 
Muhr,  im  Dorflein,  im  Werth,  zu  Pfarrenstorf ,  zu  Dornach, 
im  Elitsch,  im  Pridigo,  zu  Gorizen,  zu  Zelken,  zu  Dieding, 
zu  Siechendorf  und  zu  Lafeld  u.  s.  w.  T.  I.  464. 

97.  1432.  Die  Brüder  Sigmund  und  Wolfgang,  die  Neuhauser 
hatten  landesfürstliche  Lehen,  bei  Windischgratz ,  Sachsenfeld 
und  Pikhern. 

98.  1432.  Achatz  von  St.  Marein  hat  zu  Lehen,  Maut 
und  Haus  im  Burgfried  zu  Neumarkt ,  und  die  Maut  zu  Juden- 
burg. T.  VII.  274. 

99.  1433.  6.  Mai  (Mittwoch  nach  Philippi  und  Jakobi). 
Gratz.  Andre  West ,  Bürger  zu  Gratz  verkauft  dem  Herzoge 
Friedrich  sein  Haus  und  Garten ,  gelegen  in  der  Kirchgasse 
„zwischen  des  Herzogs   und  Petern  des  Dobersberges  herüber, 

.  und  das  vormahlen  der  Witthalmin  bei  der  Pfarre  gewesen 
ist"  —  um  28  Pfund  Pfenninge  und  gelobt,  ihn  zu  schirmen  da- 
bei vor  aller  Ansprach ,  wie  solches  Kaufs-  und  Bürgerrechts 
und  Ordnung  der  Stadt  zu  Gratz  ist.  Siegler  :  Weith  der  Pau- 
mann,  derzeit  Stadt-  und  Landrichter  zu  Grätz.  T.  IV.  73. 

100.  1434.  13.  Decemb.  (Neustadt  am  Luciatag).  Wolf- 
gang Dyetz  ,  Bürger  zu  Rotmann ,  vertauscht  an  Herzog  Fried- 
rich landesherrliche  Lehengüter,  eine  Schvvaig,  gelegen  am 
Vorberg,  der  Chogel  genannt  und  ein  Gut  im  Lassing  -  Thal , 
im  Reuttern  genannt  —  für  zwei  Güter,  gelegen  zu  Gaishorn  im 
Dorf  (Wolkensteinerurbar.)    die  weiland    der  Griesmayer,   jetzt 


451 

der  SchefFer  in  Thaaepii   inne  hat.    Siegler :    Rndolf  Heckbleih. 
Stadtrichter  zu  IVeustadt.   T.  IV.  76. 

101.  1435.  1.  May  (Philippi  und  Jakobitag).  Bernhard 
Rintschad  erhält  wegen  der  Dienste  seines  Vaters  und  seiner 
eigenen  —  die  Veste  Rabenstein  unter  Fronleiten  mit  allein  Ur- 
bar und  Herrlichkeiten  in  Leibgedingsweise.  T.  V.  320. 

102.  1435.  1.  Aug.  (Montag  vor  Oswald).  Christof  Wolf- 
auer  überlässt  dem  Herzog  Friedrich  die  schon  von  seiner  Fa- 
milie besessenen  Zehnten  an  Wein  und  Getreide  in  der  Kirch- 
bacher. St,  Stefaner  und  h.  Kreuzerpfarre  für  200  Mark  Sil- 
ber —  Satzweise,  wofür  er  zu  Leibgeding  auf  Lebenszeit  erhält 
die  Veste  und  Herrschaft  Wildon  sammt  dem  Landgerichte  und 
Urbar,  gegen  Bedingung  400  Pfunde  zum  Reparirungsbaue  der 
Veste  binnen  6  Jahren  zu  verwenden.  T.  U.  132. 

103.  1436.  25.  Mai  (Am  St.  ürbanstag).  Revers  von  Wilhelm 
von  Pernegg  dem  Jüngern ,  Herzog  Friedrichs  von  Oesterreich 
Hofmeister,  über  das  dem  Graf  Friedrich  und  Ulrich  von  Cilly 
abgekaufte  Schloss  Waldstein. 

104.  1436.  25.  Mai  (zu  Urbani).  Wilhelm  von  Bernek, 
Friedrich  des  Jüngern,  Herzogs  zu  Oesterreich  Hofmeister,  er- 
kauft von  den  Grafen  Friedrich  (Vater)  und  Ulrich  (Sohn)  Gra- 
fen von  Cilly ,  ihre  Veste  Waldstein  mit  allen  Mannschaften, 
Lehensehaften  und  Zugehör.  —  Der  edle  und  feste  Hanns  Wolf, 
Pfleger  zu  Ehrenhausen,  Erhard  der  Ebersdorfer  —  als  Zeugen. 
T.  I.  p.  270. 

105.  1436.  8.  Juni  (Freitag  vor  St.  Veit).  Neustadt. 
Herzog  Friedrich  IV.  —  Agnes ,  Wittwe  Niklas  des  Lügers 
sendet  auf  den  Thurm  der  Stadt  Friedberg  —  landesfürst- 
liches Lehen  —  durch  Verkauf  an  Kaspar  Rindmarcher. 
T.  VII.  156. 

106.  1436.  8.  Juni  (Freitag  vor  St.  Veit).  Neustadt.  Her- 
zog Friedrich.  —  Kaspar  Riedmarcher  erhält  die  vom  Niklas 
Luger  ihm  verkauften  und  aufgesandten  Lehen,  den  Thurm  bei 
der  Stadt  Friedberg.  Dominus  Dux  in  consilio.  T.  I.  150. 

107.  1436.  7.  Juli  (Samstag  nach  Ulrich).  Wilhelm  Metz 
und  Moritz,  sein  Sohn,  Eustach  Ebensteiner  und  Hanns  Win- 
ter verkaufen  an  Herzog  Friedrich  ihre  Veste  Wiederdries  (bei 
Windischgratz)  sammt  dem  ganzen  Urbar  —  insgesammt  Aqui- 


452 

lejer  Lehen.  Früher  hatte  der  Oheim  der  Letztgenannten,  Hein- 
rich von  Weitenstein,  Wiederdriess  inne  gehabt.  T.  IV.  78. 

108.  1436. 14.  Juli  (Samstag  vor  Margretentag).  Gratz.  Hanns 
Smoller,  Gerhab  Holoferns  des  Idnngsbeugers,  Sohn  des  Balthasars 
„als  der  noch  nicht  zu  seinen  beschiedenen  Jahren  ist  gekommen" 
erhält  die  Bestätigung  des  Landesfürsten  Herzog  Friedrichs  dem 
minderjährigen  Idungsbeuger  auf  Lebenslang  den  ererbten  Satz  auf 
die  Veste  St.  Peter  ob  Leoben  sammt  dem  Landgericht  und  Zngehör 
zu  lassen.  —  Niklas  Soziel,  derzeit  Richter  zu  Grätz.  T.  H.  136. 

109.  1437.  17.Feb.(Sontag  invooavit).  Gratz.  Wilhelm  von 
Pernegkh,  Herzog  Friedrichs  des  Jüngern  Hofmeister,  tritt  alle 
seine  Lehengüter  ,  sammt  der  Veste  Waldstein  (zu  Feistritz, 
Stübing,  Garns,  in  der  Uebelbacher  Pfarre,  zu  Kallwang  etc.) 
so  wie  er  sie  vom  Grafen  von  Cilly  erkauft  hatte,  an  seinen 
Herrn  und  Herzog  Friedrieh  ab.  Siegler  :  Der  Edle  Jörg  Her- 
bersteiner. T.  IV.  94. 

110.  1437.  7.  Dec.  (Samstag  nach  Nikolai).  Gratz.  Leon- 
hard  Harracher  erhält  die  Veste  Eppenstein  auf  Lebenstage 
pflegweise  mit  allem  Urbar.  Siegler:  Walther  Zebinger ,  Pfle- 
ger zu  Pfannberg.  T.  V.  322. 

111.  1438.  25.  April  (Freitag  nach  Georgi).  Wien.  Dem 
Grafen  Johann  zu  Schaumburg,  Obersten  Marschalch  in  Steyer  — 
verschreibt  Friedrich  von  Pettau,  sein  Schwager,  der  Letzte 
dieses  Namens  und  Stammes,  das  Marschallamt  von  Steyer  und 
die  Veste  Frauenhain  mit  allen  Besitzungen  und  Gerechtsamen. 
Herzog  Friedrich  belehnt  ihn  damit.  T.  !.  p.  272. 

112.  1438.  27.  April  (Sonntag  nach  St.  Jörgen).  Wien. 
Johann  Graf  zu  Schaumburg,  Obrister  Marschalk  in  Steier  erhält 
„den  Wildbann  enthalb  der  Traa  vntz  gegen  Seyts  an  das 
Kloster  und  entrichts  überall  ab ,  vntz  an  das  Ungarische, 
die  weiland  Friedrich  von  Pettau,  unser  Schwager  inne  gehabt 
hat ,"  zur  Hegung  und  Beaufsichtigung.  T.  V.  p.  329. 

113.  1438.  23.  Juli  (Mittwoch  nach  Magdalena).  Gratz.  Chri- 
stoff'Wolspauer  (Wolfsauer)  erhält  die  Veste  und  Herrschaft  Wildon 
sammt  dem  Landgericht  und  allem  Urbar  zu  Leibgeding  auf 
Lebenslang ,  mit  der  Bedingung ,  6  Jahr  nacheinander  alle  Jahr 
100  Pf.  Pfennige  an  die  Veste  zu  verbauen.  Dietrich  Truchsess 
von  Emmerberg  (mein  lieber  Vetter)  als  Siegler.  T.  V.  325. 


453 

114.  1438.  25.  Juli  (Datum  Gratz  am  Jakobi).  Pongratz 
Reissberger  Lehensträger  der  Gülten  zu  Pettau,  in  der  Pfarre 
St.  Peter  bei  Marburg,  von  denen  einige  von  Eberhard  von 
Kappeln  gekommen  waren.  Zeugen:  der  edle  und  feste  Leopold 
Aschbach,  Landschreiber  in  Steier  —  Thomas  Gybinger  Hubmei- 
ster zu  Grätz.  T.  \.  274. 

115.  1439.  6.  Febr.  (St.  Dorothea).  Cilly.  Cillische  Lehen- 
guter  fallen  an  Andrä  Trautmannsdorfer.  —  1466  Neustadt  1478 
und  1493  kais.  Bestätigungen  dieser  Güter  an  Jörg  von  Traut- 
mannsdorf und  an  Wilhelm  Trautmannsdorfer. 

116.  1439.  6.  Februar.  (Am  Dorotheatag).  Datum  Zilli.  Diese 
Lehengüter  vergiebt  Friedrich  Graf  zu  Zilli.  zu  Ortenburg  und  in 
dem  Seger  zur  Hälfte  als  ihr  väterliches  Erbe  von  Wilhelm  Elre- 
chinger,  der  Margaretha  und  AppoUonia,  Gemahlin  des  Herrand 
und  Andrä  der  Trautmannsdorfer;  —  und  im  Jahre  1460  dat. 
Neustadt ,  Ertag  nach  Peter  und  Pauli  gibt  dieselben  Lehens- 
güter  —  ., als  Lehenschaft  unserer  Grafschaft  Zilli"  Kaiser  Fried- 
rich IV.  dem  Andrä  Trautmannsdorfer,  seiner  Gemahlin  Appol- 
lonia  und  Wilhelm  und  Hanns ,  den  Trautmannsdorfern,  Söhnen 
des  Herands  Trautmannsdorfer.   T.  IV.  p.  128 — 129. 

117.  1440.  31.0ct.(i\IontagAllerheiligen  Abend).  Neustadt. 
Otto  Gübler  wird  Lehensträger  der  väterlichen  Erblehen  „Thurm 
und  Hof  zu  Gibl  am  Bacher  ob  Feistritz  und  Güter  in  dersel- 
ben Gegend,  Hof  zu  Tainach,  zu  Werkhoflach,  zu  Schlögau, 
zu  Birkau  ,  zu  Freudeiiberg ,  Weingarten  Sterinetz  genannt  in 
der  Schlögau.''  T.  I.  p.   277. 

118.  1440.  18.  Nov.  (Freitag  nach  Martini.)  Grätz.  Ulrich 
Empacher,  Bürger  zu  Gratz,  verkauft  an  Herzog  und  K.  Friedrich 
„unseren  Paumgarten  mit  seiner  Zugehörung  zu  Gratz  vor  St. 
Paulusthor  neben  dem  Stadtgraben  gelegen ,  und  gelangt  mit 
dem  andern  Ort  an  unser  neues  Haus  dabei  gelegen  in  Gay- 
dorftV  Erhart  Han -Taller  derzeit  Stadtrichter  zu  Gratz.  — 
T.   IV.  p.  100. 

119.1 440.  (Vor  Misericordia  Domini  ?)  Neustadt.  Christian  voii 
Teuffenbach  wird  Lehensträger  der  Veste  Lueg  bei  Pux.T.  1.275. 

120.  1443.  27.  Nov.  (Mittwoch  nach  Katharina.)  Wolf- 
gang Wolfenreutter ,  Rath  Friedrichs  IV.  erhält  die  Versi- 
eher4iug.  auf   da«  ; L^«l»ohreibepan4  in^teyi*   —    und   auf  4as 


45* 

Umgeld   zu    Nussdorf    bis    100    Pfund    Wien.   Pfenn.    abgezahlt 
sind.  T.  V.  331. 

121.  1443.  3.  December  (Dienstag- nach  Andreas).  Grätz.  K. 
Friedrich.  —  Ernest  Prankher  erhält  durch  Anna,  weiland  Sebat 
des  Schlüslers  Gemahlinn,  seine  Mutter,  die  väterlichen  Erb- 
lehen —  in  Freyachthalerpfarr  (Froyach)  1  Hof  bei  der  Mar, 
1  Hub  bei  Freyach  bei  der  Kirche,  1  Wiese  unter  dem  Wolf- 
stein im  Ennsthale.  Consilio  doraini  regis  per  Leopoldum 
Aschpach  cousil.   T.  I.  158. 

122.  1443.  6.  December  (Freitag  nach  Andrä).  Gratz.  K. 
Friedrich  IV.  Anna,  Wiltwe  Sebats ,  des  Schlüsslers,  erhält 
für  ihren  Sohn,  Ernest  Pranker  die  väterlichen  Erblehen 
in  der  Freyachthaler  Pfarre  und  unter  dem  Wolfstein  im  Enns- 
thale. Consilio  domini  regis  —  Leopoldus  Aschpach.  T.  VII. 
169. 

123.  1443.  12.  December  (Pfingsttag  vor  Lucia).  Grätz. 
K.  Friedrich  IV.  Rudolf  Holnekher  erhält  die  landesfürstlichen 
Lehen  zu  Wolfsdorf,  zu  Dörflein  unter  St.  Martin  an  der 
Sulm  5  Lehen  von  weiland  Friedrich  von  Pettau  und  väterliches 
Erbe  ;  dann  Gülten  und  Güter  zu  Diepoltstorf,  Gnessburch,  Mu- 
kendorf,  Steintz,  Radislag,  —  Bergrecht  am  Wasserberg,  Ma- 
reinerberg,  Weinbacherberg,  Chronegerstorferberg,  Kornbacher- 
berg etc.  Commisso  domini  regis,  Leopoldo  Aschpach  consiliario 
8U0  referente.  T.  VII.  161. 

124.  1444.  2.  Jan.  (Donnerstag  nach  Neujahr).  St.  Veit  in 
Käruthen.  K.  Friedrich  IV.  ertheilt  zu  St.  Veit  in  Kärnthen 
landesfürstliche  Lehen:  „als  wir  unsere  Lehen  unseres  Erzher- 
zogthums  Kärnthen,  als  der  älteste  und  regierende  Fürst  der 
abgeschiedenen  Brüder  (Oesterreich  ,  Steyer,  Kärnthen,  Krain) 
öffentlich  berufen  und  sie  verliehen  haben."  Dominus  Leopoldus 
Aschpach ,  consiliarius  refereus.  T,  VII.  23. 

125.  1444.  3.  Maji  (Datum  Vieni).  Reimbertus  de  Wals- 
see nennt  sich:  Baro,  supremus  Marsalcus  Austrise,  Supremus 
Dapifer  Styriae  ,  Capitaneus  ultra  Anasum.   T.  IV.  829. 

126.  1444.  1.  Nov.  (Am  Allerheiligentag).  Bruder  Lienhart, 
Prior  zu  Geyrau.  Die  hochgebornen  Fürsten  und  Grafen,  Graf 
Friedrich  und  Graf  Ulrich,  sein  Sohn,  Grafen  zu  Cilly,  zu  Or- 
tenburg  und  in  dem  Seger  geben  Besitzungen,  Zebent  und  Reu« 


^55 

ten  „zu  Grez,  bei  Tiver,  zu  Obertiver,  zu  Lalech,  zu  Sekoo- 
biz,  zu  der  Warth,  zu  der  Alm,  zu  Velden,  und  zu  Ponikr'— 
auf  dass  davon  in  der  Karthause  zu  Geyrau  vier  neue  Zellen  er- 
baut und  4  Carthäuser,  die  Priester  sind,  aufgenommen  und 
stets  erhalten  und  ersetzt  werden  sollen.  T.  IV.  830. 

127.  14i5.  18.  Mai  (Pfingstdienstag).  Wien.  K.  Fried- 
rich IV.  Der  fürstliche  Rath  Pongratz  Rindtsschaidt  erhält 
seiner  getreuen  Dienste  von  Jugend  auf  wegen,  das  Halsgericht, 
„Stock  und  Galgen"  zu  seinem  Schloss  und  Gericht  zu  Schmil- 
lenberg  und  auf  den  Gründen  zu  Schmillenberg  lehensweise. 
T.  I.  159. 

128.  1445.  25.  Juni  (Dat.  in  claustro  Beatse  Virginis 
Mariae  in  Zagrabiensi  promontorio  fratrum  Sancti  Pauli  primi 
eremits  feria  tertia  ante  Joannem  Baptistam).  Comes  Udalricus 
Ciliffi,  Ortenbergae,  Segoriaeque,  nee  non  regni  Slavoniae  banus  — 
gibt  dem  genannten  Kloster  quamdam  possessionem  suam,  Blizna 
vocatam  —  zur  Gründung  eines  Gottesdienstes  alle  Samstags 
daselbst  —  und  zum  Memento  für  „ipsum  dominum  Ulricum,  do- 
minum Hermannum  avum,  dominum  Fridericum  patrem,  matrem, 
dominam  Catharioam  conthoralem,  dominum  Hermannum  filium) 
dominam  Elisabetham  filiam."  T.  IV.  836. 

129.  1445.  26.  Juli  (Montag  nach  Magdalena).  Datum 
VValdshut.  Albrecht,  Herzog  zu  Oesterreich  und  zu  Steyer:  Er 
sey  seinem  Bruder  Friedrich ,  Römischem  Kaiser  schuldig  ge- 
worden „6000  fl.  unger.  und  Dukaten ,  gut  und  gerecht  an 
Gold  und  an  Wag  und  1000  Mark  Prandsilber."  Dafür  ver- 
schreibt er  ihm  und  setzt  ihm  ein  „unsere  zwei  Städte,  Juden- 
burg und  Loiben  in  Steyer  gelegen ,  Mestaiu ,  Keichelbang, 
Krump  und  Münichthal  mit  allen  ihren  Herrlichkeiten,  Rechten, 
Gerichten,  Mauten,  Kosten,  Renten  etc."  zu  beständiger  Nutz- 
niessung  bis  zur  vollendeten  Abzahlung  der  bezeichneten 
Schuld.  T.  II.  11. 

130.  1446.  7.  Jänner  (Am  Valentinitag).  Wien.  Kaiser 
Friedrich  erhält  die  ihm  erbweise  auf  der  Lehenschaft  des 
letzten  Friedrich  von  Pettau  angefallenen  Lehenguter:  4  Hü- 
ben und  8  Hofstatt  bei  Pettau  in  dem  Vorbach,  einen  Rain  bei 
Pettau,  8  Hofstatt,  4  Hüben  an  der  niederu  Zellnitz,  8  Hüben 
und  60  Eimer  zu   Polanitz,  4  Hüben,   7  Hüben  an  dem  Klein 


456 

Wisch.  Siegler:  Sigmund  Raumschüssel.  —  Commissio  domini 
regis  propria.  T.  I.  160. 

131.  1446.  14.  Februar  (Montag  Valentini).  Wien.  K. 
Friedrich  IV.  verleiht  dem  Sigmund  Raumschüssel  die  väterlichen 
Erblehen  aus  dem  Nachlasse  des  j  Friedrichs  von  Pettau  ,  in 
Vorbach,  beim  Rain,  bei  Pettau,  in  der  obern  und  niedern  Zell- 
nitz,  am  Klein  Wisch,  zu  Polanitz.  T.  VII.  166. 

133.  144C.  6.  April  (Mittwoch  vor  Palmtag).  Neustadt. 
Ulrich  Gresel  erhält  die  Veste  Plankenstein  zu  pflegweisem 
Besitz  mit  20  Pfund  Pfenning  sammt  Nutzen  und  Renten , 
so  dazu  gehören,  jährlich  zur  ßurghuth.  —  Siegler;  Ritter 
Bernhard  Braun.  T.  II.  141. 

133.  1447.  15.  Mai  (Montag  nach  Pancratius).  Gratz. 
Niclas  Gloyacher  erhält  seine  väterlichen  Erblehen  zu  Haus- 
mannstetten.  T.  I.  161. 

134.  1447.  25.  Juni  (Sonntag  nach  Johannes).  Gratz. 
K.  Friedrich  IV.  —  Uh*ich  Völkhel,  Bürger  zu  Grätz,  verkauft 
und  sendet  auf  seine  landesfürstHchen  Lehen,  einen  Schützenhof 
zu  Luttenberg,  Weingarten  am  Schützenberg  an  Hanns  Slawr- 
spacher,  Bürger  zu  Grätz.   T.  I.  164,  und  T.  VII.  169. 

135.  1447.  10.  Decenib.  (Sonntag  nach  Conceptio).  Neu- 
stadt. Hanns  Spaugsteiner  der  Jüngere  erhält  den  hintern  Thurm 
zu  Schwanberg  zwischen  den  Vesten  vSchwanberg  und  dem  Grös- 
senberg  und  die  Supp  mit  sammt  den  Leuten  am  Grössenberg,  — 
das  Bergrecht  am  Schökelberg ,  die  Fischwaide  auf  beiden 
wSulben,  „als  die  verner  von  alter  bracht  seyn"  —  für  seine 
besondern  Dienste  ;  jedoch  nach  dem  Tode  Friedrichs  von  Stu- 
benberg. Ritter  Pongraz  Rindschade  als  Siegler.  T.  V.  331. 

136.  1447.  Neustadt.  Andreas  Reiohenegger's  Lehens  Re- 
vers um  die  Veste  Strechau.  T.  I.  278. 

137.  1448.  10.  März  (Sonntag  Judica).  Wien.  Ulrich 
Fladnitzer  erhält  wegen  einer  Schuld  von  200  fl.  Ung.  für  sich 
und  seine  Erben  den  pflegweisen  Besitz  der  Veste  Vasoltsberg 
Init  Zugehör  und  Urbar,  gegen  die  Pflicht  100  Pfund  davon 
zur  Reparirung  zu  verbauen.  T.  II.  143. 

138.  1448.  7.  October  (Montag  vor  Colomanitag).  Graf 
Friedrich  von  Cilly  stiftet    ewige  Gebethe    für   sich    und   seine 


457 

derzeit  Prior   in  dem  Convente   des  Predigerordens    zu  Pettau. 
T.  IV.  849. 

139.  1448.  14.  December  (Samstag  nach  Lucia).  Neustadt. 
Hanns  Kainacher  und  sein  Sohn  Jöi'gKainacher  bekennen,  der  röm. 
Kaiser  Friedrich  habe  ihnen  auf  ihre  Lebenszeit  für  dargeliehene 
400  fl.  Ungar.  Ducaten — gegeben  und  verschrieben  —  zu  satz- 
weisem Besitz  —  die  Veste  Eppenstein  ,  den  halben  Markt  zu 
Obedach,  sammt  der  Vogtci  zu  Lündt  und  den  Meyerhof  unter 
derselben  Veste  zu  Eppenstein  mit  dem  ganzen  Urbar"  T.  II.  139. 

140.  1449.  11.  Jänner  (Samstag  nach  Erhardi).  Neustadt. 
Otto  von  Radmannsdorfl"  erhielt  Schloss  und  Stadt  Fiirstenfeld 
mit  allen  Herrlichkeiten  und  dem  Urbar,  gegen  Abzahlung  jährli- 
cher 150 Pfund  Pfennige  in  die  fürstliche  Kammer.  Siegler:  Leopold 
von  Aschpach,  landesfiirstlicher  Rath.   T.  V.  336. 

141.  1449.  6.  Juny  (Freitag  nach  Erasmus).  Gratz.  Wolf- 
gang Dietz  ,  Bürger  zu  Gratz  vertauscht  an  Kaiser  Friedrich 
Güter  in  der  Irdungerpfarre  und  Hinterbcrgerpfarre  für  Güter 
in  der  Strechau ,  welche  er  zur  Spitalsstiftung  in  Rotenmann 
bestimmt  hatte.  —  Siegl.  Peter  Pichler,  Stadtrichter  zu  Gräfz. 
T.  IV.  119. 

142.  1449.  5.  August  (St.  Oswaldi).  Judenburg.  Andreas, 
Abt  zu  Admont  erhält  die  Veste ,  Herrschaft  und  Landgericht 
Wolkenstein  mit  allem  Urbar  und  mit  Renten ,  dass  er  „die- 
selbe Vesten  und  Landgericht  nun  hinfür,  als  oft  sich  gebührt, 
mit  einem  erfahrenen,  vernünftigen,  edlen  Manne,  der  dazu  füg- 
lich und  tauglich  ist,  in  Pflegweis  besetzen  und  mit  Knechten 
und  allen  Nothdürften  versorgen ,  behüten  und  bewahren"  soll, 
gegen  eine  jährliche  Abgabe  von  100  Pfund  Pfennige  in  die  lan- 
desfürstliche Kammer.  Siegler,  der  Edle  Andre  Geler.  T.  V.  339. 

143.  1449.  29.  Oct.  (Mittwoch  vor  Allerheiligen).  Grätz. 
vSigmund  von  der  Maur  sendet  auf  und  verkauft  seine  landes- 
fürstlichen Lehen,  den  Getreide  -  Zehent  von  Murau  und  zu 
Kremsitz  in  Kärnthen,  Gericht  Obertruchsen.  T.  I.  483. 

144.  1450.  3.  Juli  (Freitag  vor  Ulrich).  Kreig,  Wolf- 
gang von  Kreig  und  sein  Vetter  hatten  Lehengüter  vom  Got- 
teshaus Traunkirchen  —  genannt  in  Maingouchen  (Maingruben) 
in  der  Traffayacher  Pfarre,  welche  dann  an  Hannscn  Zmoli- 
ner  gekommen  sind.  T.  VII.  490. 

Archiv.  Jahrg.  1849.  III.  Heft.  '  31 


458 

145.  1451.  24.  April  (St.  Jorgeiitag).  Mathias  Katzianer  ver 
kauft  seine  Lehen  — den  halben  Hof  zu  Prestek  und  das  Bergrecht 
am  Pressenberg  dem  edlen  Thomas  Prätenwieser.  T.  VII.  494. 

140.  1451.  24.  April  (Georgi).  Mathias  Katzianer  sendet 
auf  und  verkauft  seine  Lehen  —  Hof  und  Bergrecht  zu  Perschk 
dem  edlen  Thomas  Praitenbiser.  T.  I.  491. 

147.  1451.  3.  Juni  (Erasmustag).  Gratz.  Jörg  Garschauer 
sendet  auf  und  verkauft  dem  edlen  Andre  Trautmannsdorfer  — 
seine  Lehen  —  6  Hüben  zu  Dynding  mit  Bergrechten  daselbst. 
T.  I.  494. 

148.  1454.  29.  Sept.  (Michaeli).  K.  Friedrich  gibt 
seinem  Kammerer  Christof  Mausberger  für  1100  fl.  ung.  Du- 
caten  das  ganze  kaiserliche  Amt  und  Urbar  in  der  Steintz 
im  Mürzthal  zum  Pfandbesitz  bis  zur  Schuldzahlung.  — 
T.  II.  148. 

149.  1454.  18.  Nov.  (Montag  vor  Katharina).  Rustenau. 
Paul  Plöchl  verkauft  dem  Ritter  Andrä  von  Hollneck  Lehen- 
giiter  zu  Ruprechtsbach,  Mettau,  Lassach,  die  Bergrechte  dem 
Willhelm  Keutschacher.  — 

150.  1456.  23.  Jänner  (Freitag  nach  Vinzenzi).  Grätz. 
Die  Brüder  Reinbrecht  und  Wolfgang,  die  Grabner  verkaufen  ihre 
elgenthümlichen  Besitzungen  am  obern  und  niedern  Graben  bei 
Grätz  dem  Kaspar  Zimser,  Bürger  zu  Grätz  und  Weingarten- 
gülten bis  gegen  den  Steinbruch  hinauf  um  350  Pfund.  Sieg- 
ler: Der  edle  Thomas  Giebinger,  derzeit  Hubmeister  zu  Grätz. 
T.  IV.  150. 

151.  1456.  18.  Febr.  (Mittwoch  nach  Invocavit).  Leuthold 
von  Stubenberg,  obrister  Schenk  und  Hauptmann  in  vSteyer  be- 
kennt, „dass  mir  Kaiser  Friedrich  —  Ihrer  kaiserl.  Gnaden  Amt 
zu  Ybelbach  mit  dem  ganzen  Urbar  (im  Ertrag  257  Pfund 
Pfenn.)  um  5120  Pfund  Pfennige  der  schwarzen  Münze  Landes- 
wehrung  in  Steyer,  die  mir  dieselben  Sr.  kaiserl.  Gnaden  von 
Burghut  der  Hauptmannschaft  daselbst  in  Steyer  von  3  Jah- 
ren, abgelaufen  nächst  vergangene  Weihnachten,  schuldig  ge- 
wesen seyen  —  verkauft  haben  —  ihm  und  seinen  Erben  —  auf 
Wiederkauf."  —  Siegler:  Leopold  Aspach,  Philipp  Breiner.  — 
T.  II.  176. 


459 

152.  1456.  6.  Sept.  (Montag  vor  Maria  Geburt).  Sigmund 
Raumschissel  verkauft  und  sendet  auf  an  Ritter  Andrä  von 
llollnegg  die  landesfürstlichen  Bergrechte  am  Sauerksam,  Ze- 
kinzerberg,  an  der  Kotigen,  Resseizerberg.  T.  1.  500. 

153.  1457.  29.  Mcirz  (Dienstag  nach  La;tare).  Cilly.  K. 
Friedrich  gibt  dem  Gregor  Dienstl  pfandweise  das  Amt  Vakel 
bei  Krainburg.  —  Siegler :  Ritter  Sigmund  von  Weissbriach 
und  Wolfgang  vom  Neunhauss.  —  T.  III.  383. 

154.  1457.  18.  April  (Montag  nach  Ostern).  Cilly.  K.  Fried- 
rieh verleiht  dem  Friedrich  Verl  wegen  treuer  Dienste  pfleg- 
weise das  Schloss  Seldenhofen  mit  100  Pfunden  —  sammt  allem 
ohne  weitere  Abgabe.  —  Ritter  Wolfgang  von  Neunhaus ,  Wil- 
helm Hebenstreit.  T.  V.  342. 

155.  1457.  11.  Juni  (Samstag  vor  Dreifaltigkeit).  Krainburg. 
K.  Friedrichs  Wechselbrief  um  2500  fl.  ungar.  um  das  Amt 
zu  Schleunitz  mit  Zugehör,  19  Hüben  zu  Strug ,  und  12  Hü- 
ben zu  Strassen  —  gegen  Satz-  und  Pfandbesitz  des  Schlosses 
und  der  Hauptmannschaft  zu  Mettling  —  an  Andrä  Hoheuwartcr 
den  Jüngern  —  herrührend  von  Grafen  von  Cilly.  —  Siegler  : 
Andrä  Lambergcr.  Anton  Luger  Ritter.  T.  III.  392. 

156.  1457.  12.  Juni  (Sonntag  H.  Dreifaltigkeit).  Krain.  K. 
Friedrichs  Pfandbrief  für  Andrä  Lambergcr  und  dessen  Bruder, 
Georg,  um  Schloss  und  Amt  Reiffnitz.  Siegler:  Anton  Luger 
Ritter.  T.  III.  430. 

157.  1457.  13.  Juni  (Antoni).  Gratz.  Achaz  Hann  tritt 
an  K.  Friedrich  sein  Haus  zu  Grätz  ab,  „vor  St.  Paulsthor  im 
Gewdorf  —  K.  Friedrich  verzichtet  dagegen  auf  das  Lehen- 
recht, womit  Hann  bisher  den  Hof  zu  Rohr  und  den  Hof  zu 
Puzendorf  besessen  hat.  —  Siegler:  Ritter  Jörg  von  Weis- 
seneck.  T.  IV.  168. 

158.  1458.  19.  Februar  (Sonntag  Invocavit).  Neustadt.  K. 
Friedrich  verpfändet  an  Kaspar  Lambergcr,  Hauptniann  zu  Mit- 
terburg das  Schloss  und  Urbar  zu  Pillichgratz,  um  1500  11.  ung. 
Siegler:  Heinrich  Lambergcr  Kaspar's  Bruder.  Hanns  Süssen- 
heimer  Ritter.  T.  III.  398. 

159.  1458.  19.  Juni  (Montag  nach  St.  Veit).  Hanns 
Presinger  erhält  pflegweise  auf  5  Jahre  Schloss  und  Urbar 
Schonek.  —  Andrä  Kreig,  Ritter,  Friedrich  Ebner  Ritter.  T.  V.  3^7. 


460 

160.  1458.  18.  Juli  (Ertrag  nach  Margarethen).  Neustadt. 
Kaiser  Friedrich's  Pfandbrief  um  1000  Pf.  Pfenn.  schwarzer 
Münze  auf  Schloss  und  Pflege  zu  Fladnitz  vom  königl.  Truch- 
sess  Kaspar  von  Tschernembl  —  der  es  abtritt  an  Rudolph 
V.  Khevenhüller,  und  dafür  Goldenstein  erhält.  —  Siegler : 
Ritter  Georg  Ungnadt.  T.  III.  481. 

161.  1458.  20.  Juli  (Donnerstag  vor  Magdalena).  Neustadt. 
Gebhard  Peuscher  erhält  pflegvveise  auf  3  Jahre  das  Schloss 
Seldenhoven  an  der  Traa  mit  der  Burghuthsbesoldung  und  mit 
100  Pfund  jährlich  insbesondere,  der  Dienste  wegen  „die  die 
erbare  Walpurg,  weiland  Rudolfen  Zinzendorfers  Tochter, 
seine  Hausfrau,  der  Fürstin  Frauen  Leonora,  Gemahlinn  K. 
Friedrich's  gethan  hat."  —  Rudolph  Marschalk  von  Pappenheim, 
Konrad  von  Gumpenberg.  T.  V.  351. 

162.  1458.  21.  Juli  (Freitag  vor  Magdalena).  Neustadt. 
Thomas  Pfaifoitscher  erhält  wegen  vieler  und  guter  Dienste,  die 
er  den  weiland  Grafen  von  Cilly  erwiesen,  und  als  Ersatz  für  seinen 
Schaden,  angescblagen  auf  3000  Ung.  Ducaten  —  Schloss  und 
Burghut  Altenburg  pfleg-  und  satzweise.  —  Siegler:  Ritter 
Jörg  Ungnadt.  Hanns  von  Rorbach.   T.  II.  520. 

163.  1458.  (?)  (Neustadt  vor:  Reminiscere).  Andre  von  Holl- 
negg,  landesfürstlicher  Rath ,  erhält  um  400  Pf.  Pfenn.  rück- 
siändigen  Sold,  verschrieben  von  Kaiser  Friedrich,  das  zum 
Amt  Marburg  gehörige  Dorf  Jammerkau  —  auf  Wiederkauf.  — 
Siegler:  Ritter  Ulrich  Fladnitzer.  T.  II.  516. 

164.  1459.  11.  Jänner  (Pfingsttag  nach  h.  3  Könige). 
Grätz.  K.  Friedrich  erlaubt  (und  bestätiget)  dem  Friedrich  Ab- 
brecher  und  dem  Niclas  Abbrecher,  Pfarrer  zu  Tiifer  und  Vice- 
dom  zu  Cilly,  abzulösen  um  200  Pf.  Pfenn.  von  Hanns  Eckel- 
heimer  zwei  Dörfer,  Gurkh  und  Seel  und  4  Hüben  zu  Niederndorf. 
Dieselben  erhalten  auch  das  laudesfürstliche  Schloss  Osterwitz 
im  Seenthal  gelegen,  pflegweise  zur  Burghuth.  —  Siegler:  Der 
edle  und  veste  Konrad  Aphaltrer,  derzeit  Hauptmann  zu  Ober- 
cilly  und  Erhart  Ilohenvvarter,  Hauptmann  zu  Gurk.  T.  III.  65. 

165.  1459.  20.  Jänner  (Fabiani  u.  Sebast.).  Hertel  Rempel 
zu  St.  Stephan  tritt  käuflich  ab  seine  Cillyerlehen  an  seinen 
Sohn  Hanns  Rempel  zu  Stantz:  einen  Hof  am  Poyn  mit  Zehent  und 
9  Güter  in  der  Scheuflinger  Pfarre.  T.  I.  504. 


I 


461 

166.  1459.  25.  Jänner  (Pauli  Bekehrung).  Andrä  Massal- 
ter vertauscht  sein  Gut  zu  St.  Niclas  fiir  ein  anderes,  genannt 
Presigal  im  Lewberg  —  an  K.  Friedrich  IV.  Siegler:  Epishauser 
Christof,  Bürger  zu  Grätz.  T.  IV.   170. 

167.  1459.  27.  Jänner  (Samstag  nach  Pauli  Bekehrung). 
Grätz.  Kaiser  Friedrich  verschreibt  und  verpfändet  in  satz- 
weisen Besitz  dem  Andreas  Triebenberger,  Pfleger  zu  Fürch- 
tenegg  das  Schloss  Fürchtenegg  mit  dem  ganzen  Urbar  um 
400  Pf.  Pfenn.,  um  welche  dann  Christof  Nerringer  die  Veste 
etc.  an  sich  loset  —  zur  Burghut  und  pflegweisen  Besitz  sammt 
einer  so  genannten  Besserung,  an,  vom  Vicedom  in  Cilly  aus  dem 
landesfürstlichen  Amte  Pressberg  zu  entrichtenden  Naturalien 
und  Gelde.  Siegler:  Erhard  Leunbacher  und  Hanns  Preuner. 
T.  II.  153. 

168.  1459.  21.  December  (Thomastag).  Bernhard  Grad- 
ner verkauft  um  5000  fl.  ungar.  dem  Landesterrn  K.  Frie- 
drich seine  zwei  Theile  an  dem  Schlosse  Rabenstein  an  der 
Mar  bei  Adriach,  sammt  Burgfried,  Meyerhöfen  etc.  Fisch  weide 
Wildbann,  Piberbann,  Wäldern  etc.  mit  einzelnen  vielen  Gülten 
und  Gütern  in  Obersteyer.  —  Siegler :  Der  edle  und  veste 
Lienhard  Harracher  und  Andre  Greissenecker.  T.  IV.  172  — 184. 

169.  1460.  25.  Ap.  (Freitag  nach  Quasimodogeniti).  Wien. 
K.  Friedrich's  Truchsess,  Anton  von  Ilerberstein ,  erhält  das 
Schloss  zu  Fürstenfeld  mit  allem  Urbar  etc.  so  wie  es  früher 
Hanns  Süssenheimer,  k.  Kämmerer  inne  gehabt  hatte,  zur  pfleg- 
weisen Innehabung  und  Ablieferung  von  jährlichen  150  Pfund 
Pfennig.    Siegler :    Christoff   von  Mörsberg.  T.  V.  355. 

170.  1460.  8.  Sept.  (Maria  Geburt).  Anton  Gresel  erhält 
Pflege,  Landgericht,  Urbar  und  Schloss  Plankenstein. —  Sieg- 
ler :   Anton  v.  Hollnek,  Willhelm  Hebenstreit.  T.  V.  359. 

171.  1461.  16.  März  (Montag  nach  La^tarc).  Datum  Grätz. 
K.  Friedrich's  Versclircibung  des  landesfürstlichen  Amtes  in 
der  Reifiiiitz  und  Schlosses  Gürnitz  mit  allem  Zugehör  um 
eine  erhaltene  Summe  und  wegen  treu  geleisteter  Dienste  an 
Friedrich  von  Kastelbark,  Truchsessen,  Jakob's  von  Kastel- 
bark Sohn.    Commissio  domini  imperatoris.  T.  III.  481. 

172.  1461.  1.  April.  Grätz.  Kaiser  Friedrich  verpfändet 
das  dem  k.  Casiellan  Hermann  Räuber    ab"elöste  caslrum   Los 


462 

an    den   Bischof  und    Comes    von   Triest   um  630  Denar,    cum 
redditibus  et  proventibus  jadicü  et  fori. 

173.  1461.  3.  August  (Montag  vor  Oswaldi).  Grätz.  Kaiser 
Friedrich's  Pfandbrief  an  Achatz  Tschügl  um  die  Burghut 
des  Schlosses  zu  Neunburg  für  den  Ritter  Christof  Egher. 
Siegler :  Ritter  Urban  Dieperskircher ,  Huebmeister  zu  Grätz. 
T.  III.  490. 

174.  1462.  13.  Februar  (Samstag  vor  Valentini).  Grätz. 
Agnes ,  Wittwe  des  Ritters  Thomas  Rottenstein  verkauft  ihr 
Drittheil  am  Schlosse  Rabenstein  im  Lavantthale,  mit  Gütern 
zu  Altenhoven,  am  Zosen  und  dem  Amt  jenseits  der  Lavant. — 
Sicgler:  Sigmund  Rogendorfer,  Verweser  der  Hauptmannschaft 
zu  Steier.  T.  IV.  244  -  262. 

175.  1462.  26.  April  (Montag  nach  Quasimodogeniti).  Grätz. 
Martin  Reicheuegger  erhält  das  Schloss  Arnfels  mit  dem  Ur- 
bar pflegweis ,  gegen  eine  jährliche  Abgabe  von  260  Pfund 
Pfennig.  —  Ritter  Urban  Dieperskircher ,  derzeit  Huebmeister 
zu  Grätz.  T.  V.  366. 

176.  1462.  6.  Mai  (Donnerstag  nach  Floriani).  Grätz. 
Erasmus  von  Hausmannstetten  erhält  für  seine  Geschwister 
Stephan  und  Juliana  —  nach  dem  Tode  ihres  Vaters  Hanns 
von  Hausmannstetten  —  ihre  angefallenen  Erblehen  ,  6  Eimer 
Bergrecht  zu  Gnenyeg  in  der  Hausmannstetterpfarre.  Commis- 
sio  domini  imperatoris  in  consilio.  T.  I.  170. 

177.  1462.  19.  Juni  (Samstag  nach  Veitstag).  Neustadt. 
Ulrich  Eibeswalder  erhält  das  Schloss  Seldenhoven  an  der 
Traa  sammt  dem  Amt  und  Urbar  daselbst  und  der  Burg- 
hut pfleg-  und  bestandweise  gegen  jährliche  Abgabe  von  450  Pf. 
Pfenn.  Siegler:  Ritter  Martin  Spitzer.  T.  V.  373. 

178.  1462.  9.  Juli  (Freitag  nach  St.  Ulrich).  Cilly.  K. 
Friedrich  des  IV.  Urkunden  für  Hanns  von  Weissbriach  —  um 
Güter  in  Kärnthen.  VII.  86. 

