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Full text of "Ausgewählte Schriften;"

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_ _Digitized by the Internet Archive. 
in 2011 with funding from 
University of Toronto 


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AUSGEWÄHLTE SCHRIFTEN, 


FÜR DEN SCHULGEBRAUCH 


ERKLÄRT. 


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SECHSTER TEIL. 
PHAEDON. 
ERKLÄRT VON MARTIN WOHLRAB. 


ZWEITE AUFLAGE. 


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LEIPZIG, 
DRUCK UND VERLAG VON Β. G. TEUBNER. 
1884. 


PLATONS 
FEHAEDON. 


FÜR DEN SCHULGEBRAUCH 


ERKLÄRT 


VON 


MARTIN WOHLRAB, 


REKTOR DES KÖNIGLICHEN GYMNASIUMS ZU DRESDEN-NEUSTADT, 


ZWEITE AUFLAGE. 


LEIPZIG, 
DRUCK UND VERLAG VON B. & TEUBNER. 
1884. 


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Vorwort zur ersten Auflage. 


Die vorliegende Ausgabe des Platonischen Phädon mit 
deutschen Anmerkungen nimmt gegenüber meiner vor drei 
Jahren erschienenen mit lateinischem Kommentar völlige Selb- 
ständigkeit für sich in Anspruch. Zunächst sind die kritischen 
Noten ganz weggefallen. Nur an den Stellen, an welchen der 
Text von dem in allen Handschriften Gebotenen abweicht, ist 
eine kurze Motivierung gegeben. Das Wenige, was ich sonst 
zur Verteidigung der aufgenommenen Lesarten zu sagen hatte, 
habe ich in den kritischen Anhang verwiesen. In den An- 
merkungen selbst ist nicht, wie in der früheren Ausgabe, auf 
die Diskussion Rücksicht genommen worden, die sich etwa an 
eine Stelle anschliefst, sondern einfach die Erklärung gegeben, 
die mir als die richtigste erschien. Alle litterarischen Nach- 
weise sind hiernach weggeblieben. 

Ist somit die vorliegende Ausgabe den unmittelbaren Be- 
dürfnissen der Schule mehr angepalst, wie die frühere, so hoffe 
ich doch, dafs sie in wissenschaftlicher Beziehung einen Fort- 
schritt zeigt. Es wird kaum eine Seite sein, auf der sich nicht 
neue Bemerkungen oder Verbesserungen von früheren Auf- 
fassungen fänden. 

Wesentliche Förderung verdankt diese Ausgabe der früher 
von mir zu wenig beachteten Programmabhandlung von Her- 
mann Schmidt, Platos Phädon für den Schulzweck sachlich 
erklärt (Wittenberg 1854), die sich zusammen mit mehreren 
anderen für das Verständnis des Phädon sehr wertvollen Auf- 
sätzen in seinen Beiträgen zur Erklärung Platonischer Dialoge 
(Wittenberg 1874) findet. Es lag in der Natur der Sache be- 
gründet, dafs ich aus jener Abhandlung manches wörtlich in 
meine Ausgabe herübernahm. 

Schon der Titel dieser Ausgabe spricht es aus, dafs sie 
der Einführung dieses Dialoges in die Schullektüre Vorschub 


μ᾽" 
ΥἹ Vorwort, 


leisten möchte. Anfang und Schluls sind immer und dring- 


lichst für diesen Zweck empfohlen und mehrfach auch bearbeitet 


worden. Das Ganze hat man mit Rücksicht auf die Platonische 
Ideenlehre, ohne die es nicht verständlich ist, für zu schwierig 
gehalten. Allein man braucht von dieser Lehre doch nichts 
zu wissen, was in andern Dialogen auseinander gesetzt ist; es 
genügt das vollständig, was der Phädon selbst giebt. Das 
Verständnis der die Ideenlehre betreffenden Stellen im Phädon 
aber bereitet nach meiner und wohl auch nach anderer Er- 
fahrung einem Primaner nicht unübersteigliche Hindernisse. 
Wer sich von diesen Schwierigkeiten nicht abschrecken lälst, 
dem wird die Lektüre des Phädon einen Nutzen und Genuls 
bieten, wie kaum eine andere Platonische Schrift, ja wie wenige 
Schriften des ganzen Altertums. 
Ühemnitz, den 25. Oktober 1878. 


M. Wohlrab, 


Vorwort zur zweiten Auflage. 


In einer Beurteilung der ersten Auflage der vorliegenden 
Phädonausgabe ist der Wunsch ausgesprochen worden, ich 
möchte den Fortschritt der Gedanken in den Anmerkungen von 
Kapitel zu Kapitel angeben. Auf diese Weise erlangt man 
aber keinen Überblick über das Ganze, wie ihn der zweite 
Abschnitt meiner Einleitung ermöglicht, der zugleich, wenn 
man ihn nur recht benutzt, über den Zusammenhang der ein- 
zelnen Teile des Gespräches in genügender Weise orientieren 
wird. 

In den Anmerkungen ist manches auf Anregung des mir 
befreundeten Herrn Prof. Uhle in Dresden, manches auf Grund 
eigener Beobachtung verbessert worden. 


Chemnitz, den 12. Januar 1884. 
M. Wohlrab. 


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Einleitung. 


I. Das einleitende Gespräch. 


Die Personen des einleitenden Gespräches sind Phädon und 
Echekrates. Beide sollen wir uns offenbar von einem Kranze 
teilnehmender Zuhörer umgeben denken.') 

Phädon stammte aus einer vornehmen Familie in Elis. In 
dem Kriege, der nach Beendigung des peloponnesischen zwischen 
Sparta und Elis geführt wurde, geriet er jedenfalls noch sehr 
jung in die Hand der Feinde, die ihn als Sklaven nach Athen 
verkauften. Hier wurde er zu einem gemeinen Gewerbe be- 
nutzt. Doch blieb er nicht lange in dieser unwürdigen Lage. 
Sokrates lernte ihn zufällig kennen und veranlalste einen seiner 
reichen Anhänger ihn aus derselben zu befreien. Phädon mochte 
zu Anfang des Jahres 400 nach Athen gekommen sein und 
konnte sonach höchstens ein Jahr den Umgang des Sokrates 
senielsen. Wenn ihn Platon trotzdem zum Erzähler des philo- 
sophischen Gespräches, das er den Sokrates halten läfst, aus- 
erwählt hat, so weist dieser Umstand darauf hin, dafs das Ver- 
hältnis zwischen diesen beiden sich in kurzer Zeit zu einem 
sehr tiefen und innigen gestaltet hatte. Platon läfst den Phädon 
während der Unterredung zu den Fülsen seines Meisters sitzen. 
Sokrates aber giebt seinem Wohlgefallen an der jugendlich 
schönen Erscheinung des Phädon dadurch Ausdruck, dals er 
öfters mit seinen Locken spielt und die goldenen Worte über 
Misologie speziell an ihn richtet.?) Dem Phädon seinerseits 
erscheint Sokrates als der beste, weiseste und gerechteste Mann 
von allen, die er je kennen gelernt hat.?) Er kann nicht 
genug die Milde und Freundlichkeit rühmen, mit der er die 
Einwürfe seiner Gegner hinnimmt und beantwortet.*) Kein 
Wunder also, wenn er nicht müde wird das Andenken an 
seinen Lehrer zu feiern, indem er von ihm hört und über ihn 
spricht.°) Die Impulse zum Philosophieren, die Phädon vom 
Sokrates erhalten hat, scheinen nachhaltig genug gewesen zu 


1) 5. zu 8.58D. 3) 5. 8s93B—90D. 3) 5. 118. 2. S. 58E 894 117C. 
5) 8, 58D. 


PLAT. PHAED, 1 


2 EINLEITUNG. 

sein. Es ist bekannt, dals er nach seiner Vaterstadt zurück- 
gekehrt das Haupt der elischen Philosophenschule wurde, die 
ihre Fortsetzung in der eretrischen gefunden hat, 

Den Echekrates bezeichnet Platon selbst als Phliaser. Zu 
der Stadt Phlius scheint schon Pythagoras Beziehungen gehabt 
zu haben und in späterer Zeit haben sich Anhänger desselben 
dort aufgehalten. Hiernach ist es sehr wahrscheinlich, dals 
Kchekrates identisch ist mit dem gleichnamigen Schüler der 
Pythagoreer Philolaos und Kurytos, der mit unter den letzten 
Pythagoreern genannt wird. Auch läfst ihn Platon ausdrück- 
lich der Ansicht des Pythagoreers Simmias beistimmen, dals 
die Seele eine Harmonie sei.!) Platon scheint ihn persönlich 
gekannt zu haben. Aus dem Phädon ersehen wir, ἀμ. er an 
Sokrates das wärmste Interesse nimmt?) und speziell seinen 
Erörterungen über die Unsterblichkeit der Seele mit der gröfsten 
Aufmerksamkeit folgt, wie denn alle Pythagoreer mit Vorliebe 
diese Frage behandelt zu haben scheinen. 

Der Ort, wo Platon sich das einleitende Gespräch gehalten 
denkt, ist Phlius.’) Dieser Umstand ermöglichte es, dafs Platon 
einige Vorkommnisse beim Tode des Sokrates erwähnen konnte, 
die ın Athen selbst als allbekannt vorauszusetzen gewesen wären. 
Hierher gehört besonders das, was über die Verzögerung des 
Todes des Sokrates erzählt wird. δ 

Die Zeit des Gespräches wird nur durch die Aufserung 
des Echekrates angedeutet, dals seit lange kein Athener nach 
Phlius und kein Phliaser nach Athen gekommen sei und dafs 
er deshalb vom Ende des Sokrates noch nichts Zuverlässiges 
erfahren habe: χαὶ γὰρ οὔτε τῶν πολιτῶν Φλιασίων οὐδεὶς 
πάνυ τι ἐπιχωριάξει τὰ νῦν ᾿ἀϑήναξε, οὔτε τις ξένος ἀφῖκται 
χρόνου συχνοῦ ἐκεῖϑεν, ὅστις ἂν ἡμῖν σαφές τι ἀγγεῖλαι οἷός 
τ᾽ ἣν περὶ τούτων, πλήν γε δὴ ὅτε φάρμακον πιὼν ἀποϑάνοι" 
τῶν δὲ ἄλλων οὐδὲν εἶχεν φράζειν.) Bei der Spannung, mit 
der Echekrates offenbar den Nachrichten aus Athen entgegen- 
sah, konnte ihm schon eine an sich kürzere Frist, etwa die 
Frist eines Monates, als eine lange erscheinen. Damit stimmt 
auch der Umstand überein, dals die Zeit eines Monates, die 
zwischen des Sokrates Verurteilung und Hinrichtung verstrich, 
als eine lange bezeichnet wird.?) Es erscheint sonach nicht 
als natürlich anzunehmen, dals Jahre zwischen diesem Gespräche 
und dem Tode des Sokrates lägen, zumal die Entfernung zwischen 
Phlius und Athen gar keine bedeutende war. Die Worte τὰ 
vvv hat man von Verkehrsstörungen, wie sie der Krieg mit 
sich zu bringen pflegt, verstehen wollen. Allein der elische 
Krieg, an den einige dachten, war wahrscheinlich vor des So- 


) 8. 880. 2) 8. 57A. °) 8. 57A. 2) 8. 57A. >):8. 58A πάλαι ye- 


vouevns αὐτῆς (τῆς δίκης) πολλῷ ὕστερον φαίνεται ἀποθανών. 


EINLEITUNG. 3 


krates Tode schon beendigt, der korinthische, den andere im 
Sinne hatten, fand etwa fünf Jahre nach demselben statt, also 
zu einer Zeit, in der sicherlich jeder Phliasier, der sich für 
Sokrates interessierte, von seinem "Tode alles erfahren haben 
konnte, Auch ist ja der Ausdruck τὰ νῦν so allgemein, dals 
es unmöglich erscheint, aus ihm allein den Anlals zu erraten, 
weshalb der Verkehr zwischen Phlius und Athen zu jener Zeit 
minder lebhaft war. 

Was nun den Inhalt des Vorgespräches selbst angeht, so 
konstatiert Echekrates zunächst, dafs Phädon als Augen- und 
Öhrenzeuge für alles anzusehen sei, was beim Tode des So- 
krates vorgekommen ist und gesprochen wurde. Auf diese 
Weise lehnt es Platon ab, selbst die Verantwortung für seine 
Darstellung zu übernehmen, um so entschiedener, als er von 
sich selbst sagt, er sei durch Krankheit verhindert gewesen, 
beim Ende des Sokrates zugegen zu sein. Dadurch verschaffte 
er sich freie Hand eine Mischung von Wahrheit und Dichtung 
zu geben. So wahrscheinlich es an sich ist, dafs Sokrates in 
seinen letzten Stunden sich mit seinen Freunden von der Un- 
sterblichkeit der Seele unterhalten hat, so unterliegt es doch 
keinem Zweifel, dafs Platon ihn in allem, was er ihn über 
dieses Thema sagen lälst, nur zum Träger seiner eigenen Lehre 
gemacht hat. | 

Nachdem Phädon dem Echekrates versichert hatte, dafs 
er selbst beim Tode des Sokrates zugegen gewesen sei, erzählt 
er ihm den Anlafs, weshalb eine so geraume Zeit zwischen 
der Verurteilung des Sokrates und seinem Tode verflossen 
sei. Festtage des Apollon machten die Ausführung des Todes- 
urteiles eine Zeit lang unmöglich. Sodann schildert Phädon 
die eigentümliche Stimmung, ın der die Freunde des Sokrates 
den letzten Tag mit ihm verlebten. Des Sokrates starker Geist 
übte auf seine niedergeschlagene Umgebung einen solchen Ein- 
fluls aus, dals sie über seinen Reden wenigstens zeitweilig ihren 
Schmerz vergalsen. Schliefslich werden uns alle die Männer 
vorgeführt, die Sokrates in seinen letzten Stunden bei sich sah. 
Auf diese Weise ist der Leser über alles orientiert, was ihm 
zu wissen wünschenswert ist. 

Fragt man schlielslich, warum Platon dieses einleitende 
Gespräch dem eigentlichen vorausgeschickt hat, ähnlich wie er 
es im Parmenides und Symposion gethan hat, so liegen die 
Vorteile, die ihm dasselbe bot, sehr auf der Hand. Zunächst 
wird die Darstellung der letzten Stunden des Sokrates in eine 
weitere Ferne gerückt, so dafs alles Schmerzliche, das sie mit 
sich gebracht haben, in einem gemilderten Lichte erscheinen 
kann, wie es der verschönernden Dichtung angemessen ist. 
Sodann läfst die Form der Erzählung Raum zu manchen er- 
läuternden Bemerkungen, durch welche die streng wissenschaft- 

1* 


4 EINLEITUNG, 


liche Darstellung vielfach und anmutig unterbrochen wird. 
Was über des Sokrates ruhiges und festes Verhalten mit ein- 
flielst, trägt nicht wenig dazu bei dem Leser die Segnungen 
anschaulich zu machen, welche der Glaube an die Uusterblich- 
keit der Seele für den, der sie hegt, mit sich bringt, und den 
Sokrates als einen Mann von jener im Laches gerühmten dori- 
schen Stimmung erscheinen zu lassen, in dem Denken und 
Handeln untrennbar verbunden sind, 


II. Gang und Gliederung des Gespräches,. 


A. Einleitung. ce. ΠῚ --- XII. 


Am Todestage des Sokrates treten seine Freunde am frühen 
Morgen in sein Gefängnis ein, seine Frau und Kinder verlassen 
es. Sokrates spricht von dem Wohlgefühl, das ihn nach Ab- 
nahme der Fesseln ergreift und stellt das sonderbare Verhält- 
nis zwischen Freude und Schmerz im Gewande einer ÄAsopi- 
schen Fabel dar. Kebes wird dadurch veranlafst sich einer 
Frage des Sophisten Euenos zu erinnern und bei Sokrates zu 
erkundigen, warum er sich jetzt in Gedichten versuche. So- 
krates giebt darüber Auskunft und knüpft daran die Aufforde- 
rung, Euenos möge ihm bald nachfolgen. Diese Aufforderung 
führt zu dem Satze: 


Der Philosoph sehnt sich nach dem Tode.!) 


Dieser Satz scheint zunächst die Zulässigkeit des Selbst- 
mordes zu involvieren. Ist es doch für manche und manchmal 
besser tot zu sein, als zu leben. Giebt man das auch zu, so 
kann es doch auch denen, für die es besser ist tot zu sein, 
nicht erlaubt sein sich selbst diese Wohlthat zu erweisen. Denn 
die Menschen sind von den Göttern abhängig, mag man nun 
diese Abhängigkeit als Gefangenschaft oder als Dienstverhältnis 
ansehen. Wer von einem andern abhängig ist, muls dessen Be- 
fehle abwarten, darf nicht über sich selbst verfügen. Der Mensch 
muls also warten, bis ihm die Götter den Tod schicken.?) 

Sodann könnte es als unvernünftig erscheinen sich nach 
dem Tode zu sehnen, da wir, so lange wir leben, unter der 
besten Obhut, unter der Obhut der Götter sind. Sich derselben 
zu entziehen kann kein Vernünftiger wünschen. Allein nach 
dem Tode kommt man ja wieder zu den Göttern. Man tritt 
also aus ihrer Obhut nicht heraus; aufserdem gelangt man 
wahrscheinlich zu besseren Menschen. 5) 

Erläuterung des Satzes: der Philosoph sehnt sich nach 
dem Tode. Das Wort Tod ist hier nicht im eigentlichen, son- 
dern im übertragenen Sinne genommen, bezeichnet also den 


1) c. II-V. De. VL 3.6. VI. VI. 


EINLEITUNG. 5 


Lüsten des Körpers absterben, ein immer mehr rein geistiges 
Leben führen. 1) 

Beweis des Satzes. Der Philosoph trachtet nach Erkennt- 
nis der Wahrheit; dazu führt nicht die sinnliche Wahrnehmung, 
sondern nur die rein geistige Thätigkeit; denn nur durch diese 
werden die Ideen erfalst. Dagegen geht alles, was unsere Er- 
kenntnis trübt, unser Streben danach hindert, vom Körper aus. 
Deshalb kann der Philosoph nur dann hoffen an das Ziel seiner 
Wünsche zu gelangen, wenn er reiner Geist ist, sich vom Körper 
geschieden hat. Unter diesen Voraussetzungen ist es klar, dafs 
die Philosophen schon im Leben suchen müssen ihren Geist 
vom Körper zu trennen und sich auf den Tod freuen. Darum 
kommt ihnen aber auch nicht nur jene gemeine, aus einer ge- 
wissen Berechnung hervorgehende Tugend zu, sondern jene 
echte, auf Erkenntnis beruhende.?) 

bergang zum 'Thema des Dialoges. Die Todesfreudigkeit 
des Philosophen ist unter der Voraussetzung berechtigt, dals 
die Seele unsterblich ist. Es gilt also zu zeigen: 

ὡς ἔστι τε ἡ ψυχὴ ἀποϑανόντος τοῦ ἀνθρώπου καί τινὰ 

δύναμιν ἔχει καὶ φρόνησιν.) 


B. Erster Beweis. ec. XV -- XXI. 


1. Ausgehend von der alten Sage, dafs die Seelen der Ge- 
storbenen im Hades sind und von da wieder ins Leben ein- 
treten, gelangt Platon durch Vorführung von Beispielen zu 
dem allgemeinen Satze, dals alles, was einen Gegensatz hat, 
in denselben ‚übergeht und dafs jedesmal zwischen zwei Gegen- 
sätzen zwei Übergänge sind. So sind Leben und Tod Gegen- 
sätze, die Übergänge dazu Sterben und Wiederaufleben. Wenn 
es aber einen Übergang aus dem Tode ins Leben giebt, so 
müssen unsere Seelen nach dem Tode fortexistieren. Von den 
vier Gliedern dieser Kette sind drei (Geborenwerden, Leben, 
Sterben) durch die Erfahrung gegeben; das Vorhandensein des 
vierten, des Wiederauflebens, das zunächst nur durch den Ana- 
logieschluls gewonnen ist, wird durch ein Argumentum e con- 
trario weiter erhärtet. Gesetzt, es fehlte in jenem Kreislaufe 
ein Glied, so wäre derselbe überhaupt gehemmt und ein ein- 
förmiger Zustand mülste eintreten. Gäbe es also das Wieder- 
aufleben nicht, so würde schliefslich alles in den Tod ver- 
schlungen sein und aufhören zu existieren. 4) 

2. Auch der Satz, dafs Wissen Wiedererinnerung ist, weist 
auf ein Leben vor unserer Geburt hin. Dieser Satz bewährt 
sich dadurch, dafs jeder richtig denkende Mensch leicht Wahr- 
heiten auffindet, die ihm vorher niemand beigebracht hat. Jede 
Wiedererinnerung setzt ein vorhergegangenes Wissen voraus, 


ee. X ΥΠΠ ὃς XIV ὃς, ἀν XV 


δι. «Ἂ 
ἐ. ὅδ 


6 EINLEITUNG, 


das uns durch eine ähnliche oder nieht ähnliche Erscheinung 
ins Gedächtnis gerufen wird. So erinnern uns die sinnen- 
fälligen Dinge an die ihnen entsprechenden Ideen trotz der 
Differenz, die zwischen beiden stattfindet, Da es aber in der 
sinnenfälligen Welt Ideen nicht giebt, so müssen wir dieselben 
vor unserer (seburt kennen gelernt haben. Nun ist zweierlei 
möglich; entweder werden wir mit dem Wissen der Ideen ge- 
boren und behalten es durchs Leben, oder wir erinnern uns in 
diesem Leben an das im vorausgegangenen Leben erworbene 
Wissen. Wäre die erste Annahme richtig, so mülsten wir 
immer im Besitze des Wissens sein. Da das nicht der Fall 
ist, so können wir nur durch Wiedererinnerung zu ihm ge- 
langen, müssen also vor unserer Geburt schon existiert haben; 
denn bei der Geburt selbst kann uns das Wissen nicht zuteil 
geworden sein, weil man sonst nicht wülste, wenn wir es ver- 
loren haben könnten. Wir haben also mit derselben logischen 
Notwendigkeit, mit der wir das Vorhandensein der Ideen an- 
nehmen, auch anzunehmen, dafs unsere Seele vor der Geburt 
existiert hat.') 

3. Hierdurch wäre wohl die Prüexistenz unserer Seele be- 
wiesen, aber noch nicht bewiesen, dals sie auch nach unserem 
Tode noch fortdauert. Es ist also zur Ergänzung der erste 
Teil dieses Beweises hinzuzunehmen, in dem gezeigt war, dafs 
das Lebende aus dem Toten entstehe. ὦ; 

Übergang zum zweiten Beweise. Um die Furcht vor dem 
Tode noch mehr zu beseitigen, wird die Unsterblichkeit der 
Seele noch auf eine andere Weise erwiesen. 8) 


Ο. Zweiter Beweis. c. XXV —XXXIV.®) 


Aufgelöst kann nur werden, was zusammengesetzt ist, nicht, 
was nicht zusammengesetzt ist. Nicht zusammengesetzt ist, was 
sich immer gleich bleibt; was sich stets verändert, ist zusammen- 
gesetzt. Zur ersten Klasse gehören die Ideen, zur zweiten die 
ın die Erscheinung tretenden Dinge; jene werden mit dem 
Geiste, diese mit den Sinnen erfalst. Das Unveränderliche ist 
auch unsichtbar, das Veränderliche sichtbar; dem ersteren ist 
die Seele verwandt, dem letzteren der Körper. Da das Objekt 
der rein geistigen "Thätigkeit das ewig Unveränderliche, das 
Objekt der sinnlichen Wahrnehmung das Veränderliche ist, so 
ist auch in dieser Hinsicht die Seele den Ideen, der Körper 
den Dingen verwandt. Schliefslich wird die Verwandtschaft 


') e. XVIH—XXII 2) ὁ. XXIII. 58) c. XXIV. 2. Der ganze Verlauf 
des Beweises ist in den Worten skizziert: οὐκοῦν τοιόνδε τι δεῖ “ἡμᾶς 
ἐρέσϑαι ἑαυτούς, τω ποίῳ τινὶ ἄρα προσήκει τοῦτο τὸ πάϑος πάσχειν 
τοῦ διασκεδάννυσϑαι καὶ͵ ὑπὲρ τοῦ ποίου τινὸς δεδιέναι, un nad 
αὐτό, καὶ To ποίῳ zwi οὔ; καὶ μετὰ τοῦτο αὖ ἐπισκέψασϑαι, πότερον 
ἡ ψυχή ne καὶ ἐκ τούτων ϑαρρεῖν ἢ δεδιέναι ὑπὲρ τῆς ἡμετέρας 
ψυχῆς: (18 Β). 


. 


EINLEITUNG. 7 


der Seele mit dem Ewigen und Göttlichen auch dadurch er- 
wiesen, dals ihr die Herrschaft im Menschen zukommt, während 
der Körper zu dienen hat. 7 

Gemäls dieser Verwandtschaft ist der Körper der Zerstö- 
rung unterworfen, die Seele nicht. Wenn nun aber schon der 
Körper, namentlich einige Teile desselben, der Zerstörung 
lange widersteht, um wie viel mehr die Seele, zumal sie sich 
schon im Leben von der Berührung mit dem Körper möglichst 
frei gemacht hat. Eine Seele freilich, die sich vom Körper 
nicht losgemacht hat, wird noch auf Erden zurückgehalten und 
. tritt in neue Körper ein. Ja, es ist wahrscheinlich, dals die 
Seelen, je nach den verschiedenen Leidenschaften und Rich- 
tungen der Sinnlichkeit, die sie beherrschten, in entsprechende 
Tierleiber übergehen. In die Gemeinschaft der Götter aber ge- 
langen hiernach nur die Philosophen und, um dies zu können, 
enthalten sie sich der sinnlichen Vergnügungen. Deshalb ist 
es die Sache derselben ihre Seele so sehr, wie möglich, von den 
Fesseln des Körpers frei zu machen, zumal sie einsehen, dals 
sie nichts Rechtes erkennt, wenn sie sich der Sinne dabei be- 
dient und dals sie, wenn sie sich den körperlichen Erregungen 
überläfst, den Malsstab für die Wahrheit verliert und immer 
mehr dem Ewigen entfremdet wird. Durch das Ringen nach 
Wahrheit aber bereitet sich der Philosoph am besten für das 
Leben nach dem Tode vor.?) 


D. Die Einwürfe des Kebes und Simmias. 
CA XAXN = XL. 


Simmias und Kebes geben zu erkennen, dals sie Bedenken 
gegen das bisher Erörterte haben. Sokrates fordert sie auf 
dieselben offen auszusprechen. °) 

Simmias vergleicht die Seele der Harmonie. Auch diese 
ist, während das musikalische Instrument, mit dem sie hervor- 
gebracht wird, etwas Körperliches, Zusammengesetztes, Ver- 
gängliches ist, etwas Unkörperliches, Unsichtbares, Göttliches, 
hört aber doch auf, wenn das Instrument zerstört wird. Ebenso 
könnte ja wohl auch die Seele das Resultat körperlicher Funk- 
tionen sein und folglich schliefslich mit ihm aufhören. ®) 

Kebes will zwar die Präexistenz der Seele zugeben, auch 
will er ihr eine längere Dauer einräumen, als dem Körper, 
trotzdem aber nicht Unsterblichkeit. Die Seele könne zwar 
die Fähigkeit haben sich oft mit neuen Leiberg zu umkleiden, 
aber schlielslich könne diese Fähigkeit doch einmal aufhören. 
Dieser Zeitpunkt aber würde ihr Ende bezeichnen.) 

Diese Einwendungen machen auf alle Anwesenden einen 


1) c.. XXV—XXVIL 2) c.XXIX—XXXIV. 3) c.XXXV. 4) c.XXXVl. 
Δ AXXVL 


8 EINLEITUNG, 


peinlichen Eindruck aulser auf Sokrates, dessen Gleichmut 
durch dieselben auf keine Weise erschüttert wird. Er nimmt 
vielmehr aus dieser Situation Veranlassung seine Schüler vor 
Misologie zu warnen, welche, wie die Misanthropie aus Un- 
kenntnis und Überschätzung der Menschen, so aus einem über- 
mälsigen und ungerechtfertigten Vertrauen auf die menschliche 
Weisheit hervorgehe. Milstrauen dürfe man nicht gegen die 
Wahrheit selbst hegen, sondern nur gegen die eigene Kraft, 
und wesentlicher sei es sich selbst eine feste Überzeugung zu 
verschaffen, als mit seiner Weisheit vor anderen zu prunken.!) 


E. Widerlegung des Simmias, ce. XLI—XLINH. 


l. Wer die Prüexistenz der Seele zugiebt, kann sie insofern 
nicht mit einer Harmonie vergleichen, als diese vor dem Instru- 
ment, mit dem sie hervorgebracht wird, nicht vorhanden ist. Da 
nun die Vergleichung der Seele mit einer Harmonie nur eine 
gewisse Wahrscheinlichkeit für sich hat, dagegen die Lehre von 
der Präexistenz der Seele auf einer festeren Grundlage zu beruhen 
scheint, so will Simmias seine Vergleichung fallen lassen. ?) 

2. Während die Harmonie je nach der grölseren oder ge- 
ringeren Stimmung ihrer Teile selbst mehr oder weniger Har- 
monie ist, ist dagegen eine Seele nie mehr oder weniger Seele, 
als die andere. Da nun aber der einen Seele Verstand und 
Tugend, der anderen Unverstand und Schlechtigkeit zukommt 
und man jenes Harmonie, dieses Disharmonie nennen kann, so 
muls nach dem Satze, dals eine Seele nicht mehr noch minder 
Seele sein kann, als die andere, eine Seele auch nicht mehr 
noch minder Anteil an jener moralischen Harmonie und Dis- 
harmonie haben können, als die andere; alle Seelen müssen 
also in moralischer Hinsicht gleich sein. Ja noch mehr, da 
im strengen Sinne des Wortes jede Harmonie frei von aller 
Disharmonie sein muls, so wird auch jede Seele als Harmonie 
frei von aller moralischen Disharmonie sein; folglich müssen 
alle Seelen gut und tugendhaft 5611. 3) 

3. Die Harmonie als das durch die Teile Bestimmte folgt 
diesen, wohin sie führen, und tritt nie in Widerstreit mit ihnen. 
Die Seele aber gebietet umgekehrt dem Leibe und tritt ihm 
oft und vielfach feindlich entgegen. Sie kann also, wie über- 
haupt keine Harmonie, so insbesondere auch keine Harmonie 
des Leibes sein. 3) 


F. Widerlegung des Kebes. ο, XLIV—LVI. 


Rekapitulation der Ansicht des Kebes. Die Seele, meinte 
er, könne ja viele Körper überdauern, aber man sei nie sicher, 
ob der Körper, in dem sie eben sei, nicht ihr letzter sei.°) 


1) ρ. XXXVIU—XL. 2) c. XLI 3) ec. XLII. 2) c. XLIII. αὶ XLIV. 


EINLEITUNG. 9) 


Die Behandlung dieses Einwurfes erfordert eine nähere 
Untersuchung über die Gründe des Entstehens und Vergehens 
überhaupt. Um den rechten Ausgangspunkt dafür zu gewinnen, 
legt Sokrates dar, welchen Entwicklungsgang er selbst als Philo- 
soph genommen habe. Als Jüngling sei er ein grolser Be- 
wunderer der Naturphilosophie gewesen und habe in den natür- 
lichen Dingen selbst den Grund aller Erscheinungen zu finden 
Be. Dabei seien ihm so erhebliche Zweifel aufgestiegen, 

als er schlielslich geglaubt habe, von keinem Dinge melır 
Grund und Ursache zu wissen. Da sei ihm ein Buch des Anaxa- 
goras in die Hände gefallen, in welchem gelehrt war, die Ver- 
nunft habe alles geordnet. Dies habe die Hoffnung in ihm 
erweckt, aus ihm die Ursache der Dinge zu erfahren. Denn 
wo die Vernunft herrsche, da müsse sich doch alles auf die 
Zweckmälsigkeit als den letzten Grund, aus dem sich seine 
Einrichtung erkläre, zurückführen lassen. Leider aber habe 
sich Anaxagoras dieses schönen Prinzipes nicht bedient, um 
die Entstehung aller Dinge zu erklären, sondern vielmehr in 
dieser Beziehung sich ganz an die frühere mechanische Welt- 
anschauung angeschlossen.!) 

Hiernach schlug Sokrates einen anderen Weg der Erklä- 
rung ein. Er hielt sich dabei nicht an die Dinge selbst, son- 
dern an die denselben zu Grunde liegenden Begriffe oder Ideen. 
Demgemäls kommt jedem Dinge sein Name zu wegen der Teil- 
nahme an dem Begriffe, der durch denselben ausgedrückt ist. 
Schön ist etwas, weil es am Begriffe des Schönen Anteil hat, 
grols, weil es am Begriffe der Grölse Anteil hat. Jeder an- 
dere von einem Merkmale hergeleitete Grund, z. B. schön ist 
etwas wegen seiner Farbe, bringt Verwirrung hervor. Nun 
könnte es scheinen, als ob einem Gegenstande zwei entgegen- 
gesetzte Begriffe zukommen könnten. Man kann einen Menschen 
ım Verhältnis zu jemandem klein, im Verhältnis zu einem 
anderen grols nennen. Allein in diesem Falle handelt es sich 
nicht um absolute, sondern um relative Grölse. Ein Begriff 
duldet nie zugleich den ihm entgegengesetzten an sich, sondern, 
wenn ihm der entgegengesetzte naht, weicht er entweder dem- 
selben oder erliest. Diesem Satze widerspricht nicht die frühere 
Behauptung, dafs alles, was ein Gegenteil hat, aus dem- 
selben entsteht, da derselbe nur von Zuständen gilt, die aus 
einander hervorgehen, nicht von Begriffen, die einander aus- 
schliefsen. Was aber von den entgegengesetzten Begriffen gilt, 
das gilt auch von den Gegenständen, die einen derselben als 
ein ihnen wesentlich zukommendes Prädikat an sich haben; 
auch sie dulden den andern diesem entgegengesetzten Begriff 
nicht an sich, sondern gehen fort, wenn er naht. So kommt 


1) ce. XLV—XLVI. 


u 


» 


10 EINLEITUNG. 


dem Schnee nur der Begriff kalt zu; naht ihm das Warme, so 
bleibt er nicht mehr Schnee. Man kann diese Gegenstände als 
solche definieren, deren Begriff allem, was er in seine Sphäre 
zieht, nicht nur sich selbst als den ihm zukommenden Begriff, 
sondern auch noch einen von zwei entgegengesetzten Begriffen 
zuführt, So bringt die Drei allem, was sie in ihre Sphäre 
zieht, nicht nur ihren Begriff, sondern aufserdem noch den 
Begriff des Ungeraden zu.!) 

Hiernach wird es zur Angabe dessen, wodurch etwas ent- 
steht, nicht immer des allgemeinen Begriffes bedürfen, nach 
dem es benannt ist, sondern man wird auch den speziellen 
(Gegenstand nennen können, der jenen Begriff als wesentliches 
Prädikat an sich trägt, und dadurch den Grund des Entstehens 
noch genauer bestimmen können. So wird etwas warm nicht 
nur dadurch, dals es an dem Begriff Wärme, sondern auch da- 
durch, dals es am Feuer teiluimmt. Ebenso kann man auch 
als den Grund, wodurch etwas lebendig wird, statt des Lebens 
genauer die Seele nennen, da dieselbe allem, was sie ergreift, 
Leben zuführt. Nun ist aber dem Leben der Tod entgegen- 
gesetzt. Die Seele wird also, da ihr als wesentliches Prädikat 
Leben zukommt, den Tod nicht an sich dulden können. Will 
man nun solche Gegenstände nach der Eigenschaft, vermöge 
welcher sie von zwei entgegengesetzten Begriffen nur einen an 
sich dulden, den andern ausschlielsen, benennen, so giebt man 
dem ausgeschlossenen Begriffe das Zeichen der Negation, Was 
den Begriff ϑερμὸν nicht an sich duldet, heilst ἄϑερμον, was 
den Begriff des ἄρτιον nicht duldet, ἀνάρτιον. Sonach heilst, 
was den Begriff ϑάνατος nicht an sich duldet, ἀϑάνατον. Alle 
eine solche Benennung zulassende Gegenstände werden, wenn 
das Gegenteil von dem in dieser Benennung ausgedrückten 
Begriffe sich ihnen naht, entweder untergehen oder weichen. 
Während nun alles andere der Art nichts an sich hat, was es 
vor dem Untergange sicherte, mu[s dies beim ἀϑάνατον der 
Fall sein; denn was den Tod nicht zulälst, ist unsterblich und 
als solches unvergänglich. Während sonach alle übrigen so 
prädizierten Gegenstände bei der Annäherung des Gegenteiles 
untergehen können, wird die Seele bei der Annäherung des 
ihrigen, des Todes, nur weichen und davon gehn. Sie ist also 
unsterblich und unvergänglich.?) 


G. Schlufs. ec. LVIU—LXVI. 

1. Das Leben nach dem Tode. Jeder Gestorbene wird von 
seinem Dämon an die Stätte des Gerichtes geführt. Von der 
Beschaffenheit, welche da seine Seele zeigt, hängt sein weiteres 
Los ab.?) 


1) ς. XLVIEI-LII. 2) ec, LIV—-LVI. 3 ce, LVH. 


EINLEITUNG. 11 


Schilderung der Orte, an denen sich die Gestorbenen auf- 
halten. Die obere Erde liegt hoch über der von uns bewohnten ; 
sie beginnt da, wo unsere Atmosphäre aufhört und der reine 
Äther anfängt. In ihr ist alles das in vollkommenem Zustande 
vorhanden, was bei uns verdorben und unvollkommen ist. Für 
die untere Erde sind besonders charakteristisch ungeheuere 
Schlünde und Ströme voll Wasser, Schlamm und Feuer. Der 
grölste Schlund ist der Tartaros mit dem Urwasser, aus dem 
alle Ströme der Unterwelt entspringen. Unter diesen sind die 
grölsten der Okeanos, der Acheron mit dem acherusischen 
See, der Pyriphlegethon und der Kokytos.. Wer nun mittel- 
mälsig gelebt hat, bülst erst seine Schuld und erhält dann 
seinen Lohn am acherusischen See. Von den sehr Schlechten 
werden die Unheilbaren in den Tartaros gestürzt, die Heilbaren 
kommen nach einem Aufenthalte im Tartaros, wenn sie von 
denen, an denen sie sich versündigt hatten, Verzeihung erlangt 
haben, an den acherusischen See. Die sehr Guten, insbesondere 
die Philosophen, erhalten ihren Wohnsitz auf der oberen Erde. 1) 

Hieraus ergiebt sich, dals man sich im Leben Tugend und 
Weisheit so sehr, als nur möglich, aneignen, von den Ein- 
wirkungen des Körpers aber frei erhalten muls. ?) 

2. Erzählung von den letzten Gesprächen und Schick- 
salen des Sokrates. ?) 


1. Zweck des Dialoges. 


Eine Andeutung über den Zweck des Gespräches könnte 
man, im Titel desselben finden. Von Platon selbst rührt nur 
die Überschrift Baidwv her. Diese Benennung nach einer Per- 
son erinnert an die Titel der griechischen Tragödien und ist 
jedenfalls mit Rücksicht auf die dramatische Form des Werkes 
sewählt. Dagegen wird der Zusatz ἢ περὶ ψυχῆς späteren 
Ursprungs sein. Wenn damit der hauptsächliche Inhalt des 
Dialoges angegeben werden soll, so ist diese Bestimmung viel 
zu weit; denn selbstverständlich ist nur von den Eigenschaften 
der Seele die Rede, die mit der Unsterblichkeitslehre im Zu- 
sammenhang stehen. Die Bezeichnung ἠϑυκός endlich, die meist 
dem Titel noch angehängt ist, weist auf die Kategorie hin, in 
welche spätere Gelehrte den Dialog verwiesen. 

Schon aus der Inhaltsübersicht ergiebt sich, dals weitaus 
der grölste Teil des Dialoges der Lehre von der Unsterblich- 
keit der Seele gewidmet ist und alles, was aulser derselben 
noch berührt ist, eine sekundäre Bedeutung hat. Zudem wird 
dieses Thema mit einer alle Zweifel ausschlielsenden Bestimmt- 
heit in den Worten hingestellt: ὡς ἔστι re ἡ ψυχὴ ἀποϑα- 


1) e. LVIH—LXII. 5. c. LXIV. 3) ὁ. LXV—LXVI. 


Tr ππὐὐπππὐπσοσυ το 


ἂν, a, 
4 


12 EINLEITUNG, 


vovrog τοῦ ἀνθρώπου καί τινα δύναμιν ἔχει καὶ φρόνησιν, 
dals die Seele nach dem Tode des Menschen fortexistiert und 
eine gewisse Kraft und Einsicht besitzt.') Platon will also 
die Unsterblichkeit der Seele beweisen oder genauer das mit 

| Selbstbewulstsein verbundene Fortleben jeder Kinzelseele, also 
die individuelle Unsterblichkeit. 

| Fragt man nun nach den Beweisen für die Unsterblichkeit 
selbst, so könnte es nach der gegebenen Übersicht über den 
Gang des Gespräches scheinen, als ob Platon überhaupt nur 
zwei habe geben wollen. Allein die zweite Hälfte des Dialogs, 
die scheinbar nur abwehrender Natur ist, enthält unverkennbar 
in dem, was zur Bekämpfung des Kebes gesagt ist, noch einen 
selbständigen Beweis und zwar nach Platons Auffassung jeden- 
falls einen sehr entscheidenden. 

Der erste Beweis hat zu seiner Voraussetzung das Natur- 
gesetz, wonach das Eintgegengesetzte aus einander entsteht. 
Dieser Satz hatte namentlich seit Herakleitos in der Philosophie 
Geltung. Vermittelst desselben gelangt man freilich nur zu 
dem Resultate, dals die Seele nach dem Tode nicht aufhöre 
zu existieren; über die Art des Weiterexistierens ist auf diesem 
Wege nichts zu erfahren. Die Seele könnte sich hiernach nach 
dem Tode auch in einem Zustande völliger Bewulstlosigkeit 
befinden. Um diese Lücke auszufüllen, wird der Satz aus der 
Platonischen Ideenlehre dazu genommen, dals alles Wissen auf 
Wiedererinnerung beruhe. Daraus lälst sich auf eine bewulste, 
selbständige Existenz der Seele vor ihrer Verbindung mit dem 
Körper schlielsen. Diese beiden Elemente ergeben nun folgen- 
den Beweis: aus dem allgemeinen Naturgesetze des Werdens 
ergiebt sich, dals der Zustand der Seele nach dem leiblichen 
Leben demjenigen gleichartig ist, der dem leiblichen Leben 
vorausgegangen ist; gemäls der Ideenlehre ist der Zustand der 
Seele vor ihrer Verbindung mit dem Körper ein Leben in der 
Anschauung der Ideen; also ergiebt sich das Gleiche auch für 
den Zustand der Seele nach dem Tode. 

Der zweite Beweis hat zur Voraussetzung den schon von 
vorsokratischen Philosophen aufgestellten Satz, dafs Ahnliches 
nur von Ähnlichem erkannt werden kann, dals das erkennende 
Subjekt und das erkannte Objekt gleichartig sind. Dazu 
kommt der aus der Platonischen Ideenlehre entnommene Grund- 
satz, dals die menschliche Seele befähigt ist das Ewige und 
Unveränderliche, die Idee, zu erkennen. Aus beiden Sätzen 
zusammen folgt, dafs die Seele eben so ewig sein muls, wie 
die Ideen, die sie erkennt. Dieser Beweis enthält alle wesent- 
lichen Elemente des noch heute geltenden so genannten meta- 
physischen Beweises für die Unsterblichkeit der Seele. 


1) p. 108. 


EINLEITUNG. 13 


ΟΣ Der dritte Beweis!) basiert fast vollständig auf Jen logi- 
schen Konsequenzen der Ideenlehre. Nach dem Grundsatze = 
unmittelbaren Widerspruches, wonach keine Idee die ihr ent- 
gegengesetzte aufnehmen kann, und des mittelbaren Wider- 
spruches, wonach auch Einzeldinge, in deren Wesen notwendig 
das eine Glied des Gegensatzes liegt, dem andern Gliede des 
(Gregensatzes ta sind, schlielst die Seele, die not- 
wendig mit der Idee des Lebens verbunden ist, die dieser Idee 
entgegengesetzte, den Tod, aus d. h. sie ist unsterblich und, 
da es eine andere Vernichtung des Lebens nicht giebt, als durch 
den Tod, so ist sie der Möglichkeit des Unterganges enthoben. 
Zur Voraussetzung hat dieser Beweis nur noch die Identität 
von Seele und Leben, die Platon aber kaum als solche aufge- 
falst haben wird, da sie in der griechischen Denk- und Sprech- 
weise überhaupt begründet war. 

Allen diesen Beweisen für die Unsterblichkeit der Seele 
ist das Moment charakteristisch, das überhaupt im Mittelpunkt 
der spezifisch Platonischen Anschauungsweise steht, die Lehre 
von den Ideen. Seine Unsterblichkeitslehre kann somit als die 
logische Konsequenz seiner Ideenlehre* gelten. Man kann nicht 
sagen, dals Platon sich dieses Zusammenhanges nicht völlig 
bewulst gewesen sei. Am Ende des dritten Beweises, also der 
Beweisführung überhaupt, äulsert er, dafs alles darauf ankomme, 
die πρῶται ὑποϑέσεις des Unsterblichkeitsglaubens zu stützen.) 
Damit kann er nichts Anderes gemeint haben als die Ideenlehre. 

Wenn nun auch sonach die Beweise für die Unsterblich- 
keit der Seele den Hauptinhalt des Phädon bilden, so sind 
doch alle übrigen Erörterungen in diesem Dialoge, die meist 
ethischer Natur sind, nicht ein mülsiges Beiwerk, sondern 
stehen mit dem Hauptinhalte in organischem Zusammenhange. 

Hieher gehört zunächst die den Eingang des Dialoges 
bildende Behandlung des Satzes von der Sehnsucht des Philo- 
sophen zu sterben.”) Das Streben des Weisen sich über die 
beengenden Schranken der Verbindung mit dem Leibe zu er- 
heben hat die Überzeugung von der Ewigkeit und Selbständig- 
keit der Seele zu seiner Voraussetzung. Diese Betrachtung 
giebt also überhaupt den Anlals zur Beweisführung. 

Die zweite ethische Betrachtung?) schliefst sich als Folge- 
rung an die zwei ersten Beweise an. Da die Seele die Nach- 
wirkung des irdischen Lebens bewahrt, so wird nur die Seele 
dessen, der schon im irdischen Leben ausschliefslich der Er- 
kenntnis des Ewigen hingegeben war, durch den Tod zu völliger 
Reinheit und Freiheit erhoben. 

Die dritte Betrachtung?) folgt auf den letzten Beweis. Da 


1) ce. XLVIO—LVI. 2) p. 107B. ὁ V-XII. 9 ὁ. XXIX—XXXIV. 
5) c. LVII. 


14 EINLEITUNG, 


die Seele unsterblich ist, so bedarf sie der sittlichen Pflege; 
denn nach der verschiedenen ihr gewordenen Pflege ist ihr 
Geschick nach dem Tode verschieden. Auch von der auf diese 
Betrachtung folgenden Schilderung der Aufenthaltsorte der Seele 
nach dem Tode leuchtet die ethische Tendenz von selbst ein. 

Aulser diesen drei Stellen ethischen Gehaltes sind noch 
zwei zu beachten, die mit dem dritten Beweise für die Un- 
sterblichkeit im engsten Zusammenhange stehen und mehr 
wissenschaftlicher Art sind. Zunächst wird die von Simmias 
vertretene, weit verbreitete Ansicht widerlegt, wonach die Seele 
das einheitliche Lebensprinzip des Körpers, also völlig von ihm 
abhängig ist.!) Dieser Abschnitt kann doch keine andere 
Tendenz haben, als die unbedingte Selbständigkeit des Seelen- 
wesens, welche die hauptsächliche Voraussetzung des dritten 
Beweises bildet, in das hellste Licht zu stellen. 

Nicht minder beachtenswert ist schliefslich die Stelle, in 
welcher Sokrates den Weg darlegt, auf welchem er zur Ab- 
lehnung der ihm vorausgegangenen Naturphilosophie und zur 
Begründung der ihm eigenen philosophischen Überzeugung 
gelangt ist.?) Diese Erörterung hat jedenfalls den Zweck, die 
Berechtigung der Ideenlehre historisch zu erweisen und sie als 
die zur Zeit befriedigendste Philosophie darzustellen. Man hat 
gestritten, ob darin der Entwicklungsgang des historischen 
Sokrates oder unter dessen Person der 1 πολ τ κυ φῦνι des 
Platon dargelegt sei. Der Kern der Sache wird wohl der sein, 
dals Platon in den Hauptumrissen die Gründe angiebt, welche 
von der Naturphilosophie zur Begriffsphilosophie geführt haben. 
Da diese Gründe im wesentlichen dem Platon mit dem Sokrates 
gemein sind, so konnte sie Sokrates recht wohl als die seinigen 
darstellen. Da aber Platon in der Lehre von der Realität der 
Ideen über Sokrates hinausgeht, so wird speziell der Teil, in 
dem er dies thut, wohl als eine subjektive Begründung seiner 
Ideenlehre anzusehen sein. 


IV. Die Personen des Gespräches. 


Der Träger des Gespräches, der Mittelpunkt der ganzen 
Darstellung ist Sokrates. An ihm zeigen sich alle die Züge, 
die den Weisen ausmachen, nicht mehr in der Schärfe, wie im 
früheren Leben, sondern in einem durch die Nähe des Todes 
gsemilderten Lichte. Am meisten ist sein Gleichmut und seine 
Seelenruhe bewundernswürdig. Den letzten Tag seines Lebens 
verbringt er wie die früheren im philosophischen Gespräche 
mit seinen Freunden und ist offenbar bemüht jede Störung und 
Unterbrechung desselben zu verhüten. Er schickt deshalb Frau 


') e. XLI-XLM. 3) ce. XLV—XLVIL. 


EINLEITUNG, 15 


und Kinder weg, die sich für diese Art der Unterhaltung nicht 
eignen; er hört nicht auf die Mahnungen des Nachrichters, 
der deshalb von vielem Sprechen abmahnt, weil die innere 
Erregung, die dadurch bewirkt werde, der raschen Wirkung 
des Giftes Eintrag thue. Auch was er sonst vornimmt, zeugt 
von derselben Ruhe des Gemütes; so die Anordnungen in 
betrefl seiner Kinder und des Begräbnisses. Ja, er badet sich 
noch, um den Frauen durch dieses Geschäft nicht Mühe zu 
machen. Schliefslich trinkt er den Giftbecher ohne irgend ein 
Zeichen von Aufregung und richtet die Freunde, die bei diesem 
Anblick ihren Schmerz nicht mehr bemeistern können, durch 
seinen Zuspruch wieder auf. 

Aulser dieser Standhaftigkeit zeigt Sokrates die grölste 
Frömmigkeit. In den Träumen sieht er nach den Anschauungen 
seiner Zeit und seines Volkes göttliche Winke. Wie ängstlich 
er bestrebt ist diese zu befolgen, ergiebt sich zunächst daraus, 
dals er sogar Dinge, welche die Götter befohlen haben könnten, 
wahrscheinlich aber gar nicht befohlen hatten, zu thun be- 
flissen ist. Noch mehr Zeichen dieser Frömmigkeit giebt er 
in den letzten Augenblicken seines Lebens. Er fragt, ob er 
den Göttern von dem letzten Trunke, den er zu nehmen im 
Begriff ist, libieren dürfe, und da ihm das nicht erlaubt ist, 
betet er wenigstens um glückliche Übersiedelung. Sein letzter 
Auftrag ist dem Gotte der Genesung ein Opfer zu bringen. 

Zum Leiter des Gespräches aber eignet sich Sokrates vor- 
züglich durch die Überlegenheit seines Geistes und seine Fertig- 
keit im Disputieren. Er weils dem Gespräch immer eine solche 
Wendung zu geben, dals es auch zu einem Kesultate führt. 
Trotzdem überhebt er sich in keiner Weise über seine Mit- 
unterredner, sondern geht mit der grölsten Liebenswürdigkeit 
und Geduld auf ihre Bedenken ein. Dabei steht ihm sein 
schlagfertiger Witz, seine feine Ironie immer zu Gebote und 
giebt allem, was er sagt, ein individuelles Gepräge. 

Fragt man, inwiefern das Bild, das Platon im Phädon von 
Sokrates entworfen hat, der historischen Persönlichkeit desselben 
entspricht, so läfst sich wohl annehmen, dals die Zeichnung 
seines Oharakters und die Schilderung seines Verhaltens am 
letzten Lebenstage im ganzen der Wirklichkeit entsprochen 
habe, wenn auch nicht zu verkennen ist, dals Platon dieses 
Bild in einer Weise vertieft und idealisiert hat, dafs es ihm 
zur Darstellung des sterbenden Weisen überhaupt wurde. Von 
den Theorien aber, die dem Sokrates im Phädon in den Mund 
gelegt werden, mag ihm selbst sehr wenig, dem Platon so ziem- 
lich alles angehört haben. Denn wenn Sokrates auch an die 
Unsterblichkeit der Seele glaubte, so lag ihm doch eine philo- 
sophische Begründung derselben, wie sie Platon giebt, völlig fern. 


Aufser dem Sokrates lernen wir im Phädon noch seine 


| 
| 
| 


16 EINLEITUNG, 


Yrau Xanthippe und seine Kinder kennen. Sein ältester, schon 
erwachsener Sohn hiels Lamprokles, die beiden jüngeren So- 
phroniskos und Menexenos. Sokrates entlälst sie am Morgen ; 
gegen Abend nimmt er aufserhalb der eigentlichen Scene von 
ihnen Abschied. Er fürchtet offenbar Ausbrüche heftigen 
Schmerzes und will dieselben abwenden. 

So kommt es, dals am Todestage selbst um den Sokrates 
nur Schüler und Anhänger versammelt sind. Unter diesen be- 
teiligen sich am eigentlichen wissenschaftlichen Gespräche fast 
ausschlielslich Simmias und Kebes, 

Beide waren noch jung und stammten aus Theben. Dort 
hatten sie Gelegenheit gefunden den berühmten Pythagoreer 
Philolaos zu hören, Dann hatten sie sich nach Athen begeben, 
um sich dem Sokrates anzuschlielsen. Wie sehr sie demselben 
anhingen, zeigt der Umstand, dals sie bereit waren ihr ganzes 
Vermögen zu opfern, um ihn zu retten. Ihre philosophische 
Bildung, wie die Schärfe ihres Geistes überhaupt zeigen sie 
namentlich darin, dals sie dem Sokrates sehr bedeutungsvolle 
Einwürfe machen. Ihr Zusammenhang mit den Pythagoreern 
aber, die sich um eine philosophische Begründung des Un- 
sterblichkeitsglaubens sehr verdient gemacht hatten, lälst sie 
am geeignetsten erscheinen in einem Gespräche über denselben 
eine Rolle zu spielen. 

Kebes wird von seinem Freunde Simmias selbst als sehr 
stark im Zweifeln und Disputieren geschildert. Deshalb geht 
er nur langsam und schwer auf fremde Anschauungen ein und 
ist sehr darauf aus, die schwachen Seiten derselben ausfindig 
zu machen und zu bekämpfen. Er soll drei Dialoge geschrieben 
haben, von denen einer den Titel πέναξ führte. Doch ist es 
wenig wahrscheinlich, dals derselbe identisch ist mit der K&ßnrog 
πίναξ. die auf uns gekommen ist. 

Kaum minder scharfsinnig zeigt sich des Kebes Freund 
Simmias. Er soll dreiundzwanzig Dialoge hinterlassen haben, 
die aber nicht mehr existieren. 

Von einer ganz anderen Seite zeigt sich des Sokrates 
treuester Freund Kriton, zugleich sein Alters- und Gaugenosse. 
Derselbe beteiligt sich nicht am philosophischen Gespräche; 
ja, er zeigt so wenig Verständnis für die Anschauungen des 
Sokrates, dafs dieser ihm noch am Schlusse des Dialoges einen 
leisen Tadel erteilt. Offenbar war es also nicht die philo- 
sophische, sondern die rein menschliche Seite am Sokrates, die 
ihn zum treuesten Anhänger desselben machte. In diesem Sinne 
greift er denn auch überall ins Gespräch ein. Alles, was eine 
geschäftliche Seite hat, bespricht Sokrates mit Kriton. Dieser 
fragt ihn nach seinem letzten Willen, er begleitet ihn zum 
Bade und ist allein zugegen, als er von Frau und Kindern 
Abschied nimmt. Ihm giebt Sokrates den letzten Auftrag; er 


year a un wur Au ie Dun en | Zu rn a re 
Be nu 

. 
> 


EINLEITUNG. 17 


drückt dem gestorbenen Freund Mund und Augen zu. Einer 
von seinen Dienern bringt Xanthippe mit ihren Kindern nach 
Hause, ein anderer holt, als es Zeit. ist, den Nachrichter. 

Ein überaus enthusiastischer Verehrer des Sokrates ist auch 
Apollodoros aus Phaleron, der allerdings nirgends ins Gespräch 
eingreift. Seine leidenschaftliche Heftigkeit äufsert sich in 
reichlichen Thränen und bricht unaufhaltsam hervor, wie er 
sieht, dals Sokrates das Gift trinkt, so dals er das Mitleid 
aller Anwesenden erregt. Zu seiner aulserordentlichen Anhäng- 
lichkeit an seinen Meister palst die Erzählung nicht schlecht, 
er habe ihm noch schöne Sterbegewänder gebracht, 

Von den übrigen anwesenden Freunden des Sokrates spielte 
keiner eine hervorragende Rolle; sie waren teils aus Athen, 
teils aus anderen Städten herbeigekommen., 

Von den Athenern werden genannt Kritobulos, Hermo- 
genes, Epigenes, ÄAschines, Antisthenes, Ktesippos, Menexenos. 
Kritobulos gehört offenbar schon wegen seines Vaters Kriton in 
diesen Kreis. Von Epigenes wissen wir nur, dals er der Sohn 
des Antiphon aus Kephisia war. Aschines heifst der Sohn des 
Lysanias und soll sieben Dialoge geschrieben haben. Hermo- 
genes teilte mit Sokrates das Los der Armut, obgleich sowohl 
sein Vater Hipponikos, wie sein Bruder Kritias sehr reich 
waren. Den Namen des vornehmen Menexenos trägt ein Pla- 
tonischer Dialog, dessen Echtheit vielfach angezweifelt wird. 
Sein Vetter war Ktesippos aus Päania. Antisthenes war der 
Gründer der kynischen Schule. 

Einige Schüler des Sokrates waren aus benachbarten Städten 
herbeigekommen, um bei seinem Tode zugegen zu sein. So 
aus Megara Terpsion, der auch im Theätetos erwähnt wird, und 
Eukleides, der‘ nachmals das Haupt der megarischen Schule 
war. Aus Theben war mit Simmias und Kebes auch Phädonides 
gekommen, von dem wir sonst nichts wissen. 

Nicht ohne Tadel geschieht des Aristippos und Kleombrotos 
Erwähnung, die sich, wie es hiefs, zu der Zeit, wo Sokrates 
starb, auf Agina aufhielten. Offenbar hatte man erwartet, 
dals sie nach Athen eilen würden, um die letzten Stunden mit 
ihrem Lehrer zu verleben. Aristippos war bekanntlich der Be- 
gründer der kyrenaischen Schule. Vom Kleombrotos erzählt 
man, er habe sich, nachdem er den Platonischen Phädon ge- 
lesen, ins Meer gestürzt. 


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V. Die Abfassungszeit des Phädon. 


Man ist so gewöhnt, sich die Apologie, den Kriton und 
Phädon als die drei Dialoge, die das Ende des Sokrates ver- 
herrlichen, zu einem Ganzen vereinigt zu denken, dafs es nicht 
Wunder nehmen kann, wenn diese Vorstellung auch einen Ein- 

PuLArt, Pose». . 3 


“a ἮΝ 


18 EINLEITUNG, 


fluls auf das Urteil über die Abfassungszeit ausübte. Man 
fand, dals das Bild des Sokrates in diesen drei Schriften ein 
so übereinstimmendes und zugleich von solcher Lebendigkeit 
und Anschaulichkeit sei, dals es unmittelbar nach den er- 
schütternden Eindrücken, die der Tod des Sokrates hervor- 
| brachte, fixiert sein mulste. 

Ἷ 

Ι 


Dals dieses Argument wenig zwingende Kraft hat, liegt 
auf der Hand. Sollte es dem Platon nicht auch in späteren 
Jahren noch möglich gewesen sein sich das Bild des sterben- 
| den Sokrates so zu vergegenwärtigen, wie er es im Phädon 
| dargestellt hat? Ja, weist nicht vielmehr die ideale Ruhe, 
| durch die sich dieses (Gespräch vor der Apologie und dem 
| Kriton auszeichnet, darauf hin, dafs eine gewisse Zeit ver- 
| gangen sein mulste, ehe Platon zu diesem Standpunkte sich 
| erheben konnte? Zudem. ist ja das Bild des Meisters nie aus 
| des Schülers Seele gewichen und in mehr als einem Gespräche, 
das entschieden der späteren Zeit angehört, tritt die Persöm- 
| lichkeit des Sokrates ebenso ausgeprägt uns entgegen, wie im 
Phädon. 
᾿ Was aber in dieser Frage den Ausschlag giebt, ist der 
1 Umstand, dals der wissenschaftliche Gehalt des Dialoges eine 
höhere Entwicklungsstufe und somit ein späteres Lebensalter 
des Verfassers zur notwendigen Voraussetzung hat. Zunächst 
|; weist darauf die in einem Gespräche über die Unsterblichkeit 
᾿ so selbstverständliche Berücksichtigung der Pythagoreer hin. 
᾿ Auf diese ist zurückzuführen, was wir lesen vom Leibe als 
dem Gefängnisse der Seele, von der Berge der Seele, von 
᾿ der Metempsychose, von der Seele als einer Harmonie. Und 
nicht blols Pythagoreische Lehren, auch Vertreter derselben 
werden uns in Echekrates, Simmias und Kebes vorgeführt. Nun 
mag gern zugegeben werden, dals Platon auch als jüngerer 
Mann in Athen die Pythagoreische Lehre kennen lernen konnte, 
aber allgemein wird angenommen, dafs er eine so gründliche 
Kenntnis derselben, wie sie im Phädon zu Tage tritt, sich 
erst während seines Aufenthaltes in Unteritalien angeeignet 
habe, wo er sich auch die Bücher des Philolaos verschafft 
haben soll. 

Ein zweites noch wichtigeres Moment ist der Umstand, 
| | dals im Phädon die dem Platon eigentümliche Ideenlehre eine 
Ε solehe Durchbildung und Vollendung zeigt, dafs sie ent- 
| schieden auf ein späteres Alter desselben hinweist. Von dieser 


᾿ Lehre findet sich in seinen ersten Werken, die er geschrieben 
| hat, als er noch unter dem Einflusse des Sokrates stand, keine 
ir Spur. Dafs er sich aber zu diesem höheren und selbständigeren 


Standpunkte erst allmählich emporarbeitete, liegt in der Natur 
᾿ der Sache. Zu dieser grölseren Reife trugen vor allem seine 
ἢ Reisen und persönlichen Begegnungen mit den eleatischen, 


EINLEITUNG, 19 


megarischen und A Philosophen bei. Deshälb 
ist es sehr wahrscheinlich, dals Platon erst nach seiner Rück- 
kehr nach Athen wie zu einer festen Gestaltung seiner Ideen- 
lehre, so auch speziell der damit aufs innigste zusammen- 
hängenden Unsterblichkeitslehre gelangt ist. 

Es wird schwer halten eine ungelühre Zeit anzugeben, in 
welcher der Phädon entstanden ist. Eher ist es möglich die Stelle 
zu bezeichnen, die er innerhalb der Platonischen Dialoge ein- 
nimmt. Den Unsterblichkeitsglauben hat ja Platon in manchem 
seiner Werke berührt. Je nach der Stellung, die er in ihnen 
zu demselben nimmt, lälst sich wohl sagen, welches Buch vor, 
welches nach dem Phädon geschrieben ist. 

* Bekannt ist, wie schwankend sich Platon noch in der 
Apologie über die Unsterblichkeit ausspricht, wie er den Unter- 
gang der Seele wenigstens als möglich hinstellt. Im Kriton 
redet er vom Orkos, aber so, dals er sich ganz den volkstüm- 
lichen Anschauungen anschliefst. Im Menon findet sich zwar 
die Lehre vom Wissen als Wiedererinnerung und von der 
Präexistenz der Seele, aber nur als Ahnung hingestellt, ohne 
jede wissenschaftliche Begründung. Was im Gorgias über das 
Totengericht gesagt ist, entfernt sich nicht von den populären 
Vorstellungen. Im Politikos ist davon die Rede, dafs die Seelen 
in grölseren Zwischenräumen wieder geboren werden, aber nur 
im Zusammenhange eines Mythos. Auch was sich im Sym- 
posion gelegentlich über die Unsterblichkeitslehre findet, geht 
mehr auf eine allgemeine, als auf die individuelle Unsterblich- 
keit. Den Anfängen einer philosophischen Begründung der Un- 
sterblichkeitslehre begegnet man im Phädros. Dort wird die 
Seele als Prinzip der Bewegung genommen und gezeigt, dafs 
sie ebenso, wie die Bewegung, ewig sei. Aber aus diesen Erörte- 
rungen geht mehr hervor, dafs sie vor diesem Leben schon 
existiert hat, als dals sie nach diesem Leben noch existieren wird. 

So andeutungsweise, so an die gewöhnlichen Vorstellungen 
sich anschliefsend würde Platon von der Unsterblichkeit der 
Seele kaum gesprochen haben, wenn der Phädon vor diesen 
Dialogen geschrieben gewesen wäre. Er würde sie dann als 
etwas Abgemachtes, Feststehendes behandelt haben. Das ergiebt 
sich leicht aus der Art und Weise, wie er in den notorisch 
späteren Schriften, wie im Staate und Timäos, die Unsterblich- 
keitslehre behandelt. Man merkt dabei sofort, dafs er in den- 
selben die Erörterungen im Phädon voraussetzt. Citiert er doch 
mit den ἄλλοι λόγοι, auf die der Staat (X 611 B) Bezug nimmt, 
ganz direkt die im Phädon niedergelegten Untersuchungen. 


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ΠΛΑΤΩΝΟΣ 


ΔΑ ΤΟΝ 


Die Personen προ. Ὁ 


1. im einleitenden Gespräch: 


EXEKPATHZ 
PAIARN, 


2. im erzählten Gespräch: 
ATIOAAOAL2POLZ 


ΣΩΚΡΆΤΗΣ 
ΚΕΒΗΣ 
ΣΙΜΜΙΑΣ 
ΚΡΙΤΩ͂Ν 


en 


Ed, Forster. 


5 


2 x “ ’ \ 9 ‚ 
το πλήν γὲ δὴ τι φάρμακον πιὼν ἀποϑάνοι" 


cap. 1. 


EX. Αὐτός, ὦ Φαίδων, 


Kd. Stephan. I 


- € [4 „ “ , Ἥ 
ἐκείνῃ τῇ ἡμέρᾳ, ἡ τὸ φάρμακον ἔπιεν ἐν τῷ δεσμωτηρίῳ, ἢ 


ἄλλου του ἤκουσας; 


DAIA. Αὐτός, ὦ ᾿Εχέκρατες. 
EX. Τί οὖν δή ἐστιν ἄττα εἶπεν ὁ ἀνὴρ πρὸ τοῦ ϑανά- 


- 7 δ , x Ἢ ᾽ x ᾽ ΄ 
του, καὶ πῶς ἐτελεύτα; ἡδέως γὰρ ἂν ἐγὼ ἀκούσαιμι. 


\ 
και 


γὰρ οὔτε τῶν πολιτῶν Φλιασίων οὐδεὶς πάνυ τι ἐπιχωριάξει 
τὰ νῦν ᾿Αϑήναξε, οὔτε τις ξένος ἀφῖκται χρόνου συχνοῦ ἐκεῖ-- 
ϑεν, ὅστις ἂν ἡμῖν σαφές τι ἀγγεῖλαι οἷός τ᾽ ἦν περὶ τούτων, 


οὐδὲν εἶχεν φράζξειν. 


τῶν δὲ ἄλλων 


DAIAI. Οὐδὲ τὰ περὶ τῆς δίκης ἄρα ἐπύϑεσϑε, ὃν τρό- 


πον ἐγένετο; 
EX. Nei, 


1 Αὐτὸς im Gegensatz zu ἄλλου 
του, wie 58 D καὶ γὰρ τὸ μεμνῆσϑαι 
Σωκράτους͵ καὶ αὐτὸν λέγοντα καὶ 
ἄλλου ἀκούοντα ἔμοιγε ἀεὶ πάντων 
ἥδιστον. Vgl. GA, Offenbar liegt 
dem Echekrates daran zu konsta- 
tieren, dafs Phädon als ein glaub- 
würdiger Zeuge für alles das an- 
zusehen sei, was sich am Sterbetage 
des Sokrates zutrug. 

2 τὸ φάρμακον: τὸ κώνειον. Diog. 
AR 

5 Ti οὖν δή ἐστιν ἅττα. Eben- 
so 58 C τί ἦν en λεχϑέντα καὶ 
πραχϑέντα: 93,0 τί τις φήσει ταῦ- 
τὰ ὄντα εἶναι ἐν ταῖς ψυχαῖς τήν 
TE ἀρετὴν καὶ τὴν κακίαν. Dagegen 
102 A ἀλλὰ τίνα δὴ ἦν τὰ μετὰ 
ταῦτα λεχϑέντα: 

ὃ ἀνήρ, wie ὅ8 E ἁνήρ, steht 
ganz im Sinne eines Pronomens. 
58 C rives οἵ παραγενόμενοι τῶν 
ἐπιτηδείων τῷ ἀνδρί; 61 Ο πολλὰ 
γὰρ ἤδη ἐντετύχηκα τῷ ἀνδρί. 
Anders ἀνήρ 68 E und 98. B. 

1 τῶν πολιτῶν Φλιασίων. Da 
Echekrates ein Phliasier war, ver- 
stand es sich von selbst, dafs er 


ταῦτα μὲν ἡμῖν 


ἤγγειλέ τις, καὶ ἐϑαυμάξομέν 


die Phliasier meinte, wenn er von 
seinen Mitbürgern sprach. Wenn er 
dennoch das an sich entbehrliche 
Φλιασίων zu τῶν πολιτῶν hinzu- 
setzte, so geschah es der grölseren 
Anschaulichkeit wegen. Ebenso 
sagt Sokrates ap. 82 Β καὶ ἔτυχεν 
ἡμῶν ἡ φυλὴ Avuoyls πρυτανεύ- 
ουσα. 

ἐπιχωριάξει Adnvafe, wie 
116 A ὠνέστατο εἰς οἴκημά τι. Der 
umgekehrte Fall 61 E. 

8 τὰ νῦν. 8. Prol. S, 2 fg. 

9 ὅστις ἂν — οἷός τ᾽ nv, wel- 
cher hätte melden können, 
wenn er gefragt worden wäre. Ap. 
38 ἢ ἔσως μὲ οἴεσϑε ἀπορία λόγων 
ἑαλωκέναι τοιούτων, οἷς ἂν ὑμᾶς 
ἔπεισα, εἶ @unv δεῖν ἅπαντα ποιεῖν 
καὶ λέγειν. 

11 εἶχεν, als ob yorhergegangen 
wäre πλήν γέ τινος ἀγγείλαντος ὅτι. 

12 τὰ περὶ τῆς δίκης wegen des 
folgenden ἐπύϑεσϑε. Dagegen 58 0 
τί δὲ δὴ τὰ περὶ αὐτὸν τὸν ϑανα- 
τον; ὃ. zu 75 B. 

= μὲν bekräftigend wie 64B 
ΤῈ ΤΣ 


Β 


Ῥ. 


παρεγένου Σωκράτει p. 57 


58 


ΒΟΥ οι τ ee 


᾿ 


.. 


C 


24 TAATRNOX 


γε, ὅτι πάλαι γενομένης αὐτῆς πολλῷ ὕστερον φαίνεται ἀπο- 
ϑανών. τί οὖν ἦν τοῦτο, ὦ Φαίδων; 

Φ΄14. Τύχη τις αὐτῷ, ὦ ᾿Εχέκρατες, συνέβη" ἔτυχεν 
γὰρ τῇ προτεραίᾳ τῆς δίκης ἡ πρύμνα ἐστεμμένη τοῦ πλοίου, 
ὃ εἰς “ἢλον ᾿ϑηναῖοι πέμπουσιν. 

EX. Τοῦτο δὲ δὴ τί ἐστιν; 

Φ΄14. Τοῦτό ἐστι τὸ πλοῖον, ὥς φασιν ᾿4ϑηναῖοι, ἐν οὖ 
Θησεύς ποτὲ εἰς Κρήτην τοὺς δὶς ἑπτὰ ἐκείνους ὥχετο ἄγων 
καὶ ἔσωσέ τὲ καὶ αὐτὸς ἐσώϑη. τῷ οὖν ᾿“πόλλωνι εὔξαντο, 
ὡς λέγεται, τότε, εἰ σωϑεῖεν, ἑκάστου ἔτους ϑεωρίαν ἀπάξειν 
eis 4ἤλον" ἣν δὴ ἀεὶ καὶ νῦν ἔτι ἐξ ἐκείνου κατ᾽ ἐνιαυτὸν 
τῷ ϑεῷ πέμπουσιν. ἐπειδὰν οὖν ἄρξωνται τῆς ϑεωρίας, νόμος 
ἐστὶν αὐτοῖς ἐν τῷ χρόνῳ τούτῳ καϑαρεύειν τὴν πόλιν καὶ 
δημοσία μηδένα ἀποκτιννύναι, πρὶν ἂν εἰς 4ῆλόν τε ἀφίκηται 


τὸ πλοῖον καὶ πάλιν δεῦρο" τοῦτο δ᾽ ἐνίοτε ἐν πολλῷ χρόνῳ 


γίγνεται, ὅταν τύχωσιν ἄνεμοι ἀπολαβόντες αὐτούς. 


1 πολλῷ ὕστερον. Xen. men. IV 
8,2 ἀνάγκη μὲν γὰρ ἐγένετο αὐτῷ 
μετὰ τὴν κρέσιν τριάκοντα ἡμέρας 
βιῶναι διὰ τὸ Ankıc μὲν ἐκείνου 
τοῦ μηνὸς εἶναι, τὸν δὲ νόμον μη- 
δένα ἐᾶν δημοσίᾳ ἀποϑνήσκειν, 
ἕως ἂν ἡ ϑεωρία ἐκ Δήλου ἐπαν- 
ἐλϑη. 

8 Τύχη τις -- ἔτυχεν γάρ, fors 
quaedam — forte enim accidit. 

4 ἐστεμμένη mit Lorbeer, der 
dem Apollon heilig war. 

τοῦ πλοίου. Der Genetiv getrennt 
von dem Nomen, von dem er ab- 
hängt, wie 58 E οὔτε γὰρ ὡς α- 
νάτῳ παρόντα μὲ ἀνδρὸς ἐπιτηδείου 
ἔλεος εἰσήει. 

5 εἰς Ζ“ηλον. Delos war die Ge- 
burtsstätte des Apollon. 

πέμπουσιν. πέμπειν ist der 
eigentliche Ausdruck von Festge- 
sandtschaften (ϑεωρέαι) und Pro- 
zessionen. 

710 πλοῖον. Plut. Thes. 23 To 
δὲ πλοῖον, ἐν ᾧ μετὰ τῶν ἠϊϑέων 
ἔπλευσε καὶ πάλιν ἐσώϑη, τὴν τρια- 
κόντορον, ἄχρι τῶν “Ζημητρίου του 
Φαληρέως χρόνων διεφύλαττον οἵ 
᾿ϑηναῖοι τὰ μὲν παλαιὰ τῶν ξύ- 
λων ὑφαιροῦντες ἄλλα δὲ ἐμβαλ- 
λοντες ἰσχυρά. 

ἐν ᾧ Θησεύς. Minos, der König 
von Kreta, überzog die Athener mit 


ἀρχὴ δ᾽ 


Krieg, da er ihnen den Tod seines 
Sohnes Androgeos Schuld gab. Der 
Krieg hatte Hungersnot und Pesti- 
lenz in seinem Gefolge. Um sich 
von diesen Übeln zu befreien, ver- 
standen sich die Athener auf den 
Rat des Orakels dazu alle neun 
Jahre sieben Knaben und ebenso 
viele Mädchen nach Kreta zu 
schicken, die dem Minotauros im 
Labyrinth geopfert wurden. Als 


dieser Tribut zum dritten Male ge- . 


bracht wurde, fuhr Theseus mit 
und erlegte den Minotauros, Das 
Fest, das zu Ehren dieser Rettung 
gefeiert wurde, hiels die Delien. 

8 τοὺς δὶς ἑπτὰ ἐκείνους jene 
sieben Paare. 

14 δημοσέᾳ μηδένα ἀποκτιννύναι. 
Crit. 44 A 32. τῇ γάρ που ὑστεραίᾳ 
δεῖ μὲ ἀποϑνήσκειν ἢ ἢ ἂν ἔλϑῃ 
τὸ πλοῖον. 

15 δεῦρο, nach Athen meint 
Platon als Athener. Auch 59B sind 
unter οὗ ἐπιχώριοι die Athener zu 
verstehen. Vgl. 64B. 

16 ἀπολαβόντες. ἀπολαμβάνειν 
ist das eigentliche Verb von dem 
Aufenthalt, den widrige Winde den 
Schiffen bereiten. Her. 11 115 ὅσοι 
ὑπ᾽ ἀνέμων ἤδη ᾿ἀπολαμφϑέντες 
ἦλθον ἐς χώρην τὴν ἐμήν. 

αὐτούς. egen des vorausge- 


PAIARN, 25 


ἐστὶ τῆς ϑεωρίας, ἐπειδὰν ὁ ἱερεὺς τοῦ ᾿ἡ“πόλλωνος στέψῃ τὴν 

πρύμναν τοῦ πλοίου: τοῦτο δ᾽ ἔτυχεν, ὥσπερ λέγω, τῇ προ-- 

τεραίᾳ τῆς δίκης γεγονός. διὰ ταῦτα καὶ πολὺς χρόνος ἐγένετο 

τῷ Σωκράτει ἐν τῷ δεσμωτηρίῳ ὁ μεταξὺ τῆς δίκης re καὶ 
ὅ τοῦ ϑανάτου. 

II. EX. Τί δὲ δὴ τὰ περὶ αὐτὸν τὸν ϑάνατον, ὦ Φαί- 
δων; τί ἦν τὰ λεχϑέντα καὶ πραχϑέντα, καὶ τίνες οἵ παρα- 
γενόμενοι τῶν ἐπιτηδείων τῷ ἀνδρί; ἢ οὐκ εἴων ol ἄρχοντες 
παρεῖναι, ἀλλ᾽ ἔρημος ἐτελεύτα φίλων; 

10 DAIA. Οὐδαμῶς. ἀλλὰ παρῆσάν τινες καὶ πολλοί γε. D 

EX. Ταῦτα δὴ πάντα προϑυμήϑητι ὡς σαφέστατα ἡμῖν 
ἀπαγγεῖλαι, εἰ μή τίς σοι ἀσχολία τυγχάνει οὖσα. 

DAIA. ᾿Αλλὰ σχολάξω γε καὶ πειράσομαι ὑμῖν διη- 
γήσασϑαι" καὶ γὰρ τὸ μεμνῆσϑαι Σωκράτους καὶ αὐτὸν λέ- 

15 yovr« καὶ ἄλλου ἀκούοντα ἔμοιγε ἀεὶ πάντων ἥδιστον. 

EX. ᾿Αλλὰ μήν, ὦ Φαίδων. καὶ τοὺς ἀκουσομένους γε 
τοιούτους ἑτέρους ἔχεις. ἀλλὰ πειρῶ ὡς ἄν δύνῃ ἀκριβέστατα 
διεξελθεῖν πάντα. 

DAIA. Καὶ μὴν ἔγωγε ϑαυμάσια ἔπαϑον παραγενόμενος. E 


gangenen τὸ πλοῖον schwebt hier 
der Begriffzovg πλέοντας vor. Eben- 
so ist 61 C unter τούτου τοῦ πραάγμα- 
τος zu verstehen ἡ φιλοσοφία, was 
sich aus dem vorhergehenden gıAo- 
σοφος ergiebt, und 105 A ist aus 
τὴν ἐναντιότητα d.h. τὴν ἐναντίαν 
ἰδέαν ZU τὴν τοῦ ἀρτίου zu er- 
gänzen ἐδέαν. 

1 τοῦ πόλλωνος. Also ein Fest 
des Apollon ist es, durch das die 
Hinrichtungdes Sokrates verschoben 
wurde. Zu diesem Gotte scheint 
Sokrates ein besonders nahes Ver- 
hältnis gehabt zu haben, 85B sagt 
er von sich ἐγὼ δὲ καὶ αὐτός που 
οἶμαι ὁμόδουλός γε εἶναι τῶν κύ- 
κνῶν καὶ ἱερὸς τοῦ αὐτοῦ ϑεοῦ, 
καὶ οὐ χεῖρον ἐκείνων τὴν μαντικὴν 
ἔχειν παρὰ τοῦ δεσπότου. Aufihn 
macht er wegen des Aufschubes, 
den er bewirkt hatte (61 A), ein Ge- 
dicht (60 D). Bekanntlich hatte 
das Orakel des Apollon den Sokra- 
tes für den gröfsten Weisen erklärt, 
Apol. 21 A. 

2 ὥσπερ λέγω, wiegesagt, ὅπερ 
λέγω 150 76A 83A. Vgl. zu 11}. 

6 Τί δὲ δή. Was bisher erzählt 


ist, betrifft die Zeit vor dem Todes- 
tage. Die Darstellung geht nun zu 
dem über, was an diesem Tage 
selbst geschah. 

8 οὗ ἄρχοντες. Statt dieser all- 
gemeinen Bezeichnung, die sich 
euphemistisch auch 116C, ap. 39 E 
und sonst findet, bedient sıch der 
Thürhüter des Gefängnisses 59 E 
des eigentlichen Namens οὗ ἕνδεκα, 
während 85 B Sokrates mit einem 
Anflug von Humor in den Worten 
ἕως av ᾿Αϑηναίων ἐῶσιν ἄνδρες 
ἕνδεκα auf dieselben anspielt. Vgl. 
zu 63D. 

10 παρῆσαν τινες καὶ moAkol yes, 
es waren welche da und zwar 
viele. τινὲς vertritt das vorher- 
gehende φέλων. 

11 ἡμῖν. Es waren also aulser 
Echekrates noch andere zugegen, 
wie sich aus dem folgenden καὶ 
τοὺς ἀκουσομένους γε τοιούτους 
ἑτέρους ἔχεις und aus 102A ἡμῖν 
τοῖς ἀποῦσι, νῦν δὲ ἀκούουσιν Er- 
giebt. 

17 τοιούτους ἑτέρους. Ebenso 80D 
τὸ εἰς τοιοῦτον τόπον ἕτερον 0LX0- 
μενον, 


59 


26 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 

οὔτε γὰρ ὡς ϑανάτῳ παρόντα μὲ ἀνδρὸς ἐπιτηδείου ἔλεος 
εἰσήει" εὐδαίμων γάρ μοι ὡρὴρ ἐφαίνετο, ὦ Ἐχέκρατες, καὶ 
τοῦ τρόπου καὶ τῶν λόγων, ὡς ἀδεῶς καὶ γενναίως ἐτελεύτα, 
ὥστε μοι ἐκεῖνον παρίστασθαι μηδ᾽ εἰς “Αϊιδου ἰόντα ἄνευ 
ϑείας μοίρας ἰέναι, ἀλλὰ καὶ ἐκεῖσε ἀφικόμενον εὖ πράξειν, 
εἴπερ τις πώποτε καὶ ἄλλος" διὰ δὴ ταῦτα οὐδὲν πάνυ μοι 
ἐλεεινὸν εἰσήει, ὡς εἰκὸς dv δόξειεν εἶναι παρόντι πένϑει' 
οὔτε αὖ ἡδονὴ ὡς ἐν φιλοσοφίᾳ ἡμῶν ὄντων, ὥσπερ εἰώϑει--: 
μὲν" καὶ γὰρ ol λόγοι τοιοῦτρί τινες ἧσαν" ἀλλ᾽ ἀτεχνῶς ἄτο- 
πόν τί μοι πάϑος παρῆν καί τις ἀήϑης κρᾶσις ἀπό τε τῆς 
ἡδονῆς συγκεκραμένη ὁμοῦ καὶ ἀπὸ τῆς λύπης ἐνθυμουμένῳ, 
ὅτι αὐτίκα ἐκεῖνος ἔμελλε τελευτᾶν. καὶ πάντες ol παρόντες 
σχεδόν τι οὕτω διεκείμεϑα, ὁτὲ μὲν γελῶντες, ἐνίοτε δὲ δα- 


1 οὔτε. 59A folgt οὔτε αὖ. 

μὲ -- ἔλεος εἰσήει. Ebenso 880 
καὶ γὰρ αὐτόν μὲ νῦν ἀκούσαντά 
σου τοιοῦτόν τι λέγειν πρὸς ἐμαυ- 
τὸν πδξκοτια. Dagegen 59 A οὐδὲν 
πάνυ μοι ἐλεεινὸν εἰσήει. 

2 tale -- ἐφαίνετο καὶ τοῦ 
τρύπου καὶ τῶν λόγων. Ähnlich 
Crit, 43B καὶ πολλάκις μὲν δή σε 
καὶ πρότερον ἐν παντὶ τῷ βέῳ εὐδαι- 


μόνισα τοῦ τρόπου — ὡς ῥᾳδίως 
αὐτὴν καὶ πράως φέρεις. 

ἁνήρ. 5. zu 57A. 

3 ὡς ἀδεῶς — ἐτελεύτα. Nähere 
Bestimmung zu εὐδαίμων — τῶν 
λόγων. P. 894Α ἐθαύμασα αὐτοῦ 


πρῶτον μὲν τοῦτο, ὡς ἡδέως καὶ 

εὐμενῶς καὶ ἀγαμένως τῶν νεανί- 

σχων τὸν λόγον ἀπεδέξατο, 1110 

ἀπέχκλαιον -τὴν ἐμαυτοῦ τύχην, οἵου 

ἀνδρὸς ἑταίρου ἐστερημένος εἴην. 
γενναίως, standhaft. 

4 παρίστασθαι. P. 66B Οὐκοῦν 
ἀνάγκη --- ἐκ πάντων τούτων παρ- 
ίστασϑαι δόξαν τοιάνδε τινὰ τοῖς 
γνησίως φιλοσόφοις. 

ἄνευ ϑείας μοίρας. Plut. an 
pray. suff. ad infel. p. 4998Β ἀπο- 
ϑνήσκοντα δὲ αὐτὸν ἐμακάριξον οἵ 
ξῶντες ὡς οὐδ᾽ ἐν Διδου ϑείας ἄνευ 
μοέρας ἐσόμενον. Xen. apol. 32 ἐμοὶ 
μὲν ovv δοκεῖ ϑεοφιλοῦς μοέρας 
τετυχηκέναι᾽ τοῦ μὲν γὰρ βίου τὸ 
χαλεπώτατον ἀπέλιπε, τῶν δὲ α- 
νάτων τοῦ ῥᾷάστου ἔτυχεν. (ic. 
Tusc. I 29, 71 paene in manu viam 
mortiferum illud tenens poculum 


locutus ita est,utnon admortemtrudi, 
verum in caelum videretur escendere. 

6 εἴπερ τις πώποτε καὶ ἄλλος 
zur stärkeren Hervorhebung des 
vorhergehenden ἐκεῖνον. Ebenso 
630 εἴπερ τι ἄλλο τῶν τοιούτων, 
διισχυρισαίμην ἂν καὶ τοῦτο, 66A 
ἄρ᾽ οὐχ οὗτός ἐστιν -- εἴπερ τις 
καὶ ἄλλος, ὁ τευξόμενος τοῦ ὦντος:; ; 
67B ἐκεῖ ἱκανῶς, εἴπερ mov ἄλλοϑι, 
κτήσασϑαι τοῦτο. 

7 ὡς εἰκὸς ἂν δόξειεν εἶναι, 
nämlich εἰσιέναι ἐλεεινὸν παρόντι 
πένϑει ἃ. 1. εἴ τις παρείη πένϑει. 
Häufig ist zu ὡς εἰκός aus dem 
Verbum finitum des Hauptsatzes 
der Infinitiv zu ergänzen, 

8 ὡς ἐν φιλοσοφίᾳ ἡμῶν ὄντων. 
Ρ 84 A ἑπομένη τῷ λογισμῶ καὶ 
ἀεὶ ἐν τούτῳ οὖσα. 680 ἐν φιλο- 
σοφίᾳ ξῶσιν. Dasselbe Hyperbaton 
109E ὥσπερ νϑάδε οἵ ἐκ τῆς 
ϑαλάττης ἰχϑύες ἀνακύπτοντες. 

9 ῥά ΟΥΟΝ τινες, ungefähr 
derlei. P. 60A τοιαῦτ᾽ ἄττα. 60E 
ἦν γὰρ δὴ ἄττα τοιάδε. 78B Οὐκοῦν 
τοιόνδε τι --- δεῖ ἡ ἐρέσϑαι 
ἑαυτούς, τῷ ποίῳ τινὶ ἄρα προσή- 
κει τοῦτο τὸ πάϑος πάσχειν. “" 

13 or: μξδν — ἐνίοτε δέ. ΑΒη- 
lich Theaet. 150A 2 ἐνίοτε μὲν ---᾿ ἔστι 
δ᾽ ὅτε. Soph.2420 ἐνίοτε --- τοτὲ δέ. 

γελῶντες δακρύοντες. Die 
Partieipien führen näher aus, was 
in οὕτως liegt. Ebenso 100 0 ἐάν 
τίς μοι λέγῃ, διότι καλόν ἐστιν 
ὁτιοῦν ἢ χρῶμα εὐανϑὲς ἔχον ἢ 


ΦΑΊΔΩΝ, 27 


χρύοντες, εἷς δὲ ἡμῶν καὶ διαφερόντως, ’AmoAhööwgos' οἶσϑα 
γάρ που τὸν ἄνδρα καὶ τὸν τρόπον αὐτοῦ. 

EX. Πῶς γὰρ οὔ; 

DAIA. Ἐκεῖνός τε τοίνυν παντάπασιν οὕτως εἶχεν, καὶ 
αὐτὸς ἔγωγε ἐτεταράγμην καὶ ol ἄλλοι. 

EX. Ἔτυχον δέ, ὦ Φαίδων, τένες παραγενόμενοι; 

DAIA. Οὗτός re δὴ ὁ ᾿Δπολλόδωρος τῶν ἐπιχωρίων 
παρῆν καὶ ὁ Κριτόβουλος καὶ ὁ πατὴρ αὐτοῦ, καὶ ἔτι Ἕρμο- 
γένης καὶ Ἐπιγένης καὶ Αἰσχίνης καὶ ᾿ἀντισϑένης. ἦν δὲ καὶ 
Κτήσιππος ὁ Παιανιεὺς καὶ Μενέξενος καὶ ἄλλοι τινὲς τῶν 
ἐπιχωρίων" Πλάτων δέ, οἶμαι, ἠσϑένει. 

EX. Ξένοι δέ τινες παρῆσαν; 

DAIA. Ναί, Σιμμίας γε ὃ Θηβαῖος καὶ Κέβης καὶ Φαι- 
δωνίδης καὶ Μεγαρόϑεν Εὐκλείδης τε καὶ Τερψίων. 

EX. Ti δέ; ’Aoiorınnog καὶ Κλεόμβροτος παρεγένοντο ; 

ΦΑΙ4. Οὐ δῆτα. ἐν Αἰγένῃ γὰρ ἐλέγοντο εἶναι. 

EX. "Ἅλλος δέ τις παρῆν; 

DAIAI. Σχεδόν τι οἶμαι τούτους παραγενέσϑαι. 

EX. Τί οὖν δή; τίνες, φης, ἦσαν οἵ λόγοι; 

11. 8414. Ἐγώ σοι ἐξ ἀρχῆς πάντα πειράσομαι διηγή- 
σασϑαι. ἀεὶ γὰρ δὴ καὶ τὰς πρόσϑεν ἡμέρας εἰώϑειμεν φοι- 
τᾶν καὶ ἐγὼ καὶ οἱ ἄλλοι παρὰ τὸν Σωκράτη συλλεγόμενοι 
ἕωϑεν εἰς τὸ δικαστήριον, ἐν ᾧ καὶ ἡ δέκη ἐγένετο: πλησίον 
γὰρ ἦν τοῦ δεσμωτηρίου. περιεμένομεν οὖν ἑκάστοτε, ἕως 


σχῆμα. 102 Ὁ λέγω δὲ τοῦδ᾽ ἕνεκα, 
βουλόμενος δόξαι σοὶ ὅπερ ἐμοί. 

1 διαφερόντως. Ρ. 117D '4πολλό- 
δωρος δὲ καὶ ἐν τῷ ἔμπροσϑεν 
χρόνῳ οὐδὲν ἐπαύετο δακρύων καὶ 
δὴ Hal τότε ἀναβρυχησάμενος 
κλαίων καὶ ἀγανακτῶν οὐδένα ον- 
τινα οὐ κατέκλασε τῶν παρόντων 
πλήν γε αὐτοῦ Σωκράτους. 

7 Οὗτός τε δή. Über die hier 
Genannten s. Einleit. S. 16 fg. 

4 \ \ , 

9 ἦν δὲ καὶ Κτήσιππος, aber 
auch Ktesippos war es, näm- 
lich zugegen, was man aus dem 
vorhergehenden παρῆν entnimmt. 
So steht häufig nach dem Komposi- 
tum das Simplex. S. 60B συνέ- 
καμψέ τε τὸ σκέλος καὶ ἐξέτριψε τῇ 
χειρί, καὶ τρέβων ἅμα -- ἔφη. 
T1E οὐκ ἀνταποδώσομεν τὴν ἐναν- 
τίαν γένεσιν —; ἢ ἀνάγκη ἄπο- 
δοῦναι; 84D steht διελθεῖν nach 


διεξιέναι, 1040 εἰργάξετο nach 
ἀπεργάξηται, 108E &oxsinach ἐξαρ- 
κεῖ. Dagegen 116A ἡμᾶς δ᾽ ἐκέ- 
λευὲ περιμένειν. περιεμένομεν οὖν. 

19 φης mit Rücksicht auf ὅ9 A καὶ 
γὰρ οἵ λόγοι τοιοῦτοί τινες ἦσαν. 

22 Σωκράτη. So heifst bei Platon 
fast durchgehends der Accusativ 
von Σωκράτης. 

23 πλησίον γὰρ ἦν. Die meisten 
Gerichtslokale der Heliasten lagen 
am Markte. 

Ὡάπεριεμένομεν. περιμένειν, ἃ Υ- 
ten, sich gedulden, wie 59E 
εἶπεν περιμένειν καὶ μὴ πρότερον 
παριέναι, 116A ἡμᾶς δ᾽ ἐκέλευε 
περιμένειν. περιεμένομεν οὖν πρὸς 
ἡμᾶς αὐτοὺς διαλεγόμενοι. Da- 
gegen ist ἐπιμένειν ἴῃ einem 58 - 
wissen Zustande verbleiben. 
800 ἐπιεικῶς συχνὸν ἐπιμένει χρό- 


Β 


60 


Bu 


28 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ἀνοιχϑείη τὸ δεσμωτήριον, διατρίβοντες μετ᾽ ἀλλήλων" ἀνεῴ-- 
yero γὰρ οὐ πρῷ' ἐπειδὴ δὲ ἀνοιχϑείη, εἰσῇμεν παρὰ τὸν 
Σωκράτη καὶ τὰ πολλὰ διημερεύομεν μετ᾽ αὐτοῦ. καὶ δὴ καὶ 
τότε πρωϊαίτερον συνελέγημεν. τῇ γὰρ προτεραίᾳ ἡμέρα 
ἐπειδὴ ἐξήλθομεν ἐκ τοῦ δεσμωτηρίου ἑσπέρας, ἐπυϑόμεϑα, 
ὅτι τὸ πλοῖον ἐκ “ήλου ἀφιγμένον εἴη" παρηγγείλαμεν οὖν 
ἀλλήλοις ἥκειν ὡς πρωϊαίτατα εἰς τὸ εἰωϑός. καὶ ἥκομεν, 
καὶ ἡμῖν ἐξελθὼν ὁ ϑυρωρός, ὕσπερ εἰώϑει ὑπακούειν, εἶπεν 
περιμένειν καὶ μὴ πρότερον παριέναι, ἕως ἂν αὐτὸς κελεύσῃ. 
‘Avovoı γάρ,᾽ ἔφη, ‘ol ἕνδεκα Σωκράτη καὶ παραγγέλλουσιν, 
ὕπως ὧν τῇδε τῇ ἡμέρᾳ τελευτήσῃ. οὐ πολὺν δ᾽ οὖν χρό- 
νον ἐπισχὼν ἧκεν καὶ ἐκέλευσεν ἡμᾶς εἰσιέναι. εἰσελθόντες 
οὖν κατελαμβάνομεν τὸν μὲν Σωκράτη ἄρτι λελυμένον, τὴν 
δὲ Ξανϑίππην, γιγνώσκεις γάρ, ἔχουσάν τε τὸ παιδίον αὐτοῦ 
καὶ παρακαϑημένην. ὡς οὖν εἶδεν ἡμᾶς ἡ Ξανϑίππη, ἀνευ- 
φήμησέ τε καὶ τοιαῦτ᾽ ἄττα εἶπεν, οἷα δὴ εἰώϑασιν al γυναῖ-- 
κες, ὅτι 'ὦ Σώκρατες, ὕστατον δή σε προσεροῦσι νῦν ol ἐπι- 
τήδειοι καὶ σὺ τούτους. καὶ ὃ Σωκράτης βλέψας εἰς τὸν 


νον. Men. 980) ἐπέμενε γοῦν ἐπὶ 
τῶν ἵππων ὀρϑὺς ἑστηκώς. 

4 τῇ --- προτεραίᾳ ἡμέρᾳ. Ge- 
wöhnlich heifst es blofs, wie 58A 
τῇ προτεραίᾳ. 

8 ὑπακούειν. Orit, 43A Θαυμάξω, 
ὅπως ἠϑέλησέ σοι ὁ τοῦ δεσμωτη- 
ρέου φύλαξ ὑπακοῦσαι. 

9 ἕως ἂν αὐτὸς κελεύσῃ. Über- 
gang von der indirekten ın die di- 
rekte Rede. Vgl. 86A 888. 

10 οἵ ἕνδεκα heifsen bei Antiph. 
de caed. Her. 17 οἵ ἐπιμεληταὶ τῶν 
κακούργων, in Bekker. anecd,p. 250, 
5 προϊστάμενοι τοῦ δεσμωτηρίου. 
Vgl. 586. 

παραγγέλλουσιν, ὕπως ἂν — 
τελευτήσῃ. παραγγέλλειν hat hier 
in der Bedeutung befehlen ὅπως 
ἄν mit dem Konjunktiv, ‚bei sich. 


Gorg. 523D τεῦτο μὲν οὖν καὶ δὴ 


εἴρηται τῷ Προμηϑεὶῖ, ὅπως ἂν παύσ 
αὐτῶν. Isae. VII 27 διεκελεύεϑ' 
ὕπως͵ ἄν, εἴ τι πάϑοι πρότερον, 
ἐγγράφωσί με. Entsprechend derep. 
I 339 A καίτοι ἔμοιγε ἀπηγόρευες, 
ὅπως μὴ τοῦτο ἀποκρινοίμην. de 
rep. III 415B παραγγέλλει ὁ ϑεός, 
ὅπως μηδενὸς οὕτω φύλακες ἀγαϑοὶ 
ἔσονται μηδ᾽ οὕτω σφόδρα φυλά- 


ξουσι μηδὲν ὡς τοὺς ἐκγόνους. 
Aken, Temp, u. Mod. $ 151. 

11 οὐ πολὺν — χρόνον ἐπισχών. 
90 Ε συχνὸν χρόνον ἐπισχών. 

12 ἧκεν καὶ ἐκέλευσεν. Imperfekt 
und Aorist neben einander, wie 61 A 
ἐπειδὴ N τὲ δίκη ἐγένετο καὶ ἡ 
τοῦ ϑεοῦ ἑορτὴ διεκώλυέ μὲ ἀπο- 
ϑνήσκειν, ἔδοξε χρῆναι. Crit. ὅ0 Ὁ 
δι’ ἡμῶν ἐλάμβανεν τὴν μητέρα 
σου ὁ πατὴρ καὶ ἐφύτευσέν σε. 

14 τὸ παιδίον. 8. Einl. S. 16. 

17 ὕστατον δή. 898 αὔριον δή — 
ἴσως, ὧ “Φαίδων, τὰς καλὰς κόμας 
ἀποκερεῖ. 

18 καὶ ὁ Σωκράτης. Platon ver- 
meidet es im Phädon die Familien- 
angelegenheiten des Sokrates zu 
berühren. So nimmt Sokrates 116 
Afg. aufserhalb der Scene des 
Dialogs von seinen Angehörigen 
Abschied und trifft die letzten An- 
ordnungen über seine häuslichen 
Verhältnisse. Offenbar wollte Pla- 
ton nur den Philosophen im Ver- 
kehr mit seinen Schülern darstellen 
und alle Gefühlsausbrüche fern 
halten, die das Gespräch störend 
unterbrechen könnten, wie er es 
denn auch 117D scharf rügt, dafs 


er ΕΥΣῚ 
ὦ 


ΦΑΙΔΩΝ, 29 
Κρίτωνα" ‘ao Κρίτων, ἔφη, “ἀπαγέτω τις αὐτὴν οἴκαδε. καὶ 
ἐκείνην μὲν ἀπῆγόν τινὲς τῶν τοῦ Κρίτωνος βοῶσάν τε καὶ 
κοπτομένην' ὁ δὲ Σωκράτης ἀνακαϑιξόμενος εἰς τὴν κλίνην 
συνέκαμψέ τὲ τὸ σκέλος καὶ ἐξέτριψε τῇ χειρί, καὶ τρίβων 
ἅμα: “ὡς ἄτοπον, ἔφη, “ὦ ἄνδρες, ἔοικέ τι εἶναι τοῦτο, ὃ 
καλοῦσιν ol ἄνθρωποι ἡδύ" ὡς ϑαυμασίως πέφυκε πρὸς τὸ 
δοχοῦν ἐναντίον εἶναι, τὸ λυπηρόν, τῷ ἅμα μὲν αὐτὼ μὴ 
ἐθέλειν παραγίγνεσϑμι τῷ ἀνθρώπῳ, ἐὰν δέ τις διώκῃ τὸ Ere- 
οον καὶ λαμβάνῃ. σχεδόν τι ἀναγκάξεσϑαι λαμβάνειν καὶ τὸ 
ἕτερον, ὥσπερ ἐκ μιᾶς κορυφῆς συνημμένω δύ᾽ ὄντε. 
μοι δυκεῖ,᾽ ἔφη, “εἰ ἐνενόησεν αὐτὰ Αἴσωπος. μῦϑον ἂν συν- 
ϑεῖναι. ὡς ὁ ϑεὸς βουλόμενος αὐτὰ διαλλάξαι πολεμοῦντα, 
ἐπειδὴ οὐκ ἠδύνατο, συνῆψεν εἰς ταὐτὸν αὐτοῖς τὰς κορυφάς. 
καὶ διὰ ταῦτα, ὡ ἂν τὸ ἕτερον παραγένηται, ἐπακολουϑεῖ 


καί 


ὕστερον καὶ τὸ ἕτερον. 


Apollodoros durch allzu lautes und 
heftiges Klagen die Versammelten 
zu Mitleid und „Thränen fortreifst: 
ἐγὼ μέντοι οὐχ ἤκιστα τούτου ἕνεκα 
τὰς γυναῖκας ἀπέπεμψα, ἵνα. μὴ 
τοιαῦτα πλημμελοῖεν" καὶ γὰρ ἀκή- 
κοῦ, ὅτι ἐν εὐφημίᾳ χρὴ τελευτᾶν. 

1 αὐτ jv. Ebenso 600 εἰ ἐνενόη- 
σεν αὐτὰ Αἴσωπος, 75E» ὕστερον δὲ 
ταῖς αἰσϑήσεσι χρώμενοι περὶ αὐτά. 

2 τινὲς τῶν τοῦ Κρίτωνος. Kri- 
ton hatte als reicher Mann immer 
ein zahlreiches Gefolge von Dienern 
bei sich. Ein anderer Diener des 
Kriton wird 117 A erwähnt. 

3 ἀνακαϑιξόμενος. Offenbar war 
Sokrates, der neben seiner Frau 
sals, als seine Freunde eintraten, 
aufgestanden, um dieselben zu be- 
grülsen, 

4 ἐξέτριψες Das Kompositum 
RER DO bezeichnet jedenfalls, dafs 
Sokrates die gedrückte Stelle so 
lange rieb, bis er an derselben 
keinen Schmerz mehr empfand. Die 
Fessel selbst war die ποδοκάκκη, 
die später ξύλον hiefs. Lys. X 16 
ἡ ποδοκάκκη ταὐτό ἐστιν, ὃ νῦν 
καλεῖται ἐν τῷ ξύλῳ δεδέσϑαι. 

καὶ τρίβων ἅμα. Häufiger scheint 
ἅμα vor dem Participium zu stehen, 
zu dem es gehört. 610 καὶ ἅμα 
λέγων, 1021) καὶ ἅμα μειδιάσας, 
1080 καὶ ἅμα βλέψας, 116D καὶ 
ἅμα δακρύσας. Vgl. TOA. 


ὥσπερ οὖν καὶ αὐτῷ μοι ἔοικεν" 


5 ὡς ἄτοπον. Thom. Mag. ἅτο- 
πον" οὐ μόνον τὸ ἄλογον, ἀλλὰ 
καὶ τὸ ϑαυμαστὸν καὶ παράδοξον. 
Πλάτων ἐν Φαίδωνι. 

6 ὡς ϑαυμασίως πέφυκε. πεφυ- 
κέναι wie γίγνεσθαι finden sich 
mit Adverbien verbunden. Sauppe 
zu Prot. 325B. Von der seltsamen 
Verbindung von Freude undSchmerz 
war schon 58E die Rede. Gell.n. 
A. VIl1 Namgque vtidem sunt bona 
et mala, felicitas et infortunitas, 
dolor et voluptus. Alterum enim 
ex altero, sicuti Plato ait, vertici- 
bus inter se contrariüis deligatum 
est; si tuleris unum, abstuleris 
utrumque. 

8 ἐθέλειν von leblosen Dingen, 
wie 102D ἐμοὶ γὰρ φαίνεται οὐ 
μόνον αὐτὸ τὸ μέγεϑος οὐδέποτ᾽ 
ἐθέλειν ἅμα μέγα καὶ σμικρὸν εἶναι. 
Ebenso 74D βούλεσϑαι: ὅτι. βού- 
λεται μὲν τοῦτο, ὃ “νῦν ἐγὼ ὁρῶ, 
εἶναι οἷον ἄλλο τι τῶν ὄντων, T5A 
ὀρέγεσθαι: ὀρέγεται μὲν πάντα 
ταῦτα εἶναι οἷον τὸ ἴσον, ἔχει δὲ 
ἐνδεεστέρως, 102 Εἰ τολμᾶν: ἕκεῖνο 
δὲ οὐ τετόλμηκεν μέγα ὃν σμικρὸν 
εἶναι. 

18 αὐτοῖς. Derselbe Dativ 62B 
ἡμᾶς τοὺς ἀνθρώπους ἕν τῶν ven” 
μάτων τοῖς ϑεοῖς εἶναι, 72E εἰ μὴ 
nv που ἡμῖν ἡ ψυχή. 

16 αὐτῷ μοι. Ebenso 63 A νῦν 
γέ μοι δοκεῖ τι καὶ αὐτῷ λέγειν 


-- 
-- 


u 
= > oem an vr 
Ψψω Ἢ EB τακφ DER “ταν τὰ - 


Im ΦΩΡ ΝΟ ῳ 94 


90 HAATSNOL 


ἐπειδὴ ὑπὸ τοῦ δεσμοῦ ἦν ἐν τῷ σκέλει τὸ ἀλγεινόν, ἥκειν 
δὴ φαίνεται ἐπακολουϑοῦν τὸ ἡδύ. 

IV. Ὁ οὖν Κέβης ὑπολαβών" 'νὴ τὸν Alu, ὦ Σώκρατες, 
ἔφη, ᾿εὖ γ᾽ ἐποίησας ἀναμνήσας με. περὶ γάρ τοι τῶν ποιη- 
μάτων, ὧν πεποίηκας ἐντείνας τοὺς τοῦ Αἰσώπου λόγους καὶ 
τὸ εἰς τὸν ᾿“πόλλω προοίμιον, καὶ ἄλλοι τινές μὲ ἤδη ἤροντο, 
ἀτὰρ καὶ Εὔηνος πρώην, ὅτι ποτὲ διανοηθείς, ἐπειδὴ δεῦρο 
ἦλϑες, ἐποίησας αὐτὰ πρότερον οὐδὲν πώποτε ποιήσας. εἰ 
οὖν τί σοι μέλει τοῦ ἔχειν ἐμὲ Εὐήνῳ ἀποκρίνασϑαι, ὅταν μὲ 
αὖϑις ἐρωτᾷ --- εὖ οἶδα γάρ, ὅτι ἐρήσεται --- εἰπέ, τί χρὴ 
λέγειν. λέγε τοίνυν, ἔφη, "αὐτῷ, ὦ Κέβης, τἀληϑῆ, ὅτι οὐκ 
ἐκείνῳ βουλόμενος οὐδὲ τοῖς ποιήμασιν αὐτοῦ ἀντίτεχνος εἶναι 


; ἐποίησα ταῦτα — ἤδη γάρ, ὡς οὐ ῥάδιον εἴη --- ἀλλ᾽ ἐνυ- 


Κέβης, 7TB οὐδὲ αὐτῷ μοι δοκεῖ 
dnodsdeiydu:, 88D καὶ αὐτῶ μοι 
ταῦτα προυδέδοκτο. Dagegen 91 A 
οὐ γὰρ ὅπως toig, παροῦσιν -- ἀλλ 
ὅπως «αὐτῷ ἐμοὶ ὅτι μάλιστα δόξῃ. 

4 εὖ γ᾽ ἐποίησας ἀναμνήσας, με. 
Ebenso 76 Ὁ ἔλαϑον ἐμαυτὸν οὐδὲν 
εἰπών, 8 890 οὐκ ἔστιν ὅτι ἄν τις 
μεῖξον τούτου κακὸν πάϑοι ἢ 1λ6- 
γους μισήσας. Das Particip des 
Aorists hat hier nicht den Begriff des 
Vorzeitigen. 

5 ἐντείνας, nämlich εἰς ἔπος. 
Auch wir bezeichnen die Sprache 
der Poesie als die gebundene. Wenn 
von £vreivag auch τὸ προοίμιον 
abhängig ist, so schwebt bei diesem 
Objekte nur "der allgemeine Begriff 
des Dichtens vor. Plut. ‚de aud. 
poet. p. 100 ὁ Σωκράτης ἔκ τινῶν 
ἐνυπνίων ποιητικῆς ἁψάμενος αὐτὸς 
μὲν ἅτε δὴ γεγονὼς ἀληϑείας ἀγω- 
νιστὴς τὸν ἅπαντα βίον οὐ πιϑα- 
νὸς nv, οὐδ᾽ εὐφυὴς ψευδῶν δη- 
μιουργός᾽ τοὺς δ᾽ Αἰσώπου τοῖς 
ἔπεσι μύϑους ἐνόμιξεν (ἐνήρμοξεν 
Wyttenb. ‚ ἐνέτεινεν Hercher.), ὡς 
ποίησιν οὐκ οὖσαν, ψεῦδος μὴ 
πρόσεστι. Diog. La. ja 42 ἐποίησε 
δὲ καὶ μῦϑον Αἰσώπειον οὐ πάνυ 
ἐπι τετευγμένως, οὗ ἡ ἀρχή᾽ Αἴσωπός 
ποτ᾽ ἔλεξε Κορίνϑιον ἄστυ νέμουσι, 
μὴ Ἀρένειν ἀρετὴν 3 λαοδίκῳ σοφίῃ. 

6 τὸ εἰς τὸν Ἀπόλλω προοίμιον. 
προοίμια waren Hymnen, wie sie 
als Einleitung zu den Vorträgen 
der Rhapsoden oder zu festlichen 
Gelegenheiten gesungen wurden. 


Der Eingang des Sokratischen Hy- 
mnus soll nach Diog, La. II 42 ge- 
lautet haben: AnAı Ἄπολλον χαῖρε 
καὶ "Agrsuı παῖδε κλεεινώ. arum 
Sokrates gerade den Apollon feierte, 
ergiebt sich aus 61B πρῶτον μὲν 
εἰς τὸν ϑεὸν ἐποίησα, οὗ ἦν ἡ 
παροῦσα ϑυσία. 

1 Eönvog aus Paros genarie zu 
den angesehenen Sophisten zur 
Zeit des Sokrates. Nicht ohne Iro- 
nie heifst esap.20B von ihm, dals er 
um fünf Minen die Söhne des rei- 
chen Kallias zu gebildeten Menschen 
erziehe. In gleicher Weise geschieht 
im Phädr. 267 A seiner dichterischen 
Leistungen Erwähnung, Auch an 
unserer Stelle wird man weder in 
dem, was Sokrates von der Schwie- 
rigkeit sagt, als Nebenbuhler in 
der Poesie gegen ihn aufzutreten, 
noch in dem, was er später durch 
den Simmias demselben sagen läfst 
(01 Ο οἷον παρακελεύει u,8. w.) und 
selbst über ihn als Philosophen 
sagt, einen Beigeschmack von Iro- 
nie verkennen können, 

11 αὐτῷ — 12 ἐκείνῳ. Beide Pro- 
nomina auf denselben Begriff be- 
zogen. 106B ἀπολομένου δὲ αὐτοῦ 
ἀντ᾽ ἐκείνου ἄρτιον γεγονέναι, 
111B τὰς δὲ ὥρας αὐτοῖς κρᾶσιν 
ἔχειν τοιαύτην, ὥστε aan aus ἀνό- 
σους εἶναι. Euthyphr. 1 

18 ἐνυπνίων τινῶν ΠΣ 
Wie viel Sokrates auf Träume gab 
ersieht man aus ap. 880 ἐμοὶ δὲ 
τοῦτο — προστέτακται ὑπὸ τοῦ 


PAIARN. 


3l 


πνίων τινῶν ἀποπειρώμενος, τί λέγει, καὶ ἀφοσιούμενος. εἰ 
ἄρα πολλάκις ταύτην τὴν μουσικήν μοι ἐπιτάττοι ποιεῖν. ἦν 


γὰρ δὴ ἄττα τοιάδε" 


πολλάκις μοι φοιτῶν τὸ αὐτὸ ἐνύπνιον 


ἐν τῷ παρελθόντι βίω ἄλλοτ᾽ ἐν ἄλλῃ ὕψει φαινόμενον, τὰ 
τὰν 7 5 7 \ ΄ ͵ 

5 αὐτὰ δὲ λέγον" ὦ Σώκρατες, ἔφη, μουσικὴν ποίει καὶ ἐργάζου. 

καὶ ἐγὼ ἔν γε τῷ πρόσϑεν χρόνῳ, ὕπερ ἔπραττον, τοῦτο ὑπελάμ- 

βανον αὐτό μοι παρακελεύεσϑαί τε καὶ ἐπικελεύειν" ὥσπερ ol 

τοῖς ϑέουσι διακελευόμενοι, καὶ ἐμοὶ οὕτω τὸ ἐνύπνιον, ὕπερ 

ἔπραττον. τοῦτο ἐπικελεύειν, μουσικὴν ποιεῖν, ὡς φιλοσοφίας 


10 μὲν οὔσης μεγίστης μουσικῆς, ἐμοῦ δὲ τοῦτο πράττοντος. 


νῦν 


δ᾽ ἐπειδὴ ἥ τε δίκη ἐγένετο καὶ ἡ τοῦ ϑεοῦ ἑορτὴ διεκώλυέ 
3 [4 ’ ns ” 4 G 

μὲ ἀποϑνήσκειν, ἔδοξε χρῆναι, εἰ ἄρα πολλάκις μοι προστάττοι 

τὸ ἐνύπνιον ταύτην τὴν δημώδη μουσικὴν ποιεῖν, μὴ ἀπειϑῆ- 
σαν αὐτῷ, ἀλλὰ ποιεῖν: ἀσφαλέστερον γὰρ εἶναι μὴ ἀπιέναι, 
15 πρὶν ἀφοσιώσασϑαι ποιήσαντα ποιήματα καὶ πειϑόμενον τῷ 
᾿ , er \ "» \ \ > , ἘΠῚ 
ἐνυπνίῳ. οὕτω δὴ πρῶτον μὲν εἰς τὸν ϑεὸν ἐποίησα, οὐ NV 

- Ἃ [4 σ᾽ \ 

ἡ παροῦσα ϑυσία" μετὰ δὲ τὸν ϑεὸν ἐννοήσας, ὅτι τὸν ποιη- 
\ r 2 Ü \ 3 w ΄ 3 3 ᾽ 
τὴν δέοι, εἴπερ μέλλοι ποιητὴς είναι, ποιεῖν μύϑους, ἀλλ᾽ οὐ 


ϑεοῦ πράττειν καὶ ἐκ μαντείων καὶ 
ἐξ ἐνυπνίων καὶ παντὶ τρόπῳ, ὡπέρ 
τίς ποτὲ καὶ ἄλλη ϑεία μοῖρα ἀν- 
ϑρώπῳ καὶ ὁτιοῦν προσέταξε πράτ- 
τειν. Crit. 44A offenbart ihm ein 
Traum, seine Hinrichtung werde 
am dritten Tage erfolgen. 

1 ἀφοσιούμενος. Ἐστὶ γὰρ ἀφο- 
σίωσις ὁσιότητος παραλελειμμένης 
ἀποπλήρωσις. Schol. ad Phaedr. 
2420. 

2 moAkdnıs,nach εἰ, ἐάν, μή etwa, 
scheint ursprünglich anzudeuten: 
wie dergleichen ja oft vorkommt. 
Buttmann im Index zu Plat. Dial. 
IV p. 226. 

5 μουσικὴν ποίει. μουσικὴ ist 
jede geistige Arbeit, wie sie in 

unst und Wissenschaft zur Er- 
scheinung kommt, und kann des- 
halb speziell von Poesie, wie von 
Philosophie verstanden werden. 

7 ἐπικελεύειν von dem ermun- 
ternden Zuspruch an solche, die 
schon mit etwas beschäftigt sind. 
Xen. Cyr. VI 3, 27 τοῖς τὸ δέον 
ποιοῦσιν ἐπικελεύειν. 

ὥσπερ. Bei den mit ὥσπερ an- 
hebenden Sätzen, die eine Erläute- 
rung zum Vorhergehenden bringen, 
ist das Asyndeton sehr häufig. 


8 τοῖς ϑέουσι διακελεύεσθαι, 
eine sprichwörtliche BRedensart. 
Cic. ad fam. XV 15, 3 currentem, 
ut aiunt, incitarem. 


καὶ ἐμοὶ mit Nachdruck vor οὕτω 
gesetzt, 

9 ὡς φιλοσοφίας — μουσικῆς. 
Strab. X 717B μουσικὴν ἐκάλεσεν 
ὁ Πλάτων καὶ ἔτι πρότερον οἵ Ilv- 
Δαγόρειοι τὴν φιλοσοφίαν. Flat. 
de leg. III 689D ἡ καλλίστη καὶ 
μεγίστη τῶν ξυμφωνιῶν μεγίστη 
δικαιότατ᾽ ἂν λέγοιτο σοφία. 

10 τοῦτο auf ein Femininum be- 
zogen. Ebenso ist αὐτὸ 88A οὕτω 
γὰρ αὐτὸ φύσει ἰσχυρὸν εἶναι 
mit Bezug auf ψυχήν, 109A πάμ- 
μεγά τι εἶναι αὐτὸ mit Bezug auf 
τὴν γῆν gesagt. 

11 ἡ tod ϑεοῦ ἕορτή. ὃ. 5680, 

14 ἀσφαλέστερον γὰρ εἶναι von 
?öo&sabhängig. Ähnlich apol. 21E. 

16 ἐποίησα. ποιεῖν hier absolut, 
wie unser dichten. 

17 μετὰ δὲ τὸν ϑεόν, kurzer Aus- 
druck für μετὰ δὲ τὸ εἰς τὸν ϑεὸν 
προοίμιον. , 

18 ποιεῖν μύϑους, ἀλλ᾽ οὐ λόγους. 
υὖϑος dem λόγος entgegengesetzt, 
bezeichnet die Erzählung von etwas 


61 


Ο ἔοικε, τήμερον" 


D 


ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


32 


λόγους, καὶ αὐτὸς οὐκ ἦ μυϑολογικός, διὰ ταῦτα δή, οὗς 
προχείρους εἶχον καὶ ἠπιστάμην μύϑους τοὺς Αἰσώπου, τού- 
τους ἐποίησα, οἷς πρώτοις ἐνέτυχον. 

V. Ταῦτα οὖν, ὦ Κέβης, Εὐήνῳ φράξε, καὶ ἐρρῶσϑαι, 
καί, ἂν σωφρονῇ, ἐμὲ διώκειν ὡς τάχιστα. ἄπειμι δέ, ὡς 
κελεύουσι γὰρ ᾿Αϑηναῖοι.᾽ καὶ ὃ Σιμμίας" 
"οἷον παρακελεύει,᾽ ἔφη, 'τοῦτο, ὦ Σώκρατες, Εὐήνῳ. πολλὰ 
γὰρ ἤδη ἐντετύχηκα τῷ ἀνδρί. σχεδὸν οὖν, ἐξ ὧν ἐγὼ ἤσϑη- 
μαι, οὐδ᾽ ὁπωστιοῦν σοι ἑκὼν εἶναι πείσεται. “τί δαί; ἡ δ᾽ 
os‘ “οὐ φιλόσοφος Εὔηνος; "ἔμοιγε δοκεῖ,᾽ ἔφη ὁ Σιμμίας. 
ἐθελήσει τοίνυν καὶ Εὔηνος καὶ πᾶς, ὅτῳ ἀξίως τούτου τοῦ 
πράγματος μέτεστιν. οὐ μέντοι ἴσως βιάσεται αὑτόν" οὐ γάρ 
φασι ϑεμιτὸν εἶναι. καὶ ἅμα λέγων ταῦτα καϑῆκε τὰ σκέλη 
ἐπὶ τὴν γῆν, καὶ καϑεξόμενος οὕτως ἤδη τὰ λοιπὰ διελέγετο. 

Ἤρετο οὖν αὐτὸν ὁ Κέβης" “πῶς τοῦτο λέγεις, ὦ Σώκρα- 
τες, τὸ μὴ ϑεμιτὸν εἶναι ἑαυτὸν βιάξεσϑαι, ἐθέλειν δ᾽ ἂν τῷ 
ἀποϑνήσκοντι τὸν φιλόσοφον ἕπεσϑαι; 'τί δέ, ὦ Κέβης; οὐκ 
ἀκηκόατε σύ τὲ καὶ Σιμμίας περὶ τῶν τοιούτων Φιλολάῳ 


Erfundenem, Erdichtetem im Gegen- 
satz zur Erzählung von etwas Wirk- 
lichem, Thatsächlichem. , Wenn 
oben 60D die Fabeln des Äsop als 
λόγοι bezeichnet waren, so war es 
als genereller Ausdruck gebraucht, 
wie sich aus des Aphthonius Defini- 
tion ergiebt μαὖϑός ἐστι λόγος ψευ- 
δὴς εἰκονέξων ἀλήϑειαν. 


1 καὶ αὐτὸς οὐκ ἢ μυϑολογικός, " 


während in dem gleichfalls von ἐν- 
νοήσας abhängigen ὅτε τὸν ποιητὴν 
δέοι der Optativ steht. Offenbar 
will Sokrates seiner persönlichen 
Überzeugung, dafs er dichterische 
Phantasie nicht besitze, den Cba- 
rakter einer unumstöfslichen That- 
sache geben. 

2 μύϑους τοὺς Αἰσώπου dem 
Relativ nachgestellt und assimiliert. 
66 E ἡμῖν ἔσται οὗ ἐπιϑυμοῦμέν TE 
καί pausv ἐρασταὶ εἶναι φρονήσεως. 
Sauppe zu Prot. 342B. 

3 ἐποίησα. In diesem Sinne 
stand oben 60D ἐντείνειν. 

5 ἐμὲ διώκειν ὡς τάχιστα. Der 
Tod erscheint dem Philosophen als 
der Schlufsakt des Absterbens, das 
er schon im Leben übt, und daher 
als etwas Wünschenswertes. 


7 οἷον παρακελεύει. 117D οἷα 
— ποιεῖτε, ὦ ϑαυμάσιοι. 

πολλὰ -- ἐντετύχηκα. Parm. 
126B Ζήνωνος ἑταίρῳ πολλὰ ἐντε- 
τύχηκε. Lach. 197 ὁ δὲ Δάμων 
τῷ Προδίκῳ πολλὰ πλησιάξει. Crat. 
396 D Eod ev πολλὰ αὐτῷ συνῆν. 

11 τοὐτουτοῦ πράγματος. S.zu 580. 

13 καϑῆκε τὰ σκέλη. Olymp. 6, 
26 seq. συντονώτερον σχῆμα ἀνέ- 
λαβε καὶ σεμνότερον, ὡς περὶ προ- 
βλήματος σεμνοτέρου μέλλων δια- 
λέγεσϑαι. 

14 οὕτως nach dem Particip, wie 
67D γελοῖον ἂν εἴη ἄνδρα παρα- 
σκευάξονϑ᾽ ἑαυτὸν ἐν τῷ βίῳ ὅτι 
γγυτάτω ὄντα τοῦ τεϑνάναι οὕτω 
ζῆν, 83B 96BC 1148. 

16 τὸ μὴ ϑεμιτὸν εἶναι, ἑαυτὸν 
βιάξεσϑαι. Cie. Tusc,. I 30, 74 Vetat 
enim dominans ille in nobis deus 
iniussu hinc nos suo demigrare. 

18 Φιλολάφ. Philolaos, von einigen 
ein Tarentiner, von anderen ein 
Krotoniate genannt. Aus der vor- 
liegenden Stelle scheint sich zu er- 
geben dafs er ein Zeitgenosse des 

okrates war und sich eine Zeit 
lang in Theben aufhielt. Er war 
der erste, der Aufzeichnungen über 


_ 


0 


"» ᾽ N -“ ᾿ , \ ᾽ \ 4 7 5 
δ τῆς ἀποδημίας τῆς ἕκεῖ, ποίαν τινὰ αὐτὴν οἰόμεϑα είναι 


ΦΑΊΔΩΝ, 


συγγεγονότες: ἢ 


οὐδέν 78 σαφές. 


33 


% «-. \ x 
ω Σώκρατες. ᾿ «ἀλλὰ μὴν 


καὶ ἐγὼ ἐξ ἀκοῆς περὶ αὐτῶν λέγω" ἃ μὲν οὖν τυγχάνω ἀκη- 
κοώς, φϑόνος οὐδεὶς λέγειν. καὶ γὰρ ἴσως καὶ μάλιστα πρέπει 
μέλλοντα ἐκεῖσε ἀποδημεῖν διασκοπεῖν τε καὶ μυϑολογεῖν περὶ E 


τί 


γὰρ ἄν τις καὶ ποιοῖ ἄλλο ἐν τῷ μέχρι ἡλίου δυσμῶν χρόνῳ; 


ΥΙ. 


, 5 ἂν ἃ ᾽ 7 \ 
‘Kara τί οὖν δή ποτὲ οὔ φασι ϑεμιτὸν εἶναι αὐτὸν 


3 5 ἢ ZN \ " 077 « 

ἑαυτὸν ἀποκχτιννύναι, ὦ Σώκρατες; ἤδη γὰρ ἔγωγε, ὅπερ νῦν 
’ ’ ’ ᾽ Θ᾿ οἱ - 

δὴ σὺ ἤρου, καὶ Φιλολάου ἤκουσα, ὅτε παρ ἡμῖν διῃτᾶτο, 

ἤδη δὲ καὶ ἄλλων τινῶν, ὡς οὐ δέοι τοῦτο ποιεῖν" σαφὲς δὲ 


x 2 mw XS \ ’ 2 ΦΧ Ἵ [4 ΟῚ 
περὶ αὐτῶν οὐδενὸς πώποτε οὐδὲν ἀκήκοα. 
“τάχα γὰρ ἂν καὶ ἀκούσαις. 


σϑαι χρή,᾽ ἔφη" 
die Pythagoreische Lehre machte, 
Platon lernte dieselben kennen, als 
er in Unteritalien war. 

1 ovyysyovorss. συγγίγνεσϑαι, 
wie συνεῖναι, von dem Verkehr 
zwischen Lehrern und Schülern. 

οὐδέν γε. Auf die mit οὐκ an- 
hebende Frage des Sokrates folgt 
nicht eine geradezu verneinende 
Antwort. Kebes hat in der That 
davon gehört, nurnichts Bestimmtes. 

σαφές. Olymp. p. 7, 32 ἔϑος δὲ 
5 
nv τοῖς Πυϑαγορείοις δι᾿ αἰνιγμά- 
των λέγειν. 

3 καὶ vor Superlativen entspricht 
dem ‚lateinischen vel. 

4 ἐκεῖσε, wie ἐκεῖ häufig von der 
Unterwelt. 63E μοὶ φαίνεται εἶκό- 
Tas ἀνὴρ τῷ ὄντι ἐν φιλοσοφέᾳ 
διατρίψας τὸν βίον ϑαρρεῖν μέλ- 
λων ἀποϑανεῖσϑαι καὶ εὔελπις εἰ- 
ναι ἐκεῖ μέγιστα οἴσεσθαι ἀγαϑά, 
ἐπειδὰν “τελευτήσῃ. 1110 ἀλλ᾽ εὖὔχε- 
σϑαί γέ που τοῖς θεοῖς ἔξεστί τε 
καὶ χρὴ τὴν μετοίκησιν τὴν ἐνθένδε 
ἐκεῖσε εὐτυχῆ γενέσθαι. Ebenso 
sprechen auch wir vom Jenseits, 

τί γὰρ ἄν τις καὶ ποιοῖ, was 
sollte denn einer auch an- 
deres thun? 

6 μέχρι ἡλίου δυσμῶν. Olymp. 
9, 20 νόμος γὰρ ἦν παρὰ τοῖς ΄4ϑη- 
ναίοις τὸ μηδένα φονεύειν ἐν ἡμέρᾳ. 
Deshalb 890 ἕως ἔτι „Pas Be, 
116E ἀλλ᾽ οἶμαι — ἔτι ἥλιον εἶναι 
ἐπὶ τοῖς ὄρεσιν καὶ οὔπω δεδυκέναι. 

12 ἴσως μέντοι. Zweierlei war 
dem Kebes in den Reden des So- 
krates auffällig erschienen, dafs 

Par, PHAED. 


“ἀλλὰ προϑυμεῖ- 
ἴσως μέντοι 


der’'Tod dem Philosophen erwünscht 
sein soll und dafs es dennoch nicht 
eglaubt sein soll sich selbst zu töten: 
τὸ un ϑεμιτὸν εἶναι ἑαυτὸν βιάξε- 
σϑαι, ἐθέλειν δ᾽ ἂν τῷ ἀποϑνή- 
σκοντι τὸν φιλόσοφον ἕπεσϑαι(θ1})}Ἅ 
Nachdem zunächst die Unzulässig- 
keit des Selbstmordes zur Diskussion 
gestellt war, beginnt Sokrates da- 
mit die logische Berechtigung des- 
selben zu begründen, die darinliegt, 
dafs das Leben nicht absolut ein 
Gut ist. Wenn nun das Leben für 
manche, z. B. für die Philosophen, 
gar nicht als ein Gut gilt und sie 
sich deshalb den Tod wünschen, 
so sollte man meinen, dals es den- 
selben erlaubt sei es sich selbst zu 
nehmen. Hiermit sind die zwei 
Gedanken wiederholt, diedem Kebes 
widersprechend erschienen. Die 
Periode, in welcher dies geschieht, 
ahmt die Lässigkeit der Umgangs- 
sprache nach; Platon will so un- 
merklich, wie "möglich, zum Thema 
überleiten. Aus dem zweimal ge- 
setzten ἴσως ϑαυμαστὸν σοι φα- 
νεῖται (φαίνεται) geht hervor, dafs 
zweierlei unterschieden werden soll, 
1. dafs der Tod unter Umständen 
und für manche besser ist, als das 
Leben, 2. dafs die, denen es besser 
wäre tot zu sein, sich diese Wohl- 
that nicht selbst erzeigen dürfen. 
Im ersten Satze deutet zovro nur 
das Subjekt an, zu dem ἁπλοῦν 
ἐστιν das Prädikat ist. Was unter 
τοῦτο zu verstehen ist, wird in dem 
mit dem explikativen καί angereih- 


3 


62 


᾿ 


ww 


34 


HAATSNOX 


ϑαυμαστόν σοι φανεῖται, εἰ τοῦτο μόνον τῶν ἄλλων ἁπάντων 
ἁπλοῦν ἐστιν καὶ οὐδέποτε τυγχάνει τῷ ἀνθρώπῳ, ὥσπερ καὶ 
τἄλλα, ἔστιν ὅτε καὶ οἷς βέλτιον τεϑνάναι ἢ ξῆν. οἷς δὲ 
βέλτιον τεϑνάναι, ϑαυμαστὸν ἴσως σοι φαίνεται, εἰ τούτοις 
τοῖς ἀνθρώποις μὴ ὕσιον αὐτοὺς ἑαυτοὺς εὖ ποιεῖν, ἀλλὰ ἄλλον 
δεῖ περιμένειν εὐεργέτην, καὶ ὁ Κέβης ἠρέμα ἐπιγελάσας" “ἴττω 


Ζεύς, ἔφη τῇ αὑτοῦ φωνῇ εἰπών. 


ἱκαὶ γὰρ dv δόξειεν," ἔφη 


ὁ Σωκράτης, ᾿οὕτω γ᾽ εἶναι ἄλογον" οὐ μέντοι ἀλλ᾽ ἴσως γ᾽ 
ἔχει τινὰ λόγον. ὁ μὲν οὖν ἐν ἀπορρήτοις λεγόμενος περὶ 
αὐτῶν λόγος, ὡς ἔν τινι φρουρᾷ ἐσμεν ol ἄνϑοωποι καὶ οὐ 


ten Satze gesagt: οὐδέποτε τυγχάνει 
τῶ ἀνθρώπῳ βέλτιον τεϑνάναι ἢ 
£nv. Es wird also bezweifelt, ob 
es schlechthin geltend sei, dafs der 
Tod besser ist als das Leben. Der 
zweite Satz geht nun zu denen über, 
welchen es besser ist tot zu sein, 
οἷς δὲ βέλτιον τεϑνάναι rekapitu- 
liert also kurz den Inhalt des ersten 
Satzes. 

Ι μόνον τῶν ἄλλων ἁπάντων. 
Der partitive Genitiv zur Verstär- 
kung des Begriffes uovov hinzuge- 
fügt, wie er sich auch bei Super- 
latıven findet, z. B. de leg. XII 
969 A ἀνδρειότατος τῶν ὕστερον 
ἐπιγιγνομένων. 