179.  1462.  28.  Juli  (Mittwoch  nach  Jakobi).  Grätz.  Leo 
Guetenberger  erhält  das  Schloss  Pfannberg  mit  sammt  den  kais. 
Aemtern  am  Strappiz,  Lausnitz  und  am  Schrenz  pflegweise  mit 
der  Burghuth,  wie  es  Martin  Spitzer  inne  gehabt  hatte.  Ritter 
Sigmund  der  RogendorIVer ,  Verweser  der  Hauptmannschaft  in 
Steyer ,  Urban  Dieperkircher  Hubmeister  zu  Grätz.  T.  V.   368. 


4G3 

180.  1462.  24.  Dcc.  (Weihnachtsabend).  Neustadh  Urkiuulc  K. 
Friedrichs  IV.  für  Ursula  Tochter  des  Gall  des  Burgstallers  um 
Güter  bei  Pleiburg  in  Kärnthen.  T.  III.  87. 

181.1463.  18.  Ap.  (Montag  nach  quasimodogenili).  Balthasar 
von  Teuifenbach  erhält  pflegweise  das  Schloss  Fürstenfeld  mit 
NutZiCn  und  Zugehörungen ,  die  vormals  vom  Ritter  Urban  von 
Herbenstein  dazu  genommen  worden  sind  —  pflegweise  gegen 
eine  jährliche  Abgabe  von  150  Pf.  Pfenn.  Siegler:  llilter  Wolf- 
gang Glatz.    T.  V.  377. 

182. 1463.  25.  Nov.  (Catharinatag).  Lorenz  Trag  erhält  das 
Schloss  und  die  Herrschaft  IVeumarkt  bei  Friesach — pflegweise. 
Siegler:  Ritter  Jörg  von  Chuenach.  Paul  Palaner.  T.  VI.  621. — 

183.  1464.  30.  Ap.  (Montag  vor  Philippi  und  Jakobi).  Neu- 
stadt. Achatz  Peiser  erhält  das  Schloss  Neunburg  saramt  Zu- 
gehör.  —  Siegler :  Ritter  Stefan  Sizinger  von  Kornberg,  Her- 
mann Reufcr.  Tom.  III.  495. 

184.  1464.  19.  Aug.  (Sonntag  nach  Maria  Scheidung). 
Rotenmann.  Lazarus  Rewgl  von  Gastein  erhalt  das  kais.  Amt 
zu  Rotenmann  zur  getreuen  Verwesung.  Andrä  Grümbek,  Bür- 
ger zu  Rotenmann.  T,  V.  383. 

185.  1464.  5.  Dec.  (Mittwoch  vor  St.  Niklas).  Neustadt. 
Urkunde  K.  Friedrichs  IV.  für  Wilhelm  von  Saurau  —  als  Lehens- 
träger der  Anna,  Wittwe  des  Hanns  von  Laak.  T.  VII.  89. 

186.  1464.  21.  Dec.  (Thomastag).  Johann  Rattmannsdor- 
fer,  Bürger  zu  Cilly  erhält  das  kaiserl.  Amt  zu  Cilly  auf  2 
Jahre  bestandweise  — jährlich  um  515  Pfunde,  5  Schilling, 
22  Pfennige.  Zeugen:  Jörgv.  Frasslau,  Thomas  Salzer.  T.  V.  380. 

187.  1464.  Urkunde  für  Ruprecht  von  Wallsee  um  sein 
Schloss,  Markt  und  Herrschaft  Eibiswald.  Tom.  IV.  584. 

188.  1465.  25.  März  (Montag  nach  La^tare).  Grätz.  K.  Fried- 
rich's  Bruder,  Herzog  Albrecht  von  Oesterreich  bekennt,  dass  er 
sein  Schloss  und  Herrschaft  Kammer  am  Attersee  dem  Jacob  Praun 
satz-  und  pfandweise  gegeben  habe,  welcher  sie  eben  so  mit  des 
Kaisers  Zustimmung  an  Wolfgang  Praun,  Pfleger  zu  Wolkenstein, 
abtritt.    Commissio    dontini  imperatoris  in  consilio.    T.   II.  18. 

189.  1465.  24.  May  (Freitag  nach  Aufl'ahrt).  Neustadt  Konrad 
Fe rb er  erhält  Pfleg,  Landgericht,  Urbar  und  Schloss  Liechten- 
stein   bei  Judenburg,    das   K.  Friedrich    IV.    von    Erasmus    von 


46^ 

Stubenberg   erlciuft  hatte,  —  um    133  Pf.  Pfenn.    Siegler:   Jörg 
Fuchs  von  Fuchsberg,  Hofmarschall,  Hanns  Auer.  T.  V.  385. 

190.  1465.  9.  Aug.  (Freitag  vor  Lorenzi).  Kaiser  Frie- 
drichs IV.  Erlaubniss  Brief  für  Friedrichen  von  Kastelbarkli, 
von  Sigmund  Pibriachers  nächstem  Erben,  Georg  Pibriacher, 
das  dieser  Familie  um  1500  fl.  ung.  von  weiland  Ulrich  Gra- 
fen von  Cilli  verkaufte  Amt  zu  Affritz  an  sich  auf  Wiederkauf 
zu  kaufen.  Siegler:    Ritter  ChristofT  Mörsberger.    T.  III.  75. 

191.  1465.  16.  Aug.  (Freitag  nach  Laurenti).  Neustadt. 
K.  Friedrich  bestätigt,  dass  Graf  Ulrich  von  Cilly  auf  Wieder- 
kauf um  1500  fl.  ung.  an  Sigmund  Pibriacher  landesfürstliche 
Lehensgüter ,  in  Welan ,  im  Amte  Afritz ,  in  der  deutschen 
Teuchen  in  Niederndorf  etc.  verkaufte,  welche  dann  erbweise 
an  Jörg  Pibriacher  gelangten ,  von  dem  sie  um  die  bezeichnete 
vSumme  löste  ■ —  Friedrich  von  Kastelbark  „unser  Kammrer" 
mit  des  Landesfürsten   Zustimmung.  T.   II.  14. 

192.  1466.  19.  März  (Mittwoch  nach  Leetare).  Neustadt.  Sig- 
mund Mordachs  erhält  das  Schloss  Feistritz  mit  der  Burghuth  — 
pflegweise.  —  Siegler:  Ritter  Wolfgang  Glatz,  kais.  Unter- 
hofmarschall. —  T.  V.  395. 

193.  1466.  27.  Aug.  (Mittwoch  nach  Bartholomä).  Gratz. 
Urkunde  K.  Friedrichs  für  Güter  zu  Gorentein  in  der  Mauter 
Pfarr.  T.  III.  92. 

194.  1466.  6.  Sept.  Gratz.  K.  Friedrich  IV.  erlaubt,  dass 
Gregorius  Rosenauer,  rector  ecclesise  patriarchalis  Sancti  Martini 
in  Dietharn  et  Leonardus  Bernegker,  rector  altaris  sancti 
Nikolai  situati  in  ecclesia  parochiali  S.  Daniclis  in  Cilia  —  ihre 
Pfründen  gegen  einander  vertauschen,  weil  er  Patronus  des 
letzten  Altars  ist.  T.  IV.  859. 

195.  1466.  3.  Oct.  (Freitag  nach  Michaeli).  Grätz.  Ste- 
phan Schagkh  erhält  das  kais.  Amt  zu  Rackersburg  auf 
2  Jahre,  jährlich  um  700  fl.  Pfenn.  ~  Kaspar  Pertl,  Bür- 
germeister zu  Grätz.  T.  V.  389. 

196.  1467.  3.  Jan.  (Samstag  nach  Neujahr).  Grätz.  Güter- 
tausch des  Christian  Rabensteiner  (im  Lavantlhale)  mit  K.  Fried- 
rich IV.  Siegler:  Veit  Paumann  Bürger  und  Heinrich  Maller, 
einer  des  Raths  zu  Grätz.  T.  IV.  300. 


465 

197.  1467.  25.  April  (am  Markustag).  Ulrich  Goldschmit, 
Bürger  zu  Gratz,  verkauft  die  Güter  Eggenberg,  Pairdorf, 
Algerstorf  bei  Grata  an  K.  Friedrich  IV.  (In  der  Urkunde 
kommen  vor:  das  heil.  Geistspital  am  Gries,  der  edle  Thomas 
Rottaler,  Probst  zu  St.  Märthen,  Valentin  Aschpoltrer,  Pfarrer 
zu  St.  Andrä,  Jörg  der  Gradner.)  T.  IV.  303. 

198.  1467.  25.  Aug.  (Dienstag  vor  St.  Gilgen).  Oswald 
Grässl  erhält  bestandweise  vom  K.  Friedrich  das  kais.  Amt 
zu  Mahrburg  mit  Nutzen  und  Renten  auf  3  Jahre,  jcährlich  um 
800   Pf.  Pfenn.   Ritter  Niklas    Gribinger   als  Siegler.   T.   V.    4. 

199.  1467.  20.  Nov.  (Freitag  vor  Katharina).  Neustadt. 
K.  Friedrich  IV.  trägt  dem  Wolfgang  Prawn  ,  Landrichter  zu 
Wolkenstein  auf,  die  Klosterleute  zu  Rotenmann  ernstlich  zu 
schützen,  wenn  sie  Jemand  aus  ihrem  Kloster  vertreiben  oder 
in  anderm  unbilligen  Wege  verdrängen  wollte. 

200.  1467.  7.  Dec.  (Montag  nach  Nikolai).  Neustadt.  An- 
drä Neunkircher  erhält  das  Schloss  Strechau  mit  Burghut  pfleg- 
weise ,  wie  dasselbe  die  edle  Frau  Margaret  Dürrenpacherinu , 
weiland  Martin  des  Reicheneggers  Schwester  inne  gehabt  hat. 
Siegler:    Ritter  Bernhard    Braun.   T.  V.   400. 

201.  1467?  28.  Dez.  (Unschuldiger  Kindlein- Tag).  Gratz. 
K.  Friedrich  giebt  dem  Ruprecht  Kreitzer  pfandweis  das  Schloss 
Rauchenstein,  „so  des  edlen  Herrn  Wilhelms  von  Puechhaimb 
gewesen,  und  das  ,  nachdem  er  seiner  kais.  Gnaden  ungehorsa- 
mer und  abgesagter  Feind  ist  —  in  Seiner  Gnaden  Gewalt  gebracht 
wurde''  —  zu  pflegweisem  Besitz.  Urban  Dieperskircher,  Hub- 
meister zu   Grätz.  Wolfgang  Stadler.  T.  II.  161. 

202.  1468.  28.  Februar  (Sonntag  vor  Faschingstag).  Gratz. 
Stephan  Retelkouer  zu  Puch  erhält  das  Schloss  Feustritz  pfleg- 
weise zur  Verwaltung.  Ritter  Gilg  Schudthauzinger.  T.  V.  406. 

203.  1468.  7.  April  (Donnerstag  vor  Sonntag  Domine). 
Wilhelm,  Friedrich ,  Hanns  und  Christof  von  Saurau  verkaufen 
an  K.  Friedrich  IV.  „unsern  öden  gemauerten  Stok  zu  Gratz 
unterhalb  des  Windischgrätzer  Haus  gelegen."  Zeugen :  Erz- 
priester Meister  Stephanus ,  Niklas  Strobel  derzeit  Stadtrichter 
zu  Gratz,   Kaspar  Pretal  einer  des  Käthes  zu  Grätz.  T.  IV.  312. 

204.  1468.  23.  April  (Samstag  vor  Georgi).  Grata.  K. 
Fridrich    bestätiget   den  Verkauf  der   Lehen  Sigmund  Sabser's, 


466 

an  Wolfg-ang  Ernsthofer,  Bürger  zu  Rackersburg  —  2  Höfe, 
3  Weingärten,  Bergrecht,  Zehent,  Mühle  am  Zobriakh  ge- 
legen. Coramissio  domini  regis  in  consilio.  T.  I.  171. 

205.  1468.  30.  Mai  (Montag  vor  Pelronilla).  Gratz.  Chri- 
stoph Patriarch,  Bürger  zu  Gratz  verkauft  dem  K.  Fried- 
rich IV.  die  von  Hanns  von  Hausmannstetten's  Erben  erkauf- 
ten zum  teutschen  Haus  am  Lee  dienstbaren  Güter,  gelegen 
im  Engelsee  bei  der  Strasse  hinter  St.  Leonhard ,  mit  Gunst 
und  Sigl  Herrn  Balthasar  Perkhauser's ,  derzeit  Commen- 
thur  des  deutschen  Hauses  und  Niklas  Strobls,  Bürgermeister 
zu  Grätz.  T.  IV.  p.  244. 

206.  1468.  20.  Juni  (Montag  vor  Johanni  im  Sommer). 
Stephan  Zmoller  erhält  bestandweise  um  jährliche  50  Pf.  Pfenn. 
das  Schloss  St.  Peter  ob  Leoben  sammt  Urbar  und  Landge- 
richt. Urban  Diepperskircher ,  der  Zeit  Hubmeister  und  Wolf- 
gang Stadler.  T.  V.  426. 

207.  1468.  18.  Juli  (Montag  vor  Magdalena).  Grätz.  K. 
Friedrich  IV.,  um  den  Gottesdienst  in  der  St.  Johanneskapelle 
zu  Ebiswald  besser  und  sicherer  zu  gründen,  gibt  einen  Acker 
zum  Genüsse  des  jeweiligen  Kaplans  jener  Kapeile  —  damals  des 
Urban  Kuess.  Tom.  IV.  864. 

208.  1468.  25.  Juli  (St.  Jakob  im  Sommer).  Gratz.  Hanns 
Slauderspacher  ,  Bürger  zu  Grätz  ,  verkauft  dem  Landes- 
herrn Güter  im  Ennsthal  bei  Wolkenstein  —  am  Gries  gelegen 
und  im  Dorf  unter  Zamsdorf.  —  Siegler :  Hanns  Payr  mit  dem 
Peru  ,  derzeit  Bürgermeister  zu  Gratz.  T.  IV.  316. 

201).  1468.  29.  Juli  (Freitag  nach  Jakobi).  Grätz.  Ur- 
kunde K.  Friedrichs  IV.  für  Lazarus  Kerzl,  Amtmann  zu  Ro- 
tenmann  über  Güter  zu  Villach  in  Kärnthen.  T.  VII.  96. 

210.  1468.  3.  Sept.  (Samstag  nach  Gilgentag).  Hanns 
Nökler  erhält  zur  pflegweisen  Verrechnung  das  Schloss  und 
Urbar  Haldenrain  —  „bis  zur  Firantwortung  desselben  an 
Friedrich  von  Stubenberg  und  seine  Schwester  Helena,  Kinder 
der  Frau  Ursula  von  vStubenberg,"  Zeugen  Ritter  ChriÄtofl"  von 
Mörsberg,  Urban  Dieperskircher,  Hubmeister  zu  Grätz.  T.  V.  423. 

211.  1408.  18.  Nov.  (Freitag  vor  Elisabeth).  Wilhelm  Grn- 
sel  erhält  das  Schloss  Eibiswald  ,  das  Amt  und  das  Landge- 
richt  mit   allem  Urbar  zu  verwalten,  gegen  eine  jährliche  Bc- 


467 

staiidsuinme    von  200    Pf.  Pfenn.    Ritter  Urban   Dieperskircher, 
llubmeistei-  zu  Grätz.  T.  V.  409. 

212.  1468.  Peter  der  Tanner,  kais.  Amtmann  des  Auf- 
schlages des  Eisen  in  Vordernberg  und  Bürger  daselbst.  Lien- 
bart  der  Payer  am  Piichel,  Richter  in  Vordernberg.  T.  IV.  573. 

213.  14G9.  24.  Feh.  (Mathiastag).  Gratz.  Hanns  Pauchin- 
ger  erhält  das  Amt  Frankenburg  mit  dem  Urbar  nach  Ver- 
handlung des  kais.  Amtmannes  daselbst,  Andre  Rottaler  — 
gegen  jährliche  Verrechnung.  Siegler  :  Der  hochgelehrte  Herr 
Meister  Hanns  Pokh ,  Licentiat  geistlicher  Rechte ,  Pongratz 
Pederndorfer,  Bürger  zu  Grätz  (Frankenberg  kommt  vor  im 
Rationario  Styria^.  T.  V.  450. 

214.  1470.  1.  Feb.  (Donnerstag  Abend  vor  Lichtmess). 
Hillebrant  Wolf  erhält  für  1452  Pf.  Pfenn.  die  ihm  K.  Fried- 
rich an  seinem  Sold  und  Schaden  schuldig  geworden  ist,  in 
Satz-  und  Pflegweis  das  Schloss  St.  Peter  in  der  Au  mit  dem 
ganzen  Urbar,  bis  zur  Lösung.  Siegler:  Hanns  Grileis,  der 
edle  und  veste.  T.  II.  164. 

215.  1470.  11.  April  (Mittwoch  nach  Judica).  Klagenfurt. 
Oswald  Purcher  erhält  für  1380  fl.  ungr.  auf  Sold  und  Scha- 
den und  Volk ,  „so  ich  in  Sr.  Gnaden  Sold  und  Dienst  ge- 
habt hab,"  vom  K.  Friedrich  satz-  und  pflegweise  das  Schloss 
xVspang  mit  dem  ganzen  Urbar  bis  zur  Lösung.  Siegler:  Der 
edle   und  veste  Herr  Wilhelm    von  Auersbcrg.  T.  II.  168. 

216.  1470.  10.  May  (Donnerstag  nach  Sonntag  Misericor- 
dia).  Völkermarkt.  Urkunde  K.  Friedrichs  IV.  über  Güter  zu 
Reysach  in    Kärnthcn.  T.  VII.  99. 

217.  1470.  24.  Mai  (Donnerstag  vor  Urbani).  Völkermarkt. 
K.  Friedrich's  IV.  Urkunden  über  Güter  zu  Trebesing  und 
Preierstorf  ob  Bosarnitz  in  Kärnthen.  T.  VII.  108. 

218.  1470.  31.  May  (Aufl'ahrtstag).  Andre  Hohenwarter, 
oberster  Truchsess  in  Krain  und  in  der  windischen  Mark  erhält 
pflegweise  das  Schloss  Obercilly  in  Burggrafschaft  sammt  der 
Burghutsgebühr  von  350  Pf.  Pfenn.,  bestandweise  gegen  jähr- 
liche Hinausgabe  von  197  Pf.  Pfenn.  5  Schilling  und  22  Pf., 
und  „das  Wildbret  in  der  Grafschaft  daselbst  nit  oeden,  auch 
das  Andere  jagen  lassen  und  zu  oeden  gestatten."  Sein  Schwa- 
ger :  Ritter  Wilhelm  von  Aursperg  als  Siegler.  T.  V.  464. 


468 

219.  1470.  6.  Juny  (Mittwoch  nach  Erasmus).  Reiubrecht 
Ilinderspichler  erhalt  das  Schloss  Lichtenstein  bei  Judenbiirg' 
sammt  Urbar  und  Landgericht,  welches  der  Kaiser  (von  weiland} 
Erasmus  von  Stubenberg  erkauft  hatte,  pfleg-  und  bestandweise 
um  90.  Pf.  Pfenn.  Abgabe.  Siegler :  Lambrecht  Krell.  T.  V.  453. 

220.  1470.  27.  Dez.  (St.  Johann  zu  Weihnachten).  Wien. 
Christoph  Drenger  im  Ingelsthal,  Paul  und  Marbach  (?)  seine 
Brüder,  Ruprecht,  Sohn  Peters  am  Mauthof  bei  Murau — senden 
auf  und  verkaufen  ihre  landesfürstlichen  Lehen  an  der  Mur, 
bei  der  Ez  unter  Murau  gelegen  —  dem  Murauer  Fleischhacker. 
Commissio  domini  imperatoris  in  consilio.  T.  I.  p.  172. 

221.  1471.  6.  März  (Mittwoch  nach  invocavit).  Augustin 
Grazlstorfer  erhält  das  Schloss  Haldenrain  sammt  Urbar  zur 
verrechnenden  Pflege  während  der  Gerhabschaft  der  Kinder  von 
Stubenberg ,  Friedrich  und  Ursula.  Ritter  Hanns  Gleispacher. 
T.  V.  471. 

222.  1471.  7.  März  (Donnerstag  vor  Reminiscere).  Gratz. 
Andre  Spangsteiner  erhält  pflegweise  das  Schloss  Schwan- 
berg mit  der  Burghut,  Siegler:  sein  Vetter  Ritter  Bernhard 
Gribioger.  T.  V.  461. 

223.  147L  16.  März  (Samstag  vor  Oculi).  Sigmund  Holln- 
burger  erhält  als  Verweser  gegen  Verrechnung  das  kais.  Amt 
zu  Marburg  mit  allem  Zufluss.  Ritter  Urban  Diepperskircher, 
derzeit  Hubmeister  zu  Grätz.  —  T.  V.  468. 

224.  1471.  4.  Juni  (Pfingstdienstag).  Colmann  Peyrer, 
derzeit  wohnhaft  zu  Leoben  verkauft  dem  K.  Friedrich  IV.  sei- 
nen Hof,  genannt  der  Spangerall,  gelegen  unter  dem  Schloss 
Massenberg  bei  Leoben  mit  Zugehör,  zwischen  dem  Hauzen- 
bach,  der  Strasse,  der  Muhr  und  dem  Wald.  —  Siegler:  Hanns 
Zwickhl,  derzeit  Stadtrichter  zu  Leoben,  Friedrich  der  Khain- 
ner,  derzeit  kais.  Amtmann  daselbst.  T.  IV.  323. 

225.  1472.  13.  Apr.  (Montag  vor  Tiburtius).  Heinrich 
von  Pappenheim  d.  h.  römischen  Reichs  -  Erbmarschall  erhält 
das  Schloss  Rabenstein  (im  Lavantthale  ?)  pflegweise  um  300  Pf. 
Pfenn.  jährlicher  Abgabe  an  die  landesfürstliche  Kammer.  —  Rit- 
ter Anshelm  von  Eyb  als  Zeuge.  T.  V.  480. 

226.  1472.  31.  Mai  (Sonntag  nach  Frohnleichnam).  Georg- 
Walter,  Lehenträffer  eines  Thurmes  zu  Fürstenfeld.  T.  I.  p.  279. 


469 

227.  1472.  29.  Juli  (Mittwoch  nach  Jakobi).  Neustadt. 
„Als  Ludwig"  Ilausner  durch  den  Thurm,  so  er  in  unsrer  Stadt 
Fürstenfeld  gehabt ,  in  vergangener  Zeit  unser  und  unsrer 
Land  und  Leut  Feind  eingelassen ,  die  dann  dieselb  unsere 
Stadt,  unsre  Bürger  und  Leut  darin  überfallen  und  uns  merk- 
lichen Schaden  zugefügt  haben,  darum  und  von  andern  des- 
selben Ilausner  Verhandlung  wegen,  so  er  wider  uns  und  unsre 
Land  und  Leut  gethan  hat,  wir  uns  desselben  Thurm  haben 
unterwunden."  Diesen  Thurm  verleiht  K.  Friedrich  IV.  dem  Jörg 
Walduer  als  Burglehen.  T.  I.  173. 

228.  1472.  6.  Dez.  (Sonntag  nach  St.  Andrä).  Ulrich 
Dürrnbach  und  seine  Hausfrau  treten  ab  an  den  Landesherra 
die  bisher  gehabten  Güter  —  den  Künstlhof  zu  alten  Irdning,  Hof 
und    Tafern  bei    dem  Haus    und    Schloss  Strechau.  T.  IV.  329. 

229.  1472.  19.  Dec.  (Samstag  nach  Lucia.)  Jörg  Luegger, 
Burggraf  zu  Lüenz  erhält  plleg-  und  bestandweis  das  Schloss 
Königsberg  um  362  March  Pfenning  jährlich,  ürban  Dieppers- 
kircher,    Hubmeister  zu  Grätz.    T.  V.  484. 

230.  1473.  4.  Febr.  (Donnerstag  nach  Lichtmess).  Gratz. 
Christoph  Ratmannsdorfer  erhält  für  sich  und  seine  Brüder 
Otto  und  Leonhard  die  von  Friedrich  von  Pettau  herrührenden, 
von  ihrer  Mutter ,  Gattin  Otto's  des  Ratmansdorffer  jun.,  ihnen 
erblich  angefallenen  Lehen  —  den  Oberhof  an  der  Grayant  ge- 
legen bei  Pettau ,  2  Hofstätte  bei  Pettau  enthalb  der  Trav, 
7  Hüben  im  Dorf  zu  Polanitz,  14  Halbhuben  zu  Witmannsdorf, 
3  Hüben  im  Platzer.    Commissio  domini  imperatoris.  T.  I.  175. 

231.  1473.  9.  Febr.  (Freytag  Apollonia).  Jörg  Reichen- 
burger  erhält  das  Schloss  Feustritz,  welches  Walther  Keller- 
meister gehabt  hat,  pflegweise  gegen  Hinausgabe  des  Nutzens  und 
der  Renten  —  ausgenommen  einen  Weingarten  und  Meyerhof, 
die  dem  Herrn  Haugen  Graven  von  Werdenberg  bleiben  sollen. 
Urban  Diepperskircher ,  Hubmeister  zu  Grätz.    T.  V.  497. 

232.  1473.  20.  März  (Samstag  vor  oculi).  Sigmund  Hippeis- 
torfer  erhält  das  kais.  Kastenamt  zu  Brück  auf  der  Muhr  und 
die  Nutzen  und  Rcnt  zu  demselben  Schloss  daselbst  —  pfleg- 
weise gegen  Verrechnung.  Hanns  Bursner,  derzeit  Bürgermeister, 
Christoph  Patriarch,  Richter  zu  Grätz.   —  T.  V.  492. 


470 

233.  1473.  5.  Mai  (Mittwoch  nach  Kreuzerfindung).  Augsburg. 
Jörg  Hochenfelder  erhält  von  ■ —  (?)  das  Schloss  St.  Peter  in  der 
Au  durch  Ablösung  von  Hillebrand  Wolf  um  1452  Pf.  Pfenn. 
in  pflegweisen  Besitz  und  Genuss.  —  Siegler:  Ritter  Gebhard 
Peuscher.    T.  IL  172. 

234.  1473.  30.  Juli  (Freitag  nach  Jakobi).  Andrä  Frein- 
steiner  erhält  das  Schloss  Oberkapfenberg  pflegweis  mit  dem 
Burghutsgehalt  von  60  Pf.  Pfennige  gegen  Verrechnung  des 
Ueberschusses.  Siegler:  Ritter  Veit  von  der  Alben,  Colomann 
Winkler.  T.  V.   489. 

235.  1474.  31.  Oct.  (Montag  vor  Allerheiligen).  Würzburg. 
Wenko  von  Bustal  erhält  das  Dorf  Bischolsdorf,  das  Haus  zu  Cilly 
—  nach  weiland  Andrä  Glogauer,  sammt  dem  Forstrecht  zu 
Sachsenfeld  und  zu  Gurg  —  getreulich  zu  verwesen.  Siegler : 
Ritter  Jörg  von  Hollnegg,  Heinrich  Grünsfeld,  Seiner  Majestät 
des  Kaisers  Truchsess  und  Thürhüther.  T.  V.  507. 

236.  1474.  9.  Nov.  (Mittwoch  vor  Martini).  Hanns  von 
Plankenstein  erhält  bestandweise  die  Maut  zu  Neumarkt  mit  den 
Einkünften,  jährlich  um  60  Pf.  Pfennige.  Siegler:  Hanns  Piela- 
cher.   T.  V.  507. 

237.  1475.  22.  Jäncr  (Sonntag  vor  Pauli  Bekehrung). 
K.  Friedrich  IV.  erlaubt  dem  Peter  Kormez,  Richter  und 
Bürger  zu  Brück  an  der  Mur  auf  seinem  Hammer  an  der  La- 
ming  zwischen  Brück  und  Kapfenberg  2  Feuer  zu  errichten, 
und  alle  Arten  Eisen,  hartes  und  weiches  zu  schmieden. 
Confirmirt  vom  K.  Max   I.  zu  Botzen  4.  Jäuer  1510. 

238.  1476.  15.  Februar  (Donnerstag  vor  Juliana).  An- 
dre Giebinger  erhält  das  Schloss  Ketsch  mit  allem  Zugehör 
pfleg-  und  bestandweise  jährlich  um  400  Pf.  Pfenn.  —  Siegler: 
Ritter  Georg  Fuchs  v.  Fuchsberg.    T.  V.  520. 

239.  1476.  24.  April  (St.  Georgentag).  Neustadt.  K.  Frie- 
drich's  IV.  Lehenbrief  für  Kaspar   Lamberger. 

240.  1476.  29.  April  (Montag  nach  Georgi).  Georg  Lewb- 
ner,  Jörg  Kegler,  Wolfgang  Steirer,  Bürger  zu  Leoben,  er- 
halten bestandweise  jährlich  um  1300  Pf.  Pfennige  die  Mauth, 
und  den  Viehaufschlag  etc.  zu  Leoben.  Hanns  Haindorfl'er,  Hanns 
PringsaulT,  Bürger  und  des  Rathes  zu  Leoben.  T.   V.  515. 


471 

241.  1476.  28.  Juni  (St.  Peter  und  Paulsubend).  Andre  Ho- 
chenvarter  von  Gerlaclistein  erhält  ptlegweise  die  Burg  zu 
Cilly  mit  der  Burghut  und  der  Besoldung  von  100  Pf.  Pfennige. 
—  Ritter  VVolfgang  von  Neunhaus.  T.  V.  512. 

242.  1476.  12.  Dec.  (Donnerstag  vor  Lucia).  Klauss  Mores» 
erhält  bestand  weise  die  Maut  zu  Neumarkt  jährlich  um  100  Pf. 
Pfennige.  —  Simon  Gruber,  Bürger  und  des  Raths  zu  Neun- 
stadt. T.  V.  517. 

243.  1477.  21.  Jäner  (Agnestag).  Ruprecht  Trientner 
erhält  pflegweise  das  Schloss  zu  Neumarkt  bei  Friesach.  — 
Siegler:  Ritter  Hanns  Pfaffendorfer.   T.  VI.  605. 

244.  1477.  9.  Apr.  (Ostermittwoch).  Jörg  Kazianer  erhält 
pflegweise  und  gegen  Verrechnung  das  Schloss  Kaisersberg 
sammt  Urbar ,  Landgericlit  und  Burghulh ,  wie  es  vormahls 
der  edle  Ritter,  Bernhard  der  Krabatstorfer  gehabt  hat.  Virgil 
Schretauer,  Anwald  im  Stadtrath  zu  Wien.  T.  V.  531. 

245.  1477.  15.  April  (Dienstag  nach  Tiburtius).  Wenko 
von  Lustal  erhält  pflegweise  das  Schloss  Altenburg  sammt  dem 
Urbar  gegen  50  Pfennige  jährlicher  Hinausgabe.  Siegler : 
Ritter  Lorenz  Haider.    T.  V.  9. 

246.  1477.  10.  Mai  (Samstag  vor  Poncratius).  Wien. 
Balthasar  von  Rogendorf  verkauft  dem  Landesherrn  Haus  und 
Hof  in  der  Stadt  zu  Mahrburg.  —  Siegler :  Bartholomä  Lich- 
tcnsteiner  des  Hochgebornen  Fiirsten  und  Herrn  Maxmilian 
meines  gnädigen  Jungen  Herrn  Hofmeister,  Leopold  der  Wul- 
zendorfer.  T.  IV.  337. 

247.  1477.  16.  Mai  (Freitag  nach  Auff'ahrt).  Hanns  Weidin- 
ger,  Weisspott  in  Steier  erhält  das  Landgericht  zu  Grätz  mit 
allem  Zugehöre  zur  getreulicheu  Pflege,  Verrechnung  und  ge- 
gen jährliche  Ablieferung  des  dritten  Theils  des  Ertrages. 
Sigmund  Gratzhofer,    Bürger  zu  Wien  als  Siegler.  T.  V.  534. 

248.  1477.  11.  Juli  (Freitag  vor  Margarethen).  Wolfgang 
Perl,  gesessen  auf  der  Sperl  Mühle,  wird  zur  Zahlung  seines 
Darlehens  vom  K.  Friedrich  auf  das  Urbar  der  Güter  bei 
Judenburg,  Obdach,  Scheder,  Ranten  angewiesen,  so  weiland 
Hanssl,  der  Judl  zu  Voitsberg  gesessen,  inne  gehabt  hat.  Sieg- 
ler: Virgil  Schrettauer,  kais.  Anwald  in  dem  Stadtrath  zu  Wien, 
Sigmund  Inwaltschauer,  Münzmeister   zu    Wien.    T.  II.  183. 


%72 

249.  1477.  8.  Aug.  (Freitag  vor  Lorenzi).  Krems.  Kaspar 
Grafenberger  erhält  pflegweise  das  Marchfuttcramt  zu  Grätz. 
Siegler:  Bernhard  Karlinger,  Bürger  und  Mauthner  zu  Stain. 
—  T.  V.  501. 

250.  1477.  23.  Aug.  (Bartholomä  Abend).  Krems.  Ru- 
precht Reicheuburger,  Pfleger  zu  Montpreiss.    T.  VII.   229. 

251.  1478.  3.  Jäner  (Samstag  vor  H.  Dreikönig).  Grätz. 
K.  Friedrich  überlässt  dem  Balthasar  Ekenberger,  Bürger  zu 
Grätz,  den  Aufschlag,  „so  sich  von  den  Weinen,  die  neben  der 
Trav  aufgeführt  werden,  zu  geben  gebührt ,  und  das  Umgeld 
hie  zu  Gratz  zur  Bezahlung  der  Geldschuld,  so  man  mir  vom 
Land  schuldig  bleibt,  einzunehmen",  bis  zur  völligen  Tilgung 
seines  Guthabens.  Erhard  Lembacher  und  Christoph  Pariarch, 
Richter    zu   Grätz.    T.  II.  180. 

252.  1478.  31.  Jan.  (Samstag  vor  Lichtmess).  Stephan 
Zmollner  erhält  bestandvveise  das  Schloss  St.  Peter  ob  Leoben 
lim  500  Pf.  Pfenn.  jährlich.  Ritter  Andrä  Preiner,  Pfleger  zu 
Gösting.  T.  V.  551. 

253.  1478.  10.  Febr.  (Dienstag  nach  Invocavit).  Lienhard 
Harracher  erhält  bestandweise  das  Schloss  Weitersfeld  jährlich 
gegen  150  Pf.  Pfenn.  T.  V.  544. 

254.  1478.  13.  Feb.  (Freitag  vor  Reminiscere).  Leonhard 
Harracher  erhält  pflegweise  das  Schloss  Weitersfeld  wegen 
150  Pf.  Pfenn.  Siegler:  Ritter  Friedrich  Hollnekker.  T.  V.  12. 

255.  1478.  IG.  Feb.  (Montag  nach  Reminiscere).  Jörg,  der 
Dörrer,  gesessen  in  Rotenmannertauern,  in  Pelser  Pfarr  verkauft 
frei  eigene  Grundstücke  dem  Landesherzoge.  Siegler:  Thomas 
Behem,   Bürger  und  einer  des  Raths  zu  Grätz.  T.  IV.  385. 

256.  1478.  20.  Feb.  (Freitag  vor  Oculi.)  Hanns  von 
Wolkenstein  erhält  das  Schloss  Grüneberg  mit  der  Burghuth, 
wie  es  bisher  Wolfgang  Fleck  gehabt  hat,  zur  Verwaltung. 
Ritter  Ludwig  von  Kossiagk.  T.  VI.  688. 

257.  1478.  21.  Feb.  (Samstag  vor  Oculi).  Gratz.  Bar- 
bara, Tochter  des  Leonhard  Gspan  erhält  durch  ihren  Vetter 
Andrä  Gspan,  als  Lehensträger,  ihr  ererbtes  Lehen:  den  Hof 
zu  Hausmannstätten.  K.  Friedrich  bestätigt  die  Uebertragung. 
Commissio  domini  imperatoris.  T.  I.   177. 


473 

258.  1478.  3.  März  (Dienstag  nach  Laetare).  Bürger  und 
Stadt  zu  Pruck  an  der  Muhr  erhalten  zur  pflegvveisen  Verwe- 
sung das  Sehloss  Landescron  daselbst  ob  Brück  gelegen,  sammt 
der  Burghuth.  T.  V.  566. 

259.  1478.  4.  März  (Mittwoch  nach  Lajtare).  Gratz. 
Jörg  Rathschmid ,  Mitbürger  zu  Grätz,  verkauft  dem  K.  Frie- 
drich IV.  um  100  fl.  ung.  sein  Haus  „gelegen  hie  zu  Grätz 
in  der  Rewschen  ,  zwischen  Herrn  Mörthen ,  Gössler  und 
Muschman  des  Juden  Hauser  —  stossend  rückwärts  an  der 
Ungnadt  Haus."  Siegler:  Niklas  Strobl,  Stadtrichter  zu  Gratz. 
T.  IV.  p.   318. 

260.  1478.  23.  März  (Ostermontag).  Gratz.  Christiana, 
Tochter  Hermann  Hafners ,  Hausfrau  des  Andreas  Spangsteiner, 
erhält  ihr  Erblehen ,  3  Hüben  zu  Niedern  Urfar  in  der  Ekher- 
storfer  Pfarr.  —  T.  I.  178. 

261.  1478.  16.  Apr.  (Donnerstag  vor  Cantate).  Grätz. 
Christof  Myndorfer  erhält  pfleg-  und  bestandweise  nach  Andrä 
Preiner  das  kaiserl.  Sehloss  Gösting  mit  sammt  dem  Pyber- 
lehen  gegen  jährliche  Ablieferung  von  32  Pf.  Pfenn.  „oder  was 
der  Preiner  mehr  davon  gegeben  hat."  —  Ritter  W^ilhelm  Traut- 
mannsdorfer  (sein  Schwager).  T.  V.  540. 

262.  1478.  18.  Apr.  (Samstag  vor  Cantate).  Grätz.  Hanns 
Gall  von  Puechenstein  erhält  pfleg-  und  bestandweise  das  Sehloss 
zu  der  Maut  und  die  Maut  sammt  Zugehör,  wie  es  weiland 
Anton  Holnekker  inne  hatte,  jährlich  um  120  Pf.  Pfenn.  Ritter 
Erhard  Lembacher.  T.  I.  452. 

263.  1478.  25.  April  (Samstag  nach  St.  Jörgen).  Hanns 
Schweitzer  erhält  pflegweise  das  Landgericht  zu  Grätz.  —  Ritter 
Erhard  Lembacher.  T.  V,  545. 

264.  1478.  27.  April  (Montag  nach  Georgi).  Grätz.  Hanns 
Guetensteiner  erhält  pflegweise  das  Sehloss  Hannstein  bei 
Voitsberg  sammt  der  Burghut  mit  Urbar  und  Herrlichkeiten. 
Andrä  Preiner,  Ritter.  T.   V.  579. 

265.  1478.  14.  May  (Donnerstag  nach  Pfingsten).  Grätz.  Jörg 
Gloiacher  erhält  die  väterlichen  Erblehen,  aus  der  Lehenschaft 
Friedrichs  von  Pettau,  eine  Hube  zu  Hausmannstetten,  Besitzun- 
gen zu  Aferham,  Stoksarn,  Stisen.  Commissio  domini  imperatoris 
in  consilio.  T.  I.   166. 

Archiv.  Jahrg.  1849.  III.  Heft.  32 


474 

260.  1478.  3.  Juni  (Mittwoch,  Erasmustag).  Hanns  Traut- 
mannsdorfer  erhält  bestandweise  das  Schloss ,  Urbar  und 
Landgericht  Kammer ,  wie  es  der  edle  und  veste  Gall  Zech 
inne  gehabt  hatte,  jährlich  um  300  Pf.  Pfenn.  Bürge  ist :  Wolf- 
gang Trautmannsdorfer,   Vetter  des  Vorgenannten.    T.  V.  557. 

267.  1478.  15.  Juni  (Am  Veitstage).  Jörg  von  Chainach 
verkauft  dem  Landesherzog  mehrere  gräflich  Montfortische  Le- 
hengüter.  —  Siegler:  Wolfgang  Fladnitzer.  T.  IV.  375. 

268.  1478.  18.  Juni  (Donnerstag  nach  St.  Veit).  Andra 
von  Teuffenbach  erhält  bestandvveise  jährlich  um  160  Pf.  Pfenn. 
das  Schloss  Eppenstein  mit  dem  Urbar ,  mit  dem  halben 
Theil  des  Marktes  Obdach,  so  von  dem  Grafen  Montfort  an 
Se.  kaiserl.  Gnaden  kommen  ist,  und  die  Güter,  die  f  Andre 
Greisenegger  inne  gehabt  hat,  und  bisher  inne  hatte.  Ritter 
Hanns  Ramung.  —  Siegler:  Ritter  Hanns  von  Saurau. 
T.  V.  546. 

269.  1478.  3.  September  (Donnerstag  nach  Gilgen).  Cas- 
par Rogendorfer,  Sohn  Sigmunds  des  Rogendorfer  verkauft  dem 
Landesherzog  sein  Haus  zu  Gratz  mit  Zugehör  „im  Sack  zwi- 
schen Herrn  Hannsen  Gradner  und  Wolfgang  SIer  Häusern." 
Siegler:  Erhard  Lembacher.  T.  IV.  340. 

270.  1478.  19.  Sept.  (Samstag  vor  Matthäus).  Jörg  Schrott, 
Pfleger  zu  Klamm  erhält  das  landesfürstliche  Amt  zu  Kindberg 
mit  dem  Urbar  und  Renten  zur  Verwaltung  bis  auf  Wider- 
ruf. T.  V.  16. 

271.  1478.  28.  Sept.  (Montag  vor  Michaeli).  Jörg  von 
Kainach  verkauft  seine  Güter  in  der  Kainach  dem  Lan- 
desherzog. Siegler  :  Ritter  Wolfgang  von  Flednitz.  T.  IV.  380. 

272.  1478.  11.  October  (Sonntag  vor  Coloman).  Hanns 
Vilshaver,  und  Jörg  Burghard  erhalten  den  Aufschlag  von  allen 
Waaren  und  Kaufmannschaft,  ausgenommen  vom  Vieh,  „so 
wie  in  Sr.  kaiserl.  Gnaden  Fürsteuthum ,  in  die  Ober-  und 
Niedersteyermarch  und  darausgeführt  würdet,  das  achzigst  Pf. 
Pfenn.  zur  Bezahlung  des  Königs  von  Ungarn  und  Anderer, 
denen  man  vom  Land  schuldig  ist,  einzunehmen  und  zu  fordern"  — 
Stephan  Judenhofer  und  Thomas  Beheim  zu  Grätz.  T.  V.  574. 

273.  1478.  14.  October  (Mittwoch  nach  Coloman).  Gilg 
Prantner ,  Bürger  zu  Cilly  erhält  pfleg-  und   bestandweise  das 


475 

Schloss  Plaukenstein  mit  dem  Landgerichte  und  der  Burghut,  n»it 
dem  Urbar,  gegen  jährliche  Hinauszahlung  von  20  Pf.  Pfenn. 
unter  Bürgschaft  des  Andre  Hochenwarter,  derzeit  Hauptmann 
zu  Obereilly.  Siegler :  Wenko  von  Lusstal ,  Jägermeister  zu 
Cilly.  —  T.  V.  562. 

274.  1478.  10.  Dec.  (Donnerstag  vor  Lucia).  Jörg  Traut- 
niannsdorfer  als  Lehensträger  für  seine  Vettern  Wilhelm  und 
Hanns  von  Trautmannsdorf  —  erhält  Lehen  von  Steyer  und  von 
der  Grafschaft  Cilly:  den  Sitz  zu  Kirchberg,  einen  Hof 
in  der  Grafendorfer  Pfarr,  10  Hofstett  und  4  Sellgericht  im 
Dorf  Lautersdorf  bei  der  Raab,  17  Güter  zu  Aschau  bei 
Bergfeld,  die  von  Cilly-Hof  zu  Grundelfing  u.  s.  w. ,  wie  oben 
im  Saagathal.  T.  I.  p.  131  —  132. 