2 ἁπλοῦν, einfach, unter- 
schiedslos, von dem, wasschlecht- 
hin auszusagen ist, 

οὐδέποτε nach εἶ, während es im 
entsprechenden Gliede der Periode 
μοι δῦ ϑαυμαστὰν ἴσως σοι φαίνεται, 
εἰ -- μὴ ὅσιον. Nach ϑαυμάξω, 
εἰ findet sich οὐ auch 97 A ϑαυμάξω 
γάρ, el, ὅτε μὲν ἑκάτερον αὐτῶν 
χωρὶς ἀλλήλων nv, ἕν ἄρα ἑκάτερον 
ἣν καὶ οὔκ ἡστην τότε δύο. 

8 ἔστιν Orte καὶ οἷς ist im engen 
Anschluls an das unmittelbar vor- 
hergehende positive ὥσπερ καὶ τάλ- 
λα gesetzt, während man wegen 
οὐδέποτε erwartet, dafs diese Be- 
griffe negiert seien. 

„5 un ὅσιον. ἐστὶν fehlt, wie 65A 
ὦ μηδὲν ἡδὺ τῶν τοιούτων. 

6 ἴττω Ζεύς. In der rein böo- 
tischen Mundart (φωνή) hiefs es 
ἴττω Ζεύς, wie man auch Arist. 
Acharn. 911 liest. Kebes, der in 
seiner Herzensfreude darüber, dafs 
Sokrates so gut seine Gedanken 


errät, unwillkürlich in seinen Lan- 
desdialekt verfällt, vermischt doch 
böotische und attische Formen. 

8 οὕτω, 80 ἃ. h, ohne genauere 
Prüfung. 

9 ἔχει τινὰ λόγον, hat seinen 
guten Grund. Litoten, wie gleich 
darauf μέγας τὲ τις. Crit. 44 A 
καὶ κινδυνεύεις ἐν καιρῷ τινι οὐκ 
ἐγεῖραί με. 

ἐν ἀπορρήτοις. ἀπόρρητα werden 
von den Lehren der Örphiker zu 
verstehen sein, einer ungefähr 600 
v, Chr, auftauchenden mystischen 
Sekte, die in Orpheus einen Weihe- 

riester und Mysterienstifter sah. 

on den Orphikern mögen die Py- 
thagoreer manches angenommen 
haben. 

10 ἔν τινι φρουρᾷ ἐσμεν ol ἀν- 
ϑρωποι. Crat. 400B σῆμά τινές 
φασιν αὐτὸ (SC. τὸ σῶμα) εἶναι τῆς 
ψυχῆς, ὡς τεϑαμμένης ἐν τῷ νῦν 
παρόντι. — δοκοῦσι μέντοι μοι 
μόλιστα ϑέσϑαι οἵ ἀμφὶ Ὀρφέα 
τοῦτο τὸ ὄνομα, ὡς δίκην διδούσης 
τῆς ψυχῆς, ὧν δὴ ἕνεκα δίδωσι" 
τοῦτον δὲ περίβολον ἔχειν, ἵνα 
σῴξηται, δεσμωτηρίου εἰκόνα. Ein 
ähnlicher Ausspruch wird dem Py- 
thagoreer Philolaos zugeschrieben: 
μαρτυρέονται δὲ καὶ ol παλαιοὶ ϑ᾽ εο- 
λόγοι τε καὶ μάντιες ὡς διά τινὰς 
τιμωρίας ἃ ψυχὰ τῷ σώματι συνέ- 
ξευκται καὶ καϑάπερ ἐν σάματιτούτῳ 
τέϑαπται (Clem, Al. strom. III 17). 

φρουρᾷ. Dieselbe Vorstellung 
findet sich bei Cie. somn. Scip. 3, 10 
piis omnibus retinendus est animus 
in custodia corporis, Tusc. I 30 74 
nec tamen illa vincla carceris ru- 
perit. 


ΦΑΊΔΩΝ, 


δεῖ δὴ ἑαυτὸν ἐκ ταύτης λύειν οὐδ᾽ ἀποδιδράσκειν, μέγας τέ 
τίς μοι φαίνεται καὶ οὐ ῥάδιος διιδεῖν" 


οὐ μέντοι ἀλλὰ τόδε 


γέ μοι δοκεῖ, ὦ Κέβης, εὖ λέγεσθαι, τὸ ϑεοὺς εἷναι ἡμῶν 
τοὺς ἐπιμελουμένους καὶ ἡμᾶς τοὺς ἀνθρώπους ἕν τῶν κτη- 


5 μάτων τοῖς ϑεοῖς εἶναι. 
φησὶν ὁ Κέβης. “οὐκοῦν, 


ἢ σοὶ οὐ δοκεῖ οὕτως; 
5 m ς \ \ Ἢ » m 
ἡ δ᾽ ὅς, καὶ σὺ ἂν τῶν σαυτοῦ 


“ἔμοιγε, 


κτημάτων εἴ τι αὐτὸ ἑαυτὸ ἀποκτιννύοι μὴ σημήναντός σου, 
ὅτι βούλει αὐτὸ τεϑνάναι, χαλεπαίνοις ὧν αὐτῷ καί, εἴ τινα 


ἔχοις τιμωρίαν, τιμωροῖο ἄν; 


ς ͵ 3 
πάνυ γ΄, 


’ ἔφη. “ἴσως τοίνυν 


10 ταύτῃ οὐκ ἄλογον μὴ πρότερον αὑτὸν ἀποκτιννύναι δεῖν, πρὶν 
ἀνάγκην τινὰ ϑεὸς ἐπιπέμψῃ, ὥσπερ καὶ τὴν νῦν ἡμῖν παρ- 


οὖσαν. 


v1. 


"AAN εἰκός. ἔφη ὁ Κέβης, 'τοῦτό γε φαίνεται. ὃ 


μέντοι νῦν δὴ ἔλεγες, τὸ τοὺς φιλοσόφους ῥᾳδίως ἂν ἐϑέλειν 
15 ἀποϑνήσκειν, ἔοικεν τοῦτο, ὦ Σώκρατες, ἀτόπῳ, εἴπερ ὃ νῦν 
δὴ ἐλέγομεν εὐλόγως ἔχει, τὸ ϑεόν TE εἶναι τὸν ἐπιμελούμενον 


ἡμῶν καὶ ἡμᾶς ἐκείνου κτήματα εἶναι. 


τὸ γὰρ μὴ ἀγανακτεῖν 


τοὺς φρονιμωτάτους ἐκ ταύτης τῆς ϑεραπείας ἀπιόντας, ἐν ἡ 


8 εὖ λέγεσϑαι. Der Ausspruch 
wird wohl auf die Pythagoreer zu- 
rückzuführen sein. 

4 ἕν τῶν κτημάτων. Leg. X 902B 
ϑεῶν γε μὴν κτήματά φαμεν. εἶναι 
πάντα, ὁπόσα ϑνητὰ ζῷα, ὥνπερ 
καὶ τὸν οὐρανὸν ὅλον. --- ἤδη τοί- 
νυν σμικρὰ ἢ μεγάλα τις φάτω 
ταῦτα εἶναι τοῖς θεοῖς. οὐδετέρως 
γὰρ τοῖς κεχτημένοις ἡμᾶς ἀμελεῖν 
ἂν ein προσῆκον ἐπιμελεστάτοις γε 
ovoı καὶ ἀρίστοις. Ebenda 906A 
ξύμμαχοι δὲ ἡμῖν ὅ εοί TE ἅμα καὶ 
δαέμονες., ἡμεῖς δ᾽ αὖ κτήματα 
ϑεῶν καὶ δαιμόνων. 

ἕν τῶν κτημάτων τοῖς ϑεοῖς εἰ- 
var. 62D heifst es καὶ ἡμᾶς ἐκεί- 
vov κτήματα εἶναι. 8, zu 6006. 

8 ὅτι βούλει. Derselbe Wechsel 
der Modi 940 Οὐκοῦν αὖ ὡμολογή- 
σαμεν ἐν τοῖς πρόσϑεν μήποτ᾽ ἂν 
αὐτὴν ἁρμονίαν γε οὔσαν ἐναντία 
ᾷδειν οἷς. ἐπιτείνοιτο καὶ χαλῶτο 
καὶ πάλλοιτο καὶ ἄλλο ὁτιοῦν πά- 
Dos πάσχοι ἐκεῖνα, ἐξ ὧν τυγχάνει 
οὖσα, , ἀλλ᾽ ἕπεσϑαι ἐκείνοις καὶ 
οὔποτ᾽ ἂν ἡ ἡγεμονεύειν; Prot. 320 B 
Gorg. 464}, 

ἂν wiederholt nach σὺ ἄν, wie 
720 κἂν -- ταχὺ ἂν. 


10 πρὶν ohne ὧν mit dem Konj., 
weil in der Zeitbestimmung zu- 
gleich die Absicht liegt. Ebenso 
Tim. 57 B λυόμενα οὐ παύεται, πρὶν 
ἢ παντάπασιν ὠϑούμενα καὶ δια- 
λυϑέντα ἐχφύγῃ -- ἢ νιπκηϑέντα 
— μείνῃ, Theaet,. 169B τὸν. γὰρ 
προσελϑόντα οὐκ ἀνίης, πρὶν ἀναγ- 
κάσῃς -- - προσπαλαῖσαι, leg. ΙΧ 
873 A οὐδὲ ἔχπλυτον ἐθέλειν γίγνε- 
σϑαι τὸ μιανϑέν, πρὶν φόνον φόνῳ 
I τίσῃ. 
pa ἀνάγκην τινά. Ahnlich 1154 
ὅταν ἡ εἱμαρμένη καλῇ. 

ϑεὸς ohne Artikel, wie 62D oi- 
περ ἄριστοί εἰσι τῶν ὄντων ἐπιστά- 
ται; ,«ϑεοί, 63A ἡμᾶς ἀπολείπων 
καὶ ἄρχοντας ἀγαϑούς — ϑεούς. 


14 ῥᾳδίως ἂν ἐϑέλειν ἀποϑνή- 
crew, wie 63A ῥᾳδίως ἀπαλλάτ- 
τεσϑαι. Den Gegensatz dazu bildet 
ἀγανακτεῖν ἀποϑνήσκοντα (62E), 
ἀγανακτεῖν τῷ ϑανάτῳ. 


15 ἔοικεν τοῦτο--- ἀτόπῳ. Ebenso 
mit dem Dativ des Partieips, 86D 
καὶ γὰρ οὐ φαύλως ἔοικεν amıo- 
μένῳ τοῦ λόγου. Eine dem Platon 
sehr geläufige Ausdrucksweise. Vgl. 
Apol. 318. 


8. Ἔ 


63 


36 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ἐπιστατοῦσιν αὐτῶν οἵπερ ἄριστοί εἰσιν τῶν ὄντων ἐπιστάται, 
ϑεοί, οὐκ ἔχει λόγον. οὐ γάρ που αὐτός γε αὑτοῦ οἴεται 
ἄμεινον ἐπιμελήσεσθαι ἐλεύϑερος γενόμενος" ἀλλ᾽ ἀνόητος 
μὲν ἄνϑρωπος τάχ᾽ ἂν οἰηϑείη ταῦτα, φευκτέον εἷναι ἀπὸ τοῦ 


; δεσπότου, καὶ οὐκ dv λογίξοιτο, ὅτι οὐ δεῖ ἀπό γε τοῦ ἀγα- 


ϑοῦ φεύγειν, ἀλλ᾽ ὅτι μάλιστα παραμένειν, διὸ ἀλογέστως ἂν 
φεύγοι" ὁ δὲ νοῦν ἔχων ἐπιϑυμοῖ που dv ἀεὶ εἶναι παρὰ τῷ 
αὑτοῦ βελτίονι. καίτοι οὕτως, ὦ Σώκρατες, τοὐναντίον εἶναι 
εἰκὸς ἢ ὃ νῦν δὴ ἐλέγετο" τοὺς μὲν γὰρ φρονίμους ἀγα- 
νακτεῖν ἀὠποϑνήσκοντας πρέπει, τοὺς δ᾽ ἄφρονας χαίρειν: 
ἀκούσας οὖν ὁ Σωκράτης ἡσϑῆναί τέ μοι ἔδοξε τῇ τοῦ Κέβη- 
τος πραγματείᾳ, καὶ ἐπιβλέψας εἰς ἡμᾶς" “ἀεί τοι, ἔφη, " 
Κέβης λόγους τινὰς ἀνερευνᾷ, καὶ οὐ πάνυ εὐϑέως ἐϑέλει 
πείϑεσθϑαι, ὅτι ἄν τις εἴπῃ. καὶ ὁ Σιμμίας" “ἀλλὰ μήν," ἔφη, 


-- 
<< 


“ὦ Σώκρατες, νῦν γέ μοι δοκεῖ τι καὶ αὐτῷ λέγειν Κέβης᾽ τί τὸ 


γὰρ ἂν βουλύμενοι ἄνδρες σοφοὶ ὡς ἀληϑῶς δεσπότας ἀμεί- 
νους αὐτῶν φεύγοιεν καὶ ῥαδίως ἀπαλλάττοιντο αὐτῶν; καί 
uoı δοκεῖ Κέβης εἰς σὲ τείνειν τὸν λόγον, ὅτι οὕτω ῥαδίως 
φέρεις καὶ ἡμᾶς ἀπολείπων καὶ ἄρχοντας dyadovg, ὡς αὐτὸς 


2 αὐτός, nämlich 6 φρονιμώτα- 
τος. Derselbe Übergan vom Plu- 
ral zum Singular „104 ”Ao’ οὖν 
— τάδε ein ἄν, ἃ ὅτι αν κατάσχῃ 
μὴ μόνον ἀναγκάξει τὴν αὑτοῦ 
ἰδέαν αὐτὸ ἴσχειν, ἀλλὰ καὶ ἔναν- 
τίου αὐτῷ ἀεί τινος; Ebenso 70E, 

4 ταῦτα. Das Neutrum des Demon- 
strativpronomens im Plural einen 
Infinitiv ankündigend, wie 68B 
σφόδρα γὰρ αὐτῷ ταῦτα δόξει, μη- 
δαμοῦ ἄλλοϑι καϑαρῶς, ἐντεύξε- 
σϑαι φρονήσει, ἀλλ᾽ ἢ ἐκεῖ, 804 
τάδε ἡμῖν ξυμβαίνει, τῷ μὲν δ᾽ είῳω 
— ὁμοιότατον εἶναι ψυχήν. Vgl. 
70D 103E. 

φευκτέον εἶναι. Der Thor meint, 
man müsse jedenfalls von seinem 
Herren fliehen; von dieser allge- 
meinen Voraussetzung ausgehend 
glaubt er sogar von einem guten 
Herren fliehen zu müssen, womit 
er sich einer grofsen Unbesonnen- 
heit schuldig macht. Zu ano γε 
τοῦ ἀγαϑοῦ ist natürlich δεσπότου 
zu ergänzen. 

7 παρὰ τῷ αὑτοῦ βελτίονι. Apol. 
29B τὸ δὲ ἀδικεῖν καὶ ἀπειϑεῖν 


τῷ βελτίονι καὶ ϑεῷ καὶ ἀνθρώπῳ 
ὅτι κακὸν καὶ αἰσχρόν ἐστιν οἶδα. 

12 πραγματείᾳ. 64E wird dem 
Philosophen πραγματεία beigelegt, 
99D 100B moeayuareveohe von 
der philosophischen Forschung ge- 
braucht. 

ὁ Κέβης. 77A wird von Ke- 
bes gesagt: καέτοι -παρτερώτατος 
ἀνθρώπων ἐστὶν πρὸς τὸ ἀπιστεῖν 
τοῖς λόγοις. 

15 μοι -- καὶ αὐτῷ, wie 1110 
ἀλλ᾽ ἐμοῦ γε βίᾳ καὶ ᾿αὐτοῦ. 

τι — λέγειν. Gegensatz οὐδὲν 
λέγειν. T4A φῶμέν τι εἶναι ἢ μη- 
δέν; Vgl. 6806. 

16 ἄνδρες σοφοὶ ὡς ἀληϑῶς, wie 
80D εἰς "Audov ὡς ἀληϑῶς. Anders 
64 B οἵ ὡς ἀληϑῶς φιλόσοφοι, 988 
τὰς ὡς ἀληϑῶς αἰτίας, 1104 ἡ ὡς 
ἀληϑῶς γῆ, 64E 66B 67BDE 898. 

17 αὐτῶν natürlich auf ἄνδρες be- 
züglich, nicht auf δεσπότας. „Ebenso 
108 C ὧν ἐλϑόντων ὑπ᾽ ἀνάγκης 
φέρεται εἰς τὴν αὐτῇ πρέπουσαν 
οἴκησιν. 114E κοσμήσας τὴν ψυ- 
χὴν οὐκ ἀλλοτρίῳ, ἀλλὰ τῷ αὐτῆς 
κόσμῳ. 


DAIARN. 37 


ὁμολογεῖς, ϑεούς.᾽ “δώκαια,᾽ 


ἔφη. “λέγετε. 


λέγειν, ὅτι χρή μὲ πρὸς ταῦτα ἀπολογήσασϑαι ὥσπερ ἐν ÖL- 


καστηρίῳ.᾽" 


πάνυ μὲν odv, ἔφη ὁ Σιμμίας. 
VII. Φέρε δή,᾽ ἢ δ᾽ ὅς, 
s ὑμᾶς ἀπολογήσασϑαι ἢ πρὸς τοὺς δικαστάς. 


'πειραϑῶ πιϑανώτερον πρὸς 
ἐγὼ γάώρ,᾽ ἔφη, 


ὦ Σιμμία τε καὶ Κέβης, εἰ μὲν μὴ μην ἥξειν πρῶτον μὲν 
παρὰ ϑεοὺς ἄλλους σοφούς TE καὶ ἀγαϑούς. ἔπειτα καὶ παρ᾽ 
ἀνθρώπους τετελευτηκότας ἀμείνους τῶν ἐνθάδε, ἠδίκουν ἂν 


οὐκ ἀγανακτῶν τῷ ϑανάτῳ" νῦν δὲ 
wre ἐλπίζω ἀφίξεσϑαι ἀγαϑούς" 
ὅτι μέντοι παρὰ ϑεοὺς δεσπότας πάνυ ἀγα- 


διισχυρισαίμην" 


καὶ τοῦτο μὲν οὐκ ἂν πάνυ 


ϑοὺς ἥξειν, εὖ ἴστε, ὅτι, εἴπερ τι ἄλλο τῶν τοιούτων. διισχυ- 
ρισαίμην ἂν καὶ τοῦτο. ὥστε διὰ ταῦτα οὐχ ὁμοίως ἀγανακτῶ, 
3 ᾽ „ , 5 , » ΄ ΄ Gl 

ἀλλ᾽ εὐελπίς εἶμι εἰναί τι τοῖς τετελευτηκόσι καί, ὥσπερ YE 
15 xal πάλαι λέγεται, πολὺ ἄμεινον τοῖς ἀγαϑοῖς ἢ τοῖς κακοῖς." 


2. ἀπολογήσασϑιαι ὥσπερ ἐν δι- 
καστηρίω. Auf seine Verteidigung 
vor Gericht nimmt Sokrates auch 
noch Bezug gleich darauf πειραϑῶ 
πιϑανώτερον. πρὸς ὑμᾶς ἀπολογή- 
σασϑαι ἢ πρὸς τοὺς δικαστάς und 
69E εἴ τι οὖν ὑμῖν πιϑανώτερός 
εἶμι ἐν τῇ ἀπολογίᾳ, ἢ τοὶς 4ϑη- 
γαίων δικασταῖς, εὖ ἂν ἔχοι. 

7 παρ᾽ ἀνϑρώπους τετελευτηχό- 
τας. ἴω sollen offenbar den 
Freunden entsprechen, die er auf 
der Oberwelt zurückläfst (63 A ἡμᾶς 
ἀπολείπων). 

8 ἠδίκουν ἄν, es wäre nicht 
richtig, es wäre falsch von 
mir. Ebenso steht 72A οὐδ᾽ adi- 
κως im Sinne von οὐδ᾽ ὀρϑῶς, 730 
δικαέως λέγειν, 63B 86D δέκαια 
λέγεϊν. 

9 παρ᾽ ἄνδρας τε. Man erwartet 
hiernach καὶ παρὰ ϑεοῦς; aber 
durch den eingeschalteten Satz καὶ 
τοῦτο μὲν — διισχυρισαίμην ist 
diese Art der Verbindung, unter- 
brochen, und es wird mit ὅτι μέν- 
τοι von neuem angefangen. Wel- 
chen Männern Sokrates in der Un- 
terwelt zu begegnen hofft, setzt er 
Apol. 40E fg. des weiteren aus- 
einander., Es heifst dort: εἰ γάρ 
τις ἀφικόμενος εἰς “Διδου ἀπαλλα- 
γεὶς τούτων τῶν ,φασκόντων δικα- 
στῶν εἶναι εὑρήσει τοὺς ἀληϑῶς 


δικαστάς, οἵπερ καὶ λέγονται͵ ἐκεῖ 
δικάξειν, Μίνως τε καὶ ἹῬΡαδάμαν- 
ϑυς καὶ Αἰακὸς καὶ Τριπτόλεμος 
καὶ ἄλλοι, ὅσοι τῶν ἡμιϑέων δί- 
καιου ἐγένοντο ἐν τῷ ἑαυτῶν βίῳ, 
ἄρα φαύλη ἂν εἴη ἡ ἀποδημία: ἢ 
av Ὀρφεῖ ξυγγενέσϑαι͵ καὶ Mov- 
σαίῳ καὶ Ἡσιόδῳ καὶ Ὁμήρῳ ἐπὶ 
πόσῳ ἄν τις δέξαιτ᾽ ἂν ὑμῶν; 

10 τοῦτο bezieht sich blofs auf 
παρ᾽ ἄνδρας ἀφίξεσϑαι ἀγαϑοῦς, 
nicht auf ἐλπίζω. Platon unter- 
scheidet hier also zwischen blofsen 
Annahmen und festen Überzeu- 
gungen. 

μὲν entspricht dem μέντοι, wie 
85C 114D, 

12 ἥξειν wohl mit Rücksicht auf 
das parallel stehende, von ἐλπίξω 


"abhängige ἀφέξεσθαι gesetzt, wenn- 


gleich das folgende τοῦτο eben so 
wenig, wie das vorhergehende den 
Begriff des regierenden Verbs &- 
πίξω berücksichtigt, ‚sondern nur 
auf παρὰ ϑεοὺς — n&sıv zurück- 
geht. Die Nachahmung der münd- 
lichen Rede, die hier vorliegt, be- 
einträchtigt dieformelleKonzinnität 
der Konstruktion. 

13 οὐχ ὁμοίως, nämlich als wenn 
ich ohne diese Hoffnung wäre. 

14. εἶναί τι τοῖς τετελευτηκόσι. 
918 εἰ δὲ μηδέν ἐστι τελευτήσαντι. 

15 πάλαι. Von diesem alten Glau- 


οἶμαι γὰρ ὑμᾶς Β 


ev ἴστε, ὅτι παρ᾽ ἄνδρας C 


[Ἢ 


l 


- 


33 IIAATRNOL 


τί οὖν,᾽ ἔφη ὁ Σιμμίας, "ὁ Σώκρατες; αὐτὸς ἔχων τὴν διά- 
νον ταύτην ἐν νῷ ἔχεις ἀπιέναι, ἢ κῶν ἡμῖν μεταδοίης; 
κοινὸν γὰρ δὴ ἔμοιγε δοκεῖ καὶ ἡμῖν εἶναι ἀγαϑὸν τοῦτο, καὶ 
ἅμα 001 ἀπολογία ἐστέν, ἐών, ἅπερ λέγεις, ἡμᾶς πείσῃς.᾽ 
ἀλλὰ πειράσομαι, ἔφη. Ἱπρῶτον δὲ Κρίτωνα τόνδε σκεψώ-- 
usde, τί ἐστιν ὃ βούλεσθαί μοι δοκεῖ πάλαι εἰπεῖν. “τί, ὦ 
Σώκρατες, ἔφη ὁ Κρίτων, ἄλλο γε ἢ πάλαι μοι λέγει ὁ μέλ- 
λῶν 001 δώσειν τὸ φάρμακον, ὅτι χρή σοι φράξειν ὡς ἐλά- 
χιστα διαλέγεσθαι; φησὶ γὰρ ϑερμαέίνεσθαι μᾶλλον διαλεγο- 
μένους, δεῖν δὲ οὐδὲν τοιοῦτον προσφέρειν τῷ φαρμάκῳ. εἶ τ 
δὲ μή, ἐνίοτε ἀναγκάξεσθϑαι καὶ δὶς καὶ τρὶς πίνειν τούς τι 
τοιοῦτον ποιοῦντας. καὶ ὁ Σωκράτης" “ἔα, ἔφη, “χαίρειν 
αὐτόν. ἀλλὰ μόνον τὸ ἑαυτοῦ παρασκευαζξέτω ὡς καὶ δὶς δώ- 
σων, ἐὰν δὲ δέῃ, καὶ τρίς. “ἀλλὰ σχεδὸν μέν τι ἤδη, ἔφη 


ὁ Κρίτων᾽ ᾿ἀλλά μοι πράγματα παρέχει. “ἔα αὐτόν,’ ἔφη. 15 


ben der Griechen heilst es Gorg. 
523 A ἦν οὖν νόμος ὅδε περὶ ἀν- 
ϑρώπων. ἐπὶ Κρόνου καὶ ἀεὶ καὶ 
νῦν ἔτι ἔστιν ἐν ϑεοῖς, τῶν ἀνϑροώ- 
πων τὸν μὲν διχαίως τὸν βίον δι- 
πογλέφα: καὶ ὁσίως, ἐπειδὰν τελευ- 

τήσῃ, εἰς μακάρων νήσους ἀπιόντα 
οἰκεῖν ἐν ,πάσῃ εὐδαιμονίᾳ ἐχτὸς 
καχῶν, τὸν δὲ ἀδίκως καὶ ἀϑέως 
εἰς τὸ τῆς τίσεώς τε καὶ δίκης 
δεσμωτήριον, ὃ δὴ Τάρταρον κα- 
λοῦσιν, ἰέναι. 

1 αὐτὸς ἔχων im Gegensatz zu 
ἡμῖν μεταδοίης. Vgl. 57A. 

‚3 κοινόν. Phaedr. 279C κοινὰ 
γὰρ τὰ τῶν φίλων. 

4 ἀπολογία ἐστίν, ἐὰν -- πεί- 
σῃς. Ebenso de rep. I 330B ἐγὼ 
ὃὲ ἀγαπῶ, ἐὰν un ἐλάττω κατα- 
λίπω τουτοισίν. 

ὅ πρῶτον, primum,zuvor. Ebenso 
896 916. 

ὃ τί --- ἄλλο γε ἧ. Nach τί ἄλλο 
γε schwebt ein allgemeiner Begriff 
vor, wie γίγνεται. 

7 ὁ μέλλων σοι δώσειν τὸ φάρ- 
μαχον, auch 117A erwähnt: τὸν 
μέλλοντα διδόναι topdouaxov. Der 
eigentliche Name für diese Person 
war ὁ δήμιος, ὁ δημόσιος, auch ὁ 
δημόκοινος βασανιστής, ὁ πόρνος, 
weil er unrein ist, weshalb er auch 
aufserhalb der Stadt πρὸς τῷ ὀρύγ- 
ματι wohnt. Mit attischer  Urba- 


nität nennt Platon, was hälslich 
und unangenehm ist, nicht mit dem 
eigentlichen Namen, sondern be- 
zeichnet es durch eine Umschrei- 
bung. Vgl. zu 580, Es hindert 
nichts anzunehmen, dafs die Mah- 
nung dieses Mannes aus Teilnahme 
für den edlen Verurteilten hervor- 
gegangen sei. Ja, die Fassung des 

atzes εἰ δὲ μή, ἐνίοτε ἀναγχά- 
ξεσϑαι καὶ δὶς καὶ τρὶς πίνειν τούς 
τι τοιοῦτον ποιοῦντας berechtigt 
sogar zu dieser Annahme, 

9 μᾶλλον, nämlich τοῦ δέοντος. 

10 εἰ δὲ un. Da εἰ δὲ μή zur 
Einführung des Gegensatzes zum 
vorhergehenden Satz formelhaft ge- 
worden war (vgl. 910), so ge- 
brauchte man es nach negativen 
Sätzen im Sinne von εἰ δέ. Crit. 
53E. 

11 καὶ δὶς καὶ τρές. Das erste καὶ 
sogar, das zweite bis, wohl 
auch. Thuk. 182, 2 διελϑόντων 
ἐτῶν καὶ δύο καὶ τριῶν. 

18 μόνον beim Imperativ wie unser 
nur. Phaedr. 262 μόνον δήλωσον, 
Charm, 156 Β μόνον ἐλϑέτω, Euthyd. 
2850 μόνον ἀποφηνάτω. 

14 ἀλλὰ -- μὲν — ἀλλά. Das 
erste Glied hat konzessiven Sinn. 

σχεδὸν und ri durch ein dazwi- 
schen gesetztes Wörtchen getrennt, 
wie σχεδὸν γάρ τι οἶδα Lach. 1920. 


σι 


1 


Ξ 


15 


20 


ΦΑΙΔΩ͂Ν. 39 
«ἀλλ᾽ ὑμῖν δὴ τοῖς δικασταῖς βούλομαι ἤδη τὸν λόγον ἀπο- 
δοῦναι, ὥς μοι φαίνεται εἰκότως ἀνὴρ τῷ ὄντι ἐν φιλοσοφίᾳ 
διατρίψας τὸν βίον ϑαρρεῖν μέλλων ἀποϑανεῖσϑαι καὶ εὔελπις 
εἶναι ἐκεῖ μέγιστα οἴσεσθαι ἀγαϑά, ἐπειδὰν τελευτήσῃ. πῶς 
ἂν οὖν δὴ τοῦϑ᾽ οὕτως ἔχοι, ὦ Σιμμία τε καὶ Κέβης, ἐγὼ 
πειράσομαι φράσαι. 

ΙΧ. Κινδυνεύουσι γὰρ ὅσοι τυγχάνουσιν ὀρϑῶς ἁπτόμενοι 
φιλοσοφίας λεληϑέναι τοὺς ἄλλους, ὅτι οὐδὲν ἄλλο αὐτοὶ ἐπι- 
τηδεύουσιν ἢ ἀποθνήσκειν TE καὶ τεϑνάναι. εἰ οὖν τοῦτο 
ἀληϑές, ἄτοπον δήπου ἂν εἴη προϑυμεῖσϑαι μὲν ἐν παντὶ τῷ 
βίῳ μηδὲν ἄλλο ἢ τοῦτο, ἥκοντος δὲ δὴ αὐτοῦ ἀγανακτεῖν, 
ὃ πάλαι προεϑυμοῦντό τε καὶ ἐπετήδευον. καὶ ὁ Σιμμίας 
γελάσας" “νὴ τὸν Ale,’ ἔφη, ὦ Σώκρατες, οὐ πάνυ γέ με νῦν 
μελοδείοντα ἐποίησας γελάσαι.. οἶμαι γὰρ ἂν δὴ τοὺς πολλοὺς 
αὐτὸ τοῦτο ἀκούσαντας δοκεῖν εὖ πάνυ εἰρῆσϑαι εἰς τοὺς 
φιλοσοφοῦντας καὶ ξυμφάναι ἂν τοὺς μὲν παρ’ ἡμῖν ἀνϑρώ- 
πους καὶ πάνυ. ὅτι τῷ ὄντι οἵ φιλοσοφοῦντες ϑανατῶσι καὶ 
σφᾶς γε οὐ λελήϑασιν, ὅτι ἄξιοί εἰσιν τοῦτο πάσχειν. “καὶ 
ἀληϑῆ γ᾽ ἂν λέγοιεν, ὦ Σιμμία, πλήν γε τοῦ σφᾶς μὴ λελη- 
ϑέναι. λέληϑεν γὰρ αὐτούς, n τε ϑανατῶσι καὶ ἡ ἄξιοί 
εἰσιν ϑανάτου οἱ ὡς ἀληϑῶς φιλόσοφοι. εἴπωμεν γάρ.᾽ ἔφη; 
“πρὸς ἡμᾶς αὐτοὺς χαίρειν εἰπόντες ἐκείνοις" ἡγούμεϑά τι 


2 ἀνὴρ τῷ ὄντι ἐν φιλοσοφίᾳ 
διατρίψας τὸν βίον heilst 66B ὁ 
γνησίως φιλόσοφος. 

4 ἐκεῖ. 8. zu 6LE. 


7 Κινδυνεύουσι. Cic. Tusc. I 31 
75 secernere autem a corpore ani- 
mum ecquid aliud est, quam mori 
discere? Entsprechend sagt So- 
krates 67 ἢ τὸ μελέτημα͵ αὐτὸ τοῦτό 
ἐστι τῶν φιλοσόφων, λύσις καὶ χω- 
ρισμὸς ψυχῆς ἀπὸ σώματος. 

8 λεληϑέναι τοὺς ἄλλους, ὅτι. 
Ebenso ist λανϑάνω kurz darauf 
konstruiert οὐ ,"λελήϑασιν ὅτι ἄξιοί 
εἶσιν τοῦτο πάσχειν. 

αὐτοὶ hinzugefügt, um die Phi- 
losophen den Nichtphilosophen (τοὺς 
ἄλλους) entgegenzusetzen. S. zu 
57A. 

9 ἀποϑνήσκειν τε καὶ τεϑνάναι. 
Epicharmos bei Sext. Emp. adv. 
math. I 273 ἀποθανεῖν ἢ τεϑναναι 
οὔ μοι διαφέρει. 


11 ἀγανακτεῖν 0. ἀγανακτεῖν mit 
dem Obj ektsaccusativ, wie Euthyphr. 
4D ταῦτα δὴ ovv καὶ ἀγανακτεῖ 
0 τε πατὴρ καὶ οἵ ἄλλοι οἰκεῖοι. 
Dagegen 68 Β ἀγανακτῶν τῷ ϑα- 
νάτῳ. 

14 τοὺς πολλούς. Das Volk hielt 
die Philosophen für Schwätzer, 
Atheisten und Jugendverderber. 

16 τοὺς μέν. Zu 58A. 

παρ᾽ ἡμῖν. Wenn aller Orten die 
Philosophen beim Volk in Mifs- 
kredit waren, so kann es nicht auf- 
fallen, dafs’ besonders die durch 
ihren Mangel an Bildung verrufenen 
Landsleute des Simmias (τοὺς μὲν 
παρ᾽ ἡμῖν ἀνθρώπους) sich in dra- 
stischen spöttischen Bemerkungen 
gegen sie ergingen. 

20 ἢ ἀξιοί εἰσιν. Die Menge 
nimmt an, dafs die Philosophen 
den Tod als Strafe für ihre Ver- 
kehrtheit verdienen. 


22 ἡγούμεϑα τι. Platon konsta- 


D 


40 IIAATENOXL 


τὸν ϑάνατον εἶναι" 'ndvv γε, ἔφη ὑπολαβὼν ὁ Σιμμίας. 
ὧρα μὴ ἄλλο τι ἢ τὴν τῆς ψυχῆς ἀπὸ τοῦ σώματος ἀπαλ- 
λαγήν; καὶ εἶναι τοῦτο τὸ τεϑνάναι, χωρὶς μὲν ἀπὸ τῆς 
ψυχῆς ἀπαλλαγὲν αὐτὸ καϑ᾽ αὐτὸ τὸ σώμα γεγονέναι, χωρὶς 
δὲ τὴν ψυχὴν ἀπὸ τοῦ σώματος ἀπαλλαγεῖσαν αὐτὴν nad’ 
εὑτὴν εἶναι; ὧρα μὴ ἄλλο τι ἡ ϑάνατος ἢ τοῦτο; "οὔκ, 
ἀλλὰ τοῦτο,᾽ ἔφη. 'σκέψαι δή, ὠγαϑέ, ἐὰν ἄρα καὶ σοὶ 
ξυνδοκῇ ἅπερ ἐμοί" ἐκ γὰρ τούτων μᾶλλον οἶμαι ἡμᾶς εἴσεσθαι, 
περὶ ὧν σκοποῦμεν. φαίνεταί σοι φιλοσόφου ἀνδρὸς εἶναι 
ἐσπουδακέναι περὶ τὰς ἡδονὰς καλουμένας τὰς τοιάσδε, οἷον 
σίτων καὶ ποτῶν; Ἥἥκιστα, ὦ Σώκρατες, ἔφη ὁ Σιμμίας. "τί 
δέ; τὰς τῶν ἀφοοδισίων;᾽ “οὐδαμῶς. “τί δέ; τὰς ἄλλας τὰς 
περὶ τὸ σῶμα ϑεραπείας δοκεῖ σοι ἐντίμους ἡγεῖσθαι 6 τοιοῦ-- 
τος; οἷον ἱματίων διαφερόντων κτήσεις καὶ ὑποδημάτων καὶ 


tiert zunächst, dafs das in Frage 
Kommende eine begriffliche Sub- 
stanz sei, dann geht er näher auf 
das Wesen desselben ein. Ebenso 
65D φαμέν τι εἶναι δίκαιον αὐτὸ 
ἢ οὐδέν: 1030 ϑεομόν τι καλεῖς 
καὶ ψυχρόν; 

2 ρα μὴ ἄλλο τι. „Gorg. 524B 
ὁ ϑάνατος τυγχάνει ὦν, ὡς ἐμοὶ 
δοκεῖ, οὐδὲν ἄλλο ἢ δυοῖν πραγμά- 
τοιν διάλυσις, τῆς ψυχῆς καὶ τοῦ 
σώματος ἀπ᾿ ἀλλήλοιν. Phaed. 67C, 
Cic. Tusc. I 9, 18 sunt enim qui 
discessum anımi a corpore putent 
esse mortem. 

τὴν τῆς ψυχῆς —- ἀπαλλαγήν; 
καὶ εἶναι τοῦτο τὸ τεϑνάναι. Das 
Prädikat mit dem Artikel in deikti- 
scher Bedeutung. Anders 107C εἰ 
μὲν γὰρ ἦν ὁ ϑάνατος τοῦ παντὸς 
ἀπαλλαγή. 


6. ἄρα μὴ --- ἡ. Der Konjunktiv 
ist der deliberative. Am häufigsten 
ist von demselben allerdings die 
erste Person, doch findet sich auch 
die dritte. Phil. 15D πόϑεν τις 
ἄρξηται: „Vel. 115D. 

7 ἐὰν ἄρα καὶ σοὶ ξυνδοκῇ ἅπερ 
ἐμοί. Bei derartigen Vergleichungen 
pflegt καί im demonstrativen und 
im relativen Satze zu stehen. 76E 
ὥσπερ καὶ ταῦτα ἔστιν, οὕτως καὶ 
τὴν ἡμετέραν ψυχὴν εἶναι. Dafs 
es auch fehlen kann, beweisen fol- 


gende Beispiele: 1000 ἐάν σοι ξυν- 
δοκῇ ὥσπερ ἐμοί, 102 Ὁ βουλόμενος 
δόξαι σοὶ ὅπερ ἐμοί, 108B ἀφικο- 
μένην δὲ ὄϑιπερ al ἄλλαι. 

10 ἐσπουδακέναι. Wegen des 
Perfekts vergl. Phädr. 234D “οκῶ 
γάρ σοι παίζειν καὶ οὐχὶ ἐσπου- 
δακέναι. 


11 εἴ δέ; τὰς τῶν ἀφροῦ. ἃ. 1. τί 


δέ; περὶ τὰς τῶν ἀφροῦ. Die Prä- 
position nicht wiederholt, wie de 
rep. IV 4280 ‘oon ἄρα "dic: τὴν 
ὑπὲρ τῶν ξυλίνων σκενῶν ἐπιστή- 
μην βουλευομένη, ὡς ἂν ἔχοι βέλ- 
τιστα, σοφὴ κλητέα πόλις :᾽ “οὐ μέν- 
zo “τί δέ; τὴν ὑπὲρ τῶν ἐκ τοῦ 
χαλκοῦ N τινὰ ἄλλην τῶν τοιού- 
των; “οὐδ᾽ ἡντινοῦν, ἔφη. 


14 οἷον ἱματέων διαφερόντων. Dals 
Sokrates den hier anfgestellten For- 
derungen gemäls lebte, ergiebt sich 
aus Xen. mem, 16,2. Dort sagt der 
Sophist Antipbon, zu ihm: eis yovv 
οὕτως, ὡς οὐδ᾽ ἂν εἷς δοῦλος ὑπὸ 
δεσπότῃ διαιτώμενος μείνειε, σιτία 
te σιτῇ καὶ ποτὰ πένεις τὰ φαυλό- 
rare καὶ ἱμάτιον ἠμφίέεσαι οὐ μό- 
νον φαῦλον, ἀλλὰ τὸ αὐτὸ θέρους 
TE καὶ χειμῶνος, ἀνυπόδητός τε καὶ 
ἀχίτων διατελεῖς. Der τρίβων des 
Sokrates (Prot. 335D) wurde spä- 
ter allgemeine Philosophentracht. 


ὑποδημάτων. Mit dem Schuh- 
werk wurde in Athen grofser Luxus 


5 


DAIARN, 41 


τοὺς ἄλλους καλλωπισμοὺς τοὺς περὶ τὸ σῶμα πύτερον τιμᾶν 
δοκεῖ σοι ἢ ἀτιμάξειν, καϑ᾽ ὅσον μὴ πολλὴ ἀνάγκη μετέχειν E 


αὐτῶν; "“ἀτιμάξειν ἔμοιγε δοκεῖ, 
λόσοφος. “οὐχοῦν ὅλως δοκεῖ 001,” 


ἔφη. ‘6 γε ὡς ἀληϑῶς φι- 
ἔφη. “ἡ τοῦ τοιούτου 


5 πραγματεία οὐ περὶ τὸ σῶμα εἷναι, ἀλλὰ va’ ὅσον δύναται 
ἀφεστάναι αὐτοῦ, πρὸς δὲ τὴν ψυχὴν τετράφϑαι;᾽ “ἔμοιγε. 
‘do’ οὖν πρῶτον μὲν ἐν τοῖς τοιούτοις δῆλός ἐστιν ὁ φιλύ- 
σοφος ἀπολύων ὅτι μάλιστα τὴν ψυχὴν ἀπὸ τῆς τοῦ σώματος 65 


κοινωνίας διαφερόντως τῶν ἄλλων ἀνϑρώπων;᾽ 
ς x w [4 5 ‚ - Pr ’ ΄ : 
καὶ δοκεῖ γὲ δήπου. ὦ Σιμμία. τοῖς πολλοῖς ανϑρώποις. ᾧ 


“ φαίνεται. 


- ’ m >) „m ” 
μηδὲν ἡδὺ τῶν τοιούτων μηδὲ μετέχει αὐτῶν, οὐκ ἄξιον εἰναι 
- ‚ , -" [4 ς 
ξῆν, ἀλλ᾽ ἐγγύς τι τείνειν τοῦ τεϑνάναν ὁ μηδὲν φροντίζων 


τῶν ἡδονῶν, al διὰ τοῦ σώματός εἰσιν." 


ἀληϑῆ λέγεις. 


πάνυ μὲν οὖν 


15 X. “Τί δὲ δὴ περὶ αὐτὴν τὴν τῆς φρονήσεως κτῆσιν; 


getrieben. Doch gingen Leute, die 
auf strenge Zucht hielten, beson- 
ders die Philosophen, barfufs. dvv- 
ποδήτους nennt sie daher Arist. 
Nub. 103. 

1 καλλωπισμοὺς τοὺς περὶ τὸ 
σῶμα nennt Cic. de nat. deor. II 
58, 146 corporum lenocinia. 

7 ἀρ᾽ ουν, ergone, wie 76 D. 

δηλός ἐστιν ὁ φιλ. Cie. Tuse. I 
31, 75 Quwid tum agimus, nisi ani- 
mum ad se ipsum advocamus, 86- 
cum esse cogimus mazximeque a cor- 
pore abducimus? Secernere autem 
a corpore animum ecequid aliud est 
quam mori discere? 

„10 τοῖς πολλοῖς ἀνθρώποις. Zu 
οἵ πολλοί findet sich nicht selten 
ἄνθρωποι hinzugesetzt. 80 D οἵ 
πολλοὶ ἄνθρωποι, 92 D τοῖς πολλοῖς 
-- ἀνθρώποις, Apol. 29 Β τῶν πολ- 
λῶν ἀνϑρώπων. 

11 μηδέ gleich καὶ ὃς un. Im 
zweiten Satze ist das Relativ in 
einem andern Kasus zu ergänzen, 
auch 81 B οὐ τις ἂν ἅψαιτο καὶ 
ἴδοι, 82 D οἷς τι μέλει τῆς ἑαυτῶν 
ψυχῆς, ἀλλὰ μὴ σώματι πράττοντες 
ξῶσι. Crit. 47 E. 

οὐκ ἄξιον εἶναι ξῆν. Crit. 53 C 
καὶ τοῦτο ποιοῦντι ἀρὰ ἄξιόν σοι 
ξὴν ἔσται. 

12 ἐγγύς τι τείνειν τοῦ τεϑνάναι. 
Soph. Ant. 1165 τὰς γὰρ ἡδονὰς 


ὅταν προδῶσιν ἄνδρες, οὐ τίϑημ᾽ 
ἐγὼ ξῆν τοῦτον, ἀλλ ἔμψυχον ἡγοῦ- 
μαι νεκρόν. Von einem Menschen, 
der kein Vergnügen hat, heifst es 
Phileb, 210 &7v οὐκ ἀνθρώπου βίον, 
ἀλλα τινος πλεύμονος ἢ τῶν ὅσα 
ϑαλάττια͵ user ὀστρεΐνων ἔμψυχά 
ἐστι σωμάτων. 

15 τῆς φρονήσεως. Was unter 
φρόνησις zu verstehen ist, ergiebt 
sich aus 79 C Ὅταν δέ γε αὐτὴ (Οἱ 
ψυχὴ) ne αὑτὴν σκοπῇ ; ἐκεῖσε 
οἴχεται εἰς τὸ καϑαρόν τε καὶ dei 
ον καὶ ἀϑάνατον καὶ ὡσαύτως ἔχον 
καὶ ὡς συγγενὴς οὐσα αὐτοῦ ἀεὶ 
μετ᾽ ἐκείνου τὲ γίγνεται, ὅτανπερ 
αὐτὴ nad” αὐτὴν γένηται καὶ ἐξῇ 
αὐτῇ, καὶ πέπαυταί TE τοῦ πλα- 
νου καὶ περὶ ἐκεῖνα ἀεὶ κατὰ ταὐτὰ 
ὡσαύτως ἔχει ἅτε τοιούτων ἐφαπτο- 
μένη; καὶ τοῦτο αὐτῆς τὸ πάϑημα 
φρόνησις κέκληται ; Daher gelangen 
wir zur φρόνησις erst nach dem 
Tode. 66 D τῷ ὄντι ἡμῖν δέδεικται, 
ὅτι, εἰ μέλλομέν ποτξ καϑαρῶς τῇ 
εἴσεσϑαι, ἀπαλλαχτέον αὐτοῦ (τοῦ 
σώματος) καὶ αὐτῇ τῇ ψυχῃ ϑεα- 
τέον αὐτὰ τὰ πράγματα" καὶ τότε, 
ὡς “ἔοικεν, ἡμῖν ἕσται 0% ἐπιϑυ- 
μοῦμέν τὲ καί φαμὲν ἐρασταὶ εἶναι 
φρονήσεως, ἐπειδὰν τελευτήσωμεν 
— ξῶσιν δὲ οὔ. Vgl. TOB. Nahe 
kommen wir aber der φρόνησις 
mittels der διάνοια. 65 E ὃς ἂν 


42 ΠΛΑΤΩ͂ΝΟΣ, 


πότερον ἐμπόδιον τὸ σῶμα ἢ οὔ, ἐάν τις αὐτὸ ἐν τῇ ξητήσει 
B κοινωνὸν συμπαραλαμβάνῃ, οἷον τὸ τοιόνδε λέγω" dom ἔχει 
ἀλήϑειάών τινα ὄψις τὲ καὶ ἀκοὴ τοῖς ἀνθρώποις, ἢ τά γε τοι- 
αὗτα καὶ ol ποιηταὶ ἡμῖν dei ϑρυλοῦσιν, Örı οὔτ᾽ ἀκούομεν 
ἀκριβὲς οὐδὲν οὔτε ὁρῶμεν; καίτοι εἰ αὗται τῶν περὶ τὸ σῶμα 
αἰσϑήσεων μὴ ἀκριβεῖς εἰσιν μηδὲ σαφεῖς, σχολῇ αἵ γε ἄλλαι" 
πᾶσαι γάρ που τούτων φαυλότεραί εἰσιν. ἢ σοὶ οὐ δοκοῦσιν; 
᾿ ἔφη. πότε οὖν,᾽ ἡ δ᾽ ὅς, “ἡ ψυχὴ τῆς ἀλη- 
ϑείας ἅπτεται; ὅταν μὲν γὰρ μετὰ τοῦ σώματος ἐπιχειρῇ τι 
Ὁ σκοπεῖν, δῆλον, ὅτι τότε ἐξαπατᾶται ὑπ᾽ αὐτοῦ. "ἀληϑῆ λέ- 
γεις. “ἄρ᾽ οὖν οὐκ ἐν τῷ λογίζεσθαι, εἴπερ που ἄλλοϑι, 
κατάδηλον αὐτῇ γίγνεταί τι τῶν ὄντων;᾽ “ναί. “λογίζεται 
δέ γέ που τότε κάλλιστα, ὕταν αὐτὴν τούτων μηδὲν παραλυπῇ 
μήτε ἀκοὴ μήτε ὄψις μήτε ἀλγηδὼν μηδέ τις ἡδονή, ἀλλ᾽ ὅτι 
μάλιστα αὐτὴ za’ αὑτὴν γίγνηται ἐῶσα χαίρειν τὸ σῶμα, 15 
καί, ad’ ὅσον δύναται, μὴ κοινωνοῦσα αὐτῷ μηδ᾽ ἁπτομένη 


οι 


- ͵ 7 
πάνυ μὲν οὖν, 


- 
ς- 


ὀρέγηται τοῦ ὄντος. 


μάλιστα ἡμῶν καὶ ἀκριβέστατα πα- 


ρασκευάσηται αὐτὸ ἕκαστον δια- 
νοηϑῆναι, περὶ ου σχοπεῖ, οτος 
ἂν ἐγγύτατα ἴοι τοῦ γνῶναι ἕκα- 
στον ; πάνυ μὲν οὐν." ‘ag οὐν ἐκεῖ- 
νος ἂν τοῦτο ποιήσειε καϑαρώτατα, 
ὅστις ὅτι μάλιστα αὐτῇ τῇ διανοίᾳ 
ἴοι ἐφ᾽ ἕκαστον at). 

2 οἷον τὸ τοιόνδε “λέγω. 73 D 
“πῶς λέγεις; “οἷον τὰ τοιάδε κτλ.’ 
Mit diesen Worten geht Sokrates 
zur Aufführung von Beispielen über, 
durch die er den eben angedeu- 
teten allgemeinen Satz verdeut- 
lichen will. R 

4 οἵ zoınPei. Ähnliche Aus- 
sprüche finden sich bei Epicharmos: 
νόος ‚sen, καὶ νόος ἀκούει" τἄλλα 
κωφὰ καὶ τυφλά, bei Parmenides 
v.54 μηδέ σ᾽ ἔϑος πολύπειρον ὁδὸν 
κατὰ τήνδε βιάσϑω νωμᾶν «ἄσκο- 
πον ομμα καὶ ἠχήεσσαν ἀκουὴν καὶ 
γλώσσαν᾽ κρῖναι δὲ λόγῳ πολύδη- 
ρον ἔλεγχον ἐξ ἐμέϑεν ῥηϑέντα, 
bei Empedokles y. 57 γυίων πίστιν 
ἔρυκε, νόει δ᾽ n δῆλον ἕκαστον. 
Dasselbe lehrte Herakleitos: κακοὶ 
μάρτυρες ἀνθρώποισιν «ὀφϑαλμοὶ 
καὶ ὦτα βαρβάρους ψυχὰς ἐχόντων 
(Sext. math. VII 126) und Anaxa- 
goras: ὑπὸ ἀφαυρότητος αὐτῶν (τῶν 


“ἔστι ταῦτα. 


“οὐκοῦν καὶ ἐνταῦϑα ἡ 


αἰσϑήσεων) οὐ δυνατοί ἐσμεν κρί- 
νειν τάληϑές (Sext. math, VII 90). 

A, οὔτ᾽ ἀκούομεν ἀκριβὲς οὐδὲν 
οὔτ᾽ ὁρῶμεν scheint ein tragischer 
Vers zu sein. 

5 αὗται. Der Gesichtssinn galt 
dem Platon so sehr für den vor- 
nehmsten, dafs er ihn zur Bezeich- 
nung von®inn iiberhaupt gebraucht, 
Daher ist ihm ὁρατός manchmal 
gleich αἰσϑητός, wie 79 A Tim. 49 A. 

11 λογίξεσϑαι, wie 65 E διανοεῖ- 
σϑαι bezeichnet die rein geistige 
Thätigkeit ohne irgend welche Be- 
teiligung der Sinne. Sie ist ge- 
richtet auf die Erfassung dessen, 
was wahrhaft ist, dem wirkliches 
Sein zukommt, ‚ Platon bezeichnet 
dasselbe als τὰ ὄντα, τὸ ὄν, οὐσίαν 
(65 Ε), τὸ ἀληϑέστατον (65 E), εἴδη 
(102 δ die Ideen. Wer sich die- 
selben angeeignet hat, der ist im 
Besitze der ἀλήϑεια. 

13 παραλυπῇ. Dieses παραλυπεῖν 
wird 66 A bezeichnet als ein ταράτ- 
τειν καὶ οὐκ ἐᾶν χτήσασϑαι ἀλή- 
ϑειᾶν τε καὶ φρόνησιν. 

14 μήτε ἀλγηδὼν μηδέ τις ἡδονή. 

μηδέ, noch auch, nach μήτε, weil 
FE zweite Glied zum ersten im 
Verhältnis eines Gegensatzes steht, 


ΦΑΙΔΩ͂Ν, 43 


τοῦ φιλοσόφου ψυχὴ μάλιστα ἀτιμάξει τὸ σῶμα καὶ φεύγει D 
ἀπ᾽ αὐτοῦ, ξητεῖ δὲ αὐτὴ καϑ᾽ αὑτὴν γίγνεσθαι; 'φαίνεται." 
“τί δὲ δὴ τὼ τοιάδε, ὦ Σιμμία; φαμέν τι εἶναι δίκαιον αὐτὸ 
ἢ οὐδέν᾽ “φαμὲν μέντοι νὴ Alu’ “καὶ καλόν γέ τι καὶ ἀγα-- 
5 ϑόν;᾽ πῶς δ᾽ οὔ; “ἤδη οὖν πώποτέ τι τῶν τοιούτων τοῖς 
ὀφθαλμοῖς εἶδες ;᾽ “οὐδαμῶς, ἡ δ᾽ ὃς. “ἀλλ᾽ ἄλλῃ τινὶ αἰσϑή- 
σδι τῶν διὰ τοῦ σώματος ἐφήψω αὐτῶν; λέγω δὲ περὶ πάν-- 
τῶν. οἷον μεγέϑους πέρι ὑγιείας ἰσχύος καὶ τῶν ἄλλων Evi 
λόγῳ ἁπάντων τῆς οὐσίας, ὃ τυγχάνει ἕκαστον ὄν" ρα διὰ Ἐ 
10 TOd σώματος αὐτῶν τὸ ἀληϑέστατον ϑεωρεῖται, ἢ ὧδε ἔχει" 
ὃς dv μάλιστα ἡμῶν καὶ ἀκριβέστατα παρασκευάσηται αὐτὸ 
ἕκαστον διανοηϑῆναι, περι οὗ EROER οὗτος, ἂν ἐγγύτατα ἴοι 
τοῦ γνῶναι ἕκαστον; ᾿πάνυ μὲν οὐν. “ἄρ᾽ οὖν ἐκεῖνος ἂν 
τοῦτο ποιήσειε καϑαρώτατα, ὅστις ὅτι μάλιστα αὐτῇ τῇ δια-- 
15 νοίᾳ ἴοι ἐφ᾽ ἕκαστον μήτε τὴν ὄψιν παρατιϑέμενος ἐν τῷ δια- 
νοεῖσϑαν μήτε τινὰ ἄλλην αἴσϑησιν ἐφέλκων μηδεμίαν μετὰ 66 
τοῦ λογισμοῦ, ἀλλ᾽ αὐτῇ Ha αὑτὴν εἵλικρινεῖ τῇ διανοίᾳ 
χρώμενος αὐτὸ nad” αὑτὸ εἱλικρινὲς ἕκαστον ἐπιχειροῖ ϑη- 
ρδύειν τῶν ὄντων ἀπαλλαγεὶς ὅτι μάλιστα ὀφϑαλμῶν τε καὶ 


8 τί δὲ δὴ τὰ τοιάδε, nämlich 
λέγεις, wie Gorg. 474D τί δὲ τόδε; 
Vgl. 18 Ὁ. 


δίκαιον αὐτό. Es wird nach 
der Gerechtigkeit an und für sich 
gefragt. αὐτὸ ist also zu δέκαιον 
hinzugesetzt, weil nicht von der 
Gerechtigkeit die Rede ist, die an 
Menschen oder Handlungen oder 
Urteilen zur Erscheinung kommt, 
also von der Gerechtigkeit als Eigen- 


schaft, sondern von der Idee der 
Gerechtigkeit, die nur mit dem 
Geiste erfalst werden kann. 

4 μέντοι. -S. zu 68 BB. 


5 τοῖς ὀφθαλμοῖς — ἄλλῃ τινὶ 
αἰσϑήσει. Der Gesichtssinn wird 
auch sonst bei Platon den anderen 
entgegengesetzt. 65E μήτε τὴν ὄψιν 
παρατιϑέμενος - μήτε τινὰ ἄλλην 
αἴσϑησιν ἐφέλκων. Tim. 1 A τοῦ 
γεγονότος ὁρατοῦ καὶ͵ πάντως αἰ- 
σϑητοῦ, 510 ταῦτα, ἅπερ καὶ βλέ- 
mouev ὅσα τε ἄλλα διὰ τοῦ σώμα- 
τος αἰσϑανόμεϑα. 


1 περὶ πάντων -- τῆς οὐσίας. 


Zu konstruieren περὶ τῆς οὐσίας 
πάντων. 

8 ἑνὶ λόγῳ. Zu ergänzen εἰπεῖν. 

9 τῆς οὐσίας, ὃ τυγχάνει ἕκαστον 
ῦν.. Da Platon das Wort οὐσία 
hier in einem Sinne braucht, der 
sonst nicht üblich war, so fügt er 
die Erklärung gleich hinzu. Ebenso 
Menon 12 Β μελίττης περὶ οὐσίας, 
ὅτι ποτ᾽ ἐστίν. Aus demselben Ge- 
sichtspunkt erklären sich folgende 
Wendungen: 78 0 αὐτὴ ἢ οὐσία, 
ἧς λόγον δίδομεν τοῦ εἶναι, 92 D 
N οὐσία ἔχουσα τὴν ἐπωνυμίαν τὴν 
τοῦ ὃ ἔστιν. 

11 αὐτὸ ἕκαστον, an und für 
sich, nicht behaftet mit den Zu- 
fälligkeiten, mit denen es in die 
Erscheinung tritt, 

17 αὐτῇ καϑ' αὑτὴν εἴλικρινεῖ 
τῇ διανοίᾳ, wie 81 Β ψυχὴν αὐτὴν 
καϑ' αὑτὴν εἰλικρινῆ. 

18 ϑηρεύειν. Die Ausdrücke des 
Jagens werden oft auf die wissen- 
schaftliche Forschung übertragen. 
66 Ο Eumodigovsıv ἡμῶν τὴν τοῦ 
ὄντος ϑήραν. 


u —— a ——n. 


-,.- ὦ. ..- 


nn 


44 TIAATS 


ΝΟΣ 


ὥτων καὶ ὡς ἔπος εἰπεῖν ξύμπαντος τοῦ σώματος ὡς ταράτ- 
rovrog καὶ οὐκ ἐῶντος τὴν ψυχὴν κτήσασϑαι ἀλήϑειάν τε καὶ 
φρόνησιν, ὅταν κοινωνῇ; ἄρ᾽ οὐχ οὗτός ἐστιν, ὦ Σιμμία, εἴ- 
neo τις καὶ ἄλλος, ὁ τευξόμενος τοῦ bvrog;’ "ὑπερφυῶς, ἔφη 


ὁ Σιμμέας, 


“ὡς ἀληϑὴ λέγεις, ὦ Σώκρατες. 


ΧΙ, Οὐκοῦν ἀνάγκη,᾽ ἔφη, "x πάντων τούτων παρίστα- 
σϑαι δόξαν τοιάνδε τινὰ τοῖς γνησίως φιλοσόφοις, ὥστε καὶ 
πρὸς ἀλλήλους τοιαῦτα ἄττα λέγειν, ὅτι κινδυνεύει τοι ὥσπερ 
ἀτραπός τις ἐκφέρειν ἡμᾶς μετὰ τοῦ λόγου ἐν τῇ σκέψει, ὅτι, 
ἕως dv τὸ σῶμα ἔχωμεν καὶ συμπεφυρμένη ἦ ἡμῶν ἡ ψυχὴ 
μετὰ τοιούτου κακοῦ, οὐ μή ποτὲ κτησώμεϑα ἱκανῶς οὗ ἐπι-- 


1 ὡς ἔπος εἰπεῖν das ξύμπαν- 
τος einschränkend. Ebenso 78 E 
ὡς ἔπος εἰπεῖν οὐδαμῶς, 80 Ὁ ὡς 
ἔπος εἰπεῖν ἀϑάνατα. 

3 εἴπερ τις καὶ ἄλλος. γα]. ὅ9 A. 

4 ὑπερφυῶς — ὡς. 99 Ὁ ὑπεο- 
φυὼς ἐὲν οὖν ὦ ὡς βούλομαι. Ebenso 
ϑαυμαστῶς ὡς 92 A „96 A, 

8 κινδυνεύει τοι ὥσπερ ἀτραπὸς 
τις. Sokrates hat, um zu beweisen, 
dafs die wahren Philosophen zu 
sterben wünschen, zweierlei bei- 
gebracht: 1, dafs der Tod die Tren- 
nung des Leibes und der Seele sei, 
2. dafs der Philosoph sich fortwäh- 
rend damit beschäftige seine Seele 
vom Leibe zu trennen, um sich 
seinem Ziele, der Erkenntnis des 
wahrhaft Seienden, immer mehr zu 
nähern. Aus diesen beiden Prä- 
missen, der Definition des Todes 
und der Feststellung der Bedin- 
gungen des Philosophierens, ergiebt 
sich der Schlufssatz, dafs nur durch 
den Tod das Ziel der Philosophen er- 
reicht werden kann. Dieser Schlufs- 
satz wird hier ausgesprochen. Daher 
ist klar, dafs unter dem schmalen 
Fufspfad, der uns aus den Schwie- 
rigkeiten herausführt, nur der Tod 
gemeint sein kann. Diese Auf- 
fassung wird bestätigt durch die 
Worte 66 E τότε, ὡς ἔοικεν, ἡμῖν 
ἔσται οὗ ἐπιϑυμοῦμέν τε nal φα- 
μὲν ἐρασταὶ εἶναι φρονήσεως, ἐπει- 
δὰν τελευτήσωμεν, ὡς ὁ λόγος ση- 
μαίνει, ξῶσιν ὃξ 09. 

9 ἐκφέρειν, zum „Ziele führen, 
wie Soph. Aj. 7 εὖ δέ σ᾽ ἐκφέρειν 
κυνὸς Πακαίνης ὥς τις εὔρινος βά- 
σις, Oed. Col. 1424 ὁρᾶς τὰ τοῦδ᾽ 


οὖν ὡς ἐς ὀρϑὸν ἐκφέρεις μαντεύ- 
μαϑ', 

μετὰ τοῦ λόγου ἐν τῇ σκέψει. 
Diese Worte sind, wie sie hand- 
schriftlich überliefert sind und hier 
stehen, noch von niemandem ge- 
nügend erklärt worden. Deshalb 
wird es erlaubt sein zu einer Ver- 
mutung Schleiermachers seine Zu- 
flucht zu nehmen, wonach dieselben 
von einem Abschreiber fülschlich 
hinter ἐχφέρειν ἡμᾶς gesetzt sind, 
während sie ihren rechten Platz 
nach dem Worte ἔχωμεν haben. In 
den beiden Gliedern ἕως ἂν τὸ “σῶμα 
ἔχωμεν μετὰ τοῦ λόγου ἐν τῇ σκέ- 
ψει und ἕως συμπεφυρμένη N, ἡμῶν 
ἡ ψυχὴ μετὰ τοιούτου κακοῦ wird 
ἀροῦν Gedanke in treffendem 
Wechsel des Ausdrucks zweimal 
bezeichnet und dadurch nachdrück- 
lich hervorgehoben. Jede der bei- 
den Ausdrucksweisen hat innerhalb 
der unmittelbarsten Umgebung die- 
ser Stelle ihre entsprechende aral- 
lele. Was durch ἔχομεν τὸ σῶμα 
μετὰ τοῦ λόγου ἐν τῇ σκέψει ge- 
sagt ist, dem entspricht kurz vor- 
her μήτε τὴν ὄψιν παρατιϑέμενος 
ἐν τῷ διανοεῖσϑαι μήτε τινὰ ἄλλην 
αἴσϑησιν ἐφέλκων μηδεμίαν μετὰ 
τοῦ λογισμοῦ, und an das συμπεφυρ- 
μένη ἡμῶν ἡ ψυχὴ, μετὰ τοιούτου 
κακοῦ ἃ. 1. μετὰ τοῦ σώματος WEr- 
den wir erinnert durch den Aus- 
druck 66 E εὐ γὰρ un οἷόν τε μετὰ 
τοῦ σώματος μηδὲν καϑαρῶς γνῶ- 
ναι. 

11 οὐ μή ποτε κτησώμεϑα. 105 ἢ 
Οὐκοῦν ψυχὴ τὸ ἐναντίον ᾧ αὐτὴ 
ἐπιφέρει ἀεὶ οὐ μή ποτε δέξηται; 


- 


0 


'ψῇσαι ἡμῖν ἐγγίγνεται οὐδέποτε οὐδέν. 


1 


ς 


15 


DPAIAS 


ϑυμοῦμεν" φαμὲν δὲ τοῦτο εἷναι. τὸ ἀληϑές. 


45 


μυρίας μὲν γὰρ 


ἡμῖν ἀσχολίας παρέχει τὸ σῶμα διὰ τὴν ἀναγκαίαν τροφήν' 


ἔτι δέ, ἄν τινὲς νόσοι προσπέσωσιν, 


τοῦ ὄντος ϑήραν: ἐρώτων δὲ καὶ ἐπιϑυμιῶν καὶ φόβων καὶ 
5 εἰδώλων παντοδαπῶν καὶ φλυαρίας ἐμπίμπλησιν ἡμᾶς πολλῆς, 
ὥστε τὸ λεγόμενον ὡς ἀληϑῶς τῷ ὄντι ὑπ᾽ αὐτοῦ οὐδὲ φρο- 


καὶ γὰρ πολέμους καὶ 


στάσεις καὶ μάχας οὐδὲν ἄλλο παρέχει ἢ τὸ σῶμα καὶ al τού-- 


του ἐπιϑυμίαι. 


διὰ γὰρ τὴν τῶν χρημάτων χτῆσιν πάντες 


οἵ πόλεμοι γίγνονται, τὰ δὲ χρήματα ἀναγκαξόμεϑα κτᾶσϑαι 
διὰ τὸ σῶμα δουλεύοντες τῇ τούτου ϑεραπεία᾽ καὶ ἐκ τούτου D 
ἀσχολίαν ἄγομεν φιλοσοφίας πέρι διὰ πάντα ταῦτα. τὸ δ᾽ ἔσχα- 
τον πάντων, ὅτι, ἐάν τις ἡμῖν καὶ σχολὴ γένηται ἀπ᾽ αὐτοῦ 
καὶ τραπώμεϑα πρὸς τὸ σκοπεῖν τι, ἐν ταῖς ζητήσεσιν αὖ 
πανταχοῦ παραπῖπτον ϑόρυβον παρέχει καὶ ταραχὴν καὶ ἐκ- 
πλήττει, ὥστε μὴ δύνασϑαι ὑπ᾽ αὐτοῦ καϑορᾶν τἀληϑές, ἀλλὰ 
τῷ ὄντι ἡμῖν δέδεικται, ὅτι, εἰ μέλλομέν ποτὲ καϑαρῶς τι 
εἴσεσϑαι, ἀπαλλακτέον αὐτοῦ καὶ αὐτῇ τῇ ψυχῇ ϑεατέον αὐτὰ 


4 ἐρώτων δὲ καὶ ἐπιϑ. Tim. 42 A 
ὁπότε δὴ σώμασιν ‚Eugpvrevdeiev 
ἐξ ἀνάγκης, καὶ τὸ μὲν προσίοι, 
τὸ δ᾽ ἀπίοι τοῦ σώματος αὐτῶν, 
πρῶτον μὲν αἴσϑησιν ἀναγκαῖον 
εἴη μίαν πᾶσιν ἐκ βιαίων παϑημά- 
Di ξύμφυτον γίγνεσθαι, δεύτερον 
δὲ ἡδονῇ καὶ λύπῃ μεμιγμένον 
ἔρωτα, πρὸς δὲ τούτοις φύβον καὶ 
ϑυμὸν ὅσα τὲ ἑπόμενα αὐτοῖς καὶ 
ὁπόσα ἐναντίως πέφυκε διεστη- 
κότα. 

ὅ εἰδώλων. Theaet. 150 E ψευδῆ 
καὶ εἴδωλα περὶ πλείονος ποιησά- 
μενοι τοῦ ἀληϑοῦς. 

καὶ φλυαρίας am Schlusse falst 
die vorhergehende Reihe von Be- 
griffen in einen charakteristischen 
allgemeinen Ausdruck zusammen. 
Gorg. 490 Ü περὶ σιτία λέγεις καὶ 
ποτὰ καὶ ἰατροὺς καὶ φλυαρίας. 
Vgl. 101 C. 

6 τὸ λεγόμενον bezieht sich nur 
auf die jedenfalls im Leben viel 
gebrauchte Wendung οὐδὲ φρονῆ- 
σαι ἡμῖν ἐγγίγνεται. 

ὡς ἀληϑῶς τῷ ὄντι, ἐκ “παραλ- 
λήλου gesetzt, wie 79 Ὁ κατὰ ταὐτὰ 
ὡσαύτως, 84 πάλιν αὖ. ὡς ἀλη- 


ϑῶς, wie τῷ ὄντι werden οἵδ zu 
eitierten Ausdrücken oder Stellen 
hinzugefügt. Ebenso steht 90 ὁ 
ατεχνῶς. 

6 οὐδὲ φρονῆσαι ἡμῖν ἐγγίγνε- 
τῶι, man kann gar nicht zur 
Besinnung kommen. 

T καὶ γὰρ πολέμους. Cic. de fin, I 
13, 44 Ex cupiditatibus odıa disci- 
dia discordiae seditiones bella na- 
scuntur. 


9 τῶν χρημάτων. ‚ Olymp. 83, 30 
ὡς δὲ Aoyyivos, τὰ ἐκτὸς πᾶντα 
χρήματα καλεῖ. 


12 διὰ πάντα ταῦτα sagt aus- 
drücklicher noch einmal das, was in 
ἐκ τούτου liegt. 

15 παραπίπτειν, in die Quere 
kommen. 


16 ἀλλὰ — δέδεικται. Die mit 
ὥστε un δύνασθαι angefangene 
Konstruktion wird aufgegeben und 
in die direkte Rede übergegangen. 

18 ἀπαλλακτέον von ἀπαλλᾶττε- 
σϑαι, nicht von ἀπαλλάττειν. 66 A 
ἀπαλλαγεὶς ὅτι μάλιστα ὀφϑαλμῶν 
— καὶ -- ξύμπαντος τοῦ σώματος. 
Ebenso ἀνδριστέον WE. 


ἐμποδίξζουσιν ἡμῶν τὴν ( 


E 


B 


46 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


τὰ πράγματα' καὶ τότε, ὡς ἔοικεν, ἡμῖν ἔσται, οὗ ἐπυϑυμοῦ-- 
μέν τε καί φαμὲν ἐρασταὶ εἶναι φρονήσεως, ἐπειδὰν τελευ- 


τήσωμεν, ὡς ὁ λόγος σημαίνει, ξῶσιν δὲ οὔ. 


εἰ γὰρ μὴ οἷόν 


τὲ μετὰ τοῦ σώματος μηδὲν καϑαρῶς γνῶναι, δυοῖν ϑάτερον, 
ἢ οὐδαμοῦ ἔστιν κτήσασϑαι τὸ εἰδέναι ἢ τελευτήσασιν τότε 5 
67 γὰρ αὐτὴ nad’ αὑτὴν ἡ ψυχὴ ἔσται χωρὶς τοῦ σώματος, πρό- 


" „ 
τερον δ᾽ οὐ. 


᾽ ὦ En , e γ, 
καὶ ἐν ᾧ ὧν ξῶμεν, οὕτως, ὡς ἔοικεν, ἐγγυ- 


τάτω ἐσόμεϑα τοῦ εἰδέναι, ἐὰν ὅτι μάλιστα μηδὲν ὁμιλῶμεν 


τῷ σώματι 


μηδὲ κοινωνῶμεν, ὅτι μὴ πᾶσα ἀνάγκη, μηδὲ 


ἀὠἀναπιμπλώμεθϑα τῆς τούτου φύσεως, ἀλλὰ καϑαρεύωμεν ἀπ᾽ 


᾽ - „ e x ᾽ 7 ὁ - 
αὐτοῦ, ἕως dv ὁ Deog ἀπολύσῃ ἡμᾶς. 


καὶ οὕτω μὲν καϑαροὶ 


ἀπαλλαττόμενοι τῆς τοῦ σώματος ἀφροσύνης, ὡς τὸ εἰκός, 


μετὰ τοιούτων τὲ ἐσόμεϑα καὶ γνωσόμεϑα δι᾽ 


ἡμῶν αὐτῶν 


πᾶν τὸ εἵλικρινές" τοῦτο δ᾽ ἐστὶν ἴσως τὸ ἀληϑές. μὴ καϑαρῷ 


1 οὗ “ἐπιϑυμοῦμέν τε καί φαμὲν 
ἐρασταὶ εἶναι φρονήσεως enthält 
eine, Umschreibung des Begriffes 
φιλόσοφος, womit 82 D φιλομαϑής 
gleichbedeutend gebraucht ist, 

2 φρονήσεως. ὃ. zu 61 B. 

3 0 Aoyog gleichsam „personifi- 
ziert, wie 81 Α τί οὖν, ἂν φαίη ὁ 
λόγος, ἔτι ἀπιστεῖς. Theaet. 210 A. 

7 ἐν ὧ ἂν ξῶμεν. Symp. 185 D 


ἐν ᾧ, δ᾽ ἂν ἐγὼ λέγω. Ph. 84 Β 
ἕως ἂν ξῇ., 
9 ὅτι un. 64 Ὁ καϑ' ὅσον μὴ 


πολλὴ ἀνάγκη μετέχειν αὐτῶν, 83 A 
ὅσον μὴ dvayan αὐτοῖς χρήσϑαι. 

10 ἀναπιμπλώμεϑα. Ebenso heilst 
es 83 D τοῦ σώματος ἀναπλέα. 

11 ἡμᾶς. Dem Platon gilt also die 
Seele für den Menschen; der Kör- 
per ist gleichsam ihre Fessel,, wie 
es denn auch 67 D heifst ἐκλυομένην 
ὥσπερ ἐκ δεσμῶν ἐκ τοῦ σώματος. 

18 μετὰ τοιούτων erklärt man 
gewöhnlich: “mit anderen Reinen’ 
und bringt es in Verbindung mit 
der Stelle 63 B νῦν δὲ εὖ ἴστε, ὅτι 
παρ᾽ ἄνδρας τε ἐλπίζω ἀφίξεσϑαι 
ἀγαϑους. Aber dieser Gedanke war 
mit dem beschränkenden Zusatze 
ausgesprochen χαὶ τοῦτο μὲν οὐκ 
ἂν πάνυ διισχυρισαίμην, undin der 
Diskussion über das Sterbenwollen 
des Philosophen war der zu hoffen- 
den Gemeinschaft mit anderen rei- 
nen Seelen nicht weiter gedacht. 
Vielmehr strebt der ganze Gedan- 


kengang dem einen Ziele zu, dals 
die Seele, befreit von den hemmen- 
den Fesseln des Körpers, mit dem 
wahrhaft Seienden, den Ideen, in 
Gemeinschaft tritt. μὴ καϑαρῷ γὰρ 
(ἃ. h. die mit dem Kör er behäftete 
Seele) καϑαροῦ (des eienden, der 
Ideen) ἐφάπτεσϑαι un οὐ ϑεμιτὸν 
n. Die Ideen sind mit der körper- 
losen ‚Seele wesensverwandt, 80 B 
τῷ μὲν ϑείῳ καὶ ἀϑανάτῳ καὶ 
νοητῷ καὶ μονοειδεῖ καὶ ἀδιαλύτῳ 
καὶ ἀεὶ ὡσαύτως κατὼ ταὐτὰ ἔχοντι 
ἑαυτῷ ὁμοιότατον εἶναι ψυχήν. Das 
Erkennen der Ideen wird als Ge- 
meinschaft der Seele mit den Ideen 
bezeichnet. So werden die beiden 
koordinierten Glieder: “rein und 
vom UnverstandedesKörpers 
erlöst werden wir mit Gleich- 
artigem (μετὰ τοιούτων, den 
Ideen) in Verbindung stehen? 
und ‘wir werden durch uns 
selbst (dı’ ἡμῶν αὐτῶν d.h. nicht 
durch den Körper gehindert, ἀπαλ- 
λαττόμενοι, καϑαροί) die reine 
Wahrheit erkennen’ zum Aus- 
druck desselben Gedankens. 

14 ἴσως (ebenso 87 B), wie der 
Optativ mit ἄν, δοκεῖν und das da- 
mıt verwandte κινδυνεύειν werden 
von den Attikern mit Vorsicht häufig 
genug auch da gebraucht, wo an 
der objektiven Gewilsheit des Satzes 
nicht im geringsten zu zweifeln ist. 

un καϑαρῷ. Apol. 800 οὐ γὰρ 


ΦΑΊΔΩΝ, 47 


γὰρ καϑαροῦ Lpanrsodeı μὴ οὐ ϑεμιτὸν ἡ. τοιαῦτα οἶμαι, 
ὦ Σιμμία, ἀναγκαῖον εἷναι πρὸς ἀλλήλους λέγειν re καὶ δοξά- 
ξειν πάντας τοὺς ὀρϑῶς φιλομαϑεῖς. ἢ οὐ δοκεῖ σοι οὕτως; 
“παντός γε μᾶλλον, ὦ Σώκρατες. 

5 XI. “Οὐκοῦν, ἔφη ὁ Σωκράτης, “εἰ ταῦτα ἀληϑῆ, ὦ 
ἑταῖρε, πολλὴ ἐλπὶς ἀφικομένῳ, ol ἐγὼ πορεύομαι, ἐκεῖ ἵκα- 
νῶς. εἴπερ που KAAodı, χτήσασϑαι τοῦτο. οὗ ἕνεκα ἡ πολλὴ 
πραγματεία ἡμῖν ἐν τῷ παρελθόντι βίῳ γέγονεν, ὥστε N γε 
ἀποδημία ἡ νῦν μοι προστεταγμένη μετὰ ἀγαϑῆς ἐλπέδος C 

τὸ γίγνεται καὶ ἄλλῳ ἀνδρί, ὃς ἡγεῖταί ol παρεσκευάσϑαι τὴν 
διάνοιαν ὥσπερ κεκαϑαρμένην.᾽ 'πάνυ μὲν οὖν, ἔφη ὁ Σιμ- 
μίας. ᾿κάϑαρσις δὲ εἶναι ἄρα οὐ τοῦτο ξυμβαίνει, ὕπερ πά- 
λαι ἐν τῷ λόγῳ λέγεται, τὸ χωρίξειν ὅτι μάλιστα ἀπὸ τοῦ 
σώματος τὴν ψυχὴν καὶ ἐϑίσαι αὐτὴν καϑ'᾽ αὑτὴν πανταχόϑεν 

15 ἐκ τοῦ σώματος συναγείρεσϑαί τε καὶ ἀϑροίζεσϑαι. καὶ olxeiv 
κατὰ τὸ δυνατὸν καὶ ἐν τῷ νῦν παρόντι καὶ ἐν τῷ ἔπειτα 
μόνην καϑ᾿ αὑτὴν ἐκλυομένην ὥσπερ ἐκ δεσμῶν ἐκ τοῦ σώ- Ὁ 


ματος; 'πάνυ μὲν οὐν.᾽ 


οἶμαι ϑεμιτὸν εἶναι ἀμείνονι dv- 
dei ὑπὸ χείρονος βλάπτεσϑαι. 

1 ἐφάπτεσϑαι. e rep. VI490 A 
Ad’ ovv δὴ οὐ μετρίως ἀπολογησό- 
μεᾶδα, ὅτι πρὸς τὸ ὃν πεφυκὼς εἴη 
ἁμιλλᾶσϑαι ὅ γε ὄντως φιλοιιαϑής, 
καὶ 00% ἐπιμένοι ἐπὶ τοῖς δοξαζο- 
μένοις εἶναι πολλοῖς ἑκάστοις, ἀλλ᾽ 
ἴοι καὶ οὐκ ἀμβλύνοιτο οὐδ᾽ ἀπο- 
λήγοι τοῦ ἔρωτος, πρὶν αὐτοῦ ὃ 
ἔστιν ἑχάστου τῆς φύσεως ἅψασϑαι 
© προσήκει ψυχῆς ἐφάπτεσθαι τοῦ 
τοιούτου᾽ προσήκει δὲ ξυγγενεῖ" © 
πλησιάσας καὶ μιγεὶς τῷ ὄντι ὄν- 
zog γεννήσας νοῦν χαὶ ἀλήϑειαν 
γνοίη τε καὶ ,ἀληϑῶς ξῴη καὶ τρέ- 
φοιτο καὶ οὕτω λήγοι ὠδῖνος, πρὶν 
δ᾽ οὔ. 

3 τοὺς ὀρϑῶς φιλομαϑεῖς. 83 E 
οἵ δικαίως φιλομαϑ εἴς. S. zu 82C, 

6 ἐλπὶς --- κτήσασϑαι. 61 Καὶ ἐλ- 
nis ἐστιν, οὗ διὰ βίου ἥρων, τυχεῖν. 
Symp. 193 Ὁ. 

8 ὥστε n γε ἀποδ. Was Sokra- 
tes 63 C von sich gesagt hatte ev- 
ελπίς εἶμι εἶναί τι τοῖς τετελευτη- 
κόσι καὶ -- πολὺ ἄμεινον τοῖς ἀγα- 
δοῖς ἢ toig κακοῖς, das dehnt er 
hier auf alle Philosophen aus, die 


ἔφη. 
ὀνομάξεται, λύσις καὶ χωρισμὸς ψυχῆς ἀπὸ σώματος: 


“οὐκοῦν τοῦτό γε ϑάνατος 
“παντά-. 


sich von den Banden des Körpers 
frei zu machen strebten. 

11 ὥσπερ, gewissermafsen. 880 
καὶ ὥσπερ ὑπέμνησέ με ῥηϑείς, ὅτι 
καὶ αὐτῷ μοι ταῦτα προυδέδοκτο. 

12 καάϑαρσοις — ‚svußaivsı. Un- 
persönlich 74 A ge’ οὖν οὐ συμβαί- 
νει τὴν ἀνάμνησιν. εἶναι μὲν ἀφ 
ὁμοίων, εἰναι δὲ καὶ ἀπ᾽ ἀνομοίων : 

13 To χωρίξειν — ἀπὸ τοῦ σώμα- 
τος τὴν ψυχήν. Was das heifst, 
hat Sokrates selbst mehrfach ge- 
zeigt, der, wie im Symp. 174D und 
220 C berichtet wird, Stunden lang, 
ja einmal einen sanzen Tag und 
eine Nacht hindurch in Nachdenken 
versunken auf einem Flecke stehen 
blieb und alles um sich her ver- 
gals.. Wir ersehen daraus, wie die 
Tiefe seines Geistes in sich gear- 
beitet hat. 

17 ὥσπερ ἐκ δεσμῶν ἐκ τοῦ σώ- 
ματος. Ebenso 82 E ὥσπερ διὰ 
εἱργμοῦ διὰ τούτου σκοπεῖσθαι τὰ 
ὄντα, 115 B ὥσπερ κατ᾽ ἴχνη κατὰ 
τὰ νῦν τε εἰρημένα καὶ τὰ ἐν τῷ 
ἔμπροσϑεν χρόνῳ ξῆν. 

19 ψυχῆς ἀπὸ σώματος. Beide 
Begriffe in generischer Bedeutung 


48 ΠΛΆΤΩΝΟΣ | Ἷ 


πασί γε, ἡ δ᾽ ὅς. “λύειν δέ γε αὐτήν, ὥς φαμεν, προϑυ- 
μοῦνται ἀεὶ μάλιστα καὶ μόνοι ol φιλοσοφοῦντες ὀρϑῶς, καὶ 
τὸ μελέτημα αὐτὸ τοῦτό ἐστιν τῶν φιλοσόφων, λύσις καὶ 
χωρισμὸς ψυχῆς and σώματος. ἢ οὔ;᾽ “ φαίνεται. "οὐκοῦν, 
ὕπερ ἐν ἀρχῇ ἔλεγον, γελοῖον ἂν εἴη ἄνδρα παρασκευάξονϑ᾽ 

Β' ἑαυτὸν ἐν τῷ βέῳ ὅτι ἐγγυτάτω ὕντα τοῦ τεϑνάναι οὕτω ξῆν, 

κἄπειδϑ᾽ ἥκοντος αὐτῷ τούτου ἀγανακτεῖν; οὐ γελοῖον ;᾽ “πῶς 
᾿ » - u » „ 7 ᾽ f} . » 
d° οὔ; 'τῷ ὄντι ἄρα, ἔφη, ᾿“ὡ Σιμμία, ol ὀρϑῶς φιλοσοφοῦν-- 
τὲς ἀποϑνήσκειν μελετῶσι, καὶ τὸ τεϑνάναι ἥκιστα αὐτοῖς 
ἀνθρώπων φοβερόν. ἐκ τῶνδε δὲ σκόπει, εἰ γὰρ διαβέβλην-- 
ται μὲν πανταχῇ τῷ σώματι, αὐτὴν δὲ καϑ᾿ αὑτὴν ἐπιϑυμοῦσι 
τὴν ψυχὴν ἔχειν, τούτου δὲ γιγνομένου εἰ φοβοῖντο καὶ ἀγα- 
᾽ ı Ἢ ’ ,᾿ „ ᾿ x ” 7) 
νακτοῖεν, οὐ πολλὴ dv ἀλογία εἴη, εἰ μὴ ἄσμενοι ἐκεῖσε ἴοιεν, 
, ΝΣ 4 3 ᾿ ᾽ T ν "Δ u » 

68 οὐ ἀφικομένοις ἐλπίς ἐστιν οὐ διὰ βίου ἤρῶν τυχεῖν" ἤρων 
δὲ φρονήσεως" & τὲ διεβέβληντο, τούτου ἀπηλλάχϑαι συνόν- 1 
τος αὐτοῖς; ἢ ἀνθρωπίνων μὲν παιδικῶν καὶ γυναικῶν καὶ 
υἱέων ἀποθανόντων πολλοὶ δὴ ἑκόντες ἠϑέλησαν εἰς “Διδου 
’ Ἶ r x ΄ ET. - ᾽ ΄Ν “" u ΄ 
ἐλθεῖν ὑπὸ ταύτης ἀγόμενοι τῆς ἐλπίδος τῆς τοῦ ὄψεσϑαί τε 
7 T 2 ‚ ’ » 
ἐκεῖ, ὧν ἐπεϑύμουν, καὶ συνέσεσθαι' φρονήσεως δὲ ἄρα τις 


σι 


-- 


0 


ohne Artikel, wie 83 D καταδεῖται 
ψυχὴ ὑπὸ σώματος. 

ὃ οὕτω. 8. zu 61 Ὁ. 

7 τούτου, nämlich τοῦ τεϑνάναι. 

ὁ ἀποϑνήσκειν μελετῶσι. Cic, Tusc, 
Il 30 14 Tota philosophorum vita, 
ut ait idem (Plato), commentatio 
mortis est. 

10 εἰ γὰρ διαβέβληνται --- el φο- 
βοῖντο -- οὐ πολλὴ ἂν ἀλογία εἴη. 
Zweifache protasis hypothetica, wie 
91 B ὑμεῖς μέντοι, ἂν ἐμοὶ πεί- 
ἅὅησϑε, σμικρὸν φροντίσαντες Iw- 
κράτους, τῆς δὲ ἀληϑείας πολὺ 
μᾶλλον, ἐὰν μέν τι ὑμῖν δοκῶ ἀλη- 
ϑὲς λέγειν, ξυνομολογήσατε, Theaet. 
147 A. 

διαβέβληνται --- τῷ σώματι. δια- 
βάλλεσϑαι mit dem Dativ, weil es 
den Sinn hat von εἰς ἔχϑραν καϑί- 
στασϑαι. 

12 εἰ wiederholt einerseits wegen 
des Wechsels des Modus, der- sich 
auch 88 A B findet, andrerseits weil 
es hier nicht, wie das zuerst 
χρεία: ἀμ die Bedeutung von ἐπεί 

at. 

13 εἰ un ἄσμενοι. Nach der Pro- 


tasis εἰ φοβοῖντο καὶ ἀγανακτοῖεν 
wird mit den Worten εἰ μὴ ἄσμε- 
voı eine neue angefügt, wie Apol. 
20 C οὐ δήπου σοῦ γε οὐδὲν τῶν 
ἄλλων περιττότερον πραγματευομέ- 
νου ἔπειτα τοσαύτη φήμη τε καὶ 
λόγος γέγονεν, el μή τι ἔπραττες 
ἀλλοῖον n οἵ πολλοί 

14 διὰ βίου: διὰ παντός, ἀεί. 
Hesych. Vgl. 16 Ὁ 76A. 

15 ἀπηλλάχϑαι, Der Infintiv des 
Perf. nach ἐλπίς ἐστιν gerade so, 
wie nach den Verben des Hoffens 
das Präsens steht. 

16 ἀνθρωπίνων μὲν παιδικῶν. 
Diesen wird als ϑεῖα παιδικὰ die 
φρόνησις entgegengesetzt, wie denn 
Sokrates im Gorg. 482 A die Phi- 
losophie seine παιδικά nennt. An- 
spielung auf die Sagen von Alke- 
stis und Admetos, Orpheus und 
Eurydike, Achilleus und Patroklos, 
die Platon auch im Symp. 179 D 
berührt. 

19 δὲ ἄρα. Wenn in Fragesätzen 
mit μὲν und δὲ das erste Glied 
logisch nur die Geltung eines Neben- 
satzes hat, so wird häufig, um das 


PAIARN. 49 


τῷ ὄντι ἐρῶν καὶ λαβὼν σφόδρα τὴν αὐτὴν ταύτην ἐλπίδα, 
μηδαμοῦ ἄλλοϑι ἐντεύξεσθαι αὐτῇ ἀξίως λόγου ἢ ἐν "Audov, 
ἀγανακτήσει τε ἀποϑνήσκων καὶ οὐκ ἄσμενος εἷσιν αὐτόσε; 
οἴεσθαί γε χρή, ἐὰν τῷ ὄντι γε ἢ, ὦ ἑταῖρε, φιλόσοφος 
5 σφόδρα γὰρ αὐτῷ ταῦτα δόξει, μηδαμοῦ ἄλλοϑι καϑαρῶς ἐν-- 


τεύξεσϑαι φρονήσει, ἀλλ᾽ 


ἢ ἐκεῖ, 


εἰ δὲ τοῦτο οὕτως ἔχει, 


ὕπερ ἄρτι ἔλεγον, οὐ πολλὴ ἂν ἀλογία ein, εἰ φοβοῖτο τὸν 
- \ 4 ’ 5 \ 
Havarov ὁ τοιοῦτος ;᾽ ᾿πολλὴ μέντοι vn Ha,no ὃ 
XII “Οὐκοῦν ἱκανόν σοι τεκμήριον,᾽ ἔφη, ἱτοῦτο ἀνδρός, 
a 1 , 5 -" ’ 2 er 4 3 
ι ὃν ἂν ἴδῃς ἀγανακτοῦντα μέλλοντα anodaveiodaı, ὅτι οὐκ 


ἊΡ “2 


ἄρ ἣν φιλόσοφος, ἀλλά τις φιλοσώματος; ὁ αὐτὸς δέ που 
οὗτος τυγχάνει ὧν καὶ φιλοχρήματος καὶ φιλότιμος ἤτοι τὰ ἕτερα 


τούτων ἢ ἀμφότερα. 
‘do’ οὖν, ἔ 
9 4. φῆ) 


im zweiten Glied Gesagte noch 
wunderbarer erscheinen zu lassen, 
bald nur nach δέ, bald nach μὲν 
und δὲ die Partikel ἄρα hinzugefügt. 
Vgl. 80 D. Crit. 46 D. 

1 τὴν αὐτὴν ταύτην ἐλπίδα, wie 
jene, die nach dem Tode ihrer 
Gattinnen oder Söhne freiwillig in 
den Hades gingen. 

2 ἀξίως λόγου, wie 66 Β ἱκανῶς. 
Gleich nachher heilst es καϑαρῶς 
ἐντεύξεσϑαι. 

3 ἀγανακτήσει TE anodvnonmv καὶ 
οὐκ ἄσμενος εἶσιν. 108 A ψυχὴ͵ ἕπε- 
ταί TE καὶ οὐκ ἀγνοεῖ τὰ παρόντα. 

4 οἴεσϑαί γε χρή sehr häufig bei 
Platon, wenn der Fragende sich 
selbst antwortet. Crit. 53 D. 

5 ταῦτα. 8. zu 63 Ὁ. 

7 ὅπερ ἄρτι ἔλεγον nur mit Rück- 
sicht auf das gleich folgende οὐ 


πολλὴ ἂν ἀλογία ein. Vol. 67E. 
8 πολλὴ μέντοι. μέντοι in be- 
stätigenden Antworten. 73, ἢ καὶ 


ἄλλα που μυρία τοιαῦτ᾽ ἂν ein.’ 
“μυρία μέντοι, νὴ Jia,’ 74 B “φῶ- 
μέν τι εἶναι ἢ μηδέν: “φῶμεν 
μέντοι νὴ Jia, 81} εεἶκός YE> @ 
Σώκρατες." “εἰκὸς μέντοι, ὠ KE- 
Pns.’ 

10 ὃν ἂν ungefähr mit ἐάν τινὰ 
gleichbedeutend gebraucht, 

11 ἀρ᾽ nv. Das Imperfektum mit 
ἄρα, um anzudeuten, dafs man das 
früher nicht erkannt habe, jetzt aber 
einsehe. Ebenso das blofse Imperf. 


PLAT. PHAED. 


ς ᾿ 3 
πάνυ. 
Ξ > 

“ὦ Σιμμία, οὐ καὶ ἡ ὀνομαζομένη ἀνδρεία 


ἔφη, ᾿ἔχει οὕτως, ὡς λέγεις. 


Gorg. 478 Ο οὐ γὰρ τοῦτ᾽ ἦν εὐ- 
δαιμονία, ὡς ἔοικε; κακοῦ ἀπαλ- 
kayn,, ἀλλὰ τὴν ἀρχὴν οὐδὲ κτῆσις. 

11 ὁ αὐτὸς δὲ που. Es wird aus- 
geführt, worin sich das φιλοσώμα- 

τον gewöhnlich zeigt. Vgl. 82 Ὁ 
οἵ ὀρϑῶς φιλοσοφοῦντες ἀπέχονται 
τῶν κατὰ τὸ σῶμα ἐπιϑυμιῶν ἅπα- 
σῶν καὶ καρτεροῦσι καὶ οὐ παρα- 
διδόασιν αὐταῖς ἑαυτοὺς οὔ τι 
οἰκοφϑορίαν τὲ nal πενίαν φοβού- 
wevoL, ὥσπερ οἵ πολλοὶ καὶ φιλο- 
χρήματοι, οὐδὲ αὖ ἀτιμίαν τὲ καὶ 
ἀδοξίαν μοχϑηρίας δεδιότες, ὥσπερ 
οἵ φίλαρχοί τε καὶ φιλότιμοι, ἔπειτα 
ἀπέχονται αὐτῶν. 

που, unter Umständen, wohl. 

12 τὰ ἕτερα — ἀμφότερα erschei- 
nen fast völlig als Singulare. 

14 ἡ ὀνομαζομένη ἀνδρεία. Zwei 
Arten von Tugenden werden hier 
unterschieden, die der Philosophen 
und die der grofsen Menge, ἡ ὀνο- 
μαξομένη ἀνδρεία ist so gesagt, wie 
n σωφροσύνη, ἣν καὶ οἵ πολλοὶ 
ὀνομάξουσι σωφροσύνην, ἡ τῶν 
ἄλλων (ΞΞ τῶν πολλῶν) ἀνδρεία τε 
καὶ σωφροσύνη, τὸ παϑος τὸ περὶ 
ταύτην τὴν εὐήϑη, σωφροσύνην 
(68 Ο-- E). 82 A Οὐκοῦν εὐδαιμο- 
νέστατοι --- καὶ τούτων εἰσὶ καὶ εἰς 
βέλτιστον τόπον ἰόντες οἵ τὴν δη- 
μοτικὴν καὶ πολιτικὴν ἀρετὴν ἐπι- 
τετηδευκότες, ἣν 'δὴ καλοῦσι σω- 
φροσύνην τε καὶ δικατοσύνην ἐξ 
ἔϑους τὲ καὶ μελέτης γεγονυῖαν 


+ 


C 


D 


E 


50 HAAT2NOX 


τοῖς οὕτω διακειμένοις μάλιστα προσήκει; ἱπάντως δήπου, 
ἔφη. “οὐκοῦν καὶ ἡ σωφροσύνη, ἣν καὶ ol πολλοὶ ὀνομά- 
ξουσι σωφροσύνην, τὸ περὶ τὰς ἐπιϑυμίας μὴ ἐπτοῆσϑαι, ἀλλ᾽ 
ὀλιγώρως ἔχειν καὶ κοσμίως, ἄρ᾽ οὐ τούτοις μόνοις προσήκει, 
τοῖς μάλιστα τοῦ σώματος ὀλιγωροῦσίν τε καὶ ἐν φιλοσοφίᾳ 
ξῶσιν;᾽ "ἀνάγκη.᾽ ἔφη. "εἰ γὰρ ἐθέλεις,᾽ ἡ δ᾽ ὅς, " ἐννοῆσαι 
τήν γε τῶν ἄλλων ἀνδρείαν re καὶ σωφροσύνην, δόξει σοι 
εἶναι ἄτοπος. 'πῶς δή, ὦ Σώκρατες; “οἶσϑα, ἡ δ᾽ ὅς, " 

τὸν ϑάνατον ἡγοῦνται πάντες οἱ ἄλλοι τῶν μεγάλων κακῶν; 


καὶ μάλ᾽, ἔφη. 


ταῦτα. 
οὗ φιλόσοφοι. 


’ nr ΩΣ N 9 
eivül, ravv μὲν ουν. 


“οὐκοῦν φόβῳ μειζόνων κακῶν ὑπομένουσιν 
αὐτῶν ol ἀνδρεῖοι τὸν ϑάνατον, ὅταν ὑπομένωσιν;᾽ 


“ἔστι 


“τῷ δεδιέναι ἄρα καὶ δέει ἀνδρεῖοί εἰσι πάντες πλὴν 
καίτοι ἄλογόν γε δέει τινὰ καὶ δειλίᾳ ἀνδρεῖον 
“τί δὲ οἵ κόσμιοι αὐτῶν; οὐ ταὐτὸν 


τοῦτο πεπόνϑασιν; ἀκολασίᾳ τινὶ σώφρονές εἰσιν; καίτοι φα- 


ἄνευ φιλοσοφίας τε καὶ νοῦ; Die 
Tugend des Volkes beruht auf einer 
mehr , instinktartigen Gewöhnung 
und Übung, die Tugend der Phi- 
losophen auf klarer Einsicht in das 
Wesen derselben. 

1 τοῖς οὕτω διακειμένοις, denen 
also, welche den Tod nicht fürch- 
ten, "den wahren Philosophen. 

2 οἵ πολλοὶ heilsen 68 D οἵ ἄλλοι, 
81 D οἵ φαῦλοι und werden ent- 
gegengesetzt τοῖς φιλοσόφοις. 

3 ἐπτοῆσϑαι. πτοεῖσϑαι bezeich- 
net die heftigste auch äufserlich, 
z. B. durch Zittern, sich kund ge- 
bende Erregung, wie sie der Leiden- 
schaft eigen ist. Ebenso 108 A περὲ 
ἐκεῖνο πολὺν χρόνον ἐπτοημένη, 
Symp. 206 D πτόησις περὶ τὸ καλόν. 

5 ἐν φιλοσοφίᾳ ξῶσιν. Theaet, 
174 A ἐν φιλοσοφίᾳ διάγουσιν. Vgl. 
zu 59 A. 

6 εἰ γὰρ ἐθέλεις -— δόξει. Ebenso 
Crat. 435 B ἐπεί, εἰ ϑέλεις ἐπὶ τὸν 
ἀριϑμὸν ἐλϑεῖν, πόϑεν οἴει ἕξειν 
ὀνόματα ὅμοια Evi ἑκάστῳ τῶν 
ἀριϑμῶν ἐπενεγκεῖν, Prot, 324 A εἰ 
yao ἐθέλεις ἐννοῆσαι τὸ κολάξειν 
= τοὺς ἀδικοῦντας τίποτε δύναται, 
αὐτό σε διδάξει, 842 D εἰ γὰρ ἐϑέλει 
τις “ακεδαιμονέων τῷ φαυλοτάτῳ 
συγγενέσθαι, τὰ μὲν πολλὰ ἐν τοῖς 
λόγοις εὑρήσει αὐτὸν φαῦλόν τινα 
φαινόμενον, Menon Τ1 Δ. 

8 ὅτι τὸν ϑάνατον. Apol. 29 A 


οἷδε μὲν γὰρ οὐδεὶς τὸν ϑάνατον 
οὐδ᾽ εἰ τυγχάνει τῷ ἀν ϑρώπῳ πάν- 
τῶν μέγιστον ὃν τῶν ἀγαϑῶν, δε- 
dlacı δ᾽ ὡς εὖ εἰδότες, ὅτι μέγι- 
στον τῶν κακῶν ἐστιν. 

9 ἡγοῦνται — τῶν μεγάλων κα- 
κῶν. Der partitive Genitiv ab- 
hängig von einem Verbum der 
Vorstellung. ‚Euthyphr, 4A οὐ γὰρ 
οἶμαί γε τοῦ ἐπιτυχόντος ὀρϑῶς 
αὐτὸ πρᾶξαι, ἀλλὰ πόρρω που ἤδη 
σοφίας ἐλαύνοντος. 

10 μειξόνων κακῶν z.B. der Skla- 
verei. 

11 ὅταν ὑπομένωσιν; Der gleiche 
einen Zweifel ausdrückende Zusatz 
Euthyphr. 7D οὐ δυνάμενοι ἐπὶ ἵκα- 
νὴν κρίσιν αὐτῶν ἐλϑεῖν ἐχϑροὶ ἀλ- 
λήλοις γιγνόμεϑα, ὅταν γιγνώμεϑα. 

12 ἀνδρεῖοι. Im Protagoras yin- 
diziert Platon nur denen die ἀν- 
δρεία, welche ϑαρραλέοι μετ᾽ ἐπι- 
στήμης sind, den anderen gesteht 
er nur ϑάρσος zu. 

13 ἄλογον von Widersprechendem 
auch 62 Β 68 Β. 

14 οἵ κόσμιοι sind die Ordent- 
lichen, die nach Sitte und Gesetz 
leben. In ihrem Verhalten mani- 
ES sich die σωφροσύνη. Vgl. 
83 

15 τοῦτο πεποόνϑασιν; ἀκολασίᾳ. 
Dasselbe Asyndeton 73 Ὁ οἵ ἐρα- 
σταί --- πάσχουσι τοῦτο᾽ ἔγνωσάν 
τὲ τὴν λύραν, 14 CD, Apol. 22 A, 


οι 


σι 


με 
ς 


μι 
© 


ὃ καὶ ἀνδρεία καὶ σωφροσύνη καὶ δικαιοσύνη καὶ ξυλλήβδην 


ΦΑΊΔΩΝ, ΠῚ 


μέν γε ἀδύνατον εἷναι" ἀλλ᾽ ὅμως αὐτοῖς συμβαίνει τούτῳ 
ὅμοιον τὸ πάϑος τὸ περὶ ταύτην τὴν εὐήϑη σωφροσύνην᾽ 
φοβούμενοι γὰρ ἑτέρων ἡδονῶν στερηϑῆναι καὶ ἐπιϑυμοῦντες 


ἐκείνων. ἄλλων ἀπέχονται ὑπ’ ἄλλων κρατούμενοι. καίτοι 
καλοῦσί γε ἀκολασίαν τὸ ὑπὸ τῶν ἡδονῶν ἄρχεσϑαι" ἀλλ᾽ 69 


ὅμως συμβαίνει αὐτοῖς κρατουμένοις ὑφ᾽ ἡδονῶν κρατεῖν 
ἄλλων ἡδονῶν. τοῦτο δ᾽ ὅμοιόν ἐστιν ᾧ νῦν δὴ ἐλέγετο, τῷ 
τρόπον τινὰ δι᾽ ἀκολασίαν αὐτοὺς σεσωφρονίσϑαι.᾽ “ἔοικε γάρ. 
ὦ μακάριε Σιμμία, μὴ γὰρ οὐχ αὕτη n ἡ ὀρϑὴ πρὸς ἀρετὴν 
ἀλλαγή, ἡδονὰς πρὸς ἡδονὰς καὶ λύπας πρὸς λύπας καὶ φόβον 
πρὸς φόβον καταλλάττεσϑαι καὶ μείξω πρὸς ἐλάττω, ὥσπερ νο- 
μίσματα, ἀλλ᾽ 1) ἐκεῖνο μόνον τὸ νόμισμα ὀρϑόν, ἀντὶ οὗ δεῖ 
ἅπαντα ταῦτα καταλλάττεσϑαι, φρόνησις, καὶ τούτου μὲν πάντα Β 
καὶ μετὰ τούτου ὠνούμενά TE καὶ πιπρασκόμενα τῷ ὄντι ἡ 


ἀληϑὴς ἀρετὴ μετὰ φρονήσεως, καὶ προσγιγνομένων καὶ ἀπο-- 
γιγνομένων καὶ ἡδονῶν καὶ φόβων καὶ τῶν ἄλλων πάντων 


καίτοι --- ἀλλ᾽ ὅμως. ‚Euthyphr. 
3 0 καίτοι οὐδὲν ὅτι οὐκ ἀληϑὲς 
εἴρηκα ὧν προεῖπον᾽ ἀλλ᾽ ὅμως 
φϑονοῦσιν ἡμῖν πᾶσι τοῖς τοιού- 
τοις. 

1 αὐτοῖς συμβαίνει. Ebenso gleich 
darauf ὃ ὅμως συμβαίνει αὐτοῖς κρα- 
τουμένοις ὑφ᾽ ἡδονῶν κρατεῖν ἄλ- 
λων ἡδονῶν. τοῦτο δ᾽ ομοιόν ἐστιν 
etc. συμβαίνει ohne sivaı auch 
Gorg. 479 C συμβαίνει μέγιστον κα- 
κὸν ἡ ἀδικία 

7 ὅμοιόν ἐστιν ᾧ für τούτῳ, ὃ νῦν 
δὴ ἐλέγετο. Seltene Art der Assimi- 
lation. 

9 ἡ ὀρϑὴ πρὸς ἀρετὴν ἀλλαγή, 
eigentlich: der richtige Tausch 
zur Tugend hin. Sinn: Ich hege 
die Besorgnis, ein Tausch, durch 
den man auf geradem Wege zur 
Tugend gelangt, ist es nicht, wenn 
man Lust gegen Lust austauscht. 

11 καὶ μείζω giebt eine nähere 
Bestimmung _ zum Vorhergehenden. 

12 ἀλλ᾽ ἡ ἐκεῖνο. Sokrates wirft 
der volkstümlichen Tugend vor, 
dafs sie eigentlich aus egoistischer 
Berechnung hervorgehe, dafs ihr 
Wesen im Grunde darin bestehe, 
abzuwägen, welches von zwei Gü- 
tern das gröfste, welches von zwei 


UÜbeln das kleinste sei. So relativer 
Art ist die philosophische Tugend 
nicht; für sie giebt einen festen 
Mafsstab, an dem alles gemessen 
wird, die φρόνησις. 


12 ἀντὶ οὐ -- καταλλάττεσθαι. 
Kurz darauf ἀλλαττόμενα ἀντὶ ἀλ- 
λήλων, Symp. 218 E ἀλλάξασϑαι 
κάλλος ἀντὶ κάλλους. 


18 τούτου μὲν πάντα, um diese 
und mit dieser wird alles ge- 
kauft und verkauft. Wer die 
φρόνησις erwirbt, der erwirbt auch 
alles andere, wer sie von sich giebt, 
der giebt auch alles andere mit von 
sich. Das πάντα wird dann spe- 
zialisiert durch καὶ ἀνδρεέα καὶ 
σωφροσύνη usw. 


14 @vovusva passiv, wie Ja auch 
das Perfekt aktive und passive Be- 
deutung, der passive Aorist nur 
passive Bedeutung hat. Auch 2o- 
νεῖτο (Xen. de re. eg. 8 2) ist passiv. 

ὠνούμενά te καὶ πιπρασχόμενα 
— ῃ. Ahnlich 76 B ὧν πρότερον 
ἐπιστήμην εἰληφότες nuev. 

16 ἀληϑὴς ἀρετὴ μετὰ φρονή- 
σεῶς. TIheaet. 176 B δέκαιον καὶ 
ὅσιον μετὰ φρονήσεως, Lach. 192 Ὁ 
ἢ μετὰ φρονήσεως καρτερία. 

4* 


EEE 


52 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 

τῶν τοιούτων᾽ χωριξόμενα δὲ φρονήσεως καὶ ἀλλαττόμενα 
ἀντὶ ἀλλήλων, μὴ σκιαγραφία τις ἢ ἡ τοιαύτη ἀρετὴ καὶ τῷ 
ὄντι ἀνδραποδώδης re καὶ οὐδὲν ὑγιὲς οὐδ᾽ ἀληϑὲς ἔχῃ, τὸ 
δ᾽ ἀληϑὲς τῷ ὄντι ἡ κάϑαρσίς τις τῶν τοιούτων πάντων, καὶ 


᾿ἡ σωφροσύνη καὶ ἡ δικαιοσύνη καὶ ἀνδρεία καὶ αὐτὴ ἡ φρό-υ 


νησις μὴ καϑαρμός τις ἧ. καὶ κινδυνεύουσι καὶ ol τὰς τελε- 
τὰς ἡμῖν οὗτοι καταστήσαντες οὐ φαῦλοι εἶναι, ἀλλὰ τῷ ὄντι 
πάλαι αἰνίττεσθαι, ὅτι, ὃς ἂν ἀμύητος καὶ ἀτέλεστος εἰς “Διδου 
ἀφίκηται, ἐν βορβύρῳ κείσεται, ὁ δὲ κεκαϑαρμένος τε καὶ 
τετελεσμένος ἐκεῖσε ἀφικόμενος μετὰ ϑεῶν οἰκήσει. εἰσὶ γὰρ 
δή, ὥς φασιν οἱ περὶ τὰς τελετάς, ναρϑηκοφόροι μὲν πολλοί, 
βάκχοι δέ τε παῦροι" οὗτοι δ᾽ εἰσὶ κατὰ τὴν ἐμὴν δόξαν οὐκ 


ἄλλοι ἢ ol πεφιλοσοφηκότες ὀρϑῶς. 


ὧν δὴ καὶ ἐγὼ κατά γε 


τὸ δυνατὸν οὐδὲν ἀπέλιπον ἐν τῷ βίῳ, ἀλλὰ παντὶ τρόπῳ 


Ἰχωριξόμενα. AlsSubjekt schwebt 
πάντα τὰ τοιαῦτα vor. 

2 σκιαγραφέα übersetzt Cic. Tuse, 
ΠῚ 2 3 mit adumbrata imago. Crit. 
107 C σκιαγραφέᾳ δὲ ἀσαφεῖ καὶ 
ἀπατηλῳ χρώμεϑα. 

3 τὸ δ᾽ ἀληϑὲς entgegengesetzt 
der oxıaygapia. 

5 καὶ ἀνδρεία ohne Artikel, wie 
Phil. 21 A τοῦ φρονεῖν καὶ τοῦ 
νοεῖν καὶ λογίξεσθαι τὰ δέοντα, 
Symp. 186 E N TE οὖν ἰατρική — 
ὡσαύτως δὲ καὶ γυμναστικὴ καὶ 
γεωργία. 

6 καϑαρμὸς war der erste Grad 
der bei den Mysterien üblichen 
Weihen. 

7 οὗτοι, jenebekannten. Gorg, 
472 A Ἀριστοκράτης ὁ Σ κελλίου, οὗ 
αὖ ἔστιν ἐν Πυϑοῖ τοῦτο τὸ καλὸν 
dvadnuu. 

καταστήσαντες. Eur. Bacch, 21 
κἀκεῖ χορεύσας καὶ καταστήσας ἐμὰς 
τελετὰς. Isocr. paneg. 1 οἵ τοὺς 
γυμνιχοὺς ἀγῶνας καταστήσαντες. 

8 αἰνίττεσϑαι von der dunkeln 
Sprache, deren man sich in den 
ysterien zu bedienen pflegte, wie 
es Apol. 21 B von der Sprache des 
Orakels gebraucht war. 

ὃς ἂν ἀμύητος. Hymn. in Cerer. 
480 ὄλβιος, ὃς, τάδ᾽ ὄπωπεν ἐπι- 
χϑονίων ἀνϑρώπων᾽ ὃς δ᾽ ἀτελὴς 
ἱερῶν, ὅς τ᾽ ἄμμορος, οὔποϑ᾽ ὁμοίως 
αἶσαν ἔχει φϑίμενός περ ὑπὸ ζόφῳ 


εὐρώεντι. Pl. de rep. II 363 C Mov- 
σαῖος — καὶ ὁ υἱὸς αὐτοῦ (Eumol- 
Pos) — τοὺς ἀνοσίους καὶ ἀδίκους 
‚els πηλόν τινὰ κατορύττουσιν ἐν 
“Ἅιδου, 364 E βίβλων ὅμαδον παρ- 
ἔχονται (οἵ μάντεις) Μουσαίου καὶ 
Ορφέως -- nad” ἂς ϑυηπολοῦσι 
πείϑοντες οὐ μόνον ἰδιώτας ἀλλὰ 
καὶ πόλεις, ὡς ἄρα λύσεις τε καὶ 
καϑαρμοὶ ἀδικημάτων διὰ ϑυσιῶν 
καὶ παιδιᾶς ἡδονῶν εἰσι μὲν ἔτι 
ξῶσιν, εἰσὶ δὲ καὶ τελευτήσασιν, 
ας δὴ τελετὰς καλοῦσιν, αἱ τῶν 
ἐκεῖ καχῶν ἀπολύουσιν ἡμᾶς, μὴ 
ϑύσαντας δὲ δεινὰ περιμένει. 

11 ναρϑηκοφόροι. Ein alter or- 
phischer Vers, der sprichwörtlich 
geworden ist, lautet πολλοὶ μὲν 
ναρηλὸ ὅροι, παῦροι δέ τε βάκ- 
χοι. Viele tragen bei den Bacchus- 
festen (ὄργια) “den νάρϑηξ als ϑύρ- 
σος; aber in der wahren, aus dem 
inneren Verständnis und Ergriffen- 
sein hervorgegangenen Begeiste- 
rung sind nur wenige und nur diese 
wenigen verdienen den Namen βάκ- 
χοι. Ähnlich Matth. 20, 16 πολλοὶ 
γάρ εἰσι κλητοί, ὀλίγοι δὲ ἐκλε- 
κτοί͵ 

12 βάκχοι. Schol. δὰ Arist. equ. 
400 βάκχον οὐ τὸν Διόνυσον ἐκά- 
λουν μόνον, ἀλλὰ καὶ πάντας τοὺς 
τελοῦντας τὰ ὄργια βάλχους ἐκά- 
λουν. 

13 ὧν mit γενέσϑαι zu verbinden. 


a 


σι 


ΦΑΊΔΩΝ, 


προυϑυμήϑην γενέσθαι. 


δὲ δ' 


53 


ὀρθῶς προυϑυμήϑην καί τι 


ἠνύσαμεν, ἐκεῖσε ἐλϑόντες τὸ σαφὲς εἰσόμεϑα, ἂν ϑεὸς MEAN, 


ὀλίγον ὕστερον. ὡς ἐμοὶ δοκεῖ. 


»"νἭ 3 F 135 ͵ ς ,Ἶ 
ταῦτ᾽ οὖν ἐγώ,᾽ ἔφη. “ὦ 


Σιμμέα τε καὶ Κέβης, ἀπολογοῦμαι, ὡς εἰκότως ὑμᾶς τε ἀπο- 
λείπων καὶ τοὺς ἐνθάδε δεσπότας οὐ χαλεπῶς φέρω οὐδ᾽ 
ἀγανακτῶ ἡγούμενος κἀκεῖ οὐδὲν ἧττον ἢ ἐνθάδε δεσπόταις 
τὲ ἀγαϑοῖς ἐντεύξεσθαι καὶ ἑταίροις" τοῖς δὲ πολλοῖς ἀπιστέαν 


παρέχει. 


3 Pr D ’ » Ἵ 
εἴ τι οὖν ὑμῖν πιϑανώτερός εἰμι ἐν τῇ ἀπολογίᾳ ἢ 


τοῖς ᾿ἡϑηναίων δικασταῖς, εὖ ἂν ἔχοι." 
XIV. Einövrog δὴ τοῦ Σωκράτους ταῦτα ὑπολαβῶν ὁ 


Κέβης ἔφη" 


ὦ Σώκρατες, τὰ μὲν ἄλλα ἔμοιγε δοκεῖ καλῶς 
λέγεσϑαι, τὰ δὲ περὶ τῆς ψυχῆς πολλὴν ἀπιστίαν παρέχει τοῖς τὸ 


ἀνϑρώποις, un, ἐπειδὰν ἀπαλλαγῇ τοῦ σώματος, οὐδαμοῦ ἔτι 
ἡ, ἀλλ᾽ ἐκείνῃ τῇ ἡμέρᾳ διαφϑείρηταί τε καὶ ἀπολλύηται, ἡ 


ἂν ὁ ἄνϑρωπος ἀποϑνήσκῃ" 


εὐϑὺς ἀπαλλαττομένη τοῦ σώμα- 


τος καὶ ἐκβαίνουσα ὥσπερ πνεῦμα ἢ καπνὸς διασκεδασϑεῖσα 


„ ’ \ ıa\ , 3 net Fr 
οἴχηται διαπτομένη καὶ οὐδὲν ἔτει οὐδαμοῦ ἢ 


ἐπεί, εἴπερ εἴη 


που αὐτὴ καϑ᾽ αὑτὴν συνηϑροισμένη καὶ ἀπηλλαγμένη τού- 
τῶν τῶν κακῶν. ὧν σὺ νῦν δὴ διῆλϑες, πολλὴ ἂν ἐλπὶς εἴη 


0 καὶ καλή, ὦ Σώκρατες, ὡς ἀληϑῆ ἐστιν ἃ σὺ λέγεις. 


ἀλλὰ 


τοῦτο δὴ ἴσως οὐκ ὀλίγης παραμυϑίέας δεῖται καὶ πίστεως, ὡς 


ΟἹ προυϑυμήϑην καί τι ἠνύσαμεν. 
Übergang vom Singular zum Plu- 
ral, da eine Verallgemeinerung be- 
zweckt wurde. Euthyphr. 6B νῦν 
οὖν εἶ καὶ σοὶ ταῦτα ξυνδοκεῖ ἜΣ 
ἀνάγκη δὴ καὶ ἡμῖν ξυγχωρεῖν. τί 
γὰρ καὶ φήσομεν ati. 

3 ταῦτ᾽ — ἀπολογοῦμαι mit Rück- 
sicht auf 63D καὶ ἀμαὰ σοι ἀπο- 
λογία ἐστίν und 63E ἀλλ᾽ ὑμῖν δὴ 
τοῖς δικασταῖς βούλομαι ἤδη τὸν 
λόγον ἀποδοῦναι. 


5 τοὺς ἐνθάδε δεσπότας. Vgl. 
62BD 63A. 
7 ἀπιστίαν παρέχει. Die dritte 


Person ohne bestimmtes Subjekt, 
wo wir es hinzufügen. 73B ἐν- 
ταῦϑα σαφέστατα κατηγορεῖ, 93B 
εἴπερ ἐνδέχεται, 99E οὐκ ἔοικεν. 

8 εἴ τι --- εἰμι, εὖ ἂν ἔχοι. Die 
Protasis ist logisch das Subjekt der 
Apodosis, 70D εἰ δὲ un ἔστι τοῦτο, 
ἄλλου ἄν του δέοι λόγου, Apol. 25B. 

12 ἀπιστίαν παρέχει — μή. ἀπι- 
στίαν παρέχει wie die Verba des 


Fürchtens konstruiert, weil es die 
Idee der Furcht anregt. Eben so 
880 εἰς ἀπιστίαν καταβαλεῖν - 
μὴ οὐδενὸς ἄξιοι εἶμεν κριταί. 
Etwas ungewöhnlich heifst es 910 
ἄδηλον. παντί, μὴ — ἠἀπολλύηται. 

15 εὐθὺς ἀπαλλαττομένη. Auf- 
fällig ist hier die Abwesenheit einer 
die Verbindung anzeigenden Par- 
tikel. εὐθὺς beim Particip auch 
75B γενόμενοι εὐθὺς ἑωρῶμεν, 
ebenda Ο ἠπιστάμεϑα -- εὐϑὺς γε- 
νόμενοι. 

16 ὥσπερ πνεῦμα — διαπτομένη. 
Dieselbe Vergleichung 11 Β 84B. 
Schon bei Homer heilst es Il. # 
100 ψυχὴ δὲ κατὰ χϑονὸς ἠσντε 
καπνὸς ῴχετο τετριγυῖα. 

11 οἴχηται διαπτομένη. Homer. 
12 ΒΤι ᾧχετ᾽ ἀποπτάμενος. 

οὐδαμοῦ n. 8. zu 72C. 

18 συνηϑροισμένη, wie 67C συν- 
αγείρεσϑαί τε καὶ ἀϑροίξεσϑαι. 

21 παραμυϑίας --- καὶ πίστεως. 
Ebenso sind de leg, II 720A παρα- 


-- 


Ü 


54 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ἔστι τὲ ἡ ψυχὴ ἀποθανόντος τοῦ ἀνθρώπου καί τινα δύναμιν 
ἔχει καὶ φρόνησιν. "ἀληϑὴῆ,᾽ ἔφη, “λέγεις, ὁ Σωκράτης, ‘ 
Κέβης. ἀλλὰ τί δὴ ποιῶμεν; ἢ περὶ αὐτῶν τούτων βούλει 
διαμυϑολογῶμεν, εἴτε εἰκὸς οὕτως ἔχειν εἴτε μή; "ἔγωγε 
οὖν, ἔφη ὁ Κέβης, ᾿ἡδέως ἂν ἀκούσαιμι, ἥντινα δόξαν ἔχεις 
περὶ αὐτῶν. οὔκουν γ᾽ ἂν οἶμαι, ἡ δ᾽ ὃς ὁ Σωκράτης, 
"εἰπεῖν τινα νῦν ἀκούσαντα, οὐδ᾽ εἰ κωμῳδιοποιὸς εἴη, ὡς 
ἀδολεσχῷ καὶ οὐ περὶ προσηκόντων τοὺς λόγους ποιοῦμαι. εἰ 
οὖν δοκεῖ, χρὴ διασκοπεῖσϑαι. 

AV. Σκεψώμεϑα δὲ αὐτὸ τῇδέ πῃ, εἴτ᾽ ἄρα ἐν "Adov 
εἰσὶν αἱ ψυχαὶ τελευτησάντων τῶν ἀνϑρώπων εἴτε καὶ οὔ. 
παλαιὸς μὲν οὖν ἔστι τις λόγος, οὗ μεμνήμεϑα, ὡς εἰσὶν ἐν- 


μυϑέα καὶ πειϑὼ verbunden. 83.A 
ἡ φιλοσοφία — ἠρέμα magauvdei- 
ται, 

Ι δύναμιν ἔχει καὶ φρόνησιν. 
Während nach Homer der Mensch 
als εἴδωλον im Hades ein trostloses 
Leben führt, lebt er nach Platon 
mit vollem Bewufstsein nach dem 
Tode fort. Unter δύναμις ist die 
Kraft zu leben, unter φρόνησις die 
ὙῚ zu denken zu verstehen. Vgl. 
111 

2 ἀληϑῆ, ἔφη, λέγεις, ὁ Σωκρά- 
της, ὦ Κέβης. Die gleiche) W ortstel- 
lung77Bev λέγεις, ἔφη, ὦ Σιμμία, 
0 Κέβης, 8Ὰ ἀλλὰ ταῦτα μὲν δή. 
ἔφη, ὑπάρξει, ὁ Κέβης, 180 δοκεῖ 
μοι, ἔφη, οὕτως ἔχειν, ὃ Κέβης, 
820 οὐ γὰρ ἂν πρέποι, ἔφη, ὦ 
Σώκρατες, ὃ Κέβης, 838 ἀληϑέ- 
στατα, ἔφη, λέγεις, ὁ Κέβης, ὦ Σώ- 
κρατες. 

7 κωμωδιοποιός. Dem Komiker 
Eupolis werden folgende Verse 

zugeschrieben: μισῶ δ᾽ ἐγὼ καὶ 
Σωχράτην τὸν πτωχὸν ἀδολέσχην, ὃς 
τάλλα μὲν. πεφρόντικεν, ὁπόϑεν δὲ 
καταφαγεῖν ἔχοι τούτου κατημέλη- 
κεν. Aufser Eupolis hatten auch 
Aristophanes und Ameipsias den 
Sokrates auf die Bühne gebracht. 

8 οὐ περὶ προσηχόντων. Dieselbe 
Wortstellung 1100 καὶ πολὺ ἔτι ἐκ 
λαμπροτέρων, Apol. 36 A οὕτω παρ᾽ 
ὀλίγον. 

10 αὐτὸ auf das Vorausgegangene, 
τῇδέ πῃ auf das unmittelbar Fol- 
gende zu beziehen. Von der all- 
gemeinen Fassung der Frage, ob 


die Seele nach dem Tode fortexi- 
stiert, wird zu der besonderen fort- 
gegangen, ob sie sich nach dem 
Tode im Hades befindet. Als Re- 
sultat der ganzen Untersuchung 
heifst es daher 106E παντὸς μᾶλ- 
λον ἄρα -- ψυχὴ ἀϑάνατον καὶ 
ἀνώλεθρον καὶ τῷ ὄντι ἔσονται 
ἡμῶν αἵ ψυχαὶ ἐν “Ἄιδου. 

ἄρα nicht selten, wo Meinungen 
anderer angeführt "werden. 

12 παλαιὸς μὲν οὐν. Herod. 1] 
128 πρῶτοι δὲ καὶ τόνδε τὸν λόγον 
Αἰγύπτιοί εἰσι οἵ εἰπόντες, ὡς ἀν- 
ϑρώπου ψυχὴ ἀϑανατός ἐστι, τοῦ 
σώματος δὲ καταφϑίνοντος ἐς ἄλλο 
ξῷον αἰεὶ γινόμενον ἐσδύεται, ἐπεὰν 
δὲ περιέλϑῃ πάντα͵ τὰ χερσαῖα καὶ 
τὰ ϑαλάσσια καὶ τὰ πετεινά, αὖτις 
ἐς ἀνθρώπου σῶμα γινόμενον ἐσδύ- 
νειν, τὴν περιήλυσιν δὲ αὐτῇ γί- 
νεσϑαι 7 τρισχιλέοισι ἔτεσι. τούτῳ 
τῷ λόγῳ εἰσὶ οἱ Ελλήνων ἐχρήσαν- 
το, οἱ μὲν πρότερον, οἵ δὲ ὕστε- 
ρον. μὲν den Früheren mögen 
wohl die Orphiker und Pythagoras, 
unter den Späteren der philoso- 
phische Dichter Empedokles aus 
Agrigent zu verstehen sein. ‚Vgl. 
Menon 81B καὶ Πένδαρος καὶ ἄλλοι 
πολλοὶ τῶν ποιητῶν, ὅσοι ϑεῖοί 
εἰσιν — φασὶ — τὴν ψυχὴν τοῦ 
ἀνθρώπου εἶναι ἀϑάνατον, καὶ 
τοτὲ μὲν τελευτᾶν, ὃ δὴ ἀποϑνή- 
σπειν καλοῦσι, τοτὲ δὲ πάλιν γίγνε- 
σϑαι, ἀπόλλυσϑαι δ᾽ οὐδέποτε κτλ. 

εἰσὶν ἐνθένδε ἀφικόμεναι ἐκεῖ. 
εἰσὶν läfst sich schwerlich mit dem 
Participium Aoristi verbinden, wenn 


τ πὶ 


0 


DAIARN. 


55 


’ ὃ ᾽ 3 ᾽ Pr ὶ A ὃ “- ᾽ - ᾿ 
ὃενὸοὸδ ἀφικόμεναι ξἕκεῖ, καὶ παλιν γὲ ὁξευρο ἀφικνούυνται καὶ 


γίγνονται ἐκ τῶν τεϑνεώτων. 


καὶ εἰ τοῦϑ᾽ οὕτως ἔχει, πάλιν 


γίγνεσθαι ἐκ τῶν ἀποθανόντων τοὺς ξῶντας, ἄλλο τι ἢ εἶεν 
ἂν al ψυχαὶ ἡμῶν ἐκεῖ; οὐ γὰρ ἄν που πάλιν ἐγίγνοντο μὴ 
5 ad ’ a x 

5 οὖσαι, καὶ τοῦτο ἱκανὸν τεχμήριον τοῦ ταῦτ᾽ εἷναι, εἰ τῷ 


» \ f er ’ 4 ” , ΄ 
ὄντι φανερὸν γίγνοιτο, ὅτι οὐδαμόϑεν ἄλλοθεν γίψνονται ol 
εἰ δὲ μὴ ἔστι τοῦτο. ἄλλου ἄν 


" kl - [4 
ξῶντες 1] ἐκ τῶν τεϑνεώτων. 
του δέοι λόγου." 

3 > ’ , 
κατ ἀνϑρωπῶων, 


(I πὰ Ἢ 
πάνυ μὲν οὔν, 
n δ᾽ ὅς, σκόπει μόνον τοῦτο, εἰ βούλει 


ἔφη 6 Κέβης. “un τοίνυν 


10 ῥᾷον μαϑεῖν, ἀλλὰ καὶ κατὰ ξῴων πάντων καὶ φυτῶν. καὶ 
ξυλλήβδην, ὅσαπερ ἔχει γένεσιν; περὶ πάντων εἰδῶμεν, ἀρ’ 
οὑτωσὶ γίγνεται πάντα, οὐκ ἄλλοϑεν ἡ ἐκ τῶν ἐναντίων τὰ 
ἐναντία, ὅσοις τυγχάνει ὃν τοιοῦτόν τι, οἷον τὸ καλὸν τῶ 
αἰσχρῷ ἐναντίον που καὶ δίκαιον ἀδίκῳ. καὶ ἄλλα δὴ μυρία 


τι ἐναντίον. 


ὅ οὕτως ἔχει. τοῦτο οὖν σκεψώμεϑα, ἄρα ἀναγκαῖον, 00015 ἔστι 
μηδαμόϑεν ἄλλοϑεν αὐτὸ γίγνεσθαι ἢ ἐκ τοῦ 


’ w ’ : δι »νῳ ἢ ,ὕ > 
αὐτῷ ἐναντίου. οἷον ὅταν weißov τυγίγνηται., ἀνάγκη που ἐξ ἐλάτ- 


Tovos ὄντος πρότερον ἐπειτὰ μεῖζον γίγνεσθαι» 


“ναί. “οὐκοῦν 


κἀν ἔλαττον γίγνηται, ἐκ μείξονος ὄντος πρότερον ὕστερον 


20 ἔλαττον γενήσεται; 


γξ.᾽ 


δικαιότερον, ἐξ ἀδικωτέρου; 


“ἔστιν οὕτω." ἔφη. 
τέρου τὸ ἀσϑενέστερον καὶ ἐκ βραδυτέρου τὸ ϑᾶττον; 
‘Ti δέ; ἄν τι χεῖρον γίγνηται, οὐκ ἐξ ἀμείνονος, καὶ ἂν 
πῶς γὰρ οὔ; 


“καὶ μὴν ἐξ ἰσχυρο- 
πάνυ 


“ἱκανῶς οὖν, 


ἔφη, ᾿ἔχομεν τοῦτο, ὅτι πάντα οὕτω γίγνεται, ἐξ ἐναντίων τὰ 


25 


es auch keine Schwierigkeit hat 
ἐκεῖ im Sinne von ἐκεῖσε zu nehmen. 
Vgl. 61E. Es ist wohl zu kon- 


struieren: ἐνθένδε ἀφικόμεναι ἐκεῖ 


εἰσιν. 

5 τοῦ ταῦτ᾽ εἶναι ἃ. 1, τοῦ τὰς 
ψυχὰς ἡμῶν ἐκεῖ εἶναι. Vgl. 76E, 
Über den Plural ταῦτα s. zu 622}. 

11 εἰδῶμεν. εἰδέναι hat manch- 
mal, namentlich im Futur, die Be- 
deutung kennen lernen, Froh- 
berger zu Lys. XII 100. 

age in der abhängigen Frage 
auch 96 B σκοπῶν πρῶτον τὰ τοιάδε, 
ag’ ἐπειδὰν τὸ ϑερμὸν καὶ τὸ 
ψυχρὸν σηπεδόνα τινὰ λάβῃ -- 
τότε δὴ τὰ 600 συντρέφεται. 

12 οὐκ ἄλλοϑεν ἢ ἐκ τῶν ἐναν- 
τίων τὰ ἐναντία zur Erklärung von 


ἐναντία πράγματα; πάνυ γε. 


“τί δ᾽ αὐ; ἔστι τι καὶ τοιόνδε 


οὑτωσὶ hinzugefügt. Ebenso 71 A 
πάντα οὕτω γίγνεται, ἐξ ἐναντίων 
τὰ ἐναντία πράγματα. 

10 αὐτό. Genau genommen mülste 
es heilsen αὐτῶν ἕκαστον. de leg. 
II 667 B Οὐκοῦν πρῶτον μὲν δεῖ 
τόδε γε ὑπάρχειν ἅπασιν, ὅσοις 
συμπαρέπεταί τις χάρις, ἢ τοῦτο 
αὐτὸ μόνον αὐτοῦ (ἃ. h. αὐτῶν 
ἑκάστου) τὸ σπουδαιότατον εἶναι ἤ 
τινα ὀρϑότητα ἢ τὸ τρίτον ὠφέ- 
λειαν: Vgl. 62D. 

18 ἔπειτα nach dem Particip auch 
90C. Ebenso ἃ ἅμα 60B, εὐϑύς TOA. 

24 ἔχομεν. ἔχειν in der Bedeu- 
tung wissen auch 100D τοῦτο δὲ 
ἁπλῶς — ἔχω παρ᾽ ἐμαυτῷ, ὅτι 
οὐκ ἄλλο τι ποιεῖ αὐτὸ καλὸν ἢ ἡ 
ἐκείνου τοῦ καλοῦ --- παρουσία. 