275.  1478.  Hanns  von  Stubenburg  hatte  kurz  vorher  inne 
das  kaiserl.  Amt  Treffen  in  der  Geil  in  Kärnthen.  Erhard  Lam- 
pacher,  Siegl. 

276.  1478.  Das  Schloss  Traburg  hatte  inne  Achatz  von 
Ernau. 

277.  1478.  Ritter  Achatz  von  Ernau  löst  mit  kaiserlicher 
Erlaubniss  um  1000  11.  ung.  von  dem  edlen  Ritter  Gebhard 
Penscher  das  Schloss  und  Amt  Falchenstein  an  sich.  T.  III.  91. 

278.  1479.  21.  Jänner  (Agnesentag).  Andreas  Rindschadt 
verkauft  dem  Landesherzog  seine  Güter  in  der  Radiga  und 
zu  vSt.  Johannes  im  Dorf  in  dem  Sakenthal  und  zu  Lewtschach.  — 
Siegler:  Wilfing  von  Flednitz  der  Aeltere.  T.  IV.  381. 

279.  1479.  30.  Jan.  (Samstag  vor  Lichtmess).  Gregor 
Leubner,  Jörg  Ketzler,  Wolfgang  Steyrer,  Bürger  zu  Leoben — 
erhalten  bestandweise  „die  gemeine  Mauth,  den  Aufschlag  auf 
Vih  und  Geuill,  so  man  aus  dem  Land  daselbst  zu  Leoben  für- 
treibt und  führet,  und  dazu  die  Mauth ,  so  zur  Besserung  der 
Brücken  und  Wege  daselbst  zu  Leoben  einnimmt,  sammt  der 
Zweyspilling"  —  jährlich  um  1300  Pf.  Pfenn.,  auf  zwei  Jahre. 
vSiegler:  Hunns  Reicher  und  Hanns  Pringsauf  Bürger  und  des 
Raths  zu  Leoben.   T.  V.  48. 

280.  1479.  2.  Februar  (Freitag,  Lichtmessen?)  Jörg  Mot- 
nitzer  erhält  das  Schloss  Arnfels  pflegweise  mit  Urbar  und 
Herrlichkeiten  wie  alles  inne  gehabt  hatte  Jörg  Holneker,  jähr- 
lich um  240  Pf.  Pfenn.  Ritter  Erhard  Lembacher.  T.  V.  21. 

32  • 


476 

281.  1479.  10.  Febr.  (Mittwoch  nach  Apollouia).  Grata. 
K.  Friedrichs  IV.  Urkunde  für  Ruprecht  Prezner,  Bürger  zu 
Klageufurt,    um  Güter  daselbst.  T.  VII.  107. 

282.  1479.  15.  Febr.  (Montag  vor  Juliana).  Wilhelm 
Kunndorfer  erhält  das  Schloss  Waxenegg  mit  allem  Urbar,  Ge- 
rechtigkeiten, Herrlichkeiten  und  Burghuth  —  pflegweise.  Ritter 
Leonhard    Lembacher.  —   T.  V.  601. 

283. 1479.27.Feb.  (Samstag  vor  Invocavit).  Wilhelm  Keudor- 
fer  erhält  das  Landgericht,  das  Schloss  und  Amt  zu  Wechsenek  be- 
stäudweis  um  410  Pf.  Pfenn.  Ritter  Erhard  Lembacher.  T.  V.  641. 

284.  1479.  7.  Ap.  (Mittwoch  vor  Ostern).  Andre  Spangsteiner 
erhält  das  Schloss  Eybeswald  mit  Urbar  und  Landgericht  be- 
standweise auf  3  Jahr  um  120  Pfund  jährlich.  Siegler:  Fried- 
rich Holneker.  —  T.  V.  24. 

285.  1479.  9.  Ap.  (Freitag  nach  Palmtag).  Jörg  Hollneker 
erhält  das  Schloss  Bannstein  bei  Voitsberg  mit  der  gewöhn- 
lichen Burghuth  pflegweise.  —  Friedrich  Hollnekker  (Vetter  des 
Vorigen).  T.  V.  629. 

286.  1479.  23.  April  (Freitag  vor  Georgi).  Jörg  Gloy- 
acher  verkauft  dem  Landesherzog  einige  Feldstücke  gele- 
gen unter  dem  Schloss  Tobel ,  —  und  dann  (Mittwoch  vor 
Elisabeth)  weiters  Güter  und  Gülten  zu  Neundorf,  im  Stifen- 
thal ,  St.  Jörger  Pfarre  und  heil.  Kreuzerpfarre  theils  salz- 
burgische Lehen,  theils  Lehen   des    von  Wallsee.     T.   IV.  367. 

287.  1479.  24.  Apfil  (Georgi).  Thomas  Praitenwiser 
tritt  die  landesfürstlichen  Lehen,  Hof-  und  Bergrecht  zu  Press 
am  Pressenberg,  ehedem  Mathias  Kazianers  und  Kaspar  Ka- 
pfensteiners  auf  Leibgeding  dem  Bürger  von  Grätz  Erasmus 
Königsfelder  ab  —  „dass  er  mich  und  einen  Knecht  mit  Speis 
und  allen  andern  Nothdürften  aushalten  soll."  —  T.  I.  513. 

288.  1479.  28.  Mai  (Freitag  vor  Pfingsten).  Wolfgang  Lem- 
bacher erhält  bestandweise  das  Schloss  Langkhowitz  mit  Ur- 
bar und  Herrlichkeiten  um  1400  unffar.  Gulden.  Ritter  An- 
dre  Preiner.  Erhard  Lembacher  (Bruder  des  Obigen).  T.  V.  611. 

289.  1479.  2.  Juny  (Mittwoch  nach  Pfingsten).  Jakob  Schratt 
erhält  pflegweise  zu  getreuer  Verrechnung  das  Schloss  Schö- 
negkh    sammt  Rennt  und  Herrlichkeiten,   wie   dasselbe    Schloss 


I 


477 

bisher  Costnas  von  Graben  gehabt  hatte.   Siegler;  Ritter  Wilhelm 
von  Aiiersperg.  T.  V.   583. 

290.  1479.  11.  Juny  (Freitag  nach  Frohiileichnani).  Hanns 
Stubich  erhält  das  Schloss  St.  Peter  ob  Leoben  sammt  Ur- 
bar und  Landgericht  bestandvveis,  jährlich  gegen  120  Pf.  Pfen- 
ning. Andre  Jöstl  und  Gregor  Leobner,  Bürger.  —  Siegler  :  Ritter 
Erhard  Lembacher.  T.  V.  34. 

291.  1479.  12.  Juni  (Samstag  vor  Antoni).  Bernhard 
Grandnagel ,  Richter  zu  Feistritz  erhält  das  Amt ,  Urbar, 
Gericht  und  die  Stadtsteuer  zu  Feistritz  bestandweis  um  300 
Ungar.  Gulden.  —  Diebolt  Brunner,  Stadtrichter,  Thomas  ßö- 
heim,  Bürger  und  des  Raths  zu  Grätz.  T.  V.  635. 

292.  1479.  14.  Juni  (Montag  nach  Antoni).  Hanns  Rasch- 
berger ,  Mautner  zu  Rotenmann  erhält  das  Schloss  Wolken- 
stein  sammt  Urbar  und  Landgericht  pflegweise  zu  verwal- 
ten ,  gegen  200  fl.  guter  ungarischer  Dukaten  und  100  Pf. 
Pfenning  Landmünze.  Siegler:  Kaspar  Gravenberger,  March- 
ftttterer  zu  Grätz  als  Bürge  —  Erhard  Lembacher. 

293.  1479.  18.  Juni  (Freitag  nach  Antoni).  Grätz.  Jacob 
von  Irenau,  k.  Pfleger  zu  Karlsberg  und  Witzthum  in  Kärn- 
then.    T.    VH.    104. 

294.  1479.  19.  Juni  (Samstag  nach  Veitstag).  Grätz. 
K.  Friedrichs  IV.  Urkunde  über  Güter  in  Kärnthen  im  Golden- 
steiner Gericht  für  Andre  Kolberer.  T.  VIL  105. 

295.  1479.  16.  Juli  (Freitag  nach  Margaret).  Ritter 
Heinrich  Vogt  zu  Sumerau  erhält  bestandweise  das  Schloss 
Fürstenfeld  mit  Zugehör  und  das  Amt  zu  Veldtbach ,  jähr- 
lich um  200  Pf.  Pfennige.  Bürgen:  Hanns  Heinrich  Vogt 
zu  Smnerau ,  Lehrer  geistlicher  Rechte,  Eitl  Hanns,  Vogt  zu 
Sumerau,  Herrn  Heinrichs  Bruder.  Siegler:  Ritter  Andre 
Preiner.  T.  V.  619. 

296.  1479.  17.  Juli  (Samstag  nach  Margareta).  Gratz. 
K.  Friedrichs  Lehensbrief  für  Andrä  Stermeler  über  einen  theils 
zur  Grafschaft  Cilly,  theils  zur  Herrschaft  Rohitsch  gehörigen 
Thurm. 

297.  1479.  21.  Juli  (Mittwoch  vor  Magdalena).  Hanns 
Hafner  erhält  zur  Pflege  die  Aemter  zu  Kindberg  und  in  der 
Stanz.    Siegler:    Ritter  VVölfing   von   Flednitz.  T.  V.  592. 


478 

298. 1479. 21.  Juli  (Mittwoch  vor  Magdalena).  Gratz.  K.  Frie- 
drichs IV.  Urkunde  für  Hanns  und  Leonhard  Gebrüder  die  Ross- 
egger,  um  Güter  in  Kärnthen  in  Walthensteinerherrschaft.  T. 
VII.  106. 

299.  1479.  7.  Sept.  (Frauenabend  Nativitatis).  Jörg 
Ketzler,  Bürger  zu  Leoben ,  erhält  bestandweise  den  landes- 
fürstlichen Hof  im  Winkhel  zu  Leoben ,  um  13  Pf.  Pfennige 
und  um  11  Pf.  Pfennige  von  einem  andern  Hof  im  Winkel, 
worauf  Ketzler  Kaufrecht  hatte  und  den  K.  Friedrich  von  Hanns 
Stubich  gekauft  hat.  Hanns  Pringsauff,  derzeit  Stadtrichter  zu 
Leoben.  —  T.  V.  28. 

300.  1479.?  9.  Oct.  (Samstag  nach  Francisci).  Die  Brü- 
der Jörg  und  Hanns,  Söhne  weiland  Stephans  „Dispoten  aus  der 
Syrfey"  erhalten  pfandweise  das  Schloss  Weitersfeld. — Siegler: 
Schaffridge  Grave    zu   Leyningen.  —  T.  V.  604. 

301.  1479.  5.  Nov.  (Freitag  vor  Martini).  Asem  von 
Hausmannstetten  erhält  das  Schloss  Vasoldsberg  mit  Urbar  und 
Herrlichkeiten  pflegweis  gegen  jährliche  20  Pf.  Pfenning. 
T.  V.  632. 

302.  1479.  8.  Nov.  (Montag  vor  Martini).  Seifrid  Kötzler 
Bürger  zu  Grätz  erhält  das  Umgeld  zu  Leibnitz,  wie  es  der 
von  Empacher  inne  gehabt  hatte  ,  um  320  Pf.  Pfennige.  Ritter 
Erhard  Lembacher.  —  T.  V.  587. 

303.  1479.  19.  Nov.  (Freitag  vor  Katharina).  Wulfing 
Melzer  erhält  das  Schloss  Tiernstein  bei  Friesach  sammt 
dem  Landgerichte  für  das  Jahr  1480  zu  übernehmen,  von  Ritter 
Mörth  Teufenbacher.    T.  VI.  710. 

304.  1479.  25.  Nov.  (Donnerstag  St.  Katharinentag). 
Grätz.  K.  Friedrichs  Befehl  an  den  kais.  Amtmann  zu  Leo- 
ben ,  Hanns  Stubich ,  Pfleger  zu  St.  Peter  bei  Leoben ,  von 
dem  halben  Hammer  des  Florian  Paur  in  der  Hieflau  den  jähr- 
lichen Zins  mit  4  Pf.  Pfenning  einzubringen. 

305.  1479.  Ritter  Andrä  Preuner. 

306.  1480.  17.  Jänn.  (Montag  Antoni).  Hanns  von  Plan- 
kenstein erhält  die  landesfürstliche  Maut  zu  Neunmarkt  bestand- 
weis, gegen  jährliche  300  Pf.  Pfennige.  Siegler:  der  edle 
Christoph  Spaur,    Erbschenk  zu  Tyrol.  T.  V.  56. 


479 

307.  1480.  24.  Jänner  (Montag  vor  Pauli  conversio).  Wolf- 
gang-  Fürer  erhält  Leute  und  Holden  zu  Voitsberg  „so  etwau 
des  JudI  gewesen  seyn"  mit  Nutzen  und  Renten  zu  verwalten. 
Siegler:  der  hochgelehrte  Arnold  von  Loe  geistlicher  Rechte 
und  der  edle  Gotthard  Mindorfer.  T.  V.  69. 

308.  1480.  21.  Juli  (Freitag  vor  Magdalena).  Heinrich 
Gabelhueber  erhält  bestandvveise  das  Umgeld  ausser  der  lan- 
desfürstlichen  Stadt  Brück,  auf  dem  Lande  und  allenthalben  im 
Mürzthale  bis  an  den  Semering  mit  sammt  den  Nebenthälern  da- 
selbst, und  gelegen  in  Neuberg,  in  der  Staintz,  in  der  Veytsch, 
im  ganzen  Afflentzthal  mit  Zell ,  auch  im  Tragösserthal , 
mit  allen  Nutzen  und  Renten,  auf  2  Jahr,  jährlich  um  500  Pf. 
Pfennige.  Siegler:  der  ehrwürdige  Herr  Andrä  von  Staiu, 
Pfarrer  zu  Grad  wein  ,  und  Erzpriester  in  der  niedern  Steier- 
mark. T.  V.  61. 

309.  1480.  14.  Sept.  (Donnerstag  Kreuz  Erhöhung).  Bern- 
hardt Lichtenberger  übernimmt  als  nächster  Erbe  seines  Vetters 
Hanns  von  Süssenheim,  die  von  diesem  hinterlassenen  Schlösser 
Gonabitz  und  Waldeck  wegen  darauf  haftender  Geldforderung 
des  Kaisers  und  erhält  sie  zugleich  zur  pflegweisen  Verwal- 
tung. T.  V.  644. 

310.  1480.  12.  Oct.  (Donnerstag  vor  Colomanni).  Baltha- 
sar Tonhauser  erhält  das  Schloss  Liechtenstein  bei  Juden- 
burg ,  sammt  Landgericht  um  132  Pf.  Pfennige  pflegweise 
bis  auf  Widerruf  und  auf  die  Gült  und  Güter ,  so  von  dem 
Panier  an  Se.  kais.  Gnaden  kommen  seyn.  Siegler :  Ritter 
Balthasar  Schifer.   —  T.  V.  63. 

311.  1480.  24.  Nov.  (Freitag  vor  Katharina).  Sigmund 
Seidner  erhält  das  Schloss  Tobl  an  der  Kunach,  das  früher 
Andrä  Rindschaidt  auf  Leibgeding  inne  gehabt  hatte,  bestand- 
vveise mit  Urbar  und  Herrlichkeit.  Siegler:  Virgil  Schrutauer. 
—  T.    V.  72. 

312.  1480.  30.  Nov.  (Andreastag).  Friedrich  Lamberger 
erhält  die  landesfürstlichen  Aemter  Schönstein  und  Katzen- 
stein mit  Urbar  und  Herrlichkeiten  um  500  Pf.  Pfenn.  be- 
standweise. Siegler:  Ritter  Wolfgang  von  Neunhaus.  T.  Y.  58. 

313.  1481.  Sebastian  Spangsteiner  erhält  das  Schloss 
Traburg  mit  der  Berghuth,  Landgericht  und  Mauth. 


480 


314.  1482.?  21.  Jänn.  (Donnerstag  vor  invocavit).  Hanns 
Gnaser  sendet  auf  und  verkauft  die  Landslelien  an  Andreas  Säel 
ein  Haus  und  Hofstatt  zu  Pürchfeld  im  Markt,  eine  Fleischbank 
daselbst,  und  einen  Weingarten  in  der  Gnaser  Pfarr.  — 
Ritter   Erhard  Lembacher.   T.  I.  533. 

315.  1482.1.  März  (Freitag  nach  Invocavit).  Christoph  Hoff- 
mann  zu  Formach  erhält  das  kais.  Schloss  Massenberg  zu  Loiben 
„ob  der  Pfarrkirche"  gelegen  —  pflegweise.  —  Ritter  Wilhelm 
von  Aichberg,  Erbmarschall  des  Stiftes  Regensburg.  T.  V.  117. 

316.  1482.  4.  März  (Montag  nach  Reminiscere).  Margaretha 
Honigthaler ,  Priorin  zu  Mahrnberg  erhält  bestandweise  das 
kais.  Schloss  Mahrnberg  und  das  Amt  und  das  Landgericht  da- 
selbst mit  allen  Renten  jährlich  um  50  fl.  Ungar.  Dukaten.  — 
Siegler:  Andrä   Spangsteiner,  Moritz  Welzer.  T.  V.  113. 

317.  1482.  24.  März  (Sonntag  Judica).  Bernard  Krannagl 
erhält  das  kais.  Amt  zu  Feustritz,  das  Gericht  etc.  und  -die 
gewöhnliche  Stadtsteuer  zu  Feustritz  auf  3  Jahr  bestandweis, 
jedes  Jahr  um  300  Ungar.  Dukaten.  —  Conrad  Goldast, 
Bürger  zu  Wien.  T.  V.  110. 

318.  1482.  1.  April  (Montag  nach  Palmtag).  Friedrich  HofiT- 
mann  zu  Formach  erhält  die  Maut  zu  Rotenmann  bis  auf  Wi- 
derruf bestandweise  jährlich  um  1900  Pf.  Pfenn.  an  die 
kais.  Kammer ,  und  alle  Quatember  vorhinein  zu  erlegen  475 
Pf.  Pfenn.  Ritter  Wilhelm  von  Aichberg,  Erbmarschall  des 
Stiftes  zu  Regensburg.  T.  V.  101. 

319.  1482.  2.  May  (Donnerstag  nach  Philippi  und  Jakobi). 
Pongratz  Gassedner  erhält  „die  Wein-  und  Treidzehent ,  auch 
Marchfutter  zu  Veldbach ,  so  in  Weyzer,  Pirchfelder  und 
St.  Rupprechtspfarr  gelegen ,  so  den  Stiften  zu  Salzburg  und 
Seggau  zugehören"  bis  auf  Widerruf  zu  verwesen  und  zu 
verrechnen.    Siegler :   Ritter  Caspar   Spilfelder.    T.  V.  105. 

320.  1481.  14.  Juni  (Freitag  vor  St.  Veit).  Grätz.  Andrä 
Peurl  erhält  das  Schloss  Hannstein  bei  Voytsberg  gelegen  mit 
der  gewöhnlichen  Burghuth  wie  alle  vorigen  Pfleger ,  pfleg- 
weise.   Siegler:   Ritter  Hanns  Reysacher.  —  T.  V.  39. 

321.  1482.  24.  Juni  (Montag  Johannes).  Dorothea,  Tochter 
des  Pongratz  Rindscheidt  und  Gemahlin  Achatz  des  Neideggers, 
verkauft    dem     Landesherzoge    ihr    von    ihrem    Bruder,    Ritter 


481 

Andreas  Riiidscheidt  angefallenes  Erbe,  am  Schlosse  Schmieren- 
berg ,  und  ein  Haus  in  der  Stadt  Gratz  unter  dem  Pfarrhofe. 
—  Siegler:  Ritter  Wilhelm  von  Auersberg  und  Jörg  Mülban- 
ger  von  Rechberger,    fürstlicher  Kellermeister.  —  T.  IV.  386. 

322.  1482.  28.  Juni  (Freitag  nach  Johannes).  Christoph 
Ratmannsdorfer  erhält  das  Schloss  Voitsberg  sammt  Meyerhof 
etc.  pflegweise  mit  der  Burghuth.  Siegler:  Ritter  Caspar  Här- 
der, Stephan  Judenhover.  T.  V.  123. 

323.  1482.  6.  Sept.  (Freitag  nach  Aegidi).  Wilhelm 
Dolacher  erhält  die  kais.  Aemter  zu  Tiffer  und  Rathsach 
mit  allen  Erträgnissen  auf  3  Jahre  bestandweise,  jedes  Jahr 
um  1000  Pf.  Pfenn.  Siegler:  Ritter  Bartholomä  Schifer.  — 
T.  V.  126. 

324.  1482.  Chandolf  von  Kienburg,  Bestandbesitzer  von 
llelleburg  gegen  jährliche  800  Pf.  Pfenn.  Sigler :  Ritter  Ulrich 
von  Khevenhiller. 

325.  1483.  14.  Feb.  (Freitag  vor  Invocavit).  Rotenmann. 
Dorothea  ,  Hanns  des  Resch  ,  Bürger  zu  Rottenmann,  Wittwe, 
und  ihr  Schwager,  Meister  Thomas  Hartlieb,  des  Kaisers 
oberster  Koch ,  sind  Lehensträger  eines  Guts  ,  genannt  der 
Pachterbau  ,  gelegen  zu  Lietzen  in  Oberdorf  und  auf  der 
Ofserlam  auf  der  alten  Enns.  —  Peter  Hartlieb ,  Bürger  und 
Rathsgeschworner  zu  Rottenmann  ,  Hanns  Marenstorfer  ,  Stadt- 
schreiber daselbst.    T.  I.  p.  281. 

326.  1483.  28.  Feh.?  (Freitag  nach  St.  Peter).  Gratz.  Mar- 
quart  Wudekh  erhält  das  kais.  Schloss  Vasolsberg  mit  Renten  und 
Herrlichkeiten  zur  Verwaltung.  —  Siegler:  Stephan  Judenhofer 
Ritter.    T.  V.  163. 

327.  1483.  16.  März  (Sonntag  Judica).  Wulfing  Welzer, 
Pfleger  zu  Tiernstein  erhält  das  kais.  Amt  zu  Tiernstein  mit 
allen  Renten  getreulich  zu  verwesen.  Siegler:  Ritter  Wilhelm 
von  Aichberg  zu  Seldenau,  Erbmarschall  des  Stiftes  Regens- 
burg. T.  V.  169. 

328.  1483.  29.  März  (Samstag  Osterabend).  Christoph 
Hoffjnann  zu  Formach  erhält  den  weiteren  Bestand  der  Maut 
zu  Rotenmann  auf  1  Jahr  um  1300  Pf.  Pfenn.  —  Ritter  Wil- 
helm von  Aichberg,  Erbmarschall  des  Stiftes  zu  Regensburg. 
T.  V.  142. 


482 

329.  1483.  18.  April  (Freitag  nach  3  Nägltag).  Ulrich 
Gembs ,  Bürj^er  zu  Voitsberg  erhält  die  kais.  Aemter  in  der 
Kunach,  zu  St.  Oswald,  zu  Köflach  und  daselbst  in  Voits- 
berg  gelegen,  mit  allem  Urbar  getreulich  zu  verwesen.  Ulrich 
Brunner  derzeit  Stadtrichter  zu  Gratz.  Thomas  Böheim,  Bürger 
zu  Gratz.    T.  V.  179. 

330.  1483.  15.  Juni  (St.  Veitstag).  Gratz.  Jörg  Brei- 
ner erhält  das  Schloss  Weitersfeld  pflegweise  sammt  der 
Burghuth.  Siegler  :  Christoph  Nerringer  ,  Stephan  Juden- 
hofer. 

331.  1483.  21.  Juni  (Samstag  vor  Johann  im  Sommer). 
Grätz.  Agnes,  Gemahlin  des  Wolfgang  Fuchsl,  ehevor  Frau  des 
Wilhelm  Lansberger  erhält  auf  Lebenszeit  den  Besitz  des 
Sitzes  zu  Thurn  mit  sammt  den  Weingärten  dabei,  nahe  am 
Weingarten  des  Parzifal,  welche  sonst  durch  ihres  Sohnes  Tod 
(Hanns  des  Lansenbergers)  dem  Kaiser  heimgefallen  wären.  — 
T.  V.  151. 

332.  1483.  9.  Aug.  (Samstag  vor  Laurenzi).  Friedrich 
Fledinger  erhält  das  Schloss  zu  Oberkapfenberg  mit  der 
Burghuth,  pflegweise  unter  Bürgschaft  seines  Bruders,  Chri- 
stofl*  Fledinger.  Siegler  :  Ritter  Martin  Spitzer.  T.  V.  132. 

333.  1483.  30.  Aug.  (Samstag  vor  Gilgentag).  Guntenberg. 
Otto  von  Stubenberg  erbittet,  nach  dem  Tode  seiner  Mutter 
Elisabeth,  Herrn  Thomas  von  Stubenberg  Hausfrau,  um  die  ihm 
und  seinem  Bruder  mütterlichseits  angefallenen  Lehen  in  Besitz 
nehmen  zu  können ,  vom  Lehensherrn ,  dem  Grafen  Leonhard  zu 
Görz,  einen  Lehensurlaub  von  einem  Jahre.  (Sind  wohl  die  Lehens- 
güter in  Kärnthen?)  T.  VH.  183. 

334.  1483.  6.  Sept.  (Samstag  nach  Gilgentag).  Gutten- 
berg.  Ott  von  Stubenberg,  obrister  Schenk  in  Steyer.  Thomas 
v.  Stubenberg  und  seine  Frau  Elisabeth  hatten  Lehensgüter  von 
Leonhard  Grafen  zu  Görz.  —  Nach  dem  Tode  ihrer  Mutter 
bittet  Otto  von  Stubenberg  um  diese  erblichen  Lehen  wieder.  (?) 
T.  I.  182. 

335.  1483.  12.  September  (Freitag  nach  Maria  Geburt). 
Balthasar  Lueger  erhält  das  kais.  Schloss  Lubek  mit  der  ge- 
wöhnlichen Burghuth  und  die  Güter  des  weiland  Sigmund 
und    Valentin     Lemberger ,     die     Erasmus     Lueger    vom     Kai- 


483 

sei*  bisher  iiiiie  gehabt  hatte ,  pttegweise.  —  Siegler  :  Jörg 
KaKiancr,  Pfleger  zu  Kaisersberg,  Ritter  Andre  Freinsteiiier.  — 
T.  V.  175. 

336.  1483.  31.  Okt.  (Freitag  Allerheiligen  Abend).  Grätz. 
K.  Friedrichs  IV.  Urkunde  über  Güter  zu  Sternberg,  zu  Bala- 
iiig  bei  St.  Lorenzen  bei  Villach  für  Sigmund  Gartenauer,  Bür- 
ger   zu    Stain  in  Krain.  T.  VII.  113. 

337.  1483.  15.  Nov.  (Samstag  nach  Martini).  Stephan 
Widmer  erhält  das  kais.  Amt  Hohenek  mit  allem  Urbar  und 
Renten  bestandweise  auf  2  Jahr  gegen  jährliche  105  Pfund 
und  8  Pfenn.  Siegler:  Tibold  Prunner,  derzeit  Stadtrichter 
zu  Grätz.  T.  V.  166. 

338.  1483.  28.  Nov.  (Freitag  nach  Katharina).  Wolfgang 
Frankh  erhält  das  kais.  Amt  zu  Voitsberg,  das  man  nennt 
das  Judlamt  bestandweise  um  40  Pf.  Pfenn.  jährlich ,  unter 
Bürgschaft  des  Hanns  Pickl.  Siegler:  Thomas  Böheim,  Bür- 
ger  zu    Grätz.    T.    V.  136. 

339.  1483.  10.  Dee.  (Mittwoch  nach  Maria  Empfängniss). 
Jörg  Krobath  erhält  das  Schloss  Wernberg  sammt  Landgericht 
gegen  jährliche  Ablieferung  von  50  fl.  ungar.  Kunz  Stibor, 
den  man  nennt  Schwab,  als  Bürge.  Siegler:  Ritter  Hanns  See- 
bach, derzeit  Hubmeister  zu  Grätz.  T.  VI.  757. 

340.  1484.  6.  Jänner  (Obersttag).  Kaspar  von  Ob- 
ratschon  erhält  das  Schloss  Osterwitz  im  Seental  pfleg- 
weise. —  Ritter  Andre  Hochenvvarther,  Hauptmann  zu  Cilly. — 
T.  VI.   779. 

341.  1484.  2.  Febr.  (Maria  Lichtmess).  Gratz.  K.  Frie- 
drich verschreibt  satz-  und  pflegweise  um  1200  fl.  ungar. 
das  Schloss  Waldeg  mit  allem  Zugehör  und  Rechten  um  der 
gut  geleisteten  Dienste  wegen  —  seinem  Pfleger  zu  Gona- 
bitz  ,  Bernhard  Liechtenberger  —  gegen  Wiederlösung  —  auf 
billige  Behandlung  der  Unterthanen  nach  altem  Herkommen. — 
Commissio  domini  imperatoris  T.  II.  21. 

342.  1484.  6.  Febr.  (Freitag  nach  Lichtmess).  Gratz.  Ber- 
nardin  Lichtenberger  erhält  das  Schloss  Waldegg  in  Satz-  und 
Pflegweise  vom  Kaiser  Friedrich  in  Folge  Abtragung  und  Ver- 
gleichung  der  Summe  von  1200  ung.  Dukaten,  theils  als  Erbe 
vom   Hanns    Siessenheimer ,    theils    als    Forderung    vom   Rilter 


484 

Wolfg'ang"   von  Rukendorf.  Siegler:    Der    edle   uud    feste  Fried- 
rich von  Hollneg'g.  —  T.  II,  194. 

343.  1484.  14.  Febr.  (Samstag  nach  Scholastika).  Fried- 
rich Hollnegger  erhält  das  Schloss  Gonabitz  bestandweise  auf 
Widerruf  gegen  jährliche  Ablieferung  von  90  Pf.  Pfeun.  —  Sieg- 
ler: Hartniann  Holln egger  (Vetter),  Ritter  Kaspar  Härder. — 
T.  V.  208. 

344.  1484.  20.  Feh.  (Freitag  vor  Mathiastag).  Ulrich 
Weiss  erhält  Schloss  und  Landgericht  Tiernstein  bei  Friesach. 
Wolfgang  Stempfer,  Stiefsohn  des  Vorigen,  und  Bürger  zu  Gratz 
(Stempfergasse),  Ritter  Andrä  Prunner,  Verweser  in  Steiermark. 
T.  VI.  364. 

345.  1484.  3.  März  (Mittwoch  nach  Mathias).  Christian 
Hazas  erhält  den  kais.  Hof  zu  Wazendorf  ob  Judenburg  gele- 
gen, mit  Zugehör  znm  lebenslänglichen  Besitz  und  Genuss ; 
er  giebt  dem  Kaiser  dagegen  zwei  Güter,  zu  Weissenkirchen, 
die  Hubmannshube  und  in  der  Kleinfeistritz  daselbst  bei  Weis- 
senkirchen,  die  Voglmühle  genannt.  Siegler:  Augustin  Adoff) 
Bürger  und  des  Rathes  zu  Judenburg  p.    203. 

346.  1484.  2.  Juny  (Mittwoch  vor  Pfingsten).  Grätz.  K.  Frie- 
drich IV.  an  Niklas  Polanitz,  Bürger  zu  Ratmannsdorf  in  Krain  — 
Güterbelehnung.  T.  VII.  114. 

347.  1484.  26.  Aug.  (Donnerstag  nach  Bartholomä).  Joan- 
nes Siebenhietter ,  von  Gottes  Gnaden  Hochmeister  St.  Jörgen 
Ordens  —  verkauft  dem  Wolfgang  Schachner ,  Bürger  und 
Einnehmer  des  Aufschlags  in  Vordernberg,  ein  Haus  daselbst. 
T.  IV.  569. 

348.  1484.  8.  Sept.  (Mittwoch  nach  Gilgentag?)  Die  Brü- 
der Erasmus  und  Daniel  Myndorfer  erhalten  um  die  Geld- 
schuld von  300  11.  Ungar,  das  Schloss  Herberg  auf  Befehl  K. 
Friedrichs  durch  den  edlen  und  gestrengen  Ritter  Andre  Hohen- 
warter,  Sr.  kais.  Gnaden  Rath  und  Hauptmann  zu  Obercilly« 
Siegler:    Wolfgang  von  N euhaus.  T.  II.  200. 

349.  1485.  2.  März  (Mittwoch  nach  Reminiscere).  Christof 
Mosel,  erhält  die  kais.  Aemter  in  der  Kunach,  St.  Oswald,  und  zu 
Köpflach  in  verrechnende  Verwaltung.  Hanns  Rumpf,  Bürger  des 
Innernberg  des  Eisenerztes,  Balthasar  Harlangen,  Bürger  und 
einer  des  Raths  zu  Eisenerz.  —  T.  V.  219. 


485 

350.  1485.  7.  März  (Montag  nach  Oculi).  Fridericus  Imperator 
et  Dominus.  Kunegunde,  Tochter  des  verstorbenen  Eckensteiner, 
Gemahlinn  des  Jörgen  Glowitzer  bittet  um  ihre  väterlichen  Erb- 
lehen von  der  Grafschaft  Cilly,  den  Thurn  und  den  Hof  mit 
Zugehör  zu  der  Pakh ,  eine  Hube  zu  Riez  ,  1  Hub  unter  dem 
Weinberg,  1  Hub  zu  Guttendorf,  4  Hüben,  1  Hofstatt  zu 
Leutsch,  im  Pach,  zu  Proseznekh  ,  zu  Sauersey,  zu  Goriach, 
bei  St.  Johannes  am  Stain,  in  der  Bokhariz,  zu  Huntsdorf,  zu 
Paklisch,  2  Weingärten  ob  dem  Hof  zu  Pakh.  Commissio  do- 
mini  imperatoris.  T.  I.  183. 

351. 1485.  21.  März  (Montag  nach  Judica).  Lienz.  Hanns  Har- 
langer erhält  das  landesfürstliche  Forstamt  und  die  Fischweide  im 
Innernberg  des  Eisenerztes  bei  Leoben  um  34  Pf.  Pfenn.  jähr- 
lich. —  Thomas  Beheim,  Bürger  zu  Gratz.  T.  V.  217. 

352.  1485.  6.  Mai  (Freitag  nach  Floriani).  Linz.  K. 
Friedrich  IV.  über  Güter  zu  St.  Hermagor  in  Kärnthen. 
T.  VII.  115. 

353.  1485.  Wolfgang  Schachner,  Bürger  in  Vordernberg, 
der  Eisenerzt  und  derzeit  kais.  Amtmann  daselbst.  T.  III.  567. 

354.  1486.  29.  May  (Montag  nach  Frohnleichnam).  Hanns 
Rohatscher  erhält  pflegweise  das  Schloss  Rohatsch  bis  auf  Wi- 
derruf. Siegler:  Martin  Valkh,  Hanns  Ratmannsdorfer.T.  V.  230. 

355.  1486.  30.  Mai  (Dienstag  nach  Urbani).  Friedrich 
Prankher  erhält  das  kais.  Schloss  Kaisersberg  mit  Renten  und 
Herrlichkeiten  pflegweise.  Siegler:  Hanns  Pranker,  Bruder  des 
Vorigen,  Jörg  Kazianer.  T.  V.  222. 

356.  1486.  26.  Juli  (Mittwoch  nach  Jakobi).  Friedrich 
von  Stubenberg,  oberster  Erbschenk  in  Steyer,  erhält  bis  auf 
Widerruf  pflegweise  zu  verrechnen  das  kais.  Amt  zu  Sembri- 
ach  und  das  Gericht  daselbst.  Siegler:  Kaspar  Härder. 
T.  V.  234. 

357.  1486.  10.  Nov.  (Freitag  nach  Leonhardi).  Balthasar 
Minndorfer  erhält  das  Schloss  Königsberg  mit  Urbar  und  Herr- 
lichkeiten, wie  es  Urban  Strauss  inne  gehabt  hatte,  pflegweise. 
Barthlmä  Minndorfer  zu  Arch  und  Pfleger  zu  Sicherberg, 
Daniel,  Sebastian,  Gebrüder  der  Minndorfer  zu  Herberg, 
stehen  dafür  zu  Bürgen.  Siegler:  der  edle  und  feste  Herr 
Andre  von  Lilgenberg,  Pfleger  zu  Landsberg.  T.  V.  226. 


486 

358.  1487.  20.  Ap.?  (Freitag  Osterfeiertage).  Hanns  Rasper- 
ger erhält  die  Maut  zu  Rotenmanii  wie  sie  Friedrich  Hoffmann  inne 
gehabt  hatte,  bestandvveise  jährlich  um  300.  Pf.  Pfenn.  Siegler: 
der  edle  und    feste  Kaspar  von  der  Maur.  T.  V.  236. 

359.  1487.  24.  Sep.  (St.  Ruprechtstag).  Bürger  und 
Stadt  Judenburg  erhalten  Maut-  und  Wagenwechsel  zu  Juden- 
burg mit  den  Einkünften,  gegen  Verrechnung  T.  V.  258. 

360.  1488.  7,  Jan.  (Am  Valentinitag).  Christoph  Weiss- 
briacher  erhält  das  Schloss  Neu  Wintenstein ,  sammt  dem 
Amt,  so  weiland  Heinrich  Lamrainer  inne  gehabt  hat,  dem 
Stift  Gurk  zugehörend;  „und  nachdem  jetzt  kein  Bischof  da- 
selbst zu  Gurk  ist  und  die  und  andere  desselben  Stiftes 
Schlösser  und  Aemter  in  Sr.  kaiserl.  Gnaden  Gehorsam  seyn, 
untz  auf  ein  künftigen  Bischof  sein  und  Sr.  kaiserl.  Gnaden 
Widerrufen"  —  pflegweise.  Siegler  :  Ulrich  Weisbriacher,  Fried- 
rich Lamberger;  Heinrich  Kulbmar.  T.  V.  p.  244. 

361.  1488.  4.  Febr.  (Montag  nach  Lichtmessen).  Gratz. 
Engelhardt  von  der  Hayd  erhält  auf  pflegweise  Verrechnung 
das  Schloss  Haidberg  sammt  Urbar  und  Herrlichkeit.  —  Ritter 
Balthasar  von  Teuff'enbach ,  Hanns  von  Königsberg,  Kaspar 
Härder.  T.  V.    647. 

362.  1488.  7.  Febr.  (Donnerstag  nach  Dorothea).  Inn- 
spruk.  K.  Friedrichs  IV.  Verleihung  für  Christian  Sumrer  von 
Traburg  über  Güter  im  Geilthale.  T.  VH.  116. 

363.  1488.  23.  Febr.  (Samstag  vor  Sonntag  Invocavit).  Leon- 
hard  Fradl,  Bürger  zu  Brück  an  der  Muhr  erhält  den  Aufschlag, 
„so  man  vormals  zu  Schottwien  genommen ,  daselbst  zu 
Prukh  zu  handeln  ,  auch  das  Achtzigst  Pfund  von  Waahr  und 
Kaufmannschaft  in  Sr.  kais.  Gnaden  Fürstenthum  Steyer"  zur 
Bezahlung  meiner  ausstehenden  Schuldt,  an  der  Summe  Geldes, 
so  sich  „Reinprechter  von  Reichenburg,  Sr.  Gnaden  Fürsten- 
thum im  Innern  Lande ,  in  Sr.  kais.  Majestät  Nothdurften  ge- 
liehen, einzunehmen  und  auszuwarten  befohlen  hat,  bis  zur 
Bezahlung  meiner  Forderung  —  mit  dem  gesetzlichen  Gegen- 
schreiber getreulich  einzunehmen  und  zu  verrechnen."  Gott- 
hard  Pögl ,  derzeit  Richter  zu  Brück  in  der  Stadt ,  Jakob 
Gerstner,    Bürger  des  geschwornen  Rathes   daselbst.  T.  V.  241. 


487 

364.  1489.  23.  Febr.  (Montag-  Mathias  Abend).  Barthlniä 
von  Pernegkh  erhält  das  Schloss  Eppenstein  mit  Urbar  und 
Herrlichkeiten ,  das  Amt  zu  Vonstorf ,  mit  allen  Renten  und 
mit  600  Pf.  Pfenn.  Burghuth,  gegen  Eppenstein  davon  zu  ge- 
ben —  bis  auf  Widerruf,  sonst  aber  alle  Erträgnisse  Sr. 
Majestät  zu  verrechnen  und  abzuliefern.  Seine  Brüder,  Ma- 
thes  und  Stephan  von  Pernegkh  stehen  zu  Bürgen  und  Siegler. 
T.  V.  273. 

365.  1489.  28.  Febr.  (Samstag  nach  Mathias).  Gilf  Prann- 
ter  erhält  das  Amt  zu  Anderburg,  so  dem  Stifte  Gurk  zu- 
gehört ,  während  der  dortigen  Sedisvacanz.  Ritter  Christoph 
von   Hohenfeld,  Siegler.   T.  VI.  832. 

366.  1489.  13.  März  (Freitag  nach  Invocavit).  Stephan 
Haundorffer  erhält  des  Stiftes  Gurk  Schloss  Altweitenstein  „nach- 
dem jetzt  khein  Bischof  ist"  sammt  dem  Amte  Nussberg  —  pfleg- 
weise —  Siegler:    Christoph  von  Hohenfeld,    T.    V.  294. 

367.  1489.  11.  Ap.  (Samstag  vor  Palmtag).  Hanns  Herlanger 
erhält  bestandweise  das  kais.  Forstamt  und  Fischweide  im 
Innernberg  des  Eisenerztes  bei  Leoben  verlängert  auf  ein  Jahr 
um  34  Pf.  Pfenn.  —  Siegler:  Kaspar  Kamper,  derzeit  Richter 
im  Innernberg  des  Eisenerztes.    T.  V.  298. 

368.  1489.  19.  Ap.  (Ostertag).  Jörg  Ketzler,  Bürger  zu 
Leoben ,  erhält  das  Achtzigst  in  Sr.  Majestät  Fürstenthum 
Steyer  zu  Brück  vom  Leonhard  Fredl,  Bürger  zu  Prukh,  —  so 
er  seiner  Schuld  davon  bezahlt  ist,  zu  übernehmen,  und  für 
634  Pf.  Pfenn.  und  41  Pf.  Pfenn.  so  mir  Se.  Majestät  von  Zeh- 
rung und  anderer  Sachen  wegen,  so  ich  auf  Sr.  Majestät  Dienst- 
leuth  ausgeben  hab,  noch  schuldig  worden  sind,  zu  haben  und 
auch  denen  davon  zu  bezahlen.  —  Siegler :  Hanns  Stübich, 
derzeit  Pfleger  zu  Kammerstein  und  St.  Peter.  T.  V.  263. 

369.  1489.  31.  May  (Sonntag  nach  Aufl'ahrt).  Hynko  von 
Schwanberg  erhält  das  Schloss  Eybeswald,  pflegweise  gegen  Ver- 
rechnung. —  Siogler:  Christoph  von  Hohenfeld,  der  edle  Herr  Benu- 
schen  von  Eberstorf,  obrister  Kammerer  in  Oesterreich.  T.  V.  290. 

370.  1489.  9.  Juni  (In  der  Pfingstwoche,  Dienstag).  Potzen. 
K.  Friedrichs  Urkunde  für  Gaudolf  Khienberger,  Pfleger  zu 
Hollnburch,  um  das  Schloss  Falkenstein  sammt  dem  Landgericht. 


488 


Comniissio    domini   imperatoris  per  S.  dominum  S.  Prusch   ma- 
rischallum.  —  T.   II.  23  —  26. 

371.  1489.  31.  Aug.  (Montag  St.  Gilgenabend).  Friedrich 
Lamberger  der  Jüngere  erhält  das  kais.  Schloss  Eggenstein  mit 
Renten  und  Herrlichkeiten  pflegweise.  —  Ritter  Andrä  Hohen- 
warter,  Hauptmann  auf  Ober-Cilly  und  Andreas  Freinsteiner. 
T.  V.  269. 