D 


{1 


D 


56 HNAATRSNOLE 


ἐν αὐτοῖς, οἷον μεταξὺ ἀμφοτέρων πάντων τῶν ἐναντίων 
δυοῖν ὄντοιν δύο γενέσεις, ἀπὸ μὲν τοῦ ἑτέρου ἐπὶ τὸ ἕτερον, 
ἀπὸ δ᾽ αὖ τοῦ ἑτέρου πάλιν ἐπὶ fo ἕτερον; μείξονος μὲν 
πράγματος καὶ ἐλάττονος μεταξὺ αὔξησις καὶ φϑίέσις, καὶ 
καλοῦμεν οὕτω τὸ μὲν αὐξάνεσθαι, τὸ δὲ φϑένειν;᾽ "ναί, 
ἔφη. οὐκοῦν καὶ διακρίνεσθαι καὶ συγκρίνεσθαι καὶ ψύχε- 
σϑαι καὶ ϑερμαίνεσθαι καὶ πώντα οὕτω, κἂν εἰ μὴ χρώμεϑα 
τοῖς ὀνόμασιν ἐνιαχοῦ, ἀλλ᾽ ἔργω γοῦν πανταχοῦ οὕτως ἔχειν 
εἰναγκαῖον, γίγνεσθαί re αὐτὰ ἐξ ἀλλήλων γένεσίν τε εἶναι ἐξ 
ἑκατέρου εἰς ἄλληλα; 'πάνυ μὲν οὖν, ἡ δ᾽ ὅς. 

XVI. “Τί οὖν; ἔφη, 'τῷ ξῆν ἐστί τι ἐναντίον, ὥσπερ τῷ 
ἐγρηγορέναι τὸ καϑεύδειν;᾽ 'πάνυ μὲν οὖν, ἔφη. “τί; To 
redvavaı,’ ἔφη. οὐκοῦν ἐξ ἀλλήλων τὲ γίγνεται ταῦτα, 
εἴπερ ἐναντία ἐστίν, καὶ al γενέσεις εἰσὶν αὐτοῖν μεταξὺ δύο 
δυοῖν ὄντοιν;᾽ πῶς γὰρ οὔ; 'τὴν μὲν τοίνυν ἑτέραν συξυ- 
γίαν, ὧν νῦν δὴ ἔλεγον, ἐγώ 001,’ ἔφη, ‘200, ὁ Σωκράτης, 
"zul αὐτὴν καὶ τὰς γενέσεις: σὺ δέ μοι τὴν ἑτέραν. λέγω δὲ 
τὸ μὲν καϑεύδειν. τὸ δὲ ἐγρηγορέναι, καὶ ἐκ τοῦ καϑεύδειν 
τὸ ἐγρηγορέναι γίγνεσϑαι καὶ ἐκ τοῦ ἐγρηγορέναν τὸ καϑεύ- 
δειν, καὶ τὰς γενέσεις αὐτοῖν τὴν μὲν καταδαρϑάνειν εἶναι, 
τὴν δὲ ἀνεγείρεσϑαι. ἱκανῶς 001,’ ἔφη, ἢ οὔ; 'πάνυ μὲν 
οὖν. 'λέγε δή μοι καὶ oV, ἔφη, "οὕτω περὶ ξωῆς καὶ ϑανά- 
του. οὐχ ἐναντίον μὲν φὴς τῷ ξῆν τὸ τεϑνάναι εἶναι; 
“ἔγωγε. yiyvsodaı δὲ ἐξ ἀλλήλων; “ναί. "ἐξ οὖν τοῦ 
ξῶντος τί τὸ γιγνόμενον; 'τὸ τεϑνηκός, ἔφη. “τί δέ, ἡ 
2 δυοῖν ὄντοιν. Der Dual als δὲν μᾶλλον und’ ἧττον ἑτέραν ἕτέ- 
Apposition zum Plural, wie ja diese gas ψυχὴν ψυχῆς εἶναι. 
beiden Numeri οἵδ ἴῃ einander über- 17 σὺ δέ wor τὴν ἑτέραν. Zu 
gehen. ergänzen ἐρεῖς. 

5 μέν, S. zu 58A. 20 τὰς γενέσεις — τὴν μὲν — 
7 κἂν εἰ. Zu konstruieren καί, τὴν δέ. Partitive Apposition. 


εἰ μὴ χρώμεϑα. - ἀλλ᾽ ἔργῳ γοῦν 21 ἱκανῶς σοι, ἔφη. Menon 75B 
— ἀναγκαῖον ἂν εἶναι. Aus κα- 


λοῦμεν ist ein verbum dicendi zu 
nehmen, von dem der Infinitiv ab- 
hängt. Ἔξ wird als möglich be- 
zeichnet, dafs es Übergänge giebt, 
für welche die Sprache Bezeich- 
nungen nicht hat. 

9 ἐξ ἑκατέρου bezeichnet, das 
Vorhandensein von zwei Über- 
gängen noch bestimmter, als ἐξ 
ἀλλήλων. 

14 αὐτοῖν μεταξὺ δύο δυοὶν ὄν- 
τοιν. 980 ἀλλὰ προωμολόγηται μη- 


ἔστω -- ἡμῖν τοῦτο σχῆμα, ὃ μόνον 
τῶν ὄντων͵ τυγχάνει ρώματι ἀεὶ 
ἑπόμενον. ἱκανῶς σοι, ἢ ἄλλως πως 
ξητεῖς: 

28 ἐναντίον --- τῷ ξῆν τὸ τεϑνά- 
ναι. --- ἐξ οὖν τοῦ ξῶντος --- τὸ 
τεϑνηκός. Die Infinitive und Par- 
ticipien sind hier offenbar ihrer 
Bedeutung nach. gleich gestellt. 
Daher wechseln sie 72B τὸ ἀνεγεέ- 
ρεσϑαι — ἐκ τοῦ καθεύδοντος, 
während es 71C hiefs ἐκ τοῦ καϑεύ- 
δειν τὸ ἐγρηγορέναι. 


10 


1 


5 


Be 


σι 


1 


oO 


15 


20 


DAIARN. 57 

δ᾽ ὅς, “ἐκ τοῦ τεϑνεῶτος; "ἀναγκαῖον,᾽ ἔφη, "Öuokoyeiv, ὅτι 
“- [4 7 - ’ 

τὸ ξῶν.᾽ “ἐκ τῶν τεϑνεώτων ἄρα, ὦ Κέβης, τὰ ξῶντά re καὶ 


ol ξῶντες γίγνονται;᾽ 'palverau,’ ἔφη. “εἰσὶν ἄρα, ἔφη, “αἴ 
ψυχαὶ ἡμῶν Ev “Διδου.᾽ "ἔοικεν. “οὐκοῦν καὶ τοῖν γενεσέοιν 
τοῖν περὶ ταῦτα ἥ γ᾽ ἑτέρα σαφὴς οὖσα τυγχάνει; τὸ γὰρ 
ἀποϑνήσκειν σαφὲς δήπου, ἢ οὔ; “πάνυ μὲν οὖν, ἔφη. 
“πῶς οὖν, ἡ δ᾽ ὅς, 'ποιήσομεν; οὐκ ἀνταποδώσομεν τὴν ἐναν-- 
τίαν γένεσιν, ἀλλὰ ταύτῃ χωλὴ ἔσται ἡ φύσις; ἢ ἀνάγκη ἀπο- 


δοῦναι τῷ ἀποϑνήσκειν ἐναντίαν τινὰ γένεσιν; “πάντως 
u ’ ’ m 7 
που, ἔφη. “τίνα ταύτην; ‘ro ἀναβιώσκεσϑαι.. “οὐκοῦν, ἡ 


δ᾽ ὅς. “εἴπερ ἔστι τὸ ἀναβιώσκεσϑαι, ἐκ τῶν τεϑνεώτων ἂν 
" 3 \ m m \ , [4 ’ e [4 
ein γένεσις εἰς τοὺς Eovrag αὕτη, τὸ ἀναβιώσκεσϑαι;᾽ 'ἱπάνυ 
γε. ὁμολογεῖται ἄρα ἡμῖν καὶ ταύτῃ τοὺς ζῶντας ἐκ τῶν 
€ er ᾿ - 
τεϑνεώτων γεγονέναι οὐδὲν ἧττον ἢ τοὺς τεϑνεῶτας ἐκ τῶν 
ξώντων. τούτου δὲ ὄντος ἱκανόν που ἐδόκει τεκμήριον εἶναι, 
ὅτι ἀναγκαῖον τὰς τῶν τεϑνεώτων ψυχὰς εἶναί που, ὅϑεν δὴ 
πάλιν γίγνεσθαι. “δοκεῖ μοι, ἔφη. ‘0 Σώκρατες, ἐκ τῶν 
ὡμολογημένων ἀναγκαῖον οὕτως ἔχειν.᾽ 
XVI. Ἰδὲ τοένυν οὕτως. ἔφη. “ὡ Κέβης, ὅτι οὐδ᾽ ἀδί- 
κῶς ὡμολογήκαμεν, ὡς ἐμοὶ δοκεῖ. εἰ γὰρ μὴ ἀεὶ ἀνταποδι-- 
δοίη τὰ ἕτερα τοῖς ἑτέροις γιγνόμενα, ὡσπερεὶ κύκλῳ περιιόντα, 
? 3 2 FG y ς τῷ > -» δ [4 \ 
ἀλλ εὐϑεῖα τις εἴη ἡ γένεσις ἔκ τοῦ ἑτέρου μόνον εἰς TO 
καταντικρὺ χαὶ μὴ ἀνακάμπτοι πάλιν ἐπὶ τὸ ἕτερον μηδὲ 
καμπὴν ποιοῖτο, οἶσϑ᾽ ὅτι πάντα τελευτῶντα τὸ αὐτὸ σχῆμα 


4 τοῖν γενεσέοιν τοῖν. In der derRennbahn entlehnt. καμπὴ oder 


attischen Prosa brauchte man meist 


den Artikel rnivstatt ταῖν, τὼ [ἄγ τά. 


8 χωλή. Suid. χωλή" ἀντὶ τοῦ 
ἀτελής. 

ἀποδοῦναι. ὃ. zu 59C. 

15 ἐδόκει. Das Imperfekt mit 


Rücksicht auf das, was Τ0 Ὁ aus 
einander gesetzt war. Vgl. 79C. 

16 ὅϑεν — γίγνεσθαι. Der In- 
finitiv im Relativsatz , wie 109B 
εἶναι yag πολλὰ κοῖλα καὶ παν- 
τοδαπὰ -- εἰς ἃ ξυνερρυηκέναι τό 
τε ὕδωρ καὶ τὴν ὁμίχλην, 110B111A. 

19 οὐδ᾽ ἀδίκως. S. zu 63B. 

20 avramodıdoin. ἀνταποδιδόναι 
hier intransitiv, kurz vorher (11 ΕΣ) 
transitiv, Vgl. ἀπολείπειν 184, ἀνα- 
βιώσκεσϑαι, 898. 

28. ἀναχάμπτοι --- μηδὲ καμπὴν 
ποιοῖτο. Beide Ausdrücke sind von 


καμπτὴρ bezeichnet die Biegung, 
die man an der äulsersten Säule 
macht. Das Rennen bis zur Säule 
und von da zurück auf demsel- 
ben Wege hiefs δρόμος ἄκαμπτος 
ἁπλοῦς oder εὐϑύς, das Rennen bis 
zur Säule, um dieselbe herum und 
auf der andern Seite zurück deo- 
μος ὁ ἐν καμπῇ. An das letztere 
spielt Platon hier an. 

ἀναπάμπτοι πάλιν. 105A πάλιν 
δὲ ἀναμιμνήσκου. Eine den Grie- 
chen sehr geläufige Abundanz. S. 
zu 660. _ 

94 οἶσϑ᾽ ὅτι bezeichnet, dafs man 
die Zustimmung des Angeredeten 
voraussetzt. Vgl. 73D. 

24 τελευτῶντα doppelsinnig: 
schlie(slich und indem es ein 
Ende nimmt. 


E 


72 


58 IIAAT2NOX 


av σχοίη καὶ τὸ αὐτὸ πάϑος ἂν πάϑοι καὶ παύσαιτο γιγνό- 
μενα; ‘mög λέγεις; ἔφη. οὐδὲν χαλεπόν, ἦ δ᾽ ὅς, "ἐννοῆ- 
σαι ὃ λέγω" ἀλλ᾽ οἷον εἰ τὸ καταδαρϑάνειν μὲν εἴη, τὸ δ᾽ 
ἀνεγείρεσϑαι μὴ ἀνταποδιδοίη γιγνόμενον ἐκ τοῦ καθεύδοντος, 

Ο οἷἱσϑ᾽ ὅτι τελευτῶντα πάντ᾽ ἂν λῆρον τὸν ᾿Ενδυμίωνα ἀπο- 5 
δείξειεν καὶ οὐδαμοῦ ἂν φαίνοιτο διὰ τὸ καὶ τἄλλα πάντα 
ταὐτὸν ἐκείνῳ πεπονϑέναι, καϑεύδειν' κἂν εἰ συγκρίνοιτο μὲν 
πάντα, διακρίνοιτο δὲ un, ταχὺ ἂν τὸ τοῦ ᾿Δναξαγόρου γεγο- 
νὸς εἴη, ὁμοῦ πάντα χρήματα. ὡσαύτως δέ, ὦ φίλε Κέβης, 
εἰ ἀποϑνήσκοι μὲν πάντα, 600 τοῦ ξῆν μεταλάβοι, ἐπειδὴ δὲ 10 
ἀποϑάνοι, μένοι ἐν τούτῳ τῷ σχήματι τὰ τεϑνεῶτα καὶ μὴ 
πάλιν ἀναβιώσκοιτο, ag’ οὐ πολλὴ ἀνάγκη τελευτῶντα πάντα 

D τεϑνάναι καὶ μηδὲν ξῆν; εἰ γὰρ ἐκ μὲν τῶν ἄλλων τὰ ξῶντα 
γίγνοιτο, τὰ δὲ ξῶντα ϑνήσκοι, τίς μηχανὴ μὴ οὐχὶ πάντα 
καταναλωϑῆναι εἰς τὸ τεϑνάναι;᾽ οὐδὲ μία μοι δοκεῖ, ἔφη 15 
ὁ Κέβης, ‘© Σώκρατες, ἀλλά μοι δοκεῖς παντάπασιν ἀληϑῆ 
λέγειν. “ἔστιν ydo, ἔφη, ᾿ὦ Κέβης, ὡς ἐμοὶ δοκεῖ, παντὸς 
μᾶλλον οὕτω, καὶ ἡμεῖς αὐτὰ ταῦτα οὐκ ἐξαπατώμενοι ὁμο- 
λογοῦμεν, ἀλλ᾽ ἔστι τῷ ὄντι καὶ τὸ ἀναβιώσκεσϑαι καὶ ἐκ τῶν 
τεϑνεώτων τοὺς ξῶώντας γίγνεσθαι καὶ τὰς τῶν τεϑνεώτων 30 

Ε ψυχὰς εἶναι, [καὶ ταῖς μέν γε ἀγαϑαῖς ἄμεινον εἶναι, ταῖς δὲ 
κακαῖς κάκιον. 


ὧν οὐ Eh m nr ὦ πε" 


, dicht 


3 τὸ δ᾽ ἀνεγείρεσθαι — ἐκ τοῦ 
καϑεύδοντος. 5, zu ΤΙ Ὁ. 

5 πάντ᾽ ἂν λῆρον τὸν ’Evd., alles 
würde den Endymion, d, h. das, 
was man von End. erzählt, zu einem 
nichtigen Gerede machen, weil eben 
alles sein Los teilen würde. Cie. 
Tuse. 1 38 92 Endymion, si fabulas 
audire volumus, ut nescio quando 
in Latmo obdormivit, nondum, opi- 
nor, est experrectus. 

6 οὐδαμοῦ ἂν φαίνοιτο. οὐδαμοῦ 
φαένεσθαι, für nichts gelten, 
wie T0OA οὐδαμοῦ εἶναι. οὐδαμοῦ 
ist Genitiv des Wertes. Wolff zu 
Soph. Ant. 183. Cie. de fin. V 30 
90 omnia — ne appareant quidem. 

φαίνοιτο, nämlich ὁ ᾿Ενδυμίων. 
Derselbe Wechsel des Subjekts 
Euthyd. 275B φοβούμεϑα περὶ αὐτῷ 
— un τις φϑῆ ἡμὰς ἐπ᾽ ἄλλο τι 
ἐπιτήδευμα τρέψας τὴν διάνοιαν 
καὶ διαφϑεέρῃ (Sc. αὐτός). 

9 ὁμοῦ πάντα χρήματα, epexege- 
tische Apposition zu τὸ τοῦ ἄναξα- 


yooov. Die Lehre des Anaxagoras 
fafste man in den Satz zusammen 
πάντα χρήματα ἣν ὁμοῦ, εἶτα νοῦς 
λϑὼν αὐτὰ διεκόσμησε (Diog. 
Laert. II 6). Dieses ὁμοῦ πάντα 
war bei den Alten sprichwörtlich 
geworden. Gorg.465D zo τοῦ Avu- 
ξαγόρου ἂν πολὺ ἦν. 

ὡσαύτως δέ mit Bezug auf das 
vorausgegangene olov. Ebenso folgt 
109E οὕτως auf ὥσπερ. 

18 ἐκ μὲν τῶν ἄλλων, also nicht 
aus dem, was unterging, nachdem 
es existiert hatte. 

15 οὐδὲ μία nachdrücklicher, als 
j Ebenso 1000 οὐδὲ δι᾽ 


19 τὸ auch mit γίγνεσθαι und 
εἶναι zu verbinden. 

21 [καὶ ταῖς — κάκιον]. Dieser 
Zusatz kann deshalb nicht echt 
sein, weil er sich in keiner Weise 
aus dem eben Erörterten ergiebt. 
Er scheint durch eine Reminiscenz 
an 6850 entstanden zu sein, wo es 


| 
| 
PAIALRN, 59 


XVII. ‘Kal unv, ἔφη ὁ Κέβης ὑπολαβών, “καὶ κατ᾽ 
ἐκεῖνόν γε τὸν λόγον, ὦ Σώκρατες, εἰ ἀληϑής ἐστιν, ὃν σὺ 
εἴωϑας ϑαμὰ λέγειν, ὅτι ἡμῖν ἡ μάϑησις οὐκ ἄλλο τι ἡ ἀνά- 
μνησις τυγχάνει οὖσα, καὶ κατὰ τοῦτον ἀνάγκη που ἡμᾶς ἐν 

5 προτέρῳ τινὶ χρόνῳ μεμαϑηκέναι, ἃ νῦν ἀναμιμνῃσκόμεϑα. 
τοῦτο δὲ ἀδύνατον, εἰ μὴ ἦν που ἡμῖν ἡ ψυχή, πρὶν ἐν τῷδε 
τῷ ἀνϑρωπίνῳ εἴδει γενέσϑαι. ὥστε καὶ ταύτῃ ἀϑάνατον ἡ 


ψυχή τι ἔοικεν εἶναι." 


λαβών, 'ποῖαι τούτων al ἀποδείξεις; ὑπόμνησόν με’ 
10 σφόδρα ἐν τῷ παρόντι μέμνημαι." 
“καλλίστῳ, ὅτι ἐρωτώμενοι οἵ ἄνϑρωποι, ἐάν τις καλῶς 


Pns> 


ἀλλ᾽, ὦ Κέβης, ἔφη ὁ Σιμμίας ὑπο- 


οὐ γὰρ 
“ἑνὶ μὲν λόγῳ. ἔφη ὁ Κέ- 


-" ’ [4 Σ ’ ” [4 
ἐρωτᾷ, αὐτοὶ λέγουσιν πάντα, N ἔχει" καίτοι εἰ μὴ ἐτύγχανεν 

: ᾽ rd 4 ’ 53 
αὐτοῖς ἐπιστήμη ἐνοῦσα καὶ ὀρϑὸς λόγος, οὐκ ἂν οἷοί τ᾽ ἦσαν 


τοῦτο ποιήσειν" 


heifst εὔελπές εἰμι εἶναί τι τοῖς 
τετελευτηκόσι καί, ὥσπερ γε καὶ 
παλαι λέγεται, πολὺ ἄμεινον τοῖς 
ἀγαϑοῖς ἢ τοῖς κακοῖς. 

8 n, μάϑησις -- ἀνάμνησις. Menon 
810 ἃ ἅτε οὖν ἡ ψυχὴ ἀϑανατῦς τε 
οὖσα καὶ πολλάκις γεγονυῖα, καὶ 
"ξωρακυῖα καὶ τὰ ἐνθάδε καὶ τὰ ἐν 
“Διδου καὶ παντα χρήματα, οὐκ ἔστιν 
ὅτι οὐ μεμάϑ' κεν, ὥστε οὐδὲν Yav- 
μαστὸν περὶ ἀρετῆς καὶ περὶ ἄλλων 
οἷόν re εἶναι αὐτὴν ἀναμνησϑήναι 
ἅ γε καὶ πρύτερον ἠπίστατο. ἅτε εγὰρ 
τῆς φύσεως ἁπάσης συγγενοῦς οὔσης, 
καὶ μεμαϑηκυίας τῆς ψυχῆς ἅπαν- 
τα, οὐδὲν κωλύει ἕν μόνον dva- 
μνησϑέντα, ὃ δὴ μάϑησιν καλοῦσιν 
ἄνϑρωποι, τἄλλα πάντα αὐτὸν ἄνευ- 
ρεῖν, ἐάν τις ἀνδρεῖος ἢ καὶ μὴ 
ἀποκάμνῃ ‚Entov' zo γὰρ ,ξητεῖν 
ἄρα καὶ τὸ μανϑάνειν ἀνάμνησις 
ὅλον ἐστίν. Phaedr. 2490 τοῦτο δέ 
ἐστιν ἀνάμνησις ἐκείνων, & ποτ᾽ 
εἶδεν ἡμῶν ἡ ψυχὴ συμπορευϑεῖσα 
ϑεῷ καὶ ὑπεριδοῦσα ἃ νῦν εἰναί 

αμὲν καὶ ἀνακύψασα εἰς τὸ ὃν 
ὄντως. Cic. Tusc. I 24 57, 59. 

4 καὶ κατὰ τοῦτον͵ nimmt die 
Worte καὶ κατ᾽ ἐκεῖνόν γε τὸν λό- 
γον wieder auf. 

6 ἡμῖν N ψυχή. S. zu 600. 

10 Evi μὲν λόγῳ. Cic. Tusc. I 24 
57 memoriam — Plato recordatio- 
nem esse vult vitae superioris. Nam 
in illo libro, qui inscribitur Menon, 
Ppusionem quendam Docrates inter- 
rogat quaedam geometrica de di- 


ἔπειτα ἐάν τις ἐπὶ τὰ διαγράμματα ἄγῃ ἢ 


mensione quadrati. Ad ea sic {116 re- 
spondet, ut puer, et tamen ita facıles 
interrogationes sunt, ut gradatim re- 
spondens eodem perveniat, quo si geo- 
metrica, didicisset. Vgl. Meno81Bfg. 
13 οἷοί τ᾽ ἦσαν τοῦτο ποιήσειν. 
Der Infinitiv des Futurs nach den 
Verben des Könnens sehr selten. 
14 ἔπειτα steht in Beziehung zu 
dem voraufgehenden μὲν und ent- 
spricht dem lateinischen tum in der 
Verbindung cum — tum. Zuerst 
wird der Beweis, den Sokrates ge- 
geben, in seiner Allgemeinheit ge- 
fafst, und in dieser Allgemeinheit 
schon als ein vortrefflicher be- 
zeichnet gr μὲν λόγῳ καλλέστῳ), 
dann wird durch das ἔπειτα ange- 
deutet, dafs zu dem allgemeinen 
noch ein besonderer, die Sache 
noch mehr treffender hinzukomme. 
War nämlich in dem ersten Satze 
die allgemeine Behauptung ausge- 


sprochen, dafs jeder Mensch über, 


jede Wissenschaft, auch wenn er 
sich noch nicht mit ihr beschäftigt 
hat, bei richtiger Fragestellung auch 
richtige Antwort gebe, so sagt der 
zweite, dals dies vorzüglich von der 
Mathematik gelte. Es kommt die- 
selbe nämlich erstens der Anschau- 
ung durch Figuren und Zahlen zu 
Hilfe, zweitens beruhen ihre Wahr- 
heiten auf einem notwendigen Ge- 
dankenfortschritte. 

τὰ διαγράμματα übersetzt Cic. 
Tusc. 117 38 mit descriptiones. 


D 


' onoag λέγειν." 


60 


1IAATRNOL 


ἄλλο τι τῶν τοιούτων, ἐνταῦϑα σαφέστατα κατηγορεῖ, ὅτι 
τοῦτο οὕτως ἔχει. "εἰ δὲ μὴ ταύτῃ ye,’ ἔφη, 'πείϑῃ, ὦ Σιμμία, 
ὁ Σωκράτης, 'σκέψαι, dv τῇδέ πή σοι σκοπουμένῳ συνδόξῃ. 
ἐπιστεῖς γὰρ δή, πῶς ἡ καλουμένη μάϑησις ἀνάμνησίς ἐστιν." 
᾿ἀπιστῶ μὲν ἔγωγε." ἡ δ᾽ ὃς ὁ Σιμμίας, "οὔ, αὐτὸ δὲ τοῦτο, 5 
ἔφη, 'δέομαι μαϑεῖν, περὶ οὗ ὃ λόγος, ἀναμνησθῆναι. καὶ 
σχεδόν γε, ἐξ ὧν Κέβης ἐπεχείρησε λέγειν, ἤδη μέμνημαι καὶ 
πείϑομαι" οὐδὲν μέντ᾽ ἂν ἧττον ἀκούοιμι νῦν, πῇ σὺ ἐπεχεί-- 


'τῇδ᾽ ἔγωγε, ἡ δ᾽ ὅς. 


“ὁμολογοῦμεν γὰρ 


δήπου, εἴ τίς τι ἀναμνησϑήσεται, δεῖν αὐτὸν τοῦτο πρότερόν τ 


᾽ 


ποτὲ ἐπίστασθϑαι.᾽ 'πάνυ γ᾽, 


ἔφη. 


‘do’ οὖν καὶ τόδε ὁμολο- 


yovusv, ὅταν ἐπιστήμη παραγίγνηται τρόπῳ τοιούτῳ, ἀνά- 
uvnow εἶναι; λέγω δέ τινα τρόπον τόνδε’ ἐάν τίς τι ἕτερον 
ἢ ἰδὼν ἢ ἀκούσας ἤ τινα ἄλλην αἴσϑησιν λαβὼν μὴ μόνον 
ἐκεῖνο γνῶ, ἀλλὰ καὶ ἕτερον ἐννοήσῃ, οὗ μὴ ἡ αὐτὴ ἐπιστήμη, 15 
ἀλλ᾽ ἄλλη, ἄρα οὐχὶ τοῦτο δικαίως λέγομεν ὅτι ἀνεμνήσϑη, 
οὗ τὴν ἔννοιαν ἔλαβεν; πῶς λέγεις; “οἷον τὰ τοιάδε" ἄλλη 


που ἐπιστήμη ἀνθρώπου καὶ λύρας. 


e -" ᾳ » “-ς ᾽ n 
πῶς γὰρ οὔ; "οὐκοῦν 


olode, ὅτι ol ἐρασταί, ὅταν ἴδωσιν λύραν ἢ ἱμάτιον ἢ ἄλλο 
τι, οἷς τὰ παιδικὰ αὐτῶν εἴωϑε χρῆσϑαι, πάσχουσι τοῦτο᾽ 30 
ἔγνωσάν τὲ τὴν λύραν καὶ ἐν τῇ διανοίᾳ ἔλαβον τὸ εἶδος τοῦ 


1 κατηγορεῖ. Subjekt dazu kann 
sein ὁ ἄγων ἐπὶ τὰ διαγράμματα. 
Doch könnte κατηγορεὲ auch un- 
persönlich genommen sein, wie 
δηλοῖ, σημαίνει, δείκνυσιν. ὃ. zu 
69E, 

5 αὐτὸ δὲ τοῦτο, ich wünsche 
eben das zu lernen, wovon 
die Rede ist, nämlich mich 
zu erinnern. Sokrates hat ge- 
tragt, ob Simmmias daran zweifle, 


‚dafs das Lernen eine Wiedererin- 


nerung sei, und dieser antwortet, 
er zweifle keineswegs daran, habe 
aber die Gründe dafür nicht gegen- 
wärtig und wünsche, , dals sie ıhm 
vom Sokrates in Erinnerung ge- 
bracht würden, 
aber mit unverkennbarer Beziehung 
und homonymischer Anspielung auf 
die μάϑησις sowohl, als auf die ἀνά- 
uvnoıg 80 aus: er wünsche eben 
das vom Sokrates erst zu lernen, 
wovon die Rede sei, nämlich sich 
zu erinnern, d. ἢ. er wünsche 


drückt letzteres . 


durch die Belehrung des Sokrates 
dahin gebracht zu werden, dafs er 
sich jener Wahrheit wieder voll- 
kommen bewufstwerde. Das Lernen 
ist nach Sokrates die Folge der 
Wiedererinnerung, Simmias will 
aber das Sichwiedererinnern selbst 
erst vom Sokrates lernen. _ 

13 τι ἕτερον ἢ ἰδών. T6A αἰσϑό- 
μενόν τι ἢ ἰδόντα ἢ ἀκούσαντα ἤ 
τινὰ ἄλλην αἴσϑησιν λαβόντα. 

ἕτερον mit Rücksicht auf das fol- 
gende ἕτερον, alterum — alterum. 
Ebenso 740 ἕως ἂν ἄλλο ἰδὼν ἀπὸ 
ταύτης τῆς ὄψεως ἄλλο ἐννοήσῃς. 

16 tovozoabhängigvondvsurnotn. 

18 οὐκοῦν οἶσϑα. Maxim, Tyr. 
diss, XVI 7 p. 185 ἤδη τις καὶ Av- 
ραν ἰδὼν ἐμνήσϑη τῶν χρησαμένων 
τῇ λύρᾳ" κοῦφον γάρ τι χρῆμα ἀνά- 
uvnoıg καὶ εὔκολον. 

20 τὰ παιδικά. Gleich darauf 
heifst es τὸ εἶδος τοῦ παιδός. ᾿ 

21 ἔγνωσαν. Was Liebenden zu 
begegnen pflegt, wenn der eine 


a 


o 


σι 


ΦΑΙΔΩΝ, 61 


παιδός, οὗ ἦν ἡ λύρα; τοῦτο δέ ἐστιν ἀνάμνησις" ὥσπερ καὶ 
Σιμμίαν τις ἰδὼν πολλάκις Κέβητος ἀνεμνήσϑη, καὶ ἄλλα που 


μυρία τοιαῦτ᾽ ἂν ein.’ 
πιὼν Bee, ΟΥ̓ Ö’ m 
οὐκοῦν,᾽ ἡ δ᾽ ὅς, 


“μυρία μέντοι vn Aa, ἔφη ὁ Σιμμίας. 
“τὸ τοιοῦτον ἀνάμνησίς τίς ἐστι; μάλιστα 


μέντοι, ὅταν τις τοῦτο πάϑῃ περὶ ἐκεῖνα, ἃ ὑπὸ χρόνου καὶ 


τοῦ μὴ ἐπισκοπεῖν ἤδη ἐπελέληστο; 
“ἔστιν ἵππον γεγραμμένον ἰδόντα καὶ λύραν 


δέ; ἦ δ᾽ ὅ 


r ’ } εἰ ᾿ " , ε ὕ 
πανυ μὲν οὐν,᾽ ἔφη. “τί 


γεγραμμένην ἀνθρώπου ἀναμνησϑῆναι, καὶ Σιμμίαν ἰδόντα 


γεγραμμένον Κέβητος ἀναμνησϑῆναι;᾽ 


ς , ’ ΟΞ: er 
TU VU YE. OVUHKHOUV 


καὶ Σιμμίαν ἰδόντα γεγραμμένον αὐτοῦ Σιμμίου avauvnodnvaı;’ 


“ἔστι μέντοι, ἔφη. 


Ξ 5 [4 " 
XIX. “Ao’ οὖν οὐ κατὰ πάντα ταῦτα συμβαίνει τὴν avd- 
uvnow εἶναι μὲν ἀφ᾽ ὁμοίων, εἶναι δὲ καὶ ἀπ᾽ ἀνομοίων ;’ 


συμβαίνει." 
πίο. τι; 


ς 2 ΠῚ bar 4 Ἵ \ m e , 3 ΄ ’ 
ἀλλ᾽ ὁταν γὲ ἀπὸ τῶν ομοίων ἀναμιμνῃσκηταί 
oO’ οὐκ ἀναγκαῖον τόδε προσπάσχειν, ἐννοεῖν, εἴτε τι 


Er = \ ς N ͵ x ’ € ’ 
ἐλλείπει τοῦτο κατὰ τὴν ὁμοιότητα εἴτε μὴ ἐκείνου, οὐ Ave- 


urnodn; "ἀνάγκη. ἔφη. 


einen Gegenstand erblickt, der dem 
anderen gehört, wird an einer That- 
sache, klar gemacht. 113D ἐπει- 
δὰν ἀφίκωνται οἵ τετελευτηκότες 
εἰς τὸν τόπον, ol ὁ δαίμων ἕ ἕκαστον 
κομέξει, πρῶτον μὲν διεδικάσαντο 
οἵ τὲ alas καὶ ὁσίως βιώσαντες 
καὶ οἵ un. De rep. V 4620 ὅταν 
που ἡμῶν δάκτυλός του πληγῇ: 
πᾶσα n κοινωνία N κατὰ τὸ σῶμα 
πρὸς τὴν ψυχὴν. τεταμένη εἰς μίαν 
σύνταξιν τὴν τοῦ ἄρχοντος ἐν αὐτῇ 
ἤσϑετό τε καὶ πᾶσα μα ξυνήλγησε 
μέρους πονήσαντος ὕλη. 

1 τοῦτο δέ ἐστιν ἀνάμνησις. 
75D ἢ οὐ τοῦτο λήϑην λέγομεν -- 
ἐπιστήμης ἀποβολήν; Apol. 29. 

5 ὑπὸ χρόνον. χρόνος oft im 
Sinne von längerer Zeit. 

10 αὐτοῦ Σιμμίου im Gegensatz 
zu seinem Bilde. 

13 εἶναι μὲν ἀφ᾽ ὁμοίων. So er- 
innert ein Bild zunächst an den 
Gegenstand, den es darstellt oder 
dem es ähnlich ist; es kann aber 
zugleich an einen "ihm ganz un- 
ähnlichen erinnern, wenn wir diesen 
mit dem dem Bilde ähnlichen früher 
öfter zusammen gesehen haben. 

17 σχόπει δή. Der vorher aus- 
gesprochene Gedanke, dafs ein 


σκόπει δή, 


n 0° 09, ‘el ταῦτα 


Gegenstand uns durch die Erschei- 
nung eines ibm ähnlichen in Er- 
innerung gebracht werde, wird nun 
speciell auf die Ideen und auf die 
denselben korrespondierenden Be- 
griffe angewendet, Die Ideen (τὰ 
εἴδη, ai ἰδέαι) sind dem Platon die 
unwandelbar für sich bestehenden, 
körperlosen, aber doch substantiel- 
len und Realität an sich habenden 
Urbilder, die von Ewigkeit her an 
einem übersinnlichen Orte gewesen 
sind und nach denen die Welt ge- 
schaffen ist. Die Seele des Menschen 
ist vor ihrer Geburt der unmittel- 
baren Anschauung dieser Ideen 
teilhaft gewesen. Mit der Geburt 
wird sie von denselben getrennt 
und die Anschauungen, die sie von 
ihnen hatte, werden verdunkelt. 
An die Stelle jener Urbilder treten 


‚hun vor die Seele als Abbilder der- 


selben die Erscheinungen der Welt, 

welche mit den Sinnen wahrnehm- 
bar sind und durch dieselben der 
Seele zugeführt werden. Die Seele 
aberwird. durch die Abbilder wieder 
an die Urbilder erinnert; dieFormen, 
in welchen dies geschieht, sind die 
Begriffe (ai ἔννοιαι), dieallgemeinen 
Vorstellungen, die durch Abstrak- 


74 


62 IIAATENOX 


οὕτως ἔχει. φαμέν πού τι εἶναι ἴσον, οὐ ξύλον λέγω ξύλῳ 
οὐδὲ λέϑον λίϑῳ οὐδ᾽ ἄλλο τῶν τοιούτων οὐδέν, ἀλλὰ παρὰ 
ταῦτα πάντα ἕτερόν τι, αὐτὸ τὸ ἴσον" φῶμέν τι εἶναι ἢ μη- 
δέν; 'φώμεν μέντοι νὴ I, ἔφη ὁ Σιμμίας, ᾿ϑαυμαστῶς γε. 
"ἦ καὶ ἐπιστάμεθα αὐτὸ ὃ ἔστιν; 'πάνυ γε, ἡ δ᾽ ὅς. ᾿πόϑεν 
λαβόντες αὐτοῦ τὴν ἐπιστήμην; do’ οὐκ ἐξ ὧν νῦν δὴ ἐλέγο- 
uev, ἢ ξύλα ἢ λίϑους ἢ ἄλλα ἄττα ἰδόντες ἴσα, ἐκ τούτων 
ἐκεῖνο ἐνενοήσαμεν ἕτερον ὃν τούτων; ἢ οὐχ ἕτερόν σοι φαί- 
νέται; σκύπει δὲ καὶ τῇδε. do’ οὐ λίϑοι μὲν ἴσοι καὶ ξύλα 
ἐνίοτε ταὐτὰ ὄντα τῷ μὲν ἴσα φαίνεται, τῷ δ᾽ οὔ; 'πάνυ 
μὲν οὖν. 'τί δέ; αὐτὰ τὰ ἴσα ἔστιν ὅτε ἄνισά σοι ἐφάνη; ἢ 
᾿ ἡ ἰσότης ἀνισότης; "οὐδεπώποτέ γε, ὦ Σώκρατες. “οὐ ταύ- 
τὸν ἄρα ἐστίν.᾽ ἡ δ᾽ ὅς, 'ταῦτά τε τὰ ἴσα καὶ αὐτὸ τὸ ἴσον." 
"οὐδαμῶς μοι φαένεται, ὦ Σώκρατες. "ἀλλὰ μὴν ἐκ τούτων 
y, ἔφη, τῶν ἴσων ἑτέρων ὄντων ἐκείνου τοῦ ἴσου ὅμως 
αὐτοῦ τὴν ἐπιστήμην ἐννενόηκάς τε καὶ εἴληφας; “ἀληϑέστατα.᾽ 


tion von den sinnlichen Erschei- 
nungen gewonnen werden, 

1 ἴσον. Um zu zeigen, wie die 
Ideen uns durch ihnen ähnliche 
Erscheinungen in die Erinnerung 
gerufen werden, wählt Platon die 
Idee der Gleichheit, auf die er des- 
halb geführt wird, weil der Begriff 
der Gleichheit das allen Ideen ge- 
meinsame und sie von den Er- 
scheinungen unterscheidende Merk- 
mal an sich trägt; denn während 
die Erscheinungen bald die, bald 
jene Form annehmen, bleiben die 
Ideen sich ewig selbst gleich. 


ξύλον — λέϑον. Holz und Stein 
werden von Platon nicht selten zur 
Bezeichnung von Gegenständen 
überhaupt gebraucht. Gorg. 467 E 
τὰ δὲ μήτε ἀγαϑὰ μήτε κακὰ ἀρὰ 
τοιάδε λέγεις --- οἷον λίϑους καὶ 
ξύλα καὶ τάλλα τὰ τοιαῦτα; Theaet. 
156E Parm. 129 Ὁ, 


κ > ’ [4 
2 παρὰ ταῦτα πάντα Eregov τι. 
107A ἔχω παρὰ ταῦτα ἀλλο τι λε- 
γειν. 


8 αὐτὸ τὸ ἴσον. S. zu 65D. 

4 μέντοι, wie 688, 

6 ἐξ ὧν in gleicher Weise, wie 
ἐκ τούτων auf τὰ ἴσα bezogen und 
von dem voraufgehenden λαβόντες 
ἐπιστήμην, wie von dem folgenden 


Zvevonoausv abhängig. 740 ἀλλὰ 
μὴν ἐκ τούτων γ᾽, ἔφη, τῶν ἴσων 
ἑτέρων ὄντων ἐκείνου τοῦ ἴσου ὅμως 
αὐτοῦ (τοῦ ἴσου) τὴν ἐπιστήμην 
ἐννενόηκάς τε καὶ εἴληφας; 

9 ἀρ᾽ οὐ λέϑοι. Es kommt vor, 
dafs dieselben sinnenfälligen Dinge 
zu derselben Zeit dem einen als 
gleich erscheinen, dem andern als 
ungleich. Der Grund davon kann 
in den Menschen liegen, aber auch 
in den Dingen, an denen der Be- 
griff, in dessen Gebiet sie fallen, 
nie ganz klar und vollständig zur 
Erscheinung kommt. Der rear 
Zusammenhang weist darauf hin, 
dals die letztere Annahme die 
richtige ist. Gleich der folgende 
Satz sagt ja deutlich, dafs der 
Mensch an sich imstande ist αὐτὰ 
τὰ ἴσα als solche zu erfassen, 

11 αὐτὰ τὰ ἴσα. Der Plural, weil 
der Begriff der Gleichheit den Be- 
griff der Mehrheit involviert. Eben- 
so Parm. 129B εἰ μὲν γὰρ αὐτὰ τὰ 
ὅμοιά τις ἀπέφαινεν ἀνόμοια γι- 
γνόμενα ἢ τὰ ἀνόμοια ὅμοια, τέρας 
ἄν, οἶμαι, ἦν᾽ εἰ δὲ τὰ τούτων 
μετέχοντα ἀμφοτέρων ἀμφότερα 


᾿ἀποφαίνει πεπονϑότα, οὐδὲν ἔμοιγε 


— ἄτοπον δοκεῖ εἶναι. 
18 ταῦτα, diese gleichen Gegen- 
stände, wie λέϑοι, ξύλα. 


DAIARN. 63 
ἔφη. “λέγεις. "οὐκοῦν 1) ὁμοίου ὄντος τούτοις ἢ ἀνομοίου ;’ "ndvv 


ys.’ "διαφέρει δέ ys,’ ἡ δ᾽ ὅς, "οὐδέν" ἕως ἂν ἄλλο ἰδὼν ἀπὸ ταύτης 
τῆς ὄψεως ἄλλο ἐννοήσῃς; εἴτε ὅμοιον εἴτε ἀνόμοιον, ἀναγκαῖον, 
ἔφη, "αὐτὸ ἀνάμνησιν γεγονέναι. 'πάνυ μὲν οὖν. “τί δέ; ἡ δ᾽ 
ὅς" N πάσχομέν τι τοιοῦτον περὶ τὰ ἐν τοῖς ξύλοις καὶ οἷς νῦν 
! "» , 3 ,’ " 2 
δὴ ἐλέγομεν τοῖς ἴσοις; apa φαίνεται ἡμῖν οὕτως ἴσα εἷναι, 
Ν᾿ 7 ΕΣ , N 1 γ N - -ὔ-ὦ 7 
ὥσπερ αὐτὸ ὃ ἔστιν ἴσον, ἢ ἐνδεῖ τι ἐκείνῳ τῷ τοιοῦτον εἶναι, 
οἷον τὸ ἴσον, ἢ οὐδέν; “al πολύ yes,’ ἔφη, "ἐνδεῖ, “οὐκοῦν 
τ “-« ea \ [4 r [4 
ὁμολογοῦμεν, ὅταν τίς τι ἰδὼν ἐννοήσῃ, ὅτι βούλεται μὲν 
τοῦτο, ὃ νῦν ἐγὼ ὁρῶ, εἶναι οἷον ἄλλο τι τῶν ὄντων, ἐνδεῖ 
δὲ Hal οὐ δύναται τοιοῦτον εἶναι οἷον ἐκεῖνο, ἀλλ᾽ ἔστιν φαυ- 
λότερον, ἀναγκαῖόν που τὸν τοῦτο ἐννοοῦντα τυχεῖν προει-- 
3 
δότα ἐκεῖνο, & φησιν αὐτὸ προσεοικέναι μέν, ἐνδεεστέρως δὲ 
. ᾧ φησιν αὐτὸ προσεοικέναι μέν, ἐνδεεστέρως δὲ 
" [4 5 27 ’ ” 1 
ἔχειν; ᾿ἀναγκη. “τί οὖν; τοιοῦτον πεπόνϑαμεν καὶ ἡμεῖς, ἡ 
οὔ, περέ τε τὰ ἴσα καὶ αὐτὸ τὸ ἴσον; “παντάπασί γε. 
“ἀναγκαῖον ἄρα ἡμᾶς προειδέναι τὸ ἴσον πρὸ ἐκείνου τοῦ 
χρόνου, ὅτε τὸ πρῶτον ἰδόντες τὰ ἴσα ἐνενοήσαμεν, ὅτι ὀρέ- 
γεται μὲν πάντα ταῦτα εἶναι οἷον τὸ ἴσον, ἔχει δὲ ἐνδεεστέ- 
ρως. “ἔστι ταῦτα. “ἀλλὰ μὴν καὶ τόδε ὁμολογοῦμεν. μὴ 
ἄλλοϑεν αὐτὸ ἐννενοηχέναι μηδὲ δυνατὸν εἶναι ἐννοῆσαι, 


1 οὐκοῦν ἡ ὁμοίου. Es macht 7 ἢ ἐνδεὶ τι, oder fehltetwas 


nichts aus, ob das, wodurch man 
an die Idee erinnert wird, derselben 
entsprechend ist oder nicht; denn 
es war gezeigt, dals man an etwas 
erinnert werden kann durch etwas 
anderes, was von demselben ganz 
verschieden ist, 


280g ἂν hier in der Bedeutung 
dum modo, ‚wenn nur. Ebenso 
Crat. 389E ἀλλ᾽ ὅμως, ἕως ἂν τὴν 
αὐτὴν ἰδέαν ἀποδιδῷ, ἐάν τὲ ἕν 
ἄλλῳ σιδήρῳ, ὅμως ὀρϑῶς ἔχει τὸ 
ὄργανον, ἐάν τε ἐνθάδε ἐάν τε ἐν 
βαρβάροις ,τις ποιῇ, 390 A ἕως ἂν 
τὸ τοῦ ὀνόματος εἶδος ἀποδιδῷ --- 
οὐδὲν χείρω νομοϑέτην εἶναι τὸν 
ἐνθάδε N τὸν ὁπουοῦν ἄλλοϑι: 
898 Ὁ οὐδὲν πρᾶγμα, οὐδ᾽ εἰ πρόσ- 
κειταί τι γράμμα οὐδ᾽ εἰ ἀφήρη- 
ται, οὐδὲν οὐδὲ τοῦτο, ἕως ἂν 
ἐγκρατὴς 7 ἢ ἡ οὐσία τοῦ πράγματος 
δηλουμένη ἐν τῷ ὀνόματι. 

ἀπὸ ταύτης τῆς ὄψεως ΞΞΞ ἐννοή- 
ons, wie 76A ἀπὸ τούτου ἐννοῆσαι. 

4 αὐτὸ nämlich τὸ ἄλλο ἰδόντα 
- ἄλλο ἐννοῆσαι. 


daran, dafs es so ist, wie das 
Gleiche. τοιοῦτον εἶναι οἷον τὸ 
tcovist wie ein Substantiv gebraucht, 
etwa wie die Beschaffenheit 
der Gleichartigkeit mit dem 
Gleichen; deshalb ist ἐκείνῳ τῷ 
vorgesetzt. 

9 βούλεται. S. zu 608. 

10 εἶναι οἷον ἄλλο. Sokrates redet 
nicht mehr vom ἴσον, sondern im 
allgemeinen. 

12 ἀναγκαῖόν mov. 
εἶναι. Vgl. 75D 1111. 

τὸν τοῦτο ἐννοοῦντα nimmt das 
vorhergehende ὅταν τίς τι ἰδὼν 
ἐννοήσῃ wieder auf. 

13 ἐν δεεστέρως δὲ ἔχειν d.i. οὗ 
δὲ ἐνδ. ἔχειν φησί. ὅ. zu 65A. 

20 μηδὲ δυνατὸν εἶναι ἐννοῆσαι. 
Oben. (65 und 66) erklärte es So- 
krates für die Pflicht des Philo- 
sophen, Auge und Ohr der Welt 
zu verschlielsen und die denkende 
Seele so dem Einflusse des Leibes 
zu entziehen, hier erklärt er, dafs 
Sehen und Hören und überhaupt 
die sinnlichen Wahrnehmungen das 


Zu ergänzen 


I 
A) 4 
ı 
᾽ 


64 IAATENOX 


ἀλλ᾽ ἢ ἐκ τοῦ ἰδεῖν ἢ ἅψασθαι ἢ ἔκ τινος ἄλλης τῶν αἰσϑή- 
σεων' ταὐτὸν δὲ πάντα ταῦτα λέγω. 'ταὐτὸν γάρ ἐστιν, ὦ 
Σώκρατες, πρός γε ὃ βούλεται δηλῶσαι ὁ λόγος. “ἀλλὰ μὲν 
δὴ ἔκ γε τῶν αἰσϑήσεων δεῖ ἐννοῆσαι, ὅτι πάντα τὰ ἐν ταῖς 


3 αἰσϑήσεσιν ἐκείνου τε ὀρέγεται τοῦ ὃ ἔστιν ἴσον, καὶ αὐτοῦ 


ἐνδεέστερά ἐστιν. ἢ πῶς λέγομεν; “οὕτως. πρὸ τοῦ ἄρα 
ἄρξασϑαι ἡμᾶς ὁρᾶν καὶ ἀκούειν καὶ τάλλα αἰσϑάνεσθαι τυχεῖν 
ἔδει που εἰληφότας ἐπιστήμην αὐτοῦ τοῦ ἴσου, ὅτι ἔστιν, εἰ 
ἐμέλλομεν τὰ ἐκ τῶν αἰσϑήσεων ἴσα ἐκεῖσε ἀνοίσειν, ὅτι προ- 
ϑυμεῖται μὲν πάντα τοιαῦτ᾽ εἶναι οἷον ἐκεῖνο, ἔστιν δὲ αὐτοῦ 
φαυλότερα. ᾿ἀνάγκη ἐκ τῶν προειρημένων, ὦ Σώκρατες. 
“οὐκοῦν γενόμενοι εὐϑὺς ἑωρῶμέν τε καὶ ἠκούομεν καὶ τὰς 


ἄλλας αἰσϑήσεις εἴχομεν; ἱπάνυ yes.’ 


einzige Mittel seien, durch welches 
der Mensch zur Erkenntnis, zu Be- 
griffen und Ideen kommen könne, 
Beides widerspricht sich nicht. An 
an den Erscheinungen der Welt, wie 
sie der Seele durch die Sinne zu- 

eführt werden, erwacht in dieser 

ie Erinnerung an die früher an- 
geschauten Ideen. Haben die 
Sinnesorgane der Seele diesen Dienst 
geleistet, dann ist es an ihr den 
ihr dadurch zugeführten Gedanken- 
formen immer mehr das sinnliche 
Gewand abzustreifen, in welchem 
sie ihr zugeführt sind, und sich so 
von neuem die Anschauung der 
hinter ihnen verborgenen Urbilder 
zu verschaffen. Das wird ihr nur 
dadurch möglich, dafs sie von der 
Aufsenwelt abstrahiert, sich in sich 
selbst zurückzieht und den reinen 
Gedanken walten läfst. 

2 ταὐτὸν δὲ πάντα ταῦτα λέγω. 
Es ist hier kein Anlafs zwischen 
den verschiedenen Funktionen der 
Sinne einen Unterschied zu machen. 

4 τὰ ἐν ταῖς αἰσϑήσεσιν. Selbst- 
verständlich ist nur an τὰ ἐν ταῖς 
αἰσθήσεσιν ἴσα zu denken. 

5 τοῦ ὃ ἔστιν ἴσον ἃ. 1. τοῦ ὄν- 
τως ἴσου. Ebenso 75D οἷς ἐπι- 
σφραγιξόμεϑα τοῦτο ὃ ἔστι ἃ. 1. τὸ 
ὄντως ὄν. Der Relativsatz an Stelle 
eines Genitivs auch 92D ἡ οὐσία 
ἔχουσα τὴν ἐπωνυμίαν τὴν τοῦ ὃ 
ἔστιν, an Stelle eines Dativs 1168 
ἐγὼ οἶδα — ξυγγενομένους γ᾽ ἐνίους 
ὧν ἂν τύχωσιν ἐπιϑυμοῦντες. 


ἔδει δέ γε, φαμέν, 


6 ἢ πῶς λέγομεν; oder wie 
sagen wir sonst? Dieser Aus- 
druck fragt, ob der eben aufge- 
stellte Satz richtig sei, ob man sich 
bei ihm beruhigen könne. 


9 τὰ ἐκ τῶν αἰσϑήσεων ἴσα ἐκεῖσε 
ἀνοίσειν, wie 16 Ὁ καὶ ἐπὶ ταύτην 
τὸ ἐκ τῶν αἰσϑήσεων πάντα ἀνα- 
φέρομεν, 109 ὥσπερ ἐνθάδε ol ἐκ 
τῆς ϑαλάττης ἰχϑύες ἀνακύπτοντες 
ὁρῶσι τὰ House. Entsprechend 
107D ᾧ δὴ προστέτακται τοὺς ἐν- 
ἡ ένδε ἐκεῖσε πορεῦσαι. Apol. 32A. 
S. zu 58A. 


ἀνοίσειν kurz für ἀναφέροντες 
ἐνθυμεῖσϑαι. Ähnlich de leg. III 
686E ἐννοῶ γε μήν, ὡς πᾶς, ὃς ἂν 
ἴδη τι μέγα καὶ δύναμιν ἔχον πολ- 
λὴν καὶ ῥώμην, εὐθὺς ἔπαϑε τοῦ- 
το, ὡς εἴπεο ἐπίσταιτο ὁ κεχτημένος 
αὐτῷ χρῆσϑαι — ϑαυμάστ᾽ ἂν καὶ 
πολλὰ κατεργασάμενος εὐδαιμονοῖ. 

12 οὐκοῦν γενόμενοι, Wenn das 
Kind die ihm vorgesprochenen Be- 
griffe verstehen und die Erschei- 
nungen auf sie beziehen lernt, so 
setzt das voraus, dafs in der Seele 
desselben alle diese Begriffe im 
Keime bereits vorgebildet liegen. 
Die Idee des geistig entwickelten 
Menschen liegt auch bereits im 
Kinde und bedarf nur der Anregung 
von aufsen durch Welt und Men- 
schen, um gleichsam aus ihrem 
Schlummer geweckt und zum Be- 
wulstsein gerufen zu werden. 


γενόμενοι εὐθύς. 8. zu TOA. 


- 


AR ee 


Dee 


ΦΑΙΔΩΝ, 65 


> 


πρὸ τούτων τὴν τοῦ ἴσου ἐπιστήμην εἰληφέναι; “ναί. “πρὶν 
γενέσϑαι ἄρα, ὡς ἔοικεν, ἀνάγκη ἡμῖν αὐτὴν εἰληφέναι. "ἔοικεν." 
XX. «Οὐκοῦν εἰ μὲν λαβόντες αὐτὴν πρὸ τοῦ γενέσθαι 
ἔχοντες ἐγενόμεϑα, ἠπιστάμεϑα καὶ πρὶν γενέσϑαι καὶ εὐϑὺς 
s γενόμενοι οὐ μόνον τὸ ἴσον καὶ τὸ μεῖξον καὶ τὸ ἔλαττον. 
ἀλλὰ καὶ ξύμπαντα τὰ τοιαῦτα; οὐ γὰρ περὶ τοῦ ἴσου νῦν ὁ 
λόγος ἡμῖν μᾶλλόν τι ἢ καὶ περὶ αὐτοῦ τοῦ καλοῦ καὶ αὐτοῦ 
τοῦ ἀγαϑοῦ καὶ δικαίου καὶ ὁσίου καί, ὅπερ λέγω, περὶ ἁπάν- D 
τῶν οἷς ἐπισφραγιζόμεϑα τοῦτο, ὃ ἔστι, καὶ ἐν ταῖς ἐρωτή- 
τὸ σεσιν ἐρωτῶντες καὶ ἐν ταῖς ἀποκρίσεσιν ἀποκρινόμενοι. ὥστε 
ἀναγκαῖον ἡμῖν τούτων πάντων τὰς ἐπιστήμας πρὸ τοῦ γενέ-- 
σϑαι εἰληφέναι. “ἔστι ταῦτα. “καὶ εἰ μέν γε λαβόντες ἕκά- 
στοτὲ μὴ ἐπιλελήσμεϑα, εἰδότας ἀεὶ γίγνεσϑαι καὶ διὰ βίου 
εἰδέναι" τὸ γὰρ εἰδέναι τοῦτ᾽ ἔστιν, λαβόντα του ἐπιστήμην 
15 ἔχειν καὶ μὴ ἀπολωλεκέναι. ἢ οὐ τοῦτο λήϑην λέγομεν. ὦ 
Σιμμία, ἐπιστήμης ἀποβολήν; Ἱ'πάντως δήπου, ἔφη, * 
Σώκρατες. “εἰ δέ γε, οἶμαι, λαβόντες πρὶν γενέσϑαι γιγνό-- 
μένοι ἀπωλέσαμεν. ὕστερον δὲ ταῖς αἰσϑήσεσι χρώμενοι περὶ 
αὐτὰ ἐκείνας ἀναλαμβάνομεν τὰς ἐπιστήμας, ἃἅς ποτε καὶ πρὶν 
80 εἴχομεν, do’ οὐχ ὃ καλοῦμεν μανϑάνειν οἰκείαν ἐπιστήμην 
ἀναλαμβάνειν ἂν εἴη; τοῦτο δέ που ἀναμιμνήσκεσϑαι λέγον-- 
tes ὀρθῶς ἂν λέγοιμεν: 'πάνυ γε. “δυνατὸν γὰρ δὴ τοῦτό 
γε ἐφάνη, αἰσϑόμενόν τι ἢ ἰδόντα ἢ ἀκούσαντα ἤ τινα ἄλλην 16 
αἴσϑησιν λαβόντα ἕτερόν τι ἀπὸ τούτου ἐννοῆσαι, ὃ ἐπελέ. 


8. 
τσ 


1 πρὸ τούτων, nämlich πρὸ τοῦ quamperfekt, sondern Perfekt. Denn 
ὁρᾶν καὶ ἀκούειν καὶ τῶν ἄλλων Platon kann nicht schon hier dar- 
αἰσϑήσεων. über entscheiden wollen, ob die 

4 ἔχοντες. Zu ergänzen αὐτήν. vor der Geburt erhaltenen Begriffe 

‚5 τὸ μεῖξον καὶ τὸ ἔλαττον d.i. bei derselben behalten oder ver- 
zo ἄνισον. loren werden, ob also der Mensch 

7 N, καί, Thuk. 1 36 οὐ περὶ τῆς mit dem Wissen der Begriffe ge- 
Κερκύρας νῦν τὸ πλέον ἢ καὶ τῶν boren wird, oder sie sich durch 
᾿ϑηνῶν βουλευόμενος. Wiedererinnerung verschaffen mufs. 

8 καὶ δικαίου. Der Artikel vor Die Entscheidung darüber überläfst 
δικαίου καὶ ὁσίου nicht wiederholt. er dem Simmias: πότερον οὖν wigei, 
Gorg. 459 D καὶ τὸ αἰσχρὸν καὶ τὸ ὦ Σιμμία (76 A). 
καλὸν καὶ ἀγαϑὸν καὶ καπόν, 15 λήϑην -- ἐπιστήμης ἀποβολήν. 

9 τοῦτο, ὃ ἔστι. 92 ἡ οὐσία Phil. 85 Ὁ ἔστι γὰρ λήϑη͵ μνήμης 
ἔχουσα τὴν ἐπωνυμίαν τὴν τοῦ ὃ ἔξοδος, Symp. 208 A λήϑη γὰρ 


ἔστιν. ὃ. zu 7SD. ἐπιστήμης ἔξοδος. 

10 ἐρωτῶντες καὶ -- ἀποκχρινόμε- 18 περὶ αὐτά, wir gebrauchen da- 
voı gleich διαλεγόμενοι. 78D καὶ beidie Sinne. αὐτὰ ebenso 600 760. 
ἐρωτῶντες καὶ ἀποκρινόμενοι. Crit. 19 καὶ πρὶν εἴχομεν. De rep. VIII 
50 C, Crat. 390 Ὁ. 547 Ο τοὺς δὲ πρὶν φυλαττομένους. 

18 ἐπιλελήσμεϑα ist nicht Plus- 24 ἀπὸ τούτου ἐννοῆσαι. S.zuT4l. 


PLAT. PHAED. 5 


66 HNAATSENON 


€ - ᾿ ΄ 4 » an 
ληστο, ᾧ τοῦτο ἐπλησίαξεν ἀνόμοιον ὄν, ἢ ᾧ ὅμοιον. 


ὥστε, 
ὅπερ λέγω, δυοῖν τὰ ἕτερα, ἤτοι ἐπιστάμενοί γε αὐτὰ γεγό- 
ναμὲν καὶ ἐπιστάμεθα διὰ βίου πάντες, ἢ ὕστερον, οὔς φαμεν 
μανϑώνειν, οὐδὲν ἄλλ᾽ ἢ ἀναμιμνήσκονται οὗτοι, καὶ ἡ ud- 


ϑησις ἀνάμνησις ἂν εἴη. 'καὶ μάλα δὴ οὕτως ἔχει, ὦ Σώ- 
κοατες.᾽ἢ 
XXI. Πότερον οὖν αἱρῇ, ὦ Σιμμία; ἐπισταμένους ἡμᾶς 


Β γεγονέναι ἢ ἀναμιμνήσκεσθαι ὕστερον, ὧν πρότερον ἐπιστήμην 


0 


εἰληφότες ἦμεν; “οὐκ ἔχω, ὦ Σώκρατες, ἐν τῷ παρόντι 
ἑλέσθαι. τί δέ; τόδε ἔχεις ἐλέσϑαι, καὶ πῇ σοι δοκεῖ περὶ 
αὐτοῦ; ἀνὴρ ἐπιστώμενος περὶ ὧν ἐπίσταται ἔχοι ἂν δοῦναι 
λόγον ἢ οὔ; 'πολλὴ ἀνάγκη,᾽ ἔφη, “αὐ Σώκρατες.᾽ “"ἦ καὶ 
δοχοῦσί σοι πάντες ἔχειν διδόναι λόγον περὶ τούτων, ὧν νῦν 
δὴ ἐλέγομεν; ᾿βουλοίμην μέντ᾽ ἄν. ἔφη ὁ Σιμμίας" “ἀλλὰ 
πολὺ μᾶλλον φοβοῦμαι, μὴ αὔριον τηνικάδε οὐκέτι ἡ ἀνθρώ- 
πὼν οὐδεὶς ἀξίως οἷός τε τοῦτο ποιῆσαι.᾽ “οὐκ ἄρα δοκοῦσί 
σοι ἐπίστασϑαί γε,᾽ ἔφη, "ὦ Σιμμία, πάντες αὐτά; "οὐδα- 
ung.” "avanıuvjoxovra ἄρα,’ ἅ ποτε ἔμαϑον;᾽ "ἀνάγκη. 
'nore λαβοῦσαι al ψυχαὶ ἡμῶν τὴν ἐπιστήμην αὐτῶν; οὐ γὰρ 
δὴ ἀφ᾽ οὗ γε ἄνϑρωποι γεγόναμεν. “οὐ δῆτα.᾽ 
ἄρα. ναί. “ἦσαν ἄρα, ὦ Σιμμία, al ψυχαὶ καὶ πρότερον, 
πρὶν εἶναι ἐν ἀνθρώπου εἴδει, χωρὶς σωμάτων καὶ φρόνησιν 


“πρότερον 20 


2 ἤτοι. ἐπιστάμενοί γε; -ἥ. Protag. 
331 B ὅτι ἤτοι ταὐτόν γέ ἐστιν 
δικαιότης ὁσιότητι ἢ ὅτι ὁμοιότα- 
τον, Apol. 270 τοὺς δὲ δαίμονας 
οὐχὶ ἤτοι ϑεούς γε ἡγούμεθα ἢ 
ϑεῶν παῖδας; 

8 διὰ βίου. S. zu 68 A. 

πάντες. Warum πάντες hinzu- 
gefügt ist, ergiebt sich aus dem 
folgenden 7 ἢ καὶ δοκοῦσί σοι πάν- 
τὲς ἔχειν ὃ dıdovan λόγον περὶ Tov- 
των, ὧν νῦν δὴ ἐλέγομεν. 

ὕστερον zu verbinden mit οὐδὲν 
ἄλλ᾽ (zu ergänzen ποιοῦσιν) 7, wie 
leich nachher , ἀναμιμνήσκεσϑαι 
ὕστερον ὧν πρότερον ἐπιστήμην 
εἰληφότες ἡμεὲν. 

11 δοῦναι λόγον. Die Fähigkeit 
Rechenschaft von dem, was man 
weils, zu geben wird auch sonst 
von Sokrates als das Kriterium 
des eigentlichen Wissens ange- 
geben. "De rep. VII 534 Β n καὶ 
διαλεκτιπὸν καλεῖς τὸν λόγον ἕκά- 


στου λαμβάνοντα τῆς οὐσίας; καὶ 
τὸν μὴ ἔχοντα, na” ὅσον ἂν μὴ 
ἔχῃ λόγον αὑτῷ TE καὶ ἄλλῳ δι- 
δόναι, κατὰ τοσοῦτον νοῦν περὶ 
τούτου οὐ φήσεις ἔχειν: 

15 τηνικάδε von der Stunde auch 
Prot. 310 Β τοῦ ἕνεκα τηνικάδε 
ἀφίκου; 

16 οὐδεὶς ἀξίως οἷός τε τοῦτο 
ποιῆσαι. Prot. 336 Β sagt Alkibia- 
des: Σωκράτης μὲν ὰρ ὅδε ὃμο- 
λογεῖ un μετεῖναί οἱ μακρολογίας 
καὶ παραχωρεῖ Πρωταγόρᾳ, τοῦ δὲ 
διαλέγεσθαι οἷός τ εἶναι καὶ ἐπί- 
στασϑαι λόγον τὲ δοῦναι καὶ δέ- 
ξασϑαι ϑαυμάζξοιμ᾽ ἂν εἴ τῳ dv- 
ϑρώπων͵ παραχωρεῖ. 

17 αὐτὰ nämlich περὶ ὧν vor 
δὴ ἐλέγομεν, αὐτὸ τὸ ἴσον, αὐτὸ 
τὸ καλὸν USW. 

18 ἔμαϑον nicht sie lernten, 
was Wiedererinnerung voraussetzen 

würde, sondern sielernten ken- 
nen, sie wulsten, 


oa 


ΦΑΙΔΩ͂Ν, 67 


H ’ 
EiXov. 


τινὰ εἰπεῖν χρόνον: 
ἐμαυτὸν οὐδὲν εἰπών." 


XXIL 


καὶ εἰ μὴ ταῦτα. οὐδὲ τάδε" 


τὰ τοιαῦτ᾽ 


ἀποδέδεικται." 
95 καὶ Κέβητα πείϑειν.᾽ 
οἶμαι" 


8 ἐν ποίῳ ἄλλῳ yo. nämlich ἢ ἐν 
τῷ τοῦ γίγνεσθαι. 

4 ἄρτι: 75 B. 

5 ἐν τούτῳ — ἐν ᾧπερ, wie Parm. 
162 D ἐν ἐκείνῳ, ἐν ᾧ. 

8 ἡμῖν. Der ethische Dativ. 101 
σκέψαιο, εἴ σοὺ ἀλλήλοις συμφωνεῖ. 

9 καλόν τε καὶ ἀγαϑὸν d.i. αὐτὸ 
τὸ καλόν, wie 77A τὸ πάντα τὰ 
τοιαῦτ᾽ εἶναι ὡς οἷον τε μάλιστα, 
καλόν τε καὶ ἀγαϑόν. Ebenso fehlt 
der Artikel vor καλὸν Hipp. mai. 
293 E τὸ τοιόνδε σκόπει, εἴ σοι Öo- 
κεῖ καλὸν εἶναι. 

10 τὰ ἐκ τῶν αἰσϑήσεων πάντα. 
S. zu 7 Β. 

12 οὕτώς ὥσπερ — οὕτως, wie im 
Lateinischen sicut — sic. Dem. 


εἰ μὴ ἄρα γιγνόμενοι λαμβάνομεν, ὦ Σώκρατες, 
ταύτας τὰς ἐπιστήμας" οὗτος γὰρ λείπεται ἔτι 6 χρόνος." 
ὦ ἑταῖρε ἀπόλλυμεν δὲ αὐτὰς ἐν ποίῳ ἄλλῳ χρόνῳ; οὐ γὰρ 
δὴ ἔχοντές ys αὐτὰς γιγνόμεϑα, ὡς ἄρτι ὡμολογήσαμεν. ἢ 
5 ἐν τούτῳ ἀπόλλυμεν, ἐν ᾧπερ καὶ λαμβάνομεν; ἢ ἔχεις ἄλλον 
«οὐδαμῶς. ὦ Σώκρατες, ἀλλ᾽ ἔλαϑον 


"Ao’ οὖν οὕτως ἔχει..᾽ 
μὲν ἔστιν, ἃ ϑρυλοῦμεν del, καλόν TE καὶ ἀγαϑὸν καὶ πᾶσα 
109 τοιαύτη οὐσία, καὶ ἐπὶ ταύτην τὰ ἐκ τῶν αἰσϑήσεων πάντα 
ἀναφέρομεν ὑπάρχουσαν πρότερον ἀνευρίσκοντες ἡμετέραν E 
οὖσαν καὶ ταῦτα ἐκείνῃ ansındlouev, ἀναγκαῖον, οὕτως ὥσπερ 
καὶ ταῦτα ἔστιν. οὕτως καὶ τὴν ἡμετέραν ψυχὴν εἶναι καὶ 
[4 c er Ἁ \ ’ « Bi Ἢ ς [4 
πρὶν γεγονέναι ἡμᾶς" εἰ δὲ un ἔστι ταῦτα, ἄλλως av ὁ λόγος 
15 οὗτος εἰρημένος ein; do’ οὕτως ἔχει. καὶ ἔδη ἀνάγκη ταῦτά 
te εἶναι καὶ τὰς ἡμετέρας ψυχάς, πρὶν καὶ ἡμᾶς γεγονέναι, 
Ἱὑπερφυώς, ὦ Σώκρατες. ἔφη 
ὁ Σιμμίας. «δοκεῖ uoı ἡ αὐτὴ ἀνάγκη εἶναι, καὶ εἰς καλόν γε 
καταφεύγει ὁ λόγος εἰς τὸ ὁμοίως εἶναι τήν τε ψυχὴν ἡμῶν, 77 
\ , δὼ μ᾽ \ 2 a \ - ᾿ 5 
20 πρὶν γενέσθαι ἡμᾶς. καὶ τὴν οὐσίαν. ἣν σὺ νῦν λέγεις. οὐ 
γὰρ ἔχω ἔγωγε οὐδὲν οὕτω μοι ἐναργὲς ὃν ὡς τοῦτο. τὸ πάντα 
εἶναι ὡς οἷόν τε μάλιστα, καλόν TE καὶ ἀγαϑὸν 
\ 3 , τι \ - N A Yaı9 \ οὖ > -" 
καὶ τάλλα πάντα. αἱ συ νῦν δὴ ἔλεγες" καὶ ἐμοὶ δοκεῖ ἱκανῶς 
“τί δὲ δὴ Κέβητι; ἔφη ὁ Σωκράτης" “δεῖ γὰρ 
“ἱκανῶς, 
καίτοι καρτερώτατος ἀνθρώπων ἐστὶν πρὸς τὸ ἀπιστεῖν 


“εἶεν, 


ἔφη. ἡμῖν. ὦ Σιμμία; εἰ 


ἔφη ὁ Σιμμίας, "ὡς ἔγωγε 


Olynth. I 15 un τὸν αὐτὸν τρόπον, 
ὥσπερ οἵ δανειξόμενοι --- οὕτω καὶ 
ὑμεῖς. 

ὥσπερ καί. 8. zu 64C, 

13 ταῦτα ἔστιν. 10 Ὁ καὶ τοῦτο 
ἱκανὸν τεχμήριον τοῦ ταῦτ᾽ εἶναι. 

14 ἄλλως, μάτην. 115 Ὁ ἄλλως 
λέγειν, Orit. 46 D. 

18 εἷς καλὸν und ἐν καλῷ den 
Attikern sehr geläufig in der Be- 
deutung passend, 

23 καὶ ἐμοὶ δοκεῖ ἱκανῶς ἀπο- 
δέδεικται. 108 D ö βίος μοι δοκεῖ 
ὃ ἐμός _ τῷ μήκει τοῦ λόγου οὐκ 
ἐξαρκεῖ. 

26 καρτερώτατος. Die Disputie- 
renden werden oft mit Kämpfenden 
verglichen, Vgl. 63 A. 


5* 


) 
| 


68 


τοῖς λόγοις. ἀλλ᾽ 


HAAT2NOL 


οἶμαι οὐκ ἐνδεῶς τοῦτο πεπεῖσϑαι αὐτόν, 


Β ὅτι, πρὶν γενέσϑαι ἡμᾶς, ἦν ἡμῶν ἡ ψυχή. 


XXI, 


Ei μέντοι, καὶ ἐπειδὰν ἀποϑάνωμεν, ἔτι ἔσται, 


οὐδὲ αὐτῷ μοι doxel, ἔφη, "ὦ Σώκρατες, ἀποδεδεῖχϑαι, ἀλλ᾽ 
ἔτι ἐνέστηκεν, ὃ νῦν δὴ Κέβης ἔλεγε, τὸ τῶν πολλῶν, ὕπως 
μὴ ἀποϑνήσκοντος τοῦ ἀνθρώπου διασκεδαννῦται ἡ ψυχὴ καὶ 


- -" - N 7 
αὐτῇ τοῦ εἶναι τοῦτο τέλος ἡ. 


τί γὰρ κωλύει γίγνεσθαι μὲν 


αὐτὴν καὶ ξυνίστασθϑαι ἄλλοϑέν ποϑὲν καὶ εἶναι, πρὶν καὶ 
εἰς ἀνθρώπειον σῶμα ἀφικέσϑαι, ἐπειδὰν δὲ ἀφίκηται καὶ 
ἀπαλλάττηται τούτου. τότε καὶ αὐτὴν τελευτᾶν καὶ διαφϑ᾽εί- 


Ο ρεσϑαι;᾽ “εὖ λέγεις.᾽ ἔφη, 


“ὦ Σιμμία, 


ὁ Κέβης. "φαίνεται 


γὰρ ὥσπερ ἥμισυ ἀποδεδεῖχϑαι οὗ δεῖ, ὅτι, πρὶν γενέσθαι 


ἡμᾶς, ἦν ἡμῶν ἡ ψυχή: 
δὰν ἀποθάνωμεν, 


μέλλει τέλος ἡ ἀπόδειξις ἔχειν. 


δεῖ δὲ προσαποδεῖξαι. ὅτι. καὶ ἐπει-- 
οὐδὲν ἧττον ἔσται ἢ πρὶν γενέσϑαι, εἰ 
ς 7 

015 


"ἀποδέδεικται wev, ἔφη. 


Σιμμία τε καὶ Κέβης. ὁ Σωκράτης, 'καὶ νῦν, εἰ ϑέλετε συν - 
ϑεῖναι τοῦτόν τε τὸν λόγον εἰς ταὐτὸν καὶ ὃν πρὸ τούτου 
ὡμολογήσαμεν. τὸ γίγνεσϑαι πᾶν τὸ ξῶν ἐκ τοῦ τεϑνεῶτος. 
D εἰ γὰρ ἔστι μὲν ἡ ψυχὴ καὶ πρότερον, ἀνάγκη δὲ αὐτῇ εἰς 
τὸ &nv ἰούσῃ τε καὶ γιγνομένῃ μηδαμόϑεν ἄλλοϑεν ἡ ἐκ ϑα- 
νάτου καὶ τοῦ τεϑνάναι γίγνεσθαι, πῶς οὐκ ἀνάγκη αὐτήν, 
καὶ ἐπειδὰν ἀποθάνῃ. εἶναι, ἐπειδή γε δεῖ αὖϑις αὐτὴν yiyve- 
σϑαι; ἀποδέδεικται μὲν οὖν, ὅπερ λέγεται, καὶ νῦν. 

XXIV. Ὅμως δέ μοι δοκεῖς σύ τε καὶ Σιμμίας ἡδέως ἂν 
καὶ τοῦτον διαπραγματεύσασϑαι τὸν λόγον ἔτι μᾶλλον καὶ 
δεδιέναι τὸ τῶν παίδων, μὴ ὡς ἀληϑῶς ὁ ἄνεμος αὐτὴν ἐκ- 


5 ἐνέστηκεν. Dem, adv. Callicl. 
10 εἰσπῖπτον (τὸ ὕδωρ) εἰς τὴν ὁδόν, 

ῃ μὲν ἂν εὐοδῇ, φέρεται κάτω κατὰ 
τὴν ὁδόν" N, δ᾽ ἂν ἐνστῇ τι, τηνι- 
καῦτα τοῦτ᾽ εἰς τὰ χωρία ὑπερ- 
αίρειν ἀναγκαῖον ἤδη. 

6 διασκεδαννῦται ist hier Kon- 
junktiv, aus διασκεδαννύηται ent- 
standen, wie 118 A πηγνῦτο Opta- 
tiv, ans πηγνύοιτο entstanden. 

8 ἄλλοϑέν ποϑεν, nämlich als der 
Leib, der auf Erden entstanden ist. 

14 εἰ μέλλει — ἔχειν, wenn der 
Beweis vollständig sein soll, 
De rep. VIII 567 B ὑπεξαιρεῖν δὴ 
τούτους πάντας δεὲ τὸν τύραννον, 
εἰ μέλλει ἄρξειν. 

. 20 ἐκ ϑανάτον καὶ τοῦ τεϑνάναι. 


Eine ähnliche Verbindung findet 


sich 78 B τῷ μὲν συντεϑέντι τε καὶ 
συνϑ)έτῳ ὄντι φύσει. 

28 ὅπερ λέγεται, wie gesagt. 
So λέγεται 63 C ὥσπερ γε καὶ πά- 
λαι λέγεται, 61 Ο ὅπερ πάλαι ἐν τῷ 
λόγῳ λέγεται, 81 Ο ὥσπερ λέγεται. 
S. zu ὅ8 Ο. 

24 δοκεῖς σύ τε καὶ Σιμμίας. 
Ebenso, steht das Verb im Singular 
102 A ἀληϑέστατα, ἔφη, λέγεις, ὁ 
τε Σιμμίας ἅμα καὶ ὁ Κέβης. 

26 δεδιέναι --- μὴ --- διαφυσᾷ καὶ 
διασχεδάννυσιν. μὴ mit dem Indi- 
kativ nach einem verbum timendi; 
man fürchtet, dafs dieser Satz sich 
bewahrheiten werde, dafs, was von 
der Seele hier ausgesagt wird, be- 
stehe und Geltung habe: Ebenso 
84 E φοβεῖσϑε, un δυσκολώτερόν τι 


a 


μι 


20 


| 


DPAIASN, 


βαίνουσαν ἐκ τοῦ σώματος διαφυσᾷ καὶ διασκεδάννυσιν, ἄλλως | 


“ [4 \ , ᾽ ’ ’ ’ 3 
τὸ καὶ ὅταν τύχῃ τις μὴ ἐν νηνεμέᾳ, ἀλλ᾽ ἐν μεγάλῳ τινὶ πνεύ-- 


ματι ἀποϑνηήσκων,." 


καὶ ὁ Κέβης ἐπιγελάσας" 


‘og δεδιότων, 


FÜ ’ nd ’ 2 ΒΩ ᾿ f δ "Ὁ 
ἔφη, “ὦ Σώκρατες, πειρῶ ἀναπείϑειν, μᾶλλον δὲ μὴ ὡς ἡμῶν 
5 δεδιότων, ἀλλ᾽ ἴσως ἔνι τις καὶ ἐν ἡμῖν παῖς, ὅστις τὰ τοιαῦτα 


φοβεῖται. 


νατὸον ὥσπερ τὰ μορμολύκεια.᾽ 
᾽ IN r ’ δ “ Y ’ Γ, 
ἐπάδειν αὐτῷ ἑκάστης ἡμέρας, ἕως ἂν Ebendonre.’ 


er 5 ’ ᾿ \ Ν x ΄ 
τοῦτον οὖν πειρώμεϑα πείϑειν μὴ δεδιέναι τὸν ϑά- 


“ἀλλὰ yon, ἔφη ὁ Σωκράτης, 
᾿πόϑεν 


οὖν, ἔφη, "ὦ Σώκρατες, τῶν τοιούτων ἀγαϑὸν ἐπῳδὸν ληψό- 
1 ἱδϑα, ἐπειδὴ 06V,’ ἔφη, “ἡμᾶς ἀπολείπεις ; 'πολλὴ μὲν ἡ "Ελλάς, 


νῦν διάκειμαι ἢ ἐν τῷ πρόσϑεν Bio, 
Auch hier wird gefürchtet, dafs 
etwas schon bestehe. Lys. 218D φο- 
βοῦμαι, μὴ λόγοις ψευδέσιν ἐντετυ- 
χήκαμεν. Aken, Temp. u.Mod. 8 162. 

ὁ ἄνεμος. Vgl. 10 ἋΣ 

ὃ ὡς. δεδιότων — μᾶλλον δὲ μὴ 
ὡς ἡμῶν δεδιότων. Dadurch, dafs 
absolute Genitive, nicht Accusative 
von πειρῶ ἀναπείϑειν abhängig 
gesetzt sind, erhält dieses Satzglied 
mehr Selbständigkeit und Nach- 
druck. Ebenso ist un vor ὡς ἡμῶν 
δεδιότων gestellt, um dem Gegen- 
satze mehr Nachdruck zu geben. 
Crit. 41}. 

5 ἔνι τις καὶ ἐν ἡμῖν παῖς, ein 
Kind steckt auch.noch in uns. 
Dieses Ausdruckes bedient sich Ke- 
bes mit Rücksicht auf das von So- 
krates gebrauchte δεδιέναι τὸ τῶν 
παίδων. Wenn auch die Befürch- 
tungen der Anwesenden — diese 
werden wohl unter ἡμῶν und ἡμῖν 
zu verstehen sein, nıcht blofs Sim- 
mias und Kebes — nicht so weit 
gehen, wie Sokrates im Scherze an- 
genommen hatte, wenn sie also 
auch nicht in der materialistischen 
Auffassung vom Wesen der Seele 
befangen sind, als könne sie nach 
ihrer Trennung vom Körper ein 
Windhauch zerblasen, so könnten 
doch immerhin ähnliche Befürch- 
tungen (τὰ τοιαῦτα φοβεῖται) in 
ihnen vorhanden sein, da ihre Über- 
zeugung von der Unsterblichkeit 
der Seele noch nicht genügend be- 
festigt sei. 

7 μορμολύκεια erklärt Timaeus 
durch τὰ φοβερὰ τοῖς παισὶ προσ- 
ὠπεῖα. 


8 ἐπάδειν. ἐπῳδαί, carmina, sind 
auf Äskulap zurückgeführte Zau- 
berformeln, die gesungen oder ge- 
sprochen Krankheiten aller Art 
heben sollten. Da sie insbesondere 
auch auf Seelenleiden, wie Liebes- 
schmerz, angewendet wurden, lag 
es den Philosophen nahe mit ihnen 
die Mittel zu vergleichen, welche 
sie den Menschen zur Beruhigung 
der Leidenschaften anempfahlen. 
Insbesondere hat Platon, der gern 
altertümliche religiöse Volksvor- 
stellungen nach ihrem tieferen Sinne 
zu deuten sucht, mehrfach die Philo- 
sophie als solche heilende Zauber- 
formel bezeichnet. Charm. 157 A 
ϑεραπεύεσϑαι δὲ τὴν ψυχὴν ἔφη 
-- ἐπῳδαῖς τισι" τὰς δ᾽ ἑπῳδὰς 
ταῦτας τοὺς λόγους eivaı τοὺς κα- 
λούς. ἐκ δὲ τῶν τοιούτων λόγων 
ἐν ταῖς ψυχαῖς σωφροσύνην ἐγ- 
γίγνεσϑαι, ἧς ἐγγενομένης καὶ παρ- 
ovons πον ἤδη εἶναι τὴν ὑγίειαν 
καὶ τῇ κεφαλῇ καὶ τῷ ἄλλῳ σώματι 
πορίζειν. CH. Phaed. 114. D χρὴ τὰ 
τοιαῦτα ὥσπερ ἐπάδειν ἑαυτῷ. 

8 ἐξεπῴσητε. Soph. 0. Οἱ 1192 
εἰσὶ χατέροις γοναὶ κακαὶ καὶ ϑυ- 
μὸς ὀξύς, ἀλλὰ νουϑετούμενοι φί- 
λων ἐπῳδαῖς ἐξεπάδονται φύσιν. 

πόϑεν οὖν, ἔφη — ἐπειδὴ σύ, 
ἔφη. Ahnliche Wiederholungen 890 
un γενώμεϑα, ἡ δ᾽ ὅς, μισόλογοι 
— ὡς οὐκ ἔστιν, ἔφη. 103 C εἶπεν" 
ὧρα μή που, ὦ ᾿Κέβης, ἔφη. 118 A 
καὶ ἐκκαλυψάμενος -- εἶπεν, ὃ δὴ 
τελευταῖον ἐφϑέγξατο" @ Κρίτων, 
ἔφη, τῷ ᾿ἀσκληπιῷ ὀφείλομεν ἀλεκ- 
τρυόνα. 

10 πολλὴ μὲν ἡ Ἑλλας. Thucyd. 
VI 13, 3 πολλὴ δ᾽ ἡ Σικελία, wo 


-] 


- 


70 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ἐμ... u οὐ λ BE 


ἔφη, "ὦ Κέβης, ἐν ἡ ἔνεισί που ἀγαϑοὶ ἄνδρες, πολλὰ δὲ καὶ 
τὰ τῶν βαρβάρων γένη, οὗς πάντας χρὴ διερευνᾶσϑαι ξητοῦν- 
τας τοιοῦτον ἐπῳδὸν μήτε χρημάτων φειδομένους μήτε πόνων᾽ 
ὡς οὐκ ἔστιν, εἰς ὅτι dv ἀναγκαιότερον ἀναλίσκοιτε χρήματα. 
ξητεῖν δὲ χρὴ καὶ αὐτοὺς μετ᾿ ἀλλήλων" ἴσως γὰρ ἂν οὐδὲ 
ῥαδίως εὕροιτε μᾶλλον ὑμῶν δυναμένους τοῦτο ποιεῖν." "ἀλλὰ 
ταῦτα μὲν δή,᾽ ἔφη, ᾿ὑπάρξει,᾽ ὁ Κέβης" ᾿ὅϑεν δὲ ἀπελίπομεν, 
ἐπανέλθωμεν, εἴ σοι ἡδομένῳ ἐστέν.᾽ "ἀλλὰ μὴν ἡδομένῳ ye' 
πῶς γὰρ οὐ μέλλει; 'καλῶς,᾽ ἔφη, “λέγεις. 

XXV. 'Οὐκοῦν τοιύνδε rı,’ ἡ δ᾽ ὃς ὁ Σωκράτης, “δεῖ 1 
ἡμᾶς ἐρέσϑαι ἑαυτούς, τῷ ποίῳ τινὶ ἄρα προσήκει τοῦτο τὸ 
πάϑος πάσχειν τοῦ διασκεδάννυσθαι καὶ ὑπὲρ τοῦ ποίου τινὸς 
δεδιέναι, un πάϑη αὐτό, καὶ τῷ ποίῳ τινὶ οὔ; καὶ μετὰ τοῦτο 
αὖ ἐπισκέψασθαι, πότερον ἡ ψυχή ἐστιν, καὶ ἐκ τούτων ϑαρ- 
ρεῖν ἢ δεδιέναι ὑπὲρ τῆς ἡμετέρας ψυχῆς; ᾿ἀληϑῆ,᾽ ἔφη, 


“λέγεις. 


‘do’ οὖν τῷ μὲν συντεϑέντι τε καὶ συνϑέτῳ ὄντι 


φύσει προσήκει τοῦτο πάσχειν, διαιρεϑῆναι ταύτῃ, ἧπερ συν- 


der Scholiast πολλὴ durch εὐρύχω- 
oog erklärt. Schon bei Homer findet 
sich πολὺ re Iliad, IV 244, πολ- 
An χώρη 520, πολλὴ γαῖα 
Odyss. XIV 380. τ, 

1 πολλὰ δὲ καὶ τὰ τῶν βαρβάρων 
γένη. Der wissenschaftliche Kosmo- 

olitismus ist eher erklärlich bei 

laton, der auf seinen Reisen die 
Barbaren kennen und achten lernte, 
als bei Sokrates, der direkte Be- 
rührungen mit ihnen nicht hatte. 
Platon wird also hier dem Sokrates 
eine Ansicht beilegen, die ihm selbst 
gehört. Möglich, dafs diese Stelle 
ım Zusammenhang mit den kos- 
mopolitischen Lehren Sokratischer 
Schüler, z. B. der Cyniker, den An- 
lafs zu dem Mifsverständnis gegeben 
hat, das wir auch bei Cicero finden 
Tuse. V 37, 108 Socrates quidem 
cum rogaretur cuiatem se esse dice- 
ret, mundanum, inquit; totius enim 
mundi se incolam et civem arbitra- 
batur. 

4 οὐκ ἔστιν, εἰς ὅτι av — ἀνα- 
λίσκοιτε. 89 D ὡς οὐκ ἔστιν — ὅτι 
ἂν τις μεῖζον τούτου κακὸν πάϑοι. 

ὅ ξητεῖν d. 1. τὴν ξήτησιν τοῦ 
πράγματος ποιεῖσϑαι. 

ΣΕ ἘΝ ὑπάρξει, ὁ Κέβης. 8. zu 


ὅϑεν δὲ ἀπελίπομεν, ἐπανέλ- 
»ousv. (ic. n. ἃ. Ill 23, 60 sed eo 
iam, unde huc digressi sumus, re- 
vertamur. Vgl. 72 A. 

9 πῶς γὰρ οὐ μέλλει, nämlich μοι 
ἡδομένῳω εἶναι. 

11 ἑαυτοὺς gleich ἡμᾶς αὐτούς. 
101 0 σὺ δὲ δεδιὼς ἂν τὸ λεγόμενον 
τὴν ἑαυτοῦ σκιάν. 

τοῦτο τὸ πάϑος — τοῦ διασκε- 
δάννυσθαι. 96B ὁ τὰς αἰσϑήσεις 
παρέχων τοῦ ἀκούειν καὶ ὁρᾶν καὶ 
ὀσφραίνεσθαι, 97 A αὐτὴ ἄρα αἰτία 
αὐτοῖς ἐγένετο δύο γενέσθαι, ἡ EVV- 
οδος τοῦ πλησίον ἀλλήλων τεϑῆναι. 

13 οὔ, das in den Hdschr. fehlt, 
verdankt man Heindorf. Ohne das- 
selbe wäre das en πότερον ἢ 
ψυχή ἐστιν unverständlich, ὃ 

14 ἡ ψυχή. 80 A ποτέρῳ οὖν 7] 
ψυχὴ ἔοικεν; Ohne Artikel 79 E 83 C. 

15 δεδιέναι ὑπὲρ τῆς ἡμετέρας 
ψυχῆς. 88 Β δεδιέναι ὑπὲρ τῆς αὖὐ- 
τοῦ ψυχῆς. De rep. III 881 Ὁ. 

16 τῷ μὲν συντεϑέντι τὲ καὶ συν- 
ϑέτῳ ὄντι. Das Zusammengesetzte 
wird nach seinem Werden (συντε- 
$£v) und nach seinem Sein oder Be- 
stehen (σύνϑετον ὄν) gefalst. Vgl. 
77 Ὁ ἐκ ϑανάτου καὶ τοῦ τεϑνάναι. 

11 φύσει zu verbinden mit προσ- 
ἥκει τοῦτο πάσχειν. 


σι 


ΕΣ 


10 


ΦΑΊΔΩΝ, 


11 


ἐτέϑη" εἰ δέ τι τυγχάνει ὃν ἀξύνϑετον, τούτῳ μόνῳ προσήκει 


\ [4 - N ” ᾿ 
μὴ πάσχειν ταῦτα. εἴπερ τῶ ἄλλω; 
“οὐκοῦν ἅπερ ἀεὶ κατὰ ταὐτὰ καὶ ὡσαύτως 


ἔχειν, ὁ Κέβης. 


'δοκεῖ wor,’ ἔφη. “οὕτως 


ἔχει, ταῦτα μάλιστα εἰκὸς εἷναι τὰ ἀξύνϑετα, τὰ δὲ ἄλλοτ᾽ 
5 ἄλλως καὶ μηδέποτε κατὰ ταὐτά, ταῦτα δὲ εἶναι τὰ σύνθετα; 


“ἔμοιγε δοκεῖ οὕτως." 


“ἴωμεν Ön, ἔφη. "ἐπὶ ταῦτα, ἐφ᾽ ἅπερ 


- ’ 6Θ , ᾽ ’ τ 

ἐν τῷ ἔμπροσθεν λόγῳ. αὐτὴ ἡ οὐσία, ἧς λόγον δίδομεν τοῦ 
> ’ e # ᾽ 

εἶναι καὶ ἐρωτῶντες καὶ ἀποκρινόμενοι, πότερον ὡσαύτως ἀεὶ 

ἔχει κατὰ ταὐτὰ ἢ ἄλλοτ᾽ ἄλλως; αὐτὸ τὸ ἴσον. αὐτὸ τὸ καλόν, 


αὐτὸ ἕκαστον, ὃ ἔστιν. 


- [4 Ἥ 3 3 - “ 
τινοῦν ἐνδέχεται, ἢ ἀεὶ αὐτῶν ἕκαστον. 


τὸ ὄν, μή ποτὲ μεταβολὴν καὶ ἡν- 


ὃ ἔστι μονοειδὲς ὃν 


᾽ \ ’ Ε x e [4 \ 8 Ἁ " ᾽ ! 206. 
αὐτὸ χαϑ' αὑτὸ ὡσαύτως κατὰ ταὐτὰ ἔχει καὶ οὐδέποτε οὐδα- 


- - ᾽ 7 [4 
un οὐδαμῶς αλλοίωσιν οὐδεμίαν ἐνδέχεται: 
ς ’ ς \ Ba NT 3 ΄ , 
ὁ Κέβης. 'κατὰ ταὐτὰ ἔχειν, ὦ Σώκρατες. 


δυλοιΐ ᾽ 
avayıan, 


epN, 
“τί δὲ 


“ὡσαύτως. 


ss τῶν πολλῶν [καλῶν], οἷον ἀνθρώπων ἢ ἵππων ἢ ἱματίων ἢ 


εἴπερ tw ἄλλῳ. Die übliche 
volle Formel am Schlusse des Satzes, 
obwohl mit Rücksicht auf das vor- 
ausgegangene τούτῳ μόνω genügt 
haben würde, εἴπερ τῳ. 

8 κατὰ ταὐτὰ καὶ ὡσαύτως ἔχει. 
Ohne καὶ 180 ὡσαύτως ἀεὶ ἔχει κατὰ 
ταὐτά, ὡσαύτως κατὰ ταὐτὰ ἔχει, 
808Β ὡσαύτως κατὰ ταὐτὰ ἔχοντι, 

4 ταῦτα ist Prädikat. 109 E ἐκεῖ- 
νός ἐστιν ὁ ἀληϑῶς οὐρανός, 111 A 
ὅπερ ἡμῖν τὸ ὕδωρ τὲ καὶ ἡ ϑά- 
λαττά Se τοῦτο ἐκεῖ τὸν ἀέρα, ὁ 
δὲ ἡμῖν ὁ ἀήρ, ἐκείνοις τὸν αἰϑέρα. 


τὰ δὲ ἀλλοτ᾽ ἄλλως. Aus ἔχει 
ist ἔχοντα zu ergänzen. 
τὰ δὲ — ταῦτα δέ. Das δὲ im 


Gegensatze wiederholt. 80 Ὁ ἡ δὲ 
ψυχὴ ἄρα — αὕτη δὲ δή, 81 Β τὸ 


δὲ τοῖς ὄμμασι σκοτῶδες -- τοῦτο 
δὲ εὐθισμένη μισεῖν. 118 Ἐ οἱ δ᾽ 
ἂν δόξωσιν ἀνιάτως ἔχειν — zov- 


τους δὲ ἡ προσήχουσα μοῖρα δίπτει 
εἰς τὸν Τάρταρον. οὗ δ᾽ ἂν ἰάσιμα 
μέν, μεγάλα δὲ δόξωσιν ἡμαρτη- 

κέναι ἁμαρτήματα — τούτους δὲ 
ἐμπεσεῖν μὲν εἰς τὸν Τάρταρον 
ἀνάγκη. 

6 ἴωμεν. ἰέναι hat hier den Sinn 
von redire, auf etwas zurück- 
kommen. Theaet. 177 C ἐπὶ δὲ τὰ 
ἔμπροσϑεν ἴωμεν, Polit. 271 Β τοὺς 
πρεσβύτας ἐπὶ τὴν τοῦ παιδὸς ἰέναι 
φύσιν, Parm. 137 A, Vgl. 91C. 

7 ἐν τῷ ἔμπροσθεν λόγῳ, 66 D fe. 


ns λόγον δίδομεν τοῦ εἶναι, die 
Wekenkeit selbst, für welche 
wir als Erklärung die des 
Seins geben, d.h. die wir als das 
Sein erklären. S. zu 65 D und 75 D. 

8 ἐρωτῶντες καὶ ἀποχρινόμενοι. 
S. zu 75D. 

10 τὸ ὄν, μή ποτε μεταβολὴν -- 
ἐνδέχεται; ἢ --- ἀλλοίωσιν οὐδεμίαν 
ἐνδέχεται; Nicht Doppelfrage; denn 
das zweite Glied sagt nur in an- 
derer Form dasselbe, was das erste 
Glied enthält. Das’ un des ersten 
Gliedes ist ohne Einflufs auf das 
zweite. Diese Formel braucht Pla- 
ton nicht selten, um etwas genau 
und allseitig festzustellen. „Apol. 
25A ἀλλ᾽ ἄρα um οἵ ἐν τῇ ἐκκλη: 
σίᾳ διαφϑείρουσι τοὺς “νεωτέρους; ἢ ῃ 
κακεῖνοι βελτίους ποιοῦσιν ἅπαντες; 

11 μονοειδές. Cic. Cat. mai. 21, 
18 cum simplex animi natura esset 
neque haberet in se quidquam ad- 
miztum dispar sur atque dıssimile. 


12 οὐδαμῇ οὐδαμῶς. Ähnlich 
100 D ὅπῃ 'δὴ καὶ ὅπως. 
14 τί δὲ τῶν πολλῶν. Wie man 


sagt τί κρίνεις, ἡγῇ, οἴει τινὸς (de 
rep. Υ 4098 τί δὲ ἕππων οἴει — 
καὶ τῶν ἄλλων ξῴώων), so wird auch 
elliptisch gesagt τί δέ τινος; Gorg. 
509 D τί δὲ δὴ τοῦ ἀδικεῖν: πότε- 
ρον ἐὰν μὴ βούληται Πτως ἵκα- 
νὸν τοῦτ᾽ ἔστιν etc. .65D. 

15 τῶν πολλῶν, τὰ Des werden 


D 


7 


c 


12 IIAAT2NOX 


ἄλλων ὡντινωνοῦν τοιούτων ἢ ἴσων ἢ καλῶν ἢ πάντων τῶν 
ἐκείνοις ὁμωνύμων; do« κατὰ ταὐτὰ ἔχει, ἢ πᾶν τοὐναντίον 
ἐκείνοις οὔτε «αὐτὰ αὑτοῖς οὔτε ἀλλήλοις οὐδέποτε, ὡς ἔπος 
εἰπεῖν, οὐδαμῶς κατὰ ταὐτά [ἐστιν]; οὕτως [eb], ἔφη, [ταὔτα,] 
ὁ Κέβης" οὐδέποτε ὡσαύτως ἔχει. “οὐκοῦν τούτων μὲν κἂν 
ἅψαιο, κἂν ἴδοις, κἂν ταῖς ἄλλαις αἰσϑήσεσιν αἴσϑοιο, τῶν δὲ 
κατὰ ταὐτὰ ἐχόντων οὐκ ἔστιν, ὅτῳ nor’ ἂν ἄλλῳ ἐπιλάβοιο 
ἢ τῷ τῆς διανοίας λογισμῷ, ἀλλ᾽ ἔστιν ἀειδῆ τὰ τοιαῦτα καὶ 
οὐχ ὁρατά; 'παντάπασιν,᾽ ἔφη, ᾿ἀληϑῆ λέγεις." 

ΧΧΥΙ. Θῶμεν οὖν βούλει.᾽ ἔφη, 'δύο εἴδη τῶν ὄντων, 
τὸ μὲν ὁρατόν, τὸ δὲ ἀειδές;" 'ϑρώμεν,᾽ ἔφη. καὶ τὸ μὲν ἀει-- 
δὲς ἀεὶ κατὰ ταὐτὰ ἔχον, τὸ δὲ ὁρατὸν μηδέποτε κατὰ ταὐτώ;᾽ 
‘al τοῦτο,᾽ ἔφη, ᾿ϑῶμεν. 'φέρε δή, ἦ δ᾽ ὅς, “ἄλλο τι ἡμῶν 
αὐτῶν τὸ μὲν σῶμά ἐστι, τὸ δὲ ψυχή; “οὐδὲν ἄλλο,’ ἔφη. 
'ποτέρῳ οὖν ὁμοιότερον τῷ εἴδει φαῖμεν ἂν εἶναι καὶ ξυγ- 
γενέστερον τὸ σώμα; 'navri, ἔφη, 'τοῦτό γε δῆλον, ὅτι τῷ 
ὁρατῷ. “τί δὲ ἡ ψυχή; ὁρατὸν ἢ ἀειδές,᾽ “οὐχ ὑπ’ ἀνϑρώ- 
πῶν γε, ὦ Σώκρατες, ἔφη. "ἀλλὰ μὴν ἡμεῖς γε τὰ ὁρατὰ καὶ 
τὰ μὴ τῇ τῶν ἀνθρώπων φύσει λέγομεν" ἢ ἄλλῃ τινὶ οἴει; 
τῇ τῶν ἀνθρώπων. “τί οὖν περὶ ψυχῆς λέγομεν; ὁρατὸν ἢ 


hier in gleicher Weise den Ideen 
entgegengesetzt, wie 68 0 οὗ πολλοὶ 
den Philosophen. 

καλῶν findet sich in allen Hdschr., 
wird aber wohl mit Classen für ein 
späteres Einschiebsel anzusehen 
sein. Denn der Einheit der Ideen 
kann zunächst nur die Vielheit der 
sinnlich wahrnehmbaren Dinge ent- 
gegengesetzt werden: τὰ noAld, 
οἷον ἀνϑρώποι ἢ ἵπποι und nach 
Aufzählung einiger Beispiele kann 
erst von den diesen Dingen zu- 
kommenden Eigenschaften die Rede 
sein: ἢ ἴσων ἡ καλῶν U. 8. W. 

2 ἄρα — n. Die Frage mit ἢ 
dient nur dazu, die vorhergehende 
näher zu bestimmen. Apol. 27 A 
ἄρα γνώσεται Σωκράτης ὁ σοφὸς δὴ 
ἐμοῦ χαριεντιξομένου καὶ ἐναντί᾽ 
ἐμαυτῷ λέγοντος, ἢ ἐξαπατήσω 
αὐτὸν καὶ τοὺς ἄλλους τοὺς ἀκού- 
οντας; Euthyphr. Τ Β. 

4 κατὰ ταὐτά. Zu ergänzen ἔχει. 
Vgl. 18 0. 

οὕτως, ἔφη. 
ἢ ἀγαπήσομεν, 


De rep. V 4120 


ἐὰν ὅτι ἐγγύτατα 


αὐτῆς 7 καὶ πλεῖστα, τῶν ἄλλων 
ἐκείνης μετέχῃ; “οὕτως᾽, ἔφη' 
“ἀγαπήσομεν. ᾽ 

‚5 οὐκοῦν τούτων μέν. Tim. 28 A 
τὸ μὲν δὴ νοήσει μετὰ λόγου περι- 
ληπτὸν ἀεὶ κατὰ ταὐτὰ ὦν, τὸ δ᾽ 
av δόξῃ μετ᾽ αἰσϑήσεως ἀλόγου 
δοξαστὸν γιγνόμενον καὶ ἀπολλύ- 
μενον, ὄντως δὲ οὐδέποτε ὄν. 

10 Θῶμεν οὖν βούλει. Gorg. 454 E 
βούλει οὖν δύο εἴδη ϑῶμεν πειϑοῦς, 
Phaed. 99 D βούλει σοι, ἔφη, ἐπί- 
δειξιν ποιήσωμαι: 

11 ὁρατόν. S. zu 65 B. 

ἀειδὲς. 79 B wird ἀόρατον und 
οὐχ ὁρατὸν dafür gesetzt. 

13 ἡμῶν αὐτῶν nicht reflexiv, wie 
Crit. 52 ἢ ἄλλο τι οὖν, ἃ ἂν φαῖεν, 
ῇ ξυνϑήκας τὰς πρὸς ἡμᾶς αὐτοὺς 
καὶ ὁμολογίας παραβαίνεις: Der 
Genitiv selbst abhängig von zo μέν, 
τὸ δέ. 

15 ποτέρῳ -- τῷ εἴδει. Der Ar- 
tikel mit Rücksicht auf das Vor- 
hergehende. Ebenso 79 D 89 C. 

‚19 τῇ τῶν ἀνθρώπων φύσει. 87E 
τὴν φύσιν τῆς ἀσϑενείας. 


σι 


20 


DAIARN. 13 


ἀόρατον εἷναι; “οὐχ ὁρατόν. “ἀειδὲς ἄρα; “ναί. “ὁμοιότερον 

ἄρα ψυχὴ σώματός ἐστιν τῷ ἀειδεῖ, τὸ δὲ τῶ ὁρατῷ. “πᾶσα 

ἀνάγκη, ὦ Σώκρατες. Ο 
XXVI. “Οὐκοῦν καὶ τόδε πάλαι ἐλέγομεν, ὅτι ἡ ψυχή, 

Ὁ ὅταν μὲν τῷ σώματι προσχρῆται εἰς τὸ σκοπεῖν τι ἢ διὰ τοῦ 
ὁρᾶν ἢ διὰ τοῦ ἀκούειν ἡ δι᾿ ἄλλης τινὸς αἰσϑήσεως --- τοῦτο 
γάρ ἐστιν τὸ διὰ τοῦ σώματος, τὸ δι᾽ αἰσϑήσεων σκοπεῖν τι —, 
τότε μὲν ἕλκεται ὑπὸ τοῦ σώματος εἰς τὰ οὐδέποτε κατὰ ταὐτὰ 
ἔχοντα, καὶ αὐτὴ πλανᾶται καὶ ταράττεται καὶ ἰλιγγιᾷ ὥσπερ 

10 μεϑύουσα ἅτε τοιούτων ἐφαπτομένη; 'πάνυ γε. ὅταν δὲ γε 
αὐτὴ καϑ'’ αὑτὴν σκοπῇ, ἐκεῖσε οἴχεται εἰς τὸ καϑαρόν τε καὶ Ὁ 
ἀεὶ ὃν καὶ ἀϑάνατον καὶ ὡσαύτως ἔχον καὶ ὡς συγγενὴς οὖσα 
αὐτοῦ ἀεὶ μετ᾽ ἐκείνου TE γίγνεται, ὅτανπερ αὐτὴ nad αὑτὴν 
γένηται καὶ ἐξῇ αὐτῇ, καὶ πέπαυταί τε τοῦ πλάνου καὶ περὶ 

15 ἐκεῖνα ἀεὶ κατὰ ταὐτὰ ὡσαύτως ἔχει ἅτε τοιούτων ἐφαπτο- 
μένη; καὶ τοῦτο αὐτῆς τὸ πάϑημα φρόνησις κέκληται; 'παντά- 
nam, ἔφη, “καλῶς καὶ ἀληϑῆ λέγεις, ὦ Σώκρατες. 'ποτέρῳ 
οὐν αὖ σοι δοκεῖ τῷ εἴδει καὶ ἐκ τῶν ἔμπροσϑεν καὶ ἐκ τῶν 
νῦν λεγομένων ψυχὴ ὁμοιότερον εἶναι καὶ ξυγγενέστερον;᾽ E 

0 πᾶς ἄν μοι δοκεῖ, ἦ δ᾽ ὅς, συγχωρῆσαι, ὦ Σώκρατες, ἐκ 
ταύτης τῆς μεϑόδου, καὶ ὁ δυσμαϑέστατος. ὅτι ὅλῳ καὶ παντὶ 


1 οὐχ ὁρατόν. ἀειδὲς ἄρα. Hier- 
nach könnte es scheinen, als ob 
Platon selbst einen Unterschied 
zwischen οὐχ δρατὸν und ἀειδὲς 
gemacht habe. Das wird schwer- 
lich der Fall sein; vielmehr wollte 
er als Gegensatz zu ὁρατὸν ein 
Wort haben, das die Beziehung der 
Seele zum Hades und die Konformi- 
tät dieses Ortes für sie bezeichnete. 

4 πάλαι wird auch von dem ge- 
braucht, was innerhalb eines kürze- 
ren Zeitraumes geschehen ist. Vgl. 
58A. Hier bezieht es sich auf das 
65 B fg. Erörterte. 

ἐλέγομεν. S. zu T2A. 

8 ἕλκεται, also gegenihren Willen. 

9 πλανᾶται. Die Seele, die sich 
von den Ideen wegwendet und sich 
dem Eindrucke der Erscheinungen 
hingiebt, verliert den Stütz- und 
Haltepunkt für ihr Denken; sie wird 
schwankend und unstät in ihren 
Urteilen (πλανᾶται), gerät dadurch 
in Unruhe und Verwirrung (ταράτ- 
zeraı) und es vergehen ihr am Ende 


alle Gedanken, wie dem vom Schwin- 
del Ergriffenen oderdem Trunkenen 
(ἐλιγγιᾷ ὥσπερ μεϑύουσα). 

10 τοιούτων, nämlich τῶν πλα- 
νωμένων καὶ ταραττομένων. 

14 ἐξῇ durch Geschäfte, Schlaf, 
Krankheiten u. dergl. 

περὶ ἐκεῖνα, in Bezug auf jene 
ewigen Ideen bleibt sich die Seele 
immer gleich, während die der 
Aulsenwelt zugewendete Seele, ob- 
wohl sie die Ideen auch kennt, doch 
in ihrem Verhalten zu denselben 
schwankt, bald mehr, bald weniger 
sich ihrer bewufst ist. 

16 φρόνησις. Vgl. 65A. 

17 καλῶς καὶ ἀληϑῆ λέγεις. Ter. 
Ad. IV 8, 18 οὐ recte et verum dicis. 
Prot. 352D καλῶς γε — σὺ λέγων 
καὶ ἀληϑῆ, Ion 538E σκέψαι, ὡς 
ῥᾳδίως τε καὶ ἀληϑῆ ἐγώ σοι ἀπο- 
Ἀρινουμαι. 

21 ὅλῳ καὶ παντί, in allem und 
jedem, durchaus. de rep. VII 


"“ -Ρ- m 
521 Ὁ orı τῷ ὅλῳ καὶ παντὶ διοίσει. 


74 HNIAATRNOL 


ὁμοιότερόν ἐστι ψυχὴ τῷ ἀεὶ ὡσαύτως ἔχοντι μᾶλλον ἢ τῷ un. 
ἱτί δὲ τὸ σώμα; ‘ro ἑτέρῳ. 
ΧΧΥΠῚ, “Ὅρα δὴ καὶ τῇδε, ὅτι, ἐπειδὰν ἐν τῷ αὐτῷ 
80ὺ ὦσι ψυχὴ καὶ σῶμα, τῷ μὲν δουλεύειν καὶ ἄρχεσϑαι ἡ φύσις 
προστάττει, τῇ δὲ ἄρχειν καὶ δεσπόξειν" καὶ κατὰ ταῦτα αὖ 5 
πότερόν σοι δοκεῖ ὅμοιον τῷ ϑείῳ εἶναι καὶ πότερον τῷ ϑνη- 
τῷ; ἢ οὐ δοκεῖ σοι τὸ μὲν ϑεῖον οἷον ἄρχειν τε καὶ ἡγεμο- 
νδύειν πεφυκέναι, τὸ δὲ ϑνητὸν ἄρχεσϑαί τε καὶ δουλεύειν; 
“ἔμοιγε. ποτέρῳ οὖν ἡ ψυχὴ ἔοικεν; 'δῆλα δή, ὦ Σώκρατες, 
ὅτε ἡ μὲν ψυχὴ τῷ ϑείῳ, τὸ δὲ σῶμα τῷ ϑνητῷ.᾽ σκόπει δή, 
ἔφη, ᾿ὦ Κέβης, εἰ ἐκ πάντων τῶν εἰρημένων τάδε ἡμῖν ξυμ- 
B βαίνει, τῷ μὲν ϑείῳ καὶ ἀϑανάτῳ καὶ νοητῷ καὶ μονοειδεῖ καὶ 
ἀδιαλύτῳ καὶ ἀεὶ ὡσαύτως κατὰ ταὐτὰ ἔχοντι ἑαυτῷ ὁμοιότα- 
τον εἶναι ψυχήν, τῷ δὲ ἀνθρωπίνῳ καὶ ϑνητῷ καὶ πολυειδεῖ 
καὶ ἀνοήτῳ καὶ διαλυτῷ καὶ μηδέποτε κατὰ ταὐτὰ ἔχοντι ἕαυ- 
τῷ ὁμοιότατον αὖ εἶναι σῶμα. ἔχομέν τι παρὰ ταῦτα ἄλλο 
λέγειν, ὦ φίλε Κέβης. N) οὐχ οὕτως ἔχει; “οὐκ ἔχομεν. 
XXIX. “Τί οὖν; τούτων οὕτως ἐχόντων ὧρ᾽ οὐχὶ σώματι 
μὲν ταχὺ διαλύεσϑαι προσήκει, ψυχῇ δὲ αὖ τὸ παράπαν ἀδια- 
Ο λύτῳ εἶναι ἢ ἐγγύς τι τούτου; πῶς γὰρ οὔ; “ἐννοεῖς οὖν, 
ἔφη, ὅτι, ἐπειδὰν ἀποϑάνῃ 6 ἄνϑρωπος, τὸ μὲν ὁρατὸν αὐτοῦ, 
τὸ σῶμα, καὶ ἐν ὁρατῷ κείμενον, ὃ δὴ νεκρὸν καλοῦμεν, ᾧ 
προσήκει διαλύεσϑαι καὶ διαπίπτειν [καὶ διαπνεῖσθαι, οὐκ 


15 


εὐϑὺς τούτων οὐδὲν πέπονθεν. ἀλλ᾽ 


1 μᾶλλον den Begriff des vorher- 
gehenden Komparativs erneuernd, 
Hipp. mai. 285A Zorı δέ γε τοῖς 
“Αακεδαιμονίοις ὠφελιμώτερον τὴν 
ὑπὸ σοῦ παίδευσιν ξενικὴν οὐσαν 
παιδεύεσθαι μᾶλλον ἢ τὴν ἐπιχω- 
ρέαν. 

3 τῇδε auf das folgende ὅτι -- ἡ 
φύσις προστάττει hinweisend. Eben- 
so 92E. 

7 οἷον ἄρχειν. 83D οἵα μηδέ- 
ποτε εἰς “Διδου καϑαρῶς ἀφικέσθαι, 
94Ε οἵας ἄγεσθαι, 9860 οἷα ἐπι- 
τείνεσϑαι. 

8 ἄρχεσϑαί te ᾿καὶ 
noch von οἷον abhängig. 

10 ἡ μὲν ψυχὴ τῷ ϑεέῳ. Cic.Tusc, 
I 26, 65 animus, ut ego dico, divinus 


δουλεύειν 


est, ut Euripides dicere audet, deus. 


11 ξυμβαίνει von dem, was sich 
aus dem Vorhergehenden ergiebt, 
folgern läfst. S. auch 92B. 


Ἵ " \ 
ἐπιεικῶς συχνὸν ἐπι- 


11 ἧ. Theaet. 1840 ἀνάγκη ἐπι- 
λαβέσϑαι τῆς ἀποχρίσεως, ἣν ἀπο- 
κρένει, 7 οὐκ ὀρϑή, ‚leg. XII 963 D 
ἡ μὲν διαφέρετον αὐτοῖν τούτω τὼ 
δύο — οὐδὲν χαλεπὸν εἰπεῖν. 

20 ἢ ἐγγύς τι τούτου. Diese Be- 
schränkung wird hinzugefügt, weil 
die Seele doch nur als etwas dem 
Göttlichen , Unsterblichen, Unauf- 
lösbaren Ähnliches erwiesen ist, 
nicht aber als das Göttliche, Un- 
sterbliche, Unauflösbare selbst. 

23 καὶ διαπνεῖσθαι, das in den 
besten Hdschr. fehlt, ist deshalb 
unpassend, weil Ausdrücke derart 
nur von der Seele, nicht aber vom 
Körper gebraucht werden können. 
S. zu 70A, 

24 πέπονϑεν nämlich nach dem 
Tode. Ebenso 80D ἡ δὲ ψυχὴ — 
ἀπαλλαττομένη τοῦ σώματος εὐθὺς 
διαπεφύσηται καὶ ἀπόλωλεν. εὐθὺς 


DAIARN. 15 


μένει χρόνον, ἐὰν μέν τις καὶ χαριέντως ἔχων τὸ σῶμα τελευτήσῃ, 


καὶ ἐν τοιαύτῃ ὥρᾳ καὶ πάνυ μάλα' 


συμπεσὸν γὰρ τὸ σῶμα 


καὶ rapıyevdev, ὥσπερ ol ἐν Αἰγύπτῳ ταριχευϑέντες, ὀλίγου 
ὕλον μένει ἀμήχανον ὅσον χρόνον" ἔνια δὲ μέρη τοῦ σώματος, 
5 καὶ dv σαπῇ, ὀστᾶ τε καὶ νεῦρα καὶ τὰ τοιαῦτα πάντα, ὅμως 


ὡς ἔπος εἰπεῖν ἀϑάνατα ἐστιν. 


” IR ς , ef ᾿ ı 3 
ἢ οὔ; “ναί. 'n δὲ ψυχὴ ἄρα, 


τὸ ἀειδές. τὸ εἰς τοιοῦτον τόπον ἕτερον οὐχόμενον γενναῖον 
καὶ καϑαρὸν καὶ ἀειδῆ, εἰς “Ἅιδου ὡς ἀληϑῶς, παρὰ τὸν ἀγα- 
ϑὸν καὶ φρόνιμον ϑεόν, ol, ἂν ϑεὸς ἐθέλῃ, αὐτίκα καὶ τῇ ἐμῇ 
10 ψυχῇ ἱτέον, αὕτη δὲ δὴ ἡμῖν ἡ τοιαύτη καὶ οὕτω πεφυκυῖα 
ἀπαλλαττομένη τοῦ σώματος εὐθὺς διαπεφύσηται καὶ ἀπόλω- 
λεν, ὥς φασιν οἵ πολλοὶ ἄνϑρωποι; πολλοῦ γε δεῖ, ὦ φέλε 


Κέβης τε καὶ Σιμμία, ἀλλὰ πολλῷ μᾶλλον ὧδ᾽ ἔχει" 


ἐὰν μὲν 


καϑαρὰ ἀπαλλάττηται μηδὲν τοῦ σώματος ξυνεφέλκουσα ἅτε 
15 οὐδὲν χοινωνοῦσα αὐτῷ ἐν τῶ βέῳ ἑκοῦσα εἶναι, ἀλλὰ φεύ- 
γουσα αὐτὸ καὶ συνηθροισμένη αὐτὴ εἰς αὑτὴν ἅτε μελετῶσα 


hebt den Begriff des Unverzüglichen, 
der schon im Perfekt liegt, noch 
mehr hervor. 
ἀλλ᾽ ἐπιεικῶς. Für die Erhal- 
tung des Leibes nach dem Tode 
werden drei Stufen unterschieden: 
1. der ganze und noch mit der 
Schönheit, die er im Leben hatte, 
eschmückte Leib erhält sich ziem- 
lich lange, 2. der ganze, aber vor 
Alter schon eingefallene oder durch 
Kunst eingetrocknete Leib erhält 
sich sehr lange, 3. einzelne Teile des 
Leibes erhalten sich unendlich lange. 

1 ἐπιμένει. S. zu 59D. 

ἐὰν μέν τις καί. ἐὰν καὶ ge- 
trennt, wie Prot. 323B ἐ ἐάν τινα καὶ 
εἰδῶσιν ὅτι ἀδικός ἐστιν. 

χαριέντως vom Liebreiz und von 
der Anmut der Jugend. 

2 ὥρᾳ. Wer, ugendschön- 
heit. Arist. av. 1723 φεῦ φεῦ τῆς 
εν τοῦ κάλλους, Xen. mem. II 

22 ἐσθῆτα δέ, ἐξ ἧς ἂν μάλιστα 
En διαλάμποι. IV 1,2 οὐ τῶν τὰ 
σώματα πρὸς ὥραν, ἀλλὰ τῶν ,τὰς 
ψυχὰς πρὸς ἀρετὴν εὖ πεφυκότων 
ἐφιέμενος. 

καὶ πάνυ μάλα, nämlich συχνὸν 
ἐπιμένει χρόνον. 

συμπεσὸν γάρ. Sokrates ‚erklärt 
sich durch den Satz mit γὰρ dar- 
über, warum er gerade die Erhal- 
tung” eines jugendlich schönen Kör- 


pers hervorhebe, wie wenn er sagte: 
denn von einem vor Alter bereits 
eingefallenen Körper will ich gar 
nicht reden; der hält sich noch 
viel länger. 

3 ὥσπερ οἵ ἐν Aly. ,.890 μὴ γε- 
νώμεϑα = μισόλογοι; ὥσπερ οἵ uıo- 
ἄάνϑρωποι γιγνόμενοι, 1110 πολὺ 
δὲ πῦρ καὶ πυρὸς μεγάλους ποτα- 
μούς, πολλοὺς δὲ ὑγροῦ πηλοῦ -- 
ὥσπερ ἐν Σικελίᾳ οἵ πρὸ τοῦ δύα- 
πος πηλοῦ δέοντες ποταμοί, 112C 
τὰ δεύματα τις Σἰσρεῖ τε καὶ πληροῖ 
αὐτά, ὥσπερ ol ἐπαντλοῦντες. 

ὀλίγου ὅλον natürlich mit σῶμα 
zu verbinden im Gegensatz zu dem 


διαλύεσθαι καὶ διαπίπτειν, was 
ihm eben beigelegt war. 
4 ἀμήχανον ὅσον. ὃ. zu 9564. 


5 av σαπῇ. Als Subjekt schwebt 
vor τὸ ἄλλο σῶμα. 

6 δὲ --- ἄρα. 5. zu 68A. 

7 τοιοῦτον — ἕτερον. Vgl. 58D. 

8 εἰς "Audov ὡς ἀληϑῶς. Durch 
den Zusatz ὡς ἀληϑῶς (8. zu 68 Α) 
wird bezeichnet, dafs nicht von der 
Unterwelt die Rede ist, wie sie die 
Dichter oder das Volk sich vor- 
stellen, sondern von ‚dem Orte, wo 
τὰ ἀειδῆ, τὰ ὄντως ὄντα sind, 

10 αὕτη δὲ δή. ὃ. zu 780. 

12 ὦ «φίλε Κέβης τε καὶ Σιμμία. 
820 ὦ ἑταῖρε Σιμμία τε καὶ Κέβης. 

14 μηδὲν τοῦ σώματος ξυνεφέλ- 


81 


eo 


16 ΠΑΛΑΤΩ͂ΝΟΣ 


ἀεὶ τοῦτο, — τοῦτο δὲ οὐδὲν ἄλλο ἐστὶν ἢ ὀρθῶς φιλοσοφοῦσα 
καὶ τῷ ὄντι τεϑνάναι μελετῶσα ῥαδίως. ἢ οὐ τοῦτ᾽ dv εἴη 
μελέτη ϑανάτου; 'ἱπαντάπασί γε. “οὐκοῦν οὕτω μὲν ἔχουσα 
εἰς τὸ ὅμοιον αὐτῇ τὸ ἀειδὲς ἀπέρχεται τὸ ϑεῖόν τε καὶ ἀϑά- 
verov καὶ φρόνιμον, οἱ ἀφικομένῃ ὑπάρχει αὐτῇ εὐδαίμονι 
εἶναι πλάνης καὶ ἀνοίας καὶ φόβων καὶ ἀγρίων ἐρώτων καὶ 
τῶν ἄλλων κακῶν τῶν ἀνθρωπείων ἀπηλλαγμένῃ, ὥσπερ δὲ 
λέγεται κατὰ τῶν μεμυημένων, ὡς ἀληϑῶς τὸν λοιπὸν χρόνον 
μετὸ τῶν ϑεῶν διάγουσα; οὕτω φῶμεν, ὦ Κέβης, ἡ ἄλλως; 

XXX. Ὁὕτω νὴ Jia, ἔφη ὁ Κέβης. "ἐὰν δέ γε, οἶμαι, 
μεμιασμένη καὶ ἀκάϑαρτος τοῦ σώματος ἀπαλλάττηται ἅτε τῷ 
σώματι ἀεὶ ξυνοῦσα καὶ τοῦτο ϑεραπεύουσα καὶ ἐρῶσα καὶ 
γεγοητευμένη ὑπ᾽ αὐτοῦ ὑπό τε τῶν ἐπιϑυμιῶν καὶ ἡδονῶν, 
ὥστε μηδὲν ἄλλο δοκεῖν εἶναι ἀληϑὲς ἀλλ᾽ ἢ τὸ σωματοειδές, 
οὗ τις ἂν ἅψαιτο καὶ ἴδοι καὶ πίοι καὶ φάγοι καὶ πρὸς τὰ 
ἀφροδίσια χρήσαιτο, τὸ δὲ τοῖς ὄμμασι σκοτῶδες καὶ ἀειδές, 
νοητὸν δὲ καὶ φιλοσοφίᾳ αἱρετόν, τοῦτο δὲ εἰϑισμένη μισεῖν τὲ 
καὶ τρέμειν καὶ φεύγειν, οὕτω δὴ ἔχουσαν οἴει ψυχὴν αὐτὴν 
za’ αὑτὴν εἱλικρινῆῇ ἀπαλλάξεσϑαι; “οὐδ᾽ ὁπωστιοῦν, ἔφη. 


“ἀλλὰ διειλημμένην γε, οἶμαι, ὑπὸ τοῦ σωματοειδοῦς, ὃ αὐτῇ 


»ovo« erklärend zu (ψυχὴ) καϑαρὰ Konstruktionen entstanden. 97D 


gesetzt, welcher81 Bdie μεμιασμένη 
καὶ ἀκάϑαρτος entgegengesetzt ist. 

2 ῥᾳδέως (8. zu 62 C) zu verbin- 
den mit τεϑνάναι. Vgl. 618. 

8 οὕτω μὲν ἔχουσα. Mit diesem 
Partieip wird der Vordersatz ἐὰν 
μὲν καϑαρὰ ἀπαλλάττηται wieder 
aufgenommen. 

ὃ ἀγρίων ἐρώτων im allgemeinen 
von Liebesausschweifungen. 

9 διάγουσα. Man erwartet δια- 
yovon. Anakoluthartig tritt dafür 
der Nominativ ein, weil hier dem 
Schriftsteller statt des Ausdrucks 
ὑπάρχει αὐτῇ εἶναι etwa ein ἔσται, 
δύναται vorschwebte. Thukyd, vi 
42 καὶ τοῖς μὲν Συρακοσίοις καὶ 
ξυμμάχοις κατάπληξις ἐν τῷ αὐτίκα 
οὐκ ὀλίγη ἐγένετο, εἰ πέρας μηδὲν 
ἔσται σφίσι τοῦ ἀπαλλαγῆναι τοῦ 
κινδύνου, ὁρῶντες οὔτε διὰ τὴν 
“εκέλειαν τειχιξομένην οὐδὲν ἧσσον 
στρατὸν ἴσο ον--- ἐπεληλυϑότα v4; 

12 ϑεραπεύουσα. Vgl. 64}. 

ἐρῶσα, nämlich αὐτοῦ. 

14 μηδὲν ἄλλο --- ἀλλ᾽ ἤ, durch 
ae ie zweier verwandter 


οὐδὲν ἀλλο σκοπεῖν προσήκειν ὧν- 
ϑρώπῳ --- ἀλλ᾽ ἢ τὸ ἄριστον, 68B 
μηδαμοῦ ἄλλοϑι καϑαρῶς ἐντεύξε- 
σϑαι φρονήσει, ἀλλ᾽ N ἐκεῖ. 

15 οὗ τις ἂν ἅψαιτο καὶ ἴδοι. ὃ. 
zu 65A. 

11 νοητὸν δὲ καὶ φιλοσοφίᾳ wige- 


τόν. Tim. 29 A λόγῳ καὶ φρονήσει 
περιληπτόν. 
τοῦτο δέ. ὃ. zu 78C. 


μισεῖν. Menschen, denen der Bauch 
ihr Gott ist, hassen das Übersinn- 
liche, da es, sobald es an sie heran- 
kommt, sie um den Genulsder Freu- 
den bringt, die sie für die höchsten 
halten. Da sie aber auf der anderen 
Seite doch auch die Wahrheit und 
Macht jener übersinnlichen Welt im 
Gegensatze zu der, in welcher sie 
ihr Glück suchen, ahnen, so haben 
sie ein unwillkürliches Grauen vor 
derselben (τρέμειν) und fliehen den 
Gedanken daran (φεύγειν). 

20 διειλημμένην — ὑπὸ τοῦ σωμα- 
τοειδοὺῦς wohl deswegen, weil sie 
sich ganz durch den Körper ver- 
breitet hat. Vgl. 67C 82E. 


-- 


0 


TR N I a in 


ΦΑΙΔΩΝ, 


17 


oe , , m ‚ \ rg N 
ἡ ὁμιλία τε καὶ συνουσία τοῦ σώματος διὰ τὸ ἀεὶ ξυνεῖναι καὶ 


διὰ τὴν πολλὴν μελέτην ἐνεποίησε Evupvrov.’ 


‘zavv γε. 


«ἐμβοιϑὲς δέ γε, ὦ φίλε, τοῦτο οἴεσϑαι χρὴ εἶναι καὶ βαρὺ καὶ 
γεῶδες καὶ ὁρατόν" ὃ δὴ καὶ ἔχουσα ἡ τοιαύτη ψυχὴ βαρύνε- 


ὅ ταί τε καὶ ἕλκεται πάλιν εἰς τὸν ὁρατὸν τόπον φόβῳ τοῦ ἀει- 


δοῦς re καὶ “Διδου, ὥσπερ λέγεται, περὶ τὰ μνήματά τε καὶ "Ὁ 
τοὺς τάφους κυλινδουμένη. περὶ ἃ δὴ καὶ ὥφϑη ἄττα ψυχῶν 
σκιοειδῆ φαντάσματα. οἷα παρέχονται al τοιαῦται ψυχαὶ εἴδωλα 
al μὴ καϑαρῶς ἀπολυϑεῖσαι, ἀλλὰ τοῦ ὁρατοῦ μετέχουσαι. διὸ 

e 62 2 ς ΄ 5 , 4. ὧς \ ,ὕ 5 , F 
ı καὶ ὁρῶνται.᾽ “εἰκός γε, ὦ Σώκρατες.᾽ “εἰκὸς μέντοι, ὦ Κέβης 
καὶ οὔ τί γε τὰς τῶν ἀγαϑῶν ταύτας εἶναι. ἀλλὰ τὰς τῶν 
φαύλων. αἵ περὶ τὰ τοιαῦτα ἀναγκάξονται πλανᾶσϑαι δίκην 


τίνουσαι τῆς προτέρας τροφῆς κακῆς οὔσης. 


καὶ μέχρι γε 


τούτου πλανῶνται. ξἕως ἂν τῇ τοῦ ξυνεπακολουϑοῦντος τοῦ 
15 σωματοειδοῦς ἐπιϑυμίᾳ πάλιν ἐνδεθῶσιν εἰς σῶμα. 


ΧΧΧΙ. 


’ 67 7 ΄Ω ’ » - » 
Evdovvraı δέ, ὥσπερ εἰκός. εἰς τοιαῦτα ἤϑη. 


δ 5 98 > Dion, | \ » μή 2 - ,ὕ ψ' ὁ \ m 

ὁποῖ᾽ ἄττ᾽ ἂν καὶ μεμελετηκυῖαι τύχωσιν Ev τῷ βίῳ. “ra ποῖα 
δὴ ταῦτα λέγεις, ὦ Σώκρατες: “οἷον τοὺς μὲν γαστριμαργίας 
τε καὶ ὕβρεις καὶ φιλοποσίας μεμελετηκότας καὶ μὴ διευλαβη- 
90 μένους εἰς τὰ τῶν ὄνων γένη καὶ τῶν τοιούτων ϑηρίων εἰκὸς 


8 ἐμβριϑές, niederdrückend. 

5 τὸν ὁρατὸν τόπον, das Ge- 
bietdesSichtbaren. Auch 108B. 

6 περὶ τὰ μνήματα. Lactant. 
inst. II 2, 6 vulgus existimat ani- 
mas circa tumulos et corporum su- 
orum reliquias oberrare. 

7 περὶ ἃ δή. Platon verwendet 
den volkstümlichen Glauben an 
Gespenster, an ein geisterhaftes 
Wiedererscheinen der Gestorbenen, 
für seine philosophischen Zwecke. 
Er setzt ihn mit der Seelenwande- 


' rung in Verbindung und giebt ihm 


durch Hinzunahme des Begriffes der 
Bufse und Läuterung einen ethi- 
schen Charakter. Während die 
Seelen, die sich schon hier vom 
Irdischen frei gemacht haben, nach 
dem Tode zu den Göttern gelangen, 
irren die, welche sich der Erden- 
lust ergeben hatten, an der Stätte, 
an welcher der frühere Genosse 
ihrer Freuden, ihr Leib, begraben 
liegt, so lange ruhelos umher, bis 
sie einen neuen Leib gefunden ha- 
ben. Übrigens weicht diese Vor- 


stellung von derjenigen ab, welche 
sich übereinstimmend mit de rep. 
X 614 und Gorg. 522 am Schlusse 
unseres Dialoges 207D findet. Da- 
nach werden sämtliche Seelen nach 
dem Tode im Hades vor ein Ge- 
richt gestellt und erst nach einer 
tausendjährigen Wanderung neh- 
men die der Läuterung bedürftigen 
Seelen wieder einen Leib an. 

13 τροφῆς. Etym.m. τροφὴ Aau- 
βάνεται καὶ ἐπὶ τῆς ἀγωγῆς καὶ 
παιδείας. Ebenso 84B, 107D πλὴν 
τῆς παιδείας TE καὶ τροφῆς. 

16 Ἔνδοῦνται. Ahnliches über 
den Übergang der Menschenseelen 
in Tierkörper findet sich auch 
Tim. 42 und 91fg., Phaedr. 249, de 
rep. X extr. 

τοιαῦτα ἤϑη sind hier ξῶα roı- 
οὕτοις ἤϑεσι χρώμενα. 

19 καὶ μὴ διευλαβημένους, und 
zwar ohne Scheu, schamlos. 
διευλαβεῖσϑαι in der Bedeutung 
Rn auch leg. VIII 829B IX 
STIL. 


82 ἐνδύεσθαι. 


eo 


78 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ἱτοὺς 
δέ γε ἀδικίας τε καὶ τυραννίδας καὶ ἁρπαγὰς προτετιμηκότας 
εἰς τὰ τῶν λύκων τὲ καὶ ἱεράκων καὶ ἰκτίνων γένη. ἢ ποῖ 


ἢ οὐκ olsı;’ 'mavv μὲν οὖν εἰκὸς λέγεις." 


dv ἄλλοσέ φαμὲν τὰς τοιαύτας ἱέναι; ᾿ἀμέλει,᾽ ἔφη ὁ Κέβης, 
"εἰς τὰ τοιαῦτα. οὐκοῦν, ἦ δ᾽ ὕς, 'δῆλα δὴ καὶ τἄλλα, ἡἧ 
ἂν ἕκαστα ἴοι κατὰ τὰς αὐτῶν ὁμοιότητας τῆς μελέτης; "δῆλον 
δή. ἔφη" 'πῶς δ᾽ οὔ; “οὐκοῦν εὐδαιμονέστατοι," ἔφη, καὶ 
τούτων εἰσὶ καὶ εἰς βέλτιστον τόπον ἰόντες ol τὴν δημοτικὴν 
καὶ πολιτικὴν ἀρετὴν ἐπιτετηδευκότες, ἣν δὴ καλοῦσι σωφρο- 
σύνην τὲ καὶ δικαιοσύνην ἐξ ἔϑους τὲ καὶ μελέτης γεγονυῖαν 
ἄνευ φιλυσοφίας re καὶ νοῦ; 'πῇ δὴ οὗτοι εὐδαιμονέστατοι; 
ὅτε τούτους εἰκός ἐστιν εἰς τοιοῦτον πάλιν ἀφικνεῖσθαι πολι- 
τικόν τε καὶ ἥμερον γένος ἤ που μελιττῶν ἢ σφηκῶν ἢ μυρ- 
μήκων ἢ καὶ εἰς ταὐτόν γε πάλιν τὸ ἀνθρώπινον γένος. καὶ 


γίγνεσθαι ἐξ αὐτῶν ἄνδρας μετρίους. 
Eis δέ γε θεῶν γένος μὴ φιλοσοφήσαντι καὶ 


XXXI. 


παντελῶς καϑαρῷ ἀπιόντι οὐ ϑέμις ἀφικνεῖσθαι ἀλλ᾽ 


1 πάνυ μὲν οὖν εἰκὸς λέγεις. 
Hipp. mai. 381} πάνυ μὲν οὖν 
ὀρϑῶς. λέγεις, Menon 106 πάνυ 
μὲν οὖν χάρισαι, Charm. 175E 
ταῦτ᾽ οὖν πάνυ μὲν οὖν οὐκ “οἴομαι 
οὕτως ἔχειν, Phileb. 41A πάνυ μὲν 
οὖν τοὐναντίον, ὦ Σώκρατες, εἴρη- 
κας, Protag. 312B πάνυ μὲν οὐν 
μοι δοκεὶ τοιαύτη εἶναι --- ἡ μά- 
ἅγησις. 

‚3 ποὶ ἂν — φαμεν — ἰέναι. 1030 
οὐκ ἄν ποτὲ φαμὲν ἐθελῆσαι. 

5 ῃ. 820 os οὐκ εἰδόσιν, ὅπῃ 
ἔρχονται --- ἐκείνῃ ἕ ἑπόμενοι, ἣ ἐκείνη 
ὑφηγεῖται. 

6 ἕκαστα. Man sollte ἑκάστη er- 
warten. Allein von ἄλλος, πᾶς, 
ἕκαστος findet sich, wie von den 
Pronominibus, manchmal das Neu- 
trum, wo man ein anderes Genus 
erwartet. S. zu 88A. 

8 τούτων ἃ. i. τῶν ἄλλων, die 
also an sich nicht glücklich zu 
nennen sind. 

9 nv δὴ καλοῦσι. Derep. X 619C 
ἔϑει ἄνευ φιλοσοφίας ἀρετῆς μετ- 
εἰληφότα. 

12 τοιοῦτον findetseine Erklärung 
in den Worten πολιτικὸν τε καὶ 
ἥμερον. 900 παραγίγνεσθαι τοι- 
οὕτοις λόγοις τοῖς αὐτοῖς τοτὲ μὲν 
δοκοῦσιν ἀληϑέσιν εἶναι, τοτὲ δὲ μή. 


“εἰκός. 


ἢ τῷ 


17 ἀλλ᾽ 7. Anakoluth, entstanden 
durch Vermischung zweier Kon- 
struktionen εἰς δέ γε ϑεῶν γένος 
μὴ φιλοσοφήσαντι καὶ παντελῶς 
καϑαρῷ ἀπιόντι οὐ ϑέμις ἀ ἐκνεῖ- 
σϑαι und εἰς δέ γε ϑεῶν γένος οὐ 
ϑέμις ἀφικνεῖσθαι ἄλλῳ oder ἀλλ᾽ 
ἢ τῷ φιλομαϑεῖ. Über ἀλλ᾽ ἢ 8. 
zu 81B. Nachdem Sokrates von den 
Menschen gesprochen hat, die man 
gewöhnlich für gut hält, und auch 
deren Seelen wieder einen Leib, 
wenn auch nur den Leib eines ge- 
selligen Tieres oder höchstens eines 
ihnen ähnlichen Menschen zugewie- 
sen hat, geht er auf das schönste 
Los über, das den Menschen nach 
dem Tode zuteil werden kann, 
auf die Gemeinschaft mit den Göt- 
tern. Hierbei liegt ihm ebenso sehr 
daran negativ auszusprechen, wa- 
rum die eben genannten Menschen 
noch nicht dahin gelangen können, 
weil sie nämlich nicht Philosophen 
und deshalb nicht ganz rein sind, 
als affırmativ, dafs nur dem Philo- 
sophen dies Glück zuteil werden 
könne. Wie nun diese Gedanken zu 
einem zusammengeschmolzen sind, 
so sind auch die sie sprachlich dar- 
stellenden Sätze in eins verbunden. 

τῷ φιλομαϑεῖ. De rep. Il 376B 


DAIARN, 


φιλομαϑεῖ. ἀλλὰ τούτων ἕνεκα, ὦ ἑταῖρε Σιμμία τε καὶ Κέβης, 
ol ὀρϑῶς φιλοσοφοῦντες ἀπέχονται τῶν κατὰ τὸ σῶμα ἐπιϑυ- 


μιῶν ἁπασῶν καὶ καρτεροῦσι καὶ οὐ παραδιδόασιν αὐταῖς ἑαυ-. 


τοὺς οὔ τι οἰκοφϑορίαν τὲ καὶ πενίαν φοβούμενοι, ὥσπερ ol 
5 πολλοὶ καὶ φιλοχρήματοι, οὐδὲ αὖ ἀτιμίαν re καὶ ἀδοξέαν μοχϑη- 


ρίας δεδιότες, ὥσπερ ol φίλαρχοί τε καὶ φιλότιμοι, ἔπειτα ἀπ- 


ἔχονται αὐτῶν. 
Κέβης. 


ς 3 \ ν}} ’ - 

οὐ γὰρ ἂν πρέποι, 
’ 5 \ 

οὐ μέντοι μὰ 4έα,᾽ ἡ δ᾽ ὅς. 


ἔφη 
“τοιγάρτοι τούτοις μὲν 


ἅπασιν, ὦ Κέβης, ἐκεῖνοι, οἷς τι μέλει τῆς ἑαυτῶν ψυχῆς, ἀλλὰ 


΄ r en 9 9 
1 μὴ σώματι πράττοντες ξῶσι, χαίρειν εἰπόντες οὐ κατὰ ταὐτὰ 


πορεύονται αὐτοῖς ὡς οὐκ εἰδόσιν, ὅπῃ ἔρχονται, αὐτοὶ δὲ 
ἡγούμενοι οὐ δεῖν ἐναντία τῇ φιλοσοφίᾳ πράττειν καὶ τῇ ἐκεί- 
νης λύσει τε καὶ καϑαρμῷ ταύτῃ τρέπονται ἐκείνῃ ἑπόμενοι. 


ἡ ἐκείνη ὑφηγεῖται. 
XXX. 


“Πῶς. ὦ Σώκρατες; “ἐγὼ ἐρῶ. ἔφη. 


“γιγνώ- 


σχουσι γάρ, ἢ δ᾽ ὅς, “οἵ φιλομαϑεῖς, ὅτι παραλαβοῦσα αὐτῶν 
τὴν ψυχὴν ἡ φιλοσοφία ἀτεχνῶς διαδεδεμένην Ev τῷ σώματι 
καὶ προσκεκολλημένην, ἀναγκαζομένην δὲ ὥσπερ διὰ εἴργμοῦ 
διὰ τούτου σκοπεῖσϑαι τὰ ὄντα, ἀλλὰ μὴ αὐτὴν δι᾽ αὑτῆς. καὶ 


90. ἐν πάσῃ ἀμαϑίᾳ κυλινδουμένην. καὶ τοῦ εἵργμοῦ τὴν δεινό- 


τητα κατιδοῦσα. ὅτι δι᾽ ἐπιϑυμίας ἐστίν, ὡς ἂν μάλιστα αὐτὸς 
ὁ δεδεμένος ξυλλήπτωρ εἴη τῷ δεδέσϑαι, --- ὅπερ οὖν λέγω. 


To γὲ φιλομαϑὲς καὶ φιλόσοφον 
ταὐτόν. φιλομαϑὲς ist allgemeiner, 
als φιλόσοφος. Daher werden 67B 
die Philosophen als, οἵ ὀρϑῶς φιλο- 
μαϑεῖς, 83E als or δικαίως φιλο- 
μαϑ᾽εῖς ‚bezeichnet, 

3 καὶ οὐ παραδιδόασιν. Vgl. 
680 fg. 

5 ἀτιμίαν τε καὶ ἀδοξίαν μοχϑη- 
ρίας. Theaet. 176B οὐ πάνυ δᾳ- 
δέον πεῖσαι, ὡς ἄρα οὐχ ὧν ἕνεκα 
οἵ πολλοί φασι δεῖν πονηρίαν μὲν 
φεύγειν, ἀρετὴν δὲ διώκειν, τού- 
των χάριν τὸ “μὲν ἐπιτηδευτέον, τὸ 
δ᾽ οὔ, ζνα μὴ κακὸς καὶ ἕνα ἀγα- 
ϑὸς δοκῇ εἶναι. 

6 ἔπειτα. ὥ. zu 7TOE. 

9 ἄλλα. S. zu 65A. 

10 σώματι πράττοντες. πράττειν 
τινὶ heifst: es mit jemandem 
halten, facere cum aliquo. Thuk. 
Υ τό, 3 οἵ τοῖς Λακεδαιμονίοις 
πράσσοντες. 

16 παραλαβοῦσα. παραλαμβάνειν 
heifst auch zur Erziehung über- 


nehmen. De ‚rep. VII 541A τοὺς 
δὲ παῖδας αὐτῶν παραλαβόντες. 
Apol. 188. 

17 διαδεδεμένην. 6} ἐκλυομέ- 
vnv ὥσπερ ἔκ δεσμῶν ἐκ τοῦ σώ- 
ματος, 810 διειλημμένην γε ὑπὸ 
τοῦ σωματοειδοῦς. 

20 ἐν πάσῃ ἀμαϑίᾳ κυλινδουμέ- 
νην. Politic. 309 A ἐν ἀμαϑέᾳ καὶ 
ταπεινότητι κυλινδούμενοι, ‚Theaet. 

1720 ἐν δικαστηρίοις — ἐκ νέων 
κυλινδούμενοι. 

τοῦ εἴργμοῦ τὴν δεινότητα κατ- 
ἰδοῦσα, ὅτι proleptisch, für κατ- 
Ldodce, orL τοῦ εἰργμοῦ ἡ δεινότης 
δι ἐπιϑυμίας ἐστίν = ἐμρϑϑωεῦεαξ, 

21 ὡς ἂν --- εἴη ist nur als Kon- 
sekutivsatz zu verstehen. Die Seele 
begeht sonach ihre eigene Fesse- 
lung. Zwar wird die Begierde durch 
den Körper veranlafst, ist aber, wie 
alles Empfinden, eine Thätigkeit 
der Seele und so arbeitet diese also, 
indem sie sich der Begierde hingiebt, 
an ihrer eigenen Knechtschaft. 


19 


ὦ Σώκρατες, ὁ 


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ΠΑΑΤΩΝΟΣ 


80 


γιγνώσκουσιν ol φιλομαϑεῖς, ὅτε οὕτω παραλαβοῦσα ἡ φιλο- 
σοφία ἔχουσαν αὐτῶν τὴν ψυχὴν ἠρέμα παραμυϑεῖται καὶ Av- 
ειν ἐπιχειρεῖ ἐνδεικνυμένη, ὅτι ἀπάτης μὲν μεστὴ ἡ διὰ τῶν 
ὀμμάτων σκέψις, ἀπάτης δὲ ἡ διὰ τῶν ὥτων καὶ τῶν ἄλλων 
αἰσϑήσεων, πείϑουσα δὲ ἐκ τούτων μὲν ἀναχωρεῖν, ὅσον μὴ 
ἀνάγκη αὐτοῖς χρῆσϑαι, αὐτὴν δὲ εἰς αὐτὴν ξυλλέγεσθϑαι καὶ 
ἀϑροίξζεσϑαι παρακελευομένη, πιστεύειν δὲ μηδενὶ ἄλλῳ ἀλλ᾽ 
ἢ αὐτὴν αὑτῇ, ὅτι ἂν νοήσῃ αὐτὴ ad αὑτὴν αὐτὸ καϑ᾽ αὑτὸ 
τῶν Övrov‘ ὅτι δ᾽ ὧν δι᾿ ἄλλων σκοπῇ ἐν ἄλλοις ὃν ἄλλο, 
μηδὲν ἡγεῖσθαι ἀληϑές" εἷναι δὲ τὸ μὲν τοιοῦτον αἰσϑητόν τε 
καὶ ὁρατόν, ὃ δὲ αὐτὴ ὁρᾷ νοητόν re καὶ ἀειδές. ταύτῃ οὖν 
τῇ λύσει οὐκ οἰομένη δεῖν ἐναντιοῦσϑαι ἡ τοῦ ὡς ἀληϑῶς 
φιλοσόφου ψυχὴ οὕτως ἀπέχεται τῶν ἡδονῶν τε καὶ ἐπιϑυ- 
μιῶν καὶ λυπῶν καὶ φόβων, καϑ᾽ ὅσον δύναται, λογιξομένη, 
ὅτι, ἐπειδάν τις σφόδρα ἡσϑῇ ἢ φοβηϑῇ ἢ λυπηϑῇ ἢ ἐπιϑυ- 
μήσῃ, οὐδὲν τοσοῦτον κακὸν ἔπαϑεν ἀπ᾿ αὐτῶν, ὧν ἄν τις 
οἰηϑείη, οἷον ἢ νοσήσας ἤ τι ἀναλώσας διὰ τὰς ἐπιϑυμίας, 
ἀλλ᾽ ὃ πάντων μέγιστόν TE κακὸν καὶ ἔσχατόν ἐστι. τοῦτο 
πάσχει καὶ οὐ λογίζεται αὐτό. “τί τοῦτο, ὦ Σώκρατες; ἔφη 
ὁ Κέβης. ὅτι ψυχὴ παντὸς ἀνθρώπου ἀναγκάζεται ἅμα τε 
ἡσθῆναι ἢ λυπηϑῆναι σφόδρα ἐπί τῷ καὶ ἡγεῖσϑαι. περὶ ὃ ἂν 
μάλιστα τοῦτο πάσχῃ. τοῦτο ἐναργέστατόν τε εἶναι καὶ ἀλη- 
ϑέστατον οὐχ οὕτως ἔχον. ταῦτα δὲ μάλιστα τὰ ὁρατά. ἢ 00, 


1 οὕτω mit ἔχουσαν zu verbinden. 

2 παραμυϑεῖται. ὃ. zu 1708. 

8 ἀπάτης μὲν μεστή. Vgl. 65 Big. 

9 τῶν ὄντων von ὅτι abhängig. 

δι᾿ ἄλλων ἃ. i. δι᾿ αἰσϑήσεων 
dem αὐτὴ καϑ᾽ αὐτὴν entgegen- 
gesetzt, τὸ ἐν αλλοις ὃν ἄλλο dem 
αὐτὸ καϑ᾽ αὑτό. 

13 οὕτως. 8. zu 61}. 

14 λογιζομένη. Nicht das ist das 
gröfste Unglück derer, für die es 
nur die Welt des Körperlichen giebt, 
dals sie durch die Befriedigung ıhrer 
Begierden ihre Gesundheit und ihre 
Vermögensumstände zerrütten, son- 
dern das, dafs sie die Welt des 
Geistes und die Seligkeit, welche 
das Leben in derselben gewährt, 
gar nicht ahnen und kennen und 
infolge dessen jene andere Welt 
für die allein wahre halten. 

16 οὐδὲν τοσοῦτον, er erfährt 
nicht etwa nur ein so grolses 


Unglück von der Seite, von 
der man es annehmen sollte. 
τοσοῦτον im Sinne von τοσοῦτον 
uovor. 

ἔπαϑεν ἀπ᾿ αὐτῶν. κακόν τι 
πάσχειν ἀπό τινος von jemandem, 
der vielleicht unabsichtlich Übles 
veranlalst, κακόν τι πάσχειν ὑπὸ 
τινος von jemandem, der unmittel- 
bar selbst Übles zufügt. Euthyphr. 
15 A ὠφελεῖσϑαι ἀπὸ τούτων. 

ἀπ᾿ αὐτῶν ἃ. i. τῶν ἡδονῶν καὶ 
ἐπιϑυμιῶν etc. 

” ’ . 39 > 
ὧν ἂν τις οἰηϑείη ἃ. 1. ἀφ΄ ων 
ἄν τις οἰηϑείη κακὸν παϑεῖν. 

17 νοσήσας. Epexegese Ζὰ τοσοῦτον 
κακόν, Ebenso 890 οὐκ ἔστιν, ὅτι 
ἂν τις μεῖξον τούτου κακὸν πάϑοι 
ἢ λόγους μισήσας. } 

20 ψυχὴ παντὸς ἀνϑρώπου. 84 A 
ψυχὴ ἀνδρὸς φιλοσόφου. S.zu78B. 

28 τά. Den hier notwendigen 
Artikel hat Heindorf hinzugefügt. 


ΠῚ 


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15 φασιν. 


ΦΑΊΔΩΝ, 


“πάνυ γε. 
ψυχὴ ὑπὸ σώματος; 


81 


“οὐκοῦν ἐν τούτῳ τῷ πάϑει μάλιστα καταδεῖται 
πῶς δή; 


“ὅτι ἑκάστη ἡδονὴ καὶ λύπη 


ὥσπερ ἧλον ἔχουσα προσηλοῖ αὐτὴν πρὸς τὸ σῶμα καὶ προσπε- 
ρονᾷ καὶ ποιεῖ σωματοειδῆ δοξάξουσαν ταῦτα ἀληϑῆ εἶναι, 


ὕ ἅπερ ἂν καὶ τὸ σῶμα φῇ. 


ἐκ γὰρ τοῦ ὁμοδοξεῦν τῷ 00- 


ματι καὶ τοῖς αὐτοῖς χαίρειν ἀναγκάξεται, οἶμαι, ὁμότροπός 
te καὶ ὁμότροφος γίγνεσθαι καὶ οἵα μηδέποτε εἰς "Audov 
καϑαρῶς ἀφικέσϑαι, ἀλλὰ ἀεὶ τοῦ σώματος ἀναπλέα ἐξιέναι, 


ὥστε ταχὺ πάλιν 
10 μένη ἐμφύεσϑαι. 
τε καὶ καϑαροῦ 


πίπτειν εἰς ἄλλο σῶμα καὶ ὥσπερ σπειρο- 
καὶ ἐκ τούτων ἄμοιρος εἶναι τῆς τοῦ ϑείου 
καὶ μονοειδοῦς συνουσίας. 


“ἀληϑέστατα.᾽ 


ἔφη, “λέγεις, ὁ. Κέβης, "ὦ Σώκρατες." 


XXXIV. 


e [4 ’ er 
Tovrwv τοίνυν ἕνεκα. ὦ 


- 
“ 


Κέβης. ol δικαίως 


φιλομαϑεῖς κόσμιοί εἰσι καὶ ἀνδρεῖοι, οὐχ ὧν οἱ πολλοὶ ἕνεκά 


ν}} \ y 4 
ἢ σὺ οἴει; 


οὐ δῆτα ἐγωγε. 


οὐ γάρ ἀλλ᾽ οὕτω 


λογίσαιτ᾽ ἂν ψυχὴ ἀνδρὸς φιλοσόφον καὶ οὐκ ἂν οἰηϑείη τὴν 
μὲν φιλοσοφίαν χρῆναι ἑαυτὴν λύεινς λυούσης δὲ ἐκείνης 
αὐτὴν παραδιδόναι ταῖς ἡδοναῖς "καὶ λύπαις ἑαυτὴν πάλιν αὐ 
ἐγκαταδεῖν καὶ ἀνήνυτον ἔργον πράττειν Πηνελόπης τινὰ 


3 προσηλοῖ. Hor. sat. Il 2 77 
quin corpus onustum hesternis vitüis 
animum quoque praegravat una at- 
que affigit humo divinae particeulam 
aurae. 

6 ὁμότροπός τε καὶ ὁμότροφος. 
Eine ähnliche Paronomasie Lach. 
188B ἐμοὶ μὲν οὖν οὐδὲν ἄηϑες 
οὐδ᾽ αὖ ἀηδές. 

7 οἵα -- ἀφικέσϑαι. S. zu 804. 

8 ἀναπλέα. Während die Femi- 
ninform des Simplex (πλέα) häufig 
ist, ist von den Kompositis nur 
ἀναπλέα an unserer Stelle nach- 
weisbar. De rep. III 390A findet 
sich παράπλειαι. Hinsichtlich der 
Bedeutung sagt Timäus: κέχρηται 
δὲ ἐπὶ τοῦ μεμολυσμένου. 

9 πίπτειν wohl mit Rücksicht 
auf ὥσπερ σπειρομένη ἐμφύεσϑαι. 

18 τούτων τοίνυν ἕνεκα. Des- 
halb also, weil sie die Welt des 
Geistes für die wahre und ihrer 
ursprünglichen Natur angemessene 
halten und weil sie wissen, dafs das 
Ringen nach derselben einst durch 
das Zusammenleben mit den Göt- 
tern belohnt werde, sind die Philo- 
sophen einesteils χόσμιον ἃ. ἢ. sie 

PLAT. PHAED,. 


streben nach jenem ruhigen, von 
sinnlichen Genüssen und Leiden- 
schaften ungestörten Gleichmalfs 
der Seele, was den Göttern und 
gottverwandten Seelen eigen ist 
6. zu 68E), andernteils ἀνδρεῖοι 
d. h. sie kämpfen gegen alles an, 
was ihnen, wenn sie sich feige ihm 
hingäben, dies Gleichgewicht rau- 
ben. würde. 

οἵ δικαίως φιλομαϑεῖς. S.zu 830. 

15 “φασιν nämlich κόσμιοι εἶναι 
καὶ ἀνδρεῖοι. S. 68 Ὁ fe. 820. 

16 ἀνδρὸς φιλοσόφου. Ebenso 
95C φιλόσοφος ἀνήρ, STB περὶ ar- 
ϑρώπου ὑφάντου. Apol. 36D τί ovv 
πρέπει ἀνδρὶ πένητι εὐεργέτῃ; Es 
sollnicht die Beschäftigungschlecht- 

weg bezeichnet werden, sondern ein 
Mann, insofern er sich derselben 
hingiebt. 

18 πάλιν αὖ. S. zu 666. 

19 καὶ ἀνήνυτον ἔργον. Penelope 
fertigt das Gewebe, trennt es aber 
wieder auf, damit es unvollendet 
bleibe. Ebenso legt die Seele mit 
Hand an, um sich von den Be- 
gierden des Körpers, fesseln zu 
lassen (82E ὡς ἂν μαλιστὰ αὐτὸς 


6 


84 


32 HNIAATRNOL 


ἐναντίως ἱστὸν μεταχειριξομένην, ἀλλὰ γαλήνην τούτων παρα- 
σκευάζουσα ἑπομένη τῷ λογισμῷ καὶ del Ev τούτῳ οὖσα, τὸ 
ἐληϑὲς καὶ τὸ ϑεῖον καὶ τὸ ἀδόξαστον ϑεωμένη καὶ ὑπ᾽ ἐκεί- 
νου τρεφομένη ξὴν τὲ οἴεται οὕτω δεῖν, ἕως ἂν ξῇ, καὶ ἐπει-- 
δὼν τελευτήσῃ, εἰς τὸ ξυγγενὲς καὶ εἰς τὸ τοιοῦτον ἀφικομένη 


ἀπηλλάχϑαι τῶν ἀνθρωπίνων κακῶν. 


ἐκ δὲ τῆς τοιαύτης 


τροφῆς οὐδὲν δεινόν, μὴ φοβηϑῇ, ταῦτά γ᾽ ἐπιτηδεύσασα, ὦ 
Σιμμία ve καὶ Κέβης, ὕπως μὴ διασπασϑεῖσα ἐν τῇ ἀπαλλαγῇ 
τοῦ σώματος ὑπὸ τῶν ἀνέμων διαφυσηϑεῖσα καὶ διαπτομένη 


» ıp% ” γ ν 
οἴχηται καὶ οὐδὲν ἔτι οὐδαμοῦ 


XXXV. Σιγὴ οὖν ἐγένετο ταῦτα εἰπόντος τοῦ Σωκράτους 


ὁ δεδεμένος ξυλλήπτωρ εἴη τῷ δε- 
δέσθαι), arbeitet aber auch selbst 
mit, wenn die Philosophie ihr zu- 
redet, sich von denselben frei zu 
machen (83B ταύτῃ οὖν τῇ λύσει 
οὐκ οἰομένη δεῖν ἐναντιοῦσϑαι ἡ 
-- ψυχὴ ἀπέχεται τῶν ἡδονῶν τὲ 
καὶ ἐπιϑυμιῶν). Dieses Weben und 
Trennen geschieht aber bei Pene- 
lope und bei der Seele auf ent- 
gegengesetzte Weise. Penelope 
sucht zu verhindern, dafs das Ge- 
webe fertig werde, und löst des- 
halb immer wieder auf, was sie 
ewoben hat. Die Seele sorgt da- 
ür, dafs die Fesseln der Sinnlich- 
keit, die um sie gelegt sind, nicht 
vollständig gelöst werden; deshalb 
sucht sie dıe Loslösung von der 
Sinnlichkeit, die sie auf das Zureden 
der Philosophie anstrebt, nicht voll- 
ständig werden zu lassen. 

1 τούτων, τῶν ἡδονῶν καὶ Av- 
πῶν. $ 

2 ἑπομένη und ovo« sind dem 
παρασκενάξουσα untergeordnet. 

ἐν τούτῳ οὖσα. 8. zu 59A. 

3 τὸ ἀδόξαστον, dasüberalles 
Meinen Erhabene. Das Meinen 
oder die Vorstellung (τὸ δοξάξειν, 
ἡ δόξα) und dasGemeinte und Vor- 
gestellte oder Vorstellbare (ro do- 
ξαστὸν) bildet den von Platon zu- 
erst klar gedachten und entschieden 
ausgesprochenen Gegensatz zum 
Wissen oder Erkennen (ἡ ἐπιστήμη, 
τὸ ἐπίστασϑαι, τὸ εἰδέναι, ἡ γνῶ- 
σις, τὸ γιγνώσκειν) und zum Ge- 
wulsten und Erkannten oder Wils- 
baren und Erkennbaren (τὸ ἐπι- 
στητόν, τὸ γνωστόν). Die Meinung 


geht von den einzelnen Erschei- 
nungen (τὰ πολλὰ) aus und istdaher, 
wie diese, schwankend und ver- 
änderlich, das Wissen aber oder 
die Erkenntnis ündet sich auf 
die den einzelnen Erscheinungen zu 
Grunde liegenden Begriffe und 
Ideen und ist, wie diese, fest und 
unwandelbar, + 

6 ἐκ «δὲ τῆς τοιαύτης τροφῆς. 
Wenn die Seele sich mit Ideen 
gleichsam genährt hat, so hat sie 
eine bleibende Substanz in sich 
aufgenommen und ist bei diesem 
unverwüstlichen Kerne, den sie in 
sich brägt, nun vollends aulser Ge- 
fahr nach der Trennung vom Leibe 
in u zu zerstieben. 

7 οὐδὲν δεινόν, μὴ φοβηϑῇ. Apol. 
28B οὐδὲν δὲ N, μοὶ 
στῇ, rep. V 465B οὐδὲν δεινόν, μή 
ποτὲ ἡ ἄλλη πόλις --- διχοστατήσῃ. 

ταῦτα γ᾽ ἐπιτηδεύσασα, nähere 
Bestimmung des regierenden Satzes 
οὐδὲν δεινόν, un φοβηϑῆ. ἐκ τῆς 
τοιαύτης τροφῆς bezeichnet die 
Sorge des Philosophen für seine 
Seele, ταῦτά γ᾽ ἐπιτηδεύσασα seine 
Richtung auf das künftige Leben. 

8 onog un mit dem Konjunktiv 
nach einem Verbum des Fürchtens. 
Euthyphr. 4E οὐ φοβεῖ, ὅπως un 
αὖ σὺ ἀνόσιον πρᾶγμα τυγχάνῃς 
πράττων; Vgl. 916. 

ἀπαλλαγῇ τοῦ σώματος. ἀπαλ- 
λαγὴ nicht von ἀπαλλάττειν, son- 
dern von ἀπαλλάττεσϑαι abzulei- 
ten. Ebenso 107C εἰ μὲν γὰρ ἦν 
ὁ ϑάνατος τοῦ παντὸς ἀπαλλαγή. 

10 οὐδὲν ἔτι οὐδαμοῦ n. STE 
ἔτι που ἡμῶν ἡ ψυχὴ ἔστιν. 


15 συμφοράν." 


ΦΑΊΔΩΝ, 


83 


ἐπὶ πολὺν χρόνον, καὶ αὐτός TE πρὸς τῷ εἰρημένῳ λόγῳ ἣν 


ὁ Σωκράτης, ὡς ἰδεῖν ἐφαίνετο, καὶ ἡμῶν ol πλεῖστοι. 
δὲ χαὶ Σιμμίας σμικρὸν πρὸς ἀλλήλω διελεγέσϑην. 
“τί; ἔφη, 


Σωκράτης ἰδὼν «αὐτὼ ἤρετο. 


Κέβης 
καὶ ὁ 
ὑμῖν τὰ λεχϑέντα 


"μῶν μὴ δοκεῖ ἐνδεῶς λέγεσθαι; πολλὰς γὰρ δὴ ἔτι ἔχει ὑπο- 
ψίας καὶ ἀντιλαβάς. εἴ γε δή τις αὐτὰ μέλλει ἱκανῶς διεξιέναι. 


δἰ μὲν οὖν τι ἄλλο σκοπεῖσϑον, οὐδὲν λέγω" 
μηδὲν ἀποκνήσητε καὶ αὐτοὶ εἰπεῖν καὶ 


τούτων ἀπορεῖτον, 


εἰ δέ τι περὶ 


διελθεῖν, εἴ πῃ ὑμῖν φαίνεται βέλτιον ἂν λεχϑῆναι, καὶ αὖ 


τὸ καὶ ἐμὲ συμπαραλαβεῖν. εἴ τι μᾶλλον οἴεσϑε μετ᾽ ἐμοῦ εὐ- 


πορήσειν. καὶ ὁ Σιμμίας ἔφη “καὶ μήν, ὦ Σώκρατες, τἀληϑὴ 


σοι ἐρῶ. πάλαι γὰρ ἡμῶν ἑκάτερος ἀπορῶν τὸν ἕτερον προ- 
ὠϑεῖ καὶ κελεύει ἐρέσϑαι διὰ τὸ ἐπιϑυμεῖν μὲν ἀκοῦσαι, 
ὀκνεῖν δὲ pa παρέχειν, μή σοι ἀηδὲς ἡ διὰ τὴν παροῦσαν 


καὶ ὃς ἀκούσας ἐγέλασέν τε ἠρέμα καί φησιγ᾽ 


D 


“βαβαί, © Σιμμία" ἢ που χαλεπῶς ἂν τοὺς ἄλλους ἀνθρώπους Ε 
πείσαιμι, ὡς οὐ συμφορὰν ἡγοῦμαι τὴν παροῦσαν τύχην. ὅτε 
γὲ μηδ᾽ ὑμᾶς δύναμαι πείϑειν. ἀλλὰ φοβεῖσϑε, μὴ δυσκολώς- 
τερόν τι νῦν διάκειμαι ἢ ἐν τῷ πρόσϑεν βέῳ. καί, ὡς ἔοικε, 


1 αὐτός τε πρὸς τῷ εἰρημένῳ 
λόγῳ ἦν. Hor. ep. I 1, 11 omnıs 
in hoc sum. 

2 ὡς ἰδεῖν ἐφαίνετο, ut visu ap- 
parebat. Xen. Oyr. Υ 4,11 σὲ ἐπ- 
αναϑεασόμενος .Ἶα, ὁποῖος τίς ποτὲ 
φαίνῃ ἰδεῖν ὁ τοιαύτην ψυχὴν 
ἔχων. Pl. Tim. 52E παντοδαπὴν 
ἰδεῖν φαένεσϑαι. 

4 ὑμῖν des Nachdrucks halber 
an den Anfang gesetzt, um die 
Zweifler Kebes und Simmias den 
übrigen, die sich bei dem Gesag- 
ten eruhigen, entgegen zu setzen. 

5 μῶν un nach den ersten Worten 
des Satzes, wie de rep. VI 505C 
οἵ τὴν ἡδονὴν ἀγαϑὸν ὁριξόμενοι 
μῶν μή τι «ἐλάττονος πλάνης Eu- 
πλεοι τῶν ἑτέρων; 

λέγεσϑαιν in der Bedeutung des 
Perfekts. S. zu 77D. 

6 ἀντιλαβάς. 87A οὐ συγχωρῶ 
τῇ Σιμμίου ,ἀντιλήψει. 

7 


τι — ἀπορεῖτον. 85B ἐρῶ ὃ 
ἀπορῶ. 
9 διελϑεῖν. S. zu 598. 


15 ἐγέλασεν — καί φησιν. Ähn- 


. τῶν κύκνων δοκῶ φαυλότερος ὑμῖν εἶναι τὴν μαντικήν. οἵ, 


liche Verbindung von Aorist und 
Präsens Prot. 341E τὸν ϑεόν φησι 
μόνον τοῦτο ἂν ἔχειν καὶ τῷ ϑεῷ 
τοῦτο γέρας ἀπένειμε μόνῳ. 

16 η που. Ebenso 85B ἐγὼ δὲ καὶ 
αὐτός. που οἶμαι. 

11 ὅτε, quandoquidem. 

18 φοβεῖσϑε, un — διάκειμαι. ὃ. 
zu 77D. 

20 τῶν κύκνων. Dafs dieSchwäne 
singen und namentlich kurz vor 
ihrem Tode singen, wird im gan- 
zen Altertume nicht nur von Dich- 
tern, sondern auch von Naturfor- 
schern angenommen. Arist. hist. 
an. X12p. 615 ὠδικοὶ δὲ (οἵ κύκνοι), 
καὶ περὶ "τὰς τελευτὰς μάλιστα 
ἄδουσιν" ἀναπέτονται γὰρ καὶ εἰς 
τὸ πέλαγος, καί τινὲς ἤδη πλέοντες 
παρὰ τὴν Λιβύην περιέτυχον ἐν τῇ 
ϑαλάττῃ πολλοῖς ἄδουσι φωνῇ γο- 
ὥδει, καὶ τούτων ἑώρων ἀποϑνή- 
σχκοντας ἐνίους. Der a 
(eygnus musicus) gehört dem nörd- 
lichen gemälsigten und kalten Gür- 
tel an und kommt nur ausnahms- 
weise in südlichere Gegenden, wie 


65 


85 


Ι 


.. 


84 HAATSNOX 


ἐπειδὰν αἴσϑωνται, ὅτι δεῖ αὐτοὺς dnodavelv, ἄδοντες καὶ ἐν 
τὸ πρόσϑεν χρόνῳ, τότε δὴ πλεῖστα καὶ μάλιστα ἔδουσι 
γεγηθότες, ὅτι μέλλουσι παρὰ τὸν ϑεὸν ἀπιέναι, οὗπέρ εἰσι 
ϑεράποντες. οὗ δ᾽ ἄνϑρωποι διὼ τὸ αὑτῶν δέος τοῦ ϑανάτου 
καὶ τῶν κύκνων καταψεύδονται καί φασιν αὐτοὺς ϑρηνοῦντας 
τὸν ϑάνατον ὑπὸ λύπης ἐξάδειν καὶ οὐ λογίζονται, ὅτι οὐδὲν 
ὄρνεον ἄδει, ὅταν πεινῇ ἢ ῥιγοῖ ἤ τινα ἄλλην λύπην λυπῆ- 
ται, οὐδὲ αὐτὴ 7 τὲ ἀηδὼν καὶ χελιδὼν καὶ ὁ ἔποψ, ἃ δή 
φασι διὰ λύπην ϑρηνοῦντα ἄδειν" ἀλλ᾽ οὔτε ταῦτά μοι φαί- 
νέται λυπούμενα ἄδειν οὔτε ol κύκνοι. ἀλλ᾽ ἅτε, οἶμαι, τοῦ 
᾿πόλλωνος ὕντες μαντικοί τέ εἰσι καὶ προειδότες τὰ ἐν“ Διδου 
ἀγαϑὰ ἄδουσι καὶ τέρπονται ἐκείνην τὴν ἡμέραν διαφερόντως 
ἢ ἐν τῷ ἔμπροσϑεν χρόνῳ. ἐγὼ δὲ καὶ αὐτός που οἶμαι Öuo- 


die um das mittelländische Meer 
gelegenen Länder. Hört man viele 
solche Schwäne aus der Ferne, so 
sollen die von ihnen im Fliegen 
hervorgebrachten wohlklingenden 
Töne an Geigen- und Posaunentöne, 
auch wohl an Glokentöne erinnern. 
Dafs sie gerade vor ihrem Ende 
am schönsten singen, wird von den 
neueren Naturforschern nicht durch- 
gängig angenommen. Vielleicht 
veranlalste der klagende, melan- 
cholische Charakter ihres Gesanges 
die Alten zu diesem Glauben. 

2 ἄδουσι. ἄδειν, canere, hat einen 
weiteren Umfang, als unser singen, 
Die Alten legen es auch dem Hahn 
und der Cikade bei und schreiben 
der letzteren sogar einen sehr schö- 
nen Gesang zu. 

3 οὗπέρ εἰσι ϑεράποντες. (ic. 
Tusc, 1 80 73 Itaque commemorat, 
ut cygni, qui non sine causa Apol- 
lini dicati sint, sed quod ab eo di- 
vinationem habere videantur, qua 
providentes, quid in morte δορὶ sit, 
cum cantu et voluptate moriantur, 
sic omnibus bonis et doctis esse fa- 
ciendum. 

6 ἐξάδειν. Polyb. XXX120, 1 28«- 
σας TO κύκνειον. 

7 ῥιγοῖ. Auch sonst finden sich 
bei Platon die gewöhnlichen For- 
men. De rep. IV 4400 ῥιγοῦν, Phil. 
45B ῥιγοῦσι. Doch Gorg. 517D 
διγῷ für ῥιγοῖ. 

8 ἢ te ἀηδὼν καὶ χελιδὼν καὶ 


ὁ ἔποψ. Wegen des bei χελιδὼν 
fehlenden Artikels vgl. Gorg. 469 E 
καὶ τά γε ᾿᾿ϑηναίων νεώρια καὶ 
τριήρεις καὶ τὼ mAoie,derep. ΥΠ| 
545A τὸν φιλόνεικον --- καὶ ὀλι- 
γαρχικὸν αὖ καὶ δημοχρατικὸν καὶ 
τὸν TWEARVVLROV, 

ἃ δή φασι. Den Gesang des in 
einen iedehopf verwandelten 
Thrakerkönigs Tereus und seiner 
in eine Nachtigall verwandelten 
Gemahlin Prokne deutete man als 
Klage um ihren Sohn Itys. Das Ge- 
zwitscher der in eine Schwalbe ver- 
wandelten Schwester der Prokne, 
der Philomela, brachte man mit 
ihrer Verstümmelung (Tereus hatte 
ihr die Zunge ausgeschnitten) in 
Verbindung. | 

11 μαντικοί,. Oppian. Cyneg. II 
548 κύκνοι μαντιπόλοι γόον ὕστα- 
τον ἀείδοντες. δ 

12 διαφερόντως ἡ. 9ῦ( ἐκεὶ εὖ 
πράξειν διαφερόντως ἢ εἰ ἐν ἄλλω 
βίῳ βιοὺς ἐτελεύτα. 

18 ὁμόδουλος. Der Seher Teire- 
sias sagt Soph. Ο. T. 403 zum Ödi- 
pus: οὐ γάρ τι σοὶ ξῶ δοῦλος ἀλλὰ 
“οξίέᾳ. Da Sokrates mit Zuversicht 
die Fortdauer der Seele nach dem 
Tode behauptet, so thut er dadurch 
einen Blick in die Zukunft und 
kann sich also einen Seher und so- 
mit einen Diener und Priester des 
Apollon nennen und das um so 
mehr, da er jene Behauptung kurz 
vor seinem Tode ausspricht und die 


σι 


10 


15 


DAIARN, 85 


δουλός γε εἷναι τῶν κύκνων καὶ ἱερὸς τοῦ αὐτοῦ ϑεοῦ, καὶ 
οὐ χεῖρον ἐκείνων τὴν μαντικὴν ἔχειν παρὰ τοῦ δεσπύτου, 
οὐδὲ δυσθϑυμότερον αὐτῶν τοῦ βίου ἀπαλλάττεσθαι. ἀλλὰ 
τούτου γὲ ἕνεκα λέγειν τὲ χρὴ καὶ ἐρωτᾶν, ὅτι ἂν βούλησϑε, 
ἕως ἂν ᾿“ϑηναίων ἐῶσιν ἄνδρες ἕνδεκα. “καλῶς, ἔφη, "AE- 
γεις.᾽ ὃ Σιμμίας, "καὶ ἔγωγέ σοι ἐρῶ, ὃ ἀπορῶ, καὶ αὖ ὅδε, 
ἡ οὐκ ἀποδέχεται τὰ εἰρημένα. ἐμοὶ γὰρ δοκεῖ, ὦ Σώκρατες, 
περὶ τῶν τοιούτων ἴσως ὥσπερ καὶ σοί, τὸ μὲν σαφὲς εἰδέναι 
ἐν τῷ νῦν βίῳ ἢ ἀδύνατον εἷναι ἢ παγχάλεπόν τι, τὸ μέντοι 
αὖ τὰ λεγόμενα περὶ αὐτῶν μὴ οὐχὶ παντὶ τρόπῳ ἐλέγχειν 
καὶ μὴ προαφίστασϑαι, πρὶν ἂν πανταχῇ σκοπῶν ἀπείπῃ τις, 
πάνυ μαλθακοῦ εἶναι ἀνδρός" δεῖν γὰρ περὶ αὐτὰ ἕν γέ τι 
τούτων διαπράξασθαι, ἢ μαϑεῖν, ὅπῃ ἔχει, ἡ εὑρεῖν N, εἰ 
ταῦτα ἀδύνατον, τὸν γοῦν βέλτιστον τῶν ἀνθρωπίνων λόγων 
λαβόντα καὶ δυσεξελεγκτότατον, ἐπὶ τούτου ὀχούμενον ὥσπερ 
ἐπὶ σχεδίας κινδυνεύοντα διαπλεῦσαι τὸν βίον, εἰ μή τις δύ- 


Griechen schon den Sterbenden 
überhaupt eine Ahnung der Zukunft 
zuschrieben. 

1 γε -- καί. Gleich darauf heifst 
es καὶ ἔγωγέ σοι, ἐρῶ, ὃ ἀπορῶ, καὶ 
αὖ ὅδε, 92 πρὺν καὶ εἰς ἀνϑρώ- 
που εἶδός γξ καὶ σῶμα ἀφικέσϑαι. 
Theaet. 145A. 

ἱερὸς τοῦ αὐτοῦ ϑεοῦ. S. zu 58C, 

4 τούτου γε ἕνεκα. 106 D ἀλλ᾽ 
οὐδὲν δεῖ -- τούτου ‚ys ἕνεκα. 

5 Adnvalov ἐῶσιν ἄνδρες ἕνδεκα. 
S. zu 58C. 

τς μὲν -- - μέντοι αὖ. 

- μέντοι. 

» un οὐχὶ — ἐλέγχειν mit Rück- 
sicht auf den in πάνυ μαλϑακοῦ 
εἶναι ἀνδρός - ἄνανδρον εἶναι 
liegenden negativen Begriff. 72D 
τίς μηχανὴ μὴ οὐχὶ πάντα κατανα- 
λωϑῆναι εἰς τὸ τεϑναναι; 

11 χαὶ μὴ προαφίστασϑαι zur Er- 
klärung von un οὐχὶ παντὶ τρόπῳ 
ἐλέγχειν angeschlossen. Es hätte 
auch heilsen können un προαφι- 
σταμένους, 

18 ἢ „wadeiv, ὅπῃ ἔχει, n, εὑρεῖν. 
990 οὔτ᾽ αὐτὸς ‚Evosiv οὔτε σεαρ᾽ 
ἄλλου μαϑεῖν οἷόδς τε ἐγενόμην. de 
rep. x 618C τούτου τοῦ μαϑήμα- 
τος καὶ ξητητὴς καὶ μαϑητὴς ἔσται, 
ἐάν ποϑὲν οἷός τ᾽ ἢ μαϑεῖν καὶ 
ἐξευρεῖν. 

13 εἰταῦτα ἀδύνατον, wenn das 


114D μὲν 


etwas Unmögliches, eine Un- 
möglichkeit ist. Parm. 160A 
ταῦτα δὲ ἀδύνατον ἐφανη. 

16 διαπλεῦσαι τὸν βίον. ΟἸο. Το. 
I 30 73 Itaque dubitans circumspe- 
ctans haesitans multa adversa re- 
verens tamquam in rate in marv 
immenso, nostra vehitur oratvo. 

εἰ un τις δύναιτο, falls es 
nicht jemandem gelingt, 
sicherer und gefahrloser auf 
einem festeren Fahrzeuge 
oder einem göttlichen Worte 
hindurchzufahren. Das gött- 
liche Wort (λόγος θεῖος) wird den 
oben erwähnten menschlichen Wor- 
ten (τῶν ἀνϑρωπίνων λόγων) ent- 
gegengesetzt, mag nun Platon da- 
bei an damals noch nicht bekannte 
Lehren der Mysterien oder an ein 
auf einem anderen Wege zu den 
Menschen vielleicht einmal ge- 
langendes göttliches Wort gedacht 
haben. Der Wahrheit liebende 
Mensch, sagt Platon, wird durch 
eigenes Denken oder durch Benutz- 
ung des von anderen Gefundenen 
die Wahrheit zu erkennen streben 
und sich mit den Resultaten dieses 
menschlichen Denkens so lange 
begnügen müssen, bis ihm durch 
eine höhere göttliche Offenbarung 
eine unmittelbare Anschauung der 
Wahrheit selbst gewährt wird. 


δὸ ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ναιτὸ ἀσφαλέστερον καὶ ἀκινδυνότερον ἐπὶ βεβαιοτέρου ὀχή- 
ματος ἢ λόγου ϑείου τινὸς διαπορευϑῆναι. καὶ δὴ καὶ νῦν 
ἔγωγε οὐκ ἐπαισχυνϑήσομαι ἐρέσϑαι, ἐπειδὴ καὶ σὺ ταῦτα 
λέγεις, οὐδ᾽ ἐμαυτὸν αἰτιάσομαι ἐν ὑστέρῳ χρόνῳ, ὅτι νῦν 
οὐκ εἶπον, ἃ ἐμοὶ δοκεῖ. ἐμοὶ γάρ, ὦ Σώκρατες, ἐπειδὴ καὶ 5 
πρὸς ἐμαυτὸν καὶ πρὸς τόνδε σκοπῶ τὰ εἰρημένα, οὐ πάνυ 
φαίνεται ἱκανῶς εἰρῆσϑαι.᾽ 

E XXXVI. Καὶ ὁ Σωκράτης᾽ "long ydo,’ ἔφη, “ὦ ἑταῖρε, 
ἀληϑῆ σοι φαίνεται" ἀλλὰ λέγε, ὕπῃ δὴ οὐχ ἱκανῶς. 'ταύτῃ 
ἔμοιγε, ἦ δ᾽ ὅς, “ἦ δὴ καὶ περὶ ἁρμονίας ἄν τις καὶ λύρας τὸ 
τε καὶ χορδῶν τὸν αὐτὸν τοῦτον λόγον εἴποι, ὡς ἡ μὲν ἀρ- 
μονία dögarov τι καὶ ἀσώματον καὶ πάγκαλόν τι καὶ ϑεῖόν 

86 ἔστιν ἐν τῇ ἡρμοσμένῃ λύρᾳ, αὐτὴ δ᾽ ἡ λύρα καὶ al χορδαὶ 
σώματά τε καὶ σωματοειδῆ καὶ ξύνϑετα καὶ γεώδη ἐστὶ καὶ 
τοῦ ϑνητοῦ ξυγγενῆ. ἐπειδὰν οὖν ἢ κατάξῃ τις τὴν λύραν τό. 
ἢ διατέμῃ καὶ διαρρήξῃ τὰς χορδάς, εἴ τις διισχυρέξζοιτο τῷ 
αὐτῷ λόγῳ, ὥσπερ σύ, ὡς ἀνάγκη ἔτι εἶναι τὴν ἁρμονίαν 
ἐκείνην καὶ μὴ ἀπολωλέναι" οὐδεμία γὰρ μηχανὴ dv εἴη τὴν 
μὲν λύραν ἔτι εἶναι διερρωγυιῶν τῶν χορδῶν καὶ τὰς χορ- 


ὃ πρὸς ἐμαυτὸν --- σκοπῶ, wie 
Euthyphr. 90, Apol. 91}. Ph. 840 
Κέβης δὲ καὶ Σιμμίας σμικρὸν πρὸς 
ἀλλήλω διελεγέσϑην. 

I1 ὡς ἡ μὲν ἁρμονέα. Was hier 
von der een den und der Lyra 
gesagt ist, entspricht dem, was 80 A 
über das Verhältnis der Seele zum 
Körper auseinander gesetzt war: 
τάδε ξυμβαίνει, τῷ μὲν Δείῳ καὶ 
ἀϑανάτῳ καὶ νοητῷ καὶ μονοειδεῖ 
καὶ ἀδιαλύτῳ καὶ ἀεὶ ὡσαύτως κατὰ 
ταὐτὰ ἔχοντι ἑαυτῷ ὁμοιότατον εἶναι 
ψυχήν, τῷ δὲ ἀνθρωπίνῳ καὶ ϑνητῷ 
καὶ πολυειδεῖ καὶ ἀνοήτῳ καὶ δια- 
λυτῷ καὶ μηδέποτε κατὰ ταὐτὰ 2 ἔχον- 
τι ἑαυτῷ ὁμοιότατον αὖ εἶναι σῶμα. 

12 ἀόδρατόν τι — παγκαλόν τι. 
τι wiederholt, offenbar um die Prä- 
dikate in zwei Klassen zu scheiden, 
ἀόρατον καὶ ἀσώματον und πάγκα- 
λον καὶ ϑεῖον. 93 A οὐδὲ μὴν ποιεῖν 
τι οὐδέ τι πάσχειν, 108} 8 ἕτερόν τι 
πυρὸς τὸ ϑερμὸν καὶ ἕτερόν τι χιό- 
νος τὸ ψυχρόν. 

10 εἴτις διισχυρέξοιτο. Von hier 
bis zu den Worten zei» τι ἐκείνην 
παϑ'εῖν reicht der Vordersatz. Daran 
schlie[st sich parenthetisch die 


Stelle καὶ γὰρ om ὦ Σώκρατες — 
n “κατασαπῇ. ὅρα οὖν πρὸς 
τοῦτον τὸν λόγον (86 D) wird, worauf 
schon die Partikel οὖν hinweist, 
die unterbrochene Periode wieder 
aufgenommen und zu Ende geführt. 

τῷ αὐτῷ λόγῳ, ὥσπερ. Lys. 2090 
τῷ ᾿γείτονι ἀρ οὐ ὁ αὐτὸς ὅρος 
ὥσπερ τῶ πατρί; De leg. II 6710 
τοῦτον δ᾽ εἶναι τὸν πλάστην τὸν 
αὐτόν, ὥσπερ τότε. 

18 οὐδεμία γὰρ μηχανὴ ἂν εἴη. 
Man hat an diesem ἂν Anstofs ‚ge- 
nommen, weil als Fortsetzung einer 
oratio obliqua nach γὰρ und οὖν 
meist der Optativ ohne ἂν steht. 
Nun würde an unserer Stelle das 
blofse εἴη das ἐστὶ der oratio recta 
vertreten. Allein da der Satz οὐ- 
δεμία γὰρ μηχανὴ eine Begrün- 
dung im Sinne des διισχυριξόμενος 
bringt, so wäre in der oratio recta 
ἂν εἴη nicht zu entbehren und da- 
von kann in der oratio obliqua das 
&vnicht weggelassen werden. Fehlt 
in solchem Falle ἄν, so mufs es 
sogar aus dem Vorhergehenden 
ergänzt werden d. ἢ. es wäre nur 
nicht wiederholt. So 87E. 


ΦΑΙΔΩΝ, 87 
δὰς ϑνητοειδεῖς οὔσας, τὴν δὲ ἁρμονίαν ἀπολωλέναι τὴν τοῦ 
δϑιείου τε καὶ ἀϑανάτου Öuopvn τε καὶ ξυγγενῆ προτέραν τοῦ 
ϑνητοῦ ἀπολομένην: ἀλλὰ φαίη ἀνάγκη ἔτι που εἷναι αὐτὴν 
τὴν ἁρμονίαν, καὶ πρότερον τὰ ξύλα καὶ τὰς χορδὰς κατα- 

5 σαπήσεσϑαι; πρίν τι ἐκεύνην παϑεῖν ---- καὶ γὰρ οὖν, ὦ Σώ- 
κρατες, οἶμαι ἔγωγε καὶ αὐτόν σὲ τοῦτο Evredvunodaı, ὅτι 
τοιοῦτόν τι μάλιστα ὑπολαμβάνομεν τὴν ψυχὴν εἷναι, ὥσπερ 
ἐντεταμένου τοῦ σώματος ἡμῶν καὶ συνεχομένου ὑπὸ ϑερμοῦ 
καὶ ψυχροῦ καὶ ξηροῦ καὶ ὑγροῦ καὶ τοιούτων τινῶν, κρᾶσιν 

10 εἶναι καὶ ἁρμονίαν αὐτῶν τούτων τὴν ψυχὴν ἡμῶν, ἐπειδὰν 

ταῦτα καλῶς καὶ μδυρίωρ κραϑῇ πρὸς ἄλληλα" εἰ οὖν τυγχά- 

van ψυχὴ οὖσα ἁρμονία τις, δῆλον ὅτι, ὅταν χαλασϑῇ τὸ 
σῶμα ἡμῶν ἀμέτρως ἢ ἐπιταϑῇ ὑπὸ νόσων καὶ ἄλλων κακῶν, 
τὴν μὲν ψυχὴν ἀνάγκη εὐϑὺς ὑπάρχει ἀπολωλέναι, καίπερ 
οὖσαν ϑειοτάτην, ὥσπερ καὶ al ἄλλαι ἁρμονίαι αἵ τ᾽ ἐν τοῖς 
φϑόγγοις καὶ αἱ ἐν τοῖς τῶν δημιουργῶν ἔργοις πᾶσι. τὰ δὲ 
λείψανα τοῦ σώματος ἑκάστου πολὺν χρόνον παραμένειν, ἕως 


15 


7 τοιοῦτόν τι wird erklärt durch 
das folgende κρᾶσιν εἶναι καὶ ἀρ- 
μονίαν αὐτῶν τούτων, wozu das 
Subjekt dieses Satzes τὴν ψυχὴν 
ἡ μῶν wiederholt ist. Zu besserem 
Verständnis der Worte χρᾶσιν und 
ἁρμονέαν wird der Participialsatz 
ὥσπερ ἐντεταμένου — τοιούτων τι- 
νῶν vorausgeschickt, 

ὥσπερ ἐντεταμένου. Schon einige 
Eleaten, wie Zenon und Parmeni- 
des, lehrten, die Seele sei eine aus 
verschiedenen und zum Teil ent- 

gegengesetzten Bestandteilen des 
Körpers hervorgegangene Harmo- 
nie. Aristoxenos, des Aristoteles 
Schüler, hat diese Lehre zu einem 
gewissen Abschlufs gebracht. Von 
ihm heifst es Cic. Tusc. I 10 19 
Aristoxenus musicus idemque phr- 
losophus ipsius corporis intentionem 
quandam (amimum statuit esse), 
velut in cantu et fidibus quae har- 
monia dieitur, sic ex corporis totius 
natura et figura varıos motus cieri 
tamquam in camtu sonos. Von die- 
sem materialistischen Standpunkte 
aus ist der Körper oder der sinn- 
liche Stoff die Grundlage, von der 
aus die Seele als das natürliche 
Produkt derselben erwächst und 
mit deren Schwinden dieselbe in 


ihr ursprüngliches Nichts zurück- 
kehrt. Dals diese Anschauungs- 
weise zu Platons Zeit weit verbreitet 
war, ergiebt sich aus 920 ὅδε (ὁ 
λόγος) μὲν γάρ, μοι γέγονεν ἄνευ 
ἀποδείξεως μετὰ εἰκότος τινὸς καὶ 
εὐπρεπείας, ὅϑεν καὶ τοῖς πολλοῖς 
δοκεῖ ἀνϑιρώποις und Arist. de anim. 
14 p.407b καὶ ἄλλη δέ τις δόξα 


᾿ παραδέδοται “περὶ ψυχῆς πιϑανὴ 


μὲν πολλοῖς οὐδεμιᾶς ἧττον τῶν λε- 
γομένων, λόγους δ᾽ ὥσπερ εὐθύνας 
δεδωκυῖα, καὶ «τοῖς ἐν κοινῷ γινο- 
μένοις λόγοις" ἁρμονίαν γάρ τινὰ αὐ- 
τὴν λέγουσιν" nal γὰρ τὴν ἁρμονίαν 
Ἀρᾶσιν καὶ σύνϑεσιν ἐναντίων εἶναι 
καὶ τὸ σῶμα συγκεῖσϑαι ἐξ ἐναντίων. 

8 ὑπὸ ϑερμοῦ καὶ ψυχροῦ καὶ 
ξηροῦ καὶ ὑγροῦ. Dafs diese vier 
Qualitäten in ärztlichen Schulen 
als die Elemente aller Dinge an- 
gesehen wurden, ergiebt sich auch 
aus Symp. 186D 1883A. Den Gegen- 
satz des Warmen und Kalten hat- 
ten schon die alten Physiker an 
den Anfang der Weltordnung ge- 
stellt. S. zu 968. 

1ὅ ὥσπερ καὶ αἵ ἄλλαι ἁρμονίαι. 
Zu ergänzen ἀπόλλυνται. 

16 τὰ λείψανα τοῦ σώματος. Ähn- 
lich Mari reliqwiae bei Cic. leg. 
II 22, 56. 


78 


᾿Ξ ΠΛΑΤΩΝΟΣ 
ἂν ἢ κατακαυϑῇὴ ἢ κατασαπῇ --- ὅρα οὖν πρὸς τοῦτον τὸν 


λόγον τί φήσομεν, ἐών τις ἀξιοῖ κρᾶσιν οὖσαν τὴν ψυχὴν τῶν 
ἐν τῷ σώματι ἐν τῷ καλουμένῳ ϑανάτῳ πρώτην ἀπόλλυσθϑαι.᾽ 

ΧΧΧΥΤΙ, “ιαβλέψας οὖν ὁ Σωκράτης, ὥσπερ τὰ πολλὰ 
εἰώϑει, καὶ μειδιάσας" δίκαια μέντοι,᾽ ἔφη, “λέγει ὁ Σιμμίας. 
εἰ οὖν τις ὑμῶν εὐπορώτερος ἐμοῦ, τί οὐκ ἀπεκρίνατο; καὶ 
γὰρ οὐ φαύλως ἔοικεν ἁπτομένῳ τοῦ λόγου. δοκεῖ μέντοι 
wos χρῆναι πρὸ τῆς ἀποκρίσεως ἔτι πρότερον Κέβητος ἀκοῦ- 
σαι, τί αὖ ὅδε ἐγκαλεῖ τῷ λόγῳ, ἵνα χρόνου ἐγγενομένου 
βουλευσώμεθα, τί ἐροῦμεν, ἔπειτα δὲ ἀκούσαντας ἢ συγχω- 
οεῖν αὐτοῖς, ἐών τι δοκῶσι προσάδειν" ἐὰν δὲ μή, οὕτως ἤδη 
ὑπερδικεῖν τοῦ λόγου. ἀλλ᾽ ἄγε; ὴ δ᾽ 05, “ὦ Κέβης, λέγε, 
τί ἦν, ὃ σὲ αὖ ϑρᾶττον ἀπιστίαν παρέχει." “λέγω δή,᾽ ἡ δ᾽ 
ὃς ὁ Κέβης. "ἐμοὶ γὰρ φαίνεται ἔτι ἐν τῷ αὐτῷ ὁ λόγος 
εἷναι, καί, ὕπερ ἐν τοῖς πρόσϑεν ἐλέγομεν, ταὐτὸν ἔγκλημα 
ἔχειν: ὕτι μὲν γὰρ ἦν ἡμῶν ἡ ψυχὴ καὶ πρὶν εἰς τόδε τὸ 
εἶδος ἐλϑεῖν, οὐκ ἀνατέϑεμαι μὴ οὐχὶ πάνυ χαριέντως καί, εἰ 
un ἐπαχϑές ἐστιν εἰπεῖν, πάνυ ἱκανῶς ἀποδεδεῖχϑαι" ὡς δὲ 
καὶ ἀπουϑανόντων ἡμῶν ἔτι που ἔσται, οὔ μοι δοκεῖ τῇδε. ὡς 


6 τέ οὐκ ἀπεκρίνατο; Frage der 
Verwunderung, dafs die Handlung 
nicht schon eingetreten sei; es liegt 
darin eine dringende ‚Forderung 
derselben, Gorg. 503 B εἴ τινα ἔχεις 
τῶν ῥητόρων τοιοῦτον εἰπεῖν, τί 
οὐχὶ καὶ ἐμοὶ αὐτὸν ἔφρασας, τίς 
ἐστιν: 

1 ἔοικεν ἁπτομένῳ. 8... zu 620. 

ἁπτομένῳ τοῦ λόγου. ἄπτεσϑαι 
τοῦ λύγου wird mit Rücksicht auf 
das folgende τί αὖ ὅδε ἐγκαλεῖ τῷ 
λόγῳ heißen: angreifen, Ein- 
wendungen dagegen machen. 
Her. V926 ἑστεώτες ἐπὶ τῶν ϑυ- 
ρέων ἀλλήλων ἅπτοντο καταιτιώ- 
μενοι. 

9 χρόνου ἐγγενομένου. ἐγγίγνε- 
σϑαι von der Zeit dazwischen 
vergehen. Symp. 184A ἕνα χρό- 
vos ἐγγένηται, ὃς δὴ δοκεῖ τὰ πολλὰ 
καλῶς βασανίξειν. 

11 τι — προσάδειν im Sinne von 
λέγειν τι. Veranlalst ist dieser 
Ausdruck dadurch, dafs Simmias 
85E die Seele eine ἁρμονία ge- 
nannt hatte. Ebenso heifst es 920 
οὗτος οὖν σοι ὁ λόγος ἐκείνῳ πῶς 
ξυνᾳᾷσεται; καὶ μὴν — πρέπει γε, 


εἴπερ τῷ ἄλλῳ λόγῳ ξυνῳδῶ εἶναι 
καὶ τῷ περὶ ἁρμονίας. 


ἐὰν δὲ μή, οὕτως ἤδη ὑπερδικεῖν 
nachdrücklicher, als N] ὑπερδικεῖν, 
was man nach ἢ συγχωρεῖν er- 
wartet, ; 

13 ϑρᾶττον' ταράττον, ἐνοχλοῦν. 
Schol. 

14 ἐν τῷ αὐτῷ — εἶναι d.i. οὐ 
προκεχωρηκέναι. 


15 ἐν τοῖς πρόσϑεν: TTB fg. 

16 eis τόδε τὸ εἶδος ἐλϑεῖν. 760 
εἶναι ἐν ἀνθρώπου εἴδει. 

17 ἀνατέϑεμαι, Kunstausdruck im 
Brettspiel vom Zurücknehmen ge- 
setzter Steine, von Platon häufig 
(Gorg. 461D Prot. 804 Ε) in über- 
tragener Bedeutung gebraucht. 

18 ἐπαχϑὲς von dem, was durch 
Eigenlob und Anmafsung lästig und 
unausstehlich wird. Men. 90A οὐχ 
ὑπερήφανος δοκῶν εἶναι πολίτης 
οὐδὲ ὀγκώδης τε καὶ ἐπαχϑής, ἀλλὰ 
κόσμιος καὶ εὐσταλὴς ἀνήρ. 


19 ἔστάι. Ebenso das Präsens 
87E ὡς, ἐπειδὰν ἀποθάνωμεν, ἔτι 
που ἡμῶν ἡ ψυχὴ ἔστιν. 


τῇδε ἃ, 1. ἱκανῶς ἀποδεδεῖχϑαι. 


5 


ΦΑΊΔΩΝ, 


89 


μὲν οὐκ ἰσχυρότερον καὶ πολυχρονιώτερον ψυχὴ σώματος, οὐ 


συγχωρῶ τῇ Σιμμίου ἀντιλήψει" 


πάνυ πολὺ διαφέρειν. 


δοκεῖ γάρ μοι πᾶσι τούτοις 


᾽ μ᾿ ς ΄ " ᾽ » 
τί οὐν, dv φαίη ὁ λόγος, ἔτι ἀπιστεῖς, 


ἐπειδὴ ὁρᾷς ἀποϑανόντος τοῦ ἀνθρώπου τό γε ἀσϑενέστερον 


v Bid 
ὅ ὅτι ὃν; 


τὸ δὲ πολυχρονιώτερον οὐ δοκεῖ σοι ἀναγκαῖον εἶναι 


ἔτι σῴξεσϑαι ἐν τούτῳ τῷ χρόνῳ; πρὸς δὴ τοῦτο τόδε ἐπί- 


σκεψαι, εἴ τι λέγω" 
Σιμμίας δέομαι. 


εἰκόνος γάρ τινος, ὡς ἔοικεν, κἀγὼ ὥσπερ 
&uol γὰρ δοκεῖ ὁμοίως λέγεσθαι ταῦτα, 


u . » \ ’ [4 c [4 ’ ’ fi ΄ 
ὥσπὲρ ἄν τις περὶ ἀνθρώπου ὑφάντου πρεσβύτου ἀποϑανόν- 
10 τὸς λέγοι τοῦτον τὸν λόγον, ὅτι οὐκ ἀπόλωλεν ὁ ἄνϑρωπος, 
ἀλλ᾽ ἔστι που ἴσως, τεκμήριον δὲ παρέχοιτο ϑοίμάτιον,, ὁ 
ἠμπείχετο αὐτὸς ὑφηνάμενος, ὅτι ἐστὶ σῶν καὶ οὐκ ἀπόλωλεν, 
καὶ εἴ τις ἀπιστοέη αὐτῷ, ἀνερωτῴη. πότερον πολυχρονιώτερόν 
ἐστι τὸ γένος ἀνθρώπου ἢ ἱματίου ἐν χρείᾳ τὲ ὄντος καὶ 
φορουμένου., ἀποκριναμένου δέ τινος. ὅτι πολὺ τὸ τοῦ ἀν- 
[4 I Pr er \ ” m 6 
ρωώπου. οἴοιτο ἀποδεδεῖχϑαι. ὅτι παντὸς ἄρα μᾶλλον ὁ γὲ 
ἄνϑρωπος σῶς ἐστιν, ἐπειδὴ τό γε ὀλιγοχρονιώτερον οὐκ 


ἀπόλωλεν. 


\ " = 5 4 ᾿, 9 add „ 
To δ΄, οἶμαι. ὦ Σιμμία. οὐχ οὐτῶς ἔχει" 


σκόπει, 


γὰρ καὶ σύ, ἃ λέγω: πᾶς ἂν ὑπολάβοι. ὅτι εὔηϑες λέγει ὁ 
τοῦτο λέγων" 6 γὰρ ὑφάντης οὗτος πολλὰ κατατρίψας τοιαῦτα 
ἱμάτια καὶ ὑφηνάμενος ἐκείνων μὲν ὕστερος ἀπόλωλεν πολλῶν 
ὄντων, τοῦ δὲ τελευταίου, οἶμαι, πρότερος, καὶ οὐδέν τι Ὁ 


8 ἂν pain, ὁ λόγος. Dieselbe 
Stellung hat ἂν 101 E σὺ δ᾽ , εἴπερ 
εἶ τῶν φιλοσόφων; οἶμαι, ἄν, ὡς 
ἐγὼ λέγω, ποιοῖς, Hipp. mai. 299 A 
μανϑάνω, ἂν ἴσως φαίη, καὶ ἐγω, 
Crit. 52 D. 

8 ὁμοίως — ὥσπερ av τις — λέ- 
γον, mit demselben Rechte 
könnte jemand sagen, 

9 “ὥσπερ ἄν τις περὶ ἀνθρώπου 
ὑφάντου. Während nach der An- 
sicht des Kebes der Leib sich die 
Seele erst schafft, wird in dem 
Bilde, das Kebes braucht, im Gegen- 
teil die Seele als die Bildnerin 
und Schöpferin des Leibes an- 
genommen. Wie der Weber sich 
selbst das Kleid, das er trägt, ge- 
webt hat, so hat auch die Seele 
sich den Leib als ein Gewand und 
eine Hülle, worin sie hier lebt und 
wirkt, sich selber ‚gleichsam ge- 
wirkt. 87D ἡ ψυχὴ ἀεὶ τὸ κατα- 
τριβόμενον ἀνυφαίνοι. 


περὶ ἀνϑρώπου ὑ ὑφάντου. S.zus4A, 

10 ὅτι οὐκ ἀπόλωλεν, eristnoch 
nicht untergegangen, was na- 
türlich verschieden ist von οὐ τέ- 
ϑνηκεν, wie schon der Zusatz zeigt 
ἀλλ᾽ ἔστι που ἴσως. 

11 ἔστι. εἶναι leben auch 70B 
ὡς ἔστι τε ἡ ψυχὴ ἀποϑανόντος 
τοῦ ἀνθρώπου, 72 A τὰς τῶν τε- 
ϑνεώτων ψυχὰς εἶναί που. 

18 ἀπιστοίη hat Heindorf ge- 
schrieben; in den Hdschr. steht 
ἀπιστῶν. Allein der ἀπιστῶν kann 
auf keinen Fall mit dem Fragenden 
identisch sein. 

18 zo δ᾽, eigentlich in Bezug 
darauf aber, dann da doch, in 
der Thataber, eine dem Vorigen 
entgegengesetzte Behauptung ‚ein- 
führend. Apol. 37 A ἴσως οὖν ὑμῖν 
καὶ ταυτὶ λέγων παραπλησίως δοκῶ 
λέγειν ὥσπερ περὶ τοῦ οἴκτου καὶ 
τῆς ἀντιβολήσεως, ἀπαυϑαδιξόμε- 
vos’ τὸ δὲ οὐκ ἔστιν — τοιοῦτον. 


»- 


3 


0 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


μᾶλλον τούτου ἕνεκα ἄνϑρωπός ἐστιν ἱματίου φαυλότερον οὐδ᾽ 
ἀσϑενέστερον. τὴν αὐτὴν δέ, οἶμαι, εἰκόνα δέξαιτ᾽ ἂν ψυχὴ 
πρὸς σῶμα, καί τις λέγων αὐτὰ ταῦτα περὶ αὐτῶν μέτρι᾽ ἄν 
wos φαίνοιτο λέγειν, ὡς ἡ μὲν ψυχὴ πολυχρόνιόν ἐστι, τὸ δὲ 
σῶμα ἀσϑενέστερον καὶ ὀλιγοχρονιώτερον.. ἀλλὰ γὰρ dv φαίη 5 
ἑκάστην τῶν ψυχῶν πολλὰ σώματα κατατρίβειν, ἄλλως τε καὶ 
εἰ πολλὰ ἔτη βιῴη" εἰ γὰρ ῥέοι τὸ σῶμα καὶ ἀπολλύοιτο ἔτι 
᾿ξῶντος τοῦ ἀνθρώπου, ἀλλ᾽ ἡ ψυχὴ ἀεὶ τὸ κατατριβόμενον 
ἀνυφαίνοι, ἀναγκαῖον μέντ᾽ ἂν εἴη, ὁπότε ἀπολλύοιτο ἡ ψυχή, 
τὸ τελευταῖον ὕφασμα τυχεῖν αὐτὴν ἔχουσαν καὶ τούτου μό- 10 
vov προτέραν ἀπόλλυσθαι" ἀπολομένης δὲ τῆς ψυχῆς, τότ᾽ 
ἤδη τὴν φύσιν τῆς ἀσϑενείας ἐπιδεικνύοι τὸ σῶμα καὶ ταχὺ 
σαπὲν διοίχοιτο. ὥστε τούτῳ τῷ λόγῳ οὔπω ἄξιον πιστεύ- 
σαντα ϑαρρεῖν, ὡς, ἐπειδὰν ἀποθάνωμεν, ἔτι που ἡμῶν ἡ 
88 Ψυχὴ ἔστιν. εἰ γώρ τις καὶ πλέον ἔτι τῷ λέγοντι, ἃ σὺ λέ- ιὖ 
γεις, συγχωρήσειεν δοὺς αὐτῷ μὴ μόνον ἐν τῷ πρὶν καὶ γε- 
νέσϑαι ἡμᾶς χρόνῳ εἶναι ἡμῶν τὰς ψυχάς, ἀλλὰ μηδὲν κω- 
λύειν, καὶ ἐπειδὰν ἀποϑάνωμεν, ἐνίων ἔτι εἶναι καὶ ἔσεσθαι 


= 


3 μέτρια, richtig, vernünftig. 
96 D οὕτως τότε ὦμην᾽ οὐ δοκῶ σοι 
μετρίως; Crit. 46.0. 

5 ἀλλὰ γάρ. Der Satz, auf wel- 
chen sich γὰρ bezieht, ist zu er- 
gänzen: die Seele dauert zwar 
länger, als der Leib, aber — 
daraus folgt nicht, was gefolgert 
wurde, dafs sie nämlich, wenn der 
Mensch stirbt, noch existieren mufs 
— denn sie verbraucht viele 
Leiber. 

φαίη nämlich ὁ ὁ λέγων αὐτὰ ταῦτα 
περὶ αὐτῶν (ψυχῆς καὶ σώματος). 

1 εἰ γὰρ δέοι. Dieses γὰρ be- 
zieht sich so gut, wie das erste, 
auf den nach ἀλλὰ zu ergänzenden 
Satz. Nachdem diesernämlich durch 
ἑκάστην γὰρ τῶν ψυχῶν πολλὰ σώ- 
ματα κατατρίβειν im allgemeinen 
motiviert ist, wird diese Motivie- 
rung nun noch dahin vervollstän- 
digt, dafs sie in Form eines hypo- 
thetischen Satzes wieder aufgenom- 
men und weiter entwickelt (εὐ γὰρ 
δέοι — ἀνυφαίνοι) und dann bis 
zu ihrem logischen Abschlufs fort- 
geführt wird (ἀναγκαῖον μέντ᾽ ἂν 
sin — προτέραν ἀπόλλυσϑαι). Wir 
werden sonach zuübersetzen haben: 


die Seele dauere zwar länger, als 
der Leib, aber da jede Seele 
mehrere Leiber verbrauc e, 80 folge 
daraus doch nicht das Gefolgerte; 
denn wenn der Leib usw. 


12 τὴν φύσιν τῆς ἀσϑενείας. 
Das Wesen der Hinfälligkeit 
des Leibes besteht darin, dafs er 
durch die Seele’ getragen und er- 
halten wird und nach deren Unter- 
gang sofort in Verwesung übergeht. 

egen τὴν φύσιν s. zu 798. 

ἐπιδεικνύοι. ‚av ist aus dem Vor- 
hergehenden (ἀναγκαῖον μέντ᾽ ἂν 
εἴη) zu ergänzen. 9. zu 864, 


15 πλέον ἔτι, wie 110 Ο καὶ πολὺ 
ἔτι ἐκ λαμπροτέρων. Dieses πλέον 
ἔτι ist mit συγχωρήσειεν zu ver- 
binden, was seine Erklärung in 
δοὺς αὐτῷ usw. findet. 

τῷ λέγοντι. Nach λέγοντι steht 
in allen Hdschr. 7. Schleiermacher 
schlug zuerst vor es zu tilgen, da 
es eine annehmbare Erklärung die- 
ser, Stelle nicht zuläfst. 

ἃ σὺ “λέγεις, δι. Sokrates gerichtet. 

17 ἡμῶν τὰς ψυχάς. Dagegen 
86 ὁ τὴν ψυχὴν ἡμῶν, 81 ΑΕ ἡμῶν 
ἡ ψυχή, 9 Β ἡμῶν τὴν ψυχήν. 


ΦΑΊΔΩΝ, 91 


καὶ πολλάκις γενήσεσθαι καὶ ἀποθανεῖσϑαι αὖθις" οὕτω γὰρ 
αὐτὸ φύσει ἰσχυρὸν εἶναι, ὥστε πολλάκις γιγνομένην ψυχὴν 
ἀντέχειν" δοὺς δὲ ταῦτα ἐκεῖνο μηκέτι συγχωροῖ, μὴ οὐ πονεῖν 
αὐτὴν ἐν ταῖς πολλαῖς γενέσεσιν καὶ τελευτῶσαν γε ἔν τινι 
τῶν ϑανάτων παντάπασιν ἀπόλλυσϑαν, τοῦτον δὲ τὸν ϑάνα- 
τον καὶ ταύτην τὴν διάλυσιν τοῦ σώματος. ἢ τῇ ψυχῇ φέρει B 
ὄλεϑρον, μηδένα φαίη εἰδέναι" ἀδύνατον γὰρ εἶναι ὁτῳοῦν 
αἰσϑάνεσθαι ἡμῶν" εἰ δὲ τοῦτο οὕτως ἔχει. οὐδενὶ προσήκει 
ϑάνατον ϑαρροῦντι μὴ οὐκ ἀνοήτως ϑαρρεῖν, ὃς ἂν μὴ ἔχῃ 
ὁ ἀποδεῖξαι, ὅτι ἔστι ψυχὴ παντάπασιν ἀϑάνατόν τε καὶ ἀνώ-- 
λεϑρον" εἰ δὲ μή, ἀνάγκην εἶναι ἀεὶ τὸν μέλλοντα ἀποϑανεῖς- 
σϑαι δεδιέναι ὑπὲρ τῆς αὑτοῦ ψυχῆς. μὴ ἐν τῇ νῦν τοῦ 
σώματος διαξεύξει παντάπασιν ἀπόληται." 
ΧΧΧΎΥΤΠΙΙΙ. Πάντες οὖν ἀκούσαντες εἰπόντων αὐτῶν ἀηδῶς Ο 
5 διετέϑημεν, ὡς ὕστερον ἐλέγομεν πρὸς ἀλλήλους, ὅτι ὑπὸ τοῦ 
ἔμπροσθεν λόγου σφόδρα πεπεισμένους ἡμᾶς πάλιν ἐδόκουν 
ἀναταράξαι καὶ εἰς ἀπιστίαν καταβαλεῖν οὐ μόνον τοῖς προ- 
εἰρημένοις λόγοις. ἀλλὰ καὶ εἰς τὰ ὕστερον μέλλοντα ῥηϑή- 
σεσϑαι, μὴ οὐδενὸς ἄξιοι εἶμεν κριταὶ ἢ καὶ τὰ πράγματα 
ο ἄπιστα ἡ. 


2 αὐτό. 8. zu 61 A. 

γιγνομένην ψυχὴν ἀντέχειν. ἀντ- 
ἔχειν als Verbum des Ertragens 
mit dem Particip verbunden. Tim. 
85 Εὶ τό re σῶμα ἀντίσχῃ τηκόμενον. 

8 δοὺς δὲ ταῦτα ἑκεῖνο μηκέτι 
συγχωροῖ. Die Partikel δὲ und die 
Negation unxerı weisen darauf hin, 
dafs der Optativ συγχωροῖ, wie das 
folgende μηδένα φαίη εἰδέναι noch 
zu der Protasis gehören, die mit 
ei, γάρ τις καὶ πλέον ἔτι — συγχω- 
φήσειεν anhebt. 

un οὐ gehört auch zum folgenden 
καὶ τελευτῶσαν — ἀπόλλυσϑαι. 

8 εἰ δὲ τοῦτο οὕτως ἔχει. Diese 
Worte lassen sich nicht wohl als 
Reassumption der vorhergehenden 
Protasis εἰ γάρ τις καὶ πλέον ἔτι 
— αἰσϑάνεσϑαι ἡμῶν auffassen, 
da sie vielmehr die Schlufsfolge 
aus der vorhergehenden Prämisse 
einleiten, die mithin schon ent- 
schieden und selbständig für sich 
dastehen muls. Es fehlt also der 
Nachsatz zu jener Protasis, _der 
etwa heilsen würde οὐδὲν ἂν οἶμαί 
ce λέγειν. 


11 ἀνάγκην εἶναι abhängig von 
προσήκει. 

14 πάντες οὖν ἀκούσαντες. Die 
Bedeutsamkeit des gegenwärtigen 
Momentes wird dadurch hervor- 
gehoben, dafs die Personen des ein- 
leitenden Gespräches hier wieder 
redend eingeführt werden. 


17 εἰς ἀπιστίαν καταβαλεῖν. Phil. 
15E εἰς ἀπορίαν αὑτὸν — κατα- 
βάλλων. 


τοῖς προειρημένοις λόγοις, wie 
sis τὰ ὕστερον μέλλοντα δηϑήσε- 
σϑαι von ἀπιστίαν abhängig. 


19 un — εἶμεν — ἡ. Der Wechsel 
des Optativ und Konjunktiv erklärt 
sich gerade so, wie in den finalen 
Sätzen, die von einem Nebentem- 
pus abhängen. un οὐδενὸς ἄξιοι 
εἶμεν κριταὶ ist gesagt mit Kück- 
sicht auf die Befürchtung, in der 
sich die Freunde des Sokrates ge- 
rade i in jenem Zeitpunkte befanden, 
καὶ τὰ πράγματα ἄπιστα ἢ mit 
Rücksicht auf eine fortdauernde 
Befürchtung. Die zweite Befürch- 
tung hat offenbar einen allgemei- 


92 HNAATRNOL 


Α, 


EX. Νὴ τοὺς ϑεούς, ὦ Φαίδων, συγγνώμην γε ἔχω ὑμῖν. 
καὶ γὰρ αὐτόν μὲ νῦν ἀκούσαντά σου τοιοῦτόν τι λέγειν πρὸς 
ἐμαυτὸν ἐπέρχεται" τίνι οὖν ἔτι πιστεύσομεν λόγῳ; ὡς γὰρ 
σφόδρα πιϑανὸς ὦν, ὃν ὁ Σωκράτης ἔλεγε λόγον, νῦν εἰς 
ἀπιστίαν καταπέπτωκεν. ϑαυμαστῶς γάρ μου ὁ λόγος οὗτος ὅ 
ἀντιλαμβάνεται καὶ νῦν καὶ ἀεί, τὸ ἁρμονίαν τινὰ ἡμῶν εἶναι 
τὴν ψυχήν, καὶ ὥσπερ ὑπέμνησέ μὲ ῥηϑείς, ὅτι καὶ αὐτῷ μοι 
ταῦτα προυδέδοκτο. καὶ πάνυ δέομαι πάλιν ὥσπερ ἐξ ἀρχῆς 
ἄλλου τινὸς λόγου, ὅς μὲ πείσει, ὡς τοῦ ἀποϑανόντος οὐ συν-- 
«ποϑνήσκει ἡ ψυχή. λέγε οὖν πρὸς Διός, πῇ ὁ Σωκράτης 
E μετῆλθε τὸν λόγον, καὶ πότερον κἀκεῖνος, ὥσπερ ὑμᾶς φής, 

ἔνδηλός τι ἐγένετο ἀχϑόμενος ἢ οὔ, ἀλλὰ πράως ἐβοήϑει τῷ 
λόγῳ, καὶ ἱκανῶς ἐβοήϑησεν ἢ ἐνδεῶς" πάντα ἡμῖν δίελθε 
ὡς δύνασαι ἀκριβέστατα. 
DAIA. Καὶ μήν, ὦ Ἐχέκρατες, πολλάκις ϑαυμάσας Σω-- τὸ 
89 κράτη οὐ πώποτε μᾶλλον ἠγάσϑην ἢ τότε παραγενόμενος. τὸ 
μὲν οὖν ἔχειν, ὅτι λέγοι ἐκεῖνος, ἴσωφ οὐδὲν ἄτοπον. ἀλλὰ 
ἔγωγε μάλιστα ἐθαύμασα αὐτοῦ πρῶτον μὲν τοῦτο, ὡς ἡδέως 
καὶ εὐμενῶς καὶ ἀγαμένως τῶν νεανίσκων τὸν λόγον ἀπεδέξατο, 
ἔπειτα ἡμῶν ὡς ὀξέως ἤσϑετο, ὃ πεπόνϑειμεν ὑπὸ τῶν λόγων, 20 


I 


ii 
ς 


neren Charakter, als die erste, die 
nur auf die damalige Lage ging. 
Etwa: wir hegten die Befürch- 
tung, dafs wir untaugliche 
Richter wären und dafs der 
Gegenstand überhaupt uner- 
kennbarsei. Xenoph. Hell. II 1,2 
δεινὸν ἐφαίνετο: εἶναι, μή τινὰ καὶ 
εἰς τοὺς ἄλλους Ἕλληνας διαβολὴν 
σχοῖεν καὶ οἵ στρατιῶται δύσνοι 
πρὸς τὰ πραγματα ὦσιν. 


3 ἐπέρχεται. 5. zu 58 Ε΄. 


5 μου ὁ λόγος οὗτος ἀντιλαμβά- 
νεται. Parm. 130 E οὔπω σου ἀντ- 
εἔληπται φιλοσοφία. 


8 ὥσπερ «(8.2 67 C) ist hinzuge- 
fügt, weil ὑπομιμνήσκειν eigentlich 
von Menschen gesagt wird, die 
jemandem etwas in die Erinnerung 
zurückrufen, wie 73 A ὑπόμνησόν 
με, und der λόγος also hier wie 
eine Person gefalst wird. 

9 ὅς us πείσει. Das Futur zur 
Bezeichnung einer Möglichkeit, dem 
Optativ mit ἂν entsprechend. 

10 ὁ Σωκράτης μετῆλϑε τὸν A0- 


γον. Eine ähnliche Metapher 89 C 
καί μὲ διαφεύγοι ὁ λόγος. 

12 ἔνδηλός τι. τι gehört zu ἀχϑό- 
μενος. Soph. 218 A ἂν — τι τῷ 
μήκει πονῶν ἄχϑῃ. 

16 τὸ μὲν οὖν — ἐκεῖνος. Konnte 
auch heifsen τὸ μὲν οὖν ἐκεῖνον 
ἔχειν, ὅτι λέγοι. 

18 πρῶτον μὲν --- ἔπειτα --- ἔπειτα. 
Menon 90A Ἄνυτος γὰρ ὅδε πρῶτον 
μέν ἐστι πατρὸς πλουσίου τε καὶ 
σοφοῦ ᾿Ανϑεμέωνος - ἔπειτα καὶ 
τὰ ἄλλα οὐχ ὑπερήφανος δοκῶν 
εἶναι πολίτης --- ἔπειτα τοῦτον εὖ 
ἔϑρεψε, de leg. II 669 A τὸν μέλ- 
λοντα ἔμφρονα κριτὴν ἔσεσϑαι δεῖ 
ταῦτα τρία ἔχειν, ὅτι ἐστὶ πρῶτον 
γιγνώσκειν, ἔπειτα ὡς ὀρϑώς, ἔπευϑ᾽ 
ὡς εὖ τὸ τρίτον εἴργασται τῶν εἰ- 
κόνων «ἡτισοῦν, Symp. 181 Β. 

ὡς ἡδέως. S. zu 58 E. 

20 € ὃ πεπόνϑειμεν ὑπὸ τῶν λόγων. 
πάσχειν häufig von der Stimmung, 
die von den Reden „hervorgerufen 
wird. Symp. 215 D οἷα δὴ πέπονϑθα 
αὐτὸς ὑπὸ τῶν τούτου λόγων καὶ 
πάσχω ἔτι καὶ νυνί, Apol. 17 A. 


ΦΑΙΔΩΝ, 9% 


ἔπειτα ὡς εὖ ἡμᾶς ἰάσατο καὶ ὥσπερ πεφευγότας καὶ ἡττη- 
μένους ἀνεκαλέσατο καὶ προύτρεψεν πρὸς τὸ παρέπεσϑαί τε 
καὶ συσκοπεῖν τὸν λόγον. 

EX. Πῶς δή; 

5 DAIA. Ἐγὼ ἐρῶ. ἔτυχον γὰρ ἐν δεξιᾷ αὐτοῦ καϑήμε- 
vog παρὰ τὴν κλίνην ἐπὶ χαμαιξζήλου τινός, ὁ δὲ ἐπὶ πολὺ Β 
ὑψηλοτέρου ἢ ἐγώ. καταψήσας οὖν μου τὴν κεφαλὴν καὶ συμ-- 
πιέσας τὰς ἐπὶ τῷ αὐχένι τρίχας — εἰώϑει γάρ, ὁπότε τύχοι, 
παίξειν μου εἰς τὰς τρίχας --- “αὔριον δή,᾽ ἔφη. “ἴσως, ὦ Φαί- 

1 δων, τὰς καλὰς κόμας ἀποκερεῖ.; “ἔοικεν, ἦν δ᾽ ἐγώ, “ὦ Σώ- 

κρατες.᾽ “οὔκ, ἄν γε ἐμοὶ πείϑῃ.᾽ "ἀλλὰ τί; ἦν δ᾽ ἐγώ. “τή- 

μδρον,᾽ ἔφη, “κἀγὼ τὰς ἐμὰς καὶ σὺ ταύτας. ἐάνπερ γε ἡμῖν 

ὁ λόγος τελευτήσῃ καὶ μὴ δυνώμεθα αὐτὸν ἀναβιώσασϑαι. 

καὶ ἔγωγ᾽ ἄν, εἰ σὺ εἴην καί μὲ διαφεύγοι ὁ. λόγος, ἔνορκον C 

ἂν ποιησαίμην., ὥσπερ ᾿Αργεῖοι, μὴ πρότερον κομήσειν, πρὶν 

ἂν νικήσω ἀναμαχόμενος τὸν Σιμμίου τε καὶ Κέβητος λόγον. 

«ἀλλ᾽, ἦν δ᾽ ἐγώ, 'πρὸς δύο λέγεται οὐδ᾽ ὁ Ἡρακλῆς οἷός τε 


1 


σι 


6 ἐπὶ χαμαιξήλου; nämlich δέ- 13 ἀναβιώσασϑαι transitiv, wie 


pgov, was auch bei ὑψηλοτέρου ZU 
ergänzen ist. 

10 κόμας ἀποκερεῖ. Die Griechen 
pflegten sich zum Zeichen der Trauer 
das Haar abzuscheren. So Achil- 
leus beim Tode des Patroklos: στὰς 
ἀπάνευϑε πυρῆς ξανϑὴν ἀπεκεί- 
ρατο χαίνην. 1]. ΧΧΗΙ 141͵ 
᾿ 11 οὔκ, ἂν γε ἐμοὶ πείϑη. Ebenso 
de rep. V 4s0 A οὔκ, ἄν γ᾽ ἐμοὶ 
πείϑωνται. Xen, Hell. 17, 19 οὔκ, 
ἂν ὑμεῖς γέ (οι πείϑησϑε. 

ἀλλὰ τί; Etwa zu ergänzen Bov- 
λει ποιῶ. Euthyphr. 14D. 

12 ἡμῖν ὁ λόγος τελευτήσῃ. Dafs 
ein Beweis milsglückt sei, 
Platon den λόγος personificierend 
meist so aus, dals er sagt, er sel 
gestorben, untergegangen, wozu der 
Gegensatz ist gerettet sein, oder 
er sei entlaufen, entflohen, wobei 
das den Griechen geläufige Bild vom 
Erjagen der Wahrheit (ϑηρεύειν, 
διώκειν) zu Grunde liegt. ‚So findet 
sich ἡμῖν ὃ καλὸς λόγος ἀποδεδρα- 
κῶς οἰχήσεται Theaet. 203 D, δεῖ γὲ 
μέντοι, εἰ σώσοιμι τὸν πρόσϑε λό- 
yov' εἰ δὲ μή, οἴχεται ebenda 164A, 
αὖϑος ἀπώλετο ὁ Πρωταγόρειος 
ebenda 164 Ὁ. 


drückt 


Crit. 48 Ὁ σκέμματα τῶν ῥᾳδίως 
ἀποχτιννύντων καὶ ᾿ ἀναβιωσκομέ νων 


γ᾽ ἄν, εἰ οἷοί τ᾽ ἤσαν. Intransitiv 
72 ACD 
15 ὥσπερ ᾿4ργεῖοι. Her. 1.82 Ag- 


γεῖοι μέν νυν ἀπὸ τούτου τοῦ χρό- 
vov (seit dem für sie unglücklichen 
Treffen, das sie 546 um den Besitz 
von Tyreä den Lakedämoniern ge- 
liefert hatten) κατακπειράμενοι τὰς 
κεφαλὰς. πρότερον ἐπάναγκες κο- 
μῶντες ἐποιήσαντο νόμον τε καὶ 
κατάρην, μὴ πρότερον ϑοέψειν κο- 
μην Aoysiov μηδένα μηδὲ τὰς γυ- 
vaindg σφι χουσοφορήσειν, πρὶν ἂν 
Θυρέας ἀνασώσωνται. “Μακεδαιμό- 
vıoı δὲ τὰ ἐναντία τούτων ἔϑεντο 
νόμον, οὐ γὰρ κομῶντες πρὸ τούτου 
ἀπὸ τούτου κομᾶν. 

17 πρὸς δύο -- οὐδ᾽ ὁ Ἡρακλῆς. 
Ἡρόδωρος δὲ καὶ Ἑλλανικός φασιν, 
ὡς, ὅτξε τὴν ὕδραν Ἡρακλῆς ἀνή- 
08. “τὴν Ἥραν αὐτῷ καρκίνον ‚Ep- 
ορμῆσαι. πρὸς δύο “δὲ, οὐ δυνάμε- 
vov μάχεσϑαι δύμμαχον ἐπικαλέσα- 
σϑαι τὸν ᾿Ιόλεων, καὶ ἐντεῦϑεν 
ῥηθῆναι τὴν παροιμίαν. Schol. 
Euthydem. 297 Ὁ πολὺ γὰρ πού 
εἶμι “φαυλότερος τοῦ Ἡρακλέους, 
ὃς οὐχ οἷός τε ἦν τῇ τε ὕδρᾳ δια. 


Br ἑ  Λ 


» ἃ 


“4 HHAATRNOL 


εἶναι." 
φῶς ἐστιν." 
ὡς ᾿Ιόλεως τὸν Ἡρακλῆ. 


"ἀλλὰ καὶ ἐμέ, ἔφη, 'τὸν ᾿Ιόλεων παρακάλει, ἕως ἔτι 
ἱπαρακαλῶ τοένυν,᾽ ἔφην, "οὐχ ὡς Ἡρακλῆς, ἀλλ᾽ 
οὐδὲν διοίσει, ἔφη. 


XXXIX. "Aa πρῶτον εὐλαβηϑῶμέν τι πάϑος, μὴ nd- 
ϑωμεν. 'τὸ ποῖον; ἦν δ᾽ ἐγώ. 'μὴ γενώμεϑα, ἢ δ᾽ ὅς, “μι- 
D σόλογοι, ὥσπερ οἱ μισάνθϑρωποι γιγνόμενοι" ὡς οὐκ ἔστιν, 


ἔφη, ὅτι ἄν τις μεῖξον τούτου κακὸν πάϑοι ἢ λόγους μισήσας. 
γίγνεται δὲ ἐκ τοῦ αὐτοῦ τρόπου μισολογία re καὶ μισανϑρω- 
πία. N τε γὰρ μισανθρωπία ἐνδύεται ἐκ τοῦ σφόδρα τινὶ πι- 
στεῦσαι ἄνευ τέχνης καὶ ἡγήσασϑαι παντάπασί τε ἀληϑῆ εἷναι 
καὶ ὑγιῆ καὶ πιστὸν τὸν ἄνϑρωπον, ἔπειτα ὀλίγον ὕστερον 
εὑρεῖν τοῦτον πονηρόν τὲ καὶ ἄπιστον καὶ αὖϑις ἕτερον. καὶ 
ὅταν τοῦτο πολλάκις πάϑῃ τις καὶ ὑπὸ τούτων μάλιστα, οὗς 
Ε ἂν ἡγήσαιτο οἰκειοτάτους τε καὶ ἑταιροτάτους, τελευτῶν δὴ 
ϑαμὰ προσκρούων μισεῖ τε πάντας καὶ ἡγεῖται οὐδενὸς οὐδὲν 
ὑγιὲς εἶναι τὸ παράπαν. ἢ οὐκ ἤσϑησαι σὺ τοῦτο γιγνόμε-- 
νον; 'ndvv γε, ἦν δ᾽ ἐγώ. “οὐκοῦν,᾽ ἦ δ᾽ ὅς, "αἰσχρόν; καὶ 
δῆλον, ὅτι ἄνευ τέχνης τῆς περὶ τἀνθρωώπεια ὃ τοιοῦτος χρῆ-- 
σϑαι ἐπιχειρεῖ τοῖς ἀνθρώποις; εἰ γάρ που μετὰ τέχνης ἐχρῆτο, 
ὥσπερ ἔχει, οὕτως ἂν ἡγήσατο, τοὺς μὲν χρηστοὺς καὶ πονη- 
90 ροὺς σφόδρα ὀλίγους εἶναι ἑκατέρους, τοὺς δὲ μεταξὺ πλείστους." 
‘zog λέγεις; ἔφην ἐγώ. “ὥσπερ. ἡ δ᾽ ὅς, 'περὶ τῶν σφόδρα 
σμικρῶν καὶ μεγάλων" οἴει τι σπανιώτερον εἶναι ἢ σφόδρα 
μέγαν ἢ σφόδρα σμικρὸν ἐξευρεῖν ἄνϑρωπον ἢ κύνα ἢ ἄλλο 


εκαλέσατο. 

1 ἕως ἔτι φῶς ἐστιν. 8, σὰ 61 Ε΄, 

8 Ἡρακλῆ. Die kontrahierte Form 
vielleicht scherzhaft wegen des 
vorangehenden Ἡρακλῆς. Dagegen 
findet sich Theaet. 169 B die offene 
Form Ἡρακλέες als Nominativ im 
Plur. 

4 πρῶτον. 8. zu 63D. 

5 τὸ ποῖον; S. zu 79 B. 

7 ἢ λόγους μισήσας, Epexegese 
zu τούτον. 83 B οὐδὲν τοσοῦτον 
κακὸν ἔπαϑεν ἀπ᾽ αὐτῶν, ὧν ὦ ἄν 
τις οἰηϑείη, οἷον ἢ νοσήσας ἤ τι 
ἀναλώσας. S. zu 600. 

10 ἄνευ τέχνης. 89 Ε ἄνευ τέχνης 
τῆς περὶ τἀνϑρώπεια. 

τε erwartet man hinter ἀληϑῆ 


ὁτιοῦν; ἢ αὖ ταχὺν ἢ βραδὺν ἢ αἰσχρὸν ἢ καλὸν ἢ λευκὸν 
μάχεσθαι — καὶ καρχένῳ — τὸν ΡΝ zu sehen. Dasselbe Hyper- 
᾿Ιόλεων τὸν ἀδελφιδοῦν βοηϑὸν ἐπ- aton 92 Β ὅταν φῇς μὲν εἶναι. 


11 ὑγιῆ. 86 A ὁμοφυῆ. 

ἐπειτα. 90 Β steht in derselben 
Verbindung κἄπειτα. 

15 οὐδενὸς οὐδέν. 900 ὅτι οὔτε 
τῶν πραγμάτων οὐδενὸς οὐδὲν 
ὑγιὲς οὐδὲ βέβαιον. 

„17 αἰσχρόν. Zu ergänzen τοῦτό 


ἐστιν. 
20 τοὺς μὲν χρηστούς. Apul. de 
doctr. Pl. ir p. 22 ed. Elm. sed ap- 


prime bonos et sine mediocritate de- 
terrimos paucos admodum rariores- 
que, et, ut ipse ait, numerabiles 
6886; 605 autem, qui nec plane optimi 
nec ommino deterrimi sint, sed quasi 
medie morati, plures esse. 

21 σφόδρα des Nachdrucks wegen 


ΤΥ - “ 


ΦΑΙΔΩ͂Ν, ΜῊ] 


ἢ μέλανα; ἢ οὐκ ἤσϑησαι, ὕτι πάντων τῶν τοιούτων τὰ μὲν 
Bine τῶν ἐσχάτων σπάνια καὶ ὀλίγα, τὰ δὲ μεταξὺ ἄφϑονα 


καὶ πολλά.᾽ “πάνυ ye,’ ἦν δ᾽ ἐγώ. 


“οὐκοῦν olsı, ἔφη. "εἰ 


πονηρίαβ ἀγὼν προτεϑείη, πάνυ ἂν ὀλίγους καὶ ἐνταῦθα τοὺς Β 


σ' 


πρώτους φανῆναι: “εἰκός Ye,’ 


ἦν δ᾽ ἐγώ. “εἰκὸς γάρ, ἔφη᾽ 


«ἀλλὰ ταύτῃ μὲν οὐχ ὕμοιοι ol λόγοι τοῖς ἀνθρώποις, ἀλλὰ 
σοῦ νῦν δὴ προάγοντος ἐγὼ ἐφεσπόμην, ἀλλ᾽ ἐκείνῃ, 1, ἐπει- 
δάν τις πιστεύσῃ λόγῳ τινὶ ἀληϑεῖ εἶναι ἄνευ τῆς περὶ τοὺς 
λόγους τέχνης, κἄπειτα ὀλίγον ὕστερον αὐτῷ δόξῃ ψευδὴς 


Ξ 


εἶναι, ἐνίοτε μὲν ὦν, ἐνίοτε δ᾽ οὐκ ὦν, καὶ αὖϑις ἕτερος καὶ 


ἕτερος" καὶ μάλιστα δὴ οἱ περὶ τοὺς ἀντιλογικοὺς λόγους δια-- 
τρέψαντες οἶσϑ᾽ ὅτι τελευτῶντες οἴονται σοφώτατοι γεγονέναι 
TE καὶ κατανενοηκέναι μόνοι, ὅτε οὔτε τῶν πραγμάτων οὐδε- 
νὸς οὐδὲν ὑγιὲς οὐδὲ βέβαιον οὔτε τῶν λόγων, ἀλλὰ πάντα 
τὰ ὄντα ἀτεχνῶς ὥσπερ ἐν Εὐρίπῳ ἄνω καὶ κάτω στρέφεται 


den Worten nachgestellt, zu denen 
es gehört. 

1 τὰ μὲν ἄκρα τῶν ἐσχάτων, 
die Extreme. 

6 ἀλλὰ σοῦ νῦν δὴ προάγοντος. 
Durch Phädons Frage πῶς λέγεις: 
(90 A) wurde Sokrates von seinem 
Zwecke abgeleitet und über die 
Pointe des Gleichnisses hinausge- 
führt. Nicht darein, sagt Sokrates, 
will ich die Ähnlichkeit der philo- 
sophischen Beweise und der Men- 
schen gesetzt haben, dafs, wie es 
unter diesen nur wenig ganz gute 
und ganz schlechte giebt, so auch 
jene selten ganz wahr und ganz 
falsch seien, sondern darein, dafs 
der mit der Kunst der Dialektik 

‚ oder Logik Unbekannte eben so 
leicht an dem Werte der Philo- 
sophie und ihrer Beweise irre wird 
und sich zur Geringschätzung und 
Feindschaft gegen dieselbe verlei- 
ten läfst, als der Mensch, dem es 
an der Kunst der Menschenkennt- 
nis fehlt, in seinem Glauben an 
die Menschheit irre werden und 
ein Menschenfeind werden kann. 

1 ἀλλ᾽ ἐκείνῃ, 7. Die Fortsetzung 
des mit 5 beginnenden Satzes ist 
allerdings nicht der Form nach, 
aber doch dem Sinne nach enthal- 
ten in den Worten καὶ μάλιστα δή 
u. 8 Ἢ. 

11 οἵ περὶ τοὺς ἀντιλογικοὺς λ6- 


γους διατρ. ϑοκγαῖθθ bezeichnet 
damit die Btiphisten, die durch so-_ 
genannte Streitreden über einen 
und denselben Gegenstand ganz 
entgegengesetzte Ansichten ver- 
teidigten und einen und denselben 
Ausspruch jetzt als wahr und dann 
wieder als falsch darzustellen such- 
ten. 101 E οὐκ av φύροιο ὥσπερ 
οἵ ἀντιλογικοί. 91 A ἐχεῖνοι ὅταν 
περί του ἀμφισβητῶσιν, ὅπῃ, μὲν 
ἔχει, περὶ ὧν ἂν ὃ λόγος ἢ, οὐ 
φροντέξουσιν;, ὅπως δέ, ἃ αὐτοὶ 
ἔϑεντο, ταῦτα δόξει τοῖς παροῦσι, 
τοῦτο προϑυμοῦνται. Isoer. V 48. 

12 σοφώτατοι γεγονέναι. rat. 
440 Ο sagt Sokrates von einem sol- 
chen διισχυρίξεσϑαι ὥς τι εἰδότα 
καὶ αὑτοῦ τε “καὶ τῶν ὄντων κατα- 
γιγνώσκειν, ὡς οὐδὲν ὑγιὲς οὐδε- 
vos, ἀλλὰ πάντα͵ , ὥσπερ, κεράμια 
δεῖ, καὶ ἀτεχνῶς ὥσπερ οἵ κατάρρῳ 
νοσοῦντες ἄνϑρωποι, οὕτως οἴεσθαι 
καὶ τὰ πράγματα διακεῖσθαι, ὑπὸ 
δεύματός TE καὶ κατάρρον πάντα 
τὰ χρήματα ἔχεσθαι. 

15 ἀτεχνῶς. S. zu 66C. 

ὥσπερ ἐν Εὐρίπῳ. Liv. ΧΧΥΠΙῚ 
6, 10 fretum ipsum Euripi non 
septiens die, sicut fama fert, tem- 
poribus statis reciprocat, sed temere 
in modum venti nunc huc nunc 
illuc verso mari velut monte prae- 
cipiti devolutus torrens rapitur. 
Diese Unregelmäfsigkeit der Strö- 


D 


E 


91 


36 


καὶ χρόνον οὐδένα ἐν οὐδενὶ μένει." 


ἐγώ, "ἀληϑῆ λέγεις. 


καὶ δυνατοῦ κατανοῆσαι, 


HAATSNOL 


ἱπάνυ μὲν οὖν,᾽ ἔφην 
οὐκοῦν, ὦ Φαίδων.,᾽ ἔφη, "οἰκτρὸν ἂν 
εἴη τὸ πάϑος, εἰ ὄντος δή τινος ἀληϑοῦς καὶ βεβαίου λόγον 


ἔπειτα διὰ τὸ παραγίγνεσθαι τοι- 


οὐτοις λόγοις τοῖς αὐτοῖς τοτὲ μὲν δοκοῦσιν ἀληϑέσιν εἷναι, 
τοτὲ δὲ μή, μὴ ἑαυτόν τις αἰτιῶτο μηδὲ τὴν ἑαυτοῦ ἀτεχνίαν, 
ἀλλὰ τελευτῶν διὰ τὸ ἀλγεῖν ἄσμενος ἐπὶ τοὺς λόγους ἀφ᾽ 
ἑαυτοῦ τὴν αἰτέαν ἀπώσαιτο, καὶ ἤδη τὸν λοιπὸν βίον μισῶν 
& καὶ λοιδορῶν [τοὺς λόγους] διατελοῖ, τῶν δὲ ὄντων τῆς 


ἀληθείας τε καὶ ἐπιστήμης στερηϑείη ν 


ἐγώ, “οἰκτρὸν δῆτα." 
XL. 


un παρέωμεν εἰς τὴν 


“νὴ τὸν Aa,’ ἦν δ᾽ 


Πρῶτον μὲν τοίνυν, ἔφη, 'τοῦτο εὐλαβηϑῶμεν καὶ 
ψυχήν, ὡς τῶν λόγων κινδυνεύει οὐδὲν 


ὑγιὲς εἶναι, ἀλλὰ πολὺ μᾶλλον, ὅτι ἡμεῖς οὔπω ὑγιῶς ἔχομεν, 
ἀλλὰ ἀνδριστέον καὶ προϑυμητέον ὑγιῶς ἔχειν, σοὶ μὲν οὖν 
καὶ τοῖς ἄλλοις καὶ τοῦ ἔπειτα βίου παντὸς ἕνεκα, ἐμοὶ δὲ 
αὐτοῦ ἕνεκα τοῦ Yavdrov' ὡς κινδυνεύω ἔγωγε ἐν τῷ παρ- 


ὄντι περὶ αὐτοῦ τούτου οὐ φιλοσόφως ἔχειν, ἀλλ᾽ ὥσπερ ol 
καὶ γὰρ ἐκεῖνον ὅταν περί του 


πάνυ ἀπαίδευτοι φιλονείκως. 


ἀμφισβητῶσιν, ὅπῃ μὲν ἔχει, περὶ ὧν ἂν ὁ λόγος N, οὐ φρον- 


mungen im Euripos war sprich- 
wörtlich geworden. 

ἄνω καὶ κάτω στρέφεται sehr 
häufig von dem, was keinen festen 
Halt, keinen bleibenden Bestand 
hat. Ion. 541 E ἀτεχνῶς ὥσπερ ὃ 
Πρωτεὺς παντοδαπὸς γίγνει στρεφό- 

svog ἄνω χαὶ κάτω. Besonders 

äufig, finden sich ἄνω καὶ κάτω 

oder ἄνω κάτω bei den mit μετὰ 
zusammengesetzten Verben. 96 B 
καὶ πολλάκις ἐμαυτὸν ἄνω κάτω 
μετέβαλλον. Gorg. 481 E. 

3 ὄντος δή τινος. 107 D οὗτος 
ἄγειν ἐπιχειρεῖ εἰς δή τινα τόπον, 
108 Ο ἕως ἂν δή τινὲς χρόνοι γέ- 
vovzaı, 11ὅ ἢ οἰχήσομαι ἀπιὼν εἰς 
μακάρων δή τινὰς εὐδαιμονίας. 

4 δυνατοῦ κατανοῆσαι. 92 D δι᾽ 
ὑποϑέσεως ἀξίας ἀποδέξασϑαι. 

ἔπειτα. 8. zu 7OE. 

ὅ τοῖς αὐτοῖς --- τοτὲ δὲ un, er- 
klärender Zusatz zu τοιούτοις λ6- 
yoıs. ὃ. „zu 59 A. 

6 μὴ ἑαυτόν τις αἰτιῶτο, näm- 
lich τοῦ οὐδὲν ὑγιὲς εἶναι δοκεῖν 
τῶν λόγων. 


12 πρῶτον μὲν τοίνυν mit Rück- 
sicht auf 89 ὁ ἀλλὰ πρῶτον εὐλα- 
βηϑῶμεν. 

18 παρέωμεν von παριέναι. Bei 
den Kompositis von Zyuı schwankt 
man, ob man den Konjunktiv nach 
Analogie der Verba in μὲ betonen 
soll ζῶ oder nach Analogie der 
Verba in ὦ ἕω. Apol. 29 Ὁ ἀφέοιτε. 


14 ἀλλὰ πολὺ μᾶλλον, nämlich 
ἐννοῶμεν. 


15 ἀνδριστέον. 8. zu 66 0). 


18 ὥσπερ οἵ πάνυ ἀπαίδευτοι 
φιλονείκως. Sokrates denkt auch 
hierbei vorzugsweise an die So- 
phisten, die trotz ihrer Gelehrsam- 
keit dennoch insofern mit Recht 
Ungebildete genannt werden konn- 
ten, weil ihnen das Hauptmerkmal 
der Bildung, Sinn für das Allge- 
meine, fehlte. Die Wahrheit an 
sich galt ihnen nichts, der Schein 
aber, im Besitze der Wahrheit oder 
vielmehr der Kunst zu sein, was 
sie nur immer wollten, als "wahr 
darzustellen, alles.’ 


_ 


-_ 


-_ 


er) Fe te a 


DAIARN. 97 


τίζουσιν, ὕπως δέ, ἃ αὐτοὶ ἔϑεντο, ταῦτα δόξει τοῖς παροῦσιν, 
τοῦτο προϑυμοῦνται. καὶ ἐγώ μοι δοκῶ ἐν τῷ παρόντι τοσοῦ- 
τον μόνον ἐκείνων διοίσειν" οὐ γὰρ ὕπως τοῖς παροῦσιν, ἃ 
ἐγὼ λέγω, δόξῃ ἀληϑὴ εἶναι προϑυμηϑήσομαι, εἰ μὴ εἴη πάρ- 


6 Ἔργον, ἀλλ᾽ 


4 - , ν / (dl ͵ 
πὼς αὐτῷ ἐμοὶ ὅτε μάλιστα δόξῃ οὕτως ἔχειν. 


λογίζομαι γάρ, ὦ φίλε ἑταῖρε — ϑέασαι ὡς πλεονεκτικῶς --- 
εἰ μὲν τυγχάνει ἀληϑῆ ὄντα, ἃ λέγω, καλῶς δὴ ἔχει τὸ πει- 


σϑῆναι" 


εἰ δὲ μηδέν ἐστι τελευτήσαντι, ἀλλ᾽ οὖν τοῦτόν γε 


“ 4 Fr 7 
τὸν χρόνον αὐτὸν τὸν πρὸ τοῦ ϑανάτου ἧττον τοῖς παροῦσιν 


10 ἀηδὴς ἔσομαι ὀδυρόμενος. 


ς δι „ ’ r ᾽ \ 

ἡ δὲ ἄγνοιά μοι αὕτη οὐ ξυνδια- 
" \ g er 

τελεῖ, κακὸν γὰρ dv ἣν, ἀλλ᾽ ὀλίγον ὕστερον ἀπολεῖται. 


παρ- 


εσκευασμένος δή.᾽ ἔφη, “ὦ Σιμμία re καὶ Κέβης, οὑτωσὶ ἔρχο- 
μαι ἐπὶ τὸν λόγον. ὑμεῖς μέντοι, ἂν ἐμοὶ πείϑησϑε, σμικρὸν 
φροντίσαντες Σωκράτους, τῆς δὲ ἀληϑείας πολὺ μᾶλλον, ἐὰν Ο 


15 μέν τι ὑμῖν δοκῶ ἀληϑὲς λέγειν, Evvouokoynoare‘ 


1 ὅπως δέ -- δόξει. - τοῦτο 
προϑυμοῦνται. --- οὐ γὰρ ὅπως — 
δόξῃ -- προϑυμηϑήσομαι, — ἀλλ᾽ 
ὅπως --- δόξῃ. Sokrates sagt, es gehe 
ihm, wie den Rechthaberischen; 
diese wollten nur, ὅπως, ἃ αὐτοὶ 
ἔϑεντο, ταῦτα δόξει τοῖς παροῦσιν. 
Dennoch sei ein Unterschied; er 
strebe mehr, dafs seine Behauptun- 
gen ihm selber, als dafs sie den 
anderen wahr erschienen. Hier, 
von sich, braucht er zweimal δόξῃ. 
ὅπως mit dem Indikativ des Futurs 
giebt das Objekt der Handlung an 
d. h. das mit der Handlung selbst 
notwendig vorausgesetzte Ziel, 
während der Konjunktiv bei ὅπως 
das Ziel bezeichnet, wie es dem 

handelnden Subjekte erscheint, also 

efärbt von dessen Auffassung in 
Bes auf die Erreichung. Zuerst 
setzt Sokrates also ὅπως δόξει, weil 
er dort von den Rechthaberischen 
im allgemeinen redet ohne Be- 
hauptung eines Resultates; von 
seinem eigenen Streben braucht er 
ὅπως δόξῃ: denn hier ist die Rede 
von einem bestimmten Subjekte und 
dessen Erwartung des Gelingens. 
Gorg. 481 A μηχανητέον, ὅπως ἂν 
διαφύγῃ καὶ μὴ δῶ δέκην ὁ ἐχϑρός. 
ἀλλ ἐάν TE χρυσίον ἡρπακὼς N 
πολύ, un ἀποδιδῷ τοῦτο, ἀλλ᾽ ἔχων 
ἀναλίσκηται —, ἐάν Te ϑανάτου 

PLAT. PHAED. 


εἰ δὲ un, 


ἄξια ἠδικηκὼς 7, ὅπως μὴ ἀποϑα- 
νεῖται. 

ὅ αὐτῷ ἐμοί. Symp. 220 E συν- 
διέσωσε καὶ τὰ ὅπλα καὶ αὐτὸν ἐμέ, 
Euthyd. 218 Β ὁ μὲν παρὰ τὸ μξι- 
ράκιον „enadegero ὁ Εὐθύδημος, ὁ 
δὲ παρ᾽ αὐτὸν ἐμέ. 

6 λογέξομαι γάρ -- εἰ μὲν τυγ- 
χάνει. Ein nfiches Asyndeton 
Gorg. 464 Β δυοῖν ὄντοιν τοῖν ᾿πραγ- 
μάτοιν δύο λέγω τέχνας" τὴν μὲν 
ἐπὶ τῇ ψυχῇ πολιτικὴν καλῶ, τὴν 
δὲ ἐπὶ σώματι μέαν μὲν οὕτως ὄνο- 
μάσαι οὐκ «ἔχω σοι. 

8 ἀλλ᾽ οὖν in der Apodosis, Soph. 
2640 εἰ un πάσῃ σαφηνείᾳ δυνά- 
weder λαβεῖν, ἀλλ᾽ οὖν λόγου γε 
ἐνδεεῖς μηδὲν γιγνώμεϑα. 

11 ὀλίγον ὕστερον ἀπολεῖται. 
Diese Worte sind auf die noch 
übrige Lebenszeit des Sokrates zu 
beziehen und so zu fassen: der 
Verlauf unserer Untersuchung wird 
auch die noch etwa vorhandenen 
Zweifel heben und bald wird da- 
durch die Ungewifsheit, mit der 
ich mich eben über die "Fortdauer 
der Seele geäufsert habe, in Ge- 
wifsheit verwandelt sein. 

14 Σωκράτους. Seinen Namen 
setzt Sokrates hier, um den Gegen- 
satz zur ἀλήϑ'εια mehr zu markie- 
ren. Vgl. 98 0. 

15 εἰ δὲ μὴ ist zur Einführung 


7 


08 HIAATRNOL 


παντὶ λόγῳ ἀντιτείνετε, [εὐλαβούμενοι,) ὅπως μὴ ἐγὼ ὑπὸ 
προϑυμίας ἅμα ἐμαυτόν τε καὶ ὑμᾶς ἐξαπατήσας ὥσπερ μέλιττα 
τὸ κέντρον ἐγκαταλιπὼν οἰχήσομαι. 

XLI. ᾿41λλ᾽ ἐτέον,᾽ ἔφη. 'ἱπρῶτόν us ὑπομνήσατε, ἃ ἐλέγετε, 
ἐὰν μὴ φαίνωμαι μεμνημένος. Σιμμίας μὲν γάρ, ὡς ἐγῴμαι, 
ἀπιστεῖ τὲ καὶ φοβεῖται, μὴ ἡ ψυχὴ ὅμως καὶ ϑειότερον καὶ 

D κάλλιον ὃν τοῦ σώματος προαπολλύηται ἐν ἁρμονίας εἴδει οὖσα" 
Κέβης δέ μοι ἔδοξε τοῦτο μὲν ἐμοὶ συγχωρεῖν, πολυχρονιώ- 
τερόν ya εἶναι ψυχὴν σώματος, ἀλλὰ τόδε ἄδηλον παντί, μὴ 
πολλὰ δὴ σώματα καὶ πολλάκις κατατρέψασα ἡ ψυχὴ τὸ τελευ- 
ταῖον σῶμα καταλιποῦσα νῦν αὐτὴ ἀπολλύηται, καὶ 1) αὐτὸ 

᾿ τοῦτο ϑάνατος, ψυχῆς ὕλεϑρος, ἐπεὶ σῶμά γε ἀεὶ ἀπολλύμενον 
᾿ οὐδὲν παύεται. ὦὧρα ἄλλ᾽ ἢ ταῦτ᾽ ἐστίν, ὦ Σιμμία τε καὶ 
| Ε Κέβης, ἃ δεῖ ἡμᾶς ἐπισκοπεῖσθαι; συνωμολογείτην δὴ ταῦτ᾽ 
4 εἶναι ἄμφω. “πότερον oliv, ἔφη, πάντας τοὺς ἔμπροσϑεν 
' λόγους οὐκ ἀποδέχεσϑε, ἢ τοὺς μέν, τοὺς δ᾽ οὔ; 'τοὺς μέν, 

ἢ ἐφάτην, 'τοὺς δ᾽ οὔ. “τί οὖν, ἦ δ᾽ ὅς, 'περὶ ἐκείνου τοῦ 

λόγον λέγετε, ἐν ᾧ ἔφαμεν τὴν μάϑησιν ἀνάμνησιν εἶναι, καὶ 

) τούτου οὕτως ἔχοντυς ἀναγκαίως ἔχειν ἄλλοϑι πρότερον ἡμῶν 

2 εἶναι τὴν ψυχήν, πρὶν ἐν τῷ σώματι ἐνδεϑῆναι; “ἐγὼ μέν, 
ἔφη ὁ Κέβης, 'καὶ τότε ϑαυμαστῶς ὡς ἐπείσϑην ὑπ᾽’ αὐτοῦ 


φ 
τῷ 


des Gegensatzes so stereotyp ge- 
worden, dals es auch nach ἐὰν μὲν 
eintritt. Vgl, 63D. 

2 ὥσπερ μέλιττα. Sokrates würde 
insofern einen Stachel zurücklassen, 
als er im Herzen seiner Zuhörer 
Gedanken anregt, die diesen keine 
Ruhe lassen, bis sie darüber zur 
Klarheit gekommen sind. Das Bild 
von der Biene ist aber hier um so 
passender, als diese, nachdem sie 
ihren Stachel in der Wunde ge- 
lassen hat, nicht nur davon fliegt, 
sondern auch bald nachher stirbt. 
Entsprechend sagt der Komödien- 
dichter Eupolis vom Perikles: μόνος 
τῶν ῥητόρων τὸ κέντρον ἐγκατέλιπε 
τοῖς ἀκροωμένοις. 

4 ᾿4λλ᾽ ἰτέον. 18 Ο ἴωμεν δή --- 
ἐπὶ ταῦτα, ἐφ᾽ ἄπερ ἔν τῷ ἔμπρο- 
σϑεν λόγω. 

πρῶτον. . ὃ. σὰ 68 ἢ. 

6 ὅμως vor dem Participium, mit 
Rücksicht auf welches es gesetzt 
ist. S, zu 60B. $ 

7 ἐν ἁρμονίας εἴδει οὖσα. 86 C 


εἰ οὖν τυγχάνει ἡ ψυχὴ οὖσα ὧρμο- 
via τις. 

9 τόδε ἄδηλον παντί, nämlich 
φάναι, was aus dem vorhergehen- 
den ξυγχωρεῖν zu entnehmen ist. 

un. ὃ. zu TA. 

10 πολλὰ σώματα sind die einzel- 
nen Leiber, mit denen die Seele 
nach dem jedesmal eingetretenen 
Tode immer von neuem wieder 
geboren wird, das πολλάκις aber 
bezieht sich darauf, dals sie in dem 
Jedesmal neuen Leibe selbst immer 
wieder wegen des schon im Leben 
erfolgenden fortwährenden Schwin- 
dens und Sichergänzens der leib- 
lichen Substanz einen Leib nach 
dem andern verbraucht, 87 D εἰ 
γὰρ δέοι τὸ σῶμα καὶ ἀπολλύοιτο 
ἔτι ζῶντος τοῦ ἀνθρώπου, ἀλλ᾽ ἡ 
ψυχὴ ἀεὶ τὸ κατατριβόμενον ἀνυ- 
φαίνοι. 

18 ἀρὰ ἀλλ᾽ ἡ ταῦτ᾽ ἐστίν. De 
rep. V 466 Ο do’ ἀλλ᾽ ἄττα ἐστὶν 
ἢ ταῦτα, οἷς τὸν εὐφυῆ πρὸς ἕκαστα 
καὶ τὸν μὴ ὡρίξου. 


ΦΑΊΔΩΝ, 99 


καὶ νῦν ἐμμένω ὡς οὐδενὶ λόγῳ. “καὶ μήν, ἔφη ὁ Σιμμίας, 
«καὶ αὐτὸς οὕτως ἔχω καὶ πάνυ dv ϑαυμάζοιμι, εἴ μοι περί 
ys τούτου ἄλλο ποτὲ δύξειεν. καὶ ὁ Σωκράτης" "ἀλλὰ ἀνάγκη 
σοι,᾽ ἔφη, “ὦ ξένε Θηβαῖε, ἄλλα δοξάσαι, ἐάνπερ μείνῃ ἥδε ἡ 
5 οἴησις. τὸ ἁρμονίαν μὲν εἶναι σύνϑετον πρᾶγμα, ψυχὴν δὲ ἅρμο- 
νίαν τινὰ ἐκ τῶν κατὰ τὸ σῶμα ἐντεταμένων συγκεῖσϑαι. οὐ γάρ 
που ἀποδέξει γε σαυτοῦ λέγοντος, ὡς πρότερον ἣν ἁρμονία συγ- " 
κειμένη, πρὶν ἐκεῖνα εἶναι, ἐξ ὧν ἔδει αὐτὴν συντεϑῆναι. ἢ 
ἀποδέξει; “οὐδαμῶς. ἔφη, “ὦ Σώκρατες. “αἰσϑάνει οὖν. ἢ 
100’ ὅς, ὅτι οὐ ταὐτά σοι συμβαίνει λέγειν, ὅταν φῇς μὲν εἶναι 
τὴν ψυχήν, πρὶν καὶ εἰς ἀνθρώπου εἶδός γε καὶ σῶμα ἀφικέ- 
σϑαι, εἶναι δὲ αὐτὴν συγκειμένην ἐκ τῶν οὐδέπω ὄντων; οὐ 
γὰρ δὴ ἁρμονία γέ σοι τοιοῦτόν ἐστιν, ᾧ ἀπεικάξεις, ἀλλὰ 
πρότερον καὶ ἡ λύρα καὶ al χορδαὶ καὶ οἵ φϑόγγοι ἔτι ἀν- 
15 ἄρμοστοι ὄντες γίγνονται, τελευταῖον δὲ πάντων Evvioraraı C 
ἡ ἁρμονία καὶ πρῶτον ἀπόλλυται. οὗτος οὖν σοι ὁ λόγος 
ἐκείνῳ πῶς ξυνάσεται; “οὐδαμῶς, ἔφη ὁ Σιμμίας. “καὶ unv, 
ἢ δ᾽ ὅς, 'πρέπει γε εἴπερ τῷ ἄλλῳ λόγῳ ξυνῳδῷ εἶναι καὶ τῷ 
περὶ ἁρμονίας. none ydo, ἔφη ὁ Σιμμίας. “οὗτος τοίνυν, 
30 ἔφη. “σοὶ οὐ ξυνῳδός" ἀλλ᾽ ὅρα, πότερον αἱρεῖ τῶν λόγων, τὴν 
μάϑησιν ἀνάμνησιν εἶναι ἢ ψυχὴν ἁρμονίαν; πολὺ μᾶλλον, 
ἔφη. “ἐκεῖνον, ὦ Σώκρατες. ὅδε μὲν γάρ μοι γέγονεν ἄνευ 
ἀποδείξεως μετὰ εἰκότος τινὸς καὶ εὐπρεπείας, ὅϑεν καὶ τοῖς Ὁ 


legst der Harmonie ja nicht die 


5 τὸ ἁρμονίαν μὲν εἶναι. 94 B 
Eigenschaft bei, die du der Seele 


ei ὀρϑὴ N ὑπόϑεσις ἣν, τὸ ψυχὴν 


ἁρμονίαν εἶναι. 

7 ἀποδέξει γ5 σαυτοῦ λέγοντος. 
92 E ἀνάγκη οὖν --- μήτε ἐμαυτοῦ 
μήτε ἄλλου ἀποδέχεσϑαι λέγοντος. 
90 Εὶ ὅ ος γὲ 0vn “ἀποδέχομαι ἐμαυτοῦ 
οὐδὲ ὡς -- δύο γέγονεν. 

9 αἰσϑάνει οὖν. Sokrates zieht 
die Folgerung aus dem eben ge- 
machten Zugeständnis. Simmias 
widerspricht sich, wenn er eines- 
teils behauptet, die Seele existiere 
schon vor dem Leibe, andernteils, 
sie sei als eine Harmonie aus den 
wie Saiten gespannten Teilen des 
Leibes hervorgegangen. 

11 εἶδός γε nal σῶμα. S.zu 85B. 

12 οὐ γὰρ δὴ ἁρμονία γε. Die 
Harmonie ist dir ja (δή) nicht 
so etwas, als dir das ist, wo- 
mit du sie vergleichst d.h. du 


beilegst, insofern diese ihrem Leibe 
voraufgehen, jene ihren leibähn- 
lichen Teilen folgen soll. 

13 τοιοῦτόν ἐστιν, © ἀπεικάξεις. 
De rep. 1349 D τοιοῦτος ἄρα ἐστὶν 
ἑκάτερος αὐτῶν οἷσπερ ἔοικεν. 

16 οὗτος --- ὃ λόγος, die Ansicht 
des Simmias, dafs die Seele eine 
Harmonie sei. 

17 ἐκείνῳ, nämlich τὴν μάϑησιν 
ἀνάμνησιν εἶναι 91 E, 

22 ἄνευ ἀποδείξεως μετὰ εἰκότος 
τινός: Theaet. 162 E ἀπόδειξιν δὲ 
καὶ ἀνάγκην οὐδ᾽ ἡντινοῦν λέγετε, 
ἀλλὰ τῷ εἰκότι χρῆσϑε, ᾧ εἰ ἐθέλοι 
Θεόδωφος N ἄλλος τις τῶν ,γξω- 
μετρῶν χρώμενος γεωμετρεῖν ἄξιος 
οὐδ ἑνὸς μόνου ἂν εἴη. 

28 εὐπρεπείας. Die Bedeutung 
von εὐπρέπεια ergiebt sich aus 


7F 


100 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


πολλοῖς δοκεῖ ἀνϑρώποις' ἐγὼ δὲ τοῖς διὰ τῶν εἰκότων τὰς 
ἀποδείξεις ποιουμένοις λόγοις ξύνοιδα οὖσιν ἀλαξόσιν, καὶ ἄν 
τις αὐτοὺς μὴ φυλάττηται, εὖ μάλα ἐξαπατῶσι, καὶ ἐν γεω- 
μετρίᾳ καὶ ἐν τοῖς ἄλλοις ἅπασιν. ὁ δὲ περὶ τῆς ἀναμνήσεως 
καὶ μαϑήσεως λόγος δι᾿ ὑποϑέσεως ἀξίας ἀποδέξασϑαι εἴρηται. 5 
ἐρρήϑη γάρ που οὕτως ἡμῶν εἶναι ἡ ψυχὴ καὶ πρὶν εἰς σῶμα 
ἀφικέσϑαι, ὥσπερ αὐτὴ ἔστιν ἡ οὐσία ἔχουσα τὴν ἐπωνυμίαν 
Ετὴν τοῦ ὃ ἔστιν. ἐγὼ δὲ ταύτην, ὡς ἐμαυτὸν πείϑω, ἱκανῶς 
τε καὶ ὀρθῶς ἀποδέδεγμαι. ἀνάγκη οὖν μοι, ὡς ἔοικε, διὰ 
ταῦτα μήτε ἐμαυτοῦ μήτε ἄλλου ἀποδέχεσθαι λέγοντος, ὡς τὸ 
ψυχή ἐστιν ἁρμονία." 
ΧΙ]. “Τί δέ, ἡ δ᾽ ὅς, “ὦ Σιμμία, τῇδε; δοκεῖ σοι douo- 
98 νίχ ἢ ἄλλῃ τινὶ συνθέσει προσήκειν ἄλλως πῶς ἔχειν ἢ ὡς 
ἂν ἐκεῖνα ἔχῃ, ἐξ ὧν ἂν συγκέηται; “οὐδαμῶς. “οὐδὲ μὴν 
ποιεῖν τι, ὡς ἐγώμαι, οὐδέ τι πάσχειν ἄλλο παρ᾽ ἃ ἂν ἐκεῖνα ı5 
ἢ ποιῇ ἢ πάσχῃ. συνέφη. “οὐκ ἄρα ἡγεῖσϑαί γε προσήκει 
ἁρμονίαν τούτων, ἐξ ὧν ἂν σνντεϑῇ, ἀλλ᾽ ἕπεσϑαι.. συν- 
ἐδόκει. “πολλοῦ ἄρα δεῖ ἐναντία γε ἁρμονία κινηϑῆναι ἡ 
φϑέγξασϑαι ἤ τι ἄλλο ἐναντιωϑῆναι τοῖς αὑτῆς μέρεσιν." 
ἱπολλοῦ μέντοι.᾽ ἔφη. “τέ δέ; οὐχ οὕτως ἁρμονία πέφυκεν 30 
εἶναι ἑκάστη ἁρμονία, ὡς ἂν ἁρμοσϑῇ; “οὐ μανϑάνω,᾽ ἔφη. 
“ἢ οὐχί, ἡ δ᾽ ὅς, "Ev μὲν μᾶλλον ἁρμοσϑῇ καὶ ἐπὶ πλέον, 
Β εἴπερ ἐνδέχεται τοῦτο γίγνεσθαι, μᾶλλόν re ἂν ἁρμονία εἴη 
καὶ πλείων, εἰ δ᾽ ἧττόν τε καὶ ἐπ᾽ ἔλαττον, ἧττόν τε καὶ 


δὲ τῇδε; ἄρ᾽ οὐ πᾶν τὸ μέλλον κτλ. 


Euthyd. 305 E (ὁ λόγος) ἔχει εὐ- 
πρέπειαν μᾶλλον ἡ ἀλήϑειαν. 

2 λόγοις ξύνοιδα, ich weils 
vondenReden, dafs 516 ἃ, 8. w. 
Eigentlich wird hier den Reden ein 
Mitwissen über ihren Zustand zu- 
geschrieben. Symp. 193E εἰ un 
ξυνήδη Σωκράτει τε καὶ Ayadanı 
δεινοῖς οὖσι περὶ τὰ ἐρωτικά. 

ἀλαξόσιν. De rep. VIII 560 C 
ψευδεῖς δὴ καὶ ἀλαξόνες, olucı, 
λόγοι, τε καὶ δόξαι. 