372.  1489.  8.  Sept.  (Maria  Geburt).  Friedrich  Lamberger 
der  Aeltere  erhält  das  Schloss  Gutenstein  sammt  dem  Land- 
gerichte pflegweise  jährlich  um  800  Pf.  Pfennige.  —  Rit- 
ter Christoph  Weissbriacher,  Pfleger  auf  Weitenstein.  T. 
V.  280. 

373.  1489.  11.  Nov.  (Martini).  Fabian  Malinger  erhält  be- 
standweise das  Schloss  Weitersfeld  jährlich  um  500  ungar. 
Dukaten.  —  Siegler:    Ritter  Kaspar  von  Kienburg.  —  T.  VI. 814. 

374.  1489.  5.  Nov.  (Donnerstag  vor  Leonhard).  Ulrich 
Gymbser  —  erhält  vervvesungsweise  das  Amt  „genannt  das 
Schekhenamt"  mit  den  Einkünften.  Siegler:  der  edle  Christoph 
Kamrer.  —  T.  V.  p.  300. 

375.  1489.  13.  Dec.  (Mittwoch  Lucia?).  Pongraz  Buchstei- 
ner erhält  das  Schloss  Plankenstein  sammt  Landgericht,  wie  es 
Gilg  Prantner  vormals  inne  gehabt  hatte;  dann  das  Amt  zu 
Lemburg  jährlich  um  370  Pf.  Pfennige  bestandweise.  —  Wolf- 
gang Grapler,  Andre  Fiechtensteiner.  T.  V.  285. 

376.  1489.  13.  Dec.  (St.  Lucia).  Erhard  Puchler  ver- 
kauft an  den  Landesherzog  seinen  Hof  in  der  Larbutsch  bei 
Martburg.  Siegler:  Wilhelm  Graf  von  Seyer,  Wilhelm  von 
Aichberg.  T.  IV.  398. 

377.  1489.  Reimbrecht  von  Reichenburg  erhält  das  Schloss 
Bleiburg  mit  der  gewöhnlichen  Burghuth  und  das  Amt  Schwar- 
zenbach  bestandweise  um  200    Pf.    Pfenning.  — 

378.  1489.  Gandolf  von  Kienburg  der  Aeltere,  löst  von 
Achatz  von  Ernau  das  Schloss  Wolchenstein  um  968  fl. 
ungar.   T.  IIL  109. 

379.  1490.  24.  Jan.  (Sonntag  vor  conversio  Pauli).  Simon 
Krall  übernimmt  die  Zahlung  von  1500  fl.  ung.  für  ein 
vom  Kaiser  Friedrich  IV.  bei  dem  Joann.  de  Augustinis  zu 
Venedig  bestelltes  und  erkauftes    Halsband    von    Gold   mit  Dia- 


489 

mantcn,  Balescn  und  Perlen,  und  erhält  dafür  die  Bestandsbe- 
slätig'ung  vom  Schlosse,  Maut,  Amt  und  Landgericht  Traburg, 
Grosskirchheim,  Fron  und  Wechsel  in  den  kaiserl.  Ayten  in 
Moderek  und  andern  Enden  der  Grafschaft  Ortenburg,  den 
Aufschlag  in  Kärntheu  und  in  dem  Canal,  das  Schloss  Puttero- 
berg sammt  dem   Amte    Lessach.  —  T.  VL  841. 

380.  1490.  30.  Jan.  (Samstag  vor  Lichtmess).  Franz  Prager 
erhält  bestandvveise  jährlich  um  90  Pf.  Landmünze  das  kais. 
Schloss  Gonabiz  mit  Zugehör,  Urbar  und  Herrlichkeiten.  Ritter 
Wolfgaug  von    Graben.  —  T.  VI.  344. 

381.  1490.  I.März  (Montag  nach  Fastensoimtag).  Friedrich 
von  HoUnek  erhält  pflegweisen  Besitz  des  könig.  Schlosses  und 
der  Maut  —  (wo?).  Ritter  Andrä  Viechtensteiner  als  Siegler. 
T.    VI.   127. 

382.  1490.  2.  Mart.  Datum  in  oppido  nostro  Lienz.  Fride- 
ricus  imperator  —  Innocentio  summo  pontifici.  —  Fundatum  est 
exactis  temporibus  in  ducatu  nostro  Carinthise  per  Aquilejensem 
patriarcham  monasterium  canonicorum  regul.  S.  Augustini  in 
Oberndorf  Aquilcjensi  dioces.  —  quod  quidem  hac  tempestate, 
cuni  Turcarum  incursione ,  tum  Hungarorum  assidua  prseda 
prorsus  desolatum  inspicitur  —  neque  jam  ipsis  conabis  (?)  fratri- 
bus,  unde  se  alere  possint,  emolumentum  superest,  quod  quidem 
pro  eorum  summa  religioue  indignum  esse  existimamus,  opinio- 
nesquc  eorundem  iuquio  (?)  consultum  iri,  Sanctitatem  vestram 
summopere  rogamus  apud  revcrendum  cardinalem  Sancti  Marci, 
ut  ecclesiam  parochialem  Sancti  Poncratii  in  Windischgraz  ad 
collationem  ejus  pertinentem,  quae  etiam  alias  ipsi  monasterio 
incorporata  fuit,  eidem,  quo  eo  auxilio  respirare  possit,  connec- 
tere  et  incorporare  velit.  Dann  ein  Brief  des  Kaisers  Friedrich  IV. 
Domino  Marco,  Summ«  Romanae  Ecclesise  Cardinali,  Episcopo 
Pudrestino  über  denselben  Gegenstand,  von  demselben  Datum. 
T.  IV.   758  —  760. 

383.  1490.  1.  Sept.  (St.  Gilgentag).  Jacob  Zetel  von 
Künnd  Ritter,  und  Niklas,  Hanns  und  Benedikt  die  Zekel,  seine 
Brüder  und  Vettern  erhalten  von  K.  Friedrich  um  12000  fl. 
ung.  das  Schloss  Ankenstein  mit  dem  Urbar,  die  Stadt  Fridau 
und  das  Schloss,  so  weiland  der  K.  Mathias  von  Ungarn, 
Grafen    Ulrich    von    Schaumburg    in     den    Kriegsläufen    abge- 

Archiv.  Jahrg.    1840.   HI.   Heft.  3'i 


490 


Wonnen  unil  Sr.  kais.  Majestät,  mit  seiner  Gnaden  Kost  und 
Darlehen  an  sich  gebracht  hat,  Alles  um  24000  fl.  um 
ihres  Dienste  willen,  die  sie  Sr.  kais.  Majestät  gethan  haben  — 
auf  Wiederkauf.  Siegler:  Ulrich  von  Weissbriach,  Herr  zu 
Kobetsdorf.  —  T.  IL  203. 

384.  1490.  22.  Dez.  (Mittwoch  nach  St.  Thomas).  Sigmund 
Paumgartner  erhält  das  königl.  Amt  zu  Leoben  als  Pfleger 
gegen  Verrechnung.  —  T.  VI.  p.    125. 

385.  1491.  19.  Jan.  (Mittwoch  vor  Sebastian).  Grätz. 
Bürgermeister,  Richter  und  Rath  der  Stadt  Grätz  erhalten 
das  Umgeld  zu  Grätz,  „so  wir  etwa  zeither  auf  Sr.  kaiserl. 
Gnaden  Vergunnen  zu  Pau  derselben  seiner  genannten  Stadt 
gebraucht  haben"  jetzt  in  Bestand  gegen  jährliche  400  Pf.  Pfen- 
nige. T.  VI.  29. 

386.  1491.  20.  Jan.  (Pfingsttag  vor  Pauli  Bekehrung). 
Sebastian  Spangsteiner  erhält  das  Schloss  Schwanberg  und 
das  Amt  und  Umgeld  daselbst  bestandweise  jährlich  um  270  Pf. 
Pfennige.  T.  VI.  1120. 

387.  1491.  30.  Jan.  (Sonntag  nach  Pauli  conversio).  Linz. 
Urkunde  K.  Friedrichs  IV.  für  Wilhelm  Moshaimer  über  Güter  im 
Velacherge rieht  in  Kärnthen.  T.  VII.  117. 

388.  1491.  1.  Februar    (Frauenabend:   Lichtmess).  Hanns 


Harlanffer    erhält    vom    K.     Friedrich 


.damit    ich   meiner 


&"'     ^ "     —     ' —  ?5' 

Schäden,  an  meinem  Sitz  Irenfrizdorft  in  den  Kriegsläufen  ge- 
nommen ,  destobas  ersetzt  werde ,  Seiner  Kaiserl.  Gnaden 
Zehent  zu  St.  Ruprecht  ob  Murau,  so  etwan  dem  Stift 
Salzburg  zugehört  hat"  auf  3  Jahr  bestandweise,  jährlich 
um  32  Pf.  Pfenn.  Siegler:  Michel  Prandiss,  Bürger  zu  Linz. 
T.  VI.  31. 

389.  1491.  4.  Februar  (Freitag  vor  Apollonia).  Hanns 
Sietzendorfer  erhält  die  kaiserl.  Vischweid  im  Mürzthal  um 
jährliche  50  Pf.  Pfenn.  in  Bestand.  T.  VI.  46. 

390.  1491.  13.  Februar  (Sonntag  nach  Dorothea).  Hanns 
Geumann  erhält  die  zwei  Schlösser  zu  Voitsberg,  die  Aem- 
ter  in  der  Kunach,  St.  Oswald,  Kofflach,  am  Tregast,  Her- 
zogenberg, Lugastberg,  Geisfeld,  Graden,  an  der  Gössnitz,  in 
dem  Velber,  an  der  Kunach,  bestandweise  jährlich  um  500  Pf. 
Pfen.  Siegler:  Andre  Vicchtcnsteiuer.  —  T.  VI.  905. 


491 

391. 1491.  9.  März  (Mittwoch  vorLsetare).  Hanns  Hannwird 
verrechnender  Einnehmer  des  Umgeldes  zu  Brück  an  der  Muhr, 
zu  Mureck,  Fehring-,  Feldbach,  Polan,  Pirchfeldt,  Gleistorf, 
Passail,  Weiz,  am  Kirchberg,  Anger,  Fladnitz,  Vorau,  Reitenan, 
Bisseisdorf,  St.  Ruprecht,  Burgau.  T.  VI.  361. 

392.1491. 10.  März  (PfingsttagvorLaetare).  Gabriel  Wulfin- 
ger  erhält  das  Umgeld  zu  Leoben  zur  pflegvveisen  Verrechnung. 
T.  VI.  41. 

393.1491.11.  März  (Freitag  vor  La;tare).  Hanns  Pearbeck, 
Bürger  zu  Imiernberg  des  Eisenerzt  bei  Leoben  erhält  das  Umgeld 
im  Innernberg,  jährlich  um  100  Pfunde  bestand  weise.  T.  VI.  22. 

394.  1491.  13.  März  (Sonntag  vor  Judica).  Lientz.  Niclas 
Paumkircher  zu  St.  Georgen  zu  Murau  tritt  an  den  edlen 
Hanns  von  Kaltenhausen  landesfürstliche  Lehen,  am  Moos,  ob 
dem  Seebach,  zu  Ottheim,  im  Graben,  in  Greka  das  Kat- 
berglehen etc.  ab.  Anton  Pechgrer,  Rathsbürger  zu  Lienz,  Hanns 
Göttinger,  Stadtschreiber  zu  Lienz.   T.  I.  552. 

395.  1491. 16.  März  (Mittwoch  nach  Lsetare).  Wulfing  Welzer 
tritt  die  landesfürstlichen  Lehen  in  Stalpauen,  den  Zehent  ob  Saurau 
in  der  Süessau  herrührend  ehemals  von  Liechtenstein  von  Murau 
an  den  Edlen  Leonhard  Malenteiner  ab.  — 

396. 1491. 18.  Apr.  (Montag  nach Misericordia  Domini).  Seba- 
stian Spangsteiner  und  Christoph  Pfunter  werden  Verweser  des 
kaiserl.  Hallamtes  zu  Aussee,  des  Geugerichtes  und  des  Schlosses 
Flinsberg  mit  der  Burghuth.  —  Siegler :  Ritter  Andre  Viech- 
tensteiner.  T.  VI.  901. 

397.  1491.  21.  März  (Montag  nach  Judica).  Linz.  Wolfgang 
Weiss  erhält  das  Umgeld  in  Mahrburg  verrechnend  zu  verwesen  — 
wie  es  früher  Richter  und  Rath  zu  Marburg  inne  gehabt  hatten. 
Der  edle  Niklas  Kadmer,  kaiserl.  Thürhüther.  T.  VI.  24. 

398. 1491.  20.  Mai  (Freitag  vor  Pfingsten).  Ulrich  Weiss  wird 
verrechnender  Schaifer  des  Spitals  zu  Judenburg,  weiland  der 
Greissenegger  Stiftung.  T.  VI.  43. 

399.  1491.  3.  Juli  (Sonntag  vor  Ulrich).  Hanns  Zünuer 
erhält  die  Verwesung  des  Umgeldes  zu  Vordernberg.  T. 
VI.  26. 

400.  1491.  8.  Juli  (Freitag  nach  Ulrich).  Hanns  Kheyl 
und  Hanns  Hann    erhalten    das    achtzigste    Pfund  in  Steyer,  so 

33  « 


492 


Jörg  Kezler,  Bürger  zu  Leoben  früher  inne  gehabt  hat,  ku 
Hartberg  und  Fürstenfeld,  jährlich  um  500  Pf.  Pfenn.  bestand- 
weise. —  Siegler:  Hanns  Schvvarzenburger,  Königl.  Maj. 
Diener.  T,  VI.  33. 

401.  1491.  10.  Juli  (Sonntag  vor  Margarethen).  Sigmund 
von  Liechtenberg  erhält  die  Aemter  Schönstein  und  Katzenstein 
saramt  Landgericht  und  Urbar  bestandweise,  jährlich  um 
400  Pf.  Pfenn.  —  Sigmund  von  Liechtenberg,  Pfleger  zu  Lands- 
berg, Balthasar  Mindorfer,  Pfleger  zu  Königsberg.  T.  VI.  36. 

402.  1491.  9.  Sept.  (Freitag  vor  Kreuzerhöhung).  Hanns 
Sinzendorfer  erhallt  die  kaiserl.  Aemter  in  der  Stanz,  Stelling, 
auf  dem  Herzogenberg;  das  Umgeld  im  Mürzthal,  Afflentz- 
thal  und  in  den  Nebenthälern ;  ,,also  dass  ich  auch  davon  des 
Solds  auf  mein  8  Pferd  und  12  zu  Fuss,  so  ich  zur  Behütung 
und  Bewahrung  Sr.  Majestät  Geschloss  zu  Brück  an  der  Muhr, 
in  der  Bastei  daselbst  halten  soll,  selbst  bezahlen  soll"  den 
Ueberschuss  zu  verrechnen.  —  Ritter  Ladislaus  Prager,  kaiserl. 
Kammrer.  T.  VI.  14. 

403.  1491.  5.  Oct.  (Mittwoch  nach  Franzisci).  Hanns 
Keyl  erhält  den  landesfürstlichen  Aufschlag  vom  Wein  im  Für- 
stenthume  Steyer  auf  3  Jahr;  jährlich  um  2300  fl.  Rheinisch; 
„dass  aber  Sr.  kaiserl.  Gnaden  Prälaten  und  von  Adel  ihr 
Wein  auf  Sr.  kaiserl.  Gnaden  Freibrief  aufschlagsfrei  zu  las- 
sen." —  Der  edle  Hanns  Hann.  —  T.  VI.  44. 

404.  1491.  7.  October  (Freitag  vor  Colomani).  Michael 
Püchler  erhält  Urbar  und  Gericht  in  Aussee  in  Bestand  auf 
ein  Jahr  um  100  Pf.  Pfenn.  —  Der  edle  Stephan  Perger.  — 
T.  VI.  8. 

405.  1491.  16.  October  (Sonntag  St.  Gallus).  Jörg  Wünkh- 
1er  erhält  die  pflegvveise  Verwaltung  vom  Schlosse  Eppen- 
stein  und  dem  Amte  Vanstorf  bestandweise ,  das  erste  Jahr 
um  400  fl.,  dann  alle  Jahr  um  500  fl.  Siegler  :  Leonhard  Die- 
tenshamer,    Auwald  ob  der  Enns.  T.  VI.  1113. 

406.  1491.  19.  October  (Mittwoch  nach  Lucas).  Benedict 
Setel  erhält  bestandweise  das  kaiserl.  Amt  Marburg  mit  Urbar 
und  Zuflüssen ,  wie  es  Lienhard  Ygelshofer  gehabt  hatte  ,  jähr- 
lich um  900  Pf.  Pfenn.  —  Siegler  :  der  edle  Wolfgang  Sulz- 
berger.   —  T.  VI.  38. 


I 


493 

407.  1491.  2.  Nov.  Linz,  K.  Friedrich  präsentirt  dem  Viii- 
cenz  Khuen,  Pfarrer  der  Kirche  Sancte  Crucis  in  Rochagtsch, 
den  Georg  Saltzer  „ad  altare  Virginis  Beatae  in  Capella  Sancti 
Bartholomaei  in  prajdicto  loco  Rochagtsch  „als  Präbendar  und 
Nachfolger  des  verstorbenen  Priesters  Sixtus,  und  befiehlt  den- 
selben zu  investiren.  T.  VI.  893. 

408.  1491.  8.  Dez.  (Donnerstag  Mariae  Conceptio).  Conrad 
Auer  erhält  das  Schloss  Guetenstein  pflegweise.  —  T.  VI.  857. 

409.  1491. 23.  Dez.  (Freitag  vor  Weihnachten).  Englhard  von 
der  Haydt  erhält  pflegweise  Verwaltung  des  Schlosses  Neidtberg. 
Siegler:  Ritter  Ladislaus  Prager,  kaiserl.  Kammrer  und  Erbmar- 
schall in  Kärnthen.  T.  VI.  357. 

410.  1491.  (Freitag:  Unser  Frauenabend  Lichtmess?) Linz. 
K.  Friedrich  IV.  thut  dem  Stifte  zu  Rotenmann  die  Gnad, 
.jdass  sie  hinfiiran  bis  auf  unser  Widerrufen  neben  andern  un- 
sern  Prälaten  in  Feldzug,  Steuern,  noch  andere  Mitleidung 
nicht  erfordert  werden,  sondern  Uns,  oder  wen  wir  das 
befehlen,  also  oft  für  solchen  Feldzug,  Steuern  und  andere 
Mitleidung,  10  Pf.  Pfenning  reichen  sollen."  — 

411.  1491.  (Freitag  Franzisci?)  Georg  von  Losensteia 
bekennt:  „Sr.  Majestät  hat  mich  zum  Hauptmann  im  Für- 
stenlhume  Steyer  aufgenommen  und  dieselbe  Hauptmannschaft 
zu  Händen  zu  verrechnen  bestellt  und  auch  mir  Sr.  kaiserl. 
Gnaden  Schloss  Graz  mit  sammt  dem  Landgericht  daselbst — 
pflegweise  inne  zu  haben  befohlen  ^,und  verpflichtet  sich"  dass 
ich  die  bemelte  Haubtmannschaft  treulich  und  aufrichtiglich 
verwesen  —  das  Landrecht  als  sich  gebühret  und  von  Alten 
Herkommen  ist,  besitzen  und  halten,  Sr.  Majestät  Kammer  gut 
fördern ,  auch  das  berürte  Schloss  pflegweise  inne  haben  und 
das  mit  den  Dienstleuten,  so  mir  Sr.  Gnaden,  dieweil  die  Irrung 
von  dem  berühmten  Fürstenthum  Steyer  und  ein  gemeiner  Feind 
darinnen  nit  ist,  zu  halten,  und  auf  mein  Darlegen,  besonders, 
so  dieselben  Dienstleuth  in  solchem  Fried  von  Sr.  kaiserl.  Gna- 
den von  mir  abgefordert  werden,  mit  meiner  Kost,  nach  Noth- 
dürften  behüten,  bewahren,  versorgen  werde."  —  vSiegler  :  Gott- 
hard  von  Staruberg,  Sr.  kaiserl.  Majestät  Haubtmann  ob  der 
Enns.  T.  VI.  895. 


494 


412.  1491.  (Freitag  St.  Fraiiciskus  ?)  Veit  Wulfiog  wird 
königl.  Huebmeister  zu  Grätz.   T.  VI.   132. 

413.  1491.  (Freitag  am  h.  Abend?)  Christoph  Pluraegger 
darf  ablösen  das  Schloss  Neidenstein  vom  Ritter  Wolfgang  vom 
Graben.  —  T.  III.  122. 

414.  1492.  3.  Febr.  (St.  Blasi).  Richter  und  Rath  zu 
Murau  bekennen:  „als  uns  der  Kaiser  Friedrich,  von  dem  fremden 
Eisen,  so  an  menigen  Enden  im  Fürstenthum  Steyer  und  der- 
selb  um  ausserhalb  Leobnischen  und  Huttenbergerischen  Eisen  ge- 
macht, von  eines  Theils  auf  die  Stadt  Murau  und  von  dann  aus 
Sr.  Gnaden  Landen  geführt,  davon  kein  Aufschlag  geben,  was 
man  des  füran  selbsthingen  Murau  oderauf  die  Nebenstrassen  un- 
teraufschlagt bringt,  den  Aufschlag  davon,  inmassen  der  von 
Sr.  Gnaden  Leobnischen  oder  Huttenbergerischen  Eisen  ge- 
nommen wird  et,  einzunemmen  und  das  Geld,  so  in  3  Jahren  davon 


fallt,  zu  Pau  und 


Besserung 


der  Stadtmauern  und    Thurm    da- 


selbst zu  Muhrau  zu  verbrauchen,  vergunt  hat."  —  T.  VI.  54. 

415.  1492.  10.  Febr.  (Freitag  nach  Dorothea).  Die  Brüder 
Bernhardin,  Jörg,  Christoph  und  Sigmund,  die  Mynndorfer, 
erhalten  die  Pflege  des  Schlosses  und  Urbars  zu  Feustritz. 
Sigler :  Jörg  Prunheimer,  Hanns  Flusshart.  T.  VI.  922. 

416.  1492.  22.  Febr.  (Mittwoch  vor  Mathias).  Mathias, 
Bischof  zu  Sekkau,  erhält  zur  pflegweisen  Innehabung  und  Ver- 
waltung die  Hauptmannschaft,  Stadt  und  Schloss  Rackersburg, 
mit  500  Pf.  Pfennige  und  2  Meyerhöfen  bei  der  Stadt ,  die 
Weingärten  am  Hausberge,  sammt  Vischwaide  und  Wildbahn, 
und  die  Burghut.  —  Siegler:  Ladislaus  Prager,  kaiserl.  Erb- 
marschalk in  Kärnthen  und  Rammrer  etc.  T.  VI.   378. 

417.  1492.  25.  Febr.  ?.  (Samstag  vor  Kunegunde).  Thomas 
Doner  erhält  Mauth  und  Aufschlag  zu  Leoben  um  400  Pf.  Pfennige. 
Siegler:  Hanns  Hyttinger,  Stadtschreiber  zu  Linz.  T.  VL  912. 

418. 1492. 12.  März  (Montag  vorReminiscere).  Barthlmä  von 
Pernekh  erhält  wieder  in  Besitz  das  Schloss  Nega  mit  Urbar 
etc.  so  vormals  ihm  und  seinen  Brüdern  gehörte,  und  ver- 
bürgt, dass  er  sich  darüber  mit  dem  Kaiser  vertragen  werde. 
—  Bernhard  Diettensheimer,  Anwald  ob  der  Enns.  —  T.  VI.  53. 

419.  1492. 26.  März  (Montag  nach  Oculi).  Bernhard  Mosshei- 
mcr  erhält  das  Schloss  Wolkcnstein  sammt  Landgericht  pfleg-  und 


495 

bestandweise    auf  3    Jahre    um    2300  fl.    Rhein.    Siegler :  sein 
Vetter  Benedikt  Mossheimer.  T.  VI.  1032. 

420.  1492.30.  März  (Freitag  nach  Oculi).  Gabriel  Wulfinger 
erhält  das  Schloss  Oberkap fenberg  mit  Urbar  und  Burghut 
pflegvveise.  —  Siegler:  Andre  Viechtensteiner.  T.  VI.  1029. 

421.  1492.  30.  April  (Montag  nach  Georg).  Linz.  Seba- 
stian Spangsteiner,  derzeit  Verweser  des  Halls  zu  Aussee  und 
zu  Schwannberg  verkauft  dem  Landesfürsten  sein  Haus,  Hof- 
statt und  Baumgarten  „gelegen  zu  Aussee  im  obern  Markcht 
zunächst  an  dem  Gasteig" ;  —  Alles  freies  Aigen.  Siegler : 
Ritter  Andre  Wagenn.  T.  IV.  405. 

422.  1492.  17.  Mai  (Donnerstag  nach  Pankratius).  Pettau. 
Richter  und  Rath  zu  Pettau  erhalten  das  Gericht ,  Umgeld, 
Hofamt  mit  der  Mühle,  Mauth  und  SOzigst  daselbst  zu  Pettau 
auf  ein  Jahr  zur  Verwaltung  gegen  Verrechnung.  —  T.  VI.  37. 

423.  1492.  17.  Mai  (Pfingsttag  nach  Pancratius).  Richter 
und  Rath  der  Stadt  Pettau  erhalten  die  Verwaltung  vom  Ge- 
richt, Urageld,  Hofamt,  Mühle,  Mauth  und  Achtzigst  zu  Pettau. — 
T.  VI.  930. 

424.  1492.  7.  Juni  (Donnerstag  vor  Pfingsten).  Hanns  und 
Niklas  Kaltenhauser  (Vater  und  Sohn)  erhalten  ausschliesslich  auf 
5  Jahr  den  freien  Handel  mit  Vitriol,  so  man  nennt  Kupfer- 
wasser, aus  dem  Fürstenthum  Kärnthen  nach  Venedig  gegen 
jährliche  Abgabe  von  100  fl.  Rhein.  —  Leonhard  Plazer,  Pfle- 
ger zu  Aichelburg  und  Stain.  T.  VI.  869. 

425.  1492.  9.  Juli  (Montag  vor  Margareten).  Linz.  Urkunde 
K.  Friedrichs  IV.  Hinsichtlich  des  Rauheisens  wird  befohlen :  Die 
von  Leoben,  mit  dem  Radmeister  vereint,  sollen  zu  Leoben 
und  bei  der  Muhr ,  wo  es  am  besten  gelegen  ist ,  Stätten, 
Kohlgebäude  zum  Kohlaufschütten  errichten;  die  Radmeister 
sollen  die  Köhler  mit  nöthigem  Gelde  versehen,  damit  dann 
auch  das  Kohl  genügend  erzeugt  und  von  ihnen  selbst  zum 
Berge  abgeführt  werden  könne.  Alles,  auch  der  dritte  Wagen 
Eisen  soll  den  Leobner  künftig  gegeben  und  die  Briefe  dar- 
über, so  die  Radmeister  vom  K.  Friedrich  IV.  haben,  sollen 
sie  den  Leobnern  herausgeben.  Wegen  der  Kohlung  an  den 
Städten  bei  Leoben,  bei  der  Muhr  wolle  der  Kaiser  noch  ab- 
sonderlich mit  den    von  Leoben  handeln.  Indessen  sollen  weder 


496 

Radmeister,  noch   Leobner    einander    in    die    ihnen   jeden  Thell 
zugetheilten  Wälder    nicht  greiflFen, 

426.  1492.  11.  Juli  (Mittwoch  vor  St.  Margarethen). 
Linz.  K.  Friedrichs  IV.  Befehl  an  alle  Städte  und  Märkte,  alle, 
die  Hämmer  haben,  Eisen  schmiden  lassen.  Meistern,  so  Eisen 
machen  und  Arbeitern,  sie  mögen  Staugeisen ,  auch  was  für 
Eisen  immer  machen,  auf  alle  Erzeugnisse  —  der  Verleger,  der 
Stadt,  des  Marktes,  oder  sein  eigenes  Merkzeichen  zu  schlagen ; 
—  „weil  durch  diese  Vernachlässigung,  das  Leobnische  Eisen  von 
dem  andern  Eisen  wegen  fast  in  Abfall  gekommen  ist  und  darin 
grosse  IVothdurft  geworden," 

427.  1492.  11.  Juli  (Mittwoch  vor  St.  Margarethen.) 
Linz.  K.  Friedrichs  IV.  Auftrag  an  die  Eisenhändler  zu 
Leoben,  wenn  sie  Radvverke  in  Vordernberg  Schulden  halber 
an  sich  bringen,  diese  gut  und  stets  zu  betreiben  und  im  Um- 
trieb  zu  halten ;  sonst  werde  sie  der  Landesfürst  einziehen, 
besetzen  und   bearbeiten    lassen. 

428.  1492.  9.  Aug.  (Donnerstag  Laurenziabend).  Wolf- 
gang Leroch  erhält  in  Verwaltung  und  Bestand  das  Schloss 
St.  Peter  ob  Leoben  sammt  Urbar  und  Landgericht  für  120 
Pf.  Pfennige  jährlich.  —  Ritter  Sigmund  Utzinger.  T.  VL  363. 

429.  1492.  27.  Sept.  (Pfingsttag  vor  Michaeli).  Andre 
von  Weisspriach  erhält  von  Raimund ,  Bischof  zu  Gurk  ver- 
pfändet um  4400  fl.  Pfennige  —  das  Schloss  Erylstein  (Er- 
lachstein ?)  und  die  2  Aemter  St.  Jörgen  und  Anderburg;  wor- 
über er  dem  Kaiser  Friedrich  IV.  Gewehr  und  Treue  lei- 
stet. —  T.  VI.  50. 

430.  1492.  5.  Okt.  (Freitag  nach  Michaeli).  Wolfgang 
Baumgartner,  Bürger  in  Wien  verkauft  dem  Georg  Kern- 
stock zu  St.  Gallen  zwei  Hämmer  in  der  Reifling  zwischen 
des  Gennslauter  und  Kerns-Hammer    gelegen. 

431.  1492.  22.  Nov.  (Donnerstag  vor  Katharina).  Sigmund 
Lamberger  erhält  bei  seiner  Vermählung  mit  der  Tochter  des 
Andreas  Rindschadt  als  Heiratgabe  1000  fl.  als  Pfandschil- 
ling auf  Schloss  und  Urbar  Montpreiss  —  auf  Wiederlö- 
sung. Siegler :  Sigmund  Lamberger  und  sein  Vetter  Georg 
Lamberger,  Ritter  und  kaiserl.  Pfleger  zu  Montpreiss.  T. 
III.  463. 


497 

432.  1492.  25.  Nov.  (Sonntag  nach  Csecilia).  Linz.  K. 
Friedrichs  IV.  Befehl  an  alle  Obrigkeiten,  ernstlich  den  Auftrag 
auszuführen  dass  auf  gehaltene  Beratschlagung  in  Linz  mit 
den  kaiserl.  Uäthen  —  über  die  allerlei  Eisenerze  im  Für- 
stenthume  Steier  und  Kärnthen  alle  fremden  Eisenerze ,  aus- 
genommen das  zu  Hüttenberg  und  das  Eisen,  so  der  Abbt 
Johann  zu  Lambrecht  unser  Rath,  auf  4  Hämmer  zu  machen 
hat,  abgethan  und  nicht  mehr  gemacht  werden  soll;  also  — 
wo  man  ausser  diesem  im  Lande  noch  fortfahre,  Eisen  zu 
machen  und  zu  verführen,  dass  beides  ernstlich  abgethan  und 
confiscirt  werde ;  „auf  dass  unser  Leobnisch  Eisen  und  sein 
Ausgang  nicht  weiter  gehindert  werde ,  noch  wir  desshalb  an 
unserem  Kammergut  Schaden  nehmen." 

433.  1492.  29.  Nov.  (Donnerstag  vor  Andrä).  Anna  des 
edlen  Wolfgangs  Kürchknopfs  \  Tochter ,  Gemalin  des  edlen 
Martin  Pachhauser,  tritt  ihrer  Tochter  Katharina  und  ihrem 
Schwiegersohn  Fürchenberger  ihre  erblichen  Lehen  ab :  in  der 
Klam,  auf  dem  Praitenstein,  zu  Schattwimmerpfarr,  in  der 
Kirchbergerpfarr,  zu  Kirchberg,  am  Pfaflfen ,  im  Trattenbach 
den  Wedlhof,  im  Erlach,  im  Carlgraben,  in  der  Feistritzer- 
pfarr  —  ehemals  herrschaftlich  Feistritzer  Lehen.  —  Siegler : 
Andre  v.  Liechtenstein.    T.  I.  565. 

434.  1492.  12.  Dec.  (Mittwoch  vor  Lucia).  Ritter  Hanns 
Sinzeudorfer  erhält  auf  2  Jahre  in  Bestand  die  kaiserl.  Aem- 
ter  in  der  Staiitz ,  Pischberg,  am  Herzogenberg,  das  Purk- 
recht  zu  Brück  (alle  Aemter  zum  gedachten  Schlosse  gehörend} 
das  Umgeld  im  Mürzthal,  zu  Zell,  zu  Afflentz,  im  Dragössthal, 
die  Vischwaide  im  Mürzthale  etc.  —  jährlich  um  400  Pfunde. 
Andre  Viechtensteiner  als    Siegler.    T.  VI.  357. 

435. 1492.  ?.  28.  Dec.  (Freitag  vor  Neujahr).  Andre  Spangstei- 
ner erhält  das  Schloss  Pfannberg  pflegweise.  Siegler:  Ritter  Andre 
Viechtensteiner.  T.  VI.  909. 

436. 1492.  ?.  29.  Dec.  (Samstag  vor  Neujahr).  Philipp  VVerneg- 
ger  wird  Pfleger  und  Verwalter  des  Schlosses  Fürstenfeld.  Siegler: 
Ladislaus  Prager,    Ritter  Andre  Viechtensteiner.    T.  VI.  371. 

437.  1492.  (Freitag  St.  Augustin  ?).  Linz.  K.  Friedrich 
des  IV.  Befehl  an  Bürgermeister ,  Richter  und  Rath  zu  Brück 
an  der  Mur,    Leoben,  Knittelfeld,  Vordem-  und  Innernberg  des 


498 


Eisenerzes,  „dass  sie  sich  mit  ihren  Eisenwagen  und  Gewichten 
sämmtlich  vor  dem  Rath,  Kammrer    und  Burggrafen  zu  Steier, 
Caspar   von    Rogendorf,    einfinden,    dieselben   wieder    neuerlich . 
cimentiren  und  berichtigen   lassen";    weil  von   Seite    der   Han- 
delsleute darüber  Klage   erhoben    worden   ist.  — 

438.  1493.  25.  Jan.  (Pauli  Bekehrung).  Barbara,  Frau 
des  Hannsen  Frosch  beym  Chrungelsee  zu  Aussee  stiftet  ihr 
väterliches  Erbtheil  an  das  Spital  daselbst  zur  Aufnahme  und 
Versorgung  (daselbst)  ihres   kranken   Mannes. 

439.  1493.  4.  Febr.  (Montag  nach  Lichtmessen).  Sebastian 
Mynndorfer  erhält  bestandweise  das  Schloss  und  Urbar  Plan- 
kenstein und  das  Amt  zu  Lemburg  um  400  Pfund  jährlich. 
—  Siegler :  Balthasar  Mynndorfer ,  Pfleger  zu  Kunsberg.  T. 
VI.  932. 

440.  1493.  17.  März  (Sonntag  Laetare).  Linz.  Die  Brüder 
Wolfgang  und  Ambrosi,  die  Merzinger,  Söhne  Wolfgang  Merzin- 
gers,  Bürgers  zu  Radkersburg  verkaufen  und  senden  auf  ihre 
Erblehen  dem  Jörg  Lacher,  Bürger  zu  Rackersburg,  Stücke 
in  Pridige  und  Pfarrerstorf  in  der  Rackersburger  Pfarre. 

441.  1493.  18.  April  (Donnerstag  vor  Misericordia  Domini). 
Barthlmä  von  Mörsberg  erhält  das  Schloss  Neidberg  mit  Ur- 
bar auf  Lebenszeit  und  tritt  dafür  an  den  Kaiser  sein 
Haus  zu  Grätz  in  der  hintern  Schmidgasse  bei  dem  Rekthurm 
gelegen,  mit  Mayrhof  und  Garten  ab.  —  Ritter  Walther 
Hauser  (sein  Vetter).   T.  VL  59. 

442.  1493.  19.  April  (Freitag  vor  St.  Georg).  Hanns 
Gewmann  von  Gailschach,  Vogt  der  kaiserl.  Aemter  und  Pfleger 
zu  Lankowitz   und  Voitsberg. 

443.  1493.  27.  April  (Samstag  nach  Marcus).  Linz.  K. 
Friedrich  IV.  erlaubt,  dass  Jakob  Auersberger,  Pfarrer  zu  St. 
Ruprecht,  Erzpriester  in  der  Niedern  March  in  Crain,  undProbst 
Cancian,  Pfarrer  zu  Davernikh  etc.  und  mehrerer  geistlichen 
Bruderschaften  Verweser,  zu  Rudolfswerth  ein  CoUegium  Ca- 
nonicorum  mit  einem  Probst  aus  sich  und  ihren  Renten  stiften 
dürfen  —  und  dazu  einzuverleiben  die  St.  Ruprechtskirche,  die 
St.  Cancian  Pfarrkirche  zu  Königstein ,  die  St.  Martinskirche 
zu  Ponikl  und  die  St.  Niklaskirche  zu  Rudolfswerth.  K.  Max- 
milian  dd.  Wien,  Samstag  St.  Thomastag  1493  gibt  gleichfalls 


499 

seine  Einwilligung.  —  Jacobus  Annachperger  plebanus  apud  San- 
ctum  Rupertiim  inferioris  Marchiae,  Archidiaconus  Carniole  — 
wurde  zum  Präpositus    erwählt.    T.    IV.  899  —  908. 

444.  1493.  27.  Juni  (Donnerstag  vor  St.  Peter  und  Paul). 
Hanns  Geyinann  erhält  die  zwei  Schlösser  Voitsberg  und 
Lankowitz,  auch  die  Aemter  in  der  Kunach,  St.  Oswald,  Köf- 
lach,  am  Tregast,  Herzogenberg,  Angastberg,  Gaisfeld,  Graden, 
an  der  Gassnitz,  Welberg,  an  der  Kunach  —  bestandweise  um 
500  Pf.  jährlich.— Siegler:  Andre  Viechtensteiner.  T.  VI.  388. 

445.  1493.  8.  Juli  (Montag  nach  Maria  Heimsuchung). 
Franciscus  Prager  erhält  nach  der  pflegweisen  Innehabung  jetzt 
bestandweise  das  SchlossWindischgrätz  und  den  Auftrag,  nachdem 
das  Sr.  fürstl.  Gnaden  nicht  nützlich  ist,  zuhalten,  dasselbe  abzubre- 
chen und  weiland  Gilgen  SchulthaizingerThurm  in  derselben  Stadt 
zu  Windischgrätz  gelegen  „zu  der  Wöhr  zuzurichten  und  zu 
bauen"  von  dem  Rathe  zu  Windischgrätz  auf  4  Jahre ,  gegen 
jährliche  Hinausgabe  von  100  Pf.  Siegler:  Ritter  Andre  Jobstl. 
T.  VI.  1123. 

446.  1493.  24.  Juli  (Mittwoch  Jacobi  Abend).  Hanns 
Wynnter  erhält  den  kaiserl.  Sitz  Neunhanss  im  Ennsthal  pfleg- 
weise. —  T.  VI.   883. 

447.  1493.  26.  Juli  (Freitag  vor  Petri  ad  vincula).  Niklas 
Lissnik  erhält  das  kaiserl.  Amt  zu  Marburg  bestandweise 
jährlich  um  800  Pfund.  —  Siegler:  Ritter  Ulrich  Penscher, 
Witzthum  zu  Ortenburg.  —  T.  VI.  382. 

448.  1493.  30.  Nov.  (Andreastag).  Hanns  von  Klechwird 
Lehensträger  von  Seite  der  Grafschaft  Cilli ,  er  erhält  von 
den  Lichtensteinern  von  Murau :  „den  Hof  zu  Burg  Schleunitz 
sammt  dem  Dorf  dabei,  darauf  gefdrstete  Freiung  ist  und 
darüber  Niemand  zu  richten  hat,  dann  sie  und  ihre  Erben; 
dann  Güter  zu  Lemberg,  zu  Kötsch,  am  Bacher,  zu  Sykolach  im 
Trafeid,  in  der  Schleunitzer  Pfarr,  zu  Phamitschach  am  Pacher." 
—  T.  I.  p.  282. 

449. 1493.  6.  Dec.  (Freitag  nach  Andreas).  Lehensvertrag  des 
Hanns  von  Klech  über  seine  Lehensgüter  in  Steier. 

450.  1493.  20.  Dec.  (Freitag  St.  Thomas-Abend).  Wien. 
Wilhelm  Trautmannsdorfer  erhält  vom  römischen  Kaiser  Max- 
milian    als     Lehensträger    für    sich     und     für     seinen    Bruder 


I 


500 

Hanns  und  für  seine  Vettern  Wolfgaug ,  Jörgl ,  Sigmund, 
Ernst ,  Gebrüder  Trautmannsdorfer  die  Erblehen  bei  Kirch- 
berg, Grafendorfer  Pfarre,  Leutersdorf  an  der  Raab ,  Aschau 
bei  Pergfeldt  und  die  Cillierlehen  an  der  Sakau  (Sakkau) 
T.  VII.  139. 

451. 1494.3.  Jänn.  (Freitag-  nach  Neujahr).  Wilhelm  v.  Auers- 
berg,  Lehensträger  landesfürstl.  und  Cillier  -  Lehen  zu  Ober- 
und  Nieder-Gastrey,  zu  Breutenbuch,  am  Bach,  zu  Fresen  un- 
ter Baselsdorf,  im  Bruchberg  am  Bacher,  auf  dem  Draufeld, 
des  Haarzehends  (?)  und  an  der  Drau  und  Stattenberg,  der  Bann- 
gewässer, Ulzga  und  Trebin ,  —  am  Glamitz  ob  Gamlitz,  in 
der  Grenach  bei  Gamlitz  ob  Ehrenhausen.  —  T.  I.  p.  283. 

452.  1494.  5.  Jänn.  (Sonntag  nach  Neujahr).  Hanns  Hahn  wird 
Lehensträger  des  öden  Flofs  an  der  Zeyring.  T.  I.  p.  285. 

453.  1494.  8.  Febr.  (Samstag  vor  Fastensonntag).  Hanns 
Rohetscher  erhält  zur  pflegweisen  Verwaltung  das  Schloss 
Rohetsch,  das  kaiserl.  Amt  daselbst  und  die  Mauth  mit  der 
gewöhnlichen  Burghuth.  —  Siegler:  Ritter  Hanns  Hann  von 
Hannberg.  —  T.  VI.  70. 

454.  1494.  8.  Febr.  (Samstag  vor  ApoUonia).  Hanns  von 
Maltis  erhält  Massenberg  ob  Leoben  gelegen  sammt  der 
Burg  in   derselben  Stadt  Leoben   pflegweise.    Hanns   Zeylacher. 

—  T.  VI.  939.  f  I 

455.  1494.  20.  Febr.  (Donnerstag  vor  Reminiscere).  Ritter 
Adrian  der  Kreisseneker  erhält  die  Aemter  und  die  Vogtey  zu  Tun- 
ney,  Obdach,  zu  Wierding —  bis  zur  Bezahlung  seines  Gut- 
habens, um  jährlich  200  Pf.  Pfenn.  Thomas  Kredenecker.  —  T. 
V.  697. 

456.  1494.20.  Febr.  (Donnerstag  vor  Reminiscere).  Thomas 
Kredenecker  erhält  zur  pflegweisen  Verrechnung  das  Schloss 
Osterwitz  im  Sannthal,  mit  der  Verpflichtung,  von  jedem  25  Pfund 
Pfenn.  einen  gerüsteten  Mann  zu  Pferd  zu  halten  und  die- 
selben Reisigen  auf  Begehren  des  Kaisers  ausrücken  zu  lassen, 
sonst  aber  die  Rekten  abzuliefern.  —  Ritter  Adrian  der  Greis- 
senecker.  —  T.  V.  694. 

457.1494.  23.  Febr.  (Sonntag  vor  Oculi).  Ulrich  Starch,  Ver- 
walter des  Amtes  Hinterberg  bei  Aussee.  —  Siegler:  Heinrich 
Schruttauer,  Bürger  zu  Wien.  T.  VI.  425. 


501 

458.  1494.  28.  Febr.  (Freitag  vor  Oculi).  Jörg  Freiherr  von 
Kastelbark  erhält  pflegweise  das  Schloss  Weitersfeld.  —  Ritter 
Jörg  Rotlaler.  T.  VI.  957. 

459.  1494.  3.  März  (Montag  nach  Oculi).  Hanns  Hann  wird 
Verwalter  des  Amtes  und  der  Mauth  an  der  niedern  Zeyring.  — 
Siegler:  Ulrich  Stepl,  königl.  Kammerschreiber,  Woifgaug  Sulz- 
berger,  königl.  Kastner  bei  dem  Rotenthurm  zu  Wien.  T.  VI.  434. 

460.  1494.  9.  März  (Sonntag  Laetare).  Kaspar  Grafenberger 
wird  Hubmeister  in  Grätz.  —  Siegler :  Ritter  Mörth  Himmelfeind. 
T.  VI.  398. 

461. 1494. 10. März  (Montagnach  Laetare).  Benedikt Mosshai- 
mer  erhält  das  Schloss  Selk  sammt  der  Burghuth.  Siegler :  der 
edle  und  veste  Mainhard  Härder  zu  Grebming.  T.  VI.  946. 

462.  1494.  14.  März  (Freitag  nach  La;tare).  Friedrich  Iloff- 
mannerhältdie  Verwaltung  der  Mauth  in  Rotenmann.  Siegler:  der 
edle  und  veste  Christoph  vStrasser,  Erasmus  Zeilhofer,  Bür- 
ger zu  Salzburg.  —  T.  VI.  400. 

463.  1494.  18.  März  (Dienstag  nachSontagJudica).  Llenhard 
V.  Ernau  wird  Vicedom  und  Landschreiber  in  vSteyer  und  leistet  da- 
für den  Gewährsbrief:  „dass  ich  dasselbe  Witzthum  und  Landschrei- 
beramt treulich  und  aufrichtiglich  innhaben ,  verwesen  und  han- 
deln, Sr.  Gnaden  Nutzen,  Gült  und  Renten,  von  Sr.  Gnaden 
Städten,  Pflegern  und  Amtleuten  zu  rechter  Zeit  und  ohne 
Abschlag  in  Sr.  Gnaden  Hände  einbringen  und  weiter  nach 
Sr.  Gnaden  Gescheft  und  Befehl  weiter  rieichen ,  antworten 
und  jährlich  als  sich  gebührt  verrechnen  ,  Sr.  Gnaden  Bürger 
und  Leute,  so  mir  insonderheit  befohlen  sind,  in  keinerlei- 
weise  wider  altes  Herkommen  beschweren,  noch  dringen,  auch 
die  Gerichte,  so  je  zu  Zeiten  für  mich  zu  erledigen  gedingt 
werden,  mit  Rath  verständiger  Leute  erledigen  und  darinnen 
weder  mit  Gab,  Freundschaft,  noch  Feindschaft  noch  icht  an- 
ders, sondern  allein  die  göttliche  Gerechtigkeit,  an  selben 
auch  Sr.  Gnaden  Stadtsteuer ,  Gült  und  andere  Obrigkeit  ein- 
ander entziehen  lassen  ,  selbst  auch  nicht  thun  und  sonst  alles 
handien  und  thun  soll  und  will ,  das  einen  getreuen  Witzthum 
und  Landschreiber  zu  thun  zimt  und  gebührt  und  von  altem 
Herkommen  ist. —  Siegler:  der  edle  Sigmund  Moraltinger,  Au- 
wald zu  Wien.  T.  VI.  68. 


!02 

464.  1494.  7.  April  (Montag  nach  Quasimodogeniti).  Ritter 
Barthlmä  von  Pernek,  Verwalter  des  Schlosses  Untervoitsbcrg 
sammt  Urbar  und  Herrlichkeit.  Siegler:  Ritter  Jörg  Rottaler, 
königl.  Rath.  —  T.  VI.  421. 

465.  1494.  10.  April  (Donnerstag  nach  quasimodogeniti), 
Füssen.  Maximilian  I.  gibt  die  Pfarre  zu  Pettau  seinem  Can- 
tor  Hanns  Kerner.  T.  IV.  953. 

466.  1494.  24.  April  (St.  Jörgentag).  Mörth  Purchenlann- 
ter  erhält  pflegweise  Verrechnung  des  Urbars  und  Gaugerichts 
zu  Aussee.  —  Siegler:  Erhard  Chlinger,  Bürger  zu  Aussee.  T. 
VI.  137. 

467. 1494.  28.  Ap.  (Montag  nach  Cantate).  Hanns  Geumann 
erhält  das  Schloss  Lankowitz  sammt  den  Aemtern  von  Herzogen- 
berg, in  der  Graden,  in  der  Kunach,  am  Weiber,  in  der 
Gössnitz,  zu  Gaysfelden,  am  Tregast,  zu  Lugastberg,  auch 
das  Landgericht  und  Marchfatteramt  zu  Voitsberg,  wie  er  es  schon 
vormals  inne  gehabt  hatte ,  zur  pflegweisen  Verwaltung.  — 
Ritter  Albrecht  von  Trenweck.  T.  VI.  1036. 

468.  1494.  6.  Juni  (Freitag  nach  Erasmus).  Füessen. 
Wolfgang,  Andre  und  Wilhelm  von  Graben,  Brüder  han- 
deln mit  dem  Kaiser  Maximilian  I.  um  einen  Wald ,  genannt 
Galamigk  ,  mehrere  Dörfer  und  2  Teiche ,  nach  unparteiischer 
Schätzung,  wornach  dann  die  ganze  Summe  geschlossen  wer- 
den soll,  auf  den  pfandweisen  Besitz  des  Schlosses  und  der 
Herrschaft  Seldenhofen.  T.  IL  216. 

469.  1494.  20.  Juni  (Freitag  nach  St.  Veit).  Englhard 
von  der  Haidt  erhält  die  Pflege  des  Schlosses  Hartberg  —  (die 
Bürger  und  Leute,  so  zu  dem  bestimmten  Schlosse  gehören).  — 
Siegler:  Ritter  Jörg  Rottaler.  T.  VI.  1127. 

470.  1494.  23.  Juli  (Montag  Johannesabend  im  Sommer). 
Sebastian  Mynnd orfer  wird  Pfleger  des  Schlosses  Fürchtenegg 
und  der  Aemter:  Schönstein  und  Katzenstein.  —  Siegler:  Ritter 
Achatz  von  Neideck.  —  T.  VI.  430. 

471.  1494.  31.  Juli  (Donnerstag  vor  Stephani  inventio). 
Jörg  Moyser  erhält  in  pflegweise  Verwaltung  das  Schloss  und  die 
Stadt  Pettau  sammt  dem  Landgericht  und  jährlich  500  Pf.  Pfenn. 
zu  Hauptmannsfeld  und  Sr.  Majestät  Amt  daselbst.  —  Siegler: 
Ritter  Jörg  Sinzerpaumer.   —  T.  VI.  949. 


503 

472.  1494.  14.  Aug.  (Fraueiiabend  Assumtionis).  Heinrich 
Eberpach  wird  Verwalter  des  kaiserl.  Amtes  zu  Ratkersburg 
und  des  Tabors  daselbst.  Siegler:  Ritter  Sigmund  Moraltinger, 
Auwald  zu  Wien.  T.  VI.  412. 

473.  1494.  6.  Sept.  (Samstag  vor  Maria  Geburt).  Achaz 
Mutmannsdorfer  und  seine  Gemahlin  Ursula,  früher  Frau  des 
Hanns  Süssenheimers  erhalten  um700fl.  Pfandschilling  das  Schloss 
Süssenheim  zum  Genüsse.  Siegler:  der  edle  und  feste  WoI%ang 
Tewfl.  —  T.  ni.  149. 

474.  1494.  12.  Nov.  (Mittwoch  Martini).  Grata.  K.  Maximi- 
lian I.  befiehlt  dem  Georg  von  Losenstein,  Haubtmann  in  Steyer — 
die  Kirche  Mooskirchen,  auf  welche  Augustin,  Probst  in  Stainz, 
Ansprüche  machte,  diesem  einzuantworten;  nachdem  aber  der 
Bischof  von  Seggau  Matthias,  unser  Fürst  und  Rath,   im  Pos- 

,sess  dieser  Kirche  stand  und  seine  Gerechtigkeit  behauptet, 
befiehlt  K.  Maximilian ,  die  Kirche  dem  Bischöfe  zu  lassen  und 
dem  Probste  an  seinen  ordentlichen  gewissen  Richter  mit 
seinen  Ansprüchen  zu  verweisen.  —  Zweites  Schreiben  an  den 
Stanzerprobsten  selbst.  Drittes  Schreiben  an  alle  Prälaten , 
den  Adel ,  die  Städte  und  Märkte ,  welche  bei  diesem  Pfarr- 
prozesse und  der  Restituirung  der  Pfarre  Mooskirchen  an  den 
Bischof  zu  Sekkau,  widerrechtlich  etwas  an  sich  gerissen 
hätten,  dass  sie  alles  auf  die  Forderung  des  Bischofs  zu  re- 
stituiren  bereit  seyn  sollen.  —  T.  IV.  894  —  897. 

475.  1494.  13.  Dec.  (Samstag  Lucientag).  Ritter  Lasla 
Prager,  Erbmarschalk  in  Kärnthen,  der  bestand  weise  um 
jährl.  50.  Pfund  das  Schloss  Sanegg  und  das  Amt  zu  Press- 
berg inne  hatte,  erhält  Bestandverlängerung.  T.  VI.  413. 

476.1494.?.  31.  Dez.  (Mittwoch  vor  Neujahr).  Hanns  Grün- 
wald erhält  die  pflegweise  Verwaltung  des  Schlosses  Windisch- 
grätz,  des  Schulthauzinger  Thurm  etc.  Siegler :  Ritter  Simon 
von  Hungersbach ,  königl.  Rath  und  Schatzmeister ,  General 
Ulrich  Stopel,  königl.  Kammerschreiber.  —  T.  VI.  1133. 

477.  1494.  Hanns  Gaymanns  Revers  um  die  Schlösser  Voits- 
berg  und  Lankowitz  und  die  Aemter  in  der  Kunach,  St.  Oswald, 
Köflach,  Tergast,  Herzogenberg,  Lucasberg^  Gaisfeld,  Graden, 
an  der  Gossnitz,  in  Walber,  an  der  Kunach,  auf  3  Jahr  lang 
gegen  500  Pf.    Bestandgeld.    T.  VI.  125. 


504 

478.  1494.  Seyfried  Rottenberger  erhält  pflegweise  das 
Schloss  Gonabiz.  —  Siegler:  Simon  von  Ungersbach,  röm. 
königl.  Majestät  Schatzmeister,  Veit  Hengsbacher.  T.  VI.  943. 

479.  1494.  Ritter  Hanns  Rohetscher.  —  T.  V.  658. 

480.  1494.  Ritter  Reinbrecht  von  Reichenburg  erhält  den 
Aufschlag  zu  St.  Veit  und  Völkermarkt.  —  T.  V.  668. 

481.  1494.  (Freitag  Magdalena?)  Ritter  Reimbrecht  von 
Reichenburg  erhält  die  Hauptmannschaft  in  Steyr  mit  sammt 
dem  Schloss  Grätz  pflegweise  und  mit  500  Pfund  Pfenn. 
Hauptmannssold.  —  Siegler ;  Kaspar  von  Rogendorf,  Sr.  königl. 
Majestät  Rath.  —  T.  VI.  75. 

482.  1495.  13.  Juli  (St.  Margaret).  Vorau.  Paul  vonPuech- 
wald  erhält  Schloss  und  Herrschaft  Süssenheim ,  einst  im  Be- 
sitze Hannsens  von  Süssenheim,  worauf  die  Wiederlage  der 
Morgengabe  von  dessen  Frau  Margaret,  jetzt  des  edlen  Achatius 
Mutmannsdorfers  Gemahlin  haftet,  für  1100  Pfenn.  pfleg-  und 
pfandweise.  Siegler:  Georg  von  Weissbriach. — T.  II.  211. 

483.  1495.  6.  November  (Freitag  vor  St.  Martini).  Worms. 
Kaiser  Maximilian  I.  ertheilt  dem  Stadtrichter  zu  Grätz,  „der 
jetzt  ist  oder  künftig  sevn  wird ,  den  Bann  über  das  Blut  in 
derselben  unsern  Stadt  Gratz,  zu  richten  zwei  Jahre  lang  die 
nächsten  nach  Datum  dieses  Briefes  nacheinander  folgend,  nach 
übelthätigen  Personen  zu  greifen,  gefänglich  sie  annehmen,  mit 
peinlicher  Marter  fragen  und  einem  jeden  derselben  Uebelthäter 
auf  seine  ofl'enbare  Misshandlung  öder  sel]»st  Bekcnntniss  mit 
strengen  Rechten ,  die  sich  nach  altem  Herkommen  und  löbli- 
cher Gewohnheit  der  obgenannten  unsern  Stadt  Gratz  gebührt 
und  Recht  ist,  zu  strafen."  —  Jedoch  gegen  körperliches  Ge- 
lübd  und  Eidesleistung  an  den  landesfürstlichen  Rath,  Hof- 
marschall und  Hauptmann  in  Steier,  Reinprecht  von  Reicheuburg. 

484.  1496.  22.  April  (Freitag  vor  St.  Jörgen).  Hanns  und 
Gregor,  die  Lamberger,  Brüder,  erhalten  bestandweise  jährlich  um 
850  fl.  Rheinisch  das  Amt  zu  Tifer.  —  Siegler ;  Ritter  Lasla  Prager, 
Erbmarschall  in  Kärnthen  und  Truchsess  in  Steier.  —  T.  VI.  457. 

485.  '1496.  14.  Juli  (Donnerstag  nach  Margareten).*  Ritter 
Adrian  von  Greisseneck  erhält  die  Pflege  des  Schlosses,  Urbars 
und  der  Herrschaft  Weitersfeld.  Siegler :  Ritter  Hanns  Lamber- 
ger, Ritter  Jörg  Kazer,  Pfleger  zu  Laa.  T.  VI.  444. 


505 

486.  1496.  14.  Juli  (Donnerstag  nach  Margareten).  Hanns 
Eberpass  erhält  pflegweise  das  Schloss  Rakersburg  sammt  dem 
Tabor  in  der  Stadt  und  den  königlichen  Aemtern  daselbst 
mit  jährlich  400  Pf.  Pfenn.  Burghuth.  —  Siegler :  Ritter  Jörg 
Katzer.  —  T.  VI.  960. 

487.  1496.  8.  August  (Montag  vor  Laurenz!).  Kaspar 
Kollerer  erhält  den  pflegweisen  Besitz  des  Schachenthurms  sammt 
dem  Urbar,  gegen  jährliche  Hinausgabe  von  15  Pf.  Pfenn. 
Siegler:  Der  edle  Balthasar  Feuerabent.  T.  VI.  78. 

488.  1496.  17.  August  (Mittwoch  nach  Frauentag  Assum- 
tionis).  Richter  und  Rath  zu  Judenburg  verwalten  und  ver- 
rechnen Mauth  und  Wechsel  daselbst  zu  Judenburg.  —  T.  VI.  451. 

489.  1490.  17.  September  (Samstag  nach  Kreuzerhöhung). 
Balthasar  von  Donhausen,  Ritter,  Vicedom  und  Hauptmann  zu 
Friesach  erhält  bis  zur  völligen  Bezahlung  seines  Darlehens  von 
2000  fl.  an  den  Kaiser ,  bestandweise  das  Schloss  Dirnstein 
bei  Friesach  mit  Urbar  und  Herrlichkeit ,  wie  dasselbe  Conrad 
von  Stauchwitz  Landcommenthur  des  deutschen  Ordens  der 
österr.  Balley,  inne  gehabt  hatte.  Ritter  Andrä  Krabath  von  Lap- 
pitz,  königlicher  Rath.  T.  V.  707. 

490.  1496.  18.  Sept.  (Sonntag  vor  Matthäus).  Hanns  Hang 
erhält  die  Verwaltung  der  Mauth  im  Innernberg  des  Eisencra 
bei  Leoben.  T.  VI.  458. 

491.  1496.  12.  October  (Mittwoch  vor  Colomann).  Georg 
Pfangauer  wird  Verwalter  des  Amtes  Schachenthurn  sammt 
der  Gült.  —  Ritter  Ulrich  Stopel,  königl.  Kammerschreiber. 
T.  VI.  964. 

492.  1496.  3.  Nov.  (Donnerstag  vor  Leonhard).  Barthlmä 
von  PernecJc  erhält  wegen  seiner  getreuen  Dienste  und  für  alle 
Forderungen ,  Schaden  und  Sold ,  berechnet  auf  2149  Pfund, 
nach  Abrechnung  mit  dem  Ritter  Simon  von  Hungersbach  —  das 
Schloss  und  Urbar  Greyseneck  pflegweise  in  Besitz  und  Bestand,  auf 
Wiederlösung.  Siegler:  Georg  von  Rotlal,  Freiherr  zu  Talberg 
königl.  Rath.   —  T.  III.  157. 

493.  1496.  16.  Nov.  (Mittwoch  vor  Elisabeth).  Hanns  Herz- 
heimer  erhält  wegen  getreuer  Verwesung  des  Hallamtes  zu 
Anssee  zur  Verbesserung  seines  Verwesersgehaltes,  die  Ei- 
senmauth  zu  Aussee  zu  freiem  Genüsse. 

Archiv.  Jahrg.  18^9.  III.  Heft.  34 


506 

494.  1496.  10.  Deccmber  (Samstag  vor  Lucia).  Dem  Anton 
Patriarch  wird  die  Bestandinnehabung  des  Amtes  und  Gerichtes 
zu  Sembriach  verlängert.  —  T.  VI.  469. 

495.  1496.  Christoph  SchroUb erger,  Richter  in  Vordern- 
berg  des  Eisenerzes:  Beweis  „dass  die  Juden  (der  Jud  Hierssl} 
Geldsummen  auf  Behausung  in  Vordernberg  geliehen  und  diese 
dafür  verpfändet  hatten." 

496.  1497. 13.  Jänn.  (Freitag  nach  Erhardi).  Hanns  von  Rei- 
chenburg erhält  um  700  fl.  ungar.  den  Thurm  Gratschach 
und  das  Urfahr  zu  Stein  vom  Christoph  Sebriacher  abzulösen. 
T.  I.  524. 

497.  1497.  18.  Jänner  (Mittwoch  vor  Sebastiani).  Hanns 
Sturm  erhält  Schloss  und  Amt  Landskron  (bei  Brück  an  der 
Muhr?)  zu  pflegweiser  Verrechnung.  Ritter  Georg  Schrott, 
königl.  Pfleger  zu  Brück  an  der  Leitha.  T.  V.  723. 

498.  1497.  13.  März  (Montag  nach  Sonntag-Judica).  Hanns 
Kischarawat  erhält  das  Schloss  Arnfels  mit  Urbar  und  Herrlich- 
keiten, wie  es  vormals  Balthasar  Gleinitzer  inne  gehabt  hatte 
gegen  denselben  Betrag,  den  dieser  gegeben  hatte.  —  Peter 
Benemo,  königl.  Secretär.  T.  VI.  90. 

499.1497.  14.  Apr.  (Freitag  nach  Misericordia  Domini).  Hanns 
Schmützer  wird  verrechnender  k.  k.  Mautner  zu  Rotenmann. — 
Ritter  Kaspar  von  Maltis  und  Leonhard  Wucherer.  T.  VI.  95. 

500.  1497.  28.  Apr.  (Freitag  vor  Vocemjucunditatis).  Jakob 
Zeckel  erhält  das  Schloss  und  Urbar  Feustritz  zur  pflegweisen 
Verwaltung.  —  Siegler  :  Der  hochgelehrte  Johann  Fuchsmagen, 
Doktor,  königl.  Rath.  T.  VI.  974. 

501.  1497.  1.  May  (Philipp  und  Jakob).  Christoph  Stai- 
nacher  erhält  pflegweise  das  Schloss  Seldeuhofen  sammt  der  Burg- 
huth.  —  Siegler:  Ritter  Caspar  Schaul  zu Molt,  Untermarschall 
in  Oesterreich,  Ritter  Georg  Schrott,  Pfleger  zu  Brück  an 
der  Leitha  ,  Philipp  Steinbock.  T.  VI.   967. 

502.  1497. 7.  Mai  (Sonntag  Exaudi).  Kaspar  Rulko  erhält  die 
Verwaltung  von  Schachenthurn.  Siegler  :  Ritter  Zacharias  Stein- 
berger.  T.  VI.  971. 

503. 1497. 10.  Mai  (Mittwoch  nach  Exaudi).  Georg  Gloyacher 
wird  Verwalter  der  Burg  zu  Mahrburg  mit  der  Biirghuth.  Siegler 
Christoph  Panier.  T.  VI.  455. 


^^m 


507 

504.  1497.  10.  May  (Freitag-  nach  Bonifazius).  Fahius  Ma- 
linger  erhält  tlas  Schloss  WeitersfeUl.  —  Siegler :  Ritter  Jörg 
Wakerzill.  (Schwager  des  Vorigen.)  T.  VI.  978. 

506.1497.  24.  Mai  (Mittwoch  Frohiileichnam-Ahcnd).  Wolf- 
gang, Pognerhekennt  „dass  mich  K.  Maximilian  I.  zn  seinen  Pog- 
ner  aufgenommen  und  in  Sr.  königl.  Majestät  Stadt  Gratz  zu  sitzen 
und  zu  wohnen  und  alle  Wochen  Va  Pfund  Pfenn.  als  Dienst- 
sold aus  Sr.  königl.  Gnaden  Iluebamt  zu  Gratz  verordnet  hat."'' 
Casin)ir  von  Rodeck,  derzeit  königl.  Obrister  Forstmeister  in 
Steiermark,  Kaspar  Greemberger,  Sr.  Majestät  Huebmeister 
zn  Gratz.  T.  VI.  85. 

507. 1497. 6.  Juli.  (Pfingsltag  nach  St.  Paulstag).  Achatz  Kar- 
ner verkauft  seinen  Zainhammer  in  derLaussa  bei  der  rothen  Mauer 
an  Hanns  Heidenreich  in  Eisenerz  um  115  Pfund  österreichische 
Landeswährung. 

508.  1497.  8.  Juli  (Samstag  nach  Ulrich).  Adrian  Greis- 
senegger  erhält  das  Schloss  Weitersfeld  pflegweise.  Siegler: 
Ritter  Bornisch  von  Ebersdorf,  Erbkammerer  in  Oesterreich, 
Hanns  Obcrheimer  zu  Hohenburg.  T.  VI.  1136. 

509.  1497.  5.  Oct.  (Donnerstag  nach  Francisci).  Die  Ritter 
Tybolt  und  Leonhard  Harracher,  Brüder,  empfangen  als  Lehen 
die  ausgebrannte  Veste  Rabenstein  an  der  Muhr.  Georg  von 
Roththal,  Freiherr  von  Thalberg,  königl.  Rath  ,  Ritter  Hanns 
Harrasser.    T.  L  285. 

510.  1497.  IG.  Nov.  (Donnerstag  nach  Martini).  Heinrich 
von  Scheppach  erhält  bestandweise  jährlich  um  650  Pf.  Pfen- 
nige das  Amt  zu  Marchburg.  —  Ritter  Heinrich  Füllsin ,  der 
röm.  Königin  Stallmeister,  Ritter  Hanns  von  Königsekk,  Vogt 
zu  Feldkirchen,  Enndris  von  Schallenberg.   T.  VI.  465. 

511.  1497.  30.  Nov.  (Plingsttag  Andreastag).  Gabriel  Sigl 
wird  Mautner  im  Innerberg  des  Eisenerzes.  T.  VI.  448. 

512.  1497.  17.  Dec.  (Sonntag  nach  Lucia).  Christoph 
Waidegger  erhält  das  Schloss  Gösting  pflegweise.  Siegler:  Rit- 
ter Kaspar  von  Spauer  und  Jörg  von  Weissbriach.  T.  VI.  983. 

513.  1497.  Sigmund  Schwab,  Bürger  zu  Steyer  ,  verkauft 
seine  Hammerwerksgerechtsame  zu  Hollnstein  an  Wolfgang 
Händl ,  Bürger  zu  Wien. 

34  • 


508 


514.  1498. 3.  Jäiin.  (Mittwoch  nach  Neujahr).  Florian  Thanncr 
wird  aufgenommen  „zu  wägen  des  rauchen  Eisens  Sr.  königl.  Maje- 
stät Eisenerztes  im  Innernberg  bei  Leoben,  —  und  mir  dasselbe 
Wägen-Amt  gegeben,  um  den  gewöhnlichen  Sold,  was  auch 
also  vom  solchen  rauchen  Eisen  gewogen  wirdet,  allezeit  Sr. 
Majestät  Mautner  und  Gegenschreiber  daselbst  fleissiglich  ansa- 
gen und  darinnen  nichts  verhalten,  auch  allenthalben  Sr.  Maje- 
stät Nutzen  und  Fronicn  fordern."  Siegler :  Barthlmä  Freisleben, 
Sr.  Majestät  Hauszeugmeister  zu  Innsbruck.  T.  VI.  139. 

515.  1498.  8.  Jan.  (Montag  Erhardi).  Ritter  Wolfgang  von 
Graben  erhält  das  Sehloss  Seldenhofen  mit  Zugehör  und  Burg- 
huth.  Siegler :  Andre  Spongsteiner,  Pfleger  zu  Pfannberg,  Anton 
Freiherr  zu  Yfan.   T.  VI.  985. 

516.  1498.  24.  Febr.  (Samstag  Mathias).  Hanns  Kell- 
mann  bleibt  Mautner  in  Pettau  gegen  Provision  von  150  fl. 
jährlich.  Siegler:  Rudolf  Harber,  Hauskammrer  zu  Innsbruck, 
Bernhard  von  Fraunburg,  Herr  zu  Haag,  Ciprian  Sernthan. 
T.  VI.  477. 

517.  1498.  3.  Oct.  (Mittwoch  nach  Michaeli).  Hanns 
Senizer  wird  als  Mautner  in  Rotenmann  bestellt  durch  „Se. 
königl.  Gnaden  Räthe  und  Reformirer  Sr.  Majestät  Fürsten- 
thum  Steyer  und  Kärnthen."  Siegler:  Konrad  von  Stern  und 
Jörg  Christian,  Sr.  Majestät  Diener.  —  T.  VI.  473. 

518.  1499.  2.  Jan.  (Mittwoch  vor  H.  3  König).  Hanns  Herz- 
kamer  wird  verrechnender  Innhaber  des  kaiserl.  Geugerichts 
und  Urbars  zu  Aussee.  T.  VI.  94. 

519.  1499.  3.  Febr.  (Sonntag  nach  Lichtmessen).  Kaiser 
Maximilian  1.  an  alle  „Geistlichen  und  Weltlichen  so  einigen  Ge- 
brauch oder  Besuch  in  unseren  Schwarzwäldern  unsers  Eisenerzes 
im  Innern- lind  Vordernberg gelegen  bisher  zu  haben  vermeint: 
wiewohl  alle  Schwarz-  und  Hochwälder  in  unserem  erblichen 
Fiirstenthume  als  unsere  Rcgalia  und  niemanden  andern  recht- 
lich zustellen,  so  werden  wir  doch  berichtet,  wie  dieselben 
Wälder,  sonderlich  in  dem  Fürstenthum  Steyer  durch  Miss- 
brauch unser  und  unserer  Vorvordern  Fürsten  von  Ocsterreich 
Amtleuten  unbilliges  Versäumniss  verwüstet  werden,  so  dass 
unser  Eisenerz  bald  an  Mangel  an  Kohl  und  Holz  erliegen 
müsste.    Wir    haben    daher   den  Waldmeister   Sigmund   Baum. 


I 


500 

garlner  zu  uiiseni  Waldmeister  aufgenommen  und  Ihm  etliche 
Oerter  und  Wälder,  so  mit  Klaus  und  Risswerken  zu  den- 
selben unserm  Eisenerz  wohl  zu  bringen  scyn,  zu  hayen  und 
zu  befrieden  auszeis'en  lassen."  Künftis:  haben  sich  daher  alle 
Andern  dieser  eingefriedeten  Wälder  zu  enthalten.  — 

520.  1499.  6.  Mai  (Montag  nach  Kreuz- Erfindung).  Jörg 
von  Rottal,  Freiherr  der  römischen  und  hungarischen  Majestät, 
gibt  zur  Lösung  des  vom  Kaiser  Friedrich  IV.  versetzten 
Schlosses  Lembach  1000  11.  und  erhält  dafür  das  Amt  in 
der  Stanz,  Herzogberg  und  Ställing  neben  dem  Märztlial  im 
Gebürge ,  auf  Pfandbesitz  und  Genuss  bis  zur  Lösung.  — 
Zeugen:  Reimbrecht  von  Reichenburg,  Hauptmann  in  Steyer, 
köuigl.  Rath ,  Andre  Crabttth ,  k.  Regent  in  Oesterreich.  T. 
II.  221. 

521.  1499.13.  Oct.  (Am  Colomanitag).  Wilhelm  Steinacher  er- 
hält das  Schloss  St.  Peter  ob  Leoben  sammt  dem  Urbar  und  Land- 
gericht pfleg-  und  bestandweise,  jährlich  um  120  Pfund  Pfenn. 
Siegler:  Der  edle  Georg  Drikopf.  T.  VI.  1024. 

522.  1499.  11.  Nov.  (Martini).  Heinrich  Graf  von  Hardegg, 
köngl.  Rath  und  Kammrer  hatte  15000  Rhein,  dargeliehen,  er 
erhält  dafür  und  für  die  Zinsen  zu  5  %  eine  Anweisung  und 
Versicherung  „auf  den  Anschlag  an  der  obern  und  niedern  Tarvis, 
zu  Traberg  und  daselbst  um."  —  Zugleich  erhält  er  das 
Schloss  Kammerstein  sammt  Amt  und  Urbar  zum  Pfandgenuss.  — 
T.  VI.  482. 

523.  1499.  19.  Nov.  (Eritag  St.  Elisabeth).  Leonhard 
von  Ernau  wird  bestätiget  als  Vicedom  und  Landschreiber  in  Steyer 
und  Vicedom  in  der  Grafschaft  Cilly  und  wird  ihm  aufgetragen, 
;,alles  Geld,  Wein,  Getreid  und  alles,  so  darin  gefallt,  es  sey 
ordinari  oder  extraordinari  Empfang,  durch  die  Urbar  und  seine 
Unteramtleut,  nach  Inhalt  der  Ordnung  in  der  nächsten  Reformirung, 
gesetzt  im  Beiweseu  und  mit  Wissen  Sr.  köuigl.  Majestät 
Gegenschreibers  in  Empfang  zu  nehmen.  Siegler:  Ritter  Ru- 
dolph Harber  zuRiegeiiberg,  königl.  Rath  und  Hauskammrer  zu 
Innsbruck,  Ulrich  Möringer,  königl.  Kammerschreiber  zu  Inns- 
bruck. —  T.  VI.  490. 

524.  1499.  3.  Dez.  (Dienstag  nach  Andräi).  Innsbruck. 
Bernhardt   Tallandt   wird   aufgenommen  als  köuigl.  Ueberreuter 


510  ^^ 

im  Fürstenthuni  Kärnthen  mit  80  fl.  Rheinisch  jährlichen  Sold 
und  pflegvveiser  Verwaltung'  des  Amtes  Heumburg  auf  10  Jahr  — 
mit  besonderer  Amtsinstruktion  zum  Dienste  mit  2  Pferden,  „alle 
kaiserl.  Forste  und  Wildbahnen  von  Bleyburg  durch  das  Santhal 
bis  über  den  Werdsee  und  um  Klagenfurth  zu  bereiten.  Auch 
«oll  er  alles  rauhe  und  geschlagene  Eisen  treulich  bereiten  und 
beaufsichten,  damit  dasselbe  nicht  gegen  das  königl.  Geboth  und 
wider  das  alte  Herkommen  zurück  nach  Neumarkt,  Scheufling, 
Murau  und  über  die  Alpe  gegen  Murau,  gegen  Obdach  und  sonst 
allenthalben  im  Lande  auf  fremden  Sti*assen  ohne  Bellete  geführt 
und  davon  dem  Landesherrn  Aufschlag  und  Kammergut  entzogen 
werde.  Auch  soll  beritten  und  beaufsichtet  werden,  das  fremde 
Hallische  und  das  Meersalz,  damit  das  Letztere  nicht  über  die 
Drau  her,  und  das  Hallische  Salz  nicht  wider  alles  Herkommen 
in  das  Land  eingeführt  werde."  lütter  Jörg  Erlacher,  köngl.  Rath. 
Ritter  Jörg  Waldenburger ,  Vicedom  in  Kärnthen,  als  Siegler. 
T.  V.  745. 


511 


X. 
Kur  Oeschichte 

Kaiser  Friedrichs  des  SctiOnen. 


Mitgctheilt 

von 

•Woseph  Vhmel, 


513 


I. 

Zur  Gesciiichte  K.  Friedrichs  des  Schönen. 

ücr  Geschichtschreiber  hat  den  eben  so  erhabenen  als  schwie- 
rigen Beruf,  Gerechtigkeit  zu  üben  im  Urtheile  über  die  von 
ihm  geschilderte  Zeit  und  die  Charaktere,  die  sich  her- 
vorstellten,   die  gleichsam  die  Träger  ihrer  Zeit  sind. 

Ein  unpartheiisches  Urtheil  ist  zu  fordern,  es  ist 
aber  wohl  erst  dann  möglich,  wenn  die  sämmtlichen  Acten  zum 
Spruche  vorliegen.  Der  Richter  (Geschichtschreiber}  muss  sich 
ganz  in  die  Zeit  versetzen,  muss  alle  Umstände  berücksich- 
tigen, muss  die  Verhältnisse  genau  kennen.  — 

Je  umfassender  und  genauer  eine  Zeit  erkannt  wird,  je 
mehr  sich  die  Verhältnisse  nach  und  nach  herausstellen, 
desto  leichter  wird  einem  Geschichtschreiber  das  Urtheil  über 
die  Menschen,  denn  diese  handeln  meist  nach  Umständen, 
sie  werden  von  den  Verhältnissen  bestimmt.  —  Da- 
rum gestaltet  sich  aber  auch  über  „Zeit  und  Menschen"  das  Ur- 
theil oft  ganz  anders  ,  je  nachdem  man  tiefer  eindringt  in  die 
Lage  der  Dinge. 

Wie  verschieden  lautet  nicht  das  Urtheil ,  das  die  Spä- 
teren über  König  Albrecht  I.  fällen,  dessen  Kraft  und  Cha- 
rakterstärke nach  den  neueren  Forschungen  (z.  B.  Böhmers) 
sich  glänzend  herausstellt,  wenn  man  das  frühere  Zerr- 
bild vergleicht. 

Sein  Sohn  und  Nachfolger  Herzog  Friedrich  der  Schöne 
war  in  seinen  Bestrebungen  sehr  unglücklich,  das  Urtheil  über 
ihn  laulct  nicht  günstig ,  es  wird  ihm  eben  sein  Unglück  zum 
Vorwurf  gemacht ,  dass  er  wollte,  was  er  nicht  konnte.    , 


514 


Vergleichen  wir  das ,  was  die  neueren"  Geschiclitschrciber 
über  ihn  urtheilen.  Kurz  in  seiner  Geschichte :  Oesterreich  un- 
ter K.  Friedrich  dem  Schönen  (Linz,  1818)  sagt:  (S.  410— 412) 
„Da  Friedrichs  und  seiner  Brüder  Sinnen  und  Trachten  weit 
mehr  nach  aussen,  nach  Erwerbung  von  Kronen  und 
Ländern,  als  nach  innen  gerichtet  war:  so  konnten  sich  seine 
Unterthanen  unter  seiner  ganzen  Regierung  unmöglich  glück- 
lich fühlen." 

„Während  ihre  Söhne  in  häufigen  Schlachten  dem  Kriege 
erlagen,  mussten  die  Väter  die  Früchte  ihres  Fleisses  zur  Er- 
haltung der  Armeen  hinopfern,  und  nur  Krieg  war  viele  Jahre 
hindurch  das  allgemeine  Losungswort  in  Oesterreich,  nur  Krieg 
das  Erste  und  Vorzüglichste  ,  welchem  alle  übrigen  Rücksich- 
ten des  Staates  weichen  mussten.  Und  dieser  fortdauernde  Zu- 
stand einer  Ueberspannung  der  Kräfte,  der  eigentlich  nicht 
abgenöthiget ,  sondern  geflissentlich  aufgesucht  und 
herbeigerufen  war,  ermüdete  das  Volk  desto  mehr,  je 
weniger  der  Erfolg  so  ungeheuren  und  langwierigen  Anstren- 
gungen entsprochen  hatte.  Als  Friedrich  aus  seiner  Gefangen- 
schaft von  Trausnitz  nach  Wien  zurückkehrte ,  ward  er  von 
seinen  treuen  Unterthanen  mit  einem  unbeschreiblichen  Jubel 
empfangen,  denn  zu  der  Freude  des  Wiedersehens  des  gelieb- 
ten Fürsten  gesellte  sich  das  Gefühl  des  innigsten  Mitleids  über 
sein  hartes  Geschick,  dessen  Spuren  auf  seinem  abgehärmten 
Angesichte  man  deutlich  bemerken  konnte.  Als  er  aber  nach 
dem  Tode  seines  Bruders  Leopold  zum  zweiten  Male  ruhmlos 
nach  Oesterreich  kam ,  und  von  so  vielen  Opfern ,  die  man 
seiner  Ruhmbegierde  gebracht  hat,  nur  den  leeren  Titel 
eines  römischen  Königs  als  Frucht  eingeärntet  hatte;  ver- 
schwand allmählig  alle  Ehrfurcht  und  Liebe  zu  ihm ,  und  dem 
Bruder  Otto  war  es  ein  Leichtes ,  sich  einen  grossen  Anhang 
zu  verschaffen,  und  Friedrichen  dasjenige  abzunöthigen ,  was 
er  nicht  gutwillig  geben  wollte.  Schlecht  hat  sich  damals 
Otto ,  wahrscheinlich  von  seiner  Bayerischen  Gemalin  dazu  an- 
gefeuert, schlecht  haben  sich  die  Könige  von  Ungarn  und  Böh- 
men gegen  den  K.  Friedrich  benommen  ;  aber  sehr  glaublich 
ist  es,  dass  dieser  durch  eine  kluge  Nachgiebigkeit  dem 
Uebel    vorbauen  ,  und  den  Ausbruch    desselben  hätte  vermeiden 


515 

kouncn  ;  zu  spät  ward  er's  gewahr ,  dass  der  Strom  denjeni- 
gen fortreisse,  der  sich  ihm  eigensinnig  entgegenstemmen  will 
und  die  Kraft  nicht  hat,  seine  Fluthen  zu  brechen  und  zu 
händigen.  Der  Anblick  der  schrecklichen  Verwüstung,  welche 
die  Ungarn,  vorzüglich  aber  die  Böhmen  über  einen  grossen 
Theil  Oesterreichs  verbreitet  hatten ,  erbitterte  die  Gemüther 
der  Unterthanen  gegen  Friedrich  noch  mehr,  weil  er  ganz  un- 
thätig  ihrem  Verderben  zusah  und  zu  spät  demselben  Einhalt 
that;  und  alles  dieses  hatte  endlich  zur  Folge,  dass  er  nur 
von  VTenigen  bedauert  seine  Tage  beschloss:  das  gewöhnliche 
Ende  der  Fürsten,  welche  ihren  ganzen  Ruhm  nur  auf  Ero- 
berungen gründen  wollen,  und  unglücklich  in  ihren  Unter- 
nehmungen ,  ganz  fruchtlos  das  Wohl  ihrer  Unterthanen  einem 
Blendwerke  aufopfern." 

„Ein  schöner  Mann  war  Friedrich ,  und  ein  herrlicher, 
wackerer  Ritter;  er  hätte  auch  der  Vater  und  das  Glück  sei- 
ner Unterthanen  werden  können,  hätte  er  sich  nur  mit  dem 
reichen  Erbe  seiner  Vorfahren  begnüget."   — 

In  der  „Vorerinnerung"  sagt  Kurz:  „Eine  getreuere,  den 
Quellen  gemässere  Geschichte  K.  Friedrichs  des  Schönen  ,  als 
die  gegenwärtige  ist,  dürfte  mau  vielleicht  vergebens  suchen. 
Auch  unparteiisch  soll  sie  seyn  gegen  Alle,  von  welchen  in 
ihr  Erwähnung  geschieht 

„Die  Geschichte  Oesterreichs  während  der  Regierung 
Friedrichs  des  Schönen  dreht  sich  leider  grössten  Theiles  um 
Gegenstände  herum ,  die  dem  Lande  eigentlich  fremd  waren. 
Nur  höchst  selten  befanden  sich  unsere  Regenten  in  ihrer  Re- 
sidenzstadt Wien  ,  aber  fast  immer  auf  Heereszügen  oder  im 
Lager.  Ihre  vorzügliche  Aufmerksamkeit  war  also  auch  nach 
aussen  gerichtet,  und  ihre  erste  Sorge  ging  dahin,  dass  es 
nie  an  Mitteln  gebrach ,  einen  langen ,  erbitterten  Kampf  zu 
bestehen.  Diess  ist  die  Ursache ,  warum  in  einem  Zeiträume 
von  zwei  und  zwanzig  Jahren  die  gleichzeitigen  Geschicht- 
schreiber gar  so  wenig  von  inneren  Einrichtungen  für  die  Cnl- 
tur  des  Landes  und  der  Wissenschaften  ,  von  guten  Gesetzen, 
und  von  der  Beförderung  des  Handels,  aber  desto  mehr  von 
Kriegsanstalten  und  von  gewonnenen  oder  verlorenen  Schlach- 
ten zu  erzälilon  wissen  u.  s.   w." 


516 

Diese  Ansicht  und  Würdigung  einer  ringenden  und  kanipf- 
erfüllten  Zeit ,  dieses  Urtheil  über  einen  Herrscher ,  der  sich 
eine  starke  und  selbstständige  Stellung  zu  behaupten  suchte, 
die  ihm  bei  weniger  Selbstsucht  der  deutschen  Wahlfiirsten  un- 
bestritten blieb,  ging  auf  die  meisten  späteren  Verfasser 
österreichischer  Geschichtswerke  über. 

So  sagt  Arn  et  h  in  seiner  „Geschichte  des  Kaiserthumes 
Oesterreich"  (Wien  1827).  vS.  88:  „In  dieser  Lage  der  Dinge, 
bei  anscheinend  gleichen ,  moralisch  aber  für  Friedrich 
überwiegenden  Rechten,  wäre  für  Deutschland  früher,  bevor 
noch  das  Glück  der  Schlachten  für  Ludwig  entschieden,  ein 
ungleich  grösserer  Nutzen  entsprungen  ,  wenn  die  Fürsten  so- 
gleich den  Edelmuth  bewiesen  hätten,  mit  dem  sie  später  die 
Welt  entzückten ,  nachdem  Deutschland  unendlich  gelitten, 
und  sich,  während  die  meisten  übrigen  Reiche  zu  gleicher 
Zeit  fortschritten  ,  aufgerieben  und  geschwächt  hatte''. 