6 ἐρρήϑη γάρ που. TT A ὁμοίως 
εἶναι τήν τε ψυχὴν ἡμῶν, πρὶν 
γενέσθαι ἡμᾶς, καὶ τὴν οὐσίαν. 
Aus der Präexistenz der Ideen war 
die Präexistenz der Seele hergeleitet 
worden. Vgl. 76DE. 

8 τὴν τοῦ ὃ ἔστιν. 8. zu 75A. 

12 Τί δέ --- τῇδε; Parm. 148 Εἰ τί 


S. zu 79E. 

18 ἐναντία zu verbinden mit xı- 
νηϑῆναι ἢ φϑέγξασθϑαι. 

22 ἐπὶ πλέον, mehr, wiein der 
Redensart ἐπὶ πλέο δύνασθαι 
Gorg. 453 A. Ebenso ἐπ᾽ ἔλαττον, 
weniger. 

23 μᾶλλόν τε — καὶ πλείων. Die- 
selbe Verbindung von Adverb und 
Adjektiv Prot. 356 A γιγνόμενα — 
πλείω καὶ ἐλάττω καὶ μᾶλλον καὶ 
ἧττον. Phil. 41 E τίς μᾶλλον καὶ 
τίς σφοδροτέρα ἡδονή. 

24 εἰ δ᾽. Wenn sich auch εἰ δὲ 
un nach ἐὰν μὲν häufig genug fin- 
det (s. zu 91 C), so scheint doch das 
blofse εἰ δὲ nach ἐὰν μὲν selten 
zu sein. Xen. Cyr. IV 115 nv μὲν 
τοίνυν — σωφρόνως διαφυλάττωμεν 
αὐτήν, ἴσως δυναίμεθ᾽ ἂν ἀκινδύ- 


a 


1 


1 


So 


σ' 


ΦΑΙΔΩΝ, 101 


ἐλάττων; 'ndvv γε. “ἢ οὖν ἔστι τοῦτο περὶ ψυχήν, ὥστε 
καὶ κατὰ τὸ σμικρότατον [μᾶλλον] ἑτέραν ἑτέρας ψυχῆς ἐπὶ 
πλέον καὶ μᾶλλον ἢ ἐπ᾽ ἔλαττον καὶ ἧττον αὐτὸ τοῦτο εἶναι 
ψυχήν; “οὐδ᾽ ὁπωστιοῦν,᾽ ἔφη. φέρε δή,᾽ ἔφη, ἱπρὸς HAuog' 
λέγεται ψυχὴ ἡ μὲν νοῦν re ἔχειν καὶ ἀρετὴν καὶ εἷναι ἀγα- 
ϑή, ἡ δὲ ἄνοιών re καὶ μοχϑηρίαν καὶ εἷναι κακή; καὶ ταῦτα 
ἀληϑῶς λέγεται; “ἀληϑῶς μέντοι. “τῶν οὖν ϑεμένων ψυχὴν Ο 
ἁρμονίαν εἷναι τί τις φήσει ταῦτα ὄντα εἶναι ἐν ταῖς ψυχαῖς. 
τήν τὲ ἀρετὴν καὶ τὴν κακίαν; πότερον ἁρμονίαν αὖ τινα 
ἄλλην καὶ ἀναρμοστίαν; καὶ τὴν μὲν ἡρμόσϑαι, τὴν ἀγαϑήν, 
καὶ ἔχειν ἐν αὑτῇ ἁρμονίᾳ οὔσῃ ἄλλην ἁρμονέαν, τὴν δὲ ἀν- 
ἄρμοστον αὐτήν τε εἷναι καὶ οὐκ ἔχειν ἐν αὑτῇ ἄλλην; “οὐκ 
ἔχω Eyoy’, ἔφη ὁ Σιμμίας, “εἰπεῖν: δῆλον δ᾽, ὅτι τοιαῦτ᾽ ἄττ᾽ 
ἂν λέγοι ὁ ἐκεῖνο ὑποϑέμενος.᾽ “ἀλλὰ προωμολόγηται,᾽ ἔφη, 
“μηδὲν μᾶλλον μηδ᾽ ἧττον ἑτέραν ἑτέρας ψυχὴν ψυχῆς εἶναι. 


τοῦτο δ᾽ ἔστι τὸ ὁμολόγημα. μηδὲν μᾶλλον μηδ᾽ ἐπὶ πλέον Ὁ 


μηδ᾽ ἧττον μηδ᾽ ἐπ᾽ 


vog εὐδαιμονοῦντες γηρᾶν᾽ εἰ δ᾽ 
ἀπλήστως χρώμενοι ταύτῃ ἄλλην 
καὶ ἄλλην πειρασόμεθα διώκειν, 
ὁρᾶτε κτλ. 

1 ἔστι -- ὥστε, est, ut. 103E 
ἔστιν ἄρα, ἡ δ᾽ ὅς, περὶ ἔνια τῶν 
τοιούτων, ὥστε μὴ μόνον αὐτὸ τὸ 
εἶδος ἀξιοῦσϑαι τοῦ αὐτοῦ ὀνό- 
ματος. 

2 μᾶλλον scheint die Strenge der 
Schlufsfolgerung zu stören. 

8 τί τις φήσει ταῦτα ὄντα. ὃ. zu 
57A, 

ὄντα gehört zu ἐν ταῖς ψυχαῖς. 

9 ἁρμονίαν --- τινὰ ἄλλην. Unter 
der Voraussetzung, dafs jede Seele 
als solche eine natürliche Harmonie 
sei, müfste man, um die der Seele 
zukommenden Begriffe Tugend und 
Laster zu erklären, noch eine zweite 
Harmonie, die moralische, anneh- 
men, die natürlich nur der guten 
Seele zukommen würde. 

10 καὶ τὴν μὲν ἡρμόσϑαι. Die 
gute Seele ist als solche harmo- 
nisch gestimmt, es kommt ihr die 
moralische Harmonie zu. Dazu tritt 
erklärend καὶ ἔχειν; sie hat in sich 
als einer, sofern sie überhaupt Seele 
ist, natürlichen Harmonie noch eine 
andere, die moralische Harmonie, 


ἔλαττον ἑτέραν ἑτέρας ἁρμονίαν [Eouo- 


11 τὴν δὲ ἀνάρμοστον. Die böse 
Seele als solche ist verstimmt, in- 
sofern ihr die moralische Harmonie 
abgeht. Dazu tritt erklärend: καὶ 
οὐκ ἔχειν; sie hat in sich als einer, 
insofern sie überhaupt Seele ist, 
natürlichen Harmonie (zu ἐν αὑτῇ 
ist aus dem Vorhergehenden ὧρμο- 
νίᾳ οὔσῃ zu ergänzen) nicht noch 
eine andere,nämlich die moralische. 

16 τοῦτο δ᾽ ἐστι. Wenn die zu 
demselben Begriffe gehörenden 
Gegenstände alle in gleichem Grade 
den Begriff an sich tragen, so müs- 
sen notwendiger Weise auch die 
das Wesen des Begriffes konsti- 
tuierenden Prädikate bei allen in 
gleichem Grade vorhanden sein, 
Deshalb kann mit Recht gesagt 
werden: durch das Zugeständnis, 
eine Seele sei nicht mehr noch 
minder Seele, als die andere, sei 
zugleich zugestanden, eine Seele sei 
nicht mehr noch minder Harmonie, 
als die andere. Dieses Zugeständ- 
nis führt aber ganz einfach zu dem 
Satze, dafs jede Seele als Harmonie 
auch gleichen Anteil an der mo- 
ralischen Harmonie haben und alle 
Seelen also in moralischer Hinsicht 
gleich sein müssen. 


102 IIAATSENOE 


νέας} εἶναι. ἦ γάρ" 'πάνυ γε’ 'τὴν δέ γε μηδὲν μᾶλλον 
μηδὲ ἧττον ἁρμονίαν οὖσαν μήτε μᾶλλον μήτε ἧττον ἡρμόσϑαι. 
ἔστιν οὕτως; ᾿ἔστιν.᾽ "ἡ δὲ μήτε μᾶλλον μήτε ἧττον ἧρμο- 
σμένη ἔστιν ὅτι πλέον ἢ ἔλαττον ἁρμονίας μετέχει, ἢ τὸ ἴσον ;" 
'τὸ ἴσον. "οὐκοῦν ψυχὴ ἐπειδὴ οὐδὲν μᾶλλον οὐδὲ ἧττον ἄλλη 5 
Ε ἄλλης αὐτὸ τοῦτο ψυχή ἐστιν, οὐδὲ δὴ μᾶλλον οὐδὲ ἧττον 
ἥρμοσται, “οὕτως.᾽ ἱ'τοῦτο δέ γε πεπονθυῖα οὐδὲν πλέον ἀν- 
«guooriag οὐδὲ ἁρμονίας μετέχοι ἄν; ‘od γὰρ οὖν. 'τοῦτο 
δ᾽ αὖ πεπονθυῖα do’ ἄν τι πλέον κακίας ἢ ἀρετῆς μετέχοι 
ἑτέρα ἑτέρας, εἴπερ ἡ μὲν κακία ἀναρμοστία, ἡ δὲ ἀρετὴ ἅρμο-- τὸ 
νέα εἴη; "οὐδὲν πλέον. 'μᾶλλον δέ γέ που, ὦ Σιμμία, κατὰ 
τὸν ὀρϑὸν λόγον κακίαρ οὐδεμία ψυχὴ μεϑέξει, εἴπερ ἁρμονία 
ἐστίν. ἁρμονία γὰρ δήπου παντελῶς αὐτὸ τοῦτο οὖσα ἅρμο- 
via ἀναρμοστίας οὔποτ᾽ dv μετάσχοι. “οὐ μέντοι. “οὐδέ γε 
δήπου ψυχὴ οὖσα παντελῶς ψυχὴ κακίας. πῶς γὰρ ἔκ γε ιὖ 
τῶν προειρημένων; “ἐκ τούτου ἄρα τοῦ λόγου ἡμῖν πᾶσαι 
ψυχαὶ πάντων ξῴώων ὁμοίως ἀγαϑαὶ ἔσονται, εἴπερ ὁμοίως 
ψυχαὶ πεφύκασιν αὐτὸ τοῦτο ψυχαὶ εἶναι. “ἔμοιγε δοκεῖ, 
ἔφη, ᾿ὦ Σώκρατες. “ἦ καὶ καλῶς δοκεῖ, ἦ δ᾽ ὅς, “οὕτω λέ- 
B γεσϑαι, καὶ πάσχειν ἂν ταῦτα ὃ λόγος, εἰ ὀρϑὴ ἡ ὑπόϑεσις 90 
ἦν, τὸ ψυχὴν ἁρμονίαν εἶναι; "οὐδ᾽ ὁπωστιοῦν, ἔφη. 

ΧΙΠΠΙ. “Τί δέ; ἡ δ᾽ ὅς" 'τῶν ἐν ἀνθρώπῳ πάντων ἔσϑ᾽ 
ὅτι ἄλλο λέγεις ἄρχειν ἢ ψυχὴν ἄλλως τε καὶ φρόνιμον;᾽ “οὐκ 
ἔγωγε. πότερον συγχωροῦσαν τοῖς κατὰ τὸ σῶμα πάϑεσιν 
ἢ καὶ ἐναντιουμένην; λέγω δὲ τὸ τοιόνδε, οἷον καύματος ἐν- 90 
όντος καὶ δίψους ἐπὶ τοὐναντίον ἕλκειν, τὸ μὴ πίνειν, καὶ 
πείνης ἐνούσης ἐπὶ τὸ μὴ ἐσϑίειν- καὶ ἄλλα μυρία που ὁρῶ-- 

Ο μὲν ἐναντιουμένην τὴν ψυχὴν τοῖς κατὰ τὸ σῶμα. ἢ 00; 
πάνυ μὲν οὖν. “οὐκοῦν ab ὡμολογήσαμεν ἐν τοῖς πρόσϑεν 


91 


1 τὴν δέ γε nämlich ἁρμονίαν. 

4 ἔστιν ὅ ὅτι πλέον ἢ ἔλαττον μετ- 
ἔχει --- μετέχει τι πλὲον ἢ ἔλαττον 
ἁρμονίας, wie 93E ἀρ᾽ ἄν τι πλέον 
κακίας — μετέχοι. 

18 αὐτὸ τοῦτο ψυχαὶ εἶναι. 93B 
αὐτὸ τοῦτο εἶναι ψυχήν, D αὐτὸ 
τοῦτο ψυχή ἔστιν, 94Α αὐτὸ τοῦτο 
οὐσα ἁρμονία. 

22 τῶν ἐν ἀνθρώπῳ πάντων ist 
partitiver Genitiv von ἔσϑ᾽ ὅτι ἄλλο 
abhängig. 


24. τοῖς κατὰ τὸ σῶμα πάϑεσιν. 


94E heilst es ὑπὸ τῶν τοῦ σώμα- 
τος παϑῶν. 

27 καὶ ἄλλα μυρία που ὁρῶμεν. 
Diese abschliefsende Formel tritt 
in der Regel aus der Konstruktion 
heraus. Apol. 41B ἐπὶ πόσῳ δ᾽ ἂν 
τις -- δέξαιτο ἐξετάσαι τὸν ἐπὶ 
Τροίαν ἀγαγόντα τὴν πολλὴν στρα- 
τιὰν ἢ Ὀδυσσέα ἢ Σίσυφον, ἢ ἄλλους 
μυρίους ἄν τις εἴποι καὶ ἄνδρας 
καὶ γυναῖκας: Gorg. 488}. 


29 ἐν τοῖς πρόσϑεν. 92E τί δὲ 
— τῇδε; δοκεῖ σοι ἁρμονίῳ ἢ ἄλλῃ 


σι 


10 


ΦΑΙΔΩ͂Ν, 102 


μήποτ᾽ ἂν αὐτὴν ἁρμονίαν γε οὖσαν ἐναντία ἄδειν οἷς ἐπι-- 
τείνοιτο καὶ χαλῶτο καὶ πάλλοιτο καὶ ἄλλο ὁτιοῦν πάϑος 
πάσχοι ἐκεῖνα, ἐξ ὧν τυγχάνει οὖσα, ἀλλ᾽ ἕπεσϑαι ἐκείνοις 
καὶ οὔποτ᾽ ἂν ἡγεμονεύειν :᾿ “ὡμολογήσαμεν. ἔφη" "mög γὰρ 
οὔ; Tl οὖν; νῦν οὐ πᾶν τοὐναντίον ἡμῖν φαένεται ἐργα- 
ξομένη ἡγεμονεύουσά TE ἐκείνων πάντων, ἐξ ὧν φησί τις 
αὐτὴν εἶναι, καὶ ἐναντιουμένη ὀλίγου πάντα διὰ παντὸς τοῦ 
βίου καὶ δεσπόξουσα πάντας τρόπους, τὰ μὲν χαλεπώτερον 
κολάζουσα καὶ μετ᾽ ἀλγηδόνων τά τε κατὰ τὴν γυμναστικὴν 
καὶ τὴν ἰατρικήν, τὰ δὲ πραότερον, καὶ τὰ μὲν ἀπειλοῦσα 
τὰ δὲ νουϑετοῦσα ταῖς ἐπιϑυμίαις καὶ ὀργαῖς καὶ φόβοις ὡς 
ἄλλη οὖσα ἄλλῳ πράγματι διαλεγομένη; οἷόν που καὶ Ὅμηρος 


ἐν Ὀδυσσείᾳ πεποίηκεν, οὐ λέγει τὸν Ὀδυσσέα" 
στῆϑος δὲ πλήξας κραδίην ἠνίπαπε μύϑῳ" 
τέτλαϑι δή, κραδίη" καὶ κύντερον ἄλλο ποτ᾽ ἔτλης. 
ἄρ᾽ οἴει αὐτὸν ταῦτα ποιῆσαι διανοούμενον ὡς ἁρμονίας αὐτῆς 


τινὶ συν ϑέσει προσήκειν ἄλλως πως 
ἔχειν ἢ ὡς ἂν ἐκεῖνα ἔχῃ, ἐξ ὧν 
ἂν συγκέηται: 

1 ἐναντία ἄδειν οἷς ἐπιτείνοιτο 
ist ἐναντία ἄδειν τούτοις ἃ ἐπιτεί- 
ψοιτο καὶ χαλῷτο -- ἐκεῖνα ἐξ ὧν 
τυγχάνει οὔσα, ἃ. 1. ἐναντία ἄδειν 
ταὶς ἐπιτάσεσι καὶ .χαλάσεσι καὶ 
παλμοῖς καὶ ἄλλῳ ὁτῳοῦν. πάϑει 
ἐκείνων, ἐξ ὧν τυγχάνει οὖσα. 

3 τυγχάνει. S. zu 620. 


9 τά TE κατὰ τὴν γυμναστικὴν 
καὶ τὴν ἰατρικήν = τά τὲ “κατὰ 
τὴν γυμναστικὴν καὶ τὰ κατὰ τὴν 
ἑατρικήν. De leg. VIl 796D εἴς 
ze πολιτείαν καὶ ἰδίους οἴκους τῷ 
εἴς τε πολιτείὰν καὶ εἰς ἰδίους oi- 
κους. Crit. 488. 

τὴν γυμναστικὴν καὶ τὴν ἑατρι- 
κήν. Turnkunst und Heilkunst be- 
ziehen sich auf die Pflege des Lei- 
bes, jene auf die Pflege des ge- 
sunden, diese auf die Pflege des 
kranken Leibes. Die Gymnastik 
nahm bei den Griechen eine wesent- 
lich höhere Stellung ein als bei 
uns und war mit viel Mühe und 
Anstrengung verbunden. In der 
Heilkunde der Griechen aber spielte 
das »asıv καὶ τέμνειν, urere ei se- 
care (Gorg. 480C) eine grofse Rolle. 

11 νουϑετοῦσα tritt, weil der Be- 


riff des ἀπειλοῦσα überwiegt, für 
die Konstruktion zurück; darum 
steht nicht der Accusativ τὰς ἐπι- 
ϑυμίας, von νουϑετοῦσα abhängig. 
Prot. 327 A ἐδίδασκε καὶ ἐπέπληττε 
τὸν μὴ καλῶς αὐλοῦντα, wo auch 
nieht mit Rücksicht auf ἐπέπληττε 
der Dativ τῷ — αὐλοῦντι, sondern 
mit Rücksicht auf ἐδίδασκε der Ac- 
cusativ steht. Gorg. 460D. 

11 ὡς ἄλλη οὐσὰ ἄλλῳ πράγματι 
διαλεγομένη. Eigentlich: gleich- 
sam als ob sie, eine andere als das, 
mit dem sie redet, mit etwas an- 
derem redete als das, was sie, ist, 
Euthyd. 2960 ἂν σὺ μὲν ἄλλῃ ἐρω- 
τὰς διανοούμενος; ἐγὼ δὲ ἄλλῃ 
ὑπολάβω. 


13 ἐν Ὀδυσσείᾳ υ 11. 

οὗ λέγει τὸν Ὀδυσσέα ohne die 
die direkte Rede einführende Par- 
tikel ὅτι. Ebenso Iliad. vI 479 
καί ποτέ τις εἴπῃσι, ἱπατρὸς δ᾽ ὅγε 
πολλὸν ἀμείνων ἐκ πολέμου ἄνι- 
ὄντα. 

14 στῆϑος.ς Ähnliche Anwen- 
dung dieser Verse de rep. ΠῚ 8900 
IV 441B. 

16 διανοούμενον ὡς ἁρμονίας 
— οὔσης. ‚Cratyl. 4890 διανοη- 
ϑέντες — ὡς ἰόντων ἁπάντων ἀεὶ 
καὶ δεόντων. 


95 


104 


HAATRNOL 


οὔσης καὶ οἵας ἄγεσθαι ὑπὸ τῶν τοῦ σώματος παϑῶν, ἀλλ᾽ 
οὐχ οἵας ἄγειν τὲ ταῦτα καὶ δεσπόξειν, καὶ οὔσης αὐτῆς πολὺ 


ϑειοτέρου τινὸς πράγματος ἢ ud ἁρμονίαν ;᾿ 


Σώκρατες, ἔμοιγε δοκεῖ. 


“νὴ Jia, ὦ 


᾿ u u u e ’ rn 
οὐκ ἄρα, ὦ ἄριστε, ἡμῖν οὐδαμῇ 
καλῶς ἔχει ψυχὴν ἁρμονίαν τινὰ φάναι εἷναι" 


οὔτε γὰρ ἄν, 


ὡς ἔοικεν, Ὁμήρῳ ϑείῳ ποιητῇ ὁμολογοῖμεν οὔτε αὐτοὶ ἡμῖν 


πυτοῖς.᾽ ἔχειν οὕτως ἔφη. 


XLIV. “Εἶεν δή, ἡ δ᾽ ὃς 6 Σωκράτης, ἱτὰ μὲν ΕΠ" 
ἡμῖν τῆς Θηβαϊκῆς ἵἴλεά πῶς, ὡς ἔοικε, μετρίως γέγονεν" 


λόγῳ; σύ μοι δοκεῖς, 


ἔφη ὁ Κέβης, ᾿ἐξευρήσειν" τουτονὶ 


γοῦν τὸν λόγον τὸν πρὸς τὴν ἁρμονίαν ϑαυμαστώς μοι εἶπες 


ὡς παρὰ δύξαν. 


Σιμμίου γὰρ λέγοντος, ὅτι ἠπόρει, πάνυ 
ἐθαύμαξον, εἴ τι ἕξει τις χρήσασθαι τῷ λόγῳ αὐτοῦ" 


πάνυ 


οὖν μοι ἀτύπως ἔδοξεν εὐθὺς τὴν πρώτην ἔφοδον οὐ δέξα- 


σϑαι τοῦ σοῦ λόγου. 


1 ἄγεσθαι — ἄγειν. Derselbe 
Gegensatz Thuk. II 65 5 καὶ οὐκ 
ἤγετομᾶλλον ὑ ὑπ᾽ αὐτοῦὴ αὐτὸς ἦγεν. 

8 ἢ nah ἁρμονίαν, als Jdals 
sie sich mit einer Harmonie 
vergleichen liefse. de rep. IV 
440Α οὐκοῦν καὶ ἀλλοϑι πολλαχοῦ 
αἰσϑανόμεϑα, ὅταν βιαξωνταί τινὰ 
παρὰ τὸν λογισμὸν ἐπιϑυμέαι, λοι- 
δοροῦντά τε αὑτὸν καὶ ᾿ϑυμούμενον 
τῷ βιαξομένω ἐν αὑτῷ, καὶ ὥσπερ 
δνοῖν στασιαζόντοιν ξύμμαχον τῷ 
λόγῳ γιγνόμενον τὸν ϑυμὸν τοῦ 
τοιούτου At), 

vn Jia — ἔμοιγε δοκεῖ, näm- 
lich ταῦτα, ποιῆσαι διανοούμενος 
ὡς αὐτῆς οὔσης οἵας ἄγειν τεταῦτα 
καὶ δεσπόζειν κτλ. 

8 τὰ μὲν “Ἁρμονίας. Scherzend 
bezeichnet Sokrates mit Aouovie ἡ 
Θηβαϊκὴ die Theorie des Simmias 
aus Theben, wonach die Seele eine 
Art Harmonie ist, 

9 ζλεα — ἰ[λασόμεϑα. Diese Aus- 
drücke der Versöhnung, die ganz 
eigentlich von den Göttern ge- 
braucht wurden, sind mit Rücksicht 
darauf gewählt, dals Kadmos und 
Harmonia als Heroen angesehn und 
als solche göttlich verehrt wurden. 


ταὐτὰ δὴ οὐκ ἂν ϑαυμάσαιμι καὶ τὸν 
τοῦ Κάδμου λόγον εἰ πάϑοι.᾽ 
un μέγα λέγε, μή τις ἡμῶν βασκανία περιτρέψῃ τὸν λόγον 


᾿ὠγαϑέ,᾽ ἔφη ὁ Σωκράτης, 


10 τὰ Kaduov. Nachdem Sokra- 
tes die Theorie des Simmias als die 
Thebanische Harmonie bezeichnet 
hatte, nennt er die des Thebaners 
Kebes τὰ Κάδμου, weil Kadmos 
bekanntlich def’ Gemahl der Har- 
monia war. 

12 ϑαυμαστῶς --- ὡς παρὰ δόξαν. 
6A ϑαυμαστῶς ὡς ἐπεθύμησα, 
102 A ϑαυμαστῶς γάρ μοι δοκεῖ ὡς 
ἐναργῶς — εἰπεῖν ἐκεῖνος Ay 
99D ὑπερφυῶς μὲν ovv, ἔφη, ὦ 
βούλομαι, 800 μένει ἀμήχανον 5007 
χρόνον. 

14 χρήσασϑαι τῷ λόγῳ. „Hipp. 
maj.299B ἔχεις τι χρῆσϑαι τῷ λόγῳ. 
ἡτέκαὶ ἄλλο ἐροῦμεν; Theaet. 166 Β. 

18 μὴ μέγα λέγε. Sokrates ver- 
bittet sich die Schmeichelei des 
Kebes. Das Lob, das ihm von die- 
sem erteilt war, kann den Neid 
wach rufen. Der Neid aber hat 
einen bösen Blick und kann die 
beneidete Person behexen und in 
Verwirrung versetzen. De leg. IV 
717D χούφων καὶ πτηνῶν λόγων 
βαρυτάτη ξημέα" πᾶσι γὰρ eniono- 
πος τοῖς περὶ τὰ τοιαῦτα ἐτάχϑη 
Ilums Ne£usoıg ἄγγελος. 

ἡμῶν hängt ab von τὸν λόγον. 


5 


| 
δὲ δὴ τὰ Κάδμου, ἔφη, ὦ Κέβης, πῶς ἱλασόμεϑα καὶ τίνι Ἰ 
| 
| 


A 
ev 


ΦΑΊΔΩΝ, 105 


τὸν μέλλοντα λέγεσθαι. ἀλλὰ δὴ ταῦτα μὲν τῷ Deo μελήσει, 
ἡμεῖς δὲ Ὁμηρικῶς ἐγγὺς ἰόντες πειρώμεϑα, εἰ ἄρα τι λέγεις. 
ἔστι δὲ δὴ τὸ κεφάλαιον, ὧν ξητεῖς" ἀξιοῖς ἐπιδειχϑῆναι ἡμῶν 
τὴν ψυχὴν ἀνώλεϑρόν τε καὶ ἀϑάνατον οὖσαν, εἰ φιλόσοφος Ο 
ἀνὴρ μέλλων ἀποθανεῖσθαι, ϑαρρῶν τὲ καὶ ἡγούμενος ἀπο- 
ϑανὼν ἐκεῖ εὖ πράξειν διαφερόντως ἢ εἰ ἐν ἄλλῳ βίῳ βιοὺς 
ἐτελεύτα, μὴ ἀνόητόν τὲ καὶ ἠλέίϑιον ϑάρρος ϑαρρήσει. τὸ 
δὲ ἀποφαίνειν, ὅτι ἰσχυρόν τί ἐστιν ἡ ψυχὴ καὶ ϑεοειδὲς καὶ 
ἣν ἔτι πρότερον, πρὶν ἡμᾶς ἀνθρώπους γενέσϑαι, οὐδὲν κω- 
λύειν φὴς πάντα ταῦτα μηνύειν ἀϑανασίαν μὲν μή, ὅτι δὲ 
πολυχρόνιόν τέ ἐστιν ψυχὴ καὶ ἣν που πρότερον ἀμήχανον 
ὅσον χρόνον καὶ ἤδει τε καὶ ἔπραττεν πολλὰ ἄττα᾽ ἀλλὰ γὰρ Ὁ 
οὐδέν τι μᾶλλον ἦν ἀϑάνατον, ἀλλὰ καὶ αὐτὸ τὸ εἰς dvdow- 
που σῶμα ἐλθεῖν ἀρχὴ ἣν αὐτῇ ὀλέϑρου ὥσπερ νόσος" καὶ 
ταλαιπωρουμένη τὸ δὴ τοῦτον τὸν βέον ξῴη καὶ τελευτῶσά γε 
ἐν τῷ καλουμένῳ ϑανάτῳ ἀπολλύοιτο. διαφέρειν δὲ δὴ φης 
οὐδέν, εἴτε ἅπαξ εἰς σῶμα ἔρχεται εἴτε πολλάκις, πρός γε τὸ 
ἕκαστον ἡμῶν φοβεῖσθαι. προσήκειν γὰρ φοβεῖσϑαι., εἰ μὴ 
ἀνόητος εἴη, τῷ μὴ εἰδότι μηδὲ ἔχοντι λόγον διδόναι, ὡς 
ἀϑανατόν ἐστι. τοιαῦτ᾽ ἄττα ἐστίν, οἶμαι, ὦ Κέβης, ἃ λέγεις" E 
καὶ ἐξεπίτηδες πολλάκις ἀναλαμβάνω., ἵνα μή τι διαφύγῃ 
ἡμᾶς, εἴ τέ τι βούλει, προσϑῆῇς ἢ ἀφέλῃς. καὶ 6 Κέβης" 


117 A ἕως ἄν σου βάρος ἐν τοῖς 
σπέλεσι γένηται. 

2 Ὁμηρικῶς ἐγγὺς ἰόντες. Die 
Worte ἐγγὺς ἰόντες, σχεδὸν ἰόντες, 
ἐγγὺς στῆ bezeichnen bei Homer 
in der Regel das Gegeneinander- 
rücken zweier Helden, die sich im 
Zweikampfe versuchen wollen, ent- 
sprechen also unserer Redensart: 
eine Lanze mit einander brechen. 


6 ἐν ἄλλῳ βέῳ bezeichnet eine 
andere Lebensart, als die des Phi- 
losophen. Sokrates hatte ja vor- 
her gezeigt, dafs nur die Philoso- 
Pen für ein seliges Leben nach 

em Tode vorbereitet seien. 

9 πρὶν ἡμᾶς ἀνθρώπους γενέ- 
σϑαι. 928 πρὶν καὶ εἰς ἀνϑρώπου 
εἰδός γε καὶ σῶμα ἀφικέσϑαι, 8514 
ὁτι μὲν γὰρ nv ἡμῶν ἡ ψυχὴ καὶ 
πρὶν εἰς τόδε τὸ εἶδος ἐλϑεῖν. 

10 ἀϑανασίαν μὲν μή, ὅτι δέ. 
Man erwartet etwa πάντα ταῦτα 


μηνύειν, ὅτι πολυχρόνιόν τέ ἐστιν 
ψυχή — ἀλλ᾽ οὐκ ἀϑανασίαν. Die 
von Platon gewählte, etwas auf- 
fällige Wendung weist mit aller 
Entschiedenheit den Gedanken ab, 
als ob sich aus den angegebenen 
Prämissen bereits die Unsterblich- 
keit der Seele selbst folgern liefse. 

13 ἦν nämlich πρὲν εἰς ἀνθρώπου 
σῶμα ἐλϑεῖν. 

ἄϑανατον, ein unsterbliches 
Wesen. 


15 ξώη — ἀπολλύοιτο. Der blofse 
Optativ im Hauptsatze zur Fort- 
setzung der oratıo obliqua. Der- 
selbe ist allerdings nur nach einem 
historischen Tempus üblich ; allein 
ons, von dem hier Alles abhängt, 
ist natürlich im Sinne eines Präte- 
ritums gebraucht. 


22 εἴ τέ τι βούλει, ἃ. 1. καὶ ἕνα, 
εἴ τι βούλει, προσϑῆῇς ἡ ἀφέλῃς. 


36 


EWR E 


106 ΠΑΛΑΤΩ͂ΝΟΣ 
daR οὐδὲν ἔγωγε ἐν τῷ παρόντι,᾽ ἔφη, ᾿ οὔτε ἀφελεῖν οὔτε 


προσϑεῖναι δέομαι" ἔστι δὲ ταῦτα, ἃ λέγω. 

XLV. Ὁ οὖν Σωκράτης συχνὸν χρόνον ἐπισχὼν καὶ πρὸς 
ἑαυτόν τι σκεψάμενος" *ob φαῦλον πρᾶγμα, ἔφη, ᾿α Κέβης, 
ξητεῖς" ὅλως γὰρ δεῖ περὶ γενέσεως καὶ φϑορᾶς τὴν αἰτίαν 
διαπραγματεύσασϑαι. ἐγὼ οὖν σοι δίειμι περὶ αὐτῶν, ἐὼν 
βούλῃ, τά γε ἐμὰ πάϑη" ἔπειτα ἄν τί δοι χρήσιμον φαίνηται 
ὧν dv λέγω πρὸς τὴν πειϑω, περὶ ὧν λέγεις, χρήσει." 
unv, ἔφη ὁ Κέβης, ᾿ βούλομαί γε’ "ἄκουε τοίνυν ὡς ἐροῦν-- 
τος. ἐγὼ γάρ, ἔφη, ᾿ὦ Κέβης, νέος ὧν ϑαυμαστῶς ὡς ἐπεϑύ- 
μησὰ ταύτης τῆς σοφίας, ἣν δὴ καλοῦσι περὶ φύσεως ἱστορίαν. 
ὑπερήφανος γάρ μοι ἐδόκει εἶναι, εἰδέναι τὰς αἰτέας ἑκάστου, 
διὰ τί γίγνεται ἕκαστον καὶ διὰ τί ἀπόλλυται καὶ διὰ τί ἔστι" 
καὶ πολλάκις ἐμαυτὸν ἄνω κάτω μετέβαλλον σκοπῶν πρῶτον 
τὰ τοιάδε, ἄρ᾽ ἐπειδὰν τὸ ϑερμὸν καὶ τὸ ψυχρὸν σηπε- 
δόνα τινὰ λάβῃ, ὥς τινες ἔλεγον, τότε δὴ τὰ ξῷα συντρέφε- 


“ἀλλὰ 


ται. 


5 περὶ γενέσεως καὶ φϑορᾶς τὴν 
αἰτίαν. 96E περὶ τούτων τὴν al- 
τίαν εἰδέναι, 9710 εἰ ovv τις βού- 
λοιτο τὴν αἰτέαν εὑρεῖν περὶ ἕκά- 
στου, 91} εὑρηκέναι Dunv, διδά- 
σκαλον τῆς αἰτίας περὶ τῶν ὄντων, 
98D καὶ αὖ περὶ τοῦ διαλέγεσθαι 
ὑμῖν ἑτέρας τοιαύτας αἰτίας λέγοι. 


9 ἄκουε τοίνυν. ἄκουε, ἄκουε 
δή sehr häufig am Anfang gröfse- 
rer Auseinandersetzungen, um die 
Aufmerksamkeit der Zuhörer auf 
dieselben zu lenken. Gorg. 523 A 
ἄκουε δή, φασί, μάλα καλοῦ λόγου. 
Theaet. 201}. 


10 ἐγὼ γάρ. Über diese Stelle s. 
Einleitung 5. 1 

11 ταύτης τῆς σοφίας, ἣν δὴ κα- 
λοῦσι περὶ φύσεως ἱστορίαν. Damit 
wird der Teil der alten Philoso- 
phie umschrieben, den man als 
Physik bezeichnete. 

12 ὑπερήφανος nämlich ἡ ἢ σοφία. 
Dazu ist Epexegese εἰδέναι, τὰς 
αἰτίας. Ebenso Gorg. 462C οὐκοῦν 


καλόν σοι δοκεῖ ἡ ῥητορικὴ͵ εἶναι, ᾿ 


χαρίξεσϑαι οἷόν τ᾿ εἶναι ἀνϑρώ- 
ποις; In derselben Bedeutung, wie 
hier, ist das Wort ὑπερήφανος ge- 
braucht ebenda 511D οὐ σεμνύνε- 


΄ ι ΄ τ “ mi. 4% N 
καὶ πότερον τὸ αἷμά ἐστιν, ᾧ φρονοῦμεν, ἢ ὁ ἀὴρ ἢ 


ται ἐσχηματισμένη ὡς ὑπερήφανον 


τι διαπραττομένη. 

14 ἐμαυτὸν ἄνω κάτω μετέβαλλον. 
S. zu 906. 

15 σηπεδὼν bezeichnet hier eine 
Art Gührungsprozels, 

16 ὥς τινες ἔλεγον. Dals aus der 
Verbindung des Warmen und Kal- 
ten alles entstehe, lehrten Anaxi- 
mander (Stob. ecl. 123500°A. ἐκ ϑερ- 
μοῦ καὶ ψυχροῦ μίγματος en τὸν 
οὐρανόν]), Anaxagoras Theophr. 
de sensu 59 orı τὸ μὲν μανὸν καὶ 
λεπτὸν ϑερμόν, τὸ δὲ πυκνὸν καὶ 
παχὺ ψυχρόν, ὥσπερ "A. διαιρεῖ τὸν 
ἀέρα καὶ τὸν αἰϑέρα), Archelaos 


(Herm. irris. c. 5 4. ἀποφαινόμε- | 


νος τῶν ὅλων ἀρχὰς ϑερμὸν καὶ 
ψυχρόν). S. zu 868. 

συντρέφεται erklärt das etym. 
magn. durch συνίσταται, πήγνυται. 

17 τὸ αἷμα. Dafs dies die Ansicht 
des Empedokles war, ergiebt sich 
aus dem von ihm 'herrührenden 
Verse: αἷμα γὰρ ἀνθρώποις περι- 
κάρδιόν ἐστι νόημα. 

ὁ ἀήρ. Auct. de plac. phil. 1 8 ὁ 
᾿Δἀναξιμένης ὃ Μιλήσιος ἀρχὴν τῶν 
ὄντων ἀέρα ἀπεφήνατο" ἐκ γὰρ 
τούτου τὰ πάντα γίνεσθαι καὶ 
εἰς αὐτὸν πάλιν ἀναλύεσϑαι, οἷον 


ΦΑΊΔΩΝ, 107 


τὸ πῦρ ἢ τούτων μὲν οὐδέν, ὁ δ᾽ ἐγκέφαλός ἐστιν ὁ τὰς αἰσϑήσεις 
παρέχων τοῦ ἀκούειν καὶ ὁρᾶν καὶ ὀσφραίνεσθαι, ἐκ τούτων 
δὲ γίψνοιτο μνήμη καὶ δόξα, ἐκ δὲ μνήμης καὶ δόξης λαβού- 
σης τὸ ἠρεμεῖν κατὰ ταὐτὰ γίγνεσθαι ἐπιστήμην. καὶ αὖ 
τούτων τὰς φϑορὰς σκοπῶν καὶ τὰ περὶ τὸν οὐρανὸν καὶ τὴν 
γῆν πάϑη. τελευτῶν οὕτως ἐμαυτῷ ἔδοξα πρὸς ταύτην τὴν 
σκέψιν ἀφυὴς εἶναι ὡς οὐδὲν χρῆμα. τεκμήριον δέ σοι ἐρῶ 
ἱκανόν" ἐγὼ γάρ, ἃ καὶ πρότερον σαφῶς ἠπιστάμην, ὥς γε 
ἐμαυτῷ καὶ τοῖς ἄλλοις ἐδόκουν, τότε ὑπὸ ταύτης τῆς σκέψεως 
οὕτω σφόδρα ἐτυφλώϑην, ὥστε ἀπέμαϑον καί, ἃ πρὸ τοῦ 
ὥμην “εἰδέναι, περὶ ἄλλων τε πολλῶν καὶ διὰ τί ἄνϑρωπος αὖὐ-- 


ξάνεται. 
τὸ ἐσϑίειν καὶ πίνειν" 


ἡ ψυχή, φησίν, ἡ ἡμετέρα ἀὴρ 
οὖσα συγκρατεῖ ἡμᾶς, καὶ ὅλον τὸν 


κόσμον πνεῦμα καὶ ἀὴρ περιέχει. 
Dieselbe Theorie vindicierte dem 
Diogenes aus Apollonia Arist. de 
an. 12 405° Ζιογένης δέ, ὥσπερ καὶ 
ἕτεροί τινες, ἀέρα, τοῦτον οἰηϑ'εὶς 
πάντων λεπτομερέστατον εἶναι καὶ 
ἄρχήν. καὶ διὰ τοῦτο γιγνώσκειν 
τὸ καὶ κινεῖν τὴν ψυχήν. Dasselbe 
lehrten Anaximander (Theodoret. 
gr. aff. cur. V 18 p. 72) und Hip- 
pokrates (περὶ ἱερῆς νούσου c. 16). 

1 τὸ πῦρ. Themist. de an. 67 
Ἡράκλειτος ἣν ἀρχὴν τίϑεται τῶν 
ὄντων, ταύτην «τίϑεται καὶ ψυχήν" 
πῦρ γὰρ καὶ οὗτος" τὴν γὰρ ἄνα- 
ϑυμέασιν, ἐξ ἧς τὰ, ἄλλα συνίστη- 
σιν, οὐκ ἄλλο τι ἡ πῦρ ὑποληπτέον. 

ὁ δ᾽ ἐγκέφαλος. Arist. parv. nat. 
p. 469 22 δοκεῖ τισιν αἰσϑάνεσϑαι 
τὰ ξῴα διὰ τὸν ἐγκέφαλον. Von 
dem den Pythagoreern nahe stehen- 
den Arzte Alkmäon aus Kroton 
heifst es Theophr, de sens. 26 ὁπά- 
σας δὲ τὰς αἰσϑήσεις συνηρτῆσϑαί 
πως πρὸς τὸν ἐγκέφαλον, διὸ καὶ 
πηροῦσϑαι κινουμένου καὶ μεταλ- 
λάττοντος τὴν χώραν᾽ ἐπιλαμβά- 
ψνεσϑαι γὰρ τοὺς πόρους dr ὧν αἴ 
αἰσϑήσεις. 

2 ἐκ τούτων. Arist. „anal. post. II 
19 p. 100% 3 ἐκ μὲν οὖν αἰσϑήσεως 
γίνεται μνήμη, ὥσπερ λέγομεν, ἐκ 
δὲ μνήμης πολλάκις τοῦ αὐτοῦ γι- 
νομένης ἐμπειρία —. ἐκ δ᾽ ἐμπει- 
οίας ἢ ἐκ παντὸς ἠρεμήσαντος τοῦ 


τοῦτο γὰρ μην πρὸ τοῦ παντὶ δῆλον εἶναι, ὅτι διὰ 
ἐπειδὰν γὰρ ἐκ τῶν σιτίων ταῖς μὲν 


καϑόλου ἐν τῇ͵ ψυχῇ --- τέχνης 
ἀρχὴ καὶ ἐπιστήμης. 

8 γίγνοιτο. Der Optativ, als ob es 
vorher hielse: ἢ τούτων μὲν οὐ- 
δέν, ἀλλ᾽ ὅπερ ἐλεγόν τινες, ὅτι ὁ 
ἐγκέφαλος ein. 

ἐκ δὲ μνήμης καὶ δόξης λαβού- 
ons τὸ ἠρεμεῖν. Das Gedächtnis 
ist ein Teil der Vorstellung. Die 
Vorstellung aber, an sich schwan- 
kend und veränderlich, findet, wenn 
sie zum festen Wissen geführt hat, 
in diesem gleichsam ihre Ruhe. 

4 κατὰ ταὐτά, wie das Gedächt- 
nis und die Vorstellungen aus den 
sinnlichen Wahrnehmungen hervor- 
gehen. 

γίγνεσϑαι. Der Infinitiv erklärt 
sich daraus, dafs die Rede durch 
den Optativ γίγνοιτο einen obli- 
quen Charakter angenommen hat. 

7 os οὐδὲν χρῆμα nachdrück- 
licher, als ὡς οὐδείς. De leg. I 
6400 (49. Οὐκοῦν πρῶτον μὲν καὶ 
τούτοις ἄρχοντος δεῖς KANTE unv; 
ὡς οὐδενί γὲ πράγματι. 

10 ἐτυφλώϑην. Dazu ist aus dem 
vorausgegangenen & zu ergänzen 
ταῦτα. 

11 διὰ τί, wie gleich nachher 
διὰ τὸ ἐσθίειν καὶ πίνειν. διὰ mit 
dem Accusativ bezeichnet hier die 
Veranlassung und kommt dem Ge- 
brauche des διὰ mit dem Genitiv 

sehr nahe. 

13 ἐπειδὰν γάρ. Sokrates folgte 
also in jüngeren Jahren der Ho- 


ἢ 
I 
ΐ 
4 


108 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


σαρξὶ σάρκες προσγένωνται, τοῖς δὲ ὀστέοις ὀστῶ, καὶ οὕτω κατὰ 
τὸν αὐτὸν λόγον καὶ τοῖς ἄλλοις τὰ αὐτῶν οἰκεῖα ἑκάστοις προσ- 
γένηται, τότε δὴ τὸν ὀλίγον ὄγκον ὄντα ὕστερον πολὺν γεγονέ- 
ναι, καὶ οὕτω γίγνεσθαι τὸν σμικρὸν ἄνϑρωπον μέγαν. οὕτως 
τότε ὥμην᾽ οὐ δοκῶ σοι μετρίως ;᾿ ᾿ ἔμοιγε, ἔφη ὁ Κέβης. 'σκέ- 
ψαι δὴ καὶ τάδε ἔτι. ὥμην γὰρ ἱκανῶς μοι δοκεῖν, ὁπότε τις 
φαίνοιτο ἄνϑρωπος παραστὰς μέγας σμικρῷ μείζων εἶναι 


; αὐτῇ τῇ κεφαλῇ καὶ ἵππος ἵππου" καὶ ἔτι γε τούτων ἐναρ- 


γέστερα, τὰ δέκα μοι ἐδόκει τῶν ὀκτὼ πλέονα εἶναι διὰ τὸ 
δύο αὐτοῖς προσεῖναι, καὶ τὸ δίπηχυ τοῦ πηχυαίου μεῖξον 
5 w, x Ε ᾽ ’ - e , ᾽ te,» , } “ 6 
εἶναι διὰ τὸ ἡμίσει αὐτοῦ ὑπερέχειν. “νῦν δὲ δή,᾽ ἔφη ὁ 
Κέβης, rl σοι δοκεῖ περὶ αὐτῶν; πόρρω που, ἔφη, νὴ 
Ha ἐμὲ εἶναι τοῦ οἴεσθαι περὶ τούτων του τὴν αἰτίαν εἰδέ-- 
ναι, ὕς γε οὐκ ἀποδέχομαι ἐμαυτοῦ οὐδὲ ὡς, ἐπειδὰν Evi τις 
ν.ν κε ν᾿ π΄ ὦ τ , ΄ kl \ 
προσϑὴ Ev, ἢ τὸ Ev, ᾧ προσετέϑη, δύο γέγονεν, ἢ τὸ προστε- 1 


möomerientheorie des Anaxagoras. 
Danach soll überhaupt alles ver- 
mittelst des ordnenden Geistes aus 
einer unendlichen Masse unendlich 
kleiner Urstoffe so entstanden sein, 
dafs Ähnliches sich aus Ähnlichem 
bildete, indem die Bestandteile 
alles dessen, was da sei, wesent- 
lich schon in den Urstoffen, aus 
denen es entstanden ist, vorhan- 
den gewesen seien. Im einzel- 
nen wies er dies am Wachstume 
der lebenden Wesen nach, das da- 
durch bewirkt würde, dafs in den 
Nahrungsmitteln bereits alle die 
Bestandteile vorhanden wären, die 
zum Wachsen der einzelnen Teile 
des Leibes erforderlich wären, 

1 ὀστέοις. Die offene Form ὀστέων 
findet sich 98C. 

5 μετρίως. 8.zu 87D. 

6 ὥμην γάρ. Die Beispiele sind 
den beiden Gebieten entnommen, 
auf denen allein von Gröfsen die 
Rede sein kann, denen des Raumes 
und der Zahl, und zwar so, dafs 
das erste Beispiel von der Gröfse 
eines Menschen blofs den Raum, 
das zweite von der Zehn und Acht 
blofs die Zahl, das dritte endlich 
von dem Zwei- und Einellenmäfse 
beides zugleich berücksichtigt. 

8 αὐτῇ τῇ κεφαλῇ, eben ge- 
rade durch den Kopf. Ebenso 


100E εἴ zig τινα φαίη ἕτερον ἕτέ- 
ου τῇ κεφαλῇ μείζω εἶναι. Der 
ativ bezeichnet hier nicht das 
Maafs (um einen Kopf), sondern die 
Ursache. Sokrates will zeigen, dafs 
er früher die in die Augen fallende 
sinnliche Ursache für die wahre 
gehalten habe, Da es nun, wenn 
ein grolser und ein kleiner Mensch 
beisammenstehn, vor allem die un- 
gleiche Höhe des Kopfes ist, durch 
welche die Gröfse des einen und 
die Kleinheit des anderen in die 
Augen fällt, so giebt es einen für 
den Zweck der ganzen Auseinander- 
BPFEUDE durchaus passenden Sinn, 
wenn Platon den wein sagen 
läfst, der Kopf, an dem ihm die 
Gröfse zur Anschauung gekommen 
sei, habe ihm eben auch als die 
Ursache der Grölse gegolten. 

8 ἵππος ἵππου mämlich μείζων 
εἶναι παραστὰς αὐτῷ. 

11 διὰ τὸ ἡμίσει αὐτοῦ ὑπερ- 
ἔχειν. 101B καὶ τὸ δίπηχυ τοῦ 
anyvalov ἡμίσει μεῖξον εἶναι. 

12 πόρρω που -- ἐμὲ εἶναι. Alle 
angegebenen Ursachen befriedigten 
den Sokrates deshalb nicht, weil 
sie ihm nur als sekundäre, abge- 
leitete erschienen, während er nach 
den primären oder Grundursachen 
forschte. 

14 ἀποδέχομαι. 8. zu 92A. 


DATIADN, 109 


ϑὲν καὶ ᾧ προσετέϑη διὰ τὴν πρόσϑεσιν τοῦ ἑτέρου τῷ ἑτέρῳ 97 


δύο ἐγένετο" ϑαυμάξω γάρ, εἰ, ὅτε μὲν ἑκάτερον αὐτῶν χωρὶς 
ἀλλήλων ἦν, ἕν ἄρα ἑκάτερον ἦν καὶ οὐκ ἤστην τότε δύο, 
ἐπεὶ δ᾽ ἐπλησίασαν ἀλλήλοις, αὕτη ἄρα αἰτία αὐτοῖς ἐγένετο 
δύο γενέσθαι, ἡ ξύνοδος τοῦ πλησίον ἀλλήλων τεϑῆναι. οὐδέ 
γε ὡς, ἐάν τις ἕν διασχίσῃ, δύναμαι ἔτι πείϑεσϑαι, ὡς αὕτη 
αὖ αἰτία γέγονεν ἡ σχίσις τοῦ δύο γεγονέναι" ἐναντία γὰρ 
γίγνεται ἢ τότε αἰτία τοῦ δύο γίγνεσθαι" τότε μὲν γὰρ ὅτι 
συνήγετο πλησίον ἀλλήλων καὶ προσετέϑετο ἕτερον ἑτέρῳ, νῦν 
δ᾽ ὅτι ἀπάγεται καὶ χωρίζεται ἕτερον ἀφ᾽ ἑτέρου: οὐδέ γε, 
διότι ἕν γίγνεται. ὡς ἐπίσταμαι, ἔτι πείϑω ἐμαυτόν, οὐδ᾽ 
ἄλλο οὐδὲν ἑνὶ λόγῳ. διότι γίγνεται ἢ ἀπόλλυται ἢ ἔστι, κατὰ 
τοῦτον τὸν τρόπον τῆς μεϑόδου, ἀλλά τιν᾽ ἄλλον τρόπον 
αὐτὸς εἰκῇ PVEW, τοῦτον δὲ οὐδαμῇ προσίεμαι. 

XLVI ’AAR ἀκούσας μέν ποτε ἐκ βιβλίου τινός. ὡς ἔφη, 
᾿ἀναξαγόρου ἀναγιγνώσκοντος. καὶ λέγοντος, ὡς ἄρα νοῦς 
ἐστιν ὁ διακοσμῶν TE καὶ πάντων αἴτιος, ταύτῃ δὴ τῇ αἰτία 
ἥσϑην τὲ καὶ ἔδοξέ μοι τρόπον τινὰ εὖ ἔχειν τὸ τὸν νοῦν 
εἶναι πάντων αἴτιον, καὶ ἡγησάμην, εἰ τοῦϑ᾽ οὕτως ἔχει, τόν 
γε νοῦν κοσμοῦντα πάντα κοσμεῖν καὶ ἕκαστον τιϑέναι ταύτῃ. 


ὅπῃ ἂν βέλτιστα ἔχῃ" 


8 ἀλλήλων. Der Plural bezüglich 
auf den Singular ἑκάτερον αὐτῶν. 
Aesch, 1 137 ὅσον δ᾽ ἑκάτερον τού- 
τῶν ἀπ᾿ ἀλλήλων διέστηκε καὶ ὡς 
πολὺ διαφέρει. Vgl. 70ER. 

4 αὕτη ἄρα, nämlich ἡ ξύνοδος 
τοῦ πλησίον ἀλλήλων Be αἰ- 
τία αὐτοῖς ἐγένετο, wovon der In- 
finitiv abhängt δύο γενέσϑαι, wäh- 
rend es kurz darauf heilst αἰτία 
— τοῦ δύο γίγνεσϑαι. 

ὅ τοῦ πλησίον ἀλλήλων τεϑῆναι. 
Der Genitiv epexegetisch bei ἡ 
ξύνοδος. Apol. 38D ἀπορίᾳ — τοῦ 
μὴ ἐθέλειν λέγειν, de leg. Ἢ 657 B 
ἡ — ξήτησις τοῦ καινῇ ξητεῖν ἀεὶ 
μουσικῇ χρῆσϑαι. 

6 ὡς etwas auffällig vorausgenom- 
men. 

12 κατὰ τοῦτον τὸν τρόπον τῆς 
μεϑόδου, auf diesem Wege des 
Verfahrens, 

14 εἰκῇ, aufs gerade Wohl, 
auf gut C Glück. 

15 AAN ἀκούσας. Zu konstruieren: 
AAN ἀκούσας μὲν ποτε ἀναγιγνώ- 


> Ex ΄ \ , ς » 
εἰ οὖν τις βούλοιτο τὴν αἰτίαν εὑρεῖν 


σκποντός τινος ἐκ βιβλίου, ὡς ἔφη, 
᾿ἀναξαγόρου. Das Buch des Anaxa- 
goras hiefs τὰ φυσικά. Obgleich 
er den νοῦς den Ordner der Materie 
nannte, liefs er ihn doch nicht or- 
ganisierend die Materie durchdrin- 
gen. So kam erüber den Dualismus 
von Geist und Materie nicht hinaus. 

17 ὁ διακοσμῶν ist ein dem Ana- 
xagoras eigentümlicher Ausdruck. 
Crat. 400A Ti δέ; καὶ τὴν τῶν 
ἄλλων ἁπάντων φύσιν οὐ πιστεύεις 
᾿ναξαγόρᾳ νοῦν καὶ ψυχὴν εἷναιτὴν 
διακοσμοῦσαν καὶ ἔχουσαν: ὃ.Ζὰ 1206. 

91 εἶ οὖν τις βούλοιτο. Wer die 
Ansicht hat, dafs in allem Be- 
stehenden Vernunft herrsche, der 
wird auch in allem einen vernünf- 
tigen Zweck, eine Idee suchen, 
wonach es seine Gestalt und Or- 
ganisation erhalten hat, und kennt 
er diese Idee, dann weifs er auch, 
weshalb und wie etwas entstanden 
ist und wie es untergehen wird. 

τὴν αἰτίαν — περὶ ἑκάστου. N. 
zu 95E. 


B 


C 


110 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


περὶ ἑκάστου, ὕπῃ γίγνεται 7) ἀπόλλυται ἢ ἔστι, τοῦτο δεῖν 

περὶ αὐτοῦ εὑρεῖν, ὕπῃ βέλτιστον αὐτῷ ἐστιν ἢ εἶναι ἢ ἄλλο 
D ὁτιοῦν πάσχειν ἢ ποιεῖν. ἐκ δὲ δὴ τοῦ λόγου τούτου οὐδὲν 
ἄλλο σκοπεῖν προσήκειν ἀνθρώπῳ καὶ περὶ αὑτοῦ καὶ περὶ 
ἄλλων, ἀλλ᾽ ἢ τὸ ἄριστον καὶ τὸ βέλτιστον. ἀναγκαῖον δὲ ἢ 
εἶναι τὸν αὐτὸν τοῦτον καὶ τὸ χεῖρον εἰδέναι" τὴν αὐτὴν γὰρ 
εἶναι ἐπιστήμην περὶ αὐτῶν. ταῦτα δὴ λογιξόμενος ἄσμενος 
εὑρηκέναι ὥμην διδάσκαλον τῆς αἰτίας περὶ τῶν ὄντων κατὰ 
νοῦν ἐμαυτῷ, τὸν Avabayogav, καί μοι φράσειν πρῶτον μέν, 
πότερον ἡ γῆ πλατεῖά ἐστιν ἢ στρογγύλη, ἐπειδὴ δὲ φράσειεν, I 
ἐπεκδιηγήσεσϑαι τὴν αἰτίαν καὶ τὴν ἀνάγκην, λέγοντα τὸ 
ἄμεινον καὶ ὅτι αὐτὴν ἄμεινον ἦν τοιαύτην εἶναι" καὶ εἰ ἐν 
μέσῳ φαίη εἶναι αὐτήν, ἐπεκδιηγήσεσϑαι, ὡς ἄμεινον ἦν αὐτὴν 
ἐν μέσῳ εἶναι" καὶ εἴ μοι ταῦτα ἀποφαίνοιτο, παρεσκευάσμην 
ὡς οὐκέτι ποϑεσόμενος αἰτίας ἄλλο εἶδος. καὶ δὴ καὶ περὶ 15 
ἡλίου οὕτω παρεσκευάσμην ὡσαύτως πευσόμενος καὶ σελήνης 


-- 


98 


ὃ τὸ χεῖρον. Der Komparativ 
neben dem Superlativ (τὸ ἄριστον 
καὶ τὸ βέλτιστον), wie 98B τὸ βέλ- 
τιστον καὶ τὸ χεῖρον. 


8 κατὰ νοῦν ἐμαυτῷ, nach 
meinem Sinn, mit Anspielung 
auf den in der Lehre des Anaxa- 
goras eine so grofse Rolle spielenden 
νοῦς. 

10 ἡ γῆ πλατεῖά ἐστιν ἢ στρογ- 
γύλη. Die älteste Vorstellung von 
der Gestalt der Erde ist die dem 
Augenschein entnommene, dafs sie 
eine flache Scheibe ee! sei. 
So Homer, der sich diese Scheibe 
von einem metallenen, auf dem At- 
las ruhenden Himmelsgewölbe über- 
deckt denkt, so noch Thales, der 
jedoch das Himmelsgewölbe zu 
einer hohlen Himmelskugel aus- 
dehnt und in dieser die Erde auf 
dem Wasser schwimmen läfst, und 
so, was die Gestalt betrifft, im 
wesentlichen die übrigen lonier 
sowie auch die Eleaten, nur dafs 
die einen, wie Anaximenes, sie auf 
der in der unteren Halbkugel des 
Himmels zusammengeprefsten Luft 
ruhen und die andern, wie Anaxi- 
mander und Empedokles, sie frei 
in der Mitte der Himmelskugel 
schweben lassen, wobei jedoch 


diese Schwebung von jenen aus 
dem gleichen Abstande der Erde 
von der Kugel, von diesen aus 
dem schnellen Umschwunge der 
Kugel erklärt wird. Die Ansichten 
des Anaximenes und Empedokles 
verspottet Platon weiter unten 
99B. Die Kugelgestalt der Erde 
(ergerreen lehrten zuerst die Py- 
hagoreer, freilich nur aus dem 
Grunde, weil die Kugel der schönste 
und vollkommenste von allen Kör- 
pern sei, 


12 ἄμεινον nv. Das Imperfekt 
bezeichnet den Grund als das 
ideale Prius. Diese Bedeutung 
des hervorbringenden und vor- 
angehenden Grundes hat es auch 
in dem Aristotelischen τὸ τέ ἦν 
εἶναι. 

15 ποϑεσόμενος. Diese Futur- 
form findet sich nur an dieser 
Stelle; denn Lys. VIII 18 liest man 
jetzt ποϑήσομαι. Vielleicht hat 
man zu der Vulgata ποϑησόμενος 
zurückzukehren. 

16 οὕτω mit ὡσαύτως zu verbin- 
den: ganz auf diese Weise. 
Ebenso 102E οὗτος ὁ αὐτός. Prot. 
3510 καὶ αὖϑις αὖ τὰ ἀνιαρὰ (λέ- 
γεις) ὡσαύτως οὕτως οὐ Ra” ὅσον 
ἀνιαρά, κακά; 


| 


Μὸν... - 


Be 
I 


ΦΑΊΔΩΝ, ııl 


καὶ τῶν ἄλλων ἄστρων, τάχους re πέρι πρὸς ἄλληλα καὶ 
τροπῶν καὶ τῶν ἄλλων παϑημάτων., πῇ ποτε ταῦτ᾽ ἄμεινόν 
ἐστιν ἕκαστον καὶ ποιεῖν καὶ πάσχειν, ἃ πάσχει. οὐ γὰρ ἄν 
ποτὲ αὐτὸν ὥμην φάσκοντά γε ὑπὸ νοῦ αὐτὼ κεκοσμῆσϑαι 
ἄλλην τινὰ αὐτοῖς αἰτίαν ἐπενεγκεῖν 7) ὅτι βέλτιστον αὐτὰ 
οὕτως ἔχειν ἐστίν, ὥσπερ ἔχει" ἑκάστῳ οὖν αὐτὸν ἀποδιδόντα 
τὴν αἰτίαν καὶ κοινῇ πᾶσι τὸ ἑκάστῳ βέλτιστον ὥμην καὶ τὸ 
κοινὸν πᾶσιν ἐπεκδιηγήσεσθαι ἀγαϑόν. καὶ οὐκ ἂν ἀπεδόμην 
πολλοῦ τὰς ἐλπίδας. ἀλλὰ πάνυ σπουδῇ λαβὼν τὰς βίβλους 
ὡς τάχιστα οἷός τ᾽ ἢ ἀνεγίγνωσκον, iv’ ὡς τάχιστα εἰδείην 
τὸ βέλτιστον καὶ τὸ χεῖρον. 

ΧΙΥ͂Π. And δὴ ϑαυμαστῆς ἐλπίδος. ὦ ἑταῖρε, ὠχόμην 
φερόμενος, ἐπειδὴ προϊὼν καὶ ἀναγιγνώσκων ὁρῶ ἄνδρα τῷ 
μὲν νῷ οὐδὲν χρώμενον οὐδέ τινας αἰτίας ἐπαιτιώμενον εἰς 
τὸ διακοσμεῖν τὰ πράγματα, ἀέρας δὲ καὶ αἰϑέρας καὶ ὕδατα 
αἰτιώμενον καὶ ἄλλα πολλὰ καὶ ἄτοπα. καί μοι ἔδοξεν ὁμοιό- 
τατον πεπονϑέναι, ὥσπερ ἂν εἴ τις λέγων. ὅτι Σωκράτης 
πάντα, ὅσα πράττει. νῷ πράττει, κἄπειτα ἐπιχειρήσας λέγειν 
τὰς αἰτίας ἑκάστων, ὧν πράττω, λέγοι πρῶτον μέν, ὅτι διὰ 
ταῦτα νῦν ἐνθάδε χκάϑημαι, ὅτι σύυγκειταί μου τὸ σῶμα ἐξ 


8 ἃ πάσχει. Vollständig ἃ ποιεῖ 
al πάσχει. ἃ ποιεῖ ergänzt sich 
leicht aus dem Zusammenhang. 


7 τὸ ἑκάστῳ βέλτιστον ist natür- 
lich, wie τὸ κοινὸν πᾶσιν, mit ἐπεκ- 
διηγήσεσϑαι zu verbinden. 


τάνοντες ψυχῆς φύσεως, ὅτι πρε- 
σβύτερον ein σωμάτων, διανοηϑέν- 
τὲς δὲ ὡς νεώτερον ἅπανϑ᾽ ὡς εἰ- 
πεῖν ἔπος ἀνέτρεψαν πάλιν, ἕαυ- 
τοὺς δὲ πολὺ μᾶλλον" τὰ γὰρ δὴ 
πρὸ τῶν ‚ ὀμμάτων πάντα αὐτοὶς 
ἐφάνη, τὰ κατ᾽ οὐρανὸν φερόμενα, 
μεστὰ εἶναι λίϑων καὶ γῆς καὶ 
πολλῶν ἄλλων ἀψύχων σωμάτων 
διανεμόντων τὰς αἰτέας παντὸς τοῦ 


8 οὐκ ἂν ἀπεδόμην πολλοῦ. 80 
wertvoll war ihm die Hoffnung, 
die er auf die Lehre des Anaxa- 


goras setzte. 


12 @younv psoousvos,ich wurde 
davon abgebracht, dem Sinne 
nach entsprechend ταύτης (τῆς «i- 
tias) ἐστερήϑην 990. 


18 ἄνδρα. Einfach zu übersetzen: 
als ich beim Weiterlesen 
einen Mann in ihm sehe, der 
usw, Theaet, 155. 


τῷ μὲν νῷ οὐδὲν yo. Derselbe 
Tadel über Anaxagoras findet sich 
de leg. XII 967B καί τινες ἐτόλ- 
μων τοῦτό γε αὐτὸ παρακινδυνεύειν 
καὶ τότε λέγοντες, ὡς νοῦς εἴη ὁ 
διακεκοσμηκὼς. πάνϑ᾽ 000 «κατ᾽ 
οὐρανόν. οἵ δὲ αὐτοὶ πάλιν ἁμαρ- 


κόσμου. Arist. met. 1 4. Xen. mem. 
IV 76. 


15 ἀέρας δὲ καὶ αἰϑέρας. Anaxa- 
goras begnügte sich also mit einer 
mechanischen Erklärung der Vor- 
gänge, die freilich über die letzten 
Gründe derselben keine Auskunft 
giebt. 


17 Σωκράτης-- πράττει - πράττω. 
Nachdem sich Sokrates selbst als 
Objekt der Betrachtung hingestellt 
hatte, identificiert er sich wieder 
Ben demselben. 91 C. Euthyphr. 
5A. 

20 ἐνθάδε, auf dem Bette im 
Gefängnis 61D, 


in ὦ τ nn ον 


ἷ νι, ὁ Der . 
- - 4» 


ne et m ne nn 


99 


2 7220 


IIAAT2NOL 


112 


ὀστέων καὶ νεύρων, καὶ τὰ μὲν ὀστᾶ ἐστιν στερεὰ καὶ δια- 
φυὰς ἔχει χωρὶς ἀπ᾿ ἀλλήλων, τὰ δὲ νεῦρα οἷα ἐπιτείνεσθαι 
καὶ ἀνίεσθαι, περιαμπέχοντα τὰ ὀστᾶ μετὰ τῶν σαρκῶν καὶ 
δέρματος, ὃ συνέχει αὐτώ" αἰωρουμένων οὖν τῶν ὀστέων ἐν 
ταῖς αὑτῶν ξυμβολαῖς χαλῶντα καὶ συντείνοντα τὰ νεῦρα 
κάμπτεσθϑαί που ποιεῖ οἷόν τ᾽ εἶναι ἐμὲ νῦν τὼ μέλη, καὶ διὰ 
ταύτην τὴν αἰτίαν συγκαμφϑεὶς ἐνθάδε κάϑημαι" καὶ αὖ περὶ 
τοῦ διαλέγεσθαι ὑμῖν ἑτέρας τοιαύτας αἰτίας λέγοι, φωνάς τε 
καὶ ἀέρας καὶ ἀκοὰς καὶ ἄλλα μυρία τοιαῦτα αἰτιώμενος, 


Σ ἀμελήσας τὰς ὡς ἀληϑῶς αἰτίας λέγειν, ὅτι, ἐπειδὴ ᾿4ϑηναίοις 


ἔδοξε βέλτιον εἶναι ἐμοῦ καταψηφίσασθαι, διὰ ταῦτα δὴ καὶ 
ἐμοὶ βέλτιον αὖ δέδοκται ἐνθάδε καϑῆσϑαι, καὶ δικαιότερον 
παραμένοντα ὑπέχειν τὴν δίκην, ἣν ἂν κελεύσωσιν" ἐπεί, νὴ 


τὸν κύνα, ὡς ἐγώμαι, πάλαι ἂν ταῦτα τὰ νεῦρά τὲ καὶ τὰ 


ὀστᾶ ἢ περὶ Μέγαρα ἢ Βοιωτοὺς ἦν, ὑπὸ δόξης φερόμενα 
τοῦ βελτίστου, εἰ μὴ δικαιότερον ὥμην καὶ κάλλιον εἶναι πρὸ 
τοῦ φεύγειν τὲ καὶ ἀποδιδράσκειν ὑπέχειν τῇ πόλει δίκην, 
ἥντιν᾽ dv τάττῃ. ἀλλ᾽ αἴτια μὲν τὰ τοιαῦτα καλεῖν λίαν 
ἄτοπον" εἰ δὲ τις λέγοι, ὅτι ἄνευ τοῦ τὰ τοιαῦτα ἔχειν καὶ 
ὀστὰ καὶ νεῦρα καὶ ὅσα ἄλλα ἔχω, οὐκ ἂν οἷός τ᾽ ἦν ποιεῖν 
τὰ δόξαντά μοι, ἀληϑῆ ἂν λέγοι" ὡς μέντοι διὰ ταῦτα ποιῶ, 
ἃ ποιῶ, καὶ ταύτῃ νῷ πράττω, ἀλλ᾽ οὐ τῇ τοῦ βελτίστου 


1 διαφυάς. διαφναὶ dasselbe, 
wie die gleich folgenden ξυμβολαΐί. 
Cic. de nat. deor. II 55 139 über- 
setzt beides mit commissurae. 

4 αἰωρουμένων οὖν τῶν ὀστέων 
ἐν ταῖς αὑτῶν Ev β. Dieselbe Wort- 
stellung 117A ᾿ἰδὼν ὁ Σωκράτης 
τὸν ἄνθρωπον, 1040 ἡ ἐναντία 
ἰδέα ἐκείνῃ τῇ μορφῇ. 

10 ἀμελήσας — λέγειν. Ale. I 
1180 μανικὸν γὰρ ἐν νῷ ἔχεις ἐπι- 
χεέρημα ἐπιχειρεῖν — διδάσκειν, ἃ 
οὐκ οἶσϑα ἀμελήσας μανϑάνειν. 
Xen. Cyr. VII 2 17. 

11 βέλτιον εἶναι. 115A δοκεῖ 
γὰρ δὴ βέλτιον εἶναι λουσάμενον 
πιεῖν τὸ φάρμακον, Crit. 54B. 

18 κελεύσωσιν vom speciellen 
Falle. Was bald darauf „folgt, ὑπ- 
ἔχειν τῇ πόλει δίκην, ἥντιν᾽ ἂν 
τάττῃ ist allgemein gesagt. 

vn τὸν κύνα, eine dem Sokrates 
sehr geläufige Form der Beteue- 
rung. Apol. 22A Gorg. 461A. So- 


krates vermied bei Beteuerungs- 
schwüren die Anrufung einer Gott- 
heit, 

15 ἢ περὶ Μέγαρα ἢ Βοιωτούς. 
Theben und Megara werden als die 
nächsten Städte, wohin Sokrates 
fliehen „könnte, auch erwähnt Crit, 
53B αὐτὸς δὲ πρῶτον ,μὲν ἐὰν εἰς 
τῶν ἐγγύτατά τινα πόλεων ἔλθῃς 


ἢ Θήβαξε ῇ Μεγάραδε , εὐνομοῦν- ᾿ 


ται γὰρ ἀμφότεραι, πολέμιος ἥξεις, 
ὦ Σώκρατες, τῇ τούτων πολιτείᾳ. 

16 κάλλιον 8 ναι πρὸ τοῦ φεύ- 
γειν. Crit. 54B μήτε παῖδας περὶ 
πλείονος ποιοῦ μήτε τὸ ξῆν μήτε 
ἄλλο μηδὲν πρὸ τοῦ δικαίου. 

17 ἀποδιδράσκειν von entlaufen- 
den Sklaven gesagt. Crit. 52D 
πράττεις; ἅπερ ἂν δοῦλος φαυλό- 
τατος πράξειεν, ἀποδιδράσκειν ἐπι- 
χειρῶν. 


22 ταύτῃ͵ hat seinen natürlichen 


Gegensatz in τῇ τοῦ βελτίστου ai- 
ρέσει. 


Dafs ich insofern, als ich. 


77 α. 


PAIA 


αἱρέσει, πολλὴ ἂν καὶ μακρὰ ῥαϑυμία εἴη τοῦ λόγου. 


ΩΝ, 113 


τὸ γὰρ 


μὴ διελέσθαι οἷόν τ᾽ εἷναι, ὅτι ἄλλο μέν τί ἐστι τὸ αἴτιον 

- » ” « ” ? \ ͵ ’ " ’ v 
τῷ ὄντι, ἄλλο δὲ ἐκεῖνο, ἄνευ οὐ τὸ αἴτιον οὐκ ἄν ποτ᾽ εἴη 
αἴτιον" ὃ δή μοι φαίνονται ψηλαφῶντες ol πολλοὶ ὥσπερ ἐν 
5 σκότει, ἀλλοτρίῳ ὀνόματι προσχρώμενοι, ὡς αἴτιον αὐτὸ προσ- 
αγορεύειν. διὸ δὴ καὶ ὁ μέν τις δίνην περιτιϑεὶς τῇ γῇ ὑπὸ 
τοῦ οὐρανοῦ μένειν δὴ ποιεῖ τὴν γῆν, ὁ δὲ ὥσπερ καρδόπῳ 

᾿ ΄ \ δ.» ς \ N - ς πὰ 

πλατείᾳ βάϑρον τὸν ἀέρα ὑπερείδει" τὴν δὲ τοῦ ὡς οἱόν τὲ 
βέλτιστα αὐτὰ τεϑῆναι δύναμιν οὕτω νῦν κεῖσθαι. ταύτην 
οὔτε ξητοῦσιν οὔτε τινὰ οἴονται δαιμονίαν ἰσχὺν ἔχειν, ἀλλὰ 
ἡγοῦνται τούτου Ἄτλαντα ἄν ποτε ἰσχυρύτερον καὶ ἀϑανατώ- 
τερον καὶ μᾶλλον ἅπαντα συνέχοντα ἐξευρεῖν, καὶ ὡς ἀληϑῶς 


τὸ ἀγαϑὸν καὶ δέον ξυνδεῖν καὶ συνέχειν οὐδὲν οἴονται. 


meine Glieder bewege, vernünftig 
handle, nicht aber insofern ich alle- 
mal das Beste wähle, das zu be- 
haupten wäre eine grolse Gedan- 
kenlosigkeit. 

1 τὸ γὰρ un διελέσϑαι οἷόν τ᾽ 
εἶναι. Der absolute Infinitiv mit 
zo als Ausruf der Verwunderung: 
was sagst du dazu, dafs usw. Symp, 
177 C τὸ οὖν τοιούτων πέρι πολλὴν 
σπουδὴν ποιήσασϑαι, Ἔρωτα δὲ 

μηδένα πω ἀνθρώπων τετολμηκέ- 
ναι --- ἀξίως ὑμνῆσαι. 

2 ἄλλο μέν τί ἔστι, Tim. 460 
ταῦτ᾽ οὖν πάντα ἐστὶ τῶν ξυν- 
αἰτίων, οἷς ϑιεὸς ὑπηρετοῦσι ‚xen- 
ται τὴν τοῦ ἀρίστου κατὰ τὸ ὃδυ- 
νατὸν ἐδέαν ἀποτελῶν" ,δοξάξεται 
δὲ ὑπὸ τῶν πλείστων οὐ ξυναίτια 
ἀλλ᾽ αἴτια εἶναι τῶν πάντων, ψυ- 
χοντὰ καὶ θερμαίνοντα πηγνύντα 
τε καὶ διαχέοντα καὶ ὅσα τοιαῦτα 
Τα θαΜΝ Ähnliches im Θοτρ. 
467 

46 von ψηλαφῶντες und von 
προσαγορεύειν abhängig. 

ψηλαφῶντες. Arist. pac. „690 πρὸ 
τοῦ μὲν οὖν ἐψηλαφῶμεν ἐν σκότῳ 
τὰ πράγματα, ecel. 315. 

5 αὐτὸ nimmt das ὃ wieder auf. 

6 ὁ μέν τις. Geht auf Empedo- 
kles. Aristot. de 608]. II 13 οἵ δ᾽, 
ὥσπερ ᾿Εμπεδοκλῆς, τὴν τοῦ οὐρα- 
νοῦ φορὰν κύκλῳ περιϑέουσαν καὶ 
ϑᾶττον φερομένην τὴν τῆς γῆς 
φορὰν κωλύειν, καϑάπερ τὸ ἐν τοῖς 
κυάϑοις ὕδωρ. καὶ γὰρ τοῦτο κύ- 

PLAT. PHAED. 


ἐγὼ 


κλῳ τοῦ κυάϑου φερομένου πολλά- 
κις κάτω τοῦ χαλκοῦ γινόμενον 
ὅμως οὐ φέρεται κάτω πεφυκὸς 
φέρεσϑαι διὰ τὴν αὐτὴν αἰτίαν. 
S. zu 91 Ὁ. 

ὑπὸ τοῦ οὐρανοῦ zu verbinden 
mit δίνη. δίένη ὑπὸ τοῦ οὐρανοῦ 
ist einvom Himmel ausgehen- 
der Wirbel. 110 E σηπεδόνος καὶ 
ἅλμης ὑπὸ τῶν δεῦρο ξυνερρυηκό- 
των. polit. 291 " καὶ μετὰ μοναρ- 
χίαν εἴποι τις ἄν, οἶμαι, τὴν ὑπὸ 
τῶν ὀλίγων δυναστείαν. 

1 ὁ δέ, Anaximenes. Von diesem 
heifst es Plut. strom. apud Euseb, 
pr. ev. 18 πιλουμένου δὲ τοῦ ἀέρος 
πρώτην γεγενῆσθαι λέγει τὴν γῆν 
πλατεῖαν μάλα" διὸ καὶ κατὰ 10- 
yov αὐτὴν ἐποχεῖσϑαι τῷ ἀέρι. 

8 τὴν δὲ τοῦ ὡς οἷόν τε. Zu 
konstruieren: τὴν δὲ δύναμιν, τοῦ 
οὕτω νῦν αὐτὰ κεῖσϑαι, ὡς οἷόν τε 
βέλτιστα τεϑῆναι. 

9 αὐτά, Erde, Himmel, Luft. 

11 τούτου "άτλαντα. Auf diese 
Stelle scheint Aristoteles de coel. 
I ı Rücksicht zu nehmen: διόπερ 
οὔτε κατὰ τὸν τῶν παλαιῶν ῦϑον 
ὑποληπτέον ἔχειν, οἵ φασιν Ἄτλαν- 
τός τινος αὐτῷ (τῷ οὐρανῷ) προσ- 
δεῖσϑαι τὴν σωτηρίαν. 

18 τὸ ἀγαθὸν καὶ δέον, das 
Gute und Zweckmäfsige d.h. 
die der Welt und allen einzelnen 
Erscheinungen derselben zu Grunde 
liegende Idee, durch die alles so 
gut und zweckmälsig organisiert 


8 


114 ΠΛΆΤΩΝΟΣ ΠΝ 


μὲν οὖν τῆς τοιαύτης αἰτίας, ὅπῃ ποτὲ ἔχει, μαϑητὴς ὁτουοῦν 
ἥδιστ᾽ ἂν γενοίμην" ἐπειδὴ δὲ ταύτης ἐστερήϑην καὶ οὔτ᾽ 
αὐτὸς εὑρεῖν οὔτε παρ᾽ ἄλλου μαϑεῖν οἷός τε ἐγενόμην, τὸν 

Ὁ δεύτερον πλοῦν ἐπὶ τὴν τῆς αἰτίας ξήτησιν N πεπραγμάτευ- 
μαι, βούλει 001,’ ἔφη, "ἐπίδειξιν ποιήσωμαι, ὦ Κέβης" ὑπερ-" 
φυῶς μὲν οὖν,᾽ ἔφη, “ὡς βούλομαι. 

XLVIU, “Ἔδοξε τοίνυν wor,’ ἡ δ᾽ ὕς, 'μετὰ ταῦτα, ἐπειδὴ 
ἀπείρηκα τὰ ὄντα σκοπῶν, δεῖν εὐλαβηϑῆναι, μὴ πάθοιμι, 
ὕπερ ol τὸν ἥλιον ἐκλείποντα ϑεωροῦντες καὶ σκοπούμενοι" 
διαφϑείρονται γάο που ἔνιοι τὰ ὄμματα, ἐὰν μὴ ἐν ὕδατι N τ 

Ε rıvı τοιούτῳ σκοπῶνται τὴν εἰκόνα αὐτοῦ. τοιοῦτόν τι καὶ 
ἐγὼ dısvondnv, καὶ ἔδεισα μὴ παντάπασι τὴν ψυχὴν τυφλω- 
ϑείην βλέπων πρὸς τὰ πράγματα τοῖς ὄμμασι καὶ ἑκάστῃ τῶν 
αἰσϑήσεων ἐπιχειρῶν ἅπτεσθαι αὐτῶν. ἔδοξε δή μοι χρῆναι 
εἰς τοὺς λόγους καταφυγόντα ἐν ἐκείνοις σκοπεῖν τῶν ὕντων 
τὴν ἀλήϑειαν. ἴσως μὲν οὖν ᾧ εἰκάξω τρόπον τινὰ οὐκ ἔοικεν. 

10000 γὰρ πάνυ συγχωρῶ τὸν ἐν τοῖς λόγοις σκοπούμενον τὸ 


wird, dass es in sich selber zu- 
sammenschliefst und zusammenhält 
(Evvdeiv καὶ συνέχειν). 

8 τὸν δεύτερον πλοῦν. Die zweit- 
beste Fahrt machen war ein Schiffer- 
ausdruck und wurde von denen 
gesagt, die bei mangelndem Fahr- 
winde sich der Ruder zu bedienen 
genötigt waren. Suid, δεύτερος 
πλοῦς ὅταν ἀποτυχών τις οὐρίου 
κώπαις πλεῖ. Sprichwörtlich wurde 
es dann auf solche angewandt, die, 
wenn sie das Beste und Wünschens- 
werteste nicht erreichen konnten, 
sich um die Erreichung des Nächst- 
besten bemühten. Phil. 19 Ο καλὸν 
μὲν τὸ ξύμπαντα γιγνώσκειν τῷ 
σώφρονι, δεύτερος δ᾽ εἶναι πλοῦς 
δοκεῖ μὴ λανϑάνειν αὐτὸν αὑτόν. 
So auch an unserer Stelle. Als 
das Höchste in der Philosophie galt 
dem Sokrates die Vernunft als die 
eine, das ganze Weltall bestim- 
mende Idee nachzuweisen und von 
ihr aus dann alle einzelnen Er- 
scheinungen als Ausstrahlungen 
derselben nach ihrer Zweckmälsig- 
keit zu erklären. Die Hoffnung 
eine solche Erklärung zu erhalten 
hatte Anaxagoras in ihm angeregt, 
aber nicht erfüllt und er selbst 
hatte, wie er wenigstens hier sagt, 


die Fähigkeit dazu nicht gehabt 
und sich deshalb damit begnügt 
die einzelnen Erscheinungen auf 
die Begriffe und Ideen, von denen 
aus ihre Zweckmäfsigkeit erkannt 
werden könnte, und die besonderen 
Ideen dann wieder auf allgemeinere 
zurückzuführen und so endlich zur 
höchsten und allgemeinsten, der 
Vernunft selbst, hinaufzusteigen. 

4 n πεπραγμάτευμαι. Zu kon- 
struieren: βούλει σοὶ ἐπίδειξιν 
ποιήδωμαι, 7 πεπραγμάτευμαι τὸν 
δεύτερον πλοῦν. 

5 ἐπίδειξιν ποιήσωμαι. Sokrates 
scheint auf die Prunkreden der So- 
phisten anzuspielen, die man mit 
den Ausdrücken ἐπιδείκνυσθαι, ἐπι- 
δείξεις ποιεῖσϑαν zu bezeichnen 
pflegte. = 

9 ὅπερ οἵ τὸν ἡλιον ἐκλείποντα 
ϑεωροῦντες. (ic. Tusc. I 80 73 
nisi idem nobis accideret — quod 
eis saepe usu venit, qwi cum acriter 
oculis deficientem solem intwerentur, 
ut aspectum ommino amitterent. 

15 εἰς τοὺς λόγους. λόγοι sind 
hier die Begriffe. 

16 ἔοικεν, nämlich τὸ ἐν τοῖς 
λόγοις σκοπεῖσϑαι τὰ ὄντα. 

17 οὐ γὰρ πάνυ συγχωρῶ. Da 
Sokrates vorher das Betrachten der 


u EU a Ve ve 


ΦΑΊΔΩΝ, 115 


ὄντα ἐν εἰκόσι μᾶλλον σκυπεῖν ἢ τὸν ἐν τοῖς ἔργοις" ἀλλ᾽ 
οὖν δὴ ταύτῃ γε ὥρμησα καὶ ὑποθέμενος ἑκάστοτε λόγον, ὃν 
ἂν κρίνω ἐρρωμενέστατον εἷναι, ἃ μὲν ἄν μοι δοκῇ τούτῳ 
συμφωνεῖν, τίϑημι ὡς ἀληϑῆ ὄντα, καὶ περὶ αἰτίας καὶ περὶ 
στῶν ἄλλων ἁπάντων, ἃ δ᾽ ἂν un, ὡς οὐκ ἀληϑῆ. βούλομαι 
δέ σοι σαφέστερον εἰπεῖν, ἃ λέγω" οἶμαι γάρ σὲ νῦν οὐ μαν-- 
Havsıv? ‘ob μὰ τὸν Ζία,᾽ ἔφη ὁ Κέβης, "οὐ σφόδρα. 
XLIX. "AR, ἡ δ᾽ ὅς, "ὧδε λέγω, οὐδὲν καινόν, ἀλλ᾽ Β 
ἅπερ ἀεὶ καὶ ἄλλοτε καὶ ἐν τῷ παρεληλυϑότι λόγῳ οὐδὲν 
ὺ πέπαυμαι λέγων. ἔρχομαι γὰρ δὴ ἐπιχειρῶν σοι ἐπιδείξασϑαι 
τῆς αἰτίας τὸ εἶδος, ὃ πεπραγμάτευμαι, καὶ εἶμι πάλιν ἐπ’ 
ἐκεῖνα τὰ πολυϑρύλητα καὶ ἄρχομαι an’ ἐκείνων ὑποϑέμενος 
εἶναί τι καλὸν αὐτὸ καϑ' αὑτὸ καὶ ἀγαϑὸν καὶ μέγα καὶ τάλλα 
πάντα" ἃ εἴ μοι δίδως τε καὶ συγχωρεῖς εἶναι ταῦτα. ἐλπίζω 
ὅσοι ἐκ τούτων τὴν αἰτίαν ἐπιδείξειν καὶ ἀνευρήσειν, ὡς ἀϑά- 
vorov ἡ ψυχή. “ἀλλὰ μήν, ἔφη ὁ Κέβης, “ὡς διδόντος 001 C 
οὐκ ἂν φϑάνοις περαίνων. σκόπει On, ἔφη, “τὰ ἑξῆς ἐκεί--: 
νοις, ἐάν σοι ξυνδοκῇ ὥσπερ ἐμοί. φαίνεται γάρ μοι, εἴ Ti 
ἐστιν ἄλλο καλὸν πλὴν αὐτὸ τὸ καλόν, οὐδὲ δι᾽ ἕν ἄλλο κα- 
Ὁ λὸν εἶναι ἢ διότι μετέχει ἐκείνου τοῦ καλοῦ" καὶ πάντα δὴ 
οὕτως λέγω. τῇ τοιᾷδε αἰτίᾳ συγχωρεῖς; “συγχωρῶ, ἔφη. 


“οὐ τοένυν,᾽ ἡ δ᾽ ὅς, “ἔτι μανϑάνω οὐδὲ δύναμαι τὰς ἄλλας 
Dinge in ihren Begriffen mit dem ἅπερ ἀεὶ λέγω, -- οὐδὲν καινότε- 
Betrachten des Sonnenbildes im ρον. 


Wasserspiegel verglichen hat, so 
will er nun vorbeugen, dafs dieser 
Vergleich nicht zum Nachteile 
derer ausgelegt werde, die das 
Wesen der Dinge nicht an diesen 
in ihrer wirklichen Erscheinung, 
sondern an den ihnen zu Grunde 
liegenden Begriffen zu erkennen 
suchen. Beide, der die Sonne im 
Wasserbilde und der die Dinge in 
ihren Begriffen Betrachtende, ab- 
strahieren allerdingsvon den Dingen 
als solchen in ihrer unvermittelten 
Erscheinung; aber der letztere sieht 
mehr die Wahrheit und das Wesen 
der Dinge, der erstere nur Bilder 
von ihnen, Denn die Begriffe oder 
Ideen sind Urbilder, die Dinge die 
Abbilder, also die eigentlichen ei- 
κόνες von ‚jenen. 


8 ὧδε λέγω, οὐδὲν καινόν. 115 B 


9 καὶ ἐν τῷ παρεληλυϑότι λόγῳ. 
δὲ XIX u. fg. 

10 ἐπιχειρῶν — ἐπιδείξασϑαι 
entspricht dem Futur ἐπιδειξόμενος. 

11 οὐκ ἂν φϑάνοις περαίνων. 
Eigentlich Frage: würdest du es 
nicht sofort durchführen? 
Dann im Sinne einer Aufforderung: 
führe es sofort durch! Symp. 
185 E οὐκ ἂν φϑάνοις λέγων. 

τὰ ἑξῆς ἐκείνοις dem Sinne nach 
gleich τὰ ἐχόμενα ἐκείνων. 

19 οὐδὲ δι΄ ἕν ἄλλο. Xen. Cyr. 
II 1 21 ὅτι οὐδὲ δι᾽ ἕν ἄλλο τρέ- 
φονται. ὃ. zu 72D. 

21 τῇ τοιᾷδε αἰτίᾳ συγχωρεῖς: 
Polit, 258 A συγχωρεῖς οὖν οἷς λέ- 
yeı; Ebenso ist ὁμολογεῖν. kon- 
struiert de rep. VI 490 D πᾶς μὲν 
ἀναγκασϑήσεται ὁμολογεῖν οἷς As- 
γομεν. 

οἷ 


ἀν 


110 IIAATSNOLE 


αἰτέας τὰς σοφὰς ταύτας γιγνώσκειν" ἀλλ᾽ ἐάν vig μοι λέγῃ, 
διότε καλόν ἐστιν ὁτιοῦν, ἢ χρῶμα εὐανϑὲς ἔχον ἢ σχῆμα ἢ 
ἄλλο ὁτιοῦν τῶν τοιούτων, τὰ μὲν ἄλλα χαίρειν ἐῶ, ταράτ-- 
τομαι γὰρ ἐν τοῖς ἄλλοις πᾶσι, τοῦτο δὲ ἁπλῶς καὶ ἀτέχνως 


καὶ ἴσως εὐήϑως ἔχω παρ᾽ ἐμαυτῷ, ὅτι οὐκ ἄλλο τι ποιεῖ ὕ 


αὐτὸ καλὸν ἢ ἡ ἐκείνου τοῦ καλοῦ εἴτε παρουσία εἴτε κοινω-- 
vie, [εἴτε] ὕπῃ δὴ καὶ ὅπως προσγενομένη" οὐ γὰρ ἔτι τοῦτο 
διισχυρίξζομαι, ἀλλ᾽ ὅτι τῷ καλῷ πάντα τὰ καλὰ γίγνεται καλά, 
τοῦτο γάρ μοι δοκεῖ ἀσφαλέστατον εἶναι καὶ ἐμαυτῷ ἀπο- 
κοίνασθϑαι καὶ ἄλλῳ, καὶ τούτου ἐχόμενος ἡγοῦμαι οὐκ ἄν 
ποτὲ πεσεῖν, ἀλλ᾽ ἀσφαλὲς εἶναι καὶ ἐμοὶ καὶ ὁτῳοῦν ἄλλῳ 
ἐποκρένασϑαι, ὅτι τῷ καλῷ τὰ καλὰ καλά, ἢ οὐ καὶ σοὶ 
δοκεῖ; δοκεῖ. καὶ μεγέϑει ἄρα τὰ μεγάλα μεγάλα καὶ τὰ 
μείζω μείζω, καὶ σμικρότητι τὰ ἐλάττω ἐλάττω; “ναί. “οὐδὲ 
σὺ ἄρ᾽ ἂν ἀποδέχοιο, εἴ τίς τινὰ φαίη ἕτερον ἑτέρου τῇ κε- 
φαλῇ μείζω εἶναι, καὶ τὸν ἐλάττω τῷ αὐτῷ τούτῳ ἐλάττω, 


101 ἀλλὰ διαμαρτύροιο ἄν, ὅτι σὺ μὲν οὐδὲν ἄλλο λέγεις ἢ ὅτι 


τὸ μὲν μεῖξον πᾶν ἕτερον ἑτέρου οὐδενὶ ἄλλῳ μεῖζόν ἐστιν ἢ 


2 διότι καλόν ἐστιν ὁτιοῦν. Die 
Farbe an sich, die Form an sich 
kann einen Gegenstand nicht schön 
machen, sondern nur, wenn sich 
aus dem Begriff der Schönheit nach- 
weisen läfst, dafs gerade diese 
Farbe, diese Form diejenige ist, 
welche jener Begriff für diesen Ge- 
genstand fordert, und also der Ge- 
genstand als an dem Begriff der 
Schönheit Anteil habend oder mit 
ihm übereinstimmend aufgezeigt ist, 

ἔχον. Das Partizip erklärend zu 
διότι hinzugefügt. 85. zu 59 A. 

4 ἀτέχνως. Harpocrat. ᾿Δτεχνῶς 
περισπωμένως μὲν ἀντὶ τοῦ σαφῶς 
ἢ βεβαίως ἢ ἀσφαλῶς ἢ φανερῶς, 
παροξυτόνως δὲ ἀντὶ τοῦ ἀμελῶς 
καὶ ἄνευ τέχνης. Vgl. 906. 

5 ἔχω παρ᾽ ἐμαυτῷ. 8. zu TLA, 

6 εἴτε παρουσία εἴτε κοινωνία. 
Platon läfst es unentschieden, ob 
man das Verhältnis der Ideen- 
welt zur Erscheinungswelt als eine 
wirkliche Anwesenheit (παρουσία) 
der Idee bei den Erscheinungen oder 
als eine Teilnahme (zoıwwv/«) der 
Natur der letzteren an der der 
ersteren bezeichnen solle. Parm. 
133 Ὁ τὰ παρ᾽ ἡμῖν site ὁμοιώματα 


εἴτε ὅπῃ δή τις αὐτὰ τέϑεται. Die 
Erscheinungen tragen, da sie nach 
den Ideen geschaffen sind, das Ge- 
präge derselben, wenn auch nicht 
ganz rein und deutlich, an sich 
und sind, was sie sind, nur durch 
jene. " 

7 ὅπῃ καὶ ὅπως. 8. zu 18 Ὁ, 

οὐ γὰρ ἔτι τοῦτο ὃ. ΑΥἰδῦ, met. 
1 6 τὴν μέντοι γε μέϑεξιν — ητις 
ἂν εἴη τῶν εἰδῶν, ἀφεῖσαν ἐν κοι- 
νῷ ζητεῖν. 

10 τούτου ἐχόμενος. 101 Ὁ ἐχό- 
μένος ἐκείνου τοῦ ἀσφαλοῦς τῆς 
ὑποϑέσεως. 

11 πεσεῖν scheint gewählt mit 
Rücksicht auf das Verb ἔχεσϑαι, 
sich an etwas halten. 

13 μεγέϑει, wegen seiner Grölse 
d. h. wegen seiner Teilnahme an 
der Idee der Gröfse, 

15 τῇ κεφαλῇ. Genauer διὰ τὸ 
τῇ κεφαλῇ ὑπερέχειν. Ebenso 101 B 
ἡμίσει gleich διὰ τὸ ἡμίσει αὐτοῦ 
ὑπερέχειν. Vgl. 96 E. 

17 ὅτι τὸ μὲν ueifov. Wenn ich 
von zwei Gegenständen den einen 
grols, den andern klein nenne, so 
hängt alles davon ab, wie sie zu 
dem Begriffe der Grölse stehen; 


i 


U 


ΦΑΊΔΩΝ, 


117 


μεγέϑει καὶ διὰ τοῦτο usikov, διὰ τὸ μέγεϑος, τὸ δὲ ἔλαττον 
οὐδενὶ ἄλλῳ ἔλαττον ἢ σμικρότητι καὶ διὰ τοῦτο ἔλαττον, 
διὰ τὴν σμικρότητα, φοβούμενος. οἶμαι, μή τίς σοι ἐναντίος 
λόγος ἀπαντήσῃ, ἐὰν τῇ κεφαλῇ μείξονά τινὰ φῇς εἷναι καὶ 
s ἐλάττω, πρῶτον μὲν τῷ αὐτῷ τὸ μεῖξον μεῖξον εἷναι καὶ τὸ 
ἔλαττον ἔλαττον, ἔπειτα τῇ κεφαλῇ σμικρᾷ οὔσῃ τὸν μείξω 
usw εἶναι, καὶ τοῦτο δὴ τέρας εἷναι, τὸ σμικρῷ τινι μέγαν 


\ 
τινὰ εἶναι. 


“ἔγωγε. ἔφη. “οὐκοῦν , 


ἢ οὐκ ἂν φοβοῖο ταῦτα; καὶ ὁ Κέβης γελάσας" 
5 ν᾽ 
ῃ ὃ 


“ 


, ς \ ’ - 93 \ -΄ 
ὃς, τὰ δέκα τῶν ὀκτῶ δυοῖν 


ı πλείω εἷναι. καὶ διὰ ταύτην τὴν αἰτίαν ὑπερβάλλειν, φοβοῖο 
ἂν λέγειν, ἀλλὰ μὴ πλήϑει καὶ διὰ τὸ πλῆϑος; καὶ τὸ δίπηχυ 
τοῦ πηχυαίου ἡμίσει μεῖξον εἶναι. ἀλλ᾽ οὐ μεγέϑει; ὁ αὐτὸς 


15 σχισϑέντος τὴν σχίσιν οὐκ εὐλαβοῖο ἂν λέγειν ; 


γάρ που φόβος. πάνυ γε. 


ἔφη. 


“τί δέ; ἑνὶ ἑνὸς προστε-- 


ϑέντος τὴν πρόσϑεσιν αἰτίαν εἶναι τοῦ δύο γενέσϑαι ἢ δια- 


’ Ἢ 
καὶ μέγα ἂν 


βοῴης. ὅτι οὐκ οἶσϑα ἄλλως πως ἕκαστον γιγνόμενον ῇ μετα- 
σχὸν τῆς ἰδίας οὐσίας ἑκάστου. οὗ ἂν μετάσχῃ. καὶ ἐν τούτοις 
οὐκ ἔχεις ἄλλην τινὰ αἰτίαν τοῦ δύο γενέσϑαι ἀλλ᾽ ἢ τὴν τῆς 
δυάδος μετάσχεσιν. καὶ δεῖν τούτου μετασχεῖν τὰ μέλλοντα 


der eine hat mehr Anteil an die- 
sem Begriffe, als der andere. 

3 ἐναντίος Aoyos, wie schon aus 
dem Prädikat (ἀπαντήσῃ) hervor- 
geht, personifiziert zu denken. 

4 ἐὰν τῇ κεφαλῇ. Wie Sokrates 
97 AB erklärt, er könne sich nicht 
denken, dafs aus zwei entgegen- 
gesetzten Ursachen, dem Zufügen 
und dem Trennen, dieselbe Wir- 
kung hervorgehen und aus einem 
Gegenstande, je nachdem man ihn 
zu einem anderen hinzufüge oder 
ihn trenne, zwei werden könnten, 
so sagt er an unserer Stelle, dafs 
aus derselben Ursache, dem Kopfe, 
nicht zwei entgegengesetzte Wir- 
kungen, das Gröfser- und das Klei- 
nerwerden, hervorgehen können. 
Denn eine Ursache kann nicht eine 
ihrem Wesen entgegengesetzte Wir- 
kung haben. 

μείξονα — ἐλάττω. Beide For- 
men finden sich auch sonst neben 
einander. De leg. II 657 A οὔτε τι 
καλλίονα οὔτε αἰσχίω, III 690 Β τὸν 
κρείττονα μὲν ἄρχειν, τὸν ἥττω δὲ 
ἄρχεσϑαι. 


7 καὶ τοῦτο -- εἶναι. Der In- 
finitiv, als ob nicht alles von φο- 
Bovusvos abhängig wäre, sondern 
von einem Verbum des Erwägens. 

τέρας häufig vom logischen Wi- 
derspruch. Parm. 129B εἰ γὰρ αὐτὰ 
τὰ ὅμοιά τις ἀπέφαινεν ἀνόμοια 
γιγνόμενα — τέρας ἄν, οἶμαι, ἦν. 
Theaet. 168 ἢ. 

11 un nach λέγειν. Die Vernei- 
nung wird als nur in der Vor- 
stellung des Subjekts vorhanden 
bezeichnet. Sauppe zu Prot. 319B. 

14 διασχισϑέντος. 97 A οὐδέ γε 
ὡς; ἐᾶν τις ἕν διασχίσῃ, δύναμαι 
ἔτι πείϑεσθαι, ὡς αὕτη͵ αὖ αἰτία 
γέγονεν ἡ σχίσις τοῦ δύο γεγονέ- 
ναι. 

15 μέγα ἂν βοῴώης. μέγα βοᾶν 
von der zuversichtlichen Sprache 
der Philosophen, Plut. de stoic. 
Ῥ. 1068 D ὁ δὲ ἐκ τῆς στοᾶς βοῶν 
μέγα καὶ κεκραγώς. ἐγὼ μόνος εἰωὶ 
βασιλεύς, p. 1169 Ὁ μέγα βοῶντες, 
ὡς ἕν ἐστιν ἀγαϑόν. 

19 καὶ δεῖν Der Infinitiv nicht 
selten zur Fortsetzung einer obliquen 
Rede, die mit ὅτι eingeleitet war. 


ΕΞ 


118 LAATANOE ἊΨ 


δύο ἔσεσθαι, καὶ μονάδος, ὃ dv μέλλῃ ἕν ἔσεσθαι, τὰς δὲ 
σχίσεις ταύτας καὶ προσϑέσεις καὶ τὰς ἄλλας τὰς τοιαύτας 
κομψείας dung dv χαίρειν παρεὶς ἀποκρίνασϑαι τοῖς ἑαυτοῦ 


D σοφωτέροις" σὺ δὲ δεδιὼς ἂν τὸ λεγόμενον τὴν ἑαυτοῦ σκιὰν 


καὶ τὴν ἀπειρίαν, ἐχόμενος ἐκείνου τοῦ ἀσφαλοῦς τῆς ὑπο-ῦ. 
ϑέσεως, οὕτως ἀποκρίναιο ἄν; εἰ δέ τις αὐτῆς τῆς ὑποϑέσεως 
ἑἐφοῖτο, χαίρειν ἐῴης ὧν καὶ οὐκ ἀποκρίναιο, ἕως ἂν τὰ ἀπ᾽ 
ἐκείνης ὁρμηϑέντα σκέψαιο, εἴ σοι ἀλλήλοις συμφωνεῖ ἢ δια- 
φωνεῖ; ἐπειδὴ δὲ ἐκείνης αὐτῆς δέοι σὲ διδόναι λόγον, ὧὡσ- 


αὐτῶς ἂν διδοίης ἄλλην αὖ ὑπόϑεσιν ὑποθέμενος, ἥτις τῶν ı0 


ἄνωθεν βελτίστη φαίνοιτο, ἕως ἐπί τι ἱκανὸν ἔλθοις, ἅμα δὲ 


2 τὰς τοιαύτας κομψείας gerade 
Β0 zu τὰς σχίσεις ταύτας καὶ προσ- 
ϑέσεις hinzugefügt, wie 66 Ü φλνα- 
ρέας zu einer Reihe ähnlicher Be- 
griffe. Mit κομψεῖαι werden wohl 
die Spitzfindigkeiten der Sophisten 
bezeichnet, die mit den Worten 
roig ἑαυτοῦ σοφωτέροις bezeichnet 
zu sein scheinen. Möglich, dafs 
Platon hier, wie Gorg. 486 C, auf die 
Verse der Euripideischen Antiope 
anspielt: ἄλλοις τὰ κομψὰ ταῦτ᾽ 
ἀφεὶς σοφίσματα, ἐξ ὧν κενοῖσιν 
ἐγκατοικήσεις δόμοις (fragm. p. 331 
ed. Nauck). 

3 τοῖς ἑαυτοῦ σοφωτέροις --- τὴν 
ἑαυτοῦ onıav. 8. zu 78B. 

4 δεδιὼς ἂν τὸ λεγόμενον τὴν 
ἑαυτοῦ σκιάν. Schol. τὴν ἕξαυτοῦ 
σκιὰν δέδοικεν. ἐπὶ τῶν σφόδρα 
δειλοτάτων. Die Unerfahrenheit, 
vor der sich Kebes, wie vor seinem 
Schatten fürchten würde, bestand 
darin, dafs er sich nicht zutrauen 
würde die aus der genannten An- 
nahme entstehenden Widersprüche 
mit sophistischer Gewandtheit weg- 
zudisputieren. 

5 τοῦ ἀσφαλοῦς τῆς ὑποϑέσεως. 
Die ὑπόϑεσις selbst ist ausgespro- 
chen in den Worten: εἶναί τι κα- 
λὸν αὐτὸ καϑ᾽ αὑτὸ καὶ ἀγαϑὸν 
καὶ μέγα καὶ ταλλα πάντα (100 τὰ 
Als das Sichere daran hat zu ge 
ten: ὅτε τῶ καλῶ (αὐτῷ) τὰ καλὰ 
χαλὰ καὶ μεγέϑει τὰ μεγάλα με- 
γάλα (100E). 

7 ἐφοῖτο ist Madvigs Konjektur ; 
die Bücher haben ἔχοιτο. In die- 
sem Zusammenhange erwartet man 


ein Verb des Bekümpfens; dieser 
Begriff liegt aber schwerlich in 
ἔχεσθαι. 

ἕως ἂν --- σκέψαιο enthält ebenso 

ut eine Behauptung, wie οὐκ ἂν 
ἀποκρίναιο, du würdest nicht 
antworten und (sondern) erst 
untersuchen. De rep. Ill 412 Ὁ 
τοῦτό γ᾽ ἂν μάλιστα φιλοῖ, ᾧ Evu- 
φέρειν ἡγοῖτο τὰ αὐτὰ καὶ ξαυτῷ 
καὶ ὅταν μάλιστα ἐχείνου μὲν εὐ 
πράττοντος οἴοιτοσυμβαίνειν, Alcib. 
Il 146 A φαέης ἄν, ὁπόταν ὁρῴης. 

8 σοι. 8. zu 70 ἢ, 

9 ἐπειδὴ δὲ ἐκείνης. Dals das 
Forschen von der einen Idee zur 
anderen fortschreiten soll, hat zur 
Voraussetzung, dafs in dem einen 
Begriff an und für sich der for- 
schenden Seele nichtsBefriedigendes 
gegeben ist, sondern Befriedigung 
aus ihm erst erwächst, wenn er in 
seinem Zusammenhange mit dem 
ganzen System der Begriffe erkannt 
worden ist. Deswegen betrachtet 
Platon die einzelnen Ideen als Vor- 
aussetzungen, über welche noch 
Rechenschaftgegeben werden könne 
durch eine höhere Voraussetzung 
d. h. durch eine höhere Idee, bis 
man zuletzt zu einem Befriedigen- 
den (ἕκανόν τι) gelange d. h. zu 
einer Idee, welche durch keine 
höhere Voraussetzung oder Idee ge- 
rechtfertigt zu werden braucht. 

11 ἄνωϑεν. Arist, an. pr. I 20 
λέγω δ᾽ ἄνω μὲν τὴν ἐπὶ τὸ καϑόλου 
μᾶλλον (κατηγορίαν), κάτω δὲ τὴν 

πὶ τὸ κατὰ μέρος. 


ἕως --- ἔλϑοις. Hypothetisch hin- 


ἡ 


ΦΑΊΔΩΝ, 


119 


οὐκ ἂν φύροιο ὥσπερ ol ἀντιλογικοὶ περί τε τῆς ἀρχῆς δια- E 
λεγόμενος καὶ τῶν ἐξ ἐκείνης ὡρμημένων, εἴπερ βούλοιό τι 
τῶν ὄντων εὑρεῖν; ἐκείνοις μὲν γὰρ ἴσως οὐδὲ εἷς περὶ τού- 


του λόγος οὐδὲ φροντίς" 


ἱκανοὶ γὰρ ὑπὸ σοφίας ὁμοῦ πάντα 


5 κυκῶντες ὕμως δύνασϑαι αὐτοὶ αὑτοῖς ἀρέσκειν" σὺ δ᾽, εἴπερ 


15 


εἶ τῶν φιλοσόφων. οἶμαι, ἄν, ὡς ἐγὼ λέγω. ποιοῖς." 


ϑέστατα,᾽ ἔφη. λέγεις, ὅ te Σιμμίας ἅμα καὶ ὁ Κέβης. 

EX. Νὴ Jia, ὦ Φαίδων. εἰκότως γε, ϑαυμαστῶς γάρ 
wor δοκεῖ ὡς ἐναργῶς τῷ καὶ σμικρὸν νοῦν ἔχοντι εἰπεῖν 
10 ἐκεῖνος ταῦτα. 


ΦΑΙ]4. Πάνυ μὲν οὖν, 
οὔσυιν ἔδοξεν. 


οὖ Ἐχέκρατες, καὶ πᾶσι τοῖς παρ-- 


EX. Καὶ γὰρ ἡμῖν τοῖς ἀποῦσι, νῦν δὲ ἀκούουσιν. ἀλλὰ 
τίνα δὴ ἦν τὰ μετὰ ταῦτα λεχϑέντα; 

L. ΦΑΙΖ. Ὡς μὲν ἐγὼ οἶμαι, ἐπεὶ αὐτῷ ταῦτα συν- 
ἐχωρήϑη. καὶ ὡμολογεῖτο εἶναί τι ἕκαστον τῶν εἰδῶν καὶ τού- Β 
τῶν τἄλλα μεταλαμβάνοντα αὐτῶν τούτων τὴν ἐπωνυμίαν 


ἴσχειν, τὸ δὴ μετὰ ταῦτα ἠρώτα" 


«εἰ δή,᾽ ἡ δ᾽ ὅς, 'ταῦτα οὕτως 


λέγεις, do’ οὐχ, ὅταν Σιμμίαν Σωκράτους φῇς μείζω εἶναι, 


gestellt. Sokrates kann ja, nicht 
wissen, ob das ἐπί τι ἱκανὸν ἐλϑεῖν 
immer gelingen werde. 

εν φύροιο. Gorg. 465 Ὁ φύρονται 
ἐν τῷ αὐτῷ καὶ περὶ ταὐτὰ σοφι- 
σταὶ καὶ δήτορες. 


ἀντιλογικοί, S. zu 90 Β. 
4 ἱκανοὶ -- δύνασϑαι, sie sind 
imstande, alles durch ein- 


ander rührend, dennoch sich 
gefallen zu können. Noch auf- 
fallender de leg. VIII 839 Ὁ δυνα- 
τὸν εἶναι δύνασϑαι. Jon. 533 D 
αὕτη ἡ λίϑος -- δύναμιν ἐντίϑησι 
τοῖς “δακτυλίοις, ὥστε δύνασθαι 
ταὐτὸν τοῦτο σοιεῖν ὅπερ ἡ.. λίϑος, 
ἄλλους ἄγειν δακτυλίους. Ähnlich 
de leg. IX 929 A. 

6 ἄν — ποιοῖς. S. zu STA. 

8 Νὴ Δία, ὦ Φαίδων. Die Zu- 
stimmung des Echekrates macht 
wieder einen bedeutsamen Abschnitt, 
Es liegt dem Platon daran, die Zu- 
verlässigkeit des eben gewonnenen 
Resultates hervorzuheben, da es die 
Grundlage der folgenden Beweis- 
führung ist. 

13 ἡμῖν. 5. zu ὅ8 Ὁ. 

15 οἶμαι so viel, wie μέμνημαι. 


Prot. 336 D μετὰ δὲ τὸν ᾿Δλκιβιά- 
δην, ὡς ἐγώμαι, Κριτίας ἦν ὁ εἰπών. 
17 τάλλα, das Übrige, die Er- 
scheinungen der Welt. Was die- 
selben Wahres an sich haben, das 
haben sie nur durch ihre Verbin- 
dung mit den Ideen. Auch der 
Name, mit dem sie belegt werden, 
ist nur ein von den Ideen erborgter, 
denen er eigentlich und im wahren 
Sinne zukommt. _Parm. 130 E δοκεῖ 
σοι εἶναι εἴδη ἄττα, ὧν τάδε τὰ 
ἄλλα μεταλαμβάνοντα τὰς ἐπωνυ- 
μέας αὐτῶν ἴσχειν, οἷον ὁμοιότητος 
μὲν μεταλαβόντα ὃ owore, μεγέϑους δὲ 
μεγάλα, κάλλους τε καὶ δικαιοσύνης 
δίκαιά τε καὶ "καλὰ γίγνεσϑαι. 

19 ἀρ᾽ οὐχ, ὅταν Σιμμίαν. Nach- 
dem das Fundament der Argumen- 
tation durch den Satz, dafs jedem 
Dinge nur insofern ein Prädikat ZU- 
komme, als es Teil an dem Be- 
griffe dieses Prädikates hat, gelegt 
ist, wird nun zu dem zweiten 
Satze übergegangen, dafs entgegen- 
gesetzte Begriffe sich gegenseitig 
ausschliefsen und deshalb nie 
gleichzeitig von einem Gegenstande 
prädiziert werden können. Dieser 


“ἀλη-102 


ΠΑ τῷ Ἢ en a Ai „iu 2 


120 


THAATSNOL N 


Φαίδωνος δὲ ἐλάττω, λέγεις τότ᾽ εἶναι Ev τῷ Σιμμίᾳ ἀμφότερα 
καὶ μέγεθος καὶ σμικρότητα" "ἔγωγε. ἀλλὰ γάρ, ἡ δ᾽ ὅς, 
"öuokoyels τὸ τὸν Σιμμέαν ὑπερέχειν Σωκράτους οὐχ, ὡς τοῖς 
ῥήμασι λέγεται, οὕτω καὶ τὸ ἀληϑὲς ἔχειν; οὐ γάρ που πεφυ-- 
κέναι Σιμμίαν ὑπερέχειν τούτῳ τῷ Σιμμίαν εἶναι, ἀλλὰ τῷ 
μεγέϑει, ὃ τυγχάνει ἔχων" οὐδ᾽ αὖ Σωκράτους ὑπερέχειν, ὅτι 
Σωκράτης ὁ Σωκράτης ἐστίν, ἀλλ᾽ ὅτι σμικρότητα ἔχει ὁ Σω-- 
κράτης πρὸς τὸ ἐκείνου μέγεϑος.᾽ ᾿ἀληϑῆ.᾽ “οὐδέ γε αὖ ὑπὸ 
Φαίδωνος ὑπερέχεσθαι τῷ ὅτι Φαίδων ὁ Φαίδων ἐστίν, ἀλλ᾽ 


Di 


“ἔστι ταῦτα. 


ὅτε μέγεϑος ἔχει ὁ Φαίδων πρὸς τὴν Σιμμίου σμικρότητα. 
οὕτως ἄρα ὁ Σιμμίας ἐπωνυμίαν ἔχει σμικρός 


τε καὶ μέγας εἶναι, ἐν μέσῳ ὧν ἀμφοτέρων, τοῦ μὲν τῷ μεγέ- 
D ϑει ὑπερέχειν τὴν σμικρότητα ὑπέχων, τῷ δὲ τὸ μέγεϑος τῆς 
σμικρότητος παρέχων ὑπερέχον. καὶ ἅμα μειδιάσας" “ἔοικα, 
ἔφη, 'καὶ ξυγγραφικῶς ἐρεῖν, ἀλλ᾽ οὖν ἔχει γέ που, ὡς λέγω. 


συνέφη. 


Übergang selbst wird durch den 
Einwurf angebahnt, dafs ein Gegen- 
stand an zwei entgegengesetzten 
Begriffen, z. B. dem der Grölse und 
der Kleinheit, zugleich Teil haben 
könne, 

2 ἀλλὰ γάρ. Aber damit verhält 
es sich so; du giebst nämlich zu 
= aber du giebst ja zu. Mit 
diesen Worten beginnt die Antwort 
auf den Einwurf. Wo die zwei ent- 
gegengesetzten Begriffe der Gröfse 
und Kleinheit an einem Subjekte 
vereinigt zu sein scheinen, ist nicht 
von dem Begriffe der Gröfse und 
Kleinheit an sich oder von abso- 
luter Gröfse und Kleinheit die Rede, 
sondern nur von relativer. 


4 οὐ γάρ που. Der Grund, warum, 


Simmias an Gröfse den Sokrates 
übertrifft, aber vom Phädon über- 
troffen wird, liegt nicht darin, dafs 
Simmias Simmias ist, Sokrates So- 
krates und Phädon Phädon, ἃ. ἢ. 
nicht darin, dafs Gröfse und Klein- 
heit an sich zu dem Wesen dieser 
Männer gehören und also ein unter 
allen Umständen ihnen immer zu- 
kommendes Prädikat ausmachen, 
sondern darin, dafs jedem von ihnen 
nur im Verhältnis zu einem ande- 
ren Gröfseren oder Kleineren Grölse 
oder Kleinheit zugeschrieben wird. 


“λέγω δὲ τοῦδ᾽ ἕνεκα, βουλόμενος δόξαι σοὶ ὅπερ 


Simmias ist nur im Vergleich mit 
dem Phädon klein und im Ver- 
gleich mit dem Sokrates grofs, bei- 
des zugleich aber kann er nicht 
sein. Gröfse und Kleinheit schlies- 
sen sich also nicht nur als Begriffe 
an sich, sondern auch als einem be- 
stimmten Subjekte inhärierende Be- 
riffe gegenseitig aus. Was von 
ran beiden Begriffen gilt, gilt 
von allen entgegengesetzten Be- 
griffen. 


11 ἐπωνυμίαν ἔχει --- εἶναι gerade 
so gesagt, wie ὀνομάξεται εἶναι 
(Theaet, 160 B). Her. II 44 ἔρον 
Ἡρακλέος ἐπωνυμίην ἔχοντος Θα- 
σίου εἶναι. 

13 ὑπέχων ist nach Madvigs Ver- 
mutung gesetzt. Die Hdschr. ha- 
ben fast alle ὑπερέχων, die Vulgata 
παρέχων. Eigentlich: Simmias bie- 
tet der Gröfse des Phädon seine 
Kleinheit dar, sie zu übertreffen. 

τῷ δὲ τὸ μέγ. Zu konstruieren: 
τῷ δὲ παρέχων τὸ μέγεϑος τῆς 
σμικρότητος ὑπερέχον. 

15 ξυγγραφικῶς, mit der pein- 
lichen nsaigkeitn mit welcher 
eine Gerichtsperson einen Kontrakt 
abfalst. 


16 τοῦδ᾽ ἕνεκα, βουλόμενος. S. 
zu 59 A. | 


σι 


Ἷ 
; 
j 


ze 


ΦΑΊΔΩΝ, 


ἐμοί. 


121 


ἐμοὶ γὰρ φαίνεται οὐ μόνον αὐτὸ τὸ μέγεϑος οὐδέποτ᾽ 


ἐθέλειν ἅμα μέγα καὶ σμικρὸν εἷναι, ἀλλὰ καὶ τὸ ἐν ἡμῖν 
μέγεϑος οὐδέποτε προσδέχεσϑαι τὸ σμικρὸν οὐδ᾽ ἐϑέλειν ὑπερ- 
ἔχεσθαι, ἀλλὰ δυοῖν τὸ ἕτερον, ἢ φεύγειν καὶ ὑπεκχωρεῖν, 
δ ὅταν αὐτῷ προσίῃ τὸ ἐναντίον τὸ σμικρὸν ἢ προσελϑόντος 
ἐκείνου ἀπολωλέναι. ὑπομένον δὲ καὶ δεξάμενον τὴν σμικρό- 
nra οὐκ ἐθέλειν εἶναι ἕτερον ἤ, ὕπερ ἦν, ὥσπερ ἐγὼ δεξά- 
uevog καὶ ὑπομείνας τὴν σμικρότητα, καὶ ἔτι ὦν, ὅσπερ εἰμί, 
οὗτος ὁ αὐτὸς σμικρός εἰμι" ἐκεῖνο δὲ οὐ τετόλμηκεν μέγα ὃν 
ι σμικρὸν εἶναι" ὡς δ᾽ αὕτως καὶ τὸ σμικρὸν τὸ ἐν ἡμῖν οὐκ 
EDEAEL ποτὲ μέγα γίγνεσϑαι οὐδὲ εἶναι, οὐδ᾽ ἄλλο οὐδὲν τῶν 
ἐναντίων ἔτι ὄν, ὕπερ ἦν, ἅμα τοὐναντίον γίγνεσϑαί τε καὶ 


εἶναι, ἀλλ᾽ ἤτοι ἀπέρχεται ἢ ἀπόλλυται ἐν τούτῳ τῷ παϑή-103 


ματι. ᾿παντάπασιν,᾽ ἔφη ὁ Κέβης, “οὕτω φαίνεταί wor.’ 


1 LI. 


Καί τις εἶπε τῶν παρόντων dxovoag — ὅστις δ᾽ ἣν, 


οὐ σαφῶς μέμνημαι ---" 'ἱπρὸς ϑεῶν, οὐκ ἐν τοῖς πρόσϑεν 
ἡμῖν λόγοις αὐτὸ τὸ ἐναντίον τῶν νυνὶ λεγομένων ὡμολογεῖτο, 
ἐκ τοῦ ἐλάττονος τὸ μεῖξον γίγνεσϑαι καὶ ἐκ τοῦ μείζονος τὸ 
ἔλαττον, καὶ ἀτεχνῶς αὕτη εἶναι ἡ γένεσις τοῖς ἐναντίοις, ἐκ 
8). τῶν ἐναντίων; νῦν δέ μοι δοκεῖ λέγεσϑαι, ὅτι τοῦτο οὐκ ἄν 


ποτὲ γένοιτο.᾽ 


2 ἐθέλειν, 5. zu 608. 


τὸ ἐν ἡμῖν μέγεϑος, die Gröfse 
an uns d. ἢ. die konkrete Gröfse, 
die Gröfse in ihrer Erscheinung an 
einem bestimmten Gegenstande. Die 
Begriffe Gröfse und Kleinheit wer- 
den von Sokrates personifiziert und 
wie lebendige Wesen gedacht, die 
alles, was ihrer Natur widerspricht, 
von sich abwehren und, wenn es 
dennoch naht, entweder davongehen 
oder untergehen, in keinem Fall 
aber ihnen eine Berührung mit sich 
gestatten. 

6 ὑπομένον δὲ καὶ δεξάμενον. 
Zu konstruieren: οὐκ ἐθέλειν δὲ 
εἶναι ἕτερον N, ὅπερ NV, ὑπομένον 
καὶ δεξάμενον τὴν σμικρότητα. 

7 ὥσπερ bezieht sich nicht auf 
das folgende ὡς δ᾽ αὕτως, sondern 
auf das Vorhergehende. Wenn mir 
im Vergleich mit Simmias das Prä- 
dikat der Kleinheit beigelegt wird, 
so wird dadurch mein Wesen an 
sich nicht alteriert, sondern ich 


καὶ ὁ Σωκράτης παραβαλὼν τὴν κεφαλὴν καὶ 


bleibe noch unverändert derselbe 
Sokrates, der ich vorher war, als 
man diese Vergleichung noch nicht 
angestellt hatte, also Sokrates und 
zugleich klein. Anders steht es mit 
den Begriffen selbst, die von jeman- 
dem prädiziert werden. Z.B. der 
Begriff grofs, der jemandem bei- 
selest wird, duldet nicht als ein 
ihm wieder beigelegtes Prädikat 
den Begriff klein an sich, so dafs 
er bliebe, was er war, grofs, und 
doch zugleich etwas anderes würde, 
als er war, klein. 

9 τετόλμηκεν. τολμᾶν, ähnlich 
wie ἐθέλειν, es über sich ge- 
winnen, zulassen. S. zu 608. 

10 ὡς δ᾽ αὕτως in Prosa nicht 
so häufig, als das 72C gebrauchte 
ὡσαύτως δέ. 

16 πρόσϑεν: τοῖν, 

19 ἐκ τῶν ἐναντίων. Dadurch 
wird das Pronomen αὕτη erklärt. 

21 παραβαλὼν τὴν κεφαλήν. So- 
krates wendet sich wohl deshalb 
zum Sprechenden, weil derselbe 


τς 


122 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


Ἡ ἀκούσας" 'ἀνδρικῶς,᾽ ἔφη, ᾿ἀπεμνημόνευκας οὐ μέντοι ἐννοεῖς 
τὸ διαφέρον τοῦ τὲ νῦν λεγομένου καὶ τοῦ τότε, τότε μὲν 
γὰρ ἐλέγετο ἐκ τοῦ ἐναντίου πράγματος τὸ ἐναντίον πρᾶγμα 
γίγνεσθαι, νῦν δέ, ὅτι αὐτὸ τὸ ἐναντίον ἑαυτῷ ἐναντίον οὐκ 
ἄν ποτὲ γένοιτο οὔτε τὸ ἐν ἡμῖν οὔτε τὸ ἐν τῇ φύσει. τότε 
μὲν γάρ, ὦ φίλε, περὶ τῶν ἐχόντων τὰ ἐναντία ἐλέγομεν ἐπ-- 
ονομάξοντες αὐτὰ τῇ ἐκείνων ἐπωνυμίᾳ, νῦν δὲ περὶ ἐκείνων 
αὐτῶν, ὧν ἐνόντων ἔχει τὴν ἐπωνυμίαν τὰ ὀνομαξόμενα" αὐτὰ 

( δ᾽ ἐκεῖνα οὐκ ἄν ποτέ φαμὲν ἐθελῆσαι γένεσιν ἀλλήλων δέξα- 
Dar καὶ ἅμα βλέψας πρὸς τὸν Κέβητα εἶπεν" ἄρα μή που, τὸ 
© Κέβης, ἔφη, 'καὶ σέ τι τούτων ἐτάραξεν ὧν ὅδε εἶπεν; “οὐδ᾽ 
αὖ, ἔφη ὁ Κέβης, οὕτως ἔχω" καίτοι οὔτι λέγω, ὡς οὐ πολλά 
us ταράττει. 'συνωμολογήκαμεν ἄρα, ἢ δ᾽ ὅς, ἁπλῶς τοῦτο, 


μηδέποτε ἐναντίον ἑαυτῷ τὸ ἐναντίον ἔσεσϑαι. 


σιν; ἔφη. 
LU. 


seinen Einwand schüchtern undleise 
vorgebracht hatte. 

1 ἀνδρικῶς, wacker, brav. 
Charm. 160E ἀνδρικῶς πρὸς ἕαυ- 
τὸν διασκεψάμενος. Theaet. 177B 
ἀνδρικῶς πολὺν χρύνον ὑπομεῖναι 
καὶ μὴ ἀνάνδρως φεύγειν. 

ἀπεμνημόνευκας. ἀπομνημον εὐ- 
δειν τι, etwas im Gedächtnis 
behalten. Hipp. mai. 386 Ε ἅπαξ 
ἀκούσας πεντήκοντα ὀνόματα ἀπο- 
μνημονεύσω. 

οὐ μέντοι ἐννοεῖς, Auf den eben 
en Einwand entgegnet So- 

rates, früher sei von Gegenständen 
und deren Zuständen die Rede ge- 
wesen, an denen sich gewisse Be- 
griffe als Prädikate befänden, jetzt 
aber handle es sich um die Begriffe 
selbst. Wie demselben Gegenstande 
in verschiedener Beziehung ganz 
entgegengesetzte Begriffe als Prä- 
Jikate beigelegt werden können, so 
können auch an einem Gegenstande 
ganz entgegengesetzte Zustände 
aus einander hervorgehen (ἐκ τοῦ 
ἐναντίου πράγματος τὸ ἐναντίον 
πρᾶγμα). Simmias wurde verglichen 
mit Sokrates gro[s genannt, ver- 
glichen mit Phädon klein, aber 
deshalb ist grofs nicht zugleich 
klein an ihm. 

4 αὐτὸ τὸ ἐναντίον. ὃ. zu 104E. 


"Er δή μοι καὶ τόδε σκέψαι, ἔφη, “εἰ ἄρα συν- 


9 ἂν mit ἐθελῆσαι zu verbinden. 
S. zu 82A, 

10 βλέψας πρός. 
εἰς τὸν Κρίτωνα. 

εἶπεν — ἔφη. 8. zu 184. 

11 οὐδ᾽ αὖ, ἔφη ὁ Κέβης. Kebes 
hatte gegen die Beweis Be des 
Sokrates einen Zweifel ausgespro- 
chen, dem dieser selbst das aller- 
φεδίτῳ Gewicht beilegt und zu 

essen Widerlegung er die ganze 
Stärke seiner Dialektik aufbietet. 
Zu welchem Resultate dieselbe füh- 
ren werde, war jetzt beim Beginn 
der eigentlichen Argumentation 
noch nicht abzusehen. Daher ist 
es ganz der Sache und dem Cha- 
rakter des Kebes angemessen, wenn 
er sagt: nein, jetzt palst es 
mir nicht wieder so (nämlich 
wie gleich beim Anfange des Ge- 
spräches (61D), wo er einen Wider- 
spruch in den Behauptungen des 
Sokrates zu entdecken glaubte, oder 
später (87B), wo er eine Absurdität 
in den Folgerungen desselben fand), 
wiewohl ich damit keines- 
wegs sage, dafs mich nicht 
noch mancherlei beunruhige. 

16 ἔτι δή wor. Nachdem gezeigt 
war, dafs demselben Gegenstande 
zwei entgegengesetzte 
begriffe beigelegt werden können, 


“παντάπα- 


rädikats- 


12 


60A βλέψας. 


ee a Ve © 
᾽ ᾿ 
᾽ 4 


ΦΛΙΔΩ͂Ν, 1928 
ομολογήσεις. ϑερμόν τι καλεῖς καὶ ψυχρόν: “ἔγωγε. "dp’ 
ὕπερ χιόνα καὶ πῦρ; “ud A, οὐκ ἔγωγε. "ἀλλ᾿ ἕτερόν τι D 
πυρὸς τὸ ϑερμὸν καὶ ἕτερόν τι χιόνος τὸ ψυχρόν; ναί, "ἀλλὰ 
τόδε γ᾽, οἶμαι, δοκεῖ σοι, οὐδέποτε χιόνα γ᾽ οὖσαν δεξαμένην 
τὸ ϑερμόν, ὥσπερ ἐν τοῖς ἔμπροσθεν. ἐλέγομεν, ἔτι ἔσεσϑηαι, 
ὕπερ ἦν, χιόνα καὶ ϑερμόν, ἀλλὰ προσιόντος τοῦ ϑερμοῦ ἢ 
ὑπεχχωρήσειν αὐτῷ ἢ ἀπολεῖσϑαι. “πάνυ γε. καὶ τὸ πῦρ 
γ8ὲ αὖ προσιόντος τοῦ ψυχροῦ αὐτῷ ἡ ὑπεξιέναι ἢ ἀπολεῖσθαι, 
οὐ μέντοι ποτὲ τολμήσειν δεξάμενον τὴν ψυχρότητα ἔτι εἶναι, 
ὕπερ ἦν, πῦρ καὶ ψυχρόν. “ἀληϑῆ,᾽ ἔφη, “λέγεις. “ἔστιν ἄρα, E 
ἡ δ᾽ ὥς, 'περὶ ἔνια τῶν τοιούτων, ὥστε μὴ μόνον αὐτὸ τὸ 
εἶδος ἀξιοῦσϑαι τοῦ αὐτοῦ ὀνόματος εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον, ἀλλὰ 
καὶ ἄλλο τι, ὃ ἔστι μὲν οὐκ ἐκεῖνο, ἔχει δὲ τὴν ἐκείνου μορ- 
φὴν ἀεί, ὅτανπερ ἢ. ἔτι δὲ ἐν τοῖσδε ἴσως ἔσται σαφέστερον, 
ὃ λέγω. τὸ γὰρ περιττὸν ἀεί που δεῖ τούτου τοῦ ὀνόματος 
τυγχάνειν, ὅπερ νῦν λέγομεν" ἢ οὔ; πάνυ γε. “ἀρα μόνον 
τῶν ὕντων, τοῦτο γὰρ ἐρωτῶ, 7) καὶ ἄλλο τι, ὃ ἔστι μὲν οὐχ 
ὅπερ τὸ περιττόν, ὅμως δὲ δεῖ αὐτὸ μετὰ τοῦ ἑαυτοῦ ὀνόμα-104 
τος καὶ τοῦτο καλεῖν del διὰ τὸ οὕτω πεφυκέναι, ὥστε τοῦ 
“περιττοῦ μηδέποτε ἀπολείπεσϑαι; λέγω δὲ αὐτὸ εἶναι οἷον καὶ 
ἡ τριὰς πέπονθε καὶ ἄλλα πολλά. σκόπει δὲ περὶ τῆς τριά- 
dog‘ ρα οὐ δοκεῖ σοι τῷ τε αὑτῆς ὀνόματι ἀεὶ προσαγορευτέα 


ohne dafs diese Begriffe deshalb 
selbst in einander übergehen 
(Mensch — grofs und klein), wird 
jetzt an einem Beispiele nachge- 
wiesen, dafs manchen Gegenständen 
von zwei entgegengesetzten Be- 
riffen nur einer als Prädikat zu- 
ommen kann (z. B. von den Be- 
griffen warm und kalt dem Feuer 
nur jener, dem Schnee nur dieser), 
um daran wieder zu zeigen, dafs 
nicht nur direkt entgegengesetzte 
Begriffe, wie warm und kalt, son- 
dern auch indirekt entgegenge- 
setzte, wie Feuer und kalt, Schnee 
und warm, sich gegenseitig aus- 
schliefsen. 
1 ϑερμόν τι καλεῖς. 8. zu 640. 
5 ὥσπερ ἐν τοῖς ἔμπροσϑεν (P. 
102 Ε) ἐλέγομεν bezieht sich auf 
die Redensart δεξαμένην τὸ ϑερ- 
μον. 


10 ἔστιν — ὥστε. ὃ. zu 93B. 


12 εἶδος und μορφή, wofür 1040 
ἰδέα gebraucht ist, bezeichnen im 
Grunde dasselbe. Cicero acad. I 8 
30 übersetzt ἐδέα mit species. 

ἀλλὰ καὶ ἄλλο τι, nämlich 
ἀξιοῦσϑαι αὐτοῦ, was aus τοῦ αὖ- 
τοῦ ὀνόματος zu entnehmen ist: 
dafs nicht nur der Gattungs- 
begriff für alle Zeit auf sei- 
nen Namen Anspruch macht, 
sondern auch etwas anderes 
sich denselben aneignet,. Die 
Argumentation des Sokrates läuft 
darauf hinaus, dafs die Art aufser 
mit ihrem eigenen Namen stets 
auch mit dem der Gattung benannt 
werden kann. 

14 ἐν τοῖσδε. Der Plural, obgleich 
Platon nur ein Beispiel vom zegır- 
τὸν vorbringt. Vgl. 62D. 

16 ὅπερ νῦν λέγομεν, nämlich zo 
περιττόν. 


21 πέπονθε. Zu ergänzen εἶναι. 


- 


Ü 


124 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


εἶναι καὶ τῷ τοῦ περιττοῦ, ὄντος οὐχ οὗπερ τῆς τριάδος; ἀλλ᾽ 
ὅμως οὕτω πως πέφυκε καὶ ἡ τριὰς καὶ ἡ πεμπτὰς καὶ ὁ ἥμι- 
συς τοῦ ἀριϑμοῦ ἅπας, ὥστε οὐκ ὧν ὕπερ τὸ περιττὸν del 
ἕκαστος αὐτῶν ἐστι περιττός, καὶ αὖ τὰ δύο καὶ τὰ τέτταρα 
καὶ ἅπας ὁ ἕτερος αὖ στίχος τοῦ ἀριϑμοῦ οὐξκ ὧν ὕπερ τὸ 
ἄρτιον, ὕμως ἕκαστος αὐτῶν agrıög ἐστιν ἀεί. συγχωρεῖς ἢ 
οὔ; 'πῶς γὰρ our; ἔφη. “ὃ τοίνυν, ἔφη, ᾿βούλομαι δηλῶσαι, 
ἄϑοει. ἔστι δὲ τόδε, ὅτι φαίνεται οὐ μόνον ἐκεῖνα τὰ ἐναντία 
ἄλληλα οὐ δεχόμενα, ἀλλὰ καὶ ὅσα οὐκ ὄντα ἀλλήλοις ἐναντία 
ἔχει ἀεὶ τἀναντία, οὐδὲ ταῦτα ἔοικε δεχομένοις ἐκείνην τὴν ἰδέαν, 
ἡ ἂν τῇ ἐν αὐτοῖς οὔσῃ ἐναντία ἡ, ἀλλ᾽ ἐπιούσης αὐτῆς ἤτοι ἀπολ- 
λύμενα ἢ ὑπεκχωροῦντα. ἢ οὐ φήσομεν τὰ τρία καὶ ἀπολεῖσϑαι 
πρότερον καὶ ἄλλο ὁτιοῦν πείσεσϑαι, πρὶν ὑπομεῖναι ἔτι τρία 
ὄντα ἄρτια γενέσϑαι;᾽ πάνυ μὲν οὖν, ἔφη ὁ Κέβης. “οὐδὲ μήν, 
ἡ δ᾽ ög, “ἐναντίον γέ ἐστι δυὰς τριάδι.᾽ “οὐ γὰρ οὖν. “οὐκ 
ἄρα μόνον τὰ εἴδη τὰ ἐναντία οὐχ ὑπομένει ἐπιόντα ἄλληλα, 
ἀλλὰ καὶ ἄλλ᾽ ἄττα τὰ ἐναντία οὐχ ὑπομένει ἐπιόντα "din- 


ϑέστατα,᾽ ἔφη, ᾿ λέγεις." 


1 οὗπερ hat Heindorf an die 
Stelle des überlieferten ὅπερ ge- 
setzt. Gerade so Thuc. VII 21 πρὸς 
ἄνδρας τολμηροὺς ὄντας οἴους καὶ 
᾿Αϑηναίους. Liest man περ, 80 
mülste die Stelle lauten: ὄντος οὐχ 
ὅπερ ἡ τριάς (ἐστιν). 

2 ὁ ἥμισυς. Bekanntlich steht 
ἥμισυς gewöhnlich „nicht in der 
Neutralform, sondern assimiliert 
sich dem Geschlechte seines Sub- 
stantivs. 

3 τοῦ ἀριϑμοῦ. ὁ ἀριϑμὸς bezeich- 
net hier die ganze Zahlenreihe, wie 
Theaet. 147E τὸν ἀριϑμὸν πάντα 
δίχα διελάβομεν. 


8 φαίνεται οὐ μόνον. Zwei ein- 
ander entgegengesetzte Begriffe 
sind gerade und ungerade; dagegen 
bilden zwei und drei weder unter 
einander, noch zu jenen Begriffen 
Gegensätze. Da sie aber diese Be- 
griffe als Prädikate an sich tragen, 
zwei den Begriff gerade, drei den 
Begriff ungerade, so schliefsen auch 
sie immer denjenigen von jenen bei- 
den Begriffen aus, der dem ihnen als 
Prädikatzukommenden Begriffe ent- 
gegengesetzt ist. Zwei schlielst, 


weil es den Begriff gerade als Prä- 
dikat an sich trägt, den Begriff un- 
gerade, drei dagegen, weil es den 
Prädikatsbegriff ungerade hat, den 
Begriff gerade aus. Zwei also und 
ungerade und andrerseits drei und 
gerade sind sich einander indirekt 
entgegengesetzt. 


9 οὐ δεχόμενα. Dieser ganzen 
Darstellung liegt ein vom Kriege 
hergenommenes Bild zu Grunde. 
Die direkten Gegensätze — hier das 
Gerade, später das Warme, der Tod 
— und die indirekten — hier die 
drei, später der Schnee, die Seele 
— werden als zwei sich einander 
gegenüberstehende feindliche Par- 
teien gedacht und zwar jene immer 
als anrückend und angreifend (προσ- 
ελϑόντα, προσιόντα), diese als den 
Angriff nicht aufnehmend und aus- 
haltend (οὐ δεχόμενα, οὐχ ὑπομέ- 
νονταὶὴ, sondern bei der Annäherung 
jener entweder weichend (ὑπεχχω- 
ροῦντα, φεύγοντα, ἀπερχόμεν α)Ἱ oder 
untergehend (ἀπολλύμενα). 

11 ἀπολλύμενα ἢ ὑπεχχωροῦντα, 
als ob nicht ἔοικε unmittelbar vor- 
herginge, sondern φαένεται. 


en 


ἃ 


ΦΛΙΔΩ͂Ν, 125 
1111. ᾿Βούλει οὖν, ἡ δ᾽ ὅς, “ἐὰν οἷοί τ᾽ ὦμεν, ὁρισώ- 
μεϑα, ὁποῖα ταῦτά ἐστιν’ ᾿ πάνυ γε. ᾿ ὧρ᾽ οὖν, ἔφη, “ὦ Κέβης, 


τάδε εἴη ἄν, ἃ ὅτι ἂν κατάσχῃ, μὴ μόνον ἀναγκάξει τὴν αὑτοῦ 
ἰδέαν αὐτὸ ἴσχειν, ἀλλὰ καὶ ἐναντίου αὐτῷ δεῖ τινος .᾿ ᾿ πῶς 
5 λέγεις, ὥσπερ ἄρτι ἐλέγομεν. οἶσϑα γὰρ δήπου, ὅτι ἃ ἂν 
ἡ τῶν τριῶν ἰδέα κατάσχῃ, ἀνάγκη αὐτοῖς οὐ μόνον τρισὶν 
εἶναι, ἀλλὰ καὶ περιττοῖς.᾽ πάνυ ye Ent τὸ τοιοῦτον δή, 
φαμέν, ἡ ἐναντία ἰδέα ἐκείνῃ τῇ μορφῇ. ἣ ἂν τοῦτο ἀπεργά- 
ξηται, οὐδέποτ᾽ ἂν ἔλϑοι. “οὐ γάρ. “εἰργάξετο δέ γε ἡ περιτ-- 
τὸ τή; vol. “ἐναντία δὲ ταύτῃ ἡ τοῦ ἀρτίου; “ναί.᾽ ᾿ἁἐπὶ τὰ 
τρία ἄρα ἡ τοῦ ἀρτίου ἰδέα οὐδέποτε ἥξει» “οὐ δῆτα. ἄμοιρα 
δὴ τοῦ ἀρτίου τὰ τρία. ᾿ἄμοιρα. ᾿ἀνάρτιος ἄρα ἡ τριάς. 


“ψαί. “ὃ τοίνυν ἔλεγον ὁρίσασϑαι, ποῖα οὐκ ἐναντία τινὶ ὄντα 


1 ὁρισώμδϑα. Rs kommt jetzt 12 ἀνάρτιος. Den Gegensatz zum 


— 


darauf an die Definition für jene 
Gegenstände und Begriffe aufzu- 
finden, die in einem indirekten 
Gegensatze - zu anderen Begriffen 
stehen. Dieselbe lautet so: alle 
derartigen Begriffe zwingen das, 
ἊΣ sie ergreifen (ἃ ὅτι ἂν κατά- 
yn) oder in ihren Bereich ziehen, 

εἰς t nur ihren Begriff, sondern 
auch noch einen entgegengesetzten 
d. h. einen solchen, der mit einem 
anderen einen Gegensatz bildet, an 
sich zu haben (ἴσχειν), oder nit 
anderen Worten: sie führen ihm 
aufser ihrem eigenen Begriffeimmer 
noch einen entgegengesetzten zu 
(ἐπιφέρειν). So führt die Drei als 
Begriff allen Gegenständen, die sie 
ergreift und die dann nach ihr drei 
genannt werden, nicht nur den Be- 
griff der Dreiheit, sondern auch den 
des Ungeraden zu. 

8 αὑτοῦ bezüglich aufdenPlural«. 

4 δεῖ steht anakoluthisch, Statt: 
welche, was sie ergreifen, 
nicht nur nötigen ihren Be- 

riff beizubehalten, sondern 
ihm auch den von etwas Ent- 
gegengesetztem aufzwingen 
heifst es: sondernauchdervon 
etwas Entgegengesetztem ist 
ihm ‚nötig, 

7 ἐπὶ τὸ τοιοῦτον, zur Dreizahl. 

8 ἰδέα. 8, zu 103. 

τοῦτο, nämlich τὸ περιττὸν εἶναι. 

In περιττή (μορφή) ist dasselbe, 
wien τοῦ περιττοῦ δ, oder μορφή. 


Geraden (ἄρτιον) bezeichnet die 
griechische Sprache durch περιττόν. 
Dieses Wort kann Platon hier nicht 
brauchen, da er der Seele als den 
Pavaros nicht zulassend das ἀϑα- 
varov vindizieren will. Für seinen 
Zweck bedarf er also eines Wortes, 
in welchem die positive Benennung 
des Geraden (ἄρτιον) durch das ἃ 
στερητικὸν ins Gegenteil umge- 
wandelt wird (ἀνάρτιον). So hat 
denn der Zusatz ἀνάρτιος ἄρα ἡ 
τριὰς lediglich den Zweck zu zeigen, 
dafs der Begriff, den die Sprache 
durch περιττὸν auszudrücken pflegt, 
auch durch das sonst ungebräuch- 
liche ἀνάρτιον bezeichnet werden 
kann. Für uns Deutsche fällt diese 
Pointe natürlich weg, da wir das 
Gegenteil von gerade schon durch 
ungerade ausdrücken. 

13 ὃ τοίνυν ἔλεγον — ἀλλ᾽ ὅρα 
δή. Was nun also das anbe- 
trifft, dals ich sagte, wir 
müfsten definieren, von wel- 
cher Beschaffenheit nun 
so siehe zu, ob du mir bei- 
stimmst, wenn ich so defi- 
niere. Die Definition selbst ist 
gleich im Anfang des Kapitels in 
erschöpfender Weise gegeben. Da 
sie aber Kebes nicht versteht, wird 
sie ihm durch ein Beispiel erläutert 
und nun noch einmal zur Bestäti- 
gung vorgelegt. 

ἔλεγον hier, wie oft, 
einer Aufforderung. 


im Sinne 


126 


Ba; « ἼΑΙ 
var Ya 


Ye, ϑ ἷ' 


HAATRNOL 


ὅμως οὐ δέχεται αὐτὸ τὸ ἐναντίον, οἷον νῦν ἡ τριὰς τῷ ἀρτίῳ 
οὐκ οὖσα ἐναντία οὐδέν τι μᾶλλον αὐτὸ δέχεται, τὸ γὰρ ἐναν- 
τίον ἀεὶ αὐτῷ ἐπιφέρει, καὶ ἡ δυὰς τῷ περιττῷ καὶ τὸ πῦρ 
10570 ψυχροῦ καὶ ἄλλα πάμπολλα, ἀλλ᾽ ὅρα δή, εἰ οὕτως ὁρίζει, μὴ 
μόνον τὸ ἐναντίον τὸ ἐναντίον μὴ δέχεσϑαι, ἀλλὰ καὶ ἐκεῖνο, ὃ dv 
ἐπιφέρῃ τι ἐναντίον ἐκείνῳ, ἐφ᾽ ὅτι dv αὐτὸ ἴῃ, αὐτὸ τὸ ἐπι- 
φέρον τὴν τοῦ ἐπιφερομένου ἐναντιότητα μηδέποτε δέξασϑαι. 
πάλιν δὲ ἀναμιμνήσκου" οὐ γὰρ χεῖρον πολλάκις ἀκούειν. τὰ 
πέντε τὴν τοῦ ἀρτίου οὐ δέξεται, οὐδὲ τὰ δέκα τὴν τοῦ περιτ-- 
τοὺ, τὸ διπλάσιον. τοῦτο μὲν οὖν καὶ αὐτὸ ἄλλῳ οὐκ ἐναν- τ 


l αὐτὸ τὸ ἐναντίον ist hier nicht 
dem spezifisch Platonischen Sprach- 
gebrauch entsprechend das Ent- 
BEBFRBeN EEE" an sich, die 

dee des Entgegengesetzten, 
sondern nach dem gewöhnlichen 
Sprachgebrauche das Entgegen- 
gesetzte selbst. Gegenständen, 
die zwar etwas Entgegengesetztes 
an sich tragen, aber doch nicht 
etwas Entgegengesetztes sind, z. B. 
drei, wird das Entgegengesetzte 
selbst oder der entgegengesetzte 
Begriff (das Ungerade) gegenüber- 
gestellt. Dieselbe Bedeutung hat 
αὐτὸ τὸ ἐναντίον auch 103B, wo 
erst von entgegengesetzten Dingen 
(πράγματα) die Rede war, dann 
vom Entgegeugesetzten selbst. 

οἷον νῦν — ἄλλα πάμπολλα sind 
als Parenthese aufzufassen. 

ἢ τριάς. Die Drei ist dem 
Geraden nicht entgegenge- 
setzt, nimmt esaber dennoch 
nicht auf; denn sie führt 
immer das diesem Entgegen- 
gesetzte zu, nämlich den ein- 
zelnen drei ausmachenden Gegen- 
ständen, die sie ergreift, an die sie 
herantritt, d. h. denen sie sich als 
Begriff einsenkt. 

3 ἡ δυὰς τῷ περιττῷ, nämlich 
οὐκ οὖσὰ ἐναντία οὐδὲν τι μᾶλλον 
αὐτὸ δέχεται. 


5 ἀλλὰ καὶ ἐκεῖνο. Was vorher 


von etwas Einzelnem (ἡ τριάς) aus-- 


gesagt ist, wird nun allgemein ge- 
falst und so erst in der eigentlichen 
Form der Definition gegeben. 

6 ἐκείνῳ abhängig von ἐπιφέρῃ, 
während das αὐτῷ bei dem vorher- 
gehenden ἐπιφέρει von ἐναντίον 
abhängig war. 


ἐφ᾽ ὅτι ἂν αὐτὸ mim Sinne des 
104D gebrauchten ὅτι ἂν κατάσχῃ. 

αὐτὸ au sich entbehrlich, wie 
αὐτὴ 105D ἡ ψυχὴ ἄρα ὅτι ἂν 
αὐτὴ κατάσχῃ, ἀεὶ Ausg ἐπ᾽ ἐκεῖνο 
φέρουσα ζωήν. 

αὐτὸ τὸ ἐπιφέρον. Diese Wieder- 
holung des Subjektes ὃ ἂν ἐπιφέρῃ 
ist durch das folgende Particip τοῦ 
ἐπιφερομένου bedingt, indem so 
aufs bestimmteste BEDBMET Chen 
wird, dafs aufser dem Hinzuge- 
führten, an sich schon einen Gegen- 
satz enthaltenden Begriffe (τὸ περιτ- 
τόν) auch das ihn zu einem Gegen- 
stande Zuführende (ἡ τριάς) das 
Gegenteil dieses Begriffes aus- 
schlielst. 

8 οὐ γὰρ χεῖρον. Arist. eg. 36.4. 
Βούλει τὸ πρᾶγμα τοὶς ϑεαταῖσιν 
φράσω; N. Οὐ χεῖρον. Xen. oec, 
VII 25 πρὸς τὸ φυλάσσειν οὐ κά- 
κιόν ἐστι φοβερὰν εἶναι τὴν ψυχήν. 

9 τὴν τοῦ περιττοῦ nämlıch ἐδ αν. 
S. zu 58B. 

10 τὸ διπλάσιον mit τὰ δέκα in 
Verbindung zu bringen, 

od», was in den Hdschr. nicht 
steht, haben Köhler u. H. Schmidt 
hinzugefügt. Unsere Stelle ent- 
spricht dann ganz der Stelle 104E 
ποῖα οὐκ ἐναντία τινὶ ὄντα ὅμως 
οὐ δέχεται αὐτὸ und bedeutet: 
dieses, nämlich das Doppelte einer 
ganzen Zahl, ist an sich einem 
Anderen nicht entgegenge- 
setzt, läfst aber doch ein gewisses 
ἐναντίον nicht zu. 
fachen bildet nicht das Doppelte, 
sondern das Mehrfache oder das 
Zusammengesetzte den Gegensatz, 
sowie auch die dann erwähnten 
halben und drittel Zahlen nicht 


Denn zum Ein- 


5 


0.601 ἐρῶ ἀπόκρισιν ἐκείνην τὴν ἀμαϑῆ. 
ἀλλὰ κομψοτέραν ἐκ τῶν νῦν. ὅτι ᾧ ἂν πῦρ᾽' 


5 


0 


ΦΑΊΔΩΝ, 


τίον, ὕμως δὲ τὴν τοῦ περιττοῦ οὐ δέξεται" 


F m 
οὐδὲ τάλλα τὰ τοιαῦτα. 


121 
οὐδὲ τὸ ἡμιόλιον 


\ “ x Ὺ “ " 
τὸ ἥμισυ, τὴν τοῦ ὅλου, καὶ τριτη- 


᾿ 5 ’ »" " 7 
μόριον αὖ καὶ πάντα ra τοιαῦτα, εἴπερ ἕπει TE καὶ συνδοκεῖ 


σοι οὕτως." 


LIV. 


a 


πάνυ σφόδρα καὶ συνδοκεῖ, ἔφη. καὶ ἕπομαι. 
“Πάλιν δή μοι,᾽ ἔφη. “ἐξ ἀρχῆς λέγε. 
ὃ ἂν ἐρωτῶ, ἀποκρίνου, ἀλλὰ μιμούμενος ἐμέ. 


καὶ μή μοι, 
λέγω δὲ παρ᾽ 


ἣν τὸ πρῶτον ἔλεγον ἀπόκρισιν τὴν ἀσφαλῆ ἐκείνην ἐκ τῶν 


νῦν λεγομένων ἄλλην ὁρῶν ἀσφάλειαν. 


εἰ γὰρ ἔροιό με, ᾧ 


ἂν τί [ἐν τῷ] σώματι ἐγγένηται, ϑερμὸν ἔσται, οὐ τὴν ἀσφαλῆ 


ὅτι ᾧ ἂν ϑερμότης, 
οὐδὲ ἂν ἔρῃ. 


΄ [4 m [ν € ’ 
0 ἂν σώματι τί ἐγγένηται, νοσήσει, οὐκ ἐρῶ, ὅτι ᾧ ἂν νόσος, 


ἀλλ᾽ 


4 


BEN ’ LER) un 5 » ΓΜ; ’ \ 
ῷ ἂν πυρετός" οὐδ᾽ ᾧ ἂν ἀρυϑμῷ τί ἐγγένηται, περιττὸς 


- 


-" € [4 [4 7 
ἔσται. οὐκ ἐρῶ, ᾧ ἂν περιττότης, ἀλλ᾽ ᾧ ἂν μονάς, καὶ τάλλα 


οὕτως. 
πάνυ ἱκανῶς. ἔφη. 
νηται σώματι, ζῶν ἔσται; 
τοῦτο οὕτως ἔχει; 


er [4 9 & 
ἥκει μέντοι." ἔφη. 


“ἔστιν.". ἔφη. “τί; ᾿ϑάνατος. 


dem Ganzen, welches seinen Gegen- 
satz überhaupt in den Teilen hat, 
entgegengesetzt sind. 

270 ἥμισυ ist in derselben Weise, 
wie oben τὸ διπλάσιον, erklärend 
zum Vorhergehenden gesetzt, τρι- 
τημόριον aber entspricht dem ἡμιό- 
λιον. Beispielsweise ist eine dop- 
pelte Reihe von Brüchen angeführt, 
erst solche, bei denen das Ganze 
in zwei TR 32, 9) dann solche, 
bei denen es in drei gleiche Teile 
(Ya, "4. *) geteilt ist. In der 
Mitte jener beiden Reihen steht 
τὴν τοῦ ὅλου. Die Stelle heifst 
also: ebenso wenig wird das 
Anderthalbe und das Übrige 


derart als Halbes den Be- 
griff des Ganzen zulassen 
oder das Dritteil und alles 
dergleichen. 


5 καὶ μή μοι, ὃ ἂν ἐρωτῶ. So- 
krates wünscht, dafs man ihm nicht 
mit dem spezifischen ‚Begriffe ant- 
worte, sondern mit einem andern, 


ἀλλ᾽ ὅρα, εἰ ἤδη ἱκανῶς οἶσϑ'᾽ ὅτι Bovkouaı. 
ee) , ἄς 9 3 3 
ἀποκρίνου On, ἡ ὃ 
ᾧ ἂν ψυχή. 
πῶς γὰρ οὐχί; 
Ind ei) ᾽ \ 7 IN Γ᾿ 3 2 
ὅτι ἂν αὐτὴ κατάσχῃ. ἀεὶ ἤκει ἐπ 


“ἀλλὰ 
kJ ,ὔ ’ 
av τί EyyE- 
ἔφη. “οὐκοῦν ἀεὶ 
53 ᾿Ξ ς Ἦν... ἡ 
ἢ δ᾽. 09. "ἢ ψυχήν dom 
ἐκεῖνο φέρουσα ζωήν: 


Ind} € 


€ 
05, ὦ 


‘zoreoov δ᾽ ἔστι τι ξωῇ ἐναντίον ἢ οὐδέν’; 


e > -» \ \ 7 2 € 
OVKOVV ψυχὴ TO ἑἕναντίον © 


der diesen immer als ein ihm not- 
wendiges Merkmal an sich trägt. 


7 ἀπόκρισιν. τὴν ἀσφαλῆ. 100 E 
ἀσφαλὲς καὶ ἐμοὶ καὶ ὁτῳοῦν ἄλλῳ 
ἀποκχρίνασϑαι, ὅτι τῷ καλῷ τὰ καλὰ 
καλά. 

ἐκ τῶν νῦν λεγομένων: 104 Ὁ fg. 

10 τὴν ἀμαϑῆ, die man geben 
kann, ohne Philosoph zu sein. 

11 ψυχή. Crat. 899 Ὁ οἶμαέ τι 
τοιοῦτον νοξῖν τοὺς τὴν ψυχὴν 
ὀνομάσαντας, ὡς τοῦτο ἄρα, ὅταν 
παρῇ τῷ σώματι, αἴτιόν ἐστι τοῦ 
ξὴῆν αὐτῷ, τὴν τοῦ ἀναπνεῖν. δύνα- 
μὲν παρέχον καὶ ᾿ ἀναψῦχον, ἅμα δὲ 
Enheinovrog τοῦ ἀναψύχοντος τὸ 
σῶμα ἀπόλλυταί τε καὶ τελευτᾷ" 
ὅϑεν δή μοι δοκοῦσιν αὐτὸ ψυχὴν 
καλέσαι. Die Seele hat also den 
Begriff des Lebens als ein ihr we- 
ar zukommendes Merkmal an 
sic 


21 τὸ ἐναντίον ᾧ α. i. τὸ ἐναν- 
τίον τούτῳ, ὃ αὐτὴ ἐπιφέρει. 


128 


ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


αὐτὴ ἐπιφέρει ἀεὶ οὐ μή ποτὲ δέξηται, ὡς ἐκ τῶν πρόσϑεν 
ὡμολόγηται; ἱκαὶ μάλα σφόδρα, ἔφη ὁ Κέβης. 


LV, 


νῦν δὴ ὠνομάξομεν γ᾽ 


“Τί οὖν; τὸ μὴ δεχόμενον τὴν τοῦ ἀρτίου ἰδέαν τί 
‘dvdorıov,” 


ἔφη. 'τὸ δὲ δίκαιον μὴ δεχό-- 


E μένον καὶ ὃ dv μουσικὸν μὴ δέχηται; ᾿ἄμουσον,᾽ ἔφη, 'τὸ δὲ 5. 


ἄδικον. 


᾿ἀϑάνατον,᾽ ἔφη. 


7 y ἢ # 7 
@ Σωκρατες.᾽ “τί ovv,’ 


” 3 „ee x x v3 
ev nv,’ 'nog γὰρ οὔ; 


᾿ἀληϑῆ,᾽ ἔφη, “λέγεις. 


B "ἀνάγκη,᾽ ἔφη. 


1 οὐ μή ποτε δέξηται. S. zu 66 Β. 

5 τὸ δὲ steht nicht selten ohne 
das entsprechende zo μέν. Theaet. 
181 Ὁ δύο δὴ λέγω τούτω εἴδη κι- 
νήσεως, ἀλλοίωσιν, τὴν δὲ περι- 
φοράν. Vgl. Phaed. 116 A. 

1 οὐκοῦν ἡ ψυχή. Olympiod. 
p. 191 ἡ ἀπόδειξις πρόεισιν ἐκ τῶν 
υποϑέσεων, τοιῷδε συλλογισμῷ" ἡ 
ψυχὴ͵ ὧ ἂν “παρῇ, ‚saonv τούτῳ 
ἐπιφέρει. πᾶν δὲ ὃ ἐπιφέρει. τι, 
ἄδεκτόν ἔστι τοῦ ἐναντίου αὐτῷ. 
ὴ ψυχὴ ἄρα ἄδεκτός ἐστι τοῦ ἐναν- 
τίου τῇ Son " ψυχὴ ἄδεκτός ἐστι 
τοῦ ἐναντίου, © ἐπιφέρει. τὸ ἔναν- 
τίον ἐστὶν οὗ ἐπιφέρει ϑάνατος. 
ἡ ψυχὴ. ἄρα ἄδεκχτος ϑανάτου. 

8 τοῦτο μὲν δὴ ἀποδεδεῖχϑαι 

φῶμεν. Das durch Sprachanalogie 
bis jetzt für die Seele gewonnene 
Prädikat ἀϑάνατος drückt nur aus, 
dafs sie, so lange sie Seele ist, den 
Tod nicht an sich duldet, Da nun 
aber das an sich Dulden eines Gegen- 
standes auf doppelte Weise ver- 
mieden werden kann, durch Ent- 
weichen oder durch "Untergehen, 
so ist nun noch zu beweisen, dafs 


εἶεν" ὃ δ᾽ ἂν ϑάνατον μὴ δέχηται, τί καλοῦμεν; 
€ ἊΝ vs € ‚ x ’ δέ ’ ee „ > 
οὐκοῦν ἢ ψυχὴ οὐ δέχεται Davarov;’ “οὐ. 
- 2 4 „ e δ, ΄ En e 3 , ᾽ 
αὑανατον ἄρα ἡ ψυχή; ᾿ἀϑαναᾶτον. 
δὴ ἀποδεδεῖχϑαι φῶμεν; ἢ πῶς δυκεῖ;; 
7 „m 

ἢ δ᾽ 0, 
τοϑάναγκαῖον ἦν ἀνωλέϑρῳ εἶναι, ἄλλο τι τὰ τρία ἢ ἀνώλεϑρα 
οὐχοῦν εἰ καὶ τὸ ἄϑερμον ἀναγκαῖον 
ἦν ἀνώλεθρον εἶναι, ὁπότε τις ἐπὶ χιόνα ϑερμὸν ἐπαγάγοι, 

᾽ Ἧ ς x 7 - ” " 

ὑπεξήει dv ἡ χιὼν οὖσα σῶς καὶ ἄτηκτος; οὐ γὰρ ἂν ἀπώ- 
Aero γε, οὐδ᾽ αὖ ὑπομένουσα ἐδέξατο ἂν τὴν ϑερμότητα.᾽ 
ὡσαύτως, οἶμαι, κἂν εἰ τὸ ἄψυκτον 
᾿ JA 9 5 € ΄ ἐ x x - ’ ἐ ΄ ” 3. \ 

ἀνώλεϑρον nv, ὁπότε ἐπὶ τὸ πῦρ ψυχρόν τι ἐπῇει, οὔποτ᾽ ἂν 
ἀπεσβέννυτο οὐδ᾽ ἀπώλλυτο, ἀλλὰ σῶν ἂν ἀπελϑὸν ᾧχετο.᾽ 
“οὐκοῦν καὶ ὧδε, ἔφη, "ἀνάγκη περὶ τοῦ ἀϑα- 
νάτου εἰπεῖν; εἰ μὲν τὸ ἀθάνατον καὶ ἀνώλεϑρόν ἐστιν, ἀδύ- 


“εἶεν, ἔφη" 'τοῦτο μὲν 


‘zul μάλα γε ἱκανώς, 
ὦ Κέβης; εἰ τῷ ἀναρτίῳ 


die Seele, wenn ihr Gegensatz, der 
Tod, naht, nicht untergehen kann, 
sondern entweichen muls. 

11 ἄλλο τι — n. Wie hier τὰ 
τρία zwischen ἄλλο τὶ und ἢ ge- 
setzt ist, so 106 E ψυχή: ἄλλο τι 
ψυχὴ ἤ, εἰ ἀϑάνατος τυγχάνει 
οὖσα, καὶ ἀνώλεϑρος ἂν εἴη; 

12 τὸ ἄϑερμον. Die Wörter ἄϑερ- 

μον und ἄψυκτον, was gleich darauf 
folgt, hat Platon für die Zwecke 
seiner Argumentation gebildet, ge- 
rade so wie ἀνάρτιος (104 E). 

18 ὁπότε τις — ἐπαγάγοι. De 
rep. ΠῚ 406 E ὅτι ἦν τι αὐτῷ ἔργον, 

ὃ εἰ μὴ πράττοι, οὐκ ἐλυσιτέλει im. 

20 εἰ μὲν — ἐστιν. Vom ἀνάρτιον, 
ἄϑερμον und ἄψυκτον hiefs es: el 
nv ἀνώλεθρον. Alles das ist also 
nicht unvergänglich.. Dagegen 
schliefst die Negation des Todes 
zugleich die Negation der Vergäng- 
lichkeit in sich, daher εἰ — ἐστιν. 

τὸ ἀθάνατον καὶ ἀνώλεϑρον. 
ἀϑάνατον ist, was den Tod aus- 
schliefst, ἀνώλεϑρον, was überhaupt 
jeden Untergang, nicht blofs den 
Untergang durch den Tod, aus- 


ΦΑΊΔΩΝ, 


129 


varov ψυχῆ, ὅταν ϑάνατος ἐπ᾽ αὐτὴν ἴῃ, ἀπόλλυσθαι" ϑάνατον 
μὲν γὰρ δὴ ἐκ τῶν προειρημένων οὐ δέξεται οὐδ᾽ ἔσται τεϑνη-- 


κυῖα, ὥσπερ τὰ τρία οὐκ ἔσται, ἔφαμεν, 


» 9, ’ 7 
ἄρτιον οὐδέ γ᾽ αὖ 


τὸ περιττόν, οὐδὲ δὴ πῦρ ψυχρὸν οὐδέ γε ἡ ἐν τῷ πυρὶ ϑερ- 


5 μύτης. 


᾽ x ,ὕ ’ , » » \ ᾿ 
ἀλλὰ τί κωλύει, φαίη ἄν τις, ἄρτιον μὲν τὸ περιττὸν 


un γίψνεσϑαι ἐπιόντος τοῦ ἀρτίου, ὥσπερ ὡμολόγηται, ἀπολο- 


μένου δὲ αὐτοῦ ἀντ᾽ 


ἐκείνου ἄρτιον γεγονέναι; 
λέγοντι οὐκ ἂν ἔχοιμεν διαμάχεσθαι, ὅτι οὐκ ἀπόλλυται" 
γὰρ ἀνάρτιον οὐκ ἀνώλεϑρόν ἐστιν" 


τῷ ταῦτα 
τὸ 
> - ce [4 

ἐπεὶ εἰ τοῦτο ὡμολόγητο 


ιὸ ἡμῖν, ῥᾳδίως ἂν διεμαχόμεϑα, ὅτι ἐπελθόντος τοῦ ἀρτίου τὸ 


περιττὸν καὶ τὰ τρία οἴχεται ἀπιόντα" 
ϑερμοῦ καὶ τῶν ἄλλων οὕτως ἂν διεμαχόμεϑα. 
οὐκοῦν καὶ νῦν περὶ τοῦ ἀϑανάτου, εἰ μὲν ἡμῖν 


μὲν οὖν. 


καὶ περὶ πυρὸς καὶ 
Kl Y 3 ς ’ 
ἢ οὔ; πάνυ 


ὁμολογεῖται καὶ ἀνώλεϑρον εἶναι, ψυχὴ ἂν εἴη πρὸς τῷ ἀϑά- 


- Ἁ ’ [4 
15 vaTog Eivaı καὶ ἀνωλεῦρος" 
“ἀλλ᾽ οὐδὲν dei, 


εἰ δὲ un, ἄλλου ἂν δέοι λόγου.’ 
ἔφη, 'τούτου γε ἕνεκα" σχολῇ γὰρ ἄν τι ἄλλο 


φϑορὰν μὴ δέχοιτο, εἴ γε τὸ ἀϑάνατον ἀΐδιον ὃν φϑορὰν 


δέξεται." 


LVI. 


“O δέ γε ϑεός, oluaı, ἔφη ὁ Σωκράτης, “nal αὐτὸ 


90 τὸ τῆς ζωῆς εἶδος καὶ εἴ τι ἄλλο ἀϑάνατόν ἐστιν, παρὰ πάν- 


τῶν ἂν ὁμολογηϑείη μηδέποτε ἀπόλλυσϑαι.᾽ 
ἀνθρώπων τέ γὲ καὶ ἔτι μᾶλλον. ὡς 
ες ΄ \ \ 2 ’ v2 ’ [4 
ὁπότε δὴ TO άϑανατον καὶ ἀδιάφϑορόν 


μέντοι νὴ Ai, ἔφη, 
ἐγῷμαι, παρὰ ϑεῶν. 


schliefst. ἀϑάνατον ist die Spezies, 
ἀνώλεϑρον das Genus, 

3 ἔφαμεν. parenthetisch gesetzt. 

7 αὐτοῦ ἄντ᾽ ἐκείνου. Beide Pro- 
nomina beziehen sich auf τὸ zegır- 
τόν. S. zu 600 ἢ. 

11 οἴχεται ἃ ἀπιόντα-ε: οὐκ ἀπόλλυ- 
ται, ἀλλ᾽ ὑπεξέρχεται σῶα (106 A). 

16 ἕνεκα, wie 85 Β. 

σχολῇ γὰρ ἂν — μὴ δέχοιτο, 
en. ren könnte δέχοιτο, 
Begriff des un δέχεσϑαι von 
irgend etwas behaupten, 
wenn es jenem nicht zukom- 
men soll. un δέχεσθαι ist als ein 
Begriff genommen; nicht die Hand- 
lung, sondern der infinitivische Be- 
griff des δέχεσθαι ist negiert. Crat. 
429D Πῶς γὰρ ἄν, ὦ Σώκρατες, 
λέγων γέ τις τοῦτο, ὃ. λέγει, μὴ τὸ 
ὃν λέγοι: 

11 ἀΐδιον ὃν giebt den Grund 
an, warum das Unsterbliche nicht 


PLAT. PHAED. 


παρὰ πάντων 


untergehen kann; es ist als solches 
eben auch ewig. 

19 Ὁ δέ γε ϑεός. Gott und die 
Idee des Lebens werden als die 
beiden Gegenstände, die jeder als 
ἀθάνατοι und eben deshalb als 
ἀνώλεθϑροι anerkenne, hervorge- 
hoben — wie denn schon bei Homer 
den Göttern als das sie von den 
Menschen unterscheidende Prädikat 
die Unsterblichkeit beigelegt wird 
—, und daran der Gedanke ge- 
knüpft, dafs aus demselben Grunde 
alle Gegenstände, die als ἀϑάνατοι 
nachgewiesen sind, auch ἀνώλεϑροι 
sein müssen, 

20 καὶ εἴ τι ἄλλο ἀϑάνατόν ἐστιν 


ist, genau genommen, zu über- 
setzen: und eben deshalb 
alles, was sonst noch un- 


sterblich ist, Die Seele wird 
hier offenbar von Gott und der 
Idee des Lebens getrennt; doch 


9 


180 ΠΛΑΤΩ͂ΝΟΣ 

E ἐστιν, ἄλλο τι ψυχὴ ἤ, εἰ ἀϑάνατος τυγχάνει οὖσα, καὶ ἀνώ-- 
λεϑρὸς ἂν εἴη; 'πολλὴ ἀνάγκη. "ἐπιόντος ἄρα ϑανάτου ἐπὶ 
τὸν ἄνϑρωπον τὸ μὲν ϑνητόν, ὡς ἔοικεν, αὐτοῦ ἀποϑνήσκει, 
τὸ δ᾽ ἀϑάνατον σῶν καὶ ἀδιάφϑορον οἴχεται ἀπιὸν ὑπεκχω- 
οἦσαν τῷ ϑανάτῳ. 'φαίνεται.᾽ 'παντὸς μᾶλλον ἄρα, ἔφη, 

υτ΄ ὦ Κέβης, ψυχὴ ἀϑάνατον καὶ ἀνώλεϑρον, καὶ τῷ ὄντι ἔσονται 
ἡμῶν αἱ ψυχαὶ ἐν“ Διδου. οὔκουν ἔγωγε, ὦ Σώκρατες," ἔφη, 
ἔχω παρὰ ταῦτα ἄλλο τι λέγειν οὐδέ πῃ ἀπιστεῖν τοῖς λόγοις. 
ἀλλ᾽ εἰ δή τι Σιμμίας ἤ τις ἄλλος ἔχει λέγειν, εὖ ἔχει μὴ 
κατασιγῆσαι. ὡς οὐκ οἶδα, εἰς ὕντινάώ τις ἄλλον καιρὸν dva- 
βάλλοιτο ἢ τὸν νῦν παρόντα περὶ τῶν τοιούτων βουλόμενος 
ἤ τι εἰπεῖν ἢ ἀκοῦσαι. "ἀλλὰ μήν,᾽ ἦ δ᾽ ὃς ὁ Σιμμίας, “οὐδ᾽ 
αὐτὸς ἔχω, ὕπῃ ἀπιστῶ ἔκ γε τῶν λεγομένων" ὑπὸ μέντοι τοῦ 
μεγέϑους περὶ ὧν ol λόγοι εἰσίν, καὶ τὴν ἀνθρωπίνην ἀσϑέ- 

Β vsıav ἀτιμάξων ἀναγκάζομαι ἀπιστίαν ἔτι ἔχειν παρ᾽ ἐμαυτῷ 
περὶ τῶν εἰρημένων. “οὐ μόνον γ᾽, ἔφη, “ὦ Σιμμία, ὃ Σω- 
κράτης, ᾿ἀλλὰ ταῦτά τε εὖ λέγεις, καὶ τὰς ὑποϑέσεις τὰς πρώ-- 
τας, καὶ εἰ πισταὶ ὑμῖν εἰσιν, ὅμως ἐπισκεπτέαι σαφέστερον" 
καὶ ἐὰν αὐτὰς ἱκανῶς διέλητε, ὡς ἐγῴώμαι, ἀκολουϑήσετε τῷ 
λόγῳ, καϑ᾽ ὅσον δυνατὸν μάλιστ᾽ ἀνθρώπῳ ἐπακολουϑῆσαι" 
κἂν τοῦτο αὐτὸ σαφὲς γένηται, οὐδὲν ξητήσετε περαιτέρω: 
“ἀληϑῆ,᾽ ἔφη, “λέγεις. 


war ihr das Prädikat ἀϑαάνατον zu- 
erkannt worden. 

8 παρὰ ταῦτα. 8, zu 74 A. 

10 οὐκ οἶδα, εἰς ὄντινα — ἀνα- 
βάλλοιτο. Der Optativ ohne &v nach 
einem Haupttempus in der indi- 
rekten Frage, dem blofsen Optativ 
der direkten Frage entsprechend: 
ich wei[ls nicht, auf welche 
andere Gelegenheit man es 
verschieben wollte. Euthyd. 
296 Ε οὐκ ἔχω, πῶς ἀμφισβητοίην. 

11 ἢ τὸν νῦν παρόντα steht für 
ἢ ὃς νῦν πάρεστι oder τοῦ νῦν 
παρόντος. 

14 τὴν ἀνθρωπίνην ἀσϑένειαν 
ἀτιμάξων steht in dem Sinne von 
ξύμπασαν τὴν τῆς ἀνϑρωπίνης φύ- 
σεως ἀσϑένειαν εὐλαβούμενος (de 
leg. IX 854 A). 

16 οὐ μόνον γ΄. Zu ergänzen 
ἀναγκάξῃ ἔτι ἀπιστίαν ἔχειν περὶ 
τῶν εἰρημένων. Du hast hierin 
Recht, dafs du dir über das eben 
Gesagte noch deine Bedenken vor- 


behältst, aber du mufst weiter gehen 
und nicht nur die Folgerungen, die 
wir zuletzt zogen, sondern auch die 
Voraussetzungen derselben noch 
einmal einer BEN Prüfung 
unterwerfen. De leg. V1752A KA. 


"Agıor’ εἴρηκας, ὦ ξένε. AO. Οὐ 


μόνον γε, ἀλλὰ καὶ δράσω κατὰ 
δύναμιν οὕτως. « 

11 ἀλλὰ ταῦτά τε εὖ λέγεις, καί, 
sondern wie du hierin Recht 
hast, dafs man nämlich über das 
Gesagte seine Bedenken haben 
könne, so mu[s man auch die 
Voraussetzungengründlicher 
prüfen. 

18 ἐπισκεπτέαι. Man erwartet 
ἐπισκεπτέον Oder ἐπισκεπτέα. Der 
Nominativ ἐπισκεπτέαι ist durch 
den Zwischensatz καὶ εἰ πισταὶ ὑμῖν 
εἶσιν veranlafst. 

21 κἂν τοῦτο αὐτὸ σαφὲς γένηται, 
seid ihr dessen gewiıls ge- 
worden, dals ihr nämlich der 
Wahrheit so nahe gekommen seid, 


1 


σι 


o 


οι 


ΦΑΊΔΩΝ, 


1.11. "Ara τόδε γ᾽, ἔφη, “ὦ ἄνδρες, δίκαιον διανοη- 
ϑῆναι, ὅτι, εἴπερ ἡ ψυχὴ ἀϑάνατος, ἐπιμελείας δὴ δεῖται οὐχ 
ὑπὲρ τοῦ χρόνου τούτου μόνον, ἐν ᾧ καλοῦμεν τὸ ξῆν, ἀλλ᾽ 
ὑπὲρ τοῦ παντύς, καὶ 6 κίνδυνος νῦν δὴ καὶ δόξειεν dv δει- 
νὸς εἶναι. εἴ τις αὐτῆς ἀμελήσει. εἰ μὲν γὰρ ἦν ὁ ϑάνατος 
τοῦ παντὸς ἀπαλλαγή, ἕρμαιον ἂν ἣν τοῖς κακοῖς ἀποθανοῦσι 
τοῦ TE σώματος ἅμ᾽ ἀπηλλάχϑαι καὶ τῆς αὑτῶν κακίας werd 
τῆς ψυχῆς" νῦν δ᾽ ἐπειδὴ ἀϑάνατος φαίνεται οὖσα, οὐδεμία 
ἂν εἴη αὐτῇ ἄλλη ἀποφυγὴ κακῶν οὐδὲ σωτηρία πλὴν τοῦ 
ὡς βελτίστην τε καὶ φρονιμωτάτην γενέσϑαι. οὐδὲν γὰρ ἄλλο 
ἔχουσα εἰς "Adov ἡ ψυχὴ ἔρχεται πλὴν τῆς παιδείας TE καὶ 
τροφῆς, ἃ δὴ καὶ μέγιστα λέγεται ὠφελεῖν ἢ βλάπτειν τὸν 
τελευτήσαντα εὐθὺς ἐν ἀρχῇ τῆς ἐκεῖσε πορείας. λέγεται δὲ 
οὕτως, ὡς ἄρα τελευτήσαντα ἕκαστον ὁ ἑκάστου δαίμων, ὅσπερ 
ξῶντα εἰλήχει. οὗτος ἄγειν ἐπιχειρεῖ εἰς δή τινα τόπον, ol δεῖ 
τοὺς συλλεγέντας διαδικασαμένους εἰς “Αιϊιδου πορεύεσϑαι μετὰ 


als es dem Menschen überhaupt 
möglich ist sich ihr zu nähern. 

2 εἴπερ ἡ ψυχὴ ἀϑάνατος. Ebenso 
de rep. x 608 C οἴει ἀϑανάτῳ mody- 
ματι ὑπὲρ τοσούτου δεῖν χρόνου 
ἐσπουδακέναι, ἀλλ᾽ οὐχ ὑπὲρ τοῦ 
παντός: 

8 ἐν ᾧ καλοῦμεν τὸ ξῆν -- ἐν ᾧ 
λέγομεν εἶναι τὸ ξῆν. Xen. Hell. V 
110 ἀνέβαινον τοῦ Ἡρακλείου ἐπ- 
ἕκεινα ὡς ἑκκαίδεκα σταδίους, ἔνϑα 
N Τριπυργία καλεῖται. 

6 τοῦ παντὸς ἀπαλλα ή, eine Tren- 
nung nicht nur vom Körper, son- 
dern von allem, so dafs es für den 
Gestorbenen gar nichts mehr giebt 
(μηδέν ἐστι τελευτήσαντι 91 Β). 5. 
zu 84 B. 

ἕρμαιον" τὸ “ἀπροσδόκητον κέρ- 
δος" ἀπὸ τῶν ἐν ταῖς ὁδοῖς τιϑε- 
μένων ἀπαρχῶν, ἃς οἵ ὁδοιπόροι 
κατεσϑίουσι. ταύτας δὲ τῷ Ἑρμῇ 
ἀφιεροῦσιν ὡς ὄντι καὶ τούτῳ Evi 
τῶν ἐνοδίων ϑεῶν. Schol. 

10 οὐδὲν γὰρ ἄλλο. „Gorg. 524 D 
ἔνδηλα πάντα ἐστὶν ἐν ‚ey ψυχῇ, 
ἐπειδὰν γυμνωϑῇ τοῦ σώματος, To 
τε τῆς φύσεως καὶ τὰ παϑήματα, 
ἃ διὰ τὴν ᾿ἐπιτήδευσιν ἑκάστου 
πράγματος ἔσχεν ἐν τῇ ψυχῇ ὁ 
ἄνϑρωπος. 

11 παιδείας τε καὶ τροφῆς. N. 
zu 81 Ὁ. 


13 λέγεται δὲ οὕτως. Platon hat 
die mythischen Vorstellungen vom 
künftigen Gerichte und den dadurch 
bedingten Zustand der Seele nach 
dem Tode, wie sie im Volke lebten 
und besonders in den Mysterien ge- 
lehrt wurden, mit verschiedenen 
Modifikationen in drei Dialogen, 
im Gorgias (523 fg.), im Phaedon 
und in der Republik (X 614 fg.), 
vorgetragen. Diese mythischen 
Darstellungen, die man die νεκυῖζαι 
des Platon nennt, haben zur Grund- 
lage die Vorstellung von einer auch 
im künftigen Leben fortwirkenden 
Gerechtigkeit, von dem innigen 
Zusammenhange desgegenwärtigen 
Daseins mit dem künftigen und von 
einer den Menschen auch jenseits 
des Grabes nicht verlassenden gött- 
lichen Führung. 


14 ὁ ἑκάστου δαίμων. Menand. 
ap. Clem. Alex. strom. V p. 727 
ἅπαντι δαίμων ἀνδρὶ συμπαρα- 


στατεῖ εὐθὺς γενομένῳ μυσταγω- 
γὸς τοῦ βίου. Derep. X 617 E wird 
die ἀνάγκη eingeführt so sprechend 
ψυχαὶ ἐφήω ρον ἀρχὴ ἄλλης περι- 
ὅδου ϑνητοῦ γένους ϑανατηφόρου" 


οὐχ ὑμᾶς δαίμων. λήξεται, ἀλλ᾽ 
ὑμεῖς δαίμονα αἵρήσεσϑε. Vgl. 
Tim. 90 A. 

16 διαδικασαμένους. De rep. X 


9* 


132 
E ἡγεμόνος ἐκείνου, 


IIAATRNOX 


ὦ δὴ προστέτακται τοὺς ἐνθένδε ἐκεῖσε 


πορεῦσαι. τυχόντας δ᾽ ἐκεῖ, ὧν δεῖ τυχεῖν, καὶ μεένανταρ, 
ὃν χρὴ χρόνον, ἄλλος δεῦρο πάλιν ἡγεμὼν κομίξει ἐν πολλαῖς 
-ς χρόνου καὶ μακραῖς περιόδοις. ἔστι δὲ ἄρα ἡ πορεία οὐχ ὡς 


1080 “ἰσχύλου Τήλεφος λέγει" 


ἐκεῖνος μὲν γὰρ ἁπλὴν oluov 


φησιν εἰς “ιδου φέρειν, ἡ δ᾽ οὔτε ἁπλῆ οὔτε μία φαίνεταί 


nor εἶναι. 


οὐδὲ γὰρ ἂν ἡγεμόνων ἔδει" 
διαμάρτοι οὐδαμόσε μιᾶς ὁδοῦ οὔσης. 


οὐ γάρ πού τις dv 
νῦν δὲ ἔοικε σχίσεις 


τε καὶ περιόδους πολλὰς ἔχειν" ἀπὸ τῶν ὁσίων Te καὶ voul- 


μῶν τῶν ἐνθάδε τεκμαιρόμενος λέγω. 


ἡ μὲν οὖν κοσμία τε 


καὶ φρόνιμος ψυχὴ ἕπεταί τε καὶ οὐκ ἀγνοεῖ τὰ παρόντα" ἡ δ᾽ 
ἐπιϑυμητικῶς τοῦ σώματος ἔχουσα, ὅπερ ἐν τῷ ἔμπροσϑεν 
Β εἶπον, περὶ ἐκεῖνο πολὺν χρόνον ἐπτοημένη καὶ περὶ τὸν ὁρα- 


014 Ο δικαστὰς δὲ μεταξὺ τούτων 
καϑῆσϑαι, οὖς, ἐπειδὴ διαδικά- 
σειαν, τοὺς μὲν δικαίους κελεύειν 
πορεύεσϑαι, τὴν εἰς δεξιάν. τε καὶ 
ἄνω διὰ τοῦ οὐρανοῦ, σημεῖα περι- 
ἄψαντας τῶν δεδικασμένων ἐν τῶ 
πρόσϑεν, τοὺς δὲ ἀδίκους τὴν εἷς 
ἀριστεράν τε καὶ κάτω ἔχοντας καὶ 
τούτους ἐν τῷ ὄπισϑεν σημεῖα πάν- 
τῶν ὧν ἔπραξαν. 


1 ἐνθένδε. S. zu Τῦ Β, 
2 πορεῦσαι᾽ πέμψαι, ἀγαγεῖν. 
Hesych, 


3 ἐν πολλαῖς — περιόδοις. Die 
Zahl dieser Zeitumläufe, nach deren 
Ablauf die Seelen wieder auf die 
Dane zurückkehren, wird in der 

epublik (615 A) auf zehn festge- 
Fr lt und jeder zu hundert Jahren 
angenommen, so dafs die ganze 
Wanderung tausend Jahre dauert. 

Nach je nn Jahren erfolgt 
immer von neuem Lohn und 
Strafe. 

5 ὁ Αἰσχύλου Τήλεφος. ‚Dionys, 
Hal. art. rhet. Π 40 μέα γὰρ καὶ ἡ 
«αὐτὴ οἶμος κατὰ τὸν Αἰσχύλον εἰς 
“Διδου φέρουσα, (lem. Alex. strom. 
IV p. 492 οὐκ ἔστιν οὖν κατὰ τὸν 
Αἰσχύλου , Τήλεφον νοεῖν ἁπλῆν 
οἶμον εἰς “Διδου φέρειν, Der Vers 
selbst lautete etwa ἁπλῆ γὰρ οἶμος 
πάντας εἰς "Audov φέρει. 

θ ἡ δ᾽ οὔτε ἁπλῆ. Olympiod. 
p- 158 ὁ Σωκράτης διχῇ δείκνυσι" 
φιλοσόφως μὲν͵ ἀπὸ τοῦ δεῖσθαι 
τὰς ψυχὰς τ τῶν ἡγεμόνων᾽ μιᾶς γὰρ 
οὔσης ὁδοῦ μὴ ἂν δεηϑήναι τῶν 


ἀγόντων" ἱερατικῶς δὲ ἀπὸ τῶν ἐν 
τριόδοις τιμῶν τῆς Ἑκάτης. 

9 ἀπὸ τῶν ὁσίων τε καὶ νομίμων 
ist auf die der Hekate gebrachten 
Opfer zu beziehen, Dieser brachten 
die Reichen allmonatlich am Abend 
jedes dreifsigsten, der in Athen den 
Gestorbenen gefeiert wurde, ein aus 
Broten bestehendes Mahl (τὰς Ἕκα- 
ταίας μαγίδας δόρπων. Soph. fragm, 
651) auf die Dreiwege. 

10 τεκμαιρόμενος Ohne Objekts- 
accusativ, 5 Lach. 192 Ὁ τοῦτο 
τοίνυν ἔμοιγε φαίνεται, ὅτι οὐ 
πᾶσά γὲ -- καρτερία ἀνδρία σοι 

αίνεται. τεκμαίρομαι δὲ ἐνθένδε. 

rit. 44 A οὐ τοίνυν τῆς ἐπιούσης 
ἡμέρας οἶμαι αὐτὸ ἥξειν. ἀλλὰ τῆς 
ἑτέρας. τεχμαέίρομαι δὲ ἔκ τινος 
ἐνυπνίου. 

ἡ μὲν οὖν κοσμέα. Da die gesittete 
und vernünftige Seele sich schon 
im Leben vom Leibe und dem Ein- 
flusse der sichtbaren Welt zu be- 
freien suchte, so ist ihr der jetzt 
eintretende Zustand im Hades als 
der unsichtbaren Welt kein unbe- 
kannter und willig folgt sie daher 
dem sie dahin führenden Dämon. 

12 ἐπιϑυμητικῶς τοῦ σώματος 
ἔχουσα. Ähnlich ‚Gorg. 501 Ὁ ἀσκέ- 
πτως ἔχων (= ἀμελῶν) τοῦ ἀμεί- 
νονος. 

ἐν. τῷ ἔμπροσθεν: 80 CD. 

18 ἐπτοημένη. Ss. zu 69 0, 

περὶ τὸν ὁρατὸν τόπον. ὃ. zu 
81 C. Vielleicht ist hier speziell an 
das Grab zu denken, 


Θὰ νον a u 2 


ΦΑΊΔΩΝ, 133 


τὸν τόπον πολλὰ ἀντιτείνασα καὶ πολλὰ παϑοῦσα βίᾳ καὶ μόγις 


ὑπὸ τοῦ προστεταγμένου δαίμονος οἴχεται ἀγομένη. 


ἀφικο- 


μένην δὲ ὕὅϑιπερ αἱ ἄλλαι, τὴν μὲν ἀκάϑαρτον καί τι πεποιη- 
κυῖαν τοιοῦτον, ἢ φόνων ἀδίκων ἡμμένην ἢ ἄλλ᾽, ἄττα τοιαῦτα 


τυγχάνει ὄντα. 


5 δξἰργασμένην., ἃ τούτων ἀδελφά τὲ καὶ ἀδελφῶν ψυχῶν ἔργα 
ταύτην μὲν ἅπας φεύγει τε καὶ ὑπεκτρέπεται 


καὶ οὔτε ξυνέμπορος οὔτε ἡγεμὼν ἐϑέλει γίγνεσθαι, αὐτὴ δὲ 
πλανᾶται ἐν πάσῃ ἐχομένη ἀπορίᾳ, ἕως ἂν δή τινες χρόνοι C 


γένωνται, 


ὧν ἐξελθόντων ὑπ᾽’ ἀνάγκης φέρεται εἰς τὴν αὐτῇ 
10 πρέπουσαν οἴκησιν" ἡ δὲ καϑαρῶς TE καὶ μετρίως τὸν βίον 


διεξελϑοῦσα καὶ ξυνεμπόρων καὶ ἡγεμόνων ϑεῶν τυχοῦσα 
ὥκησεν τὸν αὐτῇ ἑκάστη τόπον προσήκοντα. 

LVII. Εἰσὶν δὲ πολλοὶ καὶ ϑαυμαστοὶ τῆς γῆς τόποι, καὶ 
αὐτὴ οὔτε οἵα οὔτε ὅση δοξάξεται ὑπὸ τῶν περὶ γῆς εἰωϑότων 


15 λέγειν, ὡς ἐγὼ ὑπό τινος πέπεισμαι. 


καὶ ὁ Σιμμίας" ‘mög 


ταῦτα. ἔφη; “λέγεις, οὖ Σώκρατες; περὶ γάρ τοι γῆς καὶ αὐτὸς D 


πολλὰ δὴ ἀκήκοα, οὐ μέντοι ταῦτα, ἃ σὲ πείϑει. 
“ἀλλὰ μέντοι, ὦ Σιμμέα, οὐχ ἡ Γλαύκου τέχνη 


ἂν ἀκούσαιμι." 


8 ὅϑιπερ in der Prosa sonst, nicht 
gebräuchlich. 113A οὗ αἵ τῶν τε- 
τελευτηκότων ψυχαὶ τῶν πολλῶν 
ἀφικνοῦνται. 

τι — τοιοῦτον findet seine Er- 
klärung i in dem folgenden ἢ φόνων 
ἀδίκων Ari. 

6 μὲν nimmt das μὲν nach τὴν 
μὲν wieder auf. 

ἅπας, ein jeder. Polit. 2690 
βασιλεὺς ἅπας, de leg. I 628 B ὃν 
μάλιστα μὲν ἅπας ἂν βούλοιτο μήτε 
γενέσθαι ποτέ. 

7 ξυνέμπορος᾽ συνοδοιπόρος͵ Tim, 

8 ἐν πάσῃ ἐχομένη ἀπορίᾳ. „Gorg. 
522 A Οὐκοῦν οἴει ἐν πάσῃ ἀπορίᾳ 
ἂν αὐτὸν ἔχεσϑαι, ὅτι χρὴ εἰπεῖν: 
Crit. 48 C, 

πάσῃ — ἀπορίᾳ. πᾶς ohne Ar- 
tikel völlig, lauter. „De rep. IX 
575 A ὁ ἔρως ἐν πάσῃ ἀναρχίᾳ καὶ 
ἀνομίᾳ ξῶν. 

9 γένωνται. γίγνεσϑαι von der 
Zeit vorübergehen. Prot. 320 A 
πρὶν ὲξ μῆνας γεγονέναι. Vgl.86E. 

ὑπ᾽ ἀνάγκης dasselbe, wie ἐξ 
ἀνάγκης, ἀνάγκῃ. Polit. 274 A καὶ 
δὴ καὶ τὸ τῆς κυήσεως καὶ γεν- 
νήσεως καὶ τροφῆς μίμημα͵ συν- 
εἰπετο τοῖς πᾶσιν ὑπ᾽ Avayans. 


ἡδέως οὖν 


Phaedr. 241 B φυγὰς δὴ γίγνεται 
--- καὶ ,ἀπεστερηκὼς ὑπ᾽ ἀνάγκης 
ὁ πρὶν ἐραστὴς -- ἵεται φυγῇ μετα- 
βαλών. Crit. 52 E. 

αὐτῇ. S. zu 63 A. 

14 ὑπὸ τῶν περὶ γῆς εἰωϑότων 
λέγειν. Über die physische Be- 
schaffenheit der Erde hatten schon 
Thales, Pythagoras und ihre An- 
hänger" Theorien aufgestellt. Geo- 
graphisch hatten sich mit derselben 
Anaximander und Hekatäos be- 
schäftigt. Herod. V 49 berichtet, 
dafs Aristagoras von Milet nach 
Sparta kam ἔχων χάλκεον πίνακα, 
ἐν ᾧ γῆς ἁπάσης περίοδος ἐνετέ- 
τμητο καὶ ,ϑαλαττά τε πᾶσα καὶ 
ποταμοὶ παντες. 

15 ὑπὸ τινος. Man braucht an 
keinen bestimmten Philosophen zu 
denken, da Platon gern auf solche 
und ähnliche Weise seine eigenen 
Ansichten einführt. 

18 οὐχ ἡ Γλαύκου τέχνη. Die 
Sage vom Γλαῦκος Πόντιος scheint 
in dem Fischerdorfe Anthedon am 
böotischen Strand des Euripos hei- 
misch gewesen zusein. Derselbegalt 
für einen Schutzpatron aller Fischer 
und Taucher, auch der Schiffer, 


134 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 
γέ μοι δοκεῖ εἶναι διηγήσασϑαι, & γ᾽ ἐστίν" ὡς μέντοι ἀληϑῆ, 
χαλεπώτερόν μοι φαίνεται ἢ κατὰ τὴν Γλαύκου τέχνην, καὶ 
ἅμα μὲν ἐγὼ ἴσως οὐδ᾽ ἂν οἷός re εἴην, ἅμα δέ, εἰ καὶ ἠπι- 
ordunv, ὁ βίος μοι δοκεῖ ὁ ἐμός, ὦ Σιμμία, τῷ μήκει τοῦ 

Ε λόγου οὐκ ἐξαρκεῖ. τὴν μέντοι ἰδέαν τῆς γῆς, οἵαν πέπεισμαι 5 
είναι, καὶ τοὺς τόπους αὐτῆς οὐδέν us κωλύει λέγειν. "ἀλλ᾽, 
ἔφη ὁ Σιμμίας, 'καὶ ταῦτα ἀρκεῖ, 

᾿Πέπεισμαι τοίνυν,᾽ ἡ δ᾽ ὕς, "ἐγώ, ὡς πρῶτον μέν, εἰ 

ἔστιν ἐν μέσῳ τῷ οὐρανῷ περιφερὴς οὖσα, μηδὲν αὐτῇ δεῖν 
ιοϑμήτε ἀέρος πρὸς τὸ μὴ πεσεῖν μήτε ἄλλης ἀνάγκης μηδεμιᾶς τὸ 

τοιαύτης, ἀλλὰ ἱκανὴν εἶναι αὐτὴν ἴσχειν τὴν ὁμοιότητα τοῦ 

οὐρανοῦ αὐτοῦ ἑαυτῷ πάντῃ καὶ τῆς γῆς αὐτῆς τὴν ἰσορρο- 

πίαν" ἰσόρροπον γὰρ πρᾶγμα ὁμοίου τινὸς ἐν μέσῳ τεϑὲν οὐχ 

ἕξει μᾶλλον οὐδ᾽ ἧττον οὐδαμόσε κλιϑῆναι, ὁμοίως δ᾽ ἔχον 
ἀκλινὲς μενεῖ. πρῶτον μέν," ἡ δ᾽ ὅς, 'τοῦτο πέπεισμαι. “καὶ τὖ 


ὀρϑῶς γε. ἔφη ὁ Σιμμίας. 


denen er im Sturme zu Hülfe kam, 
sowie für einen untrüglichen Pro- 
orggane Es wurde daher sprichwört- 
ch von allem, dessen Auffassun 
und Ausführung viel Scharfsion un 
Einsicht erforderte, zu sagen, 68 ge- 
höre des Glaukos Kunst azu, sowie 
vom Gegenteil, sie gehöre nicht dazu, 

2 χαλεπώτερον, Dazu ist aus 
διηγήσασθαι ein Verb wie ἄπο- 
δεῖξαι zu ergänzen. 

3 ἅμα μέν — ἅμα δέ. 115 D 
παραμυϑούμενος ἅμα μὲν ὑμᾶς, 
ἅμα δ᾽ ἐμαυτόν. 

4 μοι δοκεῖ. ὅ. zu 77 A. 

5 οὐκ ἐξαρκεῖ. 140 ἃς οὔτε 
ῥάδιον δηλῶσαι οὔτε ὁ χρόνος ἴκα- 
vos ἐν τῷ παρόντι. 

7 καὶ ταῦτα ἀρχεῖ. rat. 430 A 
καὶ γὰρ ἂν καὶ τοῦτο ᾿ἐξαρκοίη. 

8 ὡς -- μηδὲν αὐτῇ δεῖν. Ob- 
wohl der δὰ tz mit ὡς eingeleitet 
ist, wird er doch mit dem Infinitiv 
fortgeführt. S. zu 630. 

πρῶτον μέν. Platon nimmt also 
mit Anaximander (8, zu 97 D) an, 
dafs die Erde sich als eine Kugel in 
der Mitte der Welt durch ihr eige- 
nes Gleichgewicht in der Schwebe 
erhalte. Auch geht aus unserer 
Stelle hervor, dafs er sie als un- 
beweglich und von Sonne, Mond 
und Sternen umkreist dachte. Ci- 


“ἔτι roivvv,’ ἔφη, 


᾿πάμμεγά τι 


cero de nat. deor. Il 39, 98 ac prin- 
cipio terra universa cernatur locata 
in media mundi sede solida et globosa 
et undique ipsa in 8686 nutibus suis 
conglobata, de orat, ΠῚ 45 178, 
Ovıdius met. I 12, 

11 ἀλλὰ ἱκανὴν εἶναι. Zu kon- 
struieren: τὴν ὁμοιότητα καὶ τὴν 
ἰσορροπίαν εἶναι ἱκανὴν ἴσχειν αὐ- 
τήν (nämlich τὴν γῆν). 

12 ἑαυτῶ abhängig von ἡ ὁμοιό- 
της. Theaet. 176 Β φυγὴ δὲ ὁμοί- 
woıs ϑεῶ κατὰ τὸ δυνατόν. 

13 ἰσόρροπον. ἰσοβαρὲς ἶσον ἐκ 
μεταφορᾶς τῶν un ,ῥεπόντων ζυγῶν 
καὶ ἰσόσταϑμον ἢ ἡ owoıov. Hesych. 

ὁμοίου τινός. ὅμοιον heifst hier 
sich selbst gleich. Phaedr. 271 A 
πότερον ἕν καὶ ὅμοιον πέφυκεν ἢ 
κατὰ σώματος μορφὴν πολυειδές. 
Crit. 46 6 Β. 

15 μενεῖ. Aristot, de coel. ΒΗ 18 
εἰσὶ δέ τινες, οἱ διὰ τὴν ὁμοιότητά 
φασιν αὐτὴν μένειν, ὥσπερ τῶν 
ἀρχαίων ᾿Δναξίμανδρος" μᾶλλον μὲν 
γὰρ οὐδὲν ἄνω 7 κάτω ἢ εἰς τὰ 
πλάγια φέρεσϑαι προσήκει τὸ ἐπὶ 
τοῦ μέσου ἱδρυμένον καὶ ὁμοίως 
πρὸς τὰ ἔσχατα ἔχον᾽ ἅμα δὲ ἀδύ- 
νατον εἰς «τἀναντία ποιεῖσϑαι τὴν 
κίνησιν᾽ ὥστε ἐξ ἀνάγκης μένειν. 
Derselben Meinung waren auch 
Parmenides und Demokritos. 


DAIASN 


135 


εἶναι αὐτό, καὶ ἡμᾶς οἰκεῖν τοὺς μέχρι «Πρακλείων στηλῶν 
ἀπὸ Φάσιδος ἐν σμικρῷ τινι μορίῳ, ὥσπερ περὶ τέλμα μύρ- 
μηκας ἢ βατράχους, περὶ τὴν ϑάλατταν οἰκοῦντας, καὶ ἄλλους 


ἄλλοϑι πολλοὺς ἐν πολλοῖς τοιούτοις τόποις οἰκεῖν. 


εἶναι γὰρ 


ὃ πανταχῇ περὶ τὴν γῆν πολλὰ κοῖλα καὶ παντοδαπὰ καὶ τὰς 
ἰδέας καὶ τὰ μεγέϑη, εἰς ἃ ξυνερρυηκέναι τό τε ὕδωρ καὶ τὴν 
ὁμίχλην καὶ τὸν ἀέρα" αὐτὴν δὲ τὴν γῆν καϑαρὰν ἐν καϑαρῷ 


» m T \ ” 
κεῖσϑαι τῷ οὐρανῷ, ἐν ὡπέρ ἐστι τὰ ἄστρα. 


ὃν δὴ αὐἰϑέρα 


ὀνομάξειν τοὺς πολλοὺς τῶν περὶ τὰ τοιαῦτα εἰωϑότων λέγειν" 
10 οὗ δὴ ὑποστάϑμην ταῦτα εἶναι καὶ ξυρρεῖν ἀεὶ εἰς τὰ κοῖλα 
τῆς γῆς. ἡμᾶς οὖν οἰκοῦντας ἐν τοῖς κοίλοις αὐτῆς λεληϑέναι 
καὶ οἴεσϑαι ἄνω ἐπὶ τῆς γῆς οἰκεῖν, ὥσπερ ὧν εἴ τις ἐν μέσῳ 
τῷ πυϑμένι τοῦ πελάγους οἰκῶν oloıro τὲ ἐπὶ τῆς ϑαλάττης 
οἰκεῖν καὶ διὰ τοῦ ὕδατος ὁρῶν τὸν ἥλιον καὶ τὰ ἄλλα ἄστρα 
15 τὴν ϑάλατταν ἡγοῖτο οὐρανὸν εἶναι, διὰ δὲ βραδυτῆτά τε καὶ 
ἀσϑένειαν μηδεπώποτε ἐπὶ τὰ ἄκρα τῆς ϑαλάττης ἀφιγμένος D 
μηδὲ ἑωρακὼς Ein, ἐκδὺς καὶ ἀνακύψας ἐκ τῆς ϑαλάττης εἰς 
τὸν ἐνθάδε τόπον, ὅσῳ καϑαρώτερος καὶ καλλέων τυγχάνει 
ὧν τοῦ παρὰ σφίσιν, μηδὲ ἄλλου ἀκηκοὼς εἴη τοῦ ἑωρακότος. 
20 ταὐτὸν δὴ τοῦτο καὶ ἡμᾶς πεπονθέναι" οἰκοῦντας γὰρ ἔν τινι 
κοίλῳ τῆς γῆς οἴεσϑαι ἐπάνω αὐτῆς οἰκεῖν, καὶ τὸν ἀέρα οὐ- 


1 αὐτό. S. zu 01. A. 

ἡμὰς οἰκεῖν. Der Phasis und die 
Säulen des Herakles galten lange 
für die Endpunkte der Erde in ihrer 
den Griechen vorzugsweise bekann- 
ten Längenausdehnung von Osten 
nach Westen. Alle den Griechen 
bekannten Völker aber wohnten an 
den Küsten des sich zwischen jenen 
Endpunkten ausdehnenden Meeres. 
Platon versteht also unter den ἡμᾶς 
sämtliche die damals bekannte Erde 
bewohnenden Menschen, 

3 περὶ τὴν ϑάλατταν, das mittel- 
ländische Meer, 115 A ἡ παρ᾽ ἡμῖν 
θάλαττα genannt. Vgl. 111 A. 

οἰκοῦντας nicht mit βατράχους zu 
verbinden, sondern mit ἡμᾶς. Es 
ist also zu konstruieren: καὶ ἡμᾶς 
οἰκεῖν — ἐν σμικρῷ τινι μορίῳ περὶ 
τὴν ϑάλατταν οἰκοῦντας, ὥσπερ 
περὶ τέλμα μύρμηκας ἢ βατράχους 
(nämlich οἰκοῦντας). 

6 εἰς ἃ ξυνερρυηκέναι. N. 
72 A. 

τὴν ὁμίχλην" 


zu 


’ 


ὁμίχλη ἡ ὁμίχλα" 


ἀὴρ παχὺς σκοτεινὸς ἀχλὺς ὑδατώ- 
δης σκοτία. Hesych. 

{ αὐτὴν δὲ τὴν γῆν, die Erde 
selbst oder, wie sie 110 A heifst, 
ἡ ὡς ἀληϑῶς γῆ im Gegensatz zu 
den Vertiefungen, in denen wir 
wohnen und die wir fälschlich für 
die eigentliche Erde halten. 

8 αἰϑέρα. Unter Äther versteht 
Platon hier, wie 111B, dem gewöhn- 
lichen Sprachgebrauch folgend die 
unserer Atmosphäre zunächst liegen- 
de reinere Luft. Tim. 58 Ὁ ἀέρος 
τὸ εὐαγέστατον ἐπίκλην αἰϑὴρ κα- 
λούμενος. 

9 περὶ τὰ τοιαῦτα ---λέγειν. αοτρ. 
4900 περὶ σιτία λέγεις. Vgl. 108 C. 

10 ὑποστάϑμην. Hesych. ὑπο- 
στάϑμη᾽" τρυγία, τρύξ. 

12 ἄνω ἐπὶ τῆς γῆς οἰκεῖν. 1140 
ἄνω εἰς τὴν καϑαρὰν οἴκησιν 
ἀφικνούμενοι καὶ ἐπὶ τῆς γῆς ol- 
κιξόμενοι. 

19 παρὰ σφίσιν. Der Plural be- 
züglich auf εἴτις. Ebenso ist 110 E 
καλλίω Prädikat zu οὐδὲν ὅτι οὔ. 


136 


ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ρανὸν καλεῖν, ὡς διὰ τούτου οὐρανοῦ ὄντος τὰ ἄστρα χω- 
ροὖῦντα. τὸ δὲ εἶναι ταὐτόν" ὑπ᾽ ἀσϑενείας καὶ βραδυτῆτος 
Ε οὐχ οἵους re εἶναι ἡμᾶς διεξελθεῖν ἐπ᾽ ἔσχατον τὸν ἀέρα" 
ἐπεί, εἴ τις αὐτοῦ ἐπ᾿ ἄκρα ἔλϑοι ἢ πτηνὸς γενόμενος dve- 


πτοιτο, κατιδεῖν dv ἀνακύψαντα, ὥσπερ ἐνθάδε ol ἐκ τῆς 5 


ϑαλάττης ἰχϑύες ἀνακύπτοντες ὁρῶσι τὰ ἐνθάδε, οὕτως ἄν 
τινὰ καὶ τὰ ἐκεῖ κατιδεῖν, καὶ εἰ ἡ φύσις ἱκανὴ εἴη ἀνέχεσθαι 
ϑεωροῦσα, γνῶναι ἄν, ὅτι ἐκεῖνός ἐστιν ὁ ἀληϑῶς οὐρανὸς 
καὶ τὸ ἀληϑῶς φῶς καὶ ἡ ὡς ἀληϑῶς γῆ. ἥδε μὲν γὰρ ἡ γῆ 


καὶ ol λέϑοι καὶ ἅπας ὁ τόπος ὃ ἐνθάδε διεφϑαρμένα ἐστὶν τὸ 


καὶ καταβεβρωμένα, ὥσπερ τὰ ἐν τῇ ϑαλάττῃ ὑπὸ τῆς ἅλμης" 
καὶ οὔτε φύεται οὐδὲν ἄξιον λόγου ἐν τῇ ϑαλάττῃ, οὔτε τέ- 
λειον, ὡς ἔπος εἰπεῖν, οὐδέν ἐστι, σήραγγες δὲ καὶ ἄμμος καὶ 
πηλὸς ἀμήχανος καὶ βόρβοροί εἰσιν, ὅπου ἂν καὶ ἡ γῆ N, καὶ 


πρὸς τὰ παρ᾽ ἡμῖν κάλλη κρίνεσθαι οὐδ᾽ ὁπωστιοῦν ἄξια. 15 


ἐκεῖνα δὲ αὖ τῶν παρ᾽ ἡμῖν πολὺ dv ἔτι πλέον φανείη δια- 
Β φέρειν. εἰ γὰρ δεῖ καὶ μῦϑον λέγειν, ἄξιον ἀκοῦσαι, ὦ Σιμ- 
ul, οἷα τυγχάνει τὼ ἐπὶ τῆς γῆς ὑπὸ τῷ οὐρανῷ ὄντα. “ἀλλὰ 
μήν, ἔφη ὁ Σιμμίας, ᾿ὖ Σώκρατες, ἡμεῖς γε τούτου τοῦ μύϑου 


ἡδέως ἂν ἀκούσαιμεν. 


LIX. ““έγεται τοίνυν, ἔφη, “ὦ ἑταῖρε, πρῶτον μὲν εἶναι 
τοιαύτη ἡ γῆ αὐτὴ ἰδεῖν, εἴ τις ἄνωϑεν ϑεῶτο, ὥσπερ οἵ dw- 
δεκάσκυτοι σφαῖραι, ποικίλη χρώμασιν διειλημμένη, ὧν καὶ 
τὰ ἐνθάδε εἶναι χρώματα ὥσπερ δείγματα, οἷς δὴ ol γραφεῖς 


1 ὡς διὰ τούτου οὐρανοῦ — οἷ- 
ὄμενοι διὰ τούτου (τοῦ ἀέρος) οὐ- 
ρανοῦ ὄντος τὰ ἄστρα χωρεῖν. 

2 τὸ δὲ εἶναι ταὐτόν, Während 


der vorhergehende Satz (ταὐτὸν δὴ ᾿ 


— χωροῦντα) das dem ersten Teile 
des Gleichnisses Entsprechende aus 
den menschlichen Verhältnissen bei- 
bringt, enthält dieser das dem zwei- 
ten Teile Entsprechende, das die 
Begründung enthält. 

4 ἐπεί — κατιδεῖν ἄν. Wie nach 
den Relativen (s. zu 72 A), findet 
sich in der obliquen Rede der In- 
finitiv zuweilen auch nach Kon- 
junktionen, wie nach ὅτε, ἐπεί. 

5 οἵ ἐκ τῆς ϑαλάττης ἰχϑύες ave- 
κύπτοντες. 8. zu 75B. 

6 ἀνακύπτοντες. Phaedr. 249 C 
τοῦτο δέ ἐστιν ἀνάμνησις ἐκείνων, 
& nor εἶδεν ἡμῶν ἡ ψυχὴ συμ- 


πορευϑεῖσα ϑεῷ καὶ ὑπεριδοῦσα, 
ἃ νὺν εἶναί φαμεν, καὶ ἀνακύψασα 
εἰς τὸ ὃν ὄντως. 

9 ἥδε -- ἡ γῆ, die eben bezeich- 
net war als τὰ κοῖλα τῆς γῆς, ἐν 
οἷς ἡμεῖς οἰκοῦντες λελήϑαμεν. 

il ὑπὸ τῆς ἅλμης nämlıch δὲ- 
εφϑαρμένα ἐστὶν καὶ καταβεβρω- 
μένα. 

18 σήραγγες. σήραγγας bezeich- 
net Hesych. als ὕφαλον πέτραν 
ῥήγματα ἔχουσαν. 

14 ὅπου ἂν καὶ ἡ γῆ 9, nämlich 
im Meere selbst oder an der Küste. 

15 πρὸς τὰ — κρένεσϑαι. Politic. 
286 Ο πρὸς ἄλληλα τὰ μήκη κρένον- 
τες, Prot, 327 Ὁ εἰ δέοι αὐτὸν κρί- 
νεσϑαι πρὸς ἀνϑρώπους. 

17 ἄξιον, nämlich Zoriv. 

23 ποικίλη erklärt durch χρώμα- 
σιν διειλημμένη. 


«δ διά δα en στ. “ἢ 


10 φαντάξεσϑαι. 


2 


oO 


PAIARN, 


καταχρῶνται. 


191 


τὴν 


μὲν γὰρ ἁλουργῆ εἶναι καὶ ϑαυμαστὴν τὸ κάλλος, τὴν δὲ 
χρυσοειδῆ, τὴν δὲ ὕση λευκὴ γύψου ἢ χιόνος λευκοτέραν, καὶ 
5 ἐκ τῶν ἄλλων χρωμάτων συγκειμένην ὡσαύτως καὶ ἔτι πλειό- 


νῶν καὶ καλλιόνων ἢ ὅσα ἡμεῖς ἑωράκαμεν. 


καὶ γὰρ αὐτὰ 


ταῦτα τὰ κοῖλα αὐτῆς ὕδατός τε καὶ ἀέρος ἔμπλεα ὄντα χρώ- 
ματός τι εἶδος παρέχεσϑαι στίλβοντα ἐν τῇ τῶν ἄλλων χρω- 
μάτων ποικιλίᾳ, ὥστε ἕν τι αὐτῆς εἶδος συνεχὲς ποικίλον 


ἐν δὲ ταύτῃ οὔσῃ τοιαύτῃ ἀνὰ λόγον τὰ φυό- 


usva φύεσϑαι δένδρα τε καὶ ἄνϑη καὶ τοὺς καρπούς" καὶ αὖ 
τὰ ὄρη ὡσαύτως καὶ τοὺς λίϑους ἔχειν ἀνὰ τὸν αὐτὸν λόγον 
τήν τὲ λειότητα καὶ τὴν διαφάνειαν καὶ τὰ χρώματα καλλέω" 
ὧν καὶ τὰ ἐνθάδε λιϑίδια εἶναι ταῦτα τὰ ἀγαπώμενα μόρια 
15 σάρδιά TE καὶ ἰάσπιδας καὶ σμαράγδους καὶ πάντα τὰ τοι-Ε 


αὕτα" 
καλλίω. 


> m ᾽ a 3 ν 2 \ „ , 

ἐκεῖ δὲ οὐδὲν ὅτι οὐ τοιοῦτον εἶναι καὶ ἔτι τούτων 
τὸ δ᾽ αἴτιον τούτου εἶναι, ὅτι ἐκεῖνοι ol λέίϑοι εἰσὶ 
καϑαροὶ καὶ οὐ κατεδηδεσμένοι οὐδὲ διερϑαρμένοι ὥσπερ οὗ 


ἐνθάδε [ὑπὸ σηπεδόνος καὶ ἅλμης] ὑπὸ τῶν δεῦρο ξυνερ- 
ρυηχκότων, ἃ καὶ λέϑοις καὶ γῇ καὶ τοῖς ἄλλοις ξῴοις TE καὶ 


φυτοῖς αἴσχη τὲ καὶ νόσους παρέχει. 


1 καταχρῶνται. καταχρῆσϑαι hat 
hier keinen vom Simplex χρῆσϑαι 
verschiedenen Sinn, wie nicht sel- 
ten bei Platon. 

2 πολὺ ἔτι ἐκ λαμπρ. S. zu 70C 
und 88 A, 

ἢ τούτων = ἢ ταῦτά ἐστιν. Nach 
Weglassung der Kopula ist der No- 
minativ in den Kasus, der vorher- 
ging, verwandelt. De leg. X 892 A 
οὔσης ταύτης (τῆς ψυχῆς) πρεσβυ- 
τέρας N σώματος. ἀρὰς 

τὴν μὲν γὰρ nämlic v, ein 
Teil der rde. 

4 καὶ ἐκ τῶν ἄλλων zg@u. συγλ. 
nämlich τὴν ἄλλην γῆν εἶναι. 

8 τῶν ἄλλων χρωμάτων, τοῦ 
ἁλουργοῦς τοῦ χρυσοειδοῦς τοῦ λευ- 
κοῦ χρώματος usw. 

9 συνεχὲς ποικίλον. 
Adverb gebraucht. 

13 τήν τε Asıornre. Nicht nur 
Steinen, sondern auch Bergen kann, 
wenn sie Durchsichtigkeit” und Far- 
ben haben, Glätte beigelegt werden. 


συνεχὲς als 


\ \ -" ᾿ \ 
τὴν δὲ γῆν αὐτὴν κε- 


14 τὰ ἀγαπώμενα. ἀγαπᾶν nicht 
selten im Sinne von περὶ πολλοῦ 
ποιεῖσϑαι. Orit. 45,B πολλαχοῦ μὲν 
γὰρ καὶ ἄλλοσε ὅποι ἂν ἀφίκῃ 
ἀγαπήσουσί σε. 

16 οὐδὲν ὅτι οὔ, schlechter- 
dings jedes, durch umgekehrte 
Assimilation zu einem Begriff ver- 
schmolzen. 117 D κλαίων καὶ ἀγα- 
ναντῶν οὐδένα ὁ ὀντινα οὐ κατέκλασε 
τῶν παρόντων. Prot. 828 Β. 

17 καλλίω. 8. zu 109 Ὦ. 

19 ὑπὸ τῶν δεῦρο συνερρυηχό- 
τῶν, von Wasser, Nebel, Luft. 109 B 
εἶναι — περὶ τὴν γῆν πολλὰ κοῖλα 
καὶ παντοδαπὰ -- εἰς ἃ “ξυνερρυη- 
κέναι τό τὲ ὕδωρ καὶ τὴν ὁμίχλην 
καὶ τὸν ἀέρα. 

90 καὶ τοῖς ἄλλοις, und andrer- 
seits. Gorg. 4780 εὐδαιμονιξόμε- 
νος ὑπὸ τῶν πολιτῶν καὶ τῶν ἄλλων 
ξένων. 

21 τὴν δὲ γῆν αὐτήν. Der Erde 
selbst gereiche alles dieses zum 
Schmucke. Der Nachdruck liegt 


ἐκεῖ δὲ πᾶσαν τὴν γῆν ἐκ τοιούτων εἷναι καὶ Ο 
πολὺ ἔτι ἐκ λαμπροτέρων καὶ καϑαρωτέρων ἢ τούτων 


D 


138 HAATRNOLE 


κοσμῆσϑαι τούτοις τε ἅπασι καὶ ἔτι χρυσῷ καὶ ἀργύρῳ καὶ 
ετἰτοῖς ἄλλοις αὖ τοῖς τοιούτοις. ἐκφανῆ γὰρ αὐτὰ πεφυκέναι 
Övra πολλὰ πλήϑει καὶ μεγάλα καὶ πολλαχοῦ τῆς γῆς, ὥστε 
αὐτὴν ἰδεῖν εἶναι ϑέαμα εὐδαιμόνων ϑεατῶν. ξῷα δ᾽ ἐπ᾽ 
αὐτῆς εἶναι ἄλλα re πολλὰ καὶ ἀνθρώπους, τοὺς μὲν ἐν μεσο- 5 
γαίᾳ οἰκοῦντας, τοὺς δὲ περὶ τὸν ἀέρα, ὥσπερ ἡμεῖς περὶ τὴν 
ϑάλατταν, τοὺς δ᾽ ἐν νήσοις, ἃς περιρρεῖν τὸν ἀέρα πρὸς τῇ 
ἠπείρῳ οὔσας" καὶ ἑνὶ λόγῳ, ὕπερ ἡμῖν τὸ ὕδωρ τε καὶ ἡ 
ϑάλαττά ἐστι πρὸς τὴν ἡμετέραν χρείαν, τοῦτο ἐκεῖ τὸν ἀέρα, 
ὃ δὲ ἡμῖν ὁ ἀήρ, ἐκείνοις τὸν αἰϑέρα. τὰς δὲ ὥρας αὐτοῖς 
κρᾶσιν ἔχειν τοιαύτην, ὥστε ἐκείνους ἀνόσους εἶναι καὶ χρό-- 
νὸν τὲ ξῆν πολὺ πλείω τῶν ἐνθάδε καὶ ὄψει καὶ ἀκοῇ καὶ 
φρονήσει καὶ πᾶσι τοῖς τοιούτοις ἡμῶν ἀφεστάναι τῇ αὐτῇ 
ἀποστάσει, ἧπερ ἀήρ re ὕδατος ἀφέστηκεν καὶ αἰϑὴρ ἀέρος 
πρὸς καϑαρότητα. καὶ δὴ καὶ ϑεῶν ἄλση τε καὶ ἱερὰ αὐτοῖς 
εἶναι, ἐν οἷς τῷ ὕντι οἰκητὰς ϑεοὺς εἶναι, καὶ φήμας τε καὶ 
μαντείας καὶ αἰσϑήσεις τῶν ϑεῶν καὶ τοιαύτας συνουσίας 
Ο γίψνεσϑαι αὐτοῖς πρὸς αὐτούς" καὶ τόν γε ἥλιον καὶ σελήνην 


Β 


-- 


dort gelangt, und dem Glücke, das 
ihm durch den Umgan mit den 
Göttern und durch die Betrachtun 

der Himmelskörper zuteil wird, 
fehlen würde. Auf das Hören und 


auf κεκοσυῆσϑαι. Diese Steine, 
sowie die Metalle, sind nicht blofs 
an und für sich schön, sondern auch 
für die Erde selbst ein wirklicher 
Schmuck. Das kommt, wie es wei- 


ter heifst, daher, weil sie nicht, 
wie bei uns, in der Erde verborgen 
liegen, sondern wegen ihrer Gröfse 
und Menge überall auf der Ober- 
fläche hervorschimmern. 

6 περὶ τὸν ἀέρα. Die Luft, un- 
sere Atmosphäre, füllt nämlich die 
Vertiefungen der Erde bis an den 
Rand des von jenen Seligen be- 
wohnten Landes aus, so dafs die- 
jenigen derselben, welche nicht in 
der Mitte, sondern eben am Rande 
dieses Landes wohnen, zu ihren 
Füfsen nach einer Seite hin die 
Luft, aber um und über sich den 
Ather haben, 

ὥσπερ ἡμεῖς nämlich οἰκοῦμεν. 

10 αὐτοὶς --- ἐκείνους. ὃ. σὰ 600}. 

11 ἐκείνους. Wegen des zu er- 
gänzenden εἶναι s. zu 74E. 

13 φρονήσει. Die Erwähnung der 
φρόνησις ist hier notwendig, weil 
sonst das Vermittlungsglied zwi- 
schen den gesteigerten physischen 
Eigenschaften, zu denen der Mensch 


Sehen an sich legt Platon gar kei- 
uen Wert, und er würde den ge- 
steigerten Grad desselben, der den 
Menschen dort erwartet, gar nicht 
erwähnt haben, wenn er darin nicht 
ein Mittel zu jener vollkommnen 
Erkenntnis, die auch des Menschen 
Glück erst vollkommen macht, ge- 
sehen hätte. 


καὶ πᾶσι τοῖς τοιούτοις weist auf 
die anderen Sinne und die übrigen 
geistigen Fähigkeiten hin. 

15 ἄλση τε καὶ ἵερά. Liv. XXXV 
51 in fano lucoque. 

17 αἰσϑήσεις τῶν ϑεῶν, Wahr- 
nehmungen der Götter den 
Wachenden in Erscheinungen, den 
Schlafenden in Traumbildern. 

18 αὐτοῖς πρὸς αὐτούς. Jenes 
bezieht sich auf dieMenschen, dieses 
auf die Götter, 

τόν γε Be καὶ σελήνην καὶ 
ἄστρα. Phileb. 28 Ε καὶ ἡλίου καὶ 
σελήνης καὶ ἀστέρων... 


ΦΑΙΔΩ͂Ν, 139 


καὶ ἄστρα ὁρᾶσϑαι ὑπ᾽ αὐτῶν οἷα τυγχάνει ὄντα, χαὶ τὴν 
ἄλλην εὐδαιμονίαν τούτων ἀκόλουϑον εἶναι. 

LX. Καὶ ὅλην μὲν δὴ τὴν γῆν οὕτω πεφυκέναι καὶ τὰ 
περὶ τὴν γῆν" τόπους δ᾽ ἐν αὐτῇ εἶναι κατὰ τὰ ἔγκοιλα αὐτῆς 
κύκλῳ περὶ ὅλην πολλούς, τοὺς μὲν βαϑυτέρους καὶ ἀνα- 
πεπταμένους μᾶλλον, ἢ ἐν ᾧ ἡμεῖς οἰκοῦμεν, τοὺς δὲ βαϑυ- 
τέρους ὄντας τὸ χάσμα αὐτοὺς ἔλαττον ἔχειν τοῦ παρ᾽ ἡμῖν 
τόπου, ἔστι δ᾽ οὖς καὶ βραχυτέρους τῷ βάϑει τοῦ ἐνδ)ιάδε 
εἶναι καὶ πλατυτέρους. τούτους δὲ πάντας ὑπὸ γῆν εἰς ἀλλή-- 
λους συντετρῆσϑαί τε πολλαχῇ καὶ κατὰ στενότερα καὶ εὐρύ- 
τερα, καὶ διεξόδους ἔχειν, N) πολὺ μὲν ὕδωρ ῥεῖν ἐξ ἀλλήλων 
εἰς ἀλλήλους ὥσπερ εἰς κρατῆρας, καὶ ἀενάων ποταμῶν ἀμή- 
yava μεγέϑη ὑπὸ τὴν γὴν καὶ ϑερμῶν ὑδάτων καὶ ψυχρῶν, 
πολὺ δὲ πῦρ καὶ πυρὸς μεγάλους ποταμούς, πολλοὺς δὲ ὑγροῦ 
πηλοῦ καὶ καϑαρωτέρου καὶ βορβορωδεστέρου, ὥσπερ ἐν Σι- 
κελίᾳ ol πρὸ τοῦ ῥύακος πηλοῦ ῥέοντες ποταμοὶ καὶ αὐτὸς ὁ 
ῥύαξ: ὧν δὴ καὶ ἑκάστους τοὺς τόπους πληροῦσϑαι. ὧν ἂν 


ἑκάστοις τύχῃ ἑκάστοτε ἡ περιρροὴ γιγνομένη. 


5 τοὺς μέν. Aus dem Vorher- 
gehenden ergänzt man leicht εἶναι. 

1 αὐτοὺς an sich überflüssig. 
Xen. Cyr. 13 15 πειράσομαι τῷ 
πάππῳ ἀγαϑῶν ἵππέων κράτιστος 
ὧν ἱππεὺς συμμαχεῖν αὐτῷ. 

9 τούτους δὲ πᾶντας. Arist. me- 
teorol. II 2 τὸ δ᾽ ἐν Φαίδωνι yE- 
γραμμένον περί τὲ τῶν ποταμῶν 
καὶ τῆς ϑαλαττης , ἀδύνατόν ἐστιν. 
λέγεται γὰρ, ὡς ἅπαντα μὲν͵ εἰς 
ἄλληλα συντέτρηται ὑπὸ γῆν, ἀρχὴ 
δὲ πάντων εἴη καὶ πηγὴ τῶν ὑδα- 
των ὁ καλούμενος Τάρταρος περὶ 
τὸ μέσον ὕδατός τι πλῆϑος, Τὶ: οὔ 
καὶ τὰ δέοντα καὶ τὰ μὴ ῥέοντα 
ἀναδίδωσι πάντα᾽ τὴν δ᾽ ἐπίρρυσιν 
ποιεῖν ἐφ᾽ ἕκαστα τῶν ῥευμάτων 
διὰ τὸ σαλεύειν ἀεὶ τὸ πρῶτον καὶ 
τὴν. ἀρχήν. οὐκ ἔχειν γὰρ ἕδραν, 
ἀλλ᾽ ἀεὶ περὶ τὸ μέσον εἰλεῖσϑαι᾽ 
κινούμενον δ᾽ ἄνω “αὶ κάτω ποιεῖν 
τὴν ἐπίχυσιν τοῖς ῥεύμασιν. τὰ δὲ 
πολλαχοῦ, μὲν λιμάξειν, οἵαν καὶ 
τὴν παρ᾽ ἡμῖν εἶναι ϑάλατταν, 
πάντα δὲ πάλιν κύκλῳ περιάγειν 
eis τὴν ἀρχήν, ὅϑεν ἤρξαντο ῥεῖν, 
πολλὰ μὲν καὶ κατὰ τὸν αὐτὸν τό- 
πον, τὰ δὲ καὶ καταντικρὺ, τῇ ϑέ- 
σει τῆς ἐκροῆς, οἷον εἰ δεῖν ἦρ- 


ud \nı [4 
ταῦτα δὲ πάντα 


ξαντο καάτωϑεν, ἄνωϑεν εἰσβάλλειν. 
εἶναι δὲ μέχρι τοῦ μέσου τὴν κα- 
ὅγεσιν" τὸ γὰρ λοιπὸν προς ἄναντες 
ἤδη πᾶσιν εἶναι τὴν φοράν" τοὺς 
ὸὲ χυμοὺς καὶ τὰς χρόας ἴσχειν τὸ 
ὕδωρ δι᾽ οἵας ἂν τύχωσι ῥέοντα 
γῆς. συμβαίνει δὲ τοὺς ποταμοὺς 
ῥεῖν οὐκ ἐπὶ ταὐτὸν ἀεὶ κατὰ τὸν 
λόγον Tovrov' ἐπεὶ γὰρ εἰς τὸ ‚WE- 
σον εἰσρέουσιν, ἀφ᾽ οὗπερ ἐκρέου- 
σιν, οὐδὲν μᾶλλον ῥευσοῦνται κάτω- 
DEV ἢ ἄνωϑεν, ἀλλ᾽ Ep ὁπότερ᾽ 
ἂν ῥέψη ,“πυμαίνων ὁ Τάρταρος, 
καίτοι τούτου συμβαίνοντος γένοιτ᾽ 
ἂν τὸ λεγόμενον ἄνω ποταμῶν, 
ὅπερ ἀδύνατον. 

10 στενότερα. So lautet der Kom- 
parativ von στενὸς nach der An- 
gabe alter Grammatiker, mit denen 
die besten Hdschr, übereinstimmen. 
Hiernach würde als ursprüngliche 
Form orsıvog anzunehmen sein. 

11 διεξόδους. διέξοδος hier gleich- 
bedeutend mit ὀχετός (112 C). 

15 ὥσπερ ἐν Σικελίᾳ οἵ πρὸ τ. ρ. 
S. zu 800. 

18 ταῦτα δὲ πάντα. Olympiod. 
p- 168 τῆς τῶν ὑπογείων ῥευμάτων 
ἀντιϑέσεως αἰτίαν εἶναί φησι τὴν 
αἰώραν, 7 ἐστιν ἀντιταλάντωσις. 


140 TIAATENOL 


κινεῖν ἄνω καὶ κάτω ὥσπερ αἰώραν τινὰ ἐνοῦσαν ἐν τῇ γῇ. 
ἔστι δὲ ἄρα αὕτη ἡ αἰώρα διὰ φύσιν τοιάνδε τινώ, ἕν τι τῶν 
χασμάτων τῆς γῆς ἄλλως τὲ μέγιστον τυγχάνει ὃν καὶ διαμπε- 
112085 τετρημένον δι᾿ ὕλης τῆς γῆς, τοῦτο ὅπερ Ὅμηρος εἶπε 
λέγων αὐτὸ 
τῆλε μάλ᾽, ἧχι βάϑιστον ὑπὸ χϑονός ἐστι βέρεϑρον' 
ὃ καὶ ἄλλοθι καὶ ἐκεῖνος καὶ ἄλλοι πολλοὶ τῶν ποιητῶν Τάρ- 
rupov κεκλήκασιν. εἰς γὰρ τοῦτο τὸ χάσμα συρρέουσίέ Te 
πάντες ol ποταμοὶ καὶ ἐκ τούτου πάλιν ἐκρέουσιν" γίγνονται 
δὲ ἕκαστοι τοιοῦτοι, δι᾿ οἵας dv καὶ τῆς γῆς ῥέωσιν. ἡ δὲ 
Β αἰτία ἐστὶν τοῦ ἐκρεῖν τε ἐντεῦϑεν καὶ εἰσροεῖν πάντα τὰ 
ὀεύματα, ὅτι πυϑμένα οὐκ ἔχει οὐδὲ βάσιν τὸ ὑγρὸν τοῦτο. 
αἰωρεῖται δὴ καὶ κυμαίνει ἄνω καὶ κάτω, καὶ ὁ ἀὴρ καὶ τὸ 
πνεῦμα τὸ περὶ αὐτὸ ταὐτὸν ποιεῖ" ξυνέπεται γὰρ αὐτῷ καὶ 
ὅταν εἰς τὸ ἐπ᾿ ἐκεῖνα τῆς γῆς ὁρμήσῃ καὶ ὅταν εἰς τὸ ἐπὶ 
τάδε. καὶ ὥσπερ τῶν ἀναπνεόντων ἀεὶ ἐκπνεῖ τε καὶ ἀνα- 
πνεῖ δέον τὸ πνεῦμα, οὕτω καὶ ἐκεῖ ξυναιωρούμενον τῷ ὑγρῷ 
τὸ πνεῦμα δεινούς τινας ἀνέμους καὶ ἀμηχάνους παρέχεται 
Ο καὶ εἰσιὸν καὶ ἐξιόν. ὅταν τε οὖν ὑποχωρήσῃ τὸ ὕδωρ εἰς 
τὸν τόπον τὸν δὴ κάτω καλούμενον, τοῖς κατ᾽ ἐχεῖνα τὰ ῥεύ- 


1 ὥσπερ αἰώραν τινὼ ist Subjekt. 

4 Ὅμηρος. ll. VIII 14. 

7 ἄλλοϑι. Il, VIII 481. 

ἄλλοι πολλοὶ τῶν ποιητῶν. He- 
siodos, theog, 119, Pindaros, Pyth. 
I 15, "Äschylos, Prom. 154, Euri- 
pides, Hippol. 1290, 

8 εἰς γὰρ τοῦτο. Es folgt der 
Grund, warum der durch die Erde 
gebohrte Spalt so groß, ist. 

10 τοιοῦτοι, δι᾽ οἵας av d.i. οἵα 
ἐστὶν ἡ γῆ; δι᾿ ἧς ἂν δέωσιν. 

18 αἰωρεῖται. Derselbe Grund war 
109 A für die Lage der Erde an- 
gegeben. 

14 αὐτό nämlich τὸ ὑγρόν. 

16 εἰς τὸ ἐπ᾽ ἐκεῖνα. Prot. 314 E 
συμπεριεπάτουν Er μὲν τοῦ ἐπὶ 
ϑάτερα Καλλίας -- ἐκ δὲ τοῦ ἐπὶ 
ϑάτερα Ξάνϑιππος. Euthyd. 297 C 
ἐκ τοῦ ἐπ᾽ ἀριστερά. 

τὸ ἐπ᾿ ἐκεῖνα, diejenseitigen 
Gegenden. 

19 ὅταν τε --- ὅταν τε αὖ. Theaet. 
144 A of τε ὀξεῖς — οἵ re αὖ Zu- 
βριϑέστεροι, Tim. 410 λόγος τε -- 
ὅσον τε αὖ μουσικῆς φωνῆς. 


20 τὸν δὴ κάτω καλούμενον. Aus 
dem καλούμενον wie dem halb iro- 
nischen δὴ geht hervor, dafs Pla- 
ton selbet, die Teilung dieses Rau- 
mes in eine obere und untere 
Hälfte nicht annimmt. Aus dem 
Folgenden geht deutlich hervor, 
dafs nach seiner Anschauung so- 
wohl die uns zugekehrte, als die 
von uns abgewendete Hälfte des 
Erdballs ein Oben und ein Unten 
habe und dafs für beide der unterste 
Punkt das Centrum der Erde sei 
(δυνατὸν δέ ἐστιν ἑκατέρωσε μέχρι 
τοῦ kn καϑιέναι, πέρα δ᾽ οὔ 
112D) und dafs von hier aus für 
beide die Richtung nach oben ‚be- 
ginne (ἄναντες γὰρ ἀμφοτέροις τοὶς 
ὀεύμασι τὸ ἕκατέρωϑεν γίγνεται 
μέρος 112E). 

τοῖς κατ᾽ ἐκεῖνα τὰ ῥεύματα, 
in das Gebiet der dortigen 
Ströme ἃ. ἢ. der in der jensei- 
tigen Halbkugel befindlichen un- 
terirdischen Ströme. Ihnen werden 
τὰ ἐνθάδε, die in der diesseitigen 
Halbkugel "sich befindenden, ent- 


Ὥς τ Ὁ 


EEE τεσ 


λίμνας καὶ ποταμοὺς καὶ κρήνας ποιεῖ. 
δυόμενα κατὰ τῆς γῆς, τὰ μὲν μακροτέρους τόπους περι-Ὁ 


" 
᾿ 


ῖ 


DAIARN. 141 


ματα διὰ τῆς γῆς εἰσρεῖ Te καὶ πληροῖ αὐτὰ ὥσπερ ol 
ἐπαντλοῦντες" ὅταν Te αὖ ἐκεῖϑεν μὲν ἀπολίπῃ, δεῦρο δὲ 
ὁρμήσῃ, τὰ ἐνθάδε πληροῖ αὖϑις, τὰ δὲ πληρωϑέντα ῥεῖ διὰ 
τῶν ὀχετῶν καὶ διὰ τῆς γῆς, καὶ εἰς τοὺς τόπους ἕκαστα 
δἀφικνούμενα, εἰς οὖς ἑκάστους ὁδοποιεῖται, ϑαλάττας Te καὶ 


ἐντεῦϑεν δὲ πάλιν 


δλϑόντα καὶ πλείους, τὰ δὲ ἐλάττους καὶ βραχυτέρους, πά- 
Aw εἰς τὸν Τάρταρον ἐμβάλλει τὰ μὲν πολὺ κατωτέρω, ἡ 
N βρη ελοῖτο, τὰ δὲ ὀλίγον" πάντα δὲ ὑποκάτω εἰσρεῖ τῆς ἐκροῆς. 
καὶ ἔνια μὲν καταντικρύ, ἡ εἰσρεῖ, ἐξέπεσεν, ἔνια δὲ κατὰ τὸ 
αὐτὸ μέρος ἔστι δὲ ἃ παντάπασι κύκλῳ περιελϑόντα, ἢ ἅπαξ 
N καὶ πλεονάκις περιελιχϑέντα περὶ τὴν γῆν ὥσπερ ol ὄφεις, 


εἰς τὸ δυνατὸν κάτω καϑέντα πάλιν ἐμβάλλει" 
15 ἐστιν ἑκατέρωσε μέχρι τοῦ μέσου καϑιέναι, πέρα δ᾽ οὔ" ἄναν- Ἐ 


δυνατὸν δέ 


τὲς γὰρ ἀμφοτέροις τοῖς ῥεύμασι τὸ ἑκατέρωθεν γίγνεται 


μέρος. 


LXI. Τὰ μὲν οὖν δὴ ἄλλα πολλά τε καὶ μεγάλα καὶ παν- 


\ δ [4 ’ 7 
Todana ῥεύματα ἐστι" 


gegengesetat. Beide Klassen von 
trömen, sowohl die diesseits, als 
die jenseits entspringenden, dringen 
durch Kanäle bis auf die Oberfläche 


_ der Erde hervor, deren Gewässer 


sie bilden und fortwährend speisen. 
Dieser Zusammenhang der Ströme 


- unter der Erde mit denen’ auf der 
_ Erde ist schon bei Homer angedeu- 
tet. Nach Il. II 751 soll der thes- 
- salische Flufs Titaresios nach sei- 


ner Mündung in den Peneos wie 
l auf dem Spiegel desselben 
fliefsen, weil er ein Arm des Styx sei. 
1 διὰ τῆς γῆς, durch die Erde 
ἃ. ἢ. durch ‚die eben erwähnten 
Gänge und Öffnungen oder Kanäle 


_ der Erde, 


εἰσρεῖ. Subjekt dazu ist zo ὕδωρ. 

ὥσπερ οἵ ἐπαντλοῦντες. S, Ζὰ 806, 

3 τὰ δὲ πληρωϑέντα geht auf 
beide Klassen von Strömen. 

5 ὁδοποιεῖται. Subjekt ist τὰ 
πληρωϑέντα. 

9 ἢ ἐπηντλεῖτο. Der Tartaros ist 


818 der Wasserbehälter gedacht, aus 


dem das Wasser in die Strombetten 


 hineingegossen oder -geschöpft wird. 


τυγχάνει δ᾽ ἄρα ὄντα ἐν τούτοις τοῖς 


10 ἐκροῆς. Das den abstrakten 
Begriff ausdrückende Wort für Tar- 
taros. 


11 καὶ ἔνια μέν, und einige 
sind auf derentgegengesetz- 
ten Seite, als wo sie einströ- 
men,hervorgebrochen. Einige 
also, die in der jenseitigen Halb- 
kugel entsprungen sind, münden 
in der diesseitigen und andere wie- 
der, deren Ursprung in der dies- 
seitigen ist, haben ihre Mündung 
in der jenseitigen. 


καταντιχρύ, 7 εἰσρεῖ ist, wenn 
man nicht vielmehr zu lesen hat 
καταντιχρὺ ἢ ἢ εἰσρεῖ, was frei- 
lich in keiner Hdschr. steht, durch 
Ergänzung eines allgemeinen Wor- 
tes zu erklären, auf das sich das 
Relativ bezieht, also: καταντικρὺ 
τῆς χώρας, ἣ εἰσρεῖ. 

14 καϑέντα. κπαϑιέναι, sich 
herablassen, senken, wie viele 
Komposita von ἵέναι, intransitiv, 
Theaet. 168B ἕλεῳ τῇ διανοίᾳ συγ- 
μαϑεὶς ὡς ἀληϑῶς σκέψει. 

δυνατὸν δέ ἐστιν. 8. zu 1126. 


a} 


HAATRNOL 


142 


πολλοῖς τέτταρ᾽ ἄττα ῥεύματα, ὧν τὸ μὲν μέγιστον καὶ ἐξω-- 
τάτω ῥέον περὶ κύκλῳ ὁ καλούμενος ᾿ικεανός ἐστιν" τούτου 
δὲ καταντικρὺ καὶ ἐναντίως ῥέων "Aykomv, ὃς δι᾿ ἐρήμων τὲ 
τόπων ῥεῖ ἄλλων καὶ δὴ καὶ ὑπὸ γῆν ῥέων εἰς τὴν λίμνην 
ἀφικνεῖται τὴν ᾿Ἰχερουσιάδα, οὗ αἴ τῶν τετελευτηκότων ψυχαὶ 
τῶν πολλῶν ἀφικνοῦνται καί τινας εἱμαρμένους χρόνους wel- 
νασαι, al μὲν μακροτέρους, al δὲ βραχυτέρους, πάλιν ἐκπέμ-- 
πονται εἰς τὰς τῶν ξώων γενέσεις. τρίτος δὲ ποταμὸς τούτων 
κατὰ μέσον ἐκβάλλει, καὶ ἐγγὺς τῆς ἐκβολῆς ἐκπίπτει εἰς 
τύπον μέγαν πυρὶ πολλῷ καιόμενον, καὶ λίμνην ποιεῖ usa 
τῆς παρ᾽ ἡμῖν ϑαλάττης ξέουσαν ὕδατος καὶ πηλοῦ" ἐντεῦϑεν 
Β δὲ χωρεῖ κύκλῳ ϑολερὸς καὶ πηλώδης, περιελιττόμενος δὲ τῇ 


1 τέτταρ᾽ ἄττα δεύματα. Platon 
schlielst sich in Zahl und Namen 
der Flüsse ganz der Homerischen 
Darstellung in Od, X 508 fg. an. 
Nach Homer ist der 'Qxsavog ein 
grofser tiefer Strom, der die Erd- 
scheibe umflutet und also eigent- 
lich zu den Gewässern der Öber- 
welt gehört, Da er aber unmittel- 
bar ans Reich der Unterwelt grenzte, 
zu welcher der Weg über ihn hin- 
führte, und über seinen Ursprung 
und Lauf und seine ganze Be- 
schaffenheit ein geheimnisvolles 
Dunkel herrscht, so rechnet ihn 
Platon mit zu den Strömen der 
Unterwelt. Den Κωκυτὸς nennt Ho- 
mer einen Arm des Stygischen Ge- 
wässers, Κωκυτός #’, ὃς δὴ Στυ- 

ὃς ὕδατός ἐστιν ἀπορρώξ (X 514). 

as stimmt insoiern zur Platoni- 
schen Darstellung, als nach der- 
selben der Κωκυτὸς erst, nachdem 
er den Stygischen See durchströmt 
hat, rechte Kraft und Stärke ge- 
winnt. Übrigens ist in den Namen 
dieser Gewässer schon der Schrecken 
der Unterwelt und das traurige Loos 
der Abgeschiedenen ausgedrückt. 
Πυριφλεγέϑων ist der Feuerbren- 
ner, ᾿χέρων der Schmerzensstrom, 
Κωκυτὸς der Jammerstrom, Στὺξ 
der Gehafste. 

2 περὶ κύκλῳ, ἴτὰ Kreiseherum, 
περί, wie ἀμφὶ haben seit Homer 
(D. 1 317 περὶ zanvo) die Bedeu- 
tung: innerhalb einer Sphäre, eines 
Raumes, 

4 καὶ δὴ καὶ im Attischen selten 


nach ἄλλος τε statt ἄλλος τε καί, 
1160 καὶ ἄλλως — καὶ δὴ καὶ νῦν. 
Polit. 268E ἦν τῶν πάλαι λεχϑέν- 
τῶν πολλώ τε ἄλλα καὶ δὴ καὶ τὸ 
περὶ τὴν ᾿ἀτρέως τε καὶ Θυέστου 
λεχϑεῖσαν ἔριν φάσινα, ebenda 2700. 

5 οὗ. 8. zu 1088, 

6 τῶν πολλῶν, Beschränkender 
Zusatz. Es handelt sich nur um 
die Seelen der Menge, die dem 
Körper und seinen Lüsten fröhnten 
(81 DE 108B), nicht um die der 
Philosophen (81 A 1080). 

11 τῆς παρ᾽ ἡμῖν ϑαλάττης. Die 
Römer entsprechend mare nostrum. 
S. zu 109B. 

ξέουσαν ὕδατος καὶ πηλοῦ. ξεῖν 
konstruiertnach Analogie derVerba, 
die eine Fülle bezeichnen. Luc. 
Alex. 59 σκωλήκων ξέσας. Ähn- 
lich Phaedr. 230B 7 ze αὖ πηγὴ 
dei μάλα ψυχροῦ ὕδατος. 

13 περιελιττόμενος δὲ τῇ γῇ. 
Dafs sämtliche Gewässer der Un- 
terwelt durch die Kanäle der Erde 
bis zur Oberfläche der Erde ge- 
langen, hat Platon bereits 1120 Ὁ 
gesagt. Der Okeanos umkreist die 
Erde in weitem Bogen. Der Ache- 
ron geht, nachdem er durch öde 
Gegenden geflossen ist, unter die 
Erde. Auch der Kokytos taucht un- 
ter die Erde, nachdem er durch den 
Stygischen See gegangen ist. Hier- 
nach werden die Worte περιξελιτ- 
τόμενος τῇ γῇ nur so zu verstehen 
sein, dafs sich der Pyriphlegethon 
um die Oberfläche der Erde herum- 
schlängle. Bestätigt wird diese 


Bar: 


1 


a 


0 


oO 


ΦΛΊΔΩΝ, 1453 


γῇ ἄλλοσέ τε ἀφικνεῖται καὶ παρ᾽ ἔσχατα τῆς 'Aysgovoıddog 


λέμνης οὐ συμμιγνύμενος τῷ ὕδατι" 
ὑπὸ γῆς ἐμβάλλει κατωτέρω τοῦ Ταρτάρου. 


περιελιχϑεὶς δὲ πολλάκις 
οὗτος δ᾽ ἐστὶν 


ὃν ἐπονομάζουσιν Πυριφλεγέϑοντα, οὗ καὶ ol ῥύακες ἀπο- 


σπάσματα ἀναφυσῶσιν, 


ὕπῃ ἂν τύχωσι τῆς γῆς. 


τούτου δὲ 


: δ , ’ w Ὕ ’ 
AU καταντικρὺ ὁ τέταρτος ἐκπίπτει εἰς τόπον πρῶτον δεινόν 


τὲ καὶ ἄγριον, ὡς λέγεται, χρῶμα δ᾽ 
κυανός, ὃν δὴ ἐπονομάξουσι Στύγιον, καὶ τὴν λίμνην, ἣν Ὁ 
ποιεῖ ὁ ποταμὸς ἐμβάλλων, Στύγα. 


" “ ? e 
ἔχοντα ὅλον οἷον ὁ 


ὁ δ᾽ ἐμπεσὼν ἐνταῦϑα 


καὶ δεινὰς δυνάμεις λαβὼν ἐν τῷ ὕδατι δὺς κατὰ τῆς γῆς 
περιελιττόμενος χωρεῖ ἐναντίος τῷ Πυριφλεγέϑοντι καὶ ἀπαντᾷ 


ἐν τῇ ᾿“χερουσιάδι λίμνῃ ἐξ ἐναντίας" 


καὶ οὐδὲ τὸ τούτου 


ὕδωρ οὐδενὶ μίγνυται, ἀλλὰ καὶ οὗτος κύκλῳ περιελθὼν ἐμ-- 
βάλλει εἰς τὸν Τάρταρον ἐναντίος τῷ Πυριφλεγέϑοντι" ὄνομα 
15 ὃΣ τούτῳ ἐστίν. ὡς οἱ ποιηταὶ λέγουσιν, Κωκυτός. 


LXIl. Τούτων δὲ οὕτως πεφυκότων, ἐπειδὰν ἀφίκωνται Ὁ 
οἱ τετελευτηκότες εἰς τὸν τόπον. 


ne ’ er , 
οὗ ὁ δαίμων ἕκαστον κομί- 


ἕξει. πρῶτον μὲν διεδικάσαντο οἵ τε καλῶς καὶ ὁσίως βιώσαν- 


x Ρ [4 
τὲς καὶ οἱ un. 


καὶ οὗ μὲν ἂν δόξωσι μέσως βεβιωκέναι, 


[4 231 ,\ \ 9 [4 3 ’ ει \ 2 m 2 ΄ 
πορευϑέντες ἐπὶ τὸν χέροντα, ἀναβάντες ἃ δὴ αὐτοῖς ὀχή- 


Auffassung durch die folgenden 
Worte megishiydeis δὲ πολλάκις 
ὑπὸ γῆς. Wenn nun der Pyri- 
phlegethon bei seinem Umlauf um 
die Oberfläche der Erde auch zum 
äufsersten Teile des Acherusischen 
Sees (παρ᾽ ἔσχατα τῆς ᾿ἀχερουσιά- 
δος λίμνης) gelangt, so wird man 
annehmen müssen, dafs auch dieser 
Seeaufder Oberfläche der Erdeliegt, 
aber mit dem gleichnamigen See der 
Unterwelt in Verbindung steht, 


3 ἐμβάλλει κατωτέρω τοῦ Ταρ- 
τάρου, ermündet weiterunten 
im Tartaros. 


4 οὗ καὶ οἵ ῥύακες, von dem 


(οὗ von ἀποσπάσματα abhängig) 


auch die Feuer- oder Lava- 
ströme Stückenheraufblasen, 
wo sie es eben auf der Erde 
thun. Zu τύχωσι ist ἀναφυσῶντες 
zu ergänzen, 


6 πρῶτον. Es entspricht ὁ δ᾽ Zu- 
πεσών. Ebenso Phil. 60B. 

8 ὃν nicht auf τέταρτος zu be- 
ziehen, sondern auf τόπον. 


καὶ τὴν λίμνην. An den Rela- 
tivsatz ist ein selbständiger an- 
gehängt. De leg. III 683 A εἰς “α- 
κεδαίμονα, ἣν ὑμεῖς, ὀρϑῶς ἔφατε 
κατοικεῖσϑαι καὶ Κρήτην ὡς ἀδελ- 
φοῖς νόμοις. Xen. an. 739.49 

16 τούτων δὲ οὕτως πεφυκότων. 
Die Beschreibung der wahren, schö- 
nen Oberwelt und der schrecklichen 
Unterwelt ist nur darum voraus- 
geschickt, um dadurch das selige 
Loos, welches der Guten, und das 
unselige, welches der Bösen nach 
diesem Leben harrt, anschaulich 
zu machen. 

18 διεδικάσαντο. ὃ. zu 73D. 

βιώσαντες. 95C βιούς. Im Par- 
ticip erscheint der erste Aorist die 
Flexionsformen des zweiten ersetzt 
zu haben. 

19 μέσως βεβιωκέναι ist οὐ δια- 
φερόντως οὔτε κακῶς οὔτε, sv βε- 
βιωκέναι. Prot. „346 E σὲ οὖν, καὶ 
ei μέσως ἔλεγες ἐπιεικῆ καὶ ἀληϑή, 
οὐκ ἂν ποτε ἔψεγον. 

20 ἀναβάντες &. ἀναβαίνειν mit 
dem Akkusativ auch de rep. Il 365B 


ΒῚ 


144 NAATRNOLX 


ματά ἐστιν, ἐπὶ τούτων ἀφικνοῦνται εἰς τὴν λέμνην, καὶ ἐκεῖ 
οἰκοῦσί re καὶ καθαιρόμενοι τῶν τὲ ἀδικημάτων διδόντες δίκας 
ἀπολύονται, εἴ τίς τι ἠδίκηκεν, τῶν τὲ εὐεργεσιῶν τιμὰς 
Ε φέρονται κατὰ τὴν ἀξίαν ἕκαστος" οἵ δ᾽ dv δόξωσιν ἀνιάτως 
ἔχειν διὰ τὰ μεγέϑη τῶν ἁμαρτημάτων, ἱεροσυλίας πολλὰς καὶ 
μεγάλας ἢ φόνους ἀδίκους καὶ παρανόμους πολλοὺς ἐξειρ-- 
γασμένοι ἢ ἄλλα ὅσα τοιαῦτα τυγχάνει ὄντα, τούτους δὲ ἡ 
προσήκουσα μοῖρα ῥίπτει εἰς τὸν Τάρταρον, ὕϑεν οὔποτε ἐκ-- 
βαίνουσιν. οἵ δ᾽ dv ἰάσιμα μέν, μεγάλα δὲ δόξωσιν ἡμαρτη- 
κέναι ἁμαρτήματα, οἷον πρὸς πατέρα ἢ μητέρα ὑπ᾽ ὀργῆς τὸ 
Il1Blaıov τι πράξαντες, καὶ μεταμέλον αὐτοῖς τὸν ἄλλον βίον 
βιῶσιν, ἢ ἀνδροφόνοι τοιούτῳ τινὶ ἄλλῳ τρόπῳ γένωνται, 
τούτους δὲ ἐμπεσεῖν μὲν εἰς τὸν Τάρταρον ἀνάγκη, ἐμπεσόντας 
δὲ αὐτοὺς καὶ ἐνιαυτὸν ἐκεῖ γενομένους ἐκβάλλει τὸ κῦμα, ἱ 


FU δος 


SAT 


πότερον δίκᾳ τεῖχος ὕψιον ἢ σκο- 
λιαῖς ἀπάταις ἀναβὰς καὶ ἐμαυτὸν 
οὕτω περιφράξας διαβιῶ; Ufters 
so bei Homer, Ζ. Β. Od. XVIII 302 
ἀνέβαιν᾽ ὑπερώϊα. 

1 εἰς τὴν λίμ ar nämlich τὴν 
᾿Αχερουσιάδα 113 

2 καϑαιρόμενοι. Suid. v. ᾿.4χέ- 
ρων" ὁ δὲ ᾿χέρων καϑαρσίῳ ἔοικε 
καὶ οὐ κολαστηρίῳ ῥύπτων καὶ 
σμήχων τὰ ἁμαρτήματα τῶν ἀν- 
ϑρώπων. 

8 τῶν τε εὐεργεσιῶν. Wie hier 
werden die εὐεργεσίαι den ἀδικῆς. 
μασι entgegengesetzt de rep 
615B ἕνα δεκαπλάσιον τὸ ἔκτισμα 
τοῦ ἀδικήματος ἐκτίνοιεν - καὶ 
αὖ εἴ τινὰς εὐεργεσίας εὐεργετη- 
κότες καὶ δέκαιοι καὶ ὅσιοι γεγο- 
νύτες εἶεν, κατὰ ταὐτὰ τὴν ἀξίαν 
κομέξοιντο. 

4 ἀνιάτως ἔχειν. Gorg. 5250 ὁ 
δ᾽ ἂν τὰ ἔσχατα ἀδικήσωσι καὶ A: 
τοιαῦτα ἀδικήματα ἀνίατοι γένων- 
ται. 

7 τούτους δέ. ὃ. zu 180. 

8 ὅϑεν οὔποτε ἐκβαίνουσιν. Wie 
hier lehrt Platon auch in der Re- 
publik X 615E und im Gorg. 525 0 
die Ewigkeit der Höllenstrafen. 
Über den Zweck derselben spricht 
er sich in der zuletzt genannten 
Stelle aus. Er unterscheidet auch 
da heilbar und unheilbar böse Men- 
schen. Die Strafen der ersteren 


haben im Hades, wie auf Erden 
den Zweck sie zu bessern; die der 
letzteren sind den Todesstrafen auf 
der Erde zu vergleichen und sollen 
anderen als warnendes Beispiel 
(παράδειγμα) dienen, während die 
so Gestraften selbst als der sitt- 
lichen ae ως τ} ng 
angesehen werden. Möglich, d 
Platon die Lehre u er Eaig, 
keit der Höllenstrafen, die auf die 
Mysterien zurückzuführen ist, haupt- 
sächlich aus der praktischen Ten- 
denz aufgestellt hat, um das Volk 
um so mehr von den groben Sün- 
den abzuschrecken. 

9 οἱ δ᾽ ἂν ἰάσιμα μέν. Die Lehre 
von ἄθη Büfsungen und Reinigungen 
der Seele kam besonders in den 
Mysterien vor. 8. zu 69C. Die 
Elemente aber als die reinsten Na- 
turstoffe, zumal Wasser und Feuer, 
schienen vorzugsweise dazu geeig-. 
net, die Seelen von den sinnlichen 
Stoffen, die ihnen nach dem Tode 
noch anklebten, zu reinigen. Auch 
Platon läfst daher die Sünder ins 
Wasser und ins Feuer werfen. 

10 πρὸς πατέρα — βίαιόν τι πρά- 
ξαντες. Xen. Cyr. 16 81 διώριξε 
δὲ τούτων, & τε πρὸς τοὺς φίλους 
ποιητέον καὶ ἃ πρὸς ἐχϑρούς. 

14 τὸ κῦμα. 1128 hiefs es αἰω- 
θεῖται (τοῦτο τὸ χάσμα) καὶ κυ- 
μαίνει ἄνω καὶ κάτω. 


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10 


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ΦΑΙΔΩΝ, 145 


τοὺς μὲν ἀνδροφόνους κατὰ τὸν Κωκυτόν, τοὺς δὲ πατρα- 
λοίας καὶ μητραλοίας κατὰ τὸν Πυριφλεγέϑοντα' ἐπειδὰν δὲ 
φερόμενοι γένωνται κατὰ τὴν λίμνην τὴν "Aysoovoudda, ἐν- 
ταῦϑα βοῶώῶσί τε καὶ καλοῦσιν, οἵ μὲν οὖς ἀπέκτειναν, ol δὲ 
οὗς ὕβρισαν, καλέσαντες δ᾽ ἱκετεύουσι καὶ δέονται ἐᾶσαι 
σφᾶς ἐκβῆναι εἰς τὴν λίμνην καὶ δέξασϑαι, καὶ ἐὰν μὲν πεί- 
σωσιν, ἐκβαίνουσί τὲ καὶ λήγουσι τῶν κακῶν, εἰ δὲ μή, 
φέρονται αὖϑις εἰς τὸν Τάρταρον καὶ ἐκεῖϑεν πάλιν εἰς τοὺς 
ποταμούς, καὶ ταῦτα πάσχοντες οὐ πρότερον παύονται, πρὶν 
ἂν πείσωσιν οὗς ἠδίκησαν: αὕτη γὰρ ἡ δίκη ὑπὸ τῶν δι- 
καστῶν αὐτοῖς ἐτάχϑη. οἱ δὲ δὴ ἂν δόξωσι διαφερόντως πρὸς 
τὸ ὁσίως βιῶναι, οὗτοί εἰσιν οἵ τῶνδε μὲν τῶν τόπων τῶν 
ἐν τῇ γῇ ἐλευϑερούμενοί TE καὶ ἀπαλλαττόμενοι ὥσπερ δεσμῶω- 
τηρίων, ἄνω δὲ εἰς τὴν καϑαρὰν οἴκησιν ἀφικνούμενοι καὶ 
ἐπὶ τῆς γῆς οἰκιξόμενοι. τούτων δὲ αὐτῶν οἵ φιλοσοφίᾳ 
ἱκανῶς καϑηράμενοι ἄνευ τε σωμάτων ζῶσι τὸ παράπαν εἰς 
τὸν ἔπειτα χρόνον καὶ εἰς οἰκήσεις ἔτι τούτων καλλίους ἀφι- 
κνοῦνται, ἃς οὔτε ῥάδιον δηλῶσαι οὔτε ὁ χρόνος ἱχανὸς ἐν 
τῷ παρόντι. 

LXII. ᾿4λλὰ τούτων δὴ ἕνεκα χρὴ ὧν διεληλύϑαμεν, ὦ 
Σιμμία, πᾶν ποιεῖν, ὥστε ἀρετῆς καὶ φρονήσεως ἐν τῷ βίῳ 
μετασχεῖν" καλὸν γὰρ τὸ ἀϑλον καὶ ἡ ἐλπὶς μεγάλη. 


1 κατὰ τὸν Κωκυτόν, den Κο- 
kytos hinab. Xen. Cyr. VII 5 
16 zo ὕδωρ κατὰ Tag τάφρους ἐχώ- 
ρὲν ἐν τῇ νυκτί. 

8 κατὰ τὴν λίμνην, in die Nähe, 
an. Xen. Cyr., VII 1 14 ὁπότε δ᾽ 
αὖ γένοιτο κατά τινας τῶν πρόσϑεν 
συμμαχεσαμένων, Anab. V 2 16. 

8 εἰς τοὺς ποταμούς, in den Ko- 
kytos die Mörder, in den Pyriphle- 
gethon die, welche ihre Eltern ge- 
schlagen haben. 

10 ὑπὸ τῶν δικαστῶν, nach Gorg. 
523E Minos, Rhadamanthys und 
Aeakos, 

11 πρὸς τὸ ὁσίως. Der Infinitiv 
βιῶναι ist auch zu πρὸς τὸ ὁσίως zu 
ergänzen: οὗ δὲ δὴ ἂν δόξωσι δια- 
φερόντως βιῶναι πρὸς τὸ ὁσίως 
βιῶναι. Phileb. 610 ἀρὰ πᾶσαν 
ἡδονὴν πάση φρονήσει μιγνύντες 
τοῦ χαλῶς ‚mämlich μιγνύναι) μά- 
Aust’ ἂν ἐπιτύχοιμεν; ‚Euthydem, 
281 A ἀλλὰ μήν mov καὶ ἐν τῇ περὶ 

PLAr. PHAED. 


τὰ σκεύη ἐργασίᾳ τὸ ὀρϑῶς (näm- 
lich χρῆσϑαι) ἐπιστήμη ἐστὶν ἡ 


ἀπεργαζομένη, Symp. 181 Β ἀμε- 
λοῦντες δὲ τοῦ καλῶς ἡ un; näm- 
lich διαπράξασϑαι. Wegen πρὸς 


s. zu 117 Β. 

12 τῶν ἐν τῇ γῇ, der Deutlich- 
keit wegen hinzugefügt, 

14 ἄνω δὲ εἰς τὴν καϑ., die 
109B fg. beschrieben war. 

15 οἵ φιλοσοφίᾳ ἱκανῶς καϑηρ. 
Vgl. 67C. 

16 ἄνευ τε σωμάτων. Nach 76C 
waren unsere Seelen auch vor die- 
sem Leben ohne Körper: ἤσαν ἄρα 
αἵ ψυχαὶ καὶ πρότερον, πρὶν εἶναι 
ἐν ἀνθρώπου εἴδει, χωρὶς σωμάτων 
καὶ φρόνησιν εἶχον. 

21 πᾶν ποιεῖν, ὥστε, alles auf- 
bieten, dafs. Gorg. 4190 ὅϑεν 
καὶ πᾶν ποιοῦσιν, ὥστε δίκην μὴ 
διδόναι. Apol. 38D. 

22 καλὸν γὰρ τὸ ἀϑλον. De rep. 
X 608BC μέγας γὰρ ὁ ἀγών --- καὶ 


10 


Ö 


146 TIAAT2ENOX 


Τὸ μὲν οὖν τοιαῦτα διισχυρίσασϑαι οὕτως ἔχειν, ὡς ἐγὼ 
lee: οὐ πρέπει νοῦν ἔχοντι ἀνδρί" ὅτι μέντοι ἢ ταῦτ᾽ 
ἐστὶν ἢ τοιαῦτ᾽ ἄττα περὶ τὰς ψυχὰς ἡμῶν καὶ τὰς οἰκήσεις, 
ἐπείπερ ἀϑάνατόν γε ἡ ψυχὴ φαίνεται οὖσα, τοῦτο καὶ πρέ- 
πεῖν μοι δοκεῖ καὶ ἄξιον κινδυνεῦσαι οἰομένῳ οὕτως ἔχειν" 5 
καλὸς γὰρ ὁ κίνδυνος, καὶ χρὴ τὰ τοιαῦτα ὥσπερ ἐπάδειν 

διὸ δὴ ἔγωγε καὶ πάλαι μηκύνω τὸν μῦϑον. ἀλλὰ 


τοὺς κόσμους εἴασε χαίρειν, ὡς ἀλλοτρίους τε ὄντας, καὶ τὸ 
πλέον ϑἄτερον ἡγησάμενος ἀπεργάξεσϑαι, τὰς δὲ περὶ τὸ μαν-- 
ϑάνειν ἐσπούδασέ re καὶ κοσμήσας τὴν ψυχὴν οὐκ ἀλλοτρίῳ, 
ἀλλὰ τῷ αὐτῆς κόσμῳ, σωφροσύνῃ τε καὶ δικαιοσύνῃ καὶ 
ιἰδάνδρείᾳ καὶ ἐλευϑερίᾳ καὶ ἀληϑείᾳ, οὕτω περιμένει τὴν εἰς 
“Διδου πορείαν, ὡς πορευσόμενος, ὅταν ἡ εἱμαρμένη καλῇ. 
ὑμεῖς μὲν οὖν, ἔφη, “ὦ Σιμμία τε καὶ Κέβης καὶ ol ἄλλοι, 
εἰς αὖϑις ἔν τινι χρόνῳ ἕκαστοι πορεύσεσϑε' ἐμὲ δὲ νῦν 
ἤδη καλεῖ, φαίη ἂν ἀνὴρ τραγικός, ἡ εἱμαρμένη, καὶ σχε- 
δοκεῖ γὰρ δὴ 


5 


δόν τί μοι ὥρα τραπέσϑαι πρὸς τὸ Aodrgov' 


μὴν τά γε μέγιστα ἐπίχειρα ἀρετῆς 
καὶ προκείμενα ἀϑλα οὐ διεληλύ- 
ϑαμεν. 

1 τὸ μὲν οὖν — ὅτι μέντοι. 6350 
καὶ τοῦτο μὲν οὐκ ἂν διισχυρισαί- 
μην" ὅτι μέντοι παρὰ ἁεοὺς δεσπό- 
τας πάνυ ἀγαϑοὺς ἥξειν, ev ἴστε, 
ὅτι, εἴπερ τι ἄλλο τῶν τοιούτων, 
διισχυρισαίμην ἂν καὶ τοῦτο. 

4 τοῦτο καὶ πρέπειν. Zu kon- 
struieren: τοῦτο καὶ πρέπειν μοι 
οἰομένῳ οὕτως ἔχειν καὶ 
ἄξιον κινδυνεῦσαι, nämlich οἶο- 
μένῳ οὕτως ἔχειν. Xen. oec. IVı 
ai δοκοῦσι, καλλισται τῶν ἐπιστη- 
μῶν καὶ (ὧν) ἐμοὶ πρέποι ἂν μά- 
λιστα ἐπιμιελομένωῳ. 

6 ἐπάδειν. 8. zu 7TE. 


8 ϑαρρεῖν — περὶ τῇ ἑαυτοῦ 
ψυχῇ. Theaet. 1480. Θάρρει τοί- 
νυν περὶ σαυτῷ. 

9 τὰς μὲν los ἡδονάς. Vgl. 
64 Ὁ. 

11 πλέον ϑάτερον ἡγησάμενος 
ἀπεργάξεσϑαι, nämlich αὐτοῦς, 
τοὺς κόσμους. πλέον Δάτερον ποι- 
εἶν, das Übel ärger machen. 