Graf  Mailath  urtheilt  in  seiner  „Geschichte  des  öster- 
reichischen Kaiserstaates"  (Hamburg  1834).  l.  S.  125  über  K. 
Friedrich  den  Schönen,  wie  folgt:  „Bald  nachher  (13.  Jänner 
1330);  starb'  Friedrich,  ein  ritterlicher  Fürst,  an  glänzenden 
Eigenschaften  reich,  doch  war  seine  Regierung  für  Oester- 
reich  unglücklich  ,  weil  er  nicht  Feldherrentalent  genug  besass, 
die  deutsche  Krone  zu  ersiegen,  nach  der  nicht  zu  stre- 
ben ihm  Mässigung  gebrach". 

Fürst  Lichnowsky  in  seiner  „Geschichte  des  Hauses 
Habsburg"  Bd.  HL  (Wien  1838)  S.  82  ist  noch  strenger: 
Gleich  edel,  würdig  und  gross  denkend,  verleitete  die  blin- 
deste Eitelkeit  beide  Fürsten  (Friedrich  und  Ludwig)  zu 
dem  Verlangen,  mit  einer  Krone  sich  zu  schmücken,  welche, 
da  sie  streitig,  um  so  grössere  Sorge  und  Unruhe  ihnen 
selbst,  Verderben  und  Verwüstung  ihren  Erblanden  bringen 
musste.  Ein  Beweis ,  dass  Stärke  und  Entfesselung  von  der 
Gewalt  der  Leidenschaften  ihren  Gemüthern  nicht  eigen  war. 
Einzig  ihre  Eitelkeit  konnte  durch  diese  Zierde  Befriedigung 
finden,  und  diese  auch  nur  halb,  da  bei  getheiltcr  Macht 
jeder  manclie  Hintansetzung  und  Schmach  von  den  Anhängern 
seines  Gegners  zu  erdulden  hatte  und  jedem  das  Bewusstseyn 
inne  wohnen  musste  ,  nur  das  Oberhaupt  einer  Partei  zu  seyn. 


517 

Der  Eitelkeit  allein  ward  gefröhnt;  selbst  jede  andere  Leiden 
Schaft  musste  zurücktreten.  Reichthümcr  konnten  nicht  ge- 
wonnen, nur  die  eigenen  vergeudet  werden;  Ruhnt  war  bei 
der  Gleichgültigkeit  der  Mächtigen  für  alles  was  sie  nicht  un- 
mittelbar betraf,  nicht  zu  erlangen ;  an  Eroberungssucht  gar 
nicht  zu  denken.  Beweis  Kaiser  Heinrichs  Wirken  in  Italien, 
in  der  edelsten  Absicht  unternommen ;  Pracht  und  ruhiges 
Wohlleben  bei  den  immerwährenden  Zügen ,  wodurch  allein 
etwas  Gehorsam  und  Ruhe  erzielt  werden  konnte  ,  war  eben- 
falls nicht  zu  geniessen.  Es  blieb  also  nur  das  Selbstgefallen, 
der  oberste  unter  den  Fürsten ,  und  mit  einer  Krone  geziert 
zu  seyn ,  welche  noch  immer  als  die  erste  und  vornehmste 
der  christlichen  Welt  angesehen  wurde.  An  Deutschlands  Wohl 
oder  Wehe  ward  so  wenig  gedacht,  als  an  das  Urtheil  der 
kommenden  Zeiten". 

Das  sind  Phrasen ,  welche  beweisen ,  dass  der  Verfasser 
zwar  den  Muth  hatte,  das  was  er  für  wahr  hielt,  unumwunden 
zu  sagen,  aber  sehr  wenig  Kenntniss  der  Verhältnisse  und 
des  damaligen  Zustandes  der    österreichischen   Länder. 

Die  blindeste  Eitelkeit  sollte  Ursache  gewesen  seyn, 
des  angestrengtesten  und  ausdauernsten  Kampfes  um  die  deut- 
sche Kaiserkrone!  —  Es  war  ja  eine  Lebensfrage  für  den  R  e- 
g  ente  n  Oesterreichs,  welche  Stellung  er  selbst  einnahm  gegen- 
über den  fremden  deutschen  Reichsfürsten,  die  so  beträclitliche 
Gebiete  mitten  im  Lande  inne  hatten.  Seit  dem  Aussterben 
der  Babenberger  war  wie  überall,  also  auch  in  Oesterreich  (im 
weitesten  Sinne  genommen),  das  Streben  der  grösseren  wie  der 
kleineren  Besitzer  nach  möglichster  Unabhängigkeit  und  Selbst- 
ständigkeit rege  geworden,  es  bedurfte  der  Kraft  eines  Otto- 
kar, um  dem  Regenten  Gehorsam  zu  verschaiTen.  Welche  Ener- 
gie und  Strenge  musste  Albrecht  entwickeln  und  ausüben, 
um  Herr  zu  werden  im  Lande,  zum  Besten  des  Landes. 

Diese  zerstückelte  Herrschaft  in  den  deutschen  Lan- 
den also  auch  in  Oesterreich  war  ja  eben  Ursache  der  Schwä- 
che des  deutschen  Reiches.  —  Der  deutsche  Kaiser  brauchte 
eine  starke  Haus  macht,  um  Kraft  zu  haben  und  zu  zeigen 
gegenüber  der  Unzahl  von  Fürsten  und  Communen ,  welche 
alle    nach    Selbstständigkeit    trachteten ,     und    auf    der    andern 


518 


Seite  musste  Oesterrcichs  Landesf ürst,  wollte  er  nicht 
eine  sehr  untergeordnete,  seine  Wirksamkeit  vielfach  lähmende 
Stellung  einnehmen,  nach  der  deutschen  Krone  mit  aller 
Macht  streben. 

Der  Erzbischof  von  Salzburg,  der  Patriarch  von  Aquileja, 
die  Bischöfe  von  Passau,  von  Freysingen,  von  Bamberg,  von 
Regensburg  und  noch  viele  andere  Fürsten  mit  ihren  so  be- 
trächtlichen Gebieten  achteten  sich  dem  österreichischen  Her- 
zoge nicht  untergeordnet,  einem  römisch  -  deutschen  Kaiser 
mussten  sie  sich  unterwerfen. 

Weit  entfernt  also  von  dem  Vorwurfe  „blinder  Eitelkeit", 
der  dem  Herzoge  Friedrich  über  sein  Streben  nach  der  deut- 
schen Krone  zu  machen  wäre,  muss  man  vielmehr  anerkennen, 
dass  nicht  bloss  Klugheit  dazu  rieth,  sondern  die  Noth- 
wendigkeit  dazu  zwang.  Wollten  sich  die  Habsburger 
ihr  Erbe  sichern ,  konnte  es  nur  durch  die  deutsche  Kaiser- 
krone geschehen.  —  Allerdings  war  die  Eifersucht  der 
übrigen  deutschen  Fürsten  erwacht,     man    wollte  keinen  mäch- 


tigen Kaiser,    der    im  Stande  war. 


Ordnung  handzuhaben  und 


den  selbstsüchtigen  Bestrebungen  der  vielen  vielen  Herren  im 
Reiche  zu  wehren,  das  zeigt  die  Geschichte  K.  Rudolph  I., 
wie  seines  Sohnes  Albre  cht  I. — Eben  so  wurde  dessen  Sohne 
Friedrich  entgegengearbeitet.  Die  Luxemburger  wollten  ja 
auch  nichts  anderes,  und  die  übrigen  Fürsten  hatten  ebenfalls 
keine  andere  Tendenz  als  ihre  Macht  zu  mehren. 

Allerdings  waren  die  Opfer,  welche  sich  das  Haus  Habs- 
burg zur  Erreichung  dieses  Zweckes  auflegen  musste,  uner- 
messlich.  —  Wir  sind  weit  entfernt,  zu  verkennen  die  Drang- 
sale und  Mühen,  welche  dem  Lande  bereitet  wurden,  durch 
die  Stellung  seiner  Landesfürsten  ,  nur  muss  man  nicht  glau- 
ben, dass  die  „Eitelkeit"'  Schuld  gewesen,  an  diesen  bittern 
Kämpfen,  an  diesen  unaufhörlichen  Kriegen  und  Streitigkeiten, 
welche  durch  so  lange  Zeit  mit  kurzen  Unterbrechungen  die 
österreichischen  Lande  wie  die  übrigen  Reiche  bedrängten.  Das 
Uebel  lag  ganz  wo  anders,  als  in  der  Leidenschaft  eines  Ein- 
zelnen. 

Die  Verfassung  des  deutschen  Reiches,  welche  wie  die 
der  römisch-katholischen  Kirche  entartet  war,  trägt  die  Schuld 


519 

dieser  leidigen  Kämpfe ,  in  denen  sich  auf  erbärmliche  Weise 
durch  Jahrliundcrte  das  deutsche  Volk  abquälte  und  seine  beste 
Kraft  aufrieb.  —  Unter  einander  uncins,  nach  Aussen  gelähmt, 
andern  Nationen  ein  Gegenstand  des  Hasses  oder  der  Intriguen, 
das  war  das  Los  Deutschlands  durch  so  geraume  Zeit.  — 

Wir  wollen  nun,  um  die  Anstrengungen  Herzog  Friedrichs 
des  Schönen,  als  Haupt  des  habsburgischen  Hauses,  zur  Er- 
langung der  deutschen  Krone  und  zur  Behauptung  derselben 
in  ein  noch  helleres  Licht  zu  setzen  den  Inhalt  einer  im  k.  k. 
geheimen  Haus-,  Hof-  und  Staats-Archiv  aufbewahrten  Hand- 
schrift des  vierzehnten  Jahrhunderts  hier  mitthcilen,  von  wel- 
cher t  heil  weise  bereits  Lichnowsky  im  dritten  Bande  seiner 
Geschichte  Gebrauch  machte,  obgleich  die  von  ihm  mitgetheil- 
ten  Daten  vielfacher  Berichtigung  bedürfen.  Diese  Handschrift 
ist  von  Papier ,  in  Folio ,  mit  pergamentenem  Umschlag ,  sie 
zählt  33  Blätter ,  von  denen  aber  13  ganz  unbeschrieben  sind, 
der  beschriebenen  Seiten  sind  27.  Die  Aufschrift  von  Aussen 
ist:  „P  h  annts  c  h  äff  t  en.  1313.  Phanntbrieff.  Die  Ar- 
chivs-Signatur ist :  Oestr.  Manuscripte  Nr.  70.  Locat.  107. 

In  diesem  „Archivsregister"  sind  eingetragen  die  von  den 
österreichischen  Landesfiirsten  vorgenommenen  Verpfandungen 
aus  den  Jahren   1310  (1308)  —  1314  (1315). 

Dass  die  darin  enthaltenen  Daten  übrigens  nicht  bloss  in 
einer  Beziehung,  sondern  in  mehrfacher  von  Interesse  und  Wich- 
tigkeit sind ,  ist  einleuchtend.  Wir  machen  in  dieser  Hinsicht 
nur  aufmerksam  auf  Nr.  34.  Verpfändungen  gewisser  Gülten 
und  Güter,   die  zum  Theile  confiscirt  waren".  (1310). 

Anno     domini     millesimo.     Tricentesinfio.     Terciodecimo 
Octavo    (Mense?  August)    notantur   bona    obligata   in 

Sweuia. 
1.  Wir  Fridreich  von  gotes  gnaden  etc.  Daz  wir  Heinri- 
chen von  Magenbuch  vmb  sinen  dienst,  den  er  vns  getan  hat, 
vnd  noch  tun  sol.  vnd  umb  sinen  schaden  geben  wir  im  sech- 
zich  march  silber  Greezer  gewichtes  vnd  setzen  im  das  vmb 
daz  hous  Gutenstein,  vnd  svvaz  darzu  gehört,  vnd  daz  dorf  in 
Goltzvvis,  di  vogtey  des  dorfes  ze  Magen  vnd  daz  dorf  ze 
Symeringn     mit    sogetaner    bcscheidenheit,    daz     er     di    selben 


520 

satziinge  in    den  selben  rechte  als  sein  brief  vnd  sein    hantucst 
Stent  inne  haben  sol. 

2.  Wir  Fridreifch  etc.  Daz  wir  dem  edelem  manne  Rudol- 
fen von  Hewn  vmb  seinen  dienst  den  er  vns  getan  hat  vnd  noch 
tun  sol ,  vns  vnd  vnserm  Bruder  Hertzog  Luipolden  vnd  vmb 
den  schaden,  den  er  in  Beheim  genomen  hat,  geben,  vnd  ge- 
lobt haben  ze  geben  zweihundert  march  silber  Chostenzer  ge- 
wichtes ouf  sant  Johanstag  ze  Sunebenten  der  schierist  chumt 
vnd  haben  im  darvber  ze  purgel  gesatzt ,  meister  Bercht'  vn- 
sern  oberisten  schriber,  Eberharden  vnd  Vlrichen  Bruder  von 
Walsse  vnd  Dytrichen  von  Pilichdorf,  darzii  sol  man  im  setzen 
da  oben  in  dem  lande  ander  burgel  vir ,  mit  sogetaner  be- 
scheidenheit,  wer,  daz  man  in  der  guter  nicht  verriebt  ouf  daz 
selbe  zil ,  so  sullen  di  purgel  in  varen  vnd  laisten  gesellschaft 
an  geuerde  vnd  nicht  ouz  chomen ,  vncz  er  des  gutes  verriebt 
werde.  — 

3.  Wir  Fridreich  etc.  Daz  wir  dem  edelem  manne,  Eber- 
harden von  Purgelon  vmb  sinen  dienst,  den  er  vns  getan  hat, 
vnd  noch  tun  sol,  geben  vnd  loben  ze  geben  zwei  hundert  march 
silber  Chostenzer  gewicht  ouf  sant  Johanstag  ze  Sunebenten 
der  schirist  chumt,  vnd  sol  im  daz  vnser  vrowe  di  chuneginne 
von  Rom  verpurgeln  ,  nach  sinem  willen,  wer  aber  daz  er  des 
gutes  nicht  gewert  wurde  ,  ze  der  frist ,  so  sol  man  im  vmb 
daz  gut  saczunge  tun  nach  des  von  Griezzenberg  rat ,  vnd  Ja- 
cobs vnsers  hofmeisters,  mochten  di  nicht  vber  ein  chomen,  so 
sol  Walther,  oder  Dyt'  von  Chastel  vberman  sein,  daz  man  im 
setze  ,  für  daz  gut  als  zitlich  vnd  pillich  ist. 

4.  Item  dominus  dux  obligauit  Burch'  de  Elrbach  pro  sep- 
tingentis  quinquaginta  marcis ,  pro  marca  sexaginta  grosses 
Pragenses  computando ,  castrum  Prandenberg,  et  forum  Toten- 
heim ,  situatis  bei  des  Ylere  ,  cum  suis  attinentiis  universis  etc. 

5.  Item  Brunoni  <le  Elrbach  pro  trecentis  marcis  sibi 
pro  suo  seruicio  debitis ,  pro  marca  qualibet  sexaginta  gros- 
ses computando ,  castrum  PhafTenhouen  cum  suis  attinentiis 
universis. 


Vgl.  Liclinowsky.  HI.  Bd.  ad  a.   1313.  Regeslen. 
(1.   N.   230.  3.  N.   229.  3.  N.  228.) 


521 

Anno    domini    millcsimo   triccntesimo    tcrcio    decimo    viij 
notantur  bona  obligata  per  Auslriam. 

6.  Notandiim  quod  Vlrico  magistro  fsagittarioriim  et  suis 
heredibus  castrum  Gutenstein  cum  suis  pertinenciis  et  pro- 
uentibus  vnivcrsis  est  obligatum  pro  iiiillc  quadraginta  libris 
(1040)  doraino  duci  mutuatis  fructibus  perceptis  in  sortein  mi- 
nime  computatis. 

7.  Item  Cunrado  de  Rezzing  pro  centum  quinque  libris 
denariorum ,  sibi  pro  suis  seruiciis  debitis ,  curia  in  Oetzeins- 
dorf  cum  suis  pertinentiis  est  obligata.  Sibi  et  suis  lieredibus, 
fructibus  in  sortem  minime  computatis. 

8.  Item  Rudolfo  Wirsingo  obligate  sunt  curia  in  Algel- 
spach  et  in  Pütenowe^  et  redditus  duarum  librarum  cum  dimi- 
dia  in  Paltraim  pro  septuaginta  libris  denariorum  Wiennen- 
sium,    sibi  pro  suo  seruicio  debitis. 

9.  Item  eidem  Rudolfo  obligata  est  curia  Richoltsperg, 
cum  suis  attinentiis  pro  XXXVI  marcis  argenti  sibi  pro  cquo  per 
nos  ab  Ottone  Husario  vendito,  debitis. 

10.  Item  Osanne,  relicte  quondam  Chunradi  Pyher  et 
Planche  filie  Pilgrimi  de  Tannherg  redditus  viginti  librarum 
dandos  de  aduocacia  in  sancto  Ypolito  pro  ducentis  libris  de- 
nariorum Wiennensium  sunt  obligati. 

11.  Item  Gerlosariis  fratribus  et  sorori  sue  obligata  sunt 
bona  infrascripta. 

Primum  castrum  et  forum  in  Perchtolstdorf  cum  suis 
attinentiis. 

Item  villa  Weiden  apud  Marichegge. 

Item  villa  Gerhartsdorf ,  cum  suis  pertinenciis. 

Item  XIIII  librae  reddituum  in  Muggerowe  pro  M.  CC.  libris 
et  debent  solummodo  solui  infra  festum  natiuilatis  domini  et 
Carnispriuium ,  fructibus  in  sortem  minime  computatis.  —  Da- 
tum Wienne  anno  domino  m"  ccc"*  viü**  feria  secunda  ante 
Pentecosten.  — 

12.  Item  dominus  dux  obligauit  Chunrado  et  Nycolao  de 
Vahca  et  suis  heredibus  pro  XXXVl  marcis  argenti  redditus, 
quos  habet  ante  portam  in  La  et  duo  feoda  in  Haniftal,  cum 
suis  attinentiis,  tamdiu  tcnenda,  quousque  sibi  dictc  XXXVI 
marce  fuerint  persolute. 

Archiv.  Jahrg.  18^9.   III.  Heft.  35 


522 

13.  Itein    Decima    in   Jevtendorf   obligata    est    Chadoldo 
Puzleinsdorf  pro  LXXXX  taleiitis  denariorum  etc. 

14.  Item  Alb''  de  Meinberg  sunt  obligata    pabulum  aduo- 
cacie  in  Chotweig  pro  LXXX  talentis  denariorum. 

Ms.  p.  4. 

15.  Herzog   Fridrich    etc.    verpfändet   dem  Purchardus  de 

Slat  („viro  strennuo fideli  nostro  dilecto")  den  er  für  seine 

treuen  Dienste  („ob  merita  obsequiorum  suorum  que  nobis  im- 
pendit  et  in  antea  exhibere  tenebitur")  —  200  Mark  Silber  ver- 
sprochen hat,  vorläufig  „villam  nostram  in  Hoflein  prope  La" 
—  mit  Zugehör  —  ohne  Abschlag  der  Nutzen  („proventibus  ville 
memorate  minime  computatis  in  sortem."}  — 

Ms.  pag.  5. 

Lichnowsky.    III.  Bd.    Regesten  CCCXXV.    Nr.   4    (unbestimmt,  ohne  Ab- 
schlag ausgelassen). 

16.  Herzog  Fridrich  von  Oesterreich  etc.  versetzt  dem  Had- 
mar  von  Sunnberg  und  s.  Erben  (.,mit  willen  vnd  guust  vnser 
„Bruder  Herczog  Luipold,  Herezog  Albrecht,  Herczog  Heinrich 
„vnd  Herczogen  Ott,  vnd  mitzitigem  rat  vnser  Lantherrenin  Oster- 
„rich  ze  rechter  saczung"^  —  („vnsers  rechten  Eigens  daz 
„Hous")  Valchenstein  mit  Zugehör  C„ez  sein  gericht,  mout,  phen- 
„ning,  gult,  zehente,  weinwachs,  in  vrbar,  ze  holtz,  ze  veld, 
,,vnd  ze  dorf,  ez  sei  gestift  oder  vngestift ,  versucht  oder  vn- 
,,uersucht,  svvi  so  daz  genant  ist,  vnd  mit  allem  dem  rechte 
„als  ez  graf  Berchtolt  von  Meidburg  in  nutz  vnd  in  gewer  ge- 
„habt  hat-')  —  für  700  march  Silber  —  auf  Wiederlösung. 

Ms.  p.  5. 

Lichnowsky  III.  Bd.  Regesten  DXXVI.  Nr.  3.  unvollständig. 
„Wir  Fridreich  etc.  Daz  wir  des  gutes  daz  Bercht'  weilen 
schutzenmeisters  gewesen  ist,  daz  in  vnser  gewalt  mit  vrag  vnd 
mit  rechter  vrteil  erteilt  vnd  ledig  worden  ist,  des  selben  guter 
hab  wir  gegeben  zweinzch  phunt  purchrechtes,  daz  er  gehabt 
hat  ouf  dem  hous  daz  Pilgr'  ist,  Paltrams  Eninchel,  des  schu- 
tzenmeisters eidem  vnserm  liben  vnd  getriwen  purger  Herticin 
dem  richter  ze  den  ziten  ze  Prespurg,  vnd  sinem  sun  Paulen 
vnd  siner  snur  Dyemuden,  desselben  schutzenmeisters  toch- 
ter,  vnd  allen  irn  erben  ledichlich,  vnd  freilich  ze  verseczen 
ze  verchaufen,  ze  geben  swen  si  vk^ellen,  an  allen  irrsal  als 
purchrechtes  recht  ist,  vnd  vnser  stat  ze  Wienn   recht  vnd  ge- 


523 

wonheit  ist,  für  hundert  march  lotigs  Silbers  Wieiiner  ge- 
wichtes wand  der  vorgenante  Percht'  der  schutzenmeister 
dein  vorgenanten  Hertlein,  vnd  sinern  sun  Paulen  vnd  sinor 
suner  Dyemuden  gelobt  het  di  vorgen.  hundert  march  ze  rech- 
ter morgengabe."  Daz  daz  etc. 

Ms.  p.  5.  Nr.  17. 

S.  Lichnowsky  III.  Bd.  Regesten,  p.  DXXVI.  Nr.  2.  (unrichtig.) 

18.  Nos  Fridericus  etc.  Ad  vniuersorum  presens  scriptum 
intucncium  noticiam  publicam  cupimus  pervenire.  Quod  nos  cum 
consensu  expresso,  et  voluntario  karissimorum  fratrum  nostro- 
rum  —  Alberti,  Heinrici  et  Ottonis  ducum  Austrie  illustriunt 
nostro  et  eorum  fratrum  nostrorum  nomine  illustri  principi  Liu- 
poldo  duci  Austrie  et  Styrie  ,  fratri  nostro  karissimo  auctori- 
tatem  plenam  tribuimus  dedimus  atque  damus,  ut  idem  frater 
noster  Liupoldus  preclare  Katerine  nobilis  viri  domini  Amadei 
comitis  Sabaudie  filie  legitime ,  quam  idem  frater  noster  in 
vxorem  legittimam  sub  juramento  per  ipsum  super  hoc  prestito, 
se  ducturum  promisit,  pro  octo  milibus  marcarum  argenti  sibi 
nomine  dotis  prefate  Katerine  soluendarum  ,  ypotecam  expres- 
sam  in  castris  municionibus  sev  bonis  nostris  tunc  nominandis 
constituat.  Super  qua  ypoteca  ipsa  Katerina  de  dote  prefata 
certa  sit  et  respectum  habeat  specialem  et  quod  idem  frater 
noster  Liupoldus  nomine  et  auctoritate  premissis  in  recompen- 
sam  dotis  prefate  seu  donationem  propter  nuptias,  si  de  sua 
voluntate  precesserit  prefate  Katerine  octo  milia  marcarum  ar- 
genti predicti  ponderis  similiter  super  terris  municionibus  seu 
bonis  nostris  que  tunc  nominabuntur ,  ordinäre  possit  et  libere 
deputare  ,  et  quod  insuper  idem  frater  noster  Liupoldus  aucto- 
ritate premissa  prefate  Katerine  sue  sponse,  postquam  ei  ma- 
trimonialiter  copulata  fuerit  sibique  condormierit  cum  nostro 
et  prefatorum  fratrum  nostrorum  consensu  et  assensu  plenario 
pro  morganalico,  quantum  voluerit  dare  possit.  Insuper  nomine 
quo  supra  profitemur  expresse,  ut  si  consummato  matrimonio 
inter  predictam  Katerinam  et  Liupoldum  fratrem  nostrum  idem 
Liupoldus  decesserit ,  quod  absit  relictis  liberis  ex  eadem  pro- 
creatis  j  iidem  liberi  eidem  patri  suo  Liupoldo  hereditarie  suc- 
cedere  debeant  in  omnibus  secundum  jus  terre  et  consuetudinem 
hactenus  approbatam.  In  euidenciam  itaque  et  firmitatem  immo- 

35  « 


52* 

Mleni  singuloruin  omniiim  premlssorum ,  nos  Fridericiis  prefa- 
tiis ,  pro  iiobis  et  nostris  fratribus  prenomin.itis  sigillnm  no- 
strum  duximus  presentibus  appendcndiim.  Datum  Wienne  anno 
doniinl  m^ccc"  decimo,  üj  idus  Jiinii. 

Ms.  p.  5.  Nr.  18. 

S.  Lichnovvsky  III.  Reg.  CCCXXXII.  Nr.  79.   (Unvollständig.) 

19.  Item  Ludwico  de  TohUch  miifjlstro  forestorum  obli- 
gala  sunt  officia  in  Aleclit  cum  turri  et  in  Dornpach,  que  sol- 
uunt  annuatim  viginti  quatuor  modios  auene  et  CC  pullos  pro 
CXL  libris  pro  suis  seruieiis  sibi  datis  tenenda  titulo  pinnoris. 

20.  Item  Chunrado  Chyburgerio  et  suis  heredibus  obli- 
gate sunt  VIII  carrate  vini  juris  montani  in  Gumpolczchirchen 
tamdiu  tenenda  quousque  dominus  dux  sedecim  librarum  red- 
ditus  de  molendino  in  Gumpendorf  a  Wuris  Abraham  absolue- 
rit ,  cui  dictus  Chyburgarius  predictam  pecuniam  de  dicto  mo- 
lendino seruire  tenetur. 

21.  Item  dominus  dux  de  speciali  gratia  Vlrico  de  Styra 
et  suis  liberis  masculis  et  femellis  omnia  bona  que  a  duce  ha- 
buit  in  feodum  contulit. 

22.  Item  dux  obligauit  titulo  pignoris  Pergowario  Judi- 
cium et  seruicia  in  Gauneinsdorf  et  in  Ruprechtsdorf  pro 
CCCCLVII  niarcis  argenti  Wiennensis  ponderis  sibi  pro  expensis 
et  suo  seruicio  in  Brunna  factis. 

23.  Item  dominus  dux  deputault  Dytrico  de  Gerlas  XL 
talcnta  denariorum  super  Berchtoltsdorf  quod  eidem  antea  titulo 
pignoris  extitit  obligatum. 

24.  Item  dux  obligauit  auenam  juris  aduocacie  sibi  debi- 
tam  in  Weykersdorf  juniori  de  Winchel  pro  XL  talentis  sibi 
pro  seruicio  debitis. 

25.  Item  dominus  dux  deputauit  AW  de  Volkersdorf  cen- 
lam  talenta  pro  suis  seruieiis,  super  foro  in  Grein,  quod  prius 
sibi  extitit  obligatum. 

26.  Nota  quod  domino  Eherhardo  de  Walsse  ^  obligate 
sunt  redditus  in  Widdesdorf  una  cum  judicio  et  aliis  pertincn- 
tiis  vniuersis  pro  DCCC  libris  denariorum  Wiennensium  pro 
suis  seruieiis. 

27.  Item  superaddidit  sibi  dominus  dux  super  predicta 
bona  CC  libras  in  solucionc  aduocacie  in  Wels. 

Ms.  pag,  6.  Nr.   19—27. 


525 

28.  Wh*  Fridreicli  von  gotes  gnaden  etc.  Daz  wir  ziio  vnsern 
üben  gctriwen  burgern,  chrameren  vnd  choufleutcn  ze  Wienne, 
vmb  ir  stete  triwe,  vnd  willigen  dienst,  den  si  vns  erzeiget 
hnbent,  vnd  furbaz  leisten  suln  haben,  di  besundcrn  lib  vnd 
gnad  da»  wir  sev  behalten  wellen  an  ir  rechten,  vnd  guter  ge- 
wohnheit  di  si  von  alten  Zeiten  habent  gehabt  vnd  in  di  selben 
recht  also  verrichten,  bescheiden  vnd  besteten,  daz  furbaz  de- 
hein  zweiuel  oder  chrig  darinne  werde.  Da  von  seczen  wir 
vnd  wellen  vnd  gebieten  vestichlich.  Daz  dehein  gast  vnd  frem- 
der choufman  der  in  dem  lande  ze  Osterrich  nicht  hous  hat, 
oder  selb  nicht  gesezzen  ist  dehein  recht  oder  gewalt  hah  in 
der  stat  ze  Wienn  chouffens  oder  verchouffens,  ein  gast  wider 
den  andern  gast  ez  sei  in  seiner  herberg,  oder  ouzzcrthalb  der 
herberg.  Wir  seczen  ouch  vnd  gebieten  daz  di  burger  vnd 
choufleut,  di  sint  gesezzen  in  den  steten  in  Osterreich  chouf- 
fen  mugen  vber  ein  vierteil  eins  centen  vnd  nicht  darvuder. 
Ez  si  parchant,  tscheter,  pheffer  oder  ander  dinch  di  man  ver- 
chouffet  mit  der  wag,  mit  der  zal  oder  mit  der  mazze  vnd 
sullen  diselben  choufleut  deheinen  chouf  haben  oder  treiben 
in  der  stat  ze  Wienn  mit  gesten,  di  ouzzcrthalb  vuscr  laude 
sint  gesezzen.  Ouch  seczen  wir  daz  dehein  gastgeb  mit  de- 
heinem  gaste  deheiner  slacht  choulTschatz  chouffen  oder  ver- 
choufl'en  suln.  Wir  wellen  ouch  daz  dehein  burger,  durch  de- 
heinen leichouf  oder  durch  deheinen  bösen  list  mit  dehcincm 
gaste  weder  chouflfen  oder  verchouffcn  sullen  da  den  vorge- 
nanten choufleutcn  in  recht  mit  zebrochen  wurde.  Ez  sol  ouch 
chein  gastgeb  ze  Wienn  gestaten  in  sinem  hous  deheines  chouf- 
fes  anders  denn  an  disem  brief  vor  bescheiden  ist.  Dazu  wellen 
wir  ouch,  vnd  ist  vnser  satz,  vnd  gebot  daz  di  vron  wag  ze 
Wienn  di  di  vorgenanten  choufleut  vnd  chramer  mit  alter  ge- 
wonheit  herbracht  habent,  ouch  furbaz  in  ir  gewalt  beleih 
vnd  in  daran  niemen  gewalt ,  vnd  vnrecht  tun  sol  vnd  sullen 
ouch  si  zu  derselben  wag  einen  man  setzen,  den  man  wol  für 
einen  getrivven  vnd  pidwen  man  gehaben  ,  vnd  geheizzen  muge 
an  aller  stat,  der  armen  vnd  reichen  gesten  vnd  bargern  ze 
recht  wege.  Swer  di  selben  setz  vnd  gebot  freuellich  vberget 
oder  da  wider  tut ,  der  ist  vns  gevollen  ze  puzze  in  vnser 
ohanier    zehen    phuut    phcnuing,     vnd    dem   richtcr    ze    Wienn 


526 

zwei  phunt  phenning  Wienner  münz,  an  wider  rede.  Vnd  daz 
diser  red  vnd  setze  ewieh  etc.  Datum  anno  domini  m"  ccc"  xij" 
idibiis  Septembris. 

Ms.  pa^.  6.  Nr.  28. 

S.  Lichnowsky  III,  Bd.  Reg.  Nr.  177.  unterm  8.  Sept. 

29.  Wir  Fridreieh  etc.  Daz  wir  vnser  hoiis  vnd  den 
marcht  ze  Aspangen  mit  vnserm  vrbar  auf  dem  eigen  daselb 
mit  gericht  vnd  swaz  darzu  gehört  versucht  oder  vnuersucht, 
gestift  oder  vngestift,  swie  ez  genant  ist  in  allem  dem  recht 
vnd  mit  der  gewonheit  als  ez  herchomen  ist  vnsern  liben  ge- 
triwen  IVyclasen  von  Terberg  ze  sinem  leib  vmb  sechs  hundert 
phunt  Wienner  phenning  der  wir  im  an  dem  chouflFe  ze  Tern- 
berg  schuldich  sein,  wir  schullen  oucli  daz  selbe  phant  nicht 
ledigen  noch  von  im  losen  di  weil  er  lebt.  Swann  er  aber  stir- 
bet  vnd  nicht  ist,  oder  an  erben  verfure,  so  sullen  wir  daz 
vorgenant  gut  losen  vmb  di  selben  sechs  hundert  phunt  dacz 
sinen  erben,  oder  dacz  siner  housfrowen  oder  swa  er  ez  hin 
verschaft  oder  versetzet  hat ,  vnd  geben  darvber  disen  brief  etc. 

Ms.  p.  7.  Nr.  29. 

S.  Lichnowsky  III.  Bd.  Reg.  p.   DXXVI.    Undatirte  Briefe  Nr.  5.  (1308— 
1314.)    (Unvollständig.) 

30.  „Item  domino  Heinrico  de  Walsse  pro  suis  serviciis 
„obligata  est  purghüta  in  Anaso,  Judicium  et  muta  ibidem.  Item 
„Judicium  in  Strenberg  cum  omnibus  attinentiis ,  juribus  et 
„utilitatibus  vniuersis  ,  secundum  quod  prius  possedit  et  habuit 
„dicta  bona  a  duce  pro  DCCC  libris  denariorum  Wiennensium 
„tenenda  quousque  dicta  pecunia  sibi  vel  suis  heredibus  fuerit 
„persoluta  etc." 

Ms.  p.  7.  Nr.  30. 

31.  Wir  Fridreieh  von  gotes  etc.  Daz  wir  Wurisch  Abra- 
hamen fvr  fumf  hundert  vnd  zweinzch  march  silber  Wienner  ge- 
wichtes, di  er  vns  bereit  gelihen  hat  vnd  gar  gebert  hat,  ver- 
satzt haben ,  di  purch  ze  Arberch  vnd  alz  daz  darzü  gebort, 
vnd  daz  dorf  ze  Michelnhausen  vnd  daz  dorf  ze  Stesdorf  ouch 
mit  allem  daz  darzu  gebort  als  wir  ez  gehabt  haben  vnd  ouf 
einer  mule  ze  Gumpendorf  sechzehen  phunt  pnrchrecht  vnd 
sei  er  vnd  sein  erben  daz  selb  phant  inne  haben ,  vntz  daz  er 
oder  sein   erben  von  vns  oder  vnsern  nachomen  der  fumf  hun- 


527 

dert  vnd  zweinzch  march  silber  genczlich  vnd  gar  gewert  wer- 
den. Er  sol  ouch  vns  vmb  daz  vorgenant  phant  nicht  dien- 
stes  schiddich  sein,  nur  als  vil  er  gerne  tun  wil.  Datum  Wienne 
anno  domini  m*'ccc''x.  feria  tertia  post  Georii. 

Ms.  p.  7.  Nr.  31. 

S.  Lichnowsky  III.  Bd.  Reg.  Nr.  63. 

32.  Herzog  Friedrich  von  Österreich  etc.  verleiht  dem  Pil- 
grim  von  Puchheim  u.  s.  Erben ,  Söhnen  u.  Töchtern  für  s. 
Dienste  als  rechtes  Lehen  „Plumenowe''  mit  Zugehör,  Lehen 
u.  Eigen  etc.  mit  Ausnahme  von  Hertweigsdorf  („an  Hert- 
„weigsdorf  vnd  swaz  in  daz  selb  dorf  gehört.  Daz  ander 
„suln  wir  im  vnd  sinen  erben,  sunen  und  tochtern  scherm  nach 
„landes  recht").  —   1310.  feria  tercia  proxima  post  Georii. 

Ms.  pag.  7.  Nr.  32. 

S.  Lichnowsky  III.  Bd.    p.  CCCXXXI.  Nr.  63.    aber  gefehlt,  er  sagt  nebst 
Dorf  Hertweigsdorf. 

33.  AVir  Fridreich  von  gotes  gnaden,  vnd  alle  vnser  bruder 
etc.  verleben  etc.  Daz  die  edelen  levt ,  graf  Berchtold  von 
Hardek    vnd    sein    hausfrowe    greuinn  Wilbirch ,     von    vns  vnd 

0 

von  dem  lande  ze  Osterrich  gehabt  habent  ze  rechtem  leben 
den  chirchhof  vnd  di  veste  vnd  den  marcht  ze  Pulka,  vnd  swaz 
darzu  gebort  vnd  di  dorfer  Senginge  vnd  Levtzendorf,  Albern- 
dorf, Hoflein  vnd  Schrewentz.  Nu  habent  sev  vns  des  ge- 
beten, daz  wir  daz  vorgenant  gut  von  in  ouf  nemen ,  vnd 
darvz  lihen  den  edelen  leuten  grauen  Berchtolden  den  jun- 
gen von  Meidburg ,  vnd  siner  housfrowen ,  vrowen  Agnesen, 
vnd  ir  beider  erben  drev  hundert  phunt  gult ,  mit  allen  den 
rechten,  als  si  sev  von  vns  gehabt  habent,  vnd  suln  dev  ouz 
dem  selben  gut  nemen  swa  si  wellen  ,  daz  leben  von  vns  ist 
vnd  swaz  sein  vber  drev  hundert  phunt  gult  ist,  daz  sol  graf 
Berchtolden  sein  vnd  siner  housvrowen  von  Hardekk  mit  alle 
dem  recht,  als  ez  ir  e  gewesen  ist.  Nu  haben  wir  sev  der 
bet  gewert  vnd  haben  daz  e  genant  gut  von  im  ouf  genomen, 
vnd  haben  das  ouz  gelihen  graf  Berchtolden  von  Meidburg  vnd 
siner  hausvrowen,  vrowen  Agnesen  nach  allem  dem  reht,  vnd 
ez  e  gehabt  hat  der  graf  von  Hardek  nach  des  landes  recht 
ze  Osterrich,  vnd  haben  in  daz  gut  gelihen,  mit  so  beschei- 
dener  red,    ist   daz    in  got  sune    mit  einander  geit,    der  leben 


528 

sol  ez  sein  von  vns  nach  des  landes  recht  ze  Osterrich,  wer  aber 
tlaz,  daz  si  nicht  sune  gewunnen  vnd  nur  tochtcr  hieten  so  sol 
daz  gut  nach  graf  Berchtolds  tot  von  Meidburg,  seiner  housvro- 
wen  vrovn  Agnesen  leben  sein,  von  vns  vnd  von  dem  lande  ze 
Osterreich,  vncz  an  ir  tot  vnd  nach  irm  tode,  sol  ez  siner  toch- 
ier  saczunge  sein  von  vns  für  nevnhundert  march  silber  Wien- 
ner gewicht  vnd  swenn  wir  seinen  tochtern  nevn  hundert  march 
silber  wider  geben  di  er  vns  geben  hat,  so  sol  vns  daz  vorge- 
nant  gut  ledig  sein  an  alle  wider  red.  Dar  vber  geben  wir  etc. 

Ms.  p,   7.   Nr.    33. 

S.  Lichnowsky  III.  Bd.  Reg.  p.  DXXVI.  Nr.  6.  aber  unvollständig. 

Verpfandungen   gewisser  Gülten  und  Güter,    die  zum 
Theile  confiscirt  waren. 

34.  Notandum  quod  anno  domini  millesimo  tricentesimo 
decimo  sabbato  ante  festum  beati  Mathie  apostoli  de  bonis  ci- 
uium  quonilam  Wiennensium  ,  que  propter  forefactum  contra 
ducem  perpetratum  adiudicata  per  sentenciam  fuerant  obliga  (ta) 
sunt  infrascripta  vel  donata: 

Primo  domus  Bercht'  magistri  sagittariorum  citra  cimite- 
rium  Sancti  Michahelis ,  sita  in  der  Preidenstrazzen  est  obli- 
gata  Chunrado  Chyburgerio  et  suis  heredibus  pro  centum  et 
sexaginta  vno  talentis  LXXXII  den.  Wiennensibus  tamdiu  tenenda, 
quousque  dicta  summa  pecunie  ipsis  fucrit  integraliter  perso- 
luta  a  domino  duce  vel  suis  successoribus. 

Item  eidera  Chyburgerio,  de  bonis  dicti  Bercht'  magistri 
sagittariorum  que  habuit  in  Hekkingen  concessa  sunt  in  fevdum 
infrascripta  sibi  et  suis  liberis. 

Primum  LXXII  vrnas  vini  jurismontani. 

Item  XXVII  anseres. 

Item  redditus  V.  solid,  de  uno  molendino. 

Item  de  XII  jugeribus  vinearum  mediam  decimam. 

Item  vnam  aream. 

Item  unam  siluani,  sitam  Vtelperg,  que  dicitur  Schuczleit, 
cum  suis  juribus  et  pertinentiis  universis  etc. 


Item  Herc'  judici  Posoniensi ,  date  sunt  redditus  XX 
librarum  purchrecht  quos  idem  niagister  Bercht'  super  domo 
Paltrami,    in    qua  capella    Sancte  Margarete    sila    est   in  strata 


529 

irionetarioruin  habuit  et  filio  suo  Paulo ,  et  Dyinudi  filie  ipsius 
inagistri  Ber.  tenendi  et  possidendi ,  ac  in  vsus  suos  conuer- 
tendi  etc. 

Item  dedit  Wursch  Abraham  et  suis  heredibus  pro  suo 
seruicio  duci  exhibito  domum  in  der  wolle  zeil  quam  predic- 
tas  magister  Ber.  a  colono  comparauit  tenendam  possidendam  ac 
suis  vsibus  applicandam  et  promittit  dux  ipsum  defendere  in  eadeni. 

Item  llud.  pellifici,  vendita  est  domus  que  est  contigua 
domui  dicti  Mimdoffen  exoposito  domus  Augustiuensium  pro 
CC.  XXXII  mareis  argenti. 

Item  de  bonis  Ottoris  Hemonis  vnum  talentum  redditus  de 
domo  Ottonis  filü  Swichardi  in  der  wollen  zeil. 

Item  Hu^lino  camerario  nostro  de  bonis  dicti  Bercht'  de 
vinea  dicta  Alt  phennich  sub  preposito  Nevnburgensi  sita  XXVIII 
vrnas  vini. 

Item  de  vinea  retro  Grinczing  X  vrnas  census. 

Item  dicto  Seligsleben  data  est  una  vinea ,  .sita  bei  dem 
VVeinhous  ad  spatium  unius  jugeris. 

Item  magistro  Ott'  sartori  nostro  data  est  una  curia  sita 
ante    ciuitatem  Wiennam  in  dem  gereut. 

Item  de  bonis  Ott'  Heimonis ,  eidcm  dati  sunt  reddituS 
XXXVIII  denar.  super  una  domo  ibidem. 

Item  Ortolfo  Zendlino  et  suis  heredibus  data  est  vinea 
Purchstal  pro  quadringentis  sexaginta  libris. 

Item  domus  Preitenueldarii  citra  ccclesiam  minorum  fratrum 
est  concessa  in  fevdum  ,  domino  Levtoldo  de  Chunring  et  suis 
liberis  filiis  et  filiabus  de  speciali  gratia  vna  cum  pomerio  horreo 
et  hiis  que  ad  aream  domus  pertinent. 

Item  dominus  dux  vendidit  Wurisch  Abraham  et  suis  here- 
dibus pro  CCCL  mareis  argenti  castrum  Vosendorf,  cum  vineis 
pomeriis  dicto  Castro  pertinentibns. 