δοκεῖ 


ϑάτερον euphemistisch für τὸ κα- 
κόν. Vgl. 115D ἄλλως λέγειν, 

18 αὐτῆς. 8. zu 6834, 

14 ἐλευϑερίᾳ καὶ ἀληϑείᾳ. Beide 
zusammen bezeichnen die vierte 
Kardinaltugend, die σοφέα, welche 
die beiden Momente in sich schliefst: 
1. Erkenntnis der Wahrheit, 2, An- 
wendung der erkannten Wahrheit 
aufs Leben zur Befreiung der Seele 
von den irdischen Banden. 

18 gain ἂν ἀνὴρ τραγικός. Die 
Worte “ἐμὲ δὲ νῦν ἤδη καλεῖ ἡ 
eiuagwevn sollen offenbar nicht als 
Citat aus einem Tragiker gelten — 
in diesem Falle würde es etwa 
heilsen φησὶν ö τραγικός — SON- 
dern nur hinsichtlich ihres tragi- 
schen Charakters bezeichnet werden, 
Dafs Sokrates auch im Angesichte 
des Todes seinen guten Humor 
nicht verliert, ist für seine Persön- 
lichkeit bezeichnend genug. 

19 λοῦτρον. Die Leiche nach dem 
Tode zu waschen war bei den Grie- 
chen ein durch die Religion ge- 
heiligter Brauch, da der Mensch 


durch den Tod in eine nähere Be- 


| ἑαυτῶ" 
τούτων δὴ ἕνεκα ϑαρρεῖν χρὴ περὶ τῇ ἑαυτοῦ ψυχῇ ἄνδρα, 
Ε ὕστις ἐν τῷ βίῳ τὰς μὲν ἄλλας ἡδονὰς τὰς περὶ τὸ σῶμα καὶ 


N 


σι 


10 


ΦΑΙΔΩΝ, 


141 


βέλτιον εἶναι λουσάμενον πιεῖν τὸ φάρμακον καὶ μὴ πράγ- 
uara ταῖς γυναιξὶ παρέχειν, νεκρὸν λούειν.’ 

LXIV. Ταῦτα δὴ εἰπόντος αὐτοῦ ὁ Κρίτων" " εἶεν, ἔφη. 
“ὦ Σώκρατες" τί δὲ τούτοις ἢ ἐμοὶ ἐπιστέλλεις ἢ περὶ τῶν 
παίδων ἢ περὶ ἄλλου του, ὅτι ἄν σοι ποιοῦντες ἡμεῖς ἐν 
χάριτι μάλιστα ποιοῖμεν ;᾽ “ἅπερ ἀεὶ Ayo,’ ἔφη, “ὦ Κρίτων. 
οὐδὲν καινότερον" ὅτι ὑμῶν αὐτῶν ἐπιμελούμενοι ὑμεῖς καὶ 
ἐμοὶ καὶ τοῖς ἐμοῖς καὶ ὑμῖν αὐτοῖς ἐν χάριτι ποιήσετε 
ἅττ᾽ ἂν ποιῆτε, κἂν μὴ νῦν ὁμολογήσητε' ἐὰν δὲ ὑμῶν 
μὲν αὐτῶν ἀμελῆτε καὶ μὴ ϑέλητε ὥσπερ κατ᾽ ἴχνη κατὰ 
τὰ νῦν τὲ εἰρημένα καὶ τὰ ἐν τῷ ἔμπροσθεν χρόνῳ ζῆν, 
οὐδὲ ἐὰν πολλὰ ὁμολογήσητε ἐν τῷ παρόντι καὶ σφόδρα. 


οὐδὲν πλέον ποιήσετε. 
μδϑα.,᾽ ἔφη. “οὕτω ποιεῖν" 


rührung mit den Göttern kommt, 
den Göttern aber sich nur der Reine 
nahen darf, Wer nun vor dem Tode 
diese Reinigung an sich vollzog, 
bewies dadurch, dafs er mit freudi- 
gem Bewufstsein ihm entgegenging. 
Nach Euripides wusch sich auch 
Alkestis, als der Tag nahte, wo sie 
für ihren Gatten sterben sollte. 
Übrigens geht aus unserer Stelle 
hervor, dafs auch die zum Tode 
Verurteilten von dieser Reinigung 
nicht ausgeschlossen waren, 

1 βέλτιον. ὃ. zu 98E. 

2 νεχρὸν λούειν. Epexegetischer 
Infinitiv. Crit. 45 Ο. ἔτι δέ, ὦ Σώ- 
κρατες, οὐδὲ δίκαιόν μοι δοκεῖς 
ἐπιχειρεῖν πρᾶγμα, σαυτὸν προδοῦ- 
var. 8. 92A. 

4 ἐπιστέλλεις. ἐπιστέλλειν vom 
letzten Willen der Sterbenden. So 
auch 116B ταῖς οἰκείαις γυναιξὶν 
ἐναντίον τοῦ Κρίτωνος διαλεχϑείς 
τε καὶ ἐπιστείλας ἅττα ἐβούλετο. 

ὅ ἐν χάριτι — ποιοῖμεν. Xen. 
oecon. VIII 10 ὅτῳ ἂν δέῃ — ἐν 
χάριτι διδόναι. 

7 οὐδὲν καινότερον. Euthyphr. 
2A τί νεώτερον γέγονεν; In sol- 
chen Fällen bat der absolut ge- 
brauchte Komparativ seine specifi- 
sche Bedeutung fast ganz verloren. 

ὑμῶν αὐτῶν ἐπιμελούμενοι d.i. 
τῆς ψυχῆς, ὅπως ὡς βελτίστη ἔσται 
Apol. 29E, 

8 ἐμοὶ καὶ τοῖς ἐμοῖς, mir und 


“ταῦτα μὲν τοίνυν προϑυμηϑησό-- 
ϑάπτωμεν δέ σὲ τίνα τρόπον; 


dem, was mich angeht. Hier- 
unter mag er namentlich seine Kin- 
der verstehen, sofern sie ihm ähn- 
lich werden. 

9 κἂν un νῦν ὁμολογήσητε, auch 
wennihr mir jetzt nicht bei- 
stimmt. Also nicht auf die soeben 
vorgetragenen Theorien legt So- 
krates den Hauptnachdruck, son- 
dern auf die Befolgung der Vor- 
schriften, die er seinen Schülern 
über ein tugendhaftes Leben ge- 
geben hatte. 

10 ὥσπερ κατ᾽ ἴχνη. De rep. II 
8640 εἰ μέλλομεν εὐδαιμονήσειν, 
ταύτῃ ἰτέον, ὡς τὰ ἴχνη τῶν λόγων 
φέρει. 

18 οὐδὲν πλέον ποιήσετε. Symp. 
217 C οὐδὲν γάρ μοι πλέον ἢν. 
πλέον stehtin diesen Phrasen ellip- 
tisch: mehr, als ohne dies. 

14 ϑάπτωμεν. Cic. Tusc. 1 48 103 
(Socrates) rogatus a Critone, quem 
ad modum sepeliri vellet, multam 
vero, inquit, operam, amici, frustra 
consumpsi; Crioni enim nostro non 
persuası me hinc avolaturum neque 
mer quiequam relicturum. Verum 
tamen, Orito, si me adsequi potueris 
aut sicubi nanctus eris, ut tibi vi- 
debitur, sepelito. Sed, mihi crede, 
nemo me vestrum, cum hinc esces- 
sero, consequetur. 

τίνα τρόπον. Seit den ältesten 
Zeiten war es Brauch die Leichen 
zu verbrennen oder zu begraben. 


107 


C 


148 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ἱὅπως ἄν,᾽ ἔφη, ᾿βούλησϑε, ἐώνπερ γε λάβητέ us καὶ μὴ ἐκ- 
φύγω ὑμᾶς. γελάσας δὲ ἅμα ἡσυχῇ καὶ πρὸς ἡμᾶς ἀπο- 


βλέψας εἶπεν" “οὐ πείϑω, ὦ ἄνδρες, Κρίτωνα, ὡς ἐγώ εἰμι 
οὗτος Σωκράτης ὁ νυνὶ διαλεγόμενος καὶ διατάττων ἕκαστον 


τῶν λεγομένων, ἀλλ᾽ οἴεταί με ἐκεῖνον εἶναι, ὃν ὄψεται ὀλίγον 5 
Ὁ ὕστερον νεκρόν, καὶ ἐρωτᾷ δή, πῶς μὲ ϑάπτῃ. ὅτι δὲ ἐγὼ πάλαι 


πολὺν λόγον πεποίημαι, ὡς, ἐπειδὰν πίω τὸ φάρμακον, οὐκέτι 
ὑμῖν παραμενῶ, ἀλλ᾽ οἰχήσομαι ὠπιῶὼν εἰς μακάρων δή τινας 
εὐδαιμονίας, ταῦτά μοι δοκῶ αὐτῷ ἄλλως λέγειν παραμυϑού-- 
μενος ἅμα μὲν ὑμᾶς, ἅμα δ᾽ ἐμαυτόν. ἐγγυήσασϑε οὖν με πρὸς 
Κρίτωνα, ἔφη, "nv ἐναντίαν ἐγγύην ἢ ἣν οὗτος πρὸς τοὺς δι- 
καστὰς ἠγγυᾶτο. οὗτος μὲν γὰρ ἦ μὴν παραμενεῖν" ὑμεῖς δὲ ἦ 
μὴν μὴ παραμενεῖν ἐγγυήσασϑε, ἐπειδὰν ἀποϑάνω, ἀλλὰ οἰχή-- 
σεσϑαι ἀπιόντα, ἵνα Κρίτων ῥᾷον φέρῃ, καὶ μὴ ὁρῶν μου τὸ σῶμα 
ἢ καιόμενον ἢ κατορυττόμενον ἀγανακτῇ ὑπὲρ ἐμοῦ ὡς δεινὰ 


110 E ὁρῶν μου τὸ σῶμα ἢ καιόμε- 
νον ἢ κατορυττόμενον. 

1 ὅπως ἂν βούλησϑε. DalsSokrates 
die Art und Weise, wie seine Leiche 
bestattet werde, für gleichgiltig er- 
klärt, stimmt ganz zu seiner An- 
sicht vom Verhältnis des Leibes 
zur Seele. Auch ist es ganz dem 
Charakter des Sokrates gemäls, 
dafs er den Kriton in dieser Ange- 
legenheit schliefslich auf die Sitte 
und das Herkommen verweist, 116 A 
ὅπως ἄν σοι φίλον ῃ καὶ μάλιστα 

ῇ νόμιμον εἶναι. 

2 ὡς ἐφ εἶμι οὗτος Σωκράτης. 
De leg. ΧΠ 99 Α πεέϑεσθϑαι δ᾽ 
ἐστὶ τῷ νομοϑέτῃ χρεὼν τά τε ἄλλα 
καὶ λέγοντι ψυχὴν σώματος εἶναι 
τὸ πᾶν διαφέρουσαν, ἐν αὐτῶ τε 
τῷ βίῳ τὸ παρεχόμενον ἡμῶν ἕκα- 
στον τοῦτ᾽ εἶναι μηδὲν ἀλλ᾽ ἢ τὴν 
ψυχήν, τὸ δὲ σῶμα ἰνδαλλόμενον 
ἡμῶν ἕκάστοις ἕπεσϑαι, καὶ τελευ- 
τησάντων λέγεσϑαι καλῶς εἴδωλα 
εἶναι τὰ τῶν νεκρῶν σώματα, τὸν 
δὲ ὄντα ἡμῶν ἕκαστον ὄντως ἀϑά- 
νατον εἶναι ψυχὴν ἐπονομαξόμενον, 
παρὰ ϑεοὺς ἄλλους ἀπιέναι δώ- 
σοντὰ λόγον κ. τ. Δ. Üicer. somn. 
Scip. 8 26 Nec enim tu is es, quem 
forma ista declarat; mens cwiusque 
is est quisque, non ea figura, quae 
digito demonstrari potest. 

6 δή ironisch. Vgl. 112C, 

πῶς μὲ ϑάπτῃ. In indirekten 


Fragen steht dann der Konjunktiv 
in der zweiten oder dritten Person, 
wenn sich dieselbe auf die erste 
Person in der direktenzurückführen 
läfst, Hier hiefse die direkte Frage: 
πῶς σε ϑάπτω; Menon 92E ἀλλὰ σὺ 
εἰπέ, παρὰ τίνας ἔλϑῃ ᾿4“ϑηναίων, 
Protag. 348D περιιὼν ξητεῖ, ὅτῳ 
ἐπιδείξηται καὶ we” ὅτου βεβαιώ- 
σηται. Vgl. 640. 

9 ἄλλως λέγειν. ἄλλως euphe- 
mistisch (8, zu 114E ϑ᾽ ἄτερον) von 
dem, was anders geschieht, als es 
geschehen sollte, was also einen 
andern Erfolg hat, als das Subjekt 
beabsichtigte, daher umsonst, 
vergebens. Vgl. 76E, 


10 ἐγγυήσασϑε οὖν με. Dem. adv. 
Apatur. 22 πρῶτον μὲν ὑμῖν μάρ- 
τυρας παρασχήσομαι, ὡς οὐκ ἠγγυη- 
σάμην ἐγὼ τὸν Παρμένοντα ἀλλ᾽ 
Ἄρχιππος. 

11 οὗτος πρὸς τοὺς δικαστᾶς. 
Apol. 38B Πλάτων δὲ ὅδε, ὦ ἄν- 
δρες ᾿ἀϑηναῖοι, καὶ Κρίτων καὶ 
Κριτόβουλος καὶ ᾿ἡπολλόδωρος κε- 
λεύουσί με τριάκοντα μνῶν τιμή- 
σασϑαι, αὐτοὶ δ᾽ ἐγγυᾶσϑαι᾽ τιμῶ- 
μαι οὖν τοσούτου᾽ ἐγγυηταὶ δὲ ὑμῖν 
ἔσονται τοῦ ἀργυρίου οὗτοι ἀξιό- 
χρξῳ. 

12 ἠγγυᾶτο, er wollte sich ver- 
bürgen. In Wirklichkeit kam es 
nicht dazu. 


10 


- ἐρῶ 


DPAIAQ 


149 


πάσχοντος μηδὲ λέγῃ Ev τῇ ταφῇ, ὡς ἢ προτίϑεται Σωκράτη 


ἢ ἐκφέρει ἢ κατορύττει. 


F 
δυ γὰρ ἴσϑι,᾽ 


΄ δ᾽ "“ e u 
N 09, "0 ἄριστε 


Κρίτων, τὸ un καλῶς λέγειν οὐ μόνον εἰς αὐτὸ τοῦτο πλημ- 


ιιδλές, ἀλλὰ καὶ κακόν τι ἐμποιεῖ ταῖς ψυχαῖς. 


ἀλλὰ ϑαρρεῖν 


5 TE χρὴ καὶ φάναι τοὐμὸν σῶμα ϑάπτειν καὶ ϑάπτειν οὕτως, 
» , 3 ἤ -“ ’ 
ὕπως ἄν σοι φίλον ἢ) καὶ μάλιστα ἡγῇ νόμιμον εἷναι. 


LXV. Ταῦτ᾽ 


εἰπὼν ἐκεῖνος μὲν ἀνίστατο εἰς οἴκημά τι 
ὡς λουσόμενος, καὶ ὁ Κρίτων εἵπετο αὐτῷ. ἡμᾶς δ᾽ 


ἐκέλευξ 


πδριμένειν. περιεμένομεν οὖν πρὸς ἡμᾶς αὐτοὺς διαλεγόμενοι 
10 περὶ τῶν εἰρημένων καὶ ἀνασκοποῦντες, τοτὲ δ᾽ αὖ περὶ τῆς 
ξυμφορᾶς διεξιόντες, ὅση ἡμῖν γεγονυῖα ein, ἀτεχνῶς ἡγούμενοι 
ὥσπερ πατρὸς στερηϑέντες διάξειν ὀρφανοὶ τὸν ἔπειτα βίον. 
’ \ ’ ’ \ ’ N ’ Yin (ἃ \ ‚ “r 
ἐπειδὴ δὲ ἐλούσατο, καὶ ἠνέχϑη παρ᾽ αὐτὸν τὰ παιδία — δύο 


\ - m 5 
γὰρ αὐτῷ υἱεῖς σμικροὶ ἦσαν. 


εἷς δὲ μέγας — καὶ al οἰκεῖαι 


15 γυναῖκες ἀφέκοντο, ἐκείναις ἐναντίον τοῦ Κρίτωνος διαλεχϑ είς 
τὲ καὶ ἐπιστείλας, ἅττα ἐβούλετο, τὰς μὲν γυναῖκας καὶ τὰ 


20 


παιδία ἀπιέναι ἐκέλευσεν. 
ἤδη ἐγγὺς ἡλίου δυσμῶν. 


αὐτὸς δὲ ἧκε παρ᾽ ἡμᾶς. 
χρόνον γὰρ πολὺν διξτριψεν ἔνδον. 


καὶ ἦν 


ἐλθὼν δ᾽ ἐκαϑέξετο λελουμένος καὶ οὐ πολλὰ μετὰ ταῦτα δι- 


ελέχϑη. 
τόν" “ὦ Σώκρατες. ἔφη, 


καὶ ἧκεν 6 τῶν ἕνδεκα ὑπηρέτης καὶ στὰς παρ᾽ αὖ- 
“οὐ καταγνώσομαι σοῦ. ὅπερ ἄλλων C 


καταγιγνώσκω, ὅτι μοι χαλεπαίνουσι καὶ καταρῶνται, ἐπειδὰν 


αὐτοῖς παραγγέλλω πίνειν τὸ 


1 προτέϑεται --- ἢ ἐκφέρει ἢ 
κατορύττει. Die eigentlichen Aus- 
drücke vom Ausstellen, Hinaus- 
tragen und Beerdigen der ‘Toten. 
Thuk, II 34. 

3 εἰς αὐτὸ τοῦτο, an sich 
selbst, d. h. wenn man zo un 
καλῶς λέγειν für sich nimmt. 

4 χακὸν τι ἐμποιεῖ ταῖς ψυχαῖς. 
Denn durch unrichtige Benennung 
einerSache kommen unrichtige Vor- 
stellungen und Begriffe in die Seele; 
diese aber sind ein Schade für sie 
und ein Hindernis für ihre normale 
Entwicklung. 

ἀλλὰ ϑαρρεῖν τε yon bildet den 
Gegensatz zu dem vorausgegange- 
nen ἵνα Κρίτων — un — ἀγανακτῇ, 
καὶ φᾶναι — νόμιμον εἶναι den 
Gegensatz zu μηδὲ λέγῃ ἐν τῇ ταφῇ, 
ὡς ἢ προτέϑεται Σωκράτη ἢ ἐκ- 
φέρει ἢ “κατορύττει, Deshalb wird 
auch καὶ ϑάπτειν οὕτως — νόμιμον 


φάρμακον ἀναγκαζόντων τῶν 


εἶναι von φάναι abhängig sein und 
nicht von χρή. 


7 ἀνίστατο εἰς οἴκημα. 
7A. € 

10 τοτὲ δ᾽ αὖ — διεξιόντες, als ob 
es vorher geheifsen hätte περιεμέ- 
vowsv οὖν τοτὲ μὲν — ἀνασκοποῦν- 
τες. S. zu 105E. 


13 τὰ παιδία. Apol. 84 Ὁ οἰκεῖοί 
μοί εἰσι καὶ υἱεῖς γε τρεῖς, εἷς μὲν 
μειράπιον ἤδη, δύο δὲ παιδία. 


14 αἵ οἰκεῖαι γυναῖκες, die 
Frauen aus seiner Verwandt- 
schaft, also Xanthippe und ihre 
Angehörigen. 

20 ὁ τῶν ἕνδεκα ὑπηρέτης ist ver- 
schieden von der 63D 117 A er- 
wähnten Person, die als ὁ μέλλων 
διδόναι τὸ φάρμακον bezeichnet 
wird. Diese ὑπηρέται hiefsen auch 
παραστάται. 

23 τῶν ἀρχόντων. 


S. zu 


S. zu 58C 


116 


HAATRNOL 


150 
ἀρχόντων, σὲ δὲ ἐγὼ καὶ ἄλλως ἔγνωκα ἐν τούτῳ τῷ χρόνῳ 

“γενναιότατον καὶ πραύτατον καὶ ἄριστον ἄνδρα ὄντα τῶν πώ- 
ποτε δεῦρο ἀφικομένων, καὶ δὴ καὶ νῦν εὖ old’ ὅτι οὐκ ἐμοὶ 
χαλεπαίνεις, γιγνώσκεις γὰρ τοὺς αἰτίους, ἀλλὰ ἐκείνοις, νῦν 
οὖν, οἶσϑα γὰρ ἃ ἦλθον ἀγγέλλων, χαῖρέ τε καὶ πειρῶ ὡς δ᾽ 

Ὁ ῥᾷστα φέρειν τὰ ἀναγκαῖα. καὶ ἅμα δακρύσας μεταστρεφό-- 
μένος ἀπήει. καὶ ὁ Σωκράτης ἀναβλέψας πρὸς αὐτόν" “καὶ 
σύ,᾽ ἔφη, ᾿χαῖρε, καὶ ἡμεῖς ταῦτα ποιήσομεν.᾽ καὶ ἅμα πρὸς 
ἡμᾶς" “ὡς dorelog,’ ἔφη, "ὁ ἄνθρωπος' καὶ παρὰ πάντα μοι 
τὸν χρόνον προσήει καὶ διελέγετο ἐνίοτε καὶ ἣν ἀνδρῶν λῶστος 10 
καὶ νῦν ὡς γενναίως μὲ ἀποδακρύει. ἀλλ᾽ ἄγε δή, ὦ Κρίτων, 
πειϑώμεϑα αὐτῷ, καὶ ἐνεγκάτω τις τὸ φάρμακον, εἰ τέτριπται" 
εἰ δὲ μή, τριψάτω ὁ ἄνϑρωπος.᾽ καὶ ὁ Κρίτων "ἀλλ᾽ οἶμαι, 

E ἔφη, "ἔγωγε, ὦ Σώκρατες, ἔτι ἥλιον εἶναι ἐπὶ τοῖς 69801 καὶ 
οὔπω δεδυκέναι. καὶ ἅμα ἐγὼ οἶδα καὶ ἄλλους πάνυ ὀψὲ "Ὁ 
πίνοντας, ἐπειδὰν παραγγελθῇ αὐτοῖς, δειπνήσαντάς τε καὶ 
πιόντας εὖ μάλα, καὶ ξυγγενομένους γ᾽ ἐνίους ὧν ἂν τύχωσιν 
ἐπιϑυμοῦντες. ἀλλὰ μηδὲν ἐπείγου: ἔτι γὰρ ἐγχωρεῖ. καὶ 
ὃ Σωκράτης" "εἰκότως γ᾽, ἔφη, "ὦ Κρίτων, ἐκεῖνοί te ταῦτα 
ποιοῦσιν, οὗς σὺ λέγεις, οἴονται γὰρ κερδαίνειν ταῦτα ποιή-- 39 
σαντες, καὶ ἔγωγε ταῦτα εἰκότως οὐ ποιήσω" οὐδὲν γὰρ οἶμαι 

εχερδαίνειν ὀλίγον ὕστερον πιὼν ἄλλο γε ἢ γέλωτα ὀφλήσειν 
παρ᾽ ἐμαυτῷ γλιχόμενος τοῦ ξῆν καὶ φειδόμενος οὐδενὸς ἔτι 


ἐνόντος. 


dh ἴϑι,᾽ ἔφη, ᾿πείϑου καὶ μὴ ἄλλως ποίει." 


LXVI. Καὶ ὁ Κρίτων ἀκούσας ἔνευσε τῷ παιδὶ πλησίον 2 


1 καὶ ἄλλως --- καὶ δὴ καὶ Mr. 
S. zu 112E, 

ἐν τούτῳ τῷ χρόνῳ, während des 
Monates, während dessen er im Ge- 
fängnis war. Vgl. 58A. 

5 ἃ nidov ἀγγέλλων, Criton 
48 Ο (ἀφῖγμαι) — ἀγγελέαν φέρων 
χαλεπήν. Soph. Antig. 1172 τί δ᾽ αὖ 
τόδ᾽ ἄχϑος βασιλέων ἥκεις φέρων; 

10 προσήει jedenfalls von frei- 
willigen Besuchen zu verstehen, die 
als Zeichen seiner Zuneigung zu be- 
trachten sind. 

12 εἰ τέτριπται. Das Gift wurde 
dadurch gewonnen, dafs man die 
Samenkörner des Schierlings zer- 
rieb. S. zu 118 A. 

13 ὁ ἄνϑρωπος = ὃ μέλλων δι- 
δόναι τὸ φάρμακον. Vgl. 63D. 


14 ἔτι ἥλιον εἶναι. ὃ. τὰ 61E. 

ἐπὶ τοῖς ὄρεσιν. Eine Kette von 
Bergen zog sich im Norden und 
Westen von Attika hin, 

17 Evyysvou&vovg. De rep. 1 8290 
γυναικὶ συγγίγνεσθαι. Ἶ 

28 γλιχύμενος τοῦ ζῆν. Sokrates 
findet das Hangen am Leben und 
das Sparen mit demselben seiner 
und jedes Philosophen unwürdig, 
da er ja das Streben desselben ganz 
darin aufgehen lälst zu sterben und 
tot zu sein. 

οὐδενὸς ἔτι ἐνόντος, wenn oder 
obgleich nichts mehr davon 
vorhanden ist. 

24 πείϑου καὶ μὴ ἄλλως ποίει. 
Crit. 45 A 46 A, 

25 τῷ παιδί. ὃ. zu 60A. 


ΦΑΊΔΩΝ, 151 


ἑστῶτι. καὶ ὁ παῖς ἐξελϑὼν καὶ συχνὸν χρόνον διατρίψας 
ἧκεν ἄγων τὸν μέλλοντα διδόναι τὸ φάρμακον ἐν κύλικι 
φέροντα τετριμμένον. ἰδὼν δὲ ὁ Σωκράτης τὸν ἄνϑρωπον᾽ 
‘siev,’ ἔφη, “ὦ βέλτιστε, σὺ γὰρ τούτων ἐπιστήμων, τί χοὴ 
5 ποιεῖν: “οὐδὲν ἄλλο. ἔφη: “ἢ πιόντα περιιέναι, ἕως ἄν σου 
βάρος ἐν τοῖς σκέλεσι γένηται, ἔπειτα κατακεῖσϑαι" καὶ οὕτως Β 
αὐτὸ ποιήσει. καὶ ἅμα ὥρεξε τὴν κύλικα τῷ Σωκράτει. καὶ ὃς 
λαβὼν καὶ μάλα ἵλεως, ὦ Ἐχέκρατες, οὐδὲν τρέσας οὐδὲ δια- 
φϑείρας οὔτε τοῦ χρώματος οὔτε τοῦ προσώπου, ἀλλ᾽, ὥσπερ 
10 δἰώϑει, ταυρηδὸν ὑποβλέψας πρὸς τὸν ἄνϑρωπον “τέ λέγεις, 
ἔφη. 'περὶ τοῦδε τοῦ πώματος πρὸς τὸ ἀποσπεῖσαί τινι; ἔξεστιν 
ἢ οὔ; 'τοσοῦτον.᾽ ἔφη, ᾿ὦ Σώκρατες, τρίβομεν, ὅσον οἰόμεϑα 
μέτριον εἶναι πιεῖν. ᾿μανϑάνω. ἡ δ᾽ ὅς" “ἀλλ᾽ εὔχεσϑαί γέ που 
τοῖς ϑεοῖς ἔξεστί τε καὶ χρὴ τὴν μετοίκησιν τὴν ἐνθένδε ἐκεῖσε Ü 
15 εὐτυχῆ γενέσϑαι" ἃ δὴ καὶ ἐγὼ εὔχομαί τε καὶ γένοιτο ταύτῃ.᾽ 
καὶ ἅμ᾽ εἰπὼν ταῦτα ἐπισχόμενος καὶ μάλα εὐχερῶς καὶ εὐ- 
κόλως ἐξέπιεν. καὶ ἡμῶν οἱ πολλοὶ τέως μὲν ἐπιεικῶς οἷοί τε 
ἦσαν κατέχειν τὸ μὴ δακρύειν, ὡς δὲ εἴδομεν πίνοντά τε καὶ 
πεπωκότα, οὐκέτι, ἀλλ᾽ ἐμοῦ γε βίᾳ καὶ αὐτοῦ ἀστακτὶ ἐχώρει 
90. τὰ δάκρυα, ὥστε ἐγκαλυψάμενος ἀπέκλαιον ἐμαυτόν" οὐ γὰρ 
δὴ ἐκεῖνόν γε, ἀλλὰ τὴν ἐμαυτοῦ τύχην, οἵου ἀνδρὸς ἑταίρου D 
ἐστερημένος εἴην. ὁ δὲ Κρίτων ἔτι πρότερος ἐμοῦ, ἐπειδὴ οὐχ 
οἷός τ᾽ ἦν κατέχειν τὰ δάκρυα, ἐξανέστη. ““πολλόδωρος δὲ 
καὶ ἐν TO ἔμπροσθεν χρόνῳ οὐδὲν ἐπαύετο δακρύων, καὶ δὴ 
25 καὶ τότε ἀναβρυχησάμενος κλαίων καὶ ἀγανακτῶν οὐδένα ὅν-- 
4 σὺ γάρ. Der Grund einer Frage ἔχεις πρὸς τὸ ἐϑέλειν ἂν ἰέναι 
wird häufig mit γὰρ der Frage ἄκλητος; 
vorausgeschickt. Symp. 204 Ο εἶεν ἀποσπεῖσαι. Ehe man, besonders 
δή, ὦ ξένη, καλῶς γὰρ λέγεις" ?01- bei Gastmählern, Wein trank, gols 
οὗτος ὧν ὁ Ἔρως τίνα χρείαν ἔχει; man etwas davon als Spende den 


218 Ε εἶεν δή, ἄνδρες, δοκεῖτε γάρ Göttern zu Ehren auf die ‚Erde, 

μου νήφειν" οὐκ ἐπιτρεπτέον ὑμῖν amentlich ΖΙὶ ἀπ 9 

δ: πω ων Euthyd. 293 Ὁ. ’ δαίμονι, tL σωτῆρι un ἀγα ῷ 
ὅ σου. S. zu 95B, 


αὐτὸ (τὸ φάρμακον) ποιήσει, 19 ἐμοῦ γε καὶ αὐτοῦ von βίᾳ 


abhängig, sondern gleichfalls 
es wird von selbst wirken. gegen meinen Willen oder ob- 


9 τοῦ γρώματος. Der Genitiv - - : x 
wohlich mir gleichfalls Ge- 
von dem zu ergänzenden οὐδὲν ab- walt anthat, rannen strom- 


hängig. ; > 2 
10 ταυρηδὸν ὑποβλέπειν vondem, “ eise meine Thränen. 
der starr die Augen auf einen Gegen- 20 ἐγκαλυψάμενος, den κόλπος 
stand heftet, des Gewandes vor das Gesicht neh- 
11 π ὸς τὸ ἀποσπεῖσαι. 114B οἵ mend. 
δὲ δὴ ἂν δόξωσι διαφερόντως πρὸς 21 οἵου. 8. zu ὅ8 Ε. 


τὸ ὁσίως βιῶναι. Symp. 114 Β πῶς 25 οὐδένα ὄντινα οὔ. ὅ. zu 1108}. 


152 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


τινα οὐ κατέκλασε τῶν παρόντων πλήν γε αὐτοῦ Σωκράτους. 
ἐκεῖνος δέ" 'ola,’ ἔφη, 'ποιεῖτε, ὦ ϑαυμάσιοι. ἐγὼ μέντοι οὐχ 
ἥκιστα τούτου ἕνεκα τὰς γυναῖκας ἀπέπεμψα, ἵνα μὴ τοιαῦτα 
; πλημμελοῖεν' καὶ γὰρ ἀκήκοα, ὅτε ἐν εὐφημίᾳ χρὴ τελευτᾶν. 
ἀλλ᾽ ἡσυχίαν τε ἄγετε καὶ καρτερεῖτε.᾽ καὶ ἡμεῖς ἀκούσαντες 5 
ἠσχύνϑημέν τε καὶ ἐπέσχομεν τοῦ δακρύειν, ὁ δὲ περιελϑών, 

3 ᾿ . 4 „ x ’ ᾿ ΄ ΄“ 
ἐπειδή ol βαρύνεσθαι ἔφη τὰ σκέλη, κατεκλίϑη ὕπτιος' οὕτω 
γὰρ ἐκέλευεν ὁ ἄνϑρωπος. καὶ ἅμα ἐφαπτόμενος αὐτοῦ οὗτος 
ὁ δοὺς τὸ φάρμακον, διαλιπὼν χρόνον ἐπεσκόπει τοὺς πόδαςἩ 
καὶ τὰ σκέλη, κἄπειτα σφόδρα πιέσας αὐτοῦ τὸν πόδα ἤρετο, 10 
11880 αἰσϑάνοιτο" ὁ δ᾽ οὐκ ἔφη. καὶ μετὰ τοῦτο αὖϑις τὰς κνή- 

μας καὶ ἐπανιὼν οὕτως ἡμῖν ἐπεδείκνυτο, ὅτι ψύχοιτό τε καὶ 

πηγνῦτο. καὶ αὐτὸς ἥπτετο καὶ εἶπεν, ὅτι, ἐπειδὰν πρὸς Ta 

καρδίᾳ γένηται αὐτῷ, τότε οἰχήσεται. ἤδη οὖν σχεδόν τι αὐ- 

τοῦ ἦν τὰ περὶ τὸ ἦτρον ψυχόμενα, καὶ ἐκκαλυψάμενος, ἐνεκε-- 15 

κάλυπτο γάρ. εἶπεν, ὃ δὴ τελευταῖον ἐφϑέγξατο" “ὦ Κρίτων. 

» »“ - ,») 0 ’ ΄ ’ x ’ ‘ 

ἔφη, τῷ ᾿“σκληπιῶ ὀφείλομεν ἀλεκτρυόνα. ἀλλὰ ἀπόδοτε καὶ 

un ἀμελήσητε.᾽ “ἀλλὰ ταῦτα. ἔφη. “ἔσται. 6 Κρίτων" ‘all’ 

“ u f ᾿ - Ἵ “ ᾽ , ᾽ 

ὅρα, εἴ τι ἄλλο λέγεις. ταῦτα ἐρομένου αὐτοῦ οὐδὲν ἔτι ἀπ- 

exolvaro, ἀλλ᾽ ὀλίγον χρόνον διαλιπὼν ἐκινήϑη τε καὶ ὁ ἄν-- 9. 


es 


1 κατέκλασε. Hom. Od, IV 481, 528 
αὐτὰρ ἔμοιγε κατεχλάσϑη φίλον 
ἧτορ. Plut. Periel. 37 ἡ παροῦσα 
δυστυχία τῷ Περικλεῖ περὶ τὸν 
οἶκον, ὡς δίκην τινὰ δεδωκότι τῆς 
ὑπεροψίας καὶ τῆς μεγαλαυχίας 
ἐκείνης, ἐπέκλασε τοὺς ᾿Αϑηναίους. 

4 ἐν εὐφημίᾳ ρὴ τελευτᾶν. 
Olymp. p. 171 ὅτι ν εὐφημίᾳ τε- 
λευτὰν ἠξίουν οἵ Πυϑαγόριοι ὡς 
ἀγαϑοῦ τε καὶ ἱεροῦ τοῦ πραάγμα- 
τος ὄντος. 

7 οὕτω γὰρ ἐκέλευεν geht nur auf 
den Begriff ὕπτιος, denn die übri- 
gen Vorschriften waren ja schon 
117 A gegeben: τί χρὴ ποιεῖν; οὐ- 
δὲν ἄλλο, ἔφη, ἢ πιόντα περιιέναι, 
ἕως ἄν σου βάρος ἐν τοῖς σκέλεσι 
γένηται, ἔπειτα κατακεῖσθαι. 

9 χρόνον prägnant: einige 
Zeit, längere Zeit. 

12 ἐπανιών, mit der Hand immer 
weiter hinaufgehend. 

ψύχοιτό τε καὶ πηγνῦτο. Ae- 
lian. v. ἢ. IV 23 κωνείου δ᾽ ἄνϑρω- 
πος πιὼν κατὰ τὴν τοῦ αἵματος 
πῆξίν τε καὶ ψύξιν ἀποϑνήσκει., 


Plin. h. n. XXV 13 sagt von diesem 
Gifte: semini et foliis refrigeratoria 
vis, sic et necat. Incipiunt algere ab 
extremitatibus corporis. Demine trito 
expressus et sole densatus in pastil- 
los necat sanguinem spissando. 

13 αὐτός, der in dieser Sache er- 
fahrene Diener, der den übrigen 
Anwesenden entgegengestellt wird. 

15 ἐνεκεκάλυπτο. Die Alten pfleg- 
ten sich bei der Annäherung des 
Todes den Kopf zu verhüllen. So- 
krates beseitigt die Hülle offenbar 
nur so lange, bis er dem Kriton 
den letzten Auftrag gegeben hatte. 
Deshalb kann es gleich nachher 
heifsen, der Diener der Elfmänner 
habe ihn nach den letzten Todes- 
zuckungen enthüllt, 

17 τῷ ᾿ἀσκληπιῷ ὀφείλομεν ἀλεκ- 
τρυόνα. Die Genesenen opferten 
dem Asklepios einen Hahn. Sokra- 
tes sah also das Erdenleben als 
eine Krankheit an, von der der 
Tod ihn befreite, 

20 ἐκενήϑη von den Todeszuckun- 
gen. 


PN y 


ΦΑΊΔΩΝ, 


ϑρωπος ἐξεκάλυψεν αὐτόν, καὶ ὃς τὰ ὄμματα ἔστησεν'᾽ 


153 
ἰδὼν 


δὲ ὁ Κρίτων συνέλαβε τὸ στόμα καὶ τοὺς ὀφϑαλμούς. 

LXVII. Ἥδε ἡ τελευτή, ὦ ᾿Πχέκρατες, τοῦ ἑταίρου ἡμῖν 
ἐγένετο, ἀνδρός, ὡς ἡμεῖς φαῖμεν ἄν, τῶν τότε, ὧν ἐπειράϑη- 
5 μεν, ἀρίστου καὶ ἄλλως φρονιμωτάτου καὶ δικαιοτάτου. 


1 καὶ ὅς, Sokrates, 


τὰ ὄμματα ἔστησεν. Kigentlich: 
er hatte seine Augen still 
stehen heifsen. Wir sagen: sie 
waren ihm gebrochen, 


4 τῶν τότε, von seinen Zeit- 
genossen. ‘Her. I 23 Aelovo --- 
κιϑαρῳδὸν τῶν τότε ἐόντων οὐδε- 
νὸς δεύτερον, Plat. epist. VII 824 Ιὺ 
Σωκράτη — οὐκ ἂν αἰσχυνοίμην 
εἰπὼν δικαιότατον εἶναι, τῶν τότε, 
Symp. 173 Β ἐραστὴς ὧν ἐν τοῖς 
μαλιστα τῶν τότε. τότε wird auch 


von ganz kurzen Zeiträumen ge- 
sagt. 

ων ἐπειράϑημεν. Xen. anab. 1 
ὃν 1 ὡς παρὰ πάντων ὁμολογεῖται 
τῶν Κύρου δοκούντων ἐν πείρᾳ 
γενέσϑαι. Der ganze Schlulssatz 
macht durch seine vorsichtige Fas- 
sung den Eindruck, als habe, sich 
der Berichterstatter vor jeder Über- 
treibung hüten wollen. 

5 καὶ ἄλλως, auch ohne solche 
Einschränkung, überhaupt. Das Lob 
ΕΙΣ φούνησις und δικαιοσύνη wird 

dem Sokrates unbedingt erteilt. 


PLAT. PHAED, 


10* 


Kritischer Anhang. 


S,57A. K. Lehrs behauptet in Schades wissenschaftl. Monatsbl. 1876 
S, 138 fg, 'von seinen Phliasischen Mitbürgern’ könne nicht heilsen τῶ 
πολιτῶν Φλιασίων, so wenig *der gute Vater’ heifsen könne ὁ πατὴρ 
eya®og. Er übersieht dabei, dafs der Begriff *gut’ an sich nicht im 
Begriffe *Vater’ liegt, wohl aber der Begriff ‘Phliasier’ in dem Begriffe 
ren, wenn eben der Phliasier Echekrates von seinen Mitbürgern 
spricht, 

S. 58 D hält A. Jordan, de cod. Pl, auct. p. 635 und Fleckeisens 
Jahrb. 1876 p. 780 διεξελθεῖν für falsch, weil es nicht vom blofsen 
Wiedererzählen gebraucht werde, und verlangt dafür διελθεῖν. Allein 
handelt es sich hier wirklich um eine Wiedererzählung? Wem soll denn 
Phädon die Begebenheit nacherzählen? War er nicht selbst dabei? Und 
dann heist doch δεεξελϑ'εῖν einfach etwas vollständig erzählen und palst 
in diesem Sinne hier ebenso vortrefflich, wie 84 Ο πολλὰς γὰρ δὴ ἔτι 
ἔχει ὑποψίας καὶ ἀντιλαβάς, εἴ γε δή τις αὐτὰ μέλλει ἱκανῶς διεξιέναι. 

S. 62A. Über diese viel besprochene Stelle sei es erlaubt eine 
briefliche Mitteilung des Prof, D. Peipers in Göttingen bier vorzubringen, 
Ich hatte demselben geschrieben, dafs mir durch Schirlitz’ Auseinander- 
setzung in Fleckeisens Jahrbüchern 1876 S. 193 fg. in der That die Auf- 
fassung von Bonitz erschüttert zu sein schiene, doch sei es mir andrer- 
seits unmöglich Schirlitz selbst zu folgen, namentlich könne ich τούτοις 
τοῖς ἀνθρώποις auf keinen Fall vom genus verstehen, Hierin stimmte 
mir Prof. Peipers bei und legte mir seine Auffassung der fraglichen 
Stelle vor, die ich deshalb hier ausführlich abdrucken lasse, weil ich 
ihr im Kommentar selbst gefolgt bin. Er schreibt: *Die Form der Sätze 
ist hier nicht gerade die strengste. Doch scheint mir Platon die age γ 
keit, wie sie in der Rede des täglichen Lebens gewöhnlich ist, nicht 
ohne Grund gerade an dieser Stelle nachzuahmen; sie soll von der 
zwanglosen Unterhaltung zu dem Thema des Gespräches überleiten. 
Das geschieht in der Sache durch die Aufstellung einer Aporie. In der 
Form aber wollte es Platon durch nichts merken lassen, dafs er dem 
Thema des Dialoges näher trete; er wollte durchaus den Charakter des 
zwanglosen Gespräches zwischen Sokrates und seinen Freunden unver- 
fälscht wiedergeben. Er läfst also den Sokrates in der Seele des Kebes 
lesen und ihn dessen Zweifel so getreu ausfindig machen, dafs dieser 
sich ganz vergifst und in seiner heimatlichen Mundart seinen Beifall 
äufsert. Daraus erkläre ich mir die wunderliche Wiederholung des ϑαυ- 
μαστόν σοι φαίνεται. Es ist in der Sache so viel, als ob Sokrates gesagt 
hätte: zweierlei macht dir hier Schwierigkeit; aber in der Form ist es 
so, wie Platon schreibt, viel anmutiger und viel mehr zu weiterer Be- 
sprechung einladend.’ 1 ν 

«Welches sind nun die beiden Schwierigkeiten? Die zweite, über die 
weniger Streit ist, lautet: einem Teile der Menschen ist es zuträglicher 
tot zu sein, als lebend, aber darum ist es diesen Menschen doch nicht 


ἡδέως, 


Kritischer Anhang. 155 


gestattet sich diese Wohlthat anzuthun, sondern sie müssen warten, bis 
sie ihnen anderswoher widerführt. Dals τούτοις τοῖς ἀν ϑρώποις nur mit 
οἷς verbunden werden kann und dafs es dann nur den Teil der Mensch- 
heit bezeichnet, der durch den Relativsatz charakterisiert ist, dies würde 


Jeder schon annehmen, der diese Periode allein (von οἷς δὲ βέλτιον bis 


δύεργέτην) vor sich hätte, Nun aber, da die vorhergehende, mag sonst 
ihr Sinn sein, welcher er wolle, jedenfalls gewisse Eventunlitäten und 
m) Individuen, von denen etwas gelten soll, aussondert und der 

Ilgemeinheit entgegensetzt, kann vollends kein Zweifel sein, dafs mit 
Bm ie τοῖς ἀνϑρώποις wirklich nur gewisse Menschen ein Teil der 
Menschen und nicht, wie Schirlitz will, dıe ganze Menschheit gemeint ist.’ 

‘Ist dies richtig, so ist damit auch über den Sinn entschieden, wel- 
cher in der ersten Periode (ἴσως μέντοι bis ἢ ξῆν) enthalten sein mufs. 
Denn in dem Relativsatze οἷς δὲ βέλτιον τεϑνάναι wird offenbar der 
kurze Sinn der ersten Aporie nochmals ausgesprochen, weil der Inhalt 
derselben die Voraussetzung für die Geltendmachun der zweiten bildet. 
Der Sinn der ersten Aporie ist mithin: wenn von allen irdischen Gütern 
gilt, dafs sie nur relativ sind, d. h. nur unter gewissen Verhältnissen 
und für gewisse Individuen erspriefslich sind, bildet hiervon das Leben 
selbst eine Ausnahme? Bei der Gesinnung des Kebes konnte Sokrates 
ohne weiteres die verneinende Antwort erwarten; sie liegt aber auch in 
der Form der Frage (ϑαυμαστόν σοι φανεῖται) deutlich ausgedrückt, 
welche eine solche Ausnahme als seltsam und von vornherein unglaub- 
lich erscheinen liefs, War auf diese Weise die Antwort auf die erste 
Aporie eine unzweifelhafte, so konnte nun die zweite, auf die es Sokrates 
besonders ankam, sofort angeknüpft werden.’ 

‘Die Schwierigkeit der ersten Periode besteht nun nur noch darin, 
dafs wir den Sinn, den sie haben mufs, in den überlieferten Worten 
ausgedrückt finden. Ich glaube nicht, dafs dieselbe unüberwindlich ist. 
Man denke sich das einleitende ἴσως μέντοι ϑαυμαστόν σοι φανεῖται 
einmal hinweg und statt dessen zwei die Verwunderung ausdrückende 
Fragesätze, wie etwa: τέ δέ; τοῦτο μόνον τῶν ἄλλων ἁπάντων ἁπλοῦν 
ἐστιν; ἀρ᾽ οὐδέποτε τυγχάνει τῷ ἀνθρώπῳ βέλτιον τεϑνάναι ἢ ξῆν:; 
Hier würde offenbar die erste Frage ohne die zweite absolut unverständ- 
lich sein; denn in der zweiten würde man erst erfahren, was denn mit 
dem τοῦτο gemeint ist, dessen absolut unterschiedslose "Geltung in der 
ersten Frage angezweifelt wird. Mit dem τοῦτο aber würde nichts 

anderes bezeichnet sein, als der negative Satz: das Totsein ist niemals 
besser, als das Leben, welcher genau gleichbedeutend ist mit dem posi- 
tiven vivere melius esse, quam esse mortuum, der aber nicht dasteht und 
also auch nicht mit Überweg in dem τοῦτο gefunden werden darf. Ich 
glaube, man kann sehr wohl eine Frage in der Weise in zwei Teile 
zerlegen, dafs der erste Satz nur das Prädikat bringt, der zweite erst 
dasjenige, von dem dies Prädikat ausgesagt oder in Frage gestellt wird; 
in unserem Falle also: die Unzuträglichkeit, das Unheil, das für die 
Menschen im Totsein liegt.’ 

“Was ich nun von diesen beiden versuchsweise gesetzten Fragesätzen 
behaupte, dasselbe glaube ich von Platons erster Periode ἴσως μέντοι 
bis ἢ ξῆν behaupten zu können. Auch hier ist mit τοῦτο nichts anderes 
gemeint, als was das Folgende enthält, nämlich οὐδέποτε τυγχάνει τῷ 
ἀνθρώπῳ βέλτιον τεϑνάναι ἢ Env. Dats dies einfach und schlechthin 
geltend sei, wird bezweifelt, er dafs eine neue Frage zur Ergänzung 
der ersten angefügt wird, ist bei Platon nur ein rein "explikatives καὶ 
angewendet. Ähnlich, wenn auch in anderen Satzformen, finde ich ein 
solches καὶ Charm. 164 Ε' οὕτω μὲν δὴ ὁ ϑεὸς προσαγορεύει τοὺς εἰσ- 
ἰόντας εἰς τὸ ἱερὸν διαφέρον τι ἢ οἵ ἄνϑρωποι — καὶ λέγει πρὸς τὸν 
ἀεὶ εἰσιόντα οὐκ ἄλλο τι und Theaet. 167 E ἀδικεῖν δ᾽ ἐστὶν ἐν τῷ τοι- 
ούτῳ, ὅταν τις μὴ χωρὶς μὲν ὡς ἀγωνιξόμενος τὰς διατριβὰς ποιῆται, 
χωρὶς δὲ διαλεγόμενος, καὶ ἐν μὲν To παίξῃ τε καὶ σφάλλῃ κτλ. 


156 Kritischer Anhang. 


‘Das Einzige, was in der Form des Satzes noch Anstofs geben kann, 
ist die Art, wie die Wörtchen ἐστὲν ὅτε καὶ οἷς eingefügt sind. Offen- 
bar stehen sie in naher Beziehung zu dem vorangehenden Ausdruck 
οὐδέποτε τῷ ὠνθρώπω. Bie sollen epexegetisch verstärkend im besondern 
aussprechen, was in jenen allgemeinen Angaben der Zeit und des Ob- 
jekts schon enthalten war, Man erwartet dann aber nach der Negation 
οὐδέποτε eher negative Detailbestimmungen, wie etwa οὔτε ἔν τινε καιρῷ 
οὔτε τισὶν ἀνδράσιν. Das Auffallende verschwindet jedoch, wenn man 
beachtet, dals ὥσπερ καὶ τὰ ἄλλα eingeschoben ist. Als positiver. ver- 
kürzter Satz (statt ὥσπερ καὶ τὰ ἄλλα βελτίω ἐστὶν ἐνίοτε καὶ ἐνίοις) 
zieht dies die positiven Ausdrücke im Hauptsatze nach sich: „Wie, es 
sollte niemals für den Menschen, wie doch das übrige (das er als Übel 
fürchtet) zuweilen und für Einzelne das bessere ist, so auch zu gewissen 
Zeiten und für gewisse Individuen einmal das Totsein den Vorzug haben 
können vor dem Leben?“ Korrekter ohne Zweifel und weniger pleo- 
nastisch würde auch im Deutschen am Anfang des Satzes das einfache 
„nicht“ stehen anstatt des ‚„‚niemals für den Menschen“, Aber sehr be- 
greiflich ist, dafs der Schriftsteller, wenn er die Negation verstärken 
und das allgemeine Objekt hervorheben wollte, hier, wo vom Sterben 
die Rede ist, mit der temporalen Bestimmung begann und sogleich τῷ 
ἀνθρώπω zufügte, um so begreiflicher, wenn er überhaupt, wie ich schon 
betont habe, der bequemeren und lässigeren Sprechweise an dieser Stelle 
absichtlich den Vorzug gab. In strengerer Formulierung hätte Platon 
denselben Gedanken vielleicht so ausdrücken können: εἰ τοῦτο μόνον τῶν 
ἄλλων ἁπλοῦν ἐστι καὶ τῶν ἄλλων ἔστιν ὅτε καὶ οἷς βελτιόνων τυγχα- 
νόντων, οὐδέποτε τυγχάνει τῷ ἀνθρώπῳ βέλτιον τεϑνάναι ἢ ξῆν, und 
während doch das Übrige für gewisse Zeiten und gewisse δἰ νίδαοι 
besser ist, als sein Gegenteil, sollte das Totsein niemals den Vorzug 
haben vor dem Leben?’ 

65 A. Ich hatte früher im Anschlufs an Bernhardy, Syntax S. 304 
mit den besten Hdschr, μετέχειν gelesen und diesen Infinitiv von dem 
zu wiederholenden ἡδὺ abhängen lassen, bin aber deshalb von dieser 
Auffassung zurückgekommen, weil durch diese an sich mögliche Kon- 
struktion eine sehr überflüssige Tautologie entsteht, während die Lesart 
μετέχει ein neues Moment beibringt. 

65 D. So lange nicht aus Platon selbst weitere Beispiele dafür bei- 
gebracht werden können, dafs er das blofse zoı wie μέντοι in bestätigen- 
den Antworten gebraucht habe, wird es rationeller sein auch gegen 
die Autorität der besten Bücher an dieser Stelle μέντοι beizubehalten, 
da es einerseits doch seltsam wäre, wenn sich dieser Gebrauch, zu dem 
sich so mannigfache Gelegenheit bot, blofs hier fände, andrerseits der 
Ausfall der Silbe μὲν nach φαμὲν nicht Wunder nehmen kann. Vgl. 14 Β. 

77B. Wenn Kühner, ausf. Grammatik I 8 281 A. 3 meint διασκε- 
δάννυται könne hier, wie 77D διασκεδάννυσι, als Indikativ aufgefalst 
werden, so hat er übersehen, dafs der mit διασκεδάννυται koordinierte 
Konjunktiv ἡ diese Möglichkeit ausschliefst. 

80 Β ψυχήν, nicht mit den besten Hdschr. ψυχή. Es wird sich 
schwerlich ein zweites Beispiel dafür finden, dafs beim epexegetischen 
Infinitiv das Subjekt im Nominativ steht etwa mit Rücksicht darauf, dafs 
das regierende Verb an sich die persönliche Konstruktion zuläfst. 

97 D αὐτοῦ ἐκείνου sehr unwahrscheinlich für αὑτοῦ. Das von Her- 
mann angeführte Beispiel beweist nur, dafs ἐκεῖνος unter Umständen 
reflexiv vorkommt, aber nicht, dafs es in Verbindung mit αὐτὸς so 
vorkommt. 


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PLATONS 


AUSGEWÄHLTE SCHRIFTEN. 


FÜR DEN SCHULGEBRAUCH ERKLÄRT. 
DRITTEN TEILES ZWEITES HEFT. 
EUTHYPHRON. 


ERKLÄRT VON MARTIN WOHLRAB. 


DRITTE, VERBESSERTE AUFLAGE. 


ΞΕ: 


LEIPZIG, 
DRUCK UND VERLAG VON Β.6. TEUBNER. 
1881. 


PLATONS 


BU HYDE HBRON. 


FÜR DEN SCHULGEBRAUCH 


ERKLÄRT 
VON 


MARTIN WOHLRAB, 


REKTOR DES KÖNIGL. GYMNASIUMS ZU DRESDEN-NEUSTADT. 


DRITTE, VERBESSERTE AUFLAGE. 


Ξ 8 


LEIPZIG, 
DRUCK UND VERLAG VON B.G. TEUBNER. 
1887. 


ARTE Er: 


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Vorrede zur ersten Auflage. 


Über diejenigen Schriften Platons, welche sich zur Lektüre 
auf der obersten Stufe des Gymnasiums eignen, sind in der 
pädagogischen Sektion der Wiener Philologenversammlung 
1858 die eingehendsten Verhandlungen gepflogen worden. 
Prof. Hermann Bonitz, welcher dieselben durch seine Thesen 
veranlalst hatte, empfahl unter allgemeiner Zustimmung für 
diesen Zweck dieselben Werke Platons, welche bis jetzt in der 
von Uron und Deuschle veranstalteten Sammlung für den Schul- 
gebrauch erklärt worden sind, die Apologie des Sokrates, 
Kriton, Laches, Protagoras und Gorgias. Den Euthyphron, den 
das vorliegende Bändchen bringt, bezeichnete Prof. Bonitz 
zusammen mit dem Menexenos als zulässig, als lesbar. Zu 
diesem Urteile bestimmte ihn vor allem das Mifsliche, dafs 
über einen äufserst wichtigen Begriff, den der Frömmigkeit, 
Zweifel und Kollisionsfälle vorgebracht würden, ohne dafs sich 
aus dem Ganzen ein hinlänglich deutlich bezeichneter Weg 
der Lösung ergeben wolle; zwar sei ein Weg der Lösung vor- 
handen, aber er sei beiweitem nicht mit der Klarheit be- 
zeichnet, wie im Laches. Folge davon sei, dafs der Schüler 
für das Verständnis des Dialoges zu viel vom Lehrer ab- 
hängig sei, gerade das Beste von ihm erhalten müsse. Ohne 
diese Schwierigkeiten zu verkennen, die in den vorwiegend 
negativen Resultaten des Dialoges liegen, glaubte doch der 
Geheime ÖOberregierungsrat Dr. Brüggemann demselben das 
Wort reden zu müssen. Er wies darauf hin, dals’der ganze 
formale Gang des Dialoges so leicht und fafslich und ein so 
prägnantes Bild der Sokratischen Disputiermethode sei, dafs er 
formell sich ganz trefflich zur Lektüre eigne; nur müsse die 
Lücke ausgefüllt werden; das ὅσιον müsse zum Verständnis 
kommen. Vgl. Verhandlungen der 18. Versammlung deutscher 
Philologen. Wien 1859. 8. 127—41. 

Brüggemanns Urteil habe ich, als ich den Dialog in der 
Schule las, bestätigt gefunden. Von den Platonischen Dialogen 
ist Euthyphron der kleinste, an welchem man die dem Sokrates 
eigentümliche Dialektik kennen lernen kann. Abgesehen von 
den nicht eben umfänglichen Stellen, an denen der Witz und 


VI Vorrede zur ersten Auflage. 


die Ironie des Sokrates zu Tage treten, beschäftigt er vor- 
herrschend den Verstand, kann deshalb natürlich nicht den 
tiefen Eindruck hinterlassen, den die Apologie und Kriton 
machen, in welchen die grolse Persönlichkeit des Sokrates in 
den entscheidungsreichsten Situationen dem Leser so nahe ge- 
bracht wird. Wenn nun auch gewils kein Lehrer müde werden 
wird zunächst diese beiden Kleinodien der griechischen Littera- 
tur immer und immer wieder seinen Schülern zum Verständnis 
zu bringen, so ist es doch die Frage, ob man nicht neben 
diesen auch zur Lektüre und zum Studium eines Dialoges, wie 
des Kuthyphron, in welchem Sokrates vorherrschend von 
seiten seiner eminenten Verstandesthätigkeit geschildert wird, 
(Gelegenheit geben soll. Die grölseren Dialoge Protagoras und 
Gorgias entsprechen diesem Zwecke natürlich weit vollkomme- 
ner, aber sie machen auch ungleich mehr Ansprüche an die 
Zeit und Kraft des Lesers und deshalb wird ihre Lektüre 
nicht immer möglich sein. 

Von diesen Gesichtspunkten aus ist es mir nicht unzweck- 
mälsig erschienen in einem Semester neben der Apologie den 
Euthyphron, neben dem Kriton den Laches zu lesen, indem 
ich aulserdem abwechselnd den Kriton und die Apologie zur 
Privatlektüre empfahl, beides Schriften, welche wegen der ver- 
hältnismälsig geringen Schwierigkeiten und der zweckmälsigen 
Hilfsmittel, die man jetzt zur Erreichung ihres Verständnisses 
hat, sich sehr wohl dazu eignen. Den Euthyphron hat man 
neben der Apologie zur Privatlektüre empfohlen. Dazu konnte 
ich mich noch nicht entschliefsen, weil ich bis jetzt keine 
Ausgabe kannte, die dem Schüler die Schwierigkeiten, welche 
er vorfindet, hinreichend überwinden hilft. Von den bisherigen 
Bearbeitungen leisten einige, insbesondere die von Engelhardt, 
in Bezug auf die Erklärung der grammatischen Schwierigkeiten 
ganz Vortreffliches, aber gerade in der Erledigung der sach- 
lichen Schwierigkeiten, in der Beihilfe zum Verständnis und 
der richtigen Würdigung des Ganzen war wohl kaum das 
Wünschenswerte gegeben. 

Dafs der Euthyphron als das zweite Heft des dritten 
Bandes der ausgewählten Schriften Platons bezeichnet worden 
ist, ist auf den Wunsch des verdienten Herausgebers derselben, 
Prof. Cron, geschehen. 


Dresden, den 13. Oktober 1872. 


Bu 2 en. u δε ατ' 
BEER 


= 


Vorrede zur zweiten Auflage. 


Zur Verbesserung meiner Ausgabe des Kuthyphron waren 
mir zwei Aufsätze besonders förderlich. Der eine ist von Wil- 
helm Graser und steht in der Zeitschrift für die Altertums- 
wissenschaft 1842 ἢ, 563—72; er war mir früher entgangen. 
In demselben sind einzelne Stellen mit grofsem Scharfsinn 
behandelt. Der andere Aufsatz ‘zur Erklärung des Dialogs 
Euthyphron’ hat H. Bonitz zum Verfasser und findet sich in 
der zweiten Auflage der Platonischen Studien (Berlin 1875). 
Er gab mir sehr erwünschte Fingerzeige zu richtigerer Auf- 
fassung des ganzen Werkes. 

Rezensiert ist mein Buch worden von M, H. in Zarnckes 
Literarischem Centralblatt 1873 S. 793, von Dr. Weifshaupt 
in der Allgemeinen Literatur-Zeitung 1873 8. 267—77, von 
Prof. Susemihl im Philologischen Anzeiger 1873 S. 268—70, 
von Dr. Heller in der Zeitschrift für das Gymnasialwesen 1874 
S. 790—91 und im Philologischen Anzeiger 1874 8. 041 --- 44. 
Dafs ich auch diesen Besprechungen mancherlei verdanke, er- 
kenne ich mit Dank an. 

Schliefslich sei noch erwähnt, dafs im Athenaeum von 
Günther und Wachsmuth 1. Bd. S. 234—40 C. v. O. ‘päda- 
gogische Erfahrungen über einige Dialoge Platons’ veröffent- 
licht hat, die sich wesentlich mit der Lektüre des Euthyphron 
in der Schule befassen. 


Chemnitz, den 5. Dezember 1879. 


Vorrede zur dritten Auflage. 


Die vorliegende Auflage abermals als eine verbesserte 
erscheinen zu lassen lag mancher Anlafs vor. Zunächst for- 
derte die gründliche Ausgabe des Euthyphron von R. Fritzsche 
zu erneuter Prüfung mancher Frage auf und veranlafste Ver- 
besserungen und Zusätze. Auch aus Ὁ, Apelts Rezension der 
zweiten Auflage meiner Ausgabe, die in der Philologischen 
Rundschau 1 1881 85, 973—8 steht, war einiges zu lernen. 
Schlielslich veranlafsten mich Zusätze, die H. Bonitz in der 
dritten Auflage seiner Platonischen Studien zu dem Aufsatze 
‘zur Erklärung des Dialogs Euthyphron’ gemacht hat, von 
der in der zweiten Auflage meiner Ausgabe versuchten Er- 
gänzung der Definition der Frömmigkeit abzugehen und mich 
ihm anzuschlie/[sen. 


Dresden, den 16. Juli 1886. 


Wohlrab. 


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Einleitung. 


I. Personen, Ort, Zeit und Titel des Gespräches. 


Alles, was wir von der Persönlichkeit des Euthyphron 
wissen, scheint auf die Mitteilungen des Platon zurück- 
zugehen. Diesen zufolge stammte Euthyphron aus dem At- 
tischen Demos Prospalta, der zur Akamantischen Phyle ge- 
hörte. Er war ein Wahrsager, rühmte sich einer tieferen 
Kenntnis der göttlichen Dinge und war von einem ungemein 
hohen Selbstgefühl durchdrungen. So grofs aber auch seine 
theologische Gelehrsamkeit sein mochte, so sehr er in die ent- 
legensten Teile der Mythologie eingeweiht sein mochte, so 
beschränkt zeigte er sich in seinen Gedanken, so unnatürlich in 
seinen Handlungen. Bei seinen Zeitgenossen fand er nament- 
lich mit seinen Prophezeihungen wenig Anklang und machte 
den Eindruck einer sonderbaren, ja lächerlichen Persönlichkeit. 
Dem Sokrates gegenüber zeigte er sich als aufrichtiger Freund 
und Anhänger. 

Sokrates wird in unserem Dialoge als seinem Ende schon 
nahe geschildert. Er besitzt eine selbstbewulste, wahre Fröm- 
migkeit; mit Entschiedenheit tritt er allen unwürdigen und 
unsittlichen Fabeln entgegen, die von den Göttern erzählt wer- 
den. Noch durchdringt ihn das lebhafteste Bedürfnis zu lehren 
und zu lernen. So sehr er aber an Klarheit und Gewandtheit 
des Denkens, an richtiger Erkenntnis der sittlichen Begriffe 
dem hohlen Fanatiker Euthyphron überlegen ist, so stellt er 
sich doch in feiner Ironie den ganzen Dialog hindurch als der 
Belehrung desselben bedürftig hin, indem er nur an einer Stelle 
verrät, dals die zu suchende Begriffsbestimmung ihm deutlich 
vorschwebt. In stiller Überlegenheit leitet er das ganze Ge- 
spräch, zeigt nicht nur die Schwächen in den Behauptungen 
seines Mitunterredners, sondern weifs auch das Brauchbare in 
seinen Antworten hervorzuheben und für das Ganze zu ver- 
werten. 

Uber Ort und Zeit des Gespräches erhalten wir gleich 
am Anfange alle wünschenswerte Auskunft. Euthyphron trifft 
den Sokrates bei der Königshalle, dem Amtslokal des zweiten 

Platons ausgew. Dialoge. III. 2. 1 


2 Einleitung. 


Archon, vor den alle mit der Religion zusammenhängenden 
Streitigkeiten zu bringen waren. Wenn man den in den Pla- 
tonischen Dialogen selbst enthaltenen Andeutungen folgen und 
sie mit einander in Verbindung bringen darf, so müsste man 
sich denken, dafs Sokrates, ehe er sich dorthin begab, ein 
längeres streng wissenschaftliches Gespräch über den Begriff 
des Wissens geführt habe, das nach dem Jünglinge, mit dem 
er sich hauptsächlich unterhielt, Theätetos benannt ist, Das- 
selbe schliesst mit den Worten: νῦν μὲν οὖν ἀπαντητέον μοι 
εἰς τὴν τοῦ βασιλέως στοὰν ἐπὶ τὴν Μελήτου γραφήν, ἥν μὲ 
γέγραπται. Platon will also bei seinen Lesern die Vorstellung 
erregen, das Gespräch sei zu der Zeit gehalten, in welcher 
der Hauptanklüger des Sokrates, Meletos, den verhängnis- 
vollen Proze/s einleitete, der dem Ende des Sokrates vorausging. 

Euthyphron seinerseits ist zur Königshalle gegangen, um 
eine Anklage gegen seinen eigenen Vater wegen fahrlässiger 
Tötung eines Tagelöhners zu erheben. Sokrates fürchtet, er 
möge damit eine unfromme Handlung begehen. So wird 
durch das Vorhaben des Euthyphron, wie durch die Anklage 
des Sokrates, die auf Gottlosigkeit lautete, die Frage nahe 
gelegt, was ist denn eigentlich fromm? 

Wenn Platon dem Dialoge den Titel Euthyphron gab, 
so hat er das im Anschluls an die Tragiker gethan, die ihre 
Stücke meist mit einem Personennamen bezeichnen. Die Zu- 
sätze ἢ περὶ ὁσίου, πειραστικὸς stammen schwerlich von ihm 
selbst her. Der erstere bezeichnet das Problem, um das es 
sich in dieser Schrift handelt, der zweite weist auf eine Klas- 
sificierung der Dialoge hin, wonach man sie in lehrende (ὑφη- 
γητικοὶ) und untersuchende (ξητητικοὶ) einteilte. Zu den letz- 
teren gehören die zeıgaorıxoi. 


II. Gang und Gliederung des Gespräches. 
A. Einleitung 2. Α ---ὅ Ὁ. 


a. Prozefs des Sokrates. Euthyphron trifft den Sokrates 
ganz ungewohnter Weise bei der Königshalle, dem Amtslokale 
des zweiten Archon. Verwundert fragt er ihn, ob er etwa einen 
Prozefs habe. Sokrates erzählt ihm, er sei von einem jungen, 
unbekannten Manne, Meletos aus dem Demos Pitthos, angeklagt 
worden, dafs er die Jugend verderbe. Euthyphron befürchtet, 
dafs Meletos durch diese Anklage den Athenischen Staat von 
Grund aus schädigen möge. Auf seine Frage, wodurch denn 
Sokrates die Jugend verderben solle, antwortet ihm dieser, man 
werfe ihm vor, dafs er neue Götter einführe, an die alten 
nicht glaube. 2A—3B. 


Einleitung. 3 


Wie Sokrates beschäftigt sich auch Euthyphron mit den 
göttlichen Dingen. Doch verhält sich das Volk verschieden zu 
beiden; den Kuthyphron, der sich als Seher geltend macht, 
begnügt man sich zu verlachen, gegen den Sokrates, der als 
Lehrer auftritt, hegt man tiefen Groll. Durch die Hervor- 
hebung, dafs Euthyphron von seinen Mitbürgern vieltach ver- 
lacht werde und ihnen nicht recht bei Verstande zu sein 
scheine, wird der Übergang zu seinem sonderbaren Prozesse 
gewonnen. 3C—H. 

b. Prozefs des Euthyphron. Euthyphron will seinen alten 
Vater wegen Tötung eines Lohnarbeiters verklagen. Dieser 
Arbeiter hatte, als Euthyphron mit seinem Vater auf der Insel 
Naxos Landbau trieb, in der Trunkenheit und im Zorne einen 
Sklaven getötet. Deshalb liefs ihn der Vater des Euthyphron 
binden und in einen Graben werfen und schickte einen Boten 
nach Athen, um zu erfahren, wie er sich in diesem Falle zu 
verhalten habe. Ehe aber dieser Bote zurückkam, war der 
Tagelöhner gestorben. Wegen dieser Fahrlässigkeit will Euthy- 
phron seinen Vater trotz des Einspruches aller Verwandten 
verklagen. 3E—4D. 

Sokrates mu/s im Euthyphron, der in so auffallender 
Weise von den gewöhnlichen Ansichten abweicht, ein ganz be- 
sonderes Wissen von den göttlichen Dingen voraussetzen. Er 
macht ihm also den Vorschlag, er wolle bei ihm Unterricht neh- 
men und, wenn er dann zu besserer Erkenntnis in diesen Dingen 
gekommen sei, den Meletos von seinem neuen Standpunkte 
in Kenntnis setzen. Vielleicht stehe dieser dann von seiner 
Klage ab, im anderen Falle könne Euthyphron in diesen 
Proze[s eintreten. Da Sokrates der Gottlosigkeit angeklagt 
ıst, so bittet er den Euthyphron ihn zu belehren: 


τί ἐστι τὸ ὅσιον καὶ τὸ ἀνόσιον; 4 E—5D. 


B. Euthyphrons Versuche die Frömmigkeit zu definieren. 5 D—-11E. 


a. Erster Versuch. Euthyphron erklärt: fromm ist, was 
ich jetzt thue, also einen, der sich durch Mord oder Tempel- 
raub oder Ahnliches vergangen hat, er sei, wer er wolle, 
zur gerichtlichen Bestrafung zu ziehen. Das Auffallendste an 
seiner Handlungsweise, sein Vorgehen gegen seinen eigenen 
Vater, sucht er durch Analogieen aus der Mythologie als be- 
rechtigt zu erweisen. Auch Zeus, der beste und gerechteste 
der Götter, fesselte seinen Vater, weil er Unrecht that, und 
ee strafte aus gleichem Anlals seinen Vater. 5 D 
—6A. 

. Sokrates erklärt sich zunächst gegen diese mythologischen 
Erzählungen, sowie gegen alle Erzählungen, die von Kämpfen 
1* 


Ἵ Be - 
“ 6 
.. ἢ 


4 Einleitung, 


und Streitigkeiten unter den Göttern handeln. Dann zeigt er 
dem Euthyphron, dafs er ihm statt einer Begriffsbestimmung 
ein Beispiel gegeben habe. 6 A—E. 

Ὁ. Zweiter Versuch. Euthyphron setzt statt ‘fromm ist, 
was ich thue’, in der Überzeugung, dafs, was er thue, den 
Göttern wohlgefällig sei, ‘fromm ist, was den Göttern ange- 
nehm ist’, gewinnt also diese Erklärung durch Verallgemei- 
nerung seines Beispiels. 6 E. 

Sokrates lobt diesen Versuch von der formellen Seite, 
zeigt aber dem Kuthyphron, dafs er durch denselben mit sich 
selbst in Widerspruch komme. Zu diesem Behufe konstatiert 
er zunächst, dals Euthyphron fromm und unfromm für Gegen- 
sätze nahm, dann kommt er auf die Meinung desselben zurück, 
dafs unter den Göttern Kampf und Streit sei. Jedem Kampf 
und Streit liegt Meinungsverschiedenheit zu Grunde. Doch 
giebt es Dinge, über die man verschiedener Meinung sein 
kann, ohne dals es zu Kampf und Streit kommt. So lassen 


sich Differenzen bei Allem, wofür es bestimmte Mafse giebt, 


leicht durch Anwendung derselben beseitigen. Anders steht 
es mit allen Meinungsverschiedenheiten auf sittlichem Gebiete; 
bei diesen ist eine Ausgleichung nicht so einfach herbei- 
zuführen; darum führen sie leicht zu Streitigkeiten und Feind- 
schaften. Sind also Feindschaften unter den Göttern, so sind 
sie daraus entstanden, weil sie über sittliche Fragen ver- 
schieden denken, die einen dies, die andern jenes für recht 
oder unrecht halten und infolgedessen entweder lieben oder 
hassen. Demgemäls mufs den einen dieses, den anderen jenes 
für fromm und unfromm erscheinen; eine und dieselbe Hand- 
lung wird den einen für fromm, den anderen für unfromm 
gelten. Was fromm ist, kann sonach unfromm sein; fromm 
und unfromm ist dasselbe, während doch bereits zugegeben war, 
dals beide Begriffe einander entgegengesetzt sind. 6 E—8B 

c. Dritter Versuch. Euthyphron sucht, um diesen Wider- 
sprüchen zu entgehen, seinem Falle eine solche Wendung zu 
geben, in welcher er der Zustimmung aller Götter sicher zu 
sein hofft. Er behauptet also, alle Götter hielten den für straf- 
würdig, welcher jemanden ungerechter Weise getötet habe. 
Mit Rücksicht auf diesen Satz wird zunächst festgestellt, dafs 
erfahrungsmäfsig jeder Übelthäter, um der Strafe zu entgehen, 
leugnet Unrecht gethan zu haben: denn das giebt man “aller- 
dings allgemein zu, dals, wer Unrecht gethan habe, auch zu 
strafen sei. In gleicher Weise wird unter den Göttern Streit 
sein, was recht und unrecht ist, aber einig werden sie sein, 
dafs der Übelthäter zu strafen sei. Mit Rücksicht auf den 
Fall des Euthyphron möchte sich also schwer beweisen lassen, 
dafs alle Götter die fahrlässige Tötung eines Mörders für 


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ν 


Einleitung. 5 


ein Unrecht halten und das Vorgehen des Sohnes gegen seinen 
Vater billigen. 8B—9B. 

Auch zugegeben aber, Kuthyphrons Vater sei nach der 
Ansicht aller Götter im Unrecht und strafbar, so würde doch 
nur gezeigt sein, dafs seine Handlungsweise gottgehafst sei; 
es würde für die Begriffe fromm und unfromm noch nichts 
gewonnen sein. Auf Sokrates’ Vorschlag korrigiert nun Eu- 
thyphron mit Rücksicht auf die eben stattgefundene Ausein- 
andersetzung seine frühere Definition, indem er behauptet: 
fromm ist, was alle Götter lieben, unfromm, was alle Götter 
hassen. 9B-—E. 

Sokrates schreitet nun zur Prüfung dieser Erklärung. Er 
unterscheidet zwischen Prädikaten, die durch das Particip, und 
solchen, die durch das Verbum finitum gegeben sind. Das 
Partieip ist im Passiv wie im Aktiv aus dem Verbum finitum 
hervorgegangen. Demgemäls ist das Geliebt-werdende, weil 
es geliebt wird, geliebt werdend. Das Fromme wird also von den 
Göttern geliebt, weil es fromm ist, ist nicht deshalb fromm, weil 
es von den Göttern geliebt wird. Denn was von den Göttern 
geliebt wird, ist infolgedessen gottgeliebt, aber nicht fromm. 
Hieraus folgt, dafs gottgeliebt und fromm von einander ver- 
schieden sind. Wären sie identisch, so mülste ja das Gott- 
geliebte geliebt werden, weil es gottgeliebt ist, und das Fromme 
wäre fromm, weil es geliebt würde, während doch von beiden 
Behauptungen das Gegenteil stattfindet. Euthyphron hat also 
in seiner Erklärung nur eine Eigenschaft des Frommen ange- 
geben, nicht das Wesen desselben bezeichnet. 9 E—11B. 

Übergang. Euthyphron mufs bekennen, dafs, was ihm 
festzustehen schien, sich als unhaltbar erwiesen habe. Alle 
seine Aufstellungen hat Sokrates durch seine Prüfung wankend 
gemacht, und doch möchte niemand lieber, als er zu festen 
Begriffen über fromm und unfromm gelangen. Er will also im 
Verein mit Euthyphron einen neuen Versuch machen. 11 B—E. 


C. Des Sokrates und Euthyphron vereinte Bemühungen die Definition der 
Frömmigkeit zu finden. 11 E—15C. 


a. Auffindung des nächst höheren Begriffes. Sokrates kon- 
statiert zunächst, dafs alles Fromme gerecht sei, dafs der Be- 
griff des Frommen dem des Gerechten untergeordnet sei. Zum 
besseren Verständnis dieses Verhältnisses giebt er eine längere 
Auseinandersetzung über weitere und engere Begriffe. Zunächst 
zeigt er an den Begriffen Furcht und Scheu, dafs der Begriff 
der Furcht den der Scheu in sich schliefse. Ebenso ist der 
allgemeine Begriff der Zahl weiter, als der Begriff der unge- 
raden Zahl. In gleicher Weise ist also auch das Fromme eine 
Art des Gerechten. 11 E—12D. 


6 Einleitung. 


b. Welche Art der Gerechtigkeit ist die Frömmigkeit? 
Euthyphron antwortet: die Art, welche sich auf die lege 
der Götter bezieht, während die Art, die sich auf die Pflege 
der Menschen bezieht, die andere Hälfte der Gerechtigkeit wäre. 
Sokrates nimmt Anstols an dem Ausdruck ‘Pflege’. Alles, 
dem man Pflege angedeihen läfst, wird durch dieselbe besser 
und hat Nutzen davon. Nun kann doch niemand behaupten, 
dals die Götter durch unsere Pflege besser würden; deshalb 
erscheint diese Bezeichnung als unannehmbar. 12 D—13 Ὁ, 

Euthyphron setzt statt des Ausdruckes ‘Pflege’ den Aus- 
druck "Dienst, Die Menschen dienen den Göttern, wie die 
Sklaven ihren Herren. Indem nun Sokrates den Begriff ‘Dienst’ 
untersucht, findet er, dals durch jede Dienstleistung etwas 
hervorgebracht wird. Er fragt also, was die Götter dadurch, 
dafs wir ihnen dienen, ins Werk setzen. “Vieles Gute’ ant- 
wortet Euthyphron. Diese Antwort tadelt Sokrates als zu all- 
gemein. Statt aber näher zu bestimmen, was das besondere 
Gute sei, was gerade durch dieses Dienstverhältnis hervorge- 
rufen werde, bringt Euthyphron einen neuen Erklärungsversuch. 
13 D—14A. 

e. Euthyphron behauptet: fromm ist, wer den Göttern 
Wohlgefälliges sagt oder thut in Gebet und Opfer; dadurch 
erhält man sein Haus, wie den Staat. Sokrates tadelt diese 
längere Antwort als eine Abschweifung von dem rechten Wege, 
den man eingeschlagen hatte. Er präzisiert des Kuthyphron 
Erklärung dahin, Frömmigkeit sei die Kenntnis zu opfern 
und zu beten; im Opfer beschenke man die Götter, im Gebet 
wünsche man etwas von ihnen. Wer die Götter recht bittet, 
bittet um das, was er bedarf; wer sie recht beschenkt, schenkt 
ihnen das, was sie bedürfen. So wäre die Frömmigkeit eine 
Art Handelsgeschäft. Während nun ganz offenbar ist, welchen 
Nutzen die Menschen von den Gaben der Götter haben — alles 
Gute kommt ja von ihnen —, ist nicht so leicht verständlich, 
was den Göttern unsere Gaben nützen. Man könnte das Wesen 
derselben damit bezeichnen, dafs man sagt, sie seien etwas 
den Göttern Wohlgefälliges. Dann würde man wieder auf die 
Erklärung kommen: fromm ist, was den Göttern angenehm 
ist. Auf diese Weise wäre man zu der anfänglichen Erklärung, 
die bereits widerlegt war, zurückgekehrt. 14 A—15C. 


D. Schlufs. 15 C—16. 


Der neuen Aufforderung des Sokrates, mit der Erklärung 
der Frömmigkeit noch einmal von vorn anzufangen, entzieht 
sich Euthyphron durch die Erklärung, dafs er keine Zeit mehr 
habe. 


We ee να. 


Einleitung. 7 


III. Zweck des Dialoges. 


Der Dialog Kuthyphron macht zunächst den Eindruck, 
als sei er zur Verteidigung des Sokrates gegen die ve ‚rleum- 
derische Anklage des Meletos geschrieben. Gleich im Eingang 
des Gespräches giebt der überfromme Kuthyphron seiner Ver- 
wunderung und seinem Unwillen darüber Ausdruck, dafs man 
den Sokrates der Gottlosigkeit anklagen könne. Wenn ein 
solcher Mann, der aus einem Übermafs von Frömmigkeit fast 
zum Fanatiker wird, die Grundlosigkeit der gegen Sokrates 
vorgebrachten Anklagen ins Licht stellt und ihm selbst eine 
innige Verehrung und Hochachtung widmet, ja seine Vertei- 
digung zu übernehmen bereit ist, so mufs wohl in jedem die 
Überzeugung Raum gewinnen, dafs zu einer Anklage des 
Sokrates wegen Gottlosigkeit sehr wenig Veranlassung war. 

Noch mehr. Der fromme und gelehrte Kuthyphron läfst 
sich mit Sokrates in ein Gespräch ein über die Frage: was ist 
Frömmigkeit? Er tritt mit der Prätension auf dem Sokrates 
an Weisheit weit überlegen zu sein, Sokrates selbst bezeichnet 
sich als der Belehrung bedürftig. Wie haben beide am Ende 
des Gespräches die Rollen vertauscht! Jeder Leser hat den 
Eindruck, dals Sokrates, wie er die echte Frömmigkeit besitzt, 
so auch allein das wahre Wesen derselben erkennt, dafs Euthy- 
phrons Weisheit eine eingebildete und durchaus hohle ist, 
wie denn auch sein Vorhaben nicht nur unnatürlich, sondern 
auch unfromm ist. Wenn aber die Frömmigkeit und das 
Wissen von derselben, wie es Euthyphron hat, dem Sokrates 
gegenüber nicht bestehen kann, was soll man dann von der 
Frömmigkeit und dem Wissen von derselben bei den Zeitge- 
nossen erwarten? 

Wie aus dem bereits Dargelegten, so ist auch daraus eine 
apologetische Tendenz leicht erkenntlich, dafs Sokrates das 
Vorgehen des Euthyphron gegen seinen eigenen Vater ent- 
schieden milsbillist. Aus den Wolken des Aristophanes er- 
sehen wir, dafs man dem Sokrates vorwarf, er verderbe die 
Jugend, indem er sie zum Ungehorsam gegen die Eltern ver- 
leite. Wie konnte man dieser Anschuldigung entschiedener 
und überzeugender entgegentreten als dadurch, dafs man den 
Sokrates aussprechen liefs, das Vorhaben des Euthyphron sei 
geradezu unbegreiflich; er müsse wohl eine ganz absonderlich 
tiefe Weisheit besitzen, wenn er von der natürlichen Auf- 
fassung der Frömmigkeit so weit abweiche? 

Auch wird schliefslich der Einspruch zu beachten sein, den 
Sokrates gegen einige das sittliche Bewulstsein des Volkes 
schädigende Erzählungen von den Göttern erhebt, sowie die 
Aufdeckung der Widersprüche, in welche sich ganz unbewulst 


Br, 
u, 


fe) Einleitung, 


der Glaube und die sittlichen Begriffe des Volkes verwickeln. 
Wenn man das Thun der Götter dem menschlichen Treiben so 
ähnlich fand, dafs alle Verirrungen und Gebrechen der Men- 
schen bei ihnen ihr Gegenbild fanden, was Wunder, wenn sich 
dann die Anforderungen an die eigene Sittlichkeit sehr herab- 
stimmten. 

Indes dürfte es nicht genügen eine apologetische und 
polemische Tendenz im Euthyphron zu finden; man wird an- 
erkennen müssen, dals in den in ihm enthaltenen Auseinander- 
setzungen das Verständnis des Begriffes der wahren Frömmig- 
keit vollkommen erschlossen wird. Der Weg dazu wird dadurch 
angebahnt, dals im ersten Teile nachgewiesen wird, was man 
unter Frömmigkeit nicht zu verstehen hat. Dieser Nachweis 
ist um so wichtiger, als die Erklärung: ‘fromm ist das Gott 
Wohlgefällige’, wie sie noch heute für den ersten Anblick und 
die Auffassung der Meisten sich empfiehlt, so auch der allge- 
meinen Auffassung dieses Begriffes bei Platons Zeitgenossen 
sicherlich entsprach. 

Aber bei dieser Abweisung der gewöhnlichen Ansicht von 
der Frömmigkeit bleibt Platon nicht stehen. Er stellt zwar 
die korrekte Definition dieses Begriffes nicht selbst hin,’ aber 
er giebt doch einen sehr deutlichen Fingerzeig, wie sie zu 
finden sei. 

Inı zweiten Teile nämlich bezeichnet Platon die Frömmig- 
keit als die Art der Tugend, die in unserem Verhältnisse zu 
den Göttern zur Darstellung komme. Der fromme Mensch 
macht sich zum Organ der Gottheit. Es fragt sich weiter, 
was durch dieses Dienstverhältnis der Menschen gegenüber 
den Göttern erreicht werden soll. Darauf antwortet Euthyphron 
ganz allgemein: πολλὰ καὶ καλά, viel Gutes (13E). Das möchte 
Sokrates gern näher bestimmt haben. τῶν πολλῶν καὶ καλῶν, 
ἃ ol ϑεοὶ ἀπεργάζονται, τί τὸ κεφάλαιόν ἐστι τῆς ἐργασίας; 
(14 A) Anleitung zur Beantwortung dieser Frage war dem Euthy- 
phron von Sokrates insofern gegeben worden, als der Zweck 
der Thätigkeit des Feldherrn durch ἡ νίκη, der Zweck der 
Thätigkeit des Landmanns durch 7 ἐκ τῆς γῆς τροφὴ bezeichnet 
war. Wenn also Euthyphron in derselben bündigen Weise den 
Zweck angegeben hätte, den die Götter verfolgen, indem sie 
uns zu ihren Mitarbeitern machen, so wäre die Definition der 
Frömmigkeit richtig angegeben ὃ εἰ ἀπεκρίνω, ἱκανῶς ἂν ἤδη 
παρὰ σοῦ τὴν ὁσιότητα ἐμεμαϑήκη. (14 Ο) Euthyphron war aber 
offenbar unfähig, die verlangte Ergänzung zu geben. Er bricht 
also die von Sokrates eingeleitete Gedankenentwicklung ab (καὶ 
γὰρ νῦν ἐπειδὴ ἐπ᾿ αὐτῷ ἦσϑα, ἀπετράπου. 14 C) und bringt 
dafür einen letzten Erklärungsversuch vor, wonach fromm ist, 
wer in Gebet und Opfern den Göttern Wohlgefälliges sagt 


᾿ 
) 


Einleitung. 9 


oder thut. Diese Erklärung bezeichnet Sokrates als identisch 
mit der ersten von Kuthyphron gegebenen: fromm ist, was 
den Göttern wohlgefällig ist. 

Hiernach ist also deutlich der Weg bezeichnet, auf dem 
die richtige Definition zu finden ist. Fragt man nun, welchen 
Zweck die Götter verfolgen, indem sie uns zu ihren Mit- 
arbeitern machen, so lälst sich die Antwort darauf kaum 
anders finden, als indem man auf ihr Wesen zurückgeht und 
daraus auf den Zweck ihres Wirkens schliefst. Das zu thun 
war einem Manne wie Kuthyphron nicht wohl möglich. Er 
dachte von den Göttern nicht anders, wie die Meisten seiner 
Zeitgenossen; er liels Streit unter ihnen herrschen über die 
sittlichen Begriffe. Was sollte er also als ihr Wesen angeben? 
Welchen Zweck sollte er ihrer Thätigkeit zuschreiben ? 

Anders Sokrates. Er hatte Protest eingelegt gegen alles 
Unwürdige, was man den Göttern nachsagte; er war offenbar 
der Überzeugung, dafs in allen Fragen der Sittlichkeit unter 
ihnen Einigkeit herrsche. Danach würde ihr Wesen darin 
bestehen, dafs sie sittlich gut, dafs sie heilig seien. Und so 
kann der Zweck ihrer Thätigkeit nur darin gesucht werden, dafs 
sie das Gute in der Welt zur Darstellung bringen. Wenn die 
Menschen also ihnen hierin behilflich sind, so besteht eben 
hierin ihr Gottesdienst. Sonach ist die Frömmigkeit diejenige 
Tugend, welche in unserem Verhältnis zu den Göttern in der 
Weise sich äufsert, dals wir ihnen zur Darstellung des Guten 
in der Welt behilflich sind. 

Ergiebt sich diese Ergänzung der Definition der Frömmig- 
keit nur indirekt aus der allerdings ganz klaren Stellung des 
Sokrates zu des Euthyphron unwürdigen Aufserungen über 
die Götter, so fehlt es in unserem Dialoge doch nicht ganz 
an einem bestimmten Hinweise, dafs auf die Götter alles 
Gute zurückgehe. 15 A lesen wir: οὐδὲν γὰρ ἡμῖν ἐστιν 
ἀγαϑόν,. ὅτι ἂν μὴ Exeivor δῶσιν. Noch deutlicher tritt diese 
Anschauung des Platon in späteren Werken zu Tage. Im 
Timaios (29 E) wird als das Wesen der Gottheit bezeichnet, 
dafs sie gut seı, und daraus die Weltordnung hergeleitet. Ganz 
wie im Euthyphron wird auch im zweiten Buche des Staates 
gegenüber den herabwürdigenden Volksmeinungen über die 
Götter auf ihre Heiligkeit hingewiesen und demgemäfs nur 
das Gute auf sie zurückgeführt. 

Da nun Euthyphron auch der Opfer und Gebete Erwähnung 
gethan hatte, die als Aufserungen der Frömmigkeit allerdings 
beachtenswert sind, so zeigt Sokrates, dafs beides nur Aufse- 
rungen und Konsequenzen des frommen Sinnes sind, das Wesen 
desselben also nicht erschlie (sen. 

Doch dürfte die Bedeutung unseres Dialoges auch durch 


10 Einleitung. 


das, was zur Feststellung des Wesens der Frömmigkeit vorge- 
bracht wird, noch nicht erschöpfend angegeben sein; er ent- 
hält so viele bedeutsame Winke über die Elemente der Logik, 
dals er auch in dieser Beziehung sehr beachtenswert ist, 
Hierher gehört die Aufdeckung des Fehlers, welcher bei den 
im philosophischen Denken Ungeübten so häufig vorkommt, 
dafs sie nämlich die Definition mit dem Beispiele, den Begriff 
mit der Erscheinungsform desselben verwechseln. Sodann wird 
der Unterschied zwischen substantiellen und aceidentiellen 
Bestimmungen angegeben und darauf hingewiesen, dals die 
Angabe einer aceidentiellen Bestimmung noch lange keine De- 
finition sei. Endlich wird das Wesen der Definition dadurch 
erläutert, dafs erst der nächst höhere Begriff von dem zu 
definierenden angegeben, sodann untersucht wird, inwiefern 
der zu definierende Begriff von den zu derselben Gattung ge- 
hörenden verschieden ist, wobei das Wesen der weiteren und 
engeren Begriffe an mehreren Beispielen dargelegt wird. 


IV. Zeit der Abfassung des Dialoges. 


Wie bei den meisten Platonischen Dialogen, so ist auch 
beim Euthyphron nicht mit Bestimmtheit die Zeit anzugeben, 
wann er geschrieben ist. Zweierlei aber scheint darauf hinzu- 
deuten, dals Platon, als er denselben verfalste, sich von den 
Lehren seines Meisters schon etwas entfernt und gröfsere 
Selbständigkeit ihm gegenüber erlangt hatte. 

Fragen wir zunächst, wie wohl Sokrates selbst die Fröm- 
migkeit definiert haben würde, so ist unzweifelhaft, dafs er sie 
für ein Wissen erklärt haben würde, weil nach ihm bekanntlich 
jede Tugend im Wissen bestand, und zwar jedenfalls als ein 
Wissen von dem, was den Göttern gegenüber recht ist. Wenig- 
stens lesen wir bei Xenophon (Mem. IV 6 4) die Definition 
ὁ τὰ περὶ τοὺς ϑεοὺς νόμιμα εἰδὼς ὀρϑῶς ἂν ἡμῖν εὐσεβὴς 
ὡρισμένος εἴη. Der Frömmigkeit stellte Sokrates die Gerechtig- 
keit zur Seite: ὀρθῶς ἄν ποτε ὁριξζοίμεϑα ὁριζόμενοι δικαίους 
εἶναι τοὺς εἰδότας τὰ περὶ ἀνθρώπους νόμιμα (Xen. Mem. IV 
6 6). Gerechtigkeit und Frömmigkeit erscheinen hiernach dem 
Sokrates als zwei gleichartige Tugenden; sie sind einander 
beigeordnet, nur verschieden durch die Objekte, auf welche sie 
sich beziehen. 

Vergleichen wir hiermit die Erörterungen im Euthyphron 
selbst, so wird in demselben gegen das Ende allerdings eine 
der Sokratischen Definition verwandte gegeben. Im Sinne des 
Euthyphron erklärt Sokrates die Frömmigkeit als eine ἐπιστήμη 
αἰτήσεως καὶ δόσεως ϑεοῖς (14 C). Allein diese Definition wird 
als unzulänglich zurückgewiesen. Unwiderlegt bleibt dagegen 


Y 


a ὙΠ - ὩΣ 


Einleitung. 11 


die Behauptung, die Frömmigkeit sei eine Art der Gerechtig- 
keit, und zwar die Art der Gerechtigkeit, die sich auf die 
Götter beziehe, während die Art, die sich auf die Menschen 
beziehe, Gerechtigkeit im engeren Sinne wäre, Hiernach ist 
klar, dafs Platon im Euthyphron den Begriff der Gerechtigkeit 
in doppeltem Sinne falst, in einem weiteren, wonach die Fröm- 
migkeit ihm untergeordnet ist, und in einem engeren, wonach 
sie ihm beigeordnet ist. 

Freilich hat Platon selbst der Frömmigkeit nicht in allen 
seinen Werken dieselbe Stellung gegeben. Die Definition, die 
sich im Gorgias (507 A) findet, ist von der Sokratischen kaum 
unterschieden: χαὶ μὴν περὶ μὲν ἀνθρώπους τὰ προσήκοντα 
πράττων δίκαι᾽ ἂν πράττοι, περὶ δὲ ϑεοὺς ὅσια᾽ τὸν δὲ τὰ 
δίκαια καὶ ὅσια πράττοντα ἀνάγκη δίκαιον καὶ ὕσιον εἶναι. 
Platon ordnet hier die Frömmigkeit der Gerechtigkeit nicht 
unter, sondern stellt sie neben sie, so dals sie neben der σοφέα, 
σωφροσύνη. ἀνδρεία und δικαιοσύνη als fünfte Kardinaltugend 
erscheint. Dieselbe Stellung hat die Frömmigkeit auch im 
Laches und Protagoras. Der Euthyphron gehört offenbar in die 
Reihe der Dialoge, in welchen der Bruch mit dieser älteren 
Anschauung stattgefunden hat, in welchen die Frömmigkeit 
der Gerechtigkeit untergeordnet ist. Da sich nun bei Sokrates 
jener weitere Begriff der Gerechtigkeit, wonach die Frömmig- 
keit nur ein Teil derselben ist, noch nicht zu finden scheint, 
so ist sehr wahrscheinlich, dafs Platon, als er jene fünf Kar- 
dinaltugenden annahm, vom Sokrates noch abhängig war, und 
es mag als ein Zeichen seiner grölseren Selbständigkeit im 
Philosophieren gelten, dafs er aufhörte, die Frömmigkeit als 
eine besondere Tugend aufzuführen. 

Hierzu tritt ein zweites Moment. Die Lehre, die dem 
Platon ganz besonders eigen war und die auf eine weitere 
Entfernung von den Anregungen hinweist, die er von Sokrates 
empfangen hatte, ist bekanntlich die Ideenlehre. Es fragt sich: 
finden sich im Euthyphron klare und unzweifelhafte Beziehungen 
auf die Ideen? Die Worte εἶδος und ἰδέα begegnen uns in 
demselben einige Male und bezeichnen ein Einheitliches, wel- 
ches das wahre Wesen aller erscheinenden Dinge in sich fasst, 
das Urbild (παράδειγμα) für alles, was in dieser Welt in die 
Erscheinung tritt. In diesen Bestimmungen sind in der That 
wesentliche Merkmale der Platonischen Ideen enthalten, wenn 
sich auch aus dem Umstande, dafs sie nur in Verbindung mit 
einer zu suchenden Definition vorgebracht werden, bezweifeln 
läfst, ob ihnen das wesentlichste Merkmal, das selbständige 
Sein, beigelegt sei. Man wird also auch hiernach anzunehmen 
haben, dafs Platon, als er den Euthyphron schrieb, dem Sokrates 
gegenüber schon zu gröfserer Selbständigkeit vorgedrungen war. 


12 Einleitung. - 


Es ist wahr, dafs im Euthyphron noch Erörterungen seht 

- elementarer Art enthalten sind, z. B. die über die : lererst nn 
Erfordernisse einer Definition. Allein solche Auseinandersetzun- 
gen finden sich auch in manchen späteren Dialogen; sie er- 
klären sich einfach daraus, dals vor Platon diese uns mehr 
geläufigen Dinge noch nicht behandelt worden waren, dafs 
dieselben also seinen Zeitgenossen noch nicht geläufig waren. 


ΕΥ̓ΘΎΦΡΩΝ 


[ἢ περὶ ὁσίου, πειραστικός.] 


TA TOT ΔΙΑΛΟΓΟΥ͂ IIPOZSRIIA 


ETOTPPRQN ΣΩΚΡΑΤΗΣ. 


I. ET®. Ti νεώτερον, ὦ Σώκρατες, γέγονεν, ὅτι σὺ τὰς A 
ἐν Μυκχείῳ καταλιπὼν διατριβὰς ἐνθάδε νῦν διατρίβεις περὶ 
τὴν τοῦ βασιλέως στοάν; οὐ γάρ που καὶ σοί γε δίκη τις οὖσα 
τυγχάνει πρὸς τὸν βασιλέα ὥσπερ ἐμοί. 


1. Τί νεώτερον --- γέγονεν. Euthy- 
phron ist erstaunt dem Sokrates, der 
bis zu seinem letzten Lebensjahre 
nichts mit den Gerichten zu thun 
hatte (Apol. 17 D), jetzt vor einem 
Gerichtshofe zu begegnen. Daher 
seine Frage der Verwunderung und 
Neugier: τέ νεώτερον γέγονεν; was 
ist Neues geschehen, dafs du an die- 
sem Orte zu sehen bist? Mit dem 
Begriffe des Neuen verbinden die 
Griechen häufig den Begriff des 
Unangenehmen; darum steht veore- 
ρον euphemistisch manchmal für 
κακόν, λυπηρόν. In solchen Fällen 
hat der absolut gebrauchte Kom- 
parativ seine spezifische Bedeutung 
fast ganz verloren. 

τὰς ἐν Λυκείῳ — διατριβάς. So- 
krates verweilte viel und gern in 
den Gymnasien und Palästren, um 
sich namentlich mit den dort zahl- 
reich sich einfindenden jungen Leu- 
ten zu unterhalten. Ein solches 
Gymnasium war das Avxsıov, ein 
dem ᾿“πόλλων Λύκειος heiliger Be- 
zirk aulserhalb der eigentlichen 
Stadt Athen. Durch seine schatti- 
gen Gänge und Sitze eignete es 


sich sehr zur Abhaltung von Dispu- 
tationen. Bekanntlich lehrte Ari- 
stoteles dort. 

2. περὶ τὴν τοῦ βασιλέως στοάν. 
Die Königshalle lag am Markte des 
Kerameikos und war das Amtslokal 
des ἄρχων βασιλεύς. Bei diesem war 
die Klage gegen den Sokrates an- 
gebracht worden, weil sie eine 
γραφὴ ἀσεβείας war. Inallen Sachen 
nämlich, die sich auf die Religion 
bezogen, hatte der zweite Archon 
die ἡγεμονία τοῦ δικαστηρίου, d.h. 
er hatte die Klage anzunehmen, die 
Vorprüfung des Prozesses anzustel- 
len und die Verhandlungen vor dem 
Gerichtshofe zu leiten. 

3. καὶ σοί γε an sich ungewöhn- 
lich, da dem stark betonten “auch 
du’ nach καὶ einfach das orthoto- 
nierte Pronomen zu entsprechen 
pflegt. Allein da das den Satz ein- 
leitende γὰρ (= γὲ ἄρα) restringie- 
rende Kraft hat, so kann die Re- 
sumption der restringierenden Par- 
tikel bei dem Hauptbegriffe des 
Satzes nicht befremden. So steht 
y& sehr oft nach γάρ. Vgl.2B4AB. 

4. ὥσπερ ἐμοί. Die Sache des 


St.L, 


a 


Ü 


14 


zn. 
καλοῦσιν, ἀλλὰ γραφήν. 


HIAATRNOL 


Οὔτοι δὴ ᾿ϑηναῖοί γε, ὦ Εὐθϑύφρον, δίκην αὐτὴν 


ETO. Ti φῇρ; γραφήν σέ τις, ὡς ἔοικε, γέγραπται; οὐ γὰρ 
ἐκεῖνό γε καταγνώσομαι, ὡς σὺ ἕτερον. 


za, 
ET. 
282, 
ETO. 
2. 


Οὐ γὰρ οὖν. 
᾿λλὰ σὲ ἄλλος; 
Πάνυ γε. 

Τίς οὗτος; 


Οὐδ᾽ αὐτὸς πάνυ τι γιγνώσκω, ὦ Εὐϑύφρον, τὸν 


ἄνδρα" νέος γάρ τίς μοι φαίνεται καὶ dyvag' ὀνομάξουσι μέν- 10 


7 7 
τοι αὐτόν, ὡς ἐγώμαι, Μέλητον. 


ἔστι δὲ τῶν δήμων Πιτϑεύς, 


εἴ τινα νῷ ἔχεις Πιτϑέα Μέλητον οἷον τετανότριχα καὶ οὐ πάνυ 


εὐγένειον, ἐπίγρυπον δέ. 


ETO. Οὐκ ἐννοῶ, ὦ Σώκρατες" ἀλλὰ δὴ τίνα γραφήν δὲ 


γέγραπται; 


Euthyphron war eine δέκη φόνου 
(vgl. 4 A), alle φονικὰ aber waren 
Religionssachen. Man betrachtete 
diese Klagen mehr von dem reli- 
giösen Standpunkte der Blutschuld 
aus (vgl. 5C), als vom juristischen 
Gesichtspunkte der persönlichen 
Schädigung. 

1, δίκην — γραφήν. δίκη ist in 
weiterem Sinne jeder Rechtshandel, 
in engerem Sinne eine Privatklage, 
eine Klage wegen Verletzung per- 
sönlicher Interessen, während γραφὴ 
meist eine öffentliche Klage be- 
zeichnet, eine Klage wegen Ver- 
letzung der Staatsinteressen. Euthy- 
phron war schon verwundert, dafs 
Sokrates überhaupt einen Rechts- 
handel habe. Sokrates will sein 
Erstaunen noch steigern, indem er 
ihm sagt, nicht um einen gewöhn- 
lichen Prozels handle es sich, son- 
dern um einen Staatsprozels. γραφὴ 
als spezieller Ausdruck bezeichnet 
also die Sache des Sokrates noch 
genauer und legt ihr grölsere 
Wichtigkeit bei, doch wird die 
allgemeine Bezeichnung δέκη auch 
unten 3E wieder von derselben ge- 
braucht. 

4. σὺ ἕτερον, wie gleich darauf 
σὲ ἄλλος. Wenn die Gegensätze 
unmittelbar neben einander stehen, 


bedarf es nicht einer hervorheben- 
den Partikel, wie γέ. Vgl. 4E τὸ 
υἱὸν πατρὶ φόνου ἐπεξιέναι. 


6. Alla σὲ ἄλλος; Auch in die- 
ser eigentlich überflüssigen Frage 
drückt sich das grolse Staunen des 
Euthyphron aus. 


11. Μέλητον. Sokrates erwähnt 
hier nur den Hauptankläger. Die 
beiden συνήγοροι, Rechtsbeistände, 
waren Anytos, politisch der bedeu- 
tendste, und Lykon. Apol.23E καὶ 
Μέλητός μοι ἐπέϑετο καὶ "Avvrog 
καὶ Λύκων, Μέλητος μὲν ὑπὲρ τῶν 
ποιητῶν ἀχϑύμενος, Ἄνυτος δὲ ὑπὲρ 
τῶν δημιουργῶν καὶ τῶν πολιτικῶν, 
Λύκων δὲ ὑπὲρ τῶν ῥητόρων. 


ἔστι δὲ τῶν δήμων Πιτϑεύς, er 
gehört von den Attischen Demen 
zum Pitthischen, ist als δημότης ein 
Pitthier. τῶν δήμων ist eine Art 
chorographischer Genetiv. Der De- 
mos Πίτϑος gehörte zur Phyle Ke- 
κροπίς. 

12. νῷ ἔχειν heilst im Geiste 
festhalten, sich erinnern, &v- 
νοεῖν, dagegen Ev νῷ ἔχειν mit fol- 
gendem Infinitiv beabsichtigen, 
ἐπινοεῖν (Prot. 311 B fg.) 

οἷον. Vollständig: Μέλητον roı- 
ovrov, οἷος τετανόϑριξ ἐστὶ καὶ 
u. 8. w. 


15 


ΕΥ̓ΘΥΦΡΩ͂Ν, 15 


232. Ἥντινα; οὐκ ἀγεννῆ, ἔμοιγε δοκεῖ" τὸ γὰρ νέον ὕντα 
τοσοῦτον πρᾶγμα ἐγνωκέναι οὐ φαῦλόν ἐστιν" ἐκεῖνος γάρ, ὥς 
φησιν, οἷδε, τίνα τρόπον ol νέοι διαφϑείρονται καὶ τίνες ol 


N \ ; “ . ᾿ 
διαφϑείροντες αὐτούς. καὶ κινδυνεύει σοφός τις εἶναι" καὶ τὴν 


5 ἐμὴν ἀμαϑίαν κατιδὼν ὡς διαφϑείροντος τοὺς ἡλικιώτας αὐτοῦ 


ἔρχεται κατηγορήσων μου ὡς πρὸς μητέρα πρὺς τὴν πόλιν. καὶ 
φαίνεταί μοι τῶν πολιτικῶν μόνος ἄρχεσϑαι ὀρϑῶς" ὀρϑῶς γάρ 
ἐστι τῶν νέων πρῶτον ἐπιμεληϑῆναι, ὕπως ἔσονται ὅτι ἄριστοι, 


ὥσπερ γεωργὸν ἀγαϑὸν τῶν νέων φυτῶν εἰκὸς πρῶτον ἐπι- 


10 μεληϑῆναι, μετὰ δὲ τοῦτο καὶ τῶν ἄλλων" καὶ δὴ καὶ Μέλητος 


ἴσως πρῶτον μὲν ἡμᾶς ἐκκαϑαίρει τοὺς τῶν νέων τὰς βλάστας 


διαφϑείροντας, ὥς φησιν" 


ἔπειτα μετὰ τοῦτο δῆλον ὅτι τῶν 


πρεσβυτέρων ἐπιμεληϑεὶς πλείστων καὶ μεγίστων ἀγαϑῶν αἴτιος 
τῇ πόλει γενήσεται, ὥς γὲ τὸ εἰκὸς ξυμβῆναι ἐκ τοιαύτης ἀρ- 


15 χῆς ἀρξαμένῳ. 


Il. ET®. Βουλοίμην ἄν, ὦ Σώκρατες, ἀλλ᾽ ὀρρωδῶ, μὴ 


τοὐναντίον γένηται. 


1, "Hvriva; Sokrates wiederholt 
die Frage des Euthyphron, ehe er 
antwortet. Vor ἥντινα hat man 
etwa zu ergänzen ἐρωτᾷς. 

οὐκ ἀγεννῆ. Alles dem Meletos 
gespendete Lob ist ironisch zu ver- 
stehen. 

2. ἐκεῖνος γάρ. Dals Meletos in 
Wahrheit von Jugendbildung gar 


nichts verstand, zeigt Sokrates 
deutlich in der Apologie, Er ruft 
ihm dort 25 C zu: ἀλλὰ γάρ, ὦ 


Μέλητε, ἱκανῶς ἐπιδείκνυσαι, ὅτι 
οὐδεπώποτε , ἐφρόντισας τῶν νέων, 
καὶ σαφῶς ἀποφαίνεις τὴν σαυτοῦ 
ἀμέλειαν, ὅτι οὐδέν σοι μεμέληκε 
περὶ ὧν ἐμὲ εἰσάγεις. 

4, κινδυνεύειν --- δοκεῖν ist bei 
Platon sehr häufig, um einer Be- 
hauptung eine urbane Form zu ge- 
ben. Vgl. 8A11 AD. 

6. ὡς πρὸς μητέρα πρὸς τὴν πό- 
λιν. Gewöhnlich fehlt, wenn die 
Vergleichung vorangeht, die Präpo- 
sition beim zweiten Begriffe. 

7. ὀρϑῶς γὰρ nämlich ἄρχεσϑαι 
τῶν πολιτικῶν. 

8. τῶν νέων. Der Begriff, der 
eigentlich Subjekt im abhängigen 
Satze sein sollte, ist in den Haupt- 
satz genommen, Vgl. 5 Εἰ ὡς μέ- 


ἀτεχνῶς γάρ μοι δοκεῖ ἀφ᾽ ἑστίας ἄρχε- 


γα σοι ἐρῶ τεκμήριον τοῦ νόμου ὅτι 
οὕτως ἔχει. Ebenso 6 DE und sonst, 


11. τῶν νέων τὰς βλάστας διαφῷῶ.. 
Diese Fassung soll wohl daran er- 
innern, dals Meletos Dichter war. 
Ebenso 3 B φησὶ γάρ με ποιητὴν 
εἶναι ϑεῶν. 

12. ἔπειτα μετὰ τοῦτο, σχῆμα ἐκ 
παραλλήλου, an die Breite und Aus- 
führlichkeit der Umgangssprache 
erinnernd. 


14. ὥς γε τὸ εἰκός. Gewöhnlich 
fehlt in derartigen Wendungen der 
Artikel, wie es kurz vorher hiefs 
ὥσπερ γεωργὸν ἀγαϑὸν τῶν νέων 
φυτῶν εἰκὸς πρῶτον ἐπιμεληϑῆναι. 


11. ἀφ᾽ ἑστίας ἄρχεσθαι, sprüch- 
wörtliche Redensart, von denen 
gebraucht, die etwas am rechten 
Fleck, an der Wurzel anfassen. Der 
Herd ist der Mittelpunkt des 
Hauses. Wer vom Herde aus an- 
fängt dem Hause Schaden zuzufü- 
gen, der fängt bei seiner festesten 
Grundlage an. Wie in jedem Hause, 
so war in Athen auch im alten 
Mittelpunkte des staatlichen Lebens, 
im Prytaneion, eine κοινὴ ἑστία τῆς 
πόλεως, ein geweihter Staatsherd, 
auf dem ewiges Feuer brannte. 


D 


B 


16 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


σϑαι κακουργεῖν τὴν πόλιν ἐπιχειρῶν ἀδικεῖν σέ, καί μοι λέγε, 
τί καὶ ποιοῦντά σέ φησι διαφϑείρειν τοὺς νέους; 


᾿ ᾿" 5 # f Ξ “ ’ Ἵ a # 
242. Arona, ὦ ϑαυμάσιξ, ὡς οὕτω y ἀκοῦσαι. φησὶ γὰρ 
x 5 - x - ud 
us ποιητὴν εἶναι ϑεῶν, καὶ ὡς καινοὺς ποιοῦντα ϑεούς, τοὺς 
δ᾽ ἀρχαίους οὐ νομίζοντα ἐγράψατο τούτων αὐτῶν ἕνεκα, ὥς Ὁ 


φησιν. 


ET@. Μανϑάνω, ὦ Σώκρατες" ὅτι δὴ σὺ τὸ δαιμόνιον φὴς 


σαυτῷ ἑκάστοτε γίγνεσϑαι. 


ὡς οὖν καινοτομοῦντός δου περὶ 


τὰ ϑεῖα γέγραπται ταύτην τὴν γραφήν, καὶ ὡς διαβαλῶν δὴ 
ἔρχεται εἰς τὸ δικαστήριον εἰδὼς ὅτι εὐδιάβολα τὰ τοιαῦτα πρὸς 


τοὺς πολλούς. 


καὶ ἐμοῦ γάρ τοι, ὕταν τι λέγω ἐν τῇ ἐκκλησίᾳ 


περὶ τῶν ϑείων προλέγων αὐτοῖς τὰ μέλλοντα, καταγελῶσιν 


ὡς μαινομένου. 


καίτοι οὐδὲν ὅτι οὐκ ἀληϑὲς εἴρηκα ὧν προ- 


εἴπον, ἀλλ᾽ ὕμως φϑονοῦσιν ἡμῖν πᾶσι τοῖς τοιούτοις. ἀλλ᾽ 
οὐδὲν αὐτῶν χρὴ φροντίζειν, ἀλλ᾽ ὃμόσε ἰέναι. 


2. τί καὶ ποιοῦντα, was mur, 
was eigentlich thuend. Durch 
καὶ wird bezeichnet, dals man vor- 
zugsweise den vorhergehenden Be- 
griff bestimmt haben will. Vgl.6B 
τί γὰρ καὶ φήσομεν; 

3. ὦ ϑαυμάσιε. Die Griechen 
haben eine grölsere Mannigfaltig- 
keit in der Anrede, als wir Deut- 
schen. Aulser den auch bei uns 
üblichen Anreden (ὦ φίλε, ὦ ἑταῖρε, 
ὦ ἀγαϑέ, ὦ ἄριστε, ὦ βέλτιστε) fin- 
den sich im Euthyphron noch ὦ ϑαυ- 
μάσιε ὅ Α8Α D, ὦ γενναῖε Εὐ- 
ϑύφρον 1 Ὦ, ὦ μακάριε 12 A. 

φησὶ γάρ. Apol. 26 B nos μὲ φὴς 
διαφϑείρειν, ῶ Μέλητε, τοὺς νεῶ- 
τέρους; ἢ, δῆλον δὴ ὅτι κατὰ τὴν 
γραφήν, ἣν ἐγράψω, ϑεοὺς διδά- 
σκοντὰ μὴ νομέξειν οὺς ἡ πόλις vo- 
μίξει, ἕτερα δὲ δαιμόνια καινά; 

4. τοὺς δ᾽ ἀρχαίους οὐ νομίζοντα. 
νομέξειν, gelten lassen, aner- 
kennen und daher in seinem 
Verhalten auf sie Rücksicht 
nehmen, sie ehren. 

ὅ. τούτων αὐτῶν ἕνεκα, nach- 
träglich an ἐγράψατο angefügt, um 
das Absonderliche der Anklage 
noch mehr hervorzuheben. 

T. ὅτι δὴ ist zu verbinden mit 
φησὶ γάρ με ποιητὴν εἶναι ϑεῶν. 

Β. 


Vgl. 9 


τὸ δαιμόνιον, eigentlich das 
Göttliche. Sokrates sagt hier- 
von in der Apologie 81 Ο zu den 
Richtern: ὑμεῖς ἐμοῦ πολλάκις ἀκη- 
κόατε πολλαχοῦ λέγοντος, ὅτι μοι 
ϑεῖόν τι καὶ δαιμόνιον γίγνεται, 
ὃ δὴ καὶ ἐν τῇ γραφῇ ἐπικωμῳδῶν 
Μέλητος ἐγράψατο᾽ ἐμοὶ δὲ τοῦτό 
ἐστιν ἐκ παιδὸς ἀρξάμενον φωνή 
τις γιγνομένη, ἣ ὅταν γένηται, ἀεὶ 
ἀποτρέπει μὲ τούτου, ὃ ἂν μέλλω 
πράττειν, προτρέπει δὲ οὔποτε. 
Sokrates verstand also unter δαιμό- 
νιον keineswegs ein besonderes, für 
sich bestehendes göttliches Wesen, 
wie auch aus dem Prädikate γέγνε- 
ται ersichtlich ist. Man kann etwa 
übersetzen: ein Wink von seiten 
der Götter wird mir zuteil. 

11. καὶ ἐμοῦ. Euthyphron hat 
grolse Eile seine Lage neben die 
des Sokrates zu stellen, so wenig 
Ähnlichkeit auch beide haben. 


14. τοῖς τοιούτοις, die etwas von 
den göttlichen Dingen verstehen. 

15. ὁμόσε ἰέναι, aneinanderge- 
raten, entgegentreten. Diese 
bei den Attikern nicht seltene Re- 
densart ist derHomerischen Sprache 
entnommen, 1. XII 337 ὡς ἀρὰ 
τῶν ὁμόσ᾽ ἦλθε μάχη. Phaed. 96 Β 
ἡμεῖς δὲ Ὁμηρικῶς ἐγγὺς Here 
πειρώμεϑα. 


15 


ETOTDPEN. 17 


II. 22. 9 φίλε Εὐθύφρον, ἀλλὰ τὸ μὲν καταγελασϑῆναι 
ἴσως οὐδὲν πρᾶγμα. 'Admvaloıg γάρ τοι, ὡς ἐμοὶ δοκεῖ, οὐ 
σφόδρα μέλει, ἄν τινα δεινὸν οἴωνται εἷναι, μὴ μέντοι διδασκα- 
λικὸν τῆς αὑτοῦ σοφίας" ὃν δ᾽ ἂν καὶ ἄλλους οἴωνται ποιεῖν 

5 τοιούτους, ϑυμοῦνται, εἴτ᾽ οὖν φϑόνῳ, ὡς σὺ λέγεις, εἴτε δι᾿ D 
ἄλλο τι. 

ETO®. Τούτου οὖν πέρι ὕπως ποτὲ πρὸς ἐμὲ ἔχουσιν, οὐ 
πάνυ ἐπιϑυμῶ πειραϑῆναι. 

202. Ἴσως γὰρ σὺ μὲν δοκεῖς σπάνιον σεαυτὸν παρέχειν 

τὸ καὶ διδάσκειν οὐκ ἐθέλειν τὴν σεαυτοῦ σοφίαν" ἐγὼ δὲ φοβοῦ- 
μαι, μὴ ὑπὸ φιλανθρωπίας δοκῶ αὐτοῖς ὅτιπερ ἔχω ἐχκεχυμέ- 
vog παντὶ ἀνδρὶ λέγειν, οὐ μόνον ἄνευ μισϑοῦ, ἀλλὰ καὶ 
προστιϑεὶς ἂν ἡδέως. εἴ τίς μου ἐθέλοι ἀκούειν. εἰ μὲν οὖν, 

ὃ νῦν δὴ ἔλεγον, μέλλοιέν μου καταγελᾶν, ὥσπερ σὺ φὴς σαυ- 

15 τοῦ, οὐδὲν ἂν εἴη ἀηδὲς παίζοντας καὶ γελῶντας ἐν τῷ δικα- E 


nr ee 2 


στηρίῳ διαγαγεῖν, εἰ δὲ σπουδάσονται, τοῦτ᾽ 


ἤδη ὅπῃ ἀποβή- 


ὄεται ἄδηλον πλὴν ὑμῖν τοῖς μάντεσιν. 
ΕΥ̓́Θ. ᾿᾽4λλ᾽ ἴσως οὐδὲν ἔσται, ὦ Σώκρατες, πρᾶγμα, ἀλλὰ 
σύτε κατὰ νοῦν ἀγωνιεῖ τὴν δίκην, οἶμαι δὲ καὶ ἐμὲ τὴν ἐμήν. 


2. οὐδὲν πρᾶγμα, hat nichts 
aufsich, hat nichts zu bedeu- 
ten. πρᾶγμα hier in prägnantem 
Sinne eine Sache von Wichtig- 
keit, von Bedeutung. Ebenso 
3 E AA ἴσως οὐδὲν ἔσται --- 
πρᾶγμα, 4D καὶ οὐδὲν ὃν πρᾶγμα, 
εἰ καὶ ἀποϑάνοι. 

8. διδασκαλικὸς ist wie andere 
Adjektiva auf -ıxög mit dem Gene- 
tiv verbunden. Derselbe bezeichnet 
den Gegenstand, in Rücksicht auf 
welchen ihr Begriff zu fassen ist. 

4. ὃν δ᾽ ἄν, entsprechend dem 
vorhergehenden ἄν τινα. Der Re- 
lativsatz vertritt hier die Stelle des 
von ϑυμοῦνται abhängigen Dativs. 
Für den Subjektsaccusativ steht der 
Relativsatz 4A Πολλοῦ γε δεῖ πέ- 
Teodaı, ὅς γε τυγχάνει ὧν εὖ μάλα 


πρεσβύτης. 
7. Τούτου — πέρι, in dieser 
Hinsicht, in Hinsicht auf die 


Lehrerthätigkeit. Euthyphron würde 
wohl als Lehrer denselben Erfolg 
haben, „wie als Seher. 

10. ἐγὼ gehört offenbar zu dem 
folgenden δοκῶ — λέγειν. 


Platons ausgew. Dialoge. III. 2. 


12. ἄνευ μισϑοῦ offenbar mit 
Rücksicht auf die Sophisten gesagt, 
die sich ihren Unterricht bezahlen 
lielsen. 

13. προστιϑέναι hier ohne Objekt, 
wie auch wir das Verb zulegen 
gebrauchen. 

17. πλὴν ὑμῖν. Vor πλὴν ver- 
milst man παντί, das leicht ausfal- 
len konnte. ‚Vgl. Apol. 42 ἄδηλον 
παντὶ πλὴν r τῷ ϑεῷ, Staat VII 
529 A Ἴσως — παντὶ δῆλον πλὴν 


ἐμοί. 
19. σύ. τε ---, οἶμαι δέ. Wie der 
Gedankengang zeigt, kommt es 


jetzt dem Euthyphron darauf an, 
das Gespräch auf seinen Prozels zu 
lenken: wie du deine Sache durch- 
fechten wirst, so wird es mir wohl 
auch mit der meinigen gelingen. 
Die Verbindung τὲ — δὲ findet sich 
oft, wo das zweite Glied hervor- 
gehoben werden soll. 

κατὰ νοῦν oy. Hierin bewährte 
sich die Seherkunst des Euthyphron 
nicht. 

ἐμὲ steht nach oiucı δὲ um des 
Gegensatzes willen. 


2 


15 


IIAAT2NOX 


IV. 22. Ἔστιν δὲ δή σοι, ὦ Εὐθϑύφρον, τίς ἡ δίκη; 


φεύγεις αὐτὴν ἢ διώκεις; 
ETO. Διώκω. 


22. Τίνα; 


ΕΥ̓Θ. Ὃν διώκων αὖ δοκῶ μαίνεσϑαι. 


282. 


Ti δέ; πετόμενόν τινα διώκεις; 


ΕΥ̓Θ. Πολλοῦ γε δεῖ πέτεσθαι, ὕς γε τυγχάνει ὧν εὖ 


μάλα πρεσβύτης. 
22. Tis οὗτος; 
ΕΥ̓Θ. Ὁ ἐμὸς πατήρ. 
22. Ὁ σός, ὦ βέλτιστε; 
ΕΥ̓Θ. Πάνυ μὲν οὖν. 
ΣΙ. 


Ἔστιν δὲ τί τὸ ἔγκλημα καὶ τίνος ἡ δίκη; 


ETO. Φόνου, ὦ Σώκρατες. 


22. 
πολλῶν ὕπῃ ποτὲ ὀρϑῶς ἔχει. 


οὐ γὰρ οἶμαί γε τοῦ ἐπιτυχόν- 


B τὸς ὀρθῶς αὐτὺ πρᾶξαι, ἀλλὰ πόρρω που ἤδη σοφίας ἐλαύνοντος. 
ΕΥ̓Θ. Πόρρω μέντοι νὴ Δία, ὦ Σώκρατες. 
ΣΩ. Ἔστιν δὲ δὴ τῶν οἰκείων τις ὃ τεϑνεὼς ὑπὸ τοῦ 


σοῦ πατρός; ἢ δῆλα δή᾽ 
ἐπεξήεισϑα φόνου αὐτῷ. 


ETO. Γελοῖον, ὦ Σώκρατες, ὅτι οἴει τι διαφέρειν, εἴτε 


6. πετόμενα διώκειν scheint eine 
sprüchwörtliche Redensart zu sein, 
die das Streben nach Unerreich- 
barem bezeichnet. 

10. Ὁ ἐμὸς πατήρ. Aus dieser 
Stelle scheint hervorzugehen, dafs 
Kinder gegen ihre Eltern auch an- 
dere Klagen anbringen konnten, als 
γραφαὶ παρανοίας, von denen es 
allerdings nicht zu bezweifeln ist. 

13. τίνος ἡ δίκη. Wie bei den 
Verben des Anklagens, so steht auch 
bei den entsprechenden Substanti- 
ven der Genetiv. 

15. Ἡράκλεις, Ausruf des Stau- 
nens und der Verwunderung. Etwa: 
um’s Himmels willen. 

ἀγνοεῖται ὑπὸ τῶν πολλῶν. Vgl. 
15 D. 

16. ὅπῃ ποτὲ ὀρϑῶς ἔχει. Als 
Subjekt zu ἔχειν. schwebt dem So- 
krates vor τὸ τῷ πατρὶ φόνον ἐγ- 
καλεῖν, was Euthyphron eben als 
sein Vorhaben bezeichnet hat. 


οἶμαί γε τοῦ ἐπιτυχόντος. Der 
prädikative Genetiv, der in der Re- 

el bei εἶναι steht (τοῖ ἐπιτυχόντος 
orte) ist auch von Verben ab- 
hängig, die eine Vorstellung oder 
Aulserung bezeichnen. 

19. τῶν οἰκείων. Das Recht und 
die Pflicht einen Mörder gerichtlich 
zu verfolgen beschränkte sich fort- 
während nur auf die näheren An- 
gehörigen; sie vertraten gewisser- 
malsen das Recht des Toten. Für 
den Freien traten die Verwandten 
ein, für den Sklaven der Herr. 

20. ἢ δῆλα δή, oder vielmehr 
(was brauche ich noch zu fragen?) 
es ist eben klar. Durch ἢ wird 
hier das Gesagte verbessert. Der 
Plural eines adjektivischen Neu- 
trums (δήλα) steht manchmal, wo 
man den Singular, erwartet. Ebenso 
9 D οὐδέτερα ἢ ἀμφότερα. 

ὑπὲρ ἀλλοτρίου hat ungefähr den 
Sinn von εἰ ἀλλότριος ἦν. 


10 


Ἡράκλεις! ἦ που, ὦ Εὐϑύφρον, ἀγνοεῖται ὑπὸ τῶν 15 


οὐ γὰρ ἄν πού γε ὑπὲρ ἀλλοτρίου 90 


IT eg x 


ΕΥ̓ΘΥΦΡΩ͂Ν, 19 


ἀλλότριος εἴτε οἰκεῖος ὁ τεϑνεώς, ἀλλ᾽ οὐ τοῦτο μόνον δεῖν 
φυλάττειν, εἴτε ἐν δίκῃ ἔκτεινεν ὁ χτείνας εἴτε μή, καὶ εἰ μὲν 
ἐν δίκῃ, ἐᾶν, εἰ δὲ μή, ἐπεξιέναι, ἐάνπερ ὃ κτείνας συνέστιός 


σοι καὶ ὁμοτράπεξος ἧ. ἴσον γὰρ τὸ μίασμα γίγνεται, ἐὰν ξυνῇς © 


υ τῷ τοιούτῳ ξυνειδὼς καὶ μὴ ἀφοσιοῖς σεαυτόν τε καὶ ἐκεῖνον 
τῇ δίκῃ ἐπεξιών. 
καὶ ὡς ἐγεωργοῦμεν ἐν τῇ Νάξῳ, ἐϑήτευεν ἐκεῖ παρ᾽ ἡμῖν. 
παροινήσας οὖν καὶ ὀργισϑεὶς τῶν οἰκετῶν τινι τῶν ἡμετέρων 
ἀποσφάττει αὐτόν" ὃ οὖν πατὴρ συνδήσας τοὺς πόδας καὶ τὰς 

10 χεῖρας αὐτοῦ, καταβαλὼν εἰς τάφρον τινὰ πέμπει δεῦρο ἄνδρα 

᾿ πευσόμενον τοῦ ἐξηγητοῦ ὅτι χρείη ποιεῖν. 

χρόνῳ τοῦ δεδεμένου ὠλιγώρει TE καὶ ἠμέλει ὡς ἀνδροφόνου 


ἐπεὶ ὅ γε ἀποϑανὼν πελάτης τις ἦν ἐμός, 


“τυ 


oO 


ἐν δὲ τούτω τῷ 


4, μίασμα. Befleckung haftet am 
Totschläger und geht gleichsam 
ansteckend auch auf diejenigen 
über, die mit ihm verkehren. Sie 
kann nicht eher von ihm genom- 
men werden, bis er eine Zeit lang 
durch Verbannung, also den bür- 
gerlichen Tod, gebülst hat. 

6. ἐπεί, denn. Vgl.5E8D 128. 
Ebenso ὡς 15 (Ὁ. 

πελάτης. 15 Ὁ wird er ἀνὴρ ϑῆής 
genannt. Da die πελάται und ϑῆ- 
τὲς persönlich Freie waren, die nur 
wegen Armut den Begüterten um 
Geld dienten, so kann es zweifel- 
haft sein, ob Euthyphron überhaupt 
berechtigt war diese di«n φόνου 
anzustellen. Dafs der πελάτης im 
Verhältnis der Klientschaft zum 
Euthyphron gestanden habe, wie 
man vermutet hat, hätte doch kaum 
verschwiegen bleiben können. Wohl 
aber scheint der Umstand, dafs 
die Frage nach der Angehörigkeit 
vom Sokrates überhaupt aufge- 
worfen wird, ferner die Erklärung 
des Euthyphron, dals es für ihn 
gar keinen Unterschied mache, ob 
der Getötete ein ἀλλότριος oder 
οἰκεῖος sei — eine Erklärung, durch 
die er sich von den damals bei den 
Griechen herrschenden Ansichten 
und Rechtsgrundsätzen entschieden 
lossagt — darauf hinzudeuten, dafs 
der πελάτης gar nicht als ein An- 
gehöriger des Eutbyphron anzusehen 
sei. Dals aber ein so wunderlicher 
und exaltierter Mensch, als welcher 


Euthyphron hier dargestellt wird, 
einen Proze[s anstrengen will, ohne 
das formelle Recht dazu auf seiner 
Seite zu haben, kann durchaus nicht 
befremden. 

7. ὡς ἐγεωργοῦμεν ἐν τῇ Νάξῳ. 
Möglicherweise war das schon seit 
längerer Zeit geschehen; denn die 
übliche Ver jährungsfrist für das 
Recht zu derartigen Anklagen be- 
trug fünf Jahre. Wenigstens ist es 
nicht sehr wahrscheinlich, dafs es 
im Jahre 399, in welches das Ge- 
spräch versetzt wird, noch Attische 
Kleruchen auf Naxos gab. Als sol- 
chen aber hätte man sich doch den 
Euthyphron zu denken. Schon 405 
nach der Schlacht bei Aigospotamoi 
war Naxos den Athenern verloren 
gegangen. 

8. τῶν οἰκετῶν τινι τῶν ἡμετέ- 
ρῶν. Diese Worte sind wahrschein- 
lich um des Wohllautes willen so 
gestellt. Apol. 33 D τῶν οἰκείων 
τινὰς τῶν ἐκείνων. 

11. πευσόμενον τοῦ ἐξηγητοῦ. Vgl. 
9A παρὰ τῶν ἐξηγητῶν περὶ αὐτοῦ 
πυϑέσϑαι, τί χρὴ ποιεῖν. 

τοῦ ἐξηγητοῦ. ἐξηγητής, Kultus- 
beamter, ist ein Ausleger der 
heiligen Rechte, an den man sich 
um Belehrung in allen das Reli- 
gionsrecht betreffenden Fragen wen- 
den konnte. Aufser anderen auf 
die Religion bezüglichen Funktio- 
nen hatte er auch die Entsühnung 
derer zu besorgen, die sich durch 
Mord befleckt hatten. 


ο 5 


»-.. 


90 ΠΑΑΤΩ͂ΝΟΣ 


καὶ οὐδὲν ὃν πρᾶγμα, εἰ καὶ ἀποϑάνοι᾽ ὕπερ οὖν καὶ ἔπαϑεν. 
ὑπὸ γὰρ λιμοῦ καὶ δίγους καὶ τῶν δεσμῶν ἀποϑνήσκει πρὶν 
τὸν ἄγγελον παρὰ τοῦ ἐξηγητοῦ ἀφικέσϑαι. ταῦτα δὴ οὖν καὶ 
ἀγανακτεῖ 5 re πατὴρ καὶ ol ἄλλοι οἰκεῖοι, ὅτε ἐγὼ ὑπὲρ τοῦ 
ἀνδροφόνου τῷ πατρὶ φόνου ἐπεξέρχομαι, οὔτε ἀποκτείναντι, 
ὥς φασιν ἐκεῖνοι, οὔτ᾽ εἰ ὕτι μάλιστα ἀπέκτεινεν, ἀνδροφόνου 
γὲ Övrog τοῦ ἀποθανόντος, οὐ δεῖν φροντίζειν ὑπὲρ τοῦ τοι- 


; ούτου" ἀνόσιον γὰρ εἶναι τὸ υἱὸν πατρὶ φόνου ἐπεξιέναι" κα- 


κῶς εἰδότες, ὦ Σώκρατες, τὸ ϑεῖον ὡς ἔχει τοῦ ὁσίου τε πέρι 
καὶ τοῦ ἀνοσίου. 

22. Σὺ δὲ δὴ πρὸς Διός, ὦ Εὐθύφρον, οὑτωσὶ ἀκριβῶς 
οἴει ἐπίστασϑαι περὶ τῶν ϑείων, ὅπῃ ἔχει, καὶ τῶν ὁσίων τε καὶ 
ἀνοσίων, ὥστε τούτων οὕτω πραχϑέντων, ὡς σὺ λέγεις, οὐ 
φοβεῖ δικαξόμενος τῷ πατρί, ὕπως μὴ αὖ σὺ ἀνόσιον πρᾶγμα 
τυγχάνῃς πράττων; 


ETO. Οὐδὲν γὰρ ἄν μου ὄφελος ein, ὦ Σώκρατες, οὐδέ 


μι \ [4 2 [4 - - » ’ \ 
τῷ ἂν διαφέροι Εὐθύφρων τῶν πολλῶν ἀνθρώπων, εἰ μὴ τὰ 
τοιαῦτα πάντα ἀκριβῶς εἰδείην. 