Item  curiam  dictam  Otweinshof  cum  vineis  prope  domum 
et  agris  vna  cum  CC  jugeribus  agri. 

Item  decimam  annone  in  Vosendorf  et  mediam  decimam 
vini  a  parte  ciuitatis  Wiennensis  et  ex  alia  parte  rype  contra 
lloncsdorf  decimam  vini  totam.  —  Item  a  parte  ciuitatis  Wienn, 
minutauj  mediam  et  a  parle  Ilouesdorf  totam.  Item  XVIII  libras 
redditus  dicto  Castro  pcrtiuentes.    Item  feui    in  silua  ein   werd 


530 

vieraeheii  tagwericli.  Item  in  Ladeiulorf  XII  tagwericli.  Item  ze 
Sibeuwis  VI  tagwerich.  Item  nemus  ad  Sanctum  Vitum  seruiens 
caiidclam  magiiam  ad  eleuatioiiem  corporis  Cliristi.  Item  C  pul- 
los de  seruicio.  Item  duos  caseos  et  promisit  ipsum  defendere 
in  dictis  bonis. 

Item  domino  H.  de  Walsse  data  est  una  viuea  in  Aisegge 
dicta  Gliienaers,  sibi  et  suis  heredibus  tenend.  vendend.  et  suis 
vsibus  applicand. 

Item  Frid.  Chilichsteiger  et  Chunrado  Moser  vendita  est 
vna  vinea  in  der  Walgris  pro  XXIII  marcis  sibi  et  suis  heredi- 
bus et  dux  debet  eos  defendere. 

Item  Walthero  Renner  due  librc  redditus  videlicet  de  domo 
Gutenheiner  vnum  talentum  redditus  et  de  domo  Alberti  dicti 
Lepher  retro  balneum  ducis  vnum  talentum  reddituum. 

Item  VVernlino  pincerne  et  suis  heredibus  de  domo  sua  in 
der  Schouuelluchen  V  sol.  et  X  den.  reddit. 

Item  de  uno  feodo  in  Honesdorf  tal.  de  bonis  Wernlini. 

Item  dominus  dux  dedit  in  fevdum  Chunrado  magistro 
hubarum  pro  suis  seruiciis  VII  tal.  redd.  in  Rueprechtsdorf  de 
bonis  magistri  sagittariorum. 

Item  eidem  magistro  hubarum  dedit  dominus  dux  tria 
quartalia  vinee  site  in  Nuzberg  sibi  et  suis  heredibus  pro  suis 
seruiciis  de  bonis  Praitenueldarii. 

Item  dominus  dux  contulit  Chunrado  filio  magistri  huba- 
rum pro  suis  seruiciis  de  bonis  Ottonis  Heymonis  V  tal.  IX  den. 
reddit.  in  Meinfridsdorf  sibi  et  suis  heredibus  tenenda  et  suis 
vsibus  applicanda. 

Item  de  bonis  Ott.  Heymonis  data  est  tercia  pars  vinee  in 
dem  Nuzbach  contigua  parti  Vlrici  de  Styra  Nycolao  Polloni 
et  suis  heredibus  pro  suis  seruiciis  libere  possidenda. 

Item  de  bonis  Johannis  de  Stadlowe  data  est  una  vinea 
am  Haggenperg  Vtzoni  sartori  et  suis  heredibus. 

Item  vinea  in  Ghlaizingcn  VI.  Fumfchircher  data  et  vendita 
est  Jacobo    pincerne  et  suis  heredibus  libere  possidenda. 

Item  de  bonis  magistri  sagittariorum  concessit  dux  in  feo- 
dum  Aspriano  et  suis  heredibus  vnum  tal.  redd.  super  domo 
arca  et  pomerio  in  VVerich  situatis. 

Item  de  bonis   Ott.  Heymonis  dala  sunt  iufrascripta. 


531 

Prlnio  F.  dicto  Cliilichsteiger,  et  Chunrado  Moser  data  est 
iiiia  vinea  am  Schachsberg  dicta  Zobel  pro  LX  marcis  sibi  et 
suis  heredibus. 

Item  domino  Ottoni  de  Liechtenstein  vinea  sita  prope 
vineam  sanctimonialium  in  Judenburga  sibi  et  suis  heredibus 
tenend.  et  suis  vsibus  applicand. 

Item  Nycolao  Weyerbergerio  et  suis  heredibus  vendita 
sunt  castrum  Gerevt  cum  X  libris  reddituum  pratis  vineis  et 
aliis  pertinentiis  vniuersis. 

Item  de  bonis  Coloni  vendite  sunt  eidem  Nycolao  vineae  an 
dem  Nuzperg  videlicet  duo  cum  dimidio  jugera. 

Item  hominibus  de  Rust  aduocatie  nostre  pertinentibus  do- 
nauimus  jure  enphitectico ,  quod  vulgariter  purchrecht  dicitur 
pascua  supra  villam  in  Ror  citra  Rust,  ita  videlicet  quod  sin- 
gulis  annis  nobis  jure  predicto  X  libri  denar.  Wiennensium  in 
festo  beati  Martini  legittime  tenebuntur. 

Item  de  bonis  Golini  Friderico  Rasori  data  est  una  vinea 
an  dem  Gotschalchsberg. 

Item  dominus  dux  obligauit  titulo  pignoris  domino  Ottoni 
de  Gruenburg  et  suis  heredibus  insulam  prope  Tulnam,  que 
dicitur  Chelberswerd  et  Villi  tal.  reddit.  in  cadem  cum  omnibus 
suis  pertinentiis  pro  C  tal.  denar.  Wiennens.  pro  suis  seruiciis 
tenebatur.  Datum  anno  domini  m*  ccc**  x"  in  die  beati  Pancracii. 

Item  dominus  dux  obligauit  eidem  titulo  pignoris  et  suis 
heredibus  castrum  in  Vroberg  cum  omnibus  suis  attinentiis, 
sicut  habuit  antea  pro  pignore  Engeldihus  Chrebzbecho  a  quo 
dictus  Otto  redemit  pro  CLXXXV  tal.  et  ad  hoc  deputauit  sibi 
dominus  dux  XV  tal.  et  sie  extitit  sibi  idem  castrum,  et  suis 
heredibus  pro  CC  tal.   denar.  Wiennensium  obligatum,  m^ccc^x". 

Item  dominus  dux  vendidit  Ortolfo  Cendlino  et  suis  he- 
redibus vineam  in  Purchstal  que  fuit  magistri  sagittariorum  pro 
CCCLX  tal.  denar.  Wiennens.  anno  domini  m"  ccc"  x**. 

Item  dominus  dux  obligauit  Wurisch  Abraham  Castrum  in 
Arberch  titulo  pignoris ,  cum  omnibus  attinentiis  suis  et  sede- 
cim  tal.  redditus  juris  ciuilis  super  molendinum  in  Gumpen- 
dorf,  quod  prius  habuit  Chunradus  Chyburger  pro  D.  marcis 
et  XX  marcis  argenti. 

Ista  bona  sunt  data  domino  Vlrico  de  Waise. 


532 

Primum  Ottonis  Heymonis  IUI  tal.  reddit.  in  Metzleinsdorf. 

Item  in  Eychow  LII  dicte  feni. 

Item  in  Alsekk  vna  vinca. 

Item  de  bonis  Georii  filü  magistri  sagittariorum  vna  curia 
cum  octoginta  jugeribus  agri  XXI  solid,  reddit.  et  quindecim 
dictis  feni  iuxta  Lachsendorf  iaceutes. 

Item  de  bonis  Golini  in  Medlico  vnam  curiam  cum  vincis 
pratis  et  agris  attinentiis  universis. 

Item  de  bonis  Fumfchircharii  vna  vinea  in  Gumpolcz- 
chirchen. 

Item  de  bonis  Veslarii  vna  vinea   prope  Gundramsdorf. 

Item  de  bonis  magistri  Ottonis  de  Russbach  quatuor  vinee 
quarum  due  iacent  in  Warperg  citra  Mediich  et  duo  in  Stein- 
ueld  circa  Prunn  tenende  pro  se  et  suis  heredibus. 

Item  de  bonis  Ottonis  Heimonis  obligata  est  vinea  in  Nwa- 
dorf  dicta  Holtzheimer  Jacobo  clauigero  Nevnburgensi  in  suis 
seruiciis  pre  XL  libris. 

Item  de  bonis  Ottonis  Heimonis  vendita  est  tercia  pars 
unius  vinee  an  dem  Nuzpach  pei  der  obern  prukk  in  Nuzdorf 
pro  LIIII  marcis  argenti  VIrico  de  Wienna. 

Item  dominus  dux  obligauit  Chunrado  de  Nuzdorf  decimam 
in  Storbleinsdorf  et  in  Chrotendorf  pro  XX  tal.  qae  sibi  pro 
suis  seruiciis  deputauit.  Eadem  etiam  decima  prius  sibi  fuerat 
obligata. 

Item  dominus  dux  obligauit  Ethichoni  et  suis  heredibus 
XII  sol.  reddit.  de  curia  in  Veliben  in  qua  ipse  rcsidct  pro 
XII  tal.  que  sibi  pro  suis  tenetur  seruiciis  tali  conditione  quod 
dictus  Eticho  tamdiu  hos  XII  sol.  seruire  debeat,  quam  diu  ille 
d.  Trensch  castrum  in  llimperg  ab  ipso  duce  tenet.  De  cetero 
dictus  Eticho  dictos  XII  solides  pro  pigiiore  possidebit. 

Item  dominus  dux  obligauit  titulo  pignoris  Chadoldo  de 
Pusleinsdorf  decimam  sitam  in  Jeutendorf  pro  nonaginta  talen- 
tis  denar.  que  sibi  pro  suis  seruiciis  deputauit. 

Item  dominus  dux  dedit  Chadoldo  de  Pusleinsdorf  vineam 
an  dem  Sovberg  pro  suis  seruiciis  que  olim  fuerat  Georii  ülii 
magistri    sagiltariorum. 

Item  de  bonis  Mathie  ülii  Ilapotonis  de  Vruar  vendita  osl 
vna    vinea    in    Chrems    dicta    Ger    super    valle     sita    Chunrado 


53,T 

diclo    (liirst    et   suis    heretübus    pro    C    talenlis    denar.     Wicn- 
nensinm. 

Item  de  bonis  eiiisdem  Mathie  vendita  est  nna  vinca  in 
Chremsa  prope  leprosos  sita  dicta  Weinhous  Irnfrido  Megel, 
et  Andrce  lilio  Andree  de  Chotwico  et  eoriim  heredibus  pro 
CCX  tal.   denar.  Wiennensium. 

Item  de  bonis  Ottonis  Heymonis  dominus  dux  dedit  libe- 
raliter  terciam  partem  vinee  an  dem  Nuzbach  Margarete  domi- 
celle    lilie  quondam  Ydungi. 

Item  de  bonis  Johannis  de  Stadlowe  vendita  est  domus 
apud  Cannas  cum  capclla  in  eadem  sita  Wernhero  et  Hein- 
rico  Chrannestis  et  corum  heredibus  pro  DCC  marcis  argenii 
minus  XII,  quas  ipsis  dominus  Rudolfus  rex  Bohemie  tenc- 
batur. 

Item  de  bonis  Breitenveidarii  contulit  dux  XIIII  tal.  reddit. 
Heinrico  Chrannesto  et  suis  heredibus  pro  suo  seruicio  que 
ipse  de  domo  sua  quo  olim  erat  Chambonis  seruiuit  Breiten- 
veldario. 

Item  dominus  dux  contulit  in  feodum  Wernhero  Chran- 
nesto et  heredibus  suis  pro  suis  seruiciis  cambium  in  Dres- 
chirchen  ,    cum  omnibus  juribus  ad  ipsum  pertinentibus. 

Item  dux  dedit  de  bonis  Ott.  Ileimonis  vnam  vineam  bei 
dem  Nuzbach  Heinrico  suo  notario  pro  suo  seruicio  tenendam 
Ubere  et  solute. 

Item  dominus  dux  dedit  llerwordo  super  Statua  et  suis 
heredibus  XX  tal.  VII  solidos  reddit.  videlicet  super  domo  Wul- 
fensdorfer  I  tal.  super  domo  Hermanni  institoris  III  tal.  super 
domo  Herwordi  Lamholcz  IUI  tal.  super  domo  Ch.  Pcllificis  VI 
(5V2)  tal.  Super  domo  Lemanni  retro  domum  Ottonis  Heymonis 
II  tal.  Super  domo  Nvcolai  de  Eslarn  IUI  tal.  super  domo  Chun- 
radi  Choler  XV  sol.  reddituum  pro  CXIII  marcis  argenti  quas 
sibi  soluere  tenebatur. 
Ms.  p.  8  —  10.  Nr.  34. 

35.  Wir  Fridreich  von  gotes  g.  etc.  Daz  vnser  über  ge- 
triwer  Ludwich  von  Toblich  zu  den  Zeiten  vnser  vorstmcister 
in  Ostcrrich  viul  sein  housvrovve  Geisel  vmb  zweit"  bundert 
pluiut  Wienner  phenning  gechouft  habent  in  vnser  gewalt  vnd  in 
vnser  nahchomen  gewalt,  wider  Wiganten  den  Eyscnpeulei  wider 


534 

sein  housvrowert  vrovii  Tuten  vnd  wider  ii*  erben  daz  hous  ze 
dem  Chogel  vnd  di  aygenschaft  di  darzu  gehört.  Ez  sei  eygen, 
oder  lehen  daz  si  von  vns  habent  ze  leben  gehabt.  In  vrbor, 
ze  bolcz,  ze  veld  ,  vnd  ze  dorfe  ez  si  gestift ,  oder  vngestift, 
versucht,  oder  vnversucht,  swi  so  daz  genannt  ist,  vnd  daz 
innerthalb  des  Rorenpecherberges  gelegen  ist,  waldes  halben 
vnd  habent  ouch  vns  di  vorgenanten  Weigant  des  Eysenbeuten, 
vnd  sin  housvrowe  vrov  Tut,  mit  ir  erben  gutem  willen  vnd 
gunst  vnd  mit  gesamter  haut  zu  der  zit ,  do  si  ez  wol  getun 
mochten  ledichlichen,  freylichen  vnd  vnbedwungenlichen ,  ouf 
geben,  daz  vorgenant  hous  ze  dem  Chogel  vnd  allez,  daz  dar 
zu  gebort,  als  vor  an  disem  brief  geschriben  stet  vnd  mit  al- 
lem dem  nucz,  vnd  rechte  als  si  ez  in  aygens,  und  lehens 
gewer  her  bracht  habent.  Also  mit  ouz  genomer  red,  daz  wir 
herczog  Fridreich  verlihen  haben  dem  vorgenanten  Ludwigen 
von  Toblich  vnd  siner  housvrowen  Geiseln  vnd  allen  im  erben 
bede  sunen  ,  vnd  tochtern  ze  rechtem  lehen  nach  des  landes 
recht  in  Osterrich.  Also  daz  si  damit  allen  irn  frumen  furbaz 
schaffen,  verchoufen,  verseczen,  geben  swem  si  wellen  an  allen 
irrsal  vnd  sein  ouch  wir  herczog  Fridreich  des  vorgenanten 
hous  ze  dem  Chogel  vnd  alles  des  gutes,  daz  darzu  gebort, 
als  vor  an  disem  brief  geschriben  stet  Ludweigen  von  Tob- 
lich ,  vnd  siner  housvrowen  vrovn  Geiseln  vnd  aller  ir  erben 
bede  sunen  vnd  tochter  rechter  gewer  vnd  scherm  für  alle 
ansprach,  als  lehens  recht  ist  vnd  des  landes  recht  ist  ze 
Osterrich  vnd  geben  in  dar  vber  disen  brief,  ze  einem  sihtigen 
vrchunde  vnd  ze  einem  ofen  geczeug  vnd  zu  einer  ewigen  ve- 
stigunge  diser  sache  versigelt  mit  vnserm  hangundem  insigel. 
Datum  Wienne  anno  domini  m"  ccc"  xj.  in  octaua  purificatio- 
nis  beate   virginis  gloriose. 

Ms.  p.  11.  Nr.  35. 

S.  Lichnowsky  III.    Reg.    p.   CCCXXXIV.     Nr.    96.    Tablich    statt    Toblich 
noch  nicht  angeführt,  dass  es  ein  Lehen  für  Söhne  und  Töchter  ist. 

36.  Nos  Fridericus  etc.  tenore  presencium  profltemur. 
Quod  fidelia  seruicia  que  nobis  impendit  Wulfingus  dictus  Stuer 
miles  noster  beniguius  attendentes  filiabus  suis  Margarete  et 
Alheidi    hanc  gratiam  duxiraus  faciendam.    Quod  ipse  filie  dicto 


535 

VViilfingo  in  redditibus  trium  lihrarum  denarionim  Wiennensinm 

sitis  in  iVevnchii'chen,  quos  a  nobis  tonet  in  feodo,  possint  suc- 

cedere ,    jure    hereditario    sicut    sui   filii ,    concedentes    filiabus 

dicti  Wulfingi  has  litteras  nostro  sigillo  communitas  in  euidens 

testimonium    super    eo.    Datum   Wienne   anno    domini   millesimo 

tricentesinio  xij". 

Ms.  p.   11.  Nr.  36. 

S.  Lichnowsky  III.  Regg.  p.  CCCXLIII.  Nr.  190.  hat  100  Pfund  statt  3. — 

37.  Wir  Fridrcich  von  gotes  etc.  Daz  wir  vnserm  üben 
getriwen  Albrecbten  von  Meinberg  für  drizzich  phunt  di  wir  im 
gelten  solten  vnd  für  fumfzich  phunt  Wienner  phenning  di  wir 
im  Schuldich  warn  für  sinen  dienst  versaczt  heten  ,  daez  dem 
Chotwich  vier  vnd  czweinczch  mutt  vogthabern  ,  also  daz  er 
oder  sein  housvrovve  ,  oder  sein  erben  den  selben  habern  alle 
jar  in  nemen  solten ,  vnd  haben  ze  rechtem  phande  vncz  si 
der  achzich  phunt  von  vns  oder  von  vnsern  nahchomen  wurden 
gevvert.  Ez  solt  ouch  der  selbe  vncz  an  dem  houbtgilt  niht 
ab  geslagen  werden ,  vnd  wand  der  vorgenant  Mainberger  di- 
selben  saczung  in  allen  rechten  als  sei  von  vns  gehabt  hat  vn- 
serm liben  getriwen  Rudolfen  dem  Wirsing  verchouft  vnd  ge- 
geben hat ,  darzfi  geben  wir  vnser  gunst  vnd  vnsern  guten 
willen  ,  vnd  wellen  im  vnd  seiner  hoiisvrowen  und  sinen  erben 
di  saczung  stet  haben,  an  allen  irrsal  vnd  geben  darüber  etc. 
Datum  anno  domini  m"  ccc**  x"  in  die  sancti  Georii. 

Ms.  p.   11.  Nr.   37. 

Lichnowsky.  III.  Regg.  p.  CCCXXX.  Nr.  60.  ,, Herzog  Fridrich  verpfän- 
det dem  Albr.  von  Weinberg  für  45  Pfund  Wiener  Pf.  24  Mut  Vogthaber  zu 
Chetwich.^^   —  Durchaus  gefehlt. 

38.  Wir  Fridreich  etc.  Daz  für  vns  chomen  ist,  vnser  über 
getriwer  Christan  der  Druhsecz  von  Lengbach  vmb  alle  di 
leben  di  er  von  vns  ze  leben  hat.  Er  hat  von  vns  ze  leben 
fumfzzlch  phunt  phennig  an  der  mute  ze  Stein  di  man  im  alle 
jar  geit  an  Sant  Michels  tage,  vnd  hat  von  vns  ze  leben  fumf 
fuder  wein  percbrechtes  ze  Chriczendorf  vnd  swaz  er  in  dem- 
selben dorfe  ze  Chriczendorf  hat ,  Weingarten  oder  holden  daz 
hat  er  alz  von  vns  ze  leben  ,  vnd  hat  von  vns  ze  leben  den 
zehenden  dacz  Ileczsteten  vnd  dacz  Chagran.  Daz  vorgenant 
gut  alloz  daz  er  von   vns  ze   lohen   hat,   da  hat  er  vns  vnib  ge- 


536 

beten  tlazwir  dazselb  gut  halbcz  verlihen  haben  seiner  bousfrowen 
'  Elzbet  Otten  tochter  von  Celking  ze  rechter  niorgengab  nach 
des  laniles  recht  ze  Osterrich  vnil  ir  erben  ze  rechten  leben 
nach  des  landes  recht  bede  siinen  vnd  tochtern  di  si  mit  ein- 
ander habeut  oder  noch  miteinander  gewinnent  an  der  wein- 
garte der  da  haizt  daz  teil ,  der  sol  vor  ouz  Elzbeten  sin  den 
wir  ir  verlihen  haben  ze  rechter  morgengab  vnd  ir  beider 
chinden  ze  rechten  leben  nach  des  landes  recht  ze  Osterrich 
ze  irm  teile.  So  sol  er  Christan  mit  dem  anderm  halfenteil 
allen  sinen  frumen  schafen ,  verchoufen,  verseczen  geben  swem 
er  welle  an  allen  irrsal  nach  des  landes  recht  in  Osterrich  an 
Weizzenbach  viid  fumf  phunt  geltes  ze  Heczsteten  ,  daz  vor 
ouz  Christans  rechtez  leben  sein  zu  seinem  teile  nach  des 
landes  recht  ze  Osterrich  vnd  sol  er  ouch  mit  demselben  gut 
allen  sinen  frumen  schaffen  als  ez  im  wol  chome  vnd  fuge.  Daz 
diser  red  etc.  Datum  Wienne  anno  domini  m"  ccc"  xij.  Petro- 
nelle  virginis. 

Ms.  p.   11  und  12.  Nr.  38. 

Lichnowsky  III.  Regg.  p.  CCCXLI.  Nr.  164.  „Herzog  Fridrich  bewilligt 
dem  Christian  Truchsess  von  Lengbach  die  herzoglichen  Lehen  die  er  hat 
zu  theilen  und  halb  seiner  Frau  und  ihren  Kindern  ,  halb  wem  er  wolle  zu 
geben." 

39.  Nos  Fridericus  etc.  Scire  volumus  vniuersos.  Quod 
cum  fidelis  noster  H.  de  Wartenuels  molendinum  nostrum  in 
Zwerendorf  Septem  librarum  redditus  continens  a  fidele  nostro 
Hugone  de  Ebental  cui  pro  suo  seruicio  fuerat  titulo  pignoris 
obligatum  pro  quinquaginta  talentis  denariorum  Wiennensium 
de  nostra  permissione  et  licentia  duxerit  ab  (solvendum) ,  nos 
obligationem  huiusmodi  in  personam  dicti  Heinrici  et  heredum 
suorum  transferimus  per  presentcs  volentes  ipsum  Heinricum 
et  heredes  suos  dictum  molendinum  eodem  titulo  pignoris  tam- 
diu  possidere,  quousque  sibi  per  nos  et  heredes  nostros  de 
memoratis  quinquaginta  talentis  fuerit  plenarie  satisfactum.  In 
cuius  rei  testimonium  sigillum  etc.  Datum  anno  domini 
m"  ccc"  xij,  iiij  nonas  Septembris. 
Ms.  p.    12  Nr.  39. 

Lichnowsky  III.  Regg.  p.  CCCXLII.  Nr.  475.   „Herzog  Friedrich 
bewilligt    dem    H.     von    Warlenvels    die    herzogliche    Mühle    in 
Zwerindorf  die  7  Pfund  bringt,  dem  Hugo  von  Ebenthal  zu  ver- 
kaufen." —  (gefehlt). 


537 

40.  Wir  Fridreich  etc.  Daz  wir  viiscrm  üben  getriweu 
Eberharden  von  Waise  durich  siner  bet  willen  geben  haben  ze 
Wuldesdorf  vnsers  rechten  eigens  ein  gantzes  lehen,  vnd  ein 
vierteil  eins  lehens  daz  Sinehel  von  vns  ze  lehen  hat  gehabt  vnd 
mit  allem  dienst  geltet  vierdhalb  phiint  vnd  achthalben  phenninge. 
Als  ouch  Eberhard  sein  recht  an  dem  selben  gut  gcledigt  vnd  ge- 
chouft  hat  vnd  da  von  haben  wir  im  Eberharden  dem  vorgenan- 
ten daa  selb  gut  gelihen  ledichlich  vnd  vreylich  mit  allem  recht 
ouf  di  rede  daz  er  das  vorgenant  gut  vnd  swaz  darzü  gehört,  ze 
marcht,  vnd  ze  veld  ledichlich  vnd  freylich  geben  hat  mit  allem 
nuez  an  daz  gotshus  Sant  Gyligen  ze  Wuldesdorf  und  hern  Ot- 
ten  des  vorgenanten  gotshus  pharrer.  Also  daz  ez  an  chrieg  mit 
allem  recht  dar  zu  dienen  vnd  ewichlich  gehören  sol.  Wir  seczen 
ouch  vns  vber  daz  oft  vorgenant  gut  ober  vnd  dem  vorgenanten 
gotshus  vnd  des  vorgenanten  gotshus  pharrer  ze  rechtem  scherm 
als  aygens  recht  ist  in  dem  lande  ze  Osterrich.  Darumb  vnd  dawider 
hat  vns  Eberhard  von  Walsse  ouf  geben  dacz  Gunthartsdorf  sines 
eygens  ouf  vierdhalben  lehen  vnd  ouf  einem  vierteil  vnd  ouf  zwein 
hofsteten  sechs  phunt  vnd  einen  phenning  geltes,  also  daz  er  vnd 
sinev  chind  daz  selb  gut  von  vns  ze  rechtem  lehen  haben  sul- 
len.  Daz  disev  gab  vnd  diser  widerwechsel  von  vns  vnd  von 
vnsern  nachomen  ewichlich  stet  belib  etc.   etc. 

Ms.  p.   12.  Nr.  40. 

Lichnowsky  III.  Regg.  p.  CCCXLIII.  Nr.  181.  unterm  18.  October  13  12 
Wien.  ,, Eberhard  von  Walsee  beurkundet  einen  Tausch  mit  Herzog  Fridrich 
um  das  Gut  zu  Weldelnsdorf  gegen  das  von  ihm  dem  Herzog  aufgegebene 
Eigen  zu  Gunthartsdorf?" 

41.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij.  Wir  Fridreich  etc.  verleben, 
daz  wir  schuldich  sein  vnser  liben  swester . .  .  von  Vngern ,  zwei 
tousent  march  silber  di  vnser  vrow  vnd  muter  hat  geschaft  an  daz 
chloster  ze  Chunegsveld,  vnd  vmb  chleinat,  di  ouch  vnser  vrowen 
gewesen  sint ,  sechshundert  march  an  fumf  march  vnd  vmb  vnser 
swester  chleinat  vir  hundert  vnd  vierzch  march.  Des  gutes  ist 
si  von  Gmunden  fumf  hundert  vnd  sibenzch  piuint  gewert,  für 
daz  ander  hab  wir  ir  di  chleinen  movt  ze  Stein  gesaczt  abze- 
dinen  etc.  also  daz  si  des  ersten  jares  sol  nemen  fumfzehen 
hundert  vnd  sybenzch  phunt  darnach  alle  jar  zweitausent  phunt 
vncz  si  wirt  gewert  vnd  zwei  phunt  für  ein  march. 

S.  Lichnowsky  III.    Regg.  p.  CCCLIII.  Nr.   292.  (gefehlt  605  st.   595.) 
Archiv.  Jahrg     1849.   HI.  Heft.  36 


638 

42.  Item  cidein  domine  regine  Vngarie  est  data  litera  su- 
per DLXX.  talentis  denariorum  hoc  anuo  de  muta  in  Gmunden 
recipiendis  que  muta  eidem  domine  pro  dictis  dcnariis  tantnm 
hoc  anno  extitit  obligata. 

Ms.  p.   12.  Nr.  41  —43. 

43.  Item  anno  domini  m"  cec"  xiiij  obh^ata  est  villa 
Zwerndorf,  domino  Vlrico  de  Pilichdorf  cum  omnibus  pertinen- 
tiis  et  judicio  pro  mille  talentis  denariorum ,  ab  ipso  tamdiu 
possidenda,  donec  de  prefata  peeunia  fuerit  plenaliter  expeditus. 

44.  Item  anno  domini  m"  cec"  xiiij"  castrum  Perchtolsdorf 
cum  foro  et  omnibus  pertinentiis  et  Judicium  cum  muta  in  Sal- 
henow  sunt  obligata  magistro  Berchtoldo  camere  pro  trecen- 
tis  quinquaginta  marcis  puri  argenti  tamdiu  possidenda  quous- 
que  (ipse)  vel  sui  heredes  de  prefata  peeunia  fuerint  plenius 
expediti. 

45.  Item  anno  domini  m"  ccc"  xiiij  obligata  est  villa  Gy- 
mersdorf  Rudolfo  muratori  de  Noua  ciuitate  cum  omnibus  per- 
tinentiis pro  CC  marcis  argenti  que  villa  taxata  est  pro  sede- 
cim  talentis  denariorum ,  pro  qnibus  omni  anno  defalcantur  octo 
marce  argenti ,  donec  dictus  R.  de  prefatis  CC  marcis  fuerit 
plenius  expeditus. 

46.  Item  anno  predicto,  dominica  post  ascensionem  obliga- 
uit  dominus  dux  Fridericus  domine  Agneti  de  Walsse  mutam  in 
Levben  ita  quod  ipsa  vel  dominus  Vlricus  de  Walsse  frater 
eius  subsequenti  anno,  loco  ipsius  percipiat  de  prouentibus  dicte 
mute  singulis  annis  C.  marcas  donec  de  quadringentis  marcis 
argenti  in  quibus  sibi  dux  obligatus  extitit,  fuerint  de  predicta 
muta  plenius  expediti. 

S.  Lichnowsky  III.  p.  CCCXLIX.    der  Regg.  Nr.  248   aus  StejTer  comm. 
addit.   18.  (mank  bey  Steyrer.) 

47.  Item  dominus  dux  obligauit  Hermanno  filio  predicte 
domine  villam  Weiden  cum  omnibus  iuribus  et  pertinentiis  pro 
CCC  marcis  argenti  dicto  domino  duci  per  patrem  dicti  Her- 
manni  mutuatis ,  tamdiu  possidendam ,  donec  de  predicta  peeu- 
nia fuerit  expeditus. 

Mb.  p.  12  und  13.  Nr.  43—47. 

48.  Wir  Fridreich  etc.  vergehen  etc.  Daz  wir  di  gnad 
vnd  furderung,  di  vnser  lieber  muter  vnd  vrow,  weilen  chune- 
ginn    Elzbet    von   Rom   der    got  genedich   sei,     hat    getan  mit 


539 

(Ireizzlch  fuderii  dürres  salczes,  di  maa  den  geistliclicu  vrowen 
der  priorinn  vnd  dem  convent  ze  Tulu  geben  sol  von  dem 
syeden  ze  Halstat  alle  jar  an  sand  Georgentage  ze  einem  sel- 
geraet,  ir  vnd  aller  vnser  vordem,  vnd  nahchomen  seien  vnd 
besunderlich  ze  einem  almüsen  vnd  ze  einer  v^iderwegunge 
der  veyertag  ,  di  an  dem  selben  syeden  ze  Halstat  vbergangen 
vnd  zebrochen  vverdent  mit  arbeit,  der  man  doch  ze  not  nicht 
enberen  mach,  stet  haben  mit  gutem  willen,  in  der  selben  an- 
dacht  als  die  vorgenant  vnser  vrow  vnd  muter  hat  getan  vnd 
wellen,  daz  di  selb  gnad  stet  beleih  vnd  vnuerchert,  in  aller 
der  weis  als  ez  verschriben  ist,  an  der  vorgesprochen  vrowen 
vnd  muter  der  chuniginn  hantvest  di  darvber  ist  geben,  wand 
ez  mit  gunst  mit  rat  vnd  mit  vrlaub  vnsers  geistlichen  vaters 
pischof  Wernher  von  Pazzaw  seligen  ist  geschehen.  Vnd  dar- 
umb  bestetigen  wir  di  vorgenant  gab  almusen  vnd  gnad  ewich- 
lich  mit  disem  gegenwartigen  brief  besigelten  mit  vnserm  han- 
genden insigel  etc. 

Ms.  p.    13.  Nr.  48. 

Lichnowsky  III.  Regg.  p.  CCCLIV.  Nr.  293. 

49.  Wir  Fridreich  etc.  veriehen  vnd  tun  chunt  etc.  Daz  wir 
des  edlen  manns  Heinrich  von  Wartenvelss  dem  got  genad ,  chin- 
den  vnd  rehten  erben,  geloset  vnd  gelediget  haben  von  dem  erbern 
rihter  Otten  von  Yedungsperg  daz  huse  ze  Anger  vnd  allez  daz 
dazu  geboret ,  als  ez  derselbe   Otte  von  Yedungsperg    ze  phand 
hat  gehabt  von  dem  vorgenanten  Heinrichen  von  Wartenfels,  für 
siben  hundert  phunt  Wienner   phenning.   Vnd  setzen  vnd  haben 
gcsatzet   dem  vorgesprochen    Otten   von  Yedungsperg  vnd  sinen 
erben   für  di   siben  hundert  phunt  ze  rehtem   phand    dacz  Ger- 
hartstorf  aht  vnd    zwainczich  phunt    vnd  dreiczehen  phenning, 
dacz   Prunne  vnser  tail  des  zehents.  Dacz   Pabenneusidel  vnser 
tail  dez  zehenst.    Dacz  Recz  bi  dem  Pusemperg  vnsern   tail  des 
zehenst ,  vnd  ainlef  phunt  phenning ,  vnd  dacz  Mugkerowe  vier- 
czehen   phunt  geltes  Wienner  phenning  mit  allem  dem  reht  vnd 
nucz  der  zu   demselben  gut  gehöret,  als   lang  inne  ze  haben  in 
phandes  gewer  vncz  wir  vnd  vnser  nachchomen  dasselb  gut  erlo- 
sen vnd   geledigen  von  im   mit  siben   hundert   phunt  phenning. 
Swann  daz  geschiht  so  suUen   wir  oder  vnser  nahchomen  das- 
selbe gut  wider  haben  als  e,  vnd  darvber  ze  einem  vrchund  etc. 

36  * 


540 

Datum  Wienne  anno  domini ,  ni"  ccc"  xiiij".  feria  vi',  proxima  post 
Vldalrici  episcopi. 

Ms.    p.    13.  Nr.  49. 

Lichnovvsky  III,  Ilegg.  p.  CCCXLIX.  Nr.  252.  Ganz  gefehlt:  „1314. 
,,18.  Juli,  Wien.  Herx.  Fridrich  bewilligt  den  Ankauf,  den  Otto  von  Yedung- 
„sperg  von  einzelnen  Zehenten  und  Lehen  von  Heinrich  von  Wartenvels  und 
,, dessen  Erben  gemacht  hat.    k.   k.  g.  A.  Pfandschaften."   — 

Oberhalb  steht :  „instrumenta  post  mortem  domini  magistri  Bertholdi  pie 
„memorle  registrata." 

50.  Anno  domini  m"  ccc**  xiiij**.  Nos  Fridericus,  Leupoldus, 
Albertus  et  Otto,  fratres  etc.  Ad  vniuersorum  presens  intuencium 
noticiam  cupimus  peruenire.  Quod  nos  excellenti  prineipi  Heinrico 
duci  Austrie  et  Styrie,  fratri  nostro  karissimo  cum  jnclita  et  preclara 
Elyzabeth  spectabilis  viri  Ruperti  quondam  comitis  de  Virenburg, 
filia  matrimonium  annunciente  dbmino  contrahere  cupienti,  plenam 
damus  et  liberam  cum  affectu  sincero  ac  ex  certa  scientia  potesta- 
tem  ad  sue  voluntatis  arbitrium  promittendi  constituendi  eidem 
Elyzabeth  dotem  donationem  faciendam  propter  nuptias  et  affec- 
tionem  illam,  que  Morgengab  vulgariter  dicitur,  ac  refundendi  do- 
tem, si  qua  sibi  fratri  nostro  constituetur  ab  ipsa,  et  eidem  Elyza- 
beth pro  hiis  omnibus  obligandi  et  assignandi,  terras  nostras 
jurisdictiones ,  homines  nostros,  castra,  villas  et  oppida  cum 
suis  pertinentiis  nee  non  et  universa  et  singula  faciendi  que  circa 
predictorum  articulorum  ordinationem  et  perfectionem  possunt 
fieri,  et  si  mandatum  exigant  speciale  ac  si  presentibus  ea  fo- 
rent  specialiter  nominata.  In  quorum  omnium  et  cuiuslibet  de 
premissis  etc.  Datum  Wienne  anno  domini,  m"  ccc**  xiiij"  ix* 
kalendas  Aujj-usti. 

Ms.  p.    14.  Nr.  50. 

Lichnowsky  III,  Bd.  Regg.  p.  CCCXLIX.  Nr.  258.  „Die  Herzoge  Fridrich, 
,,Leupold  ,  Albrecht  und  Otto  bewilligen  ihrem  Bruder  Herzog  Heinrich  die 
„Morgen  gäbe  seiner  Braut  Elisabeth,  Tochter  Graf  Ruprechts  von  Virne- 
,,burg  auf  ihre  gemeinschaftlichen  Besitzungen  versichern  lassen  zu  dürfen," 
—  8,  Herrg.  mon,  III.   1.  Auct.  2.  hat  zur  Aufschrift  „dotem"  —  Ist   m  a  n  k^ 

Heirathsgut:  dotem, 

Hochzeilgeschenk :  donationem  faciendam  propter  nuptias, 

Morgengabe  :  afifectio  illa  que  Morgengab  vulgariter  dicitur. 

Widerlage :  refundendi  dotem. 

51.  Die  Herzoge  Fridrich  u.  Leopold  v.  Ostreich  verleihen 
der  Wittwe  Frau  Elsbeth  der  Schenchinn  von  Dobra  und  ihren 


541 

Kindern  aus  besonderer  Gnade  das  Haus  Heinrichs  von  Dobra, 
„</a3  da  gelegen  ist  in  dem  marcht  daz  sant  Peter  in  der  Ow 
mit  allen  den  ekchern  di  darzu  geborent,  ein  wise  vnder  der 
Hobenliten  vnd  die  wise  in  der  Braitwisenn  als  rechtes 
Bürgrecbt,  gegen  jährl.  Zins  von  60  Pfen.  zu  St.  Mi- 
chaelstag." 

Dat.  Wienne  anno  dorn,  m"  ccc"  xiiij"  die  b.  Jacobi   apli. 

Ms.  p.    U.    Nr.  51. 

S.  Lichnowsky.  a.  h.  d.  III.  Bd.  p,  CCCL.  Nr.  259.  ganz  gefelilt. 
Die  Herz.  Fridrich  u.  Leup.  geben  d.  Elsbeth,  Witwe  des  Schenken  A.  Dobra, 
das  Burgrecht  zu  St.  Peter  in  der  Au  ,  wofür  sie  am  St.  Michelstag  60  Pf. 
Wiener  Münze  zu  dienen  hat. 

52.  Wir  Fridreich  etc.  veriehen  etc.  Daz  wir  vnserm  lie- 
ben getriwen  Dietrichen  von  Pilichdorf  vmb  den  schaden  den  er 
ze  Bairn  in  unserm  dienst  genommen  hat  vnd  vmb  den  dienst 
den  er  vns  tut  auf  zu  dem  Reyn  gelten  suln  vier  tusent  phunt 
vierhundert  phunt  vnd  driuczehen  phunt  phenning  Wienner  munzz 
oder  zwai  tusent  march ,  zwai  hundert  march  vnd  sibenthalb 
march  silbers  Wienner  gwihsts ,  vnd  setzen  im  dafür  mit  gunst 
vnd  mit  willen  vnser  bruder  Znoym  vnd  allez  daz  darzu  gebort 
alz  er  iz  iezunt  inne  hat,  an  di  stat  Stiwr  di  welln  wir  selb 
haben,  vnd  sol  er  daz  so  lang  inne  haben  vncz  wir  oder  vnser 
nahchomen  in  oder  sin  erben  oder  wem  er  ez  schaffet  des  vor- 
genanten  gust  (st.  guts)  gar  vnd  gentzlich  verrichten  vnd  ge- 
wern. Wir  suln  auch  in  di  weil  da  niht  verchern  e  daz  er 
des  gutes  allez  verriht  werd,  swaz  auch  er  di  zit  des  phandes 
geneuzt  oder  mag  geniezzen,  daz  sullen  w^ir  im  an  dem  vorge- 
nantcn  gut  niht  abslagen,  vnd  wer  auch  daz  getan  daz  wir 
daz  phant  von  im  losen  weiten,  daz  sullen  wir  tut  mit  bereitschafl 
oder  wir  suln  im  dar  für  setzen  Marichekk  mit  alle  diu  vnd  das 
zu  geboret ,  vnd  brest  im  daran  iht  daz  ez  so  tiwr  niht  wer, 
daz  suln  wir  im  erstatten  mit  anderm  vnsern  gut  daz  wir  in 
Osterrich  haben.  Darvber  etc.  Datum  Wienne,  anno  domini, 
m**  ccc"  xiiij"  secunda  feria    post    assumptionem    beate    virginis. 

Ms.  p.   14.  Nr.  52. 

Lichnowsky  III.  Bd.  Regg.  pag.  CCCL.  Nr.  267.  unterm  23.  August,  mank. 
„Herzog  Fridrich  bekennt  dem  Dietrich  von  Pilichsdorf  22O6V2  ^*-  '^*  ^^'ß"' 
Gew.  für  den  Schaden  den  er  in  Baiern  erlitten  und  den  Dienst  den  er  am 
Rhein  thun  soll,  schuldig  zu  sein,  und  verpfändet  ihm  dafür  Znaym,  jedoch 
ohne  der  Stadtsteuer." 


542 

53.  „Item  anno  domini  millesiino,  ccc"  xliif  die  beati 
Jacobi  obligati  sunt  quatuor  libre  redditus,  in  quatuor  laneis 
aput  Reytendorf  positis,  pro  XL  marcis  argenti  pro  dextrario 
domino  regi  Karulo  Vngarie  donato ,  Nycolao  de  Hintperg- 
debitis." 

Ms.  p.   15.  Nr.  53. 

54.  ,,Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  die  Oswaldi  obligate  sunt 
domino  Ottoni  de  Zeigingen  et  Stephano  Howenuelder  decime 
in  Lichtenwart  que  soluit  L  modios  et  in  Asparn ,  solueus 
LX  modios  utriusque  grani,  Domino  Ottoni  pro  CCC  talentis 
XXIII  tal.,  et  Stephano  pro  CCXVIII  t.  tamdiu  tenende  quousquc 
per  duces  Austrie  fuerint  absolute  pro  pecunia  raemorata." 

Ms.  p.   15.  Nr.  54. 

55.  „Anno  domini  m"  ece"  xiiij"  die  Syxti  obligauimus  fide- 
li  nostro  Heinrico  de  Walsse  mutam  nostram  in  Muthusen  et 
in  Gmunden  pro  septingentis  talentis  et  L.  talentis  denariorum 
Wiennensium." 

Ms.  p.   15.  Nr.  55. 

Lichnowsky     III.    Regg.    p.    CCCL.    Nr.     261.    aus     Steyerer  Cominent. 
Add.   18. 

56.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  die  beate  Marie  assamptio- 
nis  obligauimus  fideli  nostro  Ottoni  de  Zelking  filio  Lud.  et 
suis  heredibus  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  XXIV  modios 
auene  quod  dicitur  Foitfüter  apud  claustrum  de  Chotvvico  pro 
LXXXV  talentis  tamdia  possidendas,  donec  predictus  Otto  de 
dicta  pecunia  fiat  integraliter  expeditus. 

Ms.   p.    15.  N.   56. 

57.  Anno  domini  m°  ccc"  xiüj"  obligauimus  in  die  beate 
Marie  assumptionis  fideli  nostro  Johanni  de  Cappella  pro  suis 
seruiciis  quae  fecit  nobis  et  quae  adhuc  tenetur  nobis  facere 
versus  Renum  advocaciam  nostram  in  Welssa  (centum  libr. 
redditus  annuatim}  pro  mille  talentis ,  tarn  diu  tenendam , 
donec  dictus  Johannes  de  predicta  pecunia  fiat  integraliter  ex- 
peditus. — 

Ms.  p.   15.  Nr.   57. 

58.  Wir  Fridreich  und  Liupolt  etc.  Daz  wir  vnsern  lieben 
getriweu  Hadmar  und  Martyn  brudern  den  Stuchsen  von  Trut- 
raausdorf  vmb  ir  dienst  den  si  vns  tun  suln  zu  dem  Reyn 
schuldich  sin  zwei  hundert  phunt  vnd  sehezehen  phunt  Wienner 


5^3 

phenning  für  dasselb  gut  secz  wir  in  vnd  iren  erben  in  der 
Prevn  in  der  Swarczach  zwai  vnd  zwainczich  phunt  geltes  vnd 
swaz  wir  daselben  haben  ze  rehtem  phand  mit  sogetaner  beschai- 
denheit  daz  si  dasselb  phant  so  lang  in  nucz  vnd  in  gwer  ha- 
ben ,  vnd  sol  auch  sich  di  weil  niht  abdinen ,  vncz  daz  si 
von  vns  oder  von  vnsern  nahchomen  des  vorgenanten  gutes  gar 
vnd  gaenczlich  gwert  werdent.  Datum  Wienne  anno  domini 
m"  ccc"  xiiij"  die  beate  Marie  virginis. 

Ms.  p.   15.  Nr.  58. 

S.  Lichnowsky  III.  p.  CCCL  der  Regesten,  Nr.  265.  (218  st.  216,  u,  fehlt, 
dass  es  ohne  Abschlag  der  Nutzen  ist.) 

59.  Anno  domini  m"  ccc"  xilij**  die  beate  Marie  assumptio- 
nis ,  obligauimus  fideli  nostro  Ottoui  de  Ydungsberg  in  Ger- 
hartsdorf  XXVIII  talenta,  XIII  den.  Item  decimam  in  Prunn  partem 
Dostram,  XV.  metrete  tritici  et  avene.  Item  decimam  in  Pairen- 
neusidel  partem  nostram  X.  modios  tritici  et  avene.  Item  decimam 
in  Retz  apud  Pusenperg  partem  nostram  XIIII  modios.  Item 
ibidem  redditus  den  XI.  librarum.  Item  in  Mugkerow  XIIII  libr. 
pro  DCC  libris  pro  quibus  absoluit  castrum  Anger  cum  suis 
attinentiis. 

Ms.  p.  15.  Nr.  59.     (s.  5.  July   1314.) 

60.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  die  beati  Jacobi  apostoli 
obligauimus  fideli  nostro  Ch.  hansgrauio  et  heredibus  suis 
pratum  quod  dicitur  Werd  situm  apud  Hintperg,  XXVI  tagwerch 
pro  XIIII  marcis  argenti,  tamdiu  habendas,  donec  dictus  hans- 
grauius  de  predicta  pecunia  per  nos  vel  successores  nostros 
fiat  integraliter  expeditus. 

Ms,   p.   16.   Nr.   60. 

61.  Anno  Domini  m"  ccc''  xiiij"  in  assumptione  beate  Marie 
Virginis  commisimus  fideli  nostro  Ottoni  de  Grünburg  pro  suis 
seruiciis  que  fecit  nobis  et  adhuc  tenetur  facere  ad  Renum  resi- 
dentiam  castri  dicti  Ried  cum  omnibus  accidentiis  suis  et  cen- 
tum  talenta  de  minori  muta  in  Stayn  pro  DC.  talentis  tamdiu 
possidendas  donec  dictus  Otto  de  predicta  pecunia  fiet  inte- 
graliter expeditus. 

Ms.  p.  16.  Nr.  61. 

62.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in   assumptione  beate    Marie 
obligauimus    fideli    nostro   Berngero    de    Spiegelberg    pro    suis 


544 

seruiciis,  XXIII  libras  denariorum  wiennensium  in  muta  nostra  in 
Stain  pro  CCXXX.  libris  tamdiu  tenendas  donec  diclo  Berugero 
de  predictis  pecuniis  iategraliter  sit  expeditiis. 

Ms.   p.   16.  Nr.  63. 

Anno  domini  m"  ccc"  xiiij.  In  assumptione  beate  Marie  obli- 
gauimus  fideli  nostro  Vlrico  de  Pergow  et  heredibus  suis  urbora 
nostra  in  Waltherstorf  et  Prodestorf  et  Bokching  cum  omnibus 
pertinentiis  suis  pro  suis  seruiciis  (per)  CCCC  marcas  LVII 
marcas  argenti  Wiennensis  ponderis  et  CC  libras.  XLII  talenta, 
tamdiu  tenendas  donec  dictus  Vlricus  etheredes  sui  de  predictape- 
cunia  a  nobis  vel  successoribus  nostris  fiant  integraliter  expediti. 

Ms.  p.   16.  Nr.  63. 

64.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij",  in  assumptione  beate  Marie 
obligauimus  fideli  nostro  Chunrado  de  Werd  pro  suis  seruiciis 
que  fecit  nobis  et  pro  dampno  suo  quem  recepit  Bawarie  Gai> 
nesdorf  Judicium  et  mutam  et  cum  omnibus  pertinentiis  suis  pro 
DC  talentis  tamdiu  habendas  donec  dictus  Chunradus  de  predicta 
pecunia  a  nobis  vel  successoribus  nostris  fiat  integraliter  expeditus. 

Ms.  p.  16.  Nr.  64. 

65.  Anno  domini.  m"  ccc"  xiiij"  in  assumptione  beate  Marie 
obligauimus  nobili  viro  Wernh.  de  Schuwnberg  fratribus  et 
heredibus  suis  pro  suis  seruiciis  nobis  faciendis  et  ahduc  ad  Re- 
nura  vrbora  nostra  in  Haniftal  et  in  Heutal  et  Eslarn  cum  omnibus 
pertinentiis  suis  pro  CCCC.  libris  tamdiu  tenenda  donec  dictus 
Wernh.  et  fratres  sui  et  heredes  de  predicta  pecunia  a  nobis 
vel  successoribus  nostris  fiant  integraliter  expediti. 

Ms.   p.    16.  Nr,  65. 

66.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  assumptione  beate  Marie 
obligauimus  et  commisimus  fideli  nostro  Ch.  de  Roezzing  ca- 
strum  in  Franchenstein  pro  suis  seruiciis  et  dampnis  pro  CCCC. 
libris  et  L.  libris  denariorum  Wiennensium  tamdiu  possidendum 
donec  dictus  Ch.  de  predicta  pecunia  a  nobis  vel  successoribus 
nostris  fiat  integraliter  expeditus. 

Ms.  p.   16.  Nr.  66. 

67.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  assumptione  beate  Marie 
obligauimus  fideli  nostro  Friderico  de  Walsse  pro  suis  seruiciis 
et  dampnis,  forum  in  Gevelle  et  nemus  ibidem  cum  suis  attinen- 
tüs  pro  DCCCC  libris  denariorum   Wiennensium  tamdiu  tenenda 


545 

donec  dicius  Fridericus  de  predicta  pecuuia  a  nobis  vel  sacces- 
soribus  nostris  satisilat.  (Markt  Gefall.) 

Ms.  p.   16.  Nr.  67. 

S.  Lichnowsky  III.  Regg.  p.  CCCL.  Nr.  264  aus  Steyerer  comm.  ad- 
dit.  p.    18.   (Forum  in  Gevelle.) 

68.  Anno  domini  m"  ccc*'  xiüj"  in  assumptione  beate  virgi- 
nis  obligauimus  fideli  nostro  Alberto  Streitioiser  pro  suis  serui- 
ciis  versus  Renum  XII  modios  auene  vogthaber,  situati  inter 
Mülbach  et  Weiten  pro  LX.  libris  denariorum  Wiennensium 
tamdiu  tenendos  donec  dictus  Albertus  de  predicta  pecunia  a 
nobis  vel  successoribus  nostris  satisfiat. 

Ms.  p.   16.  Nr.   68. 

69.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  assumptione  beate  vir- 
ginis  obligauimus  fideli  nostro  Alberto  genero  Ch.  magistri 
hubarum  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  castrum  dicto  Aloech 
et  officium  ibidem  cum  omnibus  attinentiis  suis  pro  LIIII  libris 
denariorum  Wiennensium  tamdiu  possidenda  donec  de  predicta 
pecunia  fiat  integraliter  expeditus.  — 

Ms.  p.   16.   Nr.  69. 

70.  Anno  domini  m"  ccc"  xüij"  in  assumptione  beate  virgi- 
nis  obligauimus  fideli  nostro  Johanni  de  Oilingherg  pro  suis 
dampnis  Bawarie  et  seruiciis  versus  Renum  Litschow  et  Hai- 
denrichstain  pro  DCC  libr.  et  L.  libris  denariorum  Wien- 
nensium tamdiu  possidenda  donec  dicto  Johanni  de  predicta  pe- 
cunia satisfactum  fuerit  per  nos  vel  nostros  successores. 

Ms.   p.  16.  Nr.  70. 

71.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij**  in  assumptione  beate  vir- 
ginis  obligauimus  fideli  nostro  Heinrico  de  Ezens'orf  pro  suis 
dampnis  Bawarie  et  seruiciis  versus  Renum  quinque  karratas 
vini  perchrehtes  in  Stinchenbrunn  pro  C  libr.  et  XL  libris 
denariorum  Wiennensium  tamdiu  tenendas  donec  ab  eo  cum  si- 
raili  deliberetur  vel  ei  de  predicta  pecunia  a  nobis  vel  successo- 
ribus nostris  satisfiat. 

Ms.  p.  16.  Nr,  71. 

72.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  assumptione  beate  virgi- 
nis  obligauimus  fideli  nostro  Heidenr.  purgravio  in  Gors  pro 
suis  seruiciis  quae  antea  fecit  in  Scherding  comiitam  Pernekk 
cum  omnibus  attinentiis  suis  pro   DC.  libris  et  L.  libris  et    pro 


546 

seruiciis  suis  (versus}  Renum  eundem  castrum  pro  CCC  libris 
et  L.  libris  denariorum  Wiennensium,  summa  pecunie  mille  libras 
den.  Wiennensium  tamdiu  possidenda  donec  dicto  Heidenr.  de 
predicta  pecunia  a  nobis  vel  suecessoribus  nostris  satisfiat. 

Ms.   p.   16.  Nr.  72. 

73.  Item  eidem  Heidenr.  (Heidenreich  bur^graf  zu  Gors) 
obligauimus  anno  et  die  predicto  castrum  dictum  mens  quod 
redemit  pro  suis  denariis  a  Sifrido  Ploench  pro  centum  talentis 
denariorum  Wiennensium,  de  quibus  sumus  suus  debitor  et  pro 
suis  seruiciis  versus  Renum  XX  tal.  tamdiu  possidendum  donec 
dictus  Heidenr'  de  predicta  pecunia  a  nobis  vel  suecessoribus 
nostris  fiat  expeditus. 

74.  Item  eidem  Heidenr^  supradicto  obligauimus  anno 
et  die  predicto  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  Rupprehsdorf 
cum  Omnibus  attinentiis  suis  pro  CCCC.  libris  et  suo  auunculo 
Alberto  pro  suis  seruiciis  in  Scherding"  pro  L.  libris  denario- 
rum Wiennensium  tamdiu  possidendum  donec  ipsi  de  predicta 
pecunia  a  nobis  vel  suecessoribus  nostris   fiant  expediti. 

Ms.  p.  17.  Nr.  73  u.  74. 

75.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  assumptione  beate  vir- 
ginis  obligauimus  fideli  nostro  Alb.  de  Chunring,  pro  dampnis 
suis  in  Scherding  et  pro  suis  seruiciis  versus  Renum ,  castrum 
in  Prukk  pro  mille  libris  denariorum  Wiennensium  tamdiu  possi- 
dendum donec  dictus  Alb.  de  predicta  pecunia  a  nobis  vel  sue- 
cessoribus nostris  satisfactum  fuerit. 

Ms.   p.   17.   Nr.   75. 

76.  Anno  domini  m"  ccc°  xiiij"  in  assumptione  beate  vir- 
ginis  obligauimus  fideli  nostro  Alb.  de  Airestorf  pro  suis  damp- 
nis in  Scherding  receptis  et  pro  suis  seruiciis  versus  Renum 
Judicium  quod  vulgariter  dicitur  lantgeriht  in  Stillfrit  cum 
muta  et  theloneo  et  Chirichtag  ibidem  pro  CCC.  libris  et  XVIII 
libris  tamdiu  possidenda,  donec  dicto  Alb.  a  nobis  vel  sueces- 
soribus nostris  satisfactum  fuerit. 

Ms.  p.  17.  Nr.  76. 

77.  Anno  domini  m"  000**  xiiij"  feria  secunda  proxima  post 
assumptionem  b.  virg.  obligauimus  fideli  nostro  Rugero  Ca- 
stori  (Biber)  decem  et  Septem  talenta  reddituum  denariorum 
Wiennensium  situati  in  Goemnich  pro  CC  libris  tamdiu  habenda 


547 

donec  dictus  Rudigerus  a  nobis  vel  successoribus  nostris  de 
predicta  pecunia  satisfactus  fiierit.  Pro  suis  dampnis  receptis 
in  Scherding  et  pro  suis  seruiciis  versus  Renum. 

Ms.  p.  17.  Nr.  77. 

78.  Anno  domini  m**  cec"  xiiij"  feria  secunda  proxima  post 
assumptionem  beate  virginis  obligauimus  fideli  nostro  Offone 
de  Gioet  pro  dampnis  suis  receptis  in  Scherding  et  pro  suis 
seruiciis  versus  Renum  redditus  nostros  situatos  in  der  Prevn, 
in  der  Roehssen  vm  dem  Gescheide  an  vsque  Mitterpach  pro 
CC  libris  tamdiu  tenendos  donec  dictus  Offo  de  predicta  pecu- 
nia a  nobis  vel  successoribus  nostris  fiat  integraliter  expeditus. 
Ms.  p.   17.  Nr.  77  a.    (durchstrichen.) 

78.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  assumptione  beate  vir- 
ginis obligauimus  fideli  nostro  Hadm.  Stuchssoni  pro  suis  ser- 
uiciis versus  Renum  decimam  apud  Nouam  ciuitatem  pro  LX. 
talcntis  denariorum  Wiennensium  tamdiu  tenendam  donec  dictus 
Hadmar.  a  nobis  vel  successoribus  nostris  de  prefata  pecunia 
fiat  integraliter  expeditus. 

Ms.  p.    17.  Nr.   78. 

79.  Anno  domini  m**  ccc»  xiiij"  feria  secunda  post 
assumptionem  beate  virginis,  obligauimus  Hademaro  de  Win- 
chel  fideli  nostro  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  XVI  modios 
anene  dicto  foitfuter  pro  LX  libris  denariornm  Wiennensium 
tamdiu  tenendos  donec  ipse  de  prefata  pecunia  a  nobis  vel 
successoribus  nostris  fiat  integraliter  expeditus. 

Ms.   p.   17.   Nr.  79. 

80.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij  feria  secunda  post 
assumptionem  beate  virginis  obligauimus  titulo  pignoris  fideli 
nostro  Alb.  de  Volchenstorf  castra  Werfenstein,  Haustein  et 
Payn  cum  Omnibus  attinentiis  suis  pro  CCCC  libris  et  L.  libris 
denariorum  Wiennensium  quos  concessit  nobis ,  tamdiu  possi- 
denda,  donec  idem  Albertus  a  nobis  vel  .«uccessoribus  nostris 
de  prefata  pecunia  fiat  expeditus. 

81.  Item  eidem  supradicta  Alb.  anno  predicto  et  die  obli- 
gauimus pro  suis  seruiciis  versus  Renum  forum  Greyn ,  cum 
Omnibus  attinentiis  suis  pro  L.  libris  tamdiu  tenendum  donec 
ipse  de  prefata  pecunia  a  nobis  vel  successoribus  nostris  fiat 
integraliter  expeditus. 

Ms.  p.  17.  Nr.  80  et  81. 


548 

82.  Anno  domini  m"  ccc°  xiüj"  feria  secunda  post  assump- 
tionem  beate  virginis  obligauimus  fideli  nostro  Ch.  fillo  inagi- 
stri  hubarum  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  super  gestiften 
Holden  in  Stadlow  III  libras  XXXVI.  den.  redditum.  Item  super 
passagio  ibidem  V.  libras  redditus  pro  LXX  libris  tamdiu  reti- 
nendas  donec  dictus  Ch.  de  prefatis  LXX  libris  a  nobis  vel  suc- 
cessoribus  nostris  fuerit  expeditus.   — 

Ms.  p.   17.  Nr.   82. 

83.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  feria  iij"  post  assumptio- 
nem  beate  virginis  obligauinius  fideli  nostro  Weichardo  filio 
Vlrici  militis  nostri  apud  minores  pro  suis  seruiciis  versus 
Renum  IUI  libras  redditus  super  passagio  in  Stadlow  pro 
XL.  libris  denariorum  Wiennensium  tamdiu  retinendas  donec 
dictus  Weichardus  de  prefatis  XL.  libris  den.  a  nobis  vel  succes- 
soribus  nostris  fuerit  expeditus. 

Ms.  p.   17.   Nr.  83. 

84.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  natiuitate  beate  virginis 
obligauimus  fideli  nostro  Offone  de  Sloet  pro  dampnis  suis 
receptis  Bawarie  et  pro  suis  seruiciis  versus  Renum,  redditus 
nostros  caseorum  situatos  in  der  Prevn  in  der  Raechfen  dem 
Gscheid  usque  Mitterpach  et  Cholbach  et  in  Prunnertal  in 
smitpach  apud  Glognitz  usque  in  Welestorf  IX  et  dimidiam 
karratas  vini  Perchrecht  et  de  de  decima  ibidem  unam  karratam 
uini  pro  CC  libris  tamdiu  tenendas  donec  dictus  Offo  de  prefata 
pecunia  a  nobis  vel  successoribus  nostris  fiat  expeditus. 

Ms.  p.   17.  Nr.  84. 

85.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  natiuitate  beati  virginis 
obligauimus  fidelibus  nostris  Ch.  et  Nycolao  Falbach  fratribus 
pro  suis  seruiciis  nobis  faciendis  versus  Renum  super  bonis  in 
Pruklein  et  in  Reche  et  retro  Oder  de  decima  ibidem  XVI  mo- 
dios  avere  pro  LXXX  libris  denariorum  W^iennensium  tamdiu 
tenendos  donec  ipsi  a  nobis  vel  successoribus  nostris  fiant 
integraliter  expediti. 

Ms.  p,   18.|Nr,  85. 

86.  Anno  Domini  m"  ccc"  xiiij  in  nativitate  beate  virginis 
obligauimusf_fideli  nostro  Wichardo  de  Topel  judici  curie  nostre 
pro  suis  seruiciis  supra  nostra  vogtai  in  Chotwico  XII  modios 
avene   pro  LX  libris  denariorum  Wienn.  tamdiu  tenendos  donec 


549 

ilictiis  Wichardus  de  prefata  pecunia  a  nobis  vel  successoribus 
nostris  fiat  expeditus. 

Ms.   p.    18.   Nr,  86. 

87.  Anno  domini  mo  ccc°  xiiij"  in  natiuitate  beate  virgi- 
nis  obllgauiinus  fideli  nostro  Nycolao  de  Hintperch  inagistro 
coquine  XVI  modios  auenc  qui  proueniunt  de  Praitenstain  de 
Schachen  de  Adelsbacli  de  Haibach  prope  Chlamme  et  an  dem 
Greuzzen  pro  suis  seruiciis  nobis  faciendis  versus  Renum  pro 
LXII  talentis  tamdiu  tenendos  donec  dictus  Nycolaus  de  prefata 
pecunia  a  nobis  vel  successoribus  fiat  integraliter  expeditus.   — 

Ms.  p.   18.  Nr.  87. 

88.  Anno  domini  m"  ccc"  xiüj"  feria  vü  ante  Bartholomei 
apostoli  obligauimus  fideli  nostro  Nycolao  Preuzzel  pro  suis 
seruiciis  versus  Renum  vij  (6V3)  karratas  vini  perchrehts  in 
Phaffsteten  pro  centum  et  XXX  libris  denariorum  Wienn.  tamdiu 
tenendas  donec  dictus  Nycolaus  a  nobis  vel  successoribus 
nostris  de  prefata  pecunia  fiat  expeditus. 

Ms.  p.  18.  Nr.   88. 

89.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  feria  v!  ante  Bartholomei 
apostoli  Obligauimus  fideli  nostro  Leutoldo  de  Wildekk  pro 
suis  seruiciis  versus  Renum  et  dampnis  Bawarie ,  vij  karratas 
vini  in  Paden  et  ij  karratas  vini  Perchrehts  pro  centum 
LVIII.  libris  denariorum  Wiennensium  tamdiu  tenendas ,  do- 
nec dictus  Leutoldus  de  prefata  pecunia  a  nobis  vel  successo- 
ribus nostris  fiat  expeditus. 

Ms.  p.  18.  Nr.  89. 

90.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  feria  v"*.  ante  Bartholomei 
apostoli  obligauimus  Vlrico  de  Wienna  pro  suis  seruiciis  ver- 
sus Renum  decimam  in  Wulczenderf  pro  centum  LX.  libris  de- 
nariorum Wiennensium  tamdiu  tenendam  donec  dictus  Vlricus 
a  nobis  vel  successoribus  etc. 

Ms.   p.    18.  Nr.   90. 

91.  Anno  domini  m°  ccc"  xiiij**  dominica  post  Egydii  obli- 
gauimus et  dedimus  fideli  nostro  Stephane  de  Hawnfeld  pro 
suis  seruiciis  versus  Renum  supra  decima  in  Lichtenweiter 
pharr  XII  talenta  denariorum  Wiennens.  quam  prius  a  nobis 
habuit  pro  alia  pecunia  sibi  debita. 

Ms.  p.  18.  Nr.   91. 


550 

92.  Anno  domini  m"  ccco  xiiijo  feria  secunda  proxiina  post 
natiuitatcm  beate  virginis  obligauimus  fidcli  nostro  Ottoni 
de  Teleinsprunn  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  super  ur- 
bora  uostra  apud  Langsse  XVI  modios  tritici  pro  CCXL  libris 
denariorum  Wiennensium  tamdiu  tenendos ,  donec  dicto  Ottoni 
de  prefata  pecunia  a  nobis  vel  suecessoribus  nostris  plene  sa- 
tisfactum  fuerit  et  expeditum. 

Ms.  p.   18.  Nr.  92. 

93.  Anno  domini  m*'  ccc"  xiiij"  feria  tercia  proxima  post 
Natinitatem  beate  virginis  obligauimus  fideli  nostro  Marguardo 
Zunf  pro  dampnis  et  seruiciis  decimam  in  Preitenle  cum  Om- 
nibus suis  attinentiis  pro  C  libris  den.  Wiennensium  tamdiu  etc. 

Ms.  p.  18.  Nr,  93. 

94.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  feria  tercia  post  natiuita- 
tcm beate  virginis  obligauimus  fideli  nostro  Engelprehtoni  de 
Liebenberg  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  IUI.  modios  tritici 
in  Chogelprunn  pro  LX  libris  den.  Wiennens.  tamdiu  etc. 

Ms.  p.    18.  Nr.   94. 

95.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  feria  tercia  post  natiuita- 
tcm beate  virginis  obligauit  dux  fideli  suo  Lebani  de  Grafen- 
werd  duos  modios  auene  marichfiiter  in  Seborn  pro  X  talentis 
pro  suis  seruiciis  versus  Renum  tamdiu  tenendos  etc. 

Ms.  p.  18.  Nr.  95. 

96.  Anno  domini  m"  ccc°  xiiij"  feria  tercia  post  natinita- 
tem beate  virginis  obligauimus  fideli   nostro  Hagoni  purgravio 
suo  in  Spilberg    pro    dampnis  et  seruiciis   suis  versus  Renum 
XIIII  libras  redditus   supra  muta   sua  in  Steyr,  pro  centum  XI 
libris  tamdiu  tenendas  etc. 

Ms.   p.   18.  Nr.   96. 

97.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  natiuitate  beate  virginis 
obligauimus  fidelibus  nostris  Hadmaro  et  Martyno  fratribus 
Stuehsen  de  Trautmannsdorf,  redditus  nostros  in  Prevn  et 
in  Swarcza  pro  suis  seruiciis  cum  omnibus  attinentiis  suis  pro 
LXX  marcis  argenti  Wiennensis  ponderis  tamdiu  tenendos  etc. 

Oestr.  Ms.  Nr.   70.  p.   18.  Nr.   97. 

98.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  feria  quarta  post  natiuita- 
tcm   beate    virginis    obligauit     dux    fideli     suo     Wernhero    de 


551 

iteno  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  octo  modios  anene  foit- 
haber  pro  XL  libris  dcnariorum  Wiennens.  tamdiu  tenendos  etc. 

Ms.  p.   18.  Nr.  98. 

99.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  feria  quarta  post  natiui- 
tatem  beate  virginis  obligauit  dux  fideli  suo  Ludwico  Foresto 
quinqne  karratas  vini  perchrechtes  situatas  in  Eczginstorf  et 
in  Mersenchobel  pro  centum  libris  denariorum  Wiennensium 
tamdiu  tenendas  etc. 

Ms.  p.   18.  Nr.  99. 

100.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  feria  quarta  post  natiui- 
tatem  beate  virginis  fideli  suo  Friderico  Heunoni  de  Medlico 
pro  suis  seruiciis  versus  Renum  obligauimus  quatuor  karratas 
vini  perchrecbts  apud  Mcdlicnm  pro  LVIIl  libris  den.  Wienn. 
tamdiu  tenendas  etc. 

Ms.  p.   19.  Nr.  100. 

101.  Anno  domini  m*  ccc**  xiiij"  feria  quinta  proxima  post 
natiuitatem  beate  virginis  obligauit  dux  fideli  suo  Erhardo  de 
Tanpruk  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  quatuor  modios 
tritici  in  Chogelprunne  pro  LVII  libris  den.  Wienn.  tamdiu 
tenendos  etc. 

Ms.  p.   19.  Nr.  101. 

102.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  circa  festnm  Egidii  obli- 
gauit dux  Nycolao  de  Ternberg  pro  centum  LXXX  libris  dena- 
riorum Wiennens.  IX  karratas  vini  de  decima  in  monte  SU- 
berperch  apud  Glognicz ,  tamdiu  tenendas  etc. 

Ms.  p.   19.   Nr.  102. 

103.  Anno  domini  m"  ccc*  xiiij"  feria  iiij.  post  natiuita- 
tem beate  virginis  apud  futuros  oificiales  nostros  Austrie  VI- 
rico  magistro  sagittariorum  CLX  libras  deputamus  pro  dampnis 
et  seruiciis  suis  etc. 

Ms.  p.   19.  Nr.   103. 

104.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  feria  quinta  post  natiui- 
tatem beate  virginis  obligauit  dux  fideli  suo  Griffoni  pro  suis 
seruiciis  versus  Renum  duas  karratas  vini  Perchrechtes  in 
Medlico  pro  XLII  talentis  denariorum  Wiennensium  tamdiu  te- 
nendas etc. 

Ms.  p.   19.  Nr.   104. 


552 

105.  Anno  domini  m*^  ccc"  xiiij«  feria  sexta  ante  exaltatio- 
nem  s.  crucis  obligauit  dux  fideli  suo  Heinrico  de  Rappach  pro 
suis  seruiciis  versus  Renum  III  karratas  vini  de  cellario  suo 
in  Noua  Ciuitate  singulis  annis  pro  LX  libris  den.  Wiennens. 
tamdiu  habendas  etc. 

Ms.  p.   19.  Nr.   105. 

106.  Anno  domini  m"  ccc**  quartodeciino ,  feria  sexta  ante 
exaltationem  sancte  crucis  obligauit  dux  fideli  suo  Gerung'o 
dispensatori  pro  suis  seruiciis  III  karratas  Perchrehts  in  der 
herczoginn  Peunt  pro  XL  libris  den.  Wienn.  tamdiu  tenen- 
das  etc. 

Ms.  p.   19.  Nr.    106. 

107.  Anno  domini  m°  ccc"  quartodecimo  in  exaltatione 
sancte  crucis  obligauit  dux  fideli  suo  Chunrado  magistro  hu- 
barum  pro  suis  seruiciis  omnes  redditus  quos  habet  in  der 
Schefstrazz  in  Arena  et  in  Ertpurch  Wienne  pro  L  libris  den. 
Wiennensium  tamdiu  tenendos  donec  predictam  summam  de 
prefatis  redditibus  totaliter  precepit. 

Ms.  p.   19.  Nr.   107. 

108.  Anno  domini  m"  ccc*  xüij"  in  exaltatione  sancte  cru- 
cis obligauit  dux  Ottoni  de  Friczeinstorf  pro  suis  seruiciis  ver- 
sus Renum  III  carratas  vini  Perchrecht  in  Leubs  pro  LX  ta- 
lentis  tamdiu  tenendas  etc. 

Ms.  p.  19.  Nr.  108. 

109.  Anno  domini  m**  ccc**  xiiij"  in  exaltatione  sancte  cru- 
cis obligauit  dux  Chadoldo  militi  pro  suis  seruiciis  versus  Re- 
num IIIj  (3Va)  feodum  in  Chogelbrunn  pro  centum  libris  dena- 
riorum  Wiennensium  tamdiu  tenendum  etc. 

Ms.  p.    19.  Nr.   109. 

110.  Anno  domini  m"  ccc"  xiiij"  in  exaltatione  sante  crucis 
obligauit  dux  fideli  suoVlrico  de  Ruchendorf  pro  suis  seruiciis 
versus  Renum  VII  modios  tritici  in  Chogelprunn  pro  centum  libris 
tamdiu  etc. 

Ms.  p.  19.  Nr.   110. 

111.  Item  anno  predicto  obligauit  dux  juniori  Losenstein 
pro  suis  seruiciis  versus  Renum  IX  talenta  reddituum  in  Hof- 
marchia  pro  XXX  libris  den.  Wienn.  tamdiu  etc. 

Oestr.  Ms.  Nr.  70.  p.    19.    Nr.   111. 


553 

112.  Item  anno  predicto  obligauit  dux  fideli  suo  Gruba- 
rio  III.  karratas  vini  in  Leuben  pro  LX  libris  denariorum 
Wiennensium  tamdiu  etc. 

Ms.  p.   19.  Nr.   112. 

113.  Item  anno  predicto  obligauit  dux  fideli  suo  Wichar- 
do  de  Rabenstein  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  XII  modios 
auene  in  Chotwico  pro  LX  libris  denariorum  Wiennensium  tam- 
diu etc. 

Ms.  p.  19.  Nr.   113. 

114.  Item  anno  supradicto  obligauit  dux  fideli  suo  Jo- 
hanni  Cliappellario  pro  suis  seruiciis  advocatiam  in  Welsa  cum 
Omnibus  juribus  et  attinentiis  suis,  excepto  foro  in  Veclabruk 
pro  mille  libris  tamdiu  tenendum  etc. 

Ms.  p.  19.  Nr.   114. 

115.  Item  anno  predicto  Alrammo  et  Alberto  fratribus  de 
Hals  DCCC  marcas  in  quatuor  temporibus  anni  persoluendo, 
natiuitate  domini  CCC  marcas,  Georii  CC  marcas,  Johannis  baptiste 
CC  marcas  et  Mychaeliis  C  marcas. 

Ms.  p.  19.  Nr.  115. 

116.  Item  anno  domini  m"  ccc**  xiiij"  obligauit  dux  VIrico 
Veirtag  pro  suis  seruiciis  versus  Renum  VI  modios  auene  de 
aduocacia  in  Rekental  pro  XXX  libris  tamdiu  etc. 

Ms.  p.  20.  Nr.  116. 

117.  Item  anno  predicto  obligauit  dux  Heinricus  de  Zwen- 
tendorf  XII  modios  auene  de  granario  in  Ibsg  pro  libris 
tamdiu  etc. 

Ms.  p.  20.  Nr.   117. 

118.  Item  Rugero  dicto  Swerczinger  anno  predicto  obli- 
gauit dux  ij  (iVa)  karratas  vini  in  cellario  Chremensi  pro 
XXX  libris  tamdiu  etc. 

Ms.  p.  20.  Nr.   118. 

119.  Item  de  Winsperg  anno  predicto  MD.  marcas  argenti. 
(Ist  ausgestrichen.) 

Ms,  p.   19.  Nr.   115.  a. 

120.  Wir  Fridreich  von  Gotes  gnaden  Romischer  chunige 
allezit  ein  merer  des  riches  vnd  wir  Liupolt  gebruder  von 
denselben  genaden  herczog  in  Osterrich  vnd  in  Steyr  herre 
ze  Chrein   auf  der  Marich    vnd   ze  Portenaw  veriehen  vnd  tun 

Archiv.  Jahrg.   1849.  III.  Heft.  37 


554 

chunt  offenbar  mit  disem   prief   allen    den  di  in    anselient  oder 
horent  lesen,    daz    wir  von  vnsern   vnd    vnser    lieben    bruder 
Albrechten    Heinrichen    vnd  Otten  herczogen  ze  Osterrich  we- 
gen   dem    erbern   vnd     dem    beschaiden     manne    Albrecht    dem 
pharrer   ze  Melche    vnserm   liben   chapplan   vnd  Heilwigen  sei- 
ner  muter   vnd  ir  erben  Heinrichen   dem    Soumer  von  Horowe, 
phaffe  Bericht'  Chanen   vnd  Heinrichen    sinen    svnen    vnd    Alb. 
Hugtalheimes    sun  vnd    der    erben    daz   gut  ze   alten  Ysper  ze 
Vresberg,  ze  Greking  di  Zagelaw,  di  awe,  die  mulen  vnd  alles 
daz  darzu    gehöret,  ze   holcz ,    ze   wazzer  vnd  ze    veld  gestift 
vnd  vngestift,  versucht  vnd  vnversucht,  vnd  mit   alle    dem  daz 
darzu  geboret  swi  daz  genant  sei  als   ez    der  vorgenant  vnser 
chappelan    gechouft   hat   in  vnser  hant,  von  vnserm  lieben  ge- 
triwen    Heinrichen    von   Streitwesen    der    ez    ze  leben  von  vns 
hat,  gelihen  haben  ze  rehtem  vrien  burchreht  nach    des  landes 
site  in  Osterrich,  vnd  haben  daz  getan  durch  den   liben   getri- 
wen    dinst,  den    vns    der    vorgenant  chappelan  nu  vnd  allevveg 
getan  hat  mit  solichen    dingen  vnd    beschaidenheit  swanne  der 
vorgenant  chappelan  vnd  sein  muter   niht  ensint,    daz  der  walt 
ze   Sulczberg  vnd    daz    darzu  geboret  an  vns  vnd  vnser  erben 
ledichleich     geval    vnd     di   andern    di    vorgenanten    guter  sul- 
len    di    erben    di    vorgenant  sint  von    vns  vnd  vnser    erben  ze 
einem  rehten  vnd  vreien  burchreht  haben,  als  auch    der   vorge- 
nant   chappelan   vnd   sein    muter    vnd    di    vorgenanten  ir  erben 
vns    vnd   vnsern  erben  jerichleich  ein   phunt   phenning   wienner 
munzze  in  vnser  chamer  geben  ze  burchreht    an    dem   heyligen 
abent  ze  winachten,  wer  auch  daz  der  oftgenant  chappelan  sin 
muter  oder  di  oft  genanten  ir  erben  daz    vorgenant    bürchrecht 
verchauffen  oder  geben  weiten,  so    sullen  si  niht  wan    sechczig 
phenning  ze  ableit  vnd  sehczig  ze  anleit  geben,  vnd   doch    also 
daz  si  dazselbe  gut  an    vnser    hant    dcheinem   goteshause  ver- 
chauffen oder  geben  sullen;  vnd  suln  wir  den,  di  daz  Burchreht 
chauffent  oder  den  ez  gegeben  wirt  daz  selben    lihen   in   allem 
reht  als  vorgeschriben   ist.    Wir  suln  auch  in,  vber  da»  burch- 
reht   ze    vogt    vnd    ze    schirm   geben ,  swen  si  an  vns  vodernt 
vnd   den  mugen    si   verchern  swenne  er  in   vngutlich  tut.    Vnd 
wolt  der  vorgeschriben  chappelan  oder  sin  muter,    daz   vorge- 
nant burchreht    verchauffen    oder  ieman  geben,  daran  sullen  si 


555 

ir  voi'genant  erben  niht  enirren  vnd  sulnt  sich  auch  desselben 
burchrehtes  in  deheinem  weg  vnderwinden  di  weil  der  vorge- 
nant chappelan  vnd  sin  muter  lebt.  Wer  auch,  daz  si  dazselbe 
bfirchreht  verchauffen  wolden  daz  sullen  si  vns  des  ersten 
anuailen,  vnd  weiten  wir  ez  niht  chauffen  so  mugen  si  ez  fur- 
bas  verchauffen  swem  si  wellent  mit  vnser  haut.  Vnd  darumb 
ze  einem  vrchunde  vnd  ze  einer  vestnunge  geben  wir  in  diesen 
brief  versigelt  mit  vnsern  hangunden  insigeln.  Der  brief  ist  ge- 
geben ze  Basel,  do  von  Christes  gebürt  sint  ergangen  drev- 
zehen  hundert  jar,  vnd  darnach  in  dem  fumfzehenten  jar  in 
der  Phingstwochen. 

Ms.  p.  20.  Nr.   119. 

(Lichnowsky  III.  Bd.  Regg.  p.  CCCLVII.  Nr.  328,  aber  mank  u.  falsch.) 

121.  „Anno  domini  m'^  ccc"  xv"  tempore  marschalci.  In 
vigilia  omnium  sanctorum  obligauit  marschalcus  domino  Cun- 
rado  magistro  hubarum  decem  talenta  et  LXXX  denarios  re- 
ditus." 

„Item  IUI  modios  siliginis  et  IIj  modios  auene  in  Egen- 
burga." 

Item  decimam  in  Stadlow  computatam  pro  IUI  modus 
tritici  et  IUI  modus  auene  pro  CCXI  talentis  et  XII  denariis  sibi 
pro  expedicione  cuiusdam  familie  regis  cum  iret  in  Franchen- 
furt  debitis." 

Ms.  p.  22.  Nr.  120. 

122.  Nota  instrumenta  in  Styr  data. 

Anno  domini  ra"  ccc"  xiiij  circa  festum  beati  Egidii. 

Primum  Rudolphe  de  Stadegg  (et  Alberto  de  Potendorf 
ist  ausgestrichen)  pro  CCC  libris  et  XXIII  libris.  Item  Alberto 
de  Potendorf  pro  CCCCXX  libris  obligate  sunt  decime  infra 
Scripte. 

Item  Muerczuslag  in  Wessenek  in  Rossek,  in  Aschow  in 
Gezen,  in  Emersrevt  et  in  Nuents. 

123.  Item  Pilgrimo  de  Pucheim  pro  D  libris  obligate  sunt 
decime  in  Ternek,  in  Hasla,  in  Högenwald,  inVischpach,  in 
Pirchegge  in  Valchenstein ,  in  Waisenek,  in  Pirchenek,  in 
Dyetmarsperg,  in  Vevstritz,  et  in  monte  Waisen,  et  nota 
quod  iste  decime  omnes   soivunt  siliginis   modios  XIII   metretas 

37  » 


556 

V.  Item  avene  modios  XXXII  metretas  XX  taxatas  pro  L  talen- 
tis  redituum  V  solidis  XV  dcnariis  wieimensibus. 

124.  Item  Rudolpho  de  Scherphenberg  pro  CC  marcis  ar- 
genti  pond.  oLlig-ate  sunt  ville  Partin  (?)  Gölczendorf  Wolkuii 
Pirch  et  Piker ,  et  una  carrata  vini  de  cellario  ducis  annis 
singulis  persolvenda. 

125.  Item  Vlrico  de  Wasen.  pro  XL  marcis  argenti  pond. 
octo   marce  reditus  de  vrbora  in  Velkeis  obligate  sunt. 

126.  Item  Heinrico  de  Wolfsow  pro  LXXII  marcis  argenti 
obligate  sunt  XIIII  marce  cum  dimidia  marca  redituum  de  vrbora 
in  Menich  et  in  Preitenveld. 

127.  Item  Ottoni  de  Wolfsaw  pro  LXX  marcis  argenti  pond. 
obligate  sunt  de  vrbora  in  Velkeis  reditus  IX  marcarum  in  Prei- 
tenveld V  marce  reditus. 

128.  Item  comiti  Heinrico  de  Ilohenloch  pro  CLXXV 
marcis  argenti  pond.  oblig(auismus)  villara  in  Weinzürl  et  XVIII 
Iiubas  in  monte  Zwietnich  cum  omnibus  attinentiis. 

129.  Item  comiti  de  Phannberg  pro  C.  marcis  argenti  obli- 
g(auimus)  villam  in  Maestein  et  bona  in  Treuing. 

130.  Item  Hert'  de  Wildonia  pro  CXXV  marcis  obligata 
sunt  bona  due  ville  dicte  Chunigstrog,  W^olfschicz,  Oppendorf, 
Chrevczen  et  Aich. 

131.  Item  Vlrico  de  Walsse  pro  mille  CCCC  marcis  ar- 
genti ponderati  obligata  sunt  bona  in  Semeriach  in  Schremcz 
in  Lavuentz  et  decimas  ibidem  cum  suis  pertinentiis  et  nota 
quandocumque  idem  Vlricus  de  Walsse  de  Phannberg  reraouebi- 
tur  tunc  debet  sibi  assignari  castrum  in  Vorchtenberg.  etc. 

Ms.  p.  30.  Nr.  122  —  131. 

132.  Item  Starchando  de  Stretwich  pro  XL  marcis  argenti 
obligantur  octo  marce  reditus  in  Zmolow  super  bonis  Leonis 
Wolf,  Durrmegel,    Wolflini  et  Ottonis. 

133.  Item  Liberoni  de  Sünek  pro  suis  seruiciis  pro  CXL 
marcis  argenti  ponderati  obligauimus  de  decima  ex  altera  parte 
Thahe  (?)  XX  virling  tritici  LX  virling  frumenti  XX  virliug  auene 
et  de  stiura  in  Feustritz  XVI  marcas  argenti  ponderati. 

134.  Item  Wulfingo  Lindekker  pro  dampnis  suis  pro 
XLVIII  marcis  argenti  ponderati  oblig(auimus)  villam  in  Chres- 
sendorf  et  in  Aigen  VI  hubas  tamdiu  etc. 


557 

135.  Item  Dietrico  de  Neitperg  pro  suis  seruieiis  pro  XL. 
marcis  argenti  ponderati  oblig.  in  Wessenekk  V.  modios  auene 
marichdienst ,  et  decimas  in  Stronsperch  et  in  der  Wienn    etc. 

136.  Item  Comiti  Ottoni  de  Ortenburg.  pro  suis  seruieiis 
versus  Renum  XX  marcas  argenti  ponderati  redditus  caseorum 
situati  in  dem  Enstal,  in  dem  vrwar  ze  Noppenberg  et  in  der 
Gulinch  pro  centum  marcis  argenti  tamdiu  tenendas  etc. 

137.  Item  episcopo  Friderico  Seccouiensi  CCC.  marcas 
ponderati  pro  quibus  obligauimus  eidem  XX  hubas  in  der  Phleg 
ze  Foitsperg  tamdiu  etc. 

Ms.  p.  30.  Nr.   133  —   137. 


DB  Archiv  Tür  'österreichische 

1  Geschichte 

A73 

Bd. 2 


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