1. καὶ (ὡς) οὐδὲν ὃν πρᾶγμα. Charm. 164 E, als absolutes Par- 


ὡς, als ob, mit dem absoluten 
Accusativ. 

el καὶ ἀποθάνοι, si vel periret. 
καὶ gehört zum folgenden Begriffe. 

3. ταῦτα — ἀγαναχτεῖ. ἀγανακτεῖν 
mit dem Accusative eines Prono- 
mens, ‚obwohl man sagt ἀγανακτεῖν 
τινι, ἐπί τινι, ὑπέρ τινος. 

ὅ. φόνου. Der Begriff des φόνος 
war im attischen Rechte ein sehr 
weiter; er befalste nicht nur vor- 
sätzlichen Mord, sondern auch jede 
unvorsätzliche Tötung , in sich. 

7. οὐ δεῖν. Nach οὔτ᾽ ist 1. die 
Negation οὐ überflüssig, 2. erwartet 
man statt des Infinitivs dem ἀπο- 
χτείναντι entsprechend ein Particip, 
etwa ζημίας ἀξίῳ ὄντι. Wie schon 
die wiederholte Negation zeigt, hat 
man sich diesen Teil der Periode 
vom vorhergehenden losgelöst und 
von einem verbum dicendi abhängig 
zu denken. In dieser Fassung tritt 
mit Vernachlässigung des Anfangs 
der Periode mehr in den Vorder- 
grund, was die Angehörigen des 
Euthyphron selbst gesagt haben. 
Neuerdings will man δεῖν hier, wie 


% 


tieip auffassen, so dals es dem 
ἀποκτείναντι gleich gestellt wäre. 
Der Wechsel des Kasus würde der- 
selbe sein, wie kurz vorher ἠμέλει 
ὡς ἀνδροφόνου καὶ οὐδὲν ὃν πρᾶ- 
γμα, εἰ καὶ ἀποϑάνοι. 

8, υἱὸν zarel. In demselben 
Sinne ist 9 A Pre Artikel hinzuge- 
fügt ἐπεξιέναι καὶ ἐπισκήπτεσϑαι 
φόνου τὸν υἱὸν τῷ πατρί. 

9. τὸ θεῖον, Jus divinum. 

12. καὶ τῶν ὁσίων τε καὶ dvo- 
σίων erklärend zu περὶ τῶν ϑείων 
hinzugefügt. 

14. ὅπως un hat nach den verbis 
timendi häufiger den Indikativus 
Futuri, als den Konjunktiv nach 
sich. Wie hier auch Phaed. 84 B. 

17. Εὐθύφρων. Statt des Per- 
sonalpronomens setzt Euthyphron 
mit hohem Selbstgefühle seinen Na- 
men. Nachdem er mit solcher Em- 
phase seine Person bezeichnet hat, 
kehrt er zur ersten Person zurück 
(εἰδείην). Apol. 27 A. 

τῶν πολλῶν ἀνθρώπων. Ebenso 
Apol. 29 B. Auch sonst findet sich 
zu of πολλοὶ hinzugesetzt ἄνϑρωποι. 


En Br: :Ἐ Ἑ  ἑ 


οι 


10 


15 


σι 


10 


15 


ETOTPPRN. 21 


V. 29. "Ao’ οὖν μοι, ὦ ϑαυμάσιε ὐϑύφρον, κράτιστόν 
ἐστι μαϑητῇ σῷ γενέσϑαι καὶ πρὸ τῆς γραφῆς τῆς πρὺς Μέλητον 
αὐτὰ ταῦτα προκαλεῖσϑαι αὐτὸν λέγοντα, ὅτι ἔγωγε καὶ ἐν τῷ 
ἔμπροσθεν χρόνῳ τὰ ϑεῖα περὶ πολλοῦ ἐποιούμην εἰδέναι, καὶ 
νῦν, ἐπειδή μὲ ἐκεῖνος αὐτοσχεδιάξοντά φησι καὶ καινοτομοῦντα 
περὶ τῶν ϑείων ἐξαμαρτάνειν, μαϑητὴς δὴ γέγονα σός — καὶ 
εἰ μέν, ὦ Μέλητε. φαίην ἄν, Εὐθϑύφρονα ὁμολογεῖς σοφὸν 
eivaı τὰ τοιαῦτα, καὶ ὀρϑῶς νομίζειν ἐμὲ ἡγοῦ καὶ μὴ δικά- 
ἕου" εἰ δὲ μή, ἐκείνῳ τῷ διδασκάλῳ λάχε δίκην πρότερον ἢ 
ἐμοί, ὡς τοὺς "nosoßvregovg διαφϑείροντι, ἐμέ τε καὶ τὸν 
αὑτοῦ πατέρα, ἐμὲ μὲν διδάσκοντι, ἐκεῖνον δὲ νουϑετοῦντέ Te 
καὶ κολάξοντι --- καὶ ἂν μή μοι πείϑηται μηδὲ ἀφίῃ τῆς δίκης 
ἢ ἀντ᾽ ἐμοῦ γράφηται σέ, αὐτὰ ταῦτα λέγειν ἐν τῷ δικαστη- 
ρίῳ, ἃ προυχαλούμην αὐτόν; 

ΕΥ̓Θ. Ναὶ μὰ Δία, ὦ Σώκρατες, εἰ ἄρα μὲ ἐπιχειρήσειε 
γράφεσϑαι, εὕροιμ᾽ ἄν, ὡς οἶμαι, ὅπῃ σαϑρός ἐστιν, καὶ πολὺ 


1. Ae’ οὖν. Die Frage enthält wohl: durch das Los, welches wahr- 


‘eine Folgerung aus dem Vorher- 


gehenden. Ebenso 11 E 14D. 

3. αὐτὰ ταῦτα προκαλεῖσϑαι αὐ- 
τόν. Wäre es nicht das Beste 
....dalsich gerade mit Rück- 
sicht darauf, dafs ich nämlich 
dein Schüler geworden bin, ihn 
zu einem aulsergerichtlichen 
Verfahren aufforderte? προ- 
καλεῖσθαί τινὰ heilst in der Atti- 
schen Gerichtssprache jemanden 
feierlich zu einer aulsergerichtlichen 
Verhandlung auffordern, durch wel- 
che ein streitiger Punkt oder der 
ganze Rechtsstreit erledigt werden 
soll. αὐτὰ ταῦτα ist auf den Accu- 
sativ des inneren Objektes zurück- 
zuführen. Hier würde es sich jeden- 
falls um eine πρόκλησις εἰς μαρτυ- 
ρίαν gehandelt haben, eine Auffor- 
derung an den Gegner, die Ent- 
scheidung der Sache von dem Zeug- 
nisse eines Dritten abhängig zu 
machen. 

λέγοντα. Der Accusativ bei einem 
Infinitiv kann sich sogar auf einen 
Dativ (μοι) zurückbeziehen. 

6. καὶ εἰ μέν --- 11 καὶ κολάξοντι 
sind als Parenthese zu betrachten. 

9. λάχε δίκην. λαγχάνειν δίκην 
τινί, gegen jemanden eine 
Klage anbringen, eigentlich 


scheinlich über die Reihenfolge ent- 
schied, in der die angebrachten 
Prozesse vorzunehmen waren, er- 
langen, dafs Recht gesprochen 
werde, Handhabung des Rechtes 
erlangen. 

12. καὶ ἂν un μοι πείϑηται. Mit 
diesen Worten kehrt die Periode 
wieder zum Anfang zurück. Der 
erste Teil erhält seine notwendige 
Ergänzung. 

13. αὐτὰ ταῦτα. Die πρόκλησις 
εἰς μαρτυρίαν konnte allerdings vom 
Gegner ohne Nachteil, wenigstens 
ohne ein bestimmtes Präjudiz ab- 
gelehnt werden. Trotzdem legte 
man sie häufig schriftlich und durch 
Zeugen bestätigt den Richtern vor, 
wenn man sie aufirgend eine Weise 
zu seinem Vorteil zu benutzen ge- 
dachte. 

16. εὕροιμ᾽ ἄν — καὶ πολὺ av — 
ἐγένετο. Übergang vom Optativ 
mit ὧν zum Indikativ Aoristi mit 
ἄν. Von dem angenommenen Falle 
wird zunächst die eventuelle Kon- 
sequenz, dann mit erhöhter Leben- 
digkeit der Rede die eventuell ver- 
wirklichte angegeben. Vgl. 7D. 

πολὺ wird häufig des Nachdruckes 
halber in dieser Weise von seinem 
Komparative getrennt. Vgl. 14 B. 


--- 


3 


- 


22 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ἂν ἡμῖν πρότερον περὶ ἐκείνου λόγος ἐγένετο ἐν τῷ δικαστη- 


ρίῳ ἢ περὶ ἐμοῦ, 


22. Καὶ ἐγώ τοι, ὦ φίλε ἑταῖρε, ταῦτα γιγνώσκων μαϑη- 
τὴς ἐπιϑυμῶ γενέσϑαι σός, εἰδὼς ὕτι καὶ ἄλλος πού τις καὶ ὃ 
Μέλητος οὗτος σὲ μὲν οὐδὲ δοκεῖ ὁρᾶν, ἐμὲ δὲ οὕτως ὀξέως καὶ 
ῥᾳδίως κατεῖδεν, ὥστε ἀσεβείας ἐγράψατο. νῦν οὖν πρὸς ΦΙιὸς 
λέγε μοι, ὃ νῦν δὴ σαφῶς εἰδέναι διισχυρίξζου" ποῖόν τι τὸ 
εὐσεβὲς φὴς εἶναι καὶ τὸ ἀσεβὲς καὶ περὶ φόνου καὶ περὶ τῶν 
ἄλλων; ἢ οὐ ταὐτόν ἐστιν ἐν πάσῃ πράξει τὸ ὅσιον αὐτὸ αὑτῷ. 
καὶ τὸ ἀνόσιον αὖ τοῦ μὲν ὁσίου παντὺς ἐναντίον, αὐτὸ δὲ 
αὑτῷ ὅμοιον καὶ ἔχον μίαν τινὰ ἰδέαν κατὰ τὴν ἀνοσιότητα 
πᾶν, ὕτιπερ ἂν μέλλῃ ἀνόσιον εἶναι; 

ΕΥ̓Θ. Πάντως δήπου, ὦ Σώκρατες. 

VI. 22. “έγε δή, τί φὴς εἶναι τὸ ὕσιον καὶ τὸ ἀνόσιον; 

ETO. Atyo τοίνυν, ὅτι τὸ μὲν ὕσιόν ἐστιν ὅπερ ἐγὼ νῦν 
ποιῶ, τῷ ἀδικοῦντι ἢ περὶ φόνους ἢ περὶ ἱερῶν κλοπὰς ἤ τι 
ἄλλο τῶν τοιούτων ἐξαμαρτάνοντι ἐπεξιέναι, ἐάντε πατὴρ ὧν 


E τυγχάνῃ ἐάντε μήτηρ ἐάντε ἄλλος ὁστισοῦν, τὸ δὲ μὴ ἐπεξιέναι 


ἀνόσιον" ἐπεί, ὦ Σώκρατες, ϑέασαι, ὡς μέγα σοι ἐρῶ τεκμήριον 


1. λόγος hier ohne Artikel, weil 
es ganz allgemein steht: es würde 
sich vor Gericht viel eher um 
jenen, als um mich handeln. 

4. καὶ ἄλλος πού τις. Euthyphron, 
meint Sokrates, habe eine so tiefe 
Weisheit, dafs so leicht niemand 
sie bemerke und erkenne, hingegen 
sei er selbst ein so flacher Mensch, 
dals ihn jedermann leicht durch- 
schaue und das Irrige seiner An- 
sichten nachweisen könne. 

8. εὐσεβὲς und ὅσιον werden im 
Euthyphron gleichbedeutend ge- 
braucht. ὅσιον ist eigentlich das 
durch göttliches Gesetz Bestimmte 
und Geheiligte, εὐσεβὲς das, wo- 
durch die heilige Scheu vor dem 
Göttlichen zum Ausdruck kommt. 

9. αὐτὸ αὑτῷ mit ταὐτὸν zu ver- 
binden, wie, ‚es gleich darauf heifst 
αὐτὸ αὑτῷ ὅμοιον, 

10, παντός, in seinem ganzen 
Umfange. 

ἐναντίον mit dem Genetiv heilst 
widersprechend, völlig ver- 
schieden. Entsprechend steht 10 A 
ἕτερος mit dem Genetiv. 


11. ἔχον ulav — ἀνοσιότητα, ge- 
wissermalsen nur eine Ge- 
stalt,eineneinheitlichen Cha- 
rakter habend demgemäls, 
dals es unfrommist, insofern 
es unfromm ist. vgl. zu6D. 
Fast mit denselben Worten ist im 
Meno 72 C der einheitliche Begriff 
der Tugend beschrieben: οὕτω δὴ 
καὶ περὶ τῶν ἀρετῶν. κἂν εἰ πολλαὶ 
καὶ παντοδαπαί εἰσιν, ὃ ἕν γέ τι εἶδος 
ταὐτὸν ἅπασαι ἔχουσι, δι᾽ ὅ εἰσιν 
ἀρεταί. 

12. ὅτιπερ --- εἶναι. Das Subjekt, 
das am Anfange des Satzes stand (τὸ 
ἀνόσιον), ist in erweiterter Fassung 
noch einmal ans Ende gesetzt. 

15. τὸ μὲν ὅσιον. In der ersten 
Hälfte der Definition. ist τὸ ὅσιον 
Subjekt, in der zweiten das ihm 
entsprechende ἀνόσιον Prädikat. 
Das gleiche Verhältnis findet sich 
9E. 

17. ἐπεξιέναι. Epexegetischer In- 
finitiv. Ebenso 11 A πάϑος δέτι περὶ 
αὐτοῦ λέγειν, ὅτι πέπονϑε τοῦτο τὸ 
ὅσιον, φιλεῖσϑαι ὑπὸ πάντων ϑεῶν. 

19. ἐπεί. Die Begründung des 


a 


10 


ΕΥ̓ΘΥΦΡΩ͂Ν, 


23 


τοῦ νόμου ὅτι οὕτως ἔχει, ὃ καὶ ἄλλοις ἤδη εἶπον, ὕτι ταῦτα 
ὀρϑῶς ἂν εἴη οὕτω γιγνόμενα, μὴ ἐπιτρέπειν τῷ ἀσεβοῦντι μηδ᾽ 
ἂν ὁστισοῦν τυγχάνῃ ὥν" αὐτοὶ γὰρ ol ἄνϑρωποι τυγχάνουσι 
νομίζοντες τὸν Jia τῶν ϑεῶν ἄριστον καὶ δικαιότατον, καὶ 


s τοῦτον ὁμολογοῦσι τὸν αὑτοῦ πατέρα δῆσαι, ὅτι τοὺς υἱεῖς 


» ψ' - 
κατέπινεν οὐκ ἐν δίκῃ, κἀκεῖνόν γε αὖ τὸν αὑτοῦ πατέρα ἐκ- 


τεμεῖν δι᾿ ἕτερα τοιαῦτα" ἐμοὶ δὲ χαλεπαίνουσιν, ὅτι τῷ πατρὶ 
ἐπεξέρχομαι ἀδικοῦντι, καὶ οὕτως αὐτοὶ αὑτοῖς τὰ ἐναντία λέ- 
γουσι περί τε τῶν ϑεῶν καὶ περὶ ἐμοῦ. 

ER. Aod γε, ὦ Εὐθϑύφρον, τοῦτ᾽ ἔστιν, οὗ ἕνεκα τὴν γρα- 
φὴν φεύγω. ὅτι τὰ τοιαῦτα ἐπειδάν τις περὶ τῶν ϑεῶν λέγῃ; 
δυσχερῶς πῶς ἀποδέχομαι; δι’ ἃ δή, ὡς ἔοικε, φήσει τίς we 


Euthyphron befafst sich nur mit 
der in den Worten ἐάντε πατὴρ ὧν 
τυγχάνῃ ἐάντε μήτηρ ἐάντε ἄλλος 
ὁστισοῦν enthaltenen nebensäch- 
lichen Bestimmung. 

1. τοῦ νόμου ὅτι οὕτως ἔχει" 
Vgl. χὰ ἃ ἢ. Mit νόμος scheint Eu- 
thyphron, wie man aus dem Folgen- 
den (αὐτοὶ γὰρ ol ἄνϑρωποι τυγχά- 
νουσι νομίξοντες) schlielsen darf, 
das zu bezeichnen, was er für die 
allgemeine Meinung, für eine Ma- 
xime hält. 

2. ὀρϑῶς ἂν ein. εἶναι mit dem 
Adverb von Sachen gebraucht heilst 
stattfinden, sich verhalten. 

οὕτω γιγνόμενα ist hypothetisch 
zu fassen. 

un ἐπιτρέπειν. Aus τῷ ἀσεβοῦντι 
ergänzt man leicht ἀσεβεῖν. 

6. κατέπινεν. Das Imperfektum 
bezeichnet dieHandlung als dauernd 
in der Form der Wiederholung: 
weil er immer seine Kinder 
verschlang. Hesiod. Theog. 4591. 
καὶ τοὺς μὲν κατέπινε μέγας Κρό- 
vos, ὅστις ἕκαστος νηδύος ἐξ ἱερῆς 
μητρὸς πρὸς γούναϑ'᾽ ἵκοιτο. Nach 
Hesiod verschlang Kronos seine 
Söhne, so wie einer geboren ward, 
weil er erfahren hatte, dafs ihm 
bestimmt sei von einem seiner 
Söhne unterdrückt zu werden. 

οὐκ ἐν δίκῃ mit Nachdruck hinter 
das ‚Verb gestellt. 

κἀχεῖνον. Nach Hesiod gebar 
Gäa dem Uranos die Titanen, Ky- 
klopen und Hekatoncheiren. Ura- 


nos barg die einen im Scholse der 
Erde, die anderen legte er in Fes- 
seln. Der listige Kronos rächte 
diese Unbill. 

9. περί τε τῶν ϑεῶν καὶ περὶ 
ἐμοῦ. Die Mythen von Uranos und 
Kronos beziehen sich auf die Ent- 
stehung der Götter, sind theogo- 
nische. Deshalb gehören sie ur- 
sprünglich gar nicht in das sittliche 
Gebiet, können mithin eine vorbild- 
liche Bedeutung für das Thun der 
Menschen nicht haben. Freilich zur 
Zeit des Euthyphron nahm man 
dergleichen Erzählungen einfach 
als Thatsachen. 


11. τὰ τοιαῦτα als betont voran- 
gestellt. Vgl.5C9C 16. 

12. δυσχερῶς πως ἀποδέχομαι. 
Schon Aschylos in den Eumeniden 
640 fg. weist auf den Widerspruch 
hin, den die Fesselung des Kronos 
durch Zeus in den sittlichen An- 
schauungen erzeugen mulste: πα- 
τρὸς προτιμᾷ Ζεὺς μόρον. τῷ σῷ 
λόγῳ" αὐτὸς δ᾽ ἔδησε πατέρα πρε- 
σβύτην Κρόνον. πῶς ταῦτα τούτοις 
οὐκ ἐναντίως λέγεις: Auch in den 
Büchern vom Staate spricht sich 
Platon gegen die von den Dichtern 
dargestellten Mythen aus, welche 
Unwürdiges von den Göttern er- 
zählen und verlangt ihre Entfer- 
nung aus dem Jugendunterrichte. 
So heilst es II 378 Β οὐδὲ λεκτέον 
νέῳ ἀκούοντι, ὡς ἀδικῶν τὰ ἔσχατα 
οὐδὲν ἂν ϑαυμαστὸν ποιοῖ οὐδ᾽ αὖ 
ἀδικοῦντα πατέρα κολάξων παντὶ. 


6 


24 


Β ἐξαμαρτάνειν. 


ΠΛΑΑΤΩ͂ΝΟΣ 


νῦν οὖν εἰ καὶ σοὶ ταῦτα ξυνδοκεῖ τῷ εὖ εἰδότι 


περὶ τῶν τοιούτων, ἀνάγκη δή, ὡς ἔοικε, καὶ ἡμῖν ξυγχωρεῖν. 
τί γὰρ καὶ φήσομεν, οἵ γε αὐτοὶ ὁμολογοῦμεν περὶ αὐτῶν μη- 


δὲν εἰδέναι; 
ταῦτα οὕτως γεγονέναι; 

ΕἼΘ, 
ol πολλοὶ οὐκ ἴσασιν. 


ἀλλά μοι εἰπὲ πρὸς Φιλίου, σὺ ὡς ἀληϑῶς ἡγεῖ 


Καὶ ἔτι γε τούτων ϑαυμασιώτερα, ὦ Σώκρατες, ἃ 


22. Καὶ πόλεμον ἄρα ἡγεῖ σὺ εἶναι τῷ ὄντι ἐν τοῖς ϑεοῖς 
πρὺς ἀλλήλους, καὶ ἔχϑρας γε δεινὰς καὶ μάχας καὶ ἄλλα τοι- 
αὕτα πολλά, οἷα λέγεταί τε ὑπὸ τῶν ποιητῶν, καὶ ὑπὸ τῶν 
; ἀγαϑῶν γραφέων τά re ἄλλα ἱερὰ ἡμῖν καταπεποίκιλται, καὶ 
δὴ καὶ τοῖς μεγάλοις Παναϑηναίοις 6 πέπλος μεστὺς τῶν τοι- 


τρόπω, ἀλλὰ δρῴη ἂν ὑπερ ϑεῶν ol 
πρῶτοξ, τε καὶ μέγιστοι. 

δι᾿ &. ἃ ist auf τοιαῦτα zu be- 
ziehen, wie Apol. 38 D, 

1. καὶ sol — καὶ ἡμῖν. S.zu 18. 

2. καὶ ἡμῖν. Man erwartet ἐμοὶ 
wegen des vorhergehenden σοί. 
Doch steht der Plural ebenso 12 E 
Πειρῶ δὴ καὶ σὺ ἐμὲ οὕτω διδά- 
ξαι, τὸ ποῖον μέρος τοῦ δικαίου 
ὅσιόν ἐστιν, ἵνα καὶ Μελήτῳ λέγω- 
μεν μηκέϑ᾽ ἡμᾶς μηδ᾽ ἀσεβείας 
γράφεσθαι, ὡς ἱκανῶς ἤδη παρὰ 
σοῦ μεμαϑηκότας, 11 Β Τοῦ ἦμε- 
τέρου προγόνου ἔοικεν εἶναι 


Δαιδάλου. 
3. καί. Vgl. τὰ 8 Α. 
ὁμολογοῦμεν — μηδὲν εἰδέναι. 
Dieselbe Negation 12 Β πολλοὶ γάρ 
μοι δοκοῦσι -- αἰδεῖσϑαι μηδὲν 
ταῦτα. 


4. πρὸς Φιλίου. Im Phädr. 234 E 
heilst es vollständig πρὸς Διὸς φι- 
Alov. Zeus galt als der Gott, der 
die Freundschaft schützt. Sokrates 
appelliert an die Freundschaft des 
Euthyphron. 

10. ὑπὸ τῶν ποιητῶν. Isokrates 
ΧΙ 38 sagt von solchen Dichtern: 
τοιούτους λόγους περὶ αὐτῶν τῶν 
ἁγεῶν εἰρήκασιν, οἵους οὐδεὶς ἂν 
περὶ τῶν ἐχϑρῶν εἰπεῖν τολμήσειεν" 
οὐ “γὰρ ὄνον κλοπὰς καὶ μοιχείας 
καὶ παρ ἀνθρώποις ϑητείας αὐτοῖς 
ὠνείδισαν ἀλλὰ καὶ παίδων ‚Bew- 
σεις καὶ πατέρων ἐκτομὰς καὶ μη- 
τέρων δεσμοὺς “καὶ πολλὰς ἄλλας 
ἀνομίας κατ᾽ αὐτῶν ἐλογοποίησαν. 
Unter diesen Dichtern hat man na- 


mentlich die sogenannten Orphiker 
zu verstehen. 

nad, Aus dem vorhergehenden οἷα 
ist hier οἵοις zu ergänzen, 

11. ἀγαϑῦν nicht ohne ironischen 
Beigeschmack. Von Dichtern und 
Künstlern ist die Fesselung und 
Befreiung der Hera durch Hephai- 
stos, auf die 8 B angespielt wird, 
vielfach dargestellt worden. 

καὶ δὴ καί. Statt den relativen 
Satz fortzusetzen (καὶ οἵων μεστὸς), 
fährt Platon mit einem selbstän- 
digen Satze fort. 

12. τοῖς μεγάλοις Παναϑηναίοις. 
Die στοίβοη Panathenäen wurden in 
jedem dritten Olympiadenjahre und 
zwar im Monate Hekatombaion be- 
gangen. Sie dauerten vier Tage; 
am letzten Tage, der zugleich der 
glänzendste war, fand die festliche 
Prozession mit dem πέπλος statt. 

ὁ πέπλος, das Prachtgewand des 
hölzernen Standbildes der Athene 
Polias, aus einem grolsen vier- 
eckigen wollenen Tuche bestehend, 
wurde für jede Feier der grolsen 
Panathenäen von neuem von Atti- 
schen Jungfrauen gestickt. Die 
Stickereien bezogen sich vorzugs- 
weise auf die von Athene ausge- 
führten Thaten, namentlich auf die 
mit den Titanen und Giganten sieg- 
reich bestandenen Kämpfe. Wäh- 
rend des Zuges war der Peplos auf 
einem zu diesem Zwecke eigens kon- 
struierten beweglichen Schiffe wie 
ein Segel ausgespannt, sodals man 
die Stickereien genau sehen konnte. 


5 


10 


15 


20 


-. = ῳ ὧν ἢ φ - 
FIR “προς 2, 23 “ἂς 


25 


|||—rn, 


ETOTPPRN 


οὕύτων ποικιλμάτων ἀνάγεται εἰς τὴν ἀκρόπολιν. ταῦτα ἀληϑῆ 


φῶμεν εἷναι, ὦ Εὐθϑύφρον; 


ET®. Μὴ μόνον γε, ὦ Σώκρατες" ἀλλ᾽ ὕπερ ἄρτι einov, 
καὶ ἄλλα σοι ἐγὼ πολλά, ἐάνπερ βούλῃ, περὶ τῶν ϑείων διη- 


αὖϑις ἐπὶ σχολῆς διηγήσει" 
πειρῶ σαφέστερον εἰπεῖν. 


“ 
EINES, ὅτι τοῦτο τυγχάνει ὅσιον ὄν, ὃ 


ἐπεξιὼν τῷ πατρί. 


5 γήσομαι, ἃ σὺ ἀκούων εὖ old ὅτι ἐκπλαγήσει. 
VI. 292. Οὐκ ἂν ϑαυμάζοιμι. 

νυνὶ δέ, 
οὐ γάρ us, 
ἱκανῶς ἐδίδαξας ἐρωτήσαντα τὸ ὕσιον, 


ὅπερ ἄρτι δε ἠρόμην, 
ὦ ἑταῖρε, τὸ πρότερον 
ὅτι ποτ᾽ εἴη, ἀλλά μοι 


a 


ET®O. Καὶ ἀληϑῆ γε ἔλεγον, ὦ Σώκρατες. 


22. Ἴσως. ἀλλὰ γάρ, ὦ Εὐϑύφρον, καὶ ἄλλα πολλὰ φὴς 


εἶναι ὅσια. 
ΕΥ͂Θ. Καὶ γὰρ ἔστιν. 


22. Μέμνησαι οὖν. ὅτι οὐ τοῦτό δοι διεχελευόμην, ἕν τι 
ἢ δύο us διδάξαι τῶν πολλῶν ὁσίων, ἀλλ᾽ ἐκεῖνο αὐτὸ τὸ εἶδος, 
© πάντα τὰ ὅσια ὅσιά ἐστιν; ἔφησϑα γάρ που μιᾷ ἰδέα τά τε 
4 4 d 


ἀνόσια ἀνόσια εἶναι καὶ τὰ ὅσια ὅσια" ἢ οὐ μνημονεύεις; 


ETO. Ἔγωγε. 


Σῷ. Ταύτην τοίνυν μὲ αὐτὴν δίδαξον τὴν ἰδέαν. τίς ποτέ 


ἐστιν, ἵνα εἰς ἐκείνην ἀποβλέπων καὶ χρώμενος αὐτῇ παρα- 
δείγματι, ὃ μὲν ἂν τοιοῦτον ἡ, ὧν ἂν ἢ σὺ ἢ ἄλλος τις πράττῃ. 


φῶ 


ὅσιον εἶναι, ὃ δ᾽ ἂν μὴ τοιοῦτον, μὴ φῶ. 


ET. ᾽4λλ᾽ εἰ οὕτω βούλει, ὦ Σώκρατες, καὶ οὕτω σοι φράσω. 
ER. ᾿Δ4λλὰ μὴν βούλομαί γε. 


1. εἰς τὴν ἀκρόπολιν. Die Akro- 
polis war der Endpunkt der Pro- 
zession. Hier wurde der Peplos 
vom Schiffe genommen und dem 
Standbilde der Athene umgelegt. 


3. Mn μόνον γε. Vollständig: μὴ 
μόνον ταῦτά γε φαϑί. 


10. διεκελευόμην. Imperfekt, wie 
ἠρώτων 8A 12 6. 


17. εἶδος ist von dem gleich fol- 
genden ἰδέα überhaupt nicht we- 
sentlich verschieden, an unserer 
Stelle aber werden beide offenbar 
als ganz identisch gebraucht. Wir 
ersehen nämlich aus derselben, dals 
εἶδος und ἰδέα ein Einheitliches 
bezeichnen gegenüber der Mannig- 


faltigkeit, in welcher sie in die 
Erscheinung treten, da[s man nur 
im Hinblick auf das εἶδος oder die 
ἰδέα mit Sicherheit das wahre 
Wesen jedes Erscheinenden fest- 
stellen kann, dals somit εἶδος und 
ἰδέα das Urbild (παράδειγμα 6 E) 
bezeichnen für alles, was in dieser 
Welt uns entgegentritt. S. zu 5 D 
und Einleitung S. 11. 

18. ἔφησϑα: 5 D. 

22. παράδειγμα ist, wie das La- 
teinische exemplum 1. das Abbild, 
2. das Urbild. Die Idee der Fröm- 
migkeit ist wie ein Malsstab, den 
man an jede einzelne Handlung an- 
legt, um zu prüfen, ob sie fromm 
ist oder nicht, 


ἀλλὰ ταῦτα μέν μοι εἰς 


σὺ νῦν ποιεῖς, φόνου 


E 


ECTE Wir Wr 
’ 


%6 ΠΛΆΤΩΝΟΣ 


ET@. Ἔστι τοίνυν τὸ μὲν τοῖς ϑεοῖς προσφιλὲς ὕσιον, 


τὸ δὲ μὴ προσφιλὲς ἀνόσιον. 


22. παγκάλως, ὦ Εὐθύφρον, καὶ ὡς ἐγὼ ἐξήτουν ἀπο- 
κρίνασϑαί σε, οὕτω νῦν ἀπεκρίνω. εἰ μέντοι ἀληϑές, τοῦτο 
οὔπω οἶδα, ἀλλὰ σὺ δῆλον ὕτι ἐπεκδιδάξεις, ὡς ἔστιν ἀληϑῆ 5 


ἃ λέγεις. 
ETO. Πάνυ μὲν οὖν. 


ΥΠ|. 292. Φέρε δή, ἐπισκεψώμεϑα, τί λέγομεν. τὸ μὲν 
ϑεοφιλές re καὶ ὁ ϑεοφιλὴς ἄνθρωπος ὅσιος, τὸ δὲ ϑεομισὲς 
καὶ ὁ ϑεομισὴς ἀνόσιος οὐ ταὐτὸν δ᾽ ἐστίν, ἀλλὰ τὸ ἐναντιώτα- 10 
τὸν τὸ ὕσιον τῷ ἀνοσίῳ᾽ οὐχ οὕτως; 

ETO. Οὕτω μὲν οὖν. εἴρηται γάρ. 

22. Καὶ εὖ γε φαίνεται εἰρῆσϑαι; 

ETO. Jonö, ὦ Σώκρατες. 

22. Οὐκοῦν καὶ ὅτι στασιάξουσιν οἱ ϑεοί, ὦ Εὐϑύφρον, 15 
καὶ διαφέρονται ἀλλήλοις καὶ ἔχϑρα ἐστὶν ἐν αὐτοῖς πρὸς ἀλλή- 


λους. καὶ τοῦτο εἴρηται; 
ΕΥ͂Θ. Εἴρηται γάρ. 


22. Ἔχϑραν δὲ καὶ ὀργάς, ὦ ἄριστε, ἡ περὶ τίνων δια- 


φορὰ ποιεῖ; ὧδε δὲ σκοπῶμεν. 


1. Eorı τοίνυν. Euthyphron kor- 
rigiert seinen ersten Erklärungs- 
versuch, der statt einer Definition 
ein Beispiel enthielt, indem er statt 
des speziellen ὅπερ ἐγὼ νῦν ποιῶ 
(5 D) das allgemeinere τὸ τοῖς ϑεοῖς 
προσφιλὲς setzt. Seine Handlungs- 
weise hielt er natürlich für den 
Göttern wohlgefällig. 

3. ὡς ἐγὼ ἐξήτουν — οὕτω geht 
auf die formelle Seite von Euthy- 
phrons Erklärung; diese billigt jetzt 
Sokrates. Ob er sie auch materiell 
billigen kann, weils er noch nicht. 

8. τί λέγομεν, quid sive quale 
sit id (verum necne) quod dieimus. 
Ebenso 10 Ὁ Τί δὴ οὖν λέγομεν 
περὶ τοῦ ὁσίου; 

τὸ μὲν ϑεοφιλές. Sokrates wie- 
derholt und erweitert die Definition 
des Euthyphron, um sich zu ver- 
sichern, dals er ihn nicht milsver- 
standen habe. | 

10. τὸ ἐναντιώτατον. Das Prä- 
dikat mit dem Artikel, dem ταὐτὸν 
entsprechend, das nur in dieser Form 
die erforderliche Bedeutung hat. 


ὧρ᾽ ἂν εἰ διαφεροίμεϑα ἐγώ re 30 


12. εἴρηται γάρ stand bis jetzt 
hinter δοκῶ, ὦ Σώκρατες. Sokrates 
rekapituliert die früher aufgestell- 
ten Sätze, Euthyphron bestätigt sie. 
Die Definition des ὅσιον war eben 
6E ausgesprochen worden. Dals 
es dem ἀνόσιον entgegengesetzt ist, 
war bereits 5 D gesagt. 

13. γὲ — εἰρῆσϑαι nach εἴρηται 
γάρ gerade so gesagt wie 6D ἀλλά 
μοι εἶπες, ὅτι κτλ. — καὶ ἀληϑῆ 
γε ἔλεγον, 18 E τά γε ϑεῖα κάαλ- 
λιστά γε φὴς εἰδέναι ἀνθρώπων. 
— καὶ ἀληϑῆ γε λέγω. So steht γὲ 
auch sonst in bestätigenden Ant- 
worten, z. B6BC9B. 

14. Δοκῶ scheint hier, wie sonst 
οἶμαι, versichernd zu stehen. Wahr- 
scheinlich ist aber δοκεῖ zu lesen. 

15. Οὐκοῦν καὶ ὅτι. Sokrates be- 
nutzt zur Widerlegung des Euthy- 
phron einen Satz desselben, den er 
selbst nicht billigen konnte. 

20. ἀρ᾽ — n. Keine Doppelfrage. 
Die mit 7 anhebende Frage dient 
dazu die vorangehende zu verbes- 
sern oder näher zu bestimmen. 


5 


20 


ETOTPPRN. 


27 


καὶ σὺ περὶ ἀριϑμοῦ, ὁπότερα πλείω, ἡ περὶ τούτων διαφορὰ 
ἐχϑροὺς ἂν ἡμᾶς ποιοῖ καὶ ὀργίζεσθαι ἀλλήλοις, ἢ ἐπὶ Aoyı- 
σμὸν ἐλϑόντες περί γε τῶν τοιούτων ταχὺ ἂν ἀπαλλαγεῖμεν; 0 


ET®. Πάνυ γε. 


22. Οὐκοῦν καὶ περὶ τοῦ μείξονος καὶ ἐλάττονος εἰ δια- 
φεροίμεϑα, ἐπὶ τὸ μετρεῖν ἐλϑόντες ταχὺ παυσαίμεϑ'᾽ ἂν τῆς 


διαφορᾶς; 
EYTO. Ἔστι ταῦτα. 


ΣΩ. Καὶ ἐπί γε τὸ ἱστάναι ἐλϑόντες, ὡς ἐγῴμαι, περὶ 
10 τοῦ βαρυτέρου TE καὶ κουφοτέρου διακριϑεῖμεν ἄν; 


ET®. Πῶς γὰρ οὔ; 


22. Περὶ τίνος δὲ δὴ διενεχϑέντες καὶ ἐπὶ τίνα κρίσιν οὐ 
δυνάμενοι ἀφικέσϑαι ἐχϑροί γε ἂν ἀλλήλοις εἶμεν καὶ ὀργιζοί- 
usdea; ἴσως οὐ πρόχειρόν σοί ἐστιν, ἀλλ᾽ ἐμοῦ λέγοντος σκχόπει, 
15 εὐ τάδε ἐστὶ τό τε δίκαιον καὶ τὸ ἄδικον καὶ καλὸν καὶ αἰσχρὸν 
καὶ ἀγαϑὸν καὶ κακόν. ἄρ᾽ οὐ ταῦτά ἐστιν, περὶ ὧν διενεχϑέν- 
τες καὶ οὐ δυνάμενοι ἐπὶ ἱκανὴν κρίσιν αὐτῶν ἐλϑεῖν ἐχϑροὶ 
ἀλλήλοις yıyvöusda, ὅταν γιγνώμεϑα, καὶ ἐγὼ καὶ σὺ καὶ ol 


ἄλλοι ἄνϑρωποι πάντες: 
ETO. ᾿4λλ᾽ 
περὶ τούτων. 


22. Τί δέ; οἵ ϑεοί, ὦ Εὐθύφρον, οὐκ εἴπερ τι διαφέ- 


ρονται. διὰ ταῦτα διαφέροιντ᾽ 


5. τὸ μεῖξον καὶ ἔλαττον um- 
schreibt den Begriff Grölsenver- 
hältnis, wie τὸ βαρύτερόν τε καὶ 
κουφότερον den Begriff Ge wichts- 
verhältnis. Ebenso bezeichnet τὸ 
περιττὸν καὶ ἄρτιον den Begriff 
Zahl. Ähnlich 8 Ὁ περὶ τῶν δι- 


καίων καὶ ἀδέκων. 
12. τίνα κρίσιν im Sinne von περὶ 


᾿ τένος πρίσιν. 


14. ἐμοῦ λέγοντος σκόπει. Vgl.90 
τόδε δέ σου ἐνενόησα ἅμα λέγοντος. 


15. τό τε δίκαιον. Wie der Ar- 
tikel vor δέκαιον und ἄδικον steht, 
so erwartet man ihn auch vor den 
folgenden Adjektiven. Allein Pla- 
ton setzt bei derartigen Reihen von 
Begriffen den Artikel meist nur zu 
den ersten, 


20. AA” ἔστιν. Platon unter- 
scheidet also zwei Arten der δια- 


2 
ἂν; 


φορά. eine, welche sich leicht und 
sicher schlichten läfst, und eine, 
welche zu Hals und Feindschaft 
führt. Die erstere liegt vor beiallem, 
was sich zählen, messen, wiegen 
lälst, bei allem, wofür es ganz 
feste äulserliche Mafsstäbe giebt, 
die andere da, wo es sich um 
rechtliche und sittliche Fragen 
handelt. 

22. εἴπερ. Diese Klausel hält So- 
krates auch im folgenden fest, um 
anzudeuten, wie wenig diese An- 
nahme seiner Ansicht entspricht. 
Vgl.sD εἰ ἴπερ στασιάξουσι περὶ τῶν 
δικαίων καὶ ἀδίκων, ὡς ὃ σὸς 16- 
γος, 8 Εὶ εἴπερ ἀμφισβητοῦσι δ εοί, 

εἴπερ τι διαφέρονται -- διαφέ- 
ροιντ᾽ ἄν. Folgerung des möglicher- 
weise eintretenden Resultates aus 
dem alsthatsächlich gesetzten Falle. 
Das umgekehrte Verhältnis findet 


D 


ἔστιν αὕτη ἡ διαφορά, ὦ Σώκρατες, καὶ 


28 


ET®, Πολλὴ ἀνάγκη. 


ΠΛΑΤΩ͂ΝΟΣ 


22. Καὶ τῶν ϑεῶν ἄρα, ὦ γενναῖε Εὐθϑύφρον, ἄλλοι ἄλλα 
δέκαια ἡγοῦνται κατὰ τὸν σὸν λόγον, καὶ καλὰ καὶ αἰσχρὰ καὶ 


ἀγαθὰ καὶ κακά' 
περὶ τούτων διεφέροντο᾽ 
ETO. Ὀρϑῶς λέγεις. 


οὐ γὰρ ἄν που ἐστασίαξον ἀλλήλοιφ, εἰ μὴ 
ἦ γάρ; 


22. Οὐκοῦν ἅπερ καλὰ ἡγοῦνται ἕκαστοι καὶ ἀγαϑὰ καὶ 
δίκαια, ταῦτα καὶ φιλοῦσιν, τὰ δὲ ἐναντία τούτων μισοῦσιν; 


ΕΥ̓͂Θ. 
zn. 
ol δὲ ἄδικα" 


Πάνυ γε. 


πολεμοῦσιν ἀλλήλοις. 
ETO. Οὕτω. 
zn. 


Ταὔτ᾽ ἄρα, ὡς ἔοικεν, μισεῖται ὑπὸ 


Ταὐτὰ δέ γε, ὡς σὺ φής, ol μὲν δίκαια ἡγοῦνται, 
περὶ ἃ καὶ ἀμφισβητοῦντες στασιάξουσί τε καὶ 
ὧρα οὐχ οὕτω; 


τῶν ϑεῶν καὶ 


φιλεῖται, καὶ ϑεομισῆ τε καὶ ϑεοφιλῆ ταὔτ᾽ ἂν εἴη. 


ETO. "Eoıxev. 
ΣΩ. 
φρον, τούτῳ τῷ λόγῳ. 
ΕΥ̓Θ. Κινδυνεύει. 


Καὶ ὅσια ἄρα καὶ ἀνόσια τὰ αὐτὰ ἂν ein, ὦ Εὐϑύ- 


IX. 22. Οὐκ ἄρα ὃ ἠρόμην ἀπεχρίνω, ὦ ϑαυμάσιε. οὐ 


\ - / " ’ ει [4 ’ \ 1 ΄’ 3 
γὰρ τοῦτό γε ἠρώτων, ὃ τυγχάνει ταὐτὸν ὃν ὅσιόν τε καὶ ἀνό- 
ει \ 35 El 
sıuov‘ ὃ δ᾽ ἂν ϑεοφιλὲς N), καὶ ϑεομισές ἐστιν, ὡς ἔοικεν. ὥστε, 
ὦ Εὐϑύφρον, ὃ σὺ νῦν ποιεῖς τὸν πατέρα κολάζων, οὐδὲν ϑαυ- 
μαστόν, εἰ τοῦτο δρῶν τῷ μὲν 41ιὴ προσφιλὲς ποιεῖς, τῷ δὲ 
4 \ n 3 4 n ς ΄ ΄ 
Κρόνῳ καὶ τῷ Οὐρανῷ ἐχϑρόν, καὶ τῷ μὲν ᾿Ηφαίστῳ φίλον, 


sich 9 C εἰ ὅτι μάλιστά με Εὐϑύ- 
φρων διδάξειεν --- τί μᾶλλον ἐγὼ 
μεμάϑηκα παρ᾽ Εὐϑύφρονος:; 

7. Οὐκοῦν ἅπερ. Die Meinungs- 
verschiedenheiten allein bewirken 
noch nicht Feindschaften. Erst da- 
durch kommt es dazu, dafs sich 
Liebe und Hals an das anknüpft, 
worüber man verschiedener Mei- 
nung ist. 

17. ἂν ein. Dieser Satz enthält 
eine Schlufsfolgerung aus dem Vor- 
hergehenden. Indem dieselbe durch 
den Optativ mit ἂν gegeben ist, 
soll sie nicht etwa als eine irgend- 
wie zweifelhafte hingestellt werden; 
denn mit Vorsicht gebrauchen die 
Griechen diese Ausdrucksweise auch 
da, wo man an der objektiven Ge- 


wilsheit des Satzes nicht im gering- 
sten zweifelt. Ebenso ist ‚aufzu- 
fassen 13 Ὁ ὑπηρετική τις ἄν, ὡς 
ἔοικεν, εἴη ϑεοῖς, 140 Ἐπιστήμη 
ἄρα αἰτήσεως καὶ δόσεως ϑεοῖς 
ὁσιότης ἂν εἴη, 14 Ε ’Eunogınn ἄρα 
τις ἂν εἴη. 

18. γε Definition, wie 9 D 
14D. 

19. Κινδυνεύει, “so scheint es’, 
eine bei Platon häufige Form der 
Bejahung. Vgl. zu 20. 


21. ταὐτὸν OvV. TA war ja fest- 


gestellt worden: οὐ ταὐτόν ἐστιν, 
ἀλλὰ τὸ ἐναντιώτατον τὸ ὅσιον τῷ 
ἀνοσίῳ. Vgl.5D. 
22. ὥστε, daher. Ebenso 9 C. 
Vgl. zu 4 C. 
25. καὶ τῷ μὲν Ἡφαίστῳ φίλον. 


ETOTDPEN. 99 


τῇ δὲ Hoa ἐχϑρόν" καὶ εἴ τις ἄλλος τῶν ϑεῶν ἕτερος ἑτέρῳ 
διαφέρεται περὶ αὐτοῦ, καὶ ἐκείνοις κατὰ τὰ αὐτά. 

ETO®. ᾿4λλ᾽ οἶμαι, ὦ Σώκρατες, περί γε τούτου τῶν ϑεῶν 
οὐδένα ἕτερον ἑτέρῳ διαφέρεσθαι, ὡς οὐ δεῖ δίκην διδόναι 


ὅ ἐκεῖνον, ὃς ἂν ἀδίκως τινὰ ἀποκτείνῃ. 


22. Τί δέ, ἀνθρώπων, ὦ Ηὐϑύφρον, ἤδη τινὸς ἤκουσας 
ἀμφισβητοῦντος, ὡς τὸν ἀδίκως ἀποκτείναντα ἢ ἄλλο ἀδίκως 
ποιοῦντα ὁτιοῦν οὐ δεῖ δώτην διδόναι; 

ETO. Οὐδὲν μὲν οὖν παύονται ταῦτα ἀμφισβητοῦντες 


10 καὶ ἄλλοϑιε καὶ ἐν τοῖς δικαστηρίοις. ἀδικοῦντες γὰρ πάμπολλα 


1 


2 


5 


o 


πάντα ποιοῦσι καὶ λέγουσι φεύγοντες τὴν Ölanv. 

22. Ἦ καὶ ὁμολογοῦσιν, ὦ Εὐθύφρον, ἀδικεῖν, καὶ Öuo- 
λογοῦντες ὕμως οὐ δεῖν φασι σφᾶς διδόναι δίκην ; 

ETO. Οὐδαμῶς τοῦτό γε. 

232. Οὐκ ἄρα πᾶν γε ποιοῦσι καὶ λέγουσι. τοῦτο γάρ, 
οἶμαι, οὐ τολμῶσι λέγειν οὐδ᾽ ἀμφισβητεῖν, ὡς οὐχί, εἴπερ ἀδι- 
κοῦσί γε, δοτέον δίκην" ἀλλ᾽, οἶμαι, οὔ φασιν ἀδικεῖν. ἦ γάρ; 


ΕΥ̓͂Θ. ᾿4ληϑῆ λέγεις. 


22. Οὐκ ἄρα ἐκεῖνό γε ἀμφισβητοῦσιν, ὡς οὐ τὸν ddı- 
κοῦντα δεῖ διδόναι δίκην" ἀλλ᾽ ἐκεῖνο ἴσως ἀμφισβητοῦσι, τὸ 
τίς ἐστιν ὁ ἀδικῶν καὶ τί δρῶν καὶ πότε. 


ET®. ᾿4ληϑῆ λέγεις. 


2ER. Οὐκοῦν αὐτά γε ταῦτα καὶ ol ϑεοὶ πεπόνϑασιν, εἴπερ 
στασιάζουσι περὶ τῶν δικαίων καὶ ἀδίκων, ὡς ὃ σὸς λόγος, καὶ 


Ein feindseliges Verhältnis, ähnlich 
dem 6 A erwähnten, welches zwi- 
schen Zeus, Kronos und Uranos 
stattfand, wird auch zwischen He- 
phästos und seiner Mutter Here 
nach einem schon Il. XVII 394— 
405 erwähnten Mythos angenom- 
men. Here verstiels ihren Sohn, 
weil er Jahm war, aus dem Himmel, 
Hephästos rächte sich an ihr dafür, 
indem er sie eine Zeit lang fesselte. 

3. ”AAA” οἶμαι. Der Umstand, dafs 
Sokrates das Vorhaben des Euthy- 
phron, seinen eigenen Vater anzu- 
klagen, eben als Beispiel benutzt 
und von demselben behauptet hatte, 
einige Götter hielten es vielleicht 
für fromm, andere für unfromm, 
veranlafst den Euthyphron noch 
einmal auf seinen Fall zurückzu- 
kommen und ihn so darzustellen, 


dals er glaubt der Zustimmung aller 
Götter gewils sein zu können. 

4. ὡς οὐ steht ebenso nach δια- 
φέρεσθαι, wie gleich darauf nach 
ἀμφισβητεῖν. Vgl. zu9D. 

5. ἐκεῖνος, ὃς ἄν, jener, er 
mag sein, wer er will, wel- 
cher. Euthyphron verallgemeinert 
den von ihm angenommenen Fall. 
Ebenso 9AD. 

9. μὲν οὖν, immo vero. 

11. φεύγοντες τὴν δίκην. Da φεύ- 
ysıv auch heilst: zu entfliehen 
suchen, entkommen wollen, 
so erklärt es sich leicht, dafs das 
Part. Präs. die Absicht bezeichnet. 


15. zav, kollektiv genommen. 
Gewöhnlich heilst es πάντα ποιεῖν. 


21. τὸ τίς. Der Fragesatz ist sub- 
stantiviert. 


— 


B δείξασϑαι, ὡς παντὸς μᾶλλον πάντες ϑεοὶ ἡγοῦνται ὀρϑῶς ἔχειν 


30 NAAT2NOE 


ol μέν φασιν ἀλλήλους ἀδικεῖν, ol δὲ οὔ φασιν; ἐπεὶ ἐκεῖνό ye 


: δήπου, ὦ ϑαυμάσιε, οὐδεὶς οὔτε ϑεῶν οὔτε ἀνθρώπων τολμᾷ 


λέγειν, ὡς οὐ τῷ γε ἀδικοῦντι δοτέον δέκην. 

ET®. Ναί, τοῦτο μὲν ἀληϑὲς λέγεις, ὦ Σώκρατες, τὸ 
κεφάλαιον. 5 

22. AAN ἕκαστόν γε, οἶμαι, ὦ Εὐθϑύφρον, τῶν πραχϑέν- 
ϑρῶώποι καὶ ϑεοί, 
εἴπερ ἀμφισβητοῦσιν ϑεοί' πράξεώς τινὸς πέρι διαφερόμενοι ol 
μὲν δικαίως φασὶν αὐτὴν πεπρᾶχϑαι, ol δὲ ἀδίκως" ἄρ᾽ οὐχ 
οὕτω; 10 

ET. Πάνυ γε. 

X. 22. Ἴϑι νυν, ὦ φίλε Εὐθϑύφρον, δίδαξον καὶ ἐμέ, ἵνα 
σοφώτερος γένωμαι, τί δοι τεκμήριόν ἐστιν, ὡς πάντες ϑεοὶ 
ἡγοῦνται ἐκεῖνον ἀδίκως τεϑνάναι, ὃς ἂν ϑητεύων ἀνδροφόνος 
γενόμενος, ξυνδεϑεὶς ὑπὸ τοῦ δεσπότου τοῦ ἀποϑανόντος, 15 
φϑάσῃ τελευτήσας διὰ τὰ δεσμά, πρὶν τὸν ξυνδήσαντα παρὰ 
τῶν ἐξηγητῶν περὶ αὐτοῦ πυϑέσϑαι, τί χρὴ ποιεῖν, καὶ ὑπὲρ 
τοῦ τοιούτου δὴ ὀρϑῶς ἔχει ἐπεξιέναι καὶ ἐπισκήπτεσϑαι φόνου 
τὸν υἱὸν τῷ πατρί' ἴϑι, περὶ τούτων πειρῶ τί μοι σαφὲς ἐν- 


τῶν ἀμφισβητοῦσιν ol ἀμφισβητοῦντες, καὶ ἄν 


15% 


0 
ταύτην τὴν πρᾶξιν" κἄν μοι ἱκανῶς ἐνδείξῃ, ἐγκωμιάξων δὲ 


ἐπὶ σοφίᾳ οὐδέποτε παύσομαι. 


ΕΥ̓Θ. ᾽4λλ᾽ ἴσως οὐκ ὀλίγον ἔργον ἐστίν, ὦ Σώκρατες" ἐπεὶ 
πάνυ γε σαφῶς ἔχοιμι ἂν ἐπιδεῖξαί σοι: 


4, ἀλλήλους ἀδικεῖν. „Brachylogie. 
Aus ἀδικεῖν ist zu ἀλλήλους das 
Participium ἀδικοῦντες ZU ergän- 
zen: καὶ ἀλλήλους ἀδικοῦντες οἵ 
μέν φασιν ἀδικεῖν. 

8. πράξεώς τινος πέρι. Asyn- 
deton. Dieser Satz enthält eine Er- 
klärung des vorhergehenden. 

13. τί σοι τεκμήριόν ἐστιν. So- 
krates fragt nach dem beweisenden 
Indicium (τεκμήριον), an dem man 
erkenne, warum die Handlungsweise 
des Euthyphron den Beifall aller 
Götter habe. Euthyphron soll also 
das Wesen des ὅσιον an sich be- 
stimmen, so dafs sich daraus der 
Beifall der Götter als eine Kon- 
sequenz ergiebt, nicht aber aus dem 
behaupteten Beifall der Götter ein 
Urteil über die Sittlichkeit seiner 
Handlungsweise herleiten. 


16. τὰ δεσμά findet sich bei Pla- 
ton nur hier und ist überhaupt in 
der attischen Prosa selten. 


19. 
4 E. 


23. οὐκ ὀλίγον ἔργον ἐστίν. Vgl. 
14 Β πλείονος ἔργου ἐστὶν ἀκριβῶς 
πάντα ταῦτα ὡς ἔχει μαϑεῖν. Eu- 
thyphron kann offenbar auf ver- 
standesmälsige Weise nicht dar- 
thun, dafs seine Handlungsweise 
allen Göttern wohlgefällig ist. 
Dieses Bekenntnis will er, eitel, 
wie er ist, durch die wohlfeile Aus- 
rede umgehen, ihm selbst in seiner 
tiefen Weisheit (4 B) sei die Sache 
schon klar, er könne sie nur an- 
deren nicht klar machen. Infolge- 
dessen spottet Sokrates seiner mehr- 
fach (12 A 13 E 15 D) und wirft 


τὸν υἱὸν τῷ πατρί. Vgl. zu 


ETOTPPEN. 91 


2392. Μανϑάνω" ὅτι σοι δοκῶ τῶν δικαστῶν δυσμαϑέστε- 
008 εἷναι" ἐπεὶ ἐκείνοις γε ἐνδείξει δῆλον ὅτι, ὡς ἄδικά τέ ἐστιν 
καὶ οἱ ϑεοὶ ἅπαντες τὰ τοιαῦτα μισοῦσιν. 

ET®. Πάνυ γε σαφῶς, ὦ Σώκρατες, ἐάνπερ ἀκούωσί γέ 


5 μου λέγοντος. 


ΧΙ, 29. ᾽4λλ᾽ ἀκούσονται, ἐάνπερ εὖ δοκῇς λέγειν. τόδε 
δέ σου ἐνενόησα ἅμα λέγοντος, καὶ πρὸς ἐμαυτὸν σκοπῶ" εἰ 
ὅτι μάλιστά us Εὐθύφρων διδάξειεν, ὡς οἱ ϑεοὶ ἅπαντες τὸν 
τοιοῦτον ϑάνατον ἡγοῦνται ἄδικον εἶναι, τί μᾶλλον ἐγὼ μεμά- 


10 ϑηκα παρ᾽ Εὐθϑύφρονος, τί ποτ᾽ ἐστὶν τὸ ὅσιόν τε καὶ τὸ ἀνόσιον: 


μ᾿ 
a 


ϑεομισὲς μὲν γὰρ τοῦτο τὸ ἔργον, ὡς ἔοικεν, εἴη ἄν" ἀλλὰ γὰρ 
οὐ τούτῳ ἐφάνη ἄρτι ὡρισμένα τὸ ὅσιον καὶ μή" [τὸ γὰρ ϑεο- 
μισὲς ὃν καὶ ϑεοφιλὲς ἐφάνη" ὥστε τούτου μὲν ἀφίημί σε, ὦ 
Εὐϑύφρον, καὶ εἰ βούλει, πάντες αὐτὸ ἡγείσϑων ϑεοὶ ἄδικον 
καὶ πάντες μισούντων. ἀλλ᾽ ἄρα τοῦτο νῦν ἐπανορϑώμεϑα ἐν 
τῷ λόγῳ, ὡς ὃ μὲν ἂν πάντες οἵ ϑεοὶ μισῶσιν, ἀνόσιόν ἐστιν, 
ὃ δ᾽ ἂν φιλῶσιν. ὅσιον. ὃ δ᾽ ἂν οἵ μὲν φιλῶσιν, οἱ δὲ μι- 
wow, οὐδέτερα ἢ ἀμφότερα; do οὕτω βούλει ἡμῖν ὡρίσϑαι 


νῦν περὶ τοῦ ὁσίου καὶ τοῦ ἀνοσίου; 


ihm Mangel an Geneigtheit vor 
ihn zu belehren (14 B 15 E). 

ἐπεί steht hier koncessiv. 

1. Mavdavo' ὅτι. Vgl. sB. 

2. δῆλον ὅτι, wie ein Adverb ge- 
braucht. 7 A ἀλλὰ σὺ δῆλον ὅτι 
ἐπεκδιδάξεις. 

4. ἐάνπερ ἀκούωσι. Euthyphron 
fürchtet wohl durch Gelächter un- 
terbrochen zu werden. Vgl.3C. 

6. εὖ des Nachdruckes wegen von 
seinem Verb getrennt. Vgl. zu 6 B. 

7. εἰ ὅτι μάλιστα, wie εἰ τὰ μά- 
λιστα, wenn auch noch so sehr. 
Wegen der verschiedenen Modi vgl. 
zu. 7D. 

12. τούτῳ auf τοῦτο τὸ ἔργον zu 
beziehen, nicht auf ϑεομισές. 

ἄρτι: ὁ Dsq. Euthyphron ist wie- 
der in denselben Fehler verfallen, 
an dem sein erster Erklärungsver- 
such litt. Er würde, wenn er Recht 
hätte, nur von einer bestimmten 
Handlungsweise gezeigt haben, dafs 
alle Götter sie hassen. 

τὸ ὅσιον καὶ μή. Ebenso 15 E 
τό te ὅσιον καὶ un. Dem mit dem 


Artikel verbundenen Worte ist sein 
Gegenteil mit un ohne den Artikel 
angefügt. Doch findet sich auch 12 E 
τά τὲ εὐσεβῆ καὶ ὅσια καὶ τὰ μή. 

τὸ γὰρ ϑεομισὲς --- ἐφάνη. Ob- 
wohl dieser Satz in allen Hand- 
schriften steht, so kann er doch 
nicht von Platon herrühren. Denn 
in demselben bezeichnet ϑεομισὲς 
das, was einige Götter hassen (8 A), 
während Δϑεομισὲς in dem vorher- 
gehenden Satze ϑεομισὲς μὲν γὰρ 
τοῦτο τὸ ἔργον das bezeichnet, was 
alle Götter hassen. Das allen 
Göttern Mifsfällige aber ist ganz 
gewils unfromm und nur unfromm, 
wie andrerseits das allen Göttern 
Wohlgefällige nur fromm sein kann. 
Damit ist aber noch nicht gesagt, 
dals der Begriff “fromm’ durch den 
Begriff “allen Göttern wohlgefällig’ 
definiert sei. 

14. ηγείσϑων -- μισούντων. Der 
Imperativ steht hier einräumend. 

15. ἐπανορϑοῦσϑαι hier: etwas 
berichtigen und sagen. Vgl. 
zu SB 


18. οὐδέτερα. Vgl. zu4B. 


D 


B 


32 HAATS2NOL 


ET®. Ti γὰρ κωλύει, ὦ Σώκρατες; 
22. Οὐδὲν ἐμέ γε, ὦ Εὐϑθϑύφρον, ἀλλὰ σὺ δὴ τὸ σὸν 


δκύόπει, 
᾿ ᾿ 
ὑπέσχου. 


εἰ τοῦτο ὑποϑέμενος οὕτω ῥᾷστά μὲ διδάξεις ὃ 


ETO. "AIR ἔγωγε φαίην ἂν τοῦτο εἷναι τὸ ὕσιον, ὃ ἂν δ 
πάντες οὗ ϑεοὶ φιλῶσιν, καὶ τὸ ἐναντίον, ὃ ἂν πάντες ol ϑεοὶ 


μισῶσιν, ἀνόσιον. 


22. Οὐκοῦν ἐπισκοπῶμεν αὖ τοῦτο, ὦ Εὐϑύφρον, εἰ κα- 
λῶς λέγεται, ἢ ἐῶμεν καὶ οὕτω ἡμῶν re αὐτῶν ἀποδεχώμεϑα 
καὶ τῶν ἄλλων, ἐὰν μόνον φῇ τίς τι ἔχειν οὕτω, ξυγχωροῦν- τὸ 
τες ἔχειν; ἢ σκεπτέον, τί λέγει ὁ λέγων; 

ETO. Σκεπτέον" οἶμαι μέντοι ἔγωγε τοῦτο νυνὶ καλῶς 


λέγεσϑαι. 


ΧΙ. 22. ὙΤάχ᾽, ὠγαϑέ, βέλτιον εἰσόμεϑα. ἐννόησον γὰρ 
τὸ τοιόνδε᾽ ἄρα τὸ ὅσιον, ὅτι ὅσιόν ἐστιν, φιλεῖται ὑπὸ τῶν 15 
ϑεῶν, ἢ ὅτι φιλεῖται, ὅσιόν ἐστιν; 

ETO. Οὐκ old’ ὅτι λέγεις, ὦ Σώκρατες. 

ΣΩ. "A ἐγὼ πειράσομαι σαφέστερον φράσαι. λέγομέν 
τι φερόμενον καὶ φέρον, καὶ ἀγόμενον καὶ ἄγον, καὶ δρώμενον 
καὶ ὁρῶν" καὶ πάντα τὰ τοιαῦτα μανϑάνεις ὅτι ἕτερα ἀλλήλων 50 


ἐστὶ καὶ ἡ ἕτερα; 


ΕΥ̓Θ. ”Eyoy£ μοι δοκῶ μανϑάνειν. 
2ER. Οὐκοῦν καὶ φιλούμενόν τί ἐστιν καὶ τούτου ἕτερον 


τὸ φιλοῦν; 
ETO. Πῶς γὰρ οὔ; 


ΣΩ. Atys δή μοι, πότερον τὸ φερόμενον, διότι φέρεται, 


3. . 


φερόμενόν ἐστιν. ἢ δι 


ἄλλο τι; 


ETO. Οὔκ, ἀλλὰ διὰ τοῦτο. 
ΣΩ. Καὶ τὸ ἀγόμενον δή. διότι ἄγεται, καὶ τὸ δρώμε- 


νον. διότι ὁρᾶται; 
ET®. Πάνυ γε. 


2. τὸ σόν, deine Aufgabe. 

3. οὕτω urgiert die Bedeutung 
des vorhergehenden Particips. 

5. τὸ ὅσιον. Vgl. zu5D. 

9. οὕτω, sic temere. 

14. Τάχα in der Bedeutung bald, 
sogleich ist bei den attischen Pro- 
saikern hauptsächlich in der Ver- 
bindung mit εἰσόμεϑα üblich. 7 C 
war ταχὺ als Adverb gebraucht. 


15. ρα τὸ ὅσιον. Im ersten Falle 
wäre das Gottgeliebte eine Eigen- 
schaft der Frömmigkeit, im zweiten 
würde es das Wesen derselben aus- 
machen. — Die nun folgende Er- 
örterung knüpft an die beiden Prä- 
dikate φιλεῖται und ὅσιόν ἐστιν an. 
Es wird zunächst gezeigt, welcher 
Unterschied zwischen verbalen und 
adjektivischen Prädikaten ist. 


25 


30 


10 


1 


5 


σι 


ΕΥ̓ΘΎΦΡΩΝ. 93 


ER. Οὐκ ἄρα διότι ὁρώμενόν γέ ἐστιν, διὰ τοῦτο ὁρᾶται, 
ἀλλὰ τὸ ἐναντίον, διότι δρᾶται, διὰ τοῦτο ὁρώμενον" οὐδὲ διότι 
ἀγόμενόν ἐστιν, διὰ τοῦτο ἄγεται, ἀλλὰ διότι ἄγεται, διὰ τοῦτο 
ἀγόμενον" οὐδὲ διότι φερόμενον, φέρεται, ἀλλὰ διότι φέρεται, 
φερόμενον. ρα κατάδηλον, ὦ ὐϑύφρον, ὃ βούλομαι λέγειν; 
βούλομαι δὲ τόδε, ὅτι, εἴ τι γίγνεται ἤ τι πάσχει, οὐχ ὅτι 
γιγνόμενόν ἐστι. γίγνεται, ἀλλ᾽ ὅτι γίγνεται, γιγνόμενόν ἐστιν᾿ 


οὐδ᾽ ὅτι 
ke) 5 Er “ 
ἢ οὐ ξυγχωρεῖς οὕτω; 


ETO. Ἔγωγε. 


πάσχον ἐστί, πάσχει, ἀλλ᾽ ὅτι πάσχει, πάσχον ἐστίν. 


22. Οὐκοῦν καὶ τὸ φιλούμενον ἢ γιγνόμενόν τί ἐστιν ἢ 


πάσχον τι ὑπό του; 
ET®. Πάνυ γε. 


22. Καὶ τοῦτο ἄρα οὕτως ἔχει, ὥσπερ τὰ πρότερα οὐχ 
ὅτι φιλούμενόν ἐστιν, φιλεῖται ὑπὸ ὧν φιλεῖται, ἀλλ᾽ ὅτι φι- 


Asitaı, φιλούμενον; 
ETO®. ᾿Ανάγκη. 


ER. Ti δὴ οὖν λέγομεν περὶ τοῦ ὁσίου. ὦ Εὐϑύφρον; 
ἄλλο τι φιλεῖται ὑπὸ ϑεῶν πάντων. ὡς 6 σὸς λόγος: 


ΕΥ̓Θ. Ναί. 


22. Aoa διὰ τοῦτο, ὅτι 


ὅσιόν ἐστιν, ἢ δι’ ἄλλο τι; 


ET®. Οὔκ, ἀλλὰ διὰ τοῦτο. 


1. Οὐκ ἄρα. Platon unterschei- 
det hier zwischen Prädikaten, die 
durch Participien oder Adjektiva, 
und solchen, die durch das Verbum 
finitum ausgedrückt sind. Diese 
bezeichnen eine Handlung oder ein 
Leiden, jene den aus dieser Hand- 
lung oder diesem Leiden hervorge- 
henden Zustand. Aus dem Verbum 
finitum wächst das Participium 
und das ihm verwandte Adjektivum 
hervor. Aus dem, was die Dinge 
faktisch leiden oder thun, ergeben 
sich die Zustände, in denen sie sich 
befinden, ergeben sich ihre Eigen- 
schaften. 

διότι ὁρώμενόν γέ ἐστιν. γέ, an 
den Hauptbegriff in dem in Rede 
stehenden Verhältnis angehängt, 
verschärft die Rückbeziehung auf 
das Vorhergehende. Diese Verschär- 
fung ist 10 Ὁ (AM μὲν δὴ διότι 
γε φιλεῖται) und 12 B "aa ἵνα γε 


Platons ausgew. Dialoge. III. 2. 


αἰδώς) zu den Verhältnisbezeich- 
nungen gesetzt. 

14. Καὶ τοῦτο ἄρα. Platon kehrt 
zum Ausgangspunkte dieser Unter- 
suchung zurück, zu φιλεῖται und 
ὅσιον. Aus dem φιλεῖται geht kon- 
sequenterweise einzig das φιλού- 
wevov, aber nimmermehr das ὅσιον 
hervor. ἣ 

15. ὑπὸ ὧν. Platon hat sich des 
Hiatus nicht enthalten. Cie. orat. 
44 151. 

19. ἄλλο τι ist zur blolsen Frage- 
partikel geworden in der Bedeutung 
von nonne. Wie es zu erklären ist, 
ersieht man aus 15 C. 

ὑπὸ ϑεῶν πάντων. Ebenso 11 Β 
ὑπὸ πάντων ϑεῶν. Wie bei ϑεοί, 
wo es in generischer Bedeutung 
steht, der Artikel fehlen kann ($E 
καὶ ἄνϑρωποι καὶ ϑεοί, 10 DE 
ὑπὸ ϑεῶν), so kann er auch fehlen, 
wenn πάντες dazu tritt. 


3 


Ü 


D 


11 


uw 'ız 


34 HAATSNOLE 


22. “ιότι ἄρα ὕσιόν ἐστιν, φιλεῖται, ἀλλ᾽ οὐχ ὅτι φι- 
λεῖται, διὰ τοῦτο ὕσιόν ἐστιν; 

ΕἼΘ. "Eoınev. 

22. ᾿Αλλὰ μὲν δὴ διότι γε φιλεῖται ὑπὸ ϑεῶν, φιλούμε- 
νόν ἐστι καὶ ϑεοφιλὲς τὸ ϑεοφιλές. 

ΕἼΘ. Πῶς γὰρ οὔ; 

22. Οὐκ ἄρα τὸ ϑεοφιλὲς ὕσιόν ἐστιν, ὦ ὐϑύφρον, οὐδὲ 
τὸ ὕσιον ϑεοφιλές, ὡς σὺ λέγεις, ἀλλ᾽ ἕτερον τοῦτο τούτου. 

ΕΥ̓Θ. Πῶς δή, ὦ Σώκρατες; 

202. Ὅτι ὁμολογοῦμεν τὸ μὲν ὕσιον διὰ τοῦτο φιλεῖσθαι, 
ὅτι ὕσιόν ἐστιν, ἀλλ᾽ οὐ διότι φιλεῖται, ὕσιον εἷναι" ἦ γάρ; 

ΕΥ̓Θ. Ναί. 

XII. 22. To δέ γε ϑεοφιλὲς ὅτι φιλεῖται ὑπὸ ϑεῶν, 
αὐτῷ τούτῳ τῷ φιλεῖσϑαι ϑεοφιλὲς εἶναι, ἀλλ᾽ οὐχ ὅτι ϑεο- 
φιλές, διὰ τοῦτο φιλεῖσϑαι. 

ETO. ᾿4ληϑῆ λέγεις. 

ER. ᾽4λλ᾽ εἴ γε ταὐτὸν ἦν, ὦ φίλε Εὐϑύφρον, τὸ ϑεοφιλὲς 
καὶ τὸ ὅσιον, εἰ μὲν διὰ τὸ ὕσιον εἶναι ἐφιλεῖτο τὸ ὅσιον, καὶ 
διὰ τὸ ϑεοφιλὲς εἶναι ἐφιλεῖτο ἂν τὸ ϑεοφιλές, εἰ δὲ διὰ τὸ 
φιλεῖσϑαι ὑπὸ ϑεῶν τὸ ϑεοφιλὲς ϑεοφιλὲς ἦν, καὶ τὸ ὅσιον ἂν 
διὰ τὸ φιλεῖσθαι ὕσιον ἦν νῦν δὲ ὁρᾷς ὅτι ἐναντίως ἔχετον, 
ὡς παντάπασιν ἑτέρω ὕντε ἀλλήλων. τὸ μὲν γάρ, ὅτι φιλεῖται, 
ἐστὶν οἷον φιλεῖσϑαι" τὸ δ᾽ ὅτι ἐστὶν οἷον φιλεῖσϑαι, διὰ τοῦτο 
φιλεῖται. καὶ κινδυνεύεις, ὦ Εὐθϑύφρον, ἐρωτώμενος τὸ ὅσιον, 
ὅτι ποτ᾽ ἐστίν, τὴν μὲν οὐσίαν μοι αὐτοῦ οὐ βούλεσϑαι δηλῶ- 


5. τὸ ϑεοφιλὲς steht nicht in 
den Handschriften, ist aber mit 
Recht von Bast ergänzt worden. 
Die Einführung dieses Begriffes ist 
hier notwendig, weil sonst Euthy- 
phron nirgends zugegeben hätte, 
was Sokrates gleich darauf als von 
ihm zugegeben bezeichnet τὸ δέ γε 
ϑεοφιλὲς ὅτι φιλεῖται ὑπὸ ϑεῶν, 
αὐτῷ τούτῳ τῷ φιλεῖσϑαι θεοφιλὲς 
εἶναι. Es wird an unserer Stelle 
das über das Verhältnis von gı- 
λεῖται und φιλούμενον Dargelegte 
rekapituliert und auf das ϑεοφιλὲς 
angewendet. , 

17. AM” εἴ γε. Die Apodosis ist 
zweigliedrig: ei μὲν --- εἰ δέ. Was 
ergiebt sich, wenn man τὸ ϑεοφιλὲς 
und τὸ ὅσιον identifiziert? Beide 


mülsten dann offenbar für einander 
gesetzt werden können. Wie man 
mit Recht behauptet τὸ ὅσιον φι- 
λεῖται διὰ τὸ ὅσιον εἶναι (10 Ὁ), 
so mülste man auch sagen können 
τὸ ϑεοφιλὲς φιλεῖται διὰ τὸ ϑεο- 
φιλὲς εἶναι, während doch eben 
erst ‚gezeigt war: τὸ ϑεοφιλὲς διὰ 
τὸ ὑπὸ ϑεῶν φιλεῖσϑαι ϑεοφιλὲς 
εἶναι. Wie aber dieser Satz wahr 
ist, ‚ebenso mülste der wahr sein 
τὸ ὅσιον διὰ τὸ φιλεῖσϑαι ὅσιόν 
ἐστιν, während vielmehr bewiesen 
war τὸ ὅσιον διὰ τὸ ὅσιον εἶναι 
φιλεῖσθαι. 

28. ἐστὶν οἷον mit dem Infinitiv 
Βοιίβῦ: ist von solcher Art, hat 
solche ‚Eigenschaften, dals. 

25. οὐσία bezeichnet das eigent- 


-_ 


0 


15 


τῷ 


0 


25 


ὌΠ. ἂψ - 


10 


15 α ὑποϑέσεις εἰσίν" 


2 


5 περὶ τούτου διοισόμεϑα" 


oO 


ETOTPPRN. 


35 


σαι, πάϑος δέ τι περὶ αὐτοῦ λέγειν, ὕτι πέπονθε τοῦτο τὸ ὕσιον, 


φιλεῖσϑαι ὑπὸ πάντων ϑεῶν" 


ὅτε δὲ ὄν, οὔπω εἶπες. 


εἰ οὖν 


σοι φίλον, μή μὲ ἀποχρύψῃ. ἀλλὰ πάλιν εἰπὲ ἐξ ἀρχῆς, τί ποτε 


ὃν τὸ ὕσιον εἶτε φιλεῖται ὑπὸ ϑεῶν εἴτε ὁτιδὴ πάσχει" 
ἀλλ᾽ εἰπὲ προϑύμως, τί ἐστιν τό τε 


ὕσιον καὶ τὸ ἀνόσιον; 
ETO. “᾿4λλ᾽, ὦ 


οὐ γὰρ 


Σώκρατες, οὐκ ἔχω ἔγωγε ὕπως 001 εἴπω ὃ 


νοῶ. περιέρχεται γάρ πὼς ἡμῖν ἀεὶ ὃ ἂν προϑώμεϑα, καὶ οὐκ 
ἐθέλει μένειν, ὕπου ἂν ἱδρυσώμεϑα αὐτό. 


ΣΙ. 


Τοῦ ἡμετέρου προγόνου, ὦ Εὐθϑύφρον, ἔοικεν εἶναι 
“Ιαιδάλου τὰ ὑπὸ σοῦ λεγόμενα. 


καὶ εἰ μὲν αὐτὰ ἐγὼ ἔλεγον 


καὶ ἐτιϑέμην, ἴσως ἄν μὲ ἐπέσκωπτες, ὡς ἄρα καὶ ἐμοὶ κατὰ 
τὴν ἐκείνου ξυγγένειαν τὰ ἐν τοῖς λόγοις ἔργα ἀποδιδράσκει 
καὶ οὐκ ἐθέλει μένειν, Ömov ἄν τις αὐτὰ Dj‘ νῦν δὲ σαὶ γὰρ 


ἄλλου δή τινος δεῖ σκώμματος. 


οὐ γὰρ 


ἐθέλουσι σοὶ μένειν, ὡς καὶ αὐτῷ σοι δοκεῖ. 


ΕΥ̓Θ. Ἐμοὶ δὲ δοκεῖ σχεδόν τι τοῦ αὐτοῦ σκώμματος, ὦ 
Σώκρατες, δεῖσϑαι τὰ λεγόμενα" τὸ γὰρ περιιέναι τούτοις τοῦτο 


καὶ μὴ μένειν ἐν τῷ αὐτῷ οὐκ ἐγώ εἰμι ὃ ἐντιϑείς, ἀλλὰ VD 


μοι δοκεῖς ὃ Ζαίδαλος᾽ ἐπεὶ ἐμοῦ γε ἕνεκα ἔμενεν ἂν ταῦτα 


[di 
οὕτως. 


liche innerste Wesen, die Substanz 
einer Sache, «dos dagegen ist 
alles, was an einem Dinge haftet, 
ohne sein wahres Wesen auszu- 
machen, das „Accidentale. 

2. ὅτι δὲ ὅν, nämlich φιλεῖται. 

4. εἴτε ὁτιδὴ πάσχει. So gut von 
der Frömmigkeit ausgesagt wurde, 
dals sie gottgeliebt sei, konnte ihr 
auch irgend etwas anderes beige- 
legt werden. 

10. Τοῦ ἡμετέρου προγόνου. So- 
krates nennt im Scherz den Däda- 
los seinen Vorfahren, weil sein Vater 
Sophroniskos Bildhauer war und er 
wohl auch selbst die Bildhauerkunst 
getrieben hatte. Dädalos war der 
berühmteste Künstler der mythi- 
schen Zeit. Ganz besonders wird 
von ihm gerühmt, dafs er die Sta- 
tuen, die vor ihm mit geschlossenen 
Augen, an die Seiten gelegten Hän- 
den, bewegungslos gebildet wurden, 
mit geöffneten Augen, mit freien 


Armen, ausschreitend darstellte, 
weshalb man von ihm sagte, er 
habe wandelnde und beseelte Bild- 
säulen gefertigt. Meno 97 D sagt 
Sokrates im, ‚Scherz (τὰ Ζαιδάλου 
ἀγάλματα), ἐὰν μὲν μὴ δεδεμένα N; 
ἀποδιδράσκει καὶ δραπετεύει, ἐὰν 
δὲ δεδεμένα, παραμένει. 

12. ὡς ἄρα. ἄρα steht häufig, wo 
etwas als die Rede eines anderen 
angeführt wird. 

13. τὰ ἐν τοῖς λόγοις ἔργα, die 
Gebilde in Worten. 


14. νῦν δὲ ἐγὼ οὐκ ἔλεγον οὐδ᾽ 
ἐτιϑέμην, σαὶ γὰρ αἵ ὑποϑέσεις 
εἰσίν würde es vollständig heilsen. 
ψῦν δὲ — γάρ, nun aber — ja ähn- 
lich dem ἀλλὰ γάρ. Ebenso 14 C. 


18. τούτοις gehört zu ὁ ἐντιϑείς. 
Hyperbaton. Gleiche Worte stellte 
man gern neben einander. Vgl. zu 
14 A. 


20. ὁ Ζ“αίδαλος. Der Artikel beim 
8. ὃ 


36 


ΠΑΑΤΩΝΟΣ 


22. Κινδυνεύω ἄρα, ὦ ἑταῖρε, ἐκείνου τοῦ ἀνδρὸς δει- 
νότερος γεγονέναι τὴν τέχνην τοσούτῳ, ὕσῳ ὁ μὲν τὰ αὑτοῦ 
μόνα ἐποίει οὐ μένοντα, ἐγὼ δὲ πρὸς τοῖς ἐμαυτοῦ, ὡς ἔοικε, 


καὶ τὰ ἀλλότρια. 
τατον, 


μένειν 


καὶ δῆτα τοῦτό μοι τῆς τέχνης ἐστὶ κομψό- 
ὅτε ἄκων εἰμὶ σοφός. ἐβουλόμην γὰρ ἄν μοι τοὺς λόγους 5 
καὶ ἀκινήτως ἰδρῦσϑαι μᾶλλον ἢ πρὸς τῇ “]αιδάλου 
; σοφίᾳ τὰ Ταντάλου χρήματα γενέσϑαι. καὶ τούτων μὲν ἄδην᾽ 


ἐπειδὴ δέ μοι δοκεῖς σὺ τρυφᾶν, αὐτός σοι ξυμπροϑυμήσομαι 
[δεῖξαι], ὕπως ἄν us διδάξῃς περὶ τοῦ ὁσίου" καὶ μὴ προαπο- 


κάμῃς. 
τὸ ὕσιον. 
ET®. Euoıye. 


ἰδὲ γὰρ εἰ οὐκ ἀναγκαῖόν σοι δοκεῖ δίκαιον εἷναι πᾶν 


7 κ᾿ , “ ᾿" 
22. Ag οὖν καὶ πᾶν τὸ δίκαιον ὅσιον, ἢ τὸ μὲν ὅσιον 
πᾶν δίκαιον, τὸ δὲ δίκαιον οὐ πᾶν ὅσιον, ἀλλὰ τὸ μὲν αὐτοῦ 


ὕσιον, τὸ δέ τι καὶ ἄλλο; 


ETO. Οὐχ ἕπομαι, ὦ Σώκρατες, τοῖς λεγομένοις. 
22. Καὶ μὴν νεώτερός γέ μου εἶ οὐκ ἐλάττονι ἢ ὅσῳ 


σοφώτερος" 


ἀλλ᾽, ὃ λέγω, τρυφᾷς ὑπὸ πλούτου τῆς σοφίας. 


ἀλλ᾽, ὦ μακάριε, ξύντεινε σαυτόν᾽ καὶ γὰρ οὐδὲ χαλεπὸν κατα- 
νοῆσαι ὃ λέγω. λέγω γὰρ δὴ τὸ ἐναντίον ἢ ὃ ποιητὴς ἐποίησεν 


ὃ ποιήσας" 


Prädikat mit Rücksicht darauf, dafs 
Δαίδαλος eben erwähnt war. S. zu 
12 D. 

2. τοσούτῳ, ὅσῳ, insofern, als. 
ὅσῳ ohne entsprechenden Kompara- 
tiv ist zu der Bedeutung: als, da 
gelangt. 

4. τῆς τέχνης. Der Genetiv von 
τοῦτο abhängig bezeichnet, an wem 
sich etwas findet. 

6. πρὸς τῇ Δαιδάλου σοφίᾳ. 
Diese Anspielung an die im Al- 
tertum sprichwörtlich gewesenen 
Schätze des Phrygischen Königs 
Tantalos ist offenbar einer Parono- 
masie zu liebe durch die Erwäh- 
nung der Kunstfertigkeit des Dä- 
dalos verursacht. 

8. τρυφᾶν, sich weichlich 
zeigen, daher auch sich nicht 
anstrengen wollen,sichgehen 
lassen. 

αὐτός σοι ξυμπρ. Von nun an 
ist die Stellung des Sokrates zum 
Gespräch insofern eine von seiner 


früheren etwas verschiedene, als 
von ihm die neuen Anregungen zur 
Lösung der gestellten Aufgabe aus- 
gehen. 

ξυμπροϑυμήσομαι — ὅπως ἂν --- 
διδάξῃς, wie Gorg. 481 A μηχανη- 
τέον, ὅπως ἂν διαφύγῃ. 

10. εἰ οὔ in der indirekten Frage 
steht, wenn sich der Fragende die 
Sache als entschieden wahr denkt. 

δίκαιον. Es handelt sich hier um 
das Verhältnis der beiden Begriffe 
δίκαιον und ὅσιον. Welches ist der 
Gattungs-, welches der Artbegriff? 

16. ἕπομαι wird, wie das deutsche 
folgen, auch metaphorisch gleich 
verstehen gebraucht. Ebenso 140 
ἀκολουϑεῖν. 

17. οὐκ ἐλάττονι kommt dem 
Sinne nach dem τοσούτῳ gleich. 

20. ὁ ποιητής. Nach dem Scho- 
liasten zu unserer Stelle sind die 
Verse aus den Κυπρίοις, welche die 
der Ilias vorausliegenden Begeben- 
heiten erzählen und meist dem 


ETOTPPREN, 37 


Ζῆνα δὲ τόν ©’ ἔρξαντα, καὶ ὃς τάδε πάντ᾽ ἐφύτευσεν, 
οὐκ ἐϑέλεις εἰπεῖν" ἵνα γὰρ δέος, ἔνϑα καὶ αἰδώς. 


Ψ' [4 - 2 ad 
ἐγὼ οὖν τούτῳ διαφέρομαι τῷ ποιητῇ. — εἴπω σοι ὕπῃ; 


ΕΥ̓Θ. Πάνυ γε. 


ER. Οὐ δοκεῖ μοι εἷναι, ἵνα δέος, ἔνϑα καὶ αἰδώς" πολλοὶ 
γάρ μοι δοκοῦσι καὶ νόσους καὶ πενίας καὶ ἄλλα πολλὰ τοι- 
αὕτα δεδιότες δεδιέναι μέν, αἰδεῖσθαι δὲ μηδὲν ταῦτα, ἃ δε- 


δίασιν. οὐ καὶ σοὶ δοκεῖ 
ΕΥ̓͂Θ. Πάνυ γε. 


ER. ᾽4λλ᾽ ἵνα γε αἰδώς, ἔνϑα καὶ δέος εἶναι" ἐπεὶ ἔστιν 
ὅστις αἰδούμενός τι πρᾶγμα καὶ αἰσχυνόμενος οὐ πεφόβηταί 
τε καὶ δέδοικεν ἅμα δόξαν πονηρίας; 


ET®. 4έδοικε μὲν οὖν. 


ER. Οὐκ ἄρα ὀρϑῶς ἔχει λέγειν" ἵνα γὰρ δέος, ἔνϑα καὶ 


δέος. πανταχοῦ αἰδώς. 


ιὸ αἰδώς" ἀλλ᾽ ἵνα μὲν αἰδώς, ἔνϑα καὶ δέος. οὐ μέντοι ἵνα γε 
ἐπὶ πλέον γάρ, οἶμαι, δέος αἰδοῦς" μό- 


ρίον γὰρ αἰδὼς δέους, ὥσπερ ἀριϑμοῦ περιττόν, ὥστε οὐχ ἵνα- 
πὲρ ἀριϑμός, ἔνϑα καὶ περιττόν, ἵνα δὲ περιττόν, ἔνϑα καὶ 


ἀριϑμός. 
EYTO. Πάνυ γε. 


ἕπει γάρ που νῦν γε: 


22. Τὸ τοιοῦτον τοίνυν καὶ ἐκεῖ λέγων ἠρώτων, ἄρα ἵνα 
δίκαιον, ἔνϑα καὶ ὅσιον, ἢ ἵνα μὲν ὅσιον, ἔνϑα καὶ δίκαιον, 
ἵνα δὲ δίκαιον, οὐ πανταχοῦ ὅσιον᾽ μόριον γὰρ τοῦ δικαίου 


τὸ ὅσιον. 


οὕτω φῶμεν ἢ ἄλλως σοι δοκεῖ; 


ET®. Οὔκ, ἀλλ’ οὕτω. φαίνει γάρ μοι ὀρϑῶς λέγειν. 


ΧΙ͵Υ. 


Stasinos aus Kypros zugeschrieben 
werden. Auch Homer galt als Ver- 
fasser derselben. Dals Platon aber 
hier nicht an denselben denkt, er- 
giebt sich daraus, dals zu ὃ ποιη- 
τὴς beschränkend hinzugefügt ist 
ὃ ποιήσας: weshalb es dann auch 
heilst τούτῳ τῷ ποιητῇ. Platon 
läfst also den Dichter der Kyprien 
ungenannt. Der Scholiast zu Soph. 
Aj. 1074 schreibt dem Epicharmos 
die Sentenz zu ἔνϑα δέος, ἐνταῦϑα 
καὶ αἰδώς, die sich auch sonst viel- 
fach findet. 

11. πεφόβημαι, bin in Furcht, 
hat Präsensbedeutung, wie δέδοικα. 

14. Οὐκ ἄρα ὀρϑῶς ἔχει λέγειν. 


22. Ὅρα δὴ τὸ μετὰ τοῦτο. εἰ γὰρ μέρος τὸ ὅσιον 


Ähnlich Prot. 350 C ἔγωγε ἐρωτη- 
Δεὶς ὑπὸ σοῦ, εἰ οἵ ἀνδρεῖοι ϑαρ- 
ραλέον εἰσίν, ὡμολόγησα" εἰ δὲ καὶ 
οἵ ϑαρραλέοι ἀνδρεῖοι, οὐκ ἠρωτή- 
θην" εἰ γάρ μὲ τότ᾽ ἤρου, εἶπον 
ἄν, ὅτι οὐ πάντες. 

16. ἐπὶ πλέον, nämlich ἐστίν, er- 
streckt sich weiter, hateinen 
weiteren Umfang. 

μόριον, wie μέρος (12 D) bezeich- 
nen im logischen Sinne den Art- 
begriff gegenüber dem Gattungs- 
begriff. 

21. äxei: 11 E. 

26. τὸ μετὰ τοῦτο, das Wei- 
tere. Bisher war festgesetzt, dafs 
die Gerechtigkeit der nächst höhere 


B 


C 


D 


Ä ᾿ ν, ὴ Bi 


38 HAATRNOLR 


τοῦ δικαίου, δεῖ δὴ ἡμᾶς, ὡς ἔοικεν, ἐξευρεῖν τὸ ποῖον μέρος 
ἂν εἴη τοῦ δικαίου τὸ ὕσιον. εἰ μὲν οὖν σύ μὲ ἠρώτας τι τῶν 
νῦν δή, οἷον ποῖον μέρος ἐστὶν ἀριϑμοῦ τὸ ἄρτιον καὶ τίς ὧν 
τυγχάνει οὗτος ὁ ἀριϑμός, εἶπον ἄν, ὕτι ὃς ἂν μὴ σκαληνὸς 


18 


N, ἀλλ᾽ 
ET®. "Euoıye. 


ἰσοσκελής᾽ ἢ οὐ δοκεῖ σοι; 


22. Πειρῶ δὴ καὶ σὺ ἐμὲ οὕτω διδάξαι, τὸ ποῖον μέρος 
τοῦ δικαίου ὕσιόν ἐστιν, ἵνα καὶ Μελήτῳ λέγωμεν μηκέϑ᾽ ἡμᾶς 


ἀδικεῖν μηδ᾽ 


ἀσεβείας γράφεσθαι, ὡς ἱκανῶς ἤδη παρὰ σοῦ 


μεμαϑηκότας τά re εὐσεβῆ καὶ ὕσια καὶ τὰ μή. 

ET®. Τοῦτο τοίνυν ἔμοιγε δοκεῖ, ὦ Σώκρατες, τὸ μέρος 
τοῦ δικαίου εἶναι εὐσεβές τε καὶ ὕσιον, τὸ περὶ τὴν τῶν ϑεῶν 
ϑεραπείαν" τὸ δὲ περὶ τὴν τῶν ἀνθρώπων τὸ λοιπὸν εἶναι τοῦ 


δικαίου μέρος. 


XV. 22. Καὶ καλῶς γέ μοι, ὦ Εὐϑύφρον, φαίνει λέγειν" 


ἀλλὰ σμικροῦ τινὸς ἔτι ἐνδεής εἰμι. 


ξυνίημι ἥντινα ὀνομάξεις. 


Begriff von dem zu definierenden, 
von der Frömmigkeit, ist. Was ist 
nun zu thun? 

1. τὸ ποῖον μέρος, die wie be- 
schaffene Art. Der Artikel steht 
mit Rücksicht darauf, dafs die 
Frömmigkeit schon als ein Teil der 
Gerechtigkeit bezeichnet worden 


τὴν γὰρ ϑεραπείαν οὔπω 


’ , , a, 
οὐ γάρ mov λέγεις γε, οἱαίπερ καὶ 


im weiteren Sinne und bezeichnet 
das richtige, pflichtgemälse Ver- 
halten im allgemeinen, ist also mit 
ἀρετὴ fast identisch. Im engeren 
Sinne ist es das richtige Verhalten 
gegen unsere Mitmenschen und in 
diesem Sinne ist ihm die Frömmig- 
keit als das richtige Verhalten 


war. Gleich darauf ποῖον μέρος, gegen -die Götter beigeordnet. Auf 
eine wie beschaffene Art, diese Erklärung des Sokrateskonnte 
ohne Beziehung auf Vorhergegan- Euthyphron um so eher und un- 
genes. Vgl. zu 14 E. bedenklicher eingehen, als dem 


4. εἶπον ἄν. Nach dem Imper- 
fektum eines Vordersatzes in der 
Bedeutung des lateinischen Con- 
junctivus Imperfecti findet sich mit 
Bezug auf die Gegenwart manchmal 
auch der Aorist. 

σκαληνός. Zur Verdeutlichung 
und Erklärung arithmetischer Ver- 
hältnisse bedienten sich die Grie- 
chen vielfach geometrischer Figu- 
ren. So stellten sie die gerade 
Zahl durch ein gleichschenkliges, 
die ungerade durch ein ungleich- 
seitiges Dreieck dar, indem sie da- 
bei die Grundlinie nicht mit berück- 
sichtigten. 

8. Μελήτῳ. Vgl. 5A fg. 

10. καὶ τὰ μή. Vgl. zu9C. 

12. τὸ δέκαιον steht hier zunächst 


griechischen Sprachgebrauche die 
Verbindung _ yon δίκαιον καὶ ὅσιον, 
νόμιμον καὶ ὅσιον ganz geläufig war. 
Cic. de nat. deor. 141 116 Est enim 
pietas justitia adversum deos. Vgl. 
Einleitung ὃ. 10. 

13. ϑεραπείαν. Nach Diog. Laert. 
VII 119 lehren die Stoiker εἶναι 
τὴν εὐσέβειαν ἐπιστήμην ϑεῶν ϑε- 
ραπείας. 

17. οἷαίπερ καὶ --- τοιαύτην καί. 
In zwei derartigen zur Vergleichung 
dienenden Sätzen setzen die Grie- 
chen καὶ gewöhnlich nicht blols im 
demonstrativen, sondern auch im 
relativen Satze. Vgl. 6 Be Wenn 
es im ‚Vorhergehenden immer hiels 
ἵνα δέος, ἔνϑα καὶ αἰδώς, so hat 
Platon im Relativsatz das καὶ wohl 


5 


ΤῸ 


15 


20 


25 


ΕΥ̓ΘΎΦΡΩΝ, 30 


al περὶ τὰ ἄλλα ϑεραπεῖαί εἰσιν, τοιαύτην καὶ περὶ ϑεούς. λέ- 
γομὲν γάρ mov --- οἷον φαμέν, ἵππους οὐ πᾶς ἐπίσταται ϑερα- 
πεύειν, ἀλλὰ ὃ ἱππικός" ἦ γάρ; 


ET®. Πάνυ γε. 


22. Ἢ γάρ που ἱππικὴ ἵππων ϑεραπεία; 


ET®. Net. 


ER. Οὐδέ γε κύνας πᾶς ἐπίσταται ϑεραπεύειν, ἀλλὰ ὃ 


κυνηγετικός; 
ErT®. Οὕτω. 


ER. Ἢ γάρ που κυνηγετικὴ κυνῶν ϑεραπεία; 


ET®. Νναί. 


22. ἪἫ δὲ βοηλατικὴ βοῶν; 


ETO. Πάνυ γε. 


22. Ἢ δὲ δὴ ὁσιότης τε καὶ εὐσέβεια ϑεῶν, ὦ Εὐϑύ- 


φρον, οὕτω λέγεις: 
ETO. Ἔγωγε. 


22. Οὐκοῦν ϑεραπεία yes πᾶσα ταὐτὸν διαπράττεται: 
οἷον τοιόνδε. ἐπ᾽ ἀγαϑῷ τινί ἐστι καὶ ὠφελίᾳ τοῦ ϑεραπευο- 
μένου, ὥσπερ ὁρᾷς δή, ὅτι οἱ ἵπποι ὑπὸ τῆς ἱππικῆς ϑεραπευό- 


μενον ὠφελοῦνται καὶ βελτίους γίγνονται" ἢ 


ETO. Ἔμοιγε. 


ἋἋ 


οὐ δοκοῦσί 601; 


ER. Καὶ οἱ κύνες γέ που ὑπὸ τῆς κυνηγετικῆς καὶ οἵ 


> 


βόες ὑπὸ τῆς Bondarınng, καὶ τἄλλα πάντα ὡσαύτως" ἢ ἐπὶ Ο 
βλάβῃ οἴει τοῦ ϑεραπευομένου τὴν ϑεραπείαν εἶναι: 


ΕΥ̓Θ. Μὰ A’ οὐκ ἔγωγε. 


ER. ᾿᾽4λλ᾽ ἐπ’ ὠφελίᾳ; 
EY®. Πῶς δ᾽ οὔ; 


ER. Ἦ οὖν καὶ ἡ ὁσιότης ϑεραπεία οὖσα ϑεῶν ὠφελία 


deshalb ausgelassen, weil es schon 
in der Dichterstelle fehlte. 

1. λέγομεν γάρ που. Sokrates 
wollte wohl zunächst eine allge- 
meine Erklärung von dem geben, 
was man gewöhnlich unter ϑεραπεία 
verstehe, bricht aber ab, um die 
Sache lieber durch ein Beispiel zu 
erledigen. 

2. ἵππους. Dals Sokrates, um 
allgemein verständlich zu werden, 
das Höhere oft mit gemeinen und 
niedrigen Dingen verglich, warschon 
seinen Zeitgenossen auffallend. Er 


trat hierdurch in Gegensatz zu den 
Sophisten, die gerade in den Bei- 
spielen Glanz und Grolfsartigkeit 
der Rede entwickelten. 

18. οἷον τοιόνδε. Mit dieser For- 
mel, die gewöhnlich οἷον τὸ τοιόνδε 


lautet, macht Sokrates den Über- 


gang zur Anführung von Beispielen, 
durch die er einen eben angedeu- 
teten allgemeinen Satz verdeut- 
lichen will. 

ἐπ᾿ ἀγαϑῷ. ἐπὶ bezeichnet in 
dieser Verbindung das Beabsich- 
tigte. 


40 


δ ἣν 


HAATS2NOX 


τέ ἐστι ϑεῶν καὶ βελτίους τοὺς ϑεοὺς ποιεῖ; καὶ σὺ τοῦτο ξυγ- 
χωρήσαις ἄν, ὡς ἐπειδάν τι ὕσιον ποιῇς, βελτίω τινὰ τῶν 


ϑεῶν ἀπεργάζξει; 
ΕΥ̓Θ. Μὰ Al 
zn. 


yeıv' πολλοῦ καὶ δέω" 


οὐκ ἔγωγε. 
Οὐδὲ γὰρ ἐγώ, ὦ Ηὐϑύφρον, οἶμαί σε τοῦτο λέ- 5 
ἀλλὰ τούτου δὴ ἕνεκα καὶ ἀνηρόμην, 


D riva ποτὲ λέγοις τὴν ϑεραπείαν τῶν ϑεῶν, οὐχ ἡγούμενός δὲ 


τοιαύτην λέγειν. 


ET. Καὶ ὀρϑῶς γε, ὦ Σώκρατες" οὐ γὰρ τοιαύτην λέγω. 
22. Εἶεν" ἀλλὰ τίς δὴ ϑεῶν ϑεραπεία εἴη ἂν ἡ ὁσιότης; τὸ 


ETO. 
ϑεραπεύουσιν. 


Ἥνπερ, ὦ Σώκρατες, ol δοῦλοι τοὺς δεσπότας 


252. Μανϑάνω" ὑπηρετική τις ἄν, ὡς ἔοικεν, εἴη ϑεοῖρ. 


ETO®, Πάνυ μὲν οὖν. 
ΧΥῚ, 


τίνος ἔργου ἀπεργασίαν τυγχάνει οὖσα ὑπηρετική; οὐκ εἰς 


ὑγιείας οἴει; 
ETO. Ἔγωγε. 


22. Τί δέ; ἡ ναυπηγοῖς ὑπηρετικὴ εἰς τίνος ἔργου ἀπερ- 


γασίαν ὑπηρετική ἐστιν; 


ΕΥ̓́Θ. 4ῆλον ὅτι, ὦ Σώκρατες, εἰς πλοίου. 
232. Καὶ ἡ οἰχοδόμοις γέ που εἰς οἰκίας; 


ETO. Ναί. 


22. Εἰπὲ δή, ὦ ἄριστε" ἡ δὲ ϑεοῖς ὑπηρετικὴ εἰς τίνος 
ἔργου ἀπεργασίαν ὑπηρετικὴ ἂν εἴη; δῆλον γὰρ ὅτι σὺ οἶσϑα, 95 
ἐπειδήπερ τά γε ϑεῖα κάλλιστά γε φὴς εἰδέναι ἀνθρώπων. 

ETO. Καὶ ἀληϑῆ γε λέγω, ὦ Σώκρατες. 


1. τοῦτο kündigt den Satz mit 
ὡς an. 

6. πολλοῦ καὶ δέω, weit ent- 
fernt, durchaus nicht. Ähnlich 
14 B δῆλος ei, 

T. οὐχ ἡγούμενος, Epexegese zu 
τούτου ör ἕνεκα. 

18. ὑπηρετική — θεοῖς, Dienst- 
leistung an die Götter. Der 
objektive Dativ des beteiligten Ge- 
genstandes, wie er namentlich bei 
den Verben dienen, geben, verschaf- 
fen steht, findet sich am häufigsten 
bei den diesen Verben entsprechen- 
den sachlichen Substantiven. 14 D 
ἡ ὑπηρεσία --- τοῖς ϑεοῖς, 14 Ο do- 


σεως ϑεοῖς, 15 A τὰ παρ᾽ ἡμῶν 
δῶρα τοῖς ϑεοῖς, 14 E ᾿Ἐμπορικὴ --- 
ϑεοῖς καὶ ἀνϑρώποις. 

ἂν — - εἴη. Vgl. zu 8A. 

15. ἡ ἰατροῖς ὑπηρετιπή. Es ist 
Be ε δεν dals ὑπηρετικὴ hier et- 
was anderes bezeichne als vorher. 
In der That steht ja auch der 
Kranke, insofern er dem Arzte zu 
gehorchen und zu thun hat, was 
dieser anordnet, gewissermalsen in 
einem Dienstverhältnisse zum Arzte. 

26. y& doppelt gesetzt bei zwei 
hervorzuhebenden Begriffen ineinem 
Satze. Vgl. zu 14 E. 

gns: 5A. 


22. Ἔχοις ἂν οὖν εἰπεῖν, ἡ ἰατροῖς ὑπηρετικὴ εἰς 15 


20 


ν 


De 


15 πλείονος ἔργου 


ETOTPPRN. ΑἹ 


ER. Εἰπὲ δὴ πρὸς Auög, τί ποτέ ἐστιν ἐκεῖνο τὸ πόάγκα- 
Aov ἔργον, ὃ ol ϑεοὶ ἀπεργάξονται ἡμῖν ὑπηρέταις 

ET®. Πολλὰ καὶ καλά, ὦ Σώκρατες. 

32. Kal γὰρ ol στρατηγοί, ὦ φίλε" ἀλλ᾽ ὕμως τὸ κεφά- 
ὅ Anıov αὐτῶν ῥαδίως ἂν εἴποις, ὅτι νίκην ἐν τῷ πολέμῳ ἀπερ- 
γάξονται" ἢ οὔ; 

ΕΥ̓́Θ. Πῶς δ᾽ οὔ; 

Σῷ. Πολλὰ δέ γ᾽ οἶμαι καὶ καλὰ καὶ ol γεωργοί" ἀλλ᾽ 
ὅμως τὸ κεφάλαιον αὐτῶν ἐστιν τῆς ἀπεργασίας ἡ ἐκ τῆς γῆς 


χρώμενοι; 


10 τροφή. 


ETO. Πάνυ γε. 

ER. Τί δὲ δή; τῶν πολλῶν καὶ καλῶν, ἃ ol ϑεοὶ ἀπερ- 
γάξονται, τί τὸ κεφάλαιόν ἐστι τῆς ἐργασίας: 

EYT®. Καὶ 


5 


ὀλίγον 601 πρότερον εἶπον, ὦ Σώκρατες, ὅτι 
τόδε μέντοι σοι ἁπλῶς λέγω, ὅτι ἐὰν μὲν κεχαρισμένα τις ἐπί- 
-» " 4 / 3 [4 
στηται τοὶς ϑεοῖς λέγειν TE καὶ πράττειν εὐχόμενός TE καὶ ϑύων, 
ταῦτ᾽ ἔστι τὰ ὅσια. καὶ σῴξει τὰ τοιαῦτα τούς τὲ ἰδίους οἴκους 
καὶ τὰ κοινὰ τῶν πόλεων τὰ δ᾽ ἐναντία τῶν κεχαρισμένων 


XV. 


πρόϑυμός μὲ εἶ διδάξαι" 


9. αὐτῶν hängt von τῆς ἀπερ- 
γασίας ab. 

18. τῆς ἐργασίας. Nach dem 
Kompositum (ἀπεργάξονται) steht 
manchmal in gleicher Bedeutung 
ein entsprechendes Simplex (doya- 
σίας). Nach dem Relatiysatze ἃ οἵ 
ἁεοὶ ἀπεργάξονται ist τῆς ἐργασίας 


eigentlich, ein überflüssiger Zusatz. - 


14. πρότερον: 9 Β. 

16. ἐὰν μέν. Der Gegensatz zu τὰ 
δ᾽ ἐναντία liegt in einem Neben- 
satze; deshalb steht μὲν nach der 
Konjunktion. 

17. εὐχόμενός τε καὶ ϑύων. Opfer 
und Gebet sind die beiden Haupt- 
bestandteile des Götterkultus; im 
Opfer werden den Göttern Gaben 
dargebracht, im Gebete Gaben von 
ihnen begehrt. Polit. 290 Ο Kai 
μὴν καὶ τὸ τῶν ἱερέων. av γένος, 
ὡς τὸ νόμιμόν φησι, παρὰ μὲν ἡμῶν 


0 ἀσεβῆ, ἃ δὴ καὶ ἀνατρέπει ἅπαντα καὶ ἀπόλλυσιν. 

ER. Ἦ πολύ μοι διὰ βραχυτέρων. ὦ Εὐϑύφρον. 
> ’ 5 κ᾿ \ ’ τ Ἄν ον 

εἰ ἐβούλου. εἶπες ἂν τὸ κεφάλαιον ὧν ἠρώτων. 

δῆλος εἶ. 


ἀλλὰ γὰρ οὐ 
καὶ γὰρ νῦν ἐπειδὴ ἐπ᾽ 


δωρεὰς ϑεοῖς διὰ ϑυσιῶν ἐπιστῆ- 
μόν ἐστι κατὰ νοῦν ἐκείνοις δωρεῖς- 
oda, παρὰ δὲ ἐκείνων ἡμῖν εὐχαῖς 
Ἀτῆσιν ἀγαϑῶν αἰτήσασϑαι. 

18. ταῦτ᾽ ἔστι τὰ ὅσια. Euthy- 
phron spricht also wieder nicht vom 
Begriffe der Frömmigkeit, sondern 
von den Äulserungen derselben und 
verfällt damit in seinen schon 
früher begangenen Fehler zurück. 

τοῦς τε — πόλεων. Bei den Grie- 
chen durchdrangen die religiösen 
Formen das häusliche Leben in allen 
seinen Äulserungen, ebenso waren 
alle Hauptbethätigungen des poli- 
tischen Lebens mit gottesdienst- 
lichen Weihen umgeben. 

21. πολὺ — βραχυτέρων. Vgl. zu 
δ Ὁ. 

23. δῆλος εἶ, das ist klar. Vgl. 
13 C 

S. Einleit. 8. 8. 


x er 
καὶ γὰρ νῦν. 


ἐστὶν ἀκριβῶς πάντα ταῦτα ὡς ἔχει μαϑεῖν" Β 


42 TIAAT2ENOX 


αὐτῷ ἦσϑα, ἀπετράπου" 


ὃ εἰ ἀπεκρίνω, ἱκανῶς ἂν ἤδη παρὰ 


σοῦ τὴν ὁσιότητα ἐμεμαϑήκη. νῦν δὲ ἀνάγκη γὰρ τὸν ἐρῶντα 
τῷ ἐρωμένῳ ἀκολουϑεῖν, ὕπῃ ἂν ἐκεῖνος ὑπάγῃ" τί δὴ αὖ λέ- 
γεις τὸ ὕσιον εἶναι καὶ τὴν ὁσιότητα; οὐχὶ ἐπιστήμην τινὰ τοῦ 


ϑύειν τε καὶ εὔχεσϑαι; 
ET@. 
22. 


"Eywye. 


Οὐκοῦν τὸ ϑύειν δωρεῖσϑαί ἐστι τοῖς ϑεοῖς, τὸ 
δ᾽ εὔχεσϑαι αἰτεῖν τοὺς ϑεούς; 


ETO. Καὶ μάλα, ὦ Σώκρατες. 


Σ 2. 
ἂν εἴη ἐκ τούτου τοῦ λόγου. 


ETO. Πάνυ καλῶς, ὦ Σώκρατες, ξυνῆκας 
22. ᾿Επιϑυμητὴς γάρ εἰμι, 


᾿Ἐπιστήμη ἄρα αἰτήσεως καὶ δόσεως ϑεοῖς ὁσιότης τὸ 


ὃ εἶπον. 
ὦ φίλε, τῆς σῆς σοφίας καὶ 


προσέχω τὸν νοῦν αὐτῇ, ὥστε οὐ χαμαὶ πεσεῖται ὅτι ἂν εἴπῃς. 
ἀλλά μοι λέξον, τίς αὕτη ἡ ὑπηρεσία ἐστὶ τοῖς ϑεοῖς; αἰτεῖν ı5 
τε φὴς αὐτοὺς καὶ διδόναι ἐκείνοις; 


ETO. Ἔγωγε. 

XV 
δεόμεϑα παρ᾽ 

ETO. "Alla τί, 


22. ἾΑ4ρ᾽ οὖν οὐ τὸ ὀρϑῶς αἰτεῖν ἂν ein, ὧν 
ἐκείνων, ταῦτα αὐτοὺς αἰτεῖν; 


22. Καὶ αὖ τὸ διδόναι ὀρϑῶς, ὧν ἐκεῖνοι τυγχάνουσιν 
δεόμενοι παρ᾽ ἡμῶν, ταῦτα ἐκείνοις αὖ ἀντιδωρεῖσϑαι; οὐ γάρ 
που τεχνικόν γ᾽ ἂν εἴη δωροφορεῖν διδόντα τῷ ταῦτα, ὧν οὐδὲν 


δεῖται. 


2. νῦν δὲ -- γάρ. Vgl. 11 C. 

τὸν ἐρῶντα τῷ ἐρωμένῳ. Scher- 
zend nennt sich Sokrates den Lieb- 
haber des Eutbyphron. Er liebt 
ihn und geht ihm nach, um seiner 
Weisheit teilhaftig zu werden, wie 
er denn auch kurz darauf sagt: 
ἐπιϑυμητὴς γάρ εἰμι, ὦ φίλε, τῆς 
σῆς σοφίας καὶ προσέχω τὸν νοῦν 
αὐτῇ. 

8. ἐκεῖνος bezieht sich manch- 
mal auch auf den Begriff, der in 
der Rede der nächste ist. 14 Ὁ 
gehen αὐτοὺς und ἐκείνοις auf den- 
selben Begriff. 

7. τὸ δ᾽ εὔχεσϑαι. Die Bitte er- 
scheint hiernach als der eigent- 
liche Kern aller Gebete. Lob- und 
Dankgebete treten ganz in den Hin- 
tergrund. 

10. Ἐπιστήμη ἄρα. Diese Defini- 


tion der Frömmigkeit entspricht 
ungefähr der Sokratischen. Vgl. 
Einleitung 8. 10. 

ὁσιότης. Abstrakta als blofse Be- 
griffe gefalst stehen im Griechischen 
auch ohne Artikel. 

14. οὐ χαμαὶ πεσεῖται, eine sprich- 
wörtliche Redensart, entsprechend 
der deutschen: es soll nicht in den 
Wind gesprochen sein. 


20. “Δλλὰ τί. Zu ergänzen ist 
etwa εἴη ἄν, εἰ μὴ τοῦτό ἐστιν; 


21. Καὶ αὖ -- ἐκείνοις αὖ. Die 
Partikel, die den Gegensatz zum 
Vorh ergehenden anzeigt, ist doppelt 
gesetzt. Vgl. zu 13 E. 


23. reyvınöov, wissenschaft- 
lich, rationell. Die Frömmig- 
keit war ja 13 D als eine ὑπηρετική 
τις — ϑεοῖς bezeichnet. 


5 


10 


15 


ETOTPPEN, 45 


ET®. ᾿4ληϑῆ λέγεις, ὦ Σώκρατες. 

32. Ἐμπορικὴ ἄρα τις ἂν εἴη, ὦ Εὐθϑύφρον, τέχνη ἡ 
ὁσιότης ϑεοῖς καὶ ἀνϑρώποις παρ᾽ ἀλλήλων. 

ΕΥ͂Θ. ᾿Εμπορική, εἰ οὕτως ἥδιόν σοι ὀνομάζξειν. 

22%. ᾽4λλ᾽ οὐδὲν ἥδιον ἔμοιγε, εἰ μὴ τυγχάνει ἀληϑὲς bw. 
φράσον δέ μοι, τίς ἡ ὠφελία τοῖς ϑεοῖς τυγχάνει οὖσα ἀπὸ 
τῶν δώρων ὧν παρ᾽ ἡμῶν λαμβάνουσιν. ἃ μὲν γὰρ διδόασι, 
παντὶ δῆλον" οὐδὲν γὰρ ἡμῖν ἐστιν ἀγαϑὸν, ὅτι ἂν μὴ ἐκεῖνοι 
δῶσιν ἃ δὲ παρ᾽ ἡμῶν λαμβάνουσιν, τέ ὠφελοῦνται; ἢ τοσοῦ- 
τον αὐτῶν πλεονεχτοῦμεν κατὰ τὴν ἐμπορίαν, ὥστε πάντα τὰ 
ἀγαϑιὰ παρ᾽ αὐτῶν λαμβάνομεν. ἐκεῖνοι δὲ παρ᾽ ἡμῶν οὐδέν; 


ETO. ’AAR οἴει. ὦ Σώκρατες. τοὺς ϑεοὺς ὠφελεῖσϑαι ἀπὸ 
τούτων, & παρ᾽ ἡμῶν λαμβάνουσιν; 
ER. ᾿Αλλὰ τί δήποτ᾽ ἂν εἴη ταῦτα, ὦ Εὐϑύφρον, τὰ παρ᾽ 


ἡμῶν δῶρα τοῖς ϑεοῖς; 
ET®. Τί δ΄ οἴει, 
ἄρτι ἔλεγον. χάρις; 


Σῷῷ. Κεχαρισμένον ἄρα ἐστίν. ὦ 


ἄλλο ἢ τιμή τε καὶ γέρα καὶ ὅπερ ἐγὼ 


N 
ΟἹ 


Εὐϑύφρον, τὸ ὅσιον, 


ἀλλ᾽ οὐχὶ ὠφέλιμον οὐδὲ φίλον τοῖς ϑεοῖς:; 


2. Ἐμπορική. Ähnlich werden 
Symp. 188 B ϑυσίαι πᾶσαι καὶ οἷς 
μαντικὴ ἐπιστατεῖ bezeichnet als 
ἡ περὶ ϑεούς τε καὶ ἀνϑρώπους 
πρὸς ἀλλήλους κοινωνία. Wegen 
der Konstruktion vgl. zu 18 Ὁ. Die 
Darstellung an unserer Stelle macht 
den Eindruck eines Protestes gegen 
die gewöhnliche Auffassung von 
Gebet und Opfer. 

5. AM’ οὐδὲν ἥδιον ἔμοιγε. So- 
krates pflegt auch sonst bei Platon 
Zugeständnisse, die ihm nur aus 
Gefälligkeit gemacht werden, nicht 
anzunehmen, weil es ihm nur um 


die Wahrheit zu thun ist. 


6. ἡ ὠφελία. Der Artikel ist 
gesetzt, weil yon diesem Nutzen in 
den Worten ὧν ἐκεῖνοι τυγχάνουσι 
δεόμενοι παρ᾽ ἡμῶν schon andeu- 
μῆς τ σὸς die Rede war. Vgl. zu 
12 


7. & in der abhängigen Frage 
gleich οἵα. 

12. ὠφελεῖσϑαι ἀπό τινος, von 
jemandem Nutzenziehen, ὦφε- 
λεῖσϑαι ὑπό τινος, von jeman- 


dem unterstützt werden. Apol. 
31 B ἀπὸ τούτων. ἀπέλαυον. 

14. τί δήποτ᾽ ἂν εἴη ταῦτα; So- 
krates verlangt nicht eine Aufzäh- 
lung der einzelnen Geschenke — 
sonst hätte er τένα anwenden müs- 
sen —, sondern er will wissen, welche 
Bedeutung sie haben, was es für eine 
Bewandtnis mit ihnen hat. r/ ver- 
langt die Angabe des Wesens der 
Geschenke. Nichtsdestoweniger ant- 
wortet Euthyphron so, dals er ein- 
zelne Arten solcher Geschenke auf- 
führt. Sokrates falst dann das 
denselben Gemeinsame in den Be- 
griff des κεχαρισμένον zusammen. 

16. τιμή, γέρας, χάρις sind Na- 
men, die das gesamte Griechen- 
volk den Opfern zu allen Zeiten 
gegeben hat. Es sind die Gegen- 
gaben für die regelmälsigen Wohl- 
thaten, welche den Menschen von 
den Göttern zuflielsen, eine Art Tri- 
but, bestimmt die Götter zu ehren. 

18. Keyagıousvov. Indem Sokra- 
tes das Wesen der eben aufgezähl- 
ten Gaben der Menschen an die 
Götter mit κεχαρισμένον bezeichnet, 


44 HAATENOL 

ETO. Olucı ἔγωγε πάντων γε μάλιστα φίλον. 

22. Τοῦτο ἄρ᾽ ἐστὶν αὖ, ὡς ἔοικε, τὸ ὕσιον, τὸ τοῖς ϑεοῖς 
φίλον. 


ΕἼΘ. Μάλιστά γε. 


XIX. 22. Θαυμάσει οὖν ταῦτα λέγων, ἐάν σοι οἵ λόγοι 5 


φαίνωνται μὴ μένοντες ἀλλὰ βαδίξοντες, καὶ ἐμὲ αἰτιάσει τὸν 
“ἸΙαίδαλον βαδίζοντας αὐτοὺς ποιεῖν, αὐτὸς ὧν πολύ γε τεχνι- 
κώτερος τοῦ “΄αιδάλου καὶ κύκλῳ περιιόντα ποιῶν; ἢ οὐκ 
αἰσϑάνει, ὅτι ὃ λόγος ἡμῖν περιελϑὼν πάλιν εἰς ταὐτὸν ἥκει; 
μέμνησαι γάρ που, ὅτι ἐν τῷ ἔμπροσθεν τό re ὕσιον καὶ τὸ 
ϑεοφιλὲς οὐ ταὐτὸν ἡμῖν ἐφάνη, ἀλλ᾽ ἕτερα ἀλλήλων" ἢ οὐ 
μέμνησαι; 

ET®O. Ἔγωγε. 

22. Νῦν οὖν οὐκ ἐννοεῖς, ὅτι τὸ τοῖς ϑεοῖς φίλον φὴς 
ὅσιον εἷναι; τοῦτο δ᾽ ἄλλο τι ἢ ϑεοφιλὲς γίγνεται" ἢ οὔ; 

ETO. Πάνυ γε. 

202. Οὐκοῦν ἢ ἄρτι οὐ καλῶς ὡμολογοῦμεν, ἢ εἰ τότε 
καλῶς, νῦν οὐκ ὀρϑῶς τιϑέμεϑα. 

ET®. Ἔοικεν. 

XX. 292. Ἐξ ἀρχῆς ἄρα ἡμῖν πάλιν σκεπτέον, τί ἐστι τὸ 
ὅσιον᾽ ὡς ἐγώ, πρὶν ἂν μάϑω, Erwv εἶναι οὐκ ἀποδειλιάσω. 
ἀλλὰ μή μὲ ἀτιμάσῃς, ἀλλὰ παντὶ τρόπῳ προσέχων τὸν νοῦν 
ὅτι μάλιστα νῦν εἰπὲ τὴν ἀλήϑειαν. οἶσϑα γάρ, εἴπερ τις ἄλλος 
ἀνθρώπων, καὶ οὐκ ἀφετέος εἶ, ὥσπερ, ὃ Πρωτεύς, πρὶν ἂν 
εἴπῃς. εἰ γὰρ μὴ ἤδησϑα σαφῶς τό τε ὅσιον καὶ τὸ ἀνόσιον, 


beabsichtigt er offenbar dem Euthy- 
phron klar zu machen, dals er auf 
diesem Wege zu der früheren, schon 
widerlegten Behauptung zurück- 
komme, die Frömmigkeit sei τὸ 
τοῖς ϑεοῖς φίλον. 

6. τὸν Δαίδαλον, von dem schon 
11 C die Rede war. 

8. περιιόντα ποιῶν. Der ersten 
Behauptung gegenüber ist die vor- 
liegende allgemeiner und enthält 
eine Steigerung. Sokrates hatte die 
Behauptungen des Euthyphron nur 
nicht zu feststehenden werden las- 
sen, Euthyphron dagegen ihn noch 
überbietend Dinge vorgebracht, die 
sich im Kreise herumbewegen. 

10. ἐν τῷ ἔμπροσϑεν: 10 Ὁ. 

15. ἄλλο τι, nämlich γίγνεται, 7. 


Der Nachdruck liegt in Fragen 
dieser Art immer auf dem zweiten 
Gliede. Wir übersetzen ἄλλο τι 7 
durch: nicht wahr? Vgl. 10D. 


21. ὡς. Vgl. zu4C. 


ἑκὼν εἶναι, meist in negativen 
Sätzen: so weit ich ungezwun- 
gen handle, freiwillig. 


24. ὃ Πρωτεύς, bekannt aus der 
Menelaossage (Od. IV 384 fg.). Er 
hütete auf der Insel Pharos bei 
Agypten Robben des Poseidon und 
oftenbarte verborgene und künftige 
Dinge. Nur mufste er allemal erst 
mit Gewalt zur Antwort gezwungen 
werden, dieser aber suchte er sich 
durch allerlei Verwandlungen zu 
entziehen. 


10 


15 


ὕ τό rs ὕσιον καὶ μή" 


ETOTPPRN. 


45 


οὐκ ἔστιν ὕπως ἄν ποτε ἐπεχείρησας ὑπὲρ ἀνδρὺς ϑητὺς ἄνδρα 
πρεσβύτην πατέρα διωκάϑειν φόνου, ἀλλὰ καὶ τοὺς θεοὺς ἂν 
ἔδεισας παρακινδυνεύειν, μὴ οὐκ ὀρϑῶς αὐτὸ ποιήσοις, καὶ τοὺς 
ἀνθρώπους ἠσχύνϑης. νῦν δὲ εὖ οἷδα ὅτι σαφῶς οἴει εἰδέναι 


ἀποχρύψῃ, ὕτι αὐτὸ ἡγεῖ. 


εἰπὲ οὖν, ὦ βέλτιστε Εὐθϑύφρον, καὶ μὴ 


ETO. Eis αὖϑις τοίνυν, ὦ Σώκρατες" νῦν γὰρ σπεύδω 


ποι, καί μοι ὥρα ἀπιέναι. 


ER. Οἷα ποιεῖς. ὦ Eraioe! ἀπ᾽’ ἐλπίδος μὲ καταβαλὼν 
D u 


10 μεγάλης ἀπέρχει, ἣν εἶχον, ὡς παρὰ σοῦ μαϑὼν τά τε ὕσια 


καὶ μὴ καὶ τῆς πρὸς Μέλητον γραφῆς ἀπαλλάξομαι, ἐνδειξά- 
μένος ἐχείνῳ. ὅτι σοφὸς ἤδη παρ᾽ Εὐθϑύφρονος τὰ ϑεῖα γέγονα 
καὶ ὅτι οὐκέτι ὑπ᾽ ἀγνοίας αὐτοσχεδιάξω οὐδὲ καινοτομῶ περὶ 
αὐτά. καὶ δὴ καὶ τὸν ἄλλον βίον ὅτι ἄμεινον βιωσοίμην. 


1. ἀνδρὸς ϑητός. Vgl. χὰ 4 Ὁ. 

2. διωκάϑειν, erweiterte Neben- 
form zu διώκειν. 

τοὺς ϑεοὺς hängt ebenso von 
ἔδεισας ab, wie der Infinitiv παρα- 
κινδυνεύειν. ‘sed et deorum timore 
refugisses periculum, ne id non recte 
faceres’ übersetzt F. A. Wolf. 

4. οἴει εἰδέναι, nicht οἶσϑα sagt 
Sokrates nicht ohne bittere Ironie. 
Es liegt darin der Vorwurf, dals 
Euthyphron zu wissen meine, was 
er eigentlich nicht weils. Ebenso 
schon 4E Σὺ δὲ δὴ πρὸς Ζιός, ὦ 
Εὐθϑύφρον, οὑτωσὶ ἀκριβῶς οἴξι 
ἐπίστασϑαι περὶ τῶν ϑείων, ὅπῃ 
ἔχει. 

7. Eis αὖϑις, ein andermal. 
Zu ergänzen ist etwa: wollen wir 
das besprechen. Krit. 43 Ὁ εἰς 
αὔριον. 


νῦν γὰρ σπεύδω ποι. Hierin 


scheint eine Andeutung zu liegen, 
dals Euthyphron einen Prozels ge- 
gen seinen Vater nicht anhängig 
machen will, und darin ein indi- 
rektes Zugeständnis, dals er an- 
fängt seinem Wissen über die Fröm- 
migkeit zu milstrauen. 

14. καὶ δὴ καὶ — βιωσοίμην ent- 
spricht dem καὶ τῆς πρὸς MeAnrov 
γραφῆς ἀπαλλάξομαι. Während 
Platon im ersten Gliede ὡς mit 
dem Indikativ gesetzt, also die 
Form der direkten Rede beibehal- 
ten hatte, geht er hier in den 
Optativ (βιωσοίμην), also in die in- 
direkte Rede über, indem er zu- 
gleich ὅτι statt ὡς "braucht. Beide 
Partikeln sind nach den Verben 
des Hoffens (ἀπ᾽ ἐλπίδος — ἣν εἴ- 
xov) selten. τὸν ἄλλον βίον ist mit 
Nachdruck vor die Partikel ὅτι ge- 
setzt. Vgl. zu 6 A. 


E 


Kritischer Anhang. 


2 A καὶ σοί γε Stallbaum mit den besten Hdschr., καὶ σοὶ Bekker. 
S. Graser, Zeitschr. f. ἃ, Altertumsw. 1842 5, 564 fg. 


3 A liest Cobet, Mnemosyne N. F. ΠῚ (1875) 8. 281 καϑαρεῖ. Da- 
gegen Fleckeisens Jahrb. f. Phil. 1876 5, 128. 


3 B Μανϑάνω, ὦ Σώκρατες" ὅτι δή. Wenn Heindorf zu Gorg. 496 D 
zu dieser Stelle bemerkt: sic enim haec interpungenda, so bezieht sich 
das auf das Kolon nach Σώκρατες, wo vor ihm ein Komma stand. Das 
Komma nach γίγνεσθαι, an welches Ὁ, Apelt (Philol. Rundschau. I. 
S. 977) denkt, wird wohl auf einem Versehen beruhen und nicht beach- 
tenswert sein. Denn den Satz ὅτι δὴ — γίγνεσθαι mit γέγραπται ταύ- 
τὴν τὴν γραφὴν zu verbinden ist wegen des οὖν nicht möglich. 

3 E. Die Erklärung von σύ re — οἶμαι δέ verdanke ich Prof. Dr. 
Peipers in Göttingen. Ich hatte früher mit Fischer σύ γε gelesen 
(Fleckeisens Jahrb. 1873 S. 33). 

4 E δεῖν als Infinitiv erklärt Fr. Franke, de part. negant. III p. 2, 
als Particip erklären es Hertlein in Fleckeisens Jahrb. 1867 S. 474 und 
Usener ebenda 1872 S. 741. 

5 A καὶ καινοτομοῦντα will Cobet, Mnemosyne N. F. III (1875) 
S. 281 streichen. Dagegen Fleckeisens Jahrb. 1876 S. 124 fg. 

5 Β τοιαῦτα, καὶ ὀρϑῶς νομίξειν ἐμέ Schanz, prol. in Plat. Euthyd. 
p. Ὁ ἈΠ Δ} 

διδάσκοντι --- νουϑετοῦντι — κολάξοντι. Vgl. Madvig, adv. crit. I 
p. 367 not. 1. 

αὐτόν; die Erklärung dieser Periode verdanke ich Dr. Hermann 
Wimmer in Dresden. 

6 A δι᾽ ἃ δή, ὡς ἔοικε, φήσει τίς μὲ ἐξαμαρτάνειν. 8. Fleckeisens 
Jahrb. 1873 S. 33. 

7 A. Alle Interpreten sind einig, dals das von Bekker aufgenom- 
mene ἀληϑὲς einzig sinngemäls ist. Sokrates erklärt sich offenbar nur 
mit der Form der Antwort einverstanden: παγκάλως, ὦ Εὐϑύφρον, καὶ 
ὡς ἐγὼ ἐξήτουν ἀποκρίνασθαί σε, οὕτω νῦν ἀπεκρίνω. Ob er die Ant- 


N 


Kritischer Anhang. 47 


wort auch materiell billigen kann, weils er noch nicht. Das kann nur 
heilsen: el μέντοι ἀληϑές, τοῦτο οὔπω οἷδα. Dazu stimmt vollkommen 
der Zusatz: ἀλλὰ σὺ δῆλον ὅτι ἐπεκδιδάξεις, ὡς ἔστιν ἀληϑῆ ἃ λέγεις. 
Die Lesart ἀληϑῶς verdankt offenbar einer auf Milsverständnis beruhen- 
den Assimilation an παγκάλως ihre Entstehung. Diesen Sachverhalt 
bestätigt die Vulgata, mit der einige Handschriften der zweiten Klasse 


ὡς 
übereinstimmen; sie hat ὡς ἀληϑῶς, was offenbar aus ἀληϑὲς entstanden 
ist (Jordan in Fleckeisens Jahrb. 1876 S. 781). Ein anderer Teil der 
Handschriften zweiter Klasse nebst den meisten Handschriften der ersten 


Klasse hat ἀληϑῶς. Die Lesart εληϑές bietet die Gruppe der ersten 


Klasse DS Ψ ἢ ᾳ (bei Fritzsche αὖ. Dieselbe hat 7 C ganz konstant 
die richtigen Optativformen ἀπαλλαγεῖμεν mit A IT! T und Büchern der 
zweiten Klasse, διακριϑεῖμεν mit WU Π', εἶμεν mit Büchern der zweiten 
Klasse. Ihr folgt Bekker, indem er 5 Β πρότερον λάχε δίκην schreibt 
für λάχε δίκην πρότερον. AB hat sie mit 1 τ ρ 35 die seit Bekker re- 
cipierte Form τεϑνεώς, während die anderen Bücher τεϑνειὼς oder 
τεϑνείως haben. Nur einmal hat IT! τεϑνεώς. 


Ebenda setzt εἴρηται γάρ, das hinter δοκῶ, ὦ Σώκρατες, stand, 
hinter οὕτω μὲν οὖν Anton Maresch. Vgl. Heller, Philol. Anzeiger 1874 
5. 543, Zeitschr. f. ἃ, Gymnas. 1874 8. 791. 


7 Ο ἐπὶ τὸ μέτρον liest Schanz, prol. ad Euthyd. p. XXV. Dagegen 
Jordan in Fleckeisens Jahrb. 1876 S. 779. 


8 E Ἴϑι νυν für Ἴϑι νῦν. Vgl. Fleckeisens Jahrb. 1873 S. 34. 

9 C τὸ γὰρ ϑεομισὲς — ἐφάνη tilgt mit Recht H. von Kleist im 
Philolog. XXXXI (1882) 5. 355 — 59. 

Ebenda lassen μὲν nach τούτου Hermann und Schanz mit sehr guten 
Hdschr. weg. Jordan (Fleckeisens Jahrb. 1876 S. 780) hat sich mit 
Recht dagegen erklärt. 


10 B y& nach ὁρώμενον hatten die Zürcher mit einigen Hdschr. 
weggelassen. Dagegen Graser a. a. O. S. 567. 


11 E. Seit Bekker las man: αὐτός σοι ξυμπροϑυμήσομαι δεῖξαι, 
ὅπως ἂν μὲ διδάξαις περὶ τοῦ ὁσίου. Hermann beseitigte den Infinitiv 
δεῖξαι und schrieb διδάξῃς für διδάξαι. Schade, dafs man aus seiner 
Auseinandersetzung den Eindruck erhält, als beruhten diese Anderungen 
lediglich auf Konjektur. Thatsächlich ist aber διδάξαις eine Konjektur 
von Bekker, alle Handschriften haben διδάξῃς. Auch δεῖξαι fehlt aulser 
in Ζ 3 in einer Gruppe der ersten Klasse (αὐ bei Fritzsche, prol. ad 
Euth. S. 164. Vgl. Schanz, Platocodex 5. 61), der man mit W? auch 
9 Ὁ die von Cobet begehrte attische Imperativform ἡγείσϑων verdankt. 
Die von Hermann eingeführte Lesart ist also handschriftlich bestens be- 
glaubigt und bietet an sich keine Schwierigkeiten. 


13 Ὁ Ἥνπερ nimmt Jordan in Fleckeisens Jahrb. 1876 5. 779 mit 
Recht gegen Schanz in Schutz, der ἧπερ mit den besten Handschriften 
schreibt. 


e ei: 
er 
pe, Zn 
14 D tilgt Cobet in der Mnemosyne N. F. ΠῚ (1875) a. ἢ 
διδόντα. Dagegen Fleckeisens Jahrb. 1876 8, 125 und Lehre in Schades 
wissenschaftl. Monatsblättern 1876 8. 180, ε iM Bu, > 
15 Ὁ verlangt Cobet a. a. Ὁ, 8, 281 διωκαϑεῖν, Dagegen I ckeisens 
Jahrb. a. a. Ὁ, 8. 126 fg. Br, 
16 ὅτι vor ἄμεινον tilgt Schanz, Studien 8. 34, dem H, Sauppe 


Jenaer Litteraturzeitung 1875 8. 13 beipflichtet, 


48 


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University of Toronto 
Library 


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